u ENT a 4 ea Sr a n RT en | Be sy 2 Peer er re werner Zeitschrift WISSENSCHAFTLICHE ZOOLOGIE Carl Theodor v. Siebold, Professor an der Universität zu München, und Albert v. Kölliker, Professor an der Universität zu Würzburg, unter der Redaction von Ernst Ehlers, ‘ Professor an der Universität zu Göttingen. I, Binunddreissigster Band. Mit neununddreissig Tafeln und fünf Holzschnitten. u .. LEIPZIG, Verlag von Wilhelm Engelmann. 1878. EN Inhalt des einunddreissigsten Bandes. mınnnnnnnnn Erstes Heft. Ausgegeben den 30. Juli 1578. Seite Ueber Siphonophoren des tieien Wassers. Von Th. Studer. (Mit Taf. I—II.) 4 Nachtrag zu »Beiträge zur postembryonalen Gliedmassenbildung bei den Brno N Dewitz. 020.0. Ve lea se, 20 Beiträge zur Morphologie der Oxytrichinen. Von V. Sterki. (Mit Taf. IV.) 29 Trichaster ee 0. Non: Ludwie. Mit Tal. Mir... 89 Bemerkungen zu den Arbeiten über Loxosoma. Von ©, Schmidt. (Mit men ee ne re 208 Beiträge zur Kenntniss der Tomopteriden. Von F. Vejdovsky. {Mit Taf. ee LEE ea eh Beiträge zur Kenntniss der Naturgeschichte der Caprellen. Von A. Gam- Ba NUN)... ... 02. 100 Zweites Heft, Ausgegehen den 6. September 1878. Beitrag zur Kenntniss der Juliden. Von E. Voges. (Mit Taf. XI—XIII., 127, Ueber die Bildung des Blastoderms und der Keimblätter bei den Insecten. Von N. Bobretzky. NEUE NN en Zur Kenntniss der Gattung Brisinga von H. Ludwig. (Mit Taf. XV und eu eu eeneeeni . Aspidura, ein mesozoisches Ophiuridengenus. Von H. Pohlig. (Mit Tai. Be RN IE. 0 el ern 20 ‚Untersuchungen über den Bau und die Entwicklung der Spongien. Fünfte Mittheilung. Die Metamorphose von Sycandra raphanus. Von F.E. Bere (Mic Tai X VL und IX... 0. a... 262 IV Drittes und viertes Heft. Ausgegeben den 11. November 1878. Ueber die Furchung der Grosshirnrinde der Ungulaten. Von Julius Krueg. Mi Dat EL ee Beiträge zur Anatomie der Ophiuren. Von Hubert Ludwig. (Mit Taf. XXIV-—XXVII und einem: Holzschnitt., 2.1... vu ae... 846 Ueber die Genitalorgane der Asterina gibbosa. Von Hubert Ludwie. \Mik Pal RRVIIL). 05 20 en een tie eh Beiträge zur Anatomie von Magelona. Von W.C.McJntosh. (Mit Taf. RRIN—XAXVIN.). 00 a ee N an Ueber einige Fälle von Parasitismus bei Infusorien. Von J. van Rees. _ IMS Ba NRRIN.) 2 ee Zur Entwicklungsgeschichte der Teich- und Flussmuschel. VonC. Schier- NOlzs ee Ne “ Seite Veber Siphonophoren des tiefen Wassers. Von Th. Studer, Professor der Zoologie in Bern. Mit Tafel I-Ul. | Erst der neuern Zeit war es vorbeha:ien, die unendliche Mannig- faltigkeit thierischen Lebens darzuthun, welche der Ocean überall, so- wohl an seiner Oberfläche, als auch in seinen Tiefen birgi. Wo wir auch das Netz auswerfen, offenbart sich dieselbe in einem ungemeinen Reichthum an Formen aus allen Classen des Thierreichs. In den unge- heuren Tiefen von 2000 Faden treien uns noch Echinodermen und Coelenteraten entgegen und die Oberfläche wimmelt von Foraminiferen, Polyeystinen, Siphonophoren, Quallen, Salpen, Würmern und den | mannigfachsten Crustaceen, deren Gegenwart, am Tage dem oberfläch- lichen Beschauer weniger in die Augen fallend, sich Abends in sirahlen- "den Lichterscheinungen offenbart. Bis ungefähr 100 Faden, in welche Tiefe lichtscheue Nachithiere bei einbrechender Morgendämmerung oder "hellem Mondlicht sich hinabsinken lassen, kann man diese Thiere ver- Anlken, die tiefern Wasserschichten schienen kein thierisches Leben mehr zu enthalten. Die nachfolgenden Zeilen sollen zeigen, dass auch die tiefen Wasserschichten nicht unbewohnt sind. Zwar sind es noch wenige Arten einer Ordnung, der Siphonophoren, welche als Zeugen einer Br chen en an die Oberfläche kamen, aber dieselben en Hin, dass sie nur -ein Theil einer bis jetzi noch nicht erforschten Fauna des tiefen Wassers sind. Bei den zahlreichen Tiefenlothungen,,- welche während der Reise Fr Corvette Gazelle um die Erde in allen Oceanen angestellt wurden, fand sich wiederholt ein Theil der Lothleine umschlungen von klehrigen, stark. nesselnden Fäden, die histologisch mit Tentakeln von Siphono- u Zeitschrift £ wissenseh, En XXXI. Bd. 4 | 2 ih Th. Studer, phoren die grösste Uebereinstimmung zeigten. Diese Ansicht wurde bald dadurch bestätigt, dass in einzelnen Fällen ganze Siphonophoren, oder wenigstens Stammstücke um die Lothleine geschlungen, an die Oberfläche kamen. Natürlich musste zunächst die Frage entstehen, ob dieselben nicht, nahe der Öherfläche schwimmend, zufällig beim Ein- holen der Lothleine von derselben erfasst worden seien. In diesem Falle mussten sie, bei der Häufigkeit mit der sie auftraten, noch viel eher in dem Netze, das fast täglich, bei Tage sowohl als bei Nacht, nach- schleppen gelassen wurde, sich fangen. Niemals gelang dieses aber, obschon das Neiz oft auf zweihundert Faden Tiefe hinabgelassen wurde. Ferner entsprach die Anhaftstelle der Siphonophoren gewöhnlich einer gewissen Tiefe und damit einer bestimmten Wassertemperatur, während Vorkommnisse darüber ziemlich selten waren. Zur unparteiischen Beurtheilung der Verhältnisse gebe ich hier die Tabelle der Funde, wie ich sie während der Fahrt zusammenstellte, mit der Tiefe, welche der Stelle der Lothleine entspricht, an welcher die Gebilde sassen. Die Daten über Breite und Länge sind dem Lothungs- journal entnommen, die Temperaturangaben der entsprechenden Tiefen den Tabellen über Reihentemperaturen. Die Zahl der angestellten Lothungen auf grosse Tiefen von über 1000 Faden im atlantischen Ocean belief sich auf 40, im indischen Ocean auf 26, im stillen Ocean auf 17. ‚Die vorläufige Untersuchung fand gleich am frischen Objecte statt, die in Alkohol ungenügende Conservirung liess nachträglich wenig mehr constatiren. Eine vorläufige Mittheilung aus meinen Berichten an die kaiserliche Admiralität wurde in den hydrographischen Mittheilungen, II. Jahrgang, Nr. 47 und 24, 1874 und in den Annalen für Hydrographie, Heft I, 1876 veröffentlicht, ein weiterer in den Mittheilungen der Berner natur- forschenden Gesellschaft 1877. nn Wir sehen aus diesen Tabellen die Erscheinung sich in allen Meeren wiederholen und zwar fallen die häufigsten Vorkommnisse auf Tiefen von 800—1500 Faden, welchen Temperaturen von 2—3° C. entsprechen. Immer zeigten die frisch untersuchten Objectenoch Lebenserscheinungen, Nesseln, Flimmerbewegung am Entoderm, Contraction der Muskeln. | Ganze Siphonophoren in frisches Wasser gebracht, hielten sich eine Zeit lang, etwa eine Stunde, senkrecht im Wasser suspendirt, ihre Polypen und Tentakeln bewegten sich lebhaft, bald aber erschlafften die Bewegungen und der Stock sank auf den Boden des Gefässes. Die ganzen Siphonophoren und Bruchstücke solcher liessen sich auf drei Arten zurückführen, von welchen die eine nur Tentakel, die erwähnten rothen Faden, lieferte. Datum. | Breite. Länge. | [ 7. Juli 1874 44° 30N. 11°43 W. | 13. Juli 4874. 35043 N. | 47°50W. | i4. Juli 1874. | 33%52,;3 N. | 17°36,8 W. un 20. Juli 4874 27° 44,7 N. | 23023 W. || 22. Juli 4874 33049 N. | 25°24,4 W. | 30. Juli 1874 12039 N. | 20°46 W. 9. August 1874, 3°90,3 N. | 44049,4 W. 15, August 4874. 408,68. |13044,4W. | | Ä | | 17. August 1874. 70458. „| 44°43W. | | | | ’ | o | 24. August 1874. 6° 15,4 8. 12° 0,4 W. | 34. August 1874. 5° 8,6 5. | 8° 57,9 W. | 13. September 4874. || 15° 49,5 8. HA W. | 17. September 4874. | 24° 24,4 5. | 0° 11,9 W. 5 10. Februar 1875. || 40° 13 8. 180960. | Fr a 1873. 340 55,6 8. | 650 25,3 0. | 6. Ani 1875. | 370 25,2 5. | 790 49,3 0. Io u. April 1875. 3403,58. | 94034,5. 0. Ws 1875. 393,58. 1409°16,50. | .44°48,3 S. | 120° 8,5 O. ! 80488. | 494945 0. 0041,38. |4139097,5 0. 14° 52,4 S. 175° 39,7 W. 218,45. 1.250935 W. 3096,7N. | 25059,2 W. | ; | Ueber Siphononhoren des tiefen Wassers. Tiefe in Faden, 650 4573 1200 1200 3 Kr N | SinkensnEese 7—400 |Rothe, nesselnde Faden. 2,8—2,7 | Ganze Siphonophore (Rhizophysa) und nes- | selnde rothe Faden. ? Rothe, nesselnde Faden. 3,7 Rothe, nesselnde Faden. 2,72 Ganze Siphonophore (Rhizophysa). 2,72 Rothe, nesselnde Faden u. Stamm v. Rhizophysa. 2,89 |Rothe, nesseinde Faden. Hellrothe, nesselnde Faden. 7,78 Fleischfarbene Faden mit Nesselorganen. 6,62 | do. 3,8 Ganze Rhizophysa. Fleischrothe Faden mit | Nesselorganen. 2,8 | Ganze Siphonophore (Rhizophysa). 2—3 Rothe Faden. 12,56 [Rothe Faden mit Nessel- | organen. ca. 2 Stamm einer Rhizo- physa. 5,61 a Faden mit Nessel- organen. 5,61 Polyp einer Siphono- phore. | 4,5 | Ganze Siphonophore (Rhizophysa). en Stammstück einer Rhi- zophysa. == Einzelner Polyp einer Siphonophore. 2,5 Rothe Faden mit Nessel- _ organen. .Polyp einer Siphono- phore. Fleischfarbene Faden mit Nesselorganen. 4 4 I | | fh. Studer, Diese fand sich in allen Oceanen. Eine Art, welche in fast voll- . ständigen Exemplaren gefischt wurde, kam im atlantischen und im indischen Ocean vor, eine dritte Art traf ich nur einmal im indischen Ocean. Die beiden ei gehören zur Gattung Rhizophysa Porsk., ‚wenn wir darunter alle Siphonophoren begreifen, deren gerader Ele schwach spiral gedrehter Stamm oben mit grosser Luftkammer, die einen Luftsack enthält, versehen ist, der Schwimmglocken (Nectocaly- ces Huxl.) entbehrt und nur an einer Seite mit Zoiden besetzt ist. Von Rhizophysa sind bis jetzt mit genügender Sicherheit zwei Arten, Rhizo- physa filiformis Forsk. und Rhizophysa Eysenhardti Ggbr. durch die ausgezeichneten Beschreibungen GEsensaur's bekannt. Erstere, im Mittelmeer häufig beobachtet, scheint eine weite Verbreitung zu haben, wenn die von Hvxuey !) eitirte Art mit R. filiformis identisch ist, sie stammt aus dem nordatlantischen Ocean. Die von Gmamısso im nördlichen stillen Ocean gefundene und von EySENHARDT nach A. v. Omanisso benannte Art?) stellt ein sehr contra- hirtes Stück einer Rhizophysa dar, die schwer unterzubringen ist. Das-. selbe gilt von den von Branpr und Mertens beschriebenen Arten. Es war mir auffallend, wie wenig Physophoriden in der pelagischen Fauna sich vorfanden gegenüber häufig auftretenden Physalien und den kaum einmal fehlenden Diphyes-, Praya- und Hippopodiusarten, Selten, dann aber gewöhnlich in Zügen auftretend, war Velella, Porpita fand sich häufig in Sargassomeeren oder zwischen treibendem Holz, Früchten, Seetang oder in der Nähe von Land, | ' Es werden hier zunächst die vollständigen Siphonophoren beschrie- ben, welche mit der Loihleine an die Oberfläche gebracht wurden, dann die einzelnen Theile von Siphonophoren. I. Voliständige Siphonophoren. 4. RAhizophysa coniferan. sp. Fig. A, 2, k—7, A13—1B8. Die Rhizophysa, welche ich nach der eigenthümlichen Gestalt des ' Gonophorenträgers conifera nenne, fand sich mehrmals theils vollstän- dig, theils in Bruchstücken vor, und zwar im atlantischen Ocean am 43, Juli 187% in 1573 Faden, am 22. Juli in 1500 Faden, am 30. Juli in 1600 Faden, am 31. et in 800 Faden, am 17. Sepiember in 2000 Faden und am 4%. März 1876 in 1200 den: Das vollständigste Exemplar wurde am 34. August 187% gefischt, A) Oceanie Hydrozoa 4858. 2) S. Verhandlungen der kaiserl. Leopold, Akademie d. Naturforscher. II. Bd. A824, Ueber Siphonophoren des tiefen Wassers. | 5 es dient als Grundlage der Beschreibung und Zeichnung, welche nach ' einer von mir an Bord gemachten Zeichnung ausgeführt ist. Fig. 2 ist ein oberes Stammstück,, das am 13. Juli an die Oberfläche kam. Herr "Dr. Weineer, Mitglied der Venusexpedition, hatte die Güte, dasselbe so- gleich nach der Natur zu zeichnen. Der Stamm, welcher sich nach oben zu einer grossen Luftkammer erweitert, ist unter dem Luftkammerhalse am dicksten und verjüngt sich nach unten, er ist in weiten, rechtsge- - wundenen Spiralen gedreht. An seinem obern, dickern Theil sitzen einseitig Knospen von Polypen, am dünnen, in weiten Abständen Poly- pen, deren jeder an seiner Basis einen langen, einfachen Tentakel trägt, zwischen zwei Polypen sitzt ein tannenzapfenförmiger Gonophoreniräger. - Die Farbe des Stockes ist weiss, die Umgebung der Luftkammer braun- roth. Die Polypen haben einen gelben Mundtheil und schwarzen Magen- theil, die Gonophorenträger sind gelb. Von den bekannten Arten “unterscheidet sich demnach diese Rhizophysa sogleich durch die ein- " fachen Tentakel, welche keine secundären, Nesselköpfe tragenden, Faden besitzen. Be‘ Das vollständigste Stück hatte eine Länge von 20 cm. Der ver- - dünnie Theil des Stammes trug nur drei Polypen und war unten abge-. ji rissen, welche Länge dieser Theil aber erreichen kann, beweist ein ‘derartiges Stammstück, welches am 30. Juli 187% gefischt wurde. Dasselbe hatte eine Länge von 1 Meter. Die Lufikammer stellt eine - 45 cm lange, birnförmige Erweiterung des obern Stammesendes dar. j Sie verschmälert sich gegen den knospenartigen Theil halsartig und ist von dessen oberem Ende, welches. um’ den Lufikammerhals einen _ kragenartigen Wulst bildet, scharf abgegrenzt. Namentlich tritt dieses in gewissen Contractionszuständen und an den in Spiritus conservirten Enntaren deutlich hervor, im Leben gleichen sich bei Streckung des Stammes die einzelnen Partien mehr aus (Fig. 2). e. Die Wände der Luftkammer zeigen die Siructur des Stammes, - dessen erweiterte Fortsetzung sie ist. Vorwiegend sind an ihr Längsmus- ieln, über welche sich an der halsartigen untern Verschmälerung Ring- ‚fasern an, Etwas unterhalb des Yan der Luftkammer ist ein Porus s ristend, N innen senkt. Der Porus führt in eine zweite En Luftsack , der frei vom Porus in das Lumen der Lufikammer her- abhängt, ir Wand geht am Porus direct in die der Luftkammmer über und zeigt die Schichten dieser in umgekehrter Reihenfolge. Nach innen das Ectoderm, dann eine structurlose Stützmembran, nach aussen das wossblasige Entoderm mit Flimmerhaaren. Blinddarmartige Anhänge m Grunde des Sackes, wie solche bei Rhizophysa filiformis vorkommen, 6 w | Th. Studer, fehlen hier durchaus. Die obern zwei Dritttheile des Sackes zeigen eine ‚rothbraune Pigmentirung, welche am Entoderm haftet. Eine eigent- liche chitinige Luftflasche, wie sie bei andern Physophoriden beobachtet wird, konnte ich nicht wahrnehmen. - Der Luftsack war beim frischen Thier nur wenig ausgedehnt und reichte mit seinem untern Ende nicht in die halsartige Verlängerung der Kammer. Der Porus, umgeben von Ringfasern und einem Kranz deut- lich hervortretender radiärer Längsfasern führt direct in das Innere des Luftsackes und vermittelt so die Communication des Luftinhalts mit dem äussern Medium. Deutlich sah man am frischen Thiere die Luft in Blasen aus dem Porus entweichen. In ein Glas mit frischem See wasser geseizt, hielt es sich erst senkrecht im Wasser suspendirt, den Stamm in einer langen Spirale aufgerollt, bald aber begann die Spirale sich zu lösen, der Stock sank zu Boden und dabei traten aus dem Porus Luft- blasen aus. Schon ForskiL beobachtete bei Rhizophysa filiformis das freiwillige Ausireten von Luft durch den Porus, ebenso Granısso bei R. Chamissonis Eysenh. Dieselbe Beobachtung machten später GEGEN- »aur bei Rh. Eysenhardti, Huxrtey bei seiner Rh. filiformis aus dem indischen Ocean u. a. Bei einem jungen Agalmastock (Fig. 14), den ich inB. 600,9 N. und 290 45,7 W. fischte, sah man deutlich, wie die Lufi- kammer sich zur Bildung des Luftsackes einstülpte. Das Ectoderm liess sich direct in die innere Wand des Luftsackes verfolgen, während seine äussere Wand, mit braunem Pigment imprägnirt, in das Entoderm der Kammerwand überging. Die Einsenkungsöffnung führte von aussen in das Innere des Luftsackes, Diese Thatsachen möchten die morphologische Auffassung des Luft- sackes als einer einfachen Einstülpung des obern Stammesendes unter- stützen. Craus ist dieser Ansicht entgegen aus entwicklungsgeschicht- lichen Gründen); verfolgen wir aber die Entwicklungsgeschichte des Luftsackes an der Hand Merscanikorr’s2), so sehen wir, dass in einem frühen Stadium der Larve eine Ectodermwucherung nach innen auftritt, um welche sich Entoderm lagert. Der anfangs solide Ectodermzapfen höhlt sich aus, die Höhlung füllt sich mit Luft. Der Lufisack bildet sich also bei den beobachteten Arten durch eine Einwärtswucherung, resp. Einstülpung des Ectoderms, die das Entoderm nach sich zieht. Ob die Bildung eines offenen Porus eine secundäre ist, oder die Einstülpung bei den Rhizophysen auf eine andere Weise geschieht, kann erst die Ent- wicklungsgeschichte dieser Geschöpfe lehren, welche noch nicht ver- folgt ist. | 4) Diese Zeitschrift. XU. 4863. p. 547. 2) Diese, Zeitschrift. 4874. 4. Heft. p. 35 ff. $ Ueber kakeilisen des tiefen Wassers, | Fa Der auf die Luftkammer folgende hohle Stamm beginnt mit einer kragenartigen Verdickung, welche den Lufikammerhals umgiebt. Sein Durchmesser betrug an dem Exemplar Fig. 4 an dieser Stelle 9 mm, von hier verdünnt er sich allmälig nach unten bis er nach 10 cm Ver- lauf nur noch 2—3 mm Dicke hat. Der obere Stammtheil trägt nur Polypenknospen und bildet eine weite, rechtsgewundene Spirale. Die wulstartige Verdickung, welche den Stamm so scharf von der Luft- kammer absetzt, rührt daher, dass die Längsmuskelschicht, welche von der Kammerwand sich auf den Stamm fortsetzt, sich plötzlich stark verdickt, so dass das dickere obere Stammende um den dünnern noch von Ringfasern eingeschnürten Kanımerhals ein förmliches Polster _ bildet. Wir können an dem Stamm eine ventrale und eine dorsale Seits unterscheiden, die letztere entspricht der concaven, erstere der convexen Seite der Spiraltour, von ihr allein entspringen die Polypenknospen. Betrachten wir einen mikroskopischen Querschnitt durch die untere Pariie des knospentragenden Stammtheils (Fig. 13), wo derselbe die _ Dieke von 4 mm besitzt, so sehen wir, dass die Dicke der Wand an der dorsalen und ventralen Seite ungleich ist, dieselbe beträgt ventral - 0,8 mm, dorsal 1,6 mm, welche Dicke hauptsächlich durch die stär- . kere Entwicklung der Längsfaserschicht bedingt ist. Diese ungleiche Muskulatur muss bei der Contraction zu einer Spiraldrehung des | ‚Stammes führen. 4 Entsprechend der ungleichen Wanddicke ist dann auch die Cen- er tralachse des Stammlumens nicht der des Stammes entsprechend, son- dern nach der 'ventralen Seite verschoben. Das Entoderm war an den conservirten Exemplaren theilweise zerstört, an frischen bestand dasselbe aus grossblasigen Zellen mit Flimmerhaaren. Auf Längs- I schnitten sieht man, dass dasselbe stellenweise eigenihümliche taschen- ‚ artige oder schlauchförmige, verzweigte Einsackungen in das Mesoderm bildet, die mit Drüsen höherer Thiere grosse Aehnlichkeit haben. an. Das Mesoderm stellt einen mächtigen structurlosen Gallertschlauch. N: 8 der das Entoderm umgiebt, er erreicht eine Dicke von 0,34 mm | BR sendet in das darüberliegende Ectoderm radienartig iuerndne Fortsätze, die nach ‚aussen etwas verdickt, zuweilen sich gabelnd, radiär is Ectoderm durchsetzende Plöltenreihen bilden. Bei einem in „äble ich 440 solcher ee Ihre Dicke durch- 1965 es > Th. Stnden, punkte sie bilden, wodurch das Mesoderm die Bedeutung eines innern. Skeletes erhält. Es war zuerst Craus, welcher I. c. das eigenthümliche Verhältniss der Muskelfasern zum Mesoderm bei Apolemia uvaria Les. beschrieb. Er sagt von der hyalinen streifigen Substanz, welche gleichsam das innere Rohr des eylindrischen Stammes bildet, dem Mesoderm, » dieselbe strahlt zugleich durch peripherische Ausläufer in die einzelnen Platten hinein, welche zu beiden Seiten ihres hyalinen Achsentheiles zahlreiche longitudinale Fasern und Faserzellen entwickeln. Die strahligen Durch- schnitie der Platten bieten ein federförmig gerieftes Gefüge, indem von ihrer hyalinen Innenlage nach beiden Seiten Fasern mit zellähnlichen Verdickungen, ähnlich wie vom Schafte der Feder die seitlichen Sirahlen sich erheben. Diese Fasern sind die Muskeln ete.« Diese Darstellung stimmt für unsere Rhizophysa vollkommen, nur sind die Muskelfasern, deren Querschnilte etwas platt cylindrisch sind, von den Ausläufern des Mesoderms scharf abgegrenzt und bekunden so ihre Zugehörigkeit zum Ectoderm. Die radiär abstehenden Mesodermplatten (s. Fig. 14) bilden an ihren Rändern vorspringende Zacken, die häufig feine hyaline Aus- läufer besitzen. Die Ausläufer sind umgeben von Muskelfasern, denen sie die Anhefistelle bieten, so dass auf dem Querschnitt ein Bild ent- steht, das an eine Feder erinnert. Eine Rhachis aus hyaliner Substanz giebt feine seitliche Aeste ab, an denen die Muskelfasern sitzen. Jede Mesodermplatte ist also seitlich besetzt mit Längsfasern und die Höhe der Platte giebt den Maassstab für die Dicke der Längsfaserschichi ab. Der enge Zwischenraum zwischen zwei mit Muskelfasern besetzten Platten ist ausgefüllt mit spindelförmigen Zellen, die nach aussen in die Zellen des Ectoderms, welche die Muskelschicht bedecken, übergehen. Die Ectodermzellen stellen nach aussen ein plattes Epithel dar, in dem hin und wieder kuglige Nesselkapseln auftreten. An dem conser- virten Exemplar war die obere Ectodermlage zerstört, auch liess sich nicht eruiren, ob über der Längsfaserlage noch Ringfasern vorkommen. Die Knospen, welche von dem obern 10 cm langen Stammtbeil entspringen, sind blind geschlossene Ausstülpungen, deren Länge von oben nach unten zunimmt. Sie beginnen an der ventralen Seite des verdickten Stammiheils unter dem Luftkammerhals. Erst unregelmässig gruppirt, ordnen sie sich bald in zwei Reihen, die allmälig auseinander- rücken, so dass sie alternirend gestellt sind; endlich werden sie ein- reihig, rücken weiter auseinander, erhalten einen Mund und werden ‘ schliesslich zu Polypen. Die obersten Knospen sind nur kleine zapfen- förmige Hervorragungen, wachsen aber weiter unten bald in die Länge Veber Siphonsphoren des tiefen Wassers, ee) J u > und rollen sich spiralig auf, zeigen auch eine grosse Beweglichkeit. Im Exemplar Fig. I war die untere Knospenreihe abgefallen, im 2. ist die Knospenreihe allein von allen Anhängen-vorhanden. Auf den knospeniragenden Stammtheil folgt ein dünner, faden- artiger Theil von der Structur des vorigen, in langen Spiralen gewunden. Er hat nun nur ?—3 mm Dicke und trägt an seiner Ventralseite, die immer den convexen Seiten der Spiraltouren entspricht, in Abständen von 4 cm, je einen Polypen mit Tentakel. Letzterer entspringt auf der Basis des Polypen. Polypen und Tentakel sind sehr beweglich, erstere herumtastend, sich verkürzend und verlängernd, bald die Mundöffnung weit ausdehnend, bald sie verengernd, letztere sich bald verlängernd, _ bis sie den Polypen um ein mehrfaches überragen, bald sich wieder in ‚eine enge Spirale zusammenziehend. An dem Polypen lassen sich drei Theile wohl unterscheiden. Zunächst ein tubaförmiger Mundtheil(s. Fig. &), der gelb pigmentirt ist, dann ein kropfartiger, sehr veränderlicher Magen- theil, der sich durch schwarze Pigmentirung seiner Leberwülste aus- ‘zeichnet und endlich ein dünnhäutiger Basaltheil, der pigmentlos oder blass bläulich gefärbt ist. Dieser heftet sich im obern Theil mit breiter Basis an den Stamm, im untern verengt sich seine Basis etwas und wird stielartig. Von diesem Theil entspringt, vom Stamme nur wenig entfernt, der Tentakel. Die Länge des Polypen beträgt 3—4 em. Zur -genauern Orientirung über den Bau der einzelnen Theile des Polypen geben wieder Querschnitte die besten Anhaltspunkte. Im Mundtheile (Fig. 15) finden wir zunächst eine sehr dicke mehr- schichtige Entodermschicht. Dieselbe istnach innen ausgekleidet mit einer feinen structurlosen Membran, diese giebt feine radiäre Ausläufer ab, "welche das Entoderm durchsetzen, dasselbe in radiäre Partien abtheilt und so die weiter einwärts erfolgende Bildung der Leberstreifen vorbe- reitet. Auf das Entederm folgt eine siructurlose Gallertschicht. Auch on dieser gehen breite, nach aussen etwas verzweigte radiäre Ausläufer das Ecetoderm, welche den Längsfasern Anheftspunkte bieten. Die gsfaserschicht wird überlagert von einer kräftigen Ringfaserschicht, dieser liegt das Ectodermepithel, das zahlreiche kuglige Nessel- seln enthält. | | er Beh aan schwarze ne nt Magentheil ist 10 : “Th. Studer, " Pigmentkörner enthalten. Die einzelnen Falten sind ungleich und unter- scheiden sich von den Septen der Anthozoen dadurch, dass nur das Entoderm an ihrer Bildung betheiligt ist. Im mittleren Abschnitt des . Magentheils haben sich die stark vorspringenden Falten auf 24 ver- mehrt und die Pigmentirung erstreckt sich bis auf den äussern Theil derselben, im hintern Abschnitt beginnen sie zu verstreichen um in das platte Entoderm des Basaltheiles des Polvpen überzugehen. Mesoderm und Ectederm verhalten sich ähnlich, wie im Mundtheil, im hinteren Magenabschnitt (Fig. 17) fangen zwei muskulöse solide Lei- sten, eine dorsale und eine ventrale, sich zu bilden an, die sich nun auf den Basaltheil des Polypen, als Nügelförmige Haftbänder fortsetzen und an den Stamm sich anheften (Fig. 48). Diese Bänder bestehen aus einem soliden Gallertkern,, einer Fortsetzung des Mesoderms, der am Rande zahlreiche Ausläufer in das Eetoderm sendet, woran sich die Längsmuskelfasern, wie am Stamm festsetzen. Der Basaltheil des Poly- pen mit den dorsoventralen bis 4 mm breiten Bändern versehen, hat ein verhältnissmässig enges und von glatten Wänden begrenzies Lumen, das direct in das des Stammes übergeht. Die Länge des Basaltheiles entspricht derjenigen des Magen und Mundtheiles zusammen. Dicht vor der Anhafistelle des Polypen am Stamm entspringt der einfache Tentakel. Derselbe steilt eimen langen, blind geschlossenen Schlaueh dar von 1—2 mm Durchmesser; er zeigt eine wohl ent- wickelie Längsmuskellage und enthält im Ectoderm eine grosse Menge kugliger Nesselkapseln, die namentlich gegen die Spitze zu dicht neben- einander liegen. Diese Nesselkapseln kommen gleichartig am ganzen Stock vor, sind kuglig, 0,02 mm im Durchmesser, und stülpen einen unbewafineten Nesselfaden aus (Fig. 6 a, 5). Das Vorkommen von sogenannten Leberstreifen bei Polypenindivi- duen ist in der Glasse der Siponophoren ein sehr verbreitetes, wir finden sie als Entodermfalten mit Ausnahme von Athorybia, wo die Vergrösse- ‚rung der resorbirenden Oberfläche durch Zotten hergestellt wird, und einer späier zu beirachtenden Form aus der Tiefe, fast bei allen Arten. Auch bei Hydroiden sind derartige radiäre Entodermfalien verbreitet. Machen wir z. B. einen Querschnitt durch den Polypen von Goryne pusilla (Fig. 19), so sehen wir hier im tentakeltragenden, ausserhalb der Röhre befindlichen Theil das Entoderm sich in 8—12 pigmentirten Falten in das Innere des Lumens der Leibeshöhle erheben, bis sie gegen den Basal- theil, den Polypenstiel verstreichen. Dasselbe ist der Fall bei Tubularia. Dort unterscheiden wir an den Polypen einen Stiel, der von einer hor- nigen Röhre umgeben ist und einen Kopftheil, der Tentakeln und Gono- . phoren trägt. Letzterer, ähnlich einer mit der Kuppel aufgewachsenen Veber Siphonophoren des tiefen Wassers. 11 | Scheibenqualle, lässt einen Rüssel und eine Glocke wahrnehmen. Der Rüssel mit der Mundöffnung, die von einem Kreise kleiner Ten.akeln umgeben ist, die Glocke am Rande mit langen Teniakeln versehen (Fig. 22). Der Vergleich mit der Medusenglocke ist freilich nur äusser- - lich, denn bei Tubularia ist es nicht das Mesoderm, welches die Sub- stanz der Glocke ausmacht, sondern die grossen Zellen des sehr ver- dickten Entoderms. Der Mund führt in einen schmalen Canal, der sieh im Scheibentheil zu einem weiten Magenraum erweitert, welch letzterer - sich in die Leibeshöhlen der Gonophoren fortsetzt. Der Magenrauın öffnet sich unten vermittelst eines mit Ringfasern umgebenen engen Ganals in einen im obern Ende des Stiels gelegenen sphärischen Hoehl- raum, welcher dann direct in die Stielhöhle überführt. Auf Quer- “schnitten finden wir nun, dass in die Rüsselhöhle das Entoderm in Leisten vorspringt, die sich ganz analog verhalten, wie bei Siphonopho- ren, und deren sich 8—10 unterscheiden lassen. Die Leisien setzen sich in den Magenraum fort, wo sie sich auf 24—26 vermehren, im Stieltheile - fehlen sie, wenigstens bei Tubularia coronata (Fig. 20 und 21). Aehnliches wird sich auch bei anderen Tubularien verfolgen lassen und wir dürfen dieselben wohl als Anfang eines Septalsystems bei Coelenteraten be- ‚trachten. Wichtig für uns ist, dass bei den Po!ypen von Siphonophoren eine analoge Differenzirung in verschiedene Leibesabschnitte vorkommt, - wie bei Hydroiden als neuer Beweis ihres Individuenwerthes. An dem Exemplare, welches hauptsächlich die Grundlage unserer Beschreibung liefert, fand sich im Zwischenraum zwischen zwei Polypen ein beerenartiger, gelb gefärbter Körper, der sich bei näherer Unter- suchung bald als Gonophorenträger auswies (Fig. i bei ). Derselbe besteht aus einem dickgestielten Körper, an dem in Wir- teln, gegenseitig dachziegelartig sich deckend, platte, hohle, zungenartige Gebilde sitzen, wie die Schuppen an einem Tannenzapfen, von der Basis _ jedes dieser Gebilde entspringen seitlich zahlreiche kuglige Gonophoren (Fig. 5). An jeder Schuppe lässt sich ein äusseres Ecetoderm mit zahl- - reichen Nesselkapseln, dann eine Stützmembran und nach innen ein grosszelliges Entoderm unterscheiden , das eine enge platte Leibeshöhle - auskleidet. Dasselbe enthält gelbes Pigment. Die Gonophoren, welche - von der Basis entspringen, sind kuglige Ectodermblasen, mit einem Entodermspadix, dessen Höhle mit der Höhle des Trägers communieirt. - Im Ectoderm finden sich zahlreiche kuglige Nesselkapseln. Der Ento- | "dermspadix erschien in den meisten Fällen zurückgedrängt durch die eeckluns eines kernlosen Eies, das fast die ganze Blase ausfüllte. h - Einzelne Gonophoren erschienen lang gestielt und trugen am Gipfel - der Blase einen mit Nesselkapseln beladenen Knopf, ohne dass im In- 49 | | . Th, Sinder, | halt eine Geschlechisdifferenz zu erkennen war. Die Länge der Schuppen, oder Gonophorenammen, beträgt A mm. | Sehr eigenthümlich war bei diese Rhizopbysa das häufige Vore kommen eines parasitischen Trematoden der Gattung Distomum, weleher in grosser Menge, theils aussen am Stamm, angesogen, theils im Innern der Leibeshöhle sich vorfand. Namentlich häufig war es bei der (Fig. 2) abgebildeten Rhizophysa, wo man die Distomen sich in der Leibeshöhle bewegen sah, an die Innenwand festgesogen oder aussen am Stamm haf- tend (Fig. 2 bei x, Fig. 7). Der schlanke Körper ist 4 mm lang und. 0,64 mm breit in der Gegend des Bauchsaugnapfes und trägt am Vor- derende einen circulären kräftigen Saugnapf, dessen Durchmesser 0,23 mm beträgt. Auf der Grenze des vordern Körperdrittels befindet sich der grosse Bauchsaugnapf, von einem kräftigen muskulösen Ring umgeben, seine Oeffnung der Länge nach etwas verzogen. Breite 0,36 mm, Länge 0,47 mm. Die Hiradefaung: welche im Grunde des vordern Saugnapfes ge- legen ist, führt in einen muskulösen Schlund, von dem aus der Darm, welcher kurze Aussackungen besitzt, sich in zwei blinde Aeste spaltet. Die beiden Hoden liegen unter dem Bauchsaugnapf, ihre beiden Vasa deferentia vereinigen sich zu einem einfachen, geschlängelten Cirrus, welcher unter dem Mundsaugnapf mündet. Ebenda mündet der schlauchförmige Uterus, welcher eine lange Schlinge bildet, die sich bis in das Hinterende erstreckt. Der Uterus ist mit ovalen Eiern erfüllt. Seitliche Dotterstöcke waren zu erkennen, ebenso am Hinterende eine Excretionsblase, in welche zwei Seitengefässe münden. Schon Voer. beschreibt parasitische Distomen, die in Siphono- phoren vorkommen, eine Art aus Hippopodius, welche er Disiomum Hippopodii nennt. Der Umstand, dass bei der letzteren Art der Bauch- saugnapf gleich gross, wie der Mundsaugnapf ist, spricht gegen die Identität mit unserem Distomum, das ichD. Rhizophysae nennen möchte. Parasiten scheinen in der Leibeshöhle von Siphonophoren überhaupt / häufig vorzukommen, sehr oft beobachtete ich im Stamm und der Schwimmglocke von Diphyiden kleine Filarien; einen merkwürdigen Parasiten fand ich in der Stammeshöhle und an der Aussenseite der be- reits erwähnten jungen Agalma (s. Fig. 14 bei «). Der sehr veränder- liche platte Körper, 0,1 mm lang, trägt am vordern Ende einen kurzen, | einziehbaren Rüssel, an dessen Ende em Saugnapf sich befindet, an der Basis des Rüssels stehen radiär geordnet vier Saugnäpfe. Der Rüssel kann ausgestreckt und vollständig zwischen die vier Saugnäpfe einge- zogen werden (Fig. 12 c). Der Körper ist bald lang lanzetiförmig nach hinten zugespitzt (Fig. 12a), bald oval hinten abgerundet (Fig. 12 D), „eR et Ueber Siphonophoren des tiefen Wassers. 13 je nach den wechselnden Contractionszuständen des Thieres.. Am hin- teren Ende trat bei starker Dehnung des Körpers eine spaltförmige Oeffnung zu Tage, vielleicht die Oeffnung einer Exeretionsblase. Be- sondere Organe waren nicht zu erkennen, nur glänzende ovale Kalk- körper schienen durch die Körperwand durch. Die Thiere fanden sich massenhaft in der Stammeshöhle vor, häufig auch zwischen der Wand des Luftsackes und dem Entoderm der Luftkammer, andere aussen am Stamm anesogen. Vorläufig muss ich sie für junge Gestodenscolices halten. Aehnliche Formen sind bei van BEnEDEn »Recherches sur les vers cestoides Pl. I.« abgebildet. Das Vorkommen von reifen Distomen in der Rhizophysa conifera lässt, die gewöhnliche Entwicklungsweise der _ Arten von Distomum vorausgesetzt, auf eine ganze Reihe von Wirths- thieren schliessen, welche die verschiedenen Generationszustände be- herbergen. Alle in Rhizophysa beobachteten Distomen zeigten volle Entwicklung der Geschlechtsorgane, so dass also wohl die frühern Zu- stände in andern Thieren zu suchen sind. Rhizophysa inermisn. sp. Fig. 3, 8, 9, 10. | Die zweite Art Rhizophysa fand sich nur einmal in B. 4410148,3 8. und L. 12008,5 O0. Sie war an einer Stelle der Lothleine angehettet, welche der Tiefe von 2000 Faden entsprach. In frisches Wasser gesetzt zeigte sie noch eine halbe Stunde lang Lebenserscheinungen und sank "dann erschlafit zu Boden. Leider gelang es nicht, sie zu conserviren; ich bin deshalb in der Beschreibung auf die nach dem Leben ausge- führte Zeichnung und die zugleich gemachten Notizen beschränkt. Der in mehreren langen Spiralen gedrehie Stamm hat eine Länge von 18 cm, wovon die birnförmige Lufikammer { cm einnimmt, er verjüngt Eh von oben nach unten und zeigt im obern Theil Knospen, die erst dicht "stehend, am dünnern Theil auseinanderrücken und dann in die weit "auseinanderstehenden schlauchförmigen Polypen übergehen. Die Poly- ‚pen entbehren eines Tentakels. An der Basis eines Polypen sitzt eine - Gonophorentraube, jede Gonophore geschützt durch einen Senkfaden mit secundären Nesselköpfchen. Die Farbe des Stockes ist weiss, nur der Gipfel der Luftkammer von schwarzem Pigment umgeben, die Poly- ‚pen blassgelb. Die Luftkammer ist hier relativ grösser als in der vorigen Art, um- gekehrt birnförmig, nach unten bauchig aufgetrieben und von dem nach- folgenden dünneren Stammtheil schari abgesetzt. Am obern Ende ist in Porus bemerkbar, von schwarzem Pigment umgeben, eine ofiene Communication mit dem Luftsack nahm ich nicht wahr. Der Luftsack Ahneh von der en des Porus frei in die Höhle der Luftkammer, deren ar | 5 en fh, Studer, _ obern Theil er allein einnimmt. Von seinem geschlossenen Ende hängen eine grosse Anzahl von einfachen, blinddarmartigen Fortsätzen in das Lumen der Luftkanımer. Diese Anhänge zeigen eine äussere Entodermwand, eine Stützmem- bran und im Innern kleine Zellen; wir dürfen dieselben wohl als direcie Fortsetzung der Luftsackwand betrachten. Die Gebilde bewegten sich nicht selbständig, sondern wurden einfach passiv durch die Contractionen der Luftkammer hin und her bewegt. Der Stamm, in welchen sich die Lufikammer fortisetzt, hat an seinem obern Theil mm Dicke und ver- jüngt sich nach unten zu, bis er zuletzt fadenartig wird; er ist in langen Spiralen gedreht. Das untere Ende war abgerissen. Dicht unter der Luftkammer treten am Stamm kleine Kvospen auf, die erst unregel- mässig gruppirt, sich in zwei Reihen ordnen, welche bald, länger werdend, auseinanderrücken, bis eine einseitige Reihe weit auseinander- stehender Polypen den Stamm besetzt. | Die Polypen sind einfach, schlauchförmig, mit trichterartig er- weiterter Mundöffnung,, in deren Ectoderm zahlreiche kuglige Nessel- kapseln liegen. Der übrige Theil des Polypen zeigt keine weitere Diffe- renzirung. | | An der Basis des dritten ausgebildeten Polypen sass beerenartig eine Gonophorentraube. Die Genophoren, in geringer Anzahl, gruppir- ten sich rosettenförmig um einen kurzen, dicken Stiel. Jede Gonophore (Fig. 19) besteht aus einer ovalen Ectodermkapsel, in welche ein ein- ‚facher Entodermspadix eindringt. Das Ecioderm enthält zahlreiche ‚kuglige Nesselkapsein. Der Raum zwischen Ectoderm und Entoderm war ausgefüllt mit kleinen Zellen, die wir wohl als Spermatozoiden er- zeugende Zellen beanspruchen dürfen. Jede Gonophore trug an ihrer Basis einen kurzen, stark retrahirten Tentakel. Cylindrisch, am blinden Ende etwas kolbig aufgetrieben, trägt derselbe secundäre Fäden, die mit einem Nesselknopf enden. Letzterer besteht nur aus einer Anhäu- fung von kugligen Nesselkapseln, verbält sich also wie die Nesselknöpfe von Rhizophysa filiformis (Fig. 10, Fig. 8). . Repräsentiren die Rhizophysen unter den Siphonophoren Formen, bei welchen eine Differenzirung der einzelnen Individuen am wenigsten fortgeschritten ist, so zeigen doch die jetzt bekanni gewordenen Arten, dass auch innerhalb des beschränkten Formenkreises eine grosse Ver- schiedenheit der Ausbildung herrscht. So haben wir Arten, wie Rhizo- physa filiformis und R. Eysenhardti Ggbr., wo die Tentakel secundäre Anhänge mit Nesselköpfen tragen, bei R. inermis n. sp. sind derartige Tentake! auf die Gonophoren beschränkt, und kommen an der Basis der Polypen gar nicht vor. Bei RR. conifera n. sp., welche die am wenigsten : | Br Ueber Siphonophoren des tiefen Wassers, | 15 differenzirte Form von Siphonophoren überhaupt zu repräsentiren scheint, sind die Tentakel einfache eylindrische Schläuche, auf weichen die Nesselkapseln noch gleichmässig zerstreut sind, ohne in besondern Nesselköpfen vereinigt, ihrem Träger eine ganz specifische physiologische Funetion zu geben. Dürfen wir annehmen, dass in der Entwicklung der organischen Wesen das Gomplieirte sich aus dem Einfachen ent- wickelt hat, weniger differenzirte Formen daher ein höheres Alter bean- spruchen dürfen, so würde sich auch hier bestätigen, dass die von den verschiedenen Veränderungen geologischer Perioden weniger berührten Meerestiefen alte Formen bis auf unsere Zeit erhalten haben. Einzelne Fangfaden. 'Weitaus in den meisten Fällen kamen mit der Lothleine lange 'schlauchförmige Gebilde an die Oberfläche, welche bei genauerer Unter- suchung sich als Siphonophorenfangfaden herausstellten. Dieselben waren zweierlei Art. Erstens carmin oder fleischrotib gefärbte Röhren von 4 mm Dicke, die oft eine Länge von 160 mm und darüber erreich- ten. Sie zeigten nach beiden Enden eine Oeffnung. Die Wand der Röhre bestand aus drei Schichten, einem milchweissen Ecioderm, einem gallertigen Mesoderm und einem carminroth pigmentirten Entoderm, ‘ Das erste zeigte eine Lage von platten Zellen, zwischen denen kuglige Nesselkapseln eingelagert waren, darunter waren deutlich Längs- und Ringfasern zu unterscheiden. Das Entoderm bestand aus grossen Zellen mit Flimmerhaaren. Die zweite Art von Gebilden bestand aus feinen, _ verzweigten Faden von röthlicher Farbe, die mit ovalen oder bohnen- - förmigen Körpern in Verbindung standen. | Bi Diese Körper enthielten im Innern aufgerollt ein Nesselband mit j augen säbelförmig gekrümmten Nesselkapseln. Diese Kapseln stülpten einen langen Bilden aus, welcher entweder unbewaflnet, oder an seiner Basis mit rückwärts gerichteten steifen Haaren ie war, _ Die Nesselwirkung dieser Gebilde war eine sehr empfindliche, dabei klebten die Faden beim Ablösen von der Lothleine fest an die Finger und waren nur bruchstückweise loszubekommen. Dig Verschiedenheit R dieser Faden von den an den vorhin beschriebenen Rhizophysen beob- achieten Tastern liess vermuthen, dass noch verschiedene Arten von Si- Phonophoren in der Tiefe vorkommen, deren Natur aber aus den her- Palien Bruchstücken nicht festzustellen war. Durch die ausgezeichnete Güte von Herrn Professor Prrers wurden mir im vergangenen Herbst zwei Präparate aus der königl. Sammlung in Berlin zur Verfügung gestellt, welche im Stande sind, auch auf die R x 4 6 . a = ; h > | Th. Studer, ; : letzterwähnten Vorkommnisse einiges Licht zu ‚werfen. Die Pröparake, | in Spiritus aufbewahrt, wurden dem königlichen Museum in Berlin durch Herrn Dr. W. a übergeben, nachdem sie bei den Kabel- uniersuchungen des Schifles Faraday mit der Kabelfangleine aus grossen Tiefen waren gefischt worden. Das eine Glas trägt die Originalauf- schrift: »S. S. Faraday. Animal matter, Polypos, brougbt up from a depth of 1780 fibins lat. N. 430 54’, Long. W. 430 36. Atlant. Ocean. 3. Ass. Cable Exped.« Das zweite: 1/7. 75. S. S. Faraday, brought up on grapned rope!) out possible depth of 1000 fthms. ‚Das erste Glas enibielt einen verschlungenen Knäuel von tentakel- artigen Schläuchen und Polypen, die unter einander so verknüpft waren, dass es nur mit grosser Mühe gelang, einige Aufklärung zu er- langen. Den ersten Fingerzeig zur Lösung des Knotens gab eine aus dem Knäuel hervorstehende Blase, ‚von der aus es möglich war, einen Stamm weiter zu verfolgen, der zu häufigen Knoten verknüpft war, die bald Tentakel, bald Folguen umstrickten, oder selbst mit solchen ver- schlungen waren. Endlich gelang es einen 1 Meter langen Siphono- phorenstamm zu isoliren mit einer grossen Luftkammer am obern Ende. Der Stamm (Fig. 23) zerfällt in drei Abschnitte, die Lufikammer und einen darauf folgenden, spiralgedrehten, dünnen Stammtheil, der sich nach unten zu einem eiwas comprimirten Rohr erweitert, das, in einer langen Spirale gedreht, mit einer platten Spitze endigt. | Die Luftkammer (Fig. 23 a) stellt eine ovale Blase von 19 mm Länge dar. Etwas unter ihrem abgerundeten Gipfel ist ein deutlicher Porus (Fig. 23 bei x) zu erkennen, dessen Rand etwas aufgewulstet ist, Die Wand der Kammer senkt sich len in den Porus ein. Der Porus war für eine feine Borsie nicht durchgängig. | | Die Wand der Luftkammer zeigte deutliche Längsfaserzüge, das . Ecetoderm war überall durch Maceration entfernt. In der Seitenwand war ein Längsriss. Durch diesen drang eine zweite Blase (Fig. 23 b), die in der Gegend des Porus an die Luftkammerwand befestigt war, sonst aber keine Verbindung mit derselben zeigte. Es ist dieses der Lufisack. Derselbe hat eine Länge von 16 mm, zeigt eine glatte Aussen- . wand, die wir als Mesoderm beanspruchen dürfen, indem das Entoderm, . welches wahrscheinlich die Aussenwand des Luftsackes bildete, hier wie in der Luftkammer zerstört ist. Auf dem Mesoderm sieht man Längs- ‚und Querfaserstreifen, darauf folgt eine krümlige Masse, das zerfallene Ectoderm. Am Fundus des Luftsackes ist eine runde Oeffnung, welche 4) Die mit einem ‚Haken versehene Leine, mit welcher das Kabel vom 1 Grunde 4 aufgeholt wird. . Sn RYAN ET EL I SR 4 N % BER A, “E 5 Ueber Siphonophoren des tiefen Wassers. 17 in das Innere der Blase führt. Aus derselben dringen Theile des innern Blasenüberzugs. Die Oeffnung scheint künstlich entstanden zu sein. Wahrscheinlich brachte beim raschen Aufholen die plötzliche Ausdehnung des Luft- | sackes durch die eingeschlossene Luft zunächst die Lufikammerwand } zum Platzen, worauf auch die Wand des Luftsackes an seinem Fundus "nachgab und die Luft ausströmen liess. Der auf die Luftkammer folgende Stammtheil hat nur eine Dicke ‘von 3 mm und ist ein eng spiral gewundener muskulöser Schlauch, an welchem keine Spuren von Anhaftstellen von Zoiden zu entdecken sind. "Nach 60 cm Länge verdickt er sich zu einem platten, sehr muskulösen “Cylinder, der in langer Spirale gedreht ist und in der Mitte seiner Er- ‚streckung eine Dicke von 3 cm besitzt. Von da verjüngt er sich rasch, um, sich immer mehr abplattend, in einer stumpfen blindgeschlossenen Spitze zu enden. Längs der ganzen Gonvexität der Spirale dieses Stammtheils sind Annafıstellen von Zoiden zu erkennen. Dieselben sind in zwei alter- ‚nirenden Reihen geordnet (Fig. 23 c). Die eine Reihe besteht aus warzenartigen Erhebungen, deren kegelförmige Spitze durchbohrt ist, ‚die zweite aus vertieften Oeffnungen, welche in das Innere des Stamm- Jumens führen, nach dem dünnern Stammende rücken die beiden Reihen immer mehr an einander, bis sie zuletzt nur eine Reihe bilden. Zur Untersuchung der Histologie des Stammes dienten mikroskopi- e Querschnitte. Diese wurden einem im zweiten Glase befindlichen Stammstück entnommen, das dem verdickten Stammiheil enisprach, ie einem Bruchstück von einem obern Stammtheil. Leider waren ' den meisten Fällen ausser den Muskeln und dem mächtigen Meso- de m nur wenig Elemente erhalten. Am ganzen Stamm lässt sich ein i hnliches Verhalten des Mesoderms beobachten, wie es von dem Stamm e Rhizophysa beschrieben wurde. EL entsendet es radiäre en abgerundete, Muskelplatten von 0,21 mm Höhe und 0,042 mm ke. In der siructurlosen Gallertsubstanz des Mesoderms sind eigen- mliche spindelförmige schmale Schläuche eingelagert, deren inhalt iger Natur erscheint. Sie durchsetzen die Gallertsubstanz senkrechi aussen nach innen oft fast die ganze Dicke einnehmend, einzeine en bis an den Aussenrand, die Muskel platten durchsetzend. Sie 1 ee 3 mm beträgt, zeigt auf dem Querschnitt eig. 29) sehr dieke Wan- dungen und ein enges Lumen. In der Wand ist wieder das Mesoderm sehr mächtig, von radiär streiigem Gefüge mit schwach entwickelten Muskelplatten. Die Dorsalseite ist ausgezeichnet durch eine Verdickung des Mesoderms, auf der Ventralseite bildei dasselbe eine nach innen gerichtete wulstartige Verdickung, die in das Lumen des Stammes vorspringt, so dass der Querschnitt desselben eine nierenförmige Ge- stalt hat.- Der Querschnitt des verdickten Stammtheils (Fig. 30) zeigt ein weites Lumen, umgeben von 2 mm dicken Wandungen. Diese werden gebildei von einer 0,22 mm dicken Gallertschicht, welche ein radiär ” sireifiges Gefüge hat, von ihr aus strahlen die zahlreichen Muskelplatten, die eine Höhe von 4,4 mm und eine Dicke von 0,012 mm besitzen. Auch hier ist die Dorsal- und Ventralseite des Stammes deutlich mar- kirt. An der Ventralseite verkürzen sich die Muskelplatien auf 0,29 um, wobei die ganze Wand des Schlauches etwas eingezogen ist, an der Dorsalseite sind sie verlängert auf 2 mm. Die Seitenflächen der Muskel- platten sind nicht gewellt, wie bei Rhizophysa, sondern einfach gerade, die Muskelfasern befien sich daran in senkrecht übereinander stehenden 4 Längsbändern (Fig. 31). | Der Klumpen von mit einander verwickelten Polypen und Ten- takeln war nicht mit genügender Klarheit zu entwirren, namentlich liess sich das Verhäliniss beider zu einander nicht eruiren. Doch darf man ” wohl annehmen, dass sie zu dem eben beschriebenen Stamm gehören. Die Polypen stellen einfache dünnwandige Schläuche dar, welche # eine Länge von 50—55 mm und eine Dicke von 30 mm erreichen. Am i 'obern Ende sind sie mit einem I mm dicken hohlen Stiel verbunden, ° dessen Ende nicht zu finden war. Die Mundöffnung war stark contra- hirt, bei einzelnen war der Mundtheil vom folgenden Theil durch eine 7 Einschnürung gesondert. Bei grössern Polypen sind seitlich zwei er- “ 'habene Kiele zu unterscheiden, die in der Mille am höchsten, nach vorn hin verstreichen (Fig. 2A und ber Fig. 27). Aeusserlich sind in der Wand Längsmuskelzüge und Ringmuskeln zu erkennen, welch letztere namentlich in der Umgebung des Mundes # | und des Hinterendes am stärksten entwickelt sind. Schneidet man ” einen Polypen der Länge nach auf, so sieht man die ganze innere " Leibeswand mit feinen Zöttchen ausgekleidet, die gleichmässig ver- theilt sind (Fig. 38). Die einzelnen Zöttchen bestehen aus einem äussern Belag von :grossen Entodermzellen, welche zum Theil noch & erhalten sind und einer hyalinen Achse, welche übrig bleibt, wenn Ri Ueber Siphonophoren des tiefen Wassers. 19 4 f ER . 4 man das Entoderm mit dem Pinsel enifernt. Auf dem Querschnitt lassen sich die Verhältnisse deutlich übersehen (Fig. 33). Die Wand des Polypenschlauches hat eine Dicke von 1,5 mm. Davon nimmt den ‚grössten Theil das Mesoderm ein, welches nach aussen kurze radiäre Fortsätze schickt, zur Anheftung der Muskelfasern. Diese Platten sind ‘kurz, nach aussen zuweilen verzweigt. . Im hintern Theil des Polypen ‚sendet das Mesoderm noch zwei laterale solide Fortsätze aus, welche die "Grundlage der seitlichen flügelförmigen Kiele des Polypen bilden. Auf ‘dem Querschnitt sieht man deutlich, dass die Zotien aus einer hyalinen ‚soliden Achse und einem äussern Belag von grossen Entodermzellen "bestehen. Die Achse ist ein fadenförmiger Fortsatz des Mesoderms, er 4 erhebt sich von einer in das Entoderm vorspringenden Papille. Mit- "unter nehmen auch zwei Achsenfäden von einer Papille ihren Ursprung. > Der Stiel, welcher sich an das Hinterende des Polypen ansetzt, hat ‚einen Durchmesser von 1—2 mm und zeigt an seiner Oberfläche zahl- reiche Nesselkapseln eingelagert. Diese sind kuglig, mit einem unbe- wehrten Faden. Ihr Durchmesser beträgt 0,034 mm. Der Stiel, sowie e damit verknäuelten Tentakel zeigen dieselbe Siructur, welche auch ‚ derjenigen der Tentakel übereinstimmt, welche bei den Lothungen Gazelle an die Oberfläche kamen. Der Querschnitt (Fig. 32) zeigt ein kreisrundes Lumen, umgeben einer dicken Wand. Zotten oder andere Fortsätze des Entoderms < 'entralseite ist dadurch markirt, dass das Mesoderm ventralwärts kielarligen soliden Vorsprung besitzt, an dem die Muskelplatten rförmig abstehen. 2 welches dem untern Theil des erst beschriebenen Stammstückes ach; an demselben waren Polypen und Gonophoren noch in situ hen (Fig. 27). Ein kegelförmiger Vorsprung am Stamm setzt sich ıchförmigen Polypen trägt. Der Polypenstiel zeigt in seinem Ver- rbsengrosse Anschwellungen,, welche seitlich am Stiele ansitzen grössere Menge von Nesselkapseln enthalten. Einzelne losge- pen hatten Stiele von 20 cm Länge. Mitunter erweitern sich ele5 cm vor der Anheftung an den Poiypen spindelförmig, er- 1e starke Einschnürung (Fig. 24). | Verhalten der Polypenstiele bringt mich auf die Vermuthung, 20 | nn fh. Studer, ee | de die tentakelartigen Gebilde im ersten Glase auch nur solche Stiele von Polypen sind. Neben den Polypen ue deckstückartige Gebilde vor, ei leider alle vom Stamm abgelöst waren (Fig. 25); diese Gebilde, -welche einen engen Mund und eine Magenhöhle mit Zotten besitzen, stellen _ eigentlich nur Polypen dar, bei welchen die seitlichen Kiele eine be- deutendere Entwicklung erlangt haben. Ihre Länge beträgt 30 mm, ihre grösste Breite in der Mitte 15 mm, wovon 5 mm auf den Polypen- körper und je 5 auf die Höhe der seitlichen Gallertkiele kommen. Am . Hinterende setzt sich ein dünner Stiel an. Der Querschnitt zeigt eine “ äbnliche Structur wie die Polypen (Fig. 34). Das Mesoderm setzt sich nach zwei Seiten in die Kiele als solide Gallertmasse fort. Die Muskel- platten sind wohl eniwickelt, verlieren sich aber gegen den Rand der 7 Kiele hin. | 1 Die Gonophoren (Fig. 26) sind, soweit sich noch erkennen lässt, medusoide Eetodermkapseln von länglich ovaler Gestalt, in welche ein ” Entodermspadix hereinragt, ob aber der Inhalt Eier oder Spermatozoiden waren, lässt sich bei dem Zustande der Erhaltung nicht mehr erkennen. 4 Sie sind zu lockeren Trauben vereinigt, welche mit einem langen Stiel ” vom Stamm herabhängen (bei Fig. 27). Sie scheinen die zweite Reihe 7 der Anhänge am Stamm zu bilden; in der ersten Reihe sitzen die ge- ” stielien Polypen. | Ausser den beschriebenen Gebilden fanden sich noch verzweigte dünne Faden, an welchen seitlich bohnen- oder eiförmige Körper sassen, ganz analog den bei den Lothungen der Gazelle getroffenen Gebilden. Die Körper, 14—15 mm lang und 4—5 mm dick, sind Nesselorgane. Sie zeigen denselben Bau wie die Nesselorgane von Physophora u.a. Die Nesselspirale besteht aus zahlreichen Windungen. Die Nessel- kapseln sind zweierlei Art, theils schmal, säbelförmig gekrümmt, theils länglich oval, gerade. Beide enthalten einen unbewehrten Faden (Fig. 35, 36, 37). Suchen wir aus diesen Bruchstücken ein Bild des Stockes zu con- struiren (Fig. 28), so erhalten wir einen langen Stamm, an dessen oberem Ende eine grosse Lufikammer mit eingestülptem Luftsack sich befindet. Der Luftsack scheint geschlossen zu sein. Die darin enthaltene Luft i der grossen Tiefe unter einem hohen Druck von durchschnittlich 200 Atmosphären befindlich, so dass ihre Ausdehnung nach Aufhebung des Druckes die Zerreissung der Wände des Luftsackes und der Lufikammeı bewirkte. Der 60 cm lange darauf folgende Stammtheil hat keine An- hänge, wenigstens ist nichts vorhanden, was auf die Anwesenheit von ee die nach Analogie elek Siphonophoren dort vor- Ueber Siphonophoren des tiefen Wassers. | | E auszusetzen wären, deutet. Der dicke, in einer langen Spirale darauf folgende Stammtheil irägt oben in zwei alternirenden, unten in einer ‚Reihe langgestielte Polypen und Gonophorentrauben, auch deckstück- artige Individuen, deren Ursprungsstelle am Stamm aber so wenig wie ‚die der Neskihatteri ien, wenn diese überhaupt dazu gehören, mit Sicher- heit festgesetzt Mrd kann. & Die Färbung des Stockes scheint ein dunkles Roth zu sein, wenig- stens hatten die meisten, auf der Gazelle beraufgebrachten Stücke diese Färbung, einen dunkelblaurothen Farbenton haben auch noch die in "Spiritus aufbewahrten Exemplare des Berliner Museums. Das Roth ist ‚eine Farbe, welche unsere Siphonophore mit vielen Tbieren, welche "mittlere Tiefen bewohnen, theilt. Da der Stamm in stark contrahirtem Zustande noch eine Länge von I Meter besitzt und die Polypen an 20 cm ‚langen Stielen sitzen, so müssen dieselben ein ziemlich grosses Areal beherrschen ; es wird dadurch wohl die geringe Locomotionsfähigkeit einigermassen ‚compensirt. Die Frage über die Stellung unserer Siphonophore zu andern sattungen ist schwer festzustellen, bis man weiss, ob der obere dünne ammıitheil Schwimmglocken trägt, oder nicht. Auch im letzteren Falle irde das Verhalten des Stammes gegen die Unterordnung unter Rhizo- ıysa sprechen, da bei allen Rhizophysen der Stamm sich von oben >»h unten verjüngt und die Polypenknospen unier der Luftkammer möchte diesen Aufsatz nicht beschliessen, ohne noch mit | Worten die Frage zu berühren, wie Thbiere mit lufthaltigen ‚im Körper unter hohem Wasserdruck zu existiren vermögen. > dabei als gegeben voraus, dass dieselben von Anfang an eine Ti efe nicht übersteigen, 2 Be 0 Stden,s Druck von 181,85 Atmosphären bei einem mittleren speeifischen Ge- wicht des Seewassers von 1,027. Der Druck von rund 182 Atmosphären lastet also auf der Sipbonophore und der Wasserschicht," in welcher sie sich befindet. Das Wasser wird unter diesem Druck kaum verdichtet, wohl aber die Luft im Luftsack. Da nun nach dem Darron’schen Gesetz ein Gas sich proportional dem Druck verdichtet, so werden wir im Luft- sack verdichtetes Gas haben, dessen Expansionsbestreben dem Druck der lastenden Wassersäule das Gleichgewicht hält. Die muskulösen Wände der Blase können sich daher ähnlich verhalien, wie bei einer, unter der Oberfläche schwimmenden Siphonophore; ihre Contraction kann den Stock sinken lassen durch Erhöhung des Druckes und Ver- dichten des Gasinhaltes, oder durch Aufheben des Muskeldruckes ein Steigen veranlassen. Nur darf, da das Volum des Gases sich propor- tional dem Druck verhält, die Blase nicht in zu hohe Wasserschichten kommen, da sonst das Volum des Gases so gross wird, dass die Blase es nicht mehr zu fassen vermag und platzt. Dieser Fall’ scheint bei Bathyphysa durch das Aufholen eingetreten zu sein, während bei Rhizopbysa die Luft durch den Porus einen Ausweg fand. Eine andere Frage ist, ob durch die Verdichtung des Gases das specifische Gewicht desselben nicht so hoch wird, dass die Luft im Luftsack den Stock nicht mehr zu tragen vermag. Nehmen wir an, das Gas sei atımosphärische Luft, wahrscheinlich ist es aber ein leichteres Gas, so ist, Wasser = i angenommen, das specifische Gewicht der Luft unter. einer Atmosphäre gleich 0,001293, multiplieiren wir diese Zahl mit 182, so erhalten wir noch immer ein Deoifisches Gewicht des Gases in dem Lufisack von 0,235 gegenüber einem Wassergewicht von 1,097 | Ausser Siphonophoren kamen noch Spuren von Vertretern anderer _ Thierelassen mit der Lothleine nach oben, welche auf ein mannigfaches, in der Tiefe ülottiirendes Leben deuten. Die vorhandenen Bruchstücke lassen aber noch keinen sicheren Schluss auf die Natur dieser Wesen zu. So kam am 20. Juli 187% in B. 270 41,7 N. und L. 23023 W. aus 1200 Faden ein Knäuel von tentakelartigen Gebilden an die Oberfläche. Jeder Tentakel war '/, lang, eylindrisch, nach einem Ende ZUBESDIER Das andere, 4 cm dick, schien abgerissen zu sein. Den Sazcn Teniake) durchzog bis zur Spitze, wo er blind endigte, ein enger Canal, umgeben von einer dicken muskulösen Wand, aus einem Netzwerk von Ring- und Querfaserzügen, die von Längsfasern durchsetzt waren. Darüber lag eine Epidermis roih pigmentirt, Auf dieser sassen geslielte krugförmige Körper, welche mit PolySuuee Kalkpiatien mosaikartig besetzt waren. Jedenfalls wäre zu empfehlen, dass mit Tiefenuntersuehung be- - Veber Siphonophoren des tiefen Wassers. | 383 'schäftigte Schiffe alle den Lothleinen oder Kabelfangleinen beim Einholen fanhaftenden Gegenstände sammeln und, in Alkohol oder Mürner’scher #Lösung conservirt, competenten Fachleuten zur Untersuchung über- ‘wiesen. | | Bern, 21. Januar 1878. Erklärung der Abbildungen. Tafel I. | Fig. 4. Rbizophysa conifera n. sp. Ganzer Stock vom 34. August 1874 aus "800 Faden. Natürliche Grösse. Nach meiner Zeichnung von Dr. A. Lang ausgeführt. | Fig.:2. Rhizophysa conifera n. sp. Stamm mit Knospen. Bei » Distomum Rbizophysae. Vom 43. Juli 4874. 4573 Faden. Nach einer Zeichnung von Dr. Weimten. Be .Fie. 8. Rhizophysa inermis n. sp. Ganzer Stock vom 10. Mai 4875 aus circa 00 Faden. Nach meiner Zeichnung von Dr. A. Lane ausgeführt. Fig. 4. Polyp von Rbizophysa conilera mit contrahirtem Magentheil, Fig. 5. Gonophorenträger mit Gonophoren von Rhizophysa conifers. \ > 6. u. emen‘ von ne conifera. a, mit ausges!ülptem Nessel- 7 . 7. Distomum Be nhyeae aus Rhizophysa conifera. Fig, 8. Nesselkapsel von Rhizophysa inermis a, Nesselfaden in der Kapsel, e.: Lultkammer v von er aus dem nllantiachen Ocean. x, Scolex Tafel II, Ko 12. Scolex aus der Agalmalarve. a, b, in verschiedegen Contractionszu- % mit eingezogenem Rüssel, d, Saugnäpfe von vorn, 43. Querschnitt durch den Stamm von Rhizophysa conifera. Zwei Muskelplatten. H. 2/7. . Querschnitt durch den Mundtheil eines Polypen von B. conifera. Fig. . Querschnitt durch den Magentheil eines Polypen von R. conifera. ; 4 . durch den untern Abschnitt des Magentheils eines Polypen s. eschmit durch den a von Eoryns usile 2210. 20. Querschnitt durch den Rüsseltheil von Tubularia coronata. H: ig. 24. Querschnitt durch den Glockentheil von Tubularia coronata, u FL u , Y 94 alle Studer, Ueber Siphonophoren des tiefen Wassers. Fig. 32. Schematischer Längsschnitt durch das Köpfchen von Tubularia coro- ö $ nata. Tafel ILL BR Fig. 23. Stamm von Bathyphysa abyssorum n. g. n. sp. a, Luftkammer, b, Luitsack, e, dicker Stammtheil mit Anhaftsteilen von Zoiden. Natürliche Grösse. Fig. 24. Polyp von Bathyphysa mit Stiel. Natürliche Grösse. Fig. 25. Deckstückartiges Zoid. Natürliche Grösse, Fig. 26. Gonophorentraube. Natürliche Grösse. . Fig. 27. Stammstück von Bathyphysa mit ansitzenden Zoiden. a, gestielter Polyp, b, Gonophorentraube. Mk: Fig. 28. Bathyphysa abyssorum restaurirt. Das anhangslose Stammstück ver- ' kürzt gezeichnet. Fig. 29. Querschnitt durch den obern Stammtheil. Fig. 30. Querschnitt durch den verdickten Stammtkeil mit radiären Muskel-. platten. x, Ventralseite. Fig. 34. Zwei isolirte Muskelplatten. Fig. 38. Querschnitt durch den Polypenstiel. Fig. 33. Querschnitt durch den obern Theil eines Polypen mit Zottenquer- schnitt. b | | h Anatomie der Bathyphysa abyssorum. ; a ; i Fig. 34. Querschnitt durch den obern Theil eines deckstückartigen Zoides. Das Entoderm ist, zerstört. “ Fig. 35. Nesselkapsel des Nesselorgans mit ausgestülptem Faden, H Fig. 36. Nesselkapseln mit Faden. Fig. 37. Ovale Nesselkapsel aus dem Nesselorgan. j' Fig. 38. Polyp, aufgeschnitten, mit Zoiten. : { Fig. 39. Polyp, aufgeschnitten, nach Entfernung der Zotten. \ 7 Bi Nachtrag zu „Beiträ äge zur postembryonalen Gliedmassenbildung bei den ) insecten“ )). Von H. Dewitz. i Da die umfangreiche, ausgezeichnete Arbeit Gawm’s, » Materialien - zur Kenntniss der postembryonalen Entwicklung der Insecien, Warschau 4876«, wohl zum Bedauern vieler Forscher, in russischer Sprache ab- i gefasst ist, so dauerte es lange, bis ich mich über einen Punkt genau orientirte, in welchem ich anderer Ansicht war. So kam es, dass dieser Nachtrag der Redaction zu spät eingeliefert wurde, um noch im Supple- mentbande abgedruckt werden zu können. Die Aufklärung über den raglichen Punkt verdanke ich den Herren Professoren Gans und Hovar in Warschau, deren Güte ich zu wiederholten Maien in Anspruch nehmen musste. - © Wie ich in meiner Arbeit auseinandergeseizt habe, entstehen die Beine der Ameise als sechs scheibenförmige Verdickungen der Hypoder- mis auf der Brust. Jede Verdickung spaltet sich in ein schüsselförmig gehöbltes Blatt und einen kugligen Kern, die Anlage des Beines, welcher an seiner inneren Seite mit dem gehöhlten ne verwaä ne Wisbt: uns | Einer weiter nach dem hureru des Körpers vor, bildet sich zu einem dünnhäutigen Säckchen aus, welches der Kürndewand von innen her aufliegt. Das Beinwärzchen ist unterdessen zu einem dicken, das Säck- 4) Diese Zeitschr. XXX. Bd. Suppl. 1878. p. 78-108, Se m ME I x ; Sir r h R ve a a H. Dewitz, ‘ vorderen Ende durch eine runde Oefinung nach aussen, da es eben, wie wir nicht vergessen müssen, eine Einstülpung der Hypodermis nach dem Innern des Körpers ist. Natürlich wird die Oeffnung von der Chi- tinhaut bedeckt. Beim Uebergange zur Puppe stülpt sich die zwischen den beiden Oeffinungen eines Segmentes liegende Hypodermis nach dem Innern des Körpers ein, so dass aus den beiden Säckchen eines Seg- mentes durch Verschiebung der Hypodermis eine grosse, halbkreisförmige Einstülpung auf der Bauchseite eines jeden der drei Brustringe entsteht. In. jeder dieser drei grossen Vertiefungen liegen, dem Vorderrande der- selben angewachsen, die beiden Beine des beirefienden Leibesringes, welche an Länge bedeutend zugenommen haben. Letztere treten bei der weiteren Entwicklung ganz aus den Einstülpungen heraus und hängen frei, d. h. noch unter der alten Chitinhaut der Larve, am Körper herab. Während dessen glätten sich die Einstülpungen ganz aus und bilden sich wieder zur Körperwand um. Ganin nimmt nun an, dass das Säckchen, welches das Ameisenbein im Larvenstadium einhüllt (meine Fig. 5 und 7 a), beim Uebergange zur Puppe mit dem Beine nach aussen trete und später zerialle. Nach Hoyer . lautet die Uebersetzung der 42. Seite Zeile 4 u. fi.: »Die cylindrische verlängerte Anlage der Extremität theilt sich vermöge einer riogförmigen Einschnürung in zwei primordiale Segmenie, welche dem basalen und dem Gipfelsegmente im Discus der Musciden entsprechen. - Der grössere Theil des den Discus einhüllenden Säckchens ist verdünnt, obschon dasselbe noch aus einer Reihe deutlicher, plailer, grosser Zellen mit in Vermehrung begriffener Kerne besteht (Taf. IN, Fig. 24 Ganiw’s). Das Gipfelsegment theilt sich vermöge einer Einschnürung in zwei Segmente; so entstehen mithin drei primäre charakteristische Segmente im Discus. In diesem Stadium schiebt sich die Anlage des Fusses mit dem dieselbe einhüllenden Säckchen nach aussen hervor; um diese Zeitverliert das Säckchen seine zellige Structur,doch bleibtesnoch langeinFormeines dünnen, structurlosen Hautüberzuges an der Oberfläche des Fusses zurück«. Und Seite 69 Zeile 19-—26: »Bei Larven von Oo- rethra, Myastor, Chyronomus liegen die Imaginalscheiben, kann man sagen, mehr oberflächlich auf der Haut, als bei der Ameise, Myrmica. Bei den ersteren Insecten sind diese Bildungen von einer verhältniss- mässig weniger stark entwickelten Hautfalie begrenzt. Bei den Larven der Ameise, Myrmica, verwandelt sich diese tiefe Falte in ein stark ent- wickeltes Säckchen, welches einige Zeit kindurch mitsammt dem in ihm _ eingeschlossenen, sich aufbauenden Fusse in der Leibeshöhle der Larve, unterhalb ihrer subeutanen Platte gelagert ist. Bei diesen Insecien 3 zu „Beiträge zur postembryonalen Gliedmassenbildung bei den Inseeten, 27 " atrophirt, nach Ausstülpung des Fusses nach Aussen, das denselben einhüllende Säckchen, und hat durchaus keine definitive Bedeutung.« Auf meine Frage nun, wie es möglich sei, dass ohne Auflösung der ' Hypodermis der Brust (welche Ganin chen enig wie ich wahrge- nommen hat) das Säckchen auf dem Beine verbleibend mit demselben - heraustrete, antwortete mir Herr Professor Gain, dass er das Bein mit seinem Säckchen nur vor und nach dem Heraustreten aus dem Körper beobachtet habe una geneigt sei, den Act des Heraustretens in folgen- " der Weise zu erklären: Es findet eine Zerreissung des Säckchens an dem hinteren Theile seines Oeffnungsrandes statt (also da, wo an meiner - Fig. 7 die Hypodermis z am vorderen Theile [v, vorne, h, hinten] der mit - 3 und 4 bezeichneten Segmente nach innen [7] und hinten umbiegt, um in das Säckchen überzugehen). Durch diese in Folge der Zerreissung entsiandene Oeffnung kann natürlich das Bein mitsammt dem umhüllen- - den Säckchen sehr wohl nach aussen treten. Der Basaltheil des Beines W "bleibt also nur an der vorderen Seite mit der Hypodermis in Verbin- 7 dung. Die durch das Heraustreten des Säckchens an bezeichneter Stelle in der Hypodermis der Brust entstandene Oefinung wird durch eine \ Verwachsung der hinteren Seite des Basaltheiles des Beines mit dem Bande der Oefinung wieder geschlossen. Das Säckchen wird also gänz- ch ausgestossen und verschwindet. | ge meinen nee Gindet weder bei ee noch auch e. Unter dem Mikroskop sieht man, dass der alten durchsichtigen eine, bei m zu a un bräunlich en 28 H.Dewitz, Nachtrag zu „Beiträge zur postembr, Gliedmassenh. bei den Inseoten‘*, on a Beinen vor. Sie ist es ohne Zweifel, welche Ganın für den Rest der Se Säckchen gehalten hat (cf. Ganw’s Fig. 24). | a Auch erfahre ich, dass die Bildung des Ameisen- und Schmetter- lingsflügels von Ganın nicht beobachtet ist, worüber ich damals im Un- gewissen war. | Es sei mir noch gestattet im Anschluss hieran einige nachträgliche Bemerkungen über andere Punkte meiner Arbeit zu machen. a. In zwei bereits versponnenen Larven von Formica RufaL. fand ich eine grosse, den ganzen Körperhoblraum ausfüllende Schmarotzerlarve. Feittheile und Muskeln der Ameisenlarve waren zum grössten Theil ge- schwunden. Die Beine, sonst nach dem Verspinnen schon lang ausge- wachsen, waren klein und stummelartig, die Abschnürung der Segmente zeigte sich an ihnen nur schwach und theilweise, sie standen viel weiter von einander entfernt, als beim normalen Thier, indem die dicke Schma- ü rotzerlarve wohl die Körperwand des Wohnthieres ausdehnte. Zu einer Puppenbildung wäre es wahrscheinlich nicht gekommen, da der dicke Insasse die Zusammenziehung des Körpers und die Abschnürung der Brust verhinderte. | | | Der Käferflügel scheint ebenso, wie der Schmetterlingsflügel sich in einer taschenförmigen Einstülpung der Hypodermis nach dem Innern des Körpers zu bilden. Die Gliedmassen der Formica Rufa L. entstehen vor der letzten Larvenhäutung. Die bei dieser Häutung angelegte neue Chitinhaut muss natürlich auch Abdrücke der jugendlichen Gliedmassen zeigen. Da diese Haut bis zum Uebergang zur Puppe den Körper des Thieres bedeckt, keine neue Chitinhaut ausgeschieden wird, die Gliedmassen jedoch während dieser Zeit in ihrer Entwicklung weit vorschreiten, so finden. wir an der Chitinhaut der erwachsenen Larve und der Halbpuppe nicht die Abdrücke der Gliedmassen dieser Stadien, sondern eines viel frühe- ren. — Die Abdrücke von der Anlage der Beine fand ich auch an der Chitinhaut der erwachsenen Larven und Halbpuppen von Myrmica Levi- 'nodis Nylander, der Halbpuppen einer Schlupfwespe, Urypius Migrator Gr.; von der Anlage des Stachels an der Chitinhaut der erwachsenen Arbeiterlarven von Formica Rufa L.; und von der Anlage der äusseren E männlichen Begattungsorgane an der Chiiinhaut der erwachsenen Lar- ven letztgenannten Thieres. | Berlin, im Januar 1878. u wen Beiträge zur Morphologie der Oxyirichinen. Von V. Sterki, Arzt in Schleitheim (Canton Schaffhausen). ; Mit Taiel IV. Es ist sicher, dass wir die Familie der Oxytrichinen noch bei wei- tem nicht genügend kennen, und zwar nach allen Seiten hin. Einerseits = bieten selbsi die längst bekannten Arten noch viele interessante mor- - phologische Details, so dass sich ihre eingehendere Untersuehung mehr als lohnt; andererseits giebt es zweifellos noch eine sehr grosse Menge von Ärten, die sich bis jetzt der Forschung entzogen haben, ünd man darf kühn behaupten, dass wir nur erst den kleinsten Theil der wirk- lich existirenden Oxytrichinen kennen. Als Beleg hierfür mag u. a. dienen, dass mir bei beschränkter Zeit und an relativ wenigen Orten {in der Schweiz herum) etwa 30 bis jetzt nicht bekannte, und zum Theil sehr interessante, den verschiedensten — natürlich zum Theil neuen — Gattungen angehörende Arten vorgekommen sind. Sie sollen nächstens in einer besondern Arbeit speciell beschrieben und abgebildet werden ; hieroris folgt am Schlusse eine kurze vorläufige Charakteristik Einen. Vorliegende Seiten sollen die Resultate mehrjähriger Studien über’ die morphologischen Verhältnisse der Oxytrichinen zur Anschauung bringen. Von der Auffassung und den Abbildungen Enrenpere’s bis auf. die Arbeiten von Crararkor und Lacumann) und die in morphologischer ur d systematischer Beziehung seitdem bestimmend gebliebenen, und namentlich in Bezug auf die Oxytrichinen wichtigen von Sreıw?), ist ein sehr bedeutsamer Schritt. Erst durch letztern Autor haben wir eine ) A. a. Eiudes sur les Infusoires et les Rhizopodes. I. Geneve 1858. 2) A. a. Der Organismus der Infusionstbiere. 1. 4859. Leipzig. u en. eine genaue Bestimmung von Inhalt und Umfang der Familie gewonnen, . überhaupt einen Standpunkt, auf den spätere morphologische und syste- matische Arbeiten sich stützen können. So halte ich mich denn auch in Bezug auf die Oxytrichinen ganz an den durch Stein gegebenen Be- grif der Familie. Dass im Einzelnen manches abweichende sich her- ausstellt, kann nicht auffallen bei der Masse von Stofl, die dieser Autor bewältigt hat. Ebenso ist einleuchtend, dass die vielen neuen Arten manche Modification in systematischer Beziehung sowohl, wie in Auf- fassung der morphologischen Verhältnisse involviren. 1. Körperform und Grösse. in erster Linie verdient Erwähnung die Angabe, die auch in Be- eriffsbestimmungen der Lehrbücher etc. sich findet, dass bei sämmit- lichen Oxyitrichinen (resp. Hypotrichen) die Rückenseite gewölbt, die Bauchseite dagegen vollkommen flach sei. Dies ist nichts weniger als ‚der Fall; wenn man es genau nimmt, wohl bei keiner einzigen Art, und viele weichen sogar sehr bedeutend davon ab. So findet sich hier in der Schweiz überall häufig eine kleine Species vort), der Oxytricha. gibba Stein nahe stehend, welche eine auffallend concave Bauchseite besitzt, indem die Seitenränder ringsum ventralwärts umgebogen sind. Andererseits kommen Formen vor, bei denen Rücken- wie Bauchseite fast gleichmässig, und zwar stark, gewölbt erscheinen, so namentlich eine sehr grosse Art, die in Bezug auf Bewimperung und übrige Organi- sation mit Gastrostyla Engelm. 2) nahe übereinstimmt, und sehr wahr- scheinlich zu dieser Gattung zu stellen ist. Ja, es fand sich eine neue ‚Art, deren Körper fast vollständig spindelförmig, rund, erscheint. Dem gegenüber sei einer Oxytricha erwähnt, deren Rücken fast flach, deren Körper überhaupt sehr dünn ist mit schneidend scharfen Rändern. Extreme Gestalten, die auffallend von den his jetzt bekannten ab- weichen, sind mir unter den erwähnten neuen Arten nicht vorgekommen. Dagegen hat sich herausgestellt, dass innerhalb der Artenkreise con- stant und gleichmässig abweichende Formen, sowohl in Bezug auf Ge- | stalt und Grösse, als auf die Bewimperung, mit einem Worte wirkliche Varietäten vorkommen. Von Stylonychia mytilus z. B. habe ich bereits mehrere solche, zum Theil ziemlich von einander abweichende, beob- achtet. Deren Beschreibung wird an anderer Stelle Platz finden. — Ferner mag hier erinnert werden an das sehr häufige Vorkommen von wirklichen Monstrositäten, namentlich in Bezug auf die Bewimperung; 4) S. ans Nr. Ta ENGELMANN, in u der alien ien. Diese Zeitschr., XI. Bd. 1862. p; 393. . N \ Beiträge zur Morphologie der Oxytrichinen. 31 bei vielen Arten kann man kaum ein halbes Dutzend Exemplare unter- suchen, ohne auf soiche zu stossen. Es scheint, als ob die eben erst erlangte feste Gestaltung noch nicht genügend fixirt wäre. Ueber die Grössenverhältnisse ist ebenfalls nicht viel besonderes zu sagen. Ich erwähne, dass mir einige Oxytricha-Arten vorgekommen sind, deren Körperlänge 0,05 oder 0,06 mm nicht übersteigt. Die ge- nauere Untersuchung dieser Thiere ist freilich oft schwierig genug. - Einmal ist mir eine zweifellose Oxytrichine (in vielen Exemplaren) vor- gekommen, die noch weit unter das eben genannte Maass herabging; leider hatte ich nicht Gelegenheit, sie genauer zu untersuchen. 