we x u nr FT S m IE EP BE BE 1a herausgegeben von Carl Theodor v. Siebold, Professor an der Universität zu M ünchen, und Albert: v. Kölliker, Professor ander Universität zu Würzburg, \ —_ ) unter Mitwirkung von | „‚Zrnst Ehlers, ersität zu Göttingen. Son er Mir SE OR BEN Rs " DR Erstes Heft. Ausgegeben den 26. Juni 1877. gun | Seite, ann der Eibildung bei den Muscheln, Von Dr. H. v. Iherin ng: ee it- Taf. I.) “ne Je NEN Re N NER i PR RL FE) A hungen über die Anatomie und Metamorphose von Tracheliastes Be Nordm. £ > Dr. Franz Vejd ovsky. (Mit Taf. I—IV.) ade = 7 » ” [) . o » ® ® ® ® ® ® ° eo ® “ £) * o E ” 0} Fa 47 er Abit Ta. win am | een über den Bau und die Entwicklung der Spongien. Dritie Mit- ; h Die Familie der Chondrosidae. Von Franz Eilhard Ize. (Mit Taf. IE Te Ne A a er ER dr ‚hallenger - Expedition. Nachträge zu den Briefen an C. Tu.H. ie old von R. wWilfemoes Suhm WM... ..u., One Zweite es Heft. ‚ Ausgegeben den 30. Juli 1877. en. (Mit Tat, x) en er » Rhopalodina lageniformis Gray und die daran emimdeis ec asse Ge p Stoiden en Von Dr. Hube 0 (Mit Taf, a ungsgeschichlliche Beiteäge, Son D. Bütschli. (Mit Tafel a : | Ä Pike = Kleine Beiträge zur Areas der Geschmack sknapen bei den seine N, Von +oh. Honieschmied..: No. . 255 K Nachtrag zur Embryonalanlage und ersten Entwicklung des Flusskrebses. SoßlleınrichBReichenbaeh, ... „un. sn le Drittes Heft. Ausgegeben den 6. Septemker 1877. Beiträge zur Naturgeschichte der infusorien. Von Prof. August Wrzes- DIOwski, (Mit Tal, XIX—XXL) „0.2 00 00 nl Ueber das Anpassungsvermögen der Larven von Salamandra atra. Von Marıesv.Chauvin. (Mit Taf XXI). 22. 00.2 200 50 a Se an . Untersuchungen über die Fortpflanzung und die Entwicklung der in unseren . Batrachiern schmarotzenden Opalinen. Von Dr. Ernst Zeller. (Mit Ta SAD und XXIV.)... 20-208 ee a al ee Studien über die Familie der Lernaeopodiden. Von Dr. Wilhelm Kurz. A (Mb Tabı XXV—XXVIL). 20% 02 ee ie en Re Viertes Heft. Ausgegeben den 18. October 1877. Ä Zur Kenniniss des Einflusses der äusseren Lebensbedingungen auf die Organi- sation der Thiere. Von Wladimir Schmankewitsch.......4298 Die Fortpflanzung des Rhinoderma Darwinii. Von Dr. J. W. Spengel, . . 49 Embryonalentwicklung und Knospung der Pedicellina echinata. Von Dr. Ber- thold Hatschek. (Mit Taf. XXVII—XXX und 4 Holzschnitten.) . . 502% Zur Kenntniss des Baues der Calicotyle Kroyeri Dies. Von Dr. Anton ee Wierzejski. (Mit Taf: XXXL.)... . 20.00 a ae Ueber Schmarotzerkrebse von Cephalopoden. Von Dr. Anton Wier- »zeyski. (Mit Taf... XXXUIXXIV) 0... u... 0. onen. | Zar Morphologie der Niere der sog. »Mollusken«, Von Dr. H. von Iherins. Br an a ee Ne | ne i Zur Kenntniss der Ribildung bei den Muscheln. Non Dr. Hermann von Ihering, Privatdocent der Zoologie und vergl. Anatomie zu Erlangen, Mit Tafel I, ne nn die Eier und a a bei "Bei Untersuchungen über das Gehörorgan der Muscheln bot sich. den Ornsläd bestärkt, dass über die Eibildune bei den Maschen vr entlich nur eine ee Senaue und a Beobachtung ' vor- En heinmeen am n Ei der Wercnaschehni ai), auf welche ich‘ um r Gewicht legen muss, als die in derselben mitgetheilten B- 2 N ‚Hermann von 1 nen ee, Ovarium dar. Dieselbe besteht aus einer zarten kernkialishn Membran, n welcher nach innen zu ein einschichtiges Epithel flacher Zellen anliegt. . Die Kerne in letzterem sind fast von gleicher Grösse wie die in der Tunica propria des Acinus gelegenen. Sie sind 0,044 Mm. lang und 0,0035 Mm. dick. Die äussere kernhaltige Tunica propria ist eine dünne structurlose Membran. An dem der letzteren nach innen aufsitzenden ' Epithel konnte ich keine den einzelnen spindelförmigen Kernen ent- ‚sprechenden Zellgrenzen erkennen. Ich würde daher sehr geneigt sein an ein Syneytiura zu glauben, hätten nicht die Erfahrungen, die Frenmnse ‚bei den Najaden gemacht, mich davon abhalten müssen. Fıemming, der früher auch den Ovarialfollikein eine Auskleidung durch ein Syneytium zuschrieb, hat diese Angabe neuerdings!) zurückgenommen, und mit- ” getheilt, de es ihm gelungen, Zellgrenzen nachzuweisen, so dass die 7 Ovarien der Najaden von echtem Epithel ausgekleidet sind. An denvon . FLEmming mir gütigst mitgetheilten Präparaten konnte ich mich von der Richtigkeit seiner Darstellung überzeugen, zu deren Erläuterungen die 4 beiden mir von Fıiemnine zur Veröffentlichung überlassenen Figuren (Fig. 7 und 8) dienen werden. Die eine derselben (Fig. 7) stellt das Eierstocksepithel dar, von einer kurz vor der Brunst untersuchten Unio. -In den deutlich gegen einander abgesetzien Epithelzellen sieht man zahlreiche, die Kerne grossentheils verdeckende Lecithinkörner, in ein- zelnen Zellen auch grössere Kugeln dieser Art. Diese Körner und Kugein gehen nicht direet in die Eier über, indem in diesen letzteren die Dotterkörner bedeutend leiner sind. Durch diese Verhältnisse zeichnet sich Unio vor Scrobicularia (und den meisten anderen marinen \ 'Acephalen?) merklich aus, und es ist daher wohl auch eine Ueber- tragung der bei den Najaden gewonnenen Resultate auf die anderen 7 Acephalen nicht ohne weiteres gestaltet. Doch spricht diese Beobach- i 4 tung Fremning’s einigermassen dafür, dass auch bei den anderen | Acephalen die Ovarialfollikel ein echtes Epithel besitzen. | Kehren wir nun zu unserer Scrobiculariazurück. Zwischen den a a | genspindelförmigen Kernen desSyneyliumresp. Epithelfindensich andere, | welche bedeutend breiter und höher geworden sind (b Fig. 2) und dem- entsprechend ist auch die Masse des Protoplasma bedeutend vermehrt, ‚so dass die ganze Zelle (cFig. 2) bedeutend über die anderen hinaus und in. das Lumen des Acinus hineinragt. Haben solche Zellen sich noch mehr vergrössert (d Fig. 2), so nehmen. sie eine kugelförmige Gestalt an und endlich entfernt diese Kugel sich von der Wandung des Ovarıum mehr Ki | ") w. FLENMING, »Studienin der Entwicklungsgeschichte der Najaden«. Si berichte d. k. Acad. der Wissensch, zu Wien. III. Abth. Jahrg. 1875. Bd. LXXL 2. 12 des Sep.-Abdr. Anm. njenigen Theilen des Syneylium, 981 sie. in den Stielen eine ganz ee N rung veivondeh, Anschluss an die von H. Lupwıc 1) vorgeschlagene Terminologie birnförmig angeschwollen. Auf diese Anschwellung folgt dans ee bald nämlich die Eier eine beträchtliche Grösse erreicht haben, er- gs um sie herum eine klare Eiweissmasse, welche an ihrer DWIG, , Ueber die Bibildung im Thierreiche. Würzburg 1 1874. N 4 * welche um die Ursprungssielle alseh von der a zunächst ee van diese sie nämlich in Längsreihen angeordnet sind. Jede solche Längs- on Dotterelementen oder von Deutoplasmaelementen, wie ich sie nen werde, setzt sich im Ei selbst noch fort, so dass auch an den nicht völlig ausgebildeten Eierstockseiern die Deutoplasmaelemenie Ss ntheils noch eine regeimässige Vertheilung in Längsreiben aui- sen. ‚Der Stiel geht unten, d. h. gegen das Ei hin entweder einfach \ 'ch Bleichmässige Anschwellung in das Ei über, oder er ist zuvor a wieder eine Einziehung, wie es an dem mittleren der drei grossen ‚A dargestellten Eier zu sehen ist. Diese Stelle ist dadurch von € nige Bedeutung, dass sie die Bildungsstätte der Micropyle darstellt. 1“ freien Fläche zu einer zarien Membran erhärtet. Die Eiweiss- nr 5 esp. also auch die Membran , umgiebt nur das Ei selbst, nieht en Eistiel oder doch lediglich deh untersten in das Ei Sa | . Gokhnne ist also der Stiel häufig angeschwollen. Ob die Eiweisshülle e so dürfte man wohl erwarten an den in der Bildung begriffenen Eiern die Eiweisshülle an ihrer Peripherie noch nicht zu einer deutlichen Mem- ke 16 4 Bun 0 Hermann von AleHtL | hu, resp. deren Menban erscheint natlirlich. als ein Loch in Ber Michrau, welches späterhin zur Micropyle, wird. Oberhalb der Micro- wirklich aus Eiweiss besteht oder was für eine chemische Substanz sonst sie repräsentire, ist weder für Scrobicularia noch auch für andere Muschelgattungen untersucht, doch kommt wohl auch nur wenig darauf ‚an. Wichtiger wäre es, zu wissen, wie die Eiweisshülle und ihre Mem- bran entsteht. Dieselbe könnte ebensowohl ein Product des Eies sein, ° wie von der Wandung des Eierstockes herstammen. Bekanntlich be- sitzen die Ichnopoden eine besondere Eiweissdrüse, welche das Material für die Eiweisshülle liefert, daher man bei ihnen in der Zwitierdrüse oder deren Ausführgang die Eier nie mit der Eiweisshülle oder einer An- * ‚deutung einer solchen versehen findet. Eine solche Drüse fehlt bei den Muscheln und es ist daher bei ihnen diese Frage nur schwer zu ent- scheiden. Wird dieselbe an der Oberfläche des Eidotters abgeschieden, die Eiweisshülle zuerst als einen zarten Saum auftreten zu sehen, der sich ganz allmälig vergrössere. Derartige Bilder sind mir indessen nicht zu Gesicht gekommen, doch wäre es immerhin möglich, dass mir die ‚ersten Stadien der Eiweissschicht entgangen wären. Dagegen giebt Fıem- Ming (l.e. p. 263) an, dass er an jungen Eiern die Eihaut als einen zar- ten, dem Dotter dicht anliegenden Saum erkennen konnte. Anfangs ist E hran erhäriet und daher hat die ganze Eiweisshülle auch noch keine regelmässige Gestalt, sie passt sich vielmehr den jeweiligen Raumver- hältnissen an. Erst später verdichtet sich die peripherische Lage der . Eiweisshülle zu einer besonderen Membran, die an dem vom Stiel De 4 lösten Eie eine regelmässige Kugelform annimmt. = Die Ablösung des reifen Eies vom Stiele geschieht in der durch unsere Figuren 3 und 4 erläuterten Weise. Der Stiel reisst dicht ober- 7 halb der Stelle ab, an welcher die Eiweisshülle, resp. deren Membran, ‚den untersten Theil des Stieles umfasst. Beste des Stieles in unregel- mässige Massen zerfallen sieht man oft noch der Rischale an der be- zeichneten Stelle anhängen, wie unsere Figur A es zeigt. Das Ei liegt nun genau im Centrum der Eiweisshülle. Es ist mit der Eischale, wie man die periphere Memhran der Eiweisshülle nennen kann, verbunden durch den Rest des Stieles. In diesem tritt zunächst die Verändersn “- ein, dass die Deutoplasmaelemente, die sich in ihm befinden, in den Ei- 2 | dokter treten, so dass nur das blasse Protoplasma zurückbleibt, Dann % sammelt sich 2 gegen das an den Dotier grenzende Ende des Stieles ’ an, so dass der Rest des Stieles nichi mehr als ein eylindrischer Stab, E ‚Zur Kenntniss der Eihildung bei den Muscheln, | a sonde ‚rn als ein Kegel erscheint, dessen Basis gegen den Dotter gerichtet = | Die Basis dieses Kegels a mehr und mehr mit der er | Die a im Dotier En regelmässige Lagerung mehr. Das grosse Keimbläschen st von einer deutlich doppelt-contourirten Membran umschlossen. Deber den Inhalt des Keimbläschens kann ich keine genaueren Mitthei- chtet habe, da mich vorzugsweise die Entstehung der Eier interes- r ‚Als ich später das Verhalten ar Keimflecks Boch untersuchen | Ben: so dass nie es oh der en ir db er im ng und ie ae der a ans .M. 4376. p- 233, nalen d, sc, nat. IV Ser. a) Tom. II. 1854. p. 186, ‚letzterer reisst endlich zuch und damit ist den Je Toizie Spur “ es Stieles zerstört. Das einzige was noch auf ihn hinweist und auch :rner bestehen bleibt ist die Micropyle, d. h. das Loch in der Eischale s. | en a. der . hiadurchtrat. “ni Blick auf unsere au d Wenden ‚wir uns a zur R Betrachtung des N Eies. a | jedoch ausdrücklich, dass ich auf diesen nd nicht nepic . reifen Ei zu Grunde gegangen sei, unentschieden bleibt. Bei dieser n a s ee Herman von Ihering, ek en habe, 50.2. .B. bei a ephippium. Vielleicht ist diese Vacuolen- bildung die Einleitung zur Rückbildung des Keimfleckes. Einer besonderen Erwähnung bedarf endlich ein Körper, den ich i im . Dotter des reifen Eies von Scrobicularia gefunden und in Figur 3 k ab- gebildet habe. Es ist ein runder, fester, ziemlich dunkel erscheinender . Körper, der nahe am Keimbläschen gelegen ist. Ob er sich bei allen reifen Eiern findet, vermag ich nicht zu sagen. Er verdient jedenfalls. \ S eine weitere che auch bei anderen Gattungen von Muscheln. Die ' Bedeu ıtung desselben bleibt ebenso unklar wie diejenige der analogen ‚ Bildungen, der Doiterkerne, im Ei der Spinnen und der Batrachier. Bei ‚den Muscheln ist ein ihm vergleichbares Gebilde bis jetzt nur von den Najaden bekannt, hei denen dieser Körper, der nach seinem Entdecker als »Keszer’scher Körper« bezeichnet wird, dicht unter der Miero- \ _ pyle gelegen ist. Diese Lagerung hat Fıruming veranlasst, für ihn eine ken zu versuchen in der Annahme, er möge in besonderer Be- 7 ziehung stehen zur Ernährung des Eies. Der Nachweis, dass bei an- deren Gattungen der Krssr’sche Körper eine centrale Lage hat, ist dieser ; os Hypothese nicht günstig. Wahrscheinlich handelt es sich in dem Kepen- en ae Körper ebenso wie in den Dotterkernen der Batrachier-Bier und 2 den Oeltropfen in den Eiern von Knochenfischen nur um Ansammlungen bestimmter, im Verlaufe der Oniogenie zur Verwendung gelangender Stoffe. Doch wird erst durch weitere Untersuchungen sich zeigen können, ob dieser Körper im Ei von Serobieularia wirklich ganz dem 4 Keber’ schen Körper entspricht und ob derselbe bei Ser obicularia und 4 bei anderen Muscheln häufiger anzutreffen ist. : Die Eibildung bei Serobicularia biperata!) ist auch von anderen u. lien schon untersucht worden, ohne dass jedoch die Verhältnisse “. richtig erkannt worden wären. Lacaze-Dutniens?) hat die Ovarien - dieser Muschel nicht zur Zeit der Brunst gesehen, er bezieht sich da- her auf die von Drsuavss®) gegebene Darstellung. Diesnares, welcher die Eier »embryons« nennt, hat die Verhältnisse im allgemeinen richtig erkannt. Er giebt an, dass im Ovarium zuerst die Keimbläschen ent- . „atolen, um welche sich dann die Dotterkörnchen aus der Masse des : OW 'arıum sammeln, eine Darstellung, die ohne sehr wesentliche Aende- rungen mit der von mir gegebenen in Einklang gebracht werden kann. 4) j) Serobienlarta biperata Schum, = Trigonella biperata Desh. Der französische Trivialnamen lautet: Lavienon. R . 3) H. DE LAcAzE-DUTHIERS, »Recherches sur les organes genitaux des acephales lamellibranches«. Annales des sc. nat. IV Ser. Zool. Tom. II. 4854. p. 182 5. “ a 3) DESHAYES, »Mollusques de !’Algerie« ist mir nicht zugänglich, daher ich mich. auf das Citat bei LAcAng-Doruiers il. c. p. 193) beziehe. 2 An ich mit, end. enaben, war bekanntlich in des ar Jahren unseres Jahrhunderts sehr verbreitet. Sie hat für die r die Kerne von präexistenten Zellen sind, von Zellen freilich, die ‚häufig nicht oder kaum gegen die be htanen abgegrenzt sind. Auch die Eistiele hat Dessayes gekannt. Er bezeichnet die » Embryons « als fioles a long col«. Der Hals soll offen sein und die Dotterelemente zu- hren. Letzterer Punct darf wohl für richtig gelten, wogegen es nicht zutreffend ist, den Hals als e eine hohle Röhre anzusehen, da er doch ein | ‚solider Fortsatz ist. 1 Wandung des Ovarium festsitzen, kommen, soweit wenigstens bis jetzt jekannt, ist, den Eiern aller Muscheln zu, Blei eine so excessive Ent- wicklung wie bei Serobicularia zeigen dseihen bei keiner der bis jeizt ntersuebten Gattungen, Ein einigermassen ähnliches Verhältniss heint, nach Quarrerages!) Untersuchungen zu schliessen, bei Teredo bestehen. Wenn dem so ist, und die von er gegebenen her allerdings die Bedeutung dieser Fortsätze nicht richtig aufgefasst. h nach der Ahlage der Eier ins Wasser bald zu ihrer »sphericite ner- hung auszusprechen, es mögen jene stielarligen Kontsäfze der in der Stiiele, mit denen die in der Entwicklung begriffenen Eier an der Abbildungen machen es af Henlich ,‚ so hat der genannte For- _ REFAGES Sieht nämlich in diesen Stielen nur unregelmässige Fort- itze des jungen Eies, welche durch Anpassung an die beschränkten TREFAGES bezeichnete daher diese Eier als »oeufs deformes«, die je- « zenrüekkehren sollen. Da ich nicht selbst ler u die zu lnlsen,, deln Kescheiul mich dr daranf die u ung begriffenen Eierstockseier von Teredo den von mir beschriebe- I) A. DE Quaraerages, una Sur ’embryogenie des Tarets «. na En S a ai Au Ser. Zool. Tom, 11. 4849, p. 202 ff. (Sowie Ibidem Tom. 9. RE 1 3. ‚ Eikeimzelle mehrere Eizellen durch Knospung sich entwickeln. name... 0 oHemann yonIhanhe,, EN © Zoreda) ausgesprochene Ansicht, wonach zuerst die Keimbläschen ent- stehen und diese erst secundär sich mit Dotter umgeben sollen. ! N derben‘ Dotterhaut, welche am verjüngten Pole offen ist, R wodurch. 4 einer einzigen Eikeimzelle durch Knospung zahlreiche Eier hervorgehen sollen. Meıssuer’s Angaben sind bekanntlich unterdessen als irrig er- gaben Lxwvie’s ergehen. Uebrigens hat Lervpis dieselben lediglich als i nach wäre das Ovarium innen mit einem mehrschichtigen Epithel aus- gekleidet, in dessen tiefster, d. h. also vom Lumen des Acinus am meisten entfernter Schicht in den einzelnen Zellen je eine oder mehrere diese Weise wahrscheinlich die Dotterhaut bilden. Es geht übrigens ° ‚aus der ganzen Darstellung von Lacaze-Durniens deutlich hervor, dass ° - die Genese der Eier ihm nicht hinreichend klar geworden und er daher ‚seine Darstellung nur als einen Versuch betrachtet. Schon Fremmxe hat : ; für Serebicularia ist das Gleiche durch meine Untersuchungen erfolgt, so dass bis auf weiteres ein solcher Modus der Eibildung, wie ihn ie Micropyle gebildet wird. Um die Dotterhaut herum ist eine helle Eiweissschicht gelagert, welche aber peripherisch nicht durch eine Mem- ' kran begrenzt erschien. Die Micropyle liegt danach also in der Doiter- . haut, nicht in der Eischale. Hinsichtlich der Entstehung der Eier bei 9 Tapes hält Luvoıg es für wahrscheinlich, dass dieselbe ebenso vor sich gehe, wie es von Meissner für Merinis beschrieben worden, wo aus kannt worden !), und nicht anders dürfte es ohne Zweifel jenen An- eine Vermuthung hingestellt, zu deren Annahme weder seine Mitthei- Jungen noch seine Abbildungen nöthigen. m Noch weit weniger zutreffend erscheinen die Ansichten, welche 4 Lacaze-Dutnsers über die Eibildung der Muscheln entwickelt ei, Dar- 4 ' Eizellen endogen erzeugt würden. Diese würden dann allmälig gegen das Lumen hin vorrücken, und indem sie sich schliesslich in dasselbe vorwölbien , eine feine Membrana !imitans vor sich hertreiben und auf für die Najaden die in Rede stehenden Angaben zurückgewiesen und Lacaze - Durumers beschrieben, als nicht erwiesen zu betrachten sein . dürfte. | | Werfen wir auf die bisher von uns gewonnenen Ergebnisse einen 7 "Rückblick , so zeigt sich, dass bezüglich der Entstehungsweise der Eier n bei den Muscheln nicht weniger denn vier verschiedene Anschauungen lbs gefunden haben. Es sind das en 1) die von Desnayss (bei Scrobicularia) und von QUATREFAGES (beit 2) Die Annahme Leyvie’s (bei Tapes decussatus) wonach aus einer 1).cf. B. Lupwig, l. c. p. 30. > Zur Kenntniss der ibildung bei der Muscheln. un 8 AR“ 4) Die von Frxmming (bei den Najaden) und von mir (bei Scrobicu- laria) vertretene Ansicht, wonach das Ovarium mit einem einschichtigen - Epithel, resp. Syneytium flacher Zellen ausgekleidet ist und das Eiein- fach durch Vergrösserung einer Epithelzelle entsteht. =. Mit den von Fremmine und mir gewonnenen Erfahrungen sichen | auch die Angaben, welche Sreranorr !) über die Eibildung bei Cyelas & | gemacht in Einklang. Da nun einerseits die widersprechenden AÄn- gaben älterer Autoren durch Fremmine und mich direct zurückgewiesen. ‘ worden sind, andererseits bei den noch nicht nachuniersuchien Arten von den betreffenden Autoren für ihre Ansichten keine überzeugenden Beweise beigebracht werden konnten, so wird man nicht umbin können _ anzuerkennen, dass bezüglich der Eibildung bei den Muscheln lediglich der von Fremnine und mir angegebene Modus als sicher erwiesen gel- | rs darf. "Wäre es uns somit gelungen für die Eibildung bei den Muscheln eine einheitliche Auffassung zu gewinnen, so reichen dagegen die vor- liegenden Beobachtungen noch nicht aus, um auch für die Eihüllen das- selbe zu erlangen. Von den Autoren wird jede umhüllende Membran der Muscheleier schlechthin als »Dotterhaut« bezeichnet, und es werden N auf diese Weise verschiedenartige Gebilde homologisirt. Nun istesaber klar, dass eine direct die Eizelle eng umschliessende Dotterhaut und eine Membran, welche die Eiweisshülle, die das Ei umgiebt, ach aussen hin begrenzt, nicht ohne weiteres für identisch erklärt ‚erden können, zumal sie beide an ein und demselben Ei bei manchen Muscheln keinen sollen. In der Literatur über die Eibildung bei den Evertebraten findet man überhaüpt bezüglich der Bezeichnung der Eihüllen grosse Confusion. Es ist das Verdienst Huserr Lupwie’s hier Ordnung geschaffen und durch rationelle Classification der Eihüllen mit Rücksicht auf ihre Genese den isolirien Beobachtungen ihren richtigen o 177 angewiesen zu haben. Als Dotterhaut bezeichnet Lunwis (. c. S p. 197 ff.) im Anschlusse an E. van Benepen jede von der Eizelle selbst erzeugte Hülle. Dagegen fasst er den Begriff des Chorions anders als \ es von van BENEDEN geschehen. Während nämlich letzterer jede nicht m Bi selbst gebildete Eihülle Chorion nennt, reservirt Lunwic diesen = Na en für diejenigen Hüllen, welche von einem das Ei umgebenden kelepithel produeirt wer un Da nun Eizelle wie Follikelepithelzelle 3 ) ‚STEPANOFF, »Ueber den Geschlechtsapparat und die Entwicklung von Cyelas«. | r Naturgesch. jene 34. 4865. Ba. I. p. 4—5. Taf. I. Fig. 2 und 6. genetisch zusammengehörige Zellen sind, so fasst Lupwıe die von at " En ea Hüllen, also Dotterhaut und Chorion, in eine gemeinsame Re en 0 Hermann von Ihering, N; iR ee B a... als »primäre Eihüllen « zusammen, denen als »secundäre ' Bihüllen« alle übrigen enigegenstehen,, welche vom Eileiter oder von n accessorischen Drüsen erzeugi werden. Bringen wir diese durchaus a logische Eintheilung nun für die folgenden Betrachtungen in Anwen- h dung. Lupwic selbst hat darauf verzichtet, die Eihüllen der Muscheln mit Bezug auf ihre Genese der einen oder der anderen seiner Abthei- Jungen einzureihen, indem er die vorliegenden Untersuchungen zur Lösung der nilarenitiche nicht für geeignet erachtet. Muss ich, wie oben bemerkt, auch Lunwıe darin beipflichten, so dürften mich vielleioht meine ‚eigenen Erfahrungen eher in den Stand setzen einen solchen Versuch zu wagen. Im Ganzen gleicht das Ei von Serobicularia, Cardium oder vielen anderen Muscheln sehr dem von Helix!) oder Limnaeus. Bei beiden ‚ist das Ei umschlossen von einer Eiweisshülle, die peripherisch von einer Membran begrenzt wird. Bei den letztgenannten beiden Ichnopoden stammt aus derGeschlechtsdrüse lediglich das Ri, wogegen die Eiweisshülle von der . Eiweissdrüse geliclert wird, während der bei Helix noch auf die zarte - Grenzmembran der E yeischülle auigelagerte Kalk erst im Uterus hinzu- kommt?). Es fragt sich nun, entsteht die Eiweisshülle der Muscheleier ' ebenso oder stammt sie vom Ei selbst. Hier ist nun zu bemerken, dass . die vorliegenden Beobachtungen eine diresie Beantwortung der Frage ae ieh) zulassen, dagegen es wahrscheinlich machen, dass die Ei- weisshülle nebst ihrer Membran von der Eizelle erzeugt werde. Fremnmns . giebt an, dass die Eiweisshülle am Najadenei zuerst als ein zarter Saum um das Ei auftreie, das zuerst jeder Umhüllung entbehrt. Sırranorr- hat gezeigt, dass bei Cyclas in der Geschlechisdrüse das junge Ei an seiner Oberfläche eine Dotierhaut erzeugt, welche nur an der Anheftungs- ° B stelle des Eistieles unterbrochen ist. Hier entsteht dann die Mienopaes 1’ 4) In meiner Abhandlung über die En taicun von Helix (Jenaische Zeitschrift für Naturw. Bd. IX. 1875. p. 8 des Sep.-Abdr.) hatte ich angegeben, „s 4 . dass das Ei eine Dotterhaut besitze, welche durch das Austreten der Richtungsbläs- chen abgehoben und dadurch deutlich gemacht werde. Neuerdings hat Bürschui fe. p. 97 ff.) gezeigt, dass nur ein Theil der Richtungsbläschen unter der Dotter- . haul liege und daraus geschlossen, dass letztere erst bei Beginn der Furchung er- zeugt werde. Er hat dafür u. a. auch meine Fig. 2 und 5 angezogen. Ich halte ir jetzt die Auffassung von BürscaLı für entschieden richtig und ich kann für dieselbe ‚auch eine von mir an Arion empiricorum gemachte Beobachtung anführen. Dort ‚fand ich innerhalb der Dotterhaut zwei kleine Richtungsbläschen und nach aussen davon noch ein grösseres, welches einen runden Fleck (Vacuole) entbielt. 3) cf. H. v, Inning, I. c, p. 5. bezüglich deren ich Steranorr's Aoshen bes a kann. Nach Srarı- | FE'S Ansicht wilde, nun die Doiierhaut Me eng den Dotter um- er so ae fand, wie er oe der eitirten Abbildung une s BER N zur Einschiebung der Eiweissschicht, sondern die Dotierhaut bleibt eng | dem Dotter anliegen. Bei Teredo ist es nach Quatreraczs ebenso, doch zeigen seine Abbildungen, dass die Dotterhaut nicht unmittelbar auf dem ‚nur die Dotterhaut, sondern auch die BEiweissschicht vom Ei selbst ge- bildet wird. Wollte man sich vorstellen, es werde zwar die Doiterhaut, ‚müssen, die leiztere sei durch die Micropyle eingedrungen. Dem steht _ aber der Umstand im Wege, dass zur Zeit der Eibildung die Micropyle nicht offen ist, da der Eistiel hindurch zieht. Bei dieser Gelegenheit will ich noch erwähnen, dass ich bei Gardium echinatum das Verhalten des Eistieles innerhalb Er Eies ebenso gefunden, wie ich es für Scrobiceu- laria beschrieben und in Fig. 4—6 abgebildet habe. | Nach Loves besteht jedes Muschelei aus dem Dotter, Keimbläschen mit ium, komme dann noch eine besondere, eine Eiweisshülle einschliessende 0gsein, indem die vom Ei gebildete Dotterhaut bei den einen (z. B. Modio- . B. Serobicularia, Cardium, Najaden u. a.) in Folge mächtiger Ent- ällen würde also die Micropyle in ein und derselben bald mehr bald Membran soll nun bei vielen Eiern auch nach innen von der Eiweiss- Ir Leyoi, ur N cornea. en f. Anat. u. I n 1855. p. 60 so un. 1. Lovin, Ueber die Entwicklung der Mollusca an Arch. f. Natur- saure. 15. Bd. I. 4849. p. 315.) iR 1 nel ist. Bei Nakalana marmorata Forb. kommt es nach Lov&n?) nicht. Dotter liegt, sondern durch eine schmale helle Zone von ihm getrennt ‚ist. Aus allen diesen Angaben wird es sehr wahrscheinlich, dass nicht nicht aber die Eiweissschicht vom Ei gebildet, so würde man annehmen | leokund der Dotiterhaut. Bei einigen Gattungen, wie z. B. bei Gar- a) dicht den Dotter umschliesst, bei anderen durch eine geringe Menge a Si eiss von ihm etwas abgehoben wird (z. B. Teredo, Cyclas), beianderen icklung der Eiweissschicht weit vom Eidotter absteht. In allen diesen iger weit abstehenden Membran gelegen sein. Ausser dieser äusse- cht noch eine feine Dotterhaut existiren. Sie ist für das Ei der den durch Carus, Keser und O. Scammwr behauptet, dagegen von “ LIng und neuerdings von Fremmine (l. c. p. 261) in Abrede gestellt likapsel hinzu. Die letztere wäre danach der Dotterhaut von Modiolaria chtzu vergleichen. Nach meiner Ansicht dagegen würde sie mit ihr homo- > worden. Esdarf wohl BR RN ae u Hermann von Ihering, dt als sicher angesehen werden, dass durch den letztgenannten Autor der Mangel derselben bewiesen ist. Auch bei . Serobieularia fehlt sie und ebenso fand ich es bei Gyelas. Nicht anders dürfte es bei jenen Gattungen sein, wo die Eiweissschicht nicht oder sehr wenig ausgebildet ist. Ob überhaupt bei solchen Eiern, die eine ' stark entwickelte Eiweissschicht besitzen, nach innen von dieser eine - Dotterhaut irgendwo oder häufig vorkomme, bedarf noch der Unter- ‚suchung. Die einzige direct dafür anzuführende Beobachtung ist die- jenige von Lryvie an Tapes decussatus, doch bedarf dieselbe wohl einer erneuten Untersuchung. Jedenfalls wird man die nach aussen und die nach innen vonder Eiweissschicht liegende Membran nicht mit dem ‚gleichen Namen bezeichnen dürfen, andererseits aber können sie beide, als von der Eizelle gebildet, auf den Namen Dotterhaut Anspruch machen und es möchte sich daher wohl empfehlen, die nach aussen von . der Eiweissschicht geiegene und zuerst gebildete als äussere, die andere alsinnere Dotterhaut zu bezeichnen. In der äusseren Dotterhaut . .. Hegtdie Micropyle. Ob es auch Fälle giebt, wo dieselbe sich in der inneren befindet, bleibt noch zu untersuchen, wiedenn überhaupt die Existenz einer innern Dotiterhaut neben einer äusseren noch nirgends sicher erwiesen ° ist. Die äussere Dotterhaut erscheint entweder von Anfang an als derbe Membran (Cyelas, Modiolaria) oder sie ist anfangs kaum besonders wahr- nehmbar, indem sie nur die etwas dichtere Aussenzone der Eiweisshülle ist. In genetischer Hinsicht besteht kein Unterschied zwischen der Ei- . weissschicht und der sie begrenzenden äusseren Dotterhaut. Die soeben vorgetragene Auffassung der Eihüllen bei den Acepha- len setzt die Richtigkeit unserer Ansicht voraus, wonach die Eiweiss- 4 schicht vom Ei selbst erzeugt wird. Sollte bei manchen Gattungen diese Annahme nicht zutreffen, so würde bei ihnen natürlich auch für die von mir als äussere Dotterhaut bezeichnete Membran eine andere Bezeich- nung in Anwendung zu bringen sein, sie würde dann zu den secundä- ren Eihüllen gehören. Für eine solche Annahme spricht nur eine Be— obachtung, welche SerenkaA!) an Trigonia gemacht, für deren Eier er an- gegeben, dass die Eimembran von hinten nach vorn gegen die Miero- % .- . pyle zu das Ei umwachse, Allein da die betreffende Untersuchung au einem in Alkohol conservirten Exemplar angestellt worden, so ist die Vermuthung nicht ausgeschlossen, welche sich bei Betrachtung der Zeich- . nung aufdrängt, dass nämlich die betreffende Eischale unvollständig “ erhalten gewesen. Sollten daher nicht andere Beobachtungen dagegen A) E.SELENKA, Zur Anatomie von Trigonia margaritacea, Malakologische Blätter. Bd. XV. 1868. p. 70. Taf, IM. Fig. &. u ‚Zur Kenntuiss der Eibildung bei den Muscheln, us migegen ashen, wonach die Eihüllen der Acephalen-Eier den Einährzellen, während er hier nur ein Theil der einen Epithelzelle ganze Epithelzelle zum Ei, sondern nur der prominirende den Kern ent- "haltende grössere Theil, wogegen der Eistiel und diejenige Parlie des ‚Syneytiums, an welcher der Stiel festsitzt, nicht in die Bildung des Eies stehung des Eies beschränkt sich auf die Erzeugung und Zuleitung von Nahrungsmaterial, speciell auch von Deutoplasma. Die regelmässige inordnung der Dotterelemente im Stiele des wachsenden Eies spricht ‚gewiss sehr für die Annahme, dass die Deutoplasmaelemente durch den geführt. Es scheint mir dieser Umstand nicht gerade für die Ansicht von ' erzeugt werden sollen, und die Bedeutung der Doiterbildungszellen schen den Dotterbildungszellen oder den Einährzellen, wie Lupwis ie nennt, und den Eizellen genetisch kein Gegensatz besteht, so ist ht recht einzusehen, weshalb lediglich den Eizellen die Fähigkeit zu- hrift. Bd. XIV, 1864. pP. 42-53. Taf. VI. | gemacht werden können, so würde nichts unserer Annahme en besitzen. Eine ähnliche Entwicklung langer Stiele findet sich be- annilich hei den Aphiden,, wo sie von Craus!) u. a. (ef. Lunwis, L ec. p- 134) genauer untersucht worden. Die Aehnlichkeit ist jedoch keine € urchgreifende, indem bei den Aphiden der Stiel zusammenhängt mit ist, ‚aus welcher das Ei hervorgeht. Das Verhalten des Stieles ist das x gleiche wie bei den Aphiden, aber es fehlen bei den Muscheln die be- ‚sonderen- Einährzellen. Es wird nämlich in unserem Falle nicht die ıgehen. Die Betheiligung der letzteren beiden Theile an der Ent- iel dem Rie zugeführt werden. Es werden dieselben also, worauf be- sonders aufmerksam zu machen ist, nicht im Dotter selbst erzeugt, son-. rn, zum grossen Theile wenigstens, demselben in fertiger Gestalt zu- uDwis, zu sprechen, nach welcher die Dotterelemente überall in der Bi- h darauf beschränke, dem Ei Nahrungsmaterial zuzuführen. Da ® immen soll, Deutoplasıma zu erzeugen. Den bestimmten Ausweis Ä »n jedoch nur erneute und Suauer en über an Bi- ‚GC. Craus, en über die Bildung des Insecteneies. Diese Zeit- ; P? N FRA J ER >44... Hermann von Ihering, Zur Kenntniss der Eibildung ete- Die Reihen der Dotterelemente im Eistiele setzen sich oben an der An- ‚heftungssielle noch eine kurze Strecke weit unregelmässig fort. Da je- doch die Grenzen der einzelnen Zellen an dem Syneytium nicht festgestellt ' werden können, so lässt sich auch nicht entscheidew, ob die Deuto- plasmaelemente eines bestimmten Eistieles nur aus der ihm zugehören- den Zelle stammen oder auch aus benachbarten. Man wird sich dahdr- darauf beschränken müssen, zu sagen, das bei Scerobieularia die im Bi | dotter enthaltenen Dotterelemente grossentheils nicht in demselben erzeugt, sondern ihm von aussen in fertiger Gestalt durch die Eistiele \ zugeführt worden sind. Dabei ist aber nicht zu vergessen, dass auch der Eistiel ein Theil der zum Ei werdenden Epithelzelle ist, welche UN Per ® ° : o E > 5 “r d * mithin nicht in tote, sondern nur mit ihrem grösseren Theile zum Ei wird. | | RER h ‚Göttingen, den 2. Januar 1877. Erklärung der Abbildungen. Tafel I. Alle Figuren beziehen sich auf Scrobieularia biperata. 0. Fig, 4. Ein Acinus des Ovarium mit in der Entwicklung begriffenen Eiern, Frisch untersucht. Vergrösserung 200. | EN N ‚Fig. 2. Ein Stück der Wandung eines solchen Acinus bei 350 facher Vergrösse- zung, Zusatz von verdünnter Essigsäure. | a Fig. 3. Nahezu ausgewachsenes Ei, noch an dem Eistiele. k Ku»er’scher nn Körper. ar 0. Fig 4 und 5. Vom Stiele abgelöste Eier, welche das Verhalten des Stieles. innerhalb des Eies und die Bildung der Mikropyle erläutern a Fig. 6. Reifes Ei. | | | : n ‚Fig, 7. Eierstocksepithel einer Ende April kurz vor der Brunst untersuchten Unio, dessen deutlich von einander gesonderte Zellen mit Leeithin-Körnern voll- gestopft sind; in einigen Zellen liegen grössere Lecithin-Kugeln. HArrnAck, Vin. A 0. Fig. 8. Junges Ei von Unio; die Dotterkörner viel feiner als im Eierstecksepi- .. thel. Hanıwack. VII 3. N. N E % nn EZ > 3 BE KegRag ST N EEE EEN SER BER RENTE NR IE EIER EEE Untersuchungen über die Anatomie und Metamorphose von Tracheliastes polycolpus Nordm. | Yon en in Dr. Franz Vejdovsky, | Assistent am Museum zu Prag. Er em a Mit Tafel II—IV. eh h I nn eure Die Gattung Tracheliastes gehört zu denjenigen von Norpuann sntdeckten parasitischen Copepoden, deren Naturgeschichte noch nicht reichend aufgeklärt worden ist. v. Norpmann beschrieb nur eine Art dieser Gatlung unter dem Namen Tracheliastes polyeolpus?) | lieferte anatomische und theilweise auch embryologische Angaben a über. Dieser ausgezeichnete Mikrograph fand die in Rede siehende ‚Art am Idus Jeses im November 1834 in 5 Exemplaren und äussert ‚über ihr Vorkommen folgendermassen : »Gleichwohl scheint das "hier selten vorzukommen; denn ich habe später eine grosse Menge von schen der erwähnten Art aufs genaueste danach untersucht, ohne die rwandte Mühe auch nur mit einem Exemplare belohnt zu sehen «. | ‚Später ward Tracheliastes polycolpus Gegenstand einer nochmaligen it eilung; diese gehört Korzar2), welcher ausser der erwähnten At | ch zwei en _ beschrieb und sie unter den h Be m nnling: nd Ton Rasnat Die anderen zwei Arten, Ila tus und T. maculatus wurden nur einmal von Koran en 2 Crusinceen von Vıncanz ee p. 92 „86. Tat IX. | z Parasiten. Herr Mourex war nicht nur bereit, alle im Aquarium ge- züchteten Tacheliastes mir zu überlassen, sondern unternahm mit mir > "Anfangs Mai 1876 eine mehrtägige Excursion nach Turnau und dessen nn Umgebung. Dadurch wurde mir die Kenntniss der hydrographischen beobachtet: ih erste Arı fand der genannte Naturforscher im | October 483% und 1835 an den Kiemen des Welses, aber nur in einer sehr ge- . ringen Anzahl. Tracheliastes maculatus sol nur an Abramis Brama | '. an den Schuppen vorkommen, wie ihn auch Korzar 1834 daselbst in 6 Exemplaren gefunden hatte. | | | ausdrücklich bemerkt. Trotz ällem Fleisse, mit welchem er zahlreiche ziges Exemplar der besprochenen Gattung an irgend einem Fische zu ‚entdecken. Aber oft bietet ein Zufall eine ganz neue Anschauung über .. das Vorkommen seltener Arten; so war es mit T. polycolpus der Fall. Unter den verschiedenen Fischen, welche Herr Taeodor Moursg, “ Buchhändler in Prag, den Museumssammlungen geschenkt hatte, be- # fanden sich auch einige Exemplare Elritzen (Phoxinus laevis), 4 | ‚welche an den Rücken- und Afterflossen schmarotzende Tracheliastes trugen. Nach der Mittheilung des Herrn Mourek stammten die genann- ten Fische aus den Gewässern bei Turnau, wo sie nebst Petromyzon - fluviatilis und Planeri zu den gewöhnlichsten Bewohnern der Bäche und des Iserflusses gehören. Die Seltenheit und die ungenügende Kenniniss der Anatomie und Embryologie des Tracheliastes bewogen mich, mit der Naturgeschichte dieser Gopepoden mich näher bekannt : zu machen. Zu diesem Zwecke ersuchte ich Herrn Mourek um die = a schieden zu den erfreulichsten Ergebnissen meiner Excursion. doch auf keinem von den hier gefangenen Fischen kam der‘ Tracheljasten zum Vorschein. Ebenso frei von den Schmarotzern waren die Elritzen ans dem Libunkabache unterhalb Wartenberg und dem Sychrover- bache, welche beide ihr Wasser dem Iserflusse zuführen. Anders war u = es aber iu dem Bache, welcher den Namen Stebenka führt, welcher 1 6 a a . Fran Vejdovsky, = Nach diesen vorausgeschiekten Bemerkungen scheint das Vorkom- men der Gattung Tracheliastes sehr beschränkt zu sein. Auch in # Böhmen war dieser Gopepode noch vor wenigen Jahren gänzlich unbe- kannt, wie esA.Farırscn in seiner Monographie der Grustaceen Böhmens !) Fische Bühmens untersucht hatte, gelang es ihm nicht einmal ein ein- Angabe genauerer Mitiheilungen über das Vorkommen des erwähnten i Verhältnisse dieses Gebietes erleichtert und die zoologische Ausbeute, welche ich bei der Erforschung dieser Gewässer gemacht, gehört ent- Der Iserfluss selbst ist überaus zahlreich von Elritzen belebt; je- 4) Die Grustaceen Böhmens von Dr. A. Fritsch, p. 200 im Archiv für naturhist. Durchforschung Böhmens. M. Theil, IV. Sect. rar Enreirör; a rnaeocera esocina an der Seite des Körpers. nenn Maxillarfüsse, vereint in einen glänzenden Knopi, durch a7 Eine so es Menge aufgelun- Saueli: ein Männchen zu entdecken. Doch dies le ınir weder ein Tas, noch ein in Br, ee Männ- en.. Die dahin gerichteten Versuche gingen anfangs gut von statien öchstens 3 Eier in ihrer En nten: so reichten die mir zur Whase stehenden Thiere folgen; ien Angaben Nonpwmann’s widerstreiten, und dass ich die Gelegen- ıatte die allmälige Entwickelung des Embryo im Ei zu beobach- Brpren Entwieklungsperioden mitzutheilen. ne, It, welche ich zu en Gelegenheit hatte, erwies sich Doch giebt es einige Hiockanake, durch {. wiesensch, le XIX. Be. u“ BR N. in einem Falle, sass ein Trochehasies frei. am e, einmal auch am Augenrande und auf einer Rlritze sogar, welche im Ganzen ‚von vier Schmarotzern angegriffen war, sass noch eine ‚Alle Parasiten sassen auf den Fischen in der Weise belestien, dass | d ich konnte im Bau s eines ] 5 Monais die nn um ie a wickelung meiner Beobachtung und daran meine Mitth ällanden keinen ruch auf Vollständigkeit machen. Ich hegie bei meinen Beobach- | en überhaupt von vornherein nicht die Absicht, über diesen Gegen- > tgend etwas zu publiciren, da ich nur der eigenen Belehrung ıchte. Der Umstand aber, dass die Befunde meiner Untersuchungen 2 N | N rerseits alle en der Weichen versc ans zu iS veranlasst mich, zu Norpwann’s Beschreibung des Weibchens und : S ‚Wwicklungsstadien einige Ergänzungen hinzuzufügen und die . a ng sowohl des geschlechtsreifen Weibchens als der Embryonen ee : welche ich meine Bramplare von der NORDMANN schen‘ Sp anttens .. Maxillarfüsse. v. Norpxann beschreibt diese Gliedmassen, sie be- welches wie gewöhnlich mit einem grossen Haken und zwei kleinen | as ich Auch Nonnminw's Abbildung aufmerksam gemacht, sie erst bei ! n und hellen Masidarm übergeht. \ N scheiden und diese nn. werde ich iu folgenden Zeilen ge- ... nauer besprechen. v. Norpmann beschreibt und bildet auf den Aut "tennen des zweiten Paares den inneren gespaltenen 'Forisatz. ab, welcher ausser einigen Borsten noch mit einem grossen. Haken verdeheh | ist; eine ähnliche Einrichtung fand ich auf keinem einzigen von nir suchten Exemplare. | . Ein. wesentlicherer Unterschied liest in der Form der inneren stehen »aus einem keulenförmigen, an der Basis eingeschnürten Gliede, . knorpeligen Hervorragungen bewaffnet ist«. Meine Abbildung dieser Extremitäten auf Taf. II, Fig. 3 pm? weist jedoch andere Verhältnisse nach. Diese Maxillarfüsse waren bei meinen Tracheliasten zwar von ‚verschiedenen Formen und näherten sich in dieser Beziehung auch jenen, welche v. Norpmann auf Tafel VII, Fig. 5 abhildet, doch war 4 an ihnen immer ein Zeichen einer Zusammensetzung aus drei, wenn 4 auch undeutlich begrenzten Segmenten sichtlich. Was aber die »zwei ° knorpligen Hervorragungen « betrifft, welche sich unter dem grossen 4 Haken befinden sollen, so sind diese bei meinen Thieren so minutiös, 350facher Vergrösserung als winzige Spitzen erblicken konnte. ‚Weiter spricht v. Norpmann »von zwei Eindrücken, die sich vor dem After befinden und von denen der höhere sternförmig ist«. Trotz 4 der sorgfältigsten Untersuchung vermochte ich diese Eindrücke nicht zu ermmileln. | | 2 Mit Recht kann man zwar v. Nornmann’s Abbildung als richtig an- u nehmen: es scheint jedoch, dass dieser sonst ausgezeichnete Mikrograph die magenartige Erweiterung des Nahrungsschlauches im Abdomen = übersah, welche sich bei allen von mir beobachteten Tracheliastes fand, 2 wo diese als Magendarm anzusehende Erweiterung in einen dünneren . Nach v. Norpwmann sollen die Bier in Eiersäcken in zwei Reihen N liegen, »eiwa 18—20 in einem jeden, neben und auf einander«. Dies fand ich an keinem meiner Exemplare; alle Eiersäcke waren mit Eiern 'angefüllt, welche in unbestimmten , aber vielen Reihen neben einander lagen. v. Norpmann aber haite a Gelegenheit nur ein Exemplar mit „entwickelten Eiersäcken zu beobachten, und es scheint, dass, als eı _ seine Untersuchungen , nach seiner anche spät im Herbste anstelle. nur wenig Eier in die Eiersäcke aus dem Körper eingedrungen waren “und daselbst nur zwei Reihen davon gebildet hatten. Diese meine Ver- u en Es heisst bei ihm: »Nach drei Tagen bewegten sich die Jungen haft in den Eihüllen, sprengten diese und schlüpften darauf als ei- ade, mit einem Auge md zwei Paar Schwimmextremitäten versehene . ven heraus (Fig. 7)«. Es ist bier offenbar die Rede von einem Nau- 2 %„ us-Stadium; meinen Untersuchungen zufolge verlebten in alle eobachteten Eiersäcken dieEmbryonen dieses Es eo . n den Eihüllen, und die Thiere schlüpften erst im Oy- a opsstadium aus. Aber auch dieses Stadium stimmt nicht mit der ‚bbildung überein, welche v. Norpuann giebt, so dass ich vielleicht mit echt auf Grund der von mir beobachteten Exemplare eine neue At ufstellen könnte. Es scheint aber, dass in v. Nonpmanw’s Beobach- ngen bei den damaligen unzureichenden Hülfsmitteln der Mikroskopie s übersehen ward, wie schon Professor Craus bei der Bearbeitung Achtheres percarum!) hervorhob, bei dessen Untersuchung Norpuann ähnliche Fehler beging. Mit Rücksicht auf die oben erwähnten unterscheidenden Mer kmale, Be he sich also hauptsächlich auf die äusseren Antennen und inneren gs arfüsse, sowie auch auf die sternför migen PD beziehen, — 0 x £ ERSERZE: ESTER EEE, Den Eine glückliche Erden “ % 4 a enselben ie wie sie v. Norpmann beschreibt, N d es aufklären, ob es möglich ist den von mir beobachteten Trache- : | a en es als eine gute Varietät der oben erwähnten Art, oder als eine ganz Species anzusehen. E RE De - nn MER eo Allgemeiner Körporbau des Tracheliastes. e e... Beschreibung des Körpers vom Weibchen des Tra- ste hat schon v. Norpuann mitgetheilt, und wiewohl seine Schil- FR = m Ganzen u genug ist, so ist es mir Eh nicht mög-ı. 5 EN Ba. Rt. 1882. P- 231— -308. Tat KRUN u KRIN. | | Wi y%* i ) tigkeit, weiche i im hohen Grade die Beobachtung seiner Organisation & 3 'Kopi, die grossen nenn Füsse oder Arme und den langen Hinterleib lich des langgesireckten Kopfahschnittes, Thorax und Abdomens. Durch - Thorax ein ee grosser äusserer oder erster Maxillarfüsse (Taf. I, rung, — der Thorax, — welcher auf seinen beiden Seiten ein P. Dr Nadorsk nn A, N ei 2 R : ; % a ER & & h a besitzt, | wie das anke v. Norpnann.her vorhebt, eine grosse Durch ‚ leichtert. Die Form desselben, an welchem v. NORDMANE: »den Hals, den unterschied, lässt sich verständlich machen durch die Unterscheidun ‘von drei Hauptabtheilungen, wie bei den übrigen Lernaeopodiden, näm- ihre Grösse zeichnen sich auf diesen Theilen des Körpers aus: auf dem Fig. Ab pm!), auf dem Abdomen zwei lange Eiersäcke. Alle mir vor- liegenden Weibchen sind fast von gleicher Länge in den angegehenen Theilen: | Kopf n.0..% N Aeussere Maxillarfüsse mit Thorax 3 ) Abdomen .. ...n.. arcas sa Biersäcke . .. »... SUN a N v. Norpmann beschreibt den orderch Theil des Tracheliastes ın dei Weise: »Der Kopf bildete, wie bei Achtheres und Brachiella einen kleinen, dreieckigen une am vorderen Rande des Halses, und wurde von dem lebenden Thiere häufig in den weichen, ihn sche ’ denförmig umschliessenden Hals hineingezogen« Es ist ersichtlich, dass wir es in diesem beschriebenen Halse und Kopfe nur mit diesem letzteren zu thun haben, welcher allerdings durch seine Länge den! Tracheliastes von allen verwandten Lernaeopodiden unterscheidet. Der ' Kopf ist walzenförmig, schmal und, wie aus der oberwähnten Messung ersichtlich, fast von gleicher Länge wie das Abdomen. Von der Eige | schaft des Thieres, diesen gestreckten Kopf immer in bogenförmig ge krümmter Lage zu tragen, leitete v. Norpmann den Galtungsname (soayykıao) ab. Er bemerkte auch, dass » der Hals mit vielen Runzeln und Falten bedeckt ist«. Diese Falten, welche übrigens nur an einigen‘) Fhieren vorkommen, und ausserdem auch an den äusseren Maxillar . ‚füssen deutlich sind, darf man nur als cuticulare Einkerbungen un: nicht als Selb undise Abschnitte betrachten. Zwischen dem Kopfe un dem kräftig angeschwollenen , sackförmigen Abdomen ist eine Erwei äusserer und auf der Bauchseite ein Paar innerer Maxillarfüsse tr: (Taf. I, Fig. 1 b, pm, pm2). Dieser fast kugelförmig aufgetriebene Thorax ei durch eine tiefe Einschnürung vom Abdomen N ‚übe | dessen Merkmale N v. IASN. in Br Worten äussert: | ibt und ns erscheint «. Die Bohabnnmsen und Vertiefungen, anen an, welche auf dem Rücken des Thieres in regelmässigen ihen ver theilt sind, und weiche später in ausführlicher Weise geschil- rt werden. Was nun die Seiteneinschnürungen betrifft, so giebt es sser der oben erwähnten tiefen Einschnürung zwischen dem Thorax ‚Abdomen deren vier. Die letzte von diesen vier ist am tiefsten, in liedrige Segment (Taf. II, Fig. 4, Taf. Il, Fig. 4 fu) muss als ein Rest utenden Vergrösserung erscheint sein wesentliches Attribut, nämlich minutiösen Stummein, welchen der Name Furca beigelest worden. ihnt, dass meine Beobachtungen dieser Antennen des zweiten name keine gehörige bildliche Darstellung giebt, sind en welchen v. Norpmann bier Erwähnung thui, gehören offenbar Tast- nd scheidet einen hinteren engen Theil vom breiten, sackartigen Ab- men. Drückt man auf den letzten Körperabschnitt, so erscheint noch. kleines Segment, dessen v. Norpmann keine Erwähnung thut. Dieses Postabdomens beim fr ehwinimenden Gyclopsstadium angesehen | den. Seine Dimensionen sind sehr winzig, und erst bei einer be- Ueber die Antennen äussert sich v. Norpmann folgendermassen en Die Fühler, welche an der Spitze einige kurze Borsien führten, zeich- eten sich durch ihre unverhältnissmässige Kürze und eine lanzettenför- : ge Gestalt aus. Weit über den Kopf ragten an beiden Seiten die bei- ı Kiefern als zwei dicke, weiche und eylindrische Arme hervor, und. den vermöge der Gliederung in einer steten Bewegung erhalten, m sie bald zugleich, bald wechselweise sich zum vorderen Kopf- ıde umbogen. An ihrem Ende sind sie in zwei Fortsätze gespalten, nach innen gerichteten, welcher dick, und ausser einigen Borsien mit einer grösseren Snilre ver sehen, und einem äusseren, dmen D Haken so eingegliedert ist, is er beim Dalkern in den a henraum zweier kleineren en hineinpasst«. Schonobenhabe [reiche v. Norpmann als »Kiefern« deutet, nicht ganz mit der oe De euNe .. Daneben finden sich er vorderen en Be ersten Paares (Taf. III, in, 1 an), von’... eh enispringt ganz an den Rändern des Kopfes in senken La weit über die Mundöffnung erhoben. Die Antenne besteht aus einem dicken nehmen. PETE SERIE, I TE, Pi n ae NEE ED NER ERN, I NAT xy, a a en Franz Vejdovsky, Et einem platten Gliede und sind am vorderen Ende regelmässig mit, drei En kurzen Borsten besetzt. Ihre Länge beträgt 0,025 Mm, EN | Das sehr viel grössere zweile neu (Taf. I, Fig. 1, 2 am?) m Basalgliede, welches auf der Spitze in zangenförmige Spaltäste getheilt ist. Der äussere mächtigere Ast (Taf. Ill, Fig. I, 2 a) trägt an der äusse- 7 ren Seite einen angeschwollenen, mit vielen kurzen, papillenartigen 'Borsien besetzten Höcker (5); das andere Ende dieses Astes ist mit W einem kräftigen Klammerhaken ausgerüstet. Der innere Ast (Taf. II, Fig. 1, 2 c) ist kleiner und läuft in 2 Borsten aus. Die grössere Spitze | also, welche nach v. Norpnann auf dem aufgetriebenen Ausläufer des # äusseren Astes vorhanden sein soll, war ich nicht im Stande wahrzu- \ Die Mundwerkzeuge (Taf. III, Fig, 1, 2) bieten für die Beobachhinn ; bedeutende Schwierigkeiten. An den (chanlen Thieren vermochte ich ; . nie über ihren Bau ins Klare zu kommen. Erst nachdem ich das in 9 dieser Region dicht angehäufte Pigment durch Glycerin hell gemacht % haite, gelang es mir, das Bild der zahlreichen Chitinstäbe und Muskeln ° zu Gesicht zu bekommen. — Die Mundwerkzeuge bilden einen kurzen, “ stumpfen , mit stacheligen Borsten und Kauorganen bewaffneten Saug- % apparat. Die Oberlippe (Taf. III, Fig. 4 OL) stellt eine dreieckige Platte | 3 dar, welche die Mundöffnung von oben her bedeckt und an der Spitze R mit einem minutiösen Stilet ausgerüstet ist (sl). In dieser Platte babe 3 ich auch schwache Spuren von kurzen Chitinstäbchen wahrgenommen, die an der Basis des Stiletes eine Gruppe bildeten. Unter der Oberinpei befindet sich die mit zahlreichen und in ihrem Verlaufe schwer zu verfol- genden Chitinstäbchen untersttitzte Unterlippe (Taf. IH, Fig. 1 UL, Fig. 2), % welche jedoch mit der Oberlippe nicht vollständig zusammengewachsen | zu sein scheint. Das Ghitingerüst der Unterlippe lässt sich zurückführen auf zwei seitliche Chitinleisten, welche das Saugrohr stützen. Von diesen werden die Seitentheile der Unterlippe umarınt, dann aber ver- laufen die Leisten convergirend weiter rückwärts (Taf. II, Fig. 2 chi), wo sie sich zu einem ceniralen, starken Chitinknoten vereinigen (Chk) Von diesem aus läuft ein Mittelast bis zum Rande des Saugapparates (ch?) aus. Hier bilden die chitinösen Theile einen Halbkreis, welcher den % Mundrand bildet und von einer zarien, mit zahlreichen starren Borsten 4 besetzten Membran umgeben ist. | r Dieser so unterstützte Saugapparat trägt im seinem Innern ein Paar] ' bezahnter Mandibeln, welche mit ihren hinteren , schwach erweiterten | Enden auf ein somplieirtes System von chitinösen Gebilden sich inse- Pr —_ Bei schr Besaur Untersuchung lässt sich von. ER £ 7 | en nal. u, ‚ng, 2 2 en. Die Mandibeln (Taf. I, Fig, 9," ae ik; Fig. 2 Ton) sind Ba ni en Vorderenden in zwei grössere Zähnchen gespalien, während ihre enseite grösstentheils mit 7 kleineren Zähnchen bewafinet ist, wie \ schon v. Norpmann richtig dargesiellt hat. Als Stütze dieser beiden Mandibein tritt an der Ventralseite des Saugrüssels das erwähnte System v vs Beılesiae hervor. Das untere oder Hinterende einer Pi en | niche gestützt, als Hebel zum Deweren a Mandibel ad dee sie u Epentich senkrechten Chitinleisten (ch3) dient. en als in ser re ist jener,- ih aus der Bei Sn 'hreibung und Abbildung v. Norpaunw’s und den in diesen Zeilen 4 childerten Untersuchungen über die inneren Maxillarfüsse hr- 3eht. Dieser Forscher sagt, dass »das andere Extremitätenpaar sehr in ist, aus einem keulenförmigen an der Basis eingeschnürten Gliede j sieht, welches, wie gewennlich an der Spitze mit einem grossen 4 9 Vergleich meiner Atbilhumg der inneren een (Taf, I, u ‚4, 3 pm?) mit jener Norpmanv’s führt zur Ueberzeugung, dass ie | 1 deutlichen Kernen versehenen Zellen (Taf. 1L, ig, 3 da) i in. Br \ ER ER " R TR en og % EAuse I _ % x _ Verbindung nicht, lässt die \ zu, dabs das: Sediek, Zellen vermittelst des Canälchens nach aussen gelangt. Die grossen äusseren armartigen Maxillarfüsse Fr af. 1, ‚Fig. kb,pmi) and von derselben Länge wie der Kopf, mit dem sie aber nicht in edler Ebene liegen. fait sie an der Spitze verwachsen sind, bil- den sie einen gemeinsamen sausnapfähnlichen Haftapparat,. mittelet - dessen sie tief in der Oberhaut eines Körpertheiles, namentlich der Flossen der Elritzen persistent befestigt sind. Die Basis dieses Saug- en napfes (Taf. II, Fig. 2) bilden zwei resistente chitinöse Ringe, durch welche zwei lichte Canäle sich erstrecken (ch). Von dem Puncte des Zu- | | .sammenwachsens beider Maxillarfüsse enisteht der eigentliche Saug- a . napf, welcher aus einer dicken, glashellen Chitinmasse gebaut ist, und “nirgends die Naht des Zusammenwachsens erkennen lässt. Zwei cen- trale lichte Ganäle, welche diesen Apparat Jurchlaufen, weisen jedoch - deutlich auf seine paarige Zusammensetzung hin, und siweifetechini be- | hhoilieren sich an seinem Baue nicht nur die Maxillarktene. sondern auch 3 R as Haftorgan des Cyclopsstadiums. Dieser Vermuthung scheint auch | der Umstand zu entsprechen, dass die Oberfläche des ganzen Apparates mit zahlreichen, A zendeh Papillen bedeckt ist, welche auch bei den “ei; eaaiien Entwickelungsstadien der Larve an dem landen Knopf des Haftorganes zum Vorschein kamen (vergl. Taf. II, Fig. 7). Die beiden ° _ inneren Canäle reichen bis zu den in Rede stehenden Papillen, und scheinen diese Papillen mit dem Innern beider Arme in Verbindung zu setzen. Indess kann nur die Verfolgung der vollkommenen Entwick- Sa Fr re ag Thieres Br se Ba Erklären: a ©. Pag. 308, Tat, XXIV, Fi. 17 8. F 4 Es | EI NEE R 1 ash Beschreibung der äusseren Theile des Tracheliastes wende "mich zur Besprechung de inneren Organisation dieses Parasiten. & Die Erforschung der inneren Organe bietet zwar nicht sehr grosse ch wierigkeiten, da das Thier äusserst durchsichtig ist; immer aber or hi ‚ert das Pigment, welches in unregelmässigen Gr uppen über den i en ist, die vollständige Erkennung vieler Organe. Beson- ZU F "u und die Korbindüitg oser mit den betreffenden dienen“ ver- : | mittelt, ist, mit allzu dunkeln rothbraunen Pigmentflecken gefärbt, N di se Besen nicht die vollständige Organisation des lebenden Tbier es Die Körperhülle des Tracheliastes ist eine gelbliche, fast lederartige, sistente Cuticularschicht, welche als eine structurlose, glasartig durch- a Membran erscheint. In diesem on kann‘ man Es a we en zu ee Ernie at j an (T Eu, Fig. 1b, b, b2, b>, b4, b5), welche zwar in verschiedener Mi und’ Grösse, aber in constanier Lage bei jedem Individuum vor- ie liegen ziemlich weit von der Mittellinie zu beiden Seiten us und sind hier in 5 Paaren vorhanden, von welchen das | oh Ei Ta), das vierte a und fünfte (c) an Grösse ei \ E ; j i 4 N x i arten, N ca die es Aushchtuugen, er zur a N arten Gebilde einen die därdestellten Fig. 1 a, er © : si Ausserdem en sich diese a Nasen aus, 4 ie mit Sahlteichen, foen Borsten bee sind. Ich vermag | eg Erfiktion ‚diesen u ea a Nee, \ r Bdlchsbite des Thorax vürkömmenle: Tastorg anen 4 ei ich an in Rede stehenden Gebilden der Bauch- . 4 \ Fran Vefdansif, steht aus einer Schicht hören, polygonaler Zellen, wel ein helles R . Protoplasma mit deutlicher Membran und Kern ee Unter der % _ Hypodermis liegt das die Körperfärbung des Trachelisstes veranlassende, E 2 von zahlreichen grossen lichtbrechenden Kügelchen durchsetzte roth- _ braune Pigment, welches in verschiedenster Vertheilung an dem Körper. h 1 ae ist. Unter der Bypodermis liegen ferner grosse Haufen von ‚Zellen mit feinkörnigem Inhalt, hauptsächlich an den äusseren Maxillar- füssen und im Abdomen; die dichten Gruppen der hier angehäuften, | mit feinkörnigem und ee fettreichem Inhalte gefüllten Zellen Br hören jedenfalls dem mächtig entwickelten Fettkörper an, welcher nach ° Craus die Nahrungssioffe aufnimmt und sie zur Verwendung i im Blute 2 salbeyeihri)). a ... Das Muskelsystem gelangt im langgestreckten Körper des Tracbeli- . astes zu besonderer Entwickelung. Am Rücken verlaufen diebt zur : Seite der Mittellinie von der Basis der äusseren Antennen bis zum Hin- terrand des Abdomens zwei breite Muskelbündel, während die zwei ” i auf der Bauchseite unter dem Darmrohre sich ersirekeen und den : _ oberen entsprechenden Muskeln sehr schmal sind. Zu beiden Seiten des -.‚Darmeanals auf der Bauchseite laufen zwei breite Stränge, welche ihren Ursprung i in den äusseren Maxillarfüssen hahen, und zwar gleich % an der Basis der oben erwähnten Chitinringe. Am hinteren Ende, und ” amar im Genitalsegmente, vereinigen sich diese breiten Muskelstränge 4 _ zu einem gemeinsamen Knoten, von welchem dann zwei kräftige Chitin- % - sehnen ausgehen und in der Furca inseriren (Taf. II, Fig. 4 chs). Im ” Abdomen findet man ferner zwei Paar von Onermaskelchr en: welche . der ersten Einschnürung dieser Abtheilung des Körpers angehören und im der Mittellinie der Bauch-, andererseits der Rückenwandung inseriren. | Die ganze Anordnung dieser Muskelstränge hat den Anschein, als ob sie | in. Darmeanal umfassen würden. Die meisten Huskelbitariel Haben „ ; ‚aber im Kopfstücke, so dass dadurch die Beobachtung der inneren = Theile sehr erschwert ist. Somit ist es auch nicht möglich die einzelnen _ Muskelstränge zu verfolgen, um deren Insertionen und directen Ver- lauf zu ermitteln. Ausserdem giebt es eine Menge von Muskelhündeln, die, zur Bewegung der Extremitäten, des Saugrüssels und der Mandi - -So inseriren sich unter. den Chitinringen der äusseren Maxillarfüsse E u ‚beiden Deilen des schon erwähnten a 2 breite MuskB C. Craus, Ben anken A Lernaeocera, Peniculus und Lernaea, pag. 8, s Taf. 5 Fig. 1 D. —C. Cuavs, Ueber die Entwickelung ‚ Organisation und system, Stel- a der eh, Diese ER SCBEnN. Bd. XXV. 1878. pP. 266. nters, über die Anatomie li. Metamorphose v. Trachelias tes 5 polyeopus Nordm. 27 nn stfüsse durch breite, aber kurze Muskeisi änge © bewegt a Be- ce m Muskelbnndel el. 11 ie. 9), die well an er en s auch auf der Bauchfläche entspringen. Man unterscheidet da einen nzahl mächtig entwickelter Muskelstränge, die den ganzen langge- reckten Kopf durchsetzen und wie erwähnt, die Beobachtung des Ver- ufes des Darmrohres und der zu beschreibenden eigenthümlichen xcretionsorgane sehr erschweren. Auch die Mandibeln und die taster- tigen Maxillen, sowie auch der ganze Chitinleistenapparat in dem Saug- rüssel wird durch ein complicirtes Muskelsystem bewegt, dessen ein- eine Bestandtheile gründlich zu ermitteln, mir niemals gelang. Das Nervensystem ist bei Tracheliastes so schwierig zu verfolgen, dass es mir nicht einmal gelang, das Gehirnganglion zu entdecken, oder zunehmen. Nur einzelne Partien des Nervensystems, vornehmlich an den Tastorganen, wurden mit Sicherheit erkannt. | icher Gebilde, welche auf der Rückenseite des Abdomens (Taf. II, Fig. 5) ind auf der Bauchseite des Thorax (Taf. Il, Fig. 1 b, £) vorkommen. Die er ersten Art sind in der Grösse und auch in der Farbe so auffallend, iss sie schon von v. Norpnann beobachtet und dargestellt wurden. Er össere dreieckige, auf dem vorderen Theile des Rückens kommen soll, » ich niemals auf meinen Exemplaren wahrzunehmen im Stande war. RDMANN spricht hier einfach von den Wölbungen, was sie jedenfalls a dieser Erhabenheiten von ion glänzenden Höckerchen zu- ZZ Lange Beh ein ee hinantritt. Es ist a deren Ende an der Basis der äusseren Antennen an der Körperwand befestigt ist. Ausserdem verläuft von diesen Extremitäten eine grosse lie in den übrigen Theilen des Körpers sich erstreckenden Nerven oh / Als Tastorgane betrachte ich nämlich zweierlei Arten eigenthüm- ähnt sie als » Wölbungen und Vertiefungen, welche schwierig zu be- reiben, aber durch unsere nach dem lebenden Thiere entworfenen Siguren 1 und 2 anschaulich gemacht sind«. Ganz richtig bat er der- Iben auf jeder Seite des Rückens 8 beobachtet, wozu aber noch eine s A Ni RN Se a N Hi ; icht sind, denn bei sorgfältiger Untersuchung beobachtet man, dass Bei ih ur Eeeisehine . man a a diese se Höckerchen eines einzelnen Gebildes en da en n es hier mit gewissen Sinnesorganen zu thun hat, welche er re r ren nung des Tastvermögens die nen. Auch bei Argu- an | | nn u Eulen . 28 we tie heschreibt GA) auf der Oberfläche des Rückens ähnliche Tast- forisetzte. und abgebildet hat, so macht er dagegen keine Erwähnung der eigen- 8 welche als zwei Paare scharf contourirter Ringe erscheinen, und welche - auch Craus bei Achtheres percarum auf der Bauchseite des Abdo- mens in ähnlicher Weise beschreibt?). Die ziemlich weit von der a Mittellinie liegenden Tastorgane des Tracheliastes sind im vorderen Paare grösser, und in der, von einem Ringe umgebenen Vertiefung mit zahl- reichen feinen Borsten ausgekleidet (Taf. II, Fig. 6). Bei genauerer Ver- folgung nimmt man wahr, dass diese Borsten zu den grossen, mit deut- lichen Kernen versehenen Zellen gehören, die wieder eine Erweiterung L:% ordnung der Zellen von derselben Eigenschaft, wie das vordere Paar der Tastorgane. streckt sich als einfacher Schlauch ohne irgend eine Krümmung und im das Abdomen. Im Kopfe und The:ax dicht von Muskelbündeln um- “ in diesen Theilen des Körpers verschmälert. Dagegen fällt äusserst deut-_ lich die magenartige Erweiterung des Darmeanals im Abdomen in Folge ihrer lebhaft hin und her schwingenden Bewegungen und dunkel pigmen- tirken Wandungen ins Auge (Taf. II, Fig. 4 b, i). Der Magen erstreckt sich vom Thorax bis zur dritten schuf des Abdomen. Seine dunkle Färbung rührt von den braunen Pigmeniflecken her (Taf. Il, Fig. 10 und und grösstentheils mit feinen, glänzenden Körnchen gefüllt sind. Die er- wähnten Bewegungen erfolgen in einem gewissen, fast regelmässigen Rhythmus; sie werden bewirkt durch die Contractionen von den unteren Theil des Magendarms neizförınig umspinnenden, sehr zarten queren Muskelbündeln , welche einerseits an den Körperwandungen inseriren, Be 44. Franz Vejdovsky, .& Eon, »in deren Innenraum sich der Nerv als feiner Centralfaden ” Wenn aber v. Norpmann diese Gebilde der Rickenseite beschrieben thümlichen Organe an der unteren Seite des Thorax (Taf. II, Fig. i b, ü), des Nervenstranges bilden. Das zweite Paar dieser Organe findet man in der Einschnürung an der Grenze zwischen dem Abdomen und Tho- 7 rax. Die Ringe sind kleiner, aber in Bezug auf den Bau und die An- 7 Der Verdauungsapparat beginni an der Basis des Bar Windung durch die Mitte des Kopfstückes und Thorax und tritt dann flochten, ist er schwer in seinem Baue zu beobachten und zweifelsohne 4 b), welche die ganze Oberfläche desselben als Darmzellen bedecken 4) C. Craus, Ueber die Entwickelung, Organisation und systematische Stellung | der Arguliden. — Diese Zeitschrift. XXV. Bd. 1875. E 4 2) C. Cuaus, Ueber Achtheres etc. p. 303, Taf. XXI. Fig. 11, Taf, XXIV. > 0 2...0m a andererseits in vielfach dichotomisch sich theilende Zweige auslaufen, | n der äusseren Fläche des Magendarms befestigt sind (Taf. U, 3. 10). Die in Rede stehende Insertion dieser queren Musken an | Körperwandung findet statt an der Grenze zwischen dem dritten und vierten‘ Segment des Abdomens. Durch abwechseinde Gon- ictionen dieser Muskelbündel wird der Magendarm in pendeln- N Seiten des Darmcanals anheften, aber keine Bewegung desselben wirken. | Der Enddarm (Taf. II, Fig. 1 b, r) liegt in dem vierten Abschnitte jes Abdomens. Er ist vom Hasandarm durch eine tiefe Einschnürung ° irennt, und zwar hinter der Stelle, wo die netzartig sich verzweigen- lien Muskelbündel den Magen umspinnen, erweitert sich als dann allma- 5, und mündet wieder verjüngt auf der Rückenseite in einiger Ent- ernung von der Basis der Furcalglieder durch eine längliche Afteröf- ung nach aussen (Taf. II, Fig. 4 «). Die pigmentirte Schicht der N inkörnigen Drüsenzellen, Welche den Magendarm so deutlich bezeich- net, fehlt gänzlich am Enddarme, derselbe erscheint als ein vollständig durchscheinendes Rohr, an dhssen Wandungen die Längs- und i Quer- muskelschichten des IE ad sich wiederholen. A ; Die Exeretionsorgane. Neben den schon besprochenen. ächtigen Drüsen in den äusseren Maxillarfüssen,, und den Zellencom- lexen, welche an der Basis der inneren Maxillarfüsse sich befinden, und ch ein lichies Canälchen am Grunde des Klammerhakens dieser Ex- E Een m. annden, ‚ sind nn eigenthümliche Drüsen zu erwähnen, Ba 2 — 2 „. = ERERERE IE SER RE = 2 ; er fe “ ie SE ee TE e Se: u © g: & en XD 2 N! a) mn 02) an = @) Be D jet) = ale) (ge) >” =: rn & > nn Eee { Auf in Rücken dieses Körpertheiles bemerkt man u an ebenden Exemplaren, jedoch erst bei siarker Vergrösserung, in der der inneren Antennen, zwei mit lichtem Cuticularsaume ee de O Oeffnungen (T Taf. IH, Fig. A pe). Es sind das, wie die genauere te suchung ergiebt, die äusseren Austühnunesefhiun sen ı | che Drüsen, welche im Kopfe zu beiden Seiten der Speiseröhre neben nander een. Des dunkeln Pigmentes und zahlreicher Muskeln im 5 stücke wegen gelang es mir nie den ganzen ma dieser Drüsen rn Bu ne ee Va linmz MerloneRy, Drüsen lernen Die in Rede stehenden Gänge sind lange, dünne "Canälchen (Taf. IN, Fig. 1, 3 sg), deren Wandungen aus einer ıhinkeis Chitinhaul hedteken: eiche durch ringförmige Vorsprünge ein tracheen- ‚artiges Ansehen gewinnen und am hinteren Ende direct in die Drüsen- wandung übergehen (d). Das enge Lumen dieser Ganälchen ist voll- ständig hell und durchscheinend. Der Inhalt der Drüsen ist feinkörnig, “schwach lichtbrechend, und in steter Bewegung innerhalb der homage- 3 1 nen Drüsenwandung. ; | Als das nächste Analogon der eben besprochenen Gebilde sind die ‚Drüsen anzuführen, welche Craus bei Achtheres!) erwähnt, wo sie % allerdings » hinter den Maxillarfüssen liegen und an den Basalgliedern | derselben münden«. Andererseits sind es aber die Schalendrüsen anderer Grustaceen, wie die des Argulus, der Lamproglena?), ° Lerneocera?) eie. ete., auf welche als Exeretionsorgane ZEnkeEr, % Iuupie, Craus ete. hinweisen und mit welchen auch die Drüsen des Traeheliasies zu parallelisiren sind. Indess scheinen diese Drüsen auch 3 jenen Drüsensäcken im Cephalothorax der Phalangiden und anderer ° Arachniden‘) zu entsprechen, welche schon von vielen Forschern beobachtet, jedoch in Bezug auf ibre Bedeutung erst von Kronn®) als Dkeralibnsargane aufgefasst wurden. 4 Der Circulationsapparai. Wie den nächst verwandten ent- ” wiekelten Copepoden mangelt auch dem Tracheliastes ein besonderes ‚puisirendes Organ, während es in den jugendlichen Zuständen so- wohl des Achtheres wie auch des Tracheliastes vorkömmt. Das Blut ist % eine klare, helle Flüssigkeit, welche besonders im Abdomen in grosser j > Menge vorhanden ist und alle hier befindliche Organe umspüilt. Blutkörper- eben fehlen hier ganz, und demnach ist es nicht möglich, die Richtung der Biutbewegung anzugeben. Die dunkleren, kernchenartigen Körper- chen, welche manchmal in der hellen Blutflüssigkeit zum Vorschein kommen, sind blos suspendirte Zellen des Magens und der Körperwan- a Als Einrichtung, welche eine Circulation des Blutes vermittelt, darf man nur die pendelnden Bewegungen des Magens annehmen. : Durch sie scheint das Blut in den Thorax und Kopf aus dem Abdomen | 4) Craus, Deber Achtheres. pag. 306. 2) C. CrAus, Neue Beiträge zur Kenniniss. härasitischler Copepoden, nebst Be- merk. etc. — Diese Zeitschrift. Bd. XXV. p. 35%. ‚3) ErAus, Ueber Lerneocera, Peniculus etc. p. #0. m Krosx vergleicht diese Drüsen mit den Speicheldrüsen, welche Errorn. im Rüssel einiger Dipteren beschreibt. S. Levpie, Müll. Arch. 1859. p. 69. Mi :5) Kroan, Ueber die Anwesenheit, zweier Drüsensäcke im Cephalofhorax. der ne _ Phalangiden in: Archiv f. en 1867. p. 79. ee ber die Analomi u. Metamorphose e Tracheliastes polysolpus Nordm. 34 | une. einzutreten. und wieder zurückzufliessen. Den sen des folgen auch Sa Zellen in der Blut- ungen des Magens, ziehen. von den äusseren Eiersäcken zeigien. In dem jüngsten Stadium des Ge- ehlechtsapparates erstrecken sich zwei durchscheinende, von einer ıskulösen Membran gebildete Säcke zu beiden Seiten des Darmcanals if. TI, Fig. 5) der ganzen Länge des Abdomens nach. Diese Schläuche en Magen in schwingender Bewegung erhalten, befestigt. Im Inneren ser Schläuche, welche jedenfalls als die späteren Eierbehälter aufzu- issen sind, erstreckt sich eine schraubenförmig gewundene, bandartige dies. welche aus zahlreichen, dieht gedrängten, verschieden "grossen Kernen zusammengesetzt ist. Die Keime der zukünftigen Eier nd in regelmässigen Reihen zusammenhängende, mit ihren Membranen ch berührende Zellen, welche in dem hellen Protoplasma das glänzende imbläschen en den glinzenden Keimileck ber; gen. Debergänge dieser ns Os Zuleint die Eier von einer holen TERN umhullı wer- t is. Bies hleibt a von Korichen frei. Wenn die Eier ihre | ralhülle i in den en Sack — in den Eibehälter, “a a u, Fig. 15) finder si die ee mit den nal vollständig verdecken. An solchen Weihöhen - ver mager ich z Fortpflanzungsorgane. Sämmiliche Exemplare, welche ichzu der weniger vollständiger Entwickelung, wenn sie auch noch keine Spur theiis durch das Bindegewebe, theils durch die Muskeln, welche ; Den dieser Dottermasse kommt das scharf contourirte Keim- ständige Grösse erlangi haben, gelangen sie nach Dehiscenz der zar- / Een In Hin eh een tesa | A iM vi 4 N Mi SB L I 2 | hen Das dunkle Pigment des teizten Abdominalabschnittes,, sowie. ai . Anfüllung desselben theils von chitinösen Samentaschen, iheils auch vo einer Menge hier inserirender Muskeln und von ausmündenden Kitt drüsen, hindert sehr die Beobachtung des Austrittes der Eier aus den Eibehältern in die Eiersäcke. Nur in einem Falle sah ich zwei Rier, "welche von den übrigen, noch in den Eibehältern steckenden, geirennt, sich in der Gegend unweit von den Genitalöffnungen, also in de ' wahren Oviducten befanden. Danach scheint bei dem Austriit der Bier ‚aus den Eibehältern das Verhältniss zu herrschen, wie es Craus bei Achtheres beschrieben und abgebildet hat. ae Zu beiden Seiten dieser so eigenthümlich gebauten Eierstöcke liegen die Kittdrüsen , deren Function es ist, die Masse zur Bildung der Eier säcke auszuscheiden. Diese Kiltdrüsen (Taf, I, Fig. A.d,.cd, Tat: I Fig. 4 kd) erstrecken sich vom dritten Abschnitte bis in das letzte Ab dominalsegment; sie sind mit einem glänzenden Inhalt gefüllt, verlaufe längs der Körperwandungen bis in das vierte Segment, wo sie sich zu Mittellinie umbiegen und hier in die Eileiter einmünden (Fig. II, Fig. 4 Die Kitidrüse besteht aus einem centralen Körper, dessen nach ausse gerichtete, scharf contourirte Wandung segmentirt erscheint. Der Inhalt desselben ist ein lichtbrechendes gelbliches Drüsenparenchym. Dieser # Körper ist von einer dunkleren feinkörnigen Masse umgeben, welche zu- letzt in einer dicht anliegenden äusseren Membran eingeschlossen is Indess ist.es schwer, wie schon Graus angiebt, sich von der Natur de centralen lichtbrechenden Organs zu überzeugen und ich kann nur de sinnreichen Auffassung des genannten Forschers beistimmen, dass dieser Theil der Kitidrüsen »als die Matrix des homogenen Secretes« zu be-' trachten ist. > | innerhalb der Leibeshöhle des letzten Segmentes, zu beiden Seiten | des Darmcänals, sind sehr deutlich zwei aus Chitin gebildete Kapseln zu ‚ beobachten (Taf. II, Fig. 4 5, !), deren Natur aufzuklären ich bei den? .ersien El ehiungen Biab im Stande war; nur darüber war ich üı Klaren, dass ein Theil der chitinösen Platten, aus welchen die Kapsel . zusammengesetzt sind, theilweise die Eipssäkke unterstützte. Erst al ich in einem Weibchen, welches noch nicht mit Eiersäcken versehen war, 7 innerhalb dieser Kapseln Spuren von haarförmigen Spermatozoen nach weisen konnte, gelangte ich zur Ueberzeugung, dass wir hier mit ähn- lichen Organen zu thun haben, wie jene, welche Levoıe bei Argul u 5, 0... A) Leveie, Ueber Argulus foliaceus. Ein Balrae zur Anatomie, Histo) et Diese Zeitschrift, IL. Bd. 4850. - Cravs, 1. ce, über Arguliden ete. p. 274. a ber die Anatomie u. Netmerphos v. Tracheliastes a pus N Nordm. 383 0 A nachgewiesen rd als er seminis aufgefasst haben. So merkwürdig aber wie der Bau dieser Samentaschen, so schwer es auch, ihren Zusammenhang mit den übrigen Geschlechtsorganen ermitteln. Sie setzen sich aus zwei grossen, dicken, dunkelbraunen hitinösen Platten zusammen, welche sich mit einander berührend, eine Kapsel bilden, und nebst dem noch von unten durch eine breitere Platte jestützt werden (Taf. III, Fig. 4 rs). An ihrer äusseren Fläche umlagert yon Ballen und Strängen des Fettgewebes, die sich hauptsächlich in dieser Region anhäufen, erscheinen sie an de inneren Seite abgerundet ıd angeschwollen, Surf der äusseren, d. h. an der, weiche zur Körper- ndung gerichtet ist, zugespitzt. Die Spermatozoen, welche ich da in em Weibchen beobachtete, waren haarförmig, weiss, und ragien mit le. — Dieses Organs thut v. Norpuann gar keine Erwähnung. Die äusseren Oeffnungen der Sameniaschen habe ich an vielen eibchen und zwar unter sehr starker Vergrösserung entdeckt (Taf. III, Rileitern vermochte ich nicht so zu verfolgen, dass ich von diesem 'hältnisse eine vollständige klare Darstellung hi efern könnte. Die bei- d Oeffnungen befinden sich zu beiden Seiten des Enddarmes über den Samentaschen. Es sind runde, mit einem lichten Cuticularsaume um- hren ; dieser geht zuleizt in eine trommelförmige Höhlung über, aus er alsdann zwei enge Ganälchen ihren Ursprung nehmen. Es ist sehr hwer sich über die Bedeutung der in Rede stehenden Ganälchen zu sern und ihre Function dürfte sich vielleicht nur an den Weibchen ıifklären, die eben den Begattungsact vollzogen haben , was allerdings h genaue Untersuchungen erfordert. Allem Anschein nach verbindet vordere Canälchen (Taf. III, Fig. 4 a) die äussere Oeffnung (pg) mit en Samentaschen, während das andere (b), das vielfach gewunden ‘scheint, die Verbindung der äusseren Oeffnung mit den Bileitern be- erkstelligt. Es ist jedoch noch eine Möglichkeit vorhanden. Ich suche Än lich ein Analogon zu diesen Canälchen in dem Samentaschenappa- wie ihn Levoie und Craus bei Argulus darstellen, und wie ich | selbst bei diesem Thiere gefunden habe. Nach Mir Aufiassung E: N Ueber Achtheres etc. p. 306. Ni (ra ididem p. 306. bse a Nova Ada Acad. dla. Carolin. X' VIEL. P. 2369--336. 1835, t schrift f. wissensch. Zoologie, XXIX. Bd. 3 ih ren Samenfäden aus den Häbliingen der Samentaschen in die Leibes- ig. 4 pg). Den Zusammenhang derselben mit den Samentaschen und ene Vertiefungen, welche in einen kleinen, trichterförmigen Gang . . förmigen Höhlung zur unteren Seite des Receptaculums hinzieht, dem > # ee A . ER nn os Bean Fi HH R BR DEN Win. ne dürfte man das an einem Ende angeschwollene Canälchen (a), welche sich von der trommelförmigen Höhlung zu der oberen Spitze der Samen- tasche erstreckt, mit der accessorischen Drüse parallelisiren, welche bei Argulus mit dem Gang des Receptaculum anastomosirt. Andererseits | . „scheint das vielfach gewundene Canälchen (b), welches von der trommel- eigenen Ausführungsgang dieses Organs zu entsprechen. Die von den anderen Gopepoden bekannten Spermatophoren habe % ‚ich nie bei Tracheliastes beobachtet. K III. Die Entwickelung der Tracheliasteslarven. "Nachdem die Eier in dem Mutterleibe ihre vollständige Grösse und Reife erlangt haben, treten sie umflossen von dem Secrete der Kitt . drüsen durch die Geschlechtsöffnungen aus, und bilden zwei langge- streckte Eiersäcke, deren Verhalten ich oben bereits besprochen habe. ° | Niemals waren in ihnen die Eier in besondere zellige Hohlräume einge- | schlossen, wie es Caus von den freischwimmenden und von einigen parasitischen Copepoden angiebt. Die Eiersackhülle ist eine feste Mem bran von beträchtlicher Dicke, welche mit ihrem kurzen Halse in de Geschlechtsöffnung steckt, und an ihrer Oberfläche ein homogenes Aus- sehen darbietet. Die in den Eiersäcken enthaltenen Eier haben doppelte Häute!), während die Eier in den Eibehältern, wie schon erwähnt wor- den ist, nur von der Dotterhaut umschlossen sind. Die äussere stärkere Membran an den Eiern in den Eiersäcken ist jedenfalls durch Erstar- ” rung des Kittdrüsensecretes entstanden; das ist das Verhalten, welches ‘ Graus bei den Eiern des Achtheres hervorgehoben und womit er di Auffassung Nornwanw’s berichtigte, welcher beide Eihüllen , sowohl bei Achtheres als auch bei Tracheliastes beobachtet hatte, ohne sie richtig zu beurtheilen. Die äussere, also secundäre Eihaut ist, ebenso wie die Eiersack- hülle ganz homogen und structurlos. Was die Grösse der Eier betrifft, ” so sind sie alle von gleichen Dimensionen, in .den ersten Stadien der Dotterfurcbung rund, später aber erscheinen sie in verschiedenen Ge- stalten, theils unregelmässig rund, theils oval, je nach der Entwickelun: des Embryo. Die Hüllen , welche elastisch sind, wiederholen ın Allem die Form des Embryo. | | | N > Ueber die ersten Veränderungen an den befruchteten Eiern kann ich nichts mittheilen. Das erste Entwickelungsstadium, welches mir zu Zeit meiner Untersuchungen zu Gesicht gekommen, erschien, wie es au 4) Exochorion und Chorion; Ep. van BENEDEN: Devel. d. genres Anchorella, Brachiella et Hessia; Bull. Acad. Belg. T. XXIX, BR 8 über die Aa ine 1 Aetamorpon v. Tracheliastes polycolpus Nordm. 35 T en W, Fie, I dargestellt ist. Es isi eine nacelie Dotterklüftung ein- Enten, welche schliesslich durch weitere Differenzirung zur Bildung er ersten Embryonalzellen hinführte. Im Laufe der ganzen Entwicke- ıng bleibt alsdann im Innern des Embryo ein umfangreicher Ueberrest es Dotters zurück , welcher von gelblicher Farbe, und in einer Profil- lung des Bies, au der Seite gelagert erscheint. In ihm entwickelten ch grössere und kleinere Ballen von Fettkugeln, welche theils central, ’elcher den Nahrungsdotter in Form einer Blase umhüllt, bildet eine chicht von runden, gleichen, gekernten Zellen, die jedenfalls als End- resultat der Dotierklüftung und als Ursprung zur Bildung des Embrye- nalleibes aufgefasst werden müssen. Die Veränderungen, welche sich wischen dem eben beschriebenen und dem in Fig. 2 (Taf. IV) abge- bildeten Stadium vollziehen, kamen mir nicht zur Beobachtung. Allem Änscheine nach vermehrten sich die Zellen der Keimhaut an einem Pole — an dem Kopftheile — und die weitere Folge dieses Vorganges be- jbachten wir an dem zu beschreibenden Stadium. Die Keimhaut ist "am Leibe des Embryo bestehen darin, dass von beiden Seiten des Kopf- | > je 2 Paare von Wülsten, — die späteren Antennen (Taf. IV, 2 an, an?) und Maxiltırftisge (pm!, pm?) — hervorwachsen. Die nen Yeniste sind schwächer angeschwollen als die. mächtigen, ter ihnen befindlichen Maxillarfüsse. Dabei erscheint gar keine Spur Leibesgliederung, wohl aber lässt die Lage der erwähnten Extremi- n schliessen, wo die Rücken- und Bauchseite zu suchen sei. Die An- en von Antennen und Maxillarfüssen zeigen uns, dass wir den Em- aune Pigmeniflecke (m) auf und von dieser Zeit an erhalten die Bier- cke ein braungeflecktes Ansehen, indem diese Pigmentflecke durch re ee Von diesem Stadium an geht die n ‚ganzen Mai hindurch in einzelnen Salon bis zum Ausschlüpfen Thieres im Cyclopsstadium verfolgen. arfüsse (Taf. VI, Fig. 3 pm!, pm?) immer mehr nach unten und den von den äusseren Antennen theilweise verdeckt. Diese erschei- n als mächtig entwickelte, in zwei Aeste gespaltiene Auswichse, von 3* ils peripherisch in dem Nahrungsdotter liegen. Der Bildungsdotter, liständig entwickelt und die ersten bemerkenswerthen Veränderungen . An jeder Seite der Maxillarfüsse treten auf der Oberfläche @ grosse. In dem wenig älteren Stadium wachsen die schon zugespitzien ‚ein jedes einige undeutliche Borsten trägt. Die inneren An- De ee € G e R Die Ban a RESTE EEE GL EWR EERERELRENÄE LEE ENERERLERTERET FE nicht beobachten. In dem folgenden Stadium behalten die Maxillarfüsse BE BR Franz Vejdovsiyn a a, tennen hleiben ; in Area Wuchöibun zurück und sind sowohl in diese als auch in den nachfolgenden Stadien etwa halb so gross, wie di äusseren. Sonstige Differenzirungen der inneren Organe liessen sich ihre Grösse bei, nehmen aber eine gekrümmte Form an (Taf. IV, 7 Fig. k pm!, pm?) und zwar so, dass sie mit ihren scharfen Haken gegen ° den Körper gerichtet sind. Die äusseren Antennen haben darin eine % Veränderung erfahren, dass die inneren Aeste derselben sich in vier, h die äusseren in zwei Fortsätze getheilt haben (an!). Jeder von diesen kurzen Ausläufern trägt dann cine deutliche und lange Borste. In der” deutlich coniourirten Körperwandung kommen zu jeder Seite der An- tennen vier lichtbrechende, grosse Zellen zum Vorschein (Taf. VI, f Fig. % Ö), jedenfalls die ersten Ursprünge der zukünftigen »bohnenför- | migen Organe«, oder vielmehr der erwähnten Drüsen hinter den inneren ‚Antennen im Kopfstücke der entwickelten Thiere. Unter dem Namen der bohnenförmigen Organe beschreibt Oraus ähnliche Gebilde bei Ach- theres. # Ein älteres Stadium, welches sich schon durch eine festere Cutieula | ; sowohl in der rnerwahl als auch in den Extremitäten auszeichnete, i bilde ich in der Ansicht von der Bauchseite ab (Taf. IV, Fig. 5). Am ’ vorderen runden Ende findet sich die erste Anlage des späteren Haftor- W sanes (bd). Dieses erscheint hier als ein in zwei Hälften getheilter, glän- zender, schwach lichtbrechender Körper, welcher in engem Zusammen- 'hange mit der Körperbedeckung steht. Seine Lage ist zwischen den "Antennen. Von der Bedeutung und dem Bau dieses Organs bei Ach- theres hal CLaus eine so treffende und ausführliche Darstellung gelie- 'fert, dass ich auf dieselbe verweisen kann. An jeder Seite des Nahrungs- dotters auf der Bauchfläche treten zwei grosse braune Pigmeniflecke auf, © und von der Rückenseite schimmert unter dem Haftorgane in der | Mittellinie noch ein fünfter, hellbrauner Augenfleck durch (Taf. IV, ‚Fig. 5 o), allerdings noch ohne Anlagen des violetten und braunen Pig- menies und ohne lichtbreehende Sehkolben. In dem durch die Bildung der ersten Anfänge der Schwimmfüsse und Furca characterisirten Stadium wächst der Embryo vorzüglich nach hinten und geht dabei aus der kugeligen in eine eiförmige Gestalt über (Fig. 6). Dabei ist wahrzunehmen, dass der hintere Pol des Embryo” ‚bereits ein Drittel des ganzen Eies in Anspruch nimmt. Zu beiden Seiten dieses Schwanzpoles stehen 2 Paare grosser ovaier Auswüchse, welche mit 7 Zähnchen versehen, die Basaltheile der späteren Schwimm- ! füsse darstellen (Taf. IV, Fig. 6 sf!, sf?). Unter ihnen, auf beiden Enden | des Scehwanzpoles, sind zwei mit stumpfen Ausstülpungen verschont | e Unters. über die Anatomie u. a v, Tracheliastes polyeolpns Nordm. 37 ‚Keine Dkanse, die Ursprünge dar zukünftigen Furca (fu) gebildet. Der ganze Körper des Embryo ist von dicker Chitinwandung bedeckt. Diese Entwicklungsstufe entspricht jedenfalls jenem Naupliusstadium, über "welches sich v. Nornwann folgendermassen äussert: »Nach drei Tagen bewegten sich die Jungen lebhaft in den Eihüllen, sprengten diese und ; 'schlüpften darauf als eirunde, mit einem Auge und zwei Paar Schwimm- extremiläten versehene Larven heraus (Fig. 7)«. Diese Angabe v. Norp- Manns vermag ich mir auf keine Weise zu erklären, da das besprochene "Stadium bei allen von mir untersuchten Exemplaren immer innerhalb der Eimembranen durchgemacht wurde und hier keine Bewegung aus- ibte. Weder innere Organe, noch selbst irgend weiche Formelemenie liessen sich im Innern ale nen: Der ganze Körper ist plump, die Antennen und Maxillarfüsse relativ von grossem Umfange und namen!- ich die äusseren Antennen ragen am Körper hervor (an?). Die inneren, alt Borsien versehenen Antennen bergen sich hinter den äusseren, nächtig entwickelten Ruderantennen. Diese sind gespalten : der äussere, in vier Anhänge auslaufende Ast desselben trägt vier Borsten, während der innere, mit einem kräftigen Klammerhaken bewaffnete Ast mit zwei Borsten versehen ist. Die beiden Paare Maxillarfüsse (pm!, pm?) liegen 8 licht an der Bauchseite des Körpers. Das Haftorgan erscheint hier als in fettig glänzender, resistenter Knopf, welcher sich in einen medianen Strang in spiraligen Windungen verlängert (Fig. 6 dd). Von den Mund- werkzeugen ist noch keine Spur vorhanden. Dieses Stadium wird aber jesonders dadurch characterisirt, dass der hintere Theil des Körpers 'h zu neuen Segmenten differenzirt, welche zwar undeutlich, aber rch das Auftreten der erwähnten Schwimmfüsse und Furca markirt erden. Demnach unterscheiden wir an diesem Stadium den mächtig twickelten Gephalothorax mit Antennen und Maxillarfüssen, das aus rei undeutlichen Segmenten bestehende Abdomen und zuletzt ein rminalglied, welches die Furca darstellt (Taf. IV, Fig. 6 fi). Die folgenden Stadien zeichneten sich durch die allmälige Entwicke- 18 der Ruderfüsse und Furca aus, später auch durch das Auftreten der Rückenseite abgebildete Stadium (Taf. VI, Fig. 7) zeigt, wenn ch undeutlich, die Merkmale dieser Vorbemerkung. Hier erscheint angeschlagen haben (fw. Jene vier helle Zellen, deren Vorkommen schon von dem in Fig. 4 abgebildeten Stadium erwähnt habe, sind Laufe der bisherigen Entwickelung wohl so weit entwickelt, dass sie ; ee ee DR EN u en re ten = 2 u zwei Organe (b) bilden, welche sich zu beiden Seiten des vordere er 38 Be 2 Franz Vejdorsky, e M N Körpertheiles durch ihre gelappte Form kennzeichnen. Sie bestehen aus dicht angehäuften, schwach lichtbrechenden Kernen von grauer Farbe, und haben zweifelsohne dieselbe Bedeutung, wie die unter dem oben 1 erwähnten Namen der bohnenförmigen Körper von Ächtheres per- earum bekannten Gebilde. Jener Pigmentfleck, welcher sich auf de Rückenseite oberhalb des spiraligen Haftorganes befindet, und dessen Erscheinung ich schon bei dem in Fig. 5 abgebildeten Embryo be- i sprochen , kommt bei dem jetzt geschilderten Stadium deutlicher zum | Vorschein. Er ist ellipsoidisch, breiter als lang, und liegt zwischen den bohnenförmigen Körpern. Dieses Organ (0) steht im Zusammenhange mit dem später weiter entwickelten Sehorgane, und wird durch das’ allerdings noch spärliche Auftreten des roihen und blauen Pigmentes sowie auch durch zwei derzeit unbedeutende Sehkolben gekennzeich- 7 net. Diesem Organe wollen wir später unten eine eingehendere Be- sprechung widmen. “ Das in Fig. 8 dargestellte ältere Stadium zeigi beträchtliche For En \ schritte in der Eniwickelung der Extremitäten. An den äusseren Anl tennen (an?) liegen in einer Reihe kleine, scharfe Zähnchen. In den Borsten ist keine Veränderung eingetreten. Die Basaltheile derSchwimm- füsse (sf!) wachsen fort und spalten sich später der Länge nach bis un gefähr zur Mitte. Dann bestehen sie in diesem Stadium aus dem Basal-” gliede und zwei seitlichen, flachen und blattförmigen Aesten. Die an den Rändern derselben oikeknadenden Zähnchen entsprechen den hier befestigten Borsten, welche sich zur Rückenseite emschlagen. Diese ‚Stadium ist jedoch vor Allem dadurch ausgezeichnet, dass in ihm zuers die Mundöffnung, die beiden Lippen und Ursprünge sonstiger Mund werkzeuge zum Vorschein kommen. Die Mundöffnung erscheint als ein quere Spalte, deren Verlauf nach unten zu verfolgen mir nicht gelang ‚Auf der Körperoberfläche des Embryo erheben sich jedoch ober- un unterhalb dieser Spalte zwei unsymmetrische Wülste, weiche als Ober ‚Iippe (Taf. IV, Fig. 8 /s) und Ünterlippe (li) aufgefasst werden müssen Die Unterlippe hat die Gestalt eines stumpfen Dreieckes und reicht m ihrem Scheitel bis zwischen die inneren Maxillarfüsse (pm2). Die Ober- lippe ist eiförmig, von beiden Seiten zusammengedrückt und mit zwei Spalten versehen. Sie wächst nach unten zu und verdeckt bald nich ‘ | nur die Mundöffnung, sondern auch mit ihrem scharfen Sület die obere ‚Partie der Unierlippe. Zu beiden Seiten der Oberlippe erscheinen zwei kleine, stumpfe Wülste, — die zukünftigen Mandibeln (Fig. 8 mn) 4 | und unter ihnen, zu beiden Seiten der Unterlippe, zwei unbedeuten: grössere hacstalnungen, — die Ursprünge der späteren Taster a I x “7 ers, fibe ‚die Anatomie il. ‚Metamorphose v. Tracheliastes polyeoipus Nordm. 39 8L An: iisen: Stadium ist ferner besonders eine Differenzirung .de te bemerkbar. Es treten die Muskeln auf und der Embryo Aw rd beweglich, indem er die Maxillarfüsse erhebt und senkt. Bei man- en Exemplaren dieses Stadiums , welche ich im Profil beobachtete, hm ich an der Rückenseite, oberhalb der Insertion der Maxillarfüsse, usübte und welches man als Herz deuten kann. Indess war es sehr wer, das Ein- und Austreten der hellen Biutflüssigkeit zu ver- gen, da in der besprochenen Region sich zahlreiche Muskelbündel eriren und nur die Gontractionen das Vorhandensein dieses Organs anifestirten. Auch bei Achtheres, aber erst bei dem weit ent- wickelteren und schon ausgeschlüpften Stadium erwähnt Cravs ein ähn- ches Organ von denselben Eigenschaften und derselben Lage wie bei Tracheliastes. Das nächste hier Sheabilaie Stadium (Taf. IV, Fig. 9) hat nur arin Veränderungen erfahren, dass die Borsten der äusseren Antennen ann nur als bezahnte Ausläufer, während die anderen Fortsätze mit äftigen Haken bewaffnet sind. Die Oberlipps ist von elliptischer Ge- ‚alt und auf der unteren Seite mit einem grösseren centralen und zwei chwächeren Seitenstileten ausgerüstet. Die Unterlippe isi weit mäch- er als die Oberlippe und läuft in zwei Zähnchen aus. Die stark aus- den. Unterhalb derselben liegt das zweite Paar nicht gegliederter q mit kleinen nd Pe Mazıllartaster u Dieses a 10 dargestellten und nahe vor dem Ausschlüpfen stehenden Sta- . Es treten hier vornehmlich zwei mächtige Seitenmuskeln auf, he als zwei breite, deutlich quergestreifte Bänder hinziehen. Be- ers auffallend aber sind bei den Embryonen auf diesem Stadium en vierlappigen bohnenförmigen Körpern ihre Lage haben. die Gestalt und Entwickelung des oo. übereinstimm ten. 2 schen ‚diesen Formen sind ebenso mannigfaltig. Am häufigsten kam "helles, beutelförmiges Area wahr, welches regelmässige Pulsationen rschwunden sind; die äusseren Aeste dieser Extremitäten erscheinen e zwei mit grossen Sehkolben versehenen Augen, welche zwischen den Obgleich ich die letzten Stadien am häufigsten zu beobachten Ge- . genheit hatte, fand ich doch nur selten zwei Exemplare, die in Bezug Kur Tat. II, Fig. 8 a und b ei sind. Die ne noch eine mediane, von den beiden seitlichen lichtbrechenden Kugeln an fallend ist die Form des Auges, welches ich nur einmal zu beobachten ss grösseren Anzahl der Embryonen dasselbe in der schon früher erwähn- | Körpers unter dem Nahrungsdotter hinzogen (Taf. IV, Fig. 10 gl). Dies ao a Branelidnail, ee , . die auf Taf. IV, Fig. 10 0 abgebildete Forın mit zwei grossen seitlichen lichtbrechenden Kugeln vor. Seltener beobachtete ich das in Fig. 8a auf Taf. III dargestellte dreitheilige Auge, wo neben den zwei seitlichen | ‘dem schon oben erwähnten braunen Pigmentflecke liegt. Acusserst auf- M Gelegenheit hatte, und welches in Fig. 8 b, Taf. UI dargestellt ist. Hier 1 erscheinen drei Anker einander liegende grosse Sehkolben, in welchen die Tendenz zu Doppelaugen deutlich hervortritt. Höchst bemerkens- 4 werth ist die complicirte Gestaltung des Pigmentkörpers dieser Augen. Dicht auf dem medianen braunen Pigmentflecke liegen die lichtbrechen- 4 den, fast die Hälfte des ganzen Auges einnehmenden Seitenkugeln, deren | jedenfalls dicke und feste Wand an ihrer Basis mit einem kinlaten Pig- 1 mente ausgekleidet ist. Dieses gebt allmälig in die carmoisinroihe Pig- mentmasse über, bis zuletzt eine hellblaue Kugel mit der lichtbrechen- den Schale in Een kommt. In dem unter Fig. 8 b darge- | ; stellten Auge habe ich in dem medianen lichtbrechenden Körper eine 9 kleinere centrale Kugel beobachtet, welche als eine stärker lichtbrechende i | Schale die carmoisinrothe und blaue Pigmentmasse umfasste. | Was das spiralige Haftorgan betrifft, so habe ich zwar bei einer Di) Bi Bi ien Gene t gefunden ; doch kamen auch Haltorgane zum Vorschein, wie ‚es Fig. 7, Taf. Il zeigt. Es ist ein homogenes, gelblich inzonden be= } cher a Organ, an dem drei Abschnitte wahrzunehmen sind. Das) vordere aus zwei Hälften bestehende flache Ende zeigt zahlreiche Papil- | =“ len, die ich schon am glänzenden Knopfe, mit welchem das entwickelte | icihiken in dem Gewebe der Fische haftet, erwähnt habe. Unter Mi diesem Abschnitte liegt ein dicker, mit vielen Bunde und Falten ver | sehener Körper, der zuletzt in des dritten kugeligen Theil übergeht. Diese letzten zwei Bestandtheile des in Rede stehenden Organs en sprechen dem spiraligen bei den früheren Stadien Brschilerton Bande | des Haftorganes. J Ein besonderes Interesse verdient die innere Organisation des eben besprochenen Stadiums. Im Innern der Eihüllen schimmerten zwei grosse keulenförmige Bläschen durch, welche in der Mittellinie de vollständig durchscheinenden Drüsen, deren Inhalt ich mir auf keine” Weise verdeutlichen konnte, waren in den oberen Theilen angeschwollen, 7 | verjüngten sich nach hinten allmälig. Ihrer Lage nach dürfte man si als erste Anlagen der Genitalien auffassen, Neben diesen Bläschen #7 kamen in der Körperhöhle ober- und unterhalb des Dotters auc “ Sl Unters. über die Anatomie u, Metamorphose v. Tracheliastes polyen!pus Nordm. 41 ee Gruppen von Körperchen vor, welche stark lichtbrechend waren; allem Anscheine nach sind es die Fettkuseln, welche aus dem Na brunes- “dotter in die Leibeshöhle eingetreien sind (a, d). Auch die Thiere auf dieser Stadium zeigten, im Profil gesehen, ein grosses, helles, bläschen- artiges Organ, welches auf der Rückenseite lag und regelmässige Pul- Sationen bie | Dies war das letzte Stadium, welches ich in den Eiküllen beobach- tete. Niemals war ich Zeuge des Ausschlapfans, ; indess’glaube ich, dass dieser Act sehr rasch durch eine starke Muskelcontraction vollzogen wird und das Thier schlüpft im Gyclopsstadium aus. Nur ein emziges derar- "tiges Exemplar kam mir auf dem Uhrgläschen, in welchem ich die Eier- säcke züchteie, unter dem Mikroskope zu Gesicht, und dasselbe ist in Fig. 11, Taf. IV dargestellt. Schon früher aber waren die die Eiersäcke tragenden Weibchen abgestorben, trotzdem, dass noch die Knöpfe der ‚Biersäcke waren noch an der resistenten Cuticula des Mutterleibes be- festigt und liessen sich ziemlich schwer davon abtrennen. Das ausgeschlüpfte Cyclopsstadium war 0,5 Mm. lang, in Gestalt "und Bildung der Körpertheile vollständig dem eutspnsehenden Stadium | des Achtheres ähnlich und aus der gleichen Anzahl von Segmenten wie ‚dieses zusammengesetzt. Die Leihesabschnitte sind vomRücken nach dem ‚ welcher die Mundtheile, Antennen und Der auf ihn ” nn ee der e* nn Es bildet sich dadurch schon der Schnabel, welcher je- ch bisher zum en ent Mohn aber bei “ eg gen, ne diese Merkur. ibn en des racheliastes in dem Saugrüssel eingeschlossen und nur die eben- &. 9 dargestellten Stadium. Darnach ist der Saugapparat ähnlich, wie i der ausgewachsenen Form gebaut, unterscheidet sich jedoch durch Abwesenheit der Mundsaummembran. verwachsenen Maxillarfüsse in dem Gewebe des Phoxinus hafteten. Die Is erhobenen Maxillartaster (t) befinden sich zu beiden Seiten der Interlippe. Sie erscheinen hier in. derselben Form, wie bei dem in hen . und inseriren sich etwas vor dem Saugrüssel. Anstatt der langen. Be ah a, Fra Vf, - Beträchtliche Veränder ungen in ihrer Gestalt erleiden Kenle Paarel ' Antennen. Die vorderen Antennen (an!) zeigen keine Segmentirung, Borsien, welche in den Eihüllen vorhanden waren, sind jetzt kleine” keulenförmige Ausbuchtungen eingetreten, welche mit einigen sch chen Borsten ausgerüstet sind. Die auf den unteren Seiten der Larve ' stehenden Antennen des zweiten Paares (an?) ragen weit über den vorderen Rand des Gephalothorax und nähern sich in ihrer Gestalt! _ schon der Form der Antennen des entwickelten Weibehens. Die äusse-. h ren, nach oben gerichteten, sowie auch die der Bauchseite anliegenden inneren Maxillarfüsse (pm!, pm?) bestehen aus einem Gliede, welches in eine mächtige zugespitzte Kralle ausläuft. Dem Cephalothorax schlies- sen Sich vier Segmente an, von welchen die vorderen zwei Paare? Schwimmfüsse tragen. Diese zwei, und das ihnen nachstehende fusslose dritte Segment a entsprechen wohl dem zweiten, dritten und vierten Thoracalsegment indem das erste mit dem Kopfe verwachen ist. Der vierte langge-' streckte Absebhnitt ist von dem dritten durch eine tiefe Einschnürung abgesetzt und entspricht dem Abdominalsegmente des erwachsenen Thieres. Die Schwimmfüsse (Taf. IV, Fig. 11 sft, sf2, Taf. III, Fig. 6) erscheinen bei diesem Stadium in ihrer vollständigen Entwickelung. Sie bestehen aus einem breiten, 'elliptischen und flachen Basalgliede” und aus einem äusseren und inneren Ruderast, von welchen der erste? mit vier, der andere mit sieben Fiederborsten besetzt ist. Die Furcal glieder (Taf. IV, Fig. 11 fu) stellen zwei fast runde, mit fünf ebenfalls” langen und gefiederten Borsien versehene Platten dar. 7 Das Haftorgan schimmert in unveränderter Gestalt als ein ge- 'wundener Strang durch, und so auch das grosse Auge. Von den inne-% ren Theilen sah ich nur den durch den ganzen Körper hinziehenden Darmeanal, und zu beiden Seiten desselben erstreckten sich schon wo entwickelte Muskelbündel. e / Die weiteren Metamorphosen dieses Stadiums zu verfolgen gelang” | mir nieht, und demnach vermag ich nicht über sein weiteres Schicksal” den Aufsschluss zu geben. Zweifelsohne ist aber schon dieses Stadium befähigt den Fisch anzugreifen, um auf dessen Körper die weitere Meta- morphose durchzumachen. Ebenso wenig bin ich im Stande, mich” darüber zu äussern, welches von diesen beobachteten Stadien de Weibchen und Männchen zugehörig sei, da die Geschlechtsorgane nie- mals deutlich zum Vorschein gekommen sind. Indessen das Merkmal, dass einigen Exemplaren das Haftorgan in den Eihüllen nicht zukam, ” scheint dafür zu sprechen, dass diese Stadien den Männchen zugehöre N Pe keıheilen eines meiner Beobachtungen ist es cht eo. on Angaben V. SOBUM. NN s über die m gs- dia a ausgeschläpft Be zu haben onkicht, Hätte Norpnann von diesem Stadium, welches er in seinem berühmten rke auch abbildet !) ‚ auch die Maxillarfüsse angegeben, so würde s meiner, in Fig. 6, Taf.’IV dargestellten Form entsprechen. Noch niger Een ich mich der weiteren Schilderung v. Norpmann’s an- liessen, bei dem es heisst: »Die erste Umwandlung erfolgte bei ehreren der Individuen schon nach 20 Minuten, worauf die Larven ig. 82) abgebildeten Siadium zeichnet v. Norpmann die Antennen des weiten Paares in derselben Form, ‚wie die Maxillarfüsse ; die Schwimm- sse sollen aus vier Segmenten zusammengesetzt sein, und hinter den- lben sollen noch vier Körpersegmentie mit Furca vorkommen. Erklärung der Abbildungen. Taiel I. Bis: ta. Tracheliastes polycolpus Nordm., Weibchen in der natürlichen n 1b. "Weibchen, vergrössert, von der Bauchseite gesehen. zenden Knopf z im Gewebe der Fische eingebohrt sind, pm, innere Maxillarfüsse, Tastorgane, | B BD, eigenthümliche Gebilde an der Bauchseite des Abdomens, r i, Magendarm, r, Mastdarm, N, Fig.8, dieselbe Gestalt und eine gleiche Anzahl von Klammern und Schwimm- füssen wie die des Achtheres percarum erhielten«. An diesem in Diese auffallenden Unterschiede zwischen den Angaben v. Norn- ns und den Ergebnissen meiner Untersuchung aufzuklären, muss 'pm!, äussere Maxillarfüsse, welche an ihrem vorderen Ende mit einem glän- u, saugnapfartige Mündungen der Drüsen im Innern der äusseren | Maxillarfüsse, on re Fe a eh u gg a ee äusserer Oeflnung pe, stark vergrössert. 44 ee k Franz Vejdovsky, nl u. RER ; © ne 7 Boch die zu beiden Seiten des Diarnadiale ich ers streckenden, mit reifen Eiern. gefüllten Eileiter, x ed, Kittdrüse, I, Samentasche. Fig. 2. Vorderes Ende der äusseren verwachsenen Maxillarfüsse, slärker ver- alas z, glänzende Papilien, welche im Gewebe der Fische stecken, ch, chitinöse Ringel. Fig. 8. Thoracaler Theil mit den äusseren und inneren Maxillarfüssen, stark > vergrössert, von der Bauchseite gesehen. dr, Drüsen im Innern der äusseren Maxillarfüsse mit zahlreichen Fettkugeln, d, äussere saugnapfartige Mündung derselben Drüsen, pm?2, innere Maxillarfüsse mit Drüsenzellen dz. Fig. 4. Hinteres Ende des Abdomens mit der verkümmerten Furca, a. Alter. | Fig. 5. Tastorgane der Rückenseite. Fig. 6. Tastorgan des ersten Paares an der unteren Seite des Thoban. Fig. 7. a, db, ce Vergrösserte Cuticulargebilde an der unteren Seite des Abdo- mens (b—b9 Fig. Ab). ‚Fig. 3. Aeussere Antenne mit der Borstenbewaffnung des Endgliedes. Fig. 9. Mandibel. Fig. 10. Hinteres Ende des Magendarws mg beim Uebergange zum Enddarm (ed). Dasselbe isi mit einem Netz von Muskeln umwoben und mittelst der Muskel- bänder (m) in einer perpendiculären Bewegung erhalten. Tafel IU. Fig. 4. Mundpartie desTracheliasiespolyeolpusmitihren Gliedmassen, vom Rücken aus betrachtei, stark vergrössert. ant, Antennen des ersten Paares, an? äussere Antennen, OL, Oberlippe, UL, Unterlippe, St, Stilet der Oberlippe, t, Taster, sg, Ausführungsgänge der dem Kopfstücke zugehörigen Drüsen, pe, äussere Oeffnungen derselben, ” Fig. 2. Mundpartie von der Bauchseite gesehen, stark vergrössert, um die i . Kauorgane mit ihrem Chitinleistenapparate deutlich zu machen | an2, Antennen des zweiten Paares, i, Taster, mn, Mandibeln, ChM—.Ch5, Chitinleistenapparat der Mundwerkzeuge, Chk, Chitinknoten, d, Oesophagus. Bi. Fig. 3. Die Drüse d mit ihrem Ausführungsgange sg im Kopfstücke und it M Fig. 4. Hinteres Ende des Abdomens, von der Bauchseile aus betrachtet, um en ce, Bm, nnuskefkänder. | M, Mündung der Kittdrüse Kd in den Oviduct od, .pg, äussere Oeffnung der Samentaschen rs, | Canälchen, welche die äussere Öeffnung »g mit den Samenlaschen ver- d,} binden, | Chs, Chitinsehnen. den Eiern innerhalb des Eileiters. Fig. 6. Ein Ruderfuss des ausgeschlüpften Thieres im Cyclopsstadium. Fig. 1. Eigenthümliche Form des Haftorganes der Larve innerhalb der Ri- Fig. sa. Dreitheiliges Auge des Cyelopsstadiums, 85. Andere Form desselben. Tafel IV. ın\, Antennen des ersten Paares, bd, Haftorgan, m Antennen des zweiten Paares, b, Drüse im Cephalothorax, N äussere a o, Auge, innere Maxillarfüss sfl, en Enerlusspaan ) Pigmentflecke, sf?, zweites Oberlippe, . fu, Furca, ‚Unterlippe, gl, blasenförmige Organe, ın, Mandibel, i, Darm, M: zillar- Taster, ın, Muskelband. vig, A. Bildung der imiban, Fig. 2 9, Zeigt das erste Stadium des Auftretens der Bxtremiiälen und der brau- nen Pigmentflecke der Bauchseite. Fig. 3. Weiteres Stadium. Die Antennen des zweiten Paares sind gespalten and mit langen Borsten versehen. en bewaffnet. ik heine dar. Die ren ee äusseren Antennen sind en ent. tes Auge mit lichtbrechenden Sehkolben, ers, über die AIBANE Wauenobse “ ae polycolpns Nordm. 45 Fig. 5. Ein dem jungen Weibchen zugehöriger Eiersiock mit sich eniwickeln- Auf der Rückenseite des Embryo erscheinen vier helle Zellen als An- age der ok ihaen bohnenförmigen Organe. Die Maxillarfüsse sind schon mit 18. 5. Der Embryo von der Buckenscite aus betrachtet. Das Haftorgan tritt eine zweitheilige Ausstülpung auf. Der braune Fleck (o) für das Auge schim- Al der Ruderfüsse und . Furca. | dieser Figur, sowie auch auf Fig. n Späteres Sadıum von der Rückenseite aus. Die I Zellen kb) differenzirten sich zu einer feinkörnigen, glänzenden Masse, — den soge- n en bohnenförmigen Organen. Zwischen diesen Körpern erscheint ein grosses a der N auf dem N on Embryo. Unterhalb a na = ; ‚erscheinen kleine Zähnchen. | chen — die ersten Ursprünge der Mandibeln und Taster erscheinen. ee } füsse gelangen zu ihrer vollständigen Eaiwickinn, An den äusseren Antennen Fig. 9. Aelteres Stadium mit mehr entwickelten Mandibeln und Tastern. Diese ‚sind mit einer Borste bewaffnet. An den äusseren Antennen sind die Borsten ver- loren gegangen. a 'Fig. 10. Ein noch von beiden Eihüllen eingeschlossener, dem Ausschlüpfen. “ naher Embryo. Durch die Rückenfläche schimmern zwei grosse bläschenartige ° Schläuche durch. Einzelne Busen treten aus dem Nahrungsdotter in die Leibes- höhle ein (d). \ ‘@ Fig. 14. Das aus dem Ei ausgeschlüpfte Cyclopsstadium mit allen Gliedmassen 5 ausgerüstet, von der Bauchseite aus betrachtet. Zur Anatomie des Rhizocrinus lofotensis M. Sars. Von Dr. Hubert Ludwig, rivatdocent und Assistent am zoologisch-zootomischen Institut in n Göttingen. Mit Tafel V und VI. Die Grinoideenform, zu deren genaueren anatomischen Kenntniss se Blätter einen Beitrag liefern sollen, wurde bekanntlich von ouren an den Lofoten !) in einer Tiefe von 720 Fuss und der Letztere öffentlichte alsdann eine ausführliche Beschreibung des von ihm Ahizocrinus lofotensis benannten Thieres. Mit .musterhafter Sorgfalt dert derselbe in der unten angeführten Abhandlung ?) die allge- e Körpergestalt, sowie die Form und Verbindung der einzelnen ‚und fossilen Crinoideen und kommi dabei zu dem interessanten usse, dass wir in demselben einen lebenden Repräsentanten der ) Seither ist Rhizocrinus lofotensis auch an anderen Orten vorgefunden wor- Art des Genus Rhizocrinus, Rh. Rawsonii Pourt., bei Barbados. — Vergl.: ei > Mus. Comp. Zupl. en, Mass. No. A, List of ihe Crinoids I N de uns de Norvege. 40 av. 6 u Christiania 1868, . Sars und M. Sans entdeckt. Der Erstere fand dieselbe bei Schlepp- eletstücke. Er vergleicht dann den Rhizoerinus mit anderen leben- so von PourtAL&s an der Ostküste von Florida und von W. Taouson und CARPENTER an der Küste von Schottland; PouaraLks entdeckie ferner eine A eerinus lern — en Report oi ein Önrahon in e, © the North of British Islands. Proceed. ı Soc. vol. el — W. en RSIE BETEN EEE — A — bis dahin nur in fossilen Vertretern bekannten Parike der Apioeriniden vor uns haben ; in dieser Familie betrachtet Sars die Gattung Bourgueti- .. ‚erinus als lc mit Rhizocrinus. Zugleich zeigte dieser hoch- verdiente Forscher , dass Rhizocrinus in manchen Puncten eine grosse Aehnlichkeit mit len: pentacrinoiden Jugendstadium des Antedon be- sitze. Es ist also gewiss begreiflich, dass bei dieser Sachlage der Rhizo- erinus seit seinem Bekanntwerden das Interesse der Zoologen erregt hat. So eingehend nun aber auch die trefflichen Untersuchungen von M. Sans hinsichtlich der Haritheile unseres Thieres sind, so bat er den- noch seine Beobachtungen nicht auf die Anatomie der Weichtheile aus- gedehnt. Hier blieb also ein Feld offen, dessen Anbau im Interesse der Morphologie der Echinodermen höchst wünschenswerih erscheinen muss, da wir über die Anatomie des Gesammtkörpers (also mit Einschluss der Weichtheile) noch bei keinem gestielten CGrinoideen zu einer befrie- digenden Kenntniss gelangt sind. Nachdem ich mich seit längerer Zeit mit der Untersuchung der ungestielten Crinoideen, speciell des Antedon und der Actinometra, beschäftigt, war der Wunsch, auch gestielte Gri- noideen in den Bereich meiner Studien zu ziehen, sehr lebhaft in mir geworden. Da ich aber keine Hoffnung hegen konnte ohne grosse mir unerschwingliche Geldopfer Pentacrinen zur Zergliederung zu erhalten, so wandte ich mich an Herrn Professor G. O. Sans in Christiania mit der Bitte um Ueberlassung einiger etwa in seinem Besitz befindlicher Rhizocrinusexemplare zum Zwecke der anatomischen Untersuchung. Zu meiner nicht geringen Freude übersandie derselbe mir sieben, theils vollständige, theils unvollständige Exemplare. Für diese ungemein gütige Unterstützung meiner wissenschaftlichen Bestrebungen fühle ich mich gedrungen Herrn Professor G. ©. Sars auch öffentlich meinen besten Dank auszusprechen. | Die Resultate meiner Untersuchung sind in der hier vorliegenden Abhandlung niedergelegt!). Dieselbe schliesst sich unmittelbar an an die unlängst von mir veröffentlichten Beiträge zur Anatomie der Crinoi- deen?) und ist nach demselben Ziele gerichtet: mit: Hülfe der Anatomie und der Entwicklungsgeschichte durch vergleichende Methode unsere morphologische Kenntniss der Echinodermen zu fördern und so eine möglichst gesicherte Grundlage zu gewinnen, auf welcher sich Ansich- 4) Im Auszuge wurden dieselben bereits mitgetheilt in: Nachrichten von der kal. Gesellsch. d. Wisseusch. zu Göttingen. 1376. Nr. 23. Sitzg. am 2. Dec. 1876. D. 675— 680. | 2) Diese Zeitschr., Bd. XXVIH, p. 255—353, Taf. XII—XIX. Auch separat unter ‚dem Titel : Morphologische Studien an Echinodermen. I. Leipzig 1877, im Folgen- | den einfach eitirt mit: I und der Pagina der Separalausgahe. | I. Anatomie der Arme. .. Perüig man nach sorgfältiger 2 er und nauer bekannten N ereden. ud Aoin Anton. Bei ihrem geringen en on Was zunächst die Kalkglieder a ann eine nähere Beschreibung hier unierbleiben, da M. Sars!) sie a führlich geschildert hat. Da sich in der Abhandlung des Be on auch recht Eur Abbildungen der au ans, des Messers bei der ‚Anfertigung der Schnitte, sowie auch der b. anderer Kehinedlenmen wohl nicht anne, such Jon. Me ara Ansicht aus. (Beiträge zur Anatomie der Echinodermen, Jenaische Zeitschr. mmen zu sein, dass er bei Antedon keinen Epithelüberzug auf der chon geraume Zeit vor der Trvscnnrschen Arbeit von Prariza ausführ- wissensch, Zoologie. XXIX. Ba. . 4 ner gestatten auch en a und Pinnulä, welche - ben i in Eon en Erarissen anzudeute: n; überdi es bringt es 3 N iallen ieeihöiten erkenmihar ist. cas sind die K Kalk. - { r des Rhizocrinus ebenso wie diejenigen anderer Grinoideen und. Echinodermen überhaupt von der Epidermis, welche wenigstens bei ‚Jungen N immer deutlich vorhanden ist 2). Ventralwärts vwissensch. x. 1876. p. 256.) TEUSCHER scheint zu dieser Auffassung da- x Ben ‘der Armglieder finden konnte. Ein solcher ist aber thatsächlich vor- rieben worden (Prrrırr, Recherches sur Yanatomie des bras de la Coma- h Acazr - Dirmniens, Archiv II, p- 50, 54). Die Kalkstücke der Crinoideen © ebensowohl wie diejenigen aller übrigen Echinodermen Skeletbildungen in Se ev ebe und unterscheiden ‚sich auch hinsichtlich ihrer Structur nicht VOR 0. wi a De | (nach oben) sind die Kalkglieder init einer deln Rinne versehen, ae die. gleich nachher zu betrachtenden Weichtheile, sowie die Fortsetzung, ä welche die Leibeshöhle der Scheibe in die Arme entsendet, enthä it. jenen. Truscker beruft sich Kr seine durchaus irrthümliche Auffassung, dass die Skeletbildungen der Crinoideen morphologisch nicht mit denjenigen anderer Echi- nodermen gleichwerthig seien auf Jos. MürLuer, aber mit Unrecht, denn der Gegen- ‚satz, welchen Jom. Mürer zwischen den Skeletbildungen der Crinoideen einerseits N - hebt, bezieht sich nicht auf das Skelet überhaupt, sondern auf die einzelnen Skelet- \; MürLzer mit Recht hervor (Ueber den Bau des Pentacrinus, p. 237), dass die Arm- . Auffassung von dem Echinodermenskelet in den Worten niederlegt: »Das Skelet der . Echinodermen (und wie aus dem Zusammenhang klar ist, denkt Jon. MüLLrr hier . rein äussere Schale, sondern besteht aus Knochenbildungen, welche sich im Peri- N das der übrigen Echinodermen aber nicht, dürfte wohl auch noch darin seinen | Grund haben, dass der genannte Forscher die offenkundige Unklarheit des gebräuch zu lassen, dass wir uns klarer und vor allen Dingen auf rein morphologischer Basıs gleichende Anatomie auf, und sehe, dass selbst dort der Ausdruck Hautskelet so . werden können. Es werden dort (p. 49 sqq. p. 52) z. B. die Skeletbildungen der Echinodermen und Gliederthiere als Hautskelete nebeneinander ‚gestellt. Beide ““ histologische Bildungsweise? Wir erhalten dann als Hauptkategorien: 4) Skelet (Mesoderm); (secundäre Skelete oder Mesosceleta), Die Skeletbildungen der pri- ‚überhaupt nichts erkannte, was etwa der allgemeinen morphologischen Gleichwer- . thigkeit mit dem Skelete anderer Echinodermen widerspräche, geht aus seiner spä- Mesoderms. Ferner giebt GEGENBAUR für die Hautskelete als characteristisch an, dass sie nach aussen von der Muskulatur liegen, während bei den inneren Skeleten = au die Skeletbildungen der Metazoen in morphologische Categorien bringen, so müssen wir von ihrer Entstehungsgeschichte ausgehen und in erster Linie uns und denjenigen anderer Echinodermen (speciell der Asteriden) anderseits hervor- stücke mit Hinsicht auf deren Lagebeziehung zu anderen Organen. So hebt Jon glieder der Crinoideen morphologisch keinen Vergleich zulassen mit den Wirbeln 2 dies Asteridenarmes. Dass Jon. MüLLer aber in der Skeletbildung der Grinoideen 7 teren Abhandlung: Ueber den Bau der Echinodermen hervor, wo er [p. 48) seine 4 an alle Echinodermen ohne etwa die Crinoideen ausnehmen zu wollen) ist keine som ereignen«. Teuschrrs Ansicht, das Skelet der Crinoideen sei ein Hautskelet, lichen Terminus » Hautskelet« nicht beachtet hat. Hautskelet werden Dinge ge nannt, welche morphologisch toto coelo verschieden ‚sind und die Verwirrung, welche dadurch angerichtet wird, ist gross genug, um es wünschenswerth erscheinen Be: ruhender Bezeichnungen bedienen. Ich schlage beispielsweise GEGENBAURS ver- gebraucht wird, dass dadurch morphologische Missverständnisse hervorgerufen haben aber morphologisch durchaus nichts miteinander gemein; letztere sind cuti- culare Bildungen des Ectoderms, jene aber Verkalkungen in dem Bindegewebe des (z. B. der Wirbelthiere) das Verhältniss zur Muskulatur ein umgekehrtes ist. Diese auf das relative Lageverhältniss zur Muskulatur begründete Definition des » Hautl- skeleies« passt nun wohl auf die Skelete der. Arthropoden, nicht aber auf die der Echinodermen (man denke an die Muskeln der Stacheln und Pedicellarien). Wollen fragen , in welcher Körperschicht entstehen sie? und zweitens, welches ist ihre bi Idungen der primären Keimbläiter (Ectoderm und Entoderm); (primäre Skelete oder Ectoscelefa und Entosceleta); 2) Skeletbildungen des secundären Keimblattes ann. Da 1 lachen ziemlich dünne ee, Gebilde ind, so erklärt es sich, dass sie nach der Entkalkung in Gestalt unregel- Bes znpitler Lippehen sich zeigen. Als solche finden sie sich denn h Sars die Frage, ob ) ee und Pentacrinus il anche ähnliche, en Gebilden ntsprechen, und ist der Meinung, es sei dies nicht der Fall. Dieser Aui- assung vermag ich indessen nicht beizupflichten, vielmehr bin ich der ie EN icht, dass die Saumplätichen des Rhizocrinus den weichen Saum- e. Die SE etbildungen der Ealın der nen efigen nun, und zwar die om. Mürer, Ueber den Bau des Pentacrinus caput 3 Medusae. Abhdl. = ad. d. Wissensch. Berlin 1841. 4, Thl. p. 222. NEN De a h* deen , een en die der u in die zweite Categokie und a \ .. hei allen: a, Formen bestehl aber dar a) si stets. lappenförmige Erhebungen der seitlichen Ränder. der Tontakel De rinnen sind. Die Kalkglieder der Arme und Pinnulä werden ebenso wie bei An- tedon, Actinometra und Pentacrinus von einem Faserstrang durch- setzt, in oder neben welchem es mir hier ebensowenig wie bei Antedon rosaceus und Aniedon Eschrichtii gelang kestimmte Gefässbahnen z erkennen. Auf die Bedeutung dieser Faserstränge werde ich bei. der . anatomischen Betrachtung der Scheibe mit einigen Worten zurück . kommen. | Von den Weichtiheilen, welchen wir an der ventralen Seite de Arme und Pinnulä begegnen, sind nur die Tentakel von Sars beschriebe worden und auch diese nicht erschöpfend, sondern nur hinsichtlich ihre äusseren Form. Es wird sich also verlohnen, diesen Theilen eine ge nauere Untersuchung — soweit das Material reicht— zu widmen. Gehe ‚wir zu diesem Behufe aus von der Rinne, welche die Kalkglieder de Arme und Pinnulä auf ihrer Ventralseite besitzen! Wie die Abbildunge ‚zeigen, ist dieselbe überbrückt von einer Gewebslsge, welche die Rinne in einen geschlossenen Canal verwandelt. Der so gebildete Canal is wie wir später sehen werden, eine Fortsetzung der Leibeshöhle de Scheibe und wird am ee als radiäre Leibeshöhle he zeichnet. : Die Gewebslage, welche also die radiäre Leibeshöhle ventralwä begrenzt, bildet zugleich den Boden der Tentakelrinne, aus welcher sic rechts und links die Tentakel erheben. Zusammengesetzt wird jen Gewebslage von der epithelialen Auskleidung der Tentakelrinne, der radiären Nerven, dem radiären Wassergefäss mit seinen Seitenawreiien sowie dünnen Bindegewebsschichten. Die Auskleidung der Tentakelrinne ist ein verhältnis ...mässig hohes Epithel, das sich als eine Fortsetzung des Epithels d übrigen Armoberfläche erweist. In der Mitte der Tentakelrinne erheh . ‚sich dasselbe zu ‚einer so beträchtlich dicken Lage, dass es bei Unter \ suchung der Schnitte leicht in die Augen fällt. Diese Epithelschicl a lässt an meinen Präparaten die einzelnen sie zusammensetzenden Zelle nicht mehr mit aller wünschenswerthen Schärfe erkennen, wohl abe noch die rundlichen Kerne (Fig. 13). Nach aussen trägt das Epitl eine feine Guticula. Bei Antedon konnte die Existenz feiner Wimper. . haare auf der Oberfläche des Epithels der Tentakelrinne nachgewiese: werden und auch bei Rihizoorinus wird man das Vorhandensein de zu Bhngen. | In der Tiefe der Epithellage vermochte ich an günstigen Quer- h) itten eine hellere Schicht wahrzunehmen, welche aus feinen tchen zusammengesetzt zu sein schien. Ich ieie nicht an in diesen tehen die Querschnitte feiner Längsfasern und in der ganzen cht den radiären Nerven des Rhizocrinus zu erblicken. Die Hi ionen eine genauere Untersuchung ermöglicht haben!). - Unmittelbar unter dem Epithel der Tentakelrinne und dem radi- en Nerven liegt, nur durch eine sehr dünne Bindegewebsschicht da- efäss (sog. Nervengefäss), welches bei Antedon und Actinomeira vischen Nerv und Wassergefäss sich einschiebt, konnte bei Rhizocri- vielleicht nur wegen der Kleinheit des Objecies, nicht erkannt zt in seiner Structur die grösste Uebereinstimmung mit dem gleichen uch En on laden besitz ee ist das War asser— geirennt, das radiäre Wassergefäss. Das radiäre Blut- Das Wassergefäss aber ist leicht wahrzunehmen. Dasselbe se, löse man sie ah besser nur als seitliche buchlen ıgen des ne teren bezeichnet. In "lee dessen zeigt das Verl von Sn er Anatomie des Ahizoerius Iofotensis Sars. Ra re chtigung dieser Auffassung folgt aus den Beobachtungen an anderen noideen, bei welchen diese Theile durch ihre bedeutenderen Dimen- En BETT TE RER EN äs von einem re eh an welchem hier so wenig wie an a nur in deren ventraler a Muskellasern , welche in der Wir haben auch hier ın den radiären Wasser e em, dass sie ein. Längsband dar stellen. m a seitlichen. n aber finden wir nicht nur in der ventralen, der Arme und Pinnulä vor. Die das Lumen der Wassergefässe in do erinus nicht. Sie besitzen bei selbsiverständlich kleineren Dimensione n darbieten ; solche Stellen findet man leicht an Längsschnitten durch die es BA. | nn ne ee Hubert: Ian a ee : 5 eu, Die Tentakel endlich heilen Läugsmuskelläsern, / als unmittelbare Fortsetzungen der Muskelfasern der seitlichen Aus- - 'buchtungen erscheinen, aber nicht mehr in zwei getrennten Gruppei ' (einer ventralen und einer dorsalen) angeordnet sind, sondern rings ir _ der ganzen Tentakelwand gleichmässig vertheilt sich vorfinden (F ig. 16) Ringmuskelfasern kommen nirgends in der Wandung der Wassergefäs a soventraler Richtung durchsetzenden Muskelfäden, welche bei Anted ausführlich von mir besprochen worden sind‘), fehlen auch bei Rhiz _ einen ganz ähnlichen Bau. Auch hier spannen sie sich zwischen de ventralen und der dorsalen Wand der Wassergefässe aus. Währen aber bei Antedon die Mehrzahl der Fäden aus drei bis vier nebenein- anderliegenden Muskelfasern besteht, werden sie hier meist nur von einer oder zwei feinen Muskelfasern. gebildet. Wie bei Antedon und _ Actinometra haben die in Rede stehenden Muskelfäden die Gesta schmaler Bänder, deren breite Seite nach der Längsachse des Wasserge. fässes gerichtet ist; in Querschnitten erblickt man dieselben also in de Hegel von der Ku Um ihre Zusammensetzung aus einer oder zwei nebeneinander gelegenen Muskelfasern zu erkennen, muss man natü lich Stellen aufsuchen , in denen sie ihre breite Seite dem Beobach Arme. Als Anhangsgebilde der Wassergefässe finden wir die bereits er wähnten Tentakel. In ihrem Bau gleichen dieselben durchaus de Tentakeln der übrigen genauer bekannten Crinoideen und sind ebens wie diese mit Papillen besetzt. Letztere, die Tentakelpapillen sin auch hier offenbar einer Verlängerung und Verkürzung fähig, wie aus der sehr verschiedenen Länge, in welcher man sie antrifft, hervorgeht. In einzelnen Fällen fand ich sie doppelt so lang als den Picköndurch messer der Tentakel. An der Spitze sind die Papillen zu einem Köpf chen wenig verdickt, an welchem ich aber die von Perrızr zuerst be schriebenen und als Sinneshaare gedeuteten , von mir als Secretfäd in Anspruch genommenen Fäden ?) nicht auffinden konnte. Dies nega- tive Ergebniss erklärt sich indessen wohl aus dem Erbaliungszustande meiner Exemplare, welcher überhaupt keinen tieferen Einblick in die 7 Structur der Papillen gestaltete, so dass ich zur Aufklärung ihrer Functio R an diesem nn keinen Fortschritt zu verzeichnen habe. a 4)\A. p. 16 sqgg. 2) I. p. 18 sag. el leicht zu erkennen. Dieselben Sind so Verkheilt, de zu sinander aus dem Seitenaste (Fig. 16). Dieselbe Anordnung der Ten- or und es ist gewiss auffallend und bemerkenswerth, dass eine der- irtige Uebereinstimmung stattfindet in einem Puncte, in dem man eicht geneigt sein könnte eine beträchiliche Verschiedenheit bei den zelnen Crinoideen-Gattungen zu vermuthen. Aber die Ueberein- timmung geht noch weiter. Die drei Tentakel je einer Tentakelgruppe )€ tzen bei Antedon und Actinometra nicht die gleiche Aussireckungs- ähigkeit, sondern verhalten sich darin ungleich und zwar so, dass stets lerjenige, welcher der Arm- oder Pinnulaspitze am nächsten steht, also er distale, der grössten Ausstreckung fähig ist. Ganz das gleiche Ver- en findet sich nun auch bei Rhizocrinus. . einen Hohlraum, den wir oben bereits als radiäre Leibeshöhle zeichnet haben. Es ist schon aus seiner Lagerung ersichtlich und ‚und Dorsalcanal der Arme und Pinnulä unterscheiden, homolog ist. e, niemals vollkommen von einander getrennte Hohlräume dar- n ihrer ne ie Pinnulä, Snlieh an den en we: enast [jeder seitlichen, Ausbuchtung) des Wars elases eine Gruppe von drei Tentakeln gehört. Dieselben entspringen dicht neben- el in Gruppen zu je dreien kommt auch bei Antedon und Actinometra Unter dem Wassergefäss des Armes und der Pinnula gelangen wir d. durch seinen später noch zu erwähnenden Zusammenhang mit der beshöhle der Scheibe unzweilelhaft erwiesen, dass er. der Gesammt- . der Hohlräume, die wir bei anderen Crinoideen als Ventral-, Geni- saleanal, die ja, wie an einem anderen Orte!) ausführlich erörtert en, als radiäre Leibeshöhle zusammenfassen. Das Unterscheidende radiären Leibeshöhle des Rhizoorinus von ae hei ‚Antedon, ' früheren Angaben !), aus welchen hervorgeht, dass an der Spitze des übereinander gelegene Räume scheidet, von denen der obere zweifels- Scheidung sich findet, ist entwicklungsgeschichtlich der älteste. Die das äusserste Ende fort, indem sie stets unter dem gleich weit sich er- . höhle der Synaptiden verglichen habe, vermochte ich bis jetzt bei Rhizo- Ben stellt, dass sie in derselben Weise in dem Körper des Rhizocrinus gela- - allerdings nur hei einem einzigen Individuum die Geschlechtsorgane en massen?). An dem verhältnissmässig grossen (Stengel = 70 Mm., | De Hubert hudwie, ee ee auch im erwachsenen Thiere noch findet Man verlieh, er meine Armes und der Pinnula des Antedon die radiäre Leibeshöhle nur in Ge- stali eines einzigen, nicht weiter getheilten Hohlraumes vorhanden ist. Das einfache Verhalten der radiären Leibeshöhle in den Armen un ‘den Pinnulä des Rhizocrinus erleidet aber in einem beschränkten "Bezirke dennoch eine Complication , wodurch es sich .demjenigen der übrigen erwähnten Crinoideen annähert. In der Nähe der Scheibe näm- lich, also in dem proximalen Abschnitte der Arme tritt auch bei Rhizo- _ erinus eine bindegewebige Membran in der radiären Leibeshöhle auf, welche dieselbe in horizontaler Richtung durchzieht und so in zwei. ohne dem Ventralcanal, der untere dem Dorsalcanal des Ante- don entspricht. Der proximale Abschnitt der Arme, in welchem diese Scheidewand zwischen Ventral- und Dorsalcanal trägt bei geschlechts- reifen Individuen die Generationsorgane und erstreckt sich bis in die untersten drei bis vier Pinnulä. — An den Spitzen der Arme und Pin- nulä setzt sich die dert überall ungetheilte radiäre Leibeshöhle bis in . streckenden nsoriehise verbleibt. Die Wimperorgane, welche ich bei Äntedon und Actinomet in dem Dorsalcanal aufgefunden und den Wimperirichiern in der Leibe crinus nicht wahrzunehmen, so dass ich geneigt bin, ihre Existenz b diesem Thiere überhaupt in Abrede zu stellen. Bezüglich der Generationsorgane hat bereits M. Sars festge— _ gert sind wie es von den ungestielten lebenden Grinoideen längst be- kannt ist. Sie finden sich nämlich auch hier in den Pinnulä, welche in Folge dessen eine Anschwellung erfahren. Unter den circa 75 Exempla- ren, welche Sırs zu untersuchen Gelegenheit hatte, gelang es ihm nachzuweisen. Er beschreibt diesen Befund des Näheren folgender . Arme = 10 Mm. lang) Exemplare zeigten die drei untersten Pinnulä eines jeden Armes eine Anschwellung, welche sich bei näherer Unter- ' suchung durch eine im Innern der Pinnula gelegene spindelförmige 1) 1. p. 39. all.c.P». 28. 4 ellen BE nniengeseist, welche den von w. Token ) aus den Hoden es Antedon rosaceus beschriebenen glichen. Auf Grund dieser Be- weiten männlichen Individuums berichten zu können. Unter den von errn G. O. Sırs mir gütigst übersandten Exemplaren vermochte ich Individuum zu finden. Eine Anzahl der Arme und Pinnulä wurden Isdann nach der Entkalkung in Schnitte zerlegt — aber nirgends ver- mochte ich Ovarien oder Hoden zu entdecken?). Nur in einer Schnitt- serie durck den proximalen Abschnitt eines Armes fand sich der den ntralcanal vom Dorsalcanal scheidenden Membran an- (oder ein-) ge- n Genitalstrang vermuthete. Ueber die Structur desselben liess sich in einem besonderen Hohlraum (der dann als Genitalcanal zu be- eichnen wäre) liegt oder nicht. Dass dieses Gebilde aber wirklich der me eines Exemplares die gesuchien Generationsorgane auffand, welche | bei der ersten Durehsicht meines Materiales übersehen en ‚a 5 Fichtig hide worden. he sich von dem untersten Pinnulagliede bis über die halbe Länge der Pinnula erstrecken; ihr proximales Ende ist stumpfer abgerundet, N Is das mehr 23 Pspilzie distale. N man schon an optischen Längs- „458. 1865. Pl. XXI. Fig. 4, 5. jllig unbekannt geblieben sind, so musste späteren Untersuchungen M ein genauerer Aufschluss über die ‚Generationsorgane des Rhizocrinus vorbehalten bleiben. Ich bin nun in der Lage von dem Funde eines. Die- Sie stellen esirdelleraien a dar, bei erster orientirender Untersuchung kein geschlechtlich entwickeltes gert ein strangarliges Gebilde, in welchem ich nach seiner Lagerung 5 er proximalen Ende in einen dünnen Strang fort der BR e Arm einiritt und dort in den Genitalsirang des Armes übergeht. A): W. Tuomson, On the Embryogeny of Antedon rosaceus, Phil, ee 2) ven meine Mittheilg. in den Göttinger Nachri Een Nr, 23. 1876. p. 76 renitalstrang ist, den wir von anderen Grinoideen genauer kennen ge- "lernt haben, wurde mir unzweifelhaft, als ich mein Material wiederholt a . >> Wie ‚bei ln !} können wir also. auch hei Bhizenfinue an dc _ Generationsorganen zwei Haupitheile unterscheiden: erstens den sieri- > Bi len Stamm, den sog. Genitalstrang, welcher aus der Scheibe kommen: in den Arm einiritt und dort in die Pinnulä Zweige abgiebt; zweitens die die Geschlechtsproducte entwickelnden. Endtheile dieser Zwei (Hoden oder Ovarien). Bei dem von Sars untersuchi ‚en männlichen we waren nur in den drei untersten Pinnulä2?) Hoden zur Ausbildung gekommen; in dem mir vorliegenden I aber besitzt auch die vierte Pinnula einen Hoden. Dies kann eine individuelle Variation sein, doch scheint es mir wahrscheinlicher, dass überhaupt mit fortschreitender Ge- schlechtsreife mehr als drei Pinnulä Aeste des Genitalorganes erhalten können. Was mich zu dieser Meinung bestimmt, ist dass das von mir untersuchte Exemplar gegenüber dem Sars’schen einen höheren Reife- zustand zeigte. Während Sırs keine ausgehildeten Spermatozoen fin- ‚den konnte, beobachtete ich ausser den der Wand des Hodens ansitzen- den kugeligen oder länglichen Samenbildungszellen in dem Lumen des- selben eine dicht zusammengeballte Masse reifer Spermatozoen. Dieselben liessen sich durch Zerzupfung leicht isoliren; sie sind vo ähnlicher Gestalt wie diejenigen des Antedon, besitzen ein rundliches, circa 0,002 Mm. grosses Köpfchen und einen sehr feinen Schwanz, dessen Länge die des Köpfchens mehrere Male übertrifft, aber bei seiner Feinheit nicht ganz genau gemessen werden konnte. Die Samenbil- - dungszellen der Wandung besitzen in einem gewissen Stadium ihrer .. Entwicklung eine kugelige Gestalt von ungefähr 0,028 Mm. Durchmesser, haben einen sehr hellen Inhalt und einen 0,0085 Mm. grossen Kern. Man könnte in Versuchung kommen, dieselben für junge Eier zu halten, \ wenn nicht ihr heller Inhalt, sowie das gleichzeitige Vorhandensein aus- gebildeter Spermatozoen davon abhielte; an Zwitterbildung kann auch nicht gedacht werden, da wir bei den übrigen genauer bekannten Erineideen bis jetzt überall getrennte Geschlechter gefunden haben, — Eine Ausführungsöffnung der Hoden, entsprechend den Verhältnissen bei Aniedon, konnte ich nicht wahrnehmen. | | I Zam Schlusse der anatomischen Beschreibung der Arme habe i nun noch zweier Gebilde Erwähnung zu ihun, denen man an de Armen begegnet. Es sind das erstlich verschiedenartig gestaltete, grössere oder kleinere Klumpen einer körnigen Substanz, die sich in Carmin nicht färbt und ein gelbliches Aussehen hat. Dieselbe mach durchaus den Eindruck eines Gerinnsels und gleicht vollständig de 4) Vergl.: I. p. 30 sqq. p. 88 sg. 3) Sass, 1. c, Taf. Il, Fig. 60. E in den Geweben , was wohl dafür hi ls di sehe im ! ‚eben von einer a, gerinnbaren Ernährungsflüssigkeit reichlich - durchtränkt sein müssen. So fand ich sehr oft jene Gerinnsel in der ‚dünnen Bindegewebslage, welche das Wassergefäss des Armes von der "radiären Leibeshöhle trennt; es sprang in solchen Fällen die kugelige - Leibeshöhle vor (Fig. 12 siellt noch nicht den extremsien derartigen N dar). Noch beachtenswerther ist das Vorkomwen jener Gerinnsel mitten in den Kalkgliedern. Ich sah daraufhin meine früheren Präpa- ate von Antedon nach und finde dort in einigen Fällen dieselben ge- ronnenen Massen sogar in den Fasersträngen, welche die Kalkglieder er Arme und Pinnulä durchziehen. Auch diese Beobachtungen weisen uf eine Durchtränkung der Gewebe des lebenden Thieres mit einer er- ährenden Flüssigkeit hin. Die anderen Gebilde, die ich hier Goch zu erwähnen habe, sind die ugeligen Körper (corps spheriques Perrier) neben der Tentakel- inne. Bei Antedon und Actinometra finden sich dieselben in grosser N spruch erheben kann, da die Gebilde, welche ich in geringer Anzahl an Be nchen Stellen der I und Pionulä SUR UnGen habe, an denen ung mit den er Körpern des Anieden een. Es sind von Ber festen hyalinen Membran gebildete u. Kapseln, die sich hier on der Tentakelrinne finden (Fig. 13). Im Innern der Kapsel fand ich NR oder wurstförmige geronnene Masse weit in das Lumen der radiären eine Mal (Fig. 13) zahlreiche, locker nebeneinander gelegene glänzend % ede einen deutlichen Kern, aber nur sehr geringe körnige Ein- se > besass. Hinsichtlich der Grösse stimmten die Zeilen | in den einen la vosagca. roh, de zool, exp. et gen. p. p. LAcAzu- Das, iR Rn Du el en nn en en RR Soheibe in dem hier angewandten weiteren Sinne heisst bei Sars Krone, , “ körper der corps spheriques des Antedon en sich aber in der Form, der Grösse und der nicht deutlich erkennbaren Färbung der ' Einschlüsse von demselben unterscheidet. Aus dem Mangel der b Antedon und Actinometra so intensiven Färbung erklärt es sich denn auch, dass Sırs die kugeligen Körper des Rhizocrinus übersah. Die ' Möglichkeit, dass die hier von mir als Homologa der kugeligen Körper des Antedon bei Rhizocrinus in Anspruch genommenen Gebilde viel- leicht parasitäre Bildungen seien, dünkt mir nach dem Gesagten sehr wenig wahrscheinlich. Il. Anatomie der Scheibe und des Stengels,. | Da wo der Arm sich an die Scheibe!) ansetzt, entfernen sich die ventralen und dorsalen Theile desselben von einander. Erstere gehen über in die ventrale Decke, letztere aber in den dorsalen, verkalkt Boden der Scheibe, den sog. Kelch. Der Raum zwischen Decke und Kelch wird eingenommen von der Leibeshöhle, in welche die radiäre Leibes höhle der Arme mündet, sowie von den von der Leibeshöhle um sehlossenen Theilen: dem Darm und dem dorsalen Organ. Die äusser Form der Scheibe bedarf keiner näheren Besprechung, da wir durch Sırs eine genaue Beschreibung derselben besitzen. Nicht anders ver- ‚hält es sich mit den Kalkgliedern, welche den Kelch zusammensetzen, 4 Wir wenden uns also sogleich zur näheren Betrachtung der Deck der Scheibe. Die Tentakelrinnen der Arme setzen sich auf sie fort unc verlaufen ohne besondere Eigenthümlichkeiten aufzuweisen bis z Umrandung des centralen Mundes, woselbst sie sich zu einer oralen Ringfurche vereinigen. Die Haut der Interradialfelder deı Scheihendecke besitzt kleine Kalkplätteher von rundlicher oder unregel- mässiger Gestalt, welche den bei allen Verkalkungen der Echinodermer pP. 80. In den oben erwähnten Fällen, in welchen der Inhalt der Kapsel aus eiı m Haufen deutlicher Zellen bestand, gleichen die kugeligen Körper des Rhizocrinu sehr dem von Perrier, Pl. IV, Fig. 22 e abgebildeten a ei de selben Gebilde des Antedon. 4) Ich gebrauche auch hier, wie in meiner früheren’Abhandlung, den Terminus »Scheibe« für den ganzen centralen Körpertheil des Crinoids, im Gegensatz zu SA . welcher mit Scheibe (disque) nur den ventralen Abschnitt (das tegmen calycis Ja Müll.) desselben bezeichnet und diesem den dorsalen als calyx entgegenstellt. D ‚den Mund umsiebt. Diese den Mundeingane rstehenden inter allen (alkplatten sind wahrscheinlich den Oralia genannten Platten 2) der In den Tentakelrinnen der Scheibe verhalten sich die ie in den Armen, wie Fig. 4 zeigt. Genannte Abbildung stellt einen rlicalen Schnitt durch die dorsoventrale Achse des Thieres dar. Arme BU d Stengel sind nur mit ihren proximalen Enden in der Zeichnung an- gegeben. Die linke Seite des Schnittes hat einen Radius, die rechte en Interradius getroffen. In der ersigenannien Hälfte geht der Schnitt r Länge nach durch eine Tentakelrinne der Scheibe. Daselbst ist ter der hohen Epithelauskleidung der radiäre Wassergefässstamm eutlich.zu erkennen. In der Nachbarschaft der Mundöffnung) ange- ommen mündet der radiäre Wassergefässstamm in einen den Mund kreisenden Ringcanal, den Wassergefässring. In leizterem er- ickt man (Fig. 1, 2, 8) wiederum die frei durch das Lumen gespann- en Muskelfäden, die wir auch in den Wassergefässen der Arme und its bei Antedon bekannt ist. Ausser den Muskeliäden. in seinem Lumen besitzt der Wassergefässring des Rhizoerinus aber auch Muskel- ängsmuskelfasern (Fig. 2)2). Bevor ‚wir die Anhangsgebilde des Wassergefässringes näher ins ige fassen, haben wir noch dem Epithel der Tentakelrinnen und dem larunter gelegenen Nerven naclı deren Ankunft am Munde einige Auf- ksamkeit zu schenken. Jenes geht unmittelbar über in das Epithel Mundeinganges (Fig. 4, 8). Die radiären Nerven aber ver- undeinganges in der gleichen Lagebeziehung steht wie die radiären Sans, 1. c..p. 47, Taf. IV, Fig. 90. . Sans, l. c. p. 47, Taf. IV, ‚Fig. 86—94. I BL a ic | nulä fanden, und deren Vorkommen im Wassergefässringe auch be- dasern in seiner Wandung und zwar übereinstimmend mit Antedon n zu dem Epithel der a Auch Mies sind nur Wieder- se BE nesgehide des Wassergefässringes sind erstens die Mundien- zweitens die Steincanäle. Die Mundteniakel kommen bi 206 rinus lofotensis nur in sehr beschränkter Zahl vor. Sars hat be- : ; ee n sich zu einem oralen Nervenringe, welcher zu dem Epithel n = immer nur vier Mundtentäkel befinden 1), Bei der erh is fr Bi 2 viduen erhalten wir a h an = 2) Mundtentakel. Bei jenen aber?), | | Asch. selfeneren Fällen sieben ausgebildet haben, finden sich dem ent- _ sprechend 16 oder %4 oder 28 Mundtentakel. Bei Rhizocrinus besitzen die Mundtentakel, die sich im Allgemeinen nicht von den Tentakeln der Arme unterscheiden , Papillen, während ich an den Mundtentakeln des i erwachsenen Antedon das Vorhandensein derselben an meinen Exempla- ren nicht zu constatiren vermochte. In Uebereinstimmung mit Ante- don entspringen auch die Mundtentakel des Rhicocrinus nicht gruppen- weise aus dem Wassergefässringe, etwa so wie die Tentakel der Arme aus dem radiären Wassergefässe, sondern isolirt nebeneinander. Eine gewisse Gruppirung der Mundtentakel kommt nun aber doch bei Rhizo- . erinus zu Stande, jedoch in anderer Weise: dadurch nämlich, dass die vier Mundtentakel in jedem interradialen Bezirke in ungleichen Abstän- den von einander aus dem Wassergefässringe sich erheben. Die da-. durch gegebene Anordnung der Mundtentakel ist eine solche, dass in einem jeden Interradialfelde die vier vorhandenen Tentakel in zwei _ Paare zerlegt werden, von denen ein jedes nahe an die nächst benach- barte Tentakelrinne gerückt ist. Es bleibt also zwischen den beiden Tentäkelpaaren ein grösserer, der Mitte des Interradialfeldes entsprechen der Zwischenraum übrig. Sars hat die hier geschilderte Anordnung de) Tentakel in seiner Fig. 91, Taf. IV deutlich abgebildet. Derselbe ha ferner die beiden Tentakel eines jeden Tentakelpaares mit besonderen Benennungen belegt, indem er von jedem Paare den der Mitte des Inter radialfeldes zunächst gelegenen als interradiären, den der nächste, _ Tentakelrinne benachbarten aber als radiären Tentakel bezeichnet, Diese Benennungen halte ich nicht für sehr glücklich gewählte, da ] auch die radiären Mundtentakel in den interradiären Regionen de : Scheibe gelegen sind. Ueberdies liegt gar keine besondere Nöthigu: vor, die Tentakel eines jeden Paares durch besondere Namen von ei 2 ander zu unterscheiden. Sie weichen in ihrem Baue nicht von einande ab, nur in ihren Dimensionen zeigen sie eine geringe Differenz, inde die interradiären stets kürzer sind als die radiären und auch pach Sans eine geringere Ausstreckungsfähigkeit besitzen. In Fig. 2 ist die Uebe gangsstelle einer Tentakelrinne der Scheibe in die Mundumrandung abB Ü win 4) M. Sans, 1. c. Taf. IV, Fig. 90, 94. 2) Sans fand unter 75 Exemplaren: 43 mit 5, 45 mit 4,45 mit 6 und mi Radien. Die von PourTALEs an der Küste von Florida BERNER ten Exemplare war u sämmtlich fünfarmig. ni Zur Anatomie des ‚Rhizoerians lofotensis M. Sars, 2,69 re der fnlerradiäre, mit Tr det ee Tentäkel hbieichnet, | Ausser den Mundtentakeln Belt der Wassergelä ässring des Rhizo- ; sind dies Organe, welche in den inierradialen Bezirken in Gestalt inder, gleichmässig weiter Schläuche aus dem Wassergefässringe ent- ringen, mit einem verhältnissmässig hohen Epithel ausgekleidet sind und an ihrem frei in die Leibeshöhle hängenden Ende eine Oeffnung itzen (Fig. 8). Es kann bei der Uebereinstimmung in Bau und Lage- ing keinen Augenblick zweifelhaft sein, dass wir hier dieselben Zu- itungsorgane des Wassergefässsysiemes vor uns haben, die sich am Wassergefässringe von Anteden und Actinometra finden. Aus ver- i 'Homologa der sog. Steincanäle anderer Echinodermen bezeichnet, u nd bin durch seither es an Vertretern der nden als dort. Es liegt dies erstens an den weit geringeren Dimen- n, dann aber auch vor allem daran, dass in einem jeden Inter- ihre Zahl eine sehr grosse zu sein pflegt (bei Antedon rosaceus ünfarmigen Rhizocrinen finden sich also auf der ganzen Scheibe '2 ‚Kelehporen. Es ist von besonderem Interesse, dass in dieser \ m Es wird Be e Nachweis geführt un; dass wir bei, den Zuleitungs- alterentes Zwischenstück , man als einen dritten Theil der Zuleitüngs- 1 betrachten kann, welches aber genetisch wahrscheinlich mit dem zweiten h ile in engerer Zusammengehörigkeit steht. bei Rhizoerinus nicht (Fig. 8), han sie hier weniger Tofohr auf- lfelde nur ein einziger Porus vorhanden ist, während ja bei Anie- mer auf der ganzen Scheibe circa 1500 Kelchporen vor). Bei regu- ee Le en di Re ; . Korabhl der ln Bi fon auf de der fünf Interradialfeld Rhizocrinus ein Verhältniss dauernd bewahrt, welches bei Antedon eir n vorübergehender Jugendzustand ist. Wir wissen nämlich durch Perrıkı en dass bei dem jungen Antedon nur ein Kelchporus in jedem Interradiu: vorhanden ist (Prarıer bezeichnet denselben allerdings irrthümlicherweise ' als ein Blindsäckchen)!). Entsprechend der geringen Zahl der Kelch- poren ist auch die Anzahl der Steincanäle bei Rhizocrinus eine be- schränkte. Während ich bei Antedon mindestens dreissig in jedem ‚Interradias zählte, firde ich bei Rhizoerinus in einem jeden Interradius nur einen einzigen Steincanal. Wir haben also bei fünfstrahligen Indi viduen im Ganzen fünf Kelchporen und fünf Steincanäle. Es ist höchst wahrscheinlich , dass bei den sechs- und siebenstrahligen, sowie den nur vierstrabligen, die Zahl der Kelchporen und Steincanäle eine ent- sprechend grössere, resp, kleinere ist. ‘Wir kommen zu den weiter im Innern der Scheibe gelegenen Organen. Es sind drei wichtige Gebilde, die uns dort entgegentreten. dee Darmceanal , die Leibeshöhle und das dorsale Organ mit den dami sm ammenhane stehenden Theilen. Was zunächst den Ver dauungstractus betrifft, so ist dessen Anfangs- und Endöffnung ... vonM. Sırs bereits hinreichend ausführlich geschildert worden. B merkenswerth ist, dass der After sich nicht röhrenförmig über d Niveau der ventralen Oberfläche der Scheibe erhebt. Ueber den Ve lauf des Darmcanals haben wir bis jetzt keine Kenntniss. Die Unter: suchung hat nun ergeben, dass der Verlauf des Darmes ein ganz ähn- licher ist wie bei Antedon. Es beschreibt derselbe im Innern de Scheibe eine einzige Windung um die dorsoventrale Achse (Fig. t, 7). ' Von dem centralen Munde steigt der Darm zuerst eine kleine Strecke weit abwärts, und wendet sich dann seitwärts; alsdann verläuft er einer im Allgemeinen horizontalen Lage in einer Windung von lin nach rechts (wenn man sich das Thier mit seiner Mundöffnung dem Be: obachter zugekehrt denkt). Bei dieser Windung bleibt der Darm nic ‚von gleichem Durchmesser, sondern erweitert sich sehr stark nach de unteren Theile des Kelchraumes, so dass dieser fast gänzlich von Darmaussackung ausgefüllt wird (Fig. 6). Sobald der Darm nach 2 rückgelegter Windung wieder in demjenigen Interradius angekomme ist, in welchem er die senkrechte Richtung seines Anfangsstückes veı lassen hatte, wendet er sich wieder aufwärts, legi sich mit seinem E abschnitte sogar ein wenig über den Beginn seiner Windung un mündet dann in der Afteröffnung nach aussen. Die Aussackungen : 4) Perrien, |. c. p. 42. a RL TECH 4 £ ACHDA ar \ Zur Anatomie des Rhizoerinus lolotensig M. Sars, 65 skeres gilt auch von ie Leibeshöhle. Dieselbe ist hier wie bei Antedon von bindegewebigen Zügen durchseizt, welche vom Darme zur pergand oder von einer ee zur ‚anderen hinziehen. von eh ngeh in seiner Lage en el aber erhalten die Bindegewebszüge in der Leibeshöhle des Rhizocrinus eine so auf Bun Stellen allseitig geschlossenen Sack um die real (Eingeweidesack) bilden. In dem pentacrinoiden Jugendstadium des Antedon fehlt gleichfalls der Eingeweidesack 2). Wie bei Antedeon setzt sich auch bei Rhizocrinus die Leibeshöhle der Scheibe fort in diejenige E Arme, welch Aimee wir oben als radiäre Lerbesuohle SR IeUN unler- ge ich die Meinung auszusprechen, dass es sich dort in ein-Gefäss- eflecht, welches den Mundeingang umgiebt, auflöst. Die Lagerung es dorsalen Organes im Innern der Scheibe ist eine ganz bestimmie. E: 'ablenki und einen len Veran en. un diesen genau verfolgen, ist es nöthig, Serien von horizontalen Schnitten durch die cheibe zu studiren. Die Abbildungen solcher Schnitte (Fig. 3, 4,5, 6, 7) nirale Seite dem Beobachter zu. In Fig. 5 sehen wir bereits, wie das Noch ne ist diese Ablenkung in einem weiter Be ., tOs2c. Proceed. Roy. Soc. No. 466. 1876. p. 216. Ki 2 Vergl. "W.B, CARrPENTER, 1. c. schrift wissensch. agplapıe. AXIX.Ba. | v en REN nn ee rg no; sale en von dem senkrechten Verlaufe a 3, u a und. 4) W. B. CARPENTER, On the Structure, Pbysiology and Development of Antedon folgenden Schnitte (Fig. 6) zu besrerkon. Durch die fast den. Ep un ee . e en a Ws Kelehraum zwischen den ersten und zum Theil noch den zweit Radialien ausfüllende Darmaussackung wird das dorsale Organ ganz zu ‚Seite gedrängt. In Folge dessen sehen wir dasselbe in dem gleichen _ interradialen Bezirke, nach welchem es schon in der Fig. 5 hinstrebte, fast, dicht der Körperwand anliegend, in einem engen, dort zwischen Darmaussackung und Körperwand übrig gebliebenen Abschnitte der Leibeshöhle. In demselben Interradius verbleibt nun das dorsale Organ in den ventralwärts folgenden Schnitten; nur seine Annäherung an die Körperwand (Fig. 6) wird nicht bewahrt, sondern es schiebt sich der Enddarm zwischen das dorsale Organ und die Körperwand (Fig. 7). Bezüglich der feineren Structur des dorsalen Organes war os mir an meinem Material nicht möglich zu einer genaueren Kenntniss derselben durch sichere Beobachtungen beizutragen. Betrachten wir nunmehr das dorsale Organ in seinem Verhalten im Innern der Kalkglieder des Kelches. Aus der Leibeshöhle kommend durchsetzt es in senkrechter Richtung, genau in der dorsoventralen Achse, die aus verkalkiem Bindegewebe bestehende Ausfüllungsmasse zwischen den umgebildeten und nach innen gedrängten Basalien (Fig. I, 3,4,5) und tritt dann in das oberste verdickte Stengelglied ein (Fig. 1). Bevor ich sein Verhalten daselbst näher zu schildern versuche, muss ich meine Auffassung der den Kelch zusammensetzenden Kalksiücke e örtern, da ich bezüglich eines nicht unwesentlichen Punctes anderer Meinung bin als M. Sars. Die Differenz unserer Ansichten bezieht sich auf die Frage, welche Stücke des Kelches als umgewandelte Basalia anzusehen seien. a Wie bekannt ist, hat W. B. Carpenter !) den Nachweis geliefer dass die bei der pentacrinoiden Larve des Antedon rosaceus zuerst vor- handenen fünf interradiären dorsalen Kalkstücke, die Basalia, im Ver- laufe der weiteren Entwickelung von den sich ausbildenden Radialien immer mehr nach innen gedrängt und sich dort schliesslich beim eı wachsenen Thiere in sehr reducirter Form in Gestalt der sogenannten Rosette wiederfinden. Es liegt nun bei den weitgehenden Ueberein- " stimmungen zwischen Rhizocrinus und dem Pentacrinus-Stadium des "Antedon nahe anzunehmen, dass auch hier ein derartiger Ver schiebungs- | und Umbildungsprocess der Basalia stattfinde, obgleich wir die Entwick- lungsgeschichte des Rhizocrinus noch nicht durch direcete Beobachtungen kennen gelernt haben. Es fragt sich also, in welchem Theile des Kelch | beim erwachsenen Rhizocrinus man die umgebildeten Basalia zu suchen A) W.B. CARPENTER, Researches on the Structure, Physiology and Developme . of Antedon rosaceus I. Philos. Transact. Vol. 156. 1866. ur Anatomie es 5 Rhimernu iofatanaıs M. 67 be Sans) ist der Meinung A een kkindengen (Fig.1,3, A) ‚mit BF bezeichnete Kalkstück der Rosette des Antedon an ei Von den dieses Stück umgebenden Theilen rechnet er die fünf Stücke B B (Fig. I, 4, 5) zu den ersten Radialien RJ, welche seibst nach ‚aussen Be nschsen sind von dem verdickten herein Siengelgliede St,. ‚Nun ‚aber fällt es mir an meinen Präparaten auf, dass die Stücke B, - welche nach Sars zu den ersten Radialien ren und integrirende ‚Theile derselben sein sollen, nicht radiär, wie es nach der Sars’schen stets die Mittellinie eines jeden Stückes B in die Trennungsebene zweier aneinandersiossender Radialien fällt. Sars hat also, was ja bei der engen Aneinanderlagerung und Verwachsung der hier in Betracht . kommenden Theile und den geringen von ihm angewendeten Vergrösse- "rungen erklärlich ist, die in Rede stehenden Stücke B unrichtig begrenat; er hat die linke Hälfte eines jeden Stückes B mit der rechten Rälfte des " nächstanstossenden Stückes als ein einziges radiär gelegenes Kalkstück betrachtet, welches zu dem unter und nach aussen von ihm gelegenen ersten Br gehöre. Sind aber, wie ich das an meinen Präparaten hinreichend sicher zu erkennen glaube, die Kalkstücke B anders abzu- der Radialien sind, so können sie auch genetisch nicht wohl mit ihnen usammengehören. Es scheint mir demnach die einzig befriedigende uslegung der Stücke B die zu sein, dass man sie als nach innen ver- und etwa als verschmolzenes centrales Ende derselben angesehen wer- n kann, so fragt es sich, ob sich eine andere Deuiung dafür finden st, nachdem die Sars’sche Auffassung (der in ihr die umgewandelten asalien sieht) durch Obiges unhaltbar geworden sein dürfte. Es scheint iv nun nicht schwer eine Deutung der Kalkmasse BF zu finden, wenn tet. Dort ist derjenige Abschnitt des den Organes, welcher schen den nach innen gedrängten ersten Radialien lic, von Br yebszügen die; zum en a eile varkalkı Sin Auffassung sein müsste, sondern inierradiär liegen, so nämlich, dass zum Vergleich die Verhältnisse heranziehen, welche Antedon dar- vorgeschritteneres Stadium als bei Antedon, während, wenn meine Ansicht _ gewebe zwischen den Basalien des Rhizoerinus annehmen muss, d dadurch alle Fortsetzungen der Leibeshöhle, die ja ursprünglich zwi- schen die Basalien hinabgereicht hat, ausgefüllt wurden. Es spricht sehr für diese Ansicht, dass nach oben das Kalkstück BF sich unmittel bar fortsetzt in maschenbildende Bindegewebsstränge, die den Bode des Kelches einnehmen und das dorsale Organ daselbst umgeben (Fig. 5 Auch noch eine andere Erwähnung spricht für die Richtigkeit der hie gegen Sırs vertretenen Auffassung des Kalkstückes BF und der Kalk- stücke B. Wäre die Ansicht von Sars richtig, so hätten wir hinsichtlich der Rückbildung und Lageverschiebung der Basalia bei Rhizocrinus ein weit die richtige ist, die Umbildung der Basalia bei Rhizoerinus nicht so weit gediehen ist wie bei Antedon; sie sind noch als fünf getrennte Stücke | erkennbar und noch nicht wie bei Antedon zu einem einzigen unge- theilten Stücke verschmolzen. Letztere Auffassung entspricht dem Character der Gesammitorganisation des Rhizocrinus, den man im Ver- ‚gleich mit Antedon geradezu einen embryonalen nennen könnte, offen- bar mehr als die Erstere. Denkbar wäre es allerdings, dass die starke . Entwicklung des obersten in die Zusammensetzung des Kelches hinein- gezogenen Stengelgliedes, welches Basalien und erste Radialien vo unten und aussen umwächst und nach innen drängt, bei Rhizocrin eine weitergehende Umbildung der Basalia zur Folge gehabt habe als bei Antedon. Dann aber (wenn man also mit Sars die Kalkmasse BF als umgewandelte Basalia ansieht) fehlt es an jeder haltbaren Deutu der interradiären Stücke B. Ich glaube demnach, so lange nicht die Entwicklungsgeschichte des Rhizocrinus widersprechende Resultate ergiebt, berechtigt zu sein die Stücke B als Basalia, das Stück BF aber als verkalkte bindegewebige Ausfüllung des ursprünglich zwischen die Basalia reichenden Abschnittes der Leibeshöhle anzusprechen. ” Kehren wir nach dieser Auseinandersetzung über die den Kelch” zusammenseizenden Kalkstücke zurück zu dem dorsalen Organ. Wi haben dasselbe verlassen, als es ın das oberste Stengelglied eintrat Dort angekommen bildet es durch Erweiterung von fünf peripherise) und radiär gelegenen Gelässen ein fünfkammeriges Organ ganz ähnlicher Weise wie bei Antedon. Fig. 1 zeigt uns einen Läng schnitt, Fig. 9 einen Querschnitt durch das gekammerie Organ )). kammerten Organs bei den gestielten Crinoideen in Abrede zu stellen, Supplementa * Zur Anatomie des Rhizocrinus lofotensis M. Sars. 59 fünf Kammern sind so um den centralen Achsenstrang angeordnet, dass ‚sie sich gegenseitig eng berühren; den Achsenstrang indessen berühren sie nicht unmittelbar, sondern bleiben von demselben durch einen iha rings umgebenden Raum getrennt. Die Structur der Kammerwände zeigt "sammtform aber ist das gekammerte Organ von anderer Gestalt als bei "Antedon. Dort hat es eine Form, die man etwa mit einer abgeplatteten Kugel vergleichen könnte. Bei Rhizocrinus aber ist es von birnförmiger "Gestalt, mit dem breiteren Ende nach oben gerichtet, mit dem schmäleren Ende aber sich in den Stengel fortsetzend. Der Achsenstrang scheint nicht aus einer grösseren Zahl von Gefässen zusammengesetzt zu sein, "sondern nur einen einzigen Hohlraum zu besitzen. > Inden Stengel setzi sich, wie gesagt, dasgekammerie "Organ fort und zwar betheiligt sich an dieser Forisetzung nicht nur der Achsenstrang, sondern auch die Kammern. Die Letzteren verengern "dorsalwärts ihr Lumen immer mehr und werden so zu fünf Gefässen, \ welche rings um das Geläss des Achsenstranges gelagert sind. So tritt ‚also das dorsale Organ in Gestalt von sechs Gefässen in den Stengel 'ein; eines dieser sechs Gefässe verläuft in der dorsoventralen Achse des | Thieres, die fünf andern liegen um dasselbe herum und sind ebenso gie die Kammern aus denen sie hervorgingen radiär angeordnei. In den ‚Stengelgliedern findet sich keine unmittelbare seitliche Berührung der fünf radiär gelegenen Gefässe mehr vor, sondein sie sind unter sich, \ wie von dem centralen durch einen kleinen Zwischenraum getrennt (Fig. 10). Das centrale Gefäss besitzt in seiner Wandung fünf dicke sich in Karmin stark färbende Fasern !) welche sich nicht unterscheiden von Fasern der Ligamente zwischen den Kalkgliedern des Siengels. In sm centralen Gefäss sowohl als in den fünf peripherischen liegen in meinen Präparaten ‚Gebilde, die vielleicht zellige Elemente der Ernäh- enfermer des fibres longitudinales assez fortes, semblables a celles des ligaments. Pl ‘ . 3 0 AN DO D R "keine bemerkenswerthe Differenz von Antedon. Bezüglich seiner Ge- EEE TEN BERTRAM TERTTENER I a a ET a Hr a a \ Hubert Ludwig, Elementen gefülltes Gefäss; ich vermochte aber nicht sche zu ent- der fünf peripherischen Gefässe der Gefässachse des Stengels stammt. _ Gentraleanal des Stengels sechs Gefässe nebeneinander verlaufen, ist ” - gelglieder begegnen. Der Stengel umschloss, so dürfen wir annehmen, den einen Fällen, bei fünflappigem Nahrungscanal, len dem Rhizo- ‚canals entsprechende peripherische Canäle, in den andern Fällen, bei . resp.. drei peripherische Ganalräume. Wo wir aber bei fossilen Formen gewiesen, dass das Vorkommen dieser Fasermasse rings um die Cirrhen bis jetzt keine Muskeln an den Cirrhen und es ist also auch nicht den} Bd. XXVI. 2. Abth. p. 418-330. Mit 43 Taf. p. 144, Schema des Phimocriow p. 168, Schema des Rhodocrinus. Vergl, ferner die Figuren der Tafeln. | scheiden, ob dies Gefäss das Cirrhus aus dem ceniralen oder aus einem iR Der Nachweis, dass beim Rhizocrinus lofotensis in dem einfachen von grosser Bedeutung für die Erklärung der Verhältnisse, die sich bei vielen fossilen CGrinoideen finden. Es wird dadurch verständlich weshalb wir dort so häufig einem fünflappigen Centralcanal der Sten- 4 auch bei den fossilen Formen nicht einen einzigen Canal, sondern in erinus einen centralen und fünf den fünf Ausbuchiungen des Central- vier— oder dreilappigem Nahrungscanal, ausser dem centralen ach vier 3 einen nicht ausgebuchteten, sondern einfach gerundeten Gentralcanal finden, haben wir deshalb kein Recht anzunehmen, dass dort auch nur ein einziger Canal im lebenden Thiere verlief, sondern es ist die grössere Wahrscheinlichkeit, dass auch dort sechs Ganäle (fünf peri=” pherische um einen centralen geordnet) vorhanden waren. Mit der vor- hin gegebenen Erklärung des verschiedenartig ausgebuchteten Central canals des Stengels vieler fossilen Grinoideen steht auch die Orientirung jener Ausbuchiungen im besten Einklang. Wie z. B. aus den von! L. Senurtze t) gegebenen Abbildungen und Schematen erhellt, sind die Ausbuchtungen in den typischen Fällen in welchen ihrer fünf am Gentraleanal vorhanden sind, radiär gerichtet, also genau so, wie die peripherischen Canäle in der Gefässachse des Stengels des Rhizocrinu, "Das gekammerte Organ ist mit einer Fasermasse umgehen, die hier jedoch nicht so stark entwickelt ist wie bei Antedon. Von ein dünnen Lage dieser Fasermasse wird auch die Fortsetzung des gekam merten Organes in den Stengel eine Strecke weit umhüllt. Ich hab bereits in meinen Beiträgen zur Anatomie der Grinoideen darauf hin gefässe des Antedon gegen die Ansicht W. B. CArPpEnter’s spricht, wel- cher in ihr ein motorisches Nervensystem erblickt; denn wir kennen bar, dass bei deren Mangel dennoch ein motorischer Nerv zur Aus 4) Lupdwis SCHULTZE, Monographie der Echinodermen des Eifler Kalkes. Den schriften der k. Akademie d. Wissenschaften zu Wien. Math,-Natw. Classe. 186 e ; En an Zur Anatomie des Rhizocrinus lofotensis M. Sars. 1 bildung gekommen sei. Nicht minder scheint mir nun auch des Vor- kommen der Fasersubstanz in den Stengelgliedern des Rhizocrinus der Ansicht Garrenter’s Schwierigkeiten zu bereiten. Es ist sowohl | von Sars als von Asassız am lebenden Thiere constatirt worden !), dass ;“ der Stengel nicht willkürlich bewegt wird. Muskeln fehlen, wie die i "Untersuchung zeigt, hier ebenso gut wie bei Pentacrinus?) zwischen Fe Peer Stengelgliedern. Ich kann mir schlechterdings nicht denken, was die er bewegen könnte. I Faserstränge ab, welche in interradiärer Richtung verlaufen Erle. 1,9, 18). Sans hat irrthümlicher Weise angegeben, dass dieselben radiär gerichtet seien. In Fig. 45 der Sirs’schen Abhandlung sind zwei "dieser Stränge (oder richtiger der Canäle im Kalkstück, welche die Stränge beherbergen) gezeichnet. Nach Text und Tatelerklärung sollen die genannten Canäle (Stränge) in die Radien eintreten und direct über- ! gehen in die Achsencanäle (Ächsenstränge) der Kalkglieder der Arme. Thatsächlich aber verhält sich die Sache anders. Die von dem gekam- “ ‚merten Organ abgehenden Faserstränge sind interradiär gerichtet. Das pleiche Verhalten findet sich wie an einem anderen Orte ausführlich erörtert wurde, auch bei Antedon) und ist von Bryricn bei Enerinus Iiiiformis und, was für den Vergleich mit Rhizocrinus noch wichtiger ist, auch bei Apiocrinus 4) nachgewiesen worden. Wir dürfen es jetzt also wohl als den Crinoideen überhaupt gemeinsam bezeichnen, dass die | richtet sind. Bei Encrinus und Antedon treten die interradiären Faser- stränge in die Basalia, gabeln sich daselbst, dann gehen die Gabeläste in die untersten Radialien, verbinden sich hier durch Commissuren und "verfolgen dann ihre weitere Bahn durch die Radien, Arme und Pinnulä. RR | Obachtungen war ein negatives »Malgre toute mon attention il ne m’a &t& possible |’ Stengel durch die Strömungen des umgebenden Wassers und ähnliche Einwirkun- Me hin und her bewegt und gebogen. Diese Beobachtungen von G. O. Sars sind able to detect any motion in the stem traceable to contraction «. 9) cf. Jon. Mürkr, Ueber den Bau des Pentacrinus. p. 187. 3) I. p. 61 sga. x Berlin. 4857. p. 1. ein motorischer Nerv in dem Stengel soll, wenn keine Muskeln da sind, Von der Fasermasse welche das Senne Organ umgiebt gehen von dem gekammerien Organ ausgehenden Faserstränge interradiär ge- 4) G. 0. Sars richtete sein besonderes Augenmerk auf die Frage, ob Rhizocrinus ‚seinen Stengel willkürlich zu bewegen im Stande sei. Aber das Resultat seiner Be- de decouvrir aucun mouvement independant de la tige«. Nur passiv werde der mitgetheilt beiM. Sans, l. c. p. 33. Die gleichfalls am lebenden Thiere angestellten Beobachtungen von A. Acassız theilt PourraL&s (l. c. p. 29) mit: »I have not been. 4) Bevrıch, Ueber die Crinoideen des Muschelkalks. Abhdlgn. d, k. Akad. zu Be Blaue; ist das Verhalten der Faserstränge ein Ba | yon den Commissuren gebildeten Ringe entspringen dann in radiärer freilebenden Crinoideen im Vergleich zu dem Stengel’der .. Cirrhengefässe, die bei Rhizocrinus in weiten Abständen aus der Ge Hubert Ludwig, verlaufen, wie gesagt, zunächst interradiär (vergl. Fig. 1, 9, 18) und verbinden sich dann in den untersten Radialien durch a ohne dass vorher eine Gabelung stattgefunden hätte (Fig. 3). Aus de | Richtung die Faserstränge, welche die Radialien und weiterhin die Kalkglieder der Arme und Pinnulä durchziehen. In Fig. 18 habe ich diesen im Vergleich mit Antedon und Enerinus sehr einfachen Verlauf schematisch dargestellt; die feineren Linien bedeuten die Grenzen der Kalkglieder, die dunkleren Linien aber die Faserstränge. 4 ‚Schliesslich möchte ich noch in Kürze auf die Frage eingehen, wie wir das Gentrodorsalstück des Antedon und der übrigen gestielten Formen aufzufassen haben. Hinsichtlich der Kalkstücke des Gentrodorsales müssen wir bei Antedon daran festhalten, dass es bis jetzi nicht gelungen ist, auf irgend eine Weise dasselbe als zusam- mengeseizi aus mehreren eng verbundenen Kalkstücken, die dann den Stengeigliedern zu vergleichen wären, zu erweisen. Wir können das Kalkstück des Centrodorsale also auch nicht als eine zusammengedrängte Masse mehrerer oder zahlreicher obersten Stengelglieder betrachten, ” ‘sondern dasselbe nur gleichsetzen dem einen obersten Stengelgliede, welches bei Rhizocrinus verdickt ist und an der Bildung des Kelches hedeutenden Antheil nimmt. Anders aber gestaltet sich die Sache, wenn wir von den Weichtheilen und den Anhangsgebilden ausgehend das Gentrodorsale des Antedon mit dem Stengel des Rhizocrinus vergleichen. Wir können dann die Verhältnisse des Rhizocrinus nur so auf die- . jenigen des Antiedon beziehen, dass wir die sämmtlichen Wirtel der _ fässachse des Stengels enispringen, immer näher zusammengerückt den- . ken, so dass sie schliesslich in ihrer Gesammtheit eine unmittelbar unter | dem gekammerten Organ gelegene, diclıt gedrängte Masse von Gefässen darstellen, die bei Antedon !) in fünf radiär gerichtete Gruppen, welche zusammen eine Siernfigur bilden, angeordnet sind. Die Gefässachse _ des Stengels des Rhizocrinus wird also mitsammt den davon ausgehen- den Cirrhengefässen bei dem ausgebildeten Antedon durch die in dem ‚Centrodorsale, unterhalb des gekammerten Organes gelegene Summe der Cirrhengefässursprünge vertreten. Aus dieser Auffassung folgt ohne weiteres die Gleichwerthigkeit der Cirrhen am Gentrodorsale des Ante- don mit denjenigen am Stengel der gestielten Crinoideen, welche auch 4). p. 68, 69. % | Zur Anatomie des Rhizoerinns loiotensis M. Sars. wi durch die Uebereinstimmung im Baue beider Gebilde dargethan wird. u dem Stengel der gestielten kurz ausdrücken, so können wir sagen, das CGentrodorsale ist ein zusammengedrängter, oberer Stengelab- K schnitt!), in welchem das verkalkte Gewebe keine Sonderung in unter- Bun endergelegene Glieder erfahren hat. III. Allgemeine Bemerkungen. en Bau des Rhizocrinus lofotensis mit Hinsicht auf einige allgemeinere Puncte nochmals zu überblicken, möchte ich an erster Stelle die grosse i ebereinstimmung hervorheben, die sich in den anatomischen Verhält- Jissen dieses gestielten bmaideen mit denjenigen der ungestielten For- men zu erkennen giebt. Alle wichtigen Organisationsverhältnisse, die hizocrinus wiederkehren. Da ich auf diese Uebereinstimmung überall ı den betreffenden Stellen des speeiellen Theiles dieser Abhandlung ngewiesen habe, so brauche ich hier nur kurz daran zu erinnern, iss weder das Wassergefässsystem mit seinen Anhangsgebilden und n Kelchporen, noch das Nervensystem, dass weder der Darmcanal noch auch das dorsale Organ mit den damit in Zusammenhang stehen- on Theilen (gekammertes Organ, Faserstränge und Gefässe), dass ferner ’eder die Geschlechtsorgane , noch auch die Leibeshöhle wesentliche at uns überall die gleiche Organisation wie bei Antedon entgegen, nur iner grösseren Einfachheit in den Einzelheiten. Von ganz beson- em Interesse ist es, dass sich in einigen Puncten mit Bestimmtheit Besen liess, dass die anatomischen Verhältnisse des Rhizocrinus 7ER hrlich dargethan, auf dessen beireffende Erörterung ich verweise). gelangten Stengelabschnitt, welcher den Stiel des Pentacrinus - Stadiums len wir die Beziehung des Centrodorsale der ungestielten Crinoideen ‚Indem ich dazu übergehe, die mitgetheilten Beobachtungen über ir bei Antedon und Actinometra kennen gelernt haben, sehen wir bei , ferenzen mit den ungestielten Crinoideen darboten. Im Allgemeinen ) Ich sage oberer Stengelabschnitt im Gegensatz zu dem unteren zur Aus- en ichze Sion: Crinoideen bilden Wehen. so kann es nur die sein, Gi > gestielten Formen die älteren , die ungestielten aber die jüngeren sin “ Diese Ansicht ist keine neue, aber sie erhält durch die genauere Erfor- ‚schung der Anatomie unserer Thiere neue und wesentliche Stützen. Auch kann ich nicht unterlassen, darauf hinzuweisen, dass an der Hand ‚der mitgetheilten Beobachtungen an Rhizocrinus, sowie der früher mit- getheilten an Antedon und Actinometra, sowie ferner der Untersuchun- gen von Carpenter, Sars und Tnonson, die Crinoideen ein ausgezeich- ‚neies Beispiel sind für den Parallelismus zwischen der Entwicklungs- geschichte der Individuen und der Entwicklungsgeschichte der Arten. Erklärung der Abbildungen. B, Basale, Bi, Bindegewebszüge in der Leibeshöhle, B3F, verkalkte bindegewebige Füllungsmasse zwischen den Basalien, OD, Dorsaleanal, CV, Ventralcanal, D, Darm (Munddarm), D', Magendarm, D", Enddarm, DO, dorsales Organ, E, Epithel der Tentakelrinnen und des Mundeinganges, 5 F, Fasermasse um das gekammerte Organ (und dessen Fortsetzung i den Stengel), F’, radiärer Faserstrang, F", interradiärer Faserstrang, G, Genilalstrang, KW, Körperwand, L, Leibeshöhle, Lr, radiäre Leibeshöhle, N, Nervenring, Nr, radiärer Nerv, 0, Orale, P, Kelchporus, Pa, Papillen der Tentakel, I St Zur Anatomie des Rhizocrinus lofotensis M. Sars. RI-—RII, erstes bis drittes Radiale, Sp, Saumplättchen, St, Steincanal, | St), ersies (oberstes) Stengelglied (= CD, CGentrodorsale), Sta, zweites Stengelglied, T, Tentakel, Ti, interradiärer Tentakel, Tr, radiärer Tentakel, W, Wassergefässring, | Wr, radiäres Wassergefäss. Die Erklärung der übrigen Buchstaben findet sich bei den einzelnen Figuren. \ Tafel V. Fig. 41. Verticaler Längsschnitt durch die Scheibe; 10/4. _ K, Kammern des gekammerten Organs, A, der Achsenstrang des gekammer- ten Organs, Fo, Fortsetzung des an Organs mil allen seinen Tbeilen in den Stengel. Die punctirten Linien deuten die Grenzen der mit dem obersten Stengel- gliede verschmolzenen ersien Radialien , Basalien und der centralen, ver- kalkten Ausfüllungsmasse an, vergl. Fig. 3 und 4. Fig. 2; Ein en! des on von aussen N der Ventralseite) Be M, EL unskeifasern in der Wand des es M, Längs- skeihanid in der ventralen (oberen) Wand des radiären Wassergefässes, a und 5, rechter und linker Rand der Tentakelrinne der Scheibe. Die linke Seite der Figur bis 4 bei höchster Einstellung des Mikroskopes ge- zeichnet, von 4 bis 2 bei mittlerer, von 2 bis zum rechten Rande der Figur bei tiefer Einstellung. Fig. 3—7. Ausgewählte Horizontalschnitte aus einer Schnittserie durch die d sind von der oberen (ventralen) Fläche gezeichnet; 45/1. RI und RI. | Fig. 8. Interradiärer Verticalschnitt durch das Peristom ; 380/1. U&DE, Darmepithel. ‚Fig. 9. Horizontalschnitt durch das gekammerte Organ ; 180/A. K, Kammern, A, Achsenstrang. Fig. 40. Horizontalschnitt durch eines der obersten Stiengelglieder ; 180/41. ‚4, Achsenstrang, K’, Fortsetzung der Kammern, Z,Zwischenräume zwischen A ck; Six, Kalkmasse eines der oberen Stengeiglieder, Pas: ne \ B Tafei VL Fig. 44. Querschnitt durch einen Arm nahe an der Basis desselben , 180/4. Fig. 12. Querschnitt durch einen Arm ungefähr in der Mitte seiner Länge; der hnitt geht durch die zwischen zwei Armgliedern gelegene Muskelgruppe ; 180/14. 3 Fig. 44, Querschnitt durch einen Arm; der Schniti geht mitten durch ein giied; 480/A. ig. 45. Querschnitt durch eine Pinnula; 180/1. heibe; die Schnitte folgen der Nummer nach von unten (dorsal) nach oben (ventral) C, Commissuren zwischen den radiären Fasersträngen, M, Muskel mischen BEER, Ve 2 \ 76 Mi | iiber hu, Zur Anatomie io lineinns Ifoiensis N In Pig, 41,42, 44, A5 bedeutet K, das Kalkglied, m, Muskel riechen zwei Kalkeliedern, X, rundliche Körper in der dorsalen Wand des Wass gefässes. Fig. 13. Aus einem Querschnitt durch einen Arıy die ventralen Theile bei stärkerer Vergrösserung; 380/4. | Ba Cu, CGuticula des Epitbels der Tentakelrinne, M, auerdetrafähes Längsmus- j 'keiband in der ventralen Wand des Wassergefässes, M’, Muskelfäden, welche das Lumen des Wassergefässes durchziehen, Y, kugelige Körper. Fig. 46. Aus einem verticalen seitlichen Längsschnitt durch einen Arm; 480/41. Bei Jeine Tentakelgruppe aufgeschnitten,, bei // eine ebensolche von aussen gesehen. M, Muskelband in der dorsalen Wand der seitlichen, zur Ten- takelgruppe tretenden Ausbuchtung des Wassergefässes, K, die Kalkglieder des Armes. Fig. 47. Fast genau medianer verticaler Längsschnitt durch einen Arm; a ß K, wie in Fig. 16, X, wie in Fig. 12, a, ventrale, d, dorsale Wand des Wasser- gefässes, c, Wand zwischen Ventral- und Dorsalcanal. IN Fig. 48. Schema des Verlaufes der Faserstränge in den Kalkstücken des Kel- ches; Erklärung im Texte. 4 Ueber bewegliche Schalenplatien bei Echinoideen. Von | Dr. Hubert Ludwig, Privatdocent und Assistent am zoologisch-zootomischen Institut in Götlingen. Mit Tafel VII. Es ist allgemein die Ansicht verbreitet, und wir finden sie in allen Hand- und Lehrbüchern der Zoologie und vergleichenden Anatomie vor- I ‚getragen, dass für die Echinoideen die unbewegliche, feste Verbindung ‚der Skeletplatten eharacteristisch sei. Nur einige wenige, gleich zu er- örternde Fälle werden als Ausnahmen erwähnt. Im Folgenden soll nun gezeigt werden, dass bei einer ganzen Familie der Echinoideen sich ‚zwischen N nlutnten interambulacralen Platten ein Muskelapparat be- findet, durch welchen dieselben gegeneinander, wenn auch nicht : sehr ausgiebig, bewegi werden können. Bevor ich meine darauf bezüglichen Beobachtungen mittheile, möchte ich diejenigen vereinzeiten Fälle aul- ‚führen, in welchen man von beweglichen Skelettafeln spricht, und daran einige kritische Bemerkungen knüpfen. Es kommen hier in erster Linie fossile Formen in Betracht. Jon. MürLer beschrieb im Jahre 1856!) einen merkwürdigen Echi- üiden aus dem Eifeler Kalke, den er Lepidocentrus eifelianus nannte. ‚Zu dieser Gattung. a ferner die beiden Arten DES MEN us en a Tor. MÜLLER, ner neue Echinoderien des Bifeler a der Deukschrinen a k. Akad. d. Wissensch. Wien. Math.-Natw. cı. 1867. Bd. e: . p. 143-- 330. p. 424 sqq. Taf. XUll. Platten selbst geschlossen. Auch bei anderen Vertretern der Perischo- „schuppenförmig übereinandergreifen und einen biegsamen Apparat dar- 8 - RE Hubert Ludwig, ae “ Ba er Plattenreihen in die Ordnung der Povischnechinidin w vs a ist ins besondere characterisirt durch die dachziegelförmige Uebereinander- lagerung der interambulacralen Platten. Aus diesem Uebereinander- greifen der Ränder der Platten hat man auf eine Beweglichkeit der echiniden findet sich dieselbe schuppen- oder dachziegelförmige Ueber- a einanderlagerung und zwar nicht nur der interambulacralen, sondern auch häufig der ambulacralen Platten. So z. B. bei den Gattungen , Pholidocidaris Meek & Worthen, Lepidesihes Meek & Worthen, Lepide- chinus Hall, Lepidocidaris Meek & Worthen!). Der Schluss, dass bei diesen fossilen Formen die Platten beweglich waren, wird gewöhnlich gerechtfertigt durch den Vergleich mit den Platten in dem Peristom der lebenden Cidariden, woselbst sie in ähnlicher Weise stellen. Noch mehr aber wurde die Verbindungsweise der Platten jener Perischoechiniden verständlich als durch Gruse 2), Taomson?) und Acassız?) 4 lebende reguläre Echiniden bekannt wurden, welche dieselbe Bildung | ihrer Platten und dadurch eine in allen Theilen biegsame Schale besitzen. Diese Formen bilden die Gattung Asthenosoma Grube, von welcher bis jetzt zwei Arten, A. hystrix A. Ag. und A. varıum Grube, aufgefunden sind. Die Gattung gehört in die Familie der Diadematidae5) und besitzt als unterscheidendes Merkmal eine weiche biegsame Schale, deren Be- 4 weglichkeit dadurch zu Stande kommt, dass die Platten sowohl der Ambulacra als der Interambulacra zum Theil von weicher unverkalkler Haut ausgefüllte Zwischenräume zwischen sich lassen, zum anderen S Theile aber sich dachziegelförmig übereinander lagern und dadurch einer 4) Ich citire nach der von Lovkn gegebenen Zusammenstellung der Perischo- echiniden. S. Lov&n, Etudes sur les Echiniodees. Kongl. Svenska Vetenskaps- Akademiens Handlingar. Band 41. No. 7, Stockholm 4874. p. 39 sqg. Ausser den R Perischoechiniden findet sich die schuppenförmige Anordnung der Platten auch noch bei einer Form aus der Kreide: Echinethuria floris Woodward; The Geologist VI, London 4863. p. 327, pl. XVIlL. en 2) GrusE, Jahresberichte der schlesischen Gesellsch. für vaterl. Cultur 1867, j; P. 42%; mir nicht zugänglich. 3) Preliminary Report of the Scientific Exploration of the Deep SeainH.M.S. Porcupine, Proceedings Roy. Soc, London. Vol. XVII. 1869/76. p. 450. 4) A, Asıssız, Revision ofthe Echini. Illustr. Cat. Mus. Comp. Zool. Cambridge. No. VII. 1872—1874. p.-272 sqq., p. #22 sq. Pl. II, Fig. 4—5; Pl. XXIV, Fig, 14; Pl. XXXVUL, Fig. 7—9. 5) A. Acassic folgt neuerdings dein Vorschlage W. Tuomsons, indem er für Asthenosoma und die fossile Gattung Echinothuria Woodward eine eigene Familie der Echinothuridae bildet. Allust. Cat. Mus, Comp. Zool. Cambridge. No. VII. Results of the Hassler Expedit. I. 1874. p. 3 sqg. Pl. I, Fig. A, 2. € En Ueber bewegliche Schalenplatten bei Eehinoideen. 719 gegenseitigen ver. une fäbig sind. Endlich hat neuerdings Lovin! ezeigt, dass schuppenähnliches Uebereinandergreifen der Plattenı I auch bei bestimmten interambulacralea Platten (wenn auch nur an einem sehr beschränkten Theile des Platienrandes) bei lebenden Spatan- 'giden vorkommt. Er beschreibt dies Verhalten von einzelnen Piatien der paarigen Inierambulacra bei Spatangus, Brissopsis und Echino- cardium A. | Die hier von fossilen und lebenden Formen aufgeführten Fälle sind ‚alle, bei welchen, so weit meine Kenniniss reicht, ein dachziegelförmiges nderereiten der Platten beschrieben worden ist. Wenn man "nun aber aus dieser Anordnung der Platten den Schluss zieht, dass sie "beweglich seien, so vermag ich dieser Schlussfolgerung nicht ohne "Weiteres beizustimmen. Wir müssen hier wohl unterscheiden zwischen "einer Bewegung der Piatten, welche dadurch zu Stande kommt, dass "die Haut, in welche sie eingelagert sind, einem Drucke von innen oder aussen nachgiebt, und zweitens einer Bewegung, die durch Muskein hervorgerufen wird, welche von einer Platte zur andern gehen und dieselben einander zu nähern oder von einander zu entfernen vermögen. Im ersteren Falle folgen die Platten der passiven Bewegung, welche die Haut, ‚in die sie eingebettet sind, erfährt, im zweiten Falle aber findet eine Veränderung ihrer Lage zu einander durch die active Contraction oder Erschlaffung eines zwischen ihnen angebrachten Muskelapparates (Statt. Nur in dem letzteren Falle ist es angebracht, von beweglichen Platten zu Sprechen, während wir in dem ersteren Falle es doch nur mit einer iheils durch eine unvollständige Ausbildung der Platten, theils ‚durch die Art der Verbindung derselben ermöglichten Biegsamkeit ‚des Perisoms zu ihun haben. Wir unterscheiden dann also zwischen Beweglichkeit und Biegsamkeit und verlangen für bewegliche Skelet- | theile den Nachweis eines Muskelapparates. Inallen oben angeführten Fällen ist nun nirgends bis jetzt die Exi- Mens besonderer Muskeln zwischen den Platten nachgewiesen worden. ‚Die fossilen Formen kommen hier selbstverständlich nicht unmittelbar in | Betracht; wenn sich aber herausstellt, dass in jenen Fällen, in welchen bei lebenden Arten die Platten in ähnlicher Weise gelagert sind wie hei ‚den fossilen, keine Muskeln zwischen ihnen sich finden, so sind wir be- rechtigt men, dass auch bei ihnen keine eeesthiche Beweglich- keit der Platten, in nur eine Biegsamkeit der ganzen Schale vor- a war. | ‚Da ich keine Gelegenheit habe, >, Exemplare der Gattu: ng Asthenosoma. a c. 64. 2) Loven, I. c. Pl. 36, Pl. 37, Pl. 39, _ zu untersuchen, so beschränken sich meine Beobachtungen auf die be ‘den anderen Fälle, in welchen wir schuppenförmiges Uebereinande greifen der Platten kennen. Es sind das ersiens die Platten in dem ' Peristom der Cidariden und zweitens eine bestimmte Anzahl Platten in den paarigen Interambulacren der Spatangiden. In beiden Fällen Kon ich keine Muskein zwischen den einzelnen Platien auffinden. Unter der #® ‚Voraussetzung, dass sich in dieser Hinsicht, bei der grossen Ueberein- | stimmung in der Form und Lagerung der Platten, Asthenosoma nicht | ’ anders verhält!) als das Peristom der Cidariden, bin ich demnach de Ansicht, dass man bei allen jenen lebenden rd fossilen Echinoideen, bei welchen man in dem ganzen Perisom oder auch nur einem Theile : desselben schuppenförmige Uebereinanderlagerung der Platten be- | obachtet hat, mit vollem Rechte von einer Biegsamkeit des Perisom: 1 spricht, es aber vermeiden sollte, von beweglichen Platten zu reden. ” Kommt nun eine eigentliche BeweglichkeitderPlai ten, welche vermittelt wird durch einen von einer Platte zur anderen gebenden Muskelapparat überhaupt be Echinoideen vor? Oderist der Mangelderselben, dasich‘ die oben angeführten Ausnahmen als nur scheinbare erwiesen haben, für die Echinoideen im Gegensatz 2 den Asteroideen und CGrinoideen ein durchgreifendes Merkmal? Bei dem augenblicklichen Stande unserer Kenntnisse müssen wi jene Frage verneinen, diese aber bejahen; denn wir haben bis jetzt in keinem Falle durch Muskeln bewegliche Schalenplatien bei Echinoidee . kennen gelernt. Im Folgenden soll aber nunmehr gezeigt werden, dass sich in Wirklichkeit bewegliche Schalenplatten bei einer ganzen Familie der Echinoideen finden, jene Fragen also umgekehrt zu beantworten sind. Zuerst entdeckt wurde der zu schildernde Muskelapparat bei wohl ‚erhaltenen Exemplaren des Schizaster canaliferus Lam. von Triest, weiche ich auf ganz andere Fragen hin untersuchte, worüber ich be einer späteren Gelegenheit berichten werde. Ich fand dort, nachden ich das Thier von der Bauchseite geöffnet und die in dem hinteren, un- paaren Interradius gelegenen Weichtheile entfernt hatte, dass daselbst diejenigen Platten, welche unmittelbar über dem Periproct gelegen sind, da wo sie in der Medianlinie des Interradius von rechts und links he zusammenslossen, auf ihrer nach dem Körperinnern schauenden Seit einen Muskelapparat besitzen (Fig. 3). Des Näheren verhält sich der- 1) In den vorliegenden Beschreibungen des Asthenosoma werden DIrGEnE Muskel n Zwischen den Platten erwähnt. 1. Ba Ueber hewech che ekalenpintien bei Kehinoideen. el e et der genannten Art ... Er erstreckt sich von “ east; in en a von m in her. die "beiden benach- ar. Bearen, hinteren Ambulacra die petaloide Gestalt annehmen. Denjenigen Periproct gelegen ist, wollen wir den nn nennen. In diesem ‚ano-apicalen Abschnitt sind es nun die drei zumeist analwärts gelegenen Piattenpaare, die durch den Besitz des Muskelapparates ausgezeichnet ‚sind. Wie die Abbildung zeigt, stellt sich der Muskelapparat in Gestalt eines Streifens dar, durch welchen die Verbindungslinie der beiden nterradialen Eidienreihen eine Strecke weit verdeckt wird. Der Mus- kelstreifen hat eine durchschnittliche Breite von 4 Mm. und verschmälert ich von seiner unmittelbar über dem Periprect gelegenen breitesten Er telie an nur unbedeutend gegen den Apex hin, um endlich über der - Verbindungslinie des dritten superanalen Plattenpaares zu verschwin- en. Die Messungen, welche an einem 42 Mm. langen Individuum an- estelli wurden, ergaben für die Länge des ano-apicalen Abschnittes $ hinteren Interradius 49 Mm., für die Länge des Muskelstreifens Schon bei schwacher Loupenvergrösserung ist es leicht, den Ver- uf der den Muskelstreifen zusammenseizenden Mk iiasn zu er- ünen. Dieselben sind quer zur Verbindungslinie der beiden IDieR- ungen). Jede Wskölfser onispihel (Fig. 5) in ee 0,5 u N ‚utfernung von dem medianen Rande einer Platte und setzt sich, die a3 rifi .. ee XIX. Bd. 5 \ übereinandergreifen, sondern mit geraden Flächen zusammenstossen. worten und gelangte dabei zu dem Resultate, dass derselbe Muskel- N streifen mit einander een sind, so ich vermuthen zu an dass a 99 ne a % Hubert Ludwig, | =. Beiden Platten an ihrer medianen Verbindung nicht schuppenförmig Nachdem der beschriebene Muskelapparat bei Schizaster canaliferus einmal entdeckt war, fragte es sich, ob sein Vorkommen auf diese Form . beschränkt sei oder nicht? Soweit die Vorräthe unserer Sammlung, die mir auch diesmal wieder durch die Güte des Herrn Prof. Eurers zur Verfügung standen, es gestatteten, suchte ich diese Frage zu beant- apparat bald mehr, bald weniger entwickelt, wahrschemlich allen Spatangiden zukommt ; wenigstens vermisste ich ihn bei keiner der von mir untersuchten Spatangidenart. Bei Echinocardium cordatum Gray (Nordsee) ist der Muskelstreifen nicht über sechs ,‚sondern nur über vier Platten ausgedehnt (Fig. #4). Bei einem 35 Mm. langen Exemplare maass die Länge des ano--apicalen Abschnittes des hinteren Interradius 13 Mm., die Länge des Muskel- ‚streifens 4 Mm. Die Verkürzung des Muskelstreifens bei Echinocardium cordatum im Vergleich zu demjenigen des Schizaster canaliferus findet an seinem apicalen Ende statt, mit seinem analen Ende hingegen er- reicht derselbe auch hier, ganz ebenso wie bei Schizaster, den oberen Rand des Periproctes. Ä | : Maretia planulataGray (Chinasee) besitzt den Muskeistreifen gleich, falls. Auch hier beginnt er am oberen Rande des Periproctes und er- streckt sich von dort aus, allmälig schwächer werdend, über die mediane Verbindungslinie der vier apicalwärts zunächst folgenden Platten (Fig. 2). Das untersuchte Exemplar ist 52 Mm. lang, die Ent- fernung des Apex vom oberen Rande des em beträgt 34 Mm die Länge des Muskeistreifens 6 Mm. | Auch dem schon so häufig untersuchten Spatangus purpureus Lesk (Nordsee) mangelt der Muskeistreifen nicht. Merkwürdigerweise ist e . „aber auch hier bis jetzt stets übersehen worden. Auch hier wiederum ' am oberen Rande des Periproctes beginnend, erstreckt er sich über die Ri _ mediane Verbindungslinie der nächsten sechs Plaiten (Fig. 4). Länge ' des untersuchten Exemplares 68 Mm.; Länge des ano-apicalen Ab- ‚schnities des hinteren Interradius 45 Mm.; Länge u Me 15 Mm.!). Bi 4) Da Maretia wohl nicht mit Unrecht von Asassız (Revision of ihe Echini) | als ein Subgenus von Spatangus angesehen wird, bei Maretia planulata aber mu vier Platten, bei Spatangus purpureus hingegen deren sechs durch den Muskel gedebnteren a als es mir zu Gebote steht, unerlässlich, Ueber erlebe Schulenplatten bei E Sonia. | 83 se den genannten vier Arten, konnte ich das Vorhandensein i de Muskelstreifens ferner constatiren bei Meoma grandis Gray (= Kleinia . nigra A. Ag.), Brissus carinatus Gray und Metalia sleralie Gray ei Xanthobrissus Garettii A. Ag.). Bei letzterer Art war eine genaue Beobachtung der Ausdehnung des Muskelstreifens nicht möglich wegen des zu schlechten Erhaltungszustandes des mir vorliegenden Exemplares; ‚ die beiden ersigenannten Arten aber liessen aus Rücksicht auf ir I hs Interesse der Sammlung nur eine sehr beschränkte Untersuchung zu, doch konnte festgestellt werden, dass auch bei ihnen der Muskelsireifen unmittelbar über dem Periproci seinen Anfang nimmi. ; | im Ganzen konnte ich also bei sieben Arten, welche eben sa viele i Gattungen aus der Familie der Spata ngidae repräsentiren, einen - Muskelapparat zwischen den beiden Plattenreihen des \ hinteren unpaaren Interradius nachweisen, Stets beginnt © der sStreifenförmige Muskelapparat dicht über dem F oberen Rande des Periproctes und erstreckt sich von da je nach der Art verschieden weit gegen den Apex, _den.er jedoch in den beobachteten Fällen niemals er- rei cht. e...Die untersuchten Arten vertheilen sich in der Familie der Spalan- - giden, wenn wir uns an die Eintheilung von A. Asassız in seiner Revi- " sion of the Echini halten, in der Weise, dass in die Subfamilie Anan- 2 chytidae keine, in die Sohlun, Spatangina drei (durch welche die Hälfte er hierhin gehörigen Gattungen repräsentirt werden), in die Subfam. L | — Leskia mirabilis A ee asien, selbst aus en den een hie Pygus pacifieus A. Ag. vergebens darauf. In Folge dessen ist es mir ra ‚wahrscheinlich, dass das Vorkommen des Muskelapparates ei e Spatangidae beschränkt ist. | une tioniren soll, die ligamentöse Verbindung der betreffenden Plaiten 6* i amilie der debdee untersuchte ich ein Exemplar von Ähynecho- hs = Es ist leicht begreiflich, dass wenn der Muskelapparat ber | sine weniger Bste sein muss, als dies bei den übrigen Schnlenpiatten, ander verwachsen sind, sondern mit deutlich erkennbaren Rändern aneinander- ... stossen, werden sie durch, wenn auch sehr kurze, Ligamente verbunden, welche a Aber Luduie, a" & N meistens der Fall ist 1). Üeherdies liege: der Muskelstreitens in ein Rinne der Platten, letztere sin also über dem Muskelstreifen dünner als sonst (Fig. 5). Daraus folgt, dass an todten Thieren, an welchen der Muskelstreifen ausmacerirt ist, die Schale der Lage jenes Streifens \ entsprechend eine grössere Zerbrechlichkeit zeigen muss. Mit dieser Forderung seht ein Verhalten im Einklange, welches sich sehr häufig bei fossilen Spatangiden findet, jedem Paläontologen wohl be- kannt ist, bis jetzt aber keine Erklärung gefunden hat. Man trifft näm- \ . lich kei fossilen Spatangiden sehr oft, bei sonst bestem Erhaltungszu- 'stande, die Schale oberhalb des Periprostes in der Mittellinie des ano- apicalen Abschnittes des unpaaren Interradius aufgebrochen, oder wenigstens die Platten von rechts und links um ein GerinseR überein- u | ander verschoben. N In der biesigen paläontologischen Sammlung, deren Durchsicht mir die Freundlichkeit des Direciors derselben, Herrn Prof. K. v. Sersacn, gestatteie, Sand ich neben andern besonders folgende Exemplare, welche ie das erwähnte Verhältniss deutlich zeigen: Hemiaster bufo Guv.; alle N Platten in fester Verbindung erhalten, nur oberhalb des Periproctes ist N. die Schale bis gegen das Ende der benachbarten Ambulacra petaloidea 2 aufgebrochen. Periaster Fourneili Desh; die Schale klafft über dem Periproct weit auseinander. Der Spalt nimmt aber gegen den Apex hin an Weite ab um endlich sich ganz zu schliessen. Achnlich verhalten sich Exemplare von Cardiaster ananchytis D’ Orb., Mieraster breviporus und cor anguineum Ag., Holaster marginalis Ag., Hemipneustes radia- _ tus Ag. Alle bis jetzt genannien Arten gehören der Kreideformation an. SB Aus dem Tertiär zeigten mehrere Schizaster und Spatangus das gleiche n. Verhalten. . . Auch bei Ananchytes ovata Lmk (Kreide) fand ich den hinteren ‚Interradius über dem Periproct aufgebrochen, während die Schale in allen übrigen Theilen wohl erhalten war. Auf diese Beobachtung gründet sich meine oben ausgesprochene Ansicht, dass man auch bei lebenden Ananchytiden den Muskelapparat finden Seiler Welche Function hat der Muskelapparat, den wir jetzt in weiter Nerbreitung bei lebenden und fossilen Spatangiden kennen gelernt h 1) Bei allen Echinoideen, bei welchen die Platten nicht vollständig mitein- ‚aus demselben Gewebe bestehen, das wir in reicherer Entwicklung zwischen de Stengel- und Cirrhengliedern der Crinoideen finden, woselbst Jon. MüLLer es als elastische Interarlicularsubstanz (Ueber den Bau en Pentacrinus cap. Med. Abh, Berl. Ak. 4844. p, 194) ausführlich beschrieben hat. Auch bei den Asteroidee und Holothurioideen kommt dasselbe Gewebe vor. her bew lie 6 Schalenpaten bei Bohinoidee. a, 0. Ba n sich die Muskelfasern contrahiren , so werden dadurch interradialen er nach dem a hin un uzen ss der in Betracht enden Theile horserachh, ‚die jeweg gung ‚der Platten wohl nicht sein. Was für ein Zweck durch die nze Einrichtung erreicht wird, weiss ich nicht. ht ohne Interesse, denn er zeigt erstens, dass fernerhin für die Echi- n ideen der Mangel von Muskelver na zwischen den Kalktafeln d s] Perisoms nicht mehr als charakterislisches Merkmal angegeben wer- = n kann; zweitens aber wird durch ihn bewiesen , dass auch beiden 4, Wenn. auch nur in sehr beschränkter en | z Göttingen, 26. Febr. 1877. 'Morphologisch ist der Beschtichene Muskelapparai der Spatangiden Be oe eine Ringmuskulatur des Körpers, die wir in reichster Ent- v eklung bei den Holothurien wiederfinden, zur Ausbildung EraN Erklärung der Abbildungen. Tafel VII. In Fig, 1—4 bedeutet A den Apex, P das Periproct und M den Muskelstreifen. Fig. 4. Von Spatangus purpureus. Ansicht des ano-apicalen Abschnittes des =) hinteren Interradius, von innen gesehen, rechts nnd links von dem Interradiusje eine Hälfte des anstossenden Radius; am Apex die vier Genitalporen und derim binteren Interradius gelegene Stützapparai angedeutet; angedeutet sind im Peri- proci die beiden obersten Platten desselben. Natürl. Grösse. fig. 2. Dieselbe Ansicht von Maretia planulata. Der apicale Apparat ist in dieser und den beiden folgenden Abbildungen nicht eingetragen. Die Platten des Periproctes sind angedeutet; in beiden anstossenden Radien sind beide Platten- reihen gezeichnet. Natürl. Grösse. Fig. 3. Von Schizaster canaliferus in doppelter Grösse. Fig. 4. Von Echinocardium cordatum in doppelter Grösse. Fig. 5. Querschnitt durch den hinteren Interradius von Schizaster canaliferus ‚durch das erste superanale Platienpaar. 25/4. X s, S, das Schalenplaitenpaar, das bei a mit geraden Rändern zusammenstösst ‚ und dort durch elastische Fasern mit einander verbunden ist; M, der quer zu seiner Längsrichtung, aber Be zu dem Verlauf seiner Fasern ge- troffene Muskelstreifen. inte csuchungen über den Bau und die Entwicklung der Spongien. al. NR BR Kap R » ; Dritte Miitheilung. ; Die Familie der Chondrosidase. A Von Franz Eilhard Schulze in Graz. Mit Tafel VII und IX. nie ee mans. Chondrosia reniformis beschrieb im “ e 1847. der venetianische Zoologe Narno!) einen Schwamm, weicher. | tis en Meere ziemlich häufig ist nd von den Fischern rognone ) ‚ Meerniere, genannt wird. Narno characterisirte ihn als einen - fleischigen , vielgestaltigen Körper, welcher bald flach auf einer Ü rlage ausgebreitet, bald mehr kugelig, und dann entweder | eise' angewachsen en selbst Bann: Irei vorkommt, ee y . eskenden u an der dem Lichte abe n Seite weisslich oder geiblich erscheinen. Die Oberfläche des hes nannte Narvo glatt, schlüpfrig, wie gefirnisst. Mit blossem te er an BEREHINSR. keine Poren, wohl aber hie und da ein- = 7 Ossen yazion) anatomiche ar Yanimale marino nn yolgar ment he ı Franz Bil (hard ich ae, “ u “ ‚n Duehnielinilien tions ch feristollen Ganzen a Beischig- knorpelige, einem krebsig entarteten Dita ähnliche. h er Masse 'aus zwei verschiedenen Substanzen sich. zusammensetzt, "nämlich aus einer milchfarbenen Pulpa, weiche den grössten Theil des Ganzen ausmacht und einer mehr. durchscheinenden bräunlichen Substanz, \che einerseits für den ganzen Schwamm eine lederartige Rinden- schicht bildot, andererseits die Wandung eines von den erwähnten grösseren elkounden aus baumartig durch das Innere sich verzweigen-. ‚den ( Ganalsystemes formirt. ER, Die innere Pulpa stellt nach Narvo ein aus knonpelzelfonsulehie . Körperchen bestehendes homogenes Gewebe dar, während die Rinden " schicht, aus grösseren, in winkligen Gruppen nee Blasen be: | ben. und eine Be Anzahl 3 von ale oder es an beiden : Salate cp Theil der Narpo’ ech ee ist, mangelhaft und unrichtig erscheint der die mikroskopischen Verhältniss "beriicksichtigende ietzte Abschnitt derselben. Es kann daher nich auffallen, wenn der nächste Untersucher desseiben Schwammes, Oscar Scanipr, an der Identität seines Untersuchungsobjeetes mit d ‚Chondrosia reniformis Nanno’s zweifelnd, den Schwamm unter einer anieren Namen, als Gummina, hesctaitäh '), freilich auch. mit einer Binweis auf ci grosse Vobereinsiimmung beider Formen ‚in makro ” Beier Hinsicht. | “ = seinen Hauptwerke über die Schwämme ee sdriokieie Mech Sharakterisirte er diese Gruppe kurz mit folgenden Worten: » Spongiae sorneospengüs proximae. Parenchyma spississimum et maxime com- | ; _., Kautschuk, quod tamen fibrillis tenuiss 'imis sonke Generum u silioea Rn aahirdche ee a ee a NN nn 4) 0. Scawipt, Die Spongien des adriatischen Meeres. 1862. RN ne: ee Bo K RN BE ,, ER Ai ä hunger über den Bi und Ge Enticktung der Sri. 89 el) REN) | e er en beiden, le er ganzen äusseren Erseiblaune nach el ‚ziemlich ähnlichen Blinhgen führte Scanior zwei Arten auf, ji im Quarnero und im Canal von: Zara gefundene Gummina | cauda wurde als »irregulariter oblonga vol oblongo-lobata, com- | pressa, saepius quasi aggregata indıviduorum referens , singulis lobis in Ä h appendicem caudiformam desinentibus«, die bei Sebenico gefischie ‚ ‚Gummina ecaudala dagegen als »depresso - globosa vel semiglobosa. Oscula rara, bene conspicua« characterisirt. Die aus dem Quarnero N stammende und daselbst häufige Chondrilla nucula, O. Schmidt erhielt =. | . die Diagnose: Chondrilla plerumque formam nahe praebens, veleiam u oblonga, irregulariter globoso-lobata. Osceula rara, minima, simpliea. Stellae siliceae diamatro 0,00203 ad 0,027 Mm.«; die andern bei Zara auf Cacospongia cavernosa gefundene und als Chondrilla embolophora ‚bezeichnete Form ward folgendermassen geschildert: -Choudrilla ple- umque oblonga, vel etiam lobata, lateque incrustans, brunnea vel fusco | violacea. ı ‚Oseula embolo ki obtecta. 'Stellae paulo majores uam in speeie praecedenti, diametro 0,034 Mm.« ; \ In dem ersten Supplemente zu ‚den Spongien des .adriatischen [ eres vertauschte dann Oscar Scunipr 1864 auf Grund der inzwischen ewonnenen Ueberzeugung von der Identität seiner Gummina ecaudata ii der Chondrosia reniformis Naroo's seinen Gatiungsnamen Gummina t dem älteren Chondrosia. Auch machte er darauf aufmerksam, dass ı r von Narbo erwähnte Gehalt dieser Spongie an verschieden geform- in | ı Kieselnadeln sich leicht aus der Eigenthümlichkeit derselben erkläfe, nebst anderen fremden Körpern auch die Nadeln von zufällig in der E läbe befindlichen Spongien, wie Reniera, Suberites, Esperia ete. in | IC en, u ee um are die schon früher von ihm ntlenkige aan bese ee Gattung Corticium mit der bei Sebenico gefundenen Species Gorti- Bere zu den Gummineen. Für diese ee > a jus en referenti. Alba eontinent ne a varie formata. Die Speciesdiagnose lautete: ÜGorticium oblonge- \ m -obscure fuseum. Stratum cortieale diametro 2 ad 4 Mm., sub- multis canalieulis peripheriam petentibus permeatum. Corpus- | - Bi Ihard Schulae, Rn, ‚culorum or duo genera ‚ unum ,, eh Guns: radios habet alterum, quod in statu perfectae krolutlaits formam candelahri praebe In denissiben Jahre lieferte KörLiker in seinen Icones histiologicae eine sorgfältige histiologische Analyse der Ghondrosia reniformis und des " auch von ihm — und zwar unabhängig von O. Scrmpr — zu den Gummineen gestellten Corlicium candelabrum. KörLmer schilderte zu- nächst eingehend den Verlauf der Wassercanäle. Von dem ziemlich weiten Ausströmungsloch, dem Osculum der Chondrosia reniformis aus . verfolgte er die baumartig verästelten und dabei immer enger werden- den Canäle zurück. Die letzten feinsten End- oder eigentlich Anfangs- _ zweige derselben, sowie äbnliche in die gröberen Aeste von der Seite einmündenden Röhren »durehziehen«, so sagte er, »sich verästelnd, die Röhrensubstanz und treten schliesslich mit ihren Endigungen in die _ Rinde ein. Hier verhalten sich diese Canäle, die offenbar die Einströ- mungscanäle sind, so, dass sie unverästelt oder höchsiens noch einmal .. gespalten die Rinde schon. um dann an der Oberfläche derselben, da wo die Rinde an den meisten Stellen eine braunschwarze Farbe zeigt, wie von einem Puncte aus sternförmig sich zu verästeln und jeder in _ ein reiches Büschel feiner Canäle überzugehen, die alle einzeln für sich an ‘der Oberfläche ausmünden «. in Von besonderem Interesse ist die Vorstellung, welche Körcıxer sich ' von dem Baue der von ihm als Röhrensubstanz bezeichneten weiss- lichen Pulpa Nanno’s, der Zellsubstanz Oscar Scumpr’s und deren _ Verhältniss zum Wassercanalsystem gebildet hat. Da er seine Beschrei- bung derselben bei Chondrosia mit den Worten beginnt: » Die Röhrensub: stanz von Gummina (i. e. Chondrosia reniformis) hat genau denselben Bau wie bei Corticium«, so wird es nothwendig, zuerst über die Auf- fassung Körnıree’s von der Röhrensubstanz des Gortieium candelabrum zu berichten. Nach seiner Darstellung (l. ce. p. 68) besteht dieselbe ' einem Systeme anastomosirender Canäle, welche stellenweise 'kugelig erweitert sind, mit andern Worten, eine rosenkranzförmi Gestalt besitzen«. Da Körner geneigt ist, dem diese Canäle und: ihre _ Erweiterungen auskleidenden Zelleniager den Besitz von Wimperhasren 'zu windieiren , so nennt er diese »rosenkranzförmigen Röhren « auch »Wimpercanäle« und lässt sie mit den feinen Endzweigen des Wasser .eanalsystemes in einer derartigen Verbindung stehen, dass die von de ganzen äusseren Oberfläche des Corticium wit offenen Poren ent- . springen ‚den zuführenden Wassercanäle, nachdem sie die Rinde durch setzt und sich mehrfach verästelt haben, unmittelbar in die rosenkranz . förmigen ‚Wimpercanäle einmünden. Da nun ’andrerseits auch a : feinsten Zweige des abführenden Wassercanalsystemes mit di - Untersuchungen über den Bau und die Entwicklung der Spongien. 4 nasiomosirenden rosenkranzförmigen Wimpercanälen in direeter Ver- 'rosenkranzförmigen Wimpercanäle eingeschoben zwischen die zu- und | abführenden Wassercanäle und wird von dem den a. durch- ziehenden Wasserstrome durchflossen. An diese Beschreibung der Röhrensubstanz von Enrkieiimn und deren Verbindung mit dem Wassercanalsysieme schliesst nun Körner ‚folgende Darstellung der Köhrensubstanz von Chondrosia reniformis an: drüsenbläschenartigen Körperchen mit länglichen Zellen zu bestehen. ‘Auch hier habe ich mich überzeugt, dass diese scheinbaren Bläschen einem Systeme anastomosirender Ganäle mit zahlreichen kleinen Erweiterungen angehören, und halte ich diese Gebilde für die Wimper- 'canäle, die demnach auch hier einen ungemein grossen Theil des Ge- sammiorganismus ausmachen würden. Dagegen ist es mir bei Gummina icht gelungen, den Zusammenhang dieser Canäle mit den übrigen /assercanälen, von denen ich noch bemerken will, dass sie eines Epi- thels entbehren,, nachzuweisen. Ich vermuthe, dass von den aus der Rinde in die Röhrensubstanz eintretenden Ganälen Aeste in der Röhren- 'substanz sich aufiösen, und dass aus dieser wieder andere Canäle in die Wassergefässe i im Iren abgehen, so dass somit die Flimmercanäle ie ein zwischen einen Theil der übrigen Ganäle eingeschobenes System bilden würden «. Während Körzixer hiernach das Wassercanalsystem und seine hrensubstanz bei Corticium ganz ebenso gebildet sah, wie bei Chon- sia, und eben deswegen auch das Corticium zu den Gummineen llte, fand er die histologische Struciur der übrigen Substanz, also der de der voluminösen basalen Partie, welche keine Wimperröhren hält, insofern bei Ceorticium durchaus abweichend, als sich hier ein 'glichenes Gewebe zeigte, welches mit der für Chondrosia und Chon- a so höchst chaiacteristischen Faserfilzmasse gar nicht zu vergleichen | M . letztere schildersı KöLimer mit folgenden Worten: »Die len. ir Bande wo sie nie Bündel von 0,05 — D, 030, on” Breite et, ‚die i in verschiedenen sich kreuzenden Berhtungen oe und bindung gesehen wurden, so erscheint hiernach das System der »Sie (die Röhrensubstanz) scheint auf den ersten Blick aus rundlichen ls Gallertsubstanz bezeichnetes und dem hyalinen Knorpel fach untereinander sich verbinden, so dass auf senkrechten ENTFERNT SET ESTG TEEN EEE feineren Fäserchen zu ‚bestehen scheiben. nach Allem, was ich gesehe Ka ‚habe, kann ich jedoch diese Fasern niehn für aus Zellen hervorgegang, | 2 ee 0 Franz Bilhard N N teicht; in feere Elemente von Ö, 0090, 004” Breite, die selbst wie a betrachten. Diese liegen vielmehr als kleine spindelförmige oder läng- lichrunde kernhaltige Elemente in ziemlicher Menge im Innern der ‚stärkeren Bünde! und treten besonders deutlich dann hervor, wenn sie wie es häufig geschieht, braune Pigmentkörnchen “enthalten. — Ein ähnliches Gewebe findet: sich nun überall in der Fasersubstanz, doch ist der Verlauf der Fasern nicht überall ein regelmässiger, ausser da, wo dieselbe die Wassereanäle begrenzt. Hier finde ich an den grösseren Gawälen die Fasern parallel der Oberfläche angeordnet, an den feinere Kinströmungscanälen dagegen mehr senkrecht auf dieselbe. Am letzte ren Orte, mithin in den äussersten Schichten der Rinde, enthält dieses Gewebe auch eine Unzahl von Zellen, die hier alle als Pigmentzelle ‚auftreten, und oft so dicht stehen, dass sie an zen Parenchym anderer Spongien erinnern «. Mit direeter Bezugnahme auf diese Mittheilungen Köturkm 5 theil ‚dann im Jahre 1866 auch Oscar Scamipr in dem zweiten Supplemente zu seinen Spongien des adriatischen Meeres p. 2 seine durch erneut selbstständige Untersuchungen gewonnenen Ansichten über den Baı ' von Chondrosia und Chondrilla mit. !Er erkannte Könzmer’s Angabe über die feineren Structurverhältnisse von Chondrosia und Gorticium als eine wesentliche Vervollständigung und Berichtigung seiner eigenen früheren Beschreibungen an, und schloss sich auch dessen Anschauungen über die Formation des Wassercanalsystems beider Gattungen an, indem er die feinen Oefinungen an der Oberfläche von Corticium jetzt ebenfalls als” 'Eingangsporen, einige wenige grössere Oeflnungen an der verdeckten Unterseite aber als Oscula betrachtete. Durch die so gewonnene Ueber einsummung zwischen CGhondrosia und Corticum erschien ihm Familie der Gummineen nun als eine der am sichersten ‚begründet und als eine natürliche. Ä Als eine Gumminee wurde darauf im Jahre 1867 von SeLensa ® dieser Zeitschrift, Bd. XVIl, p. 568 ein von der Bassstrasse stammen der Organismus unter dem Namen Laeinia stelliica beschrieben, dess Grundmasse aus einer verästelten Zellen führenden gallertigen Bindesub stanz besteht und mit zabireichen Kalksternehen dicht erfüllt ist Wie schon andere Forscher, z. B. Carter vermutheten und ich sel durch Untersuchung des mir aus der Göttinger zoologischen Sammlun durch Herrn Professor EuLers gütigst zur Disposition gestellten Original exemplares mit Sicherheit bestätigen kann, handelt es rau Bien ab ersuchungen über den Ban und die Entwicklung der Spongten, 93 & nicht um einen Schwamm, sondern um eine zusammenge- rr nannte (von Me ee a Dieselbe a an r Oberfläche eine regelmässige Faceltirung mit 4 Mm. breiten sechs- | igen Feldern. Die schmalen Grenzzonen zwischen den Feldern sind aun pigmentirt und stellen sich an den entwickelten Theilen des hwammes als Grenzfurchen an den ührigen Regionen als Grenzwälle An der Oberfläche des Schwammes liegt überall Faser rsubstanz, elche nur in der Mitte der sechsseitigen Felder durch eine amorphe ıbstanz vertreten wird, übrigens auch die in die Tiefe gehenden sercanäle umkleidet. Durch die sechsseitigen Felder treten Kiesel- scknadeln i in Bündeln hervor; dazwischen und in den Faserhüllen der Jassercanäle finden sich ablneiche Kieselsterne mit bald gewellten, Id knotigen Strahlen. - Zu der schon in den Spongien des adriatischen Meeres 186% als ein iglicher Organismus beschriebenen, im zweiten Supplemente, 1866, "mit Entschiedenheit für einen Schwamm erklärten Cellulophana ala fügte O. Scumior im Jahre 1870 -— Atlantische Spongien p. 25 — ı eine zweite Art von Florida als Gellulophana collectrix hinzu und es der Gattung einen Platz in der aus den vereinigten Myxospongien ummineen gebildeten Gruppe an. | Endlich gab O. Scumipr noch in demselben Werke p. 64 seiner nderten Anschauung über die Stellung der Gattung Corticium mit nden Worten Ausdruck: »Der Werth, den ich dem Nadeltypus über der nebensächlichen und unter den verschiedensten Umstän- 'h einstellenden .... beilegen muss, Se uns ‚auch, nn lien vor. Sie gleicht zwar im Uebrigen der Chondrilla nucula Scumipr sehr, unter scheidet sich aber von derselben wesentlich durch den Besi : den Sternen von Ch. nucula übereinstimmt, deren andere lange % F x Be: ar u R “ ee Frans Biel Sehe, ‘ australiensis beschriebene mar a bald als Kenais boldi im Fo n | selbstständiger papillenförmiger Erhebungen bei Port Jakson in Austr: von zwei verschiedenen Kieselsternarten, deren eine, die grössere, m conische, dünne, an den Enden bald einfache, bald in zwei oder selbst.) ‚drei divergente Spitzen auslaufende Strahlen trägt. Gelegentlich einer Aufzählung aller bis dahin erh Formen der vereinigien Myxospongien und Gummineen spricht CARTER, wie schon erwähnt, hinsichtlich der Lacinia stelliica SsLenka’s seine Zweifel at deren Schwammnatur und die Vermuthung aus, dass dies eine z . sammengesetzte Ascidie sei. Oscar-Scammr’s Columnitis squamata hi er ebenso wie einen früher von ihm selbst erwähnten ähnlichen Schwamm für eine kriechende inerustirende Form der Gattung Tethy: (Donatia) und weist dabei zugleich auf die nahe Verwandtschaft de Gummineen mit Teihya, ja mit der ganzen Gruppe der Suberitida Oscar Scanmpr's hin. | Am Schlusse seines Aufsatzes characterisirt CArrer die Guraminen folgendermassen: »They are like a piece of yellowish dough in appea rance. Incrusting, lobed. Tough, semielastic, subcartilagmous. Slippery smooth. Consisting of a cortical and medullary or body portion: th former Lranslucent and narrow; the latter opaque, pulky, and massiv The former covered by a thin fibrous cuticle, uniformly pierced by pores’ ‚and presenting here and there oscula singly or in groups. Composed a kind of trama formed of fine fibres and minute granuliferous cells which trama extends throughout ihe body mass and affords cavities for ihe ovoid cells respectively of which the body is composed. The cort traversed perpendiecularly by the pore-tubes continued from the por inwards to unite with the branches of the exeretory canals, whie in their turn, traverse the body-mass in tree-like forms, to terminate" respectively in the oscula mentioned. Abundance of siliceous spieules, oil different formes according with the species, or none at all as in the ' Halisarcinae; but in no instance a fribrous skeleton, like ihat of spong in general; indeed no skeleton at all, which is the chief distinguishi | point beiween the Gummineae and true sponges «. BU N; Nach einer im Sande der »Agulhas Shoal« am Gap der guten Ho nung gefundenen eigenthümlichen Kieselnadelform stellte Carter!) in Jahre 187% eine Gummina Wallichii, Carter auf, ferner noch Kiesel 4) Annals of nat. hist, 1874. Vol. 44, p. 23. e Iche a aus der Nähe von Colon, Panama, stammten, ein Corti- m ok; Carter. Eine weitere neue DEINER fand endlich u Chandeosia, Nardo. Poulirdsia reniformis, Nardo — Adria. Chondrosia gliricauda, ©. Schmidt — Adria. . Chondrosia piebeja, O. Schmidt — Aleier. 4. Chondrosia tubereulata, O. Schmidt — Adria. N. Chondrilla, O0. Schmidt. 5. Chondrilla nucula, 0. Schmidt — Adria und Antillen. _ Chondrilla embolophora, O. Schmidt — Adria. /. Chondrilla phyllodes, O. Schmidt — Antillen. 8. Chondrilla ausiraliensis, Carter — Port Jakson in Australien. 9. 'Gummina (Chondrilla?) Wallichii, Carter — Agulhas Shoal | am Cap. | Be II. Osculina, O. Schmidt. \ 1. Osculina polystomella, ©. Schmidt — Algier. Ai N. Columnitis, O. Schmidt. BA: ‚Columnitis squamata, O. Schmidt — Antillen. V. Corticium, 0. Schmidt. ; 12. Cortieium candelabrum, O0. Schmidt — Adria. A Cortieium plicatum, O. Schmidt — Algier. Ak. Cortieium stelligerum, O. Schmidt — Algier. 18. ‚Corticum abyssi‘, Garter — West- Eingang des englischen n Canals. / m. il nophann, 07 oh. E kechame pileata, O. Schmidt — Adria. ‚Cellulophana collectrix, 0. Schmidt — u Florida. n VM. Lacinia, Selenka. Lacinia a Selenka — Bassstrasse. a oe Kal hist. 1876, Vol. 18, p- .289,. ich 9 theils lebend , theils mehr oder minder gut conservirt selbst zer- aucula für einige Zeit zur Benutzung zu überlassen. s 3 96 Bee ae ni Oranı. Bilhard Schalze, ” on ich eine kritische Besprechung sniillichen kin aufgezählten - Formen bis an das E nde dieser Arbeit verschiebe , will ich zunäch dasj enige Material nennen, welches mir zu meinen eigenen Unie suchungen gedient hat. a den oben aufgeführten 20 Arten konn gliedern, nämlich A. Chondrosia reniformis, Nardo ; 2. Chondrosia gliricauda, O. Schmidt; 3. Chondrosia tubereulata, ©. Schmidt; k. Chondrilla nucula, O. Schmidt; 5. Chondrilla embolephora, ©. Schmidt; 6. Cortieium candelabrum, ©. Schmidt; 7. Gortieium stelligerum, O. Schmidt; 8. Gellulophana pileata, ©. Schmidt; 9. Lacinia stellifica, Selenka. N 8 Eine besonders günstige Gelegenheit, einzelne Formen lebend und in grösserer Anzahl zu erhalten, bot mir die K. K. zoologische Station i Triest. Einestheils habe ich während meines Aufenthaltes in derselber zahllose Exemplare von Ghondrosia reniformis, Nardo aus der Bai vo Triest und Muggia, Chondrilla nucula, Oscar Schmidt von Rovigno, un auch mehrere Gellulophana pileata, ©. Schmidt aus der Bai von Mugg lebend studiren können, anderntheils fast ein ganzes Jahr hindurch miı lebende Thiere der ersteren Art nach Graz senden lassen und sie hieı in den Seewasseraguarien des zoologischen Institutes für einige Zei lebend erhalten können. a In der von O. Scuwipr selbst herrührenden schönen Spongien- sammlung des hiesigen landschaftlichen Joanneum fanden sich die Origi- nalexemplare von Chondrosia reniformis, gliricauda, und tuberculat Ghondrilla nuculla und embolophora, Gorticium candelabrum und stel- ligerum sowie von Gellulophana pileata. | | Durch die freundliche Vermitielung des Herrn Dr. von n Manunzen r rhielt ich aus dem K.K. Hofnaturaliencabinei in Wien Chondrosi reniformis und gliricauda von den Gallopagos-Inseln, eine der Ühon- drilla nucula nahestehende Chondrilla aus dem rothen Meere, Chondrill: nocula von der Insel Lussin, endlich Chondrilla nucula und embolophor a aus der Adria. 3 | Die Herren Professoren von SırBoLd, GruBe und HELLER hatten. Güte, mir ihre Vorräthe von Eianhöse reniformis und Chondri Be 5 : var j i Rz R Br ER ” y \ & a > i B j Ri nen über den Bau und die Entwicklung der Spongien. 97 \ © Aus der stazione zoologica des Herrn Dr. Donrn in Neapel habe ich " eine Anzahl grosser Exemplare von Ghondrosia reniformis erhalten. Chondrosia reniformis, Nardo. Der vortrefflichen Schilderung, welche Narno von der äusseren irscheinung der Ghondrosia reniformis gegeben hat, habe ich nur wenig "hinzuzufügen. Auch mir ist dieser Schwamm stets als ein glatter, 'sehlüpfriger, wie lackirt aussehender, derb elastischer Körper von bald ‚"dunkel-braunvioletter, bald mehr hellgrauer, oft selbst weisslicher Färbung vorgekommen, welcher bald wie eine rundliche Knolle mit iner verhältnissmässig kleinen Basis festsass (Fig. 1), bald in Form iner flachen, unragelmässig, lappigen Kruste mit breit abgerundeten in einen dünnen Zipfel auszog (Fig. 2). Die hin und wieder zu -beobach- tende Nierenform kann ich nicht als typisch ansehen. NarDo spricht von vollständig freien Exemplaren und scheint, wenn ‚einige Stücke »erst seit Kurzem angewachsen« nennt, von der Vor- ellung auszugehen, dass diese Schwämme erst gelegentlich irgendwo stwachsen. Unter den vielen Individuen, welche ich in Händen hatte, sind mir indessen niemals solche begegnet, welche ich für voll ständig freie hätte halten können. Freilich ist nur selten die ganze Basalfläche er Unterlage fest angewachsen, vielmehr sind in der Regel nur einige "Partien derselben direet an derselben befestigt, während die übrige ısalfläche hohl liegt und vom Wasser frei bespült wird. Es sind dem- ch die eigentlichen Anhaftestellen oft nur klein und zuweilen leicht zu bersehen, doch habe ich sie niemals vermisst. a muss u ıer nach jeibschrikt f, wissensch, Zoologie. XXIX. Bd. 7 ändern die Unterlage überdeckte, sich auch wohl hie und da am Rande RE en © Franz Bilhard Schmiae, ganz, dunkel braunviolett, die flachen Krusten dagegen meistens helle grau oder weisslich fand. Doch ist dies keineswegs eine durchgreifen Regel; denn ich habe auch flache dunkelviolette Krusten und ganz hell Knollen in Händen gehabt. Merkwürdiger Weise sind die mir au Neapel gesandten meist in Form flacher Krusten entwickelten und auf fallend grossen Exemplare sämmtlich sehr hell, während die in der Bai von Muggia gefischten zum nicht geringen Theile ganz dunkle Knollen darstellen. Eine von den Gallopagos-Inseln stammende knollige For war ebenfalls dunkelviolett, fast schwarz. N Von gewissen Zeichnungen der Aussenfläche und von der ganze ' Farbstoffvertheilung werde ich später zu sprechen haben. Ob wirklich das Licht einen bestimmenden Einfluss auf die Intensität der Fär bung | hat und ob, wie Narno meint, die dem Lichte abgewandte Seite di ‚hellere ist, wage ich nicht zu entscheiden. Richtig ist es allerdings, ” dass oft die eine Seite des Schwammes bedeutend dunkler gefärbt er scheint als die andere; aber wie selten lässt sich die Lage oder das” Beschattungsverhältniss für einen aus der Tiefe heraufgeholten Schwamm fesistellen. | Nimmt man eine lebende Chondrosia reniformis aus dem Wasser, so erscheint die Oberfläche ganz glatt und glänzend. Dabei ist sie so schlüpfrig, dass sie nur zu leicht den haltenden Fingern enigleitet. Die Grösse der mir vorgekommenen Stücke wechselte erhebli und übertraf nicht selten den Umfang einer Hand. Wenn, wie dies häufig beobachtet wird, zwei oder mehrere Abtheilungen durch eit schmale Brücke zusammenhängen, bieibt es in der Regel zweifelha ob man es mit erst nachträglich verwachsenen Stücken oder mit einem durch Auswachsen in verschiedene Partien gesonderten Schwamme thun hat. Während sich bei den kleineren Exemplaren in der Regel nur e Osculum auf der eonvexen Oberseite findet, zeigen sich bei grösseren Knollen oder Krusien oft deren drei und mehr. Jede dieser einfae kreisförmigen Ausströmungsöffnungen pflegt auf dem Gipfel einer kleinen papillenförmigen Erhebung zu liegen und einen Durchmesser von 1 Mm. zu haben. Ihr Rand ist entweder ganz glatt oder leicht geker Von solchen tiefen Einschnitten und lappenförmigen Vorsprüngen , w sie für die Gattung Oseulina, O. Schmidt charasteristisch sind, habe an | hier niemals etwas bemerkt. Ein sehr langsames, direct kaum wahr nehmbares Erweitern und Verengern dieser Oscularöffnungen gehört zı den wenigen mit blossem Auge wahrnehmbaren Lebensäusserun dieses wie so manchen anderen Schwammes. Bei einer genauen Loupenbetrachtung kann man an der Oberfläche iner lebenden Ghondrosia reniformis noch einige weitere Eigenihüm- ichkeiten wahrnehmen, falls man helle Exemplare wählt und recht ntensive Beleuchtung . Man bemerkt alsdann,, dass die äunlich-violeite Färbung nur selten ganz gleichmässig vertheilt ist, ‚sondern entweder ein Netzwerk mit hellen Lücken (Fig. 7) oder stern- förmige Figuren mit verästelten Ausläufern darstellt, welche Sterne ann ziemlich gleichmässig vertheilt und durch hellere Zwischenzonen n einander getrennt sind (Fig, 5’u. 6). Im letzteren Falle bemerkt man an den äussersten Enden der verästelten Sternausläufer kleine, undliche Löcher mit dunklem kreisförmigem Rande (Fig. 6). Diese, an ‚hellen Grenzzonen gelegenen dunkelrandigen Löcher finden sich auch wieder, wo statt der dunkeln Sterne mit hellen Grenzzonen ein Pireles RN naelawark mit Ei rundlichen Lücken zu sehen ist, kes auf (Fig. 7). Ueberall ee sie besonders grossen Ein- ssporen des Wassercanalsysiems, welche ich im Gegensatze zu sbreitet und selbst über die tiefer gelegenen grossen dunkeln stern- Jigen Figuren unverändert hinwegzieht (Fig. 6). Uebrigens sind ‚Bei der Betrachtung von Durehschniiten lebender Chondro- ien fällt zunächst der Unterschied zwischen der Rinde und dem rkein die Augen. Die Rinde, welche je nach der Pigmentirung des li duums fast farblos bis dunkelschwarz erscheint, ist von der Gon- tonz eines festen Leders, etwas durchscheinend und 4—3 Mm. dick. umschliesst das weissliche speckigglänzende Mark allseitig, schlägt am ÖOscularrande als eine dicke Umhüllung des ausführenden halsystemes nach innen und zieht sich in vielen zipfelförmigen Fort- ya ee den zuführenden Ganälen a Na bildend) von “ ehr neeulenie und weiche lasse sowohl von aus sen br | h die sem als vom um der Knolle ‚Ber a | u le einer acinösen Drüse, a eines Medullareareinoms. Bi > hauptsächlich an verschieden gerichteten dünnen Schnitten lebende oder nach verschiedenen Meihoden gehärteter Thiere studirt wurden ' als Makroporen bezeichneten, schon bei der Loupenbetrachtung de Mm. Durchmesser, welche am Ende der radiären Ausläufer jener grosse: ‚ Theil der Rinde durchsetzender Canal nach i innen, welcher sich also Die Schilderung der @eineren Bau- und Structurverhältnisse, welche Wasser durchströmten Ganal- und Hohlraumsystems begonnen. Von den zahlreichen Eingangsöffnungen , pori, welche in ziemlie gleichmässiger Vertheilung in Abständen von circa 0,08 Mm. über di ganze freie Oberfläche des Schwammes zerstreut stehen, finden sie gewöhnlich nur einige beständig weit geöffnet. Es sind dies die obe !ebenden Thieres auffallenden rundlichen Oeffnungen von 0,03—0,0 Pigmenisterne, resp. in den dunkeln Grenzzonen zwischen den grossen? hellen Flecken anderer Oberflächenregionen in annähernd kreisförmiger Anordnung zu jenen Centren zu sehen sind (Fig. 7 und 6). "a Die bei Weitem meisten Einströmungsöffnungen sind indessen be= deutend enger und scheinen bei den in Gefangenschaft gehaltene N Thieren steis geschlossen zu sein, oder sich doch nur selten zu öfine sie sollen hier als Mikroporen beubichner werden. Dieselben steh in dichter und sehr gleichmässiger Anordnung, und entsprechen d hellen Lücken jenes leinmaschigen Netzwerkes pigmentirter Linie welches sich dicht unter der Schwammoberfläche ausbreitet (Fig. 6). Die von sämmtlichen Poren nach innen führenden feinsten Ein gangseanälchen durchsetzen zunächst die äusserste Rindenzone schräger Richtung und münden alsbald in etwas weitere und mebr de Oberfläche parallel verlaufende Canäle ein. Diese letzteren treten zu } fünf bis zehn zu besonderen sternförmigen Systemen mit je einem gemein samem Vereinigungspuncte radiär zusammen. Von jedem dieser etwa au der Grenze des äusseren und mittleren Drittiheiles der Rinde gelegen 3 Vereinigungspunete zieht dann je ein gerade senkrecht den übrigen den erst erwähnten Wurzelcanälen, wie der Ani eines Baume dessen Wurzeln verhält (Fig. 8 und 9). Die Aehnlichkeit dieser gera Ganäle mit einem Baumstamme wird nech dadurch erhöht, dass S jeder derselben auf der Grenze zwischen Rinde und Mark wieder baumkronenartig verzweigt. Hierbei gehen die Hauptäste entweder - Untersuehungen über den Bau und die Entwicklung der Sponeien. 101 Ü vr unter Kar Winkeln ERHNdER 3. Alle treten (Fig. 10). Hier münden dann die feinsten Endröhrchen in die meistens birnförmig gestalteten, circa 0,03 Mm. breiten Geisselkam- ern und zwar an deren stumpfem Pole direct a ohne v res ze inkeln sich vereinigi (Fig. 1 0). Indem nun die so entstehenden \bflussröhren durch weitergehende, im Allgemeinen spitzwinklige Ver- indung sich allmälig zu immer grösseren Stämmen vereinigen, entsieht 'hliesslich ein grosses gemeinsames Ausflussrohr, welches dann mit ‚als Osculum bezeichneten Endöffnung an der Schwammoberfläche mündet. Es kann demnach auch das zu je einem Osculum gehörige mes mit verzweigten Wurzeln aufgefasst werden. Die zahlreichen ührenden Röhrensysteme sind dagegen wie schon oben erwähnt, erhältnissmässig wenigen flach liegenden Wurzeln an der Schwamm- berfläche beginnt, mit seinem geraden Stämmchen die Schwammrinde urchsetzt, und alsdann mit seiner Zweigkrone so in die Markmasse ordringt, als ob es von der Aussenseite her zwischen einzelne Wurzel- weige jenes grossen abführenden Baumes hineingesteckt wäre, wobei hrenden Bäumchen aber mit je einem birnförmig aufgetriebenen sselkammern) sich unmittelbar vereinigte (Fig. 8). ieraus ergiebt sich denn auch von selbst die Lage und Vertheilung Geisselkammern. Dieselben liegen nämlich in annähernd ein- ıbführende Canalsystem unter dem Bilde eines querdurchschnittenen ter vollständigen Bäumchen zu vergleichen, deren jedes mit ann natürlich seine grösseren Aeste den entsprechenden des abführenden emes annähernd parallel zu liegen kämen, jedes End»weiglein der e der feinsten Wurzelzweige des abführenden Systemes (d. i. der den- und der Marksubstanz besprechen, i er N arvalur durch die abführenden Canäle vepräsentirt See | welche so een dass auch die dezwischen bleibendi “ system des Ehrmann werde ich jetzt zu einer speciellen a a einzelnen Theile des ganzen Organismus übergeben. Ich werde dabe dann das sämmtliche Canäle- auskleidende Zellenlager und endlich das eigenartige Epithel der Geisselkammern berücksichtigen. Ne Die Rinde nebst ihren zur Umhüllung der Ganäle dienenden Forte. setzungen besteht aus einem Fasergewebe, welches sich hinsicht- lich des Baues dem faserigen Bindegewebe vergleichen lässt, wie es etwa in der Sclerotica der Säugetbiere vorkommt. Die Haupt- une Grundsubstanz derselben wird von Fasermassen gebildet, welche im Allgemeinen der Oberfläche parallel in rechtwinklig sich kreuzend und durchflechtenden Zügen oder flachen in ihrer rechtwinklig gekreu ten Faserrichtung alternirenden Lagen angeordnet sind. Die letzt ‚Elemente dieser Fasermassen sind ausserordentlich zarte Fibrille welche der Länge nach zu Strängen von eirca 0,002 (0,004—-0,005) Mm Durchmesser , die als Fibrillenbündel oder Fasern bezeichnet werde sollen, ziemlich fest vereinigt sind. Wegen dieser festen Verkittung d Fibrillen einer Faser gelingt es nicht leicht, dieselben auf länger Strecken zu isoliren; jedoch ragen sie an Rissstellen oft genug deutlicl erkennbar hervor. Die Fasern selbst treten wieder in paralleler Lage- rung zu Bündeln und Platten zusammen, berühren sich aber dab nicht unmittelbar, sondern sind von einander durch eine helle structur- lose Zwischenmasse so vellständig getrennt, dass sie auf dem Que schnitte als dunkle rundliche Figuren sich gegen einen helleren Gru abheben (Fig. 9). \ ' Während in den unteren und mittleren Partien er Rinde di Fasermassen in sich rechtwinklig kreuzenden alternirenden Schicht von ziemlich gleicher Dicke angeordnet sind und nur an deren Grenz- Bächen die Fasern häufig aus einer Schicht in die andere umbiegen, $ı iritt gegen die Oberfläche hin ein mehr unregelmässiges Durchflecht der hier weniger breiten und auf dem Durchschnitte spindelförmig oder selbst rundlichen Faserbündel ein (Fig. 9). ! An der äussersten Oberfläche des ganzen Schwammes findet. | _ eine durchschnittlich ewa 0,005 Min. dicke Lage von einer sehr fe | Er Gefissachse parallele Faser eine Nur an det Baupee | erg und an Br Oscularöffnung finden sich in denselben auch Es ist mir leider nieht, eolingen, den chemischen Character dieser asermassen- festzustellen. Meine anfängliche Vermuihung, dass de. B ibrilien aus leimgebender Substanz bestehen möchten, hat sich nicht stätigt,, denn sie wurden durch längeres Kochen mit Wasser selbst ‘ dann nicht in Leim verwandelt, wenn die Erhitzung im zugeschmolze- .n N en Glasrohre geschah und stundenlang fortgesetzt wurde. Nach dieser jehandlung erscheinen die Fasern zwar stark gequollen, aber nicht ge- öst, Eine solche Quellung liess sich übrigens auch durch Essigsäur er N chwache Mineralsäuren und Ammoniak herbeiführen. Von Sch weife ire wurden sie indessen nach längerer Einwirkung wirklich gelöst. e Prüfung auf Gellulose mit Kupferosydammoniak , sowie mit hwelfelsäure und Jod ergab ein negatives Resultat. Von Carmin d den gebräuchlichsten andern Tinctionsmitteln wurden sie nicht er nur ganz schwach gefärbt. In allen diesen Faserzügen kommen ausser den Fasern selbst und eren. ‚heller Zwischensubstanz in: grosser Menge Gebilde vor, welche als BER Bonebekörperchen baisıchnes ande Es spindelför= = leiı nen en of, deutlich ee erigen Korn in der in welchem sich ol auch noch ein 0: erkennen lässt. ob 48 Re Franz Eilhard Schulze, ER 100 oder länder zahlreichen, in , Essipsaure und Schiyelsleaune unveränder lichen Pigmentkörnchen erfüllt. Zwischen diesen letzteren lässt sic zuweilen noch der helle ovale Kern er kennen, welcher sich von dem-. jenigen der übrigen pigmenifreien Zellen echt unterscheidet. Diese Pigmentzellen sind es, welche durch ihre Zahl und Anord- nung die Färbung und Zeichnung des Schwammes bedingen. Besonders reichlich kommen sie in der Schwammrinde und zwar "hauptsächlich i in’ j deren äusserer Partie vor; wobei aber zu bemerken ist, dass die oben R erwähnte äussersie Grenzschicht, die limitans externa, na von Zellen \ i überhaupt als auch speciell von jeglicher Pigmentirung vollständig fr | bieibt. Nach innen gegen die Marksubstanz zu werden die Pigment- ‚zellen allmälıg seltener und können zuweilen in den innersten Faserla- mellen der Rinde ganz fehlen. Bemerkenswerth ist es, dass in manchen - Fallen sämmtliche die Rinde durchsetzende Ganäle mit reichlichen An sammlungen von Pigmentzellen dicht umgeben sind, so dass jedes Gefässrohr gleichsam eine besondere Pigmentscheide erhält und dadurch deutlich markirt wird. Finden sich diese Pigmenthüllen nicht blos an den oberflächlichsten Canälchen sondern setzen sie sich, wie gar nich selten geschieht, auch auf deren tiefer gelegene grössere Sammelröhren und auf die geraden Stämmchen selbst fort, so treten jene eigenthüm- lichen sternförmigen Figuren mit dunklem tiefliegenden Gentrum und den nach oben und auswärts gerichteten verästelten radiären Ausläufern auf, welche wir oben besprochen und in Fig. 4, 5 und 6 dargestellt ie ‚haben. Reichen dagegen die Pigmenischeiden der peripherisch gelegene feinen Eingangscanälchen nicht bis zu dem Vereinigungspuncte di schrägen Sammelröhren der einzelnen Systeme herab, so bleiben natür- S ‚ieh, die centralen Theile dieser radiären Gefässsysteme der Rinde hell, ‘ährend die peripherischen Zonen jedes solchen Bezirkes dunkel pi Bi R 3 ei | mentirt erscheinen. Es entstehen dann jene hellen Flecken mit dunkel: N zu einem Netzwerke sich vereinigenden Umrandungen, wie sie an dem linken Theile der Fig. h uad im Bike, 7 Aue sind. Aueb in bie nn 105 | ie oft mitten in einem ee den ae an nem solehen gefunden werden. Ich halte es für wahrscheinlich, dass ıese bald sehr reichlich vorhandenen bald völlig fehlenden, stark lichi- hp Ba a a a F aylım bi: ähnliche Pr anlieet des Thier- und Ma . ı Von dem sgeben ee Rinden- ann De u zicke. entsprechend eine vielfach und stark gebogene Platte von eirea a 4 Mm. Durchmesser dar, welche im Gegensatze zu der durchschenen- u Fasermasse der Gefässscheiden ziemlich opak und bei durchfallen- ni dem Lichte dunkel, bei auffallendem weisslich erscheint. Der schen i durch bedingte Contrast zwischen den beiden verschiedenen Ge- 5 ben lässt sich durch Färbung der Schnitte mit Garmin oder Häma- oxylin noch verstärken, da die Markmassengrundsubstanz diese rbstofle stärker anzieht nl lester hält, als die Fasermasse, und somit ımal nach dem Aufquellen der leleferen durch FEREdure weit inten- ll 7 r gefärbt erscheint als diese. | ıı Es ist nicht leicht über den Bau des Gewebes der eigentlichen Bee in’s Klare zu kommen. An feinen Schnitten von frischen 5 a en in ziemlich a, a a liegen. Bei = se Gebilde wirklich isolirte Körnchen und nicht etwa Theile. einer | Epaoeioss sind, beweist ihre ausserordenil ich kerohle ns ' Eine spongiöse FR wür irde han sei das Netz en, naeh so | | d noch ı so ‚ zerbrechlich , ‚beim Zeraupen zunächst in Ba Eespriparsien isoliren. | ©. Sr ser rn Grundsubstanz an le nun ai sparsam. | | | Mit der benachbarten Fasermasse steht das körnige Gewebe is directem und so continuirlichem Zusammenhange, dass es oft schwierig ist, zu entscheiden, wo die Grenze zwischen beiden ist. ‚iR Ganzr een finden sich übrigens auch ra starke Fasern ni (Fibrillenbündel), welche aus der Fasermasse isolirt hervortretend das. ‘ Markgewebe in verschiedenster Richtung durchsetzen und sich dabei 4 ‚häufig zu weilmaschigen Netzen verbinden (Fig. i0). Dieselben stellen " also Verbindungsstränge benachbarter, eben nur durch die Mark pi . getrennter Fasermassen dar. si Bevor ich mich nun zur Beschreibung des das ganze Canalwerk = auskleidenden epithelartigen einschichtigen Zellenlagers wende, will ich 7 = noch die wichtige Frage berühren, durch weiche Gewebselemente die. D leicht zu constatirenden Bewegungen vermitteli werden, welche man .. an einzelnen Theilen des Chondrosiakörpers kennt, wie z. B. das Ver-% engern und Erweitern der Oscula, das Schliessen und Oeffnen d Poren. Ist es das ganze Rindengewebe, welchem die Gontractilität zu- kommt, oder sind in demselben besondere Muskelfasern zu finden? Ein Nachweis besonderer, von den mehr oder weniger starken Fibrillen- bündeln wesentlich differenter Fasern, welche im Gegensatze zu jenen _ ständen und etwa die bekannten Glisfieikre glatter oder quergestreifter ” Muskelfasern gezeigt hätten, ist mir nicht gelungen. Trotzdem wil ich die Möglichkeit des Vorbuasesseins solcher Fasern nicht ohne” Weiteres ven der Hand weisen, nur muss ich alsdana behaupten, dass & sich dieselben zu wenig von den oben beschriebenen Fibrillenbünde in Gestalt und Liehtbrechungsvermögen unterscheiden, um ohne Weitere: als solche erkannt werden zu können. | ” Den bisher geschilderten Geweben, welche ihrer reichlichen, the ne taserigen theils körnchenführenden Grundsubsianz wegen den Bind substanzen zuzurechnen sind, sieken die jeizt zu besprechend 'epithelialen Zeilenlager gegenüber, welche die zu- und abfüh- renden Canäle sowie die Geisselkammern auskleiden, oder wohl rich: . tiger, die eigentliche Wand dieses Höhlen-, Röhren- und Kammersysten bilden. Freilich ist das ausserordentlich zarte einschichtige Plattenepithe der Zu- und Abflusscanäle durchaus nicht immer und überall deutli | zu erkennen, aber doch bei Anwendung geeigneter Methoden an d verschiedensten Stellen mit Sicherheit von mir constatirt. Es beste . aus einer Lage ganz dünner polygonaler Plattenzellen, welche im Gen- " a Untersuchungen über den Bau und die BUNG der Sponeien.- 107. undlichen Kern mit kleinem Kernkörperchen erkennen lassen. Nur ‚seiten allerdings ist es mir mit Hülfe starker Vergrösserungen und guten Lichtes, und auch nur in den grösseren Ganälen gelungen, die Grenzlinien 2 unregelmässig polygonalen Zellen deutlich zu erkennen es 9). Besonders schwierig ist es, diese Zellen in der Wand der meistens collabirien feinsten Zu- und Abfhisscotälchen der Geisselkam- ‚mern nachzuweisen. Hier sind es gewöhnlich nur die bei der Einstel- lung auf die Seitenwand der Röhrchen zu erhaltenden Profilansichten der Zellen, welche ähnlich wie bei den Blutcapillaren der Wirbelthiere die mit chem körnigem Hofe umgebenen Zellkerne erkennen lassen. | Vergeblich habe ich mich nach einem epithelialen Zellenlager an h ‚der äusseren Oberfläche der Ghondrosia umgesehen, wo doch bei Hali- sarca lobularis die nämlichen platten geisseltragenden Zellen und bei | ‚Sycandra raphanus die nämlichen zarten Platitenzellen zu finden sind, wie in den wasserleitenden Ganälen der betreffenden Schwämme. Elias genen hyalinen Grenzlamelle eine Andeutung von einem Epithelzellen- lager weder im frischen Zustande zu sehen noch durch Reagentien wie Arg. nitric. etc. sichtbar zu machen. Erinnert man sich aber jener "eigenthümlichen,, an deutlichen Zellenresten iheilweise noch reichen ‚ theilweise fast ganz hyalinen Grenzlage, welche ich früher !) bei Bali- | sarca Dujardini beschrieben, und als aus verschmolzenen metamorpho- \ sirten Epithelzellen re gedeutet habe, so dürfte die Berechtigung zu einer ähnlichen Deutung auch dieser hyalinen Grenzschicht wenig- 'stens so lange zulässig erscheinen, bis die Entwicklungsgeschichte | ‚sein wird. Die Zellen, welche die Geisselkammern auskleiden , gleichen sehr den an = snierkender Stelle bei Halisarca vorhandenen, in einer frühe- ren Mittheilung beschriebenen Kragenzellen. Es sind ah hier pris- | matische Zellen von 0,006——-0,0% Mm. Länge in deren körnchenreichem "Basaltheile ein Kern liegt, während von dem mehr gleichmässig licht- ha 2“ |: eentral stehende lange Geissel abgeht. I: Die E Rasibehe, im All Igemeinen als bir rg zu BEE ram inmitten einer geringen Menge feinkörtrigen Plasmas einen kleinen | dagegen ist auf oder in der oben beschriebenen glatten und fast homo- ‚ dieser merkwürdigen Grenzschicht arsch directe Beobachtung ermittelt ‚brechenden freien Endtheile der für den Character der Elemente so be- \zeichnende zarte hyaline röhren- oder kelchförmige Fortsatz und die e | und ihrer die Ganäle begleitenden orale aber, sowie das mit körni- 108 re \e | Rranz Kilhard Sehule, dingt, dass die Biene Kragenzellen je einer Kammer io sinnlich streng radiär gerichtet sind, und so eine vollständige Hohl- kapsel for miren, sondern dass sie nur in äusseren, d. h. die dem zu- = führenden Eonälchen zugewandten drei Hierher der Kammerwand. # einnehmen, während die innere, direct in das abführende Canälchen | ‚sich forts Sabende Partie der Geisselkammer der Kragenzellen entbehrt, statt dessen von flachen, platien Zellen ausgekleidet zu sein scheint, und sich in der Regel wie ein trichterförmig ausgezogenes oder richtiger wrompetenförmig gestaltetes Endstück darstellt. Wenn ich nun jenes Platienepithellager, weiches sämmtliche von Wasser durchströmten zu- und abführenden Canäle, von den Poren der Oberfläche an bis zu den Geisselkammern und von diesen bis zum Osculum auskleidet als Ectoderm, das faserige Gewebe der Rinde ger Grundsubstanz versehene Stroma des Mankos als Mesoderm, die Kragenzellen der Geisselkammern endlich als Entoderm hypothetisch bezeichne, so geschieht dies mit demselben Vorbehalte, welchen ich ' schon bei den nämlichen Deutung der entsprechenden Gr ebslagen von Halisarca in meiner letzten Mittheilung gemacht habe. Chondrilla nucula, Oscar Schmidt. Die zuerst von Oscar Scnmipr studirte, und in seinen »Spongien' des adriatischen Meeres« 1862 pag. 39 heschriebene, auch ebenda in Fig. 22 und 22a der Taf. II abgebildete Chondrillanucula kommt % . im adriatischen Meere in Gestalt annähernd kugeliger, oder flach nuss- . förmiger Knollen, häufig auch flacher, unregelmässig lappiger Kruste von 1—4 Gentimeter Durchmesser auf Steinen oder auf andern Spon- gien (besonders Cacospongia) sitzend vor, und gleicht in vieler Hinsich der so eben beschriebenen Chondrosia enene | Durch die Zuvorkommenheit des Herrn Baron von LIBCHTENSTERN, welcher den Ertrag zahlreicher Dredgezüge aus der Nähe von Rovigne der zoologischen Station in Triest zu übersenden die Güte hatte, wurde es mir möglich , lebende Exemplare dieses bei Triest, wie es schein ganz fehlenden Schwammes zu untersuchen. Daneben konnte ich Spiritus wohl conservirte Stücke aus dem Quarnero und von der Ins ‚ Lussin zergliedern. | e Die Farbe des lebenden Schwammes fand ich braun roth (Fig. 1 mit Uebergängen in ein lichtes Grauviolett. So dunkelbraun viol Exemplare wie Oscar Scnur sie abbildet, sind mir nicht vorgekomme dagegen sah ich nicht selten solche mit hellen blassvioletten Flecken w . Streifen auf braunrothem Grunde, Die Consistenz ist geringer al Pi ‚Untersachamgen über den Ban und die Entwicklung der Spongien. 199 | pndrosia. Man kann de Schwamm leicht in beliebiger Richtung zusammendrücken; doch hat er genügende Rlastieität um nach dem Aufhören des Druckes seine frühere Form wieder anzunehmen. Die im Leben matt glänzende Oberfläche lässt bei genauer Betrachtung und zwar besonders deutlich nach dem Abtrocknen die schon von Oscar Semmpr erwähnten sehr gleichmässig vertheilten Poren als feine _ punctförmige Einziehungen oder Oefinungen erkennen [Fig. 15). Einen Unterschied zwischen weiten und engen (Makro- und Mikro-) Poren, wie er hei Ghondrosia Elan, vorkommt, konnte ich hier nicht has merken. | Oft lassen sich ausserdem noch aus der Tiefe durchscheinende ver- waschene dunkle Flecken erkennen, welche ebenfalls ziemlich gleich- "mässig vertheilt aber weiter von einander enifernt stehen, als die Poren. "Bei den kleineren Knollen findet sich gewöhnlich nur eine A auf dem Gipfel einer kleinen Erhöhung gelegene Oscularöffnung; bei en breiten flachen Krusten giebt es deren in der Regel mehrere. ‚der Oscularöffnung zwei im Uebrigen übereinstimmende Arten der Gattung Chondrilla unterschieden, nämlich Ch. nucula und Ch. embo- "lophora. Während sich das ln der ersteren als ein einfaches, rundliches und glatt begrenzies, höchstens beim Schliessen siernförmige | Randfalten zeigendes Loch darstellt, findet sich die Oscularöffnung . letzteren gleichsam mit einem centralen Pfropfe verschlossen; d.h. kommt oberhalb einer anastomosirenden Gruppe von ui ‚ eanälen zur Bildung einer von mehreren Ausgangsöffnungen und Spalten a umgebenen, isolirten, compacten Rindenpartie. - Ich kann nun meinem hochverehrten Vorgänger durchaus hbeistim- T en, wenn er später in den »Grundzügen einer Spongienfauna des at- intischen Gebietes« diese Unterscheidung von Chondrilla nucula und ‚embolophora selbst aufgiebt und beide zu der einen Art, Ch. nucula, Ä zusammenzieht. Zwar habe auch ich oft die nämlichen merkwürdigen Oscular- einer besonderen Art hielt, fand aber gewöhnlich die einfachen loch- förmigen. ‚Oscula daneben a derselben Schwammkruste (Fig. 13 und remen Formen. usammensetzung aus einer mehr oder minder pigmentirten Rinde | Brian. jund « ‚einem weisslichen Mark ahann, wie wir sie bei CGhondrosia Bekanntlich hatte Oscar Scanipr anfänglich gerade nach der Bildung ildungen angeiroffen, welche Oscar Scampr zuerst für das Merkmal Ah), ), und ausserdem noch alle möglichen Uebergänge zwischen beiden ‚Ein beiiebiger Durchschnitt der Chondrilla nucula lässt die gleiche 110 u a. Pranı Eilhard Schaue, a a. reniformis fanden. Auch hier ragen ifelfornien Fortsätze der Rinde sehicht mit den zuführenden Ganälen in die Markmasse hinein , und schlägt sich andrerseiis eine directe Forisetzung des Rindengewebes durch das Osculum nach innen zur Umkleidung der grossen ausführen- den Ganäle, um mit diesen bis tiel in die Mitie des Schwammes vorzu- dringen (Fig. 12). | Dagegen erscheint als abweichend’ von den. bei Hanke vor- kommenden Verhältnissen der bedeutend geringere Diekendurchmesser der Rinde, welche hier nur circa 0,3 Mm. stark ist, sowie die netz- artigen Anastomosen der grösseren abführenden Ganäle. Ä Es wird zweckmässig sein, ebenso wie oben bei Chondrosia reni- forımis, so auch hier der histiologischen Beschreibung eine kurze Dar- stellung der den Schwamm durchsetzenden, wasserführenden Canäle und Hohlräume vorauszuschicken. Man ches dieselben am Besten auf grösseren Durchschnitten, besonders von stark pigmentirten Exemplaren. Mit den schon oben erwähnten gleichmässig über die ganze Ober- fläche vertheilten zahlreichen gleichmässig engen Poren beginnen feine Ei runde Canälchen, welche eniweder ganz isolirt, oder mit ein oder zwei anderen sich unter spitzem Winkel vereinigend, die Rinde etwa zu zwei Dritttheil ziemlich senkrecht zur Oberfläche durchsetzen, und als- dann in dem inneren Dritttheile der Rinde in grössere Ganäle einmün- den, welche der Schwammoberfläche annähernd parallel laufend ent- weder zu einzelnen sternförmigen Systemen zusammentreten oder auch hier und da netzartig anaslomosiren. Niemals habe ich übrigens hei Chondrilla die sternförmigen Canalsysteme der Rinde so regelmässig ausgebildet gefunden wie bei Chondrosia. | Von den parallel zur Oberfläche gelegenen Ganälen der inneren Rindenpartie treten dann einfache, runde Canäle gleichen Calibers senk- recht nach innen gegen die Markmasse ab und verzweigen sich in dieser alsbald baumartig, bis schliesslich die letzten feinsten Zweige in die auch hier birnförmig gestalteten Geisselkammern und zwar in der Regel in der Mitte ihres stumpfen Endes einmünden (Fig. 16 und 17). Wie bei Chondrosia, so geht auch hier von dem entgegengesetzten ‘trom- petenartig ausgezogenen Ende jeder Geisselkammer ein feiner Ausfüh- rungsgang ab, welcher mit andern dergleichen Ausführungsgängen be- nachbarter Geisselkammern zu grösseren Röhren zusammentritt. Diese letzteren sammeln sich wieder zu noch weiteren Oanälen und so fort, bis schliesslich etwa in der Mitte jeder Knolle oder knolligen Erhebung einer Kruste eine Anzahl verhältnissmässig weiter Abflusscanäle zu- sammentrefien und mehrfach mit einander anastomosirend senkre i zur Oberfläche emporziehen. Hier münden dieselben dann entweder 111 j ch orgängiger Vereinigung zu einem gemeinsamen Endceanale mit nem einfachen rundlichen Osculum aus, oder sie treten auch ohne ıe derartige Gloakenbildung mit mehreren besonderen Oefinungen an ‚die Peace. Stehen diese eh nun im Er oder ne so lingen so jene EI dalıche ae elche en Schkibr u ‚lich zur Abtrennung einer besonderen Art, Chondrilla embolophora, reranlasst hatte. n der Voraussetzung der vorwiegenden Gleichheit des Baues aus- ekend, hier hauptsächlich nur die Abweichungen glaube hervorheben u brauchen. A Die an der Aussersten Oberfläche befindliche dünne glashelle Grenz- "lamelle erscheint hier nicht durchaus structurlos, sondern lässt eine ndeutung von Streifung oder selbst Faserung horallel der Oberfläche kennen. Die übrige durchaus faserige Rindensubstanz zeigt nicht ene regelmässige Schichtung und jenes Alterniren von rechtwinklich sekreuzten Faserlagen wie bei Chondrosia, sondern mehr eine unregel- mässige netzartige Durchflechtung vielfach amastomosirender Fasern 'Fribillenbündel) verschiedener Dieke. Wenn auch vielleicht im Allge- einen die, parallel der Oberfläche gerichteten Faserzüge vorwiegen, so werden dieselben doch von so vielen schräg, senkrecht oder ganz unregelmässig ziehenden Fasernetzen durchsetzt, dass keine bestimmte | Anordnung siehtbar wird. Nur bei jenen Fasermassen, welche als directe Foriseizungen der Rinde nach innen, die Canäle begleitend, gegen die Markmasse vordringen oder aus derselben hervorkommen, "und in reichlicher Menge die grösseren anastomosirenden Ausgangsge- ässe umschliessen, lässt sich ein Vorherrschen von solchen Faserzügen, welche parallel der Gefässachse liegen, erkennen. Die überall zwischen den Fasern reichlich vorhandenen kleinen ‚ovalen Kerne mit geringem körnigen Plasmahofe weichen nur durch die Unregelmässiekeit der Orientirung von den entsprechenden Gebilden \ der Chondrosiarinde ab. | Pigmentzellen, welche mit kleinen rundlichen, braunen Körnchen | mehr oder minder reich erfüllt sind, finden sich ganz wie bei Chon- | ‚drosia und kommen auch hier kind reichlich dicht unterhalb der I hyalinen Grenzlamelle und in der nächsten Umgebung der Wasser- | eanäle vor. | 119 ; ea \ ee Eilhard Ba a. . in Jene eigenthümlichen, u lichtbrechenden Knollen, Are | der Chondrosiarinde oft so reichlich zu sehen sind, kommen zwar in ‚ganz gleicher Form und Erscheinung auch hier vor, sind jedoch bedeu ‚tend spärlicher vorhanden als dort. | Was nun aber die Fasermassen der Gattung Chondrilla von den- jenigen der sonst so nahestehenden Chondrosia höchst auffallend unter scheidet, sind die in der ganzen Rinde und den iaserigen Hüllen deı Wassercanäle in wechselnder Menge vorkommenden zackigen Kie- selkugeln. Diese merkwürdigen stechapfelförmigen Gebilde finde ich bei allen aus dem adriatischen Meere, speciell von Rovigno, aus dem Quarnero, von Zara und der Insel Lussin, stammenden Chondrilien durch- aus gleichartig und übereinstimmend gestaltet, als solide, homogene kugelige Kieseikörper von 0,01—0,02 Mm. Durchmesser, deren Obe fiiche mit eirca %% radiär gerichteten und ziemlich gleich weit aus ein- anderstehenden, annähernd conischen spitzen Erhebungen von geringer Höhe besetzt ist (Fig. 18). In der Regel sind diese conischen Zacken. nicht scharf von dem kugeligen Hauptkörper abgesetzt, sondern Si gehen mit ihrer Basis mehr allmälig aus dem letzteren hervor. Häufie zeigen sie in der Mitte ihrer Höhe eine geringe sanfte Ausbauchung, welche eine schwache Convexität des Seitenprofils bedingt. Das Ver-” hältniss der Stachellänge zum Kugeldurchmesser variirt zwar etwas, aber niemals so sehr, dass die Länge der Stacheln dem Durchmesse: ‚des massiven Körpers auch nur annähernd‘ gleichkäme (Fig. 18). Die’ Menge der Zackenkugeln schwankt sowohl nach den verschiedenen Schwammexemplaren als auch nach den Regionen eines und desselbe Schwammes. Am dichtesten liegen sie in der äusseren Rindenregion dicht unterhalb der hyalinen Grenzlamelle, weniger zahlreich sind siei dem mittleren und tieferen Theile der Rinde sowie in den die Wasser: canäle begleitenden Fasermassen: Ueberall aber finden sie sich in der unmittelbaren Nähe der Canäle stärker angehäuft, als in einiger Ent- ‚fernung von denselben, so dass man an Schnitten, welche mit Dammar lack auigehellt sind, oft den Lauf der Canäle abend an den begleitende: ‚dichten Zügen der Kieselkukels deutlich erkennen kann. Im Gegensaize zu der Rinde und den die Wassercanäle umgeben den Faserhüllen besteht auch hier (wie bei Chondrosia) das eigentlich: Markgewebe aus einer an runden Körnchen reichen Grundsubstanz, i welcher Bindegewebskörperchen ähnliche Zellen in Menge, ausserdem hier und da Pigmentzellen mit braunen Körnchen und endlich unregel mässig netzförmige Faserzüge zu finden sind. In dieser als Strom, für die Geisselkammern dienenden und demnach auch wie bei Chon s e hlen die ve ganz. In Betreff der Geisselkammern und der in ihrer Gesammtheit das antoderm des Schwarmmes darstellenden Kragenzellen, sowie der e sämmtlichen Wassercanäle auskleidenden platten polygonalen epi- elartigen Zellen, welche ich zusammen als Eetoderm anzusprechen geneigt bin, habe ich keine wesentlichen Abweichungen von den hei ondrosia Shek geschilderten Verhältnissen auffinden können. hondrilla mixta n. sp. und Chondrilla distincta n. sp. Schon Oscar Scumwr hat in seinen »Grundzügen einer Spongien- una des ätlantischen Gebietes« von einer Ghondrilla aus der Region der ‚A len berichtet, welche er zwar noch zu Chondrilla nucula rechnet, a er sowohl der Sr enenil flachen Krustenform als besonders der al geichenden Gestalt eines Theiles ihrer Kieselgebilde wegen als ab- "weichend von der adriatischen Chondrilla nucula anerkennt. Es fanden sich nämlich in derselben neben den bekannten Kieselkugein mit kurzen ‚eonischen Erhebungen auch solche mit langen Stacheln. | Durch die eigene Untersuchung einiger Chondrillakrusten , welche eils aus dem rothen Meere, theils von Ponape stammen, bin ich zu der "Veberzeugung gelangi, dass die daselbst beobachtete erhebliche Diffe- ‚renz der Stachellänge und die damit verbundene beträchtliche Differenz der Zahl der Stacheln als ein scharf markirender Character anzusehen , welcher wegen des Mangels nachweisbarer Uebergänge zur Auf- ellung besonderer Arten zwingt. Bei allen denjenigen Ghondrillen, zen, habe ich wirkliche Vebergänge oder indifferente Zwischenformen rmisst. Alle Kieselkörper, auch selbst die kleinsten (also doch wohl n), zeigten sets ganz prägnant entweder den einen oder den B. für eine scharfe Sonderung der betreffenden. Ewa na p echen. | or nero und von Zara, ich selbst von den Gallopagosinseln erhielt, erschei mir nach genauer Prufune’ nur als eine Varietät von Ehohdianie renifo a Rinde die Zackenknscie im Innern des Schwarımes ea Ss an 2 über wiegen. 2 a "Rinde be ra und die Sterne kurse ae nur im Mark des Schwammes und zwar in den Föserhüklen der Wasse vor. nennen will, Yakenkarela und Sterne sowohl in der Rinde er S Innern des Schwan neben und durcheinanderliegen, bei der Cheuz ‚drilla von Be endlich , welche Gh. dis a, heissen eine ah zu Erden sind. Nachdem ich nun die Resultate meiner Untersuchungen über den Bau der beiden typischen Gummineengattungen Ghondrosia und Chon drilla mitgetheilt habe, gehe ich zu einer kritischen Musterung aller der oben aufgezählten Glieder jener von Oscar Schnipt zuerst aufgestellten aber in letzter Zeit von ihm selbst wohl wieder halb Aulgegebeney Schwammgruppe der Gummineae über. in der von Narno im Jahre 1840 bekgnde Ganz Chondrosia sind ausser der ursprünglich einzigen Species Ghondrosia reniform | Nardo noch drei andere Arten und zwar sämmtlich von Oscar Scampt \ aufgestellt, nämlich | Chondrosia gliricauda, aus der Adria, 1862, . Chondrosia tubereulata, aus der Adria, 1868, Chondrosia plebeja, von Algier, 1868. | Ich bin jedoch der Ansicht, dass von diesen nur ‚die‘ Chondro: 'plebeja, ©. Schmidt als eine en Species neben Chondrosia ren forınis, Nardo wird aufrecht erhalten werden können. Die Chondrosiz ‚gliricauda, ©. Schmidt nämlich, welche Oscar Scammr aus dem Qua ' mis, Nardo, da sie sich von jener durch Nichts als durch einen dings höhe auffälligen mäuseschwanzähnlichen , frei vorstehend: Zipfel der Rinde unterscheidet. Solche Differenzen de äusseren Ge t MEER ie ndrosia iuberculas 0. aan, muss ich aus den in * früheren Mittheilung über Halisarca (diese Zeitschr., Bd. XXVIH, entwickelten Gründen für identisch mit a, lobularis, hmidt halten. ar Bo kkesichen a are von rres a t ‚selbst in Banden an auch nur ee a gelunden > Gattung Chondailla wurde im Jahre 41862 von Oscar Scamipr mit ‚beiden Species Chondrilla nucula und Chondrilla embolophora, ‚aus der Adria, begründet. Dazu kam noch hondrilla phyllodes, ©. Schmidt, von den Antillen 1870, ud Chondrilla australiensis, Garter, von Port Jakson 1873. Chondrilla embolophora ist dann, wie sehen oben erwähnt, len »Grundzügen einer Spongienfauna des atlantischen Gebie- Er A, dureh O, Scampr selbst als € eine »blosse V avietäts en. klären muss. durch ihre. DIAS ee Zus | une und durch den Fussandie Art, wie die aueh Sterne mit dreizackigen N an ich dienur ah einer a en. . N elförmig mit Längsreihen von Kaöpächen) wie sie übrigens Mk gr yo des, ©. Schmidt erscheint als eine ehenso wohl- = . Ihre glatte glänzende Oberfläche , ihre derb-elastische Gonsistenz ı M 1 ae 0 re Bihard Sehntan, bei Keiner bekanntön Gumminee vorkommt, von Carter aufgestell Gummina Wallichii, Carter, nicht ohne Weiteres in die Familie de Chondrosidae oder auch nur in die Gruppe ir Gummineen auf nehmen. ; Ich sehe mich aber durch meine oben mitgetheilten Befunde ge nöthigt, zu jenen drei Chondrillaarten noch zwei, nämlich Ghondrilla mixta aus dem rothen Meer, und Chondrilla distincta von Ponape als neue selbstsiändige Species hinzuzufügen, und hier der Vollständi keit halber näher zu characterisiren. Chondrilla mixta, n. sp. Leider stand mir von dieser Form nur ein einziges Exemplar Gebote. Dasselbe stellte eine blassgraue, braungefleckie Kruste vo 2—4 Mm. Dicke mit unregelmässig welliger aber glatter Oberfläche dar Es stammte aus dem rothen Meere, und war mir durch die gütige Ver mittelung des Herrn Dr. von MArENZELLER aus dem Wiener Hofnatur liencabinette zur Untersuchung überlassen. An senkrechten Durch schnitten der Kruste grenzt sich die 0,1 Mm. dicke faserige Rinde deut- lich von dem inneren Theile, dem Marke, ab. Auf der Grenze beide findet sich nämlich ein netzartig anastomosirendes System von paral der Oberfläche verlaufenden, ziemlich weiten Wassercanälen, in welche einerseits die zahlreichen feinen Porencanäle der Rinde von aussen he senkrecht einmünden, von dem andrerseits hier und da einzelne grösser Röhren rechtwinklig nach innen in die Markmasse hineinführen, u hier in ähnlicher Weise sich zu vertheilen wie bei Chondrilla nucula Auch findet sich in Betreff des histiologischen Baues des Weichkörper: keine erliebliche Abweichung von der Chondrilla nucula. Dagegen trit der wesentliche Unterschied beider Arten in den Kieselbildungen deu lich hervor, und es ist als der specifische Character der Ghondrilla mixt der bereits erwähnte Umstand hinzustellen, dass in der Rinde neb vielen Zackenkugeln auch zahlreiche Kieselsterne, in dem Marke ab neben den an Zahl überwiegenden Sternen auch Zackenkugeln ver- schiedener Grösse vorkommen. 'Ghondrilla distincta, n. sp. | Auf einer grossen Hornspongie von Ponape, welche mir von H Kaufmann Goperroy in Hamburg zur Ansicht gütigst überlassen v fanden sich einige kleine dunkelbraunschwarze oder bienlichsehieaig unregelmässig höckerige Krusten von 5—8 Mm. Höhe, welche e»} = + fa) u ca S [= =} = 03 & ==; = Se {ar} ae} [= & = I = = = = eP = = [g>) = =; u = yeui = = =} ==) 93 u D Er} [2 = = S = a preis =. AR "Noch auffallender als bei Chendriis mixtä zeigte sich hier die nur , Mm. dieke schwärzliche Rinde durch ein weites, der Oberiläche allel ziehendes Lakunensystem von der dunkelgrauen Markmasse eschieden. An der auch hier mit einer dünnen hyalinen Grenzschicht versehenen äussersten Oberfläche der Rinde lassen sich zahlreiche ichartige, feine Poren in derselben regelmässigen Anordnung wie bei ; übrigen Chondrillen erkennen. Von diesen Poren aus ziehen zahl- iche Canälchen, senkrecht die faserige Rinde durchsetzend, nach inen, um in das erst erwähnte Lakunennetz zwischen Rinde od Mark inzumünden. Auch die von diesem Gefässnetze hier und da nach innen egen die Markmasse vordringenden Oanäle erscheinen etwas weiter als e entsprechenden der Chondrilla nucula und zeigen ebenso wie die an anderen Seite der Markplatten gelegenen abführenden Canäle grosse ‘Ne gung zum Anastomosiren. Im Uebrigen finde ich den Bau des ‘ Weichkörpers nicht wesentlich abweichend von dem für Ghondrilla ıcula oben beschriebenen. | . Als Hauptcharacter der neuen Aut sielle ich die strenge locale Son- ung der beiden Formen von Kieseikörpern hin. Während in der inde nur Zackenkugeln gefunden werden, kommen im®Mark :benso reichlich) nur langstrahlige ee aber keine kenkugeln vor. eich hlien en und die a m Marke wie in der Rinde zerstreut liegenden, nur in den Papillen ,,.———.. nn... 120.5 und Randkrausen der Oscula büschel- oder strahlenartig angeordne stecknadelförmigen oder einfach stumpf-spitzen Kieselnadeln. Wenn ich nun unter diesen Umständen wohl geneigt bin, die Gat- tung Oseulina noch mit in die aus Chondrosia und Chondrilla gebilde Familie der Chondrosidae aufzunehmen, so kann dies doch nic ohne Weiteres mit der von Oscar Scsmipr ebenfalls den Guminineer zugerechneten Gattung Golumnitis, O. Schmidt geschehen. Dies Gattung ist von Oscar Scnmipr im Jahre 1870 nach einer von den Antil- ien stammenden schwärzlichen Kruste mit fast regelmässig sechsseitigen Feldern der Oberfläche aufgestellt. Zwischen diesen sich als flache Polster vorwölbenden Facetten verlaufen, wie schon oben angegeben, an dem entwickelten Theile der Kruste Halbrinnen , deren Boden vor einer faserigen mit vielen Pigmentzellen durchsetzten Masse gebildet is während die so umrahmten Polster selbst vorzugsweise aus Faser- (Gallert-) Substanz, »in der Mitte aus einer amorphen Sarkodesub- stanz« bestehen, ausserdem aber säulenförmige Gruppen von steck nadelförmigen Nadeln über die Schwammoberfläche in Büscheln frei her vortreten lassen. A der Fasersubstanz der oberflächlichen Parka Fit Zelsuhscanz enthält.« Trotz dieser letzteren, allerdings eine gewisse Uebereinstintmu halten. Erstens stimmt die Natur der äusseren, sich wohl nicht als eine besondere, scharf gesonderte Rinde von dem Mark absetzenden Part da sie an gewissen Stellen sich als eine »amorphe Sarkodesubsta darstellt. Zweitens erinnert Golumnitis durch ihren ganzen Bau, be- sonders durch die Figuration der Oberfläche und die utscheil den “ Nadelbündeln vorkommenden Kieselsterne höchst auffallend an die ja auch mit einer Art Faserrindenschicht versehene Gattung Tethya, zumal an Tethya Iyneurium ; ein Umstand, auf en schon CARTER !) auf | merksam gemacht hat. , Die Gattung Gorticium hat (wie schon oben erwähnt wurde Oscar Scanipr selbst bereits aus der Nähe der Gummineen, zu welch er sie anfänglich gestellt hatte, entfernt), und zwar wegen der Gesta 8 a. Kieselkörper, durch Weiche sie sich den Ancorineen anreiht. 18 4) Annals of nat. hist. 1873. p. 27. 2) Grundzüge einer Spongienfauna des atlantischen Gebietes. 1876. p. 6%. j la se ich a FEN ‚der et Dar- ler Abtheilung der Gumminsen und speciell aus der # Harmilie‘ iondrosidae um so mehr für geboten, als ich hier die für die re > ein MREATURNE Faserrinde völlig ver ‚misse. en eine ee BE Decke R Ne Mark at er ausse- 1 / erfläche bildet, und mit den Wassercanälen in das an Geissel- , reiche Mark ‚selbst eindringt, zeigt eine ziemlich feste und us hyaline Grundsubstanz, welche mit vielen rundlichen. und ‚Zellen durchsetzt ist, aber durchaus nicht mit jenen diekten » verglichen werden kann, welche die Rinde und die äusse- z 2 lwandungen bei Ghondrosia ER Chondrilla zusammensetzen. — 6 tung Gellulophana Oscar Samminr's halteich nach Unter- en, welche ich an einem in der hiesigen Joanne: unssammlung tus gut eonservirlen Originalexemplare der Gellulophana pileata, widt,, sowie an lebenden, aus der Bai von Muggia stammenden PR | re SRH a icht für einen Schwamm , sondern fur. 1 je mit: det RR eniilisihch een wei ich twas durchscheinende Haupimasse des Körpers besieht aus Ye en Grundsubstanz, in eg sich er Ge- ) an niwöder de “ee sallortieon Gib dicht hg 0 : von demselben so weit zurückgezogen erscheint, dass noch ein schma mit heller Flüssigkeit erfüllter Raum zwischen er Röhrenwand und de 4. wegen Gewebe bleibt. I Innern, dieser anyen i Andoh SA en | AR, Se ar erkensweri } ist es auch, de die Zellen re ee | 'Gallerigewebes in der rnuliba Umgebung jener Röhren hä bedeutend vergrössert und mit körniger Masse oder ee | ni a erscheinen. a Sa Br 2 = Sn a Neridirneter und Fakes onen Sind ührieoas auch Sebi ae Öse, en in 1 dem aseeneh von CU lgauR en gesehen n ; finden. Dieseiben zeigen einen nord Theil, ee aus einen . grossen Kiemenkorbe und der seitlich daneben gelegenen Cloake be- steht, und einem hinteren Abschnitt, welcher den kurzen schling = rien Darm und die Genitalorgane enthält, Von diesem Hinterkörp ve geben kürzere und längere stolonenartige, röhrenförmige Fortsätze weiche den vorhin erwähnten Röhren so vollständig gleichen, dass n m a, wohl für identisch haljen darf. 4) Zweiter ae zu den Spongien’des adriat. Meeres. 1866 om der Ascidiennatur der Gellulophana sebwerlich ( ei he muss ich, wie schon früher ernine wurde, von h stellifica sagen, ‚von er mir das Originalexemplar auf 2 aus. der Göltinger Samm a 2 st zur ches en wurde. Auch hier konnte ich a ur von ae Be des eng: En s und be- nase a Nardo. Adria, en Neapel und ” Gallopagos.- Enno ne n 0: Schmidt ia FRA: Du Erklärung der Abbildungen. Tafel voL. Oberächenzeichnung einer ‚hellen Chondrosia veniformis. einen aa I re & yR2 ea, Abflupseanal von einer mässig, stark romentiten Chondrosi ve Vergrö H tie Per Ohöntnk ee Yerkreskk user. ‚da 2) Fig. 18. Senkrechter Durchschnitt durch den äussersten Theil des Marken, ine hondrosie saniforeaien Vergrösserung, BR rede u ds De k RR N ee PET, . N y - v # a Ki are rareı mu. N u ART. lum sulet: SR einem in . Sirkas rirlelen Pe Vergrössmung ER Fig. 48 und 44. Partien der Oberfläche einer Chondrilla mucula - Kruste ı verschieden gestalteten Osculis. Vergrösserung LE RA Sa A | ae ... 48. Oberfläche einer #Chenltrii ii SB BR Bi KÜRORNE nr IR rung 30/1. K NEE 1. Ber a: 16. Senkrechter Durghoghnitt aus. un, ‚äusseren Theil ( Binde u und Mark) iner Chondrilla nueula, mit einem Osculum, Vergrösserung ‚B0/A,, aM Bi E a Seukrechter Durchschnitt aus cd ‚Partın Rinde una PER 3 ng 800/1. je Ne . Pig. 49, a und b, Zackenkugeln , c—g, Kieselsterne aus einer Chond distineia. Vergrösserung 609/1. ee Von der Ghallenger-Expedition. Nachträge zu den Briefen an 6. Th. E. v. Siebold von R. v. Willemoes-Suhm. vi | Copenhagen, 29. October 1872. - Verehriester Herr Professor ! Das beiliegende Gesuch, das ich Sie bitte an seine Adresse einzu- ‘senden und zu befördern, wird Sie einigermassen erstaunen. Die Sache oe sol). Ich kam in Edinburgh zu Professor Wyvilie Thomson, | . welcher, nachdem derselbe eine Zeitlang mit mir gesprochen, mir sagte, er habe meine Arbeiten gelesen und schlage mir vor, da gerade eine | Vacans zu besetzen sei, die grosse Expedition, die England jetzt aus- 1" Ar A. Es wird nöthig sein, dass ich diesen an mich gerichteten Briefen des Herrn mw. Willemoes-Suhm als Einlertung folgende Erläuterungen voraussende. I. Ausser den für den Druck bestimmten und in den Jahrgängen dieser Zeit- v ‚schwift1873, 1874, 1875 und 4876 abgedruckten Challenger-Briefen (vid. Bd. XXIH— XXVI) hat R.v, Willemoes-Suhm während dieser Expedition mir noch viele Privat- ;riefe zukommen lassen, welche verschiedene interessante Mittheilungen über seine dieser Reise gemachten Erfahrungen enthalten, welche ich für so bedeutend raben bleiben müssten. Ich habe mich daher entschlossen, diese brieflichen eilungen zusammenzustellen und hier in chronologischer Reihenfolge den ern dieser Zeitschrift zur Kenntniss zu bringen. Auch aus diesem bieflichen chlass wird es von neuem fühlbar, welch’ klaren Blick für Naturerscheinungen b ‚dauert werden muss, dass es diesem hochbegabten jungen Naturforscher nicht int sein sollte, alle seine auf dieser Weltreise gemachten Erfahrungen der halte, dass ich es sehr bedauern würde, wenn dieselben in meiner Briefsammlung er Verstorbene gehabt hat, und wie sehr es immer wieder im höchsten Grade EX Briefean ©. Th. E. v. Siebold von R. v. Willemoes-Suhm. sendet, unter seiner Leitung mitzumachen. Ich bat um Bedenkzeit, d ich vorher erst wegen der Geylon- Angelegenheit mit Herrn Huxley reden müsse). Er meinte, ich solle doch nicht nach Geylon gehen, dies sei ja viel vortheilhafter für mich und er werde an Huxley schrei- ben, um ihm dies vorzustellen. Ich fuhr also nach London und sprach mit Huscley, der mich, Dank sei es Ihrem Briefe, mit ausgezeichneter Liebenswürdigkeit empfing. Derselbe meinte, mit Ceylon sei noch nichts abgemacht, da der Gouverneur noch nicht geantwortet hatte, und eine solche Gelegenheit, wie sie sich mir jetzt biete, dürfe ich nicht. aus-: schlagen. Ich sagte also ja und erbielt heute Nacht ein Telegramm, das mir meine amtliche Ernennung mittheilte. Dies ist das Skelei von der Sache. Ich erhalte ein grosses Arbeitszimmer an Bord des Ghatlenzen Alles frei und 2500 Fl. Gehalt-per Jahr. Was sagen Sie nun dazu? Ich denke und hoffe, Sie werden es nicht missbilligen. Wenn sich einem im Leben etwas Glückliches dar- bietet, muss man, scheint mir, zugreifen und nicht zaudern. Was nach der Expedition aus mir wird, weiss ich noch nicht, und Fi bitte ich deshalb heute um Urlaub, den mir als Privatdocenten der Senäh i der Universität in München wohl ertheilen wird. Mein Bruder in Manilla hat, wie ich höre, prachivolle Sachen für Sie auf den Philippinen sammeln lassen und bereits abgesandt 2). | | Am 20. September 1872 meldete R. v. Willemoes- Suhm den Seinigen nach 5 Rendsburg, dass das dänische Dampfschiff, mit weichem derselbe von Copenhagen aus am 3. September nach den Faer-Oeern gefahren war, um hier naturwissen- schaftliche Forschungen anzustellen, nun wieder nach Copenhagen zurückkehren würde, weshalb er seine Untersuchungen abbrechen müsse, um mit dieser Ge- legenheit gleichfalls wieder nach Copenhagen zu gelangen. Da dieses Schiff aber vorher noch nach Edinburgh fahren würde, um Kohlen einzunehmen, würde W. dort den berühmten Tiefsee-Fischer, Professor Wyville Thomson besuchen, worauf er sich sehr freue. Am 8. October 1872 befindet sich W. bereits auf der Fahrt nach Edinburgh und konnte schon am 10. October vor Edinburgh aus seine Ankunft da- selbst den Seinigen melden, dass er bereits einen Besuch bei dem Professor Wyville Thomson gemacht habe. ©. v. Siebold. 4) Diese Ceylon-Angelegenheit bezieht sich auf eine Anfrage, welche vor einiger Zeit (im Juni 4872) Herr Professor Huxley in London an W. gerichtet hatte und da- ‚bin lautete: ob derselbe wohl geneigt wäre, als Zeolog nach Ceylon zu gehen, ‚wo der Gouverneur für ein dort errichtetes Museum einen solchen wünsche. Herr 9, Willemoes-Suhm schien geneigt, eine solche Stellung im englischen Indien ei zunehmen und bat mich, Herrn Huxley einige Auskunft über seine Person mitz! ‚theilen, was denn auch von meiner Seite geschehen ist. 0. v. Siebold. j 2) In dieser Sendung, welche glücklich hier in München angelangt war, befa' sich unter vielen anderen interessanten Sachen ein prächtiges weibliches Exem des von mir in der hiesigen Sammlung bisher vermissten Birg usla Kun 0000 Yon der Challenger-Kxpedition. VII. Cx1 H.M. S. Challenger, Sheerness, 5. December 1872. Verehrtester Herr Professor ! \ Erst heute erhielt ich’Ihren Brief vom 26. November, in welchem w "ich die Anzeige finde, dass die Faeroeer-Sachen glücklich in München angekommen sind. Es thut mir sehr leid, dass ich Ihnen nicht bei der ;" Sortirung des Gesendeten habe behülflich sein können, denn als ich die '; Naturalien absandte, machte ich natürlich nur so viele Notizen an den I Gläsern, als nöthig war, um meinem Gedächtnisse und meinem Manu- 'skripte zu Hülfe zu kommen. So finden Sie natürlich Manches in un- verantwortlichem Zustande. Der Zahn mit Otion ist von Delphinus " globiceps, ebenso von dessen Flossen der Nenobalanus Globi- In eipitis Steensir., welcher letzere Ihnen wohl Freude gemacht haben ie wird. Das kleine Glas mit den Stichlingen etc. ist bei Torshayn aus den |" Süsswassertümpeln angefüllt worden. Hier auf dem Schiffe nahm ich bereits die Maasse zur Ausstatiung nd Möblirung meiner Gajüte und kehrte noch einmal nach London zu- (he und Fallen aller Art, eine Harpune- Kanone für Walfische. Ueber e Einrichtungen des Schiffes schreibe ich sonst nichts, da dieselben in glischen Zeitschrifien sehr genau beschrieben sind. Ich bin bereits rhältniss zu erwarten, was sehr angenehm ist, da wir ja fortwährend , verhältnissmässig engem Baum mit denselben zusammen sind. Meine izterer hat mir eine grosse Arbeit über Landplanarien aus Ceylon east. Heute war a von nn des a a und 4) Das wissenschaftliche Personal des Challenger war in der: Allgemein. Augs- er ran, Beilage zu Nr. 320, 15. November 1872 in folgender Weise aufge- ;: Die Challenger-Expedition zur Erforschung der Meere besteht ans der en von 2306 Tonnen »Challenger«, Commando: Gapitain Nares, wissenschaft- her Dirigent ist Professor Wywville Thomson, Chemiker Buchanan, Biologe Mosely, Schüler von Kolbe und Ludwig, Naturforscher Dr. v. Willemoes-Suhm, Assi- ‚Siebold’s, Dr. Murray, der Canada - Forscher, ka die Wirbelthiere, Mosely Hemoes- Suhm die niederen Thiere. oxn N Briefe, an 0. m. u Y Sichel u von 1 Wilenoes Sohm. ; Er H. M. 5: Ghallan Portugkäiscke Küste 4. Januar 1873. ‚Wir kreuzen nun schon seit fast 44 Tagen auf dem Wege nach Lissabon. Heftige Südweststürme machten die Fahrt im Anfang sehr unangenehm, dann aber ging es leidlich, obwohl langsam vorwärts, doch kamen wir mit unserem Laboratorium und der Bibliothek, deren specielle Fürsorge mir obliegt, in bessere Ordnung. Dann gab es auch ab und zu Thiere im feinen Netz, Sapphirina, Haeckel’s herrlicher Cope- pode, und Radiolarien, Rippenquallen, sowie Pteropoden (lebende Hyalaea). Vorgestern wurde in 1400 Faden geschleppneizt, das Auf- ziehen mit Dampf aus dieser Tiefe dauerte zwei Stunden. Wir erhielten herrliche Seesterne, auch Sternoptyx, jenen sonderbaren kleinen Fisch 4 und heute Chauliodus. Ich zeichnete gestern den ganzen Tag an einer R Annelide. Heute lieferte das Netz nur wenig, morgen hoffentlich mehr und übermorgen kehren wir in Lissabon ein, um uns etwas am Lande zu restauriren. BR | N | Das Leben am Bord ist Kusserst angenehm, und abgesehen von einigen kleinen Beschränkungen, die das Seeleben mit sich bringt, auch ganz bequem. In der Kost wird etwas zu viel Fleisch gereicht, sons bin ich sehr von den eulinarischen Künsten unseres Kochs erbaut. Wir frühstücken um 12, essen nach gethaner Arbeit um 6 Uhr; dann wird im Salon Thee geirunken, Bilder besehen, gelesen etc. Am Weihnachts- abend und gesiern haben sie englische Lieder gesungen und erstaunlie =) wenig getrunken. Mit den Lieutenants ist das Verhältniss übrigens das Beste; sie helfen uns bei jeder Arbeit, als gelte es auch fü sie Schätze zu finden und die Maschinerie des Schleppnetzes (welche formidabel ist) leiten der Gapitain und die wachthabenden Officiere fast allein. Meine sehr schwachen Seekrankheitsanfälle waren nach den ersten zwei sehr stürmischen Tagen vorüber — wohl auf Nimmer- wiederkehren. 2 a H.M. S. Challenger, auf der Fal i von Teneriffa nach St. Thomas, gegen Ende Februar 1873. Verehriester Herr Professor | Wir ee Madeira bei einsılacn Wind am 5. Februa: F un kamen schon am Morgen des 7. vor Santa Cruz auf Teneriffa ar . Stationen und Sondirungen wurden auf dieser kurzen Fahrı nicht gemacht, weil wir demnächst noch einmal desselben. Wegs ‚ko “ ‘ "Von der Challenger-Rxpedition. In, ie EXIH w in, ii jetzt den überaus günstigen Wind benutzen wollten. Die ' ganze Landschaft bei Santa Qruz hat. etwas Schrofles und Wildes und die Stadt, in der man neben den spanischen Ansiedlern manche schwarze Gesichter einherwandeln sieht, oft im Gefolge von Kameelen, die sie ‚hier vielfach als Lastthbiere benutzen, macht einen fremdartigen Ein-- - reizenden Funchal auf Schritt und Tritt zu finden ist, hat hier nur sehr | wenig zur Verschönerung derselben gethan. Ich besuchie hier Mr. Berthelot, den französischen Gonsul und wohlbekannten Autor der | Histoire naturelle des iles Ganaries (par Webb ei Bertheiot), und sah "bei ihm lebende Exemplare des in den Wäldern am Fusse des Pic nicht | seltenen Teydefinken (Fringilla teydea) sowie ausser wilden Ganarien - ‚bekannten Wüstenfinken von Gran Canaria. Auch die Cactuspflanzungen, in denen unter einem Ueberzug von Mousseline die Gochenillelaus hier üppig gedeiht, besuchte ich, nahm im Uebrigen aber an einem Ausfluge in die Berge, den Mosel Ye, Warn y und Buchanan unternahmen nicht | Theil, weil Professor Thomson und ich während dieser Zeit in der Nähe ‘ der Inseln zu schleppnetzen beabsichtigten. Wir fuhren bei herrlich- HBomern und die ferner liegenden Inseln die herrlichste Aussicht. Es wurde erst verschiedentlich in 70 Faden geschleppnetzt, was uns schöne FE emplare einer Synapta und ausser vielen Mollusken auch die ersten enden Brachiopoden — u. A. Mejerlea truncata — einbrachte. Auch n ressanter waren mir die Anneliden , denn ausser u in ich. hier zwei kapnplare eines zolllangen hächst ng en zu den ER zu bieten scheint. An diese erinnern ie soliden Körperbedeekungen, der Mund, Schlundkopf und vielfach \ ss, hend. in den en feine Haarbersten zu je zwei "druck. Ihr Inneres ist schmutzig und europäische Qultur, die n dem ‚ wögeln auch Fringilla gitaginea, den aus Bolles Beschreibungen näher "stem Wetter rund um die Insel und hatten bald auf den Pic bald auf mehrere Exemplare eines Anceus fanden wir hier. — Sodann fuhren Bee! Darm auch die Abwesenheit von Eeschen in a ei 5: is eh ereint fast allein die PRONEUNNIUE anzeigen. Aber es fehlen . * x 6 IV 2 | Briefe an 10. Ih. E, v. Siebold v von uR. Y. Wilemoes ul Mm. ı meinsamen Canal mit einander verbunden zu sein. Gerade über 1 ien, bis sich mir bei unserer an Rückkehr ach den Canaren Gelegenheit bietet mehrere Exemplare des interessanten Thieres z untersuchen. Am 13. Februar lagen wir wieder vor Santa Cruz uud lichte ten am 4%. die Anker, um die Erforschung des atlantischen Meer . zwischen Teneriffa und St. Thomas zu beginnen. Es wurden von jetz an fast täglich Sondirungen und Temperaturbeobachtungen und all zwei Tage Züge mit dem Schleppnetz vorgenommen, Arbeiten, die eine Menge wichtiger physikalischer Verhältnisse und interessanter Thiere ans Licht brachten. Die grössie Tiefe, welche auf den '22 Stationen zwischen Teneriffa und St. Thomas gemessen wurde war 3150 Fade wo nur einige wenige Foraminiferen mehr gefunden wurden. Relativ höhere Thiere, in Röhren wohnende Änneliden aus der Gattung Myrio chele Migrn., wurden aus einer Tiefe von 2975 Faden, aus verschiede nen Tiefen wurden ferner eine sehr merkwürdige zwischen Sipuncula- .ceen und Priapulaceen stehende Gephyree, ein riesiger dem Hyaloneı verwandter Kieselschwamm und endlich ein grosser blinder Decapod, den ich Deidamia leptodaetyla genannt habe, heraufgebracht. Alle dies: Thiere wurden, soweit dies ihunlich war, von Professor Thomson un mir sofort näher untersucht, von Herrn Will sehr schön gezeichnet un ' sind Ihnen, wenn Sie diesen Brief erhalten, bereits aus Thomson’s B . richt an die Admiralität, der zum Theil wohl schon in Nature erschien ist, bekannt. Die Temperatur in den grossen Tiefen zwischen den Canaren und Westindien schwankte zwischen 1,3% C. und 2° C. Wege dieser, der gefundenen Tiefen, sowie der heraufgebrachien zahlreicheı Thiere verweise ich auf des Professors Bericht und will hier nur be- ‚merken, dass wir in der Nähe von Westindien auf einer nicht in jener Bericht mit eingeschlossenen Station, noch zwei blinde Decapoden er halten haben, von denen der eine eine zweite Species meines Gen 1 Deidamia (D. cruecifera), der andre, dessen eine Scheere colossal enl- wickelt ist, sich dem Genus Asiacus sehr nähert und von mir Zaleucus ‚villosus genannt wurde. Der letztere hat gar keine Spur von Aug auch nicht, wie der blinde Astacus aus der Kentuckyhöhle Stiele oh | Hefoipiteneld Apparat, sondern eine glatte freiliegende Stelle da, bei Astaciden die Augenstiele eingelenkt sind. Die Gattung Deidamis > wird wohl eine eigene Decapodenfamilie bilden müssen; ‚sie sl ht 2 ‚soweit ich > hier beurtheilen kann, den fossilen Eryonen uahene | Von der Challenger-Expedition. VI. CXKV end welchen lebenden Decapoden. Näheres auer ‚finden Sie m über blinde asedecanoden, welche ich demrach-t dem Drnck über geben werde. An der Oberfläche war der Fang mit dem feinen Netz natürlich "meistens nicht sehr ergiebig, denn Nachts, wo man am meisten Ober- " flächenthiere zu fangen pflegt, kamen wir Dank den Passatwinden so "schnell vorwärts, dass das Neiz nicht ausgeworfen werden konnte. In- dessen hatten wir doch verschiedene ziemlich windstille Nächte, wo der “Fang ein sehr reicher war, da ich denn namentlich unter den Crusta- ‚ceen manches sehr Schöne erhielt. Zunächst ein Pärchen der Typhiden- gattung Oxycephalus und zwar wahrscheinlich O. piscator M. Edw. (dessen Heimat bisher ungewiss war), das mich zu genauerem Studium ; ‚einlud. Oxycephalus ist bisher, wie es scheint, im Atlantischen Ocean noch nicht angetroffen worden. Sodann ausser der häufigen Phronima und der selteneren Phronimella ein zweites kleineres Exemplar jener im vorigen Brief erwähnten Thaumops pellucida mihi, woraus sich also er- giebt, dass diese schöne Hyperine ein Oberflächen- und nicht ein Tief- "seethier ist, was beim Fange des ersten Exemplars nicht bestimmt wer- ‚ den konnte. Dies zweite nun, leider etwas beschädigte Exemplar halte ‚ich für das Männchen des Thiers — aber lediglich deshalb, weil es in ' verschiedenen Puncten von dem erst gefangenen Weibchen abweicht ‘(ohne dass ich glauben könnte, es gehöre einer andern Art an), nicht weil ich entschieden männliche Gharactere daran entdeckt hätte. Es veicht nämlich von jenem nur durch das Fehlen des Ovars und der japilla genitalis neben dem Munde (es ist mir nicht möglich gewesen ‚dieHoden und deren Ausmündungsstelle zu entdecken) und dadurch ab, dass. das letzte F usspaar kein aufgetriehenes Endglied hat, sondern eben verläuft und wie die übrigen mit einer gebogenen Kralle endet. Die N gen Füsse sowie das erste Antennenpaar weichen nicht von denen Weibchens ab und von einem zweiten Antennenpaar ist ebenso- ig wie von Mandibeln eine Spur zu entdecken. Eine ausführlichere ociety vorgelegt und ein Auszug aus derselben in »Nature« veröffentlicht bachtungen während der uns bevorstehenden Querzüge durch den itlantischen Ocean zu vervollständigen. — Was die Copepoden an- ngt so kamen namentlich wieder schöne Sapphirinen zum Vorschein. us der Gattung Conycaeus habe ich die von Leuckari beschriebene | €. germanus fast täglich beobachtet. Ausser diesem kam aber ein andrer i ins Netz, der ungleich Dr tuerkensweriber ist. Es ist ee üft f. wissensch. Zus XXIX. Bd. a, rbeit begleitet mit zwei Tafeln ist über Thaumops bereits der Royal den. Wahrscheinlich aber werde ich noch Gelegenheit haben diese er die ich bei Gelegenheit mit andern Oberflächenkrustern publiciren werde. Von Krebslarven kamen die Phyllosomen, Squillidenlarven, un. » D) 2 . z ® N ‚ \ 4 ol Distem, das mir mit dem früher von mir beschriebenen appendieulaten feinen Netz gefangen. Versuche auch am Tage dieser Thiere habhaft zu "einem Schlage, denn jetzt kam eine an Individuen sehr zahlreiche Fauna . serlich angeklebt werden. Den Fisch selbst fanden wir a Innern des Nests, aber immer nur in sehr kleinen, wahrscheinlich jung ” Hapkıplaren , an ‚denen a Frage, durch welches Organ nu klebri im Körper, sondern erstrecken sich in einen stielförmigen Brustfortsa desselben, was dem Thiere ein sehr eigenthümliches Aussehen verleiht. ” Ich habe genaue Zeichnungen des Männchens und Weibchens angefertigt, Zo&as gar häufig in unsern Besitz und einmal auch eine kleine Larve, welche der von Anton Dohrn beschriebenen Elaphocaris nahe steht. Würmer waren im Obertllächenwasser im Ganzen selten: Alciope war ein paar Mal in mangelhaften Exemplaren und nur zweimal Tomopieris - vorhanden, letztere mit einem im Innern des Körpers schmarotzenden Distom , das in der Ostsee zwischen den Oberflächenthieren auf Raub ausgeht. nicht identisch zu sein scheint. Auch Insecten kamen häufig ins Netz und zwar marine Vettern unsers gemeinen Wassertreters aus der Gattung Halobates. Alle diese Thiere wurden, wie gesagt, meistens mit dem in windstillen Nächten hinter dem Schiff geschleppten werden waren niemals von sehr reichem Erfolge gekrönt. Und doch ” wurde bei jeder Station-— d.h. wenn sondirt oder geschleppnetzt wurde -—— ein Boot ausgesetzt, von dem aus mit zwei feinen Netzen und Hi mehreren Handwasserschaufeln gearbeitet wurde. Wir fingen da wohl Velella mit der an ihr schmarotzenden Janthina sowie Porpita un die schönen »Portuguese men of war« — Physalia. Auch grosse Meng von Meerqualstern, zusammengesetzte Radiolarien erhielten wir, abe auch diese gewöhnlich nur in fräher Morgen- oder später Nachmittags- stunde. Dies änderte sich allerdings, als wir in den Bereich des schwim- menden Seetangs, des vielbesprochenen Sargassomeers kamen, mi mit dem Tang in unsere Netze. Wir beobachteten die ersten Ballen in lat 2007’ N. and long. 52032’ W. und entdeckten zunächst in fast jeden der Ballen einen oder zwei kleine Fische aus der Gattung Antennariu (Chironectes). Bei näherer Besichtigung fanden wir dann, dass dies Ballen durch klebrige zähe Faden mit einander verbunden waren un auf diesen Faden fanden wir die Eier des Fisches, die also nicht wi bei andern nestbauenden Fischen ins Innere abgelegt sondern nur ä ol Von ‚der Ghallenger-Expedition. VI. | - EXxvH konnte. Ausserdem aber wimmelt es in einem solchen Ballen von andern Thieren: alle Oberflächen des Tangs sind mit Membraniporen bedeckt und zierliche kleine Plumularien finden sich in grössester Menge. lanarien sind hier beständige Gäste namentlich aber Crustaceen, unter denen der im ganzen Atlantischen Ocean auf festen Gegenständen vag ndirende Nautilograpsus minutus eine Hauptrolle spielt. Aare n eine grössere Krabbe, die ich noch nicht näher bestimmt habe und un- geheure Mengen einer Palaemonart, die indessen wahrscheinlich nur währ end des Tages sich im Tange aufhält und Nachts auf Raub aus- ‘geht. Auch Lepadiden und von diesen wieder sich nährende Nudibran- hier finden sich da, setzen sich aber noch lieber an Treibholz an, das ich Sanz von Lepas bedeckt gesehen habe. Das eigentliche Sargasso- ‚mieer erreichten wir übrigens auf der Reise nach St. Thomas noch nicht, dieses erst, nachdem wir Westindien verlassen hatten, in 390 5 N. d 65% 4’ W. seinen Anfang nahm. | H.M. S. Challenger, Caraibisches Meer, 6. März 1873. 'Verehrtester Herr Professor! - Wir nähern uns St. Thomas nach vierwöchentlicher Seefahrt, bei er wir 46 mal gedredgt haben und zwar in Tiefen von über 3000 den. Ich erlaube mir nun Ihnen einen kleinen Nachtrag zu einer er Arbeiten für die Zeitschrift zuzusenden und bemerke, dass ich nen nächsten » Brief« erst von den Bermudas oder New-York an Sie hicken ‚werde. Diese »Section« von Teneriffa nach St. Thomas | n Sie eingehend in »Nature« beschrieben und ich bemerke nur, dass r jenem grossen blinden Decapoden aus 41500 Faden, den ich Dei- ı leptodactyla genannt habe, gestern aus 500 Faden zwei weitere de Kruster zum Vorschein kamen, eine andere Deidamia und ein reide, der da, wo sonst die Augen sitzen, eine runde Lücke aufweist ‚, was Form der Scheeren und des Cephalothorax anbelangt, das heuerlichste leistet, das ich je gesehen. H.M. S. Challenger, Bermudas Inseln, | 34. Mai 1873. : rhnanliden. Boltenia ete. In Halilan: besuchte es “ 9% ige Stoff abgesondert werde, bisher nicht entschieden wer- Me WERD se DT ES n ternen und hässlichen Halifax nur wenig Freude, litten sehr während Oleanderhecken umsäumt und dazwischen üppige Gruppen von Pal- \ “ zwischen mit schönen Tropfsteingebilden. Bei der Haupistadt Hamilton exvm 5 n “ u Al. Maas von Mn a mit en wir unsere Sch ‚geündlich besprachen. Im Uebrigen hatten wir an dem kalten, nücl - der drei Wochen an der ungewohnten Kälte und ind jetzt doppelt ver- a gnügt wieder in dem sonnendurchwärmten Süden zu sein. | Bermudas ist in gewisser Beziehung eine herrliche Insel. ‚Die Hügel sind von Juniperus dicht "besetzt, alle Wege von herrlichen mettos (Chamaerops), Citronenbäumen, Bananias ete. An der Südseite "schroffe Felsen, auf dem ein enormer Grapsus umherläuft, und in dessen Löchern han von Phaeton aethereus brüten. Viele Höhlen da- (von der leider die Dockyards, an denen wir liegen, weit entfernt sind) ist eine schöne Bucht mit einem Mangrovewald, dessen auffallend ver- wachsene über das Wasser hervorragende Wurzeln ein befremdliches Bild liefern. Dazwischen sind viele Löcher, in denen Erdkrabben hausen, die man nicht selten hoch in die Mangrovebäume hinauflaufen sieht. Ich will auf diese Krabben noch besonders los, da sie schätzens- werthe Objecte sind und ich über ihre Athmung nicht im Klaren bin. -An der Küste habe ich auch eine Nebalia entdeckt, deren g ich da noch aulzufinden hoffe. Die Fauna ist ebenso wie die Flora ein Gemisch west- indischer und Südstaaten-Organismen, der Insel eigenthümlich ist nur sehr Weniges. Im Ganzen ist die Mannigfaltigkeit nicht eine sehr grosse, und namentlich auffallend ist die verhältnissmässig kleine Zahl der in St. Thomas so sehr hervortreienden Insecten. Riesige Skolopendern findet man auch hier. In der Nähe der Häuser, oft in den grossen Cac- wus und Aloes findet sich eine Polistesart mit dem der europäischen Art ‚ähnlichen Nest (P. pallipes). Man nennt sie hier wie in St. Thomas Jack Spaviard. h H. M.S. Challenger, Bermudas, 7. Juni 4873. Verehrtester Herr Professor ! Am 34. Mai habe ich einen längeren Brief an Sie abgesandt, den Sie inzwischen wohl erhalten haben. Ich habe indessen schon wieder Verschiedenes auf dem Herzen, das ich schon jetzt mitiheile, da w wieder im Begriff stehen vier Wochen zwischen Himmel und Meer zu leben und dann nach den Azoren kommen, wo die Postverbindung a nicht Snzenı sein dürfte. < “ | nee VL x \ CXIX .: x 3 ‚sehenen Thier a verschieden zu sein scheint. Ich war wieder nach ME ksabben, die mich sehr anziehen, zu 1 siudleren und Besen dabei umliegenden Steine, unter denen mir weisse schleimige Thiere auf- len, die einen Rüssel ausschossen und jene gewissen gleitenden Be- sungen hatten, die mich sofort orientirten. Ich sammelte viele, die h mit einem sie enthaltenden Vivarium gründlich zu beschäftigen. ie mögen diese Erdnemertinen sich nur fortpflanzen! wahrscheinlich ie Ben ohne een immerhin aber bleibt es anni. — Ueber die Landkrabben ubhicire ich wohl selegänflick Sie würden Ihre grösste Freude an ihnen haben, wenn Sie n, wie die grossen schwarzen Burschen mit ihren stächlichen gelb- { En. .. und von der Seite die abenteuerlichen Mangrove- ‚H.M. S. Challenger, vor den ÜCrozetinseln, 2. Januar 1874. der von meinem mit vier Augen, Wimpern und res Stileis ver-. Ni ses lieh lee da weder Landmesser ı noch Naturforscher a EZ EETEE EENEÄENERTI ne dort a ns a denn in diesen Breiten ist zehn Es eins zu | wetien, dass das ER, neblichte Wetter es verhindert. So musst unserer Ankunft ist es nur einigen Seehundsfahrern gelungen , diese wüsten Berginseln zu besuchen. Als wir zwischen Prince Edward und Marion kamen, deren hohe schneebedeckten Gipfel uns schon von Wei- tem sichtbar gewesen, hatte sich der Wind völlig gelegt und ein schöner sonniger Morgen alle Spuren des Nebels verscheucht. Wir näherten uns also der geschütziesten Seite der grösseren (Marion-) Insel, wo eine kleine Bucht einen leidlichen Landungsplatz zu bieten schien. Das Land | fällt in grünen, mit Basen bekleideten Terrassen allmälig zur See ab; 2 am Ufer schroffe Felsen. In der Bucht hatte das Landen keine Sc rigkeiten und bald waren zwei Bootsladungen voll am Land. Hier bot sich ein ausserordentliches Schauspiel dar, wie man es nur in solchen, von Menschen fast nie betretenen Inseln erwarten kann: im weichen Grase, dicht am Ufer lag, ruhig sich sonnend, ein grosses Weibchen des Seeelephanten, während ganze Schaaren von Königspinguinen uns erstaunt ansahen, und langsam von dannen watschelten. Das Allerson- derbarste stand uns am nächsten. Als nämlich der Capitän dicht vor mir ausgesliegen , sah ich einen grossen Vogel, gross wie eine Henne, und ganz so umbertrippelnd, unter den lächerlichsten Geberden sich den Landenden nahen, und zwar so dicht, dass man ihn fast streicheln konnte. Dies war für mich ein sehr ergötzliches Schauspiel, und von den arktischen Thieren dasjenige, auf welches ich mich besonders ge- freut. Ich kannte es wohl; es ist Chionis minor und bisher nur in wenigen Exemplaren von den Seehundsfängern nach Europa gehr acht worden, schneeweiss, dick, am Schnabel schwarze Auswüchse, und schwarze Hautwarzen am innern Flügelbug. Kurze schwarze Hühnenn R füsse, und bei alledem dem Skelet nach doch kein Huhn, sondern den ' Regenpfeifern am nächsten stehend. Ich liess mir für die Sebelephanit | und Pinguine wenig Zeit, sondern stürzte mit meinem vom Cap mitge- nommenen Kafler am Ufer entlang, um die weissen Vögel zu beobachien und todt zu schlagen. Sie können zwar ganz gut fliegen, d. h. von einem Fels zum anderen, ihun es aber nur nach mehreren Schüssen. Komm man an ein noch unbeheiligtes Paar, so nähern sie sich, und beseh neugierig die fremde Gestalt. So muss sich einst der jete ausgestorbe Dodo, Didus inepius, an den Ufern der. Maskaremen benommei hoben und auch diese weissen Vögel schützt wohl nur die Unnahbar- keit. ihrer Heimath vor rascher ' Nerklenng ‚Sie brilen in er Rasen unterminirt, und an diesen Stellen wächst Pringlea anti- corbutica, der berühmte antarktische Kehl, den (ook zuersi auf die in ausserordentlichen Massen die Insel bedeckten, wurde mir ein seltsamer Anblick. Ein junger Albaiross sass wie ein grosses Kalb vor mir und gloizte mich mit seinen grossen Augen starr vor Schreck an. "Ueber die Hügel schauend, fand ich Junge wie Alte, die aus der Ferne "wie weisse Meilsieine aussahen, über den grünen Rasen vertheilt. Es ist wirklich ein unglaublich grosser Kerl(Diomedea exulans), 12 Fuss in der Spannweite der Flügel, blendend weiss, schwarz an den Flügeln. Da sie nur langsam laufen und bei ihren langen Flügeln erst nach grossem Anlauf auffliegen können, versuchen sie gar nicht zu entfliehen, sondern bleiben, nur mit dem Schnabel klappend, ruhig sitzen. Sie wachen sich einen Kleinen runden en, auf dem sie vor Nässe j En ser ihre a, T lese volalhonen malen zu. oe - Meine Hauptaufgabe auf der Insel waren eigentlich nicht die Vögel dern die niedern Landthiere, Schnecken, Insecten, Würmer und een ee für die u ee Bee der Be Abhängen der Felsen und hier sammelnd war ich fortwährend den ngriffen der grossen antarctischen en ausgesetzt, die dort CXXE - Raubmöven, Scharben, sowie die dreierlei Arten Pinguine betrachtete, innen. Natürlich sind sie nur spärlich vertreten, aber was da ist, ch at ee Das Heide, na sich ler En an er dredgten, und in dem grossen Fischnetz mehr Dinge als je zuvor er- HSHR Ä EXXU : Briefe an Ü. Th. R V. Siebold von Ri v . Wilemoes-Suhm. ir nur auf der Höhe schneiden kalt, ebenso im "Boot. Im Schiff ist: | recht kalt, in meiner Gabine aber stähs 69° Fahr., wobei sich ı mein red- seliger Papagei sehr wohl befindet: | a Der 27. Dec. 1873 brachte Nebel, und so wurde lieber nicht auf der kleineren Insel gelandet, sondern debeitt weiter gefahren; von da hierher (Crozet-Inseln) sind nur 600 Meilen, die wir schnell zurück- legten, wobei wir zweimal in tiefem Wasser von 1375 und 1600 Faden hielten, u. A. eine fast zwei Fuss im Durchmesser grosse Seespinne (Nymphon), die grosse grönländische Seefeder (Umbellularia), neue gestielte und ungestielte Crinoiden sowie eine Menge merkwürdiger Fische, Muscheln, Krebse u. s. w. Unter den Krebsen befanden sich eine 15 Mm. lange Cypridinide, ein gigantischer Iphimedia- artiger Amphipode und mehrere Arien und Genera von Schizo- poden, darunter meine Gattung Petalophthalmus, welche statt “= ‚der Augen runde Platten auf Stielen trägt und deren Gephalothorax nicht an den Brusisegmenten festgewachsen ist. Also endlich wieder etwas, was nicht nur neu, denn das ist fast Alles, sondern auch für die 'thierische Morphologie im höchsten Grade lehrreich ist. Dieses Dredgen war auch sonst noch sehr wichtig, indem sich da- mit herausstellte, dass in der Tieisee der arktischen Gegenden im Gros- sen und Ganzen dieselbe Fauna vorhanden ist, wie in der Tiefsee der Tropen. Ich fand so manchen lieben Bekannten von der Küste West- Afrikas und von jenen glänzenden Tiefsee-Plätzen in der Breite von Pernambucco. Vermuthet hatten wir es zwar, aber gewusst nicht, und jetzt wird es wohl darauf hinauskommen, dass es auf der ganzen Erde nur eine continuirliche zusammenhängende Fauna giebt. Leider ist das Zeichnen jetzt schwierig, wir müssen so oft unser Fenster verbarrica- '.diren, und haben dann nur Licht von oben durch die skylighis; an solchen Tagen verfertige ich dann Massen mikroskopischer Präparate. Im Workroom ist es jetzt so kalt, dass die Finger förmlich erstarren be | feinerem Zeichnen. Kerguelenland, 26. Januar 4874. Auf den Crozets konnten wir nicht landen. Drei Tage trieben wir uns in der Nähe der Inseln bei Nebel und Sturm umher. Am vierten Tage klärte sich das Wetter etwas auf, wir näherten uns Possession island, und versuchten in den Hafen der furchtbar schroff abfallenden Felsinsel einzulaufen, aber vergebens und so setzten wir dann Sege hierher, wohin uns der Nordwest in drei Tagen trieb. An der Nordo ; » Von der Challenger-Expedition. VIIL M GXXIH \ ieser grossen Insel, die 90 Meilen lang und 40 Meilen breit ist, liegt kleiner Hafen, hrletinas‘ harbour, wo Ross’ Schiffe, Erebus | ror einst sinterien und Dr. Hooker das, was über Kerguelen Von den Walfischfängern wird sie seit 30 Jahren besucht; augenblick- h sind von einer Gesellschaft drei Schiffe hier mit einem einzelnen Vhaler, welche die verschiedenen Häfen an den geschützten Seiten sehr genau kennen, ja, viel genauer als man das nach der sehr vagen Admiralitätskarte vermuthen sollte. „ Christmas harbour ist am Eingang ohngefähr eine Meile breit, und jurch einen riesigen, durchbrochenen Fels ausgezeichnet. An den ten fallen die etwa 1400 Fuss hohen Felsen in Terrassen, die von Moos und Azorellarasen gebildet werden, ziemlich steil ab. Im Grunde ;er befindet sich niedriges Land, durchrieselt von einem Bach, an dem | unserer ersten Ankunft drei Seeelephanten lagen, während viele, Önigspinguine erstaunt umherstanden. An den Abhängen wächst der ereits genannte antarktische Kohl, ein dieser Insel eigenthümliches Ge- | müse, in grosser Menge, einzeln auch auf den steinigen Halden im In- ern; von ihm ernährt sich eine kleine Enie, der Krickente ähnlich, die j) n schmackhaft und in Massen vorhanden ist. Die sporting parties schossen davon zum lunch und dinner. Auch sonst wimmelt es von ' Cormorane sitzen auf den Felsen in grosser Anzahl; schöne en, eine Seeschwalbe, kleine Albatrosse und Riesenstur nvoßel sieht man überall in unzähligen Schwärmen. Ich ging längs des Strandes arten am, die einen infernalischen Lärm vollführten. Im tiefen Schlaf in Seeleopard, ein hier schr häufiges unschuldiges Thier. Hinter ersten ansteigenden Hügel liegt ein ziemlich grosser Teich, voll- ’mmen todt, kein einziges Insect im Wasser. Geht man noch einen elrücken weiter, so kommt man zu einer anderen Meeresbucht, zu die Felsen viel schroffer abfallen als am Christmas harbour, und ganz init Pinguinen bedeckt. Wir waren alle am Lande, theils B sammelnd und ich daneben Insecten einpackend. Es Enden sich hier sehr eigenthümliche flügellose Mücken und Fliegen, die auf Kohl leben, ebenso eine flügellose Motte und ein flügelloser k er. Nur eine einzige kleine Landschnecke lebt hier und ausser | gen Gegenden eingeführten Ratten und Mäuse kein einziges Land- “ ei der gänzlichen Abwesenheit von Bäumen und Gesträuch, von Se ‚und Wasser-Insecten en die ganze grosse Insel al sehr ei _ einer Schooner hier lag, ilır Gelmagazin haben. Die Mannschaft bestanı SEERKIN Briefe an 0. "Eh, E.y, Siebold von R. vs Wiltemoes-Suhm, ER | | die Faer-Oeer, Hasmenzlich die einzelnen, abgerissenen Helhas auch 1 basallische Struetur der Felsen ist die gleiche. Man findet Lager foss ler Holzes in den verschiedensten Zuständen bis zur vollständigen Verko lung. Wir nahmen davon mit, werden aber. die Kohlenlager, die Petr j leumquellen, die heissen Brunnen und den Vulkan, von dem die Wal ‚fischfänger sprachen , unbesucht lassen, da sie an der Wetterseite d iusel liegen, die selbst im Sommer äusserst gefährlich ist. in Christmas harbour blieben wir nur einen Tag und fuhren da nach einem anderen Hafen, Betsy’s Cove, einer weniger romantische aber sehr geschützten Bucht, wo die Walfischfänger ihr Hauptiquart haben. Sie wurde von uns genau durchforscht, weil man daran dachte die »Venus transit Expedition« hierher zu dirigiren. Am Abend unsere: Ankunft lief ein Walfischfängerschooner ein, dessen Capitain und firs mate uns werthvolle Aufschlüsse über ‚diese Insel, sowie über Herd- island gaben, wo einige ihrer Leute zum Seeelephantenfang zurückge- blieben waren. Ich ging am nächsten Tag an Bord des Schooners und) besah mir die Walbüchse mit explodirenden Geschossen, die ich noch nicht kannte. Der Gapitain gab uns eine, zwar rohe, er sehr instruc tive Karte der Insel, mit ihren vortrefflichen Häfen, in die die Whaler sobald schlechtes Wetter im Anzuge, einlaufen. Zwischen Kerguelen und Macdonald Islanı 3. Februar 1874. Nach viertägigem Aufenthalt in Betsy’s Cove fuhren wir weil südlich, in den Royal Sound, einem grossen inselreichen Hafen ei Ringsumher auf dem Festland hohe zum Theil mit Schnee bedeck Berge, auch alle Inseln gebirgig, von deren Höhen man ein prachtvol Panorama hat, Es wurde der Hafen untersucht und eine der grösser Inseln mit 500’ hohem Pik Suhms Island getauft. Der ganze Hafen un { die umliegenden Berge erhielten Ghallenger-Namen. Ich ging auf d nächstliegende Insel, wo Gräber einiger Walfischfönger durch weissg tünchte Bretter mit-roher Inschrift bezeichnet sind, und fand da et zolllange flügellose Rüsselkäfer, die ich bisher noch nicht erhalten hat besuchte dann Nachmittags ein anderes Eiland, wo die Whaler, de aus sehr jungen Portugiesen, die von den Gapverden geholt werde wo sie, um dem Militärdienst zu entgehen, sich in Menge anbiet Wüssten sie, wohin man sie führte, würden sie doch wohl die Hei ma _ vorziehen, wo sie wenigstens Sonne und ihre Sprache behielten. F armen iu leiden hier schrecklich, obgleich sie bei ihrem Hk Und neh { ini er . der es Yu... | UXXV a Uebrigens bot mir diese Insel wenig Bemerkenswerithes. Wir an- en am nächsten Tage weiter draussen im Sund, und fuhren dann _ Greenland-harbour, dem nächsten Fjord. Von dort versuchten » die Position des Südcaps zu fixiren, was wegen Nebel erst später ng. Wir fuhren deshalb gleich ab, um nack Christmas harbour zu- en ‚und dort in einer Blechkiste Insinuehionen für ‚die, in En Mehrere Tage mussien wir uns a ohne as önnen im Nebel umhertreiben (wie gerade auch in diesem Moment), ı näherten wir uns wieder der Küste, in verschiedenen Häfen ein- nd, Inseeten sammelnd, Enten schiessend, welche letziere während Wochen uns wirklich von grossem Nutzen gewesen sind. Vor ‚Crustaceen Tanais mit copepoden-artigen Bruisäcken statt der sonst n, die ich unter dem Namen Petalophthalmus beschrieben habe, ‚gelerni hatte. Da gab es denn sehr viel zu thun, und keine Zeit ‚Schönheiten der felsigen Küste zu achten, an deren Buchten und ; wir langsam vorüber dampften. Abends lagen wir wieder un- a alligen Helsem, im Bienen Gheiskutas HRTBOUR und hörten Adlkch. kl ir: di Tag auf Ken on Ich ging nad ns ; Land, um einige flüg Bellise Guliciden zu ansem, die hier ee. EN eine hen ae Mokte. von diene im, die ‚Pinguin-Golonien und vergiftete mit Cyankali die andenen Lamellen, Serolis, der trilobitenartige Isopod, und Praniza- 1. schon Hooker gesammelt. Der Professor Thomson begab sich pfen designirten Thiere, Buchanan sammelte Kohlen, die | 0 vorkommen und Re Achat heim. Alles wurde in die 5 ex Boote gepackt, und nachdem diese gehisst waren, bewegte sich dei . Challenger langsam aus der Bucht, die immer den Ausgangspunct der ‘an einem Tage 45, an einem anderen Tage 20 der kostbaren Pelzrob- "gänzlich unnahbar erscheinen. Dreissig Meilen weiter nach Osten liegt Insel« genannten Gruppe. Diese wurde in den fünfziger Jahren von Einige Leute in England meinten auch, es würde eine gute astro- mal die Sache anzusehen, um gründlich von dieser Idee geheilt zı . sollen, fallen solche nach allen Seiten ab, schroff bis ins ei al EXXV .- Briefe an 6. Th, EN Siehold von R. v. Willemoes-Suhm. Kerguelen-Untersuchungen bilden ein, | Unsere Walfischfänger trafen wir noch mehrmals. Sie schlugen 0 ben. Einmal fand ich an einer wüsten Felsecke einen hohen ausgedehn- ten Cormoranhorst und unten brütende Möven und Pärchen jener weissen Vögel (Chionis), deren ich in Marion-Island beobachtet hatte. Von diesen erhielt ich in Kerguelen nicht nur den Embryo, son- dern auch eben ausgeschlüpfte Junge. Diese besassen noch keine Scheide auf dem Schnabel, mithin ist dieselbe ein secundäres, offenbar spät erworbenes Organ. 2 Jetzt befinden wir uns halbwegs nach Macdonald, fanden heute nur 150 Faden Tiefe und dredgien eine Menge grosser Terebrateln und Rhvnchonellen sowie viele Glasschwämme und langgestielte schöne fuss- lange Ascidien. Auch grosse Aphroditen, Siphonostomen, kleine Sipun- culiden und Olymenen sind hier sehr gemein. Im Auftrieb zeigten sich heute Abend wieder sehr grosse Tomopteriden. N Zwischen Macdonald Island und Wilkes Antarctic Continent, 8. Februar 4874. Erst am Morgen des 6. Februar, nachdem wir uns fast eine Woche im Nebel umhergetrieben hatten, kömen die Macdonaldfelsen in Sicht. e Es sind schroff zerklüftete, ohngefähr 400-—500’ hohe Basaltgebilde mit zwei detachirten Felsen, die bei der gegen sie anstürmenden Brandung Heard Island, die grösste Insel der auf Karten gewöhnlich »Macdonald einem amerikanischen Capitain zuerst und gleich darauf von Anderen gesehen, worauf die Walfischfänger dort sofort eine Station zum See- elephantenschlagen errichteten. Karten davon giebt es gar nicht, und ein officieller Besuch eines surveying ship hat noch nie stattgefunden, weshaib die Admiralty uns besonders empfahl, diese Inseln zu berühren, nomische Station abgeben ; diesen wäre nur zu rathen, sich selbst ein- werden. Heard Island bildet den nördlichsten Punct des mit Gletschert bedeckten Landes, denn von den Berggipfeln, die 7000 Fuss hoch St Von der Challenger-Erpedition. VII, ya CXXVI | ; ‚nicht ve rein weiss, wie andere Gletscher, sondern schmutzig weiss, was den Anblick in der Nähe sehr beeinträchtigt, wahrscheinlich von | "Moränenschutt herrührend. Die beiden Enden der Insel sind eisfreie, \ kahle und zerrissene Felsen, mit einzelnen grünen Stellen bedeckt, an f denen unsere Botaniker ausser dem Kohl noch vier andere Kerguelen- landpflanzen fanden. Die kleine Bucht, Corinthian Harbour, wo die "Whaler ankern und ihre Vorräthe haben, ist ein schlechter Ankerplat, "weil er fast offen. Dennoch versuchten wir es und lagen eine Nacht über ziemlich ruhig dort. Der Gapitain ging mit Mosely und Buchanan ‚ans Land, wo sie einen der Gletscher besahen und die trostlose Be- FE haftnbeit des Orts constatirten, auch mit dort stationirten Whalern "eine Unterredung hatten. Es war noch Glück beim Landen, da gewöhn- ‚lich von drei Tagen nur einer zu benutzen ist. Die Whaler schüren ihr ‘Feuer mit Pinguinshäuten. Vögel giebt es natürlich in Menge. Sonst "ist aber nichts dort auszurichten, zumal die Sondirungen ergaben, dass “zwischen hier und Kerguelen nur 150 Faden Tiefe sich findet, Heard Island also, wie auch die Fauna lehrt, nur als ein detachirter Fels von | Kerguelen oschen ist. i Wir fuhren schon am nächsten Morgen früh wieder ab, dredgien "in der Nähe der Inseln, wobei Psolus, eine Holothurie mit Brutraum unter der gehobenen Rückenhaut, mit . sen darin, im übrigen aber die | alten Kerguelensachen, prachtvolle roihe Medusenhäupter (Euryale) und ganz unverletzte Brisingas gefunden wurden, sonst gar keine höhe- 1 ren Krebse, auch Serolis nicht. Gestern, gegen Mittag, setzten wir die Segel ch Süden, kamen in frischen Wind, der in der Nacht aber I zum ärgsten Sturm usrlete, und uns sehaukähe wie nie zuvor. In ; meiner Cabine war alles fest, aber im Laboraiorium flogen mehrere bott- les umher, die mich speciell interessirten. Es ist merkwürdig, was | Alles bei solchen Gelegenheiten anfängt zu fliegen. Temperatur des " Oberwassers war heute 35° Fahrh., ungefähr 4° R. (mitten im antark- tischen Sommer), auch befinden wir uns heute 752 Meilen nördlich von ‚der »supposed isebarrier« und erwarten wir täglich Eisberge zu sehen. Bis dahin jagen wir nach Süden. Ende Februar müssen wir wieder | fort. Noch fünf Wochen dauert es, bis wir wieder unter Menschen | kommen. | Auf der Fahrt nach Melbourne, 58. Breitegrad, Sonntag, A. März 1874. Die antarktische a ist nun need wir fahren ‚bei starkem nissmässig schnell zur Eisbarriere. Wir fanden die ersten Eisberge au Zinnen und Thürmen, mit Erkern und Schiessscharten. In ihren Höhlen, ‚ CRxvI Briefe an 6 Mh. E. v. Sieboi u N mehr gesehen, ind hoffen in 1% Tagen in Melbourne zu sein. SAdeh, bein Hinunterfahren hatten wir recht günstigen Wind und kamen verhält- dem 60. Breitgrade, und von da bis zu 66° 40’ dem südlichsten Puncte (long. 78. 22 0.), den wir erreichten, nahmen sie fortwährend an Zahl zu, endlich uns von allen Seiten zu mehr als hundert umringend. Bald gleichen sie flachen, einförmigen Rishöhlen, bald herrlichen Burgen mit in welche die See brausend hineinfährt, spiegelt sich das kteprliehäteN Blau, und alle Schattirungen von Blau ind Grün sieht man in ihren bald grösseren bald kleineren Löchern. Ihr Fundament, d. h. der unter dem Wasser liegende Theil, ist von diesem zu Pfeilern auf das Schönste abgerundet. Ihr oberer Theil zeigt oft gerade Schichtung, wenn der plattenförmige Berg noch keine Schicksale erlitten, oder gerade und. schiefe Richtung nebeneinander, wenn etwa die eine Hälfte umgestürzt noch neben der anderen geblieben ist. Die meisten indessen, und dies. soll sie von den nordischen Eisbergen scharf unterscheiden, sind reine. Tafelberge, nicht höher als 100—9335 Fuss. Dem Auge erscheinen sie” allerdings viel höher, gegenüber dem erwähnten Ergebniss unserer Messungen. | R Die Erscheinung dieser Eisberge hat auf der See, wo man nur braune Felsinseln zu sehen gewohnt war, etwas feenhaftes, und er- innert unwillkürlich an grell-weisse Oremderu an wie das Darwin auch von der tropischen Landschaft Bahias behauptet. Als wir uns dem 66. Grade näherten, nahm die Zahl der Eisberge bedenklich zu, und. Abends segelten wir plötzlich ins freie Packeis. Auf dem Wege hierher ‚hatten wir nur eine Tiefe von 1300 Faden gefunden, und hier beim Kise fanden wir 1675 und 1800 Faden; das deutete also für diese Gegend jedenfalls nicht auf die Nähe von Land, von welchem auch am folgenden Tage, als wir bis 60% 40’, aıso 10’ über den antarktischen Cirkel vordrangen, nichts bemerkt wurde. Wir kamen so weit, wie die Sicherheit des Schiffes es erlaubte, und bis dahin, wo man,.nach de, ‚hypothetischen Linie der Karten, Land vermuthen sollte, fanden aber nichts als Eisberge und Packeis, was zusammen eine undurchdringliche Barriere bildete. Die Kälte hier unten im Rise, wo wir schöne, heitere Frosttage hatten, sank nicht unter 5° Celsius. Hinterm Schiff sahen wir jetzt schneeweisse Sturmvögel, N wi schon früher an der Eisbarriere angetroffen hatten und im Wass fanden sich an der Oberfläche 2 Zoll lange Euphausien, eine Art schöne) EXXIX Wir dredgten hier in 1675 Tiefe und en Pi lien Tiefscethiere mit einigen neuen Zusätzen, Dies, sowie s Ziehen des Oberflächennetzes und die Jagd lieferten an einem Tage | Da wir also kein Land fanden und die Eisbarriere uns ein weiteres | Forikommen unmöglich machte, beschloss der Capitain nach Osten ver- r dringen, da, wo auf den Karten » Wilkes termination land « verzeich- met isi. Wilke selbst (Nordamerikanischer Weltumsegler) spricht übri- ’ens nur von »appearance of land«, und thut wohl daran, denn, wie sich heraussteilte, existirt das Land dort nicht, wo er es angab. Wir ‚fuhren in einer Entfernung von sechs Seemeilen bei ganz klarem Wetter ‚vor dieser Stelle umher und fanden beim Dredgen eine Tiefe von 1300 \ den, was jedenfalls nicht auf nahes Land deutete, wenn solches auch möglicher Weise weiter nach Süd-Ost vorhanden ist. Auch hier dieselbe ‚Berg- und Treibeisbarriere. Wir versuchten 64° 48’ lat, und 94° 47 1 ng. zu dredgen, wo wir die erwähnten 1300 Faden fanden, wurden aber ‚dabei von einem Sturm mit siarkem Schneefall überfallen, der 24 Stiun- n anhielt, und uns während des Nachmittags, wo beim Nebel die vielen sberge nicht immer zu sehen waren, in einige Verlegenheit brachte. ‚Wir verloren einige Stangen und Raaen am Bugspriet beim Angriff auf i en Eisberg, den dieser mit grösstem Erfolge abwehrie. "Nach einiger Zeit legte sich der Sturm, es wurde wieder klar, und ırend die Zimmerleute an W iclererseirimg des verlorenen arbeite- drangen wir dampfend noch etwas weiter nach Süden, um die ekenz des von Wilke gemeldeten Landes zu völliger Gewissheit erheben, und drehten dann erst nach Norden um. Aber noch muss- wir sehr behutsam fahren, zumal gleich wieder ein 24stündiger sturm losbrach, bei dem die Dampfschraube des Schiffes alle Mühe e, uns von den Eisbergen abzuhalten. Auf dem 62. Breitengrade >n wir indessen wieder einen schönen Tag, und hielten an, um zu wien« (d. h. mit dem grossen Fischnetz zu dredgen), was trotz der ssen Tiefe von 1975 Faden (nach Nordosten zu wird es also tiefer) nn nungen vielleicht hergeschleppt haben. Seitdem sind wir nun tägl Willemoes-Suhm. nn CXXX “ Briefe an (. Th. Bw Siebold von R. v ‚diese sind alle vulkanischen Ursprungs), aber auch keinen Schluss a die Nähe des Landes erlauben, da die Eisberge sie aus grossen En weiter vorwärts kommend (Dank dem Westwinde) doch immer noe genöthigt, in den dunkelsten Stunden der Nacht beizulegen, da bis d hin immer noch Eisberge in Sicht waren. Erst heute scheinen wir eisfreies Wasser zu kommen, und hoffentlich bald wieder in warmen Sonnenschein und zu bewohnten Ländern. Mehrere Tage hat es hier wie im Süden entsetzlich geschaukelt, dass man selbst nicht me schreiben konnte, weil nichts stand hielt. Da muss man denn resignirt sich in sein Schicksal ergeben. An Arbeiten im Laboratorium ist dann natürlich gar nicht zu denken. | & 340 Meilen südlich von Australien, 440 latid . 44. März 1874. | Wir sind nicht so schnell vorwärts gekommen, wie wir dachlei da wir zwar im Anfange günstigen Wind, dann aber, ehe wir in d constanten Nordostwinde gelangten, einige Tage Windstille hatten. Di gab uns Gelegenheit öfter zu dredgen, und wir führten es auch viermal, in 4950, 1800, 2150 und gestern (bei 42 Breit.) in 2600 Faden Tief aus, wobei wir eine Menge Tiefseethiere erhielten. Vorgesiern ist unser letztes Schaf geschlachtet worden, Kartofle giebt es schon lange nicht mehr, aber das Essen ist doch nicht schlee ' zu nennen. Wir sind des Lebens am Bord jetzt herzlich satt, und freuen uns gewaltig auf Veränderung der Scenerie, die wohl in drei Tagen e folgen wird, sind auch sehr gespannt auf Nachrichten aus der civilisir- ten Welt, von der wir seit November nichts gehört haben. | 47. März 1874. Wir laufen bei herrlichstem Sommerweliter so eben in Port Phili | (Melbourne) ein und hoffen gegen Mittag unsere Post zu erhalten. Y Sidney, 19. Mai 4871 Verehrtesier Herr Professor! . Hier in Australien sind wir im Ganzen auf das Ausgezeichn empfangen worden und in grossen socialen Trouble gezogen. Ich Von a vl % IIERNKI gleich von Melbourne aus in die Berge von Macedon und sah hier zum ersten Male Cacadus in den riesigen Eucalyptusbäumen , Landblutegel zwischen den Blättern der Baumfarren und ebenfalls Landplanarien. _ Der Botaniker Müller brachte mich auch gleich in den Acelimatisations-. garten, wo manche interessanten Beutelthiere und Echidna lebend "zu beobachten waren. Letztere ist übrigens hier gemeiner, während bei Melbourne Ornithorhynchus an den Strömen uch ziemlich häufig ist. Hier etablirte ich mich Anfangs auf dem Lande an der Botany-bay, und schrieb die beiliegende Arbeit) und lief viel im Freien umher, ohne ‚gerade viel zu mikroskopiren, was ich ja auf der See zur Genüge ihue. Eifrige Jäger haben mir nun schon eine lebende Echidna gebracht und ich denke in den nächsten Tagen noch mehrere zu erhalten, deren i Organe ich in den verschiedenen Flüssigkeiten zu conserviren gedenke. ı Mosely jagt inzwischen Beutelthiere und bringt eine Menge von Jungen ı aus den Taschen aufs Schiff, Professor Thomson ist mit Murray, einem ' Lieutenant, zwei Matrosen und Diener nach Norden (Brisbane) gefahren, ' um womöglich Dugong und Geratodus zu holen. Von letzterem soll ‚übrigens ein Godefroy'scher- Sammler in den letzten Tagen eine Menge ‘ nach Hamburg gesendet haben. [3 In der reizenden Bucht haben wir oft gedredgt und viele Trigo- Dias gefangen ; morgen wird unsDr. Benneit dabei begleiten. Gestra- | eion konnte ich vom Fischer, den ich damit beauftragte, bis jetzt noch nicht erhalten; derselbe meinte, es sei keine günstige Jahreszeit für | . dessen Fang. Ausser Bennett's habe ich hier natürlich auch Äraaft’s Bekannt- ‚schaft gemacht, der in dem schönen Museum eine äusserst rege Thätig- | keit entfaltet und jetzt auch eine fossile Echidna entdeckt hat. 1 Maclay und Cox sind zwei tüchtige Sammler; der erstere hat hier Strepsipteren gefunden, von denen ich wohl eine erhalten werde. An der Universität, einem schönen neuen Gebäude in altenglischem 'Styl ist noch kein Zoolog und auch kein Botaniker angestellt, wohl aber 2 ein junger englischer Chemiker, Professor Liversidge, mit dem wir sehr i RS 288. 4 viel verkehren. In den nächsten Tagen geben wir in der »royal society« ‚einen wissenschaftlichen Unterhaltungsabend in der dilettantischen |Manier (für Herren und Damen), wie sie die Engländer so gern haben. Gegen Ende des Monats brechen wir dann nach Neu-Seeland auf, ‚und fahren nach kurzem Aufenthalt auf den Fidschi-Inseln weiter nach A Diese Arbeit bildei den an mich gerichteten II. Challengerbrief des Ver- | tassers und befindet sich in dieser Zeitschrift, Bd. XXIV, 4874 abgedruckt. | Siebold. eitschrift r. wissenseh. Zoologie, XXIX. Bd, 19 n CXXXIT ai Briefe an (. Th. DW. Siobold von K Y. Wenns ; plar von Chionis alba in meiner Gajüte bereit liegen !). thun gehabt, das wie der Flusskrebs zusammengezogene Entwick- Jung hat. r dass ich in Possenhofen, statt auf dem Starenberger See herumzufahren ‚der Vandalen, jetzt Vertreter des deutschen Reiche am Hofe des Mikado, gross, als ich beim on derselbe sei hier Charge d’affair nn York nd Neu-Guinea, dann nach Mdeassar, Manilla und Hongkong wo wir Ende November ankommen und uns wieder ausruhen werden. Rn Für die Messer Ihres Präparätors, des braven Will, habe ich ein Exem- Yeddo, 7. Mai 1875. Verehrtester Herr Professor ! Ich habe inzwischen in den Philippinen herausgebracht, dass sich der dortige Limulus mit freischwimmenden Larvenresp. Nau- pliusstadien entwickele, was für die ganze Entwicklungslehre der Crustaceen von grosser Bedeutung ist. Die vorläufige Notiz darüber, welche ich demnächst an die royal society sende, wird Ihnen wohl bald zu Gesicht kommen. Packard und Dohrn haben mit einem Thier zu ‚Zunächst Herrn Dr. Graff die Mittheilung, dass sich derlei Myzo- stomum-Paare auch in Menge in Cysten eines Pentacrinus finden, den wir bei den Meangis-Inseln (südlich von den Philippinen) fischten. Landplanarien waren in Hongkong, Manilla und hier so selten, dass ich noch keine für ihn habe finden können; ich denke aber mit Bestimmt- heit für ihn in Tahiti welche auftreiben zu können. Mr. Mosely bear- beitet sie aufs Ausführlichste und wird mir, wenn Zeit und Gelegenheit günstig sind, den Fundort sofort mittheilen oder solche selbst mit dem besten Gruss übersenden. Dass sich Ihr Schüler, Herr v. Rougemont mit den Grundwasserthieren, wie Sie mir geschrieben haben, so inten- ‚siv beschäftigt, scheint'mir ein sehr glücklicher Griff zu sein, da das 7 Feld so neu ist, wie die Tiefen der See und gänzlich unbekannt. Schade und zu räumen, nicht an diese Sache gedacht habe! Heute hat es fast den ganzen Tag geregnei und ich sitze in einen N 'Oberstübchen der Gesandschaft, umgeben von Büchern und Briefen während unten mein alter Pröund Holleben, einst ein gefeierter Senior an seinen Staatsdepeschen schmiedet. Wir hatten uns zuletzt in Heide berg auf der Kneipe im Jahre 1871 getroflen,, die Freude war dahe 4) Leider ist mir dieser zum Skeletiren bestimmte Körper der interessa te Chionis bis jetzi noch nicht zu Händen gekommen. München, den 23. Mai 4877. iR v. Sie old. Von der Challenger-Expedition. VIIL. 5 OXXXIN eitdem bin ich meistens hier, manchmal auch (namentlich des Fisch- narktes wegen) in der Hafenstadt Yokohama, oder, als das Schiff in en Docks war, auf dem Lande, von wo ich dann herrliche Ausflüge ins Land über Thal und Berg zu Tempeln und Heiligenbildern mache. In der kaiserlichen Stadt, die Professoren und übrigen Europäer wohnen ' eine Stunde weit von hier, man sieht sich also nicht oft. Die Professoren '"dahier werden ausserordentlich gut bezahlt, klagen aber doch Alle, und | jeder führt einen Grund an, warum er nichts rechts Gescheidtes arhei "ten könne, worauf ich immer bei mir denken muss, es könnte das doch vielleicht mehr an ihnen selber als an den Japanern liegen, welche sie mit allem Luxus und Comfort umgeben, den das alentälische Leben \ bietet. Sie erhalten zum Theil 6 bis 800 Thlr. monatlich. Jetzt noch zu der Landkrabbenathmungsfrage!), auf weiche Sie mich aufmerksam gemacht haben, einige Bemerkungen. — Wenn man auf tropischen Inseln sammelt, Balarn die Landkrabben, die in Löchern ben, sowohl wie die auf den Bäumen oder unter Seinen mitten auf enug zum Nachdenken. Ja die letzteren habe ich wochenlang ohne a) Diese Landkrabben-Athmungsfrage bezieht sich auf einen Vortrag, welchen ich »über das Anpassungsvermögen der mit Lungen athmenden Süsswassermollusken« am 6. Februar 1875 in der Sitzung der mathematisch-physikalischen Glasse der hiesi- auf das Vicariren der Lungenhöhle als Kiemenhöhle bei den Süsswasserschnecken aufmerksam gemacht hatte, berief ich mich (s. Sitzungsberichte der mathematisch- physikalischen Classe. 1875. p. 49) auf das umgekehrte Vicariren des Kiemenappa- vats als Lungenapparat bei gewissen Crustaceen und erinnerie an die grosse Anzahl vo n sogenannten Landkrabben, welche sich mehrere Monate lang ununterbrochen m Wasser auf den Inseln Westindiens entfernt halten, und nur zur Fortpflanzungs- |zeit das Meer aufsuchen, ja, ich berief mich ferner auf das noch merkwürdigere enehmen des auf den Sundainseln vorkommenden Birgus latro, welcher Krebs, berichtet wird, niemals ins Wasser geht, sich in Erdlöchern verborgen hält, i“ aan oder in Begleitung der Mauoehn we dem Meere MIERBENIE Im n in: versehen sein müssen. Noch merkwürdige r verhält sich ‚Birgus / 3 naturelle des Crustaces (Tome II. 1837. p. 246) über das Leben dieses st merkwürdigen Krebses nichts weiter als: »Habite les mers d’Asie«. | | C, v. Siehold. 40% ' Yeddo sind die Distancen enorm. Die Gesandschaften sind innerhalb r a oft meilenweit vom Meere lebenden Paguren natürlich Stoff | gen Academie der Wissenschaften gehalten hatte. Nachdem ich in diesem Vortrage von 'Geocareinus ruricola auf den Antillen zur Fortpflanzungszeit ent- 6, welche nie ins Meer gehen soll, und doch lesen wir in Milne-Edward’s n Exemplaren lebendig erhalten, aber ihn selbst zu fangen ist mir troiz r 13) . 2, OXXXKIV Briefe au €. Th. E. v. Siehald von R. v. Willemoes-Suhm. Nahrung und mit Nahrung im Laboratorium gehabt, ohne je an ihre: Respirationsorgane n morphologisch etwas besonderes zu bemerken. Ic werde indessen der Frage noch meine besondere Aufmerksamkeit wid- men und wenn wir zurückkommen, in dieser Zeitschrift darüber be- richten. Birgus habe ich mehrmals auf den Philippinen in riesigen ‚allen Landens auf unbewohnten Inseln, wo er sein sollte, trotz siun denlangen Suchens nie gelungen. Auf die Bäume scheint er zu klettern aber das Aufhrechen und Abschütteln der Cocosnüsse, was man ihm ebenfalls nachsagt, ist wohl Fabel. Mein Bruder hat jetzt öfters Gelegen heit, ihn zu erhalten und durch ihn hoffe ich auch über die Entwicklung des Thieres etwas herauszubringen, die nach der Aussage eines sehr in- telligenten Eingehorenen eine directe ist. Das Weibchen trägt nach den Beobachtungen des letzteren die Eier unterm Schwanze. Von Birgus kann ich Ihnen wohl mit der Zeit noch mehr Exemplare verschaffen, vielleicht sogar lebende Landpaguren mit nach München bringen. Ich glaube nicht, dass die Respirationsorgane von Birgus morphologische Unterschiede von denen der Seepaguren bieten, werde aber auch dies noch genauer untersuchen, falls ich dazu Gleocnten haben sollte. Ich . habe auf den Philippinen Alles in Bewegung gesetzt, Geld und gute Worte gegeben, um weitere Aufschlüsse zu erhalten, aber ziemlich ohne Erfolg. Fliegende Eidechsen habe ich dort gejagt und gefangen , auch Galeopithescus mit und ohne Junges habe ich frisch im Fleisch er- halten. Darüber später mehr. Ich habe überhaupt en nachgerade sehr viel Zoologisches auf dem Herzen. | nn Yokohama, Glub Germani 44. Juni 4875. Verehrtester Herr Professor! Seitdem ich Ihnen zuletzt geschrieben, habe ich Ihre freundlie Sendung erhalten. Meinerseits- habe ich am 6. dieses Monats ein Brief IV als Manuscript an Sie abgehen lassen, dem in sechs Wochen . ein Brief V und VI von den Sandwichsinseln aus folgen wird. Vorgestern habe ich vor einer stark besuchten Versammlung d hiesigen deutschen Gesellschaft izur Erforschung Ostafrikas einen V trag über unseren Besuch auf Neu-Guinea gehalten. Heute Abend sprie Herr Thomson in der englischen Asiatic Society über allgemeine Resu tate der Challengerexpedition. Im Uebrigen sind hier seit unserer Rück kunft von Hioyo hierher zahlreiche Dinners, da die Leute, name a Von’ der Challenger-Expedition. Vllt © CXXXV in den grössten Liebenswürdigkeiten ergehen. ‘ Wir fahren übermorgen nach Sandwich ab. — Viel Seefahrten vor uns und grosse Hitze. Von da also hören Sie wieder von mir. Leben ‘Sie recht wohl). Ihr ganz ergebener R. v. Willemoes-Suhm. 4) Nach diesem letzten Brief an mich hat mein junger Freund nur noch drei Briefe an die Seinigen geschrieben, nämlich am 4. Juli auf der Fahrt nach Sandwich, "dann am 4. August von Honolulu aus (Sandwichsinseln) und zuletzt von Hilo auf | Hamai (Sandwichsinseln) aus. Dass dieser vortreffliche Naturforscher dem Tropen- ‚klima unterlegen ist, darüber kann nicht der geringste Zweifel obwalten. Zwar - findet sich in seinen letzten an mich gerichteten Briefen nirgends eine Aeusserung, | welche auf ein körperliches Uebelbefinden hinweisen könnte, wohl aber hat der- _ selbe in den letzten an seine Mutter geschriebenen Briefen gar manche Klagen aus- | gesprochen, welche auf bedenkliche Störungen des Wohlbefindens schliessen lassen 10 müssen. Welchen schwer wiegenden Verlust die Wissenschaft durch das Hinschei- den dieses thatkräffigen jungen Forschers erlitten hat, das werden alle diejenigen _ Fachgenossen eingestehen müssen, welche mit demselben in näherer Beziehung 1 gestanden haben. München, den 12, April 4877. ©. v. Sieboid. 1 Verzeichniss der von Rudolph von Willemoes-Suhm bekannt gemachten | und zum Theil nach seinem Tode gedruckten Abhandlungen, als Nach- | trag und Schluss des früheren Verzeichnisses?). zu Nr. 39. 41873 ist (aus: Nature. Vol. VI. 1873) beizufügen hinter: 2. Deiamia ä crucifer, p. 947 folgender Zusatz: Fig. 4 auf p. 266. I Vor. 30.1874 ist einzufügen: Willemoes characterisirte einen neuen Gephyreen on ..alsGattung: Leioderma, zwischen Sipunculiden und Priapuliden stehend, Y durch Dredgen aus der Tiefe des Atlantischen Oceans erhalten. ni, Vid. Nature. Vol. VII. 4873. p. 28. la Nr. =D. On a new Genus of Amphipod Crustaceous (Thaumops pellucida). I. NVid. Proceedings of the Royal Society. Vol. XXI. Nr. 446. 4873, 2 Pag. 206. un | »2) Man vergleiche dieses von mir zusammengestellte Verzeichniss am Schlusse | meiner »Nachschrift« zu dem VI. Challengerbrief von R. v. Willemoes - Suhm in dieser | Zeitschrift, Band XXVl, 1876, p. XCIV. München, den 9, Mai 4877, \ ©. v. Siebold. Zu Nr. 39. Zu Nr. 40. Zu Nr. 4. Zu Nr. 49. \ Zu Nr. 43. 13. On a Nebalia from the Bermudas {N. longipes). Vid. An en Specimen nen an akmast Hipmapene Group i n Monthly, Microscopial Journal (auch unter dem Titel: Transactio of the Royal Microscopial Society). Vol. X. 1873. p. 9, (Auszug. Vid. Philosophical Transactions. Vol. 163. 1874. p. 629. Pl. 49— u (Ausführliche Abhandlung.) Preiiminary Report on Crustacea observed during the Cruise oiH.M. 3 | » Challenger« in the Southern Sea. sr Vid. Proceedings of the Royal Society. Vol. XXI. Nr. 470. p. 585. Read March 46, 4876; oder j Vid. Annals and Marina of Natural History. 4. Ser. vol. ir p. 169. 4876. a On tbe Development of Lepas fascicularis and the »Archizo&a « of Cirripedia. 4 Vid. Proceedings of ihe Royal Society. Vol. XXIV. Nr. 165. p. 129. E Received Sept. 28. 1875 (Auszug); oder Vid. Annals and Magazine of NaturalHistory. 4.Ser. Vol. XVl. 1876. p. 158. (Auszug.) 2) Vid. Philosophical Transactions. Vol. 166. Part. I. 4876. p. u Pl. 40—15. Read Decemb. 9. 4875, (Ausführliche Abhandlung) Preliminary Report on ihe Development of some Pelagic Decapods. a Vid. Proceedings of the Royal Society. Vol. XXIV. Nr. 465. p. 132, Receaved Sept. 28. 4875; oder + Vid. Annals and Magazine of Natural History. 4. Ser. Vol. xVU ‚p. 158. 1876. Preliminary Report on Observations made during the earlier part of Ihe. N. Voyage of H. M. S. »Challenger «. en Vid. Proceedings of the Royal Society. Vol. XXIV. Nr. 470. p. 569. 7 Read March 46. 4876. „ On some Atlantic Crustacea from the » Challenper Kae (Read 4 May 7. 4874.) a Vid. Transactions of the Linnean Society. 2. Ser. Do Vol. 1. . 4875. p. 23. Pl. VI—-XIH. (Ausführliche Abhandlung.) li. On a blind Deep-sea Tanaid: Apseudes coeca. IH. On Cystisoma Neptunus G. M. (Thaumops pellucida W.S.). IV. On some Genera of Schizopods with a free Dorsal Schild (Gna- thophausia gigas, gracilis & zo6a, Chalaraspis BEA aA. Pela iophthalmus armiger W. S.). V. On the Development of a Land-Crab. Yi. On a blind Deep-sea Astacus (Astacus zaleucus W. S.). VIE. On Willemoesia Gr., a Deep-sea Decapod allied to Erion wu moesia leptodactvla & crucifera W.S.). EBEN Fa, ET ER Ay MED BC STE (ER EU BSD TEE RAGT TORE TR KO R VIO CNTTERKZER NT STR RER SPEER EHRERN VEN RL UNE LER KERN URL 1 EOS TR HP I - F I K B R N E up = gr Bene er 7700 EEE SEE TE ET FERNEN SATTE Bye ‚Heinrich Reichenbach aus Frankfurt a. M. RER TEL. b ‚von NEE Ri’: m nen anlage und erste Entwicklung des Flusskrehses. 2 Me TarelXH. a ‚ eine klare, für die idee Technik Be) e = Kae von a wahrneh baren BL = z . auszusprechen. ey, Methode der Be ondiene, a | a Die Bier bezog ich theils vom Leipziger Fischmarkt, theils aus einem Teiche in der Nähe Leipzigs, dem sogenannten Schimmelsteiche. A: ‘der ersigenannten Quelle das Material zu beziehen, unterliess ich seh bald, da ich merkte, dass nach der Herioeahesl aus dem frische: W asser die Eier sehr sohnell Rückbildungsprocesse eingehen. Ausser— 1 dem standen die Eier aus dem genannten Teiche stets alle auf . N ‚gleichen Eniwicklungsstufe , go dass es leicht, war, durch successive Sammeln eine continuirliche Reihe von Entwicklungsstädien zu erlangen 5: Die Embryonen wurden theils frisch und theils gehärtet untersuch und zwar wurden in letzterem Falle entweder Fi ächenpräparate od .. eonüinuirliche Schnittreihen angefertigt. N | Der Untersuchung im frischen Zustande ist das Chasok wegen seiner Undurchsichtigkeit und Sprödigkeit ein grosses Hindernis. Bei ” Oeffnen desselben zerfliesst gewöhnlich der Embryo und man un I im günstigsten Falle höchstens einzelne Stücke desselben. 2. Weit bessere Resultate erzielte ich durch das Studium gehärteter & Fbisonen, | Um gute Flächenpräparate zu erhalten, hat sich Iolgonde SI Ae als vortheilhaft erwiesen: | Be Man erwärmt die Eier, sobald sie von dem Krebse weg ggenom nei n. —- was Dicht . en werden Ba m einem la: in ie en. eine eier Gonaissen N ch dem Erkalten lässt sie < das Chorien leieht Der Raum zwischen dem Letzteren Di } gs, Nach dem Abspulen ı init \ 1 Wasser und. he welchen man dtsch E ‚rwärmen Rt en Sihaklscheii | en ünd der in Chloroform wiederum gelbst w N ; 21 El. be ze len. können bei auffallendem und bei durch- | | lendem Lichte studirt t werden und ermöglichen eine genaue Unter- | ichung der von aussen wahrnehmharen Formverhältnisse. Die Zeich- | | nungen Fig. 38 sind nach solchen Präparaten bei durchfallendem | mittelst der Camera lucida entworfen worden. | Be Enieseeise eh arclır ec Behufs vollständiger Erhärtung wurden die Eier nach dem Erwär- | men ungeschält auf 24 Stunden in eine wässerige Lösung von re urem Kalium (1—29/ /,) oder von Chromsäure (0,5%/,) gelegt; urde durch 28 ee ae Bier in sn viel. 5 n . SE r le, zur ehem ann Plössiäkeltfn ist das. Er v 3 .. 0 Die Art und Weise des en ist 1 te re ‚clients aus freier si, 'theils aber, und ee a en, mittelst N Laisan schen ne horges stellt. een A eeike ; aus absolutem Alkohol, @ etwas verdunsien ne in eine un von | Wachs IR A £ \ | & j j ! | a nan- na en Aufhellen ; in Nelkenöl, is, man vorsichtig, de net, in Paraffin einbetten. Bei späteren Stadien ihut man besser die Embryonen aus dem absoluten Alkobol in Terpentinöl zu legen und nach- vollständiger Durchtränkung auf 15—20 Minuten in eine bis zum Flüssigwerden erwärmte Mischung von Paraffın und Terpentinöl zu bringen. Diese Mischung muss nach dem Erkalien etwa die Consistenz gewöhnlicher Butter haben. Nunmehr erfolgt die Einbettung in heisses Paraffin. Auch hier ist es gut, die Objecte, bevor man sie einbettet, ‚eine “ Zeit lang in dem mässig erwärmten Paraftın liegen zu lassen. \ 0 Die den Schnitten anhaftende Rinbettungsmasse wurde auf dem Oteckirager mit Benzin gelöst, worauf die Schnitte in Canadabalsan eingeschlossen wurden. Schnitte späterer Stadien zerfallen leicht beim . Zusatz von Balsam. Dem kann vorgebeugt werden, indem man na _ dem Lösen mittelst Benzins das Deckgläschen auflegt und kurz vor de völligen Verdunsten des Lösungsmittels den äusserst verdünnten Balsa ‚ von zwei Seiten zugleich zufliessen lässt. Dabei sich bildende Lu blasen verschwinden bald von selbst. | „Atieh bei Sr ne des BRNO muss man zur Herstellun ‚ganzen 2 Objects auf ntlerwirdliide Schwierigkeiten stüsst, ‚Be merkungen über die Beschaffenheit des Nahrungs- a dotters und des Blastoderms. | Da die ersten a deren ich habhaft warden, konnte, heapeit ‚von n Lenmouruer beschriebenen Dotterpyramiden zeigien, SO, konnie A über Furehung und über ‚Entstehung des Blastoderms. kein suc ungen anstellen. Was. ich an. den mir xarliegenden JuneReN, en ist, Folgendes: ee 4) Das Schalen geschieht vor dem Färben, ee s | Se er akornies Substanz, “ Beim Oeffnen des Eies fliesst der gesammte Inhalt aus, die Dotier-. h das Popkornige re a. 2 a aus dreierlei | a Diese Elemente des Deutoplasmas sind folgende: n A Zahlreiche stark lichtbrechende Kugeln (10—50 # Durchm.) | n a Eine äusserst feinkörnige, nach dem Erhärten homogene und mit ı rin sich ons Substanz, welche viele N er} 1 So bildet Mies on kurz vor Be r essdermbildung pyramidenförmige Stücke, welche überall 2 den sub ! erwähnten fettigen Dotterelementen ran sind; Piligo Ballen von verschiedenem Durchmesser ; u werden von. ‚ welche Bien noch in den bereits ausgeschlüpften Thieren im Ka x ich Koruchen und a Gebilde. Ihr Dich ei rögt im Mittel 22 u. Diese Deutoplasmabestandtheile haben einige A hnlie keit mit den weissen Dotterelementen beim Huhne; sie unter- en sich von diesen durch ihre bedeutendere (Grösse. is diesem urz nach der Ausbildung des Blastoderms zerfallen diese Pyramiden | amiden bleiben nicht in Zusammenhang. Man unterscheidet deut- | bilden später innerhalb dieser Letzieren Becmals Dyrainidenkonn mige Sl + aa en Natur ale, das sie sich durch die bei oben t er- | s I | als runde Löcher (Siehe Taf. Xl und xm). er LEE EEE De nr an rn mr Kg nde bezeichne ich dieselben in der Eolen, € je vKüı ürz | Rn | Kran ichkeit, zu a a ve Abtildungen der Schnite si Seller herein father Iusden von der läche En het et wichte gesehen, poly so meist sechseckige, unter einander zusam- "menhangende Gebilde erkennen, in deren Mitte ein rundlioher dunkler ; leck , umgeben von einem eine Hofe, bemerkbar ist und an denen Umfange ebenfalls weissliche Bra sich vorfindet.‘ Bei: \ vorsichtigen Oefinen des Eies und langsamen Ausfliessenlassen bleibe ie diese Gebilde zum Theil in Zusammenhang und gestatten nun ein Untersuchung bei durchfallendem Lichte und mii starken Vergrösse- „rungen (Fig. 1). Zwischen den ziemlich scharfen Contouren lassen s ‚sich Zwischenräume erkennen; der Durchmesser beträgt 170 u; un- .gefähr i in der Mitte liegt das rundliche,, keine scharfen Gontouren be- | ‚ sitzende Gebilde (ZK), welches bei Aufkaendn Lichte dunkel erscheint ' Es misst im Durchmesser etwa 4,18 u. Wegen seiner hellen Beschaffen- ‚heit lässt es bei auffallendemn L eh das dunkel pigmentirte Deutoplas L durehscheinen. In Garmin färbt sich dieses Gebilde intensiv roth u _ documentirt sich durch sein ganzes Verhalten als Zellkern. Der oben erwähnte, diesen Kern umgebende weissliche Hof ergiebt sich jetzt als. er ‚eine: Protoplasmaanhäufung; ebenso findet sich Protoplasma im Umfange ‚stärker angesammelt. In dem von diesen beiden Protoplasmaanhäufu gen, ie Raume bemerkt man ld feitige Dotterelemente finder, Es ist dies ein kueiigi Bläschen von 208, u BE ‚m | scharien Contouren, in dessen Innerem zahlreiche vacuolenartige G N bilde und fettige Dotterelemente sich vorfinden. Stets ist es von ei ; hofartigen Protoplasmaansammlung umgeben. Ueber seine Bedeutu 8 2 ‚konnte ich mir kein Urtheil bilden, aber ich glaube, dass es dem ‚von 4 ' einigen Forschern beschriebenen Doterkarnt in den Eiern gewisser Ara = niden ne ist, von on De auch noch ments en bekannt i ot amiden erscheinen im h Lingsschhilt; das Undeni ‚ich = ler liche n Contouren derselben in der Nähe der Basis bringt | | '’erm hung, dass sie hier bereits in Zerfall hegrillen s seien. “An en Mi der ım Querschnitt beinahe regelmässig söchseckigen Pyra- I n 1 f inkörniges Protoplasma , untermischt mit Feiitröpfchen und | x "Dotter 'elementen, angehäuft; in diesen Anhäufungen , weiche, läche gesehen , schon geschildert wurden (Fig. 1), liegt Br a ptis h use Kern (ZB). Die Na ramiden r | s hinfle ee sind alich an ihren mit einer leiden” Sehicht An einzelnen Stellen des Schnittes in Fig. 9 ah” wahrzunehmen , und auf Querse hnitten die "Ränder der Pyramidendurchse hnitte bei vorsichtige stets intensiver gefärbt, — ein Umstand, der daı auf Bin % a ia Pr en DR leichter mit Pärhsiot imbibirt als EN Yan } mi ehe, aber vorzugsweise an er Bei ft, ee und dort einen grossen Zellkern eins schliesst. | Zweifel ln. Die Aehnlichkeik mit BR Soc nn primären fallt i in. ı die Augen und Brägb sicb auch in. ie ‚aus. braucht aden. | | “= | Nach diesen Thatsachen dürften roh auch u primären 1 Dot Y- . yramiden als Zellen zu deuten sein, weiche ‚durch ‚den in ih a NAD le ein bedeutendes Volumen angen n haben. | a .. Ist, aber diese Kur vie hie so ae man dasjenige En . wicklungsstadium, welches die primären Dotterpyramiden ausgebil Ö enthält, als ein modificirtes Morulastadium ansehen können , ähren« das Zurückziehen des gesammten Protoplasmas an die Eioberfläche un | i das Zeriallen der Dotierpyramiden in rundliche Ballen der Bildung der in Furchungshöhle holoblastischer Eier entsprechen würde. Das so ent on stendene Blastoderm würde demnach die Blastosphaera (Blastula) dar Er “ 1 ie m 0.2. Allerdings bleibt bei dieser ne das Ben kuige 6 Gebild . [Dotterkern ?) unberücksichtigt. | R 2.0. Die Elemente des Blastoderms werden durch lebhafte Prolifera | h zahlreicher und kleiner und erscheinen auf den Schnitten als ganz Hache, & Res ugltüge Zellen (Fig. ybl). Erste Entwicklungsperiode. 2) in Hr Ne Te ie Von den ersten Veränderungen des Blastoderms bis zum. N Naupliusstadium, , Die erste Entwicklungsperiode lässt sich gut abgrenzen; sie u 1 fasst die Vorgänge von der Bildung des Primitivstreifens an bis zu dei Entwicklungsstadium, welches man wegen ‚der hier auftretenden, d . Extremitäten des Nauplius entsprechenden Extromitatenanlegen . Naupliussiadium bezeichnet. Dieses leiztere Stadium scheint auch lan ' gere Zeit zu persistiren ; es ist gleichsam ein Ruhepunct in der Entwick | hung eingetreten. Nach Beendigung dieses Stadiums zeigt der Emhry = eine deutliche homogene Hülle, von sehr zarier Beschaffenheit, welch ‘in alle Falten und Winkel des Ectodermis eindringt. Ob sie di stä ärke gewordene Blastoderiwhaut ist, oder aber ob sie die Dotterhaut | st stellt, kann ich nicht, onldchenlen Sie persistirt bis zum Ausschlü Y Die wichtigsten | Norgänge in dieser Periode sind folgende | | | s mittlere Ketinblatt Bald z ein sich die eKopklappen in deren Mitte sich zwei seichte Vert tiefungen & tiellinie tritt eine seichte Rinne auf, welche sich von “ Bis 10 der als Ectodermverdickung sich darstellenden: ‚Nach dem ‚Schluss des Gasirulamundes ir Emnbr hai an, wo sie einen ne urkohen Zellstran n, welcher sich von dem vorderen Theile der Kopfscheiben bis zu lanlage ; erstreckt. Ausserdem sind Mesodermzellen unter de: Emb yonalanlage zerstreut; in grösserer Anzahl finden sie sich a. und im ı Abdomen. Auch das Herz ist in. Bomiiystreifen n mit hufeisenförmiger Falte (Fig. En | I. Primitivstreifen mit ringförmiger Falte (Fig. 4). | . DI Gastrulamund weit geöffnet; Anlage der Kopfi: appen mit den Kopfscheiben; Auftreten der medianen, seichten Rinne (Fig. 5). | | | Gastrulamund sehr klein; nen in den Ko scheiben (Fig. 6). Gastrulamund geschlossen ; Mond und Aftoremnstul pung; Anlage des Abdomen und der Mandibulae ud | Naupliusextremitäten ig. 8). I i Die yon aussen wehrnohmbaren, Eutwicklungerngänge. PS. gi). RRRRERT RL SAN Stadium hi ig. a a a 960 ”*s im ehe 690 m ia | ‚bedeutend dichter, und, wie sich aus Schnitten: ‚ergiebt, ‚ beträchilie ‚höher, während: die übrigen. Blastodermzellen ganz. ‚flach. bleiben. un ‚mehr den Character won Pflasterepithelzellen haben (Fig. 9 B).. Di jarele: Verdickung des Blastoderms siellt den Primitivstreifen ‚dar, ‚dessen. Längsdurchmesser zugleich die Längsriehtung des. ee ge a ‚. geben ist, und dessen Lage dem hinteren Ende der asmmien Einbrag a ‚nalanlage entspricht. | “ © 005 Ungefähr. im hinteren Drittel des Primitiveseelläne: ealsicht au es Proliferation der benachbarten Blastodermzellen eine Einstülp: un welche, zunächst in Gestalt einer halbmondförmigen R urche erschein: die nach kurzer Zeit hufeisenförmig wird und nach aussen rk Es ‚eiwas vorspringenden Falte begrenzt ist. ‚Der Durchmes eisenförmigen | Faite beirägt i im Mittel 370 u. Der. zur Ze ch m . Primitivstreifen (Fig.3) zeigt die hufeisenförmige Falie amı einen, Scher ‚ bereits eiw as .—. ya ol 5% er Zellen, er en Kerne siehe die Por Dune va Fig, 3 rel ge Kerne darstellen) von Bun betrachtet , kleiner a Aut Schnitten a ne I a in Be von a ‚gesehen He Aläiner YA | sein, während die Kerne des übrigen Blastoderms mit ihrer Längsach a ial a, also dem ea ihre Be Fläche Rn Te sind len auf . a (Fig, 3-8) ER um 1 Destlienkei des Bildes nicht zu beeinträchtigen. . | In ne econvexe Seite der Kalte. ist Ragh, vorn ag ‚die vo indem sie ode Bechachter ihre Tangsa ne “ SEEN “ j Se N ey) Na 2 Ar er HIDEN IR sehe ar, so ‚ dass er. nicht a voll- r Oberfläche des Eies leer ist) ne ae. aben es. hier mit der Entstehung der Gastrula FAU Ahun ; der d er ein Theil Ge amp indes; air bereits en 5 un muss, Stadium Il. Fig. 4. ganze Primitivstreifen ist etwas hervorgewölbt. Die Falte Mn en ‚ indem die beiden Schenkel des Hufeisens sich einander vereinigen und so eine ringförmige Figur darstellen, die eu Yan ovaler Form ist. dhr BEE erOR EA eu Bach, vorh ; iR; Er len. nach aussen von dep, Kalte gelegenen ‚au RÜDSE, Ieichten Aufwolhing Rare, Ieiaieren geh Erhebung am anidaen Gastrulamundrand, 4 a | lange A ish nur reale in ibrer ee a PET, ® Der von d ingforkingen Enrche begrenzte | 1: wenn auch sehr unbedeutend. vertieft; besonders ist dies n tv sein u Hälfte der Fall, die. bereits Hicht mehr in der Oberfläche < Ries liegt. | | | N N un es Auch in diesen Stadium be die auf dem ühehrand: sich E aren Kerne länger und grösser zu sein, ein Umstand, der darin s Erklärung findet, dass, wie schon mehrfach erwähnt, die im Allg ineinen ellissbillischen Zeilkerne hier ihre Längsachse dem Beobachte / zuwenden, während die übrigen im optischen Querschnitt sichtbar sind 2. Der Mundrand der Gastrula ist also völlig ausgebildet, aber 'Einstülpung hat sich noch nicht ganz vollzogen. Böinörkbnsgiihh aber der oben hervorgehobene Umstand, dass schon in diesem Stadiu BE Seitenränder sich einander nähern, die Gastrula demnach bere: dem Schliessungsprocess eingeht, re sie noch gar nicht völlig au ” gebildet ist. i ER Ay Stadium IN. Big; 5. Die nächste Entwicklungsstufe zeigt bedeutendere Veränderüngel | Die Embryonalanlage hat herzförmige Gestalt angenommen und “ grösser geworden; ihre Länge .beträgt 1105 « im Mittel. Der vorde F Rand ist sanft eingebuchtet und schärfer als die seitlichen Ränder w. Men (dem übrigen Blastoderm abgegrenzt. Die zwei elliptischen Ectodermve Idiekungen sind die Kopflappenanlagen (K)'); sie erscheinen am frise ‚untersuchten So als weissliche Flecken. Im vordern Theile dies ‚scheiben (Ks), in deren Mitte eine ganz siohte, hier kadı zu bemerker \ " verkiefung auftritt. E | In der Medianlinie der Embryonalanlage findet sich eine seich | Rinne (R); vorn breiter, hinten allmälig sich verschmälernd, erstreckt L Fniöh von der Gegend der Kopfscheiben bis zur Abdominalanlage. Die \ Rinne ist bei der Bildung des Nervensystems von Wichtigkeit. Sie en 3 spricht der » Primitivfurche« Harscarr’s (Nr. 30 p. 8). Ri . Der früher durch die ovale Furche begrenzte Theil des Blastode F ‘ hat sich jetzt ziemlich tief eingesenkt, so jedoch, dass die vordere Regie tiefer liegt, als die hintere; man kann von aussen den eingestülpten Hi (4) in der Gastrulahöhle wahr hinenn die bis jetzt noch vorhandene V | bung nach aussen verschwindet erst später durch allmäliges Abflach Durch die a a eigels (#) ist eine a ere ar ihn eiförmig; doch ‚gehören völlig gan unregel mässig gestaltete Formen keineswegs j Die. in. Fig. 5 dargestellte Form trifft man sehr / sie scheint besonders geeignet, durch die Gestaltungs- seitlichen Ränder den Wachsthumsprocess der letzteren M zu Fern schauliapen., eh oben wurde Ber rorne y enden Seadium han a re noch weitere, gemacht. Während der Längsdurchmesser des Gasirula- eh verringert. ‚Er ae nur noch etwa 230 &. a nn durch nnhlarakion solcher re die) “ rn sind, vermittelt wird, Be dass dies vielmehr. ngen wR Kate liess ukeen. Die Er d die gleiche geblieben (1940 a); auch die Formverhält- A ‚sich mit Leichtigkeit auf die der vorhergehenden Stufe | . Die herzförmige Gestalt ist geblieben, nur hat sich im N an sanfte gt gebildet. Die Zellen, ander. Eanahenne Ä er dach treten die ee x OR AnRL, besonders ist eh an den nach hinten = ‚hervor; an.einigen Stellen sind die Zellen in concen- erhd der gleiche geblieben ist, hat sich der Querdurch- i "eb r% erden el Dadkaeh ist die Adorno weiter en = wiekelt; sie hat jetzt nicht nur bedeutendere Ausdehnung, sonder uch schärfere, und zwar ellipiische re ie bedeutendste Veränderung zeigt der G auch kommt, ans man von ein u demsetben Weibchen Yerdchied dieser erstän Stadien erlangen kann, während später ganz eonstar wenigstens was die von aussen wahrnehmbaren Veränderungen anb langt, alle Embryonen eines Mutterthieres annähernd. auf gleich ‚Stadium stehen. j ' Zweitens: Während alle folgenden Stadien: von Nr. W ab hie 5 der durch bilateral eeeinch vor oh a a gezeichnet ist und im Vorhergehenden von mir geschildert wurde. a N. auf Ana Muse vorkommende Abweichungen [ kun. de ichRalbmondlbekiiekn Tach seliks sich ‚der in: gelegene Biastodermtheil tief in den Nahrungsdotter ein. rrunse der- a und ringförmigen Falie, wie. ist es durch eine ksicht auf ihre spätere Rolle ba jetzt als er be- em. Ein Ausweichen der durch diese ae ins. 9. 5 und 6) trifft man sehr verschiedene Formen desselben. spalförmige oder auch schiessschartenarlige Gestalten des echseln mit ganz unregelmässigen, Ecken und Winkel nach. gen zeigenden Formen ab. Doch deuten auch hier. ‚die \ En IeI-tEH Fällen darauf bin, nr die a von h ei IR h, i ‚ können di ie. Bi n \ ne. Man. en no En StadiumV\. Fie. 7. Ü Im nächstfolgenden Entwicklungsstadium zeigen sich nicht. nur h ‚mannigfache Veränderungen in Bezug auf Form und Grösse, sondern mach Neubildungen sind wahrzunehmen. Die Gestalt der ‚Embryonalanlage ist wieder annähernd herzförmigt" cf ‚die seitliche Einschnürung i im hinteren Drittel des vorigen Stadiums hat sich verloren; die Einbuchtung am vorderen Ende zwischen den Kopf- lappen iritt nicht mehr so deutlich hervor. In der Längsrichtung hat ‚eine nicht unbeträchtliche Verkürzung statigefunden ; die Länge be- trägt nur noch 1040 u; dagegen hat die Breite auffallend zugenommen; | a en im vor igen Stadium im Maximum 770 ji mass, A R- sie jetzt 1020 u. er © Nicht nur die den Keimstreifen zusammensetzenden Zellen haben sich beträchtlich vermehrt, sondern auch die übrigen Eetodermpartien ” bestehen jetzt aus zahlreicheren, aber kleineren Elementen. 2 u Durch die ausserordentliche Vermehrung der Zellen im ganzen en biet des Keimstreifens wird verursacht, dass man die einzelnen Form- | verhältnisse und Umrisse, die früher scharf sich von ihrer ‚Umgebung unterscheiden liessen , ichs mehr so deutlich wahrzunehmen vermag. k 'So kann man die an der Kopilappen nicht mehr gut, er En "kennen; die kreisförmigen Kopfscheiben lassen sich gar nicht mehı beobachten, dagegen heben sich die in denselben befindlichen Ver- ee) Ne immer deutlicher hervor. Die sie bildenden Betodermzellen. EN T h, a a. % 5 S linie; ar A in Spiralform, Dem ln as, as er bemerkt werden , ‚dass diese Zellen, resp. ihre Bann, die eine En | Form ee nicht grösser sind, ab die a Die Primitivfurche (R ) in der Medianlinie kein: ist, au m dieser Stadium noch. in ihrer ganzen Ausdehnung vorhanden und zeigt keine wichtigen V eränderungen. Nur in ihrer Mitte bemerkt m eine. ‚flache Vertiefung (Öe), ia welcher die Zellkerne Phentalle i in 1 ihr RE FE ÜR ER RUE. Be gen mr FOEER 3 ‘ Re: N 2ER N a Een en 1% ganzen . le nd und annähernd concentrische Kreislinien bilden.‘ Diese flache Vertiefung ist die erste Spur der Oesophagusein- L stülpung. Unmittelbar vor derselben isi die mediane Rinne nicht mehr . sottiel, wie vorher. | j | Der im vorigen Siadium noch verhältnissmässig grosse Gastrula- i" mund hat sich vollständig geschlossen; nur in günstigen Fällen kann , man noch eine Spur davon beobachten. Man bemerkt dann unmittelbar hinter der Anlage des Abdomens einige Zellkerne eigenthümlich ange- _ ordnet; sie sind nicht. im optischen Querschnitt sichtbar, wie die meisten anderen, sondern wenden dem Beobachter ihre Längsachse zu und bilden einen kleinen Trichter, ein Umstand, der darauf hinweist, dass sich hier die Schlussstelle (G) des Gastrulamundes befindet. | Die im vorigen Entwicklungsstadium einen elliptischen Wulst vor h dem Gastrulamund bildende Abdoininalanlage hat andere, characie- ristische Formen angenommen und sich bedeutend hervorgewölbt. Sie hat die Gestalt eines nahezu regelmässigen Pentagons, dessen eine Seite, "und zwar die nach vorn gelegene senkrecht zur Längsachse der Em- bryonalanlage steht. Diese nach vorn gelegene Seite ist die kürzesie von allen und ist nach hinien ein wenig eingebuchtet; die beiden seit- 4 hich nach vorn gerichteten Seiten sind etwas länger und ebenfalls nach } innen eingebuchtet; dagegen sind die beiden nach hinten gerichteten " Seiten etwas nach aussen hervorgewölbt; in dem Winkel, den sie mit einander bilden, liegt die Schlussstelle des Gastrulamundes (@). Beinahe in der Mitte der Anlage des Abdomens zeigt sich die erste 4 Spur der After- resp. Hinterdarmeinstülpung (an) dadurch, dass hier | ea Zellen eine kleine trichterartige Vertiefung bilden. BI einiger Entfernung neben der Anlage des Abdomens bemerkt I "man nach hinten und nach den Seiten zu eine geringe faltenartige Er- | "hebung des Ectoderms (B); da nun die Abdominalanlage ebenfalls aus g r ‚dem Keimstreifen nicht unbedeutend hervorragt, so entsteht rings um ‚dieselbe eine Vertiefung, resp. ein Graben von hufeisenförmiger Gestalt. ] Die diese Vertiefung umgebende faltenartige Eetodermerhebung ist die I malage des Gephalothoraxschildes. ] Etwas vor der Abdominalanlage befinden sich zu beiden Seiten FE smoteisch gelegene Hervorwölbungen des Ectoderms (Md) von ovaler 4 ‚Form. Ihre hintern Contouren heben sich sehr scharf von der Umgebung lab, indem hier die Zellen sehr regelmässig in eine Reihe angeordnet |sind, während vorn noch keine scharfen Umgrenzungen wahrgenommen werden können. Erst später treten hier deutlichere Umrisse auf. Diese ® ovalen Erhebungen stellen die Anlagen des ersten Exiremitätenpaares land zwar der Mandibulae dar. | Bi ; hrift £, wissensch. ee XXX. Ba. | 12 ee en ‚Beintich Reichenbach, un 0 “ ne Die Piste diesem und dem Haöhsien Stadium. stattßndenden, von aussen wahrmehmbaren ee sind im Wesent- ‚lichen folgende. Ä | Es legt sich zunächst noch ein Extr emitätenpaar an, die vorderen (inneren) Antennen. Sehr bald nachher erscheinen ach die hinteren _ (äusseren) Antennen als leichte Eetodermverdiekungen, die sich allmälig hervorwölben und ausstülpen. Hand in Hand hiermit schreitet die "Weiterentwicklung des Oesophagus, des Hinterdarms und des Abdomens fort; die Formen treten schärfer hervor, bis endlich jenes Stadium er- reicht ist, welches als Naupliusstadium unseres Flusskrebses bezeichnet werden muss, wegen der zu jener Zeit in der Anlage existirenden für den Nauplius dharackeräbisuheh Extremitäten. Dieses Entwicklungsstadium, welches auch längere Zeit von aussen wenigstens keine tiefgreifenden Veränderungen zeigt, soll nun näher x beschrieben werden. Stadium VI. Nauplius. Fig. 8. Die Embryonalanlage des Naupliusstadiums hat eine nahezu ellip- ische Gestalt angenommen; ihre Länge beträgt durchschnittlich 830 u, ihre Breite 770 «u. Es hat demnach eine beträchtliche Verminderung N dieser Dimensionen stattgefunden. N Die Eetodermzellen sind bedeutend zahlreicher und kleiner gewor- den‘). Dies ist zunächst also Proliferationsprocessen zuzuschreiben. indessen dürfte die Abnahme des Volumens der Zellen und ihre schein- bar viel grössere Zahl auch das Resultat beträchtlicher im Ectoderm stattfindender Contractionen sein. Denn auch die Grösse der Embryo- nalanlage hat bedeutend abgenommen; und die Organanlagen haben ihre gegenseitige Lage mehrfach merklich geändert. Die Vertiefungen in den Kopfscheiben (V) sind dem Oesophagus näher gerückt und haben sich zugleich der Medianlinie etwas genähert. Aeusserlich lassen diese Vertiefungen keine Veränderungen erkennen. ie Die Mundöffrung erscheint als ein halbmondförmiger Spalt, deren . convexe Seite nach hinten gerichtet ist. | | Vor der Mundöffnung befindet sich da, wo früher ein Theil de Primitivfurche war, jetzt eine sanfte Hervarmiölbung, welche theils der | 4) In einigen Fällen beobachtete ich in dieser Beziehung interessante Ab- weichüungen. Ich iraf Embryonen, die augenscheinlich ganz normal entwick aber aus ungemein grossen Zellen zusammengesetzt waren, deren Grösse mehr a das Doppelte. oder Dreifache von den im gleichen Entwicklungsstadium befi lichen Zellen betrug. | us Enbryoalalage ER erste Entwicklung des Elusekrebses, 144 ang‘ der Öberlipne (lb), theils, wie wir sehen werden, der Entstehung des oberen Schlundganglions ihren Ursprung verdankt. "Durch die Bildung dieser Hervorwölbung ist also im vorderen Ah- schnitt die Rinne verschwunden. Der hinter der Mundöfinung gelegene Theil derselben ist noch deutlich wahrzunehmen; er erstreckt sich von der Mundöffnung bis unter die Abdominalanlage in diejenige Falte, “ welche diese Letztere mit der Bauchseite des Embryo bildet und welche _ als Caudalfalte bezeichnet wird. Die zwischen den Mandibularan- lagen gelegenen seitlichen Theile der Rinne sind stark hervorgewölht ' und nehmen eine tiefe Einstülpung der mittleren Ban zwi- schen sich. a Die bis jetzt in der Anlage vorhandenen Extremitäten sind die beiden Antennenpaare (At I und At II) und die Mandibulae (Ma). Sie Bi repräsentiren ziemlich bedeutende Ausstülpungen des Ectederms und zeigen elliptische Formen. Die nach hinten und nach den Seiten ge- ı legenen Randpartien sind von der Umgebung durch eine Reihe regel- " mässig gestellter Zellen deutlich abgegrenzt. Die Längsachsen der vor- 1 deren Antennen (At !) sind nur wenig nach hinten geneigt; diejenigen der hinteren (At IT) siehen beinahe senkrecht zur Längsrichtung der . Embryonalanlage, während die Längsachsen der Mandibulae mit der des Embryo einen nach hinten offenen Winkel von nahezu 45° bilden, | Die Anlage des Abdomens hat nur unwesentliche Veränderungen , aufzuweisen. Was die Gestalt anbelangt, so ist zwar die fünfeckige |“ Form noch zu erkennen, aber die nach den Seiten gelegenen Ecken " sind abgerundet und die Einbuchtungen der nach vorn gelegenen Seiten verschwunden. Von der Schlussstelle des Gastrulamundes ist hier keine Spur mehr ] nachzuweisen. Die Afteröffnung (an) ist dagegen grösser geworden und } leicht aufzufinden wegen der sie umgebenden zellen, deren Kerne vegel- Saga radiär gesiellt sind. Die das Abdomen hinten und an den Seiten umgebende Betoderm- falte, welche die Anlage des Cephalothoraxschildes (2) repräsentirt, ist a höher geworden, wodurch dern auch die hufeisenförmige Ver- en um das ‚Abdönten en hervortrilt. 12* - 142 \ > Heinrich Reichenbach, \ Zweiter Abschnitt. Verhalten der Embryonen auf Schnitten. Zunächst werde ich die ersten drei der beschriebenen sechs Stadien in ihrem Verhalten auf continuirlichen Quer- und Längsschnittreihen sehildern, alsdann zur Behandlung der Frage nach der Abstammung des mittleren Blattes schreiten und dann erst zu den noch übrigen Stadien mich wenden. | Die Zahlen an den Flächenbildern der Embryonen auf Taf. X beziehen sich auf die Figurenzahl des Schnittes, der jene Gegend ge- troffen, so dass dem Leser eine rasche Orientirung ermöglicht ist. Ein medianer Längsschniti durch das Stadium mit der hufeisen- förmigen Falte (Fig. 9) ergiebi, dass das den Primitivstreifen bildende Blastoderm aus einer einzigen Zellenlage besteht; in der Mitte sind diese Zellen sehr hoch, nach vorn, nach hinten und nach den Seiten zu wer- den sie allmälig niedriger und gehen in das pflasierepithelartige Blasto- derm (bl) über. | ; Die in den Nahrungsdotier eingestülpte Falte ist vorn schon tief eingedrungen und bildet mit dem nach vorn gelegenen Blastoderm einen spitzen Winkel. Die auffallend hohen Zellen, welche vor dem vorderen convexen Rand der Falte liegen, setzen den beschriebenen Wulst, der die Abdominalanlage darstellt, zusammen. Der hinter der Einstülpung befinaäliche Blastodermtheil, welcher den später sich völlig in den Dotter versenkenden Hügel H repräsentirt, ist bereits in seinem vorderen Theile etwas tiefer gelegen. In dem Winkel, den die eingestülpte Falte mit der nach vorn liegenden Blasto- ' dermregion bildet, liegen in dem Nahrungsdotter rundliche, ziemlich grosse Zellen (m) zerstreut; sie bilden die Anlage des mittleren Blattes, welches demnach gleichzeitig mit der Gastrula entsteht. Die in den Dotter eingestülpten Blastodermpartien, sowie diejenigen Regionen des Blastoderms, welche später eindringen, geben dem Darmdrüsenblatte . (Entoderm) den Ursprung. Das noch übrige Blastoderm ist mithin von jetzt an als Ectoderm zu bezeichnen. | Was den Nahrungsdotter anbelangt, so ist in demselben keine Spur N mehr von den Dotierpyramiden wahrzunehmen. Die rundlichen Ballen \ stellen die homogenen Deutoplasmaelemente dar, welche überall von kreisrunden Löchern, in denen früher die jetzt gelösten Fettkugeln gelegen waren, durchsetzt sind. In nicht allzureichlicher Mer ge trifft er N die weissen u Datterelötgente (wo) an; ‘am häufigsten liegen ‚der Nähe der “neun ; lern sei relsokirhtis, ‘was aber durchaus nicht dir Fall ist, ee die weissen Dotierelemente sind in nn Zeichnung “ı Querschnitte aus dem Stadium I. (Fig. 11, 12 u. 13) lassen er- n, dass der Primitivstreifen in seinen deitlichen Theilen“ ziemlich | telt in das flache Ectoderm übergeht. Je weiter nach vorn, t ve en dieselben ; in den seitlichen onen lamundes trifft man nur Hoch einzelne Mesodermzellen ee m N Ne al a in A 0. folgende Schnitt, Se i a en ee ee Ein nicht ganz genau medianer Linda durch ie N che Stadium (IT, siehe Fig. 44) ergiebt ebenfalls, dass. ‚das 'Mesoderm in N. der Mediangegend des vorderen ( jastrulamundrandes am bedeutendsten entwickelt i st. Der vordere Theil der Palte ist weiter: vorgedrungen und lasst ein sehr enges Lumen erkennen. Von besonderer Wichtgkeit: i ist; der schief nach hinten abfallende vordere Rand der Einstülpung (r—r'), der offenbar im Begriff ist, weiter nach unten vorzudringen, Der Ento- dermhügel hat sich hier erst sehr wenig in seiner BarÜfEEn Arien ‚ ya riielt. | | S Wie ich schon oben hei der Beschreiben der Flächenbilder. Pe “yorhab, ‚ geht. die Schliessung des Gastrulamundes von denjenigen Partien aus, welche die vorderen und seitlichen Ränder desselben umgeben. Der Querschnitt, der durch den vorderen Rand des Gastrulamundes n ‚geht, und zwar in dem Stadium IN, wo derselbe weit geöffnet erscheint, } be weist, dass sich die seitlichen Ränder einander nähern und sich | schliesslich ireffen , wodurch der Verschluss bewerkstelligi wird. Die auf, den schief ea innen abfallenden Rändern befindlichen . Zellen ! kommen dabei offenbar nach innen zu liegen, und werden. daher als = Entodermelemente betrachtet werden mlissen. Die an dieser Stelle be- an zahlpeich auftret tenden MRERARERPFEN verdanken höchst wahre a as Sr die Besckrbüng der einzeinen era darzu- u ‚stellen yermag (siehe Fig. 16). In dem sich auf der Bauchseite abi; | schliessenden Entodermlumen bemerkt man noch eine ‚Spur. des all ig sich abflachenden Hügels H (Fig. 16). | Unterziehen wir nu omehr die Elemente der war Keimblätter, wie sie “ sen ‚ersten drei Stadien sich zeigen, einer genaueren Betrachtung: | Die. Elemente des die Embryonalanlage zusammensetzenden Ecto- ders. sind im Allgemeinen von eylindrischer Form; unmittelbar be- nn nachharte zeigen nie auffaliende Grössendiflerenzen, es nimmt vielmehr die Grösse derselben von der Mittellinie nach aussen ganz allmälig ab. Am grössten sind diejenigen Eetodermzellen, welche die Abdominalan- age bilden. Im Gegensatz dazu erscheinen die Betodermelemente, weiche ausserhalb des Keimstreifens sich befinden, sehr flach. Aue R an den Character von Pfasterepitheizellen. Die, Ken Fe 9, | vielen Fallen, mit ı ihren Längsachsen tadiar. bei stärkeren. Y | ee intensiver als de un Das ae oriaan ge Zei jo | ht us ungemein feinen Körnchen; in dem dem Nahrungsdatier eu ndten Theil der Zelle finden sich in dem Protoplasma - zahlreiche rtige Gebilde, von verschiedener Grösse; diese Gebilde ähneln itlich den oben beschriebenen weissen Dotterelementen und BER, nicht nn dass weisse Dotter- es ist dan ch lag des ns lea en . each diese Ver mu a we ausserdem noch der nn ; sen lässt, Nur. sn heat man: in einer ueie: I Mapgehürenden Zelle zwei Kerne, was ayi eine weniger inien- ee deiner Gebilde he ie a ist e org vor ee in dem peripheri sehen Abel, R 146... 0000s-Heinrich Reichenbach, ‚Sie bilden kein zusammenhängendes Gewebe, sondern liegen zer- streut in dem Deutoplasma und variiren hinsichtlich ihrer Form und ihrer Grösse nicht unbedeutend. Im Allgemeinen von rundlicher Ge- stalt lassen sie zwischen der kugligen und der elliptischen Form. viele ' Uehbergänge erkennen. Diese wechselnden Gestaltungsverhältnisse können das Resultat eines von verschiedenen Seiten wirkenden Druckes sein; sie könnten aber auch der Ausdruck amöboider Bewegungen sein, denn dass die Mesodermzellen wandern, geht aus dem Umstand ‚ hervor, dass man sie weit vorn, entfernt von ihrem Entstehungs- orte, den wir bald näher bezeichnen werden, antrifit. Auch in dem Protoplasma der Mesodermzellen findet man jene vacuolenartigen Bildungen, die eine so frappante Aebnlichkeit mit den Gebilden in den weissen Dotterelementen haben, welche die Mesodermzellen von allen Seiten umlagern; nur sind sie hier überall zerstreut und nicht an ‚einer besondern Stelle in der Zelle angehäuft. Letzteres würde auch für die oben ausgesprochene Vermuthung bezüglich der Aufnahme dieser Bildungen durch die Zellen sprechen, denn die Mesodermzelle kann von allen Seiten aufnehmen, während die Elemente der primären ‚Blätter dies nur mit der dem Nährnndadetier zugewandten Zellenpartie vermögen. Auch die Kerne der Mesodermzellen bieten sehr wechselnde Grössen- und Formverhältnisse dar, wie ein Blick auf’ die Zeichnungen ‚besser kund thut als die Beschreibung. Aus dem Bisherigen geht hervor, dass sich die Mesodermzellen ziemlich gut von den die beiden anderen Keimblätter bildenden Elemen- ten durch ihre Grösse und Form, sowie durch ihr isolirtes Auftreten und ihr Verhalten in Bezug auf die vaduslananen, Gebilde in ihrem Innern unterscheiden lassen. Ganz anders verhält es sich mit den Zellen des Ectoderms im Vergleich zu denen des Entoderms: Wenn auch die Unterscheidung in manchen Fällen leicht gelingt, so ist dies an den Uebergangsstellen doch age möglich, ein Umstand, den ich Be zur | ‚Sprache bringen muss. “ x er re 2 Behufs Feststellung der Unsere und ders wär: hei 5 breitungshezirke der Keimblätter in den ersten drei Entwicklungsstadien . wurden die Schemata auf Fig. 17.bis 19 auf folgende Weise entworfen : Jeder einzeine Schnitt der betreffenden Serie wurde mittelst der Camera lucida 8 gezeichnet und die Distanzen mittelst des Cirkels auf das Flächen- bild, auf welchem die einzelnen Schnitte eingetragen waren, übertragen. Durch die Verbindung der dabei gewonnenen Puncte wurde eine un- regelmässige Curve erhalten, die in jedem einzelnen Falle des gleichen Entwicklungsstadiums mehr oder minder bedeutende Verschiedenheiten ergab. Die in die Schemata eingezeichneten Linien sind unter Berück- 147 Bes, die dünkel le den de rin san, wahrend | een nur. die ee Grenzlinie, welche auf. dem | Beshaiohioten Stadien Iritt es ein in heträchtlicher Masse auf und iieg e in dem vorderen Winkel, den die eingestülpte Eniodermfalte mit dem a . Ectoderm bildet. Es könnal, sich run entweder beide primäre Keim- ’ blätter an der Bildung des mittleren Blattes beteiligen, oder das \ Leiziere ist nur von einem derselben abzuleiient). Ganz ‚oKact lässt sich % die Frage nicht entscheiden, doch kanu man durch Berücksichtigung. ‚aller Verhältnisse zu einem genügend sicheren Schluss gelangen. kasst man zunächst das Verhalten des Eetoderms in dieser Hinsicht "ins Auge, so sprechen verschiedene Umstände gegen’ eine Betheiligung ‚desselben an der Mesodermbildung. Schon ohen. bei der genaueren Schilderung der Elemente der drei Keimblätter wurde hervorgehoben, 3 dass benachbarte Eciodermzellen in ihren Form- und Grössenverhält- wissen nur unbedeutende Unterschiede wahrnehmen lassen; nur allmä- x ig, werden sie nach der Peripherie des Primitivstreifens zu klemer, "Ebenso wurde bemerkt, dass man nur selten zwei Kerne in einer Ecto- | .dermzelle antrifft, Ss sie also nicht sehr lebhaft proliferiren ; damit hängt zusammen, dass sie ja auch im geringerem ‚Grade Deuto- _ Plasmabestandtheile aufnehmen. Man kann daher von vornherein ver- „muthen , dass das Ectoderm sich entweder gar nicht,-oder nur unbe- deutend an der Bildung des Mesoderms betheiligt; denn Letzieres tritt . ja gleich anfangs in so beträchtlicher Masse auf. Ausserdem vermochte | ich, trotz der genauen Untersuchung einer ‘sehr. grossen Zahl von | Quer- und Längssehnitten, in keinem Falle eine Mesodermzelle zu 3 finden, welche man unzweifelhaft von den in unmittelbarer. ‚Nähe ‚ adalenen Eciodermpartien hätte ableiten. können ; denn die in Fig. 9, 10, 43, A& und 15 dem Ectoderm anliegenden Zellen‘ des. mitileren Blattes s sind zum Theil viel grösser als die benachbarten Eetodermele- 7 niente, und diese Leizteren zeigen weder bedeutende Unterschiede in Bezug auf Grösse, noch lassen sie Theilungsproeesse sermuthen , ‚de: sie x | meist nur einen einzigen Kern enthalten.‘ Dies Alles- sind’ meines Er- a ohtens’Umstände; welche gegen die Betheiligung des Eetoderms an der Bildung des Mesoderms sprechen. Betreffs.der kleinen Mesodermzellen, ch und: da z zu hebbachien sind, lässt sich teist ra ‚dass | en urn den; do Baden ne die lern a ‚ was bestimmt auf Wanderung schliessen lässt. ifelhaıe von Zellen des suktlenen Blatles end we des RR, ER bern lich er Gi üsse . sehr wechselnde Verhältnisse dar. Die Vermuthung, dass äude N ar Ahle ee ‚gleich so oe aufireien- en: m? in: Fig si Weisen ae auf eine \ benachbarten Entodermielementen bin, während die nd en ah zur a Be anzusehicken. A . is0. ,., Er I Heinrich Reichenbach, halten den Entodermzellen nähern, noch innen gedrängt, wofür auch ihr en Richtungen ausweichen. Demnach würden die in frühen Stadien richteten llenikei die werhsöhnilen ‚Grössenverkalnas > der | \ leer Region, das Vorhandensein zweier Kerne in einigen Elementen sowie die Lagerungs- und Grössenverhältnisse der in der Nähe befind- ‚lichen Mesodermzellen lassen mit ziemlicher Sicherheit erkennen, dass die Letzieren von dem vorderen Theil der Entodermfalte Uisprne, genommen haben. a | Das in Fig. 15 dargestellte vordere Stück eines nahezu medianen Längsschnittes einer andern Serie des namlichen Stadiums zeigt, dass die Mesodermzellen m’, m’ und m’” ebenfalls von der nach vorn gerich- ieten Entodermregion abzuleiten sind. Aehnliches zeigen auch die Schnitte Fig. 16 u. 22. Der Hauptentstehungsherd des Mesoderms in den allerfrühesten Stadien scheint allerdings der vordere steil nach innen abfaliende Rand des Gastrulamundes zu sein, wie dies auch schon von Boskerzky her- 'vorgehoben wurde, Ein ee Bild, wie Fig. 1 A, habe ich in Fig. 15 wiedergegeben. Die Zellen en’ und en”, die sich ai diesem steil abfallenden Rande befinden, scheinen im Begriffe zu sein, ganz aus der Continuität des Blastoderms heraustreten zu wollen, um zu Meso- dermzellen zu werden. Jedenfalls ist auch die Mesodermzelle m!Y dieser Gegend entstammt. Die Zellen der entsprechenden Region auf dem Schnitte in Fig. !4 r—r’ zeigen zum Theil zwei Kerne und scheinen demnach gleichfalls sich an der Mesodermbildung betheiligen zu wollen Es fragt sich nun, welchem der beiden primären Keimblätter diese Randregion zuzurechnen sei. Hierbei kommen vorzugsweise die vor deren und seitlichen Theile dieses Bandes in Betracht, indem ja der hintere Theil fast unverrückt die gleiche Stelle und sich auch nicht an der Bildung des mittleren Blattes betheiligt. Im Hinblick auf diese Frage hahe ich oben bei der Schilderung der von aussen wahr- | nehmbaren Entwicklungsvorgänge darauf besonderes Gewicht gelegt . dass die Schliessung des Gastrulamundes, welche von vorn nach hint und von den Seiten nach der Mitie zu erfolgt, durch Wucherungen dei um den Urmund gelegenen Blastodermpartien bedingt ist. Dabei werde nun die auf demRand stehenden Zellen, die sich auch sonst in ihrem Ver Form und ihre Stellung spricht Gere Fig. 9--4%; ferner. Fig. 1116) ; ‚Es wird dies auch um so leichter geschehen, als die schon eingestülptei Entodermzellen reichlich. Nahrungsdotter aueh und nach ' alleı dem Rande befindlichen Zellen später weiter nach innen vordringen mithin zum Entoderm zu rechnen sein. a, diejenigen Zellen, die | Die Ebryonaanlage erste Entwicklung des Flusskrebses. 