2. Körpersubstanz. Consistenz. In Bezug auf die Körpersubstanz finden sich bekannilich innerhalb - unserer Familie sehr bedeutende Verschiedenheiten. Dieselben betreffen sowohl Consistenz, Farbe, Aussehen, die Anordnung differenzirter - Theile, Anhäufung oder Fehlen von Feittröpfchen, als die Resistenz gegen äussere Eingriffe. Auch die Bewegungsweise der Thiere steht > damit in deutlichem Zusammenhange. Doch ist das vorhandene Material noch viel zu wenig nach diesen Beziehungen untersucht, und überdies E müssen wir mit allgemeinen Schlüssen jedenfalls warten, bis noch eine viel grössere Zahl von Arten bekannt und untersucht sein wird. Doch sei hier wenigstens auf einige der wichtigeren Momente Rücksicht ge- nommen. Eine Anzahl von Arten, zwar die geringere, zeigt Aehnlichkeit mit @ meisten heterotrichen, indem die äussere Schicht der Körpersub- "stanz in Myophanstreifen differenzirt ‘ist, so namentlich die zahlreichen Urostylen (ich beobachtete ausser den bekannten 5 neue Arten). Die einen Fettkügelchen, die hier ebenfalls reihig angeordnet sind, finden sich anderswo unregelmässig gehäuft, so bei vielen Oxytrichen, Gastro- iylen etc., oder auch in einzelne grosse Tropfen vereinigt, z. B. Oxy- thliche Teint der Körpermasse. Sie zeigen überhaupt so viel charakte- stisches und von andern abweichendes, dass sie als eine durchaus genthümliche Gruppe erscheinen, die ausser den aufgeführten Momen- jen auch noch im äussern Bau ind namentlich ın ı der Bewimperung be- gründet ist. Auf der andern Seite stehen die Stylonychien etc. mit heller, kaum le hi ‚gelblich tingirter Körpermasse, ohne jede Andeutung von muskel- Fr Blicher Streifung der äussern Schicht, und namentlich mit geringer 39 Cr | ' Y Sterki, Differenzirung des Parenchyms überhaupt. Während bei den Urostylen der Unterschied zwischen einem zähflüssigen festern Aussen- und einem weichern Innenparenchym wohl besteht, scheint dies bei Stylo- nychia nicht der Fall zu sein, oder doch nur in sehr geringem Grade. Bei Stylonychia mytilus fand ich zuerst, wenn die Thiere einmal an Wassermangel gelitten hatten, das Körperparenchym oft in einem eigen- thümlichen Zustande. Die ganze Körpermasse innerhalb der Cuiicula bestand nämlich aus einem Neizwerk von Protoplasma ; zwischen den Balken und Strängen desselben fanden sich grössere und kleinere, unter einander überall zusammenhängende Vacuolen der verschieden- sten Gestalt, mit wässriger Flüssigkeit, » Serum« angefüllt. Diese Er- scheinung war noch lange zu beobachten, nachdem sich auf Zusatz von Wasser die Thiere erholt hatten und völlige Functionsfähigkeit wieder eingetreten war. In der Folge beobachtete ich diese Erscheinung auch mehrfach bei ganz intacten, vom Freien sofort mit genügender Wasser- menge unter das Mikroskop gebrachten Thieren. Wir haben also hier dasselbe Verhalten, wie bei Trachelius ovum, und analog mit der lebenden Pflanzenzelle, nur mit dem allerdings wesenilichen Unterschiede, dass eine continuirliche unter der Guticula liegende Schicht von Protoplasma bei Siylonychia sich nicht findet. Die Stränge stossen als solche, wenn auch etwas verstärkt, an die Körper- haut an, und ebenso ist deutlich wahrzunehmen, dass die Vacuolen un- ‚mittelbar unier der Cuticula liegen. Körnchenströmung habe ich in den » Sarcode «-Strängen bis jetzt nicht gesehen. — Die wenigste Körper- substanz, mit andern Worten, die grössten Mascherräume finden sich im hintersten Körpertheil, dem sogen. Schwanz, daher dieser auch in der Regel glashell erscheint. Dies rührt also nicht einzig von der ge- ringern Dicke dieses Theiles her, denn gerade bei der in Rede stehen- ‚den Art ist das Vorderende theilweise ebenso dünn, und hat doch ein ganz anderes Aussehen, eben weil die Maschenräume viel kleiner, das Protoplasma darum mehr angehäuft ist. Demnach am grössten sind die . Räume den Seitenrändern entlang. An der Stelle der Wimperinsertionen werden überall die Balken stärker, die Vacuolen enger, offenbar um durch Ansammlung von Protoplasma diesen Organen zu ihren Bewe- gungen den nothwendigen Halt zu gewähren i), Unter den Randwimper- ‚reihen, sowie unter den starken Afterwimpern ist dies am deutlichsten. Wahrscheinlich ist die contractile Blase nichts anderes als eine 4) Ich verwahre mich ausdrücklich gegen die Ansicht, als ob die Bewegungen der Wimpern blos passive, durch das unterliegende Protoplasma bedingte wären. Die Bewegungen in der Continuität und die der Theilwimpern oder Wimperfasern sprechen deutlich genug dagegen. P; IA} x x "m x u ve L 3 % ie Y NY 1 Beiträge zur Morphologie der Oxytriehinen. 33 weiter differenzirte Vacuole. Ueber dieselbe siehen mir noch folgende bezügliche Beobachtungen zu Gebote. Während der Diasiole ist die Blase etwas unregelmässig gestaltet, mit kleinen Ausbuchtungen und "meist scharfen, eckigen Vorragungen — Protoplasmabalken — in der , Wandung. Das Serum sammelt sich aus den umgebenden Vacuolen an, mit deren Inhalt es ohne Zweifel identisch ist. Gegen das Ende der | Diastole hin verdichtet sich das Protoplasma in der Gegend der Blase auffallend, offenbar um die nöthige Kraft zur energischen Zusammen- ziehung aufzubringen. Nun erscheint auch die Blase genau rund, die " Wandung regelmässiger. Im Momente der vollständigen Systole ist eine -elwas undeutliche und unregelmässige Sternfigur an die Stelle der Blase geireten, entstanden durch die nach einem Punkte hin zusammengezogenen |" Protoplasmastränge. Die Maschenräume sind zu engen, kaum oder nur ‚als undeutliche, unregelmässige Grenzlinien erkennbaren Spalten ge- "worden. Es hat also die ganze Erscheinung einen durchaus andern "Charakter als die functionell entsprechende bei den Paramaecien. Bei ‚den Oxytrichinen sind durchaus keine eigens dazu präformirten Räume rkennbar, die bei der Systole der Blase den Inhalt derselben, Gefässen ‚analog, aufzunehmen haben und gerade dadurch in die Erscheinung eten, was freilich bei dem compacten Aussenparenchym von Paramae- - um nothwendig ist. Auch eine deutliche Ausdehnung der Vacuolen in der Umgebung sah ich bei Stylonychia nicht, was sich durch das lockere "weitmaschige Netzwerk und die dadurch ermöglichte leichte Aus- leichung des Druckes in der Flüssigkeit zur Genüge erklärt. Eine nung der contractilen Blase durch die Cuticula nach aussen konnte uch ich hier nicht wahrnehmen, trotz des genauesten Zusehens. Bei “ ndern Infusorien (z. B. Phialina) habe ich freilich aufs deutlichste einen orus erkannt. Dass eine Oeffnung nicht überall, z. B. gerade bei den ramaecien nicht vorhanden ist, ergiebt sich schon aus der ganzen Er- teinung von selbst. Zu verschiedenen Malen beobachtete ich eine eigenthümliche Er- Ne an grossen Dub von Stylenychia > die durch Auscatz oder flott gemacht den. Der Körper SR in: he- ante, unter diesen Umständen charakteristische, gallertarüig zitternde gungsweise, indem offenbar der Zusammenhang zwischen den | nen Theilen gelockert ist, gleichsam im labilen Gleichgewicht; le Augenblick erwartet man völlige Zerfliessen des Thieres, Ja Se chrift £ en Ayslosie, XXXTI Ba, UNO 34 ee »seröser« Raum von wohl !/,—/, der Körperlänge aus. Derselbe gleicht eiwas den von Stamm!) beschriebenen und abgebildeten, mit dem con- tractilen Behälter und dessen Volumsveränderungen in bestimmter Be- siehung stehenden Lacunen. Allein das Verhältniss ist doch hier ein wesentlich anderes. Einmal füllen und leeren sich diese Räume nicht wie die erwähnten Lacunen, nach Art von Gefässen in umgekehrtem Sinne mit der Diastole und Sysiole der Blase, sondern sie bilden mit derselben, die in ihnen aufgegangen ist, eine weite unregelmässig be- erenzte Höhlung, und verschwinden durch eine wiedereintretende Zu- sammenziehung suecessive von ihren Enden her, so dass auf der Höhe der Systole nichts mehr von ihnen zu sehen ist. — Dann sind sie auch viel grösser und weiter als die » Lacunen«, und was wohl das wichtigste, sie haben nicht so regelmässige glatte Wandungen wie jene nach Srein’s Zeichnung; im Gegentheil dieselben sind uneben, mit vielen eckigen Vorsprüngen, durch die angrenzenden Sarcodestränge’gebildet. Nach aussen findet sich im grössten Theile dieser Hohlräume kein Protoplasma, so dass die Körperwand hier auf eine weite Strecke durch die blosse Cuti- eula gebildet wird. Dieser Zustand dauerte oft gleichmässig 40 und mehr Minuten lang; in den meisten Fällen verschwand dann der Raum ziem- lich schnell in der oben angedeuteten Weise, und es stellte sich nun am frühern Platze die Blase mit rhytihmischen Contractionen wieder ein. . Wohin die Masse von Serum gelangte, ob sie auf irgend einem Wege nach aussen entleert wurde, blieb zweifelhaft ; doch ist letzteres einiger- massen wahrscheinlich, da während der Systole, die unter diesen Um- ständen nur langsam vor sich ging, die betreffende Stelle, oder Seite (die linke) stetig und ziemlich tief einfiel, eine entsprechende Volums-. zunahme an andern Theilen aber nicht zu bemerken war — was frei- lich nur sehr schwierig sicher zu constatiren ist. Aus diesen Vorgängen erhellt auch, dass der contractile Behälter hier einer eigenthümlichen, irgendwie beschäflenen Wandung durchaus entbehrt, und wie bereits berührt, wahrscheinlich nichts anderes ist, als ein bpscanalz differenzir ter rd ausgebildeter Maschenraum des Protoplasma. | Wie sich die Körpersubstanz der Urostylen in Bezug auf die be ‚sprochenen Punkte verhalte, darüber fehlen mir noch eingehendere Untersuchungen. — Zwischen den beiden berührten Exiremen — den Urostylen einer-, den Siylonychien andererseits stehen übrigens ver- mittelnde Formen in verschiedenem Sinne, ja selbst innerhalb der Gat- tung Oxytricha finden sich bedeutende Verschiedenheiten , Arten, di sich mehr den Urostylen, und solche, die sich den Stylony lieh nähe während sie in der Bewimperung sehr nahe übereinstimmen. Es ma A 16 Beiträge zur Morphologie der Oxytrichinen. 35 dies unter anderm zeigen, wie schwierig hier eine Systematik ist, die sich nicht auf ein einzelnes Moment, sondern auf die gesammie Organi- sation stützt. | Gewisse Oxytrichinen sollen durch einen Panzer ausgezeichnet sein. Schon Dusarnin!) erhebt sich dagegen, und bezeichnet übrigens die Stylonychien (Kerona) ebensogut als formveränderlich (»corps mou, ‚flexibled), wie die Oxytrichen. Cıararkor und Lacnmann?) führen schlagende Gründe gegen die Annahme eines Panzers auf. — Bekannt- lich zerfallen die angeblich gepanzerten Arten (z. B. auch die Euploten) "mit dem Aufhören des Lebens gerade ebenso schnell und vollständig in eine formlose Masse, wie die übrigen, und vom festern Integument findet sich dann keine Spur mehr. Man kann das Wort »Panzer « also blos in einem sehr übertragenen Sinne gebrauchen, wenn man darunter eine starre, weder activ noch passiv veränderliche Körperform versteht. Allein auch gegen die Anwendung dieser modificirten. Auffassung auf die Oxytrichinen erheben sich Gründe ernster Natur. Wenn man beob- Ri; achtet wie z. B. die Stylonychien sich beim Gehen und Klettern vielfach - und ohne jede Schwierigkeit biegen und krümmen, wie sie sich durch " enge Pässe hindurchzwängen, wobei sich ihre Körperumrisse wesentlich " verändern, die Theile verschieben; wie eben diese Umrisse z. B. bei Aufnahme grosser Nahrungsbissen an jeder beliebigen Stelle durch Aus- _ buchtungen mit der grössten Leichtigkeit sich verändern, und das alles nicht in vereinzelten Fällen, sondern durchaus als Regel, so kann doch on einem Panzer füglich nicht die Rede sein. Zudem habe ich Styl. ustulata gesehen, in Massen von Exemplaren, und mehrmals, die unter augenscheinlich ganz normalen Verhältnissen auch ohne die erwähnten äussern Veranlassungen, deutliche Formveränderlichkeit zeigten. Von ier bis zur äussersten Metabolieität — ich sah eine neue Oxytricha- ‚rt, die sich mit Leichtigkeit dreifach der Länge nach zusammenlegte — | eine ununterbrochene Kette von Uebergängen, so dass eine Trennung endwo auf Grund der Consistenz gar nicht denkbar ist. Ueberdies ‚lisch : ‚was mindestens ebenfalls beweist, dass die Gonsistenz nicht als sattungscharakter, überhaupt nicht als Eintheilungsprincip aufgefasst erden dürfe. Ba | 3. Peristom. Wenn auch das Peristom bei den Oxytrichinen entsprechend der ) Dosannın, (Suite a BurFFon) Histoire paturelle des Infusoires. Paris A841. ar. c.1. | | | | 3% Rh, \ 56 / 2a | \ ; a N, Sterki,. ’ einheitlichen Organisation überhaupt im Ganzen sehr übereinstimmend ©. strenua Engelm. und zwei oder drei neue Arten gegründetes Genus, sionen des Peristoms, namentlich in der Breite, von kaum erkennbaren ‚kürzer, auch in der Richtung sehr verschieden. Bei Stylonychia myti- beiden Figuren bezeichnet der Pfeil die Richtung der Rotation. u ‘zu erkennen. Ich sah auch keine Thatsache, die für deren Existenz weitert. Indessen kommt es mir selbstverständlich nicht in den Sinn, .der ganz bestimmten Angabe von Stein, dass grosse Bissen gelegentlich Ren a 2 1. DOT RR LTR REDEN ET EIN ae re LETTER) 1 DENE RI A ES TEN Rad AR up" N JerR PAR UN N RR VE N EUNSSE SR ER RE BAAR, 13% DER j RE 54 A AN NS, 2 RE AN EL EN % SE FEEN FR BEN ar 2 £ N N EEE ERROR gebaut ist, so finden sich im Einzelnen doch manche bedeutungsvolle Verschiedenheiten. Auch abgesehen von Stichotricha Pty. (nebst Sticho- chaeta Clap. u. Lachm.) und Gonostomum (ein auf Oxytricha affinis Stein, s. Anhang Nr. 4 und 6), die in dieser Beziehung am meisten abweichen, finden sich namentlich zwei verschiedene Formen des Peristoms. Auf der einen Seite sehen wir dasselbe nach vorn verbreitert und weit offen, sein Ausschnitt bis ans Vorderende des Körpers reichend, repräsentirt durch Stylonychia (ohne Histrio. — vergl. Fig. 1). Bei der grössern Zahl der Arten dagegen ist der Peristomausschnitt nach vorn bis auf eine kleine Strecke scharf abgegrenzt, geschlossen, indem der Innenrand in mehr oder weniger auffallendem Bogen nach links hinüberbiegt, so bei vielen Oxytrichen, den Urolepten, Urostylen, Gastrostylen etc. (Fig. 3). Hier finden sich übrigens die grössten Verschiedenheiten in den Dimen- spaltförmigen, bis zu sehr weiten und tiefen Ausschnitten (vergl. Fig. 3 und 7). ii | Ein Schlund ist fast überall deutlich erkennbar, bald länger, bald ius z. B. geht er quer nach rechts, bei der nahe verwandten Styl. ma- krostyla (nov.) ist er viel länger und geht schräg nach hinten. Die durch den Schlund ins Innere des Körpers hineinragenden, demnächst noch ausführlicher zu besprechenden, Wimpern bedingen hier eine ziemlich lebhafte Rotation der eben verschlungenen Nahrungsbissen, und zwar in verschiedener Richtung, so z. B. bei Styl. mytilus nach rechts (vergl. Fig. I), bei Gonostomum affine (Öxytr. a. St.) nach links (Fig. 2). In Die von Stein angegebene Mundspalte in der Nähe des innern Peri- siomrandes vermochte ich trotz der sorgfältigsten Untersuchung nicht sprechen würde, denn in allen Fällen fand ich, dass beim Verschlingen grösserer Bissen nur der Mund, resp. Schlund, sich entsprechend er- seitlich unter dem Innenrande des Peristoms aus diesem ins Innere des Körpers rücken, entgegenzutreten. Vielleicht dürfte sich auch eine andere Erklärung dazu finden. Das indessen, was Srrın als Mundspalte auffasst und abbildet, und was nach ihm EngeLmann!), corrigirend, als $ Beiträge zur Morphologie der Oxytrichinen. 87 zweite wende Membran deutet, und so zeichr jet, ist weder das j eine noch das andere, wie ich mich 2 hbesiimmtesten überzeugt habe. Es ist vielmehr eine Reihe langer, feiner, weicher, wellig geschlängelter Wimpern, die auf dem Boden des Peristomraumes stehend, in diesen _ hineinragen und zugleich nach dem Winkel zu gerichtet sind. Die Fort- | setzung dieser Reihe bilden gerade diejenigen Wimpern, die durch den Selllund hindurch ins Innere des Körpers hineinragen und da die Bota- ‚talion der, eben aufgenommenen Nahrungsballen bewirken (veigl. Fig, 1 ü, Fig. 2 gg). Die Identität dieser Wimpern, das Hindurchtreten - durch den Schlund und damit der directe Zusammenhang der genann- ten Reihe lässt sich nicht bei allen Arten constatiren und beobachten, "bei manchen aber mit genügender Sicherheit. Dass die in den Körper hineintretenden weder die adoralen, noch die präoralen sind, wie . manche Abbildungen annehmen lassen, ergiebt sich schon zum vorn- herein daraus, dass einerseits dieselben mit ihren freien Enden fast _ rück wärts aus dem Peristomwinkel herausragen, andererseits, dass sie viel zu gerade und zu steif erscheinen, um mit jenen für identisch ge- halten werden zu können. Dieses neue Wimperelement im Peristom der Dewiehinen be- E zeichne ich der Einfachheit und Consequenz wegen als endorale!) Wimperreihe. Es ist übrigens auffallend, wie verschieden dieselbe nach den Gattungen und Arten ausgebildet ist. Während sie bei Gastro- styla Engelm., bei Allotricha2) und Urostylen ihre grösste Lä änge besitzt, .h. bis nahezu ans vordere Ende des Peristomraumes geht, resp. da-. selbst beginnt, hebt sie bei den Stylonychien, bei Oxytrichen erst in der N he des Peristomwinkels an, ist also von der undulirenden Membran, vie den adoralen und len Wimpern mehr oder weniger ver- kt und nür schwierig zu erkennen. In sehr vielen Fällen ist sie gen der Kleinheit aller Theile, wegen der Schmalheit oder abweichen- en Lage des Peristoms überhaupt nicht zu sehen, und die Frage nach n Vorhandensein wird da meist in suspenso bleiben. Steiy zeichnet bei Urostyla kleine geschlängelte Wimpern, die am des Ausdr uoles; ln ist man vielleicht geneigt, dies wie noch viel ähn- En in Kauf zu nehmen. 38 eo, ee = Sterki, Wimpern, wie sie auch ENGELNANN bei Gastrosty la abbildet, Diese Reihe begleitet aber nur den linken Theil der adoralen, und geht nicht mit dieser über den Vorderrand hin, wenigstens habe ich sie daselbst bis jetzt in keinem Falle sehen können. Sie finden sich bei den Urostylen, Gastrostylen, der oben genannten Allotricha, also gerade bei denjenigen Arten, wo auch die endorale Wimperreihe am grössten ist. Bei vielen andern Arten habe ich sie nicht gesehen, so bei den Oxytrichen, Stylo- nychien (mit Ausnahme von Histrio, wo sie sich finden), sie müssten denn nur auf ganz kurzer Strecke in der Nähe des Peristomwinkels vor- handen sein und darum der Untersuchung sich entzogen haben. Um eine kurze, den übrigen conforme Bezeichnung zu haben, nenne ich diese besprochenen Wimpern parorale. | Zur Beurtbeilung der morphologischen und genetischen Bedeutung dieser Differenzen in dem Vorhandensein oder Fehlen, und der Aus- dehnung der endoralen und paroralen Wimperreihen dient unter an- derm eine neue, eigenthümliche Oxytrichinenform, die ich im Frühling 1875 beobachtete, freilich leider nur in einem einzigen Exemplare; auch dies konnte ich nicht mit der wünschenswerihen Genauigkeit unter- suchen, aber doch so weit, um die Hauptmomente des Baues und. namentlich der Bewimperung feststellen zu können !). | Das Thier war circa 0,23 mm lang, länglich oval; Körpersubstanz heil; contractiler Behälter und vier Nuclei deutlich; Nahrungsinhalt meistens Diatomaceen. Peristom von stark \/,; der Körperlänge, weit, ın der Form dem der Urostylen am nächsten kommend. Nahezu die ganze Stirn- und Bauchfläche war mit sehr feinen und.kurzen Wimpern dicht besetzt (viel feiner und dichter stehend als die der Urostylen); dass sie in Längsreihen standen, kann ich mit Sicherheit nicht angeben ,. ist aber wahrscheinlich. Daneben fanden sich einige ebenfalls auffallend kurze, aber eiwas stärkere, deutlich differenzirie Wimpern vorn auf dem Stirn- felde, hinter dem Peristomwinkel, sowie ein Büschel von vier oder fünf (?) kleinen, nahe beisammen stehenden Afterwimpern. Die adora- ien Wimpern ebenfalls kurz, dünn, und sehr dichtstehend. Entsprechend der genannten allgemeinen Bewimperung war auch die des Peristoms: die ganze Fläche desselben war mit äusserst feinen, kurzen Wimpern 1) Da ich kurz nachher jene Gegend dauernd verliess, und seitdem eine solche Form mir nicht wieder vorgekommen ist, fehlen mir einsiweilen alle weiltern No- tizen über dieselbe. Indessen steht doch zu hoflen, dass sie wieder aufgefunden werde, was bei ihrer hohen morphologischen Bedeutung sehr zu wünschen ist. — Vorderhand halte ich mich für berechtigt, sie als Art aufzufassen und nenne sie Trichogaster ; pilosus. \ Be I Beiträge zur Morphologie der Oxytrichinen. ' 39 dicht besetzt. Wie es a den paroralen und dorsalen Wimpern stand, | "kann ich leider nicht angeben. \ Offenbar steht diese Form auf der niedersten Stufe der bis jetzt bekannten Oxytrichinenreihe: die Bewimperung hat sich nur erst wenig - differenzirt und ausgebildet. Am nächsten scheinen ihr darum Kerona "und die Urostylen zu stehen, da diese noch die gleichmässigste und all- gemeinste Bewimperung besitzen. indessen muss sogleich bemerkt werden , dass sie nicht in einer Entwicklungsreihe zu stehen scheinen, da trotz allem bei Trichogaster bereits Andeutungen weiterer Differen- zirung in der allgemeinen Bewimperung bestehen, als bei Urostyla und namentlich Kerona; dieselben deuten eher auf Formen wie Pleurotricha hin. — In gleicher Weise scheinen die endoralen und paroralen Wimper- reihen durch Reduction in der Zahl und Ausbildung der einzelnen zu _ morphologisch höherer Stufe gelangte Ueberreste jener allgemeinen h gleichmässig dichten Bewimperung des Peristomgrundes zu bilden. in dieser Beziehung sind gerade die oben erwähnten, von Sruiw abgebilde- ten Wimpern im Peristom von Urostyla als Uebergangsstufe von grosser se - — Uebrigens sei a hier noch un erinnert, dass wir | ee Atalıspunkt gewonnen haben für die Bali vier Va er der en mit andern En a Die Hetorälen Winipörn an Pole iefainnehrnde scheinen bei allen ten vorzukommen, wenigsiens vermisst man sie nirgends, wo die Grösse ‚des ae resp. des Thieres, sie SER zu sehen gestattet. Ich ehiehnet; so z. B. auffallend hei Stylonychia niytks voret: Fig. 1 e). en und Lacumann!) wurden sie viel zu stark und zu weit seinanderstehend angegeben; EnceLmann?) scheint sie übersehen, für Faltungen der undulirenden Membran gehalten zu haben. _ Noch muss einer Eigenthümlichkeit des Peristoms von Stylonychia ilus hier erwähnt werden. Srem bildet eine nach vorn concave linie ab, vom vordern Ende des Peristominnenrandes quer nach ks zum Aussenrand hinübergehend, mit der Angabe, dass er dieselbe einzelnen grossen Exemplaren beobachtet habe. Mir ist dasselbe met, nn zwar " ziemlich häufig. ach genauen en m MR roten »u.l..c. en v a . Bauchseite oben Edarbi, als der hintere, vom nen und Aunssenrandi begrenzte. Häufig nun geschieht dieser Abfall scharf, so dass eine Kante entsteht, die eben der beschriebenen Linie entspricht (Fig. 1 5). Links geht dieselbe unmittelbar auf die innere Begrenzungslinie des »adoralen Bandes« über, die nach vorn zu, mehr und mehr leistenartig sich er— hebend, auf dem Vorderrande 1 Körpers zur sogenannten Oberlippe wird. Es ist also bei Styl. mytilus der vordere, tiefer liegende Theil des Peristomausschnittes, der »Präperistomraum « fast ringsum von einer ununterbrochenen Linie begrenzt, mit Ausnahme nach rechts hin, wo der Uebergang auf das Stirnfeld ein mehr allmäliger ist. — Inwie- weit sich entsprechende Bildungen bei andern Arten finden, ist mir unbekannt. — | Ueber die adoralen Wimpern, sowie über die Quertheilung in Be- zug auf das Peristom wird an anderer Stelle gehandelt werden. — Fig. % stellt einen halbschematischen Querschnitt durch einen Infu- sorienleib in der Höhe etwa der Peristom-Mitte dar, um die Lage der Theile zu zeigen. | 4, Bewimperung. Es ist durch Körumer und Sreın genügend nachgewiesen, dass die Wimpern nicht einfache Cuticularanhänge sind, sondern der Körper- substanz selbst angehören; das beweist auch schon zur Genüge ihre freie Beweglichkeit in der Continuität. In Bezug auf die Zahl der Wimpern ist vorab zu bemerken, dass die in Reihen stehenden meist weniger zahlreich, dagegen meist stärker erscheinen, als sie in den meisten bisherigen Abbildungen an- gegeben sind. Dies gilt namentlich für die adoralen. Selbst Srem zeichnet deren an Stylonychia mytilus gegen 200, und zwar sehr feine, während ich nach vielfachen Zählungen meist um 40, und selbst bei den grössten Exemplaren kaum einige 50 fand; bei manchen Formen waren ihrer aber auch viel weniger. Dafür sind sie viel stärker als die »Borsten« in den genannten Abbildungen, namentlich im linken Theil der Reihe, und zwar bei allen Arten. Oxytricha pelionella trägt am Vorderrande blos fünf und zwar sehr grosse Wiräpern, und so liessen sich noch viele Beispiele aufführen. Aehnlich verhält es sich zum ” grossen Theil mit den Randwimpern. — Auch hier, d. h. bei den reihen- förmig geordneten Wimpern, sind die Zahlen bei den meisten Arten ziemlich constant, nur innerhalb gewisser Grenzen schwankend, ein Umstand, der in systematischer Hinsicht wohl noch Bedeutung erlangen dürfte, und wenn bei Stylonychia mytilus nach den verschiedenen lo- calen Varietäten die Zahl der Randwimpern ungemein wechselt, z. B. Beiträge zur Morphologie der Oxytrichinen, DR 41 | ERS eis, von 15 bis auf 60, so spricht das nicht gegen, sondern gerade für obige Behauptung. L Bei ‚dieser Gonstanz im Allgemeinen muss losen doch noch be-. 'tont werden, dass mit der Grösse des Individuums in der Regel auch ‘die Zahl der adoralen, Rand- etc. Wimpern um etwas zunimmt, ähnlich "wie im Durchschnitt bei den Oxytrichinen die grössern Arten innerhalb ‘derselben Gruppen auch mehr Wimpern, und nicht etwa nur grössere, aufweisen, wie die kleinern. Es bildet dies einen interessanten Gegen- ‚salz zu den Gestallungsgesetzen der meisten Metazoen!), aber ebenso ‚sehr zu den constanien Zahlenverhältnissen in den Randwimpern der Euploten und in manchen Wimpergruppen der Oxytrichinen selbst, ‚speciell bei Stylonychia, Oxytricha und den nächst verwandten Gat- tungen, wo wir bestimmte Zahlenverhältnisse finden für die Stirn-, "Bauch-, After- und Schwanzwimpern. h Stärke der Wimpern. Wie überhaupt bei den Oxytrichinen . die Bewimperung am höchsten ausgebildet ist, so zeigen sie auch die grösste Mannigfaltigkeit in Gestaltung und Zur speciellen Be- eichnung dieser letztern reichen natürlich die beiden Ausdrücke: orsten- und griffelförmig nicht aus. In der Natur existiren eben keine ‚solchen künstlichen Differenzen, sondern es finden sich — und oft ge- nug selbst bei einer und derselben Art — alle möglichen Uebergänge von den feinsten haarförmigen Wimpern bis zu den stärksten »Griffeln «, n denen vielleicht letztere die erstern wohl um das 50- und sc he an Querschnitt übertreffen. Auch in dieser Beziehung mögen zelne Beispiele citirt sein, um zu zeigen, wie Irrungen hier nahe egen. Die als borstenförmig bezeichneten Afterwimpern von Oxyiricha elionella sind, nach vielen und sorgfältigen Untersuchungen mindestens en Art. Die »borstenförmigen« Randwimpern von Siylonychia tilus erscheinen , wenigstens von grossen Formen, ebenso breit wie ınche als griffelförmig bezeichnete Wimpern anderer Arten ete. Besondere Schwierigkeiten in dieser Beziehung liegen einmal in der m der meisten Wimpern, wie demnächst gezeigt werden soll, dann 4) Die Wimpern der Ciliaten, namentlich die hoch ausgebildeten der Oxytri- ‚Euplotinen, sind mit den Anhangsgebilden der Körperbedeckung höherer ‚selbstverständlich weder morphologisch noch physiologisch zu vergleichen; er mit den eh od a derselben, die meist in N her Ach desto en ine he u eienine On um so ausge- : erscheint, on wie bei den höher n lalen, und a den genannten 4. | . m Sekt, aber auch darin, dass man unwillkürlich die Stärke der Wimpern nach % der Grösse der betrefienden Thiere zu beurtheilen geneigt ist, also einen höchst relativen Maassstab anlegt. Das richtigste wäre somit freilich die directe Maassangabe ; indessen wird dies der evidenten Schwierigkeiten wegen nur in den wenigern Fällen thunlich sein. Es werden auch die beiden Bezeichnungen » borsten- und griffelförmig« vorderhand nicht leicht zu verdrängen und zu ersetzen sein; aber um so notliwendiger ' "sind dabei jeweilen, d. h. wo es sich um genauere Beschreibung handelt, relative Grössenbezeichnungen, Vergleichungen mit allgemein bekannten, und wie bereits angedeutet, eventuell wirkliche Maassangaben. 4 Form der Wimpern. Ueber dieselbe finden sich in der Litera- tur nur ganz vereinzelte Angaben. Sreın stellt die Zerfaserung am Ende der Afterwimpern von Stylonychia mytilus, die GLararkpe und LAcHMANNn bestimmt angeben und zeichnen, ebenso bestimmt in Abrede; und doch "sind Beider bezügliche Untersuchungen {fast in derselben Gegend gemacht worden. Für die in der Schweiz vorkommenden Formen bin ich im Falle, das Vorhandensein dieser Zerfaserung des bestimmtesten zu be stätigen — wenn das noch nothwendig sein sollte; ich vermisste es bei keinem einzigen Exemplare dieser Art. Ausser derselben findet sie sich aber auch ebenso constant bei Stylonychia pustulata, der bereits erwähn- ten Styl. makrostyla, bei Distrio, Oxytricha pelionella und vielen andern Arten, ebenso auch bei den Euploten, aber bei allen diesen viel weni- ger auffallend wie bei ersigenannter Art. Die Theilwimpern oder Fasern sind überall deutlich einzeln beweglich, in der Regel leicht zurück ge- bogen, und bei Stylonychia mytilus viel grösser, aber weniger zahlreich, wie in der betreffenden speeiellen Abbildung von Orarartpe und Lacn- mann. Immer sind die Afterwimpern am Ende rechts schräg abge- schnitten, und diese Stelle ist es, welche die Wimperlasern trägt; unter günstigen Umständen sieht man sie deutlich als Fläche mit, den Inser- ı ‚tionen der Fasern entsprechenden Querlinien. Dabei sind die Wimpern meist um die Achse gedreht, und zwar in dem Sinne, dass der rechte Rand derselben (der abgeschrägte) ventralwärts, der linke dorsalwärts (also gegen die Bauchfläche des Thieres hin) gerichtet ist. So kommt es, dass die Zertheilung leichter übersehen wird, abgesehen davon, dass sie bei manchen Arten bei 500facher Vergrösserung überhaupt erst deutlich wird. hi | Ebenfalls am Ende zertheilt sind die Schwanzwimpern von Stylo- nychia mytilus, und nach Crararkoe und Lacnmann hei Styl. fissiseta,. ausserdem meines Wissens bei keiner Art. Nach den eben genannten Autoren ist dies auch bei ersterer Art nicht der Fall und soll sie gerade dadurch besonders charakterisirt sein. Auch Stein stellt eine Zertheilung RE Fi \ v e ”, Beiträge zur Morphologie der Ve irhiaen. 43 im ahnen Diese Angaben Konishkn mir sohr auffallend vor, da ich wie erwähnt, die Schwanzwimpern von Siylonychia mytilus en ‚Jos am öde zertheilt finde. Es gehen meist 5-—8 Theile von einem "Punkte pinselförmig auseinander, mit ihrem Gesammtquerschnitt den der Wimper vor der Theilung bei weitem übertreffend. Die Länge dieser "Strahlen beträgt im Durchschnitt etwa !/, der ganzen Wimperlänge, die ‚auch, Bebenhei gesagt, in Srkin’s Abbildungen gegenüber meinem bie- ‚sigen Befund viel zu gering angegeben ist. Eine kleine Varietät unserer ‚Art aus. dem Zürichsee trägt sogar Schwanzwimpern, die gerade der "halben Körperlänge gleich kommen, und am Ende bios in etwa 2—3 Fasern zertheilt sind. Die Beyeslichken dieser letziern ist, wie über- "haupt die der Schwanzwimpern in der Gontinuität, nur sehr gering. - Eine weitergehende Zertheilung unter pathologischen Verhältnissen, in Folge von Wassermangel oder chemischen Einwirkungen, wo die meisten übrigen Körperwimpern sich zerspalten, sah ich weder an den Schwanz- noch an den Afterwimpern. Letztere kann man sogar oft in ihrer ursprünglichen Gestalt allein noch erkennen, wenn bereits der ganze Körper in eine formlose Masse zerfallen ist. STEIN giebt an, dass die Afterwimpern von Stylonychia mytilus ab- gelacht seien; nach CrArarsos und Lacumann ist dies bei allen Arten Inserer Bahailee !) der Fall, und werden daher die Afterwimpern » pieds- raames « genannt. — Diese Beobachtung ist an Arten mit, grossen Alter- w wimpern leicht zu machen, und es zeigt sich auf dem optischen Quer- ‚schnitt, dass der grössere Dir chmesser (parallel der Körperfläche) den ‚kleinern, 2. B. bei Stylonychia mytilus, um das 2—3 fache übertrifft. Auch die Randwimpern sind überall abgeflacht, und zwar in be- leutendem Maasse, so dass sie als dünne Lamellen erscheinen, ganz tsprechend ser. vorwiegenden Function als flossenartige Locomotions- organe, wenn sie auch häufig genug als »Füsse«, wie die übrigen K Körperwimpern, beim Gehen und Klettern verwendet werden. Ihre form ist nach ‚sen Arten etwas vers schieden, indem ihre Breite im Ver- 48 n } m Air ride. racleinen sie häufig leicht eing eschrrünt oder ;esliell, was aber nur optische Täuschung ist und von einer Achsen- hung herrührt. Es ist nun selbstverständlich, dass je nach der lung die Randwimpern bald dünn, brienlärrnis, bald viel breiter, ‚Bauchwimpern der Urolepten, Urostylen etc. ebenso, und in man- e n Fällen habe ich dies wirklich beobachtet. | Sowie bei den etc., da CiArarspoe und Lacumann den Begriff 44 | | V. Sterki, Die grössern Stirn- und Bauchwimpern der Stylonychien, Oxy- irichen etc. sind dagegen weniger und wie es scheint, meist unregel- mässig abgeplattet, iheilweise sogar auf dem Querschnitt nahezu rund oder polygonal. An den grössten von Stylonychia mytilus sind die 7 Flächen und Kanten, die vom Grunde bis zur Spitze verlaufen, bei den hier häufigen Achsendrehungen, sowie auf dem optischen Querschnitt leicht zu erkennen. Gerade bei dieser Art sind die erste und dritte Stirnwimper je auf der innern Seite, nach der mittlern hin, völlig flach, auf dem Querschnitt halbkreisförmig. Diese Formen entsprechen oflen- har der allseitig möglichen, aber vorwiegend nach gewissen Richtungen hin sich äussernden Beweglichkeit. ‚Am auffallendsten aber ist die Abflachung bei den adoralen Wim- pern, so zwar, dass sie vielmehr breite membranartige Bildungen dar- 3 stellen, denn einfache Wimpern. — Vor Jahren sah ich mehrmals bei einer neuen grossen Oxytricha-Art die adoralen Wimpern fächerförmig ausgebreitet, mit ungemein feinen Strahlen , die einzelnen Fächer ein- ander theilweise deckend, so dass das zierliche Bild Fig. 5 entstand. Damals konnte ich diese Erscheinung nicht begreifen, da mir die ado- ralen noch als Wimpern im gewöhnlichen Sinne imponirten, d.h. als runde, die sich nach Analogie der übrigen allseitig hätten zeriheilen müssen. Dadurch wurde ich veranlasst, seitdem meine ganze Aufmerk- samkeit auf diesen Punkt zu richten, um so mehr, als mir auch sonst die Gestaltung der adoralen Wimpern nicht genügend erkannt zu sein schien. So war mir aufgefallen, dass au der Stelle, wo die Reihe von links auf den Vorderrand übergeht, die Wimpern nie als solche zu er- kennen, nicht zu »packen« waren, und andererseits ebendaselbst die Reihe häufig doppelt erschien. Aber ich hatte kein Mittel mir diese Erscheinungen zu erklären; und es dauerte auch noch lange, bis mir endlich ein sehr grosses, in Quertheilung begriffenes und nur langsam sich bewegendes Exemplar der am leichtesten zu untersuchenden Stylo- nychia mytilus die erwünschte Gelegenheit zu einigem Aufschlusse bot. Es zeigte sich, dass die adoralen Wimpern nichts weniger als solche sind, sondern wie bereits angedeutet, breite membranartige Bildungen. Die queren Linien auf dem adoralen Bande, die Stein für Rinnen zur Aufnahme der ruhenden, der Körperfläche (wenigstens im linken Theil der Reihe) sich anliegenden Wimpern erklärte, sind im Gegentheil die Insertionen der einzelnen Membranen, die somit senkrecht zur Reihe parallel nebeneinander stehen. Wenn sich also scheinbar die Organe von der Körperfläche weg bewegen, so ist dies in rer ein fächerartiges Entfalten derselben (vergl. Fig. I hh‘, Fig. A a), im ent- 4 gegengesetzien Sinne ein Zusammenlegen. Ob sich die Membran durch E Beiträge zur Morphologie der Oxytrichinen. 2.045 natürliche Hlastieität einfach che ob sie sich falte, ist mir Inoch nicht klar. Es scheint, dass sie noch durch einen am innern, resp. |vordern Rand gelegenen stärkern, wimperartigen , iherdagenden Theil gestützt werde, dem wohl der Hauptantheil der Bewegung zufiele. — Auch am Vorderende sind die »Wimpern « analog gebildet, nur wesent- ich grösser, namentlich breiter. Ihre genauere Form ist der steten Be- wegung und der Feinheit der Organe wegen nur sehr schwer zu erkennen. | Vielfach schien mir die Form Fig. 6 ganz deutlich contourirt zu sein, indessen kann ich nicht für alle Einzelheiten einstehen; doch sind zwei seitliche und ein der Insertion gegenüberliegender ter etwas Ausgesägter Rand sicher. Das adorale Band (die Insertionsreihe) findet s ch also nicht nur links, sondern über den ganzen Vorderrand bis nach v chts binüber, und ist auch bei grössern Arten direct zu sehen. — In Fig. 8 bezeichnet a eine zusammengezogene adorale » Wimper« vom Vor- ‚derrande (von Oxytricha pelionella). Bi: ‘Nachdem dieses Verhalten einmal für Stylonychia mytilus fesige- ; teilt war, hielt es nicht mehr schwer, es auch für die andern Arten zu nslatiren. Zu genauern Beobachtungen darüber eignen sich freilich r die wenigsten Arten, theils wegen ihrer Kleinheit, theils weil die 'hiere in steter lebhafter Bewegung sind. Doch ist nun kein Zweifel nehr, dass sämmtliche Oxytrichinen ohne Ausnahme diese Bildung der ; Rede stehenden Organe zeigen. Sie ist aber nicht auf unsere Familie htung eic., ebenso bei den Aspidiscinen, und, wie ich inich uber zeugt habe, auch bei Halteria!). Stentor zeigt im Wessntlichen dieselbe "Bildung ; auch hier sind die sehr nahe beisammen liegenden Querlinien es adoralen Bandes die Insertionen der » Wimpern «. Kein Zweifel, dass il ursaria (die mir leider bis jetzt nicht zu Gesicht kam), sowie bei nächst Verwandten dasselbe Verhalten herrscht, und hierin haben ann wohl die Erklärung der sonst auffallenden Erscheinung auf adoralen Bande dieser Art zu suchen, die Srem?) so sorgfältig app viel näher zu stehen, als den Dee wohl doch die teilen 'salen (8. unten) Wapen, die u. .. immer in einem Ktanze stehen, 46 n Y. Sterki, zeichnet. Aehnliches habe ich übrigens auch bei Oxytrichinen u. a, bemerkt. oo | ’ ; Diese Bildung der adoralen » Wimpern « erklärt nun manche Ver- hältnisse überraschend leicht, die sonst nur schwer verständlich waren. Einmal das oben schon erwähnte auffallende Aussehen der adoralen“ Reihe links und rechts am Vorderrände, wo die einzelnen Wimpern nicht’ deutlich erkannt werden, und, sowie die Reihe selbst, häufig doppelt. erscheinen — begreiflich, denn hier stehen unsere Wimpermembranen schief zur Gesichtsebene, und lassen sich so bei der steilen Bewegung nicht deutlich erkennen, wo dies auch ohnehin schwierig wäre. Die’ beiden Seitengrenzen (vergl. Fig. 6) konnten ganz gut als zwei Wimpern imponiren, und je nach der Einstellung des Mikroskops erscheinen zwei a adorale Reihen mit entgegengesetzter Richtung der Wimpern. Ebenfalls verständlich werden nun die ganz eigenthümlichen schwerfällig er- scheinenden Bewegungen der jungen adoralen Wimpern bei Ouenthei lung; denn statt langer feiner Organe (z. B. Randwimpern) erscheinen hier zuerst wulst- und leistenartige Erhebungen, die nur langsam zu den grossen, dünnen, leicht beweglichen Membranen sich ausbilden. — Namentlich aber wird hierdurch verständlich die Entstehung und die ganze Configuration der adoralen Zone des hintern Theilsprösslings bei Quertheilung, die sonst gar nicht zu begreifen war und keine plausible Erklärung zuliess; auf diese Weise aber erklärt sie sich von selbst. Und endlich ist die starke Strömung im Wasser nun eher verständlich durch die Bewegung so vieler flacher Organe: denn die Gesammtheit derselben repräsentirt eine relativ ausserordentlich grosse Schwingungsfläche. — Auch isi sehr wahrscheinlich, dass beim Schwimmen diese Organe mit, und vielleicht in erster Linie in Action sind; jedenfalls sind sie dazu am vortheilhaftesien gebaut (vergl. Halteria). ’ Um nun nochmals auf die Zertheilung der in Rede stehenden Wim- \ pern zurückzukommen, kann ich mittheilen, dass ich dieselben seitdem | häufig und in ganz alas Weise sah ; ebenso auch bei den Euploten. Die Zerfaserung der einzelnen Wimper hin sehr rasch, oft fast plötz- ‚lich vor sich zu gehen und in der Reihe von einer zur andern fortzu- schreiten. Um so auffallender ist die Behauptung von CLAPrartve und. Lacnwann, dass gerade die adoralen Wimpern (soies) sich im Gegensatz. zu allen andern gar nicht zertheilen. ! Was endlich die Abbildungen betrifft, so ‚ wird man kaum im Falle sein die adoralen Wimpermembranen jeweilen nach ihrer wirklichen Gestalt hinzuzeichnen, blos etwa einzeln nebenbei zu notlhwendigen Erläuterungen. Nur wird man dabei nie vergessen dürfen, dass die BE. EN Beiträge Zur Morphologie der Öxytriehinen. | 47 u dan Wirklichkeit nicht ‚entsprechen, sondern blosse Andeu- ngen derselben sind. In Bezug. auf die Benennung ist bald klar, dass Fr Name Wimpern ir I Organe nicht mehr besonders passt. Ich möchte den Namen » Membranellen « i in Vor schlag bringen, indem damit zum Vornherein | em Verständniss wesentlich nachgeholfen wäre. | Stellung der Wimpern. Die Gruppirung der Wimpern bildet sis jetzt in unserer Familie das Hauptmoment für die Unterscheidung, i..; der Genera; und da sie meist Hand in Hand gehi mit der ganzen Organisation, rd sie diese Bedeutung auch künftig grössten- theils wohl behalten, wenn auch andern Momenten grössere Wichtigkeit gemessen werden dürfte, wie bisher, so namentlich der Gestaltung es Peristoms. Es liegt in der Natur der Sache, dass hier nicht viel allgemeines zu sagen ist, namentlich da die neuen Arten meist nur wenig wesent- lich abweichendes bieten, sich vielmehr zwischen die bereits bekannten "einreihen. Trotzdem werden wir noch die genauen Beschreibungen von einer Masse neuer Formen abzuwarten haben, bevor an eine allgemein- ültige Gruppirung der Formen zu denken ist. Vielleicht dürften damit ber auch die Zweifel zunehmen; sind wir doch jetzt schon durch manche Zwischenformen da und dort in Verlegenheit um die Abgren- ing der Genera, und selbst der Species. — - Vorderhand finden sich nach der Bewimperung naturgemäss zwei ppen von Oxytrichinen, vielleicht besser gesagt, zwei Extreme, schen denen einzelne vermittelnde Formen, weder der einen noch i Esser Gruppe bestimmt angehörig, sondern die le Histrio 2), de Stir n-, le Alter. und aueh € ts und eh die ost chen diesen Gr uppen n die Pleurotrichen, Gasterostylen etc. eigenthümliches Element bilden hier übrigens die Afterwimpern, ‚auch bei sonst, nahe erwandien Formen ), obschon da, we sie n s. Anh. Nr. 2) do. Nr. 3% | ( 3) Ich erwähne a diesem Anlasse, dass Uroleptus piscis Afterwimpern trägt. arüber an anderer Stelle. = Pe z 48 | . u \ V. Sterki, vorkommen, ihre Zahl meist ziemlich constant ist. Ein Versuch, die Arten nach ihrem Vorhandensein oder Fehlen einzuiheilen, würde, nahe er auch liegen mag, auf bedeutende Schwierigkeiten stossen. — Die Schwanzwimpern, welche viel häufiger vorkommen, als bisher an- R genommen wurde, finden sich fast ausnahmslos in der Dreizahl, so hei allen Oxytrichen (mit Ausnahme von einer oder zweien, wo ich sie nicht zu sehen vermochie), bei Gastrostylen ete. Immer sind sie etwas dorsalwäris dem Körper inserirt, und meist auch in dem Sinne ab- stehend. Ebenso sind sie auch fast constant etwas auf der rechten Seite. Für Einzelheiten in dieser Beziehung ist hier nicht der Ort. | Auch die Randwimperreihen zeigen eine Eigenthümlichkeit, die Erwähnung verdient. Es rückt nämlich sehr häufig hinten die linke Reihe weiter dorsalwärts, wie die rechte, so namentlich bei den Uro- stylen, und gehen hier beide oft sogar eine Strecke an einander vorbei. Vollkommen in einander übergehend sind die Randreihen nur bei Histrio. Eine interessante und morphologisch sehr bedeutsame Stellung ein- zeiner Wimpergruppen kommt bei einer neuen Art, Stylonethes tardus!), vor. Dieselbe zeichnet sich nämlich dadurch aus, dass einmal gegen 20 ziemlich kurze, mittelstarke, nach vorn umgebogene Wimpern auf der vordern Hälfte des Stirnfeldes (auch vor dem Peristom) unregel- mässig zerstreut stehen. Und dann geht die linke Randreihe, das Peri- stom überspringend, noch auf das Stirnfeld hinüber, resp. beginnt auf diesem ; ein Verhalten, das sonst keine bekannte Art zeigt. — Der noch bedeutsamern Vertheilung der Wimpern bei Trichogaster ist bereits oben Erwähnung geschehen. ; Der einfachern Bezeichnung wegen benenne ich die 8 charakteristi- schen, Stirnwimpern, die bei Stylonychia, Oxytricha, Histrio, Pleuro- tricha und Allotricha 2) offenbar vollkommen homolog sind, mit Zahlen, und zwar die der ersten Gruppe, die drei vordern, stärkern, von links nach rechts mit Nr. 1—3; die der zweiten Gruppe, zwei links in der Nähe des Peristominnenrandes stehenden von vorn nach hinten mit 4 und 5, die der dritten, drei rechts in schräger Reihe, mit 6—8. Das ist nicht schwierig, sich zu merken, und wird manche lange Um- schreibung überflüssig machen (vergl. Fi 9). Es ermangelt noch über ein sehr Bee Wimperelement zu sprechen, das bis jetzt nicht die gebührende Aufmerksamkeit gefun- den hat, nämlich die » dorsalen« Wimpern. Lieserkünn sah sie zuerst ; dann finden sie sich abgebildet in den Arbeiten von Crarar&pe und Lac#wann, sowie von EngeLmann, aber immer nur als einfache Reihe 4) 8. Anhang Nr, 8... . 2) do. Nr. 9. Beitrige u zur Morphologie der Oxytrichinen. | 49 | längs en Eeneindern est während Stein (in seinem Haupt- werke, Bd. T) dieselben als junge Randwimpern gedeutet wissen will. } Dass sie das nicht sind, bedarf nun wohl keiner speciellen Widerlegung mehr, und der beste Grund dagegen ist der, dass diese Wimpern nicht nur am Rande des Körpers stehen, sondern über die ganze Rückenfläche "ausgebreitet sind (vergl. Fig. 7 und 8). Daselbst stehen sie in Längs- reihen, deren jede in einer kleinen Furche zwischen ganz leichten, flachen Erhebungen sich findet (vergl. Querschn. = Fig. A h). Die Zahl dieser Reihen genau festzustellen gelang mir bis jetzt bei keiner Art, da dies nur im optischen Querschnitt des Körpers geschehen kann, und eine längere Anschauung dieses nicht eben zu den häufigen Vorkomm- ‚nissen gehört. "Von Bewegung sieht man an den Dorsalwimpern wenig, und wie es scheint, niemals in der Continuität, sondern sie zeigen sich nur als ‚ziemlich cn. pendelförmige, wenig ausgiebige, und scheinen viel- mehr passive durch den unterliegenden Theil der Körpersubstanz be- wirkte, ‚als active zu sein. Das deutet wohl darauf hin, dass sie anders gebaut sind, als die übrigen Körperwimpern, und wenn überhaupt, jedenfalls nur sehr wenig Protoplasma enthalten, vielleicht wirkliche ‚Anhänge des Integuments, der Cuticula darstellen, Damit stimmt auch "ihre Feinheit überein : sie sind meist erst bei stärkern Vergrösserungen ‚deutlich _ zu erkennen , und erscheinen vom Grunde bis zur Spitze gleich stark. Um so osdhicdenes ist ihre Länge: bei den Stylonychien iR, 2. B. erscheinen sie als ganz kurze Börstchen und, wenigstens wie ich ‚sie gefunden, wohl um die Hälfte kürzer, als Crararkpe und Lachmann sie abbilden !). Am längsten dagegen sind sie, soweit mir bis jetzt be- nnt, bei Stichotricha, resp. Stichochaeta, wo sie von den eben ge- nnien Autoren wirklich gezeichnet, wenn auch nicht in der Weise deutet worden sind2). Eigenthümlich ist nur, dass sie hier auf die rdere Hälfte des Körpers beschränkt bleiben, während sie sonst, g° bemerkt, über die ganze Rückenfläche verbreitet sind. Darin stimmen 1) 1. c. Taf. V. 2) Es sei hier noch ausdrücklich hervor gehoben, dass Stichotricha Perty eben- Iche Dorsalwimpern besitzt, wie Stichochaeta nach CLarArkpe und Lachnann, und ass bei der sonstigen Uebereinstimmung der beiden Formen dieselben zweifellos ü einem einzigen Genus gehören. Ob Srzım eine andere Art desselben vor Augen abt (wofür allenfalls auch einige andere Gründe sprechen dürften), oder ob er ‚feinen Dorsalwimpern, übersehen, muss vorderhand dahingestellt bleiben. — h.zweifle. nicht, die wirkliche Perry’sche Art beobachtet zu haben, da ich sie an en von diesem Autor angegebenen Localitäten fand, und daneben keine andere, ie irgend mit ihr verwechselt werden konnte. Genaueres darüber wird an anderer e Platz finden. eitschrift f. wissensch. Zoologie. XXXI. Bd. k 50 er V. Sterki; jedoch die meisten Arten überein, dass ihre Dorsalwimpern von vorn nach hinten an Länge zunehmen a auch Fig. 7 u. 8). a Das auffallendste dabei ist indessen, dass sich diese Wimpern nicht bei allen Arten finden; wenigstens bin ich bei vielen nicht im Stande gewesen, trotz wiederholten und genauesten Zusehens solche zu er- kennen, und zwar bei Arten aus Gruppen oder Gattungen, deren andere - Arten solche besitzen, resp. deutlich sehen lassen, so bei manchen Oxy- 'trichen. Ein Homologon haben diese Wimpern vorderhand nirgends als an den »Sprunghaaren « der Halterien (s. bezügl. Anm.), und ihre mor- phologische Bedeutung ist noch dunkel. Auch über den physiologischen Werth dieser Organe ist schwer zu urtheilen ; indessen dürften sie nicht ganz ohne Grund als Gefühlswerkzeuge aufzufassen sein. — Dass sie übrigens zu dem Begriffe »hypotrich« in etwas schiefer Weise sich ver- halten, braucht nicht erst hervorgehoben zu werden. — Um ihre Stellung zu zeigen, gebe ich eine Ahbildung von Oxytricha pelionella, in Fig. 7 von der Bauchseite, in 8 im Längsschnitt. Um Wiederholungen zu vermeiden weise ich auf die Erklärungen am Schlusse hin. 5. Quertheilung. in Bezug auf vergleichende Untersuchungen und Zusammenstel- lungen über die Vorgänge in der Quertheilung bei den verschiedenen Oxytrichinenformen fehlt noch sehr vieles. Die Anlage der jungen Randwimperreihen geschieht nicht genau in der von Stein angegebenen Weise. Dieselben entstehen nämlich nicht jederseits als einzige, für beide Sprösslinge gemeinsame Reihe, die sich erst nachträglich in zwei Gruppen trennt; im Gegentheil sie sprossen als zum Vornherein gesonderte Gruppen in auf beiden Seiten etwas ab- weichender Weise hervor. Rechts trennt sich die alie Randreihe in drei Gruppen. In den dadurch entstehenden beiden Lücken erscheinen kurze Reihen von sehr dichtgedrängten feinen, aber schon frühzeitig relativ langen jungen Randwimpern, fast als Fortsetzungen je der vordern und miltlern Gruppe der alten Wimpern erscheinend, nach hinten aber, . über die mittlere und hintere Gruppe hinausgehend, und zwar (rechts) auf der äussern Seite derselben, d. h. zwischen dieser und dem Aussen- rande des Körpers (vergl. Fig. 9 a,, @,). Mit fortschreitender Theilung rücken die jungen Wimpern auseinander, die Reihen verlängern sich und kommen einander in der Mitte näher, in dem Maasse, wie die alten Wimpern, wahrscheinlich durch Resorption, an Zahl abnehmen. Doch findet man auch nach vollendeter Theilung ofi noch einzelne oder ganze Reihen derselben, namentlich am hintern Sprössling, und ich habe mehr- Beiträge zur Morphologie der Oxytrichinen, 51 "fach an ganz ausgebildeten Thieren, die sonst keine Spur von Theilung ‘mehr erkennen liessen, die rechte Randreihe am hintern Ende ver- doppelt, ja verdreifacht gesehen, offenbar daher rührend, dass die Wim- - pern des Mutterthieres theilweise persistirten. Die linken Reihen bilden sich in etwas abweichender Art. Hier entsteht in der alien nur eine einzige Lücke, in welcher die neue Reihe "für den hintern Sprössling erscheint, aber so, dass ihr hinteres Ende nach innen von der hintern Gruppe der alten zu siehen kommt (Fig. 9b). "Für den vordern Sprössling dagegen wird die neue Randreihe vor der "alten angelegt, resp. zwischen dieser und der adoralen, und theilweise durch letztere verdeckt, in einer schrägen, oft etwas gebogenen Reihe (vergl. Fig, 9 c). | Diese Beobachtungen wurden zuerst an Stylonychia mytilus und an Histrio gemacht, dann aber bei vielen verwandten Arten bestätigt gefunden. Ueber die Reproduction der Wimpern (Rand- und Bauch- " wimpern), bei den mit ganzen Reihen versehenen Arten, den Uro- lepten ete., und namentlich Urostylen fehlen mir noch genauere Beoh- achtungen. Dagegen halte ich es nicht für überflüssig, hier- einige "eingehendere Mittheilungen zu machen über die Art der Neubildung von Stirn-, Bauch- und Afterwimpern bei den _Stylonychien, Oxy- trichen, Histrio. Die ersten Anfänge dieser Wimpergruppen hat Sram hei Gelegenheit von Stylonychia mytilus mitgetheilt. Ich habe weiter \ verfolgt, in welcher Ordnung aus diesen die oben genannten Gruppen “hervorgehen. Bei Histrio und den nächst verwandten geschieht dies - in folgender Weise: die neugebildete allgemeine Wimpergruppe besteht "aus sechs schrägen (von rechts nach links) parallel nebeneinander "liegenden leistenartigen Erhebungen, oder Reihen, wenn man der _ Analogie wegen eine einzeln stehende Wimper auch für eine Reihe "nimmt. Die letztgenannte steht links vorn, dann folgen die fünf eigent- lichen Reihen, von denen jede, mit Aurieline der letzten, etwas weiter nach hinten ätcht: als die vorige, mit 3, 3, 3,4, % Wirken, was mit "der einzelnen 18 ausmacht, gleich 8 Stirn- + 5 Bauch- + 5 Afterwim- er ern (vergl. Figg. 9—11). Bei fortschreitender Ausbildung der Spröss- line differenziren sich diese Wimpern mehr und mehr, nehmen ihre charakteristische Gestalt und Grösse an, und entiernen in ungleicher Weise. von einander. Die drei ersten Wimpern, nämlich die einzelne 3 links nebst den vordersten der beiden folgenden Reihen werden zu den vordern en sie a am re und entfernen sich Sr Im 52 eu Bei oe werden die Stirnwimpern 4 und 5, aus den drei ersten der letzten (rechten) Reihe die drei letzten nenn, 6-—8, rechts. | Andererseits entwickein sich die hintersten Winpen der fünf Reiben zu den fünf Afterwimpern, hier schon ziemlich in der Stellung, die sie später einnehmen. Ihre eigenthümliche Gestalt, mit der Zer- faserung am Ende, und ihre charakteristische Bewegungsweise sind sehr früh ausgeprägt. Kurz vor der Trennung der Sprösslinge stehen sämmt- liche neue Afterwimpern (bei Histrio, ähnlich wie bei Oxytricha pelio- nella u. a.) noch in der rechten Hälfte, die des Mutterthieres in der linken, so dass ein Sagittalschnitt durch den Körper sie fast glatt von einander . trennt. Es bleiben noch die zwei vordern Wimpern der dritten, sowie die drei vordern der vierten Reihe übrig, die künftigen Bauchwimpern, die 7 mit zunehmender Entwicklung des Sprösslings aus ihrer ursprünglichen Stellung zwischen den Stirnwimpern heraus nach hinten rücken, wäh- rend jene relativ sich einander nähern, so dass die fünfte und achte BE meist ziemlich nahe zu einander zu stehen kommen. Aus der Stellung sieht man unmittelbar, dass die fünf Bauchwimpern, wenigstens im Anfang eine zweizeilige Stellung haben, wenn diese auch in der Folge vielfach gestört erscheint. Auch die gegenseitige Entfernung derselben wird ungemein verschieden, bald gleichmässig (Stylonychia, Histrio, manche Oxytrichen), bald ist zwischen den drei ersten emer- und den „wei letzten andererseits eine weite Lücke (vergl. O. pelionella Fig. 7). — Zur Uebersicht sind in Fig. 14 statt der Wimpern Ziffern gesetzt, in der Stellung, welche jene ursprünglich einnehmen, und es bezeichnen 1—8 die Stirn-, 9—13 die Bauch- und I14—18 die Afterwimpern, wobei die Bauchwimpern #1 und 12 ihrer spätern Stellung wegen N erscheinen. a Dass die Schwanzwimpern auf dem Rücken angelegt werden, hat bereits Stein für Stylonychia angegeben; es gilt dies für alle Arten, welche solche tragen, und zwar stehen sie immer stark rechts, die vor- dern meist sogar auf der rechten Hälfte des Rückens. — Auch das vordere Peristom erfährt als Ganzes sowohl, wie ie zu- gehörigen Wimpern bei der Quertheilung eine Ombildenen Dasselbe wird nämlich im Verlauf des Theilungsprocesses ebenfalls schmal und‘ flacher, ähnlich dem hintern, neugebildeten. Rechts neben dem alten Peristominnenrande, auf dem Stirnfelde, sieht man neue präorale Wim- pern hervorsprossen, als ganz kleine Stummelchen, und unmittelbar rechts daneben erscheint als feine saumartige Erhebung die undulirende Membran. Beide Gebilde wachsen zusehends, während die alten. resor- birt werden. Das Peristom nimmt wieder an Breite und Tiefe zu, so Beiträge a der Oxytrichinen. 53 lass gegen das Ende der Theilung hin beide auf der nämlichen Stufe stehen. Bei beiden zeigen auch die zugehörigen Wimpern jene eigen- |" thümliche schwerfällige Bewegungsweise, die den neugebildeten eigen ist, desgleichen die undulirende Membran. Dass die adoralen Wimpern "nicht einfach tales quales stehen bleiben ist vollkommen sicher. Nach „allem — diese Untersuchungen sind sehr schwierig und mühsam — ist es aber wahrscheinlich, dass nicht zwischen oder neben den alten neue | Membranellen ande werden, vielmehr dass jede einzelne um- "gebildet, gleichsam umgeprägt werde, ähnlich wie das ganze Peristom. u Ob, oder vielmehr in welcher Weise die Dorsalwimpern neugebildet "werden, darüber fehlen mir genaue Beobachtungen. Denn dass minde- Pi stens ein Theil neu angelegt werden, ist a priori klar, da die Sprösslinge nachmals ebensoviele derartige Wimpern besitzen, wie die alten Thiere. Der ganze Vorgang der Quertheilung bei den Oxytrichinen — wie u überhaupt bei den meisten oder vielleicht allen Giliaten — ist im höch- sten Grade der sorgfältigen Beachtung und Beobachtung werth. Eis ist h nämlich evident, dass es eine vollständige Theilung im genauen Sinne des Wortes gar nicht mehr ist. Der vordere Theil bieibt, freilich auch " unter Eingehung gewisser Veränderungen, im wesentlichen derselbe, "während der hintere zum »Sprössling« — hier ist der Ausdruck ganz zutreffend — sich ausbildet und ablöst. Dann bildet sich der übrig gebliebene (vordere) Theil wieder aus, die neuen Wimpern rücken aus- einander nach hinten, und wenn das Thier sich vollständig ergänzt hat, wird aus dem fern Theil ein neuer Sprössling gebildet und abge- schnürt, und so fort. Es ist also, wie bemerkt, dieser Vorgang von reiner eigentlicher Quertheilung, wie wir sie bei den Rhizopoden noch sehen, sehr weit verschieden und lässt sich überhaupt nicht einfach damit zu- sammensiellen, sondern nähert sich bereits in bedeutendem Maasse der Knospen- oder Sprossenbildung. Offenbar hängt dies auch zusammen mit der viel höhern Ausbildung des Ciliatenkörpers, mit der Differenzi- 2 rung seiner Theile und Functionen und der Localisation derselben, da- ; durch mit der Ausprägung von bestimmten Achsen des Körpers, der , Eee von vorn und hinten, rechts und um etc. — Dieses Erklärung der Abbildungen. Tafel IV. _ Die meisten Figuren (8 ausgenommen) sind stark vergrössert und zum Theil | _ etwas schematisch. | Fig. 1. Peristom von Siylonychia mytilus, nach einem Exemplar gezeichnet, das die auffallende Form des Peristominnenrandes zeigte. a, Perisiomgrund, b, Kante zwischen diesem und dem » Präperistomraum «, 6, Schlund, d, Peristominnenrand mit den e, präoralen Wimpern und f, der undulirenden Membran (Saum), | gg, adorale Wimpern oder » Membranellen «, nicht alle ausgezeichnet, Yı, adorale Zone, Insertionsgebiet der vor., h, eine adorale »Wimper« (vom linken Theil der Reihe entfaltet), hı, ebensolche halb entfaltet, ü, endorale Wimperreihe, 2 k, Stirnwimper. ) nr Fig. 2. Peristom von Gonostomum Kia (Oxytricha a. St.) um den langen schräg gerichteten Schlund — er geht bis nahe an den rechten Seitenrand — und die Richtung der Rotation der Nahrungsballen zu zeigen, im ee zu Fig. N w aa, linker Seitenrand. Fig. 3. Peristom von Gastrostyla. a, Peristomgrund, b, Peristominnenrand, c, Saum der undulirenden Membran, d, präorale Wimpern, ..e, drei adorale Membranellen, die übrigen weggelassen, f, parorale, gg, endorale Wimpern, h, linker Seitenrand des Körpers, !, linke Randwimpern, k, Stirnwimper, I, »Oberlippe«. ; Fig. 4. Körperquerschnitt in der Höhe etwa der Peristommiitte, schematisch, um die De der Theile zu zeigen, R= rechts, L = links. a, adorale Membranelle, entfaltet, - b, parorale, Ü c, endorale Wimper (die freilich nicht in dieser Ebene liegen würde, 4 wie sich aus Fig. 3 9 ergiebt), d, präorale Wimper, e, undulirende Membran, f, Stirawimper, g, Randwimper, rechte, hh, dorsale Wimpern. Beiträge zur Morphologie der Oxytrichinen. en [sD} ; Fig. 5. Fächerförmig zerfaserte adorale »Wimpern« von Oxytricha lata (sp. n.). Fig. 6. Adoraie Membranelle vom Vorderrande von Stylonychia mytilus. (Kann nicht für jedes Detail einstehen.) £ Fig. 7. Oxytricha pelionella, Umrisse und Wimpern, von der un aus, namentlich um die dorsalen Wimpern zu zeigen (vergl. Fig. 8). Nebenbei sei auf Folgendes aufmerksam gemacht: 4) Stirnwimpern sind auch hier die typischen 8 vorhanden ( und 5 fehlen in der Abbildung von Sıeım [l. c. I.] 6 und 7 stehen viel weiter auseinander als 7 und 8, eine Gruppirung, die mir sonst bis jetzt nirgends begegnete). Bauchwimpern sind ebenfalls die typischen 5 in zwei Gruppen. Die rechte Randwimperreihe beginnt hinter den Stivnwimpern, fast erst auf der Höhe des Peristomwinkels, wie die linke; dasselbe zeigte auch noch eine andere, im übrigen sehr abweichende Oxytricha-Ari. - Die Afterwimpern sind stark, resp. breit; aber weil häufig um die Achse ge- - dreht, ist das nicht immer deutlich. Zerfaserung am Ende constant. Der adoralen Membranellen sind am Vorderrande blos etwa 5, aber sehr grosse. R Fig. 8. Dieselbe Art im Längsschnitt, um Stellung, Richtung und Länge der ‚dorsalen Wimpern zu zeigen. } . .@, eine zusammengezogene adorale Membranelle, b, »Oberlippe.«. Ben. Fig. 9. Histrio (s. Anh. Nr. 3). Im Beginn der Quertheilung, unvollständig ge- zeichnet. S.d. Text. Br @ı, @9, die beiden jungen Randwimperreihen rechterseits, .b,.c, dieselben linkerseits, dı, da, die beginnenden Stirn-, Bauch- und Afterwimpern für die beiden Sprösslinge, in schrägen Reihen stehend. a . ‚Die an Wimpern etwas später, durch Form und Grösse % £ “ nn RS Fa Anhang. .. Es scheint mir zweckmässig, hier vorläufig eine kurze Charakteri- | stik und Begründung der neu aufgestellten Arten und Gattungen zu geben. Genaue Beschreibungen und Abbildungen derselben werden in einer systematischen Arbeit folgen. f. Stylonychia makrostyla n.sp. Styl. mytilus ehe stehend; unterscheidet sich von dieser: Körper metabolisch, vorn eleichmässe gerundet, hinten viel breiter abgestutzt; alle Wimpern ungemein lang, Stirnwimpern weiter nach hinten gerückt, Schwanzwimpern von fast !/, der Körperlänge, schlaf, nachschleppend, am Ende nicht zertheilt. Schiund lang, schräg nach hinten gehend. E 2. Styl. mytilus var. pusilla n. Styl. mytilus zeigt mehrere © abweichende Formen; ebengenannte ist die interessanteste der mir bis jetzt vorgekommenen. Gestalt nahezu die typische; Länge nur 0,09 bis 0,12 mm. Schwanzwimpern von !/, der Körperlänge, am Ende nur in 2—3 Theile zertheilt. Rechts 12—18, links 10—14 Randwimpern. 3. Histrion. gen. Muss von Stylonychia abgetrennt werden,.zu welcher Ansicht sich schon Sreım neigt. Dazu kommen wesentliche Abweichungen im Bau des Peristoms und die Gestaltung der Rand- wimperreihen. Ich schlage den Namen H. Steinii vor, da wir erst diesem Autor ihre genauere Kenntniss verdanken. — Uebrigens weicht die in der Schweiz überall gefundene Form in der ganzen Gestaltung ziemlich wesentlich von der durch Stein’s Werk bekannten ab. } k. Wie schon angedeutet, ist der Inhalt des Genus Oxytricha eiwas abzuändern, und damit dann auch der Umfang. Es enthält auch. nach der Bestimmung von Sruin noch verschiedene heterogene Elemente in sich. Die circa 15 neuen Oxytricha-Arten, die ich bisher genauer untersuchte, besitzen sämmtlich dieselben Ionischee 8 Stirn-, 5 Bauch- und 5 Afterwimpern wie die Stylonychien und wie O. fallax St., 0, ferr uginea St. und O. pelionella (vergl. Fig. 7). Ausserdem besitzt wei aus die Mehrzahl derselben auch drei Schwanzwimpern. Von Stylo- nychia unterscheidet sich Oxytricha wesentlich durch die Gestaltung des ' Peristomausschnittes. Es würde zu weit führen, hier alle die neuen Arten zu charakterisiren, Ihre Consistenz, Gestalt, Grösse wechseln stark (letztere von 0,06—-0,22 mm). Zum Theil sind es sehr interessante Formen. Die meisten Arten sind in Massen von Exemplaren beobachtet. En 7 | Beiträge zur Morphologie der Oxytrichinen. "Danach sind nun einige Arten aus der Gattung Oxytricha im Srkiv- schen Sinne auszuscheiden, in erster Linie: 5. O. gibba St., die freilich am besten wit dem Wortlaute der ‚Srein'schen Diagnose für O. übereinstimmt, indem sie durch » drei griffel- -förmige Stirmwimpern« und zwei mediane Reihen borstenförmiger "Bauchwimpern charakterisirt ist, welch letztern die Randreihen sehr 'genähert sind. Gerade dies zeigt die Nothwendigkeit einer andern Be- stimmung. Es fand sich nun eine neue (durch die Schweiz sehr häufige) " Art, die mit gibba in der Bewimperung und wie es scheint auch dem | Peristom nach nahe übereinstimmt, aber etwas kleiner ist, und sich ' durch den Besitz von circa i0 Afterwimpern genügend unterscheidet, ‘ohne dass ich sie aber deshalb generisch davon abtrennen möchte. "Contractile Blase hinter der Mitte, Nuclei (2) rechts, Bauchfläche con- cav. Diese beiden Arten vereinige ich zum Genus Amphisia.n. gen., ‚als A. gibba und A. multiseta. Auch O. micans Engelmann !) gehört, "soweit aus dessen kurzen Andeutungen zu on sehr wahrschein- lich hierher. i 6. Ferner ist von Oxytricha abzutrennen O. affinis St., die ich ein- "gehend zu untersuchen Gelegenheit hatte. Ausserdem tandcn sich hier 2 oder 3 neue Arten, die ganz nach demselben Typus gebaut sind ; ich | ‚ vereinige sie zur Ektung Gonostomum n. gen., die wesentlich durch die Lage und Form des Peristoms und die dadurch bedingte Configuration |. des Stirnfeldes, sowie durch die Bewimperung characterisirt ist, und eine sehr‘ liche wohlumgrenzte Gruppe bildet, zu der offenbar "auch O. sirenua Engelmann?) zu ziehen ist. 9. Zur Gattung Ga astrostyla Engelmann) zu stellen sind zwei neue, grosse, ausgezeichnete Arten, von denen sich die eine durch Beecrordentiche Veränderlichkeit in den Bewimperung, die andere durch I den beiderseits hochgewölbten Körper auszeichnet. Beide besitzen eine Mn unregelmässige Reihe von Bauchwimpern wie die EngeLmanw’sche Art | use mysiacea Stein, 4 (oder 5) Nuclei, parorale und sehr weit nach vorn gehende endorale Wiinerröiken. -=8. Stylonethesn. gen. Körper vorn verschmälert, hinten ge- rundet, stark gewölbt. Auf der vordern Hälfte des Stirnfeldes viele (15-20) zersireute Wimpern, zwei Bauchwimperreihen,, keine After- _ wimpern. Die linke Randreihe beginnt auf dem Stirnfeld und über- springt das Peristom. St. tardus. 79. Allotricha.n. gen. Die Stirn-, un und Afterwimpern der .P. 337. Anm. 2. (Irrthüml. als 4 bezeichnet.) - P. 387. Taf, ÄXX, en Ah, 3) l.c. oo us Oxytrichen, ausserdem rechts zwei Reihen borstenförmiger Wimpern. (ähnlich den Pleurotrichen). Körper metabolisch. Peristom, Consistenz, Aussehen, Färbung und Bewegungsweise der Urostylen. Ist also in keinem der bisherigen Genera unterzubringen. A. mollis. Sehr vielbe- obachtet; häufig. 10. Strongylidium n. gen. Gestalt der von Uroleptus piseis ähnlich ; etwas dicker und mehr gewölbt, so dass die Bauchseite kaum “ etwas flacher erscheint; Körper nach links um die Achse gedreht. Peri- stom schmal. Circa sechs stärkere Stirnwimpern, zwei schräge (spiralig) Reihen von dünnen Bauchwimpern, keine After-, drei Schwanzwim- pern. Dorsalwimpern sehr kurz. Sir. crassum. In Masse beobachtet. Ai. Fünf oder sechs neue Arten, die vorläufig am besten zur Gat- tung Urostyla zu stellen sind, freilich in der Bewimperung abweichend, ebenso wie in manchen andern Beziehungen. Einige haben blos zwei Reihen, andere (zwei) eine Zone von unregelmässig stehenden Bauch- wimpern-; zwei davon besitzen viele (eine z. B. acht runde) Nuclei. Aussehen dem der Urostylen entsprechend. Vielleicht bringen weitere Funde hier mehr Lichi. Jedenfalls wäre auf diese Weise Urostyla schwer genug zu definiren. { u 12. Trichogaster n. gen. Bereits erwähnt und beschrieben (p. 38). Tr. pilosus. Wie bemerkt, vorderhand leider auf ein einzelnes Exemplar gegründet. | m Ausserdem fanden sich mehrfach auch noch andere neue Formen, und namentlich Oxytricha-Arten,, die aber wegen mangelhafter Unter- suchung vorderhand nicht weiter zu verwerthen sind. e feuer Trichaster elegans. Von ; ’. Hubert Ludwig, Privatdocent und Assistent am zoologisch-zoolomischen Institut in Göttingen. Mit Tafel V, Unter den Echinodermen der hiesigen Sammlung fand ich eine Euryalide, welche im Jahre 41867 von dem Naturalienhändler Sırzın in Hamburg acquirirt worden ist und nach der Etiquetie aus der Bai von \ Bengalen stammt. Eine genauere Untersuchung des einzigen Exempla- res, welche mir von dem Director der hiesigen Sammlung, Herrn Pro- fessor Errers, freundlichst gestattet wurde, ergab, dass ich eine neue ‚Art der lang Trichaster L. Agassiz vor mir habe. Ich nenne dieselbe Tr. elegans und möchte sie in den folgenden Zeilen namentlich des- "halb etwas näher beschreiben, weil sie einige bemerkenswerthe mor- phologische Verhältnisse Gerbiiet Da mir nur ein einziges Exemplar vorliegt und das Interesse der Sammlung möglichste Schonung desselben Brent, so ee ich hoffen, dass der Unvollständigkeit der anatomischen RR Die Gattung Trichaster wurde von L. Acassız!) begründet, de R | er die LAMARcK Bone Form Buryale palmiferum 2) u der es in zwei Gattungen: Astrophyton und Trichaster. Bei der ersitge- r jannten Gattung sind die Arme von der Basis an getheilt, bei der letz- 4) es Asassız, Prodrome ‚dune monographie des Radiaires ou Eehinodermes. Mom. ‚de la soc. des science. nat, de Neuchatel. T. I. 4835. p. 193. Ri, | 2) Lamarck, Hist. nat. des anim. sans vertebres, Paris, T. I. 1810. p 539, 60 . | . Hubert Bi en beginnen die ee erst in einer grösseren Entfernung von der Basis. Während die Gattung Asirophyton durch die neueren For— schungen, namentlich von Lynan !) und Linken?) einen immer grösseren Reichthum an Arten erhallen hat — wir zählen deren jetzt bereits 21 —, ist die Gattung Trichaster auf sehr wenige Formen beschränkt ge- blieben. Zu der Art Tr. palmiferus, welche lange Zeit allein das Genus vertrat, ist meines Wissens bisher nur eine einzige neue Art hinzuge- kommen und selbst bei dieser lässt der Autor derselben, Ep. von Mar- tens, die Möglichkeit einer Identität dieser Art mit Tr. palmiferus L. Ag, offen. Von einer zweiten neuen Art, Tr. Isidis, welche von Ducnassaung 3) aufgestellt worden war, hat Lyman) gezeigt, dass sie der Gatiung Tri- chaster nicht zugerechnet werden kann, sondern der Repräsentant einer neuen Gattung, Astrocnida, ist. Der von En». von Mühen ) geäusserte Zweifel an der Yerschieden] heit seines Tr. flagellifer von Tr. palmilerus scheint mir nicht begründet. Denn wenn wir die von v. Martens gegebene Beschreibung des Tr. flagellifer mit der MüLLer-Troscaer’schen des Tr. palmiferus®) genau vergleichen, so ergeben sich doch hinreichende Unterschiede um beide Formen als verschiedene Arten anzusehen. Die vorliegende neue Form, welche sich den beiden erwähnten Arten als eine dritte anreiht, et sich schon auf den ersten Blick als“ hierhergehörig zu erkennen: Die Arme sind in der für die Gattung charakteristischen Weise anfänglich ungetheilt; erst in grösserer Ent- fernung von ihrer Basis beginnen sie sich zu theilen. u Die Scheibe hat einen Durchmesser von 18 mm. Die Arme messen vom Centrum des Mundes bis zur ersien Theilung 60—75 mm’); von da 4) Te. LymAn, Ophiuridae and Astrophytidae. Illustr. Catal. ofthe Mus. ofComp. Zool. at Harvard College. Nr. I. Cambridge, Mass. 1865. en — ibid. Nr. VII. Zoological Results ofthe Hassler Expedition 1. Opkiuridie and Astrophylidae. Cambridge, Mass. 4875. ' — Ophiuridae and Astrophytidae, Old and New. Bull. Mus. Comp. Zool. etc. Vol. III. Nr. 40. Cambridge, Mass. 1874. | | 2) Cur. Lürken, Additamenta ad historiam Öphiuridarum 1. Kongelige Danske Videnskabernes Selskabs Skrifter, 5. Räkke. 5. Bd. Kjebenhavn 1859. \ 3) P. Duckassamng. Animaux radiaires des Antilles. Paris 4850. p. h 4) Ta. Lyman, Note sur les Ophiurides et Euryales du museum d’histoire natü- relle de Paris. Annales des science. nat. 5. ser. Zool. T.XVI. 4872. Article 4. 5) En. voN MARTENS, Ueber ostasiatische Echinodermen. Archiv f. Naturgesch. 1866. p. 37. 6) J.MürLzr und F. H. TROSCHEL ‚System d. Asteriden, Deren 1842. p.i20. 7) Ich gebe hier immer die niedrigste und die höchste der gefundenen. Zahlen an und bemerke dabei, dass diese Werthe nicht von allen Armzweigen ermittelt werden. konnten, da einzelne derselben abgebrochen oder regenerirt waren. ; Trichaster elegans, 61 "bis zur zweiten 11—16 mm; von der zweiten bis zur dritten 10-19 mm; ‘von der dritten bis zur vierten 5—18 mm; von da bis zur Spitze 3 bis 19 mm; ist eine vierte Theilung nicht vorhanden, so misst der Arm von ‚der en Theilung bis zur Spitze 20—30 mm. hin der Uebergangsstelle "in die Scheibe hat, der Arm eine Breite von 7,5 mm. Die weiche Haut umhüllt Arme und Scheibe gleichmässig ohne irgend welche deutliche Granulationen zu besitzen, enthält aber überall sehr kleine, nur mit dem Mikroskop wahrnehmbare, maschige und ‚ästige Kalkkörperchen, deren Spitzen nach aussen gerichtet sind. Die Rippen des Scheibenrückens treten zwar nicht scharf hervor, sind aber ‘dennoch deutlich als niedrige gegen den Rand der Scheibe höher und "breiter werdende leistenförmige Erhebungen zu erkennen. Die Arme ‘sind etwas höher als breit und auf der Ventralseite abgeplattet. Wie sie an Dicke gegen die Spitze abnehmen, erhellt am besten aus der Abbildung. Sie verästeln sich drei- bis viermal ziemlich regelmässig ‘diehotomisch. Ueber die Mitte der Dorsalseite der Arme verläuft eine ‚sehr seichte Längsfurche, von welcher je einem Armgliede entsprechend ‚rechts und links eine gleichfalls sehr seichte Querfurche entspringt, die an der Seite des Armes herabzieht und am Rande der abgeplatteten Ventralseite endet; durch diese Querfurchen erhält der ganze Arm ‚ein schwach geringeltes Aussehen. Stacheln, wie sie bei Tr. palmi- ferus und Tr. flagellifer vorkommen, finden ah weder auf der Scheibe noch auf den Armen. An der adoralen Seite eines jeden Tentakel- ‚porus erhebt sich eine quere Hautfalte, welche nur an dem ersten Ten- lpaare eines jeden Armes fehlt. ku dieser Hautfalte gewahrt man "schon am zweiten Tentakelpaare eine kurze, stumpfe, kalkige Erhebung. u ‚n Stelle der letzteren findet man an den fuirenkn Tentakeln zwei an ihrer Basis vereinigte stumpfe Kalkstacheln,, sogen. Tentakelpapillen. "Weiter gegen die Spitze des Armes, etwa vom 30. Tentakelpaare an, wa ‚ pedicellarien- “ nicht vorhanden. Die ;. ‚> mm langen a een in den | Ansatzwinkeln der Arme an Be Scheibe; ihr Rand ist mit einigen kurzen ale besetzt Eiwa in N mit ir r Be. Bohn erde ‚einem Interradius gehörigen Genitalspalten und genau in der Mitte ) zwischen ihnen liegt, ein feiner Porus, welcher in einen Steincanal hin- einführt; im Ganzen sind also nn Poren mit fünf zugehörigen Stein- canälen vorhanden. | In der eben gegebenen Beschreibung des Tr. elegans sind es zwei Punkte, welche ein weiteres Interesse haben und deshalb eiwas aus- führlicher besprochen werden sollen: erstens das Vorhandensein eines 7 Steincanals und des zugehörigen Porus in jedem Interradius, zweitens das Vorkommen pedicellarienähnlicher Gebilde. Während.das mehr oder minder regelmässige Auftreten mehr- facher Madreporenplatten bei manchen Ästerien allgemein bekannt 7] und öfters besprochen worden ist!), scheint das gleiche Vorkommen bei manchen Ruryaliden bis jetzt weniger Beachtung gefunden zu haben. Es ist eines der zahlreichen Verdienste, welche sich Lürken um die Kenntniss der Ophiuriden erworben hat, dass er zuerst darauf aufmerksam machte, dass es Euryaliden gieht, welche in jedem Interradius eine Madre- porenplatie besitzen?). Er beschrieb dann?) dieses Verhalten bei zwei Arten, Astrophyton Caecilia Lik. und Astrophyton Krebsii (Oerst.) Lik. Später) zeigte er, dass auch Astrophyton asperum Lam. fünf Madreporen- plaiten besitzt. Ferner fand dann Lyman bei Astrophyton spinosum Lym.?), sowie bei Astrophyton cacaoticum Lym.®), gleichfalls fünf Madreporen- platten. Daalle diese Arten nur nach einem einzigen oder wenigen Exem- plaren aufgestellt sind, so können erst spätere Untersuchungen an reiche- rem Materiale darlegen, inwieweit die Fünfzahl der Madreporenplatte bei den erwähnten Arten constant ist; bis dahin scheint es mir verfrüht mit Lürken ’) die Astrophytonarien nach der Einzahl oder Fünfzahl dei Madreporenplatte in zwei Gruppen zu zerlegen, und dies um so mehr 4) Jou. MüLter, Monatsber. d. kgl. Akad. zu Berlin. 1840. p. 408. Ep. v. MARTENS, Archiv f. Nat. 1866. 1867, / R. GrEEFF, Marburger Sitzber. 4872. a Meine Bemühungen eine grössere Anzahl von Seesternen mit mehrfachen Madre- por 'enplatten zur Untersuchung zu erhalten sind bis jetzt ohne Erfolg gewesen. Ich TW möchte deshalb mit diesen Zeilen die ergebene Bitte an meine Fachgenossen ver- | ‚binden, mir etwa in ihrem Besitz befindliche Exemplare überlassen zu wollen. 2) Car. LÜTKEN, Additamenta ad hist. Ophiurid. I. Kongelige Danske Selekalg Skrifter. 5. Räkke. Bd. 5. Kjebenhavn 1859. p. 14. 3) Addit. II. ibid. p. 259— 260. i 4) Addit. II. ibid. 5. Räkke. Bd. 8. 1869. p. 69, p. 106. ; 5) Ta. Lymas, Illust. Cat. Nr. VIII. Hassl. Exped. II. 4875. p. 29, 30. 6) Bull. Mus. Comp. Zool. Vol. IM. Nr. 410. 4874. p. 230. BE 7) Addit. II. p. 257. Acceptirt von Lsuneman: Ophiuroidea viventia huc usque una, Defversigt af Kongl. Vetenskaps- -Akad. Förhandlingar 1866. ‚Stockholm. p- 338. Trichaster elegans. | 63 als durch Lyman ein Exemplar von Astrophyton eucnemis M. Tr. be- schrieben worden ist!), welches sich durch den Besitz von drei Madre- | elallen zwischen jene beiden Gruppen siellt. Von jenen fünf bis jetzi bekannten Astrophytonarten mit fünf Madreporenplatten hatte ich Gelegenheit zwei, nämlich A. Caecilia und A. asperum durch eigene Anschauung kennen zu lernen. Bei der erst- "genannten Art zählte ich an dem Exemplare unserer Sammlung auf ‚jeder der fünf Madreporenplatien 15—20 Poren. Das mir vorliegende Exemplar von A. asperum erschwert durch die ungünstige Lagerung ‘der Armzweige die Einsicht in die Randpartien der Scheibe. In Folge dessen konnte ich mich nur mit Mühe von dem Vorhandensein der fünf kleinen Madreporenplatten überzeugen. Jede Madreporenplatte scheint hier ‚nur 2—4 Poren zu haben, jedenfalls aber ist die Anzahl der letzteren eine ‚sehr geringe. Von Asirophytonarten mit nur einer Madreporenplatte konnte ‚ich zwei, A. arborescens und A. Agassizii Stimps. untersuchen. Bei jener fand ich circa 80, bei dieser circa 250 Poren -auf der Madreporen- platte. Es herrscht demnach bezüglich der Porenzahl der Madreporen- ‚platte unter den Euryaliden eine beträchtliche Verschiedenheit sowohl bei nur einer Madreporenplatie als auch, wenn sich in jedem Interradius ‚eine solche vorfindet. Es erinnert dies Verhalten an die wechselnde Zahl der Poren bei den Asterien und Crinoideen. Bei diesen beiden ‚Gruppen ist der einfachste Fall der, dass nur ein einziger Porus vorhan- ‚den ist. So findet man bei jungen Seesternen auf der Madreporenplatie ‚nur einen einzigen Porus. Bei Antedon rosaceus ist in jedem Interradius anfänglich auch nur ein Porus vorbanden, ein Verhalten, weiches ‚dauernd bei Rhizocrinus lofotensis festgehalten wird. Es ist nun bei | Tr. elegans ein entsprechender einfachster Fall gegeben, indem wir auch hier in jedem Interradius nur einen einzigen Porus finden. Nach innen schliesst sich an jeden Porus bei Tr. elegans ein Siein- canal von etwa 0,45 mm Durchmesser an, welcher eine dicke verkalkte Wand, ein inneres 0,02 mm hohes Cylinderepithel und ein inneres Lumen von 0,06 mm besitzt. Eine innere Oberflächenvergrösserung durch nbildung, wie bei Asterien, kommt in dem Steincanal von Tr. elegans nicht vor. 5 Im Umkreis eines jeden Porus ist bei Tr. Kane besondere Kalkplatte, | die als Madreporenplatte zu bezeichnen wäre, ausgebildet. Wir können also sireng genommen hier auch nicht von einer Vermehrung der Madre- | porenplatte sprechen, sondern nur von einer Vertheilung der Wasser- 4) illust. Cat. Nr. I. 41865. p. 189, Interradien Wassergefässporen tragen und sich dadurch an die Crinoi- ‚und darunter einen schwächeren, kürzeren Hakenfortsatz; ferner eine 7 64 . Hubert Ludwig, a gefässporen auf alle fünf Interradien und einer entsprechenden Ver- mehrung der Steincanäle. Vergleichen wir die Fälle, in welchen die in der Regel in einer be- sonderen Kalkplatte, der Madreporenplatie, gelegenen Wassergefässporen in mehr als einem Interradius, bei Asterien und Euryaliden, sich finden, so erscheint es beachtenswerth, dass bei den Euryaliden mit Ausnahme des oben erwähnten Exemplares von Astrophyton eucnemis alle fünf deen anschliessen, bei welch’ letzteren indessen die Kelchporen nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit den Steincanälen stehen, sondern ın die Leibeshöhle münden. In allen bis jetzt bekannten Fällen von Ver- mehrung der Madreporenpliatte bei Asteriden aber erstreckt sich diese Vermehrung nicht über alle Interradien, sondern es bleibt stets eine geringere oder grössere Zahl von Interradien ohne Madreporen- platte. | "Pedicellarien sind bis jetzt nur bei Echinoideen und Asteriden bekannt geworden; bei den übrigen Echinodermen und speciell bei den Ophiuriden sind derartige Organe noch nicht aufgefunden worden. Bei Tr. elegans kommen nun aber Gebilde vor, welche morphologisch zweifellos mit den Pedicellarien in eine Reihe gestellt werden müssen. Bevor ich dies näher zu begründen versuche, mögen die betreffenden | Gebilde eiwas genauer beschrieben werden. Eiwa vom 36. Tentakel- 7 paare an findet man an jedem Tentakelporus an der adoralen Seite des- ) selben einen hakentragenden Stachel an Stelle der beiden Tentakelpa- pillen der vorhergehenden Tentakelporen. Jeder solcher Stachel besteht “ aus einem basalen Gliede, dem Stiele und dem diesem an dem distalen Ende aufsitzenden Hakenapparat. Der Stiel (Fig. %, 5) ist mit seinem proximalen Ende mit einem ventralen, seitlichen Fortsatz des Arm- 5 wirbels gelenkig verbunden. Dieses Gelenk gestattet dem Stiel und damit der ganzen Pedicellarie sich auf die Oberfläche des Armes nieder- | zulegen oder sich aufzurichten. An dem distalen Ende ist der Stiel weit n complieirter gestaltet. Während sich an der adoralen Begrenzung des | distalen Stielendes eine dünne Lamelle (c) erhebt, welche jederseits von | einer ähnlichen eiwas kürzeren seitlichen Lamelle (b) durch einen Ein- schnitt getrennt ist, ragen an dem aboralen Rande zwei runde Gelenk- höcker (a) mit nn halilicher Basis empor. Der Hakenapparat be- | steht aus zwei Haken, deren Form durchaus übereinstimmt. An jedem “ Haken unterscheiden wir (Fig. 6) einen oberen stärkeren und längeren. e r einer der beiden Haken sichtbar; links !st die adorale, rechts die ale Seite der Pedicellarie. Zur Bewegung des Hakens sind für je- Haken zwei Muskeln angebracht, erstens ein kräftigerer Beuge- skel (a), welcher von der dünnen Lamelle des Hakens (b in Fig. 6) ingt und sich seitlich von der adoralen Mittellinie des Stieles an sen distalem Ende befestigt, zweitens ein schwächerer Sireckmuskel "welcher in der seichten Vertiefung des Hakens (c in Fig. 6) ent- und sich an der Aussenfläche der gemeinschaftlichen Basis der öcker dicht unter den letzteren ansetzt. Betrachtet man eine arie von ihrer adoralen oder aboralen Seite, so sieht man, dass den Haken nicht parallel sich auf den Gelenkhöckern erheben, von ihrer Änsatzstelle aus divergiren (Fig. 8). Vor dem 36. Tentakelpaare findet man an den Tentakelporen (mit ahme der ersten) statt der Pedicellarie zwei verkalikte Tentakelpa- die sich auf einem nach der Scheibe hin allmälig kürzer und er werdenden Basalsiücke erheben, welches selbst beweglich mit a Seitentheile jedes Armwirbels verbunden ist. Die Tentakelpapillen cheiden sich von den Haken der Pedicellarien durch ihre Form, u sie eine 'kegelförmige Gestalt haben. Von dem 30. bis eiwa zum takelpaare findet man die Tentakelpapillen in deutlicher Um- u den Pedicellarien. Die beiden Tentakelpapillen wandeln sich aneiden Haken, das Basalstück in den Stiel der Pedicellarie. Ban Marker Die Bednellarie am 36. Tentakelporus hat eine = von 0,8% a wovon 0,59 mm auf den ee Bi eh Zoologie. za. Dad. Eu | 5 £ =* GE. en. Maker Kadvag, iD lung nicht — fand ich bei Astrophyton asperum ganz ähnliche Pedicel- larien, während die Hakeneinrichtungen an den Armen von Astrophyton # Gaecilia, arborescens und Agassizii wohl erst, bei einem grösseren Ver- gleichsmateriale sich auf die bei Tr. elegans und A. asperum gegebene | Pedicellarienform werden zurückführen lassen. Für jetzt muss ich mich begnügen mit dem Hinweis, dass auch bei A. asperum die bei Tr. ele- \ gans aufgefundenen Pedicellarien vorkommen. h Es erübrigt mir noch den Nachweis zu führen, dass ich die eben beschriebenen Gebilde nicht mit Unrecht Pedicellarien genannt habe. Da wir über die Function der Pedicellarien der Echinoideen und Asteri- 4 den noch keineswegs genügende Aufklärung besitzen, so lasse ich den phySiologischen Gesichtspunkt hier ganz ausser Acht und behaupte nur | die morphologische Zusammengehörigkeit der beschriebenen Hakenein- richtungen des Tr. elegans und des A. asperum mit den sogen. Pedi- ei cellarien. Letztere zeigen bei Echinoideen und Asteriden bei aller sonstigen Abweichung im Detail das Uebereinstimmende, dass sie aus zwei (Asteriden) oder drei (Echinoideen und Luidia unter den Asteriden) im Allgemeinen hakenförmigen Kalkgebilden bestehen, welche beweglich mit dem distalen Ende eines kürzeren (Asteriden mit 4 Füsschenreihen) oder längeren (Echinoideen) gleichfalls verkalkten Basalstückes verbun- den sind, welches selbst wieder mit den Skeletstücken der Körperwand in beweglicher Verbindung steht; das Basalstück kann indessen ganz fehlen (bei den Asteriden mit zwei Füsschenreiben)‘). Diese allgemeine Charakteristik einer Pedicellarie passt durchaus auf die beschriebenen | Gebilde des Tr. elegans und des A. asperum. Im Einzelnen aber zeigt} sich noch weitere Uebereinstimmung. So ist z. B. an den Zangenstücken | der Echinoideen-Pedicellarien für den Ansatz des Beugemuskels ganz wie an den Haken des Trichaster eine verticale Platte entwickelt. \ Während nun aber bei den Pedicellarien der Asteriden und Echi- | noideen die zwei oder drei Zangenstücke gegeneinander bewegt werden, ig / bewegen sie sich bei Tr. elegans und A. asperum nicht gegeneinander, 4 sondern nach derselben Seite hin; indessen ist ein Uebergang zu der | - Gegeneinanderbewegung der Zangenstücke darin gegeben, dass sie nich parallel, sondern divergirend zu einander stehen. Das letzierwähnt Verhalten schliesst aber die betreffenden Gebilde des Tr, elegans un ‚des A. asperum offenbar nicht von den Pedicellarien aus, sondern zei, nur, dass wir es hier mit einer verhältnissmässig sehr einfachen un 1) Epm. PerrıeR, Recherches sur les Pedicellaires et les Ambulacres des Asle et des Oursins. I. Aunales des scienc. nat. 5. ser. Zool. ‚T. XII, 1869. p. 197 304. Pl. 47-18, U. ibid. T. XIN. 1870. Article 4. Pl. 2—86. a } Erklärung der Abbildungen. Tafel V. 4 ' Trichaster elegans von der Dorsalseite ; natürl. Grösse. Tr. elegans von der Ventralseite; natürl. Grösse, ar Winkel zwischen zwei Armen um die Lage und Form der Genitalspal- ‚wischen letzteren einen Steincanalporus zu zeigen; 2/A. 4. Stiel einer Pedicellarie von der aboralen Seile‘; a,a, die Gelenkhöcker,; eitlichen Lamellen ; d, die Gelenkgrube des proximalen Endes; 200/1. 5; Stiel einer ee von der adoralen Seite ; b, 5, die seitlichen, c, die 8 ;.d, die ek des proximalen a 200/A. Be einer Pedicellarie von der Seite eusähen, nur im Umriss gezeich- Beugemuskel ; b, der Streckmuskel. mu einer Pedicellarie von der aboralen Seite gesehen; a, Gelenk 5* Bemerkungen zu den Arbeiten über Loxosoma. Von Oscar Schmidt. Mit zwei Holzsehnitten, l Als ich im Winter 1874/75 in Neapel arbeitete, verführte mich die gute Gelegenheit zu einer, ich darf wohl sagen, eingehenden Beschäfti- gung mit Loxosoma. Worin ich gefehlt, wurde mir unmittelbar nach Publication meiner Arheit von Nırscuz, dem Beherrscher der Bryozoen, .. gründlichst vorgehalten. Es verstand sich von selbst, dass ich durch ihn überzeugt wurde, erstens, dass Loxosoma zu Pedicellina gehört, und zweitens, dass mein Versuch, die Knospenbildung als Eientwick- lung aufzufassen, nicht geglückt sei. Meine volle Zustimmung zu u diesen Hauptsachen ist in der letzten Auflage des »Handbuches der vergl. Anatomie« und in der neuen Auflage des » Thierlebens«, Bd. X, p. 181 enthalten. Dagegen muss ich einer Reihe specieller, zum Theil nicht unwichtiger Angaben Nırsche’s widersprechen. Es scheint mir dies jetzt um so nothwendiger, als unterdessen die zwei ausführlichen ° Untersuchungen von Vosr und Sırensky erschienen sind, und auch Harscaek in seiner Arbeit über Embryonalentwicklung und Knospung der Pedicellina echinata (diese Zeischr., Bd. XXIX, 1877) die Entwick- | lungsvorgänge von Loxosoma berücksichtigt hat. Meine Bemerkungen werden sich also von der vorläufigen Mittheilung Nrrsene’s über den Bau und die Knospung von Loxosoma Kefersteinii Claparede (diese Zeit- schrift, Bd. XXV, 1875) bis zu Vogr’s Bemerkungen zu Harsonzx’s Auf- satz (diese Zeitschr., Bd. XXX, 1878) erstrecken und sind bestimmt, die vielfachen, in diesen Arbeiten enthaltenen Widersprüche möglichst aus- zugleichen. Sie betreflen theils die Feststellung der Arten, theils die Anatomie, iheils die Knospenentwicklung, in letzterer Beziehung die Be- richtigung des Hauptirrthumes, in den Nırscun verfallen. Ich kann u au Sicht die neinloce der an Bereiche. U ıtersuchung ist vor allen Dingen eine Kritik und Zusammenfassung der bisher beschriebenen Arten nothwendig. Wir thun dies im Anschluss N die umstehende Tabelle, in welcher die Arten nach der Zahi der takeln, der Entwicklung der Fussdrüse und der Anzahl der zu e her Zeit sich entwickelnden Knospen angeordnet sind. L. eochlear ist nicht, wie Vocr vermuihen möchte, ein Jugend- ınd von L. Raja, sondern eine gute, in der Zahl der Tentakeln in N ie Hunderten von ‚mir a) bauen nie u ische Fuie ist nun nähpehalten durch die Beicahng auf p. 181 es Bandes X. des Breum’schen »Thierlebens«e. Da auch meme ung. von Loxosoma Raja ee ist, und die reifen Knospen n ven L ana muss so lange auf sich beruhen bleiben, bis pes a von jetzt an die en in welcher ich L. singu- inlich ehe Ich würde dies als . a ansehen, Binde keine Fusedrdige besitzt. Diese ist nun gerade bei der von Er yerüet Sich aus der dem en Fusse frappant - Die Arten. Für die recht wünschenswerthe Weiterführung der 'erkennen glaubte. Dass dem nicht so sei, hat Nırscne höchst Ve: pel gefundenen Art ausserordentlich entwickelt. Die Artbe- Oscar Schmidt, + Fussdrüse des | Knospen Loxosomal) Fühler erwachsenen | Lebt auf - Fundort 15 Phieres | De | 41. || *cochlear Schmidt 8 | entwickelt | A | Hornspongien Neapel = 1875 | | 2. |neapolitanum Kowa- 410 entwickelt A Phyllochaetop-| Neapel levsky 1866 | terus 3. || * pes = singulare 0 entwickelt | 4 . Euspongia Neapel Schmidt 4875 | 4. ||singulare Keferstein 40 N | 4 Capitella | St. Vaast 1863 5. | * Tethyae Salensky | 42 | entwickelt A Teihya Neapel 1877 | | 6. | * Raja Schmidt 1875 1% | entwickelt 4 Hornspongien Neapel 7. | * Phascolosomatum 18 | 0 | 4 | Phascolosoma | Roscofi Vogt 4877 8. * (?) crassicauda Sa- 18 ee ı Anneliden- Neapel . lensky 1877 röhren 9 | Kefersteinii Clapa- 20 | | 4—6 Zoobothryum | Neapel | rede 4867 | Acamarchis a ı) Die mit * bezeichneten Arten kenne ich nach eignen Beobachtungen, Beschrieben in E > 5 Archiv f. mikr. An. X. a = Thierleben. II. Aufl. X. p. 484. 5 Mem.d. YAcad. J. d. St, Petbg. X. Archiv f. mikr. An. Xll. Diese Zeitschrift, X1I. VI. Ser. W. Ann. d. Sc. nat. Archiv Xu. Arch. d. Zool. exper. V. if. mikr. An. ‚Ann... sc. nat. VI. Ser. V. Ann. d. sc. nat. V. Ser. VII. Diese Zeitschrift, XX1, XXV. XXV Suppl. | a man = den eg Ketan nie ei ai h fi ei ah a zur Seite der- ben jüngere 'ständen, so wird Lox. singulare mit Sicherheit zu den n gehören, welche ande nur je eine Knospe treiben. Er ‚L. Tethyae hat constant 12 Tentakeln. Die grösste Breite trifit > Mitte der Eühlörscheibe. Nach dem Stiele un ee sich ‚umsck Bire en von SALENSKY wegen Mana) : Es ehenden Arten übersehene Eigenthümlichkeit ist die unge- liche Länge des. Stieles, welche den vier- bis sechsfachen Längs- messer des Rumpfes erreicht. Ich erhielt in Neapel eine mittel- sches anL. a an. Es unterscheidet sich von ae e Anzahl der Tentakeln, die sich nach Vocr’s Angabe in einzel- erzehn oder sechzehn zu sein scheint. Die Abbildung Vocr's | .. fünfzehn Fühlern ‚beruht offenbar auf einem “ıı End eine ee ne (Pl. I, 2) meines verehrten Genfer Freundes angeht, so a nbeschadet der unbedingten Anerkennung seiner künstleri- | in. Auch bin ich nicht überzeugt vom Schwunde der Fuss- vwachsenen Zustande. Wir werden bei der folgenden Art . Vocr hat nicht angegeben, auf welchem Phascolosoma Ich habe Fun rn ein mit Lexssuina, beseiztes Phas- ai a a Ostar Schmidt, öffentlicht. Die vorliegende Art wird charakterisirt durch die zahl- # reichen, bis achtzehn, Tentakeln, die bis auf vier jederseits gleichzeitig sprossenden Knospen und den Schwund der Fussdrüse. Auf die Be- 4 merkung Sazensky's, dass von den achtzehn Armen zwei rudimentär seien (er zeichnet in seiner Fig. 1 17 Arme), ist wohl nichts zu geben, da wir in Fig. 10 alle 48 Arme vollständig entwickelt sehen. Ueber das Vorkommen bemerkt der Entdecker: »Lox. erass. habite les coquil- les tuberculeuses d’un Annelide dont je n’ai pas pu definir Vespäce«. Ich glaube mich kaum zu täuschen, wenn ich die unbekannt gebliebene | Annelide für den Phyllochaetopterus socialis Cl. halte, und ich ver- muthe ferner, dass Sarensky, der die auffallende Formveränderung des Stielendes während des Ueberganges der Knospe in den erwachsenen Zustand sah, dabei die Erhaltung der Drüse übersah. Ich habe nämlich im Frühjahr 1877, © Figur A. als ich vergeblich nach Loxosoma nea- politanum auf Phyl- loch. soeialis suchte, eine andere Art ın reichlichen Exem- plaren gefunden, welche ich für neu hielt, bis ich Sa- Lensky's Abhand- lung bekam. Die Uebereinstimmung ist nach Bild und SALENSKY sagt, sein war nun bei der Untersuchung der ersten Exemplare der auf den Tuben von Phyllochaetopterus lebenden Thiere derselben Meinung. Das Stiel ende der ausgewachsenen Form sieht einem Elephantenfuss ähnlich (Figur 1, B), wogegen die Knospen desselben Thieres jenen ausge- | prägten, von mir bei Lox. pes genau beschriebenen Menschenfuss b sitzen (A). Die Drüse in dem letzteren ist überaus deutlich; sie wir aber im ausgebildeten Stiele nur undeutlich in Folge der Verdickung der Hautschicht und der gewöhnlich anhaftenden Schmutztheilchen. Sie ist vorhanden und von derselben Beschaffenheit und Ausdehnung wie in der Knospe, sie steht aber in einem etwas veränderten Raum- Bemerkungen au den Arbeiten‘ über an / 2 73 er I kenkesgang. Ich bin also der besthnidäien Ueberzeugung, d ass SALEnsKY | in dem Ir Emm, in den ich selbst auch verfallen war IB, ER . Enerter Fussdrüse gehört. Ich halte wegen dieses Falles ker den Zweifel für berechtigt, ob bei irgend einer der beschriebenen Arten ne Reduction der Fussdrüse eintritt. | ni Kefe er . Der eben 2... a bezieht sich ‚einer Trematode. » »Les ei des appendices — dans un mou- ;continuel, — sonttoutautourde ces appendices«: die d a unvereinbar mit Loxosoma ; und da es doch nicht er- X A 71 s | Be a, Oscar Schmidt, ; Jaubt ist, anzunehmen, dass diese klaren Angaben über die einfachsten. Verhältnisse erdacht sind, so darf nach meinem Dafürhalten die Cycla- tella auf der Liste der Loxosomen nicht mehr figuriren, trotz BENEDEN selbst (die Schmarotzer p. 54). Ich habe daher kein Bedenken getragen, in der U. Auflage des Thierlebens, p. 155, die Gyclatella in derselben Umgebung, wie früher, als ein en Thier zu bringen. Anatomisches. Die Differenzen in der anatomischen Beschreihung von mir auf der einen, Nırscaz und SıLensky auf der anderen Seite sind nicht bedeutend. Nırschnz sagt, Loxosoma habe keinen Ringkragen. Aber aus meiner Abbildung von L. Raja, Vocr's von L. Phascolosomatum, SALENSKY'S vonL. Tethyae und crassicauda geht doch unzweifelhaft her- vor, dass nicht blos der einfache, die Tentakeln tragende Rand des. Kelches theilweise sich um die Basis der eingeschlagenen Fühler schnürt, sondern dass ein ausserhalb neben der Basis der Fühler befindlicher Theil als »Capuchon« über die Tentakeln gezogen werden kann. Ueber Theile, welche man als zum Nervensystem gehörig ansehen könnte, haben Nırschr und ich nur unsichere Vermuthungen ausge- sprochen. Anders Sırensky. Er beschreibi ein Gentralganglion und einen paarigen, an ein Bündel von Tastborsten tretenden Nerven. »L’observation du ganglion est ires difficile, car il est cache ä l’oeil de l’ohservateur par les organes genitaux et par difförentes glandules quise trouvent au milieu du corps. Il m’etait tres difficile de decouvrir le ganglion chez les animaux adultes possödant deja des organes genitaux, tandis que cet organe pouvait ötre trouve sans aucune peine chez les jeunes individus dont les organes genitaux n’etaient pas developpes« Die Abbildungen (Pl. XII, 2 und 3) zeigen aber. das Ganglion in un- mittelbarer Berührung mit drüsigen Körpern (gs), die nach meiner Meinung nichis als die Hoden sein können; und in dieser Verbindung sieht das Ganglion SıLEnsky's genau so aus, wie die entleerie Samen- blase. Ich gehe noch weiter und muss unwillkürlich die beiden grossen von Sırensky beschriebenen Nerven mit den Gängen vergleichen, welche aus der Samenblase in das Innere der Ovarien führen (meine Arbeit, Taf. II, 8). Hier sind also neue Beobachtungen nöthig, und um so mehr, als meine, die einzigen, Beobachtungen über die Foripflanzungsorgane, noch nicht vollständig ni | | NırschE findet, dass durch meine Ansaben über diese Theile die Uebereinstimmung mit Pedicellina völlig hergestellt ist. Beide sind her- maphroditisch. Es ist nun zwar nicht unerhört, dass in einer sonst her- maphroditischen Gattung eine Art, getrennten Geschlechtes unterläuft, und so wäre Voer's Behauptung, L. Phascolosomatum sei eine solche Art, an sich nicht befremdlich. Aber Vosr hat diesen Beweis nicht er- Re Bemerkungen zu den Arbeiten über Loxosom, 05 Aus seinen Abbildungen geht nur das hervor, dass er bald den den, bald den Eierstock deutlicher erkannt oder sie auch mit einander wechselt hat. Nach der beistehenden Figur habe ich mich, was Lox. pes be- fi, nur in einem Punkte zu corrigiren. Ich echhelz im Archiv für :osk. Anatomie XII, Taf. II, Fig. 8 zwei Hodenabtheilungen, in Fig. 9 en Iknin kam natürlich A das ich die Anlabe der auf den darüber liegenden Bierstock (o 0) en Dr 78 | | 62 . Oscar Schmidt, elaire, tout le paquet entortille des zoospermes contenu dans la vesicule fut subitement expulss par une violente contraction de Yanimal entier. Le paquet glissa rapidement en avant derriöre le peristome ei paraissail libre dans la cavite du vestibule entre les tentacules. Apres quelques minutes, Panimal fermait le rideau tentaculaire aveo une secousse, le paquet fut alors lance dans l’eau et &chappa A mes poursuites ulterieures. % Apres cette expulsion la vesicule s6minale, d’abord si saillante, ne put eire distinguece qu’avec la plus grande peine, tant elle 6tait collabee. Quant au canal par lequel le paquet seminal doit avoir passe pour arriver au iond du vestibule, il me fut impossible de le distinguer «. Ich habe diese ganze Stelle, welche beweisen soll, dass mittelst a Wassers eine Uebertragung des Samens ausserhalb des Körpers stati- finde, mitgetheilt, weil ich mit einer sehr einfachen Erklärung dienen h kann. Ich habe schon 4875 beobachtet (Zeichnung und Bemerkungen dazu liegen mir vor), wie im Munddarme, in einem flachen Divertikel oder einer Art von Kropf bei Lox. Raja durch die bekanntlich äusserst # lebhafte Wimperbewegung der zähe, noch nicht in den Magen geireiene Inhalt geballt und nach und nach fadenartig ausgezogen und zu einem Knäuel gewunden wurde, so dass der fertige Ballen täuschend einem PacketSperma ähnlich sah. Dass ein solcher Pseudo- Spermaballen, der in Folge leichteren Druckes vom Thiere ausgespieen wurde, Voer in einen argen Irrthum führte, scheint mir sicher. Eme Zerreissung der mit ungewöhnlich fester Wandung versehenen Samen- .blase habe ich auch bei gröbster Behandlung der Thiere nie eintreten sehen. Knospung. Ich komme nun zur schwierigen Frage nach der Ent- stehung der Knospen. Ich war sehr schnell durch Nırsene überzeugt, dass meine Zurückführung dieses Vorganges auf eine Eientwicklung ein _Missgrifl gewesen sei, obgleich meine vielen Skizzen mich immer wieder darauf hindrängten, noch etwas anderes in der Knospenanlage zu suchen, als eine oder einige Zellen der Oberhaut. Nirscuz erklärte für »das wichtigste Ergebniss« seiner Untersuchung den bestimmten rc dass die ganze Knospe sich aus dem Ectoderm der Mutter bilde, Resultat, das, näher erwogen, mindestens ebenso auffallend war, wie meine Behauptung. Sarznskv. hat Nirsche zugesiimmt, auch vorher Vosr: la production des bourgeons ne procede que de la couche hypo h dermique!). Trotz alledem ist dieses wichtigste Ergebniss unrichlig; und wenn Nırschk meinen Irrihum theilweise dadurch erklärlich findet, dass ich Bun die ganz auffaliende Keimblätter ns an Eientwicklung 1) Wiederholt in dieser Zeitschrift, Bd. XXX, 2. p- 377. jren, ‚wo ie a der die Verfolgung we Verhälmisse hi Bmäclich, macht. Während ich im Frühjahr 1877 in Neapel mit der erneuten Unter- chung der Loxosomen beschäftigt war und das gleich zu erwähnende ultat erzielte, hat Hırscuex in Triest die Knospenbildung von Pedi- ina sehr sorgfältig verfolgt. Er führte die primitiven Keimblätier der spe auf die entsprechenden des Mutterthieres zurück, im Einklange ‚den in anderen Thierclassen gemachten Erfahrungen, und erklärte, er mit, Nıtschr, der die Knospe von Loxosoma von der einschich- n Eetodermplatte des Mutterthieres ableitet, in principiellem Wider- uch stände. »Ich glaube, sagt er, dass an der knospenbildenden ‚ion, die Nirscnz als einschichtige Zellplaite schildert, gerade so wie Pedicellina alle Keimblätter vorhanden sein und a auf die Keim- ‚ter der an der Larve vorhandenen Primärknospe zurückführen lassen den «. Diese sogenannten Primärknospen sind bei Loxosoma von ı Beobachtern gesehen, von mir, Nirsche und Vocr als Genitalan- von Sırensky als bourgeons bezeichnet. Sie sind sehr auffallend © een noch mehr bei L. pes. Der Name a | rt noch Keimstock zu sein, falls man nicht von einem » Knospen- ee will. welche die ganzen Organe wie fein dunkel pigmentirt er- | ‚Ist man einmal von a Identität an DIENEN Anlage ehr darauf en sie für eine as cher In meiner en ist links, von der nd eine ge noc h nicht angelegt worden. ist. A sieht die sehr a 2 ae ee entwickelte Hautfalte, welche die Knospengrube oder Knospenhöhl überdeckt. In der Ausdehnung dieser Falte, der Grube und ganzen da- mit bedingten Vertiefung weichen die Arten sehr von einander ab. Ein Freiliegen des Knospennabels, wie CLarartopr und Nirsenz von Lox. . Kefersteinii angeben, ist bei keiner der anderen Arten beobachtet. Bei Lox. Raja ist die Ausbuchiung, in welcher fast die ganze fertige Knospe Platz findet, muldenförmig ; natürlich ist, wie auch meine Zeichnung besagt, der innere Winkel dieser Mulde bedeoke Auf der rechten Seite unserer Figur sehen wir das entscheidende Stadium, wo der Keimsiock einen Zapfen nach aussen geschickt hat, der sich ablösen und die Grundlage einer Knospe geben soll. Ich will und kann nur dieses Factum constatiren, ohne zu entscheiden, ob eine oder mehrere Zellen vom Keimstock sich’ absondern, und ohne angeben zu können, was die Haube blässerer undeutlicher Zellen bedeutet, weiche dem Keimstockzapfen aufsitzi. Ueber die Haupt- sache, dass die Knospe nicht aus einer oder einigen Ecto- dermzellen der Mutter entspringe, kann wohl nicht "mehr gezweifelt werden. Man wird jetzt auch begreiflich finden, wie ich durch ähnliche, aber undeutliche Bilder zu meiner irrthümlichen ersten Auffassung verleitet werden konnte. Nirsche, der mit Recht meine »undeutlichen Angaben « der ersten Entwicklungsvorgänge tadelt, ist seinerseits nicht glücklicher gewesen, so dass Hırscuek ebenfalls mit Recht von ihm sagt: »freilich lassen uns über die wichtigsten Verhä nisse (die frühesten Stadien) auch die Angaben Nırscar’s im Stiche «. Ich habe also wahrscheinlich schon in meiner Arbeit von 1875 ° richtig gesehen, dass ein Zellenmaterial aus dem Innern des Lox0som. zur Knospe verwendet wird, und musste um so mehr zur Annahm einer Bientwicklung indueirt werden, als eine Keimblätterbildung sta findet, wie sie bisher nur aus dem Ei beobachtet worden ist. Auf diese | Umstand ist von meinen Herren Mitarbeitern nicht der Nachdruck ger legt worden, den er verdient. Es handelt sich entweder um eine höchst die Knospenentwicklung, oder um eine Convergenz, deren mechanische Ursachen wohl auch auf den ee der echten Keimblattbildung im ‚Ei Licht werfen müssen. Be «in der karıs und ee, an welchen Sioh alle Keim- | itter betheiligen. Aber dieser Vergleich ist nicht durchzuführen. Die imärknospe wird bei Loxosoma durch den Knospenstock repräsentirt, Icher lediglich aus dem Mesoderm entsteht und hierin mit den eigent- chen Generationsorganen übereinstimmt. Die Uebereinstimmung der nospung mit der geschlechtlichen Fortpflanzung geht aber möglicher eise nöch viel weiter und nähert sich der Parthenogenese, wenn nur e Zelle des Knospenstockes’ für jede Knospe verwendet wird. Wäre s der Fall, worüber nur- fortgesetzte Untersuchungen entscheiden nen, so hätten wir auch eine Erklärung für die Keimblattbildung in r Knospung. Re Harscner’s Hypothese über die Betheiligung aller Leibesschichten Pedicellina möglichst vollkommen herzustellen. Zugleich erscheint und den anderen Beobachtern Loxosoma als der niedrigere Typus rhalb der Entoprocten. Eben deshalb wird man den erstern, nicht itlich ausgesprochen. Ich sage (a. a. ©. p. 7), dass die Knospe Krecht zur Längsachse hervorwächst und (p. 9), dass die = Auch Voer’s- Vorwurf, meine Zeichnungen lus que schematiques, trifft nicht zu. Allerdings, da Vostin den imend orientirt, und ich scheine nicht blos anzunehmen, HE a dass in an ns das obere und ‚das sn . einander nachrücken und das Mesoderım vor den Be sich aus A ® E32 Be Osoar Schmilt, Bemerkungen 7 zu den Asbeiten über Lox ma, Bruchstücke. Die vollständigeren Beobachtungsreihen, welche J i Barrois . vorzuliegen scheinen, harren noch ihrer Veröffentlichung. Meine Frage, eb die in meiner Abbildung der Schwärmlarve (Taf. I, Fig. 25) mit o bezeichneten Organe, wiederholt im » Thierleben « (p. 184 Abbildg. b), er Von der redieklane den; Loxosomen kenn wir bike leider n Ä etwa provisorische Augen seien, nehme ich zurück. Gerechtferüigter scheint mir die Vermuthung, es seien diese beiden dunklen eiförmigen Körper die auch ın der © Rnospe so is erscheinenden ee. Strassburg, im Mai In _ Beiträge zur Kenniniss der Tomopteriden. Von Dr. Franz Vejdovsky, Docent am k. k. böhmischen Polytechnicum zu Prag. Mit Tafel VI und VI. Trotz vielfacher und schöner Untersuchungen, welche von einer e ausgezeichneter Forscher über die anatomischen Verhältnisse der Die von mir untersuchten Exemplare der Gattung Tomopteris ge- zwei verschiedenen Arten an; er der einen Art, welche ; sich als Enns Ahleszieheni Beiderlei Exemplare stammen aus . Lebende Thiere derselben Gattung studirte ich in der nü = aan erweisen. Nach dem Vergleiche der die- | and behandelnden Literatur finde ich mich genöthigt, letz- neu zu bezeichnen und schlage für dieselben den Namen is vitrina vor. e gegenwärtigen Aufsatze Sean ich eh das. ystem. und seine Verhältnisse zum Leibesschlauche , ferner die ü wissensch. Zoologie. ‚XXX. Bü. ’ 6 83 N a Franz Vejdovsky, " a " Ka schlechtsverhältnisse, so weit mir dieselben zur Beobachtung kamen, z . behandeln und zuletzt die Speciescharaktere der bisher der Unter und grösstentheils nicht übereinstimmende Angaben. Buscn!) äussert sich darüber folgendermassen: »Das Gehirn liegt in Form von zwei zu- ‚Stelle des Kopfes... Ausserdem gelang es dem Herrn Geh. Rath MüLter - gesehen worden, und auch alle Versuche, die wir mit Reagentien anstell- treten, ohne.sie jedoch weiter, als bis in die nächste Nachbarschaft lichen Stamm nach vorn in die Stirnlappen und seitlich in die Borsten sogenannten » ser Organe« a a Flossen, dann N Ge suchung unterzogenen Formen zu besprechen. I. Das Nervensystem und die Sinnesorgane. Ueber das Nervensystem der Tomopteriden findet man verschiedene sammenhängenden Kugeln, welche aus runden Zellen bestehen, an der einmal, unier dem Darmcanal einen sich verästelnden Streifen zu sehen, der vielleicht das Nervensystem vorstellte. Sonst ist es aber nie wieder ten, um vielleicht ein deutliches Bild zu bekommen, blieben fruchtlos.« Viel präciser als dieser und alle spätere Forscher hat Gruse?) das Nervensystem von Tomopteris beschrieben. Das Wichtigste ist in dem hier wörtlich citirten Satz angegeben: »Der Nervenstrang erscheint bei manchen Exemplaren besonders deutlich als zwei in der Mittellinie der Bauchseite dicht neben einander liegende etwas opakere Stränge, welche vorn einen engen bald stark angeschwollenen Schlundring bilden dessen obere Partie Herr Busch auch als zweilappiges Ganglion be- schrieben und dargestellt hat. Die Bauchstränge selbst zeigten nirgends grössere Anschwellungen, erschienen aber bei stärkerer Vergrösserun durch eine Menge — in einem Körpersegment wohl & bis 9 — quere in kurzen Abständen folgender Streifen, wie gegliedert, hin und wie der sehe ich mit Bestimmtheit nach rechts und links Nervenfäden aus- verfolgen zu können.« | LEUCKART und PAGENSTECHER ?) haben dagegen vom ganzen Nerven system nur den zweilappigen Hiroknoten aufgefunden. »Derselbe liegt dicht vor der Mundöffnung, im Innern des Kopfhöckers und entsend ausser den Commissuren des Schlundringes jederseits einen ansehn- SILTEN.« A) ORUBERN Einiges über den Tomopteris onisciformis. MüLter's Archiv 48 pP. 4185.. 2) Gruse, Binige Bemerkungen über Tomopteris und die Stellung dieser G tung. MüLLer's Archiv 4848. p. 456-468. 3) Levckarr und PAGENSTECHER, Untersuchungen über niedere seethia MürLen’s Archiv 1858. p. 594. | aan Nr © Beiträge zur Kenntniss der Tomopteriden. 2° 83 en) finde ich folgende Angaben über das Nervensystem 'omopteris scolopendra: »Vom Gehirn geht nach vorn in Medianlinie ein breiter Nervenstrang ab, der an der Rückenfläche n auf dem Kopfe zu enden scheint. Der Bauchstrang ist beim er- chsenen Thiere etwa 0,42 mm breit und besteht aus zwei dicht eben einander liegenden Strängen, die für jeden Fussstummel eine ıwache Anschwellung bilden. An jeder solcher Anschwellung ent- 'ingt ein Nerv, der bis in die Fussstummel hinein zu verfolgen ist. r Bauchstrang besteht aus feinen Längsfasern, mit zwischenliegen- Zellen, die namentlich in den Änschwellungen sich anhäufen und 12 mm gross sind. Auch in den austreienden Nerven findet man Iche 0,0412 mm lange, 0,008 mm breite kernhaltige Zellen, die ich für jglienzellen halten möchte.« Auffallend in jeder Hinsicht ist die Mittheilung Carpenter's über Lage des Bauchstranges bei Tomopteris onisciformis, wonach der- e auf der Rückenseite des Thieres liegen soll. Es Bis bei ihm 2): the central portion of ihe ganglionic mass, 1 thought that I could guish something very like the axis-band of nerve-fibre without its bular sheath, passing backwards along the dorsal surface of the en to ihe styliform appendage; and the membranous sheath ‚style was siudded at irtervals with isolated red granules or minute 5, which appeard to me to be connected by delicate fibres having s berührt, findet man eine Mittheilung, wonach der Bauch- sen Forschern nicht zu Gesicht kam. :»We were been unable, tanding our careful and repeated. search for it in living speci- detect the ventral BEuNaBS cord and en ring a nn and CrAankon,, Further escarehgn on er oniseiformis. Ibst vol, XXI. p. 59—68. Tab. 7. | 6* KR Sr ee Franz Vejdorsky, Be cate creature had Underspne in the process of conservation to which his | specimens of it had been subjected.« Zuletzt ist noch einer kleinen Mittheilung Auman's! N) über die Ner- . vensysiem von Tomopteris zu erwähnen. Arrman hat den Bauchstrang nur bei jungen Thieren beobachtet und spricht von beiden Fasersträn- 3 gen, ohne Ganglienzellen zu erwähnen. Zur definitiven Entscheidung über das Nervensystem der Tomop- teris habe ich nachstehende Beobachtungen an Tom. vitrina ange- stellt. An lebenden Thieren kann man deutlich Folgendes beobachten: Ira dem Mundlappen, d. h. in dem Körperabschnitte, an dessen Bauch- seite die Mundöffnung liegt, und welche zu beiden Seiten lange, mit 7 Borsien ausgerüstete Cirren entsendet (Fig. 1, 2c2), sieht man ohne Schwierigkeiten ein dreieckiges, aus runden Zellen bestehendes Ge- bilde, das sich sogleich..als Gehirn verräth (Fig. 1, 2 gh). Sein vorderer Rand ist schwach bogenförmig gekrümmt, fast earude: ungetheilt, nicht aus zwei Hälften, wie bei allen bisher beobachteten Arten, be- stehend. Die Seitentheile des Gehirnganglions bei Tom. Hhträha ver- laufen nach hinten und bilden einen abgerundeten Umriss am hinteren Rande. An das Neurilemm der hinteren Partie inserirt sich zu beiden Seiten ein Muskelstrang, der auf der anderen Seite an die Leibeswand befestigt ist. Die aus dem Gehirn abgehenden Schlundeommissuren, so wie die von früheren Forschern aus dem vorderen Rande des Gehirns austretenden Nervenäsie lassen sich an lebenden Thieren von der Rückenseite aus nicht beobachten. Besieht man aber das Thier von der Bauchseite aus, so erkennt man gleich und leicht sowohl die breiten Schlundeommissuren, als auch die beiden Faserstränge des Bauchmar- kes, sammt ihren Yerästellngen (Fig. #1). Zur Erkenntniss des ganzen Verlaufes der Faserstränge verhelfess nebsi dem die dunkel violett pigmentirten Punkte und Fleckchen, die der ganzen Länge nach in der Mittellinie der Bauchseite in unregelmäs- sigen Abständen liegen. Dieselben kommen auch bei T. oniscifor mis als Anhäufungen von rothem Pigment vor und wurden von allen früheren Forschern gesehen, von CarPknTER auf die Rückenseite de Thieres verlegt. Die Pigmentflecke bei T. vitrina (Fig. 11 pn) ver zweigen sich in zahlreiche, in alle Richtungen auslaufende Strahlen; _ auf solche Weise zeigte die Pigmentverästelung zugleich den Verlauf der feinsten Nervenäste, die in den Fasersträngen des Bauchmarkes ihr: Ursprung nehmen und sich in den Muskelschichten des Leibesschlauche 4) ALLMAN, On some recent results with ihetowing net on the south coasi. os Ireland. Paper read at the Meeting of the British Association Bradford. Nature STR, Tom. IX. p. 74. Ey fasj ers a 3) [5 = . on cD = = =: a cd Lo ' 3 o = >) >) or ca = as Bier) >» 0,6} IT mochte, und die hie und da von deutlichen glänzenden Ganglien- len begleitet wurden, sind nach der Behandlung mit den erwähnten nn sehr u: nen De treten die beiden „12 gh). ‚Dieselben vereinigen sich im vorderen Theil des Gehirns ‚wei dicken Aesten; die des ersten Paares gehen von den Seiten- n des Gehirns zu den Borstencirren ab, wo sie ununterbrochen eine n x weit \ vor den Bor sten un ia diesen en El 86 I a 1 Franz Vejdovsky, a ln 7 zusammengesetzie Reihen. Nur stellenweise, zumal an den beiden Seiten der zwischen den Fussstummelpaaren liegenden Nervenfasern- anschwellungen findet wieder eine reichlichere Anhäufung der Nerven- . zellen statt und man kann von da aus bis in die Fussstummel zerstreute Kerne dieser Zellen verfolgen. An diesen Stellen nehmen die oben er- ‘wähnten Pigmentverzweigungen ihren Ursprung. Eine besondere, den Complex der Ganglienzellen umhüllende Membran kann man nicht an Flächenpräparaten wahrnehmen. Zur eingehenderen Kenntniss des Baues des Bauchstranges und seiner Verhältnisse zu dem Leibesschlauche gelangt man aber am besten mit Anwendung der Querschnittsmethode. Darnach ist zunächst noth- wendig über die Schichten des Leibesschlauches einige Angaben zu .. liefern. Die äusserst feine und wasserhelle Cuticula liegt auf einer aus grossen Alveolen bestehenden Hypodermis, in der spärliche Kerne ein- gestreut sind. Die Alveolen erreichen zumal in den hintern Körper- regionen eine bedeutende Dicke und sind mit den einzelligen Drüsen der übrigen Anneliden gleichzustellen (Fig. 15 hp). Auf die sehr schwach eniwickelte Quermuskelschicht folgt die in verschiedenen Kör- pertheilen an Dicke variirende Längsmuskelschicht, die in der ganzen Leibeshöhle mit einem glashellen, feinen und nur an Kernen erkenn- haren Peritoneum ausgestattet ist. Kerernsrein will diese Membran nur in den äussersten Enden der Fusssturmel, wo die Geschlechisproducte hi sich entwickeln , gesehen haben. An allen Querschnitten kommt aber diese Schicht deutlich zum Vorschein (Fig. 12 pl). | \ Besondere Unterbrechungen in den Seitentheilen des Leibesschlau< ches habe ich nicht heohachtet. Nur in der Gentrallinie der Bauchseite N sieht man an guien Querschnitten eine auffallende Verdickung der Lei- beswand, wodurch zunächst die Hypodermis verdrängt und die Muskel- schichten anscheinlich unterbrochen werden (Fig. 13, 14). Diese Ver- dickung ist nur durch den, die grössere Partie der Bauchseite einnehmen-' ! den Bauchstrang veranlasst. Die so merkwürdig an Querschnitten sich darsiellenden Verhältnisse des Bauchstranges sind allen früheren For schern unbekannt geblieben. Gausz, Krrersrein und ALLMaN spreche 1 nur von zwei Längsfasersträngen; über den Bau der letzten, sowie über die Verhältnisse der Faser- und Zellensubstanz erfahren wir nichts. Ich will deshalb diese Verhältnisse in ihren‘ on, genauer b sprechen. | | | | ” An Querschnitten aus verschiedenen Köiperrepiätien (Fig: 43,1 erkennt man ganz deutlich, dass der Bauchstrang der Gutieula das Lei besschlauches dicht anliegt, von oben aber von der Leibesmuskulatu bedeckt wird. Die centralen, aus Nervenfasern bestehenden Theile stranges (Fig. 13, 4% bf) scheinen ganz unabhängig von den seit- (bi) und den centralen Nervenzellenzügen (bz2) entwickelt zu d Faserzüge einhüllt; es gelang mir aber die feineren Verhältnisse ses äusseren Neurilemms nicht zu ermitteln, da dasselbe von oben ‚den Muskelfasern, von unten aber mit der Guticula des Leibes- auches bedeckt ist. Das eigentliche Bauchmärk besteht aus Zellen und Nerven. Die e der letzten wurde schon früher besprechen. An Querschnitten er- einen sie zu beiden Seiten der Faserstränge als dicht angehäufte ngruppen (bz !), deren Kerne an gefärbten Präparaten aus einer körnigen Stützsubstanz hervortreten. In spärlicher Anzahl sind da- die Zellen der mittlern Reihe vorhanden (Fig. 13, 14 bz 2).'An 1erschnitten sieht man zwischen beiden Fasersträngen eine enge t (Fig. 43, A 0). Zu beiden Seiten dieser Rinne ragen nur 2, 3—k jlare Zellen mit ihren Stielehen gegen das besagte Löchelchen hin. ’ochen werden. Hier erwähne ich nur, dass das letzte offenbar den eydie als »colossale Nervenfasern« von Lumbricus und anderen den gedeuteten Gebilden entspricht. Dieselben habe ich bei zahl- | Die‘ ki Nervenfasern bestehende Een des Betihrshiän den Nervenzellen durch eine sehr . homogene } ke E. deutlich un Muskellamellen (Fig. a 14 Im’), Reiträge zur Kenntaiss der Tomopteriden. 87. Auch scheintes, dass eine gemeinschafiliche Membran die Zellen- es Bauchstranges, oberhalb der Bauchsirangsröhre sieht man an IR RENT PR DEE net 88 n , “. .sFranz Vejdovsky, bogenförmige Streifen erscheinen. In ihrem weiteren Verlaufe verlier | ‚sie nach und nach an Breite, ziehen bis in die Fussstummel hin un« inseriren hier zuletzt an der Längsmuskelschicht des Leibesschlauches Von oben her sind auch diese beiden Muskelschichten des Bauchstranges mit dem, die ganze Leibeshöhle ausstaitenden Peritonaeum überkleidet (Fig. 13, 1% pt). I This, Lage und der Bau des Bauchstranges bei To niopteris vit rina bestätigt hinreichend die Thatsache, dass derselbe durch Verdickung” des Ecioderms entstanden ist. Die centrale, sowohl an lebenden al: auch an Querschnitten deutlich hervortretende Rinne beweist, dass das Eetoderm (Hypodermis) sich eingestülpt und dass sich dadurch ein Medullarrohr gebildet hat!). Ob die Nervenfasern durch fibrillären Zer- fall von Zellen entstanden sind, bedarf eingehender Untersuchungen; die hintersten Segmenie des Thieres, an denen sich die Entstehung des ‚Bauchstranges am besten studiren lässt, waren so verletzt, dass ich. üher diesen Punkt leider nichts Sicheres anzugeben vermag. So Von den Sinnesorganen der Tomopteriden sind vorzugsweise die Augen, die Grübehen am Kopfe und die sogenannten roseitenförmigen Organe auf den Flossen zu besprechen. er Die grossen Augen von Tomopteris vitrina liegen na am | Gehirn und zeichnen sich von den der bisher untersuchten Arten da- durch aus, dass sie nicht doppelte, sondern einfache Linsen besitzen (Fig. 1, 2, 5 a). Das Pigment derselben ist schwarz und nicht roth wie Krrerstein bei Tom. scolopendra erwähnt. E Die bereits von CArrEnTEer und CrArarkpe bei T. onisciformis beobachteten runden »Bläschen« am Gehirn habe ich nur bei einem Exemplare von T. vitrina gesehen. Diese Gebilde sind jedoch keine Bläschen, sondern Grübchen von ovaler, am hinteren Ende zugespitzter | Form und liegen vor dem Gehirnganglion. Besondere, zu denselben ab- gehende Nervenäste habe ich nicht entdecken können (Fig. 1 9); auch kam mir der von CARPENTER und ÜLAPAREDE beobachtete Kern in de selben nicht zu Gesicht. | | Schliesslich sind noch die Organe an den Flossen zu besprecheı welche von allen früheren Forschern beobachtet und von LeuckArr Un PAGENSTECHER als »rosettenförmige Organe« bezeichnet wurden. Nac dem Vergleiche verschiedener Abbildungen scheinen diese Gebilde in constanter Anzahl und Form für einzelne Arten charakteristisch zu sei 1) Vergl. Harscark, Beitr. z. Entwickl. d. Lepidopteren, Inauguraldissertali 4877. — Morphologie d. Anneliden. SEupER, Verwandtschaftsbeziehungen der ehöderten Thiere. A En EEE „ dessen Zeichnung dieser Gohiee., mit der Wirklichkeit E. übereinzustimmen scheint, betrachtet sie als Papillen. - Levexarr und PAGenstecHer ?) erwähnen im Texte, dass die »rosei- nförmigen Organe in den zwei vorderen Extremitäten, ungefähr da, 'o diese sich in zwei Flossen spalten« vorkommen; in der Abbildung es Thieres zeichnen sie diese Organe an allen Flossen, was wahr- einlich auch richtig ist. Nach derselben Zeichnung kommen auf jeder inere auf den Fussstummeln®). Auch Kerersrem°) erwähnt bei der ihm aufgestellten Art Tomopteris scolopendra »in der Mitie ‚blattförmigen Randes der Bauchflosse einer kreisförmigen 0,12 mn kige grosse Kerne in Reihen angeordnet, öfter von grossen länglichen, glanzenden Massen unterbrochen liegen. Am äusseren Rande dieses r Pigmentlleck und man kann sich des Gedankens a enthalten, dieses Organ mit seinem Pigmenifleck irgend ein Sinnesorgan ellie, | | eichnen vier Pigmentflecke auf jeder Flosse. Die physiologische Function dieser Organe wurde aber bisher nicht N is vitrina näher kennen zu lernen, ist es nothwendig etwas über P*: derselben , die Hlossen, zu bemerken. Diese zeichnen sich n ‚eln der erwachsenen Exemplare, sowie auch an jungen Individuen ' Die Fussstummel entstehen bekanntlich durch Ausstülpung «ei Pr ereh ‚es; die so ) enistendenen Hoekerenen ‚sind anfangs. USCH, 1. c. p. 183. 2) GRUBE, 1. c. p. 460. 3) LEUCKART und PAGEN- 2.0589, , wıle Taf XX. Fig. 3. 5) KEFERSTEM, 1. c. p. 362. Beiträge zur Kenntniss der Tomopteriden. 9 sse vier der besprochenen Gebilde vor und nebst dem noch zwei sen Figur, wo das Balkenwerk der Flosse fehlt und statt dessen GLAPAREDE und CARPENTER bestätigen ebenfalls das Vorkommen von in. lhıze Enistehung kann man sowohl an En letzten Fuss- re) j u “ Franz Vejdavsky, ein dünner Cuticularsaum, der gleichzeitig mit der:Vermehrung der Kerne nach und nach an Breite zunimmt. Beim fortschreitenden Wachs- thum senden die Zellen diekere und feinere wurzelartige Fortsätze aus, die sich in ihrem Verlaufe mehrfach dichotomisch verzweigen und den euticularen Saum bis zum Rande durchsetzen. Wahrscheinlich münden diese feinsten Ganälchen nach aussen (siehe Fig. 6 c). Bei erwachsenen Exemplaren füllen sich die so enistandenen verzweigten Räume mit einer trüben feinkörnigen Drüsenmasse, die bald den grössten Theil des inneren Flossenraumes in den eben besprochenen Verzweigungen in Anspruch nimmt und ein schleimartiges, durchsichtiges Secret aus- scheidet. Hierin ruht auch die phvsiologische Function der Flossen- drüsen, indem dieselben dem Thiere wahrscheinlich eine schützende Flüssigkeit liefern können. Die lebende, auf dem Objeeiträger gelegene Tomopteris bedeckt sich im Augenblick mit einer hoben Schicht des be- sprochenen krystallbellen Secretes.. Nach soichen wiederholten Ver- suchen wird :man gewahr, dass die Drüsen in den Fussstummel- flossen, die früher dicht gefülli waren, jetzt nur eine spärliche Menge der Drüisenmasse aufbewahren. Die Flossen selbst sind jetzt dünn’ und matt, wogegen sie vor dem Versuche ziemlich gewölbt und stare - erschienen. Die Flossen sind nun die Träger von eigenihümlichen Organen, die sich nach Behandlung mit Reagentien thatsächlich als Augen erweisen. An lebenden, sowohl an jungen als auch an geschlechtsreifen Thieren zierliches, hochgelbes Gebilde, dessen Form .in der That als rosetien- förmig bezeichnet werden kann (Fig. 1, 3 fa, Fig. %). Dasselbe bestel aus einigen, 5—7, kreisförmig gestellten Prismen, an welchen bei leben- den Thieren sonst nichts auffallendes wahrzunehmen ist. Auch konn ich nicht die drüsige, von Kererstein als granulirte Masse bezeichne Basis dieser Organe ermitteln. Mit Ausnahme der Borstencirren kame ‚sie an allen Fussstummeln vor, auch die hintersten, — wo diese Gebilde allerdings viel kl einer waren — nicht ausgenommen. m derselben Lag wie bei erwachsenen Thieren, erscheinen .die Flossengebilde auch b jungen, — nämlich auf der oberen Flossenfläche der ersten zwei Fuss- stummel (Fig. 5 fa), und nicht an den Fussstummeln selbst, wie e: und Den zeichnen. An a Thieren ‚konnte ji Werte ; Beiträge zur Kenntniss der Tomopteriden. a! TE iieniken ent nichts anderes als Flo ssenaugen darstellen! Auf solchen Präparaten erkenne ich nun Folgendes (Fig. 6): vischen ge ‚schön ana gefärbten Drüsenschläuchen der a | ches durch seine Eigenthümlichkeiten sehr auffallend ist. a elben zieht eine Zone der durch Nervenfasern unterbrochenen Ner- zellen (Fig. 6 nz), aus welchen einzelne Nervenfasern in die’innere e Drüsenmasse (d) des besprochenen Feldchens abgehen (nf). Im rum des blassen Drüsencomplexes erhebt sich nun das, — am ‚den Thiere hochgelb pigmentirte Gebilde, — das ‚rosettenförmige (Fig. 6 pg). Nach der Behandlung mit Osmiumsäure ist dasselbe izlich schwarz geworden, und man kann nun beobachten, dass es s einzelnen Prismen besteht, die mit einer festen homogenen Mem- ı umgeben und mit einem feinkernigen Pigment gefüllt sind. Die ‚erwähnten, aus den Nervenzellen abgehenden Nervenfasern laufen 2 m ‚Centrum der Prismen hin und verlieren sich im Pigment. Auf ren ‚Seite der Prismen erhebt sich aber ein hochgewöibtes, stark hendes Körperchen, — die Linse, — welche dieselben Eigen- zeigt, wie die der Kopfaugen. Es kann sonach keinem Zweifel ‚en, dass das »rosettenförmige Organ« nichts anderes, als ein ich hoch organisirtes Flossenauge darstellt. } © DH. Die Geschlechtsproduete und Samsenleiter. je jüngsten Stadien der Eibildung findet man in den beiden | : der Fussstummel (Fig. 3 ov). Da die Eibildung durch die üherer Forscher genügend, besonders aber durch die von mt) gegebene Abbildung veranschaulicht worden ist, so will n Vorgang nur kurz berühren. Einzelne, auf der Peritonaeal- ‚sich bildende Zellgruppen lösen sich von dem gemeinschaft- er ab und Slotliren in der Leibesflüssigkeit (Fig. 3 fe). Eine ' entwickelt sich auf Kosten der übrigen Geschwister bis gen Reife. Auf welchem Wege die Eier nach aussen gelangen, ch nieht ermitteln. Es gelang mir nicht die queren Rinnen in A die LEuUcKART und PAGENSTECHER im fünften und sechsten Be Franz Vejdorsky, Spermatozoenzellen entwickeln sich auf der Peritonaealmembran, ver- mehren sich und erfüllen bald die Fussstummelhöhle. Die reifen Speı ' matozoen lösen sich von den Mutterzellen ab und floitiren frei in de Leibeshöhle. Die besprochene Samenzellenentwicklung geht in den miitleren Segmenten am reichlichsten vor sich. Die in der Leibeshöhl flottirenden Spermatozoen werden von den Trichtern der Segmental organe (?) aufgefangen. Diese Organe sind bei allen Thieren sehr deutlich, wenn ich auch bei den Weibchen die Wimperung, die bei den Männ- chen so auffallend ist, nicht wahrzunehmen im Stande war. In allen Fällen sah ich zwei neben einander liegende Oeffnungen, von denen die innere, oberhalb der Muskelschicht liegende, grösser und mit ein rosettenförmigen Umrandung versehen war (Fig. 3 si). Die kleinere la etwas unter der Muskelschicht des Leibesschlauches. Es gelang mir bi den Männchen zu thatsächlichen Samenleitern (Fig. 7). Zur Zeit de vollständigen Reife der Spermatozoen treten die Samenleiter deutlich” hervor. Man sieht bei den Männchen den inneren grossen, mit zierlicher Mt Mündung und langen Wimpern ausgerüsteten Trichter, welcher in einen | engen Canal führt. Sobald sich die einzelnen Spermatozoen den Trich- tern näbern (Fig. 7 st), werden sie augenblicklich aufgefangen und mittels des erwähnten ebenfalls mit langen Wimpern ausgestattete CGanals weiter befördert (Fig. 7 df). Dieser Canal macht sich nur tieferer Einstellung bemerkbar und namentlich dann, wenn er mit auf- gefangenen Samenfäden vollgefüllt ist; auch die bestanden wimpernde N Härchen verrathen seinen ganzen Vorlibk. So gelangen die Samenfäde N in einen geschwollenen Sack (Fig. 7 vs) — die Samenblase, — wos sich unter beständiger Bewegung anhäufen. Da ich ein Austreten de Spermatozoen aus der besprochenen Blase nicht beobachtete, so ve Ä muthe ich, dass dieser Aci erst während der Begattung vor sich geht. Die Samenleiter sah ich in allen vollkommen entwickelten S menten. Weiter hinten, wo sich der Körper zu verjüngen anfät und die Leibeshöhle weniger umfangreich ist, scheinen die Trichte | "und somit die ganzen Samenleiter nicht vollkommen entwickelt sein. Die Samenfäden können deshalb nicht gleich von den wi . pernden Samentrichtern aufgefangen werden, und häufen sich rim um dieselben in der Leibeshöhle an. Erst nach und nach werde sie in das Innere der Samengänge befördert. Man sieht, dass die | dem schwanzartigen Körperanbange um die Trichter angehäu Klumpen desto grösser und spermatozoenreicher werden, je W es - Beikrnge au Kenntniss der Tomopteriden. er 93 en nach hinten gelegen sind. In den letzten Segmenten 10 5 sk, sha, eig iR en findet, man zu beiden Seiten des | Me reifen en bestehen. Nie fand ich sie mit er Peahen ae in welcher junge Spermatozoenzellen vorge- e darin auch Samenzellen gefunden haben. Die Angabe dieser scher lasse ich hier wörtlich folgen: »Each testis (Fig. 3) can dis- je its contents, either externally, through an orifice (a) in the wall ie lateral appendage within which it is lodged, or internally through r orifice {b) into the perivisceral cavity. That the external orifice Stinct from that of the larger, ridged roseite (c) of the ciliated canal, eel ourselves able io affırm with certainty; but we are not equally of its distinctness from that of the smaller rosette in its neigh- hood.« Sri Und ÜLAPAREDE haben schon die Beobachtung I ke einnich.. ‚habe dagegen in einem Weihchen in der Leibeshöhle zwischen sen in spärlicher Anzahl gesehen. Doch kann ich nicht entschei- ) dieselben durch den Begattungsact in die Leibeshöhle des Weib- riethen, oder sich vielleicht in einzelnen Fussstummeln selb- | 4 Do , ne a, ee nn En | folgendes Zahl der en ee 0. „Junges Exemplar (etwas an dem hinteren Ende verletzh: el e.... vers a en und 6 Segmente | Ein. Männchen. 3 nu: 8238244 9:20 Ein-Weibehensu ar 20.0 a en 2022 Ein anderes Weibchen a | Das Hinterende des Körpers kann man nicht als einen beson | deren »wurmartigen Schwanzanhang« angeben, da dasselbe mit gleich werthigen,, allerdings nicht vollständig entwickelten Fussstumm: versehen ist. Nach der Ausbildung der letzteren, stellt sich »diese Anhang« als ein mehr oder minder langes verjüngtes Körperende da doch immer besitzt es wenigstens die ersten Anfänge der Fussstumm« mit Flossen (Fig. 10). Die Fussstummelhöhlen zeigen, auch in den jüngsten Stadien, deutliche Anlagen der Geschlechisproducte; bei dei Weibchen sind es die allerjüngsien Eikeime, bei den Männchen di Samenzellen. Von einer Verschiedenheit eines Vorder- und Hinter körpers, — wie es Kerenstein will, — ist unter solchen Umstände keine Rede. ‚Die in der Nordsee lebende und von Busca, Levckarr und Pax n STECHER, ÜARPENTER, ÜARPENTER Und ÜLAPAREDE und von Artman unter suchte Form wurde mit der von EscuschoLrz aufgestellien Art Tomo pterisonisciformis identificirt. Man kann wohl vorausseizen, dass die in der Südsee lebende und von Escnscrourz. beobachtete Form vo der der Nordsee verschieden ist; doch ist die, für die nordische Art an geführte Benennung so eingebürgert, dass die Tomopteris aus der Sü see, falls sie späterhin vielleicht als neu erkannt werden sollte, eine ‚anderen Namen verdienen würde. | Die Unterscheidung der Arten nach der Anzahl der Cirrenpa am Kopfe, — wie es Leuckarr und PAGENSTECHER Zur Unterscheidung | von TomopterisquadricornisundT. onisciformis angewen« ei N haben, — wurde mit Recht von Carpenter und CLArarkpr zurückgi wiesen. Ich kann das Vorkommen und die Abwesenheit des erst Cirrenpaares ne auch bei Tomopteris vitrina von Tı nachweisen. | | An einem jungen, mir zu Gebote stehenden, aber leider etwas letzten Exemplare , — welcher Umstand mich die ‚auf Fig. 5 gegebeı Abbildung etwas schematisch zu halten nöthigte, — kann man nebe den mit schwachen Borsten ausgerüsieten kürzeren Cirren noch ein a den. Auch ein geschlechtsreifes Männchen (Fig. 2 c!, c2) besass bei Beiträge zur Kenntniss der Tomopteriden. 95 aare, wovon die des ersten Paares borstenlos waren. Bei zwei iblichen Exemplaren aber (Fig. 4) habe ich keine Spur der vorderen rren gefunden. Es scheint demnach, dass die vorderen Cirren nur n jungen Thieren und den Manrichen zukommen, während sie Be eibehen gänzlich verloren gehen. Die im Meere bei Messina lebende und von Kerrastein als T. sco- endra benannte Form ist, wohl eine gut aufgestellte Art. ‚GLaPARkDE () hat bereits mit Recht die von (JUATREFAGES?) vorge- hlagene Unterscheidung zweier Gattungen Tomopteris und Esch - holtzia zurückgewiesen. Die letzte Gattung soll nämlich vier, nopteris dagegen blos zwei Kopfeirren besitzen. Die eben angeführ- Gaitungsunterschiede sind nach den bei T. vitrina und nach den DM CARPENTER und Crarırkpe an T. onisciformis angestellten Unter- chungen nicht haltbar. - QUATREFAGES hat nun eine Reihe Arten aufgestellt, zu deren Unter- heidung er aber keine durchgreifenden Charaktere zu wählen wussie. 3 ist demnach nothwendig, die von dem genannten verdienstvollen scher beschriebenen Arten einer kritischen Beurtheilung zu unter- shen. Quarkkraczs hat folgende Arten aufgestellt: | 4) Eschscholtzia quadricornis, 5) Tomopteris Huxleyi, 2 » Leuckarti, 6) » Pagenstecherii, 3) Tomopteris onisciformis, 7) » Carpenterii, ». briarea 8) » septentrionalis. Tentacula pro tarnilia ee Corpus annulis bsque cirris.« ‚mopterisHuxleyi wird z.B. folgendermassen charakterisiert: nnae longiuseulae, latae. Tentacula longissima. Pedum pal- remiformes. Corporis pars anterior 16 annulis composita; po- '3 pedum paribus et cauda nuda crassiuscula insignis.« | Nach diesen und ähnlichen Beschreibungen kann man sich die haraktere und die Formen der betreffenden Species allerdings richtig vorstellen. Ich habe sämmtliche Abbildungen und Be- 96 N | 2 ee ru 2 Veoh, : schreibungen der bisher. bedirobtelen Formen verglichen und kannd nach die von QUATREFAGES aufgestellten Arten | | Eschscholtzia quadricornis, » Leuckarti, Tomopteris Huxleyi, » Pagenstecherii nur als Tomopteris onisciformis Autorum bezeichnen. Tone teris briarea Quat. entspricht wohl der von Kere»stein aufgestellte T. scolopendra, mit der auch die von Qvoy und GAINaRD angeführte: Briarea scolopendra übereinstimmen dürfte. 2 Nach der allerdings ungenügenden Abbildung von QuATREFAGE: dürfte auch T. Garpenterii aus den australischen Meeren auf eine gute Art Ansprüche machen. | iR Dazu kommt noch die Art aus der Triester Bucht — T ne vıLrına, | | . Was die von mir benutzten Unterscheidungsmerkmale der ange führten Arten anbelangt, so habe ich mich allerdings nur auf die von mi im lebendigen Zustande untersuchte Tomopteris vitrina und the weise auch auf die, mir in einigen Spiritusexemplaren zu Geboie stehen T. onısciformis aus der Nordsee beschränkt. Nebstdem diente mir zum Vergleiche die Arbeiten der betreffenden Forscher, namentlic die von Leuczart und PAGEnsTEcHER, dann die von ÜARPENTER und UrA- PAREDE für Tomopteris onisciformis; zur Unterscheidung de Tomopteris scolopendra benutzte ich die Arbeit von Kereastrin 1) Zuerst ist die Eigenthümlichkeit des Gehirns hervorzuheben, dasselbe bei Tomopteris vitrina ungetheilt, fast dreieckig ist während es bei T. onisciformis und scolopendra nach den über- einstimmenden Angaben der sämmilichen erwähnten Autoren eine zwe lappige Form zeigt. ee 2) Die Augenlinsen bei T. onisciformis sind doppelt, bei T vitrina und scolopendra einfach. Das Pigment bei der letzige- nanntea Art und bei T. oniscifo rmis ist Bo bei T. vitrina schwarz. | 3) Wenn man die Längeverhältnisse der Basaltheile der Borstenl cirren mit der Länge des ersien Fussstummelpaares berücksichtig so wird man Folgendes gewahr: Die Basaltheile der Borstencirren ‚sind bei T. onisciformis kürzer als die Fussstummel des ers Paares, dabei sehr breit. T. vitrina besitzt schlanke Basaltheile d Borsteneirren; sie sind jedoch länger als das erste Fussstummelp Nach der Zeichnung KErERSTEIN’S scheinen die Basaltheile der Bars eirren äusserst lang und schlank zu sein. y: ‘Rn a N in 00 ‚Violett ber T. vitrina. 5) Zuletzt ist noch eines, meiner Ansicht nach, wichtigen Arten- Charakters zu erwähnen, nämlich des Vorkommens der Flossenaugen ‚bei den besprochenen Arten. 14 Nach der Beschreibung von Krrerstein sollen die Flossenaugen bei d.scolopendra nur den Bauchflossen zukommen. Bei T. vitrina d diese Organe zu je ein, hei T. onisciformis dagegen nach den gaben von Levorant und Pagenstecher sowie auch nach jenen von PENTER und ÜLAPAREDE zu je vier auf jeder Flosse vorhanden; nach ersten zwei Autoren sollen nebst dem noch zwei kleinere Augen: | den Fussstummeln selbst vorkommen. | Bei T. scolopendra sind die Flossenaugen dunkelroth, Bi den deren zwei Arten u eb, Die Flossenaugen bei T. SAlrına ber ? 6) Was “ enaplische‘ ne nr Arten anbelangt, so eint es nach den bisherigen Daten, dass Tomopteris onisci- s für die nordischen Meere charakteristisch ist. 8 BR: werden. g, Ende April 1878. 0. Franz Vejdovsky, N Erklärung der Abbildungen. / “ | I | Tafel u. | a, Fig. 4. Kopf und das erste Fussstummelpaar von Tomopteris Yınmı 1 1er ‚ stärker vergrössert. kl, Kopflappen, m, Muskel der Borsten, bs, Borstensack, nv, Nervenverzweigungen in den Borsteneirren,. gh, Gehirn, a, AUgEN, g, Grübchen vor dem Gehirn, 0, Desophagus, a a 8a 0, Darm, | en. . fi, Fussstammel, Su ” “ fl, Flosse, \ fe, Flossenauge. Fig. 2. Vorderende des Körpers eines Männchens en, Art. kl, Anhänge des-Kopflappens, c!, erstes Cirrenpaar, e?, zweites, Borsten tragendes Cirrenpaar, gh, Gehirn, a, Augen, b, Borste. Fig. 3. Fussstummel stark vergrössert. ds, Drüsenschläuche der Flossen, fa, Flossenauge, " ov, Ovarium, ,. Au fe, in der Leibeshöhle floitirende Kizellenklürinde, \ oa st innere N 0, äussere Fig. 4, Flossenauge von oben aus betrachtet. nn A =... Fig. 5. Junges Exemplar von T. vitrina, etwas schematisch. ä kl, Kopflappen, | ci, erstes Cirrenpaar, c?, zweites, borstentragendes Cirrenpaar, a, Auge, fa, Flossenauge. Oeffnung der S Segmentalorgane. 99 Fig. 8. Eine Fussstämtnelliosse, Schr stark vergrössert, “, Endigungen der a azeesuusen am Rande der Flosse, .d, Augendrüse, nz, Nervenzelle, nf, Nervenfaser, 29, Pigment des Flossenauges. Fig. 7. Isolirter Samenleiter. st, Samentrichter, df, Samengang, bs, Samenblase, a, äussere Oeffnung. Fig. 8. Samenzellen. ‚ Fig. 9. Reife Spermalozoen. 7 Tafel VII ‚Fig. 40. Hinteres Körperende, um die sich bildenden Fussstummel samınt lossen und die Samenklumpen skl, sk?2, sk, sk* zu zeigen. d, Darmcanal, fl, Flosse, s, in der Leibeshöhle flotlirende Samenfäden. | ui a. Bauchsirang aus dem lebenden Thiere, stark vergrössert. USE, Schlundcommissuren, sn, Seitennerven, er, CGentralrinne, pn, Pigmentanhäufungen am Neurilemm des Bauchstranges, sammt Ver- zweigungen. gh, Gehirn von der unteren Seite, x tn, Tentakelast mit seinen Verzweigungen nz. seh, Schlundcommissuren, 2021, Bauchstrangszellen der äusseren Reihen, ba8, Bauchstrangszellen der centralen Reihe, die Centralrinne er be- Querschnitte der Leibeswand mt Bauchstrarge, aus verschie- _ denen Körperregionen. pl, Een | ee See oberhalb des en Di des Leibesschla ur I gm, ee Im, 'Längsmuskelschicht, pt, Peritonaeum. 4 Beitrag zur Kenntniss der Naturgeschichte der Gaprellen. Von Alois Gamrotk, Gymnasiallehramtscandidaten. Mit Tafel VIH—X. | Allgemeins Vorbemerkungen. Als ich im Hochsommer des Jahres 1876 durch einige Zeit an der logischen Station in Triest weilte, um mich eingehender mit, der nphipodenfauna des adriatischen Meeres zu beschäftigen, ward meine erksamkeit insbesondere durch eine Caprellenart in Anspruch ge- ien, welche in grosser Menge in den Bryozoenwäldern des Triester ıs lebt. Bei den spärlichen und wenig sicheren Angaben, welche ‚gten ne, Zwar Eee es mir, in ie auf die / chen Verhältnisse einige neue, oder doch von den Angaben s rscher abweichende Beobachtungen zu machen, dafür war ich ‚der Untersuchung es en ne nicht im Stande, hkeit üherzche, E) a es nur in der Absicht en mit n eo en einer späteren Untersuchung desselben De | Alois Gamroth, Die Familie der Caprelliden ist kosmopolitisch. indessen scheint es, dass in bestimmten Meeren einzelne Arten über die anderen bedeu- end an Individuenzahl prävaliren. Die Kachlol Auen Untersuchungen sind insgesammt gemacht worden an Gaprella aequilibra Sp.B. (?). Diese Caprellenart ist die häufigste von allen im Triester Hafen lebenden und eignet sich deshalb für die mikroskopische Untersuchung am besten, weil sie selbst im ausgewachsenen Zustande nicht so stark pigmentirt ist, wie die ihr verwandten um Europa lebenden Species, besonders Caprella linearisL., welche alle, wenn sie geschlechtsreif gewor- den, wegen eines unter dem Körperiniegument in der Matrix abge- lagerten, schmutzig bräunlichen Pigmentes undurchsichtig und darum für die mikroskopische Beobachtung unbrauchbar werden. Es sei an dieser Stelle hervorgehoben, dass die Angaben älterer Forscher über die Organisationsverhältnisse der Caprelliden alle di SpeciesC. linearisL., welche in den nördlichen Meeren von Europa d häufigste zu sein scheint, betreffen, und dass es wahrscheinlich ledig lich diesem Umstande zuzuschreiben ist, dass selbe zum Theil so un vollständig, zum Theil ganz unrichtig sind; ‚Das Material für meine Untersuchungen stammt aus dem Triester Hafen. Ich sammelte es einfach auf die Weise, dass ich den dichter Rasen eines die unterseeischen Theile der Hafenbauten massenhaft he deckenden Bryozoon (Bugula neritina) von seiner Unterlage löste und in bereitgehaltene, mit Seewasser gefüllte Gefässe brachte. In dem dichten Geäste dieses strauchförmigen Rasens lebt in unzähliger Menge die € prella aequilibra. In der Ruhe klammern sich die Thierchen mit ihren hinteren Brustfüssen an einen Zweig des Bryozoon an, während d Körper mit ausgestreckten Greiffüssen sich langsam im Wasser hin un her schaukelt. Schreckt man sie in ihrer Ruhe auf, so bewegen s sich, sämmtliche Thorakalfüsse gleich fertig zum Anklammern b nützend, mit überraschender Behendigkeit durch das Astgewirre fort. Manchmal sieht man auch Caprellen frei im Wasser umherschwimm ihre Bewegung hierbei ist eine eigenthümliche und für die Gattu höchst charakteristische. Indem nämlich das Thier die drei letz Thorakalsegmente rasch an sich zieht und ebenso rasch ausstreckt, tr es sich im Wasser vorwärts, während die langen Fühler und das mä tige zweite Beinpaar nach Art von Balancirstangen den schmalen, la . gestreckten im Gleichgewichte halten, Beitrag zur Kenntniss der Naturgeschichte der Caprellen. 