151 h d der weit rien Gastrula nach aussen umgeben, würden biernach zum Entoderm gehören, denn sie müssen bei dem Schliessungs- 'ocess zunächst an den Rand zu stehen kommen und schliesslich nach nnen gedrängt werden. Für die Richtigkeit der Deutung dieser euerlien als Entoderm- bestandtheile spricht auch noch die von HasczeL!) geschilderte Ent- stehungsweise derjenigen Gastrulaform, welche er als Perigastrula bezeichnet. Die Einstülpung des Entoderms findet in dem Nahrungs- dotter anfangs ein mechanisches Hinderniss, kann also nicht in dem Maasse rasch vor sich gehen als die Zelienproliferation forischreitet, sondern wird verzögert. Ein Theil des zur Einstülpung bestimmten _Blastoderms wird noch längere Zeit zurückbleiben (man denke an den - oben erwähnten Entodermhügel H) und ersi später nach innen gelangen können. Zu diesen letzteren Partien würden die Randregienen des - Gastrulamundes entschieden zu rechnen sein. Dadurch, dass das Wachsthum der Seitenränder vorm Urmund nach N der Mitte zu fanglich mit stärkerer Intensität erfolgt, ist es erklärlich, | dass man auf Querschnitten nicht so leicht in Zweifel kommt, ob die en Mesodermzellen den Ursprung gebenden Elemente zum äusseren oder inneren Blatie gehören. Denn sie werden rascher nach innen ge- drängt (vergl. Fig. 14, 12 und 16). Der Querschnitt in Fig. 16 führt hr deutlich vor Augen, wie die fraglichen Randpartien sich bereits einander hinneigen und schliesslich nach innen gelangen werden. and in Hand mit dieser Verwachsung geht eine lebhafıe Äbschnürung on Mesodermzellen vor sich. | Da nach den bisherigen Auseinandersetzungen Mesodermelemente ss enkgen Sr an die nachweislich später an der Einstülpung Theil nehmen, zum Entoderm gerechnet werden. e N made en zu nn haben, dass das Entoderm sich von 8 Heinrich Reichenbach, Non dem Stadium IV führe ich drei Querschnitte an Bi. 20, an N und 22). Der Schnitt durch die Vertiefungen in den Kopflappen (Fig. 20) lässt erkennen, dass diese als flache Grübchen erscheinenden Vertiefun- gen (V) aus besonders hohen Cylinderzellen, die an der tiefsten Stelle das Maximum ihrer Grösse erreichen, bestehen. Die mediane Rinne (R) ist bier äusserst flach, ihre Wände bestehen aus sehr kleinen Zellen und zeigen zu beiden Seiten zwei leichte Aufwulstungen. Die hohen Zellen der Kopflappen gehen nach den Seiten hin allmälig in die flachen Elemente des die Embryonalanlage umgebenden Ectoderms über. Ferner beweist dieser Schnitt, dass die Mesodermelemente m! be- veits bis hierher gewandert sind. Neben denselben gewahrt man unter dem Eetoderm noch eigenthümliche Gebilde von kugliger Form, scharfen Contouren und mehr oder minder grossem Durchmesser. Sie lassen bei stärkerer Vergrösserung (Fig. 36) ein feinkörniges Protoplasma wahr- nehmen, in welchem ausser mehreren Vacuolen eine Anzahl stärker tingirte Körperchen sich vorfinden. Diese Gebilde werden später einer genaueren Betrachtung unterworfen werden. Vorgreifend deute ich sie jetzt schon als Zeilen, welche sich an der Bildung des Mesoderms be- 'theiligen. Wegen ihrer eigenthümlichen Beschaffenheit und Entstehungs- weise bezeichne ich dieselben als secundäre Mesodermelemente zum Unterschied von denjenigen, welche bereits bei der Bildung der Gastrüla auftreten, und welche ich von jetzt ab als primäre Mesodermelemente aufführen werde. In den Figuren der Tafeln Xlund XU sind die Letzteren mit m! die Ersteren mit m! bezeichnet. Ein Querschnitt durch die Mitte der Embryonalanlage Fig, 21 zeigt die mediane Rinne R bPrimitivfurche«), zu beiden Seiten derseiben zwei leichte Hervorwölbungen des Ectoderms (»Primitivwülste«) !) und unter dem oberen Blatte zersireut eine Anzahl von Elementen des pri- mären und des secundären Mesoderms. Entoderm erscheint erst auf “ dem folgenden Schnitte. | | Der Querschnitt durch die Abdominalanlage (Fig. 22) sieht, da sich das Ectoderm, dessen Zellen noch höher geworden sind, hervorzu- wölben beginni. Unter dem Ectoderm liegt, eine grosse Menge von ‚primären Mesodermzellen,, die höchst wahrscheinlich ihren Ursprung einem Abschnürungsprocesse aus den Entodermzellen verdanken. Das Entoderm zeigt auf dem Schnitte (Fig. 22) ein abgeschlossenes Lumen und hat sehr unregelmässige Formverhältnisse. Das Lumen ist 4) »Primitivfurche« und »Primitivwülste« nach Harschkx. Nr. 30. p. 8. hontlich Een Sie zeigen eine ueehntende rhnaıne \ ihr Volum beträgt meist mehr als das Doppelte des früheren; die Form ist im Allgemeinen cylindrisch; doch sind die Grundflächen stark nach ıssen hervorgewölbt. Kerne enthalten diese Entodermzellen meist in “N ‚der Zweizahl, nicht selten auch in der Dreizahl. Dieselben besitzen be- züglich ihrer adtm und Grösse bedeutende Verschiedenheiten. Man trifft i darunter kuglige,, ovale, biscuitförmige und halbmsndförmige Gestal- ten. Das feinkörnige Kiotdpinani ist nieht in grosser Menge vorhanden, i stets aber in demjenigen Theil der Zelle angehäuft, welche dem Nah- ' gsdoiier sich zuwendet. In diesem ist auch fast immer der Kern ge- lagert. Der übrige Raum der Zelle ist mit kugligen Ballen von verschie- denem Durchmesser, welche sich mit Garmin weniger leicht färben, an- sefüllt. Wenn diese Ballen besonders gross oder in grösserer Anzahl yrhanden sind, so beeinflussen sie nicht selten die Form des Kernes jer Art, dass lieber eine oft abenteuerliche Gestaltung annimmt. Dabei | 1 die nn mit kugligen Hohlräumen durehsetizt, deren Durch- Aus dieser Beschreibung geht hervor, dass sich die betreffenden n mit den ; sie ae... Hohlräume von dem Theile des a, 2% sind einige Entodermzellen eines solchen Schnittes bei _ erer Vergrösserung gezeichnet. Ausserhalb derselben ist ein Theil wm. so sind ‚die mit IC bezei Re ee Ballen ehe ringsum mit einer ‚ während die mit y bezeichneten 154 / 0, Heinrich Reichenbach, ee ik der Zeile liegen. Die Entodermzellen nehmen also den ! Nahrungsdotter ganz nach Kit fressender Amoeben in sich auf. Es muss bemerkt werden, dass man dies nur mit Hülfe äusserst feiner und sehr vorsichtig gefärbter Schnitte nachzuweisen vermag, in- dem sich Protoplasma etwas rascher färbt als die Dotterelemente. Bei längerer Einwirkung derFarbe aber gehen die auf diese Weise erzeugten _ Unterscheidungsmerkmale der feinen Protoplasmafäden wieder verloren, so dass man sie dann nicht mehr so deutlich wahrnehmen kann. Ein (nieht genau) medianer Längsschnitt (Fig. 23) durch den Em- bryo der gleichen Entwicklungsstufe (Stadium IV) liefert folgende Er- gebnisse: Das den vorderen Theil des Keimstreifen bildende Ectoderm zeigt, vier Hervorwölbungen resp. Verdickungen ; die dem Urmund zu- nächst gelegene ist die Abdominalanlage (A), die übrigen aber sind als die ersien Spuren der Extremitäten zu deuten. Das am hinteren Rand des Gastrulamundes befindliche flache Ectoderm geht ganz unvermitteli und plötzlich in das aus hocheylindrischen Elementen bestehende Darın- blatt über; hier lässt sich also, wie oben schon erwähnt wurde, eine Grenze zwischen beiden Blättern ziehen. Ferner giebt dieser Schnitt Aufschiuss über die Weiterentwicklung des Entoderms in der Längs- richtung. Noch immer bemerkt man auf dem Boden der Gastrulahöhle eine leichte Hervorwölbung, welche die letzte Spur des später einge- siülpten Eniodermhügels darstellt. Das Verhalten der Entodermzellen ist schon oben auf den Querschnitten geschildert. Was das Mesoderm anlangt, so zeigt sich auch hier wieder die bedeutendste Anbäufung seiner Elemente an der vorderen Entodermwand. Einige seiner Elemente sind weit nach vorn gewandert. Das Kleinerwerden der letzteren könnie vielleicht als eine Folge von Vermehrungsprocessen gedeutet werden. Ich will indessen nicht unerwähnt lassen, dass es mir nur in vereinzel- ten Fällen gelang, in einer Mesodermzelle mehr als einen Kern anzu- treffen , weshalb ich denn auch annehmen zu dürfen glaube, dass die Vermehrung der Mesodermzellen vorläufig wenigstens lediglich eine Folge weiterer Einwanderungen aus dem Entoderm ist. Das kleinere ‚ Volumen der nach vorn vorgedrungenen Mesodermelemente wird dann mit dem Verschwinden, resp. Seltnerwerden der oben beschriebenen vacuolenartigen Gebilde in deren Innerem in Zusammenhang gebracht werden können. Die dem Entoderm an verschiedenen Stellen dicht ‚anliegenden Mesodermzellen beweisen, dass sich immer noch Elemente des mittleren Blaties aus dem unieren neubilden. Auch der nach hinten gelegene Theil des Entoderms liefert jetzt Mesodermbeständtheile , wie die Lage der beiden Zellen m und die Grösse der benachbarten Ento- dermzellen beweisen. Ä = Pre Die Schnitireihen durch den Embryo des fünften a (Fig. 7) © geben nichts besonders Bem erkenswerihes. Die meisten der hier auf- reienden Verhältnisse begegnen uns auch im folgenden Stadium und rerden dort behandelt werden. Nur, so viel sei bemerkt, dass die emente der drei Keimblätter sich bedeutend vermehrt haben; die üntodermzellen sind durch die Aufnahme grösserer Mengen von Deuto- plasma noch grösser geworden. Die Elemente des secundären Meso- .derms treten in auffallend grosser Zahl auf. Non Wichtigkeit sind mediane Längsschnitte durch den Embryo dieser Stufe, weil sie über die Verhältnisse der beginnenden After- einstülpung und des sich schliessenden Gastrulamundes Aufschluss | Fig. 25 stellt den hinteren Theil eines solchen medianen Längs- hnittes dar. Das obere Zellenstratum ist das Ectoderm (ec), das untere lagegen (en) die der Bauchseite des Embryo zugewandte Partie des nioderms, die dadurch ausgezeichnet ist, dass sie nur in geringem Grade Deutoplasmaelemente aufnimmt. In einigen der Entodermzellen bemerkt man Gebilde, die den secundären Mesodermelementen voll- mmen gleichen. Das Entoderm ist völlig vom oberen Blatie abge- hnürt. Zwischen den beiden primären Keimblättern zeigen sich sehr ilreiche Mesodermzellen. Die primären liegen mehr nach hinten, die eundären, die auf diesem Stadium zuerst in solcher Menge auftreten, sehr nach vorn. Die ungemein grossen Ectodermzellen formiren die Abdominalan- lage (A). Vor derselben beginnt die Caudalfalte (cd) sich zu bilden. Ziemlich in der Mitte .der Abdominalanlage, unmittelbar hinter der rken ns bemerkt man eine nn u an) : die E. m kuitteln, Von dem € Gastrulamund ist auf diesem Schnitte ieh >h een. In eiwas früheren an kann man an nn Hals der a liereeins bildeien, scheinen ins ee uität zu treten und zu Mesodermzellen zu werden. Man trifft sie h bald nicht mehr in ihrer ursprünglichen Lage. Man vergleiche ft £. wissensch. Zoologie. XXIX. Bd. 43 5 re R \ . 5 RE TE ER IE en s x NEN E 5 E 2 7eH VS IR RE EN RER VERH EIE Ietc Ren NG 3% OR EN 18: BR N RA N 7 % A, 4 2 ak De 166 N u a . Heli Keie auch die Schnitte Fig. 16, 22 und 35, welche ben darauf un weisen, dass die in Bade stehenden Entodermzellen in Mesoderm- elemente sich umzubilden scheinen. Schliessung des Gastrulamundes und Einstülpung des Hinterdarmes scheinen sehr rasch auf einander zu folgen. | Wenden wir uns nunmehr zur Betrachtung der Schnitte durch das -Naupliusstadium und fassen wir zunächst die Veränderungen am oberen Blaite ins Auge. Querschnitte durch die vordere Region liefern keine besonders wichtigen Ergebnisse. Das Ectoderm ist überall noch einschichtig; die Zeilen, welche die Kopflappen bilden, sind etwas höher als die übrigen. Ausserdem kann man noch zahlreiche Mesodermelemente unter dem oberen Blatte wahrnehmen. Von Wichtigkeit ist der Schnitt, der durch die beiden Vertiefungen in den Kopflappen geht (Fig. 26). Man sieht, dass die Vertiefungen (V) jetzt nicht mehr als flache Grübchen erscheinen, sondern mehr den Character von Einstülpungen angenommen haben. Die früher zwischen denselben noch vorhandene Rinne ist nicht mehr da. Wie die folgenden Schnitte beweisen, stehen diese eingestülpien Ecetodermpartien in continuirlichem Zusammenhange mit zwei durch Verdickung des oberen Blattes gebildeten Strängen !), welche in ihren vor der Mundöffnung gelegenen Theilen gegen die Letztere convergiren, an der Einstülpung des Oesophagus vorbeigehen und sich bis zur Gau- dalfalte verfolgen lassen. Ihre hinter der Mundöffnung gelegenen Theile laufen annähernd parallel und erscheinen auf Querschnitten manchmal nur als Aufwuistungen des Ectoderms b»Primitivwülste«); meist aber ist doch wenigstens der Anfang einer Verdickung zu . constatiren. Etwas vor der Mundöffnung erreichen diese Stränge das Maximum ihrer Dicke. Man bemerki an dieser Stelle auch in der Flächenansicht des Embryos eine leichte Aufwulstung, die in- ' dessen auch mit der Bildung der Oberlippe im Zusammenhange steht. Fig. 27 stelli einen Querschnitt dar, der etwas vor der Mundöffnung hindurchgeht. Die Anlagen der vorderen Antennen (ALT) erscheinen als bereits bedeutend entwickelte Ausstülpungen des Ectoderms. Die beiden Eclodermstränge (»Seitenstränge«) liegen symmetrisch auf beiden Seiten und zeigen rundliche Umrisse (98). Die unmittelbar vorhergehenden und nachfolgenden Schnitte he- weisen, dass diese Stränge nach vorn und nach hinten zu allmälig an Umfang abnehmen. Zu beiden Seiten der Oesophaguseinstülpung. (Fig. 28 Oe) erscheinen sie auf dem Querschnitt aus 6—-7 Zellen be- 4) »Primitivwülste« oder NE laneRn nach HATsche&. Literaturverzeichniss "Nr. 30. p. 8. je Embryonalanlage nnd este Entwicklung des Fiusskrebsen. 457 K one mit, ihren Längsachsen radial gerichtet stehen (Fig. 28 cm). Auch auf den Schnitten, welche hinter der Mundöffnung durchgehen En die hinteren karten ireffen, zeigen die Ectodermstränge das nämliche Verhalten , wie Fig. 29 zeige, welche einen solchen Schnitt - darstellt; cm sind wieder die beiden Verdickungen des Eeioderms; sie liegen an den Seiten der hier noch vorhandenen medianen Rinne (R). _ Höchst wahrscheinlich sind diese Verdickungen aus den beiden seitlich von der Medianrinne in früheren Stadien wahrnehmbaren Aufwulstungen _ PPrimitivwülsten« hervorgegangen (man vergl. Fig. 21). Die Rinne selbst (Fig. 29 R) ist etwas tiefer geworden ; sie besteht nicht mehr aus einer einfachen Zellenlage, sondern lässt eine Wucherung bemerken. - In Erwägung, dass die Rinne bedeutend schmäler und etwas tiefer ge- \ ‚worden ist, dass sie früher aus einer Zellenlage bestand, jetzt aber deren zwei oder auch drei wahrnehmen lässt, kann man zu der Vorstellung N gelangen, dass hier ein Process, der von einer Einstülpung im Principe “nicht verschieden ist, vor sich gegangen ist. In der Gegend zwischen den Anlagen der Mandibulae stülpt sich der mittlere Theil der Rinne auch wirklich ein. Der vordere Theil dieser Einstülpung ist am tielsien. Fig. 30 enthält das mittlere Fragment eines Querschnittes durch die Gegend, wo in Fig. 8 die Ziffer 30 steht. Die eingestülpte Rinne (R) ist nach oben abgeschlossen. Zu der Bildung eines Rohres kommt es nicht, obwohl die Anordnung der Zellen und die Stellung ihrer Kerne manch- mal auf eine solche hinzuweisen scheinen. Bei einem einzigen Embryo dieses Stadiums konnte ich ein allerdings ausserordentlich kleines . Lumen auf einem Schnitte erkennen; da ich dies jedoch bei anderen Individuen nicht wiederfand, Hehe ich diesem einen Falie keine Be- deutung zuschreiben und eher eine zufällige Verleizung an der beirefien- den Stelle annehmen. Zu beiden Seiten der Einstülpung erkennt man ‚die Querschnitte der Ectodermstränge (»Seitenstränge«) als leichte Her- vorwölbungen; die Verdickung scheint bereits begonnen zu haben, worauf die beiden in diesen Hervorwölbungen liegenden Ectoder mel m ne hinweisen (siehe Fig. 30 9). Der unmittelbar darauf folgende Schnitt Fig. 31 lässt die mittlere | astitlpung (R ) besonders gut un Man bemerkt wieder die jegene ebenso verhält, wie die beiden auf Fig. 30 gezeichneten‘). Man ahrt ausserdem noch auf dem Schnitte Fig. 31 die Anlagen der Man- u ae x Ad, aus en hohen a zellen bestehend. enes eine Vacuole gezeichnet. RR Ag* en 158 ee, Heinrich Reichenbai. nn \ Auch der folgende Schnitt (Fig. 32) ist von ie Die mittlere Einstülpung ist hier nicht mehr so tief, dagegen sind die Ectodermstränge wieder sehr auffallend verdickt (9). Weiter nach hinten konnte ich weder die Rinne, noch die Rinstülpung, noch die Ectodermverdickungen verfolgen. | Wie aus der Untersuchung späterer Stadien folgt, sind die in der Mediangegend der Embryonalanlage statifindenden Differenzirungen die ersten Anlagen des Nervensystems. Es tritt dasselbe demnach zu- erst als eine seichte Medianrinne (»Primitivfurche«) auf, die sich schon in dem Stadium IN wahrnehmen lässt. Die leichten Her- vorwölbungen an ihren Seiten (Primitivwülste) entwickeln sich später zu den beschriebenen Ectodermsträngen (Kowarewskv's Medullar- platten). ‚Der vor der Mundöffnung gelegene Theil der Rinne giebt dem oberen Schlundganglion und einem Theil der Commissuren den Ursprung. Die seitlichen Theile der Rinne verdicken sich ausserordentlich rasch und liefern den grössten Theil des Gehirnes (Fig. 27 gs). Der mittlere Theil der Rinne aber wölbt sich nach aussen etwas hervor (Fig. 27). Nun ist aber von höchstem Interesse, dass sich dieser mittlere Theil später doch noch zu einer Einstülpung umbildet, welche dann mit in die Bildung des oberen Schlundganglions eingeht!). Dieser Vor- gang findet statt, wenn eben die Gehfüsse sich zu bilden beginnen. Es scheinen dieser Einstülpung demnach eine Zeit lang Hindernisse in den Weg zu treten, welche, wie ich glaube, einestheils durch die gleich mit solcher Intensität stattfindende Zellwucherung in. den seitlichen Theilen der Rinne, anderntheils durch die Hervorwöl- bung, welche mit der Bildung 3 Oberlippe in Zusammenhang steht, bedingt sind. Wie ich oben beschrieb, findet zwischen diesen a Ectodermstränge ‚sich documentirenden Theilen des oberen Schlundganglions und den Einstülpungen in den Kopflappen ein continuirlicher Zusammenhang statt. Von dieser Einstülpung lässt sich nachweisen, dass die sie bilden- den Zellen gleichfalls in die Bildung des Nervensystems eingehen und . zwar entwickeln sich aus ihnen die Ganglia optica und wahrscheinlich auch der pereipirende Apparat. . Das Gehirn des Krebses besteht daher, seinem Ursprunge nach, aus drei Theilen: 4) Dieser sich einstülpende ailere Theil der Rinne dürfte dem von HATSCHEK i ’ (Nr. 20) beschriebenen Mittelstrang SuIPIc chen. ie Embryonalanlage und erste Entwicklung des Flusskrebses. | 159 us den seitlichen Verdickungen der Medianrinne » Se eiten- stränge«), | | ‚»Mittelstrang«), 3) aus den Einstülpungen in den Kopflappen. _ Die zu beiden Seiten des Oesophagus verlaufenden Ectodermstränge Fig, 98u.29 cm) bilden die erste Anlage der Schlundcommissur. Schon bei Embryonen, welche die ersten Spuren der Maxillarfüsse zeigen, en dieselben von der Fläche wahrgenommen werden. ‚Die Veränderungen, welche der binter der Mundöffnung gelegene veranlassen, sind im Principe die gleichen, wie die des vorderen Theils, nur ist die Reihenfolge der Vorgänge eine andere. Während die un- mittelbar hinter der Mundöffnung gelegene Partie der Rinne etwas sich die weiter nach hinten gelegene mitilere Region tief ein und erst jetzt erscheint die Verdickung der seitlichen Theile. Diese hintere Region der Rinne, welche also jetzt aus der mittleren Einstülpung und den eulteheh Verdickungen besteht, stellt die Anlage des unteren Schlundganglions dar (Fig. 30, 31, 32 g), während aus den is. 29 em). Wie man sieht, bildet sich das untere Schlundganglion im Wesent- en. auf die gleiche Weise, wie das obere. Bei Ersterem findet Ein- stülpung und Verdickung gleichzeitig statt, bei Letzerem erfolgt der Ein- s ülpungsprocess später. Ä ' Die Bildung der übrigen Bauchganglien erfolgt auf ähnliche Weise gt, eine mittlere Einstülpung und zu beiden Seiten derselben Ver- kungen des Ectoderms. nicht so stark ausgestülpt sind. hiuss über das Verhalten des Hinterdarms. Fig. 33 führt die | 2) aus dem später sich einstälpenden mittleren Theile dieser Rinne | Theil der Medianrinne erleidet; und welche die Bildung der hinteren Abschnitte der Commissuren ad die des unteren Schlundganglions. tiefer wird und Zellwucherungen in ihrer Mitte erkennen lässt, stülpt. unmittelbar hinter der Mundöffnung befindlichen Ectodermsträngen ich die hinteren, resp. unteren Abschnitte der Gommissur entwickeln die des unteren Schlundganglions. Stets erkennt man auf den ‚Querschnitten der nächsten Stadien, wo sich die Bauchganglienkette r oo“ ein Vergleich der Querschnilte Fig. 37, 29 u. 32 lehrt, sind den Extremitäten die vorderen Antennen (At J) und die Mandibulae m stärksten entwickelt, während die hikleren a, (At I I Was das Verhalten des Abdomens auf Schnitten anlangt, so en EN € on.ers mediane Längsschnittle von Interesse, denn diese geben Partie eines ; solchen Schnittes vor Augen. Die Alteröffnung er R 160 Es | N Heinrich Reichenbach, (an) führt in ein Lumen, welches dem Hinterdarm (hd) angehört. Die Zeiien des Letzteren haben ganz den Character der Eciodermelemente ; sie stehen in ziemlich unvermitteltem Zusammenhange mit den Ento- dermzellen; es communicirt demnach schon im Naupipasekadium der Hinterdarm mit dem Mitteldarme. Die tiefe Falte vor dem Abdomen ist die Gaudalfalte (ed). Bei der Beschreibung der Flächenbilder wurde hinter dem Abdo- men eine leichte Hervorwölbung erwähnt, die an derjenigen Stelle sich befindet, wo sich in späteren Stadien das Herz entwickelt. Fig. 34 stellt einen Querschnitt aus dieser Region dar. Man bemerkt die Hervorwöl- bung des Ectoderms, welches hier aus ziemlich grossen Elementen, die nach den Seiten zu allmälıg kleiner werden, besteht. Unter dieser Hervorwölbung liegen nun eine grosse Menge primärer Mesoderm- zellen (h), welche als die erste Anlage des Herzens zu deuten sind. Das Entoderm hat gegen Ende des Naupliusstadiums bedeutend an Ausdehnung zugenommen. Besonders intensiv geschah die Ausbreitung in horizontaler Richtung nach allen Seiten hin, vorzugsweise aber nach vern. Die vordere Wand des Eniodermsackes reicht jetzt bis in die Gegend der Kopflappen, wie Fig. 26 zeigt, auf der eine solche Ento- dermregion etwas schief geiroffen ist. In die Tiefe ist das Entoderm weit. weniger gedrungen. Das von ihm gebildete Lumen, welches, wie wir gesehen, bereits mit dem Hinterdarm communicirt, ist stets mit feinkörniger geronnener Substanz angefüllt. Was die Zellen des Entoderms anbelangt, so haben sie im All- gemeinen ihren Character wenig geändert. Nur haben die seitlichen und unteren Partien desselben eine solche Menge von Dotter aufge- nommen, dass die Elemente ausserordentlich gewachsen sind. Verhält- nissmässig geringes Volumen haben die Zellen, welche die der Bauch- seite des Embryos zugewandte Region des Entoderms zusammensetzen (Fig. 34 en); am kleinsten sind die in der Nähe des Abdomens befind- lichen (Fig. 33 en). Die Form der Entodermzellen ist meist eylindrisch. Wenn sehr viel Nahrungsdoiter aufgenommen wurde, sind die Grund- flächen stark nach aussen hervorgewölbt (Fig. 34). Die an der Bauch- seite des Entodermsackes liegenden Zellen haben in ihrem Innern ausser dem feinkörnigen mit Carmin bei guten Tinetionen schwach rosa sich färbenden Protoplasma ncch eine andere etwas gröher granulirie Masse, welche von VWacuolen duschsetzt ist, sich schwerer färbt, aber von dem in den übrigen Zeilen vorhandenen Nahrungsdotter eines- tkeils durch die feinkörnige Zusammensetzung, anderntheils aber dadurch, dass sie keine rundlichen Ballen mehr bildet, sich unter- scheidet. Am nächsten liegt die Annahme, dass Bi Substanz Be Die Embryonalanlage und erste Entwicklung des Fiusskrebses, 161 en chemisch veränderten Nahrungsdotier darstellt. Die Grenzen der todermzellen sind stets deutlich sichtbar. Auf dem Schnitte Fig. 26 aber, der die vordere Wand des Entodermsackes traf, sind ‚die unteren Grenzen nicht vorhanden, weil hier ein Anschnitt vor- liegt. Wie in den früheren Stadien, so ist auch hier das Protoplasma der Darmdrüsenzellen vorzugsweise neripllerisch angehäuft; es ist im Verhältniss zu dem aufgenommenen Nahrungsdotter nur snirich vor- handen. | In dieser Protoplasmaanhäufung liegen meist die Kerne. In den "meisten Fällen sind deren mehrere in einer Zelle vorhanden. Gewöhn- lich sind es drei, man findet aber auch Zellen, wo sechs Kerne zusam- menliegen und ein maulbeerförmiges Häufchen bilden. Hier und da fehlt auch der Kern vollständig. (Vergl. Fig. 26, 33, 3%.) Die Kerne sind durch Mannigfaltigkeit ihrer Grösse und ihrer Form ausge- _ zeichnet. Am häufigsten trifft man ellipsoidische, deren Längsdurch- messer zwischen 41 und 30 u variirt; aber auch kuglige, biscuit- förmige, halbmondförmige Kerne sind ahnen Besonders in ' solchen Zellen findet man sehr wechselnde Kernformen, welche viele ; Dotterballen enthalten, indem diese die Formen der Kerne vielfach modificiren. Sehr häufig weisen Einschnürungen an den Kernen auf Theilungsvorgänge hin. Die Existenz solcher Theilungen beweist auch der Umstand, dass man sehr oft die Kerne dicht beisammen sieht in (Fig. 35). Bei Anwendung starker Vergrösserungen gewahrt man in dem rosa gefärbten Kerne eine Anzahl von Kernkörperchen (?—-6) von - wechselnder Form und Grösse (Fig. 35 /k). Sie unterscheiden sich von - der’ übrigen Kernsubstanz,, die feinkörniges Aussehen hat, durch ihr stärkeres De hehunssvarmögen und durch ihre grössere Imbibitions-. ajekeis mit Garmin. In denjenigen Zellen, welche die Bauchseite des Entoderms bilden, findet man ausserdem jene eigenthümlichen Gebilde, welche ich schon oben vorgreifend als secundäre Mesodermzeilen bezeichnete (Fig. 26, 34, 35). Dieselben sollen nunmehr einer genaueren Betraebtung unter- Poren werden. ; Fig, 35 stellt die peripherischen Theile dreier Entodermzellen aus. n der beireffenden Region und ausserdem noch einige der secundären Mesodermzellen dar. | i“ Durch glückliche Tinetion mit Braze’schem Carmin konnte man auf a sehr ‚dünnen Schnitten (bis zu 1/70 Mm.) das in den Entodermzellen N 'orhandene Protoplasma von der bereits beschriebenen, dem Nahrungs- entstammenden Substanz unterscheiden. Das Protoplasma färbte _ es 25%, Holnrich Reichenbach, I u na sich nämlich schwach rosa, die Kerne etwas stärker, die Kernkörper- chen aber sehr intensiv, während sich die erwähnte Substanz wenig . oder gar nicht mit diesem Garmin imbibirte. Die Zelle links in Fig. 35 enthält fast gar kein Brotäeläeniet auch fehlt der Kern. Statt dessen gewahrt man kuglige Gebilde von verschie- dener Grösse und mit scharfen Contouren. Es bestehen dieselben aus . einer feinkörnigen, schwach rosa gefärbten Substanz, welche ich ver- möge der oben angegebenen Reaction und wegen ihres sonstigen Aus- sehens als Protoplasma ansprechen muss. In diesem sind mehrere vacuolenartige Gebilde eingelagert, deren Durchmesser verschiedene Grösse zeigt. Zwei der kugligen Elemente (a und 5) führen ausser diesen Vacuolen mehrere stärker sich färbende Körperchen von un- gleicher Form und Grösse. Die Kleineren derselben, welche in der . Zeichnung dunkler dargestellt sind, besitzen ein stärkeres Lichtbrechungs- vermögen und haben mit den Nucleoli der Entodermzellkerne auffallende Aehnlichkeit. Das dritte kuglige Element (c), welches in der nämlichen Zelle liegt, enthält nur ein solches stärker gefärbtes Körperchen, von etwas grösserem Volumen, welches aber in seinem sonstigen Verhalten ganz die Merkmale der Entodermzellkerne hat. Es färbt sich genau ebenso wie diese, enthält aber keine Kernkörperchen. Die mittlere der drei Entodermzellen zeigt in einem Winkel noch etwas wandständiges Protoplasma, in welchem ein riesiger Kern (k) eingelagert ist, der eine Anzahl Kernkörperchen (kk) erkennen lässt. Die Einschnürung in seiner Mitte dürfie als beginnende Theilung zu deuten sein. In der nämlichen Zelle findet sich noch eines der frag- lichen Gebilde (c'),.in dessen Innerem ausser drei Vacuolen noch ein kernartiges, länglich rundes, schwach gekrümmies Körperchen liegt. Die dritte Zelle endlich enthält vier auf einem Häufchen liegende, offenbar durch Theilung aus einander entstandene Kerne; Protoplasma konnte hier nicht beobachtet. werden. Dagegen liegt in der Nähe der Kerne wiederum eines der in Rede stehenden Gebilde, welches denen ‚in der Zelle links befindlichen, mit a und 5b bezeichneten, sehr ähn- lich isi. Auf den Schnitten Fig. 25, 26 und 34 sind ganz ähnliche Verhält- nisse bei schwächeren Vergrösserungen dargesiellt. Fast durchgängig steht die Anzahl der in einer Entodermzelle vorhandenen Kerne in um- . gekehrtem Verhältnisse zu der Anzahl der in derselben Zelle sich findenden, kugligen Elemente. Wo viele Kerne sind, trifft man ‚höchstens eines der Letzteren (Fig. 35 die Zelle rechts), häufig aber auch gar keines; dagegen fehlt oft der Kern und statı dessen findet sich dann Die Embryonalanlage und erste Entwicklung des Fiusskrebses, 163 ne grössı re Anzahl der in Rede stehenden Elemente (Fig. 35, die Me Die auf Tafel XII abgebildeten Schnitte belehren uns aber ferner, dass diese Elemente sich auch ausserhalb der Entodermzellen vorfinden. Mit weiter fortschreitender Entwicklung werden sie zahlreicher und N ähern sich mehr und mehr dem Ecioderm. Schon aus diesen Umstän- den könnte man zu der Vermuthung gelangen, dass die fraglichen Ele- ente aus dem Entoderm auswandern. IEES gelang mir aber ausserdem in einigen Fällen, Entodermzellen zu beobachten, die an der oberen Grenze durchbrochen waren und in der. andern. Indessen können diese Beobachtungen vermöge der ange- andten Untersuchungsmethode nicht als direct beweisend angesehen "Wie schon mitgetheilt, sind die betreffenden Elemente immer kug- nie konnte ich amöboıde Formen erkennen. Immerhin ist es aber .. Dass diese Gebilde als Zellen zu deuten sind, obwohl sie die Merk- le einer Zelle nicht so unmittelbar zur Schau tragen, geht aus Folgen-. ı hervor: | - Man findet nämlich häufig ganz in der Nähe des Entoderms kuglige emente, von nahezu derselben Grösse, deren Zellennatur nicht ange- weifelt werden kann. In Fig. 35 d sind solche gezeichnet und zwar in der Zeichnung auch die Lage zu dem Entoderm genau angegeben. e zeigen ebenfalls scharfe Contouren und bestehen aus feinkörnigem, wach rosa gefärbtem Protoplasma, in das ausser mehreren Vacuolen ein deutlicher Kern mit einem oder zwei Kernkörperchen eingelagert st. Sie haben also alle Merkmale einer Zelie. en dafür, dass sich diese Zellen aus den in den Entodermzelien und usserhalb derselben befindlichen kugligen Gebilden entwickelt ig. 35 d) nicht primäre Mesodermzellen sind, welche etwa von 3 EINAEDEINCORUIRRSRIET a A ©. Heinrich Reichenbach, . Bi. En ihrem Enistehungsorite hierher gewandert wären , geht daraus hervor, ‚dass sich solche in diesen Regionen gar nicht vorfinden, sondern stets in der Nähe des Eetoderms verbleiben. N Ueber die Art und Weise wie sich jene eigenihümlichen zelligen Elemente in dem Entoderm entwickeln, kann ich nichts absolut Genaues angeben. Dass aber die Kerne der Eniodermzellen dabei betheiligt sind, ist evident,; denn das Entoderm besteht in dem folgenden Stadium nicht aus so vielen Zellen, als Kerne im Naupliusstadium vorhanden sind. Vielmehr beobachtet man in Embryonen mit eben angelegten Maxillarfüssen, dass die Entodermelemente, welche jetzt nur einen oder höchstens zwei Kerne enthalten, wohl an Umfang, aber nicht bedeutend an Zahl zugenommen haben. Auf die Betheiligung der Entodermzell- kerne bei der Bildung jener Zellen weist aber auch der Umstand hin, dass in denjenigen Elementen des Entoderms, in welchen zahlreiche Kerne vorkommen, nur wenige oder gar keine dieser eigenthümlichen Zellen vorhanden sind. Ausserdem haben die in diesen Letzteren zu heobachtenden intensiver lichtbrechenden und stärker tingirten Körper- chen eine unverkennbare Aehnlichkeit mit den Nucleoli der Enioderm- zellkerne. | Die wahrscheinlichste, weil mit allen der Beobachtung zugänglichen Thatsachen am besten harmonirende, Hypothese bezüglich der Ent ‚stehung dieser Gebilde scheint mir folgende zu sein: - Einer der meist in der Mehrzahl in einer Entodermzelle befind- lichen Kerne umgieht sich zunächst mit einer dünnen Schicht des um- liegenden Protoplasmas. (Dies konnte ich niemals mit absolut befriedigen- der Sicherheit erkennen, obwohl ich hier und da etwas Aehnliches zu sehen glaubte. Da aber stets in jenen Theilen der Zellen Protoplasma 'angehäuft ist, so können immer Täuschungen mit unterlaufen.) Dieser Kern erleidet nun eine eigenthümliche Metamorphose, welche zunächst darin besteht, dass sich in seinem Innern Vacuolen bilden. Fig. 36 stellt einen solchen Kern aus einer Entodermzelle dar; sein Volumen ist etwas bedeutender, als das anderer Entodermzellkerne. Diese Zunahme dürfte möglicher Weise auf Rechnung der entstandenen Vacuolen z seizen sein, welche durch Aufnahme von flüssigen Substanzen aus dem Protoplasma ihren Ursprung genommen haben können. Die weiteren. | Veränderungen des Kernes bestehen nun wahrscheimlich darin, dass sich seine festeren Bestandtheile zusammenballen und jene etw ‚stärker sich färbenden Körperchen, welche sich in diesen Elementen finden, darstellen. Die Nucleoli sind aber, bei den meisten wenigsten noch eine geraume Zeit wahrzunehmen. Beı einigen scheinen dieselb« bereits innerhalb der Entodermzellen zu verschwinden (Fig. 35 c u. v een un Entwicklung des Flusskrebses. 165 N Ide aartalb Her so entstehenden Zelle die Rolle des Kerne aber nimmt, = nicht festzustellen. Sicher ist aber, dass a in ı | srfierchen beobachten lässt. (Vergleiche Fig, 35 u Die Bildung dieses Kernes sammt seiner Kernkörperchen geschieht meist später, als dies nach Fig. 35 erscheint, und zwar ausserhalb der Eniodermzellen. Wie es scheint, nehmen diese Zellen bei ihrer "Wanderung durch den zwischen Ectoderm und Entoderm liegenden "Nahrungsdotter Nahrungsmaterial auf und sind erst dann im Stande den rossen Kern, den man später in den Mesodermzellen antrifft, auszu- ‚bilden. In einigen Fällen jedoch differenzirt sich der Kern schon früher, "wie bei dem Embryo, aus welchem Fig. 35 entnommen ist. Hier fanden ich sogar innerhalb der Zellen des Entoderms solche Gebilde vor, die ‚schon einen deutlichen Zellkern wahrnehmen liessen (Fig. 35 ce und ©’) ‚In einer vorläufigen Mittheilung, die ich über die Entwicklung des rebses publicirt habe), ist die Entstehungsweise dieser Gehilde anders ngegeben. Ich konnte damals vermöge der weniger günstigen Tinction keine so genauen Beobachtungen anstellen. Noch will ich hervorheben, ass zur Untersuchung dieser Gebilde nur äusserst feine Schnitte (his zu [ro Mm.) verwendet werden können, da sich sonst äusserst complieirte ind schwer zu deutende Bilder ergeben. Wie schon erwähnt, wandern diese Zellen aus dem Entoderm aus, rbreiten sich in dem Nahrungsdotter, der zwischen Ectoderm und ntoderm sich befindet, nähern sich aber später dem oberen Blatte, wo nan sie alsdann mit den primären Mesodermzellen uniermengt hnitrii, iehe die Figuren auf Tafel XII.) ‚Es ist demnach ganz 'natürlieb,, diese Elemente, welche auf so enthümliche Weise entsiehen und anfänglich wenigstens von den bon früher vorhandenen Mesodermzellen ihrem Aussehen nach ab-. weichen, ebenfalls als Bestandtheile des mittleren Blattes aufzufassen. i ii Auffassung dürfte noch der Umstand sprechen, dass die früher rhandenen Mesodermzellen nur sehr selten zwei Kerne enthalten, dass. ie also durch Theilung sich nicht so rapid zu vermehren scheinen, wie nach der: grossen Anzahl, in welcher sie im nächsten Stadium auf- ai ‚vermuthen Ballke | Be Beinricb-Belchonbaeh, = | “ a .der Gecinala auftretenden Mesodermelemente als .. eingeführ wurden. Ä I In den Figuren der Tafel XII sind letztere: mit mi Ersiere mit mi a bezeichnet. | E | | Gegen Ende der Naupliusperiode bemerkt man die secundären Mesodermelemente ausser in dem Nahrungsdotter zwischen Ectoderm und Entoderm auch in den Ausstülpungen des Ectoderms, welche die Anlagen der Extremitäten bilden (Fig. 32). Ganz besonders aber sind sie in dieser Zeit in der Mediangegend unmittelbar unter dem Ectoderm der Embryonalanlage angehäuft. Zwischen ihnen finden sich dann weder Dotterelemente noch primäre Mesodermzellen eingelagert; sie bilden einen continuirlichen Zellstrang von ziemlich bedeutender Dicke, der aber auf dem Querschnitte sehr wechselnde und unregelmässige Formverbältnisse wahrnehmen lässt, meistens jedoch rundlich isi (siehe Fig. 26 und 27 St). Es erstreckt ‚sich dieser Strang von der vorderen Gegend der Kopflappen bis in die ” Nähe des Abdomens, wo sich seine Bestandtheile allmälıg zerstreuen. Von der Oesophaguseinstülpung durchbrochen, zerfällt er an dieser ” Stelle in zwei Theile (Fig. 28). | Dieser Sirang scheint nur vorübergehend aufzutreten und zwar in einer bestimmten Entwicklungsperiode; denn nicht in allen Embryonen welche äusserlich die Merkmale des Naupliusstadiums zur Schau trugen, konnte dieser Strang mit gleicher Deutlichkeit nachgewiesen werden. Sehr oft war er nur andeutungsweise wahrzunehmen (Fig. 29). Am characteristischsten war er bei solchen Embryonen, die durch Grössen- verhältnisse der Extremitäten, der Opsuphaguseiieiii ir u. s. w. sich als weiter in der Entwicklung fortgeschritten erwiesen. Ob dieser Strang nur einer zufälligen Anhäufung von Mesodermelementen seine Existenz verdankt, mag dahin gestellt bleiben. Im folgenden Entwicklungsstadium,, bei Embryonen also, welch die Anlage der Maxillarfüsse zeigen, haben die secundären Mesoderm zellen ihren specifischen Character vollständig verloren. Sie sind dann von den primären nicht mehr zu unterscheiden. Auch findet sich in diesem Stadium keine solche Anhäufung in der Mittellinie mehr vor ich konnte daher vorläufig über das endliche Schicksal der seeun- dären Mesodermzellen nichts weiter feststellen, ich habe aber die nich unbegründete Vermuthung, dass sie mit der Bilde des Blutes im zu sammenhang stehen. wu Ergebnisse. Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung sind theils Bestäti- ngen, beziehungsweise Berichtigungen der Angaben früherer Autoren, heils von mir neu beobachtete Thaisachen. = 1) Das Ei des Flusskrebses zeigt in dem Stadium, in welchem die i Dotierpyramiden auftreten, zwei Hüllen: a. das Chorion, eine zähe, gelbliche und ziemlich derbe Haut. b. eine äusserst feine und homogene dem Ei ‚dicht anliegende ‚Hülle. 9 Das Deutoplasma besteht aus dreierlei Elementen. Diese sind: a. kuglige, fettige Bestandtheile. D. feinkörnige, nach dem Erhärten homogene Elemente, die in Garmin sich roth färben. Sie nehmen je nach den Entwicklungs- ‚perioden verschiedene Formverhältnisse an. Kurz vor Beendi- gung der Blastodermbildung formiren sie pyramidenförmige Stücke. Diese zerfallen bald in kuglige Ballen, weiche von den Entodermzellen späterer Stadien aufgenommen werden und in denselben zum zweiten Malepyramidenförmige Gestaltannehmen. | c. kuglige Elemente, aus einer protoplasmatischen Substanz be- stehend und viele Vacuolen einschliessend. Diese kommen nur in früheren Entwicklungsperioden vor; ‚Embryonen, welche die ersten Spuren der Extremitäten er- kennen lassen, enthalten dieselben nicht mehr. 3) Kurz vor dem Auftreten des ausgebildeten Blastoderms besteht las Ei aus. lauter pyramidenförmigen Zellen, deren Basis nach der Peri- erie, deren Spitze nach dem Eicentrum gerichtet ist. Ihrer Haupt- masse. eh bestehen diese Pyramiden aus Deutoplasma. Das Proto- ma ist vorzugsweise an der Peripherie und im Centrum des Bies ngehäuft ; der Kern dieser Zellen liegt stets in der Proteplasmaanhäufung er Peripherie. Ei: Im m des Eies findet sich auf diesem Stadium ein scharf | Dis Protoplasma zieht sich bald ganz an die Eioberfläche de | di ie ee re zerfallen in Be Ballen, eine en symmetrische. 468 | , Ye Heinrich. Reie herbei 4 Eh Gr , Längsrichtung des en fixirt. Mithin ist die erste Embryonalanlage ) In der hinteren Region des Primitivstreifens entsteht die Gastrula auf ide Weise: i Es stülpt sich zunächst eine hufeisenförmige Falte in den Doiter ein. Die convexe Seite derselben ist stets nach vorn gerichtet. (Aus- nahmen hiervon sind als Abweichungen von dem regelmässigen Ent- wicklungsgange anzusehen.) Die Falte ist vorn am tiefsten eingestülpi; die eingestülpte Partie ist nicht nach dem Eicentrum gerichtet, sondern bildet einen spitzen Winkel mit den vorderen und seitlichen Blasioderm- regionen. Die hufeisenförmige Falte wird bald zu einer ovalen ringförmigen ; die Längsachse des Ovals fällt mit der Längsrichtung des Embryos zu- sammen. Der von der ringförmigen Falte begrenzte Blastodermitheil dringt zuerst mit seiner vorderen, später auch mit seiner hinteren Partie in den Doiter ein. 9) Der Gastrulamund schliesst sich vollständig. Die Schliessung erfolgt durch Wucherungen der den seitlichen und den vorderen Mundrand umgebenden Blastodermregionen, während der hintere Mundrand fast unverändert in seiner Lage verbleibt. 10) Sowohl durch den Bildungsprocess als auch durch die Art und ‚Weise der Schliessung, sowie durch ihre Formverhältnisse documentirt sich die Gastrula als ein bilateral symmetrisch angelegtes Gebilde. | 44) Das durch Einstülpung auf diese Weise entstandene Entoderm, weiches nur kurze Zeit einen nach aussen überall abgeschlossenen Sack darstellt, breitet sich allmälig in dem Nahrungsdotter aus, indem seine Zeilen diesen Letzteren in eich aufnehmen. } Die Entodermelemente werden dadurch sehr gross und wachsen durch Aufnahme des ganzen Nahrungsdotters zu pyramidenförmigen Zellen aus. ; | 12) Die Entodermzellen nehmen die Nahrungsdotterhallen nach Art fressender Amoeben, in sich auf. | 13) Das Mesoderm legt sich gleichzeitig mit der Entstehung der hufeisenförmigen Falte an. Es liegt in dem Winkel, welchen die einge- stülpte Falte mit dem nach vorn gelegenen Blastoderm macht, also im vorderen Theil des Gasirulamundrandes. Seine Zellen bilden kein zu- sammenhängendes Stratum. Sein Verbreitungsbezirk liegt in Bezug auf die Embryonalanlage hilateral symmetrisch. ; 3 14) Das Mesoderm nimmt seinen Ursprung aus dem Entoderm a aa Weise. Die Embryonalanlage und erste Entwicklung des Plusskrebses, 169 & In den ersten Stadien schnüren sich seine Elemente vou dem in der Nähe des Gastrulamundrandes nach vorn gelegenen En- toderm ab. Etwas später finden solche Abschnürungsprocesse auch in tiefer gelegenen Entodermregionen statt. (Primäres Mesoderm.) | ” — b. In späteren Stadien (von dem an, wo die ersten Spuren der Mi Extremitäten als Ectodermverdickungen sich anlegen bis zum Ende der Naupliusperiode) entstehen zahlreiche Mesodermzellen innerhalb derjenigen Entodermzellen, weiche der Bauchseite des ‚Embryo zugewandt stehen. | Einige der in den Letzteren meist in der Mehrzahl (bis zu sechs) m sich bildenden Kerne umgeben sich mit Protoplasma (?) und erleiden dann eine eigenthümliche Metamorphose, welche darin besteht, dass sich im Innern des Kernes Vacuolen bilden, und dass die festeren Bestandtheile desselben sich zusammenballen. Jedem solcher Eniodermzellkerne entspricht dann ein eigen- _ thümliches, kugliges, scharf contourirtes Gebilde, welches viele Vacuolen und mehrere stärker tingirte Körperchen von ver- schiedener Form und Grösse zeigt; meist kann man in den- selben auch noch die Kernkörperchen des Entodermzelikernes wahrnehmen. Diese Elemente, welche aller Wahrscheinlichkeit nach amö- boide Bewegungen zu machen im Stande sind, wandern aus und verbreiten sich unter dem Ectoderm der Embryonalanlage, wo sie sich mit den primären Mesodermelementen vermischen. .Theils schon innerhalb der Entodermzellen , meist aber ausser- halb derselben entsteht in diesen Zellen ein Kern mit deutlichem Kernkörperchen. (Secundäres Mesoderm.) nn 5) Gegen Ende der Naupliusperiode häufen sich die secundären i lesodermelemente vorzugsweise in der Mittellinie der Embryonalanlage und formiren hier einen Zellstrang, der sehr wechselnde Form und rössenverhältnisse darbietet und sich von dem vorderen Theil der flappen bis zum Abdomen erstreckt. 16) Nach dem Naupliusstadium sind primäre und secundäre Meso- rmelemente nicht mehr von einander zu unterscheiden. Auch existirt | mediane Zellstrang nicht mehr. Kr . 17) In dem Stadium mit weit geöffnetem Gastrulamund legen sich eisselben die. ova len Kopflappen an, indem die Ectodermzellen für den Nauplius characteristischen Extremitäten als Ectodermausstül- am ve Br Heinrich Reichenbach, N en ARE runde Scheiben, die Kopfscheiben , deren centrale Partien flach ver- ‚tieft sind. | | 000 19) In der hinteren apa entwickeln sich die drei Paar pungen. Zuerst treten die Mandibulae auf, alsdann folgt das vordere und bald darauf das hintere Antennenpaar. 20) Das Abdomen erscheint zuerst als ein vor den Urmund ge- legener Wulst des Ectoderms, der bald elliptische Form annimmt, später aber abgerundet fünfeckige Gestalt zeigt und eine Ausstülpung des Ectoderms repräsentirt. 24) Ungefähr in der Mitte der Abdominalanlage enisteht der After h und der Hinterdarm als eine Einstülpung des Eetoderms. Diese Ein- stülpung liegt etwas vor der Schlussstelle der Gastrula, 3 22) Die Communication des Hinterdarms mit dem Mitteldarm ist im Naupliusstadium bereits hergestellt. 23) Um das Abdomen legt sich eine hufeisenförmige Falte an, welche die Anlage des Cephalothoraxschildes repräsentirt. 24) Die erste Anlage des Herzens giebt sich im Naupliusstadium kund als eine Hervorwölbung und Verdickung des Eetoderms, unter welcher zahlreiche Mesodermelemenie sich anhäufen. N 25) Mundöffnung und Oesophagus entstehen durch Einstülpung des Ecioderms in dem Stadium, welches die erste Spur der Hinter- darmeinstülpung erkennen lässt. | | 26) Vor der Mundöffoaung entwickelt sich die Oberlippe als eine Hervorwölbung des Ectoderms. 27) Das Nervensystem tritt in dem Stadium mit weit offenem Gastrulamund als eine mediane seichte Rinne auf, welche, vorn breiter und hinten etwas schmäler, sich von der vorderen Grenze der Kopf- lappen bis zur Abdomen erstreckt. 28) Die vor der Mundöffnung gelegene Region der Rinne geht zum . grössien Theil in die Bildung des oberen Schlundganglions ein. Dieses entsteht auf folgende Weise: | E. Die seitlichen Theile der Rinne bilden sich durch Wucherung der | Zellen zu Eetodermsträngen aus, welche bilateral symmetrisch gelegen sind und gegen die Mindefinung convergiren; theils durch diese inten- siven Wucherungen, theils durch Entwicklung der Oberlippe ver- schwindet die Rinne als solche. Ihr mittlerer Theil wölbt sich soga eiwas nach aussen hervor. Dieser mittlere Theil stülpt sich in dem Sladten mit angelegt Gehfüssen tief zwischen die beiden Ectodermstränge ein und wird zı integrirenden Bestandtheil des oberen Schlundganglions. f En 28 holen nen in en a men- | Pose und bilden die Anlage der Ganglia optiea). | 80) Die seitlichen Stränge des oberen Schlundganglions lassen sich m n Naupliusstadium bis in die Nähe des Abdomens verfolgen. Sie repräsentiren theils Hervorwölbungen des Ectoderms, theils aber und ‚zwar meistens Verdickungen desselben. | Die zu beiden Seiten des Oesophagus liegenden Abschnitte stellen die Anlage der Schlundcommissur dar. 34) Der hinter der Mundöffnung gelegene Theil der Rinne giebt em unteren Schlundganglion den Ursprung. Die seitlichen Regionen der Rinne bilden die sub 30 erwähnten \ Stränge. Die mittlere Partie der Rinne dagegen, welche in der Nähe ‚der Mundöffnung ziemlich tief ist und Wucherungen der sie zusammen- . setzenden Zellen wahrnehmen lässt, stülpt sich in der Gegend der Man- ‚dibulae tief ein. | Zu den Seiten dieser Einstülpung sind die Ectodermstränge als Verdickungen am deutlichsten ausgeprägt. ‚ Einstülpung und Verdickungen gehen in die Bildlans; des mi hlundganglions ein. Die Vorgänge bei der Entwicklung des Letzteren nd mithin im Principe die gleichen, wie diejenigen, welche die Bildung es oberen Schlundganglions veranlassen, nur ist die Reihenfolge eine Dritter Abschnitt. Literaturangaben und Vergleiche. ' Bei dem Vergleiche meiner Beobachtungen mit denen anderer For- er werde ich vorzugsweise die Literatur über Arthropoden- und zwar cieller die über CGrustaceenentwicklung?) berücksichtigen und nur in zelnen Fällen auf andere Thiergruppen erseilen Mi ‚Im Allgemeinen werde ich dabei diejenige Disposition einhalten, Ri 1) Und wahrscheinlich Auch des percipirenden Apparates. 2) Die in russischer Sprache geschriebene Abhandlung Bosrerzey's kann ich id r wegen Unkenntniss dieser Sprache nicht mit der wünschenswerthen Genauig- itiren. Unterlaufende Unrichtigkeiten und Unterlassungsfehler meinerseits in er ae dürften daher wohl auf Entschuldigung Anspruch machen. Das | ie > Uebersicht der Ergebnisse besdmibrt ist. | Die eingeklammerten Nummern beziehen sich auf die nn _ Nummern des Literaturverzeichnisses am Schlusse dieser Abhandlung. _Beireffs der Hüllen des Eies, resp. des Embryos, stimmen die An- | gaben in Bezug auf Astacus nicht überein. f Rarake (Nr. 1, p. 6) beschreibt am frisch gelegten Ei ausser dem h Chorion, noch eine äusserst zarte und höchst durchsichtige Dotterhaut, welche bis zum Ausschlüpfen des Embryo persistire. LEREBOULLET stellt die Existenz dieser Membran wenigstens in ganz frühen Stadien in Abrede. Er sagt (Nr. 2, p. 231), dass sich eine solche homogene Dotterhaut später entwickle, ohne jedoch über die Zeit ihrer Entstehung Mittheilung zu machen. 'Bosrurzkv erwähnt der Rihüllen bei Astacus meines Wissens’nicht. Ich sah eine äusserst zarte Haut dicht den Blastoderinzellenan- hegen, kann aber, da ich ganz frühe Stadien nicht erlangen konnte, nicht entscheiden, ob diese Haut eine echte Dotierhaut ist, oder ob sie 7 die durch van BEneDEN und Bessers (Nr. 6, p. 28) bekannt gewordene 3 Blastodermhaut darstellt, welche eine euticulare Abscheidung der Blasto- 4 dermzellen repräsentirt. | . Die von mir gegen Ende der Naupliusperiode wahrgenoimmene ' Haut ist höchst wahrscheinlich eine Neubildung. Während die Blasto- derm- oder Dotterhaut so überaus fein und zart ist, dass man sie nur bei der grössten Aufmerksamkeit wahrnimmt, ist diese Naupliushaut auffallend kräftiger entwickelt, und da sie in allen Falten und Winkeln der Embryonalanlage zu oda ist, so scheint die Vermuthung, dass sie eine Neubildung sei, um so mehr berechtigt. Diese Haut würde einem embryonalen Häutungsprocesse ihre Entstehung verdanken, der um so bedeutsamer erscheint, als er kurz vor der Beendigung der Nauplius- periode unseres Flusskrebses abläuft und der Naupliushäutung anderer” Crustaceen entsprechen nn Diese Haut persistirt bis zum Aus- schlüpfen. Ganz ähnlich liegen die Verhältnisse bei Oniscus murarius; da Oniscusei ist nach Bosrerzey (Nr. 5, p. 180) ausser mit dem Chorion noch mit einer zarten Dotterhaut umhüllt, die auch schon von RArTukk ‚beschrieben ist (Nr. 8). Später tritt noch eine dritte Haut auf; dies homologisirt Bosrerzky mit der Larvenhaut von Asellus und ander Grustaceen und sie ist auch höchst en, der Naupliushäll von Astacus homolog. Palaemoneier haben nach Bosrerzey ebenfalls anfangs zwei (Nr. Hüllen. Die, ausser dem Chorion und der Dolerhböus ul tande dritte Haut LEUCKART (Nr. 40, p. 119) als das Resultat einer embryonalen Häutung e gefasst, auch von ihm schon der bis dahin für eine Eihaut gehaltenen ersten Larvenhaut der Arthropoden gleichgestellt. LEREBOULLET ist der Erste gewesen, der die Dotterpyramiden von y stacus auslührlich untersuchte (Nr. 2, . 238.) und abbildete (Nr. 2 Fig ‚16 und 17). In den meisten Puncten kann ich seine Boah cuunsen A ? kern eerechende Gebilde äls Eriheeskuiel R a de segmen- tation «). Die Spitzen der Dotterpyramiden ragen nach LEREBOULLET in eine mtrale sphärische Masse, welche aus gewöhnlichen Dotterelementen transparenten arben bestehe. Weder diese Angabe noch seine ig. 29 abbildet, entspricht offenbar dem auch von mir gesehenen. Er es als ji Buchen Stadien noch auftreten, wo bereits die ers um jenen Dotterkern wird von LrrsrouLLsr nicht erwähnt, oplasma. Er fasst die Segmentation des Nahrungsdoiters als Raruss übersah die Dotterpyramiden, die auch von nur gehend erwähnt werden mit der Bemerkung (Nr. 5, p. 195), angegeben werden. 4h* | ist auch bei andern Arthropoden bekannt und wurde zuersi von 16 lassen sich mit meinen Beobachtungen über den räthselhaften : ‚Das Gebilde aber, welches LErEBoULLET p. 23% beschreibt und | n von der Furchung vollständig verschiedenen, selbständigen Pro- dieselben. den Furchungszellen entsprächen, wofür ednch keine Eine ee ee im kenn des Eies und ganz be- ‚der Schilderung der Eifurchung von Palaemon beschreibt u EN die Pyramiden ausführlicher (Nr. 4). Eier mit 1238 oberfläch- Segmenten liessen die Pyramiden deutlich wahrnehmen. Die jener Pyramiden ragen aber nicht, wie bei Astacus, in eine Di ae ee Reichenbach, NE Proioplasmaanhäufung, sondern vereinigen sich mit dem körnigen Dotter - zu einer gleichförmigen Masse. | Wie bei Astacus, so ist auch bei Palaemon das Protopladına vor- zugsweise an der Basis der Pyramiden angehäuft und-umschliesst dort den Zellkern. Ebenso hebi sich auch hier das Protoplasma später vom Deutoplasma vollständig ab. | | Nach Harexeı (Nr. 7, p. 447 ff.) bleibt der Nahrungsdotter von Peneus bei der Furchung völlig unbetheiligt und zerklüftet sich auch später nicht. | Wie man sieht, herrscht hier wenig Uebereinstimmung und neue Forschungen müssen hierüber mehr Licht verbreiten. Die Vorgänge bei der Blastodermbildung der Spinnen, welche von Huserr Lupwie (Nr. 41) geschildert werden, erinnern in man- cher Beziehung sehr lebhaft an die entsprechenden Verhältnisse bei Astacus. | | Die von Lupwıg als Deutoplasmaschollen bezeichneten Dottermassen entsprechen dem aus Nahrungsdotter bestehenden Theil’ der Pyramide des Flusskrebses. Auch bei den Arachniden gehört zu einer jeden Deutoplasmascholle auf einem gewissen Stadium eine Protoplasmaportion miteingelagertem Kern. Letztere sondert sich ebenfalls später vom Dotter ab und wird zur Blastodermzelle. Doch werden diese Protoplasma und Deutoplasma enthaltenden Gebilde von Lupwiıc nicht als Zellen gedeutet. Seine Fig. 8 entspricht etwa dem Stadium von Astacus, in dem das Protoplasma vom Nahrungsdoiter bereits scharf geschieden ist, die Blastodermzellen sich schon vermehrt haben und die DaMenDyrammdon im Zerfall begriffen sind. Lupwig’s Figuren 9, 40 und 41 zeigen bezüglich des Verhältnisses des Protoplasmas zu dem Deutoplasma Aehnliches wie meine Fig. 2; auch hier, bei den Arachniden, werden die cylindrischen Deutoplasma- ' portionen von Protoplasma umfasst, allerdings nur eine Strecke weit, im Gegensatz zu Astacus, wo Letzteres in dünnen Schichten um die ganze Nahrungsdotierp yramide sich erstreckt. Nach Rarnke (Nr. 1, p. A4) enisteht das Blastoderm nur an einer bestimmten Stelle des Eies, ist aber nicht über die ganze Eioberfläche ausgebreitet. Diese Angabe ist irrthümlich und findet darin ihre Er- klärung, dass Raraxe nur den als Blastodermverdickung in die Erschei- nung tretenden Primitivstreifen beobachtete, das zu jener Zeit ausser- ordentlich dünn werdende übrige Blästodere aber übersah. EN Leregoviier (Nr. 2, p. 256) bezeichnet den Primitivstreifen als »la iäche embryonnaire« und lässt denselben aus mehreren Zellenlagen be stehen. Diese Angabe steht mit den Beobachtungen Boprerzky’s, dem ersten Veränderungen, die zur Bildung der Gastrula führen. Eier, welche ein-, zwei- und mehrschichtiges Blastoderm erkennen liessen, ergaben sich stets durch die abweichenden Symmetrieverhältnisse, durch das Aussehen der Zellen und ganz besonders des Nahrungsdotters als iM _ unregelmässig entwickelte, resp. als in der Rückbildung begriffene. Re ' Betrefis der esbrtlabiktung finden sich die ersten Angaben bei Baraee (Nr. 4, p. 12ff.); er beobachtete einen hufeisenförmigen Graben, der zu einem ringför migen sich umbildet. Den von ihm begrenzten "Theil der Keimhaut lässt Raruxe nun sich einsenken, wodurch ein Sack _ enistehe. Bis hierher können wir beistimmen. Jetzt aber lässt er den Boden dieses Sackes wieder hervorwachsen und eine nabelförmige Er- höhung bilden, welche dem Abdomen den Ursprung gäbe. Der hliessungsvorgang ist ihm also entgangen. Er liess sich offenbar durch das vor dem Urmund gelegene Abdomen täuschen. Die bald erscheinende Falte von hufeisenförmiger Gestalt, welche die erste "Anlage des Cephalothoraxschildes darstellt, deutei er als den letzten test der ursprünglichen Einstülpungsöffnung. Natürlich konnte Raruxk "in Folge dessen das Entoderm (»Schleimblatt«) nicht von den einge- | ülpten Regionen ableiten. Er findet »das Schleimblatt« in späteren adien wieder auf (Nr. 1, p. 28), beschreibt aber nur den der Bauch-. ite zugewandten Theil desselben, der weniger Dotter enthält, wäh- nd der übrige Theil des Entoderms seiner Beobachtung entging. - Leresoviler (Nr. 2, p. 257 ff.) schildert ebenfalls die Entstehung ‚der Gastrula, die er »la In eite empryonnaire« nennt. Er lässt dieselbe u auf sehr redene Weise sich bilden, ohne auf die häufiger vor- mmenden und durch bilaterale Syanaeiie sich auszeichnenden ormen besonderes Gewicht zu legen. Auch er glaubt, dass der einge- pie ‚Hügel wieder hervorwachse, wobei er dann die Vorgänge, che die Schliessung des Urmundes veranlassen, auf diesen Process ieht. Die Form des kurz vor der Schliessung stehenden Urmundes sutet er als eine im hinteren Theil des wieder hervorwachsenden Hügels Bed Rinne, welche in den ‚Nahrungsdotier eindringe und sich | ur schliesst ai ar irrihümlichen Ansicht Rarnar’s bezüglich der istehung des Abdomens aus diesem Hügel nicht an, sondern bemerkt, s man ‚ie ee des Abdomens Be kenne. Ueber die 4176 3 AR Heinrich Reichenbach, Demnach lässt auch LeresouLLer die eingestülpte Blastodermpartie nicht in die Bildung des Entoderms eingehen. Vielmehr glaubt er, dass dasselbe sich in Form ‚eines Sackes neu bilde, den er »sac vitellaire « nennt und der später mit dem Hinterdarm in Communication trete. Die Wände dieses Sackes bestehen nach ihm nicht nur aus Zellen, sondern auch aus eigenthümlich geformten Dotterelementen (p. 265). Offenbar hatte er hier die mit Dotter angefüllten Entodermzellen vor Augen. Das anfänglich vorhandene Lumen des »sac vitellaire« ver- schwindet nach LEREROULLET durch Annäherung der Wände; es entstehe so ein Blatt aus zwei Zellenlagen, welches sich nach allen Seiten hin ausbreite und schliesslich eine Hohlkugel mit doppelten Wandungen darstelle. Wie man aus dem Vergleiche mit meinen Beobachtungen sieht, ist hier Richtiges und Falsches untermengt; nichtsdestoweniger wird man die Ueberzeugung gewinnen, dass LEREBOULLET eine grosse Menge der Verhältnisse richtig beobachtet, aber unrichtig gedeutet hat. Jedenfalls war es LeregouLLer, der die Gastrula von Astacus zuerst ver- hältnissmässig richtig abbildete, wenn er auch die Bedeutung und die weiteren Schicksale seiner »fosette embryonnaire« nicht kannte. Man vergleiche seine Fig. 28, 30, 34 und 38. / BoBrETzKY, der in seiner russischen Abhandlung (Nr. 3) sich be- züglich der Castrulabiiikung an die Angaben Lrresovrzer's hielt und dadurch zu der nämlichen falschen Ansicht über diese Verhältnisse ge- langte, berichtigt seine dortigen Angaben in seiner Arbeit über die : Entwicklung von Oniseus (Nr. 5, p. 186, Anmerkung). Meine Beobach- tungen stimmen, soweit sie die Entstehung des Gastrulamundes be- treffen, mit den seinigen in der Hauptsache überein. Ueber das weitere ” Schicksal des Urmundes bemerkt BosrErzky nur, dass er sich verengere \ und in den definitiven After übergehe. Ich glaubte dagegen auf die Art Mi und Weise der Schliessung besonderes Gewicht legen zu müssen, weil möglicher Weise derselben eine weitere Bedeutung zuzuschreiben ist, andererseits aber auch deswegen, weil aus dem Schliessungsmodus wichtige Anhaltepuncte zu erlangen sind, um die Frage zu entscheiden, zu weichem der beiden primären Keimblätter die steil abfallenden Rand- ‚partien des weit geöffneten Urmundes zu rechnen sind. Nach meinen Beobachtungen schliesst sich der Urmund vollkommen, und der After entsteht vor der Schlussstelle des Urmundes als eine Ecto- dermeinstülpung, die auch dem Hinterdarm den Ursprung giebt. Diese Angaben stehen mit den Beobachtungen BosrETzKy’s, der den Urmund in den definitiven After übergehen lässt, im Widerspruche. Er belegt” seine Behauptungen: in diesen Bezichungen mit s seinen Fig. 5, 7 und: 3. prechenden Stadien. dürfte nicht ohne Interesse sein. Bilder. wie seine g. 5, erhielt ich niemals; dieser Schnitt ist einem Stadium entnommen, Echt noch keine Feeoiiätenonlapen erkennen liess; soiche Slodiin hatten steis noch den Urmund verhältnissmässig weit offen, während "hier die Mundränder dicht aneinander liegen. Die Fig. 7 (Nr. 3, Taf. I) . ist einem Embryo mit den Spuren der Anlagen dreier Extremiiätenpaare n entnommen. Dem gleichen Stadium entstammt der in meiner Fig. 23 ua i abgebildete Schnitt. Auffallende Unterschiede des Gastrulamundes sind "nicht zu verkennen. Während er auf der von mir gegebenen Zeichnung ‚noch weit geöffnet ist, ist er nach Bosrerzky schon äusserst enge ge- ‘worden. Stadien mit geschlossenem Urmund und neu entstehendem "Alter sind Bosrerzey entgangen (Fig. 25). Seine Fig. 8 entspricht, ab- "gesehen von den genaueren Formverhältnissen, der von mir gegebenen Fig. 33. Hier communicirt der Hinterdarm der mit dem Mitiel- darm. ” Bei Palaemon (Nr. 4) und Oniscus (Nr. 5) entsteht After und Hin- 'terdarm ebenfalls durch Ectodermeinstülpung. Harcrer lässt es für "Peneus unentschieden (Nr. 7). | Ueber das mittlere Blatt finden sich weder bei Raruxz noch bei ‚BREBOULLET irgend welche Mittheilungen. | BonnsrzKy war der Erste a Den es nachwies. Nach ihm d zu Mesodermzellen werden. Beide Beobachtungen fanden durch meine Untersuchungen Bestäti- ng. Bezüglich des letztgenannten Entstebungsortes ist zu bemerken, ss es nicht einige, sondern recht en Mesodermzellen sind, die sich jtadien die Mesodermelemente ihren ws ung nehmen, zu dem Ecto- erm oder zu dem Entoderm gehören, lässt BoRrETZEY unentschieden benso hat er nicht beobachtet, dass später auch eingestülpte Ento- lermpartien an der Mesodermbildung sich betheiligen. Ueber die von Be Eecundläres Mesoderm Der ane En Gebilde macht BosrErz&v nmen mit den meinigen überein. Ueber die Art und Weise, wie die Deutoplasmaballen in das Innere Ob die Bndiäiken ie von welchen in den frühesten. eine weiteren ee Uber die Schicksale des Entoder ms | ıtodermzellen gelangen, bin ich jedoch zu einem bestimmteren tate gelangt. Nach Bonrerzxy geschieht dies auf endosmotischem A 478 ee 2 Heinrich Reichenbach, Wege; wie wir sahen ist die Art und Weise der Aufnahme eine mehr mechanische und eriolgt ähnlich wie die Nahrungsaufnahme von Amoeben. KowiLews&ky erwähnt im Dotter der Biene (Nr. 12, p. 48) Kerne, ° von Protoplasma umgeben, das in viele sich verästelüde Fortsätze aus- läuft. Möglicherweise handelt es sich hier um Vorgänge, wie die von : mir beobachteten. Die Vorgänge in der Nährkammer des Eierstockes von Leptodora hyalina, die Wzısmann beschreibt (Nr. 18, p. 12), haben einige Aehn- lichkeit mit dem Fressen der Entodermzellen. Doch es verhalten sich die Wandungszellen der Nährkammer passiv, während das zum Eindringen in diese bestimmte Protoplasma in dem Raume der Nähr- kammer in rundliche Ballen sich umwandelt, welche activ in das Innere der Wandungszellen eindringen. Betreffs der Abstammung des Mesoderms bei andern Crustaceen ist Folgendes zu erwähnen: A Bei Palaemon scheint nach Bosrerzky (Nr. 4) das mittlere Blatt vom unteren abzustammen ; dies würde mit dem entsprechenden Vorgange bei Astacus übereinstimmen. Bei Peneus entsteht das Mesoderm nach Harcsı: (Nr. 7, p. 450-ff.) auch am Mundrand der Gastrula, aber erst nach Beginn der Darmein- stülpung. Aus Hazcxer’s Fig. 86, welche einen Medianschnitt darstellt, zu schliessen, ist aber die Ursprungsstelle des Mesoderms nicht die nach vorn gelegene Partie des Gastrulamundrandes wie bei Astacus, sondern es scheint sich das mittlere Blatt rings um den Urmundrand an- zulegen. Bei Astacus spalten sich erst in späteren Stadien auch von den nach hinten gelegenen Entodermpartien Elemente des Mesoderms ab | Eine weitere Abweichung der Entwicklung von Astacus gegenüber der von Peneus besteht in Folgendem: Nach Harcxeı (Nr. 7, p. 270) repräsentirt die Gastrula (Periga strula) von Peneus die er Grundform derselben, die erst späte durch Wanderung des Urmundes nach hinten in die dipleure über- geht. | ne | Bei Astacus aber isi schon durch die Lage der zuerst auftretenden huf eisenförmigen Falte in der hinteren Region des Keimstreifens, ferner durch” den Verlauf des Entstehungs- und des Schliessungsprocesses und durel die Formverhältnisse der Gastrula überhaupt, ausserdem aber durch di gleichzeitige Entstehung des Mesoderms und dessen bilateral symmetrisch " | gelegenen Verbreitungsbezirk eine bilaterale Symmetrie des Gastrula- stadiums so scharf und bestimmt ausgesprochen, dass von einer ein- achsigen Grundform der Gastrula des Flusskrebses keine Rede sein kan a . Die Keimblätterbildung bei Oniscus (Nr. 5) zeigt mit der von Astac Die Embryonalanlage und erste Entwicklung des Flusskrebses. 179 ine tiefgreifende Aehnlichkeit. Die Anlage des unteren und des miit- leren Blattes ist nach der Auffassung Bosrerzky’s eine gemeinsame und "besteht in einem unter dem Blastoderm gelegenen Zellenhaulen, der von Boprerzevy als Keimhügel bezeichnet wurde. Eine Differenzirung der Blätter findet erst in späteren Stadien statt. Wenn jedoch durch die in neuerer Zeit sich mehrenden Angaben eine Abstammung des Mesoderms vom Entoderm bei andern Thiergruppen immer wahrscheinlicher wird ‚(man vergleiche besonders C. Razr’s Abhandlung über die Entwick- lungsgeschichte der Malermuschel Nr. 20), so steht der Deutung jenes ' Keimhügels als Entoderm, von dem sich dann später das Mesoderm ent- wickelt, nichts im Wege. Diese Deutung ist auch schon von HazckeL ' ausgesprochen worden (Nr. 7, Taf. XIX, Fig. 36-37). . "Hinsichtlich der Keimblätterbildung bei anderen Arthropoden kom- - men vor Allem die Arbeiten KowaLewsky’s in Betracht. a Bei Hydrophilus (Nr. 12, p. 31) beginnt die Bildung des a ebenfalls am hinteren Ende. Alsdann erheben sich nach KowaLkwsky’s ‚Schilderung an den Seiten des Eies, welches schon die Anlage des - Primitivstreifens als Ectodermverdickung der Bauchseite zeigt, zwei Falten, die erst vorn und später auch hintenin einander übergehen - Ieh glaube nun nicht fehl zu gehen, wenn ich annehme, dass diese Falten in dem Stadium, wo sie vorn in einander übergegangen sind, der hufeisenförmigen Falte bei Astacus vollständig entsprechen, und dass ‚hier homologe Bildungen vorliegen. Astacus entsprechen. Diese Falten legen sich nun nach KowaLrwsky in der Mitte zusammen und vereinigen sich schliesslich in ihrer ganzen Wi E: in der Medianlinie der ... ein re der ja auch ‚als Gastrulamundrand auffassen und die später entstehende Rinne als ‚den Een een d. a als die des Enioderms. Denn dass sie bei Hydrophilus aus FE eniach iss man also die von KowaLEwsKY sehr Falte, aa a Heinrich Reichenbach, die entsprechenden Stadien von Astacus zeigen. “ die, es gem 38 . von Interesse sein die Kowanzwskv’schen Figuren 20 bis 25 auf Taf. IX (Ne, 19) mit den von mir gegebenen Fig. 11, 12, 13 und 46 beziehungs- Ei ‚weise zu vergleichen. es "Bezüglich der Abstammung des Mesoderms lassen u keine Ver- ‚gleiche anstellen, da wie schon erwähnt, KowaLzwsky den eingestülpten | er Blastodermtheil als mittleres Blatt anspricht. Auch bei der Biene wird von KowaLzwskv ein Vorgang beschrieben der dem bei Astacus entspricht. Die Bildung der Rinne (Nr. 12,p. 48 ff.) geht auf ähnliche Weise vor sich. Die Aehnlichkeit ist hier aber. noch grösser als bei Hydrophilus, da hier sich die Rinne ebenfalls vorn i i zuerst schliesst und hinten zuletzt. | Diese Rinne wird auch von Bürscnzı beschrieben (Nr. 14, p. 597), ‚der sie von Faltes, begrenzt sein lässt und angiebt, dass dies Falten mit der Keimblätterbildung im Zusammenhange stehen dürften. | Die Aehnlichkeit der Kowaızwskv’schen Figur 21 (Nr. 12, Taf. X) mit der von mir abgebildeten Fig. 41 fällt in die Augen. Sind die eben | erwähnten Vorgänge bei Astacus und Apis wirklich identisch , so wür- den die von Kowarzwsky mit /k bezeichneten Kerne oflenbar sen dort befindlichen Mesodermelementen angehören. ” Von Musca, Lytta, Donacia, Rynchites und mehreren Tide giebt ee ganz das Eoteprechaute an und wahrscheinlich steht auch das Weismann’sche Faltenblatt der Dipteren (Nr. 45) mit der Gastrulabildung dieser Gruppe im Zusammenhang. a | ‚Von Interesse ist eine Zeichnung Mersennmorr's (Nr. 19, Taf. xXIV, Fig. 9) die einen Durchschniti eines Embryos von Str or Guns - rinii Gery. darstellt. Sie entspricht fast vollständig meiner Fig. 9; Merscunikorr beschreibt am Keimstreifen eine seichte sich einstülpende Furche und giebt an, dass die unter dem Blastoderm in dem Winkel der Falte befindlichen Zellen die Anlage des zweiten Blattes darstellen. Es scheinen mithin auch bier ganz die nämlichen Processe abzulaufen. Werfen wir nunmehr noch einen Blick auf einige interessanle Aehnlichkeiten in den entsprechenden Entwicklungsvorgängen anderer Thierclassen. Ich hebe nur solche Verhältnisse hervor, die wirklich und 0: Bam »Ueber die Entwicklungsgeschichte der Malermuschel« Je en Zeitschr. für Naturwissensch. 1876. ie % 00 RABL en BD wie mir ee mit Recht, ein bedeutendes Gewii e Embryonalanlage und erste Entwicklung des Flnsskrebses. 181 hin nur aut die Abstammung des Moslems vom Entoderm, sondern h auf die bilateral symmetrische Entstehungsweise erben. Auf letzteren Umstand hatte er schon in einer früheren Arbeit aufmerksam gemacht (Nr. 24) und mich dadurch veranlasst, bei meiner Untersuchung hierauf besonders zu achten. Wenn auch bei Asiacus das Mesoderm "nicht an zwei getrennten und bilateral symmetrisch gelegenen Puncten "entsteht, so vermochte ich doch zu zeigen, dass es in der Mittellinie am - vordern Urmundrand liegt und längere Zeit eine bilateral symmetrische Lagerung beibehält (siehe Fig. 17 bis 19). | Bei Würmern ist Entsprechendes beobachtet. Bei Cucullanus ele- "sans entsteht das mittiere Blatt nach Bürsenrt (Nr. 22, p. 108, Taf. V, % Fig. 8) ebenfalls aus den dicht an der Mundöffnung der Gastrula ge- Poeöhen Entodermzellen. | - Bei Euaxes (Nr. 12, p.28) und bei Lumbricus (Nr. 12, p. 22) wurde beobachtet und zwar ist auch hier die Anlage eine bilateral symmetrische. die Keimblätterbildung der Holothurien hervorzuheben (Nr. 23, p. 160 461). Bei Holoihuria tubulosa entsteht das Mesoderm zweifelsohne us dem Entoderm und entsprechend wie bei Astacus, gleichzeitig oder etwas früher oder später als die Einstülpung an den Stellen, welche h in eiwas späteren Stadien (wo die ringförmige Falte bereits gebildet ist) ebenfalls als den Entstehungsherd von Mesodermzellen nachzu- doliolum (p- 168). Vergl. Serenka’s Fig. 19 u. 20 mit Fig. 14, 45 u. 16. | die Enistehungsweise desselben eine typisch bilateral symmetrische. Da die Frage nach der Abstammung der Keimblätter bei den Wir- _ belthieren eine sehr streitige ist und sich alle Möglichkeiten in dieser ziehung in allen denkbaren Combinationen von den namhaftestien rschern vertreten finden, so kann ich hier Vergleiche in dieser Hin- vo en u verweisen. lc ung von Musca vomitoria, welche möglicher Weise mit den die Abstammung des Messderins vom untern Blatte von KowALEwskY. ' Bezüglich der E Echinodermen sind die Untersuchungen Serun«s’s über veisen in der Lage war. Seuenka’s Fig. 3 weist viel Aehnlichkeiten if mit den Schnitten Fig. 14 und 15. Ebenso verhält es sich mit den Angaben Serenga’s über die Entstehung des Mesoderms bei Cueumaria ‚Bei Mollusken wurde die Abstammung des mittleren Blattes vom. oderm bei Unio von C. Rası (Nr. 29) nachgewiesen und zwar ist S 4 x \ I WER Re ie a TE enge EL EEE WEN FREIEN t füglich unterlassen sad auf die theoretischen Band an (Nr. #B,p. 65). erwahnt vielkernige Zellen bei a sind; allein einige namhafte Abweichungen lassen sich doch geltend 182 Ä ‚Heinrich Reichenbach, secundären Mesodermzellen des Flusskrebses in Beziehung zu setzen machen: Weismann giebt nämlich an, dass sich bis zu 30 Zellkerne in einer Zelle vorfänden, und dass die Grösse dieser Kerne im umgekehrien Verhältnisse zu ihrer Anzahl stehe. Beides würde mit meinen Beobach- tungen unvereinbar sein. Auch lässt die Abbildung dieser Gebilde (Nr. 15, : Taf. V, Fig. 62 e) wenig Aehnlichkeiten mit den secundären Mesoderm- elementen erkennen. Bürscazt (Nr. 1%, p. 556) beschreibt bei der Schilderung des Herzens der Biene ganz ähnlicheZellen, wie jene secundären Mesoderm- zellen und deutet dieselben als die späteren Blutkörperchen. Seine ‚Beschreibung sowohl als auch die betreffenden Abbildungen (Nr. 1%, Fig. 36, 37, 38) stimmen in vielen Beziehungen mit meinen Schilde- rungen und Zeichnungen überein. Indessen muss bemerkt werden, dass Bürschui jene Zellen erst in viel späteren Stadien und zwar auf . der Rückenseite des Embryos auffand, während sie bei Astacus ausser- ordentlich früh und stets und ausschliesslich an der Bauchseite sich be- finden. Ueber ihre Herkunft macht Bürscauı keinerlei Mittheilung. Es wäre nun immerhin denkbar, dass jene secundären Mesoderm- zellen bei Astacus früher entstünden als bei Apis und erst später nach dem Rücken zu wanderten und in die Bildung der Blutkörperchen ein- gingen. Da sich aber in weiter forigeschrittenen Stadien keinerlei : Untersehiede zwischen secundären und primären Mesodermzellen nach- weisen lassen, so kann diese Frage vorläufig nicht endgültig entschieden werden. 5 Interessante Angaben über ähnliche Gebilde finden wir bei Dornkn (Nr. 24, p. 117 @.). Er erwähnt nämlich Zellen im Dotter von Bombyx mori, welche er vergleicht oder auch homologisirt mit den oben er- ! wähnten vielkernigen Zellen Weısmann’s und Bürscntrs. Sie stammen A ' nach Donkrn nicht direct vom Keimstreifen ab, sondern bilden sich im Dotter; er fand sie sowohl frei zwischen den Dotterschollen als auch innerhalb derselben. An Lepidoptereneiern , die er an der Unterseite der Blätter von Hydrocharis morsus ranae fand, sah er auch, dass diese Zellen eine bedeutende Anzähl von Kernen enthielten. Hier waren die Zeilen im ganzen Leibe des Embryos zerstreut, besonders aber waren sie in der Nähe der Einstülpungen des Vorder- und Hinterdarmes an- gehäuft. Auch das Wandern dieser Zellen beschreibt Doern und glaubt, dass dies bereits von Zanpacn in dessen Entwicklung des Phryganiden- ! eies p. 42 unter dem Titel »Fettablagerung« beschrieben worden sei. Wie Bürscnzi bei der Biene, so behauptet Dourn ihr Vorhandensein auch in späteren Entwicklungsperioden und ist ebenfalls der Meinung, das Egon und erste Entwicklung des Flusskrebses. 183 | Zell en den Blutkörperchen und dem Fettkörper den Ursprung seben würden, ohne dies jedoch direct beobachtet zu haben. Für die BE heintichkeit der Betheiligung dieser Zellen an der Bildung des Fettkörpers macht Dourn noch die Beobachtung geltend, dass hei Thrips ‚cerealium die Pigmentbildung innerhalb der Fettkörper- und der Dotter- - massen vor sich gehe, und dass dann die betrefienden pigmenthaltigen Zellen auswandern. Ob indessen diese von Dosan beschriebenen Zellen wirklich den secundären Mesodermzellen des Flusskrebses entsprechen, muss erst bewiesen werden. Ein Paar Schnittserien werden voraus- ‚sichtlich darüber genügenden Aufschluss geben. Möglicher Weise lassen sich dabei weitere und sicherere Schlüsse über das Schicksal dieser Gebilde ziehen. Hinzugefügt mag noch werden, dass Dourn diese Ge- bilde mit den von Kowarzwsky (Nr. 12, p. A8 ff.) gesehenen Kernen im Dotter der Biene vergleicht, welche von Protoplasma umgeben sind, das in viele sich verästelnde Fortsätze ausläuft. Kowarzwskv bezeichnet diese Gebilde als Wanderzellen und schreibt ihnen lediglich eine physio- logische Function zu, indem sie nämlich zum schnelleren Verbrauch des _ Dotiers verwendet würden und alsdann zerfielen. Dourn aber hält diese _ Wanderzellen mit den von ihm gesehenen für identisch und wendet ‚sich mit Entschiedenheit gegen die Ansicht Kowarewsav’s bezüglich der Function derselben. Ob indessen diese Gebilde im Dotter der Biene . 1% a vorbehalten bleiben. De Bei der Beschreibung der ersten Entwicklungsvorgänge von Gadoi- deneiern schildert Haecker (Nr. 7, p. 442) amöboide Zellen, welche m Entoderm ihren Ursprung nehmen, wandern und sich theils in Blut- ellen,, theils in Binderesebrzellen und Pigmentzellen verwandeln. Nach Harerrı sind diese Wanderzellen Bestandtheile des Darmfaser- >; die man nicht gesehen, hai immer etwas Missliches. pliusstadien vorläufig dead weiches Gewicht legen zu sollen. nicht Entodermelemente darstellen, deren sich verästelnde Forisätze die Nahrungsdotterballen umschlingen und in das Innere der Zellen be- ‚fördern, wie sich dies bei Astacus bequem nachweisen lässt, kann nach dem jetzigen Stand unserer Kenntnisse über die Keimblätier der In- ‚secten nicht entschieden werden und muss weiteren Untersuchungen Be owenis glaube ich auf die strangartige Anord dnung ders secun- sr Re der zuerst die Mandibulae, dann das vordere und zuletzt das hintere ‚ Antennenpaar sich bilden lässt, während nach Raruke beide Fühler ‚der Ringfalte, welche Angabe er durch die Bemerkung einschränkt, da: ss "Höcker beschrieben und abgebildet (Nr. 2, p. 295. 37), die sich später keinem Zusammenhang mit der Bildung der Unterlippe. dass an der Stelle, wo der spätere Hinterleib in den Vorderleib über- die innere lockerer und dicker sei und aus weichem formlosem Keim ‚kügelehen eingesprengi sich land = sie schon im Narkose, wenn auch viel weniger ausgesproch ‚ vorfanden. Jene lockere Schicht Rarnke's ist jedenfalls die oben b schriebene und Fig. 34 abgebildete Anhäufung von Mesodermelement . Rarnee's überein (vergl. Nr. 2, p. 291). Bosrerzkv beschreibt das He in seiner ersten Anlage ebenfalls, aber in einem späteren Stadium. beschrieben, welche en keulenförmig werden und dem Keimstreife die Form eines Kartenberzens geben. Von den Vertiefungen in den Kopfscheiben wird nichts erwähnt. Weder bei LrrerovLzer noch be Borrerzey finden sich Angaben über diese Gebilde. | | In Bezug auf die Reihenfolge in der Entstehung der drei Nauplien extremitäten ı muss ich mit LeresouLter übereinstimmen (Nr. 2, p. 267 ff.) paare gleichzeitig entstehen. Die Mandibulae bilden sich, zufolge LerzrouLer (Nr. 2, p. 267 aus der »fosseite embryonnaire«, also aus der ersten Anlage des Ur- mundes; ebenso bezeichnet Rarure die Mandibulae als die Ueberreste sie wenigstens an der Stelle der verschwundenen Ringfalte sich befanden In dieser letzteren Fassung können wir ihm beistimmen, ” Zwischen den Mandibularanlagen werden von LEREBOULLET zwei vereinigen sollen, um die Unterlippe zu bilden. | Nach meinen Untersuchungen sind diese beiden Höcker Ectoderm- verdickungen, hervorgegangen aus den seitlichen Regionen der primi- tiven Medianfurche, welche später die seitlichen Theile des untere Schlundganglions zusammensetzen. Jedenfalls stehen diese Gebilde Das erste deutliche Auftreten des Herzens verlegt Rarnze (Nr. 1, p. 30) in ein Stadium, wo schon die Gehfüsse angelegt sind. Er sagt, gehe, die Keimhaut schon frühe aus zwei Schichten bestehe, von denen stolfe bestehe, in welchem kleine, sehr durchsichtige und weiche Gallert- Offenbar hatte er ganz dieselben Verhältnisse vor Augen, wie w ‚Die Beobachtungen LerrsouLLer’s stimmen mit den Angab ce ‚ist Here einem Rnbryb sihomnien, der scheh angelegte Maxil- rfüsse wahrnehmen liess. Bei solchen Embryonen hat auch die An- h päteren Stadien fand ich dort keine Pyramidenzellen, sondern stets Anders verhält es sich betreffs der ersten Anlage des Nervensysiems. Bares ee auf die Schilderungen der Enistehung Sa er Hinsicht noch unentschieden ist. Wenden Wir uns zuerst zu den Mittheilungen Raırtake’s: Von einer en in frühen Stadien erwähnt er nichts. Indessen dürfte die "Erwähnt muss ferner werden, dass Rartuke eine mittlere Längs- ine beschreibt (Nr. 1, p. 32), doch hat diese nichts gemein mit der ir beschriebenen früh auftretenden Medianfurche. Möglicherweise It sie, die Reste der Einstülpungsrinne dar, die den mittleren Theil pr mitiven Furche repräsentirt. Auch a in diesem Stadium sehr auftretenden Anlagen der Schlundcommissur wurden von beschrieben. Merkwürdig aber ist es, dass ihm die auf diesem 0 5 ka haite. ;e des Herzens in der That wenig Fortschritte gemacht. Eine Ab- ,‚ resp. prismatische, mit sehr wenig Nahrungsdotter im , des 0 mit u Er Nerebrnten in man- Die ersten Spuren des Nervensystems entdeckt Rarnke erst an dem 1 eyo mit bereits weit entwickelten Lauffüssen, wo dasselbe aller- ;, von aussen gesehen, dem Beobachter sehr deutlich vor Augen a BOULLET (Nr. 2 ‚pP. 282 ff.) verlegt sen erste Auftreiin EN ems. in ein ren, welches unmittelbar dem Nauplius“ Ma 7 4 gsischlich als Fig. 51 bezeichnet ist). Ich fand an solchen Embryonen nn - Maxillarfüsse sehr deutlich angelegt und muss behaupten, dass man von der Fläche das Nervensystem erst wahrnehmen kann, wenn die A Maxillarfüsse bereits gebildet sind. 186 nn re Helnneh Reichenbach, a Be füsse © bruchnbar sei, und bildet einen derartigen Eu “ (Eig. 19, aber stets beim Zurückschlagen der Abdominalanlage die Höckerchen der Nach Lerssourter's Schilderung stellt das Nervensystem in seiner ersten Anlage zwei undeutliche knotige Stränge dar, welche sich um die Mundöffnung herumziehen und sich vor Leizierer mit einer undeut- lichen Verdickung vereinigen. Von der Betheiligung einer Rinne bei der Bildung des Bauchstrangs und des Gehirnes wird von diesem Forscher nichts erwähnt. . Nach Bosarrzry (Nr. 3) hat der Embryo mit drei Paar deutlich an- gelegten Extremitäten ein überall einschichtiges.Ectoderm. Diese Angabe muss als irrthümlich bezeichnet werden, was ich durch Hunderte von ” feinen Querschnitten belegen kann. Selbst an einem. Embryo mit Maxillarfussanlagen, bei dem LerzsouLLer das Nervensystem hereits sah, fand Bosrerzky noch keine Spur desselben, während es hier selbst an ungefärbten Embryonen, von der Fläche gesehen, dem Beobachter deutlich entgegentriti. Erst nach der Anlage der Lauffüsse wird von 4 Bosrerzuy das Nervensystem als eine aus mehreren Lagen bestehende Verdickung des Ectoderms aufgefunden. Da jedoch vorliegende Unter- suchungen diese späteren Stadien des Nervensystems nicht betreffen, so liegt es mir auch nicht ob, hier weiter auf die Angaben Bosrrrzey's einzugehen. Indessen muss doch erwähnt werden, dass von BoRRETZKY eine in der Mitte des Bauchstrangs verlaufende seichte Rinne beschrieben wird, welche wahrscheinlich die auch von Rarnxz gesehene ist und mit der Bildung des Nervensystems nichts zu thun hat, indem sie weder mit der primitiven Medianfurche, noch mit der sich später einstülpenden Rinne identisch ist, auch noch an weit entwickelten Embryonen be- obachtet werden kann, bei denen die Einstülpung des Mittelstranges längst erfolgt ist. Achnlich verhält es sich mit den Mittheilungen Bosrerzky’s über die Entstehung des Bauchstranges von Oniscus mag vergl. Nr. 5, p. 193). | \ Bei einer ganzen Reihe von Arthropoden und Würmern ist eine in’ frühen Stadien auftretende, am Bauch verlaufende seichte mediane Line 1 furche beschrie ben, die wir bei Astacus auch fanden, deren Zusammen- hi a wurde. | : | | Zıppach schon (Nr. 25, p. 7) schreibt eine ventrale Bangsfüreh vermuthungsweise allen Gliederthieren zu. Bei Ghironomus wird & Die Embryonalanlage und erste Eutwieklung des lusskrebses, 187 in ermatne (Nr. n p. 14 und 45, Fig. 69); ebenso bei - KowALEwsey ht bei eihiie. (Nr. 12, p. 37) eine kleine Re nelune, in der Mitte ‚des Keimstreifens seiner ganzen Lanz ese 'erhabenen Ränder beschrieb ich auch Be Astacus als leichte Her- rwölbungen, welche durch Verdickung die Hauptmassen der Gang- n ergeben; sie werden aber von Kowarzwskvy nicht zu der Bildung des ‚ uchstrangs in Beziehung gesetzt; seine »Medullarplatten« sind spätere Stadien. Ueberhaupt hat die Bauchrinne der Arthropoden nach der Meinung dieses Forschers gar keine Bedeutung, denn er sagt: (Nr. 29, in » die Bauchrinne der ae und Birudineen a < "Wergl. Taf. XXIV, Fig. 11 und Taf. XXV, Fig. 14 A). Von Würmern is Euaxes zu ensähnen. die nach Bonner (Nr. 42, p. 17) in der Mittellinie des oberen Blattes an der Stelle, wo später das Nervensysiem Me en h befindet, eine tiefe Furche, von langen mit Flimmercilien bedeckten mi esse sind. DE, 28 , Pp- 703 ff. m Burn, dass sich die Ganglien- \ die Me ndsfnung umfassenden Zelsianges an. Höchst a | ' wird sich durch Querschnitte leicht der Zusammenhang der | a» ts: if a . wissensch. el XXIX. Bä, 9 BE REN ENTRIES A RR BRENNT, LO IR N DD TEE NER T RS RR N u TEN ER BETEN RER DET IB Heinrich Reichenbach, a. oe Enden jener Bogen (Commissuren) mit den Bauchganglienanlagen nach- weisen lassen. RUE Die beiden längs verlaufenden Ectodermverdickungen bei Astacus entsprechen offenbar den von Hırsener (Nr. 30) bei der Lepidopteren- entwicklung als Seitenstränge beschriebenen Differenzirungen. Dieselben Gebilde nennt Kowanewsky in weiter vorgeschrittenen Stadien bei meh- reren Articulaten »Medullarplatten«; so bei Hydrophilus, wo die Vor- gänge bei der Entstehung der Ganglienkette ganz in derselben Weise abzulaufen scheinen. Kowarewsky's Zeichnung Fig. 30, Taf. X (Nr. 12) lässt sich leicht auf die von Hırsaurx und mir hervorgehobenen Ver- hältnisse zurückführen. Wie aus mehreren Bemerkungen weiter oben hervorgeht, können 7 meine Beobachtungen bezüglich der Entwicklung des Bauchstrangs den Untersuchungen Harsenzr’s (Nr. 30) als Bestätigung dienen. Seine w ‚Primitivfurche, die man vielleicht zweckmässiger als Medullarrinne be- zeichnen dürfte, um jeder Verwechselung mit der Primitivrinne der 7 Wirbeithiere aus dem Wege zu gehen, entspricht genau der medianen Längsfurche bei dem Astacusembryo. Ebenso finden sich bei Letzterem mit den von Harscaex als Primitivwülste bezeichneten Gepilden iden- tische Differenzirungen. bei der Bildung des Bauchstranges in späteren Stadien habe ich bei Astacus genau ebenso vorgefunden. Was jedoch die Entstehung der beiden Schlundganglien anbelangt, so sind bei Astacus folgende Abweichungen hervorzuheben: bei Astacus nur in einem Segment und zwar in dem der Mandibulae. In die Bildung des oberen Schlundganglions der Insecien lässt ” Harscnsk drei wesentlich von einander verschiedene Theile eingehen: einen Kopflappentheil, einen Seitenstrangtheil und eine vom Ectoderm her zwischen diesen beiden Theilen sich einstülpende Falte. Der bei der Bildung der Bauchganglienkette betheiligte Mittelstrangiheil, sich einstülpt, fehlt. Nach meinen Befunden triti, ein solcher sich ein siülpender Mittelstrangtbeil in späteren Stadien doch auf und dient als . Verknüpfung der längere Zeit getrennt bleibenden Hirnhälften. ‚Von einer seitlichen Eetodermfalte konnte ich, trotzdem meine Au merksamkeit darauf gerichtet war, nichts auffinden. Die Scheidung ei Kopflappen- und eines Seitensirangiheils des Hirnes ist bei Asta, nicht thunlich, da beide völlig unvermerkt mit einander verschmel em E befünalanlıge ni erste e Entwicklung des H ee 489 )er sich. einstülpende Kopflappentheil bei Astacus, der, wie wir die Ganglia optica liefert, ist höchst eo isoheinlich ein Theil der Yy n n Harscark als secundäre Hirntheile bezeichneten Kopflappenregionen. ; Die einzige von mir gefundene Angabe, welche möglicherweise mit “ meinen Beobachtungen betrefls der beiden Vertiefungen in den Kopf- lappen in Einklang zu bringen ist, findet sich bei Ganın (Nr. 47, Pp- 406), der bei der Schilderung der Entwicklung von labels ‚eine seitliche Einbuchtung, welche in das Innere der Kopflappen wächst, beschreibt. Nach Dours (Nr. 9, p. 264) stammt der nervöse Theil des Auges ei Palinurus aus den inneren Zellmassen ab; dies steht also in directem ' Widerspruch mit meinen Befunden. Werfen wir nun noch einen vergleichenden Blick auf einige An- gaben bezüglich der Entstehung: des Nervensystems bei Vertebraten. Die ersten Vorgänge, welche die Bildung des Nervensystems von Amphiosus einleiten, lassen sich zum Theil sehr gut mit den bei Asta- enende Rückenfurche darstellen. Das hintere Ende dieser Bückenfurche umgiebt nun die Einstülpungsöffnung, deren hinterer sprechendes findet sich auch bei anderen Vertehraten. (Acipenser, Acanthias [nach KowaLzwskv|, Axolotl [nach Bosarrzev]|, Bombinater [nach u. 15, 16, 20 und 93). ei eu liegt der Gastrulamund von vornherein excenirisch, er ‚ebt ja im hinteren Theil des Prirnitivstreifens; unmittelbar nach r Entstehung tritt die Medianrinne auf, welche aber den Gastrula- 15% cation entschieden nicht zu denken. Aber die a des ee 499 N . ; er : Heinrich Röichenhäch, a Urmundes und der Rinne erfolgt im Allgemeinen in der gleichen Ord- nung. Zuerst legen sich die Urmundränder an einander und alsdann beginnt die Einstülpung der mittleren Rinnenregion in ihrem hinteren Theile, wobei es allerdings zur Bildung eines Rohres nicht kommt. Von Interesse ist es ferner, einige Querschnitte durch Amphioxus, wie sie von Kowauzwskv gegeben sind, mit meinen Darstellungen der entsprechenden Verhältnisse zu vergleichen Der Querschnitt durch die Gastrula von Amphioxus (Nr. 97, Fig. 10) bietei Aehnliches dar, wie der von mir in Fig. 21 abgebildete, nur mit dem Unterschiede, dass bei Amphioxus, abweichend von den eni- | sprechenden Processen bei anderen Vertrebraten, die Medullarplaiten sich schon sehr frühzeitig vom oberen Blaite abtrennen. Die ven KowaLzwsKky gegebenen Fig. 41, 12 und 13 zeigen ganz ähnliche Bilder wie meine Figuren 29—32; indessen ist hier die Ab- 'weichung zu erwähnen, dass bei Amphioxus über die Nervenanlage eitie Ectodermschicht sich hinwegzieht, und dass es zur Sa eines vollständigen Rohres kommt. | Es wird auch von Kowarrwsky hervorgehoben, dass es bei Amphio- xus nicht die obersten Ectodermlagen sind, die hauptsächlich in die Bildung des Nervensystems eingehen, sondern die unmittelbar darunter- liegenden Schichten. Ebenso ist es — der älteren Beobachtungen von ReEIcHerT nicht zu gedenken — nach Görtz (Entwicklungsgeschichte der Unke, Atlas Fig. 74) bei Bombinator, wo die äussere Ectodermschicht - nur das Epithel des Centralcanals liefert und sich die ganze nervöse Masse häuptsächlich aus der unteren Schicht entwickelt. Ganz Achnliches findet sich nun bei Astacus (Fig. 27—32), wo ja auch zunächst unter einer oberen Eetodermschicht sich Verdickungen bilden, die die Ganglienanlagen darstellen. — 3 In den vorstehenden Bemerkungen wollte ich hauptsächlich sicher gestellte Thatsachen mit einander vergleichen und möglichst objeetiv ” Aehnlichkeiten und Abweichungen in den Entwicklungsvorgängen her- vorheben, so dass, je nach dem Standpunct des Lesers, die berührten Verhältnisse als Analogien oder als Homologien aufgefasst werden können. | we Sollte durch weitere Untersuchungen die von verschiedenen Seiten (KowaLewskv, Semper, Donrn, Harscaek u. A.) angestrebte Begründun der Stammesverwandtschaft der Vertebraten mit den Anneliden un Arthropoden noch fester sich stützen lassen, so würden auch Dr vor liegenden Untersuchungen hierzu einen Beilfag liefern. | Falls das Nervensystem der Articulaten (Arthropoden und NN: » liden) dem der Vertebraten sich als homolog ergeben würde, so müsst Die Embryonalanlage und erste Entwick ng des Flusskrebses. 191 i itive ME Stnfurche bei a welche bei einer grossen Zahl on Arthropoden und Anneliden längst bekannt isi, deren Beziehung zum Nervensystem aber erst von Harscark kestelli wurde, der m Ertinne der Vertebraten a zu ol sein. Mn Lage der würde ferner an die Augeneinstülpungen, an die wandernden Meso- + ‚dermzellen denken können u. S. w. Anhang. ne en sollen eine genaue Ausführung und Al Die Anlage der Geschlechisorgane bildet zwei längliche, in ihrer Mitte auf eine kurze Strecke zusammenhängende Zellstränge, in deren eren Theilen jedoch auf dem Querschnitt ein deutliches Eulen be- er ist. Auf einem etwas len Stadium befindet sich an der Literaturverzeichniss. 4. H. Rarake. Ueber die Bildung und Entwicklung des Flusskrebses. Leipzig1829. . A. LEREBOULLET. Recherches d’Embryologie comparee sur le developpement du Brochet, de la Perche et de l’Ecrevisse. Paris 1862. | 3. N. Bosawrzky. Russische Abhandlung über die Entwicklung von Astacus und | Palaemon. Kiew 1873. | . Hoyer. Referat über Nr. 3 in den Jahresberichten über die Fortschritte der Anatomie und Physiologie von Hormann ünd SCHWALBE. Bd. u. I, ; | zig 41875. p. 312. 5. N. Bosertzky. Zur Embryologie von Oniscus murarius. Diese Zeitschr., Bd. XXIV. 6. van BENEDEN und Bessers. Memoire sur la formation du Blastoderme chez Ion \ A 'Ampbipodes, les Lerneens et le Copepodes. M&m. cour. et Mem. de sav. \ etr. publiees par l’Acad. royale de Beig. Tome XXXIV. 4870. h . Haızczeı. Die Gastrula und die Eifurchung der Thiere. Jenaische Zeitschr. y für Naturwissensch. Bd. II. Neue Folge. 1875, 8. H. Rareke. Abhandlungen zur Bildungs- und Entwicklungsgeschichte. Leip- | zig 1832. | Ye 9. A. Doakn. Untersuchungen über den Bau und en der Arthropoden. | 6. u.19. Diese Zeitschr., Bd. XX. 1870. 40. R. Levexart. Bau und Bensickluuenzesehri, der Pentastomen. LmPas und Heidelberg 4860. Be 44. H. Lupwic. Ueber die Bildung des Blastoderms bei den Spinnen. Diese Zeit- ” nn schrift, Bd. XXVI. n 12. A. Kowarzwskv. Embr yologische Studien an Würmern und Arthropoden. | Petersburg 1874. “ . Doarn. Ursprung der Wirbelthiere. Leipzig 4875. ‘4 . Bürscanı. Zur Entwicklungsgeschichte der Biene. Diese Zeitschr. Ba. d: XS . Weısmann. Die Entwicklung der Dipieren. Leipzig 486%, a . Harscuex, Beiträge zur Entwicklungsgeschichte und Morphologie der Anne- liden, Sitzb. d. k. Akad. der Wissenschaften. I. Abthlg. October. se ; gang 4876. Bd. LXXIV. \ 17. Ganın. Beiträge zur Erkenntniss der Entwicklangseeschich bei den sec | Diese Zeitschr., Bd. XIX. 18. A. Weısmann. Naturgeschichte der Daphniden. Diese Zeitschr,, Bd. XXVil. 8. E. MErscasıkory. Embryologie der N, De Diese Z Re u Bd. XXIV. NND we I 3 Pr 3 Pos Br ie Embryonalanlage und erste Entwicklung des Flusskrebses, 192 : Veber die scklingesaschlebte der Malermuschel. Jenaische Zeit- \ schrift für Naturwissensch. 1876. Ba e.C Rasr. Die Ontogenie der Süsswasserpulmonaten. Jenaische Zeitschr. für Na- . turwissenschaft. 1875. | 92, O. Bürschnı. Zur Entwicklungsgeschichte des Gucullanus elegans. Diese Zeit- schrift, Bd. XXVI. / . SELENkA. Zur Entwicklung der Holothurien. Diese Zeitschrift, Bd. KXMI. A, Donkn. Notizen zur Kenntniss der Insectenentwicklung. Diese Zeitschrift, i Bd. XXVl. a5. G. Zappaca. Untersuchungen über die Entwicklung und den Bau der Glieder- thiere. Heft 4. Berlin 4854. 5 26. E. METSCHNIKoFF. Embryologische Studien an insecten. Diese Zeitschrift, | Bd. XVI. a. A. KowaLewsky. Weitere Studien über die Entwicklungsgeschichte des Amphi- ......0xus lanceolatus. Archiv für mikroskop. Anat. Bd. XII. 3. R. LevekArtr. Die menschlichen Parasiten. Leipzig. 1863, Bd. I N Archiv für mikroskop. Anatomie. Bd. Vu. r\ 3. BERTBOLD HaAtscerk. Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der Kepidopten.n | Jenaische Zeitschrift für Naturwissenschaft. Bd. XI. 1877. Erklärung der Abbildungen. ‚entworfen. Die Vergrösserungen sind bei jeder einzelnen Figur angegeben. Die Zahlen, welche neben den Abbildungen der Embryonen in der Flächenansicht hen, beziehen sich auf die Nummern der Figuren, die den Schnitt durch die be- rhalten ist aus den Figuren 2, 9, 22, 24, 25, 26 zu ersehen. Durchgehende Bezeichnungen. ...4, Anlage des Abdomens, en, After, At, Vorderes Antennenpaar, At Il, Hinteres Antennenpaar, . B, Anlage des Brusischildes, dl, Blastoderm, ‚cd, Caudalfalte, em, Commissur, | N ec, Ectoderm, en, Entoderm, G, Gastrulamund, 9. A. Kowirewsey. Weitere Studien über die Entwicklung der einfachen Ascidien. | Sämmtliche Abbildungen sind mittelst der OsernÄusser'schen Camera lucida treffende Region darstellen. Der Nahrungsdotter ist nicht überall gezeichnet; sein . . n a . Heinrich Reichenbach, g, unteres Schlundganglion, gs, oberes Schlundganglion, _ H, Entodermhügel, h, Herzanlage, ER hd, Hinterdarm, K, Kopflappen, KS, Kopfscheiben, ib, Lippe, m, "esoderm, mi, primäres Mesoderm, miII, secundäres Mesoderm, Mad, Mandibulae, Os, Oesophagus, R, Medianrinne, u St, medianer Zellstrang aus Elementen des secundären Mesoderms be- stehend, : V, Vertiefungen in den Kopischeiben, WD, Weisse Dotterelemente, ZK, Kerne der Dotterpyramiden. Tafel X. Fig. A. Dotierpyramiden von der Basis aus gesehen. ZK, Kern. Fig, 2. Dotterpyramiden im Längsschnitt; CO, centrales Gebilde (Dotterkern ?), ZK, Kerne der Pyramidenzellen. ? Fig. 3. Stadium I. Primitivstreifen mit der hufeisenförmigen Falte. Fig. 4. Stadium II. Primitivstreifen mit der ringförmigen Falte. Fig. 5. Stadium II. Embryonalaniage mit Kopflappen (K),!) Medianrinne (R) “ und weit geöffneten Gastrulamund (G). Fig. 6. StadiumIV. Embryonalanlage mit engem Gastrlarnsn Bun deutlichen Vertiefungen in den Kopfscheiben. | Fig. 7. Stadium V. Embryonalanlage mit geschlossenem Gastrulamund, be- \ ginnender Aftereinstülpung, differenzirter Abdominalanlage, beginnender Oeso- E phaguseinstülpung und Mandibularanlagen. N Fig. 8. Stadium VI. Nauplius, Embryonalanlage mit drei Paar (Nauplius)Ex 4 "tremitäten. Tafel XI. Fig. 9. Medianer Längsschnitt durch den Embryo mit hufeisenförmiger Falte. Fig. 10. Seitlicher Längsschnitt durch das nämliche Stadium. Zeigt besonders ‚die Betheiligung des Entoderms an der Bildung des Mesoderms. y Fig. 44. Querschnitt durch die Mitte der ringförmigen Falte. ‚ Fig. 42. Querschnitt durch den nämlichen Embryo, etwas weiter vorn wie Fig. A. Fig. 43. Querschnitt durch den nämlichen Embryo, noch weiter vorn wie Fig. 42. Die Blastodermeinstülpung ist soweit vorgeschritten, dass das Epiodeng | auf dem Schnitt ein geschlossenes Lumen darstellt. 4) In der Figur sieht rechts fälschlich V. Die Eimbryonalaniage und erste Entwicklung des Flusskrebses, 195 Fig. 1. Längsschnitt durch einen eiwas weniger weit entwickelten E 'mbryo, Zeigt besonders deutlich die Betheiligung des Entoderms an der Bildung des Mesoderms. Fig. 45. Theil eines gleichen Schnittes, der einige Mesodermzellen in der. Ab- schnürung begrifien erkennen lässt. Fig. 46. Querschnitt durch den vorderen Rand des weit geöffneten Urmundes. ' Man sieht, wie die seitlichen Ränder sich aneinander zu legen streben und wie & dabei Mesodermzellen in bedeutender Zahl abgeschnürt werden. Fig. 17,18 und 19. Schematische Darstellung der Verbreitungsbezirke der Keim- blätter in den ersten drei Stadien (von oben gesehen). Die dunkel angelegte Region bezeichnei den Verbreitungsbezirk des Mesoderms, die punctirt schrafürte den des Entoderms. Die schwarz ausgezogene Linie repräsentirt die Grenzlinie des Ecto- derms. e Fig. 20. Querschnitt durch die Kopflappen mit den Vertiefungen (von einem Embryo des Stadium IV). j Fig. 24. Querschnitt durch die Mitte des nämlichen Embryos, um die Rinne ‚und ihre aufgewulsteten Ränder zu zeigen. Fig. 22. Querschnitt durch die Abdominalanlage des nämlichen Embryo. (Etwas schief getroffen.) . Tafel X. Fig. 33. Längsschnitt durch einen Embryo mit engem Gastrulamund. (Nicht genau median.) ; Fig. 24. Fressende Entodermzellen aus einem Embryo des nämlichen Stadiums, ‚wo dies am besten zu sehen. N, x und y, Nahrungsdotterballen mit kugeligen Höhlen, welche früher mit EN. fettigen Dotterelementen erfüllt waren, | p, pseudopodienartige Protoplasmafortsätze, x, vollständig | Y, theilweise Fig. 25. Hinterer Theil eines Medianschnittes durch das Stadium mit ge- en und a Aftereinstülpung. Stadium V. N aufgenommene Dotterballen. N ie 21: heil hunch den Nauplius i in der Gegend der vorderen Antennen, m die Anlagen des oberen Schlundganglions zu zeigen. Fig. 28. Querschnitt durch den Oesophagus des Nauplius. Zu beiden Seiten es Oesophagus die ersten Spuren der Schlundecommissuranlagen. Fig. 29. Querschnitt durch den Nauplius in der Gegend der hinteren Antennen. Jeutliche Rinne und Anlage der Schlundcommissur. - Fig. 30. Querschnitt durch den Nauplius (mittlerer Theil) mit tief eingestülpter e und beginnender Ectodermverdickung, die zur Ganglienanlage führt. a: \ veiter hinten als der Schnitt in Fig. 29 vom nämlichen Embryo. en Querschnitt durch den Nauplius, unmittelbar auf den in Fig. 30 foleHe, ) Einstälpung der Rinne und beginnende Ganglienanlage!). reden: r (ig. 3b. Querschnitt durch den Nappkiıs: Unoitteiben en Schnitt i in n Pie. | folgend. Deutliche a der Rinne Au beginnende Anlage der. Dres ‚Communication des Hinterdarms mit dem Mitteldarm zu zeigen. 3 Fig. 34. Querschnitt durch die Herzanlage des Nauplius. Das Lumen ist durch ‚den Härtungsprocess entstanden. Fig. 35. Peripherische Abschnitte von drei Entodermzellen aus der ER die der Bauchseite zugewandt liegt (Naupliusstadium). Im Innern der Zellen und ausser- halb derselben liegen secundäre Mesodermzellen in verschiedenen Entwicklungs- zusiänden. | K, Entodermkerne, KK, Kernkörperchen. Fig. 36. Kern aus einer Entodermzelle der nämlichen Region wie Fig. 35, deı eben seine Metamorphose beginnt. Mehrere Vacuolen und ein grösseres festes . Körperchen sind entstanden. : Classe Drnioskaniaa Semper. Von ee Dr. Hubert Ludwig, _ Privatdocent ana Assistent am zoologisch-zootomischen Institut in Göt tingen, Nit Tafel XII. Seitdem die Rhopalodina lageniformis von J. E. Gray!) nach dem Besitze des Britischen Museums befindlichen Exemplare oberflächlich b schrieben worden war, ist sie nur noch ein einziges Mal Gegenstand ? Untersuchung gewesen. Semrer?) hat nämlich in seinem Holo- thurienwerke eine genaue Schilderung des äusseren und inneren Baues lieses räthselhaften Echinoderms gegeben und auf Grund seiner Be- b chtungen sich veranlasst gesehen, die Rhopalodina allen anderen sc inodermen gegenüber zu stellen und für sie eine besondere neue | se der Diplostomidea (5. Classe des Kreises der Echinodermaia) zu ilden. Die Ergebnisse, zu welchen Sewmrer hinsichtlich des Baues es ı uns hier beschäftigenden Thieres selenelk, sind in Kürze die Igenden3): M Ä | u »Mund, After und wahrscheinlich .; die ifache Geschlechts- finur ne im Centrum des einen Poles der radiären , ; von den 9, 193, 252—as8. Taf. 40. . FB 1826. Reh \ 2 ” 257-288, TER aus : | H, luhen iu durch Mund und After bestimmten Ebene. « [Dies sind die Merkmale de | nehmenden Stil. Mund und After an der Spitze des Stieles; an ersterem 10 (?) gefiederte Tentakel, an diesem 10 radiale Papillen und ‚der zweiten Hemisphäre des kugeligen Hinterkörpers Kerkülsere ent- ‚steht aus 10 unregelmässigen, der des Darmes aus 10 sehr regelmässig gebildeten Stücken. Ein einfacher Geschlechtsgang zwischen Darm und Schlund ; die Geschlechtstheilbasis am Anfang des Stieles mit sehr zahl- dies bereits ausführlich dargelegt und gezeigt, dass weder hinsichtlich - Holothurie entfernt. Indem ich bezüglich dessen auf die Ausführungen ; lodina ins Auge fassen, der den Anlass gegeben hat für dieses Thier eine besondere Classe aufzustellen. Es ist dies die eigenthümliche Non Nachdem diese zehn Radialgefässe den stielförmigen Theil des Körpers durchlaufen, gelangen sie auf den kugeligen Haupttheil des Thiere woselbst sie sich in ziemlich gleichen Abständen meridianartig anordne und schliesslich am unteren Pole des Thieres (wenn wir dasselbe mit neuen Classe.) »Körper kugelig mit langem den Schlund und Enddarm auf- 5 interradiale Spitzen. 10 an zwei verschiedenen, dem Darm und Schlund angehörenden Kalkringen beginnende Radien, welche erst in wickeln; in jedem der letzteren eine doppelte Reihe kleiner Füsschen. Am Anfang des Enddarms 4 Lungen. Darmwindungen bilden eine Spirale und eine doppelte Schlinge. Der Kalkrıng des Schlundes be- reichen kleinen Follikeln. Blutgefässsystem? Am Wassergefässring des Schlundes % Pori’'sche Blasen. Steincanal?%« (Dies die Diagnose der Gat- tung und Art.) | Sehen wir für einen Augenblick ab von dem Verhalten der Radien, so finden wir in allen übrigen Theilen der Rhopalodina Verhältnisse, die sich unmittelbar an die der Holothurien anreihen lassen. Srmrer hat der Körperwand, noch der inneren Organe: Verdauungscanal, Wasser- lungen, Geschlechtsorgane, Rhopalodina sich wesentlich vom Baue einer des genannten Forschers verweise, möchte ich in dieser Abhandlung, nur den einen, aber wichtigsten Punct in der Organisation der Rhopa- ordnung des Wassergefässsystemes. ' Nach Semper sind zehn Radialgefässe vorhanden, von denen fünf aus einem den Munddarm umkreisenden Ringgefässe entspringen, die fünf anderen aber in der Umgebung des Afters ihre Entstehung nehmen dem Stiele nach oben gerichtet denken !) aufeinander treffen. Hier, in dem unteren Körperpole, sollen alle zehn Radialgefässe endigen ohne mit einander in irgend welche Verbindung zu treten. Vergleicht man nun A) Wie das Thier im Leben orientirt ist, wissen wir bis jetzt nicht. _ Ueber Ropafadinn lagenilormis Gray etc, 199 ehr den unteren Pol .der Rhopalodina mit dem aboralen (analen) Pole er - Holothurien oder dem aboralen Pole eines Echinoideen, das obere Ende des Stieles aber, wo sich Mund und After neheneinatider finden it dem oralen Pole einer Holothurie oder eines Echinus, so haben wir welchem zweitens Analöffnung und Mundöffnung in einem und dem- selben Pole der radiären Anordnung gelegen sind. Bei keinem einzigen anderen Echinoderm kommt ein solches Verhalten vor und so scheint Senrer völlig im Recht zu sein, wenn er daraufhin für Rhopalodina die Glasse der Diplostomidea gründet. Je länger ich mich aber mit der Morphologie der Echinodermen be- schäfligte, desto lebhafter wurden meine Bedenken gegen die Diplosto- imidea. Ich las die Semper’sche Schilderung des wunderbaren Thieres wiederholt; aber meine Zweifel wurden dadurch nicht beseitigt, son- dern bestärkt. Während Senrer die übrige Organisation in allen wesent- lichen Puncten genau schildert, vermisste ich eine sichere Klarstellung gerade desjenigen Punctes, aut den es hier vor allen Dingen ankommt. Fallen die Pole der Radien wirklich zusammen mit den Polen der E alermigen on des Br aa ‚diese er A so die deiden Hauptöffnungen des Kern, Mund und Alter, in mid Iben Pole der radiären Anordnung liegen und die sich dadurch, bei aller nstigen Uebereinstimmung mit den Holothurien, so sehr von jeglichen deren bekannten Echinodermen entfernen, dass man, einstweilen a Pole der Radien darstellen, so bleibt die Möglichkeit offen, die Rho- su I lostomiden hinfällig wür dei | eles (oberen Körperpol) nicht vergleichen kann mit dem Verhalten, ichs die Radialgefässe anderer Echinodermen an ihrem oralen Pole e gen, geht aus Semrer’s eigenen Beobachtungen hervor. Sollte der dem oralen Pole der Radien anderer Beh desien, so müssten ein Echinoderm vor uns, welches erstlich zehn Radien besitzt und bei ieh auf das Schema einer Holothurie auch in Anbetracht ihrer Dass man das Verhalien der Radialgefässe am oberen Finde, des - )bere ‚Körperpol, der Mund und After umschliesst, wirklich homolog £ k : © ; f I re pr nr en RE 2 FEN en le ar Sn Körperpole? Endigen sie hier wirklich alle zehn ohne miteinander in ee, Hobert Lndwie, u deren: aber ordnen sich ohne eine Verbindung init jenen oder unterein- ander einzugehen um den Enddarm. ; Wie aber verhalten sich die zehn Radialgefässe an ae unteren ' Verbindung zu treten, wie SEmper angiebi, oder vereinigen sie sich mit- einander und in welcher Weise? Gerade diese Frage, in der sich alle _ meine Bedenken gegen die Diplostomidea sammelten, fand ich in Sewper’s Schilderung nicht scharf erörtert. Immer mehr wurde ich zu der An- sicht gedrängt, dass das Räthsel der Rhopalodina zu lösen sei durch 7 die nähere Untersuchung des Verhaltens der Radialgefässe an dem un- teren Körperpole und ich legte, geleitet von vergleichend anatomischen . Anschauungen, die Lösung, wie ich sie vermuthete, in eine schematische Figur nieder, welche ich bereits Ende des vergangenen Jahres Herrn Prof. Enzers demonstrirte. Ob aber meine Vermuthung, soviel Wahr- scheinlichkeit sie auch für mich selbst hatte, durch die Thatsachen be- wahrheitet werde, das konnte nur die Beobachtung zeigen. Herr Prof. © Semper hatte nun vor wenigen Tagen die mich sehr zu Dank verpflich- ” tende Freundlichkeit mir das von ihm selbst zergliederte Exemplar au meine Bitte hin zur Untersuchung des fraglichen Punctes zu übersen- den. Glücklicherweise war gerade diejenige Körperstelle, auf welche es ankam, also der untere Pol, noch unversehrt und mit Spannung‘ machte en mich an die ntersniue 4 Als Resultat ergab sich die Erkenntniss, dass diezehn Radial- gefässe am unteren Körperpole nicht, wie Semprr meinte, endigen, sondern paarweise ineinanderübergehen. Jed der fünf Radialgefässe, die vom Munde kommen, setzt sich fort in eine der fünf Radialgefässe, welche vom Enddarme berkommen. Rhopal dina hatalso nicht zehn Radien, sondern nur fünf, die in- dessen dureh ihren eigenthümlichen Verlauf den Anschein erwecken, als seien es zehn. Meine Vermuthung bewahrheitete sich so vollständig, dass ich jetzt, nachdem ich das Thier untersucht, die Skizze, die ich v Monaten angefertigt, durchaus unverändert veraffentlighe kann (Fig. 5) An dem ausgeschnittenen und ausgebreiteten Hautstücke, welches den unteren Körperpol umschliesst, lässt sich sowohl an der Anordnu der Füsschen und ihrer Ampullen als auch an den den Radialgefässen entsprechenden Längsmuskelstreifen erkennen, dass die Radialgefässe nicht im unteren Körperpole endigen, sondern in der Weise paarwei ineinander übergehen wie es in Fig. 5 schematisch dargestellt ist. Gaı besonders deutlich lässt sich dies an dem in Fig. 5 mit I bezeichnete Radius erkennen, der in gerader Linie durch den unteren Körper hindurchgeht. Eiwas mehr Mühe macht es sich davon zu überzeu dass sich fünf um den Munddarm, die fünf anderen um den Enddarm ruppiren. Eine der betreffenden Abbildungen Senrer’s habe ich in ig. 4 copirt. Die Radien sind mit römischen Ziffern bezeichnet. Die beiden Radien /, liegen einander so gegenüber, dass eine sie verbin- dende Linie mitten durch Munddarm, Genitalgang und Enddarm geht und den Querschnitt halbirt. Die übrigen Radien ordnen sich links (7, IV, IV, if) und rechts (IIT, V, V, UT) von der Halbirungslinie in des Eachaines eine ae auf die Ebene des Querschnittes neische Hälften zerlegt. Gehen wir nun vom Stiele auf den kugeligen Theil des Körpers über, so erhebt sich die Frage, welche | Die Radien / des Stieles sind dieselben, welche sich am iteren Körperpole geradlinig in einander fortsetzen (Fig. 5 /, 7). Auch am unteren Körperpole wird durch die Radien / eine Symmetrieebene nge e Borie: aus einer Betrachiung der Fig, k na michäich: In Fig. 4 ist das Thier so gestellt, dass die links von der durch den dius I (vergl. Fig. 1) bestimmten Symmetrieebene gelegene Körper- Ifte dem Beschauer zugekehrt erscheint. Der Rand der Figur wird I Von den übrigen vier Radien erbliekt man die beiden linken I/ je, sind also nicht sichtbar. In Fig. 5 sieht man von aussen auf den dem Ouerschnit des Stieles antrifit, a zusammengehören, syınmetrischer Weise an. Denkt man sich durch die Halbirungslinie er radiären ..e bestimmt. Wie sich die no II, IV, IEH, v ' IV. Die beiden rechten II und V liegen auf der abgewandten. en. Körperpol, links vom Beobachter liegen die beiden linken. it ich, in welcher Weise die anscheinend zehn Radıen, die man radiären Anordnung ist, diese merkwürdige Thierform auf das Schem ERS 909 ; ee a 2 Hubert Ende, er ihr rien Körperpol nicht le der eine aliosle, Pol dh - einer Holothurie zurückführen lässt. Wer sich mit Holothurien beschäftigt, weiss, dass bei manchen Cucumarienformen alle Exeniplare, die man zur Hand bekommt, eine mehr oder minder beträchtliche Vorwölbung der Bauchseite (oder besser des Triviums, da bei Gucumarien Bauchseite und Rückenseite nicht sonderlich verschieden sind) besitzen). An N Formen knüpfe ich hier an und gebe von einer solchen in Fig. 2% eine schematische Darstellung der Körperform und des Verlaufs derRadien?). Von der typischen Holotburie unterscheidet sich diese Form nur durch eine Verkürzung des mittleren dorsalen Interradius 5. Die Längsachse des Thieres, um welche sich die Radien ordnen, verläuft in Folge dessen nicht mehr ganz geradlinig vom oralen zum aboralen (analen) Pole, sondern beschreibt einen Bogen. In der Mittellinie des dorsalen Interz radius, nahe dem oralen Pole, liegt die Genitalöffnung. Denkt man sich die V ee des mittleren dorsalen Interradius noch stärker werdend, so erhält man eine Form, vie sie in Fig. 3 sche- matisch dargestellt ist, indessen durch keine bis jetzt bekannte Form wirklich repräsentirt u Die Längsachse des Thieres hat in diesem} Falle eine bedeutend stärkere Krümmung erfahren als in Fig. 2. i Indem die Verkürzung des mittleren dorsalen Interradius in deı ‚Richtung vom Munde zum After noch weiter fortschreitet, kann es schliesslich zu einer dichten Aneinanderlagerung der Körperöffnungen kommen. Zieht sich dann noch der obere die Oefinungen tragen Theil des Thieres stielförmig aus, so erhalten wir die Gestalt der Rh palodina, Fig. 4, bei weicher die Mund und Alter verbindende Längs- achse so stark gekrümmt ist, dass sie einen schleifenförmigen Verla nimmt. | | Damit ist denn nun auch die Auslegung des oberen Stielendes der Rhopalodina gegeben. Dasselbe ist nicht, wie Semrer will, dem oralen | Pole anderer Echinodermen gleichzusetzen, sondern umfasst den oralen Pol und den aboralen (analen) Pol. Mund und After liegen nicht in dem- selben Pole der radiären Anordnung, aber die beiden Pole sind durch eine ungemein weitgehende Verkürzung, welche der mittlere dorsale Inte radius in der Richtung vom Mund zum After erlitten hat, sehr nahe an= ‚einander gerückt. Dass bei Rhopalodina der kleine Zwischenraum‘ 4) Man vergl. z. B. Semper, Taf. 41, Fig. 4, 6. Aehnliche. Verkürzung d mittleren dorsalen Interradius kommt z. B. auch vor bei Colochirus anceps, SEMPER, Taf. 42, Fig. 1. \ | 2) Alle Theile, auf die es hier nicht ankommt, wie Füsschen, Tentakel, Kal ring etc., sind mit Absicht in den schematischen Figuren weggelassen, % Veber Rhopalodina lageniformis Gray eic, | 293 zwischen end und After einer Körperregion angehört, welche dem mittleren dorsalen Interradius der Holothurien homolog ist, wird auch durch die Lage der Geschlechtsöffnung bewiesen. Wie sich die Homologien der einzelnen Radien und Interradien der _ Rhopalodina mit denjenigen der Holothurien ergeben, erhellt aus den Fgeichen Bezifferungen in den Abbildungen, so dass ich darauf nicht ausführlich einzugehen brauche (vergl. auch die Tafelerklärung). \ Aus dem Vorhergehenden folgt, dass das Merkmal, welches für die | _Diplostomidea characteristisch sein soll, die Lagerung der Körperöffnungen (Mund, After und Genitalöffnung) in demselben Pole der radiären Anord- ‚nung thatsächlich bei Rhopalodina nicht vorhanden ist. Es giebt also keine Diplostomidea. | Da ferner die Rhopalodina sich, wie oben erläutert, hinsichtlich ihrer Radien in ungezwungenster Weise von Holothurien ableiten lässt und mit diesen Echinodermen auch, wie schon SempEr gezeigt, wesentliche - Vebereinstimmung des inneren Baues besitzt, so steht meiner Meinung "nach nichts im Wege sie als eine eigenartig entwickelte Holothurie auf- zufassen. Wo aber wollen wir sie im Inneren der Classe der Holothuri- ‚oidea unterbringen ? Ausser dem Srmper’schen sind meines Wissens nur noch zwei Classificationsversuche der Rhopalodina gemacht worden, enn die Meinung Gray’s: Rhopalodina sei eine Zwischenform zwischen - Holothuria und Sipunculus, darf ich wohl mit Süillschweigen übergehen. Bronn !) hat in der Glasse der Holothurien zwei Ordnungen unterschie- 'hieden: I. Decacrenidia, II. Pentasrenidia. In die erste dieser Ord- ungen gehört nach ihm allein die Gattung Rhopalodina wegen ihrer zehn mbulacra, während alle anderen nur mit fünf Radien versehenen Holo- urien die zweite Ordnung bilden. Diese Aufstellung ist durch den chweis, dass auch Rhopalodina nur fünf Radien hat, erledigt. CHMARDA 2) iheilt neuerdings die Holothurioidea nach der Zahl ihrer ‚ungen ein in drei Ordnungen: 1. Apneumona, U. Teirapneumona, I Dipneumona. Die erste dieser Ordnungen ist identisch mit den vpr’schen Apneumona und umfasst die Familien der Synaptidae und In cinolabidae , die dritte der ScHmarDA ’schen Ordnungen ist identisch Brannr's nennenophora, welche die Familien der Molpadidae, Den- drochirotae und Aspidochirotae umfassen. Die zweite Ordnung Teira- pt eumona wird as a durch Buonaladına. Dee Kintheilung BroxN, Die Classen und Ordnungen des Thierreichs. II. Actinozoa. 4860, HNARDA, Zoologie. I. 4874. p. 260. \ schrift f, wissensch, Zoologie. XXIX. Bd. 16 Holothurienbeschreibungen ausgesucht habe, hervorgeht: Haplodacıyla " er ns 204 a Hubert Lulu, Ueber Aal Igeniformis Gr e ot. & 7 den Huldiheien nicht so constant, dass auf sie Ordnungihnesrschiede ; begründet werden könnten. Unter deineniesn Formen, welche Scumarpa zu den Dipneumona stellt, kommen solche mit drei, vier und fünf Lungen vor, wie aus folgenden Beispielen, die ich aus den Srmper’schen molpadioides Semp. hat drei Lungen, Haplodactyla mediterranea Grube fünf, Echinocucumis adversaria Semp. vier, Psolus complanatus vier. Daraus dürfte wohl zweifellos hervorgehen, dass man für Rhopalodina, weil sie vier Lungen hat, keine besondere Ordnung der Tetrapneumona aufstellen darf. | Nach der von Senper gegebenen anatomischen Beschreibung unseres Thieres und dem oben erörterten Verhalten der Radien desselben steht fest, dass Rhopalodina eine füsschentragende lungenbesitzende Holo- 'iburie ist. Das Merkmal, welches sie von den übrigen Füsschen und 7 Lungen hesitzenden elahhrien wesentlich unterscheidet, ist die enorme j' | Verkürzung des mittleren dorsalen Interradius in der Richtung vom Munde 3 -zum After. Wären die Tentakel baumförmig verästelt, so liesse sich 3 Rhopalodina mit den Dendrochirotae vereinigen. Dieselben sind indessen ” nach Semper gefiedert. Demnach halte ich es für das zweckmässigste, 7 so lange man nicht Zwischenformen kennen lernt, welche eine engere Verbindung mit der einen oder anderen Gattung gestatten, für Rhopa- lodina eine neue Familie der Holothurien zu gründen, für welche ie die Bezeichnung Rhopalodinidae vorschlage. Man kann dieselbe einst weilen neben die Familie der Dendrochirotae stellen. Die Aenderungen welche in Seurer’s Gattungs- und Artbeschreibung vorzunehmen sind, ‚ergeben sich aus dem oben Mitgetheilten von selbst. / Göttingen, 4. März 1877. Eiklärung der Abbildungen. eh Tafel ZI. | Re! Querschnitt des Stieles von Aeeandins lageniformis, Copie nach j 1.0, Fig. 47. N, n n der Leibes- ham einer unbekannten Zwischenform zwischen Cucumaria an s n amit stärker verkürztem mittleren dorsalen Interradius. a E h. Schema der Rhopalodina; der BulR, dorsale meaadıns ist bis ur un ie = je = Br (g>) ler) ni, je) ® & ar =) S . Q < © =) = SS as (o# 1 E- Kr m > = [g»} ir‘ Ge: ER = & = ER << cD es En =: ei N Se —& © = = >) En ® Bu D = bis zur Linie 2 sind in den Badien; Füsschen entwickelt. Schematische Ansicht des unteren Körperpoles der Rhopalodina von 2 EST g ri 5 3 ER RA VERNETZT EEE IE ESTER ES FTSE Be H ch ter ker Radius, ‚ linker dorsaler Radius, rechter dorsaler Radius, inker, ventraler, FatereadiNS, Zur Kenntniss des Theilungsprocesses der Knorpelzellen. y Von 0. Bütschli, Docent am Polytechnikum zu Carlsruhe. "Mit Tafel XIV. Im Anschluss an die von mir vor einiger Zeit veröffentlichten Stu- dien über Zelltheilung, suchte ich auch im Laufe des verflossenen Jahres, 3 - durch erneute Beobachtungen zu einem Verständniss des Theilungspro- ” cesses bei den Knorpelzelien zu gelangen, eines Vorgangs, der, obgleich die Zellen des Knorpelgewebes in den Lehrbüchern der Histologie von jeher als Beispiele der Zelltheilung aufgeführt worden sind, dennoch seinem eigentlichen Wesen nach als nahezu unbekannt bezeichnet wer- den darf. | | | Was in den mir zugänglichen Lehrbüchern der Histologie über den näheren Verlauf der Theilungsvorgänge im Knorpelgewebe gesagt wird trägt zu sehr den Stempel des Schematismus an der Stirne, als dass ei näheres Eingehen auf diesen vermeintlichen Theilungsmodus hier ge rechtfertigt wäre!), um so mehr, als die neueren Erfahrungen übe Zelltheilung es nur zu wahrscheinlich machen, dass auch bei de Knorpelzellen sich Aehnliches finden werde, und daher eine erneut Untersuchung auf diesem Gebiet wohl geboten scheint. — a So hat denn auch schon SrrassuRgEr in seinem Buche über di Zellbildung und Zelltheilung von Untersuchungen berichtet, die er zu Aufhellung der Frage nach der Theilung der Knorpelzellen ausgefüh 4) Man vergleiche z. B. Frey, Handbuch der Histologie und Histochäufie, Menschen. Ich glaube in Anbetracht der Kürze dieser Mittheilung auch eine Besprechu der früheren Literatur über den Theilungsprocess unterlassen zu können, da s ‚auch, so viel mir bekannt, von Beobachtungen, die sich auf die von mir zu sc dernden Theilungsvorgänge beziehen liessen, darin N findet, den hat; wenigstens konnie er ın en ken Mens auffinden , dor eine Zurückführung der Verhältnisse bei den Knetpel- zellen auf die bei den pflanzlichen Zellen eingehend beobachteten Er-- scheinungen unmöglich gemacht hättet). Im Ganzen haben ihm jedoch seine Untersuchungen der Knorpelzellen keine entscheidenden Resultate ergeben, da die Ungunst des Objectes ein tieferes Eindringen in die - Natur der Vorgänge versagte; und dass es ihm nicht gelang, wirklich "entscheidende Bilder über den Theilungsmodus der Knorpelzellen auf- zufinden, dürfte sich wohl ohne Zweifel aus dem Umstande ergeben, dass er oe Abbildungen zur Unterstützung seiner Ansicht mittheilt, was er doch wohl nicht versäumt hätte, wenn ihm wirklich ent- "scheidende Bilder vorgelegen hätten. Auch meine Untersuchungen über ie Theilung der Knorpelzellen haben mich bis jetzt nicht dazu geführt, mir ein lückenfreies Bild von diesen Vorgängen zu entwerfen, nament- _ Jieh konnte ich nicht zur Entscheidung über die Frage kommen, ob sich die Kerntheilung in diesen Zellen nach dem Modus vollzieht, den Srras- BURGER und ich in so weiter Verbreitung aufgefunden haben, Dennoch lieferien mir meine Beobachtungen an Knorpelzellen einige sehr eigen- thümliche und von dem, bis jetzt hinsichtlich des Theilungsvorgangs dieser Zellen Bemerkien so abweichende Ergebnisse, dass ich es nicht für ungerechifertigt halte, hierüber einige Mittheilungen zu machen, enn ich auch selbst nur zu sehr von der Unvoliständigkeit dieser Be- _ obachtungen durchdrungen bin. Meine Untersuchungen habe ich an verschiedenen Objecten ange- ‚stellt; es ist mir jedoch nur bei zweien gelungen, tiefer in die Vorgänge Objecte, welche ich zuerst einer Untersuchung unterwarf, nämlich d yalin-Knorpel des Schultergerüstes von Triton taeniatus und en ungen Individuen von Rana esculenta. Diese schon so häufig unter- uchten Objecte haben mir, wie gesagt, die werthvollsten Aufschlüsse geben, "während es mir bei den später studirten, den Hyalinknorpeln on der Fusswurzel und den Rippen des Kalbes, dem Netzknorpel des äusseren Gehörganges desselben Thieres und dem Schädelknorpel eines EI igstens a heinlich zu machen , dass hier die Vorgänge in der be Weise sich vollziehen, wie bei jenen ersigenannien. ID. STRASBURGER, Ueber Zellbildung und Zelltheilung. 4. Aufl. Jena 4875, der Theilung einzudringen und zwar sind dies gerade diejenigen beiden . ) Br mit Ausnahme des Haifisches, vorlagen, der Behandlung mit 0,1——-1 or ee Zur Untersuchung bediente ich mich, wenn frische Objecte, wi Veberosmiumsäure, hierauf wurden die Objeete mit Carmin oder Brarzu- schem Carmin gefärbt und schliesslich in mit Salzsäure 'verseiztem, ver- dünntem Glycerin eine Zeit lang eingelegt. Es gelingt in dieser Weise, namentlich wenn die richtige Wirkung der Ueberosmiumsädre voraus- gegangen ist, sehr schöne Präparate zu erzielen, welche einen intensiv gefärbten Kern in einem völlig ungefärbten Protoplasma der Knorpel- zelle zeigen. Dabei geht jedoch in den meisten Fällen die feinere Struc- tur des Kernes verloren, der sich nun als ein scharf begrenzier, nahezu homogen erscheinender Körper repräsentirt. Auch allein durch Ueber osmiumsäure lässt sich bei hinrreichender, nicht zu kurzer Einwirkung \ häufig eine sehr intensive Braunfärbung der Kerne erzielen, die sich von der gelblichen Färbung des Protoplasmas scharf abhebt, jedoch bleibt auch dann die feinere Siruetur der Kerne nicht erhalten. Zum Siüdium dieser Kernstructur empfiehlt sich hingegen die Behandlung, frischer Knorpeistückchen mit verdünnter CGhromsäure, worauf dann ‚später gleichfalls noch Färbung vorgenommen werden kann. Sowohl bei den Knorpeln der beiden von mir untersuchten Amphi- bien, als bei denjenigen des Kalbes, finden sich mehr oder weniger ” haufig Zeilen mit zwei Kernen, wie dies ja von so vielen Untersuchern des Knorpels schon hervorgehoben worden ist. Dennoch will ich mir erlauben, die Bemerkung einzuschalten, dass man bei der Beurthei- lung solcher Bilder sehr vorsichtig sein muss, um sich nicht durch zwei dicht übereinandergelagerte Zellen täuschen zu lassen, was sehr leicht geschieht, und die Entscheidung manchmal sehr schwierig macht. Da- gegen findet man jedoch auch nicht selten die unzweifelhaftesten Beweise für die Anwesenheit zweier Kerne in einer Zelle. Bi) Niemals sah ich jedoch an solchen zweikernigen Zellen irgend welche Anzeichen eines beginnenden Theilungsprocesses des Zellproto plasmas, und da ich durch gleich zu schildernde Wahrnehmungen ge- nöthigt bin, einen mit der Theilung des Zellenleibes’Hand in Hanc gehenden Theilungsprocess des Kernes zu behaupten, so ziehe ich hier- aus den Schluss, dass diese zweikernigen Zeilen nicht in dem Sinn wie dies früher geschehen, als Theilungszustände aufgefasst werde dürfen ; wenigstens so lange, als nicht der directe Beweis erbracht ist dass salöhe Zellen eine Theile einzugehen vermögen, und dies schein mir bis jetzt nicht geschehen zu sein. Ich halte demnach die bis jetz geläufige Anschäuüng, dass diese zweikernigen Zellen ein regelmäss und wesentliches Stadium in dem Theilungsprocess der Knorpelzell bilden, nicht für richtig und bin dazu um so mehr veranlasst, als 209. | ‚ der a für n IE a sehr ans a in ae Hinsicht ganz un- eifelhafte Resultate ergeben haben, findet eine solche Berbre u ‚der Scheidewand, in ihrer völligen Ausdehnung zwischen Zur | iR Be al sondern ‚die Theilung des Leibes der n ann, ie BE akiri, dus hyalinen Knorpels; in Studien des a is zu reslau. Herausgeg. v. R. Hsınanaı. HR IR0P: p. 430 Pe ‚eine oa die ich a ben er Be a er ‚ dass Bier almplepgielnlen.e zur Da von- rfall ie: eis Zellkerns tm zu dürfen. Wie a “ ion. aherhin, meine Zweit], an I der: ‚gewöhnlichen Aufi RR a | TE RE TEE LTE BIT = a RATTE ER FE EN RL N rn Fe 40 a u 5 0 Br, = bildet a auch die Schenlewand zwischen en jungen Tochte zellen nicht auf einmal in ihrer ganzen Ausdehnung, sondern beginnt an des einen Seite der Zelle in Zusammenhang mit der Zeilkapsel hervorzu- wachsen, und schreitet dann in dem Maasse, als sich die Theilung des N Zellprotoplasmas vollzieht, nach der andern Seite fort, um sich schliess- . lich an der, ihrem Ursprung entgegengeseizten Seite mit der Zellkapsel zu vereinigen, und so, nach gänzlicher Durchschnürung des Zellenleibes, ae = völlige Scheidewand zwischen den Tochterzellen herzustellen. . = Auf einen solchen Hergang bei der Scheidewandbildung der ss, Ruerbelzellen wurde ich zuerst dadurch aufmerksam gemacht, dass man sehr häufig zwei zusammengruppirte, aus der Theilung einer Mutterzelle 2 hervorgegangene Zellen nicht parallel neben einander liegend antriflt, . sondern mit ihren Längsachsen convergirend, schief zu einander ge- . lagert. Diese Erscheinung erklärt sich nun aber durch das einseitige - Wachsthum der Scheidewand, wie.es mit. der einseitigen Zelltheilung Hand ‘in Hand geht, sehr einfach. Die ursprünglich wohl als ein zaries Haut chen angelegte Scheidewand verdickt sich nämlich sehr bald, indem sie sich in eine mittlere Schicht von Grundsubstanz und zwei äussere Schichten von verdichteter Kapselsubstanz spaltet (Fig. 45 u. 47). Diese Spaltung und das Heranwachsen der mittleren Schicht von Grundsubstanz erscheint nun als ein fortdauernder Process, der sehr bald nach der ersten Anlage der Scheidewand anhebt, so dass demnach . dieselbe an ihrer ältesten oder.Ursprungsstelle bald eine sehr ansehnliche Dicke erreicht, während sie nach ihrem freien Ende zu in ein homo- genes Blättchen, das noch nichts von den drei Schichten zeigt, ausläuft. In dieser Weise erhält also die Scheidewand bald eine im Durch- schnitt dreieckige, keilförmige Gestalt (vergl. die Abbildungen). Dieses f einseitige Wachsthum derselben wird in solcher Weise die Ursache, dass _ die beiden Tochterzellen mit ihren Längsachsen nicht parallel und senk- - recht zur ehemaligen Längsachse ihrer Mutterzelle gelagert sind, sondern - sich einander zuneigen (Fig. 8, 19 und 20), indem; wie gesagt, die Aus- ‚scheidung von Grundsubstanz zwischen den beiden Kapselschichten der Scheidewand an ihrer Ursprungsseite schon viel weiter fortgeschritten ist, und dadurch hier die beiden Tochterzellen auseinandergedrängt worden sind, so dass sie also nach der Seite hin, wo sich die Scheide- wand zuletzt ausbildete, convergiren. ® Ein solcher Modus der Scheidewandbildung, veranlasst durch ai . Einseitigkeit der Theilung des Zellenleibes, scheint beiden von mir unter- \ suchten Hyalinknorpeln der Amphibien, des Haifisches und des Kalbes regelmässig stattzufinden, oder doch bei weitem der vorherrschende ‚zu sein. Man sieht nun zwar nicht selten auch aus der Theilung hervorge- fin Ba an der ‚Auspelelln. 2314 ER in ihrer ganzen a ven ar Dicke erscheine irt sich jedoch leicht, dass, selbst wenn der besprochne Herg: Elan durchaus ns a... dennoch die t werde (wie sie auch von Hrıwenwams und StrAsgurger beschrieben ya allel nenn each Danepeu glaube ich nach d durch das Protoplasma der sich theilenden Muiterzellen hindurch sonstigen ‚Erfahrungen nach für usahrscheiahch halte, dass jei der Theilung der Zellen eines Gewebes zwei so verschieden- Vorgänge nebeneinander finden sollten. Na ee: sich in der von mir beschriebenen Weise die Bildung der ınd zwischen den Tochterzellen vollzogen hat, fährt die, in r Scheidewand entstandene Mittelschicht von Grundsubstanz in 1 Wa hsthum fort, und es rücken so die beiden Tochterzellen mehr isssder; wobei sich ihre convergirende Lagerung häufig ntlich. baden untersuchten Haifischknorpel) noch bei an- ( ke der Scheidewand sehr deutlich erhält, oder aber hier jedoch selten) zeigte sich dann häufig sehr deut- 2 .. en > Scheidewand gebildet hatte, Es tritt zuerst, ng - 15 orden sind), die eine einfache, dünne Scheidewand zwischen zwei nen den ich ek a von mir oben beschriebenen Ent- I ei mellen aus, für ker erwiesen ohsölhe. und es is en ‚übrigen zur Untersuchung vorgenommenen yalinkher peln) verwischt. Bei dem Haifischknorpel und dem Tarsalknorpel Ib der Grundsubsianzschicht der ursprünglichen Scheide- a iederholung® der Scheidewandbildung ganz in derselben EEE Ar er Re Ben un Ee (Fig, 19), die alltnälie dena ei ganı. hindu | wächst, dabei jedoch‘ von. ihrer Ursprungsstelle aus -allmälig wied in drei Schichten zerfällt, eine mittlere Sehicht von Grundsubstanz u a äussere von Kaps subsianz 1 (Ele: en | \ . un zeigen, ‚die Se aus der Kanes! der Mutterzelle den Un r- | a nehmen. . ‚Was nun den Theilungsprocess des Eiles: der Knörpelzelle seihl - Beil, so xollsieht sich derselbe REED wie - Be so ein @ weisen ale u. er mache der sich len Zelte eigs: thümliche Umformungen erfährt und gleichfalls einem Theilungsproc« .. unterliegt. Es war jedoch nicht möglich, die feineren Structurverhält nisse der amgewandelten Kerne so zu I wie ne bei andereı Zelikernen sich en liess, rs acls; verräiheschh Zelle, ade Re Kern bandartigi in die Länge streckt (Fig. 7 u. 1%). Ob er hierbei eine fase e . Differenzirung erfährt, wie dies ja nach andern Befunden. sehr wal Ania ist, es sich BiehE son entscheiden ,. re scheint Anz Konntuiss des Theilungsprocesses der Knorpelzellen. 313 be euere. Hein langausgezogner bandartiger Kern erstreckte sich noch durch die, beide Zellen verbindende Brücke von der einen Zeile in die N andere. Entweder waren die Enden dieses Kernbandes leicht ange- | schwollen , wie in Fig. 2, wo jedoch das linke Ende einer genauen Untersuchung sich entzog, oder die Enden waren beträchtlich ange- schwollen, wie in Fig. 3 u. 13. In Fig. 3 wurde das die angeschwol- lenen Enden verbindende Kernband in der Verbindungsbrücke der beiden Zellenleiber auf eine kurze Strecke undeutlich, so dass hier viel- leicht ein Zerfall des Kernes in seine beiden Hälften sich vollziehend, \ oder als: vor kurzem stattgefunden, angenommen werden darf. Dass k; jedoch ein solcher Zerfall des Kernbandes im Ye des Theilungs- processes stattfindet, scheint mir durch die in Fig. %, 10 und 12 wie- dergegebenen Bilder nachgewiesen zu sein, wo die Ei der beiden Kerne der noch nicht vollständig getrennten Tochterzellen auf das Her- vorgeben aus dem Kernband deutlich hinzuweisen scheint (so nament- lich in Fig. 10). "2. Ganz besonders eigenthümlich erscheinen die Kerne in der Fig. 6 | _ wiedergegebenen, in Theilung begriffenen Zelle gestaltet, und ich habe liese eigenthümliche Form der Kerne unter solchen Bedingungen noch mehrfach gesehen, wenn auch nur einmal so deutlich wie in Fig. 6. Eine Erklärung für dieses eigenthümliche Verhalten kann ich nur darin finden, dass ich die Entstehung dieser beiden Kerne von dem an beiden Enden angeschwollenen Kernband herleite, dessen Hälften sich nach - Trennung in der Mitte in so diserthitinlicher Weise zusammenge- krümmt haben. Bei den am weitesten fortgeschrittenen Theilungszuständen, bei welchen die Scheidewandbildung schon nahezu vollständig geworden ist und die heiden Zellen nur noch durch ein sehr zartes Verbindungs- chen ihrer Protoplasmaleiber zusammenhängen, finden sich dann in r be: man zu Gesicht bekinmt: Bilder wie Fig. 9 u. m sind ech of treffen , während jüngere ee dien recht selten sind. Es r besässen. em hätie ich in Kürze dasjenige mitgetheilt, was ich in vermochte. Leider muss ich bekennen, dass es bis jetzt nur t her. als wenn diese letzten Theilungsstadien eine relativ lange | Prise ist, und dass es noch weiterer ..., Studien der tn, gebnisse schreiten zu dürfen, da sich den Histiologen von Fach wohl wenn ich auch das allgemeine Verhalten des Kernes bei der Theilung AR < Hs $ HER ERTZEN E00 v { er, Ser Kl, | 214 nn a. o . Bschi, Zur a des Vhelungspronscen eis . verbreiten. ‚Immerhin glaubt e ich zu einer Mittheilung ae von mir be ‚jetzt gefundenen und, wie mir scheint, nicht ganz uninteressanten Er- häufig Gelegenheit bieten wird, die Anschauung, welche ich mir auf 2 Grund meiner Erfahrungen über die Theilung der Knorpelzellen gebildet _ habe, zu prüfen, und die von mir gefundenen Ergebnisse vielleicht auch Anderen Anregung geben werden, diese Fragen einer erneuten Unter- suchung zu unterziehen. Wenn ich den Theilungsvorgang der Knorpelzellen, und speciell den ihres Kernes, mit anderen bis jetzt bekannt gewordenen Zelltheilungs- processen vergleichen soll, so bietet sich die Schwierigkeit, dass, sehr wahrscheinlich gemacht zu haben glaube, es mir dagegen nicht gelang, über die feineren Structurverhältnisse der sich theilenden Kerne der Knorpelzellen etwas Ausreichendes zu ermitteln und gerade diese Verhältnisse haben ja neuerdings für die Beurtheilung des Kern- theilungsprocesses eine so hervorragende Bedeutung gewonnen. | Immerhin scheint es mir, dass der Modus der Kerntheilung, den 7 ich bei den Knorpelzellen ale wahrscheinlich nachzuweisen gesucht habe, sich mit dem von STRASBURGER und mir aufgefundenen Kernthei- lungsprocess nicht direct vergleichen lässt, sondern dass es sich hier um einen ähnlichen Modus der Kerntheilung handelt, wie wir ihn an ‚dem Nucleus der Infusorien (secundären Nucleus nach mir) sich voll- ziehen sehen. Wie ich hinsichtlich des Theilungsprocesses des Infuso- riennucleus eine Modification des ursprünglichen Kerntheilungsprocesses anzunehmen dürfen glaube, so möchte ich auch den Theilungsprocess . des Kernes der Knorpelzellen in ähnlicher Weise beurtheilen, obgleich es mir nicht unwahrscheinlich dünkt, dass sich, bei näherer Erkenn niss der feineren Structurverhältnisse in Theilung begriffener Knorpel- zellenkerne, dennoch bestimmtere Anklänge an die eigenthümliche Vorgänge bei dem gewöhnlichen Theilungsprocess der Kerne auffinden lassen werden. Carlsruhe 46. Februar 1877. ‚Erklärung der Abbildungen. Tafel XIV. Fig. 0; Zellen des Hyalinknorpels vom Schulterblatt des Triton faenialus. a ‚die us der nn und die in az Dııı, Scheidewände der sich ren, so sind sie nur da eingezeichnet, wo sie sehr deutlich I ortralen, — Fig. 44—13. Zellen vom Hyalinknorpel des Schulterblattes junger Rana escen- ig, 9. Je zwei aus einer Theilung hervorgegangene Zellen von derselben Ich habe deshalb in den Abbildungen nur das In ne 21 sind die Zellen ausgefallen und nur die leeren Höhlen sichtbar. = etwas von den Kernen der Knsigebellen lenken, da die rk Ber, 1 KR en ; RRIRFIENIEIE a a oe nr cn 2 ES ERS a ee de 3 za eh nn mn nn mn u Se BENAR ERSIER ET ERN ERS, SER, Entwieklungsgeschichtliche Beiträge. Von 0. Bütschli, Docent am Polytechnikum zu Carlsruhe. Mit Tafel XV’—XVII. Die in Folgendem in Kürze zu schildernden Untersuchungen wur- ‚den hauptsächlich in der Absicht ‚angestellt, über das Schicksal der Einstülpungsöffnung der sog. Gastrulaformen etwas Näheres und Be- stimmieres zu erfahren. Wie die nachstehenden Schilderungen zeigen werden, glückte dies nur bei Paludina vivipara vollständig, während, wegen der Eigenthümlichkeiten des Entwicklungsganges, bei | Nephelis bis jetzt keine völlige Sicherheit über die © Eosiuimne des N Blastopor us zu erreichen war. I. Zur Entwicklungsgeschichte von Paludina vivipara Mi | Mit Tafel XV und XVI. Die Entwicklungsgeschichte der Paludina vivipara wurde erst im Jahre 1850 durch die Untersuchungen von Fr. Leypie in v _ trefflicher Weise aufgeklärt). In dieser Arbeit von Lzypıe erhielten _ über die allmälige Heranbildung der einzelnen Organe und die En “ Senn. der en Rech in vieler Hinsicht so ausreiche 4) Lewoig, En, Ueber Ealudına vivipara. Ein Beitrag zur N Kennt i Diese Zeitschr., Bd. IL, p. 125—197. | Entwicklangsgeschichtliche ne | 217 Angaben, dass auch die Forschung unsrer Tage die Leynie’schen Be- 'obachtungen nur im Allgemeinen zu erweitern und in einzelnen Puncten AR zu verbessern vermag. Im Jahre 1875 erschien dann eine kleine Arbeit von E. Ray Lax- KESTER !), in welcher derselbe hauptsächlich das Schicksal der bei Palu- ‚dina sehr deutlichen Gastrulaöffnung klarzulegen suchie, und zu dem "Schlusse gelangte, dass dieselbe bei diesem Gastropoden sehr wahr- "scheinlich direet in die Afteröffnung übergehe. Die nicht geringe Wichtigkeit einer sicheren Entscheidung dieser Frage, gegenüber den widersprechenden Resultaten andrer Forscher bei andren Gastropeden, "bestimmte mich, auch meinerseits die Entwicklung der Paludina einer Inspection zu unterziehen. Die Resultate, zu welchen mich die im Sommer des Jahres 1876 angestellten Untersuchungen führten, stellte ich in Kürze in einer kleinen Mitiheilung in Bd. XXVH ir Zeit- ‚sehrift, p. 518-524, dar. il, Gleichzeitig hatte auch E. Ray Lankester die Untersuchung dessel- ben Objectes wieder aufgenommen, und die Gastrulabildung nebst den sich anschliessenden Vorgängen ausführlicher dargestellt 2). Da die von mir haltenen Resultate nicht in allen Puncten mit den Angaben Lanekesrer’s ereinstiimmen, so halie ich eine ausführlichere Darstellung derselben ohl für gerechtfertigt, werde mich jedoch, in Anbetracht der schon jrliegenden Mittheilungen, möglichst kurz fassen. Den eigentlichen Furchungsprocess, habe ich nur in sehr unzu- hender Weise zu verfolgen vermocht, da nur wenige Stadien des- selben zu meiner Beobachtung gelangten. Jedenfalls gleicht sich auch er, ähnlich wie bei Limnaeus oder den Heteropoden (nach den Por’schen Untersuchungen), die anfängliche Ungleichheit der Furchungs- eln bald aus, indem die vier grösseren Furchungskugein sich rasch Ehren. ‚Auf den späteren Stadien der Furchung, wo der Dotter in 3 und der weitere Verlauf der Entwicklung, die rulabildung, wie ich sie fand, macht es auch sehr unwahrscheinlich, | LANKESTER, obwohl mit einigem Vorbehalt, angiebt, und aufTaf. XXV, ee. Ich will hier noch hervorheben, dass schon a früh- Bar LANKESTER, E., ‘On the invaginate Planula, or Diploblastie phase of Palu- Vivipara. Quart. j. of microscop. Science N. s. Vol. XV. 1875. BD: 159-166. a nen ee Bilschi, 0. zeitig die gelben Dotterkörnchen in den Furchungszellen ‘eine ungleich mässige Vertheilung zeigen. So fand ich, dass, auf dem Stadium : vier gleich grossen Furchungszellen, das an den animalen Pol (A tritispol der Richtungsbläschen) stossende Drittel derselben fast fr ‚von solchen gelben Dotterkörnchen war, wogegen dieselben sich in de übrigen zwei Dritteln angehäuft hatten. Auf späteren Furchungs stadien zeichnen sich die an jenem animalen Pol entstandenen Zellen die zukünftigen Ectodermzellen, dementsprechend durch ihren ge ringen Gehalt an solchen Dotterkörnchen aus, während letzire sic hingegen in den zukünftigen Entodermzellen sehr reichlich finden. Ie hebe dieses Verhalten hauptsächlich deshalb hervor, weil R. Lankeste im Gegensatz hierzu die geiben Körnchen sleiuliuhehe in den Zelle des Morulastadiums vertheilt sein lässt. R Als erste Anzeichen der Gastrulabildung trifft man nun Zuständ f wo sich der ursprünglich ziemlich kuglige Zellhaufen mehr abgeplatt hat, so dass der Embryo im Profil betrachtet eine nahezu nierenförmig ‚Gestalt besitzt (Fig. 4). Ectoderm und Entoderm lassen sich gut unter scheiden, da das erstere, wie schon gesagt, zum grossen Theil we | Mangels He gelben Dotterkörnchen sehr hell erscheint, während die’ Zellen des Entoderms solche gelbe Körnchen in hl Menge ent- EN "halten, und daher ein viel dunkleres Aussehen besitzen. Dieses Stadiu mit beginnender Invagination, auf welchem sich eine Furchungshöh höchstens als ein sehr enger Spaltraum zwischen den beiden Keim blättern nachweisen lässt, stimmt fast völlig mit den durch For!) be schriebenen ähnlichen Stadien von Firoloides überein (vergl. s. Fig. 5 und 8, Pl. A). Ir den ferneren Verlauf der Einsttlipnng geben die in Fig. 2 und 3 abgebildeien Entwicklungszustände Aufschluss, aus denen zus ‚nächst wieder hervorgeht, dass von einer eigentlichen Furchungshöhle wie dieselbe R. Lankester auf entsprechenden Stadien abbildet, ke Rede ist, und dass ferner, wie aus Fig. 3 und ähnlichen mehrfach sehenen Zuständen, aber auch Lankester’s Fig. 4 und 5 hervorgeht, die Richtungsbläschen hier, genau wie bei der Invagination der Heteropoden a For, ursprünglich der Einstülpungsöfinung direct gegenüber | liegen, ein Punct, der es ausser Zweifel setzt, dass sich morphologise in jeder Hinsicht die Einstülpungsöffnung der Heteropodengastrula m der der Paludinengastrula vergleichen lässt. Das Gleiche gilt de auch für die Vergleichbarkeit der Verschlussstelle des Blastoderms 4) For, H., Eitudes sur le developpement des mollusques. Sec. memoire. 8 devel. embryon, et larv. des Heteropodes. Arch. d. zool. Experiment. 1876. BR ‚ Eutwicklangsgeschichtliche Beiträge, 213 den von Bonanrzcy untersuchten Prosobranchiaten !) ;) mit der Gasirula- wündung von Paludina. Gegenüber R. LankEster muss ich jedoch Ber noch hervorheben, dass sich, mit der allmäligen Verengerung der ursprünglich weiten in stülpungsöffnung, sehr bald auch eine eiwas excentrische Lage der- selben heranbildet; das heisst, dass dieselbe nicht mehr genau den _ einen Pol des Embryo einnimmt, sondern etwas nach der Seite ver- - schoben ist und zwar, wie sich dies aus den folgenden Entwicklungs- _ zusiänden sehr bald Eesichi, nach der zukünftigen Hüickensette ee entwickelteren Embrye. Wenn der Embryo die in Fig. 4 wiedergegebene Gestalt erlangi, "und der eigentliche Invaginationsprocess sein Ende erreicht hat, zeigen "sich zuerst zwei bemerkenswerthe Forischrilte in der weiteren Entwick- lung. Einmal tritt eine deutliche Differenzirung zwischen den beiden - Hälften des Ectoderms hervor, welche durch das sich nahezu im Aequator entwickelnde Velum geschieden werden. In der hinteren Hälfte des - Embryokörpers, wie wir diejenige bezeichnen können, welche die Ein- \ stülpungsöffnung, den Blastoporus enthält, setzt sich das Ecioderm aus wiel kleineren Zellen zusammen als in der vom Velum umschlossenen vordern Hälfte, welche sich späterhin zum Velarfeld ausbildet. Der in Fig. 4 zuerst bemerkbare Ciliengürtel des Velums wird von zwei Zell- reihen gebildet, die den Aequator des Embryo umkreisen, und ich kann daher auch Lankesrer nicht zustimmen, wenn er den Giliengürtel des en tlicher Ansicht des Embryo zwischen Ectoderm und Entoderm in Umgebung des Blastoporus wahrnehmen lassen. Es war mir jedoch leider nicht möglich über die Herkunft dieser, an und für sich schon sehr schwer bemerkbaren Zellen ins Klare zu kommen. Ihre dunkle -gelbliche Färbung jedoch lässt zunächst vermuthen, dass sie dem En- rm ihren Ursprung verdanken, da die Zellen desselben sich durch aha en auszeichnen. en wir nun die. perhäli . mehr und mehr acer, die Zahl seiner is vi f, wissensch. een XXIX. Bd. _ 47 . das Mesoderm schon zwischen Ectoderm und Entoderm in die Velar- u Ss er | 0. Bütschlin 000 Be je ne 2 Zellen vermehrt, und bald deutlich zweib! ättrig wird, oha Be 6 hälfte des Embryonalkörpers bineingewachsen, ohne dass sich jedoch die beiden Hälften schon vor dem blinden Ende des Entedermsacks vereinigt hätten. Es ist sehr schwierig in Ansichten von oben oder unten eine deutliche Darstellung des Mesoderms zu erlangen, und da- durch die Frage zu entscheiden, ob dasselbe auch hier — wie es sich, in Anbetracht der sonst mit Rası's Befunden bei Limnaeus so überein- stimmenden Entwicklungsweise des mittleren Blatts, wohl vermuthen lässt — einen bilateral symmetrischen Ursprung nimmt, oder ob dasselbe gleichzeitig als eine allseitige Umhüllung des Entoderms von der Gegend D des Blastoporus aus entsteht. Ich halte es jedoch für sehr wahrschein- lich, dass auch hier die erste Anlage des Mesoderms eine bilateral sym- metrische ist, und schliesse dies hauptsächlich aus der Art, wie sich dasselbe bei Embryonen, die zwischen Fig. 6 u. 8 etwa die Mitte halten, ‚beim Anblick von unten oder oben im optischen Querschniit darstellt. Es zeigt sich nämlich hier eine deutlich bilateral symmetrische Aus- bildung desselben in der Weise, dass sich die Seitenpartien des Meso- derms durch ansehnlichere Dicke auszeichnen, während diese beiden dickeren Mesodermplatten in den Mittellinien nur durch sehr verdünnte Strecken in Zusammenhang stehen; eine Gestaltung des mittleren Blaits, welche sich sehr einfach daraus erklären liesse, dass dasselbe ursprüng- lich in zwei seitlichen Hälften angelegt wurde, die sich erst BERNeT durch Zusammenwachsen mit einander vereinigt haben. In Fig. 7 ist auc das Mesoderm an der in Fig. 6 noch von ihm unbedeckten Stelle des Entoderms völlig geschlossen, wiewohl seine Dicke hier noch nicht so beträchtlich ist, als an den Seiten des Embryo. Die erste Anlage de h späteren Leibeshöhle zeigt sich nun im Bereich jener eben erwähnten, zuletzt entstandenen Mesodermpartie, im Velarfeld. Hier weichen die” Zellenlagen des Mesoderms von einander, indem sich Flüssigkeit” zwischen denselben ansammelt, die äussere Lage bleibt als Hautfaser- platte dem Ecioderm angelagert, die innere hingegen dem Einto- derm als Darmfaserplatte, und zwischen diesen beiden spannen sich zahlreiche spindelförmige oder verästelte Zellen aus. Letztere hält” Lankester für die erste Anlage des Mesoderms, indem er die eigentliche 7) Entstehung desselben und seine Ausbildung als geschlossenes Blait übersehen hat. Auf dem Stadium der Fig. 8 zeigen en jedoch noch die erst Anlagen mehrerer anderer wichtiger Organe, die hier noch eine kur Besprechung verdienen. Auf der in Fig. 8 nach oben gerichteten Rück= ‚seite des Embryo erkennt man in geringer Entfernung hinter de Entwickl es enle Beiträge. 391 Ve !um eine richte Erube in deren Umgebung die Eciodermzellen ine, ‚strahlige Gruppirung zu dem Mittelpunect der Grube zeigen, und in deren Bereich das Eetoderm sich auffallend verdickt hat. Diese Grube ist die auch schon von Lankester beschriebene Anlage der Schalen- drüse, über deren weitere, hier schr ansehnliche Ausbildung die Protil- darstellungen der enden Stadien Fig. 9 u. 40 eine hinreichende Vor- ‚stellung geben werden. Aus einem Vergleich meiner Abbildungen mit { denen Lankester's ergiebt sich, dass ich die Darstellung von dem Bau der Schalendrüse, welche dieser Forscher giebt, für ganz unzutrefiend "halten muss. Sie ist bei ihm ein ganz schmächtiges Grübchen und von ‚der auffallenden Ectodermverdickung im Bereich dieser Drüse bis zur Invaginationsöffnung hin, welch letztere sich jetzt schon deutlich als . die spätere Afteröffnung erkennen lässt, findet sich auf seinen Abbil- dungen keine Spur. Gleichzeitig mit der Anlage der Schalendrüse ge- ‚schieht jedoch auch die der Mundöffnung und des späteren Schlundes. Fast, genau gegenüber der Anlage der Schalendrüse in Fig. 8, dicht hinter dem Velum auf der späteren Bauchseite, zeigt sich arehrh eine ganz ähnliche Grube, die auf Fig. 9 in der Pı ill des Embryo sehr deutlich zu sehen Te und sich hier noch nicht bis zur Berührung mit die Anlage des Mundes und Schlundes. Schliesslich fallen uns auf der Fig. 8 noch jederseits zwischen dem Eetoderm und Entoderm des Embryo, dicht hinter dem: Velum, etwa in gleicher Höhe mit der Schalendrüsen- und Mundanlage, zwei aus (©), die, wie sich aus Fig. 9 ergiebt, der Rückenseite des Embryos ge- ihert liegen. Ueber die Entstehung dieser Gebilde kann ich keine ge- -naue Auskunft geben, ich glaubte zwar manchmal sie aus einer Ecto- q auch von den Mesodermzellen ableiten lassen. Was die Bedeutung ser et Belcii, so rl ich hier u bemerken, dass die- Eerdise Ausbildung erreichen, welche sie z. B. bei . inorbis etc. erlangen. Mit dem Nervensystem haben sie jedenfalls ts zu ihun. yir dem Entoderm vertieft hat. Diese Eeiodermeinstülpung ist, wie gesagt, | nigen wenigen Zellen bestehende und solide, nahezu ovale Körper auf mwucherung hervorgehen zu sehen, ihre Herkunft könnte sich jedoch‘ Rav LANKESTER sch eint nichts von diesen Gebilgen Sy EA Te ji vr Be ee spätere Fuss hich hervorzuwölben. Indem dieser Process weiter for schreitet, und das überwiegende Wachsthum der hinteren Körperhälfte gegenüber der von dem Velum ursprünglich eingeschlossenen vordere Körperhälfte, dem Velarfeld, sich mehr und mehr markirt, rückt, mit der relativen Verkleinerung dieses Velarfeldes und der Hervorwölbung des Fusses, die Mundöffnung allmälig an den vorderen Pol des Embryo, das Velarfeid hingegen an die Umbiegungssteile der Vorderseite des Embryo in die Rückseite, wo es dann, wenn auch sich relativ mehr und mehr verkleinernd, seine definitive Lage behält. Diese Verschiebun- gen in der Lage des Mundes und des Velarteldes sehen wir denn in dem Stadium der Fig. 10 schon eingetreten. | Zunächst muss es nun meine Aufgabe sein, aus der Entwicklungs- geschichte des Urdarmes, dessen Einstulpunsctfnnne, der sog. Blasto- porus, sich schon seit längerer Zeit zu der von einem Zellwall strahlenartig umgebenen Afteröffnung verengert hat, noch einige mittlerweile stattge- fundene Veränderungen nachträglich zu betrachten. Schon frühzeitig, wohl schon etwas bevor der Embryo die in Fig. 9 wiedergegebene Ent- wicklungsstufe erreicht, bekleidet sich der die Afteröffnung umgebende Zellwali mit Cilien, die auch schon Levoie und Ray Lankester erwähn- nen, so dass sich nun der Embryo hinsichtlich seiner Bewimperung mit einer telotrochen Annelidenlarve vergleichen lässt, wie früherhin m einer mesotrochen oder cephalotrochen. Die Veränderungen, welche sich jedoch an dem Urdarm selbst vollziehen, zeigen sich schon sehr ‘frühe; schon auf dem Stadium der Fig. 6 bemerkt man nämlich eine auffallende Verschiedenheit in der Grösse, vorzüglich der Breite der den linden Urdarm zusammensetzenden Zellen. Die das blinde sackartige Ende desselben zusammensetzenden Zellen zeichnen sich nämlich durch ” besondere Grösse aus, und je mehr man sich der Einstülpungsöffnung nähert, desto mehr verkleinern sich die Entodermzellen. Gleichzeitig hat in den Entodermzellen die Abscheidung von Deutoleeithtropfen 1) 4) Vergleiche binsichtlich der von For benannten Deutolecithbildung in den Entodermzellen der Gastropoden dessen Arbeit »Sur le d&vel. des Hetero- podes«, 4876.-Sep.-Abdruck p. 48. Was die Darmbildung bei den Süsswasser- pulmonalen betrifft, so kann ich mich, auf eigne Beobachtungen gestützt, nuı dem anschliessen, was H. For (Sur le devel. des gasteropodes pulmones.. Cmpt. rend. 1875. T. 84. p. 523—526) im Gegensatz zu C. Rası hierüber angegeben hat, ‚Ich habe mich aufs deutlichste an den Embryonen vonLimnaeus überzeugt, dass die beiden ursprünglichen Leberfollikel, deren Zellen mit Deutolecith so reichlich erfüllt sind, durch ovale und noch ziemlich weite Oefinungen in den eigentlichen . Magen münden. Der einzige Unterschied von Paludina besteht hier in der Ab- | schnürung zweier Leberfollikel und in der viel beträchilicheren US us ihrei e Zellen durch die ing mit Deutoleecith, : Entwicklungsgeschichtliche Beiträge, 223 begonnen, Eile natürlich in den grösseren Zellen des blinden Endes sich besonders ansehnlich entwickeln, und diesem Theil des Urdarms beim | Anblick von der Fläche ein Kuchen verleihen , als wenn er aus lauter "ansehnlichen, stark lichtbrechenden Tropfen bestände. Bei dem Em- bryo der Fig. 10 hat sich der schon ziemlich stark hervorgewölbte Fuss sehon fast vollständig mit Cilien bekleidet, und im Zusammenhang mit der früher schon geschilderten Verschiebung des Velarfeldes und der Mundeinstülpung hat sich auch der Urdarm etwas umgestaltet. Einmal ‚ist die Afteröffnung etwas auf die linke Seite des Embryo hintberge- rückt, und die Anlage des Darmes hat sich etwas mehr verlängert, dann "aber hat sich die Bauchhälfte des Urdarmes sehr verdickt und besteht aus jenen soeben geschilderten, reichlich mit Deutolecith gefüllten gros- ‘sen Entodermzellen; die Rückseite des Urdarmes hingegen hat sich bei weitem nicht so ansehnlich verdickt, und setzt sich aus viel kleineren Zellen zusammen. Jedenfalls ist schon die im Stadium der Fig. 6 an- gedeutete Verschiedenheit in der Beschaffenheit der Entodermzellen der Vorläufer dieser nun deutlicher hervorgetretenen Differenzirung des Ur- - darmes, die schliesslich zur Bildung des eigentlichen Magens und der Leber hinführt. a Zwischen das in Fiz. 10 dargestellte ar cklunssjadignn und das Folgende i in Fig. 4i wiedergegebene fällt nun auch die erste Anlage des Otolithenbläschens hinein. Ich habe die allererste Anlage desselben nicht beobachtet, kann jedoch versichern, dass sich dasselbe jedenfalls lurch einen Einstülpungsprocess des Eetoderms bildet, da ich es bei nem Embryo, der ungefähr auf derselben Entwicklungssiufe wie 8. 14 stand, noch durch eine deutliche, wiewohl ziemlich kleine Oeff- nung nach aussen münden sah (Fig. 18). Diese Einstülpungsöffnung hen Stadien die Oeflnung meist niebt mehr fand. “ Gleichzeitig at vielleicht aoch ElyEa nn mit on ersten ee Schalendrüse. Zunächst scheidet Er a hl in ihrer eigentlichen eingesenkten Partie eine bräunliche knopf- flüge Chitinmasse aus, wozu sich jedoch sehr hald ein zartes helles alenhäutchen gesellt, welches die namentlich nach hinten hin weit ı erstreckende verdickte Eniodermpartie, welche zur Schalendrüse Ausstülpungsprocess der Schalendrüse vollziehen, da dieselbe schon "dem Stadium der Fig. 11 vollständig verschwunden ist, und diese Ipte, früher eingesenkte Ectodermpartie der Schalendrüse muss chnet werden muss, überzieht. Sehr bald muss sich nun jedoch an 2.0, Bülschli, sich sehr verdünnen, wie gleichfalls Fig. 41 zeigt, una nur u Bandpartien der fr üher so verdickten Ectodermregion der Schalendrüs ihre anfängliche Dicke beibehalten (vergl. Fig. 11). Essind dies die Theile, ‘auf welchen der Rand der Schale ruht, und die dem Weiterwachsthum der Schale vorstehen. Am Hinterende, dicht vor dem After, wird der 7 Rand der jungen Schale sehr bald von einer faltenartigen Einsenkung und Ueberwölbung dieser verdickien Ectodermpartie umfasst, weche die | erste Anlage der Mantelfalte darstellt, unter deren Schutz sich das” weitere Wachsthum der Schale vollzieht. Die knopfartige bräunliche Masse, weiche ursprünglich in der eingesenkten Partie der Schalendrüse abgeschieden worden ist, sehe ich mit Ray Lanksster bei Paludina vivipara als eine ganz regelmässige Erscheinung und es liefert die- ” selbe einen günstigen Anhaltspunct zur Beurtheilung der Wachsthums- vorgänge der Schale, da sie bei den nun statthabenden Verschiebungen eine in Bezug auf das Vorderende des Embryo gleichbleibende, relativ ruhige Lage beibehält (vergl. Fig. 11—13). Die Schale zeigt sehr bald | eine feine Querstreifung. a Während diese Vorgänge der Schalenbildung sich vollziehen, ist auch das Vorderende des Embryo der Sitz energischer Wachsthumsdl | processe. Die ganze vordere Hälfte des Embryo wächst sehr ansehnlich heran und damit namentlich auch die Oesophagealeinstülpung. Dadurch “ tritt nun der Urdarm, der sich keines so energischen Wachsthums er-’ freui, relativ immer mehr zurück; schon auf Fig. M reicht er nicht mehr so weit in die vordere Hälfte des Embryo hinein wie früher, auf Fig. 1% hat er sich ganz in die hintere Hälfte zurückgezogen, und in Fig. 13 hat” _ dieser scheinbare Verkleinerungsprocess des Urdarms noch weitere Fort- schritte gemacht. Dagegen wächst, wie gesagt, die Oesophagealei stülpung sehr rasch nach hinten; es ist daher nicht unmöglich, da ‚dieselbe schon auf Fig. 41 sich auf der Seite des Urdarmes elwas na hinten verlängert hat. Auf den Stadien der Fig. 12 u. 13 hingeg lässt sie sich deutlich schon eine ziemliche Strecke an der Seite d _ Urdarms nach hinten verfolgen, jedoch verhinderte mich die Undurch- sichtigkeit des Urdarmes ihre hintere Grenze genau festzustellen , wes- halb es mir auch nicht gelang, den Zeitpunct der Verbindung des Ur- darmes mit der Oesophagealeinstülpung sicher nachzuweisen, jedoch kann ich kaum annehmen, dass derselbe schon auf. dem Stadium dem Fig. 42 eingetreten sei. 4 | Der auf der Entwicklungsstufe der Fig. 44 etwas nach links schauende After, welcher jedoch, im Gegensatz zu der inFig. 9 etwas nach ‚der Rückseite des Embryo gewendeten Position, wieder ziemlich genat den hinteren Pol des Embryonalkörpers einnimmt — was wohl im - hohe Reiräge. 2 295 | (N e mit der siilpung nd aehunz der Schalendrüse b sich nun a ‚der allgemeinen en und . chie= a es. ih Hlireh. die a 19o—4k, en nn dem ım der Fig. ‚43 lässt sich die erste Andeutuug einer Abschnür rung. noch Magen und Leber zusammen umfassenden Urdarmsackes er- en. Die kleinzellige, ursprünglich mehr nach der Rückseite ge- \ e (Fig. 11 u. 12) und kleinere Hälfte desselben, mit welcher sich | C Ana in Verbindung setzt und von der auch der Darm entspringt, sich gegen die ale und grössere Hälfte deutlich ab; und dem sich diese Einschnürung zwischen den heiden Hälften vertieft, jald der in Fig. 14 wiedergegehene Zustand erreicht, wo Magen a | schon scharf von einander geschieden sind und nur durch IV rhältnissmässig schon sehr enge Oeffnung mit einander commu- n. Histologisch unterscheiden sich, wie gesagt, beide Abschnitte Fpößnelichen Urdarmsackes schart x von einander, indem der Ma: gen ü reichlich mit Dewiolee th gefüllten 2 Zellen hesteht Auf dh | sieht. man au ee deutli ich he dem vordersten Ab- \ tige I | \ ich einige Weiterbildungen ai erscheinende Körper lässt auf dem Stadi ei en Hohlraum in ‚sich. wahrnehmen | und wach a. is an seinem ‚einen Ina (Fig. 1 wehrbich wie in ein- ı sy ndelförmige Zeilen zerfasert erschien. Auch hatte es meh hrfach ch in, ‚als wenn sich an einer Stelle dieses Schlauches eine liche Oelfaung finde, die in sein Inneres führte. Auf. dem =. ‘ S 1 Stadium der Fig, 14 konnte ich auch in Aiessn. schlauch igen dr . bei * deutliche Flimmerbewegung wahr nehmen ; von jetzt ab liess sie . jedoch keine Weiterbildung desselben mehr conslariren und über sein jedoch keiner Frage unterliegen, dass wir es. bier mit einem proviso- ‚ rischen Organ zu thun haben, das, nach Analogie der bei anderen . Gastropoden beobachteten Einrichtungen, nur als ein Homologen der inneren Urnieren der Pulmonaten aufgefasst werden dürfte. Dagegen finden sich bei Paludina keine Einrichtungen, welche sich den grossen die Seite stellen lassen !). — : ich gelegentlich etwas genauer untersucht habe, möchte ich mir hier einige Be- iu "Richtung nach dem Mund zu eine ziemlich lange Röhre, die sich in der Gegend des - Augenbläschens in einem Trichter frei öffnet. In dieser Röhre bemerkt man sehr. . lebhafte Flimmerbewegung, die den Anschein einer sich sehr lebhaft schlängelnden Wellenlinie hervorruft, deren Bewegung von der Trichteröffnung nach dem Sack zu L Richtung nach dem Fuss zu verläuft. In dieser Röhre vermuthet man sogleich den : Ich habe jedoch vergeblich nach einer Oeflnung dieses Ganges auf der Aussenfläche | sante Bildung; von der vorderen, nach dem Mund gerichteten Wand desselben selbe nahezu halb ausfüllend. Diese, mit einem sehr grossen Kern versehene Zelle .. is zu einem Stiel ausgezogen, mittelst welchem sie an der Wand des Sackes befestigt ‚ist, Sowohl das Protoplasma dieser grossen Zelle, als das’ der kleinen prismatischen - Wandzellen des Sackes sind von gelben Körnchen reichlich erfüllt. In Rücksicht auf n diese Bauweise des besprochenen Organs kann auch ich, wie gesagt, mich nur der N entsprechendes Gebilde vorliege. Dagegen kann ich For. nicht zustimmen, wenn er vermuthet, dass die von GAnıx (Beiträge zur Lehre von den emhbryonalen Blättern 226 een Bist, Bi 5 'Urnierenzellen der Süsswasserpuimonaten wohl identisch seien mit dem so Rn eben beschriebenen Organ. Ich glaube dies deshalb nicht, weil sowohl bei Lim naeus als auch Planorbis, bei weichen beiden Gattungen ich das fraglich ‚finden, die ich für die von Gans erwähnten Urnierenzellen halten muss. Es find schliessliches Schicksal vermag ich keine Angaben-zu machen. Es dürfte äusseren Urnierenzellen gewisser Pulmonaten und Prosobranchiaten an 4) Hinsichtlich der sog. Urnieren der Süsswasserpulmonaten, welche merkungen erlauben. Wie For (Sur le devei. des gasterop. pulm.) bin ich gleich- falls der Ansicht, dass diese Organe gar nichts mit den oberen Schlundganglien zu thun haben, wie C. Rası (Öntogenie der Süsswasserpulmonaten) vermulhete. Auch ihren Bau finde ich entsprechend der For’schen Beschreibung, Von einem rund- lichen, mit weiter, von Flüssigkeit gefüllter Höhle versehenem Sack entspringt in der stattfindet, In geringer Entfernung von dem Ursprung dieser Trichterröhre ent- springt aus dem Sack noch eine zweite, kürzere, jedoch weitere Röhre, die in der Ausführungsgang des ganzen Apparates, der sich nach den übereinstimmenden An- gaben von RasL und For durch Einstülpung von dem Ectoderm her bilden soll. des Embryo gesucht. Innerhalb des Sackes bemerkt man noch eine sehr interes- hängt nämlich eine sehr grosse Zelle (Drüsenzelle?) frei in seine Höhle hinein, die- For'schen Ansicht anschliessen, dass hier ein den Urnieren der Landpulmonaten bei den Mollusken; Warschauer Universitätsber. Nr. 4. B. 445—A71. Vergl. das Refer. von Hover im Jahresber. über Anat. und Physiol. II) beschriebenen grossen Organ in ganz gleicher Weise beobachlet habe, neben diesem sich noch Gebild 5 ntsiklungsgoschchihe Beiträge, n. | 3937 | N system tritt auf dem Stadium der Fig. 44 schon sehr ch in seinen hanptsächlichsten Theilen hervor, wir erkennen die iner ziemlichen Anzahl spindelförmiger Zellen zusammengesetzien, unansehnlichen Fussganglien 9, die Gommissuren zu den oberen 1 ‚dganglien gk und auch die Anlage einer Gommissur, die nach der hinteren Körperhälfte hinzieht und sich ohne Zweifel zu dem wohl auch ‚schon angelegten Eingeweideganglion begiebt. Ueber die erste Anlage ‚der centralen Theile des Nervensystems vermag ich leider keine sichere Auskunft, zu geben, jedoch habe ich, wie ich hauptsächlich in Bezug s er die Fussganglien behaupten kann, deren Beobachtung eine leichtere le st, nichts von einem etwaigen Euekillsuneepiderss des Ectoderms " wahrzunehmen vermocht , der mit der Entstebung dieser Ganglien ın Beziehung zu setzen wäre. Zunächst bietet sich natürlich die Auffas- sung, dass die Bildung dieser Ganglienknoten, und des Nervensystems ; überhaupt, aufeine Differenzirung im Mesoderm zurückzuführen sei, wie dies BoBaErzev {) hinsichtlich der von ihm untersuchten Prosobranchiaten angiebt, und auch Fou 2) für die Fussganglien der Pteropoden ver- muthet. leı kann mich natürlich nicht mit Sicherheit hinsicht- ich einer solchen Bildungsweise bei Paludina aussprechen, da ein solcher Vorgang sich nur auf guten Schniiten mit Sicherheit, von einer Bildung durch Wucherung des Ecioderms unterscheiden lässt, und es nicht gelungen ist, hinreichend gute Querschnitte durch so fr ühe Sta- Beutel der oben heschriehenen ÜUrniere, drei dicht zusammengelagerte sehr grosse der. Ansicht des Embryo von oben oder unten wie zwei Ohren auf dessen Seiten rspringen. Diese Zellen sind unbewimpert. In Rası's Beschreibung der Ent- wicklung von Limnaeus finde ich dieselben nicht erwähnt. Ihrer Lage und Be- haffenheit nach entsprechen nun diese Zellen vollständig den schon lange be- nten, so ansehnlichen äusseren Urnierenzellen der marinen Prosobranchiaien, euerdings wieder von. BoBRETZEy genau geschildert worden sind. Von Drüsen- 14] ‚ welche, von diesen Zellen entspringend, sich in die Leibeshöhle öffnen, sp chenden äusseren Urnierenzellen der Prosobranchiaten von solchen Gängen Irniere le) den Süsswasserpulmonaten ist um so interessanter, als sich, en in finden. ikr Anat. "Ba. XI, 1876. P- 95—170. „1. e.p.4183—184. en des Embryos herzustellen. Ich habe zwar ganz gute Querschnitie nämlich jederseits anı hinteren Umbiegungsrande des Velums, dicht vor dem - reichlich mit gelben Körnchen erfüllte Zeilen, die dem Ectoderm angehören sich kuglig über die Seitenfläche des Embryo stark hervorwölben, so das Se ses. Ganın beschreibt, habe ich nichts gesehen, jedoch ist auch bei den Dieses Vorkommen von äusseren Urnierenzellen neben einer 'saben, bei gewissen Prosobranchiaten (wie z. B. Paludina) gar Be 1% an lung nn rn Bl a ua ale a u sg Ben Fa Ten EEE EIERN nn rn er A NV ne 0 sh, | Eibryo en und von einem a deutlichen Neri ara . waren. - Dagegen gelang es loch bes die erste Entstehung des Auge i bläschens zu verfolgen. Dasselbe wird wohl ziemlich zu derselben Zeit ‚oder eher etwas später als die Tentakel angelegt, die durch eine beiden Seitenhälften des Velums stattfindende Zellwucherung en .. stehen. Am äusseren Grunde der Tentakelanlagen, bilden sich diese ! Augenbläschen nun jedenfalls durch Einstülpung von Seiten des Eeto- ' derms her, da ich dieselben bei einem Embryo, der sehr mässig h . vorgewachsene Tentakeln besass, noch sehr deutlich durch eine Oefl- nung nach aussen mündend fand (Fig. 17). | ' Etwas früher hingegen hat sich schon die erste Anlage ein ' anderen sehr wichtigen Organes, des Herzens nämlich, gebildet. D : Herz?) bildet sich hier in einer sehr eigenthümlichen Weise, über d ich leider nicht in jeder Hinsicht zu der so wünschenswerthen Kla heit gelangte. Auf den der Fig. 14 etwa entsprechenden Eptwicklungs- stufen findet man nämlich in der hinteren Leibeshälfte einen anschei- nend allseitig geschlossenen und sehr ansehnlichen Sack, dessen Wan & von einer einfachen dünnen Zellschicht gebildet wird. Den Umfa I en Ra fand. ich zuweilen Buch beträchtlicher als anf Fe 14,80 BRIEERENSTNEES, n. völlig erfüllte. Seine Lage findet dieser Sack auf der linken Seite des je e Die Bildungsgeschichte desselben vermochte ich nich! a er Eck sah gleichfalls ie Aukonkiasrnön eiwas ne als das Otholithen- | 5 bläschen sich bilden, ist jedoch geneigt anzunehmen, dass die erste Anlage beid a Sinnesorgane sich ziemlich gleichzeitig vollziehe. Dies ist jedoch sicherlich nich! der Fall, sondern die «des Auges vollzieht sich beträchtlich ang als die des Ohr Sn vergl. Leypis, l. c. p. 140). 0.2) Ich muss hier einen Umstand erwähnen, der mir sehr cher und nich: recht erklärlich ist. Nach. Leynig (l. c. p. 434—435) sollen nämlich bei den E Enns der Paludina, bevor sich das Herz entwickelt, sowohl der Fuss als auch ‚die Nackenregion le ee Bewegungen ausführen, wie sich ja ähnliches in noch höherem Grad auch bei anderen Prosobranchiaten findet und sogar zur Bildu un Larvenherzen binführt. an habe nıin niemals, weder. am Fuss noch Entwicklungsgeschiehtliche Beiträge, 399 e webe Erickeln, obgleich ich mir nur schwer eine Vorstellung darüber zu bilden vermag, welche Bildungsvorgänge die Entstehung eines solchen Apparates befsurinfen möchten. Die Bedeutung dieses sack- artigen Gebildes wird zum Theil wohi schon dadurch gekennzeichnet, dass ich denselben an einer weit nach hinten (ungefähr hei * Fig, 44) gelegenen Partie mehrfach rhythmische, pulsirende Bewegungen aus- i führen sah, die es schon vermuthen lassen, dass es sich hier um eine mit dem späteren Herzen in Beziehung stehende Einrichtung handle. Nach meinen Erfahrungen bildet jedoch dieser Sack sich nicht etwa selbst zu einem Theil des eigentlichen Herzens um, sondern er wird zu dem Pericardium, zum Herzbeutel. In den späteren Entwicklungssiadien nämlich sehen wir den besprochenen Sack in dem Maasse, als sich die Mantelhöhle eniwickelt, relativ mehr und mehr an Grösse abnehmen, ‚so dass er bald zu einem etwa birnförmigen Beutel wird, der an Grösse kaum dem Magen gleichkommt, dicht neben welchem er, auf der linken Seite des Embryo, gelegen ist (Fig. 15 hb). Mittlerweile hat sich jedoch auch in diesem Beutel das eigentliche Herz mit semen beiden Abschnit- ten, dem Vorhof und der Herzkammer, herangebildet (Fig. 15 und 16 5, hund A’), ohne dass es mir jedoch gelungen wäre, die Entstehung des- selben genau zu verfolgen. Was ich davon gesehen habe, ist, dass durch _ den schon in seinem Umfang sehr reducirten Herzbeutei eine von seiner ‚hinteren Partie sich erhebende Einfaltung hindurch zu wachsen schien, und es lässt sich, wenn man damit eine allseitige Abspaltung einer Zeil- schicht von der Innenseite des Herzbeutels Hand in Hand gehen lässt, _ bierdurch die Ausbildung des eigentlichen Herzens unschwer begreifen. Im natürlichen Zustand liegen die Wandungen des Herzens dem Herz- beutel meist sehr dicht an und ziehen sich von diesen erst zurück, wenn man einen Druck auf den Embryo- ausübt (in einem solchen zu- rückgezogenen Zustand sind ‘dieselben in Fig. 15 u. 16 5 dargestellt)!). r 4) Hinsichtlich der früheren Untersuchungen über die Bildungsgeschichte des H erzens der Gastropoden, will ich hier nur hervorheben, dass gegenüber wider- sprechenden Angaben anderer Forscher sich dennoch auch solche finden, welche, wie ich bei Paludina beobachtet habe, zuerst das Pericardium entstehen lassen, welchem sich dann späterhin die Bildung des eigentlichen Herzens vollzieht. childert (Beitrag zur Lehre von den embryonalen Blältern bei den Mollusken, rschauer Universitätsberichte 1873. Nr. 4. p. 145—174; nach dem Refer. von ovan in Jahresbericht über Anatomie und Physiol. Il. 4872), und fernerhin auch LENSKY das Gleiche für die Bildung des Herzens bei einem Prosobranchier, der ese Zeitschrift, Bd. XXil. 4879, p. 438—454). In Widerspruch hiermit stehen hat zunächst Ganın einen solchen Vorgang der Herzbildung für die Pulmonaten Iyptraea sinensis, angegeben (Beiträge zur Entwicklung der Prosobranchien. egen die Angaben von Fou hinsichtlich der Entwicklung des Herzens beiden \ Blerannden. wogegen sich auch bei dieser Abtheilung die Einmündung der ee Mit dem Herzbeutel steht nun die Niere in einem gewissen Zu wahrgenommen habe, hier kurz anführen will. Wenn sich die Mantel- höhle, die auf dem Stadium der Fig. 14 durch die den After überragende 2 nolbuke auf der rechten Seite des Embryo schon we ist, \ | sende ne Schloneha Ausstülpung, die u der Gegend des Herzens hinreichte, und ich kann nicht zweifeln, dass dieser, sich durch Ausstülpung des Mantelhöblengrundes in die Leibes- höhle bildende Schlauch die erste Anlage der Niere ist. Auf dem in Fig. 15 abgebildeten Stadium hingegen hat die Niere schon einen viel nn * Fig. 15) in den Herbaue! ein, wie ich mich bei dem der Fig. 15 zur Grundlage dienenden Präpaia? auf das deutlichste überzeugte. B: Ä er habe ich die Entwicklungsgeschichte der Niere nicht verfolgt). Ueber die Bildung der Kiemen und der Geschlechtsorgane- stehen mir keine Beobachtungen zu Gebote. E Auf dem Entwicklungsstadium der Fig. 15 bemerken wir auch noch die Hervorbildung eines Organes, auf das ich hier noch in Kürze hinweisen möchte. Auf der Oberseite des Fusses hat sich nämlich eine | scheibenförmige, ovale Verdickung der Eciodermschicht gebildet, deren Mittelregion etwas grubenförmig eingesenkt ist, so dass die ganze Bildung von einem Zellwall umringt erscheint. Es ist dies, wie schon die Lag Niere in den Herzbeutel findet (vergl. H. For, Sur le developpement des pteropo- des. Sep.-Abdr. p. 156). 4 1) Dieser vordere, nicht secernirende Abschnitt dürfte wohl die Anlage des. grossen Sackes oder Wasserbehälters sein, welcher nach Leyvie (l. c. p. 176) sich ’ . in der Decke der Kiemenhöhle findet, und auch von ihm als der Ausführungsgang der Niere, in die er sich öffnet, betrachtet wird. $) Ganz ähnlich vollzieht sich nach den Beobachtungen von C. Razı. die Eut- 1 wicklung der Niere bei Limnaeus, auch hier erfolgt bald die Differenzirung in A zwei Abschnitte (vergl. C. Ras, die Ontogenie der Süsswasserpulmonaten. Jenai- sche Zeitschrift. 41875. p. 195 - 240). N 2 _ Entwyieklungsgeschictliche Beiträge, 231 jene, She Bildnpässtätte des Schalendeckels. Wie mir scheint, ver- dient dieses Gebilde deshalb einiges Interesse, weil es nicht gar zu entfernt an die Schalendrüse aus einer rn Epoche der Entwick- lung erinnert, welche der eigentlichen Schale die Entstehung gah. Auch bei Bythinia tentaculata geht die Deckelbildung von einer ähn- lichen Ectodermverdickung auf der Oberseite des Fusses aus. Schon in meiner vorläufigen Mittheilung über die Entwicklungs- geschichte der Paludina habe ich darauf hingewiesen, dass, wenn sich die verschiedenartige Bedeutung des Blastoporus bei verhältnissmässig ‚so nahe verwandten Gastropoden,, wie sich dies aus der vorliegenden Untersuchung und der Bosrerzzv’schen Arbeit ergiebt. bestätigen sollte, ich die Harekeı’sche Gastraeatheorie für unhaltbar erachten müsste. Nur eine Möglichkeit liesse sich, meiner Ansicht nach, geltend machen, um ein so widersprechendes Facium mit der erwähnten Theorie zu vereinigen, nämlich die Annahme, dass die Einstülpungsöffnung der kypothetischen "Gastraeathiere, welche die Urahnen sämmitlicher Metazoen vorstellen ‚sollen, nicht allein physiologisch, sondern auch morphologisch der Mund- und Afteröffnung der Metazoen entspreche. Das heisst, dass sich Mund- und Afteröffnung ursprünglich durch Differenzirung der einfachen Gastraeaöffnung gehildet, sich etwa durch theilweise Verwachsung der Ränder der einfachen Gastraeaöffnung hervorgebildet hätten. Für diese "Ansicht liesse sich eventuell in den neuerdings von Ray LAnksster !) über das Verhalten der Gastrulaöffnung von Limnaeus gemachten An- ‚gaben eine Stütze finden, wonach es scheint, dass bei dieser Schnecke die langgestreckte Gastrulamündung sich bis auf eine kleine Oeffnung, weiche an ihrem einen Ende gelegen ist, schliesst, weiche Oeffnung sich wahrscheinlich zur Mundöffnung weiter entwickelt, während sich späterhin da, wo sich ursprünglich das entgegengesetzte Ende der lang- estreckten Gastrulaöffnung befunden hat, späterhin der After bildet. Sollte sich diese Beobachtung von Ray Lankzseen bestätigen, so wäre "Afteröffnung von der ursprünglichen Gastraeaöffnung herzuleiten. a vivipara. Qu. journ. of microsc. science. N. s. Vol. XVI. p. 377. n in diesem Fall wohl berechtigt, sowohl die definitive Mund- als A) Rar LANKESTER, E., On the ceincidence of the Blastoporus and Anus in Palu- II. Einige Bemerkungen zur Entwicklungsgeschichte der Neritina Juviatilis Müll. H > a Mit Tafel XVII. Im Anschluss an meine Beobachtungen über die Entwicklung der" Paludina vivipara, wäre es mir sehr erwünscht gewesen, zum Vergleich noch die Entwicklungsgeschichte eines anderen Prosobranchiers ver- folgen zu können. Da mir die Eier von Bythinia tentaculata (Paludina impura) zu entwicklungsgeschichtlichen Studien verhältnissmässig un günstig zu sein schienen, so suchte ich über die Vorgänge bei Neritina Nluviatilis einige Aufschlüsse zu erlangen, wurde jedoch durch die Spär- lichkeit, mit der sich das schwierig zu beschaffende Material zu ungün-T stiger Jahreszeit darbot, verhinderi, eingehendere Studien über die En ' wicklung dieser Schnecke zu machen. Ich bedaure dies um so mehr, d sich dieses Thier hinsichtlich seiner Entwicklung wohl viel näher an d marinen Prosobranchiaten anschliesst als Paludina vivipara, bei welch _ durch die Entwicklung der Eier im mütterlichen Uterus, unter Mithül eines sehr reichlichen Nahrungsmaterials, ohne Zweifel eine Verein- fachung der Entwicklungsprocesse eingetreten ist. Es sind daher auch nur einige wenige Puncte aus der Entwicklungsgeschichte der Neritin Pr über die ich hier eine Mittheilung zu machen in der Lage bin. Bekanntlich enthalten, wie die Beobachtungen von CrArarkne l) gezeigt haben, die Eikapseln (Cocons) von Neritina fluviatilis eine sehr heträchtliche Zahl von Eiern (nach dem genannten Forscher 40—60 von welchen sich jedoch nur ein einziges zu einem Embryo entwickelt. Es schliesst sich also in dieser Hinsicht Neritina an die marinen Proso j branchier: Buesinum undPurpuraan, bei welchen die Zahl der i ‘einer Kapsel enthaltenen Eier noch viel grösser ist, sich jedoch auch? | . mehrere dieser Eier zu Embryonen heranbilden. \ | Nach GLararkpe’s Beobachtungen sollen sämnmtliche Eier einer Ei | a kapsel von Neritina den Furchungsprocess bis zu um a | 4) CLAPAREDE , Anatomie und Entwicklungsgeschichte der Neritina. fuvianilis Archiv für Anatomie und Physiologie. 1857. p. 194 ff. Batckiugsgeschichtliche Beiträge. Ä 933 7 li Ehmachen, hierauf I‘ nur ein Ei sich weiter ent- In, während die übrigen allmälig in unregelmässige Kugeln zer- n. Nach den neueren Untersuchungen von Ray Lankester!) hin- sen soll nur der eine Dotier, der zur Weiterentwicklung bestimmt a den Furchungsprocess erleiden , aie übrigen hingegen zerfallen | (break up) und Nahrungsmaterial für den sich entwickelnden Embryo GE ae “ Crararkpn’s Beobachtungen sind ohne Zweifel zum Theil irrig, wie aus ‚dem thatsächlichen Verhalten und seinen Abbildungen hervorgeht; . er hat nämlich den ungefurchten Dotter, der sich aus dicht aneinander- gedrängien hellen, wohl eiweissartigen Kugeln aufbaut, die durch pro- oplasmatische, eine Dotterkörnchen enthaltende Zwischensubsianz zu- ammengehalten werden, für ein maulbeerförmiges Furchungsstadium ingeschen, und wurde dedacch veranlasst, sowohl dem fruchtbaren wie en unfruchtbaren Dotiern einen Furchungsprocess bis zu jenem Stadium zuzuschreiben. Den eigentlichen Furchungsvorgang der unfruchtbaren oiter hingegen, den er gleichwohl beobachtete, hielt er für einen Zer- | dieses maulbeerförmigen Stadiums in a (vergl. s. Fig. 40 a). ee en hat Unrecht, wenn er meint, dass nur der an Eenssbıneoss zu ahon. Nach meinen Beobachtungen erleiden sowohl die fruchtbaren wie > unfruchtibaren Dotter eine Furchung ‚“ nur verläuft dieselbe bei den i teren sehr unregelmässig und viel langsamer als bei den ersteren. Was mein Interesse jedoch zunächst in Anspruch nahm, war das I N schen vor sich hat. An einem lahkihien a hatte ich nur einmal Gelegenheit die ee ander gelagert, und durch zarte Verbindungefäden mit hacder ver: einigt. : Rei den unfruchtbaren Dotiern hingegen hat man natürlich vie häufiger Gelegenheit diese Gebilde wahrzunehmen. Hierbei ist die be- deutende Zahl derselben, nicht selten bis 5 (Fig. 5), jedoch auch die | Unregelmässigkeit ıbrer a! auffallend; 2, 3, 4 und 5 Richtung bläschen beobachtete ich in wechselnder Manier und es blei nur etwas fraglich, ob die geringere Anzahl solcher Bläschen, die man häudig trifft, nicht zum Theil wenigstens sich von dem Abreissen eine: ‘oder einiger herschreibt, da man auch vielfach auf frei in dem Eiweis des Cocons ehe mende Richtungshläschen stösst. | Ein besonders interessantes Verhalten zeigen jedoch diese Rich“ wuingsbläschen bei Behandlung mit Färbemitteln. Färbt man mit BEALE- schem Garmin, so erzieli man eine gleichmässige, intensive Färbung der, Bläschen, wie ich dies früherhin bei andern Objecten schon mehrfac gesehen habe; behandelt man jedoch die so gefärbten Präparate hierau mit Salzsäureglycerin, so enifärbt sich die eigentliche Masse der Rich wungsbläschen wie auch der Dotter vollständig und es treten nun inner: halb der Bläschen ein, zwei auch drei intensiv gefärbte kleine Körpeı hervor (Fig. 4, 1au. 2). An noch ungefurchten, unfruchtbaren Dottern, wie man solche vielfach unter schon mehr oder weniger gefurchten an- iwrifft, sieht man bei gleicher Behandlung in der ganz ungefärbten Dotte masse ein bis drei ganz ähnliche, schr intensiv gefärbte Körperch “u auftauchen, die in dem Radius, welcher das Dottercentrum mit der Aus triitsstelle der Richtungsbläschen verbindet ihre Lage haben, also excen: irisch und dicht bei einander liegen. — Es ist bekannt, dass sich bei der angegebenen Behandiungsweise ausschliesslich Kerne färben, u ‚ich habe in letzterer Zeit, vielfach Gelegenheit gehabt, diese Erfahrun an den verschiedensten Zellen zu besiäligen; es würden demnach die Beobachtungen lehren, dass die Richtungsbläschen der Neritina nich wie ich es für die in dieser Hinsicht früher von mir untersuchten Object wahrscheinlich zu machen suchte, nur aus Kernsubstanz bestehen, son: dern dass dieselben aus Protopilasma bestehen, das einen bis drei klein . Kerne einschliesst; und fernerhin würde sich hieraus noch ergebe "dass auch die unfruchtbaren Doiterkugeln nach Ausstossung der Rich- tungsbläschen noch einen bis drei kleine Kerne enthalten, dass demnacl | ‚bei der Bildung der Richtungsbläschen der Eikern, das Keimbläscheı vi nicht völlig verloren gehen kann, sondern zum Theil wenigstens in as Eizelle zurückbleibt, 235 härte itwörling such damals noch N war. Auch ich diese Beobachtungen an Neritina ist dieselbe keineswegs sicher antschieden, jedoch scheint mir hierdurch die aus früheren Beobach- ‚tungen schon sich ergebende Wahrscheinlichkeit dieses Vorgangs be- utend vermehrt zu werden!). | In einer zweiten Hinsicht jedoch scheinen mir die Beobachtungen on grosser Bedeutung, da nämlich aus denselben hervorgeht, dass die Richtungsbläschen von Neritina nicht allein aus Kernsubstanz bestehen, | dern als kleine, aus Protoplasma und Kern bestehende Zellen auf- 4 [ iichtüngen über die Bilhnngabiälchen ı eine andere url ht natürlichere Deutung der Vorgänge herauslesen liesse, durch chende Erklirins finde. Wie aus meinen früheren 'Beo- gen hervorgeht, ist nämlich das Verhalten des Eikernes bei der der Richtungsbläschen so ziemlich dasselbe wie bei jeder > ‚der Bizelle, ‚so dass sich meine früheren on, wohl E vers die aufgeworfene Fass nun einen ziemlich Befkteiigenden Ab- ® en a a die verschiedenen a von H. ‚Por im Gap rend. an on enlbeie ® ER 18 stelle derselben (am Bildungspol) ihren Ursprung fänden. Leider hab ich bei meinen früheren Beobachiungen die ausgedehntere Anwendung der Färbungsmethoden vernachlässigt, da ich mit der gewöhnlichen ‚ Färbung keine besonderen Resultate erzielte, und mir die Anwendung . des Salzsäureglycerins damals noch nicht geläufig war. Jedenfalls wäre es angezeigt, die Untersuchung der Entstehungsweise der Richtungs- bläschen mittels der Färbungsmethode nochmals in Angriff zu nehmen, a wo sich dann wohl mit Hülfe der schon vorliegenden Arbeiten die frag- lichen Puncte unschwer entscheiden lassen würden. Wenn sich die veränderte Auffassung bestätigen sollte, wie ich für wahrscheinlich halte, so wäre damit, wie sich dies schon oftmals als das schliessliche Resultat der Erforschung einer bestimmten Frage her- “ ausgestellt hat, eine Vermittlung zwischen den sich seither enigegen- stehenden extremsten Ansichten über die Entstehung der Richtungs- bläschen erreicht. Einmal geht bei der Bildung derselben ein Theil des Eikerns verloren, andererseits entstiünden dieselben durch Knospen- bildung, an der natürlich auch das Protoplasma der Eizelle sich be- theiligt. Die hier geäusserte veränderte Auffassung der Richtungsbläs- chen finde ich nun auch in einem vor Kurzem erschienenen Aufsatz’ von 1 &. Gurp!), wo derselbe hinsichtlich dieser Körperchen bemerkt: »La h surtie des globules polaires (corpuscules de direction) s’efleetue d’apres Butschli, comme une simple division cellulaire dans laquelle Y’une des cellules form6es serait trös petite.