103 vergleichlich geringerer Zahl die Algen und Bryozoen, welche den ‚eresboden des Hafens stellenweise vollständig bedecken. Was die Nahrung der C.'aequilibra anlangt, so besteht sie aus ) den in dichten Schaaren zwischen den Bryozoenstämmcehen umher- schwärmenden Bryozoenlarven. Ich hatte oft Gelegerheit, zwischen dem 'Kieferapparate eines eben aus dem Wasser hervorgeholten und unter I das Mikroskop gelegten Thieres eine Bryozoenlarve zu bemerken. — Ausserdem mögen die Thiere mit ihren kräftigen Mundwerkzeugen die öcke der Bryozoen selbst, ja sogar die wischen den Stöcken ange- delten Polypen benagen. Caprella asquilibra Spence Bate (9). I. Allgemeiner Körperbau. Der Gaprellenkörper zerfällt wie jener sämtlicher Amphipoden in ( rei Abschnitte und umfasst 13 Segmente nebst einem blos rudimentär jusgebildeten Abdomen. Die ersten sechs Segmente entfallen auf Kopf, welcher mit dem ersten Segmente des Thorax derart innig schmolzen ist, dass das erste Brustfusspaar dem Kopfe aufzusitzen ee selbst nur durch eine seichte Einkerbung von den 5 Er ee die zwei Met braun ü Enlinie a. Körpers fehlen. Derselbe ist Yielsychr ganz a 3t nur an an [ee ar grossen Greiffüsse . zweiten v von Caogun 0 of Aug wi a p. 362; ferner IE Eee Aneeer Der ziemlich grosse Kopf erscheint im Profile wie ein Rhombus abgerundeten Ecken. Seine Seitentheile sind gleichförmig gebogen, steigen vora von der Basis der unteren Antennen sachte herab bis zu einem rundlichen Fortsatz nach unten, um dann nach hinten aufsteigend in das erste, respective zweite Thorakalsegment zu verlaufen. Das rudimentäre Abdomen (Taf. IX, Fig. 8 u. 9) ist verhältniss- mässig sehr klein und zeigt keine deutliche Gliederung. Im Umrisse rundlich, wird es vom Rücken her von einer fast halbkreisförmigen, mit zwei steifen ed Belien Chitinlamelle bedeckt und a bei- ten Hcbaiesie e einer re Das Integument des Körpers besteht aus einer Chitinmembran, ın deren Matrix beim erwachsenen Thiere sternförmige, dunkelbraune Pigmenizellen eingelagert sind. Beim Zusatz von Salzsäure bemerkt man aus dem Chitinpanzer zahlreiche Kohlensäurebläschen aufsteigen, zum Beweise, dass derselbe mit kohlensaurem Kalke imprägnirt ist. Dieoberen Antennen (Taf. VIH, Fig. I) sind bedeutend länger als die unteren. Sie sind gerade aus nach vorn gerichtet und bestehen aus einem dreigliedrigen Schafte, dem eine vielgliedrige Geissel aufsitz Von den drei Gliedern des Schaftes ist das unterste das kürzeste, das mittlere das längste. Beim vollständig ausgewachsenen Männchen er reicht dieses letztere die dreifache ‘Länge des ersteren, während da dritte Clied nur etwa zweimal so lang ist als das erste. Die Gestalt des hasalen Gliedes (Taf. VIN, Fig. 7) ist die eines kurzen Gylinders, A ‚seiner dorsalen Fläche stahen unweit der Insertionsstelle am Kopie zw ‚zarte, gefiederte Borsten, unweit vom oberen Rande zwei stärkere Bor sten mit umgebogener Spitze, in deren Nähe der fein granulirte Inhalt der Borsie in Form eines zarten Fädchens heraustritt. Auch die beiden anderen Glieder des Schaftes sind cylindrisch, doch ist ihr Durchmesse geringer als jener des Basalgliedes. Das dritte Glied (Taf. VI; Fig. 10) trägt ventralwärts, nahe dem oberen Rande zwei längere Borsien, wäh rend es dorsalwärts, knapp an der Ansatzstelle des Flagellums in einen kurzen, nach rückwärts gekrümmten Dorn ausläuft, zu dessen Seite zwei gefiederte Borsten stehen, welche in Gestalt und Grösse jenen des Basalgliedes vollkommen chen. i Die Geissel der oberen Antennen besteht beim erwachsenen Männ- chen aus 12—16, beim geschlechtsreifen Weibchen aus II —1%& kurzen wohl unierscheidbaren Gliedern, welche bei abnehmendem Durchmesse gegen die Spitze hin an Länge zunehmen. Jedes Flagellumglied ve breiter! sich von hinten nach vorn und geht nach unten hin in einen stumpfen Fortsatz aus. An diesen Fortsätzen stehen zwischen je vie eitrag zur Kenntnis der Naturgeschichte der Caprellen. "=.1105 rare ekmnic-Bi Härchen. Das Endglied des ae at. VI, 9) ist das dünnste, aber auch das längste unter allen; an seiner ize stehi ein ganzes Bündel von Borsten, aus ‚deren Mitte gewöhnlich ein einziges Riechkölbchen herausragt. | Die unteren Antennen (Taf. VIN, Fig. 1) bestehen aus einem gliedrigen Schafte, der jedoch nicht eine vielgliedrige Geissel, son- rn nur ein eingliedriges Endstück trägt. Von den vier Gl iadern des haftes ist das unterste das kürzeste und zugleich das dickste (Taf. VII, Big. 8). Es verbreitert sich keulig nach vorn, ist gegen das Ende hin ampf abgeschnitten und trägt an dem nach unten spitz vorspringen- n Innenrande ein Bündel langer Borsten; längs der ventralen Fläche en drei Paar zarter Fiederborsten. Von den folgenden drei Gliedern s mittlere das längste. Es übertriffiı das Basalglied viermal, das veiie und vierte Glied etwa einhalbmal an Länge; in der Form stim- ‚alle drei mit einander vollkommen überein. Sie bilden nach vorn. ch verjüngende Cylinder und sind nach unien hin besetzt. mit einer jppelreihe ungemein langer, an der Spitze gefiederter Borsten, welche ‚untere Aniennenpaar zu einem Strudelorgan gestalten und ein so rakteristisches Merkmal der Caprella aequilibra bilden, dass diese eies nur schwer mit einer anderen verwechselt werden kann. Zwi- je zwei dieser langen Sirudelborsten siehi man eine kurze, hakig mmte Borste; in der Mitte des Zwischenraumes zweier Paare von ıdelborsten sitzt ein kurzes, gerades, nach unten gerichtetes Härchen f VE, Fig. 43). Das mit zarten Haaren sparsam besetzte, stumpf- rmige Endglied (Taf. VI, Fig. 1%) trägt an seiner Spitze ein el kurzer Borsten, aus deren Mitte zwei sehr starke, beweglich elenkte Greif in hervorragen !). Vom Ursprunge der Antennen wölbt sich der Kopf nach vorn zum jerab, der von oben bedeckt wird durch eine zweilappige, tief- ne, am Rande dicht mit kurzen feinen Härchen besetzten Oberlippe ige, bestehend aus einem Paar Mandibeln, zwei Paar Maxillen € eo“ zu einer Art Unterlippe een eg | juuibra zu krachen, Dass selbe nn bei Pe genannten Art wirklich vor- 1dı n ist, davon konnte ich mich an den in meinem Besitze befindlichen Weingeist- | en deutlich überzeugen. Ich fand am Basalgliede der unteren Antenne Eile an a. aun a Drüse ausmündet, Von dieser N EN NE 2 a ne ae Die Mandibeln bestehen im Allgemeinen aus zwei kurzen dicken ’ ‚'Chitinplatten mit ausgezacktem Innenrande, welcher einwärts in Form von zwei grösseren und drei kleineren Forisätzen vorspringt (Taf. va, Fig. 3). Unter dem längeren zweiten dieser Fortsätze sitzen drei un- gleich lange, in verschiedener Richtung säbelförmig gekrümmte Chitin- leisten, welche dicht mit spitzen Zähnchen besetzt sind und wahrschein- lich zur Zerkleinerung des erfassten Bissens dienen. An der Aussenfläche der Mandibelplatten verläuft parallel zum oberen Rande eine schwache Riefe, welche sich bei hinreichend starker Vergrösserung mit äusserst ‘ kleinen und zarten Härchen besetzt erweist. Ein Taster fehlt. Am Unterrande legt sich an einen stumpfen Vorsprung eine lange Chitin- sehne an, welche dem mächtigen Oberkiefermuskel zum Ansatz dient, Be und welche beim Isoliren der Mundtheile regelmässig mit der Mandibel herauspräparirt wird. Die Maxillen des ersten Paares (Taf. VII, Fig. A) befolgen 'im Baue den allgemein bei den Amphipoden geltenden Typus und he- stehen ausser dem Taster aus zwei Laden, welche einem gemeinsamen Basaltheile aufsitzen. Die untere Lade bildet eine ovale Platte, an deren Innenrande kräftige Borsten stehen. Die obere Lade ist eine vorn quer abgestutzte und am Rande stark bezahnte Lamelle, welche an der Aussenfläche zerstreute Borsten trägt. Der Taster ist zweigliedrig. Sein Basalglied ist sehr kurz; das bedeutend längere Endglied stimmt im Bau mit der unteren Lade der eigentlichen Maxille vollständig überein. Weit einfacher gebaut sind die Maxillen des zweiten Paares (Taf. VIH, Fig. 5). Sie besiehen aus zwei rundlichen, am Rande be= borsteten, einem gemeinsamen Basaltheile aufsitzenden Chitinplatten, von demen die innere kleinere die eigentliche Maxille ist, die äussere grössere hingegen den Palpus vorstellt. "iR Die Kieferfüsse bilden wie bei allen anderen Amphipoden eine "Art Unterlippe. Sie verschmelzen an ihrer Basis zu einem gemeinsamen Abschnitte, an dem zwei Ladenpaare sitzen, ein äusseres und ein inneres (Taf. VIII, Fig. 6). Die Laden des inneren Paares sind kleine rundlie am Innenrande mit kräftigen Borsten besetzte Lappen, während Laden des äusseren Paares eine länglich ovale, nach innen abgestutzie Form besitzen, im Uehrigen jedoch ebenfalls am Innenrande dicht mil Borsten a sind. | Die Laden des äusseren Paares können als die basalen Glied zweier viergliedriger, nach Innen gekrümmter, ihrer Form nach vo kommen beinähnlicher Taster (Fig. 6 ia) betrachtei werden. Die d ersten Glieder derselben sind längs des inneren Randes mit eiı doppelten Reihe langer steifer Borsten besetzt. Das dritte Glied ist sel ns Beitrag zur Keuntniss der Naturgeschichte der Oaprellen. 107 rzen, kräftigen Borsten besetzt. Das vierte Glied besteht aus einer schwach gehogenen, doch sehr kräftigen und spitzen: Endklaue, welche benfalls eine grosse Beweglichkeit zeigt. e® Die Brustfüsse des ersten Paares (Taf. X bie, 1) ent- pringen sehr nahe dem Munde aus einem kurzen, unbew hen, Basal- ‚aliede (0oxa) und bestehen, die Klaue mit einbegriffen, aus sechs Glie- dern. Das erste derselben erreicht eine ziemlich bedeutende Länge, seitlich stark zusammengedrückt, verbreitert sich etwas nach vorn nd erscheint daselbst an der Unterseite mit einigen wenigen steifen jorsten besetzt. Das zweite Glied ist sehr kurz, bildet einen niedrigen, ben schief abgeschnittenen CGylinder und irägt unterseits an seinem inde einige Borsten. Das dritte Glied ist etwas länger, im Umrisse val, bildet nach unten einen Vorsprung und ist an diesem mit einem jündel Borsten besetzt. Das vierte Glied ist wieder kürzer, quer-oval nit einem rundlichen, behorsteten Fortsatz nach unten. Das längste n allen Gliedern ist dar fünfte (Garpalgiied). Dasselbe erscheimt ei- örmig, mit der breiteren Basis dem vorhergehenden Gliede aufsitzend, verschmälert sich gegen die Spitze hin, an welcher sich die kräftige, elförmig gekrümmte, am Innenrande schwach-gezahnte Klaue ein- enkt, während der untere Rand in seinem ganzen Verlaufe zahlreiche veile Borsten trägt. ‚ Eine weit mächtigere Entwicklung als das eben beschriebene Bein- ar erreicht jenes des zweiten Thorakalsegmentes (Taf. X, 9). Es erreicht ungefähr die dreifache Länge des ersteren und be- ht ebenfalls aus sechs Gliedern, welche einem unbeweglichen Basal- e inserirt sind. Das erste Glied ist sehr lang, verdickt sich ven sein Ende, an welchem es schief abgeschnitten ist, und springt ärts in Form eines sehr grossen, dreieckigen, am Rande gezähnelten® alzes vor. Die drei folgenden Glieder sind verhältnissmässig sehr rz und bilden niedrige, vorn schief abgestiutzte und ventralwärts z orspringende, mit spärlichen Borsten besetzte Cylinder. Ausser- tlich mächtig ist dafür die nun folgende »Hand« ausgebildet, welche ier. vorhergehenden Glieder zusammen an Länge übertrifft. Sie im Umrisse rundlich, besitzt einen sanft gebogenen Aussenrand, end der ce Innenrand zahnartige Fortsätze bildet und räfligen Borsten besetzt erscheint. Ihr vorderes Ende ist stark ver- und dient der grossen, schwach gekrümmten, am scharfen Innen- ee beweglich ee Ban welche unterseits, DB -. een ‚ durch dessen Contraction die Klane wie die Klinge eines Messen gegen die Innenfläche der Hand eingeschlagen werden kann. Ä Das dritte und vierte Brustsegment trägt bei Caprella aequilibra. | keine Beinpaare, dafür aber je ein Paar von Kiemen, welche die Gestalt von kleinen Blasen besitzen und mittelst kurzer Stiele am Körper be- festigt sind. Das Weibchen trägt ausserdem an den beiden fusslosen Segmenten die aus zwei Paar runder, an kurzen Stielen befestigter, nach aussen gewölbter und über einander gelegter Lamellen bestehende Bruttasche (Taf. X, Fig. 8). Sämmtliche vier Lamellen, deren Ursprung immer knapp an der Insertionsstelle des Kiemenstieles liegt, stimmen in Form und Grösse vollkommen mit einander überein, nur sind die ® ‚des ersten Paares am Rande lang beborstet, während jene des zweiten a Paares dieses Borstenbesatzes entbehren. 1 Die eben betrachteten Gebilde sind Anhänge der an den beiden ” Segmenten verkümmerten Beinpaare. Es verdient bemerkt zu werden, dass wir bei einer Gattung der Familie der Gaprelliden an sämmitlichen | Brustringen normal eniwickelie (Proto Leach), bei einer anderen (Pro- tella Dana) am dritten und vierten Segmente rudimentäre Füsse finden (Taf. X, Fig. 4). Bei der Gattung Caprella sind indessen die beiden Beinpaare vollständig verschwunden, und man ist, wie ich mich bei G. aequilibra zu überzeugen Gelegenheit‘ hatte, ausser Stande, selbs S im u spnalen Zustande eu ano wahrzunehmen. | paare des zweiten Segmentes bedeutend nach (Taf. X, Fig. 10). Das unterste Glied verbreitert sich ähnlich wie bei diesem einwärts in eine dreieckigen, am Rande fein gezähnelten Forisatz. Das zweite Glied is kurz und eylindrisch. Die beiden folgenden sind im Umrisse fast herz förmig. Sie sitzen mit dem schmäieren Vordertheil dem vorhergehende Gliede auf und tragen vorn am Innen- und Aussenrand einige kurze, kräftige Borsten. Die Hand ist verhältnissmässig sehr lang und zeig einen kräftigen Bau. Im Umrisse viereckig, besitzt sie einen sehr schwa gewölbten Aussenrand, dagegen einen stark ausgeschweiften Innenran der mit langen Borsten dicht besetzt ist und im ersten unteren Drittth zwei kurze, keilförmige,, gezähnte Fortsätze trägt. Am schief abg schnittenen Vorderende lenkt sich die starke, sichelförmige Klaue e _ Die Bewegung derselben wird vermittelt durch zwei ziemlich lang Chitinleisten, die sich rechts und links, nahe dem Ursprung, an si legen und in das Innere der Hand tretend der Muskulatur zum nz gi dienen, | j Beitrag zur Kenntnis der Naturgeschichte der Caprellen. 109 ll. Innere Organisation. Die innere Organisation der Laemodipoden ist im Allgemeinen noch venig studirt. Wohl besitzen wir über Cyamus, dem Vertreter der Laemodipodes ‚ovalaires« von Teevmanus in dessen » vermischten chriften anatomischen und physiologischen Inhalts« H, p. 7 und später on RoussEL DE Vauzime in den Ann. des sciences naturelles 1834, T.1, . 239 vortreffliche Monographien; über den Bau von oz dem tepräsentanten der »Laemodipodes filiformes« fehlte bis in die leizten lecennien jede gründlichere Untersuchung. Erst Frey und Leuckarr ren es, welche in ihren »Beiträgen zur Kenntniss wirbelloser Thiere« Jahre 1847 zum ersten Male sorgfältigere Beobachtungen über Ca- rellen veröffentlichten. Bis zum Erscheinen ihrer Arbeit ist mit Aus- hme einiger dürftiger Notizen von Wiesmann in dessen »Archiv« (1839, I, p. 444), ferner von Heury Gooosım über den Gegenstand nichts ieirt worden. Frey-Leverarr haben ihre Untersuchungen an Ca- la linearis angestellt, welche, wie wir an anderer Stelle zu erwäh- ‚Gelegenheit hatten, im geschlechtsreifen Zustande undurchsichtig darum für die mikroskopische Beobachtung untauglich wird. Die iden Forscher haben die Geschlechtsorgane der genannten Art nicht unden, dafür ist ihre Arbeit wichtig wegen der darin trefflich be- :hriebenen Bluteirculation. Fast zwanzig Jahre später (1866) veröffeni- ate A. Doarn in dieser Zeitschrift, Bd. XVI, p. 245 f.. eine kurze Ab- ıdlung, in welcher die Angaben Frsy-Leverarr’s theils ergänzt, iheils htigt werden, und in welcher zum ersien Male eine Beschreibung aeschlechisorgane der GC. linearis vorkommt. Wir werden im Nach- nden auf diese jedenfalls beachtenswerthe Arbeit, seit deren Publi- on in der zoologischen Literatur nichts weiter erschien, was auf ren Gegenstand Bezug hat, des Oefteren zu sprechen kommen. a. Muskulatur. ‚Die Muskulatur der GC. aequilibra ist äusserst kräftig entwickelt. (n unterscheidet i in dem langgestreckten Körper deutliche Längs- und ruskeln. Die ersteren vermitteln die Bewegungen des Körpers, letzteren jene der Extremitäten. Die Längsmuskeln inseriren sich ‚Chitinvorsprünge, mit denen jeder vorhergehende Brustring in nachfolgenden hineinragt. Die Bewegung der mächtigen Antennen hiebt ebenfalls durch Längsmuskeln, welche den Kopf und das mit ‚ verschmolzene erste Thorakalsegment durchziehen und sich weit ‚das zweite Segment hinein erstrecken. Die Quermuskeln inseriren 'insgesammt an der dorsalen Innenfläche des Integumentes und sind 10.0 wage = Mois Gamroth, „ am zahlreichsten und stärksten im Kopfe ausgebildet, in welchem sie die verschiedenen Kauwerkzeuge zu versorgen haben. Die Quermuskeln der Brustsegmente bewegen die Extremitäten. In den Beinen bemerkt inan zahlreiche Muskelsysteme, welche in der Hand besonders des zweiten Beinpaares ihre höchste Entwicklung erreichen und daselbst die Bewegung der Endklaue vermitteln. Erwähnung verdienen auch die kurzen Quermuskeln, welche sich in dem rudimentären Abdomen an das Rectum anlegen und eine pulsirende Bewegung desselben er- möglichen. Das Darmrohr, das Herz, die Leberschläuche und die Ge- schlechtsorgane sind durch zarte Fäden unter einander und an die Kör- perwand befestigt; man kann selbe als Visceralmuskulatur in Anspruch nehmen. Die Substanz sämmtlicher Muskeln ist quer gesireift. b. Nervensystem. Das Nervensystem der Caprellen (Taf. X, Fig. 4 u. 2), welches von Goopsir nicht aufgefunden werden konnte, und das zuerst Frky- Leuckarti) gesehen und beschrieben haben, besteht aus einem Gehirn- ganglion und aus einer mit diesem durch zwei Commissuren zusammen- hängenden Bauchganglienkette. Au Das Gehirnganglion übertrifft beim erwachsenen Thiere die Bauchä ganglien bedeutend an Grösse und besteht immer aus einem oberen und einem unteren Theile. Der untere Theil läuft in vier conische Fortsätze ‚aus, aus deren jedem ein starker Nervenstamm seinen Ursprung nimmt. Die Siämme der heiden vorderen Forisätze (Fig. 1 u. 2 nas) steige schief auf und versorgen das obere Antennenpaar. Jene der beiden hinteren Fortsätze wenden sich seitwärts nach vorn und verlaufen ins untere Äntennenpaar. Grösser als der untere ist der obere Theil des Gehirnganglions. Er bildet zwei durch eine tiefe Bucht von einande geschiedene rundliche Lappen, welche vorn je einen feinen Nervenast zum Nackenorgan (n/r), rechts und links einen kurzen, dicken, keulig angeschwollenen Nervenstamm (go) zum Auge entsenden. En Nach rückwärts läuft der obere Theil in zwei breite Schlundeom nissuren In, welche das Gehirnganglion mit dem Ganglion infraoeso: phageum (gi) verbinden. Die Schlundcommissuren entsenden na beiden Seiten hin zarte Nervenfäden (noe) zum Oesophagus und zu Kaumagen. Das Ganglion infraoesophageum ist dieht an das Ganglio des ersten Brusiringes gerückt und übertrifft dasselbe an Grösse. innervirt die Mundwerkzeuge, während dies letztere zwei starken Stä men zum Ursprung dient, le das erste Beinpaar mit re versehen. 1). Beiträge a. a. O. p. 102 f. “ ‚Beitrag zur Kenntuiss der Naturgeschichte der Caprellen. en Die Be fünf. Ganglien der Bauchketie stimmen mit Ausnahme letzten i in Gestalt und Grösse mit einander vollkommen überein. Sie nd alle kugelig, mehr breit als lang, hängen ferner unter einander rch zwei deutlich getrennte Längscommissuren zusammen und ent- den ähnlich dem Ganglion des ersten Thorakalsegmentes nach rechts d links Nervenstämme, welche die Extremitäten des betreffenden gmentes versorgen. Auf gleiche Weise entspringen aus der Mitte der gscommissuren beiderseits sich verzweigende Nervenäste, welche lie Muskulatur des Körpers, das Herz, die Genitalorgane etc. innerviren. ' Frey-Levckart geben an, dass ne C.linearis das Ganglion des veiten Ringes die Ganglien der übrigen Segmente übertreffe. Diese se der Beobachtungen Donrn’s ebensowenig wie bei der von mir un- uchten C. aequilibra.. Wiewohl nämlich bei den geschlechtsreilen iduen dieser Art das zweite Segment viel mächtiger entwickelt ist 3rösser als in den übrigen. Nur das im sechsten Brustringe liegende, izte Ganglion der Kette (Taf. X, Fig. 3) ist grösser als die vorhergehen- em Wachsthum ar ER Einen und der von Mer zu sorgenden Extremitäten richte; weil er aber im letzten Segmente Ganglion fand, so hält er es für nicht en dass nn die “ ieh habe das een nicht nur ‚bi C. Fe son- sah bei C. linearis und Protella oe En studirt, doch Pe ir en nicht on Nach seiner ee Be- ibung besteht dasselbe aus fünf verwachsenen Nervenknoten, so dass n fünf Abiheilungen zerfällt. »Die erste und grösste Abtheilung, \ giebt jederseits einen starken Nerven für das vorleizte Beinpaar r 12 2 a 2 Alois Gamzoth, ab, ebenso treten zwei Nervenstämme aus der hinteren Peripherie ı es Knotens an das letzte Beinpaar. - Zwischen dem Austritt dieser periph rischen Nerven zeigt das Ganglion aber eine Gliederung derart, da jeder einzelne Abschnitt sich in den anderen einschiebt und zugleich bedeutend kleiner wird.« Ist-diese Beobachtung richtig, so ist Donnn’ Annahme, dass das letzte Bauchganglion aus der Verschmelzung de Nervenknoten des sechsten, siebenten Segmentes und des rudimentären Ahdomens entstanden sei, vollkommen berechtigt. Ich konnte jedoch weder an jungen, eben aus dem Ei geschlüpiten, noch an völlig erwach senen Exemplaren der C. aequilibra an dem Ganglion des sechsten Brust- segmentes mehr als zwei Theile unterscheiden, von denen der vordere grössere dem sechsten Segmente angehört und auch dessen Beinpaa: mit Nervenästen versieht, während der hintere kleinere dem Ganglior des siebenten Ringes entspricht, und das letzte Beinpaar nebst dem Abdomen innervirt. Wahrscheinlich deutet die Bildung des letzter | Bauchganglions von C. aequilibra eine weitere Reduction des Nerven- systems der Caprelliden an. 'c.. Sinnesorgane. Von Sinnesorganen nimmt man vor allem zwei ungestielte, zu- sammengesetzte, an den Seiten des Kopfes liegende Augen wahr, derer Cornea glatt ist. Die nicht gar zahlreichen birnförmigen Krystallkege dieser Augen liegen in einem braunrothen Pigmente, in welchem sie a rundliche weisse Oeffnungen sichtbar sind. Als Tastorgane scheinen Borsten zu dienen, welche an verschie denen Stellen der Antennen, besonders am Flagelhiin des oberen Paar | sitzen und in ihrem Baue vollkommen mit den von G. ©. Sırs!) b | GammarusneglectusLillj. abgebildeten und beschriebenen Tast- borsten übereinstimmen. Sie stellen (Taf. VIII, Fig. 12) kürzere odı längere, in eine sehr feine Spitze ausgezogene Cutieulargebilde vo . deren fein contourirter Inhalt als ausserordentlich zarter Faden nahe ‚an der umgehogenen Spitze herausiritt. | Bin bestimmtes Gehörorgan fehlt den a wie überhau den meisten Amphipoden. | RE Ob die zarten Fiederhorsten, welche bei GC. aequilibra ihr ringer Anzahl und res selmssiger Anordnung die Basalglieder der bei Antennenpaare (Taf. VIIL, Fig. 7, 8, 10), ferner das Vorderende des letzt Schaftgliedes der u Arten besetzen, als eine Art von Sinne organen aufzufassen sind, lasse ich dahingestellt, da es mir trotz 1) Vergl. Histoire des Crustaces d’eau douce de Norvöge p. #7. Beitrag zur Kenntniss der Naturgeschichte der Caprellen. 113 | sorgfältigsten Untersuchung wegen der mächtig entwickelten Antennen- - muskulatur nieht geglückt ist, Nervenendigungen wahrzunehmen. Io Als Geruchsorgane sind wohl zweifellös die zarten, eylindrischen, ‚kurzgestielten, weissen Kölbehen anzusprechen, welche wir in ihrer | charakteristischen Gestalt durch das ganze Grustaceengeschlecht ver- "folgen können. Sie stehen zu zweien an den ea a ı eberen Antennen (Taf. VIII, Fig. 9 u. 19). 7 2 Schliesslich sei noch Em ähnung geihan des bei der Beschreibung des Nervensystems berührten, wahrscheinlich allen Amphipoden zu- "kommenden, in seiner Function nicht näher bekannten Frontal- organs(Taf.X, Fig. 12). Dasselbe ist paarig, liegt unmittelbar hinter dem Ursprung der oberen Antennen, nahe der Medianlinie des Körpers und hat die Gestalt eines Bechers. Dass es ein Sinnesorgan ist, stellt sein Zusammenhang mit dem oberen Theile des Gangl. supraoesophag. mittelst eines zarten Nervenfadens wohl ausser allen Zweifel. Ueber den feineren histologischen Bau des Nackenorgans kann ich nichts Näheres ‚sagen. "Wahrscheinlich besteht der Becher aus einer Gruppe von ceylin- IH Irischen Matrixzellen, an deren jeder ein Aestchen des Nervenfadens, hr er sich beim Eintritt in den Conus verzweigt, endigt. d. Ernährungs- und Ahsonderungsorgane. Das Verdauungsrohr besteht aus drei, deutlich von einander ge- schiedenen Theilen: dem Oesophagus, dem Vor- oderKaumagen d dem Chylusdarm. ' Die cylindrische Oesophagealröhre (Taf. IX, Fig. 1 oe) sieigt von der ndöffnung schief nach aufwärts und erweitert sich allmälig in den rmagen. Ihr histologischer Bau ist sehr einfach. Sie besteht aus zwei ich unterscheidbaren Schichten, von denen die innere chitinös ist, äussere. aus kräftigen Barsenskois besteht. Ein Innenepithel fehlt. Der Kau magen hat die Gestalt eines schwach gekrümmten Sackes af. X, Fig. 13 u. 13°). Er liegt an der Grenze des Kopfsegmentes und. ersten Brustringes und besteht aussen aus einer zarten Membran deutlich entwickelten Ringmuskeln, innen aus einer festen Chitin- membran, welche das für die on höchst charakteristische | agenskelet bildet.. Fasv-Levcranr!) und A. Donrnx?) haben an Caprella linearis ein nskelet nicht gefunden und bezweifelten dessen Vorkommen bei aprelliden überhaupt. Ich habe dasselbe indessen nicht allein bei a .—.n.n.. 0.00. C. aequilibra genau gesehen und gezeichnet, sondern. mich auch von . dessen Vorhandensein bei C. linearis, bei Proto und Proteila überzeugt Wegen des reichlich auftretenden en in der Matrix des Iniegu- mentes und besonders wegen der im Kopfsegmente ausserordentlich ' mächtig entwickelten Muskulatur ist es nicht leicht möglich, am erwach- senen Thiere das Magenskelet zu beobachten. Legt man aber ein eben aus dem Ei gekrochenes Junge unter das Mikroskop, so sieht man es a sofort. Ebenso deutlich tritt es hervor, wenn man ein ausgewachsenes Thier mit Kalilauge behandelt. | es Im Allgemeinen ist das Magenskelet der Gaprelli an sehr ähn- lich jenem der Gammariden, zeigt indessen einen viel einfacheren Bau als dieses‘). | a Dort, wo der Oesophagus in den Magen eintritt, sitzen wie im Kau- magen der Gammariden, rechis und links je eine rundliche, querovale Erhebung (k), beide nach innen mit einer Reihe verhältnissmässig sehr kräftiger Borsten bewaflnet. Sie haben wahrscheinlich den Zweck, einer- n seits den aus dem Oesophagus eintretenden Bissen weiter zu zerklei- nern, andererseits dessen Austritt aus dem Vormagen zu verhindern. ; ; Hinter diesen beiden Erhebungen sieht man zwei Chitinfalten (d), ” welche nach dem Lumen des Magens vorspringend eine Zeit lang a dessen dorsaler Fläche laufen, sich dann allmälig nach unten senken und nahe der unteren Fläche umkehren, um nach vorn zurücklaufend nahe an ihrem Ursprunge zu enden. Sie sind in ihrem ganzen Verlaufe mit langen, nach innen und hinten gerichteten Borsien besetzt. s Nach unten bildet der Magen in seinem rückwärtigen Theile eine ziemlich grosse rundliche Ausstülpung, welche wohl ein Analogon der von Sırs bei Mysis Latr. und Gammarus Fabr. als Appendice campanilorme beschriebenen und abgezeichneten Bildung ist. Die starke Chitinmembran wölbt sich über diese Ausstülpung und senkt sich rechts und links an ihren Wänden herunter, so dass sie ein convex in das Lumen des Magens vorspringendes Dach (n) bildet: Dieses Dach ist dicht besetzt mit langen, nach rückwärts gerichteten, auf zwei reifen- förmigen Chitinfalten kammartig sitzenden Borsten und verlängert sich ‚nach hinten in einen zungenförmigen, frei in den Chylusdarm hinein- ragenden, kurz aber dicht besetzten Fortsatz (0). Wahrscheinlich ist dieser zungenförmige Fortsatz die von Dounn beobachtete »Verengung« des Magens, welche »wie eine freie Röhre in das Lumen des erweiterten Darmrohres hineinragi«. | | [2 4) Vergl. hierüber: RAGwAar BRUZELIUS, Beitrag zur Kenntniss des inneren Baues er Amphipoden, übersetzt von CrerLin, Archiv für Nature. 25. J. I. Bd. r 2 | ferner G. O. Sans, Histoire naturelie etc. p. 54. | Beitrag zur Kenntniss der Naturgeschichte der Caprellen. 115 Br iiahe, an der Stelle, wo in ler Magenausstülpung, welche also eine gegen das Darmrohr offene Höhle bildet, die Chitinmembran aufhört, münden rechts und links mit kreisförmigen Oefinungen die_ beiden "Leberschläuche (vR), welche im drittletzten Thorakalsegmente be- "ginnen und zu beiden Seiten des Darmrohres liegend, diesem parallel nach vorn laufen. Wegen ihrer langen cylindrischen Gestalt hat Goonsır sie für die Ovarien der Gaprellen gehalten. Ihrem .feineren Bau nach bestehen die Schläuche aus einer Mem- "brana propria, aus feinen, rund um dieselbe laufenden, mit zarten Aus- läufern unter einander anastomosirenden Ringmuskeln und aus einem die M. propria auskleidendem Innenepithel, dessen Zellen nach Frer- LeucKart sphärisch sind und darum das Lumen beträchtlich verengen. "Eine Intima scheint zu fehlen. Die circulären Muskeln schnüren das Organ fast rosenkranzförmig ein und bewirken durch ihre Contractionen Ben Eintritt der gelblich gefärbten, die Schläuche des erwachsenen FT hieres dicht, erfüllenden Leberzellen in den Chylusdarm. y Ausser den Leberzellen beherbergen die Leberschläuche noch eine gelblich braune, ölige Flüssigkeit, welche wegen ihres grossen Licht- br echungsvermögens sofort von diesen unterschieden werden kann. 4 An der Dorsalfläche des Magens, dort wo derselbe in den Chylus- "darm übergeht, befindet sich ein wahrscheinlich für alle Amphi- ‚poden charakieristisches Gebilde. Dasselbe besteht aus einem blind- " sackförmigen Anhang, der nach vorn gerichtet ist und sich an die Ober- Bäche des Magens anlegt (Taf. IX, Fig. 4 u. Taf. X, Fig. 13 bl). Ich 1 onnte mir leider über die Kkslarische Structur ee Bildung keine "Gewissheit verschaffen. Racnar Bruzeris!) und G. O. Sırs?) haben ei den: Gammariden ein ähnliches Organ beobachtet. Nach den An- ‘gaben des ersieren der beiden genannien Forscher ist dasselbe inwendig nit einem Epithel belegt, dessen Zellen pentagonal sind. Wahrschein- ch haben wir es hier mit einem Secretionsorgan zu ihun, dessen Inhalt ich in den Chylusdarım ergiesst und die Verdauung befördert. - Vom Kaumagen aus setzt sich der Darm als gerades Rohr knapp ber der Ganglienkette, ohne irgend welche Biegung oder Krümmung machen, durch den Körper fort und geht am Ende des letzten Thora- Isegmentes in das muskulöse Rectum über, welches an der ventralen he des rudimentären Abdomens ausmündet (Taf. IX, Fig. 3 u. 9). er Uebergangssielle des Chylusdarmes in das Rectum sitzen zwei ige, kleine, sehr kurz gestielte Anhänge (Taf. X, Fig. 15). Wegen Alle. p. 397: "@) 1. c.p. 55. 116° u . © 5 us Alois Gamroth, ihrer geringen Grösse sieht man diese Anhänge am unversehrten Thiere nicht. Präparirt man jedoch mit der Nadel die Spitze des Abdomens weg ; und trennt vorsichtig den Kopf von dem Thorax, so gelingt es fast regel- mässig, an dem aus dem Körper herausgezogenen Darme die beiden Ge- bilde zur Ansicht zu bekommen. Der feinere Bau und die physiologische Bedeutung derselben ist mir nicht näher bekannt. Weil ihr Inhalt in- dessen aus rundlichen Zellen mit eigenthümlichen körnigen Coneremen- ten besteht, so ist es wahrscheinlich, dass sie Excretionsorgane, (Ha ea, darstellen. | Was schliesslich die Siruciur des en anbelangt, so nimmt man an demselben deutlich wahr eine äussere, aus irn a und longitudinalen Muskeln bestehende Schicht, dann eine Tunica pro- pria und endlich ein Innenepithel aus grossen polyedrischen Zellen. Die circulären Muskeln stellen nicht einfache Ringe dar, sondern sind man- nigfach verzweigt und anastomosiren unter einander. Ob eine Intima vorhanden ist, konnte ich nicht mit Sicherheit unterscheiden. Es. ; e. Athmung und Blutbewegung. Die Bespiration geschieht durch zwei Paar Kiemenblasen, weiche mittelst kurzer Stiele an der ventralen Fläche des fusslosen dritten und : vierten Segmentes befestigt sind; daneben findet aber ohne Zweifel an der ganzen Körperoberfläche, hauptsächlich wohl in den mächtig ent- wickelten Extremitäten ein continuirlicher Gasaustausch des Blutes statt. . Die Kiemenblasen (Taf. X, Fig. 4 u. 5) sind eirunde, dünnhäutig lateral etwas abgeplattete Gebilde, deren Hohlraum von regelmässig an- geordneten Fasern durchsetzt ist. Dort, wo sich die Fasern an die Wand der Blase anlegen, ist das sonst cubische oder niedrig cylindrische Epi- thel ein hobes Cylinderepithel. Sämmtliche Fasern bilden zusammen eine Wand, die quer den Kiemenraum durchseizi, am distalen Ende desselben windschief gedreht ist und daselbst eine kreisförmige Durch- bohrung zeigt. Donnw’s Angabe, dass die Kiemenanhänge in. der Jugend hohle, glockenartige Gebilde sind, in deren Innern frei die Blutkörper- 4 ehen eirculiren, beruht wohl auf einem Irrthum, da ich die erwähnte Faserwand let bei eben aus dem Ei zeschlüpften Thieren beobachtete. Der genannte Forscher giebt weiter an, dass eine am Grunde der Kie- men-»Glocke« ausgespannte Membran den Gasaustausch des Blutes ver- % \, I ü mittele. Ich habe diese Membran nirgends wahrgenommen und halte dafür, dass dieselbe mit dem runden Ausschnitt in der Faserwand identisch ist. rn Eis RR Beitrag zur Kenntniss der Naturgeschichte der Caprellen. 117 in deren einem das venöse Blut ein-, und in deren anderem das arte- ‚ rielle Blut herausströmt. Weil jedoch die Anordnung der Fasern in der "Wand nicht gleichmässig, sondern in der Mitte dichter, am Rande " weniger dicht ist, so entstehi in jedem Canale ein Netzwerk (Taf. X, Fig. 6 u. 7), durch dessen Maschen die Blutkörperchen hindurchtreten müssen. | i H Die windschiefe Drehung der Wand am distalen Pole des Kiemen- . bläschens hat wahrscheinlich den Zweck, den directen Anprall der Blut- ' flüssigkeit an die Wand zu verhindern, weil ein solcher leicht eine für die Existenz des Thieres gefährliche Gerinnung des Blutes herbeiführen ‚könnte. | Die Bewegung der Kiemenanhänge geschieht nach Frev-LEuckArt - durch je einen kräftigen Muskel, der sich an der dorsalen Innenfläche ® - des Körperintegumentes inserirt und herabsteigend durch den Stiel der " Kieme tritt, wo er den arteriellen Blutstrom von dem venösen trennt. I Was die Circulation des Blutes anbelangt, so ist dieselbe, wie oben bereits angedeutet, von FrEy-LEuckarr in sehr gründlicher Weise studirt orten: Die Resultate der beiden Forscher hat A. Donrn in seiner Ar- beit um einige wesentliche Punkte bereichert. Da nun der Blutumlauf | h bei C. aequilibra von jenem bei GC. lincaris in nichts Wesentlichem ab- "weicht, so nehme ich keinen Anstand, mich bei der Darstellung des- selben, abgesehen von einigen Meilen Abweichungen und Ergänzun- ‚een, vollständig an die bereits vorhandenen Angaben anzuschliessen. Das Herz der C. aequilibra bildet ein längliches, oberhalb des armrohres liegendes, schlauchförmiges Organ, welches von Strecke zu "Strecke durch einen bindegewebigen Faden an das Körperintegument _ befestigt ist. 10 Beim lebenden Thiere ist es wegen seiner lebhaften Pulsation allso- er Histologisch interessant sind an ihm die circulären Muskeln, welche n an jungen Thieren aufs schönste zu beobachten Gelegenheit hat. Die Lage der Spaltöffnungen entspricht vollkommen Donn’s Angaben. Das erste Paar derselben liegt fast noch im Kopfe, ganz nahe der eichten Einkerbung an der Dorsalfläche des Körpers, welche Kopf und ax von einander trenni. Die nachfolgenden drei Paare liegen be- üglich in der Mitte des zweiten, dritten und vierten Segmentes; das tzte endlich im fünften Segmente, etwas vor der Insertionsstelle des rittleizten Beinpaares. Von den zehn Spaltöffnungen sind beim ge- gi > 118. ee ER a S Alais Gamral, ; 1 eh a | schlechtsreifen Thiere jene es zweiten Paares: die grössten, die) des vierten Paares die kleinsten. Vor der ersten Spaltöffnung scheint das Herz eine bulbusartige Erweiterung zu besitzen, aus welcher die Aorta S entspringt. »Dieselbe!) setzt das Rückengefäss is beinahe an das Hirn- ganglion fort, steigt dien rechtwinkelig nach unten und theilt sich in zwei Aeste, deren oberer das Hirnganglion wagerecht durchsetzt und an seinem Vorderrande, zum Theile noch zwischen seinen seitlichen Hälften wieder nach unten sich einbiegt, um in der Höhe der oberen Fühler zu endigen. Der untere Aortenast steigt gleich bei seiner Ab- zweigung nach unten und endigt neben dem Magen.« Auch aus dem hinteren Ende des Rückengefässes entspringt, wie ich mich deutlich überzeugt habe, eine Aorta, die sich bis etwa zur Mitte des siebenten Brustringes erstreckt. Dieselbe ist weder von Frry- L£UCKART, noch von Doran beobachtet worden. Mit Ausnahme des Rückengefässes und seiner beiden Aorten giebt es im Körper der C. aequilibra kein umwandetes Bluigefäss mehr: Die Blutflüssigkeit bewegt sich in Lacunen des Körpers. Die Blutkörperchen sind schwach spindelförmig, doch keineswegs so »auffallend zugespitzt«, wie es WıEsuann 2) angiebt. Ihre Farbe zeigt einen Stich ins Gelbliche. ... Aus der Spitze der beiden vorderen Aortenäste entspringt je ein grösserer arterieller Blutstrom. Der eine versorgt den Kopf und dessen Anhänge, der andere verläuft über der Ganglienkette weiter nach hinten und endigt, indem er zahlreiche Seitenströmchen für die Extremitäten. | der einzelnen Thorakalsegmente abgiebt, im fünften Segmente, wo er. sich in zwei Sirömchen für das Beinpaar dieses Segmentes spaltet 3). Ein dritter arterieller Strom stürzt aus der hinteren Aorta und ver sorgt, sich in drei Paare von Seitenströmchen theilend, die Fusspaare des sechsten und siebenten Segmentes, sowie das den Abdomen. Die arteriellen Ströme verlaufen in allen Extremitäten am hinteren Rande derselben und biegen an ihrer Spitze schlingenförmig in die venösen Ströme um. Diese nehmen den vorderen oder oberen Rand der Körperanhänge ein und verlaufen nach dem Herzen zurück, um in. ‚dessen Spaltöffnungen entweder direct einzutreten oder sich aueh vor 5 her einer grösseren, das Herz umgebenden Ansammlung venösen Blutes men zu werden. Es scheint jedoch gewöhnlich direete Einmündung. stattzufinden. | Sur 4) A. DOHRN, 1. c. p. 248. 2) Wızsmann, 1. c.p. IM. 3) Vergl. FREY-LEUCKART, 1. c. p. 405. Ebenso bezüglich des Folgenden. Beitrag zur Kenntniss der Naturgeschichte der Caprellen. - 119 ® Ru »Der Gang des Kreislaufes ist also folgender: Das Herz nimmt im Momente der Expansion durch die Spalten das venöse Blut auf und } treibt durch seine Contractionen, indem die Klappen die Oeffnungeu schliessen, das arterielle Blut aus,« einen Theil durch die vordere, den ‚anderen durch die hintere Aorta. f. Geschlechtsorgane. Männliche Geschlechtsorgane. Der erste, dem es glückte, ‘die männlichen Geschlechtsorgane bei C. linearis, nach denen Farvy- Leuekarr vergebens gesucht haben, zu entdecken, war A. Donrn!). Er beschreibt dieselben oloondlos masse »Die Hoden der-C. linearis liegen im letzten Proabdominalsegmente (7. Thorakalsegmente) "und sind in der Vierzahl vorhanden. Das erste Paar liegt an der Basis ‚des letzten Segmentes durch Darm und Nerven (?) von einander ge- | "schieden, das zweite an der Einlenkung des kleinen Postabdominal- ringes (d. h. des rudimentären Abdomens), dicht neben einander. Die Gestalt der Hoden ist pflaumenförmig. Das äussere Paar ist grösser als asinnere, ebenso sind auch die Ausführungsgänge länger als die des anderen, Bemerkenswerth ist, dass die Hoden des äusseren Paares nicht drei liegen, sondern an ihrem oberen Ende auf irgend eine Weise durch einen bindegewebigen Strang befestigt sind. Die inneren Hoden haben ‚statt dieses Stranges nur eine kurze Verlängerung, die ebenso wie der | eigentliche Hoden mit Samenzellen erfüllt ist.« — »Ob die Samengänge ‚beider Paare getrennt oder vereint ausmünden, habe ich, sagt Dourn "weiter, nicht gefunden, wahrscheinlich ist mir die Vereinigung eines isseren mit einem inneren Hoden — jedenfalls nähern sich. erstere en letzteren bedeutend, soweit ich sie verfolgen konnte. Der äussere den zeigte sich ganz erfüllt mit reifen Spermatozoiden. Im inneren oden fand ich nur unreife Spermatozoiden und Samenzellen.« Ich habe die vorstehenden Angaben bei GC. aequilibra nicht be- gt gefunden. Trotz der sorgfältigsten Untersuchung mit dem Mikro- kop und der Präparirnadel gelang es mir nicht, zwei Paar Hoden auf- den, sondern nur ein einziges, so dass also die genannte Art im aue ihrer männlichen Geschlechtsorgane nicht, wie es nach A. Donrn ei C. linearis der Fall ist, von den übrigen Amphipoden abweicht, ern sich vielmehr ganz und gar an dieselben anschliesst. h.iDie Hoden der eg le nn IX, Fig. 2u. 3) | 120 iR a a . Alois Gamroth, liegt. Bald verengt sich jeder Schlauch bis zu einem zarten , dünnen Faden und zieht sich ‚als solcher bis ins letzte (7.) ns herab, schwillt im oberen Theile desselben pflaumenförmig an, verengi sich dann noch einmal und verläuft in einem leichten Bogen bis zur Einlen- kungsstelle des Abdomens, um an dessen ventraler Fläche in einen äusseren Genitalanhang auszumünden. in | Die obere Anschwellung des Hodenschlauches, die sich mittelst . eines feinen bindegewebigen Fadens an das Körperintegument befestigt, ist ihrem Aussehen und ihrem Inhalte nach der eigentliche Hoden. Sie zeigt sich siets erfüllt mit kleinen rundlichen Zellchen, den Bildungs- elementen der Spermatozoiden. Der aus der Anschwellung herausführende Gang, das Vas deferens, beherbergt Spermatozoiden in den verschiedensten Entwicklungsstadien. Die pflaumenförmige Erweiterung des Schlauches im siebenten Segmente ist nur angefüllt mit reifen Spermatozoen und kann somit als Vesica seminalis in Anspruch genommen werden. Am unversehrten Thiere sieht man von den beiden Anschwellungen jedes Hodenschlauches nur die zweite, d. h. die Vesica seminalis, weil selbe wegen ihrer gelblichen Färbung selbst durch die Muskulatur des siebenten Segmentes hindurchschimmert. Die obere Anschwellung, d.h. der eigentliche Hoden, ist nicht sichtbar und kann nur durch vor- sichtiges Präpariren zur Ansicht gebracht werden. Uehrigens gelingt es nach einiger Uebung leicht, die Hodenschläuche mit der Nadel herauszu- präpariren. Die beiden äusseren Genitalankänge der männlichen G. aequili- bra stellen zwei kleine, knieförmig gebogene Gebilde dar (Taf. IX, Fig. 3 p), welche an der veniralen Fläche des Abdomens sitzen und früher als dessen verkümmertes Beinpaar betrachtet UNE, bis zuerst | A. Dours ihre wahre Bedeutung erkannte. n Bei genauer Untersuchung erweist sich jeder Anhang mit spär- | lichen, zarten Haaren besetzt und von einem Canale durchbohrt, der an | der Spitze endigt und der Ausführungsgang für den Samen ist. Was die Gestalt der Zoospermien anlangt, so fand ich sie genau so, | wie sie Donau beschreibt. Sie sind unbeweglich und besitzen ein stäb- | chenförmiges, diekeres Köpfchen, an welches sich (Taf. IX, Fig. A) unter “u einem spitzen Winkel ein ziemlich langer, sanft gebogener Faden von | ausserordentlicher Feinheit ansetzt. Ihre Elder sind Kügelchen a mit hellen Rande und dunklem Kerne. . Weibliche Geschlechtsorgane. Dieselben bestehen aus | zwei langen, schlauchförmigen Ovarien (Taf. IX, Fig. 5 u. 6), deren An- fang im hinteren Theile des zweiten Segmentes liegt und welche 121 : Eonapaer des fünften Seementes ausmünden, Sie laufen Re: W ” ne Spitze aus, welche durch ein zartes, weisses, bindege- ges ; Band an das Integument des Körpers befestigt ist. Beim geschlechtsreifen Thiere sind die Ovarien mit den grünlich- . nn \ allsogleich auffallen. Diese Färbung rührt von den grossen er ee in einer oder zwei Reihen angeordnet und dicht an EEE ET EEE a RÄT TER CT VOTE STE ERREGT ED TEN TR RN RD) ER NER ON N WERTET WERFEN NR LEE VE de “ a 2 A EEE RE - u .. An ine m VEREN R ua - : uhr re nn u — ) 2 'e a I Elfen t haben wahrscheinlich den Enscet 5 ash > ns den Austritt des Samcns aus dem Täschchen zu ver- 192 I ” Alois Gamroth, . sich durch den engen Oviduct bindurchzwängend, dee Täschchen pas- \ sirt, um in die Bruttasche zu gelangen. Auf welche Weise dies letztere ) geschieht, ist unschwer einzusehen. Das Thier beugt im entscheiden- | den Augenblicke die vordere Partie des Körpers derart über die hintere, | dass die Bruttasche über die Oefinungen der beiden Oviduete zu liegen | kommt, öffnet hierauf die Lamellen derselben und nimmt das heraus- | fallende Ei in den Brutraum auf. Hierbei functioniren die langen Rand- a der vorderen Bruttaschenblätter als Fauger zur, | | g. Entwicklung des Eies. Das eben in die Brutiasche eingeführte Ei hat eine Gestalt und ist vollkommen erfüllt mit einem aus dunkel pigmentirten | Körnchenkugeln und Fetttropfen bestehendem Doiter, in welchem das! Keimbläschen nicht sichtbar ist. i Man unterscheidet deutlich zwei Membranen: das Chorion und die, ihm anliegende Eihaut, | Im Brutraume beginnt sofort die Furchung der Dottermasse, welche eine vollständige zu sein scheint. } Ist der Dotier total zerklüftet, so sieht man, wie sich auf der einen, Seite des Eies eine helle Zellschicht bildet (Koiursissiften] (Taf. VII, | Fig. 15—18), welche bald an Grösse derart zunimmt, dass sie die ganze) Dotiermasse als sogenannte Keimhaut (Blastoderm) umhüllt. | Mit der Bildung des Blastoderms hebt sich unter der Eihaut eine zarte Membran als Embryonalhaut ab. Bi Hat die Keimhaut auf Kosten der Dotterkugeln ein bestimmtes] Volumen erreicht, so stülpt sich die Dottermasse in der Mitte allmälig| ein, bis sie schliesslich durch eine tiefe Bucht in zwei Theile getrennt) von denen der kleinere länglich, der grössere mehr kugelig] erscheint. | BC Das Einbuchten der Dottermasse at nicht nur für die Capre liden, sondern überhaupt für sämmtliche Amphipoden charakteristi zu sein). | R | Aus dem grösseren, rundlichen Theile des Dotters. entsteht de Kopf mit seinen Aalen, ausserdem die vorderen Thorakalsegmente.| Aus dem kleineren länglichen Theile bilden sich die ‚hinteren Segment nebst dem Abdomen. Durch Wucherung der Keimhautzellen wachsen an dem Ba - Theile des Dotters kleine Ausstülpungen heraus, welche die ersten An lagen der Antennen repräsentiren. 4) Vergl. die Entwicklung des Eies von Gammarus neglectus Lillj. in G. 0. sh Histoire naturelle etc. p. 64—66. Taf. VI, Fig. #4—16. | 4 ie immer bestimmter, bis man endlich deutlich die Segmente einer bemerkt. Hand in Hand mit der Bildung ar Seg- aa One En Samm Man sieht an dessen Oberfläche einen rothen, ln Neck: das erste Bildungsstadium des Auges. In seinem Innern sich eine kleinzellige Masse, aus welcher sich die beiden ‚anglien entwickeln. | En REN LET TR FE &® .B Bu: = z SS © ler] NS S e* So” j=®) np ® = un = DI. o do ® m Koprn! ri ® 35 zumı ar en ® =) of aD 77 Pr: © as) o & ? 0° a ar cr [4 = SE ses © - u 1 RE Bi LBAEER 2 = 0220 En URL EI BR «4 RER TER ° TERREE EEE ER" = SE NEON es: er er wird frei. Im Wesentlichen gleicht das junge Tier Fasıen ‚Er a dem ayn RL Es Deseı ger n: Gleich nach seiner Geburt vermag es sich zur Noth zu e.: doch bleibt es noch ae Zeit in der Brut- en, öst. Schlesien, im März 1878. see Erklärung der Abbildungen. Tafel VII. Fig. 4. Obere und untere Antenne von Caprella aequilibra Sp. B. (?). Fig. 3. Die zweispaltige Oberlippe. Fig. 3. Mandibel; vo, Vorsprung, an den sich die Chitinsehne des Oberkiefer-) muskels anlegt. Fig. 4. Erste Maxille; Z, Taster derselben. Fig. 5. Zweite Maxille. | Fig. 6. Das Kieferfusspaar; /;, Lade des inneren, /s, Lade des äusseren Paares; ta, der Be Taster. | Fig. 7. Das basale Glied einer oberen Antenne mit zwei Fiederborsten an der) Dor ne Halbschematisch. Fig. 8. Das basale Glied einer unteren Antenne mit drei Paar Fiederborsten au der ventralen Fläche und einem Bündel langer (Tast-?)Borsten am vorderen Enas Fig. 9. Die drei letzten Glieder der Geissel der oberen Antenne. 1 ‚Fig. 40. Das Ende des dritten Schaftgliedes der oberen Antenne mit den daran | sitzenden drei ersten Gliedern des Flagellums; rk, Riechkölbchen, hb, ein Pas N dem Schaftende aufsitzender Fiederborsten. Be Fig. 11. Eine der langen, den Schaft der unteren Antenne in Bonpches Reihe besetzendenz Borsten, isolirt. | Fig. 12. Eine der am Unterrande des Basalgliedes der inneren Ahtennen stehenden langen Borsten, isolirt. Man sieht den fein contourirten Inhalt, der sich am Borstenende als feiner Faden weiter fortsetzt. Be Fig. 43. Ein Stück des dritten Schaftgliedes der unteren Antenne, stark ver srössert, um den zum Strudeln dienenden Borstenbesatz zu zeigen. | Fig. 14. Das Ende des vierten Schaftgliedes einer unteren Antenne mit dem) daran sitzenden Geisselgliede. © Fig. 45—34. Einige Entwicklungsstadien des Caprelleneies. ” Fig. 45. Erstes Auftreten einer hellen Zellschicht an dem vollständig zerklüf teten Dotter. Fig. 46. Die Keimhautzellenschicht hat bereits bedeutend an Volumen zuge- nommen. Man bemerktan der zurücktretenden Dottermasse eine leichte Einkerbung, Fig. A7 u. 18. Das Blastoderm umhüllt mehr und mehr den Dotter. Unter] der Eihaut hebt sich die Embryonalhaut ab. Die Masse des Dotters ist durch eine tiefe Bucht in zwei Partien getheilt. An der en ton derselben Sprossen bereit die Antennen hervor. Fig. 49. Die Antiennenanfänge sind bereits ganz a zu sehen. An de Peripherie der Keimhaut erblickt man die ersten Spuren der Segmentirung. de Embryonalleibes. Mundwerkzeuge, Kiemenblasen und Beinpaare sind als kleir weissliche Ausstülpungen erkennbar. Am Kopfe sieht man den kleinen rothen) x-förmigen Augenfleck; im Kopfe eine kleinzellige grauliche Substanz, aus welcheı in weiterer Folge die Schlundganglien entstehen. Be) Fig. 20. Der fast vollkommen ausgebildete Embryo. noch von der Eihül umschlossen. Ye Fig. 24. Der Eo die Eihüllen sprengend. | i ! RR | KUN v x He 23 NEE . 125 ’ f Abene Antenne; ai, ubers "Antenne ; oe, Oesophagus; o. Auge;. f ', Frontalorgan ; gs, oberes Schlundganglion ; gi, unteres Schlundgang- vereinigt mit dem Ganglion des ersten Segmentes; giha, Ganglion ‚des zweiten Segmentes, pv, Vormagen; bl, blindsackförmiger Anhang an | emselben; c, das Rückengefäss ; sp,, erste und spz, zweite Spalte des- ' selben; vh, der linke Leberschlauch; t, Taster des Kieferfusspaares ; Pı , erster und p5 zweiter Thorakalfuss. 2. Dorsalansicht des 4., 5., 6. und 7. Thorakalsegmentes geschlechtsreifen folnhliehen Thiere. Halbschematisch. Ir, Kiemenblase des zweiten Paares; vr, Leberschläuche; , Darmrohr; /thas 5, 6, „, Ganglien des vierten, fünften, sechsten und Siebenten Seg- t, Hoden; vd, Vas deferens; vs, Vesica seminalis; de, Ductus ) P3, 4 5 Dr des fünften, sechsien und siebenten nn a a an mr a a ET a at ne m EI Te ne A ar. .abd, das rudimentäre Abdomen; 7, die beiden äusseren talanhänge,;, mr, Mündung des Darmrohres; pn, die rudimentäre 5. Die weiblichen Geschlechtsorgane von GC. aequilibra, in ihrer natür- i Ban mittelst dessen der Ovarialschlauch befestigt ist; ov, die .Ovari Ischläuche : od, Oviduct; i, Darmrohr; vh, Leberschläuche; as, A yessihke den. Öviducle mit den Copulationstaschen. Der = Shrunsseanz des en u nn stark a nn rudimentäre Abdomen eines weiblichen Thieres, vom Rücken Tafel X, on Partie des Nervensystems dorsalwäris, eselbe veniralwärts en es nas, Nersehase der bee nen. U Neryehast der = Antennen; go, der keulig a Sehnerv, 0, nen \ 136 Alois Gamroth, Beitrag zur Kenntniss der Naturgeschichte der Caprellen. ie; Fig. 4, Kiemenblase sammt einem rudimentären Beine von Protellaphasma Mo 11 Fig. 5. Kiemenblase von C. aequilibra, stark vergrössert. Die Pfeile bezeichnen] den Lauf der Blutkörperchen. | E ce, Cylinderepithel; fw, Faserwand; m, der kreisförmige Kusschnitt im derselben. | Fig. 6 u. 7. Ideale Querschnitte ch die Kiemenblase einer C. aequilibra Fig. 7 ausgeführt gedacht im ersten Drittel, Fig. 6 im dritten Drittel, nahe dem distalen Pole derselben. Man sieht, dass in Fig. 6 die Faserwand ihre ursprün liche Richtung gedreht hat. Fig. 8. Schematische herstellune der linken Hälfte der Bruttasche eines noch’ nicht vollkommen entwickelten weiblichen Thieres von C. aequilibra. bi, Brutraum ; Is;, beborsteie Lamelle des ersten, 1a, Lamelle des zweiten | Paares. Charakteristisch ist die Faltung dieser Lamellen, indem nämlich” die Lamellen des dritten Segmentes stets über jene des vierten greifen. | Fig. 9. Greiffuss des zweiten Segmentes. | ... Fig. 40. Klammerfuss des fünften Segmentes. . Fig. 44. Greiffuss des ersten Segmentes. . » Fig. 42. Das Frontalorgan der linken Körperseite. Die Richtung des Pfeil zeigt die Lage des Thieres an. | NR ofr, das trichterförmige Organ; nfr, dessen zum Gehirnganelion (g gehender Nervenast. Fig. 43. Das Chitingerüst des Kaumagens, von der Seite gesehen. oe, Desophagus; i, Chylusdarm ; bl, blindsackförmiger Anhang; vh, der rechte Leberschlauch. Bezüglich der Bedeutung von k, I, n, o vergl. den Text. Fig. 43’. Dasselbe vom Rücken gesehen. Fig. 44, Die beiden kugeligen Excretionsorgane, welche dem Darm bei dessen Uebergang ins Rectum aufsitzen. B. ä B [| 2 5 i B ä B FATEUEERRTEN) ET EN DEE RETTET TREE nr rn — en en . = = = Er eh RE R \ > = Se : ee N ® Beiträge zur Kenntniss der Juliden. Von Dr. phil, Ernst Voges aus Heisede (Hannover). Mit Tafel XI- XII, Mi der systematischen Bearbeitung der in der Sammlung des göt- ger zoologisch-zootomischen Instituts vorhandenen Juliden beschäftigt, d nach anatomischen Merkmalen suchend, die hierfür etwa verwendbar n, fielen mir der merkwürdige Bau des Stigmenapparates, eigenthüm- ıe Formverhältnisse der den Foramina repugnatoria angehörenden n und ferner die höchst interessanten Einrichtungen der Copulations- auf. Es waren wenige Angaben hierüber in der einschlägigen ; wegen der Bedeutsamkeit ae Dane wird es Tau DE Zw Tu Er sr Fame usa een ne Be. wissensch. Zoologie. XXXT. Bd. 9 A ee sich hieran schliessenden bogenförmigen Spange. Unter einander sie eingeschachtelt: das meist mit glatier Oberfläche versehene, vordere bunden. eines Trapezes bringen; sie sind hinter einander gelegen, von ihnen ist dass der grösseren das erste Beinpaar, der kleineren das zweite angehört. Körperringe: ' den ind. die Körperringe durch eine Haut verbunden, welche vom hinteren Segmente des Ringes ausgehend und eine doppelte Falte schlagend, deren einer Scheitel nach hinten, deren anderer nach vorn gerichtet ist, in den hervorsiehenden Vorderrand des folgenden Körperringes überführt. ” Ist die die Körperringe verbindende Haui eingefaltet, so sind jene 4 Segment des Körperringes wird von dem grösseren Durchmesser halten- den, hinteren Segmente des vorhergehenden Ringes überdeckt. .. Von den beiden, den Körperring zusammensetzenden Segmenten u hat das vordere einen stark in das Körperlumen vorspringenden Rand, welcher im mittleren Theil der Ventralplaite etwas ausgeschweift ist, ebenfalls, jedoch weniger stark, in der Rückenlinie. Es ist dadurch eine Ringe entstanden, wahrscheinlich bestimmt zur Aufnahme des Rücken- gefässes, Die Spangen sind mit den Ventralplatten durch Näthe ver- Die beiden Ventralplatten des Körperringes lassen sich indenRahmen die vordere grösser, als die hintere. Die kleinere, parallele Seite je eines Trapezes, jedesmal die hintere Seite der Platten hat zwei gleiche Ein- kerbungen. Die medianen Schenkel der Einkerbungen vereinigen sich zu einem unpaaren Zahn, welcher nach hinten vorragend, mit der ventralen Mittellinie zusammenfällt. Lateralwärts zeigen die Begrenzungsflächen des ventralen Mittelstückes in der hinteren kleineren Hälfte der Ventral-' platte zahnartige, gegen die ventrale Mittellinie gekehrte Erhebungen, Auf die Ventralplatten sind die Beinpaare vertheilt, und zwar so, Zwischen die Coxen der Beinpaare, welche den Einkerbungen der Ventralplatten gelenkig eingefügt sind und fast senkrecht zur Ansatzfläche, zur Ventralplatte stehen, tritt der mediane unpaare Zahn der Veniral platten. Ein von dem beschriebenen abweichendes Verhalten Asigen folgende Der erste nach dem Kopfe folgende Körperring, die sog. Rücken- platte, nach anderen Autoren das Halsschild, besitzt keine in der uns bekannten Form aufiretende pedinne an statt dessen nimm a Diese Theile sind zur Längsachse des Körpers nicht wie die normal Ventralplatten horizontal, sondern vertical gelageıt, RN P “ et R Beiträge zur ir Kenn! iss et Juliden. 128 atten lenigi ausgezogenen Goxen desm nur in der Einzahl aufı velktiden Be inpaares. verbunden. Mit dem zweiten ‚Körperringe tritt das erste, normal ausgebi Idete npaar auf. | Eine Ventralplatte ist vorhanden, sie hat hier die Gestalt eines gleich- henkeligen Dreiecks angenommen, in verticaler Stellung zur Längsachse s Körpers. Mit den Schenkeln erben sind die Coxen des Beinpaares au arhuuden. a Es ist dieses der Geschlechtsring in beiden Geschlechtern. Vor ’r durch den Wegfall dieser Theile entstandenen Lücke liegen bei we Theiles Euibeiinende ner vor, im weiblichen Br nur einer. | einem anderen Theile der Arbeit, die Copulationsorgane anbe- 2. ich co. ne BERNER, 2 eine > solche Diffe- stems nn ter a Dasselbe besteht aus dreiMuskel- welche je zwei Körperringe mit einander verbinden und in be- 9* 4 30 nn N Eimst Voges, a zu einander über die häutige Verbindung „weier Körperringe hinweg- streichen (cf. Fig. 12 u. Fig. 14). | i | Die Schichten sind uberenahder gelagert; man kann vom Körper- inneren zum Integument vorschreitend, eine innere, mittlere und äussere Lage unterscheiden. | ! - Die innere, den Weichtheilen des Körpers zunächst gelegene Muskel- schicht ist im Bereich der Rückenfläche am längsten. Sie entspringi an der hinteren Fläche des in das Körperlumen vorspringenden Randes des vorderen Ringsegmentes und inserirt an der vorderen Fiäche desselben 7 Randes oder der Leiste des nächstfolgenden Körperringes, dessen vor- N derer Theil von dem hinteren des vorhergehenden Ringes überdeckt wird. Der Verlauf dieser Muskelschicht in jenem Bereich ist parallel der Längsachse des Körpers ; unterbrochen wirddieselbein der dorsalen Mittel- linie, woselbst die Leiste des vorderen Segmentes eine uno. hat, welche ohne diesen Muskelbelag ist. | Die beiden anderen Muskelschichten, über voriger gelegen (gegen das Integument vorschreitend) verlaufen in einer Winkeistellung zu ein- ander und zwar so, dass die mittlere nach hinten mit der dorsalen Mittel- linie einen spitzen Winkel bildet, die äussere Schicht dieselbe Winkel- stellung nach vorn inne hat, mithin die Lagerung zu einander die eines liegenden Kreuzes ist (cf. Fig. 14). . | | | Der Verlauf der beiden Schichten zu beiden Seiten der Rückenlinie ist derselbe, durch die Winkelstellung jener zur Rückenlinie entsteht daselbst ein muskelfreier Rhombus (cf. Fig. 14 mf.). er Diese beiden Schichten nehmen ihren Ursprung nicht, wie die innere an der vorspringenden Innenleiste des Körperringes, sondern sie eni- springen in einiger Entfernung hinter der Leiste von der inneren Ober- | fläche des Integuments unmittelbar hinter einander und inseriren an der vorderen Fläche des vorspringenden Randes des nächstfolgenden Ringes. Demnach treffen wir an der vorderen Fläche der vorspringenden Ringleiste je eines Körperringes die drei Muskelschichten über einander \ inserirt. A: Im Bereich der Lateral- und Ventralflächen a die Länge und Lage- rung der drei Muskelschichten eine andere. Die bis dahin kreuzweise Lagerung der äusseren und mittleren Muskelschicht zu einander hört hier auf: eine mittlere Muskelschicht nimmt zur Längsachse des Körpers keine Winkelstellung ein, sondern verläuft parallel zu ihr, indessen die innere Muskellage im Bereich der Rückenfläche parallel der Längsachse, in der Seiten- und Bauchfläche mehr eine Winkelstellung zu jener einnimmt, derart, dass sie mit der Längsachse des Körpers einen spitzen Winkel nach hinten bildet. j 'o an den Körperseiten die Foramina repugnatoria liegen. Hervorgerufen vird dieselbe durch das Auftreten der Hautdrüsen, deren Oeffnungen. eben unter jener Bezeichnung bekannt sind. Die Drüse je eines Körper- ringes ist den Muskelschichten, welche daselbst an Mächtigkeit verlieren, ingebettet; die äussere Muskellage behält die vorhin beschriebene azerung inne, die beiden anderen Schichten schliessen die Drüse paren- k ihesenförmig ein. Eine Unterbrechung erfährt der ulmaskölschlauch im Bereich der Erelplanıe: Es sind nämlich auf die Ventralplatie die Ursprungsflächen ler Beinmuskeln localisirt; die Muskelschichten des Hautmuskelschlauches egrenzen die Beinmuskeln. Am weitesten geht die äussere, in dieser egend mächtig entwickelie Schicht gegen die Medianlinie vor, welche nter der vortretenden Leiste des einen Körperringes entspringend, hräg gegen die Medianlinie verläuft und an der Leiste des nächstfol- nden Körperringes inserir!. | Die Ursprungsstelle der drei Muskellagen in der unteren Körper- älfte ist für die. ‚innere An mittlere 2 an der hinteren Fläche der m, TREVIRANUS !) war wohl der Erste, welcher glaubte, die Stigmata v en See zu haben. "Nach seiner Beschreinung jeuei sich bei einem ikchen Versuche an der äusseren Anhef- stelle eines jeden Beinpaares, an dem »Knopfe« (bottone), d. i. ralplatie, eine kleine Luftblase aufsteigen. Die Untersuchung hin ergab, dass hier das Stigma gelegen sei, welches sich durch "REVIRANUS ‚ Vermischte Schriften anatomischen und physiologischen In- nen 1817. Ba. II. page. r 132 Br | ne Ernst Voges, en X Be \ N 2 > ' Diese Angaben Saw 5 iboskiligsn sich, wie wir "später schen werden, a nach meinen Untersuchungen. Einige Andeutungen über die Tracheen der Indiens ia auch Srraus-Dürzuein in seiner Arbeit über Meloleniha vulgaris i). Daselbst heisst es: »Enfin, il existe des familles, telles que les Myriapodes Chi- lognathes et les Arachnides Trach6ennes, chez lesquelles les stigmates ne communiquent point entre eux et les trachees partent en forme de houppe de chacune de ces ouvertures pour se repandre dans les corps« und an einer anderen Stelle?) : »dans l’ordre des Myriapodes Chilognathes ces poches®) se prolongent en longs vaisseaux trach&ens branchus, dis- poses en a autour des stigmates, mais sans communiquer d'un groupe & l’autre.« Eine spätere Arbeitüber diesen Gegenstand ist die vonH. BURMEISTER ?)}; seine Beobachtungen beziehen sich auf Julus terrestris. Wenn ich Burmeister recht verstehe, so hat er nach seiner Beschrei- bung und nach den beigegebenen Abbildungen die von P. Savı als Stig- mata bezeichneten und bis zur Zeit noch als solche bekannten Oeffnungen gar nicht gesehen. Er giebt an, dass man »vor dem Grunde der Bauch- platte jederseits eine kleine Vertiefung bemerke, welche, wie es mir schien, von der Haut gebildet wird, die zwischen dem breiten Halbringe und den Fortsätzen der Bauchplatte ausgespannt ist. In dieser Grube liegt dann das Stigma.« Wohl passt diese Angabe, wie wir später sehen werden, für die Lage der Ansatzfläche der Tracheen, nicht aber für die durch nn bekannt gewordenen und allgemein als Sims bezeichneten Oefinungen. ‚Freilich äussert sich Burueister über dieses Stigma dahingehend: a eigentliche Gestali des Stigma habe ich nie entdecken können, doch muss es nach dem Ursprung der Tracheen zu urtheilen, eine längliche . sein, ob dieselbe mit einem starken aufgeworfenen Rande versehen, oder eine blosse Spalte in der Haut ist, kann ich ebenso wenig entscheiden, doch glaube ich das Letztere annehmen zu müssen, weil ich selbst bei h \ starker Vergrösserung einen dunkleren Rand nicht entdecken konnte« — aber in der Gegend, wo Burmeister den als Stigma bezeichneten Spalt 4) StrAus-DÜRKHEIM, Gonsiderations generales s sur l’anatomie comparee etc. Paris E 1828. pag. 307 u. 347. 2) a. a. 0. pag. 317. f 3) Was unter »poches« zu verstehen ist, geht aus Folgendem hervor: Chez les Arachnides Pulmonaires, qui vivent dans l'air, les organes de la respiration devien- .nent reellement interieurs, et forment des poches en cul-de-sac. 4) H. Burmeister, Die Respirationsorgane von Julus und Ben in: Isis, Jahrgang 1834. pas. AS, u 7 n 28 Wr $ PR REN - H ESRRT ef u zur Kenntniss der Juliden. ESS | ist de be Bärhenhildung eine ganz andere, ein Spalt in der von m gedachten Form tritt nicht auf. Ebenso ist die Angabe, dass die s der Vereinigung aller Mündungen entstandene blasige Erweiterung Anfangstrachee (trachee d’origine nach Srraus)« sei, nicht haltbar; n eine derartige Trachee, welche besonders den Insecten wohl allge- n zukommt, existirt, wie hernach dargelegt werden wird, bei Julus en | Mit meinen Befunden über ea eirei ist die Beobachtung Bur- war's über die Tracheen, von denen er sagt, dass die Büschel der elnen Stigmen nicht durch Verbindtiogskänge zusammenhingen, die eheen sich nirgends verästeln, sondern ungetheilt vom Anfang Es Em den betreflenden raden verlaufen und allmälig vom Anfang | gegen das Ende an Umfang verlieren. Burmeister fügt also dem schon Bekannten, mit Ausnahme jener chtung nichts Neues hinzu. | Wie bereits eingangs erwähnt, beziehen sich nachfolgende Beobach- gen auf Julus, besonders auf Julus Londinensis. % Auf der Oberfläche einer taschenförmigen Hauteinstülpung, welche Stigmentasche (cf. Fig. 2 u. 3) nennen will, liegen die Mündungen | nförmiger Organe, welche nach dem, was wir über Tracheen ig gestaltet, von der Mündung nach dem Grunde allmälig an Um- unehmend, nicht bauchig erweitert, der Abschnitt, welcher dem ‚Die eis des mittleren Theils des En sehr dick. Wir haben demnach am freien Theil der Stigmen- ‚wei solide Hörner und zwischen diesen eine dicke Wandung des ıgrundes zu unterscheiden. chen je zwei derberen Stücken, wohlbemerkt auf den Taschen- Easukı, aAeht enaun eine häutige Verbindung, welche | on, ar ein on Kern ing aus zwei Gesehen be- t, ‚auf diesen vier, und zwar sind dieselben auf die Ventralplatten EE H N 3 NERER, 134 a iR u ; Ernst Voges, a N ‘ \ we localisirt, so dass die vier Stigmentaschen eines Körperringes mit den an ihnen inserirenden Muskeln und Tracheen den Bereich der Ventral- platte des Körperringes ausfüllen. Der vorderen Ventralplatte, welche eine Länge von 0,45 mm!) und eine Breite von 0,57 mm hat, gehören Stigmentaschen von 0,29 mm Länge und 0,28--0,29 mm Breite an, während der hinteren, kleineren Ventralplatte, die 0,26 mm lang und 0,36 mm breit ist, grössere Stigmentaschen zukommen, diese sind 0,40 mm lang und 0,28 mm breit. Dass die Stigmentaschen hier länger sind, als die Ventralplatte und doch, wie vorhin behauptet, auf die Ventralplatten des Körperringes bischssnk), rührt her von der Lagerung der Stigmen- taschen zu einander, wie zu den Ventralplatten; keine Stigmentasche übersteigt die Länge der beiden Ventralplatten zusammen. Ausser der ungleichen Länge der beiden Paare der Stigmentaschen kommt noch hinzu, dass bei den vorderen Stigmentaschen die Hörner der Tasche weniger stark ausgebildet sind. Die Breite vor der Mündung der Stig- mentaschen beträgt 0,05 mm. Dreimal länger, als die Breite der S Stigmen- tasche vor der Mündung ausmacht, ist deren medianes Horn, weiches 0,15 mın lang ist. Me Die Lagerung dieser Organe zu dem Körper anbetreffend, so verlaufen dieselben , von den hinteren Ecken der beiden trapezförmigen Ventral- " platten des Körpers entspringend, schräg gegen die Dorsalfläche desKörpers | aufsteigend, in divergenter Richtung nach vorn (Fig. 2). Die hinteren, längeren Stigmentaschen überdecken die vorderen, nur die Ansatzllächen der Tracheen sind nicht überdeckt. Die medianen Längskanten der Stigmentaschen sind leicht ventralwäris geneigt. Diese Organe nun münden auf der Oberfläche des Integumentes, ihre Mündungen gelten allgemein als Stigmata der Juliden. Ob eive solche Deutung zulässig ist, werden wir hernach besprechen. Die Oefl- nungen der Stigmentaschen liegen, paarig angeordnet, in grubigen Ver tiefungen, je eine lateralwärts und unmittelbar vor den Ansatzstellen der u a Sie sind Spalten, welche zur Längsachse des Körpers so gestellt sind, dass sie mit dieser nach vorn einen spitzen Winkel einschliessen ; de ji untere, der der Dorsalfläche entfernter gelegene Bass des Spaltes spring dachig vor. Die Stigmentaschen geben nun Ansutäfldhsn für die Tracheen ab 4) Die Messungen sind überall, die hier angegebenen, wie weitere folgende angestellt bei eingezogenem Tubus unter Anwendung des Ocular II und System Winkel. Es sind immer dieselben Organe verschiedener, ES ı Thier gemessen, und das Mittel aus den Messungen ist angegeben. PR Beiträge zur Kenntniss der Juliden. ee. dan ei Em ietnaler) Eoneinde zukommenden Tracheen sind zweierlei dem Kaliber nach sind grosse und kleine zu unterscheiden ; ihre ungsweise ist dieselbe (cf. Fig. 2 u. 3). Die grossen Tracheen , En vor ihrer Mündung eine Breite von 5 mm besitzen, gehören den beiden grösseren Stigmentaschen an, bekanntlich der hinteren, kleineren Ventralplatte und dem zweiten ‚mente des Körperringes nee. Diese Tracheen haben die sonst ends wiederkehrende Eigenihümlichkeit, worauf H. Burmeister!) on bingewiesen hat, dass sie von ihrer Mindiung ab allmälig an fang verlieren und Be Anastomosen einzugehen an die verschiedenen e hinantreten. Sie sind unter einander von ungleichem Kaliber ireten zu sechs bis zehn und darüber an je einer Stigmentasche auf. Die kleinen Tracheen gehören den beiden kleineren Stigmentaschen elche auf die vordere, grössere Ventralplatte, auf das erste Seg- des Körperringes kommen. Sie sind büschelförmig, ungefähr ein 1eil der Grösse der ersteren vor deren Mündung haltend und gehen falls keine Anastomosen ein; eine Abnahme des Umfanges im wei- Verlaufe, wie bei den vorigen, ist nicht bemerkbar. Auch unier en kleinen Tracheen scheint eine Grössendifferenz aufzutreten: die "einen Mündungsfläche machen den Eindruck, als seien sie grösser lie Tracheen der anderen Mündungsfläche. Die Tracheen dieser Form itzen einen Spiralfaden. Bei den grossen Tracheen ist die spiralig ufende, innere Wandverdickung leicht zu constatiren, mit ent- 'hender Vergrösserung gelingt es auch, ein gleiches bei Fe kleinen een nachzuweisen. Wie aber münden die Tracheen? Schon bei der Beschreibung der Stigmentasche ist erwähnt worden, "zwischen je zwei derben Stücken des Taschengrundes ein Käukser theil die Verbindung ersterer vermittelt, und dass zwei solcher ‚ fast ellipsenförmig gestalteter Flächen auf je eine Stigmentasche „von den Haritheilen letzterer umgeben. eben diese beiden häutigen Flächen je einer Stigmentasche sind ıe von den Tracheen siebförmig durchbrochen werden. Diese er einer taschenförmigen Hauteinstülpung, der Stigmentasche, er Epeneing, Stigmentaschen geben, und dies ist höchst bedeutungsvoll, 136 = = ‚Ernst Vo Bes > N RG ab. Es sind dieses die Beinmuskeln und im Dienste der Kaspian | | stehende Muskeln, letztere wollen wir Stigmentaschenmuskeln nennen. Die Muskeln des vorderen Beinpaares eines ' normalen Körperringes ent- springen von der Oberfläche der der vorderen Ventralplatte angehörenden Stigmentaschen, die des hinteren von der der hinteren Ventralplatte zu- komn:enden. Und zwar sind es besonders die Oberflächen der medianen Längskanten und die nach hinten muldenförmig umgeschlagenen Grund- flächen der Stigmentaschen, welche die Ursprungsstellen der Beinmuskeln hergeben. Von hier entspringend, verlaufen diese Muskeln convergirend und keilförmig nach hinten zu den Beinen und führen in eine Sehne über, welche an dem cylindrischen Basaltheil der Coxen inserirt (cf. Fig. 12 bm u. Fig. 13 bm, sh). Die für die Respiration bedeutungsvollen Muskeln — an jeder Stigmentasche fand ich einen Muskel — haben ihre Ansatzstelle am oberen Rande des lateralen Abschnittes des Taschengrundes (ef. Fig. 2 u. 3 ms, Fig. 7 ms). Von hier steigt dieser Muskel, durch eine starke 7 Sehne mit jenem Chitintheil verbunden transversal nach hinten und gegen die fälschlich als Seitenlinie bezeichnete Gegend der Foramina repugna- toria; und zwar verlaufen die Muskeln je zweier, lateralwärts von der Mittellinie gelegenen Stigmentaschen neben einander, frei über die früher beschriebenen Muskelschichten hinstreichend — die Ansatzflächen, der Taschengrund der Siigmentasche, liegen etwas über dem Niveau der Muskellagen — und inseriren mit breiter Basis in der Höhe der Fora- | mina repugnatoria über der inneren Muskelschicht an dem Innenrande | des nächstfolgenden Körperringes. Tu Die Ursprungsstellen der Muskeln des vorderen Paares de Stigmen- taschen sind über denen des hinteren gelegen. | Es ist naheliegend, anzunehmen, dieser Muskel functionire ähnlich | wie der Tracheenverschlussmuskel I Insecten; nach der Art des Ver- | laufes und der Ansatzfläche desselben ist iekdon von .dieser Annahme ’ abzustehen. Der Kaennaugsehe Effect des Muskels ist insofern ein anderer, als mit diesen die Mündungsflächen der Tracheen wars yrerklen, nicht aber, wie bei den Insecten, ein Verschluss der Tracheen bewirkt wird. : a In welcher Weise nun die Respiration vermittelt wird, darüber lässt | des Muskels die Stigmentaschenwandungen in dieser Gegend abwech- selnd gehoben und gesenkt werden, ein Vorgang, der an eine Pump vorrichtung erinnert und somit die Kesprasıch vermitteln könnte. Beiträge zur en Iuliden, 137 = in or Zweizahl autiketsiiden ae der sogenannten ie, des ersten nach dem Kopfe folgenden Ringes, münden auf der Grenze der kielförmig ausgezogenen Coxen und der atten (cf. Fig. k sim). Die Mündung, ein Spalt, ist in einer ver- Fläche gelegen und führt in den medianen Kantentheil der Stig- sche, welche im vorderen, wie hinteren Abschnitt von fast gleichem st (ef> Fig. k A). Im Gegensatz zu den Stigmentaschen eines {örperringes verlaufen diejenigen des ersten in convergenter ch vorn und aufwärts. Es kommen hier kleine Tracheen ii. der 5 üher beschriebenen wi eise münden. es De Sg (go) m 8 > SIEH ® Zope & 5 & Ex © 2 S | job) R ® > 2 2 ®, & Sa © = 5 &D [N ei © Lian Ir [#6 en & >} NS >: "ers >) Fi} ion (Fig. 5). Sie entspringen von den Eoeiminkehn der elig-dreieckigen Ventralplatie, eine Strecke Sn bewahren ren ist heinlos und ohne Ventralplatte, Stigmen- nliche ee besitzt im Die Be- derselben kann hier jedoch nicht erfolgen, da solches die de Gopulationsorgane voraussetzt. de u vierten a welcher ebenfalls ein en besitzt, 138. ln Ernst Voges, £ Einiges über die Harttheile und über die Mündungen des Tracheen- systems und deren Muskeln von Spirobolus cupulifer. nov. spec. l Die Vertreter einer anderen Myriapoden-Gatiung, Spirobolus Bdt., welche fast durchweg grösser sind, als Julus, gewähren uns in manche Formverhältnisse, besonders die Muskulatur anbeireflend, besseren Ein- blick eben wegen ihrer bedeutenden Grössenentwickelung und sind ! ausserdem in einigen Punkten von den oben beschriebenen abweichend gestaltet, weswegen ich die Darstellung derselben hier anreihe.- Der normale Körperring unserer Form ist im Grossen und Ganzen ähnlich gestaltet, wie bei Julus. Die fast oblong gestalteten Ventralplatten haben in der ventralen Mittellinie einen lanzetiförmig nach hinten verspringenden Zapfen, welcher zwischen die Basalstücke der Beine tritt (ef. Fig. 6 2). Die 7 Stigmentaschen von Spirobolus, deren hinteres Paar eine Breite von i 1,73 mm, eine Länge von 1,53 mm haben und deren Breite vor der N. Mündung 0,64 mm beträgt, bei einer 2,30 mm langen Ventralplatte, entbehren des laieralen Hornes, sie sind an dieser Stelle abgerundet; der mediane hornarlige Grundflächenbestandtheil ist stark entwickelt, muldenförmig, nach hinten ventralwärts geneigt, das Endstück desselben ° sumpf hakig, nach hinten umgebogen (ef. Fig. 7). Der übrige Theil ist hohl kegelförmig, die obere und untere Fläche läuft medianwärts in einen soliden Rand aus, dessen Oberfläche mit vorspringenden längsver- laufenden Leisten, und damit abwechselnden, unregelmässig vertheilten, concaven Flächen versehen ist. Ri Die Mündungen dieser Stigmentaschen liegen wie bei Julus vor und lateralwärts von den Ansatzstellen der Beinpaare in einer ovalen Grube, | deren Längsdurchmesser zur Längsachse des Körpers quer liegt. Die | Oeffnung liegt in der Mitte der Grube auf einer kegelförmigen Erhebung und ist ein Längsspalt, der nach der Medianlinie eingeknickt erscheint (ef. Fig. 6 sim). | Bei Spirobelus ist es nicht, wie bei Julus, der Taschengrund ‚der Stigmentasche, sondern mehr der laterale Stigmentaschenbestandtheil, welcher die Ansatzstellen der Tracheen abgiebt. | . Die hier in der Dreizahl auftretenden Mündungsflächen (cf. Bio, n ’ sind über die Stigmentasche derartig vertheilt, dass die eine der grösseren ° Mündungsfläche der Tracheen etwas vor dem lateralen Taschengrunde 4 auf der dorsalen Oberfläche der Stigmentasche gelegen ist, die andere nahe der Mündung letzterer am lateralen Randtheil der Stigmentäsche, die kleinere Mindungsebenezwischen den vorigen mehrnach der medianen Kante der Stigmentasche gerückt; es sind demnach diese Mündungs- Beiträge zur Kenntniss der Juliden. 