« Grarp hat sich auf Grund meiner früheren Beobachtungen diese Ansicht gebildet, und es geht daraus jedenfalls hervor, dass die von ihm geäusserte Ansicht über die Ent stehung der fraglichen Körper, auf deren grosse Wahrscheinlichkeit ich nun auch unabhängig von ihm aufmerksam wurde, sich mit meinen früheren Beobachtungen leicht in Einklang bringen lässt. Eine erneute Beobachtung auf Grundlage des bis jetzt Ermittelten wird, wie ich hoffe, die Frage nach den Richtungsbläschen ihrer definitiven Lösung, was das Thatsächliche betrifft, entgegenführen 2). 4) GIARD, A., L’oeuf et les d&buts de Vevolution. Bulletin scientifigue, hist rique et litieraire du departement du Nord. Lille 1876. p. 353—254. 2) Kaum hatte ich die obigen Zeilen niedergeschrieben, so wurde auch d oben ausgesprochene Hoffnung durch die in diesen Tagen erschienene schöne Unte suchung Oscar Herrwie's über die ersten Entwicklungsvorgänge bei Nephelise füllt, Herrwıe hat die, in den obigen Zeilen von mir über die Bedeutung der Ri iungsbläschen ausgesprochenen Vermuthungen durch seine Untersuchungen vol kommen sicher nachgewiesen, und dadurch die von mir früherhin über die Bedeu- = tung und das Wesen dieser Körperchen geäusserte Ansicht in dem Sinne corrigirk zu dem auch ich durch die geschilderten Erfahrungen bei Neritina gelangt b Da ich nun ganz unabhängig gleichfalls meine frühere Anschauung in gleic Fnbekunggecheh ch Beiträge, . 0937 chrift Bd. X, N. F. p. 337) die Erzeugung der Richiungsbläschen phy- Iogenetisch zu erklären, indem er in ihnen Schutzorgane der Rizelle sen den Druck der Dotierhaut zu erkennen glaubt. Ich habe früher- bin schon hervorgehoben, dass ich mich dieser Anschauung nicht an- | . zuschliessen vermag; auch bei der veränderten Auffassung der Rich- tungskörperchen als Zellen ist mir dies nicht möglich. Einmal finden sich Richtungsbläschen auch unter Umständen vor, wo ein solcher Schutz \ von ihnen nicht ausgeübt wird und auch nicht nöthig ist, so bei Palu- R { dina , Neritina und wohl in allen Cocons, wo sich eine grössere Zahl ” von Eiern ohne Dotterhaut im Eiweiss frei schripioerdl findet. — Fer- ” nerhin scheint ein solcher Schutz illusorisch ın den Eiern der kleinen = von AvurrsacH und mir untersuchten Nematoden, da bei diesen die E Richtungsbläschen sich loslösen und frei in der Eillüssigkeit schwimmen. a Meiner Ansicht nach kann die Bedeutung dieser Erscheinung nicht in so rein äusserlichen Vortheilen für das sich entwickeinde Ei gesucht werden, sondern es liegt ihr ohne Zweifel bei ihrer grossen Verbrei- 08 und ihren wahrscheinlichen Anklängen im Pflanzenreich ein tieferer srund unter, d. h. sie dürfte wohl als eine Erscheinung zu betrachien sein, die erst DER näherer Eirkenpiniss der u... und ERTwi@’sche Arbeit erschien, so habe ich dieselben gerade so stehen lassen, > ich dieselben ursprünglich niederschrieb. Wie gesagt, schliesse ich mich . Hentwig völlig an, was die Entstehung und das Wesen der Richtungsbläschen ei den Hirudineen und Gastropoden betrifft. In physiologischer Hinsicht glaube edeutung der Bildung der Richtungskörperchen in der Entfernung eines ils ades mes zu Suchen ist, u diese u nun nn nun in der Weise an pi einer name seinen aapeati aus der Rizelle Saar. Auch dio von her gezogenen Vergleiche zwischen dem Befruchtungsvorgang und der Con- d in ch de ganze Thierreihe wiederholen, Hedlantahe erhöht worden Re S 18 * . 238 RL KESER i en | .d. Bütschli, 2 “ x i e ; 7 Kr ERST Zahl ganz unveränderter Dotter (Fig. 4), während hingegen ändere in mehr oder weniger zahlreiche Furchungskugeln zerfallen sind. Die weitest fortgeschrittenen Furchungsstadien solcher unfruchtbaren Dotter, die ich sah, bestanden aus 2, 3 oder auch % grösseren und Heriee Deteriugeln und zum Theil recht zahlreichen kleinen Furchungskugeln ' (Eetodermzellen), welche jedoch sehr unregelmässig angeordnet waren, während die kleinen Furchungszellen bei dem fruchtbaren Dotter eine sehr regelmässige Anordnung besitzen, wie ich sogleich zu zeigen haben | werde. Meist sind jedoch die unfruchtbaren Dotter in dem Furchungs- | process noch nicht so weit vorgeschritten und in eine Anzahl grösserer oder kleinerer Kugeln in sehr unregelmässiger Weise zerfallen, wie solches aus den in Fig. 5 u. 6 wiedergegebenen Zuständen deutlich hervorgeht. | Dagegen erfolgt nun, wie schon gesagt, der Furchungsprocess des fruchtbaren Dotters in sehr grosser Regelmässigkeit, was ich nach den wenigen Stadien, die ich zu Gesicht bekam, hier besonders hervorheben ° will. Ray Lankesrer bildet das Stadium von vierkleinen Furchungskugeln auf den vier grossen ab; ich sah dies nicht, jedoch ein weiter fortge- schrittenes zweimal in gleicher Regelmässigkeit (Fig. 3au.35). Hier ruhten auf den vier grossen Furchungskugeln 16 kleine, den formativen Pol bildende, in grosser Regelmässigkeit, die aus der Abbildung am | besten ersichtlich ist. Diese grosse Regelmässigkeit in der Anordnung der Ecetodermzellen des formativen Pols zeigt sich auch auf dem bedeu- h tend weiter fortgeschrittenen Stadium Fig. 4 a sehr deutlich, wenn es auch hier nicht gelang, sämmtliche Zellen der Ectodermscheibe in ihren Umrissen genau zu erkennen. Besonders interessant ist hier noch das Erscheinen zweier ansehnlicher Zellen am vegetativen Pol (Fig. 4 b, oc), die es wohl zweifellos machen, dass sich von den grossen Furchungskugeln während der Ausbildung des Ectoderms noch weitere | Zeilen abspalten, ähnlich wie dies For bei den Heteropoden nach . gewiesen hat. Von den spärlichen Beobachtungen, die ich uber entwickeltere Stadien zu machen vermochte, will ich hier nur hervorheben, dass ic wie Ray LANKESTER eine sehr wohl entwickelte Schalendrüse, dicht nebe dem hinteren Pol des mit ansehnlichem Segel versehenen Stadiums ge sehen habe. Die kappenförmige Anlage der Schale zeigte recht deut ‚lich die von Ray Lankester beschriebene, knopfförmig in die Höhlun: der Schalendrüse vorspringende Verdiekung, Die Mundöffnung findet sich auf diesem Stadium gerade gegenüber am vordren Pol, dich hinter dem Segel, und führt in einen etwa bis zur Hälfte dee Ki ' perlänge hinabreichenden Oesophagus, der höchst wahrscheinlich blind Pl geschlossen ist. An Stelle des Darmes finden sich auf diesem Stadium | Entwicklungsgeschichliche Beiträge, 239 Eder ielleicht. auch fünf grosse, homogene Dotterkugeln, e die hintere Leibeshöhle nahezu vollständig ausfüllen. Von er Afteröffnung war nichts zu erkennen, dagegen schien es mir ei einem der Embryonen, als wenn eine der grossen Dotterkugeln ‚der Nähe des Hinterendes eine Strecke weit vom Ectoderm noch I, N Kenntniss des Furchungsprocesses und der Keimblätter- bildung bei Nephelis vulgaris Moqu. Tand. Mit Tafel XVII. gen die lead a ie en der Schicke des halb Nee Be schtigiihe finden ahnen ad dies um so a ls persönliche Verhältnisse und schwierige Beschaffung des Materials h zu einem Ahbruch der Beobachtungen zwangen. Ich hätte daher Er vor einer hun der von mir a, an Theil igung meiner Unicrshchnüden das uintänaheline Werk. Ronnn m " der Hirudineen bekannt wäre, dessen ion und Segmentation. ten aus dem zoolog. zoot. Institut zu. Würzburg. Ill. 4876. p. 115404, AR BIN, CH., Memoire sur le developpement embryogenique des Hirudinees. 97 rulamundes, des De war, SO eh sich ee ne va ‚du T. XL des Memoires de l’Academie des sciences de Yinstitut de France. ) o) = . a... 2. a NONBES Ich beginne meine Beschreibung mit dem bekannten Furchungs- stadium von Nephelis, wo vier kleine Furchungszellen sich über dem einen Pol von vier grossen Furchungskugeln gelagert finden. Diese vier kleinen Furchungskugeln entstehen bekanntlich paarweise, indem | je zwei, der durch zweimalige Theilung entstandenen vier grossen Fur- | chungskugeln, gleichzeitig zwei dieser kleinen Furchungskugeln ab- } schnüren oder hervorknospen lassen. Ich war früher der Meinung!), dass zuerst die zwei durch Theilung der grösseren Kugel des zweikug- ligen Stadiums entstandenen Furchungskugeln (a u. a’) zwei solcher kleinen Zellen erzeugten, und hierauf einige Zeit später die beiden aus der kleineren Zelle des erwähnten Stadiums hervorgegangenen Fur- chungszellen (b u. 5’) die zwei anderen kleinen Zeilen hervorbrächien. Nach den Beobachtungen Rosın’s 2) scheint dies jedoch nicht der Fall zu sein, sondern sich zuerst aus a und 5 zwei der vier kleinen Furchungs- kugeln zu erzeugen und später aus a und b’ die beiden anderen kleinen Furchungskugeln hervorzugehen;, da ich den Entstehungsprocess dieser vier kleinen Furchungskugeln nicht durch fortlaufende Untersuchungen an lebenden Eiern festgestellt habe, so muss ich die Unrichtigkeit meiner Annahme zugeben. Dagegen ist Rosın’s Vorstellung über den näheren a Vorgang bei der Entstehung dieser kleinen Furchungskugeln ganz irrig. ° Er lässt dieselben durch Knospung aus den grossen Furchungskugeln hervorgehen, wobei der Kern dieser grossen Furchungskugeln ganz un- verändert bleiben und sich der Kern der kleinen neubilden soll. Ich will nun hier nur kurz hervorheben, dass diese kleinen Furchungszellen # ganz in derselben Weise durch einen Theilungsprocess der grossen ent- “ stehen, wie die Furchungskugeln überhaupt. Zum Beweis hierfür habe ich in Fig. 4 eine grosse Furchungskugel abgebildet, die gerade in der Bildung einer kleineren begriffen ist. Man bemerkt den in Theilung ‚ begriffenen, spindelförmig umgewandelten Kern und die Strahlensysteme an dessen Enden. Bekanntlich vollzieht sich der weitere Fortschritt des Furchungs- processes in der Weise, dass sich eine der vier grossen Furchungskugeln theilt und zwar ist dies nach Rosıx (l. c. p. 136) die Furchungskugel «/ nach der oben gegebenen Bezeichnung, d.h. diejenige der vier ur- sprünglichen Furchungszellen, welche keine kleine Furchungszelle her- 7 vorgebracht hat. Die Theilung geschieht (Fig. 2) so, dass die Theilungs- ebene senkrecht auf der Linie steht, welche den Mittelpunct, der sich 4) Studien über die ersten Entwicklungsvorgänge der Eizelle etc. Abhandlungen E 5 der Senkenberg. Gesellschaft. Bd. X. p. 9 des Sep.-Abdr. 2) Rosin, I. c. p. 429 und 432. hst muss ich jedoch hervorheben, dass kurz vor diesem e sprocess, oder doch während seines Beginns eine erneute Er- gw en. Ar statifindet und a ohne Zweifel von N ra RENTEN vos, seitlich und Abi umsce ühlossen von - drei & grossen ee oben und m rn ug von den vier ER iR Isichtlich IE islohinne des Eatodersik: ind Wesoderms gar. 'erlässigen Angaben finden. En Der nächste Fortschritt in dem Furchungsprocess besteht nun ‚, dass sich zu den vier kleinen Furchungszellen,, welche die eine de Embryos bedecken, noch zwei weitere gesellen, so dass die ; ser kleinen Zellen auf sechs erhöht wird (Fig. 5). Von diesem mit sechs. kleinen Zellen findet sich bei Rosin keine sicher: | ae mir dasselbe ai en Bars zu Gesicht kanı. er» u ._n,N u dieser kleinen Furchungszellen (die sechste) aus derselben Furchungs- . kugel hervor, indem die letztere in entgegengesetzter Richtung eine. ' gesagt, ‚nicht direct nenbiächten. Nachdem nun in dieser Weise die Zahl höht ist, theilen sich die beiden grösseren Zellen der andern Seite nach Furchungskugeln überdeckt, ja ich sah einige Embryonen, bei welchen . hauptet er mit grosser Bestimmtheit, dass die Seite mit den vier ur ‚reichenden Beweis für diese Angabe zu finden, und bin auch meiner- machen. es von der Seite der vier grösseren Errchun zellen (g Fig. 5) gesehen ist. Es hat eine Vermehrung der Eciodermzellen dieser Seite stallge- Auf dem Stadium der Fig. 7, wo ich nicht mehr im Stande bin über ‚sind in der Abbildung schwarz gezeichnet, die roth gezeichneten Zelle grossen Furchungszelle (Fig. 4). Ohne Zweifel geht nun auch die zweite zweite kleine Zelle abschuürt, jedoch konnte ich diesen Vorgang, wie der kleinen Furchungskugeln der einen Seite des Embryo auf sechs er- ande in. der Querrichtung, wie dies auch von Rorm dargestellt wird, und zwar die an die sechs kleinen Zellen anstossende zunächst w und er erst die folgende (Fig. 5). | Auf diesem und den folgenden Stadien ist es sehr schwierig, genau festzusiellen, wo und wie die drei grossen Furchungszellen an die kleineren der beiden Seiten angrenzen; jedenfalls werden letztere an ihren seitlichen und hinteren Rändern zum Theil von diesen grossen mit grosser Deutlichkeit ein fast völliges Umschliessen der kleineren Furchungskugeln durch die drei grossen festzustellen war. Eine sichere Verfolgung des Furchungsprocesses in seinen Einzel- heiten gelang von diesem Stadium ab nun nicht mehr, auch bei Ronı finden sich in dieser Beziehung keine bestimmten Angaben, nur be- sprünglichen kleinen Furchungszellen sich zur ventralen des Embryo ntwickle, die entgegengesetzte zur dorsalen (l. c. p. 164). Ich vermag, jedoch in seiner Beschreibung der ferneren Entwicklung keinen aus- seits nicht im Stande in dieser Hinsicht eine bestimmte Angabe zu In Fig. 6 sehen wir ein Stadium, von welchem ich vermuthe, dass funden, deren Gang sich aus der Figur erschliessen lässt, aber auch die roth gezeichneten Entodermzellen haben eine Vermehrung erfahren. — die Seite, von welcher die Ansicht des Embryos genommen ist, ein Angabe zu machen, ist die Zahl der Entodermzellen schon sehr ansehnlich vermehrt, jedoch liessen sich die Gontouren aller Zellen nicht mit ge nügender Schärfe feststellen, weshalb in der Abbildung einige Lücke geblieben sind. Die Contouren der ganz freiliegenden Ectodermzelle hingegen werden von den drei grossen Furchungszellen überdecki schliessen sich jedoch direct den Ectodermzellen an und liegen a cl deutlich treten auf Mesh Stadium 2 blau yeten. Entodermzellen Baron von weinen sich im | ist ireglich ob auf diesem Skudiuns ch schon ein re bist, da sehr bald’ ein solches mit grosser Deutlichkeit hervor- und doch vielleicht einige der roth gezeichneten Zellen zur Anlage Mesoderms zu rechnen sein dürften. | Auf einem weiter entwickelten Stadium nämlich , das in Fig. 8 im : chen Durchschnitt dargestellt ist, lassen sich eisen; Eniodrm "Mesoderm wohl unterscheiden. Zu beiden Seiten der blau gezeich- en. Entodermzellen treten nämlich je drei Mesodermzellen deutlich or, jedoch könnten vielleicht auch noch die beiden vordersten blau ichneten Entodermzellen mit zu dem Mesoderm gerechnet werden, sich aus späteren Stadien ergiebt. Leider konnte ich, wie gesagt, 'rage nach der Herkunft der in diesem Stadium zum ersten Mal mit chender Deutlichkeit hervortretenden Mesödermzellen nichi ent- eiden, es ist daher auch immerhin die Möglichkeit nicht ausgeschlos-. lass dieselben sich aus der Entodermanlage entwickeln. Um diese Zeit oder auch schon etwas früher beginnt nun die Aus- dung homogener Tropfen in den Entodermzellen, die sich don on den übrigen Zellen des Embryo uiitss cheiden lassen. Rosım, einem Entoderm und Mesoderm auf diesem Stadium der Ent- ‚nichts weiss, verlegt diese Bildung homogener, stark licht- :nder Tropfen zwischen die drei grossen Furchungskugeln und stoderm (unser Eetoderm), er lässt sie daher ganz neu entstehen ) 2 ‚Etvdes sur le developpement ie mollusques. Sec. mem. Surle em: 6 embryonnaire et hen ah Heteropodes. Archives do zoologie ex: \ Würmern findet. or nennt ie in den Eiserne zur NE . a Substanz a ea und fasst den ai IPA .. eime ER derselbe wird nur sammt dem anteribdären Pioabpiästne a 2... Zelle, das, je mehr die Deutolecithbildung zunimmt, auf einen relati kleineren Raum beschränkt wird, nach den centralen Enden der Zellen a kingedrängt, zwischen welchen sich denn nun auch sehr bald eine zuerst nur spaltartige Höhlung sichtbar macht, die spätere Darmhöble. 4 x 0 Einen solchen weiter fortgeschrittenen Zustand habe ich im opti- . schen Durchschnitt in Fig. 9 abgebildet, wo die Mesodermzellen sehr deutlich hervortreien und sich gegenüber dem in Fig. 8 abgebildeten H "x Re Stadium sehr vermehrt haben. Die Mundöffnung, welche sich später . auf dem vorderen Ecetodermpol des Embryo findet, hat sich noch nicht angelegt; das Ectoderm überzieht die beiden Seiten des Embryo und ... stösst an die grossen Dotterkugeln an, die jedoch, wie die Figur zeigt, fast noch ganz unbedeckt sind. Das Mesoderm lässt sich, im Vorder ‚ende blattförmig ausgebreitet, unter dem Ectoderm verfolgen. Bei An- sichten auf dem vorderen Ectodermpol, die jedoch selten zu erhalten . sınd, schien es mir, dass das Mesoderm symmetrisch zu beiden Seite & des Embryo sich finde, dass also die in Fig. 9 dargestellten Mesoderm- lagen jeder Seite sich eicht als ein continuirliches Keimblatt um das ge- sammite Entoderm herumziehen,, sohdern sich in Gestalt schmaler Zell- reihen auf den beiden Seiten des Embryo erstrecken, ‘und nur unter dem vorderen Eciodermpol sich in der gezeichneten Weise blattförmig ausbreiten und mit einander vereinigen. Hinsichtlich der Entstehung dieses Mescderms, der Anlage der späteren sog. Keimstreifen, muss ie hier noch hervorheben, dass ich keine Wahrnehmungen let habe, - die darauf binwiesen, dass auf diesem Stadium oder früheren, seit sie ‚das Mesoderm überhaupt auffinden lässt, eine Vermehrung oder Erzeu .. gung dieser Mesodermzellen von Seiten der drei grossen Furchungs kugeln geschieht. Dasselbe gilt jedoch auch für spätere Stadien vo: noch in den Eihüllen eingeschlossenen oder freigewordenen Embryon mit deutlicher Anlage der Keimstreifen. - habe nie einen Theilungs- r ® > perim. etc. Vol. V. BR ae, pP. 26 und 43. Ich kenne diese Deutolceithbildun Ne Weise zu. ‚Stande a a ich kann anf diese Boobechlinäl E ‚hin versichern, dass die bezüglichen Erscheinungen bei den a { mern übereinstimmende sind. UI Entwieklungsgesehichtliche Beiträge, 345 x dieser grossen Furchungskugeln zu solchem Zweck gesehen, auf e en m. späten Stadium des freien a theilen höhle een, um hier einem bis kn noch bufpeklärten Schicksal ee: zu gehen. ich habe diesen Punet hier besonders hervorge- Fee KOWALEWSKY ee das Mesoderm von jenen drei grossen Fur- ug vi rn: zu die Keimstreifen entstehen Iassn sollen "Wie hervor- e habe ich auf Stadien, wo schon ein deutliches Mesoderm vorhanden war, niemals eine Berheilighnp dieser grossen Furchungs- zellen an dessen Wachsthum beobachtet, obgleich ich eine solche für die erste Anlage des Entoderms und Mbshderins in einem noch höheren Grad, als ich dies gezeigt zu haben glaube, anzunehmen geneigt bin. nächst bildet sich nun — indem gleichzeitig die eigentliche Embryo- jalanlage, gewissermässen gestützt auf die drei grossen hinteren Fur- chungszellen mehr und mehr emporwächst und dadurch gesammie Embryo sich der kugelförmigen Gestalt allmälig annähert — die Mund- | öffnung des Embryo. Obgleich ich diesen Vorgang nicht direct zu ver- folgen vermochte, so kann derselbe doch kaum anders als in Gestalt einer Einstülpung vor sich gehend gedacht werden, wobei gleichzeitig, vahrscheinlich aus dem eingestülpten Ectoderm, eine dickwandige töhre hervorgehi, der Oesophagus, der sich däöh hinten in die noch sehr mässige Darmhöhle öffnet (Fig. 12). Auf die irrige Ansicht Rarake's, ass die hintere grosse Furchungszelle sich zum Kopfende umbilde, rauche ich hier nicht näher einzugehen, da dieselbe ja durch die Ar- beiten von KowaLewsky und namentlich Han schon hinreichend wider- | worden ist. Die erste ganz deutliche Gruppirung des Mesoderms als Keimstreifen be ich auf dem in Fig. 11 abgebildeten Stadium beobachtet, ich bin loch über den auf der Abbildung angegebenen Zusammenhang der den Keimstreifen am Mundende nicht ganz sicher geworden. In cher Ausbildung trifft man die Keimsireifen schon höchst deutlich dem noch in der Dotterhaut eingeschlossenen Embryo, und ich "daher auch Srmrper nicht zustimmen, wenn er die Keim- eifen bei Nephelis an dem beweglichen, mit Urnieren und Muskel- n der Haut versehenen Embryo durch Verdickung des Ectoderms | Eine (l. ec. p. 36—37) sieht bekanntlich in den drei kolossalen Zellen die inlage zu dem Saugnapf. (OWALEWSKY, 1. c. P. 8. RETTET, Be Be En Be Deplaci. haben, dass ihre Anlage sich viel früher vollzieht, und es scheint mir | beweglichen Larve, an der sich die Keimstreifenbildung vollziehen soll, | ' selben nämlich eine ziemlich geräumige primitive Leibeshöhle zu, in rückt sind, noch gar keine Leibeshöhle in der Umgebung des Magen- a Be | Muskelzellen durchzogen, welche sich zwischen Leibeswand und Oeso- ‘ein Canal herstellt, welcher sich als Mund nach aussen öffnet. indem # Körper, vom Ende des Öesophagus beginnend, nach hinten laufe. Ein mässig sehr spät ausbilden. Hiermit sind nun meine Erfahrungen Darmhöhle inmitten der Entodermzellen geschildert und finde, dass entstehen lässt I. — Ich glaube in diesen Untersuchungen gezeigt zu sehr fraglich, ob sich das Ecetoderm hierbei betheiligt; jedenfalls ge | schieht dies jedoch nicht in der von Super hervorgehobenen Weise. Eine an der gleichen Stelle von Srmper erwähnte Eigenthümlichkeit dieser muss ich hier noch für einen Augenblick berühren. Er schreibt der- | welcher der blindgeschlossene, kuglige Magensack, durch einzelne Mus- kelzellen gehalten, aufgehängt sein soll. Nun findet sich aber bei Embryonen, die schon lange die Dotterhaut durchbrochen haben und in der Entwicklung bis zum Verwachsen der Keimsireifen schon vorge- sacks, wie dies auch schon aus den früheren Beobachtungen von RATauke und Rosın hervorgeht, sondern die mächtig angeschwollenen, von Deu- tolecith strotzenden Entodermzellen werden dicht von dem Ectoderm mit den unter ihm hinstreichenden, zarten zerstreuten Muskelfasern be- deckt. Eine Leibeshöhle findet sich nur in dem bewimperten Kopfzapfen in der Umgebung des Oesophagus und wird hier auch von zahlreichen pbagus ausspannen. — Im Anschluss an. diese Bemerkung über die Leibeshöhle will ich sogleich eine weitere über die Beschaffenheit des Urdarmes anschliessen , bezüglich dessen ich mich mit Rosın nicht in Uesbereinstimmung befinde. Diesem Forscher zufolge soll sich nämlich der eigentliche Darmcanal des Embryo in derselben Weise wie der’ Oesophagus durch Entstehung einer Betodermverdickung an der Stelle’ der späteren Mundöffnung bilden, in welcher Verdickung sich alsdann nun diese lcsmasse des Oesophagus allmälig zwischen die das | Innere des Embryo erfüllenden homogenen, stark lichtbrechenden Körper (unsre Entodermzellen) hineinwächst, soll sich als directe Fort setzung des Oesophagus der eigentliche Darm hervorbilden. Bosın schildert diesen primitiven Darm daher auch als einen schmalen zelligen | Gylinder, der durch die Mitie der stark lichtbrechenden fettähnlichen völligem Widerspruch. Ich habe oben die Entstehung der primitiven 4). SEMPER, 1. C. p. 368. Entwieklungspeschichtliche Beiträge. i 347 a höhle, in welche sich der Oesophagus von Khfane an öffnet, ei den aus ihrer Dotierhülle hervorgegangenen Embryonen, deren ıpf nun schnell sehr mächtig heranwächst, sehr beträchtlich erweitert, ind mächtig vergrösserten Entodermzellen umschlossen. Von dieser mit R arer Bene nn | die vom EDIDEYS I Iuckie Biweiss- 1 Eschen. Ich kann sn nichts auffinden, ch als Her bel end sang zu deuten vermöchte, aus welchem nach him innerhalb der stark hibrechenden Körper der eigentliche Darm entstehen soll. Meinen Be- achtungen zufolge sind es denn auch die an Deutolecith reichen todermzelien, durch deren spätere Umbildung und reichliche Ver- mehrung das Epithel des 'Darmes seinen Ursprung nimmt, wenn ich wich nicht im Stande bin, die gesammte Folge von Umbildungsstufen hier vorzulegen, welche ie eigenthümlichen Entodermzellen noch zu durchlaufen haben. Nach Ron hingegen soll aus seinen homogenen, rk lichtbrechenden Körpern schliesslich eine den Darm umgebende hicht von Leberzellen hervorgehen. Von den zerstreuten Beobachtungen, welche mir bis jetzt nur über lie spätere Entwicklungsgeschichte des aus seinen Eihüllen befreiten N iephelisembryyo vorliegen, will ich bier nur noch eine hervorheben, welche ı eine Frage berührt, die durch die neuesten Untersuchungen von JENPER ein erhöhtes Interesse erhalten hat. - Schon Raruee !) hat gezeigt, dass das obere Schlundganglion von helis eine von der Bauchganglienkette gesonderte Entstehung nimmt; and nämlich auf der Rückseite des Oesophagus (von noch ovalen bryonen, mit nicht vereinigten Keimstreifen) »eine besondere Gruppe nm dichtgedrängten, rundlich-eckigen Zellen, die erst nach dem Be- on der zweiten Periode entstanden sind und einen kurzen, im Ver- iss zur Länge aber ziemlich breiten Halbgürtel darstellen« (vergl. ‚seine Fig. i u. 4, Taf. V). Semper beschreibt nun bei Nephelis ‚ei zu den Seiten des Kopfzapfens sich entwickelnde Kopfkeimsireifen, e gesondert von den Rumpfkeimstreifen und wie diese durch Ein- dem Ectoderm sich bilden sollen. Aus diesen en. ER a een identifieiren zu dürfen 2). en er . ’ laubt, dass die Beobachtungen Levcxanr’s an Hirudo medicinalis geich- a falls die Entstehung des oberen Schlundganglions aus zwei ursprünglich getrennte 248 00059, Bütschli, tungen zufolge ist dies letztere jedoch nichi zutreffend, sondern die vo Rıruxe geschilderie Anlage des oberen Schlundganglions und die Senrer'schen Kopfkeimstreifen sind verschiedene Gebilde. Letztere | nämlich sind auch mir aufgefallen, es sind bandförmige Anhäufungen ” kleiner Zellen, die mit denen der Rumpfkeimstreifen ganz übereinstim- men, zu beiden Seiten der Rückenhälfte des Kopfzapfens, genau auf der Grenze desselben gegen den Rumpf. Es scheint mir jedoch frag- lich, ob diese Kopfkeimstreifen eine von den Rumpfkeimsireifen ver- schiedene Entstehung haben, und ob nicht vielmehr beide auf einem früheren Stadium der Entwicklung einen gemeinsamen Keimstreifen ' bilden, der sich erst später in diese beiden Theile auf jeder Seite des Embryo gesondert hat. Das Rarnke’sche Kopfganglion hingegen findet sich bei Embryonen von 0,5 Mm. Länge in der halben Länge des Oeso- phagus, demselben auf der Rückseite dicht aufgelagert. Es setzt sich zu- h sammen aus einem Haufen rundlicher ziemlich stark granulirter Zellen, 5 der nach beiden Seiten hin den Oesophagus etwas umfasst. Die Grösse dieser Zellen ist viel beträchtlicher als die der Kopfkeimstreifen. Ueber die ” Entstehung dieses Zellenhaufens, den ich wie Raruxr für die Anlage des dorsalen Schlundganglions Hals muss, habe ich Folgendes finden kön- ® nen. Embryonen von 0,36 Mm. Länge zeigten noch nichts von dem- selben. Bei einem Hankesn von 0, 46 Mm. hingegen zeigte sich auf der Rückseite des Oesophagus eine von dem Ectoderm dicht oberhalb 9 | auf der Rückseite des en herunterhing (Fig. 14). Bei einem andern Embryo hatte sich diese Zellenmasse schon deutlicher von ihrer” Ursprungsstätie gesondert. Es scheint mir hiernach nicht fraglich, dass die Entstehung des dorsalen Ganglions zurückzuführen ist auf eine übe Anlagen, entsprechend den von ihm bei Nais und Chaetogaster gefundenen beide Sinnesplatten bewiesen (vergl. Semr&a, 1. c. p. 246). Aus der Beschreibung LEUCKART’ lässt sich meiner Meinung nach im Gegentheil nur entnehmen, dass die Anlage de oberen Schlundgansglions (des Gehirnes nach ihm) eine ursprünglich unpaarige ist. Er” sagı nämlich hierüber (Menschl. Parasiten. Bd. I. p. 705): »Sie (die Bildung des” Fi Hirnes) geschieht unabhängig von dem Primitivstreifen, durch Entwicklung eines’ © Zellenstranges, der bogenförmig die Mundöffnung umfasst, und sich an di vordern Ecken des Primitivstreifens anlegt, ohne jedoch gleich anfangs damit in eine conlinuirliche Verbindung zu treten. Da derselbe überdies eine anfangs” - nicht eben sehr beträchtliche Dicke besitzt ete.« Wenn Leuckart späterhin au p. 706 von zwei einfachen seitlichen Anschwellungen spricht, so bezieht sich die ohne Zweifel auf die spätere Umwandlung dieses einfachen Zellenstrangs zu der definitiven Gestalt des obern Schlundganglions, was daraus folgt, dass diese An-T schwellungen mit dem Unterschlundganglion schon in Zusammenhang stehend ges schildert werden. RER E Entwicklungsgeschichtliche Beiträge, 0 249 Wie schon früher bemerkt, war es bei Vornahme dieser Beobach- ungen meine Absicht, die Frage nach der Bedeutung des sog. Blasio- er Lösung näher zu bringen. Während sich dieses Ziel bei Paludina it Sicherheit erreichen liess, liegen hingegen die Verhältnisse bei ‚helis weniger klar vor, ja es darf wohl behauptet werden, dass sich ses Object zur sicheren Entscheidung dieser Frage nur wenig eignet. _ Die Furchung und Keimblätterbildung dieses Wurmes vollzieht sich in einer se eigenthümlichen Weise, dass es schwer hält diesen Vorgang _ miteiner der bis jeizt beschriebenen Ken der Keimblätter- oder Gastrula- m: dung direct zu vergleichen, sondern es scheint hier bei näherem Zu- sehen eine Art Zwischenstufe zwischen zwei Formen der Gastrula- b dung vorzuliegen, nämlich zwischen derjenigen durch Epibolie (sog. A ıphigastrula Hazcker’s) und der Discogastrulabildung. Anscheinend hat die Furchung und Keimblätterbildung von Nephelis eine ziem- dung, bei näherer Betrachtung findet sich jedoch ein wesentlicher rschied , nämlich die Bildung eines vollständigen Enioderms und berwachsung der drei grossen hinteren Furchungszellen durch das oderm sieh vollendet hat. Die Abweichung von der Gastrula- i dung durch Epibolie wird eben durch das eigenthümliche Verhalten EM) Auch für Lumbricus scheint, durch die vor Kurzem veröffentlichien Unter- hungen von B. Harscuex (Beiträge zur Entwicklungsgesch. und Morphologie der Be Stelle zu suchen sei, so können wir als solche nur die schliessliche Ver wachsurgsstelle des Ecioderms betrachten, denn sonst findet sich an dem Nephelisembryo keine Stelle, die sich dem Blastoporus vergleichen liesse. Keiner Frage kann es jedoch unterliegen, dass die Mundöffnung | | des Nephelisembryo, welche ohne Zweifel in die definitive Mundöffnung | ‚des reifen Thieres übergeht, sich in keiner Weise mit dem Blastoporus | | in Zusammenhang bringen lässt, dass daher für Nephelis von einem Uebergehen der Gastrulaöffnung in die bleibende Mundöffnung nicht di ” Rede sein kann. Wenn wir jedoch berechtigt sind, die Verschlussstelle | des Ecioderms als ein Homologon des a aufzufassen, sa liegt natürlich die Möglichkeit viel näher, die spätere Alteröffnung En N dem Blastoporus in Beziehung zu setzen, da beide ja ihrer örtlichen Lage nach nahezu übereinstimmen, wenn auch ein bleibender und direct in die Afteröffnung übergehender Blasioporus nicht vorhanden ist. Aus diesen Betrachtungen, ihre Richtigkeit vorausgesetzt, würde sich also ergeben, dass bei Nephelis die Mundöffnung nicht dem? Gastrulamund entsprechen kann, ein Resultat, das ähnlich wie die Er— fahrungen hinsichtlich der Paludina mit den durch Beobachtung anderer” Annelıden erzielten Ergebnissen zum Theil nicht in Einklang steht. S is es bekannt, dass KowaLewsky !) bei zumbricus die Einstülpungs- öffnung, den Gastrulamund, auch zur definitiven Mundöfinung werde lässt?) und auch aus anderen Abtheilungen der Würmer sind Beispiele bekannt geworden, welche zeigen, dass der Blastoporus zur Mund öffnung zu werden vermag, so dass wohl die Vermuthung gerechtfertigt” war, auch hier äbnliches anzutreffen. Dagegen liegen nun auch An- j gaben vor, weiche es für andere Anneliden sehr wahrscheinlich machen, dass die Gastrulaöffnung in Beziehung zu der definitiven Afteröffnung steht. So einmal die Beobachtungen von WirLemors-Sunn 3), der fü drei von ihm beobachtete Annelidenlarven mit grosser Bestimmthe angiebt, dass die Afteröffnung sich vor der Mundöffnung bilde; und dann die neueren Beobachtungen von Gunn !), der bei Salmacina Dyster die Afteröffnung in der Nähe des Blastoporus entstehen sah. Ich kan übrigens nur den letzteren Angaben von Grar» hinsichtlich der von un hier berührten Frage Beweiskraft zuschreiben, da es sich bei derselbe 4) KowALEWsKT, 1. c. p. 21. 2) Neuerdings ist diese EERDACHLUNE von KOWALEW:KY nn B. Harscaex beslä ‚worden (l. c. p. 6). 3) WILLEMOES-Suum, R. von, Biolog. Beobachtungen über niedere Meeresthier: Diese Zeitschr. Bd. XXI. p. 380-—396. | % 4) Grarp, Note sur ’embryogenie de la Salmacina Dysteri, Huxley. ‚as rend, 17. janv. 1875. mn Beiträge. De 354 ar: später vorbandei ist, Sondern um den Ort er Ent | ‚und die Elemente, aus weichen sie hervorgeht. BeiNephelis t ja gerade die definitive Mundöffnung viel früher auf als die After- ung, obgleich es die letztere ist, die sich allein mit dem Blasto- rus in Beziehung bringen lässt). Ich habe früher hervorgehoben, dass die Keimblätterbildung von phe lis auch gewisse Anklänge an die sog. Discogastrulabildung , a ‚hierüber ad > hier noch einige Worte zufügen. Be- E allı uns die erelächbarkeit en mit den Berhein der Er wohl auf. Wir haben hier nur eine a chere E.; En anashellen repr ah, el sich Doch aus den? ersten iten des Furchungsprocesses unverändert erhalten haben. Als wirk- 67. pP. 23), jedoch macht schon oe darauf aerkenm, dass eng Ah T der Vergleichung der von KowALewsky beobachteten Larvenform mit der ot inotrocha widerspreche,. Ich habe hierüber kein selbständiges Urtheil, da r die KowaLzwsky’sche Arbeit nicht zugänglich ist. | '2) Hinsichtlich dieser 3 grossen Zellen des Embryo von Nephelis und andrer 1dineen ist von LEUCKART die Vermuthung ausgesprochen worden (Menschl. ten. Bd. I, p. 698-699), dass dieselben den sogen. Urnieren des Hirvdo- abrye ‚entsprechen könnten, daher als eine Art embryonaler abscheidender Or- nn betrachten seien. un ja Bekonnı ch der kon ae m 1 zersireuten Mespderinzetlen ich für ziemlich sicher ni in gar keinen Be- hung zu oe drei a Zeilen am m des Be talens stehen. ie en lässt, und Ihr Inhalt immer ganz klar und Gonsecnel Erkhein): Ich ka Abrede stellen, dass vielleicht in jenen drei grossen Zellen nament- n späteren Zeiten ihrer Existenz Abscheidungen stattfinden, da ich mir chri f. wissensch. Zoologie. XXIX. Bd. 19 K u Noch in anderer Hinsicht würden sich jedoch die drei grossen | Furchungszellen von Nephelis von den Nahrungsdotierzellen oder dem | Nahrungsdotter bei der Discogastrulabildung unterscheiden, nämlich | dadurch, dass sie nicht wie diese in die Darmhöhle ‘des sich entwickeln- den enkıya sondern in dessen Leibeshöhle gelangen. Garlisruhe, März 1877. seibst das Auftreten von zahlreichen geiben Körnchen notirt habe; keinenfalls | können jedoch diese Zellen in merphologischer Beziehung mit den sog. Urnieren von Hirudo verglichen werden. Erklärung der Abbildungen. Taisel XV u. XWI. Buchsta benbezeichnung. a, Alter (ursprüngliche Einstülpungs- mf, Mantelfalte, - öffnung der Gastrula), mh, Mantel- (Kiemen-) höble, au, Augenbläschen, ms, Mesoderm, ec, Ectoderm, n, Niere, en, Eotoderm, o, Otolithenblase, f, Fuss, os, Mundöffnung, gf, Fussganglion, oes, Oesophagus, gk, oberes Schlundganglion, sch, Schale, .. 4, Herz, schd, Schalendrüse, Ab, Herzbeutel, t, Tentake), ‚4, Darm, ud, Urdarm, 3, Leber, v, Velum, sw, Muskelzellen, x, urnierenartiger Körper, mg, Magen, z, Zungenscheide. Fig. 4. Embryo, der den Beginn der Gastrulaeinstülpung zeigt. (Grösster | Durchmesser = 0,085 Mm.) EEE: ; Fig. 2. Embryo, bei welchem die Einstülpung weiter fortgeschritten ist, Fig. 3. Noch weiterer Fortschritt der Einstülpung. r, ein Richtungskörper. Fig. 4. Die Einstülpung ist vollendet, der Blasioporus etwas auf die späte . Rückseite verschoben, und das Velum und Mesoderm angelegt. Fig. 5. Etwas weiter entwickeltes Siadium; Mesoderm bedeutend weite! gebildet. | Fig. 6. Mesoderm schon nahezu bis zu dem oberen Po! ausgewachsen, Hö des Embryo etwa = 0,20: Mm. - Fig. 7. Ein ähnliches, jedoch etwas weiter entwickeltes Stadium wie Fig. 6, von unten auf die Afteröffnung betrachtet; das Mesoderm lässt eine symmetrischs | zweiseitige Ausbildung deutlich erkennen. tigen Körper x sind schon vorhanden. Ansicht von der Rückseite. ‚ Profilansicht eines Embryo mit Schalendrüse, Mundanlage und all- itig ausgebildeter Leibeshöhle. Der Fuss beginnt sich hervorzuwölben. u ‚ Fig. 40. Eiwas weiler entwickelter Embryo. Höhe = 0,33 Mm. Dicht vor Be- inn ‚der Schalenbildung. > Fig; 44. Etwas weiter entwickelter Embryo mit Schalenrudiment und schen ständig ausgestülpter Schalendrüse. Verhälinissmässig stärker vergrässert als ee Figuren. Höhe des Embryo eiwa = 0,40 Mm. Otolithenplase Tafel XVII - Entwicklungszustände der Eier von Neritina fluviatilis darstellend: Fig. 1. Ein unfruchtbarer Dotter mit zwei Richtungsbläschen. Im Dotter wie den Richtungsbläschen treten nach Behandlung mit BeALe’'schem Carmin und iswaschen mit Salzsäureglycerin stark gefärbte Kerngebilde hervor. Fig. 4 a siellt ie beiden Richtungsbläschen stärker vergrössert dar. Fig. 2. Zwei andere Richtungsbläschen von einem uniruchtbaren Dotter, in der- iben Weise behandelt. | | “ ‚Fig. 3 aund b. Furchungsstadium eines fruchtbaren Dotters. 3 a Ansicht auf n die Richtungsbläschen tragenden (animalen) Pol. Fig.35 Ansicht von der Seite. Fig. 4 a und b. Weiter fortgeschrittenes Furchungsstadium. 4 a Ansicht des nimalen, 4 b Ansicht des vegetativen Pols. _ Fig. 5—7. Drei verschiedene Furchungszustände unfruchtbarer Dotter. Fig.5r htungsbläschen. Tafel XVII. neszustände und frühe Embryonalzusiände von Nephelis v a Fig. 19. Zur an nd Keimblätterbildung, worüber der Text zu ver- chen ist. Die blau gezeichneten Zellen stellen das Entoderm vor, die roth ge- chneten der Fig. S und 9 die Anlage des Mesoderms. Fig. 8 und 9 optische 'hschnitte. | 0 Fig. A0. Kopfzapfen eines aus der Dotterhaut schon befreiten ovalen Embryo 16 Mm, Länge), vom Rücken gesehen. g Anlage des oberen Schlundganglions 49* '. Keimstreifen (k) gruppirtem Mesoderm, über deren in der Abbildung angedeutete Be 0. Bütschli, Entwieklungsgeschiehtliche Beiträge. Fig. 14. Eia noch in der Dotterhaut eingeschlossener, jedoch nahe vor dem Austreten stehender Embryo, mit deutlicher Mundöffnung, zu sehr kenntlichen ' Zusammenhang am Munde ich jedoch nicht ganz sicher bin. — Die . grossen ı Zellen z noch ganz unbedeckt. = Fig. 42. Etwas weiter entwickeltes Slate von einem schon aus der Dotter- “1 haut herausgetretenen Embryo. Oesophagus (oes) und die, von den stark mit Deufo- lecitb gefüllten Entodermzellen (E) umgebene Darmhöhle (dh) sehr deutlich, Die i Ausdehnung der Keimstreifen (k), die hinten im optischen Querschnitt zu sehen sind, liess sich nicht scharf feststellen. Auch bei diesem Embryo erscheinen die drei se grossen Zellen (z) in der gezeichneten Lage des Embryo noch ganz unbedeckt. | Fig. 13. Weiter entwickelter Embryo von 0,30 Mm. Höhe. Die weite, von den grossen Enibdermnellen umgebene Darmhöhle (dh) sehr gut sichtbar; kk Koptkonkk ." streifen, k Rumpfkeimstreifen, welche auf diesem Stadium noch ziemlich weit von einander getrennt sind. u, erste Anlage der urnierenartigen Gefässe unter dem | Ectoderm, zuerst in Gestalt einer einfachen Schlinge jederseits. In ihrer Umgebung bemerkt man eine Anzahl zerstreuter Mesodermzellen, die, wie mir scheint, an der Bildung der Gefässwände betheiligt sind, und aus welchen sich späterhin auch die zarte Längs- und Ringmuskulatur des Embryo entwickelt. Im Hinterende des Em- bryo bemerkt man eine Anzahl dieser Zellen, die anscheinend in der Bildung einer hinteren Gefässschlinge begriffen sind, wie sie sich auf spätern Stufen des embryo- " nalen Lebens findet. Oberes Schlundganglion noch nicht angelegt. eine Beiträge zur Vertheilung der Geschmacksknospen bei den Säugethieren. Yon Joh. Hönigschmied, As “an ‚mich vor einigen ee über den Bau und die Anerdnung on Loven und SchwALse entdeckten Schmeckbecher und ihrer Be- iehung zum Nervus Glossopharyngeus beim Menschen und bei einer össeren Zahl von Säugethieren durch eigene Beobachtungen zu unter- 1 ten suchte, deren Resultate in dieser Zeitschrift!) zur Mittheilung langten, wurde in mir das Interesse rege, diesen Gegenstand weiter cn, um zunächst meine Kenntniss über die Vertheilung der chmacksorgane auf eine grössere Reihe von Säugeihieren auszu- nen. ‚Aber leider ist es mir nicht gelungen dafür ein grösseres Mate- zu gewinnen. Die gewöhnlicheren, leichter cn orts sehr schwer zu bekommen, so dass ich die wenigen Objecte, e ich i im Laufe der Jahre erhielt, zumeist der Freundlichkeit er Personen verdanke. _ In einer weit glücklicheren Lage dagegen befand sich wohl seiner Ben. durch welchen wir über 2 Anordnung der Geschmacks- je zu interserhen, Gelegenheit hatte. Seiner Arbeit i über, ‚entlicher Papillae vallatae heim Meerschweinchen bereits be- und er und bildet es ab, dass sich am Zungen- c xx. D. S1R. Acad. Caes. HR: Carol. Nat, ‚Cur. VolL.XX. DH. ugethiere hatte ich bereits untersucht und andere, seltene Arten sind ch auch, ‚dass Aber. der von mir . hervorgehobene 356 : Joh, Hönigschmied, | rücken, an der Stelle, wo die Papillae vallatae stehen sollten, zwei feine . Einschnitte vorfinden. Die eigentliche Papilla foliata jedoch scheint . chen zusammengesetzt erscheint. — Papillae fungiformes finden sich "Oberfläche eine schön entwickelte Papilla foliata. Dieselbe ist von ellip Mayer übersehen zu haben, wenigstens macht Huscaxe!), welcher die | _ Arbeit Maver’s über die Pa. ling. foliata auszugsweise mittheilt, davon “ keine Erwähnung. I Die nun folgenden Mittheilungen beziehen sich auf die Zunge vom Hirsch, Maulthier, Wolf, Fuchs, von der Fischoiter, dem Dachs und Igel, und ich will hier gleich erwähnen, dass die drei letztgenannten Thiere in Bezug auf die Vertheilung der Papillen auch schon von Maver unter- sucht wurden. Hirsch. Die in MüLzer’scher Flüssigkeit erhärtete Zunge hat eine Länge von 20 Cent., ist an ihrer Oberfläche reichlich pigmentirt und zeigt auch sonst alle Charactere wie bei anderen Wiederkäuern. Am hinteren Antheil des Zungenrückens, nahe dem Seitenrande, befinden ” sich jederseits 18 umwallte Papillen in zwei unregelmässig gestellten ” Reiben. Die Papillae fungiformes sind über die ganze Zungenoberfläche unregelmässig zerstreut; am dichtesten aber stehen dieselben an der ” Zungenspitze, wo sie selbst auf die untere Fläche übergreifen. — Wie ” bei allen Wiederkäuern fehlt auch hier eine Papilla foliata. | Maulthier. Die Zunge des Maulihieres stimmt vollkommen mit’ h der des Pferdes überein. Die Oberfläche der Spitze und des Rückens der Zunge ist bis zu dem nach hinten sich erhebenden Fingern \ wulst vollkommen glatt. Die Oberfläche des letzteren dagegen ist durch 7 zarte Papillae filiformes sammtartig, villös, bis in die Umgebung der ’ seiben ist uneben, höckerig, mit mehr oder weniger tiefen Einschnitten versehen, so dass jede Papille wieder aus einzelnen, kleineren Wärz nur sehr spärlich am glatten Seitenrande der Zunge und an der” unieren Fläche, in verschieden grossen Abständen von einander ent- fernt. — Am hinteren Antheil des steil abfallenden Seitenrandes kur vor der Einpflanzung des Arcus giosso-palatinus befindet sich auf glatte lischer Gestalt, misst in der Länge 20 Mm., und in der Mitte, wo sie am breitesten ist, 15 Mm. Sie besteht aus 10 tiefen Einschnitten, von denen 1) Sömmerine, Lehre vom Baus des menschl. Körpers. Eingeweidelehre von Huscake, p. 590. — Die Originalarbeit Maver’s über die Pap. ling. foliata (Neue Untersuchungen aus dem Gebiete der Anatomie und Physiologie. Bonn 1842) hi mir leider nicht zugangip. Kleine Beiträge zur Vertheilung der Geschmacksknospen ete. 957 loch einige nicht das ganze Organ in seiner ganzen Breite durchsetzen, r dern bereits früher aufhören. Die Oberfläche der zwischen den Ver- iommen glatt. Wolf, Fuchs, Fischotter. Bei diesen Thieren stimmt die Zunge im nen mit der des Hundes und der Katze überein, denn auch hier ist der Zungenrücken durch eine mediane Raphe in zwei seit- liche Hälften getheilt und mit stark entwickelten, nach rückwärts ge- richteten Papillae filiformes reichlich besetzt, wodurch derselbe sein ‚auhes Ansehen erhält. Am Zungengrunde Befriden sich sechs umwallte Papillen in zwei nach rückwärts convergirenden Reihen mit nach hinten offenem Winkel; nur einmal bei der Fischotter zählte ich sieben solcher Wärzchen. selben sind im Verhältniss zur Masse der Zunge wenig entwickelt, häufig von ungleicher Grösse und zuweilen so tief in ihrer ' _ Wallgrube verborgen, dass sie oft nur schwer mit freiem Auge zu er- kennen sind. Die Pap. fungiformes sind unregelmässig über den ganzen \ Zungenrücken zerstreut und nehmen gegen die Spitze der Zunge hin an "Zahl zu, an Grösse ab. — An drei Fuchszungen, die ich untersuchte, fand i ich leanal eine Papilla foliata. Dieselbe befindet sich wenige Millime- ter vor der Einpflanzung des Arcus palato-glossus in den hinteren Antheil jes 'Seitenrandes der Zunge, ist undeutlich abgegrenzt, etwa 5 Mm. lang, um 2 Mm. breit und besteht aus fünf bis sechs kurzen Einschnitten, welche leistenförmige Erhebungen zwischen sich fassen. Diese letzteren "erscheinen zuweilen als die Basen fadenförmiger Papillen, welche in der { Umgebung dieser Sielle eine besondere Entwicklung zeigen. Der Wolf besitzt keine Papilla foliata, und bei der Fischotter vermochte ich eben- Dachs. Die Zdige des Dichses aeierscheidei sich von jener der | ubthiere n durch das nn der medianen am Zungen- leren a, u in derselben Weise angeordnet wie Sn Mensen a ich fand sogar die hinterste auf der Medianlinie selbst stehende Pop ‚tief in ihre Wallgrube eingesenkt, dass auch hier ein sogenanntes men coecum vorhanden war. Die Oberfläche der umwallten Papil- 'scheint schon dem freien Auge wie zerklüftet, so dass dieselbe ein iges Aussehen darbietet. Die deutlich sichtbaren Papillae fungi- ‘ ee Ri a ‚Joh, Hönigschmied, a Fe soll; konnte ich an zwei Dachszungen, die ich zu untersuchen Gelegenheit | Ä ai nicht entdecken. u ® j Igel. H.v. Wyss hat zwischen Igel, Hund und- I in Bezug auf, ‚die Anordnung der Papillen, Bau uud Vertheilung der Schmeckbecher viel Uebereinstimmung gefunden und deshalb diese Thiere in seiner Arbeit über »Die becherförmigen Organe der Zunge«!) in eine Gruppe vereinigt. Ich muss jedoch bemerken, dass die Zunge des Igels sich wesentlich von jener der Raubthiere unterscheidet. Zunächst fehlt hier die mediane Raphe am Zungenrücken und die Papillae filiformes sind | viel weniger entwickelt; aber auch die Anordnung der Geschmacks- papillen ist eine andere, Ich finde nämlich ganz constant, und über- einstimmend mit Maykr drei umwallte Papillen in Form eines Dreieckes am Zungengrunde, deren jede auf ihrer Oberfläche eine centrale Ver- tiefung erkennen lässt. Zwei dieser Wärzchen stehen zu beiden Seiten der Mittellinie, das dritte dagegen weiter nach rückwärts auf der Median- linie selbst, wie ich dies in analoger Weise beim Eichhörnchen beo- bachtete. Die Papillae fungiformes sind unregelmässig über den Zun- 3 genrücken verbreitet; am zahlreichsten finden sich dieselben nahe dem \ _Seitenrande und an der Spitze. Einige grössere schwammförmige Wärz- chen stehen zerstreut am hinteren Antheil der Zungenoberfläche, vor dem ° durch die Papillae vallatae gebildeten Dreieck. Kurz vor der Einpflan- zung des Arcus palato-glossus in den Seitenrand der Zunge, findet sich als Analogon einer Papilla foliata eine elliptische warzige Erhebung, ” welche bei genauer Betrachtung selbst aus einzelnen Warzen zusam- mengesetzt erscheint und nur nach vorn durch einen tiefen, halbmond- förmigen Einschnitt abgegrenzt ist. Nach hinten ist zwar auch ein Ein- 7 schnitt zugegen, doch ist derselbe viel seichter oder aber nur ange- ” deutet. — Mayer, welcher dieses Gebilde bereits kannte, beschrieb das- ‚selbe zuerst als eine grosse, in Feitfollikel eingehüllte umwallte Papille; erst später belegte er es mit dem Namen: Papilla lingualis foliata. Als geschmacksknospentragende Organe kommen bekanntlich bei den Säugethieren in erster Reihe die Papillae vallatae in Betracht. — Wenn ich hier auf die Structur der Papillen und den feineren Bau der Geschmacksknospen nicht weiter eingehe, so geschieht es nur deshalb, weil ich den äusserst sorgfältigen Untersuchungen von Loven un Scuwarse über diesen Gegenstand, nichts Neues hinzuzufügen weiss und es nicht in meiner Absicht liegt, bereits Bekanntes zu wiederholen Wie bei allen bisher untersuchten Säugethieren so finden sich auch” hier die Geschmacksknospen constant und am zahlreichsten im Epithel "| A) =. Scauurze’s Archiv f. mikrosk. Anatomie. Bd. VI. p. 137. ech nimmnt dieselbe die ganze Höhe des ee S der a ein; beim Dachs ist sie etwas niederer. Beim Maulthier, Igel und der a ischotter finden sich die Geschmacksknospen vom Wallgrabengrunde ‚nach aufwärts bis etwas über die Mitte der Papille. Am niedrigsten R.: fand ich diese Zone beim Wolf und Fuchs, wo die Knospen blos das untere Dritttheil des Seitenabhanges einnehmen. Die mehr oder weniger regelmässige Anordnung dieser Gebilde ist | an dem Bau der Papille und der Mächtigkeit der dieselbe bedeckenden % Epithelschicht verschieden. Bei Thieren wo die Papillenoberfläche bis N auf den seitlichen Abhang herab mehr oder weniger tiefe Einkerbungen | besitzt, — wie hauptsächlich beim Igel, Dachs und Fuchs — finden sich die Geschmacksknospen gewöhnlich erst unterhalb des leizten tiefen h Einschnittes in einer mehr regelmässigen Gruppirung. — Beim Maul- ei - thier treten dieselben am seitlichen Abhange — ebenso wie beim Schwein und Pferd — erst da auf, wo die von der freien Oberfläche auf den Seitenabhang sich fortsetzende, sehr mächtig entwickelte Epitbeldecke dünner wird. p Wie bei anderen Säugethieren so ist auch hier die Entf fernung d ı inzelnen Geschmacksknospen von einander sehr verschieden. in diese Gebilde beim igel. Ein verschiedenes Verhalten in Bezug auf ee intfernung der Geschmacksknospen, findet man wie bei anderen Wie- ben oval wie beim Hirsch, Dachs und Igel, bald mehr cylindrisch ind schlank wie hauptsächlich beim Wolf und Fuchs oder flaschenähn- ich, wie beim Maulthier. Solche Differenzen finden sich jedoch nicht Bios bei verschiedenen Thieren , sondern oft in einem und demselben Die Zahl der Short bechor die ich an Verticalschnitten auf dem Ä 4 enabhang der umwallten Papillen beobachtete, ist gleichfalls sehr vankend. Ich fand deren in einer Reihe Be nandertie ud, beim ch 7—16, am häufigsten 12, beim Maulthier 10—20, beim Wolf -49, beim Fuchs 5—8, bei der Fischotter 6—12 und beim Dachs 46. Die geringste Zahl von Geschmacksknospen sah ich beim Igel > ® e 32.00 Joh, Hönigschmied, 3—-5, und ich darf es nicht unerwähnt lassen, dass ich in mehreren | Vorkommen von Schmecekbechern auf der freien Oberfläche umwallter Papillen aufmerksam gemacht, und diese Gebilde dann später?) auf auch heim Menschen nachgewiesen hatte, wurde auch von v. Esyer 3) Arbeit über diesen Gegenstand unbekannt blieb, dass er diese Organe er anführt, dass Scawaıee bereits früher als ich Schmeckbecher auf dem das Vorkommen dieser Gebilde auf dem Plateau der umwallten Papillen ‚Hirsch, wo die Wallwärzchen wie bei anderen Wiederkäuern eine glatte .. organen. Graz 4873. Präparaten entweder gar keine oder nur einzelne, zerstreut stehende ‚dieser Gebilde beobachtete. “ | Nachdem ich bereits im Jahre 18721) zuerst auf das inconstante demselben Standort bei einer grösseren Zahl von Säugetbieren und die Existenz von-Geschmacksknospen an derselben Stelle auf der Papilla foliata beim Hunde beobachtet. Viel später — im Jahre 1875 — er- wähnt Horrmann®), dem, wie es scheint, meine zweite ausführlichere auch auf der freien Oberfläche der Papillae vallatae beim Menschen ge- funden habe, und es kann wohl nur auf einem Irrthum beruhen, wenn Plateau der umwallten Papillen gesehen habe. — Möglich wäre dies zwar, doch macht ScawaLze selbst davon nirgends eine Erwähnung! Ich Komme daher zur Vermuthung, dass ich es am a selbst gewesen bin, der zu dieser Irrung geführt hat. In beiden meiner oben eitirten Schriften wird nämlich von mir er- wähnt, dass ich durch eine Mitiheilung Scawarse’s über das Vorhanden- sein feiner Oeffnungen auf der freien Oberfläche der Papillae vallatae beim Schwein, veranlasst wurde, dem freien Oberflächenepithel der wallförmigen Wärzchen bei den Säugethieren überhaupt, eine genauere Beachtung zuzuwenden. Nun habe ich aber an zwanzig Schweinszungen ” untersucht und nur ein einziges Präparat erhalten, in welchem daselbst ” ein Schmeckbecher mit Sicherheit zu constatiren war. Wenn run schon überhaupt ein inconstantes ist, so muss dasselbe beim Schwein geradezu » ‚als ein ausserordentlich seltenes bezeichnet werden. Von den hier in Rede stehenden Thieren habe ich an dieser Stelle blos beim Hirsch und Igel Geschmacksknospen vorgefunden. Beim ” 1) Ein Beitrag über die Verbreitung der becherförmigen Organe auf der Zunge der Säugethiere. Centralblatt f. d. med. Wissenschaften 1872. Nr. 26. 3) Beiträge zur mikroskop. Anatomie über die Geschmacksorgane der Säuge- ihre ‚Diese Zeitschrift, Bd. XXIU. p. 414, 3) Die acinösen Drüsen der Zunge und ihre Beziehungen zu den Geschmacks- 4) Ueber die Vertheilung der Geschmacksknospen beim Menschen. Vircnow's Archiv. 63. Ba. 4, Heft. p. 516. ; Kleine Beiträge zur Vertheilung der Geschmacksknospen etc, 361 | Bean: finden sich dieselben: im Epithel zwischen. secun- dären Erhebungen der bindegewebigen Stromas: beim Igel dagegen ur an solchen Stellen, welche das Aussehen einer auf die Oberfläche gesetzten Papilla fungiformis darbieten. Sie treten gleichfalls nur vereinzelt auf, sind etwas kleiner als dieselben Gebilde auf dem seit- E lichen hans der Papille, zeigen aber sonst keine Unterschiede. 7 Im Epithel des die Papille umgebenden Ringwalles fanden sich Bios beim Wolf einzelne Geschmacksknospen zerstreut vor, wie dies in \ ‚analoger Weise zuerst Schwarze beim Hund beobachtete. Ausser den Papillis vallatis, kommen wie bekannt, als knospen- tragende Organe zunächst die Bapiliae fungiformes in Beirächt, welche "sich ausnahmslos bei allen bisher untersuchten Säugethieren in grösserer ‚oder geringerer Zahl wiederholen. Bei den zuletzt untersuchten Thieren f nden sich die meisten dieser Wärzchen beim Hirsch, Igel und bei der Fischotter, weniger zahlreich beim Wolf, Fuchs und Dachs; am spär- lichsten aber sind dieselben beim Maulthier vertreten. Uebereinstimmend mit anderen Säugethieren kommen auch hier die Geschmacksknospen auf den pilzförmigen Papillen in wandelbarer hl, meist einzeln und zerstreut vor. Sehr spärlich und schwierig ıchzuweisen sind diese Gebilde beim Dachs, Fuchs und Wolf; ja bei letzterem ist es mir überhaupt nicht Bahn; Geschmacksknospen auf den Papillis fungiformibus aufzufinden. Ich muss jedoch erwähnen, 5 die einzige Woliszunge, die ich zu untersuchen Gelegenheit hatte, ? aus Kroatien zugeschickt wurde und in Folge unzweckmässiger hservirung zur mikroskopisehen Untersuchung wenig geeignet war. ' Ueber die Anordnung, Form und Grösse der Geschmacksknospen auf den pilzformigen Papillen habe ich nichts weiter zu bemerken; es 3 darüber im Allgemeinen das , was ich über diesen nn. in Beim Hirsch in sich Io Gobilte im Epithel, zwischen secun- en Erhebungen des bindegewebigen Stromas, von welchen sie oft hwer zu differenziren sind; es ist deshalb hier ganz besonders das /orhandensein der Stiftchen am peripheren Ende der Schmeckbecher Unterscheidungsmerkmal zu beachten. — Beim Maulihier dagegen zen sie auf der Spitze der secundären Papillen selbst. Die Ge- macksknospen, welche hier flaschenähnlich gebaut sind, sind die klein- © 262° Se . ı j wo dh, Honigschmid, Re : one) ar der‘ Papilla foliata des Maulthieres. Die, Zahl a . schliesslich nur im Seitenepithel der einzelnen Blätter vorkommenden Geschmacksknospen ist aber sehr wandelbar; ich habe deren an senk- recht durch das ganze Organ geführten Sehinitten 4—-94 in einer Reihe übereinander liegend, beobachtet. . - Geschmacksleiste beobachtet. - deutlich ausgeprägten Spalt begrenzte Seitenabhang Geschmacks- ” . zwei Präparaten waren solche vereinzelt auch auf der freien Oberfläche © in denselben die einzelnen Geschmackszellen, welche aber selbst durch Carmin roth gefärbt erscheinen, deutlich zu unterscheiden. Auf den Seitenflächen der Geschmacksblätter Ben Fuchs findet ©. man in ähnlichen Präparaten 5—12 Knospen, meist regelmässig in Ri Reihen angeordnet und sehr dicht übereinandergelagert; seltener sind dieselben vereinzelt und mehr unregelmässig zerstreut. Nur einmal | habe ich mehrere dieser Gebilde auch auf der freien Oberfläche einer | ‘Auf der Papilla foliata des Igels trägt blos der vordere durch einen 4 N knospen. Ich habe deren an Verticalschnitten 5—8 gefunden. Blos ın ni zugegen. a Die Form und Grösse der auf den blättrigen Papillen vorkommen- | den Geschmäcksknospen stimmt vollständig mit I ı au den Papillis ” vallatis überein. 1 Was die Untersuchungsmethode betrifft, so will ich nur tab er-# . wähnen, dass ich die Zungen zuerst durch etwa drei Wochen in MÜLLER- Ei . scher Flüssigkeit und dann noch durch einige Tage in Alkohol erhärtete. # .. An hinlänglich feinen mit Carmin tingirten Schnitten sind die Ge- © schmacksknospen ebenso wie bei Behandlung mit Ueberosmiumsäure, © sofort durch ihre helle Färbung auffällig und nicht selten gelingt es auch ’ Innsbruck im Mai 1877. ‚Nachtrag zur Embryonalanlage und ersten Entwicklung des Flusskrebses. Von _ Dr. Heinrich Reichenbach aus Frankfurt a. M. _ Die jüngst erschienene, in der Jenaischen Zeitschrift für Natur- ssenschaft (Bd. XI, p. 187 ff.) abgedruckte umfangreiche Abhandlung ur Entwicklungsgeschichte der Dekapoden von Dr. Paur Maven« ent- ält einige Angaben, deren nachträgliche Besprechung im Interesse der ache wünschenswerth erscheint. Bei Eupagurus Prideauxii, der von Mayer hauptsächlich untersucht ırde, scheinen, nach den Abbildungen zu schliessen, viele Entwick- svorgänge genau wie bei Astacus abzulaufen;; allein die Deutungen n Seiten Mavzr’s fallen oft recht sehr verschieden aus. Dies ist der rund, weshalb ich einen Vergleich einiger Deutungen Mavar's mit nen in meiner Abhandlung niedergelegten hier anstelle. Zunächst wird von Mayer bei der Bildung der Gastrula (a. a. O. 8) »ein im Dotter von Hause aus vorhandenes Netz« ähnt, dessen Existenz bei Astacus in Abrede gestellt werden ein. wird von Dirsen a I in a Mitte der WER 264 Ba | a. Heinrich Reichenbach, E. tung (p. 237 und anderw ärts) diese Einskülptns nicht etwa das Engo-i derm, sondern ist »mit ziemlicher Gewissheit« als Ectoderm anzu- } \ ‚ sprechen; sie soll dem Enddarm den Ursprung geben. Wie der Name "| ; Gastrula, zu deren Begriff doch nothwendig zwei Keimblätter gehören, 4 # für dieses Entwicklungsstadium gebraucht werden kann, ist nicht. ein- 2 zusehen. } Ebenso unbegreiflich erscheint der Satz (p. 229): »Mit dem Auf- j \ ireten der Gasirula ist nun auch die Möglichkeit gegeben, zweiKeim- ” blätter zu unterscheiden .«. ® Eine Vergleichung der von Maver gegebenen Figuren 19—23 mit den entsprechenden Boprerzey's und den von mir gezeichneten lassen ‘kaum einen Zweifel über die Deutung dieser Einstülpung als Ento- 7 derm zu. Ausserdem scheint nach Mayer (p. 229) der Gastrulasack ” von Eupagurus sich zu krümmen und mannigfachen Abänderungen ® unterworfen zu sein, die auf Schnitten nicht recht klar gelegt werden % konnten. Höchst wahrscheinlich dürfien diese Krümmungen und Ab- änderungen mit ähnlichen Vorgängen bei Astacus durch genauere Untersuchung in Beziehung zu seizen sein, zumal wenn man bedenkt, ‘dass der Gastrulasack von Eupagurus auch »eine Zeit lang in der Mitte © sich stark ausbaucht«. Was die Schicksale des Gastrulamundes anlangt, so finden wir (a. a. ©. p. 245) in der Uebersicht der Resultate den Satz: | »Der Gastrulamund wird zum After« Die Beobachtungen, welche zu diesem Resultate führten, lauten: 4 »In dem Maasse, wie die ursprüngliche Vertiefung zunimmt, nähern sich 7 »auch ihre oberen Ränder einander und bilden zuletzt einen engen Zus} \ »gang zur Gastrulahöhle. Dass diese Oeffaung momentan gänzlich! »schwindet, ist wohl möglich; meine Präparate lassen zum Theil wenigstens eine solche Annahme zu, gewähren mir "»indessen nicht völlige Sicherheit. Ich lasse also diesen Um- »siand dahingestellt sein« (a. a. O. p. 228). Ferner: 2 » Jedenfalls scheint er (der Verschluss des Urmundes) nicht von i i »langer Dauer, weil sich nämlich kurze Zeit nachher der} »spätere After bildet, oder präciser ausgedrückt, weil ich »nichts sehe, was mir die Entstehung des Afters in der Nähe, aber »nicht genau an der nämlichen Sielle wahrscheinlich machte « (p. 229). Endlich findet sich noch die Bemerkung (p. 229), »dass die Gastrula total oder nahezu geschlossen seic«. a IR a u u, ‚ersten Entwicklung d. Flusskrebses, 265 Es muss hier nothwendig irgendwo ein störender Druckfehler stehen geblieben sein, denn auf der nämlichen Seite lesen wir: »Da ich fast die ganze Gistnla als Ecioderm anspreche, muss ich auch das mittlere Blatt vom äusseren ableiten«. Maver's Figuren 22 u. 23 lassen nun über die Ableitung des Mesoderms vom Entoderm weit weniger Zweifel, als die entsprechenden Bilder, die man von Astacus erhält, ‚wo man erst durch mühsame Untersuchung des Bildungs- und 'Schliessungsprocesses der Gastrula, sowie durch eingehende Berück- chtigung der histologischen Verhältnisse über die Herkunft des Meso- derms ins Klare kommen kann. Nach Mayer soll das Entoderm »sich in Form von Kernen im Dotter vorfinden« (p. 246) und die Zellennatur der von Bosrerzev » Dotier- schollen« genannten Bildungen wird in Abrede gestellt (p 244). Da ch jedoch bei Astacus das Schicksal der Eniodermzellen von dem astrulastadium an bis zur Bildung der secundären Pyramidenzelien enau verfolgen lässt, so dürften einer Homologisirung dieser Pyra- idenzellen mit den »Dotterschollen« gegründete Zweifel nicht ent- en stehen und die Zellennatur der Letzteren muss als feststehend rachtet werden. ". Der. Auffassung Maver’s, dass in der Mittellinie der Bauchseite das Eoderm noch geraume Zeit bestehen bleibe, kann auch nicht zuge- timmt werden; ebenso dürfte das Entstehen der Kopflappen doch nicht lig unabhängig von der Keimscheibe stattfinden, wenn es auch bei berflächlicher Betrachtung so erscheinen mag. Schnitte ergaben stets, ass an den scheinbar indifferenten Stellen das Ectoderm höher ist als jeispielsweise auf der Rückenseite. Abgesehen von dem mir unverständlichen Querschnitt durch den lauplius i in Figur 28, wo der Embryo unbegreiflicher Weise mitten in las Ei gerathen ist, möchte ich noch bemerken, dass man das Ei von iacus drehen mag, wie man will, stets wird, asohen von späten dien, die Embryonalanlage nach oben gerichtet stehen; das Ei, um- eben von seiner Hülle, schwimmt nämlich in der Flüssigkeit, weiche chen dieser Hülle und dem Chorion sich befindet. Da nun ‚das utoplasma höchsiwahrscheinlich speeifisch schwerer ist, als das Proto- 26. | a “ Heinrich Reichenbach, Nachtrag zur Emohryonalar plasmma der Hmbryonalanlage, so fällt der Sehwerpunet nicht in den] Mittelpunct der Eikugel, sondern liegt in der der Embryonalanlage ( ent- beobachtete Verhalten. Die Behauptung Mayun’s (p. 263), »dass bei ii wirkung der Gravitation aufgehoben sei«, dürfte ‚wohl kaum! = 5 b ge gegengeseizten Eihälfte,. Hieraus erklärt sich dieses schon von Rarnkı 2 der steten Bewegung des Schwanzes der Mutter alle Ein- allgemeine Zustimmung finden. Leipzig, im Juli 1877. Zeitschrift E wiss. Zool. Bd.ANIX, | i TaRl. Lit, Anstv.l.G.Bach,Leipzig. Liih Anst v..B Bach, Leipzig, g f FE SS N IS Se x en Zeitschrißk Rwtss. Zoot. Ba. XXIN. Vejdovsky udnat.del. u > = ud — im - m u Zeälschröft L wiss. Zool. Bd. IIZT. | jovsky ad nar.del 4 N - Lıthı Ansı.v. JeüBacn, Leipzig Beitschrift F wiss. Zool. Bd, XIX. Ver dans ky au natdel, Lith.Anstv.J,6.Bach, Leipzig, LAN ir Beh, * Dributrfl, IR mess Zunl BANN. EEE Ve ; er thänst. Ethik, denn, | | ak I Tu. Bach, Leipzı & \ nano) | a > eitschrift Luwiss Zool. BANN... r m u 7 ’ R — Taf Fur, ae N Schulze del ; BE Schulze d j lith.Anstw.d.G.Back, Leipzig & Vz N r . SS 2 =) & Sr 2 N Vs e, e ® R $ 2 x 2 N are - 2 RSS . i « 5 % 5 jr Im E 5 x RER. 1 = { x a x in au | r = N — 7 f 3 | x \ l 5 J F E z { BES & D f En ? Se j B Wi > “ 3 5 DAR Nic \ pP“ - Zeitschrift £ wiss. Zool. Bd.AXIX. a Fig. I. Fig.12. Tat IX. \ fi 3 Bi N \ S x a FE. Schulze del . Lilh- Ausb von I &-Bach Keie an Fig.2. (42), En Lith.Anstv.L.&.Bach, Leipzig. } x N ' = S \ » E n 4 Z 5 l . = 7 N T JE \ 7 = > > . N S N < } T S \ 2 S x ‚ = ; > 2 E ı ; r x J SL N e L FRRER x N > 2 1 ] N 1 S r v> ER 7 > = f . - =e Ü (cerr E Y H v = ; x \ % = 5 = Z ü N = - 3 x EN ? ) e] ” s { S = = ı =) = Ir 5 ! { - S = x i S Fig. 17. (22) Fig. 19.6) m H. Reichenbach. ad nat.dal. : : Lith.Anst.w.J.6.Bach, Leipzig, in; Zeitschrift KR, wiss. Zool, Bd. XXIX. SASNIE IR) 1) 22 Kor a» m® x 2 m IE ER H Reichenbach. ad nal.del. Lith Anatıw.6 Bach, Luipzig, Z eitschrift fwiss. Zool, BA XNIF. Taf Aa er ae S G See Lith.Anstv.J.G. Bach Leipzig. au TE oz De Di 0 BE me pi ui u We 3 » 5 ! Zeitschrift F wiss. Zool. Ba. XXIX. | . 7 | Tat u u; £ en irift Pwiss. 1001. Bl. KUN. ,leipn Auikalls, th {A} = = F £' © a = zn z = > v Kane! . j N ! - f y 2 = nn nn ni ns nn nn en ne TE EEE ü R Ta ne _ - > 5 “ = una en or me EEE BEE EEE TEE SETTEECTESHLLETT ui ” ? 7 Di v TER a r + ner a 4 u aD Zu Zeitschrift £ wiss. Zool, BANN. O.Bütschli gez. . 1 LithAnst».).6.Bach, Leipzig. Ä N ERS W) > = =) oo S = =: = tith Anst w.J.B.Bae 0. Bütschli, gez. ir Beiträge zur Natargeschichte der Infasarien. 2 Von Prof. August Wrzesniowski in Warschau. Mit Tafel XIX— XXI, Urnula Epistylidis, Clap. u. Lachn. Crarartoe und Lachmann !) haben ganz richtig die Verwandtschaft der Urnula mit Acineta ınysiacina erkannt, dessen ungeachtet aber ist sie von ihnen den Rhizopoden zugezählt Soden weil ihre Tentakein : sich verzweigen und mit den, in steter Bewegung beegriffenen Körnchen ‚bedeckt sein sollen. ENGELMANN?), diese Meinung bekämpiend, sagt ‚unter Anderem : »Denn welcher Rhizopode vermag sich seiner Pseudo- podien als Saugröhre zu bedienen, wie dies die Urnula thut,« was anzudeuten scheint, dass Enezımann den Aussaugungsvorgang selbst beobachtet habe. Fr. Sremw®) hat in seinem ausgezeichneten Werke | ganz umständlich nachgewiesen, dass Urnula sowohl in anatomischer als auch in entwieklungsgeschichtlicher Hinsicht sich als eine echte Acinete kundgiebt und sich nur durch ausnahmsweise energische Con- tractilität der Tentakeln auszeichnet. Die von Crarartoe und Lacamann den Tentakeln des Thieres zugeschriebenen Verästelungen sind von Stem für höckerige Auftreibungen erklärt worden, welche er selbst hin und wieder an dem verkürzten Tentakel gesehen hat. - Auf diese Weise ist die Verwandischaft der Urnula mit den Aci- 'neten gegenwärtig endgültig nachgewiesen. Der Behauptung von Cra- PAREDE und LAcHMAann, dass die Tentakeln mit den sich bewegenden Ei 4) CLAPARKDE et LACHMANN, Etudes sur les Infusoires gt les Rhizepodes. Tome IL, a 207— 210. | 2) ENGELMANN, Zur Naturgeschichte der Infusorien. Diese Zeitschrift. Bd. XI. pam. | | | | u STEin, Organismus der Infusionsthiere. Abth, I. B 407, jeitschrift E A enenl ‚Zoologie, Ale Bd. 20 RAS ri er 24 ü HN ve . it EEE Ko “I 2.0 Aneust Wrzesniowski, Körnchen bedeckt seien, hat man indessen bis jetzt keine Aufmerksam- keit geschenkt und aus diesem Grunde habe ich diesen Punct mit be- 'sonderer Sorgfalt untersucht. N Bei entsprechender (mindestens tausendfacher) Vergrösserung zeigen | ‚sich die Tentakeln mit rundlichen Erhabenheiten bedeckt, die sich bald nach der Spitze, bald nach der Basis des Tentakels zu bewegen. Die Basis der Erhabenheiten geht unmittelbar in die Substanz des Tentakels über, An einem ganz hervorgestreckten Tentakel sind sie nicht mehr wahrzunehmen und entstehen erst wieder beim Zusammenziehen des- selben; sie treten um so schärfer hervor und werden um so höher, je mehr es sich contrahirt. An einem sich ausstreckenden Tentakel (Taf. XIX, Fig. 1) werden diese Erhabenheiten von der Spitze nach der Basis zu allmälig immer kleiner, bis sie endlich vollständig schwinden, um beim Zusammenziehen des Tentakels in umgekehrter Reihenfolge wieder zum Vorschein zu kominen. Die Bewegungen der Erhabenheiten sind nun ganz entschieden passiv; wenn das Tentakel sich zusammen- zieht treien die Erhabenheiten näher an einander und nähern sich gleichzeitig auch dem Thiere selbst; beim Hervorstrecken des Tentakels rücken sie dagegen auseinander und entfernen sich ebenso auch von dessen Basis. In allen diesen Beziehungen gleichen die Erhabenheiten der Urnulatentakeln den feinen Querfalten, die an den dünnen, in hohem Grade eöntractilen Acinetententakeln zum Vorschein kommen, ‚wie ich es z. B. bei der Acineta quadriloba, Stein (Podophrya quadripartita, Cl. et Lachm.) beobachtet habe (Taf. XIX, Fig. 2). Ich halte mich daher für berechtigt, die Erhabenheiten der Urnula-Ten- _ takeln in gleicher Weise wie bei letzterer zu deuten und damit auch die ' von anderer Seite hervorgehobene Achnlichkeit des Thieres mit den Rhizepoden zurückzuweisen. Acineta Hyphyäri, Stein. (Taf. XIX, Fig. 79.) Acinetenzustand von Opercularia Lichtensteinii. Sreım, Die In- . fusionsthiere u. s. w. p. 226. a | Podophyra Lichtensteinii. Crararkor ei Lachmann, Etudes sur les Infusoires et les Rhizopodes. T. I. p. 384. Acineta Hyphydri. Srem, Organismus der Infusionsthiere. Abth. I. p. 46. Anm. 3. ni Diese Acinete habe ich nur einmal, aber in grosser Menge auf den Elytren von Hydroporus picipes in Willanow, unweit Warschau, gefun- den, wodurch ich Gelegenheit erhalten habe das Thier zu untersuchen Beiträge zur Naturgesehichte der Infusorien. 269 und in einigen Puncten die meisierhaften Beobachtungen von Srum zu vervollständigen. Der Stiel ist immer an fremde Gegenstände mittelst einer flachen, scheibenförmigen Erweiterung angeheftet, verengi sich dann bedeutend, und bildet einen kurzen, cylindrischen Abschnitt, der in den um Vieles diekeren Hauptabschnitt übergeht. Dieser letztere zeigt eine sehr ver- | schiedene, sowohl absolute, als relative Höhe und erweitert sich nach eben allmälig mehr oder. weniger, so dass er bisweilen sich der eylin- _ drischen, in anderen Fällen aber mehr der cönischen Form nähert. Die Substanz des Stieles ist längsstreifig und die ihn hedeckende Guiticula - mit feinen Querstricheichen versehen. Die von Sreın beobachteten ver- hältnissmässig groben Falten sind von mir an allen untersuchten Exemplaren vermisst worden. Der Körper ist von einer 0,0042 Mm. dicken Cuticula bedeckt, die unmittelbar auf den Stiel übergeht. Die Form des stark abgeplatteten Körpers habe ich bald elliptisch, bald oval oder umgekehrt oval gefun- den, und daneben war das Verhältniss des Längsdurchmessers zum Querdurchmesser sehr verschieden. Die Contouren des frisch ge- fangenen Thieres sind glatt, oder am vorderen Körpertheile ein wenig uneben, in Folge der Anwesenheit kleiner, sich daselbst erhebender Wärzchen; allmälig werden diese älschen länger und zahlreicher, ‚und schliesslich strecken sie sich als dünne, geknöpfte Tentakeln aus, die sich hauptsächlich am Vorderkörper gruppiren, einzelne derselben sind jedoch auch noch bis in die Nähe des Stieles wahrzunehmen (Fig. 7). . Das Körperparenchym ist im Allgemeinen ganz durchsichtig und fein- körnig, wird aber mitunter durch glänzende Körnchen, wie bei anderen Acineten, mehr oder weniger dunkel und undurchsichtig gemacht. In | diesem Parenchym, besonders im Hinterkörper, sind häufig runde Va- cuolen eingebettet, die nicht selien einige glänzende Körner ein- schliessen. Die Entstehungsweise dieser, so viel mir bekannt, bei den Aecineten seltenen Gebilde, liess sich nicht ermitteln. Acineta Hyphydri besitzt zwei bis drei contractile Behälter, die sich bald schnell zusammenziehen und wieder auitauchen, oder längere Zeit ausgedehnt bleiben. Während des Ei inmenaen des N Behälters erscheinen gewöhnlich einige Flüssigkeitstropfen, die nachber _ zusammenfliessen und auf diese Weise einen neuen Behälter bilden, wie ich es früher an einigen Ciliaten nachgewiesen habe‘). Von be- sonderem Interesse scheint folgende Beobachtung: die Flüssigkeits- tropfen ziehen sich zuweilen selbstständig zusammen, ohne vorher zu- 4) Siehe: M. Serra Archiv für m mikroskopise he Anatomie. Bd. W. “ 270. I August Wizesniowski, sammenzufliessen, obwohl später die an derselben Stelle auftauchenden Tropfen keine ‚solche Selbstständigkeit zeigen und sich vor der soge- nannten Systole zu einer gemeinsamen Höhlung vereinigen. Die zeit- _ | weise eintreiende selbstständige Contraction einzelner Tropfen, die sonst gewöhnlich zusammeniliessen um den Behälter zu bilden, liefert einen weiteren Beleg dafür, dass die sich zusammenziehenden, oder richtiger gesagt, die periodisch verschwindenden Flüssigkeitstropfen keine anatomisch differenzirten Wände besitzen, vielmehr blosse Aus- / höhlungen des Parenchyms darstellen. | Bei einigen Acineten: Discophrya speciosa, Lachm.!), Aci- netaoperculariae, Stein?) und Dendrocometes paradoxus, Stein?) hat man den Ausführungscanal des Behälters entdeckt. Bei ‚unserer Äcinete geht von dem, ziemlich tief im Parenchym liegenden Behälter, nach der äusseren Oberfläche der CGuticula ein schief ver- ‚laufender, von zwei Gontouren begrenzter Ganal, der mittelst einer kreis- _ runden Oeffnung nach aussen mündet (Taf: XIX, Fig. 8, 9). Während der sogenannten Diastole ist der Canal oben verengt, unten aber, wo er in .den Behälter übergeht, merklich erweitert; sobald sich der letztere zu- sammenzieht, wird der Canal unten enger und schliesst sich endlich vollständig, wobei er sich gleichzeitig in seinem oberen Theile erweitert. Auf diese Weise wird Lacunanw’s Behauptung bestätigt, wonach der inhalt des Behälters durch den Canal nach aussen abfliesst. Die Mehrzahl der beobachteten Individuen enthielten je einen Embryo in verschiedenen Entwickelungsstadien, doch ist es mir nicht gelungen den Austritt desselben zu beobachten. Messungen. | . Körperlänge 0,063 Mm. Körperbreite 0,036 Mm. Länge des Stieles 0,094 Mm. A B. » 0,075 » » 0,042 » » » .0,0%7 » G. » 0,135 >» » 0,075 » EN >. ...0,08%4 » D » 0,180 » » 0,125 » » a RE E » 0,240 » » 0,156 » » » ..0,099..» Körperdicke eines grossen Exemplares 0,015 Mm. Dendrocometes paradoxus, Stein. (Taf. XIX, Fig. 3—6.) Dendrocometes paradoxus ist von StEIN Be worden, A) LACHMANn, Verhandlungen des naturhistorischen Vereins des preussischen Rheinlandes. 1859. Citirt nach LeverArt's Bericht über die Leistungen in der Natur- geschichte der niederen Thiere. Archiv für Naturgeschichte. 4860. Bd. HU. p. ah 2) ENGELMANN, Diese Zeitschrift. Bd. XI. p. 380. Anm. 2. 3) Bürscarı, Diese Zeitschrift. Bd. XXVII. p. 54. BT u an Fe ne HE ar OT ee en a et en a ee FE u N “ e . Beiträge zur Naturgeschichte der Infasorien, 271 " ie: Euwahl die Organisation als auch die Entwicklungsgeschichte des _ Thieres ausführlich behandelt hat !). In Bezug auf die Organisation wird von Sıeın unter Anderem Folgendes mitgetheilt. Die Arme derDendro- cometen repräsentiren offenbar sowohl morphologisch, als physio- logisch, die Tentakeln der gewöhnlichen Acineten; jeder einzelne, ver- ästelte Arm entspricht einer büschelförmigen Gruppe von Tentakeln, sowohl die Arme wie ihre Verästelungen sind aber unfähig sich zu ver- kürzen und zu verlängern, obwohl ihnen ein Beugungsvermögen zuzu- _ kommen scheint. Da die Arme der Dendrocometen wegen ihrer 'Starrheit nicht zum Ergreifen und Fesihalten der sich nähernden Infu- sorien dienen können, » so werden wir sie nur als Organe zum Aufsaugen flüssiger Nahrungssiofle deuten können, die insbesondere durch die sehr zarthäutigen Zinken eindringen können«. Dem enisprechend berichtet Sreın, dass in dem feinkörnigen Körperinhalte der Dendrocometen sich niemals fremde Einschlüsse finden. So viel mir bekannt, sind weitere Untersuchungen über Dendro- cometes ersi in diesem Jahre von Bürsenni 2) veröffentlicht worden, der über die Tentakeln dieses Thieres Folgendes berichiet. Das Plasma der Tentakeln ist sehr characteristisch fibrillär. Man sieht häufig die feinen, meist etwas körnelig erscheinenden Fibrillen an den Verzweigungssiellen der Arme sich kreuzen und verfolgt sie bis gegen die Ursprungssielle der eigentlichen Endzinken , welche keinen fihrillären Bau zeigen, sondern ‚ziemlich homogen erscheinen. An den Ursprungsstellen der Arme sieht ‚man dasFibrillenbündel in den Leih des Thieres eintreten und kann erste- res noch eine Strecke weit in demselben verfolgen. Börsen glaubt auch ziemlich deutlich gesehen zu haben, dass die Fibrillen benachbarter j ‚Arme nach dem Eintritt in den Körper sich gegenseitig zustrebten und | schliesslich zur Vereinigung kamen. Die Endzinken der Arme scheinen bald ziemlich spitz zu verlaufen, bald ist ihr Ende stumpf abgestutzt. a Einen Grund für dieses verschiedene Verhalten weiss aber Bürschit nicht anzugeben. An der äussersien Spitze der Endzinken sind von diesem Forscher zwei dunkle, knötchenvartige Verdickungen wahrge- ' nommen, die seiner Meinung nach als die optischen Durchschnitte eines IN 1) Steın, Neue Beiträge zur Kenntniss der Entwicklungsgeschichle und des feineren Baues der Infusionsthiere. Diese Zeilschr. Bd. Ill. p. 2992-299. Taf. XVII, Fig. 18. — Die Infusionsthiere auf ihre Entwicklungsgeschichte untersucht. 1854. pp. 211 —216. Taf, V, Fig. 8—17. — Organisinus der Infusionsthiere. Abth. I, p. 76. ei nn I,p. Ah. & 2) BürscnuLı, Ueber Dendrocomeltes paradöxus, Stein, nebst einigen Bemer- nee über Spirochona germmipara und die contractile Vacuoie der Vorticellinen, * Zeitschrift. Bd. XXVII. p. 50—53. DT. August Werben kleinen verdichteten Ringes aufgefasst werden müssen. yon eh Knötchen gehen nach Bürscuui zwei dunkle Linien ab, die sich einander nähern und sich in der Mitte der Zinke nach abwärts bie gegen deren Ursprung verfolgen lassen. Die Bedeutung dieser Linien ist für Bürscanı „weifelhaft geblieben. Er gesteht, dass dieselben wohl als feine Röhr- . ehen aufgefasst werden könnten, umsomehr als er auf der Endspitze eines kurzen Armes eine ziemlich weite Oeffnung gesehen zu haben glaubt; andererseits aber macht er darauf aufmerksam, dass diese dunklen Linien auch von den Fortsetzungen der Armfibrillen gebildet werden können. Die Arme des Dendrocometes sind nach Bürseaur keine zum Saugen eingerichtete Tentakeln; er bemerkte niemals irgend eine von denselben ergriffene Beute. »Immerhin, sagt Bürscari, scheint .. es mir jedoch kaum anders denkbar zu sein, als dass die eigenthüm- lichen Arme des Dendrocometes mit der Ernährung dieses Organis- mus in Beziehung stehen, denn es ist nicht wohl möglich sich eine an- dere Function derselben vorzustellen, und ohne sehr wesentliche Ver- richlungen können doch diese so entwickelten Leibesforisätze nicht sein.« Die Annahme von Sırın, dass sich Dendrocometes durch - Aufnahme flüssiger Stoffe mittelst seiner Arme ernährt, scheint nach BürscaLı sehr plausibel, obwohl er übrigens gesteht, dass er irgend welche positive Angabe in dieser Richtung nicht zu machen vermöge. \ Der von BürscaLı so genau dargestellte fibrilläre Bau der Tentakeln wurde von mir nicht wahrgenommen, andererseits aber stellen nach meinen Beobachtungen die Arme des Dendrocometes exquisite Saug- röhren dar, wie bei allen anderen Aecineten, mit dem einzigen Unier- schiede, dass sie selten in Thätigkeit gesetzt zu werden scheinen. Die Zinken der Arme sind am häufigsten conisch zugespitzt, können aber auch eine eylindrische Form annehmen, wobei die Spitzen erweitert und wie abgeschnitten erscheinen. Bei dauernder Fixirung solcher Zinken überzeugt man sich, dass dieselben sehr langsam aus der einen in die andere Form übergehen ; namentlich bei Fixirung einer bestimm- ten zugespitzten Zinke (Fig. 6) bemerki man ohne erhebliche Schwierig- keit sehr deutlich, dass sich dieselbe zusammenzieht und verdickt, und dass in ihrer Achse ein feiner, nach aussen mündender Canal zum Vorschein kommt (Fig. 5). Die Cuticula, die sonst nur an der Basis des Tentakels sichtbar ist, verdickt sich jetzt an der Mündung des Canals und bildet um dieselbe einen glänzenden, doppelt contourirten Ring, “ der im optischen Durchschnitte in der Form zweier knötchenarliger | Verdickungen sich darstellt, die von BürsenLı wahrgenommen und ganz richtig gedeutet worden sind. Demnächst streckt sich die Zinke wieder is aus, nimmt ihre frühere zugespiizte Form an Y der Achsencanal wird 2 Betrige zur Natorgeschcht der Infosorien. . 373 $ usichthar er an ihrer Mündung verschwindet die ringförmige Ver- # diekung der Cuticula (Fig. 6). Ein solches abwechselndes Spiel kann # man an derselben Zinke lange Zeit hindurch beobachten, wobei für den Uebergang aus der einen in die andere Form häufig ein Zeitraum von zwei Stunden in Anspruch genommen wird. Zwischen den -zugespitzien Zinken tummeln sich sehr häufig kleine " Infusorien ohne aufgefangen zu werden; die cylindrisch verdickten Zinken sind dagegen oflenhar für solche Gäste sehr gefährlich, weil man von Zeit zu Zeit Dendrocometen antrıflt, die mit den Zinken eines seiner Arme ein Infusorium festhalten und aussaugen (Fig. 3). Die zusammen- gruppirten Endzinken krümmen sich nach der Beute zu und umfassen dieselbe von allen Seiten (Fig. %). Die Körnchen des gefangenen Thieres * gehen in die dasselbe umfassenden Zinken über. In den von mir beob- achteten Fällen wurde das Aussaugen so langsam bewerkstelligt, dass nach zwei Stunden das gefangene Infusorium noch immer zwischen den Zinken steckte und seine Körnchen erst bis zu der gemeinschaftlichen . Basis derselben vorgedrungen waren. Das Aussaugen der Infusorien übt denselben Einfluss auf das Parenchym von Dendrocometes aus, wie das bei anderen Acineten der Fall zu sein pflegt; in dem ganz durchsichtigen und feinkörnigen Körperparenchym desselben trifft man nämlich fremde Einschlüsse an. Auf diese Weise glaube ich den Beweis seliefert zu haben, dass bei Dendrocometes die Nahrungsaufnahme eine wesentlich gleiche ist wie hei den Acineten. | Den contractilen Behälter habe ich an allen Exemplaren oanz ı deul- lich wahrgenommen, seinen Ausführungscanal aber nicht gesehen. Ein einziges Mal glückte es mir zwei grosse mit einander verbundene Exem- plare anzutreffen, von denen jedes mit vier Tentakeln versehen war; dieselben waren sicherlich in der CGopulation begriffen. Dendrocometes paradoxus habe ich an den Kiemen von _ Gammarus pulex wiederholt aufgefunden, so wie auch an denselben Körpertheilen eines anderen, von mir in Warschau entdeckten Amphi- poden, der dem Gammarus ambulans, Fr. Müller nahe steht und bei an- derer Gelegenheit beschrieben werden soli. | OÖxytricha pernix!), nov. sp. (Taf. XIX, Fig. 10, 44.) Körper extensil, höchst beugsam, ‚lancetförmig, verdickt; keine Stirawimpern ; Bauchwimpern in zwei continuirlichen Reihen; Rand- 1) Pernix, schnell, behende. a August Wrzesniowski, _ wimperreihen weit nach innen gerückt; fünf borstenförmige After- . _ wimpern. | a Der Körper ist lancetförmig, vorn und hinten verschmälert und abgerundet, mitunter vorn schmäler als hinten und dann mehr oval. Die Bauchseite ist flachgedrückt, der Rücken stark gewölbt und in seiner 4 ‚Mitte höckerartig aufgetrieben. Die Körperränder sind diek und abge- rundet. Die Oberlippe ist schmal, ziemlich dick, halbmondförmig und | e auf der rechten Seite setzt sie sich auf die Bauchfläche fort. Das Körper- parenchym ist ungefärbt, durchsichtig, mit wenigen kleinen Körnchen, Die adoralen Wimpern sind mässig lang und dünn. Die Stirnwimpern ‚sind nicht vorhanden, oder vielmehr unterscheiden sich nicht von den . ersten Bauchwimpern ; diese letzteren sind dünn, borstenförmig und in zwei continuirlichen, einander sehr genäherten Reihen angeordnet, die vom vorderen Körperrande bis zu den Afterwimpern hinabreichen. Die kurzborsiigen Randwimperreihen reichen nur bis zu den äusseren ii - Afterwimpern und sind so weit nach innen gerückt, dass sie von den ! Körperrändern überragt werden. Die fünf borstenförmigen Afterwim- - pern sind in einer schrägen Linie angeordnet, die von rechts und hinten nach links und vorne geht, und alle ohne Ausnahme ragen mit. ihren ‚Spitzen über den Hinterrand hervor. Die feinen Rückenborsten sind. nicht beobachtet worden. Das Peristom ist eng und nimmt ungefähr den dritten Theil der Körperlänge ein; sein Innenrand, an dem die un- dulirende Membran recht deutlich hervortritt, ist beinahe um die Hälfte kürzer als sein Aussenrand. Der contractile Behälter liegt hinter der Mitie der Körperlänge und hinter demselben befindet sich die After- 'öffnung. Von den zwei elliptischen Nuclei liegt der eine in der Nähe des Mundes, der andere auf der Höhe des Behälters. Spaltförmige Höhlen in den Nuclei, sowie Nucleoli habe ich nicht bemerkt. | Körperlänge bis 0,108 Mm. | Das Thier bewegt sich ungemein stürmisch und behend, seinen ‚Körper verkürzend, hervorstreckend und verschiedenartig beugend ; die Beobachtung wird erst möglich wenn nach einigen Tagen die Thiere unter dem Deckgläschen ermatten. | Die vorliegende Art habe ich in der Ostsee an den Ostküsten ‚der Insel Rügen massenhaft zwischen den durch Wind an das Ufer ge- triebenen Florideen angetroffen. , Oxytricha pernix steht der Ox. crassa von CLAparkpe und Lacamann!) sehr nöhe, unterscheidet sich aber von dieser, aus Bergen herstammenden Art, durch ihre Körperform; ausserdem wird Ox. 4) CLAPAREDE et LACHMANN, Etudes sur les Infusoires et les Rhizopodes. Vol. 1. p. 147. pl. VI. Fig. 7, 7°. Beiträge zur Naturgeschichte der Infusorien, 275 erass a durch das Vorhandensein von drei Bauchwimperreiken, äus- serst dünne Afterwimpern und den Mangel einer Oberlippe characteri- sirt. Ox. pernix-ist auch der Ox. gibba, Stein !) sehr ähnlich, aber diese, von Sıkın in Triest und Travemünde gefundene Art unterscheidet sich von ersterer durch ihre, Körperform, drei hakenförmige Surnwim- pern, besonders enges Peristom und die Lage des contractilen Behälters. Oxytricha Kessleri, nov. sp. (Taf. XIX, Fig. 492—15.) Körper in hohem Grade reiractil und flexil, gestreckt, Nlachge- drückt, vorn und hinten verschmälert; die Oberlippe doppelt; vier _ hakenförmige Stirnwimpern ; zwei continuirliche Bauchwimperreihen ; zwölf bis fünfzehn Alterwimpern. | Der Rücken ist wenig erhöht, nach vorn und hinten allmälig ab- seflacht,; die Körperränder sind dünn. Der Körper ist dreimal so jang als breit, und etwa in der Mitte seiner Länge am breitesten ; von dieser Stelle wird er sowohl nach vorn wie nach hinten zu allmälig schmäler, wobei der Hinterkörper, den ich als Schwanz bezeichnen werde, schmäler als der Vorderkörper erscheint. Der rechte Körperrand ist ‚weniger convex als der linke. ‘Bei Thieren,, die längere Zeit unter dem: Deckglase gehalten werden, zieht sich der Körper in der Längsrichtung etwas zusammen, sich gleichzeitig ım Querdurchmesser erweiternd , die Abgrenzung des Schwanzes wird dabei verwischt. Das Körperparen- ‚chym ist in höchstem Grade retractil, besonders am Schwanze, den man _ mit vollem Rechte als schnellend bezeichnen kann. Der Mittelkörper, d.h. der Körpertheil vom Munde bis zum After, enthält sowohl ver- - schluckte Nahrungstheile, als auch glänzende, dunkle Körner und wird. - dadurch viel dunkler als die nach vorn und hinten gelegenen Körper- - abschnitte, die keine fremden Einschlüsse enthalten. Die Oberlippe ist _ doppelt, wie bei der früher von mir beschriebenen Oxytricha ma- erostyla2), bei Ox. Kessleri ist aber der dorsale Lappen dicker und breiter als der ventrale (Fig. 45). In der von beiden Lappen der Oberlippe gebildeten Rinne sind 14 bis 15 lange, dicke und geradege- streckte vordere adorale Wimpern eingepflanzt, die radial auseinander- gehen; nach rechts und hinten von diesen Wimpern sind noch vier bis fünf kurze adorale Wimpern auf der Bauchseite eingepflanzt; die übrigen am äusseren Peristomrande eingefügien Wimpern verhalten sich wie gewöhnlich, d. h. sie werden allmälig nach der Mundöflnung 4) Srenms, Organismus der Infusionsthiere. Abth. I. p. 184. Taf. X1. Fig. 9, 10. 2) Siehe: Diese Zeitschrift. Bd. XX. p. 474. Taf, XXL. Fig. 12, 13. ee, 00) August Wrzesuioweki, N zu kürzer. Am Stirnfelde sitzen vier dicke, hakenförmige Stirnwim- ' pern; drei von ihnen sind etwa parallel dem vorderen Körperrande ge- ordnet, die vierte liegt hinter der zweiten vorderen Wimper. Die Bauch- ' wimpern sind kurz, borstenförmig und bilden zwei, an.der Mittellinie dicht neben einander verlaufende continuirliche Reihen, die sich von der hinteren Stirawimper bis an den hinteren Körperrand erstrecken, we sie durch eine kleine Lücke getrennt werden. Die Wimpern der linken Reihe sind etwas dicker und gewöhnlich hakenförmig nach vorn. umgeschlagen. Die dünnborstigen Randwimperreihen sind nach der Mittellinie so weit gerückt, dass sie mit ihren Spitzen über die Körper- ränder nicht hervorragen. Die beiden Reihen sind von einander durch die ganze Breite des Hinterrandes getrennt. Von Afterwimpern finden sich 12 bis 15. Die drei ersten, von rechts nach links zu, sind dem hinteren Körperrande parallel angeordnet, die folgenden aber bilden eine nach vorn gerichtete, zwischen der linken Bauch- und Randwim- perreihe verlaufende Linie. Von der ersten rechten bis zu der fünften nehmen sie an Länge zu, die übrigen aber werden nach vorn zu immer kürzer; die fünf ersten sind auch viel dicker und ragen über den Kör- perrand hervor, während die übrigen viel dünner und von der Bauch- seite bedeckt werden. Die Rückenborsten sind sehr kurz und nur an der vorderen Körperhälfte bis zu dem Schwanze wahrzunehmen. Das Peristom nimmt ungefähr ein Drittel der Körperlänge ein; seine ‚Breite ist gering, sein, mit einer schmalen undulirenden Membran ver- sebener Innenrand verhältnissmässig kurz und durch einen beträcht- lichen Zwischenraum von dem vorderen Körperrande getrennt. Der After befindet sich auf dem Rücken, an der Basis des Schwanzes, d.h. an der Grenze des vorderen ?/, Theils der Körperlänge. Während des Ausstossens der Excremente, was sich sehr häufig wiederholt, erscheint ; ; ‚der After in Form einer langen und breiten Spalte, die sich sehr lang- B sam wieder verschliesst. Der Behälter liegt etwa in der Mitte der Kör- perlänge am linken Seitenrande; neben demselben befinden sich zahl- reiche Vacuolen, die um so mehr das Auffinden des Behälters er- schweren, als er sich ungemein langsam und in grossen Zwischenpausen zusamınenzieht. Die zwei Nuclei sind länglich elliptisch und jeder be- ‚steht aus zwei, durch eine gemeinsame Hülle verbundenen Hälften (Fig. 14); der eine liegt neben dem Munde, der andere hinter dem After, Nucleoli wurden nicht beobachtet. Körperlänge bis 0,150 Mm. Diese, von mir den höchst verdienten und hoc Be hätzten Herrn Professor Kussuun in Petersburg gewiedmete Art, habe ich an der Ost- küste von Rügen zusammen mit Ox. pernix N. | a ie, Ar“ Beiträge zur Naturgeschichte der Infusorien. 277 0x. Kessleri bewegt sich sehr rasch ohne auszuruhen, ihren Körper beständig zusammenziehend, wieder ausstreckend und nach allen Richtungen biegend, wobei der Schwanz einen besonders heweg- lichen Körpertheil darstellt. Das Thier läuft behend nach vorn, im einem anderen Augenblicke stürtzt es sich wieder nach hinten um sich bald nach dieser oder jener Richtung hurtig fertzubewegen. Bei so un- gestümen Bewegungen des Thieres gelingt es höchstens die Körperum- Tisse zu skizziren ; die Einzelheiten der Organisation können aber erst erforscht werden, wenn die Thiere nach mehreren Tagen unter dem Deckglase ermatten ; es geschieht auch bisweilen ‚ dass sie absterben, troizdem aber ihre Form und Organisation längere Zeit hindurch be- wahren, so dass man mittelst der Camera lucida naturgetreue Abbil- dungen anfertigen kann; nur ist in diesem Falle der Körper, wie oben bemerkt, ein wenig verkürzt und verbreitert. Ein solches Exemplar ist Fig. 13 abgebildet. Oxytricha Kessleri ist der Ox. velox von QuknneRsteor !) sehr ähnlich, wie dies aus seiner Abbildung hervorgeht; der schwedische Text ist für mich leider unzugänglich. Die beiden Arten haben an- nähernd die gleiche Körperlänge, ähnliche Form, dieselbe Anordnung der Stirnwimpern und in gleicher Weise nach innen gerückte Randwimper- reihen. Andererseits besitzt, nach den Abbildungen von Quennerstept zu urtheilen, Oxytricha velox keine Oberlippe, hat drei Bauchwim- perreihen und die Afterwimpern gehen in die dritie Bauchwimperreihe über. Rücksichtlich der Zahl der Alterwimpern ist Ox. Kessleri der Ox. micans von EnesLmann?) ähnlich; bei dieser letzteren ist aber ‚die Körperform eine andere, der Behälter nimmt eine andere Lage an, die linke Bauchwimperreihe ist nicht ganz centinuirlich, und endlich ‚gehen die Afterwimpern in die linke Randwimperreihe unmittelbar über. Die Gattung Oxytricha erscheint in dem ihr von Srein in seiner - vortrefllichen Monographie des Hypoirichen zugewiesenen Umfange be- reits so heterogen, dass meiner Ansicht nach eine speciellere Gliederung 1) Qussserstent, Bidrag till sveriges Infusorie-Fauna. Il. p. 20—22. Fig. 20, 21. (Acta Universitatis Lundensis, tomus VI. 1869.) ei 2) EngeLmann, Diese Zeitschrift. Bd. XI. p. 387. Anm. 2. In dieser Abhand- lung ist die Species so kurz erwähnt, dass man sich schwer eine Vorstellung von dem Thiere machen kann, um so mehr fühle ich mich durch die Gefälligkeit des Herrn Prof. ENGELMANN verbunden, der mir im Jahre 1862 eine ausführliche Diag- nose nebst Abbildung brieflich mitzutheilen die Güte gehabt hatte. Ich habe später Thier eh in Warschau und anderen Looalitäten aufgefunden. 278 a August Wrzeinowskh, der dieser Gattung zugezählten Formen “ehr wohl am Platze sein dürfte. | Ich glaube, man könnte die Gattung in zwei Gruppen spalten; die eine würde die Arten mit continuirlichen, die andere mit unterbrochenen x Bauchwimperreihen umfassen. Die zu dieser leizteren zuzuzählenden Formen sind die nächsten Verwandten der Stylonychien, von denen sie sich eigentlich nur durch ihren metabolischen Körper unterscheiden. _ Die Gruppe mit continuirlichen Bauchwimperreihen steht aber der Gattung Uroleptus, Stein sehr nahe und in der That unterscheidet ‚sie sich von derselben nur durch die Anwesenheit von Afterwimpern ; weil aber diese Wimpern eigentlich nur verdickte Randwimpern dar- siellen, besonders wenn sie in diese Reihen übergehen, wie z. B. bei Oxytricha micans, so ist der Unterschied nicht sehr wesentlich. Derselbe wird dadurch noch geringer, dass bei dem von En@ELmann !) beschriebenen Uroleptus agilis die am hinteren Körperrande sitzen- den Randwimpern beträchtlich verdickt sind und für Afterwimpern an- gesehen werden könnten. Für die Arten mit unterbrochenen Bauch- wimperreihen könnte der bisher übliche Gattungsname Oxytricha vorbehalten werden, während die durch continuirliche Bauchwimper- reihen ausgezeichnete Species etwa mit- dem neuen Namen Holo- sticha zu belegen wäre. Dieser letzteren Gattung wären nun folgende Arten zuzuzählen: Ox. gibba, Stein, Ox. mystacina, Stein, Ox. erassa, Cl.u.L., Ox. micans, Engelm., Ox. velox, Quennerstedt, Ox. pernix, mihi, Ox. Kessleri, mihi. Selbstverständlich bin ich nicht in der Lage zu entscheiden, in wie weit Ox. crassa und Ox. velox wirklich selbsiständige Arten darstellen. Zeothamnium Cienkowskii, nov. sp. (Taf. XIX, Fig. 46, 17.) Der Stamm des Stieles ist niedrig, dichotomisch in wenige Aeste i getheilt; Verästelungen und oberer Theil des Stammes mit queren Fal- ten versehen ; der contraclile Behälter gross, in die Wimperscheibe ein- gebeitet. | | Alle von mir beobachteten Golonien wurden von wenigen Indivi- duen gebildet, so dass die grösste nur sieben derselben enthielt, am häufigsten findet man aber nur zwei bis vier zusammenhängende Thiere. . Der Stamm und die Aeste des Stieles sind verhältnissmässig dick “und kurz und der Stamm bogenförmig gekrümmt. Der Canal des Stieles ist relativ ziemlich eng; am Stamme verengt er sich plötzlich unter der ersten Gabelung und setzt sich eine Strecke weit nach unten fort in 1) Eneruuann, Diese Zeitschrift. Bd. X1. p. 386. Taf, XXI. Fig. 43. - Beiträge zur Naturgesehichte der Infusorien. 219. Gestalt einer feinen Linie, die sich schliesslich vollkommen venliert. Soweit sich dieser Canal erstreckt, ist die Oberfläche des Stieles mit Querfalten bedeckt, während der solide Theil des Stammes längsstreifig erscheint. Die Verästelungen sind im Allgemeinen regelmässig dicho- tomisch, es kommt aber häufig vor, dass der Theilungsprocess eines Thieres sich verzögert; in diesem Falle besteht der Stock aus einer unpaaren Zahl von Individuen. Der veräsielie Stielmuskel beginnt dicht unter der ersten Gabelung; er ist dünn, verläuft in der Achse des Stieles - und füllt den Canal fast vollständig aus. Der Muskel im Stamme ist so kurz, dass er eine Gontraction desselben nicht bewirken kann, wie dies besonders deutlich an einzeln sitzenden Thieren wahrzunehmen ist. Die Verästelungen des Stieles vermögen sich nur unbedeutend zusammen- zuziehen, auch bilden sie keine Spiralwindungen, wie dies aus der centralen Lage ihres Muskels schon a priori hervorgeht. Beim Zusammen- schnellen des Stieles werden die Thiere blos an den Stamm herange- zogen und blitzschnell nach der Seite abgelenkt. Die Körpergrösse ist bedeutenden Schwankungen unterworfen. Grössere Exemplare sitzen an unverästelten Stielen einzeln, oder auch an ' den, in ihrer Theilung zurückgebliebenen Aesten derselben, während kleinere den regelmässig dichotomischen Verästelungen angehören. Der Körper ist glockenförmig, am Peristom ein wenig verschmälert; der Peristomrand ist breit und dick. Die Wimperscheibe ist oben stark sewölht, mit einem kurzen Stiele versehen. Die adoralen Wimpern sind lang, das Vestibulum, der Oesophagus und Pharynx kurz. Der in der Wimperscheibe gelegene Behälter ist durch bedeutende Grösse ausge- zeichnet; bei einigen kleineren Individuen und der Mehrzahl der ' grösseren habe ich einen kugelförmigen, die Wimperscheibe nicht aus- füllenden Behälter gefunden; bei anderen aber, vornehmlich den kleineren Thieren, war er so ungemein entwickelt, dass er nicht nur - die Wimperscheibe, sondern auch den Vorderkörper bis zum Pharynx _ erfüllte. Der hufeisenförmige Nucleus liegt horizontal unter dem aufge- wulsteten Peristomrande. - Die kleineren: Individuen sind 0,0372 Mm. lang und am Peristom- ' rande 0,0276 Mm. breit; die grösseren 0,0500 Mm. lang und 0,0336 Mm. ‚am Peristomrande breit. Der Durchmesser des Stielstammes beträgt 0,0072 Mm., der der Verästelungen 0,0048 Mm. Der Muskel ist 0,0042 Mm. breit. | | N, Diese durch ihren Stiel und Behälter sehr scharf characterisirte ‚Art erlaube ich mir zu Ehren meines höchstgeschätzten und theuren ‚Lehrers, Herrn Professor Cienkowskt, zu benennen, der die Kenniniss wa De j ud ’ de niedrigsten Organismen durch seine ou und talentvolle er Forscherthätigkeit wesentlich befördert hat. Zoothamnium Cienkowskii habe ich an der Ostküste von . Rügen zwischen den durch den Wind angetriebenen Florideen gefunden. Epistylis Steinii, nov. sp. (Taf. XIX, Fig. 18, 19.) Der Stiel ist niedrig, hohl, von unten nach oben keulenförmig ver- dickt, an der Aussenfläche quergerunzeit. Der Oesophagus ist lang; der contractile Behälter liegt neben dem Vestibulum. | Der dichotomisch verästelte Stiel bildet einen niedrigen Schirm, d.h. alle Endäste endigen an derselben Ebene. Sowohl der Stamm wie alle Verästelungen des Stieles sind von der Basis nach der Spitze zu keulenförmig verdickt; in allen diesen Theilen erstreckt sich ein enger, nach oben erweiterter Canal; die Siielwände sind überall ver- hältnissmässig sehr dick, durchsichtig und unregelmässig quergerunzelt. Der Ganal ist nicht, wie bei Epistylis flavicans E., von der Kör- perbasis des Thieres durch eine Scheidewand getrennt, sondern reicht bis zur Körperspitze, wie dies bei den contractilstieligen Vorticellinen der Fall ist; er ist hier ebenso wie bei diesen letzteren von einer höchst ‚zarten Membran ausgekleidet, die aber erst dann zur Wahrnehmung ge- langt, wenn sie aus dem Canale herausgezogen wird, was in dem Falle erfolgt, wenn einzeln sitzende Thiere der Einwirkung einprocentiger Essigsäure ausgesetzt werden; das Thier reisst sich von seinem Stiele los und zieht dabei die, den Canal auskleidende Membran mit heraus, welche längere Zeit hindurch als ein, an seiner Körperspitze flottirender Anhängsel wahrgenommen wird. Selbstverständlich kann diese Hülle nicht auch aus dem veräsielten Stiele herausgezogen werden. | Der von einer querstreifigen Cuticula bedeckte Körper ist unten ein wenig verschmälert und am Peristomrande unbedeutend verengt. Der Peristomrand ist breit und aufgewulstet; die Wimperscheibe oben ‚ halbkugelig aufgetrieben und mit einem so kurzen Stiele versehen, dass sie sich niemals mit ihren Rändern über das Peristom erhebt. Der Desophagus ist eng, verhältnissmässig lang. Der Behälter liegt zur rech- ten Seite des Vestibulums. Der hufeisenförmige Nucleus hat eine mehr ‚oder weniger horizontale Lage und umfasst den Oesophagus. Körperlänge bis 0,0348 Mm., Körperbreite am Peristomrande 0,0240 Mm. | N Epistylis Steinii ee sich de ihren Stiel und ai? en Körperform sehr bestimmt von allen übrigen Epistylisarten. Durch Beiträge zur Nainrgesehichte der Infusorien. 381 ihren kolbenförmig verdickten und querrunzeligen Stiel nähert sie sich der Opercularia Liehtensteinii, Stein!), unterscheidet sich aber von derselben durch ihre Organisation. Ich habe diese kleine interessante Art an den Kiemen von Gam- marus pulex, sowohl in Warschau wie auf Rügen massenhaft aufge- funden. | Die vorliegende Art benannte ich zu Ehren des unermiüdlichen In- fusorienforschers Herrn Professor Friepkich Stein, durch dessen Arbeiten die Infusorienkunde so vielseitig und in so glänzender Weise gefördert worden ist. Epistylis favicans E. (Taf, XX, Fig, 4-4.) Im Jahre 1834 sind von Enrenserg?2) zwei grosse Epistylis-Arten, Epistylis flavicans und Epistylis grandis, beschrieben wor- den; die erstere zeichnete sich aus durch geringere Grösse (1; Körper- länge) ‚ gelblichen Körper, stark und abstehend verästelten, elle Stiel; die zweite Art dagegen durch bedeutendere Körber E); weisslichen oder grünlichen Körper, wenig verästelten, gebogenen Stiel. In dem grossen Infusorienwerke?) sind die Diagnosen dadurch vervollständigt worden, dass Epistylis flavicans ein aufsteigender, stark veräsielter, hohler Stiel zugeschrieben wird, während bei Epi- stylis grandis der Stiel schlaff, anliegend und wenig verästelt er- scheint. Eurenpere giebt weiter an, dass in dem Stiele der ersteren keine Scheidewände vorhanden, die Aeste dagegen ein wenig an ihrer Basis erweitert seien; er hat auch nicht verabsäumt, auf die sehr eigen- ihümliche Ansammlung bräunlicher Stoffe bei Epistylis grandis aufmerksam zu machen, die de ganzen Stocke eine bräunliche Farbe geben. Nach diesen Diagnosen erscheinen beide Arten einander so ähnlich, dass sowohl CLararkoe und Lacnmann), wie auch Srei>) in Zweitel waren, ob dieselben selbstständige Arten bilden, ohne jedoch den Gegen- ' stand näher zu erörtern. Es wird somit eine nähere Prüfung dieses Objeetes nicht überflüssig sein. A) Stein, Die Infusionsthiere u. s. w. p. 225— 927. Taf. VW. Fig. 3. 2) Eurenpeng,sÄAbhandluugen der königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. 1834. p. 97, | | 3) Enrennung , Die Infusionsthierchen als vollkommene Organismen. 1838. N p- 282. Taf. XXVI, Fig. 3, Taf, XXL. Fig. 2. Ei A) Cnaparkpe et Lacawann, Euudes ete. Vol. I. p. 1m. 5) STE, Organismus der Infusionsihiere. Abth. II. p. 66. l GE R } -L 282 we er. Aumıt Wigeiniowali, ne, Bei Vergleichung beider Formen, die massenhaft in Warschau (in dem Parke von Lazienki), Krölikarnia und Willanow vorkommen, ge- langt ınan bald zu der Ueberzeugung, dass dieselben einer und der- selben Art angehören und unter entsprechenden Bedingungen in einan- der übergehen. Der Körperfarbe kann, wie jetzt allgemein. zugestanden wird, irgend eine Bedeutung bei der Glassifhication nicht zuvindicirt werden. In der That habe ich vielfach Siöcke von Epistylis flavicans beo- hachtet, die aus heller oder dunkler gefärbten Individuen zusammenge- _ i setzt waren, während gewöhnlich alle an einem Stocke sitzenden -Thiere in gleichem Grade gefärbt zu sein pflegen. Die Körpergrösse ist gleichfalls ohne Bedeutung, da derselbe Stock von verschieden grossen Thieren gebildet wird. Die Körpergrösse ist auch nicht selten eine bedeutendere bei solchen Thieren, welche einen sieifen, aufsteigenden Stiel besitzen, als bei denen mit weichem Stiele. So erreicht z. B. die Körperlänge der steifstieligen Thiere 0,240 bis 0,250 Mm., während sie bei den schlafistieligen (Ep. grandis) von 0,196 bis 0,380 Mm. schwankt. Die Kerpörfon: m ist in diesem Falle von keiner wesentlichen Be- deutung, weil man an demselben Stiele theils längere und schmälere, theils kürzere und breitere Individuen antrifft. Das Parenchym ist aus- serdem durch grosse Extensilität ausgezeichnet, die das Thier befähigt seine Körperform bedeutend zu verändern. Der Stiel hat dem Änscheine nach bei der Unterscheidung beider Arten eine wesentliche Bedeutung; bei Epistylis flavieans ist der Stiel hohl, steif, aufsteigend und reich verästelt, während Epistylis grandis einen schlaffen, liegenden, wenig verästelten und nach 7% Ennenpere’s Zeichnungen einen soliden Stiel besitzen soll. Dieser = - Unterschied ist aber in der That von keinem Gewicht. An den kleinsten .. Golenien des sogenannten Epistylis grandis überzeugt man sich auf das bestimmteste, dass der Stiel in seinen unteren Theilen alle _ Charactere eines Stieles von Epistylis flavicans besitzt; er ist steif, aufgerichtet, reichlich verästelt und mit glänzenden, gelblichen, relativ dicken (0,005 Mm.) Wänden versehen. Die Farbe und der Glanz dieser letzteren lassen auch den Canal deutlich hervorireten. Nach oben zu, in den jüngeren Theilen des Stockes, werden die Ver- "ästelungen immer seltener, die Aesie wachsen zu einer bedeutenden Länge heran, werden dünnwandig, schlaff und nehmen eine horizontale Lage an. Der Canal des Stieles manifestirt sich auch weniger deutlich, weil seine Wandungen ihre Färbung und ihren Glanz einbüssen. ae Ri BERG hat sich ohne Zweifel durch diese verschiedene Beschaffenheit des Beiträge zur Naturgesehiehte der. Infusorien, 283 'Stieles in seinen älteren und jüngeren Theilen irreleiten lassen und ‚scheint den Canal in diesen letzteren nicht bemerkt zu haben, der von ‚ihm weder erwähnt, noch abgebildet wird. Der schlaffe Stiel wird von den bekannten braunen Stoffen überzogen, auch siedeln sich an dem- ‚selben verschiedene Thiere, wie Infusorien, Rotatorien, Naidinen und "Anguilluliden an. Diese Stoffe nehmen allmälig immer mehr überhand und verhüllen zunächst den steifen, älteren Theil des Stieles, schliess- ‚lich aber auch alle Verästelungen, ausgenommen die Endspitzen der Aeste, so dass das gegenseitige Verhältniss verschiedener Stieltheile vollständig unkenntlich wird. | Die vorgeführten Thatsachen lassen keinen Zweifel übrig, dass sich ‚die Thiere nach Gründung einer Colonie zuerst häufig theilen a einen dickwandigen, steifen Stiel abscheiden, später aber dem Theilungs- processe immer seltener unterliegen und daneben dünnwandige, schlaffe Aeste bilden; mit anderen Worten, dass jüngere Generationen eines Stockes die Form von Epistylis flavicans, die älteren aber die von Epistylis grandis darstellen. Es ist weiter bemerkenswerth, dass die Lage des Substrates nicht ohne Einfluss auf die Bescheiiehbei des Stieles zu sein scheint; die den perpendiculären Aquariumwänden | aufsitzenden Stöcke habe ich immer steifstielig gefunden, während die Aeste sehr bald schlaff werden, falls sich der Stock auf einem mehr oder weniger horizontal liegenden Substrate entwickelt. Die exclusiv steilstieligen Golonien erreichen niemals eine so bedeuiende Grösse wie . die schlafistieligen. . Die Endspitzen des hohlen Stieles von Epistylis flavicans sind immer solid, se dass der Stielcanal durch eine Scheidewand vom Thierkörper abgeschlossen wird. Diese Scheidewände existiren auch am Stiele noch einzeln sitzender Thiere, finden sich aber in keinem an- deren Theile eines ästigen Stieles.. Wir können demnach nicht anneh- men, dass das Thier von vornherein einen hohlen, in gewissen Abslän- den soliden Stiel abscheidet, und werden vielmehr zu der Annahme _ sedrungen, dass das Thier einen soliden Stiel bildet, der in seiner Achse hohl wird, ausgenommen die Endspitzen. 0... ‚Die ksatiein der vorliegenden Art isi von Grerrr !) ausführlich behandelt worden, meine eigenen Beobachtungen haben mich jedoch nicht immer zu a gleichen Resultaten geführt, so dass ich mich ver- anlasst finde die Differenzen hier näher zu erörtern. Die von Greerr zu Gunsten einer Verdauungshöhle der Vorticel- \ linen aufgeführten ‚Gründe sind nicht hinreichend überzeugend. 5 A) GREERF, Untersuchungen über den Bau und die Naturgeschichte der Vorti- elnen. Archiv für Naturgeschichte. 4870. p. 353—384. 1874. p. 485— 222. Zeitschrift £, wissensch. u XXIX. Bd. 21 a I Gebilde, wie contractiler Behälter und Nucleus, an der Rotation keinen - August en a Ghkker 1) hebt zuerst hervor, dass das Ridähk ; gegen das ER | en bäreichym sich scharf abgtenze; ‚area Abgrenzung wird nach des Ver— fässers eigenen Worten dadurch noch mehr veranschaulicht, dass » wel \ Rotation je weiter nach aussen desto lebhafter und regelmässiger wird und überall in scharfer Grenze an den Innenwandungen des Körperum- ; fängs vorbei zieht«. Ferner, dass die im Rindenparenchym liegenden Antbeil nehmen. Es ist nicht zu leugnen, das das Rindenparenchym nach innen häufig scharf begrenzt er gchbine: in anderen Fällen kann man dagegen einen allmäligen Uebergang desselben in das Innen- parenchym annehmen, weil keine scharfe Grenze zu entdecken ist und besonders wenn die, im Rindenparenchym gelagerten Gebilde von dern ’Rotationsstrome milgerissen werden; es geschicht nämlich bisweilen, dass einige Chloropliylikörner des Rindenparenchyins mit rotiren, und Bürscuri?) berichtet, dass bei einer gewissen grossen Nassula die Nücler 4 von dem raschen Strome milgerissen und getrieben werden, während die Trichocvsten sich nach der Richtung des Stromes neigen und einige ” auch an der Rotation Antheil nehmen. ” ' GnERFR3) giebt weiter an: »die Rotationsbewegung äussert sich nicht nach der Art der sonstigen bekannten amöboiden,, langsam krie- 7 chenden Protoplasmäströme, sondern sie schreitet überall leicht und lebhaft beweglich, zuweilen sogar in leicht zitternder Strömung durch : den Innenrauim.« Diese vibrirende Bewegung soll nun einen deutlichen Beleg dafür liefern, »dass die Strömung durch eine leichtflüssige, nicht = contractile Substanz, d. h. gerade nicht durch Protoplasma getragen seic. Es ist nicht wohl begreiflich wie die Schnelligkeit des Parenchym- stromes als ein Merkmal für, oder wider die protopläsmatische Be- schaffenheit desselben angeführt werden kann. Die Beobachtungen verschiedeter Forscher, unter anderen die ausgezeichneten Beobach- tungen von Professor Cirwkowskıt) an Myxomyceten, haben den Be- ' weis geliefert, dass das Protoplasma in demselben Gebilde in bald ‚schnellerer, bald langsamerer Fortbewegung begriffen sein kann. Die von Grexrr angeführten Unterschiede basiren ferner auf rein subjectiver Auffassung der Ver hältnisse und werden von Everrts®) entschieden be- 4) Gnnurr, 1. c. 1871. p. 190, 194, 206. og 2) Bürschur, Einiges über Infusorien. Archiv für mikroskopische Anatomie. Bd. IX. p. 660. 3) GREERF, |, ©. 4874. p.. 192. | 4) CIENKOWSKI, Zur Entwickelungsgesch. der Myxomyceten. Pringsheim’s Jahr- bücher für wissensch. Botanik. Bd. il. p. 338. Das Plasmodium. Ibid. p. 403. 5) Events, Uutersachungen an Vorticella nekbuliferz, a Zeitschr. Bd. . PD: 616. | Beiträge zur Nalurgeschichte der Infusorien, 28: kämpft; letzterer theilt seinerseits mit, dass bei Vorticella nebu- lifera keine zitternde, sondern ausschliesslich kriechende Bewegungen des Körperparenchyms wahrzunehmen seien. GRERFF !) behauptet endlich, er habe die Verdauungshöhle unmittel- bar demonstrirt und theilt die bezüglichen Beobachtungen in folgenden Worten mit: »Isolirt man z. B. eine eben aufgefischte Vorticelle mit durch Nahrungsstoff prall ausgefüllter Glocke eine Zeit lang in klarem Wasser auf einem Objectträger: oder in.einem Uhrgläschen, so sieht man, wie die Nahrungsballen, einer nach dem andern, ausgeworfen len Der Körper wird allmälig heller und gesireckter, die Wan- dungen bekommen Falten und nach Verlauf einiger Zeit ist aus der wohlgenährten bauchigen Vorticelle ein schmächtiges collabirtes Thier- chen geworden, dessen Körperdecken hier und dort in tiefen Falten und Binhlichtmgen in die entleerie Magenhöhle eingesenkt sind. Statt der Nahrung wird nun aber Wasser durch den Nahrungs- sehlauch aufgenommen und je nachdem diese Zufuhr entweder reich- lich oder spärlicher ausfällt, füllt sich die Leibeshöhle oder collabirt nicht so vollständig wie oben angedeutet. Zu gleicher Zeit aber tritt nun die auffallende und für die vorliegende Frage sehr characteristische Erscheinung zu Tage, dass nun die Bewegung des Inhalts eine viel leb- haftere ist als vorher und meist eine deutlich vibrirende Strömung der noch mit dem Wasser vermischten Formbestandtheile erkennen lässi. Die Formbestandtheile, die nach Entfernung der grösseren Nahrungs- ballen zurückbleiben, sind bei einigen Arien ausserdem von ganz con- stanier Gestalt und Grösse, wie 2. B. bei Epistylis flavicans in "glänzenden, leicht gelb gefärbten, oft zu mehreren, meist zu drei oder vier zusammengeballten verhälinissmässig grossen Kügelchen bestehen, so dass man versucht ist, das ganze nun von den grüberen noch unge- | lösten oder unlöslichen Nahrungsstoffen befreite Fluidum als mit Wasser . vermischte Blutflüssigkeit oder Chylus anzusehen.« | Auf Grund eigener Beobachtungen kann ich mich nicht mil GREBFF in Bezug auf die Beweiskraft der angeführten Thatsachen einverstanden erklären, muss dagegen Events 2) in folgenden Puncien beistimmen: die Faltung des Vorticellinenkörpers ist ein unfehlbares Zeichen des | _ Absterbens des Thieres und die Falten bilden sich ebenso an Thieren, die die Nahrungsballen herausgestossen haben, wie auch an solchen, i die sich derselben noch nicht entiedigt kalenn Alle Nahrungsballen können auch entleert werden, ohne dass dadurch das Zusammenfalien und die Faltung des Körpers Heredrgenefan werden. Auf Grund eigener = 4) GREERF, 1. ec. 4874. p. 4198. | | we \ 2) an Diese Zeitschrift. Bd. XXIM. p. 616. 21* 280 ver ene Aupust Wmesmiewsli, "3014 ee, FE | Beobachtungen und Experimente habe ich mich weiter überzeugt, dass die Vorticellinen und Infusorien im Allgemeinen, die in einem Wasser- . tropfen collabiren und faltig werden, ihre ursprüngliche Form erst dann wieder annehmen, wenn man wieder frisches, lufthaltiges Wasser zu- setzt. Auf Grund dieser Thatsache halte ich den Schluss für gerecht- fertigt, dass das Collabiren des Körpers durch Beeinträchtigung des Athmungsprocesses und die nach Zusatz von lufihaltigem Wasser ein- | | tretende Ausgleichung der Falten durch Wieder BEIN. dieses Pro- 38 ‚cesses bedingt wird. | Mit einem Worte, die von GREEFF angeführten Belege für die Exi- stenz einer Yerkunmeshöhle bei den Vorticellen scheinen mir sehr wenig überzeugend zu sein. Die Deutung der inneren Strata des Infu- sorienkörpers als Innenparenchym besitzt für mich immer grössere Wahrscheinlichkeit, obwohl die von Barsıanı!) über den Darmtractus von Didinium nasutum mitgetheilten Beobachtungen die bisherigen ‚Anschauungen über den Verdauungsapparat der Infusorien wesentlich moedificiren können, sobald sie endgültig bestätigt sein werden. Im Körper aller von mir untersuchten Exemplare von Epistylis flavicans habe ich rundliche, glänzende Körner beobachtet, die un- ‘zweifelhaft mit den von Grsrrr erwähnten Formbestandtheilen identisch sind, die nach Entleerung der grösseren Nahrungsballen zurückbleiben und bei Epistylis flavicans in glänzenden leicht gelb gefärbten, oft zu mehreren zusammengeballten , verhältnissmässig grossen Kügel- chen bestehen. Diese glänzenden Körner habe ich im ganzen Körper ‚von E. flavicans wahrgenommen, sogar in dem verschmälerten Hin- terkörper, der ausschliesslich aus Rindenparenchym besteht und wie bekanni, keine fremden Einschlüsse enthält (Taf. XIX, Fig. 3). Diese Thatsache liefert den Beweis, dass die Körner im Rindenparenchym, unmöglich aber nach innen von demselben, wie von GrEErF angegeben wird, gelagert sind. Wenn ich nun richtig die von GrErrF und mir 'wahrgenommenen Körner für identisch erkläre, dann würde das, von GrERFF beschriebene, von mir aber nicht gesehene Mitrotiren derselben den Beleg liefern, dass auch die, dem Rindenparenchym angehörigen Ge- bilde vom Rotationsstrome fortgerissen werden können, was eben von diesem Forscher verneint wird. Aus dem oben angeführten Satze von GREEFF geht auch hervor, dass derselbe die in Rede stehenden Körner mit den Blut- oder Lymphkörperchen zu analogisiren versucht ist, ich | ‚gestehe aber, dass ich keinen ausreichenden Grund für eine solche Yo gleichung auffinden kann und dieselbe für gewagt halten muss. A) N Sur le Didinium nasutum. Bi de Zoologie experimentale et Snumeae zur Naturgesehichte der Infusorien. 287 ‘Im Rürper von Episty lis fla vicans habe ich auch selır häufig, doch nicht i immer, unregelmässig ovale Gebilde wahrgenommen, die im durchgehenden Lichte gelblich, im auifallenden aber weiss erscheinen ; sie wurden aus Körnchen zusammengesetzt und im Centrum enthielten sie häufig ein gröberes, glänzendes Korn. Die Bedeutung derselben ist mir ganz dunkel geblieben und ich kann nur so viel mittheilen , dass sie ohne Zweifel dem Innenparenchym zugehören, weil sie niemals in den, ausschliesslich aus Rindenparenchym bestehenden Hinterkörper eindringen. Die bei unserer Art von Crararkve und Lacamann !) beschriebenen nierenförmigen Gebilde, sowie die bei derselben von Gaserr?) wahrge- nommenen eokirmizen Körper, sind von mir nicht aufgefunden worden. Die faserigen Elemente des Vorticellinen-Körpers sind zuerst von EHRENBERG >) in der Körperspitze von Vorticella convallaria und Epistylis gallea wahrgenommen und als Bündel kurzer Fasern ab- gebildet worden. Diese Fasern hat dann Ecksarn?) bei Vorticella nebulifera untersucht und als zwei kurze und dünne Fäden gedeutet, die unmittelbar in den sogenannien Stielmuskel übergehen. Czenma ’) und Stein ®) sind auch derselben Meinung, dass sich der Stielmuskel in Form zweier Fäden in das Körperparenchym des Thieres fortsetzt. Lacnmann’)hat die von Eunensen angedeulete Thatsache näher geprüft und nachgewiesen, dass der Stielmuskel in eine trichterförmige, ge- ‚wöhnlich längsstreiüge Schicht übergeht, die im Parenchym des Hinter- körpers liegt; eine eben solche Schicht hat er auch bei steifstieligen Formen beobachtet. Der genannte Forscher hebt auch ganz richtig her- vor, dass die Angaben von Ecksırn, Üzermak und Stein auf einem Irrthum beruhen, indem dieselben durch den optischen Längsschnitt der trichterförmigen Schicht sich irreleiten liessen. Die Beobachtung 4) CLAPAREDE et LACHmANn, Etudes etc. Vol. 1. p. #12. 2) GREEFF, |. c. 1870. p. 383. Taf, VII. Fig. 5, 7, 8. | 3) EHRENBERG, Die Infusionsthierchen. pn. 290. Taf. XXVI. Fig, 3. Tat. XXVI, Fig. 1. | 4) EcknAnn, Die Organisalionsverhältnisse der polygastrichen Infusorien. a - f. Naturgeschichte. 4846. p. 2147. Taf. VI. Fig. 3. 5) GzErMAR, Ueber den Stiel der Vorticellinen. Diese Zeitschr. Bd. IV. p. 441. 6) Stein, Die‘ Infusionsthiere. p. 378. Taf. VI. Fig. 4. — Organismus der In- fusionsthiere. Abth. II. p. 12. 7) Lacumans, Müller's Archiv. 1856. pP. 381. CLAPAREDE eb LACHNAnn, Einidesete, a PB 21, 89, 90. a De 2 /Angust Wrzesuiowski, . von Lacamann ist später von KöLztzer !), GREEFF ?), Everts®) und EnerL- Mann?) bestätigt und von den drei bot Forschern auch ver- . vollständigt worden. GREEFF, der in dieser Einsicht hauptsächlich E pi - stylis flavicans und Garchesium polypinum untersucht hat, berichtet, dass die Längsfasern unterhalb der Cuticula von der coni- ‚sehen Basis nach vorn ausstrahlen und dass bei den contraculstieligen Bormen daneben noch eine zweite, tiefere Lage von Fasern vorhanden ist, die als die in den Körper ausstrahlenden Fasern des Stielmuskels angesehen werden können. GreErF giebt ausserdem cireuläre Fasern in der Wimperscheibe und dem Peristom an. Alle oben angeführten For- scher haben die Längsfasern ausschliesslich im Hinterkörper wahrge- nommen und Evears gebührt der Verdienst dieselben bei Vorticella nebulifera in ihrem ganzen Verlaufe, von der Körperspitze bis zu dem Peristom, verfolgt zu haben, was auch von Enerımann, nach den Beobachtungen an Epistylis gallea, bestätigt worden ist. Dieser letztere Forscher berichtet nämlich, dass an Exemplaren dieser seltenen Art, die ihre Nahrungsballen ausgestossen haben und dadurch durch- sichtiger geworden sind, die Fasern von dem Anheftungspuncte des Körpers bis zum Peristomrande verfolgt werden können. Die Fasern entspringen dicht neben einander am Hinterende des Thieres »und ver- laufen etwas divergirend, hier und da unter spitzen Winkeln mit ein- ander anastomosirend, ziemlich gerade nach vorn, wobei sie alimälıg _ dünner werden«. Am Peristomrande scheinen sich die Fasern durch feine Zweige arcadenartig zu verbinden. »Man erkennt dann auch ein Bündel äusserst feiner circulär verlaufender Fibrillen im Peristomwulst: einen wahren Sphincter, ausserdem auf dem Peristorafeld bogenförmig verlaufende, wie es scheint ähnlich wie bei Stentor nach dem Vestibu- Jum zu convergirende Fibrillen, durch dessen Zusammenziehung der Peristomdecke! kleiner von Umfang und platter und theilweise einge- zogen werden muss.« Bei anderen grossen Epistylisarten, Epistylis plicatilis ausgenommen, z. B. bei Epistylisgrandis und Epi- ‚stylis flavicollis>) ist es EnseLmann gelungen Spuren von Frbrillen zu entdecken. Mittelst eigener Bachaehluns habe ich mich überzeugt, dass bei den A). ‚KöLLıxer, lcones histiologicae. Der feinere Bau der Protozven. pP. #4. 2) GREEFF, Archiv für Naturgeschichte. 1870. Bd. I. p. 381, 382. 3) Everıs, Diese Zeitschrift. Bd. XXIH. p. 596, 599. 4) ENGELMAnN, Contrachilität und Doppelbrechung. Pflüger's Archiv für die ge- sarmmte Physiologie. Bd. Xl, p. 449—451. At 5) Währscheinlich ein ‘Druckfehler und es sollte heissen Epistylis fla- vicans. Beiträge zur Natugeschichfe der Infusorien. 2809 | Yortieellinen ve Ophrydinen (Vorticella, € archesium, 2009- 'thamnium, Epis tylis, Ophrydium) die im Einterkörper wahr- nehmbaren Längsstreifen thatsächlich unter der Guticula eine trichter- - förmige Lage bilden, die bei contractilstieligen Arten eine unmittelbare Fortsetzung des Stielmuskeis darstellen. Bei einigen Formen, nament- lichbeiOphrydiumversatile, Epistylis gallea und Epistylis flavicans habe ich mich auch überzeugt, dass diese Sireifen scharf begrenzte, glänzende Fasern darstellen, ganz ähnlich denen, die von LiEBERRÜHN!) bei Stentor beschrieben worden sind. Auf diese Weise _ erscheint es unzweifelhaft, dass jenen Streifen bei allen Vorticellinen dieselbe Bedeutung zukommt. Im Allgemeinen ist es mir gelungen die Fasern nur in dem conisch zugespitzten Hinterkörper wahrzunehmen, bei Epistylis flavicans dagegen habe ich dieselben , gleichwie Everrs bei Vorticellanebulifera und Ensermann bei Epistylis gallea, in ihrem ganzen Verlaufe von der Körperspitze bis zum Peristomrande deutlich verfolgt; bei Epistylis flavicans gehen nämlich diese Fasern vom Anheftungspuncte des Körpers in gerader Richtung nach oben zu, werden dabei allmälig dicker und weichen auseinander, so dass die körnigen Zwischenräume, von unten nach oben, immer breiter werden. Die bei Stentor vorhandenen Verästelungen der Fasern lassen sich ‚bier nicht wahrnehmen, wohl deshalb weil sie eben gar nichi existiren. Mit einem Worte, das les parenchyn ist bei Epistylis flavicans eben so wie hei Stentor beschaffen, mit dem einzigen ‚Unterschiede, dass bei der erstgenannten die Verästelungen der Fasern vollständig zu fehlen scheinen. Die von GreEErF und EngELmann am ‚Peristomrande beobachteien circulären Fibrillen habe ich nicht wahrzunehmen ver- mocht (Fig. 1, 2). Die Fibrillen des Parenchyms der Vorticellinen scheinen mir ein R besonders günstiges Object für die Beurtheilung der ‚physiologischen Bedeutung der glänzenden Fasern und der dazwischen liegenden körni- ' gen Streifen der Infusorien im Allgemeinen zu bieten, so dass eine _ nähere Erörterung des Gegenstandes ‚hier wohl am Platze sein dürfte. | Die differenzirten contractilen ‚Gebilde sind zuerst von Eurensere 2) beschrieben worden. Er hat nämlich auf diese Weise die oben erwähn- - ten Fasern im Hinterkörper der Vorticellinen, so wie auch die von ihm | entdeckten körnigen ‚Streifen bei den Stentoren gedeutet. Oscar - ‚SeHmpr®) nimmt auch an, dass körnige Sireifen verschiedener ‚Infu- sorien differenzirie, den Muskein lee ‚Gebilde darstellen und hat 4) LIERERKÜHN, Müller's Archiv. 1857. p..403. Anm, 2) Eununserg, Die Infusionsthierchen. S***. p. 261. 3) Scanipr, O., Vergleichende Anatomie. 1852. ; 290 \ % “ De August Werakniows ii daneben seine Meinung durch En wichtige Thatsache belegt, ‚dass sich H Infusorien immer in der Richtung dieser Streifen zusammenziehen, was darauf hinweist, dass denselben die Bedeutung contractiler Gebilde zukommt. urmaxüinn !) hat seinerseits beim Stentor -die glänzenden . sehmalen Fasern zwischen den körnigen Streifen entdeckt und dieselben als Muskeln gedeutet, weil sie im Zustande der Ruhe geschlängelt ver- laufen, in demselben Momente aber sich gerade strecken, in welchem sich das Thier beim Zusammenschnellen verkürzt. Die Existenz differenzirter contractiler Elemente bei Infuserien wurde allmälig angenemmen, wozu die Untersuchungen von W. Künme?) viel beigetragen haben, es blieb aber unentschieden ob die Gontractilität den körnigen Streifen, oder vielmehr den glänzenden Fasern zuzu- schreiben sei. Die körnigen Streifen der Stentoren sind auch in späterer Zeit von Oscar Scamipr 3) als differenzirte contractile Gebilde gedeutet wor- den, andererseits aber beschreibt dieser Forscher unter der Cuticula von Trachelius ovum eine Schicht sehr blasser Fasern, »welche : einem Hautmuskelschlauch gleicht und die allgemeinen Körpercontrac- tionen, besonders aber die Biegungen des Halsiheiles besorgt«. Es scheint somit, dass es sich hier um contractile Fasern im Sinne der Lieserkühn’sschen Fasern von Stentor handelt. KöLLiker®) nimmt auch. ' an, dass die körnigen Streifen von Stentor die coniractilen Gebilde des Parenchyms dieses Thieres darstellen und hat an denselben während ihrer Contraction deutliche Querstreifung wahrgenommen. Auf gleiche Weise werden die körnigen Bänder von Srteiv5) gedeutet, der das Vor- handensein ihrer Querstreifen bestätigt, und dieselben mit der ent- sprechenden Sireifung der Muskeln höherer Thiere zu vergleichen sucht. Die körnigen Streifen werden auch von Hascker®) als contractile Ele- mente angesehen. Auf der anderen Seite sind die von LIiEBERKÜHN ent- : A) LiEBERKÜRN, Beiträge zur Anatomie der Spongien. Müller’s Archiv. 1857. ‚ p. 403. Anm. 2) Künne, W., Myologische Untersuchungen. 1860. p. 208-223. 3) Scamipr, O., Spongien des Adriatischen Meeres. 4. Supplement. 1864. -p. 19, 20. — Eine Reclamation, die »geformte Sarcode« der Infusorien betreflend. ' Archiv für mikroskopische Anatomie. Bd. II. p. 398—3985. ‚4) KöLuiken, Icones histiologicae. Der feinere Bau der Protozoen. p. 44. Köu- LIKER glaubt, dass die Querstreifen an den von Lieserkünn entdeckten Fasern zu Stande kommen, aber die Abbildung Taf. I, Fig. 12 lässt indessen keinen Zweifel übrig, dass er in der That die breiten körnigen Streifen zwischen den Fasern vor | Augen gehabt hatte. | | 5) STEIN, Organismus der Tnfuskenahhidre. ‚Abth, II. p. 27-33. N . 6) HAEcKEL, Zur Na ee der Infusorien. Jen. Zeitschrift. 4873. Bd. VI. Heft 4. Beiträge zur Naturgeschichte der Infusorien, 291 _ deekten Fasern von Greerr!), Events?) und Ensermanw?) als differen- ‚zirte contractile Elemente anerkannt worden. Gaxrrr und EngeLmann haben sich auch bemüht ihre Meinung durch trifiige Beweise zu be- gründen. Der erstere hebt nämlich hervor, dass sich die Fasern der Sientoren durch vorsichtiges Zerdrücken des Thieres isoliren lassen und müssen demzufolge als differenzirte contractile Gebilde angesehen werden. EnerLmann theilt seinerseits mit, dass die Lirsersünn’schen Fasern isolirt werden können, wenn sich das Innenparenchym (Ende- plasma) nach Zusatz von ein- bis vierprocentiger Schwefelsäure oder Oxalsäure von der Cuticula zurückzieht. Die Fasern hafien nämlich auf der Oberfläche des geschrumpften Innenparenchyms, sind 0,001 Mm. dick und zeigen ein starkes, durchaus gleichmässiges Lichtbrechungs- vermögen. Einzelne werden auch zerrissen und ragen mit ihren freien Enden oft ziemlich weit und sieif in den zwischen Innenparenchym und Cuticula entstandenen Raum hinein. Auf optischen Querschnitten teta- nisch contrahirter und in der Längsrichtung durch das Deckglas etwas -comprimirter Exemplare ist es auch EnesLmann gelungen unmittelbar unter der Cuticula und zwar an Stellen, die den Zwischenräumen zwischen den breiten blauen Bändern entsprechen, kleine scharf be- grenzte Kreise von etwa 0,004 Mm. Durchmesser wahrzunehmen, die offenbar die Querschnitte der Fasern darstellen. Gresrr und EngeLmann bestätigen auch, was bereits von Lisgrrkünn wahrgenommen und von mir selbst mehrfach beobachiet worden ist, dass sich bei Stentor die schmalen glänzenden Fasern hei einer starken Contraction des Thieres bedeutend verkürzen, merklich dicker werden und ganz gerade strecken, _ weiterhin aber während der Wiederausdehnung, unter Verlängerung "und Verschmälerung, einen stark welligen Verlauf annehmen, schliess- ‚lich aber allmälig wieder ganz gerade werden. Die von Körımer und Stein wahrgenommene Querstreifung der Protoplasmahänder ist von diesen beiden Forschern als die Folge der _ Querfaltung der Cuticula nachgewiesen worden, die mit der Querstrei- fung der Muskeln nichts gemein habe. Obwohl nun EnGELmanN aus- ‚schliesslich. die Lirsereünn’schen Fasern als differenzirte contractile eines sich langsam zusammenziehenden Stentors sich nicht verkürzen, . 4) GRERFF, Archiv für Naturgeschichte. 4870. p. 377—380. 2) Evers, Diese Zeitschrift. Bd. XXIU. p. 596, 599. - 3) EnGELMAnn, Pflüger's Archiv. Bd. XI. p. 444—449. bei Zoothamnium alternans beschrieben und ‚abgebildet haben. 393 | a August Wraesniowski, u ER RL Si Se sondern stark wellig gebogen erscheinen, selbst wenn sich auch 4 Thier i im nahezu maximal verkürzten Zustande befindet. | Die Lösung dieser Widersprüche wird meiner Ansicht nach sehr wesentlich erleichtert, wenn man bei der Untersuchung von dem Stiel- muskel der Vorticellinen ausgeht. Die Structur des Stieimuskels, dessen Gontractilität keineswegs be- zweifelt werden kann, ist bereits von Ensenmann !) beiZoothamnium arbuscula mit grösster Sorgfalt und Vollständigkeit studirt worden und ich kann seinen Angaben vollständig beistimmen. Ich habe nämlich an diesem Muskel Folgendes wahrgenommen : » | Der Stielmuskel von Zoothamnium arbuscula ist im Haupti- stamme des Stieles ein wenig abgeplattet und erreicht eine verhältniss- mässig bedeutende Breite, indem er im oberen Theile des Stammes einen Durchmesser von 0,018 Mm. erreicht. Die glänzende Substanz eines unversehrten, ganz gesunden und lebendigen Muskels zeigt dieht nebeneinander verlaufende, höchst zarte Längsstreifen , die von Exekı- mann für Ausdruck von ziemlich differenzirten Fihrillen angesehen wer- den und ich muss dieser Meinung auf Grund folgender Beobachtung vollkommen beistimmen. Sobald der Muskel verletzt, wie z. B. mittelst einer Pincette gequetscht wird, nimmt er ‚eine deutlich fibrilläre Struetur an, indem in seiner Substanz, vom Verletzungspuncte nach oben und unten zu, scharf begrenzte , dunkle Fibrillen hervortreten, die weiter- hin bannen, wobei die Muskelsubstanz in eine 'körnige Masse umge- wandelt wird. Ar Auf diese Weise ist es nicht zu bezweifeln, dass ‚der Stielmuskel ein Bündel feiner Fibrillen darstellt, die sich am lebendigen Muskel in Form von feinen Längsstreifen wahrnehmen lassen. Diese Beirachiungs- weise wird auch dadurch bestätigt, dass sich.die Enden eines zerrisse- nen Muskels in Fibrillen spalten, was bereits Guararkpe und Lacnmann 2) Die !Längsstreilen eines :sich streckenden Muskels nehmen anfänglich einen ziekzackförmig geschlängelten Verlauf an, wohei ihre Biegungen so ivegelmässig ‚geordnet erscheinen, dass sie den Eindruck regelmässiger "Querstreifen erzeugen; ich hege keinen ‚Zweifel, ‚dass Lewis ?) eben . diese regelmässige Schlängelung der Fibrillen ‚als NN Die theilchen gedeutet;hat, die späterhin von Niemandem aufgefunden wer- den konnten und (die sicherlich ‚gar nicht existiren. Zwischen den 1) ENGELMANN, Pflüger’s Archiv. Bd. XI. p. 438, 439. Auch im Auszuge: Quar- teriy Journal of Miceroseopical Science. New Series. Vol. XVII. 4877. .p. 88.» 2) CLAPAREDE ei Lachmann, Etudes etc. Vol. 1. p. 90. Taf... Fig..&. 3) Leyvis, Lehrbuch der ‚Histologie. ‚p- 133. FREE AS er Beiträge zur Naturgeschichte der Infusorien. 293 jFibrillen des Stielmuskels von Zoothamnium arbuscula befinden . sich enge, spindelförmige Höhlungen, die gewöhnlich sehr zarte Körnchen enthalten, im Uebrigen aber erscheint die Muskelsubstanz entschieden 'körnerirei. Die mir recht wohl aus eigener Erfahrung bekannten kör- ‚nigen Längsstreifen der Stentoren und Spirostomeen zeigen nun eine ganz abweichende Beschaffenheit, indem sie keine fibrilläre Struc- tur zeigen und sich andrerseits durch ihren Reichthum an Körnchen } auszeichnen. | Der Stielmuskel ‘der Vorticellinen zeichnet sich auch durch sein | Doppelbrechungsvermögen aus, was von EnseLmann!) umständlich nachgewiesen und von mir selbst bestätigt worden ist. Nach meinen | Beobachtungen erscheint in dem, nach Kreuzung der Prismen dunkelen 'Sehfelde der enisprechend orientirte Stielmuskel von Zoothamnium ‚arbuscula als ein silberglänzendes Band; nach Einschiebung eines I'Gyps- oder Glimmerplätichens nimmt der Muskel, je nach seiner Orien- 'tirung, 'eine gesättigt 'blaue oder hoch gelbe Färbung an, während das 'Sehfeld roth erscheint. Der Muskel des Hauptstammes gabelt sich, ‚wie "bekannt, in zwei Hauptäste, von denen der eine gewöhnlich unter | einem etwa rechten Winkel abgeht; auf diese Weise zeigt dieser letztere ‚Ast auf dem rothen Sehfelde eine zu der des Stammes complementäre ‘Färbung, während der andere Ast fast dieselbe Färbung zeigt, wie das ' Sehfeld selbst (Taf. XIX, Fig. 20). Die durch Polarisation erzeugte Färbung ‚habe ich auch an allen Verästelungen des Stielmuskels und sogar an | der hinteren Körperspitze der Thiere deutlich wahrgenommen, wo eben | (Tat. XIX, Fig. 26). Dieselben Eigenschaften besitzt auch nach Eneer- ‚mann der viel dünnere Stielmuskel von Carchesium polypinum, Vorticella nebulifera und Zoothamnium Aselli (Zooth. |parasitica, Stein), was ich nach eigenen Beobachtungen für Car- | ‚chesium polypimum bestätigen kann. Bi Die Stielscheide von Zoothamnium arbuscula habe ich eben so wie EnGEımann sehr schwach anisofrop gefunden. | Die Längsbänder von Stentor zeigen nach W. Künnz 2) keine Ani- otropie und ich bin auch zu gleichen negativen Resultaten gelangt, was ‚jedoch sicherlich der üngenügenden Untersuchungsmeihode zuzuschrei- | ben ist, da nach Eneeumann 3), der den Gegenstand mit besonderer Sorg- ia 'prüfte, diese Parenchymschicht eine deutliche er zeigt. a enarinann Pflüger's Archiv. Bd. XI. p. 439 —443 2) SCHWALBE, Veber den feineren Bau der Midkelisom wirbelloser Thiere, chiv für mikroskopische Anatomie. Bd. V. p. 244. 3) EngeLmans, Pflüger's Archiv. Bd. XI. p. 444. die Ausstrahlungen des Stielmuskels am dichtesien nebeneinander liegen 794: U st Nrzeuiowakl, . Die Kraft ihrer Doppelbrechung war aber gering im Vergleich zu Ede des Stielmuskels, obwohl die anisotrope Schicht von Stentor keines- wegs von dem Stielsmuskel von Zooth. arbuscula an Dicke über- troffen wird. Obwohl nun auf diese Weise auch die Längsbänder von Stentor doppelbrechend erscheinen, unterscheiden sie sich jedoch von dem Stielmuskel der Vorticellinen durch den Grad der ÄAnisotropie, und in dieser Hinsicht stimmen sie vielmehr nach Enerımann!) mit dem in bestimmter Richtung contractilen Protoplasma der Pseudopodien von Actinospherium Eichhernii überein. Die Lieserkünw’schen Fasern ‚sind andererseits zu dünn, als dass an denselben anisotrope Eigen- schaften wahrgenommen werden könnten. Die Bedeutung der Liegenkünn’schen Fasern kann ferner auch auf ‚folgende Weise nachgewiesen werden. | Wenn der Stielmuskel ein differenzirtes contractiles Gebilde darstellt, so müssen wir auch dieselbe Bedeutung seinen unmittelbaren Fortsetzun- | gen zuschreiben, die in das Körperparenchym der Vorticellinen eindringen und als auseinanderweichende Fribrillen des Stielmuskels zu betrachten | ‘sind. Ist das aber richtig, dann müssen wir weiter als differenzirte contractile Gebilde auch die fadenförmigen Längsfasern derjenigen Vor- ticellinen auffassen, die keinen Muskel in ihrem steifen Stiele besitzen. Sobald wir nun zu diesem Resultate gelangen, so wird endlich auch 1 folgender Schluss sich uns aufdrängen: falls wir für ausgemacht an- nehmen, dass bei Epistylis flavicans die glänzenden Längsfasern, nicht aber die dazwischenliegenden körnigen Streifen, die differenzirten i contractilen Gebilde darstellen, so müssen wir die gleiche Bedeutung auch den entsprechenden Gebilden von Stentor zuschreiben, d.h. wir sind gedrungen auch bei diesem Infusorium die glänzenden, sogar isolirbaren Fasern als contractile Fibrillen zu erachten, wie es bereits von LIEBERKÜHN, GREEFF, EvErts und EnGELmAnN geschehen ist. ’ Nach vielen Controversen werden die contractilen Gebilde der Io- . fusorien gegenwärtig ziemlich allgemein mit den Muskeln analogisirt, oder gewiss richtiger nach dem Vorgange von Köruiker?) mit den Mus- ‚keifihrillen zusammengestellt. Harcxer 3) hat aber darauf aufmerksam gemacht, dass die sogenannten Muskeln der Infusorien nur als Theile einer. Zelle aufzufassen sind und aus diesem Grunde nicht als wahre Muskeln bezeichnet werden können, weil diese letzteren immer zellige "und wenigstens einzellige Gebilde darstellen. Die sogenannten Muskeln 4) ENGELMAnNN, 1.c.p, 454 ff. 2) KÖLLIEER, Icones histiologicae. Der feinere Bau der Brätözodh: p- ih, 3) HasckeL, Zur Morphologie der Infusorien. Jenaische Zeitschrift, Bd. VI. Hefts | I Beiträge zur Naturgeschichte der Infusorien. | 295 der Infusorien können auch nicht als Muskelfibrillen bezeichnet werden, | wie es KörLıker vorgeschlagen hat, weil es noch Niemandem gelungen ist, diese contractilen Stränge als einzelne Fasern zu isoliren. Auf der } anderen Seite hebt Harckeı hervor, dass wahre Muskeln nur bei Thieren | angenommen werden können, die auch unzweilelhafte Nerven besitzen. .»Wir würden also, selbst wenn die angeblichen Muskeln der Infusorien wirkliche Zellen oder Zellenaggregate wären , sie höchstens als »Neuro- muskelzellen« bezeichnen dürfen. Das ist nun aber keineswegs der Fall. I Vielmehr sind sie den Neuromuskein nur physiologisch aber nicht mor- } phologisch zu vergleichen; mithin können wir ihnen nur den Werih von differenzirten contractilen Sarcodezügen des Exoplasma zugestehen, die man, wenn man will, Scheinmuskeln oder Myophane nennen kann.« Ohne mich in e’ne Analyse der von HazckeL vorgeführten Gründe } einzulassen, will ich nur bemerken, dass nach den oben angeführten Thatsachen. die körnigen Längsstreifen der Heteroirichen gar nicht mit ! dem Stielmuskel der Vorticellinen zusammengestelli werden können, wie es von Harckeı geschehen ist; zweitens, dass die Fasern von Stentor, wie oben angegeben, von GreErFF und ENGELMANN isolirt | worden sind, wodurch die von Hascker hervorgehobene Schwierigkeit, dieselben als Muskelfibrillen zu betrachten, sicherlich widerlegt wird. Das Peristom von Epistylis flavicans ist von Gre&rr!) nicht | ganz richtig dargestellt worden. er theilt nämlich Folgendes mit: »ein sogenannter Stiel der Wimperscheibe fehlt; an die Wimperscheibe scheint sich vielmehr direct das Peristom als dünner, bei offener Glocke nach hinten umschlagener Saum anzuschliessen, ohne von der Scheibe, "wie bei.den meisten Vorticellinen, durch jene tiefe Furche getrennt zu | sein, aus welcher sich erst nach innen das »mützenförmige« Wimper- organ erhebi. Die äussere Oeffnung des Nahrungscanales liegt deshalb | auch, ‚so weit ich dies bis jetzt sehen konnte, nicht bios hinter der "Wimperscheibe, sondern auch, abweichend von den übrigen Vorticel- | len, hinter dem Peristom.« Epistylis flavicans besitzt indessen "meinen Beobachtungen nach ein eben so gebautes Peristom wie andere | Vorticellinen (Fig. 2, 3); die Mündung des Vestibulums befindet sich | zwischen dem Stiele der Wimperscheibe und dem Peristomrande, d.h. in der, diese beiden Theile irennenden Furche, die sich auch an dieser | Mündung wie bei anderen Vorticellinen bedeutend erweitert, indem der | Peristomrand sackartig aufgetrieben erscheint. Der Bau des Peristoms | von Epistylis flavicans unterscheidet sich von dem der anderen | Vorticellinen nur durch die ungewöhnliche Kürze und bedeutende Dicke ) GREERF, Archiv für Naturgeschichte. 4870, p. 364. 4874, p. 196. a nen t Wizesniowskl, des Stieles der Wimperscheibe,, den verhältnissmässig geringen Durch- iesser dieser letzteren, so wie auch durch den wenig aufgewulstete ‚ Peristomrand und die ganz seichte Peristomfurche. - Die adoralen Wimpern sind, wie bereits Lacamann?t) wahrgenoni- - men: hat, in einer Spirallinie angeordnet, die aber bedeutend länger ist als dieser Forscher angegeben hat, indem sie nicht drei, sondern vier und einhalb Touren bilden (Fig. 1). Diese Wimpern sind an emer vor- springenden, spiralig gewundenen Leiste der Wimperscheibe einge- pflanzt, so dass auf dieser letzteren, bei der Seitenansicht, vier über einanderliegende, vorspringende Leisten hervortreten (Fig. 3). Diese Anordnung wird besonders an Exemplaren recht anschaulich, die mittelst des Deckgläschens etwas zusammengedrückt werden (Fig. 4); solche Präparate sind auch dadurch lehrreieh, dass man an den Enden jeder Leiste zwei Wimpern wahrnimmt, was den Beweis liefert, dass ” auch hier die adoralen Wimpern in zwei Reihen angeordnet sind. Die Spirallinie der adoralen Wimpern setzt sich durch die Mündung des ° Vestibulums in das letztere selbst fort und reicht im Oesophagus bis zum Pharynx herab; in diesem Verlaufe beschreiben die adoralen Wim- pern noch 1!/, Windungen, die jedoch weit ausgezogen sind, während sie an der Wimperscheibe dicht neben einander verlaufen (Fig, 1, 2% Die von Garesrr?2) abgebildete doppelte Reihe von Wimpern in de Vestibulum und dem Oesophagus enispricht somit nicht der wirkliche Anordnung der adoralen Wimpern in diesen Theilen. Die Verdauungsorgane®°) der uns beschäftigenden Art sind im Al- gemeinen von GREEFF*) vortrefllich beschrieben worden. Das Vestibu- lum ist aber ein wenig nach der Mundöffnung zu trichterförmig verengt und in demselben habe ich auch nicht die von Gnerrr beschriebenen und abgebildeten zwei klappenartigen Scheidewände wahrgenommen. An dem langen Oesophagus habe ich nichts bemerkenswerthes aufge- funden und halte es für überflüssig diesen bereits von GRrEErF ganz n LAcAMmAnN, Müller’s Archiv. 1856. p. 349. CLAPARkDE el LACHMANN, Etudes etc. “ Vok.l: p. 39. \ 2) GREEFF, Archiv für Naturgeschichte. 4870. Taf, Vin, Fig. 1, 2,, on 3) Um möglichen Zweifeln vorzubeugen, halte ich es für angemessen im Voraus | zu erklären, dass ich mich der von LACHMANN (l. c. p. 347, 318) vorgeschlagenen und von Sreım (Ore. d. Infth. Abtb. I. p. 79, 84) aeceptirten Terminologie bediene. Nach der von Gakerr (l. ec. #874. p. 494—198) acceptirten Benennuugsweise wird die äussere Oeflnung des Vestibulums als Mund, das Vestibulum als Pharyn und der Pharynx als Trichter bezeichnet, während der Oesophagus seine ursprüng- liche Benennung behält. Everrs (l. c. p. 397) bezeichnet den Oesophagus als Mund- röhre, den Pharynx als Kropf. BE | a 4) GREEFF, Archiv f. Naturgeschichte. 1871. p. 200-205. Taf. VIIL Fig. 4, RT . (Fig. 1, 2, 3, ph) zeichnet sich durch seine dicken, innen on ' Wandungen aus und seine Selbstständigkeit ist um so grösser , als e "diaphragmaartige Falle abgrenzt; die von dieser Falte eingefasste Oeff- _ nung kann auch vollständig verschlossen werden, wenn sich nämlich - der Pharynx beim Verschlucken eines Nahrungsballens conirahirt. Der Pharynx erweitert sich gewöhnlich sobald die Nahrung verschluckt worden ist, es geschieht aber mitunter, dass er längere Zeit zusammen- gezogen bleibt und in solchem Falle wird auch natürlich seine Commu- nication mit dem Oesophagus für einen entsprechenden Zeitraum unter- brochen, so dass die von den adoralen Wimpern getriebenen Nahrungs- theile gar nicht in seine Höhle eindringen können. Sobald sich der Pharynx erweitert, wird auch seine Gommunication mit dem Oesophagus wieder hergestellt und die untersten Wimpern des letzteren ragen in seinen Binnenraum hinein. Der ausgedehnte Pharynx bildet einen ei- förmigen Sack, während der contrahirte die Form eines engen Conus annimmt. GrEEFF !) gebührt das Verdienst bei Epistylis flavicans die Fortsetzung des Pharynx in Form einer engen, langen Röhre entdeckt | zu haben. Seine Angaben sind ganz richtig und genau, wie ich mich durch, eigene Beobachtung überzeugt habe, und ich kann nur im leeren Zustande ganz deutlich in Form einer scharfen Linie her- i scheint, weil hier gewöhnlich der Canal unvollständig verschlossen 1 wird (Fig. 1, 2, 3). _ erste Andeutung eines Magens, seine Fortsetzung aber als Andeutung ] eines Darmes angesehen werden könne. Diese Parallele scheint mir ] aber nicht ganz angemessen, da die Nahrungsstoffe rasch alle diese - Theile passiren und erst ausserhalb derselben dem Verdauungspr ocesse ] anheimfallen. en Der contractile Behälter liegt nach rechts und ein wenig hinter der _ Mundöffnung (Fig. 2). Nach erfolgter Systole tauchen an derselber Stelle des Körperparenchyms einige Tropfen auf (Fig. 4), welche zu- | sammenfliessen und den contractilen Behälter bilden. Der Nucleus nimmt eine horizontale Lage unter dem conir actilen | A) GREERF, Archiv für Naturgeschichte. 4874. p. 200, 291 Hehtig. dargestellten Kbrbeh heil näher zu beschreihen. Der Pharynx sich vom Oesophagus durch eine ringförımige, nach innen ee \ 4 hinzufügen, dass an durchsichtigen Exemplaren diese Röhre auch vortritt, die unmittelbar unter dem Pharynx doppelt contourirt er- ' GreEerrF hat auch die Meinung ausgesprochen, dass der Pharynx als August Wrzesniowski, a Behälter an (Fig, 2). Die von Barsıanı!) und EngELmann 2) erwähnten Nucleoli habe ich nicht aufzufinden vermocht und ich bin geneigt mit ' Srem 3) anzunehmen, dass dieselben bei Epistylis flavieans nicht. vorhanden sind. ! Ophrydium versatile E. (Taf. XX, Fig. 6-14. Taf, XXI, Fig, 1—20.) Die vorliegende Art ist bereits von EnrengerG ®), Frantzaus>), STEIN ®), so wie auch von GrAParkpe und LAcHMann ’) untersucht worden, dessen- ungeachtet ist aber ihre Geschichte noch immer in vielen Puncten dunkel, so dass erneuerte Untersuchungen des Thieres nicht unerwünscht sein werden. Diese Erwägung veranlasst mich meine Beobachtungen über Ophrydium versatile zu veröffentlichen, die besonders da- durch an Vollständigkeit gewonnen haben, dass ich in Warschau eine, ganz farblose Varietät dieser Art gefunden habe, die ich Ophrydium hyalinum benennen will (Taf. XXI, Fig. 3—8). Die Abwesenheit der farbigen, die Beobachtung im höchsten Grade störenden Chlorophyll- 4 körner gestaltete ein tieferes Eingehen in die Organisation des Thieres, "als es meinen Vorgängern möglich war, die mit grossen Schwierigkeiten der Forschung zu kämpfen hatten. . Der Körper eines ausgestreckten Thieres zeigt, wie schon bekannt, einen langen, cylindrischen Hals, einen spindelförmigen Mittelkörper und einen nach hinten conisch zugespitzten Hinterkörper. | Die Oberfläche des Körpers ist von zarten, scheinbar ringförmigen Erhabenheiten bedeckt, die von Sreıw ursprünglich als Querfalten der Cutieula®), später aber, wie es scheint, als Quermuskeln 9) angesehen und mit den körnigen Längsstreifen der Heterotrichen verglichen worden sind. Die Querrippen von Ophrydium und gewiss von allen 4) Bansianı, Recherches sur les phenomenes sexuels des Infusoires, Journal de physiologie de !’homme et des animaux. Tome IV. p. 205. %) EnGELMAnN, Diese Zeitschrift. Bd. XI. p. 367, 374. Jr 3) Stein, Organismus der Infusionsthiere. Abth. II. p: 65, 66, 123. 4) EHRENBERG, Abhandlungen der königlichen Academie der Wissenschaften zu ' Berlin, 4831, p. 91. 4835, p. 164, 164. 4862, p. 47—49. Taf, I, Fig. 1—35. Die Infusionsthierchen. p. 292, 293. Tat XXX, Fig. A. 5) FRANTZIUS, Analecta ad Ophrydii versalilis historiam naturalem. 1848. 6) Sreis, Die Infusionsthiere. p. 245 —247. Bi IV, Fig. 2, 3. Organismus der ‚Infusionsthiere. Abth. I, p. 93, 94. Abth. II, p. 7) CLArartoE et LacHwann, Etudes sur les a et les ehircnsdhe. Vol. iR p. ang—A24, 8) Sei, Die Tafusionsikiere, pP. 247. 9) STEIN, nn der Infusionsthiere. Abth. I. P- 31. Beiträge zur Naturgeschichte der lafusorien, 2.299: “ Fienliien und Ophrydinen können aber: auf Grund folgender 'Thatsachen unmöglich als contraetile Rlemente gedeutet werden. Der ‚Körper von Ophrydium wird beim Ausstrecken immer schmäler und jumgekehrt beim Zusammenziehen immer breiter, so dass sich in ‚ersterem Falle die Querrippen verkürzen, in letzterem aber ausdehnen; wenn sie nun die contractilen Elemente repräsentiren würden, so | müssten sie bei Zusammenziehen des Körpers an Deutlichkeit verlieren ‚und umgekehrt, beim Ausstrecken dagegen schärfer hervortreien. Dies ist aber bei unseren Querrippen nicht der Fall, vielmehr bieten dieselben loanz entgegengesetzte Erscheinungen dar: sie treten nämlich beim Zu- }sammenziehen des Körpers immer deutlicher hervor und werden da- 1 gegen desto weniger bemerkbar, je mehr sich derseibe ausstreckt, so i dass sie an ganz ausgestreckten Ahieren nur in Form ganz feiner Quer- i linien wahrzunehmen sind. Auf Grund dieser Thatsachen halte ich mich für berechtigt die Querrippen von Ophrydium und anderer Vor- Iticellinen und Ophrydinen als blosse Erhöhungen des Aussen- | parenchyms aufzufassen. Dadurch sollen aber nicht die von Grerrr') bei Epistylisflavicans und von EngELmann?) bei Epistylis gallea beschriebenen kreisförmigen Muskelfibrillen in Abrede gestellt werden. Bei den stark ausgestreckten Exemplaren von Ophrydium kommen auch häufig am Hinterkörper einige Längswülste zum Vorschein , die |Bereits von Franrzuus®) und Srein‘) wahrgenommen worden sind. Auf ‚den ersten Blick, besonders bei schwächerer Vergrösserung, machen | dieselben den Eindruck quergestreifter Muskelfasern , in der Wirklich- keit aber stellen sie blosse Verdickungen des Knslehnnenchyms dar, ‚die von. der quergestreiften Cuticula überzogen werden und verschwin- ‚den ‚sobald das Thier seinen Körper zusammenzieht, was auch bereits ‚von Stein beobachiet worden ist. | Das durchsichtige Aussenparenchym enthält bei Ophrydium | hyalinum weder grüne Chlorophyll- noch die, dieselben vertretenden ungefärbten Körner, welche von CLararkpr nn Lachmann?) bei unge- irbten Exemplaren von Para mecium bursaria wahrgenommen ‚wo. den sind. Es ist bemerkenswerth , dass Ophrydiumhyalinum ‚immer an gesonderten Stöcken angetrolfen wird, so wie auch niemals zusammen mit der grünen Varietät an derselben Gallertkugel vorkommt. Diese letztere m zeichnet sich beständig durch ihre grüne Färbung ) Garner, Archiv für Naturgeschichte. 1870. p. 371, 380. 2) EnGELMann, Pflüger’s Archiv. Bd. XI. p. 449454. 583) Franzzws, 1. c. p. d. Fig. 2, 8, 9, 40. ) Stem, Die Infusionsihiere. p. 247. 5) Crarankoe et Lacamann, Etudes eto, Vol.1. p. 226. eit chrift f wissensch. Zoologie. XXX. Bd. 22 \ 300 : _ u - ; A = Anonst Wrzesuiowski, aus, die jedech eine gewisse Verschiedenheit der Nuancen zeigen kanı Ä so namentlich die aus dem sogenannten Parke von Lazienki bei War- schau stanımenden Colonien zeichneten sich durch ihre gesättigte bläu- ‚ lich-grüne Färbung aus, während die an der sogenannten sächsische Kempa gesammelten Exemplare eine deutlich geibliche Färbung zeigten Unter der Guticula des Hinterkörpers sind glänzende, fadenförmige, "scharf contourirte Fasern gelagert, die von dem Stielende des Thieres nach vorn ausstrahlen (Taf. xt, Fig. 1—4). Oben habe ich bereit Gründe angeführt, weshalb ich dieselben als Muskelfibrillen betracht und kann hier nur hinzufügen, dass es mir nicht gelingen wollte die 7 Fasern über den Mittelkörper hinaus nach vorn zu zu verfolgen. \ Die adoralen Wimpern sind fein, ziemlich lang und in zwei Reihe angeordnet, die annähernd 4!/, Spiraltouren bilden. Wie bei anderen Vorticellinen und Spirochoninen geht die Spirale von der linken nach der rechten Seite und ihre inneren Wimpern sind mehr oder weniger senk recht emporgehoben, während die äusseren sich mehr horizontal aus breiten (Taf. XXI, Fig. 3). Die spiralige Anordnung der adoralen Wim ‚pern bei Ophrydium versatile ist von Frantzıus?) gar nicht be- merkt und von Eurensere?) unrichtig dargestellt worden, indem de Letztere hei diesem Thiere der Wimperspirale eine Richtung zuge. schrieben hat, die eigentlich nur den Hypotrichen und Heterotriche eigenthümlich ist. | | & Der Verdauungsapparat von Ophrydium versatile ist vo EnrenkerG als ein polygastrischer Darmcanal beschrieben worden. Ur sprünglich berichtet dieser Forscher?), dass er den Darmeanal be Ophrydium versatile unmittelbar beobachtet habe, später hat er aber nach seinen auf dem Objectglase ausgetrockneten Exemplaren be- stehenden Präparaten eine genauere Beschreibung dieses polygastrischei Verdauungsapparates geliefert#). Die Nichtexistenz eines polygastrische "Darmcanales der Infusorien ist bereits endgültig nachgewiesen wordeı und es mag hier nur bemerkt werden, dass Enrensere ganz irrthünm ' lich den strangförmigen Nucleus als den Oesophagus aufgefasst hatte ' „was bereits von Srem) hervorgehohen worden ist. Fauantzıus®) be 4) Frantzıus, 1. c. p. 13. Fig. 2,9, 10. 2) Eurengerg, Abhandlungen der königlichen Akademie der Wissenschaften : z1 Berlin. 1862. Taf. II, Fig. 23, 24. 3) Eurengerg, Die Infusionsithierchen. p. 292. 4) EureEnpeng, Abhandlungen der königlichen Akademie der Wissenschaften : Berlin. 4862. p. 47-—69. Taf. II, Fig. 3—25. 5) STEIN, Organismus der Infusionsihiere. Abth. I. p. 37— 89. 6) Frantzuus, 1. c. p. 12—17. Fig. 9, 10. = ‘ ; N BR Gas 2 Beiträge zur Naturgeschiehte der Infusorien. ea | richtet, dass bei Ophrydium versatile eine trichterförmige Oefi- nung in einen ziemlich langen, cylindrischen Oesophagus führt, der innen von feinsten, beständig schwingenden Wimpern ausgekleidet ist. Bei den mit Farbstoflen gefütterten Exemplaren sammeln sich die Farbe- partikeln allmälig an dem Unterende des Oesophagus an; dieselben werden von Zeit zu Zeit gleichsam verschluckt (quasi deglutiuntur) und bilden einen kugeligen Ballen sobald sie nach hinten herabgestiegen sind. Die Nahrungsballen steigen zur hinteren Körperspitze herab, biegen in einer Bogenlinie nach vorn um, gehen neben dem Obsophi.us vorbei ünd werden schliesslich ausgestossen. Nach Stein) bildet die Speiseröhre einen langen, engen Canal, der fast bis zur Mitte der Kör- perlänge hinabreicht und in geringer Entfernung vom Munde mit den gewöhnlichen drei oder vier Wimpern besetzt ist. Die Beobachtungen von Frantzıus und Stein beziehen sich auf NL grüne Varietät, an der die feinen Structurverhältnisse nur schwer zu untersuchen sind, so dass etwaige Ungenauigkeiten ihrer Angaben sehr wohl zu entschuldigen sind. Die Durchsichtigkeit des Ophrydium hyalinum gestattete mir die Verdauungsorgane genauer zu unter- suchen und den Nahrungsballen vom Munde bis zum After zu verfolgen. Der Stiel der Wimperscheibe ist an der Bauchseite des Thieres sehr hoch, und hier befindet sich in demselben eine verhältnissmässig sehr | weite Vestibulum-Mündung,, die ungefähr die ganze Höhe des Stieles ; einnimmt (Taf. XXI, Fig. 2—6). Das Vestibulum (Taf. XXI, Fig. 1—6) | ist auch sehr weit und biegt bogenförmig nach unten um. Die dicke ı unbewegliche Borste, die allen Ophrydinen und Vorticellinen eigen- ' thümlich ist, ist der oberen Wand des Vestibulums in der Höhe des ziemlich verdickten Peristomrandes eingepflanzt und ragt mit ihrer | Spitze ziemlich weit nach aussen hervor. Unter dem Peristomrande | zeigt das Vestibulum eine Einschnürung und geht in einen kurzen, | spindelförmigen Oesophagus über, der sich nach unten in den eiförmigen |" Pharynx fortsetzt, von dem er auch durch eine Einschnürung getrennt wird (Taf. XXI, Fig. 1—6). Die Spirallinie der adoralen Wimpern | dringt durch die äussere Oefinung in das Vestibulum hinein, setzt sich | in die Schlundröhre fort und steigt in derselben bis zu dem Pharynx | herab, der auch bei Ophrydium keinen Wimperüberzug besitzt. Die Wandungen des Vestibulums und des Oesophagus sind so dünn, dass | sie im optischen Durchschnitte als eine einfache Linie erscheinen, wäh- | rend sich die des Pharynx durch ihre verhältnissmässig bedeutende | 5 Dicke und doppelie Contouren auszeichnen. Im Ruhezustande erscheint A) Seen, Die Infusionsihiere. p. 247. Taf. IV, Fig. 2, 3. Organismus der In- fusionsthiere. Abth. II. p. 38, | | | gar 302. eo EN den Pharynz nach unten zudcspilzt und seine Höble Kit dureh seine. zusammenstossenden Wandungen verschlossen (Taf. XXI, Fig. #). So- bald der Nahrungsballen durch energische Gontraction des Pharyax aus demselben ausgestossen wird, nimmt man bei Ophr ydium hyali- num Folgendes wahr. Der spindelförmige Nahrungsballen bewegt sich ohne seine Form zu verändern sehr langsam dem Halse entlang; an dem unteren Ende des Ballens kommi ein kurzer, heller und enger —- Streifen zum Vorschein, so wie auch der Pharynx mit dem Oberende . des Ballens durch eben solchen Streifen verbunden erscheint (Taf. XXL, Fig. 5). Auf diese Weise gleitet der Ballen fast ’bis zur Basis des Halses herab, wo sich der Streifen trichterförmig erweitert, und der Ballen plötzlich die Kugelform annimmt (Taf. XXI, Fig. 6). Von diesem Punecte eilt der Ballen mit beschleunigier Geschwindigkeit nach unten herab, ohne dabei seine Kugelform zu verändern. Sobald der Nahrungsballen seine Kugelform angenommen hat, zieht sich das untere, erweiterte Ende des Sireifens zusammen und man erblickt jetzt einen langen, gleichmässig engen, hellen Streifen, der eine Fortsetzung des Pharynz | darstellt und sich von der Spitze desselben bis zu dem Puncte erstreckt, wo sich der Ballen kugelförmig zusammengezogen hat (Taf. XXI, Fig. 3). Diese helle Fortsetzung des Pharynx wird immer enger und lässı sich schliesslich nicht weiter verfolgen. Die verschluckten Nahrungsballen sammeln sich im Mittelkörper, der auch viele dunkle, grobe Körner ent- hält, so dass er um vieles dunkler erscheint als die übrigen Körpertheile des Thieres. Eine Rotation dieser Einschlüsse habe ich nicht bemerkt, . aber von Zeit zu Zeit steigt ein Nahrungsbailen nach oben empor, eilt mit grosser Geschwindigkeit dem Halse entlang, geht neben dem Pharynx und der Speiseröhre vorüber, gelangt bis zu der Basis der unbeweg- lichen Borste des Vestibulums, dringt in das letziere unmiltelbar über dieser Basis hinein und wird mit grosser Energie nach aussen hervorge- . schleudert. Während seiner Bewegungnach dem After bewahrt der Bissen fortwährend seine Kugelform und trotz der Geschwindigkeit seiner Be- 'wegung kommt in seinem Verlaufe kein heller Streifen zum Vorschein. Bei der grünen Varietät von Ophrydium versatile vermochte ich nur das Vestibulum, die Speiseröhre und den Pharynx wahrzuneh- men, sowie auch das Herausstossen der Exeremente zu beobachten; der - helle Streifen wurde durch Chlorophylikörner maskirt(Taf. XXI, Fig. 1, 2). "Aus den Beschreibungen von Frantzıus geht hervor, dass derselhe alle von mir bei der grünen Varietät wahrgenommenen Hauptabtheilungen der Verdauungsorgane gesehen, jedoch weder ihre Form noch ihre gegenseitige Abgrenzung erkannt hat. Srem hat auch nicht die Gliede- rung des Verdauungsorganes erkannt, es scheint jedoch, dass er die u Beiträge zur Naturgeschichte der Tufusorien. 203 | helle, streifenförmige Fortsetzung des Pharynx bereits entdeckt hat, da er die Speiseröhre von Ophrydium als einen bis fast zur Mitte des Körpers herabsteigenden Canal beschrieben und abgebildet hat. ‚ EnrEnBERG!) hat unzweifelhaft den hellen Streifen im Parenchym verschiedener Vorticellinen, besonders bei Epistylis plicatilis und. | Opercularia articulata wahrgenommen; unglücklicher Weise aber | begnügte er sich nicht mit der blossen Beobachtung, vielmehr vervoll- | ständige er dieselbe ausgehend von vorgefassten Meinungen. Von Srem2) wird jede Fortsetzung der Schlundröhre bei Vorticellinen in " Abrede gestellt und der während des Verschluckens der Nahrung sichtbare Streifen als blosse Aushöhlung im Parenchym gedeutet, die durch den ‚sich bewegenden Nahrungsballen gebildet werde. Als Belege seiner Meinung hebt Stein hervor, dass der Streifen unmittelbar nach dem Durchgange des Nahrungsballen verschwindet und an demselben Exem- plare nicht immer an derselben Stelle hervortritt, sondern bald höher, bald tiefer wahrzunehmen ist. Das Verschlucken der Nahrungsballen hei den Vorticellinen ist von Lachmann) mit, grosser Genauigkeit er- forscht und folgenderweise beschrieben worden. »Der vom Pharynx ın ' das Innere des Körpers gestossene Bissen läuft bis in die Nähe des hin- teren Endes der Vorticelle und steigt dann umbiegend an der dem Pha- rynx entgegengesetzien Seite des Körpers in die Höhe. Während dieses ' Theiles seines Laufes behält er gewöhnlich noch die ihm vom Pharyax 'ertheilte Spindelform bei, und geht erst hier oft ziemlich plötzlich in ‚die Kugelgestalt über; dies veranlasste mich anfangs zu glauben, der Bissen sei während dieses Theiles seines Laufes noch in einem Schlauche | eingeschlossen ; für diese Ansicht schien noch der Umstand zu sprechen, | dass man vor und hinter dem Bissen nicht selten zwei Linien, wie die | Contouren eines von ihm erweiterten Schlauches erblickt, die sich eine | kurze Strecke vor und hinter ihm vereinigen. Spätere Beobachtungen | haben mir jedoch diese Ansicht wieder unwahrscheinlicher erscheinen - lassen, denn die Thatsachen werden auch eintreten müssen , wenn ein spindelförmiger Bissen mit einiger Kraft und Geschwindigkeit durch eine _ ruhende oder langsamer bewegte zähflüssige Masse gestossen wird; die | _ erwähnten Linien vor und hinter dem Bissen werden durch Auseinan- be derweichen und Wiederzusammentreten der gelatinösen Masse entstehen je 4) EHRENBERG, Die Infusionsthierchen. p. 270, 280, 287. Taf. XXV, Fig. 2 | Tal. XXVI, Fig. 4, 3. Taf. XXVW, Fig. 3. Taf. XX VII, Fig. ı. II 2) Sızın, Die Infusionsthiere. p. 101, 144. Taf. Il, Fig. 1, 40. Organismus der Infusionsthiere. Abth. Il. p. 84. | ,83) Lacamany, Müller's Archiv. 1856. p. 354—353. Taf. XIII, Fig. k, ÜLAPAREDE 4 LACmnanS, Etudes etc. Vol. I. p. 35. | | Sa 00. August Wrzesniowski," müssen, auch wenn kein Schlauch den Bissen umgiebt. Gegen die An- . wesenheit eines vom Pharynx herabhängenden Schlanches scheint aber direct zu sprechen , dass einerseits die Curven, welche der Bissen be- schreibt, bald grösser, bald kleiner sind, andererseits auch der Bissen hald früher bald später die Kugelform annimmt, wie es scheint je nach- dem er mit geringerer oder grösserer Kraft und Geschwindigkeit aus ‘ dem Pharynx gestossen wird.« Weiter berichtet Lacamann, dass bis- weilen keine Bissen im Pharynx gebildet werden, sondern alle m den- selben gelangende Massen bindurchgehen ohne in seinem Inneren zu _ verweilen. Auch in diesem Falle kommt ein heller Streifen zum Vor- schein, der am Grunde der Glocke, wie sonst der Bissen, eine Ourve beschreibt. »Allein auch bierbei sprechen dieselben Gründe gegen die Annahme eines Darmschlauches, wie bei den vor und hinter einem spindelförmigen Bissen erscheinenden Linien; auch hier wechselt nicht “nur die Form, sondern auch die Länge des Bogens; während er das eine Mal nur kurz ist und sehr bald damit endet, dass die in ihm ent- haltenen Theile sich der sie umgebenden Masse beimischen, kann er gleich darauf doppelt so lang und länger sein, eine Verschieden- heit, welche nur von der Krait abzuhängen scheint, mit welcher die Wimpern des Wirbelorganes wirken; daher werden wir uns wohl die ganze Erscheinung nicht anders deuten können, als dadurch, dass das mit einiger Geschwindigkeit in die den Körper ausfüllende Masse strömende Wasser mit den in ihm enthaltenen Theilchen sich nicht so- gleich mit dieser mischen kann, sondern erst wenn seine Geschwindig- keit durch die Reibung vermindert ist.« Der von Enrenseng beschriebene ringförmige Darm ist unstreitig bei den Vorticellinen und Ophrydinen nicht vorhanden, anderseits . ist aber die schlauchförmige Fortsetzung des Pharynx ohne Grund von Srem und Lacumann in Abrede gestellt worden. Wir haben schon ge- ‘sehen, dass die Existenz einer solchen röhrenförmigen Pharynxverlän- gerung bei Epistylis flavicans angenommen werden muss; wenn ‚ wir aber diesen Schlauch mit dem hellen Streifen bei Ophrydium hyalinum vergleichen, so überzeugen wir uns, dass diese beiden Ge- bilde vollkommen übereinstimmen und allein dadurch unierschieden werden, dass an durchsichtigen Exemplaren von Epistylis flavi- cans der Schlauch auch im leeren Zustande wahrgenommen werden kann, während er sich in diesem Falle bei Ophrydium hyali- num der Beobachtung entzieht. Ich bin somit der Meinung, dass der os beim Durchgange der Bissen durch das Parenchym gebildete helle ‚Streifen bei Ophrydium hyalinum einen schlauchförmigen Canal darstellt, der aber von äusserst zarten Wandungen begrenzt wird, Beiträge zur NN der Infusorien, | 205 Aursiche: sihsiohtbar werden sobald sie sich er Die Spin- delform der Ballen kann nicht, wie Lac#mann vermuthet, durch die Ge- "schwindigkeit ihrer Bewegung bedingt werden, weil bei Ophrydium hyalinum, wie wir gesehen haben, der Bissen seine Spindelform eben so lange behält, als er sich ganz langsam fortbewegt und sich da- - gegen kugelförmig zusammenzieht, sobald sich seine Bewegung be- schleunigt; die sehr rasch nach dem After zuwandernden Bissen be- wahren beständig ihre Kugelform und nehmen niemals eine Spindelge- stalt an. Die Bildung eines hellen Streifens ist auch keineswegs durch . die Geschwindigkeit der Fortbewegung eines Nahrungsballens bedingt, da bei Ophrydium hyalinum dieser Streifen eben dort zum Vor schein kommt, wo der Bissen mit der geringsten Geschwindigkeit fort- ‚schreitet. Wird aber der helle Streifen als ein Schlauch gedeutet, der durch den herabsteigenden Ballen allmälıg erweitert wird, so werden auch alle oben angeführten Erscheinungen recht wohl begreiflich. Dies liefert einen weiteren Beleg dafür, dass bei Ophrydium hyalinum der helle Streifen wirklich eine schlauchförmige Fortsetzung des Pharynx - darstellt. Wenn wir aber bi Ophrydium hyalinum den hellen Paren- chymstreifen als einen mit eigenen Wandungen versehenen Ganal zu deu- ten uns veranlasst sehen, so sind wir auch gedrungen dieselbe Bedeutung . dem analogen Streifen zuzuschreiben, der bei anderen Vorticellinen "und Ophrydinen beim Verschlucken der Nahrungsballen zum Vor- schein kommt, d. h. wir dürfen auch bei anderen Infusorien dieser "beiden Familien eine schlauchförmige Verlängerung des Pharynx an- nehmen, was bereits von GrEFrFrF!) vermuthungsweise ausgesprochen worden ist. Die Grösse der Gurven, welche bei den Vorticellinen von den Nahrungsbissen beschrieben werden, beweisen auch nicht, dass - die hellen Streifen des Parenchyms blosse Aushöhlungen desselben dar- [° stellen, da auch ein bogenförmig gekrümmter, zartwandiger Schlauch, der in einer weichen Masse eingebettet liegt und an die Körperwände - nicht angeheftet ist, einen schwächeren oder stärkeren Bogen darstellen ‚muss, je nachdem er von dem Nahrungsballen mit grösserer oder ge- ringerer Gesehwindigkeit durchzogen wird. Der eontractile Behälter lässt sich auch an den, durch Chlorophyli- "körner ganz undurchsichtig gemachten Exemplaren von Ophrydium # - deutlich wahrnehmen und ist sowohl von Eunenser@?) wie von Sram 3)he- merkt, merkwürdiger Weise aber von FrANTzIUS garnicht erwähnt worden. 1) Gnners, Archiv für Naturgeschichte. 4874. p. 204. 5 2) EurengERg, Abhandlungen der königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berliv. 1835. p. A61. Anm. Die Infusionsthierchen. Taf. XXX, Fig. I. 8-13. 3) Stein, Die Infusionsthiere. p. 247. | we allen Exemplaren von Ophrydium hyalinum befindet sich un- > Schlauch, der an seinem unteren Ende erweitert ist und sich mit dem seite des Thieres bogenförmig um, gelangt zur unteren Grenze des Vesti- | August Wrzesniowskl, | ‚Der‘ nr nie Behälter liegt, wie De: im ee Halses, nichisdestoweniger habe ich aber denselben zuweilen hei Ophrydium hyalinum dicht neben dem Pharynx angetroffen. An mittelbar über dem Behälter ein längsausgezogener, eiförmiger . darunter liegenden Behälter durch einen kurzen und engen Ganal ver— 4 bindet. Nach oben zu wird der Schlauch immer enger und geht schliesslich in einen feinen Canal über, der bis zur unteren Grenze der Speiseröhre in gerader Richtung verläuft, dann aber plötzlich nach der | Bauchseite des Thieres knieförmig umbiegt und die Speiseröhre an ihrem hinteren Ende kreuzt. Darauf biegt der Ganal nach der Rücken- bulums und verläuft von dieser Stelle aus, einen Bogen beschreibend, bis zum After, d. h. bis zu der Basis der unbemeih eo barste (Tat. X, Fig. 3). Der contractile Behälter liegt an der linken - Körperseite; der von demselben ausgehende Canal wendet sich aber schief nach oben und nach der rechten Körperseite zu, so dass er nach ‚seiner knieförmigen Biegung rechts von der Speiseröhre verläuft, so wie er auch weiter oben der rechten Vestibulumwand anliegt. Der Ganal ist von winzigen, stabförmigen, sehr dunklen Körnchen umgeben, so . dass seine Contouren besonders scharf hervortreten (Taf. XXI, Fig. 7, 8), obwohl übrigens in den oberen Theilen des Ganales diese Körnchen weniger deutlich wahrzunehmen sind. Der contractile Behälter ver- schwindet während der Systole fast augenblicklich ; gleichzeitig schw illt der schlauchförmige untere Theil des Ganales ein wenig an, und nach beendeter Systole schliesst er sich an seiner unteren Spitze vollständig (Taf. XXI, Fig. 8). Gleichzeitig verkürzt sich der Ganal sehr energisch, wobei seine untere Spitze nach oben steigt und seine Windungen sich merklich strecken. Nach einer kurzen Zwischenpause treten im Paren- chym neben dem Unterende des Canales einige helle Flüssigkeitstropfen hervor (Taf. XXl, Fig. 8), fliessen augenblicklich zusammen und \ einen neuen contractilen Behälter; demnächst streckt sich er Canal und seine Windungen nehmen ihre ursprüngliche Gestalt Sa an. ‚Die canalartigen Nebengebilde des contractilen Behhltens der Vorti- cellinen sind zuerst von Enkenser« !) wahrgenommen worden; derselbe giebt nämlich an, dass bei Garchesium polypinum die contractile ’ Samenblase zuweilen gelappt, fast strahlig sei. Lacnmann?2) berichtet t) EunEnnERG, Die Infusionsthierchen. p. 278. 279. . LACHMANN, Müller's Archiv. 1856. p. 375. 307 i auch ‚ dass bei vielen Vorticellinen von der contractilen Blase Fortsätze ausgehen, von denen er besonders einen bei Vorticella nebulifera, Vorticella campanula, CGarchesium polypinum bis dicht unter die Haut der Wimperscheibe verfolgen konnte; von oben gesehen zeigte derselbe einen länglichen Durchschnitt. Lacamann theilt weiter _ mit, dass von diesem Canale ein feiner Ausläufer an der oberen Wand ‘des Vestibulums quer über dasselbe zur andern Seite zu verlaufen scheine; wenigstens sah Lacanınn »einen dünnen Forisatz, welcher wie ein kurzer Vorhang von der der Wimperscheibe zugekehrien Seite in das Vestibulum herabhängt, anschwellen, wenn der erwähnte Fortsatz in Folge der Contraction der contractilen Stelle anschwoll«. Carter ') _ theilt mit, dass bei eben encystirten Vorticellen die Mundhöhle (d.h. das Vestibulum) nach der Contraction des Behälters sich mit Flüssigkeit fülle, später aber diese Flüssigkeit von der Mundhöhle verschwinde und die letztere unsichtbar werde, lange bevor der Behälter wieder zum Vorschein kommt. Diese Thatsachen beweisen nach Carter, dass die Flüssigkeit von dem Behälter in das Vestibulum übergeht, aber in den |- ersteren nicht wieder zurückkehrt, was gewiss einen Beweis von der # excretorischen Rolle des Behälters liefere Diese Communication des Behälters mit dem Vestibulum wird auch von Carrer miltelst einer. schematischen Figur erläutert,. an der eine nicht näher bestimmte als | Epistylis gallea E.? bezeichnete Art dargestellt ist. Sremw2) ist eben derselben Meinung, dass bei Vorticellinen, Ophrydinen "und Spirochoninen der Behälter seinen Inhalt in das Vestihulum ’ entleere, da »bei siark kuglig contrahirten Vorticellen im Momente, wo sich der Behälter zusammenzieht, ein merkliches Anwachsen der Flüssig- | keit im Vorhofe zu beobachten sei«. Leyvıs3) glaubi ebenfalls gesehen ı zu haben, dass hei Vorticellinen »die Blase (d. h. der coniractile Behäl- | ter) nach aussen führe und zwar in die Vertiefung, in welcher Mund und After liegen«. Samurıson !) berichtet, dass der Behälter der Vorti- eellinen mit einem Canale versehen sei, der entweder nach aussen durch die Mundöffnung mündet, oder diese Mündung umgiebti. Crara- | nkne und Lacnmann 5), die den contractilen Behälter für ein Kreislauf- 1) Carrer, Note on the freshwater Infusoria of the Island of Bombay. Annals | aud Magazine of Natural History. II. Series. Vol. XVII. 4856. p. 128. pl. VII, | Fig. 74. | | 2) Stein, Organismus der Infusionsthiere. Abth, I. p. M. 3) Leynis, Lehrbuch der Histologie. p. 395. 4) SAmUELSon, The Infusoria. Quarterly Journal of Mieroscopical Seience. 41856, Y ol. V. p. 105. (Citirt nach Crapartpe und Lacumann, Etudes ete. Vol. 1. p. 48.) 5) CrArarkne et LAcuyann, Etudes etc. Vol. 1. p. 48. ee an v2 en hlgust Verzesniewsi, ne u organ ansahen !), hegten die Meinung, dass die von demselben ausgehen- den Canäle ein geschlossenes System bilden, das niemals nach aussen mündet und bei den Vorticellinen insbesondere gar nicht, mit dem Vesti- bulum communieirt. Dieselben Forscher sind auch der Meinung, dass obige Beobachtung von Carter dadurch zu erklären sei, dass dörseihn | se irrthümlicher Weise den anschwellenden Ausläufer des Behälters für R das sich mit Flüssigkeit füllende Vestibulum angesehen habe. Crarartpe und Lacamann beben auch hervor, dass man bei Gerda glans, wo der ästige Canal des Behälters mit besonderer Deuilichkeit wahrzu- nehmen ist, sich davon überzeugen könne, dass derselbe nach hinten umbiegt, sobald er in die Nähe des Vestibulums gelangt und mit dieser ‚Höhle in keiner Communication steht. Greerr 2) theilt seinerseits mit, dass er zuweilen geglaubt habe bei den Vorticellinen eine Communi- cation des contractilen Behälters mit dem Anfangstheil des Nahrungs- ‚schlauches (Vestibulum) zu beobachten, indessen aber habe er hierüber keine Sicherheit erlangen können. Bei Garchesium polypinum findet sich nach Greerr ein sehr eigenthümliches Organ, das stets neben dem contractilen Behälter liegt. Dieses Gebilde wird von Gr£err folgen- .derweise beschrieben: »Es ist ein ebenfalls, wie dieser (d. h. der con- ‚ tractile Behälter), blasenartiger aber nicht conträetiler Raum, der an f seinem sanzen Umfange mit feinen, kurzen und geraden Stäbchen, die, ‚wie es scheint, in tangentialer Richtung zur Oberfläche liegen , bedeckt ist«. »Der Innenraum scheint eine hyaline Flüssigkeit zu enthalten, die denselben aber nicht immer prall ausfüllt, so dass auf der Oberfläche häufig Einbuchtungen und Fortsätze u. s. w. entstehen. Bald glaubte ich eine Beziehung zum contractilen Behälter, bald, wie bei diesem, eine Verbindung mit dem Anfangstheile des Nakratiesschliitie d.h. eine Oeflnung in denselben zu erkennen, ohne indessen hierliber wie überhaupt über die Bedeutung des ganzen Gebildes sichere Anhalts- puncte zu gewinnen«. Die von Gazerr neben dem contractilen Behälter von. Garchesium polypinum entdeckte Blase wurde in neuester a ‚ Zeit von BürseaLı®) bei Garchesium polypinum, Vorticella nehulifera, Vorticella monilata, Vorticella eitrina und einer kleinen nicht näher bestimmten Vorticella wieder aufgefunden, bei Vorticella mierostoma, Epistylis pliecatilis, Epistylis 1) LAcamanNn hat, wie es scheint, späterhin seine ursprüngliche Meinung ver- 2 ! ändert, nachdem er den Ausführungscanal des contractilen Behälters bei Disco - phrya speciosa entdeckt hat. (Craparkne et Lachmann, Etudes etc, Vol. I. 'p. 36. Anm. 2.) | ' 2) GreeBrr, Archiv für Nalurgeschicbte. 1874. p. 205, 206. | 3) Bürscarı, Diese Zeitschrift. Bd. XXVIU. p. 64. 28 32 DIS ARNO U =) D&D Beiträge zur Naturgeschichte der Iufusorien. flavicans und Opereularia articulata soll sie dagegen fehlen. | Börsen, der die Blase als »Resorvoir« bezeichnet, äussert sich über die- selbe folgendermassen. Die Blase besitzt eine eigenthümlich schwammige | Structur, d. h. sie scheint einen mit Flüssigkeit erfüllten Hohlraum dar- zustellen, der von einer aus verdichtetem Protoplasma gebildeten Hülle ‚umschlossen und dessen Innenraum von einem unregelmässigen schwam - | migen Netzwerk von Plasmafäden durchzogen wird. Bürscauı hat eine I direete Communication des Reservoirs mit dem Vestibulum bei Vor- | ticella eitrina und der kleinen, nicht näher bestimmten Vorti- celle wahrgenommen. Das Reservoir sohamllt bei jeder Systole des con- 'tractilen Behälters merklich an, um hierauf sehr allmälig zu seinem } früheren Umfange wieder herabzusinken. Auf diese Weise ist man be- rechtigt anzunehmen, dass der Inhalt des Behälters durch diese Blase ins Vestibulum ausgestossen werde, obwohl übrigens, wie BürschLı ver- muthet, derselben auch andere Function zukommen kann, wie z. B. die } Ausscheidung gewisser Stoffe. | Es ist indessen vorläufig noch unmöglich, über diese letztere, un- } zweifelhaft richtige Voraussetzung sich bestimmt auszusprechen, jeden- "falls muss man aber zugeben, dass die Bedeutung des Reservoirs durch ‚die Beobachtung von Bürsenui festgestellt ist, und wir können für die }Vorticellinen das Ausmünden des contractilen Behälters in das ' Vestibulum als bewiesen ansehen. Die canalartigen Ausläufer des contractilen Behälters haben, wie bekannt, zweifache Bedeutung, indem sie entweder zuführende oder ‚ausführende Canäle darstellen. sich Flüssigkeit anhäuft, die sich später in einem Puncte sammelt und Jauf diese Weise den contractilen Behälter bildet, oder die sogenannte Diastole desselben bewirki. Solche zuführende Canäle können durch ! tändige Parenchymlücken gebildet werden, die fortwährend sichtbar sind, obwohl ihre Lumina, je nach dem Erade ihrer Füllung, abwech- selnd breiter oder enger erscheinen. Die beständigen zuführenden Canäle ‚ die bei vielen Infusorien bereits entdeckt worden sind, können (Panophrys RE aglenal flava)!) ) und darüber (C yrtosto- mum ne 2) antriffit. In einigen, bis jetzt wenig zahlreichen Fällen, y 4) LiEBERKÜHn, Müller’s Archiv. 1856. Pp. 37. } 2) STEIN, Org sanismus der Infusionsthiere. Abth. I. p. 87. Die ersteren stellen Aushöhlungen des Parenchyms dar, in denen imehr oder weniger zahlreich auftreten, so dass man dieselben vereinzelt (2. B. bei Spirostomum), oder zu grösserer Anzahl, d.h. bis zu 30. 31 I a Angnst Wrzesniowski, | wie bei Panophrysflava!), Gyrtostomum leucas?) und Dan mecium aurelia:), hat man an diesen Canälen auch Verästelungen wahrgenommen, die sich sogar ihrerseits verästeln können. | In anderen Fällen erscheinen die zuführenden Canäle als vergäng- liche, nur zeitweise auftretende Gebilde; die Flüssigkeit sammelt sich nämlich in kleinen Aushöhlungen des Parenchyms an, deren Inhalt nachher zu einem Trepfen (dem contractilen Behälter) zusammenfliesst Auf diese Weise verschwinden die Aushöhlungen nach jeder Entleerung ihres Inhaltes und tauchen nach einer gewissen Zwischenpause wieder auf. Solche vergängliche, tropfenäbnliche zuführende Canäle können erst dann auftauchen, wenn der contractile Behälter bereits vollständig verschwunden ist, wie z.B. bei Acineta Hyphydri, Ophrydiun hyalinum, oder, was häufiger der Fall ist, sie werden rings um den verschwindenden Behälter gebildet und bedingen dann die sogenannte ‚Roseitenform desselben, die bei vielen Infusorien bereits bekannt ist. Es ist auch hemerkenswerth, dass solche tropfenähnliche Ganäle von Gaeerr) und Bürscruid) bei Amoeba terricola und von Prof. Cien— kowskıi®) bei einem Flagellate, der Vacuolaria virescens, beob- achtet worden sind. Bei Stylonychia mytilus”) sammeln sich die Flüssigkeitstropfen in einiger Entfernung von dem Behälter an, so das derselbe keine Rosettenform annimmt. Die Ganäle der zweiten Categorie, nämlich die ausführenden , sind “ zuerst von Oscar Scammr®) bei Gyrtostomum leucas und Para mecium aurelia entdeckt worden. Diese Entdeckung wurde später von STEIN?), Bauzıanı !0), ZEnKFR !!), Bürshrı!?) und Roon 13) bestätigt, so ” 4) LIEBERKÜHN, |. c. p. 27. 2) STEIN, 1. c. p. 87. 3) Craparkoe et Lacnmann, Etudes.etc. Vol. I. p. 49. 4) GREEFF, Ueber einige in der Erde lebenden Amoeben und andere Rhizopo- den. Archiv für mikroskopische Anatomie. Bd. II. p. 309. 5) BürscuLi, Einiges über Infusorien. Archiv für mikroskopische Anatomi Bd. IX. p. 677. 6) Cırnkowskı, Ueber Palmellaceen und einige Flagellaten. Archiv für mikro- skopische Anatomie. Bd. VI. p. 425. 7) STEIN, Organismus der Infusionsthiere. Abth. I, p. 88. 8) Schmipor, O., Handbuch der vergleichenden Anatomie. 3. Auflage. 1855,01 p. 266. | nn. 9) Stein, Organismus der Infusionsthiere. Abth. I, p. 87. Abth. H, p. 88. An 40) Baustanı, Journal de physiologie. 1864. Taf. IV. p. 487. 44) ZENKER, Archiv für mikroskopische Anatomie. Bd. Il. p. 3386. 42) Bürscnti, Diese Zeitschrift. Bd.XXVIIL p. 68. a 43) Roop, Sillim. Journ. 1853. Vol. XV. p. 70. (Citirt nach Levckarr's Beric über die Leistungen in d. Naturgesch. d. Protozoen. Archiv für Naturgesch. 1855 Beiträge zur Ntmrkuschtchte der Infusorien. 311 wie säch das ninden ds contraciilen Behälters bei vielen anderen | Infusorien nachgewiesen. Der Ausführungscanal besitzt bisweilen eine } verhältnissmässig bedeutende Länge, z. B. bei den damit versehenen } Acineten, in vielen Fällen aber erscheint er so kurz, dass man einfach von einer Ausführungsöffnung spricht. In einigen Fällen mündet der Behälter unmittelbar nach aussen), in anderen aber öffnet er sich in } den Aftercanal, der auch für den Durchtritt des Kothes dient?2). Bei den ] Vorticellinen endlich, wie wir bereits gesehen haben, steht der con- ‚wractile Behälter mit dem Vesiibulum in offener Communiecatien. 4) So viel mir bekannt, ist eine solche Ausmündungsweise des contractilen N Behälters, die zwei obengenannten Arten abgesehen, noch bei folgenden Infusorien bekannt. Er | Nach Stein bei: Glaucoma seintillans, Nassula ornala, Nassula { ‚aurea, Nassula ambigua, Colpidium colpoda. (StEıs, Organismus der # Infusionsthiere. Abth. I. p. 88.) 2 Nach Lacnmann bei Discophrya speciosa. (LzuckArr's Bericht im Archiv für Naturgeschichte. 1860.) | Nach EneELmans bei Conchophtirus anodontae, Acineta Operceu- Flariae. (Diese Zeitschrift. Bd. XI. p. 380.) I Nach Moxox bei Sientor. ® | Nach Ray LANcESTER bei Opalina, wahrscheinlich (LEUCKART s Bericht i im Archiv für Naturgeschichte. 4870. p. 366). Nach BürscuLı bei Nassula ornata und Dendrocomeies paradoxus. 7 (Diese Zeitschrift. Bd. XXVIN. p. 62, 54.) | Nach meinen eigenen Beobachlungen bei Enchelyodon farctus (wahr- #@scheinlich) und Acineta Hyphydri. (Archiv für mikroskopische Anatomie, Bd. V. p. 33. Anm., sowie die vorliegende Abhandlung.) 4 I Bei Ophryoglena acuminata und Panophrys flava sind von Sıeis | | mehrere feine lichte Puncte über dem contracliien Behälter beobachtet worden, die 3 | von ‚diesem Forscher als verdünnte Stellen der Körperwandung gedeutet worden . # sind, durch welche bei der Systole des Behälters Wasser gepresst wird, worauf sie sich wieder schliessen. (Organismus der Infusionsthiere. Abth. I. p. 87.) Aehnliche verdünnie Stellen der Körperwandung über dem contractilen Be- 4 hälter sind auch von BürscaLi bei Acineta mystacina wahrgenommen worden. I (Diese Zeitschrift. Bd. XXVIH. p. 62.) 4 2) Das Ausmünden des Behälters durch den After nach aussen kommt nach Stein | bei folgenden Infusorien vor: Stylonychia mytilus, Nycetoterus ovalis, \ Nyetoterus cordiformis, Nycetoterus Gyoerianus, Condylostoma |patens, Blepharisma lateritia, Spirostomum teres(?), Climacosio- ımum virens, Stentor(?), Balantidium entozoon(?), Balantidium coli), BE nudium duodenif?), Prorodon teres(?). (Organismus der Infusions- : | thiere. Abth. I, p. 8, 90. Abth. II, p. 175, 484, 194, 212, 22€, 322, 326, 349. Für | die mit einem Yragezeichen versehenen Species wurde das Ausmünden des Be- It älters durch den Aftercanal nur vermuthungsweise angegeben.) Ein gleiches Ver- h halten des Behälters, wie das oben angegebene, habe ich bei Trachelophyllum | a iculatum und Climacostomum virens beobachtet. (Archiv für mikro- ;opische Anatomie. Bd. V. p. 33. Anm.) Behälters beobachtet worden. Die zuführenden Canäle sind vielleicht m 312 we Auonst Wizesniowski, 0° Bei der Mehrzahl der Infusorien sind keine Canäle des contraetil n vielen Fällen gar nicht vorhanden, obwohl die Anzahl der damit ver- sehenen Infusorien unzweifelhaft noch bedeutend vermehrt werden wird; andererseits muss man aber der Analogie wegen die ausführen den Canäle allen Infusorien zuschreiben, um so mehr als von ZENkER af das Ausmünden des Behälters auch bei ActinospheriumEichhornii beobachtet worden ist. Auf diese Weise werden wir genöthigt die Canäle der beiden Gategorien allen diesen Infusorien zuzuschreiben, bei - denen die zuführenden entdeckt worden sind, und in der That sind bei einigen Arten sowohl die einen wie die anderen Ganäle unmittelbar beobachtet worden ?). Der contractile Behälter von O phrydium hyalinum wird w äh- rend der sogenannten Diastole ausschliesslich durch den Inhalt der | tropfenähnlichen Ganäle gebildet, die erst nach heendeter Systole zum Vorschein kommen ; dieselben können mithin nicht den Inhalt des Be- hälters aufnehmen, vielmehr stellen sie ein ausschliesslich zuführendes System dar. Der vom Behälter bis zum Alfer verlaufende Canal nimmt während der Systole den Inhalt des coutractilen Behälters auf und sein. . darauf folgende Zusammenziehung beweist, dass der Inhalt des Ganale aus seiner Höhlung herausgestossen wird, ohne jedoch in den Behälter zurückzufliessen, weil man sich bestimmt davon überzeugt, dass de - Ganal keinen Antheil an der Bildung des Behälters während der Diastole nimmt. Andererseits geht aus den Beobachtungen von CARTER , Stein und BürscuL: hervor, dass der Inhalt des Behälters bei den Vorticellinen dureh das Vestibulum entleert wird und es ist nicht daran zu zweifeln, dass dasselbe auch bei Ophrydium der Fall ist. Der lange, zum After” verlaufende Canal repräsentirt also sicher den Ausführungsgang des 4) ZENKER, Beiträge zur Naturgeschichte der Infusorien. Archiv ‚für mikr . . skopische Anaiteinie. Bd. II. p. 334. 3) Das Ausmünden eines, mit zuführenden Canälen versehenen Behälters ist, so viel mir bekannt, bei folgenden Infusorien unmittelbar beobachtet worden: Paramecium aurelia, Colpidium colpoda, Conchophtirus ano dontae, Nassula ornata, Nassula aurea, Nassula ambigua, Cyrto- stomum leucas, Prorodonteres(P), Enchelyodon farc tus (wahrschein- lich), Trachelophyllum apiculatum, Stentor, Blepharisma late- ritia, Climacostomum virens, Nyctoterus ovalis, Nyetoterus cor diformis, Stylonychia An ometes paradoxus, Aci neta hyphydri. ({Vergl.: er, l. cc. p. 266; Stein, Die Infusionsthier p. 213. Org. der ae Abth. I, Abth. II, 1. c.; Baueıant, 1.c.p. 487; Enee MANN je Diese Zeitschrift. Band XI. p. 380; ZENKER, l. ec. p. 336; Moxon, I. € . Ray LAncester, 1. c.; BürscaLs, Diese Zeitschrift. Bd. XXVIM. p. 54.) N ” “ Beiträge zur Naturgeschichte der Infusorien,. 313 Behälters. Diese Meinung wird auch dadurch bestätigt, dass bei grösse- "ren Acineten, wie Discophrya speciosa, Acineta opercu- lariae, Acineta hyphydri, Dendrocometus paradoxus, so | wie bei isokien. bei denen der Inhalt des Behälters durch den After. ' canal entleert wird, der Canal, der während der Systole des Behälters den Inhalt des letzteren aufnimmt, die Bedeutung eines Ausführungs- . ganges besitzt. | Mit einem Worte, der Behälter von Ophrydium hyalinum be- sitzt zweifache Ausläufer: tropfenähnliche, vergängliche zuführende | Ganäle und einen langen, ins Vestibulum mündenden, beständigen Canal. | Die von CLArarkoe und Lacnmans gegen das Ausmünden des con- tractilen Behälters ins Vestibulum erhobenen Einwände besitzen im Grunde keine Beweiskraft. Diese Forscher heben nur hervor, dass der Ganal des Behälters das Vestibulum umgeben kann, sie haben aber keineswegs bewiesen, dass diese beiden Gebilde in keinem Zusammen- hange stehen. Was nun Gerda glans anbetrifit, so glaube ich, dass der bei derselben beschriebene Canal des Behälters dem zuführenden ‚System angehöri, was ich sowohl aus seinem Verlaufe, so wie auch daraus erschliesse, dass derselbe Zweige abgiebt, die an den peripheri- schen Theilen eines Ausführungsganges nicht wohl denkbar sind. Die von Eureneere und Lacumann beschriebenen Ganäle, die dem contractilen Behälter eine gelappie oder strahlige Form verleihen, ge-. hören unzweifelhaft dem zuführenden System an. Der lange, quer über dem Vestibulum verlaufende Ausläufer des Behälters, der von Lacuwann | bei Garehesium polypinum, Vorticella nebulifera und | Vorticella campanula beobachtet worden, bildet aber möglicher "Weise einen Ausführungsgang, welcher in die, von Grerrr entdeckte | Blase (Reservoir nach BürscaLi) ausmündet. Bei Vorticella cam- 'panula habe ich auch ein ähnliches, blasenarliges Gebilde aufgefunden. | (Taf. XX, Fig. 5). Diese Vorticelle besitzt nämlich zwei übereinander und j zwar zur rechten Seite des Vestibulums gelegene, contractile Behälter, | von denen der vordere grösser ist und während der Systole die Roset- 1 tenform annimmt. Ueber dem vorderen und vor dem hinteren Bebälter | liegt eine nicht contractile Blase, die bei der Systole und Diastole des ] dahinter liegenden Behälters passiv bin und her getrieben wird. Diese | | Blase ‚wird mitunter in zwei oder drei Theile abgeschnürt. Die Bedeu- tung des Gebildes konnte nicht ermittelt werden, ich glaube aber, dass | dasselbe mit der von Gresrr bei Care Keasium a m beschrie- | benen Blase zu analogisiren ist. wohl von Eukenpeng!) wie Stein?) beschrieben und abgebildet worden. = % we 2 3A. 7 e.. 800,00 Autase Wizesitowekl, one ERENTO Der sirangförmige Nucleus von Ophrydium versatile ist so Er reicht bei ausgestreckten Exemplaren (Taf. XXI, Fig. I—4) vom - Pharynx bis zum Hinterkörper herab. Vorn ist er immer ganz gerade 7 gestreckt, nimmt aber bald einen mehr oder weniger geschlängelten Verlauf an; sein hinteres Ende biegt sich nach vorn zu um, und er- \ scheint Shark verdickt oder in zwei Forisätze gespalten. Seine Substanz 4 ‚ist hell, glänzend und auch während des Lebens deutlich körnie. “ f Der Theilungsprocess wurde von mir bei Ophrydium häufig E beobachtet, bot aber nichts besonders Bemerkenswerthes, weshalb ich . denselben hier näher zu erörtern nicht für angemessen erachte. f Die knospenförmige Gonjugation ist von mir häufig beobachtet wor- den, die conjugirien Individuen gehörten aber grösstentheils der grünen Varietät an, so dass die inneren dabei stattfindenden Processe nicht 4 näher untersucht werden konnten; die wenigen Beispiele einer Conju- gation ungefärbter Exemplare sind leider wenig belehrend gewesen. Die conjugirten Individuen gehörten gewöhnlich derselben Varietät an; nur ein einziges Mal habe ich ein ungefärbtes Exemplar angetroffen, mit dem sich ein kleines, grünes conjugirte. Die grünen Körner dieses letz- teren waren schon grösstentheils in das Parenchym des ersteren üher- gegangen und verdeckten seinen Nucleus. Durch diese Thatsache wird jedenfalls das Vermischen des Körperinhaltes beider conjugirten Exem- plare entschieden bestätigt. Gruppen von knospenförmigen Sprösslingen ‚sind von mir nicht beobachtet worden, es ist aber möglich, dass die- selben durch kleine Exemplare repräsentirt waren, die eine Länge von 0,09 Mm. erreichten und zu zweien durch eine durchsichtige Gallerie verbunden angetroffen wurden. j. | Das gegenseitige Verhältniss der Mitglieder derselben CGolonie, so wie das Verhältniss einzelner Thiere zu der sie verbindenden. Gallerte, ist. bis jetzt wenig erforscht. Nach Enkengers) stecken einzelne Thiere in Gallerthülsen, deren durchsichtige Ränder er jedoch nicht bemerken konnte. Frantzius®) stellt diese Hülsen unbedingt in Abrede und be- hauptet, dass einzelne Exemplare von Ophrydium versatile einfach 3 4) EnkEenBERG, Abhandlungen der königl. Akademie der Wissensch. zu Berlin. 4885, p. 164, 4862, p. 48. Taf. a Fig. 3-—20. Die Infusionsthierchen. Taf. XXX, Fig. ], 8. a 9) N, Die le eetnere p. 247. Organismus der Infusionsthiere, Abih. La pP. 95. Abih. U, p. 37—39. i 3) EuRENBERG, Abhandlungen der königl. Akademie der Wissensch. zu Berlin 4834, p. 94. 4862, p. 48, 49. Die Infusionsthierchen. p. 293. | 4) FRANTZIUS, 1, ec. P..6, 7,48, - Beiträge zur Naturgesehiehte der Infusorien.. 315 | auf der Oberfläche der Gallertkugel sitzen. Sreın!) isi auch derselben 1 Meinung, dass der Gallertstock durchaus nicht aus Zellen zusammenge- | ‚setzt sei, in welchen die einzelnen Thiere stecken, sondern diese sitzen ‚ganz frei auf der Oberfläche der durch und ah homogenen, ge- ' schmolzenem Glase ähnlichen und nach aussen von einer etwas con- I sistenteren Schicht begrenzten Gallertkugel. CrArarzpe und Lacnmann) | sind mit Frantzius und Stein darin einverstanden, dass einzelne Exem- I plare von Ophrydium an der äusseren Oberfläche der Gallerte sitzen, (andererseits aber gestehen sie, dass diese Gallerte als Homologon der | ‚Hülsen, z. B. der Hülse von Cothurnien, anzusehen sei. Perry?) J äusserst sich in dieser Hinsicht so dunkel und unbestimmt, dass ich es | vorziehe, seine betreffenden Angaben wörtlich zu eitiren: »Die Gallert— 1 kugeln von Ophrydium versatile mit den, wiewohl nicht sehr häu- Ifigen Thierchen wurden mir im December 1854 aus dem Thunersee "zugeschickt. Sie fanden sich unter dem Eise des Sees in 1—% Tiefe zahlreich. Die Botaniker führen diese Gallertmassen noch immer im © Pflanzenreiche auf, so Acarpn und nach ihm Kürzıne, Spee. Alg. p. 297 "als Nostoe pruniforme. ich kann aber an ihnen keine wahre vege- tabilische Structur erkennen; die Zellenbildungist nur schein- bar, durcehdie in gewissem Lebensstadium in der Gallerte Isteckenden Thierchen entstanden, dieihre Räume etwas Jauszuweiten vermögen.« Ä Nach eigenen Beobachtungen bin ich zu einem Resultate gelangt, } welches die Angaben von Eurrnere im wesentlichen bestätigt und an- ] dererseits die Quelle des Irrihums seiner Gegner aufdeckt. I .An frischen, florirenden, dicht mit den Thieren besetzten Colonien | lassen sich Gallerthülsen mittelbar nicht wahrnehmen (Taf. XX, I Fig. 6); ich zweifle daher nicht, dass Frantzivs, STein, sowie ÜLAPAREDE und Lacnmans durch eben solche Colenien zu ihren negativen Resultaten ‚geführt worden sind. An veralteten Colonien siedeln sich aber ver- } schiedene parasitische Organismen an, die immer eine der Gallertkugel } parallele Schicht bilden ohne bis zu ihrer äusseren Fläche zu gelangen, 50 dass diese letztere von den parasitischen Ansiedlern durch einen | freien Raum getrennt ist. Diese Erscheinung führt zu der Ver- | muthung, dass die Thiere mit ihrem Hinterkörper ın Hülsen. steckten, 1° deren Wandungen indessen so durchsichtig sind, dass sie sich der ke 4) Sram, ea sionsthiere, p. 246. Organısmus der Infusionsthiere,. Abth. I. 12.37. | 1 2) Craparkoe et Lachmann, Etudes ete. Vol. I. p. 119. | 3) Pertv, Zur Kenntniss kleinster Lebensformen nach Bau, Function u. Syste- matik. 1852. p. 349. Aeitschfrift f. wissensch. Zoologie. XXIX. Bd, Se 316 Anzust Wrzesniowski, | Wahrnehmung entziehen. Diese Voraussetzung wird auch durch Que sehnitte erhärteter Gallertkugeln vollkommen bestätigt. Die Gallei kügeln habe ich erhärtet, indem ich ganz frische Stöcke für eine ganze > Woche n 1% Ostnibinskure einlegte und dieselben nachher mehrere Wochen in Alkohol mit etwas Glycerin aufbewahrte. Die Schnitte wur- den mit alaunhaltiger Haemaloxylinlösung tingirt und in destillirtem Wasser untersucht (die Färbung mit Carmin hat mir dagegen stets nur. negative Resultäte ergeben). Ein entsprechend tingirtes Präparat zeigt. nun mit vollständiger Klarheit, dass jedes der zusammengezogenen und | durch Osmiumsäure schwarz gefärbten Thiere in einer besonderen Hülse steckt, die etwas länger ist als wie der zusammengeschrumpfte er des zugehörigen Thieres. Die Hülse erscheint an ihrer etwas schiefen Mündung bald nach dieser, bald nach jener Seite gebogen. Die Hülse x kiehen aneinander und werden von einander durch unbedeutende Fur- chen oder tiefe Einschniite getrennt (Taf. XX, Fig. 7). 3 An entsprechend tingirten Präparaten ist es mir gelungen, diol Contouren einzelner Hülsen bis zum Centrum der Gallertkugeln zu ver- folgen und auf diese Weise habe ich mich davon überzeugt, dass jede Hülse einen soliden, gallertigen Cylinder'darstellt, der an seinem oberen Ende eine unbedeutende Aushöhlung besitzt, in der das Thier steckt. Alle diese Cylinder stehen dicht neben einander, so dass die ganze Galiertkugel aus unmittelbar an einander stossenden Gylindern besteht, (Taf. XX, Fig. 7). Hin und wieder habe ich auch die dichotomischen Verdsflungen dieser CGylinder wahrgenommen (Taf. XX, Fig. 8). Die “allerteylinder tingiren sich zuerst an ihrer Achse und. an günstig Präparaten sieht man parallele, dunkle Streifen, die von ungefärbten Zonen umfässt sind; in der Mitte einer jeden solchen Zone nimmt ma 2 eine feine Linie wahr, die die Grenze zweier sich berührenden Cylind Sr darstellt (Taf. XX, Fig. 7, 8). ‘Aus dem Angeführten folgt, dass jedes. “ Thier fortwährend seine Hülse nach oben anbaut und gleichzeitig den Boden derselben verdickt, so dass die Hülse immer dieselbe Tiefe be wahrt, sein Boden aber in einen soliden (ylinder umgebildet wird. Das’ Ertmitteln aller dieser Einzelheiten hängt hauptsächlich von dem Grade | der Tinction ab, ich bin aber leider nicht im Stande die Tinctionsmethode genau zu Hirch und kann nur mittheilen, dass ich die Schnitie für. einige Minuten in eine concentrirte Lösung von Haematoxylin leste, da- rauf mit destillirtem Wasser auswusch und in diesem leizteren auch untersuchte. Emenpere meint, dass die Thiere in mehreren Schichten auf der Gallertkugel angeordnet seien; dies ist sicher unrichtig; diinne Schnitte Beiträge zur Natnrgesehichte der Infusorien. 317 beweisen vielmehr, dass die Mitglieder einer Colonie, wie Frantztus !) behauptet, nur eine einzige Schicht bilden. Alle Forscher, die Ophrydium versatile näher ra | haben: Emkensers, Frantzius, Stein, Crarırkoe und Lachmann, siimmen darin überein, dass jedes Exemplar mit einem in die Gallerte eingesenkten Stiele versehen ist, es ist aber Niemandem gelungen das gegenseitige ' Verhältniss einzelner Stiele zu einander zu eriorschen. An tangentiellen und queren Schnitten sowohl frischer als erhärteter Gallertkugeln habe ich mich auf das bestimmteste überzeugt, dass sich die Stiele einzelner Individuen vereinigen, d. bh. dass Ophrydium versatile einen eben so verästelten, steifen Stiel besitzt wie die Epistylis-Arten (Taf. XX, Fig. 6). Aus Querschnitten erhärteier Stöcke habe ich mich weiter da- von überzeugt, dass der Stiel in der Achse des Gallerteylinders liegt und sich mit demselben dichotomisch theilt (Taf. XX, Fig. 7, 8). | . Die Form des Stieles kann man nur an frischen Exemplaren unter- suchen, da dieselbe durch Osmiumsäure stark verändert wird. Der ' Stiel von Ophrydium versatile stellt einen dünnen, 0,002 Min. | dieken Faden dar, der sich unmittelbar unter dem Prlbskeider verhält- nissmässig bedeutend verdickt, und einen Diameter von 0,006 Mm. er- reicht. Diese Verdickung der Eindspitzen zeigt eine ziemlich verschie- ‚dene Form. Die verdiekte Endspitze ist bei Ophrydium hyalinum "ganz kurz und geht in den dünnen Ast allmälig über (Taf. XXI, Fig. 3, 4, 18—20); bei den aus Lazienki stammenden Colonien von Ophr. leide ass die verdickten Endspitzen eine bedeutendere Länge und zeich- |neten sich durch vier ringförmige Verdickungen aus (Taf. XX, Fig. 44, Taf. XXI, Fig. 44); die von der sächsichen Kempa stammenden Stöcke waren mit Stielen versehen, an denen die verdickten Spitzen noch viel länger waren und zwei oder drei Einschnürungen zeigten (Taf. XX, | Fig. 9, 10). Die merkwürdige Form des Stieles von Ophrydium versatile | wird durch die Enistehungsweise desselben bei Thieren erklärt, die \'sich von ihrem Stiele ablösen und neue Colonien gründen. In een ‚Falle wird nämlich zuerst ein ganz kurzer Stiel abgeschieden, der eben se dick ist wie die Hinierspitze des Körpers (Taf. XXI, Fig. 11—-13, 15,47). ‚Der eiwas gestrecktere Stiel stellt schon einen inne Faden en und |‚den ursprünglichen Diameier desselben bemerkt man nur an der Basal- \ | scheibe, die den Stiel an fremde Gegenstände befestigt, sowie an seinen Mpiizeh (Taf. XXI, Fig. 10, 4A, 18—20). Diese Form bewahrt nun der Sliel abrend seiner weiteren ki Auf Grund dieser 23* Er _ Thieres besitzt, später aber über der Basalscheibe dünner wird und nur . an seinen Endspitzen seinen ursprünglichen Diameter behält. Es kann ‚gallertartig erweicht wird, sein Achsenfaden aber unverändert foribe- Endspitzen wahrzunehmen, obwohl ich verschiedene Reagentien und übertragen werden, behalten, wie bekannt, sehr selten ihre Bevölke- 'Thiere sich von ihren Stielen abzulösen um neue CGolonien an einem ge- dreht sich um seine Achse, löst sich von seinem Stiele ab, zieht sich‘ . eine birnförmige Gestalt an. Die abgelösten Thiere schwimmen mit ihrer ‚nach vorn gerichteten , abgeplatteten und erweiterten hinteren Körper- ” 45). Die der grünen Varietät zugehörigen Exemplare siedeln sich an "jedem angetroffenen Substrate, sowohl an Pflanzen, wie an Anstiui 1 einen oder zwei Millimeter erreichen. Die Individuen dieser Variet 318 er “1 Aususl Wrzesmiowskn, a 0 n N at, Ophry din m versatile ursprünglich die Dicke des interne a somit nicht bezweifelt werden, dass die Rindenschicht des Stieles steht. Es ist Sahrscheinliehe dass dieser Faden von vornherein präfor- mirt ist, doch wollte es mir nicht gelingen, denselben in den erweiterten unter anderen Essigsäure angewendet habe. Die erweichte Schicht des Stieles verschmilzt so innig mit der denselben umgebenden Gallerte, dass sie von dieser letzteren nicht zu unterscheiden ist. Es ist möglich, dass schliesslich auch der Achsenfaden des Stieles mit. der Gallerte ver- schmelze, so dass der Stiel gegen das Centrum der Gallertkugel schwindet, ich vermochte aber nicht diesen Punct sicher zu entscheiden, weil es mir nicht gelang, Schnitte durch die ganze Dicke der grossen, frischen Stöcke anzufertigen. N Die Colonien von Ophrydium versatile, die ins Aquarium rung. Gewöhnlich beginnen an demselben oder am folgenden Tage die eigneten Orte zu gründen. Nach eigenen Beobachtungen kann ich da- rüber Folgendes mittheilen. Bei Thieren, die sich zu ihrer Wanderung anschicken, entsteht hinter der Mitte ihres Körpers eine kreisförmige Rinne, in der sich ein Kranz feiner Wimpern bildet; die Wimperscheibe wird eingezogen und der Körper stark zusammengezogen. Das Thier’ noch stärker zusammen bis zu einer Länge von 0,12 Mm. und nimmt spitze sehr behend umher (Taf. XXI, Fig. 9). Von Zeit zu Zeit setzen sie sich mit dieser Körperspitze an fremden Gegenständen wieder fest, drehen sich um ihre Achse und wandern wieder weiter. Wenn endlich eine geeignete Stelle gefunden wird, befestigt sich das schwärmende‘ Exemplar an derselben mit seinem Ei sein Körper streckt sich‘ allmälıg aus und ein kurzer Stiel wird ausgeschieden (Taf. XXI, Fig. u wänden, selbst an der Wasseroberfläche an, wo sie sich mil besonderer Vorliebe an Gasbläschen anzuheften hr, in diesem letzteren Fall werden kleine kugelförmige Colonien gebildet, die im Durchmess Beige zur Satungesehichte der Infusrien, | 319% Eden: a in grosser Menge neben einander an, so. dass eine neue Colonie von zahlreichen Exemplaren gegründet a Ich habe sehr | häufig junge Colonien angetroffen, die aus tausenden von Individuen bestanden, weiche fast ausschliesslich an einfachen, unverästelten } Stielen sassen. Auf diese Weise ist es augenscheinlich, dass die Stiele verschiedener Individuen desselben Stockes nicht einen einzigen, wie i man vermuthet hatte, sondern viele Ausgangspuncie und dem zufolge zahlreiche Hauptstämme haben, von dieser Thatsache kann man sich jauch an Querschnitten frischer, junger Stöcke überzeugen. Die be- schriebene Entstehungsweise der Golonien macht auch die grossen. Dimensionen der grünen Stöcke verständlich. Andererseits kann aber auch ein einzelnes Exemplar als Gründer einer gesonderten Golonie aul- treten, was jedoch wahrscheinlich selten der Fall ist, da ich einen ‚solchen Fail nur einmal beobachtel habe. Die Golonien ven Ophry- !dium hyalinum werden dagegen immer durch ein einziges Exemplar (gegründet, wenigstens habe ich niemals das Gegentheil beobachtet. Die unbedeutende Grösse der Stöcke dieser Varietät ist wohl durch diese 'Enistehungsweise derselben bedingt. Ophrydium hyalinum siedelt Isieh auch ausschliesslich an Pflanzen an und ich habe dasselbe niemals an anderen Subsiraten angetroffen. | Die, eine neue Colonie gründenden Individuen vermehren sich | Kusch Theilung sehr langsam, besonders langsam die der grünen Varietät. Sechs Wochen nach der Uebertragung der Stöcke in mein Aquarium habe ich nur einige Male Stiele angetroffen, die mit vier bis sechs Aesten versehen waren und daneben gehörten sie, mit einer einzigen Aus- nahme, dem Ophrydium hyalinum an. Die weitere Ausbildung es Stieles erfolgt auf verschiedene Weise. Bisweilen scheidet das sich niedersetizende Exemplar vorläufig einen ziemlich langen Stiel aus (Taf. XXI, Fig. 10), viel häußger aber wird der Theilungsprocess bereits vollzogen, wenn era ein ganz kurzer Stiel abgeschieden wird (Taf. XXI, ig. 12, 16, 17); es geschieht auch nicht selten, dass sich die Theilungs- dinge ihrerseits theilen, bevor sie noch ihre Stiele gebildet haben Taf. XXI, Fig. 13). Auf diese Weise enisteht ein drei- oder vierästiger tiel, dessen Aeste unmittelbar von der Basalscheibe abgehen (Taf. XXI, g. 44, 19, 20). Weitere Verästelungen eines Stieles entsiehen auch insofern unregelmässig, als sich die Individuen an al, Zweigen gleichzeitig iheilen. | Grüne Colonien schliessen in ihrem Inneren sehr häutig eine Höhle in, die entweder Gase oder Wasser enthält. In vielen F ällen habe ich ‚eobachtet, dass die Höhle derselben Colonie abwechselnd von Gasen von Wasser eingenommen war, so dass die Colonie ‚abwechselnd 3306 2° 2.0.8.0 August Wrzesuiewski, nach oben stieg und niedersank. Die Ursache dieser merkwürdigen E & scheinung konnte nicht ermittelt werden, jedenfalls ist es aber sicher, dass dieselbe in keinem Zusammenhange mit der Lebensthätigkeit der Colonie steht. Ich habe mich nämlich überzeugt, dass die hohlen Stöcke ‚ebenso floriren wie die soliden und daneben die ersteren ebenso leben- dig sind, wenn ihre Höhlen Gase oder Wasser einschliessen. Ich muss ' demzufolge der Meinung von Frantzıus !) enischieden widersprechen; 4 welcher behauptet, dass die Gasblasen im Innern der Gallertkugel ae \ Zeichen des beginnenden Zerfallens derselben zu betrachten und dass | dieselben nur selten anzutreffen seien. 4 Die Stöcke von Ophrydium hyalinum stellen kleine Kügelchen. . oder convexe Scheiben von einigen Millimeter Durchmesser dar, die aus ganz durchsichtiger Gallerte bestehen, in welcher einzelne Thiere als winzige, längliche, weisse und Ban angeordnete Puncte er- scheinen. Die Stöcke der grünen Varietät, die alsbald durch ihre Fär- we bung ins Auge fallen, verlieren diese Färbung, sobald sie ihre Bevölke- 4 rung einbüssen. In diesem Zustande unterscheiden sie sich jedoch vom 4 Ophrydium hyalinum durch den Mangel der oben erwähnten | . weissen Puncte. Die Golonien der grünen Varietät erreichen, wie bekannt, eine sehr bedeutende Grösse und obwohl ich niemals faust- bis kopfgrosse Stöcke angetroffen habe, so fand ich doch recht häufig Colonien, die die 7 Grösse einer ansehnlichen Wallnuss besassen. Auf der Oberfläche eines Teiches im Parke von Lazienki habe ich im vergangenen Herbste ein 'schmales, losgerissenes Pflanzenblatt angetroflen,, das in einer Ausdeh- nung von mindestens zwei Fuss rundum .von verschmolzenen Golonie von Ophrydium versatile Degehı war, von denen jede die Grösse 4 einer Wallnuss besass. Die Körperlänge ausgestreckter Thiere der grünen Varietät beiräg 0,3102 bis 0,72 Mm. Die Höhe der Gallerihülsen beir ägt 0,2 Mm. Di Exemplare ir ungefärbien Varietät erreichen nur eine el geringere 4 Körperlänge von 0,165 bis 0,3 Mm. | Nach dem oben Mitgeiheilten zeichnen sich die von mir unter schiedenen Varietäten von Ophrydium versatile durch folgend: Merkmale aus. Ophrydium versatile var. hyalinum. Kleine, immer chloro- phyMIfreie Stöcke; neue Golonien werden durch ein einziges Thier ge- gründet. Körperlänge verhältnissmässig gering. '#) Frantzius, 1. c. 9.3. As sn. zur Naturgeschichte der Infusorien. . N 391 Hebnrdium versatile var. viride. Grosse, beständig chloro- phylibaltige Stöcke; eine neue Colonie wird gleie haeitig durch die sich 'schaarenweise in einander ansiedelnden Exemplare gegründet. Körperlänge bedeutend grösser als bei der vorhergehenden Varietät. Jede Varietät bewohnt endlich gesonderte Stöcke. Die grüne Varietät habe ich in grosser Menge in Teichen des Parkes ‘von Lazienki hei Warschau, sowie auch an der sächsichen Kempa (einer Weichselinsel) gefunden. Ophrydium hyalinum wurde bis jetzt ‚ausschliesslich nur an der erstgenannten Localität angetroflen. Warschau, 43. April 1877 Erklärung der Abbildungen. Bei allen Figuren sind die analogen Theile mit den gleichen Buchstaben ver- "sehen worden; es bezeichnes somit: a, den After, - ...0e, die Schlundröhre, ph, den Pharynx, vp, den contractilen Behälter, vp' die Flüssigkeitstropfen, aus denen der Behälter gebildet wird, rn, den Nucleus. Tafel XIX. Fig. 4. Untertheil eines Tentakels von Urnula epistylidis, Clap. etLachm,, welcher von Erhabenheiten bedeckt ist, die nach oben zu allmälig kleiner werden und schliesslich schwinden. Vergr. 1200. Fig. 2. Ein sich contrahirendes Tentakel von Acineta quadriloba, Stein Bi Avonıya quadripariita, Clap. et Lachm.). Verg. 800. Fig. 3—6. Dendrocometes paradoxus, Stein. Fig. 3. Ein vollständiges Exemplar mit einem gefangenen Infusorium zwischen den Eindzinken eines seiner Arme. Vergr. 600. u Fig. 4. Endzinken eines Armes desselben Exemplares, die ein gefangenes In- ; fusori ium festhalten und aussaugen. Vergr. 1200. | - Fig.5. Zusammengezogene und verbreiierte Endzinken, in deren Achse ein iner Canal wahrzunehmen ist. Vergr. 4200. ' Fig. 6. Dieselben Zinken in ausgestrecktem Zustande, mit zugespilzten Enden; ihr Achsencanal ist nicht mehr sichtbar. Vergr. 1200. e Fig. 7-9. Acineta hyphydri, Stein. Fig. 7. Ein vollständiges Exemplar mit zum grössten Theile ausgestreckten Saugtentakeln. Der Nucleus hat sich bereits in zwei Segmente getheilt. Vergr. 300. a ae ER es. August Re -.. Fig. 8, Gentr actiler Behälter mit seinem Ausführungscanal. Die Onkienie a ‚optischen Querschnitte dargestellt, um das Verhältniss ihrer Dicke zu der Länge de Ganales zu veranschaulichen, Vergr. 800. Kr N Fig. 9. Contractiler Behälter und sein Canal von oben gesehen. Vergr. 800. Fig. 10,44. Oxytricha pernix, nov. Sp. Fig. 410. Ein von der Bauchseite dargestelltes Thier. Vergr. 606. Fig. 44. Ein von der linken Seite dargestelltes Thier. Vergr. 600. Fig. 12—15. Oxytricha Kessleri, nov. sp. | Fig. 12. Ein gesundes, lebendiges, von der Bauchseite dargestelltes Thier. Vergr. 650. | Fig. 43. Ein unter dem Deckglase abgestorbenes, mittelst der Camera tucid ; abgezeichnetes und von der Bauchseite dargesteiltes Thier. Vergr. 500. Fig. 44. Die beiden Nuclei des an der Fig. 12% dargestellten Thieres. Vergr. 650. Fig. 45. Ein von der linken Seite dargestelltes Thier. Vergr. 500. Fig. 46, 47. Zoothamnium Gienkowskii, Nov, Sp. Vergr. 70%. Fig. 16. Eine ganze Colonie, die von einem grösseren und zwei kleineren In- dividuen gebildet ist; das erstere mit kleinem, die beiden letzteren mit grossem Behälter. Fig. 17. OberesEnde einer aus vier kleineren Exemplaren bestehenden Colonie ; alle diese Thiere, von denen nur zwei abgebildet sind, besassen einen grossen con- tractilen Behälter. Fig. 48, 19. Epistylis Steinii, nov. sp. Vergr. 600. Fig. 18, Ein einzeln sitzendes Thier. Fig. 19. Junge, von zwei Individuen gebildete Colonie. Fig. 20. Zoothamnium arbuscula, E. Fig. 20. In polarisirtem Licht und auf einem Gypsplättchen BeSKAeHDT Stiel- muskel. a, Oberende des Muskels des Hauptstammes, 1 zwei Endzweige, der rechte mit dem ansitzenden Thiere. Tafel XX. Fig. 1—4. Epistylis flavicans, E. Vergr. 230, Auf Fig, 4 und 2 sind die Längsfibrillen des Parenchyms und am Hinterende auch Querstreifen der Cuticula abgebildet. Auf Fig. 3 sind dagegen diese letzteren dargestellt und die Längsfibrillen des Parenchyms nur an dem Hinterende wieder- ; gegeben. Fig. 4. Ein Thier mit der nach oben gekehrien Wimperscheibe. Fig. 2. Ein von der Bauchseite dargestelltes Thier. Fig. 3. Ein von der linken Seite dargestelltes Thier. Fig. 4. Ein von der Seite gesehener Randtheil der Wimperscheibe eines com- PRITEN Thieres. Ä Fig. 5, Vorticella campanula, E. ‚Fig. 5. Ein von der Bauchseite dargestelltes Thier, an dem zwei contractile B Beiträge zur Naturgeschiehte der Infusorien, 323 e, Fig. 6—11. Spk dumm versatile viride, Fig. 6. Querschnitt der Gallerikugel einer ganz frischen Colonie. Der ästige tiel ist mit möglichster Genauigkeit dargestellt; einzelne Thiere sind mittelst der Camera lucida von Zeıss gezeichnet worden. Die durchsichtigen Gallerthülsen ’ lassen sich nicht wahrnehmen. Vergr. 400. | Fig. 7. Oberflächliche Schicht eines mit alaunhaltiger nl ibaer tin- girten Querschnittes einer mitielst Osmiumsäure erhärteten Gallertkugel. In den - Hülsen stecken zusammengeschrumpfte Thiere. Jede Hülse besitzt einen stark ver- "dickten Boden, der einen Gallerteylinder bildet. Einzelne Stiele verlaufen in der Achse der Cylinder. Verg. 200. n | Pig: 8. Tiefere Schicht desselben Querschnilies. Der mit a bezeichnete Cylin- der spaltet sich in zwei Aeste. Vergr. 100. Fig. 9-11. Endspitzen der Stieläste. Vergr. 500. "% Fig. 9, 10. Endspitzen der Stiele von Exemplaren, die auf der sächsischen Kempa gesammelt wurden. Fig. 41. Endspitze eines Stieles von einem oral, aus dem Parke von Lazienki. ; a A A hl Ei AN ( IL-SO\ . Tafel 9 ; Ophrydium versatile, E. Fig. 4, 2, 9-14. Ophrydium versatile viride. Fig. 3-8, 15. 20. Ophrydium versatile hyalinum. Die Figuren 4—8, 11—20 sind 500 mal, die übrigen 320 mal vergrössert. Fig. 4. Ein ganz ausgestreckies Exemplar. Fig. 2. Ein a ee a, mit etwas zusammengezogenem Hinter- körper. Pie. 3. Ein Exemplar, das eben einen Nahrungsballen verschluckt hat, so dass die schlauchförmige Fortsetzung des Pharynx in Form eines schmalen ee noch deutlich wahrzunehmen ist. Fig. 4. Ein Exemplar, an welchem die schlauch! örmige Fortsetzung des Pha- nz bereits geschlossen ist und nieht mehr wahrgenommen werden kann. we ‚Fig. 5. Vorderende desselben Exemplares im Momente des Ve rschluckens eines ahrungsballens, der sich in dem oberen Ende der schlauchförmigen Fortsetzung 5 Pharynx befindet. Fig. 6. Vorderende desselben Exemplares, bei dem der Nahrungsballen bis ım unteren Ende der schlauchförmigen Fortsetzung des Pharynx bereits herabge- ‚stie gen ist. ü Fig. 7, 8. Optischer Längsschnitt der beutelförmigen Erweiterung des Ausfüh- scanales des contractilen Behälters. Fig. 7. Der Behälter im Momente der Diastole. ‚Fig. 8. An der Stelle des verschwundenen Behälters sind einige Flissig- . . keitstropfen zum Vorschein gekommen. an Fig. 9. Ein vom Stiele abgelöstes, mittelst eines hinteren Wimperkranzes frei- hwimmendes Thier. N n\ Fig. 10. Ein sich eben festgesetzt habendes a nd en a der hintere Jimperkranz noch nicht verschwunden ist. VEREINE kN ER Le, ‚Fig. Baer Stiele von n Thieren, die eine neue Golonie gründen. % HANS? LERTSBE Be Veber das Anpassungsvermögen der Larven von Salamandra atra. Von | Marie v. Chauvin. a Mit Tafel XXI, Im XXVII. Bande dieser Zeitschrift habe ich am Schlusse ‚meiner kleinen Abhandlung über Verwandlung des mexicanischen Axolotl in Am- | Iiystoma eines Versucheserwähnt (p. 53%), den ich mit Alpensalamandern gemacht und dessen Beschreibung ich als zweiten Theil der genannten Ab- handlung anzuschliessen anfänglich die Absicht hatte. Da sich mir aber gerade die Gelegenheit bot, das Experiment zu wiederholen, so ver- schob ich die Beschreibung in der Hofinung des abermaligen Gelingens . und in der Ueberzeugung, dass auch bei einem weniger günstigen Er-. folge die wahrscheinliche Ausbeute an Erfahrung und Einsicht in die ‚Natur dieser merkwürdigen Urodelen sich der Mühe verlohnen dürfte. N Letzteres ist eingetroffen, und so will ich mit der Veröffentlichung um so weniger anstehen, als sie möglicherweise den Einen oder Andern veranlassen könnte, den Versuch zu wiederholen, und dabei die von mir gemachten Erfahrungen zu benützen. Die selisame Fortpflanzungs- weise des Alpensalamanders (Salamandra atra) hat nicht allein seit langer Zeit die Aufmerksamkeit der Naturforscher auf sich gezogen, sondern ist auch für Professor Carr v. SıesoLn Veranlassung zu der ' Meinung gewesen, Re R dass es wahrscheinlich gelingen müsse, eine vor der Geburts- reife aus dem Uterus genommene und ins Wasser gesetzte Larve der Salamantra atra in diesem Elemente lebend erhalten zu können, | Ä u Die dahin zielenden mehrfachen Versuche waren leider nicht vo dem erhofiten Erfolge begleitei gewesen. Mit gerechifertigtem Za ber das Anpassungsrermögen der Larven von Salamandra aira. 325 Ing h deshalb auf den Wunsch des Herrn v. SmesoLn an dieses ebenso ‚teressante wie schwierige Experiment. | N "Wenn der Alpensalamander, nach Ansicht der | Naturforscher, vor len Jahrtausenden mit der ihm nahe verwandten Salamandra macu- a denselben Entwicklungsgang gemein hatte, also seine Jungen im sser absetzte, wo sie so lange verblieben, bis sie aufs Land zu gehen fähigt waren, so musste ohne Zweifel seine Natur im Laufe der un- nesslichen Zeiträume, den allmälig sich ändernden örtlichen und atmosphärischen Einflüssen sich anpassend, auch vollständig sich um- ewandelt haben, und zu einer Beständigkeit bezüglich der Metamor- hose gelangt sein, die wohl schwerlich durch entgegenwirkende pulse für die Dauer des Lebens eines und desselben Individuums erirt werden konnte. Mit einem Worte : dem Thiere wird eine wunder- are rennen und .._—_—nn [N ne ie man Eisen zu kehich, welche wesentlich verschinden.t von er sind, und unter welchen der Fötus bisher gelebt hatte. Die en ei ich an andern Euren gemacht hatte, ie Ericktung der Salamandra atra unterscheidet sich in ganz gewöhnlicher Weise von der der übrigen Lurche. Ihre Jungen näm- se im Wasser, sondern ausschliesslich im Uterus der ler ganze Vorgang gestaltet sich bekanntlich wie folgt: | Es treten in jeden der beiden Eiergänge 40-69 Eier ein, von die- ihn so lange zu ernähren bis er seine Verwandlung im Uterus vollendet hat. Er kommt dann, nachdem er eine Länge von Al, erkwürdige, von dem gewöhnlichen Hergang so sehr abweichende ipflanzungsweise des Alpensalamanders, über welche Schreisers jerst Auskunft verschaftte?), lässt sich durch die Existenzbedin- Diese Zeitschrift. IX. Bd. 1858. p. 463, 8. Isis, 1833. p. 529. die land a. deren ln sich auf ne und ae Gebirgsgegenden beschränkt, dürfte wohl nur in den seltensten Fällen zum Absetzen ihrer Brut a und zu deren Ernährung geeignete "Gewässer finden. | 3 Das trächtige Weibchen ist daher gezwungen, ‚die Jungen so lange. | im Uterus zu behalten, bis sich bei ihnen diejenigen Organe gebildet haben, deren sie zum Leben auf dem Lande bedürfen. Die von der der Salamandra maculosa so sehr abweichende Art der Fortpflanzung ‚konnte sich die Salamandra atra wohl nur in Folge von Auswanderung in höhere Gebirgsgegenden angeeignet haben. Ein eingehender Ver- gleich der Individualität der beiden genannten Lurche, im Ganzen wie im Einzelnen, ergiebt allerdings eine grosse Uebereinstimmung, aber trotzdem habe ich keinen Zweifel, dass die Salamandra atra nicht frei- willig die nach allen Richtungen hin ihrer Natur entsprechenden Gegen- ‚den verlassen hat, um andere Wohnorte aufzusuchen, welche in keiner Beziehung Ersatz für den verlassenen Aufenthalt bieten konnten. Der eine der vitalen Impulse beim Thier, »sich zu sättigen« kann ‚den Alpensalamander unmöglich bestimmt haben, in höhere Gegenden sich zu hegeben, da gerade mit der zunehmenden Höhe die Mannigfal- tigkeit und Menge der ihm als Futter dienenden Fauna abnimmt. Eben- sowenig kann ein anderer vitaler Impuls »die Paarung« für ihn der ‚Grund gewesen sein, da diese ja selbstverständlich überall stattfinden konnte. Dagegen muss der gebieterische Drang des trächtigen Weib- chens »geeignete Wasser für seine Larven aufzufinden« es geradezu ab- gehalten haben, in wasserarme Gegenden zu wandern. Für die Wahrscheinlichkeit der aufgestellten Ansicht, dass Sala- mandra atra früher einer ähnlichen Fortpflanzungsweise wie Salamandra maculosa unterworlen war, sprechen so viele Gründe, dass ich nach einer Erklärung für das alleinige Vorkommen des schwarzen Salaman- . ders in alpinen Gegenden gesucht, und eine zutreffende gefunden zu haben glaube. | Die neueren F orschungen auf dem Gebiete der Geologie haben un- zweifelhaft ergeben, dass erstens in der Gegend, wo sich jetzt die Alpen erheben, früher ein tiefes Meeresbecken vorhanden war, und zweitens, mit Ausnahne ganz vereinzelter plötzlicher Durchbeiichs eruptiver Ge- 'steine, die Alpen durch ganz allmälig aufsteigende Bewegungen ganzer Erdkrustentheile entstanden sind. Dem entsprechend finden sich in . den Ablagerungen Versteinerungen von Organismen, dem Reiche der Botanik und der Zoologie angehörend, in ‚aufsteigender Entwicklung vom. ä Niederen zum Höheren; z. B. in den Ablagerungen aus den ältesten Perioden » nur Beineranzen, von wirbellosen Thieren, in den darauf ‚folgenden Versteinerungen von Fischen, Reptilien und Banfethler en. Es liegt auf der Hand, dass im ad der Hebung der Erdkruste es ‚einen Zeitabschnitt gegeben haben muss, in welchem alle Bedingungen für das Leben und die Fortpflanzung der Urodelen sich vereinigten, "analog denen, unter welchen heutigen Tages der gefleckte Salamander existirt, und dass die ihm so nahe verwandte Salamandra atra gerade wie er, ihre Larven im Wasser abgesetzt haben wird. Dass ferner in "Folge weiterer Hebung der Erdkruste die feuchten atmosphärischen Niederschläge immer schneller abflossen, und auf den Höhen stehende Gewässer seltener wurden. Die Salamandra atra suchte nun vergebens nach geeigneten Gewässern für ihre Larven und trug dieselben so lange "mit sich herum, bis sie, mit luftaihmenden Lungen ausgerüstet, auf dem Lande zu leben befähigt waren. Es dürfte hier der Ort sein, noch eine, den Alpensalamander be- treffende allgemeine Frage zu berühren. Das Weibchen dieses Molches "bringt, wie wir wissen, nie mehr als zwei Junge gleichzeitig zur Welt, "weil mehr als zwei, bei der langen Trächtigkeit der Mutter, weder Platz, noch die zu ihrer Entwicklung erforderliche Nahrung im doppelten Uterus finden dürften. Das Weibchen des gefleckien Salamanders hin- gegen gebärt 40—50 Stück auf einmal. Nichtsdestoweniger scheinen beide Arten gleich zahlreich vertreien zu sein. Wie lässt sich diese "auffallende Erscheinung erklären? Wenngleich das Weibchen des " Alpensalamanders im Laufe des Jahres, zur warmen Zeit, mehrere "Male, wahrscheinlich 2—3 Mal, gebärt, so kann dadurch doch unmög- lieh das Gleichgewicht bezüglich der Zahl beider Molcharten hergestellt werden. Es müssen deshalb noch andere Umstände eine Ausgleichung bewirken; unter denen, meiner Ansicht nach die folgenden ihätig sind: en 1) Die beiden Jungen des Alpensalamanders verbringen diejenige Zeit ihres Lebens, wo sie den meisten Gefahren ausgesetzt sein würden, geschützt in dem doppelten Uterus, und kommen erst zur Welt, wenn ‚sie bereits mit einer Wafle gegen kindliche Thiere versehen sind; wo- unter ich den ätzenden Saft verstehe, den die Hautdrüsen der Sala- mander absondern und der diese Ehine vor mancherlei Nachstellungen as Marie von Chauwiy “ Sur bis zu dem Augenblicke ausgesetzt bleiben, ‚wo sie das Wasser. ... beendigter Verwändlung verlassen können. | 3) Die Fauna ist in den Regionen, in welchen der Alpensalamande "lebt, nach Zahl und Mannigfaltigkeit weit geringer, als in der Heimath des gefleckien Salamanders, mithin auch die Zahl der feindlichen Thiere - in demselben Verhältniss eine kleinere ist. h Bevor ich die mit der Salamandra atra angestellten Versuche und Erfolge beschreibe, will ich über den Fundort derselben noch einiges ‚anführen. Nach vergeblichem Suchen in der Umgegend von Tiefenkaster fand ich das Thier in grosser Zahl auf der Via-mala in Graubünden und zwar am nördlichen Ausgange des Engpasses, wo überall der graue Schiefer zu Tage tritt. a Carr v. Sıesorp, der auf dem, von Schreisers angebahnten Wege forischreitend, uns die interessantesten Aufschlüsse über die Alpensala mander, und besonders über den merkwürdigen Process der Befruch- tung der Eier gegeben hat, führt an, dass man den genannten Salaman- der am besten nach einem warmen Regen bei eintretender Dämmerung ‘fangen kann. Ein warmer Regen trat aber leider, während meines Aufenthalts in Graubünden, nicht ein, und da ein längeres Verweilen im Hochgebirge mir nicht gestattet war, so musste ich aufs Geradewo | die Schlupfwinkel (der Alpensalamander zu erspähen suchen. Meii Bemühungen wurden mit Erfolg gekrönt: in zwei Tagen fand ich dere 74 Stück beiderlei Geschlechtes. Sie befanden sich immer unter Steinen nie unter Wurzelwerk, Holzstücken oder Moosdecken. In der Nähe von Ameisenhaufen waren sie ebenfalls nicht zu finden, selbst wenn der Ort alle Bedingungen vereinigte, die für den Aufenthalt der Salamand atra dem Anscheine nach passend sein mussten. Zumeist: wurden sie auf ziemlich steilen und durch Bäume und Buschwerk beschatteten Hängen gefunden die mit flachen Steinen bedeckt waren. Die Steine lagen in der Regel dicht auf der Oberfläche der Erde auf, und ware oberhalb meistens mit Moos und Erde bedeckt. Seitwärts zeigten sich ‘gewöhnlich kleinere Oeffnungen zwischen Gelände und Steinen, und nur dem Hange abwärts fand sich eine enge Spalte vor, die als Aus- und Eingang zu dem unter dem Steine befindlichen Lager diente. Der Boden vor dem Eingange war häufig flach oder sogar vertieft, so dass der von oben über die Steinplatte fliessende Regen oder das Schne wasser hier sich ansammeln konnie. Dass bei solcher örtlichen Situa A tion das Lager immer feucht war lässt sich leicht erklären, ebenso dass solche Schlupfwiukel sich für die Thiere vorzüglich eigneten: selbst starke Regen konnten weder von oben, noch von der Seite eindringe ad ihnen gefährlich werden, liessen aber so viel Feuchtigkeit zurück, dass das Lager vom durchsickernden und dem vor dem Eingange ange- "sammelten Wasser befeuchtet wurde. In heisser und trockener Jahres- ' zeit fanden Niederschläge der Luftfeuchtigkeit an der untern Fläche des gut wärmeleitenden, als Schutzdecke dienenden Steines statt. Der enge, nur zum Durchschlüpfen geeignete Eingang hielt die Dünste ab. "An Stellen, welche von der Sonne längere Zeit des Tages beschienen wurden, traf ich nie auf Salamander, weshalb ich vorzugsweise nach Norden gelegene Hänge untersuchte. In einem Lager unier grössen ‚ Platten fanden sich häufig zwei und mehrere Exemplare paarweise ver- heilt. Wäre es möglich gewesen, ganz grosse Platten zu heben, so "würde ganz gewiss eine noch grössere Anzahl von Alpensalamandern entdeckt worden sein. Die mir zu Gebote stehende Arbeitskraft reichte ‚aber nicht dazu aus. Wenn ich mich hier des Breitern über den Fund- ‚ort der Salamandra atra ausgelassen habe, so geschah es in der Absicht, | das Aufsuchen derselben nach Möglichkeit zu erleichtern, da man ja | nicht immer warmen Regen abwarten kann, um die Thiere in Menge [ zu fangen. I: Wie ich bereits erwähnte, hat die aufgestellte Ansicht, dass der Alpensalamander, ähnlich dem gefleckten,, in längst vergangenen Zeiten seine Larven im Wasser abgesetzt habe, so viel für sich, dass ich, wie Eingangs gesagt, der Auflorderung des Herrn v. Si folgend, mich zu einem Versuche entschloss, junge, noch nicht zu Landsalamandern ntwickelte Larven der erstgenannten Urodelen ins Wasser zu bringen, der Hoffnung, sie vielleicht längere Zeit in demselben am Leben er- ten, oder gar sie für ihre Lebenszeit auf der niedern Stufe des Enenathmenden Individuums bannen zu können. Erreichbar war das ine oder das Andere voraussichtlich nur dann, wenn die Eniwickelung es Fötus im Uterus noch nicht bis zur speceifischen Natur des Erdsala- anders fortgeschritten war. Ebensowenig konnte ich erwarten, dass n Fötus, der sich noch in den ersten Stadien der Entwickelung be- ind, Lebenskraft genug besitzen würde, einen so plötzlichen Wechsel ler Lebensbedingungen überwinden zu können. Vor Allem hjelt ich s für unerlässlich, den Versuch mit einer grössern Zahl von Salaman- derlarven anzustellen. Da ich ferner aus frühern Versuchen mit ver- chiedenen Thieren erfahren hatte, wie nöthig, insbesondere in der ssen Jahreszeit es sei, die Versuchsthiere stets in Wasser zu halien, dem beständig frische Luft zugeführt werde, so wurde die bekannte, ch dem von Bunsen und Kırcnnorr angegebenen System construirte uftzuführungsvorrichtung angewandt. Am 30. Juli 4875 begann ich den Versuch mit den bereits erwähn- 330 er ee Marie von Chain. BEN ee 8 ten Th eingefangenen Exemplaren der Salamandra atra im. 1 folgen ei Weise; RN >. Ich legte von einem decapitirten trächtigen Weibchen düseh einen mib ‚der Scheere gemachten Bauchlängsschnitt die beiden Fruchthälter blos, und schlitzte dieselben an der Stelle, unter welcher sich der Kopf des # Jungen befand, soweit auf, dass an herausschlüpfen konnte. Ich. bemerke hierbei, dass ich stets an dieser Stelle die Scheere ansetzte, weil ich sie für die einzige halte, wo die Operation ohne Gefährdung de Fötus ausführbar ist. Beine und Schwanz desselben liegen nämlich ‚dicht am Körper an, der Schwanz gekrümmt mit dem Ende nach auf- wärts gebogen. Die Kiemen umhüllen den ganzen Körper des Fötus wie mit einem Schleier, und nur der vordere Theil des Kopfes bleibt irei. ° Die geringfügigste Verletzung an den Kiemen könnte leicht Veranlassung zu ihrem Absterben werden. Drehte sich der Fötus, während des Auf" schlitzens des Uterus herum, was häufig vorkam, so veranlasste ich ihn, 4 durch leichtes Berühren zum Umwenden, und liess ihn dann durch die Schnittöffnung vorsichtig ins Wasser gleiten. Die ganze Operation fand im Trocknen statt. 4 in derselben Weise behandelte ich simmtliche trächtige Alpensala- manderweibchen (15 Stück) und erhielt aus denselben 23 Larven, in den verschiedensten Stadien der Entwickelung. Acht Stücke dieser Larven hatten kaum eine Länge von 4'/, Ctm. erreicht, vierzehn andere ‚waren 41/,—5 Gtm. lang, diese hatten die Metamorphose zum Landsala- * mander bereits grösstentheils vollendet. Alle 22 Stück waren, wie sich während des Versuches herausstellte, zu dem beabsichtigten Zwecke ” untauglich, worüber ich später noch Näheres angeben werde. Nur Eins’ der grössten Jungen, welches ich der Kürze halber mit »Larve I« be- zeichnen will, war in der Entwickelung noch nicht so weit gedichen, & wie die genannten 14 Stück, und erschien allein geeignet zu sein sieh den neuen Lebensbedingungen anzupassen. Es war k3 Mm. lan und besass in seiner äusseren Erscheinung noch alle characteristische Merkmale der Larven, d. h. 1) die glanzlose Haut war sehr zart und hellgrau; ven den anuleiisen und Runzeln, die bei den zum Erdsala. mander ausgebildeten Individuen so stark heran, war "noch nicht bemerkbar. mv 2) Der Hautsaum am Schwanze war noch nicht le absorbirt. 3) Die Kiemenquasten hatten sich erst bis zur halben Grösse ent | wickelt und noch nicht die blutrothe Farbe der Kiemen der älteren Larven angenommen. | Diese Larve I schien sich im Wasser gleich hehaglich zu fühlen | wenigstens machte sie keinerlei Versuche, aus demselben heraus zu ‚ge RB ‚ber r das en der Larven von on alıa, 331 es en, w wie es die in der Metamorphose weiter vorgeschrittenen Larven is zu thun pflegten. Meine nächste Sorge war nun darauf gerichtet, sie zum Fressen zu bringen, und da ich nicht wusste, welches Rutier geeignet sein würde, so brachie ich eine Auswahl der verschiedensten Ben Wasserinseoten in den Behalten, um sie auf diese Weise zum emselben hinsoh en en aber da sie en zögerte, so hatte das Insect Zeit zu entkommen. Die beständig dicht vor der Larve J her- mschwimmenden Insecten beunruhigten und reizten sie der Art, dass e alle Lust zum Fressen verlor und ich schliesslich mich genöthigt sah, ‚alle Insecten zu entfernen. “.0 Am andern Morgen versuchte ich wiederum sie zum Fressen von secien zu bewegen, aber vergeblich. Nun versuchte ich es mit einem ganz kleinen Regenwurm, den ich ihr vermittelst eines feinen Drahtes vor die Schnauze brachte, und so lange hin und her bewegte, bis sie dlich darnach schnappte und ihn erfasste, jedoch bald wieder aus- ie, wahrscheinlich weil die Speise ihr, da sie bisher sich nur mit ssiger Dottermasse ernährt hatte, zu hart vorkam. Erst nach längerer Zeit war diese Larve dahin zu bringen, den Wurm vollständig zu ver- hlucken. Von da ab wurde die Fütterung mit kleinen Regenwürmern glich und mit günstigem Erfolge wiederholt. | Obgleich die Larve / sich augenscheinlich in dem neuen Elemente ohl fühlte, so stieg doch schon am ersten Tage die Befürchtung in mir dass deren Kiemen, wegen ihrer ausserordentlich zarten Beschaffen- für das neue E dalem ungeeignet seien; im Uterus, geschützt vor äussern und wech nen Einflüssen, hation sie RN zu einer aul- er ten. an rauhen Elemente: dessen nn et, wie das bes ‚früheren der Fall war, gleichmässig blieb, sondern sie fortwährend vie. Eine Verletzung der hin und her beydeien Kiemen war mit Bi älen Eden. zu berühren, Anden vielmehr die bare so ilentı um- ven, dass sie beim Laufen ind Schwimmen von den Füssen bestän- e treift: und getreten wurden. Mit der unter so bewandien Um- ıden höchst wahrscheinlichen Verletzung der Kiemenbüschel, war, h deren Absterben zu befürchten. \ So viel leuchtete mir ein, dass die Barve mit en Kiemen im weiter zu leben ee befähigt sei. Hier war aber nichts u thun, als der Natur freien Lauf zu lassen, und in der That wissensch, en XXIX. Bd. a le a Er» ee Narie von Chauvin, u. kan sich am andern Morgen, ‚also nach Ablauf der ersten. n Na chi fallende Veränderungen an den Kiemenbüscheln: Die Kiemen, welch ‚am Tage vorher noch eine schöne rothe Farbe hatten, waren sichtli ' verblasst, und hatten scheinbar von ihrer früheren Grösse eingebüsst, weil die iosenfälen nach unten gekrümmt waren. Nach weitern zwe | Tagen waren die Kiemen schon bis zur Hälfte ihrer früheren Gröss: eingeschrumpft, anscheinend ganz blutleer und schmutzig hellgelb ge. - färbt. Die ursprünglich überaus biegsamen und zarten Kiemenbüschel welche selbst im leicht bewegten Wasser hin und her wogien, waren starr — eine Folge des Absterbens — und standen steif ab zur Seit des Kopfes. Offenbar belästigten sie in dieser Verfassung die Larve . ungemein, denn die letztere suchte durch hin und herschlagen des Kopfes an den Boden und die Wände des Gefässes, sich von der unbe- w guemen Bürde zu befreien. Am nächsten Morgen, d. h. am 3. Tage, s sah ich zu meiner grösste Ueberraschung die Larve gänzlich befreit von den Kiemenbüscheln. Be näherer Untersuchung fand ich dieselben unversehrt im Wasser liegen genau in derselben Grösse, wie ich sie Tags zuvor an der Larve gesehe hatte. Auf der rechten Seite des Kopfes war die Stelle, wo sie gesesse hatten, gar nicht zu erkennen, hier mussten sie sich demnach vollständi abgelöst haben. An der linken Seite aber waren kleine abgesterben« % Stümpfchen der Kiemenbüschel zurückgeblieben, die erst im Laufe des Tages gänzlich abfielen. Mit dem Abfall der Kiemenbüschel war natür- lich der kritischste Moment für die Larve eingetreien, weil das äusse Organ, welches ihr bisher zum Athmen gedient hatie, fehlte. Nun ent- stand die doppelte Frage: Erstens, ob das Thier genug Lebenskraf besitze, um ein neues, den veränderten Lebensbedingungen conforme: Athmungsorgan aus sich herauszubilden, und zweitens, ob da innere Athmungsorgan, das in Verbindung mit dem äussern di wichtigste der Lebensthätigkeiten bisher vermittelt hatte, auch aus- reichen würde, den Athmungsprocess allein, und so lange zu ve sehen, bis ihm die sich äusserlich bildenden Kiemen zu Hülfe kommeı würden. Und in der That besass die Larve 7 wunderbarer Weise die’ . Fäbigkeit, aus sich heraus neue Organe hervorzubringen, die zum Leben im Wasser vollkommen geeignet waren. Schon am dritten Tage war. dies zu erkennen, insofern auf der rechten Seite des Kopfes, wo die h Kiemen sich, wie wir gesehen haben, zuerst vollständig abgelöst ee | ‚kleine Kiemenansätze zum Vorschein kamen, die auf der linken Se erst einen Tag später sichtbar wurden. Eine Verschiedenheit, . offenbar ihren Grund in dem ungleichmässigen Abstossen der ab di storbenen KICnEn hatte. Eine weitere Folge davon war ‚nicht au M erh At a: a sie mil en Be dentiich ie dank] 8 Bra the Kegelchen erkennen konnte, und zwar auf jeder Kopfseite 3 Stück, is zum 292. Tage hatten sie die nndestnschene Gestalt kugeliger Blasen ngenommen (s. Fig. I). Am 26. Tage kamen auf der rechten Seite er grössten, dem Halse zunächst liegenden Kieme, zwei Kiemen- len zum Vorschein, die auffallend rasch wuchsen, anfänglich flach ‘sehr schmal waren, und viele Aehnlickheit mit den Kiemenfäden ssen, die sich an den ursprünglichen Kiemen befanden. Bald darauf ahmen sie eine breitere und rundere Form an. An derselben Kieme, ie an der nächst befindlichen bildeten sich allmälig noch 7 Kiemen- also im Ganzen 9 Stück, von denen einige in 2—3 Spitzen aus- Mit Ausnahme zweier ee die auf der untern Seite der lasenartig gebildeten Kieme (s. Fig. 2 u. 3) herausgewachsen waren, sen alle am äussern Rande der Kiemen und standen in horizontaler tung vom Kopfe ab, nur die Spitzen einzelner Kiemenfäden waren jas aufwärts gebogen. Auf der linken Seite des Kopfes hatte sich nur | einziger Kiemenfaden an der hintersten Kieme gebildet. Zwischen den sprünglichen und den neuen Kiemen machte sich ein fernerer Unter- ed bezüglich der auf denselben befindlichen, hellbraunen Flecken be- kbar. Diese waren auf den erstern nur spärlich vertreien und auch Farbung weniger intensiv, als auf den neuen Kiemen, wo nament- obere Seite viele und dunkele Flecken zeigte. Die neuen Kiemen n durch ein. dichtes Netz von Adern eine lebhafte rothe Farbe und die Sonne darauf schien, so konnte die Blutcirculation in den en Adern mit unbewaffneiem Auge wahrgenommen werden. n* die neuen Kiemen er als die zu entnehmen ı war, dass die er nie den Au) ne an i. Sie } hielt fast ausschliesslich an auf der dunkedi ie des Behälters auf, so dass man sie für todt halten musste. | dann, das Schlimmste befürchtend, mir Gewissheit ver- ollie, und einen Regenwurm in ihre Nähe brachte, so fuhr ch darauf los, erfasste und verzehrie ihn. | | 24 * ag a ».. 201. ° Mare von Ohmmin, en we. erfasst halte, hebhaft hin und her, und waren die Bewegungen de: Wasser nicht merklich verändert; erst nachdem im Laufe der 6. Woc RS ‚die Larve lebendiger. Im Aeussern derseihen machte sich noch ei zweite wichtige Veränderung bemerkbar. Nach den. ersten acht Tag rücken, den die Larven im Uterus so lange besitzen, als ihre Haut noch’ Durch diese merkwürdige Umbildung des Schwanzes fand abermals’ ‚bar. Die bis dahin helterane Haut nabm eine dunklere bräunliche und ins violette schimmernde Farbe an, und der anfänglich kaum sichtbare befindlichen, unreinen Stoffen empfänglich gemacht. Wie höchst u . fährlich gerade das Änsetzen von schlammigen Theilen an der Ha: werden kann, hatte ich leider bei den ann Larven en a Nachdem die Kiemen die Länge von 2,2 Mm. erreicht hatten, wurd des Aufenthalts im Wasser begann die schmale, glashelle Schwanz schwimmhaut zu schwinden und wurde nach fast vollständiger Absor- birung durch eine breitere und kräftigere ersetzt. Diese neue Schwim; haut war weniger durchscheinend und zeigte zerstreute, kleine un dunkele Flecken, wie man sie an jüngern, noch im Uterus vorgefunden Larven wahrnimmt. Der blassröthliche Streifen auf dem Schwanz- die hellgraue Farbe hat, war auch bei Larve /J noch zu sehen, verlo sich aber nicht wie es bei andern Larven des Alpensalamanders wäh rend des Fortschrittes der Entwicklung im Uterus stattfindet, sondera = nahm sogar an Umfang zu und färbte sich intensiver und vorsche erst nach Vollendung ihrer späteren Metamorphose zum Erdsalamander. Anpassung des Individuums, das jetzt zum Leben im Wasser gezwunge war, statt. | Rn Das nunmehr zum Schwimmen befähigte Thier zeigte in alleı seinen Bewegungen eine grössere Gewandtheit als früher und zwar vor: zugsweise beim Fressen. Vorher blieb die Larve, wenn sie einen Wurn erhascht hatte, nach Art der Landsalamander ruhig auf dem Boden une verzehrie ihn langsam, dagegen schnellte sie jetzt, sobald sie ihre Beute Wurmas zu onliat, so schüttelte sie ihn so heftig, dass sie sich init: unter vollständig überschlug, aber ohne die Beute los zu lassen. Die Haut der Larve / hatte sich in den ersten fünf Wochen in eine Häutung eintrat, wurde eine Verwandlung an derselben bemerk- sammtarlige Schein auf der trat deutlicher hervor. Die Häu- tung, welche nur stückweise vor sich ging, nahm volle 15 Tage in An: spruch. | “ Durch diese ungewöhnliche Verzögerung des Häutungsprocess wurde nicht allein das Wohlbefinden des Thieres für längere Zeit g stört, sondern auch die Haut rauh und zum Anhaften von, im Was n = an Thieren finden Schlamm zur | irakhune Kanten und | einzelnen Stellen des Körpers die Haut zerstörten und den Tod des Phieres min. Es blieb mir, um der gefährlichen Pilzwuche- rstet. Hatte sich aber während der langen Nachtzeit der Schlamm Körper und an den Extremitäten so festgesetzi, dass er durch Pinseln icht zu beseitigen war, so musste die Pincette zu Hülfe genommen rden. Eine zwar mühsame Operation, durch welche die Larve aber avor bewahrt wurde, dass es jemals zur Pilzentwicklung auf ihr kam. Bisher hatte ich das Vermögen der Lurche, verlorene Körpertheile reproduciren, in ganz anderer Weise, als es sich bei Larve / zeigte, inen gelernt. Wenn beispielsweise, wie bei Proteus und Axolotl, bei terscheiden waren. Nur in seltenen Fällen, zumal wenn es sich um eeuns an an und handelte, N die it ihren Behälter verlassen, waren aus dem Zimmer, in dem sie gehalten a, in ein anderes a und wurden am andern Mergen a nl ssrige Flüssigkeit aus, und es hildaten sich Pilze auf den en Stellen. Da h die Pilze bis zum andern Tage sehr ausgebreitet hatten, so suchte ich sie in iortwucherung durch Trockenhalten der Individuen zu Dean, aber vergeb- Kunde Bepdenie immer wurden neue eekalı ar und das Fleisch es so musste ich von diesem en Abstand Ga und das. sch Ark a Bun Betr a mit reinem Wasser en e so vollkommen wieder durch neue ersetzt, dass man keinen Unterschied f her finden konnte, nur hatte die Haut anfänglich auf den erneuerten n eine hellere Farbe, ER ch an I hlystoma erlebt. a Stück I Lurchenart an während der 2 a \ ©... ©) Marie von Dhauyin,. Re ii Obgleich selbstverständlich in dem vorliegenden Falle eine so voll: ständige und den ersten Kiemen genau gleichende Nachbildung um s weniger statiinden konnte, da ja schon die grosse Verschiedenheit des Elementes, in welchem sie zur Anwendung kamen, diese von Anfang ‚an ausschloss, so hatte ich doch geglaubt, die neuen Kiemen würden von ähnlicher, wenn auch kräftigerer Beschaffenheit sein. Dies war um so wahrscheinlicher, als auch die Kiemen der Larven der Salamandra atra, mit denen sie im Uterus leben, eine gewisse Uebereinstimmung in ihrer Bildung mit den Kiemen der wasserbewohnenden Salamanderlarven ” zeigen. Diese Erwartung wurde jedoch nicht erfüllt. Der Unterschied ” zwischen den ursprünglichen und den neuen Kiemen war ein dureh- greifender. Die Ersteren waren fein gefiedert, lang und hingen nach unten, die Letzteren dagegen waren blasenförmig, kurz und standen steif vom Kopie ab. — Neben dieser grossen Verschiedenbeit bezüglich der Form der neuen Kiemen trat noch eine andere Verschiedenheit bemerkbar her- vor. Die Kiemen nahmen nämlich, je nach dem Befinden der Larve Z, oder nach der Beschaffenheit des Wassers, sowohl an Grösse, wie an iebhafter Farbe zu oder ab, gerade so, wie wir dies-am Proteus kennen. Zu gewissen Zeiten fielen die Kiemen sichtlich zusammen und ver- blassten. Dieselbe Erscheinung zeigte sich im luftarmen oder zu kaltem ° Wasser. Brachte ich sie in frisches Wasser, von 16-170 R., so ge- wannen die Kiemen in Zeit von 5-—10 Minuten ihre frühere Grösse und Röthe wieder. Diese merkwürdige Eigenschaft musste um so mehr aul- fallen, da weder die Kiemen der Larven der Alpensalamander im natür- lichen Zustande, noch die der im Wasser lebenden Larven der gefleck- ‚ten Salamander, noch die der Tritonenlarven eine ähnliche Empfindlich- keit und Veränderlichkeit zeigen. Nachdem die Larve / sich in einer ebenso vollkommenen wie übe . raschenden Weise den neuen Lebensbedingungen angepasst hatte, hoffte ich, dass sie in dem neuen Elemente, für welches sie nunmehr anschei- nend hinreichend entwickelte Kiemen besass, fortleben würde; zu dieser Hoffnung hielt ich mich für umsomehr berechtigt, da sie sich noch zu einer Zeit im Wasser vollkommen wohl befand, wo ihre Alters genossen bereits seit Monaten als hıngenathmende Individuen auf de Lande lebten. Diese Hoffnung wurde noch dadurch erhöht, dass diese Larve J schon die bedeutende Grösse von 6 Ctm. erlangt hatte un nichtsdestoweniger noch ganz die Gestalt der Larve, ohne sichtb denken sollen. Man kann sich daher meine Ueberraschung vorstellen ‚als. plötzlich folgende Veränderung an der Larve bemerkbar wurd Deher das Anpassungsvernögen der Larven von Salamandra atra, 337 hdem sie 14 Wochen lang im Wasser zugebracht hatte. Kiemen dieser Larve /, an denen sich noch wenige Tage zuvor ein 8 sser Kiemenfaden Anlwideeh hatte, begannen zu schwi nden, der eömprimirte Ruderschwanz nahm allmiilig eine rundere Form an und lie Haut wurde dunkeler und glänzender. Am dritten Tage, nach dem ersten Anzeichen vom Schwinden der Ä jemen, streifte die er die Haut ab, und nun kam die glänzend chwarze und runzelige Haut zum Forschen. welche den Erdsalamander iennzeichnet. Am neunten Tage waren die Kiemen grösstentheils absorbirt und r noch kleine Stümpfchen zu sehen, wie man sie mitunter in Form und Grösse bei neugeborenen reselöinnidern vorfindet. Mit diese ‚sehr reducirien Kiemen konnte die Larve natürlich nicht, mehr im Yasser existiren und da es — nach meiner festen, auf genaue Beobach- ungen und ‚Erfahrungen gestützten Ueberzeugung — kein Mittel mehr ab, die Larve / noch länger lebend im Wasser zu erhalten, so traf bie nöthigen Anstalten, um ihr das Herausgehen aus diesem Eleniente | zu ermöglichen. In ein flaches Gefäss gebracht, in welchem sich Moos d an der tiefsten Stelle Wasser befand, suchte sie sich alsbald eine ichte Stelle aus, so dass sie den Kopf über dem Wasser halten konnte; ‚folgenden Tage kroch sie ganz aus demselben heraus. Am vierzehnien Tage — vom Beginn der Verwandlung zum Land- bier an gerechnet — waren die Kiemen gänzlich geschwunden, und e Kiemenspalten mit einer Haut überwachsen, die erst weisslich aus- ‚ aber allmälig die dunkele Farbe des übrigen Körpers annahm. t unterschied sich die Larve / von den andern Alipensalamandern "noch durch eine zartere und weniger schwarze und runzelige Haut , durch den röthlichen Streifen auf dem Schwanzrücken, der erst : hwand, als sie mehrere Wochen auf dem Lande zitgehrächt hatte. ichzeitig mit dieser Metamorphose ging auch eine Veränderung im nehmen des Thieres vor sich. Während dasselbe bis zum Beginn der Y nwandlung stets auf dem Boden des Behälters verweilte, strebie es un nach der Oberlläche des Wassers, was ihm aber sehr balk, in Folge ent war wiederum hiermit für diese Larve J eingetreten: es fehlie Thiere die zum Weiterleben erforderliche Luftmenge. Mit gehobe- em Kopfe lief dasselbe danach suchend, unruhig auf dem Boden des jehälters herum, wollte nieht mehr fressen, und als die Kiemen gröss- entheils absorbirt waren, sass es meistens mit geöffnetem Maul unbe- lieh da. Merkwürdig war auch der grosse Unterschied bezüglich rschwindens der Kiemen im vorliegenden Falle. Die mit zur Welt 'Schwindens des Ruderschwanzes unmöglich wurde. Ein kritischer EIS 338 0.00.0220 Marie von Ohauvin, gebrachten Kiemen schrumpften nämlich theilweise zusammen, sobal . das Blut aus ihnen trat, sie starben ab und wurden dann abgestossen Nicht so die neuen Kiemen, die ganz in derselben Weise, wie es be andern in der Melsnoenhuse begriffenen Lurchen vor sich geht, gänz- ‚lich absorbirt wurden. | | _ hatte sich, wie wir gesehen haben, fast ausschliesslich im Wasser voll- ‚nicht durch äussere Veranlassungen, sondern lediglich durch innere’ organische Vorgänge bedingt sein musste, Vorgänge, die das Resultat " ‚eines vitalen, von Eltern und Voreltern durch Jahrtausende hindurch kurzen Lebensabschnittes der Larve I im Kampfe mit einer seit undenk- lichen Zeiten fortwirkenden Kraft »der Vererbung« und zwar in dem befähigten, lange im Wasser zu leben und weit über die gewöhnliche Zeit hinaus den Larvenzustand zu bewahren, und | | Art seit Tausenden von Jahren das Land bewohnt, ein wasserbewoh- ' Ich bezweifle es! dig an Grösse zu und änderten in Folge der Bildung neuer Kiemen- fäden fortwährend ihre Gestalt. Das berechtigt mich wohl zu dem anders ausfallen würde, wie bei Larve /. Die Verwandlung der Larve J zum lungenathmenden Landthiere sogen, ein Beweis, dass die bei der Larve stattgehabte Umwandlung 7 auf das le vererbten Triebes waren und darin gipfelten : u »die höhere Form der Art zu erlangen, und welcher Trieb se euer-" | gisch und mächtig auftrat, dass er durch äussere, ihm entgegenwirkende“ | Einflüsse nicht unterdrückt werden konnte.« x Nichtsdestoweniger kam auf der andern Seite das Vermögen de a Anpassung an die, durch das Leben in einem neuen Elemente bedingten Verhältnisse, in einem Grade zum Vorschein, wie es vorher nicht für möglich gehalten werden konnte. Vollzog sie sich doch innerhalb eines Grade, dass sie 1) nach Abstossung der ursprünglichen Kiemen neue produeirte die ganz verschieden an Grösse und Gestalt. von jenen waren und sie 2) eine Verwandlung des für das Schwimmen im Wasser zu zarten Schwanzes in einen kräfligern zum Rudern geeigneten dadurch be- wirkte, dass die schmale Schwanzschwimmhaut durch eine breitere und rk ersetzt wurde. % Ob es überhaupt möglich sein wird, aus einem Salamander, dessen. nendes Thier zu erziehen, können erst alla Versuche ergeben. So lange die Larve Jim Wasser lebte, nahmen die Kiemen bestän- Schlusse, dass möglicherweise die Form der Kiemen bei einer andern und jüngeren Larve, die längere Zeit im Wasser zubringen könnte, noch 1 Toter das Anpassungsvermögen der Larven von Salamandra atra, 339 na: nun Pflege der Larve / anbetriffi, so war sie eine sehr evolle und die grösste Umsicht und Auen amkeit erheischende. Das Wasser musste beständig in frischem Zustand erhalten wer- den, was durch den Umstand, dass die Larve die hohe Temperatur von 46-170 R. bedurfte, erschwert wurde. Eine dreimalige Erneuerung "des 34 Liter fassenden Glases fand täglich statt. Wurde etwas darin verfehlt, so ermattete die Larve sichtlich und die Kiemen verloren von ihrer Frische. Die Fütterung war mit der grössten Schwierigkeit ver- i knüpft, weil das Individuum mitunter nicht fressen wollte und zeit- 'aubende - Experimente angestellt werden mussten, um es dazu zu bringen. Hatte es zwei bis drei Tage keine Nahrung zu sich genommen, ‚so trat nicht nur ein merklicher Stillstand im Wachsthum der Kiemen | ein, sondern sie fielen auch sichtlich zusammen. — Das Wohlbefinden . des Thieres litt sehr dabei. — Nur öfteres Vorhalten ganz kleiner Regen- der nächsten Nacht vier bis sieben Stück Regenwürmer von selbst ‚frass. Selbstverständlich war es unumgänglich nöthig zu wissen, wie ‚el die Larve an Nahrung zu sich nahm. Das sorsfältigste Zählen der einen, durch das Liegen im Wasser blass gewordenen Würmer nicht cht zu erkennen waren, und durch den Heber beim Ablassen des erneuernden Wassers ungesehen verschwinden konnten. Ich unter- chie deshalb jedesmal die Exeremente der Larve, in welchen die , Häute der Regenwürmer unverdaut sich vorfanden aa noch deutlich u erkennen v waren. - Ausser der Larve J blieb nur noch eine der grösseren Larven des ensalamanders unter den 14 Stück, die ich ausgeschnitten hatte, am Bee ich Larve // nennen will. a im anderen Uterus der hme e der en, schon vollständig den allen nahen in sestalt und Farbe. Ihre Haut war glänzend schwarz, runzelig und mit Busen Den, der Sb wang, rund, die Bienen intensiv blutroth z on Chauvin, 340. ee | \ Marie v Vorderbeine hinaus. Sie zeigte sich am ersten Tage im Wasser unruhig, heiand sich indessen anscheinend ganz wohl, weigerte sich aber, gerade wie es bei Larve / der Fall gewesen, Insecten zu fressen, nahm jedoch vom zweiten Tage ab Regenwürmer an. In der ersten Nacht verloren die Kiemen durch Zurücktreten des Blutes aus denselben und durch Verschrumpfung etwas von ihrer Grösse und lebhaften Farbe. Hierauf wurde das Thier sehr unruhig und suchte aus dem Wasser heraus zu Mn kommen. Während der darauffolgenden vier Tage starben die Kiemen gänzlich ab und verloren durch Einschrumpfen, genau in derselben | Weise wie es bei Larve / stattfand, zur Hälfte an ihrer frühern Grösse, und wurden endlich am fünften Tage abgeworfen. Der Process des Kiemenabwerfens hatte mithin in diesem Falle zwei Tage länger ge- dauert als bei Larve /. Hiernach bildeten sich Anfänge neuer Riemen, deutlich wahrnehmen liessen. | Am 11. Tage zeigte sich eine Abnahme der Kiemenansätze, und mit E der Absorption derselben wurde die Larve /] sehr unruhig, frass nicht mehr und sirebte, obgleich vergeblich, nach der Oberfläche des Wassers, um Luft schöpfen zu können. Die Kiemen nahmen immer mehr ab und waren am Ih. Tage so weit geschwunden, dass nur kleine Stümpfche übrig blieben. Zu dieser Zeit häutele sich die Larve, und somit war der Zeitpunet eingetreten, wo ein längeres Verweilen derselben im "Wasser ihren Tod unfehlbar herbeigeführt haben müsste. Sie war so abgemattel, dass sie sich, selbst wenn sie berührt wurde, nicht meh regie. Ohne Zweifel hatte die Larve mit dem Verluste der Kiemen auch‘ die Fähigkeit eingebüsst im Wasser weiter zu leben und fast schien es als wenn sie schon zu lange darin zurückgehalten worden und schoı dem Tode verfallen sei. Sie sass mit geöffnetem Maule da und gab gar kein Lebenszeichen von sich. Ich machte den letzten Versuch, sie wie der zu beleben, indem ich sie mit der Hand aus dem Wasser hob und in der Luft hielt. Auch darauf bewegte sie sich nicht — und erst als ich sie wieder in’s Wasser untertauchen wollte, klammerte sie sie plötzlich an meine Hand an und kletterte sogar an derselben hinauf, um dem Wasser zu entgehen. Ueber dem Wasser angelangt, athmet sie sichtlich auf. Nun durfte ich hoffen, die Larve // am Leben erhalten zu können. Sie wurde in feuchtes Moos gesetzt, wo sie sich nach un nach erholie, und am ersten Tage sich so kräftigte, dass sie herumzu- ‚kriechen vermochte. | ende Am darauffolgenden Tage nahm sie wieder hingehaltene Regen würmer an und verspeiste sie. Am 19. Tage waren die Kiemen- f 2 Velen das Kupassungsrermge der Lary en von Salamandra atra. 341 h linpfehen ganz & geschwunden und die Kiemenspalten mit einer weiss- | lichen Haut überwachsen, die nach einigen Tagen, gerade wie bei der Larye J, schwarz wurde. Zu der Zeit, wo die Larve /J ihr Leben im Wasser verbracht, hatten sich ab und zu an verschiedenen Theilen des Körpers und an, den Extremitäten Pilze gebildet, die aber, rechtzeitig entfernt, am Weiterwuchern verhindert wurden und die Gesundheit des Thieres "nicht beeinträchtigten. Nach vollzogener Verwandlung unterschied sich 'Larve I/ in keiner Weise von den im natürlichen Verlaufe gereiften "Alpensalamandern, was leicht einleuchtet, da sie nur während eines kurzen Zeitraums von dem hergehrachten Wege abgelenkt wor- den war. D In Anbetracht ihrer sehr vorgeschrittenen Metamorphose zur Zeit, als sie aus dem Uterus genommen war, bleibt es auffällig, dass sie noch 49 ganzer Tage gebrauchte, um ihre Verwandlung zu beendigen. Dies dürfte der veränderten Lebensweise beizumessen sein, indem sie eine Verzögerung in dem Wachsthum herbeigeführt haben wird. Sofern eine \ Schlussfolgerung aus den nur unvollkommen ausgebildeten Kiemenan- | sätzen der Larve I] zulässig erscheint, so würden sie sich höchstwahr- scheinlich in derselben Art wie bei Larve / eniwickelt haben. Ich glaube sogar, dass die Kiemen bei allen Larven der Salamandra atra, - die gezwungen werden, im Wasser zu leben, sich in dieser Weise bilden dürften, da auch bei einer dritten, aus dem Uterus genommenen Larve, sich Kiemen vorfanden,, welche eine ähnliche Gestalt hatien. Obgleich es gelungen war, die Larve // munier im Wasser zu erhalten und auch ans Fressen zu gewöhnen, so fand ihre Anpassung an das neue Element ennoch nicht in dem Grade statt, dass sie sich heimisch in demselben Mt efühlt hätte, offenbar weil sie älter wie Larve ] war, als sie die Mutter erliess. Ist das Wachsthum des Fötus im Uterus bereits in ein Stadium ge- durch Khökhen erlangt hat, oder mit andern Worten: wo die Natur des ıdividuums mehr zum Leben auf dem Lande, als im Wasser neigt, so ann die einmal im Gange befindliche Metamorphose nicht mehr ge- mmt werden. Wenn es nun auch ungemein schwer wird, diesen htigen Zeitpunct mit einiger Sicherheit zu fixiren, so glaube ich den- och als ein äusseres Merkmal die schwarze, runzelige Haut der Erd- sa amander bezeichnen zu können, weil diese ja erst bei weit vorge- irittener Metamorphose an den Larven wahrgenommen wird. Bis zu esem Grade gereifte Larven fühlten sich ganz behaglich, als ich sie and unter feuchtes Moos brachte und mieden das Wasser, in das. en, wo die Lungenathmung das Uebergewicht über das Athmen | on 2 Des i on br „0. 59, Maneson Chauyin, oe ı zu kriechen sie genügende Gelegenheit en, an sie uch Kiemen Dessasen, weil bereits ihre Lungen sehr erisiokeh waren. ' Bezüglich der übrigen, gleichzeitig mit Larve /.und II ausge- schnittenen und ins Wasser gesetzten Fötuse, bleibt noch Folgendes zu sagen: a . 1) Alle starben innerhalb eines Zeitraums von 6—10 Tagen, und ” hatten, obgleich sie jünger als Larve // waren, zumeist die Natur der h Erdsalamander angenommen, da schon alle die glänzend schwarze Haut besassen. Ä Ri 2) Bei einigen waren die Kiemen in grösster Vollkommenheit aus- gehildei (siehe Fig. 4), bei andern hingegen schon in der Rückbildung. 4 begriffen. | | . \ 3) Der Hautsaum am Schwanze war nur bei einigen vorhanden \ und ganz schmal. B. k) Keiner der Larven behagte der Aufenthalt im Wasser, alle s strebten nach der Oberfläche desselben. u “ 5) Die Kiemen starben in derselben Zeitdauer ab, wie bei Larve I; zumeist vollständig, mitunter nicht bis zur Wurzel. Die abgestorbenen “ Kiemen waren den Larven sehr hinderlich , weshalb sie sich in der- selben Weise, wie Larve / und /l es gethan, von denselben zu befreien suchten ; aber nur wenigen gelang es und dann nicht einmal vollständig. Diese am Kopfe hängengebliebenen, abgestorbenen Kiemenstücke wur- ‚den, wie früher angeführt, Veranlassung zu der gefährlichen Pilzbil dung. Auffallend schnell wucherte der Pilzrasen und hatte bei der grössern Hälfte der Larven bald den ganzen Kopf überzogen. Auch an andern Körpertheilen trat die Pilzbildung auf, wenn auch in geringerem Maasse. | 6) Von allen diesen Larven war nicht eine einzige zum Fressen z zu bewegen, und selbst einige davon, die an den beiden ersten Tagen an- scheinend Lust dazu verspürien, verloren diese am 3. und 4. Tage sänzlich und zeigten sich so unzugänglich, dass ich jede Hoffnung, ihnen Regenwürmer beizubringen, aufgeben musste. Hierdurch wurde E die, durch die Pilzbildung verursachte Krankheit so gesteigert, dass der E Tod erfolgen musste, . Auch die Larve // wär nicht weniger von Pilzen behaftet, als einig diesen Larven, und blieb dennoch am Leben, wahrscheinlich deshalb weil sie Nahrung zu sich genommen hatte. Die kleineren, noch im ‚zarten Alter aus dem Uterus geschnittenen Alpensalamanderlarven zeige ‚bereits den Magen ganz mit Dottermasse gefüllt, welche zum Leben u zum Wachsen für den übrigen Aufenthalt in der Mutter genügend ist Sobald aber die Malen Larven ausgeschnitten und ins Wasser 8 iz = Haller Ann A der Larven von Salamandıa atra, 343 werden, Eocion sie ara Theil von dieser Dottermasse aus. Sie be- dürfen daher um diese Zeit der Nahrung in um so höherem Grade. — — | Die noch kleineren, nur 10—14 Mm. langen Larven, halten im Gegen- ‚satz zu den eben besprochenen, etwas älteren Larven noch eine glatte, ‚slanzlose, hellgraue Haut und hlassrothe, kleine Kiemen. Die vordern Extremitäten waren zum Theil entwickelt, die Hinterbeine kamen erst "bei der Minderzahl zum Vorschein. Sie lagen im Wasser, gerade wie "dies im Uterus der Fall ist, in allen Lagen: bald auf dem Bauche oder auf der Seite und rührten sich nur dann, wenn das Wasser in Be- wegung gesetzt wurde. Ihre im Magen angesammelte Dottermasse "gaben sie entweder gar nicht, oder nur zum geringsten Theil von sich, also nicht wie die im Alter weiter vorgeschrittenen Larven desselben ; Versuches, die sie zum grössten Theil ausspieen. Hierdurch allein konnten sie sich noch 6—14 Tage lang im Wasser erhalten, ohne die geringste "Nahrung zu sich zu nehmen. Nach dieser Zeit starben sie, aber merk- '" würdiger Weise und, abweichend von den andern Larven, blieben sie | von der Pilawucherung gänzlich befreit. Im Sommer 1876 wiederholte ich den Versuch mit 94 ausgesuch- ten, gesunden und kräftigen Individuen der Salamandra atra, die eben- ‚falls bei Thusis am nördlichen Ausgang der Via mala, in einer Höhe von 2300 Fuss über dem Meeresspiegel gefunden worden waren. Hier, am Zusammenflusse des Rheins mit der Nolla, ist die Luft besonders fe@ch wovon auch die üppige Vegetation Zeugniss ablegt. Da auch das chieferige Gebirge den Erdsalamandern viele und günstige Schlupf- ' winkel bietet, so ist das häufige Vorkommen der Bergsalamander da- | s | bst erklärlich !). N Um die Thiere während des weiten Transportes leicht befeuchten zu können [". A ihnen den Zutritt frischer Luft zu gewähren, hatte ich einen Behälter con- struiren lassen, der seinen Zweck vollständig erfüllte und den ich deshalb em- hlen kann uiid mit wenigen Worten beschreiben will. Er hatte die Form eines. bgestumpften Kegels, dessen Mantel aus einem steifen Drahtgeflechte, die Basis inem 4 Ctm. starken hölzernen Boden bestand und dessen Abstumpfung beutel- g mit einem dichten Wollengewebe verschlossen war, Die am Beutel ange- rachte Zugschnur erleichterte das Hineinbringen der Molche und gewährte gleich- _ ; einen sichern Verschluss. An einem oben angebrachten siarken Bande liess a el SE Marie-von ANNE. z a un . unter 1 nl nur eine einzige a a Stufe ar Enbaieh, = lung, wo sie noch zum längern Verweilen im Wasser gezwungen wer- und vollständig den Character des Landthieres an sich trugen (von den zu kleinen Larven, die zum Versuche ganz untauglich waren, wird hier _ abgesehen). Ä such in einer weniger vorg gerückten Jahreszeit anzufangen und konnte in der That 43 Tage früher als das erste Mal, die nöthige Zahl von Ver- ‚suchsthieren herbeigeschafft werden. Da auch diesmal die Witterung ° EN, ‚enistandenen Verzögerung in der Ernährung gewesen. auch damit überein. Sollen frisch gefangene Lurche an die neuen Ver- möglichst bald Nahrung beizubringen, bevor noch die veränderte Lebens- Lust zum Fressen nicht allein sehr bald vermindert, sondern zuleizt so- gar vollständig aufgehoben wird, wie das ja auch bei vielen anderen in Gefangenschaft gehaltenen Amphibien der Fall ist. Aus diesem Grunde fütterte ich jene 12 aus dem Uterus geschniltene Larven, welche keine h ni allerdings von einigen dieser Larven erst nach stundenlanger Nöthigung en wurden. ‚Am darauf folgenden Tage versuchte ich es soge zwei Larven zu füitern, unmittelbar nachdem sie aus der Mutter & nommen waren. Ich war nicht wenig überrascht, als Beide, kaum aus ' dem Uterus ins Wasser geschlüpft, auf einen am Boden des Gefässes e den konnte, während alle andern bereits über das Alter hinaus waren Mein Bestreben war deshalb darauf gerichtet gewesen, diesen Ver- nicht günstig war und ein Gewilierregen erst recht nicht abgewartet werden konnte, so blieb nur übrig, die Molche wiederum unter den u Steinen zu suchen. | Von den 94 Stück bei Thusis eingesammelten Alpensalamandem waren 26 Weibchen trächtig, aus welchen 33 Larven herausgeschnitten ” wurden; 8 dieser Larven waren 8—10 Mm., 2 waren 42 Mm. lang und 23 hesassen eine Länge von 35—40 Mm. Alle diese Larven hatten noch die helle Hautfarbe und ihre Kiemen noch nicht die volle Grösse erreicht, r auch waren dieselben bei mehreren noch sehr blassroth. Die Mehrzahl der Fötus zeigten noch den Hautsaum am Schwanze, = Der Umstand, dass bei dem ersten Versuche nur 2 Larven von den 14 herausgeschnittenen zum Fressen gebracht werden konnten, hatte mich auf den Gedanken gebracht, das sehr ungünstige Resultat sei eine Folge des Versuches, ihnen Inseeten beizubringen, und der dadurch Meine früher an andern Thieren gemachten Erfahrungen stimmten hälinisse gewöhnt werden, so ist es von der grössten Wichtigkeit, ihnen weise und Umgebung ein Unbehagen bei ihnen erzeugt, wodurch die Insecten fressen wollten, noch an demselben Tage mit Wilnenn, welche | Ueber das Anpassungsvermögen der Larven von Salamandra atra, 345 liegenden und sich krümmenden Wurm losfuhren, ihn an Kopf und chwanz anfassten und ihn hin und her z zogen. Da Keine der beiden Larven den Wurm losliess, schnitt ich ihn durch, und nun verspeisie 1 jede ihr erhaschtes Stück. Von jetzt ab wurden eelbebnrsiändi ich die ‚Larven alle in derselben Weise behandelt und erwies sich das Ver- ‚fahren als ein vorzüglich gutes und deshalb empfehlenswerthes, indem ‚sie nicht nur am ersten Tage sämmtlich ohne Mühe zum Fressen bewogen wurden, sondern auch für die Folge den guten Appetit beibehielten. - Eine auffallende, mir im höchsten Grade bemerkenswerihe Er- 'scheinung trat bei em Versuche hervor: Larven, die nach Maass- gabe ihrer erlangten Entwicklung im natürlichen Verlaufe noch längere "Zeit, im Uterus verblieben sein würden, also erst eine verhältaissmässig "ungenügende Reife erlangt hatlen, zeigten im Wasser eine sehr grosse ‚Gewandtheit, so dass sie sowohl hinsichtlich der Gefrässigkeit wie Leb- "haftiekeit neugebornen Larven der Salamandra maculosa wenig nach- ‚standen. Oefter fuhren sie blindlings und mit so grosser Hasi auf ihre \ Beute los, dass sie ein Bein oder den Schwanz einer andern Larve, siaßt ‚des lolgien Wurms erfassten und diese längere Zeit festhielten und "bin und her zerrien. Wenn irgend Etwas als Beweis für die, bezüglich des A | manders aufgestellte Ansicht der allmälig vor sich gegangenen Verän- derung in der Fortpflanzungsweise nach Maassgabe der sich steigernden Wasserarmuth des Wohngebietes, dienen kann, so dürfte die genannte ir Larven, welche die im Uterus vorhanden gewesene Dotier- nasse vollständig verschluckt hatten, zeigten gleich nach der Operation sen Hunger; dagegen konnten zwei kleinere Fötus, die noch nicht Dottermasse in sich aufgenommen, erst nach einigen misslungenen uchen zum Fressen gebracht wen Unter den herausgeschnitie- Larven befanden sich mehrere in der Grüsse Bee Larve I, un da- aber u nach Verlauf nächsten Tages ah u eine S Verschiedenheit zwischen ihnen und der Larve /, bezüglich ! Ble des Massen auf die ie welche letztere, nicht wie sie 00. lg, Make von Chanvin, _ | alle im Wasser starben, während erstere am Leben blieb. Nichtsdest weniger zeigte keine der Larven ein Unbehagen im Wasser; sie waren überaus munter und frassen, so dass ich wieder einige Hoffnung” schöpite. he Am dritten Tage hatten sich die Kiemen aller Larven etwas ge- krümmt, aber nichts von ihrer lebhaften Farbe verloren und erst am een Tage zeigie sich bei einigen Individuen ein Absterben der” Kiemenspitzen, und zwar an solchen Stellen, wo sie verletzt waren. Der Vorgang vollzog sich wesentlich anders, als bei Larve /, wo die Kiemenbüschel erst gleichmässig verblichen, dann einschrumpften und alle sechs gleichzeitig abstarben. Ä Am fünften Tage fielen einzelne Stückchen der abgestorbenen? Kiemenbüschel ab, jedoch ohne sich vollständig von den gesunden 2 Kiementheilen zu trennen. Dieser Umstand war besorgnisserregen weil sich an den abgestorbenen Theilen Pilze bilden mussten, die sici selbstredend auch über die gesunden Körpertheile verbreitei haben würden. Zum Unglück herrschte zu der Zeit eine ungewöhnliche Hitze,’ so dass auch das Wasser nicht in der erforderlichen Kühle erhalt werden konnte und in der That zeigten sich am sechsien Tage Pilze den abgestorbenen Kiementheilen. Eine der ältesten Larven starb, die andern frassen nicht mehr und wurden krank. Die Kiemen waren be den meisten bereits zur Hälfte abgestorben, sahen aber bei einig. Larven, ausgenommen an den Spitzen, ganz roth und gesund aus. Alle Larven, welche wie die ersten Versuchslarven, in der erst Nacht im Wasser Dottermasse ausgespieen hatten, begannen am sechst Tage die in ihrem Magen zurückgehaltene Dottermasse unter bestä digem Würgen von sich zu geben, wobei gleichzeitig die kurz vorh verspeisten Regenwürmer unverdaut zum Vorschein kamen. N diesem Vorgange traten grosse Veränderungen bei den Larven ein: fielen sichtlich zusammen, die Hautfarbe wurde dunkler und sah h den ältern fast schwarz aus, gerade so wie wir es bei Larve fi . kranken Zustande gesehen haben. Gegen Abend waren die meist Larven von Pilzen befallen , diese verbreiteten sich nun auch über 6 gesunden Kienienbüschel und zerstörten Haut und Kiemen an versc ‚denen Stellen der Art, dass das Blut hervorquoll. Am siebenten T waren 13 Larven todt und die lebendigen, mit Ausnahme zweier, wel ‚später herausgeschnitten, alle am Körper und den Kiemen so mit P überwuchert, dass jede Hoffnung schwand die Larven noch am ie N Larven von "*Landra atra, 947 ten zu könn: Zwei Tage darauf lebte keine mehr, ausgenommen eiden vorhin Genannten. | - Wirft man noch einen Blick auf den Verlauf der Krankheit bei den ‚Larven, so muss als erste Ursache zu derselben das nicht rechtzeitige sterben und Abwerfen der mit auf die Welt gebrachten Kiemen an- gesehen werden. Bei Larve / hatte dieser Process nur drei Tage, bei den Letziern dagegen sieben, acht und neun Tage, d. h. bis zum Tode rseiben gedauert, ohne Abreschloisch gewesen zu sein. Sie besassen, leich sie meistens das richtige Alter zum Leben im Wasser noch ten in demselben frassen und sich wohlbefanden, dennoch nicht as nöthige Maass von Lebenskraft, um den nachtheiligen Einflüssen ; langsamen Absterbens und Abfallens der Kiemen widerstehen zu können. Nicht eine einzige der Larven vermochte es, die Kiemen voll- ständig abzuwerfen; sie behielten also solche Körper an sich, die in ' ge von Verwesung und unter Begünstigung der hohen Temperatur ; Wassers, der geeignetste Herd für die Bildung von gefährlichen zen geworden waren, und durch welche auch der Tod herbeige- rt wurde. Wenn es aber auch möglich gewesen wäre, die Pilz- 1 lung zu verhindern , so würden die Larven dessenungeachtet nicht Wasser am Leben geblieben sein, weil die stehengebliebenen Kiemen- ıpfchen die Bildung neuer Kiemen verhindert haben würden. Diese allende Verzögerung bezüglich des Absterbens der Kiemen wurde h die hohe Temperatur des Wassers verursacht; eine andere Ur- e wüsste ich nicht aufzufinden, da sie in allem Uebrigen genau wie ?ve I gehalten wurden, an deren Kiemen der Process des Absierbens d Abwerfens so schnell und radical vor sich ging. Ä Die beiden noch am Leben gebliebenen Larven flössten mir wenig frauen ein, weshalb ich den Versuch machte, sie durch ein gewalt- "Mittel zu reiten. Ich schnitt die Kiemen , die mit Ausnahme der » noch gesund waren, so ab, dass nur noch 1/4 Cim. lange Stümpf- am Kopfe verblieben. Aus diesen floss zuerst Blut, aber nach uf einiger Stunden waren die Wunden derselben vollständig ge- ossen, und hätten nicht mehr aufgefunden werden können, wenn ticht: durch die quer durchschnittenen Adern noch bemerkbar) ge wären. Während des Tages traten “ ganz mit Blut gefüllten ee, Zoologie. XXIX. Bd. 25 as a, Marie von Chanvin, Im Laufe des Tages bahnen die Kiomenstimpfbhenn an Umfang zu un 5 ich bemerkte, wie der Kopf der Larve sich immer mehr hob, so dass sie | gegen ihren Willen vom Boden des Gefässes gehoben wurde. Ich schloss ' daraus, dass gleichzeitig mit dem Eindringen des Blutes in die Kiemen- stümpfehen sich Gase, jedenfalls etwas luftartiges, gebildet haben ® mussten, wodurch das speeifische Gewicht der Kiemen abgenommen ' hatte. Im Laufe des Tages nahm diese Erscheinung in einem solchen Grade zu, dass jetzt die Larve, welche bisher doch noch im Stande ge- wesen war, in ihrer natürlichen Lage, wenn auch nicht mehr auf dem Boden zu verharren, trotz aller Ansirengung in verticaler Lage, die ' Schwanzspitze nach unten, im Wasser schwebte. Ich brachte sie nun für die Nacht in ein Aathes Geläss, worin nur so viel Wasser sich be- | fand, dass sie ihre natürliche Lage wieder annehmen konnte. Am | dritten Tage verloren die Stümpfchen an Grösse und die Larve konnte" wieder den Kopf unter Wasser halten ; auch die rothe Farbe war weniger intensiv. Indessen zeigten sich am vierten Tage Pilze, die sich so” schneli vermehrten, dass meinen früher gemachten Erfahrungen nach ich annehmen mussie, dass die Larve den andern Morgen nicht mehr erleben konnte. Ich machte jedoch noch einen Versuch dieselbe zı ‚reiten. | Die Gefährlichkeit der Pilzbildung für die Larven der Lurche musst zu der Frage führen, ob nicht Mittel gefunden werden könnten, diesem Uebel mit Erfolg zu begegnen. In Anbetracht der Zartheit der Larve dürfen auch nur entsprechende gelinde Mittel angewandt werden. — Antiseptische Mittel, wie Salieylsäure oder Weingeist, schienen mir z strenge zu sein, und so versuchte ich durch Ermässigung der Temperatur des Wassers das Uebel zu bekämpfen. Hatte sich doch herausgestellt dass die Pilze am üppigsten sich vermehrten, wenn das Wasser an Wärme zunahm. Als ich mit dem Versuche begann, hatte das Wasse am.Tage gewöhnlich eine Wärme von 18° R., die sich in der Nacht au. 20220 steigerte. Vermittelst Eis kühlte ich es bis auf 6° R. ab und setzte dann die Larve hinein. Nun verhielt sie sich ganz still und dei Pilzrasen, der die kranken Körpertheile der Larve in Form eines narien hl üben Gewebes umhüllt hatte, fiel nach: kurzer Zeit zusammen und konnie einige Stunden später abgelöst werden, was unmittelbar ; vor Abkühlung des von der Larve bewohnten en ganz unmöglich - | gewesen sein würde, weil die Pilze tief in die Haut eingedrungen waren. 7 Am darauf folgenden Tage waren sämmtliche Pilze zerstört und von der ” ‚Larve enifernt. Daun wurde sie wieder in wärmeres Wasser gebracht. Die Kiemen, welche in dem abgekühlten Wasser abgeblassi war und an Grösse immer mehr abgenommen hatten, blieben auch trotz de: iN IL a brach Erden musste. So weit eine Schlussfolgerung aus m einen Versuche zulässig erscheint, dürfte die Anwendung kalten assers gegen Pilzbildung zu empfehlen sen. - Bei dem andern der beiden Versuchsthiere war der Vorgang anders iemenstümpfchen hatten sich zwar auch in den ersten drei Tagen Blut gefüllt und die kugelförmige Gestalt angenommen, aber nicht el von ihrem specifischen Gewichte eingebüsst, dass die Larve an berfläche des Wassers gezogen wurde. Ferner verloren die Kiemen end zweier Tage ihre rothe Farbe und zogen sich, ungeachtet sie ch stark mit Blut gefüllt gewesen waren, so schnell zusammen, dass as Thier aufs Land bringen musste. Nun befand es sich ganz wohl. In der die Larve II betreffenden Beschreibung wurde einer eigen- imlichen Missbildung an einer aus dem Uterus geschnittenen Larve a ht. Es fanden sich nämlich, statt der vordern kleinen Kiemen- ischel, Kiemen vor, die von den gewöhnlichen ganz und gar abwichen. f einem kleinen, auf jeder Seite des Kopfes hervorragenden Stielchen. ıd sich ehnlich eine Kieme in Gestalt einer platigedrückten Kugel, eiche letztere in eine Spitze auslief und auf der obern und uniern e mit wenigen, unregelmässig gebildeten Kiemenfäden besetzt ' Das Geäder der kugelförmigen Kiemen war äusserst spärlich vor- \. Die Farbe der Kiemen an einzelnen Stelier, wo Adern und 5, dass die andern 4 Kiemenbüschel die normale Form besassen. er einen Seite waren sie kürzer als auf der andern, was ich aber bei einigen andern Larven des Alpensalamanders wahrgenommen ‚Die beiden abnormen Kiemen waren äusserst zart, verloren nach em i2 stündigem Aufenthalt im Wasser an ihrer Grösse, verblassten nälig und siarben am 2. Tage vollständig ab, während die andern n noch unverändert waren. Die Larve suchte sich nun durch e Bewegungen, die wir schon früher kennen gelernt haben, von , Kiemen zu befreien, was ihr auch gelang. Nur die Stielchen waren ‚Kopie geblieben. | Ä Unverkennbar bestand zwischen diesen Kiemen und denen der : hinsichtlich der Form eine gewisse Uebereinstimmung: beide ‚die, kugelige Gestalt und nur einzelne ungleich vertheilte Kiemen- waren ausserdem kurz und hingen nicht, wie alle normal ge- Kiemen der Larven von Salamandra atra, nach unten, sondern “ . ab in horizontaler Auaune De wesontlichsten Nersehie- | r er gebildeten ee hier sehr spärlich vertreten war, dans | 350 ae han ie von Ohanvin, Leber ins hopassumgsyermdan eit. | dass bei Lärve I die Kiemen mittelst eines breiten Aiekrike a am Ko sassen und nicht auf einem dünnen Stielchen. Auch die Farbe Kiemen war hei beiden verschieden. Zahlreiche, auf den Kiemen der Larve / befindliche Flecke liessen sie dunkler erhöhten: während. die Farbe der Kiemen der letztbeschriebenen Larye hell hasse, 4 > Ein beachtenswertiher Umstand zeigte sich beim Oeffnen des Frucht- behälters. Larven, welche nur erst eine Länge von 31/, Cim. besassen, hatten bereits sämmtliche in dem Uterus vorhanden gewesene Dotter- masse verschluckt, obgleich sie bei völliger Reife geboren, mindestens eine Länge von 4!/,, selbst bis 5 Ctm. erlangt haben würden. Wahr- scheinlich hatte der Fötus schon in einem frühern Stadium der Entwick“) N lung die ganze Dottermasse in sich aufgenommen. Bei zweien von einer Länge von 23/, Cim. fand ich nur noch wenig noch nicht von der Larve- | verschluckte Dottermasse vor. In welchem Stadium der E Entwickelung“ ‚der Fötus sich die gesammte Dottermasse angeeignet hat, bin ich ausser” Stande zu bestimmen. N Aus den, bezüglich der Ernährung des Fötus im Uterus gemachten | Beobachtungen muss ich annehmen, dass der Embryo, sobald er sich aus dem befruchteten Ri entwickelt hat, von der den ganzen Uterus um hüllenden Dottermasse nur allmälıg und nach Maassgabe seiner Entwick lung zehrt, dann aber, wenn er ein gewisses Alter erreicht hat, di übrige Dottermasse hintereinander verschluckt. Junge Fötuse hatte stets wenig Dottermasse im Magen und sahen ganz dünnleibig aus, di ältern hingegen waren ganz damit angefüllt und fielen deshalb dure ihre Dickleibigkeit sogleich auf. : Es würde gewiss von dem grössten Interesse sein, durch ausge dehnte und aufmerksame Beobachtungen den Zeitpunct in der Entwick iung der Larven annäherng festzustellen, wo die Larye nicht mehr au der Hand in den Mund lebt, sondern sich mit dem möglichst grosse Vorrath von Nahrung versieht. Sollte er nicht mit dem Zeitmoment” der Entwicklung der Larve im Urzustande zusammenfallen, wo di Larve von der Mutter bei einem weniger vorgeschritienen Alter ı Wasser abgesetzt, ihre Sn Wanderung antrat! ? Freiburg i. B., den 30. April 1877. KEEWLIRTE 077 BT Den TR HORNEBUTT N WE ZUTATEN VE TOT ERREGT VRDL TER TEA KR | EESHEG HERE ABEL DEE. EN Ni TEEN SEE TEN TEE RT EN _ Erklärung der Abbildungen. on Figur 3, welche im vergrösserten Maassstabe gezeichnet uud ENEENY] Tafel Xu en ® Alle Abbil ungen ns 2 nalurhicher Grösse und Farbe dargestellt, Bi 4 Hl Untersuchungen über die Fortpflanzung und die Entwicklung der in unseren Batrachiern schmarotzenden Opalinen. Von Dr. Ernst Zeller. Mit Tafel XXI und XXIV. Ueber die Fortptlanzung und die Entwicklung der Diiatineh unserer Batrachier war nn vor Kurzem a N bekannt re und stimmten Abschnitt aus dem Entwicklungsgang einer Art derselben. Ohne Zweifel ist dies aber nicht Opalina Ranarum, wie EnGELMANN angiebt, sondern Opalina dimidiata, welche letztere in Rana escu- lenta sehr gemein ist, während die erstere hier nicht angetroffen wir EnseLmann war bei seiner Untersuchung von der mit treffende Gründen belegten Annahme ausgegangen, dass die Einwanderung d Opaline in den erwachsenen Frosch nicht denkbar sei und dass man, um über ihre Entwicklung Aufschluss zu gewinnen, sich an Frosch larven zu wenden hätte. Er erzog sich deshalb aus den Eiern Larven von Rana esculenta und fand, als diese eine Rumpflänge von 7 Mm. erreicht hatten, in ihrem Darm kleine rundliche Gysten von 0,01 bis 0,025 Mm. Durchmesser, welche je ein mit langen Cilien besetzte ziemlich schmales und langes, farbloses und mit einem kugeligen Ker versehenes Thierchen enthielten. EnseLmann erkannte in letzterem d S Ins. Opaline und zeigte, wie diese aus ihrer Cyste befreit allmäl 4) Ba. Tu. 'W., über Entwickelung und Fortpflanzung von Infusorie, 1. Entwickelung von Opalina Ranarum innerhalb des Darmcanals von Rana escı lenta. een Jahrbuch. Band I. p. 574 fi. a ‚rosse Anzahl Eleierer Kerne entsteht. ; Pa weit war ENGELMANN en a ihm nicht Meine Bi eachungen ei enninalbar an die Entdeckung NGELMANN’S an. Sie waren zunächst nur darauf gerichtet, die Fort- r, nachdem ich damit zurecht gekommen war, nothwendig einige eitere Ausdehnung gewinnen und auch die nen in unseren Batra- hiern schmarotzenden Opalinenarten in Betracht ziehen. Es sind dies von Stein entdeckten Opalina obtrigona und Opalina dimi- iata, dann seine Anoplophrya intestinalis und eine der zieren nahe stehende neue Art, welche ich aufgefunden habe. Hier das Ergebniss dieser Untersuchungen ! 1. Opalina Ranarum Purk. u. Val. Tafel XXIH, Fig. 1—26. Sie ist die gemeinste aller Opalinen, seit lange bekannt und schon Gör 1} als »Flimmerwalzen « und » Flimmerquadrate « ee! abgebildet. Sie lebt im Mastdarm von Rana temporaria und ausserdem, Sum?) angiebt, in Bufo variabilis und Bufo einereus. h. ee nen und verschiedenen a » zn, LA.B, Versuch einer Naturgesch. der Kingeweidewürmer. Pp- 139. X XIV, vs u 1782, 5 Pp 57. N { EN en der Opalinen, 362 5 eren war mir uud rag. ieh zur Da zu nn Dr ‘von Thieren und aus erschiädenen ae mit ganz on ‚üfmerksamkeit ‚darauf untersuchte, aber auch Ser 2 1 Bemerkungen, welche er in der zweiten Abtheilung seines Eee 2 Or ganısmus der hf skktiene © über die Opalinen macht, mi Bestimmtheit entnommen werden kann. So bin ich genöthigt an ı eine Verwechslung von Seiten Enerımann’s zu glauben und möchte ver- | ımuthen, dass er eine im Mastdarm von Rana esculent#* nicht gerade 3 selten vorkommende Opaline (Fig. 38), welche vielleicht eine blosse | _Varietät von Opalina dimidiata, wahrscheinlicher allerdings eine bei) 1 . sondere Art darsiellend bei emo Grösse eine auffallend dicke, wie gedunsene Körperform besitzt und so, besonders wenn sie etwa unter einem Deckgläschen gepresst ist, einige Aehnlichkeit mit Opalina Ranarum bekommen kann, für diese genommen habe. . Opalina Ranarum (Fig. 1) ist die grösste der bekannten Opalinenarten und kann in der Länge 0,6—0,7, selbst 0,8 Mm. erreichen. Ihr Korper ist stark abgeplatiet, breit, nach vorn stumpf zugespitzt, nach hinten 7 mehr oder weniger abgerundet. Der eine Körperrand, den wir als den % rechten bezeichnen dürfen, ist immer stärker vorgetrieben, als der an- dere, der linke, und immer in einer kurzen Strecke seines Verlaufes, | die mehr oder weniger weit nach hinten gerückt ist, in charaeteristischer Weise abgesetzt oder vielmehr eingezogen. | Die Umhüllungsmembran ist sehr deutlich gestreift. Die Streifen verlaufen auf der Rückenfläche (Fig. 5) ziemlich gestreckt schräg zur Körperachse, auf der Bauchfläche (Fig. 1) dagegen in eigenthümlichen Bogenlinien, von denen die erste und kunden an den rechten Körper- rand zu liegen kommt da, wo die oben erwähnte Einziehung sich be- findet. — Eine Cuticula findet sich nicht, sondern es sind die in sehr. - grosser Anzahl vorhandenen 0,003—0,0045 Mm. breiten muskulösen Fasern selbst, welche eng aneinander schliessend die Umhüllungsmem- bran des Körpers bilden. Wenn man verdünnte Essigsäure in Anwen dung bringt, so quellen nach kurzer Zeit die Opalinen beträchtlich auf und die Fasern lösen sich dabei an einzelnen Siellen und treten meh oder weniger weit auseinander. Häufig geschieht dies am Rande und es isi dann leicht zu erkennen, wie die einzelnen Fasern von der einen Körperfläche nach der anderen umbiegen (Fig. 4), und wie das, uns vorher als eine homogene lichte Guticula erscheinen konnte, - nichts anders ist, als die in geschlossener Reihe auf einanderfolgenden _ optischen Querschnitte dieser Fasern selbst (xx in Fig. 4). — Die Fasern haben ein äusserst feinkörniges Ansehen und spalten sich, so wie sie mach dem rechten Körperrande zu verlaufen, von der Bis bis zu dessen ‚Einziehung herunter ein-, wohl auch zwei’Mal. 3 4) Vel. a. a. 0. kesan ders p. 312, wo von Stein die sämmtlichen im Mastdar von 'Rana esculenta schmarotzenden Infusionsihiere aufgeführt von Opa- Jina Ranarum aber keine Rede ist. GM Batersuchungn über die Fortan der Aalinen | 355 as Ei apirenehyın besteht aus einem völlig homogenen glas- ı Protoplasma, welches in seiner äusseren ziemlich dicken Lage von allen weiteren Beimischungen bleibt, nach innen aber neben jer ausserordenilichen Menge ganz kleiner elänzehder Kügelchen und 1 elwas grösserer eigenthümlicher, scheibenförmiger Körperchen zahl- e bläschenförmige Kerne in sich schliesst. N | ' Die scheibenförmigen Körperchen (Fig. 3), deren Abplattung übri- ens keine sehr bedeutende ist, erkennt man sehr leicht, schon ohne wendung von Reagentien , en besser allerdings bi Zusatz von Osmiumsäure, Essigsäure, oder sehr ver dünntem Alkohol. Sie sind von "einem matten Glanz und ausgezeichnet durch eine dunklere Mitte, von ler ich aber nicht mit Sicherheit zu entscheiden vermochte, ob sie als eingeschlossener kleiner Hohlraum oder als eine Einsenkung der en abgeplatteten Flächen zu deuten sei. Ihr Durchmesser mag chschnittlich 0,004 Mm. betragen. (Auch die bissehenformigen Kerne sind schon ohne Anwendung von eagentien deutlich sichtbar, doch um Vieles deutlicher bei Zusatz von gsäure oder Chromsäure. Sie sind im Ganzen ziemlich gleichmässig heilt, 0,008—0,01 Mm. gross, kugelig oder oval, dann und wann shr oder weniger tief eingeschnüri. Sie haben-eine deutlich doppelt- ourirte Wandung und enthalten eine völlig wasserhelle, durch Essig- re krümelig gerinnende Flüssigkeit und in dieser ein winzig kleines eliges Kernkörperchen. Letzteres kann man nicht selten schon e Hülfe von Reagentien erkennen, besser aber nach Zusatz von ver- nter Essigsäure oder Chromsäure, wobei dasselbe schärfer hervor- und von dem übrigen mehr dar weniger krümelig gewordenen t. des Kernes durch die bestimmtere Form und den stärkeren Glanz unterscheiden ist. Das Kernkörperchen liegt meistentheils excen- >h aber nicht wandständig. \ Mund, ‚After und contractile Behälter fehlen. — Nasen ich in nn einige mir a saheiniende Be- . angewiesen isi, wobei es als eine Frage ven mehr untergeordneter Be- Ben Re ; Ernst Zeller, gelernt hatte, auffallen — zunächst eben in sofern, als: auch, die junge ER Opaline, wie die Polystomumlarve, nicht in den erwachsenen | Frosch einwandern kann, sondern ausschliesslich auf die Froschlarve deutung erscheinen konnie, ob sie auf dem Wege activer Einwanderung, oder aber — was freilich das wahrscheinlichere sein musste — durch passive Einfuhr, dadurch dass das encystirte Thier von der Froschlarve . verschluckt würde, in diese gelangen möchte. Es musste sich mir dann bei weiterer Erwägung nothwendig die Vermuthung aufdrängen, dass auch ähnlich wie bei jenem anderen Schmarotzer des Frosches die Fortpflanzung der Opalinen aufeine bestimmte, voraussichtlich nur kurze Zeit sich beschränken und vielleicht ebenso, wie dort, zur 4 saınmenfallen werde mit der Zeit, da die Frösche bei Beginn des Früh- jahres aus ihrem Winterschlaf erwachen und ihren Versteck in dem 4 schlammigen Grund von Sümpfen und Tümpeln mit dem offenen Wasser 2 vertauschen. Für die Opaline des Grasfrosches erschien mir diese - Annahme fast als Nothwendigkeit. Denn dieser schreitet, wie bekannt, sobald er aus dem Winterschlaf erwacht, auch zur Paarung und verweilt, nachdem das Laichen beendet ist, nur noch wenige Wochen im Wasser. Dann geht er an das Land und hält sich da während der ganzen wär- ‘ meren Jahreszeit auf. Wenn er je einmal wieder in das Wasser geräth, so geschieht dies nur mehr zufällig und vorübergehend). Ich rechnete also mit ziemlicher Bestimmtheit darauf, dass in jenen ersten Wochen des Frühjahres der Sache auf die Spur zu kommen sein mtisse. Da mich aber meine Beobachtungen an Polystomum integerri- mum?), wie auch an Diplozoon paradoxum) belehrt hatten, dass diese schon vor der naturgemässen Zeit und selbst mitten im Winter ° ' zur Fortpflanzung gebracht werden können einfach dadurch, dass man . die Thiere, welche die Schmarotizer beherbergen, in die Wärme versetzt, so nahm ich das Gleiche auch zum Voraus für die Opaline an. Ich wartete deshalb nicht erst das Frühjahr ab, sondern begann alsbald am 5. Januar 1876 meine Versuche damit, dass ich von meinen in einem 1) Was oben in Bezug auf den Grasfrosch gesagt ist, würde noch besser für die gemeine Kröte, Bufo cinereus, gelten, weiche den Winter in der Erde vergraben zubringt und durchaus nur über die kurze Zeit der Bruust in das Wasser geht. Ich konnie sie aber bei Beginn meiner Untersuchungen nicht in Be- tracht ziehen, da ich dazumal nichts von dem Vorkommen von Opalina Ranarum in Bufo einereus wusste und dasselbe erst später kennen lernte, 2) Vgl. meine betr. Mittheilungen in Bd. XXI und XXVH dieser Zeitschrift. 3) Vgl. meine Untersuchungen über die Entwicklung des Diplozoon paradosum in Bd. XXH dieser Zeitschrift, p. 168 ff, nstube heraufholte und in Gläsern, die mit einer nur geringen Menge Wasser gefüllt wurden, nufsrbrachii, | Gleich diese ersten Versuche führten zu einem positiven Resultat. enn ich fand vom 10. Tage an Cysien, wie sie Enerımann aus dem armcanal der jungen Larve von Rana esculenta beschreibt, nicht allein ei der Durchsuchung des mit den abgegangenen Exerementen verun- _ _ reinigien Wassers, in welchem die Frösche sassen, sondern auch und war in ganz ungeheurer Menge in der Kothmasse des Mastdarmes BPAl, als ich sofort dessen Untersuchung vornahnn. _ Neben den Cysten, die ich hier antraf, musste mir aber auch als- ald die ausserordentliche Verschiedenheit in der Grösse der orhandenen Opalinen auffallen, wie denn Thiere von 0,30—0,35 Mm. Körperlänge durch alle nur denkbaren Absiufungen hindurch bis her- unter zu kleinsten Thierchen von 0,05—-0,04 Mm. in buntestem Ge- wimmel durch einander trieben, während grosse Thiere von 0,6—0,7 m., wie sie sonst ganz gewöhnlich gefunden werden, vollständig zu fehlen schienen. — Doch nicht allein die Grösse der Thiere war eine so hr verschiedene, sondern auch ihre Form, welche bald auffallend breit und dann öfter an den Seitenrändern eingekerbt, bald im Gegen- heil auffallend schmal, am hinteren Ende bald abgerundet, bald abge- stutzt oder auch schwanzarlig ausgezogen, an dem einen Seitenrande nä fig‘ wie ausgeschnitien, mitunter auch wie unregelmässig ausgefranzt Es war nicht zu bezweifeln, dass ich die Resultate eines fortge- zten Theilungsprocesses vor mir hatte, und bald konnte ich on auch bei den folgenden Versuchen den Vorgang selbst beobachien ımen hat, auch untersucht und zwar ohne Anwendung eines gläschens und bei möglichst geringem Zusatz von Wasser, besser \ einer sehr wässerigen Lösung von arabischem Gummi. Dabei ge- freilich die Menge der in rastloser Bewegung sich durch einander ' Aber bald gewöhnt sich das Auge daran und wird dann im de sein unter der Masse das eine oder andere grössere oder kleinere erchen, das durch eine Einschnürung des Körpers, wohl auch die Be. en fallen muss, herauszufinden und bis zum Abschluss der letzteren zu verfolgen. | en | Richtung. | . Sie geschieht in der Richtung, in weicher die Muskelfasern der Rücken- .gebauchten Seitenrande nach dem linken mehr abgeflachten hinüber- aber von verschiedener Form. Die Theilung wird vorbereitet ist mehr gesireckt und nach hinten verschmälert, während das Thier rande her eine Einbuchtung entsteht, welche in eine den übrigen Theil masse durchtrennt. Damit ist die vordere Hälfte wiederum in zwei hervorgegangenen Thiere eine unrogelmässig vierseitige Gestalt und Die Theilung geschieht theils in schräger, theils in querer | Die erstmalige Theilung (vergl. Fig. 5) ist inmer eine schräge. ‚fläche verlaufen und trennt, indem sie’ von dem rechten stärker aus? schneidet, das Thier in zwei Hälften von eiwa gleicher Körpermasse, durch eine Einschnürung des Körpers, eine Einsenkung der Oberfläche, ‚durch welche an den beiden Seitenrändern eine’Einkerbung und über die beiden breiten Flächen eine jene Einkerbungen verbindende Furche entsieht. Die Furchen vertiefen sich mehr und mehr gegen einander, so dass schliesslich nur noch eine dünne Parenchymschicht die beiden Flächen von einander scheidet und nunmehr beginnt, während das Thier dabei in andauernder Bewegung bleibt, von der vorderen Ein- ” kerbung her die Spaltung und schreitet der Furchung folgend rasch "nach der hinteren fort. — Wenn die Spaltung nahezu vollendet ist, so streben die beiden Hälften mit Macht auseinander, indem sie dabei ganz . gewöhnlich nach enigegengesetzter Richtung abschwenken und die letzte Verbindungsmasse schwanzartig ausziehen. Die halbirten Thiere haben, wie schon bemerkt, eine verschiedene Körperform. Das aus der erderen Hälfte hervorgegangene Thier (Fig. 6) der hinteren Hälfte nach hinten verbreitert im Wesentlichen wieder die ursprüngliche Form der ungetheilten Opaline besitzt. | | Be Die vordere Hälfte theilt sich nunmehr quer (Fig. 7) und zwar so, dass von dem durch die vorausgegangene Spaltung neu entstandenen und gewöhnlich schon von vornherein etwas ausgeschnittenen Körper- des Körpers ringförmig umfassende Furche sich forisetzt und, indem sie mit dieser ganz allmälig tiefer und tiefer wird, schliesslich die Körper- 3 Theile zerfallen. — Nicht selten geschieht diese Theilung in einer sehr ungleichen Weise, so dass das hintere Stück mehr oder weniger, mit- unter ganz beträchtlich hinter dem vorderen an Grösse zurückbleibt. In diesem Fall irennt das letztere ein weiteres Stück in querer Richtung ab. — Die vordere Hälfte mag so in zwei-, vielleicht drei- oder mehr- facher Weise zerfallen, immer haben die einzelnen aus solcher Theilung er x: Untersuchungen über die der Opalinen. 359 3 niachen hang u nähert. Das bei der erstmaligen Theilung aus der er Hälfte eni- dene Thier, welches, wie oben schon bemerkt worden ist, Wesentlichen wieder die ursprüngliche Form der ungetheilten besitzt, mag mitunter auch in querer Richtung zerfalien; wenigstens finden sich dann und wann Formen, welche auf solche Weise enistan- den zu sein scheinen. Für gewöhnlich aber ist dies nicht der Fall, es wiederholt sich vielmehr der Process ganz in derselben Art, welche wir bei der.erstmaligen Theilung kennen gelernt haben. Das Thier zerfällt durch schrä äge Spaltung in zwei Hälften von derselben ungleichartigen orm, wie dort. — Die vordere Hälfte theilt sich sodann wieder quer (vergl. Fig. 9 u. 10), die hintere spaltet sich wieder schräg). | 80 folgt sich Theilung auf Theilung immer in der gieichen Weise ur und bringt immer wieder im Wesentlichen die gleichen Formen, nur in hehr und mehr verkleinertem Maassstabe hervor (vergl. Fig. 11 u. 13 )2) Schliesslich aber entstehen durch die fortgesetzte Theilung mal g. 14 u. 13) kleinste Thierchen von 0,045—0,035 Mm. Körperlänge Fig. 14), weiche nicht weiter zerfallen, sondern en eneystiren. Die Thierchen schwimmen zwar noch eine Zeit lang mit grosser Lebhaftig- Ä it umher, dann aber werden sie zusehends langsamer in ihren Be- egungen, ziehen sich kugelförmig zusammen und scheiden, indem | ie sich dabei schneller oder langsamer drehen, eine farblose, glas- heile Cyste um sich ab (Fig. 15). Die Cyste ist meistens kmselii nicht elten. wird sie oval, oder bekommt auch eine in verschiedener Art inregelmässige Gestalt. Sie misst nach meinen Beobachtungen nur snahmsweise weniger als 0,02 häufig 0,024—9,028 Mm. im Durch- A ne N sich auch etwas ae a en, | e. (p. 357) habe ich erwähnt, dass man mitunter Thiere antrifft, deren r Seitenrand ‚wie Ne ausgofranzi echt ne Figur ll ji er lachen her isder zusammen zu Kehhebken, einreisst End ns das rperparenchym in gewallsamer Weise auseinandergezerrt und zerfetzt wird. 2) Schon Gözr hat, wie ich nachträglich finde und nicht unerwähnt lassen darf, schiedenen Formen und Grössen unserer getheilten Opalinen, seiner»Flimmer- | jedı rzugeben versucht. — Auch hat er, wie kaum zu bezweifeln ist (vg}. ebenda), S Itung selbst gesehen, wenn auch unrichtig aufgefasst und als durch die Ver- tung en Wassers veranlasst erklärt, ac ate« sehr wohl gekannt (a. a. 0. p. 432) und in Figur 10 der Tafel XXXIV S e ig 3 0,01_0,045 Mm. erreichen. — Auch Kommt ie a ‚chen einkapseln, welche noch eine weitere Spaltung begonnen, aber 1 erkennen. Bald aber zieht es sich stark zusammen und nimmt eine in eigenthümlicher Weise zusammengerollte Stellung an, zeigt dann - Wimpern. £ ebenso auch nach der Einkapselung immer mehrfache Kerne ange- . anzutreffen pflegt. ‚welche ich darauf untersuchte, nur einen einzigen Kern gesehen. Auch 'Unzweifelhafteste zu erkennen. — Die Bildung des einfachen Kernes ve sich Thier-- | 5 nicht vollendet haben. — Ist die Cyste fertig, so liegt das Thierchen süill. Es füllt zunächst den Raum völlig aus und lässt keine Gilien mehr auch wieder deutlich seinen Besatz langer, langsam schwingender All dies ist genau so, wie wir es schon aus der Beschreibung ‚ ENnGELMAnN’S!) von seinen im Darmcanal der Froschlarven aufgefundenen eingekapselten Opalinen kennen. | Eine Längsstreifung des Körpers aber, welche EneELmann an- nimmt, habe ich nicht gesehen, dagegen eine meistens sehr deutliche Faltenbildung, welche leicht für Streifung angesehen werden kann. — Wichtiger, als dies, war eine andere Differenz. Während nämlich die encystirten Thierchen, welche Eneermann in dem Darmcanal der Froschlarven auigefunden ha, nur einen einzigen grossen Kern 3 enthielten, habe ich in den Elbinsien Opalinen, so wie sie aus der fort- gesetzten Theilung hervorgegangen und zum Einkapseln fertig sind, troffen. Ich habe nicht in einer der vielen encystirten Opalinen, zwei sind selten, dagegen gewöhnlich 3, k, 5, selbst 6—12 Kerne und mehr zu zählen. Dabei sind diese Kerne ganz beträchtlich kleiner, als EnGELMAnn angiebt, und als man sie in den erwachsenen Opalinen An der Richtigkeit der EnexLmanw’schen Beobachtungen konnte’ich # | aber nicht zweifeln, und so blieb mir zunächst nur die Annahme übrig, dass eben in späterer Zeit eine Umwandlung der mehrfachen Kerne zu einem einzigen statlfinden werde — eine Annahme, welche sich weiter- hin als richtig erwiesen hat. N Im Wasser, in welches die mit den Exerementen nach aussen ent- leerten Cysten line geht die Veränderung aber nicht vor sich, und noch nach Wochen sind die mehrfachen Kerne der Thierchen auf das erfolgt erst, nachdem die encystirte Opaline in den Darmeanal einer Froschlarve gelangt ist, wie mich in der Folge die angestellten Fütte- rungsversuche belehrten. 1)a.a. 0. p. 575. a Untersuchungen über die Fortpllanzung der Opalinen. ‚361 Ich begann mit diesen, sobald es mir möglich wurde Larven von na temporaria zu erziehen, was in der zweiten Woche des März der i all war. Ich brachte einige hundert Eier in ein gewöhnliches Siuben- quarium und in eben dasselbe die aus dem Mastdarm von mehreren rasfröschen entnommenen Kothmassen, welche, wie ich mich zuvor überzeugt hatte, ganz ungeheure Mengen von Opalinencysten enthielten. Die Froschlarven krochen aus und wuchsen munter heran, Sie frassen bald nicht blos von den vorhandenen Wasserpflanzen, sondern ich und zwar mit Vorliebe den auf dem Grund befindlichen mit pflanz- ichen und thierischen Resten verschiedenster Art uniermischten Mulm, ie solches ja auch sonst hinlänglich bekannt ist und im Freien ebenso, wie in jedem Stubenaquarium unmittelbar sich beobachten lässt. Die Froschlarven mussten so nothwendig von den in Unmasse vorhandenen Opalineneysien verschlucken und ich fand denn auch nach wenigen chen schen in Froschlarven, welche kaum 5 Mm. Rumpflänge er- cht hatten, und zwar in deren hinterstem Darmabschnitt noch einge- apselt oder bereits frei geworden kleinste Opalinen in Menge. Wirk- ch enthielten die meisten der eingekapselten Thierchen nur einen ein- gen grossen bläschenförmigen Kern (Fig. 16),. so wie dies von EngEL- nn angegeben worden ist. Aber neben ihnen waren auch andere zu effen,, welche die ursprünglichen mehrfachen Kerne 'noch besassen ind diese auf das deutlichste erkennen liessen. Auf welche Weise aus den mehrfachen Kernen der einfache Kerr rvorgeht, ob durch Verschmelzung, oder durch Neubildung, nachdem e sich aufgelöst haben, ist mir nicht möglich gewesen mit voller cherheit festzustellen. Doch ist mir das erstere unwahrscheinlich, wegen, weil ich niemals Uebergangsformen, die doch nothwendig kommen müssten, habe auffinden können, während andererseits für e Auflösung der mehrfachen Kerne und eine darauf folgende Neu- dung des einfachen die zum Oefteren von mir gemachte Beobachtung richt, dass in einzelnen Fällen die mehrfachen Kerne bei Zusatz von. dünner K ug N auffallend blass und undeutlich sich . er dem Allerleichtesten hit | Nicht gerade selten geschieht es, dass die Thierchen noch mit ursprünglichen mehrfachen Kernen ihre Cysten verlassen, und dass m Verlauf der nächsten Tage der einfache Kern sich bildet. Dies hei t mir hauptsächlich dann der Fall zu sein, wenn die Opalinen- D nicht schon längere Zeit im Wasser gelegen haben, sondern so 962 ; N. er Te ‚Ernst Zeller, ER vn M le wie sie aus dem Mastdarm eines erwachsenen Freosches kommen, a | rasch i in eine Kaulquappe übergeführt werden. Um hier mit Sicherhe ri 20 experimentiren, braucht man nur — wenn man nicht eiwa von ‚Opalinen freie Froschlarven zur Verfügung is — zunächst die für einen ' ‚solchen Versuch bestimmten Thiere einige Tage hungern zu lassen, und ihnen dann die frisch aus dem Mastdarm eninommene und mit reich- lichen O palinencysten durchsetzte Kothmasse eines erwachsenen Frosches zu fressen zu geben. Die hungrigen Froschlarven fallen gierig darüber ' her. Nach 12 oder 24 Stunden bringt man sie in reines Wasser zurück | und lässt sie wieder hungern, oder giebt ihnen von Opalineneysten freies Futter. Man findet alsdann, wenn man 48—60 Stunden später untersucht, in diesen Froschlarven grosse Mengen theils von eneystirte theils schon freigewordenen Thierchen, welche noch mit den ursprüng- lichen mehrfachen Kernen versehen sind, vor, sieht dann aber ihre Zahl in den folgenden Tagen mehr und mehr INN vermindern. | ie Das Auskriechen der Thierchen erfolgt erst, nachdem die Cysteoi in den hintersten Darmabschnitt, der dem späteren Reetum entsprie und mit einer deutlichen schon frühzeitig erkennbaren Erweiterung be- ginnt, angelangt sind und hier auch einige Zeit gelegen haben, wie m: | ‚denn eneystirte Opalinen noch in Menge hier antreffen kann, nachden man, wie in dem vorhergehenden Versuche, die Froschlarven in reine Wasser versetzt und vielleicht 48 Stunden und länger hat hunge: lassen, so dass also hier eine weitere Einfuhr von Opalineneysten wä rend jener Zeit nicht hätte stattfinden können. Pr Die junge Opaline hat während der Zeit, welche sie in der Cysie’ eingeschlossen gewesen war, keinerlei Veränderung der Körperform erlitten und verlässt diese in derselben Gestalt, welche ihr schon zu ‚Zeit. der Einkapselung eigen gewesen war. So findet man denn auc gewisse Anomäalien wieder, z. B. Thierchen mit begonnener aber nich vollendeter letzter Theilung (Fig. 19) oder mit zerfeztem Seitenran oder zu einem abnorm. langen schwanzartigen Anhängsel ausgezogeneı Hinterende (Fig. 18) u. a. m. | : , - 0. Für gewöhnlich haben die Khisnihen eine ungelähr ia, na ‚drehrunde, nur ein wenig abgeplattete Gestalt (Fig. 17 au.47b)..D Vorder ende isi etwas nach der einen Seile gedreht, das Hinterende z u gespitzt) Ir | 4) Die sehr langgestreckte , langgeschwänzte Form , welche EnsELMmAnn in dei Figuren 3 und 4, vielleicht auch 5 auf Tafel XXI abbildet, habe auch ich in mein ' Larven von Rana temporaria, wie inden Larven von Rana esculenta oftmalsangetr offer . kann aber nicht glauben, dass sie unserer Opalina Ranarum, oder etwa der ‚Opal dimidiata angehöre. Ich habe niemals gesehen, dass solehe langgestreckte Forn 363 ennen. Dagegen ist es leicht in dem glashellen Protoplasma der Kör- asse neben dem Kern eine Anzahl der kleinen glänzenden Kügel- n und der eigenthümlichen scheibenförmigen Körperchen , wie sie nz in der gleichen Weise der erwachsenen Opaline zukommen (vergl. . 3) zu unterscheiden (Fig. 17 b). Die letzteren findet man nicht ade selten mehr oder weniger stark gallig gefärbi und sie können so inzelnen Fällen fast das Ansehen von Ühlorophylikörnern erhalten. ‚ Der einfache Kern des Thierchens findet sich von verschiedener össe, Gewöhnlich misst er 0,04—0,015 Mm., doch kann er aus- m sweise auch einen Durchmesser von 0,02, selbst bis zu 0,03 Mm. reichen. Seine Grösse richtet sich im Allgemeinen nach der Grösse Thierchens, resp., wie wir annehmen dürfen, nach der grösseren er kleineren Anzahl von mehrfachen Kernen, aus welchen er hervor- gangen ist. — Der Kern ist schon ohne Anwendung von Reagentien hr deutlich zu erkennen, tritt aber bei Zusatz von Essigsäure noch 1 vieles schärfer hervor. Er ist ein sehr lichtes Bläschen mit deutlich ltcontourirter Wandung, das ausser einer völlig wasserhellen Flüs- keit noch ein winzig kleines, kugelrundes und stark glänzendes Kern- jerchen eingeschlossen enthält. Mitunter erreicht dieses auch eine endere Gr össe, und hin und wieder findet man an seiner Stelle grössere oder kleinere Anzahl von rundlichen Körnern , welche lirt bleiben oder auch sich zu mehreren gestreckten oder einem ein- en spiralförmig gewundenen Stäbchen (Fig. 20) zusammengelegt n können. Mit dem Wach ih um der Öpaline verändert sich ihre Gestalt in erkenswerther Weise. Der Körper streckt sich zuerst in die Länge wird spindelförmig, das vordere Ende wird etwas breiter und jer,. ‚nach dem a Bande zugestutzt, Mi ech ! I, | aus Rana eseulenta an der Opalina similis (Fig. 40) (Anoplo- intestinalis Stein 2 aus Ber In DL ke nl wächst sie sehr ähnlich der Opalina ubirigona (Fig. 27) aus dem Laub- . bekommt. Ersi später nimmt das Thierchen auch in ni i Ben a Sen “ hinter en Partie. an, ‚Breite zu und gewinnt damit. seine leibende eharac- % teristische Forin (Fig. 26). = Mit dem zunehmenden Wachsihum spaltet sich de einfache Kernl der jungen Opaline in zwei Kerne, diese spalten sich wieder je in zwei und so weiter, bis durch fortgeseizte Zweitheilung der Kern schliesslich eine sehr grosse Menge von solchen entsteht. — So lang \ der Körper seine gestreckte Gestalt behält, kommen die nach einande \ entstehenden Kerne bis zu einer Anzahl von 8—10 in eine ziemlic regelmässige Reihe hinter einander zu liegen. Mit dem Breiter werden des Körpers rücken die neu sich bildenden Kerne auec nach den Seiten auseinander (vergl. die Fig. 21—26). — Die Spal: tung des einzelnen Kernes geschieht immer in der gleichen Weise Der Kern wird länglich, schnürt sich ein und zerfällt schliesslich ı zwei. — Wie sich hierbei das Kernkörperchen verhält, konnte ie nicht mit Sicherheit ermitteln. Doch ist es mir wahrscheinlich, das dasselbe einfach dem einen Kerne verbleibt und in dem anderen eil Kernkörperchen neu sich bildet so, wie dies für die Kerne der beiden Opalinenarten aus Bombinator igneus mit Bestinimtheit nachzuweisen ist (vergl. Fig. 51). | | Das Wachsthum ist ein rasches, so dass man schon im Juni in nocl ganz jungen Fröschchen , wenige Täte nachdem sie ihre Metamorphos vollendet haben, Opalinen von 0,3 Mm. Körperlänge und bereits vo ‚der ebaracteristischen Form antreffen kann. Im August und Sepiembeı können sie schon 0,5—0,55 Mm. messen und bis zum Frühjahr sinc sie so weit ei as sie bei einer Körperlänge von durchschnitt lich 0,6 Mm. sich foripfianzen, so wie es im Vorhergehenden für di Opalmen der erwachsenen Frösche geschildert worden ist. | / Eine Theilung einzelner Thierchen ist übrigens und gar N selten schon früher, schon im August und September zu beobachten ‚doch kommi es dann nie zu einem Zerfallen in kleinste Thierchen u d zur Encystirung. — Schliesslich habe ich noch beizufügen, wie übrigens fast ie selbst verständlich zum Voraus angenommen werden muss, dass, wenn im Frühjahr die Fortpflanzung stattfindet, nicht die säm her a | linen junger oder alter Frösche den rapiden völligen Zerfall bis zu Bildung von kleinsten Thierchen, welche sich einkapseln und nad . . aussen entleert werden, durchmachen. Viele iheilen sich ‚langsa und zerfallen nach einiger Zeit vorerst überhaupt nicht weiter. messen dann vielleicht noch 0,2—0,25 Mm. und beginnen, in Darm ihres Wirthes zurückbleibend,, ein nörles Wachen” so 2x s Untersuchungen Über ein Forphauzung der Opalinen. 365 w an bon um die Mitte Juni wieder Thiere-von 0,45—0,5 Mm. .d einen Monat später von vielleicht 0,6 Mm. Körperlänge anal an. Im August und September findet man viele dieser Opalinen wie- in Theilung. Die Theilungen gewinnen aber nie die Bedeutung, lche sie im Frühjahr haben, es kommt nie zu einem völligen Zerfallen . zur Bildung von kleinsten Thierchen, welche sich einkapseln. Sie ingen dagegen noihwendig eine beträchtliche Vermehrung der Thiere Ort und Stelle. 2. Opalina obtrigona Stein. Tafel XXIV, Fig. 27—31, Opalina obtrigona ist von Stein !) entdeckt und benannt worden. Sie t im Mastdarm des Laubfrosches und ist, wie es scheint, durchaus Ediesen beschränkt. Sie ist nicht so gemein, wie Opalina Ranarum und ıina dimidiata, doch mag man immerhin unter 5—6 Laubfröschen n rechnen Kornen: der mit dem Parasiten behaftet ist. | Opalina obirigona (Fig. 27) ist von ansehnlicher Grösse, durch- inittlich. vielleicht 0,45-—0,6 Min. lang, erreicht aber nie die Grösse grössten Habe von oa: Ranarum. — Sie ist weniger stark seplaitet, als die letztere, und ausgezeichnet durch ihre unregel- sig dreieckige Gestalt. Der Körper, welcher vorn unverhältniss- ssig breit ist, verschmälert sich mit einer scharfen Einziehung des ten Körperrandes beginnend nach hinten in ganz auffallender Weise uft in eine nur wenig abgestumpfie Spitze aus. Das Thier hat so ie unzweifelhafte Aehnlichkeit mit der vorderen Hälfte einer ent- c nl Opalina Ranarum nach ihrer ersimaligen schrägen Theilung 6 1 ‘oder auch mit einer jungen Opalina Ranarum auf der Stufe Entwicklung, wo sie in ihrer vorderen Partie schon beträchtlich, 1 ‚hinteren aber erst unbedeutend an Breite zugenommen hat | 25). — Der Körperrand ist vom vorderen Ende bis zu der oben-. . rechtsseitigen Einziehung kielförmig zulaufend, im übrigen ie Körperstreifung verläuft ähnlich , wie bei Opalina Ranarum, a.“ mehr oder weniger le zur in Irga isn. der Infusionsth. Abth. I. p. 40. een Zen ar chen und kl einer ade Kl oh Die Kerne ae bläschenförmi ie und messen 0,006—0,045, durchschnittlich etwa 0, ‚008 Mm. im Durch- messer. Sie rd undkieh oder oval, oder auch in versohle ehe Stadien | der Theilung. Das iornakoenerehen ist deutlich. — Zu erwähnen ist” noch, dass man nicht selten in dem Körperparenchym auch eine mehr . oder weniger reichliche Pigmentablagerung von orangegelber, oder auch i mehr bräunlicher Färbung, körnig oder in kurzen feinen Nadeln an- lina Ranarum. Die Thiere zerfallen im Frühjahr durch fortgesetzie rasch 'Mengen von CGysten angelrofien, ebenso aber auch noch am 24. Mai. In dimidiata der Fall ist, im übrigen aber sind sie von diesen nicht : weniger deutliche Kerne von etwa 0,0045—0,005 Mm. im Durch- frosches gefressen, schlüpfen in deren Mastdarm aus und entwickel sich gerade, wie wir es für Opalina Ranarum kennen gelernt habeı Auch hier entsteht, nachdem die Thierchen ihre Cysten verlassen habeı am 49, April im Be angetroffen. treffen kann, und dass dies, wie mir scheint, hauptsächlich dann dorf ji Fall ist, wenn die Laubfrösche, welche die Opalinen beherbergen, “ längere Zeit hatten hungern müssen. f Die Fortpflanzung geschieht in derselben Weise, wie bei Opa- sich folgende Theilungen (Fig. 28 und 29) nach der Länge und Quere in eine schliesslich sehr grosse Anzahl von kleinsten Thierchen (Fig. 30), welche sich dann einkapseln (Fig. 34) und mit dem Koih nach aussen“ entleert werden. — Das Zerfallen kann unter naturgemässen Verhältnissen schon ziemlich früh, ewwa in der zweiten Hälfte des April beginnen und vielleicht bis gegen Ende Mai sich hinziehen; wenigstens habe ich in den leizien Tagen des April bei Untersuchung frisch eingefangener Laubfrösche massenhaft Opalinen in Theilung und daneben grosse den ersten Tagen des Juni aber war die Sache entschieden beendigt!). Die Cysten schwanken in der Grösse zwischen 0,025—0,045, und haben durchschnittlich etwa 0,03 Mm. im Durchmesser. — Die Thier- chen füllen gewöhnlich ihre Gysten vollständiger aus, als dies bei den eingekapselten kleinsten Thierchen von Opalina Ranarum und Opaliı unterscheiden und besilzen ebenso, wie sie, mehrfache mehr oder ” messer. Die encystirten Opalinen werden von den Kaulquappen des Laub aus den ursprünglich in mehrfacher Anzahl vorhandenen Kernen zu- nächst ein einfacher grosser Kern, aus dem dann mit dem beginn den Wachsthum des Thieres wiederum zwei und durch fortgesetz i) Die Laubfrösche paarten sich bei uns in dem Jahre 4876 etwas. verspäl ersi nach der Mitte des Mai, doch hatte ich vereinzelte männliche AbierE hie | Untersuchungen über de Foriplanzung der an / 367 heilt ing. schliesslich sehr zahlreiche Kerne hervorgehen. Zu bemerken ierbei, dass die nach einander entstehenden Kerne früher, als ne Opalina Ranarum der Fall ist, zur Seite rücken. Die Entwicklung ist eine rasche, so dass schon in ganz jungen bfröschehen in den ersten Wochen nach vollendeter Metamorphose linen bis zu 0,%, selbst 0,5 Mm. Körperlänge und von der charaete- Tistischen Gestalt angetroffen werden können. — Zweilellos beginnt auch schon um diese Zeit eine Theilung einzelner Thierchen, — wie mir heint, weniger häufig nach der Länge, als nach der Quere und zwar Abtrennung einzelner, oder aber gleichzeitig auch mehrfacher Theil- ückchen am hinteren Ende. Zu einem Zerfallen in kleinste Thierchen Eneystirung un es er dabei nicht. 3. Opalina dimidiata Stein. Tafel XXIV, Fig. 32—37. Opalina dimidiata ist zuerst von Sem!) als eine besondere Art rschieden worden, im übrigen wahrscheinlich identisch mit der Opaline cylindrique de grenouilles« von CLararkpe und Lacumann 2). Sie lebt im Mastdarn von Rana esculenta und findet sich hier nso häufig, wie Opalina Ranarum in Rana temporaria, ausserdem — h nur selten — in Bufo cinereus. Ihr Körper (siehe Fig. 32a und 325) ist gestreckt und spindeiför- doch das etwas verbreiterte und nach ‚dem rechten Rande kiei- De der Korper ist sehr anlcl, sie verläuft it, so a, wir, wie be ee Ranarum und a Ahtrigona, eine nur aus Protoplasma | bestehende Rindenschicht nd SEIN, der Organismus der Infusionsthiere. äbih. n. D 10. N > ausserordentliche Menge kleiner und kleinster glänzender Kügelchen n 368 le, i a 0. Brast Feller, und ein Innenparenchym, in dessen Masse zahlreiche Kerne und eine und derselben scheibenförmigen Körperchen, die wir auch in den bei- den anderen Opalinenarten gefunden haben, eingebettet liegen. Die hläschenförmigen Kerne sind gewöhnlich etwas kleiner, als in Opalina Ranarum, und das Kernkörperchen ist IE RBUNG sehr deutlich zu er- kennen. Mitunter findet man Thiere von auffallend plumpem Adschen (Fig. 38), welche bei ihrer Länge ganz unverhältnissmässig dick wie gedunsen sind, und indem sie nach hinten nicht, oder nur unbedeutend sich verschmächtigen, nicht spindel-, sondern walzen lörmig erschei- nen. Dabei zeigen sie eine recht eigenthümliche in Falten gelegte Ein- ziehung des hinteren Körperendes. — Solche Thiere können, besonders ” wenn sie mit einem Deckgläschen belasie, und dadurch breitgedrückt werden, eine gewisse Aehnlichkeit mit Opalina Ranarum bekommen und mögen so schon manchmal mit dieser verwechselt worden sein. Es ist möglich, sogar wahrscheinlich , dass wir hier eine beson- dere Art, und nicht eine blosse Varietät von Opalina dimidiata vor uns haben. Doch soll dies dahin gestellt bleiben, die Fortpflanzung, welche in die Zeit von Ende April bis Ende Juni fallen mag, geschieht jedenfalls bei den einen, wie bei den anderen Thieren in derseiben Weise. Am vorderen Ende entsteht eine Einkerbung und yon dieser aus spaltet sich die Opaline der Länge nach (Fig. 33). Die halbirten Thiere ° 'theilen sich dann quer, bald ungefähr in der Mitie ihrer Länge, bald aber auch in sehr ungleicher Art, so dass das hintere Stück um Vieles. ; kleiner sein kann, als das vordere. In diesem Fall zerfällt das lotziones % zunächst ende durch Quertheilung. ee | Die Theilung setzt sich rasch fort nach der Länge und nach der Quere (vergl. Fig. 34 u. 35, auch 39 für die plumpe Form), und es gehen so schliesslich, wie bei Opalina Ranarum und Opalina obirigona kleinsie Thierchen (Fig. 36) von durchschnittlich ungefähr 0, 04 M Körperlänge hervor, welche sich eneystiren und mit dem . nac aussen entleert onen. Die Cysten gleichen durchaus denen von Opalina Ranarum u“ ‚sind nicht von diesen zu unterscheiden. Die eingeschiossenen Thierch liegen in derselben Weise zusammengerollt und füllen ihre Cysten b Weitem nicht aus. Sie besitzen, wie wir es dort und bei Opalina ol trigona kennen gelernt haben, mehrfache Kerne. — Häufiger als bei anderen Opalinenarten trifft man auch grössere T'hierchen ency und die Cysien von mehr gestreckter (Fig. 37) oder unregelmäss Form. | | Untersuchungen über die Fortpflanzung der Opalinen. 369 Kür: die sekiuhe, dieser kleinsten Thierchen von Opalina dimidiata, nachdem sie in den Darmeanal einer Kaulquappe von Rana sculenta gelangt und aus,ihren Gysten frei geworden sind, gilt im _ Wesentlichen dasselbe, wie wir es für die POT unS von Opalina Ranarum und Opalina obtrigona gefunden haben. — Das junge Thier - bekommt frühzeitig die gestreckte spindelförmige Gestalt, wie jene. Während diese aber für Opalina Ranarum und Opalina nur # eine vorübergehende ist, verändert sie sich hei unserer Opalina dimi- - diata nicht mehr, N. verbleibt ihr auch im erwachsenen Zustand, Wie bei Opalina Ranarum und dimidiata, ist aus den mehrfachen klei- nen Kernen des Thierchens, noch so lange dies eingekapselt lag, ein ein- 'acher grosser Kern len, der sich mit der beginnenden Entwick- ung wieder in zwei Kerne theili und durch fortgesetzte Theile schliesslich zu einer grossen Anzahl von solchen sich vermehrt. Das Wachsthum ist ein rasches, so dass man schon in ganz jungen Fröschchen, welche ihre Metamorphose erst vor Kurzem beendet haben, A hiere bis zu einer Körperlänge von 0,4 Mm. antreffen kann. Sind die Opalinen so weit entwickelt, dann bereits viele sich zu theilen, und einzelne seizen eigenthümlicher Weise sogar die Theilungen Bi s zum Zerfallen in kleinste Thierchen, welche sich einkapseln. So ıdet man, wenn man um die Mitte des September solche jüngste "röschehen Untersucht, in dem Koth ihres Mastdarms ganz regelmässig eine Anzahl von eneystirten kleinsten Opalinen neben Thieren von 3—0,4 Mm. Körperlänge und den verschiedensten Theilungsformen und Grössen bis herunter zu kleinsten Thierchen, welche zum Ein- Ipseln fertig sind. | In Betreff der Opalinen älterer Frösche babe ich noch beizufügen, dass, wie auch bei Opalina Ranarum und Opalina obtrigona, zur Zeit de | Fortpflanzung nicht alle die Theilung bis zum Zerfallen in kleinste hi 'rchen, welche sich einkapseln je mit dem Kothe abgehen, fort- setzen, sondern dieselbe früher beenden und mit sehr en ? ssen im Mastdarm ihrer seitherigen Wirthe zurückbleiben. Diese hiere entwickeln sich dann etwa von Ende Juni an von Neuem und | en bis zur Mitte oder Ende August schon wieder die Grösse der Een Thiere von le Mm. erreichen. Um diese Zeit RREnER bogen und etwas nach rechts verdreht ist. — In der Grösse bleibt es einander abgetrennt sind. Hin und wieder finden wir auch nur en einzigen Kern, der dann in der Theilung begrifien ist, viel seltener — einem Diekendurchmesser von ®, 018 0,02 Mm. Sie sind demnach stimmen aber, was ihre Bildung betrifft, durchaus mit jenen überein. "Wohnthiere für sie werden von Stein !) Pelobates fuscusundRana zwei Dritteln des Kör pers an und sind ganz ausserordentlich deutlich” 370 ee Vet Ernst Zellen, { 4. Opalina similis. Anoplophrya intestinalis Stein. Tafel XXIV, Fig. 40—45. Diese Art ist äusserst gemein in Bombinator igneus. Als weitere esculenta angegeben. In ersterem habe ich es auch gefunden, da- | gegen nicht ein einziges Mal im Wasserirosch , obwohl ich mit grösster Aufmerksamkeit darnach suchte. Ms Das Tbier (Fig. 40 a und 40 b) ist, wie Stein?) mit vollem Recht ' bemerkt, im seiner äusseren Form der Opalına dimidiata (vergl. Fig. 32 a u. 32 b) zum Verwechseln ähnlich. Es hat denselben ge- streckten spindelförmigen Körper mit ein wenig verbreitertem und ab- geplaitetem, nach dem rechten Rande kielförmig zugestutzten Vorder- ende, das zugleich nach der Bauchseite mehr oder weniger stark abge- hinter Opalina dimidiata zurück und erreicht für gewöhnlich nur eine Länge von 0,27—0,3 Mn. In Betreff Br Muskelstreifung findet völlige Uehereinstimmung | statt, ebenso in Betreff der Zusammensetzung des Parenchyms.- Das. einzige, aber auch sichere Unterscheidungsmerkmal der beiden Thiere giebt die Anzahl der bläschenförmigen Kerne ab. Während nämlich, wie wir gesehen haben, Opalina dimidiata eine grosse Menge von solchen besitzt, finden wir bei unserer Opaline aus der Feuerkröte in | der Regel nur z wei Kerne, die gewöhnlich mittelst eines dünnen faden- förmigen Stranges in Verbindung stehen, mitunter aber auch völlig von | nur zur Zeit Tach sich folgender Theilungen und auch dann nur aus- nahmsweise — finden wir vier Kerne. | 4 Die Kerne gehören der vorderen Hälfte oder doch den de ii zu erkennen, ohne dass man nöthig hätte irgend ein Beagens anzuwen- den. Sie nd oval und messen 0,025—0,03 Mm. in der Länge bei grösser, als die Kerne der feiher besprochenen drei Opalinenarten, Sie sind deutlich bläschenförmig und enthalten ausser einer vollkom- A) Organisın. der Infusionsthiere. Abth. II. p. 338 und p. 312. 2) Ebenda. p. 41. _ Untersuchungen ‚über die Fortpflanzung der Opalinen. Er 3ch m u waßserhellen , bei Behandlung mit Essigsäure oder Chromsäure körnig serinnenden Flüssigkeit ein sehr schönes, glänzendes, kugeliges " Kernkörperchen, das eine’ Grösse bis zu 0,0025 Mm. erreichen kann und einen ganz deutlichen kleinen Hohlraum in sich schliesst. Es liegt excentrisch, aber nicht wandständig, wie beim Drehen des Körpers mit Bestimmtheit zu erkennen ist. Gelingt es einen Kern zu isoliren, so sieht man, wie das eingeschlossene Kernkörperchen in einer anhaltend ‚zitternden Bewegung sich befindet. - In. diesen Kernen, welche durchaus gewöhnlichen bläschenförmigen Zellkernen Al ichen, besitzen alle unsere Opalinen eine characteristi- sche Eigenthümlichkeit und so auffallende Verschiedenheit von den übrigen Infusorien , insbesondere auch den näher gekannten Anoplo- hryen, dass es, nachdem dies festgestellt ist, nicht mehr gerechtfertigt scheinen kann — auch abgesehen von der sonstigen Uebereinstim- ung in Betreff des Vorkommens und der Lebensweise, wie des Kör- srbaues im Ganzen, der Fortpflanzung und Entwicklung — unser Thier aus der Feuerkröte von den Opalinen zu trennen und dem Genus Ano- plophrya zuzuweisen '). Für mich ist es zweifellos, dass dasselbe bei dem Genus Opalina verbleiben muss, und ich möchte, da dann auch die Speciesbezeichnung » intestinalis« als eine zu allgemeine nicht mehr assen kann, obgleich ich nur ungern auf neue Nnenzelunk mich ein- asse, vorschlagen, unser Thier eben wegen der grossen Aehnlichkeit, lie es mit der Opalina dimidiata hat, Opalina similis zu nennen. Was die Fortpflanzung betrifft, so zerfällt unsere Opalina urch fortgesetzie Theilung nach der Länge und Quere (vergl. Fig. 41 nd on in eine grosse Anzahl von kleinsten Thierchen nn ah welche A n Bde ade Theilung, geschieht erst um wenn die iden Kerne ihrerseits für eine folgende Theilung vorbereitet: sind, se iss wir also die beiden ovalen Kerne jedenfalls schon deutlich in a e gestreckt, gewöhnlich aber auch schon in ihrer Mitte mehr oder ger stark eingeschnürt finden. Selten dagegen ist es, dass die Kerne hon vollständig in vier zerfallen sind, und noch viel eltknee und nur Ausnahme zu betrachten, wenn se vier Kerne selbst wieder die male einer begonnenen weiteren Theilung an sich tragen. Sehr bemerkenswerth ist, dass bei der Theilung des Kernes das tnkörperch en sich nieht theilt und überhaupt keine, wenigsiens erkennbare Veränderung eingeht. Es verbleibt einfach dem einen Sr IN, Organism. der Infusionsthiere. ‚Abth, I. p. AM. aber bildet sich ein Kernkörperchen neu, indem Bande als ein ganz 23 ok Ernst hellen, ra. N N on Keule aus der Theilung hervorgehenden Kerne, in dem änderen” winziges, eben noch sichtbäres Kügelchön entsteht und sich nur all- mälig vergrössert. u ie Die kleinsten Thierchen, wie sie aus der fortgesetzten Theilung hervorgehen (Fig. 23) und sich sodann einkapsein, besitzen eine Körper- länge von etwa 0,04 Mm. und nur einen einfachen Kern. Sie unter- scheiden sich eben dadurch von den kleinsten Thierchen der früher besprochenen drei Opalinenarten (vergl. Fig. 14, 30, 36) sofort, während sie im übrigen, was Form und Zusammensetzung betrifft, nichts ab- weichendes haben. Die Gysten messen durchschnittlich 0,03 Mm. im Durchmesser und sleichen durchaus den Gysten der übrigen Opalinen, die eingeschlosse- nen Thierchen selbst aber unterscheiden sich, abgesehen von ihrem ein- fachen Kern, dadurch, dass sie ihre Gysten voilständiger ausfüllen, als es bei jenen der Fall ist, und eben deswegen eine Bewegung der Fiihi merhaare viel weniger deutlich erkennen lassen. Das Zerfallen der Öpalinen zu kleinsten Thierchen nimmt, wie noch beigefügt werden muss, seinen Anfang, sobald die Feuerkröten, deren Mastdarm sie bewohnen, aus den: Winterschlaf erwachen, scheint aber | unter Umständen über eine viel längere Dauer sich erstrecken zu können, als bei den drei früher besprochenen Arten. — Die Feuerkröten. kamen in dem Jahr 1876 in den ersten Tagen des April bei uns zum Vorschein, und schon am 13. des Monats fand ich zahlreiche Cysten von Opalina similis in mehreren Thieren, ebenso aber noch in Thieren, welche ich erst im Mai und Juni, und sogar noch in einem einzelnen, f welches ich ersi am 26. August zu untersuchen bekam. F Das Wachsthum der jungen Opaline, nachdem sie in den Darm einer Feuerkrötenlarve gelangt ist und ihre Gyste verlassen hat, a ’ wie bei den anderen Arten, ein rasches. Dabei iheilt sich bald der . ursprünglich einfache Kern in zwei Kerne (Fig. 45), welche aber lange e — wie mir scheint bis zu einer künftigen Theilung des entwickelten 'Thieres — durch einen dünnen fadenförmigen Strang mit einander ın 4 Verbindung bleiben. — Zur Zeit, da die Bombinatorlarve ihre Meta- N morphose beendet hat, haben die jungen Opalinen durchschnittlich schon eine Körperlänge von 0,2 Mm. erreicht und können sogar bis zu eine Länge von 0,22—0,25 Mm. herangewachsen sein. Um diese Zeit un sogar noch früher beginnen viele der Thiere sich zu theilen, dock kommt es nicht zu einem Zerfallen in kleinste Thierchen, die sich ein- kapseln, wie wir das letztere bei Opalina dimidiata gefunden haben. Die in dem Mastdarm älterer Feuerkröten von den Theilungen d Untersuehungen über die Fortpflanzung der Opalinen. 2373 rühjahrsmonate zurückbleibenden Opalinen entwickeln sich wie- der rasch. Sie erreichen bis zum September wieder die gewöhnliche Grösse und vermehren sich um diese Zeit vielfach durch Theilung. Opalina caudatan. sp. Tafel XXIV, Fig. 46—51. Opalina caudata (Fig. 46 a u. 46 b) lebt, wie die vorhergehende Art, im Mastdarm von Bombinator igneus. Sie ist aber eiwas weniger häufig und unterscheidet sich von ihr leicht durch die viel plumpere Gestalt, den kürzeren, dabei um vieles dickeren, gleichsam aufgetriebe- nen Leib, und die schwanzartige Verlängerung des hinteren Endes. Opalina caudata misst in der Länge nur ausnahmsweise über 0,18 bis 0,2 Mm., in der Dicke gut die Hälfte ihrer Länge und mehr. Der Rücken isi stark gewölbt, die Bauchseite mehr abgeflacht. Das in einen stampfen Kiel abfallende Vorderende ist meist nur wenig nach der Bauch- - fläche abgebogen und eine Verdrehung nach der rechten Körperseite findet sich nur angedeutet in den jüngeren Tbieren. — Die Körper- ‚streifung ist deutlich. Die Rindenschicht des Parenchyms ist dick und scharf abgegrenzt gegen das Innenparenchym, dessen Protoplasma mit denselben scheibenförmigen Körperchen und vielen winzigen glänzen- den Kügelchen, wie sie allen anderen Opalinenarten in gleicher Weise zukommen, durchsetzt ist und ebenso, wie die Opalina similis z wei ‚ovale bläscheuförmige Kerne in sich schliesst. Diese mögen durchschnitt- lich je 0,027—0,03 Mm, in der Länge messen und enthalten je ein Kern- 'körperchen , das ganz ausserordentlich deutlich zu erkennen, kugelig, 0,00416—0,002, ausnahmsweise sogar bis 0,003 Mm. im Durchmesser ‚stark und deutlich hohl ist. Häufig findet man das Kernkörperchen des einen Kernes, wie bei Opalina similis, kleiner als das des anderen. — - Die Zeit der Fortpflanzung fällt in die Monate April bis Juli und igesetzte Theilungen (Fig. 47 u. 48) und schliessliches Zerfallen in ne grosse Anzahl von kleinsten Thierchen (Fig. 49), welche sich ein- pseln (Fig. 50) und mii dem Koih nach aussen entleeri werden. Diese leinsten Thierchen sind nur einkernig, wie die kleinsten Thierchen on Opalina similis, und für sich von diesen nicht zu unterscheiden. t Larve von Bombinator igneus, von der die Cyste verschluckt wor- ist, geschieht rasch und schon frühzeitig lässt sich die characieristi- f PUR, : z 374 ee Ernst Zeiler, Br N nn AN a one sind, und baid beginnt dann Ss vielen eine Vermehrung dievolt Me Phellane.n- r | . Die Theilung der Kerne (Fig. 51 a—d), eich der sinzelnen Thei- ' lung des Thieres selbst unmittelbar vorausgeht,, ist sehr schön zu ver- folgen und deutlicher noch, als bei Opalina similis. Wie bei dieser bleibt dabei das Kernkörperchen dem einen Kerne, in dem anderen bildet es sich neu. lch bin mit meinen Beobachtungen zu Ende und habe nur noch übrig die wichtigeren Ergebnisse derselben in Betreff der Fortpflanzung und Entwicklung der Opalinen, wie auch ihres Körperbaues kurz zu- samınenzustellen. | | Die Fortpflanzung der sämmtlichen bekannten Opalinenarten unserer Batrachier geschieht in durchaus tbereinstimmender Weise so, ‚dass die erwachsenen Thiere durch rasch sich folgende Theilungen nach _ der Länge und Quere in eine schliesslich sehr grosse Anzahl kleinster Thierchen zerfallen, welche noch innerhalb des Mastdarmes ihrer Wohn- thiere sich einkapseln und dann eingekapselt mit dem Koth nach aussen © entleert werden. Die naturgemässe Zeit hierfür ist das Frühjahr und die Thei- lungen der Opalinen nehmen ihren Anfang, sobald die Thiere, in welchen ‚sie leben, ihre winterlichen Verstecke, seien diese im Schlamm der Ge- wässer oder in der Erde, mit dem offenen Wasser vertauschen. Der Process verläuft rapid und findet seinen Abschluss in wenigen Wochen bei Opalina Ranarum und Opalina obtrigona. Er erstreckt sich ' dagegen über einen Zeitraum von einigen Monaten — von Mitte oder ‘ Ende April bis Juni oder Juli — bei Opalina dimidiata, bei Opalina similis und Opalina caudata. | ' Die kleinsten Thierchen von Opalina Ranarum, Opalina obtri- gona und Opalina dimidiata besitzen, so wie sie sich einkapseln, immer 4 mehrfache, die von Opalina similis und Opalina caudata nur ein- | f ache Kerne. Mr Die Gysten aller bekannten Arten sind in der Regel kugelig. Sie ‚haben ungefähr gleiche Grösse und durchschnittlich einen Durchmesser von 0,025—0,03 Mm. — Die encystirten Thierchen von Opalina Rana- rum und O. dimidiata füllen ihre Cysten bei weitem nicht aus, während ‚die von Opalina similis und O. caudata von ihren Cysien eng um- schlossen werden. In der Mitte zwischen den ersteren und den letz- teren sieht in dieser Beziehung die eingekapselte Opalina obtrigona. # ' Die encystirten Thierchen werden mit dem Koih aus dem Mast- ax Untersuchungen über die Fortpflanzung der Opalinen. 375 darm entfernt und gelangen so in das Wasser. Sie können hier eine geraume Zeit liegen und gehen während dieser keinerlei bemerkbare Veränderung ein. Erst wenn sie von den Larven der betreffenden Ba- _ trachier verschluckt werden und im hintersten Abschnitt des Darmes " derselben angelangt sind, beginnt ihre Entwicklung. Die Thierchen - verlassen ihre Cysten, die von Opalina similis und O. caudata mit ihren ursprünglich schon einfachen Kernen, wie sie solche schon bei der Ein- | - kapselung besessen hatten, die von Opalina Ranarum, O. obtrigona und O. dimidiata erst, nachdem sie anstatt ihrer mehrfachen kleinen Kerne einen _ einfachen grossen Kern erhalten haben, wobei es sich wahrscheinlich ” nicht um eine Verschmelzung der einzelnen Kerne nnter sich handelt, sondern um Neubildung eines einfachen Kernes, nachdem jene mehr- fachen Kerne sich aufgelöst haben !). Dies ist wenigstens die Regel. - Mitunter aber kommen auch die Thierchen noch mit ihren mehrfachen " Kernen aus denCysten und erhalten erst nach dem ihre einfachen Kerne. e" Bedingung für letzteres scheint zu sein, dass die encystirten Thierchen - richt schon längere Zeit im Wasser gelegen hatten, sondern unmittelbar oder doch sehr frühzeitig, nachdem sie aus dem Mastdarm eines er- - wachsenen Frosches entleert I worden sind, von einer Kaulquappe ver- R schluckt werden). y Die jüngsten Thierchen der sämmitlichen Opalinenarien gleichen sich vollkommen nach ihrer äusseren Gestalt und, wenn einmal die - der Opalina Ranarum, O. obtrigona und O. dimidiata ihre einfachen Kerne besitzen, auch nach ihrer inneren Zusammensetzung. - Die äussere Gestalt bleibt auch für die nächste weitere Entwicklung noch übereinstimmend. Die Thierchen strecken sich beträchtlich in die änge und werden spindelförmig, wobei zugleich das sich etwas ver- A) Es wäre übrigens wohl an die Möglichkeit zu denken, dass auch bei Opalina similis und 0. caudata die ursprünglichen einfachen Kerne mit der beginnenden Entwicklung sich auflösen und an ihrer Stalt neue sich bilden würden. 2) Gelegentlich sei hier noch bemerkt, dass, was die Art der Fortpflanzung und En asıme auf ein neues Wohnibier betrifft, auch für Nycetotherus -diformis, der mit den Opalinen gemeinsamen Wohnort hat, ähnliche Ver- ilinisse gefunden werden, wie bei diesen. Er theilt sich ebenfalls mil dem beginnen- n Frühjahr und zerfällt durch fortgesetzte Theilung schliesslich in eine Anzahl einster Thierchen, welche sich einkapseln, um mit dem Koth des Wohnthieres ende nach der Bauchfläche abgebogen und nach rechis leicht, verdreht wird. U 376 nn A ‚Ernst Zeller, ii \ a breiternde und nach dem rechten Rande kielförmig zustutzende Vorder- ' Diese Form bleibt der Opalina dimidiata und Opalina similis als eine dauernde. Opalina Ranarum und O. obtrigona dagegen wachsen später noch beirächilich in die Breite, und zwar zunächst in ihrer vor- deren Partie. Sie werden so unregelmässig dreieckig. Opalina obtrigona hat, hiermit seine definitive Gestalt gewonnen. Opalina Ranarum da- gegen wächst späterhin auch noch in ihrer hinteren Partie in die Breite. 'Opalina caudata endlich wächst vorzüglich in die Dieke und bekommt so schon frühzeitig ihre kurze gedrungene Gestalt. N | Mit dem Wachsthum der Thiere theilt sich ihr einfacher Kern in zwei Kerne, welche zunächst noch durch einen dünnen Faden in Ver- bindung stehen. So bleibt es bei Opalina similis und bei Opalina cau- data, und eine weitere Theilung der Kerne erfolgt erst unmittelbar vor- her, ehe die grossgewachsenen Thiere selbst sich theilen wollen. Bei den drei übrigen Arten aber, bei Opalina Ranarum, O. obtrigona und O. dimidiata entsteht mit dem weiteren Wachsthum durch fortgesetzie ” 'Zweitheilung der Kerne eine schliesslich sehr grosse Menge von solchen. Das Wachsthum ist ein rasches, so dass die jungen Thierchen in wenigen Monaten nahezu ihre volle Grösse erreichen und vielfach noch während des Spätsommers und beginnenden Herbstes durch Theilung. sich vermehren. Hierbei kommt es jedoch nicht zu einem Zerfallen n kleinste Thierchen, welche sich einkapseln, mit einziger Ausnahme von Opalina dimidiata, bei welcher sonderbarer Weise ein solches Zerfallen sogar gar nichts ungewöhnliches ist. Wenn in den Frühlingsmonaten das Zerfallen der zu ihrer vollen Grösse entwickelien Opalinen stattfindet, so halien dabei keineswegs alle den gleichen Schritt, so dass man kleine und kleinste Thierchen, welche noch frei oder auch schon eingekapselt sind, und Thiere von viel- leicht noch Drittels- oder sogar halber ursprünglicher Grösse neben einan- der anzutreffen pflegt. Diese Thiere iheilen sich wohl auch noch weiter, N. ‚aber sie zerfallen nicht vollständig zu kleinsten Thierchen. Sie beginnen vielmehr nach einer gewissen Zeit sich von Neuem zu entwickeln und erreichen alsdann in raschem Wachsthum bald wieder eine ansehnliche Grösse, um erst gegen Ende des Sommers hin wieder vielfach sich zu 'theilen und so an Ort und Sielle sich zu vermehren. — Die Uebereinstimmung für die Opalinenarten unserer Batrachi betrifft aber nicht allein die Fortpflanzung und Entwicklung, wie d _ Lebensverhältnisse überhaupt, sondern auch noch insbesondere den durch seine äusserste Einfachheit und gewisse sehr bemerkenswerthe . Rigenthümlichkeiten ausgezeichneten Körperbau. Alle entbeh | nen über die Fortpflanzung der Opal Be a N 3. Mundes nd. Afters, wie contractiler Behälter. Ehen fehlt ihnen eine steueturlose Cutieula und die Leibeshülle besteht durchaus aus einer Menge äusserst feinkörniger muskulöser Bänder, welche engan _ einander schliessen und einen sehr characteristischen auf der Rücken- äche in schräger Richtung gestreckten, auf der Bauchfläche in eigen- thümlichen Bogenlinien angelegten Verlauf haben, so zwar, die Bänder der beiden Flächen , zum grössten Theil wenigstens, sich kreu- zen. — Die Cilien sind lang und gieichmässig über die Körperober- fläche vertheilt. Es scheint mir, dass sie unmittelbar aus dem Proto- plasma der Rindenschicht hervorgehen und zwischen den Muskelfasern nach aussen hindurchdringen. — Das Proteplasma des Parenchyms zeigt sich in seiner ziemlich dicken Rindenschicht von Beimischungen frei, "enthält aber nach innen eine grosse Menge kleiner und kleinster glänzender Kügelchen und beträchtlich grösserer eigenthümlicher scheibenförmiger Körperchen eingeschlossen, dabei eine entweder sehr ansehnliche, oder nur auf zwei sich beschränkende Anzahl bläschen- förmiger Kerne. Diese Kerne sind von besonderem Interesse wegen "ihrer Verschiedenheit von den Kernen, wie sie den übrigen Infusorien und auch den den Opalinen am nächsten stehenden Anoplophryen eigen sind. Während sonst die Kerne aus einer von einer zarten Hülle um- gebenen feinkörnigen dichten Masse bestehen, welche entweder voll- kommen homogen ist, oder in ihrem Innern einen kleinen Hohlraum mit oder ohne Nucleolus einschliessen kann, sind die Kerne der Opalinen deutlich bläschenförmig und besitzen innerhalb ihrer Umhüllungs- memhran ausser dem Nucleolus einen wasserhellen durchaus flüssigen oder höchstens noch mit wenigen Körnchen untermengten Inhalt. — Eine geschlechtliche Function kommt diesen Kernen nicht zu und sie ben durchaus und zu jeder Zeit nur die Bedeutung gewöhnlicher Zeilkerne. | sie von Neuem sich zu Beh beginnen, besitzen nur einen fachen Kern und enisprechen unzweifelhaft, wie EnseLmann hon für die von ihm untersuchte Art nachgewiesen hat!), »morpho- r nasse ae von Kernen aus sich nahen ee ,‚ wie in 2.2.0. p. 576. Die een Thierchen aller bekannten Opalinen, so wie . ee . Ranarum, Op. ee und Op. dimidiata, die protoplas- wi N S hervorgeht, vor der Encystirung. Brust Beten, . - matische Krboruhsieie eibsn) zeigt one weitere Veränderung als die 4 der Massenzunahme und bleibt, wie auch Eneeimann') hervorhebt, »zeit- 4 lebens eine einzige zusammenhängende Masse, wie von einer einzigen ! Zelle«. ich kann dem nur vollkommen beistimmen und auch in den erwachsenen Opalinen in Wirklichkeit nur N Thiere, dort mit, zwei, hier mit vielen Kernen erkennen. a | Ich schlieiie, indem ich mir noch die eine ken beizufügen er- laube, dass es in Berücksichtigung der mancherlei Eigenthümlichkeiten, ' welche unsere Opalinen auszeichnen, angemessen sein dürfte, die Familie der Opalineen noch enger zu fassen, als dies von Stein ge- | schehen ist, und sie auf das einzige Genus Opalina zu beschränken. Zu den 5 oder 6 — falls die plumpe walzenähnliche Form aus Rana eseu- lenta nicht als eine blosse Varietät sich erweisen sollte — bisher be- % kannten Arten derselben werden mit der Zeit wohl noch weitere hinzu- y ‚kommen und vermuthlich ebenso wie a in Batrachiern zu suchen sein. 3 Winnenthal, den 18. Mai 1877 Erklärung der Abbildungen. Tafel XXI. Sämmtliche Abbildungen der Tafel beziehen sich auf Opalina Ranarum, #3 und sind bei einer Vergrösserung von circa 200 gezeichnet, mil Ausnahme der Fig. 3, 475 und 20, deren Vergrösserung ungefähr 400 fach sein mag. i Fig. 4. Das ausgebildete Thier, von der Bauchfläche a Fig. 2. Dicke des Körpers. Fig. 3. Eigenthümliche scheibenförmige Könperchon, welche sich im Innen- parenchym ‘von Opalina Ranarum, und ganz in der gleichen Weise auch der übrigen Opalinen finden, von der Fläche und von der Seite gesehen. Fig. 4. Muskelfasern der Körperhülle in Folge längerer Einwirkung einer sehr _ verdünnten Essigsäure und dadurch bedingter Aufquellung der Körpermasse sich ei lösend und mehr oder weniger stark aus einander weichend. 2 Fig. 5—13. Verschiedene Stadien und Formen fortgesetzter schräger und rn querer Theilung. Fig. 9 und 42 von der Bauchfläche, Fig. 5, 6, 7, 8, 10, 44 und 43 | von der Rückenfläche gesehen, - Fig. 4. Kleinstes Thierchen, wie es aus der for igesetzien Theilung schliesslich Fig. 45. Dasselbe eneystirt. Fig. 16. Encystirtes kleinstes Thierchen, nachdem es von einer Froschlar‘ verschluckt worden ist, mit begennener neuer ERDicknas, ; n) a.a. 0. p. 577. u ae über urn der Opalinen. | 379 Fig. 20. Daale oder doch an ömühnliche spiralförmige Bildung des Kern- 'perchens. Fig. 21-26. Forlschreitende Entwicklung der jungen Opaline innerhalb des armes einer Froschlarve und des jungen Fröschchens. — Fig. 235 von der linken te, die übrigen Figuren von der Rückenfläche des Thieres gezeichnet, Tafel XXIV. Sämmtliche Figuren sind bei einer Vergrösserung von circa 200 gezeichnet, mit Ausnahme von Fig. 54, deren Vergrösserung 400 fach sein mag. Fig. 27—31. Opalina obtrigona. Fig. 97. Das ausgebildete Thier von der Bauchfläche gesehen. Fig. 28. Beginnende erstmalige schräge Theilung. Das Thier von der 'Rückenfläche gesehen. Fig. 39. Spätere quere Theilung. Fig. 30. Kleinstes Thierchen, wie es aus der fortgesetzten Theilung schliesslich hervorgeht, noch frei. Fig. 34. Dasselbe encystirt. Fig. 32—37. Opalina dimidiata. 2... Fig. 32a. Das ausgebildete Thier von der Bauchfläche, “ Fig. 32b. von der Rückenfläche gesehen. Fig. 33—35. Begonnene und fortgeseizie Theilung nach der Länge und Quere. Se Fig. 36. Kleinstes Thierchen vor der Encystirung. Fig. 37. Ein encystirtes grösseres Thierchen. Fig. 38 und 39. Vielleicht Varietät von Opalina dimidiata, viel wahrscheinlicher ne besondere Art. — Fig. 39. Spätere Theilungsform. ‚Fig. 40—45, Opatlina similis. (Anoplophrya intestinalis Stein.) - Fig. Aba. Ausgebildetes Thier von der Bauchfläche, Fig. 406. von der linken Seite gesehen. Fig. 44. Beginnende erste Längstheilung. Fig. 42. Spätere quere Theilung. Fig. 43. Kleinstes Thierchen vor der Encystirung. Fig. 44. Dasselbe encystirt. / Fig. 45. Neue Entwicklung des Thierchens innerhalb des Darmes einer Larve von Bombinator igneus. Fig. 46—51. Opalinacaudata. ' Fig. 46a. Ausgebildetes Thier von der Rückenfläche, Fig. 465. von der linken Seite gesehen, Fig. 47. Erstmalige Längstneilung. Fig. 48. Folgende quere Theilung. .* Fig. 49. Kleinstes Thierchen vor der Eneystirung. Fig. 50. Dasselbe eneystirt. Fig. 51 a—d. Theilung des Kernes in zwei Kerne. . I und das kaum dem Habitus nach vollständig bekannt. Eine eingehen- Studien über die Familie der Lernaeopodiden. Von | Dr. Wilhelm Kurz, Professor am k. k. Pädagogium zu Kuttenberg in Böhmen. Mit Tafel KXV-XXVIL. Die Familie der Lernaeopodiden ist eine der natürlichsten in der ganzen Gopepoden-Ordnung. Ueber die Zusammengehörigkeit der Gat- E tungen kann kaum ein Zweifel aufkommen, und selten nur dürfte man 4 bei einzelnen Gatiungen (Herpyllobius) derbe getheilter Meinung sein. Doch scheint der Formenreichthum dieser Familie bei weitem noch nich . erschöpfend bekanni zu sein. Beinahe jeder Fund bringt Neues zu Tage. Während meiner kurzen Anwesenheit in Triest zur Zeit der grössten 7 Sommerhitze im vorigen Jahre fand ich neun Arten von Lernaeopodiden, ° ven denen ich vier für neu halte. Aus diesem Grunde scheint es mir verfrüht zu sein, wenn man die Gattungen schon jetzt definitiv charac- terisiren wollte. Es werden wohl noch zahlreiche aberrante Formen sich auffinden, die sich in die vorhandenen Gattungen entweder gar nicht (wie die, weiter unten beschriebene Cestopoda), oder nur mit Ge- walt Abcherdla triglae) werden einreihen lassen. Wir stehen erst an . der Schwelle einer ausgebreiteteren Artenkenntniss. Zudem ist von der bisher beschriebenen Arten meist nur das eine, weibliche Geschlecht dere, morphologische Kenntniss beider Geschlechter oder wenigstens de: A Weibchens besitzen wir zur Zeit nur von einigen wenigen Arten. Unter die onen Thiere gehört Achtheres percarum durch Norpmann !) Tuiere IL, Heft, 1839, p. 63, Taf. iv u. v er nd on ns aus Teadschasie. durch Norpmann 6) und Korzar?), Lernaeopoda elongata durch Norpmann®) und STEENSTRUP und Lürken®), das Genus Gharopinus durch Kröyrr !%) und Basanistes huchonis durch Norpmann !!) und Korıar 9). Mi Die meisten übrigen Arten sind sehr oberflächlich bekannt, es hält oft sehr schwer eine beschriebene Art wieder zu erkennen, wenn man sie findet. Das kommt daher, weil viele Beschreibungen nach einem einzigen, oft schlecht conservirten Weibchen entworfen wurden, und das durfie noch dazu nicht zerstört werden, um als Unicum in eine Sammlung eingereiht werden zu können. Endlich ist der Zustand des. Exemplares, nach welchem die Zeichnung entworfen wird, entscheidend - für den ganzen Habitus derselben. Die Thiere werden in den seltensien Fällen lebend und frisch untersucht. Mit seltenen Ausnahmen enthalten die meisten Abhandlungen Zeichnungen nach Weingeistexemplaren. 4 Nun verändert aber das lange Liegen im Weingeist die Thiere bis zur Unkenntlichkeit, die Haut quillt auf und hebt sich oft weit vom Körper- inhalte ab, die Dimensionen verzerren sich, so dass den frischen Thieren lie Abbildungen gar nicht entsprechen. | Die Kenntniss der Männchen liegi auch noch sehr im Argen. Die ichnungen derselben sind meisi ganz unzulänglich, — man vergleiche ur Kröser’s Zeichnungen der Männchen von Anchorella bergyliae und | pendiculata (l. c. Taf. XVI, 5c u. 7d)! Wer wollte diese Thiere viedererkennen? — Und doch sagt eben Kaöyer (l. c. p. 270) über die ernaeopodiden, es könne in Hinsicht der genaueren Begrenzung der 4) Craus, Ueber deu Bau und die Entwicklung von Achtheres percarum. (Diese Zeitschrift 1862.) Tat. XXIU u. XXIV. a. e.2..492: Taf. VIIL 8-12. X, 15. 3) Craus, Zur Morphologie der Copepoden. (Würzb. naturw. Zeitschr. I. Bd.) 60. p. 31. Tat. I. Fig. 7.8. 4). ce. p. 90 und 92. Taf. VIII. Fig. 41—3. 5) STHENSTRUP und Lürsen, Bidrag til Kundskab om det aabne Havs Snyltekrebs 8 Lernaeer 1861. p- 80. Taf. XV. Fig. 36. 6.1.c.p. 95. Taf. VO. Fig. 1—8. i 7 KorLar, Beiträge zur Kenntniss lernaeenartiger Crustaceen. (Annalen des N Niener Museums für Nalurgeschichte.) 1836. p. 82. Taf, IX. 8 8)l,c.p.99. _ ; D.C. p. 88. Taf.. XV. Fig. 37. 10) KröYER, Bidrag il Kundskab om Snylickrebsone 1863. pP. 280—287. f. KIV FeSsa-,sa-g all. 6, pP. 87. lc. p. 86. Tal. X. 389 B nr Wilhelm Kurz, | = Kar: \ Gattungen »einzig mit Hülfe der Männchen eiwas erreicht werden, von denen wir nicht so ganz wenig in dieser Gruppe kennen. und die mit einer Anzahl ziemlich leicht aufzufassender wechselseitiger Formver- schiedenheiten auftreten«, im scharfen Gegensatz zu der Einförmigkeit, auf welche er bei den Männchen dre Chondracanthinen hingewiesen habe. Es scheint ihm entschieden zu sein, »dass man den Männchen, soweit sie bekannt sind, ein vorzügliches Gewicht vor den weiblichen Formen einräumen muss«e. Wenn nun auch voraussichtlich für eine längere Zeit das Haupigewicht bei der Begrenzung der Arten noch auf die Weibchen wird gelegt werden müssen, so ist dennoch auf die Auf- findung der männlichen Formen sowie auf deren eingehende morpho- | logische Analyse ein besonderer Nachdruck zu legen. Bei der Uniter- suchung der Männchen ist neben ihrer Seltenheit die geringe Grösse derselben und ihrer Theile, besonders der Mundtheile, bisher das grösste Hinderniss einer erschöpfenden Darstellung gewesen, umsomehr als einige Forscher (Kröver), sich allzugeringer Vergrösserungen be- ‚ dienten. Bei den Weibchen scheint nach den geringen bisherigen Er- fahrungen bei der Diagnose die Hauptschwierigkeit in der Veränder- lichkeit ihrer Grösse und Körpergestalt je nach Alter, Geschlechtsreife und Eierentwicklung zu bestehen!). Auf andere Merkmale, die viel Ei constanter und zur Characteristik viel brauchbarer wären, ist bisher sehr wenig Rücksicht genommen worden. Es sind dies besonders die Extremitäten. Ich habe mich bei meinen Untersuchungen speciell auf die Erior- schung dieser Theile bei den mir vorliegenden Arten verlegt und finde die Ergründung ihrer Lagerungsverhältnisse bei einiger Präparation und genügender Vergrösserung gar nicht unmöglich, wie es schon NoRDnann. vor 45 Jahren an Achtheres, Tracheliastes und Anchorella uncinata mit den damaligen unzulänglichen Hülfsmitteln m seinen berühmten | »Mikrographischen Beiträgen« bewiesen hat. Seine Darstellungen der Mundtheile waren decennienlang die besten. Später noch sind die Mund- 4 theile vielfach falsch aufgefasst und unter einander verwechselt worden. Und erst Craus hai durch seine bahnbrechenden morphologischen und embryonologischen Forschungen die Mundtheile der gesamniten Cope- poden auf einen einheitlichen Plan zurückgeführt. — Neben den Mund- theilen im engeren Sinne des Wortes ist es auch noch das erste Kiefer- fusspaar, der Haftarın des Weibchens, welcher sich durch seine relative 4) In dieser Hinsicht vergleiche- man Korvar, |. ce. über Tracheliastes polycol- = Bluzen Ihe die Familie der bernaeopodiden. | / 283 R nge im erhaliniss. zum ost, und Körper, durch die geringere oder | Issere Verschmelzung beider Füsse dieses Paares und endlich durch die Form des hornigen Saugnapfes an ihrem Ende als Unterscheidungs- merkmal nicht nur der Arten, sondern sogar mancher Gattungen be- - sonders anempfiehlt. .: Es wird meist angegeben, dass Abdominalfüsse in der Familie der Lernaeopodiden vollständig fehlen. Es sind aber dennoch zuweilen Rudimente vorhanden, wie ich an Anchorella emarginata Kr. (Fig. 10) _ wahrnehme. Möglicherweise könnten ähnliche Fussstummel auch bei andern Arten nachgewiesen werden, wenn einmal die Aufmerksamkeit auf diesen Punct gelenkt ist. Vielleicht sind auch die Anhänge am Ab-- domen einiger Arten (Anchorella appendiculata, appendieulosa und - hostilis sowie auch Cestopoda) als redueirte Füsse aufzufassen, worüber i freilich nur die Entwicklungsgeschichte endgültigen Aufschluss geben. Die Gliederung des Abdomens ist bisher noch gar nicht in Betracht gezogen worden, es fehlt eben ein äusserliches Griterium derselben. Die Haut ist zu weich, prall oder faltig, je nachdem der Körper mit Eiern angefüllt ist oder nicht; eine regelmässige Segmentirung am Ab- - domen findet sich ausser bei einigen Männchen nur noch bei den Weib- ” chen des Genus Achtheres vor und da ist sie noch zuweilen undeutlich. ur Beurtheilung der Segmentirung am Abdomen bleibt einzig nur die - Muskulatur übrig, und sie erweisi sich in vielen Fällen als zweckdien- lich. Es lässt sich mit Hülfe derselben die Reduction der Segmentanzahl ziemlich genau fesistellen !). Vom Postabdomen pflegt manchmal ein Glied vorhanden zu sein, es trägt dann siets den After. Selten aber befindet sich auf dem hwanze auch noch die Furca. Manchmal lassen sich noch deutlich ie Stellen erkennen, wo einst (vor der letzten Häutung?) die Furcal- E% sassen, So bei Anchorell hostilis und a Nur De ae ige IE soittelher den Abdomen len. Bei nherer Boir achtu ung ‚ Thieres lässt sich aber meist noch ein undeutlich abgesetzter Theil 4) Wenn Krövenr von einem blossen »annulus genitalis« spricht, indem er den örpertheil zwischen dem ersten Kieferfusspaar und den Genitalöffnungen be- nen will, so nimmt er offenbar nur einen Theil für das ganze Abdomen. Am nulus genitalis« von Tracheliastes polycolpus Nordm. sind den Muskeln nach fünf Segmente des Abdomen , wie sie an Achtheres äusserlich noch getrennt u Seas nachweisbar. ee ee hinter den Genitalöffnungen, ein rudimentäres Postabdomen wahrneh- men, dem die Furca aufsitzt. Den Fur fehlt en jede a Röwalftune mit Schwanzborsten. Ueber die innere Organisation ist unsere Kenntniss bei den Ler- ‚naeopodiden seit A. Nornmann’s Mikrographischen Beiträgen und Craus’ Arbeit über Achtheres percarum um keinen Schritt vorwärts gekommen. Leider vermag auch ich in dieser Richtung nichts namhaftes zu bieten ; die einschlägigen Beobachtungen finden bei der Beschreibung der ein- zelnen Arten ihren Platz. A Das Material, welches mir zu Gebote stand, war zwar über alle Erwartung reich, aber dennoch nicht vielseitig genug, um eine durch-. greifende Revision der Familie zu gestatten und die Feststellung der Gattungen zu ermöglichen. - Für die mir bereitwilligst geleistete Hülfe und das reichlich darge- botene Material sage ich dem verehrten Herrn Dr. Eonvarn Grärre, In- spector der k. k. zoologischen Station‘ in Triest, sowie meinem lieben Freunde Herrn Dr. Franz VEspovskY, Assistenten am böhmischen Museum zu Prag für die mir gütigst zugesandten Exemplare von Tracheliastes _ polycelpus den herzlichsten Dank. I: Beschreibung der beobachteten Arten. Die Familie der Lernaeopodiden umfasst etwas über 50 rin. die sieh auf 9 Gattungen folgendermassen vertheilen: Anchorella . . . . mit 2% Arten Brachiella mit Thysanote » 10 » Lernaeopoda : .. .. 2. 28,9 Achtheres. . nn. 0a Trachelastes vw. 2.02 809 Gharopmus . 2200 mega.» Basanistes 0.000. 4 » Vanbenedenia . . .» A » Berpyllohtus)) „=... 1.» 4) Die Stellung von Herpyllobius St. u.L. (Silenium Kr.) scheint mir hier nicht genügend bewiesen zu sein, falls dieBeobachtung derMännchen durch Kröyzr zweifel- los dasteht. Die von Kröysr abgezeichneten Männchen {l. c. Taf. XVII, 60, f, 9) sind offenbare Chondracanthusmännchen und haben unter den Lernaeopodenmännchen . ihresgleichen gar nicht. Auch die Untersuchungen von CrAvs vermögen nach der 7 eigenen Aussage des Autors (»Neue Beiträge« 1875. p. 48, 19 des Separatabdruckes) keine endgültige Entscheidung über die systematische Stellung dieses eigenthüm- lichen Schmaroizers beizubringen. So sei er nur vorläufig hier-angereiht, NE es Ss \ N Studien über die F amitie der Lernäeopodiden. | 385 { Von diesen gelang es mir 6 Arten zu untersuchen (Brachiella pasti- 'nacae, Tracheliastes polycolpus, Anchorella emarginata, fallax, wiglae ı d hostilis). i Achtheres selachiorum n. sp. Fig. A, 38—4 0. Diese Art gehört unter die grössten Lernaeopodiden, indem das Weibchen, welches allein ich kennen lernte, mit Eiersäcken 10, ohne ‚dieselben 8—-9 Mm. misst. | : s ‚Der rundliche Cephaloihorax ist vom gegliederten Abdomen F Beutich getrennt. Dieses ist der bei weitem umfangreichste Körper- ‚iheil und der einzige, der eine deutliche Gliederung aufzuweisen hat. Das zu besprechende Thier besitzt einen 4 gliedrigen Hinterleib, dessen Segmente nicht nur äusserlich durch deutliche Einschn jürungen in der Körperhaut, sondern übereinstimmend auch in der Muskulatur hervor- reten. Es sind hauptsächlich die Längsmuskeln des Bauches und die chiefen Seitenmuskeln, in denen sich die Segmentirung deuilich ab- piegelt. Auch an solchen Arten, deren Körperbedeckung keine Spur on äusserer Segmentirung verräth, lässt sich nöch diesen Muskeln die egmentirung feststellen. Die bisher bekannten Achtheresarten sind nur um Theil äusserlich segmentirt, bei Achtheres percarum Nordın. und ee Kr. besitzi das Abdomen 5 Segmente, während bei A. lacae Kilr, nur das Postabdomen vom ungegliederten Abdomen abgesetzt ist; wie sich bei letzterem die Muskulatur verhält, ist unbekannt. Achtheres elachiorum besitzt 4 Abdominalglieder, von denen wahrscheinlich das eizte durch Reduction zweier Segmente entstanden ist. Das Postabdomen ist ganz unbedeutend, es hat die Form einer halb- geligen Erhöhung, welche zwei beträchtliche Furcalanhänge trägt. iese sind ungegliedert und ohne Borsten. " Die Antennen des ersten Paares sind unbedeutend, vier- dig doch liegt das kleine erste (Basal-) Glied tief zwischen Hein Saug- üssel und den äussern Antennen versteckt und nur die übrigen drei lieder ragen gegen den Bauch hervor. Das starke zweite Glied ist zu- sich das längste, am Innenrande trägt es ein nach vorn gerichtetes sthaar. St dritte Glied ist wieder kurz, das Endglied trägt ein ter- en ern äusseren Kntön nen besitzen einen areisiedniee mm. Das Basalglied isı äusserlich kaum kenntlich, aber sein Chitin- ist ist gelenkig verbunden einerseits mit der stützenden Chitinleiste, sich an den Seiten des Kopfes befindet, andererseits aber mit dem hei andern Formen sich oft wiederholenden Form. Es ist nämlich durch- x r i R PORT: mittleren Gliede, welches schon deutlich abgesetzt und eylindrisch ist. # An diesem Gliede ist das Chitingerüst von einer eigenthümlichen, auch brochen, wie es die Wagebalken an feineren Krämerwagen zu sein pflegen. Dieser ökonomischen Einrichtung liegt der mechanische Satz tiber Materialersparniss bei grössimöglichster Festigkeit zu Grunde. Das dritte Glied trägt zwei Aeste, deren äusserer eingliedrig und glatt, der innere zweigliedrig und mit einer Hakenborste versehen ist. Der Saugrüssel (Fig. 38—-40) besteht aus einer engeren, an der Spitze abgerundeten Oberlippe und einer breiteren, am freien Ende halbmondförmig ausgeschnitfenen Unterlippe. Die Oberlippe hat am Ende und an den Seiten einen einwärts umgeschlagenen Rand; dieser wird von den seitlichen Rändern der Unterlippe der ganzen Länge nach umfasst, so dass jederseits nur au der Basis beider Lippen eine drei- eckige Oeflnung oflen bleibt, durch welche die beiden Mandibeln in den innern Raum des Saugrüssels hineinragen. Dieser Raum ist nahezu eylindrisch, da jede der beiden Lippen rinnenförmig ausgehöhlt ist. Nach vorn verengt sich dieser Raum ein wenig und öffnet sich hier in einen Saugnapf, welcher von der Unterlippe und nur zum kleinsten Theil auch von der Oberlippe gebildet wird. Der Saugnapf ist nahezu kreisförnig, sein Rand wird von einer nach innen vorspringenden Chitinleiste der Unterlippe eingefasst, auf welcher ein ziemlich hoher Hautsaum sich er- hebt. Am freien Rande ist dieser Saum in drei Reihen von zottenarligen Haaren aufgelöst (Fig. 40). Die Oberlippe trägt nur vorne mit ihrer © äusserstien Spitze zur Bildung dieses Saugnapfes bei; hier ist sie mit kurzen Haaren bedeckt. — Zur Stütze der Ober- und Unterlippe dienen ° _Chitinstäbe, die sogar zu Platten verschmelzen können. | 4 Die Mandibeln (Fig. 39) sind messerförmige hohle Guitingebilde, E ‚deren Innenseite gegen das Ende gezähnt ist. Sie sitzen jederseits des Saugrüssels auf einer Hautfalte und ragen durch die beiden obener- wähnten dreieckigen Oeffnungen am Grunde der Ober- und Unterlippe in das Lumen des Rüssels hinein. Mittelst eigener Muskel lassen sie sich “ zurückziehen, die Vorwärtsbewegung geschieht vielleicht durch die 4 Elastieität der Hautfalten (Fig. 39 mdf) denen sie aufsitzen. In vorge- % streckter Stellung wenden sie ihre Bezahnung nach unten, gegen die Oberfläche ihres Wirthsthieres, bei der Retraction jedoch nehmen sie eine Profillage an und die Zähne wenden sich nach innen. Durch diese Torsion ziehen die Mandibeln, wenn sie sich einmal an der Haut des Wirthsthieres festgehäkelt haben, eine Falte derselben in die Höhlung des Saugrüssels, um aus den Oeffnungen, weiche dabei in die Haut.ge rissen werden, Blut zu saugen. ' Re Studien über die Familie der Lernaeopodiden. De eV, Die Bewehrung der Mandibeln ist höchst characteristisch ; sie lässt ch sehr gut zur Unterscheidung der Arten und vielleicht mancher Gat- ngen verwenden. Die Untersuchung derselben verlangt jedoch bei ler geringen Grösse des Gegenstandes sehr starke Vergrösserungen. — ehr als das distale Drittel des inneren Randes ist an der Mandibel mit hnen versehen. Die Spitze ist stumpf; von derselben an gezählt nden sich drei Hauptzähne vor, die mit ganz unbedeutenden Zwischen- hnen alterniren;; von da ab verbreitet sich die Mandibel plötzlich und rägt vier kleinere (Neben-) Zähne, die einfach und von nahezu gleicher rösse sind und dicht aneinandergereiht stehen. Hinter diesen Zähnen rläult längs der ganzen innern Kante eine scharfe, ganz durchsichtige Chitinschneide. "Die Maxillen (Fig. 39 mx) stehen als selbstständige Extremitäten inter den Mandibeln und dem Saugrüssel, so dass eben durch dieselben r Zusammenhang zwischen Mandibein und Saugrüssel in der Bauch- | ’ nsicht grösstentheils verdeckt wird. Sie scheinen zweigliedrig zu sein, doch sind die Glieder nur undeutlich von einander abgesetzt. Am ersten ‚Gliede sitzt ein kleiner mit zwei Härchen versehener Tasier (Fig. 39 mai), Y ährend das Endglied der Maxille in drei grosse Tasthaare sich iheilt. Die Kieferfüsse des zweiten Paares siehen zwischen und :iwas vor dem Ursprung des ersten Paares, doch verdecken sie mit i wen Spitzen immer noch die Mundtheile und man muss sie bei Unter- uehung der letzteren entweder zur Seite schlagen oder ganz beseitigen. Sie sind zweigliedrig, wie bei den meisten (allen?) Lernaeopodiden. as Basalglied ist gross und verhältnissmässig sehr lang; am Ende der inneren Kante ist es zur Aufnahme des einschlagbaren Klauengliedes nnenförmig ausgehöhlt und weich; die ganze übrige Oberfläche hin- en stark chitinisirt und die Ränder der erwähnten Rinne mit einigen umpfen Hervorragungen ausgerüstet. Das Klauenglied ist klein, bildet it dem Basalgliede eine Art von Schnappmesser und dient gewiss auch m Festhalien des Thieres auf seinem Wirthe. Die Spitze des Klauen- } iedes ist so wie ein selbstständiges Segment beweglich eingefügt und ben dieser Klauenspitze sind noch zwei spitzige Fortsätze zu unier- eiden, von denen der kleinere an der Basis der Klauenspitze sieht, E zweite, etwas grössere, hingegen einen Dornforisatz des Klauen- des unterhalb der E nesispitze bildet. Pares nn wird nn von zwei ee Muskol- en in die äusseren sind niet und ziehen die Kieferfüsse inander. 