139 ebenen in Form eines Dreiecks über die Oberfläche der Stigmentasche angeordnet. . Im Gegensatz zu Julus sind es bei Spirobolus drei Mündungsflächen P Tracheen, welche auf je eine Stigmentasche kommen, und jede dieser Üipsentörmigen Ansatzstellen enthält eine Anzahl Siginenasereguie welche auf dieser Fläche unmittelbar neben einander gelegen durch un- regelmässig kreisförmige Umrandungen von einander gesondert sind (cf. fig. 8 im). I Die siebförmig mündenden Tracheen verlaufen auch bei Spirobolus, ohne Anastomosen einzugehen und den gleichen Umfang bewahrend, zu - verschiedenen Organen. Eine spiralige Wandverdickung habe ich icht nachweisen können; die Tracheennatur dieser Organe ergiebt sich er aus ihrer enterhieen Gestalt und aus der Art und Weise der erbindung mit der Stigmentasche. | | Hervorzuheben ist, dass mir bei dieser Form grosse Tracheen, | Beiche analog denen bei Zubus am hinteren Stigmentaschenpaar zu suchen ‚wären, nicht vorgekommen sind; an allen vier Stigmentaschen sah ich dur kleine Tracheen. Kurz recapitulirt, haben wir also bei Spirobolus hinsichtlich der igmentaschen hervorzuheben, dass diese, wie bei Julus ähnlich ge- ıltet und von gleicher Dapehane und nalaneamn Grössenverhältniss zur i ntralplatie sind; die Ansatzflächen der Tracheen jedoch nicht wie bei voriger Form am Taschengrunde, sondern in beschriebener Weise über die Oberfläche der Stigmentasche vertheilt sind und dass die Mündungs- f chen gefelderte, siebförmige Stigmenaggregate enthalten, wie denn auch nur kleine, des Spiralfadens eentbehrende Tracheen inreten. Im Uebrigen gilt für diese Stigmentaschen dasselbe, was schon Ähher über diese Organe geäussert ist, ebenso auch für die Muskulatur. N I a: Vergleichende Betrachtungen. # Es erübrigt nunmehr, das Verhalten voriger Formen hinsichtlich | 5 Tracheensystems mit dem bei Veriretern verschiedener Familien le erben Orduung (Chilognathen) zu vergleichen. R Die Stigmentasche einer einheimischen Polydesmenform (Polydes- aus complanatus?) erinnert hinsichtlich der äusseren Form in einiger Bew an Julus. Der obere Theil derselben ist platt röhrenförmig, ach unten an Umfang zunehmend, der mediane T aschengrund ist bier ikenarüg ausgezogen, von gleicher Länge der Stigmentasche; sehr : ws dagegen ist das laterale Horn. B Die ee hat u die -. hin ein blätteriges An- lateralwärts « x 140 we, U Ernst Voges, von den Basaltheilentder Beine gelegen. Bigenartig ist una Mündun 35; weise der Tracheen. REIN , Bei Julus und Spirobolus waren die Mündungsflächen der Tracheei nach bestimmter Zahl und Lage auf die Oberfläche der Stigmentasch: vertbeilt, bei Polydesmus indessen schien es mir, als mündeten & Tracheen auf der gesammien dorsalen Oberfläche der Stigmentaschel mit Ausnahme der Hörner, in ganz unregelmässiger Weise, vorzugsweise jedoch an den medianen, wie lateralen Kanten der Stigmentasche. | Die Tracheen des Polydesmus, von denen ich nur kleine vorfand) zeigen dasselbe Verhalten wie die kleinen Tracheen des Julus Londinensis) | Ein Vertreter der den Juliden am entferntsten stehenden Familie der Glomeridae, Glomeris marginata, zeigt ein von vorigem höchst ab- weichendes Verhalten. Den Glomeriden fehlen nämlich die Stigmen- taschen. Die nahe Beziehung des Tracheensystems zu den Beinpaaren, d. h. die Lage desselben zu diesen, ist jedoch bei den Glomeriden noch vorhanden: lateralwärts von den Beihpan und in der Ventralflä des Körpers liegt die Haupimasse des Tracheensystems. Den Ausgan punkt desselben bildet eine grosse Trachee (trachee d’origine Strau welche sich kurz hinter ihrer Mündung theilend, nach der medianen, wie lateralen Körperseite einen sich weiter BR N Ast entsendet.) Die Mündung der Trachee,, das Stigma der Autoren, ist ein auf lateralen Grenze der häutigen Ursprungsfläche des Beines gelege Querspalt mit derben Rändern; der laterale Randbestandtheil setzt sich eine kurze Strecke weit in das Körperinnere fort, solcher Art in d laterale Tracheenwandung überführend. Hinsichtlich dieses Verhalt ist Glomeris als eine Uebergangsform zu den Chilopoden zu betrachtet Die erste diehotomische Spaltung des Tracheenstammes unmittelbar hinter dessen Mündung ist hei Scolopender eiugegangen, an deren St tritt sogleich eine mehrtheilige Spaltung der Anfangstrachee auf; neben kommen bekanntlich in der anderen Form siebförmig wündend Tracheen vor. — An der Hand der soweit dargelegten Resultate kenn wir nu zunächst in Bezug auf Julus, Spirobolus und Polydesmus zu der fassung, dass die seitlich von den Beinen gelegenen, bislang als Stigm der Juliden angesehenen Oeffnungen nicht Stigmen, nicht die unmittel baren Mündungen von Tracheen sind, sondern die Oefinungen tasch förmiger, besondere Functionen übernehmender Hauteinstülpungen. Massgebend für diese Anschauung ist der Umstand, dass di Stigmentasche beschriebene Hauteinstülpung keinerlei Tracheenstrü zeigt und, was bedeutungsvoller, neben den Ansatzflächen für Trach ge für Muskeln der Locomotion abgieht. u A. nn “ a zur Kenntuiss der Inliden. ‚141 = g Gekelen: u dar ach “ übrigen Tracheaten chwerthig gesetzt werden. Die Stigmata der Juliden liegen nicht an [0 erfläche des Integumentes, sondern auf einer im Körperinnern ge- hr n Hauteinstülpung. Die mel eben der Tracheen auf der "Nach dem Vorgange der on aibinten diese siebförmigen Mün- Ben als BIPDAGENBIER Süigmen zu bezeichnen sein. Erwä st 5 on. aA Edändern der es als solche mit tung reichun l;: so kann von einem siebförmigen Stigma hier nicht die Rede sein. hi man eine Trachee mündet siebförmig und bezeichnet diese Mün- fläche als siebförmiges Stigma, so muss damit gemeint sein, dass ıbran überführen, dass mit de Wor ten über den Endrändern ‚ über das Lumen derselben eine siebföürmig durchbohrie Ä an am ist. fangstrachee auf ein Minimum redueirt ist, die häutige Mündungs- e der Trachee der Rest der Anfangstrachee — die äussere Umran- dieser Fläche ist dann der Umrandung der Mündung einer Trachee 098, und wir haben es mit einem grossen Stigma zu thun oder, dass das Integument in grösserer Ausdehnung, ob frei an 'peroberfläche, oder eb in das Körperinnere eingestülpt, da, wo üschelförmigen Tracheen münden, weichhäutig ist, und jede Mün- iner Trachee auf dieser weichhäutigen Fläche ein Stigma vorstellt. diese letztere Auffassung spricht auch der Umstand, dass jede Mün- kleinen Tracheen einen scharfen Contour hai, der als Mündungs- in weichhäutiger Zone anzusprechen ist. Wir haben hier also das Verhalten eines gewöhnlichen Stigmas:. das Stigma tritt als 'ilde in einer weichhäutigen Zone des Integumentes auf. ach Vorigem wäre alsdann die Bezeichnung »siebförmigss Stigma« geben und an dessen Stelle die dicht neben einander stehenden ss: der kleinen Tracheen als ein Stigmenaggregat zu bezeichnen. a e Stigmenaggregate der Juliden verhalten sich nun bei den ver- edenen Formen ungleichartig hinsichtlich der Zahl und der An- ung. Während bei Julus Lendinensis jeder Stigmentasche zwei, unteren Theil derselben beschränkte siebförmige ln zukommen, jedem Metamer demnach vier, besitzt Spirobolus nn > en . N ru ee 4 a : m säet ei | “ Dieser Umstand giebt Versi, die einschlägigen Verhältniss B. bei dem wohl im System am niedrigsten stehenden Tracheaten, dem Peripatus, hiermit zu vergleichen. A Nach Moserev ?) hat Peripatus büschelförmige, in ihrem Bau, wie ich! mich habe überzeugen können, mit den kleinen Tracheen der Juliden übereinstimmende Luftröhren, welche unregelmässig an der Körperober- fiäche münden, vorwiegend jedoch auf der ventralen, wie lateralen, Körperfläche. uret also ist es die freie Körpetoßerliäuhe, auf welcher unregelmässig zerstreut, die Mündungen büschelförmiger, sich nicht verzweigender Tracheen vorkommen. Stülpt sich ein Theil der Ei solcher Eigenschaft versehenen Körperhaut in der Ventrallläche gegen das’ Körperinnere ein, so erhalten wir dadurch einen Zustand, wie ihn die Stiigmentasche von Polydesmus complanatus (?) rorkeasket. | Findet eine Localisation der Tracheenmündungen auf der Hautein- stülpung stait, so kommen wir zu Verhältnissen, wie solche die Stig- mentaschen des Spirobolus cupulifer zeigen und in weitergehender Weise die des Julus Londinensis. KK Bezeichnend für das Tracheensystem der Chilognathen ist un vor anderen die Lage desselben. Bei den hier aufgeführten Vertretern dieser Ordnung sahen w dass es in der Ventralfläche und lateralwärts von den Beinpaaren liegt in der anderen Ordnung der Myriapoden (Chilopoden) ist eine Lagever- j schiebung des Tracheensystems eingetreten: es ist aus der Ventraltlä B des Körpers in die Lateralfläche gerückt, aber, und dieses ist nach meine Meinung für eine allgemeine Auffassung bedeutungsvoll, das Tracheen system liegt lateralwärts von den Extremitäten. h Diese Lage des Tracheensystems ist typisch für alle Tracheaten. Ol nun dasselbe mehr nach der Ventralfläche (Julus) , oder nach der salfläche (Scolopender), oder zwischen diesen beiden gelegen ist (In m ien), das glaube ich, ist von untergeordneter Bedeutung. Verschie- | l Bu in den Störnartkäilen des Integumentes können diese ungleiche | Lagerung bedingt haben. ; a | 1) Nach diesen Thatsachen ist die Angabe von PaLmen (Zur Morphologie Tracheensystems. Helsingsfors. 4877. pag. 429): »Die Anzahl der ursprünglich | Tracheenbüschel der Tracheaten ist also derart von der Anzahl der Metameren be= dingt, dass wenn auch einzelne derselben niemals Stigmen haben, doch kein ment ndhr als ein Paar trägt« — für die Juliden nicht zutreffend, 2) On ihe structure and development of Peripatus capensis. By H. N. Mo in Philosophical transactions ofthe Royal Society of London. vol. 164. pt. 2. pag. air ar, zumal man (eifbiee Gründe für er Behahptune ae Übenso wenig sehe ich ein, um hierorts kurz auf die für vorliegende i Interesse gewinnenden Ergebnisse der citirten Arbeit Pırmen’s ugehen , warum die »ursprüngliche Form des Tracheensystems aus isch sich wiederholenden, offenen Büscheln 3) « bestehen soll, doch Peripatus gerade das entgegengesetzte Verhalten, und es ist nd vorhanden, diese Form nicht in den Bereich für Aburtheilung ige Fragen zu ziehen. Hinsichtlich der Anordnung des Tracheensystems der Tracheaten m unun vielleicht zu folgender Uebersicht gelangen : Die Mündungen büschelförmiger, unverzweigter Tracheen auf n Körperoberfläche, ohne metamerenweise Anordnung, vorzugs- n der ventralen und lateralen Körperfläche gelegen : Tracheenmündungen unregelmässig über die Körperoberfläche ertheilt: Peripatus capensis; | Tracheenmündungen insofern regelmässig über die Körperober- fläche vertheilt, als ar Mehrzahl derselben in zwei seitlichen | Pag. 130. ‚on Peripatus nowae-zealandiae, in The Ann, and Mag. of Nat. Hist. 40° 144 N BR ce) Die Ma ungleich gestalteter ac auf der fe Körperoberfläche, mit vorwiegend metamerenweiser Anordnung, in de ventralen oder lateralen Körperfläche gelegen, durch Verschmelzung b nachbarter Stämme ein einheitlicheres Orgänsystem werdend: | a) Tracheenmündungen nicht metamerenweise auftreiend, neben büschelförmigen, unverzweigten, siebförmig mündenden Tracheen verzweigtie Tracheenstämme mit einfacher Mündung im selbe Körper vorkommend: Gibocelium (Arachnoidea)!); £) Tracheenmündungen metamerenweise auftreiend, siebförmig und einfach mündende Tracheen in derselben Gattung, aber bei ver. schiedenen Formen vorkommend: Scolopendra ; \ y) Tracheenmündungen metamerenweise auftretend, baumförmi Bi. verästelte, anastemosirende, vor ihrer Mündung sich zu einer Anfangstrachee (trachee d’origine Straus) vereinigende Tracheen a ccien stimmten Stufenfolge, oder ohne eine solche, — darüber wird mit B siimmitheit jetzt wohl nichts zu äussern sein?). 4) STECKER, in Archiv für Naturgeschichte. 4876. Heft II. pag. 337. / 3%) Nach Abschluss meiner Arbeit ist eine Abhandlung von JoHAnses Bope (In guraldissertation, abgedruckt in Zeitschrift f, ges. Naturwiss. Bd. XLIX. 4877 un dem Titel: Polyxenus lagurus de Geer.) über Polyxenus erschienen. Die darin dar gelegten Befunde über das Tracheensystem dieses Myriapoden, welche ich, du die Güte des Herrn Dr. Bope mit Untersuchungsmaterial versehen, im Wesentlich bestätigen kann, sind solcher Art, dass es schwer erscheint, zu entscheiden, 0 Teen an des Polyxenus eine Stigmentasche auftritt. Es ist nämlich ein »Hohlraum« vorhanden, »der von membranösen Häuten schlossen wird« und keinerlei Tracheenstructur zeigt; derselbe steht mit der Aus: ‚welt durch eine siebförmige Platte, welche vor dem Beinpaar liegt, in Verbind nach der Medianlinie zu führt jener Hohlraum, allmälig an Umfang verlier unmitleibar in eine Trachee über, in den vorderen umfangreicheren Abschnitt selben mündet eine grössere Trachee. Diese Organe treten metamerenweise in der Zweizahl auf, ähnlich wie 'Stigmentaschen bei den Juliden. | Ri Eine Stigmentasche in dem früher beschriebenen Sinne ist der von memb nösen Häuten umschlossene Hohlraum jedoch nicht, denn gegen eine solche ‚nahme spricht unter anderen die Art seiner Aandane und das Nena 1s .. der sonst an a un N die charakteristische rdeheenstruchie Verlent. Diese Annahme kann freilic die Entwicklungsgeschichte begründen. EN Beiträge zur Kenntuiss der Juliden. | 145 “ Der Drüsenapparat von Spirobolus enpulifer nov. sp. | min. kannte man den BmanBED. en Geruch der DM, jedoch chriebenen ben. für die en von schwarze ln vor- stellenden Saftbehältern erklärte, deren Secret jenen Geruch verursachte, Burmeister?) beschreibt die Drüsen als birnförmige, zweihäutige äschen, welche sich schief von vorn nach hinten und oben hin fort- Weitere een über. sen re sind mir nicht bekannt. - Die an den Körperseiten des Thieres gelegenen Foramina repugna- a sind die Mündungen retortenartig gestalteter, 2,04 mm Durchmesser nder Beutel, in denen eine schwarze Flüssigkeit enthalten war. hes Material stand mir nicht zur Verfügung, um die Eigenschaften ser Ba emasse ‚untersuchen zu können; im VOL IESSRAER Fall wird vischen je zwei in das Körperinnere vortretenden Leisten aus. Der ein querstreifiges Aussehen zeigende Hals (cf. Fig. 9) von 2,30 mm und 0,42 mm Breite des reiortenförmigen Beutels durchsetzt die elschichten in schräger Richtung von vorn nach hinten gegen die ne tes, elek, er ineinen kleinen Porus der Bord überführt. | ‘ Der Endabschnitt des Halses besitzt eine eigenthümliche Bildung. X Se: ur ? I) a. O0. pag. 60. ): n 0. Das 136, 40* “: 146 . x ee "Ernst Var, Die eine etliche Hälfte des Halses ass aus einem 0, u ‚mm an | derben Chitinstück (cf. Fig. 9 u. 10 hb), dessen den Weichtheilen des Körpers zugewandte Seite flach rinnenartig ausgehöhlt ist, Im oberen Abschnitt ist dieses Stück eingeknickt, der Scheitel der Knickung ragt in das Halslumen vor. Von der Scheitelfläche entspringt ein pfropfen- förmiges Gebilde (cf. Fig. 9 u. 10 n), welches im oberen Theile solide, im unteren häutig mit der Wandung verbunden ist und frei in das Lumen des Halses vorragt. Der Pfropfen hat die Aufgabe, den Porus zu verschliessen, welcher auf der inneren, in diesem Bereich concaven Oberfläche Be Integu- : mentes als ein eiförmiger Querspalt liegt, der schräg in der Richtung : von der Ventralfläche zur Dorsalfläche aufsteigend, die Dicke der Körper- wandung durchsetzt und auf der äusseren Oberfläche des TDLo SU mE i als ein ellipsenförmiger, auf einer convexen Fläche gelegener Porus ei. “ scheint (cf. Fig. 41). Ne: Die Drüse besitzt einen starken, 3,87 mm langen und 0,22 mm ui 0,57 mm breiten (kleinste und Siusste Breite) Muskel. Die Ursprungs | stelle dieses Muskels liegt unmittelbar hinter dem inwärts vorspringenden Rande des vorderen Segmentes in der Ventralfläche. Daselbst entspring er mit breiter, vierfach getheilter Basis. | Von der Ursprungsfläche steigt der Muskel, die Hautmuskellage durchbrechend, transversal nach aufwärts der Körperseite zu un inserirt an ne rinnenförmig ausgehöhlten Oberfläche des hebelartige & Endstückes der Drüse. Wie aber functionirt der Muskel? Anzunehmen ist, dass durch die Contraction desselben das ee artige Chitinstück Jurückeergseh wird und somit auch der letztere anhaftende Stöpsel — der Porus ist alsdann geöffnet. Lässt, die Con- traction des Muskels nach, so schnellt das Chitinstück vermöge ‚seiner Elasticität wieder gegen das Lumen des Halses vor und der Stöpsel drin g. in den Porus wieder ein; der Verschluss der Drüse ist erfolgt. | Das Secret der Drüse wird wahrscheinlich herausgepresst dur Hı Contraetionen der sie umgebenden Hautmuskelschichten, wodurch ar die Wandungen der Drüse ein Druck erfolgt, welcher auf die Inha masse übergeht, und das Herausströmen derselben zur Folge hat. Die Copulationsorgane der Juliden. Die einschlägige Literatur über die Copulationsorgane bei Beiträge zur Kenntniss der Juliden, | | 147 LATREILLE?), Sarı 2, Duvernoy 3), FR. Ser in an FABRES). se An- aben der beiden erstgenannten Forscher (ber die Gopulationsorgane ‚von Polydesmus complanatus L. und Julus communis Savi sind zum Theil ganz allgemein gehalten; man kann daraus entnehmen, dass die rgane ganz oberflächlich nach Lage und Form von diesen Autoren gesehen, edoch genauer nicht erkannt sind. In der Arbeit von Duverxov‘) ist die Darstellung der männlichen opulationsorgane einer Spirobolus grandis Bdt. nahestehenden Form nthalten. Die Beschreibung der ineehwer- zu erkennenden Theilstücke des Apparates stimmt der Hauptsache nach mit dem überein, was ich bei ner nah verwandten Form, Spirobolus cuprlifer nov. spec. gesehen habe. Allein unzutreffend is es, wie solches auch schon Fasre”) her- jorgehoben hat, wenn Duvernoy von einem Copulationsstücke, von der Borsie, sagt, dass in deren mittleren, erweitertem Theile »se voit lorifice canal seminal ou deferent, qui fait peut-6tre ici Vorifice de verge, en nmvaginant au dehors A la maniere des verges de certains crusiaces®)« — n samenausführende (Vasa deferentiia) und samenübertragende Or- n sind örtlich von einander getrennt. 3 Die zu diesem Theil der Arbeit Duvernov's beigegebenen Abbildungen, slche ausserdem mit ungleichen Bezeichnungen im Texi und auf der fe] versehen sind, ein Umstand, der auch gerade nicht das Verständ- ss derselben fördert, lassen weitere Einzelheiten nicht erkennen. Es ist wohl Fr. Sreım einer der Ersten gewesen , welcher in seiner gural-Dissertation und später in Mürzer’s Archiv die Harttheile der eschlechtsorgane = Myriapoden einer eingehenderen Berücksichtigung Co nnales des sciences naturelles etc. Ser. IV. dusin Tom. ur. 4855 =. 0. pae.4186. 2 ma a0. pag.'a7i. 8) a.a. O. pag. 123. Moment bei der Zeugung ab«. Im Folgenden werden wir jedoch schen, dass diese »Blindgefässe« Receptacula seminis sind. | Ua Hierauf beschränken sich im Wesentlichen die damaligen Angaben. Stein’s über das weibliche Copulationsorgan. Er: Von den meinen höchst abweichend, sind die Beobachtungen En. B Sreins über die männlichen Geschlechtsorgane. ia Die Hauptbestandtheile des zwischen aan: »siebenten und RN Fuss- nicht der Fall ist. ' Die Arbeit von Faraz !) anlangend, so ist, soweit darin des Copu- lationsorgans der Juliden ul Hesuiis Fab.) gedacht wird, dem B kannten nichts Neues hinzugefügt. Neu ist vielleicht die bis dahin nich SrEin’s »jai trouve, en eflet, dans l’epaisseur des vulves de l’Julus ater- rimus et du Polydesmus complanatus, des coecums, mais si petits, q’ui. n'est guere croyable que ce soient röservoires ou s’amasse le sperme«., Allein solches ist wohl ceroyable.und wahr, wie spätere Unter- suchungen erwiesen haben. Fr. Srem giebt nämlich in der einer Ahbildung2) des weiblichen Copulationsorgans von Julus foetid beigefügten Erklärung an, dass der blasig erweiterte Schlauch das Receptaculum seminis sei, der andere eine ölige Tropfen secerniren Anhangsdrüse. Da ich jedoch in beiden Schläuchen disselien als Samen ar Julie ' beschriebenen Elemenie vorfand, stellt auch wohl der als Anhangsdr gedeutete Schlauch ein eoptaöulen vor. | Eu Uebrigens zweifle ich auch nicht daran, dass bei Glomeris ı u Polydesmus ein Receptaculum seminis Ach edbar sein wird. Wegen ihres einfacheren Baues behandle ich zunächst die weik iichen Geschlechisorgane von Julus Londinensis. X Dieselben liegen zwischen dem zweiten und dritten Körperri ee ER 2) Icones zootomicae von J. V. Carus. Leipzig 1857. Tab, XI Fig. 23. Beiträge zu: Kenntniss der Juliden. ne ‚149 | - sackartigen Hautfalte, der häutigen Verbindung je zweier Körper- ge, und zwar eine Vulve jederseits von der ventralen Mittellinie. - m en sind. dieselben von der a ; ander trennt, sches man sie in der Tiefe en - Ein Verschluss der Mündungsebene der Vulven wird nämlich be- erkstellist, indem durch Einschachteiung der Körperringe die basalen heile des zweiten Beinpaares in den halbkreisförmigen Ausschnitt des Copulationsringes hineingeschoben werden. Aus dem Körperverbande und mit dem zweiten Beinpaar heraus- . äparirt, liegen die Vulven lateralwärts von den xförmig gestalteten Stig- entaschen am Grunde des zweiten Beinpaares (cf. Fig. #). " Diebeiden Vulven sind die Endstücke eines gabelig getheilten Eileiters. | ı röhrenförmigen Schenkeln desselben entsprechend, sind die von ten nach vorn schräg gegen die Ventralläche aufsteigenden End- ücke, die Vulven, cylinderförmig, wenig platt gedrückt, im mittleren ‚Theile bauchig erweitert, im unteren, dem Eileiter zugekehrten Theile | Penst, der obere Theil ist frei und klappenariüg. ‚Auf Grund jener Stellung der Vulve zum Körper des Thieres kann = einen vorderen und hinteren Wandbestandtheil derselben unter- iden ; diese sind derb. Die Seitenwandbestandtheile sind weich- tige. Die häutige Verbindung der beiden derben Wandstücke bildet e Falte, deren Scheitel in das Lumen der Vulve vortritt. Zerreisst man diese häutige Verbindung, so erhält man die Vulve, en Länge 0,71 mm und aeren Breite 0,53 mm beträgt, in Gestalt veier Schalen, die als adorale und aborale bezeichnet werden können. Die vordere, adorale, die hintere um Einiges überragende Schale Fig. 15 w) hat einen seicht ausgeschnittenen Rand; im mittleren ist sie bauchig erweitert, im hinteren, nicht freien Theile nach ris vorspringend. | ‚ Die: äussere Ober rfläche en ist mit Bu besetzt, welche, in nn Die aborale Schale (cf. Fig. 16 und Fig. 47) ist Ehe Der ere Rand a in der Mitte tief eingeschnitten ; die 2 zur a, der de a Ernst Voges, en ‚Nach einwärts gegen das Lumen der Kulze ist der: ohne Rand ı de | Schale nach hinten umgeschlagen (cf. Fig. 17 ru). Dieser bis fast Mitte der Schale sich erstreckende, umgeschlagene Rand verschmäle ‚sich nach hinten und läuft in Finn. gegen die innere Oberfläche der Schale gekrümmten dornförmigen For ee aus. (cf: Fig: Add). Durch die Dicke dieses Schalentheiles erstreckt sich ebenfalis ‚der Einschnitt bis.zur Basis des dornförmigen Fortsatzes. | | Am Grunde des beschriebenen Spaltes und in denselben hergeben | münden mit gemeinschaftlichem Ausführungsgange zwei Schläuche welche das Receptaculum seminis sind. : “ Ich halte diese Schläuche im Gegensatz zu Fıpre deshalb für Recep- tacula seminis, weil sie die einzigen Organe beim Weibchen sind, i . welchen ich dieselben hutförmig gestalteten Elemente wie in den Aus- führungsgängen des männlichen Geschlechtsorgans vorfand, die von LeuckArt und Wacner!) als Samenkörper der Juliden beschrieben sin Die beiden ungleich grossen Schläuche liegen frei in der kahnför- mıgen Vertiefung der aboralen Schale, umgeben von einer Masse, weiche kernhaltig und radiär gegen die Schlauchwandungen angeordneterscheint, Die derbwandigen Schläuche, deren Länge 0,42 mm—.0,51 mm beträgt, und von denen der kleinere im vorderen Abschnitt geschlängelt verläuft, endigen mit einer kolbigen oder birnförmigen 0,04 mm—0,06mm hreiten Erweiterung und vereinigen sich, neben sinanrler ee ku vor dem Spalt zu einem ra afkäten Ausführungsgange. Charakteristisch für die Schlauchwandungen ist eine tiefgehende Felderung, welche anfangs glauben macht, man habe es mit Porencanälen zu thun, eine ähnliche Felderung, wie sie die Oberfläche. der Vulven zeigt (cf. Fig. 18). Bei weitem complicirter sind die männlichen Gopulationsorgane Pr baut (cf. Fig. 19). EN Der siebente Körperring, der Gopulationsring des Männchens, stel eine Spange dar, deren’in eine viereckig zusammengedrückte Spitze aus- laufende Endstücke in der Medianfläche nicht miteinander verbunden si Im Grunde der tief sackförmigen, häntigen Verbindung des sechste und siebenten Körperringes liegt nun das Copulatiansorgan. Contra sich das Thier, oder besteht eine innigere Annäherung der Körperringe . soüberdecken zwei laterale Fortsätze der Ventralplatte des vorhergehenden ” | Ringes, des sechsten, die mediane Höhlung, entstanden durch den halb- kreisförmigen Ausschnitt des folgenden Körperdinuen des CGopulati ringes, und ein fast vollkommener Verschluss dieser Höhlung ist d ım 4) Todd. The cyclopaedia of a and physiology Nol. IV. bt, 1. 1807 Art. Semen pa2. 492. I, “ .n Beiträge zur Kenntniss der Juliden. 2 151 kstllig.. sit. die, Oeffnung nicht überdeckt, so sieht man a > Ben. ale A sechsten Karperninges richt ‚die rigen Theile des Organs sind nicht sichtbar, sie sind im Grunde der ung verborgen. Im ausgestülpten a. ragen die Theilstücke Organs beträchtlich über das Körperniveau hervor. Die Grössenverhältnisse !) des in einer Ebene ausgebreiteten Copu- tionsorgans sind folgende: Länge desselben : 1,56 mm, Breite : 0,86 mm. Das Copulationsorgan, dem die darin auftretenden Ventralplatten st Stigmentaschen, worauf schon im ersten Theil dieser Arbeit hinge- ‚en wurde, zugerechnet werden, besteht aus zwei Hauptbestandiheilen, einem vorderen und aus einem hinteren ; ausser diesen lässt sich der ulationsapparat noch in zwei seitliche Bestandtheile zerlegen : die Me- janlinie theilt nämlich denselben in zwei seitlich gleiche Hälften, denen iche Theilstücke zukommen. Im Ganzen sind es deren sieben füni- ige und zwei unpaarige. Eswird nun behufs besseren Verständnisses bracht sein, selbige mit Namen zu versehen. Bezeichnungen, der Ge- Be Theile auzepasst, sind meines »Brachens, nicht, 2 zu. verw N 20; rent; zu einander ar ragen sie in das a re Das amerale Ban fehlt ihnen, das ‚mediane ist bis über die Mitte 152 Ernst Voges, An den vorderen, lateralen Kanten dieses Medianstückes (ef. Fig. 2a) akb) enispringen häutig zwei, an jeder Kante je ein, in den Rahmen eines | Teiraeders passende Lateralstämme, welche divergirend .nach hinten‘ und über das ventrale Körperniveau steigen. Die Spitzen derselben sind | abgerundet (cf. Fig. 19 und Fig. 20 akb) und leicht hakenförmig nach | hinten gebogen, der mediane Rand dieser Stämme ist lateralwärts um- | geschlagen; in der hinteren kleineren Hälfte dieser Stücke und unter dem umgeschlagenen medianen Rande derselben entspringt ein schräg. nach hinten und lateralwärts gerichteter Zapfen. Diese Lateralstämme bezeichne ich als äussere Klammerblätter, | Laminae externae. Sie haben eine Länge von 0,56 mm und eine, Breite von 0,30 mm. n Das zweite Paar der Lateralstämme des vorderen Hauptbestand-; theiles des Copulationsorgans entspringt ebenfalls häutig, aber an der; vorderen Grenze des kahnförmigen Medianstückes, der hifteren Ventral- | platte, jederseits lateralwärts von der Schnabelfläche desselben (oh Fig. 19 ıkb). a Diese Stücke sind löffelförmig gestaltet und reichen nicht ganz 1a | zu der hakenförmigen Spitze des äusseren Klammerblattes. Der mediane Rand der Stücke hat in gleicher Höhe mit dem Zapfen des äusseren Klammerblattes einen halbkugelförmigen Vorsprung (cf. Fig. 21 hk); m eine Höhlung desselben fasst der kegelförmige Zahn des äusseren Klam- merblattes und bringt auf solche Weise eine Verbindung dieser beiden Theilstücke zu Stande, es ist alsdann das löffelförmige Stück zum Theil von dem medianen N Rande des äusseren Klammerblattes umschlossen und letzterem aufgelagert. Der laterale Band des Stücke: ist in seiner unteren grösseren Hälfte mit dem des äusseren Klammer: blattes häutig verbunden. hr Die Stücke sind von ungleich geringerem Umfang, als die vorigen die Länge ist 0,68 mm, die Breite 0,15 mm. Dieselben nenne ich inner lern bitter, Laminae internae. Nur die medianen Längshälften der inneren Klammerblätter sind an ihrer Basis häutig mit der kahnförmigen Ventralplatie verbunden (ef. ‚Fig. 19 (kl), die lateralen (cf. Fig. 24 st) setzen sich von hier aus balken i artig in das Körperinnere fort. Dieser als unmittelbare, laterale Fort setzung des inneren Klammerblattes von dessen Ursprungsstelle anz ' sehender Theil bildet mit ersterem einen gegen das Körperinne gerichteten stumpfen Winkel. Die lateralen Fortsetzungen der inner Klammerblätter verlaufen zu einander divergent, ihre Basaltheile sin mit denen der Stigmentaschen der vorderen Ventralplatte au ve bunden. f Beläge zur Renniuiss ie Satin, n 153 0,86. mm lang und 9, 7 mm hrekt, Es ist naheliegend, lätter. Vom Ursprung gegen das Ende verlieren die beiden imälig an Umfang und laufen haarförmig zu. Die Länge der- trägt 4,417 mm, die Breite an der Basis 0,06 mm. zweite Hauptbestandtheil des CGopulationsapparates, das hintere blatt, Lamina posterior , ist mit dem ersien, mit dem vorderen blatt, ‚häutig verbunden und wie dieses schras nach hinten Bier 19 op). e hesteht aus dem schon mehrfach erwähnten kahuförmigen edianstück und aus zwei Lateralsiücken, welche je aus zwei ;rossen und ungleich gestalteten Stücken zusammengesetzt sind. ere, kahnförmige Ventralplatie ist mit der Kielfläche dem Körper- zugekehrt, die Längsachse ersterer verläuft mit der des Körpers e Grössenverhältnisse derselben sind: Länge: 0,32 mm, 42 mm. den Lateralstücke oder hinteren Klammerblätter entspringen eich unter der Ursprungsstelle der inneren Klammerblätter, ärts von dem Vordertheil des kahnförmigen Medianstückes (cf. » und v), mit den Längskanten desselben sind die medianen hinteren Klammerblätter durch eine Haut verbunden. | B alstück der hinteren Klammerblätter ist trapezförmig, die 1 zugekehrte, wie abgewandte Seitenfläche ist concav, das biconcavartig. Das Endstück (cf. Fig. 19 sop), welch auf Örper zugekehrten Seitenfläche des Basalstückes und zwar auf anem Theile senkrecht steht, kann als flügelartiger durch it dem Basalstück echundener Fortsatz gelten, der schalen- d nach hinten zugespitzt auslaufend, im mittleren Theile und Längsachse des Körpers eine Längsrinne zur Aufnahme der 4154 & Ernst Voges, i N i “ Die hinteren Klammerblätter sind 0,79 mm langund 0, 32 mm breit. — a Nach Darstellung des männlichen Gopulationsapparates erübrigt 4 es nunmehr, den morphologischen Charakter desselben zu besprechen. Die Ventralplatte des siebenten Körperringes resp. deren Anhänge | haben nämlich eine Metamorphose erfahren : Die Anhänge sind theilweise umgebildet zum Dienst der geschlechtlichen Fortpflanzung. | Schon Fr. Stein!), Farre?) u. a. haben diese Ansicht verlauten lassen, ohne jedoch weiter Belege hierfür vorzubringen. Die vergleichende Untersuchungsmethode ist es, welche nun solche ergiebt. Von dem siebenten Körperring, dem männlichen Copulationsringe ausgehend, sind dieselben Hauptbestandtheile anzutreffen, welche im normalen Körperring eines Julus vorliegen: ein aus zwei Segmenten zusammengesetzter spangenförmiger und ein ventraler Theil. Ersterer ist in normaler Weise ausgebildet, letzterer in höchst abweichend ge- stalteter Weise, ausser unmittelbarem Zusammenhang mit jenem; statt lateraler Verbindungsnähte, wodurch das Medianstück im normalen Körperringe mit dem spangenförmigen im Zusammenhang steht, ist hier ° ‚eine mittelbare, häutige Verbindung vorhanden, der ventrale Bestand- ? theil des Körperringes ist weiter nach vorn gerückt, wodurch eine Lücke zwischen den Endstücken der Spange entstanden ist. Dass der Gopulationsapparat nun wirklich der ventrale Körperrings- bestandtheil ist, ergiebt sich aus seiner Zusammensetzung, da wir in ihm die dem letzteren entsprechenden Theile wiederfinden. Die Homologa der Ventraiplatten eines normalen Körperringes sid die beiden unpaaren Medianstücke des Copulationsorgans. Das vordere von diesen hat das eine Paar der Anhänge einer normalen Ventralplatte, die Stigmentaschen ; dem hinteren Medianstück können die stabförmigen, in das Körperinnere vordringenden Fortsätze der inneren Klammerblätter zugesprochen werden. Obgleich ich, wie seiner Zeit auch hervorgehoben, an diese Stücke keine Tracheen habe herantreten sehen, so stehe ich doch nicht an, dieselben als Stigmentaschen anzusprechen, und zwar ‚auf Grund ihrer Form, ihres Verlaufes, ihrer Lagerung und weil sie An- satzflächen für specielle Muskeln abgeben, alles Eigenschaften, welche in früher besprochener Weise charakteristisch für die Stigmentaschen sind. Die Homologa der Beinpaare sind vorderes und hinteres Klammer- blatt, ersteres entspricht dem vorderen Beinpaar, letzteres dem hinteren. a Mastsokend für diese Auffassung ist Folgendes: Die Verbindung der Copulationsstücke mit den Medianstücken ist häutiger Natur, die Lateralstücke des vorderen Kiammerblıttes, wie 4 8.30: „208.0. IE welche durch Muskeln , die von den Stiementaschen entspringen, I erhaib bestimmter Elonzen verändert werden kann, — alles Momente, >he in gleichem Maasse auch den Anhängen der normalen Ventral- at ten, den Beinpaaren zukommen. "Eine derartig vergleichend-anatomische Betrachtungsweise wird | iwieklungsgeschichtlich noch unterstützt. Meine darob bezüglichen suchungen sind jedoch noch nicht so weit gediehen, um einen des- igen Beweis für die Einzelheiten geben zu können; erwähnt mag je- ı noch werden, dass der männliche Copulationsring in einer Reihe Entwicklungsstadien vollkommen, d. h, geschlossen ist, die Veniral- itte hat dieselbe Form , wie die des normalen Körperringes, trägt aber ch keine Anhänge; laterale Höcker deuten die Entstehung derselben an. Die Form et Copulationsorgane der Juliden als Gattungs- und ler Artcharakter. | Unter en ln ist wohl keine Classe in morphologischer und jesonders systematischer Hinsicht weniger untersucht, als die der Myria- den und von diesen vorzugsweise die Chilognathen. Es kann daher - r Si NER Er ringes, der sogenannten Rückenplatte, und des letzten Bbkpenirine der | sogenannten Spina, Behaarung und Färbung, Länge und Ausbi Idung } | der Antennen, Lage der Augen; später berücksichtigte man Kopfbildung, | die Sceulptur des Kopfes und das Verhalten der Mundwerkzeuge. a Allein die meisten der erst aufgeführten Eigenschaften treten in ) gleicher Weise bei vielen Formen auf; so wiederholt sich gleiche Kör- ‘ perform und Sculptur, gleiche Bildung des ersten und letzten Körper- \ ringes wie der Analklappen bei einer Reihe von Formen, die den un- gleichsten Fundstätten angehören. Auch bei Exemplaren ein und der- selben Art tritt bei sonst gleichen Eigenschaften eine Variation in dem einen oder andern Merkmale auf, eine Variation, die sich bis auf Sculp- . turverhältnisse erstreckt. ro Kurz es bleiben bei der Aricharakterisirung schliesslich nur wenige ” specifische Merkmale übrig, auf Grund derer es dem sogenannten Taete des Autors überlassen bleibt, eine Species zu errichten. Und dann treten doch gar oft ein oder mehrere dieser eine neue Art bestimmender E Merkmale in ganz gleicher Weise bei anderen, sonst differenten Formen auf. Man ist mithin bei der Artcharakterisirung auf eine Summe be- stimmter Eigenschaften angewiesen, welche in ungleicher Weise auf die verschiedenen Formen vertheilt sind, von dieser Vertheilung, von dem Mehr oder Weniger dieser übrigens bekannien Eigenschaften hängt dem- nach der Artcharakter ab. Es lag daher die Frage nahe, ob es ausser diesen bekannten, nur in ungleicher Weise vertheilten Merkmalen nicht solche gebe, welche für die Art bedeutend und specifisch wären. Ein solch specifischer, in seiner Totalität nicht in gleicher Weise, in gleicher Form wiederkehrender Charakter tritt uns nun im Copulationsorgan entgegen. E Uebrigens hat man schon früher in richtiger Erkenntniss der hohen systematischen Bedeutung der Copulationsorgane versucht, dieselben als Aricharaktere in die Systematik einzuführen, jedoch mit wenig Erfolg. Es waren wohi Woop!) und Humserr2) die ersten, welche die Go- pulationsorgane in dieser Weise zu verwerthen suchten. Allein wegen Mangels einer genaueren Kenniniss des Organs war letzierem eine Erklärung resp. kurze Beschreibung einzelner Stücke geworden, welche nicht genügte, um das Copulationsorgan allgemein in die Artbeschrei- bung aufzunehmen. Sr In einer späteren Arbeit von Saussure und Humserr?) wird unter Anerkennung, dass »les organes copulateurs pourront sans doute, un jour, fournir de bons caracieres specifiques« von einer Verwerthung 1) ara 2) a.a. 0. 3) a.a. ©. p. 40. .:. Beiträne zur Kenntniss der Juliden. 0 157 ces organes, Sorent fort ee auront ete studies chez ieurs especes, dans les diverses phases de leur developpement, que n pourra se rendre Drmpke de la valeur des caracieres quils sont peles & fournir. Freilich kann nur eine vergleichende Untersuchung zunächst der indas Copulationsorgan zusammensetzenden Theilstücke darüber Entscheid "eben, ob man es mit einem geschlechisreifen Thier zu ihun hat. Aber auch das Vorhandensein von Saugpolstern an den Tarsengliedern und bei irostreptus zweier zapfenartiger, gegen das Labrum gerichteter Vor- Ssprünge an den Coxen des ersten Beinpaares, beide Organe aufzufassen secundäre Sexualcharaktere, bekunden die Geschlechtsreife des ieres. Bei den von mir nun Former fiel nämlich das Nicht- yorhandensein der Saugpolster mit dem noch in der Entwicklung be- arifienen Copulationsorgan zusammen !). Die Zahl und Vertheilung der Saugpoister auf die Tarsenglieder ist die verschiedenen Gattungen charakteristisch. Die geschlechtsreifen nlichen Thiere der Gattungen Julus und Spirobolus besitzen ein polster, während die Gattung Spirosireptus zwei Saugpolster hat. Julus trägt das fünfte Tarsenglied ein Saugpolster, bei Spirobolus gen das sechste, und Spirosireptus hat am vierten und fünften de die Polster. Es ist nun bedeutungsvoll, dass gerade in den en nun Segmentbildungen durchgreifende Unterscheidungsmerkmale für ng und Art liegen. Wie von Perers 2) besonders hervorgehoben, e Veriheilung der Beinpaare auf die vorderen Körperringe für Julus, ‚ostreptus und Spirobolus je unterschiedlich, ferner ist die Bildung kommt nun ein generischer Unterschied in den Copulationsorganen ıd hinzu. Die Gattung Julus hat eine Ventralplatte, die im Verhältniss zu den gen rn des nn klein ist, oft a und mit 158. | a. Trust Tas, Die ln und hinteren Ksnimerbläkler sind in vallkoimener a 4 bildung vorhanden, meist in Winkelstellung zu einander. Von den vor- u deren Klammerblättern sind die äusseren stets grösser, als die inneren; ausser durch die laterale, häutige Verbindung sind beide meist chin ; ‚artig mit einander verbunden. Die Borsten entspringen mit kolbiger Basis und laufen, gegen das Ende hin an Umfang verlierend, meist haar- förmig aus; sie sind gewöhnlich in einer Rinne der hinteren Klammer- * blätter gelegen, ohne eine Spaltung oder sonstige Bildung einzugehen. Die Stigmentaschen sind zu zwei Paaren vorhanden. Eine im Copulationsorgan des Julus ocioformis nov. spec. (cf. Fig: 23) durch die Lageverschiebung der Borste wie äusserst nahe Stellung der ‘hinteren Klammerblätter zu den vorderen gewissermassen angedeutete Verschmelzung ist im Copulationsorgan des Spirostreptus vor sich gegan- gen. Dieselben Theilstücke sind wieder zu erkennen, aber in veränder- ter Lage und Verbindung zu einander. Hierdurch erhält das ganze Organ ein einheitlicheres Aussehen, die einzelnen Theilstücke treten nicht mehr in der gesonderten Stellung wie bei Julus auf. | Schneller als die Darstellung es zu geben vermag, kommt man zu | dieser Vorstellung durch Vergleichung der entsprechenden Abbildungen der Gopulationsorgane von Julus und Spirostreptus. N Das Copulationsorgan von Spirostreptus steht fast senkrecht zur Längsachse des Körpers, selbstverständlich kann diese Stellüng durch die Bewegung der Muskeln mit einer anderen Winkelstellung vertauscht werden. Die adoralwärts gerichtete Ventralplaite ist wie bei Julusim Ver- hältniss zu den übrigen Theilstücken des Copulationsorgans sehr klein, kürzer, als die Hälfte der Länge der vorderen Klammerblätter, im vor- deren Theile ist sie hart, im basalen Theile weichhäutig. Von den vor- deren Klammerblättern sind die äusseren und inneren mit einander ver- wachsen. In geringerem Maasse trat diese Verwachsung bei Julus auf: die lateralen Kanten der äusseren und inneren Klammerblätter waren bis zu einer gewissen Höhe mit einander verwachsen und gingen in 2 . eine Membran lateralwärts über, die Endstücke jener Blätter aber waren in beträchtlicher Ausdehnung frei. Bei Spirostreptus nun sind die late- ralen Kanten obiger Blätter in grösster Ausdehnung mit einander ver- wachsen, abgeschlossen und nicht gemeinsam lateralwärts in eine Membran überführend. Die Endstücke der vorderen Klammerblätter . sind auf kürzere Strecke frei. ‚Als iypische Grundform dieser Verwachsung stelle man sich einen etwas plattgedrückten Cylinder vor, der an seiner Basis und zwar late- ralwärts eine derartige Knickung und Umbildung erfahren hat, dass dadurch ein lateraler Kegel entstanden ist (cf. Fig. 28 k, u. a.). Dieser ter ist orakleristiäl für die Gaklung Spirostr eptus. Die mediane Fläche des Cylinders ist der Länge nach aufgeschlitzt; ler Schlitz liegt jedoch nicht in der medianen Kante des plattgedrückten ivlinders, sondern etwas lateralwärts gerückt. Der mediane Rand der doralen Hälfte führt nach unten, gegen die Basis des Copulationsorgans serichtet, schliesslich in den fatöralen Kegel über, der mediane Rand > aboralen Hälfte ist im unteren Theile verbunden mit. der lateralen te der Ventralplatte, im oberen Theile wird er oft überdeckt von der ianen Kante der adoralen Hälfte. Leiztere ist das innere Klammer- Abt, Lam. int., die aborale Hälfte das äussere Klammerblatt, Lam. t u Blätter sind en durch u a Ober- ' In der durch die Yerwachsune der vorderen Klammerblätter ge- Er Rinne heat ein ee a an der Basis N en aufwärts steigt. Dieses Stück ist entstanden durch Terl zung der ‚Borste mit dem hinteren Klammerblatt; in einigen m erkennt man noch die Borste, welche mit freier Spitze endigt 2: 5, 39, 39, b,). Dasselbe hat meist eine borsienartige Gestalt, deshalb und, da es ; höchst wahrscheihlich ist, dass A Stück 1: ionsorgane von Spitbstrehtis und, wie wir eich schen auch von Spirobolus nicht der Bord im Copulationsorgane von | ‚ sondern nur ee Fig. 32 u. 36 b ı) hen ab für Muskein der Coptkattoiräsetieke. Der Wegfall des tschrift £. wissensch. Zoologie. XXXI. Ba. | I a 360 | ‚Ernst Voges, 2 zweiten Paares der Stigmentaschen hängt wahrscheinlich zusammen mit der unvollkommenen Ausbildung der Ventralplatte. Das Copulationsorgan der Gattung Spirobolus, welches zum Kör- per in gleichem Lageverhäliniss ist wie das von Spirostreptus, hat eben- falls einen eigenartigen Habitus (cf. die Abbildungen). Die bei Spiro- streptus auftretende vielgestaliige Oberfächenbildung, zumal der vor- deren Klammerblätter, macht bier einer einfacheren Platz. Die Ventralplatte ist im Gegensatz zu Julus und Spirostreptus von beträchtlicher Grösse, länger, als die halbe Höhe der vorderen Klammer- blätter, mit breiter Basis und verschmälerter Spitze, welche, zwischen den vorderen Klammerblättern gelegen, letztere oft noch überragt (ef. Fig. 40). Die vorderen Klammerblätter sind meist backenartig ge- 4 staltet, lateralwärts mit einander verwachsen, die medianen Ränder wie ihre Endstücke frei. Die hinteren Klammerblätter sind in einem Typus der Gopulationsorgane mit den Borstien und mit dem zweiten Paar der Stigmentaschen zu je einem Stück verwachsen (cf. Fig. 40 u. 44 op), welches im mittleren Theile sich stark erweitert, meist walzenförmig, im oberen zu einer Borste ausläuft (Fig. 40 u. 41 5b), und im unteren Ab- schnitt die Stigmentasche besitzt (Fig. 40 u. #1 st). Dieses Stück, wel- ches aus den vorhin erörterten Gründen als Borste bezeichnet werden mag, liegt in einer Höhlung, gebildet von den vorderen Klammerblättern, die Spitze desselben tritt zwischen den Endstücken jener aus. In dem anderen Typus (cf. Fig. 36 u. folg. op) sind die hinteren Klammer- bläiter kahnförmig, etwas platt gedrückt, die Ränder von ungleicher Bildung, in Zipfel, Zinken u. dgl. ausgezogen; im unteren Theile der Blätter ist die mit ihnen verwachsene Borste erkennbar (cf. Fig. 36 und folg. b,), welche bis zur halben Höhe der hinteren Klammerblätter sicht- bar, in die zu den verschiedenartigsten Bildungen ausgezogenen Ränder hinüberführt. Das ganze Stück liegt parallel der Längsachse des Copu- lationsorgans, die Ränder der Mittellinie, die Kielfläche lateralwärts zugekehrt, in einer Rinne der vorderen Klammerblätter eingeschlossen, welche in ähnlicher Weise, wie bei Spirostreptus zu Stande kommt. Von den Stigmentaschen ist das erste Paar mit der Ventralplatte und, 7 mit den vorderen Klammerblättern, das zweite Paar mit den hinteren Klammerblättern verbunden (cf. Fig. 36, 36a u. 40 si). Hieroris sei noch bemerkt, dass eine Untersuchung der Copulations- j organe der übrigen Ghilognatben höchst wahrscheinlich zu ähnlichen Resultaten führen wird. Einige Polydesmenformen, nur flüchtig hierauf | angesehen, liessen Formeneigenthümlichkeiten in den Copulationsorganen a erkennen, welche für morphologische und systematische Zwecke ‚jeden- falls bie deishmssvoli sind. .;; a a Beiträge zur Kenntniss der Jaliden.- 5 | 161 | Julus Linns, Leach. 1: Julus octoformis nov. spec. ar os Hr a nerlängs: g'30 mm, © 25—45 mm, Körperdicke: 512% mm, © 3 mm, Anzahl der Kerperrinde. 48-50. Körper walzenförmig, gegen das Kopfende allmalea an Umfang ab- ehmend, die vorderen Körperringe wiederum grösseren Umfanges. Vorderer Ringfheil hat ringförmige Riefen, hinterer starke Längsriefen oder Rippen. Die Foramina repugnatoria hesbe je auf einer breiten ippe, die durch eine vom Foramen nach hinten verlaufende Furche ge- eilt ist. Analklappen haben scharfe Ränder. Spina, die Rückenspitze les letzten Körperringes, dachig die Analklappen überragend und bor- stenförmig auslaufend. Der Rücken spärlich, Analklappen und Spina- stark behaart. Rückenplatte lateralwärts dreieckig abgerundet. Beine | ed überragend, im g'-Geschlecht mit Saugpolstern ver- ‚ behaart; die le gestaltete Endfläche de | en elledes hat, vier de, kegelförmige Borsten. Augen in iecksform zu sechs Querreihen angeordnet. Copulationsorgan (Fig. 23). Ventralplatte trapezförmig. Vordere hintere Klammerblätter einander stark genähert, übereinander Aeusseres Klammerblait balkenartig mit stumpf dreieckigen: ; inneres Klammerblatt bedeutend kleiner, als voriges, stab- r im vorderen Abschnitt zugespitzt, im mittleren erweitert. Die orst ton. entspringen mit kolbiger Basis, kurz hinter dieser mit einer ion si zu einander sind sie in Form einer Acht gelageri. Stig- chen SBIDLDIE, am Einde stark STWEIERT, Hintere Klam- Minellinie elnschän, es am grössten. ‚Fundort: Hildesheim, Göttingen. Göttinger Museum. 44* E 2 dt 2 ss“ East Voges, Ä 2. Julius cornutus nov.spe. g 9. | Körperlänge: Q' 20—25 mm, © 25—30 mm, Körperdicke: gıi—1,5 mm, 9 2—2,5 mm, Anzahl der Körperringe: gt! 48—50, Q. 30-56, | Körper eylindrisch, nach dera Kopfende allmälig an Umfang ab- nehmend. Der vordere Ringtheil glatt, der hintere mit starken Längs- rippen. Rückenplatte dreieckig. Analklappen aufgeblasen, spärlich be- haart; Spina mit einem Knopf endigend, die Analklappen überdeckend, spärlich behaart. Die Beine überragen eben die Körperseiten. Farbe; Körperringe gelbgrau, vorderer Rand dunkelbraun, Rücken- Jinie braunschwarz, eine Binde zwischen den Augen ist blau. Kopf. Linoentand ausgeschnitien mit drei Zähnen, darüber zwei Borstenreihen mit onen Borsten. Augen zu Be Querreihen angeordnet,. Antennen bis zum zweiten Körperring reichend, zweites und fünftes Glied fast gleich lang, ebenso das driite und vierte, letztes Glied mit vier kegelförmigen Borsten. Lamina labialis kürzer als die Hälfte der Stipiteslänge. Copulationsorgan (Fig. 24 u. 24 a). Ventralplatte von mehr oblonger Form, sehr klein. Aeusseres Klammerblatit in den Rahmen einer drei- seiligen Pyramide passend, an der Spitze hat die mediane Kante einen nach hinten und lateralwärts gerichteten Haken, im unteren Theile des ° _ äusseren Klammerblattes und mehr in dessen Mitte entspringt ein zu- gespitzter Zapfen in gleicher Richtung mit jenem Haken. Innere Klam- merblätter balkenförmig, die Spitze abgerundet mit einem nach unten und gegen die Medianlinie gerichteten Haken, unterhalb desselben und in gleicher Richtung mit jenem Haken erhebt sich eine halbkugelförmige Auftreibung. Hintere Klammerblätter je in zwei parallele Zinken aus- - laufend, von denen der eine, gegen die Spitze hin sich verschmälernd, daselbst einen Dorn trägt, der andere Zinken ist beinförmig, der dem Haken entsprechende Theil scharf eingesägt, zweizähnig. Borsten endigen, mit kegelförmiger Basis beginnend, haarformig, Stigmentaschen spatelförmig. | | Fundort: Hamburg 9). Hamburger Museum. 3. Julus lividus noy. spec. g'. Körperlänge: 40 mm, Körperdicke : 3 mm, Anzahl der Körper- ringe: 50: N ie N, | Körper walzenförmig, gegen das Kopfende an Umfang abnehmend. | Vorderiheil der Körperringe mit ringförmigen Riefen, Hintertheil mit N Längsriefen. "Rückenschild stumpf dreieckig. Kualiihfpeni blasig auf- ne getrieben mit scharfen Rändern, behaart, besonders in der Nähe der j Beiträge zur Kenntuiss. der a, 68 ander. ink it die Analklappen überragend. Beine lang, die Kör- perseiten bedeutend überragend, fünftes Glied mit re loan, Farbe: vorderer Ringtheil bleigrau, hinterer schwärzlich mit gelbem Rande, Beine, Lippenrand gelb, Kopf biaubraun, Rückenlinie schwarz. » Kopf mit Stirnnaht, welche auf eine die Augen verbindende Quer- naht stösst. Lippenrand schwach ausgeschnitten, mit drei Zähnen, dar- über zwei Borstenreihen, die vordere in der Ausdehnung des Lippen- randes: Augen in Ei uckiieim zu sieben Querreihen angeordnet. An- tennen bis zum vierten Körperring reichend, stark behaart, zweites und drittes Glied von gleicher Länge, das vierte und fünfte Glied ebenfalls, letztes Glied mit vier kegelförmigen Borsten. Lamina labialis kürzer als die Hälfte der Stipiteslänge: Gopulationsorgan (Fig. 25). Ventralplatien :. vordere bandartig quer zur hinteren gelegen, letztere balkenartig, im vorderen und hinteren Theile rweitert, im mittleren schmäler und mit zackigen lateralen Rändern. eussere Klammerblätter balkenförmig, aborale Flächen schwach concav, ateraler Rand im oberen Theile schwach gebogen, medianer gerade, vorderer Rand wenig eingebuchiet, nicht weit hinter diesem Rande stehen ' der aboralen Fläche des äusseren Klammerblaties einige Borsten, im "unteren Theile und lateralwäris erhebt sich ein kegelförmiger Zapfen. - Innere Klammerblätter löffelförmig. Hintere Klammerblätter in unmittel- Unten kn nn Göttinger Spirostreptus. Brandt. . Spirostreptus ansolatul O noVv. spec. 4 Körperlänge: : 205 mm, Körperdicke ; 13 mm, Anzahl der Een Körperform aa gegen das Kopfende an Umfang verlierend. dertheil der Körperringe mit deutlichen ringförmigen Riefen, Hinter- heil derselben in der Ventralfläche des Körpers mit Längsriefen. Die Segmente des Körperringes sind deutlich gegen einander abgesetzt. jüekenplatte Jateralwäris viereckig, mit fünf transversal verlaufenden itchen auf den Endstücken. Die Analklappen haben scharfe Ränder, na Ber die ou nicht überragend. Beine die Körper- 1 0 ee Rückenlinie braun, eine braune Linie an den Körperseiten ver- ' bindet die Foramina repugnatoria mit einander. Der vordere Ringtheil ist bleigrau, der hintere dunkel mit rothem Rande. Beine, Analklappen, - Kopf und Fühler rostfarbig, Lippenrand schwarz. / Kopf. Lippenrand mit schwacher Einkerbung, drei Zähne in der- selben, zwei Borstenreihen stehen darüber, die obere Borstenreihe ent- hält, wie überall, weniger Borsten (vier oder fünf), als die untere; über der Einkerbung verlaufen Längsfurchen. Kopf hat eine deutliche Stirn- naht, welche nach hinten auf eine hinter den Augen gelegene, den hinteren Kopfabschnitt überziehende Quernaht stösst. Augen in Drei- ‚ecksform gelagert, zu sieben Querreihen angeordnet. Antennen reichen bis zum dritten Körperring, kurz behaart, das zweite Glied am längsten, das leizie mit vier kegelförmigen Borsten. Labrum ist 5 mm breit und 5 mm lang, runzelig; Stipites mit Bor- sten; die lateralen Ränder der Maxillen tragen Borsten. | Fundort: unbekannt. Hamburger Museum. 5. Spirostreptus cephalotes nov. spec. ©. Körperlänge: 140—160 mm, Körperdicke: 9—10 mm, Anzahl der Körperringe: 61. Körper eylindrisch, nach hinten conisch zulaufend, gegen das Kopf- ende an Umfang verlierend. Der vordere Ringtheil hat feine ringförmige Riefen, der hintere Längsriefen im Bereich der ventralen Körperfläche. Die Rückenplatte ist lateralwärts viereckig, die vordere Ecke scharf ausge- zogen mit drei iransversal verlaufenden Furchen. Die Analklappen sind fein punktirt, der leizte Körperring stumpf dorsalwäris endigend und die Analklappen nicht überragend. Die Beine überragen ‚die Körper- seiten. . Farbe: vorderer Ringtheil kastanienbraun, hinterer schwarzbraun, | Beine, Kopf und Fühler gelb. ‚Der Kopf ist charakteristisch geformt, würfelförmig durch die) | Knickung des vorderen Kopfabschnittes nach der Ventralfläche. Der. Lippenrand hat eine schwache Einkerbung, in welcher drei kleine Zähne stehen, darüber eine Borstenreibe;; die Kopfoberfläche ist fein punktirt. : Die Stirn hat eine vordere und hintere Quernaht, beide sind durch eine Längsnaht, die Stirnnaht, verbunden. Augen zu acht Querreihen _ in Dreiecksform angeordnet. Antennen reichen bis zum zweiten Körper- ring, zweites Glied am längsten, fein behaart, letztes Glied mit vier kegelförmigen Borsten. RN Labrum 4,5 mm lang und ebenso breit, mit runzeliger Oberfläche. Maxillen o. am lateralen Rande wie an der medianen Grenze gegen - Beiträge zur Kenntniss der Jaliden. en won 165 li , Stipites Borsten. Lamina labialis mit runzeliger Oberfläche. Stipites igen im vorderen Abschnitt Längsgruben und tragen Borsten. Fundort: ANA ON: Hamburger Museum. 6. Spirostreptus setosus nov. spec. g\. 4% - Körperlänge : 130—150, Körperdieke: 8 mm, Anzahl der Körper- nn. 66. . Körper eylindrisch, nach dem Kopfende an Umfang abnehmend. r vordere Ringtheil besitzt feine ringförmige Riefen, der hintere feine ngsriefen in der Ventralregion. Die Rückenplatte ist lateralwärts vier- kig, die vordere Ecke nach vorn ausgezogen und mit zwei transversal “verlaufenden Furchen. Die Analklappen haben gewulstete Ränder, der letzte Körperring dorsalwärts stumpf, die Analklappen nicht tber- ‚deckend. Die Beine überragen die Körperseiten und besitzen an den eiden vorleizien Tarsengliedern Saugpolster. Farbe: Der vordere Ringtheil ist bleigrau im vorderen Körperab- ehnitt, im hinteren gelb, der hintere Ringtheil kastanienbraun, ebenso opf en Antennen, Beine rostbraun. | Kopf. Penrdnd leicht eingebogen, mit drei Zähnen und zwei | orstenreihben. Die Stirn hat Quernaht und Längsnaht. Die Kopfober- läche ist runzeligz. Augen zu acht Querreihen in Dreiecksform gelagert. intennen bis zum dritten Körperring reichend, fein behaart, zweites ed am längsten, letztes mit vier kegelförmigen Borsten. Labrum. Länge und Breite: 3,5 mm. Maxillen im Endabschnitt la ig, ‚aufgetrieben, auf der Oberfläche dieser blasigen Auftreibung steht ‚Borsie, die lateralen Ränder sind im oberen Theile mit Borsten be- t. Lamina labialis wenig concav, runzelig und wie die Stipites mit N regelmässig. gestellten Borsten versehen. ‚Copulationsorgan (Fig. 96). Ventralplatte trapezförmig, da obere, le ere Rand scharf dreieckig eingeschnitten,, kürzer als ein Dritt- jeil der Länge der vorderen Klammerblätter. Vordere Klammerblätter Iimengedrückt,, ‘von unebener Oberflächenbildung, basaler Theil eitert, mittlerer verengt, oberer spatelförmig. Lam. externa mit ogen örmig abgerundeiem Endetuck und kleinem lateralen Dorn. Lam. erna hat ein mit zahlreichen Borsten besetztes Endstück, dessen dianer Rand gerade, dessen lateraler stark gekrümmt ist, beide Rän- gehen in eine mediane, die Lam. externa überragende starke End- orste über. Borste nach ihrem Austritt stark lateralwärts gekrümmt, zwei Schenkel auslaufend , von denen der eine mit medianwärts ehrier ringförmiger Windung in eine scharfe Spitze ausläuft, der dere endigt nach einer ähnlichen Windung mit zwei gabelförmigen ee Zinken, daneben hat dieser Borstenschenkei zwei kurze, hakenförmig ge- . krümmte, lappenförmige Anhänge. Stigmentaschen spatelförmig. Fundort: Port Natal, Südküste von Afrika. Hamburger Museum. 7. Spirostreptus intricatus nov, spec. g.. Körperlänge: 265 mm, Körperdicke: A7 mm, Anzahl der Körper- 4 ringe: 71. | Körper cylindrisch, nach dem Kopiende hin allmälig an Umfang abnehmend, nach dem Analende zu conisch auslaufend, die vorderen \ Körperringe sind ventralwärts plan, Die Segmente des Körperringes sind scharf gegen einander abgesetzt. Der vordere Ringtheil hat ringförmige Riefen, der hintere starke Längsriefen, welche, beschränkt auf die ven- twrale Körperfläche, in gleicher Höhe mit, den Foramina repugnatoria ihren Abschluss erreichen. Auf der Grenze der ringförmigen Riefelung und der Längsriefelung sind, soweit die Längsriefen gehen, grubenförmige Eindrücke, hervorgerufen durch eine Knickung der Längsriefen in dieser Gegend. Neben der ringförmigen hat der vordere Ringtheil noch eine punktförmige Sculptur, der hintere Ringtheil zeigt eine feine und enge, aber unregelmässige Längsstrichelung. Die Rückenplatte ist lateralwärts viereckig, die vordere Ecke nach vorn ausgezogen und mit fünf trans- versal verlaufenden Biefen und dem entsprechend ebensoviel Furchen, der zweite Körperring hat, lateralwärts einen zapfenförmig ausgezogenen Vorsprung. Die Analklappen haben wulstige Ränder, der letzte Körper- ring ist stumpf und überdeckt die Analklappen nicht. Die Beine ragen beträchtlich über die Körperseiten hinaus; die beiden vorletzten Tarsen- glieder haben Polster; das-erste en mit.zwei Zapfen. | Farbe; alle Körpartheie dunkelkastanienbraun, fast schwarz, An- @ tennen und Kopf heller gefärbt, Beine roth. MR ‚Kopf. Lippenrand eingekerbt, mit drei Zähnen, von. denen der N mittlere am grössten ist, und zwei Borstenreihen. Der Kopf hat, eine hin- E tere Quernaht und Stirnnaht, hinterer Kopftheil mit Längsriefen, welche auf die hintere Quernaht stossen. Medianwärts von den Basen der An- tennen sind jederseits zwei ungleich grosse, ovale Gruben und zwischen diesen auf der Mitte des Kopfes gelegen, zwei kurze strichförmige, in der Längsrichtung verlaufende Eindrücke. Augen zu acht Querreihen in Dreiecksform gelegen. Die Antennen reichen. bis zum fünften Körper- ring, zweites Glied am längsten, die letzten Glieder fein behaart, letztes Glied mit vier kegelförmigen Borsten. Labrum. Länge: 6 mm, Breite: fast 6 mm. Die lateralen Ränder der Maxillen tragen starke Borsten, auf der medianen Grenzfläche gegen die Stipites stehen ebenfalls Borsten, im Endabschnitt, der Maxille eine BE REEIBSTTALTE NE Beiligen zur Kenntnis der Juliden, > 167 ilstige Auftreibung, auf welcher eine kurze, starke Borste sich er- Längsriefen überziehen die Maxillen. vor labialis im unteren ) ‚hnitt mit runzeliger Oberfläche, im oberen mit zahlreichen Horsien, fipites haben Längsriefen und Borsten. Copulationsorgan (Fig. 27). Ventralplatte von ein Sechstel der nge der vorderen Klammerblätter, oberer Rand abgerundet. Vordere mmerblätter lateralwärts mit Eurer ganz verwachsen, plati ge- kt. Aeusseres Klammerblatt mit stachelförmiger Spitze abschlies- L welche in eine mediane eiförmige Höhlung des spatelförmigen dstückes der Lam. interna hineinragt. Inneres Klammerblatt grösser, ‚das äussere, der vordere Rand fein gekerbt. Borste kurz nach der strittsstelle bogenförmig nach hinten umbiegend, in zwei Schenkel laufend, von denen der £ine stachelförmig und kurz ist, der andere sere mit schöpfkellenartiger Spitze endigt, in deren Grunde sich die entliche,, hier frei werdende Borste erhebt. Stigmentaschen stab- drmig, gedreht. “ Fundort: Camerooens, Afrika. Hamburger Museum. Er 8. Spirostreptus plumaceus nov. spec. Jg‘. | Körperlänge: 480 mm, Körperdicke: 15 mm, Anzahl der Körper- che, dorsalwärts fein punktirt, Buckanplatte t mit, vier transversal verlaufenden Furchen, die dritte Furche (von | hinten gezählt) nur sehr kurz. Die Analklappen haben wenig te Ränder, Spina siumpf, jene nicht überragend. Die Beine iber die Körperseiten. hinweg. arosderer Riogtheil STAU mit gelben Anllus, hinterer stahl- 168 u Ernst Voges, die Stirnnaht ein federförmiges Ansehen gewinnt. Die Antennengruben sind durch eine feine Quernaht verbunden. Augen in Dreiecksform, zusammengesetzt aus acht Querreihen. Antennen bis zum dritten 7 Körperring reichend, schwach behaart, letztes Glied mit vier kegelför- | migen Borsten. Labrum. Länge und Breite 5 mm, runzelig. Oberer lateraler Rand i der Maxillen borstentragend, die mediane Grenzfläche gegen die Stipites | mit Querfurchen. Lamina labialis im oberen, an die Stipites grenzenden Theile mit feinen Borsten; Stipites im End- und Basaltheile mit eben solchen Borsten. Fundort: Zanzibar, Afrika. Hamburger Museum. | Bei vorliegendem Exemplare waren die männlichen Gopulations- organe noch nicht vollkommen ausgebildet, weshalb von einer Beschrei- ° bung derselben hier Abstand genommen wird. Diesem Verhalten ent- . sprechend, fehlten auch die Saugpolster an den Tarsengliedern. 9. Spirostreptus sulcatus nov. spec. O dt. Körperlänge : 185 mm, Körperdieke: 10 mm, Anzahl der Körper- ringe: 65. | | Körper eylindrisch , gegen das Kopfende an Umfang abnehmend. u Der vordere Ringtheil hat weitstehende ringförmige Riefen, der hintere | Längsriefen im Bereich der ventralen Körperlläche. Rückenplatte late- | ralwärts viereckig, mit vier transversal verlaufenden Furchen. Die | Analklappen haben eine charakteristische Bildung: parallel mit den |) Rändern der Analklappen verlaufen zwei tiefe Furchen solcher Art, dass die Analklappen vier wulstförmige Auftreibungen haben. Letzter Körper- | ring abgerundet, die Analklappen nicht überdeckend. Die Beine über- . ragen die Körperseiten beträchtlich. Das Männchen mit zwei Saugpol- | stern an den Tarsengliedern. a Farbe: vorderer Ringtheil schmutzig gelb, hihlerees grau mit rothem. | Randbande, Kopf, Rückenplatte, letzter Körperring, Analklappen, An- iennen und die ersteren Fussglieder dunkelbraun, die übrigen Fuss ‚glieder gelb, Rückenlinie dunkelbraun, sogenannte Seitenlinien u schwach ausgeprägt. ; Kopf. Lippenrand halbkreisförmig ausgebuchtet mit drei fast gleich grossen Zähnen und zwei Borstenreihen, die obere, über der Einkerbung verlaufende, enthält vier Borsten. Hintere und vordere Quernaht vers bunden durch eine tiefe Stirnnaht. Augen zu sieben Querreihen in Trapezform gelagert. Antennen bis zum vierten Körperring reichend, spärlich behaart, letztes Glied mit vier kegelförmigen Borsten. "a Labrum. Länge: fast mm, Breite: kmm. Maxillen im oberen Thei 2 er 58. Die vordere Ecke ereckigen Rückenschildes ist nach vorn mehr ausgezogen. Den , Labrum ohne die warzenförmige Erhebung. pulationsorgane (Fig. 38). Ventralplatte gleichschenklig drei- von ein Dritttheil der Länge der vorderen Klammerblätter. End- iusseren Klammerblattes mit lateralwärts gerichtetem Zipfel, and gerade, lateraler bogenförmig, vorderer Rand leicht ein- | vor gem Zipfel ist die u che des en nn rfläche des Endstückes der Lam. interna ist polsterartig. trächtlicher Länge, mit zwei Schenkeln, von denen der stachellörmig, der andere naB, peitschenförmig. Stig- stabförmig, gedreht. | St. Thom& (Guinea). Hamburger Museum. Spirostreptus costatus nov. spec. ©. : 432 mm, Körperdicke: 10,5 mm, Anzahl der Kör- rg der e Ringtheil hat weitstehende Tinöforraiee Riefen, ee und schwache ı in der Vortealläche: be nn Ringtheil nern. hinterer sehr dunkel, in das | “ übergehend, helle Flecke besonders in der ventralen Körper- | mmend, Kopf, Antennen, Beine, der laterale Rand der { hp It und Analklappen ein, Bispenvand und Rückenlinie ar. ” Ernst Voges, dunkel, zwischen den. Antennen liegt auf der ‚Sürn ein dunkel- baden Fleck. E Kopf. Lippenrand leicht eingebuchtet mit deu Dreizähnelung.M Zähne von fast gleicher Grösse, Borstenreihen wie sonst, Der Lippen- \ rand ist ausgezeichnet durch eine stark gerippte Sculptur mit breiter) Furchenbildung, über der Einkerbung sind ungleich grosse Längsfurchen. 7 Vordere und hintere Quernaht verbunden durch eine Stirnnaht, die ' Nähte sehr fein, hinterer Kopftheil fein gerieft, medianwärts von de Antennen steht jederseits ein ovaler Fleck. Augen in Dreiecksform zu’ | neun Querreihen angeordnet. Antennen bis zum zweiten Körperring reichend, zweites Glied am längsten, sehr spärlich behaart, letztes Glied trägt vier kegelförmige Borsten. | | Labrum. Länge und Breite: A mm. In der medianen, an die, Stipites stossenden Grenzfläche der Maxillen liegt eine ovale Gr und vereinzelte kleine Furchen, der laterale Rand ist im oberen Theile mit) Borsten besetzt. Lamina labinlie in der Mitte wenig eingedrückt mit” einzelnen. feinen Längsfurchen. Stipites haben im basalen Abschnitt transversal verlaufende Furchen und kleine Borsten, grössere stehen im oberen Abschnitt. Fundort: Afrika. Hamburger Museum. 44. Spirostreptus clavatus nov. spe. ©. Körperlänge: 84 mm, Körperdicke: 8,5—10 mm, Anzahl der Kür | perringe: A6—47. e; Körper von charakteristischer Form, End vom. Kopfondall gegen das Analende an Umfang zunehmend. Die Körperoberfläche ist fein punktirt, besonders im hinteren Ringtheil auf der Rückenfläche; der vordere Ringtheil hat feine ringförmige Riefen, der hintere weitstehende Längsriefen in der Ventralfläche. Rückenplatte lateralwärts abgerundet | mit zwei sehr kurzen Furchen. Analklappen aufgetrieben, letzter Kö perring in eine spitze Spina auslaufend, welche, die Analklappen über- | ragend, nach aufwärts gerichtet ist. Beine kurz, die Künpamseiien kaum | überragend. Ei Farbe: vorderer Ringtheil meergrün, hinterer dunkel Kastanien | braun und glänzend, Kopf, Fühler, Beine, Rückenplatte und Rohe «| linie braun. Kopf. Lippenrand eingebuchtet, mit dr ei fast gleich grossen Zahn und zweiBorstenreihen. Der Lippenrand hat in seiner ganzen Ausdehnu unregelmässig verlaufende Längsfurchen über der vorderen Borstenreih Der hintere Kopftheil hat feine Riefen, welche auf die hintere Querna stossen; von jener Sculptur geht eine nach vorn gerichtete lanzettför Beiträge zur Kenntniss der Julien. 47 wei seitliche Hälften zerlegt wird, eine vordere Quernaht _ Medianwäris von der Antenne steht je ein runzelig ge- ck. Die Kopfoberfläche ist punktirt. Augen in Dreiecksform, Querreihen. Antennen bis zum zweiten Körperring reichend, spärlich behaart, zweites Glied bedeutend länger, als die übe Glied. mit vier kegelförmigen Borsten. : ‚Länge und Breite: 3,5 mm. Maxillen in der Milte einge E..‘ rutilans nov. bee. © : 475 mm, Körperdicke: 7,5 mm, Anzahl der Kör- I Längsriefen in der Ventralfläche. Rückenplatie laieral- bgerundet, mit. vier Furchen, die dritte Furche bedeu- he anderen. Die Analklappen h haben gew ulstete aden hd drei ich grossen Kane, darüiher zwei een, ver > ‚hinteren drei ‚Barsten enthaltend. Hinterer * Fe a a. eraen rt os, abfallendem Rande, a der en an die Stipites enden. Fläche sind einige iransversal verlaufende Furchen, der laterale Rand trägt Borsten. Lamina labialis wenig eingedrückt. Stipites mit Längsfurchen und Borsten. N Fundort: Afrika. Hamburger Museum. 13. Spirostreptus rugifer nov. spec. DO. Körperlänge: 121 mm, Körperdicke: 6,5 mm, Anzahl’‘der Körper- ringe: 61. j Körper kenne, nach vorn an Umfang abnehmend. Körper- ; oberfläche überall fein punktirt, vorderer Ringtheil.hat feine ringförmige | Riefen, hinterer Längsriefen in der Ventralfläche. Rückenschild lateral- wärts abgerundet, mit sechs transversalen Furchen. Analklappen wenig ausgezogen, mitsscharfen Rändern. Letzter Körperring dorsalwärts stumpf, kürzer, als die Analklappen. Beine die Körperseiten überragend. 2 Farbe: vorderer Ringtheil schwarz, hinterer gelbbraun, Beine, Kopf, Antennen, Analklappen, letzter ktämerrine gelb, Rückenlinie Me Lippenrand denke Kopf. Kopfoberfläche punktirt. Lippenrand. mit Längsrippen, weni eingebuchtet, mit drei fast gleich grossen Zähnen und zwei Borsten- reihen, über der Einkerbung breite Längsfurchen. Hinterer Kopfab- oh mit feinen, eben angedeuteten Riefen, vordere und hintere Quer- naht und Stirnnaht deutlich. Vor der Ghndakan Quernabt stehen zwei kleine ovale Grübchen und zwei helle Flecke medianwärts von den Antennen. Augen in Dreiecksform zu sechs Querreihen angeordnet. An- tennen bis zum dritien Körperring reichend, fein behaart, eines Glied mit vier kegelförmigen Borsten. Labrum. Länge und Breite fast 3 mm. Maxillen haben im oberen Tbeile Längsfurchen, der laterale Rand trägt feine Borsten. Lamina labialis hat in der Gegend der beiden Basiswinkel zwei grosse gruben- förmige Eindrücke. Stipites haben Längs- und Querfurchen, wie einige Borsten. Fundort: Afrika. Hamburger Museum. 4 Mi Ak. Spirostreptus semiglobosus nov. spec. Ju. ©. Körperlänge: 100 mm, Körperdicke: 5,5—6 mm, Anzahl d Op 66-—68. N . Körper walzenförmig, nach vorn an Umtune ‚abnehmend. Körpe oberfläche überall fein punktirt, vorderer Ringtheil hat feine ringförmi Riefen, hinterer Längsriefen, besonders im vorderen Körperabschniit Beiträge zur Kenntniss der Juliden, a | 173. ae, im hinteren Körperabschnitt verlaufen diese Riefen ; diese Sculpiur ist auf die Ventralfläche beschränkt. ippen stark blasig aufgetrieben, halbkugelförmig, letzier Körperring 'saiwärts hinten abgerundet. Die Beine überragen die Körperseiten ım, die vorletzten Tarsenglieder mit Saugpolstern, erstes Beinpaar b zwei gegen das Labrum gerichteten Zapfen. Farbe : : vorderer Ringtheil stahlblau, hinterer braun mit einer ring- igen Reihe runder, gelber Flecken, Kopf, Analklappen, erster und Kopf. Kopfoberfläche runzelig. Lippenrand eingekerbt, mit drei sehr en Zähnen, von den beiden Borstenreihen enthält die obere vier lis Even der Dasale Theil enthält feine een. jransversal verlaufenden Furchen, Borsten tragend. I essen (Fig. ni rapie klein, nn Spitze vier— orsten trägt. Borste von der Austrittsstelle nach unten d. h. nach is des Copulationsorgans verlaufend, mit zwei Schenkeln, wovon asdliane stachelförmig, der laterale strangartig mit medianer bogen- iger Knickung nach aufwärts steigend und gegen das Ende an Um- | ehimend. Stigmentaschen stabförmig, an das freie Ende zu breiten Spreite erweitert. undort: Zanzibar, Afrika. Hamburger Museum. 48. Spirostreptus fasciatus nov. spec. ©. Kö erlänge: ‚105-—A10 mm, Bone 6—7 mm, a der erri | er an: Aa ee an Krnst Yoga, m eh ventralwärts abgeplattet. körperobeifikche"? tät punktirt, der vordere Ringtheil hat feine ringförmige Riefen, der hintere feine Längsriefen in) der Ventrallläche. Rückenplatie yabkeekien vordere Ecke ventralwärts | ausgezogen, mit vier Furchen, die dritte kurz, Analklappen aufgeblasen leizter Körperring dorsäiwärts abgerundet, die Analklappen nicht über deckend. Beine überragen die Körperseiten. Farbe: vorderer Ringtheil gelb, hinterer meergrün mit kastanien braunem Randbande, Kopf, Antennen, Analklappen und letzter Körper ring gelb, Beine braun, eine Augenbinde ist grün. Kopf. Vor den Antennen ist derselbe aufgetrieben, Oberfläche fei pünktirt, Lippenrand sehr wenig eingebogen, mit drei kleinen, fast gleic grossen Zähnen und feinen Längsrippen, über der Einkerbung sind fein Längsfurchen; von den beiden Borstenreihen enthält die hintere drei’ Borsten. a und hintere Quernaht \ wie Stirnnaht deutlich, a letzt ‚es Glied mit vier kegelförmigen Bor sten. Labrum. Länge: 3,5 mm, Breite: 3 mm. Maxillen im ir Theile runzelig, in der Mitte wenig eingedrückt, oberer lateraler Ranı | mit Borsten. Lamina labialis eingedrückt, die Basis derselben eine ea RN artige Leiste hildend. Stipites runzelig, mit Borsten. H Fundort: Zanzibar. Hamburger Museum. 16. Spirostreptus laevis nov. spee. >: Körperlänge: 70—75 mm, Körperdicke: 5 mm, Anzahl der Kör perringe: 49. | Körper walzenförmig, gegen das Kopiende hin wenig. an Umfang, j abnehmend. Körperoberlläche ohne merkliche Sculptur, nur in ‚der | Ventralfläche hat der hintere Ringtheil Längsriefen. Rückenplatte lateral- wärts viereckig, vordere Ecke scharf, hintere abgerundet, mit drei trans versal verlaufenden Furchen. Analklappen blasig aufgetrieben, mit star 'gewulsteten Rändern, letzter Körperring dorsalwärts abgerundet, di Analklappen nicht uber deren Beine überragen die Körperseiten, | Farbe: Bauchfläche in der Ausdehnung bis zu den Foramina repug natoria gelb, Rückenfläche im vorderen Ringtheil grün, übrigens kasta nienbraun mit hinterem rothem Rande; in dem kastanienbraun gefärbte Ringtheil verläuft eine ringförmige Reihe runder, gelber Flecke. Beine, Antennen, unterer Kopftheil gelb, mittlerer Kopftheil braun mit grossen und Klein gelben Flecken, bltorär dunkelbraun mit zahlreich enge) streuten gelben Flecken. ir Beiträge anı Kenntniss der Juliden. 