388 | | an nn Wilhelm Kar, | Das Elenouslien hat zahlreiche, schr starke Muskeln zum n Binschlagen und bedeutend schwächere zum Oeffnen. Die Kieferfüsse des ersten Paares sind sehr lang, länger als das Abdomen; sie entspringen an der hinteren Grenze des Cephalothorax von der Bauchseite und enden in einen gemeinsamen Chitin-Knopf, welcher glockenförmig geformt ist. Dieser Saugknopf pflegt in die Kör- perhaut des Wirthes eingewachsen zu sein. Die Kieferfüsse besitzen . einige siarke Längsmuskeln, weiche sämmtlich an der Trennungsstelle | zwischen Gephalothorax und dem ersten Abdominalsegmente an der Bauchseite inseriren. Von hier strahlen zahlreiche Muskelzüge nach ' allen Seiten aus. Nebst den Muskeln der ersten Maxillarfüsse gehen in den Kopi starke Muskeln gegen die Mundtheile, durch deren Zusammen- wirken wohl das Sauggeschäft ermöglicht wird. Von hier gehen ferner sowohl die geraden als schiefen Bauchmuskeln in das Abdomen. E Dieses besten keinerlei Extremitäten oder sonstige Anhänge. Sein Inneres pflegt von Eiern vollgestopft zu sein, und nur die hellen Kitt- drüsen leuchten an den Seiten durch dieselben hervor. Hinten befinden sich auf dem letzten Segmente die Genitalporen, von eigenthümlich ge- “ formten Chitinstäben gestützt. Zwischen diesen liegen an der Grenze | von Ahdomen und Postabdomen die Oeffnungen der Samenleiter als ” ‘ganz unbedeutende, meist braun pigmentirte (chitinisirte) Oeffnungen. Die Eiersäcke sind lang und schmal mit zahlreichen Eiern. | Das Männchen ist unbekannt. Dieses grosse, auffällige Thier fand ich einigemal und zwar stet: am männlichen Genitalporus einiger Selachier angeheftet. Die Weibchen 7 derselben Fischarten halten nie den Schmarotzer — es scheint hier dei sonderbare Fall verzukommen, dass der Parasit sich nur auf die männ- liehen Individuen seines Wirthsthieres beschränkt. Ich fand den Ach- 1 ‚theres selachiorum an Mustelus laevis uhd Myliobatis aquila stets an der erwähnten Stelle. | 1 Am ähnlichen Orte fand van Benzven die Lernaeopoda galei Kr. zu gewissen Zeiten (l. ec. p. 120 »Plus tarde [juillet et septembre] nous er observämes aulour de Yanus du Musielus vulgaris etc.«), und es i auch diese Lernaeopode mit unserem Achtheres recht ähnlich. Dennoch | scheint es mir nicht möglich zu sein, die Identität dieser beiden Arter auszusprechen. Ich besitze drei Weibchen dieser Art und finde zwischen ihnen, obzwar sie auf verschiedenen Rxemplaren und sogar diversen’ ' Arten von Wirthsthieren gefunden wurden, dennoch die allergrösst Uebereinstimmung i in ‚Hinsicht auf nn und Bu Die grossen Forme . Studien über die Familie der bernnnpndiden, | 389 w aut lässt sich auf Grund so wenig eingehender mor- hologischer Untersuchungen, wie sie mit Ausnahme von Norpmann id Craus in den sämmtlichen Arbeiten über Lernacopodiden vorkom- en, kaum ein endgültiges Urtheil fällen über die Anlässigkeil oder nit der aufgesiellien Arten. "Was mich an der neu aufgestellten Art festhalten lässt, ist der ge- recktere Körperbau, die bei weitem längeren eutangen Eiersäcke, keulenförmigen Furcalanhänge, die undeutliche Segmentirung des bes und die dreispaltige Form des Saugknopfes bei Lernaeopoda lei ii anderer geringerer Abweichungen im Bau der Mundtheile. nicht ‚gedenken. Uebrigens glaube ich nicht zu irren, wenn ich auch die naeopoda galei zu dem Genus Achtheres verweise, es ist unter an- em besonders die Aechnlichkeit zwischen den Männchen von Ach- es percarum und L. galei zu auffallend, als dass man sich nicht zu P Zusammenziehung dieser Thiere unter dieselbe Gattung bewogen Brachiella pastinacae Baird. Fig. 2, 3, 36, 45. hiella pastinacae. 4350. Baırn, The Natural History ofthe British Entomostraca. x BENEDEN, 1854. Ann. de sc. nat. III. Serie. Vol. XVI. p. 418. Taf. IV. Fig. 8,9. ! 4861. Recherches sur la Faune littorale de Belgique p. 153. Ich une nicht zu irren , wenn ich das Thier, welches mir vor- liest, mit B. pastinacae identificire. Ich fand ein einziges Weibchen öhne Eiersäcke, von 8 Mm. Länge in dem Spritzloch eines Myliobatis iquila. Der Kopftheil des Gephalothorax ist von einem Schild am Rücken deckt und dadurch vom Halstheil deutlich geschieden. Der unge- derte Leib ist kauın länger als breit und endigt hinten in zwei ziem- beträchtliche Furcalanhänge, welche auf einem halbkugeligen un- tlich abgeseizten und über die Körpercontouren nicht vorragenden abdomen aufsitzen. Die Furcalanhänge sind der ganzen Länge nach ahe gleich dick und gegen das Ende abgerundet. Die Antennen desersten Paares (Fig. 45 « 1) sind vierglied- ‚ihr Basalglied ist Jach dreieckig und trägt die übrigen eylindrischen er, welche eine halbkreisförmige Biegung vollbringen. Das End- di besitzt drei Tasthaare. ie Antennen des zweiten Paares ; (Pie. 45 0.2) sind drei- wie sich aus ihrem Chitinskelet erkennen lässt. Ihre beiden te, sind eingliedrig, der äussere Ast ist voluminöser, aber zarter, vielen. Höckerchen und einigen Häkchen besetzt; der innere As ee Wilhelm Kurz, | | ist kürzer und schwächer und mit einigen terminalen Chitinspitzen versehen. I N Der kurze aber dicke Saugrüssel besitzt eine beiealende | | öffnung, deren Ränder von zarten Haaren rings umgeben sind. 4 Die Mandibeln (Fig. 36) sind gerade, ihre Bewaflnung besteht in drei Hauptzähnen, welche mit drei Zwischenzähnen alterniren, die’ nachfolgenden fünf Nebenzähne sind mit Ausnahme der grösseren vor- dersten bedeutend kleiner und gehen in eine messerförmige Scheide über. © Die Höhlung der Mandibel setzt sich bis in die Hauptzähne fort. Die Maxillen (Fig. 45) erreichen fast die Länge der Unterlippe; an der Aussenseite bilden sie einen Taster, der mit zwei Härchen ver— | sehen ist. Das Ende der Maxille theilt sieR in drei Aeste, euer je ein Tasthaar aufsitzt. | Die Kieferfüsse des ersten Paares erreichen die Länge des’ Cephalothorax, sind ziemlich schmächtig und verwachsen in 'hrem T Klauentheil zu einem becherförmigen Chitinknopf, um welchen sich an der Basis zwei kragenartige Hautfalten erheben. Zwischen den beiden? Füssen dieses Paares befinden sich warzenförmige, kleine Auswüchse, 7 vielleicht Mündungen von Drüsen, die oft in dieser Gegend vorzukom- men pflegen. Ein Paar lange Drüsenschläuche liegen seitlich am Ur- sprung der Arme (vergl. Fig. 2); jeder Schlauch mündet auf der Spitze eines Vorsprunges in der Achselgrube der Arme, während das kolbige | blinde Ende desselben nach vorn im Halstheil er Gephalothorax ge- lagert ist. a Vergleicht man die Zeichnung der Mundtheile, weiche van BENEDEn in seiner älteren (1851) Abhandlung über Schmarotzerkrebse von B. pastinacae liefert (Taf. IV, Fig. 9) mit der vorliegenden Beschreibung und Abbildung derselben Theile, so lässt sich nicht verkennen, da die erwähnte Abbildung die simmtlichen Theile der Zahl nach voll-” ständig und der wechselseitigen Lagerung nach ziemlich naturgetreu darstellt. Es ist sogar um ein Paar »appendices« zuviel dargestellt und” die Erklärung der einzelnen’ Extremitäten lässt viel zu wünschen übrig. ! Nur die Mandibel ist richtig bezeichnet, die beiden Autennenpaare als 1 »appendices«, die Maxille ist zwar kenntlich gezeichnet, aber weder im Text noch in der Tafelerklärung benannt oder sonst erwähnt; die zweiten \ Kieferfüsse werden unter dem Namen »crochets« angeführt, — in dei Leichnung sind sie zu lang und schlank ausgefallen. Ä ” Studien über die Familie der Lernaeopodiden. . Anchorella hostilis Hilr, En Fig. 4, 30,50. stilis. HELLER, Reise der österreich. Fregatie Novara um die Erde 4857 bis 859. Zoologischer Theil. II. Band. Il. Abth. 1. Crustacea. 1869. p. 248. Taf. XXIV. Fig. 7, 7a. Es ist mir wahrscheinlich, dass die von mir beobachtete Art die- be ist, welche auch Hzırer vor sich hatte. Die beiden Thiere stimmen | mehr denn einer Hinsicht auffallend überein. Sie bewohnen nicht ur gemeinsam das adriatischeMeer, sondern finden sich an den Kiemen ‘selben Fischart, der Umbrina ceirrhosa; die Grössenverhältnisse nmen ebenfalls ziemlich, selbst die Fünfzahl der Abdominalanhänge für beide characteristisch. Hingegen überragt das Postabdomen an n von mir gefundenen Thieren die übrigen Abdominalanhänge desto utender, je älter das Thier ist. An jungen Exemplaren, denen die rsäcke noch fehlen, ist das Postabdomen nur unbedeutend länger als nern Abdominalzipfel, während dasselbe an alten Weibchen fast ‚doppelte Länge erreicht und auch an Dicke beträchtlich zunimmt. ; Verhältniss, wie es Hrınex zeichnet, ist mir nie vorgekommen,obzwar ıehrere Exemplare verschiedenen Alters vergleichen konnte. Unser Thier erreicht 4 Mm. Länge und muss zu den schlanken chorellaarten gezählt werden (vergl. Fig. 4). Der Gephalothorax ist j jungen Thieren ebenso lang, bei älteren etwas kürzer als das Ab- nen. Dieses ist lang, sackförmig und endet hinten in vier Anhänge, he zu beiden Seiten des Postabdomens paarweise angebracht sind; nneren sind die längeren, die äusseren sind kürzer und entspringen öher an den Seiten. Zwischen beiden liegen die Genitalöffnungen, wi Ichen die langen, schlanken Eiersäcke befestigt sind. Die Zahl der beträgt i in einem jeden Eiersack an 35 —40. Das Postabdomen ist ziemlich lang, vom Abdomen deutlich ge- ant und abgegliedert. Es trägt am Ende den After und seitlich von Iben befinden sich zwei Gelenkgruben, denen höchst wahrschein- die beiden Furcalglieder eingelenkt waren, ehe sie abgeworfen en. Es ist also diese Anchorella eine von denen, welche die ur- gliche Segmentirung äusserlich noch ziemlich vollständig erhalten fi, Ueber die Extremitäten ist Folgendes zu bemerken: Die Antennen des ersten Paares (Fig. 50) haben die ge- liche Forn und Lage; die des zweiten Paares sind unver- ssmässig mächtig. Sie besitzen ein besonders entwickeltes Chitin- doch kam ich bei der Feststellung der Gliederzahl am Stamme m definitiven Resultate. Die beiden Aeste sind sehr ungleich; 399 a a RN Wilhelm Kurz, a der äussere besteht aus einer breiten, fast kreisföormigen Platte von) 'zarter Beschaffenheit, während der innere Ast schmächtig und drei- gliederig ist. Das Endglied desselben besitzt an der Innenseite einen Aügelförmigen Fortsatz und am Ende neben einer Kralle noch eine’ kurze Borste. E Der Saugnapf isi elliptisch, sein Unterlippenrand hufeisenförmig und mit einer starken Chitinleiste versehen, von der ein Hautsaum nach innen vorspringt; dieser trägt einen dichten Kranz von zarten Haar- zoiten. Die Oberlippe ist klein, dreieckig, in der Bauchansicht kaun | sichtbar; an der Spitze ist sie mit einem Busch kurzer Haare besetzt. ‚Die Mandibeln (Fig. 30) sind am Ende mit einer kurzen Zahn reihe bewaffnet, die sich ähnlich den bereits beschriebenen verhält. Es} ‚sind drei Hauptzähne abwechselnd mit drei Zwischenzähnen, und hinter diesen noch sechs kleinere Nebenzähne, die an Grösse allmälig bis zur verschwindenden Kieinheit abnehmen. Am Innenrande verläuft längs# der ganzen Mandibel ein messerförmiger heller Chitinkamm, wie an dem’ Durchschnitt in Fig. 30 ersichtlich ist. Ebenda ist auch die Dicke: der Chiiinwandung und das Verhältniss der inneren Höhlung sichtbar ge- macht. Die Mandibel sitzt auf einer deutlichen Hautfalte, welche durch/ eine starke Chilinleiste besonders auffällt. Die Falte wird in situ zum Theil von der Maxille verdeckt. a Die Maxille ist hier ziemlich deutlich zweigliedrig; das Basal- glied trägt einen kleinen Taster mit zwei Härchen, das Endglied theilt sich in drei Tasthaare. Das zweite Maxillarfusspaar ist hoch gegen die Mundtheile hinaufgerückt und verdeckt sie zum grossen Theile. Es ist sehr stark ausgebildet und chitinisirt. Der Stamm besteht aus zwei Gliedern, vom denen jedoch das unterste als blosser Höcker erscheint und vom Kopf kaum abgeschnürt ist. | } Das zweite (eigentliche Basal-) Glied hat in der Mitte des Innen-) randes eine stumpfe Hervorragung, bis zu welcher sich das Klauenglied? einschlägt. Das Klauenglied trägt an seiner Basis, an der gegen das Wirthsthier gewandten Seite, ein starkes (Tast-?) Haar. Die Klauenspitze ist mit einem Basaldorn versehen. e Das erste Maxillarfusspaar (Fig. 4) ist kurz, zu einem R paaren Haftapparate verwachsen. Die paarige Anlage dskseihen ist no an den beiden Muskelzügen kenntlich, welche vom Körper gegen d m Chitinknopf sich ziehen. Der feischige Theil des Haftapparates ver- breitert sich kragenariig um die Basis des Chitinknopfes. Dieser flach becherförmig, gegen das Ende etwas breiter mit wagrecht Rande und seichter Concavität. Den Stiel des Chitinknopfes durchzieh uck an die Haut angepresst.. - Von innern Theilen ist der Augenfleck auffallend, der sich an Rückenseite des Kopfes, etwa dem 2. Kieferfusspaar gegenüber be- let. Er besieht aus einer länglichen, gezackten Pigmentanhäufung hne brechende Medien. Der Darm ist im vordern (Oesophageal-) Theile ebenso gebildet, vie er bei Cestopoda tiefer beschrieben ist. Der fernere Verlauf im \bdomen ist glattwanlig, der Endtheil ist stets geschlossen und durch- das ganze Postabdomen, ist daher recht lang. Die Excretion dessen, welche Graus an Achtheres percarum ntdeckte, fand ich an dieser Anchorella besonders schön entwickelt. cheinen mir am Halstheil vor dem ersten Kieferfusspaäare zwei Paare ‚Drüsen zu liegen, deren jederseitiger Ausführungsgang nach hinten rläuft. Er liegt aussen um die Kieferfussmuskeln und mündet jeder-- Cephalothorax und Abdomen (vergl. Fig. 4). Die Structur des Aus- ührungsganges ist der eines feinen Tracheenstämmchens nicht unähn- ; zu innerst verläuft eine Doppelspirale von chitinisirten Stützbän- 1. Durch diese, sowie durch ihren körnigen dunklen Inhalt machen die Ausführungsgänge bemerkbar. Das Männchen ist mir unbekannt geblieben. Gefunden wurde diese Art an den Kiemen von Umbrina eirrhosa. Ancheorella sargi n. sp. Fig. 5,6, 29, 51, 52. ner Art Bi si der grösseren, sie misst k Mm. im weiblichen gliod uncheitt, an rin tellerförnmig erweitert ; och sich hier wohl nur die Cuticula von der Hypodermis faltenar bi ab, je Verhalten wiederholt sich bei einigen andern Arten. ie äusseren Antennen sind im Vergleich zu andern Arten er, sie scheinen einen zweigliedrigen Stamm zu haben. Der 394, vn Dr Wilhelm Kurz, - äussere Ast derselben ist platt, eingliedrig und mit etwa drei zarten a ‚eylinderförmigen Haaren versehen. Der innere Ast ist'kegelförmig, zwei- s gliederig und das Endglied besitzt zwei Höckerchen. | Der Saugrüssel ist ziemlich lang, er ragt beinahe bis an den | vorderen Körperrand. Die Saugöffnung wird ausschliesslich von dem ” Rande der Unterlippe gebildet. Dieser Rand ist hufeisenförmig, beide ” freien Enden berühren sich beinahe und umschliessen eine beiläufig elliptische Oeflnung. Der Rand ist chitinisirt und mit zarten Haaren _ dicht besetzt. Die Oberlippe sieht man in der Bauehansicht gar nicht. ‚Sie ist dreieckig mit stumpfer und unbehaarter Spitze (Fig. 52 ol). Ihre Ränder sind von breiten Chitinleisten beiderseits umrahmt und von der ” Spitze ragt ein keilföürmiges Chitinstück nach hinten in der Längsrich- ® tung der Oberlippe. | ‚Die Mandibel (Fig. 52 and) ist 0,106 Mm. ja, die Bezahnung | besteht aus drei Haupt- mit drei Zötschentäl und einer Reihe von ‘vier Nebenzähnen, hinter weicher eine hohe messerförmige Schneide bis gegen :die Mandibelwurzel sich hinzieht. An der Rückenkante: der I Mandibel erhebt sich ein Kamm erst in der Basalhälfte.. Die Maxille (Fig. 52 ma) sitzt scheinbar auf einem ganz kleinen ° _Grundglied. Der Maxillartasier (mt) ist ganz unbedeutend, zweihaarig; auch das Endglied der Maxille ist bei A. sargi blos mit zwei Tasthaaren ; versehen. u 4 Dicht an den Mundtheilen und diese zum Theile verdeckend stehen ° die Maxillarfüsse deszweiten Paares, von zwei starken queren Chitinbalken gestützt. Das einzige Glied des Stammes ist sehr stark, an . der unteren Seite mit einigen kleinen Spitzen, an der inneren Kante mit | zwei Zähnen besetzt. Das Klauenglied hat eine gegen das Wirthsthier ” gerichtete (Tast-?) Borste und an der beweglichen Klauenspitze einen "Basaldorn. Oberhalb dieser Extremitäten an der Dorsalseite des Kopfes " befindet sich ein violetter Pigmentileck, ein rudimentäres Gyclopenauge. i Weit nach hinten, bis an die hintere Grenze des Gephalothorax ist das erste Paar der Maxillarfüsse herabgerückt. Sie sind ganz] kurz und zu einem unpaaren Haftapparate verschmolzen. Nur die’ paarigen Muskelzüge sind Kennzeichen seines paarigen Ursprunges. An diesen Muskelbündeln ist nach aussen je ein kleiner flügelförmiger Fort satz bemerkbar, welcher an die seitlichen Fortsätze an dem entsprechen- den Orte bei Brachielle impudica Nordm. erinnert. Tiefer an der Basis. dieses Rxiremitätenpaares münden die characteristischen Ausführungs M gänge der Excretionsdrüsen.. Die Lage der Drüsen selbst gelang mir nicht festzustellen. Es liegt zwar jederseits vom Oesophagus im hint sten Theil des Cephalothorax je ein länglicher drüsenartiger Körp Stndien über die Familie der Lernaeopodiden. I, ch bleibt es unentschieden, ob es die erwähnten Exeretionsdrüsen d. Der Chitinknopf ist klein, becherförmig mit flachem Rande. Er urzelt in jedem Kieferfusse mit einem kurzen Ast, und ist an seiner Basis nit zwei saugnapfartigen Hautsäumen versehen. - Der Körper ist oval, breiter als lang. Die Bauchmuskulatur deutet f eine sehr weit gchende Reduction in der Segmentirung, da sich nur ei Muskelsegmente unterscheiden lassen. . Die Biersäcke sind kürzer als das Ahdlomen, etwa 1,2 Min. lang, reit und plump. Die Eier befanden sich in einem ziemlich vorge- hrittenen Entwicklungsstadium, deutlich waren fünf rothviolette Flecke einem jeden unterscheidbar. Das Postabdomen ist vom Körper deutlich abgegliedert. Es ist lindrisch und hinten abgestutzt. An der Stützfläche liegt in der Mitte r After und jederseits eine N w elche ich als Furealnarbe an- ;preche (Fig. 5 fn). | | Das Männchen (Fig. 6) ist 0,938 Mm. lang und 0,6 Mm. hoch. 3ein Körper ist gänzlich ungegliedert, am Rücken’ hochgewölbt und am Bauche flach, beinahe concav. Ein Postabdomen ist nicht vorhanden ENSO Ehen die Furcalanhänge. Die Extremitäten sind in Zahl und Form denen der Weihchen ziem- ‚entsprechend. Unterhalb des vorderen Körperendes ragt der vorgestreckte Saug- ig. 29). Zu seiner beiden Seiten liegen die zwei Antennenpaare. Das v ‚ordere Antennenpaar {af ist schwächer, undeutlich er‘ liedrig. Sein Endglied trägi ein spitzes Tasthaar, me zarte ti cheylinder und einige stärkere kolbige Auswüchse an der Spitze. Am en Glied steht, das gewöhnliche Tasthaar. | Das zweite Antennenpaar (a2) ist bei weitem stärker, un- h gegliedert und an der Spitze zweiästig. Der Stamm ist zum .. BRchednis, u dritten Gliede un aussen ein D latier ein- bei diesem R ne in der ee genau erkennen. Der ganzen nach liegen die A mit ihren SEItORT ändern diehte an e ne ehnift wissensch, Teig. XXX. Ba. un 98 ssel hervor, und um ihn lagern sich die Mundtbeile dicht herum getrennt, in ihrem übrigen Verlaufe aber zu einer Membran (hs) zu- © 80 ee 0 Wilhelm Kurz, ‚lippe (ul) gebildet, deren Rand stark chitinisirt und mit einer diehten ) ‚Reihe von zarten Fransen besetzt ist. Diese Fransen sind nur am Ende 7 ‚sammenhängend, aber doch als selhstständige Elemente kenntlich. Auch 1 erscheinen sie wie gegliedert, auf Art der Flossenstrahlen bei Weich-. ' flossern. Nach vorn wird der Saugrüssel von der schmalen Öberlippe (0?) geschlosssn ; diese i ist stark chitinisirt und an der Spitze wenig oder gar | nicht behaart. | Ueber die Mandibelform bin ich nicht ins Reine gekommen. | ‚Die Maxille (mx) entspringt hinier der Mandibel. Der Taster ist einhaarig, nach hinten gerichtet. Die drei terminalen Tasthaare der 'Maxille sind ungleich; während die beiden hinteren wohl entwickelt sind, verkümmert das vorderste zu einem ganz unscheinbaren Härchen. Die vorderen Maxillarfüsse liegen unfern hinter den Mund- theilen; sie entspringen sehr nahe an einander, sind nach aussen ver- breitert und bilden mitsammen beinahe. eine Chitinkugel. Ihre Klauen- 4 glieder sind klein und, wenn eingeschlagen, kaum sichtbar. | Weit nach hinten gerückt, nahe am hinteren Körperrande stehen die eylindrischen Kieferfüsse des zweiten Paares. Ihre Klauen- 4 bildung ist abweichend und es gelang mir nicht, mich über dieselbe auf- ' zuklären. 3 Die Muskulatur simmtbichei Extremitäten, besonders aber der bei- den Kieferfusspaare, ist sehr entwickelt. Das erste Kieferfusspaar ist das beweglichere, es gehen zu ihm fächerförmig convergirende Muskel- bündel. Zu dem zweiten Paare gehen zwei lange parallele Muskelzüge. Unmittelbar hinter den hintern Kieferfüssen am Hinterende des Körpers befindet sich die Genitalöffnung. Den Zusammenhang der inneren Theile vermochte ich nicht zu erkennen. N Das beschriebene Thier fand ich gemeinsam mit der tiefer zu be- schreibenden Cestopoda ampleciens an den Kiemen des .in Triest ge- ) meinen Sargus annularis in einem einzigen weiblichen Exemplar, . welches ihr Männchen mit sich führte. Unter den bekannten Arten reiht ' sich unsere A. sargi der äusseren Form nach zunächst an die Krövan 'sche A. denticis an. Anchorella fallax Hilr. Fig. 7, 25, 37, 48, A.fallax. HerLuer, Reise der österr. Fregatte Novara um die Erde 18571859. Zoolo Theil. 3. Band. II. Abth, 1. Crusiacea. 1869. p. 241. Taf. XXIV. Fig.4a—b, Die geringen Abweichungen zwischen der Beschreibung und A bildung Herrurn’s und der von mir an Dentex ie aufgefune | Studien über die Familie der Lernacopodiden. 397 nchorella können um so weniger auf Speciesdifferenzen zurückgeführt N ‚ als die meisten Beschreibungen dieser Thiere nach einigen wenigen Eaaluplaren entworfen men und dabei eine Sonderung Abgesehen von der unvollständigen Analyse der Mundtheile bei | erLer und den mir unbekannt gebliebenen Männchen, finde ich zwi- " schen den beiderlei Weibchen folgenden Unter schied. Hrizer zeichnet den Gephaloihorax gegen den Kopf gleichmässig erjüngt — bei meinen Exemplaren ist der Kopf breiter als der Hals- iheil. Das Abdomen finde ich annähernd pentagonal mit breiter Basal- äche. Das Postabdomen ist an meinen Exemplaren deutlich vom Ab- _ domen abgegliedert, klein, von kegelförmiger Gestalt. Die Eiersäcke | finde ich bei weitem kürzer und plumper als sie bei Hrııer (Fig. 4 a) Brinei sind; dort sind: sie ie als das Abdomen, sie an Die massiven Antennen des zweiten Paares besitzen einen gliedrigen Stamm ; der eingliedrige äussere Ast ist abgerundet und it einigen (drei) Höckerchen versehen, der kleinere innere Ast ist zwei- rig mit einem terminalen (Riech-) Cylinder. ‚Die Saugöffnung ist auch bei dieser Art beinahe ausschliesslich om Rand der Unterlippe begrenzt, und mit ziemlich langen Haaren esetzt. Die dreieckige Oberlippe trägt an ihrer Spitze eine lange Borste, 1 welche sich jederseiis einige kürzere Härchen reihen. Die Bezahnung der Mandibel {Fig. 37) besteht aus drei Haupt- nd drei Zwischenzähnen, auf welche drei Nebenzähne folgen. Der sserförmige Kamm ist schwach entwickelt, reicht an der inneren nicht bis zur Basis und erstreckt sich an den äusseren Kante blos. > mittlı eren Theil. us an der innern Kante einen Debn Sred sind mit en Baal } am Grunde verschmolzen. Das Klauenglied hat die normale 25 * zwei fächerarüig ausgebreiteten Hautfalten (kr) am Grunde umgeben. ER au , I Wilhelm Kur, Die Kieferfüsse des ersten Paares sind ganz kurz, zu einem 4 unpaaren Haftapparate verbunden. Der Chitinknopf (Fig. 25) ist mit Der Knopf entspringt aus den beiden, der Muskulatur nach unterscheid- baren Armen mit zwei chitinisirten Wurzeltheilen (as), die in der Medianlinie mitsammen zu dem unpaaren Stiel des Hornknopfes ver- schmelzen. Stiel und Knopf haben eine flache trichterförmige Gestalt. Die obere verbreiterte Fläche ist concav und ihre Vertiefung setzt sich mittelst zweier Canäle in den Stiel fort. Diese Canäle werden immer enger und divergiren endlich in’ die beiden Wurzeltheile des Knopfes. In den untersten Theil ihres Verlaufes dringt je ein Muskel ein, der mit % seinem chitinisirien Ende die ganze Weite des Ganales verschliesst. Zu beiden Seiten des Haftapparates münden die Ausführungsgänge | der Excretionsdrüsen auf eigenen, ziemlich entwickelten Papillen. j Die Excretionsdrüsen liegen jederseits aussen an den Muskeln der vor- 4 deren Kieferfüsse (vergl. Fig. 7). | Das Abdomen ist Aarlch völlig ungegliedert; ‚der Muskulatur nach scheint es aus drei verschmolzenen Segmenten zu bestehen. a Im Postabdomen liegen hinten dicht beisammen zwei dunkle, i runde receptacula seminis, an welchen zuweilen noch die zarten Canäle, 3 ‚der Spermatophoren hängen. e: Das Männchen habe ich an keinem der zahlreichen Weibchen ge- * funden. Soviel man aus Hrrrer’s Zeichnung des Männchens ersieht, scheint es sich eng an den Typus des von Norpmann beschriebenen Männckens von A. uncinala anzureihen. ; Anchorella emarginata Kr. Fig. 8S—11, 26—28, 34,39, 43, 44. A. emarginata. Kröves, Om Snylte-Krebsene, isaer med Ilensyn til den danske | Fauna. (Naturh. Tidsskr. I. H. Bind.) 1836. p. 287. Tal. Il... Fis, 7 — Isis. | 41840. pP. 758. Taf. II, Fig. 7 a—e. | MiLne EpwAros, Hist, nat. de Crust. Vol. IN. p. 518. a, VAN BENEDEN;, Recherches sur quelques crustaces inferieures. [Annales des sc. nat - 11. Serie. XVI. Vol. 1854.) p.431. Taf. VI. Fig. 4-6. Recherches sur la faune) littorale de Belgique. 1864. p. 152. Pe i Kaöven, Bidrag til Kundskab om Snyltekrebsene. 1863. p. 309. Ich führe die von mir beobachtete Art unter diesem Namen obzwar sie auch zahlreiche Charactere mit A. rugosa Kr. gemein hi Ja, betrachter man ineine Zeichnung Fig. 9 neben der van Bengpen’sch Fig. 7 auf Taf. VI in der Abhandlung vom Jahre 1851, so könnte f versucht sein, die beiden Formen zu identificiren. Es ist wohl r nich u ‚Studien über ‚die Familie der Lernaeopodiden. 399 h „ dass die beiden Arten A. emarginata und rugosa nur zwei schiedene Stadien derselben Art darstellen könnten. Dasselbe Thier besitzt. zu verschiedenen Zeiten und unter verschiedenen Umständen oft einen ganz verschiedenen Habitus. Kortar!) giebt dazu an Tracheliastes polyeolpus einen schlagenden Beleg. Während Norpmanx seine Exem- plare als pellucid und höckerig bezeichnet, besassen die Individuen, welche Korzan untersuchte, einen ganz geringen Grad von Durchsichtig- eit und waren prall angefüllt, so dass Korzar dieselben gar nicht als dieselbe Art angesehen hätte, wern ihm nicht zugleich Exemplare vor- gekommen wären, deren Eierleiter ausgeleert waren und deren Körper ‚daher zusammengeschrumpft und durchsichtig erschien. Ein ähnliches Verhältniss liesse sich zwischen den beiden bezeichneten Anchorella- h rien vermuthen. Und deshalb lasse ich die von mir an Alosa vulgaris beobachtete Ari unter der angeführten Synonymie, obgleich einige Merk- jale nicht völlig übereinstimmen. Die von mir untersuchten Weibchen er reichen eine Gesammitlänge | on 3,5 Mm. , wovon 4 Mm. auf den Körper und 3. Mm. auf den Gepha- lothorax entfällt. Die Arme sind kaum 0,5 Mm. lang. _ Die Eiersäcke sind nur wenig länger als der Körper, so dass der phalothorax mit einem vollen Drittel dieselben überragt. — Bei A. narginata ist es nun freilich ganz anders. Die Gesammtlänge des hieres wird auf 8 Mm., somit mehr als auf das Doppelte angegeben, der Cephalothorax berührt nur eben die Enden der Eiersäcke! — ie Gesammitlänge von A. rugosa ist noch grösser, aber es stimmt wenig- ns die relative Länge zwischen Gephalothorax und den Eiersäcken. Kopf ist vom Halstheil deutlich abgesetzt und mit einem Schilde ockt Der schlanke Halstheil übertrifft den Kopf an fünfmal der : 8 u. 10), nach vorn ver- ert er sich in die Maxillarfüsse des ersten Paares, hinten trägt er ‚seichten Einschnitt. Die Arme scheinen dem Körper zu entsprin- E* weil a sie vom En N. N Halstheil ‚in Opn ek; lm überall die B Beischebite vom ee und A nach. aussen gewendet ist, während die Rückenflächen beider ptabschnitte des Thieres sich heruhren, Es ist das zugleich die ge- che Lage aller Lernaeopodiden und besonders der langhalsigen :ellen, doch tritt das Paradoxe der Lage nirgends so scharf her- "er bei a: Art. Genitalöffnungen, von Chitinbögen und Leisten umgeben. 2 während ihrer Retraciion die Mandibel um 90° um ihre Achse dreht. a. a Das Abdomen besitzt einen seichten Einschnitt, der sich an der Bauchseite etwas tiefer erstreckt (Fig. 8) als auf der Dotsalseite. Hier tritt aus der Bucht ein stumpf-kegeliges Postabdomen hervor (Pig. 10), = über welchem der After liegt. Zu beiden Seiten desselben am Grunde des Postabdomen haben sich noch zwei rudimentäre Abdomi- nalfüsse (p) erhalten. Sie sind eingliedrig, eylindrisch, mit je einem { Haare am Ende. Ihre Dimensionen sind so gering, dass sie bisher völlig übersehen wurden. Zu beiden Seiten derselben liegen die grossen. 4 In der Muskulatur lässt sich nur ein einziges Segment erkennen, und zwar ist es das letzte Muskelsegment, welches aus zwei divergenien Muskelbändern besteht, deren jedes von der Körpermitte gegen den . jederseitigen Genitalporus verläuft. Ueber die Mundtheile giebt van Benzpen eine schematische Dar- stellung, in welcher die Mandibeln und Maxillen nicht berücksichtigt ‚sind. — Es sind die Mundtheile bei diesem Thiere ganz ähnlich gebaut wie bei den übrigen Lernaeopodiden. Als Eigentbümlichkeit sei er- wähnt, dass der innere Ast des zweiten Antennenpaares deutlich zwei- gliedrig ist. | ’ Die Mandibeln (Fig. 32 u. k4 md) sind sehr kurz, 0,078 Mm. lang; ihre Bewehrung besteht in drei Haupt-, drei Zwischenzähnen und 4 einem Nebenzahn, auf welchen eine stark hervortretende Schneide folgt. | Die Maxillen (Fig. 43) sind schlank und so lang wie der Saug- rüssel, sie sind knieförmig gebogen und an der Biegungsstelle entspringt ” der kleine Taster. 4 Die Kieferfüsse des zweiten Paares sind ungewöhnlich A kurz und dick, das Basalglied ist unbedornt, hingegen das Klauenglied | am ganzen Innehrarnd gezähnt und mit dem gew öhnlichen Basaldorn an ‚der Klauenspitze versehen. > Die Muskulatur des Kopfes ist sehr entwickelt und Aussee deutlich sichtbar. Unter die stärksten und auffallendsten Muskeln gef hört der Mandibularmuskel, welcher zur Retraction dieser Extremität dient. Auch bei diesem Thiere machte ich die Beobachtung, dass sich 7 Die Kieferfüsse des ersten Paares (Fig. 8 kf 1) sind ziem- lich kurz, schlank und von einander völlig geirennt. Nur der Endtheil schmilzt in den gemeinsamen Chitinknopf zusammen (Fig. 26). Seine Form ist gleckenartig ; das Innere ist hohl, die Aussenfläche am Grunde quergerieft. Der ganze Chitinknopf steckt in der Haut des Wirthes u die Querriefen dienen durch die vermehrte Reibung zur innigeren B festigung in der Haut. Der Halstheil des Chitinknopfes (as) scheint “N Studien über die Familie der Lernaeopodiden. en 401 Ibstständiges Stück zu bilden, er communiciri mittelst zweier Canäle it dem Lumen der Arme; die beiden Canäle vereinigen sich dann im "weiteren Verlaufe zu einem medianen Canal, welcher auf einer Er- "höhung in die Höhlung des Chitinknopfes mündet. — Dieses Extremi- tätenpaar ist zum Theil zurückziehbar in die Spitze des Abdomens. 0. Das Männchen Fig. il) zu dieser Art hat bereits van BEnepen dl. c. p. 114 Taf. VI, Fig. 6 u. 6 bis) zum Wiedererkennen gezeichnet - Die Anheftungsari, lesen. derselbe Autor erwähnt, ist mir nie vorge- kommen; wohl fand ich einige Männchen, jedoch stets am kleinen Post- abdomen befestigt. Die Länge derselben beträgt 0,43 Mm., bei der grössten Höhe von 97 Mm. In Alkohol bläht sich I Hinterleih bedeutend auf. Der ‚ganze Körper ist von einem einzigen Rückenschild bedeckt. Der Kopf (Fig. 27, 28) springt in der Profillage des Thieres rüsselartig hervor ‚und trägt die sämmtlichen Mundtheile. Die vordere Antenne [a f) ist viergliedrig; das zweite Glied trägt auch hier die Tastborste, welche beim weiblichen Geschlecht an ‚derselben Stelle sich vorfindet. Das Endglied besitzt neben vier Tast- ‚haaren noch einen kurzen (Riech-) Gylinder. Das zweite Antennenpaar (a 2) hat einen zwei- oder drei | ‚gliedrigen Stamm mit zwei Aesten; der innere Ast ist länger, zwei- gliedrig und endigt in eine Klaue nebst einigen zarten Riechhärchen ; der äussere Ast besteht aus einer zarten, eingliedrigen Platte. Beide - Antennenpaare sind beinahe gleich lang und gleich stark. | Von der zweiten Antenne zum Theil gedeckt steht nach innen die | Hautfalte, welche die Mandibel trägt. Diese ist 0,053 Mm. lang, zart nd schwach, mit einer abweichenden Bezahnung versehen (Fig. 31). e Zahnreihe nimmt etwa den fünften Theil der ganzen Länge ein, der ıdzahn ist einfach und etwas kleiner als die nachfolgenden drei Hauptzähne, die mit drei Zwischenzähnen alterniren. Nebenzähne fehlen “ d unmittelbar hinter dem dritten Zwischenzahn erhebt sich ein hoher, ‚chneidiger Kamm , welcher langsam niedriger werdend , sich über die anze Länge der i nen Kante erstreckt. | Die Zusammensetzung des Saugrüssels konnte ich wieder an - diesem Thiere sowohl beim Weibchen wie beim Männchen in über- raschend schöner Weise wahrnehmen. Die Oberlippe ist dreieckig, ihre ‚Spitze trägt ein Büschelchen von Haaren. Im Zusammenhang mit der Interlippe legen sich die chitinisirten Ränder derselben falzartig zwi- en die beiden Lamellen, in welche die Seitenränder der Unterlippe seinandertreten. Der smenhang beider Lippen ist schwach und t verhältnissmässig leicht, dieselben auseinander zu legen. Der 403 5 r Ä . N Wilhelm Kurz, vordere Rand der Unterlippe (Fig. #4) bildet ebenfalls zwei Lamellen, von denen die äussere über die innere, stärker chitinisirte, bei weitem hervorragt. Die innere Lamelle trägt kurze, stärkere und weniger zahl- reiche Fransen, während der Besatz der äusseren Lamelle aus äusserst zarten Härchen besteht, die wenigstens an ihrer Basalhälfte zu einer Membran (hs) vereinigt zu sein scheinen. — An der Basis beider Lippen treten die Seitenränder derselben so auseinander, dass jederseits ein dreieckiger Raum zum Eintritt der Mandibeln in den Saugrüssel übrig "bleibt. Eiwas weiter nach hinten liegt jederseits eine Maxille (Fig. 27, 28 mx). Ihr Taster ist sehr klein, er entspringt eiwa in der Mitte ihrer Länge, besteht aus einem kurzen, kegelförmigen Gliede mit einer Tast- borste. Am Ende trägt die Maxille zwei stärkere Tasthaare. Die Kieferfüsse sind zu zwei Paaren vorhanden. Das vordere Paar ist stärker und mit einem gewöhnlichen Haken versehen, das zweite ist schmäler und sein Haken hat eine eigenthümliche, gedrungene Form. Die beiden Paare stehen unmittelbar hintereinander. | | Auf das zweite Kieferfusspaar folgt ein Paar hervorstülpbarer- Papillen (Fig. 41 gp), auf deren Spitze die männlichen Genitalöffnungen liegen. Jederseits von der Oeffnung trägt die Papille je ein Härchen und ein Paar ähnlicher befindet sich am Innenrande des Rückenschildes in der Gegend der Papillen. Die männlichen Genitalien bestehen aus drei Abschnitten. In der Rückengegend liegt ein Paar von ovalen Testikeln (f), deren getrennte Ausführungsgänge äusserst muskulös erscheinen und in die Spermatophorenbehälter übergehen. Hinter den Genitalpapillen befinden sich keinerlei Anhänge mehr. Vergleichen wir nun die van Benepen’schen Zeichnungen der Männ- chen von A. emarginata und rugosa (l. ce. Taf. VI, Fig. 6 bis u. 10), so, lässt sich eine grosse Aehnlichkeit zwischen ihnen sowie mit der von mir (Fig. 44) gegebenen Zeichnung nicht verkennen. Besonders die 4 Fig. 6 bis von A. emarginata hat denselben Habitus wie meine Zeich- N nung. Es ist freilich am Kopfe nur eine Antenne gezeichnet, aber die vier Kielerfüsse mit einer darauffolgenden Papille sind ganz deutlich n: dargestellt. Der Papille wird übrigens weder im Text noch in der Tafel- ‚u erklärung irgend eine Erwähnung gelhan. Alles übrige Detail ist in der E . überflüssig grossen Figur ausgelassen. — Auch das Männchen der an dern Art hat (l. ec. Fig. 10) dieselbe Form; hier ist eine gegabelte An- ‚tenne eingezeichnet, auch soll nur ein (?) Kieferfusspaar vorhanden sein, _ wie es ausdrücklich im Text (pag. 115 »les deux crocheis«) heisst ih auch in der Abbildung dargestellt ist — das wird gewiss nur ein Ver- sehen sein, Hinter den Maxillarfüssen ist eine schr stark hervorgestülpte ee Studien über die Familie der Lernaeopodiden, a, 403. pille verzeichnet, in welche das vas deferens eindringt. Was den /erdauungscanal betrifft, wäre der Nachweis eines Afters bei diesem hiere der einzig bisher bekannte Fall des Vorhandenseins desselben _— ei allen übrigen Männchen scheint der Darm blind zu enden. Anchorella scombri n. sp. Fie, 12, 35,41. Unter diesem Namen will ich einen Parasiten beschreiben, der mit den bisherigen Literaturbehelfen mir unbestimmbar ist. Ich fand ein inziges nicht völlig ausgewachsenes Weibchen an den Kiemen eines Scomber scombrus. Seine Länge beträgt etwa 2 Mm., wovon 3,2 Mm. auf den Gepha- lothorax und nur 1 Mm. auf den Leib entfallen. Der | ange wurmförmige Halstheil trägt einen kleinen aber deutlich abgesetzten Kopf. Der Körper st annähernd pentägonal , mit der grössten Breite über der Mitte; nach vorn spitzt er sich in die verwachsenen kurzen Arme zu, hinten liegen lie beiden Genitalöffnungen an den stumpfen Ecken der gerade ahge- ‚stutzten Hinterfläche. Aın Kopfe lassen sich die dichtgedrängten Mond, eile nur schwer entwirren. Die beiden Antennenpaare haben ihre normale Bildung. Der Saug- pf (Fig. 44) zeigt deutlich die Unterlippe mit ihrem hufeisenförmigen Jhitinbogen am vorderen Ende, es strabli von derselben ein zarter aber chter Haarkranz. Die Oberlippe ist mit dem Kopf gelenkig verbun- den, sie trägı an ihrer oberen convexen Oberfläche zwei divergirende Auswüchse und am freien Ende eine dreieckige Membran (hs), deren d in feine Fransen aufgelöst erscheint. ' Die Mandibein (Fig. 35) sind unbedeutend, nur 0,067 Min. lang); yischen den drei Hauptzähnen sind die Zwischenzähne nur sehr un- tlich entwickelt und auch bei sehr starken Vergrösserungen (über 0 Mal) nur schwer wahrnehmbar. Die folgenden Nebenzähne ver- ren sehr schnell an Grösse und schmelzen zu der Schneide zusam- En, welche sich beinahe längs der ganzen Mandibel erstreckt. Die Maxille ist recht dick, aber kurz, auch hier lässt sich ein einer Taster mit zwei kurzen ch erkennen, während das Ende ‚Maxille in drei Tasthaaren endigt. Die Maxillarfüsse des zweiten Paares sind mächtig ent- elt, der Stamm derselben ist lang, zweigliedrig ; doch ist das erste "vom Kopfe nicht scharf abgegrenzt, sondern es erhebt sich wie \uswuchs von demselben ohne einen deutlichen Abschnitt zu n. Das zweite Glied trägt an der inneren Kante auf einer schwachen hung ein kurzes Härchen. Das Klauenglied ist reclit lange, mit einer welche den horngelben, birnförmigen Chitinknopf trägt. Von inneren . wangen durch blumenkohlartige Auswüchse zu bizarren Formen ver- “ “der Körperhaut anzusehen sind. A. Wille Kara, beweglichen E Eko, einem Basaldorne und läugs en ganzen inneren Kante mit zwei Reihen von Zähnchen versehen. Nahe ‚der Gelenkstelle ' des Klauengliedes sitzt ein langes Tasthaar, w u gegen das Wirths- | thier gerichtet ist. Die Maxillarfüsse des ersten Paares sind ganz kurz, ver- ‚wachsen, etwa 0,4 Mm. lang, und bilden eine höckerartige Erhebung, Organen konnte ich nichts besonderes ausfindig machen. Anchorella triglae Claus. | Fig. 43—15, 92, 28, 46,47. Brachiella triglae. Craus, Zur Morphologie der Copepoden. 1860. Taf. I. Fig. 6, Craus zeichnet in seiner Abhandlung »Zur Morphologie der Cope- . poden « (Würzburger naturwissensch. Zeitschrift. 1. Band. 1860. Taf.1. Fig. 6) das Männchen einer Brachiella triglae ab. Dieses ist nun höchst wahrscheinlich identisch mit dem der hier angeführten Art. Eine Brachiella triglae kann ich aber nirgends auffinden, und auch GERSTAECKER erwähnt in der fast ziemlich vollständigen Zusammenstellung:der Gope- poden in »Bronn’s Classen und Ordnungen des Thierreiches« keines Parasiten dieses Namens. Das von mir beobachtete Thier lässt sich aber dem Weibchen nach durchaus nicht zum Genus Brachiella ein- ' reihen, viel eher, obzwar auch nur’ mil Zwang, kann es als Anchorella aufgefasst werden. Bei einer Theilung dieser grossen Gattung wird die / A. triglae ein eigenes Geschlecht zu bilden berufen sein. 4 Das Weibchen ist höchst abenteuerlich geformt, und es ist nicht ohne Interesse zu constatiren, dass zahlreiche Schmarotzer der Panzer- unstaltet sind. Es sind das namentlich: Ghondraeanthus triglae, nodo- sus, asellinus, Diocus gobinus, Strabax monstrosus, Medesicaste trigla- ' rum und penetrans, Lernaeolophus sultanus u. a. m. Gewiss eine eigenthümliche Anpassungserscheinung! — | n Der Gephalothorax von normaler Form und etwa von der Länge des Abdomens entspringt aus der warzigen Masse der Körperauswüchse, die besonders an der Bauchseite sich in zusammenhängenden Wülsten _ erheben (Fig. 13). Von einem solchen beinahe kreisförmigen Wulst um- geben, liegt an der Bauchseite der kleine, flache Chitinknopf, mittel dessen sich das Thier an seinem Wirthe festheftet (Fig. 15). Es mu jedoch unterdessen unentschieden bleiben, ob diese Wülste als tran formirte Kieferfüsse des ersten Paares oder aber als blosse Aussackung ‚Studien über die F en der Lernaropadiden. | 405. DR an a ER: Das Pos tabdomen (Fig. ik u. 15) ist gan kurz; an der mu ier sind in denselben zweireihig angeordnet. Die Äntennen des ersten Paares (Fig. 47) sind normal ge- bildet, viergliedrig, das Basalglied ist ungemein diek, das zweite mit "der gewöhnlichen Borste verschen; das Endglied hat neben drei Tast- haaren einen stärkeren Gylinder. Die äusseren Antennen {a2) besitzen zwei Stammglieder, auf deren Ende die beiden Aeste aufsitzen. Der innere Ast ist dreigliedrig, conisch, und endet in einen Haken, während der äussere Ast eingliedrig ist und mit einem kurzen Kolben endet. Der Saugrüssel ist kurz, seine Zusammensetzung ist aus Fig. 46 zu ersehen. Der Besatz der Eidinpe (wi) ist zart und kürzer als bei dei meisten andern Lernaeopodiden. Die Unterlippe ist mit dem Chitin- skelet des Kopfes beweglich verbunden; zu ihrer Bewegung dienen wei Muskeln, die an der Basis derselben inseriren. | ©, . Die Mandibeln (Fig. 46 md) sind ebenfalls ziemlich kurz, die lmune besteht aus drei Haupt-, drei Zwischen- und drei Neben: % ähnen, an deren letzten sich der schneidige Kamm anreiht. Auch die Maxillen (mx) bieten wenig abweichendes. Zu ihrer Bewegung sind jederseits zwei Muskeln an der Basis inserirt. Der Taster (mxt) ist sehr klein, mit zwei Härchen versehen; das Ende der Maxille trägt drei Taribaare: Das zweite Paar der Maxillarfüsse besteht aus einem kräf- en Basalglied , welches an der innern Kante einen Dorn trägt, und. s dem Klauenglied, weiches an der inneren Kante mit einer Zahnreihe | sehen ist. | | Das erste Maxillarfusspaar ist nur an dem kleinen Chitin- opf kenntlich , welcher von einem Wall rundlicher Erhebungen um- ben ist (Fig. 15); wahrscheinlich sind diese Auswüchse von den meta- rphosirten Armen dieses Paares gebildet, wenigstens findet sich nichts anderes vor, was als Homologon der Arme gedeutet u könnte. Ausser diesen sahen findet sich auf.der Rückenseite jeder- eits ein dreifacher Höcker, und hinter demselben ein starker Längs- ılst, in welcher die Kittdrüse eingelagert ist. 3 ‚Auf der Rückenseite liegen nach innen von diesem Längswulst die talporen und zwischen denselben die Afterspalte; auf der Bauch- ite befindet sich dann das Postabdomen mit den seitlich ausgespreizten 106. ee ee Wilhelm Kurz,. Furcalanhängen (Fig. 15). Das Postabdomen ist klein, kegelförmig und. trägt zwei hornbraune Receptacula seminis, welche nach innen je einen z 'Sperniaschlauch zu den weiblichen Genitalien entsenden (Fig. 14). Die beiden Schläuche verbreitern sich im Postabdomen noch einmal. Das Männchen (Fig. 22) ist unverhältnissmässig klein, nur ' 0,67 Mm. lang. Seine Form weicht von der typischen Anchorellaform | der Männchen ab; ein einziges Männchen einer anderen Anchorella- ' species, das übrigens nur aus einer sehr unvollkommenuen Zeichnung bekannt ist, besitzt einen ähnlichen Habitus, es ist das Männchen von Anchorella appendiculata Kr., welches Kröysr (l. ce.) auf Tafel XVl in | Fig. 7 d zeichnet und in der Tafelerklärung mit » Mas (?) a fem. sepa- 1 rata, pressione adhibita« bezeichnet. - Bei unserem Thiere ist der eierförmige Hinterleib vom Gephalotho- % .rax ziemlich deutlich abgesetzt und hinten mit zwei kleinen gegliederten ” Furcalanhängen versehen. Der rüsselartige Kopf trägt wie immer die 4 vier Extremitätenpaare. i Das erste Antennenpaar (Fig. 23 af) ist wie gewöhnlich ge- ? formt; das zweite Paar (#2) ist bei weitem massiver, sein Stanım scheint dreigliedrig zu sein, die Glieder sind jedoch nur undeutlich ge- trennt. Vom dritten Gliede geht seitlich ein helmartiger Fortsatz nach ‚aussen, der wohl dem äusseren Aste derselben Extremität am Weih- chen entspricht. Der äussere Ast ist zweigliedrig und sein Endglied % besitzt einige (drei) krallenartige Endborsten. I Die Mandibeln sind schlank, unter den Zähnen derselben ragt # durch seine Grösse besonders der zweite hervor. Die Maxillen sind lang; ihr Taster ist weit gegen das Ende hin- aufgerückt, er besitzt nur eine schwache Borste, während die Maxille in 4 zwei starke Haare endet. Die beiden Kieferfusspaare sind sehr stark, unmittelbar hinder | einander gelagert und mit einfachen Klauen vorsehen. F Von gegliederten Anhängen finden sich am hinteren Ende zwei ‚kleine, schwach gekrümmte, zweigliedrige Furcalanhänge vor, zwischen ‚denen höchst wahrscheinlich der Genitalporus liegt. | . Von inneren Organen ist vorerst das stark pigmenlirte Augen (Fig. 22 o) auffallend, welches an der convexen Vorderfläche des Cepha- lothorax gelegen ist. Nahe hinter demselben lässt sich der Magen unte scheiden, welcher nach hinten in den Darm übergeht. Ueber das End des Darmes bin ich nicht ins Reine gekommen. En. Die Genitalien bestehen aus einem (unpaaren?) Testikel (# welcher in der Nackengegend über dem Auge gelagert ist. Von seinc vorderen Ende geht jederseits ein Vas deferens nach hinten ab, dass Studien über die Familie der Lernaeopodiden, AUT serleik.; in einen onen und drüsigen Spermatophorenbehälter ibergeht. Auch die Lage des Genitalporus blieb mir unbekannt, jeden- is wird sich derselbe aber in der Gegend der Furcalanhänge befinden. Nach längerem Liegen in einer Mischung von Alkohol und Glycerin, die sich für die meisten Copepoden sehr gut bewährt hat, quoll der Hinter leib dieses Männchens sehr stark auf, so dass die Körperumrisse 1 und Dimensionen Veränderungen erlitten, in Folge deren sich der ganze I Habitus des Thieres änderte. Die kleine Zeichnung Kaövar’s, deren oben ‚erwähnt wurde, ist ebenfalls nach einem solchen, stark aufgequollenen Exemplare gezeichnet. Den beschriebenen seltsamen Schmarotzer fand ‚ich an den Kiemen von Tazlae lineata. Cestopoda amplectens n. sp. Fig. 16—94, 34, 49. In seinem » Bidrag til Kundskab om Snyliekrebsene«!) führt Kröver ‚ben andern typischen Repräsentanten des Genus Anchorella auch eine A. Lizae an, die er an Mugil Liza in einem einzigen Exemplare gefunden ‚hatte. So viel aus der kleinen Habituszeichnung, die der Verfasser auf Tat. XV, Fig. I1a giebt, und aus der kurzen und wenig eingehenden Beschreibung zu entnehmen ist, handelt es sich um ein Thier, das in ehr denn einer Hinsicht vom Gans Anchorella abweicht. Besonders auffallend ist der Hinterleib mit seinen eigenthümlichen Anhängen, die durch eine Membran verbunden zu sein scheinen), und das on | Paar der Kieferfüsse, welche in einer, von allen Lernaeopodiden ab- 7 weichenden Form gebildet sind. | Es ist aus dem Texte sofort klar, dass Kröver über die eigentliche ildung dieses Haftapparates nicht ins Reine gekommen ist. Er drückt ch über diesen Punct sehr vorsichtig aus, indem er nur »dem Aus- hen nach urtiheilt«, es seien zwei kräftige Saugnäpfe vorhanden, und orntheil ‚nicht völlig geschwunden , sondern zwischen die Wurzeln Arme herabgedrängt worden, wo er sich dureh die braune Färbung och kenntlich mache. Zuletzt meint Kröver dennoch, »es könnte ii e ns on wohl mit Recht als der Typus für eine neue Ge- n en 6 a9 una RN. Fig 1 ale vun dieser Membran on in Texte gar keine Erwähnung, auf der 408 a Wilhehn Kurz, alleonde, besonders in den beiden fraglichen Puncten. Die beiden Thiere gehören gewiss, wo nicht zu derselben Art, so döch unter die- FE’ ‚selbe Gattung. Um die Identität der Species auszusprechen, dazu j fehlen die nöthigen Anhaltspuncte für Anchorella Lizae Kr., auch! sprechen einige Merkmale dagegen. Es ist zuerst die Grösse, welche bei | dem geschlechtsunreifen Exemplar von A. Lizae auf 11/," angesetzt wird, 1 während sie für Cestopoda ampleetens bei erwachsenen Weibchen sammi den Eiersäcken kaum ik Mm. beträgt. Ferner ist die Form des Hinterkörpers (vergl. Fig. 16) und des Haftapparates eine abweichende iM des Vorkommens an verschiedenen Wirthsthieren (Mugil Liza und Sar- j gus linearis) und in so entlegenen Gegenden wie New-ÖOrleans und Triest nicht zu gedenken. 3 Das Weihchen erreicht eine Länge von 4 Mm. und besizt den Habitus einer Anchorella mit auffallend plumpem Abdomen. Der ® schlanke Vorderkörper hat etwa dieselbe Länge wie der Hintertheil sammt den Eiersäcken ; bei geschlechtsunreifen Thieren ist er aber on schieden länger und gegen den Kopf hin gleichmässig verjüngt. Di grössie Breite des Thieres beträgt 1,5 Mm. und liegt an der Stelle, wo die Eiertaschen von den Seiten des Korper sich abheben. Betrachtet man ein erwachsenes Weibchen von der Seite (Fig, 19) | so sieht man, dass der Körper aus zwei distincten Partien besteht. De Cephaloihorax ist hinter dem ersten Maxillarfusspaar vom Abdomen’ ziemlich scharf abgesetzt, und auch in der Muskulatur ist diese Tren- nung deutlich ausgesprochen (Fig. 18). Der Kopf ist verhältnissmässi sehr klein, vom Halstheil nicht oder kaum abgesetzt und wird von demselben etwa sechsmal an Länge übertroffen. ni e Die Ermittelung der Lagerungsverhältnisse aller Mundtheile gehört‘ zu den schwierigsten Untersuchungen dieser Art bei den Lernaeo- podiden. Erst bei sehr starken Vergrösserungen (Obj. IX Imm. Oec. Il _ entwirren sich die Theile einigermassen (Fig. 49). Das erste Antennenpaar (af) ist sehr kurz und wie bei de meisten Lernaeopodiden bauchwärts gerichtet; es ragt auf der Bauch: seite zwischen den letzten Gliedern des zweiten Antennenpaares u den Maxillen hervor. Die Gliederanzahl der Antennen hiess sich nich ermitteln, drei Glieder sind ohne Weiteres sichtbar, ob aber ein vierte: (Basal-) Glied vorhanden ist, bleibt unentschieden. Das vorletzte Gl ae einen fingerartigen El und das N ein länge 'Tasthaar. | | Die Antennen des zweiten Paares (a2) entspringen ‚tiefer mit ihrem starken, zweigliedrigen Stamm. Der äussere Ast ist e AR A? Studien ü ber ie Unmbe der Lern naeopodiden, 409 | er (Riech- Kolben. Die Zusammensetzung des Saugrüssels konnte ich mir hier ht zur Einsicht bringen. Der Rand der Ober- und Unierlippe ist - | Die Modibein (Fig. 34) sind äusserst klein, nur 0,0445 Min. Sg und sehr zart. Ihre Bewehrung besteht aus 8 0 kleinen Zähn- en, von denen das Zweite bei Weitem das Grössie ist; die Uehrigen :schwindend klein sind. An dieselben reiht sich der innere Kamm , der sich beinahe der ganzen Mandibellänge nach erstreckt. Der sere Kamm ist niedriger und kürzer. Trotz der unbedeutenden se der Mandibel lässt sich doch das Lumen derselben bis zur Spitze | ‚Dicht an Bee ae sind die Kieferfüsse des ‚reiten Paares (Kf 2) herangerückt. Jeder Fuss sitzt auf einem kigen Höcker und diese stossen in der Mittellmie aneinander. Die rfüsse besitzen die gewöhnliche Form, sind aber ziemlich schwach ickelt. Das Klauenglied besitzt eine Nehknklaub: : ‚Jederseits neben diesen Extremitäten befindet sich nach aussen grosse Haftscheibe (s/) von derselben Construction und Sculptur, ‚die Lunulae der Caligusarten. An lebendigen Exemplaren stehen k im merklich hervor, können aber im Leben hervorgestülpt wer- und quellen steis nach dem Tode mit ihrem Aussenrand 'höcker- ı hervor, so dass die Saugflächen dann eine schief gegen die Kiefer- kdtende Ebene bilden. x Merkwürdig und bisher einzig in ihrer Art sind die Kieferfüsse des Thieres endet auf der Bauchseite in eine starke Chitinleiste, che sich zwei paarige starke Muskelzüge ansetzen (Fig. 17,18). ne kommt vom Halse schief nach hinten herab und befestigt sich gsweise an das hintere Ende der Chitinleiste, es ist das der äus- RE Beaet er nn ie ei mn der zweite ist ten Paares geformt (vergl. die Fig. 17—20 kf 1). Der Hals- a doch nicht umhin können, es für die entsprechende Extremität anzu- # ‚reicht, ein ganz schwacher Strich mit einer Nadel hin, um das Thie Diese schwache Anheftungsart im Vergleich zu den übrigen Repräsen ‚tanten dieser Familie mag zugleich der Grund sein, dass sich bei dies Thier noch eigene Kopfsaugscheiben entwickeli haben. Es ist unzwe jetzte Häutung vor sich a Ob dabei jeder Arm, in zwei plakie seitigen Enden eingesenkt sind. Die Muskelbänder bilden dadurch ein # kreis- oder ellipsenförmige Schleife, mittelst deren das Thier einen Kiemenfaden seines Wirthes umklammert. Von dieser Eigenthümlich- | keit entnahm ich den Gatiungs- und Artnamen. "ie beiden Muskel- bänder sind ganz platt, wie ein Vergleich der Profilansicht (Fig. 17—19) mit dem Durchschnitte (Fig. 20) ergiebt, und stehen sowohl untereinander ’ | als mit, der Chitinleiste in einem losen Zusammenhange. An Spiritus- \ exempiaren reicht eine leichte Berührung hin, um die Bänder von der Leiste oder von einander zu trennen, und die Trennungsflächen er- scheinen unter dem Mikroskop ganz glatt und nicht im mindesten zer- rissen. Die Art der Verbindung zwischen den Muskelbändern und der ' Chitinleisie erläutert die Durebschnittszeichnung (Fig. 20) zur Genüge, . Obzwar nun das eben beschriebene Gebilde mit der typischen Form des ersten Kieferfusspaares, wie es sonst bei den Lernaeopodiden vor- zukommen pflegt, kaum einige Aehnlichkeit aufzuweisen hat, wird man 2 sprechen. Es ist, abgesehen von der bisher unbekannten Entwicklungs- geschichte, als erstes Kieferfusspaar eharacterisirt sowohl durch seine | Lage, als auch durch seine Function. Es liegt an der Grenze zwischen Cephalothorax und Abdomen an der Bauchseite, wie bei allen übrigen Lernaeopodidenweibehen, und dient dem Thiere als Hauptklammer organ. Während aber bei den übrigen Gattungen am Verbindungsorie 7 beider Extremitäten dieses Paares ein Hornknopf in der Regel vor- kommt, finden wir hier gar nichts derartiges ; beide Muskelbänder sind der ganzen Länge nach glatt und weich, ohne alle Chitingebilde. Von @ einem Horntheil des Haftgeräthes im an der Krövsr’schen Auffasa | kann nach dem Gesagien selbstverständlich keine Rede sein. Es ist auch die Art und Weise der Anbeftiung eine ganz ungewohnte. Di Muskelbänder umfassen ein einzelnes Kiemenblatt nach Art eines Gürtels. Das Thier kann sich freiwillig von dem einmal ausgewählten Kiemen- blättchen wohl nie mehr ablösen und ist dennoch genügend befestigt, um vom Athemwasser nicht weggeschwemmt zu werden. Hingege längs des Kiemenblattes, welchem es aufgefädelt ist, herunterzuschieber felhaft, dass die Weibchen von Cestopoda sich das Kiemenblatt, welch: sie zum Lebensaufenthalt wählen, schon vor der letzien Häutung au suchen und mit dem ersten Kieferfusspaare umarmen, worauf dann d . Studien iber die F anilie der hernaopoiden. | 414 sich an den en anlegi und hier sich befestigt, kann he ur | Beobachtung nicht entschieden werden. Der zweite Fall scheint mir der "wahrscheinlichere zu sein, obgleich einige Momente auch bier Zweifel erregen. Nach dieser Auffassung würde also jedes der beiden Muskel- bänder einen Kieferfuss vorstellen; der eine wäre etwas nach vorn, der zweite mehr nach hinten gerückt, ihre beiderseitigen Insertionen ären als Basai- und Terminalende aufzufassen. Doch lässt sich beim usgewachsenen Thiere nach der letzten Häutung unter den Insertionen "beider Enden gar kein morphologischer Unterschied nachweisen; und ein unentwickeltes Thier zu finden ist mir nicht geglückt. - "Das Abdomen ist vom Cephalothorax nicht nur an der Bauch- seite, sondern auch am Rücken durch eine Furche deutlich geschieden. r bei weitem voluminöseste Körpertheil. Eine äussere Gliederung t nicht vorhanden, wohl aber besitzt es innen an der Bauchseite eine eutlich gegliederte Muskulatur (Fig. 18). Das erste Muskelsegrnent ver- e eg dns zweite Muske einen, aus drei parallelen Längsmuskein ganz hinten endlich liegen zwei stark divergirende kurze as dritte Muskeisegment. In Uebereinstimmung mit diesen drei Mus- segmenten befinden sich am Abdomen drei Paar muskulöser, faden- iger Auswüchse, die sogleich an die ähnlichen Abdominmalfüsse ? Lernanthropen erinnern; ihrer muskulösen Siructur nach würde sie auch dafür halten. Doch sind diese Füsse nicht frei, sondern ‚einander und mit dem Postabdomen durch ene Membran ‚ver- en. ‚Diese Membran bildet jederseits eine Biertasche, in welche enitalöffnungen münden. Die Taschen sind bereits an jungen plaren vorhanden, wenn noch gar keine Eier legereif sind (Fig. 17 8), besitzen aber zu der Zeit noch einen kleinen Umfang und n in dem Maasse, als das Thier älter wird und die Bier sich ihrer ‚nähern. Zuerst sind die Füsse kürzer und verhältnissmässig. (Fig. #7), später dehnen sie sich in demselben Verhältniss wie schen, und sind diese dann mit Eiern gefüllt, so erstrecken umwandelten Füsse BB Beren ia Länge in Form von mus- So nn Ba. a ED Be ange SHE, HH EN N Were 19. a Wilhelm Kur, | ständig eingebettet, wie ich mich an Exemplaren überzeugen konnte, “ die ich in Querschnitte zerlegt hatte. | | ; | Das Postabdomen ist bei alten Thieren ganz klein Heat ae den Eiertaschen und wird von denselben bei weitem überrigt (Fig. 16), während es bei jüngeren Exemplaren eine relativ bedeutendere Länge | besitzi als die Füsse (Fig. 47). Das Postabdomen wächst nach der letzten ° Häutung gar nicht, während sich die Füsse mit den Eiertaschen nach- täglich beträchtlich ausdehnen. Mit den Eiertaschen ist nur der obere Theil des Schwanzes verwachsen, die hinteren Partien mit der Furca liegen frei zwischen den Eiertaschen. Diese hingegen sind bis an ihr h Ende mittelst einer Membran verbunden (Fig. 16—18), welche den ° freien Schwanz an seiner Rückenseite überbrückt. Die Furca (f) ist ziemlich lang, jeder Ast ist zweigliedrig, das 4 Endglied jedoch winzig klein und leicht zu übersehen. 4 Der Verdauungscanal durchzieht den Körper der ganzen Länge 4 nach. Er zerfällt in zwei Abtheilungen; die vordere, vorzugsweise ver- N dauende erstreckt sich vom Munde bis zum Anfang des Abdomens. - Sie ist schwarzbraun, in ihrem vorderen Theile (Oesophagus) mit glatten 7 Wandungen versehen, während die hintere Partie (Magendarm) ring- ” förmige Einschnürungen aufweist, die mit Darmaussackungen alter- niren. Diese besonders sind der Sitz der dunkeln, schwarzbraunen % Farbe, die wohl von den eingelagerten Leberzellen und deren Secret berühren, Nach hinten erweitert sich der Darm und geht im Abdomen in as umfangreiche und glatiwandige Rectum über. Seine Wände be- ; stehen blos aus zwei Schichien, der zarten Intima und einer Muskel- schicht, welche deutliche Ringmuskeln als äussere Lage unterscheiden ‚lässt. Im Postabdomen ist der Enddarm stets geschlossen und mündet zwischen ‚den beiden Furcalästen. — Anhangsdrüsen babe ich nicht beobachte En Die ken Organe des Weibchens bestehen aus ‚Kiorskorn i und Eileitern, welche die übrige freie Körperhöhle gänzlich anfüllen. ' Die voll hen Eierleiter sind es besonders, durch welche jed fernere Anatomie fast zur Unmöglichkeit gemacht wird. So viel lies sich aber mit Sicherheit constatiren, dass eine Schleimdrüse von de Construction und Grösse, wie sie bei allen übrigen Lernaeopodiden und den alone stellten parasitischen Gopepoden vorkömmt, bei Ges poda nichi vorhanden sei. Der Genitalporus liegt, jederseits in de Winkel, welchen der leizte Fuss mit der hinteren Fläche des Abdome bildet. Die Eier fallen, wenn sie gelegt werden, in die hie ferti Eiertasche. ” Der Befi oe gang hat, seine Pacnues Oeffinungen an der B: Studien über die Familie der Lernaeopodiden. 413 "seite des Postabdomens, nahe an dessen Basis. Entweder unmittelbar oder, wie es mir einigemal/schien, mittelst eines kurzen Canales gelangt das Sperma in zwei kugelige, zartwandige und im Innern des Körpers liegende Receptaeula seminis (Fig. 17, 48). Den weiteren Zusammen- hang vermochte ich nicht zu ermitleln, obzwar mir ein ziemlich reieh- ‚liches Material zu Gebote stand. Es war zwar ein Quergefäss sehr leicht zu sehen, wie es Craus an Achiheres percarum !) beschreibt, aber sein Verhältnis zu den übrigen Theilen festzustellen war ich nicht im Stande. Die Eiertaschen sind, wenn angefüllt, sehr gross; ihr Volumen ieicht beinahe in des ganzen Thieres. Die zahlreichen Bier sind in viele Reihen geordnet. Die beiden Eiertaschen sind bis an das hintere "Ende mitsammen verbunden und in der Falte zwischen den Eiertaschen sitzt meist das Männchen, mittelst seiner Maxillarfüsse am Postabdomen des Weibchens angeklammert (Fig. 18). Doch kann es diesen Platz ver- lassen und am Weibchen herumkriechen, wie ich es denn auch an ‚anderen Stellen z. B. aussen an einer Eiertäsche fand (Fig. i6). Das Männchen (Fig. 21) ist unverhältnissmässig klein, etwa ‚0,33 Mm. lang und 0,147 Mm. breit, von oben ist es etwas zusammen- - "gedrückt und mit einem Rückenschild versehen, welcher das Thier dachartig bedeckt. | - Die Extremitäten sind bis auf das erste Kieferfusspaar ziemlich - ebenso geformt, wie beim Weibchen. Die innere (vordere) Antenne (af) ist viergliedrig; das Basal- ied ist das bedeutendste an Umfang, das Endglied trägt eine Tastborste. Die äussere Antenne (a2) ist bedeutend stärker, mit zwei- | E* der äussere (vordere) Ast ist wie gewöhnlich ein- Bu, Der Saugrüssel ist kurz, conisch, ohne Haarbesatz am freien de der Ober- und Unterlippe. Diese beiden sind von Chitinleisten Die Mandibel (md) ist schwach, am Ende mit rei grösseren inen bewafinet, und sonst ohne Sehneiden oder Kimme. Die Maxille (mx) scheint aus einem Gliede zu bestehen, am Ende en sie zwei grössere und ein kleineres Haar, welch’ letzteres wohl eın | errest des Tasters sein mag. ‚Die beiden Kieferfusspaare haben ziemlich dieselbe Bildung, 8 vordere ist viel stärker und hat ein längeres Klauenglied ; ;‚ das Re ) Craus nennt dieses Gefäss »Querschlauch « in seiner Arbeit: » Ueber Bau und wicklung von Achtheres percarum « in dieser Zeitschrift 1862. | 29* Eiertaschen, welche durch muskulöse Tragbänder (Abdominalfüsse) 0 ae Wilhelm Kurz, ‚ist schmächtiger und auch die Klauen sind kürzer. Beide Paare sitzen dicht hinter einander. | - Zur Stütze aller dieser Extremitäten dienen einige Chitinleisten, welche sich lä ings deren Ursprunssstellen hin erstrecken. Hinter den Kieferfüssen sind keinerlei Extremitäten mehr vorhanden. | | Von Sinnesorganen vermochte ich an den Weibchen gar nichts zu enidecken,, hingegen besass eines der untersuchten Männchen einen weissen Pigmentfleck an der Stelle, wo sonst das Auge zu sitzen pflegt. Ein anderes Männchen war hingegen ohne diesen Fleck. Der Verdauungscanal ist ein einfacher Schlauch, der sich bis in das Leibesende hinzieht, ohne aber in einem After nach aussen sich zu öffnen. Den Oesophagus konnte ich nicht wahrnehmen, der Darm fängt breit, magenartig an und endet in einem blinden Zipfel, Die Farbe dieser Theile ist dunkelbraun. im Hinterleibe fallen in der Profilansicht zwei Blasen auf. Die eine liegt in der Längsrichtung des Körpers, sie ist die grössere und hintere (l), die zweite ist birnförmig, wie es scheint derber und senkrecht nach unten gerichtet. Sie steht mit der hinteren im Zusammenhange und mündet durch ihren halsförmigen Theil jederseits in einer kurzen Papille, die hervorgestülpt, aber auch zurückgezogen werden kann. Unmittel- 7 bar 'hinter dem zweiten Kieferfusspaar erhebt sich ein Höcker, auf ° ‚dessen Spitze das papillöse Penispaar (pg) sich befindet. Die hintere ' grössere Blase ist der Hoden, die vordere birnförmige, wahrscheinlich paarige, der Spermatophorenbehälter mit dem verengten ductus ejacu- latorius. Die Cestopoda fand ich ziemlich häufe g an den Kiemen von Sargus annularis, einem der gemeinsten Triestiner Markifische. Stets ist das 4 . Weibehen in der beschriebenen Weise an den Kiemenblättchen be- festigt. Von da entfernt liegt. das Weibchen unbeweglich, nur mit dem schlangenförmigen Halstheil ziemlich heftige Schwingungen vollbringend. Bi Zuweilen steckt das Thier seinen Kopf auch in die Höhlung des ersten N! Kieferfusspaares. Im Alkohol ändert sich das Weibchen nur unbedeutend und auch das Männchen quillt nicht bedeutend auf. x \ Das Genus Gestopoda ist also charaeterisirt durch Folgendes: | Im weiblichen Geschlecht ist der Körper in einen langen Cephalo- | ihor ax, ein gedrungenes Abdomen und ein kleines Postabdomen mit den Purcalanhängen wohl gesondert. Das erste Kieferfusspaar bildet einen bandförmigen Doppelmuskel, mit welchem das Thier einen Kiemenfaden seines Wirthes umklammert hält. Die Eier entwickeln sich in zw = _ ’ Studien über die Familie der En, 445 " size io unter einander mittelst einer Membran verbunden sind \ | | =. Cestopoda amplectens Kr, Länge des erwachsenen Weibchens sammt Biertaschen 4 Mm. Am Weibchen mit leeren Eiertaschen ist der Gephalotborax fast doppelt so lang als der übrige Hinterkörper. Der Haftapparat im Profil beiläufig _ quadratisch. | Länge des Männchens 0,33 Mm. nn die Kiemen von Sargus annularis im adriatischen Meere. Cestopoda Lizae Kr. i Die Länge des jungen (einzigen beobachteten) Weibchens ohne Eier- taschen 3,5 Mm, (11/””). Am Weibchen mit leeren Eiertaschen ist der Cephalothorax kaum länger als der übrige Hinterkörper. Der Haftappa- rat im Profil mehr als doppelt so breit als lang, — Männchen unbekannt. Gefunden auf den Kiemen eines Mugil Liza, der bei New-Orle ans gelangen wurde. . DI. Vergleichende Darstellung der Extremitäten. Wenn die Erklärung morphologischer Verhältnisse das richtige trefien soll, so muss sie ausgehen von der erschöpfenden Darstellung der heile am erwachsenen Thiere im Zusammenhang mit den enisprechen- n Theilen bei verwandten Thiergruppen und mit Zuratheziehung der ntwicklungsgeschichte. Die Darstellung der Gliedmassen bei den Cope- den hat in diesem Sinne ihren Meister in Graus gefunden. Die Richtig- eit seiner Ansichten wird besonders. dadurch bekräftigt, dass sich selbst die Gliedmassen neuer, unbekannter und sogar aberranter Formen auf Tundlage seiner Auffassung ohne Zwang erklären lassen, wie es durch Ä N) Empirisch ist dieses Merkmal freilich noch nicht sichergestellt. Erwägt man | ‚was ich über das Verhältniss der beiden Taschen ermittelt habe und dass mir Kanaipes gegbenioses an vorgekommen ist, so unterliegt die Richtigkeit x, die Mundwerkzeuge der Schmaroizerkrebse. (Würzburger naturwissenschaftliche us ; 116 nn ne Wilhelm Kurz, | neuere Untersuchungen auf diesem Felde bewiesen wird!). Die älteren , einschlägigen Zeichnungen unterwerfen sich ebenfalls ganz naturgemäss derselben Erklärung. Vollständige Analysen der Mundtheile sind für die Weibchen folgender Arten geliefert worden : Tracheliastes stellifer, Kollar. I. ec. IX, 2—-8, Achtheres percarum, Nordmann. |. c. IV, 3, 4. VW, 6, Lernaeopoda galei, van Beneden. 1. c. V, 5, MM, | » elongata, Steenstrup u. Lütken. XV, 37 y+o, Brachiella pastinacae, van Beneden. IV, 9, Charopinus ramosus, Kröyer. XIV, 56—d, Basanistes huchonis, Kollar. X, %, 6, 12, 13 Anchorella uncinata, Claus). 1, 7, 8, Lernaeopoda galei, Claus. I, 9, 103). Auf die Mundiheile dar Männchen did zwar folgende Arten unter- sucht: Lernaeopoda elongata, Steenstrup u. Lütken. XV, 37, Brachiella thynni, Steenstrup u. Lütken. XV, 36 4, » rostrata, Kröyer. XVII, 8c—f, | Charopinus ramosus, Kröyer. XIV, 5 f—1, » Dalmanni, Kröyer. XIV, 60—e, Anchorella uneinata, Nordmann. X, 3, “u aber nur von Brachiella triglae besitzen wir durch Graus (l. c.1. 6) eine ° vollständige Zusammenstellung der Mundtheile; wohl hat auch Kröysr % von Charopinus Dalmanni Zeichnungen geliefert, dieselben sind jedoch ganz schematisch gehalten und lassen viel zu wünschen übrig. Um die 4) Als Beleg seien hier folgende Abhandlungen angeführt: | Craus, Ueber den Bau und die Entwicklung von Achiheres percarum. Diese Zeitschr. 1862. — Beiträge zur Kenntniss der Schmarotzerkrebse. Ibid. 1864. — Neue | Beiträge zur Kenntniss parasitischer Copepoden. Ibid. 1875. — Ueber Sabelliphilus 24 Sarsii. Ibid. 1876. je Ueber eine neue Bomolochidengaltung. Göttinger Inauguraldissertation. “ A871. Kurz, Eunicicola Clausii. Sitzungsber. der kais. Akad. Wien 4877. Re. 2) CrAus, Zur Morphologie der Copepoden. 3. Ueber die Leibesgliederung und : Zeitschrift. I. Bd.) Eine bahnbrechende Arbeit, zu welcher die vorliegende Arbeit . eine breitere Basis liefert. u 3) Bei den übrigen, hier nicht ansefahrten Zeichnungen nach sich grössere oder geringere Unvollkommenheiten geltend. Bei Tracheliastes polycolpus Nord- mann, VII. 3—5, fehlt die Maxille ; bei den Heuer’schen Zeichnungen von Brachi- ella insidiosa I. c. XXIV, ia und Anchorella fallax XXIV, 46 fehlt das erste An- .... tennenpaar; recht, unvollständig und durchwegs zu klein sind die Kröyer’ sche Zeichnungen. | Studien über die Familie der Lermaeopodiden, | ART: Age kBir zu Gehote enden a I erhal der an ab mir die Richtigkeit der Craus’schen Auffassung der Copepodenmund- $ theile immer klarer entgegen, und ich zögere nicht zu bekennen, dass die Resultate meiner Studien geradezu als eine neue Bestätigung jener Die Extremitäten der Lernaeopodiden bestehen, soweit meine Er- fahrung reicht!) beim weiblichen sowie beim männlichen Geschlecht % Paar Antennen, 1 » Mandibeln, 1 » Maxillen, 2 » Kieferfüssen. Von wahren Abdominalfüssen ist gewöhnlich keine Spur vorhanden, Die Extremitäten sind mit Ausnahme des ersten Kieferfusspaares eist so dicht an einander gedrängt, dass ihre genaue Analyse, beson- Die Lagerung der Extremitäten ist derart, dass die An- uf opfendes eingefügt Sind. Die vorderen oder inneren Antennen ent- springen zunächst dem Vorderrande des Kopfes und sind bauchwärls d etwas vor und auswärts gerichtet. Sie ragen zwischen den Stamm- iedern der zweiten Antenne und dem Saugrüssel nach unten hervor. ne Ausnahme bilden die Gattungen Tracheliastes und Basanistes, bei nen dieses Antennenpaar auf der Dorsalfläche des Kopfes enispringt d nicht gegen die Ventralseite gewendet ist. Das zweite Antennenpaar bildet in der Bauch- oder Rückenlage ‚Thieres die seitlichen Contouren des Kopfes, die Spitzen der An- inen sind stets einwäris gegen einander gekrümmt. Zwischen den eiden Antennenpaaren ragt in der Mitte der kurze Saugrüssel hervor, nd in sein Lumen tritt jederseits die Mandibel ein. An der Basis des ) Das von mir in Triest gesammelte Material bestand aus den Weibchen von Arten, zu denen ich jedoch nur die Männchen von vier Arten aulzufinden im es olycolpus, die ich ebenfalls auf die Mundtheile untersuchte. e war. Von Süsswasserschmarotzern erhielt ich zwei Exemplare von Trache- einer nach vorn und innen gerichteten Tastborste versehen; oft ist dieses ” BR 418 ee | Wien Kur, EN ne u. ; a Saugrüssels vor der neo Ai Hanckhetnie sitzt ein Baar taster- ähnlicher Maxillen. | | | Das erste Paar der Kieferfüsse ist in ein Klammerorgan verwachsen "und meist tief gegen die hintere Grenze des Gephalothorax herabgerückt. Das zweite Paar ist auf verschiedene Art gelagert; bei Tracheliastes liegt es zwischen den Kieferfüssen des ersten Paares, an deren ÜUr- 'sprungsstelle fast versteckt. Bei Basanistes, Achtheres und Lernaeo- peda rückt das zweite Paar zwischen den Kieferfüssen des ersten Paares gegen den Kopf vor, und bei Brachiella, besonders aber bei Anchorella ° und CGestepoda ist das zweite Paar unmittelbar an die Mundtheile her- angetreten, während das erste Paar um die ganze Länge des halsartigen Theiles vom Cephalothorax von demselben geschieden und gegen das Abdomen herabgerückt ist. Ohne Rücksicht auf die Entwicklungsge- ” schichte dieser Thiere wäre es gar nicht möglich, die beiden Kieferfuss- paare richtig zu beurtheilen. Die Antennen des ersten Paares sind wahrscheinlich stets viergliedrig, wenngleich sich die Vierzahl der Glieder nicht in jedem Falle constatiren lässt. Das erste Glied ist das dickste; es ist kurz, meist kugelig von Gestalt, während die übrigen cylindrisch -sind und | sich gegen das Ende der Antenne verjüngen. Das zweite Glied ist mit 3 Glied das längsie. Das dritie Glied ist meist das kürzeste und stets ohne Bewaffnung. Das Endglied trägt am Ende eine oder mehrere spitzige " Tastborsten und ofi längere oder kürzere Riecheylinder in meist geringer Anzahl. — Von dieser typischen Form weicht die unbedeutende An- 9 'tenne bei Tracheliastes polycolpus am weitesten ab (Fig. 42). Sie ist“ 4 2 Andre, eonisch und endet in ein Tasthaar; in der Bauchansicht 4 wird sie von dem grossen Saugrüssel fast vollständig verdeckt. ’ | Im männlichen Geschlecht sind die Antennen meist ebenso ge- bildet, doch gestattet das allzu spärliche Material noch keine Genera- Iisation. | Ä Fra Die Antennen des zweiten Paares bestehen aus einem 4 dicken Stamm und zwei kurzen Aesten. Der Stamm ist dreigliedrig, N doch sind nur selten. alle drei Glieder entwickelt. Gewöhnlich pflegen nur zwei gebrennte Glieder zu persistiren. Ueber die Gliederzahi erhält man den sichersten Aufschluss, wenn man die Muskulatur der Antenne und ihre Chitingerüste mit berücksichtigt, An weichen Extremitäten, denen die Chitinstützen fehlen, lässt sich die Gliederzahl gar nicht fest- ‚stellen; einen solchen Fall bieten die Fühler von Tracheliastes polycoly dar; sie erscheinen gerunzelt, lassen aber keine Segmentirung erkenn DE eniwiekehe, Stammglieder finde ich bei Achtheres selachiorui 27 Es Ve ML & Studien über die Familie der Lernaeopodiden. “ 419 Fig. 38) und Brachiella pastinacae (Fig. 25). Bei einigen Arten scheint ler Siamm sogar nur eingliedrig zu sein, so bei Anchorella fallax und marginata. Ä ee # Der äussere Ast dieses Antennenpaares ist ohne Ausnahme ein- gliedrig, ziemlich massiv, gegen das Ende abgerundet. Er ist meist platt und zuweilen mit einigen zarten Spitzen (Brachiella pastinacae, "Cestopoda amplectens), oder kurzen Riechcylindern versehen (Anchorella riglae, fallax, sargi). Der innere Ast ist meist zweigliedrig, drehrund und gegen das Ende kegelförmig zugespitzt. Sein Endglied trägt stels Tastbaare, Riechcylinder, oder aber- stärker chitinisirte Klauen. Doch scheint mir dieses Antennienpaar beim Weibchen nur in selteneren Fällen als Klam- merorgan zu fungiren (Tracheliastes, Basanistes). Zuweilen ist auch der nnere Ast nur eingliedrig (Brachiella pastinacae, Fig. 45, Anchorella ecmhri Fig. 44, Tracheliasies Fig. 42); hingegen finde ich auch. drei- gliedrige Aeste, wie bei Anchorella triglae (Fig. 47) und hostilis (Fig. 50), jei welch’ letzterer Art der innere Ast sogar die Bildung der ganzen \ntenne im Kleinen wiederholt, indem das Endglied des innern Astes mit einem seitlichen, helmartigen Auswuchse versehen ist und dadurch len ganzen Ast wieder zweiästig erscheinen lässt. | Bei den Männchen ist die Bildung dieser Antenne ganz ähnlich. )er äussere Ast erscheint jedoch meist als helmartiger Auswuchs des nen Stammgliedes, und der innere Ast ist dann länger, ziemlich kräf- „ zweigliedrig und am Ende mit einer starken Klauenborste neben em Tasthaare versehen. Hier dient diese Antenne regelmässig als | das leizie Glied des inneren Astes lässt sich gegen die übrigen ein- lagen. Der Saugrüssel ist kurz zu nennen, wenn man ıhn mit den üsseln der Caligiden vergleicht. Nur bei einigen Gattungen erreicht. - und Unterlippe, deren Seitenränder sich dicht an einander legen auf diese Art, eine geschlossene Röhre formen. Ober- und Unter- del behutsam in die Rüsselöffnung einführt und den Zusammenhang ‚Lippen trennt. | aftorgan, denn sie besitzt eine stark entwickelte Muskulatur (Fig. 39) a 20 vu 0 Wilhelm Kurz, Die Oberlippe ist flach, dreieckig (Fig. 39, 46 u. 52), mit ab- ' gerundeter Spitze, auf welcher meist ein Büschel zarter Fransen oder 3 Haare stehi. Die Seitenränder derselben sind durch stärkere Chitin- Fe leisten gestützt. An der Basis ist die Ober- sowie die Unterlippe etwas ' ausgeschweift, so dass hier eine dreieckige Lücke entsteht, durch welche € die Mandibel in den Rüssel hineinragt (Fig. 29, 39, 49%, 4%, 46). Die Unterlippe ist bei weitem grösser und breiter als die Ober- lippe. Ihre löffelartige Form wird am besten durch die Fig. 27, 29, 39 | 42, 44 und 46 erläutert. Die Seitenränder der Unterlippe sind in zwei Lamellen gespalten (Fig. 44, 46), zwischen welche die Ränder der Ober- lippe hineinpassen. Die Adhäsion beider Lippen ist ziemlich gering, und es unterliegt daher keiner Schwierigkeit, den Rüssel in die beiden Lippen zu zerlegen. Der Vorderrand der Unterlippe ist hufeisenförmig gekrümmt und der noch übrig bleibende offene Bogen dieses Randes i wird durch die eingelagerte Spitze der Oberlippe zu einem kreisförmigen ” oder elliptischen Saugnapf vervollständigt. | Der Vorderrand der Unterlippe ist ebenfalls in zwei Lamellen getheilt; die innere Lamelle verengt die Oeffnung des Saugrüssels, während die zarthäutige äussere Lamelle die Oeffnung wie ein Haut- oder Haarsaum umsgiebt (Fig. 40). Dieser »Mundsaum« pflegt bei den meisten Arien deutlich erkennbar zu sein. Mit diesem Hautsaum ver- | glich ich auch den radiären Saugnapf vom Weibchen der Eunieicola Glausii!) und es werden höchst wahrscheinlich beide Gebilde homoge- netisch sein. Der Hautsaum der Lernaeopodiden ist eine zarte Mem- | bran, deren freier Rand in Fransen aufgelöst ist. Oft beträgt die Länge der Fransen mehr als die Hälfte des Hautsaumes, und dann scheinen es eher Haare zu sein, welche einen Kranz um die Oeffnung des Saug- & napfes zusammensetzen. Selten ist der Hautsaum so kurz, dass er zu | fehlen scheint, wie z. B. bei Cestopoda. Eingelagerte Chitinstäbe fehlen ) dem Hautsaum in allen von mir beobachteten Fällen. Manchmal | scheint es wohl der Fall zu sein, als wären am innern Umfange Stütz- | stäbe vorhanden, doch ist es eine blosse optische Täuschung, indem der | Chitinbesatz der inneren Lamelle sich auf den Hautsaum projicirt. In | diesem Sinne ist die Fig. 28 aufzufassen. 1 = Der Saugrüssel ist nur von Craus in seiner Zusammensetzung | ‚richtig beschrieben worden [l. e. p. 31). Die ähnliche Bildung bei den | Caligiden und Pandariden wurde schon von Burmeister 2) richtig ana- | 4) Sitzungsber. der kais, Akad. der Wissensch. 41877. p.3. ke: 2) BURNEISTER, Beschreibung einiger neuen oder weniger bekannten Schmarotzer- ' krebse (Acta Acad. Caes. Leop. Vol. XVII). 1833. — Der Schnabel wurde in seiner . Zusammensetzung richtig erkannt und erklärt bei Pandarus carchariae. Taf. am ‚5, 6. Dinematura gracilis. XXIII, 5—7- Vergl. p. 279 (14) die a I VER Studien über die Familie der Lernaeopodiden. “494% eitdem wurden von demselben Gebilde bei Caligiden abermals und ‚nalurgetreue Zeichnungen geliefert!). Die Zeichnung EDEN’ Ss?) von Brachiella pastinacae, wo auf der einen Seite der ssel der Länge nach aufgeschlitzt dargestellt wird, und aus dieser & die eine Mandibel hervorragt, hätte schon früher auf den ren. ‚Sachverhalt, bei den Lernaeopodiden führen können. ie Mandibeln sind hohle Chitingebilde, welche von den Seiten mengedrückt sind und auf beiden Kantor mehr oder weniger hneiden bilden. Die innere Kante ist gegen das Ende gezähnt. Mandibein sind seitlich vom Saugrüssel eingefügt, dort, wo sich den beiden Lippen der Schlitz zum Eintritt der Mandibeln a Muskeln bewegi. Es gelang mir blos einen retractor mandi- unterscheiden, der an den Seiten des Kopfes hinten inserirt ° h an die Basis der Mandibel befestigt (vergl. Fig. 39 u. 43). Die irtsbewegung der Mandibel mag wohl durch die Elastieität der : vermittelt werden. Bei der Retraction erleidet aber die Man- leich eine Torsion um ihre Achse im rechten Winkel. Die vor- ckte Mandibel wendet gegen die Oeffnung des Saugrüssels ihre ung, die retrahirte hat, hingegen die Bezahnung einwäris gerichtet. : sten Lage befindet sich die Mandibel meist an todten Thieren, 1 ist sie oft sehr schwer oder gar nicht sichtbar, während sie ‚ Diese eigenthümliche Bewegungsart mag auch eine wichtige gische Bedeutung für den Schmarotzer haben. Es wird der Act augens wohl derart eingeleitet, dass der Parasit mit den vorge- ‚Mandibeln sich in die Haut des Wirthes festhäkelt, dieselbe ı die Retraction und Torsion der Mandibeln in eine Falte auf- mittelst der sägeartigen Bewaffnung zerreisst, worauf dann s der Wunde von in den Saugrüssel hinüberfliesst. en des zweiten ehe und in eiunulaen Fällen en des zweiten Paares. Bewaffnung der Mandibeln ist äusserst characteristisch, und. rde sie, obzwar schon lange bekannt, dennoch von keinem er naturgetreu dargestellt. Die Mandibelzähne lassen sich bei- | in drei verschiedene Arien eintheilen. Wir wollen die vor- grössten Zähne Hauptzähne nennen. Diese Hauptzähne | B EDEN, Becherbhes sur la faune ittorale 2 Belgique 1861. Lämargus | X, 3, 4; Cecrops Latreilli. xx, | Ben Bı EDEN, Recherches sur le ksta des inferieurs. asöt, IV, Sie sitzen auf eigenen Hauffalten und werden von selbst- . a ee alterniren mit ganz unbedeutenden Zähnchen, den Zwischen zähnen a und hinter dem letzten Zwischenzahn folgt gewöhnlich eine Reihe von | »—6 Nebenzähnen, welche nach hinten an Grösse abnehmen. Ven \ der gegebenen Darstellung weichen die Mandibeln von Cestopoda 2 F (Fig. 34) und die einiger Männchen ab, indem sich an ihnen keine ' Zwischenzähne unterscheiden lassen. Die Bewaffnung besteht aus | gleichartigen Zähnen, die in der Grösse nur unbedeutend variiren. | Meist ist der zweite Zahn der grösste. Auf die Zähne folgt ein schneidiger | Kamm, welcher sich über die ganze Länge oder wenigstens über den grössten Theil der inneren Kante erstreckt (vergl. die Fig. 30-37, 302 44, %6 u. 52). Auf der entgegengesetzten (Aussen-) Kante verläuft IN. | meist auch ein, obzwar gewöhnlich niedrigerer Kamm. Die Form der Mandibel ist schon mehrfach zum Gegenstand der Beschreibung und Abbildung geworden !). Es wurden aber zur Beobachtung meist unzu- längliche Vergrösserungen angewandt, während doch eben die Unter- scheidung der Mandibularzähne die stärksten Vergrösserungen (bis über | 1000) erfordert. | ee 1 Die Maxillen sind tasterartige Gebilde; und in der Auffassung | eben dieser Mundiheile divergiren die Ansichten der Autoren am meisten. Gewöhnlich werden die Maxillen als Taster der Mandibeln angesehen | und auch Palpen benannt. Nun lässt sich aber beweisen “ 1) dass die Maxillen in keinem Zusammenhang mit den Mandibeln. | ee sondern ganz gesondert entspringen, ) dass sie selbst in der Mehrzahl der Fälle mit Tastern versehe sind n | 3) dass sie von Muskeln bewegt werden, welche mit den Mandi-/ Bu aurkein in gar on ERSBIDR a in | 42, 43 46 ı 58 en Sie an unweit vor ee Falte, | u ei die Mandibein trägt (Fig. 39) und liegen dem Saugrüssel den Länge nach an. Sie erreichen jedoch gewöhnlich dessen Länge nicht, oder aber ragen sie blos mit den Tasthaaren an die Oefinung des Rüssels. Eine deutlich ausgesprochene Gliederung konnte ich an keiner) Maxille constatiren, sie scheinen überall eingliedrig, ode: höchstens un-' deutlich zweigliedrig zu sein, wie z. B. bei Anchorella hostilis (Fig. 50 1) Norpnann zeichnet I.c. die Mandibel vor Achtheres percarum \,6. Trache- | liastes polycolpus VII, 4. — Kröysr, ]. c. von Charopinus Dalmanni & XIV, 6. Thysanote pomacanlhi XV, Ad. Lernaeopoda sebastis XVII, 7f. — STEENSTRU und Lürzen, I. e. von ande elongata & XV, 37 md. — vAn BENEDEN, 18 von Brachiella pastinacae IV, 9 db. — Craus, 1860, von n Lernacopoda ach I, £ Anchorella uneinata. 1, 8c. | N Se A Mas x “ Studien iiber die Familie der Lernaeopodiden. 435 Non der Mitte der Maxille entspringt nach innen und unten eir ier, welcher mit zwei Haaren versehen ist. Nur bei Tracheliasies Gestopoda fehlt dieser Taster, und es hat den Anschein, als könnte rhandensein oder Fehlen desselben ein Balandsnerl mal ab- 1). Eine gute Abbildung der Maxille mit ihrem Taster haben Cravs nchorella uncinata (l. c. 1. 8 d)und von Lernaeopoda galei (1. I a), r Sreenstrur und Lürken von Brachiella thynni g'2) und Lernaeo- elongata Q 3) geliefert. Letztere sind nur insofern ungenau, als Haare der Maxille zu steif und starr dargestellt sind, während sie zarı und biegsam sind und gewiss nur zum Tasten dienen. as Ende der Maxille ist in drei (seltener zwei) kegelförmige Aus- 'hse getheilt, deren jeder mit einer zarten Tastborste endet (Fig. 39 . Diese Tasthaare sind blass, sehr zart, enden zugespitzi und keinerlei sichtbare Cuticula, ebenso wie die Tasthaare verschie- anderer Grusiaceen. | Die Maxillarmuskein sind doppelt, sie bestehen aus einem adductiur em abdueior maxillae (Fig. 46). Aberrante Formen finde ich bei cheliastes, wo die Maxille eylindrisch, undeutlich geringelt und mit | isnlen Haaren versehen ist. Auch bei Gestopoda fehlen die die Mazillen scheinen hier aber zweigliedrig zu sein. Sie enden ie hehe, ie Maxitle init in öde hinter der Mitte, Le .. auf einen Kern mit einem Tasthaare versehenen Rs Pest eines dritten Havchlens re (Man vo. die w \ E \ | 5 494 | | oh N eh Wilhelm Kurz, ir NS ei u N Lernaeopoda, Charopinus und Brächiella (bei letzterer oft mit quasten- . -förmigen Auswüchsen); kurz und unverwachsen bei Basanistes, Vanbe-" nedenia und einigen wenigen Anchorellaarten, während die meisten Anchorellen sehr kurze und der ganzen Länge nach verschmolzene Arme} haben; eine völlig aberrante Form besitzen diese Kieferfüsse bei dem! neuen Genus Cestopoda, und ich nehme hier Umgang von einer Ver- gleichung derselben mit dem normalen Bau, indem ich auf die oben ı gegebene Beschreibung verweise. Der verschmolzene Enndtheil dieser Extremitäten wurde noch keiner eingehenden Untersuchung unterworfen. Nach meinen Beobachtungen | lassen sich drei Theile an dem ganzen Haftapparat unterscheiden : 1) Die paarigen Arme, deren Zweizahl an den Muskeln auch | dann erkannt werden kann, wenn die Arme ganz verschmelzen, | ’ 2) einunpaares Ansatzstück, an welches die Beide Arme | sich befestigen und welches als Träger des Chitinknopfes dient und 3) der Chitinknopf, ein glocken- oder trichterförmiges Chitin- gehilde, mitielst dessen sich der Parasit am Wirthsthiere festhält. Die Arme sind ungegliedert, weich und meist quergerunzelt. Am Ende verbreiten sie sich oft in einen kragenförmigen Hautsaum, welcher vielleicht als secundärer Haftapparat dient (Fig. 25). Die meisten Mus kein der Arme inseriren an den Rändern des stark chitinisirten Ansatz \ stückes und je ein Muskelbündel dringt bis in den Canal vor, welcher | aus jedem Arme durch das Ansatzstück in die Höhlung des Chiinkaoples, verläuft. Das Ansatzstück ist ursprünglich paarig angelegt, und seine Canäle haben sich zuweilen (bei Tracheliastes Fig. 24 und Anchorelli fallax Fig. 25) in der ursprünglichen Zweizahl erhalten, manchmal ver schmelzen sie jedoch in ihrem Distaltheil zu einem Canal (Anchorell M emarginata Fig. 26) und münden dann durch eine geineinsame Oeffnung)| in den Chitinknopf.. Die Muskelbündel, welche in diese Ganäle sic h fortsetzen, enden in einen chitinisirten Pfropfen, welcher die ganze Weite des Canales ausfüllt. Der Chitinknopf ist meist birn- oder becherförmig!). Seine] Wandungen sind an der verengerten Basis sehr resistent und werdeı n | gegen den freien, ausgebreiteien Rand schwächer, zuweilen so zaı t) Einige Lernaeopodiden haben keulen- oder kegelförmige Chitinknöpfe, sind das Basanistes huchonis, Anchorella pagelli Kr. und Lernaeopoda clavige ‚Olsson (Om en ny parasitisk Copepod in Oefversigt af Kongl. Vetenskaps-Akademie _ Förhandlingar. Stockholm 4872). Weber diese Form des Knopfes weiss ich kein Aufschluss zu geben, da mir keine Species mit ähnlich gebildetem Knopfe vor ebenso ist die sternartige Bildung dieser Theile bei Charopinus Kr. bisher klärt, Ra N Le aaa | a 495 e sogar collabiren, | wenn sie aus dem Gewebe des Wirthes ent- verden (bei Tracheliasies Fig. 24). ie Ans des a ist ae indem vom Be sole sn Ueber den Act Festheftens vermag ich nur die Vermuthung auszusprechen, dass Knopf mit seinem Rande an eine weiche Hautstelle des Wirthes an- rückt wird und hierauf eine Retraction der Ghitinpfropfen in den nälen des Ansatzstückes erfolgt. Durch den äusseren Druck des R ers dürfte eine kleine Hautfalte in die Oeffnung des Chitinknopfes | en und dadurch der Parasit an sein Wohnthier angedrückt den. In diesem Zustande findet man sehr oft die Lernaeopodiden E. ‚Wirthen angeheftet; doch ist diese Änheftungsweise nur das Stadium des Festhaftens der Pen. Durch gen Reiz, N int ad ehwills on um den fr emden a an. Der Wall, | er sich auf diese Art um den Chitinknopf bildet, erhebt sich nach ‚nach zu einer Falte, welche den Knopf gänzlich umwächst. Zuletzt 1) en, immer ist es den Mundtheilen nahegerückt und st vor der Hälfte der Körperlänge. Sein Basalglied ist eingliedrig, tark und meist durch starke Chitinleisten an seiner Rinlenkungs- geschützt. Das Klauenglied ist einfach hakenförmig gebogen und egen einander (vergl. die Fig. 6, 11, 21, 22). Kieferfüsse des zweiten Da res sind im weiblichen männlichen Geschlecht zu Klammerorganen gestaltet. Ihre Lage Ri; gleich. Sie liegen zwischen denen des ersten Paares bei t tes, etwas wenig nach vorn hei Achtheres, Lernaeopoda und tes, noch bei weitem enifernter bei elle und knapp unter jaugrüssel bei Anchorella und Cestopoda, so dass hier die Mund- x durch dieselben zum Theile verdeckt werden. N hı Stamm erscheint zuweilen zweigliedrig, wie bei Anchorella Fig. 41) und A. hostilis (Pig. 50), auch wird er von andern Se r oft geradezu zweigliedrig gezeichnet, so bei Brachiella al), B. thynni 2), Lernaeopoda elongata 3), L. salmoneaf), NSTRUPU. LÜTKEN, ].c. XV, 35. 2) Ibid. XV, 36. 3) Ibid. XV, 37 y. 1, 1863. XIV, 3 e. | besitzt. . ae emarginata aufzufinden (Fig. A0). on L. earpionis!), Charopinus ramosus?) und Lernoeopoda galei). Bei der bei weitem überwiegenden Mehrzahl sche ich jedoch deutlich nur einen # eingliedrigen Stamm, welcher freilich auf einer ventralen Erhebung des ® Cephalothorax aufsitzt, und dadurch, besonders’ im Profil, aus zwei ® Gliedern zu besiehen scheint (man vergl. die Fig. 3, 8 und 12). Meist | ist er auch von einem Gerüst starker Chitinstäbe gestützt. j | Der innere Rand des Basalgliedes ist zur Aufnahme des Klauen- 9 gliedes in der Distalhälfte mit einer Furche versehen und mit Stachen / Ä oder anders geformten Tuberkein bewaffnet, seltener ganz glatt. Die # Chitinisirung des Basalgliedes ist besonders in der unteren Hälfte aus- | | nehmend stark. | . Das Klauenglied lässt sich gegen die erwähnte Furche wie en ® Messer in seine Schalen einklappen. Auf seiner Ventralseite steht nahe der Geienkstelle meist ein Haar oder Dorn (Fig. 8, 41, 47, 48, 50 u. Br Die Spitze des Klauengliedes ist zu einer bewediiihen elta 9 Klauenspitze abgesondert (Fig. 38, 47), an deren unterem Ende ein! Basaldorn sich befindet; seltener fand ich zwei Basaldorne unter (hinter) einander, deren einer sich zugleich mit der Klauenspitze bewegte, während der andere unbeweglich dem Klauengliede aufsass (Fig. 38 und 47). Zuweilen ist der ganze Innenrand des Klauengliedes einreihig [Fig. 43, 47) oder zweireibig (Fig. 41) gezähnt. | Bei den Männchen befindet sich das zweite Maxillarfusspaar meis in unmittelbarer Nähe des ersten. Nur. bei Ancherella sargi fand ich eine bedeutende Distanz zwischen den beiden Paaren, indem das zweite bis an das Leibesende gerückt ist (Fig. 6). In seiner Bildung schliesse % es sich vollständig an das erste Paar an, nur ist es meist schlanker und schwächer. Das Klauenglied ist oft siasntkufefich geformt (Fig. 6 u. 14). ‚und sieht wie ein on aus, der keine grosse Beweglichkei Als accessorische Organe zum Festhalten mögen noch die beiden Saug näpfe erwähnt werden, welche sich zu beiden Seiten det zweiten Kieferfüsse bei Oenlopada voränden. Sie stehen unter de Lernaeopodiden ganz vereinzelt da. ER Neben den abgehandelten Extremitäten sind bei den E ihaenge | den bisher keine Abdominalfüsse bekannt geworden. Es gelang mir, das Rudiment des letzten Fusspaares beim Weibchen der Auch Kuttenberg, im Mai 1877. 1) Kaöven, 1863. XIV,4c. 2) Ibid. XIV,5d. 3) van Benkoen, 1851, \ 1, erste Antenne, 2. zweite Antenne, ul, Unterlippe, hs, Hautsaum, Erklärung der Abbildungen. Durchgehende Bezeichnung. as, Ansatzstück, chk, Chilinknopf, hf, zweiter Kieferfuss, », Abdominalfuss, sf, Saugfläche, sr, Saugrüssel, f, Furca, ind, Mandibel, fn, Furcalnarbe, df, Mandibularfalte, o, Auge, ‚ Maxille, gP, Genitalporus, 9 xt, Maxillartaster, rs, Receptaculum seminis, kf1, erster Kieferluss, | t, Testikel. Tafel XXV. er Fig. 4. Achtheres selachiorum ©. Von der Bauchseite. Fig. 2. Brachiella pastinacae Q vom Bauch. Die Kieferfüsse des ersten Paares | durchschnitten und auseinander gelegt. S ‚Fig. 3. Dasselbe Thier in der natürlichen Lage. Der Kopfschild tritt deutlich Habituszeichnung. 3 4, ‚Anchorella hostilis ©. Das Abdomen und der Cephalothorax von de ig. 5. Anchorella sargi Q vom Bauche. Fig 6. Anucherella sargi 5 in der Seitenansicht. x ig. 7, Anchorella fallax ©. Das Abdomen vom Bauch, der Cephalothorax von echten Seite gesehen. An den recept. seminis hängen abgerissene Canäle der tophoren. RT . 8. Anchorella emarginata @. Bauchansicht, der Kopf ist in die Pioian I dreht. — Am Posiahdomen sitzt ein Männchen, ig. 9 Anchorella eNlatsinala So in der natürlichen Stellung. Umrisszeich- - rg, 10. Anchorella emarginata @ .: Das Abdomen vom Bauch gesehen, um dem ae des Abdomens mit dem Cephalothorax zu zeigen. ' Pig. 11. Anchorella emarginata & im Profil, N ö a Anchorella scombri &@. Das Abdomen in der a der Cephato- a von der Seite. Se 13. Anchorella triglae Q vom Rücken, der Kopf ist etwas gedreht. u Anchorella triglae. Das Postabdomen mit den Samenbläschen. » 5. Anchorella triglae @ vom Bauch, um das erste Kieferfusspaar zu Tafel XRVl H N n = Männchen sitzt a Sr ' 198 a Wilhelm Kurz, Studien über die Familie der Lernaeopodiden, Fig. 20. Cestopoda a Durehsehant des Weibehens in der Höhe ie ersten Kieferfusspaares, Fig. 24. Cestopoda amplectens. Männchen von der Seite. Fig. 22. Anchorella triglae. Männchen im Profil. Fig. 23. Anchorella triglae. Der Kopf mit den Mundtheilen eines Männchens im Fig. 24. Chitinknopf des ersten Kieferfusspaares von Tracheliastes polycolpus. Fig. 23. Dasselbe von Anchorella fallax Kr, — Ein kragenförmiger Hautsaum im optischen Durchschnitt. Fig. 26. Dasselbe von Anchorella emarginata. Fig. 27. Anchorella emarginata. Männchen. Die Mundiheile vom Bauche ge- sehen. Fig. 28. Anchorella emarginata. Dasselbe im Profil. Fig. 29. Anchorella sargi. Männchen. Ebendasselbe. Fig. 30. Mandibel von Anchorella hostilis ©. Fig. 34. » » » emarginata &. Fig. 32, » » » » Dr; Fig. 33. » » Tracheliastes polycolpus ©. Fig. 34. » » Cestopoda amplectens ©. Fig. 35. » » Anchorella scombri ©. Fig. 36. » » Brachiella pastinacae ©. Fig. 37. » » Anchorella fallax ©. Tafel XXVI. Um die Zeichnungen nicht zu überladen, ist meist die Extremität der einen Seite weggelassen worden. Alle Abbildungen beziehen sich auf Weibchen. Fig. 38. Mundtheile von Achtheres selachiorum. Bauchansicht. Fig. 39, » » » » Die Uprenhune ist zum Theil zerstört, um das Innere des Saugrüssels zu zeigen. ‚Fig. 40. Längsschnitt durch die I Unterlippe von Achtheres selachiorum. Fig. 41, Mundtbeile von Anchorella scombri, Bauchansicht. Fig. 42. Mundtheile von Tracheliastes polycolpus. Profilansicht. Die rechte Antenne des zweiten Paares ist abgetragen (*). Fig. 43. Mundtheile von Anchorella emarginata. Bauchansicht. Fig. 44. Die Unterlippe desselben Thieres von der inneren Seite mit der vech- ten Mandibel. Fig. 45. Mundtheile von Brachiella pastinacae. Bauchansicht. Die Behaarung des Saugnapfes ist weggelassen. Fig. 46. Der Sangrüssel von Anchorella triglae, etwas gequetscht. Ober- und "Unterlippe haben Sich getrennt und die Mandibei ist zum grössten Theil aus dem Rüssel nl Fig. 47. Mundtheile von Anchorella triglae. Binkhatsichk, Fig. Sn » » » fallax. Bauchansicht. Fig. 49. » » Cesiopoda ampleetens. Bauchausicht, Pie. 30: » » Anchorella hostilis. Bauchansicht. Fig.-51. » » » Sargi. Bauchansicht. Fig. 52. Oberlippe desseiben Thieres von der inneren Seite mit der linken Man- dibel und Maxille. ur Kenntniss des Einflusses der äusseren Lebensbedingungen auf die Organisation der Thiere. Von Wladimir Schmankewitsch. Im Jahre 1875 veröffentlichteich in den Schriften der neurussischen sesellschaft der Naturforscher (III. Band, 2. Heft) in russischer Sprache ne Arbeit unter dem Titel: »Einige Krebse der Salzsee- und süssen 'wässer und ihr Verhältniss zu dem sie umgebenden Elemenie»!). h Maassgabe der weiteren Ausarbeitung des Materials hoffe ich den nzen Inhalt aller meiner Arbeiten in einer mehr verbreiteten und den jalisten zugänglicheren Sprache dem Drucke zu übergeben ; gegen- 4) Der Inhalt dieser Arbeit ist folgender: Cap. 1. Das Genus Cyclops (C. bicus- s Cls. und C. ‚odessanus 2. Sp., C. brevicaudatus Cls., C. brevicornis Cis,, rrulatus Fischer, C. tenuiformis Cis., C. minutus Cis.). Aufzählung der Arien Geschlechtes und der Abarten in der Umgebung Odessas. Diagnose der in ratur unbekannten Cyclopsfiormen. Hinweisung auf einige zur Vergleichung Kennzeichen der bekannten Arten dieses Geschlechts nothwendige Formen. eine Bemerkungen über Cyclops brevicornis und C. brevicaudatus. Einwir- es umgebenden Elementes auf dieCyclopsformen bei deren künstlicher Zucht, chi en Gemeralionen der Art. ln Beanclipns ferca varietas, ‚Branchipus spinosus Milne-Edwards. Branchipus medius mihbi, inzeichen der Genera Artemia et Branchipus. Die Veränderungen der kiemen- nd hinteren Kiemenblätter bei Artemia et Branchipus unter ‚dem Einflusse umgebenden Elementes. ff. wissensch. Zoologie. IXIX. Bd. | 34 a 430 a . I : n Wiedmir Schmaukewitsch, © etwas ausführlichere Mittheilung über einen Theil meiner einschlägigen ; ‚wärtig. möchte ich den Fach nur den Theil Gerselban. voeen. ‘welchen ich für den fertigeren ansehe. Die Hauptresultate meiner hier- # hergehörigen Arbeiten veröffentlichte ich früher zu verschiedener Zeit "hauptsächlich in russischer Sprache, und zwar seit der dritten Ver- sammlung der russischen Naturforscher in Kiew, also seit August 4874. Dank den Bemühungen des Herrn Prof. A. Kowarzwsky wurde ein Aus- # zug aus den Proiocollen der zool. Abtheilung dieser Versammlung in 7 deutscher Sprache veröffentlicht. (Sitzungsberichte der zool. Abth. der # - III. Versammlung russischer Naturforscher in Kiew, mitgetheilt von 2 Prof. Kowırewsky in dieser Zeitschrift 1872, Bd. XXI.) Eine weitere Arbeiten in dieser Zeitschrift (1875, Bd. XXV) machte ich auf Anregung ® des Herrn Prof. von SiesoLp, welcher mir durch Herrn Prof. Merschnı- xorr den Wunsch aussprechen liess, ich möchte doch die Hauptresultate % meiner Arbeiten in einer für eine grössere Zahl von Speeialisten zu-f gänglichen Sprache den Fachgenossen mittheilen. \ I. Einige Beispiele über den Einfluss des Salzseoelementes auf das Leben und die Entwicklung einiger Krebsthiere. Um an einigen Beispielen die Einwirkung des Salzwassers auf Ba " und Entwicklung der Entomostraceen zu zeigen, wählte ich Daphnia rectirostris Leyd. (Moina rectirostris Baird) und Branchipus ferox Chyzer. Daphnia rectirostris lebt hier in grosser Menge in Süsswasser bassins, in Salzpfützen und im Chadschibaisky-Salzsee. Im letztere wurde sie von mir bei einer Concentration des Salzwassers .von 5° bis" selbst zu 8° nach Braumt’s Areometer aufgefunden. Die in so verschie f denartigem Elemente verbreiteie Daphnia rectirostris zeigt im Leben hauptsächlich zwei Eigenthümlichkeiten, welche von dem sie” umgebenden Elemente abhängen. Erstens scheint in Salzwassern ‚und vorzüglich in dem mehr salzigen Chadschibai-Liman (Salzsee) die’ mittlere, d. bh. für das Leben der Daphnia rectirostris günstigste Tem- - peratur eine viel niedrigere zu sein, als diejenige Temperatur, welche für die nämliche Daphnia im snssen Wasser günstig ist, so dass d eigentlich eine Sommerform des Süsswassers darstellende Daphnia re ‚tirostris, im Salzwasser zu einer Herbstform wird, und sich im Cha schibaiskysalzsee bei einer Concentraction des Salzwassers von 7— Braume bis zum Spätherbste in einer ungeheuren Menge von Exemplare vorfindet, ja selbst noch bei einer Temperatur lebendig gebärend blei ‚bei der die Exemplare der Süsswassergenerationen dieser Art in ihr Süsswasser- Bassins nicht mehr zu leben vermöchten. we rostris eine tadiee, bis zu einem en Eule een eni- ckelte und veränderte Form der Süsswasserexemplare und Genera- nen dieser Art dar, und unterscheiden sich von diesen um so mehr, mehr die Gonceniration des Salzwasserbassins, in welchem sie leben, h BERBEDESPTE, so dass die an aus 0 en vasserexemplaren abweichen. Die Daphnia rectirostris aus dem Chadschibaiskysalzsee unter- ‚ehen kann, obwohl sie nur eine in der Entwicklung zurückgehaltene ind unter dem Einflusse des sie umgebenden Elementes veränderte jeneration der im Süsswasser lebenden Daphnia rectirostris ist. Auf und verschiedener Beobachtungen und Versuche nehme ich an, dass e Eigenthümlichkeiten der Salzseeform der Daphnia rectirostris ganz gend ea von den Eigenschafien des Salzwassers,-in welchem sie lebt, Daphnia rectirostris kann im Sommer eine Concentration des Ühad- ibaiskysalzsees von 6° nicht aushalten, währenddem sie in einer eheuren Zahl von Exemplaren ganz gut in demselben Salzsee bei r Concentration von 8° Braumt im Herbste, zu Ende Octobers und m November ausdauert und sogar lebendige Junge gebärt, d.h. zu ner solchen Zeit des Jahres, bei welcher die Süsswasserexemplare in ren Süsswasserbassins hier schon nicht mehr leben, und ihre Weib- en auf keinen Fall mehr lebendig gebärend sind. Diese Erscheinung igt durchaus nichts aussergewöhnliches, wenn man bedenkt, dass m Leben der Daphnia rectirostris ein bestimmter Luftgehalt des Was- rs unumgänglich nöthig ist, und dass es gleichgültig ist, in welcher leise dieser Luftgehalt Bebulivn wird. Uebereinstimmend ei den phy- kalischen Gesetzen, ist der Luftgehalt des Salzwassers um so kleiner, 'Brösser die Concentration desselben wird, woraus folgt, dass im | üss wasser mehr Luft enthalten sein muss, » in irgend einem Salz- asser von derselben Temperatur. Elias ergiebt sich ferner, dass ich in einem Salzwasser von bestimmter Concentration bei entsprechend drigerer Temperatur eine ebenso grosse Luftmenge, wie im Süss- er, enthalten sein kann. Somit ist es auch verständlich, dass die „alte enge im Salzwasser des Chadschibai-Limans gegen Ende October und bei 8° Concentration nach Bzaumt’s Areometer annähernd dieselbe | kann, wie die im Süsswasser zur Sommerzeit, und deshalb die rungsprocesse im Organismus der Daphnia rectirostris in Wirk- 31* ; ss erer es Wiadimir Schmaukenitch, ur “ h Br lichkeit sowohl i in dem einen wie in. u anderen dieselben sein können | and daher das Salzwasserelement für sie eben so günstig ‚sein kann, | wie das Süsswasser. Beide aber unterscheiden sich, wenn sie Sa : ‚in der Hauptsache gleich sind, in einigen Einzeinheiten von einander, nn . wie zum Beispiel durch den höheren Druck des Wassers von grösserer Dichtigkeit, welch’ letztere wiederum von dem Salzgehalte und dor niedrigeren Temperatur des Wassers abhängt. Von einem solchen Unter- schiede zwischen dem Salz- und Süsswasser hängen theilweise auch einige Unterschiede in der Organisation der Salzsee- und Süsswasser- formen der Daphnia rectirostris ab. ß ‚Bei den Weibchen aus dem Chadschibaisalzsee treten die am Ende der Tastantennen befindlichen Büschel der geknöpften Tasiborsten sehr | wenig hervor und sind wenigstens 50mal kürzer als die Antenne selbst, - bei den Weibchen aus dem Süsswasser aber sind die besagten Buschel _ . ziemlich lang und nur sechsmal kürzer als die ganze Antenne. Auch bei den Männchen sind die Tastborsten am Ende der Antennen kürzer, als bei denen aus dem Süsswasser. Ausserdem sind die neben den Büscheln der Tastborsten befindlichen Haken bei den Süsswassermänn- chen stark gebogen und an den Enden zugespitzt, während bei den” Männchen aus dem Chadschibaisalzsee diese Haken kürzer, weniger ge- bogen und an den Enden stumpf siud. Von den zwei zugespitzten blas-" sen Fühlfäden, welche sich auf den knieförmigen Erhöhungen des ersten hinteren Drittels der männlichen Antennen befinden, ist der hintere | etwas kürzer als der vordere, welcher etwas weiter nach vorn heraus- n tritt. Diese Borsten stehen bei den Männchen der Daphnia rectirostris | | aus dem Chadschibaisalzsee nicht in einer geraden, sondern in einer” schraubenartigen Linie, und die Entfernung von einer Borste bis zu anderen ist ziemlich bekiniend, was bei den Süsswassermännchen nu in geringem Grade bemerkbar ist. Die 'Süsswasserexemplare dieser Art haben jedoch in ihrer Jugend eine Periode, während welcher sie sowohl in dieser, wie auch in an: deren Beziehungen den reifen Saluuekerumaa ähn-' lich sind. 4 Nächst dem an den Antennen der Salzseegenerationen der Daphnia | rectirostris hervortretenden Unterschiede lenkt unsere Aufmerksamkeit die Zahl der dünn gefiederten oder eigentlich fein gezähnelten Dornen auf i sich , welche auf der Seitenoberfläche des Postabdomens der Daphnia eris fast in der Richtung des Rectums zu jeder Seite in einer Rei stehen. Levoie!) nennt sie feingefiederte Dornen, mir scheint es ab ET 4) Naturgeschichte der Daphniden. Leipzig 1860. p. 475. Tafı X, 76, - Zur Kenntniss des Einflusses der äusseren Lebenshbedingungen ete. 433 i es besser wäre, sie dreieckige an den Seiten feingezähnelte Platten. heissen. Wie dem nun auch sei, bei den hiesigen Süsswasserexem- ren der Daphnia rectirostris stehen zu jeder Seite 14—13 dieser rnen oder Platten, bei den Exemplaren aus dem Chadschibai-Liman aber nur 7—-9, wobei natürlich sowohl in dem einen, wie in dem an- deren Falle nur reife Exemplare verstanden sind. Bei den jungen Exemplaren aber sind dieser Dornen weniger, als bei den alten Exem- plaren desselben Elements und deshalb haben die jungen Süss- asserexemplare auf einer bestimmten Altersstufe die elbe Zahl von Dornen, wie die reifen Exemplare aus m Chadschibaisalzsee, was die zurückgehaltene Entwicklung ieser letzteren beweist. Ferner sind die hiesigen Süsswasserdaphnien (D. rectirostris) fast farblos oder von schwach gelblicher Färbung, wäh- nd die Exemplare dieser Art im Chadschibaisalzsee von röthlicher rbe sind. Die sogenannten Wintereier der ersten haben einen ocker- elben oder orangefarbigen Dotter, während derselbe bei den zweiten d rch und durch roth gefärbt ist. Weiter ist die Befiederung der Bor- n hei der Salzseedaphnia rectirostris im Ganzen schwächer, als bei en Süsswasserexemplaren und endlich ist die mittlere Körpergrösse ei der ersteren etwas geringer als bei den en, obwohl der Unter- chied kein grosser ist. Die Generationen der Daphnia rectirostris, welche hier in den Salz- fützen leben, bilden in jeder Beziehung eine Uebergangsform zwischen n Süsswasserdaphnien dieser Art und den Exemplaren aus dem adschibaisalzsee, der eine viel grössere Goncentration des Salzwassers als die Salzwasserpfützen, in denen die Concentration nur zwischen 50 nach Braum£ wechselt. Das Bestehen einer solchen Uebergangs- in den Salzpfützen, erlaubt kaum die abgeänderten Generationen ieser Art aus dem Salzsee für eine eigene Varietät zu halten, obwohl Unterschied zwischen den Süsswasser- und Salzseegenerationen ein | "bedeutender ist. Pe der Zucht der Pe rectirostris überzeugte ich RICH I nun ncentration des alas leben kann, nur krdent sie biörbei. eine here Temperatur, als die für sie in den sehr salzigen See geeignete, heisst sie fordert eine Sommer- aber keine Herbsttemperatur. In sem weniger concentrirten Salzwasser verringert sich auch die sradation der Exemplare bedeutend mit den Generationen, so dass zuleizt den Exemplaren dieser Art aus den Salzpfützen ähnlich len, das heisst den Süsswasserexemplaren näher kommen. Auch nicht langer Dauer einer solchen Zucht werden die Tastborsten Daphnia rectirostris mit den Salzwassergenerationen, dass letztere sich er I RT , I SZ I ENG Mn Lerr, Do ME 2 4; BEN ER PRY EEE ER FR BR, TEN ER SEN EN ER 434 a - 3, 1, MWladine Schmankewitsch, r an eg am Ende der Tastantennen fast dreimal länger, als sie am Anfange der Zucht waren. Se Also finden wir beim Vergleiche der Süsswassergenerationen der nicht nur in Folge der unmittelbaren Einwirkung des umgebenden Ele- mentes, sondern auch in Folge der unter dem Einflusse desselben zu- rückgehaltenen Entwicklung verändert haben, und ferner die Ge 9 . „schlechtsreife bei den Salzseegenerationen früher, als die volle, für die ‘ - Art typische Entwicklung der Körpertheile eintritt. Hier hängt die En- E digung der Tastantennen, die Farbe des Körpers, die schwächere Be- fiederung der Borsten bei den im Salzseeelemenie verbreiteten Genera- tionen hauptsächlich von der unmittelbaren Einwirkung des umgeben- den Elementes ab; die geringere Zahl der oben berührten Dornen am _ Postabdomen aber hängt hauptsächlich von der unter dem Einflusse desselben zurückgehaltenen Entwicklung ab. Im letzteren Falle begin- nen die Exemplare, ohne die Entwicklung ihrer Körpertheile abzuwar- ° ten, sich zu vermehren, und bilden in diesem Zustande eine vollendete. Thierform. | Branchipus ferox liefert ein noch characteristischeres Beispiel für den Einfluss des Salzseeelementes. MıLnr Epwarns!), dessen Worte ” GRUBE 2) in seiner Diagnose für diese Art wiederholte, giebt eine kurze | | Beschreibung des Branchipus ferox aus der Umgegend Odessas. Cuyzer) ergänzte dieselbe nach ungarischen Exemplaren. Die Diagnose Cnvzen's © für diese Art weicht so weit von der M. Enwanns ab, dass beide Autoren | es unmöglich mit einer und derselben Form zu ihun haben konnten, wie wir dieses weiter unten sehen werden. Anfänglich ist es schwer zu begreifen, warum MıLne Epwarns zweier so hervorragender Eigen- % 'thümlichkeiten dieser Art nicht gedenkt, die in der Reihe der Haupt- kennzeichen stehen könnten, welche Gayzer anführt. Es ist dies die in die Augen fallende Länge des Eierbehälters und besonders der Um- stand, dass die Abdominalanhänge oder Schwanzlappen nur an ihrem inneren Kande mit Borsten besetzt sind. Auf das letztere Kennzeichen weist Cnvzer als auf das Haupikennzeichen für Branchipus ferox hin. Es" ist mir indessen dennoch wahrscheinlich, dass MııLnz Epwarps eine Form sah, ganz ähnlich derjenigen, welche Gavzer beschrieb und dies ui . so mehr, als in der Umgegend Odessas, von woher Mine Enwarops dies Form hatie , in salzigem und halbsalzigem bis zum ganz süssen Wasse 4) Hist. nat. d. Crust. Ill. p. 369. T 2) Bemerk. über die Phyllop. Arch. f. Naturg. 4853. p. 142. a 3) Fauna Ungarns. Crusi. Verhandlungen der zoolog.-bot. Gesellschaft in Wien =: 888.-p. 546. ' Ä u - Zur Kenntniss des Einflusses der äusseren Lebensbedingungen ete. 435 »h Generationen dieser Art finden, die in Folge ihrer Abhängigkeit von em Salzgehalte der Wasserbassins sich ihren Kennzeichen nach sehr "von einander unterscheiden. Unterscheiden sich doch die Generationen in den eigentlichen Salzpfützen (bei beiläufig 5° Braunt) um so viel von den Süsswasserexemplaren und besonders den ungarischen Exemplaren, welche Cuyzer beschrieb, als sich nur eine Art von der anderen unter- scheiden kann. Hätte ich nicht alle möglichen Uebergänge zwischen en Süsswasserexemplaren und den Exemplaren aus den Salzpfützen "gefunden, wäre ich nicht durch die Zucht von der Veränderlichkeit dieser rn durch das umgebende Element überzeugt, so hätte ich die Salz- op für eine eigene Art gehalten. Eine Zeit lang hielt ich sie - wirklich für eine Varietät des Branchipus ferox Chyz. Gegenwärtig je- doch bei einer Menge von Resultaten kann ich diese Form höchstens hedingungsweise für eine Varietät halten. ” . Um zu zeigen, um wie viel sich die Salzseegenerationen des Bran- chipus ferox (aus den Salzwasserpfützen) von den ungarischen Süss- wasserexemplaren unterscheiden, vergleiche man-folgende Kennzeichen, Bei dem Salzsee-Branchipus ferox reicht der Biersack seiner Länge nach ur bis zum Anfange oder bis zur Hälfte des fünften fusslosen Segmen- s, da aber das folgende sechste, siebente und achte Segment länger Is die ersten sind, so reicht er kaum bis zur Hälfte des Postabdomens, alle neun fusslosen Segmente hierbei eingerechnet, während bei den ingarischen Formen die Länge des Eierbehälters dem ganzen Postabdomen ne die Abdominalanhänge gleichkommt. Zudenı ist der Eierbehälter bei Branchipus ferox aus den Salzwasserpfützen nicht von spindelförmiger Ge- talt, sondern nur verlängert und häufig fast oval, das heisst er ist nicht r kürzer, sondern auch breiter als bei der Art nach Cnvzer’s Diag- mose. Bei den hiesigen Exemplaren aus den Salzwasserpfüizen nehmen lie Abdominalanhänge (Schwanzlappen) im Durchschnitt ihrer Länge jach den achten Theil der Körperlänge inclusive dieser Anhänge ein, ei der ungarischen Art CGuvzer’s aber, wie das Ausmaass zeigt, den | 1/, Theil der gesammten, sie einschliessenden Körperlänge, das heisst e sind bei der letzteren Form bedeutend länger. Der wichtigste Unter- serpfützen die Abdominalanhänge an ihren beiden Rändern Borsten besetzt sind, bei der von Cnvzer beschriebenen Art aber der innere Rand eines jeden dieser beiden Anhänge. Endlich misst hiesige Form aus den Salzwasserpfützen zusammen mit den Abdo- inalanhängen 17—22 Mm., während die ungarische Form 239—34 Mm. ıg ist. In den übrigen Kennzeichen nähert sich die hiesige Salzwas- Taman in der Nähe der Stadt Kertsch gefundenen Exemplare des Br Di net, REN ER ’ k 8 ANioR- TRETEN?) Fu 36 2. 2000 Wladimir Schmankewitsch, serform der Diagnose Cnuvzer’s und steht mit den Bestimmungen Min» Epwarps und Gruse's nicht im Widerspruche. _ ; | Abgesehen jedoch von diesem grossen Unterschiede zwischen den hiesigen Salzseewasser- und den ungarischen Süsswasserformen des Branchipus ferox, zeigt sich bei genauerer Prüfung des Gegenstandes, dass bei den hiesigen Exemplaren aus den Salzwasserpfützen die Bor- sten der Abdominalanhänge nur bei jungen Thieren nicht lange vor der . Geschlechtsreife am Anfange dieser Anhänge in einer Höhe beginnen, „dass mit dem Alter der Exemplare aber die Zahl der Borsten am äus- .seren Rande etwas geringer wird, und dass bei den reifen und nainent- lich den schon alten Exemplaren die Borsien am äusseren Rande dieser Anhänge fast um mehr als zweimal niedriger anfangen, als am inneren Rande derselben. So fangen bei einer Länge dieser Anhänge von 2,5 Mm. im reifen Alter die Borsten am inneren Rande in einer Enifernung von 0,24 Mm. vom Anfange des Anhanges an, am äusseren Rande aber in einer Entfernung von 0,52 Mm. Zudem sind die Borsten am äusseren Rande jedes Abdominalanhanges bei den reifen Exemplaren dieser Form um mehr als zweimal kürzer, als die ihnen am inneren Rande gegen- überstehenden Borsten, besonders in der ersten Hälfte des Anhanges,. Je jünger die Exemplare sind, desto kleiner ist auch der Unterschied zwischen den Borsten desinneren und 9 äusserenRandesdieser Anhänge. Weiter, in den Salzwasser- pfützen von geringerer Goncentration leben solche Generationen des Branchipus ferox, deren Exemplare eine mittlere Grösse von beiläufig 22 Mm. haben. Bei diesen grösseren Exemplaren entbehrt im reiferen Alter der äussere Rand dieses und jenes Abdominalanhanges vom Ur- ‘sprung an bis fast zur Hälfte der Borsien, auch sind die Borsten dieses 4 Randes noch kürzer und spärlicher vertheilt als bei der vorhergehenden Rn Form. Ihr im Durchschnitt bis zur Hälfte des fünften fusslosen Seg- mentes reichender Eierbehälter ist etwas länger als bei den vorher gebender Exemplaren. Ferner leben in den Pfützen mit fast süssem, kaum noch salzig schmeckendem Wasser noch grössere im Durchschnitt 25 Mm. messende Exemplare des Branchipus ferox. Bei diesen Exem- plaren entbehrt im reifen Alter der äussere Rand sowohl des einen wie des anderen Abdominalanhanges bis zur Hälfte und noch etwas weiter, als die Hälfte, vom Ursprunge dieses Anhanges an gerechnet, der Bor- sten, wobei diese Borsten wiederum noch kürzer und spärlicher ve theilt sind, als bei der vorbkergehenden Form, und der Eierbehälte eiwas rer | a "Endlich stellen die von mir aus den Wasserpfützen auf der Inse vertheilte Borsten bleiben, und zwar um so weniger, je älter die Exem- ‚plare sind. Als geringste Zahl der Borsten fand ich sieben, so dass bei einer Länge dieses Anhanges von 6,9 Min. sein äusserer Rand nur in iner Entfernung von 1,5 Mm. von seinem Ende mit Borstien besetzt war. Als grösste Zahl der Borsten fand ich bei ebenfalls reifen Indivi- ‚duen 15, so dass bei einer Länge des Abdominalanhanges von 6,8 Mm. ‚der äussere Rand desselben in einer Entfernung von 3,4 Mm. vom Ende jesetzt war. Um sich die Entstehung eines solchen merkwürdigen Kennzeichens ie das Fehlen der Borsten am äusseren Rande der Abdominalanhänge bi den in Süsswasserpfüizen lebenden Generationen des Branchipus ferox zu erklären, darf man sich nur erinnern, dass diese Anhänge um 0 länger sind, je geringer der Salzgehalt des Wassers ist, in welchem ese Thiere leben, und dass bei den reinen Süsswassergenerationen ser Art die Abdominalanhänge am grössten sind. Ferner muss man enken (was ich beobachtete), dass diese Anhänge während des immens in einem grossen Winkei auseinanderstehen, und zwar 50 weiter, je länger sie sind. Zudem durchschneidet der äussere and dieser Anhänge beständig das Wasser, und ist daher in erhöhtem le der mechanischen Einwirkung des Wassers unterworfen. Ist der Druck im Salzwasser höher, so sind dafür die Abdominalan- ‚e bei den Salzseegenerationen dieser Art viel kürzer, und zudem chsen die Salzseegenerationen so zu sagen nicht ganz aus, und en daher nur mit den Hauptkennzeichen der jungen Süsswasser- X sede man unter allen Branchipusarten fast die längsten Abdomi- Die Zucht mehrerer Generationen dieser Art in Salzwasser von jiedener Concentration bestätigt ebenfalls diese Wirkung des um- nden Elementes. Ich sehe daher durchaus keine Nothwendigkeit, hier einen Einfluss ürlicher Zuchtwahl zuzulassen und neue unbekannte Kräfte zur ieser Aufgabe aufzuführen. plare versehen. Bei den Süsswassergenerationen des Branchipus 138 we Wladimir Schmankewitsch, “ in R Eine der merk würdigsten ee bildet der Umstand, del | in der hiesigen niederen an Salzwasserbassins (geschlossenen Limanen 4 und Salzwasserpfützen) reichen Meeresgegend selbst in dem reinen ’ Süsswasser die Cnvzer’sche typische Süsswasserform des Branchipus ” ferox. nicht vorkommt, sondern nur eine sich in gewissem Grade den- ’ jenigen niedersten Generationen dieser Art nähernde Form, welche in den hiesigen Salzwasserpfützen leben, und welche diese Art mit den 7 Artemiaarten und vor allen mit der höchsten Abart der Artemia salina ” (var. a) verbindet, die ebenfalls in den hiesigen Salzwasserpfützen lebt. \ Es ist dies nicht das einzige Beispiel einer solchen Abweichung der Form. In den Süsswassern der Umgegend Odessas findet man die ) eigentliche Daphnia magna Leyd. nicht, dafür giebt es aber eine 7 Varietät dieser Art, welche eine Abweichung zur Daphnia pulex Leyd.!) einer niederen Art darstellt. Die Generationen der hiesigen h Süsswasserdaphnia magna var. verbreiten sich übrigens auch in den F _ wenig salzigen Pfützen, wo sie eine noch grössere Abweichung von der / typischen Form bilden. Ausserdem leben in mehr salzigen Pfützen 3 (beiläufig 30 Bzaunt) solche Formen der Daphnia,, welche die Kenn-" zeichen einer eigenen gleichzeitig an die Daphnia magna var., Daphnia pulex und theilweise auch Daphnia reticulata und quadrangula Leyd. : erinnernde Form tragen, Ich beschrieb diese Form unter dem Namen Daphnia degenerata 2) indem ich in ihr eine degradirte Form derjenigen Vorältern sah, aus denen hauptsächlich Daphnia magna und Daphniz ; pulex hervorgingen. Wirklich überzeugte ich mich bei der weiteren 1 Untersuchung der Generationen der Daphnia degenerata zu verschiede ner Jahreszeit und bei verschiedener Concentration des Salzwassers, | und ebenso bei ihrer Zucht, dass sie eine veränderte und degradirte" | Form der hiesigen Varietät den Daphnia magna bildet, welche ihrerseits wieder die mittlere Form: ist, hauptsächlich ie der ine Daphnia magna Leyd. und Daphnia pulex Leyd. Wollte man die mitt lere Wurzelform, aus welcher Daphnia magna und Daphnia pulex her- vorgingen , ee, so würde dieselbe unserer hiesigen Daphnial magna-varietas sehr ähnlich ausfallen, bei der Darstellung einer noch weiter entiernteren, einer Dose en für die grösste Zahl der Daphniaarten, würds man auf eine Form kommen, welche der Daph t) Siehe meine Berichte in den Schu iften der neuruss. Na turforschergesells IM. Bd. 2. Heft. p. 196—216. 2) Wie oben nur p. 228—232. In der Beschreibung dieser Daphnia in mei russischen Abhandlung muss ich eine Berichtigung und Ergänzung folgender A: machen. Die Tasiantenne des Weibchens der D. degenerata hat an ihrer ob Fläche eine eben solche Borste, wie sie bei D.-magna vorkommi. Inr inas den Bindusses der äusseren Lebensbedingungen ete. 439 | er den Salzpfützen ungemein ähnlich sein würde. Solche Beispiele zeigen, dass in Folge der Nachbarschaft der Salz- ee gewässer, in welchen die Generationen der Süsswasserarten sich verbreiten und in welchen sie sich unter Zurückhaltung der Entwick- lung verändern, die Arten selbst in den Süsswassern solcher Gegenden bis zueinemgewissen Grade vonihrer typischen "Form abweichen, das heisst sich in der Richtung gegen die nächsi- miedersten Arten ihres Geschlechtes (generis) hin verändern. In Folge des Bestehens eines solchen Elementes in diesen Gegenden, verändert "sich hier der Verbreitungsraum der Art; da aber der Mittelpunct dieses Raumes sich irgendwo zwischen dem Süsswasser und dem Salzsee- elemente befinden wird, so ist auch die Abweichung der Generationen einer Süsswasserart in der Nachbarschaft von Salzseegewässern, in wel- chen die Generationen der Süsswasserarten sich schon bedeutend verän- dern und in der Entwicklung zurückgehalten werden, leicht begreiflich. - Die Salzpfützen, welche sich in der Nähe Odessas zwischen dem Meere und den beiden Salzseeen, dem Chadschibaisky und dem a "nitzky-Liman auf salzigem Baron ausbreiten, gehen nach allmälige uslaugung in Süsswasserpfützen über, und ce zu gleicher Zeit an, ch mit den Generationen der Süsswasserarten zu bevölkern, wahr: diese Generationen bis zu einem gewissen Grade sich verindendds Uebergänge zu den stärker veränderten Salzseeformen bilden. Einige ‘den Pfützen, welche vor sechs Jahren Salzwasser von beiläufig — 40 Beaumg enthielten und in welchen die Salzwasserart Branchipus jinosus M. Edw. lebte, sind jetzt schon fast in 'Süsswasserpfützen bergegangen, und enthielten im heurigen (1876) Jahre die Süsswasser- rmen Daphnia magna Leyd. var. und Cyclops brevicaudatus Uls. nur was in der Richtung gegen die niedriger stehenden Formen hin ver- idert. In dieser Beziehung hatte für mich der, eine Uebergangs- rm zu dem hier in den Salzpfützen und bei niedriger Temperatur in isswasserpfützen lebenden Cyclops brevicaudatus var. 5!) bildende Yelops brevicaudatus Cs. viel Interesse. Ausser anderen Kenia t hier besonders das Verhältniss der Borsten am Ende der Furca Aufmerksamkeit auf sich. Bei dem reinen Süsswassereyclops icaudatus ist von den vier Borsten am Ende der Furca die äus- e innere Borste zweimal länger als die äussersie Kussere, oder gentlich um ihren 25. Theil kürzer als die doppelte Hänge der izten äusseren; bei den weniger salzige Pfützen bewohnenden i Siehe meine Arbeit in den Schriften der neurussischen Naturforschergeselisch. 2. Heft. p. 32—36 und 74—77, Ueber die Zucht der Cyclopsarten eben- 440 0.00 Wladimir Schmankewitsch, ° u. ° ee “ Generationen aber ist die äusserste innere Borste in der Mittelzahl um ihren sechsten Theil: kürzer als die doppelte Länge der äussersten äusseren. Bei Gyclops brevieaudatus var. bist die äusserste innere 4 ' Borste am Ende der Furca nur etwas (um ihren vierten Theil) länger, als die äusserste äussere. Ueberhaupt zeigen die reifen Exem- plare der veränderten Generationen des Cyclops brevi- caudatus in den wenig salzigen Pfützen fast dasselbe Verhältniss der Körpertheile, wie die jungen, noch nicht | ‚reifen Exemplare der reinen Süsswassergenerationen 2 dieser Art; die reifen Exemplare der besagten Varietät | aber Eiisnchvs in dieser Beziehung den jüngeren Exemplaren der Art selbst. Y Hierher ist auch die interessante Einwirkung des umgebenden Elementes auf die Entwicklung der Exemplare der Artemia zu be- E ziehen. Bei gleicher Temperatur geht das Wachsthum der Exemplare ” . der Artemia salina in Salzwasser von starker Concentration zum wenig- sten zweimal so langsam vor sich, als das Wachsthum der Exemplare” ‚des Branchipus ferox in wenig salzigem Wasser. Aber abgesehen da- von, dass das Wachsthum der Exemplare der Artemia salina viele Zeit " braucht, tritt bei ihnen die Geschlechtsreife im Verhältniss zu vollen Eniwicklung der Körpertheile viel früher ein, als be Branchipus. Bei sehr grossem Salzgehalte des Wassers, bei welchem nu noch Artemia lebt, und besonders bei hinreichender Wärme zeigen sich” die reifen lerne schon, wenn die provisorischen Theile an den unteren Antennen kaum erst verloren gingen, das heisst wenn sie kaum erst das Larvenstadium vollkommen verliessen. Artemia ver- ‚bringteine viellängere Zeitim Larvenstadium als Bran-@ | 'chipus und zwar um so länger, je grösser der Salzgehalt des Wassers für Artemia und je geringer derselbe für Branchipus ist. Zwischen den Mi Süsswasser-Branchipussen und denjenigen Artemien, welche noch beim Selbstabsatze des Salzes im Salzsee leben, ist der Unterschied in dieser Beziehung ein ungeheurer. Demnach muss man zugeben, dass man durch entsprechende Zucht der Generationen der Artemien hei den- selben schon im Larvenstadium, auf jeden Fall aber in der letzten Periode dieses Zustandes, wenn die unteren Antennen noch nicht von den provisorischen Theilen befreit sind, die Geschlechtsreife hervorrufen. - kann. Nach den Beobachtungen Vogr’s zeigt sich unter Anderem, das die Augen bei weitem später bei Artemia, als bei Branchipus er- ‚scheinen !), und ich nehme an, dass dies meine Ansicht über die Ar N 1) Revue seientifique de !a France et de l’etrang. 2. serie. 4873. Nr. 27. p. bis 633, Mittheilung Vocrs in der Versammlung schweizerischer Naturaliste Freiburg 18729. © % N Kenntnis des Einflusses der äusseren Lebensbedingungen etc. 444 en als über Arten erhärtet, welche im Verhältnisse zu den Branchi- usarten degradirte Formen darstellen. N a Hierher gehört auch der Umstand, dass die Concentration des Salz- is assers stark auf die Vermehrung der Artemia einwirkt. Die aller- stärkste Vermehrung einer gegebenen Ari der Artemia entsteht bei einer Concentration des Salzwassers, welche etwas grösser als die ist, welche man als die mittlere für diese Art annimmt, also unter solchen Bedin- Sungen, welche bis zu einem gewissen Puncte das Wachsthum der Exemplare und die Entwicklung der Körpertheile hindert. Entgegen- "gesetzt tritt das stärkste Wachsthum und die progressive Entwicklung der Körpertheile bei einer solchen Goncentration des Salzwassers ein, welche etwas geringer als die mittlere für die gegebene Art ist, und bei welcher sich die Vermehrung der Exemplare vermindert. Bei Artemia salina bemerkte ich die grösste Vermehrung in freier Natur bei einer Concentration des Salzwassers von 10—12° nach Braumt’s Areometer "und bei sommerlicher Temperatur ; die grösste progressive Entwicklung der Körpertheile jedoch bemerkte ich bei 5— 7° Bzaumg,, bei derselben _ Temperatur. Zwischen diesen Grenzen muss die mittlere Goncentration ‚des Salzwassers für die hiesige Artemia salina liegen ; wichtig ist je- doch hier, dass die Goncentration des Salzwassers, ebenso wie die ‚Temperatur, und unabhängig von derselben, auf das Wachsthum und | lie Vermehrung dieser Thiere einwirkt. Es scheint, dass auch die parthenogenetische Vermehrung bei Artemia nicht allein von der Tem- ntration des Salzwassers enthaltenen Luft eine wichtige Rolle spielen N nd viele Lebensverrichtungen reguliren. Vielleicht bildet die Verän- rlichkeit der Concentration des Salzwassers bei der Artemia eine der uptursachen der Parihenogenesis, die bei den Branchipusarten, 3 he hauptsächlich in süssem Wasser leben, nicht bekannt ist. Die oncentration und die Temperatur des Salzwassers treten bei ihrer irkung auf die Artemia in solcher Weise in Combination, dass, n das Bestehen einer artemienartigen Form in süssem Wasser mög- ist, selbe nur bei sommerlicher und möglichst hoher Temperatur te en kann. Je niedriger die Concentration des Salzwassers ist, Bin. & SE 442 A n . Wladimir Schmankeitsch, “ n E R desto: höher muss die onpenns desselben sein, wenn di Arsenial ihre Form wenigstens in einigen Hahpikehnzeigheh. bewahren soll. In. I ‚diesem Sinne stellt Branchipus stagnalis, welcher nach Angabe ‘der Autoren (Leypie, (LAUS, SPAnGEnBERG) acht fusslose Segmente des Abdomens hat, seinen Hauptkennzeichen nach eine artemienartige Form 3 dar, es bleibt jedoch noch zu bestimmen, ob dieser Art wirklich die ” Sommertemperatur eigenthümlich'ist, wie es einige Andeutungen hier- über giebt. Ueberhaupt stellt, wie es scheint, die Abhängigkeit der Luftmenge im Salzwasser von dessen Uoncentration, ausser der mecha- ” nischen Einwirkung eines solchen Wassers, einen der Hauptfactoren der Geschlechts- und Artkennzeichen der Artemia dar, deren Formen nach den verschiedenen Concentrationen des ln verbreitet | sind, ähnlich wie die Arten eines bekannten Geschlechtes nach den. geographischen Breiten, oder auch nach ihrem Erscheinen zu bestimmten Jahreszeiten (einjährige Arten) verbreitet sind. Ausserdem steht eine” bestimmte Goncentration des Salzwassers, wahrscheinlich wiederum in ' Folge des bestimmten Luftgehaltes in Vebereinstimmung mit den phy- siologischen Processen bei der Artemia, Ich lasse hier die Athmung und die Veränderung der Kiemensäcke der Artemia mit der Verände- rung der Concentration des Salzwassers bei Seite, und gedenke nur des. Umstandes, dass man am seltensten Männchen bei denjenigen niedersten degradirten Formen der hiesigen Artemia trifft, welche die Kennzeiche der Artemia Milhausenii trägt und bei der für die Artemia höchsten Concentration des Salzwassers lebt, und dass man dagegen, wie wir. sehen, die Männchen bei derjenigen Abart der Artemia salina (var. b) aus den Salzpfützen trifit, welche von den Artemien am meisten pro u gressiv entwickelt ist und welche im Vergleiche mit den anderen hiesi-’ ‚gen Formen derselben bei der geringsten Concentration des Salzwasser \ lebt, wie davon auch noch weiter unten gesagt werden wird. | II. Ueber die Kiemensäckchen und die hinteren Branchialblätter bei Artemis und Branchipus. N In diesem Abschnitt will ich über das Verhältniss dieser Anhänge bei Artemia und Branchipus zu deren äusseren Lebensbedingungen‘ sprechen. Vorerst muss man über die Benennung dieser Theile über einkommen. Der Kiemensack bei diesen Formen wird von Oraus (1 äckchen‘) genannt, GruBE nennt ihn unterer Branchialan 1) Separat-Abdruck aus dem XVIN. Band der Abhandl. der äh: Gesells . der Wissensch. zu Göttingen. 1873. iss des Einflusses der äusseren Lebensbedingungen etc, 443 31), S. Fıscuer — unterer Branchialsack 2). Die hinteren Kiemen- ter nennt Eraus (an demselben Orte) hinteres Branchialb! att, BE a oberer Branchialanhane, S. Fischer — han. Das Erste, was unsere Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen muss, ,‚ dass sich die Kiemensäcke und hinteren Branchialblätter bei ‚er mmen vs vertheilte ich in zwei sche Gefässe, in deren einem das Salzwasser nach und nach verdünnte, während ich in dem an- ‚deren den Salzgehalt des Wassers erhöhte, und dabei die Wasserhöhe in beiden Gefässen stets gleich zu erhalten suchte. In beiden Gefässen efanden sich reife und junge, ersi heranwachsende Exemplare. Beide fässe standen nahe beisammen und befanden sich sowohl hinsichtlich ° Temperatur als auch, mit alleiniger Ausnahme des Salzgehaltes des Nassers, aller anderer Einflüsse unter ganz gleichen Verhältnissen. Der /ersuch dauerte vier Wochen lang, und diese ganze Zeit nahm ich alle jage Messungen der Länge und der Breite der Kiemensäcke und der inieren Branchialblätter bei den in beiden Gefässen gezüchteten reifen ‚xemplaren vor, wie ich auch ihre Körperlänge maass, und das Verhält- ss der Länge und Breite dieser Anhänge zur Körperlänge, inclusive er Abdominalgabel, suchte. Die dieses Verhältniss ausdrückenden ahlen gingen zusammen mit der Stärke der Concentration des Salz- sers in dem einen und dem anderen Gefässe mehr und mehr nach Impenvorr’s Sibirische Reise. St. Beiersbune 1831. "Ba. I. Th. I. p. 454. | S Zahlen, die angaben, welchen Theil der Körperläng® die Länge und N DE ETELE DEER AN, ERROR RE EAN IN, , Ä Wladimir Schmankewitsch,h nehmender Concentration des Balewähadre suchie ieh bein: Messen Breite er oder jener Fussanhänge bei diesen oder jenen Exemplaren bilden. Während der vierten Woche obenbesagter Zucht erhielt ich in ° zwei einander entgegengesetzten Richtungen als Durchsch nitis- resultate folgende Zahlen: 4 Bei erniedrigter . Concentra- Bei erhöhter Concentration des | tion des Salzwassers Salzwassers bilden die Kiemensäckchen ihrer Länge nach den 24,3. ihrer Länge nach den 22,4. ihrer Breite nach den 46,5. ihrer Breite nach den 40,6. Theil der ganzen Körperlänge, bilden die hinteren Branchialblätter ihrer Länge nach den 17,6. ihrer Länge nach den 16,8. ihrer Breite nach den 38,9. ihrer Breite nach den 3%,9. Theil der ganzen Körperlänge. Hierbei ist zu bemerken, dass am Ende der Zucht die beim Messen ° vorkommenden Zahlen bedeutende Schwankungen zeigten. Die Ursache‘ hiervon ist die, dass in Salzwasser von äusserst verminderter und äus: serst erhöhter Goncentration die Thiere bald so kurzlebig wurden, dass” sowohl die alten Exemplare als auch die jungen noch vor oder bald nach Erlangung der Geschlechisreife aussiarben. Das Verhältniss der ‚Körpertheile bei solchen noch jungen, obschon geschlechtsreifen Exem ' ' plaren gleicht einigermassen dem Verhältniss der Körpertheile bei jungen’ unreifen Exemplaren in einem anderen umgebenden Elemente, das normal für die Art ist; denn man bemerkt hei einer nicht nach und. | ‚nach hervorgebrachten äussersien Verringerung der Goncentration des | Salzwassers ebenfalls einige Zurückhaltung des Wachsthums, wie bei der Erhöhung der Goncentration des Salzwassers. Bei nicht genügend‘ Sfulenweiser Verdünnung des Palanaspııe sterben die ne der findlichen Borsten fallen nicht mit dem niedersten Salzgehalte des Wa sers, welchen diese Art mehr oder weniger lange Zeit vertragen kan h nenn mit der Concentration zusammen, die nicht viel niedriger, : die der Art eigenihümliche ist. Je tukn weise die Concentration de; .. Salzwassers bei der Züchtung aufeinanderfolgender Generationen d Bst riemia Milhausenii haben, und welche bei sehr Srosser CGoncentration des Salzwassers, die dem Selbstabsatze des Salzes nahe kommt, oder A enselben bereits erreicht, leben, zeigt sich ein ungeheurer Unterschied der Grösse der Kiemensäcke und hinteren Branchialblätter, indem ei den letzteren die besagten Anhänge bedeutend grösser als bei der riemia salina sind. Um dies zu sehen, vergleichen wir Exemplare der rtemia salina aus dem Chadschibaisalzsee bei 9% Braune in der ersten fie Septembers mit den degradirten Geschlechtern dieser Art), relche aus dem Kujalnitzkisalzsee bei 24° Braumt ebenfalls in der ten Hälfte Septembers desselben Jahres, das heisst, bei sehr ver- schiedener Concentration des Salzwassers, aber nahezu gleicher Tem- } eratur genommen wurden. Wir erhalten hierbei, im mittleren Durch- mitt und mit Hinweglassung der Bruchtheile, folgende Zahlen: - Bei Artemia salina im Septem- Bei den degradirien Exemplaren " und bei einer Concentration des der Artemia salina mit den Kenn- zwassers von 9% Beaunt zeichen der Artemia Milhauseniüi | | und bei einer Concentration des Salzwassers von 24° Braums ei bilden die Kiemensäckchen rer Länge nach den 23. ihrer Länge nach den 18. er Breite nach den 44. ihrer Breite nach den 28. Theil der ganzen Körperlänge, bilden die hinteren Branchialblätter ie: - Länge nach den 17. ihrer Länge nach den 15. er Bacite nach den 36. ihrer Breite nach den 2%. Theil der ganzen Körperlänge. io ae des Körpers der Artemia salina wurde hier zusammen 2 der een, ohne Enndborsten | wie auch rtemia salina bildet und an der Ernährung gleich den übrigen. iehe meinen Bericht in dieser Zeitschrift 4875. XXV. Bd. 4. Suppl.-Heft, schrift f. wissensch. Zoologie. XXIX. Bd. 32 RN {i Ya! N NEE PAR | a 446 ee Ba Wladimir Schmankewitsch, Körpertheilen Theil nimmt, schloss ich sie nicht aus der Rechnung aus, obwohl auch ohne diese Gabel, die nur eine unbedeutende Länge hat, die Verhältnisse bei der Vergleichung der Exemplare dieser und jener Art nur wenig verändert werden. Ich bemerke noch, dass ich sowohl ‚hier, als auch bei dem weiter oben angeführten Versuche zur Verglei- chung die Kiemensäcke und hinteren Branchialblätter am achten Fusspaare nahm, obwohl sie an diesem Fusspaare nicht am allergrössten sind. Bei reifen Exemplaren nehmen diese Anhänge vom ersien bis zum ‘sechsten Fusspaare nach und nach an Grösse zu, von da an werden sie auf den folgenden Fusspaaren etwas kleiner, ohne dass jedoch der Unter- schied zwischen dem sechsten und achten Fusspaare sehr bedeutend ist. Auf jeden Fall verliert dadurch der Vergleich nichts, da die Exemplare ° nach einem und demselben Fusspaare verglichen wurden. Ich nahm diese Anhänge von dem achten Fusspaare, um der mittleren Zahl etwas näher zu kommen, welche deren Grösse auf allen Fusspaaren ausdrücken 7 würde. | Nicht weniger verschieden ist auch die Form der Kiemensäcke bei den degradirten Generationen mit den Kennzeichen der Artemia Mil- hausenii und bei der Artemia salina. Zum Vergleiche ist es besser die Kiemensäcke an den mittleren Fusspaaren zu nehmen,.da sie an den 4 ‘ersten zwei oder drei Fusspaaren von geringer Grösse und gleichsam 4 noch nicht entwickelt sind, am letzten Fusspaare aber haben sie eine 1 etwas abweichende Form, indem sie sich gegen das Ende hin allmälig verbreitern, und sich hier bei der Artemia salina sowohl wie bei de Exemplaren mit den Kennzeichen der Artemia Milhausenii fast gleich- " mässig abrunden. Bei der Vergleichung der Kiemensäcke an den mittleren ” Fusspaaren der Artemia salina und der Artemia Milhausenii zeigt sich, j ‚dass diese Säckchen bei der Artemia salina von verlängerter Form sind, "und dass die Breite des Sackes nahezu die Hälfte seiner Länge ausmacht. während sie bei der Artemia Milhausenii eine ovale Form haben, und die Breite der Säckchen ungefähr zwei Drititheile ihrer Länge beträgt). ” Bei längere Zeit andauernder Züchtung in Salzwasser von allmälig zunehmender Concentration erhielt ich nach einigen aufeinanderfolgenden Generationen der Artemia salina Exemplare, bei denen die Kiemensäcke und hinteren Branchialblätter die nämliche Gestalt und Grösse hatten, | wie die der Exemplare mit den Kennzeichen der Artemia Milhause ü aus dem Kujalniker-Liman bei 24° Beaumg, und bei denen ausserder noch andere, diesen Exemplaren in Pier Natur eigene Kennzeicheı auftraten. A) Siehe meinen Bericht in dieser Zeitschrift 4875. XXV. Bd. 4. Suppl.-He t Taf. VI, Fig. 7 und 8. ve nes des Einflusses der äusseren Lebensbedingungen etc. 447 Es ist wichtig, ,‚ dass Be] denjungen Ex xempla ren der Artemia salina auf einer gewissen Alterssiufe die Kiemensäcke und hinteren (4 ranchialblätter fast die nämliche Grösse und Form haben, wie bei den reifen Exemplaren mit den Kennzeichen der Artemia Milhausenii, nur befinden sich bei den jungen Exemplaren, sogleich nach ihrem Ans- tritte aus dem Larvenstadium, und sogar auch noch bis zu ihrer Be- freiung von den provisorischen Theilen an den unteren Antennen, die grössten dieser Anhänge nicht auf dem sechsten Fusspaare wie bei den erwachsenen, sondern auf dem vierten. Unter denselben Umständen unter welchen bei den reifen Exemplaren der Artemia salina die _ Kiemensäcke auf dem vierten Fusspaare ihrer Länge nach den 28, und ihrer Breite nach den 56. Theil der Körperlänge hetragen, messen die Kiemensäcke bei den jungen Exemplaren {auf der oben besagten i Itersstufe) auf dem nämlichen Fusspaare den 17. Theil der Körperlänge ihrer Länge und den 27. Theil ihrer Breite nach; zu der Zeit aber, wo bei den (bei niedriger Temperatur) reifen Exemplaren der Artemia salina jeder Kiemensack auf dem sechsten Fusspaare seiner Länge ne den 24., seiner Breite nach den 48. Theil der Körperlänge betrug, — maass bei den jungen Exemplaren der oben erwähnten Alterssiufe jeder "Kiemensack des nämlichen Fusspaares seiner Länge nach den 19. und \ einer Breite nach den 30. Theil der ganzen Körperlänge. Bei den ingen Exemplaren der Artemia salina von dieser Altersstufe stim- = Eiche die oo der Artemia en eben und in | meisten gesalzenem Wasser \beiläufig bei 24° Braun ) leben. Auf em Gange der Entwicklung nach sein muss, an den vorderen Fuss- | ren bis zum sechsten, grösser, als auf den folgenden Paaren. Bei | n jungen Exemplaren des besagien Alters betragen die Kiemensäcke | ' dem dritten, vierten und sechsten Fusspaare in ihrer mittleren Länge sammen an 18. und in ihrer mittleren Breite den 29. Theil der nzen Körperlänge, bei den reifen Exemplaren dieser Art aber, und ter den nämlichen Verhältnissen, machen die Kiemensäcke des drilken: ten und sechsien Fusspaares zusammen in ihrer mittleren Länge ge- inmen Dur den 28. und in ihrer mittleren Breite nur den 56. Theil 3er Kennzeichen der Artemia Milhausenii tragenden Exemplaren überein- | an er u Wladimir Schmankewitsch, . blätter dar j jungen Exemplare der Artemia salina bee ellens ihrer! 4 Form und Grösse nach mit den nämlichen Anhängen bei den reifen die ' stimmen, kann man schliessen, dass diese letztere nur eine in Folge des Eintrittes der Geschlechtsreife vor der völligen Ausbildung der Körper- theile in der Entwicklung zurückgehaltene Generation der Artemia j salina ist. Ein solcher Schluss wäre jedoch nur zur Hälfte wahr. Die 4 Exemplare mit den Kennzeichen der Artemia Milhausenii zeigen nicht nur eine unter dem Einflusse der Umgebung zurückgehaltene Entwick- lung, sondern sie sind auch das Resultat der Anforderung desselben ” Elementes, das Resultat der Einwirkung des Organismus auf das um- gebende Element. Die Erhöhung der Concentration des Salzwassers # wird natürlich von einer Verminderung des Luftgehaltes in einem ® solchen Wasser begleitet, diese muss aber wieder bei der Artemia eine 4 Vergrösserung der Athmungsfläche hervorrufen, das heisst, der Ober- 7 4 fläche der Kiemensäcke. Was die hinteren Branchialblaseer anbelangt, so müssen sich selbe (zum Theil auch die Kiemensäcke) in Wasser von grosser Dichtigkeit schon als Hülfswerkzeuge zur a vergrössern; vielleicht dienen sie aber auch als Hülfswerkzeuge bei der Athmung, “ namentlich bei Artemia, da sich hier die hinteren Branchialblätter durch ” srössere Zartheit auszeichnen, als überhaupt bei Branchipus, bei welchem ‚sie häufig an den Rändern zahnartige Stacheln oder wenig entwickelte 4 . Borsten haben, gleichsam die Anfänge der Borsten und Stacheln, welche an. den anderen Fusslappen entwickelt sind. Nach der Annahme Lxvvie’s dienen die Kiemensäcke bei Artemia und Branchipus nicht als specielle Athmungsorgane;; die Untersuchungen von Craus!) und Srangenserg?) machen es aber im höchsten Grade’ wahrscheinlich, dass der Schluss, dass eben die Kiemensäcke, nicht aber die hinteren Branchialblätter, als specielle Alhmungsorgane dienen der richtige sei. Eine solche Schlussfolge wird auch wahrscheinlich ge macht durch die Betrachtung dieser Anhänge in ihrem Verhältnisse z dem sie umgebenden Elemente, unter welch’ letzterem ich hier nicht‘ nur die Concentration des ee sondern auch die Temperatur \ verstehe, gegen welche besonders und in hohem Grade die Kiemensäcke” empfindlich sind, wie wir dies weiter unten sehen werden. Bei einer so un Empfindlichkeit dieser Anhänge gegen 4) GLAUS, Zur Kenniniss des Baues und der Entw. von Branch. stagn. und Apı cancrif, Aus dem XVill. Bd. der Abhandl. der königl. Gesellsch. d. Wissensch, Göttingen. 1873. 19. 4, Suppl.- -Heft. p. 23 und 37. a ine Renntniss des Einflusses der äusseren Lebensbedingungen eie, 449 gehende Element, muss man uadhanen, dass sie bei den Exem- ‚Grösse haben, nicht nur in Folge des zurückgehaltenen Wachsihums der "Artemia salina, deren Exemplare im jugendlichen Alter grosse Anhänge . haben, dem auch in Folge ihres Zuwachses, in Folge der _ Vergrösserung ihrer Masse auf Anforderung des Elementes, welche letztere in diesem Falle in der grossen Concentration des Salz- wassers besteht. Als Beweis hierfür dient der Umstand, dass bei der Wergleichung der jungen Exemplare der Artemia Milbausenii mit den gleichaltrigen Exemplaren der Artemia salina, sich bei den ersteren eine viel bedeutendere Grösse der genannten Anhänge zeigt. Nur ein viel früheres Wachsthumsstadium der Artemia salina fällt in dieser Beziehung \ mit dem späteren Altersstadium der Exemplare zusammen, welche die Kennzeichen der Artemia Milhausenii haben und in Salzwasser von bei weitem grösserer Concentration leben, als Artemia salina. Ausser den interessanten Veränderungen während des Ganges der Entwicklung "unter dem Einflusse des auf die Generationen in’bekannter Weise ein- "wirkenden Elementes, sehen wir hier einen Zuwachs und gleichsam ine Anhäufung der Masse in den bekannten auf das Rlement reagiren- | len und sich den Anforderungen dieses Elementes gemäss entwickeln- en Theilen. Ich nenne dies eine gerade Einwirkung des umgebenden lementes und noch dazu eine solche, gegen welche sich der Organis- us activ verhält, und unterscheide dieselbe von einer anderen eben- alls geraden Einwirkung desselben Elementes, welcher sich der Orga- smus gleichsam passiv unterwirft. Als Beispiel dieser letzieren kann ie retrograde Entwicklung der Abdominalgabel von Artemia salina in alzwasser von grosser Goncentration dienen, wobei diese Gabel gleich- m atrophirt wird, und zwar unabhängig von der bei den Exemplaren rüher als die vollstin.dige Ausbildung der Körpertheile eintretenden seschlechtsreife. Diejenige Einwirkung des Elementes, von welcher lie Veränderung der Form in Folge des veränderten Eintrittspunstes der schlechisreife abhängt, nenne ich eine mittelbare Einwirkung des imgebenden Elementes auf den Organismus. Bei der Artemia, wie Die seklüng und Ausbildung der Beneäche und hinteren ner Di Artemia und an on nicht nur von dem ich die Kiemensäcke bei er Erniedrigung dei Der. er N } & PER RO N Faake RN EAN NN 450 2... Madimir Schmankewitsch, grössern. In Bezug auf die hinteren Branchialblätter besitze E ich nicht hinreichend Ausmessungen,, durch welche ich mit richtigen E 'Zahlen die Veränderung dieser Anhänge durch die Temperatur bezeugen “ könnte, obwohl ich in der letzten Zeit unzweifelhafte Resultate erhielt, nach welchen sich dieselben, entgegengesetzt den Kiemensäcken, jedech nur in geringem Maasse, bei Erniedrigung der Temperaiur vergrössern. Einstweilen die hinteren Branchialblätter bei ‚Seite ” lassend, spreche ich hier von den Kiemensäcken. “ Bei Ausmessung der Kiemensäcke bei den Exemplaren der Artemia 4 salina, welche in der ersten Hälfte des Herbstes aus dem Chadschibai- “ Liman genommen wurden, wurde ich durch die Zahlen überrascht, ° welche das Verhältniss der Grösse dieser Anhänge zur Länge des Kör- pers zeigten, und welche weit von den Zahlen, welche ich bei der Aus- messung der sommerlichen Exemplare erhielt, abwichen,, obwohl die ” Concentration des Salzwassers im Liman sich nur sehr wenig verringert j hatte. Noch später im Herbste hatten die aus einem anderen, dem \ Kujelniker-Liman bei einer Concentration des Salzwassers von 130 5 Braum& genommenen Exemplare der Artemia salina selbst noch etwas ; kleinere Kiemensäcke,, als die Exenplare aus dem Chadschibai-Liman im Sommer bei 9° Goncentration nach Braumt. Ich theilte hierauf die “ jungen und alten bei einer Concentration von 13° Braumt aus dem Kujalnikersalzsee genommenen Exemplare in zwei Abtheilungen und ” züchtete die einen bei einer mittleren Temperatur von + 14°, die an- u deren aber bei einer mittleren Temperatur von + 7° Be Schon | nach zwei Wochen zeigte sich ein bedeutender Unterschied, indem an den Exemplaren, welche in niedrigerer Temperatur jedoch bei gleich- ® mässiger von mir in beiden Gefässen unterhaltener Concentration des) Salzwassers lebten, die Kiemensäcke bedeutend, besonders der Breite nach, kleiner waren. Bei den Exemplaren, welche in höherer Tem- _ 'peratur lebten, betrug jeder Kieimensack auf dem achten Fusspaare im Durckschnitte seiner Länge nach den 22. und seiner Breite nach de 42. Theil der Körperlänge; bei den in niedriger Temperatur lebende Exemplaren aber stellte der Kiemensack desselben Fusspaares seine Länge nach den 25. und seiner Breite nach den 50. Theil der Körper länge dar. | Es scheint, dass die Temperatur noch stärker als die Goncentrat des Salowasscıs auf die Kiemensäcke einwirkt; auf die hinteren Brar chialblätter aber wirkt die Goncentration des Sale stärker a ‚die Temperatur. ein. Es erklärt sich hierdurch der Umstand, dass bi . .derersten, rothen Varietät der Artemia salina (var. a, Bekchreikinen w | unten) die Kiemensäcke kleiner, die hinteren Brancbiaibl nen ‚abi Zur Kenntniss des Einfusses der äusseren Lebensbedingungen etc, 451 ‚grösser als bei der Artemia salina. Um nicht viele Ziffern anzu- -führ en, weise ich nur auf die Breite dieser Anhänge hin, da sie sich der "Länge nach bei diesen Formen weniger von einander unterscheiden. Bei Ausmessung der Exemplare der Artemia salina bei 13° Concentration \ und der Exemplare ihrer ersten Varietät bei 16° CGonceniration nach Beaum£’s Areometer bei einer und derselben (ziemlich niedrigen) Tem- ; | ratur fand ich, dass die Breite der Kiemensäcke des achten Fuss- ' paares bei Artemia salina den 13., bei der besagien Varietät aber den 49. Theil der Körperlänge danseilie, und dass bei der Art (Artemia BE arlins, die Breite des hinteren Branchialblattes den 35., bei der Varietät Eesseibon aber den 32. Theil der Körperlänge betrug. In solcher Weise ® sind, abgesehen davon, dass die Exemplare dieser Varietät bei grösserer Concentration des Basar genommen wurden, als die Exemplare: der Art, bei ihnen doch die Kiemensäcke kleiner, als bei den letzteren; die hinteren Branchialblätier aber sind bei der Varietät grösser als bei der Art, wie dies schon dem grösseren Salzgehalte des Wassers ent- sprieht. Eine solche Erscheinung lässt sich nur dadurch erklären, dass in freier Natur der ersten Varietät der Artemia salina (var. a) durch- schnittlich eine niedrigere Temperatur, dagegen aber ein "grösserer Salzgehalt des Wassers, als der Art Artemia salina i Von einer niedrigeren Temperatur müssen die Kie- nensäcke, als specielle Organe der Atbhmung, kleiner werden, die hin- | als hauptsächlich Hülfsorgane bei der Be- Da aber die Dichte des Salzwassers E.. von seiner Conceniration, als von der Temperatur abhängt, so ist uch verständlich, warum bei der Zucht der Artemia mehr Veränderun- ‚en dieser hinteren Branchialblätier durch die Goncentration des Salz- assers, als durch die Temperatur beobachtet werden. ‚Die erste dieser Abarten der Artemia salina (var. «) entspricht so- ohl dem Verhältnisse der Kiemensäcke und hinteren Branchialblätter ıd einiger anderer Kennzeichen, wie auch dem Elemente nach, in elchem sie lebt, unter den hiesigen Formen des Branchipus am meisten. sigen Artemiaformen, so zeichnet sich auch Branchipus spinosus inter den hiesigen Branchipusformen durch kleine Kieinensäcke und se hintere Branchialblätter aus, nur wird bier (bei Br. spinc- ' der Grössenunterschied zwischen diesen Anhängen bedeutend er. Eine solche Erscheinung entspricht auch ganz demjenigen ente, welches Branchipus spinosus unter den hiesigen Salzwasser- ed. - Wladimir Schmankewitsch, ee h R ' hängen der reifen lat der Artemia bedeutend näher stehen, als den Anhängen der reifen Exemplare derselben Art Branchipus. Zum 4 Vergleiche nehmen wir reife Exemplare des Branchipus spinosus und % t . ziehung, besonders in Bezug auf die Kiemensäcke, zwischen der A „Artemia salina und den jungen Exemplaren des Branchipus spinosu . Ich ‚behielt nur die Ziffern der a der Varietät a der Artem ‚mit den übrigen hiesigen Branchipusformen bei niedrigerer Temperatur, und zu einer gewissen Zeit gleichen die Kiemensäcke und hinteren reifen Exemplare der besagten Varietät der Artemia salina (var. a), und ist, als der Abschnitt, der aus den zwei letzten Segmenten des Abdomens 4 ‚ihrer Länge nach den 19. ihrer Länge nach den 16. ihrer Breite nach den 37. ihrer Breite nach den 28. formen des Branchipus hauptsächlich bewohnt. Er eb im a Vergleiche aber grösserem Salzgehalte des Wassers. Besonders im jüngeren Alter 7 7 Branchialblätter des Branchipus spinosus sehr denselben Anhängen der ' es giebt überhaupt im jüngeren Alter der Exemplare des Branchipus eine bestimmte Periode, wo ihre Fussanhänge dem Maasse nach den An- 4 junge Exemplare dieser Art, einige Zeit nach ihrem Austritte aus dem Larvenzustande, wenn sich kaum erst die Gliedabtheilung zwischen dem achten und neunten fusslosen Segmente des Abdomens gebildet hat und die Schwanzgabel noch zwei oder zweiundeinhalbmal kürzer ” besteht und welcher dem letzten (achten fusslosen) Segmente des Ab- 3 domens hei Artemia homolog ist. Bei den reifen Branchipus spinosus” kommt die Schwanzgabel dem aus den letzten zwei fusslosen Segmenten ’ bestehendem Abschnitt gleich. Wir erhalten Verhältnisse : Bei den alten Exemplaren des Bei den jungen Exemplaren dos | Branchipus spinosus Branchipus spinosus Ei; stellen die Kiemensäcke ihrer Länge nach den 40. ihrer Länge nach den 24. ihrer Breite nach den 118. ihrer Breite nach den 6A. Theil der“ganzen Körperlänge dar; die hinteren Branchialblätier aber stellen Theil der ganzen Körperlänge dar. Die erste Varielät der Artemia salina ( var. a) steht in dieser Be nämlich bei 150, 16° und 18% Concentration nach re Ba Beim Ahschlusse geht hervor, dass bei einer solchen Goncentratior _ Die Kiemensäcke Die hinteren Branchialblätter ; müssen ihrer Länge nach den 25. Sa den 16,5. ihrer Breite nach den 52. den 34. Theil der ganzen Körperlänge darstellen. Die Varietät Branchipus ferox, die hier in den Salzpfützen lebt und welcher eine geringere Goncentration des Salzwassers jedoch bei höherer Temperatur als der Art ABER anne a ish, a ! Die Kiemensäcke Die hinteren Branchialblätter I. ‚stellen ihrer Länge nach den 24. den 20. ihrer Breite nach aber den 56. | den 43. Theil der ganzen Körperlänge dar. Die Varietät Branchipus ferox (aus den Salzpfützen) verhält sich ihren anhängen und dem Elemente nach, in welchem sie lebt, so zur Art mia salina, wie Branchipus spinosus sich zur Varietät «a der Artemia na verhält. Besonders diejenigen Generationen der Artemia salina, he in Salzpfützen von ungefär 4° nach Braum& leben, oder die rationen der zweiten Varietät der Artemia salina (var. b) stehen vohl dem Verhältnisse der Kiemensäcke und hinteren Branchialblätter | einiger anderer Kennzeichen wie auch dem Elemente, in welchem eben, nach, den Salzseegenerationen (aus den Salzpfützen) des I Bein ferox (var.) näher. Hier muss bemerkt werden, dass bei hipus ferox var. und bei Artemia salina die Füsse an und für sich sind, als bei Branchipus spinosus und Artemia salina var. a, und \ deshaik die hinteren Branchialblätter der Formen der einen r anderen Categorie der Länge nach keine grossen Unterschiede ellen. Die Länge der Füsse aber ist derjenigen Temperatur und SKEPIIERNE uhr A en olklidime Schwankewitsch, a _ derjenigen Concentration cr Salzwassers entsprechend, welche ie dieser Formen eigenthümlich ist !). ; | Was den Branchipus an mihi betrifft, so ne man ‚abgesehen M davon, dass er eine zu stark isolirte Art bildet, doch in seinen Kenn- 7 "zeichen und in den Verhältnisszahlen seiner Kiemensäck> und hinteren | ' Branchialblätter das Resultat der Einwirkung des Elementes, in welchem 7 er verbreitet ist, erkennen, wie ich hierüber schon bei der Beschrei-. | bung?) dieser Art bereite | 4 Die Kenntniss der Einwirkung des umgebenden Elementes auf die" Kiemensäcke und die hinteren Branchialblätter bei diesen Thieren ist’ auch darum wichtig, weil der Grössenunterschied zwischen diesen An hängen nach Autoren (MıLne Eopwarnds, S. Fıscher, Gruse) nicht unbe- N deutende Artkennzeichen einiger Branchipusarten dar; R; Hier ist es am Platze einige Bemerkungen einzuschalten, welche | zeigen, wie weit das Leben der Artemia von dem Luftgehalte (eier | dem Sauerstoffe der Luft) des Salzwassers abhängt. Zum wenigste kann man durch die Veränderung des Luftgehaltes im Salzwasser b veränderter Concentration dieses Wassers schon eine Menge interessant Erscheinungen im Leben der Artemia erklären. 41) Verdünnt man in gewissen Grenzen das Salzwasser bei der Zue der Artemia zu stark, so werden die Thiere bei der zu stark vermin derten Concentration des Salzwassers durchsichtig, schlaff, ihr Darın canal leert sich und scheint durch, die Kiemensäcke schwärzen si häufig und die Thiere sterben am Boden des Gefässes gleichsam a Entkräftung. Bemerkt man aber bei der übermässigen Verdünnung de Salzwassers die Krankheit der Thiere zu rechter Zeit und erhöht ansta der Verstärkung der Concentration des Salzwassers dessen Temperatt um einige Grade, so ermuntern sich die kranken Thiere, der Darmcan füllt sich, die Bewegungen werden schneller, die Thiere verlassen de Boden des Gefässes und leben ganz gut in solchem verdünntem Salz wasser bei entsprechend erhöhter Temperatur. Mir scheint es, dass ei solche Temperatur die überflüssige Luft aus dem verdünnten Salzwasse verdrängt, welche in dem Organismus der Thiere eine bis zur Entkr tung führende zu grosse Oxydation hervorrief, während welcher Nahrungsstoffe den Verbrauch nicht ersetzen konnten. Wenn bei star Verdünnung des Salzwassers die Artemia aus Mangel an Nahrung Folge des sogenannten Absierbens derjenigen mikroskopischen Organ men abgezehri wäre, mit welchen sich die Artemia nährt, so wül 4) Siehe meine Arbeit in den Schriften der neurussischen Naturforscher es schaft, 1875. IN. Bd. 2. Heft. p. 297—300. 2) Ibid. p. 305-343. Peih ntniss des Einflusses der äusseren Lebensbedingungen ete. 455 es verdünnten Salzwassers sich wieder erholt haben. Ausser- n erscheinen im verdünnten Salzwasser mikroskopische Organismen, t Infusorien, in grosser Zahl, während schon Jory bemerkte), dass e Artemia Allerleifresser sind, und dass sie Alles zur Nahrung taug- e und selbst untaugliche auffressen,, obwohl sie sich hauptsächlich den den Salzseeen eigenthümlichen einfachsten Organismen des zenreichs (mit den verschiedenen Chlamidomonas Rabenhorst, den sporen der Gladophora sp. ete.) nähren. 2) Vermehrt man bei der Zucht der Artemia die Concentration des alzwassers unmässig und nicht genügend stufenweise, so bleibt ihr armcanal fest angepfropft, die Thiere halten sich mehr an der Ober- e des Wassers und sterben hier, besonders während der Häutung, he hierbei eben so schwer überstanden wird, als bei der zu grossen ünnung des Salzwassers. Erniedrigt man jedoch in diesem Falle rechten Zeit die Temperatur, anstatt der Verdünnung des Salz- ssers, so erholen sich die Thiere auch bei zu grosser Concertration ; Salzwassers und leben bei der in gewissem Masse erniedrigten hperatur ganz gut in solchem Wasser. Mir scheint es, dass sich in sem Falle eine derartige Combination aus der Concentration des Salz- ers und der Temperatur bildet, welche das Gleichgewicht des Luft- altes in einem solchen Wasser erhält, das heisst die Menge der Luft Salzwasser verringert sich durch die Erhöhung der Concentration selben um eben so viel, als sie sich den physikalischen Gesetzen dürch die Erniedrigung der Temperatur erhöht. Von einem Nah- gsmangel in sehr salzigem Wasser kann keine Rede sein, da in em Wasser ungeheure Massen von einfachsten Organismen leben es in ihm noch beim Selbstabsetzen des Salzes zahllose Mengen der Monade giebt, welche unter dem Namen Monas dunalii Joly be- t war (Diselmis dunalii Dujard. —Chlamidomonas dunalüi Rabenh.). | Nimmt man aus einem Salzsee die erwachsenen Exemplare der ia zusammen mit ihren Larven und verdünnt das Salzwasser un- so sterhen die Larven sehr bald, während die erwachsenen ge der Verdünnung des Salzwassers widersiehen. Es scheint die Larven der Artemia in zu stark verdünntem Salzwasser schneller absterben, weil der geringe Vorrath an Material im a ne N Wladimir Schmankewitsch, Er diese Thiere auch in udlebem nicht verdünntem Salzwasser EN ol 4 aus dem Salzsee bei der für diese Art (Ar. salina) mittleren Concentra- tion genommen wurde, in einem engeren Gefässe und bei höherem | Wasserstande befinden sie sich aber nicht so gut und sterben sie in einem solchen Wasser schnell ab. In demselben engen Gefässe und bei | demselben hohen Wasserstande jedoch leben diese Thiere gut, wenn das Salzwasser verhältnissmässig verdünnt wird. In diesem letzteren‘) Falle befinden sich die Thiere so, wie in salzigerem Wasser im breiteren Gefässe bei niedriger Wasserfläche. Das verdünnte Salzwasser enthält mehr Luft, und ist für die Lufi mehr durchdringbar und zum Gasaus- . tausche geeigneter. i 5) Nehmen wir an, dass zu einer gegebenen Zeit das Wasser in einem Salzsee 10% Braunt hat, und dass in ihm Krebsthiere aus denı _Geschlechte Artemia leben. Wenn man nun zwei gleiche Gefässe nimmt, und in eines von ihnen Wasser aus diesem Salzsee mit eine o) bestimmten Anzahl Exemplare dieser Krebsthiere einer Art bringt, in dem anderen Gefässe mit denselben Thieren aus demselben Salzse aber das Salzwasser bis zu 70 oder 6° Beaunt verdünnt, so stirbt be übrigens ganz gleichen Bedingungen im ersten Gefässe ein grosser Thei . der Thiere bei Unterhaltung der anfänglichen Concentration des Wasser ab, im zweiten Gefässe aber bleibt der grösste Theil der Thiere lebendig im zweiten Falle ergänzt sich gleichsam diejenige nothwendige Luft menge, welche im ersten, wie es mir scheint, durch die Einwirku des Geiässes selbst mangelt, da sich das Warn im Gefässe unter an deren Bedingungen befindet, als im Limane (Salzsee). Bei 'sommerliche Temperatur tritt diese Erscheinung noch viel schärfer hervor. 6) Bei einer bis zu einem gewissen Grade erniedrigten Temperat leben die Thiere auch in nicht verdünntem Salzwasser besser, als bei höherer Temperatur, jedoch noch viel besser leben sie in verdünnten Salzwasser, wenn die Goncentration des Salzwassers nicht über 4 bestimmtes Maass vermindert wurde. | 7) Endlich bezeugt die Vergrösserung der Oberfläche MR Kiemen- - säcke bei Artemia mit der Verstärkung der Concentration des Salzwas - sers, worüber schon oben gesprochen wurde, wie es mir scheint, Abhängigkeit der Artemia in dieser Beziehung hauptsächlich von ( Verminderung des Luftgehaltes eines solchen Wassers, wenn auch ı Kiemensäcke ibrem Orte und ihrer Entstehung nach bei diesen Thi gleichsam veränderte Organe der Bewegung darstellen. i Den Physikern bleibt überlassen zu bestimmen, wie beträch die Auflösbarkeit (der Goefficient der Annahme oder las Gehaltes) Sauerstoffes der Luft im Salzwasser mit der Veränderung der € Zur Pe des ae der äusseren Lebensbedingungen Me. ART lesselben varlirt. Ich kann in Rücksicht hierauf keine he- Die Genera Artemia und Branchipus und das Verhältniss einiger ' | ihrer Arten zu dem sie umgebenden Elemente. Aus der ganzen Ordnung der Phyllopoden bilden die Arten er jera Artemia und Branchipus die, wie es scheint, gegen die Einwir- g des sie umgebenden Elementes empfindlichsien Krebsthiere in Sinne, dass eine Veränderung des sie umgebenden Elementes bei n Generationen in ziemlich kurzer Zeit eine merkliche Abänderung Formen hervorruft. Selbst in einer und derselben Generation kann Veränderung des umgebenden Elementes eine solche Abänderung iger Theile des Körpers hervorrufen, dass es in freier Natur schwer sofort die sich untereinander am nächsten stehenden Formen zu rscheiden. Die Arten dieser Geschlechter wurden von mir meistens‘ Salzseeen und Salzpfützen (die Artemia ausschliesslich) aufgefunden, jei sie sich in der Weise vertheilen, dass jeder Art eine bestimmte Con- ation eigenthümlich ist, und die Veränderung dieser Concentration er künstlichen Zucht ihrer Generationen sofort eine Abänderung der in der Richtung zur andern nächsten Art oder Abart hervorbringt, n einer anderen Concentration des Salzwassers lebt, nach deren Seite die Veränderung der Goncentration bei der künstlichen Zucht er- e. Die Temperatur tritt hierbei mit der Concentration des Salz- sers in Gombination. In dieser Beziehung verdienen die Formen dem Genus Artemia besondere Beachiung. 1 Artemia salinaM. Edw. ese Art lebt hier in den geschlossenen ir und Kujal- Limanen (Salzseen) und in den Salzwasserpfülzen. Sie erleidet sicht bemerkliche Schwankung in der Veränderung der Körper- und im Wachsthume bei einer Schwankung der Concentration des sers von 5 zu 12° Brsum& , in welchen Grenzen sie von mir in sagten Wasserbassins gefunden wurde. Bei einer Conceniration ‚wassers, die höher als 42 (und noch mehr als 15) Grad nach ist, fängt die hiesige Artemia salina an in ihren Generationen bei bei weitem grösserer Concentration des Salzwassers, als die salina lebt, nämlich beim Selbstabsatze des Salzes oder nicht n, d. h. bei 24 und 25° nach Braum’s Areometer. den von den Autoren über Artemia salina gegebenen Beschrei- ngsformen zur Artemia Milhausenii M. Edw. darzustellen, welch DE TER LTE AP RT EA E ep ve ERROR ESUSNE A 3 1% = Ri Aa Er Wladimir Schmankewitsch, bungen muss man bemerken, dass die Darstellung der Kennzeichen dieser Art, wie überhaupt des ganzen Genus Artemia, in gegenwärtiger Zeit äusserst ungenau und unbestimmt ist. Erstens findet man ange- | geben, dass Artemia nur sechs letzte fusslose Segmente besitzt, während- | dem derselben acht sind, da man auch diejenigen zwei ersten fusslosen 1 Segmente des hinteren That. des Körpers, an welchen sich bei den } Artemiaarten die äusseren Geschlechtstheile befinden, als solche rech- MM nen muss. GausE!), welcher aus der Artemia eine Gruppe im Genus | | Branchipus, oder ein Subgenus bildet, wiederholt den Fehler seiner Vorgänger, indem er in der Diagnose der Gruppe Artemia sagt: »seg- mentis apodibus 6«. Nur bei der Artemia Milhausenii, welche bei’ sehr grosser Conceniration des Salzwassers lebt, ist die Gliederung” zwischen den Segmenten, besonders zwischen den hintersien, etwas weniger scharf, aber man kann sie doch, wenigstens bei den Exempia Mi ren mit den Kennzeichen dieser Art aus hiesiger Gegend (auch aus der” Krim), immer unterscheiden, versteht sich an frischen, nicht aber Jange | Zeit in schlechtem Spiritus gelegenen Exemplaren. Im letzteren Falle’ sind selbst bei Artemia salina viele Gliederungsabtheilungen zwischen den Segmenten nur mit Mühe sichtbar. Wenn in irgend einer Gegend die Artemia Milhausenii mit verwachsenen fusslosen Segmenten, sei es mit einigen oder allen, vorkömmt, so ist es sehr möglich, dass man bei einer soichen Artemia selbst keine sechs fussiosen Segmente zählen kann. Zweitens stellte man bis jetzt als Hauptkennzeichen des Genus Artemia auf, dass bei den Arten dieses Geschlechts das Abdomen mit einer kurzen Gabel endigt, deren Aeste nur am Ende mit "Borsten besetzt sind, und ınan findet eine solche Diagnose des Genus Artemia selbst in den neuesten zoologischen Handbüchern. GRuBE 2) wiederholt in der Diagnose seiner Gruppe Artemia im Genus Branchipus die Dar- stellung des Genus Artemia seiner Vorgänger, indem er sagt: appendi bus caudalibus brevibus, apice tantum setosis aut nullis. Die hiesi Artemia und zwei Varietäten derselben, über welche ich weiter un sprechen werde, haben die Borsten nicht nur am Ende, sondern auc an den Seiten der Aeste der Schwanzgabel oder der Endanhänge des A domens, ganz wie die Brauchipusarten, welche meistens nur etwas m Borsien haben. Ausser der Artemia salina aus der Umgegend Odessas sah ich die nämliche Vertheilung der Borsten an der Schwanzgabel den Exeniplaren dieser Art, welche aus der Umgegend Astrachans un aus der Krim hiehergebracht wurden. Es giebt hier trockene Jahre m heissem Sommer, wo die Goncentration des Salzwassers im Chadse A) GRUBE, Bemerk. über die Phyllop. Arch. f. Nature. a p. 139. DAR ‚ibid. are dieser Art, Berundein im N nur am Ende a lischen Bedingungen. Vergleicht man die Beschreibungen und Zeich- ingen der Artemia salina bei den verschiedenen Autoren, so zeigt sich, ss diese um so weniger untereinander übereinstimmen, als sie nach l. In der hiesigen Gegend finden sich bei der Artemia salina bei chiedenem Verhalten der Umgebung an jedem Aste der Gabel 4—12 sten, selten mehr. Bei der dritten Form, welche in den Salzpfützen' ‚Umgegend Odessas und in der Krim leht, findet man 12—22 dieser sten an nn S der ziemlich stark u Gabel. Ich halte ers Em ist, welches einen geringeren Hl als. alzseeen, in denen die Artemia salina lebi, besitzt. In den Fällen, i der hiesigen Artemia sich mehr als 5 oder 6 Borten an jedem. der.Gabel befinden, sind die Borsten nicht nur am Ende, sondern n den Seiten der Schwanzlappen oder der Aeste der Gabel ver- Die Exemplare der Artemia aus dem sehr salzigen Kujalnitzki- entwickelt, und die übrigen Theile sich verändert haben, halte | ine Uebergangsform zwischen Artemia Milhausenü und Artemia N Ueberhaupt kann die Vertheilung der Borsten an der Schwanz- ‚die Zahl dieser Borsten und die Kürze der Gabel selbst nicht als ‚ung der oberen ee oder Antennen N: ersten Paar es Der obere Fühler endigt hier mit zwei Erhöhungen oder ET . -460 er Wii, Schmankewitsch, en Warzen von der Form eines abgeschnittenen Conus, von lee de ein ‚etwas dicker ist. Am Ende des dickeren, breiteren Conus befinden sic. 4 drei ziemlich kurze Stacheln, am Ende des dünneren Conus befindet sich | nur ein solcher Stachel. Jeder Stachel ist ein wenig bogenförmig ein- gebogen und besitzt an seinem Grunde einen viereckigen, gelblichen und lichtbrechenden Körper. Diese vier Stacheln stellen die Geruchsf: -# den oder Riechborsten dieser Thiere dar. Gleich unter dem Ende des” oberen Fühlers, fast am Ende seiner oberen Fläche entspringen drei) ziemlich lange und gewöhnlich bogenförmig gekrümmie Borsten. Ausser den besagten Endigungen der oberen Fühler muss man die, Beschreibung der Artemia salina noch durch folgende Kennzeichen er- gänzen. Bei Artemia besteht der hintere Theil des Körpers aus ach n fusslosen Segmenten, von welchen die ersten zwei die äusseren Ge- schlechtsorgane tragen, das letzte achte Segment aber zweimal Yapgeri ‚als das ihm vorhergehende, und den beiden letzten fusslosen Segmenten. der Branchipusarten homolog ist. Die Abdominalgabel oder die Schwanz- gabel, wie man sie nennt, ist bei der Artemia salina von sehr unbe- ständiger Länge. Sie ist bi der hiesigen Artemia salina im Durchschnitt i ‚sechs mal kürzer, als das verlängerte letzte Abdominalsegment. Auch die Borsten der Schwanzgabel sind von veränderlicher Zahl. Bei der hiesigen A. salina giebt es auf jedem Äste der Schwanzgabel von 4 bis zu A2 Borsten, die nicht nur am Ende der Gabeläste, sondern zum ‚grössten Theile zu deren Seiten vertheilt sind, wenigstens dann, wen! sich mehr als % oder 6 Borsten an jedem Aste befinden. Gegen de Herbst zu, bei Erniedrigung der Temperatur und der Verdünnung det Salzwassers des Chadschibai-Limans durch Regenwasser wird bei den Generationen die Schwanzgabel länger und die Zahl der Borsten an. grösser, da unier diesen Verhältnissen das Wachsthum der Artemia saline weniger zurückgehalten wird, und die Geschlechtsreife nicht so früh das heisst nicht früher als die vollkommene Entwicklung der Körper theile eintritt, welche freilich bei dieser Art nichis ganz Bestimmtes dar stellt, und eine gleichsam nur beziehungsweise Sache ist. Auch di Endtilune der oberen Fühler, die das dauerhafteste Kennzeichen diese Art hildet, ändert bis zu einem gewissen Grade ab. So fand ich . einem Jahre im lerbsie, bei niedriger Temperatur und verdünntem S wasser des Chadschibai-Limans, hei vielen Exemplaren der Artemi 'salina am Ende der oberen Fühler fünf Riechborsten, anstatt vier, dies normal ist. Bei der Zucht der Generationen der ar salina in n und nach verdünntem Salzwasser erhält man ebenfalls fünf Riechborsie auf den oberen Antennen. | Zu den Kennzeichen der Artemia salina ı muss wi die Form | h. ) emja salina von den ihr Hinächst stehenden Aharten kann di ver- ltnissmässige Länge des aus den fusslosen Segmenten gebildeten hin- | tere en en: dienen. .. muss Se zwei Körper hälften unter- 5 letzten fusstragenden Segmentes, das heisst bis zum er: des sten fusslosen Segmentes, und den hinteren Theil des Körpers vom ange des erten fusslosen Segmentes bis zum Ende des leizten vor lintere ist, und sich zu ihm wie 5 zu 16 oder wie 5 zu 7 verhält. Dies . Ahältnies der Theile hängt ebenfalls von der Goncentration des Salz- was sers ab, in dem die Generationen dieser Thiere leben. Bei | Av Könkter Concentration hat der hintere Theil eine etwas geringere össe, als bei stärkerer Concentration. Deberhaupt wird das Postab- | . Artemia salina bei Erhöhung der Concentration länger und Bei vielen hiesigen Exemplaren mit den Kennzeichen der Ar- "Milhausenii, welche beim Selbstabsatz des Salzes oder noch nahe ji, ist der vordere Theil des Körpers zweimal kürzer als der ‘e Theil. A Zu den am meisten veränderlichen Kennzeichen der Artemia salına s man diejenige röthliche Schicht rechnen, welche den vorderen il des Darmcanales in Form einer Röhre ditsklöfdler, welche Jo:wy 1) die Leber hält und Luvwpie?) Magen nennt, indem er sie von dem ıden Theile, dem Darımcanale bis zur Analöffnung scheidet. Zur ren Unterscheidung werde ich den ersten Theil den Magentheil Darmeanals, den zweiten den hinteren Theil desselben nennen 3). - Sur YArt. sal. Ann. d. scien. natur. 1840. p. 238—239; YDıG, Ueber Art. sal. und Branch. stagn. Diese Zeitschr. 1851. p. 283 —284. \ D ersten Theil des Darmcanals nennt Craus Magendarm, den zweiten — rm ir av Zur Kenntniss des Baues und der Entwicklung von Branch. stagn, 33 A 3 0.28, Madkin Schmankema, | u Br ' Bei Artemia salina endigt der Magentheil des Darmcanals beiläufig in der Mitte des siebenten fusslosen Segmentes, die Länge dieses Theiles hängt aber von der Concentration des Salzwassers ab, in welchem die 4 Generationen dieser Art leben, und theilweise auch vom Wachsthume (Alter) der Exemplare. Bei hohem Salzgehalie des Wassers reicht dieser Theil des Darmeanales nicht bis zum Ende des sechsten fusslosen Seg- mentes des Abdomens, bei geringerem Salzgehalte des Wassers, beson- ders im Herbste aber, üherschreitet derselbe noch weit den Anfang des achten Abdominalsegmentes. In gleicher Weise ist dieser Theil bei | alten Exemplaren länger, als bei jungen, wenn auch in ge- schlechtlicher Beziehung reifen Exemplaren. Untersucht man in dieser Beziehung Formen auf den äussersten Goncentrationsgrenzen des Salz- wassers, so findet man einen ungebeuren Unterschied unter denselben. Bei der Artemia Milhausenii erreicht der Vordertheil (Magentheil) des a Darmeanales kaum den Anfang des sechsten fusslosen Segmentes, bei © ‘den hier lebenden Branchipusarten aber endigt dieser Theil nicht weit # von der Analöffnung. 4 Endlich muss man als Kennzeichen der hiesigen Artemia salina noch Folgendes aufführen. Die Hörner oder unteren Antennen bei den Männchen sind an ihrem zweiten Gliede (zweiten Theile) sehr verbreitert | und haben eine solche Form, wie sie die Hörner der Männchen von Ar-) temia arietina nach der Zeichnung S. Fıscher’s!) besitzen. An der Vor derseite der Hörner oder Antennen des zweiten Paares der Männchen zwischen dem Kopfe und den Erhöhungen, welche zum Festhalten de Weibchen dienen, nahe dem nach unten gekehrten Rande befinden sich! „wei Haufen kegelförmiger Zähne oder Stacheln, zu je einem Häufchen 7 auf jeder Seite. Es scheint, dass diese Zahnhäufchen als Rudimente) den bekannten Anhängen entsprechen, welche an den Hörnern vieler | Branchipusarien, wie z.B, Branchipus spinosus, vorkommen. Solche? | Haufen von Zähnen oder Stacheln finden sich auch bei derjenigen Form der Artemia, welche von Uurnın bei: Sebastopol untersucht wurde, und welche von ihm für eine Abart des Branchipus arietinus Grm (= Varietät der Artemia arietina Fisch.) gehalten wird. u Artemia salinaM. Edw. varietas a. Die Form, welche vo! mir Artemia salina var. a genannt wurde, steht der Art en salin so nahe, dass ausser ihrer bedeutenderen Grösse keine deutlichen Kenn zeichen für ihre Characteristik existiren, nach welchen man sie, bei de allgemeinen Veränderlichkeit so vieler Kennzeichen der Artemien vo dieser Art unterscheiden könnte. .Hat man indessen die Exempl 4) MinpEnnoRF's sibirische Reise. St. Petersburg 1854. Bd. II. Th. Eu Fig. 32. ER Bi Eine echt, von tiefer ee schon 4874 von om £ Prof. . Stesorn bei der Vergleichung der Beschreibungen der Artemia salina ‘ nach den verschiedenen Autoren ausgesprochen. Prf. v. SızsoLp sagt!): ” Aus. der Vergleichung der verschiedenen Beschreibungen und Ab- ji Er ganeen, ae von Artemia a a worden u wie man ‚schen Kopfbildung der Artemienmännchen zusammengestellt wurden.« Weiter sah Prof. v. Sırsoıo bei der Durchsicht der Beschreibungen der nteren Antennen der Männchen bei Artemia salina und der des Post- abdomens dieser Art ganz richtig das voraus, was sich jetzt ın Wirk- lichkeit bestätigt. Ich finde zwei Hauptracen der Artemia salina, von Ichen die eine von geringerer "Grösse die Artemia salina, die andere aber die Artemia salina var. a ist, und ausserdem noch verschiedene bänderungen ihrer Generationen je nach der verschiedenen Goncen- tration des Salzwassers mit Einschluss auch derjenigen degradirten und stark abgeänderten Generationen der zweiRacen der Ariemia salina, W ah wie ich. ua in der ‚Literatur unter dem Namen einer | Nimmt man ‚mittlere Länge der Artemia salina sechs Linien an, so muss man für e mittlere Länge der Artemia salina var. a acht Linien des französi- zwei Linien duch beiläufig so viel grösser, als die Fxemplre | an 9 Die Exemplare der Art haben ungefähr 14 Mm. Länge, die Exemplare dieser b aber ungefähr 17 oder 48 Mm. Die Sommergenerationen sind, sowohl bei der s der anderen For m, etwas kleiner, als die Herbstgenerationen. 2 ® _ . aber gewöhnlich wie 5 zu 8, mit geringen Schwankungen nach dieser - dünner, als bei der Art. 464 ne Ne 2 ; Wadii Schmankewiisch on vom Anfange des ersten Fusslösen ea bis zum Y Bridei etwas länger 2 e ist, als bei der Art. Es verhält sich nämlich der vordere Theil des Kör- u pers zum hinteren bei der Artemia salina grösstentheils wie 5 zu 6 {oder 5 zu 7 bei en Salzgehalte des Wassers}, bei dieser Varietät oder jener Seite bei dem versehiedenen Salzgehalte des Wassers. Das Postabdomen ist bei dieser Varietät nicht nur UST, sondern auch Die Schwanzgabel ist bei der Varietät länger als bei der Art selbst und auch die Zahl der Borsien an der Gabel ist bei der Varietät grösser. Wenn bei der Art die Schwanzgabel sechs mal kürzer, als das letzte verlängerte Segment des Abdomens ist, so ist sie bei der Abart der- selben nur vier mal kürzer als dieses Segment. Doch trifft man auch Exemplare der Art mit einem solchen Verhältnisse der Gabel zum letzten Segmente, wie bei dieser Varietät, und dem entgegengesetzt findet man bei den Exemplaren der Varietät Schwanzgabeln mit einem solchen Ver- hältnisse zum letzten Segmente wie bei der Art. Bei der Artemia salina findet man an jedem Aste der Schwanzgabel von k—12 Borsten, selten . mehr, bei der Artemia salina var. a aber von 8—45 und selten mehr. Bei ‚dieser Abart, wie bei der Art findet man indessen auch weniger als vier Borsten an jedem Äste der Gabel, es kommen drei, zwei ünd eine Borsie a am Äste vor, namentlich bei grossem Salzgehalte des Wassers; solche Exemplare und Generationen müssen aber bei der Veränderung noch 4 anderer Kennzeichen als Uebergangsformen zwischen Artemia salina und E Artemia Milhausenii angesehen werden. 4 Die Hörner oder unteren Antennen sind bei den Männchen der Varietät weniger breit, als bei den Männchen der Art. Die Häauf- 7 ‘chen von Stacheln oder Zähnen an der Vorderseite der Hörner nahe ‚ihrem Ursprunge sind bei den Männchen der Varietät etwas mehr ent“ wickelt als bei den Männchen der Art Artemia salina. Die unteren An- ‚tennen bei den Weibchen dieser Abart sind etwas kleiner und schmäler ; als bei der Art, wie auch bei den Männchen die unteren Antennen } schmäler, als bei der Art sind. | | | . . Die Exemplare der Artemia salina var. a sind von bei weitem . dunklerer rother Farbe, als die Exemplare der Art, obwohl sich auch zwischen den letzteren Exemplare mit derselben Färbung finden. D A. salina var. a ist gewöhnlich von rother Farbe und lebt hier im Kujal- nitzky-Liman (Salzsee), die A. salina aber ist grösstentheils von grauer oder röthlich-grauer Farbe und lebt hauptsächlich im Chadschibaisalz- j see, in welchem man auch Exemplare von rother Farbe findet?), die 4) Der Kujalnitzkisalzsee ist von grösserem Salzgeh. als d. Chadschibaisalz Er Zur Kenntnis des Einfusses las hen heit ange eto, 465 | leichsam die Kennzeichen der Abweichung dor Art gegen ihre Abart (var. .a) hin darstellen. | er Bei dieser Varietät der Artemia salina (var. a) sind die Kiemen- säcke etwas kleiner, die hinteren Branchialblätter aber etwas grösser, als bei der Art. Deu übrigen Kennzeichen nach unterscheidet sie sich - nicht von der Art A. salina, und Alles, was bezüglich der Einwirkung - des umgebenden Elementes bei der Art gesagt wurde, bezieht sich auch auf die Artemia salina var. a. | Alle Kennzeichen dieser Varietät entsprechen dem Umstande, dass ihre Exemplare, im Vergleiche mit den Exemplaren der Art, besser bei a grosser Concentration des Salzwassers, jedoch bei niedrigerer Tempe- ratur leben. a N Wichtig für meine Zwecke ist folgende Bemerkung des Herrn Dr. Nirscue bezüglich des Branchipus Grubii (von Dysowsky) aus der Umgegend Leipzigs. »Es zeigte sich ferner alsbald der merkwürdige Umstand, dass zwei Racen dieser Species vorkamen : eine grössere circa 20—22 Mm. lange und eine kleinere circa 15 Mm. lange. Diese lebten - in verschiedenen Pfützen und zwar enthielten die mit der grösseren Race _ bevölkerten bei weitem weniger Exemplare, als die von der kleineren - bewohnten«!). Es ist hier das Bestehen zweier Racen von verschie- dener Grösse bei Branchipus Grubii und auch der Umstand von Wich- tigkeit, dass die Exemplare dieser Racen in verschiedenen Pfützen leben. Es wäre inieressanı?) zu erfahren, ob dieses Mengenverhältniss zwischen beiden Racen zu jeder Jahreszeit stattfindet (was ich nicht nnehme). Uebrigens hätte eine Nachricht über diesen letzteren Um- stand besonders in dem Falle einen besonderen Werth, wenn die Exemplare dieser beiden Racen zusammen in einer und derselben Pfütze leben würden. ArtemiasalinaM. Edw. var. Wie die erste Varietät / (var. a) in Bezug auf die Art gleichsam einen anderen Ast der mittleren Wurzel- form darstellt, aus welcher sie mit der Art zusammen bei der Verbrei- tung der Generationen in verschiedenem Elemente hervorgegangen ist, . so stellt diese zweite Varietät (var. b), bei ihrer Verbreitung in einem 4) Nirscar, H., Ueber die Geschlechtsorgane von Branch. Grubii. Diese Zeil- tift. XXV. Bd. p. 281. Ä - 2) Von Dr. Nırsche kann man auch kaum alle Sur die Race Branch. Grubii Be- habenden Einzelheiten verlangen. Mit völligerGründlichkeit dieGeschlechts- gane des Branch. Grubii, welche den Gegenstand seiner Abhandlung bilden, ıtersuchend, wies Dr. Nirscae vollkommen hinreichend auf das Bestehen zweier en bei | mnebipus Grubii hin, wobei er dies einen merkwürdigen Umstand Borsten versehen, als bei jener. Der hintere Theil des Körpers vom An- 466 nr eins Schmankewitsch, Elemente von geringerer Concentration des Salzwassers, die progressiv | entwickelten Generationen der Arst selbst dar. > 0 Die Artemia salina var. b findet sich in den Salzpfützen bei Odessa und Sebastopol. In den Salzpfützen bei Odessa fand ich sie bei einer ' Concentration von 4% Besunf, während zu gleicher Zeit in den übrigen Salzpfützen grösserer Concentration Exemplare der Art A. salina lebten. Ä Die Länge der Exemplare der Var. b unterscheidet sich kaum von der Länge der Exemplare der Art, es sind jedoch ihre hinteren Seg- mente (d.h. ihr Postabdomen), kürzer und dicker, als bei der Art, und die Schwanzgabel ist bei weitem länger, und mit einer grösseren Zahl fang des ersten fusslosen Segmentes bis zum Anfange der Schwanzgabel (welche nicht in Rechnung kommt) ist bei dieser Abart ebenfalls etwas kürzer, als der vordere Theil des Körpers, wenigstens ist dies bei den "jungen, jedoch in geschlechtlicher Beziehung reifen Exemplaren der Fall, während sich derselbe mit dem Alter etwas verlängert. Da sich überhaupt der hintere Theil des Körpers mit dem Heranwachsen der ' Exemplare zum reifen und hohen Alter, und ebenso bei der Erhöhung ‚der Goncentration des Salzwassers verlängert, so kann man annehmen, dass derselbe bei der Artemia salina var. b entweder kürzer als der vor- dere Theil, oder demselben gleich, oder aber kaum länger als derselbe \ ist, während bei der Ari A. salina der hintere Theil des Körpers immer um ein grosses Stück länger als der vordere ist !). Nur bei jungen Exemplaren der Art selbst, einige Zeit vor Erreichung der Geschlechts- reife, ist der hintere Theil des Körpers noch kürzer als der vordere. ’ Auf jeden Fall kann ein solches Kennzeichen diese Varietät von der Art 2 nicht scharf abgrenzen. Es giebt andere Kennzeichen, nach welchen | E ‚man sie unterscheiden kann. Die Schwanz- oder Abdominalgahel bei der Artemia salina var. b stellt schon keine einfachen conischen Vor- . sprünge am Ende des Abdomens nach Art zweier Forisetzungen dessel- ben dar, sondern wirkliche, wenn auch vom Ende des Abdomens nicht abgegliederte, sondern nur von ihın durch einen an den Seiten beim Ur- sprunge derselben deutlich bemerkbaren Querring, abgetheilte Schwanz- platten. Diese Schwanzplatien sind ziemlich gross und mehr entwickelt als bei anderen Artemiaformen; sie haben die Forin lonzettartiger, gegen das Ende schmäler werdender Platten, die an ihren Seiten, wie auch amı Ende mit Borsten besetzt sind, deren Zahl an jeder Platte von 19--2 schwankt. Der Länge nach sind hier die Schwanzlappen nur zwei ein halb mal kürzer als das letzte Segment des Abdomens. 