175 ea leicht bogenförmig eingebuchtet mit drei Zähnen, r am grössten , über der Einkerbung zwei Borstenreihen, dio re vier Borsten enthaltend. Stirnnaht und hintere Quernaht fein. ‚in Dreiecksform zu fünf Querreihen gelegen. Antennen gedrun- ‚bis zum zweiten Körperring reichend, zweites Glied am längsten, ig, letztes Glied mit vier kegelförmigen Borsten. Labrum. Länge und Breite: 2 mm. Max len im oberen Theile heile mit kleinen Borsten. Fundort: Afrika. Hamburger Museum. D Spirostreptus Cameroonensis nov. spec. ©. | ıperlänge 72 mm, Körperdicke: 5,5 mm, Anzahl der Körper- X rper gegen das Kopfende allmälig an Umfang abnehmend, nach eonisch zulaufend. Der vordere Ringiheil hat feine ringförmige eltend. Der hintere Kopftheil hat een welche auf SE hintere Quernaht stossen, vordere Quernaht und | Augen in Dreiecksform zu fünf Querreihen an che . zum dritten Körperring und sind 18. Spirostreptus binodifer nov. spec. ©. # Körperlänge: circa 50—60 mm), Körperdicke: 4 ömm, Anzahl il der Körperringe: circa 10—50. | Körper walizenförmig, nach vorn an Umfang verlierend, nach hinie conisch zulaufend. Der vordere Ringtheil hat sehr feine ins a Riefen, der hintere Längsriefen in der Ventralfläche. Die Segniente der® Erbin sind gegen einander abgesetzt. Rückenschild lateralwärts? | stumpf dreieckig, gegen die Ventralfläche umgebogen mit zahlreichen kleinen Furchen. Analklappen blasig aufgeirieben, Analklappenränder® scharf, in der Mitte mit zwei knötchenförmigen Anschwellungen, di e dorsalwärts gekehrten Randenden sind dornartig ausgezogen, eine Sculp- tur, die bei vorliegender Form ausgeprägt ist, während sie sonst nur eben angedeutet auftritt. Letzter Körperring sehr wenig zugespitzi, die Analklappen nicht überdeckend. Die Beine überragen die Körperseiten) nicht. Farbe: Körperring schwarzbraun mit vorderem und hinterem gelben Randsaume, der gegen die Ventralfläche an Breite zunimmt Beine und Lippenrand gelb, Antennen und Analklappen braun, Rücken platte braun mit gelbem Saum, Foramina repugnatoria auf gelbem Grunde von einem schwarzen ringförmigen Bande umgeben. : Kopf. Lippenrand stark bogenförmig eingebuchtet, mit drei gleie grossen Zähnen. Der Lippenrand ist in ganzer Ausdehnung mit zahl reichen feinen Borsten besetzt, die hintere Borstenreihe enthält vier od fünf Borsten. Stirnnaht deutlich, Quernähte sehr fein. Augen zu sieb Querreihen in Trapezform gelagert. Antennen reichen bis zum dritten Körperring, schlank, sehr fein behaart, erstes Glied am längsten, di übrigen, mit A snalime des letzten, von fast gleicher Länge, an Glied mit vier dicht stehenden kegelfiörmigen Borsten. Labrum 2 mm breit und 2,5 mm lang. Maxillen stark runzelig be sonders im oberen Theile, der vordere Rand hat einige Borsten, Stipites runzelig, im oberen Theile borstentragend. Lamina labialis eingebogen mit schwacher, ungefähr herzförmiger Erhebung in der Mitte. Vorliegende Art ist verwandt mit Spirostreptus suavis Gerstaecker Fundort: Port Natal, Afrıka. Hamburger Museum. 19. Spirostreptus semieylindricus nov. spec. gu. Körperlänge: 240 mm, Körperdicke: 15-20 mm, Anzahl de Körperringe: 66. | ‚Körper walzenförmig, nach vorn an Umfang verlierend, Be bi 4) Die Grössenangaben können nicht bestimmt gemacht werden, da nur stückelte Exemplare vorlagen, ’ Beiträge zur Kenntnis der Inliden. 479 c isch naniend; im vorderen Körperabschnitt sind die Korperminde ntralwärts abgeplattet. Vorderer Ringtheil hat ringlörmige Riefen, iterer Längsriefen in der Ventralfläche. Rückenschild lateralwärts iereckig, mit vier transversal verlaufenden Furchen. Analklappen haben stige Ränder. Spina stumpf, die Analklappen nicht überragend. ine die Körperseiten überragend, viertes und fünftes Tarsenglied augpolster tragend. Farbe: vorderer Ringtheil gelb, hinterer dunkel kastanienbraun, pf, Beine und Fühler braun, Rückenlinie dunkel. Kopf. Stirnnaht deutlich, Lippenrand klein ausgeschnitten, mit drei ähnen, der mittlere am grössten, Einkerbung von Borsten umgeben. hler bis zum dritten Körperring reichend, zweites Glied am längsten, ztes mit vier kegelförmigen Borsten auf der Endfläche. Augen in Drei- ksform zu neun (Querreihen angeordnet. Labrum 2,5 mm lang und 3,5 mm breit. Lamina labialis im oberen ile Borsten tragend, Stipites an der Spitze Borsten tragend. | Copulationsorgan (Fig. 29 u. 29 a). Ventralplatte ungefähr von ein ftheil der Länge der vorderen Klammerblätter, oberer Rand schwach gerundet. Vordere Klammerblätter prismaförmig. Aeusseres Klam- erblati in zwei blatiförmige Zipfel auslaufend, von denen der mediane jsser und schärfer zugespitzt ist, als der laterale. Das kürzere innere mmerblatt endigt mit dreieckig abgerundeter Spitze, an deren Grunde jeralwärts ein kleiner abgerundeter Zapfen steht. Borsten schräg late- ärts und nach unten gerichiet, in zwei Schenkel sich theilend, von nen der kürzere, stachelförmige mit gefiederter Spitze endigt, der ere, Eh schenlöhnigs haarartig ausläuft. Stigmentaschen stabförmig, m mittleren Theile geknickt. | - Fundort: Afrika? Hamburger Museum. 20. Spirostreptus celathratus nov. spec. g. "Körperlänge: i15 mm, Körperdicke: 5,5 mm, Anzahl der Körper- ah... en | Körper walzenförmig. Vorderer Ringtheil hat ringförmige Riefen, nterer Längsriefen in der Ventralfläche. Auf der Grenze des le | d hinteren Segmentes je eines Körperringes ist eine ringförmige Reihe n runden Grübchen. Rückenplatte lateralwärts viereckig, mit sechs 7 sversalen Furchen. Analklappenränder wulstig. Spina stumpf, die Farbe: vorderer Ringtheil gelb, mittlerer schwarzbraun, hinterer | | 42% 178 \ Ernst Voges, - ; ns ® ; | on Kopf, Fühler Hiäan: Lippenrand schwarz, Beine gelb; Rücken- #. linie dunkel. 4 = Kopf. Hinterer Stirntheil mit Längsriefen, ebenso der inpehran | in dessen Kerbe drei Zähne stehen, der mittlere am grössten, darüber ’ | Borsienreihen. Stirnnaht und eine die Augen verbindende Quernaht. W Augen in Dreiecksform zu sechs Querreihen angeordnet. Fühler bis zum \ 'j zweiten Körperring reichend, letztes Glied vier kegellörmige Borsten Ei tragend. | ° Labrum 2 mm lang und 2,5 mm breit. ' Copulationsorgan (Fig. 32). Ventralplatte ein Viertheil der Länge El des äusseren Klammerblattes betragend, oberer Rand bogenförmig ab- ° gerundet. Vordere Klammerblätter im unteren Theile grösseren Um- fangs, als im oberen. Aeusseres Klammerblatt mit vogelkopfähnlichem Endstück, die laterale Spitze leicht nach aufwärts gekrümmt. Am Grunde 4 | des äusseren Klammerblattes erhebt sich medianwärts ein stabförmiges, B | mit breiterer Spitze versehenes Gebilde (cf. Fig. 32 zg). Inneres Klam- © merblatt kürzer als das äussere, medianer Rand wenig eingebuchtel, © vorderer Rand des viereckigen Endstückes eingebogen. Borste mit einer % Krümmung aus den vorderen Klammerblättern iretend, einekurze Strecke % nach unten verlaufend, sodann mit kurzer Knickung wieder aufwärts- 9 steigend, endigi mit schöpfkellenartiger Spitze, im Grunde dieses End- 4 | stückes erhebt sich die hier frei werdende eigentliche Borste als ein korkzieherförmiges Gebilde. Stigmentaschen stabförmig, mit verbreiter- tem Endstück. Fundort: Montevideo. Hamburger Museum. \ Vorliegende Form ist nahe verwandt mit Spirostreptus montezumae Humbert et Saussure (cf. Fig. 33). 24. Spirostreptus rostratus nov. spec. g.. 4 ' Körperlänge: 205 mm, Körperdicke: 14 mm, Be der Körper- | ringe: 63. 2 Körper walzenförmig, gegen das Kopfende allmälig an Umfang ab- x nehmend, nach hinten conisch zulaufend. Der vordere Ringtheil hat weitstehende, feine ringförmige Riefen, der hintere Längsriefen in der Ventralfläche und feine unregelmässig verlaufende Längsfurchen in der s Dorsalflläche. Rückenplatte lateralwärts viereckig, vordere Ecke ausge- zogen, mit vier Furchen. Analklappen ausgezogen, Ränder scharf. Spina stumpf, die Analklappen nicht überdeckend. Beine lang, die Körper- RE seiten überragend, Saugpolsier an den vorletzten Tarsengliedern. a > Farbe: vorderer Ringtheil gelb, hinterer dunkelgrün mit rothem ' Rande, der vordere Ringtheil hat ungleich grosse und unregelmässig = Beiträge zur Kenutniss der hulden, 4179 ic late u Bahr, Rückenlinie une Kopf. Lippenrand eingebuchtet, mit drei kleinen Zähnen und zwei stenreihen, die hintere Reihe enthält vier Borsten. Vordere und hin- -Quernaht verbunden durch die Stirnnaht, hinterer Kopftbeil mit gsriefen. Augen zu sieben Querreihen in Dreiecksform gelagert. An- nnen bis zum sechsien Körperring reichend, zweites Glied am läng- »n, untere Glieder unbehaart, obere spärlich behaart, letztes Glied vier elförmige Borsien tragend. - Labrum 5 mm lang und breit, runzelig. Maxillen lateralwärts schräg allend, im Endstück der Maxille eine blasige Auftreibung, auf welcher e Borste steht, die mediane, an die Stipites grenzende Fläche der xillen hat kleine etwas schräg verlaufende Furchen. Lamina labialis m oberen Theile mit Borsten besetzt, im unteren Theile hat sie einige nförmige Furchen. Stipites haben Längsfurchen, im oberen und len Theile Borsten. 1 Copulationsorgan (Fig. 31). Ventralplatte ein Dritttheil der Länge 5 (lammerblätter betragend, dreieckig, Spitze abgerundet. Aeusseres ammerblatt mit vogelkopfähnlichem Endstück. Inneres Klammerblatt ein Dritttheil kürzer, als das äussere, der mediane Rand leicht aus- chweift, Endstück dieses Blattes gerade, medianwärts zu einem rzen viereckigen Zapfen ausgezogen. Borste strangartig, Endabschnitt ttförmig erweitert, im Grunde dieser Spreite erhebt sich dis hier frei- -dende eigentliche Borste als ein kurzes, gekrümmtes, haarförmiges 3 bi de; im oberen freien Theil der Borste steht ein dreieckig zuge- er kleiner Lappen. Stigmentaschen spateliörmig. 'Fundort: Porto Cabello, Süd-Amerika. Göttinger Museum. % 22. Spirostreptus segmentatus nov. spec. J'. örperlänge: 220 mın, Körperdicke: 12—13 mm, Anzahl der rper walzenförmig. Die Segmente je eines Körperringes deutlich ı einander abgesetzt. Vorderer Ringtheil, mit vorderem Segment mmenfallend, hat ee Riefen, hinteres Segment Längsriefen N KUREN Di u VREETT VD N 180 ee nn, Einst Vapo; | braun, Beite gelh, die beiden ersien Giteder roktBran, Kühlen ünd ; Kopf Braun, Rückenlinie und sogenannte Seitenlinien dunkel. " Kopf mit Stirnnaht und einer die Augen verbindenden Quernaht. ” Lippenrand ausgebuchtet mit drei Zähnen und zwei Reihen von Borsten. Augen in Dreiecksform zu acht Querreihen angeordnet. Antennen bis zum zweiten Körperring reichend, Endglied mit vier kegelförmigen Borsten. Labrum 2,3 mm lang und 2,5 mm breit. Lamina labialis trägt im oberen Theile Borsten, ebenso die Stipites; das Endsttick der Maxillen eiförmig, blasig aufgetrieben, der laterale Rand mit einer Borstenreihe. Copulationsorgan (Fig. 34 u. 34 a). Ventralplatte herzförmig. Vor- dere Klammerblätter innig mit einander verschmolzen , backenartig. 7 Aeusseres Klammerblait mit spatelförmiger Spitze, von höchst un- ebener Oberflächenbildung;, inneres Klammerblatt kürzer mit schräg abgerundetem Endstück. Borste (Fig. 34 b) strangförmig gedreht, End- abschnitt von eigenthümlicher Bildung, zweischenkelig, der eine Schenkel ankerförmig mit nach aufwärts gebogenem medianem und kürzerem lateralem Haken, der andere blattartig, nach aufwärts schwach aufge- rollt; auf dem Rande der Blattspitze stehen mehrere kleine Borsten. Vor der Basis der Gabel entspringt ein medianwärts gekehrier Dorn. Stigmentaschen spatelförmig. Fundert: Panaon bei enleae Philippinen. Göttinger Museum. Spirobolus Brandt. 23. Spirobolus ligulatus nov. spec. g\. Körperlänge: 4130—170 mm; Körperdicke: 14—15 mm, Anzahl der Körperringe: 55. Körper walzenförmig, gegen das Kopfende an Umfang zhnehmendl nach hinten conisch zulaufend. Rückenschild lateralwärts stumpf drei- eckig; die folgenden sechs Körperringe ventralwärts abgeplattet. Kör- perringe feine Riefen in der Ventralfläche. Spina stumpf, die Anal- klappen wenig überragend. Beine die Körperseiten überragend, sechstes Glied mit Saugpolster. Farbe: vorderer Ringtheil gelb, Hiterer Kasten, Fühler, 4 Beine rothbraun, sogenannte Seitenlinien hell gefärbt. | 2 Kopf. Oberfläche runzelig, Kopfnaht zwischen den Augen rider N lich. Lippenrand eingekerbt, Scheitel der Kerbe zahnlos, die Schenkel _ derselben je mit zwei Zähnen, darüber zwei Borstenreihen. Augen I Polyederform zu fünf Ölierräihen gelegen. Antennen bis zum zweiten Körperring reichend. a Labrum 5 mm lang und 5, 5 mm breit. Lamina labialis mit unregel- ag Fig, 35 u. 35a). Ventralplatte irapezförmig, ; kp Hälfte gr Länge der vorderen Klammerblätter. Von den . en Die vorderen enasptahin sind in der unteren Hälfte jan nn mit einander verwachsen , die en Ränder sind frei. nvexe ‚Band gegen die Medianlinie kehrt, nach hit An der der Borste des freien nicht in der Höhlung der vorderen Klam- rblätter verdeckien Theiles steht ein medianwärts gerichteter Dorn. ‚deres Paar der Stigmentaschen balkenförmig, hinteres spatelförmig. Fundort a Afrika, Hamburger Museum. ee Spirobolus TuUgosus nov. Spec. g'. Korperlinge 60-—70, Körperdicke: 4 mm, Anzahl der Körper- Körper E renfarmig‘ Körperringe von runzeliger Oberfläche, in entral- und Lateralfläche mit Längsriefen und über diesen, ungefähr we der heigen ee Be canunkl auf die Lateralfliche, en (Fig. 36 u. 36 a). Ventralplatte trapezförmig, ‚parallele und freie Rand in der Mitte eingekerbi. Vordere . 189 | . Einst Vors, kg en Ei Klammerblätter medianwäris frei, lateralwärts zum Theil era | die Endstücke frei. Von diesen ist das dem äusseren Klammerblatt an gehörige und längere dreieckig, das Endstück des inneren Klammer- @ blaties viereckig abgerundet. Hintere Klammerblätter kahnförmig, mit " schnabelförmig gespaltener Spitze (cf. Fig. 36 a), im mittleren Theile | stehen drei mediane blattartige Zipfel, von denen zwei.schmale nach der © Spitze des inneren Klammerblattes gerichtet sind, der dritte grössere w | "steht zu jenen wagerecht, Die Borsten mit den inneren Klammerblättern © verwachsen, führen zu dem unteren grösseren Zipfel. Vorderes Paar der © Stigmentaschen balkenartig, hinteres spatelförmig. » Fundort: Rangoon. Hamburger Museum. 25. Spirobolus falcatus nov. spec. JO. E Körperlänge: 55—60 mm, Körperdicke: 6—7,5 mm, Anzahl der ° | Körperringe: k3—k4, ! 3 Körper walzenförmig, nach dem Kopfende wie Analende an Umfang abnehmend, der vordere Korerabschnitt geringeren Umfanges, als der hintere. Körperoberfläche sehr fein punktirt, sonst ohne merkliche © Sculptur, nur in der Veniralfläche hat der hintere Ringtheil Längsriefen. E ' Rückenplatte laieralwärts abgerundet mit einigen kleinen Furchen. Die 4 Analklappen haben stark gewulstete Ränder, letzter Körperring dorsal- wärts abgestumpft, die Analklappen nicht überdeckend. Die Beine © überragen die Körperseiten nıcht; sechstes Tarsenglied beim Männchen mit einem Polster. | | Farbe: vorderer Ringtheil fleischfarben, hinterer meergrün mit dunkelbraunem Rande, Kopf, en Analklafıpentindee und Beine braun. ' Kopf. Lippenrand dreieckig eingekerbt, mit vier kleinen Zähnen, die mittleren beiden am grössten, der Rand der Einkerbung ist über den Zähnen mit dicht stehenden Borsten eingefasst, die obere Borsten- reihe enthält vier Borsten, zwei derselben stehen am Scheitel der Ein- kerbung und zwei auf den beiden Zipfeln des Lippenrandes. Kopfnaht zwischen den Augen unterbrochen; hinterer Kopftheil stark punktirt. Augen in Trapezform zu sechs Querreihen angeordnet. Antennen bis zum zweiten Körperring reichend, schlank, die letzten Glieder fein be- ‚haart, zweites Glied am idneszen. leizies Glied mit vier kegelförmigen Borbten, | Labrum 2,5 mm lang und breit. Maxillen stark runzelig, vorderer Rand trägt einige Borsten. Lamina labialis quernadelrissig, mit medianem- Längsrücken, zu beiden Seiten desselben grubige Vertiefungen, Spitze ; der Lamina labialis aufgetrieben. Stipites mit a Borsten. Beiträge zur Kenntniss der Juliden, 4 183 Copulationsorgan (Fig. 37 u. 37 a) im Zusammenhang backenzahn- rg gestaltet. Ventralplatte zapfenförmig, kürzer als die halbe Länge sKlammerblattes. Das äussere Klammerblatt mit breiter, abgerundeter pitze, der mediane Rand hat im oberen Theile einen nach vorn gerich- en zahnförmigen Vorsprung; inneres Klammerblatt mit kleinerer pitze, weniger abgerundet, der mediane Rand derselben läuft nach ten in einen zahnförmigen Vorsprung aus. Die in der unteren Hälfte raden, in der oberen Hälfte convexen lateralen Ränder der vorderen Klammerblätter sind bis über die Hälfte mit einander verwachsen, die dabschnitie sind frei. Das hintere Klammerblatt (Fig. 37 a) kahn- mig, Ränder verschiedenartig ausgeschnitten. Endstück in eine | harfe Spitze auslaufend ; die mit dem hinteren Klammerblait verwach- ene Borste bis über die Hälfte des Blattes sichtbar. Vorderes Paar der tigmentaschen balkenartig, hinteres Paar spatelförmig. - Fundort: Zanzibar, Afrıka. Hamburger Museum. 26. Spirobolus tegulatus nov. spec. ©. _ Körperlänge 136 mm, Körperdicke: 13 mm, Anzahl der Körper- \ Körper eylindrisch, gegen das Kopfende und Analende allmälig an ‚lang abnehmend; die vorderen Körperringe sind ventralwärts platt. der Ventralfläche Haben die Körperringe feine transversal verlaufende fen, welche in der Rückenfläche einer punktirten Sculptur Platz ü, besonders ausgeprägt im letzten Körperringe.. Rückenschild 6 an er ben und kastanienbraunen on der Ringe, die gen Körpertheile braun. Kopf. Oberfläche desselben runzelig, punktirt. Lippenrand drei- 8 eingebuchtet mit stark ausgeprägter Vierzähnelung, die mittleren len Zähne am grössten; der Scheitel der Einkerbung setzt sich als che eine kurze Strecke nach hinten fort und geht in eine feine Kopf- t über, die im Endabschnitt braun gefärbt ist. Neben der Furche im ren Theile jederseits eine Borste; Borsten umsäumen den Lippen- ‚Augen in Trapezform, sechs Querreihen. Antennen bis zum zweiten rperring reichend, zweites Glied am längsten, die übrigen Glieder von fast gleicher Länge, sehr spärlich behaart, letztes Ghed trägt ‚auf der A Endfläche zahlreiche kegelförmige Borstten. ni Labrum 5 mm lang und 6 mm breit von runzeliger Oberfläche. 4 . Lamina labialis mit Querriefen, der untere Theil etwas eingedrückt, die 4 | Spitze aufgetrieben; Stipites im oberen Theile zwei Borsten tragend; 4 Maxillen haben iransversal verlaufende Furchen. . Fundort: West-Afrika. Hamburger Museum. ! 27. Spirobolus hamatus nov. spec. g". Körperlänge: 75 mm — 80 mm, Körperdicke: 4,5—5 mm, An- zahl der Körperringe: A850. | Körper walzenförmig. Körperringe haben in der Ventralfläche Längss Ei riefen. Rückenschild lateralwärts viereckig. Spina zugespitzt, die Anal klappen nicht überragend. Beine überragen die ee beträcht- | lich, Saugpolster. | Farbe: vorderer und hinterer Ringtheil gelb, mittlerer graublau, } Beine, unterer Kopftheil gelb, Augenbinde blau, sogenannte Seitenlinien dunkel. Kopf mit Längsnaht, zwischen den Augen undeutlich. Yrpnehrenn seicht eingekerbt, mit vier Zähnen und zwei Borstenreihen. Augen in Trapezform zu acht Querreihen gelegen. Antennen bis zum "zweiten Körperring reichend. RR Labrum 2,5 mm breit und 2 mm lang. Maxillen rünzelig, Lamma labialis mit Querriefen, Stipites sehr klein. | Copulaiionsorgan (Fig. 38 u. 38 a). Ventralpiatte wie bei Spiro- bolus rugosus. Vordere Klammerblätter medianwärts frei, lateralwärtis bis zur Hälfte mit einander verwachsen. Aeusseres Klammerblatt mit stumpf dreieckig abgerundeter Spitze, inneres Klammerblatt mit einer hakenförmig lateralwärts geneigten Spitze. Hintere Klammerblätter (ef. Fig. 38 a) kahnförmig, Spitze schräg gegen die Medianlinie hin ab- E geschnitten, in der Mitte erhebt sich ein grosser medianer, biscuitförmig gestalteter Zapfen, in denselben führt die an ihrer Basis knäuelartiig sewundene Borste. Vorderes Stigmenpaar balkenförmig, hinteres spatel- förmig. ee Fundort: Dopa Siargao und Ubay Bohol, Philippinen. Göttinger n Museum. | ee 28. Spirobolus holosericus nov. spec. J’ ©. Körperlänge: 25 mm, g129 mm, Körperdicke: 2 mm, Anzahl ss . Körperringe: 3%, gJU 45. | Körper walzenförmig g, nach hinten conisch zulaufend, die mittleren Beiträge zur Kenntniss der Julien. 00.9718 er] inge von grösstem Umfange. setzt: Auf der ventralen Körperfläche haben die Ringe Längsriefen, slche gegen die Mitte des Ringes, da wo die ringförmige Furche ist, 1e Knickung erhalten, So dass zwei gleiche Schenkel entstehen, der nmetartigem Ar eben: letzter Körperring abgestumpfi, die Anal- Ben nicht überdeckend. > Beine überragen die Körperseiten kaum, e Färbung durch ein längsverlaufendes, theilweise unterbrochenes aune Linie mit einander verbunden, der vordere Kopftheil ist gelb, } hintere blaubraun mit DL hell gelben Flecken, welche eben- . Augen zu vier Querreihen in Trapezform et. Antennen Be zum ersten eh reichend, fein nn . vorliegende noch nicht geschlechtsreife Männchen hatie s abweichende Färbung als das Weibchen, ersteres ist durch- mit zwei dunkelbraunen Seitenbändern und einem ebenso ge- ten Rückenbande. Das mir vorliegende weibliche Exemplar war, le Eee der em, zu urtheilen,, en nicht 807 dort: Abukit Palaos (Philippinen). Göttinger Museum. Die Segmente der einzelnen Kör- »s Band ersetzt, die Foramina repugnatoria sind durch eine dunkel- nlsh, seit Vonen trieben mit ausgezogenen Rändern, letzter Körperring dorsalwärts zu- lateraler convex; Lam. interna mit viereckiger Spitze, die des äusseren 29. Spirobchus unisulcatus nov. spec. Fe 3 Körperlänge: 33 mm, -Körperdicke: 3 mm, Anzahl der Körper- | ringe: 42. | | = Körper cylindrisch, nach hinten conisch zulaufend. 'Vorderer Ring- theil in der Ventral- ne Lateralfläche nadelrissig, der hintere Ringtheil in gleicher Ausdehnung mit feinen Längsriefen. Rückenschild lateral- # wärts viereckig, hintere Ecke abgerundet, parallel mit dem vorderen 4 | Rande des Rückenschildes verläuft eine Furche. Analklappen aufge- gespitzt, die Analklappen nicht überragend. Beine überragen die Kör- perseiten, sechstes Tarsenglied mit Saugpolster. n Farbe: alle Körpertheile gelb, an den Körperseiten eine blaue breite Binde, in welcher die sogenannte Seitenlinie als dunkler Strich verläuft, ' erster und letzter Körperring und die Analklappen haben blaue Flecke. Kopf. Vor den Antennen ist derselbe nicht gewölbt, mehr plan. Lippenrand mit dreieckiger Einkerbung, nach hinten setzt sich die Ein- kerbung als kurze Furche fort und'führt in die zwischen Antennen und Augen unterbrochene Kopfnaht über. Die Einkerbung hat vier gleich grosse Zähne und zwei Borstenreihen, die hintere aus vier Borsten be- stehend. Antennen schlank bis zum vierten Körperring reichend, zweites | und vorletztes Glied am längsten , die oberen Glieder spärlich behaart, | letztes Glied trägt vier in Rhombenform gestellte kegelförmige Borsten. Vor den Antennen liegi eine die Basis jener bogenförmig umgebende Grube. Augen in sechs Querreihen zu einem Haufen angeordnet. Labrum fast 2 mm lang und breit. Maxillen mit transversal ver- laufenden Riefen, unterhalb der Einlenkungsstelle der Palpen eine blasen- föormige Auftreibung, der vordere Abschnitt hat einige kleine Borsten. Lamina labialis von unebener Oberfläche mit Querriefen, welche gegen M; | den medianen Rand der Maxillen in Bogen umbiegen, Spitze der Lamina labialis auigetrieben. Stipites sehr klein mit ein oder zwei kleinen Borsten. Copulationsorgan (Fig. 39 u. 39 a). Ventralplatte beinahe herzför- mig, fast in gleicher Höhe mit den vorderen Klammerblättern. Lamina externa mit dreieckig zugespitztem Endstück, medianer Rand gerade, Klammerblattes überragend, lateraler Rand convex, medianer im oberen Theile gerade, im unteren Theile schwach gebogen. Lam. posterior kahnförmig, der eine Rand concav, der andere im oberen Theile mit drei viereckig gestalteten, a enden Lappen, wovon der untere deut- lich gezähnelt erscheint, unter diesem steht ein blattartiger Zipfel, ii Beiträge zur Kenntniss der Juliden. 187 be en Theile zugespitzt (cf. Fig. 39 a); die an der Basis knäuelartige te führt in diesen Zipfel über. Das Endstück ist viereckig.. Erstes eiadort: Ein Philippinen. Göttinger Museum. 30. hen flavopunctatus nov. spec. O, - Körperlänge: 50 mm, Körperdicke: as, Anzahl der Körper- - Körper walzenförmig. Der vordere Kindtheil! ist in der Ventralfläche jadelrissig, der hintere hat in ganzer Ausdehnung feine L.ängsriefen. 'kenplaite lateralwärts abgerundet, eine Furche verläuft neben dem deren Rande der Rückenplatte. Beine kurz, die Körperseiten nicht | ragend. Analklappen blasig aufgetrieben ; letzter Körperring dorsal- s abgerundet, die Analklappen nicht überdeckend. - Farbe: vorderer Ringtheil graugelb, hinterer braun mit gelbem le, Antennen, Beine gelb, Kopf braun, Rückenplatte braun mit bem Saume, sogenannte Seitenlinien braun. \ Kopf. benrafid seicht eingebuchtet mit vier kleinen Zähnen und vei Borstenreihen, deren vordere in der Ausdehnung der Einbuchtung ht und deren vier Borsten enthält. Eine Kopfnaht ist fein und ischen Antennen und Augen unterbrochen. Augen in Polyederform sechs Querreihen gelegen, medianwäris von den Augen ist jederseits gelber Fleck. Antennen reichen bis zum zweiten Körperring, schwach art, alle Glieder mit Ausnahme des letzten von fast gleicher Länge, 1ies Glied hat vier kegelförmige Borsten; vor den Äntennen liegt, ei den früheren Formen, eine bebfeanire Grube. _ Labrum 2 mm lang und breit. Maxillen von unebener Oberfläche 'ansversal verlaufenden Furchen, vorderer Rand trägt einzelne . Lamina labialis in der Mitte eingedrückt, mit Querfurchen, Stipites sehr klein, an er Antipalo, Philippinen. Göttinger Museum. a. now auratus nov. spec. JOD. oe Körperdicke: 2,5—ı mm, Anzahl der ww... oe aufgetrieben, die Ränder wulstig; letzter Körperring dorsalwärts abg, 'stumpft, die Analklappen nicht überdeckend. Beine die Körperseit überragend, die Tarsenglieder beim Männchen ohne Saugpeolster. Farbe: vorderer und hinterer Rand der Körperringe mit goldgelber Binde, der mittlere Theil der Körperringe blaubraun, Beine, Analklappen, "Antennen, vorderer Kopfiheil gelb, erster und letze Körperring blau- braun, Rückenschild gelb umsäumt. : Kopf. Lippenrand mit dreieckiger Einkerbung, vier kleinen Zähnen und zwei Borstenreihen, die vordere in gleicher Ausdehnung mit der Einkerbung, die hintere enthält vier Borsien. Kopfnaht zwischen Augen und Antennen sehr fein. Augen in Form eines Haufens zu sechs Quer- reihen gelegen. Antenner reichen bis zum zweiten Körperring, ge- drungen, alle Glieder mit Ausnahme des letzten von fast gleicher Länge, vorletztes Glied stark behaart, die übrigen schwach behaart, letztes Glie trägt vier kegelförmige Borsien; vor den Antennen je eine bogenförmig Grube, medianwärts von den Aniennen jederseits ein flaches Grühchen. Labrum 2 mm lang und breit. Maxillen mit unebener Oberfläche und einzelnen transversal verlaufenden Furchen, der vordere Rand trägı einige Borsien. Lamina labialis in der Mitte stark eingedrückt, mit breit stehenden Querfurchen. Spitze der Lamina aufgetrieben. SoipikeR an der Spitze einige Borsten tragend. Fundort: Palaos, Philippinen. Göttinger Museum. 32. Spirobolus cupulifer nov. spec. J". Körperlänge: 130-1409 mm, Körperdicke: 12-13 mm, An der Körperringe: 50—54. | a Körper cylindrisch, gegen das Analende conisch zulaufend. Vorderer Ringtheil ohne besondere Sculptur, der hintere in der Ventralfläche m feinen Längsriefen. Auf der Rückenfläche verlaufen in zwei parallelen Längsreihen krugförmige, auf den vorderen Ringtheil beschränkte Ver tiefungen. Rückenschild lateralwärts dreieckig zugespitzt. Die Anal- klappen haben wulstige Ränder; letzter Körperring mit stumpfer Spina, die Analklappen nicht überdeckend. Die Beine überragen di Körperseiten kaum, im '-Geschlecht hat das sechste Tarsenglied ein Saugpolster. | Farbe: vorderer Ringtheil gelbgrün, hinteren kastanienbraun, übrige . Körpertheile braun. en Kopf. Lippenrand stumpf dreieckig eingekerbt, mit mittlerem grosse Zahn .und zwei kleineren Seitenzähnen und zwei Borstenreihen, ‚die hintere vier Borsten enthaltend. Kopfnakt fein. Augen in Haufenform I a Beiträge zur Kenntniss der duliden. : 189 s Querreihen gelegen. Antennen bis zum zweiten Körperring nd, gedrungen, die drei letzten Glieder hehaart, die FE aetlache letzten mit. zahlreichen kegelförmigen Borsten. Labrum. Länge: 4 mm, Breite: 6 mm. Lamina labialis am Grunde Querriefen. Stipites sehr klein. Maxillen mit transversal verlaufen- Riefen, parallel den lateralen Kanten der Lamina labialis, an der tze eine fleckförmige Auftreibung, einige Borsten tragend. Copulationsorgan (Fig. 40). WVentralplatte mit breiter Basis und ettförmigem Endstück, welches auf der aboralen Fläche in der Mitte e scharfe First hat, die Spitze abgerundet, dis vorderen Klammer- 1E ter überragend. Aeussere Klammerblätter im unteren Theile backen- 18, im: oberen mit dreieckig scharfer Spitze, innere Klammerblätter Izenförmig, eiwas plattgedrückt, gegen die Spitze an Umfang ver- nd, Spitze schräg von vorn nach hinten abgeschnitten, mit ellipsen- miger Endfläche. Borsten im hasalen Theile walzenförmig, von hier mälig an Umfang verlierend und in eine haarförmige Spitze auslaufend, obere Theil der Borste zwischen den Endstücken der vorderen Klam- ätter verlaufend. Stigmentaschen an der Ursprungsstelle breit, die Mitte hin schmäler werdend und von hier wieder dem Ende fangreicher. Fundort: Bchol, fppinen. Göttinger Museum. ' Vorliegende Form erinnert an die, welche von Duvernov!) als dem us grandis Gervais nahestehende beschrieben wörden ist. Mehrere DuvERKoY nicht aufgezählte figenschaften veranlassen mich, Spiro- us eupulifer einstweilen als eine dem Spirobolus nn ) nicht nlische, sondern nahe verwandte Art zu betrachten. Ueberdies stammt Art Duvernoy’s aus Cuba und Sp. cupulifer von den Philippinen, ‚38: Spirobolus obtusospinosus nov. spec. ©. perlänge: 51 mm, Körperdicke: 5 mm, Anzahl der Körper- per walzenförmig. Körperringe ohne besondere Sculptur, der Ringtheil hat feine Längsriefen in der Ventralfläche. Rücken- ateralwärts abgerundet, eine Furche begleitet den vorderen Rand ekenschildes bis zur Höhe der Augen, gerade wie bei voriger Art. lapı pen blasig aufgeirieben, mit wulstigen Rändern und damit verlaufenden Furchen; letzter Körperring dorsalwärts in eine 1) Fragments sur les ‚organes de generation de divers etc. in: Memoires de nie des sciences de Finstitut de France. Tom. XXI. p. 146. = Job ha on oe . Brust Vages, | stumpfe, aufodimabsns und mit einer Querfurche verschene Spina A laufend, in gleicher Länge mit den Analklappen. 2 Beine ren die Körperseiten kaum. | Farbe: alle Körpertheile durchweg hellgelb, der ingais Ki der Bi Körperringe ist von einer goldgelben Binde umsäumt. | ' Kopf. Lippenrand eingekerbt, mit vier kleinen "Zähnen und zwei Borstenreihen ; die hintere Borstenreihe besteht aus vier Borsten, ‚reich hier wie fast überall bei Spirobolus so angeordnet sind, dass zwei Borsten über dem Scheitel der Einkerbung stehen und eine Borste oder ‘ lateralwärts von der Einkerbung auf dem Lippenrande. Kopfnaht ist zwischen Augen und Antennen unterbrochen, die Basis der Antennen ist wie bei Spirobolus auratus von einer bogenförmigen Grube umgeben. 7 Augen in Trapezform zu sechs Querreihen gelagert. Antennen bis zum _ zweiten Körperring reichend, zweites Glied am längsten , die übrigen mit Ausnahme des letzten von fast gleicher Länge, letztes Glied trägt vier kaum erkennbare kegelförmige Borsten. | Labrum 2,5 mm lang und fast ebenso breit. Maxillen von runzeliger und unebener Oberfläche, in der Nähe der Palpen etwas aufgetrieben, vorderer Rand hat einzelne kleine Borsten. Lamina labialis in der Mitte eingedrückt, mit Querriefen, Spitze aufgetrieben. Stipites. an der Spitze einige kleine Borsten tragend. | | Fundort: Geylon. Göttinger Museum. u 34. Spirobolus faseiculatus nov. spec. ©. we 240 mm, Körperdicke: 20 mm, Anzahl der Körpen 64. | | a walzenförmig, nach vorn und hinten allmälig an Umfang verlierend, der mittlere Körpertheil von grösstem Umfang. Der hintere Ringiheil Ha in der Ventrallläche weiistehende Längsrieien. Im Bereich. | der Rückenfläche verlaufen zwei parallele Reihen halbmondförmiger Ein- N drücke, im vorderen Ringtheil gelegen, die mit feinen Querriefen aus- gefüllt sind. Der letzie Körperring hat ringförmige Furchen, die dorsale Endigung desselben stumpf, die Analklappen nicht überdeckend. Anal- klappen blasig aufgetrieben, mit wulstigen Rändern. Die Rückenplatte lateralwärts stumpf dk Die Beine überragen die Körperseiten. Farbe: vorderer Ringtheil und die ersten drei Glieder der Beine gelb, hinterer Ringtheil und die übrigen Körpertheile meergrün. Fora- | mina repugnatoria durch eine grüne Linie mit einander verbunden, zwei gleich gefärbte Base ie Linien hat jeder Körperring, mit Ausnahme ‚des nn. Beiträge zur Kenntnis der Juliden, Ä 191 Ä Kopf. Lippenrand seicht eingekerbt mit drei Zähnen, von denen Mhittlere am grössten, zwei Borstenreihen, a aus vier 2 n in Haufenform zu sieben Querreihen. Antennen reichen bis zum ten Körperring, die ersteren Glieder schlank, die letzten gedrungen, "Labrum 5 mm lang und 7 mm breit. Lamina labialis in der Mitte as eingedrückt, der basale Theil mit Querriefen, der obere Theil hat gelmässig verlaufende Längsriefen, Stipites klein, je zwei Borsten nd; Maxillen mit transversal verlaufenden Furchen und vereinzelten sten am oberen lateralen Rande. Fundort: Neu-Holland. Göttinger Museum. ‚35. Spirobolus brevicollis nov. spec. JM. Körperlänge: 90—A10 mm, Körperdicke: 6,5—7,5 mm, Anzahl ‚Körperringe: 57-60. Körper walzenförmig. Die Segmente der Körperringe sind durch 'ringförmige Furche scharf gegen einander abgesetzt. Vorderer gtheil fein nadelrissig, hinterer runzelig, in der Veniraälfläche mit gsriefen. "Rückenschild lateralwärts abgerundet, die lateralen End- ke kurz. Letzter Körperring dorsalwärts zugespitzt, kürzer als die ilklappen; letztere ausgezogen mit wulstigen Rändern. Beine über- die Körperseiten, im g' Geschlecht hat das sechste Tarsenglied wach ausgebildetes Polster, am dritten, vierten und fünften Bein- ben die Coxen knopfförmige, blasige Auftreibungen. e: alle Körpertheile sind dunkelbraun, vorderer und hinterer der Körper ringe heller, Glieder der Antennen und Beine haben mp. “ Oberfläche PScnell mit feinen, unregelmässig eu. ö} in der Ausdehnung den EinkerBnkie ‚ Kopfnaht fein. Augen zu ue reihen in Form eines Kreisaussc! fniktbs angeordnet. Antennen nicht: über die Rückenplatte hinausreichend, gedrungen, alle r mit Ausnahme des Aeirien von gleicher Länge, die leizten HN 192 Se Brnet Voges, Labrum 3,5 mm breit und 3 mm lang. Maxillen von runzeliger. Oberfläche mit vereinzelien, meist transversal verlaufenden Furche der vordere Rand trägt einige Borsten. Lamina labialis hat unregel- mässig verlaufende Querriefen, in der Mitte ist sie wenig eingedrückt, die Spitze aufgetrieben und mit Längsfurchen, Stipites im n oberen Theile einige Borsten tragend. E B: Copulationsorgan (Fig. 44). Ventralplatte mit breiter Basis, in eine lanzettförmige Spitze auslaufend, fast von gleicher Höhe der vorderen © Klammerblätter. Aeussere Klammerblätter im Basaltheil backenartig, ’ ! im oberen Theile dreieckig, mit scharfer Spitze zulaufend. Innere Klam- 7 merblätter haben einen concaven lateralen und schwach convexen medianen Rand, ihre Endstücke kurz hakenförmig, die abgerundete 7 Spitze lateralwärts gekehrt. Borsten im Basaltheile walzenförmig, von I hier allmälig an Umfang verlierend, endigen sie mit gabelig getheilter, ' lappenartiger Spitze. Stieinenfaschen stabförmig, gegen das freie Ende | hin sich verschmälernd. ' Diese Form ist Spirobolus zapotecus Sauss. et Humbert nahe ver- wandt. Fundort: Misatlan, Mexico. Göttinger Museum. Göttingen, April 1878. Erklärung der Abbildungen. Tafel XI-—-XIII. Bedeutung der wiederholt gebrauchten Buchstaben: akb, äusseres Klammerblati, Lamina externa, am, äussere Muskelschicht, u Borsten, Setae, der eigentlichen Bor “ b mit en Mhiokeren KR be, Beinpaar, N bep, Ansatzstelle der Beinpaare, bm, Beinmuskeln, c, Goxe des verkümmerten Beinpaares, d, dornförmiger Fortsatz, ! ee, Eileiter, g; Ausführungsgang des & Geschlechtsorgans, h, ein Theil des hinteren Körperringbestandtheiles in der Ventralfläche, hb, hebelförmiges Chitinstück, an hk, halbkugelförmiger Vorsprung, ikb, inneres Kilammerblatt, Lamina interna, im, innere Muskelschicht, . k, lateraler kegelförmiger Theil der vorderen Klammerblätter, ee NER 5 x & » 193 Beiträge m zur Kenntniss der Juliden. H N Er Ip, Biplaiten, m, Muskel, u mf, muskelfreier heil; mm, mittlere Muskelschicht, ms, Stigmentaschenmuskel, n, Mündungsfläche der Tracheen, . a 0», hinteres Klammerblatt, Lamina posterior, », Porus, r, vorderer Rand des Körperringes, rd, hinterer Theil des Körperringes, den vorderen Theil des nächstfolgen- . den Körperringes überdeckend, rs, Receptaculum seminis, ru, umgeschlagener Rand der Schale, sa, Samenelemente, nurim unteren Abschniit des Receptaculum dargestellt, ‚sh, sehniger Theil, . sop, Endstück des hinteren Klammerblattes, ..'sp, Spalt, si, Stigmentasche, - stm, Mündung der Stigmentasche, . £, Tracheen, ....um, gefelderte Mündungsfläche der Tracheen, u, stöpselförmiges Stück des Drüsenapparates, Y, Vulva, v, Ventralplatte, ö4, vordere Ventralplatie des en 99, hintere Ventralplatte des Körperringes, e vorderer Vulvenbeständtheil, z, zapfenförmiges Stück der Ventralplatten, welches zwischen die Coxen der Beinpaare tritt, 29, stabförmiges Chitingebilde, zmb, Chitinhaut, Bl Zapfen. & “ I eine derart aus, dass die kleinere Zahl stets ER nach Millimeter gemes- natürliche Länge des Organs angiebt, und zwar gemessen von der Basis der ntralplatte bis zur Spitze der vorderen resp. äusseren Klammerblätter, die grössere a er ne der Abbildung anzeigt. > Innere Oberfläche ei Vaniralpleite, Vergr. 130. ig, 3. Eine Stigmentasche der hinteren Ventralplatte angehörend. Vergr. 436. . 4. Ventraler Körperringbestandtheil des ersten Körperringes. Vergr. 130. ‚Fig. 5. Ventraler Körperringbestandtheil des zweiten Körperringes. Vergr. 130. ig. 6. Aeussere Oberfläche der Ventralplatte von Spirobolus cupulifer nov. Stigmentasche von demselben Thiere. Vergr. 130. NL Theil der A der Tracheen von demselben Thiere. . Oberer Theil des Drüsenhalses. Vergr. 130. . Innere Oberfläche “ Integumentes, die Ansatzstelle an Drüsenhalses ergr. 30 ; 2. Ventraler Theil zweier auf einanderfolgender Körperringe von Spiro- 3. Die 10. 13* 4194 | Ernst Voges, Beiträge zur Kenntniss der Juliden. ro N e Fig. Ah. Tanere Oberfläche zweier auf einanderfolgender Körperringe in de Rückenfläche von Spirobolus cupulifer. in der Richtung des Pfeiles ist das vordere Körperende gelegen. Di Zeichnung soll die Lagerung der She in der Rückenfläche F darstellen. Vergr. 20. h Fig. 45. Weiblicher Geschlechtsapparat von Julus Londinensis. Vergr. 30. Fig. 16. Aeussere Oberfläche der aboralen Schale der Vulve. Vergr. 430. Fig. 47. Innere Oberfläche derselben Schale. Fig. 18. Receptaculum seminis. Vergr. 436. ” Fig. 49. Männlicher Copulationsapparat in der Fläche ausgebreitet. Vergr. 130. Fig. 30. Aeusseres Klammerblatt, Lamina externa. Vergr. 130. Fig. 24. Inneres Klammerblatt, Lamina interna. Verer. 430. . Fig. 22. Vorderes Medianstück (die Ventralplatte). Vergr. 130. Männliche CGopulationsorgane von: Fig. 23. Julus octoformis nov. spec. Die linke Hälfte abgebildet, Vergr. 30. Fig. 24. Julus cornuius nov. spec. Vergr. 130. Die Theilstücke auseinander Fig. 24 a. Hintere Klammerblätter von demselben Thiere. Vergr. 130. Ss Fig. 25. Julus lividus nov. spec. Vergr. 30. | Fig. 26. Spirostreptus setosus nov. spec. Grössenverhältniss 5mm:45 mm. Fig. 27. Spirostreptus intricatus nov. spec. Gezeichnet ist die eine Hälfte des Organs. a ee 40. % Fig. 28, Spirostreptus sulcatus nov. spec. Grvh. 7 : 46. Fig. 29. Spirosireptus semicylindricus nov. spec. Die aborale Fläche des Organs. Grvh. 9:40. Fig. 99 a. Die adorale Fläche desselben Organs. N; Fig. 30. Spirostreptus semiglobosus nov. spec. Die eine Hälfte ERGEBEN Fig. 34. Spirostreptus rostratus nov. spec. Eine Hälfte gezeichnet. Grvh. 6: so, Fig. 32. Spirostreptus clathratus nov. spec. Grvh. 3 : 42. Fig. 33, Spirostreptus montezumae Humbert. Grvh. 3 : 42. Fig. 34. Spirostreptus segmentatus nov. spec. Die eine Hälfte des Organs von der Seite gesehen. Grvh. 7:40. We Fig. 34 a. Borste, zu demselben Organ gehörend. Fig. 35. Spirobolus ligulatus’ nov. spec. Die aborale Fläche des Organs. Grvh. 10:30. “ Fig.835 a. Copulationsstück, entstanden durch Verschmelzung des hinteren | Klammerblattes op und der Borste von demselben Organ. : Fig. 36. Spirobolus rugosus nov. spec. Eine Hälfte, aborale Fläche. Grvh. 2: 92, Fig. 36 a. Hinteres Klammerblatt op und die mit demselben verschmolzene Borste b,. Demselben Organ zugehörend. Fig, 37. Spirobolus falcatus nov. spec. Eine Hälfte. Grvh. 3: 38, ; = Fig. 37 a. Hinteres Klammerblatt mit Borste b, von demselben Organ. Fig. 38. Spirobolus hamatus noy. spec. Eine Hälfte, aborale Fläche. Grvh,2: 29. Fig. 38 @. Hinteres Klammerblatt op mit der Borste b, von demselben Organ. Fig. 39. Spirobolus unisulcatus nov. spec. Gopulationsstücke einzeln. Vergr. 30. Fig. 39 a. Hinteres Klammerblatt op mit der Borste b, von demselben Fig. 40. Spirobolus cupulifer nov. spec. adorale Fläche des Orgaus. Grvb.6 An Fig. 40 a. Die aborale Fläche desselben Organs. Fig. 44. Spirobolus brevicollis nov. spec. Die aborale Fläche. Grvh.3: 44. Ueber die Bildung des Biostodernis und der Keimblätter bei den Insecten. Von ’. N. Bobretzky, 2. 0. nen an der Universität zu Kiew. Mit Tafel XIV, den bekannten nr uchunsen tiber die Foleicllnee eren!) her. Nach Weısmann, dessen Beobachtungen auch von nn späteren Forschern bestätigt wurden, geht der Bildung des z rmms ( die Abscheidung einer hellen, durchsichtigen, fast homogenen = des ozenannlen Keimhautblasteins, an der Oberfläche des en eer mit der. ee eiumen. tritt ein sehr Eee ‚hinsichtlich er Frage nach der Herkanfi der 406 1. N. Bobreizky, | er . u ‚ Ansichten. Weismann hhsanıı bei Musca und Chidaons eine all. i mälige , selbständige Entstehung der Kerne im Blastem beobachtet zu haben, so »dass sie Neubildungen, nicht Abkömmlinge des Keimbläs- ” chens sind«. Dieser Ansicht entschieden gegenüber steht METScHNIKOFF. 4 Nach ihm!) entstehen die Kerne im Innern des Dotters durch fortgesetzie © Theilung eines Kernes (des Keimbläschens), begeben sich an die Peri- 7 pherie des Dotters und dort, vom Keimhautblastem umgeben, liefern sie die Blastodermzellen. Zu diesem Schlusse wurde MerTschnikorr durch seine Beobachtungen der ersten Embryonalvorgänge bei Miastor und bei den Aphiden geführt. Im durchsichtigen Ei dieser Insecten fand er zu- erst im Innern des Dotters zwei Kerne (die er als Derivate des Keim- bläschens betrachtet), dann vier und später neun bis zehn Kerne, welche mit weiterer Vermehrung alimälig an die Peripherie des Doiters treten, um das Blastoderm zu bilden. Obwohl nun aus theoretischen Gründen die von MeTsChNIKoFF an- gegebene Darstellung der Bildung des Blastoderms wohl als eine wahr- scheinlichere anzusehen ist, so wurden doch seitdem keine neuen über- zeugenden Thatsachen zur Stütze der Ansicht von METscHnIKorF darge- bracht, und die meisten späteren Forscher beschreiben die Bildung des Biastoderms nach dem Weısmann’schen Schema. In seinen »Embryologi- schen Studien an Würmern und Arthropoden« macht A. KowaLevsky Angaben über die Bildung des Blastoderms nur für die Apis mellifiea. Nach ihm?) treten bei Apis die Blastodermzellen, ohne die vorhergehende Abscheidung eines besonderen Blastems, als halbkugelige, aus Proto- plasma und Kern bestehende Erhebungen anfangs am oberen Ende des Eies und dann allmälig an seiner ganzen Oberfläche auf. In gleicher Weise schildert auch Ganm?) frühe Stadien der Blastodermbildung us ; Formica. a Eine eigenartige Ansicht hinsichtlich der Blastodermbildung bei den 4 Insecten hat neuerdings A. Branpr in seiner grossen Arbeit »Ueber die . Eiröhren und das Ei der Insecten«) ausgesprochen. Aufeinanderfolgende Stadien der Blasiodermbildung konnte Branpr nur an den sehr durch- | sichtigen und kleinen Eiern der Aphiden verfolgen. »Weder Keimbläs- a chen, noch Keimfleck verschwinden im Eie vor dem Anfange der Em- bryonalentwicklung. Im Gegentheil vermehrt sich das Keimbläschen, 1) Embryologische Studien an Insecten. Diese Zeitschrift. Bd. XV. 2) l.e.p. 45. Taf. XI, Fig. 1 und 2. | 3) Ueber die Embryonalhülle der Hymenopteren- und Lepidopterenernbryoncal Mn Mem. de l’Acad. de St. Petersbourg, VI Ser., T. XIV, No. 5, p. 2, Fig. 2. 4) Nachrichien der Karren Gesellschaft der Freunde der Naturkenntniss, Anthropologie und Ethnographie bei der En Moskau. Bd. XXI. | ” lie 1 ae haben die Abkömm- age des Keimbläschens die Zeit, fast bis zur Grösse ihres Stammvaters älig in Grösse ab.« Indem sie nach und nach fast den ganzen Raum Eies ausfüllen, sammeln sich dieselben besonders an der Peripherie, ) sie sich später dicht aneinander legen und so das Blastoderm bilden. bei stellen die Abhkömmlinge des Keimbläschens nicht nur die feimkerneallein, sondern auch die ganzen Blastoderm- ellen dar. Das Protoplasma der Blastodermzellen entspricht dem imbläschen, ihre Kerne — dem Keimfleck.« Eine besondere Keimhaut- ıstemschicht im Sinne Weismann’s fehlt bei Aphis, wie auch bei an- ren von A. Branpr mit Bezug auf die Blastodermbildung untersuchten cten (Phryganea, Agrion, Donacia). Bei diesen letzteren sah Branpr der Vermehrung des Keimbläschens im Innern des Dotiers nichts; jeobachteie nur das allmälige Hervortreien von runden Elementen r Tiefe des Dotters an die Peripherie und das Zusammenlegen der- en zu einem compacten Blastoderm. »Die sich an die Oberfläche des iters begebenden Elemente sind, ihren anatomischen und physischen genschaften nach, genau eben Solatre junge Keimbläschen wie auch \phis.« Auf Grund dieser Analogie hält sich Brawpr für berechtigt, ehaupten, dass das Blastoderm bei allen Insecien aus den Abkömm- es Keimbläschens entsteht!j, und neuerdings hat er einen Ver- gemacht, auch für andere Thiere diese Ansicht gelten zu lassen 2 \ ach Een kurzen RIDEISCHENL a will ich nun meine Be ikopteren,, beschäftigte, ii es mir bei zwei Lepi- irten die Blastodermbildung näher und genauer, wie es bis jetzt ite Thatsachen, welche etwas mehr Licht auf diesen Vorgang , wahrzunehmen. Die betreffenden Schmetterlinge sind Pieris 1 oe Flle ‚chrysorrhoea. Beide Arten, die erste, nerkungen über die Eifurchung und die Betheiligung des Keimbläschens en. Diese Zeitschrift. Bd. XXVII. EN 98 A N. Bobretzky, sind, so konnte man an den frischen Eiern gar nichis sehen. Das Her- ausnehmen der Eier, ohne sie zu verletzen, aus ihren derben Hüllen war ebenso wenig erfolgreich. Also musste ich mich zu den künstlich erhärteten Eiern werden. Nach dem von mir bei vielen anderen Fällen 3 mit Erfolg angewandten Vorgange, habe ich die frischen Eier im Wasser 3 etwas erwärmt und auf 16—20 Stunden in eine wässerige Lösung von Chromsäure (0,5 %) gelegt. Nach dieser Zeit liessen sich die Eier ziem- lich leicht aus ihren Hüllen herausnehmen; sie wurden hernach auf 7 einige Stunden in absoluten Alkohol gebracht, mit Garmin gefärbt und geschnitten. e Da die aufeinanderfolgenden Phasen der Blastodermbildung von mir nur bei Pieris crataegi Schritt für Schritt verfolgt wurden, so werde ich bei der nachfolgenden Beschreibung vorzüglich diese letztere Form ins Auge fassen. “ Die länglich ovalen, an der Oberfläche der Blätter in grosser Zahl ’ (bis 150) dicht neben einander sitzenden Eier der P. erataegi sind mit 'einem goldgelben, der Länge nach gerieften Chorion versehen, welches an dem oberen, eiwas verdünnten Ende des Eies eine schöne, meisten- . theils sechsstrahlige Rosette zeigt. In einem jeden kuchenförmigen 4 Haufen weisen die Eier stets beinahe denselben Grad der Entwicklung auf. Da ich niemals die Weibchen während des Ablegens der Eier traf, so konnte ich auf das Alter der Eier nur von dem Grade der Entwicklung derselben schliessen. Nach dem Erhärten stehen die Eier von ihrem 4 Chorion ziemlich weit ab und haben eine länglich ovale Gestalt mit dem h, dieken unteren und etwas verdünnten oberen Ende, an welchem letz- teren ich bei den jüngsten Eiern mehrmals eine kleine conische Spitze fand. Ausser dem Chorion war keine andere Eihaut wahrzunehmen. Auf den Durchschnitten lassen die Eier eine dünne peripherische Schicht bemerken, welche sich aber ihrer Zusammensetzung nach nur wenig vom übrigen Dotter unterscheidet. In einer feinkörnigen Masse, welche als die bei der Zusammenziehung des Eies während der Erhärtung desselben an die Oberfläche heraustretende und dort geronnene Flüssig, keit aufzufassen ist, enthält diese Schicht ähnliche, nur viel kleiner Bläschen, aus welchen der übrige Dotter besteht. Bei Pieris hat die . peripherische Schicht des Eies nur eine sehr geringe Dicke, und da da- bei auch der Nahrungsdotter aus verhältnissmässig kleinen Bläschen zu ‚sammengesetzt ist, so tritt der Unterschied der peripherischen Sehicht von dem centralen Dotter nicht scharf genug hervor; viel deutlicher tritt die peripherische Schicht an den, mit grobkörnigem Nahrungsdott ur versehenen Eiern der Porthesia ins Auge. Diese letzteren Eier habeı scharf von dem dunklen centralen Dotter abgrenzt und aus den z ähnlichen, wie dieser, nur viel kleineren Elementen zusammenge- Ztist. Aus dem Gesagten ist es schon klar, dass die peripherische hicht des Lepidoptereneies, ihren Eigenschaften nach, nicht als Blastem Weismann’ schen Sinne zu betrachten ist, und davon überzeugt uns ‘Verhalten derselben bei der Bildung des Blastoderms noch mehr. "Bevor die ersten Spuren des Blastoderms ander Oberfläche des auftreten, findet man auf den Durchschnitten im Innern des Dotiers 1e Anzahl von kleinen Körperchen, welche dadurch besonders scharf Auge treten, dass sie sich mit Carmin intensiv färben, während der ‚umgehende Dotter fast ganz ungefärbt bleibt. Die ganze Zahl solcher rchen im Ei ist verschieden und vermehrt sich mit der Entwick- . Es gelang mir mehrmals, aus dem Ei eine vollständige Reihe von inanderfolgenden Durchschnitten anzufertigen, und dann konnte ich ; Zahl der gefärbien Körperchen im ganzen Ei bestimmen. Die ge- jeste Zahl, welche ich dabei fand, war vier, häufiger aber acht bis ; jüngere Entwicklungsstadien habe ich nicht gesehen. Was den Bau der oben erwähnten Körperchen betrifft, so haben | unregelmässige Gestalt, bei nicht immer gleicher Grösse, und ehen ‚aus einer sehr a fast homogenen Substanz, im rn eren ich in einigen Fällen ein centrales, kernarartiges Gebil de merken glaube. Obschon bei Porthesia, wegen der grobkörnigen ffenheit des Dotiers und seiner Fähigkeit, sich mit Garmin leicht zu Ay.die, Pannen on unrerajeiehlich schwiefiser zu Sn en en Figur 1 stellt uns einen solchen Durchschnitt an Be hier im Doiter, etwas excentrisch, ‚zwei ae : = ekeher mit einem Hof von einer weniger intensiv rl eo Substanz umgeben ist. Ihrem Aussehen nach unier- sich diese letztere scharf von dem umgebenden Dotter, stellt | nawüre dar, indem sie ‚verschieden lange und breite Bert: or u | - ee N Bobretik, u a voraussetzen könnte; dandem echte, aus dem Protoplasma und Kern be- stehende amöboide Zellen sind. | Su 0 An einem anderen Schnitte der aus emsciese Poriiehuet ange- s ; ersieten Schnittreihe konnte ich noch zwei andere ganz ähnliche Zellen R finden, welche nahe den vorherbeschriebenen, nur etwas tiefer im Dotter ' lagen. Die ganze Zahl solcher Elemente war a in diesem Ei nur vier, N und in deren Umgebung hatte der Dotter eine etwas weniger grobkörnige Beschaffenheit als anderswo, und bildete auf dem Durchschnitte einen gleichsam helleren, centralen Hof, welcher mit der peripherischen Dotter- schicht in Verbindung zu stehen schien. Während in den rundlichen Eiern der Porthesia die protoplasmati- schen Elemente im Dotter nicht weit von einander liegen, zeigen sie in % | den länglichen Pieriseiern auf den jungen Entwicklungsstadien eine eigenthümliche Anordnung. Regelmässig fand ich dieselben in zwei ab- getrennte Gruppen zusammengehäuft, von denen eine nicht weit von 3 dem verdünnten oberen Ende des Eies und die andere beinahe in der Mitte der unteren Eihälfte lag. So treffen die Längsschnitte des Eies bald den einen Haufen, bald den anderen, bald die beiden zugleich, und in einem jeden Haufen lässt ein und derselbe Längsschnitt nur ein (Fig. 2) oder zwei (Fig. 3) protoplasmatische Körperchen sehen. In der Querrichtung geschnitien, gab das Ei auf diesem Stadium gewöhnlich nicht mehr als zwei Schnitte mit den, sich mit einander durch Fortsätze verbindenden protoplasmatischen Körperchen, sowohl für den oberen | (Fig. 4 A), als auch für den unteren (Fig. 4 B) Haufen, und zwischen beiden letzteren eine lange Serie von Querschnitien, auf welchen keine protoplasmatischen Rörperchen zu finden waren. | Wenn man auch ein Bedenken in Bezug auf den morphologischen Werth der genannten Elemente trüge, so setzt die Untersuchung der etwas späteren Entwicklungsphasen, wann diese letzteren sich in der | Menge stark vermehren, die Zellennatur derselben ganz ausser Zweifel. Auf den Durchschnitten solcher Stadien (Fig. 5, 6 u. w.) sieht man mitten im Dotter zerstreute röthliche Zellen von verschieden tilen Ge-. stalt, bald mit kurzen und breiten, bald mit langen fadenförmigen Fort- sätzen, welche oft bis zur Verbindung mit diesen von benachbarten Zeilen zu verfolgen sind. Der rundliche Kern lässt sich durch seine dunkelrothe Farbe leicht erkennen und ist mit einer Anhäufung des Protoplasma umgeben, welches in die Fortsätze ausläuft. Nebst den vollständigen Zellen trifft der Schnitt auch nur protoplasmatische Stränge alleın, welche in der Mitie des Dotters leicht erkennbar sind. Die im Dotter zerstreuten, mit langen Fortsätzen versehenen Zellen stellen ein 204 ‚dar, le etwas an das reticuläre Bindegewebe erinnert, wobei. sdotter die Rolle einer Grundsubstanz spielt. Indem die Zellen, sich vermehrend, weiter und weiter im Dotter sich reiten, nähern sich mehrere von ihnen der Peripherie des Dotters mer mehr und treten endlich an der Oberfläche desselben hervor. Bei is verbreiten sich die Zellen anfangs nur in der oberen Eihälfte und ichen die Dotteroberfläche zuerst an dem oberen oder Micropylende Eies, wo sie als erste Blastodermzellen anfangs in sehr geringer Zahl reien. So sehen wir in Figur 6 an dem oberen Ende des Eies nur einzige Zelle, weiche unmittelbar unter der Eioberfläche liegt. Mit m Heransteigen der Zellen an die Oberfläche findet eine wichtige Ver- derung in der äusseren Gestalt derselben statt: das Protoplasma zieht ne Fortsätze ein und häuft sich um den Kern herum zusammen, WOo- ch die Zellen etwas grösser als früher zu sein scheinen und ihre re sternförmige Gestalt in eine kugelige verändern. Indem sie mit 'er inneren Hälfte theils im Dotter stecken, wölbt sich ihre äussere, > Hälfte auf der Oberfläche des Dotters halbkugelig hervor. Kurz es alten: nn .die Zellen den bekannten Habitus der jungen Blasto- E.: an die Peripherie heraufsteigen , und so a sich das toderm von dem oberen Ende des Eies an weiter und weiter an der erfläche desselben aus (Fig. 7 u. 8), bis es endlich das ganze Ei be- kt (Fig. 9). In enger Verbindung mit dem Wachsthum des Blasto- rms geht auch im Dotter die Vermehrung der sternförmigen amöboiden len fort, welche sich aus der oberen Eihälfte immer weiter in die inte e verbreiten. Die fortschreitende Ausbreitung derselben zeigt einen hr regelmässigen Gang. Die am weitesten in die untere Eihälfte vor- ückten Zellen, welche gewöhnlich eine mehr oder weniger spindel- | ige Gestalt haben, sind auf den Längsschnitten in einer bogenför- Sand zum Aiteren Ende des Bies hin convexen Be en deren » a: bee anähigen der Zellen rückt im Dotter mit der igen Ausbreitung der ee immer näher zum unteren je, auf Kästen deren sich immer neue Blastodermzellen bilden (Fig. 8) nd ı dritt en ganz an der ln at vor, um a Blastoderm- | 202 nn & H N N. Bobretzky, | bildeten Bessere ‚wie man es voraussetzen ERBE wächsel N 4 Der leiztere Vorgang aid eine wichtige Roile hauptsächlich darin, dass die anfangs ziemlich weit von einander abgetrennten, grossen und stark 7 Grösse abnehmen, sich dichter an einander anschliessen und eine zu- sammenhängende Schicht bilden. Die Ungleichzeitigkeit in der Blastodermbildung an dem oberen und unteren Ende des Eies äussert sich bei Pieris mehrfach noch viel schärfer ” als wir es auf den oben angeführten Längsschnitten gesehen haben. So % habe ich Längsschnitte, an welchen die Blastodermanlage nicht mehr als ” ein Drittel der Eiohberfläche einnimmt und die Zellen im Dotter auch 7 noch nicht in der ganzen oberen Eihälfte verbreitet sind. Auch nachdem das ganze Ei vom Blastoderm bedeckt ist, macht sich noch eine Zeit lang % ein Unterschied in der Ausbildung der Blastodermzellen an dem oberen | und unteren Eiende bemerklich und verwischt sich nur später nach und ” nach. So erscheint uns in der Figur 9 das Blastoderm an dem oberen " Ende des Eies schon als eine glatte, zusammenhängende, kleinzellige ” Schicht, während es am unteren Ende noch aus grossen, von einander 1 abgetrennten Zellen besteht. } Die an einem Ende des Eies beginnende und zu dem anderen ‚alle . mälig vorschreitende Bildung des Blastoderms, wurde schon bei ver- schiedenen Insecten beobachtet, nämlich bei Apis von A. KowaLzvskY, F hei Formiea von Ganin, bei Thrips ven Oursanin!), bei Docophorus h von ©. Grimm?) und bei Phryganea von A. Branptr®). Obschon dieser Vorgang ziemlich weit bei den Inseeien verbreitet zu sein scheint, hat er doch keine wichtige Bedeutung, da auch die einander nahe sichenden | Insecien sich in dieser Hinsicht verschieden verhalten. So fand ich, dass i ‚ bei Porthesia die Blastodermzellen fast an der ganzen Oberfläche der Eies gleichzeitig auftreten (Fig. 16). 4 Mit der Bildung des Blastoderms nehmen die sich im Dotter befin- 4 denden Zellen an Menge keineswegs ab. Durch die Untersuchung -_ Schnitte ist es sehr leicht sich zu überzeugen, dass nur ein Theil der im Innern des Dotters befindlichen zelligen Elemente an die Oberfläche tritt und zur Bildung des Blastoderms verbraucht wird, während der de j 4) Beobachtungen über die Entwicklung der Physapoden, Russische Nach- richten der kais. Gesell. d. Fr. d. Nat., Anthr. u. Ethn. bei der Universität Moskau, Bd. X, p. 39. Taf. IX, Fig, 4. 3 2) Zur Lehre von der Fortpflanzung und Entwicklung der Ar thropoden. Mem. E de !’Acad. de St. Petersb. VI. Ser. Taf. XXVI. No. 12, p. 3. 3) Loe. eit. p. 24. Taf, IX, Fig. 135, Re: BERN N Kelr A na] ARE, : N oe Bildung des Blastoderms und der Keimblätter bei den Inseeten. 203 och grössere Theil derselben auch nach der Ausbildung des oderms im Doiter bleibt, sich noch durch Theilung zu vermehren, hrt und später das Zerfallen des gesammten Nahrungsdotters in die nannten Dotterschollen oder Dotterballen bedingt. ie schon nach der Bildung des Blastoderms erfolgende Zerklüftung ahrungsdotters in rundliche oder polygonale Stücke, die Dotter- len oder Ballen, wurde bereits längst an Eiern von verschiedenen an, Arachniden und Crustaceen beobachtet. Man hatte gewöhnlich enommen, dass diese secundäre Zerklüftung des Doiters keinen mor- ischen Werth habe und nur zum schnelleren Verbrauch und zur ren Auflösung des Dotters diene. Für die Crustaceen habe ich schon früher!) constatirt, dass die secundäre Zerklüftung des mit der Verbreitung der Darmdrüsenzellen im Dotter in Verbin- ieht und von dieser unmittelbar abhängt. Was die Insecten be- so wurden von A. KowaLzvsky im Dotter der Apis mellifica sowohl auch in den Dotterhallen vieler anderen Insecten, besonders der dopieren, die Kerne entdeckt, deren Abstammung nach seinem Ver- en dieselbe wie die der Kerne des Blastoderms sein könnte. Bei horus pentadactylus hat A. Kowarzvsky bemerkt, dass »die Bildung iterballen dort beginnt, wo der Dotter mit den Zellen der Em- yalhülle unmittelbar in Berührung kommt« und von da an allmälig Centrum des Dotters geht. Da er ausserdem bemerkte, dass die ı der serösen Hülle sich mit Dotter füllen, so kam er zu dem Schlusse, die Entstehung der Doiterballen unmittelbar von den Zellen der ı Hülle abhänge, obschon er »die Rolle, welche die letzteren dabei en ‚sich nicht erklären konnte«2). Ich bin sehr erfreut die Beobachtungen unseres berühmten Embryo- ı im Wesentlichen bestätigen zu können. Es ist ganz richtig, dass E der serösen Hülle den Dotter mehr oder weniger einsaugen rch, besonders an einigen Stellen, ziemlich dick werden; eben- riehlig, dass die Dotterballen an der Peripherie des Dotters an- ; auftreten und die centrale Dottermasse nur etwas später in die en zerfällt. Diese beiden Vorgänge haben aber mit einander sammenhang und die Zellen der serösen Hülle spielen bei der der Dotterballen gar keine Rolle. Ich muss dabei gestehen, dass A. KowiLeyskr vermuthungsweise gegebene Erklärung der Bil- Dotterballen den beobachteten Thatsachen so nahe liegt, dass elbst, so lange als mir nur spätere Entwicklungsphasen mit ganz Zune ns Er nn - o. I m Fe nern un Zn = an — Ra Siehe meine Arbeiten a. die Embryologie des Flusskrebses, Palaemon und . ie a 54. a en Bahr, a, gebildeten Dotterballen Be waren, die Ansicht von A. Kowarerser als sehr wahrscheinlich bielt. Allein dr Untersuchung der aufeinander- folgenden Stadien der Entwicklung setzte für mich ganz ausser Zweifel, dass die Zellen der serösen Hülle mit der Bildung der Dotterballen nicht zu ihun haben und dass die im Dotter gebliebenen zellenartigen Elemente, | welche also eine mit den Blastodermzellen gemeinsame Abstammung 7 ‚haben, als Bildungscentren der Dotterballen dienen. ’ Figur 10 stellt uns einen Längsschnitt des Eies auf dem Stadium ? dar, wo die ersten Spuren der Trennung des Blastoderms in die Anlagen des Keimstreifens und der Embryenalhüllen auftreten. Die Anlage des % | Keimstreifens zeichnet sich an der Oberfläche des Eies durch ihre ver- hältnissmässig hohen, im Durchschnitte beinahe cubischen Zellen aus, während der übrige, zur Bildung der serösen Hülle dienende Theil des Blastoderms aus den plaiten Zellen besteht. An der Grenze beider Theile © beginnt eine ringförmige Falte (f) sich zu bilden, welche allmälig zur 5 Abtrennung des Keimstreifens von dem Blastoderm führt. Von Anfang an und bis zur vollständigen Schliessung dieser Falte konnte ich in der- seiben nur eine einzige Zellenschicht unterscheiden. So sieht man in 4 Figur 41 den Keimstreifen schon ganz von dem über demselben ge) schlossenen Blastoderm, welches bereits als seröse Hülle zu betrachten ist, abgetrennt und etwas in den Dotter eingesenkt. An seinen Rändern 4 biegi sich der aus cylindrischen Zeilen zusammengesetzte Keimstreifen (k) E zur Eioberfläche um und setzt sich in die noch sehr unvollständige An- lage des Amnions fort, deren platte Zellen, indem sie sich immer ver- 4 dünnen, der serösen Hülle dicht anschmiegen und bald aufhören. Auf a diese Weise ist der mittlere Theil des Keimsireifens nur von einer dünnen & Zellenschicht bedeckt, welche unmittelbar in die das ganze Ei umgebende seröse Hülle (s) übergeht, während man an den Rändern des Keim- 4 streifens, zwischen demselben und der serösen Hülle noch eine kleine Amnionanlage (a) wahrnimmt, Wenn man nur solche Stadien mit der schon ganz geschlossenen serösen Hülle und dem unter derselben liegen- ' den Keimstreifen, welche nur eine Spur der Amnionhülle an den Rän- dern sehen lässt, unter Augen hätte, so könnte man leicht zu dem Schlusse kommen, dass das ganze Blastoderm sich in die seröse Hülle umwandle und der Keimstreifen unabhängig von demselben entstehe. Wie es bekannt ist, bemühte sich Ganmm eine ähnliche Ansicht für die. E Hymenopteren und Lepidopteren gelten zu lassen !). — Die Amnionan- “ lage wächst aber schneil fort und schliesst sich bald über dem Keim-— 4 streifen, so dass etwas später zwischen der serösen Hülle (s) und dem #% Ne N 4) Embryonalhülle der Hym,- und Lepid.-Embryonen. p. 4, 14—15. u er im Durchschnitt nintlelftrdigen Zellen besiähende, Amnion- le (a (a) zu sehen ist (Fig. 12). Indessen krümmt sich der Keimstreifen ‚seinen Rändern zusammen und senkt sich, besonders mit seinen dern, in den Dotter immer mehr ein, ährend die jetzt schon ganz bildeten Dotterballen zwischen die seröse Hülle und das Amnion all- lig dringen, so dass der Keimsireifen mit dem Amnion endlich ganz Innern des Dotters zu liegen kommt (Fig. 13). Ich will noch einige Bemerkungen über die äussere Gestalt des mstreifens bei Pieris machen. Bei seinem ersten Auftreten, wenn er ‚ein Theil des Blasioderms noch ganz an der Eioberfläche liegt, hat Keimstreifen eine längliche Form, wobei sein Längsdurchmesser be- rkenswerth quer zur Längsachse des Eies liegt. So nimmt er auf den sschnitten des Eies nicht mehr als ein Drittel der Länge des Eies ein, hrend auf den durch den Keimstreifen geführten Querschnitten des Eies elbe beinahe drei Viertel der ganzen Eiperipherie bedeckt. Mit der birennung von der serösen Hülle krümmt sich der Keimstreifen mit Jinen "Rändern immer mehr zusammen und erscheint als eine stark ge- gene Platte, welche auf den Längsschniiten sowohl als auch auf den uerschnitten des Eies eine ähnliche Form und eine beinahe gleiche rösse hat (Fig. 12, 13). Später wächst diese Platte in die Länge nach der E nesbhse des Eies immer mehr fort, hen sie in der e fortwährend abnimmt, und krümmt sich bogenförmig, so dass ihr nteres Ende nicht weit von dem vorderen zu liegen kommt. Auch ach der vollständigen Abtrennung des Keimstreifens von der serösen ille, besteht er eine Zeit lang uoch aus einer Schicht von hohen cylin- schen Zeilen, welche an seinen Rändern in die sehr dünnen Zellen Amnions übergehen. Nur zur Zeit, da der Keimstreifen die Gestalt er langen und ziemlich engen Platte mit den etwas breiteren beiden > (Fig. 15) annimmt, tritt an demselben eine längliche Furche (r) if, weiche in der von A. Kowarzvskv beschriebenen Weise zur Bildung 08 zweiten Keimblaites, nämlich des Mesoderms, führt. - Wie es schon oben gesagt wurde, konnte ich beim Beginn der Em- | onalentwicklung an den, von dem Chorion frei gelassenen Eiern keine ıdere Eihaut mehr unterscheiden. Nach der vollständigen Ausbildung es Blastoderms, zur Zeit, da dasselbe in den Keimstreifen und die seröse ülle zu zerfallen beginnt, lässt sich aber an der ganzen Eioberfläche n anfangs sehr feines, structurloses Häutchen bemerken, welches der sseren Fläche des Blastoderms als eine Cuticula sehr dicht anliegt. Bei : ' weiteren Entwicklung nimmt es etwas an Dicke zu und wird viel utlicher bemerkbar, wobei es immer der serösen Hülle unmittelbar N N Bahreak, | 9 anliegt und von derselben nur mit Mühe und hr kurze Strechen losge- rissen werden kann. Solche structurlose Cuticularmembranen, welche in der Classe der Crustaceen sehr verbreitet sind, wurden bei den In- secten bis jetzt nur bei den Poduriden von OvLianın !) und bei Platygaster und anderen Pteromalinen von METScHNIKorF 2) Habe 7 Kehren wir aber zu den im Dotter stattfindenden Veränderungen zurück, Nach dem Auftreten des Keimstreifens hebt sich die serösci Hülle an den erhärteten Eiern weit von dem sich zusammenziehenden’ Dotter ab, besonders an beiden Enden des Eies {Fig. 10). Im Innern des’ Dotters sind ziemlich gleichmässig die Zellen verbreitet, welche keine, Fortsätze mehr, wie es früher der Fall war, zeigen. Vor Allem bemerkt man auf den Durchschnitten nur dunkelrothe, rundliche Kerne, welche von einem weniger deutlichen heilrothen Protoplasmahof umgeben sind. Bei weiterer Entwicklung zerfliesst, so zu sagen, solcher Protoplasmahof. immer mehr in dem umgebenden Dotter und erscheint auf den Durch- schnitten als ein röthlicher Fleck, welcher einen immer. grösseren Bezirk des Dotters um den Kern einnimmt, bis endlich der einem jeden Kern. gehörende Theil des Dotters sich von den benachbarten als ein Dotter- ballen ganz absondert. Die Doiterballen kommen zuerst an der Dotter- peripherie zum Vorschein, wo ich bei Pieris oftmals auf dem betreffenden Stadium mehr oder weniger über die Doiteroberfläche hervorragende Wölbungen (Fig. 14) fand, welchen je ein Kern gehörte. Viel trefflicher sah ich solches bei Porihesia. Figur 17 siellt uns einen Durchschnitt des Porthesiaeies auf dem Stadium dar, wo die Dotterballen sich zu bilden beginnen. Die seröse Hülle reisst gewöhnlich bei dem Entfernen des. Chorions mit demselben sehr leicht ab und ist deswegen hier nicht ge- zeichnet. Man unterscheidet nur den Keimstreifen mit einem sehr kleinen Theile der Amnionhülle und an der freien Oberfläche des Dotters sind ; . die Dotterballen auf den verschiedenen Stufen der Absonderung zu sehen. i Während einige von ihnen sich schon ganz von der ungetheilten Central- masse des Dotters abgetrennt haben, sind andere mit derselben noch‘ mehr oder weniger verbunden oder machen sich auch nur als wöl- bungen der Oberfläche bemerkbar. Die Kerne in den Dotterballen so- 3. wohl als auch im Dotter vor dem Zerfallen desselben können bei Por-- ihesia nur mit grösster Mühe bemerkt werden, obschon ich sie, wie es bereits oben besprochen wurde, in einigen Fällen ganz vertrefflich sah. Die ganz ausgebildeten Dotterballen haben eine rundliche oder des gegenseitigen Druckes wegen polygonale Form und sind von einander In i 3 4) Nachrichten d. k. Gesell d. Freunde d. Nat., Anthr. u. Ethn. bei der Univ. i Moskau. Bd. XVI 3) Diese Zeitschrift. Bd. XXIV. p. 278. e 7 die Bildung des Blastoderms und der Keimblätter bei den Insecten. 307 beeiscnii, so dass sie auf den Durchschnitten leicht herausfallen. en gut gelungenen Schnitten lassen sie bei Pieris einen heilen, von Doiterbläschen freien, rundlichen Centralraum sehen, im I n sich ein dunkelroiher Kern, selten zwei, findet. Bei der starken össerung bemerkt man eine, den Kern umgebende, sehr dünne plasmaschicht, von welcher äusserst feine, fadenförmige Fortsätze die von Dotterbläschen ausgefüllte peripherische Schicht der Dotter- wo sie sich verlieren, mehr oder weniger radiär auslaufen. Nicht ‚findet man auch Theilungsstadien der Dotterbalien, was uns hin- ige tretende Kerne beobachtet, während dieselben bei Porthesia, wie schon oben erwähnt wurde, nur mit grösster Mühe und in einigen der Dotterballenkerne ist in erster Linie, soweit meine nur auf drei jidopterenarten beschränkte Beobachtungen zu schliessen erlauben, | der Beschaffenheit des Nahrungsdotters abhängig, welcher bald aus eren, bald aus feineren Elementen besteht und sich bei verschiede- Be isopteren bald mehr, bald minder stark mit Carmin färbt. Der körnige und sich mii Garmin stark färbende Dotter kann selbstver- lich die Kerne im Innern der Dotterballen leicht verdecken, wie es en: in der That a vielleicht hat dabei auch eine bei se BE nkberkeit der Borterballenkerme eine benkih wichtige leutung, indem wir uns auf diese Thatsache stützend einen Grund ben, auch bei anderen Insecien die Dotierballen, in denen Kerne mit ‚gewöhnlichen Untersuchungsmitteln noch nicht entdeckt werden hten, als echte Zellen zu betrachten. u heraus iusa SR en dar, woran keine beson- eitschrift £. wissensch. Zoologie. XXXI. Bd. R MN ee A Babeekdler 3) Ein anderer Theil derselben bleiht anfch nach A Baden: dei Blastoderms im Dotter stehen und verursacht später das Zerfallen des letzteren in die sogenannten Dotterschollen oder -Ballen, welche als echte Zellen zu betrachten sind. a Die ersten zwei von diesen Sätzen treffen ganz mit den oben er-% wähnten Anschauungen von A. Baanpr über die Bildung des Blastoderms’ bei den Insecten zusammen. Ich stimme mit A. Brawpr vollkommen überein, dass die aus dem Dotter an die Eioberfläche heraustretenden _ Elemenie echte Zellen sind, obschon ich darin selbstverständlich noch gar keinen Grund sehe, de iben als Abkömmlinge des Keimbläschens} allein zu betrachten. Es ist vor Allem hervorzuheben, dass die Ansicht | über die Bildung des Blastoderms durch Theilung ds Keimbläschens bei Branpr zuerst als eine nothwendige Forderung seiner allgemeinen Auffassung des Keimhläschens als einer echten Zelle erschien, einer Auf- fassung, zu welcher Branpr durch seine Untersuchungen der Bibildungs- N processe bei den Insecten geführt wurde, und welche er auch durch einige Beobachtungen über die Blastodermbildung zu stützen sich be mühte. Ich werde hier nur diese leizteren besprechen. Wie man es aus dem oben beigefügten Citate von A. Branpr sieht, besteht der Haupt-° beweisgrund, welchen A. Baanpr für seine Ansicht über die Abstammung” des gesammten Blastoderms von dem Keimbläschen führt, darin, dass” die an die Oberfläche des Dotters heraustretenden Elemente, seinen Be=” W obachtungen nach, den jungen Keimbläschen ganz ähnlich sind. In? seinen Figuren zeichnet A. Branpr diese Elemente stets, auch zur Zeit. wenn dieselben bei Aphis noch ganz im Dotter liegen, als helle, rund- liche, scharf eontourirte Bläschen mit einem.dunklen amöboiden Kern im Innern. In dieser Beziehung stehen meine Beobachtungen zu den An gaben von A. Baanpr ganz im Gegensatz. Wie wir es oben gesehe haben, zeigen die sich im Ei vermehrenden Elemente, so lange sie sich noch im Innern des Dotters finden, eine unregelmässige, meistens stern- förmige, äussere Gestalt mit einem rundlichen Kern. Indem ich hier diese Differenzen zwischen mir und A. Branpr zu erklären nicht ver- suche, kann ich dabei nicht umhin darauf hinzuweisen, dass A. Brann die amöboide Beweglichkeit des Keimbläschens zu sehr benutzt, um ve schiedenartige Vorgänge zu erklären. Die neuerdings erschienenen A beiten von Auersaca, FoL, STRASSBURGER, Bürscaui, ©. Hratwis und an- derer haben uns mit einigen sehr wichtigen Vorgängen bekannt ge- macht, welche im Ri vor und während der Eifurchung stattfinden. Alle” diese Erscheinungen, welche so regelmässig vor sich gehen, dass sie von verschiedenen Beobachtern unabhängig von einander im Wesentliche 209 Eektsinend beschrieben wurden, nimmt A. Brinpr!) keinen An- nd auf die amöboiden Bewegungen des Kerns herabzuführen, als ob ‚2 anz unregelmässige, man kann sagen, zufällige Veränderungen in der usseren Gestalt des Kerns uns eine Erklärung jener Vorgänge geben nnten. Indem er immer nur auf die amöboide Beweglichkeit des Kernes sschliesslich drängt, verliert A. Branpr unbemerklich fast jedes Unter- heidungsmerkmal für einzelne Bestandtheile der Zelle, d. h. Proto- asma, Kern und Kernkörperchen, und bekommt somit die grösste jreiheit, dieselben seiner Ansicht nach zu deuten. So zeichnet er uns 1 seinen Tafeln, wo er so freigebig amöboide Veränderungen des Kerns ustrirt, in der amöhoiden Gestalt bald den Kern, ha!d das Kernkörper- hen, bald den Keimfleck, bald das Keimbläschen, welches seiner An- ht nach eine echie Zelle ist. Die Theorie von Proto- und Deutoplasma N BENEDEN’s verwerfend, nimmt er keinen Anstand auch den soge- nnten Bildungsdotter a das Keimbläschen im amöboiden Zustand zu trachten. ; ı Die so eben En Erwägungen erlauben mir nicht, den on A. Branpr zer Stütze seiner Ansicht über die Ksiedermbkiuhe eführten Gründen eine Beweiskraft beizugeben. Mit der grössten Mehr- ahl der Forscher in Uebereinstimmung, betrachte ich das Keimbläschen Is den Kern der Eizelle, von welchem nur Kerne von künftigen Em- ryonalzellen abstammen können. > Um eine klare Einsicht in die beschriebenen Vorgänge der Embryo- lentwicklung der Lepidopteren zu erhalten, muss man sich zu den ren Arthropodenclassen, Arachniden und Crustaceen, wenden. Die ildung des Blastoderms bei den Spinnen, wie es Blase von HusErr pwıs2) beschrieben wurde, zeigt in mancher Hinsicht eine grosse ebereinstimmung mit dem, was wir oben bei den Lepidopteren gesehen aben. So beobachtete Huserr Lupwıg in dem sich entwickelnden Ei des hilodromus limbatus eine allmälige, sich durch Theilung vollziehende ermehrung von protoplasmatischen Elementen, welche?) eine siernför- ige mit Ausläufern versehene Gestalt und einen eich Kern ım n haben und den von mir im Lepidopterenei gefundenen Elementen r ähnlich erscheinen. Ein wesentlicher Unterschied besteht nur da- dass bei Pe um solche pe me Elemente herum h 1 her = ne der keranıs nigrovenosa, Diese Zeitschrift Bd. XXVII. 