4) Im Durchschnitt ist das Postabdomen bedeutend länger und dünner an Artemiaarten als bei den Branchipusarten. Kenntnis des Kinllusses der äusseren Lebensbedingungen ete, 467. ‚merkbaren Querring besitzt, der an einen Gliederungsabschnitt erinnert, "wie er zwischen dem achten und neunten fusslosen Segmente des Ab- domens bei den Branchipusarten besteht, bei denen die Schwanzlappen zum grössten Theile sehr stark entwickelt sind, gleichsam auf Rechnung des neunten fusslosen Segmentes, welches bei ihnen ziemlich kurz ist. Dieser Querring erscheini gleich unterhalb der letzten Tastborsten, welche sich bei der Artemia salina etwas oberhalb der Hälfte des achten fusslosen Segmentes des Abdomens !), wie auch am Ende jedes der vor- ‚deren fusslosen Segmente vor den Gliederungsringen befinden. Wäre ‚dieser Querring auf dem achten verlängerten und fusslosen Segmente ei der A, salina var. b bedeutender und stellte er ein beständiges Kennzeichen dar, so hätlen wir eine Form mit neun fusslosen Abdomi- nalsegmenten, was ein Hauptkennzeichen des Genus Branchipus bildet. Da aber nun kein wirklicher Gliederungsabschniti auf dem achten fuss- losen Segmente des Abdomens bei Artemia salina var. b besteht, so bildet diese Form, dem Genus Artemia angehörig bleibend, eine Ueber- gangsform zwischen diesem Genus und dem Genus Branchipus. — Mit. dem letzteren Genus besitzt die untersuchte Abart bei weitem mehr ebereinstimmendes, als die tibrigen bis jetzt bekannten Artemienformen. jerfür zeugen die verlängerten und mit vielen Borsten an ihrem Ende und an den Seiten versehenen Schwanzlappen , der Querring zwischen diesen Lappen und dem Ende des Abdomens, das bei ihnen mehr als. bei anderen Artemiaformen kurze Postabdomen, die im Verhältnisse zu icke der Segmente des Postabdomens, die mehr oder weniger deutlichen puren der Gliederungsabtheilung auf dem letzten (achten) fusslosen len beiden letzten (dem achten und neunten fusslosen) Segmenten bei Branchipus homologen Segmente, sowie ebenso auch noch andere weniger lie Augen springende Kennzeichen der Artemia salina var. b. Unter den Kennzeichen, nach welchen die uniersuchie Artemiaform ich zu dem Genus Branchipus hinneigt, will ich noch zwei anmerken. ines derselben besteht in der Gegenwart von Häufchen von Isa) ) Auf dieser Stelle des letzten Segmentes des Abdomens nämlich erhält man en Gliederungsabschnitt bei der Art Artemia salina nach der Zucht einiger Gene- onen derselben in nach und nach verdünntem Salzwasser. Siehe meine Arbeit len Schriften der 3. Versammlung der russischen Naturforscher in Kiew. Zoolog. \bih reilung. p. 74 und 87, wie auch meine Abhandlung in dieser Zeitschrift. Band. A874, esen Theilen bei anderen Artemiaformen geringere Länge und grössere _ > 27 x Br RN : RS N 0 - £ S Y EP Drag x NOS RE > } K 7 ! } k ’ A Windimir Schmankewitsch, Stacheln auf der untern und seitlichen Oberfläche des Postabdomens E am Ende des dritten, vierten, fünften, sechsten, siebenten fusslosen 4 Segmentes, vor jedem Gliedabschnitte, und eiwas vor der Hälfte des | achten fusslosen Segmentes vor dem mehr oder. weniger bemerkbaren Querringe auf diesem Segmente. Auf einigen Segmenten finden sich zwei Haufen, je einer auf jeder Seite, auf anderen aber vier rund um das Segment vertheilte Haufen. Aus der Mitte eines jeden Haufens ent- springt eine Fühlborste oder Tastborste, welche zusammen mit den an ihrem Ursprunge befindlichen Häufchen von Stacheln ganz gut bei einer 350maligen Vergrösserung zu sehen ist. Bei der Art Artemia salina und ‚ihrer ersten Varietät (var. a) finden sich anstatt der Stachelhäufchen an denselben Stellen Haufen euticularer Zellen, welche sich über die Ober- ° fläche der äusseren Bedeckung (von welcher sie übrigens eiwas ge- 4 ‚schieden sind), nicht erheben, und in deren Mitte je eine Borste ihren ? Ursprung hat. Diese Haufen cutieularer Zellen bei der Art Artemia salina und bei ihrer ersten Varietät (var. a) sind den besagten Haufen von ? Stacheln bei der Abart Artemia salina var. 5 und bei den Branchipus- ‘ arten homolog. Bei der Zucht einiger aufeinanderfolgender Generationen j der Art Artemia salina in nach und nach verdünntem Salzwasser erhielt ” ich, neben den übrigen übereinstimmenden Merkmalen, auf dem Post- abdomen die Entwicklung von Stachelhäufehen aus den oben besagten | Haufen cuticularer Zellen. Uebrigens fangen diese cuticularen Zellen ’ bei den Herbstgenerationen der Art Artemia salina auch in freier Natur 7 an sich nach oben zuzuspitzen und sich über die äussere Bedeckung zu } erheben, und zwar bei solchen äusseren Bedingungen, bei welchen die Vergrösserung der Schwanzgabel und die Zahl der Borsten an ihr bei diesen Exemplaren ein geringeres Zurückhalten des Wachsthums be- zeugen, als im Sommer bei grösserem Salzgehalte/ des Wassers und | höherer Temperatur. Diejenigen Haufen ceuticularer Zellen oder, in be- kannten Fällen, diejenigen Haufen kleiner zahnartiger Stacheln, welche ‚sich am Ursprunge der Fühlborsten auf dem Abdomen der Artemia | salina und ihrer Varietäten befinden, sind den Hauien kleiner zahn- artiger Stacheln homolog, die am Grunde der Fühlborsten auf der Seiten- ‚oberfläche des Abdomens (Postabdomens) bei beiden Geschlechtern des Branchipus ferox und Branchipus spinosus vorkommen. Was die grossen . Stacheln auf der unteren Oberfläche vieler fussloser Segmente (vor dritten bis zum achten) des Abdomens bei den Männchen des Branchi pus spinosus betrifft, so stellen sie, wie es scheint, eine von den Fühl borsten und den an dem Ursprunge jeder derselben befindlichen Haufen ‚kleiner zahnartiger Stacheln unabhängige Erscheinung dar, oder be 'Bildungen sind untereinander so weit verbunden, als mit den Tast gmenie des Abdomens bei den Männchen des Branchipus spinosus alten muss. ee diesen grossen Stacheln ae sich nach aussen ‚en. Mir scheint es, dass sich diese Zähne hier an der Stelle befinden, oan nen Hörnern der Männchen vieler Branchipusarien gewisse An- nge hervortreten. Die Hörner selbst sind bei den Männchen dieser ‚barı merklich schmäler, als bei der Art Artemia salina. | _ Weiter weist noch ein Umstand aus dem Leben der Artemia salina ar. b auf die Hinneigung dieser Form gegen die Branchipusarten hin. I sist dies der Umstand, dass man die Männchen dieser Varietät augen- 'heinlich ekäliniäsinässig viel häufiger findet, als bei den anderen nen der Artemia. Von 16 Exemplaren, die mir ohne Auswahl aus Br ‚Krim gebracht wurden , zeigten sich sechs als Männchen). Einen ien Procentsatz an Männchen fand ich niemals bei den anderen miaarten, bei denen die Männchen grösstentheils selten sind. Bei essa gelang es mir bis jetzt nur ein Weibchen dieser Varietät mit nchipus spinosus zusammen in einer Salzwasserpfütze von A° nach um& zu finden, in der keine anderen Artemienformen waren. Unter- sen lebi die Binde salina var. b unter allen mir bekannten Arte- enformen bei der geringsien Goncentration des Salzwassers in Salz- tzen, in welchen auch einige Branchipusarten, die einen bei grös- ‚die anderen bei geringerer Goncentration des Salzwassers leben. ‚dieser Umstand insofern von Wichtigkeit, als bei den Branchi- jen, welche einen solchen Zahlenunterschied wie die Artemiaarten aufweisen, eine Parthenogenesis nicht bekannt ist, währenddem veifellos bei Artemia und in dieser Zahl wahrscheinlich auch bei = noch an den Grenzen des Genus Artemia stehenden Artemia Me Sommer 1876 fand ich in der Nähe Sebastopols in einigen Salzpfützen kleineren N ae von. en en des ne Ben N ent- a 00 Wladimir Schmankewitsch salina var. b existirt. Am seltensten findet man die Männchen bei den degradirien Generationen der Artemia salina, welche bereits die Kenn- zeichen der Artemia Milhausenii tragen und im salzigsten Wasser leben. a Uebrigens kann man in den Salzpfützen und sehr kleinen im Sommer - austrocknenden Salzseen deutlich bemerken, dass die Männchen der Artemia in ungeheurer Zahl zu einer gewissen Zeit des Jahres und bei | einer bestimmten Concentration des Salzwassers erscheinen, wie ich E: dies bei verhältnissmässig schneller Verdampfung des Wassers al Salz- wasserbassins zur Zeit fortdauernder Regenlosigkeit beobachtete. Hier muss man sich die Lösung der Frage über die Abänderung dieser phy- siologischen Verrichtung in Folge der Verbreitung der Generationen einer ‚Art in einem anderen Elemente, nebst bestimmter Veränderung anderer Verrichtungen und des Organismus der Thiere, zur Aufgabe stellen. In Bezug hierauf gedenke ich hier nur einer der Seiten, auf welchen sich Artemia salina var. b zum Genus Branchipus hinneigt. von dem Elemente, d. b. hauptsächlich von der geringeren Concentra- tion des Salzwassers, zusammen mit ihrer eigenen Organisation ab- hängen. So zum Beispiel sind die Kiemensäcke bei ihr etwas kleiner, besonders aber schmäler, als bei der Art; ebenso ist der Körper meh von grauer, als von röthlicher Farbe, und durchsichtiger. Es nähert sich diese Form der Artemia am meisten der Varietät des Branchipus ferox aus den hiesigen Salzpfützen, vielleicht aber ist sie die Urform de Branchipus ferox und Branchipus spinosus. Somit besitzen wir hier also drei einander nahestehende Artemia- formen: Artemia salina, Artemia salina var. a und Artemia salina var. b. ‚Die Art Artemia salina muss eigentlich für eine Doppelform gehalten werden, welche aus der Artemia salina und ihrer ersten Varietät (var. a) besteht, da diese zwei Formen in längst vergangener Zeit, durch Thei lung und Ausartung ihrer Generationen aus einer für beide mittleren Form hervorgegangen sein müssen. Was die zweite Varietät (var. b). betrifft, so stellt sie eine durch die Artemia salina, deren Generationeı y in Salzpfützen von geringerem Salzgehalte verbieiten wurden, hervor-. gebrachte Form dar, und es ist leicht möglich, dass auch eine ähnliche Nachkommenform der zweiten Varietät besteht. | Es haben indessen diese drei Formen so viele varscheikns, Kenn- Ih zeichen, dass sie auf jeden Fall als Varietäten einander gegenüber ge- . stellt und anerkannt werden können, Wir sehen solche Fälle auch be Er% Jicu Bdamns Cls. und besonders bei Gyelops odesearun n. Sp., wo z a C. bicuspidatus) oder noch mehr (C. odessanus) nahe, aber doch ver- schiedene Formen bei bestimmten äusseren Berkueuiden; jede bei den vahr. eigenthümlichen, in einem und demselben oder auch in verschiede- "nen Wasserbassins leben, und wo jede unter bestimmten äusseren Be- dingungen , oder zu einer anderen Jahreszeit zum wenigsten durch die "Zahl der Exemplare das Uebergewicht erhält. Die Artemienformen haben } ‚aber vor anderen Krebsarten den Vorzug bei ihrer Untersuchung vor- aus, (dass das sie umgebende Element weniger complicirte Bedingungen in sich schliesst, welche von dem Beobachter leichter der Analyse unter- worfen werden können. In der Reihe der Artemiaformen kann man als eine der am meisten retrograd entwickelten die Artemia Milhausenii, als eine der am meisten progressiv entwickelten Formen aber diejenige ansehen, welche ich be- dingungsweise Artemia salina varietas b nenne. Diesem parallel lebt die Artemia Milhausenii in sehr salzigem Wasser, nahe dem Seibstab- satze des Salzes, oder doch nahe dabei (beiläufg bei 23—-25° Ar. B.), die Artemia ahiha var. b aber lebt in verhältnissmässig wenig salisen asser (bei beiläufig 4° B.) Die hiesige Artemia salina stimmt nicht en mit derjenigen über- h welche Jory 2) untersuchte und welche im Süden Frankreichs vor- Es ist die hiesige Artemia salina eher ein Mitielding zwischen Artemia salina Joly und der hiesigen grossen Ahart der Artemia ı (var. a). Die ziemlich verlängerte Schwanzgabel und die ziem- in dünnen Hörner der Weibchen (die Männchen waren Jory nicht be- = bei der oe. an a erinnern an eo m en der Be Maine a Art angiebt, entspricht mehr der mittleren Goncentration für ‚die hiesige Artemia salina var. a. Ausserdem ist nach der Zeichnung 's bei seiner Artemia salina das sechste fusslose (nach JoLv's Rech- das vierte) Segment des Abdomens etwas länger als das siebente, egment des Abdomens etwas kürzer als das siebente; länger wird es " nur bei zu grosser Concentration des Salzwassers und auch in der ad der nn, Bei den reifen ee der hiesigen Artemia en: Sur „Art. nal, Ann. N sc. nat. 1840, 4172 a “ : n Wladimir Schmankewitsch, a salina ist das sechste Segment besonders dann länger, wenn die Con- centration des Salzwassers in einem Salzsee sich .nicht nach Jahren, sondern in kürzerer Zeit, wie zum Beispiel von dem Frühjahre zum Sommer hin verändert. Die bezügliche Länge des sechsten und sieben- ten fusslosen Segmentes des Abdomens bei der hiesigen Artemia salina | kann auch als Maass zur Bestimmung des Alters der schon reifen Exem- plare bei einer gegebenen ÜConcentration des Salzwassers dienen, da sich mit dem Alter das siebente fusslose Segment des Abdomens ver: längert, und wenn dieses Segment bei Erhöhung der Goncentration des Salzwassers auch bei den reifen Exemplaren dem sechsten gleich ode, kürzer, als dasselbe bleibt, so bedeutei dies, dass die Geschlechtsreif unter solchen Bedingungen etwas früher, als die volle Entwick lung der Körpertheile eintritt. Bei der hiesigen Artemia salina var. ist das sechste fusslose Segment des Abdomens grösstentheils eiwa länger, als das siebente, was der Zeichnung Jory's und den gewöhnlie nicht geschlechtsreifen Exemplaren der hiesigen Art Artemi salina entspricht. Die Hörner der Männchen bei HN hiesigen Artemia salina sin wie ich schon weiter oben bemerkte, ebenso gestaltet wie sie S. FıscHEr (Minvenvorr’s sibir. Reise Bd. II, Th. I, Taf. VII, Fig. 32) für seine Artemi arietina abbildet, die Endigung der oberen Fühler aber scheidet, d Beschreibung und Abbildung S. Fıscarr’s nach, diese Form von. Artemia salina, | bei dieser Art sich 44 Borsten befinden. Der Lobus tarsalis Grb. ist di r Palette JoLy'’s, wie dies auch Gruse sagt, aber JoLy weist auf 30-—3 Borsten an jeder solcher Platte hin. Ich glaube, dass dies ein Fehler der Diagnose Gause’s ist, und dass Gruner 41 Borsten nach Jory’s Zeic nung an einem anderen Fusslappen bei Artemia salina zählte, nämlich an einer von denjenigen Platten, welche Gruse!) selbst kb tibiales nennt. Dieser Fehler in der üsnpse Gnrupe’s kann durch die Vergiei- chung der Beschreibung und Abbildung Jory's mit der Diagnose Gr und den Synonymen, welche Gruse für die Benennung dieser Fuss- jappen bei diesen Thieren nach den verschiedenen Autoren auffühn hinreichend aufgeklärt werden. Ä Mich wundert sehr, dass es mir bis jetzt nicht gelang diejenige Art EN: zu finden, welche S. Fischer?) aus der Umgegend Odessas unter dem 4) Bemerk. über die Phyll. Arch. für Naturg. 1853. p. 14. 2) Minpennorr's sibirische Reise. Bd. II. Th. 4. p. 156--157. , eh sind, wovon das Ende des einen Asies zwei ne die ‚Spitze des alleren: aber zwei verlängerte Borsten trägt, während bei "allen von mir hier und in der Krim aufgefundenen Artemien ein ganz anderer Typus des Baues der Antennen des ersten Paares herrscht, ‚selbe haben nämlich an dem kaum zweigeiheilten Ende der Antennen des. ersten Paares vier Riechfäden und drei ziemlich lange Borsten. Auch bei meinem Besuche der Krim im vorigen Jahre (1876) fand ich dieselben Ar temien, wie bei Odessa. Es ist dieselbe Artemia salina mit ihren zwei un (einer kleineren — der Artemia salina und einer ‚grösseren der Artemia salina var. a) und zudem noch mit ihren ver- ‚schiedenen Veränderungen, wie sie von der verschiedenen Goncentra- tion des Wassers im bekannten Salzsee abhängen (die Exemplare mit ‘den Kennzeichen Artemia salina var. b und die Exemplare mit den "Kennzeichen Artemia Milhausenii). Ausser an dem See bei Eupaioria "war ich noch an fünf kleinen Seen bei Sebastepol. Aus einem dieser ‘Seen, dem zweiten am Chersonese, und zur nämlichen Jahreszeit er- et Hr. Urznin 1 Arterien, und zwar wie mir der u selbst mii- iM = S. FıscHeR echrieh. seine Actemnia arietina 2 nach mens für denjenigen Beobachter verborgen bleibt, dem es nicht ückte sie nach lebenden Exemplaren zu studiren. Zum Unglücke bl b auch die Systematik der Artemien und Branchipus bis jeizt noch I seibe ‚ wie sie auf Grund dieser Beschreibungen von Spiritusexem- en in der Literatur aufgestellt wurde. Hieraus entstehen derartige sverständnisse, dass z. B. bei einer Art, der Artemia salina, die un- >n Antennen des Männchens, bei der anderen Art, der Artemia Mil- ii dagegen unter demselben Namen (cornes cephaliques, siehe w. Hist. nat. des crust.) die unteren Antennen des Weibchens ieben wurden, da die Männchen dieser Art nicht bekannt 2), worüber ich weiter unten sprechen werde. Für den mit der und den Einzelnheiten ihrer Literatur Unbekannten können beschr. Moskau. Bd. V. Heft 1. p- 96. , Rathke, Artemia Milhausenii S. Fischer) nach Spiritusexemplaren be [ ee . Wladimir Schmankewitsch, a | solche Diagnosen die Quelle vieler Miesnerskauin bilden, die ich. einem anderen Orte i) aufzuklären mich bestrebt habe. 2. Generationen der Artemia salina M. Edw., welche die Kenn zeichen der Artemia Milhausenii M. Edw. empfangen. Die Artemia Milhausenii wurde von den Autoren unter verschie denen Namen (Branchipus Milhausenii Fisch. v. Waldh., Artemia salina® schrieben, und finden sich theilweise aus diesem Grunde in den Be: . schreibungen dieser Art verschiedene Widersprüche und unbestimmt ‚Angaben. Andere Autoren (M. Enwarns, Gruss) entnahmen den Erster Angaben zur Diagnose dieser Art. Sind die hier in freier Natur vor kommenden und die bei einer bestimmten Zucht aus der Artemia salın und ihrer ersten Varietät (var. a) erhaltenen Formen übereinstimmen mit denen, welche von den Autoren unter dem Namen Artemia M hausenii und Synonymen beschrieben wurden, oder besser gesagt, gieb es in der Natur keine andere Artemia Milhauseni, als die degradirie une veränderte Form der Artemia salina, welche mit den Generationen nacl einer bestimmten Zeit und bei Erhöhung des Salzgehaltes im Salzsee Kennzeichen der Artemia Milhausenii bekommt, so stelli die Artem Milbausenii dem Modus ihrer Entstehung und der Hinfälligkeit ihr Kennzeichen nach, durch welche sie sich übrigens sowohl von der nächsten Formen, wie die Art vonder Artunterscheidet, keim selbstständige Art dar. Bei beständig grosser und wenig verändert Concentration des Salzwassers kann diese Form ganze Reihen von Generationen mit den Kennzeichen der Artemia Milhausenii geben, w eine selbstständige Art. Wenn auch die Generationen der hiesigen Form n den Kennzeichen der Artemia Milhausenii bei gewissem Verhalten des si . umgebenden Elemenies geeignet sind ihre für Artkennzeichen geltend ' Merkmale zu bewahren, so stellen diese Generationen zu gleicher Ze ‚doch nur eine degradirte und veränderte Form der Artemia salina, od eigentlich zwei einander nahestehende Formen der Artemia dar, von den eine die veränderten Generalionen der Artemia salina, die andere die ver änderten Generationen der ersten Varietät (var. a) dieser Art darstellt Non den Veränderungen der mit der Erhöhung des Salzgehaltes d - Wassers in freier Natur und bei der künstlichen Zucht die Kennzeich der Artemia Milhausenii empfangenden Generationen der Artemia sali | a ich in meinem kleinen Aufsatze in dieser Zeitschrift, Bd. XX ) Siehe meine Abhandlung: Explications rolatives aux differences qui exist en l’Artemia salina et !Artemia Milhausenii et entre les genres Artemia et Br »chipus. Biblioth. Univers. et Revue Suisse. Arch. des sciences phys. et nat Geneve, T. LVO. .N. 224. 1876. p. 358—365, u Tan Keuntiss dee Bi lasse der ä äusseren Leben: dhedioanneen eie, 475 Ss pl Bet. Ohne das ee hier zu wiederholen, weise ich nur rauf hin, dass zusammen mit der Veränderung des Poskaldomens der ‚rtemia . sich nach und nach auch die übrigen Theile, in der »htung gegen die Artemia Milhauseniüi hin, veränderten, nämlich das Postabdomen wurde dünner und länger, und die Hörner (unteren An- tennen) der Weibchen schmäler; auch veränderten sich die Fusstheile, ı wobei an den Platten der Füsse sich die Zahl der Borsten und gefieder- ; ten Stacheln verringerie und die Kiemensäckchen (Cls.) aus länglichen zu "ovalen wurden, wobei ihre Grösse verhältnissmässig stark zunahm. Am Ende erhielt man alle der Art Artemia Milhausenii, wie sie bei den Autoren beschrieben { ist, eigenthümlichen Kennzeichen, Die Exemplare mit den Kennzeichen der Artemia Milhausenii in dem "Kujalnitzky-Liman (Salzsee) stellen eigentlich eine degradirte und ver- änderte Form der Artemia salina und ihrer ersten grossen Varietät (var. «) dar, weshalb man auch zweierlei Formen von Exemplaren mit den ı Kennzeichen der Artemia Milhausenii unterscheidet. Die einen Exemplare | entsprechen den Exemplaren der Art, die anderen der besagien Varie- tät der Artemia salina. Wenn sich auch die Kennzeichen der Art und ; dieser Abart der Artemia salina bei der Degradation ihrer Exemplare in bedeutendem Grade verwischen, so ist doch immer noch möglich, die | von der einen oder der anderen Form herstammenden Exemplare zu unterscheiden. Die Exemplare, welche der Art Artemia salina ent- sprechen, haben ungefähr 40 Mm. Länge, die der besagten Varietät dieser Art entsprechenden Exemplare aber ungefähr 142 Mm. Beiden _ ersteren ist das Postabdomen etwas kürzer, und der hintere, aus den _ fusslosen Segmenten bestehende Abschnitt ist kürzer als doppelte ” Länge ‚des vorderen Theiles des Körpers und verhält sich zu ihm im Durchschnitt wie 8 zu 5, bei den letzeren aber ist der hintere Theil des ‚Körpers der doppelten a des vorderen Theiles gleich oder etwas Busr, en im Bun ee wie 9 zu 5 verhaltend. Bei Sn I Een Formen, aber die Verschiedenheit ihrer incheh ist m hinreichend, um eine derselben für eine wirkliche Abart in Be- hi 476 no x u Wind Schmankewitsch, . Ersichtlich ist nur, dass die einen Exemplare eine degradirle Form der Artemia salina var. a. Nothwendig ist zu bemerken, dass die ersteren . salina und ihrer Varietät haben, wie bekannt ist, anfangs keine Schwanz- Wachsthums keine Schwanzgabel sich gebildet hat. Man muss aber” 'salina und der Artemia Milhausenii, welche im reifen und hohen Alter” schlechtsreife und kurz nach demselben noch eine stärker entwickelte” Schwanzgabel mit einer grösseren Anzahl Borsten sich bewahrt hat als’ 'im hohen Alter, während dessen sich dieser Theil bei . Zucht aufeinanderfolgender Generationen der A. salina in Salzwasser aan zur anderen zu halten und dies um so weniger, dl die Ab- weichung der Exemplare der einen wie der anderen Kategorie auf einer und der anderen Seite dem Alter entsprechend selbst in der Zeit der Geschlechtsreife einige Jebergangssiufen zwischen ihnen erkennen lässt. Artemia salina darstellen, die anderen aber eine degradirte Form der Exemplare schon bei 20% nach Braunt’s Areometer eine ebenso weit de- gradirte oder retrograd entwickelte Form darstellen, wie die letzteren 7 erst bei 23 oder 24% Braum& und dass sich die ersteren vorzugsweise in einem, die letzteren aber in einem anderen, jetzt abgetheilten Theile des Kujalniker-Limans aufbalten. Zur besseren Unterscheidung werde ich die ersteren die kleinere, die letzteren die grössere Form mit den Kennzeichen der Artemia Milkanseni nennen. Stellt diese Artemia mit den Kennzeichen der Artemia Milhausenü eine durch die Einwirkung des umgebenden Elementes veränderte Form der Artemia salina, oder eine durch die Einwirkung desselben Elemen- 7 tes in der Entwicklung zurückgehaltene Form dar? Auf diese Frage geben die Kennzeichen selbst und der Gang der postembryonalen Ent wicklung dieser veränderten und zugleich in der Entwicklun zurückgehaltenen Form Antwort. Es zeigen sich bei dieser Form nicht nur Kennzeichen, die dem jüngeren Alter der Artemia salina eigen thümlich und aus der zurückgehaltenen Entwicklung hervorgegangen sind, sondern auch neu erworbene den Anforderungen des umgebenden Klemenies angepasste Kennzeichen. Die jungen Exemplare der Artemia gabel, sondern dieselbe eniwickelt sich bei ihnen erst später. Dieser Umstand bezeugt, dass bei den erwachsenen Exemplaren mit den’ Kennzeichen der Artemia Milhausenii nur in Folge des zurückgehaltenen bedenken, dass bei denjenigen Uebergangsformen zwischen der Ärtemia eine unbedeutend entwickelte Schwanzgabel mit einer sehr kleinen An-? zahl Borsten in noch jungem Alter gerade vor dem Eintrittie der Ge-' einem und demselben Salzgehalte des Wassers stärker degradirt. Noch bemerkenswerther ist diese. Erscheinung bei der? von nach und nach verstärkter an wobei diejenige Period Zur Kenntniss des Einflusses der äusseren Lebensbedingungen ete, 477 4 ersch eint. Wichtig ist hier, dass diese Periode den Zeitraum unmittel- bar vor dem Eintritte der Geschlechisreife und theilweise nach ihrem Eintritte, am Anfange des reifen Alters, in sich fasst. Auch bei den- “ jenigen Exemplaren in freier Natur, bei welchen im späteren reifen und - im hohen Alter überhaupt keine Schwanzgabel besteht, zeigt sich in der "besagten Periode eine unbedeutend entwickelte Gabel, theilweise mit "Borsten, und nur in den späteren Generationen, bei Einwirkung des "umgebenden Elementes in derselben Richtung, verwischt sich diese Erscheinung der Kennzeichen der höheren Ursprungs- formimmer mehr und mehr. Alle diese Erscheinungen bezeugen, dass die Abwesenheit der Schwanzgabel bei den Formen mit den Kenn- zeichen der Artemia Milhansenii nicht nur von der zurückgehaltenen Entwicklung des Organismus bei den Generationen, nicht nur von dem Eintritte der Geschlechtsreife noch vor der vollen Entwicklung der Körpertheile, sondern auch von der unmittelbaren Einwirkung des Salz- [ wassers von grösserer Concentration abhängt, bei welcher die sich zu | entwickeln anfangenden Anhänge gleichsam atrophiren. Aehnlicher Bei- | spiele retrograder Entwicklung der Form und des Individuums giebt es im Thierreiche viele. u Die grössere Länge und Dünne des Postabdomens bei den Exem- plaren mit den Kennzeichen der Artemia Milhausenii im Vergleiche mit diesem Theile bei den reifen, und mehr noch bei den jüngeren Artemia na, beweist mit Bstlenntkieit;, dass die Organisation solcher Exem- re in dieser Beziehung fast ullein von der unmittelbaren Einwirkung Elementes abhängt, nicht aber von einer indirecten Einwirkung, das t von dem mechanischen Drucke des Salzwassers und dem späten 'eten der Geschlechtsreife, nicht aber von dem zurückgehaltenen hsthume und dem Eintritte der Geschlechtsreife vor der vollen twicklung der Körpertheile. Hätte sich das Postabdomen Exemplare mit den Kennzeichen der Artemia Milhausenii in Folge ckgehaltenen Wachsthumes und des im Vergleiche zur Artemia | a früheren und vor der vollen Entwicklung der Körpertheile er- genden Eintrittes der Geschlechtsreife gebildet, so wäre dieses Post- domen dem Verhalten dieser Theile bei den jungen Artemia salina, ‚welchen noch keine Schwanzgabel entwickelt ist, entsprechend kurz ] dick geblieben, oder es wäre auf jeden Fall kürzer und dicker, als f er reifen Artemia salina. Ich gebe zu, dass bei weiterer Degrada- der Generationen mit den Kennzeichen der Artemia Milhausenü das Ze Sn wissensch, Zoologie. XXIX.Bd. 34 mentes angepasst sind. Es existirt nämlich bei den jungen Exemplaren! ” 478 | Wladimir Schmankewitsch, \ 5 - Postabdomen, wenn auch nicht dicker, so doch kürzer, als bei der reifen Artemia salina werden könne, aber ich spreche nur darüber, was bei den hiesigen Exemplaren dieser Art der Fall ist. Der Umstand, dass bei grösserem Salzgehalte des Wassers das Wachsthum der degradirten Exemplare der Artemia langsam geht und die Geschlechtsreife bei ihnen der Zeit nach spät erscheint, giebt ihrem Postabdomen die Möglichkeit, sich gleichsam im Gegensatze zur degradirenden Einwirkung des Ele- ° mentes zu verlängern und hält letztere vielleicht auch später die Ver- 4 längerung des Abdomens zurück, besonders in Combination mit der er- höhten Temperatur, welche die Geschlechtsreife auch der Zeit nach | früher hervorruft. Bei der von Raruke') unter dem Namen Artemia ” . salina beschriebenen Artemia Milhauseni ist der aus den fusslosen Seg- 4 menten bestehende hintere Theil des Körpers ebenfalls kürzer als der vordere Theil, wenngleich die Beschreibung, die Zeichnung und die 7 Zahien dieses Autors untereinander in ungeheurem Widerspruche stehen. Aus der Beschreibung dieses Autors ist zu ersehen, dass diese ” Artemia Sommers in einem bis zum Selbstabsatze des Salzes concen- # trirten Salzsee lebt. Ist auch das Postabdomen bei den hiesigen Exem- plaren mit den Kennzeichen der Artemia Milhausenii länger, als bei der | Artemia salina, so ist doch bei den Uebergangsformen, bei welchen die R Degradation nah nicht die äussersten Grenzen erreichte, das Postab- domen etwas länger, als bei den Exemplaren, welche in dh weiteren Generationen bei grösserem Salzgehalte leben und schon keine Schwanz=? ‚gabel mehr besitzen, wie man dies besonders bei den Sommergene- rationen bemerkt. Auf jeden Fall bezeugt die Länge und Dünnhei des Postabdomens besonders bei den hiesigen Exemplaren mit de Kennzeichen der Artemia Milhausenii die Abhängigkeit der Organisation dieser Exemplare von der unmittelbaren Einwirkung des umgebenden ” Elementes unabhängig von der zurückgehaltenen Entwicklung und der ' früher als die völlige Entwicklung der Körpertheile eintretenden Ger schlechtsreife, da im Ganzen das Postabdomen dieser Formen länger ; und dünner ist, als bei den jungen und auch selbst bei den reife 1 Exemplaren der Artemia salina. / 1 Im Gegentheile bezeugen die Kiemensäcke vielmehr die zurückge- haltene Entwicklung der Artemia Milhausenii, wenn dieselben auch zu- gleich in ihrer Entwicklung den Anforderungen des umgebenden Ele- der Artemia salina eine Periode, in der ihre Kiemensäcke fast dieselbe Milhausenii, haben. Ebenso sind bei den reifen Exemplaren mit d 4) RATAKE, Beitrag zur Fauna der Krim. p. 395 —401. | 479 Ker nzeichen der Ariemia Milhauseniü die Kiemensäcke grösser, als bei den reifen Exemplaren der Artemia salina, besonders in Bezug auf die Breite, und bei der Vergleichung mit der Länge des Körpers bei die sen und jenen Exemplaren. Nun besitzen aber die jungen Exemplare der Artemia salina grössere Kiemensäcke, als die ausgewachsenen, wobei es eine Periode in ihrer Entwicklung giebt, in welcher die Kiemensäcke sich der Länge und Breite nach so zum Körper verhalten, wie bei den reifen Exemplaren mit den Kennzeichen der Artemia Milhausenüi. Es deutet dieses gleich- sam auf die ausschliessliche Abhängigkeit der Kiemensäcke von der zu- rückgehaltenen Entwicklung der Form bei den letzteren Exemplaren. _ hin, das scheint jedoch nur auf den ersten Blick so. Züchtet man Gene- rationen der Artemia salina in nach und nach verdünntem Salzwasser, so erscheint diese Periode, während welcher die Kiemensäcke der jungen Artemia salina das Ausmaass der Kiemensäcke der reifen Exemplare mit den Kennzeichen der Artemia Milhausenii haben, immer früher, | das heisst sie rückt an den Anfang der Entwicklung; bei der Zucht dieser Generationen in entgegengesetzter Richtung zeigt sich dagegen diese Periode immer später, das heisst sie rückt an das Ende der Ent- . ‚wicklung, so dass die jungen Exemplare eines und desselben Alters, aber aus verschiedenem Elemente, einander in dieser Beziehung nicht ‚entsprechen, und das jüngere Alter der ersteren mit dem späteren Älter der letzteren zusammenfällt. Da die ganze Entwicklung dieser und ner Exemplare in ähnlicher Weise vor sich geht, so muss die Ent- wicklung selbst von der unmittelbaren Einwirkung des umgebenden Elementes abhängen, nach welcher sich der Organismus dieser und sner Formen ausbildet, wobei sich in den Generationen das summirt, was in ihnen die äusseren Bedingungen hervorrufen, und was sie in Folge der Einwirkung des umgebenden Elementes sich aneignen. Hier muss man in Gedanken den Gang der Entwicklung des einzelnen Exem- den Gang der Entwicklung der einzelnen Thierformen über- - Aus alledem geht hervor, dass die Kiemensäcke der jungen ir der Artemia salina in einem bestimmten Alter den Kiemen- n derreifen Exemplare der Artemia Milhausenü ähnlich Den rn in Herselben Periode os, grösser sind, und ollsnbir einen | achsi im der Organi sation dieser Form, im Vergleiche zur Artemia ies e Kraft war das unschehde Element von einer bestimmien Tuishonn | 5 tzung, nämlich der grosse Salzgehalt des Wassers allein für sich, ‚Verbindung mit der erhöhten Temperatur. Wir sehen somit, nn er 34 * Jahren 1). Wenn auch die Veränderung des Elementes bei einer ge- 2 40... Wladimir Schmankewitsch, ‚dass die Kiemensäcke bei den hiesigen die Kennzeichen der Artemia a Milhausenii besitzenden Exemplaren zusammen mit einigen anderen _Theilen des Körpers ebensowobl von der retrograden Entwicklung dieser _ Form unter dem Einflusse des umgebenden Elementes, wie von der unmittelbaren Einwirkung dieses Elementes zeugen. Merkwürdig ist hier der Umstand, dass die Angewöhnung an das Element von einer zurückgehaltenen Entwicklung der Generationen begleitet wird, wie in anderen Fällen der Angewöhnung an das Element bei den Thieren von -einer progressiven Entwicklung der Generationen in einem anderen ‚Elemente, bei einer etwas nach der für die Art typischen Entwicklung der Körpe le eintretenden Geschlechtsreife begleitet wird. In diesem und jenem Falle bewirkt das Element eine Veränderung der Form in directer und indirecter Weise. Freilich bewirkt dies die Natur im gros- sen Maassstabe nicht so sehr durch Veränderung des Elementes, als durch Verbreitung der Generationen einer Art in stark ie Elemente. Was nun die Frage anbelangt, ob die Exemplare mit den Kenn- zeichen der Artemia Milhauseni, welche im Verlauf mehrerer Jahre und nach einer verhältnissmässig kleinen Zahl von Generationen aus der Artemia salina im Kujalnitzky-Liman bei stufenweiser Erhöhung seines “ Salzgehaltes hervorgingen, eine Art (Species) oder wenigstens Varietät darstellen, — so muss ich dieselbe verneinen. Wenn sich herausstellt, ‚dass die wirkliche Artemia Milhausenii der Autoren, ihrer Organisation und ihrer Herkunft nach, eine und dieselbe Form mit diesen degradirten Exemplaren der Artemia salina bildet, so hat sie kein Recht als eigene . Art zu gelten, ja nicht einmalals Varietät der Artemia salina oder irgend ‚einer anderen Art, da der Modus ihres Entstehens unter den besagten Bedingungen der herrschenden Auffassung von Art und Abart wider- ‚spricht. Art und ÄAbart haben eine verhältnissmässig grosse Dauerhaftig- ” ‚keit der Kennzeichen und müssen in Folge mehr oder weniger weiter . Verbreitung der Generationen der ihnen vorausgehenden oder gleich- zeitigen Formen in verschiedenartigem Elemente (ohne natürliche Zucht- wahl, oder bei ihr) entstehen, nicht aber in Folge der Abänderung des umgebenden Elementes an einem gegebenen Ort und noch dazu in einem unbedeutenden Zeitraume, im Verlaute von nur vielleicht vier 4) Die niedersten Organismen scheinen bei bestimmten Veränderungen des’ umgebenden Elementes in einem unbedeutenden Zeitraume bestimmte Reihen v Formen darzustellen, die man für Arten anzunehmen gewohnt ist. Den Anfang meiner Arbeiten in dieser Richtung in Bezug auf die niedersten Organismen bild. if mein Artikel in den on der neurussischen Gesellschaft der ea 187 Band IV, Ne | ‚Zur Kenntniss des Einflusses der äusseren Lebensbedinzungen ete. 431 sen Langsamkeit die Meddemibe der Form begünstigen kaun, so muss doch der Hauptgrund ihrer Entstehung in der Eigenschaft den _ Generationen liegen, sich in sehr stark verschiedenem Elemente zu ver- breiten, das heisst sich über die Grenzen desjenigen Elementes zu verbreiten, bei welchem sich in den Generationen die typischen Kenn- zeichen der Art erhalten, gleichviel wodurch eine solche Verbreitung hervorgerufen wurde, — durch verstärkte Vermehrung der Exemplare, oder solche äussere Einflüsse, wie die Veränderung des Elementes am s gegebenen Orte selbst. Die hiesigen Exemplare mit den Kennzeichen Re RE schnell verändernde und die in ihm lebenden Artemien nach sich ziehende Element degradirte und abgeänderte Generationen der Artemia salina dar. Ganz ähnlich, wie einige einjährige Arten, die ; mil ibren Generationen den Tlreszeiten nach sehr verbreitet sind, ziemlich grosse Unterschiede in den Frühjahrs- und Sommerformen, darstellen. Wie die äussersten Generationen der den Jahreszeiten nach ‚sehr verbreiteten Arten von ihrem Artentypus zu den nächst verwandten - Formen abweichen, was wir z. B. bei Gyclops brevicaudatus Cis. und 'Daphnia magna Les, var. sahen!), so weicht die Artemia salina mit ihren Generationen an den äussersten Grenzen der für sie ertragbaren _ Concentration des Salzwassers gegen die ihr verwandten Formen hin ab. Es ist aber ein grosser Unterschied zwischen diesen Erscheinungen. Die Artemia salina verändert sich während des Verlaufes mehrerer Jahre in der Richtung gegen die Artemia Milhausenii, wobei eine ver- ‚hältnissmässig grosse Reihe von Generationen vorübergehen, und man m Ende eine im Vergleiche weit grössere Abänderung erhält als jede 3 jetzt bekannte Abweichung in den den Jahreszeiten nach verbreite- en Generationen. Existirt in der Natur eine wirkliche selbstständige rt Artemia Milhausenii, gleichwie eine Artemia Koeppeniana Fisch, serhalb der degradirten Generationen der Artemia salina und ähn- er Formen, so stellen solche degradirte Generationen der höchsten temiaarten Uebergangsformen gegen die niederen Arten dieses Ge- hlechtes dar und weisen auf das Element hin, unter dessen Einfluss Letzteren entstanden sind. Dies Element muss ein Salzwasser von ser Concentration und zugleich erhöhter Temperatur sein. Es ist ch, dass bei foridauerndem Bestande des den niedersten Artemia- eigenihümlichen Salzseeelementes die degradirten Generationen. " höhern Arten dieses Geschlechtes mehr degradirt, und ihre Kenn- ich: n dauerhafter, die Formen selbst aber mehr selbstständig werden, - der Artemia Milhausenii stellen nun eigentlich durch das sich selbst. ‚Formen in der Verbreitung der Generationen der diese.Formen erzeu- A x A: REAL ER PR STAU ad WERDE B,N Windimir Schmankewitsch, a en wenn "auch die Ha auptbedingung zur En isiehans selbstständiger genden Arten in verschiedenartigem Elemente besteht, nicht aber (oder weniger) in der Veränderung des Elementes einer bekannten Gegend oder eines bestimmten Wasserbassins. Mir scheint es, dass, bei ganz ‚langsamer Erhöhung der Goncentration des Salzsees, die in ihm lebende Art eher an diesem Orte ausstirbt, als dass sie eine neue selbst- ständige sich zusammen mit dem Elemente verändernde Art giebt. ‚Angesichts solcher Erscheinungen ist eine genaue Durchsicht solcher niedrigster Artemiaarten, wie der Artemia Milhausenii unumgänglich nothwendig, um so mehr, da diese Arten von den Autoren zum grössten Theile nach Spiritusexemplaren und zudem in einer Zeit beschrieben ‚wurden, wo die abändernde Wirkung des Salzwassers auf die Artemia- _ arten noch ganz unbekannt war. Um die Frage zu lösen, ob die Artemia Milhausenii als selbstständige Art existire, begab ich mich Mitte Juli des vorigen Jahres (1876) nach der Krim und untersuchte die Exemplare der Artemia aus demjenigen ” Salzsee, welcher sich bei dem Tatarendorfe Sakki auf dem Wege zwischen Eupatoria (Koslov) und Simpheropol befindet, und aus wel- 4 chem die Autoren (Fischer von WaLon., RATAkE, S, Fıscaer), welche die Artemia Milhauseniüi beschrieben, die Artemiaexemplare erhalten hatten. Es zeigte sich, dass in diesem See sich schon beim Selbstabsatz des Salzes ganz und gar der Beschreibung der Artemia Milhausenii der 4 ‚Autoren (mit Ausschluss der Fehler der Autoren) entsprechende Exemplare befanden, und ebenso befanden sich zur selben Zeit in ihm = auch Exemplare der Uebergangsform zur Artemia salina M. Edw., ‚deren Exemplare hier in verschiedenem Grade in der Richtung gegen ‘die Artemia Milhausenii hin degradirt waren. Es waren dies lauter solche Exemplare, wie ich sie zu Ende des Sommers 1873 und Mitte Sommers 187% im Kujalnitzky-Liman bei Odessa fand, das heisst theil- weise vollkommen und theilweise nicht ganz veränderte Exemplare in der Form, welche unter dem Namen Artemia Milhausenii bekannt ist. ' Der Umstand, dass in dem sehr stark salzigem Sakki-Salzsee sich auch % in der Hälfte Juli noch viele Exemplare der Uebergangsform zwischen Artemia salina und Artemia Milhausenii befanden, erklärt sich dadurch, dass der vorhergegangene Winter in der Krim sehr schneereich war, dass das Wasser im Salzsee im Frühjahr sich sehr verdünnte, und das sich die Exemplare und Generationen der A. salina in einem Somme schnell verändern mussten, weshalb es vielen Exemplaren nicht gelang sich in diesem Sommer ganz zu verändern. (Nur bei sehr stufenweise Verstärkung der Concentration des Salzwassers haben die folgend Zur Kenntniss des Einflusses der äusseren Lebensbedingungen et. 483 Ir emia Milhausenii, wie ich diesesimVerlaufe einiger Jahre imKujalnitzky- 'Salzsee bei Odessa beobachtete.) Nach einigen Tagen grosser Hitze und der Vergrösserung der Masse des abgesetzien Salzes im Sakki-Liman (Salzsee), fand ich jedoch schon kein einziges Exemplar der Artemia _ mehr. Bemerkenswerth ist, dass die Exemplare der Artemia in diesem See denselben zwei Racen der Artemia salina angehören, weiche in der Nähe Odessas im Kujalnitzky-Salzsee leben. Die kleineren Exemplare _ dieser sehr verbreiteten Art entsprechen der Artemia salina, in bekann- ter Weise verändert, die grösseren Exemplare aber entsprechen der ın _ der nämlichen Richtung veränderten Artemia salina var. a. Dabei wäre es wichtig zu wissen, was eigentlich den degradirten - Generationen von Artemia salina fehlt, um alle Kennzeichen der Artemia Milhausenii Autorum zu besitzen. | Gegenüber der Diagnose dieser Art (Artemia Milhausenii) nach MiLne Enwarns bemerkt man bei den hiesigen Generationen nur den Unterschied, dass an den Hörnern oder unteren Antennen bei den _ Weibchen der hiesigen Exemplare sich gegen die Mitte zu ein kleiner Buckel oder eine Verbreiterung befindet, wovon sich bei MıLyz Epwanns nichts findet (versieht sich bei den Weibchen, da die Männchen der _ Artemia Milhausenii damals nech unbekannt waren). Diese Worte _ Miune Epwarps stimmen aber nicht mit den Angaben Rarure’s, welcher diese Art unter dem Namen seiner Artemia salina beschrieb, überein, ‚Aus der Zeichnung und Beschreibung Raruker’s ist ersichtlich, dass die nteren Antennen der Weibchen dieser Art zwei durch einen Que rring theilte und von dem Autor für zwei erste Glieder gehaltene Verbreite- ingen haben, wobei sich eine Verbreiterung am Ursprunge, die andere der Mitte der Antenne befindet, was den nämlichen oder ähnlichen 1 / ! ' den Diagnosen Mirve Enwarps (Hist. nat. des crust. T. II) die ren En derMännchen He Artemia salina und die Sun on Bl a ; Es Wladimir Schmankewitsch, ee Bu ihm wenigstens wie 8 zu 5 verhaltend; bei der von Raruxz beschrie- ” benen Art aber ist der hintere Theil des Körpers kürzer als der vordere. 7 Schweife (Postabdomen) des Scorpions und zeigt durch die Abbildung, dass der hintere Theil des Körpers fast um 1/, kürzer als der Vorder- her . kiefer) beschreibt, die sich in nichts von den nämlichen Theilen bei hinteren Branchialblätter hei dieser Art, während er die Kiemensäcke bestimmen, welche Länge der hiniere Theil des Körpers bei den von ihm beschriebenen Exemplaren hatte. Dem Wortsatze nach ist anzunehmen, dass Rarakz den ganzen hinteren Theil bei diesen Thieren Schwanz , Antennen viergliederig sind, was sehr zweifelhaft ist, da bei den Formen 1 . dieses Geschlechtes und bei Branchipus die oberen Antennen nicht ge- > gliedert sind, sondern man bemerkt nur häufig eine Menge Querschnitte nach Art kaum bemerkbarer Querringe, was nicht für eine Gliederung gehalten werden darf. Weiter bestehen bei dieser Art nach Rarukt, ausser der Oberlippe, keine anderen Mundwerkzeuge, während 8. Fischer !) bei der Vervoliständigung der Beschreibung dieser Art, ausser der Oberlippe, auch andere Mundwerkzeuge (Ober- und Unter- anderen Artemiaarten unterscheiden. Bei den hiesigen Exemplaren mit den Kennzeichen der Artemia Milhausenii entsprechen diese Theile ganz der: Beschreibung S. Fıscuer’s. Ein so grosser Widerspruch zwischen den Autoren erweckt einen Zweifel darin, dass selbe es mit den näm- lichen Formen zu ihun gehabt haben und erschwert zugleich die Be- stimmung dieser Art. Ebenso gedenkt Rarake nicht des Bestehens der ausführlich beschreibt, gleichsam als beständen die ersteren nicht bei dieser Art. In Wirklichkeit aber bemerkte sie Rırakz wahrscheinlicher Weise nur ihrer Durchsichtigkeit halber nicht. Diese Branchialblätter existiren bei den hiesigen Exemplaren (und Krim’schen Exemplaren) mit den Kennzeichen der Artemia Milhausenii, und S. Fiscazr bildet sie bei der von ihm beschriebenen Artemia Köppeniana ab. Gegenüber der Beschreibung Raruxr’s ist noch ein Unterschied in der Länge des Ab- domens bemerkbar. Bei den hiesigen Exemplaren mit den Kennzeichen der Artemia Milhausenii ist der aus den fusslosen Segmenten bestehende hintere Theil des Körpers länger als der ganze vordere Theil, sich zu .” Usbrigens ist der Beschreibung Rırarr’s nach nicht mit Sicherheit zu nennt (ohne die zwei ersten fusslosen Segmente des Abdomens?). Der ° verhältnissmässigen Länge nach vergleicht er diesen Schwanz mit dem theil des Körpers ist, währenddem bei der besagien Ausmessung bei ihm derartige Zahlen stehen, die durch ihre Unverhältnissmässigkeit überraschen und nach denen der Schwanz um mehr als 21/, mal kürzer 4) Mippenpoar's sibirische Reise. Bd. II. Th. 4. p. 155—156. e Zur Kenntniss des Einflusses der äusseren Lebensbedingungen eie. 485 T d er Vordertheil des Körpers wäre. Man kann dieses letztere nur urch einen Druckiehler erklären, unbekannt bleibt jedoch, womit das Feblen der Mundtheile mit Ausnahme der Oberlippe und der hinteren "Branchialbläiter bei den von Rarure beschriebenen Exemplaren zu er- ! klären sei. Wenn die Degradation dieser Form so weit gegangen wäre, dass sich bei ihr diese Theile gar nicht entwickelt hätten, so wäre sie von der von S. Fischer bei der Vervollständigung der Beschreibung dieser Art untersuchten Form verschieden gewesen. S. Fischer nennt unterdessen den Schwanz der von ihm untersuchten Form lang), welchen Ausdruck Rarake nicht gebraucht, die Endigung des Schwanzes - (Postabdomens) untercheidet sich aber der Abbildung Fıscmer’s nach von der Endigung dieses Schwanzes auf der Zeichnung Rarake's, welche keinerlei Verbreiterung zeigt. Es ist möglich, dass Raruxe und Fiscker es mit verschiedenen Formen zu thun hatten, wobei die Form Raruav's mit den sehr degradirten Generationen der Artemia salina identisch ist, ‘oder ihnen entspricht, während die Form S. Fıscuen’s eine degradirte - Eorm der grösseren Varietät (var. a) der Artemia salina darstellt. Endlich zeigen gegenüber der Diagnose dieser Art bei Grupr2) die hiesigen Generationen mit den Kennzeichen der Artemia Milhausenii den "Unterschied, dass sie am Endlappen (lobus tarsalis Grb.) ) nicht beiläufig ‘f Mn, aber ungefähr 25 Randborsten besitzen, es ist möglich, dass Grusz hier die Zahl der Borsten der Zeichnung Rurnke’s entnahm, welcher auf ‚seiner kleinen Abbildung ungefähr eine solche Zahl Borsten zeichnete und in der Beschreibung nur sagt, dass hier viele Borsten seien. Auf der Zeichnung Rarnre's finden sich 18 solcher Borten, und wenn ihrer auch nicht mehr waren, so bildet dies keinen grossen Unterschied, be-_ sonders Angesichts dessen, dass die von Rartuke aus einem Salzsee er- tenen Exemplare im Vergleiche mit den hiesigen ınehr degradirt sein ‚konnten. Hier ist zu bemerken, dass bei der hiesigen Artemia salina en am Endlappen des Fusses seh 30, bei der Artemia salina var. @ er ungefähr 33 Randborsten befinden. Wäre im Kujalniker-Liman ht nach dem Jahre 1874 eine zweite Ueberschwemmung eingetreien, hätten sich die Generationen mit den Kennzeichen der Artemia Mil- senii ganz sicher auch in dieser Beziehung mehr degradirt erwiesen, ann im Liman stärker concentrirtes Salzwasser geblieben wäre. 4) MiLse Enwarps nennt in seiner Diagnose das Postabdomen bei Artemia Mil- senii ebenfalls lang, gebraucht aber diesen Ausdruck nicht in seiner Diagnose | Artemia salina. '2) Bemerk. über die Phyllop. Archiv für Naturgeschichte. 1853. p. 445. Unter m bemerkt GrusE (p. 433) ganz richtig, dass Rarnke die sehr zarten und htigen hinteren Branchialblätter bei den so lange Zeit in Spiritus gelegen n Exemplaren vielleicht auch nicht bemerken konnte. 486 a Del Wladimir Schmaukewitsch, N Somit kann ich, ohne die Möglichkeit des Vorhandenseins ‚einer selbstständigen Art der Artemia Milhausenii abzuweisen, die die Kenn- zeichen der Artemia Milhausenii bei einer bestimmten Veränderung des Elementes im Verlaufe mehrerer Jahre oder auch bei der Zucht einiger aufeinanderfolgenden Generationen der Artemia salina in entsprechend ‚verändertem Elemente erhaltenden degradirten Generationen der Artemia salina nicht für eine eigene Ari halten, und zwar auch dann nicht, wenn ° solche degradirte Generationen alle Kennzeichen der Artemia Milhausenii der Autoren hätten. | “ Nach allem Gesagten hoffe ich, wird Niemand daran denken, dass ich dahin strebe, mittelst der Veränderung des Elementes bei der Zucht der Thiere aus einer Art eine andere oder irgend welche neue Arten hervorzubringen. Ich suchte überall die mittleren Uebergangsformen “ zwischen den einander zunächst stehenden Arten zu erhalten, und näherte mich in ziemlichem Grade den Kennzeichen der wirklichen Art, R aber man kann keine solchen Formen für selbstständige halten, welche ” ei der Zuchi erhaltene Kennzeichen von unbekannter Dauerhaftigkeit (in freier Natur) haben, und welche man durch Veränderung des Ele- mentes, während der Zucht einiger Generationen, erhält. Möglich ist, dass in Buhenen Zeit, und sogar auch in der Besen an verschiede A nen anderen Orien, als Arten und als Vorfahren der jetzigen Arten solche mittlere Uebergangsformen zwischen den einander am nächsten stehenden Arten leben; irotzdem werden aber diese durch Zucht er-' haltenen Formen weder selbstständige Arten noch Varietäten, als an— fangende Arien, darstellen, sondern sie zeigen nur den Weg, auf ‚welchem sich io Kennzeichen einer gegebenen Art zusammenfügten, . und weichem der Mensch bei seinen Versuchen mit den Thieren, be- \ sonders bei den gegenwärtigen Hülfsmitteln der Wissenschaft, "nich - gänzlich folgen kann. Wenn es glücken wird, mit Hülfe der Züchtung? eine mit allen Kennzeichen einer in freier Natur bestehenden Art ver- sehene Form hervorzubringen, so wird sich diese Form fast ebenso von _ der wirklichen unterscheiden, wie sich das beste Porträt von demjenigen unterscheidei, der darauf abgebildet ist. Hiermit mache ich der gegen- h wärtigen Nullen der Art Concessionen. Auf Grund obiger That- sachen scheint es mir nämlich, dass unsere heutige Art vom Menscher künstlich hervorgebracht werden könne, nur geschieht dieses durcha nicht mittelst der künstlichen Zul, sondern mittelst Anpassı n der physikalisch-chemischen Kräfte. Man darf nie vergessen, dass in freier Natur die Kennzeichen der Art eine relative Beständigke haben. = Zur Kenntniss des Einflusses der äusseren Lebensbedingungen ete. 487 Die) Merkmale der Gattungen Artemia und Branchipus Die Merkmale der Gattungen Artemia und Branchipus werden von : len Autoren, infolge von mangelhafter Bekanntschaft mit den Merk- malen der Gattung Artemia, auf eine verwirrte und sogar falsche Weise dargelegt. Schon im Jahre 1853 sprach sich Grusz!) gegen die Selbst- ständigkeit der Gattung Artemia aus, indem er erkannte, dass Artemia sich von Branchipus nur durch sozusagen negative Merkmale unter- scheidet; zugleich sah er aber auch die Nothwendigkeit ein, aus der ' Artemıa eine eigene Gruppe oder ein Untergenus in dem Genus Bran- - chipus gleich den echten Branchipus und Polyartemia zu bilden. Nichts- _ destoweniger gab Dr. Gruss, in Hinsicht auf die damals bekannten "Thatsachen über Artemia, eine misslungene Characterisiik seines Unter- genus Artemia, indem er unter Anderem sagte, dass dasselbe sechs - fusslose Segmente hätte, und dass die kurzen Abdominalanhänge (Schwanzgabel) nur am Ende mit Borsten versehen wären (appendieibus caudalibus brevibus, apice tantum setosis.....). Hinsichtlich der Zahl der fusslosen Segmente des Abdomens wiederholte Gruse die An- gabe derjenigen Autoren (Joy), welche bei der Artemia die zwei ersten fusslosen Segmente des Abdomens, welche unter sich die äusserlichen - Geschlechtstheile haben, nicht in Betracht genommen hatten. Ohne diese zwei ersten Telosen, Segmente des Abdomens hat Artemia wirk- lich sechs fusslose Segmente des Abdomens, aber da die äusserlichen Geschlechtsiheile morphologisch den veränderten Füssen entsprechen, so kann man nur in diesem Sinne bei Artemia sechs fusslose Segmente des Abdomens zählen, sowie auch Branchipus in diesem Falle sieben und nicht neun Segmente hätte. Aber Grusz zählt nicht in diesen Sinne ‚echs fusslose Segmente bei Artemia, da er für sein erstes Untergenus Branchipus neun fusslose Segmente aufstellt, und aus der allgemeinen gnose des Genus Branchipus (p. 136 1. e.) ist zu sehen, dass die- enigen Segmente, auf welchen die äusserlichen Geschlechtstheile sich efinden, von ihm zu den fusslosen Segmenten des Abdomens seines ni; ae die Phyllop. Arch. f. Naturg. 1853. p. 132—134. . äusseren Geschlechtstheile tragen, und von welchen das letzte, das sich meistens kürzer, als das ihm vorhergehende ist!). Hinsichtlich der ASBı en Wladimir Schmankewitschh neun fusslose Abdominalsegmente, von denen die zwei ersten auch die wor den Endanhängen des Abdomens befindet, nicht länger, sondern Stellung der Borsten auf der Abdominalgabel bei den Artemien habe ich schon weiter oben gesagt, dass bei den hiesigen Formen der Artemia die Borsten nicht nur am Ende, sondern auch oft an den Rändern dieser Gabel befestigt sind, und dass diese Borsten oft in grosser Menge vor- kommen, wobei die A bdominalgabel, wie bei der Artemia salina var. 5, Tafelform aunimmt. Fragen wir nun, ob auch wirklich alle Branchipusarten neun fuss- lose Segmente besitzen, von denen die beiden letzten dem verlängerten letzten Segmente von Artemia homolog sind, so scheint dies in der That A der Fall zu sein. Nur Branchipus stagnalis könnte eine Ausnahme % machen. Wenigstens lässt sich aus den Angaben der Autoren 2) die Zahl 4 der fusslosen Abdominalsegmente (ob acht oder neun) nicht mit voller # ‚Sicherheit entnehmen, und selbst habe ich I stagnalis bisher nicht untersuchen runen. Was die Frage anbelangt, ob alle Arten der Gattung Artemia acht fuss- lose Abdominalsegmente haben, und ob hei allen das letzte Segment ver- ° Jängert und den zwei letzten Abdominalsegmenten bei Branchipus homolouä 7 ist, so finden sich darüber in der Literatur einige Andeutungen. Dass die E\ fer salina, die von Jory beobachtet wurde, acht fusslose Segmente } des domens mit einem. sehr verlängerten letzten Segmente "hat, das ist an den Ahbildungen von Jory zu sehen, und daraus, dass er sch fusslose Abdominalsegmente rechnet, ohne hierher die zwei ersten fuss- losen Abdomivalsegmente zu zählen, welche die äusseren Geschlechts- iheile tragen. Nach Rarukr, weicher; in Spiritus aufbewahrte Or \ 4) In meiner Arbeit, die in dieser Zeitschrift Bd. XXV, Suppl.-Heft. unter dem 3 Titel: »Ueber das Verhältniss der Artemia salina M. Edw. zur Artemia Milhausenii 4 M. Edw. und dem Genus Branchipus« erschien, muss ich eine Berichtigung hin- sichtlich der verhältnissmässigen Länge der letzten Abdominalsegmente bei Bran- chipus machen. Dort ist gesagt: »Branchipus hat neun letzte fusslose Segmente, # ‚von welchen je zwei benachbarte Segmente nur einen kleinen Längenunterschied zwischen sich zeigen« (l. c. p. 406 und 440). Eigentlich hätte ich sagen müssen: »Branchipus hat neun fusslose Abdominalsegmente, von welchen das letzte, vor ' den hinteren Abdeminalanhängen befindliche, nicht länger, meistens aber kürzer als das ihm vorhergehende Segment ist«. Zu p. 106 und 440 in dieser Fi Bd. XXV, 4. Suppl.-Heft. 2) Leyoıe, Ueber Art. sal. und Br. stagn. Diese Zeitschrift 1851. p. 281. SPANGENBERG, Zur Kenntniss von Br. stagn. Diese Zeitschrift 4875. p. 8—9. Sup Heft. — Craus, Zur Kenntniss des Baues und der Entwicklung von Br. BIO ur PD. cancr. Göttingen 4873. p. 44. Taf. V, Fig. 16. Taf. III, Bis a0. P2 Zur Kenntniss des Einilusses der äusseren Lebensbedingungen etc. 489 el Bon: (Art. sah Radh. ) beobachtet hat, ist das Post- men undeutlich in Segmente getheilt, aber es sind dabei keine An- deutungen , wie viele dieser Segmente sind. Die hiesigen degradirten ‚Generationen der Artemia salina mit den Kennzeichen der Artemia Mil- 'hausenii haben ebenso viele fusslose Abdominalsegmente, wie die Ar- temia salina, nur ist die Gliederung undeutlicher. Bei der Beschreibung ‚der Artemia arietina S. Fisch. und Artemia Köppeniana S. Fisch. wird ‚nichts über die Zahl der fusslosen Abdominalsegmente gesagi. GruBz giebt ganz unrichtig die Zahl der fusslosen Segmente bei Artemia auf sechs an, unrichtig deshalb, weil er gleich darauf bei einer anderen "Diagnose ganz richtig bei seiner Untergattung Branchipus neun fuss- lose Segmente angiebt, und so zeigt, welche Segmente des Abdomens ‚er für fusslose rechnet. Zu dieser Verwirrung gab Jory Anlass, indem er die zwei ersten fusslosen Segmente des Abdomens wegliess, weiche ‚bei Artemia, sowie auch bei Branchipus, die äusseren Geschlechtstheile tragen. Die übrigen Autoren haben meistens in Spiritus aufbewahrte Exemplare der Artemia untersucht, bei welchen die Gliederung nicht sanz deutlich zu sehen ist. In dieser Hinsicht verdient Branchipus Oudneyi Liey. (Artemia Oudneyi Baird’s) Beachtung, unter welchem Namen eine Artemia aus einem Salzsee Afrikas von Dr. Lızvin beschrie- ben worden ist!). Auf der Abbildung hat diese afrikanische Form acht fusslose Abdominalsegmente, von denen nur das erste die äusseren. Geschlechtstheile trägt, während das letzte kurz, wenigstens kürzer, als das ihm sberechende, ist. Obgleich nun diese Form, wie die Artemia, ‚acht fusslose Abdominalsegmente hat, kann sie doch bei diesem Nerhältniss weder zum Genus Artemia noch zum Genus Branchipus chnet werden. Nun entspricht aber die Abbildung der Beschreibung hinteren Körpertheiles dieser Artemia gar nicht. In der Beschrei- 8 wird gesagt?), dass die untersuchten Exemplare lange Zeit in itus gelegen hätten, und man daher die Zahl der Segmente des Ab- mens nicht genau bestimmen konnte, dass das Abdomen einiger Exemplare gleichsam nur ein Segment darstellte, während man an an- | ih inalsegmenie, vom fünften an aber die übrigen nicht mehr genau nterscheiden konnte. Dr. Lisvin hält die Anwesenheit von acht Ab- minalsegmenten für wahrscheinlich. Hier versteht der Verfasser unter bdomen nur ‚Gesammtheit der fusslosen ee... Hier- ee Branch. nen der Tezzanwurm. .. 2... Neueste Schriften der Segmente des Abdomens der Branchipusarten stehen die Tastbo H 40 ne } “0 Wladimir Schmankesrtsch, r 2 NE N for, und auch ihr Verhältniss zu einander , als unbekannt zu be | wachen. - | N | Mir scheint, dass bei der Abwesenheit besonderer ce bei 9 'Artemia zum Unterschied von Branchipus, man für das Genus Artemia 4 acht fusslose Abdeminalsegmente annehmen muss. Von diesen tragen die ersten zwei die äusseren Geschlechtstheile, das letzte aber, das mit " einer Gabel endet, ist fast doppelt so lang, als das ihm vorhergehende, und ist den zwei leizten Abdominalsegmenten bei Branchipus homolog. # . Letztere besitzen am Ende des Abdomens, ausser diesen Segmenten, noch die Abdominalanhänge, die von dem letzten Segmente meistens 7 durch einen Gliedabschnitt getrennt sind. Bei Artemia ist das leizte % Abdominalsegment gewöhnlich nur etwas kürzer als die doppelte Länge des vorletzten Segmentes, ja manchmal sogar etwas länger. Dabei ist I zu bemerken, dass bei jungen, jedoch vollkommen ausgebildeten Exem- plaren die relative Länge dieses Segmentes etwas beträchtlicher ist, als bei alten, da die vorhergehenden Segmente bei alten Exemplaren mehr ® verlängert sind, als bei jungen. Mit der Gabel ist das letzte Abdominal- | segment ehe etwas länger, als die doppelte Länge des vorletzten Segmentes, manchmal jedoch ve etwas kürzer, was scheinbar von dem Alter, sowie von dem umgebenden Elemente abhängt. Es ist noch % zu bemerken, dass je länger die Abdominalgabel bei der Form Artemia ist, desto kürzer sich das letzte Abdominalsegment zeigt; es ist, als ob die Gabel sich auf Kosten dieses Segmentes, besonders auf Kosten der zweiten Hälfte hinter den Tastborsten (weiche sich fast in der M seiner Länge befinden) entwickle. Das entspricht dem Umstande, da bei den Arten Branchipus, bei gewöhnlich grosser Länge der Abdomi nalanbänge, das letzte Abdominalsegment bedeutend verkürzt ist, — als \ | das Abdominalsegment, welches demjenigen Theile des letzten Abdomi- nalsegmentes der’ Artemia entspricht, welcher hinter den letzten Tast-# borsten sich befindet, d. h. binter demjenigen Theile, wo bei Artemia die Gliederung fehlt, die bei Branchipus existirt [mit Ausnahme Branchipus stagnalis?). | Hinsichtlich des Umstandes, dass das letzte fusslose Abdomin segment der Artemia den zwei letzten, d. h. dem achten und neun fusslosen Segmente des Branchipus homolog ist, muss man sich erstens die Disposition der Tastborsten auf dem Postabdomen der Arten Artemie und Branchipus, und zweitens die Entstehung der Gliederung in ı . Mitte des letzten verlängerten Segmentes der Artemia unmittelbar bin den Tastborsten, bei der Zucht ganzer Generationen dieser Thiere stets verdünntem Salzwasser, vergegenwärtigen. Auf jedem fuss Zur Kenntniss des Einllusses der äusseren Lebensbedinoungen ete. 491 m Ende des Segmentes vor der Gliederung; eine Ausnahme macht das letzte Segment, das keine Tastborsten vor den Abdominalanhängen hat. Die Artemien zeigen eine gleiche Disposition der Tasiborsten auf dem "Postabdomen, mit der alleinigen Ausnahme, dass solche Borsten sich "auch auf dem letzten (achten fusslosen) ve Tasten Segmente, etwa in der Mitte.oder oberhalb derselben, befinden. Da nun an die Tastborsten, die sich etwa in der Mitte des letzien verlängerten (achten fusslosen) 'Segmentes bei Artemia befinden, ebensowohl Nervenzweige herantreten, "wie an die am Ende der vorhergehenden Segmente befindlichen und ‚die am Ende der Segmente bei den Branchipus stehenden Tasiborsten (also auch an die am Ende des vorletzien Segmentes) ), so folgt hieraus, dass die erste Hälfte des letzten (achten fusslosen) Segmentes der Artemia dem ganzen vorletzten (fusslosen achten) Seg- mente von Branchipus entspricht, während die zweite Hälfie ‚dieses Segmentes (des achten fusslosen) der Artemia dem letzten (neun- ten fusslosen) Segmente von Branchipus homolog ist. Da ich keine Monographie einer Art schreibe, und da für mich nur die Disposition ‚der Tasiborsten wichtig war, so oma ich die Zahl der Borsten an jedem fusslosen ielsogmenite nicht angeben. Manchmal fand ich auf ‚den Segmenten nur je zwei’Borsten, manchmal vier (rings um das Ende ‚des Segmentes vertheilie), nur weiss ich, dass diese Tastborsten auch am Ende der zwei ersten fusslosen Segmente existiren, gerade den äusseren Geschlechtstheilen gegenüber, und auch am Eiide des letzten mit Füssen versehenen Segmentes, sowie auch an den übrigen Seg- menten dieses Körpertheiles. Sr fand bei Branchipus stag- nalis !) je zwei Tastborsten auf den Abdominalsegmenten, und nur auf em 18., welches das siebente fusslose Segment bildet, fand er vier ‚Bor sten. Unzweifelhaft ist, dass bei Branchipus stagnalis im Fall dieser iv acht fusslose Segmente besitzt, die Tastborsten sich nicht am Ende e achten fusslosen Segmentes befinden, sondern vor dem schwachen inschnitte dieses Segmentes, welcher von Craus 2) abgebi ildet ist, oder n Branchipus stagnalis ebenso wie die übrigen Arten neun Seg- ente besitzen sollie, am Ende des achten Segmentes. Dieser Ort ent- richt demjenigen, wo bei den Artemia auf dem langen Segmente eine iederung entsteht, wenn man ganze Generationen in allmälig ver- ntem Salzwasser erzieht (besonders bei nicht zu hoher Temperatur), nd auch dem Orte, wo bei den Branchipusarien diese Gliederung. ischen dem achten und neunten fusslosen Segmente existirt. Es wäre zu erkünstelt, auf Grund eines einzigen Kennzeichens die 4) Diese Zeitschrift. Bd. XXV. Suppl.-Heft. p. 28. Ne Tar vFia.ie, \ An N Wed Schmaukewitsch, ' einen Arten zum Genus a die anderen zum Ca Branchipus | zu rechnen. Bei dieser so unnatürlichen Systematik könnte Branchipus. ’ stagnalis zur Gattung Artemia gerathen, obgleich diese Art allen Kenn- | zeichen nach, mit Ausnahme der acht fusslosen Segmente, dem Genus ‚ Branchipus angehört. Es ist zu bemerken, dass in Hinsicht der fuss- losen Segmente Branchipus stagnalis nicht das vollkommene Kennzei- 4 chen der Artemia hat, indem bei ihm das letzte (achte) fusslose Segment * nicht so lang ist im Vergleich mit dem vorhergehenden, wie bei Artemia. Es giebt andere Kennzeichen, nach denen die Species von Branchipus von Artemia zu unterscheiden sind. Ein solches Kennzeichen ist, dass # ‚ hei den Männchen der Artemia die Hörner (Antennen des zweiten Paares) 7 gegen das Ende hin, nämlich in der zweiten Hälfte (im letzten Gliede) breiter werden, so dass die zweite Hälfte Tafelform hat, was bei Bran- chipus nicht vorkommt, da hier die Hörner der Männchen keine Tafel- | form haben, vielmehr ihre erste Hälfte breiter und dicker ist, als die ” zweite!). Der Umstand, dass an den Hörnern oder an der Stirn der” verschiedenen Branchipusarten meistens gewisse Anhänge sich befinden, @ und dass die Abdominalanhänge im Allgemeinen Tafelform haben und ’ bedeutend entwickelt sind, kann nur theilweise als Kennzeichen von Branchipus angesehen werden. An den Hörnern der Artemiamännchen sieht man auch gewisse Anhänge in Form von Höckerchen zum ri halten der Weibchen, ja man sieht ganze Gruppen von zahnartige an während hei einigen Arten Branchipus (wie bei Br. teroa Grb. und Br. medius mh.) gar keine Anhänge an den Hörnern der ’ Männchen sind. Obgleich die Zweige der Abdominalgabel bei Artemia neistens Stiletform oder eine conische Form haben, so giebt es doch Artemien mit tafelförmigen Zweigen der Abdominalgabel, wie die zweite Varietät der Artemia salina (var. b), sogar oft Artemia salina selbst bei’ grosser Entwicklung der Abdominalgabel unter Einfluss gewisser äus- ‚serer Bedingungen. Andererseits gleicht die Abdominalgabel des oben erwähnten Branchipus medius diesem Theile der Artemia, nur ist sie eiwas schräg abgeschnitten oder schuhsohlenförmig 2) gebogen. Was die Angabe betrifft, bei Artemia besitze die Abdominalgabel nur an ihrem Ende Borsten, so ist dieselbe unrichtig, da sogar bei einer und derselben Art die Ahdeniinalgohei mehr oder weniger entwickelt sein kann, un ‚auch mit Borsten entweder nur am Ende, oder am Ende und an d a besetzt sein kann, je nach den Lebensbedingungen. “1 5% sich die Hörner der Maschen am Ende in koehhere Aeste, in “r 2) Siehe meine Arbeit in den Schriften der dritten Versammlung der russis ‚ Naturforscher in Kiew 4871. Zoolog. Abth. Taf. Il, Fig. 1-3 und&. rien Artemia v von den Krten Drsoipus Mer heden. Berkohnen rden . bei dem Genus Artemia ist eine Eninanosenes be- ebrigens ist das ein negatives Kennzeichen für Branchipus, für Artemia aber kann es nur im Verein mit anderen Kennzeichen Bedeutung haben. a Folglich wären, meiner Ansicht nach, die unterscheidenden Merkmale . der Genera ia und Branchipus die folgenden: Genus Artemia. Acht fusslosse Abdominalseg mente, von welchen die ersten zwei die äusseren Geschlechtstheile tragen, das letzte aberungefährzweimallänger als das ihm vor er- ‚gehende und den letzten zweiAbdominalsegmenten, dem fusslosen achten und neunten, bei Branchipus homolog | ist. Die Segmente des Abdomens haben eine bedeutend grössere Länge ‚als Breite. Die Antennen des zweiten Paares (Hörner) sind bei den Männchen mehr oder weniger verbreitert und haben hauptsächlich an ihrem zweiten nach innen gerichteten Theile eine abgeplatiete Form. Diese Antennen sind eniweder ohne Anhänge oder nur mit w enig ent- wickelten Anhängen in Form abgerundeter oder knopfförmiger Vor- prünge am inneren Rande ihrer vorderen, nach aussen gerichteten Theile versehen, oder endlich mit kleinen Anhängen in Form zahnartiger hein an ihrem Ursprunge. Grösstentheils stellt die wenig ent- ckelte, am Ende und oft an den Rändern mit Borsten besetzte, Ab- inalgabel eine einfache Verlängerung des letzten Segmentes des domens dar, ihre Aeste sind conisch oder stiletförmig, selten von A enarliger or m. Bei dieser Gattung ist die Parthenogenesis bekannt. Genus Branchipus. Neun fusslose Abdominals segmente (Branchipusstag- lis ausgeschlossen?), von welchen die ersten zweidie eren Geschlechtstheile tragen, das letzte vor den yminalanhängen sich befindende aber nicht grösser, dern grösstentheils kleiner, als das ihm vor her ende ist. Die Antennen des zweiten Paares (Hörner) bei den nchen sind in ihrem ersten Theil dick, häufig mit stark ent- iten Anhängen an den Seiten oder am Grunde, in Form finger- Ansätze oder zahnartiger Vorsprünge, der zweite Theil aber ist nner und schmäler als der erste; im entgegengesetzten Falle zer- iese Antenne an ihrem Ende i in mehrere Aeste. Die grössten- wissensch. Zoologie. XXIX. Bd. 835 . besetzte blsroimalsakel hat fast immer Aeste von plattenartiger Form, 494° Wladimir Schmankewitsch, Zur Kenntniss des Einflusses et. theils stark entwickelte, an ihren Rändern und am Ende mit Borsten. welche von dem letzten Segmente durch einen Gliedabsehnitt getrennt sind. Bei dieser Gattung ist keine Parthenogenesis bekannt. Eif Paar Füsse bilden das gemeinsame Kennzeichen für diese bei- h den Geschlechter (Genera) und unterscheiden sie von dem Genus Poly \ ‚ artemia Fisch., welches neunzehn Paar Füsse und eine geringere Zahl 7 fussloser Segmente des Abdomens besitzt. vl Odessa, den 5. Mai 1877. nn nn Die Fortpflanzung des Rhinoderma Darwinii. (Nach dem Spanischen des JımEenez DE LA Esrıvrı — Anales de la Espafola de Historia Natural, Wa, „pP 139. 1872 — mit einigen einleitenden Bemerkungen.) Von Dr. d. W. Spengel. WS un zweiten Bande der Gomptes Rendus der Pariser Akademie wurde 1 auf D. 322 ein » Auszug eines Briefes von Gay an BraıwviLıe, datirt Val- divia, den 5. Juli 1835, betreffend die Tendenz der chilenischen Repti- en, vivipar zu werden«, veröffentlicht. Die uns hier interessirende elle lautet: »Un fait non moins inieressant et qui merite sans doute tre attention, c’est la tendance qu’ont, dans ces rögions australes, les eptiles A devenir vivipares. Le plus grand nombre de ceux que jlai mie couleuvre de Valdivia met au jour ses petits vivants, mais encore s ces jolis iguaniens, veisins du genre leposoma de Spix, et qua Les esp£ces que j’ai soumises & cet examen, m&mes celles qui un Santiago, m’oni leutes, sans exception, en ce phenomens, ‚sorte qu’il m’est permis de le nr. Les batraciens m’ont ER fourni certains exemples de ce genre, quoique en öncral ils Bpkenk Vnue 0. Boa un genre in ı rayon de deux ou lrois lieues seulement.« Genauere Angaben, er ums und Art: (liesen vivipare Batrachier angehört, werden | | 35* seques m’ont fourni ce fait remarquable. Ainsi, non-seulement !in- ‚ terresires ei chez un Batracien di Chili appel& Rhinoderma Darwinii« an dieser Stelle nichi gemacht. Da jedoch Gay in seiner mir leider nicht u zugänglichen Fauna Chiles dieselbe Eigenthümlichkeit dem Rhinoderma Darwinii Dum. et Bibr. zuschreibt, so darf man wohl annehmen, dass auch in obigem Briefe von diesem Thier die Rede ist. Diese Mittheilung Gay’s hat, so interessant und merkwürdig sie ist, nur wenig Beachtung gefunden. Die erste Stelle, wo ich einen Hinweis darauf gefunden habe, ist eine Anmerkung in F, S. Leverarr's Aufsatz: . »über lebendig gebärende Amphibien« (Zoologische Brucbstücke, Heftll). Ferner sagt MıLne Enwarns im achten Bande seiner »Lecons de la Physiologie et Anatomie comparee«, p. 495: »Gela (nämlich innere Be- fruchtung und Entwicklung im Oviduet) a lieu chez les Salamandres und bemerkt dazu: »Le viviparisme de ce Batracien anoure a &t& con- state par M. Gay (Historia fisica y politica de Chile. Zoologia. t.Il. p. 122) et implique la f&econdation interieure«. Diese Angaben sind dann aus MıLne Epwirps »Lecons« übergegangen in einen hübschen Artikel »I Batraci« von F. Gasco in der » Enciclopedia Medica Italiana, edita dal Dott. F. Varzannıe, wo es heisst: »Nella salamandra maculata, nella- salamandra atra et nel rhinoderma Darwinii, del Chili, la fecondazione & interna e le uova, fecondate prima di essere emesse, soggiornano e si. svolgono nella camera incubatrice costituita dalla porzione terminale 7 dell’ ovidutto«. Dass auch Huxrey’s Angabe in seinem vortrefflichen Artikel »Amphibia« in der Eneyclopaedia Britannica (9. ed. by Barnes, % vol. I. p. 768): »bei den Landsalamandern und bei dem Anuren Rhino- ” derma Gayi entwickeln sich die Jungen in den Uterusenden der Eileiter« auf dieselbe Quelle wie diejenige Gasco’s zurückzuführen sein dürfte, ist mir sehr wahrscheinlich, obwohl er sich nicht auf Rhinoderma Dar- winii, sondern auf Rhinoderma Gayi bezieht. Da ich ein Rhinoderma Gayi nirgends beschrieben finde, vermuthe ich, dass hier nur ein lapsus ' ealami vorliegt. | “ Das Vorkommen von viviparen Fröschen wäre in der That höchst. merkwürdig, obwohl bei den Urodelen die Viviparität längst und un- zweifelhaft constatirt ist. Allein bei den leizteren erfolgt überall, soweit wir bis jetzt wissen, die Befruchtung der Eier im mütterlichen Körper, oder während der Ablage der Eier, und Viviparwerden bedeutet bier nichts als eine Verzögerung dieser Ablage. Anders liegt die Sache bei den Anuren: es ist bisher keinerlei Einrichtung bekannt, welche eine innere Befruchtung ermöglichte; im Gegentheil finden wir überall, dass die Befruchtung im Augenblicke der Eiablage ausserhalb des mütterlichen Körpers vor sich geht. Von dieser Regel würde also Rhin ‚derma allein eine Ausnahme bilden, ohne dass wir jedoch die anato Die Fortpflanzung des Rhinoderma Darwinii. | 497 schen Einrichtungen kennten, vermöge deren hier eine innere Befruch- "tung erfolgen kann. Angesichts solcher Thatsachen fällt uns unwillkür- lich ein, dass auch die Pipa ursprünglich als vivipar betrachtet worden ist, bis man den wahren Sachverhalt kennen lernte. Sollte nicht auch in dem Falle des Rhinoderma ein ähnlicher Irrthum vorgekommen sein? Diese Vermuthung ist für das Rhinoderma Darwinii durch eine Unter- suchung von Jinenzz de La Espana zur Thalsache erhoben worden. Da die Abhandlung Espana’s, welche in einer spanischen Zeitschrilt, den Anales de la Sociedad Espar:ola de llistoria Natural (t. I. p. 139) er- schienen und daher in Deutschland wohl kaum bekannt geworden ist, eine Schilderung einer höchst eigenthümlichen Anpassung enthält, die "ihr Analogon nur bei gewissen Fischen findet, scheint sie mir, auch ab- gesehen von ihrem negativen Ergebniss, werthvoll genug zu sein, um die Veröffentlichung einer deutschen Uebersetzung derselben zu recht- fertigen. Auf den ersten Seiten giebt der Verfasser eine ziemlich weit- schweifige Einleitung, in welcher er hauptsächlich die von Acassız ent- deckte Brutpflege des Geophagus bespricht. Auf p. 143 fährt er dann folgendermassen fort: | 'Rhinoderma Darwinii ist eine kleine Kröte, die auf der Reise des »Beagle« von dem berühmten Naturforscher, nach dem sie ihren Namen hat, entdeckt und nahe verwandt ist mit der merkwürdigen Gruppe der Phrynisciden. Die Art ist sehr bekannt, obwohl sie weder # von ihren Autoren, Dum£rın und Bisron, noch von dem Bearbeiter der Fauna des Landes, in dem sie lebt, gut beschrieben ist; wenn derselbe | auch Einiges berichtigt, verfällt er doch unter Anderm in den erheb-. "lichen Fehler, anzunehmen, die Spitzen der Zehen seien mit Saug- "scheiben versehen, während sie nur glatte Höcker besitzen, um auf der | Erde zu gehen, nicht auf Bäumen, Sträuchern oder landen Mit der Kleinheit seines Körpers (30 Mm. von der Schnauze bis zum Hinter- | ende) verbindet das Bkatulerelı Derwihlti cin groteskes Aussehen ; lie Haut verlängert sich von der Schnauze aus wie eine falsche Nabe nd an den Knien und Fersen in Form von Epauletien. Was man von inen Gewohnheiten weiss, ist noch sehr dürftig; bevor es die charac- ristischen Sprünge, in denen es sich fortbewegt, beginnt, richtet es ch senkrecht auf den Hinterbeinen in die Höhe. Seine Stimme klingt eine kleine Glocke. Da ich auf meiner Reise nach der paeifischen te nicht in der Provinz Valdivia, seinem Vaterlande, gewesen bin, hat sich mir nicht die Gelegenheit geboten, unser Thier lebend und in den schattigen Wäldern jener südlichen Gegend, seinem Lieblings- enthalt, zu beobachten. Dank aber meinem ausgezeichneten und trefflichen Freunde Dr. R. A. Pamieer, dem Director des Museums zeit, zu erhöhen. ’ nissen nicht über die Mitte der Brust hinausreicht, war bei dem vor- f u N. 7 xon Santiage de Chile, habe ich zehn En ernlan internen können, ' acht Männchen und zwei Weibchen, in vorzüglicher Erhaltung. ; Da Gay in seiner Fauna chilena von Rhinoderma Darwinii behauptet (Rep. p. 122—123), dass seine Weibchen durchaus vivipar seien und dies überdies noch durch einen von ihm selbst angestellten Versuch bestätigt, so bin ich, bevor ich zur eingehenden Untersuchung dieser . geschritten bin, zunächst bemüht gewesen, mir Gewissheit über diesen seltsamen Fall zu verschaffen, der eine Ausnahme mindestens unter den Anuren bildet, indem ich durch einen Längsschnitt den Bauch des um- fangreichsten von den 10 Individuen öffnete. In der That, die durch den Schnitt blossgelegte Höhle war durch einen Haufen von Kaulquappen erfüllt, und da ich nun bei diesem Anblick kaum mehr an der Thatsache zweifelte, so wollte ich, bevor ich in meiner Section fortfuhr, die An- zahl der Weibchen, über die ich verfügte, feststellen. Diese unterschei- den sich schon äusserlich von den Männchen, ähnlich wie dies bei vielen ' andern Anurenarien der Fall ist, durch das Fehlen des Kehlsackes, welcher mittelsi einer Oeffnung an jeder Seite der Zunge ausmündet. ; Mein Erstaunen wuchs, als ich diese Oeflnungen statt bei den magern “ . und anscheinend männlichen Thieren, vielmehr bei den mit Kanlquap- | ‚pen trächtigen fand, welche in der That Männchen waren; denn alsich eines derjenigen Thiere aufschnitt, welche jenes Organs ermangelten, fand ich in demselben Eierstöcke ai zum Theil grossen Eiern. Aber bald sollte auf diese Ueberraschung uoch eine grössere folgen. Bei " Untersuchung der Bauchhöhle des Männchens, welches ich schon prä- pariri halte, um zu sehen wie es möglich sei, dass jene Jungen lebend in ıhm eingeschlossen seien, sah ich, ohne dass über die Thatsache nur der Schatten eines Zweifels bestehen konnte, dass dieser väterliche Brutraum nichts Anderes war als der Kehlsack, dessen Eh Bestimmung bei den Anuren sich darauf beschränkt, die Kraft und Tragweite der Stimme der Männchen, besonders rende der Brunst- e 4 Dies Organ, welches bei unserer Ari in seinen normalen Verbält- liegenden Individuum in ausserordentlicher Weise ausgedehnt; es er- streckte sich nach hinten bis an die Weichen, seitlich zog es bis an die Querforisätze der Wirbel, während es über des Schultern Zipfel bildete, und sich nach vorn bis an das Kinn erstreckte. Die an sich sehr dehn- bareHaut der Kehle, der Brust, des Bauches und der Hypochondrien liess diesem Brutsacke bequem Raum. Die diesen Brutsack bildende Membre bewahrte denselben Character wie in seinem ursprünglichen. Zustand nämlich den der Mundschleimhaut, ‚deren Fortsetzung er darstellte. " A Die Fortpflanzung des Rhinoderma Daswini,. I 499 fand sich Slellenweise anliegend , Mallenwei se vollständig verwachsen mit der Innenfläche der Haut und mit der Aussenfläche der Brust- und - Bauchmuskeln. Die sichtbaren Einwirkungen der Anwesenheit dieses Brutsackes auf die umliegenden Organe sind zum Theil vor übergehend eine Zusammendrängung der Eingeweide auf einen kleineren Raum — zum Theil bleibend — die Form der Clavicula oder des Goracoids, dessen _ basilare Hälfte sich schräg von oben nach unten erstreckt, während die terminale sich krümmt und in eine Ebene mit dem Brustbein gelangt, so dass, ohne dass sich ein Kiel bildet, wie es der Fall sein würde, wenn jene Knochen die erste Richtung beibehielten und sich in der Medianlinie des Sternums vereinigten, die Brust an Capacität gewinnt, und auf diese _ Weise einem Bedürfniss abgeholfen und eine Störung der beabsichtigten Zwecke vermieden wird. . | © Da ich acht Männchen zur Verfügung hatte, so brauchte ich mich nicht mit der Untersuchung des einen zu begnügen, sondern öffnete noch vier andere. Zwei von ihnen hatten die Brutsäcke derselben Ari und von derselben Beschaffenheit wie das vorige, während die beiden andern ein jedes bemerkenswerthe Verschiedenheiten darboten. Bei - dem einen erstreckte sich der Sack, obwohl er schon bis an die Weichen . ausgedehnt war, nur wenig nach den Seiten und die Eingeweide hatten ihre gewöhnliche Lage und Umfang. Bei dem andern war er weit und schlaff, wo er bei jenem eng war, dagegen reichte er nicht über ‚den Unterleib; die Eingeweide nahmen einen unglaublich kleinen (im- werosimil?) Raum ein, der seitlich durch die Enden der Querfortisätze begrenzt war. Auf den ersten Blick glaubte ich, dass der Umfang des ' vollen Sackes die Eingeweide zusammendrücke und gegen die Wirbel- 'säule und in den Thorax hineindrärge, aber bei genauerer Betrachtung Ilte sich das Phänomen nicht als eine mechanische Wirkung dar, son- ern als eine Rückbildung, ein Schrumpfen dieser Eingeweide, welche e abgezehrt erschienen. Das Thier muss ohne Zweifel, so lange seine ungen in dem Brutraume sind, zum grossen Theil seine Ernährungs- hetionen einstellen, wenn auch nicht vollständig, wie bei den Winter- ehläfern; denn die Muskulatur zeigte normale Verhältnisse. Es war jusserdem die hintere Hälfte seiner Zunge kürzer oder zusammenge- "zogen, wie um die Ein- und Ausgangsöffnungen des Kehlsackes frei inzsen. ‚Die Zahl, Anordnung und Entwicklung der Jungen in jedem der nf untersuchten Individuen, die ich, um Verwirrung zu vermeiden, t Nummern bezeichnen werde, variiren folgendermassen: Das Männchen Nr. 4 mit gleichmässig ausgedehntem Sack enthielt. Kaulquappen, anscheinend okne bestimmte Anordnung; bei allen Nähe der Mündungen des Sackes liegend ; die Hinterextremitäten stellten Reh, Bi ee a EM. Spenge), a waren die, Hinterextremitäten auf plaite flügelöhnliche Stumpfe redueirt und auf der gleichen Entwicklungsstufe. RR ‚Das Männchen Nr. 2, dessen Sack bis an die Weichen ausgedehnt war, aber nicht um die Seiten herumgrifi, enthielt sieben Kaulquappen, _ einigermassen in zwei parallelen Reihen angeordnet, zu beiden Seiten von der Mittellinie des Bauches und der Brust und hauptsächlich in der nech weniger als bei Nr. # entwickelte Stümpfe dar. Das Männchen Nr. 3, mit einem Sack wie bei Nr. 1, enthielt fünf anscheinend ungeordnete und schon etwas weiter als bei Nr. I und 3 vorgeschrittene Kaulquappen. | Das Männchen Nr. 4, dessen Sack dieselbe Ausdehnung wie bei E Nr. 4 und 3 besass, enthielt 11 Junge, die am weitesten entwickelten ® 'in der Gegend der Brust, die kleineren im Grunde und in den Zipfeln ° des Sackes. Unter ersteren waren drei mit vollkommen entwickelien ° Beinen, während die Arme noch ganz unter der Haut versteckt lagen ; das grösste, 13,5 Mm. von der Schnauze bis ans Schwanzende und 2 5 Mm. im Durchmesser, hatte schon deutlich ausgebildete Schwimm- häute. Die acht kleineren variirten hinsichtlich der Grösse und Ent- wicklungsstufe; die grössten waren wie bei Nr. 4 und 2, die kleineren maassen 3 Mm. in der Breite, 4 Mm. in der Länge ohne Schwanz, 8 Mm. % mit Schwanz; ihr Entwicklungszustand war der unmittelbar nach / dem Ei. “ Das Männchen Nr. 5, dessen Sack an den Seiten weit, dagegen am. Unterleib eng war, enthielt 15 regellos in der Höhle vertheilte Junge; _ die an der Kehle liegenden liessen diese wie aufgebläht erscheinen , als ob das Thier an ihnen ersticken sollte; sie standen sämmtlich auf der- selben Stufe der Metamorphose, mit vier ausgebildeten Extremitäten, “ deren hintere jedoch kürzer und weniger entwickelt waren als bei Je grössten von Nr. 4, der Schwanz war jedoch noch sehr lang; das grösste Exemplar maass von der Schnauze bis zur Schwanzspitze 1k Mm., im N H Querdurchmesser 3,5 Mm. “ Ich muss hinzufügen, dass ich weder Ueberbleibsel noch Anzeichen von irgend einer bean, gesehen habe, welche die kleineren Kaul- quappen in dem Sacke verbunden hätte ind ebensowenig im Ovariuı des Weibchen die sieben grössten Eier (von 3 Mm.) unter den wenigen welche das Organ enthielt. Wohl habe ich in einigen schwarze , {rübe linsenförmige, festsitzende, hohle Körperchen in dem Zellgewebe de ‚leizteren Organs bemerkt, deren Zweck ich mir auch re im Entfernte sten erklären kann. : Die a des Rhinoderma Darwinii. 501 E.. an sen Folgendes wahr | Alle zeigten eine ähnliche ne welche durch den Alkohol in ein gelbliches Braun verwandelt war, das nach oben dunkler, nach unten heller wurde, bis zur Transparenz, so dass man mit Leichtigkeit durch die Brust- und Bauchhaut die Eingeweide, welche diese bedeckte, unterscheiden konnte. Alle hatten einen vollständig glatten Körper ohne irgend welche Anhänge. Der Kopf der kleinsten war kegelförmig und gerade, der der grösseren kurz, stumpf und gekrümmt: alle ent- - behrten der Hornplatten des Mundes, welcher bei den kleinsten so "ausserordentlich wenig entwickelt war, dass ich bei einigen in Zweifel war, ob sie überhaupt einen besässen. Bei keiner derjenigen, welche ' dem Eizustande noch am nächsten standen, habe ich Spuren von äus- sern Kiemen entdecken können, worin sie den Kaulquappen von Noto- trema marsupiatum gleichen in dem Augenblicke, wo diese die Rücken-. tasche des Weibchens, in der sie bisher gelegen hatten, verlassen. Der Schwanz war bei allen, auf welcher Verwandlungsstufe sie auch stehen mochten, schmal, etwas comprimirt und mit sehr schwachen Haut- säumen auseestattet, mit einem Wort, als ob sie ihn nicht eben sehr nöthig hätten; bei den meisten, seien sie fussios, zwei- oder vierfüssig, - fand ich ihn umgeschlagen und der Seite anliegend. Bei den kleinsten | von 3 Mm., welche noch die embryonale Lage bewahrten, bildete dieses " Organ ein Ganzes mit der hinter den Augen ihren Anfang nehmenden Wirbelsäule, indem es wie ein abgeplatteter Kiel nach oben vorsprang | und gekrümmt der hintern und untern Mittellinie der Eikugel, welche | den Körper bildete, anlag. Ausser bei diesen, welche noch fast Em- bryonen sind, war der Darmcanal bei allen dick; kurz, aufgetrieben, on dem ebchen orangefarbenen Gelb, hewahrte ii gleiche Lage, und ı seine Gestalt war die einer (in der Masse des Bauches liegenden) kleinen | Schnecke. Ich habe die unentwickeltsten Individuen ausgenommen, en n bei ihnen ist u Darm Boch nicht ur ne, und der untere Institutes zu geniessen, die durch die tiberaus freundliche Zuvorkommen- 7 . lebhaftes Interesse erregte, zu orientiren. Nachdem ich bald gefunden, ämbryonalentwicklung und Knospung der Pedicellina echinata. Von Dr. Berthold Hatschek. Mit Tafel XXVIII—XXX und vier Holzschnitten. Nachfolgende Untersuchung wurde in den ersten Monaten des % ' Jahres 1877 an der k. k. zoologischen Station in Triest ausgeführt und 7 ich hatte Gelegenheit bei meinen Arbeiten die grossen Vortheile dieses ” heit des Herrn Inspector Dr. Grarrre wesentlich erhöht wurden, dem ich ° meinen besonderen Dank hier auszusprechen mich gedrängt fühle. \ Während ich mit embryologischen Untersuchungen über Anneliden beschäftigt war, wurden mir auch oft die Stöckchen von Pedicellina echinata gebracht, welche an den Hafenpfählen von Triest sehr häufig vorkommen. Ich suchte zuerst nur mich beiläufig über die Knospen- entwicklung, die wegen ihrer Bedeutung für die Keimblätieriheorie mei dass jede Knospe durch Theilung von der nächst älteren ihren Ursprung nehme, — wobei sich alle Keimblätter betheiligen, — kam ich zur Frag nach der Entstehung der ersten Knospe. Um diese Frage zu erledige schritt ich zur Untersuchung der freischwimmenden Larve und nachd: ‚hier das Vorhandensein der Knospenanlage nachgewiesen war, musste noch weiter bis auf die embryonale Entwicklung zurückgehen. Es er- gaben sich beim Studium der Entwicklung und des Baues der Larve. Gesichtspunete für Vergleichung der Bryozoenlarven überhaupt, die alle nach einem gemeinschaftlichen Typus gebaut zu sein scheinen, sov . auch andere Resultate von allgemeiner Bedeutung. — Ich trachtiete her nur noch die Lücken der entwicklungsgeschichtlichen Untersuchu “ auszufüllen, was bei dem reichlich vorhandenen Materiale wenig Sch zigkeiten bot. Dies ist der historische Gang der vorliegenden Arb ne inbeyoncsubwihlung und 1 Khospung der Pedicellina echinata. 508 In der Darstellung ‚werde ich, vom Eı bheinsländ, die Entwicklung der Larve beschreiben und kn die Entwicklungsvorgänge bei der ungeschlechtlichen Fortpflanzung durch Knospung schildern ; den zweiten Theil dieser Abhandlung werde ich den theoretischen Kosdinander setzungen widmen, da ich dieselben in dem beschreibenden Theile "möglichst zu vermeiden trachte. I. Beschreibender Theil. Die Entwicklungsgeschichte der Larve. Die Embryonalentwicklung verläuft bekanntlich unter dem Schutze des Mutterthieres und zwar nach Angabe von Nirscae!) in einer be- - sonderen Brutiasche. Man kann leicht durch Zerreissen des Kelches der Muiterthiere die Embryonen und Larven isoliren. Man bemerkt hierbei, dass dieselben alle büschelförmig an einem Puncte, dicht an der a öffnung, innerhalb der Bruttasche befestigt sind; und zwar sind die ' Embryonen mit dem spitzen Ende der birnförmig ausgezogenen Eihülle, | die Larven aber vermittelst derjenigen Stelle ihres Körpers festgeheftet, mit welcher sie sich später nach dem Ausschwärmen definitiv festsetzen. ‘Man findet, dass die in einem Mutterthiere enthaltenen Nachkommen den verschiedensten Stadien angehören , ja es kommen unter der ziem- lich beträchtlichen Anzahl (20 und mohr) wohl kaum zwei vollkommen gleich weit entwickelte Individuen vor, sondern zu gleicher Zeit ver- schiedenaltrige vom ungefurchten Ei bis zur vollkommen entwickelten, | dureh selbstständige Nahrungsaufnahme bedeutend herangewachsenen Larve. Es folgt hieraus, dass die Eier einzelweise und vielleicht in ziemlich regelmässigen Zeitintervallen aus dem Ovarium ausgestossen ji ind befruchtet werden. Aehnliches Verhalten ist bei der nahe ver- wandten Gattung Loxosoma durch KowaLzvskv?2) und Vocr ?) bekannt N rorden. | Die Eier sind trotz ihrer geringen Grösse ziemlich trübkörnig, doch n man immerhin auch ohne Anwendung von Druck das Keimbläschen ‚io Innern erkennen. Die Dotiermembran fand ich an den bereits in der | Bruttasche fesigehefteten Eiern stets vom Doiter weit abstehend und |gegen die Anheftungsstelle, wie erwähnt, birnförmig ausgezogen. Inner- lb derselben sind bald einige wenige, bald aber sehr zahlreiche (wohl: 50) bewegliche Spermatozoen, auch noch bei weiter vorgeschrittenen A) Diese Zeitschrift. Bd. XXI, nk Kowauzvskr, Beiträge au Dana ven Entw. des Loxosoma ee Bl Berthold Hatschek, a er Stadien, sichtbar. Das Vorhandensein einer So grossen Antab) ; von Spermatozoen innerhalb der Eimembran lässt auf- eine Mycropyle schliessen !). Bei Beobachtung der ersten Entwicklungsvorgänge habe ich haupt- sächlich die morphologische Orientirung, — d. h. die Bestimmung der Achsen des entwickelten Thieres, — und die histologische Differenzirung der Keimblätter im Auge gehabt. | 4 Die Schicksale des Keimbläschens und der Furchungskerne zu ver- | folgen, welche ja in jüngster Zeit Gegenstand specieller Beobachtung an ' besonders günstigen Objecilen waren, und welche anhaltende Beobach- tung ganzer Reihen von Vorgängen erfordern, hatte ich mir hier nicht zur Aufgabe gestellt. Doch lassen sich die einzelnen beobachteien T hat- sachen ınit den herrschenden Anschauungen in Uebereinstimmung | bringen. An der ungefurchten Eizelle schon lässt sich der dunklere vege-f | tative und der hellere animale Pol unterscheiden. An dem in Fig. 1) dargestellten Stadium sah man den Kern als eine bestimmt umschriebene helle Stelle dem helleren animalen Keimpole genähert liegen ; es war eine vom Kern gegen die Peripherie gerichtete radiäre Anordnung der Dotterelemente sichtbar. Am animalen Keimpole liegen die Richtungs- bläschen. Die Ausstossung der Richtungsbläschen, deren Zahl (9 bis 3) | und Grösse variirt, habe ich nicht direct beobachtet. Die Annahme von dem allgemeinen Vorkommen der Richtungsbläschen im Thierreiche findet auch hier ihre Bestätigung. Auch das Auftreten derselben am ' animalen Keimpole lässt sich nach den bisherigen Ang gaben als Regel vermuthen. An dem in Fig. Hargesicilion Stadium sah ich ferner am vegeta- tiven Pole einen hellen, dotiterkörnchenfreien, in Bezug auf Licht-" brechung protoplasmaähnlichen Körper aufsitzen, der sich innerhalb eines Zeitraumes von zwei bis drei Minuten, indem er sich in den. Dotter einsenkte, der weiteren Beobachtung entzog. Man wird diesen N ) 1) Bei Loxosoma hat Voer (l. c.) die birnförmig ausgezogene Membran als secundäre Eihülle aufgefasst, und bildet, wenn auch nur undeutlich, eine innere dem Dotter dicht anliegende Membran ab, Von deren Vorhandensein habe ich bei Pedicellina nichts bemerkt, trotzdem dieselbe doch durch die Richtungsbläsch hätte emporgehoben werden müssen, und auch die spätere Zerstreuung und Entfe nung derselben vom Dotter durch diese Dotterhaut hintangehalten werden müss immerhin will ich die Möglichkeit ihrer Existenz nicht in Abrede stellen, da m während der Untersuchung die Vocr’sche Abhandlung noch nicht bekannt w: Die manchmal bedeutende Menge der innerhalb der birnförmigen Membran vo kommenden Spermatozoen könnte für die Voer’sche Auffassung derselben als secu . däre Membran geltend gemacht werden. Doch sind auch andere Fälle beschrieh wo innerbalb einer unzweifelhaften Dottermembran sehr zahlreiche ee ' sich finden, z. B. bei Nephelis (nach Rosın). ii“ % | Embryonalentwicklung und Knospung der Pedicellina echinata. 505 per wohl am ehesten mit Rücksicht auf die Untersuchungen von ErTwiG und Bürscrr: als umgewandeltes Spermatozoon deuten !). Durch die erste Theilung zerfällt das Ei in zwei nur sehr wenig in ihrer Grösse verschiedene Furchungskugeln, die auch in ihrer histo- logischen Beschaffenheit keine wahrnehmbaren Unterschiede zeigen Fig, 2). An beiden Furchungskugeln kann man wie am ungefurchten ‚Ei eine hellere animale und eine dunklere vegetative Hälfte unterschei- den. Die Kerne sind dem animalen Pole genähert, an welchem die "Richtungsbläschen liegen. Man kann aus der Lage der Richtungsbläs- ‚chen und aus der Beschaffenheit der Furchungskugeln folgern, dass die Ebene der ersten Furche vom animalen zum vegetativen Pole der Ei- 'zelle gerichtet war). Das nächste Stadium (Fig. 3) zeigt, dass der geringe aber stets zu eonstatirende Grössenunterschied der beiden ersten Furchungskugeln nicht ohne Bedeutung war, denn es theilt sich zunächst bloss die grössere der beiden ersten Furchungskugeln durch eine horizontale Rurche. Diese Theilung ist abermals eine etwas ungleiche, so dass nun ‚alle drei ‚Furchungskugeln in Grösse von einander hselchen. Indem nun aber auch die andere der beiden ersien Furchungskugeln auf ganz ‚ähnliche Weise sich theilt, entsteht ein vierzelliges Stadium (Fig. #) mit zwei grösseren Zellen am vegetativen, zwei kleineren am animalen Pole Da die zwei ersten Furchungskugeln einen Grössenunterschied zeigien, so ist auch ein Unterschied zwischen ihren Producten zu vermuthen, doch durch die Beobachtung schwer zu constatiren. Auch bei dem nächsten beobachteten Stadium (Fig. 5) ist ein solcher nicht zu er- kennen; jede der kleinen Zellen am vegetativen Pole hat sich getheilt, nimalen Pole liegen jetzt vier kleinere, am vegetativen zwei grössere lien. Von jeder der zwei ersten Furchungskugeln ist eine grosse Zelle een und zwei kleinere des animalen Poles abzuleiten. — Das nächste Stadium (Fig. 6) zeigt, dass eine der grossen Zellen sich > er getheilt hat; hierin kommt die Ungleichheit, die in den zwei sten ee eneskngein sich zeigte, in den Stadien der Fig. 3—5 aber h unserer Beohachtung entzogen hatte, wieder zur Anschauung. N In den weiteren Furchungsstadien tritt eine kleine Furchungshöhle af, um welche die Zellen in einfacher Schicht gelagert sind. Ein ulastadium im Sinne Hazcerkı’s ist nicht vorfindlich. Hierin stimmt Üntwicklung der Pedicellina mit der aller anderen Thiere überein, A) Rası. beschreibt bei Unio einen ähnlichen Körper als Rest des Keser'schen rs, (Ueber die Entwicklungsgesch. d. Malermuschel. Jena1876. p. 315 u. 316.) will hier ausdrücklich hervorheben, dass alle beschriebenen Stadien ein- chtet, nicht aber an ein und demselben Ei verfolgt sind. * tion sich \ von den oberflächlichen Zellen unterscheiden. mussten, BB... ‚Berthold Hatschek, die mit geringem Nahrungsdoiter versehen sind‘). Der wichtigste Characier der primordialen Furchung ist die Einschichligkeit, so dass, \ bei dem sehr frühzeitigen Auftreten der Furchungshöhle, ein prineipieller Unterschied zwischen Furchungsstadium und Keimblase nicht besteht. Das Morulastadium ist ein als Erbtheil von älteren ungenaueren Ünter- suchungen und speciell von den Arbeiten über Säugethierentwicklung her in unserer Literatur eingebürgerter Begriff, der aber mit dem eigent lichen Wesen der Furchung in directem Widerspruche steht). \ Die Furchungselemente sind am vegetativen Pole grösser, als am ’ animalen und die Furchungshöhle liegt daher excentrisch (Fig. 7). Bei weiteren Stadien macht sich dies noch bemerkbarer und es wird auch‘ die histologische Differenz zwischen hellen Ectodermzellen und dunkopg | körnigen Entodermzellen sichtbar (Fig. 8 u. 9). Während die Zellen einer weiteren Vermehrung enigegengehen, können wir beobachten, dass die Ectodermzellen, welche bisher, wie, alle Zellen der Keimblase, halbkuglig an der Oberfläche vorsprangen, | sich inniger aneinanderlegen, wobei ihre äussere Begrenzung eine mehr geradlinige wird. Zugleich werden sie schmäler und höher, wodureh die Furchungshöhle, die im Stadium Fig. 8 ihre grösste Ausdehnung erreicht hatte, wieder an Grösse abnimmt (Fig. 9 u. 10). Das Eetoderm bildet ein halbkugliges Gewölbe, dessen Elemente dem eines Cylinder- epithels gleichen, während die Enioderswallen in Bezug auf ihre Forn m den Character der Furchungselemente beibehalten haben (Fig. 10). N Es folgen nun einige Stadien rasch aufeinander (wie ich aus ihrer verhältnissmässigen Seltenheit schliesse), während welcher die Vermehrung der Zellen eine nur unbedeutende ist, die aber durch dies sehr auffallende Umgestaltung der Form sich auszeichnen. Wir sehen an dem in Fig. 41 dargestellten Stadium, dass die Eetodermzellen wie „der niedriger und breiter werden, wobei das Ectodermgewölbe ‚sie ausdehnt, das der Entodermzellen aber sich bis zur Abflachung einsenktz Das Forischreiten dieses Processes führt zu dem Stadium der Einstül pung, Gastrula (Fig. 12). | | 4) z. B. Sycandra und Halisarca (ScrurLrze), — bei alien Coelenteraten wı nd Echinodermen, — Nemertinen (Kowäuzvsky), — Nematoden (Ganım), — Phoronis) Sagitta, Lumbricus (KowALEvsky), — Süsswasserpulmonaten, Unjo (Ragr, FLEMMI Ohigzun, Ascidien (KowALEvsky). | 2) Auch ein entsprechendes phylogenetisches Stadium scheint mir nich nehmbar, da die inneren Zellen eines mehrschichtigen Zellenhaufens — als ı solchen muss man wohl die Morula der Autoren auffassen, obzwar begreiflic Weise dieser kritische Punet meistens sehr unklar dargestellt wurde, — noth dig bei der Verschiedenheit ihrer Lagerung auch in ihrer Beschaffenheit und F sr N „ Embryonalentwicklung und Knospang der Pedicellina echinata. 507 | tachten wir nun ein Stadium, wo die Schliessung des Ectoderms über dem eingestülpten Entoderm erfolgt von der Seite des Gastrula- " mundes, d. h. vom vegetativen Pole (Fig. 13), so sehen wir, dass sich die Randzellen des Ectoderms längs einer Linie aneinanderlegen ; man kann noch den spaliförmigen Rest der Einstülpungsöffnung erkennen. Dieser - Spalt, welcher in der Medianebene des Embryo gelegen ist, und bei der hier dargestellten Ansicht die bilaterale Symmetrie des Embryo auffallend zur Anschauung bringt, wird an dem einen Ende von zwei siark vor- springenden Zellen. begrenzt, die noch vom Eetoderm unbedeckt sind, und ihre Abstammung vom Entoderm ihrer Form und histologischen Beschaf- fenheit nach nicht verkennen lassen. Wir können uns aber überzeugen, dass sich diese zwei Zellen dennoch von den Entodermzellen des vorliegen- den Stadiums nicht nur der Lage, sondern auch der histologischen Be- 'schaffenheit nach unterscheiden. Durch tiefere Einstellung des Tubus erhalten wir bei derselben Lage des Embryo einen optischen Durch- sehnitt, an dem wir die zu erörternden Verhältnisse am besten über- blicken können (Fig. 13 b). Wir sehen, dass die Eetodermzellen im Zusammenhange mit dem Umwachsungsprocess noch niedriger gewor- . den sind, als im vorhergehenden Stadium; auch die Entodermzellen, - welche die Gastrulahöhle umgeben, haben sich nun schon epithelartig N gestaltet; nur jene zwei Zellen, die wir schon vom Flächenbilde kennen, haben noch an Rundung gewonnen. Sie allein von allen Zellen der | Embryo haben den Character der Furchungskugel bewahrt. Sie zeichnen sich überdies von den Entodermzellen durch die überwiegende Grösse ihres Kernes aus. Ihr Protoplasma zeigt eine feine, dichte Granulirung; 5 unterscheidet sich von dem Protoplasma der Entodermzellen durch die geringere Grösse der Körnchen von dem der Ectodermzellen durch ‚die Gleichmässigkeit und dichtere Anordnung derselben. In Bezug aul den Grad der Durchsichtigkeit halten diese Zellen die Mitte zwischen ' den helleren Ectoderm- und den dunkleren Entodermzellen. Diese zwei ellen begrenzen sowohl unmitteibar den Gastralraum als auch die | ssenfläche. Bald aber schliessen sich die Epithelien des Eetoderms jer-ihnen, die des Entoderms unter ihnen, und wir sehen sie dann, der Begrenzung der Flächen ausgeschlossen, im Innern zwischen len Schichten des Körpers liegen. Ä Wir erkennen in ihnen die Anlage des mittleren Keimblattes. Die icklung des mittieren Keimblattes entspricht bei Pedicellina in Wesentlichen Dun: der hei nn dass man den RasL- u illere Keimblatt ee .. . aus zwei am Maudrand ie la gelegenen Zellen, deren rsaidtche zu den Zelien des 508 Sn wen 2 Berthold Hatschek, _ inneren Blattes eine viel innigere ist, als zu jenen des äusseren. Die Lage dieser zwei Zellen ist in Bezug a die Körpcerachsen des Embryo \ eine seitlich symmetrische« (l. c. pag. 347). | Schon im Stadium der Gasirulaschliessung war die Medianebene leicht zu erkennen, da sie durch die spaltförmige Verwachsung der Mundränder ec war; an dem einen Ende des Gastrula- mundes lagen die zwei Mesodermzellen, in der Medianebene einander beriührend. Die bilateral symmetrische Gr undform ist in diesem Stadium bereits vollkommen ausgeprägt und es lassen sich dieselben Körper- achsen durch alle späteren Stadien hindurch festhalten. Es ist wohl hier der rechte Ort, auf die En Une der Körper- achsen nochmals genauer einzugehen, | Schen am ungefurchten Keime ist durch die Differenzirung von vegetativem und animalem Pole die erste Achse gegeben. Nas zwei- zellige Stadium ist durch die Richtung der Furchungsebene (welche ‚senkrecht auf der Ebene steht, die den animalen vom vegetativen Theil scheidet), sowie durch die Ungleichheit der zwei ersten Furchungs- kugeln zu einem bilateral symmetrischen Körper geworden, welcher in Fig. 2 von der Seite gesehen dargestellt ist. — Diese bilaterale Symme- trie erfährt in dem Stadium der Fig. 6 eine Störung. In den weiteren Stadien Fig. 7—12 war es mir nur mehr möglich die eine ursprüngliche - Achse festzuhalten. Die Frage nach der Existenz der anderen Achsen bleibt der theoretischen Erwägung überlassen ; durch die Beobachtung ist sie in keiner Weise ausgeschlossen; ebensowenig ist aber irgend ein Anhaltspunct gegeben, die in dem zweizelligen Stadium auftretende Symmetrieebene auf die des entwickelten Thieres zu beziehen. ' Die Frage scheint mir von grossem Interesse, wie frühe sich die ” morphologische Grundiorm eines Thieres in der Entwicklungsgeschichte ” erkennen lasse? Die mechanische Ursache derselben müssen wir als ” schon in der Eizelle vorhanden annehmen; ihren Ausdruck in der Form ‚wird diese aber bald früher, bald später finden. | Bei Unio, von deren Furchung wir eine der genauesten Darstellun- 3 gen durch die schöne Untersuchung von Rası besitzen, lässt sich die ® bilaterale Symmetrie schon von jenem frühen Stadium an erkennen, wo 4 das Entoderm von einer einzigen Zelle repräsentirt wird (l. c. pag. 399 4 bis 323). Bei Euaxes ist!) nach Kowaurvsky’s bildlicher Darstellung i schon vom vierzelligen Stadium an durch alle Stadien hindurch der ) bilateral-symmetrische Bau ausgeprägt. ‚ A) Embryologische Studien an Würmern und Arthropoden. Mem. de Acad. | St. Petersbourg. Tom. XVL “ ES zu borerialten (F. E. Scnurrze bei Sycandra ee Bei Pedicellina konnie ich die Körperseiten vom Stadium der Ga- llaschliessung (Fig. 13) an festhalten. Die seitliche Symmetrie ist hier jusgeprägt; die Schliessungsstelle der Gastrula (vegetativer Pol) ent- richt der Körperseite, an welcher Mund und After sich entwickeln ; die Mesodermzellen kennzeichnen die Analseite vor. der gegenüber- ‚genden Oralseite 2). Der Embryo zeigte im Stadium der Gastrulaschliessung eine rund- iche, nur am vegetaliven Pol etwas abgeplattete Gestalt. Annähernd dieselbe Form besitzt das nächste Stadium (Fig. 14)3). Dieses Stadium können wir am besten als »Stadium der vollendeten Keimblätterbildung« _ bezeichnen. Die Gastrulaöffnung, sewie die Furchungshöhle sind ver- schwunden. Wir sehen einen zweischichtigen Embryo; an einer Stelle j desselben liegen, in der Medianebene einander berührend, die zwei . grossen Mesodermzellen. Die Primitivorgane, oder Keimblätter, sind gebildet; von der Difierenzirung anderer Orkanie: ist an diesem Sen noch nichts zu bemerken. Im nächsten Stadium (Fig. 15) hat sich der Embryo senkrecht zu se ner früheren Längsrichtung eiwas gestreckt. Seine abgeflachte obere Seite sielli eine rundliche, von höheren Ectodermzellen gebildete Scheibe dar. An der von den Mesodermzellen entfernteren (oralen) Seite dersel- yen ist eine kurze blinde Ectodermeinstülpung gebildet, die Anlage des 0 ophagus. — Der obere Theil des Embryo ist dreh eine seichte che von dem unteren abgesetzt. _ Im Stadium der Fig. 16 ist die ODesophaguseinstülpung tiefer geworden ıd mit Flimmerhaaren, — den ersten Flimmerhaaren des Embryo, — ersehen. Die Richtung der Oesophaguseinsiülpung prägt sich jetzt fer als im vorhergehenden Stadium, als schief gegen den Aussen- 4) Diese Zeitschrift. Supplementband zum XXV. Bd. p. 247. | 2) Da ich die morphologische Vergleichung der Körperseiten der Bryozoen mit nen der anderen Würmer noch nicht für erledigt halte, so will ich in dieser handlung die Benennungen: Rücken und Bauch etc. vermeiden und die Körper- ! lseite bezeichnen. ) Ich habe in meiner Darstellung die abgeplattete Seite-in Fig. 43, 44 und i5, Berücksichtigung der Lage der Mesodermzellen, als identisch betrachtet. Mir heint diese Deutung kaum zweifelhaft. Dennoch muss ich, bei der Wichtigkeit, ‚dies zu haben scheint, besonders hervorheben, dass’ ich zu diesem Schlusse ‚durch ‚die Vergleichung der einzelnen Stadien gekommen bin, und dass die Be- mau e2 der einander entsprechenden Körperseiten nicht das Ergebniss direeter gung der Entwicklungsvorgänge an einem Embryo sein konnte. Kine Kritik | Deutung ergiebt sich jedem aus der Vergleichung der Abbildungen. art. wissensch. Zoologie. KXIX. Bd, 36 en nach ihrer Lage am entwickelten Thiere als oben und unten, Oralseite und derm, die schon in den vorhergehenden Stadien undeutlich wurden Be Berthold Hatsche, Fi der Scheibe (nach der oralen Seite des ob, gerichtet, & aus. ‚Die scheibenförmige verdickte Oberseite setzt sich an ihrem Rande falz- artig, scharf gegen die niedrigeren angrenzenden Ectodermzellen ab; h ' man sieht diese Grenze bei der Ansicht des Embryo von oben als eine ° dem Rande parallel laufende Contour, wie es in Fig. 49 von einem ° etwas älteren Stadium dargestellt ist. A Die Mesodermzellen haben jederseits gegen die Oralene vor- | rückende Theilproducte geliefert, Ein optischer Querschnitt in der Ebene dicht hinter der Oesopha- guseinstülpung (Fig. 17) wird die Vorstellung von dem Baue des Em- bryo ergänzen helfen. Im nächsten Stadium (Fig. 18) schen wir die Oesophagusbildung weiter vorgeschritten; die Flimmerung hat sich von der Mundöffnung. ” aus beinahe über die ganze obere Scheibe ausgebreitet. Auch am un- teren Ende des Embryo hat sich eine Ectodermverdickung gebildet, deren höhere Zellen scharf gegen die angrenzenden niedrigeren Ecto— dermzellen sich absetzen. Diese Ectodermverdickung, deren Bildung schon im Stadium der Fig. 15 begann, ist die erste Anlage eines Or- gans, welches wir als Anheftungsdrüse der Larve kennen lernen wer den. Die Anzahl der Mesodermzellen ist jederseits auf drei gestiegen die hintersten Mesodermzellen sind noch immer in der Mittellinie ein- ander sehr genähert. Dicht hinter denselben sehen wir eine papillen- artig nach innen vorspringende Ectodermverdickung, die Anlage des. Hinterdarms. Die Lagebeziehung des Hinterdarms zu den hintersten Mesodermzellen wird besonders deutlich bei Ansicht des Embryo vom oberen Pole (Fig. 19). Bei Betrachtung von der Seite, sowie des optischen Medianschnittes, sehen wir den oberen Theil des Embryo vom unteren Theile dure zwei tiefe Falten abgegrenzt, welche die eine von der Oralseite, die an dere von der Analseite her bis über die Mitie der Seitenfläche sich er-? sirecken und dort aneinander vorüberziehend sich verflachen (Fig. 18). © Am lebenden Objecte sind die Kerne und Zellgrenzen des Ecto- 7 kaum mehr wahrnehmbar; der Grund hiervon schien mir darin zu " liegen, dass die Doiterkörnchen im Zustande der Resorbirung durch © unregelmässige Vertheilung und Veränderung ihrer Beschaffenheit das} Protoplasma bedeutender trüben. E Nachdem die Furchungshöhle bei der Einstülpung des Entoderm durch Aneinanderlegen der Keimblätter verschwunden war, kamen nm den nächsten Stadien wieder spaltförmige Höhlen ee Entoder und Leibeswand zum Vorschein, die besonders im ‚oberen Theile d DEE R RX IREh 2 re a. Pedicellina echinata. 51 2 d nr De nuichchen ae so doch st ihre az, zu den Keimblättern mit der Furchungshöhle identisch ist. Das letztbeschriebene Stadium ist in der Regel das älteste, welches ach innerhalb der Eihülle gefunden wurde. Ausnahmsweise habe ich auch weiter entwickelte Stadien innerhalb der Eihülle gefunden, die aber in ihrer Grösse gegen gleich weii eniwickelie Larven zurück- r standen. “ Die Larven verbleiben, wie schon früher erwähnt wurde, nach "Abstreifung der Eihülle an el ben Aufenthaltsorte; sie sc a so- gar mit ihrem unteren Ende noch an den Be ihrer Eihülle befestigt zu sein. InFig. 20 ist eine Larve kurze Zeit nach dem Abstreifen der Ei- bülle gezeichnet. Sie hat etwas an Grösse zugenommen, und zwar een durch Vergrösserung der Leibeshöhle, wobei die Ecio- ‚dermzellen auf Kosten ihrer grösseren Flächenausdehnung sich ee plattet haben ; die Zellen der Kittdrüse sind aber noch bedeutend höher j geworden. Ir Mesodermzellen haben sich weiter vermehrt. Eine Ver- ers die sich später als bedeutungsvoll herausstellen wird, finden wir am Entoderm; es ist nämlich das Entoderm an einer Stelle, dicht I unter der E uhuunesstelle mit der Oesophaguseinstülpung zweischichtig ‚geworden (zuweilen auch schon im vorhergehenden Stadium); die äussere -Sehicht, welche auch das Eetoderm in Form eines Wulstes vortreibt, ist i von eiwa fünf Zellen gebildet, wie man bei Ansichi der Larve von der Oralseite sehen kann; auf dem opiischen Medianschnitte Fig. 20 sind h blos zwei davon zur Dass gekommen. Im Innern der Darmhöhle n man an der stelle wo alshal d der Durchbruch in den Oesophagus De gs FF chdem der hndu zum Direhlianeh an ist, ernähren Kin In Fig. 21 sehen wir den Oesophagus und Mitieldarm bereits in FE piedıng stehen. Die äussere Schicht der Entodermverdickung hat h die Larven als Tisebaenossen von den durch die Engeln. her- u n z ee Berthold Hatschek, | und {ragen an ihrer inneren Fläche Flimmerhaare; diejenigen Zellen ' . aber, welche die obere Wandung zusammensetzen, sind höher und | dunkler geworden, sie enthalten dunklere Körnchen und haben eine gelbliche Färbung angenommen, welche den Beginn ihrer Function als Leberzellen erkennen lässt; sie ermangeln überdies der Flimmerhaare. Die Hinterdarmpapille hat sich blasenförmig ausgedehnt, indem in der-. selben ein vacuolenähnlicher Hohlraum sich gebildet hat. Dieser Hohl- raum steht mit dem Lumen des Mitteldarmes noch nicht in Verbindung; auch nach aussen schien er noch nicht zu münden, doch ist dicht über der Stelle wo der Hinterdarm an der Haut festhängt eine kleine After- einsenkung bemerkbar. — Die obere Platte des Embryo mit Mundöft- 7 nung und Hinterdarm hat sich gegen das Innere des Körpers zurückge- zogen, so dass in dem obersten Theile der Larve ein mit Flimmerhaaren bedeckter Vorraum entstanden ist, welcher dem Kelchraume des ent- ” wickelten Thieres entspricht. — Auch die hinterste der Mesodermzellen | ist N in eine Gruppe kleinerer Zellen zerfallen. ' In Fig. 22 ist ein weiteres Stadium abgebildet; die Differenzirung . des Mitteldarms ist hier weiter vorgeschritten, die Zellen seiner oberen % Wand sind hoch prismatisch und dunkler von Gallenfarbstoffen gefärbt; rechts unten sieht man an der Zeichnung eine schwach verdickte Stelle der Darmwand, welche sowohl für die Larven und auch die ent- wickelten Pedicellinen und Loxosomen characteristisch ist. Das blinde Ende des Mitteldarmes beginnt sich zur zweiten Mn aus- zuweiten. | Der Boden des Kelchraumes hat bei bedeutendem Wachsthum seiner Masse sich dicht hinter der Mundöffnung in eine tiefe Querfalte gelegt, an deren hinteren Wand der After sich befindet. Der äussere Rand der Falte grenzt den Binnenraum derselben von dem Boden des übrigen Kelchraumes ab, welcher eine tiefe Rinne bildet, die hinter dem After sich vereinigt und nach vorn zu in den Oesophagus sich vertieft; diese Einrichtung entspricht der Tentakelrinne des entwickelten Thieres. Eine merkwürdige Umwandlung hat die Entodermzellplatte des vorigen Stadiums erfahren; die Zellen derselben haben sich nämlich in einfacher Schicht um eine cenirale Höhle angeordnet, die mit einer feinen Oeffnung, welche im darüberliegenden Eetoderm entstanden ist, nach aussen mündet. Es ist durch secundäre Umlagerung der Zellen ein nach aussen mündendes Entodermsäckchen entstanden. Der Rand’ der Kittdrüse ist von einem Kranze feiner, starrer Härchen umgeben. * In Fig. 23 ist die Ansicht der vorderen Seite eines unbeträchtlich weiter entwickelten Stadiums dargestellt; es kommt hier die seitlic eomprimirte Gestalt ul Larve, sowie einige characteristische Einschnü- #. Kibryonalentwicktung und Kuospung der Pedicellina ollilate, 513 23 die dritte Einschnürung ist nur a = starke an der Kittdrüsenanlage bedingt. Bei weiter vorgeschrittenen Stadien (Fig. 24) ist der Hinterdarm mit dem Mitteldarm in Verbindung getreten. Der Darmtractus zeigt alle sieseien Thiere. Die Leberzellen sind mit vielen Körnchen und ‘stark lichtbrechenden (Fett-) Tröpfehen gefüllt. Die Mesodermele- mente sind zum grossen Theil in langgestreckie Muskelzellen verwandelt und die Larve besitzt das Vermögen einige Formveränderungen auszu- . führen. Namentlich kann sie den Boden des Kelchraumes hervor- strecken und wieder zurückziehen; diese Bewegung wird zum Theil durch die innerhalb der Beiskeinnne gelegene Falte ermöglicht, die sich hierbei vertiefi oder wieder abflacht. Auch die Faltensysteme an \ den Seiten des Körpers ermöglichen die betreffenden Gestaltverände- rungen. Am Kelchrande hat sich nach aussen zu ein Kranz von langen _ Wimpergeisseln gebildet, welcher die wimpernde Oberfläche des Kelch- “ raumes von der äusseren wimperlosen Oberfläche der Larve abgrenzi. Fig. @% zeigt eine Larve von der Seite gesehen mit ausgestülpiem Vorderende, Fig. 25 einen optischen Transversalschnitt bei eingestülptem zu den Be eeehriehenen Stadium, an Grösse zugenommen. Sie ist in 3. 26 bei viel schwächerer Vergrösserung gezeichnet, als die vorher- nden Stadien. Die Larve, die eine bedeutende Contractilität und Yeränderlishkeit der Form gewonnen hat, zeigt im Allgemeinen bei ausgestülptem Zu- tande (Fig. 26) eine gedrungene Gesiali. Aus dem Kelchraume sehen r zwei vorstreckbare conische Gebilde hervorragen. Beide sind inner- ‚der Tentakelrinnenfalte gelegen; das vordere derselben liegt dicht T der Mundöffnung und trägt einen langen Schopf von starken Vimpergeisseln ; der hintere Fortsatz trägt an seinem stumpfen Ende | Baus; diese Fortsätze bilden zugleich die en und y "Die aive besitzt in viel höherem Grade als früher die Fähigkeit ihr de ende in das Innere des Körpers zurückzuziehen (Fig. 27). Die ül ung. geh! so weit, dass selbst der Wimperkranz noch an den rs 514 . Berthold Hatschek, Innenrand des Kelchraumes zu liegen kömmt. Der Mitteldarm ermög- licht, indem er durch Aneinanderlegen seiner oberen und unteren Wand unter Verschwinden des Lumens sein Volumen bedeutend herab- mindert, die tiefe Einziehung. Bei ganz eingestülptem Zustande ver- engert sich noch die Mündung des Kelches, unter Faltenbildung am Innenrande, vermittelst zur Ausbildung gelangter Ringmuskelfasern. ‚Auch die anderen Hervorragungen des Körpers, das Entodermsäckchen und die Kittdrüse, werden mehr ins Innere zurückgezogen, so dass die Larve eine birnförmige, abgerundete Gestalt annimmt. In diesem Zu- 'stande sind die Formverhältnisse der Larve, insbesondere in Bezug auf Kelchraum und Tentakelrinne, so auffallend denen des entwickelten Thieres ähnlich, dass nur der Mangel des Stieles und der Tentakeln einen wesentlichen Unterschied bedingt. A Gehen wir von der äusseren Form zu der inneren Organisation der Larve über. Wie schon aus der grossen Gontractilität der Larve zu schliessen ist, hat die Ausbildung der Muskulatur der Larve bedeutende Forischritte gemacht. An der lebenden Larve ist von den Muskelzellen nur wenig wahrzunehmen: bei geeigneter Färbung und Aufhellung der Larve sieht man ausser zahlreichen Muskelneizen, die dem Eetoderm an- - liegen, die Hauptmuskelzüge, die als Hotractoen von dem den Mund überragenden Vorsprung zum unteren Ende ziehen, andere, die an das Entodermsäckcehen und die Kittdrüse herantreten. Sämmtliche Muskeln sind theils aus verästelten, theils aus spindelförmigen Fasern gebildet, welche immer in einer besonderen Anschwellung den Zellkern zeigen. Da alle Muskelzüge paarig zu den Seiten des Körpers liegen, so sind sie auf den optischen Medianschnitten in den Abbildungen nicht zur Dar- © stellung gekommen. 4 Sämmtliche Muskelzellen liegen entweder dem Ecetoderm gänzlich an, oder finden doch ihre Anheftungsstelle am Ectoderm. Der vom Ento- derm gebildete Mitteldarm ist durchaus muskelfrei; er besteht überall nur aus einer einfachen Schicht von Entodermzellen. 4 | Zu jenem Gebilde, welches wir in früheren Stadien als oe E . säckchen bezeichneten, sind von den anderen Keimblättern her neue ’ Theile hinzugekommen, welche mit demselben 'ein einheitliches Ganze bilden. An der Stelle, wo das Entodermsäckchen am Ectoderm fest- hängt, ist eine Einstülpung des Ectoderms hinzugekommen, welche mit | langen Flimmerhaaren bedeckt ist, die meist in Form eines zungen- förmigen Fortsatzes aneinanderliegend zur Einstülpungsöffnung heraus- # ragen. Wenn man eine grössere Anzahl von Larven durchmustert, so kann man sich davon überzeugen, dass diese Ectodermeinstülpung voll kommen nach aussen umstülpbar ist; sie stellt dann eine zaplenförmi h nbryonletwikung ii Knospung der Pedi cellina echinata. 515 A Hervorragung der, in welche das Entodermsäckchen hineingerüickt ist, und auf deren Oberfläche sich der »zungenförmige Fortsatz« zu einem © Wimperbusche entfaltet hat (Fig. 28). — An dem Entodermsäckchen a "kann man im lebenden Zustande des Thieres den zelligen Bau nicht er- - kennen. Man sieht nur, dass das Lumen desselben verschwunden ist Bei entsprechender Färbung und Aufhellung des Objeetes aber sieht _ man überdies, dass dasselbe nicht mehr aus einer einfachen Schicht von Zellen besteht; es ist noch eine äussere Schicht von Zellen hinzu- kamen, die ich für Mesodermaellen halte, welche die innere Ento- dermmasse einhüllen. Die Deutung der äusseren Schicht stützt sich zum: Theil auf die histologische Differenz derselben von den inneren Zellen, die ein feinkörniges Protoplasma besitzen, zum Theil aber auch auf die Betrachtung früherer Stadien. Während bei den erwachsenen Larven die äussere Schicht von cubischen Zellen gebildet ist, sehen wir die- N selbe in jüngeren Larven noch aus ziemlich platten Elementen zusam- " mengeseizt, welche den Eindruck von angelagerten Mesodermelementen _ machen (Fig. 31). Das ganze Gebilde, welches wir hier kennen gelernt - haben, liefert, wie weiterhin erörtert werden wird, das Material zum bau sämtlicher secundärer Individuen des Stockes, während die ganze übrige Larve in das primäre älteste Individuum direet übergeht. | Als Sinnesorgane der Larve sind einzelne starre Härchen zu deuten, N welche der jetzt schon deutlichen Quticula aufsitzend, über die untere Hälfte des Körpers zerstreut sind (Fig. 26). Rings um die Kittdrüse ist sehon in früheren Stadien ein Kranz von feinen starren Härchen be- schrieben; wenn der drüseniragende Zapfen ganz vorgestreckt ist (Fig. 28), so dass seine untere Fläche nieht concav (wie in Fig. 26), sondern convex vorgewölbt erscheint, so kann man sehen, dass die Här- Bu Das Kittdrüsenende ist Beim Schwimmen nach vorn ge- Im OR Theile der Te erfüllt den Raum zwischen Mitieldarm .d äusserer Haut eine Menge dunkelkörniger Mesodermzellen, deren pparat in Verbindung, den seh sogleich Beschreiben de Als Excre- en. ER ich ein ee Re eher, le nur in günsli- EIS Bi | > Berthold Hatschek, a nicht mög- | lich, das hintere und vordere Ende genau zu verfolgen. Doch schien mir das Hinterende mit einer schwachen Erweiterung in die Leibeshöhle zu münden, das vordere Ende aber mit den dunkelkörnigen, drüsen- ähnlichen Mesodermzellen in Verbindung zu stehen, die zum Theil ‚wenigstens eine reihenweise Anordnung zeigen, und in welchen ich mehrmals einen Ganal zu verfolgen glaubte; doch sind mir diese Ver- hältnisse sehr zweifelhaft geblieben. Jedenfalls ist dieser Ganal identisch mit dem Eixeretionsorgane der erwachsenen Pedicellina, welches aber ebenfalls der Untersuchung bedeutende Schwierigkeiten bietet. Das Exceretionsorgan der entwickelten Pedicellina (Fig. 32), ist ebenfalls paarig vorhanden und jederseits von einem flimmernden Canale ge- bildet, weicher dieselbe Lagerung wie bei der Larve zeigt und neben dem Ganglion in den Kelchraum einmündet!). Wenn schon die Be- obachtung dieses Ganales bei schwacher Flimmerung in demselben sehr schwierig ist, so war ich umsomehr überrascht in einem Falle, wo der Canal sehr lebhaft flimmerte, noch einen zweiten parallel verlaufenden etwas geschlängelten Canal zu sehen, der an seinem unteren Ende schlingenförmig in den ersten überzugehen schien, an dem oberen Ende vielleicht frei in die Leibeshöhle mündete. Auffallend war mir aber, dass die Flimmerbewegung in beiden CGanälen gleichgerichtet war. Ich habe den Excretionsapparat der erwachsenen Pedicellina blos mit BarTt- nack Syst. 8 untersucht und es werden vielleicht stärkere Vergrösse- rungen zu befriedigenderen Resultaten führen. Die Wandungen der Excretionscanäle bestehen aus einer geringen Anzahl durchbohrter Zellen, wie sie CLarırtpe zuerst bei Lumbricus beschrieben hat?) und ° . die, wie ich mich überzeugt habe, in den Excretionsorganen der Wür- ıner überhaupt eine weite Verbreitung haben. Von der Anlage des Ganglions habe ich bei den Larven nichts finden können. Die verdickte Partie des Ectoderms, welche die vordere Wand ee | der centralen Falte des Kelches bildet und die mit Rücksicht auf die E . Verhältnisse bei der Knospung als Entstehungsori des Ganglion betrachtet werden muss, besteht bei den Larven nur aus einer einzigen Schicht % eines hocheylindrischen Flimmerepithels (Fig. 30) mit dicker, von feinen Porencanälen senkrecht durchsetzter Cuticula. Es wären immerhin noch stärkeren Vergrösserungen (HarrnAck, Immersion 10) war es in Querschnitte durch diesen Theil der ältesten Larve wünschenswerth. | 4) »Bei Alcyonidium gelatinosum, Membranipora pilosa wurde ein flaschenför- mig flimmernder Canal (FArrt, Smitr) in der Leibeshöhle beobachtet, der neben den Tentakeln ausmündet«. Craus, Zoologie. p. 377: Die Originalabhandlungen ” stehen mir nicht zur Verfügung, f. 2) CLArarkoe, Histologische Untersuchungen über den Regenwurm. Diese Zeit- schrift. 1869. r | RE _ Embryonlenwichtug und Kuospug ” Pedicellina echinata. 517. heh dis übrige Eoioderm der Larve ist überall einschichtig bis auf eine kleine verdickte Stelle zwischen Flimmerkranz a Mundöflnung (Fig. 26 u. 29): | Die ausgewachsenen Larven findet man in den Glasgefässen, in welche man 7 dreellincneolonien gesetzt hat, bald in Menge herum- sehwärmen. Sie schwimmen stets. mit der Kittdrüse voran und tum- meln sich, öfters kleine Kreise beschreibend, mit Hülfe ihres Wimper- kranzes und des Wimperschopfes am oberen Ende, — welcher beim Schwimmen nach hinten gerichtet vielleicht als eine Art Steuerruder - dient, — lebhaft umher. Die Festsetzung der Larven habe ich leider nicht beobachten kön- nen. Die jüngsten festgesetzten Thiere, die ich aus dem Meere sammelte, zeigten doch schon beträchtliche Fortschritte. Sie besassen schon einen ' kurzen Stiel an dessen Basis ein ganz kleiner Vorsprung als Stolo die _ Knospenanlage zeigte; der Siolo ist entsprechend der Lagerung, welche die Knospe in der Larve einnahm, an der oralen Seite gelegen. Die Basis des Stieles ist vermittelst eines mit Carmin stark tingirbaren 'Secretes an der Unterlage festgeheftet; von der Kittdrüse ist aber nichis mebr wahrzunehmen. Das gegen den Stiel durch eine tiefe Einschnü- rung, wie im vollkommen entwickelten Thiere, abgeschnürte Köpfchen besass schon sechs vollkommen entwickelte Tentakeln. Auch das Nervensystem war vorhanden, sowie überhaupt das _ 'Thier, wenn auch noch viel kleiner, doch in a Details der Organi- Malen mit den vollkommen entwickelten Individuen wesentlich überein- stimmte, — bis auf den gänzlichen Mangel der Geschlechtsorgane, die auch weiterhin in diesem ältesten Individuum der Colonie nicht zur Entwicklung kommen. Zur geschlechtlichen Fortpflanzung sind blos di Er durch Knospung gebildeten Individuen befähigt. 1. ne eims der le nn am a u a a Die Knospenentwieklung. ü Die Pedicellinen überziehen als dichter Ueberzug einzelne Aestchen Se Hydroiden oder ähnliche a Wenn man mit der . zeigen im ersteren Falle eine mehr gedrungene Form mit kurzem Stiele, 18 3 we Berthold Hatschek, stadium. An diesem Ende seht vor nchrlich A Wachsthum ne Stolo vor sich und auch die Bildung neuer Individuen, die uns in diesem Ab-. | schnitt speciell beschäftigen wird. Man kann an einem solchen Stolo- 4 ende eine ganze Reihe von Stadien der Entwicklung der Knospen be- obachten. Manche Stiolonen zeigen in diehtgedrängter Aufeinanderfolge eine vollständigere Reihe von Entwicklungsstadien,, als andere, wo auf ‚das jüngsie Stadium sogleich ein weiter entwickeltes folgt. Die Knospen j im anderen einen gesireckteren Bau. | Bevor ich zur Schilderung der Kuöspennnke u übergehe, E muss ich einige Bemerkungen über die Untersuchungsmethode voran- schicken. } Am lebenden Gewebe kann man, da die Zellen nicht scharf genug 9 zu unterscheiden sind, über den Bau ja einzelnen Stadien nicht zu ge- A . nügender Klarheit Konken, Bei Behandlung der Objecte mit geeigneten # 3 \ Färbungs- und Aufhellungsmitteln treten sowohl die Zellkerne als auch die Zellgrenzen scharf hervor. Ich habe zum Theil blos mit Osmium- ’ säure gebräunte Präparate in Canadabalsam eingeschlossen, zum Theil “ nach ganz kurzer Behandlung mit Osmiamsäure, Picrocarminfärbung . angewendet und dann ebenfalls in Ganadabalsam eingeschlossen. Um ) das Schrumpfen der Objecte bei der Entwässerung zu verhindern, ist eine allmälige Steigerung der Alkoholwirkung nothwendig. Die seitlich comprimirte Gestalt der Stöckchen und Knospen macht es leicht, sie in die genaue Seitenlage zu bringen, und dadurch die Seitenansicht und den optischen Medianschnitt zu erhalten, welcher für die Erkenntnis | des Baues aller Stadien höchst wichtig ist. An dem jüngeren Ende des Stolo sind bei Seitenansicht zwei wichtige Stellen zu beachten. An der Basis das eigentliche Stoloen ‘und der Hauptwachsthumspunct desselben, und etwas höher gelegen’ die Bildungsstelle der neuen indie (Fig. 33). Diese Bil- dungsstelle der Knospen wird zunächst unsere Aufmerksamkeit fesseln. | Wenn wir den optischen Medianschnitt derselben (Fig. 35 /) bei stär- | kerer Vergrösserung betrachten, so sehen wir zu äusserst unter der” dieken Guticula das unsere i hohe Cylinderepithel des Ectoderm; dicht unter dieser Schicht finden wir einen etwas in die Länge gezoge-' ' nen Körper, dessen Zellen in einfacher Schicht um einen central Hohlraum angeordnet sind, das Entoderm; letzterem anliegend find sich einzelne Mesoder neölleen. die sich durch = bedeutenderes Volume ‚ihr Kisten ass Proioplaima, den grösseren Zellkern und dure) ihre abgerundete Form vor den benachbarten spindelförmigen Zel: des Stolo auszeichnen (m Fig. 35 u. 38). ni Embiyonalentwieklung und Knospung der Pedicellina echinata. 519 In einem weiteren Stadium (Fig. 38 IT) ist das Ectoderm in Form eines buckelförmigen Vorsprungs ausgebuchtet. Die Entodermmasse hat sich in die Länge gestreckt und in zwei Theile geschnürt, einen _ grösseren oberen, der als Mitteldarmanlage der Knospe in die Eetoderm- ausbuchtung ritckt, einen kleineren unteren, der zur Bildung der nach- folgenden Knospen zurückbleibt. Dicht unter der Ausbuchtung, welche _ die Anlage einer Knospe darstellt, ist ein Rest von allen drei Keim- blättern zurückgeblieben der die nachfolgenden Knospen zu liefern be- stimmt ist. Wir können in Fig. 35 die Gesammtanlage (T + IIT) als _ weiter vorgeschritienes Stadium dieser beiden Theile (in //) betrachten. Der obere Theil ist hier in seiner Entwicklung als Knospenindividuum ‚weiter vorgeschritten, in dem unteren hat sich das Entodermsäckchen in die Länge gestreckt und geht einem weiteren Theilungsprocesse ent- gegen. Ich halte dies wenigstens für die einzig richtige Auffassung der in Fig. 35 und 38 dargestellten Verhältnisse. Das Ectoderm, welches schon in Fig. 38 I/ an der Spitze der Aus- buchtung eine Differenzirung zeigte, bildet in Fig. 35 an dem oberen abgestutzten Ende der schon stärker prominirenden Knospe eine ' Wucherung, die nach ingen zwischen die einschichtig bleiben- den seitlichen Ectodermwände vorrückt. Das Entoderm erleidet durch das Vordringen der Ectodermwucherung eine entsprechende Lagever- änderung. - Der immer weiter vordringende Ectodermzapfen zeigt bald in - seinem Innern ein spaltförmiges Lumen, das eine Äehnlichkeit mit einem - Einstülpungsbilde herbeiführt (Fig. 36). \ Die Ectodermwucherung nimmt rasch an Ausdehnung zu und überwiegt bald bedeutend das langsamer wachsende Entodermsäckchen (Fig. 37%). Die Zellen der ersteren sind um das bedeutend erweiterte ‚umen in einfacher Schicht angeordnet und das Gebilde stellt jetzt ein ckwandiges Säckchen dar, das an dem oberen nach vorn zu schief vestutztien Ende der Knenpe mit dem Ectoderm der Oberfläche ver- achsen ist; an allen übrigen Stellen ist es von demselben scharf ab- grenzt. Die innere Höhlung des Ectodermsäckchens ist, der seitlich omprimirten Gestalt der Knospe entsprechend, ein in der Median- ene gelegener Spalt. Die Bildung des Eetodermsäckchens ist eine er auffallendsten Eigenthümlichkeiten, welche die Knospung der "Embryonalentwicklung gegenüber auszeichnet; sie erweist sich als das äusserst frühzeitige Auftreten des Kelchraumes, der Anfangs nach ssen vollkommen abgeschlossen ist; seine Wände liefern auch das erial für die Einstülpungen des Oesophagus, Nervensystems und rdarmes, die hier unter dem Schutze der Zurückgezogenheit {) bildeten. w a Berka ‚entsiehen, während sie an Embryo und Larve an der Oberfläche en Schon im Stadium der Fig. 37 setzt sich das Köpfchen gegen den Stiel durch eine Einschnürung ab. im Stadium der Fig. 38 VI ist die gesammie Gliederung des Köpfchens weiter vorgeschritten. Als beson- % _ ders wichtige Differenzirungen sind zwei Einstülpungen am Boden des 7 Kelchraumes zu beachten; die vordere untere derselben ist die Anlage ‚des Oesophagus, die hintere die des Ganglion. In Fig. 39 sehen wir die Anlage des Oesophagus und Ge welches letztere sich schon abzuschnüren beginnt, weiter vorgeschritten, auch die Anlage des Hinterdarms ist als eine jetzt noch unbedeutende 4 - Wucherung der Kelehwand bemerkbar. Im oberen Theile des Kelch- raumes zeigen sich jederseits der Mittellinie fünf papillenähnliche Her- vorragungen nach innen und unten in denselben vorspringend. Essind 7 dies die ersten Anlagen der Tentakeln. Dieselben bilden sich, indem * die Wand des Kelchraumes sich stellenweise durch Entstehung eines h n kleinen Hohlraumes von der äusseren Leibeswand abhebt und weiterhin 1 & als hohle Papille nach innen vorwächst, wie dies an dem durch höhere Einstellung gewonnenen Bilde Fig. 45 ersichtlich ist. | In Fig. 40 sehen wir die Knospe in Bezug auf ihre äussere Gestalt und innere Organisation weiter entwickelt. Das Köpfchen ist schon durch die characteristische tiefe Falte vom Stiel abgesetzt; zwischen den ° inneren Rändern dieser Falte sind, mehrere spindelförmige Mesoderm- zellen ausgespannt, die übrigens schon im Stadium der Fig. 37 durch’ einige quergestellte Mesodermzellen vorbereitet wurden. Der Oesopha- gus ist mit dem Mitteldarm in Verbindung getreten. Dieser letztere, # dessen Zellen schon im vorhergehenden Stadium recht regelmässig um ‘das centrale Lumen angeordnet waren, zeigt jetzt eine bedeutende Er- weiterung seines Lumens und eine Andeutung der späteren zwei Ab- theilungen. An der dorsalen Wand der ersten Abtheilung beginnt auch schen die histologische Differenzirung der Leberzellen, welche schon am lebenden Objecte durch die gelbliche Färbung bemerkbar wird. An ‚den Präparaten zeigt es sich, dass die Umwandlung der Zellen in ihre . unteren Hälfte beginnt, die mit zahlreichen Körnchen erfüllt ist. und in - Picrocarmin sich gelblich färbt, während die obere Hälfte, welche den Zellkern enthält, sowie alle anderen Zellen eine röthliche Carminfärbung‘ annimmt. —- Die untere Wand des Magens, sowie die gesammte Obe fläche des Kelchraums und des Oesophagus ist mit Flimmerhaaren be deckt. — Das Nervensystem ist in Form eines hohlen Säckchens vo konmen zur Abschnürung gelangt. — Der Hinterdarm besteht als blinı om Kelchraum aus horizontal nach hinten gerichtete Einstülpung. — Die Tentakelanlagen sind etwas in die Länge gewachsen, © Bald darauf (Fig. 41) spaltet sich die Wand des Kelchrunmer am r on Ende der Knospe längs der Mittellinie, wo sie mit der Leibes- wand verwachsen ist, und der Innenraum des Kelches kommt so zum n Durchbruch. Auf diesem Stadium ist auch schon der Hinterdarm mit - der zweiten Abtheilung des Mitteldarmes in Verbindung getreten und N die Tentakelrinne zur Ausbildung gekommen. Im Grunde des Köpfchens hat sich aus einer Mesodermzelle ein bläschenförmig nach oben vorsprin- gendes Diaphragma gebildet. Die innere Kelchwand zeigt schon Spuren ' der reihenweisen Anordnung der Zellen von den Tentakeln gegen den Boden der Tentakelrinne hin. Die Organisation dieses Stadiums, welches zu selbstständiger Nahrungsaufnahme schon befähigt ist, — wie die fremden Körper beweisen, die im Kelchraum und Dasmchhale sich vor- finden, — gleicht in den Hauptzügen denen des geschlechtsreifen Indi- viduums. | ' Die wichtigsten Veränderungen, denen das junge Individuum noch enigegengeht, sind die Vermehrung der Tentakeln, die an der analen Seite des Kelches erfolgt, sowie weitere histologische Differenzirung. Das in Fig. 42 ubeebildets Stadium hat schon bedeutend an Grösse zu- _ genommen, wenn es auch noch kaum den dritten Theil des Durch- ‚messers des geschlechtsreifen Thieres erlangt hat. Wir zählen an dem- selben bereits jederseits sechs Tentakeln. Der Hinterdarm rückt in eine | rings herum abgegrenzte Ectodermvorragung und bildet so den Anal- schornstein, der in den Thieren, die noch keine Embryonen beherbergen, eine Data Lage einnimmt !). Im oberen Theile des Kelches ist der Sphincter in einer Anzahl giatter Muskelfasern,, die in der Abbildung im optischen Durchschnitte dargestellt sind, zur Kusbildune gekommen. In den Leberzellen nimmt der untere drtisige Theil auf Kosten des oberen Theiles zu, welcher schon jetzt auf eine schmälere Zone be- schränkt ist, welche die Zelikerne enthält. Mit Ausnahme der Leber- Eureeion ist der ganze Darmiractus, sowie auch der Kelchraum mit iner Cuticula versehen. Eine ondeis hohe, von senkrechten Poren- eanälen durchsetzte Cuticula besitzt die mit starken Flimmerhaaren ersehene zweite Magenabtheilung; jedem Porencanale scheint ein © immerhaar a Die Ausbildung der a des ar \ | 522 \ R. a Berthold Hatschek, Wir Euben bisher in der en der Enwiee ‘der Knospe einen wichtigen Punct übergangen, die Verhältnisse des Mesoderms und die Ausbildung der Geschlechtsorgane ; von diesen 4 wollen wir nun hier eine zusammenhängende Darstellung geben. Jene Mesodermzellen, welche an dem Entodermsäckchen gelegen, durch mehrere Eigenthümlichkeiten vor den übrigen spindelförmigen und verästelten Mesodermzellen des Stolo sich auszeichneten (Fig. 359 und 38), scheinen mir speciell die Mesodermelemente des Köpfchens zu F liefern, während in den Stiel die spindelförmigen ae des Stolo direct | über En Im Stadium III der Fig. 35, welches in Fig. 43 mit Rücksicht a 4 das Mesoderm dargestellt ist, sehen wir zu beiden Seiten der als Ecto- dermwucherung a Kelchanlage ein Häufchen von Mesoderm- E zellen, die sich weiter vermehrend in Fig. 44 (Stadiam VI der Fig. 38) noch immer an einer entsprechenden Stelle, zu beiden Seiten der Ner- 3. vensystemeinstülpung, liegen. Auch auf an Medianschnitt des Köpf- E: chens in Fig. 38 sehen wir einige Mesodermzellen, die sich wohl von | i dieser Hauptmasse abgelöst haben; denn nach den Bildern, die mir eine % grössere Anzahl von Präparaten a, halte ich eine Einwanderung von Mesodermzellen aus dem Stiele in das Köpfchen für unwahr- scheinlich. E An dem Stadium der Fig. 39 sind mehrere sehr wichtige Differen- zirungen des Mesoderms aufgetreten. Am lebenden Objecte bemerkt ' man einen zarten flimmernden Canal, der unterhalb des Ecioderims, | beiderseits schief nach hinten und ob aulsteigend,, bis zu den Seiten der Nervensystemanlage sich erstreckt (Fig. 45). Ich möchte diese An-ı lage des Excretionsapparates vom mittleren Keimblatte ableiten, — zum meist aber aus theoretischen Gründen, da meine Beobachtung hier nicht 'ausreichte, Die Mesodermzellen nehmen in ihrer Hauptmasse noch’ immer dieselbe Lagerung ein; unter denselben fällt eine einzelne Zelle» auf, die alle anderen an Grösse bedeutend überragt; sie ist auch amı ‚lebenden Objecte sehr deutlich sichtbar. Diese grosse Zelle ist von einer Schicht abgeplatteter Mesodermzellen eingehüllt und von den anders u Mesodermzellen dadurch abgeschieden. Diese merkwürdige Zelle wird unsere weitere Aufmerksamkeit fesseln; denn während die übrigen Mesodermzellen sich zerstreuend in glatte Muskelfasern, verästelte Zell- gebilde und Neurilemm sich verwandeln, ist es diese eine Zelle in jeder Körperhälfte, welche sämmtliche Geschlechtsproducie liefert, währ die platten sie umgebenden Zellen die Hüllmembran von Hoden Ovarıum bilden. | Durch den günstigen Umstand, dass die einzige Brose) Zelle se N imbryonalentwicklung und Knospung der Pedicellina echinata, 923 'on einer continuirlichen Hülle eingeschlossen ist, lässt sich mit einer relativen Sicherheit die Abstammung der Ges hlechllonnidue te von der- | elben bestimmen. Wir finden nämlich später (im Stadium der Fig. 40) | innerhalb der Hüllzellen eine Anzahl kleinerer Zellen (Fig. A6), die wir als Abkömmlinge der einen grossen Zelle zu betrachten berechtigt sind. £ Dieser Zellenhaufen streckt sich in die Länge und beginnt durch eine Ein- schnürung in zwei Theile zu zerfallen, wobei die Hülle Antheil nimmt {Fig.47, Stad. der Fig. 42); im vorderen Abschnitt weichen die Zellen rings - um ein centrales Lumen auseinander; in den hinteren Abschnitt gehen blos einige wenige Zellen -— drei in den meisten Fällen, die Hüllzellen "nicht mitgezählt — über. Das vordere Theilstück ist die Anlage des Ovariums; die Zellen desselben vergrössern sich bedeutend, sie zeichnen sich durch grosse Kerne und Kernkörperchen und ein körniges Proto- plasma aus. In dem hinteren Theilstücke, der Hodenanlage, entsiehen durch Theilung eine Menge kleiner prismatischer, um einen centralen Punet angeordneier Zellen (Fig. 48, Siad. V der Fig. 33). Während ‚dessen hat auch die Anlage des unpaaren gemeinschaftlichen Geschlechts- sanges durch Einstülpung vom Ectoderm her begonnen. Die weiteren Vorgänge, welche die Entwicklung der Eier und des Samens betreffen, - will ich hier nicht specieller berücksichtigen. Ich will nur erwähnen, dass sich schon in den nächsten Stadien einzelne Eizellen, unter ' Bildung. von Dotterelementen, bedeutend vergrössern und in dee Lumen ' des Eierstockes stark vorspringen. Die Hoden gestalten sich jederseits zu einem Bläschen, dessen kleinzelliges Innenepithel die Samenmutter- zellen liefert. Es bleibt noch übrig über die Wachsthumsverhältnisse des Stolo einige Bemerkungen zu machen. Unterhalb des Knospenbildungspunctes befindet sich, wie schon erwähnt, ein Höcker, welcher das eigentliche in gem Wachsihum begriffene Vorderende des Siolo bildet. Das Vorder- nde des Stolo ist mit hohem Gylinderepithel versehen , welches durch je Theilungsfähigkeit wesentlich das Fortw a des Stolo er- glicht,. Wenn wir die Zellen an der Basis nn Stolo von diesem Puncte | hinten verfoigen, so finden wir, dass die Zellen successive eine kwürdige ande erfahren (Fig. 34). Die vorn hocheylindri— n Zellen gehen nach hinten in ein noch voluminöseres drüsiges Epi- el über, dessen keulenförmige Zellen ein Anheftungssecret secerniren; 8 weiter ' nach BRIER, wo den mn bereits an die een befestigt hie dureh ihr starkes nn a an antrao Mm ee Berthold Hatschek, | SE Elemente erinnern, sowie Ballen eiserilhilraiteher u en. h lichtbrechender Zellen, die ich am lebenden Objecte nicht genauer untersuchte; diese stellen wahrscheinlich eine Art Fettgewebe, aufge- speichertes Nahrungsmaterial, vor (Fz Fig. 34). ii. Theoretische Betrachtungen. Die Ergebnisse meiner Untersuchung gaben mir Anlass zu einer Reihe theoretischer Betrachtungen, die ich hier folgen lassen will. Die Furchung und Keimblätterbildung war in jüngster Zeit viel- ° fach Gegenstand der Untersuchung und theoretischen Erörterung. Trotz- ° dem glaube ich noch einige Puncie von allgemeiner Bedeutung hervor- ° heben zu müssen, die noch nicht genügend Berücksichtigung Seinen haben. 2 Es ist wahrscheinlich, dass eine polare Differenzirung schon an der ungelurchten Eizelle bei allen Metazoen statt hat, durch welche der | vegetative und animale Keimpol bestimmt ist. Bei den nahrungsdotterreichen Eiern ist diese polare Differenzirung meist scharf ausgeprägt (Vögel, Amphibien, Fische, Cephalopoden Scorpion ete.). Bei einigen Arthropoden mit super Bo Furchung ist" allerdings diese Differenzirung nicht so auffallend, als man dies bei der“ grossen Menge von Nahrungsdotter erwarten sollte; hier ist jedenfalls" ‚auch eine concentrische Differenzirung binzusckömmer | Bei Eiern, die klein und mit wenig Nahrungsdoiter versehen «ing isi die polare Differenzirung schwieriger zu heobachten. Bei Pedicellina,? deren Eier zwar ziemlich klein, aber doch verhältnissmässig dunkel sind, kann man sich noch leicht von der Differenzirung der Pole über- zeugen, wenn man nur durch Wälzen das Ei in die geeignete Lageß bringt. Die Unterlassung dieser Procedur und mangelnde Beachtung] der Frage überhaupt war wohl die Ursache davon, dass dieselbe bei kleinen, hellen Eiern meistens übersehen wurde Anapil sus. Asci- dien He) Welche Schwierigkeit hierin die Beobachtung bei manchem Objecte bietei, zeigen die erst neuerdings publieirten Untersuchungen | Serenka’s über die Entwicklung der Holothurien; er konnte aber doch dort, wo man früher eine ganz regelmässige Furchung und Keimblase beshrieben hatte, die Differenzirung der Pole erkennen. Sein Schlussz satz hierüber lautes: »Die excentrische Lage des nach der Befruchtung neu gebildeten Kerns orientirt schon über die Lage des künftigen vor- deren und hinteren Körperpoles; mit anderen Worten, die Localisirumg mehrerer wichtiger Organsysteme isi schon mit dem Aüftrelon des ers Nucleus gegeben). 4 Ne, Zur Entwicklungsgesch. d. Holothurien. Dieke Zeilschr. xXX | Bi Bmbryoneleutwicklng und Knospung der Pedicelim nn 525 er. Ahelriit der Richtungsb! äschen erfolgt am animalen Pole. Für e Gesetzmässigkeit dieses, Verhaltens sprechen alle bisherigen Be- obachtungen. Am auffallendsten prägt sich dies wieder bei den Eiern - mit ausgesprochener Differenzirung der Pole aus. | Eine der wesentlichsten Eigenthümlichkeiten des Furchungspro- | ‚cesses ist die einschichtige Anordnung der Zellen um das Centrum des | Keimes, welches zumeist (mit Ausnahme der Arthropoden) von der | Furchungshöhle eingenommen ist. Es lässt sich deshalb keine scharfe | Grenze zwischen den Furchungsstadien und dem Stadium der Keim- blase ziehen. Rası sagt von der Blastosphaera bei Unio: Wenn wir aber mit dem Ausdrucke » Blastosphaera« einen bestimmten sowohl von den früheren als Späteren Stadien deutlich abgegrenzten Entwicklungszu- stand bezeichnen wollen, so können und dürfen wir nur dasjenige Sta- dium als Blastosphaera bezeichnen, welches unmittelbar der Einstülpung | vorhergeht«!). Dieser von Rast für Unio ausgesprochene Satz lässt sich zur \ allgemeinen Bedeutungerheben. Wenn man nun von diesem Standpuncte die Blastosphaera den Furchungsstadien gegenüber als differentes Sta- (dium noch gelten lassen kann, so ist aber »die dritte Formsiufe in der Keimesgeschichte der Metazoen«, als welche Hazcker die »Morula« be- u nnet, gewiss eine gänzlich unberechtigte Aufstellung. Die Differenzirung des animalen und vegetativen Poles, die schon an der Eizelle sich bemerkbar macht, wird allgemein auch in den | 'Furchungsstadien und der Keimblase zum Ausdruck kommen. Die Fälle, | wo eine gänzlich reguläre Keimblase beschrieben wurde, sind wohl auf | u woesebler zurückzuführen. Die Bildung der Gasirula bei Pedicellina lässt sich dem Typus der sinationsgastrula einreihen. Je mehr Fälle der Gastrulabildung wir nnen lernen, um so wahrscheinlicher wird es, dass alle noch so sehr iheirten Entstehungsarten in die Rubrik der Embolie oder der Epibolie rzubringen sind. Die Fälle von Delamination erscheinen sehr zweifel- ler Umwachsungsprocess zur Gastrulabildung führen. Eine Delami- tionsgastrula würde eine Umwandlung der polaren in die concentri- Differenzirung schon in der Eizelle bedingen ; eine so weitgehende cation scheint aber nirgends eingetreten zu sein. Selbst bei den en scheint die ee ns Diferenzirung ah neben Be Berthold Hatsehek,, a In Bezug auf die Schliessung des Gastrulamundes reiht sich di Pedicellina jenen Fällen an, wo das gänzliche Verschwinden dieser Oeff nung beobachtet wurde. | 3 Die Verwachsung der Ränder des Gastrulamundes längs der Median- 3 linie scheint mir, wie ich anderswo schon ausemandergesetzt habe!) ein ° allgemein an Vorgang zu sein. Die Frage nach der Beziehung des Gastrulamundes zu den Körperseiten, Bauch und Rücken, will ich hier, wo die Auseinandersetzungen viel zweifelhafte Puncte berühren eissten, vor der Hand lieber unterlassen. F Die Entstehung des mittleren Keimblattes stimmt ka mit der von Rası bei Unio entdeckten tiberein. Die Entstehung des Meso- A derms aus zwei Zellen wurde zuerst von Kowaıuzvsky bei Lumbricus? beobachtet; Rası, der dieselbe Entstehungsweise in einer weit entfern- ten Gruppe fand, zog daraus den wichtigen Schluss, dass hierin eine® bei den Bilaterien weit verbreitete Erscheinung und der ursprüngliche® Entwieklungsmodus vorliegen müsse. Meine Beobachtung an Pedicellin v) giebt dieser Vermuthung eine neue Stütze. 3 Wenn wir diesen Modus als den ursprünglichen bei den Bilaterien2) annehmen, so müssen wir vermuthen, dass die Haupteigenthümlich: keiten dieser Entwicklungsweise auch in den secundär veränderte Fällen sich erhalten haben werden. Wir werden erwarten, dass das Mesoderm überall vom primären Entoderm aus entsteht, und dass die Bildung immer vom Mundrande der Gastrula den Ausgang nimmt; ferner wird die bilaterale Symmetrie des Embryo stets bei der Anlage des Meso- ‚derms schon ihren Ausdruck finden. — In diesen Puncten sowohl als auch in der Ansicht, dass das Mesoderm eine auf eine gemeinschaftlie phylogenetische Stammform zu beziehende Eigenthümlichkeit der Bil terien sei, durch welche sie den übrigen Metazoen gegenüberstehen, stimme ich mit Rası überein. Auf einen Theil seiner übrigen Ausfüh- rungen, namentlich über die phylogenetische Entstehung des Mesoderms aus | hluekzellen einer Gastraea, werde ich weiterhin zurückkomme Die Verwandtschaft der Bilaterien (zu denen ich die Echinodermei nicht rechne) stützt sich aber noch auf eine Reihe später auftretend Organe; ihre Abstammung scheint daher auch in Bezug auf ein vie späteres Stadium eine gemeinschaftliche zu sein. Eine ganze Anzal h 4) HArschex, B., Beitrag zur Entwicklungsgesch, etc. Se d.k. Akad, ‚der Wissenschaften in Wien. Jahrg. 4876. N 2) Ich will hier ausdrücklich bemerken, dass ich überall wo ich von Bilateri ‚rede, die Echinodermen nicht dazu rechne; denn diese scheinen mir nicht nur u Bezug auf ihre Mesodermbildung sich anders zu verhalten, sondern auch ind weiteren Entwicklungsvorgängen fundamentale Gegensätze allen ln gege or zu ee Embryonalentwichlang und Knospung der Pedieellina echinata. 5327 | on. Organen scheint als Erbtheil dieser Stammform bei den Würmern, Mollusken und Arthropoden homolog zu sein (auch bei den Wirbelthieren sind diese Organe, wenn auch zum Theil in sehr modificirter Form, nach- weisbar), da sie zunächst zu den Primitivorganen, den Keimblätiern, in "gleicher Weise sich verhalten und auch in Bezug auf die Zeitfolge und Art ihrer Entstehung, sowie in ihren bestimmten Lagerungsbeziehungen zu einander, bei allen Gruppen übereinstimmen. Diese Organe, deren s Anlage auf eine gleiche Abstammung sich bezieht, sind namentlich: ve Oesophagus, Hinterdarm, Execretionsapparat (Wassergefässsystem) und oberes Schlundganglion. Der Oesophagus ist bei allen genannten Gruppen das zuerst auf- iretende älteste Organ nach Bildung der Keimblätter. Auch bei Pedi- cellina siimmt das frühe Auftreten desselben und die Entstehung aus dem Eetoderm mit dem Verhalten bei den anderen Würmern überein N Ich halte die Homologie des Oesophagus in allen Bilaterönerunen (mit Ausnahme der Wirbelthiere, wie ich an einem anderen Orte aus- einandergesetzt habe) durch sein frühes Auftreten, seine Entstehung aus dem Ectoderm und auch durch seine [öigebetichtng gen für begründet. — Auch der Hinterdarm scheint bei allen Bilaterien ne zu sein. Es ist fraglieh, ob. das Fehlen desselben bei den Plattwürmern durch die \ Anglichere Bedeutung dieser Gruppe oder durch Rückbildung zu erklären sei. Der Hinterdarm entsteht überall aus dem Ectoderm und h scheint auch allgemein sehr frühe aufzutreten. Allerdings findet bei ‚den eiweissschluckenden Embryonen von Lumbricus, Nephelis und Hirudo hierin eine sehr merkwürdige Ausnahme statt. Während bei ‚den Meeresanneliden der Hinterdarm sehr frühzeitig, schon lange vor is und Hirudo erst zu einer Zeit, wo die vorderen Segmente des Thieres schon nahezu die definitive bechikling zeigen. Der Hinterdarm der Pedicellina tritt ziemlich frühe als Eetoderm- inne auf und ist demnach ganz wohl demjenigen der anderen Würmer vergleichbar. Der gesammte Darmiractus der Pedicellina entspricht mit- hin in Bezug auf seine drei Haupitheile und das Verhalten derselben zu en Keimblättern demjenigen der anderen Würmer. Die Leibeshöhle der Pedicellinalarve entsteht nicht etwa, wie es die Coelomiheorie Huzckers verlangt durch Spaltung desMesoderms, sondern ist nach der einen Seite vom Entoderm nach der andern Seite vom Eecto- 4) Auch bei den Nematoden entsteht »der Mund durch Einstülpung« nach einer en Angabe von NAranson, (Mir ist dieselbe nur bekannt durch das Referat von R: Protocolle der Versamml. russischer Naturforscher im September 41876, mit- ti von Professor Hoyer in dieser Zeitschrift. Bd. XXVIIH.) Sg ‚der Bildung der Ursegmente auftritt, entsteht er bei Lumbrieus, Nephe- N der freischwimmenden Mollusken und Annelidenlarven und der ent- sitzende Thier keinen tiefgehenden Veränderungen; denn die wesent- & ausgestreckten Zustande derselben scharf ausgeprägte Falte (F Fig. 26) 4 528 ee Berthold Hatschek, derm und Mesoderm begrenzt. Ebenso verhält sich die erste Leibeshöhle wiekelten Rotatorien und Nematoden(?). Diese Verhältnisse, sowie die _ Vergleichung dieser Leibeshöhle mit der definitiven Leibeshöhle der Anneliden, Wirbelthiere, Sagitta ete. will ich in einer demnächst er- scheinenden Abhandlung über Annelidenentwicklung einer eingehen- deren Erörterung unterziehen. Der Exeretionscanal der bei den Larven und den entwickelten Indi- viduen von Pedicellina gefunden wird, scheint mir mit den Exeretions- canälen der Rotatorien die nächste Uebereinstimmung zu zeigen. Auch die Erörterung der morphologischen.Beziehungen zwischen den Excre- 'tionsapparaten in den einzelnen Gruppen der Würmer muss ich mir auf ‚meine Abhandlung über Annelidenentwicklung versparen. — Die Frage, ob das Ganglion der Pedicellina dem oberen Schlundganglion der Wür- mer entspreche, ist nicht so leicht zu beantworten als es im ersten Augenblick scheinen würde. Die morphologische Vergleichung der Larve mit derjenigen der Anneliden liess mich vielmehr vermuthen, dass die Seite des Körpers, wo das Ganglion sich entwickelt, der Bauch- seite der Anneliden entspräche. Es würde dann eine weitgehende Uebereinstimmung zwischen der Pedicellinenlarve und den Gastropoden- larven bestehen ; sogar die Kitidrüse der Pedicellinenlarve, die schon durch ihr frühes-Auftreten zum Vergleiche mit der Schalendrüse her- ausfordert, würde dann auch in ihrer Lage mit dieser übereinstimmen. Ich habe mit Rücksicht auf diese Auffassung nach einem Schlund- ring und einem zweiten auf der anderen Seite des Oesophagus gelegenen Ganglion bei Pedicellina gesucht, konnte aber hierüber zu keiner Ent- scheidung kommen. Ich glaube aber die Frage noch immer als eine offene hinstellen zu müssen, da ihre Beantwortung umsomehr unsere Vorsicht herausiordert, a sie von entscheidender Wichtigkeit für unsere morphologische Al ine der Bryozoen ist. Die Larve der Pedicellina unterliegt bei der Verwandlung in das fest- ‚lichen Eigenthümlichkeiten waren schon frühe zur Ausbildung ge- kommen, Da schon Kelchraum und Tentakelrinne durch Einstülpung des vorderen Körperendes gebildet waren, so wird die festgesetzie Larve durch Hervorsprossung der Tentakeln und Bildung des Stieles vasch in die definitive Form übergeführt. Eine schon an der Larve, im scheint der Grenze von späterem Stiel und Kelch zu entsprechen. Es ' würde demnach der Darmtractus in den vorderen Theil des Larven | Knbryonalen wieklung und Knospung vs Pedicellina echinata. 529 ‚leibes En hirücken, die hintere Hälfte, die dann nur Kittdrüse und “ Entodermsäckchen enthält, zum Stiel auswachsen. is ‚Wir wollen nun die Vorgänge der Knospung einer näheren Be- hung unterziehen. Die Entwicklung der Knospen ist auf eine un- vollständige und ungleichmässige Theilung zurückzuführen. Bei der Theilung eines Organismus müssen alle wesentlichen Organe desselben mit betroffen werden und dies ist hier auch in der That der Fall; die Theilung erfolgt auf einem frühen Stadium der Entwicklung und sämmi- ‚liche primitiven Organe des Mutterindividuums nehmen an dem Aufbau | des, durch eine ungleiche Theilung sich abgliedernden, Tochterindi- viduums Antheil. Diese Primitivorgane sind die Keimblätter. Die Lehre von den Keimbläitern und der Auffassung derselben als Primitivorgane ‚des Embryo hat in jüngster Zeit immer mehr an Interesse und Bedeu- tung gewonnen. Namentlich die Publicationen Harcrer's haben durch die Entschieden- heit seiner Aufstellungen und durch den polemischen Character sowohl, als auch durch die Klarheit der Darstellung die allgemeine Aufmerksam- keit dieser Frage zugelenkt. Mögen viele seiner Aufstellungen, besonders ‚in seiner ersten Publication!) unbegründet gewesen sein (ich halte wenigstens seine Theorie des mittleren Keimblattes, die Coelomtheorie und einige andere Puncte für entschieden unrichtig), so waren doch durch dieselben die Fragen mächtig angeregt und die entwicklungsge- k i schichtlichen Untersuchungen in lebhafteren Fluss gebracht. Durch die Beziehung der Keimblätier auf die Organe eines phylogenetischen Stadiums ist die Bedeutung dieser primitiven Organe des Embryo mit einem male zur klaren Erkenntniss gekommen. Die Darwın'sche Theorie hat auch hier bei consequenter Durchführung und Anwendung die früher dunklen Begriffe erheilt. Es erfolgte die Gegenüberstellung der Protozoen und Metazoen, einer der bedeutendsten Fortschritte in der Systematik. Innerhalb tes Kreises der Metazoen wurde unsere morpho- ogische Anschauung, namentlich durch die Vergleichung der Körper- ‚schichten, die schon früher von Huxıry und Kay LANKkESTER angeregt ar, in neue Bahnen gelenkt. Speciell dieser Auffassung der Keimblätter als Primitivorgane giebt die Entwicklungsgeschichte der Knospen eine neue Stütze. Die Keim- beim Aufbau der Organe, wie bei der direeten Entwicklung der Larve. Die Entstehung der Knospen ist als eine unvollständige Theilung auf m frühen Stadium der Entwicklung aufzufassen. Doch auch von so = | ne ‚Berthold Hatschek, » losen en den die im ersten "Theile dieser Arbeit ve "schriebenen Vorgänge noch verschiedene Deutung zulassen, Nach der 4 _ einen Deutung wäre die Knospungsregion am Stocke als ein Individuum aufzufassen, das auf niedriger Entwicklungsstufe verharrend, in Form eines »Stolo prolifer« durch Theilung immer neue Individuen hervor- bringt, die sich zur definitiven Form weiter entwickeln. Ich bin aber durch genauere Erwägung des ganzen Processes zu einer anderen An- sicht gekommen, die ich im Zusammenhange mit der hier folgenden theoretischen Besprechung der einzelnen Vorgänge der Knospenentwick- lung darlegen will. Die ersten Knospungsvorgänge sind auf einem sehr frühen Entwick- lungsstadium der Larve zu beobachten; ein Theil des Entoderms trennt sich : von der Mitteldarmanlage ab und tritt alsbald zu einem Theil des Ecto- derms und Mesoderms in engere Beziehung, und es entsteht ein Körper, dessen individuelle Bedeutung durch seine Formverhältnisse begründet erscheint. Vornehmlich die Anordnung der Entodermzellen um ein cen- wrales Lumen ist hier geltend zu machen; sehr merkwürdig und wahr- 7% scheinlich nur durch die phylogenetische Entwicklung der Knospung E . .erklärbar scheint mir der Umstand, dass von der Höhlung des Entoderm- 4 säckchens eine Oeffnung nach aussen zum Durchbruch gelangt, die bald 3 wieder spurlos verschwindet. Durch einen besonderen Wimperschopf und durch die scharf abgegrenzte Gestaltung gewinnt der Körper an \ einheitlichem Wesen. Wir müssen diese Anlage als Knospenindividuum auflassen. R Ich möchte die theoretische Deutung der Knospungsvorgänge an der Me Larve in folgendem Satze zusammenfassen: In einem frühen Stadium der Entwicklung geht die Larve eine unvollständige und ungleiche 4 . Theilung ein, an welcher sich alle Keimblätter (oder Primitivorgane) be- . Aheiligen ; et grössere Theil geht der weiteren individuellen Entwick- # = lung entgegen, während der kleinere auf einer niederen Stufe der Ent- . wicklung verharrt. >. Sobald die Larve zur Festsetzung kommt, tritt eine Weiterentwick- : ‚lung des Knospenindividuums ein; vor Beginn der Weiterentwicklung liefert aber die Knospe durch Theilung eine Tochterknospe, die eine Zeit lang auf dem Stadium der Mutterknospe verharrt, dann aber, gerade sı wie diese, bevor sie seibst sich weiter entwickelt eine Enkelknosp liefert, die denselben Process weiter fortzusetzen bestimmt ist. Jede Knospe ist von der nächst älteren Knospe aus auf eine Weise entstande welche vollkommen der Entstehung der ersien Knospe am Embryo (0 od eigentlich der Larve) entspricht. | Ä ‚Jedes Individuum des Stockes ist durch Theilung aus dem näch: 3 en u, der Pedieellinn echinata. 31 Alten entstanden. Diese Theiluns, findet stets auf einem fr üben Stadium is der Entwicklung, auf einer morphologisch niedrigen Stufe, statt und es betheiligen sich hierbei sämmtliche primitiven Organe (Schichten oder 2 Keimblätter) der Knospe. Die Keimblätter jedes Individuums sind dem- nach in letzter Instanz auf die Keimblätier des Embryo zurückzuführen. Jedes Individuum des Stockes kehrt seine Analseite dem nächst älteren, ‚seine Oralseite dem nächst jüngeren Individuum zu. Dem entsprechend ist auch die erste Knospe stets an der oralen Seite der Larve zu finden. Die Medianebene sowohl als auch die Richtung ist an einem Stocke für alle Individuen dieselbe; es ist demnach mit der Medianebene der Larve auch die des ganzen Stockes gegeben. Wenn auch die Entwicklung der Knospenindividuen mit der direc- ten Entwicklung des Larvenindividuums in vielen wichtigen Puncten, insbesondere in der Verwendung der Keimblätter übereinstimmt, so ‚zeigen sich doch wieder wesentliche Unterschiede, die mir vor allen in Bezug auf die Lehre von der Coenogenese interessant scheinen. Denn - ich glaube, dass ursprünglich die Entwicklungsweise des primären und der secundären Individuen eine ganz gleiche war, dass die Unterschiede ‚aber, durch die Verschiedenheit der Fevenchediveiugen von Embryo und Knospe bedingi, sich erst später allmälig entwickelt haben. Die Entwicklung der Knospe ist eine viel directere, zusammengezogene;, die Formverhältnisse und Lagerungsbeziehungen der Organe führen sehr rasch und ohne jeden Umweg zu der definitiven Gestaltung. Die Reihen- folge in der Organbildung ist durch diese Zusammenziehung bedeutend verwischt. Die ganze Art der Entwicklung ist darauf gerichiet, dass _ das Individuum ohne jegliche Metamorphose mit völlig ausgebildeter Organisation und zugleich möglichst frühzeitig an den Functionen des Stockes theilnehme. Wir finden aber auch Veränderungen in der Ent- wieklungsweise, die vornehmlich durch das Schutzbedürfniss der jungen ' Knospe bedingt sind. Hierher gehört insbesondere die merkwürdige Entstehung des Kelchraumes. Dieser entsteht nicht wie bei der Larve ‚durch Einsenkung des oberen Endes, sondern als ein gänzlich nach aussen abgeschlossener Hohlraum äuinch Dehiscenz innerhalb einer Ectodermwucherung. Ueberdies tritt die Entwicklung desselben so "ühzeitig auf, dass viele anderen Organe , Oesophagus, Nervensystem, terdarm, Tentakeln, sich innerhalb dieser nach aussen abgeschlos- nen Höhle vor äusseren Einflüssen geschützt entwickeln können. Wenn wir nun zur Vergleichung der Entwicklungsvorgänge der ei icellina mit denen der anderen Bryozoen schreiten, so werden wir ins bei dem meist sehr ungenügenden Stand unserer Kenntnisse zum il nur auf Vermuthungen beschränken müssen, aber immerhin wie le Loxosoma un organe complexe en forme d’ecusson Echanere & la 532 en > . . ne ' Besthold Hatschek, a " ich glaube eine ‚Reihe von Anhaltspuneten für spätere Untersuchungen ; gewinnen. u Ueber die Embryonalentwicklung der Bryozoen ist so wenig be- ° kannt, dass einer Vergleichung jede Basis fehlt. Einige kurze Mitthei- lungen von Barrois') geben besonders die Bildung zweier primärer 'Keimblätter durch Gastrulation an, sind aber weiterhin, schon wegen des Mangels der Abbildungen, schwer in Betrachtung zu ziehen. Auf einige Puncte seiner dritten Mitiheilung werde ich noch zurückkom- men. Die bisherigen Angaben und Abbildungen über Bryozoenlarven geben zum Theil nur über die äussere Form Aufschluss und lassen uns zumeist über die innere Organisation im Unklaren; trotzdem brachte mich die Vergleichung, namentlich der vorkealoden Abbildungen, zur Ansicht, dass alle Bryozoenlarven nach wesentlich demselben Typus #% gebaut seien. dı Wie ähnlich die Larve der so nahe verwandten Gattung Lososoma. # der Pedicellinalarve ist, kann man daraus entnehmen, dass Barroıs ein und dieselbe Beschreibung für beide gelten lässt, und nur am Ende % dieser Schilderung einige Unterschiede hervorhebt. Trotzdem Barroıs 4 durch eine sehr oberflächliche Untersuchung der Entwicklung zu einer 7 ganz verkehrten Deutung der einzelnen Theile der Larve gekommen ist, ) so kann man doch aus seiner Schilderung entnehmen, dass eine weil- 4 gehende Uebereinstimmung im Baue der beiden Larven herrscht. Der % hufeisenförmige Darm, der schon von v. Benzpen bei der Pedicellinalarve beschrieben wurde, kommt ebenso der Loxosomalarve zu. Trotzdem hat VoeT in seiner neueren Untersuchung der Loxosomalarve, wo er % die Arbeit von Barroıs ausdrücklich eitirt, den After für die Mundöffnung | gehalten, diese aber vollkommen übersehen. Auch die anderen Organe | beschreibt Barroıs, wenn auch unter falscher Deutung, so doch al, wesentlich übereinstimmend. So die Kittdrüse, — die ja einigen Loxo- somaspecies sogar im geschlechtsreifen Zustande zukommt — und auch die Knospe. Von dieser letzteren schreibt Barroıs aber: »La plus grande .. difference consiste dans la structure de second organe appendiculaire de la peau (situ6 sous la couronne), tandis quil ne se compose chez la Pedi- cellina que d’une legere sailie couverte de poils roides, il constitue chez" partie superieure, bord& de eils vibratiles et poriant deux points oculi- formes rouges avec deux longues soies mobiles implantses dans de “ petites fossettes.« Dieser Unterschied der Knospenanlage scheint mir schon mit dem Unterschied der Knospenentwicklung bei Loxosoma zu -4) In: comptes rendus des s&ances etc. 1875. ® a Embryonalentwicklung und Knospung der Pedicellina echinata. 533 sammenzuhängen. ‚Indem ich die Angaben von Barroıs mit den Abbil- dungen der Pedicellinenlarven von Vosr zusammenhalte (welcher übri- _gens die Knospen für Sinnesorgane hielt), komme ich zu der Ansicht, dass an der Stelle der einen Knospe der Pedicellinalarve bei Loxosoma - zwei Knospen, zu beiden Seiten der Mittellinie gelegen, vorkommen. Dieselben bleiben bei der Verwandlung der Larve in dem Köpfchen _ Jiegen; und wir finden dann an dem Köpfchen der Loxosoma zwei Bildungspuncte der Knospen. Auch Kowaırevs&y hat die Larven von Loxosoma untersucht und abgebildet. Leuckarr hat auch das früher von Busca abgebildete Cyelo- pelma longieiliatum durch Vergleichung mit der Abbildung Kowaukvsky’s als Loxosomalarve erkannt. Doch Kowarevsky hat in der Deutung ‘der einzelnen Theile der Larve die grössten Irrthümer begangen. Ich will nur erwähnen, dass er nach meiner Ansicht in Fig. 10 und 41!) das Kitidrüsenende für das Vorderende, die Knospenöffnung für Mund- öffaung, die@Knospe für den Oesophagus gehalten, den wirklichen Mund und Oesophagus, s sowie After und Hinterdarm vellkaronen übersehen hat. Ich habe selbst im Januar vor Beginn dieser Untersuchung einige pelagisch gefischte Loxosomalarven gesehen, deren grosse Contractilität jene von Kowarzvsky ganz richtig beschriebenen Formveränderungen berbeiführt, durch welche die Uebereinstimmung mit der Pedicellina- larve weniger auffallend wird. | In der Abtheilung der. Ectoprocten sind von den Stelmatopoden | vornehmlich zwei Larveniormen bekannt. Erstens die mehrfach unter- " suchte beschalte Larve von Membranipora, der Cyphonautes, zweitens "eine Reihe von Larven, die sich alle der von Nırscenz beschriebenen " »pfirsichförmigen « Bugulalarve ähnlich verhalten. j “ Die Cyphonautesform stimmt mit der Pedicellinalarve ganz auf- fallend überein. Zur Vergleichung habe ich hier eine Skizze des Gypho- nautes gegeben, welche ich in Triest zu einer Zeit angefertigt habe, wo ich an die Untersuchung der Pedicellina noch gar nicht Diese Skizze war gar nicht zur Veröffentlichung bestimmt und ist auch ur das Resultat einer oberflächlicheren Untersuchung. Trotzdem EHRE, ICE RE EEE N RR ve 2 534 . a N Berthold Hatschek, a ni 2 . Atriums auffasst und als Mundöffnung das innere Ende desselben deutet, i wie dies CLarankpe und SCHNEIDER ganz unberechtigter Weise gethan : haben. Mund und Alieröffnung sind hier gerade so, wie bei den Ento- proctenlarven von einer gemeinschaftlichen Wimperschnur umgeben, die hier aber sehr tief in den Vorhof zurückgezogen mehrfache Win- . dungen macht. An der oralen Seite des Vorhofrandes sehen wir ein \ ebenfalls von einer Wimperschnur umsäumtes retraetiles Organ mit zungenförmigem Wimperschopfe, welches in Betreff der Lage und Form genau mit der Knospe bei 7 der Pedicellinalarve überein- stimmt; die Knospe ist bei Cyphonautes innerhalb des Vor- hofrandes gelegen, weil das Atrium hier überhaupt eine viel weitere Ausdehnung er- langt hat, als b&®Pedicellina; die Wimperschnur, die die Knospe umzieht, scheint mir hier sehr schön die individuelle | Gleichstellung derselben mit Fig 4. Cyphonautes von Triest. der anderen Larvenhälfte zu 0, Mund, oe, Oesophagus, i, Mitteldarm, stützen. Wir finden an der 4 hd, Hinterdarm, «a, After, X, Knospe, w, Ec- u todermwulst (Homologon der Kittdrüse von Loxosoma). de Larve noch ein anderes Organ, welches mit der Kititdrüse der ' | Loxosomen- und Pedicellinen- larven morphologisch übereinstimmt, wenn es auch hier diese Function | verloren hat, ich meine die Ectodermverdickung an dem von der Vor- hofmündung entfernteren Körperende, welche mit der Kittdrüse in ihrer” Lage übereinstimmt und auch wie diese von einem Kranz feiner Tast-' härchen umsäumt ist. Die Muskulatur des Gyphonautes besteht, wie die " der Pedicellinalarve, aus zum Theil vereinzelten, zum Theil in nur ge- rioger Anzahl vereinigten glatten Muskelzellen. Das von CrArankDe | | als Schliessmuskel gedeutete Organ ist nichts anderes als eine zu beiden | Seiten des Vorhofes gelegene Epithelverdickung, deren hohe Cylinder- zellen Crararkpe für Muskelelemente hielt; er übersah hierbei sowohl die Unterbrechung in der Medianebene, als auch, dass der vermeint- liche Muskel ganz frei in dem Vorhof gelegen wäre. By Von den anderen Stelmatopodenlarven, die sich dem Typus de Bugulalarve anschliessen, besitzen wir keine ausreichende Darstel lung der inneren Organisation. Wir können uns aus den spärlich Angaben und durch Betrachtung der äusseren Form nur Vermuthunge Pk Br, Eimbryonalentwicklung und Knospung der Pedicellina echinata. 85 N "hierüber bilden. Ich habe hier eine Bugulalarve nach der Darstellung _ Nirscae’s und daneben dieselbe mit der wahrscheinlichen inneren Orga- nisation gezeichnet. — Die von Nirscae als Mundöffnung gedeutete Ver- tiefung scheint mir der eingezogenen Knospe anzugehören; es ist hier - derselbe characteristische zungenförmige Wimperbüschel vorstreckbar, . wie bei der Knospe des Cyphonautes und der Pedicellinalarve. Von Repn- - CHOFF ist selbst der Knospenkörper bei den ganz ähnlichen Larven von Tendra und Lepralia gesehen worden; doch hat er denselben als Pha- DyDX gedeutet, ohne aber diese Deutung begründet zu haben. Von der vermeintlichen Mundöffnung sagt Sarknsey: »Die Oeffnung, welche Nirscue als Mundöffnung zu deuten geneigt ist, konnte ich nicht auf- finden. Es ist dies nur eine Vertiefung der äusseren Bedeckungen.« x # ' Fig. 2, A, Bugulalarve, Copie nach Nirscaz, B, dieselbe im Profil mit Einzeichnung der hypothetischen inneren Organisation, 0, Mund, «, After, kn, Knospe, dr, Drüse (Homologon der Fussdrüse von Loxosoma). h Die wirkliche Mundöffnung scheint von allen Beobachtern über- "sehen worden zu sein. Die Afteröffnung ist nur von Rerıacnorr bei Tendra- und Lepralialarven beschrieben worden. Die Differenzirungen an der oberen Seite der Larve wurden allgemein als Saugnapf gedeutet, ‚weil sich die Larven mit diesem Ende festsetzen. Ein Organ, welches‘ der Lage nach der Kitidrüse der Loxosoma- und Pedicellinalarven voll- kommen entspricht, wurde von Nırscuz als »rosettenförmige Zeichnung«, "von Rerrcnorr bei Tendra- und Lepralialarven als » Kappe« be- rieben. i | - Nach den von mir aufgestellten Deutungen würden also alle Lar- nformen der Cyclostomen in ihrem Bau wesentlich mit den Entoproc- larven übereinstimmen. .. Die Enischeidung müssen wir weiteren ntersuchungen überlassen. 5, en es ‚Ueber die embryonale Entwicklung der phylactolaemen Süsswas- Berthold Hatschek, gleichung zu gewinnen; doch liegt gerade bei diesen Br da sehr frühzeitige Beginnen der Knospenbildung ganz klar vor. Die Vorgänge der Knospenentwicklung waren schon öfters Gegen- stand der Untersuchung. % Die Knospenentwicklung der Loxesoma wurde schon von CLAPAREDE und von Kowaıeyskv, doch nur in ganz oberflächlicher Weise, untersucht. Neuerdings hat Oscar ‚Scanipr die Knospung der Loxosoma als eine N j der geschlechtlichen Entwicklung darzustellen gesucht. Diese Deutung, wurde von Nirscn£ mit Recht in ganz entschiedener Weise zurückge- wiesen. Die Darstellung Nirscas's !) von der Entwicklung der Knospen ist jedenfalls die genaueste, welche wir besitzen. CGarL Vogr ist in einer viel später erschienenen Publication wieder weit hinter der schon von | Nırscn£ gegebenen Darstellung zurückgeblieben. h Mit Ausnahme der frühesten Stadien zeigen die Loxosomaknospen viel Aehnlichkeit mit denen der Pedicellina; freilich lassen uns über die wichtigsten Verhältnisse auch die Angaben Nirscre’s im Stiche; der Haupimangel seiner Untersuchung ist darin begründet, dass er die Knospen nicht von der Seite, sondern von vorn oder hinten betrachtete, gerade so, wie die anderen Untersucher der Loxosomaknospung. Und | doch kann — wie aus der Knospung von Pedicellina ersichtlich ist — gerade nur der Medianschnitt uns über die wichtigsten Vorgänge belehren. In Betreff der jüngsten Entwicklungsstadien der Knospen stehen ° die Angaben Nırsche’s mit der hier von Pedicellina gegebenen Darsiel- | lung in principiellem Widerspruche. Nırscuz leitet die ganze Knospe | von der einschichtigen Eciodermplatte des Mutterindividuums ab. Ich glaube aber, dass diese Angabe Nirscae’s, sowie die ähnliche Darstel- lung von Oscar Scanipr, auf Irrthum beruht. Beide haben die wichtigen frühesten Stadien nur bei der Flächenansicht untersucht. Wenn die Lagerungsverhältnisse keinen optischen Durchschnitt gestatten, so musste das Durchschnittsbild, welches hier von entscheidender Wichtigkeit ist, "vermittelst der Querschnittmetihode gewonnen werden. Dieser Quer- I ‚schnitt figurirt bei Nırscur aber blos in seinem Schema. Dagegen finden wir bei Vogt einen optischen Durchschnitt von dem frühesten Stadium, .das er finden konnte, abgebildet; und diese jüngste Anlage ist schon | als mehrschichtige Differenzirung dargestellt. - Bei Betrachtung der knospenbildenden Region hat Nrrschr die Be- | obachtung gemacht, dass stets ein Theil des Materiales zum Aufbau der. nächsten Knospen übrig bleibt; dieses Verhalten stimmt ganz mit dem- | 1) Diese Zeitschrift. Suppl.-Bd. zum XXV. Bd. | - Eimbryonalentwicklung und Knospung, der Pedicellina echinata. 537 Pedicellina überein. Nur glaube ich, dass an der knospen- | oe Wenn wir die aus ungeschlechtliche Fortpflanzung der Dort a mit derjenigen von Pedicellina vergleichen, so finden wir sie bei eu ersteren zwar in wichtigen Puncten viel ursprünglicher, in ibrem © immtbilde aber viel complicirter. Insbesondere in dem Umstande, ss die Knospen der Loxosoma zur vollkommenen Loslösung kommen eine Stockbildung gar nicht zur Ausbildung kommt, können wir ein ursprünglicheres Verhalten erhlicken. Dagegen ist die ganze Art der Vermehrung eine viel regere und eomplieirtere. Schon die Larve trägt entstandene, zwei Bildungsherde für weitere Knospung; es würde ach, wenn die Knospen sich nicht ablösten,, bei Loxosoma ein viel yeigter Thierstock entsiehen, während bei Beukeeiling nur ein un- ister Stolo gefunden wird. De Bildungsherd der Knospung bleibt sdicellina in der Einzahl, während er bei Loxosoma Generationen ildungsherden durch Theilung erzeugt. enn wir nun zur Knospung der Ectoproeten Bryozoen uns wen- gemacht wurde. Hier, wie überall, liegt der Schwerpunct in ten Entstehung der Knospen; und darüber lauten die Angaben und an diesen die Knospung siudirt. Das Bild, welches ein Querschnitt der Colonie darbietet, beschreibt Nırscar ganz > sieht an der oberen Fläche in der Mittellinie die zwei älte- pi ‚ die einander die Analseite zukehren; der Desophagus: 5“ der Hohlraum soll durch Einschnürung in den Tentakelraum und die ee Boriheld Mathe, nächst älteren Individuum die Anaiseite, dem nächst jüngeren die | . Oesophagusseite zukehren. Wenn wir die eine Hälfte dieses Quer- | sehniites betrachten, so finden wir sie vollkommen dem Schema eines Knospe durch ungleiche Thbeilung eine Tochterknospe liefert. Die auf die nächst ältere Knospe zu beziehen war. eine andere Möglichkeit gar nicht dachte. AN ' pung nur in seinem Schema gezeichnet. Auf den Abbildungen erh Y aber bei Cristatella). Doch diese wird wohl der Ausdruck einer be- Entwicklung eingeht. ist nach aussen gekehrt; gegen den Rand zu folgen immer jüngere | Individuen, so dass man zu äusserst die jüngsten Individuen findet. | Die Individuen jeder Seite sind gleich gerichtet, so dass sie dem Pedicellinastockes enisprechend. Wenn wir unser Augenmerk auf die” am äussersten Rande gelegene Bildungsstelle der Knospen richten, so, fällt uns an den meisten Querschnitten eine Bildung auf, die schon Nische als eine »besondere (?) Eigenthümlichkeit der Eimer \ hältnisse der Phylactolaemen« erwähnt. Es ist dies nach Nırsene »die Thatsache, dass nicht ein, sondern zwei Polypide aus derselben Knos- penanlage entstehen«. Ich gebe hier einen Holzschnitt einer solchen ' »Doppeiknospe« der Cristatella bei. Ich fand, dass eine noch junge | Schichten der jüngeren Knospe stammen von denen der nächst älteren | direct ab. Diese Knospen entfernen sich im Laufe der weiteren Ent- wicklung von einander; und auf einem etwas weiteren Stadium, da die Mutterknospe schon weitere Differenzirungen zeigt, bemerkt man an F der Tochterknospe schon den Beginn einer abermaligen Theilung. Ich habe unter einer grossen Anzahl von Querschnitten keine Knospe ge-| fünden , deren Entstehung nicht durch ihr bestimmtes Lageverhältniss # Betrachten wir dem gegenüber die Angabe Nrrscar’s, dass. die) zweischichtige Knospenanlage durch Einstülpung aus dem Ectoderm entstehe, mit kritischem Blicke. Nirsene hat hierfür nirgends den Be- weis geliefert. Er zeichnet eben nur die jüngsten Knospen als zwei- schichtige Säckchen die an der zweischichtigen Leibeswand hingen Die Entstehung der Knospe aus der Leibeswand nahm er an, da er an! af > i | Nırscar hat auch die Entstehung der Knospenhökle durch Einstüld Präparate findet man nur eine Delle im Ectoderm an der äusseren] Oberfläche oberhalb der Knospe [und dies nur bei Aleyonella, nicht 4 sinnenden Differenzirung sein, welche das Ectoderm bei der weiteren) | = Gehen wir nun zur Deutung der Knospenschichten über. Nirscns iz leitet aus der besprochenen Anlage sämmtliche Organe des Polypids ab; hufeisenförmige Darmhöhle zerfallen. Beide wären demnach von es D- + = mbryonalentwieklung und Knospung der Pedicellina echinata. 