66—384. Taf. XX-—XXI. — Bemerkungen über die Eifurchung und Betheiligung Keimbläschens an derseiben. ibidem, p. 587—606. Taf. XXVT, 2 Veber die Bildung des Blastoderms bei den Insecten. Diese Zeitschrift RR. p. 470. Taf. KRIXCNENX. & 8). Siehe Taf. XXX, Fig. 9 und 40. n i ; Ah%* ME wei u Nebel ‚die sogenannten Deutoplasmasäulen sich regelmässig, in Gestalt einer ® Rosette anordnen. Anfangs stellt das ganze Ei nur eine Kugelrosetie | dar, in deren Centrum eine dunkle körnige Substanz (Protoplasma) liegt; diese Rosette theilt sich in zwei, vier u. s. w.- Theilroseiten, 3 | wobei auch die centrale protoplasmatische Substanz sich theilt, so \ dass eine jede Rosette den centralen Protoplasmahof erhält, in welchem ein Kern sich bemerkbar macht. Die mit dem Kern versehenen Proto- % plasmahöfe »arbeiten sich aus den während ihrer Theilung immer mehr peripherisch gerückten Rosetten heraus, lagern sich oberflächlich« und, indem sie sich von den Deutoplasmaportionen völlig ablösen, bilden sie das Blastoderm. - Ä ; E Ri Wenn wir nur eine eigenartige Anordnung von Deutoplasmaelemen- ten im Ei des Philodromus bei Seite lassen, so geht die Blastodermbil- #4 | dung bei den Spinnen im Wesentlichen ganz ähnlich-vor sich, wie bei den Insecten nach meinen Beobachtungen: es findet im Ei jener so- wohl als auch dieser eine Vermehrung von Formelementen statt, welche, aus Protoplasma und Kern bestehend, den morphologischen Werth einer echten Zelle haben und, indem dieselben aus dem Dotter an die Ober- fläche hervortreten, geben sie dem Blastoderm den Ursprung. Der Um- stand, dass die Blastodermzellen bei Pieris nicht gleichzeitig an der ganzen Bioberfläche auftreten, stellt nur einen unbedeutenden Unterschied dar. Den oben beschriebenen Modus der Blastodermbildung bei den 7 Spinnen betrachtet Huserr Lupwie mit vollem Grund als »eine allerdings modifieirte sogenannte totale Furchung« und stellt dabei die Frage, »ob wir nicht auch bei den übrigen Arthropoden, bei denen eine oberfläch- liche Zellvermehrung beschrieben worden ist, in Wirklichkeit einen totalen Furchungsprocess vor uns haben, der nur durch die grossen Mengen die Einsicht erschwerender deutoplasmatischer Elemente noch weniger erkennbar wird als bei Philodromus«, Die obigen Beobachtungen erlauben mir auf diese Frage bejahend zu antworten. Allerdings weicht E die Furchung des Lepidoptereneies, im Vergleich mit derselben bei den Spinnen, noch mehr von dem echten, typischen totalen Furchungs- process ab: wenn auch bei den Spinnen das Ei sich in Wirklichkeit in einzelne Furchungsballen nicht theilt, so machen sich wenigstens diese letzteren im Ei von Philodromus limbatus, Dank einer regelmässigen Anordnung von Deutoplasmaelementen um protoplasmatische Gentra herum, deutlich bemerkbar. Bei den Lepidopteren zieht aber allmälige Theilung von protoplasmatischen Centren im Ei anfangs keine bemerk- bare Veränderung in der Anordnung von Deutoplasmaelementen nach sich, welche letzteren nur viel später, schon nach der vollständigen Herausbildung des Blastoderms, sich in die sogenannten Dotterballen 5 Veb er die Bildung des Blastoderms und der Keimblätter bei den Inseeten. 211 ; ppiren. Wenn man also nur die allmälige Theilung von protoplasma- ischen Gentren im Ei der Lepidopteren ins Auge fasst, se kann dieser rgang in einem gewissen Sinne als eine totale Furchung betrachtet erden; andererseits stellt aber das dabei ganz indifferente Verhältniss n Deutoplasma des Eies ein so charakteristisches und dermassen wich- es Merkmaldar, dass in diesem Falle der Name »totale Furchung« anzu- wenden’ ein Ausdehnen des letzteren Terminus über die Grenzen seines isentlichen Sinnes wäre, In seiner bekannten Schrift »Die Gastrula und die Eifurchung der Thiere« bezeichnet Hazcreı die bei den Insecten "und Arachniden verbreitete Furchungsform als eine oberflächliche oder iperfieiale Eifurchung. Die obigen Beobachtungen, welche übrigens nit den Bestrebungen Hazcker’s eine oberflächliche Furchung auf die otale zurückzuführen ganz im Einklang sind, zeigen uns hinreichend, ss der vorgeschlagene Terminus in unserem Falle keineswegs treffend . Es scheint mir viel ireffender, denselben Vorgang als eine segmen- io intravitellina zu bezeichnen, welche neben der toialen (segmentatio ritellina) und discoidalen (segmentatio extravitellina) Eifurchung eine ;pecielle, ganz charakteristische, obschon durch eine Reihe von ver- ttelnden Zwischenformen mit der totalen Eifarchung verbundene Form er Segmentation bildet. | "Die Furchungsprocesse der Crustaceen geben uns einen vortreff- ichen Ausgangspunkt an die Hand, um die betreffenden Vorgänge bei len Spinnen und Insecten zu erklärten; Es ist vor Allem hervorzuheben, lass allmäliges Heranrücken von protoplasmatischen, mit Kern versehe- ien Centren an die Peripherie des Eies und ihr schliessliches Hervor- reten an die Eioberfläche zur Bildung des Blastoderms sich schon bei totalen Furchung der Deeapoden deutlich äussert, bei welcher auch rere protoplasmatische Centren im Ei entstehen können, bevor das Ei wirklich sieh zu theilen beginnt. So erhält das Ei des Espäglibrn auxii, nach Pıun Maver’s!) Beobachtungen, nach einander eins, zwei, ier und acht Kerne, ‘denen ebenso viele Protoplasmahöfe zugehören ; larauf erfolgt die Theilung des Eies in zwei, vier und acht Theile. Bei terer Furchung treten die je einen Kern einschliessenden Protoplasma- [e an die Peripherie immer mehr hervor und, indem sie sich schliess- vollständig vom Deutoplasma irennen, bilden’ sie das Blastoderm. Das Bauen ea ist für uns besonders lehrreich: wenn auch es zur Folge hätte, wie es in der That bis äns Auftreten von acht 6 | a Zur Enbwicklungsgeschichte der Decapoden, Jenaische Zeitschrift. Bd. XI. I: 212 | | SR. Bobretaky, Kernen mit ihren Protoplasmahöfen der Fall ist, so würden wir eine 4 Furchungsform erhalten, welche der von mir bei den en Be 3 obachteten im Wesentlbhen ganz ähnlich ist. Der Furchungsprocess des Lepidoptereneies stellt uns also eine be- sondere Modificaiion der tetalen Furchung dar, die sich durch das in- #% differente Verhalten des Deutoplasma auszeichnet, welches dabei keinen Antheil nimmt und, um so zu sagen, nur eine Mitte für die Vermehrung von protoplasmatischen Elementen vorstellt. Indem er sich an die totale Furchung der CGrustaceen und Spinnen eng anschliesst, unterscheidet er sich von derselben durch eine sehr wichtige Eigenthümlichkeit. Bei diesen letzteren Thieren erscheint als Endproduct der Furchung das Blastoderm in Form einer hohlen einschichtigen Zellenblase (Blasto- sphaera), welche den gesammten, keine Zellelemente einschliessenden Nahrungsdotter umgiebt; bei den Insecten werden, wie wir es gesehen haben, nicht alle protoplasmatischen Elemente zur Bildung des Blasto- derms verbraucht, sondern es bleiben mehrere von. ihnen immer im Dotter und haben später das Zerfallen des letzteren in die Dotterballen zur Folge. Da bei der Bildung der Dotterballen eine active Rolle den im Dotter gebliebenen Zellen zukommt, welche eine mit den Blastoderm- zellen gemeinsame Abstammung haben, so muss man diesen Vorgang als eine, wenn auch sehr verspätete Beendigung des Furchungsprocesses betrachten. Als ein Endproduct der Furchung entsteht also bei den Lepidopieren nicht nur die äussere Blastodermschicht, sondern auch ein innerer Haufen von grossen, dicht einander anliegenden Dotterzellen (Dotterballen); oder, um die gegenwärtige embryologische Terminologie h zu gebrauchen, am Ende des Furchungsprocesses erhalten wir schon zwei besondere, sich von einander scharf unterscheidende Keimblätter, das Ectoderm und das Entoderm.‘ Obschon mir bis jetzt das spätere Schicksal der Dotierballen bei der Entwicklung des Embryo umständlich zu verfolgen nicht gelang, nehme ich keinen Anstand, nachdem ihre Abstammung aufgeklärt ist, die gesammte Masse von Dotterballen als Entoderm zu betrachten. Eine solche Ansicht wurde schon früher von Paut Mayer!) aus theoretischen Gründen vermuthungsweise ausge- sprochen.. Dass das Blastoderm eigentlich dem Ectoderm entspricht, daran kann man nicht zweifeln. Was aber das Mesoderm betrifft, so geht seine Bildung bei allen von mir in dieser Hinsicht untersuchten Insecten- (zwei Schmeiterlinge, Pyrrhocoris, Hydrophilus) in der von A. Kowarkvsky zuerst beschriebenen Weise vor sich. Bei den beiden ” 4) Ueber Ontogenie und Phylogenie der Insecten. Jenaische Zeitschrift. Bd. X p. 164—165, Ueber die Bildung des Blastoderms und der Keimblätter bei den Insecten, 913 "mir beobachteten Lepidopterenarten beginnt die Bildung des Meso- verhältnissmässig sehr spät, schon nachdem die Embryonalhüllen ‚ vollständig ausgebildet haben und der Keimstreifen mit dem Amnion ch von der serösen Hülle abgetrennt hat. Die ersie Anlage des Meso- arms tritt dann in Form einer seichten, länglichen Rinne (Fig. 15 r) , deren Bodenzellen, sich vermehrend, sich vom Keimstreifen ab- nen, unter Fe iben seitwäris Yeschielen und das Mesoderm Iden (Fig. 8 m) . Man kann nicht umhin zu bemerken, dass die Bildung Mesoderms bei den Insecten in derselben Weise statifindet, wie es h Köruıker’s!) Angaben auch bei den höheren Wirbelthieren der Fall und dass die oben erwähnte Rinne der Insecten, ihren Ver- nissen nach, die grösste Analogie mit der Primitivrinne der Wirbel- re zeigt. Nach der vollständigen Abtrennung des Mesoderms von m Ectoderm, häufen sich die Mesodermzellen hauptsächlich zu beiden iten der en achse des Keimstreifens in Form zweier Stränge an, elche sich sehr früh, noch bevor an der Oberfläche des Koinstraifen, e ersten Spuren von Segmenten zur Ansicht kommen, der Länge nach urwirbelartige Abschnitte theilen. Die neuesten Fortschritte der Embryologie überzeugen uns immer hr, dass man nur mit grösster Umsicht von einzelnen wenigen unter- hien Thierformen einer systematischen Gruppe auf die ganze Gruppe hliessen kann. Ungeachtet dessen würde ich kaum einen Anstand men, die hier dargelegten Ergebnisse hinsichtlich der Bildung des astoderms bei einigen Lepidopteren auf alle andere Insecten auszu- hnen, wenn mir dabei nicht ein grosses Hinderniss, welches nur durch hfolgende Untersuchungen beseitigt werden Kran, im Wege stände. handelt sich um das Weısmanw’sche »Blastem«, welches sich mit der n dargelegten Deutung des Furchungsprocesses keineswegs in Ein- 8 bringen lässt. A. Branor läugnet die Existenz des Blastems, als iner besonderen a De ah: meinerseits habe ich Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Zweite Mage, Erste Hälfte. Leipzig 1876, ' 214 Bee N. Bobretzky, a ed, Dotteroberfläche grosse rundliche Körper scharf ins Auge, welche von einander auf eine ihrem Durchmesser beinahe gleiche Weite entfernt“ 7 sind und sich von dem umgebenden Dotter durch ihr sehr feinkörniges, fast homogenes Aussehen sowohl als auch durch ihre Fähigkeit sich mit. Carmin stark zu färben, unterscheiden. Ihre Gontouren sind uneben, 7 mit.kurzen, in den Dotter eindringenden Fortsätzen; in einigen Fällen © glaube ich im Innern jener Körper einen rundlichen Kern gesehen zu haben. Da auch in den jungen Blastodermzellen die Kerne gewöhnlich schwer zu bemerken sind, so kann ich nicht zweifeln, dass wir es hier mit den aus dem Dotter an die Oberfläche hervoriretenden zellenartigen ' Protoplasmaelementen zu ihun haben. Ganz ähnliche Bilder habe ich auch bei Pyrrhocoris beobachtet. Man muss also annehmen, dass auch hei diesen Insecten die Bildung des Blastoderms ähnlich wie bei den 4 Lepidopteren vor sich geht. Dass mir es nicht gelang, bei Pyrrhocoris und Hydrophilus zellenartige Elemente im Innern des Doiters zu finden, beweist gegen meine Ansicht nichts, da auch bei den Lepidopteren, wie es oben mehrmals erwähnt wurde, dieselben nicht bei allen Arten leicht zu sehen sind. Weder bei Hydrophilus, noch bei Pyrrhocoris habe ich etwas beobachtet, was als Blastem betrachtet werden kann. Die Be- schränktheit meiner eigenen Beobachtungen einerseits und überein- stimmende Zeugnisse so vieler competenten Forscher andererseits er- lauben mir nicht die Existenz des Blastems entschieden zu verwer- fen; jedenfalls forderi die Frage hinsichtlich des Blastems unumgänglich “ neue und umständlichere Untersuchungen. ” Kiew, im Mai 1878. Erklärung der Abbildungen. Tafel XIV. Figur 4, 46, 47 und 18 sind bei der Vergrösserung des Ocul. Nr. 2 und Syst, Nr. 5 eines Harrnack’schen Mikroskops gezeichnet; alle übrigen mit Ocul. Nr. 2und Syst. Nr. 4. e Fig. 4. Ein Schnitt durch das Ei der Portbesia chrysorrhoea vor dem Auftreten des Blastoderms. Fig. 2. Ein Längsschnitt durch das Ei der Pieris crataegi mit zwei, weit von einander entfernten Haufen von protoplasmatischen Körperchen im Dotter. Man sieht in jedem Haufen nur ein Körperchen. Fig. 3. Ein anderer Längsschnitt desselben Stadiums, mit zwei Körperchen in jedem Haufen. Fig. 4. Querschnitte desselben Stadiums: A, durch den oberen und B, durch den unteren Haufen. sollen Kedeckt ist. "Fig. 8. Ein noch späteres Stadium. Fig. 9. Ein Längsschnitt durch das Ei mit dem schon ganz geschlossenen lastoderm. / | Fig, 10. Ein Längsschnitt durch das Ei mit eben auftretendem Keimstreifen; ie den Keimstreifen von dem übrigen Blastoderm abgrenzende Falte. Fig. 44. Längsschnitt durch ein mehr entwickeltesEi. %, Keimstreifen; s, seröse lle; a, noch sehr unvollständige mnnanlas Die Dotterballen beginnen sich bilden. - Fig, 12, Ein Längsschnitt durch das Ei bald nach dem Zerfallen des Dotters in otterballen. Das Amnion (e) hat sich schon über dem Keimstreifen (k) ge- »hlossen, liegt aber der serösen Hülle (s) noch dicht an. KFie. 43. Querschnitt durch ein Ei auf dem etwas späteren Stadium, Fig. 44. Umriss des gerade gebogenen Keimstreifens, zur Zeit seines ersten 'eiens. : Fig. 45. Derselbe auf dem Stadium; wo die Primitivrinne {r) zum Vorschein "kommt. v, vorderes, h, hinteres Ende des Keimstreifens. Fig. 16. Schnitt durch das Ei der Porthesia mit eben auftretenden Blastoderm- en, f E Fig. 47. Schnitt durch das Ei der Porihesia auf dem Stadium, wo die Doiter- len sich zu bilden beginnen. k, Keimstreifen; a, Amnion; die seröse Hülle mit ‚grössten Theile des Amnion ist hier nicht dargestellt. Fig. 48. Schnitt durch das Ei eines unbekannten Schmetterlings, zur Zeit der dung u (m); r, Primitivrinne; a, Amnion. Die Zellen der serösen Zur Kenntniss der Gattung Brisinga. Von Dr. Hubert Ludwig, Privatdocent und Assistent am zoologisch-zootomischen Institut in Göttingen. Mit Tafel XV und zwei Holzschnitten. Seit der bekannten Abhandlung von G. ©. Sırs!), in welcher er i die merkwürdige Gattung Brisinga in ausführlicher Weise behandelt, ist dieselbe nicht mehr Gegenstand einer genaueren Untersuchung gewesen, so wünschenswerth dies auch erscheinen musste angesichts der hohen “ Bedeutung, welche dieser Thierform für die vergleichende Anatomie und die Frage nach der Abstammung der Echinodermen beigelegt wurde. Es hat dies seinen Grund offenbar in nichts Anderem als in der grossen Seltenheit des Materials, Selbst einzelne der grössten Museen besitzen von Brisinga nichts oder höchstens ein einziges Exemplar, welches dem anatomischen Messer nicht geopfert werden kann. Da ich nun in der Lage bin eine Anzahl wohlerhaltener Stücke von Brisinga zergliedern zu können, so benutze ich diese Gelegenheit zu einer Prüfung und etwaigen Erweiterung der Sars’schen Beobachtungen und ich thue dies um so ei eher als ich durch das Ziel, welches ich mit meinen Studien an Echino- dermen anstrebe, zu einer eingehenden Berücksichtigung der Brisinga geradezu edlransı werde. Im Folgenden werde ich die Ergebnisse meiner Untersuchungen, insoweit sie von den Sans’schen Befunden ab- weichen oder dieselben erweitern, mittheilen, sowie auch auf einige Punkte von allgemeinerem Interesse, so namentlich auf das Mundskelet der Asteriden und auf die systematische Stellung der Gattung. Brismaeaag | zu sprechen kommen. | 4) On some remarkable forms of animal life from the great deeps of the Nor- wegian coast. II. Researches on the Structure and Affinity of the Genus Brisinga, ba- sed on the study of a new species: Brisinga coronata, Christiania 1875. \ Zur Kenntnis der Gattung Brisinga. S 217 a eneinos Meböinsen; Letzteres erbielt n von Herrn Geh. | ıth Prof. Dr. Perers in Berlin aus ur we en die Stücke hert sein. G. ©. Sırs hat sich von der Existenz eines Blutgefässsystems Brisinga nicht zu überzeugen vermocht und ist in Folge dessen jer entschiedenen Ansicht, dass Brisinga überhaupt keine Bluigefässe ‚besitze, ‚sondern dass die ganze Leibeshöhle mit ihrem Inhalte zugleich , Function des Blutgefässsystems übernommen habe. Ja er geht noch er und behaupiet das gleiche Verhalten auch für die übrigen Aste- Wa. | In meinen Bien zur Anatomie der Ästeriden °) habe ich gezeigt, ‚allerdings ein beträchtlicher Theil von denjenigen Räumen des See- vnkörpers, welche von den bisherigen Forschern als Blutgefässe in spruch genommen worden waren, keine solche sind, sondern viel- hr nur Abschnitte der Leibeshöhle darstellen, in welchen sich dann st ‚die wahren, bisher übersehenen oder falsch verstandenen Blutge- se befinden. Ich nannte jene Räume, weil sie die Blutgefässe um- hliessen :- Perihämalcanäle (Perihämalräume). Wie eben dort dargelegt irde besteht das ganze in all’ seinen Hauptstämmen von Perihämal- en umschlossene Blutgefässsystem aus folgenden Abschnitten: 4) einem im Peristom gelegenen oralen Blutgefässring ; 2) einem dorsalen Blutgefässring; 2 3) einem beide zens mit einander verbindenden Gefässge- a den je einem Kae entsprerhänden von dem oralen Blutgefässring ts vingenden radiären a ih 0. p. 31 59a. | 2 Diese Zeitschr. XXX. pP. sh (p. IB, Hier und im Folgenden ist die pagina der 218 a on 5 Ü Hubert Ludwig, Ferner zeigte ich, dass die einzelnen Abschnitte des Bluigefäss- systems aus einem Geflecht von mehr oder minder zahlreichen sich thei- lenden und wieder mit einander communicirenden Gefässen bestebeng richtiger also Gefässgeflechte als-schlechthin Gefässe genannt zu werden verdienen. Immerhin mag man die Bezeichnung »Gefässe« der Kuraal ' halber gebrauchen. Der feinere Bau dieser Gefässe, sowie ihrer Inhalts- | körper verlangen übrigens noch eine genauere Untersuchung an leben- 7 dem Material. Hier bei Brisinga aber fragt es sich zunächst nur, ob auch | bei ihr jenes Gefässsystem in wesentlich gleicher Ausbildung sich vor-) finde? Aus dem sogleich Mitzutheilenden wird hervorgehen, dass dem wirklich so ist im Widerspruch zu der gegentheiligen Behauptung von G. O. Sans. 0 Ich beginne mit der Schilderung der Genita Igefässe, weil die= | selben am leichtesten aufzufinden sind. Oeffnet man den durch die An- E schwellung gekennzeichneten Armabschnitt, welcher die Geschlechts- " organe umschliesst, in der dorsalen Mittellinie und klappt dann die Rücken- h wand nach den Seiten auseinander um das von Saas in Figur 4 und 17) seiner Tafel II abgebildete Präparat darzustellen, so findet man (Fig. 37 Y rechts und links von der Wirbelreihe des Armes ein Gefäss, welches oe dem adoralen Ende des Armes herkommt, anfänglich ziemlich dicht‘ an ” dem Rande der Wirbelreihe hinzieht, dann aber sich allmälig etwas mehr davon entfernt, um die Basis der Geschlechtsorgane zu erreichen. Das Gefäss hat eine Breite von ungefähr 4 mm; an der Basis der Geschlechts orgarie aber nimmt dieselbe zu bis auf 2 mm. Die fernere Untersuchung, insbesondere an Querschnitten, zeigt, dass das, was wir soeben Gefäs nannten, im Inneren ein Gefässgeflecht beherbergt und demnach eni- sprechend den bei anderen Asterien von mir beschriebenen Verhältnissen als Perihämalcanal zu bezeichnen ist. Das darin liegende Gefässgeflecht ” zeigt ganz denselben Bau wie bei anderen Seesternen; nur ist seine Natur als Geflecht hier noch deutlicher ausgesprochen als ich es bei den übrigen bisher darauf untersuchten Asterien sah. An der Basis.des Büschels der Genitalschläuche — in dem vorliegenden Falle Ovarial- schläuche — endet der Perihämalcanal in Gestalt eines jene Basis um- greifenden Sinus; das Gefässgeflechi aber tritt an die einzelnen Ovarial schläuche heran und setzt sich in den zwischen den beiden Lamellen der Ovarialwandung befindlichen Blutsinus fort, ganz in der gleichen Weise wie ich das von anderen Seesternen früher beschrieben habe. In den vorhin angeführten Abbildungen von Sars ist das Genitalgefässge- fiecht und sein Perihämalcanal in keiner Weise angedeutet; in den von demselben Forscher gegebenen Abbildungen von Brisinga endecacnemos 2 . 4). 1. ec. Tab. VI. Fig. 48, 24. | Zur Kenntniss der Gattung Brisinga. ; | 219 | m ie Er hanen nddelänhe zu finden fertigte ich Schnitte enikalkte Armstücke an. An solchen Schnitten geben sich in der lacralrinne durchaus die gleichen Verhältnisse zu erkennen, welche - Asterien darbieten. Die Uebereinstimmung der Lagerungsver- se von Nerv, Blutgefäss mit seinem Perihämalcanal und Wasser-- mit den früher untersuchten Asterien ist eine so grosse, dass es issig erscheint, einen der zahlreichen mir vorliegenden Schnitte lden — ich verweise auf die früheren Mittbeilungen und Abbil- gen, namentlich BAT. sowie ui! Mo h auf den neben- | den Holzschn. dort findet man u | r’— und ich ig Baaty bei mich hier Ä it nur auf Brisinga ta, sondern ad \ 2 Mn auf Br. ende- ZN | R N a Rn Ay L, > \ il EN \ N A RR ‚ \ N \ DS 7 ls. Ueber (dor- N in, \ ' | ts von) dem | s &y Schematischer Querschnitt durch die Ambulacralfurche sin i >07 eines Seesternes zwischen zwei Füsschenpaaren. A, 4, Erden ra— die Wirbelhälften ; Mo, der obere, Mu, der untere Quer- x muskel; Wr, das radiäre Wassergefäss, Br, das radiäre , Blutgefässgeflecht; PH, der radiäre Perihämalcanal; $, das verticale Septum desselben; Nr, der radiäre Nerv (rich- tiger: die innere Faserschicht des Epithels, in welche die [ en nen in der Figur nicht angedeuieten Längsfasern des radiären | Galen, «Sep: Nerven eingeschaltet sind). Ekehen ee u BR ie besitzen übrigens n8 9230 ee Hubert Lad, hei Brisinga an ihrer Eintritisstelle. in die Fusschenampnlle denseibui Ventilapparat, welchen Jourpsın bei Asterias (Asteracanthio 'rubens aufgefunden und Lance genauer geschildert hat, und der na meinen Befunden eine wohl allen Asteriden zukommende Vorrichtung is Ebenso wie sich nach dem Gesagten die in dem-Armen gelegenen Theile des Blutgefässsystems bei Brisinga in einer mit den übrigen Aste- rien übereinsiimmenden Weise verhalten, ist dies auch in der Scheibe. der Fall. Am Peristom angekommen erweist sich jedes radiäre Blutge- fässgeflecht als eine Ausstrahlung eines den Mund umkreisenden Blutgefässringes, welcher dorsalwärts von dem Nervenringe und 4 | zwischen zwei perihämalen Ringcanälen, einem inneren. und einem | äusseren, seine Lagerung hat. In Figur 4 und 5 sind-.diese Verhältnisse angedeutet. Eine ausführlichere Zeichnung schien mir auch hier über- flüssig, da sich die in Fig. 46—21 der Abhandlung zur Anatomie der Asterien 2) dargestellten Verhältnisse hier wiederholen. Der innere perihi male Ringcanal steht auch hier in Zusammenhang mit dem Perihämal- raum, welcher Steincanal und Herzgeflecht umgiebt; der äussere peri- hämale Ringeanal aber ist, gleichfalls in Uebereinstimmung mit den übrigen Ästerien, eine Fortsetzung des radiären Perihämalcanals. Der Blutgefässring besteht aus einem Geflecht einer Anzahl von sich bald theilenden bald sich wieder mit einander verbindenden Gefässen (auf den Querschnitten zählt man deren gewöhnlich 3—5). “ Die Gefässgeflechte zu den Generationsorganen entspringen von einem dorsalen Blutgefässring, welcher gleichfalls geflechtartig und von einem Perihämalcanal umgeben der Rückenhaut der Scheibe sich von innen her dicht anlegt. Sein Verlauf ist ebensowenig wie bei den übri- gen Seesternen ein genau kreisförmiger. Bei Astropeeten aurantiacus z.B. hat er die Gestalt eines Fünfecks, dessen Ecken den Interradien enisprechen. Bei Brisinga ist sein Verlauf ein wellenförmiger, was da- durch zu Stande kommt, dass er jedem Radius entsprechend sich nach aussen, und jedem Interradius entsprechend sich nach innen aus- resp. 4) Um den Fortschritten, welche die Systematik der Asteriden in der neueren Zeit namentlich durch Car. Lürzen und Eom. PERRIER erfahren hat, gerecht zu wer- den, werde ich mich in dieser und meinen späteren Abhandlungen nicht mebr wie bisher der Mürrea-Troschzr'schen Nomenclatur bedienen, sondern, wo nicht aus- drücklich anders bemerkt, der von Eopnm. PERRIER geübten ‚anschliessen. Der: Be- quemlichkeit des Lesers halber werde ich dann, wenn ich mich auf fremde oder auf eigene frühere Angaben beziehe, die dort gebrauchte Nomenclatur, insofern sie von der PErrierschen abweicht, in Klammern beifügen. Enm. PErRrIEr, Revision de la collection des Stellerides du Museum d’Histoire naturelle de Paris. Archives de Zool. exper. T. IV. 1875. p. 265—450. T. V. 1876. p. 1104. p. 209—304. \ ‘ N KR] nr u “ Be Zu Kenntniss der GäheiR a | 221 Be In Bine 1 ist die Rückenhaut der nn soweit sie nicht e Be abtretenden Genitalgefässe eingezeichnet. Bei 5 verbindet sich das dorsale Ringgeflechi mit dem Herzge- cht, welches in derselben Weise wie ich das früher von anderen erien zeigte mit dem Steincanal in einem beiden gemeinsamen Peri- alraume zum Peristom herabzieht um sich dort mit dem oralen Ring- flecht des Blutgefässsystems in Verbindung zu setzen. Das Herzgeflecht 5 t der einzige Abschnitt des hier beschriebenen Blutgefässsystems der Brisinga, ‚welcher Sırs bekannt geworden ist. Da es aber dem genannten "For: Pr an einer Kenntniss der Kleen Abschnitte, sowie auch bei dem fie Bedeutung des Herzgeflechtes ih ins Reine Keinen, lan musste ich begnügen dasselbe als Organ von ohenstiecher Bedeutung zu ' Mein Material reichte nicht aus um mir- auch über das Vorkommen .d er zum Darm iretenden Gefässe bei Brisinga Gewissheit zu verschaffen, indessen zweifle ich bei der Uebereinstimmung, welche die Anordnung aller anderen Theile des Blutgefässsystems mit den übrigen Asterien igt, nicht im Geringsten daran, dass sich die Darmgefässe an geeig- tem Materiale werden nachweisen lassen. Sans glaubt sich überzeugt zu haben, dass bei Brisinga der sub- atral auf dem Rücken der Scheibe gelegene Porus nur die Oeffnung nes excretorischen Apparates sei, dagegen nicht in den Darmtractus neinführe, also auch nicht als After fungiren könne!). Er ist geneigt h bei den übrigen Asteriden, bei welchen ein After beschrieben urde, denselben in Abrede zu stellen und die entsprechende Oefinung r als 'Secretionsporus der interradiären Blindsäcke in Anspruch zu ehmen. So wenig aber diese Auffassung bei den beireffenden übrigen riden?) zutrifft, ebensowenig entspricht sie bei Brisinga den that- lichen Verhältnissen. Nachdem ich an der mir zur Verfügung stehenden Scheibe die kenhaut soweit als nöthig vorsichtig abgetrennt, bot sich mir das in sur A Br eipepebene Bild, welches die Sars’sche en Fe Il, Fig. 8 ) ” CB. 30, 3, 50. 2) ©. K. Horrmann hat in seiner Abhandlung: Zur Anatomie der Asteriden derländ. Archiv f. Zoologie. II. 1872) p. 6 zwar das Vorhandensein eines Afters si Asterias (Asteracanthion) rubens in Abrede gestellt, ein Irrikum, den schon rıer berichtigt has: Eos. PERRIER 1. c. Arch. de Zool. exper. T. IV. 1875. p. 342, _ radiären Blindsäcke sind auch hier nichts anderes als Ausstülpungen des l . von Asterias (Asteracanthion) rubens und Astropecten aurantiacus aus 39. 00 Hubert Ludwig, - bestätigt. Man erblickt die dem Magendarm aufgelagerten interradiären “4 Blindsäcke, welche insbesondere in der Richtung zweier Interradien stark entwickelt sind. Vom Magendarm selbst gehen zu den Radien die Stämme der radiären paarigen Blindsäcke ab. Die Faltenbildungen der ° dorsalen Magenwänd geben derselben das schon von Sars hervorgehobene netzartige Aussehen. Bei «a steht das Lumen der interradiären Blind- säcke mit dem excentrisch gelegenen Porus der Rückenhaut der Scheibe in Commünication. Trägt man nun die dorsale Wand der interradiären Blindsäcke vorsichtig ab, so gewinnt man einen Einblick in ihren Innen- ° raum und erkennt, dass der letztere aus zwei Haupttheilen besteht, welche durch einen sich von der ventralen Wandung erhebenden Quer- wulst von einander abgegrenzt werden, sowie ferner, dass dieser Quer- wulst eine gleichfalls quergestelite längliche Oeffnung trägt. Die weitere ' Präparation ergab, dass diese Oeffnung in den Darm hineinführt und dass demnach das Verhältniss der interradiären Blindsäcke zu dem Darm bier durchaus dasselbe ist wie bei den übrigen Asterien. Die inter- Enddarmes und der auf der Rückenhaut der Scheibe befindliche Porus ist in Wirklichkeit eine Afteröffnung. Sars ist zu seiner irrthümlichen Auffassung nur dadurch gelangt, dass er die Communication des Darmes mit den interradiären Blindsäcken nicht auffand, sondern den ersteren wie die letzteren nach innen blindgeschlossen endigen lies. Ein weiterer Punkt, in welchem ich mit Sars nicht übereinzustim- men vermag, ist die Auslegung der Skeletstücke des Peristoms. Bevor ich darauf eingehe, mögen einige Worte über das peristomale Skelet der Asteriden überhaupt vorausgeschickt werden. Bereits in meinen Beiträgen zur Anatomie der Asterien !) machte ich. darauf aul- merksam, dass der sogenannte erste Wirbel der erwachsenen Exemplare der engen Vereinigung zweier Wirbel entstanden sei, wie aus der Zahl seiner seitlichen Forisätze, deren Verhalten zu den zwischendurch- tretenden Füsschenampullen, sowie aus der Verdoppelung des unteren Quermuskels hervorgehe. Ich habe diesen Punkt weiter zu verfolgen 7 gesucht und bin zu dem Resultate gelangt, dass wohl bei allen Asterien die beiden ersten Wirbel des Armes eine n mehr oder weniger weitgehende Vereinigung, welche mit einer Umbildung der typischen Gestalt insbesondere des ersten Wirbels Hand in Hand geht, erleiden und so in ihrer a Gesammtheit Das bilden, was man gewöhnlich als ersten ı Wirbel be- zeichnet. 1). 1. e. p. 140 (p. 464). Zur Kenntniss der Gattung Brisinga, | 223 Betrachten wir einen jungen Seesiern eiwa in einem Stadium, wie 5 Lovin von Asterias glacialis O. F. Müller!) und A. Acassız von erias pallida A. Ag.?) abgebildet haben — mir selbst liegt eine An- l solcher Jugendstadien®) vor, welche vor Jahren von Krrerstein in ergen gesammelt wurden — so findet man sämmtliche Wirbel von gleicher estalt; sie unterscheiden sich von einander nur durch ihre gegen die mspitze hin abnehmende Grösse. Jeder Wirbel besteht aus zwei in Miitellinie des Armes beweglich mit einander verbundenen Hältten, den Ambulacralstücken. Jede Wirbelhälfte sendet nach dem Rande der hi mbulacralfurche einen Fortsatz aus. ZwiSchen den Wirbelfortsätzen der aufeinanderfolgenden Wirbel tritt je ein Füsschen hervor. Das erste Rüsschen liegt zwischen den Fortsätzen des ersten und zweiien Wirbels. Die für den Durchtritt der Füsschenampullen bestimmten Oeffnungen sind nach dem Rande der Ambulacralfurche hin abgeschlossen durch je ne Adambulacralplatie. Jede Adambulacralplatte steht demnach in en Wirbel. Die erste Adambulacralplatie, welche die für die erste Füss- 'chenampulle bestimmte Oefinung abschliesst, verbindet sich also mit B en seitlichen Fortsätzen des ersten und des zweiten Wirbels. An der /mrandung des Peristoms betheiligen sich die ersten Wirbel und ersten | dambulacralplatten der Arme und zwar in der Weise, dass je zwei | ste Wirbelhälften zweier benachbarten Arme sich ireh einen Muskel, en interradiären Muskel, wie ich ihn früher bezeichnet), mit a, erbinden und dass die beiden entsprechenden ersten Adambulacral- atten gleichfalls eine muskulöse Verbindung mit einander eingehen zugleich nach dem Centrum des Mundes hin vorspringen um dort ‚eine Mundecke zu bilden. So betheiligen sich also an der Mundumran- 1 ung des jungen Seesterns die ersten Wirbel und die ersten Adambula- Iplatten sämmtlicher Arme. | Bei den erwachsenen Thieren werden nun aber auch noch die ‚zweiten Wirbel in das peristomale Skelet mit hineingezogen, indem sie hr oder weniger fest mit den ersten Wirbeln an der gegenseitigen Be- 4) S. Lovins, Etudes sur les Echinoidees. Pl. LIII. Fig. 258. BR 2). A. Acassız, North American Starfishes Pl. VII. Fig. 9. Memoirs ofihe Mu- um of Comparative Zoology at Harvard College. Cambridge Mass. Vol. V. No. A. 77 (früher schon publicirt in: Embryology of the starfish. 1864. Contrib. Nat. st. Unit. Stat. Vol. V). 3) Dieselben gehören bei der grossen Uebereinstimmung, welche sie mit der ten Abbildung Lovin's zeigen, een sleichfalls zu Asterias glacialis . Müller, Bal.l.c. Diese Zeitschrift. XXX. p. 114 (162). Zeitschrift f. wissensch. Zoologie. XXXI. Bd. 15 224 ww. | Hubert Ludwig, rührungsfläche verwachsen, Zugleich rücken dann die beiden Hälften eines jeden ersten Wirbels häufig mehr oder weniger auseinander, so- \ dass sie sich wie seitliche Fortsätze des zweiten Wirbels ausnehmen. Der Complex der beiden ersten Wirbel hat dann den Anschein als sei er nur ein einziger Wirbel, der sich aber von allen anderen Wirbeln des ° Armes dadurch unterscheidet, dass er statt zwei Fortsätze zuhaben deren vier besitzt. Ä Die intermediären Interambulacralplatten !) der Seesterne beginnen in der Nachbarschaft des Peristoms in einem jeden Interradius in der Weise, dass sich in den Winkel, welchen die Adambulacraiplatten zweier be- nachbarten Arme mit einander bilden, eine unpaare Kalkplatte einschiebt, auf welche dann weiter nach aussen die übrigen intermediären Platten folgen. In den erwachsenen Thieren schiebt sich diese unpaare inter- mediäre Kalkplatte, die ich bei allen untersuchten Asterien an derselben } Stelle auftreien sah, dorsalwärts etwas über die ersten Adambulacral- platten. | / Da diese Analyse des Peristomskelets ihren vergleichenden anato- mischen Werth vorzüglich erst dann erweisen wird, wenn es darauf an- ” kommt, das Mundskelet der Asterien mit demjenigen anderer Echino- dermen und zwar zunächst mit demjenigen der Ophiuriden zu verglei- chen, so verspare ich eine genaue Darlegung meiner Beobachtungen bis 4 dahin und begnüge mich hier, wo es mir nur gilt zu zeigen, dass das Mundskelet der Brisinga denselben Aufbau wie das der übrigen Asterien besitzt, mit einer schematischen Abbildung. Genauere Abbildungen über das peristomale Skelet einer grösseren Anzahl von Asterien sind neuer- dings von Asassız publicirt worden?). So trefflich dieselben aber auch ausgeführt sind und so sorgfältig auch die Schilderung der in ihnen dar- ’ gelegten Verhältnisse ist, so kommt Acassız dennoch nirgends darauf, den sogenannten ersten Wirbel auf eine Vereinigung zweier Ess zu- rückzuführen. | In dem nebenstehenden Holzschnitt (p. 225) sind die Skeleutbeile, welche sich in dem Peristom der Asterien finden, von der Bun Seite 4) Vergleiche über diesen Terminus J. MüLrer, Ueber den Bau der Pelin men. Berlin 4854. p. 42.- ß 2) North American Starfishes.. Vergl. daselbst ee Taf. IX, Fig, 6 wi Asterias Forbesii (Asteracanthion berylinus). Taf. X, Fig. 6 v. Echinaster sentus. 7 Taf. XI, Fig. 5 v. Asterias ochracea. Taf. Xil, En 3 v. Solaster (Crossaster) pap- RN | posus. Taf. XVI, Fig. 5, 7 v. Pentaceros reticulatus. Taf. XVII, Fig. 5 v. Solaster ” endeca. Taf. .ı. Fig. Tv. Cribrella oculata ‚Sanzamulonte) I XIX, Fi 5 np. 400, p. 444, p. 108. \ Zur Kenntniss der Sattung Brisingn. 225 adius. In dem links gelegenen Radius zeigen die Wirbel das Verhalten, e es junge Asterien darbieten. In dem rechts gelegenen Radius aber sind die beiden Hälften des ersten Wirbels etwas auseinander gerückt nd, wie durch die punktirte Linie angedeutet wird, mit dem zweiten vn Virbel verwachsen: ein Verhalten, welches bei den erwachsenen Thieren > nach Gatiung und Art in verschiedenem Maasse eintriit. Die beiden nachbarten ersten Wirbelhälften zweier aneinanderstossenden Radien erbinden sich durch den, soweit meine Beobachtungen reichen, nie feh- (den interradiären Muskel. Die zwischen den seitlichen Fortsätzen je ‚eier Wirbel befindlichen Oefinungen für den Durchtritt der Füsschen- mpullen kommen dadurch zum allseitigen Abschluss, dass sich von er ventralen Seite her an die Wirbelforisätze die sogenannten Adam- lacralplatten (Ad) anlegen. Dieselben sind in der Figur durch punk- te Linien angegeben. Die beiden ersten Adambulacralplatten Ad,, Ad, weier benachbarten Arme legen sich aneinander, sind daselbst durch inen Muskelapparat miteinander verbunden, SPEIIBEN über die ersten 'mwirbel nach dem Cen- rum des Mundeinganges vor ind bilden so die Mundecken. \GASSIZ hatdie Mundeckstücke ichtig als erste Adambula- ilplatten (»Interambulacral- tten« nach seiner Termino- ie) aufgefasst!). In dem- lben Sinne hat sich indessen uch schon irüher J. MüLuer SW Fig, 2 sgesprochen?). Die inter- schema über die Skeletstücke des Peristoms diären Inierambulacral- der Seesterne. Die Figur umfasst einen Inter- N te ; radius und die beiden anliegenden Radien. itien beginnen am Peristom 4,, As, As, As, die Ambulacralstücke (Wirbel- dem interradius mit einer hälften); Adı, Ada, Ads, die Adambulacral- % stücke; J,, die erste intermediäre Interam- rasen Platte J,, welche bulacralplatte; Fı, Fa, F3 Oeffnungen für den inglich hei den jungen Durchtritt der Füsschenampullen, eren in dem Winkel zwi- | hen den ersten Adambulacralplatten liegt, später aber sich dorsalwärts Er euer weniger über dieselben bnuber . Auf sie folgen dann 2 1.C. pP. 109. 2) J. MüLtkr, Ueber den Bau der Echinodermen. Berlin 4854. p. 42. | | 45* Br AR 3 nn | Hubert Ludwig, ., Um nun endlich zu Brisinga zurückzukehren, so ist deren Skelet, soweit es in dem ventralen und marginalen Theile der Scheibe gelegen ist, nach Sars aus folgenden Stücken zusammengeselzt... Jedem Radius entsprechend finden sich zwei Wirbel mit ihren beiden Adambulacral- platten, jedem Interradius entsprechend eine unpaare (»wedge plate«) und zwei paarige (»dorsal marginal plates«) Interambulacralplatten ; ausser- dem treten in die unmittelbare Umgrenzung des Mundeinganges noch, nach Sars je einem Interradius entsprechend, zwei Platten ein, welche er als parietale Platten bezeichnet. Dieselben Platten findet er auch bei anderen Asterien wieder, so z. B. bei Solaster endeca!). Seine Abbil- dungen lassen keinen Zweifel, dass er darunter die umgebildeten ersten Wirbelhälften, deren Homologie von ihm nicht erkannt wurde, versteht. Man muss die »parietalen Platten« dann allerdings anders zu Paaren ver— binden als wie Sars dies thut. Nicht die rechts und links von der Mittel- linie eines Interradius befindlichen beiden »parietalen Platten« gehören zu einem Paare, sondern die beiden rechts und links von der Mittellinie eines jeden Radius gelegenen ?). Das, was Sars parietale Plaiten nennt, sind die umgebildeten erster Wirbel. Und wie bei den übrigen Asterien der sogenannte erste Wirbel in Wirklichkeit aus der Vereinigung des ersten und zweiten Wirbels hervorgegangen ist, so ist es auch bei Brisinga. In das Scheibenskelet. derselben ireten also auch nicht, wie Sırs meint, nur zwei Wirbel, son- dern drei Wirbel eines jeden Radius ein. Die Zahl der Adambulacral- platten rechtfertigt gleichfalls diese Auffassung. Dieselbe hält bei den übrigen Asterien stets gleichen Schritt mit der Zahl der Wirbel; steis entspricht zwei aufeinanderfolgenden Wirbeln jederseits eine Adambula— cralplatte. Die erste Adambulacralplatte verbindet sich (ef. Holzschnitt) mit den seitlichen Fortsätzen des ersten und zweiten Wirbels, die zweite Adambulacralplatte mit den seitlichen Fortsätzen des zweiten und dritten Wirbelsu.s.w. Die dritte Adambulacralplatte, welche sich also mit dem dritten und vierten Wirbel verbindet, bleibt bei Brisinga, wenn sich der Arm von der Scheibe ablöst, in Zusammenhang mit ersterem®). An der Scheibe von Brisinga finden sich dann noch je zwei Adambulaeralplatten für welche, wie das Verhalten der übrigen Asterien vermuthen lässt, noe ER 4) ef. Sans, 1. c. Taf. V, Fig. 7. Fig. 10. in. 9) Es wird zum Verständniss dienlich sein, wenn ich die Bezeichnungen der | gleichen Skeletstücke in den Sars’schen Figuren 9 (Brisinga coronata) und 40 (Sola- N ster endeca) seiner Taf. V mit den entsprechenden Bezeichnungen des oben von mir gegebenen Holzschnittes zusammenstelle. p (bei Sars) = A, 1= A, 2 = Ay, w= Jh, Ad=4dı | 3) Vergl. auch Sars. Taf. IV, Fig. 15, 46, 47. Ü Zur Kenntuiss der Gattung Brisinga. 937 drei Wirbel vorhanden sein müssen: ein erster und zweiter für die Ver- | bindung mit der ersten Adambulacralplatte und ein dritter für die Ver- ‚bindung der zweiten Adambulacralplatte mit ihm und dem zweiten. Fasst ‚man mit, Sars die »parietalen Platten « nicht als Wirbelstücke auf und | lässt man demnach nur je zwei Wirbel eines jeden Radius in das Schei- . benskelet eintreten, so hat man je ein Adambulacralplattenpaar zuviel. Betrachtet ‚man er die »parietalen Platten « als auseinandergerückte ‚Bälften des ersten Wirbels — wozu die oben erörterten Verhältnisse der 5 "übrigen Asterien durchaus berechtigen — so stimmt die Zahl der Adam- I bulacralplatten zu der Zahl der Wirbel. Auch die Füsschenzahl der Scheibe der Brisinga beweist, dass es drei und nicht nur zwei Wirbel "sind, welche sich in dem Radius des Scheibenskeletes vorfinden. Bei Ir lien Asterien und auch bei Brisinga in der ganzen Ausdehnung ihrer "Arme liegt jede Oeffnung für den Durchtritit einer Füsschenampulle zwi- hen den Fortsätzen zweier aufeinanderfolgenden Wirbel. Die erste derartige. Oefinung liegt stets zwischen den Fortsätzen des ersten und |" zweiten Wirbels. So ist es auch bei der jungen Brisinga, welche Saas abbildet. Bei den erwachsenen Brisingen liest nun aber die Oeffnung für die erste Füsschenampulle nach der Anschauung von Sars zwischen | dem Fortsatz des ersten Wirbels und den »parietalen Platten« und die Oeffnung für die zweite Füsschenampulle zwischen den Fortsätzen des ‚ersten and zweiten Wirbels. Wenn man nun nicht zu der gänzlich will- | kürlichen Ausflucht greifen will, es sei hier nachträglich an der adoralen Seite des ersten Wirbels noch ein neues Füsschenpaar entstanden und as erste Füsschenpaar der jungen Thiere entspreche dem zweiten Füss- shenpaare der erwachsenen Thiere, so löst sich der Widerspruch , ‚welchem die Sars’ sche Auffassung mit dem Verhalten der jungen ‚sowie mit den vergleichend-anatomischen Anschauungen, welche sich aus dem Verhalten der übrigen Asterien ergeben, nur dadurch, dass 8% BI man die parietalen Platten als Umbildungen der ersten Wirbel auffasst. Dass aber die ersten Wirbel derartige Umbildungen erfahren können kann nicht bezweifelt werden, denn wir sehen solche bei anderen Aste- tien in den verschiedensten oerinnen auftreten, Meine Auffassung des peristomalen Kalksk eletes der Asterien incl. Br singa unterscheidet sich nach dem wesentlich darin von der von | Bulacralstücken, wie sie ch in der ganzen [knbe der Arme vorfinden, |; ‚noch besondere Skeletstücke, die »parietalen Platten«, als Gebilde sui generis, die sonst nirgends am Seesterne wieder en in die DEN aaa 000. aan Hobert Ludwig, Bildung des Mundskeletes eintreten lässt, während ich sämintliche: bier ‚erwähnte Theile des Mundskeletes als Homologa der in der ganzen Aus- 4 dehnung der Ambulacra gegebenen Ambulacral- und Adambilacral- ‚platten betrachte ohne der Annahme besonderer sonst u wieder- kehrender Skeletstücke zu bedürfen. Bezüglich meiner oben begründeten Ansicht, dass in das Scheiben- skelet der Brisinga nicht zwei, sondern drei Wirbel eintreten, war es mir von nicht geringem Interesse nachträglich zu sehen, dass der Ent- decker und erste Beschreiber der Gattung Brisinga sich in ganz ähn- lichem Sinne ausgesprochen hat. Wenn er auch seine Meinung nicht im Einzelnen begründen konnte, so hätte sie doch verdient von Sırs näher 4 berücksichtigt zu werden. Ich kann es mir nicht versagen die betreffen- den Worte P. Chr. AssJörnsen’s hier wiederzugeben !). Das peristomale h Skelet, l’anneau caleaire, von Brisinga endecacnemos ist nach ihm zu- sammengesetzt aus 22 pieces principales. Je zwei dieser Stücke bilden zusammen eine Forisetzung der Wirbelreihe des Armes. »Quant ä l’osteo- 4 logie on ne peut pourtani pas les regarder comme appartenant A los a transversal, compos& d’une ou d’une paire de vertebres transversales unies dans la ligne mediane, mais comme s’accordant A trois nei efi- tieres, ou pour mieux dire, A autant de paires de celles-ei; car a chacune des onze parties principales de l’anneau, qui s’accordent aux os transver- saux des bras, on trouve sur la surface buccale 4 ouvertures ambula- erales. Pour former 2 paires d’enfoncements tentaculaires sont neces- saires au moins 3 paires des os transversaux ou irois paires A moitie et 7 deux paires de plaques marginales. Chaque piece de Tanneau ainsi semble &tre une repetition serree ‚des vertebres. La forme serr&e ou comprimee qu’adoptent les osselets en s’approchant pres du disque A la base des hras, indique aussi une telle transition ou r&union, et sans deute en macerant un anneau dans une solution de kali eaustique on pourra decomposer en 3 osselets tiansversaux et deux plaques ou REM marginales chacune des 22 pieces appariees.« Um die Zusammensetzung des peristomalen Skeletes der Brisinga noch näher zu erläutern, habe ich in Fig. —10 eine Anzahl Abbildun- gen gegeben. Obwohl sie nach sorgfältig hergestellten Präparaten ange fertigt wurden, habe ich doch geglaubt ihnen am besten einen schema- tischen Charakter zu geben. Da es mir nicht sowohl auf die genaue mitunter recht complicirte Eorm der Kalkstücke ankam als auf deren 4) Fauna.littoralis Norvegiae. 2. Livr. par M. Sars, J. Kören et D.C. DANIELSSEN. Bergen 1856. p. 98, 99. Ri Zur Kenntniss der Gattung Brisinga. 229 Ibstverständlich immer im engen Anschluss an meine ni nur E.. einfache eier, theils durch en nach Beisikitin it Kalilösung, theils durch horizontale und verticale Querschnitte ge- wonnen. | i Figur 4 ist einem verticalen Querschnitt durch das Peristom in der ichtung eines Radius entnommen, Was daran im Vergleiche zu den üher untersuchten Asterien besonders auffällt ist die grössere Entier- jung des Wassergefässringes von dem Nervenring und dem Blutgefäss- inge. Es schiebt sich nämlich zwischen beide ein Forisatz, A, f, des sten Ambulacralstückes, der bei anderen Asterien, soweit wir bis zit wissen, nirgends in dieser Ausbildung vorkommt. Indessen finde ch, dass bei Echinaster fallax die beiden ersten Wirbelbälften gleich- alls einen Fortsatz nach der Mittellinie ihres Radius entsenden, der die leiche Lagerung wie der erwähnte Fortsatz der Brisinga innehält und “sich nur dadurch von ihm unterscheidet, dass er die Mittellinie des | Radius nicht erreicht. Brisinga steht also in dieser Hinsicht nicht unver- mittelt unter den Asterien da, sondern bei Echinaster fallax und vor- aussichtlich auch noch bei deren Formen ist ein Uebergang gegeben. Im Gegensatz zu den die Füsschenbasen umgreifenden lateralen Fort- zen der Wirbelhälften oder Ambulacralstücke können wir jene an den ten Ambulacralstücken vorkommenden nach der Mittellinie des be- ffenden Radius gerichteien Fortsatzbildungen als mediane bezeichnen. Hinter den medianen Fortsätzen der ersten Ambulacralstücke muss das ‚ radiäre Wassergefäss, um die Ambulacralfurche zu erreichen, schief von ınen und oben nach aussen und unten verlaufen um dann erst von der Stelle an, wo die Aeste zu den ersten Füsschen von ihm abgehen, eine jorizontale Richtung einzuschlagen. fi In Figur 5 sehen wir, dass auch ın den interradialen Bezirken des eristoms der asserapfässring die gleiche Entfernung von Nervenring nd Blutgefässring wie in den radialen Bezirken bewahrt. Dorsalwärts n den sich in der Medianebene des Interradius berührenden ersten ıbulaeralstücken findet sich zwischen ihnen und dem yon aussen und oben her aufgelagerten ersten intermediären Interambulacralstück J, e kleine .. L, welche eine Fortsetzung der Leibeshöhle ist. Figur 6, 7, 8 sind drei Horizontalschnitte durch das Peristom, aus- ählt aus einer grösseren Reihe solcher Schnitte. Figur 6 liegt zu- ist dorsalwärts, Figur 8 zumeist ventralwärts. In Figur 8 sieht man 20: a Hubert Ludwig, deutlich, wie sich an der Umgrenzung der Oeffnung für die erste Füss- chenampulle das erste und das zweite Ambulacralstück und das ersie | Adambulacralstück betheiligen. Man könnte versucht sein die medianen Fortsätze der ersten Ambulscralstücke, welche wie auch aus den folgen- den Fig. 9 und 10 hervorgeht, die Mittellinie der Radien erreichen und sich hier mit ihrem Partner verbinden, als die modificirten Körper der ° ersten Ambulacralstücke zu betrachten. Das geht aber deshalb nicht N an, weil alsdann die Lagebeziehung des Wassergefässringes und des radiären Wassergefässes zu demselben nicht verständlich wird. Stellten die medianen Fortsätze, A; f, die modificirten ersten Ambulacralstücke 4 dar, so müsste das vom Wassergefässringe kommende radiäre Wasser-' geläss an ihrer adoralen Seite herabziehen um die Ambulacralfurche zu erreichen, während dasselbe in Wirklichkeit, wie Figur 4 zeigte, an der “ ‚entgegengesetzten aboralen Seite der medianen Fortsätze sich befindet. Figur 9 stellt einen Mundwinkel bei der Ansicht von innen dar, Das Präparat ist so orientirt, dass der dorsale Rand der Figur oben liegt. 4 Man erkennt in der linken Hälfte der Figur wie der mediane Fortsatz der auseinandergerückten ersten Ambulacralstücke sich bis zur Mittellinie ” des Radius erstreckt, um sich dort mit dem gleichen Fortsatz des gegen- ‚ überliegenden ersten Ambulacralstückes zu verbinden. In der rechten Hälfte der Figur ist der mediane Fortsatz des ersten Ambulacralstückes bis auf seinen basalen Theil, mit welchem er aus dem ersten Ambula- ” cralstück entspringt, weggebrochen um auch hier die Umrandung der ” ersten Füsschenampullenöffnung durch die beiden ersten Ambulacral- ” und das erste Adambulacralstück zu zeigen. 4 Um das Relief dieser Figur deutlicher zu machen, ist sie in Fig, 40 wiederholt, und zwar in umgekehrter Lage, den dorsalen Rand nach unten, da diese Lagerung für eine genauere Abbildung günstiger erschien. Man sieht, dass sich an der dorsalen und an der ventralen Seite der ” medianen Fortsätze eine Rinne befindet. Die eine derselben, mit c be- zeichnet, liegt zwischen den ersten Adambulacralstücken und dem hasa- len Theil der medianen Fortsätze der ersten Ambulacralstücke; sie dient Wassergefässring. Bei @ ot sich die a zwischen die Ambulacralstücke ein. Brisinga. coronata gemachte Heobichinasnn erwähnt sein. x) Serie von Querschnitten durch den Steincanal ergiebt sich, dass derselbe wie bei allen anderen darauf untersuchten Asterien am Wassergefässring Zur Kenntnisg der Gattung Brisinga. | 231 | Anis De enfachen Lumen beginnt. in dem Lumen erhebt sich dann weiter | nach der Madreporenplaite hin ein Binmaher en ulst.. Es bleibt also ich es z. B. von Echinaster ne sie Er nimmt an keiner Stelle E ölche Complicationen an, wie ich es z. B. von Asterina pentagona?) bekannt machte. Es bestärkt mich dieser Befund bei Brisinga in der drüher geäusserten Meinung, dass bei reicherem Untersuchungsmaterial | a e Form der inneren Bkerdlichenversrösserung des Steincanals sich ven ‚Systematischem Werthe erweisen wird; denn Echinaster fallax zeigt auch sonst, so .2. B. bezüglich der oben erwähnten medianen Fortsätze der jersten Ambulacralstücke, Annäherungen an Brisinga. 7 Das innere Epithel des Steincanals ist auch hier ein dicht gedrängtes "hohes Wimperepithel. Ich maass die Höhe desselben zu 0,03 mm; die wohl erhaltenen Wimperhaare haben fast die gleiche Länge. Auf dem in das Lumen vorspringenden Wulste ist das Epithel etwas niedriger — ein gleiches Verhalten findet sich auch bei Echinaster fallax ®). Die Dicke ‚des Cuticularsaumes des Wimperepithels betrug circa 0,002 mm. 12 Die Cuticula ist besonders dadurch isses eher, dass sie, wie ‚Querschnitte lehren, von den unzweifelhaftesien Porencanälchen für den Durchtritider Wimperhaare durchsetzt ist. Soweit es h an meinen prbnilien, die ja ugaehbt nicht zu diesem Zwecke, son- "ü Die angeführten Beobachtungen an der Cuticula des Steincanals der Brisinga coronata liefern den Beweis, dass meine Ver- ‚pP. 405 (p. 456). Fig..36. 2) 1. c. Fig. A. 8) 1. c. Fig. 36. .p. 133 (484), | a oo 232 a. Hubert Ludwig, 9 0. : SR wi 2 Schliesslich einige Worte über die systematische Stellun der Gattung Brisinga. Gkeenxgaur hält noch in der neuesten Auflage seines Grundrisses der vergleichenden Anatomie!) daran fest, dass Bri- singa keine echte Asterie sei, indem er sie als Repräsentanten einer den. Asterida gleichgeordneten Gruppe der Brisingida, welche jene mit den Ophiurida verbinde, aufführt. Sars hat aber ausführlich und schlagend gezeigt, dass Brisinga in ihrem Bau sich durchaus als nichts Anderes ılenn eine Asterie erweist. Er hat alle einzelnen Punkte, in welchen Bri- | singa sich von den Ophiuren unterscheidet und mit den Asteriden über- ' einstimmt, zusammengestellt?2). Was ich selbst oben an Beobachtungen mittheilte, ist insgesammt nur geeignet den von Sans erbrachten Beweis, dass Brisinga eine Asterie ist, zu verstärken und wie mir scheint zu einem 4 unumstösslichen zu machen. GEGENBAUR führt nur zwei Gründe für seine Auffassung an?). Erstens sollen die Arme den ihnen nukornmieiiiemiil “ Abschnitt des Verdauungsapparates bei Brisinga wie bei den Ophiuren verloren haben. Das ist indessen thatsächlich nicht der Fall, denn schon ASBJÖRNSEN ) hat die radiären Blindsäcke des Darmes, die bis über das erste Dritttheil der Ärme. in dieselben hineinreichen, beschrieben. Ich F ‘finde es deshalb auch nicht ganz richtig wenn Craus>) den Brisingen nur »ganz kurze Fortsätze des Magens« zuspricht. Als zweiten Grund führt 7 GEGENnBAUR an, dass die Arme bei Brisinga von der Scheibe gesondert seien; dadurch werde der Uebergang zu den Ophiuriden vermittelt, bei ” welchen der Gegensatz von Scheibe und Armen sich noch schärfer aus- präge. Es. kann hierbei sicherlich nicht auf das oberflächliche Moment ankommen, dass das eine-Mal der Rand der Scheibe wie z. B. bei einem B Seestern von der Form eines Stellaster oder einer Guleita in einem Bogen allmälig in den Rand der Arme übergeht, das andere Mal aber derf Scheibenrand in einem Winkel auf den Rand des Armes trifit, wie z. B. bei Brisinga und den Ophiuren und so ein »Sichabsetzen« der Arme von der Scheibe insbesondere bei der Ansicht von der Dorsalseite hervorruft. Die geringe Grösse der Scheibe der Brisinga, die gleichfalls dazu beträgt ihr für den ersten Anblick einen ophiurenähnlichen Habitus zu geben, ist wesentlich bedingt durch die geringe Zahl der Armwirbel, welche in das Scheibenskelet eingehen. Fände sich eine ähnliche geringe Wirbel- zahl auch in der Scheibe der Ophiuren, so würde das, scheint mir, weit eher geeignet sein, beide Gruppen einander zu nähern. Wir kennen 4) Leipzig 1878. p. 206. 2) 1. c. p. 86. Ale 3) Grundzüge der vergleichenden Anatomie. 2. Aufl. Leipzig 4870. p..304. 21 1.20, pi 99. 3) Grundzüge der Zoologie. 3. Aufl. Marburg und Leipzig 1876. p. 289. 0000. Zur Kenntniss der Gattung Brisinga. 935 bis jetzt keine einzige Ophiure, bei weicher jedem Radius eni- chend nur Br ei a in die Zune SILITEIED. Bei allen an sche Stellung der Gattung richtig gekennzeichnet. Das einzige Merk- ‚wodurch sich Brisinga völlig von den anderen Asterien unterscheidet, as Fehlen von Kiemenbläschen. Das ist indessen nur ein negatives omeiit, welches an und für sich keine Beziehung zu den Ophiuriden, 'eil dort auch ‚sulche an fehlen, ‚gestattet. Ueberdies erscheint DE hrecheinlich dem a genügen kann, ohne Oberflächen vergrösserungen in Form der Kiemenbläschen nöthig Während ich Sans in seiner Aufstellung der Brisingidae als einer R im Innern der Asteridengruppe durchaus beipflichte, kann ich | arin nicht beistimmen, dass er Brisinga als einen lebenden Ver- ter der ältesten Asteriden, verwandt mit der palaeozoischen Form Dlaster, betrachtet „ Was wir von jenen uralten Baer Ba E.; 20. Mai 1878. Erklärung der Abbildungen. Tafel XV. EAU RR a Blindsäcke, sowie AR listen ne welch’ iaiene ch den After nach aussen münden. R bedeutet die Richtung eines Radius, ifamenta ad historiam Ophiuridarum. IH. Det Kongelige Danske Videnskabernes Iskabs Skrifter. VRäkke. Nat. Math. Afdeling. Bd. VIII. Kjobenhavn 1870. p. 408. 1 3) vergl, auch A. Acassız: North American Starfishes. p. 90. p. 102 sqq. 234 N uber Ludwig, Zur Kenntnis 1 Baar Brisiugn J diejenige eines Interradius. Mit Md ist die Kedsesan plate angedeutet., Der ni abgetragene Theil-der Rückenhaut isi durchsichtig gedacht, so dass man das dorsalı Rinsgeflecht des Blutgefässsystems Bd, sowie die davon abgehenden Gefässgeflecht | zu den Generationsorganen (Genitalgefässe) BG erkennt; bei b verbindet sich das“ dorsale Ringgeflecht mit dem Herzgeflecht. Vergrösserung 3/A. i Fig. 2. Die interradiären Blindsäcke des vorigen Präparates nach Abtragung | ihrer dorsalen Wandung. Man erblickt auf dem Querwulst, der sich von dem Boden erhebt, die Oeffnung, durch welche die Blindsäcke wit dem Darmtractus in Com- munication stehen. Vergrösserung 3/1. 4 Fig. 3. Stück eines Armes im Bereich der Generaiionsorgane, von der Dorsal- # seite geöffnet und auseinandergeschlagen. Rechts und links von der Wirbelreihe N des Armes liegt ein aus zahlreichen Ovarialschläuchen bestehendes Ovarium, an welches von der Scheibe her das Genitalgefässgeflecht BG in dem zugehörigen Peri- hämalcanal herantritt. Natürliche Grösse. Be Fig. 4. Schematisirter Verticalschnitt durch das Peristom in der Richtung eines N Radius. Ay, f, der Fortsatz der ersten Ambulacralstücke; A,, das zweite Ambula- eralstück ; As, das dritte Ambulacralstück. Mo, Mo, die oberen, Mu, Mu, die un- “ teren Quermuskeln der zweiten und dritten Ambulacralstücke. W, der Wasserge- R fässring; Wr, das radiäre Wassergefäss; B, das Blutgefässringgeflecht, Br, das radiäre Gefässgeflecht, beide von den Perihämalräumen umgeben; N, der Nerven- 7 ring; Nr, der radiäre Nerv. Mh, die Mundhaut. Vergrösserung 40/1. i % Fig. 5. Schematisirter Verticalschnitt durch das Peristom in der Richtung eines Interradius. W, B, N, wie vorhin. 4,, das erste Ambulacralstück; Mi, de die ersten Ambulacralstücke zweier benachbarten Radien miteinander verbindende 7 interradiäre Muskel. Jı, das erste, Ja, das zweite intermediäre Interambulacralstück. 4 Adı,, das erste Adambulacralstück ; M, der Muskel, durch welchen sich die ersten Adambulacralstücke zweier benachbarter Radien mit einander verbinden. L, Theil der Leibeshöhle zwischen A; und Jı. Vergrösserung 40/1. a Fig. 6, 7, 8. Drei Horizontalschnitte durch das Peristom; vergl. d. Text. 44, Ay f, Äa, As, Jı, Ja, Adı, wie in den beiden vorhergehenden Figuren. Fı, Fa, Durch tritisstellen für die erste und zweite Füsschenampulle. Mit dem Pfeile ist in de drei Figuren die Richtung eines Interradius angegeben. Vergrösserung circa 2/4, Fig. 9. Ansicht der Skeletstücke eines Mundwinkels von der Mundseite aus Der obere Rand der Figur entspricht der dorsalen, der untere Rand der ventrale Seite. Bezeichnungen wie vorhin. Im Uebrigen vergl. d. Text. Vergr. circa 2/4. Fig. 40. Dieselbe Figur umgekehrt orientirt. Bei a die Rinne für das radiär Wassergefäss, bei b die Rinne für den Wassergefässring, bei ce die Rinne für de Nervenring und den Blutgefässring. Ag, der Fortsatz des zweiten Ambulacral siückes, welcher die Durchtritisöffnung für die erste Füsschenampulie von der abo ralen Seite her abschliesst. Vergrösserung circa 2/1. | Fig. 44. Querschnitt durch den Steincanal. LZ, die in den inneren Hohlraum vorspringende verkalkte Längsleiste, welche ein etwas niedrigeres Epithel trägt als die übrige Innenwand; K, die verkalkte Wand des Steincanals. Vergr. 440/14. y Fig. 42. Inneres Wimperepiibel des Steincanals, stärker vergrössert. Bei a die “4 von Porencanäichen durchsetzte Cuticula. Vergrösserung circa 500/A, Aspidura, ein mesozoisches Öphiuridengenus. Von Dr. Hans Poblig in Leipzig. Mit Tafel XVI und XVIl. I. Diagnose und Classification. Genus Aspidura mihi. (Aoroura et non en ee GE. ze d’Or bi i) um einguntur; squamulae eirciter XLV interiora VI scuta circumdant(?), ula aut papillae non reperiuntur; incisurae marginis parvae et nu- I Scuta buccalia sulcis medianis in binas partesla- ales aequales divisa; scutella adoralia non se intus tangentia. itella oralia et maxillae prominentia, dentes acuminati. Papillae ora- quaternae circiter, infradentales nullae, ambulacrales ternae vel plu- 'reperiuntur; spinae brachiales ternae ad senas. Rimae genitales ae; spatium interbrachiale scutellis firmiter conjunctis tectum. Bra- a triplicem vel quadruplicem disci diametrum longa. ! Der Anblick, welchen die aus 16 grossen starken Kalkplatten zu- amengeseizte Bedeckung des Scheibenrückens gewährt, ist zu eigen- ich, um nicht. die Benennung »Schildstern«, welche L. Acassız chtern gemeinsam gewesen sein mag und überhaupt für die Ge- echtsbestimmung von untergeordneter Bedeutung ist. Jene alie Be- | nung ist zugleich bei den Geologen eingebürgert, und es würde ) Prodrome d’une monographie des radiaires ou Echinod., m&moire de la soc. sc. de Neufchatel. I. p. 192. ; 236 | . Hans Pohlie, as % eine neue die Verwirrung nur vergrössern, welche, wie sich gezeigt hat, über » Aspidura « bisher herrschte. j Subgenus 1. Hemiglypha mibhi. \ Species 4. Hemiglypha loricata mihi. (Taf. XVI, Fig. 4 ; Taf. XVII, Fig. 10—144.) Asterites scutellatus Blumenbach 18041. Aspidura Agassiz 18351. e. Ophiura loricata Goldfuss?). Aspidura scutellata Brenn?) ete. etc. (s. u.). Scuta buccalia magna, sulco profundo dimidiata, in spatium inter- brachiale non prolongata; scutella adoralia non distineta, demissa. Brachia lata et depressa in basi, quapropter spatium interbrachiale non 4 magnum et rimae genitales haud ita perspicuae. Scutella dorsalia a j et fere pentagona; ventralia, mediocriter demissa, paulo majora apparent; lateralia brevia, sed latissima, prominentia et in Ära paene se tangentia. 4 Spinae Kiachiäles ternae ad quaternas jam adsunt, aut breves papillae- formes, aut mediocriter longae, a scutis bucealibus usque ad finem brachiorum margini externae cujusque seuti lateralis impositae. Papillae ambulacrales eirciter ternae interiores ad squamam latam fere \wigonang conjunctae, exteriorum praeterea series. Der Beiname »loricata«, von GoLpruss entnommen, ist oflenbar treffend genug; in der That ist diese Ophiare gepanzert, die starken Schilder des Rückens, die breiten, kräftigen. Arme mit ihrer festen Be- deckung und das eng geschlossene Kalkpflaster des Interbrachialraumes und der Umgebung des Mundes haben dem Zahn der Zeit bis auf den heutigen Tag getrotzt. a Die grossen Radialschilder des Scheibenrückens bilden einen eng geschlossenen äusseren Kreis und sind mit den schuppenförmig nach aussen hervorragenden Schildern des inneren Kreises, wie diese mit dem Centralschild, fest verwachsen (Fig. 11 auf Taf. XVII); kleinere Schuppen ; hat Hagenow 4) 1850 an einem Exemplar gefunden und abgebildet (s. u. en da jedoch ünter den zahlreichen, bisher vorgekommenen 4) Specimen Archaeologiae telluris, commentat. soc. Goetting. XV. p. 158, Taf, II, Fig. 10. i a 3) Petrefacta Germaniae. 2. Aufl. von Giesen, 4A862—1866. Taf. LXII, Fig. .. 3) Bronn und Rönzr, Leihaea geognost. 3. Aufl. 1850—1856. III. p. 49 u. 50. 4) Palaeontographica von Dunker und H. v. Meyer. 1,4. p. 24 und 22. Taf. I, Fig. 4. ne ‚Aspidura, ein mesozoisehes Ophinridengenus. 937 ist, und a Hagenow’ sche le ER Verfasser er zu Ger fand, so ist zu diesem Passus der Diagnose noch ein Frage- en zu setzen. Was die Richtigkeit jener Angaben zu unter- n geeignet wäre, ist die Hervorragung der schuppenförmigen Schil- es inneren Kreises über die Radialschilder; an jene Vorsprünge en sich wohl die betreffenden Schüppchen reihen. In der Abbil- ist Vorsichts halber der gewöhnliche Erhaltungszustand wiederge- ’ über den vielleicht vollkommeneren sehe man die Abbildung GEnow’s. Die Schilder des Scheibenrückens sind glatt, Spuren von lation oder Stacheln sind nicht vorhanden; dass eine dicke Haut lkplatten überzogen habe, wie bei manchen lebenden Arten (s. u.), ch den sonstigen Verhältnissen der Gattung zu schliessen nicht cheinlich, Der Einschnitt des Scheibenrandes ist an der An- alb dessen beginnen ohne weitere Einleitung die Dorsalplat- er Arme; sie sind im Verhältniss zu den Lateralschildern klein, | ückerarlige Erhebung. Zu einem Theil werden sie jedenfalls be- r den Layeralsahildeen, welche sich in der Mediane der ten tsieket, die an ir Basis des Rückens in am rn dem Ende der Arme zu spitzer werdendem Winkel zu and überhaupt verändert sich ihr Aussehen, je weiter sie von der ibe entfernt sind, sie werden länger und schmäler. Auf der Bauch- ‚reichen sie nicht so weit in die Mitie herein. Jedes Schild hat an site der Ventralplatie einen relativ sehr breiten, abgerundeten Ein- men, dass sie zu einer abgerundet dreikantigen, breiten Schuppe .s amd: a ist on) die mittlere ist die en Re essen mit Armstacheln erhaite es sind deren = an der Seite erhalten, nach dem oft etwas zackigen und ziem- Eenlich, ‚dass sich die Stacheln ai anliegende Bari Buß und Bauch der Arme forigesetzt haben, nur konnten diese sich k a 238 i a Hans Pohlig, wegen ihrer exponirten Stellung nicht erhalten. Jene sind so angeordne dass zunächst nach der Bauchseite zu eine kurze, papillenförmige Spin steht; dann folgt nach dem Rücken zu eine längere, hierauf die längste, welche die Höhe des Seitenschildes überragt, und zuletzt am Rande des” Rückens wieder eine kurze. Es ist kaum wahrscheinlich, dass die Arm- stacheln einst länger waren, als sie jetzt sind. Sie setzen sich, wie die Fusspapillen, von den Mundschildern an bis nach dem Ende der Arme zu fort, an Zahl und Länge mehr und mehr abnehmend. Die V entral- sehilder der Arme sind grösser, als die dorsalen; sie haben unge fähr Paralleltrapezform, so lang, wie breit; an den Aboralrändern er-1 hebt sich in der Mediane der Oberfläche, wie bei den Rückenplatten, ein . kleiner Höcker, der aber hier nach dem Munde zu in eine Furche endigt, und zu dessen beiden Seiten je eine leistenförmige Apophyse nach den Lateralschildern sich abzweigt; diese stellt offenbar eine an die Ventral- schilder sich anschliessende und von ihnen jetzt nicht mehr zu unter- scheidende äussere Fusspapillenreihe dar. Je zwei sich ent- sprechende stehen etwa im gleichen Winkel zu einander, wie je zwei correspondirende Seitenschilder, und sind auch mit letzteren bei abge- riebenen Exemplaren scheinbar verschmolzen, so dass es aussieht, als .ob die Balken der Armseiten einander in der Mitte berührten (Taf. XVII, Fig. 12). Die Bauchschilder bilden in ihrer Gesammtheit längs der Mitte jeder Armunterseite eine ununterbrochene flache Rinne, aus der die Seitenschilder wallartig sich erheben (Taf. XVII, Fig. 13), und ‚die schon zwischen den durch das erste Ventralschild getrennten Adoral- schildern und Mundplatten beginnt; dieselbe rührt hauptsächlich daher, dass die kleinen Ventralplatten in der Mitie nicht von den dicken, »her- vorquellenden « Lateralieisten bedeckt sind. Nach alledem haben die Arme eine sehr hbezeichnende Gestalt; sie sind längs der Mitte der Bauchseite schwach gefurcht und an der Scheibe ” sehr breit, dafür aber niedrig, so dass sie wenig über den Interbrachial- raum hervorragen; unweit des Discus nimmt die Breite rasch in ge= "7 schwungenen Linien ab, die Arme werden schlank und zierlich. Es" macht den Eindruck, als seien sie bis zu einem Stück ausserhalb der Scheibe starr und schwer beweglich gewesen; bis dahin haben sie sich gewöhnlich nur erhalten, auch sind sie in diesem Theil nicht selten durch den Druck der Gesteinsschichten, von welchen sie bedeckt waren, noch breiter und niedriger geworden, als sie in Wirklichkeit ausgesehen haben. - Der Interbrachialraum ist mit festen Kalkplatten in der An- ordnung gepflastert, wie sie Taf. XVII, Fig. 40 zeigt; am Scheibenrand in der Nähe der Arme sieht man die Radialschilder des Rückens hervor- ragen. Dis Genitalspalten sind fast ganz durch die breiten Arme verdeckt, ET ; sie sind abgerundet nit fast eben so breit wie .. Uesssen zu beiden Seiten an die ersten Ventralschilder der ‚Sehr bemerkenswerth ist, dass eine starke Furche jedes derselben i gleiche seitliche Hälften iheilt; sie enthält noch an n beiden Enden in ganz kleines unpaariges Stück. | Die S eitenmundschilder sind nicht deutlich unterscheidbar: bilden mit dem grössten Theil der Mundeckstücke eine Einsenkung nerhalb der Buccalplatten, sind von letzteren ebensowenig ‘wie von eren scharf gesondert und an dem abgebildeten Exemplar mit einem erzug von braunem Eisenoxydhydrat bedeckt. Die Oralschilder bilden zu einem Theil sammt der Maxille on belartige Hervorragung; die Zähne tragen keine Zahnpapillen, en aber zu beiden Seiten je eine Mundpapille. i Die Randpapillen bilden am Mundrand durch innige Ver- sung miteinander schmale, hervorspringende Leisten, deren jede dem Berührungspunkt des Mundschildes mit der ersien Ventralplatte nunierbrochen bis an die nabelförmige Erhebung der Oraisiücke 'Fortsatz der ersten Ventralplatte getrennt, nach dem Munde zu liessen sie eine ziemlich breite Mundspalte zwischen sich ein. Ueber den Erhaltu ngszustan d ist noch Einiges hinzuzufügen. anntlich sind alle kalkigen Theile der Ophiuriden, wie der Echino- en überhaupt, im fossilen Zustand in krystallisirten Kalkspath um- ndelt; reiben ‚sich die Kalkstücke vor oder nach diesem Umwand- Ssprocess auf.irgend welche Weise ab, so gewinnen sie oft täuschend Aussehen, als wären sie von Schüppchen, Granulationen ete. bedeckt. bgebildeie Unterseite isi relativ sehr wohl erhalten; doch sind die liegenden Partien mit einer Decke von un Ei isenhydroxyd 16 240 1.0.00 000,0 sowie die Ambulacralpapillen, sa bei weitem nicht an allen Das cl dern erhalten geblieben ; dieselben sind jedoch in der Zeichnung übe ersetzt, um ein vollständiges Bild des früheren Zustandes zu geb ı Fig 18, Taf. XVII zeigt, wie ein Arm an der Basis ohne Stacheln u Papillen ahssiehl- Länge vom Durchmesser des Se erufa nges schwankt zwischen A: un 8 mm, die Arme sind an dem abgebildeten Funde drei bis vier Mal länger als der Durchmesser der Scheibenfläche. | | ‚Das Vorkommen ist vereinzelt oder vergesellschaftet und be- schränkt sich auf die Muschelkalkformation, und zwar vertheilt es sich auf deren untere und obere Abtheilung ; es folgt hier eine kleine Tabelle mit dem einiger bisher gefundenen Belegstücke: Fundort | © Besitzer = 10 ee Oberschlesin . . . . . 22. © || Breslauer Universitätssammlung Is. Eck) Polens: EEE TIL NUNIS, AUUSCHNAR. Rüdersdorf | bei Berlin “2080200202. || Berliner Universitätssammiung; Meuni Uetersen. ai Elm bei Braunschweig . - . .. „|| STROMBECK in Braunschweig. Göttingen » . . .. 2 2.2... . || dortige Universitätssammlung,. dena. . 2. 2.22 22'202... || Universitätssammlung Greifswald ? Fr. { FIAGENOW, AUESMAr I ah en Te Dr Be IGHOIRZEN TR Weimar, Bayreuth . ..... “0820 leo... || Universitätssammlung Manchen; 1 Württemberg . . .. .. 2.2.0.0... |] Sammlungen in Tübingen u, Stuttgart Oberitalien (Rovegliana) . - . . . || Zeuscaner (Jahrb. f. Min. 1844. p. 55). Subgenus 2. Amphiglypha mihi. . Species 4, Amphiglyphaprisca mihi. (Taf. XVI, Fig. 2; Taf. XVII, Fig, 19.) Asteriacites ophiurus Schlotheim 18201). Acroura Agassiz 183511. ce. | Ophiura prisca Goldfuss ]. c. Aplocoma d’Orbigny?) ete. ete, (sb us) ) Petrefaelenkunde, 1. = . Aspidnra, ein megozoisches Ophiuridengenus. 