539 “ en Keimblatte ausgekleidet. Von diesem wichtigen Vorgange giebt "zeigt eben nichts anderes als die schon vollendete Bildung. Aber gerade die nicht abgebildeten Zwischenstadien wären hier von principieller Wichtigkeit gewesen. | Re Ich halte die junge zweischichtige Knospe für das vom Mesoderm berzogene Darmsäckchen, zu welchem durch Differenzirung der Leibes- wand, an welcher es festhängt, die Tentakelscheide hinzukommt. Der W) . „N m) 7 A, / © N N D 2 7), | oh 7 VEIT a _ % Lh ssen Menge von Hohlräumen, M, Mesoderm, J, Entoderm, m, Mesodermzellen, ER die vielleicht den Funiculus liefern, 8, Secretballen im Ectoderm. ser Vermuthung widerspricht keine einzige der Zeichnungen ;. Seine Darstellungen mögen Zelle für Zelle richtig sein, doch arauf basirten Schlüsse scheinen mir der Begründung zu entbehren. Wenn wir an die Entstehung des Cristatellastockes denken, so en wir aber zu dem nothwendigen Schlusse, dass die Vermehrung K iospen sich nicht auf die einmalige Bildung einer Tochierknospe ‚einem Individuum beschränken kann. Wir finden am Gristatella- ei ie ganze Reihe von Knospungspuncten an dem Längsrande der & ns aber keine Abbildung; das nächste Stadium, das er abbildet, a 2.000 Berthold Hatschek, Colonie, und an den beiden Enden derselben noch eine grössere An- 'häufung von jungen Knospen. Da die Larve nur eine geringe Anzahl .... von Knospungspuncten zeigt, so müssen wir auf eine Vermehrung der- selben durch Theilungsvorgänge, die noch anderer Art als die oben be- schriebenen sind, schliessen. Auf ähnliche Weise wie bei den Phylactolaemen Sl sich wohl die Knospung bei den Stelmatopoden erklären lassen. — Es ist aber hier noch von Interesse bei den letzteren die Verwandlung der Larven in Betrach- tung zu ziehen. Wir finden mit der weiteren Differenzirung der Stock- bildung auch in der Verwandlung weiter entwickelte Verhältnisse als bei den Entoprocten. — Während bei Loxosoma wahrscheinlich auch das Larventhier zur geschlechtlichen Ausbildung gelangt, wird dasselbe bei Pedicellina zum ältesten Individuum des Stockes, das aber der Ge- schlechtsorgane entbehrt und nur die Ernährung der heranwachsenden Knospen besorgt. Bei den Stelmatopoden aber geht das Larvenindivi- duum, oder vieimehr der Eingeweidetractus desselben, zu Grunde und durch seinen Zerfall eine Art Nahrungsdotter, den sogenannten »braunen Körper« bildend, trägt er zum Heranwachsen der ersten Knospe direct bei. Repiachorr, der neuerdings die Resorption des »braunen Körpers« un- iersuchte, will ihn auch morphologisch dem Nahrungsdotter anderer . "Thiere vergleichen!), indem er den Larvendarm für einen provisorischen -._Urdarm hält. Eine besondere Widerlegung dieser Anschauung ist wohl hier überflüssig geworden. In dem Baue der Larven sowohl, als auch in der Knospung scheint der einheitliche Character der Bryozoen zum Ausdrucke zu kommen. Zugleich aber findet in diesen Vorgängen die Gegenüberstellung der | Entoprocten und Ectoprocten , die Nirscne zuerst aufgestellt hat, volle Begründung. Die Entoprocten, die ja insbesondere in Bezug auf den Schichtenbau ihres Leibes die einfacheren Verhältnisse zeigen, scheinen auch im allgemeinen der Larvenorganisation viel näher zu stehen. Ich verweise hier nur auf das kleine Loxosoma singulare mit Kittdrüse und wenig differenzirtem Stiele, welches sich vor der Larve nur durch die . gesirecktere Leibesform, durch den Mangel der Leibeshöhle und durch den Besitz von 10 Tentakeln auszeichnet. Die Entoprocten, unter denen die Loxosomen den ursprünglichsten Typus zeigen, siehen als niedrigere Gruppe den viel weiter differenzirten ‚Eetoprosten he Bei den Ectoprocten ist eine Darmfaserschicht zur A RRDE ge- ’ 4) REPIACHOFF, Zur Entw.d. chilostomen Seebryozoen. Diese Zeitschr. Bd.XXVL % } H E | Der Körper ist weiter zurückziehbar und hierdurch eine Ten- al elscheide gebildet, die bei der Knospung — gerade so wie der Kelch- raum bei der Pedicellina — nach aussen blind abgeschlossen enisteht. Trotzdem glaube ich, dass die Tentakelscheide durchaus nicht dem 'Kelchraume der Pedicellina homoloeg sei, sondern vielmehr bei den Eetoprocten der von der Basis der Tentakeln und der dazwischen aus- - gespannten Membran, die zusammen der Kelchwand entsprechen, ein- Ä geschlossene Raum. Das Herausrücken des Afters bis hinter den Rand des Tentakelkranzes ist eine Veränderung, durch welche eine viel "vollkommenere Sonderung der zum Munde führen- den Strömung von den ausgestossenen Excremen- MN ten eingetreten ist als bei den Entoprocten, bei wel- Nu ze chen die tiefe Tentakelrinne und der weit vor- \ j 'springende Analschornstein diesem Zwecke dienten. Seo) "Die jungen Knospen der Eetoprocten lassen eine viel Fig. 4. Copienach grössere Aehnlichkeit mit den Verhältnissen der Ento- Rerıacnorr. Diese proeten erkennen, wie dies am besten neben- Zeitschr. Bd. XXVI, ' stehender Holzschnitt, nach einer Zeichnung von ie: REPIACHOFF reproducirt, veranschaulicht. | _ Die Homologie der Tentakeln in allen Bryozoengruppen ist dem- "nach kaum zu bezweifeln. Ich kann nicht umbhin hier eine Aeusserung Nırsche’s über den Teniakelapparat der Phylaciolaemen zu erwähnen Die Tentakeln der Phylactolaemen sind, was ihre Entstehung betrifit, gar nicht ohne Weiteres mit den Tehtskeln der winfundibulata «« von Gervaıs. zu vergleichen. Es erscheinen dieselben vielmehr als secundäre ind es, ‘welche zunächst entstehen und gewissermassen als zwei primäre grosse Tentakeln betrachtet werden können.« Ich glaube, dass m gegenüber die alte Anschauung aufrecht erhalten werden muss. r tentakeltragende Rand ist bei den Phylactolaemen in zwei lange Fortsätze, die Lophophorarme, ausgezogen. Wenn nun auch diese racteristische Umbildung des tentakeltragenden Körpertheils früher tritt als die Tentakeln selbst, so ist doch wahrlich hierin nicht die | assung der Lophophorarme als »primäre grosse Tentakeln« begründet. teht, doch ee bei Pedicellina der Keiehraum in den 12} ift f. a Zoologie. XXIX.Bd. AR 28, B dungen an den beiden Armen des Lophophors, und diese letzteren 542 . Berti Hatndhek, | bei den Lopho; poden die ersten Teniakeln. zunächst dem Munde am ‚äusseren Lophophorrande auf. | Ich glaube noch a Worie über die Morphologie der Bryozoen ‚und die Verwandtschaftsverhältnisse zu den anderen Thierelassen sagen zu müssen. Nach den obigen Auseinandersetz zungen, besonders über die Larve und deren Verwandlung, glaube ich meine Stellung gegenüber der Lehre von der Individualität des Polypids und Cystids (als Personen) nicht näher bezeichnen zu müssen. Die Auffstellung dieser Theorie er- . folgte von ganz allgemeinen Gesichtspuncten aus. In ihrer weiteren Ausführung aber ist sie immer unhaltbarer geworden und ist durch die neuesten Auseinandersetzungen Nırscae’s, der zu den lebhaftesten An- - hängern derselben gehört, wohl am besten selbst widerlegt worden. Meinen principiellen Gegensatz zu den theoretischen Ansichten Nrrscar’s insbesondere seiner Auffassung der Körperschichten der Bryozoen, brauche ich wohl nicht mehr besonders hervorzuheben. A Die Beziehungen der Bryozoen zu manchen Rotatorienformen, die schon mehrfach hervorgehoben wurden, scheinen weniger nahe, wenn man die Entoprocten als die ursprünglichsten Bryozoen ansieht. Immer- hin aber können wir noch die nächste Verwandtschaft mit den Rotato-. rien annehmen, wenn wir das Ganglion der Bryozoen für homolog dem oberen Schlundganglion halten. Im anderen Falle aber würde sich mit Rücksicht auf die Larvenformen eine nahe Verwandtschaft mit den Mollusken ergeben, als deren niedrigste Gruppe dann die Bryozoen an- zusehen wären. \ Das mittlere Keimblatt und die Geschlechtszellen der Bilaterien. ich habe diesen letzten kleinen Abschnitt einigen besonderen Fragen gewidinet, die mir ebenso interessant und von allgemeiner Be- deutung für unsere morphologische Auffassung, als schwierig in ee ; Beantwortung erscheinen, welche vorläufig wohl nichts anderes als eine Hypothese sein kann. y In den höheren vielzelligen Organismen ist eine Theilung der Ar- | beit eingetreten, der zufolge nur einige wenige Zellen die Fortpflanzung. N des Individuums besorgen, während alle übrigen weit differenzirten Zellen, welche die complieirtesten Organe zusammensetzen, nur diensi- bare Arbeiter im Zellenstaate sind; indem sie die Existenz des Ge- sammtorganismus im Kampfe ums Dasein oft durch die differenzirte sten Functionen ermöglichen, bewirken sie in letzter Instanz eigentlic nur die Existenz (den Schatz und die Ernährung) und Entwicklung de: Fortplanzungszellen. Wir kommen zur Frage, welche Stellung die so wichtigen Fort- 543 nassacllen i im morpholiischen aen des vielzelligen Organis- mus einnehmen? Da wir hier blos die Verhältnisse der Thiere berück- s sichtigen wollen, so wird die engere Frage nach der Beziehung zwischen - den Geschlechtszellen und den Keimblättern bei den Metazoen lauten. Bei jener hypothetischen Stammform aller Metazoen, welcher das jetzige Keimblasenstadium entspricht, waren wohl auch alle Zellen zur - geschlechtlichen Fortpflanzung befähigt. Haben aber auch bei der Differenzirung von Keimblättern noch immer alle Zellen die Fähigkeit behalten, die geschlechtliche Fortpflanznng des Individuums zu besor- gen, oder etwa blos die Zellen eines Keimblaites? Gerade bei den niedrigsten Metazoen, den Coelenteraten, ist diese Frage noch schwierig - gu entscheiden. Neuerdings hat E. v. Bexeoen die Abstammung der -_ Eier vom Entoderm, des Spermas vom Eetoderm bei Hydroiden beob- " achtet und hat dieses Verhalten nicht nur für die Coelenteraten, sondern - für alle Metazoen verallgemeinern wollen. — Wenn man beiderlei Ge- schlechtsproducte auf ein indifferentes Stadium zurückzuführen berech- gt ist, so ist die Hypothese v. Benepen’s schon von diesem allgemeinen | ‚Gesichtspuncte unwa ahrscheinlich. — Sie scheint aber schon bei den Coelenteraten auch durch die Beobachtungen nicht bestätigt zu werden. Sie steht nicht nur mit den älteren Beobachtungen in mannigfaltigem Widerspruch, auch die neuerdings von F. E. Scavrrze aufgedeckien Verhältnisse bei den Spongien zeigen die Abstammung von beiderlei Geschlechisproducien aus einem Keimblatte. Sicherlich ist aber die Vermuthung v. BENEDEN’s, dass auch bei den Bilaterien sich dieselben von ihm aufgestellten Gesetze wiederholten, unbegründet. Alle bekannt gewordenen Verhältnisse sprechen dafür, dass bei den Bilaterien die ortpflanzungszellen dem mittleren Keimblaite angehören. "Meine Beobachtungen über die Entstehung der Geschlechtsproduete ei Pedicellina reihen sich der Zahl der schon bekannten Beweisgründe @ ‚Es liegen aber ge rade bei Pedicellina Verhältnis sse vor, welche dem En kemoen oolen. : Das mittlere Keimblati, -welches hai den Bilaterien allein die Ge- zellen liefert, ist eine für die Bilaterien characteristische, den— 38 * ten, — nehmen die Mesodermgebilde bei den Wirbelthieren den grössten MM RER selben ausschliesslich eigenthümliche Bildung, wie zuerst RuasL auf | Grund der Entwicklungsgeschichte nachzuweisen versuchte. / Wenn wir unsere Aufmerksamkeit darauf lenken, welche Rolle dem mittleren Keimblatte in den verschiedenen Classen der Bilaterien zukommt, so sehen wir, dass es in den weiter differenzirten Gruppen immer mehr an Bedeutung zunimmt. Während das Mesoderm bei den _Gastrotrichen und Rotatorien zum grössten Theil zur Bildung der Ge- ‚schlechtsproducte verwendet wird, — und die anderen aus demselben sich entwickelnden Organe, die Muskein und Wassergefässe, so gering- fügig an Masse sind, dass sie noch von einem neueren Beobachter (H. Lupwis), bei den Gastrotrichen gänzlich übersehen werden konn- Antheil am Aufbau des Körpers. — Wir sehen überhaupt je mehr wir auf die niedrigen Formen zurückgehen, dass die Bewegungsleistungen, sowohl die Fortbewegung des Körpers, als auch die Nahrungsaufnahme etc., immer mehr durch Flimmerepithelien besorgt werden; die active ‚ Leistung des Mesoderms wird eine immer geringere. Die Geschlechtszellen, die bei den Bilaterien überhaupt den gewiss wichtigsten Theil der Mesodermgebilde darstellen, bilden bei den nie- drigsten Formen aber auch den an Masse überwiegenden. ‚ Wenn wir uns der Ragr’schen Anschauung anschliessen, dass die Entstehung des Mesoderms aus blos zwei Zellen, wovon jeder Körper- seite nur eine angehört, das ursprüngliche Verhalten bei der Entwick- lung der Bilaterien bilde, und auch auf ein ähnliches phylogenetisches Stadium zu beziehen sei, so müssen wir, wenn wir consequent auch bei der Stammform die Entstehung der Geschlechtszellen aus dem Mesoderm annehmen, diese zwei Zellen selbst als die Fortpflanzungs- . zellen jenes Stadiums ansehen. Während bei den einzelligen Infusorien der Zellenleib alle Funetionen der Bewegung, des Stoffwechsels etc. und auch der Fortpflanzung ver- ‚richtet, bei den zweiblättrigen Coelenteraten vielleicht noch alle Zellen . des Körpers befähigt sind, in einem gewissen Stadium der Entwicklung ihre anderweitigen Functionen aufzugeben und zur Fortpflanzung des Individuums zu dienen, — schein: bei der Stanımform der Bilaterien ‚eine Theilung der Arbeit zwischen Fortpflanzungszellen und den anders functionirenden Zellen eingetreten zu sein. Ich zweifle daran, dass die zwei ursprünglichen Zellen des Mesoderms andere Functionen als die der - Fortpflanzung gehabt haben 1). Ich glaube vielmehr, dass erst im weiteren ty Rası’s Deutung der ursprünglichen Mesodermanlage als Schluckzellen scheint ‚mir nicht nur in ihrem Eingehen auf Details der Organisation eines hypotnetischen Stadiums, die sich Kaum ahnen lassen, als eine sehr gewagte Construetion, sondern co den. merken kch de und ihre Plolung als r Fortpflanzungszellen verloren. Dieser phylogenetischen Entwicklung entsprechen auch die onio- genetischen Vorgänge. Ich will nach eigenen Untersuchungen ein Bei- spiel anführen. Bei Lumbricus, we man besonders schön die histio- genelischen Processe verfolgen kann, sieht man bei Bildung der Keim- - blätter Eetoderm- und Entodermzellen characieristische Veränderungen eingehen. Die Mesodermzellen aber behalten gerade so wie bei Pedi- eellina und Unio ihre Rundung und auch die Protoplasmabeschaffenheit der Furchungszelle oder in leizter Instanz der Eizelle. Auch die Des-. eendenten der zwei Mesodermzellen zeigen genau dieselbe Beschaflen- heit. Sie liegen in zwei Sirängen angeordnet, an deren hinterem Ende die zwei grossen Stammzellen des Mesoderms, nach jeder Thei- ‚lung wieder zu ihrer ursprünglichen Grösse und Beschaffenheit heran- - wachsend, sich befinden. Die Mesodermstränge zerfallen in Ursegmente _ und aus diesen bilden sich stark lichtbrechende langgezogene Muskel- “ ein viel verästelte Wanderzellen,, hohle flimmernde Wassergefässe, | vr — immer aber bleibt noch ein Rest in jedem Segmente zurück, an dem _ man die ursprüngliche Form und Structur der Zellen beobachten kann. N Diese Zellen , die in directer Descendenz von der Eizelle ihre Form und ‚Structur erändert beibehalten haben, repräsenüren wahrscheinlich ' die Anlage der Geschlechtszellen, wenn sie auch bei den Lumbriciden nur in wenigen Segmenten zur definitiven Ausbildung gelangen. — So sehen wir, dass die Geschlechtszellen das bleibende, unveränderte und gleichsam ursprünglich bestehende sind, während die andern vom Mesoderm gelieferten Organe sich secundär differenziren. vu N neinen Gesichispuncien einen bestimmieren Ausdruck zu geben, Ab- traclionen in eine greifbare Form zu kleiden, und ich glaube, dass ı die nn dieser Auseinandersetzung begründet ist. Wien, Juni 1877. Erklärung der Abbildungen. - Tafel XXVIH. Embryonalentwicklung. Sämmtliche Figuren sind mit der 4 Camera lucida nach dem lebenden Objecte ne Ver- ..grösserung 450/4. Fig..4. Die ungefurchte Eizelie. h, Eihülle, sp, innerhalb der Eihülle befindliche ran spı, umgewandeltes Spermatozoon (?) in Verschmelzung mit der Eizelle begrifien, r, Richtungsbläschen, N, Kern. . Zweizelliges Stadium. . Dreizelliges Stadium. . Vierzelliges Stadium. Zwei grössere obere, zwei kleinere untere Zellen. Sechszelliges Stadium. Zwei grössere obere, vier kleinere untere Zellen. Siebenzelliges Stadium. . Weiteres Furchungsstadium., 4, von der Fläche gesehen, B, im opt. Durchschnitt, r, Richtungsbläschen, zerstreut, f, Furchungshöhle. Die Zellen am vegetativen Pole sind grösser als am animalen. ‚Fig. 8. Weiteres Furchungsstadium. A, von der Fläche gesehen, B, im opt. Durchschnitt. Die grossen Zellen am vegetativen Pole sind dunkelkörniger.- Fig. $, Weiteres Stadium. A und B wie früher. Fig. 40. Weiteres Stadium. Die Ectodermzellen platten sich epithelartig gegen ‚ einander ab und werden hochcylindrisch. Bez. wie früher. . Fig. #1. Weiteres Stadium, opt. Durchschnitt. Das Ectodermgewölbe dehnt. sich aus, das Entodermgewölbe senkt sich bis zur Abflachung ein. | .e, Ectoderm, i, Entoderm. Fig. 42. Weiteres Stadium, optischer Durchschnitt. Gastrula. Fig. 13. Stadium der Gastrulaschliessung vom vegetativen Pole gesehen. Pr kamı u ann ww A, Flächenansicht, e, Ectoderin, 8, opt. Durchschnitt, i, Entoderm, ‚sp, spaltförmig sich schliessender Ga- m, Mesoderm, strulamund, ih, Darmhöhle. ‚Fig. 14. Weiteres Sladkurm von der Seite gesehen. 4, Flächenansicht, B, opt. Medianschnitt; die Mesodermzelle m, die ausserhalb der Median- ebene liegt, ist mit eingezeichnet. N 0 Embryonalentwieklung und Knospu edicellina echinat: 547 Fig. 45. Weiteres Stadium, optischer Medianschnitit; oe, Oesophaguseinstül- pung. — Die Mesodermzelle m und der Mundrand, die ausserhalb der Ebene des ptischen Schnittes liegen, sind mit eingezeichnet. \ Fig. 46. Weiteres Stadium, optischer Medianschnitt,; Scheibenrand und Meso- BE ozellen, die ausserhalb der Ebene des optischen Schnittes liegen, sind mit ein- gezeichnet. Fig. 47. Dasselbe Stadium, optischer Transversalschnitt; m, die mittlere der drei hintereinanderliegenden Mesodermzellen, Fig. 48. Weiteres Stadium, optischer Medianschnitt; doch sind der Scheiben- _ rand, die Mesodermzellen und die oberflächlichen Eciodermfalten mit einge- . zeichnet, dr, Kittdrüsenanlage, », papillenförmige Hinterdarmanlage, f, Ectodermifalten., Tafel XXIX. Fig. 49, Dasselbe Stadium, wie in Fig. 18. Hier vom oberen Pole gesehen. Vergrösserung 450/A. | 0, Mundöffnung, m, hinterste Mesodermzelle, p, papillenförmige Hinterdarmanlage, f, Contour, welcher die scharfe Grenze zwischen dem hohen Epithel der Scheibe und dem flacheren angrenzenden Epithel entspricht. Sr Fig. 20. Junge Larve unmittelbar nach Abstreifung der Eihülle ; wie die frühe- ren Stadien mit besonderer Rücksicht auf den optischen Medianschnitt dargestellt. Mit der Camera lucida nach dem lebenden Objecte gezeichnet. Vergr. 450/41. 3 o, Mund, m, hinterste Mesodermzelle, ‚p, papillenförmige Hinterdarmanlage, dr, Kittdrüse, Ih, Leibeshöhle, 4, Entoderm, ü,, sieh abschnürende Entodermverdickung. Fig 24. Weiteres Stadium, optischer Medianschnitt; die Mesodermzellen m iegen ausserhalb der Medianebene. Mit der Camera lucida nach dem lebenden Ob- a ete gezeichnet. Vergrösserung 450/. ii A, Atrium, = 0, Mundöffnung, a, Aftereinsenkung, hd, Hinterdarm, nd rl, Entodermzellplatte, Fig. 22. Aeltere Larve. Darstellung wie früher. Mit der Camera Iueida nach em lebenden Objecte gezeichnet. Vergrösserung 450/4. F, centrale Falte des Atrium’s, L, Leberzelle, ü, Entodermsäckchen. Mi ‚ Fig. 23. Ein wenig weiter entwickeltes Stadium von vorne: gesehen; etwas her vergrössert. ‚Fig, Ei Stadium mit besonderer Berücksichtigung des optischen 548 ... 0.0. Haischek, a: ; Mödiänschnittes darmesleilt. Mit der Camera incida nach dem iebenden | Objecte ge ‚zeichnet. Vergrösserung 450/1. | N R ı / Bezeichnungen wie früher. ; Fig. 25. Ein ähnliches Stadium im ‘optischen ae Kehnacher . vergrössert. m, Mesodermgebilde. Fig. 26. Frei schwärmende Larve im ausgestreckten Zustande. Vergrösse . rung ungefähr 200/1, F, Faltenbildung des Ectoderms, K, Knospe, wsch, Wimperschopf, “E, flimmernder Excretionscanal, m, Mesodermgebilde. Fig. 27. Dasselbe Stadium der Larve im eingezogenen aan noch schwächere Vergrösserung. Im optischen Durchschnitte. en Fig. 28. Theilstück eines ähnlichen Stadiums, die vorgestreckte Knospe und ‘ Kittdrüse zeigend. p, Papillen, welche die Sinneshärchen tragen. | Fig. 29. Mundregion einer ziemlich erwachsenen Larve. Nach einem Osmium- Pricrocarmin-Präparate mit der Camera lucida gezeichnei. Vergrösserung 450/1. Fig. 30. Zwei Zellen aus der Gegend unterhalb des Wimperschopfes. Nach demselben Präparate bei derselben Vergrösserung gezeichnet. Fig. 34. Knospe von einem jüngeren Stadium als in Fig. 26. Nach einem Os- mium-Picrocarmin-Präparate mit der Camera lucida gezeichnet. Vergr. 450/1. ec, Ectodermeinstülpung ‚Eotoderm, m, Mesodermhülle. ‚Fig. 32. Region eines erwachsenen geschlechtsreifen Pedicellinaköpichens. Dargestellt um den Excretionscanal zu zeigen. 0, Mund, oe, Vesophagus, L, Leber, E, fliimmernder Exeretionscanal. Fig. 33, Das jüngere Stoloende eines Pedicellinastöckchens mit sechs Ent- wicklungsstadien der Individuen. Mit der Camera lucida nach einem Präparate ge- zeichnet. Vergrösserung 420/1. | I, Knospenbildungspunct, V, Vorderende und Hauptwachsthumspuncet des Stolo. ’ Fig. 34. Vorderes Stoloende V bei stärkerer Vergrösserung. Nach demselben Objecte mit der Camera lucida gezeichnet. Vergrösserung 450/4. dr, drüsig umgewandeltes Epithel, Ss, Secretballen, Fz, Feitzellen (?).. Tafel XXX. elek Figuren sind mit der Camera lucida nach Prapır } raten gezeichnet. Vergrösserung 450/1. | Fig. 35.Stadium / und Ill im optischen Medianschnitt. ‚ü, in die Länge gezogenes Entodermsäckchen des Stadium I, » m, dazugehörige Mesodermzelle, ig, Entoderm zur Knospe III gehörig, re ev, Ectodermverdickung, als erste Anlage des Kelches. | j R lentwiel ung und Kunspung dor Pedicellin echinata, 549 Stadium IV. ‚Dplischer Media nschnitt. AR RS: Wr spaltförmige erste Anlage des Kelchraumes. Fig. a7. Stadium ” vn 4 Fig. 38. Stadium // und I “ NR Im Stadium I/ theilt sich das Entodermsäckchen in zwei Theile, &, und i, v welche in die entsprechend bezeichneten der Fig. 35 übergehen, m;, zu der Knospe gehörige Mesodermzellen. e, Ectoderm, ©, lie, “in VI bilden sich innerhalb des Alriums A zwei Einstül pungen. oe, Vesophag us, 6, Ganglienanlage. i | I "Fig. 39. Weiteres Stadium mit Anlage der Tentakeln (4, 2,3, 4,5) and des | Hinterdarmes hd. Fig. 40. Weiteres Stadium. Der Oesophagus ist zum Durchbruch gekommen. ur ; Rs Leberzellen, G, Ganglienanlage. ar Fig. 44. Kelchraum und Hinterdarm sind zum Duce hbruch gekommen, Be da emiane, d, Diaphragma. ; Fig. 42. Weiteres Stadium mit sechs Tentakeln. M, Muskelfasern, welche den Sphincter der Keichmündung bilden. | Fig. 43. Darstellung des Mesoderms im Stadium I/IJ. Nach demselben Objecte ie Fig. 35 gezeichnet. Fig. 44, Darstellung des es im Stadium YI. Nach demselben Objecie Fig. 38 gezeichnet. u ' T,, Höhlung, welche der Anlage des ersten Tentakels angehört. Fig. 48. Darstellung des Mesoderms und der Tentakelbildung nach dem Objecte der ie: > a Th, Tentakelhöble, EZ, Primäre Geschlechtszelle von platten Mesodermzellen eingehüll!, E, Excretionscanal, nach einem lebenden Objecte eingezeichnet. vis 46. a. Caschlechiszellen in einem weiteren Stadium. Nach demselben ee \ IB. 48. Drau und Hoden lan getrennt. Stadium der Fig. 33 V, -b, unpaarer Geschlechtsgang. | bare Merkmale a da er nur zwei Spiritusexemplare dieses vor; da er das Vas deferens nur theilweise und nicht bis zum Ursprun; Zur Kenntniss des Baues von Calicotyle Kroyeri Dies, Von Dr. Anton Wierzejski. Mit Tafel XXXL Die ersten Angaben über diesen Wurm verdanken wir Dissing, welcher denselben als eine neue Art beschrieb und in das neu aufge- stellte Genus »Calicotyle« Dies. aufnahm). Dissine’s Beschreibung konnte aber nur äusserliche, unter schwacher Vergrösserung erkenn- von Dr. Krover im Jahre 1844 im Kattegat an der Raja batis ge- 7 fundenen Trematoden zur Verfügung hatte. Ä In einer späteren Arbeit?) trachtet Dissine die Characteristik seiner neuen Gattung und Art zu vervollständigen und zwar durch Aufnahme eines langen Absatzes aus einer Abhandlung Hör’s, welcher lebend (an einer in der Gegend vom Strömstadt gefangenen Kaja batis gefun-. dene) Thiere genauer untersuchte. i Hör’s Beschreibung) und Abbildung zeugen vom Streben nach einer eingehenden Erforschung des inneren Baues der Galicotyle, es ist, ihm jedoch nicht gelungen die gewünschte Vollständigkeit und ein richtiges Verständniss zu erzielen. Es wurden von ihm Keimstoe und Eileiter übersehen und für jenen die Dotterstöcke gehalten, dere Ausführungsgänge zwei Hörnern des Uterus entsprechen sollten. Ebens stellt sich Hör den Bau der männlichen Fortpflanzungsorgane unrichti aus dem Hoden verfolgt hatte, hält er die eigentlichen Hoden für eige 4) Systema Helminth. 1. 434 und 654. 2) Vierzehn Arten von Bdelliden. Denkschr. der königl. ee d. wisse - schaften. Wien 1858. 3) In »Oefversigt af K. vet. Akad. Förhandl.« 1856, Inn Kenntniss des Baues von Galieotyle Kroyeri Dies. nn thümliche Drüsen oder Kalkconcremente und glaubt, dass die echten Hoden unter den Dotterstiöücken (seinen Ovarien) verborgen liegen. Auch in van Benepew’st) und Hess®’s Arbeit finden wir eine Be- schreibung dieses Parasiten, von der ich nur zu erwähnen brauche, dass sie auf der Dıissine’schen basirt ist. Damit wäre meines Wissens S die Zahl der Beobachter, die über diese interessante Art geschrieben haben, erschöpfi. Eigentlich aber ist nur die Untersuchung Hör’s nennenswerth. | Meine Untersuchungen, deren Ergebnisse ich im Nachfolgenden darsielle, sind theils in Triest an lebenden Thieren, theils im Laborato- ' rium des zoologisch vergleichend-anatomischen Institutes zu Wien an ‘ Spiritusexemplaren ausgeführt worden. Ich erlaube mir an dieser Stelle dem Vorstande dieses Institutes Prof. Dr. Craus für seine freundliche - Unterstützung meinen verbindlichsten Dank auszusprechen. | ‚Ich fand das Thier bereits im Herbst vorigen Jahres in Triest an der Raja Schulzii; als ich heuer während der Osterferien daselbst an der k.k. zoologischen Station verweilte, untersuchte ich dieselbe Fisehart und fand, wie früher, den Parasiten an grossen Männchen in einer unter dem After gelegenen Vertiefung zwischen den Basaltheilen - der äusseren Begattungsorgane. Ausserdem wurde er auch dann und wann in der Cloake gefunden, wo ihn auch Hör an der Raja batis gesammelt hat, was dafür spricht, dass er Ecto- und Entoparasit zu- gleich ist. An Weibchen habe ich ihn sehr selten, an jungen Rajaexem- plaren nie beobachtet, dagegen kommt er an starken Männchen immer vor, fast an jedem Exemplare, möglich, dass Sperma seine Lieblings- speise ausmacht. Andere Rochenarien, die ich zu untersuchen Gelegen- heit fand, waren frei von Parasiten, nur ein einziges Mal fand ich zwei Stück desselben an Raja clavata. Der Schleim von den vom Para- ‚siten bewohnten Stellen wurde unter dem Präparirmikroskop genau | untersucht, ich konnte aber weder reife Eier noch Jugendstadien darin finden. Wahrscheinlich erfolgt das Ablegen der Eier zu einer an- eren Jahreszeit. ' Das Thier heftet sich mittelst seiner mit zwei starken Chitinhaken 'erschenen Haftscheibe fest, während es mit dem sonst freiliegenden törper allseitige, behende Bewegungen ausführt. Es hebt und senkt den Körper, wölbt ihn nach der Rückenseite oder flacht ihn ab, streckt ‚das Vorderende halsartig weit vor oder rollt sich bauchwärts ein. tztere Stellung nimmt es gewöhnlich ein, nachdem es ins Wasser ge- cht wurde und bevor es einen festen Anhaltspunet gefunden hat. er; Recherches sur les Bdeiloides ou Hirudinees et les Tr&matodes marins. 1863. 532 a ee Re Anton Wierzejski, I . ä | Auch todte oder malte Thiere sind eingerollt, concav-convex, wobei der Mundsaugnapf der Hafischeibe stark genähert ist. Will man ein Exem- plar in gestreckter Stellung aufbewahren, so muss man es unter dem Deckglas sterben lassen. N E Es mag zunächst die Beschreibung des äusseren Baues voraus- geschickt werden. Die Länge des stark abgeplatteten Körpers beträgt . 3—5 Mm., .die grösste Breite etwa 3 Mm., er hat eine verkehrt herz- | .. .förmige Gestalt und ist im auffallenden ichle weiss, im durchgehenden 4 in der mittleren Region je nach der Stärke des Druckes durchscheinend % bis halbdurchsichtig, dagegen ist ein breiter von den Ramificationen der Doiterstöcke gebildeier Saum hellgelblich. Nach Zusatz von Reagentien | z. B. Alkohol, Osmiumsäure ändert sich die heligelbe Farbe in ” braungelb. | In Folge starker Muskelcontractionen erscheint der Rand des flach- gedrückten Körpers wie wellig ausgeschnitten, seine Oberfläche ist vollkommen glatt ohne alle Erhebungen, ausgenommen die untere Partie, wo die Hodenballen, falls sie mit Sperma reichlich gefüllt sind, die Haut etwas emporwölben und ihr dadurch ein etwa körniges Aussehen verleihen. ‚Beide Saugnäpfe liegen bauchwärts und zwar der querellip- tische Mundsaugnapf amı schmalen Vorderende, knapp vor der Spitze, die radförmige Haftscheibe am breiten Hinterende. Von ersierem wird 7 bei Besprechung des Verdauungsapparates die Rede sein, letziere ist ein kräftiges muskulöses Hafıorgan und zugleich die Insertionsstelle für die Hauptmuskeln. Von der Seite gesehen ist dieselbe einer flachen Schale nicht unähnlich , von oben sieht sie mehr wie ein mit sieben Speichen versehenes Rad aus. Es strahlen nämlich von dem die mitt- lere Sauggrube umgebenden Muskelring sieben Radien nach der Peri- pherie aus und umgrenzen eben se viele dreieckige Gruben mit abge- rundeten Ecken (Fig. 2 Hft). Die zwei unteren Radien sind mit je einem siarken, krallenartigen Chitinhaken versehen, dessen breiter seitlich zusammengedrückter Basaltheil starken Muskeln zum Ansatz dient (Fig. 4 Xr). Der Haken kann mittelst derselben, wie schon aus ‚der Abbildung ersichtlich ist, vorgesireckt und zurückgezogen, ausser- dem aber auch um seine Achse gedreht werden. Seine scharfe Spitze ist gegen das Gentrum der Haftscheibe gerichtet. Ä Die Haut (Fig. 3) besteht aus einer feinen Gutieularschicht m den darunter liegenden kleinen, runden Matrixzellen, ferner einer Lag . von feinen parallel zu einander und zur Querachse des Körpers in g ringen Abständen verlaufenden Fasern, die nur an einigen Stelle: deutlich von schrägen Fasern in weiten Abständen gekreuzt werde Die darauf folgende Schicht enthält parallel zur Längsachse fasi di Zur Kenniniss des Baues von Calicotyle Kroyeri Dies, 553 gewebige Eperenchym mit der en Nnskulali nd den inne- ren Organen folgt. Eigentliche Hautdrüsen mit deutlichem Ausführungs- gange habe ich nicht gesehen, wohl aber Zellen von drüsiger Beschaflen- heit in der Gegend des Mundsaugnapfes und der Fortpflanzungsorgane, nY die wahrscheinlich als Hautdrüsen fungiren. Kalkkörperchen fand ich nur in der Hafischeibe spärlich zwischen. den Muskeliasern namentlich der hakentragenden Radien eingestreut (Fig. 4 Kp). | Die Muskulatur ist besonders in der Richtung der Längsachse ‚stark entwickelt. Ausser der bereits erwähnten, unmittelbar unter der K Haut liegenden Schicht von feineren Muskelfasern, giebt es noch eine % tiefer liegende. Es strahlen nämlich starke Faserbündel von der Hafı- scheibe, die gleichsam den muskulösen Fuss des Thieres bildet, gegen das Kopfende aus (Fig. 2 WM). Dieselben gabeln sich vielfach in ihrem Verlauf in jedesmal feinere Bündelchen und versehen auf die Art den - ganzen Körper mit Muskeln, die sich zu den Hauptfaserbündeln wie die ' Zweige eines Baumes zu seinem Stamm verhalten. Eine Partie wendet o sich der Bauchseite zu und zieht sich bis zum Pharynx fort, wo sich ihre Endfäserchen mit denen von der Leibesspitze kanımerden ver- weben, die andere lagert sich dorsalwärts und seine mittleren Bündel reichen mit ihren Enden nur bis zur Höhe des Verbindungsganges der Dotterstöcke. Zwischen beiden liegen die inneren Organe. Das Kopf- nde ist fast ganz muskulös, der Saugnapf und Pharynz haben sehr | räftige eigene Muskeln, ausserdem sind sie mit der Haut durch Mus- ielfasern verbunden. Das Vorderende, welches den oberen Theil des i undsaugnapfes bildet, ist auch mit skin Muskeln ausgerüstet. Inter denselben fallen besonders je zwei zu beiden Seiten nach der eren Körperregion hinziehende Bündel, welche Hör für Nerven- imme angesehen hat. Ueber das Nervensystem kann ich leider keine sicheren Detail- ee: machen. Unterhalb des en liegt beiderseits eine Mr Während die öherhalh des Darmes mehr entre s gelegenen 5 etwas auseinander gerückt sind, liegen die unteren dichtgedrängt bilden eine Art von Kapsel oder Follikel. In der Gestalt der die K llgruppen zusammensetzenden Zellen lässt sich wohl kein er- . .. oder Polystom. integerrimum, das von ZELLER beschrieben worden ist. (Diese Zeit. Ve ER a NO A le oa ER Me a 302 Anton Wierzejakin 0. 3 'heblicher Unterschied aufstellen. Alle haben einen runden artigen,, grossen Kern mit einem deutlichen sich rothfärbendem Kern- körperchen, ein fein granulirtes Protoplasma, und so viel ich an zer- . zupften Exemplaren der Calicotyle sehen konnte, entbehren sie einer ‘Membran. | 5 | Vergleicht man diese Zellknoten ihrer Lage und ihrem Baue nach mit den genauer beschriebenen Nervencentren anderer Trematoden'), so ist es höchst wahrscheinlich, dass wir es hier mit einem oberen grösseren ' und unteren kleineren Schlundganglion zu thun haben. Letzteres kann wohl als untere Gebirnportion aufgefasst werden. Es ist mir nicht ge- lungen weder Commissuren?) noch Hauptstämme zu finden, ich ver- muthe, dass letztere ausserhalb der Darmschenkel unter den Dotier- ‚stöcken verborgen liegen. Der folliculäre Habitus des vermuthlichen Gehirnes erinnert an das Gebirn der Hirudineen. | Besondere Sinnesorgane wurden bei Galicotyle Kroyeri nicht aufgefunden. Erwähnungswerih wäre noch ein von der gemeinschaft- lichen Geschlechtsöffnung rechts und links horizontal bis zum Darm verlaufendes, am Ende radienförmig auseinandergehendes Bündel von feinen Fasern, die Nervenfasern sehr ähnlich sind. Der Verdauungsapparat besteht aus einem Mundsaugnapf, einem etwa zwiebelförmigen Schlundkopf und zwei Darmschenkeln. Der Mundsaugnapf (Fig. 2 u. 5 S) wird aus einem vorderen frei vorstehen- ' den Theile und einem in der Fortsetzung des Körpers liegenden gebildet In seinem Grunde liegi die Mundöffnung, welche von der vordere Wand des Saugnapfes durch eine wulstartige Erhebung abgegrenzt zu sein scheint (Fig. 5 Sw). Ist der Saugnapf vollkommen vorzestreckt, W dann verschwindet auch dieser Wulst. Der Schlundkopf hat sehr stark: Muskelwände und ein verhältnissmässig kleines Lumen; er wird vo Längs- und Ringfasern, so wie von solchen, die senkrecht zu seine Achse verlaufen, gebildet und mündet von der Rückseite (Fig. 5 Phu. Oe in den horizontalen Verbindungstheil beider Darmschenkel, den man wohl als Oesophagus auffassen kann. Jeder der beiden Darmschenke verläuft längs der Doiterstöcke anfangs unter S-förmiger Krümmung dann biegt er unter einem ziemlich spitzen Bogen gegen die Mittellini 4) z. B. das Amphistomum subeclayatum, welches WALTER genauer unter: suchte (Beiträge zur Anatomie einzelner Trematoden, Archiv für Naturgesch. 1858) schrift. Bd. XXI.) | 92) An Transversalschnitten sieht man wohl nervenähnliche Stränge, deren Z . sammmenhang mit den Zellen und untereinander schwer zu finden ist. Ich hielt anfa ngs für Ausführungsgänge der Zellen, die ich mir als Oesophagusdrüsen deutete n D u 7 ‚= Zur Kenntnis des Baues von Galicotyle Kroyeri Dies. 555 d s Körpers um und ändep in i Nähe der Haftscheibe höher oder tiefeı einem nach abwärts gekrümmten blinden Endtheil (Fig. 2 D). _ Die Wände des Darmes sind von einem hohen Epithel ausgekleidet (Fig. 6 u. 7), dessen Zellen eine zapfenförmige Gestalt haben und mit einem deutlichen Kerne und Kernkörperchen, so wie einem körnigen Protoplasma versehen sind. Sie sind am niedrigsten in dem oben als Oesophagus bezeichneten horizontalen Anfangsiheil, sonst wechselt ihre Höhe unbedeutend, vielmehr die Form, indem die Zellen eine dicht- gedrängte zusammenhängende Lage bilden undi in Folge dessen starkem, gegenseitigen Drucke ausgesetzt sind. Der Excretionsapparat besteht aus zwei zwischen den Haupt- stämmen der Dotterstöcke und den Darmschenkeln verlaufenden Stäm- men (Fig. 2 Ex), die nach oben bis zum Schlundkopf, und nach unten bis zur Haftscheibe verfolgt werden konnten. Hier haben sie den grössten Durchmesser und flimmern sehr deutlich. Nebenäste, die gegen ‘ die Medianlinie des Körpers abgegeben werden, verzweigen sich an der ' vorderen Fläche des Körpers zu einem zierlichen Netz. Ein pulsirendes Endstück, wie es bei anderen nes beschrieben wird, habe ich nicht achtet; | Der männliche Geschlechtsapparat.besteht aus dem Hoden Fig. 2? u. Ali), einem unpaaren Samenleiter (Fig. 2 vd, 414Vd) mit - der Samenblase (Fig. 11Ys) und dem Cirrusbeutel sammt dem Cirrus ig. 14 CB, P). Der Hoden liegt in dem breiten unteren Körperab- schnitt mehr ventralwärts und erstreckt sich nach oben bis zu den Oviducten, seitlich und nach unten bis an die Darmschenkel. Von der Bauchseite gesehen scheint er aus einer sehr beträchtlichen Anzahl von \ rundlichen , ovalen und polyedrischen Läppchen zusammengesetzt, die durch Bindegewebsfasern von einander geschieden sind. Diese Läpp- chen treten um so deutlicher hervor, je mehr Sperma sie enthalten, ibre ' ee nn a ns opalisirenden Schimmer , der en vielfach gewundenen und geknickten und in Folge der Abplattung ein Vas dh, woraus ich cn ZU auken a ee der Hoden RER NR ” N 556 ee > Anton Wiege, 00 0m. A der Calicotyle Kroyeri, wie vieler anderer Trematoden, paarig. angelegt sein muss. Seine zahlreichen Ballen, die ich oben : Erwei- terungen eines Canals deutete, zeigen zwar keine symmetrische Lage- rung, was wohl gegen die Duplicität des Organes keinen Einwand bilden kann. eo "Die Samenbildungszell en sind sehr klein, von kugliger Gestalt, mit in einem runden, mit Carmin sich stark färbendän Kern. Sie liegen in . kleinen Häufchen ia dem Lappen (Fig. 11 Sz) und fallen durch ihr hlasses, glänzendes Aussehen besonders auf. Die Samenfäden sind lang, fadenförmig mit einer ovalen Anschwellung an ihrem Vorderende. ‚Der unpaare Samenleiter ist ein ziemlich enger muskulöser Ganal, der an der rechten Seite (von der Bauchseite gesehen) beginnt und unter dem Verbindungsgang der Dotierstöcke und dem rechten Begat- n tungsgang, knapp am rechten Darmschenkel hinzieht. Mit dem letzteren macht derselbe die bogige Krümmung mit, verläuft sodann als ein be- deutend erweiterter Schlauch unter dem Verbindungsstück der beiden Darmschenkel und biegt dann über den Cirrus nach links, weiter nach unten und rechts in einen kurzen Bogen um, von da windet er sich nach der Rückenseite um den Cirrusbeutel herum, giebt an denselben nach oben einen kurzen Verbindungsgang ab und läuft schliesslich in schräger Richtung noch in einen Blindsack aus, der fast bis zum rechten Begaitungsgang reicht (Fig. 2 V’d u. Fig. 11Vd, Vs). Den erweiterten Theil des Samenleiters sammt seinem blinden Fortsatze (Fig. 11 u. 13V sb) betrachte ich als Samenblase. Ich habe nämlich immer in diesem mus- kulösen Schlauch bedeutende Mengen von Sperma gesehen. Der nun jetzt folgende letzte Bestandtheil des männlichen Ge- schlechtsapparates ist sowohl hinsichtlich seines Baues als auch seiner Bestimmung nach schwer zu verstehen. Es ist nämlich ein in der Mittellinie des Körpers oberhalb der weiblichen Geschlechtsöffnung gelegener, unmittelbar mit dem Cirrus zusammenhängender Sack, ‚ welcher von der Bauchfläche gesehen, sowohl am lebenden Thiere als auch im Präparat das in Fig. 41 CB und Fig. 13 dargestellte Bild giebt. Ich untersuchte dieses Organ an Schnitten und versuchte es auch trotz seiner Kleinheit herauszupräpariren, gelangte aber nur zu Resultaten, die zum Verständniss nicht vollkommen ausreichend #ind. Wie aus den Figuren 41, 12, 43 zu erschen ist, ist das Ganze ein Muskelschlauch 4 (den ich oben Cirrusbeutel genannt habe), dessen oberer Theil bis auf 7 \ einen engen Gang (Fig. 12 G) solid ist, dessen unterer, ausgehöhlter . und gebogener Theil mit der Convexität gegen die Bauchfläche mit der # u Concavität gegen die Rückenfläche siehi und beiderseits nach hinten ge- 7 kehrte Ausbuchtungen, gleichsam zwei Aurikeln, bietet (Fig. 13 Au). | are Kenntnis des Banes von ( Calieotyle Krovdri Dies, 957 Vier ken, von den zwei an die vordere Leibeswand, zwei an die | hintere sich anheften (Fig. 13 m), erhalten das Organ in seiner Lage und sind vielleicht bei Vorstrecken und Zurückziehen des Penis in Thätigkeit. Die Muskelfasern des oberen Theiles setzen sich mit dem trichter- förmigen Anfangsstück des Penis in Verbindung. Letzterer ist ein cylin- drisches, hohles spiralgewundenes Rohr von gelblicher Farbe und chiti- - möser Beschaffenheit, welches mit dem eben genannten Trichter an der »Rückenseite sich ansetzt, an die Bauchfläche herüberbiegt und da in einer für beide Geschlechisstoffe gemeinschaftlichen Ausführungsöffnung - ausmündet. Am Ende ist der Penis schief ausgeschnitten, wie die Nadel - einer feinen Injectionsspritze. In seinem ganzen Verlauf wird derselbe von einer Scheide umgeben, in deren Endtheil (Fig. 14 Dr) ebenso wie an anderen Siellen (dieselbe Fig. Dr) Drüsen einmünden, / Der von der Samenblase kommende Verbindungsgang (Fig. 13 Yb) - verläuft in der Vertiefung zwischen den beiden Ohren des Sackes und scheint mit dem zum Penis führenden Canal des oberen Theiles (Fig. 12 G) in directe Verbindung zu treten. Es wäre auch möglich, dass er in der oberen Wand des unteren Hohlsackes ausmündet. ‚ Letzterer würde sich hei Begattung mit Sperma anfüllen und der ganze r Apparat wäre für den Fall als ein Ductus ejaculatorius zu deuten. Ist aber die Verbindung der Samenblase mit dem Penis eine direcie, dann ist die Bestimmung des Apparaies nicht verständlich. Den weiblichen Geschlechtsapparat setzen zusammen: der Keimstock (Fig. 11 Kms) mit dem Eileiter (Fig. 11 Ov), die Dotter- stöcke mit ihren Ausführungsgängen (Fig. 2 Di und 11 Di), das Recepta- culum seminis (Fig. 41 Rs), der paarige Begattungsgang (Fig. 41 Bo), der. erweiterte Theil des Eileiters, den ich Uterus nenne (Fig. 41 Ut), mit en Schalendrüsen (Fig. 14 Sdr) und der ganz kurze Eiergang (Fig. 11V). lle diese Bestandtheile treffen in der Mittellinie des Körpers zusammen zwar in folgender Ari. Am meisten veniralwäris verbinden sich ie Begattungsgänge mit dem Receptaculum seminis, hinter dem le tzteren münden die Dotierstöcke mit einem ganz Een Verbindungs- 1:75 ‚sodann nimmi der bogenförmig nach rückwärts umbiegende Theil ts den Eileiter und von der Uebergangsstelle in den Uterus beider- die Ausführung gsgänge der Schalendrüsen auf. ' Der Keimstock ‚ an der rechten Seite und ist mehr oder weniger kuglig. Er ent- Er Sa Keimbläschen mit dem a in a NIIT DD Or ER SE Bose i x “ . Bn8 nn a Anton Wierzejaki, r unter Schlängelung horizontal nach der linken Seite bis zum Darm ver- B läuft, um denselben sich windet und wieder horizontal nach rechts ' gegen die Mitte des Körpers hinzieht, wo er ausmündet. Die im Eileiter befindlichen Eier entbehren der Detterhaut, ihr ver- hältnissmässig grosses Keimbläschen enthält einen excentrisch gelegenen ni Keimfleck mit mehreren glänzenden bläschenförmigen Kernchen. Ihre 4 Form varüirt je nach der Entfernung von der Bildungsstätte und jenach- dem sie mitten im Lumen des Eileiters oder an seine Wand angedrückt liegen. Im Allgemeinen haben die jüngsten, im Anfangstheil des Ovi- . ductes gelegenen Eier die Keilform, die reiferen eine sechsseitige Ge- stalt (Fig. Ik a, b, ec). | | Die Dotterstöcke nehmen einen breiten Saum in der Peripherie ” des Körpers ausserhalb des Darmes ein. Sie bestehen aus einer sehr grossen. Anzahl von reichlich verzweigten Gängen, die sich in einen langen unteren, einen kürzeren oberen und einige mittlere Aeste sammeln und ihren Inhalt in den gemeinschaftlichen horizontalen Stamm ergiessen. Die äussersten Enden dieser Verzweigungen sind kuglig oder eiförmig, 7 an diesen sieht man noch am deutlichsten ein aus kleinen bläschenför- ” migen Zellen bestehendes Epithel (Fig. 9 a). Diese Zellen sind von einer sehr feinkörnigen Masse umgeben. Die jungen Dotterzellen unterscheiden | sich von ihnen durch bedeutendere Grösse und durch eineHülle auskleinen 7 hellgelben Kügelchen. Reife Doiterzellen (Fig. 9. c) haben eine elliptische Form und sind mit Dotterkugeln dicht besetzt, so dass der glänzende 7 Kern kaum erkennbar ist. “ Der paarige Begattungsgang liegt, wie oben erwähnt wurde, © veniralwärts, und jeder seiner Aeste besteht aus einer muskulösen Röhre, ni die sich plötzlich stark verengt und von einer drüsigen Umhüllung 7 | umgeben wird (Fig. 11 Bg). Der drüsige Abschnitt liegt über dem Darm und den Ramificationen der Doiterstöcke und ist deshalb schwer bis zur Ausmündung zu verfolgen. Man sieht jedoch an Exemplaren, deren Dotterstöcke nicht stark mit Dotter gefüllt sind, ganz deutlich an ” der Hautoberfläche rechts und links eine kleine Vertiefung von zwei 7 seitlichen Hautfalten begrenzt und in ihrem Grunde die Oeffnung des | _ Begattungsganges. Ich hatte keine Gelegenheit die Thiere in Copula zu "| N Receptaculum seminis und die Analogie mit den von ZELLer!) bei Polystomum integerrimum beschriebenen sogenannten » Seiten- 4) Diese Zeitschrift. XXVI. Bd. p. 248. ‚ Zur Kenntuiss des Baues von Oalicotyle Kroyeri Dies, 559 wülsten« machen meine Vermuthung sehr wahrscheinlich. Es müsste - ‚denn sonst das Sperma nur durch den Uterus in die Samenblase hin- _ eingelangen, da dieselbe mit keinem sonstigen Canal in Verbindung steht. Auf diesem Wege könnte wohl auch eine Selbstbefruchtung zu Stande kommen. Ich fand in den Begattungsgängen zu verschiedenen Zeiten: Sperma, Dotterzellen und sogar Eier, was mich zur Vermuthung werleitete, dass diese Gänge zur Eibildung in irgend einer Beziehung stehen und vielleicht paarige Eiergänge sind. Ich überzeugte mich dann aber, dass der wechselnde Inhalt der Begattungsgänge vom Drucke her- rührt und somit keine Anhaltspuncte zu Schlüssen bieten kann. Sind es in der That weibliche Begattungsorgane,, dann ist unsere Form eine nahe Verwandte von Polystomum integerrimum. Es erübrigt noch diejenigen Theile näher zu besprechen, in denen _ das befruchtete Ei seine vollkommene Ausbildung erlangt. Es ist nämlich der erweiterte Endtheil des Eileiters, den ich nach dem Vorgange ZeLuEr’s bei Polystomum integerrimum!) »Uterus« nenne. Derselbe hat _ eine birnförmige Gestalt, ist abgeflacht und mit dem breiten stumpfen Ende nach oben, mit dem schmalen nach unten gerichtet. Ein sehr hohes Epithel (Fig. 44 Ep) bedeckt in einer ununterbrochenen Lage seine Wände, so dass sein Lumen verhältnissmässig klein ist. Oben steht er mit dem kurzen sanft S-förmig gebogenen Eiergang?) in Verbindung, der sich an seiner rück wärtigen Wand ansetzt, unten mit, den schon besprochenen Theilen des weiblichen Geschlechtsapparates. In seinen Basaltheil mün- den von der Rückenseite die zahlreichen Ausführungsgänge einzelliger Drüsen, die ich für Schalendrüsen halte, entsprechend ähnlichen Organen’ bei Polystomum und Mesostomum Ehrenberei (Fig. 14 Sdr). ‚Dieser Theil des Uterus ist auch durch zahlreiche Muskelfasern mit der Leibeswand verbunden. Die Schalendrüsen sind grosse Zellen mit llem grossen Kern und einem runden Kernkörperchen, das in einem ein granulirten Protoplasma liegt. Auch ihre Ausführungssänge sind mit eben solcher feinkörnigen Masse erfüllt. Den Vorgang der Eibildung im ganzen Verlauf zu verfolgen, habe " keine Gelegenheit gehabt. An den von mir beobachteten Thieren h ich. nur, wie ein mit Sperma und Dotter versehenes Ei in den J s nn und dort durch dessen ununterbrochene a ‚ Die Wände dieses Theiles sind mit Drüsenzellen besetzt. | 39* bildung kommt und sofort abgesetzi wird. Dass ich ein solches nie ® schwächer gehaltenen Linien bezeichnen die Muskelfasern des Radius. Kr, Kralle, 500..: - | "Anton Wiernejsk, aa 0 Me zugeführt wird, oder aber, ob dieselbe von den Dotterzellen selbst ge ‚bildet wird, konnte ich nicht durch Beobachtung feststellen. Der _ Mangel eines längeren Eileiters für vollkommen ausgebildete Eier macht es höchst wahrscheinlich, dass jedesmal nur ein Ei .zur vollen Aus- "sah, mag darin seinen Grund haben, dass ich das Thier in einer für das 4 Absetzen der Eier ungünstigen Zeit beobachtete. Wien, den 10. Juli 1877. Erklärung der Abbildungen. Tafel XIXI. Fig. 3. Calicotyle Kroyeri Dies. in natürlicher Grösse dargestellt, Fig. 2. Dasselbe in etwa 420 maliger Vergrösserung. O0, Mundöffnung, S, Saugnapf, Ph, Pharynx, Oe, Desophagus, D, Darm, | Hft, Haftscheibe, Kr, Krallen, Ex, Hauptstämme des Excretionsorganes, i, Hoden, Vd, Vas deferens, P, Penis, Kms, Keimstock, Ut, Uterus, MM’, Muskelbündel, G,; ae mf; Muskelfasern. 2 Fig. 4. Längsschnitt Ach einen Radius mit Chitinhaken. Die parallelen = Kp, Kalkkörperchen, m, Muskeln zur Bewegung der Kralle, 7, erhabene Leiste zu .. deren Seite sich Muskeln anheften. y Fig. 5. Längsschnitt durch den vorderen Saugnapf, den Pharynx, Oesophagus.. 0, Mundöffnung, Sw, der zum freien Theil des Saugnapfes gehörige Wulst, der nur im Zustande der Contraction zum Vorschein kommt, Ph, aan Oe, Oesophag Vs, Vesicula seminis, P, Penis. Fig. 6. Darmepithel von der Fläche gesehen. Fig. 7. Desgleichen im Querschnitt dargestellt. Fig. 8. G, oberes Schlund-Ganglion, @,, unieres. ® ‚Ems, Rnsioek. Do, Oviduct, Rs, Recepfaculum seminis, Sdr, Schalendrüsen, m, Muskelfasern, -Ut, Uterus, -V, Ausführungsgang der Bier, Dt, Dotterstöcke, Bg, Begattungszang, t, Hodenballen, Va, Vas deierens, Vs, Vesicula seminalis, N Dr, In die Penisscheide einmündende Drüsen, CB, Cirrusbeutel,. . aD Penis, N Vsb, ‚Blindes Ende der Samenblase. “ ig. 12. Längsschnitt durch den Cirrusbeutel und Penis. 6, Verbindungsgang d x Samenblase, H, Boss im Unteren Absechaill des Sackes. Eier. a, im Keimstock, im Anfangstheil des Oviducies, 2 in. ‚seinem Verlauf. N und Lone 1868. Ueber Schmarotzerkrebse von Cephalopoden. Von Dr. Anton Wierzej ski. Mit Tafel XXXI—XXXV. I. Lernasenlarven (Pennella varians St. et Lt.®). Durch die Untersuchungen von MerzGer!) und Craus?) über Ler- 7 | naeabranchialis, einem Parasiten von Platessa flesus und Cyelop- © terus Lumpus wurde zuerst das merkwürdige Räthsel gelöst: warum trotz vieler Bemühungen kein Pygmäenmännchen an Lernaeen ge- 3 | funden werden konnte, obwohl solche von Lernaeopoden und 7 Chondracanthen längst bekannt waren. Insbesondere war es Graus, welcher eine ganze Reihe von Entwicklungsstadien dieses Para- siten gründlich untersuchte und durch Vergleichung des Baues der- selben mit der deformirten weiblichen Form im Anschluss an die Be- obachtungen Merzezr’s den Beweis lieferte, dass die Deformirung des‘ Körpers der weiblichen Lernaea erst nach der Begattung stattfindet, während vor derselben beide Geschlechtsformen den normalen Cope- 'podenhau besitzen. Diese Auffassung wird nicht nur durch Vergleich ‚der Entwicklung der Lernaea mit der ähnlich verlaufenden Entwicklung. .der nahe verwandten Galigiden und Dichelestiinen wahrscheinlich ge macht, sondern durch den directen Befund von Männchen und norma gestalteten Weibchen als unabweisbar dargethan. Craus sprach ferne ‚in der genannten Arbeit die Ueberzeugung aus, dass eine ähnlich a wie für Lernaea Pranendl auch für ander 1) Ueber das Männchen und Weibchen von Lernaeen. Göttinger Nachrichten kl | | 2) Craus, Beobachtungen en: Lernaeocera, Peniculus 1 Lernaea. Marbt Veber Schmarotzerkrebse von Gephalopoden. 563 indie Eanänden besteht, ja sogar für die Lernaeoceriden als unzweifelhaft anzunehmen ist!). Durch meine Untersuchung der Metamorphose eines Gephalopoden- Parasiten glaube ich in Stand gesetzt zu sein, für die Richtigkeit des letz- ten Satzes neue Thatsachen vorzubringen. Ich fand nämlich an den Kie- inen von drei Cephalopodenarten einen parasitischen Copepoden, dessen Entwicklung so viel Uebereinstimmung mit der von (aus für Lernaea branchialis dargelegten zeigt, ass ich keinen Anstand nehmen zu müssen glaube, denselben als eine Lernaeide und zwar aus unten an- zuführenden Gründen der Pennella varians angehörige Form zu betrachten, trotzdem es mir nicht gelang den directen Uebergang des h geschlechtsreifen Weibchens mit normaler Gliederung des Leibes in die - deformirte Brutform zu beobachten. Die zu beschreibenden Geschlechtsthiere und ihre Entwicklungs- stadien wurden im April l. J. in Triest an den Kiemen von Sepia i officinalis, Loligo vulgaris, Eledone moschata aufgefunden. Auch die Sepiola wurde untersucht, jedoch ohne Erfolg. Am zahlreich- sten waren sie an Loligo zu Enden: wo ich sie zuerst entdeckte, am - seltensten an Eledone. An allen drei Arten wurden gesehlechiere eife Thiere und einige Entwicklungsstadien angeiroffen. Es erhebt sich die _ Frage, ob nicht etwa die aufeinanderfolgenden Stadien zu ihrer Fort- piektung anderer Wirthe bedürfen, oder aber die ganze Metamor- phose an einem und demselben durchgemacht wird? Diese Frage ist leicht erledigt, sobald man berücksichtigt, dass ausser dem Cyclops- stadium und dem des geschlechtsreifen Thieres alle übrigen Formen der freien Ortsbewegung unfähig sind. Ich habe keine directen Beweise _ dafür, dass an einem Wirthe gleichzeitig alle Entwicklungsstadien vor- kommen, jedoch ist dies leicht denkbar, da die Einwanderung der jüngsten Formen in regelmässigen Zeitabständen erfolgen kann. Diese _ uffassung findet darin ihre Stütze, dass ich öfters nur geschlechtsreife jiere und die jüngsten Stadien an einer Gephalopodenart gefunden 1? Die Thiere suchen die feinsten Kiemenblättchen zu ihrem Aufent- alte und heften sich an denselben fest, jugendliche Formen mittelst es Haftapparates, ausgewachsene mittelst der Haftantennen. Losge- führten Nachuntersuchung erlaube ich mir demselben meinen verbind- a et und geht jederseits in einen bogig ausgeschnittenen Lappe Ka FR LE ET HR a TER LEN 7, te DB \ Kern SaRS " Hi % KLARE F ae ec Anlor Wiek a Se Das eingehende Studium dieses interessanten Parasiten verdanke ich dem Umstande, dass der gleichzeitig in Triest verweilende Director der k. k. zoologischen Station, Herr Prof. Dr. Craus meine Aufmerk- samkeit auf die sonderbare Metamorphose desselben lenkte und ‘mich zur weiteren Verfolgung anregie, für diese Anregung'sowie für den ferneren Beistand im Laufe der im zoologischen Institute zu Wien ausge- lichsten Dank auszusprechen. Ich will nun die Darstellung der Resultate meiner Boobachlunnen mit der näheren Beschreibung beider Geschlechtsformen beginnen. Das Männchen Fig. 4 u. 2) misst etwa 0,8—1,0 Mm. und ist im lebenden Zustande bis auf zwei violette Flecke an der Bauchseite des . Gephalothorax und eben so vieler am leizten Leibessegmente unge- färbt !), hell, durchscheinend. Es sieht auf den ersten Blick dem ausge- _ gewachsenen Männchen vonL. branchialis sehr ähnlich, bei näherer Betrachtung aber fällt der verschiedene Habitus sogleich auf. Schon die mehr gedrungene breitere Körpergestalt und die Form des Cephalo- ihorax bieten ausreichende und sichere Unterscheidungsmerkmale. Letzterer zeigt nämlich vor Allem ein anderes relatives Grössenverhält- niss, er wird vom Abdomen an Länge übertroffen, bei Lernaea bran- chialis dagegen findet das Entgegengesetzte statt. Während ferner der % Cephalothorax der letzteren Art eine ovale Form besitzt und jederseits ” an seinem Ende eine sanfte Ausbuchtung zeigt, ist derselbe bei dem # vermuthlich zu Pennella gehörigen Männchen in seinem oberen, dem Kopfsegmente entsprechenden Abschnitt breiter und läuft beiderseits in einen flügelförmigen Lappen aus, während der darauf folgende Theil ” schmäler ist und wie beiLernaea am Ende in eine sanfte Ausbuchtung 7 ausgeht. Durch diese an den Seitenränderu angedeutete Abgrenzung 4 zwischen Kopf und Brustsegment ist die reine Ovalform des Cephalo- . thorax aufgehoben. Auch die Beschaffenheit des Stirnfortsatzes ist eine etwas andere, wie es sich aus der Vergleichung der Abbildungen beider a Arten sofort ergiebt. 4 Die sonstige Segmentirung des Leibes stimmt aber mit der = Männ- } ‚ chens von L. branchialis überein. Es folgen auf das Kopfbruststück ‚noch drei beintragende Segmente, das vierte (fünftes Brustsegment) ist . nur durch zwei, besonders an der Rückenseite deutlich hervortretende | Seitenlappen (Fig. 1) nur angedeutet und enthbehrt rudimentärer Fuss- | | ‚stummel. Das demnächst folgende Genitalsegmeni ist unten stark ver 4) Die Gestalt und Ausdehnung diesen Farbflecke varürt bei einzelnen In | viduen, De RR Ueber Schmarotzerkrebse von Oephalopeden, 565 aus. ‚An der Bauchseite trägt es eine klappenartige Einrichtung - (Fig. 2 kl), welche die Genitalöffnung umgiebt. Der nun folgende End- theil des Abdomens besteht fast nur aus einem Theile, indem das auf das Genitalsegment unmittelbar folgende Segment sehr stark reducirt erscheint, so dass man es nur an einer unbedeutenden Einschnürung im oberen Theile des letzten Segmentes erkenni. Dieses ist an seinem unte- ren Ende mit zwei Furcalgliedern versehen, von denen jedes je sechs ‚befiederte Borsten trägt, unter denen die zweite (von der Mittellinie an gezählt) die übrigen an Stärke und Länge übertrifit. In der geringen Entwicklung des vorletzten Segmentes, so wie in den vortretenden Seitenlappen der beintragenden Segmente liegt ein bedeutender Unter- schied zwischen dieser Art und der L. branchialis. Die Form der beiden Antennenpaare, ihre Gliederung und die Art ihrer Einlenkung ist genau wie bei Lernaea branchialis, nur er- scheint das zweite Paar verhältnissmässig stärker entwickelt. Es sind. gerade so wie dort die Basalglieder der Haftantennen an der Bauchiläche durch das Iniegument verbunden (Fig. 2 :) und treten mit einem star- ken S-förmig gebogenen Chitinhebel in eine Art von gelenkiger Verbin- dung. Die Spitze des krallenartigen Klammerkakens wird beim Fest- halten in eine seichte Grube eingeschlagen, die in dem schief nach, oben vorgezogenen Endtheil der Zange liegt. Durch diese Einrichtung ist ein festes Anhaften des Parasiten an den Kiemen ermöglicht und erklärt die - Erscheinung, dass man beim-Loslösen desselben immer ein Stück von ' den Kiemen mit herausreisst. Beil. branchialis besteht die näm-. liche Einrichtung, wie ich mich an den vom Prof. Dr. Craus gefällig zur Ansicht gestellten Präparaten dieses Thieres überzeugt habe. - Die Mundwerkzeuge wiederholen im Allgemeinen den typischen au der Siphonostomeen-Mundwerkzeuge, im Besonderen die der L. h ranchialis. Sie besiehen aus einer conischen Saugröhre, einem in ihrem Lumen verborgenen stiletförmigen Mandibel- und einem ausser- alb derselben gelegenen tasterartigen Maxillenpaar, so wie von zwei aaren von Maxillarfüssen. Der Bau der Saugröhre stimmt so genau mit dem bei Lernaea, dass ich die Darstellung desselben übergehen zu ‘önnen glaube, indem ich nur auf meine Abbildung (Fig. 11) und auf die ausführliche Beschreibung von Czaus!) verweise. Bingegen muss h als Unterschied im Bau der Maxillarfüsse hervorheben, dass der m Lernaeamännchen vorkommt, ferner ist sein zweites Glied an . eine kurze spitze Borste, das Klauenglied dagegen vor der Mitte zwei 566 | a > Anton Wierzejski, N dem schräg vortretenden Lappen mit feinen, borstenförmigen Haaren ziemlich dicht besetzt. Das Basalglied des zweiten Maxillarfusses ist nicht gestreckt, sondern stark breit und trägt etwa im ersten Drittel ziemlich lange Borsten am Innenrande, deren Einlenkungsstelle vielleicht der Grenze zwischen zwei verschmolzenen Gliedern entspricht, die GCLaus für Lernaea auf Grund der Entwicklung unterscheidet. | Die vier Paare von Ruderfüssen sind, was die Form und Gliederung der Ruderäste anbelangt, gleichfalls wie bei Lernaea gebildet. Es sind nämlich die beiden ersten Paare die stärksten und mit je zwei zwei- gliedrigen Ruderästen versehen, während das dritte und vierte viel ge- streckter und mit je nur einem ebenfalls zweigliedrigen Ruderast. Die Behborstung bietet ebenfalls keine Unterschiede, wie ich mich durch eigene Anschauung der mir von Prof. Dr. Craus freundlich zur Ansicht ” übergebenen Präparate überzeugte. Characteristisch für beide Arten ist % die ganz feine Zähnelung der Aussenseite der zweiten Borste im ersten Ruderast aller Beinpaare mit Ausnahme des ersten, während ihre © Innenseite ebenso wie die sonstigen Borsten gefiedert ist (Fig. 12, 13, 14, 15). Der Zahl nach sind die Borsten so vertheilt, dass in den zwei ersten Paaren jeder Ast je sieben, im dritten je sechs, im vierten je ” fünf derselben besitzt. Die äusserste ist immer die kleinste und kaum # bemerkbar, am zweiten Beinpaare ist sie grösser und dolchförmig. \ | Zwischen den vorderen zwei Beinpaaren und den beiden hinteren ist ein grösserer Abstand, als zwischen jedem Doppelpaar. Eine rauten- ® förmige Verdickung der Chitinhaut uhter der Querleiste des ersten Bein- paares, die nach Angabe von Craus bei Lernaea vorkommt, ist bei ” dieser Art nicht scharf ausgeprägt. Zur Vervollständigung der Be- schreibung des äusseren Baues hätte ich noch beizufügen, dass der Chitinpanzer eine sehr geringe Resistenz hat, so dass er schon unter dem schwachen Druck eines kleinen Deckglases reisst und die inneren . Organe hervorquellen lässt. Eine festere Stütze bekommt er einerseits‘ ‘durch die bereits bei Beschreibung der Haftantennen erwähnten S-för _ migen Chitinstäbe, anderseits durch zwei an letztere sich anschliessende und auf der Rückenseite im schwachen Bogen gegen die Mittellinie hin 'strebende Chitinleisten, so wie die gleichfalls aus einer Verdickung und Faltung der Haut entstandene Einrahmung der Saugröhre, die sich tiefe nach unten forisetzt und den Maxillarfüssen zum Ansatz dient. Ausser: dem bemerkt man noch bei kräftig ausgebildeten Exemplaren gegen | j die Bauchseite gerichtete feine Chitinspangen, die der Form nach d | an der Rückenseite beschriebenen gleich sind, aber schwächer ausge- bildet erscheinen. Der Rand des Gephalothorax ist nur im oberen, dem Ueber Schmarotzerkrebse von Oephalopoden. 567 Kopfe entsprechenden Segmente bauchwärts eingeschlagen, auch die ‚Stirnplatte scheint mit ihrem Basaltheile die Basen der vorderen An- tenne zu umfassen. Die Muskulatur ist im Gephalothorax und in den Extremitäten am stärksten entwickelt. Innerer Bau. Der Verdauungsapparat hat einen ganz einfachen Bau. Eine ziemlich kleine runde Oeffnung am Grunde der oval abgesiutzten Saug- röhre führt in einen ganz kurzen, röhrenförmigen Oesophagus, der nach der Rückenseite umbiegend in den breit-oval beginnenden Magendarm - übergeht (in allen Figuren Md). Letzterer ist beiderseits durch ein wie es scheint muskulöses Band an den Chitinpanzer befestigt und nimmt fast den ganzen von der Muskulatur umgebenen Raum im Gephalothorax ein. Auf der Höhe des ersten Thoracalsegmentes verengt er sich sehr - beträchtlich und geht auf diese Art in ein enges-Darmrohr über, das in gerader Richtung das Abdomen durchläuft, um am letzten Segmente zwischen den beiden Furcalgliedern auszumünden. Den feineren Bau der Darmwand konnte ich nicht an diesem winzigen Thiere bis ins Detail verfolgen, jedoch vermochte ich mit Sicherheit festzusiellen, dass die Innenwand mit dem Epithel und eigenthümlichen Körnchen- zellen (Fig. 4 Kz) besetzt ist. Dieselben haben im reifen Zustande eine Kugelform und sind grünlich gefärbt. Ihre Oberfläche ist mit - scharfeontourirten Körnchen dicht besetzt, das Innere bildet eine hell- glänzende fettartige Masse. An jungen lebensfrischen Thieren lässt sich ganz genau die Bildung dieser von Craus in verschiedenen Arbeiten . über Copepoden als Harnorgane angesprochenen Bläschen mit ziemlicher Genauigkeit verfolgen. Sie erscheinen anfänglich als unbedeutende Emporwölbung des inneren Magenepithels. Von diesem Siadium bis zur Bläschenform mit ein wenig getrübtem Inhalte und starkem Körn- chenbesatz giebt es zahlreiche Zwischenstufen. Einige haben bereits eine halbkuglige Form angenommen, andere heben sich von der Darm- wand bedeutend ab und gewinnen die Birnform, und wieder andere sind ganz losgelöst und werden durch die peristaltischen Bewegungen des Darmes nach allen Richtungen hin- und hergeschleuderti. Viele Häuflein zu bemerken sind. Oefters sah ich, wie letztere nach Art der Kothballen aus dem Enddarm fortgeschaftt wurden. Ich behandelie diese Gebilde mit Essigsäure und 20% Kalilösung konnte mich von ihrer bedeutenden Resistenz gegen diese Reagen- überzeugen. Kalilauge hellt sie nur auf, wogegen sie von Schwefel- lässt. Es liegt oberhalb des Auges ein mittlerer, etwa kugliger Balle a ‚568 nn a Er & he Auton Wierzejski, säure sofort aufgelöst werden. In Carmin-färben sie sich schwach. Am ganzen Darmtractus bemerkt man eine lebhafte Contrastilität und die ‚rbythmische Bewegung des Enddarmes, Erscheinungen, die allen Copepo- den gemeinschaftlich zu sein scheinen. Das Thier scheint durchwegs nur flüssige Nahrung aufzunehmen, ich sah nämlich eine bedeutende Zellen- 4 menge in der Saugröhre und ihrer Umgebung, jedoch niemals wurden Zellresie im Magendarm beobachtet und ausser den erwähnten Harn- ‚concretionen keine festen Auswurfsstoffe. Die Geschlechtsorgane stimmen in ihrem Bau und ihren Lage- 7 rungsverhältnissen genau mit dem für Schmarotzerkrebse bekannten Formtypus. Die zwei birnförmigen Hoden liegen an der Rückenseite (Fig. 4 1) zu beiden Seiten des unteren Theiles des Magendarmes. Ihr Inhalt besteht aus einer dichten Masse feingranulirter Zellen; die verhältnissmässig kurzen aber ziemlich weiten Ausführungsgänge verlaufen unter unbedeutender Schlängelung längs des Darmes bis zum Genilalsegmente, wo sie in die Spermatophorensäcke übergehen (Fig. 4 Vd u. Sp). Letztere haben je nach der Beschaffenheit ihres Inhaltes entweder eine länglich eiförmige oder mehr nierenförmige Ge- stalt. Ueber den histologischen Bau der Wände der Samenleiter sowohl wie der Spermatophorensäcke habe ich keine Beobachtungen anstellen können, auffallend ist das streifige Aussehen derselben, weiches zur Vermuthung verleiten könnte, als hätte man es hier mit glatten, feinen Muskelfasern zu thun. Indessen habe ich mich überzeugt, dass die Streifung der Wände der Samenbeböälter ihrem -Inhalte ZuE schrie Be werden muss. | . Die Untersuchung des letzteren bei sehr starker Vergrösserung hat ergeben, dass neben sehr feinen Körnchen, stäbchenförmige oder viel- mehr spindelförmige und rhombische Elemente vorkommen. Zusammen- geballte und mit einem hellglänzenden Stoff verkitiete Samenmassen sah ich nicht nur im Spermatophorensack, sondern auch in den Samen- ‚leitern. Eine zum Aussiossen reife Spermatophore habe ich nicht ge sehen. Neben den Spermatophorensäcken bemerkte ich bei einigen . Exemplaren einen auswärts gelegenen mit einem Pigmentfleck theil weise überdeekten drüsenartigen Körper, der vielleicht zum Anklebe ' der fertigen Spermatophoren an das Genitalsegment des Weibchens in. ‚irgend welcher Beziehung stehen mag. Es wäre noch an dieser Stelle eines Organes zu gedenken, dessen Function sich nicht direet nachweise und zwei seitliche Massen (Fig. i H O) von feinkörnigem gelblichen | Aussehen. Der mittlere Theil scheint durch einen feinen Canal mit de . anteren Zellenbeleg der Stirnplatte in Verbindung zu stehen, bei deı Ueber Sehmaratzerkrebse von Cephalopoden. 569 Larven mit dem sogenannten Stirnband. Dieses Organ ist’ seiner Lage " nach bei Lernaea von Craus angedeutet (Taf. II, Fig. 3), jedoch finden sich keine weiteren Angaben darüber. Nach Analogie mit ähnlichen Gebilden bei Achtheres, Tracheliastes und anderen Parasiten zu schliessen ist es ein Excretionsgang, das im Larvenleben eine Beziehung zur Fest- setzung des Thieres haben kann. Das Nervensystem ist wie bei sehr vielen von den bereits be- kannten parasitischen und frei lebenden Gopepoden sehr schwer in allen seinen Theilen zu erkennen. Das Gehirn liegt unmittelbar unter dem Auge (Fig. 1 @) und fällt durch seine gelbliche Färbung und seine deut- _ lichen Contouren sogleich auf. Die von demselben ausgehenden Nerven * konnten nicht ermittelt werden. Auf der Bauchseite sieht man unter- halb der Saugröhrenbasis eine Anhäufung von runden Zellen mit deut- ‚liehen grossen Kernen, die ich für das untere Schlundganglion ansehe (Fig. 2G). Zwischen den Maxillarfüssen zieht sich bis zum ersten Brustsegment eine Zelllage, die an zwei Stellen eine leichte Einschnürung zeigt. Es ist schwer zu entscheiden ob es an dieser Stelle nur stärker ausgebildete Matrixzellen sind, oder ob sie der bei freilebenden Cope- Faden bekannten lenonss entsprechen. Diese Verm uthung könnte ich nur dadurch unterstützen, dass ich zwei feine Fäden (Fig. 2 u. 3 N), Edie sich längs der Körperachse bis zum Genitalsegment verfolgen lassen, von dem unteren Theile dieser Zelllage abgehen sah. Besonders a lieh sieht, man diesen Ursprung der Hauptnervenstämme beim Weibchen. - Non Sinnesorganen verdient das grosse Auge Erwähnung. Es be- ‚steht aus zwei Pigmentkegeln. welche an den Spitzen stark licht- rechende Linsen tragen. Zwischen dieses Doppelauge ist noch ein ttelstück gleichsam von unten her eingekeilt, welches aber der Linse nibehrt. Der Pigmentstoff ist violett, im mittleren Theil mehr röthlich. Hellelänzende Bänder gehen beiderseits vom Auge aus und inseriren ‚sich an den Seitentheilen des Cephalothorax. Sehr leicht wird es durch [erschieben des Deckglases aus seiner Lage gebracht, ein Beweis, dass $ unter einer sehr feinen Hautschicht liegt. Die weibliche a misst etwa Mm. (Fig. 2), ist so- er ee Gestaltung des Cephalothorax, der nur an seinem unteren ande beiderseits abgerundete Ecken trägt, ferner durch den cylindri- schlanken Hinterleib, der am Ende etwas nach innen einge- ment und dem Schwanzstück. Eine leicht gebogene Querfalte, wie sie liegen grosse Fettblasen auf, die besonders bei Jugendform zahlore nn gleicht man nun die so eben beschriebene weibliche Geschlechts \ 52000 eh, Anton Wierzejski, “ krümmt ist. Die Zahl der Brustsegmente entspricht « der des Männchen das fünfte ist nicht zur Sonderung gelangt, auch giebt es an dem mehr _ stabförmigen Abdomen keine scharfe Grenze zwischen dem Genitalseg- auch von Craus für Lernaea angegeben wird, bildet auch hier die undeutliche Abgrenzung beider Theile. Das Genitalsegment ist regel- mässig quer gestreift, die Streifung setzt sich in viel feineren Linien an ) das Schwanzstück fort und verliert sich nach und nach. An den kleinen Furcalgliedern sind nur je vier Borsten. Die Bildung der Extremitäten ist wie beim Männchen, nur sind dieselben etwas schlanker gebaut. Die Mundwerkzeuge bieten andere Verhältnisse. Zunächst ist die Saug- röhre anders gebildet, es fehlt ihr die zierliche Bezähneiung des ober- sten Ringes und im Allgemeinen ist sie plump gebaut (Fig. 17). Der K ‚uniere Maxillarfuss fehlt und der obere trägt am Basalgliede zwei starke, N klauenartige Zähne. Er entbehrt an seinem zweiten Gliede der beim j Männchen beschriebenen Borstenhaare. OR Die inneren Organe bieten bis auf den en kein E "wesentlichen Unterschiede. Letzterer besteht aus einem zu beiden Seiten des Magendarms paarig angelegten Ovarium, dessen Inhalt eine feinkör % nige Masse bildet, die Anlage des primären Keimstockes (Fig. 3 Ov). I Genitalsegmente liegen deutlich contourirte Räume mit sehr undeutlich differenzirtem Inhalt. Ob es Kittdrüsen sind, die zugleich als Sperma-' tophorenbehälter fungiren und den Kittdrüsen entsprechen, konnte nicht ermittelt werden, da ich nie angehängte Spermatophoren am weiblichen ® Abdomen sah und somit den Inhalt dieser vermeintlichen Samenbe- | hälter nach der Befruchtung nicht prüfen konnte. Die Genitalöffnungen? scheinen unter einer Querfalte am Genitalsegmente paarig zu liegen ’ (Fig. 3 G Ö), wie es nach Analogie mit Lernaea und der deformirten 7 Pennellaform höchst wahrscheinlich ist. Dem ganzen Geschlechtsapparat | vorkommen. Die Weibchen wurden gewöhnlich in Gesellschaft von Männche gefunden, sogar ihre Larvenformen, jedoch konnte ich nie solche P: chen finden, wo das Männchen an dem Abdomen des Weibchens fest geklammert zu sehen war, was nach Angabe Mrrz&er’s und Craus b Lernaea gar nichi selten ne Es scheint auch diese Art der Verbind beider Begattungsformen gar nicht stattzufinden, da ja das Männcl grösser ist, wogegen bei Lernaea das Gegentheil stattfindet. Die ‚gattung scheint jedoch vor der Auswanderung vor sich zu gehen. Ver Deber Schmarotzerkrebse von Cephalopoden. 571 mit. branchialis in Bezug auf die allgemeine Körperbildung und vor- züglich auf die characteristische Streifung des Abdomens, so ist es kaum zu bezweifeln, dass erstere eine Lernaeide ist, wofür auch die Ueber- einstimmung in der Entwicklung spricht. Es handelt sich nunmehr um das Auffinden der dazu gehörigen Brut. In dieser Beziehung musste ich zur Vergleichung des Baues des normal ausgehildeten Geschlechts- thieres mit den bekannten Brutformen der Lernaeiden Zuflucht _ mehmen. Ich betrachte auf Grund dieser Vergleichung die von STEEn- sTaup und Lürken) beschriebene und abgebildete (Taf. XIV, Fig. 32) " Pennella varians als diejenige Form, mit der die von mir heohacktere einmal in der Bildung der Gliedmassen und Mundwerkzeuge, dann in - der Lage der Geschlechisöffnungen die meiste Uebereinstiimmung zeigt. - Die Umwandlung der Geschlechtsform in die Lernaeaform vollzieht sich “ nach meinen Erfahrungen an einem anderen Wirthe, weshalb es mir nicht möglich war, wenigsiens die ersten Stadien der Metamorphose zu verfolgen. Die Annahme aber ist wohl nicht zulässig, dass es nur eine Varietät von L. branchialisist. Was nun die ae lung dieser Art anbelangt, habe ich schon öfters hervorgehoben, dass sie mit der von Craus für Lernaca dargestellten der Hauptsache nach überein- w stimmt. Ich bekam vorwiegend Jugendstadien von Weibchen zur Kae, woraus geschlossen werden darf, dass die Entwicklung des Männchens derjenigen des Weibchens rncht. Diese Auffassung findet auch rin eine Stütze, dass die untersuchten Gyclopsformen durchaus weib- lich waren und diese bilden das jüngste, einwandernde Stadium. - Wahrscheinlich geht dem letzteren Stadium eine grosse Nauplius- arve voraus, wie nach der Analogie mit Lernaea und den Lernaeso- oden ‚ haupisächlich aber der freilebenden Copepod len zu erwarten ist. De Gycelopsform (Fig. 4) kennzeichnet eine gewisse Zierlich- eit des Baues. Auf den langgestreckien Cephalothoraxabschnitt folgt in kurzes, bedeutend schmäleres, aus vier Segmenten bestehendes bdominalstück. Das dritte Brustsegment trägt jederseits an einem nischen Vorsprung eine spitze kurze Borste, das Endsegment über- fit an Länge und Breite alle übrigen. Die Furcalglieder sind verhält- issmässig siark entwickelt. Nur das erste und zweite Brustsegment rägt je ein Beinpaar, welches bereits mit zweiästigen, aber noch un- tlich ne Ruderästen versehen ist und in der a . til Kundskab om det aabne Havs Suyliekrebs og Lernaeer. Kae grösseren und kleineren Fetitkugeln begleitet den Magendarm und die n. a 0 Anton Wire, "ist der Haken zart und schärfer gespitzt. Die Faslohlenden, sind nich . deutlich gegliedert, aber mit Riechhaaren versehen. Auf dem Abdomen zieht sich jederseits ein Piemenisträlfen, Beige geben eine etwa dem Buchstaben X ähnliche Figur. Eine Reihe von 4 "Anlage der Geschlechtsorgane, genau wie beim erwachsenen Weibchen. _ Anden von mir untersuchten Cyclopsstadien sah ich nie die rudimentäre _ Anlage des zweiten Maxillarfusspaares, die nach Craus in diesem Stadium | in Form eines Höckers vorkommt. Ich habe schon früher bemerkt, dass ich fast nur weibliche Individuen zur Ansicht bekam und dershnth habe { ich dieses Höckerchen nicht auffinden können. Dieser negative Befund beweist, dass schon auf dieser Stufe der Ausbildung der Geschlechts 4 unterschied ausgesprochen ist. Dazukommt noch ein Gebilde (Fig. 4 Ov), | das ich seinem Bau nach aus grossen mit hellem Protoplasma erfüllten ° und mit einem sich stark rothfärbenden Kerne versehenen Zellen, als die Anlage des Ovariums betrachte. Aeusserlich fällt noch das grosse ” Äuge mit dem darunter liegenden deutlich contourirten Gehirn auf % (Fig. 4 G), innerlich die schönen Körnchenzellen des Darmes. F Das Thier hängt nur lose an den Kiemen und zeigt noch Fähigkeit ' zu energischer Bewegung. Dieser Zustand jedoch scheint nur von | kurzer Dauer zu sein, denn alsbald folgt in Folge der Anpassung an die ’ parasitische Lelensweee ein Stadium, welches ganz zutreffend von ® Craus mit dem Puppenzustande ver Ekehen wird. Den Uebergang von 9 dem einen in das ändere Stadium characterisirt der genannte Forscher > sehr naturgetreu in folgenden Worten: »So schlank und gracil die ) ‚Cyclopslarve, so plump und unförmig erscheint die Larve nach Ab- streifung der Haut in dem ersten Stadium dieser Lebensperiode u. s. w (A. a. ©.p. 23.) In diesem Stadium erreicht die Larve ungefähr di Länge von 0,65 Mm. (Fig. 6). Ihre Gliedmassen sind ganz unför mig geworden ; die Ruderäste der Beine haben eine walzenförmige Ge-° stalt und statt der früheren gefiederten Borsten haben sie nur kurze, ‚stumpfe Griffel; die Haftantenne erscheint unter der aufgetriebenen Haut ganz deforkhint und jedenfalls zum Festhalten untauglich, die zweite Antenne hat statt der langen Riechhaare nur kurze Stummel, der Saug- rüssel scheint wie ‘gespalten und in seine Bestandtheile aufgelöst. Die Stirnplatie verlängert sich in einen conischen Fortsatz, der mit ein Verdickung endet, von welcher feine hellglänzende Ganäle in d Kiemengewebe auszustrahlen scheinen. Die Entstehung dieses Haf organes stellt sich Graus derart vor {l. ce. p. 23), dass durch Wucheru: der Hypodermis Drüsengruppen entstehen, deren chitinhaltiges Secr ‚den Stoff zu diesem Gebilde liefert. Es wurde schon oben beme EN are SR I. | Ueber Schmarotzerkrebs von ln ' en scheinen. Diescihen nd = allen Even. Ww oh a usgebildet. Ueber ihre Entstehungsweise kann ich nichts aussagen, jedenfalls aber scheint mir keinem Zweifel zu unterliegen, dass sie zur "Anheftung der Larve in inniger Beziehung stehen. Es erscheint nur sonderbar , dass sie beim ausgebildeten Thiere nicht rückgebildet wer- den. Möglich dass sie beim letzteren eine andere Function übernehmen. s Schon bei dieser Entwicklungsform bemerkt man bei genauer Be- trachtung einen conischen Höcker unter dem zweiten Beinpaare, der offenbar das angelegte dritte Beinpaar vorstellt. Mit dem Auftreten des dritten Beinpaares wird auch eine schärfere Gliederung des Abdomens bemerkbar. Neben dem gesonderten dritten Segmenie ist auch das vierte an einer Einschnürung erkennbar und das noch ganz kurze Geni- talsegment (Fig. 7). Während dieser Lebensperiode wird das dritte Beinpaar insofern ausgebildet, als es einen ungegliederten Ruderast bekommt, und gleichzeitig triti ein kleines Höckerchen hervor als Anlage ‘des vierten Beinpaares (Fig. 8). Nun folgt die vorletzte Periode, im welcher die Larve bereits mit allen Beinpaaren und mit voller Segment- zahl ausgestattet ist (Fig. 9 und 10). In diesem Stadium habe ich beide Geschlechtsformen untersucht. Das e Minnehen (Fig. 10) ist bedeutend schlanker als das ausgewachsene ind unterscheidet sich vom letzieren schon auf den ersten Blick durch n Hafıapparat, der aus knopfartig verdickten Chitindoppelknoten be- steht. Seine Hafiantennen sind schwach und dünnhäutig, am Gephalo- orax liegt der bei ausgewachsener Form abstehende Flügelfortsatz des opfsegmenies dem Körper dicht an, das Genitaldoppelsegment ist lang g Be und steht den drei ersten Abdominalsegmenten an Breite nach. Die Maxillarfüsse sind plump und ihre spätere Form schimmert nur Birch die dünne Chitinhaut der Larve durch. Die Beine sind zwar in len. ihren Theilen vollkommen ausgebildet, aber ihre Borsten sind och unbefiedert und nur durch feine Fäden mit dem gleichsam zurück- retenen Complex von Matrixzellen verbunden. Die Fäden halte ich ch Analogie mit denen von Craus bei Chondracanthus gibbo- u beschriebenen für Muskelfortsätze. Die Geschlechtsorgane sind be- eits deutlich zu erkennen. Das vom Männchen Gesagte gilt auch für Weibchen auf diesem Stadium der Eniwicklung. ee $ des Abdomens schon unter der hald Seineieitlenden Guticula zu ist. Bei beiden Formen sind bedeutende Mengen von Fett unter Prmmel, | in. houech, Zoologie. XXIX. Ba. 40 \ »Sepicola« mit Lichomolgus Thor. auf Grund gleicher Körpergest und gleicher Bildung der Mundwerkzeuge und wie ich glaube mit voll _ eingehende Beschreibung übergehen zu können glaube, indem ich nur zeigt sich bei genauer Prüfung des Stirnlappens vieler frei gewordenen Nachdem die letzte Häutung stattgefunden hat, sind die Thiere zur freien ’ wanderung der Gyclopsformen viele Wochen dauer, andererseiis, dascl SE ER SE Anton ee er, In une der Knöpfe | in ihrer Zahl und Form gar a, Ab- i weichungen von dem der Lernaea branchialis zeigt, weshalb ich seine 7 auf die ausführliche Beschreibung von Craus |, c. p. 24 verweise. Es % Geschlechtsthiere, dass er noch deutliche Spuren des Zusammenhanges N mit der jüngsten Anschwellung des Haftapparates zeigt, und vielleicht noch nach der letzten Häutung zum Festhalten gedient haben mag, Lebensweise fähig geworden. Ihre Ruderbeine erhielten die voll- kommene Ausbildung, ebenso die sonstigen Extremitäten. Wie lange ' die Verwandlung des einzelnen Thieres dauert, lässt sich wohl nicht ” ohne Weiteres bestimmen. Ich habe vier Wochen lang immer jugend ’ liche Formen neben den reifen angetroffen; an den Kiemen, die um vier Wochen später aus Triest herbeigeschafft wurden, N ich, wie schon oben bemerkt wurde, nur ein Paar Männchen. Es us mit! | Wahrscheinlichkeit daraus en werden, einerseits, dass die Nach-' die Umbildung des weiblichen Körpers erst auf einem neuen Wirthel sich vollzieht. Ob die Begatiung an den Sepiakiemen stattfindet, kann ich auf Grund directer Beobachtungen nicht entscheiden, aus der Unter süchung des Inhaltes der Geschlechtsorgane der Männchen kann jedoch? gefolgert werden, dass dieselbe in der That vor der Auswanderung der Weibchen vollienen wird. Letztere zerstreuen sich wahrscheinlich auf verschiedene Wirthe, wo sie ihre weitere Metamorphose durchmachen, I. Lichomolgus sepicola Üls. . Ausser dem soeben beschriebenen Schmarotzerkrebs, der nach” meiner Erfahrung drei Gephalopodenarten zu seinen Wirthen wählt, fand ich an den Kiemen von Sepia officinalis noch eine zweite Ar die ich der schon im Jahre 1860 von Craus beschriebenen!) und i weiblichen Geschlecht abgebildeten Sepicola longicauda gleic erachte. Neuerdings hat dieser Forscher in seiner jüngsten Arbeit übe parasilische Copepoden?) die Uebereinsimmung seines neuen Gen 4) Beiträge zur Kenntniss der Entomostraken. 4. Heft. Marburg 1860. 2) Neue Beiträge zur Kenntniss parasitischer Copepoden. Diese Zeitse "Bd ERY. Heft 4. p. 327. ; RELUE Leben Schmaroterkehse von Cephalopoden, M . 575 echte les; und an Stelle der en lien Benennung der Art den | neuen Namen Lichomolgus sepicola gewählt. | Seine in letzter Arbeit ausgesprochene Ansicht: dass die von Le YDIG bes ne t) Doridicola gleichfalls eine Lie homolgide und mit dem von ihm untersuchten Schmarotzerkrebse von Doris lugubris _ identisch sei, scheint mir ebenfalls richtig zu sein. Es wären so- mit bis jetzt drei verschiedene, zwei Typen angehörige Wirthe bekannt, ‘an denen Lichomolgusarten schmarotzen, und wahrscheinlich werden spätere Untersuchungen die Zahl derselben noch bedeutend vermehren. Ich hekam leider den Sepiabewohner erst unmittelbar ver meiner Ab- reise aus Triest zur Ansicht, konnte somit seine Na aturgeschichte, sowie seinen inneren Bau nicht mit erwünschter Vollständigkeit studiren, glaube jedoch die Resultate meiner Beobachtungen über denselben aus - dem Grunde veröffentlichen zu sollen, da ich einerseits das von Cxaus nicht beobachtete Männchen kennen lernte, andererseits Einiges über den inneren Bau anzugeben im Stande bin. Vor Allem will ich Einiges üher die Lebensweise des Lichomolgus sepicola vorausschicken. CLaus - äussert sich in seiner ersten Beschreibung dieser Art in Bezug auf die Lebensweise folgendermassen: »Auch hier fanden sich unter den para- sitischen Formen nur Weibchen, und ich vermuthe, dass die Männchen ‚eine freie Lebensweise führen. Dass auch die Weibchen zu Zeiten ihren - Wirth verlassen und im Freien umherschwimmen, scheint mir aus der . ganzen Körpergesialt mit Sicherheit geschlossen werden zu dürfen«?). Zwischen meiner ersten Untersuchung des lebenden Thieres und der i in Chromsäure dem zoologisch-vergleichend-anatomischen Institute aus Triest zugesandten Sepiakiemen verflossen über vier Wochen. Nach wie vor wurden Männchen in Gesellschaft von Weibchen gefunden, woraus jedoch keineswegs geschlossen werden darf, dass dieselben keine freie Lebensweise fübren. Es ist nämlich nicht unwahrscheinlich, ass der Aufenthalt der Männchen an den Sepiakiemen nur an die Be- ;altungszeit g gebunden ist, nach deren Ablauf sie ihren Wirth verlassen önnen. Ob die Weibchen nach vollendetem Brutgeschäft das Freie suchen , darüber müssen zu verschiedenen Jahreszeiten angestellte Be- E inagen entscheiden. Ich fand ihre Eiersäcke bald strotzend mit rn gefüllt, bald blieb von ihnen nur ein zelliges Gewebe übrig?). m Paar jugendliche Formen, die ich gleichzeitig fand und die weit A) Zoologische Notizen: Neuer Schmarotzerkrebs an einem Weichthier. Diese eitschrift. Bd. IV. Taf. XIV. | \ 2 2:.0,:D. 5, 3) Möglich , a. dieser Befund nur auf solche Exemplare Beziehung hat, die dten en herstammten, und deren Eier in Zersetzung übergegangen sind. A : = Eltern stattfindet ). Die Thatsache, dass Craus keine Männchen fand, angiebt2). Unter den Abdominalsegmenten ist das letzte das längste DE a os = Anton Wierzejski, ee | Sorpedehritiene Eobryeul Bawikun i in den Kiersäcken Hänken da für. sprechen, dass die Entwicklung des Thieres an dem Aufenthaltsorte der 4 Könnte darin eine Erklärung finden, dass letztere nach der Begattung entweder zu Grunde gehen oder auswandern. In der"That fand ich an @ .den im Mai herausgeschnittenen Kiemen die Weibchen mit Eiersäcken ‚in bedeutend überwiegender Anzahl, während im April die Männchen. ; zahlreicher zu sein scheinen. Meike, Beobachtungen sind jedoch nicht | ausreichend, um die Frage zu entscheiden: ob Lichomolgus sepi- | cola an seinem Wirth während seiner ganzen Lebensdauer oder nur % zeitweilig schmarotzt. Zwischen diesem Parasiten und der Pennella | . .varians scheint eine solche Wechselbeziehung stattzufinden , während die Fortpflanzung des ersteren in rege Thätigkeit tritt, letzterer seinen zeitweiligen Wirth zu verlassen sich anschickt. Wenigstens habe R: ich an den im Mai von Triest geschickten Kiemen nur etwa zwei Exem- ® plare der Pennella gefunden. Freilich ist diese winzige Art nicht so leicht an Kiemen, die in Alkohol aufbewahrt worden sind, zu finden, sie könnte mir enägch bei der Durchsuchung von ein Paar Dutzend Kiemen nicht entgangen sein, wenn sie in grösserer Zahl denselben an- | haften würde. \ Die Anheftung des Lichomolgus sepicola an den Kiemen der ä Sepia ist eine nur ganz lose; fodte Thiere liegen zwischen den Kiemen- 3 fächern ganz frei, während Air Pennella lebend sowohl wie todt in ® dem feinen Giiterwerk vermittelst der Haftantennen so festgeheitet ist, dass es unmöglich ist sie loszutrennen ohne das umfasste Kiemenstück mit herauszureissen. | | Nach diesen Erörterungen gebe ich zur Beschreibung beider Ge- schlechtsformen über. Das Weibchen (Fig. 18) ist etwa 2,7 Mm. lang Der CGephalothorax ist zur Zeit der vollsten Ausbildung der Ovarıen® stark gewölbt, an der Bauchseite jedoch flach und besitzt eine vollkom- men ovale Form. Seine Seitenränder sind umgeschlagen und zwische ‚den Antennen liegt eine Platte, die in einen schmalen bis zur Oberlipp reichenden Fortsatz ausläuft. Das Abdomen ist verhältnissmässig schlank wodurch der ganze Körper die Birngestalt gewinnt. Es ist etwas kürze ‚als der Cephalothorax, in dem wieder das Kopfstück das thoracale u ein Geringes übertrifft. Die Zahl der Leibessegmente beträgt zehn, w ‘es TnoreLı für sämmtliche Repräsentanten des Genus Lichomolg hi N 4) Auch Tuoreur fand an Ascidien neben ausgewachsenen Tbieren Jugendfort ei von ‚Ischomolaus. ; 2) THoRELL, Bidrag till Kännedomen om Krustaceer. 4859. SU Ueher Schmarotzerkrebse von Dephalopoden. 517 das enrlefete das kürzeste. Die deutliche Furca ist fast von der Länge i des letzten Segmentes und trägt je vier sehr lange befiederie Borsten, unter denen die zweite die längste ist. Auch an den Seiten der Furcal- glieder ist je eine kurze Borste eingefügt. Die vier Beinpaare zeigen die für die Lichomolgiden characieristische Bildung, indem sie doppelästige Ruder tragen, die mit Ausnahme des Innenastes des letzten Paares dreigliedrig sind (Fig. 19, 20, 24). | Das fünfte Segment trägt je einen Siafschen an der Basis lappie vortretenden und am Ende mit zwei Borsten versehenen Stummel, der etwa bis zur Hälfte des Genitalsegmentes reicht und beim Männchen bedeutend kürzer und plumper gebaut ist. Ueber die Mundwerkzeuge brauche ich nur zu erwähnen, dass sie in Bezug auf die Form denen von L. forficula am nächsten stehen. Dieselben liegen unter der grossen Oberlippe so, dass nur der äussere Maxillarfuss unterhalb ihre unteren Lappen zu liegen kommt. Was die Deutung der einzelnen Theile be- trifft, namentlich der von Troreur |. c. 65 als»Lacinia postica« der Mandibel angesprochenen Maxille (Fig. Mx), so schliesse ich mich der von raus!) wohl erwiesenen Ansicht an, dass dieser Theil die erste Maxille ist ung somit die Aufstellung der Milselsranpe » Poecilostoma« auf einem Irrihume Seitens Tuorerr’s beruht. Das erste Antennenpaar ist schlank - siebengliedrig, nur ist die Trennung zwischen dem ersten und zweiten, zwischen diesem und dritten so undeutlich, dass es leicht erklärlich ist, wenn Tuorzıı nur sechs Glieder zählt. Die Grenze zwischen dem - zweiten und dritien Gliede markirt eine scharfe Einkerbung, in der eine lange Borste sitzt. Die längeren Borsten zeigen eine sehr feine quere _ Ringelung. Die zweite Antenne ist viergliedrig, ihr zweites Glied ist am längsten, das dritte am kürzesten und trägt jederseits eine kurze Borste und ein kleines Zähnchen. Die vierte hat an der Spitze zwei Haken von ungleicher Grösse und Krümmung und seitwärts eine ziemlich lange _ steife Borste. Die innere Organisation habe ich mit Ausnahme des Ner- Prem, ne an a nicht leicht 2 zu i sehen ist, Te alb der berlippe eine nee von der neh unten zwei Stämme abzugehen schienen. Auch der feinere Bau des dreifachen Auges i ist mir entgangen. Der Magendarm ist mehr oder weniger oval und zieht sich in gerader Richtung durch das Abdomen als enges Kopr fort (Fig. D). R. Der Geschlechtsapparat besteht aus einer Keimdrüse, einem reich‘ verzweigten Ovarium und einem paarigen Oviducie. Die Keimdrüse 4) Neue Beiträge zur Kenniniss paras. Copepoden. Diese Zeitschriit. 1875. a. Anton Wierejski, "halte ich u nach den Bildern , die ich an Pröparalen zur - Ansicht Ha 3 für unpaar, wie es auch bei Sapphirinen der Fall ist. Ueber dieses _ Organ finden wir in’ der lateinischen Beschreibung der Lichomolgusarten © hei TuorrıL keine Erwähnung. Er hält für das Ovarıum zwei zu beiden Seiten des Darmes gelegene und von ihm theilweise überdeckte Schläuche, die in seitliche Ramification ausgehen. Ich konnte an meinen Exem- plaren genau einen mittleren, Eikerne enthaltenden Schlauch (Fig. 18 Kdv) von den peripherischen, ausgebildete Eier mit feinkörnigem dotter- % haltigen Schläuchen unterscheiden (Fig. 25). Was die Lage dieses | Organes unterhalb des Darmes betrifft möchte ich Tuorzrı nicht bei- stimmen, wiewohl es mir an gequetschten Exemplaren unmöglich war, . diese Frage zu entscheiden. Wir werden aber nach Analogie mit den Sappbhirinen, Corycaeiden und Antaria, so wie aus der Lage der Oviduete unmittelbar unter der Muskelschicht schliessen dürfen, dass die Lage der Geschlechtsstoffe eine dorsale ist, wie es ja auch den ” dorsal angebrachten Geschlechtsöffnungen und des unstreitig dorsal liegenden Samenbehälters vollkommen zu entsprechen scheint. Minder ° zweifelhafı wäre die Duplieität des Ovariums, von dem ich vermuihe, dass es in der Anlage unpaar, später durch einen Spalt in der Mitte n % zwei Hälften getheilt wird, wie es bei Sapphirina und Copilia der Fall ° ist, und jede Seite treibt Verzweigungen, die ihre Gontenta durch die paarigen Eileiter entleeren. Den histologischen Bau des letzteren konnie 3 ich nicht genau studiren, aber deutlich sah ich in den Ausführungs- gängen zahlreiche Kerne (Fig. 18 Od). g Der Samenbehälter ist ein unpaares Organ mit paarigen Aus- 7 führungsgängen (Fig. 18 Kt). Derselbe hat im Allgemeinen die Gestalt ” einer Spritzflasche. Der obere kuglige Theil rückt bis ins Kopfsegment hinein, der unpaare Theil zieht sich bis zum ersten Drittel des Genital- | segmentes, wo er sich gahlig spaltet und jederseits in einer chitinigen "3 > Umrahmung ausmündet. Diese Gestalt hängt übrigens von der Füllung © ‚des Organs ab. Manchmal ist das gablige Ende so stark mit Sperma ge- füllt, dass die Gabeläste in horizontale Stellung kommen und stark aufge- trieben erscheinen. Fast dieselbe Gestalt bietet das gleichfalls unpaare Organ bei Pachysoma, wo auch die Eiergänge ebenso ausmünden). N Tnuoreıı berührt bei Diskhrerbung der dem Weibchen angehängten ' Spermatophoren (X I. c. p. 71, Taf. X, 15. J.) gar nicht die Frage, ob ° die Spermatophore ihren Inhalt durch die Ausmündung jenes Behälter entleert, oder durch einen besonderen Porus, wie es bei freilebende _ Copepoden der Fall ist. An den Wärkungeh desselben konnte ic keine Kerne unterscheiden, sie erschien mir als eine äusserst za 1) Vergl. Craus, freilebende Copepoden. p. 66. IT ER | & ‚Ueber Schmarotzerkrebse von Cephalopoden. homogene Membran. Auch die Frage nach dem Zusammenwirken des Spermas in den Eileitern bei Befruchtung des Eies und Bildung der Schale, konnte natürlich an todten Thieren nicht entschieden werden. Die Lage der Oeffnungen beider Organe in einer Linie liesse vermuthen, dass das zu befruchtende Ei mit dem Sperma zugleich die Umhüllung empfängt. Wäre diese Erklärung nicht stichhalüig, dann müssie man _ annehmen, dass der unterste Theil des Eileiters (der stark mit Kernen hesetzt ist), das Ei mit der Hüllsubstanz ausstättet. Schliesslich möchte ich noch dem Bau der Ausmündungsöffnungen ein Paar Worte widmen. Das Genitalsegment hat jederseits an seinem unteren dorsalen Ende eine seichte Aushöhlung, deren oberer und innerer Rand von einer Chitinleiste umgeben ist und dem Ganzen ein ohrähnliches Aussehen - verleiht. Letztere entsendet einen Zweig gegen die Mitte, wo selber in i bandartige Fasern ausstraklend sich knapp an der Mittellinie inseriri - (Fig. 24). Die Mündungen der beiden Geschlechtsorgane sind ausserdem von chitinigen Wülsten umgrenzt und zwar liegt die des Samenbehälters höher und ist rundlich, die des Oviduetes tiefer und ist bedeutend grösser. - Eine Muskelgruppe, die sich vom Aussenrande gegen die Oeffnungen herüberspannt (Fig. 24 m), hat die Aufgabe, dieselben zu erweitern. An dem prominirenden inneren Saum der Excavation bemerkt man einen _ kleinen spitzen Zipfel, bei anderen Lichomolgiden eine Borste, wie aus ‘ den Zeichnungen TaoreLr’s zu entnehmen ist. Diesen Zipfel betrachte ich als das letzte Rudiment des im Jugendstadium des Weibchens stärker entwickelten Stummels, der beim Männchen erhalten bleibt und das ‚sechste Beinpaar bezeichnet. An den so eben beschriebenen Genital- -öffnungen sind die paarigen Eiersäcke angeheftet mit sechseckigen Eiern, in denen schon (Mai) die Doiterklüftung abgelaufen war. Das Männ- ;hen (Fig. 26) misst bis 2,5 Mm. und unterscheidet sich schon äusser- lich vom Weibchen durch den schmäleren mehr gestreckten Gephalo- thorax mit fast parallelen Seitenrändern, durch das grosse glockige Genitalsegment, von dem das nächste Glied vollkommen getrennt ist was längere Furcalborsten. Ferner sind die ersten Antennen mehr drungen und die zweiten am Innenrande des zweiten Gliedes gezäh- Mundiheile keine erheblichen Unterschiede. Das zweite Genitalsegment | gt lebenslänglich ein Paar kurze, zweiborstige Stummeln, die mit der eı talklappe zusammenhängen, weshalb sie Tuoreır »Lacinia genita- ennt, und als einen zur Genitalklappe gehörigen Anhang betrachtet. ä 580. N Anton Wersjat, Wehor eine von Gophalopden. a f Die Genitalöffnung oh im ee zum. weiblichen Geschlecht, ven ‚tralwärts. Das Längenverhältniss der Segmente ist wie beim W eibchen, | nach sind die Unterschiede minder auffallend. in ‚Die Hoden sind im ausgebildeten Zustande zweien spindelförmigen 'Schläuchen vergleichbar (Fig. 36 i), die der Medianachse sehr nahe ge- rückt sind und ein kurzes Vas deferens haben, das nach unbedeutender 'Schlängelung in das Genitalsegment führt, we der birnförmige, von homogener Membran umgebene Spermatophorensack liegt. In seinem Lumen sah ich nur enerme Samenmassen, aber keine fertigen Spermato- phoren, wogegen im erweiterten Theile des Samenleiters durch einen hellen Stoff verklebte Samenmassen zu sehen waren. Um den Sper- matophorensack herum liegen kleine drüsenartige Ballen. Von den Jugendstadien sind mir nur weibliche Formen bekannt, und zwar die jüngste (Fig. 29) mit drei unvollkommen geschiedenen Abdominalseg- menten und mit einem noch nicht ausgeprägten Stummel für das sechste ü rudimentäre Beinpaar, das nächstfolgende (Fig. 30) mit einer Ein- schnürung fürs dritie Segment und ausgebildetem Fussstummel, das % letzte mit drei vollkommen ausgebildeten Segmenten (Fig. 31). DieLänge des jüngsten Stadiums beträgt etwa 0,75 Mm. Beine und Antennen sind bei allen wohl ausgebildet, letztere aber aus dieken gedrungenen Gliedern bestehend, deren erstes vom zweiten, dieses vom dritten un- genau getrennt ist. Die Anlage der Geschlechtsorgane konnte an etwas macerirten Exemplaren nicht genau studirt werden. Vergleicht man die beschriebene Art mit denen von TuorsLL aufgestellten, so findet man mit keiner eine genaue Vebereinstimmung. Es hat somit die neu % aufgestellte Art ihre volle Berechtigung. | Wien, den 40. Juli 1877. Erklärung der Abbildungen. Tatei XZXL. . Fig. 4. Pennella varians (?). Geschlechtsreifes Männchen von der Hiickenseile e. A,, erste Antenne, . Aa, zweite Antenne, :Ch, Chitinleisten zur Stütze des Gephalothorax, Dr, Drüsenballen, G, Gehirn, Ho, Haftorgan, Kz, Körnchenzellen im Magendarm, ‚Lg, Aufhängeband des Auges, M, Muskel, O0, Auge, = Pf, Pigmentfleck, Sp, Spermatophorensack, St, Stirnplatte, -£, Hoden, Vd, Samenleiter. Fig. 2. Dasselbe Männchen vor der Bauchseite, G, unteres Schlundganglion, 'i, Integumentverbindung beider Haftantennen, Kl, Genitalklappe, - Mfi, oberer Maxillarfuss, 'Mfs, unterer Maxillarfuss, Mx&, Maxille, N, Nervenfaser, S, Saugröhre. Sonstige Bezeichnung wie in Fig. A. ‚Bio, 3 Geschlechtsreifes Weibchen von Penella varians (?). 66, Genitalöffnungen, Ks, Samenbehälter (Kittdrüse), 072.2 2.00, Ovarium. Fig. 4. Cyclopsform des Weibchens. F, Fetttropfen.. Fig. 5. Das . a und zweite Bp, Ruderbein der Cyclopsform Fig. 4. 3 | Tafel KXXIU. | Fig. 6. Erstes en = Weibchens von on var. delorenyen en 582 | Anton Wierzejski, Ueber ‚Schmarotzerkrebse von Oephalopoden. Ko Fig. 9. Weibchen im vorletzten Stadium der Entwicklung. Die ‚Bezeichnung wie in den vorhergehenden Figuren. eh E t re Fig. 40. Männchen in demselben Stadium. a | | D Fig. 11. Saugrüssel des Männchens von der Seite dargestellt. r, erster Chitin- ring, 79, zweiter, Md, stiletförmige Mandibel, Ch, Chitinrchmen, m, Muskel, Mf,, erster Maxillarfuss, Mf, zweiter. Fig. 42. Erstes Ruderbein des ausgewachsenen Männchens. Fig. 13. Zweites Ruderbein desselben. | Fig. 44. Drittes » » Fig. 45. Viertes » » | Fig. 16. Saugrüssel einer Weibchenlarve im vorletzten Stadium. Ob, die rinnen- . förmig gebogene Oberlippe, Ul, Unterlippe, Md, noch nicht ausgebildete Mandibel, Ch, ebitinöse Leisten im erweiterten Basaltheile der Saugröhre. ‚Fig, 47. Saugrüssel des reifen Weibchens. r,, erster Chitinring, 73, zweiter, ‘4 Md, stiletförmige Mandibel. Tafel XXXIV. Fig. 18, Lichomolgus sepicola Weibchen. Kt, Samenbekälter mit Samenfäden 4 gefüllt, Kar, ein Theil der darunter liegenden Keimdrüse, Mg, Magendarm, D, Darm, © 60, Genitalöfinungen, Ov, Eileiter, Od, sein mit Kernen reich besetzter Enätheil. 4 Fig. 19. Das erste Ruderbein. Fig. en Das zweite Ruderbein. Fig. 21. Das dritte Ruderbein. 2. Fig. 22. Mundwerkzeuge des Weibchens. Md, Mandibel, Mx, Maxille, Mfıserster Maxillarfuss, Mf, zweiter. = Fig. 23. Cephalothorax des Weibchens von der Bauchseite. en zweite An- F tenne, Ol, Oberlippe, W, sogenannte Wirbel. 2 Fig. 24. Genitalsegment des Weibchens sehr siark vergrössert. Ch, erhabene Chitinleisten, welche die Geschlechtsöffnungen umgeben, Kd, der aus zwei zu- j a sarmmengeflossenen Gabelästen gebildete unpaare Ausführungsgang des Samenbe- hälters, Ovd, Eileiter, m, Muskel zur Spannung des Chitinrahmens in der Umge- | bung der Genitalöffnungen, 60, Ausmündung des Eileiters, SO, Ausmündung des Samenbehälters, ZL, eine Art Ligament zur Befestigung der horizontalen Chitinleiste, B R, Rudiment des sechsten Beinpaares. Fig. 25. Eier in drei verschiedenen Bildungsstadien. h Fig. 26. Reifes Männchen. Bp;, Stummel des fünften Beines, Bp,, Stummel dem | sechsten Beines, D, Darm, Mg, Magendarm, {, Hoden, Sp, Spermatophorensack. 5 & Fig. 27. Zweite Antenne des Männchens. Fig. 28. Zweiter Maxillarfuss desselben. | | | Fig. 29. Abdomen eines jugendlichen Weibchens des L. sepicola im ersten | Stadium. | KEN: & | r Fig. 30. Solches im nächsten Stadium. Bps;, Stummel für das sechste Beinpaar. Fig. 31. Abdomen des Weihchens im vorletzten Entwicklungsstadium. N Fig. 32. Erste Antenne des Weibchens stark vergrössert. Zur Morphologie der Niere der sog. „Mollusken‘“. Von Dr. Hermann von Ihering, Privatdocent der Zoologie und vergl. Anatomie zu Erlangen, Mit Tafel XXXV, I. Allgemeiner Theil, | Die vergleichend anatomische Untersuchung des Nervensystems der Mollusken, jenes Organsysiems also, welches gerade vorzugsweise die Grundlage bei der Aufstellung eines Typus der Mollusken gebildet hatte, führte mich zu der Ueberzeugung, dass ein solcher Typus über- haupt nicht existire, dass unter dem Namen der Mollusken Thiere zu- sammengestellt werden, die ihrer inneren Organisation nach nichts mit _ einander gemein haben. Um über diese Fragen zu gesicherten Anschau- ungen zu gelangen, genügt es freilich nicht sich nur mit Vertretern der verschiedenen Ordnungen mehr oder minder genau vertraut zu machen, es ist vielmehr unerlässlich, sich ganz speciell mit den einzelnen sleineren systematischen Gruppen zu befassen und dadurch zunächst festzustellen, welche Gattungen innerhalb einer bestimmten Ordnung am niedersten und den phylogenetischen Vorfahren derselben noch am ächsten stehen. Thut man das, so schwindet das hergebrachte Schema des Gastropoden immer mehr dahin, und man sieht, wie ein Theil der tropoden sich eng den Turbeilarien anschliesst, ein andrer Theil r den Muscheln sehr nahe steht. Die Limnaeen schliessen sich innig en Steganobranchien an, welche in ihren niederst stehenden Gattungen 'hältnisse darbieten, wie sie der Mehrzahl der Phanerobranchien eigen ind. Andererseits schliessen sich auch die tiefststehenden Nephro- jeusten den übrigen marinen opisthobranchen Nacktschnecken viel Inung der Ichnopoden alle Umstände darauf hin, dass die » Nudi- nchien« den phylogenetischen Ausgangspunct derselben gebildet '- erwarten, so dass ich hier nicht weiter dabei verweile. Nur auf einen Br Hermann von Ihering, auch ihrer Anatomie nach so viele nahe Beziehungen zu den Turbellarien dar, dass die Idee, es werde sich dabei um wirkliche Verwandtschaft handeln, schon von vielen Zoologen ausgesprochen worden ist. Es. a ‚haben daher meine Ansichten !), soweit sie sich auf diesen Punct be- ziehen, so viel ich bis jetzt weiss, wenig Widerspruch erfahren oder zu Punct muss ich bei dieser Gelegenheit. noch eingehen. Ich glaubte ‚früher (l. c. p. 166) die Protocommissur als ein innerhalb der Ichnopo- n den erworbenes Gebilde ansehen zu müssen, das einen wesentlichen Unterschied zwischen Nudibranchien und Turbellarien ausmache, in- ° dem ich der allgemeinen Annahme folgend, ihren Mangel bei den Tur- 7 bellarien für erwiesen hielt. Das ist nun nicht richtig, wie aus einer von 4 Ssmper mitgetheilten Beobachtung hervorgeht. SEMPER 2) fand die Proto- 4 _ eommissur bei Microstomum auf und machte darauf aufmerksam, dass dieselbe auch bei Mesostomum existirt, wo sie ScHnEier °) nachge- % wiesen. Damit fällt ein wesentlicher vermeinter Unterschied zwischen 4 Ichnopoden und Turbellarien hinweg und es siimmt sonach im Wesent- | 4 lichen das Nervensystem der Protocochliden ganz mit demjenigen vieler ” Turbellarien überein, denn es ist wohl kaum zu bezweifeln, dass bei speciell darauf gerichteter Untersuchung auch hei vielen en Tür ’ hellarien die Protocommissur sich noch finden werde. 4 Liegen hier die Verhältnisse ziemlich klar vor, so steht es anders mit den Arthrocochliden, von denen nament)ich diejenigen Gatiungen welche hierbei vorzugsweise in Frage kommen, noch sehr ungenügen bekannt sind. Aus der Vergleichung der bezüglich des Nervensystems der Kiemen, Mundwerkzeuge ete. bei den Arthrocochliden sich finden. den Verhältnisse geht klar hervor, dass die mit Rüssel und Sipho aus- gerüsteten Formen die höchstentwickelten sind, wie sie denn auch palä ontologisch erst im Jura auftreten. Indem es so gelingt höherstehend. und niedriger organisirte Formen zu unterscheiden, erkennt man leicht, dass die tiefststehenden Arthrocochliden vorzugsweise unter den Rhipid 9: slossen zu finden sind, dass bei denselben die Translocation und theil- weise Verkümmerung der Kiemen noch nicht eingetreten ist, welche be allen höherstehenden Formen angetroffen wird. So ist es nicht schwe 4) cf. H. v. Iuerıng, Vergleichende Anatomie des Nervensysteus und Phylo genie der Mollusken. Leipzig #877. 2) Semper, C., Die Verwandischaftsbeziehungen der gegliederien Thiere. Strobilation und nalen: Arbeiten aus dem z00l.-zoot. Institut in Würzburg IN. Bd. 1876. p. 372. | 3) Scuneiper, A., Untersuchungen über Plathelminthen. Giesen 1873. pP. SCHNEIDER macht darauf aufmerksam, dass für Amphistomum schon WARTER f. Naturg. 1858. p. 269) den geschlossenen Schlundring angegeben. “ Zur Morphologie der Niere der son. „Mollusken‘*, 585 nachzuweisen, dass diejenigen Familien der Arthrocochliden,, welche ‚jetzt noch uns Kunde geben von den primitiven anatomischen Verhält- "nissen der ganzen Gruppe die Pleurotomariiden, Haliotiden, Fissurelliden und Patelloideen sind. Sie sind es, welche nach meiner Darstellung den Amphineuren, sowie den Muscheln und Solenoconchen am nächsten “ stehen. Für die Richtigkeit dieser Ansicht glaube ich durch die im ‚Folgenden mitgetheilten Entdeckungen einen weiteren schlagenden Be- weis beibringen zu können. i Ueber die Niere und den Geschlechtsapparat der genannten Fami- _ lien von Ärthrocochliden war bisher kaum etwas bekannt. Es schien _ mir daher diese Lücke vor allem auszufüllen zu sein, andererseits aber die Anatomie der Muscheln in grösserer Ausdehnung und genauer unter- ‚sucht werden zu müssen als es bisher geschehen. Indem ich die speciellen ‚Ergebnisse meiner Untersuchungen weiter unten mittheilen werde, be- -schränke ich mich an dieser Stelle darauf, einen kurzen Ueberblick zu “geben. Bei den Muscheln finden sich bezüglich des Verhaltens von Niere "und Geschlechtsapparat. erhebliche Differenzen, die im Wesentlichen darin bestehen, dass bei den tieferstehenden Gattungen nahe Be- ziehungen zwischen beiden Organen existiren, die bei den höherstehen- den Formen einer selbständigen Entwicklung derselben Platz machen. Bei allen jenen höherstehenden Gattungen, die verwachsene Maniel- ränder und retractile Siphonen an denselben besitzen, sind Niere und Geschlechtsorgan jederseits vollkommen von einander getrennt. Beide münden in besonderen Oeflnungen aus, und zwar liegt jederseits die 6 nitalöffnung nach vorn von derjenigen des Bosanus’schen Organs. jei den tieferstehenden nicht mit Siphonen und daher auch nicht mit . Sinus des Manieleindruckes versehenen Gattungen aber münden jeder- | seits die beiden bezeichneten Oeffnungen entweder dicht neben einan- der auf einer gemeinsamen Papille aus, oder es öffnet sich der Ausfübr- ng ‘des Genitalorgans in die Niere. Letzteres Verhalten ist das märe, denn es findet sich bei jenen Familien der Muscheln, welche er * Organisation nee wie wegen ihres frühen ee Er- vn A ij 14, | Geschlechtsdrüse a eine Shtakhe Oefinung in E.. sche Organ einmündet. Die Geschlechtsproducte gelangen zu ächst in die Niere und von da nach aussen. Fig. 2 repräsentirt die thöhere 2. B. bei manchen Arten von Pinna und Mytilus ver- tene Stufe, wobei die Genitalöffnung so weit nach aussen gegen die sser > Oefinung des Bosanus’'schen Organs vorgerückt ist, dass beide RUE OR BR ERS Ha le N Ka yR EN ER Ne ee © Hermann vondhermn,. 00 0 55 N vollständige geworden und die Oeffnung des Bosanus’schen Organs an der Basis der grossen Genitalpapille liegt. Dann bedarf es nur noch ” einer geringen weiteren Entfernung beider Oeffnungen, um das in L Figur 3 repräsentirte bei allen Benesunenden Muscheln sich findende ” Verhalten zu erzielen. I | Ganz ähnliche Verhältnisse des Urogenitalsystems finden sich nach 4 Lacaze-Duruiers bei den Solenoconchen oder Dentalien, jener merk- ° würdigen den Muscheln nahestehenden Gruppe von Schnecken, die in 7 ihrer Mundmasse eine Radula tragen und sich dadurch wesentlich von den Muscheln unterscheiden. Auch bei Dentalium werden, wie bei den 4 niederststehenden Muscheln die Geschlechtsproducte durch das Bosanus- sche Organ entleert, aber es ist nur das Bosanus’sche Organ der rechten | Seite, welches noch den Zusammenhang mit dem Geschlechtsorgan besitzt, der linke Ei- oder Samenleiter ist nicht vorhanden, wie es auch. unsere Figur 4 darstellt. Ganz dasselbe Verhalten bietet nun auch die Gattung Fissurella dar — cf. Fig. 6, 8 und 9 — nur mit dem Unter-% schied, dass das linke Bosanus he Organ, welches schon bei Denta- lium die Verbindung mit der Geschlechtsdrüse vermissen liess, hier ganz rudimentär geworden ist. Es hat noch ganz dieselbe ee Struciur wie das rechte, ist aber vollkommen rudimentär. Daher is denn auch von den beiden zur Seite des Afters gelegenen Papillen die. linke sehr viel kleiner als die rechte, ja sie ist zuweilen kaum noch wahrnehmbar. Oeffnet man die Papille des grossen rechten Bosanus schen Organs, so findet man im Grunde derselben (Fig. 9 a) di Oeifnung des Ausführganges der Geschlechtsdrüse. Ganz ähnlich ist, das Verhalten von Haliotis (Fig. 10), wo aber das linke Bosanus’ sche Organ noch ziemlich gross ist, obschon sehr bedeutend gegen das Inder zurückstehend. Eine besondere Genitalpapille, wie sie bei Fissurell: sich fand, fehlt hier; es wird die Entleerung der Geschlechtsproduet durch die Niere hier also wohl in derselben Weise vor sich gehen wie bei den Patelloideen. Ueber das Verhalten des Urogenitalsystems der ji letzteren hat Dar !) wichtige Beobachtungen mitgetheilt, die ich, sow sie sich an nicht brünstigen Thieren nachuntersuchen lassen, bestätigen | muss. Auch bei Patella finden sich zwei gesonderte Bosanus’sche Or- .gane, von denen aber das linke schwächer entwickelt ist, ja nach Da bei manchen Arten ganz verkümmert sein kann. Die grosse unpaa 1) Darr, W. H., On the Extrusion of the seminal Products in Limpets. Seien . fic Results of the Exploration of Alaska 1865—1874. Vol. I 1876. Weshinzlong Smithsonian Institution p. 35—43. ' is ars Zhr Mor og a Niere der Sog. De 587 BE achten die ceroder dureh die von ihm ndenbn - »eapito-pedal orifices« entleert werden, durch zwei Oeffnungen, welche - jedoch wohl nur zur Wasseraufnahme dienen werden. Denn die Ge- schlechtsproducte werden, wie Darı fand, durch die Niere entleert. Es besteht jedoch keine dauernde Narbindang zwischen Niere und Ge- schleebtsdrüse (cf. Fig. 5), sondern zur Brunstzeit verwächst die Wan- dung der Geschleehtsdrüse mit derjenigen der darüber liegenden Niere, _ und dann bilden sich Löcher, durch welche die Geschlechtsproducte in die Niere gelangen. Dar fand auf diese Weise Massen von Sperma in die Niere eingedrungen, und es wird somit in gewisser Beziehung die Ansicht Guvier’s wieder aufgenommen, insofern. nämlich Cuvier die - Öefinungen der Bosanus’schen Organe für die Mündungen der Bileiter hielt. Da bei Haliotis gleichfalls kein Ausführgang der Geschlechtsdrüse existirt, so wird da wohl die Entleerung in gleicher Weise stattfinden. - Vermuthlich ist der gleiche Modus auch bei zahlreichen Muscheln vor- handen, da es nur bei wenigen jener Gatlungen, die gesonderte Ei- und Samenleiter entbehren, gelang , dauernd vorhandene Oeffnungen der _ Geschlechisdrüse in den Bosants’schen Organen nachzuweisen. | an Bei Fissurella findet sich im rechten Bosanus’ schen Organe eine zur BE schlechtsdrüse führende Genital papille, welche aber bereits nahe bei der äusseren Mündung des Bosanus’schen Organs liegt. Bei Turbo ist 'hon die Trennung beider Oeffnungen eingetreten, die sich bei allen übrigen Arthrocochliden gleichfalls vorfindet. Man sieht dann, wie Fig. 7 erläutert, in der Kiemenhöhle hinten die oft sehr weite Oeffnung es BoJanusischen Organs und nach vorn diejenige der Vagina oder des Vas deferens. Das geht namenilich auch daraus hervor, dass über- | da wo sich das Vas deferens auf oder in einen Penis fortisetzt, dieser h stets an der rechten Seite des Thieres findet. Es besitzen also alle bersiehenden Arthrocochliden nur das rechtsseitige Bosanus’sche ie wenigen Fälle, in denen der Penis, resp. auch der Bileiter, an der en Seite liegt, erhalten eine ganz a Erklärung in dem Nach- veise des rk alonseins eines Situs inversus. Ich habe Thiere von ksgewundenen Bucceinum undatum ?) kennen zu lernen Gelegenheit ERır LANKESTER, On some undeseribed peinis in the Anatomy ofthe Limpetb ella vulgata). Anals and mag. of nat. hist. IH. Ser. Vol. 20. London 4867. p. 33% pondenzbl. d. deutschen malakolog. Gesellsch. Jahrg. 1877. Nr. 4u.5 p. 31. des Bosanus'schen Organs und eine derartige, sei es temporär, sei es . a SET EM a u WE ELLE PA Rh eh Dir PR NER TEEN u FD ale ET ER e rt BIN? ee Hermann vondhenap, se > gehabt, und mich dabei davon überzeugen können, alas Kiemen, Am etc. vollkommen umgelagert waren. Als därersiite Fixirungen solcher Del Buceinum nur selten eintretenden Abnormitäten erscheinen die Gattungen Sinistraria Ad., Triphoris Desh., und manche Species von sonst rechtsgewunderen Gattungen!), | : 80 sehen wir innerhalb der Arthrocochliden ganz denselben phy- a logenetischen Process abspielen, den wir vorhin bei den Muscheln ken- 4 nen lernten. Das ursprüngliche Verhalten ist bei beiden die Duplieität | dauernd bestehende Beziehung der Geschlechidihsn zum Bosanus’schen | Organ, dass durch das letziere die Geschlechtsproduete nach aussen befördert werden. Bei den Arihrocochliden tritt dann die bei den Sole- noconchen schon eingeleitete Verkümmerung des- linken Bosanus’schen Organs ein, resp. damit auch diejenige des linken Ei- oder Samen- leiters, der bei den Solenoconchen schon verschwunden ist. Sowohl bei den Acephalen, wie bei den Arthrocochliden tritt dann bezüglich der Lage der Ausmündungsstelle des Ei- oder Samenleiters in das Bosanus’sche Organ eine solche Verschiebung ein, dass dieselbe immer näher gegen die äussere Oeffnung des Bosanus’schen Organs hinrückt, j- um schliesslich neben und unabhängig von ihm nach aussen zu mün- I den, wie es bei allen höherstehenden Arthrocochliden und Acephalen der Fall ist. 0 | Als der Ausgangspunci für diese im Urogenitalsystem der Muscheln, > Arthrocochliden und Solenoconchen vor sich gehenden Erscheinungen erweist sich dabei die symmetrische Duplieität der Bosanus’schen Or gane und die Unabhängigkeit der Geschlechtsdrüse von jenen. Die Ge- schlechtsdrüse geht nur temporär zur Brunstzeit eine solche Verbindung mit den Bosanus’schen Organen ein, dass dadurch die Geschlechts producte in das Bosanus’sche Organ und von da nach aussen gelangen Die dauernde Fixirung dieser Verbindung repräsentirt eine weiter vor. geschrittene Entwicklungsstufe. Die anatomische Uebereinstimmun zwischen Muscheln, Arthrocochliden und Solenoconchen weist auf eine gemeinsamen Urprung derselben hin, und das primäre Verhalten de Geschlechtsapparates muss den eben zusammengestellten Thatsacheı nach das gewesen sein, dass die Gesehlechtsdrüse frei in de Leibeshöhlelagundkeine besonderen Ausführgänge b sass, indem die Ausfuhr der Geschlechtsproducte durch N paarige Exceretionsorgane besorgt wurde. Erst secundät . trat eine feste Verbindung mit diesen Excretionsorganen, den BoJaı 4) cf. auch Joanston, Einleitung in die Conchyliologie. 1853. p. 489. ur Morphologie der Niere der 80%. „Mollusken‘‘. 589 ben Organen ein, worauf dann als letzter Vorgang in dieser morpho- ogischen Entwicklungsreihe die Ablösung der Leitungswege der Ge- sehlechtsdrüse von den Bosanus’schen Organen erfolgie. In dem Mangel besonderer Leitungswege der Geschlechtsdrüse stimmen diese ältesten "Formen der Muscheln und Arthrocochliden in kemerkenswerther Weise überein mit den Anneliden und Gephyreen, bei denen ja die Ausfüh- ‚rung der Geschlechtsproducte gleichfalls paarigen Exeretionsorganen ‚anheimfällt. | Diese eben hervorgehobene Vebereinstimmung mit gewissen ge- ‚gliederten Würmern wird noch bedeutungsvoller, wenn man im Gegen- 'satze dazu die bei den Ichnopoden bestehenden Verhältnisse betrachtet. Ich beschränke mich dabei auf die Ichnopoden, denen sich darin die 'Pieropoden eng anschliessen, weil es zur Zeit noch nicht möglich isi, ‚die bei den Cephalopoden !) bestehenden Verhältnisse irgendwie zu deuten. Beiden Ichnopoden nun finden sich nirgends zwei Nieren, nie eine Verbindung zwischen Geschlechtsdrüse undNiereundstetsein sehr complieirt gebauter herma- Phroditischer Geschlechtsapparat. Die Niere siellt bei den ‚höhersteh enden, schalentragenden Formen der Ichnopoden einen meist mit ins Lumen vorstehenden Falien versehenen Drüsensack dar, der in einer ‚einfachen Oeffnung nach aussen mündet und eine Commwnication mit dem Pericardium besitzt, während sie bei den »Nudibranchien« unter ‚der Form einer reich verästelien tubulösen Drüse erscheint, deren Ver- /weigungen sich weit im Körper ausbreiten und die Eingeweide um- ‘spinnen. Figur 12 ist eine Darstellung der Niere einer Phanerobranchie, sssystem derselben an. Sie stimmt auch in sofern mit letzterem rein, als sie gleichfalls sehr allgemein mit der Aufnahme von Wasser 4) Ich muss darin GEGENBAUR vollkommen heipflichten, der auch diese Frage °h für unerledigt ansieht. Ob die Seitenzellen den Nieren homolog sind, ist mehr e fraglich. Könnte man geneigt sein bei den Gephalopoden Verhältnisse anzu- imen, die denen der Muscheln ähnlich wären, so steht dem der Umstand eni- dass bei Nautilus nur ein Eileiter existirt. Bevor nicht die Ontogenie von chrift f. wissensch. Zoologie. XXIX. Bd. A em De a > Hermann von Ihering, a den Turbellarien an, so ist das nicht minder der Fall mit, dr C | schlechtsapparate. Derscihe setzt sich bei allen Ichnopoden zusamme aus der Zwitterdrüse, den Leitungswegen und in diese einmündende besonderen Organen, die als Eiweiss- und Schleimdrüsen und a Beceptaculum seminis bekanni sind. Eine Trennung der Zwitterdrüs a . in einen Hoden und einen Eierstock, wie sie bei den Turbellarien all-" 1 gemein sich findet, kommt hier nur ) bei Rhodope vor, einer Form, von. der es noch Kelch sein kann, ob sie zu den Biede Ichno- poden den Protocochliden gehört oder zu den Turbellarien zu stellen ist. Doch sind bei vielen Phanerobranchien die ei- und samenbereitenden # Y'beile der Zwitterdrüse räumlich getrennt. Eiweissbereitende accesso- fische Drüsen, sog. Dotterstöcke, fehlen bekanntlich auch den Turbellaz rien nicht, wie denn auch vielen das Receptaculum seminis zukommt. Es erscheint somit die Niere der Ichnopoden als das Homologon deud verzweigten Niere, des »Wassergefässsystem«, der Plattwürmer und der‘ Rotatorien. Die Morphologie dieser Niere, ie man ihrer oft. resp. auch‘ ursprünglich endständigen Ausmündung wegen als »Terminalorgan« hezeichnen kann, — im Gegensatze zu den segmentweise wiederkehren- den»Segmentalorganen«, — hat, wie mir scheint, GEGENBAUR mit grossem Geschicke durchgeführt. Den Ausgang bildet für Gecunsaun das einfache verästelte Terminalorgan der Turbellarien und Rotatorien, welches in einem einfachen Porus hinten in der Medianlinie nach auss sich öffnei?). Dieses Terminalergan ist der Niere der Ichnopoden voll=S kommen homolog. Als eine weitere Veränderung des Terminalorgang erscheint die Trennung der beiden grossen seitlichen Hälften durch Verkürzung des Endstückes, wodurch dann an die Stelle. des ein medianen Porus deren zwei treten, die seitlich und symmetrisch zu Medianlinie gelagert sind. So bei manchen Trematoden. An diese Ver- " hältnisse knüpft nun Geerwsaur an bei Besprechung der Excretion organe der Gephyreen , bei denen sowohl zu den niederen, als zu de höherstehenden Würmern in dieser Hinsicht Beziehungen nachzuweisen sind. Die Terminalorgane von Bonellia sind verästelte mit Wimpe irichtern versehene Schläuche, welche in den Enddarm münden. | 4) In meinem Buche über das Nervensystem hatte ich (l. c. p. 166 U. 49%) im Anschlusse an die von SOULEYET und GEGENBAUR gegebene Darstellung Elysia trennte Hoden und Ovarien zugeschrieben. Es war mir dabei entgangen, dass ‚entgegenstehende Darstellung von PAGENSTECHER (diese Zeitschr. X. 4863. p. 288 von Bercn (Malac. Unters. p. 188) in einer Weise bestätigt worden ist, die esk mehr zweifelhaft erscheinen lassen kann, dass Elysia eine echte Zwitterdri besitzt, | W. 2) GEGENBAUR, Grundzüge p. 263: »Die am aboralen Leibesende münde ‚Form des Organs muss als ursprüngliche betrachtet werden (s. Plattwürmer “ Se Zu Morphologie der Niere der ang. „‚Mollusken“*, 2098 RS 2 zwei nich Feusstchte, aber auch mit »Wimperöffnungen versehene . Schläuche erscheinen sie bei Echiurus und Thalassema, wo sie auch noch in einer Cloake ausmünden. Bei Sipunculus nd; Phascolosoma münden beide Schläuche nicht mehr in die Cloake, sondern selbstständig neben dem After. Diese Differenz in der Ausmündung dürfte wohl einer Homologisirung der betreffenden Organe um so weniger im Wege stehen, als die Beziehung zur Ausfuhr der Geschlechtsproducte bei den einen so gut wie bei den anderen sich findet. Zu diesen zwei Excere- - tionsorganen sollen nach vorn hin bei (Thalassema? und) Sternaspis. noch einige weitere hinzukommen, die man als accessorische Ter- minalorgane wird bezeichnen können. Ob sie wirklich homolog sind mit den Segmentalorganen der Anneliden, muss schr fraglich er- | scheinen. Eher dürften sie wohl Homologa besitzen in den von LsucxArT _ entdeckten (drei Paaren) embryonalen Schleifencanälen der Hirudineen. _ Mit diesen Terminalorganen der Gephyreen nun können wohl die Boss- xus’schen Organe der Muscheln etc. verglichen werden. In der That glaube ich, dass nichts der Annahme im Wege steht, es seien die Ter- minalorgane von Sipunculus Bosanus’sche Organe. Die Terminalorgane der Würmer erscheinen somit entweder als i zwei in einem gemeinsamen Porus ausmündende Stämme, also als ein einziges Organ, oder es sind die beiden Stämme durch isolirte Aus- - mündung selbstständig geworden. Es würde daher das einfache Ter- 'minalorgan der Turbellarien und Ichnopoden den beiden Terminal- ‚Organen, resp. also Bosanus’schen Organen, der Muscheln und der. niederststehenden Arthrocochliden entsprechen. Das eine Bosanus’sche ‚Organ der höherstehenden Arthrocochliden kann aber nicht der Niere ‚der Ichinopoden homolog sein, da es nicht dem ganzen Terminalorgan, sondern nur der einen Isola) Hälfte desselben entspricht. Schwer zu verstehen bleibt die Bedeutung der Pericardialöffnungen des oder der Terminalorgane. Sicher hat man in ihnen, wenigstens bei ‚den Muscheln etc. von den MUTmEEn her ı, Einrichtungen ı zu getroffen werden. Aber sie münden immer in die Leibeshöhle, bei n Muscheln aber ins Pericardium. Sollte etwa der Herzbeutel der kA* das Terminalorgan hinten unter dem After, wogegen die Geschlechts- Umstand auch einigermassen an die Verhältnisse der Muscheln, so ist | doch klar, dass die letzteren nicht auf das bei Chiton bestehende Ver- gemeinsamen Zustande nach verschiedenen Richtungen hin sich ent- wickelt haben. Dass die uns jetzt bekannten Amphineuren nicht direct . den können, geht auch daraus hervor, dass bei ihnen die Anastomose z ‚Darstellung giebt es nicht. So ist z. B. die bei Kerersteın (in Bronn) ° ‚gegebene Darstellung Angesichts des gegenwärtigen Stande sa mose jedenfalls unter dem Darmtractus wie bei den Muscheln. WEN TRITT, DR en BD li " aaa . Fe Re { ag KOAFO US sa 00 Hermann von Ihering, a Was endlich die Amphineuren betrifft, so sind dieselben in dieser Hinsicht nicht genügend untersucht. Bei Chiton mündet die Niere, resp. drüse jederseits einen besonderen Ausführgang hat. Erinnert letzterer f halten zurückgeführt werden können, sondern dass beide von einem für die Stammformen von Muscheln und Arthrocochliden gehalten wer— 4 zwischen den primären Pallialnerven über dem Darm liegt!). Die Stammformen der Muscheln, Arthrocochliden und Solenoconchen sind nicht bekannt; unter den bis jetzt näher studirten Würmern aber stehen die Amphineuren diesen hypothetischen Stammformen am nächsten. Die im Vorausgehenden über die Niere der Gastropoden gemachten Mittheilungen liefern wieder eine wichtige Stütze für die Richtigkeit meiner Ansicht von dem polyphyletischen Ursprung der Gastropoden, resp. also der Mollusken überhaupt. Es geht auch daraus wieder deut- ’ lich genug hervor, wie verfehlt es ist, die anatomische Uebereinstim- mung ohne weiteres im Sinne der Verwandtschaft zu deuten, wie viel- mehr ausserordentlich oft in verschiedenen Gruppen des Systems sich % derselbe phylogenetische Process wiederholt. Es heisst einfach alle diese % wichtigen Thatsachen ignoriren, wenn man, ohne die Richtigkeit dieser Angaben und Schlüsse bestreiten zu können, noch einen Typus der E Mollusken und eine Classe der Gastropoden aufrecht erhalten will. Ich meinerseits habe keine Veranlassung noch ferner den auf diesem Gebiete ” mir entgegenstehenden, namentlich bei den »Systematikern« zu tiel | eingewurzelten Voruriheilen entgegenzutreten. Es genügt mir densel- ben die wissenschaftliche Grundlage entzogen zu haben. 2 Il. Die Niere der Ichnopoden. Die Niere der Ichnopoden und speciell der » Nuslikranohlen « ist zwar schon seit längerer Zeit richtig erkannt, allein eine zusammen- fassende, dem gegenwärtigen Stande der Bin entsprechen 4) Bei Patella sind die primären Palliainerven (8 und 9, Fig. 34, Taf. VII, bei v. IHERING, Nervensystem) noch selbstständig, ob sie aber hinten anastomosiren wie bei Chiteon ist noch nicht bekannt. Sollte es der Fall sein, so liegt also die Anasto- y IT > we Zur Morphologie der Niere der sog. „‚Mollusken’*, _ unserer Kenntnisse vollständig unbrauchbar, und kaum anders steht es mit der von GEGENBAUR in seiner vergleichenden Anatomie gegebenen | Darstellung. Die hierbei in Betracht kommenden Verhältnisse der Nudi- branchien, speciell also der, Phanerobranchien, sind so complieirt, die Literatur ist so umfangreich und zerstreut, dazu grossentheils dänisch geschrieben, dass es demjenigen, der sich nicht eingehend mit dieser Gruppe der » Gastropoden« beschäftigt hat und nicht durch ausgedehnte eigene Untersuchungen sich selbst hat ein Urtheil bilden können, kaum möglich sein dürfte, sich hier zurecht zu finden. Indem ich nachher mich zu einer eingehenderen Besprechung wende, schicke ich, um das _ Nerstänäniss des Folgenden zu erleichtern, eine Darsiellung des Ver- haltens der Niere!) voraus, wie es z. B. bei Doris iuberculata ange- troffen wird. Die Niere besteht daselbst aus folgenden Theilen: aus der Urin- . kammer (»renal chamber«), die durch einen kurzen Gang, den Urin- leiter, nach aussen mündet, und welche durch das Pericardial- organ — Bensu’s »Nierenspritze«, Hancocx’s »pyriform vesicle « oder »portal heart « olim — in Communication steht mit dem Lumen des - Pericardium oder der »pericardial chamber« Hıncocr's. Die äussere Mün- - dung des Urinleiters, die Nierenpore, befindet sich an der Basis des Afters, resp. der Analpapille. Die Urinkammer ist der in der drüsigen ver- Een Niere befindliche Hohlraum, resp. es bildet das Nierengew ebe die "Wandung der verästelten Urinkammer. Die Letztere theilt sich erst inzwei ‚(oder drei) grosse Stämme, die sich dann wieder verzweigen. Die ganze | "verästelte Niere umspannt mit ihren Zweigen die Leber und die mit der- selben ‚innig verbundene Zwitterdrüse. Es liegt die Urinkammer über "der Leber und unter dem Pericardium. Zwischen dem letzteren und der Urinkammer liegt rechterseits das Pericardialorgan. Dasselbe hat ie Gestalt eines Sackes oder einer in welche an beiden Enden "setzt sich an diese Nierenspritze noch ein Gang mit drüsiger Wandung deren Boden sich öffnet. So ist das Verhalten der Niere auch bei Doris bilamellata und repanda, wogegen Doris pilosa dadurch sich unter- ‚cheidet, ‚dass die drüsige Verlängerung der Nier enspritze fehlt und die Zur Erläuterung kann Fig. 12, die Niere von Bornella darstellend, dienen. - Urnkammer öffnet. .. der Phanerobranchien wie denn auch die soeben gegebene Darstellung ” wiesen, dass bei vielen Arten der Gattung Doris die Nierenspritze sie 594 ls E . Hermann von Ihering, Keane sich wie bei a Mehrzahl der Phanerobranchien he in die Die Niere der » Nudibranchien « ist erst seit der wichtigen im Jahre 1864 erschienenen Arbeit Hancoer’s!) genauer bekannt. Diese Arbeit bildet auch jetzt noch die Grundlage unserer Kenntniss von der Niere vom Baue der Niere bei Doris ihr entnommen ist. Zwar war schon vor jener Abhandlung Hancoce’s die Niere wiederholt gesehen, aber fast immer nur bruchstückweise. Am besten war sie'noch von ee 4 bekannt. Hier hatten sie schon Peron et Lesurur gesehen und abgebildet, ” doch hatten sie ihr Hinterende verkehrter Weise mit der Leber in Be- | \ ziehung stehen lassen. In den Arbeiten von Ovoy und GammarD wird sie für den Uterus von Eypoux und SouLEyer für einen Venensinus ange- E sehen. Souizver hat die Verbindung mit dem Pericardium richtig er— kannt. Im Wesentlichen genauer bekannt wurde die Niere von Phylli- ro& aber erst (1853) durch die Untersuchungen von H. MürLer, LEuckarr | und Geeensaur. Nur die am Ende des zum Pericardium ziehenden Ganges gelegene Nierenspritze wurde erst viel später von Berem 2) auf- gefunden. Nächst Phylliro& war es die Gattung Doris bei der am frühe sten und am eingehendsten die Niere untersucht worden. , Guvıer 3) 5 kannte (4807) nicht nur die neben dem After gelegene Nierenpore, sondern auch die Urinkammer, von der er Gefässe an die Leber treten sah, und das Pericardialorgan, das er als Reservoir für den Harn ansah. Uuvier meinte daher, es sondere die Leber einestheils Galle ab, andern theils Harn, der dann durch die neben dem After liegende Oeffnung ent leert werde. Dass die verästelten Canäle der Niere die Leber einfach umspinnen, ohne in sie einzudringen, resp. mit ihren Gallengängen zu communieiren, war ihm entgangen und ebenso auch Hancock in dessen Arbeit über die Anatomie von Doris®). Es wurde oben darauf hinge nicht re in die Urinkammer öffnet, sondern durch Vermittlung eine drüsigen Verlängerung. Die Oeffnung derselben in die Urinkamme war Hancock anfangs entgangen, so dass er die Verästelungen der Nie für die directe Fortsetzung der »Glandular ‚prolongation « hielt. Hancoe | 4) BAncock, A., On the Siructure and Homologies of the Renal Organ in the Mol lusks. Transact. of he Linn. Soc. Vol. XXIV. 4864. p. 511—530. Pl. 54-59. 2) BEnen, R,, Malakologische Untersuchungen. In Semper, Reisen im Archi der Philippinen. I. Theil. Bd. 2. Heft 5. 4873. p. 224. Taf. XXIX. Fig. 10 b. 3) Cüvier, G., Memoires pour servir a Vhisioire et a l’anatomie des Mollusqu Paris 4847. V. Sur le genre Doris. p. 16. Pl. I, Fig. 3. Pl. II, Fig. 2 y. 4) Hascock, A., and D. EmsL&ron, On the anatomy of Doris. Philos. Tran 1852. p. 226 ft. | Zur Morphologie der Niere der sog. „‚Mollusken“, 595 glaubte es deshalb mit einem Pfortaderkreislaufsystein zu thun zu haben, und er nannte daher das später von ihm als pyriform vesiele bezeich- mete Organ ein »portal heart«. Schon in der Abhandlung über Doris _ hatte Hancock die neben dem After gelegene Nierenpore gesehen und als die äussere Oeffnung der Niere beschrieben. Es war ihm aber der Zusammenhang des Pericardialorgans mit der Niere gänzlich entgangen, Diesen fand Beren !), der daher der Ansicht Hancock’s entgegentrai, wo- nach das a rateerögn einem Pfortadersystem zugehören solle. Aber Beren erkannte das Verhalten der eigentlichen verästelten Niere nicht ‚richtig und er deutete daher das Pericardialorgan als Niere. Nur so er- klärt es sich, dass damals Bersu sagen konnte, es sei die Niere der Nudibräanchien ein »einfacher, muskulöser Sack «. Erst durch die oben eitirte wichtige Arbeit Hıncoex’s wurde die Morpholegie der Niere der Nudibranchien vollkommen klar gestellt. Auch Beren kam ın seinen späteren Arbeiten zu den gleichen Ergebnissen wie Hıncoex, und es stellte sich dabei immer mehr heraus, dass die Niere in ihrem Baue innerhalb der Phanerobranchien eine ausserordentlich grosse Ueberein- stimmung darbietet. Es gilt daher die oben von der Niere der Dori- den gegebene Darstellung so vollkommen für alle übrigen »Nudi- branchien«, dass es genügt hier nur die Differenzen hervorzuheben, welche sich in einzelnen Gattungen vorfinden. Diese beziehen sich namentlich auf das Verhalten der Urinkammer. Es ist dieselbe, wie “ oben bemerkt, fast immer verzweigt. Das erleidet nur eine sicher con- statirte Ausnahme, nämlich bei Phylliroe. Die Niere von Phylliro& ist, _ wie schon oben erwähnt wurde, nicht verzweigt, sondern ein einfacher dünnwandiger Sack. Wenn dieser überhaupt noch als Niere fungirt, so muss die Abscheidung eine flüssige sein, da der drüsige Belag, welcher bei anderen Phanerobranchien die Urinkammer bekleidet und in dessen ecretionsbläschen die Harneoncremente erzeugt werden, hier vollstän- 8 fehlt. Die Nierenspritze zeigt den typischen Bau mit Längsfalten. ‚Sie ist erst von Beren entdeckt, indem die früheren Beobachter nur den von der Urinkammer zum Perieardium hinziehenden Gang sahen. ‚benso wie die Niere von Phylliro& soll nach Geeensaur’s?) Darstellung - auch diejenige von Polycera quadrilineata gebaut sein. Es ist indessen nicht unwahrscheinlich, dass bei erneuter Aufnahme der Untersuchung ese Darstellung ebenso zu modificiren sein dürfte, wie alle anderen vor e 186% erschienene Arbeit Hancoax’s fallenden Angaben. Entschieden bzuweisen ist die Angabe GesEnBaur’s, dass bei san cera die Niere ein v4: an R., Anatomiske Biden; til kundskab om Aeolidierne. Tiocbenkn a iD, 46. 2) ch, in]. V, Kr Icones zootomicae. I. 1857. Taf. KÄL Fig, 9. | 596 a "r..02.0.j2% Hermann von ihering, > Einfacher ash Schlauch « sei, deshalb nicht, 0: Hininen sefun- ‚ den hat, dass bei Plokamophorus ceylonicus, einer Polyceride, die Urin- kammer nicht eine reich verzweigte Drüse ist, sondern durch bedeu- tende Verkürzung der drüsigen Zweige einen einfachen Sack mit gelb- lich aussebenden drüsigen Wandungen darstellt, eine »caecal gland ‘or tube«. Es ist aber zu bemerken, dass auch da die drüsigen Theile - deutlich entwickelt sind. Als ein einfacher glasheller Sack ist von keiner 3 Doridide etc. die Niere beschrieben und es ist zu vermuthen, dass der von Grsensaur als Niere gedeutete Theil nur den Hauttheil der Urin- kammer darstellt, von dem noch Aeste abgingen. Diese Aeste sind oft. sehr schwer zu erkennen, häufig erst dann, wenn man die Denker 3 vom Rücken her geöffnet hat, so dass man die Mündungen der abgehen- 7 den Canäle erkennt. Für diese Vermuthung spricht namentlich auch ” der Umstand, dass ‚die Darstellung Grerneaur’s nicht mit der von Han- cock gegehenen übereinstimmt. Hancock!) bemerkt von der Niere der Polycera Lessonii, dass ihre Ränder ein »dentritisches Aussehen« % haben. Man wird daher im Gegensatz zu der von GEGENBAUR?) gege- ! ‚benen Darstellung sagen müssen, dass die Niere der ee E denen sich darin Tethys eng anschliesst, eine mehr oder minder reich \ verästelte tubulöse Drüse darstellt, a Innenraum, die Urinkammer, | durch den kurzen Urinleiter DR aussen sich öffnet, und durch das | Pericardialorgan mit dem Pericardialraum N, Nur bei den Phylliroiden ist die Niere ein einfacher nicht verästelter Sack ohne drü- \ sige Wandungen. Die Verkürzung der peripherischen Aeste der Niere " scheint bei den Dorididen nicht ganz selten und bei der Polyceridengattung Plokamophorus so weit gediehen zu sein, dass deren Niere den Eindruck einer compacten Drüsenmasse macht. Die Lage der Nierenpore ist vom derjenigen des Afters abhängig, und je nach der Lage des letzteren be- findet sich daher die Nierenpore bald an der Seite des Körpers, bald auf dem Rücken, bald vorn, bald hinten, bald auf der Mantelfläche, bald | unter dem ebene am Hinterende des Thieres dicht an der Medianlinie. Letzterer Fail findet sich z. B. bei der Phyliidiadengaitung Fryeria, welche darin das gleiche Verhalten darbietet wie Peronia, deren ” Athemloch der Lage nach der Nierenpore der Phanerobranchien ent- spricht. Alles was bis jetzt über die Lage der Nierenpore bei den? .»Nudibranchien« (Proiocochliden, Phanerobranchien und Ascoglossen) i bekannt ist, wurde neuerdings von mir?) zusammengestellt. | | 1) ALver and Hancock, Monograph. of the British Nudibranchiate Mollusc: “ Artikel Polycera. e 2) GEGENBAUR, Grundzüge der vergleichenden Anatomie. 4870. p. 557. 3) cf. H. v. Inkrıne, Ueber die systematische Stellung von Peronia und die O I=7 aung der Nephropneusta v. Ih. Erlangen, E. Besold. 4877. p. 20—27, | Zur Morphologie der Niere der sog. „Mollusken“. 597 "as die on der sone can betrifft, so schliesst sich dieselbe mehr derjenigen der Steganobranchien an, als derjenigen der Phanero- branchien. Doch scheinen in dieser erichun die Elysiaden und Her- maeaden den Anschluss an die bei den Phanerobranchien bestehenden Verhältnisse zu vermitteln. Bei den genannten beiden Familien finden 'sich besondere von der Niere ausgehende verästelte Gefässe, welche den Verzweigungen der Niere der Phanerobranchien entsprechen dürften. Doch ist zu bemerken, dass die Niere der Ascoglossen bis jeizi erst wenig untersucht ist. Bei den Limapontiaden und Lophocerciden ist "nichts über ihren Bau bekannt, und ebenso sieht es mit den Phyllo- branchiden.. Bei Elvsia hat schon Souzeyer i) die Niere genauer unter- sucht. Sie stellt danach einen am Rücken des Thieres gelegenen Sack dar, in den eine hinter dem After liegende Oeffnung hineinführt, und von dem eine Anzahl von verzweigten Ganälen entspringen, die sich unter der Rückenhaut hin erstrecken. Diese nach Zahl und Ausbreitung wariabelen Rückenschnüre, die Bercn?) auch bei der Elysiadengattung Tridachia näher uch hat, wurden von SouL£yer den Tracheen ‚der Insecten verglichen. Sovızver deutete mit Oxen die Niere als eine "Lunge, bemerkte jedoch dabei, dass es noch nicht bekannt sei, ob diese _Canäle auch wirklich Luft führen. Da die Lebensweise von Elysia diese | Deutung ausschliesst, ist sie mit Recht von Bersu (l. c. p. 183) zurück- gewiesen worden. Auch MıLne Epwaros3) sprach A aus und Fr constatirte, dass sich in den Rückenschnüren keine Luft‘ befinde. Die - Wände den eigentlichen Niere sind nach Barca (l. c. p. 183 u. 198) bei Elysia und Tridachia von »schwammigem Baue«, die »Rückenschnüre « sind hohle diekwandige und daher am Gele klaffende Röhren. Diese Rückenschnüre scheinen bei den Plakobranchiden zu fehlen. Die Niere von Plakobranchus stimmt im Uebrigen mit der von Elysia über- ein, wie aus den Angaben Beraw’s*) hervorgeht, der auch die Pericar- dialöffnung gesehen zu haben scheint. Dagegen dürften die Hermaea- en, und speciell die Gattung Hermaea hinsichtlich der Niere sich sehr die Elysien anschliessen. Nach Teıncagse) ist der hintere Theil Niere von Hermaea reich verästelt und die Zweige treien 'enso wie die peripheren Leberblindschläuche in die 4) SoULEYET, M&m. s. 1. genre Acteon d’Oken. Journ. de Conchyl. Tom. I. iS 1850. p. 9 ff. 2) Bersu, Malak. Uniers. p. 194 und 498, 3) H. MıLne Epwarps. Lecons sur la physiologie et l’anatomie compar&e. Tom. I. aris 1857. p- 46, Anm. 5 #) Beren, Malac. Unters, p. 468. 3) TRINCHESE , S., Anatomia della Hermaea dendritica A..e. H. Bologna 1877. IB = Hebtmann won Thenpy NA Wer nee Kiemenpapillen ein. Nach vorn hin treten sie in mehrere Stämme zusammen, die ins Pericardium münden sollen. Es handelt sich dabei aber offenbar nur um ein Missverständniss, indem die betreffenden Stämme in die Urinkammer eintreten, deren Existenz auch daraus her- ) vorgeht, dass Trmerzsz die Pericardialöffnung derselben gesehen hat, ebenso wie die neben dem After gelegene Nierenpore. Ich kann übrigens | bei dieser Gelegenheit die Vermuthung nicht unterdrücken, es möchten / F jene Gefässe, welche Trıncuesz als »vene dorsali« Bereichüet (Taf. 1,4 l Fig. 4), den Rückenschnüren von Elysia entsprechen, Was andere’ Hermaeaden betrifft, so hat Brren!) bei Stiliger Mariae die Nierenspritze und Trınchese 2) bei der vielleicht mit Stiliger Ehrenb. identischen Gat- tung Ercolania Trinch. die Nierenpore (»foramen hydroforum«) gesehen, welche neben dem After liegt. Die Urinkammer, in welehe man durch? sie gelangt, bezeichnete Tarucnese als »Idrocardio«. Zu bemerken ist nech,, dass bei den Elysiaden, Plakobranchiden, Phyllobranchiden und# Hermaeaden das Pericardium und die dahinter liegende Urinkammer! nach aussen vorgewölbt sind, wodurch ein sog. Pericardialhöck er! entsteht, an dessen poähter Seite vorn Anus und Nierenpore liegen, d.h. da wo sie überhaupt beide bis jetzt gefunden sind. n Die Steganobranchien sind auch hinsichtlich der Niere die am wenigsten gut untersuchte Ordnung der Ichnopoden. Ich denke an an- derer Stelle auch auf die Niere derselben einzugehen, und beschränke 2 mich daher hier darauf hervorzuheben, dass die Niere der Stegano- branchien und der ihnen eng sich anschliessenden Branchiopneusten (Limnoideen) ein einfacher mit dem Pericardium eommunicirender Sack x ist, dessen Wände einen schwammigen Bau besitzen und der sich durdl eine Nierenpore nach aussen öffnet, welche zwischen After und Genit öffnung gelegen ist. Complicirter sind die Verhältnisse der Niere den Nephropneusten, wo aus dem Endabschnitt des Urinleiters Lunge hervorgeht. Für diese Auffassung spricht das Verhalten von Peronia und der Umstand, dass bei Peronia, Veronicella und Tribon phorus ein besonderer in der Lunge liegender Urinleiter nicht nachg wiesen werden konnte und bei Philomycus und Pallıfera er sicher fehlt, so dass sein Vorhandensein bei den höherstehenden Heliceen daraul hinweist, dass er erst innerhalb der Nephropneusten erworben worde Die »Lunge« ist bei den genannten, innerhalb der Nephropneusten 'tüelsten an Gattungen eine einfache Erweiterung des Urinleit 4) Berk, Malak. Unters. p. 143. 2) TRINCHESE, S.; In Annali del Mus. ceivic. di storia nat. di Genova. pub, 6. Doria. Vol. II. 4872. p. 86 u. 90. h Zur Morphologie der Niere der sog. „Mollusken‘, 5099 indem der Mantel hier noch gar keine Mantelhöhle besitzt. Bezüglich des Details sei auf meine Abhandlung über Peronia verwiesen. Eine besondere Besprechung erheischt noch die physiologische Be- deutung der einzelnen Theile der Niere. Es ist, seit Gesensaur darauf _ die Aufmerksamkeit gelenkt hat, bekannt, dass der Analtubus bei Hete- ropoden, Pteropoden und Nudibranchien sehr allgemein Schluckbe- - wegungen ausführt. Bersat) bemerkt dazu, es liege »hier wohl eine Art vonDarmrespiration vor, der auch de pennaten Faltiensysteme, die bei den Phyllobranchen wie bei den Aeolidien und den Pleurophyl- ‚lidien verkommen, gut entsprechen würden« Die gleiche Bedeutung als Respirationsorgan habe ich?) der Niere der »Nudibranchien« zu- geschrieben. Ich habe an der betreffenden Stelle auf eine wichtige Be- obachtung von Trinckese hingewiesen, wonach bei Ercolania (einer Hermaeade) die Nierenpore regelmässige Schluckbewegungen ausführt “und entsprechend die Kiemen anschwellen. Es lag nahe im Anschlusse ‚an die Anschauungen GEGENBAuUR’s, dieses Anschwellen der Kiemen auf Rechnung des Wassers zu setzen, das durch Vermittelung des Pericar- dialurgans dem Blut zugeführt werde. Letztere allgemein verbreitete ‚Annahme hat jedoch das missliche, dass — meiner Meimung nach — das Pericardium gar nicht mit Bluträumen communicirt. Es ist das "Pericardium vollkommen geschlossen bis auf die eine in die Niere füh- ‘rende Oeffnung. Nun hat aber neuerdings Trıwonzsz die Gattung Hermaea "genau untersucht und dabei gefunden, dass die Niere verzweigt ist und die Aestein die Kiemen eintreten. Da Ercolania Hermaea sehr nahe ‘steht, so dürfte der Bau der Niere bei beiden kaum wesentlich ver- ‚schieden sein, und es findet deshalb die angeführte Erscheinung ein- dach in dem Umstande ihre Erklärung, dass das von der Nierenpore aufgenommene Wasser in die Verzweigungen der Niere, mithin auch in ‚die Kiemen hineintritt. E Es wurde oben erwähnt, dass die so verbreitete Ansicht, wonach die Pericardialöffnung der Niere in Beziehung siehe zur Kafnähme von \ ger ins Blut, der Begründung entbehre. Sowohl bei den Ichnopoden bei den Arthrocochliden ist der Vorhof des Herzens abgeschlossen $ gegen den Pericardialraum, es kann aus leizierem kein Tropfen Blutes N lirect i in den Vorhof Belanser oder umgekehrt. Es könnte daher nur I dann Blut im Pericardium sich ansammeln, wenn irgendwelche Venen ‚in dasselbe einmündeten. Das ist aber weise für die Arthrocochliden jectionen sprechen een, dagegen. Die einzige Gruppe von 4) BersH, Malak. Unters. p. 400. 2) Inerıne, H. v., Tethys. Morph. Jahrb. Bd. II. 1876. p. 50. | 600 no ea | Hermann von Ihering, Schnecken, für die üiberhaupt derartige Angaben bestehen, sind, von den Pteropoden abgesehen, die Phanerobranchien. Zur Zeit, wo Hancock in dem Pericardialorgan das Centrum eines Pfortadersystems vor sich zu. haben glaubte, musste er begreiflicher Weise auch annehmen, dass sich ‘im Pericardium eine von da durch jenes »portal heart« forizupumpende Flüssigkeit, resp. also Blut befinde, und er glaubte daher, dass solches durch ein besonderes Venensysiem dem Pericardialsnus zugeführt werde. Die einzige Stütze für diese Ansicht ist die für Doris von Hax- cock !) gemachte Aussage, dass da das Pericardium auf dem Boden eine Anzahl feiner schräger Durchbohrungen trage. Beweisende Abbildungen sind nicht gegeben, Bestätigungen durch andere Autoren fehlen; im Gegentheile lauten alle Angaben über das Pericardium der Ichnopoden dahin, dass es ein geschlossener dünnhäutiger Sack ist. Da es ausser- dem bei Injectionen auch des Venensystems nicht zur Füllung des Peri- cardium kommt, so dürfen die Angaben von Durchlöcherung des Herz- beutels wohl nur mit grösster Vorsicht aufgenommen werden. Sollte % aber auch wirklich bei einigen Ichnopoden ein besonderes Venensysienig Blut ins Pericardium gelangen lassen, die Regel ist es jedenfalls nicht ” und wo sich daher Blut im Pericardium finden sollte wird das aus. der Niere stammen. “ Wenn man sich fragt, auf welcher Grundlage denn eigentlich die a Lehre von der Durchlöcherung des Herzbeutels bei den »Gastropoden« ' beruhe, so zeigt sich, dass es wesentlich die von GeezxkAaur für die Pteropeden gemachten Angaben sind. Gerade in diesem Punct aber sind Ä ‘erneute Untersuchungen besonders wünschenswerth, da gewichtige Gründe dafür sprechen, dass Geseensaur’s Darstellung vom Baue des Pericardium und des Vorhofes der Pteropoden nicht ganz zutreffend sei | Nach GeEeEnpaur’s?) Beschreibung wäre der Vorhof bei manchen Piero: poden nicht vollkommen abgeschlossen gegen das Pericardium und das’ letztere würde durch weite Lücken mit den umliegenden Bluträumen eommuniciren. Gegensaur betrachtet daher den vom Pericardium um- schlossenen Raum als einen Blutsinus, und nennt ihr dem entsprechen Pericardialsinus, so dass nach seiner Ansicht das in den Pericardia raum gelangende Wasser das Blut verdünnt. Ä Mit Rücksicht auf diese Darstellung hat Josannes MürLer ?) dei 4) Hancock, A. and EmsLerton, D., On the Anatomy oi Doris. Philos. Transa 1852. p. 224. 2) GEGENBAUR, C. ‚ Untersuchungen über Pteropoden und Heteropoden. Leip en P An FE., 48, 61, 71, 84. Monstihefichted dr Berliner Acad. f. 1857. p. 489. Res Itate eewinmnen: Er fand eine echte Kiemenvene, die sich in den Vorhof forisetzt, welcher von keiner anderen Seite als‘ von der Kiemen- vene Blut erhält. »Dagegen , « so fährt er fort, »bemerkte ich niemals Blutkörperchen in dem sog. Pericardialsinus, den ich bei Creseis lieber einfach Pericardium nennen möchte, da bei Creseis acicula von. einer Communication dieses Sackes mit blutführenden Mantelräumen nichts eobachtet wird, der Sack vielmehr allseitig bis auf die Communi- eation mit der Oeffnung am Halse der poche pyriforme, d.h. der Niere, ‚geschlossen zu sein scheint.« Damit stehen denn wohl auch die von GEGENBAuUR selbst gemachten Beobachtungen in Einklang, wonach weder | ‚aus dem »Pericardialsinus« Blutkörperchen in die Niere gelangen!), noch auch Farbstoffpartikelchen,, welche mit Wasser in die Niere auf- genommen wurden, in den Pericardialraum eintraten?). Erklärt letzteres Factum sich leicht aus der Richtung, in welcher die Cilien an der Peri- ) rdialöffnung der Niere schlagen, so müssten doch jedenfalls Bluikörper- en in die Niere gelangen, wenn sie überhaupt im Pericardialraum vor- janden wären. Uebrigens ist noch besonders darauf hinzuweisen, dass die u... Entwicklung der rn des Vorhofes von Gncex- elben Verhältnisse vorfinden wie bei den Ichnopoden. Mit dieser Ansicht stimmen auch die von For über die Entwick- ‚ »ganz und » Jedenfalls, «so echreib er Mir, i a alle Venen a Vorhof ind keine in den Herzbeutel, welcher I ine sichtbare Oeffnung aufweist, die nach der Niere hin.« Es hat den Anschein, als ob vielfach in der Niere Oeffnungen exi- 602 De Hermann von Ihering, zu erzielen zu sein, dass man vorzüglich die Beziehung zur Respiratio ins Auge fasst. Das von der Niere aufgenommene Wasser würde dann die doppelte Leistung vollziehen, einmal die Niere auszuspülen und so. die Harnconcremente zu entfernen und dann dabei den respiratorischen Gaswechsel zu unterstützen. Von letzterem Gesichtspunete aus würde dann die Ausrüstung des Pericardialorgans oder der »Nierenspritze« mit (Kiemen-) Lamellen verständlich und es spricht nicht wenig zu Gunsten dieser Auffassung der Umstand, dass bei manchen Phanero- branchien sich im Pericardium besondere Kiemen vorfinden. Solche als dicht gedrängt stehende Falten der Wand des Herzbeutels aufsitzende Pericardialkiemen sind bekannt — durch Bercn — von den Phyllidiaden ) und Doriopsiden?). Im Allgemeinen glaube ich, wird man sagen dürfen, dass bisher > die Bedeutung der Niere für die Wasseraufnahme ins Blut bei den Mol- lusken bedeutend überschätzt worden ist. Man hätte schon deshalb’ nicht nöthig so sehr auf diesem Puncte zu bestehen, weil ja sehr allge— mein noch anderweitige Einrichtungen zur Aufnahme von Wasser in Gefässsysiem bestehen. Bekannt ist ja zur Genüge, in welcher Ausdeh nung bei den Muscheln und Arthrocochliden Oeffnungen zur Wasser aufnahme am Fusse oder an anderen Stellen angetroffen: werden, wäh rend dagegen die Wasseraufnahme durch die Niere nicht sicher erwiese ist. Ja Griespacn?), der das Bosanus’sche Organ der Teichmuschel einer sehr sorgfältigen Untersuchung unterzogen hat, nimmt sie entschiede y in Abrede, indem er bemerkt: »dass eine Wasseraufnahme durch Hülfe” des Bosanus’schen Organs niemals beobachtet ist, während solche am »rothbraunen Manteltheil« und am Fuss jeden Atscnbliih constatirk werden kann«. Wie weit bei den Ichnopoden in der Niere Hinscheisen zur Auf nahme von Wasser ins Blut existiren, bleibt ferneren Untersuchunge zur Ermittlung anheim gegeben. Darauf aber sei an dieser Stelle scho: ausdrücklich hingewiesen, dass wenn solche Einrichtungen bei viele Ichnopoden existiren sollten, sie in der Niere sich finden müssen, nich im Pericardium. Denn leizieres ist ein geschlossener Sack, dessen ei zige Oefinung diejenige in die Niere ist. Die früher zuweilen ange, N '4) cf. Bern, Bidrag til en Monographi af Phyllidierne. A. d. Naturh. Tidsskri UIR. 5. Bd. 4869. p. 407, sowie dessen: Neue Beiträge zur Kenntniss der Phylli diaden. Verh. d. k. k. zool.-botan. Ges. in Wien. Jahrg. 1875. p. 12(668). ; 2) cf. BereH, Neue Nacktschnecken der Südsee. II. A. Journ. d. Mus. Godef- ) - froy. Heft VII. 1875. p. 31 u. 37. 3) GRIESBACH, H. A., Ueber den Bau des Bosınus’schen Organs-der Teic uschel. ‚Arch, f. Nature J. 1877. Sep.-Abdr,.p. 44. | 603 | B ha. ist at duch araihr due De stätigt worden, noch mit den Resultaten der Injectionen vereinbar. Die Existenz besonderer ins Pericardium mündender Venen ist bis jetzt nirgends nachgewiesen. Wenn aber auch eine an Doris von Hancock gemachte Beobachtung dafür zu sprechen scheint, so giebt, das jeden- 4 falls kein Recht dazu, das vielleicht bei Doris bestehende Verhalten bei ” allen anderen Ichnopoden als vorhanden vorauszusetzen und die Exi- - stenz eines besonderen Venensysiems anzunehmen, weiches Blut ins 4 Pericardium leite. Dasjenige venöse Blut, le, nicht die Kiemen # passirt; tritt doch auch in die grossen branchio-cardialen Gefässe ein und gelangt so in den Vorhof, der mit dem Pericardium in keiner Weise com- municirt. II. Die Bojanus’schen Organe der Arthrocochliden. J x Ri \ = Nachdem schon oben im allgemeinen Theile die Verhältnisse der - Bosanus’'schen Organe der Arthrocochliden im Wesentlichen klar gestellt “ worden, beschränke ich mich hier darauf, die detaillirtere Darstellung zu geben, und zwar wende ich mich zunächst zur Fissurella costaria Defr. Hat man die vordere Partie des Mantels abgetragen, so sieht man zwischen den beiden Kiemen die kugelig vorstehende Recialröhre. Zu ihrer rechten Seite bemerkt man (Fig. 8 rN) eine _ Papille, in der sich eine Oeflnung befindet, und eine andere kleinere liegt zur linken Seite. Letztere ist sehr viel kleiner als die andere, doch fin- den sich darin vielfach individuelle Schwankungen. An manchen Thieren ist die linke Papille, resp. Oefinung kaum noch wahrnehmbar. Wenn man von der Papille ausgehend die oberen Theile der rechten Seite entfernt, — cf. Fig. 9, — so gelangt man in einen weiten flachen ack, dessen Wandung nicht sehr dick ist und aus einem grobmaschigen schwanmigen Netzwerke von brauner Farbe besteht. Die histologische Untersuchung zeigi, dass die betreffenden Zellen zahlreiche kleine Gon- cremente enthalten, die im Protoplasma. der Zelle entstehen, ohne dass es dabei zur Bildung von Secretionsbläschen käme, die den Ichnopoden so allgemein zukommen, Von den Goncrementen messen die grössten 0,0018 Mm., die meisten sind kleiner. Dem histologischen Baue nach iegt also hier ein Excretionsorgan, eine Niere vor. Nahe an der äusseren ündung des Sackes befindet sich auf dem Boden desselben eine her- jorragende Papille (a Fig. 9) mit einer Oeffnung. Führt man eine Sonde ı und öffnet dann den zugehörigen Sack, so gelangt man in die Ge- Eau, ‚resp. bei den von mir untersuchten Thieren in das er a waren an den Een Thieren no nicht reif, es a Herma ann von ıThering, a en BE 50 dass es ieh Ierrikähen konnte, dass in der Niere 8 finden 3 ' wurden. Die weisslichen geronnenen in letzterer sich findenden Massen, die zahlreiche runde Zellen einschlossen , bestanden offenbar aus Blut. Ein Ei fand sich aber im Innern der Genitalpapille und da- mit ist erwiesen, dass die reifen Eier bei der Entleerung die Niere passiren müssen. Die reifenden Eier sind hier wie bei Chiton von einer Follikelkapsel umschlossen, so dass die sich bildende durchsichtige Ei- hülle ein echtes Chorion (im Sinne H. Lupwie’s) ist. Eine Pericardial- ' ‚öffnung der Niere konnte nicht mit Sicherheit erkannt werden. An der linken Papille hängt ein kleiner brauner Sack von etwa @ Mm. Grösse 1 an, der bald leicht verzweigt, bald ganz einfach isi. Er liegt an oder in © der Wand des Nackens, resp. jener Partie der Haut, welche sich zwischen After und Kieme befindet. Histologisch besteht dieses rudi- menväre Organ, welches keine Beziehung zu Geschlechtsdrüse oder Herzbeutel besitzt aus ganz denselben mit Concrementen erfüllten ‘ Zellen wie das rechte Excretionsorgan. Es ist mithin dieses rudimen- täre Gebilde das linke Bosunus’sche Organ. | N Bei Haliotis tuberculata L. finden sich gleichfalls beide Bosanus’schen Organe, aber es existiren einige wesentliche Differenzen. ° Auch bei Haliotis ist das rechte Bosanus’'sche Organ das grössere, aber das linke ist weit mehr entwickelt als bei Fissurella. Oeffnet man von oben die Kiemenhöhle ‚und schlägt die Decke zurück ,. so findet man an ihr die beiden Kiemen, durch ein eigenthümliches Faltenorgan getrennt, und hinten zwischen ihnen die Reetalröhre. An der Basis der letzteren finden sich die beiden gleich grossen Oeffnungen der Bosanus’schen Organe, von denen bisher, von Guvier !) und Friver 2) die eine über- ‚sehen war. Nur bei GArner®), der hinsichtlich der Gattung Patella ganz unrichtige Angaben machte, findet sich die unbestimmte nicht weiter ausgeführte Aeusserung: »in some Patelliform animals there are two orifices«. Durch die linke Oeffnung) gelangt man in einen kleinen Sack, welcher dadurch ein eigenthümliches Aussehen besitzt, dass seine Wand nicht mit dem bekannten schwammigen Netzwerke, wie das Bosnus- sche Organ der rechten Seite überzogen ist, sondern eine Menge von isolirien kleinen Zapfen und Falten trägt. Die Zellen dieser Anhänge enthalten aber dieselben Harnconcremente wie diejenigen des grossen rechten Bosanus’schen Organs. Eine derartige Beschaffenheit des | 1) Guvien, I. c. Nr. XVII. Taf. I, Fig. 49, 14, 178. 2) FEIDER, B. J., De Halyotidum structura. Diss. inaug, bei 3. F. MEckEL ge- N arbeitet. Halae A844. 83) GARNER, R., On the anatomy of Lamellibranchiate Conchifera. re: of the zool. Soc. of London. Vol. II. 4844, p. 93, 4) »Oviduct« bei LAcAze-DUTHIERS und KEFERSTEIN (BRONN). » + kur Norpholgie der Niere der son ink 605 ANU sehen » Organs Hand ich auch bei ‚Turbo a Die Coneremente des ee aus sr in einander bean beiten, Die le a masse derselben setzt sich nämlich einerseits nach hinten gegen. die Leber in einen grossen stumpfen Zipfel fort, andererseits in je einen den grossen unpaaren Spindelmuskel umgreifenden Schenkel. Von diesen liegt der linke zwischen dem Spindelmuskel und dem grossen rechten Bosanus'schen Organ, an den sich seine Wand dicht anlegi. Hier er- folgt also wohl — wie bei Patella — zur Brunstzeit die Verwachsung ' und Ruptur der Wände beider Organe, wodurch dann die Geschlechts- _ Producte in die Niere gelangen. Bei Patella vulgataL.. finden sich gleichfalls zwei Bosanus’sche a Organe und entsprechend zwei Papillen neben dem After. So hat es schon Ray LAnkester in der oben.citirten Abhandlung richtig angegeben, wobei nur noch zu bemerken ist, dass es sich darin nicht um zwei Öefinungen einer Niere, sondern um zwei getrennte Bosranus’sche Organe handelt. Doch ist das linke Bosanus’sche Organ und seine Papille er- _ heblich kleiner. Das rechte Bosanus’sche Organ ist ein grosser flacher Sack, ‚der sich oberflächlich unter dem Rücken und über der Geschlechis- drüse hin erstreckt. In seiner drüsigen Wandung finden sich ebenso j j wie auch im linken Organe zahlreiche sehr kleine Harnconcremente. Die Pericardialöffnung sah ich nicht, doch ist sie nach Ray LAnkEsTER vor- handen. Die Geschlechtsdrüse ist wie bei Haliotis ein isolirtes Organ, welches keinen Ausführgang besitzt, wie zuerst Ray Lankesrer hervor- gehoben. Ray LAnkEster meinte es würden die Geschlechtsproduete wohl ‚durch die von ihm gefundenen »capito-pedal orifices« entleert. Diese 'Vermuthung hat sich indessen nicht bestätigt, da Dar nachge- _ wiesen hat, dass die Entleerung durch das rechte Bosanus’sche Organ er- " eh Fa Brunstzeit verwachsen nach Daız ae en a rechten RT Be =»: Hermann yon Ihm, 0, 000 Dre TORE ‚gegend unmittelbar vor dem vorderen abgerundeten Ende des hufeisen- förmigen Spindelmuskels eine von wulstigen Lippen umgebene Oeffnung (Nu Fig. 14), von der ich nicht zweifele, dass sie identisch ist mit der von Ray LANKEster beschriebenen, zumal mir es auch mehrmals schien als ob, wenn auch nur noch in Spuren die orangeroihe Farbe der Lippen zu erkennen sei, welche der genannte Forscher erwähnt. Da sich diese Oeffnungen am Rücken des Thieres finden, während der Fuss ja ein ventrales Organ ist, so trifft die Bezeichnung derselben als capito- pedal orifices so wenig zu, dass es passender sein wird, sie wegen der Lage am Nacken durch die Namen der Nuchalöffnungen zu er- setzen. Ray LAnkester giebt an, dass diese 'Oeffnungen durch die _ Körperwand hindurch führen in den die Mundmasse umgebenden Blui- sinus. Ich habe eine entsprechende innere Oefinung nicht finden ‚können, so dass es mir schien als ob durch diese Nuchalöffnungen die in der Körperwand enthaltenen Bluträume sich nach aussen öffneten. Doch hatte ich zur Erledigung der Frage kein passendes Material, so dass dieselbe eine offene bleiben muss. Während bei Fissurella die Genitalpapille sich noch im Innern des rechten Bosanus’ischen Organs befindet, wiewohl nahe an dessen äusserer Oeffnung, ist sie bei allen höherstehenden Arihrocochliden weiter vorgerückt, so dass beide Organe selbständig neben, resp. hinter einander nach aussen sich öffnen. Von dem bei Fissurella schon ganz rudimentären linken Bosanus’schen Organ findet sich, soweit bekannt, bei den höheren nirgends eine Spur mehr, doch wird dasselbe in der Ontogenie wohl auch da noch zur Anlage kommen. IV, Der Urogsnitalapparat der Muscheln und Solenoconchen. | Die Frage nach dem phylogenetischen Ursprunge der Muscheln war bis vor Kurzem gänzlich unerörtert. Die wenigen Versuche, die man in dieser Beziehung unternommen, waren in eine vollkommen falsche Fährte gerathen. Man glaubte in den Siphonen der Muscheln, resp. in den ein- und ausführenden Oeffnungen des im übrigen mehr oder minder vollkommen geschlossenen Mantels Gebilde zu erkennen, durch welche sich die Muscheln an die Ascidien anschlössen und sah in der ‚Gliederung des Mantels von Schizascus Stimps. (Chevreulius Lac.-Duth.) in zwei durch Schliessmuskel verbundene Klappen eine wesentliche Stütze dieser Auffassung. Bei specieller Beschäftigung mit den Muscheln erkennt man jedoch leicht, wie von dem ganz oflenen Mantel bis zu E: dem ganz geschlossenen und in Siphonen ausgezogenen eine vollkom- mene Entwicklungsreihe geht, und wie dieselbe eine aufsteigende ist. Das findet denn auch darin eine wesentliche Stütze, dass die ältesten ” 7 BR vr a Zur 1 Norpholgi der Niere ir we „‚Mollusken“‘, 607 a scheln alle 4 arpkoner ihekrton, dass Formen mit langen Sipho- nen und mit entsprechendem Sinus des Mantakinkieackes der Schale erst am Ende der paläozeischen Epoche in Spuren auftreten, um,erst in der _ Secundärzeit eine bedeutende Ausbreitung zu gewinnen. Den Ausgang - für die phylogenetische Entwicklung der Muscheln müssen daher Formen mit unverwachsenen Mantelrändern gebildet haben; die Ausbildung der ' Siphonen ist ein erst innerhalb der Classe der Muscheln entstandener Vorgang und die so zu Stande kommende Aehnlichkeit mit Ascidien ist - eine bedeutungslose Analogie. Die Betrachtung des Nervensystems hatte zusammen mit den eben dargelegten Erwägungen mich zu der Ansicht gebracht, dass von den | _ zehn von Sroriczea!) unterschiedenen Ordnungen der Muscheln die tiefststehenden seien die Arcacea, Mytilacea und Ostreacea. Eine wichtige - Bestätigung hatte diese Ansicht erfahren durch die Untersuehung der Otocysten. Da nämlich nach meiner Auffassung die Muscheln ihre ° nächsten Verwandten unter den »Mollusken« haben in den Solenocon- chen und den Arihrocochliden, und da jene sowohl wie die niederst- stehenden Arthrocochliden in ihren Gehörorganen zahlreiche Otoconien besitzen, so musste die Vermuthung nahe liegen, es sei der Besitz von Otoconien ein ursprünglicher, und es müssten sich auch bei den niederststehenden Muscheln dieselben finden. Während nun alle zuvor untersuchten Muscheln nur einen kugelrunden Otolithen besitzen, fand 'ich2) in der That fast ausnahmslos (10 von 41) bei den Angehörigen 'jener drei Familien Otoconien. Ich kann hier noch hinzufügen , dass ich unterdessen auch bei Nuculana minuta Müll. und bei Nucula in- flata Hanc. die Otoconien gefunden habe, wogegen Mactra stuliorum den ‚Otolithen besitzt. Es ist daher auch einleuchtend, dass, wenn sich hin- sichtlich des Urogenitalsysiems eine morphologische Entwicklungsreihe nachweisen lässt, die von den genannten drei Familien aus nach den mit Siphonen 2 ahenen sog. Sinupalliaten hinführt, diese Reihe nur ‚eine aufsteigende sein kann, nicht eine ‚regressive. Dutch die im Folgen- den enthaltenen Mittheilungen wird nun in der That der Beweis er- bracht, dass bei den niedersistehenden Muscheln die Geschlechtsdrüse | ich in das Boyanus 'sche Org sanyöflnet und dass die Trennung beider > i die höhere Stufe repräsentirt. | Für eine vergleichend -anatomische Discussion dieser Verhältnisse v ar das bisher vorliegende Material viel zu gering. Es ist dasselbe im sentlichen geliefert worden von H. pe Lacaze-Duruters, indem vor- A).ch. auch das Handbuch der Zoologie von Carus und GERSTAECKER. | Inerıng, H, v., Die Gehörwerkzeuge der Mollusken in ihrer Bedeutung für türliche System derselben. Habilitationsschrift. Erlangen, E. Besorn. 1876, Desnayes!) ist für die Systematik der Muscheln, soweit sie auf Anatomie Art, unter denen der grosse Umfang desselben und der theuere Preis # macht worden. Dass der Inhalt in manchen Puncten, wie namentlich ° es im Uebrigen die wichtigste Arbeit ist, welche wir über die Anatomie ‚auf folgende Gattungen. Getrennt sind die äusseren Oeffnungen von‘ des Boranus’schen Organs macht, so ist nicht klar, ob nicht jene Oe DPI. 4-6. o n. IV. Ser. Tom. 2. Zool. 4854. p. 35. 608 ie ; Hermann von Here, u ne Folgenden alle bis jetzt vorliegenden Beobachtungen zusammenzustellen. Eine wichtige Rolle spielen dabei auch die von Desmaves gemachten, her nur die Najaden näher hierauf untersucht waren. Ich denke im welche bisher noch nie Beachtung gefunden haben. Das Werk von Rücksicht nimmt, das Hauptwerk. Ungünstige Umstände verschiedener | obenan stehen, haben es bis jetzt verhindert, dass der darin vergrabene Schatz von werthvollen Beobachtungen der Wissenschaft zugänglich ge- 7 in histologischen Verhältnissen weniger befriedigt, hindert nicht, dass der Muscheln besitzen. Ich wende mich nun zur Besprechung der einzeinen Beobachtungen, ° zunächst derjenigen von Lacaze-DuTuiers?). Es beziehen sich dieselben ® Geschlechtsdrüse und Bosanus’schem Organ bei: Unio, Anodonta, Car- dium, Chama, Mactra, Pectunculus, Petricola, Gastrochaena, Pholas und Cardita suleata. Für Mytilus und Lithodomus ?) lässt LacazE-Durniers es unentschieden, ob beide Organe in einer gemeinsamen Oeffnung nach i aussen münden, oder ob sich das Bosanus’sche Organ an der Basis der Genitalpapille isolirt öffnet ®), wie letzteres in der That wenigstens be Mytilus edulis der Fall ist. Im Innern des Bosranus’schen Organs ist die” Genitalöffnung gelegen bei Lima, Pecten, Spondylus und Anomia°) E Aehnlich ist es auch bei Pinna und Arca, wo aber die Genitalöffnung schon weit nach oben gerückt ist, so dass sie nahe an der äusseren Oefinung des Bosinus’schen Organs liegt. Wie es bei Ostrea steht is noch nicht klar. Lacaze-Duruiers giebt an, es finde sich jederseits eine Genitalöffnung®). Da er aber keine Angaben über die äussere Oeffnung 4) Desmaves, G. P., Exploration scientifique 'de Y’Algerie pendant les anndes |] 1840, 1844, 4842. Publie par Ordre du gouvernement. Zoologie, Paris 1844—1848, Tom. 1. Mollusques Acephales. (4.) p. 4-—-607. Pl. I-LXXVI, A. Von Tom. Il sind die Tafeln bis Pl, 443 erschienen, aber ohne Text. 2) LAcAzE-DutHiers, H., Memoire sur lorgane de Bosanus des Acephales la- mellibranches. Annales des sc. nat. IV. Ser. Tom. 4. 1855. Zool. p. 267—319, --*) Nicht »Modiola«, denn die vermeinte Modiola, die Mod. lithophaga Lam. ist synonym zu Lithodomus lithophagus L. 4 4) l. ec. p. 281 — 282. | 5) LACAzE-Dutniers, H., Memoire sur l’organisation de l’Anomia. Annales d. 5 6) Comptes rendus. Tom. XXXIX. 1854. p. 490 u. ibid. Tom. XI. 1858. pn en Zur Morphologie der Niere der sog, „Mollusken‘‘. $ 609 nung auch in das Bosanus’sche Organ führt, wie auch der Umstand ver- muthen lässt, dass eine besondere Oefinung des Bosanus’schen Organs - noch von Niemanden bei Ostrea nachgewiesen ist. Die Einmündung der Geschlechisdrüse in das Bosanus’sche Organ * hatte für Pecten schon Garner angegeben. Doch sehe ich von einer Be- _ rücksichtigung der kurzen Angaben Garnzr’s!) deshalb ganz ab, weil sich bei ihm der folgende Satz findet, wonach: »in Tellina, Gardium, Mactra, Pholas Mya and most others the ova are discharged into the excretory or- gans«. Da ich mich in Bezug auf die genannten Gattungen nicht auf die Beobachtungen von Lacaze Durniers, Drsnavss u. a. allein zu verlassen brauche, mich vielmehr selbst von der Richtigkeit derselben überzeugt habe, so darf ich getrost den Inhalt jenes Satzes, bei dem sogar möglicher Weise ein Lapsus vorliegt, für falsch erklären. Ich schliesse daran einige h ‚isolirte, von anderen Forschern gemachte Beobachtungen an. Für Pano- paea australis Sow. hat VaLenciennes?) angegeben, es fänden sich jeder- seits zwei Genitalöffnungen, von denen die vordere auf einer besonderen - Papille sich befinde. Offenbar ist nur letztere die Genitalöffnung, die andere diejenige des Bosınus’schen Organs, wofür auch die Angahe spricht, es schliesse sich Panopaea anatomisch eng an Mya an. Aehn- liche Verwechslungen sind auch sonst noch vergekommen, se bei den Najaden, wo Nsuwyter das Bosanus’ische Organ für den Hoden hielt, "Getrennt sind die betreffenden beiden Oeffnungen auch bei Dreissena _ polymorpha nach J. P. van Benepen®) und. bei Tridacna elongata nach L. Vartanti). Nach Desuavss (l. c.) sind die Oeffnungen des Bosanus’schen Organs ‚ und der Geschlechtsdrüse jederseits getrennt bei den Gattungen Solen - (S. legumen p. 168. Pl. XVII, B Fig. 2), Solecurtus (p. 202), Lutraria (p. 334), Mactra (p. 371), Scrobieularia piperata (= »Lavignon « p. 492), -Tellina (p. 533), Gastrana Schum. (Fragilia Desh. für Tellina fragilis L. -p. 559), Psammobia (p. 572). Gardium edule (Pl. A401, Fig. 2) und Unio (Pl. 144, Fig. 2). Sehr dicht aneinander auf einer Papille liegen heide nahezu gleichgrosse Oeffnungen bei Mytilus africanus Chem. (Pl. 135). Die Lage beider Oeffnungen fand Desnavss überall ebenso “ wie auch ich sie immer gefunden, dass nämlich die einfache Oeffnung des Bosanus’schen Organs nach hinten und etwas nach aussen von der | 1) 1. c. p. 9. | | a) VALENCIENNES, A., Description de lanimal de la Panop6e australe. Archives Esosenn d’hist. nat. Paris, Tom, I. 1839. p. 7. Pi. D. Fig. 5. 8) Beneoen, P. J. van, Description d’une it. espece du genre Dreissena. Bull. de l’Acad. roy. de Belgique. Tom. IV. 4837. p. 7 des Sep.-Abdr. Fig. 4. 4) VaıLLant, Leon, Recherches sur la famille des Tridacnides. Annales d. se. t. V. Ser. Zool, Tom. 4. 1865. p. 162. Pl. 9, Fig. A. N zu Lamellen und die Entstehung der secundären Blätter am freien Rande de 2 6 10 in a ; ne . e Hermann von horn, Behitelpanitle A lopen ist. Es ist dabei nur a daran zu erinne dass Desnayes die Thiere ganz anders aufstelli ais es in der Regel ge schieht. Er bringt das Vorderende des Thieres nach oben, und de Fuss nach der Seite; daher kommt es, dass er die Oeffnung des Bosanus- schen Organs nach unten — au aus 1) — von der Genitalpapille liegen lässt, was also bedeutet: nach hinten. Ich lasse nun meine eigenen Beobachtungen folgen, durch welche "die Summe der hinsichtlich des Verhaltens des Urogenitalsystems be- kannten Gattungen fast verdoppelt wird. Die Möglichkeit, sowohl fü diese Frage als auch für die vergleichend anatomische Erforschung de Muskulatur, Siphenen, Kiemen etc. der Muschein ein Material zu be ‚nulzen, wie es in solchem Umfange und von solchem wissenschaftlichen? Werthe wohl nur in Kopenhagen existirt, verdanke ich der grossen Liberalität des Herrn Etatsrath Sreenstrur, die mir es ermöglichte, in den ersten drei Monaten dieses Jahres in dem grossartigen Kopenhagener zoologischen Museum meinen Studien obzuliegen. In besonderem Grad. wurde ich auch durch die freundliche Unterstützung des Herr Dr. Mozrcu gefördert. Es ist mir eine Freude den genannten Herre ‚schon bei dieser Gelegenheit meinen aufrichtigen Dank öffentlich aus sprechen zu können. Fast bei allen mit Siphonen versehenen Gattungen sind die in Red stehenden beiden Oeffnungen getrennt und zwar findet man sie nac aussen von der äusseren Kieme, an deren Basis, resp. im äusseren Kie mengange, wo das secundäre ade das äussere Blast desselben init seiner X 4) Es ist offenbar nur aufeinen Druckfehler zurückzuführen, wenn es einmal - von Fragilia p. 559 — heisst, die Oeffnung des Bosanvs’schen Organs liege au des sus de l’oviduet. 3) Die Morphologie der Kiemen der Muscheln ist noch gar nicht ersten Ich unterscheide zwei primäre Blätter, durch welche die Kiemen angewachsen sin — das äussere der inneren und das innere der äusseren Kieme — und zwei vo - ventralen, also freien Rande jener primären Blätter entspringende secundäre. Di Differenzen im Baue der Riemen bestehen darin, dass entweder nur die primären Blätter existiren (Nucula, Nuculana, Solemya) oder nur an dem inneren primä Blatte das secundäre zur Entwicklung gekommen (Anatiniden), oder bei Verkümme rung des äusseren primären Blattes nur die innere Kieme ganz entwickelt ist (Luei oder die beiden secundären Blätter halb oder ganz entwickelt sind, oder das äuss seeundäre Blatt verlängert ist, so dass die äussere Kieme federförmig ersche (Cyrena, viele Telliniden). Da wo nur die primären Blätter existiren, bestehen ‚aus einzelnen Blättern, die nicht quer verbunden sind. Auch ontogenetisch ist d ‚die erste Stufe, erst als zweite erscheint die Querverbindung der Stäbe oder Blätter’ mären. Die sog. fadigen Kiemen von Pecten, Mytilus etc. sind in Wahrhe mellen von Gitterwerk, da schon die Querbrücken vorhanden, aber die Lü noch nicht durch Membranen verschlossen sind. Dass auch durch die j I Zur Morphologie der Niere der s0g. „‚Mollusken“. 611 orsalen Rande an den Mantel angewachsen ist. Die einfache nicht auf einer Papille gelegene Oeflnung des Boysanus’ schen Organs liegt immer nach hinten und häufig etwas nach aussen von derjenigen der Geschlechts- drüse, die sich auf der Spitze einer kleinen Papille befindet. So fand ich es bei Tridacna rudis Reeve, Isocardia cor L., Cardium ciliatum, . Serripes groenlandicus , ydadiarma Cumingii Hanley (welche Gatiung ich nahe zu Lucina stelle), Gastrochaena rostrata Spgl., Mya truncata L., Glauconome corrugata Reeve, Gorbicula orientalis Lam., Donax - euneataL., Iphigenia brasiliensis Bun, ‚ Psammobia vespe enan Venus puerpera L., Mercenaria notaia Say. Such bei den meisten Aten der Gattung Mytilus münden beide Oefinungen getrennt nach aussen, aber sie liegen auf einer gemeinsamen Papille. Bei Mytilus edulis ind Myt. _ Pietus Born liegt die Oeffnung des Bosanus’schen Organs an der Basis _ der grossen Genitalpapille (Fig. 14), wogegen bei Myt. meridionalis - Krauss auf einer gemeinsamen Papille beide Oeffnungen dicht neben- einander (Fig. 43) in gleicher Höhe sich befinden. Bei Mytilus gallo- - provincialis Lam. fand ich dagegen auf der Papille nur eine Oeffnung, - indem beide Organe an der Spitze der Papille zusammen ausmündeten. So fand ich es auch bei Anatina boschasina und (?) Thracia truncata Brown. Bei einer Tridacna von Lavi, die als Tridacna scutra Meusch. IN ge 03 : eTr. elongata Lam.) bezeichnet war, fand ich nur eine Papille, auf ‚deren Spitze (Fig. 15) beide Oeffnungen dicht nebeneinander lagen in ' der Weise, dass die grosse terminale Oeffnung der Papille durch ein ' Septum in zwei Hälften geschieden war. Es muss dahin gestellt bleiben, ob diese Art wirklich eine Tr. elongata oder eine nahestehende andere Species war. Jedenfalls ist durch diesen Fall bewiesen, dass sich inner- halb einer Gattung beide Modi der Ausmündung finden können, da ja ei anderen Arten, wie oben dargethan wurde, beide Oeflnungen ge- ennt sind (bei Tr. elongata nach Varıanr und Tr. rudis nach mir). uch bei Mytilus kommen, wie eben gezeigt wurde, derartige Differenzen und ebenso steht es mit der Gattung Pinna. Bei Pinna nobilis und pernula Chem. trägt die Papille an der Spitze eine einfache Oeffnung, rch welche sowohl Harn als Eier und Samen entleert werden. Erst venn man die Papille öffnet, findet,man in ihrem Innern am Grunde ie Genitalöffnung. Bei einer nicht näher bestimmten Pinna sp. von RE an N ER Be N N HR. RA u 60 Ne Homann sondibeun, a _ Organe aus bei Astarte semisulcata Leach, Lucina jamaicensis Spgl. und Area barhata. Bei den folgenden Gattungen findet man die Genital öffnung im Innern des Bosanusisschen Organs mehr oder minder nahe dessen äusserer Oeflaung: Modiola oyalis Lam., Modiolaria laevigata . Gray, Mytilus galloprovincialis, Dactylus lithophagus L., Nuculana, Yoldia, | Avicula colymbus Bolten, Isognomon (Perna) alatum Gm., Margaritifera "imbricata Bolt., Peeten islandicus, Spondylus gaederopus L. und acu- leatus Chem. Nachdem so das Beobachtungsmaterial in extenso vorgelegt wor- den, ist zu untersuchen, in welcher Weise die einzelnen Familien und grösseren Gruppen der Muscheln sich verhalten. Wenn ich dabei speciell an die 40 Srouiczea’schen Ordnungen mich halte, so geschieht | es mit dem ausdrücklichen Bemerken, dass ich viele derselben für durch- “ aus nicht natürlich halte. Es stelit sich nun das Verhäliniss so, dass unter den mit Mantelbucht versehenen Siphoniden nur die Anatiniden noch eine gemeinsame Oeffnung besitzen. Im übrigen findet sich bei allen Myacea, Pholadacea, Tellinacea, Veneracea und Unionacea die Trennung beider Oefinungen. Dass gerade die Anatiniden noch dem bei den tieferstehenden Gattungen angetroffenen Verhalten sich an- schliessen, kann nicht sonderlich überraschen, da sie auch hinsichtlich der Schalenstruetur u. a. Momente derartige Beziehungen erkennen lassen. Uebrigens liegen über die Anatiniden erst so wenige Beobach- tungen vor, dass es fraglich ist, ob nicht bei manchen anderen. die Trennung schon eingetreten ist. Von den Anatiniden abgesehen haben alle mantelbuchtigen Siphoniden getrennte Oeffnungen. Dasselbe Ver- halten bieten auch viele derjenigen Gattungen, welche als Siphonida integropallia bezeichnet werden. So findet sich die Trennung der Oeff- hi nungen unter den Lucinaceen bei Gardita und CGycladicama, während bei Lucina und Astarte sich nur eine einzige Oefinung findet. Bei dei . Chamacea scheint die Trennung der Oeffnungen die Regel zu sein, doch wurde oben auch ein Fall von gemeinsamer Mündung bei einer Tridacna angeführt. Bei den Angehörigen der Arcacea, Mytilacea und Ostreacea - findet sich fast ausnahmslos die Einmündung des Genitalorgans in d Bosanus’sche Organ. Vollkommen getrennte Oeflnungen finden sich nur 'bei Pectunculus und Dreissena, doch ist das bei letzterer Gattung be= . stehende Verhalten schon eingeleitet bei einigen Arten von Mytilus, w - die beiden Oeffnungen auf einer gemeinsamen Papille getrennt ausmi .den. Bei allen den von mir als niederststehende Familien betrachtet _ Muscheln findet sich also fast ausnahmslos die Einmündung der Genie taldrüse in das Bosanvs’sche Organ, wogegen bei den mit Mantelbucht versehenen hochentwickelten Siphoniden mit alleiniger Ausnahme eini En Morphologie der Niere der s sog „Mollusken®. 00 613 _ Anatiniden. bern die Trennung beider fanden eingetreten ist. Als der primäre Zustand bei den Muscheln erscheint daher die Entleerung ‚der Geschlechtsproduete durch die Bosanus’schen Organe, wie das auch i bei den Arthrocochliden und Solenoconchen der Fail ist, so dass dieses Verhalten ererbt sein muss von jenen Würmern, von welchen diese drei ' Phylen abstammen. Bezüglich der bei den Solenoconchen bestehenden Verhältnisse habe - ich nur auf die von Lacaze-Durniens gemachten Angaben zu verweisen, aus denen hervorgeht, dass sich auch da zwei Bosanus’sche Organe in den, dass aber von denselben nur das eine — das rechte — in Be- } Hiehung zur Geschlechisdrüse steht, deren Producte durch dasselbe nach aussen befördert werden. Erlangen, den 25. Juni 4877. ‚Erklärung der Abbildungen. Tafel XXXV. Figur 4—7 sind schematische Darstellungen des Verhaltens des Urogenitalsy- ‚stems. Die Geschlechtsdrüse ist gelb, das Bosanus'sche Organ blau gehalten. Fig. 4. Urogenilalsystem der niederststehenden Muscheln (Spondylus u. a.), wo Geschlechtsdrüse in das Bosanus’sche Organ sich öffnet. „Fig. 2. Urogenitalsystem von Pinna, Mytilus u. a., wo sich die Geschlechtsdrüse ntweder (cf. rechts) in das Bosanus’sche Organ nahe dessen äusserer Oeffnung oder ben letzterer auf einer gemeinschaltichen Papille öffnet. Ä Fig. 3. Verhalten des Urogenilalsystems bei den höheren, mit Sipho ver- enen Muscheln , wo beide Organe getrennt weit von einander nach aussen ünden. 2 Bio. 4. Verhalten bei Dentalium. Die Geschlechtsdrüse an. sich in das rechte Josanus’ sche Or gan. Fig. 5. Verhalten bei Patella und Haliotis. Das linke Bosanus’sche Organ kleiner ls das rechte. Letzterem liegt die Geschlechtsdrüse an, welche nur zur Brunstzeit ihm in Verbindung tritt. N Fig. 6. Urogenitalsystem von Fissurella. Das linke Bosanus'sche Organ ganz üdimentär. In das grosse rechte öffnet sich die Geschlechtsdrüse nahe dessen sserer Oefinung. ig. 7. Verhalten des Urogenitalsystems bei allen höhersiehenden Arthrococh- n, wo nur das rechte Bun sche Organ entwickelt ist und die Geschlechtsdrüse bl4 Hermann. von bern, dur Yorphologi der Niere der. sog. yilollsken 5 Fig. 9. Dasselbe. nach Oeffnung der rechten Niere. Buchstaben ‚wie vor b, äussere Oeffnung des rechten Bosanus' schen Organs, od, ‚Oviduct, a deft des letzteren ins Bosanus’sche Organ. ee Fig. 40. Hintere dorsale Partie der Kiemenhöhle von Haliotis tubereulal ai Buchstaben wie vorher. Fa, Faltenorgan. Fig. 41. Dasselbe von Patella vulgata. Nu, rechte Nuchalölfnung (= capite- 'pedal orifice Ray Lankester), M, rechtes vorderes Ende des hufeisenförmige Spindelmuskels. Fig. 42. Niere von Bornella digitata. Copie nach Hancock, "On the structure ei 1. e. DI. LVIL. Fig. 2. 5, Urinkammer, r’, Urinleiter, r, Nierenpore, J, Analöffoun ‚d, Pericardialorgan (Nierenspritze Beh.), e, Pericardialöffnung des letzteren, pe, Stück des Pericardium. | re De, Fig. 43. Papille mit den Oefinungen der Geschlechtsdrüse und des Bosanu we ‚schen ans (Bo) bei Mytilus meridionalis Krauss vom Cap. | Fig. 44. Dieselben Theile von Mytilus pictus Born. Fig. 15. Ansicht der Drogenitalpapilile bei Tridacna scutra Meusch,. von obe 2 Druck von Breitkopf und Härtel in Leipzie. Keitschrift Fwess Zool. BaIAIY., A WMezesniowski ad nat.del. j i j Lith.Anstv J.&.Bach, Lewmzig. ® i 5 P ' 5 A J D > | j B pedal orifice Fur . Spindelmuskels. N 0 Rio 42 Niere Ne p. Lin Fig En er Er. Pericardialorgan des Pericardium. et. ‚Fig. 132. ‚Papill | schen Organs (Bo) | 000 Bl0. 44, Diesel a Fig. 15. Ansic) Zeilsi reift Fiss Zoot. Ba NIX. rar m ee | | | Lith.Anstv.J.G.Bach, Leipzig. Taf XAT. u In Zeitschrift £ Lith. Anstw.J.G. Bach, Leipzig. ad einiousk Wez m KZ2V ss. Zool. BaA.IXX: ML SEE! Zeitschri 1q. w pz 1 Ä th. Anst.v. J.GBach.Le i 7 SF an A Ei | RT 7 u Len Ansenv LG Bach Lupe Pig. 15. . EN a 1° et 2 v EG einen ee Tr © 2. 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