341 et in basi non nimis appropinquata. aniape Frhchlele, asterhre ad 'nas reperiuntur et breves et longae; papillae ambulacrales cireiter ternae. | Amphiglypha stellt in jeder Beziehung die schlankere Forn der Aspiduriden dar: die Arme sind schmal und hoch, die Stacheln ziem- ‚lich lang, und die ganze Kalkbedeckung nicht in dem Grade massiv, wie bi bei Hemiglypha. Den Gattungsnamen Acroura, welchen Asassız dieser Ophiure heilegte und der sich nur auf das Bo, der damals m Subgenus 4 nicht gekannten Armanhänge stützt, ist wenigstens für zur Untersuchung war dem Ver a unter Anderem eine selbst- efundene Platte mit über 50 Exemplaren zur Verfügung, mit denen be- ig Experimente angestellt wurden. Es konnten in Folge dessen auch ‚inneren Skeletverhältnisse eingehend studirt werden; sie finden BR unten ‚Besprechung. her Sc hei be en ück en ist von derselben Beschaffenheit die \ von etragen wurde (cf. Taf. XVII, Fig, 3 mit #1). Die Oberseite der Scheibe übrigens sehr selten gut erhalten, gewöhnlich sind nur noch die ialschilder an der Insertion der Arme scharf getrennt, alles Andere bildet eine dünne, zusammenhängende Decke, die zwischen die Arme 1 di in die knöcherne Umlassung des Mundes einsinkt; diese Decke er- [s en In Taf. XV, Fig. 8 ist ein solches Stadium Erwerben versucht; Die ZU Lu, welche durch a Yorz 1 sen ehr. Die Dorsalschilder der Arme haben etwa Paralleltrapezform und nd ‚bei gut erhaltenen Stücken N . als hreit; nach dem Ende n rien Ba, eine ae höckerartige Protuberanz, am de | cheinbar eine Rinne, welche in der Mediane des Rückens der Arme mach deren Ende zu, etwa bis zum halben Längsdurchmesser das Dor- child furcht; Ielarene Erscheinung rührt offenbar von dem oberen \ 416* PER; RnB, Armcanal her, der als dunkler Streifen durch die adorale, dünnere Hälfte der Rückenplatten durchschimmert und bei Corrosion der letzteren auch wirklich als feine Rinne zu Tage tritt (s. u.). — Während die Rücken- platten grösser sind, als bei der vorigen Art, treten die Lateral- schilder etwas zurück; sie sind zwar länger, als die kurzen, dicken Baiken von Hemiglypha, reichen aber nicht so weit über das Rücken- ° schild nach der Mittellinie der Armoberseite herein; nur nach dem Ende 4 der Arne zu treten sie einander näher und berühren sich zuletzt ganz. " Was den Seitenschildern an Breite abgeht, das ersetzen sie hier an Höbe, wodurch die Arme einen mehr rundlichen Querschnitt erhalten, als bei Subgenus 1, und auf der Bauchseite mehr über den Interbrachialraum erhaben sind (cf. Taf. XVII, Fig. 5 u. 43). Auf der Ventralseite gehen die Seitenschilder ungefähr ebensoweit nach der Mitte zu, wie bei Hemiglypha, und treten ebenso in gewisser Entfernung von dem Schei- benrande (etwa auf zwei Drititheilen der Armlänge) ganz nahe zusam- men. Die Ausschnitte für das Hervortreien der Ambulacralfüss- chen am aboralen Rande sind auch hier verhältnissmässig gross, wenn n auch nicht so auffaliend, wie bei obiger Art. Sie sind mit etwa drei Schüppchen besetzt, die meist sehr schwer von einander zu unterschei- den sind und wie eine einzige, grosse Papille aussehen; das innerste ist das längste. Die Armstachein sind, bei der Höhe der Arme, lang und zahlreich erhalten, sie überragen zum Theil die Länge des nächsten Seitenschildes; es sind vier bis sechs vorhanden und so angeordnet, dass die längsten etwa die Mitte der Seite einnehmen, während an den Rän- dern des Rückens und des Bauches ganz kurze stehen. Sie sind, wie bei Hemiglypha, glatt; bei weniger gut erhaltenen Exemplaren erscheinen sie nur als ganz kurze Dornen an den äussersten Rändern der Lateral-" schilder. Die Ventralplatten sind vom Scheibenrande an nach aussen zu fast wie die dorsalen geformt; auf der Scheibe zeigen sie sich in der Nähe der Mundschilder eher etwas breiter als lang; ; es stehen, wie bei der vorigen Art, etwa vier noch innerhalb des Scheibenrandes, und das erste trennt je zwei Adoralschilder der Mund- bekleidung. | ee Die TäfelungdesInterbrachialrau mesist bei keinem der Exem- plare deutlich erhalten; bei manchen ist sie wenigstens angedeutet, bei den meisten nur noch als dünner, gleichförmiger Ueberzug geblieben: wahrscheinlich war sie der von Hemiglypha loricata analog. Der Scheibenrand biegt sich zwischen den Armen unmerklich ein; die Geni- ‚talspalten sind gut zu sehen und werden von einer breiten Leiste nach aussen begrenzt. Die Arme, und auch die Mundschilder, fallen gegen | den Interbrachialraum ziemlich steil ab; dieser ist breiter, als bei obiger hepidum, ein mespznisches Ontinmidengenns, 243 ‚weil En die u schmäler sind, un« das ist zug leich die Ursache das deutliche Hervortreten der npolten, / h Die Mu un as schilder sind Dich s0 gross, wie bei ee i ‚und n wenig in den Be rheschlahmtm in Die Furche, le sie der nge nach halbirt, ist fein und schneidet auch bei dieser Art an ihren beiden Enden noch ‚je ein unpaariges kleines Stück ab, von denen das nere sich zwischen die Adoralschilder fortsetzt; de Stücke sind genfälliger, als bei Hemiglypha. Ferner sieht man zu beiden Seiten enes inneren Stückes je eine sehr schmale, paarige Leiste sich zwischen Mundplatie und Adoralschilder einschieben; an sie schliesst sich nach ssen das.erste Lateralschild der Arme an. Mit letzterem ist das Mund- ild nicht so eng zusammengedrängt, wie bei Hemigiypha, sondern rch ein kleines Intervall davon getrennt. - Die Adoralschilder treten deutlich hervor und erscheinen auf er Oberfläche zuweilen quergetheilt; sie senken sich nach dem Mund- de zu und fügen sich an ihrem äusseren Ende an die seitliche Ein- (chtung des ersten Ventralschildes an (s.u.). Die Oralschilder bilden ch hier mit den Maxillen zusammen eine stark hervorragende, nabel- ge Erhebung; die Zähne sind spitz. Die Mundöffnung erscheint hi so gross, wie bei Subgenus 4, wo die ein fest zusammenbängendes anze bildende Mundbekleidung oft aus ihrer ursprünglichen Lage ge- kt und bald zusammengedrängt, bald auseinandergezogen ist, so dass Mundspalten bald auffallend breit, bald ganz schmal erscheinen nen. Bei Amphiglypha ist der Raum zwischen Adoralleisten und undspalte etwas eingesenkt und hier stehen gegen vier Saumpapillen, e nach dem Centrum zu an Grösse abnehmen; Zahnpapillen ni >h nicht. / Es ist nicht unwesentlich, den Mchaniäigns und die innere leti rung der Arme und den Mundeinfassung bei einer Ophiure r Zeitperiode kennen zu lernen. Zu diesem Zweck mussten mehrere 1) igivphen vom Rücken her mit verdünnter Ghlorwasserstofisäure tupft werden, bis die innere Ansicht der Unterseite erschien; wo auf ; betreffende Exemplar etwas ankommt, ist bei solchem Verfahren tsicht sehr gerathen, eines der von der abgebildeten Platte losgelösten licke war in wenig, Augenblicken durch die Salzsäure verzehrt. — erste Frucht jenes Experimentes resultirte die Ueberzeugung, dass r stark abgeriebene Scheibenrücken häufig für Unterseiten gehalten en; das Aussehen ändert sich überhaupt nach dem Grade der Ab- ng, fast keines der zahlreichen Individuen auf dem abgebildeten stück zeigt ganz genau dieselbe Beschaffenheit, wie ein anderes. on . HansPohlig, N s: Die Resultat isi auf Taf. XV, Fig. A möglichst getreu ide 2 geben versucht; die Mendbinkanind ist dabei um ein Minimum zu nahe an einander serätheh und deshalb die Oralhöhle noch etwas zu schmal. Die ersten drei Geienkstücke der Arme sind ganz in der Scheibe ent- + halten, das vierte zum grössten Theil, und erst das fünfte ist ganz frei; letzteres repräsentirt ein normales Armglied von der Oberseite in abge- riebenem Zustand, man bemerkt die Stelle, wo die Lateralschilder an das Mittelstück angefügt sind. Je weiter nach dem Munde zu, desto kürzer werden die Armglieder; zu den Seiten der drei ersten sieht man ' die Lateralschilder des Bauches nur durchschimmern, ebenso an ihren aboralen und adoralen Rändern die Gelenkstücke, durch die sie mit ein- ander verbunden sind. Das erste Glied ist durch eine Furche in zwei gleiche, seitliche Hälften getheilt und stellt die Mundeinfassung dar; 4 nach dem aboralen Rand zu ist an jeder Hälfte eine Vertiefung, die der auf deranderen Hälfte entspricht. Zu beiden Seiten lenken dielangen Oral- knochen ein; an der adoralen Seite der Insertionsstelle befindet sich der “ erste Ambulacralporus, man sieht Papillen durchschimmern, die ihn zum Theil bedecken. Die Papillen, welche zuweilen weiter nach dem Cen-, trum zu an den Seiten der Oralknochen in der Mundhöhle zum Vorschein kommen, sind jedenfalls Randpapillen ; die hellen Stellen, welche ausser- N dem dori sichtbar werden, sind wahrscheinlich, da keine Mundspalte zu erkennen ist, Rückstände der Dorsalbekleidung der Scheibe, die sich in die Mundhöhle hereingesenkt hatten und die Spalte verdecken. Die zwei folgenden Armglieder besitzen keine Längstheilung, sie haben eine Einbiegung, welche in Gestalt einer flachen Rinne parallel dem Scheibenrande von einem Seitenschild bis zum correspondiren- den reicht. / | Alle anderen Glieder haben auf Rückenplatie und Bauchschild eine schmale und lange dunkle Stelle, die in der Mediane verläuft, jedoch die etwas erhabenen aboralen und adoralen Ränder meist nicht erreicht; diese sieht aus wie eine Furche und kann auch dazu werden. Sie findet sich stets bei abgeriebenen Exemplaren und rührt von dem oberen, resp. unteren Armcanal her, der durch die dünngewordenen Plättchen durch- scheint. Zu den Seiten der Arme finden sich die stark entwickelten Stützknochen der breiten Genitalspalten. y Auch die Gelenkflächen der Armwirbelkörper sind an vielen der | vorliegenden Exemplare deutlich zu sehen, soweit man es bei der Klein- heit der Objecte erwarten kann; in Taf. XVIL, Fig. 5 ist die aborale, i Taf, XVII, Fig. 5 5 (nach Eex |. c.) die adorale Fläche dargestellt.- Man muss, um ein richtiges Bild zu bekommen, das Licht nicht nur von de i Oberseite, sondern auch von der Unterseite der Arme ee die pellu- | wie bei Herhielypha ir d.) und yessnene für die Unterseite der Arme, dass hier bei abgeriebenen Vorkommnissen die scharfen irenzen zwischen Ventralplatien und Lateralschildern mehr oder weniger ' rwischt werden, die Wirbelkörper zum Vorschein kommen und Arm- jacheln ‚wie Fusspapillen ganz verschwinden; es entsteht so ungefähr "Aussehen, wie es Taf. XVII, Fig. A wiederzugeben versucht. Dieser stand veranlasste .D’ORBIGNY i. es; 5. u.), ein besonderes Sa Aplo- J | Een di Göttinger en beinahe 1 cm beträgt. Die Arme sind. t vier Mal länger, als der Durchmesser des Scheibenumfanges. M Das Vorko mmen ist in dem oberen und unteren Muschelkalk nach- Fundort | Besitzer saorfbeiBerin ... .. 2... Universitätssammlung Berlin. erg bei Göttingen . . . . . . || Universitätssammlung Göttingen. rshausen (Schlotheim) . . . . || Pıcarn in Sondershausen. en... 2. Al Universitätssammlung Jena. ul 20, || Verfasser dieses. Universitäissammlung München. Varietas grandis. Ophioderma (Ophiarachna?) Hauchecorni Eck!). i Es existiren in der Sammlung der Universität und der Akademie zu 3 ei ‚wie es scheint, ame ee erhaltene Oberseiten, 6 ...—. .—nn. phiglypha prisca unier einem Gattungsnamen vereinigt (s: u.Synonyme), giebt das Verhältniss des Scheibendurchmessers zur Armlänge wie #% 92:75 mm an, was die schon sehr grossen Göttinger Exemplare gut um das Doppelte übertrifft. Diese Grössendifferenz könnte zunächst zur Aufstellung einer neuen Species verleiten, welche die betrefienden Ophiuren ja möglicherweise erheischen, die jedoch nicht eher er- 4 laubt ist, als bis besser erhaltene Stücke und namentlich Unter- seiten aufgefunden werden. — Indessen lassen sich jene Funde sehr wohl als eine besonders kräfiig entwickelte Varietät von Amphiglypha prisca betrachten, man braucht sich nur an ähnliche Verhältnisse, gerade auch im Muschelkalk, zu erinnern. Der Scheibenrücken ist mit Taf, XVII, Fig. 8 zu vergleichen; er ist so verrieben, dass in der es Mitte die knöcherne Mundeinfassung durchscheint. Die Lateralschilder - der Arme sind an der Basis letzterer oben auseinandergerückt, wodurch dort die Dorsalplatten breiter als lang werden!). — Es. kann die Ver- 7 muthung entstehen, als repräsentire Pleuraster Chopi Eck (l. c. Fig. 1) 7 die Unterseite jener Ophiuren; das Verhältniss des Scheibendurch- messers zur Armlänge soll hier wie 11:28 (von Sondershausen) sein, nichts desto weniger stimmen an der Abbildung die in natürlicher Grösse gegebenen Figuren von »Pleuraster« und »Ophioderma« in der Länge des Scheibendurchmessers ziemlich überein. Pleuraster Chopi be- sitzt offenbar eine grosse Aehnlichkeit mit der Bauchseite von Amphi- glvpha; es wird sich in einer demnächst zu publicirenden Arbeit über die Asteriden des Muschelkalkes herausstellen, inwieweit obige Ver- muthung begründet ist, und damit zugleich die Verhältiiess von »Varietas grandis« vielleicht endgültig bestimmt werden. Die Hauptmomente, welche die beiden Untergattungen des Ge- schlechtes Aspidura zusammenhaiten, sind also die analoge Bekleidung des Mundes, des Interbrachialraumes wie der Arme und die gleiche Bedeckung des Scheibenrückens; die unterscheidenden Merkmale sind: die Breite der Arme und die dadurch hervorgerufenen Unterschiede in Interbrachialraum und Genitalspalten, ferner die verschiedene Form, Lagerung und die Grössenverhältnisse der Bedeckungsstücke des Mundes und der Arme. Ueber den Werth des Genus und seine Stellung im System wird weiter unten ge nangell: IT. Banch Kritrschen Vorliegende Abhandlung wurde durch den oben erwähnten. und. abgebildeten Fund von Amphigiypha prisca in der Umgegend von Weimar a ....4) Verrieben? An einem Fund sollen die Lateralschilder sogar fehlen (vergl, Taf. XVII, Fig. 4). | a Aspidura, ein mie Ophiuriengenus, & DAT. mung, ns hiermit musste eine Arehachr der betr Benden Li ran: sein. : senschafti mindestens zu a alken oder sogar zum Aufbau der- ‚en nothwendig war. N - in sehr auffallendem Grade gilt das eben Gesagte für denjenigen | der Naturwissenschaften, welchen man Palaeontologie nannte; dies t wohl daher, dass die Entstehung dieser Wissenschaft am weitesten in neuere Zeit hereinragt. Früher begnügte man sich fast nur damit, Reste von uniergegangenen Organismen zu beschreiben und ab- lden, und zwar meist mangelhaft, wie dies nach dem dermaligen tande End den Hülfsmitteln der Wissenschaft nicht anders möglich war; achte man einen seltenen Fund, so wurde dieser beschrieben und abe ildet, oft ungeachtet dessen, dass dies schon vorher einmal geschehen war; Einbildungskraft glaubte auch wohl an dem neu Gefundenen eigene ‚Speciesmerkmale zu erkennen. So entstanden zuweilen aus besseren er unvollkommeneren Erhaltungszuständen, aus grösseren oder klei- ver Individuen derselben Art eine Menge Speciesnamen, welche das entiren erschwerten und die Literatur belasteten. Wenn dies nun in nothwendiges Uebel anzusehen ist, so wird es doch bei dem Fort- nden a Irrthümer gerathen, besonders was die era an- langt (Abreibung, Schichtendruck, Fehlen von Theilen ete.). Geologen, die sich nicht eingehend mit Zoologie beschäftigt haben, Iten die Bearbeitung fossiler organischer Reste lieber Anderen über- n; es ist leicht, einen neuen Namen zu construiren, oder sogar eine logische Abhandlung aufzuschlagen und nach der etwaigen äusseren lichkeit die Benennung einer recenten Gaitung auf eine ausgestor- r u übertragen; erreicht wird dadurch nur Unklarheit und Verwirrung. Der Zeitraum, welcher zwischen jetzt lebenden und fossilen Ge- chlechtern liegt, i ist überhaupt so unberechenbar gross, dass man, je 28 Hans Pohlio, höher die Thierform ist, mit um so grösserer Vorsicht bei der Verglei hung jener verfahren muss; je niederer der Typus, desto grösser kanı die | Uebereinstimmung sein. So hat schon früher W. MarsBaLL und in neu ster . Zeit Karı, ZırteL In einer trefllichen Arbeit über fossile Spongien ı ch 9 gewiesen, dass ein sehr grosser Theil vormals lebender Arten i: ler ii Mikrostructur des Skeleibaues mit lebenden (namentlich Hexaktinelli n) j die grösste Uebereinstimmung aufweist. k Auch Aspidura hat in früherer Zeit auf die oben angedeutete Weise häufig Beschreibung und Abbilduug erfahren. Um einen Begriff von der % “ Literatur zu geben, welche über diesen Gegenstand sich angehäuft Lok 4 mag hier ein ausführliches Verzeichniss der Synonyme, von denen oben nur die wichtigsten genannt sind, mit einer daran sich anschliossenden kritischen Begründung, zunächst von Subgenus I, Species I, dann von Subgenus 2, Species I, sich anreihen. Hemiglypha loricata m. Synonyme: Asterites scutellatus Blumenbach |. ce. 180%. Asteriaciteseremita Schlotheim 18132). Ophiuraloricata Goldfuss 1. c. et Alberti 1834 2). Aspidura Agassiz l. c. 1835. _ Ophiura scuiellata Bronn 18383). Aspidura Ludeni Hagenow A850 |. c. Aspidura scutellata Bronn 1850—56 |. c. Aspidura similis Eck 1865). Ophiurascutellata Quenstedt 187k—165). Die Reihe der Synonyme beginnt schon im Jahre 1804, wo Bin BACH eine Hemiglypha aus der Umgegend von Göttingen haichrieh un für damalige Verhältnisse nicht übel abbildete. Es folgte dann 1813 v SCHLOTHEIM die Beschreibung eines Fundes‘ aus dem thüringische Muschelkalk, die er in seinen Nachträgen zur Petrefactenkunde 1823 ve vollständigte. Auserrı, dem wir die Bezeichnung » Trias« verdanke bildete hierauf 1834 ein würtiembergisches Vorkommniss ab. — Ueber diese ersten, immerhin danukenswerihen Versuche ist nichts hinzuzufügen, 1) Jahrbuch für | Mineralogie. 4813. p. 99; Petrefactenkunde. IH. p. 4 + (Nacl träge, 1823). 2) Beitrag zur Monographie der Trias. 3) Lethaea geognostica. 2. Auflage. 4) Formation des Buntsandsteins und Muschelkalks in Oberschlesien. 5) Petrefactenkunde Deutschlands. IV. Aspidura, ein mesozoisches Opbiuridengenus. 249 Edeanliehie Abbilding und klare Beschreibung zieht zuerst GOLDFUSS seinem grossen Petrefactenwerke; das ihm vorliegende Exemplar wohl etwas eingedrückt, und er beging offenbar den Fehler, die felung des Interbrachialraumes für eine Fortsetzung der Ealetalschider halten, wodurch die Arme viel zu breit erscheinen; auch sind die en des Scheibenrückens zu ns gerathen. Asassız hat 1835 den nen fehlten. Bronn und Rönen bilden 1836 nd 838 in der ersten zweiten Auflage ihrer Lethaea die Ophiure ebenfalls ab; sie trennen es Mundschild durch eine Längsspalte scharf in zwei seitliche Hälften nd verlängern diese Spalte bis nach dem Centrum des Mundes (ebenso 'hon GoLpruss). Hierdurch kann die Ansicht entstehen, als wären Mundspalten vorhanden gewesen, woran nicht zu dinkon ist: ein Fehler übrigens, der zumal bei mittelmässigem Erhaltungszusiand ver- sihlich erscheint. Ferner wird die Centralplatte des Scheibenrückens rthümlich als sechsseitig angegeben, die Arme als lanzettförmig, kurz nd dick. Dasselbe kehrt in der dritten Auflage 1850-1856 wieder. AGENOW’s Exemplar, wenn es richtig abgebildet und beschrieben ist, rde einen Erhaltungszustand des Scheibenrückens von seltener Treff- \iglypha loricata repräsentirt. Quexsteor in seinem prachtvoll aus- st teten Werk DL fossile Asteriden und Eneriniden hr ingt unter An- a)N. Jahrb. für Min. 4873. p. 404. 2) ScHMıD u. SCHLEIDEN, Verhältn. d. Saalthales bei Jena. 3) Handbuch der Petrefactenkunde. 4867. p. 713. 250 | a Hans Pohlig,. 40 Platien geschlossen habe, »nur fünfseitig finden könne«. — Acroura ” Ag. (Amphiglypha prisca m.) hält er für synonym mit jener Art. “ Ausser den angeführten Autoren sind mehrere Notizen in Zeitschrif- ten über Hemiglypha loricata publieirt, die hier von untergeordneter ” . Bedeutung sind; ferner sind zumal die Bronn’schen Abbildungen in zahl- ° reiche geologisch- »palaeontologische« Lehrbücher (Quenstent, Nav- ) MANN eic.) übergegangen. | Amphiglypha prisca m. Synonyme: Asteriacites ophiurus Schlotheim 1. c. 1820. Ophiura Schlotheimi Boll!). Acroura Asgassiz l. c. 1835. Acroura (Ophiura) prisca Goldfuss l. c. et mal C- Acroura Agassiz Münster 18432). Aplocoma d’Orbigny 1. c. 1852. Aspidura squamosa etcoronaeformis Picard) 1858. Ophioderma (Ophiarachna?) squamosa Eck. c. 1872. Ophioderma (Ophiarachna?) Hauchecorni Eck. c. 1872. ) Ei Die Synonyma sind fast ebenso zahlreich, wie bei der vorigen Art, obwohl Amphiglypha prisca seltener vorzukommen scheint. Das erste Exemplar beschrieb ScaLoruem aus Thüringen 1820; Horı taufte das- selbe hernach um. Ueber den Werth des Genus Acroura von Agassız ist ‘oben abgehandelt; er gebraucht für die Arme dieses » Strahlthieres « die S etwas kühne Bezeichnung »rayons«, nennt letztere »tres greles« (im Ver- hältniss zu denen von Hemiglypha loricata) und sagt, dass die Schüpp- chen an deren Seiten die Stacheln der Ophiuren ersetzen. Münster miss- N versieht dies derart, dass er in freier Uebersetzung schreibt: »die sehr feinen Strahlen an den Seiten der Arme ersetzen die Stacheln der Ophiuren «. Er hat bei Amphiglypha die Genitalspalten gesehen, wie aus seiner Beschreibung hervorgeht, aber nicht als solche erkannt. Derselbe sprichi, ebenso wie GoLpruss, welcher eine Oberseite von Amphiglypha prisca in abgeriebenem Zustand zuerst abgebildet hat, bei fossilen Ophiu- ren von »Tentakeln« (statt Tentakelschuppen oder Fusspapillen und Ambulacralporen)! Münster’s Abbildung, welche ein nicht sehr guier- haltenes Individuum von der Unterseite darstellt, ist nach des Autors 4) Petrefactenkunde p. 385. 2) Beiträge zur Petrefactenkunde. 1. p. 99. Taf. XI. 3) Zeitschr. für ges. Naturw. XI. 5. Heft. p. 425. Taf. IX, Fig. a, ‘me nur mit einer einzigen Hoher von herzlornigen Sehildern wären. Derselbe, und nach ihm Vocr, bildet übrigens auch ı vorsichtiger umgehen, da sie an ebenso benannie recente Gat- . Parern könnten. a führt ausser Ophiura scutellata aus A den ae hat Lürken) den Versuch Eanache in die fossi- iu en einiges Licht zu In P hat auch diejenigen des älkes einer kurzen Durchsicht unterworfen, Da ihm a 952 Ä Hans Pohlig, standen, konnte seine e Kritik und hun eben nur als ein n:dankend werther Versuch angesehen werden. | Lürxen spricht sich über die Aspiduren, von denen er die eine unter » Acrura« behandelt, sehr vorsiektig aus; von der anderen standen ihm. sogar vier, wie es scheint, wenig gut erhaltene Exemplare zu Gehote. Sein Urtheil geht dahin, dass beide vielleicht je ein eigenes Geschlecht bilden, welches aber vorderhand noch nicht bestimmt werden könne; im Uebrigen vergleicht er Hemiglypha loricata mit Ophioglypha Lym, Amphigiypha prisca mit Amphiura Forb. Nach der oben gegebenen Beschreibung und nach den Abbildungen wird man zugeben, dass sich zahlreiche Vergleichspunkte mit recenten Arten darbieten;; eine eingehende Besprechung wird dies noch deutlicher" hervorheben. # au Vergleichung mit lebenden echten Ophiuren. Betrachtet man zunächst die Mundbekleidung der beiden fossi- len Formen, so harmonirt diese in den wichtigsten Momenten mit der- jenigen der Amphiurinen Lürken’s!) und Lsunenanw’s?) (cf. Ophiopholis Müller und Troschel)3), besonders was die geringe Anzahl der Mund- papillen, auch die langen Oralknochen, betrifft; über die leistenförmige Anordnung der Mundpapülen vergl. namentlich Amphipholis septa L ken) = Ophiophragmus septus Lyman®). Es lassen sich aber hierin zahlreiche Ophiolepididen zum Vergleich nicht minder gut heranziehen. Das starke Hervorragen der Oralschilder an der centropetalen Seite, mit den Maxillen zusammen, welches bei Aspidura als nabelartige Erhebung erscheint und wie ein »zweiter, innerer Kreis von Mund- schildern« aussieht, erinnert namentlich an typische Ophioglyphen | Was aber bei oheen Ophiuren der Jetztzeit wohl kaum gefunde werden mag, das ist die Furchung der Mundschilder in zwei gleich seitliche Hälften, die bei Amphiglypba weniger, bei Hemiglypha seh scharf ausgeprägt ist. Recente Gattungen besitzen vorkommenden Fal eine Zweitbeilung der Mundschilder, jedoch in innere und äussere (Op arachna, Andeutungen bei Ophiolepis), was mit obiger Erscheinung nicht | zu thun hat. — Diese Abgrenzung der Buccalplatte in zwei paarige La ralstücke bei Aspidura ist geeignet, über die Genesis der Opbiuride gr e..9. 00, un 2) Opbiuridea viventia huc usque cognila, Öfversigt af Kel. Vet. -Acad. Förha kat, Holmiae 1866. p. 314, 323. 3) System der Asteriden. 1842. p. 96. 4) Ophiur. nov. vel. min. cogn. descript. Oversigt over d.K.D. Selsk. Forh. il. 4872. p. 44. Taf. I, Fig. 35. 5) Ophiur. u. Astroph., illustr. Catal. ofthe Mus. of compar. Zool. I. 1865. pi [2 Aspidura, ein mesozoisches Ophiuridengenus, 2353| RE aung schon nicht mehr so en, bei den jetzt lebenden en ist sie an den Buccalstücken wohl überall Karılich verwischt?!) und noch bei den Adoralschildern und Mundeckstücken zu sehen. Es ‘en demnach die Mundschilder der Ophiuren aus der Verschmelzung eier Lateralschilder der Arme entstanden. — Die Vergleichspunkte * beiden Aspidurenformen unter einander mussten bereits bei der S hreibung von Subgenus 2 erwähnt werden; der Hauptunterschied jeht-in der Stärke der Furchung und Grösse er Mundschilder, dann in ‚höheren oder tieferen Lagerung der Adoralstücke zu den Papillen- ten, die indess ohne Zweifel nur einem verschiedenen Erhaltungszu- | ihre Verschiedenheit verdankt; im Uebrigen ist die Mundbeklei- ing bei beiden eine ganz analoge. — Eine Vergleichung mit den geo- 'h älteren und jüngeren Formen könnte kaum fruchibringend llen, da über diese vorläufig noch zu wenig Sicheres bekannt ist; Di U a ref au Saer: fr mn men ne TE an m mn. en. Vo mE A ma hg TEE TV SSH. UN REST) PT mE ARSeHWER. Ta; a a "VER, LEE OO TON RL GERNE AN SER m Bu: & u or & I: de > ER © FR BD = SE ber ©: un un. & E25 an er = (eg cb =) je) in = B E_ CD = ab) (==) © =p un & >“ D mo 5 ie ; In zweiter Linie in Bezug auf Qlassificationswerth steht die Arm- leidung. Man wird finden, dass sich in diesem Punkte ebenfalls 354 en: Pohlig, ö geführte Ophiogiypha Sarsı durch zahlreiche Fusspapillen hervor und besitzt ebenfalls eine äussere und eine innere Reihe von Papillen an. jedem Porus (wenigstens in der Mundnähe), wie dies Hemiglypha ohne Zweifel gehabt hat; bei Amphiglypha ist dasselbe vielleicht auch einst der Fall gewesen, aber jetzt nicht mehr zu erkennen. Ebenso ist bei’ beiden die Einfassung des ersten Fühlerporus nicht mehr vollständig zu sehen, die aller Analogie nach eine Beschaffenheit, derjenigen bei den Ophioglyphen ähnlich, gehabt haben muss. Die grosse Anzah! der Fuss- papillen bei den Aspiduren ist immerhin bemerkenswerth genug, wird jedoch bei der Glassificationsfrage nicht allzu sehr zu betonen sein. In | dem inneren Bau der Arme und in ihrer Verbindung mit der knöcher- nen Mundeinfassung stimmen die Aspiduren mit jetzt lebenden Arten hinlänglich überein, und namentlich sind es auch hierin die Ophiolepi- diden, die sich zum Vergleiche am besten eignen. Um die vergleichende” Anatomie des inneren Skeletbaues der Ophiuriden hat sich Lyman in einer trefflichen Arbeit grosse Verdienste erworben); man sieht dors z.B. an Ophioglypha ciliata (Taf. VII, Fig. 41), dass sich Aspidura durch” die Formen, Grössenverhältnisse und Aneinanderkettung, durch die ges nau übereinstimmende geringe Anzahl der noch innerhalb des Scheiben- randes liegenden Armknochen, ferner durch die Gestalt der Mundeinfas- sung und die Vertiefungen in derselben an jene Ophiure anschliesst, wäb- 3 rend die langen Oralknochen wieder an viele Amphiuren gemahnen. — ° “ . “ “. ’ Ct In den allgemeinen Umrissen der Arme weichen die beiden Aspiduren- ist einer der augenfälligsten Unterschiede zwischen ihnen. Mit Hemi- I glypha sind hierin Ophioglypha lacertosa Lym. (= Ophiura texturata f} Ltk.) und zahlreiche andere, leicht zugängliche Formen dieser Gattung vergleichbar; mit Amphiglypha hat z. B. Ophioglypha Sarsi Lym. in dieser Beziehung Aehnlichkeit. Die Hauptunterschiede in den Einzel- heiten der Armbekleidung bestehen zwischen beiden fossilen Arten ü der mehr oder minder starken Entwicklung der Lateralschilder, in dere verschiedenem Verhältniss der Länge zur Breite, ferner in der grösseren Anzahl und Länge der Armstacheln bei Amphiglypha und (?) in der doppel- reihigen Anordnung der zahlreicheren Fusspapillen bei Hemiglypha Spätere fossile Formen zeichnen sich, schon im Infra-Lias, durch schlan kere und längere Arme aus, wodurch der Totaleindruck, den sie den Beobachter machen, ein ganz anderer wird. “ Der Interbrachialraum ähnelt durch die Besetzung mit starken Kalkplatten ganz dem der heutigen Ophiolepididen; wie bei vielen de A) Ophiur., new and old, Bulletin of the Mus. of-comp. Zool., Cambridge 1876, ? Aspidura, ein mesozeisches Ophiuridengenus. DI Ispalten fast ganz durch die Arme verdeckt (s. a. Ophioceramis 1. cc. 1865, p. 62), während sie bei Amphigliypha deutlich sichtbar — Dem Scheibenrücken der Aspiduren wird Niemand die ogie mit dem von Ophiolepis, speciell Ophioglypha absprechen; es ie nämliche,, rosettenförmige Anordnung starker Kalkschilder, die so willkürlich an dieselbe Stellung der Tafeln am Apicalpol einer Echi- schale erinnert. Dagegen zeichnet sich Aspidura aus durch den el eines bemerkenswerthen Randausschnities an der Insertion der e, der bei Ophiog!ypha bekanntlich mit Gilien besetzt ist, sowie h die mächtige Entwicklung der Radialschilder. Die Grösse der ktafeln des Scheibenrückens (vielleicht auch das Zusammentreten der seitenschilder, cf. Lıx. 1. e. I, 67 ete.) kann an jetzige Jugendformen nern, mit denen die Aspiduren überhaupt manche Yergleichspunkte bieten mögen!). Es giebt aber auch erwachsene Formen der Jetzi- ‚ deren Scheibenrücken durch ungewöhnlich grosse Schilder geschützt so Ophiozona nivea Lym.?), Ophiothrix plana Lym. (l. c. 187%, 238, Taf. IV, Fig. 4); Ophiothela (isidicola, Lürken 1. c. 1872, p. 18 4) tigris Lym.?) hat nur 10 Tafeln, die den Scheibenrücken bedecken. Bei fossilen Ophiuren scheint diese Art der Bedeckung verbreiteiere gewesen zu sein; »Ophiura Egertoni« aus dem Lias 'Lymn Regis, die einzige nicht triasische Oberseite, die dem Verfasser Verfügung stand, zeigt denselben eng geschlossenen Kranz von i9 grossen Radialschildern, wie Ophiothela und Aspidura. . | Es ergeben sich schliesslich noch einige allgemeine Vergleiche zwi- en jenen fossilen und den jetzt lebenden Ophiuren. Wie letztere, imen auch erstere zu grossen Massen vergesellschaftet vor; nicht en finden sich jedoch, von jenen ‚Massenvorkommnissen durch Ge- nsschichten getrennt, isolirte Individuen, die sich gewöhnlich durch ® Grösse‘) vor den gesellig lebenden auszeichnen (geschlechtlich er stark entwickelte Thiere?”). Man hat gerade im Muschelkalk pe derselben Erscheinung Sa so Reigen Terebrateln, mmen ihrer Schalenreste ganze Felsen aufgebaut haben; es wird ‚cf. Ophiura Sarsi Ltk. l.c. I, 49, Taf. I, Fig. 3u. 4. Ophiopholis aculeata no. 1, 63. Taf. I, Fig. 15 u. 46. etc. Ophiolepis ciliata M. T., 1. c. p. 91 etc. glypha Sarsı Lym. 1. c. 4865. p. 43 etc. ) Hassler-Expedition p. 23. Taf. I, Fig, 12. 4875. ee en. p- 10. Tat. I, Fig. 40. DD =. er an © >y Bi = I [ear} En ie [e71 a © =] [23 <) Ex iS So {=} -_ © gg [7 &D Pd al » u Ed zu — ER | # ee | 257 Hans Pohlig, deshalb in solchen Fällen nicht der Gedanke Raum haben, als repräsen- | \ ‚tirten jene grossen Individuen eine eigene Art, „sondern sie werden als #& varietas grandis zu betrachten sein, die besonders günstigen Umständen ihre bemerkenswerthe Grösse erlikt. Man sieht übrigens, dass sich E | auch dergleichen allgemeine Verhältnisse in den Rückständen früherer 4 | Meere studiren lassen; ja vielleicht offenbaren letztere Manches, nament- % lich für Organismen, die in grossen Tiefen leben, was in heutigen Meeren | nichi constatirt zu werden vermag. — Dass die Mikrostruetur der Hart- 4 theile bei fossilen Stelleriden eine gleiche ist, wie bei recenten Wr wohl nicht zu zweifeln war), dass jene also denselben, netz- oder gitter- förmigen, einst von echter organischer Substanz durchzogenen Auf- hau der Skeletsiücke besitzen, dafür hat Bonnemann bei liasischen Formen den Nachweis geliefert!). ’ Die Gesammtheit aller in Vorsiehendem gezogenen Parallelen führt zu nachfolgenden Hauptergebnissen: A Aspidura stellt ein Ophiuridengeschlecht des Muschelkalkmeeres dar, welches in seinem Totalcharakter sich der jetzt lebenden Ophio- elypha am meisten nähert, nach der ganzen Form im Allgemeinen, wie im Besonderen nach der Bekleidung des Mundes, der Arme, des Inter- " brachialraumes und des Scheibenrückens; die Gardinalpunkte, welche halten. Letztere ist immerhin nicht ähnlich genug, um beide Formen etwa nur als Arten von einander zu unterscheiden: während Hemigl pha in ihrer ganzen Erscheinung den Ophioglyphen sich bedeuten nähert, tritt Amphiglypha durch ihre schlankere Gestalt und durch d ziemlich langen Armanhänge mit den Amphiurinen in Berührung. Es wird also Aspidura zu den Ophiolepididen, und zwar zwische die Gattungen Ophioglypha und Ophiopus, zu stellen sein. Von letztere | sagt LIunemann 2), »hoc genus inter Ophioglyphas ei Amphiuras mediur 1) cf. Zeitschr. d. deutschen geol. Gesellsch. XXVI. 4875. Protokoll, , 2) l. c. p. 369, Aspidura, ein mesozoisches Ophiuridengenus, | 357 ocum«, und stellt ihn in einer neueren Arbeit!) geradezu unter \mphiurinen, was wohl ein wenig zu weit gegangen ist. — Diese centen Gattungen sind namentlich in europäischen Meeren, bis in den hen Norden von Spitzbergen und Grönland, verbreitet. Schon Lürsen?2), dem doch nur Abbildungen mangelhafter Exem- re, und für loricata wenigstens unvollkommene Fossilreste zur Ver- gung waren, verglich der allgemeinen Form nach Hemiglypha mit i Phioglypha und Amphiglypha mit Amphiura, — ein Umstand, der für ‚durch langjährige Studien erworbene Beobachtungsgabe dieses um Stelleridenkunde so hochverdienten Forschers Zeugniss ablegt. MÜLLER ıd Troscher vereinigten bekanntlich die Amphiuriden und Ophiolepi- den noch unter einem Geschlecht, Ophiolepis. _ Wergleichung mit anderen, lebenden Stelleriden. Wenn auch Aspidura, wie gezeigt worden ist, mit recenten Ophiu- nformen eine offenbare Verwandtschaft besitzt, und über ihren Charakter s den einer echten Ophiure ein Zweifel nicht obwalten kann, so er- ben sich doch für diese Gatiung einige Berührungspunkte auch. mit deren Stelleriden der Jetztzeit, die ihr eine eigenthümliche Stellung ter allen lebenden Ophiuren sichern. | Von den Untergattungen, welche das Genus Aspidura enthält, ist ‚jedoch nur Hemiglypha, die in dieser Beziehung von hervorragen- r Bedeutung ist, während Amphiglypha nicht mehr als einen Haupt- nkt zu obiger Vergleichung zu liefern im Stande ist; es mag deshalb die rstere in ihrer Stellung zu heutigen Asteriden, dann in derjenigen zewissen Euryalen im Folgenden genauer bestimmt werden. Hemiglypha nähert sich schon in den allgemeinen Umrissen ihrer stalt den Asteriden; sind nun die Arme, wie dies fast siets der Fail erade dort nbasbs schen, wo sie anfangen, schlank und biegsam zu er en, sind sie ferner auf der Scheibe durch Schichtendruck noch eiter, als ursprünglich, geworden und bedecken den Interbrachial- um fast ganz, ist nach alledem der Erhaltungszustand auch sonst ein elmässiger, dann wird es sehr leicht geschehen können, dass statt "Öphiure eine Asteride beschrieben und abgebildet wird. Schloss einer der berühmtesten Zoologen auf den ersten Anblick des abge- ien Theil der Eingeweide in die Arme aufgenommen habe.« Indess, e äussere Form ist in zweifelhaften Fällen von geringerem Gewicht: ) Ubi Vestindien saml. Oph., Fört., Öfvers. af Kgl. Vet.-Ac. Förhandl. 4874, 45. Stockholm. 2)1.c. I. p. 55, 56, s. 0. a 17* 958 a et Hans Pohlig, wäre eine Brisinga unter ähnlichen Umständen fossil gefunden worden, man hätte sie wahrscheinlich zu den Ophiuriden gestellt. | En | Ein Hauptmoment, welches die Vergleichung von Hemiglypha mit 4 Asteriden ermöglicht, ist die mehrfach erwähnte, bilaterale Halbirung der Buccalplatten und die offenbare Analogie, welche diese Hälften mit Armseitenschildern innerhalb des Scheibenrandes besitzen. Diese Art der Theilung ist derjenigen an den Buccalplatten von Ophiarachna in 7% innere und äussere so wenig zu vergleichen, wie der Zerklüftung der Dorsalschilder an den Armen von Öphioceramis Januarii Lym. (l. c.) in zwei ouer mehr seitliche Stücke: diese ist wohl durch zufällige Berstung der ungewöhnlich breiten, dabei kurzen und dünnen Dorsalplatten ent- standen, jene scheint wieder eine andere genetische Bedeutung zu haben (Entstehung der inneren Mundschilder durch Verschmelzung der Adoral- stücke ?\, Hemiglypha nähert sich durch die eigenthümliche Beschaffen- heit ihrer Buccalplatten den Solastrinen und Brisinga!), sie liefert den Beweis, dass die Mundschilder der Ophiuren aus zwei Lateralschildern entstanden sind (s. o.), und der Vergleich mit jenen Asteriden macht. es klar, dass diesen bei recenten Ophiuren zu Mundschildern verwachsenen Lateralschildern (s. 0.) Adambulacralplatten von Brisinga und Solaster?) entsprechen; man darf nicht behaupten, dass dies gerade die innersten Adambulacralplatten des Mundringes gewesen seien, da ja die Seiten- mundschilder und Mundeckstücke der Opbiuren in dieser Beziehung ebenso in Betracht kommen, wie die bei Aspidura noch paarigen Buccal- stücke. — Diese genetischen Betrachtungen scheinen für denjenigen Theil der Hazerzr’schen Ansicht über die Verwandtschaftsverhältnisse der Echinodermen eine neue Stütze zu sein, welcher das Alter der Asteriden höher setzt, als das der Ophiuren, während gegen andere Theile jener _ Hypothese ich vom paläozoologischen Standpunkt sich Manches ein wenden lässt (so mag die phylogenetische Entwicklung der fossilen Gri noideen gegen die Annahme der Entstehung des Echinodermentypus au einem Wurmstocke sprechen). oo. 4 Eine fernere Analogie von Hemiglypha mit Asteriden ergiebt sicht aus der Andeutung einer Ambulacralfurche und aus der ganzen sonstiger Beschaffenheit der Arme. Wie im ersten Abschnitt beschrieben und au der Abbildung zu entnehmen ist, besitzt Hemiglypha auf der Armbauch: seite längs der Mediane eine flache Rinne, aus der beiderseitig die dicke ' Lateralschilder sich erheben. Letztere erinnern durch ihre balkenäh liche Form und starke Entwickelung gegenüber dem Zurücktrete 4) ef. @. ©. Sars, Brisinga, University-Program of Christiania 1875. Taf. V. 2) Auch Astropecten typicus M. T., lamosus M. T, ete. lassen sich damit vergleichen. e ne welche wieder mit einer bei ln en ha ch grossen zahl der den Furchenpapillen der Asterien entsprechenden Tentakel- Boppen eu ist, wäre en geeignet, die Vergleichspunkte 123; Lürxen, 1. c. I, 1858, D- 17013, Taf. II, Fig. in zu I ist nicht nielioh, dass diese » Maachiid ler« der Euryalen den alb sind jene Euryaliden hier am Platze, es ist ja in der Diagnose und chreibung von malen a u sich die Sr BE .. a nun unter allen Umständen it techt Eu cen, Sinne für Hemigly I En wie sie : er Obigem erhellt, dass die Analogieen von Hemiglypha mit ge- sen Asteriden hauptsächlich i in der Beschaffenheit der Buccalplatten, | Neigung zu einer Ambulacralfurche und in der Form, Grösse und gerung a Armbekleidung beruhen. Dies begründet die sehr bemer- ee ne kenswerthe Thatsache, dass Hemiglypha eine Uebergangs- form repräsentirt, dass sie unter den Ophiuren eine ähnliche Stellung einnimmt, wie Brisinga unter den Asteriden. | IV, Resume. Die Resultate vorliegender Abhandlung sind in fünf Punkte zusam- menzufassen : 4) Aspidura respräsentirt ein ausgestorbenes Ophiuridengenus di Trias, welches sich namentlich durch den Besitz sehr grosser, fest an einander geschlossener Radialschilder, sowie durch bilaterale Furchung der Mundschilder vor recenten Geschlechtern auszeichnet. 2) Aspidura enthält zwei Untergattungen, Hemiglypha und Amphi- glypha; die erstere besitzt breitere, in der Mitte der Ventralseite schwach längsgefurchte Arme und stärkere Kalktafeln, die letztere eine schlankere Gestalt und längere Armsiacheln. Von diesen beiden Untergattungen ist je eine Art, Hemiglypha loricata und Amphiglypha prisca, bekannt. 3) Es sind bisher im Muschelkalk keine Ophiuren gefunden wor- den, die sich nicht unter die beiden beschriebenen Arten von Aspidura stellen liessen. h 4) Die Gattung Aspidura ordnet sich den Ophiolepididen unter und nimmt daselbst zwischen Ophioglypha und Ophiopus Platz. 5) Hemiglypha loricata stellt unter den Ophiuriden das vor, was Brisinga unter den Asteriden; sie konnte manchen Merkmalen nach für eine Asterie gehalten werden, während sie in der That eine echte Ophiure ist. l Die Herren Prof. E. E. Scamm in Jena, Prof. ZırreL in München, Prof. von Sersach in Göttingen und Pavı Görze in Weimar unterstützten diese Arbeit durch Zusendung von Material, mein Schwager Dr, Mar- SHALL vermittelte dieses; ferner verpflichteten mich meine hochverehrten ) Herren Lehrer, Geheimrath Levokarr durch recentes Material, Prof. ” ZirgeL und Prof. REDNER durch einschlägige Literatur auf's See allen “ Genannten sage ich herzlichen Dank. n Zugleich verknüpfe ich hiermit die Bitte an alle, denen in dieser ” Beziehung Material zur Disposition steht, mir durch baldige Zusage des- ° selben zu einer Abhandlung über die Asterien des Muschelkalkes freund- lichst behülflich sein zu wollen. W 2.2. Fra nkfurt a. M., Keitenhofweg 83. Der Verfasser. 0 Aspidura, ein mesozoisches Ophiuridengenus, 261 Erklärung der Abbildungen. Tafel XVI. h. Fig. 4, Hemiglypha loricata, zufällig mit einem Ceratiten verwachsen, ‘dem Muschelkalk von Weimar, im Besitz des Herrn GöTze daselbst; verdankt einer gedrückten Stelle jenes BR, Anpodehsieinberns ihren guten Erhaltungszustand 236— 240). 9/10. Fig. 2. Amphigiyphaprisca, eine Platte mit über 50 Individuen, die theils. der Oberseite, theils auf dem Bauche liegen; aus dem Muscheikalk von Weimar, des Verfassers Besitz. Einzelne lassen sich leicht von der Platte loslösen (p. 240 bis 245). 9/10. Diese Tafel ist bei Naumann, Leipzig Dorotheenstrasse, angefertigt, wo noch Abdrücke zu haben sind. | Tafel XVII. Fig. 4. Amphiglypba prisca, ein Fünftheil des Scheibenrückens ist weg- t, um den Apparat der Arm- und Mundknochen zu entblössen (p. 243— 244). 30/4. Fig. 2. Dieselbe, zwei Fünftheile der Unterseite, die Stacheln der Arme etwas schlank (p. 248—243). 8/1. Fig. 3. Derseiben Oberseite, die Bualsehilder erscheinen grösser als bei der ndern Species (p. 241 — 242), 8/4. Fig. 4. Ditto, abgeriebene Unterseite eines Armstückes; die Armwirbelkörper ommen zum Vorschein (p. 245). 40/4. Fig. 5. Ditto, aborale Gelenkfläche eines Armknochens am Scheibenrande, 10/4; b adorale Fläche eines solchen nach Eck, vergrössert (p. 244). Fig. :6. Dieselbe, wohlerhaltenes Armstück mit sämmtlichen Stacheln von der te (p. 242). 8. Fig, 7 Abgeriebene Armohefserte von reihen: hierkommt der obere Canai er Wirbelkörper zum Vorschein (p. 244). 10/4. ‚Fig. 8. Aspidura, ein Stadium der Abreibung des el ee (p. 244). 4/4. Fig, 9. Armoberseite nach dem Ende der Arme zu, die Dorsalplatten sind von Lateralschildern fast verdeckt; in d zwei a ganz an der Spitze der Arme. — Die Unterseite ist ähnlich. i Fig, 40, Hemigiypha loricata, Bauchseite (p. 238— 239). 6/i. Fig. 44. Dieselbe von der Rückenseite (p. 237—238). 6/1. Fig, 42. Der Anhänge beraubte Armunterseite. 8/1. Fig. 43. Querschnitt des Armes am Scheibenrande, cf. Fig. 5 (p. 238). 8/4. Fig. 14. Ende eines Armes. 6/4. le diese en sind nach den auf Tafel XVI abgebildeten Exemplaren ge- Untersuchungen über den Bau und die Entwicklung der Spongien. Fünfte Mittheilung. | Die Metamorphoss von Sycandra raphanus. Von Franz Eilhard Schulze in Graz. Mit Tafel XVII und XIX. Literaturverzeichniss. Nr. 4. 41859. Lisserkünn. Neue Beiträge zur Anatomie der SER p. 379 ir 1 Archiy für Anat. und Phys. 4859. | Nr. 2. 1866. O. Scanipt. Zweites Supplement der adriat. Schwämme., p. 5. Nr. 3. 14868, Mixtucao MasLAv. Beiträge zur Kenntniss der Spongien. In de a Jenaischen Zeitschrift. Bd. IV. p. 226. | Nr. 4. 4872. HazckeL: Die Kalkschwämme. 4872, "Nr. 5. 1874. METSCaNIKoFF, Zur Entwicklungsgeschichte der Kalkschwänme, Die Zeitschr, Bd. XXIV. p. 1. Nr. 6. 1874. Carter. Development.of the marine Sponges,. In den Annals of nat hist. A.ser. Bd. XIV. p. 324. Nr. 7. 4875. O. Schmior. Zur Orientirung über die Kntwickhee der Schwämm Diese Zeitschr. Bd. XXV. Suppl, p. 427. | Nr. 8. 4875. F. E. Scavıze, Ueber den Bau und die Entwicklung von Syeand raphanus. Diese Zeitschrift. Bd. XXV. Suppl. p. 247. a Nr. 9. 4876. O. Scanipr. Nochmals die Gastrula der Kalkschwämme. Im Archi | für mikrosk. Anat. Bd. XI. p. 55%. Nr. 40. 1876. Barroıs. Embryologie de quelques &ponges de la Manche. Anna N | des sc. nat. Zool. VIser. P. 3. 4876. Nr. At. 4876. Merscanıkorr. Beiträge zur Morphologie der Spongien. NER Ze schrift. Bd. XXVU. p. 275. .R Nr. 4%. 1876. F. E. ScuuLze. Zur Entwicklungsgeschichte ' von ee ‚Dies 2 Zeitschr. Bd. XXVl. p. 486. Nr. 43. 4876. KELLER, Untersuchungen über Anatomie und Eatwicklungsgeschi ‚einiger Spongien. 4. 1% ‚Hinoxen.; Studien zur Gasträpa-Pheen ie. Jena 1877. 87 Scanipr. Das Larvenstadium von Asceita primord.und Asc. clathrus. ‚im Archiv für mikrosk. Anatomie. Bd. XIV. p. 249. . Kerter. Ueber den Bau von Reniera semitubulosa. Diese Zeitschrift. Bd. XXX, p. 563. andra raphanus und die dabei erfolgende Metamorphose direct zu eobachten. Ich bin dadurch in Stand gesetzt, meine im Jahre 1875 ese Zeitschrift, Bd. XXV. Suppl.) gegebene Darstellung der ersten ricklungsphänomene dieser Spongie so weit fortzuführen, dass sich Vebersichtihrer ganzen Öntogenie gewinnen lässt. Damit die von mir beobachteten Thatsachen möglichst leicht auch Andern controlirt werden können, will ich zunächst das Verfahren ıldern, welches mich nach längerem erfolglosen Experimentiren zum epeiebenen Eiform zur einen Hälfte aus handen edemalen insel lien, zur andern aus breiten dunkelkörnigen geissellosen Zellen be- end, den mütterlichen Körper verlassen, um mit ziemlich grosser ıwindigkeit frei durch das Wasser hinzustrudein, so schien mir und ich versuchte, sie durch Schütteln und Tupfen von grossen draexemplaren in einem Wassertropfen isolirt zu erhalten. In der 5 gelang es auch auf diese „Weise, scheinbar lebenskräftige reife | Tropfen in der feuchten Kammer zu beobachten. Indessen zeigten ‚erhaltenen Larven doch in keinem Falle Neigung, sich festzusetzen ; hr gingen sie regelmässig nach einiger Zeit unter zweifellos patho- is: en ‚Veränderungen zu Grunde. In der Ueberzeugung, dass die immerhin etwas gewaltsame Be- 8 aus dem Schwammkörper und die dabei schwer zu vermeidenden nreinigungen des Wassertropfens ihren Untergang herbeigeführt müssten, richtete ich meine Bemühungen fortan darauf, die Larven i möglichst natürlichen Bedingungen freiwillig ausschwärmen zu n und Sodann en ur erstere suchte ich eu I. an einem kühlen aber heilen Platze aufsiellte. Eine ‚ die zweite Aufgabe, nämlich die schwärmenden Larven einzu- :rsuchungen über den Ban und die Entwicklung der Spongien. 263 Endlich ist es mir gelungen, das Festsetzen der Flimmerlarve von en in wenig Wasser zu isoliren und längere Zeit hindurch im hängen- : ande 0 Franz Eilhard Schulze, — wie so manche andere mikroskopische Larven niederer Thiere, so auch diese in ruhig stehendem Wasser die Oberfläche aufsuchen und sich hier an der dichteren Rindenschicht des Wassers ansetzen wür- % den. Zu meiner grössten Freude bestätigte sich diese Voraussetzung, 4 und ich konnte bereits am zweiten Tage nach der Einrichtung meiner Sycandra-Aquarien an der freien Wasseroberfläche mit einer starken Lupe zahlreiche Larven sich herumtummeln sehen. Ich hob nun mit einem flach auf die Wasserfläche gelegten Deckblätichen einen Tropfen von dieser mit Sycandralarven erfüllten Wasserrindenschicht empor, übertrug Partien davon auf andere dünne Deckblättchen, schloss mit den- selben (nach dem Umkehren) die obere Oefinung von Teihgtt Kammern, in deren unterem Raum grüne Algen in etwas Wasser lebend erhalten wurden !), und hatte so Vorrichtungen geschaffen, um die völlig unver- | sehrten und durchaus normalen Larven längere Zeit hindurch unter | günstigen Lebensbedingungen fortdauernd beobachten zu können. Auch i\ konnten mit den an der Wasseroberfläche der Aquarien sich fortent- wickelnden und sogar festsetzenden Larven, resp. jungen Schwämmen, immer neue feuchte Kammern ausgerüstet und so zahlreiche Be- obachtungsreihen gewonnen werden. In den feuchten Kammern hielten sich die Thierchen bei fortlaufender Entwicklung unter günstigen Ver- bälinissen mehrere Tage. Besondere Sorgfalt hat man dabei auf die Fernhaltung von Fäulnissfermenten, resp. Pilzen, zu verwenden. Die feuchten Kammern wie die Aquarien sind vor Allem gut vor Staub zu schützen, die für den Gaswechse! bestimmten grünen Algen müssen ‚frisch und lebenskräftig sein, eine Erhöhung der Temperatur über 1800, muss vermieden, dagegen für die Einwirkung des hellen Tageslichtes | (mit Ausschluss directer Sonnenbestrahlung) gesorgt werden. Bei der Schilderung der zur Metamorphose führenden Veränderun gen werde ich zwar von der zum Ausschwärmen reifen, eifürmige Larve ausgehen, will aber doch zuvor an die zuerst von Barroıs (Nr. 40) hervorgehobene, dann auch von mir (Nr. 12) bestätigte Thatsache erinnern, | dass diese in Fig. 19—20 meiner früheren Arbeit (Nr. 8) dargestellte Larvenform nicht direct und unmittelbar aus der kugeligen oder flae | kuchenförmigen Amphiblastula (Fig. 18 meiner Arbeit Nr. 8) durch ei 7 \ fache Verkleinerung der Furchungshöhle und Auswachsen der Zellen hervorgeht, sondern dass in der Regel noch innerhalb des mütterliche Organismus eine mehr oder minder tiefe Einstülpung der durkelkörnig A) Diese zuerst von SELENKA empfohlene Einrichtung hat sich mir in diesen \ ähnlichen Fällen vortrefilich bewährt. ersuchungen über den Ban und die Entwicklung der Spongien. 265 = Bl N 3 den £ ie i ders Hälfte stattfindet, ecke a dabei ai starker Con- ät gegen das henachbarte Kragenzellenlager der Mutter vorbaucht 3, Taf. XIX meiner Arbeit.Nr. 8). Aus dieser (einer Gastrula jedenfalls sehr ähnlichen) schüsselför- Larve geht dann erst durch starkes Auswachsen und Vordrängen orher eingestülpten dunkelkörnigen Zellen die bekannte eiförmige ve hervor, wobei sich die zuvor auf einen schmalen halbkugel- nförmigen Spalt zusammengedrängie Furchungshöhle bei starker her Zusammenziehung des ganzen Larvenkörpers und Strecken in uptachsenrichtung zu einem kleinen kugeligen Hohlraum umformt, r im centralen (Basal-)Theile der schmalen, hellen Zellen ein kör- , bräunlichgelbes Pigment entsteht, und endlich aus deren freier aler Endfläche je eine lange Geissel hervorwächst. Gewöhnlich durchbricht die Larve in diesem Stadium die Wand T Bruthöhle und zwar wahrscheinlich stets nach dem benachbarten Yadia tubus zu, gelangt so in diesen selbst hinein und von da aus durch rosse Centralhöhle und deren weite Ausgangsöffnung, das Oseu- ‚hinaus ins freie Wasser. Hier schwimmt sie unter beständiger ng um die Längsachse, den schmaleren Wimperpo! voran, in aligen Touren ziemlich schnell umber. | Ohne mich nun auf eine weitere genaue Beschreibung dieser in jeren Publicationen mehrfach beschriebenen eiförmigen Flimmerlarve * einzulassen, will ich hier nur auf die ziemlich constanten Zahl- } erungsverhältnisse aufmerksam machen, welche ihre dunkelkör- llen erkennen lassen. Besonders auffällig war es mir, dass die- en n Körnerzellen, welche, an die Geisselzellenmasse &renzend, einen von Barroıs und Anderen beschriebenen regelmässigen Kranz Ä constant die Zahl 45 oder 16 aufweisen. Ueber diesem äquato- Grenzkreise folgt ein eiwas engerer, weniger regelmässiger Ring ira neun Zellen, während der Schluss der ganzen Wölbung von v fünf mehr re massig gelagerten Zellen gebildet wird. Ich ;o die dunkelkörnige Larvenhälfte aus 28—30 Zellen zusammen- A gefunden, will aber bemerken, dass ich möglicher Weise zwischen ngliedrigen Ringe und den vier oder fünf Schlusszellen ein oder geschobene Zellen hie und da übersehen haben kann; so dass ‚betragen mag. Ich halte diese letziere Zahl deshalb für wahr- we alle ug Zelien aus dem in pola- 366 . .. Brasz Billard Salmlad) u 0a heit auffällt, und wahrscheinlich mit jenem. achttheiligen Zellenkranze # identisch ist, der im A6iheiligen Furchungsstadium von dem Kragen | zellenlager des mütterlichen Radialtubus abgewandt liegt. # | Die erste Veränderung, welche nun an solchen freischwimmenden Larven bei andauernder Beobachtung im hängenden Tropfen wahrzu- 7 nehmen ist, besteht in einer Vergrösserung der zunächst ja nur unbe- deutenden Gentralhöhle. Und zwar erweitert sich sowohl der zwische den gelblichen Basalenden der Geisselzellen befindliche Theil als beson- ders die zwischen den breiten dunkelkörnigen Zellen befindliche Partie, so dass der ganze mit heller Flüssigkeit gefüllte Hohlraum eine birnför- mige Gestalt annimmt (Fig. !). Dabei verkürzen und verbreitern sich die ursprünglich in radiärer Richtung gestreckten Kör nerzellen, und. auch “ die helien prismatischen Geisselzellen erfahren eine geringe Verkürzung. M Wie zart und empfindlich in dieser Zeit die Larve sein muss, erbellt | aus: den schon von O. Scumipt mehrfach erwähnten mannigfachen Ver n zerrungen, localen Einbuchtungen oder Auftreibungen, welche man nur zu häufig antrifft, und welche gar leicht zu falschen Vorstellungen | von dem normalen Gange der Entwicklung führen können. So tritt zu- weilen eine seitliche Compression der ganzen Larve, oft auch eine seit liche Abplattung der flimmernden Hälfte in der einen, der dunkelkörnigeı tlimmerlosen Hälfte in der anderen darauf senkrechten Querrichtung ein, so dass sich die Querachsen der beiden abgeplatteten Larvenhälfter kreuzen. Nicht selten bilden sich auch einseitige Depressionen oder Ein- ziehungen an beliebigen Stellen aus. Ob gewisse totale Abllachungen oder gar Invaginationen der dunkel körnigen Zellenschicht gegen die Geisselzellenschicht, wie sie gar nich selten zu finden sind, auch auf solche nachträglichen, wahrscheinlie durch ungewöhnliche Spannungs- oder Diffusionsverhältnisse herbei geführten Aenderungen der eiförmigen Larve zu beziehen sind, oder | sich vielleicht noch direct von der früher bestandenen Invagination ableiten, muss ich zweifelhaft lassen. Jedenfalls haben sie für den weiteren normalen Entwicklungsgang keine wesentliche Bedeutung. & ich aber selbst durch solche, natürlich stets mit besonderem Interes ‚beobachtete und sogar eifrig aufgesuchte Formen anfangs vielfach irre- geleitet bin, so habe ich in Fig. 2 einen extremen Fall von einer derai tigen, wahrscheinlich rein zufälligen und bedeutungslosen Einziehung der dunkelkörnigen Zellenlage in die Höhle, welche von der‘ convexen Kuppe der Geisselzellen gebildet wird, dargestellt. Auch will ich be. sonders darauf aufmerksam machen, dass zweifellos eine ganze Re solcher Bilder, wie sie sich in Fig. 22—24 der Bor an frühere ‚Arbeit (Nr. 8), und bei Krırer (Nr. 13) in Fig. 6, 7, 9, 10 und 12, getre 2 267 a“ ur 7 wiedergegeben nn auf solche für ee as ere Weiter- eier entsprechender Verbreiterung im ee Durch- sr. Besonders bemerkbar wird diese Längsachsenverkürzung an orher hochgewölbten, geradezu bienenkorbförmigen, aus Geissel- bestehenden Körperhälfte, welche sich langsam abflacht, dabei ich bedeutend an Breitendurchmesser zunimmt. Weniger auf- it die Abflachung an der aus dunkelkörnigen Zellen bestehenden osen Partie hervor, jedoch macht sich auch hier die Zunahme n irchmessers, besonders an der Erweiterung jenes aus 15 oder I bestehenden Ringes bemerkbar, welcher den allmälig immer we ı vorragenden Randtheil der Larve bildet (Fig. 3). ei weiter fortschreitender Äbflachung der Geisselzellenschicht rückt nders deren mittlere Partie in die centrale Larvenhöhle mehr und : die Körnerzellen aber behalten ihre kuppenförmige Anord- i, und platten sich 'nur unter gleichzeitiger Verbreiterung der ‚arve etwas ab. Auf diese Weise nimmt die Larve nach einiger lie Gestalt einer planconvexen Linse an, deren ebene Fläche von ierlichen Mosaik der freien Geisselzellenenden, deren Gonvexität freien Oberfläche der stark abgeflachten Körnerzellen, deren bgerundeter Seitenrand aber von den 45 oder 16 Zellen des äus- örnerzellenkreises — wir wollen sie fortan einfach »Rand- j« nennen — gebildet wird (Fig. 4). Es ist leicht begreiflich, jei diesen Formveränderungen der Larve die prismatischen Geissel- und mit ihnen die in ihrer Längsrichtung vorstehenden Geisseln der ursprünglich divergirenden, radiären Stellung in eine rein übergehn müssen. | h nachdem die planconvexe Form erreicht ist, nimmt dar Pro- inziehung oder Einstülpung des Bir sdleeilenisens in die Gen- e und gegen die Innenseite der Körnerzellenkuppe ununterbrochen. ortgane, ) on die soeben noch en ebene an ER zn “ Tan Dr — Er: I 2 mm u CE ce 7. er Tr er s). "Dabei wölbt sich das zum äusseren Blatte ge- e pr Jenaer wie stärker hervor, us sein we a r Kun Kranz Rilhard Schulze, grossen Randzellen gebildet wird. Die inosn nur a matt en, den Geisseln haben sich entsprechend der jetzt mehr convergirenden| Stellung ihrer zugehörigen Oylinderzellen zu einem nach aussen conver-| girenden, zunächst noch weit aus der Oeffnung hervorragenden Schopfe! genähert, welcher aber bei weiterem Fortschritte der Invagination mehr! und mehr in die Gastralhöhle hineingezogen wird (Fig. 5 u. 6). M Schliesslich entsteht durch immer stärkeres Einstülpen des Geissel-) zellenlagers und durch gleichzeitige Verengerung der Invaginationsöffnung| ein halbkugeliger, doppelblätteriger Sack, dessen beide Zellenblätter sich] so dicht aneinander legen, dass die ursprünglich zwischen ihnen vor-| handene Furchungshöhle vollkommen verschwindet. Dadurch dass jetzt die Randzellen mit ihren die Invaginationsöffnung begrenzenden Innen rändern in der Ebene dieser Apertur selbst centripetal gegen einander) vorwachsen, verengt sich der Gastrulamund immer mehr, und es ge- winnt gleichzeitig die halbkugelige Larve eine ziemlich ebene, nur in! der Mitte von einer mehr oder minder engen Oeffnung durebbrochene Basalfläche (Fig. 6 u. 7). Sämmtliche so eben beschriebene Veränderungen vom Stadium der eiförmigen Flimmerlarve an bis zu dem der halbkugeligen, doppelblätt— rigen Gastrula habe ich Mitte Mai dieses Jahres 1878 an mehreren im hängenden Tropfen continuirlich beobachteten Sycandralarven eiwa in) einer halben Stunde sich vollziehen sehen. Wahrscheinlich ist es gerade} diese Schnelligkeit des ganzen Invaginationsvorganges gewesen, welche) seine Beobachtung bisher so erschwert hat. | 5. Nachdem die Einstülpung des Geisselzellenlagers gegen die Körner: ra zellenkappe vollendet und damit eine typische Gastrula gebildet ist, be ; ginnt der wichtige Act des Festsetzens der Larve. | Dieselbe legt sich mit ihrer ebenen Basalfläche, welche, wie era wähnt, nur von den 15 oder 16 radiär ausgezogenen, den Gastrulamund! umgebenden Randzellen gebildet wird, an irgend einen festen Kör- per, etwa an die Unterseite des Deckblättchens oder, wie bei den meiste meiner Zuchtlarven, an die freie Oberflächenschicht des hängende Wassertropfens an. Dabei wachsen von den äusseren Enden einzeln Randzellen unregelmässig zackige, hier und da auch in feine Spitz auslaufende, flache, hyaline Protoplasmafortsätze nach ausse ‚vor, welche durchaus den Pseudopodien vieler amöboider Zellen, et der farblosen Blutkörperchen, gleichen. Auch die übrigen Randzelle erhalten einen hellen, hyalinen Randsaum. Diese hyalinen Protopla maausbreitungen schmiegen sich dicht an die Unterlage an und veı grössern ausserdem die ganze Basalfläche nicht:unerheblich. Es kan daher wohl’keinem Zweifel unterliegen, dass sie zum Anheften der Lars Eufersuehungen über den Bau und die Entwicklung der Sponeien. 269 Dass übrigens nicht nur die Randzellen, sondern gelegentlich e den ea aka Theil des hen s deckenden Körnerzellen zu eonstatiren, in ns eine Larve zufällig in eine sehr flache hicht des oeenden Tropfens gerathen war. Wenn sich dann ihre che Basis mittelst der Randzellenfortsätze an der freien unteren Wasser- he ausbreitete, so entstanden zugleich auch an der gewölbten venoberfläche zackige hyaline Erhebungen, welche sich an die Deck- unterseite inserirten, Man sieht hieraus, dass ein prineipieller Unter- hied zwischen den Randzellen und den übrigen Körnerzellen wenig- sin dieser Beziehung nicht besieht. Jurch die grosse Ausdehnung der sämmtlichen Körnerzellen, viel- it auch durch Resorption eines Theiles der stark lichtbrechenden hen Körnchen verliert nun die äussere Zellenlage, besonders aber asale Randzellenschicht etwas von ihrem früheren dunkelkörnigen, en Charakter und wird so durchscheinend, dass man unter günsti- Verhältnissen die innere Cylinderzellenlage und die von diesen um- lossene Gastralhöhle ziemlich deutlich erkennen kann. Besonders istes. raungelbe körnige Pigment, welches immer noch, wenn auch weniger ich, in dem basalen Endiheil der (ehemaligen) Geisselzellen enihal- N welches über die Lage und Ausdehnung dieser Elemente orien- en einer mit in gefüllten Spalte macht, sondern mehr e dünne Schicht einer mässig stark lichtbrechenden, sulzigen Masse llen, als von den inneren Cylinderzellen ab. Aus dem letzteren ande wird man zu der Folgerung geneigi sein, dass diese helle nlage mit dem äusseren der beiden Zellenbläiter in innigerer 270 | 0 00 Franz Bilhard Schulze, A Zellen sogar leicht von einander isoliren, und hinsichtlich ihrer Gesta und Structur studiren kann. Bei einem derartigen Isoliren der Zellen des inneren Blattes erscheinen dieselben etwas kürzer und breiter, als früber und lassen die Geissel nicht mehr erkennen. Ob letzteres etwa nur. Folge des Präparationsverfahrens ist, oder einen wirklichen Verlust de Geissel bedeutet, kann ich zwar nicht mit Sicherheit entscheiden, möchte aber das Letztere aus folgenden Gründen für wahrscheinlicher halten. Wenn ich beim Studiren des Einstülpungsactes meine Aufmerksam- keit besonders auf das Verhalten der Geisseln richtete, so konnte ich bei solchen Larven, welche ihren Gastrulamund nach oben ge- kehrt hatten und sich dementsprechend später an die Unterseite des Deckblättchens anhefteten, noch längere Zeit die (allmälig gänzlich zur Ruhe gelangten) Geisseln durch die sich langsam verengernde Invagi nationsöffnung deutlich erkennen, zu einer gewissen Zeit aber wurden sie saämmtlich undeutlich und konnten dann bei keiner Einstellung mehı wahrgenommen werden. | u Während nun bei Präparaten, welche miitelst der Osmiumsäure- Picrocarmin-Methode vor der Einstülpung angefertigt wurden, stets di Geisseln an den isolirten Gylinderzellen gut erhalten waren, so fehlten. sie regelmässig an denselben Elementen nach vollendeter Invaginirung und Fixirung: Es möchte auch dieses vermuthete Eingehen der Geisselt zur Zeit der Fixirung der Larve dadurch seine Erklärung finden, dass ja’ die letztere zu jener Zeit einen vollständig geschlossenen Gastralrau besitzt, in welchem eine Wasserbewegung wohl schwerlich irgend wele Bedeutung haben könnte. Auch lässt sich ja das Aufhören der Geisse schwingungen schon zur Zeit der Invagination direct beobachten. Un was soll wohl eine Geissel, welche nicht schwingt? N Eine weitere Veränderung der so fixirten Larve besteht nun darin, dass sich die ehemalige Invaginationsöffnung durch vollständiges Zusam- mentreffen der Randzellen im Centrum der Basalfläche sowie durch Zu sammenziehen der ganzen basalen Gewebsmasse und damitin Verbind: stehendes Zusammenbiegen des basalen Bandes des inneren Cylinde: zelienlagers vollständig schliesst. Es entsteht so ein äusserlieh kopfförmiger, mit einem breiten Halse fesisitzender Körper, in welchem sich als ein von zwei differenten Zellenblättern umschlossener, ziemlich kugelförmiger Hohlraum die Gastralhöhle befindet (Fig. 8). Die kör- nigen Zellen des äusseren Blattes und besonders der Basis nehmen dan immer mehr an Pellucidität zu und lassen von jetzt an bei lebenden jecten die Grenzlinien nicht mehr deutlich erkennen, woraus übrig keineswegs zu schliessen ist, dass wirklich ein vollständiges Verschmelz zu einem echten Syneytium erfolgt. | t Sun MIR ‚ it suchungen über den Bau und die ateieklarie € de: Spongien. 271 ie bei Weitem he und interessanteste Erscheinung aber, von r jetzt das Auge des Beobachters gefesselt wird, ist das der Regel in diese Zeit fallende erste Auftreten der Kalknadeln. selben entstehen als kurze, zarte, spindelförmige, gerade Stäbchen, Iche an beiden Enden ganz allmälig spitz ausiaufen. In Betreff der dieser ersten zarten Kalknadeln habe ich meine schon früher (Nr. “ achte. Angabe zu ‚bestätigen, nach welcher dieselben in der helie hrscheinlich gallertigen Schicht zwischen der äusseren und a lenlage tangential gelagert erscheinen (Fig. 10). Es lässt sich diese achtung bei genauer Einstellung auf den optischen Quersehnitt der gerade sehr durchsichtigen Larve mit solcher Sicherheit machen, ‚ich dieselbe auch bald von anderen Forschern bestätigt, zu sehen ' Da ich jene hyaline, von mir schon früher der Stützlamelle niede- ölenteraten verglichene Zwischenschicht zwischen dem äusseren i neren Zellenblatte als ein Product der äusseren Zellenlage anzu- ı geneigt bin, so betrachte ich auch die ersten.Kalknadeln als in der ren Gewebsschicht entstanden, jedoch nicht in deren Zellen, m in einer von diesen produeirten Grundsubsianz oder Zwischen- ı. Bei dem sehr schnell erfolgenden Wachsthume der Kalk- erathen allerdings die spitzen Enden derselben zwischen oder die Zellenkörper des äusseren Zellenlagers (Fig. 11), indessen ‚selbstverständlich für die Beurtheilung des ersten Entstehungs- der Nadeln nicht relevant. ‚or wir die Veränderungen unserer Schwammlarve weiter ver- wird es zweckmässig sein, noch einmal einen kurzen recapitu- ick auf die Dnnshansverkiltniske der bisher, etwa 48 Stun- der Invagination des Geisselzellenlagers, erreichten zu werfen. ie sehen einen kugel- oder kopfförmigen Körper von circa 0,! mm 1ess r, mit einer breiten zackig begrenzten Basalfläche ange- SSEen ale kugelige nun etwa dem halben Durch- ne Re getrennten concentrischen Eelenlacım chlossen wird. ‚Das äussere a beiden Zellenblätter ‚besteht von os stärker lichtbrechenden radıar Beitehäeten Cylindes ildet, welche sich mit ihren äusseren platten Endflächen viel | | ! 48 a a eo, 0... ‚schärfer gegen die hyaline Zwischenschicht absetzen "als die Zellen des äusseren Blaites. Eine Anzahl gerader oder schwach gebogener ein- facher Kalknadeln von gestreckter Spindelform finden sich zwischen den beiden Zellenschichten in tangentialer, übrigens aber durchaus un- ‚regelmässiger Lagerung. Während ihre mittlere verdickte Partie in der % hyalinen Zwischenschicht liegt, ragen die spitzen Enden zwischen oder u in die flachen äusseren Zellen hinein, die letzteren oft in schmale kegel- Re förmige Erhebungen vorstülpend (Fig. 11). m Die jetzt folgendän Veränderungen führen direct zur Bildung g jener 4 ebenso einfachen als typischen Schwammform, welche HaeckeL mit dem h Namen Olynthus bezeichnet hat. Da sie sich jedoch weit langsamer | vollziehen, als die bisher beschriebenen, so habe ich sie nicht durch zu- ” saımmenhängende, an denselben Individuen in der feuchten Kammer an- gestellte Beobachtungsreihen ermitteln können, sondern aus den von Zeit zu Zeit untersuchten Stadien der in den Aquarien gezüchteten Lar- ven erschlossen. | Durch Streckung der Larve in einer zur Unterlage senkrechten Richtung entsteht ein tonnenförmiger oder cylindrischer Körper, dessen vordere freie Endflläche anfangs noch schwach gewölbt, später quer abgestutzt erscheint, und sehr merkwürdige Veränderungen erfährt. Während nämlich in der ganzen übrigen Körperwand die Kalknadeln rasch an Zahl und Grösse zunehmen, bleibt der sich besonders stark vorbauchende distale Pol von Nadeln frei, und es bildet sich in seiner Mitte eine anfangs kleine, später sich ein wenig erweiternde rundliche Oeffnung, welche die ganze Wand durchsetzend die Binnenhöhle mit dem äusseren Wasser in offene Communication bringt. Indem nun das innere Cylinderzellenlager von dieser Perforationsstelle allseitig zurück- weicht, oder wohl richtiger zurückbleibt, die äussere Gewebslage aber daselbst eine Ausdehnung und Verdiinnd erfährt, bildet sich eine 1 kreisförmig begrenzte, nadelfreie, mit kleiner rundlicher Centralöffnung versehene, irisartig aussen dünne Platte der äusseren hellen Ge- webslage als terminale Grenzwand des cylindrischen Hohlraumes. Dur Osmiumsäure-Pierocarmin-Behandlung lassen sich in derselben leicht bläschenförmige Kerne mit körnigem Protoplasmahofe nachwei (Fig. 12 und 13). Während dieser Vorgänge haben sich die in der Nähe der distalen Endfläche gelegenen, einfach stabförmigen, umspitzigen Nadeln so ge “ ‘richtet, dass einige (zum Theil am Ende schwach ausgebogen) | Kragenröhre bilden, welche in der Fortsetzung der Cylinderwand zı Hälfte über die terminale Grenzmembran hervorragt, andere dagegı einen ringsum quer abstehenden Nadelkranz formiren. Die einfache ) ntersuchungen über den Bau und die Entwicklung der Spongien. Ti) eh n sie sogar ziemlich quer ab. Zwischen diesen gewöhnlichen stab- igen Umspitzern finden sich in der Seitenwand schon früh drei- T hlige Nadeln mit annähernd gleichen Richtungswinkeln, deren ner Strahl stets der Hauptkörperachse parallel gegen die Schwamm- sis gerichtet ist, sodann auch Vierstrahler, an welchen sich eben- is ein parallel der Längsachse gegen die Basis gerichteter längerer uptstrahl, zwei zu diesem letztern ziemlich rechtwinklig absiehende itenstrahlen und ein quer gegen die Schwammachse gerichteter, da- i aber etwas nach vorn sich umbiegender Innenstrahl unterscheiden st. Die Vierstrahler sieht man zuerst am Vorderrand des Schwammes, sie mit ihrem mehr oder minder kräftigen Innensirahle in die soeben chriebene, im Uebrigen skeletiose terminale Grenzmembran hinein- n (Fig. 13). Die Zahl dieser den Vorderrand umstehenden, ziemlich Imässig angeordneten Vierstrahler nimmt mit dem Wachsthum des ammes allmälig zu. Ich habe bei den einfach röhrenförmig gestalte- si ets in en Anordnung, gefunden. . Merkwürdiger Weise zeigen sich auch en mit Widerhaken ver- ordessen haben sich in der Seitenwand jene kleinen rund- Löcher, die pori, welche das Wasser von aussen in die Gastral- eintreten lassen, durch einfaches Auseinanderweichen der zelligen nente gebildet. Dass übrigens zu dieser Zeit auch die zum Ein- ı des Wassers erforderlichen Geisseln an den eylindrischen Binnen- | wirklich bereits vorhanden sind, kann man an lebenden oder st Osmiumsäure und Picrocarmin ei conservirten Thieren durch Be. ee, a uhr leicht erkennen. eo es N nsichtlich der Reihenfolge, in welehe die verschiedenen el NW. 487 374 a | 0 Franz Bilkard Schulze, ‚sehr bald nach dem Festsetzen der Larve, ausnahmsweise sogar an.noch | nicht fixirien aber schon invaginirten Larven entstehen sah. Sodann 4 iraten die dreispitzigen Nadeln in der Seitenwand auf. Die Zeitfolge für . die Entstehung der Poren, des Ösculums und der vierstrahligen Spieula scheint mir nicht ganz bestimmt. Bald habe ich nämlich Poren | gesehen ohne das Osculum, bald auch ein Osculum da, wo ich noch i keine Poren fand. Die Vierstrahler schienen immer zuerst in der Peri- K pherie der Oscularzone zu entstehen. Gewöhnlich entdeckte ich alle drei Bildungen zugleich. So ist denn die Metamorphose der Larve in den eigentlichen Schwamm im Wesentlichen vollendet. Beim weiteren, unter selbst- ständiger Nahrungsaufnahme rasch fortschreitenden Wachsthume des jungen Olynthus entwickeln sich zwar noch einige für die Familie, ” Gattung und Art bezeichnende Eigenthtmlichkeiten, aber der allgemeine Charakter der Spongien, sowie derjenige der Kalkschwamm- a gruppe ist doch schon jetzt mit aller Schärfe ausgeprägt. h Von den noch folgenden Umwandlungen, auf welche ich an einem # anderen Orte näher einzugehen gedenke, ist die wichtigste jene Aus- stülpung der Seitenwand in zahlreiche radiär gerichtete Divertikel, welche durch weiteres Auswachsen zu den für die Syconenfamilie so charakteristischen »Radialtuben« werden. Besonders merkwürdig ist dabei der Umstand, dass die ursprünglich den centralen Hohlraum auskleidenden Kragenzellen sämmtlich in diese divertikelförmigen Anlagen der Radialtuben hineingerathen; wodurch es geschieht, dass” die zwischen den dicht aneinanderliegenden radiären Aussackungen übrig bleibenden inneren Grenzränder von Kragenzellen vollständig ent- blösst werden. Wenn nun die eben geschilderten Erscheinungen der Invagination, Fixirung und Metamorphose der Sycandralarve dem gewöhnlichen und normalen Entwicklungsvorgange entsprechen, so sind doch Abweichun- gen von dieser Norm gar nicht selten zu beobachten, ohne dass man die= selben gerade als pathologisch zu betrachten hätte. Schon die so leicht wäre hierher zu rechnen; ferner das Festsetzen der invaginirten Larv an einer ungewöhnlichen Stelle z. B. mit, dem Seitentheile, wodure reits vollständig invaginirten, und sogar zum totalen Schluss d Gastrulamundes gelangten Larve so lange verzögert werden, dass selbs erg Fortsätzen eich Fallen so weit von den ubyien ah; m sie nur noch durch einen schwachen fadenförmigen Ausläufer mit em Mutterorganismus zusammenhängen, oder selbst vollständig von mselben losreissen. Gar nicht selten tritt der Fall ein, dass benach- rte Larven durch vorgestreckte hyaline Plasmafortsätze der äusseren nerzellen mit einander verschmelzen. Da sich die meisten der in leinen Aquarien ausschwärmenden Larven an dem lichtseitigen Rand- heile der Wasseroberfläche selbst, oder an dem betrefienden Theile der | ässwandung inseriren, und Hohes einander sehr nahe kommen, so den sich oft an diesen Stellen grosse zusammenhängende Nester oder lumpen, welche aus zahllosen mehr oder minder innig verwachenen chwammlarven bestehen. Derartige Verschmelzungen brauchen aber k eineswegs rein äusserliche zu bleiben; oft genug kommen dabei auch Binnenräume zu offener Be anieeiene so dass sehr compliecirte mehreren Osculis versehene Eco ein auf diese Weise ent- en können. | e zu geben versuchte, nahm damals überhaupt keine Invagination ‚Vielmehr liess er eine doppelblättrige, sacklörmige Gastrula in der eise Entstehen, dass iı im un einer aus einem Eompauien Z ellenhaufen 26 en w ‚Franz Eilhard Schulze, n hi ve | kärers an Grösse merklich redueirt wird. Sodann tritt-eine Werschined - zung der kugeligen Zellen des Hintertheiles zu einer compacten Mass ein; nur eine Reihe der letzteren, nämlich die den Wimperzellen un- utielber- anliegenden, bewahren ihre Integrität noch längere Zeit. »Die Hauptsache in der Metamorphose aber besteht darin, dass sich die wim- perlose, hintere Hälfte in die skeletgebende Schicht verwandelt, wäh- N vend sich der vordere, mit Wimperhaaren bedeckte Abschnitt ins Innere des Larvenkörpers einzieht, um in das Entoderm überzugehen.« »Die eingestülpte (wimpertragende) Halbkugel bildet demnach einen sackför- migen Körper, welcher. von der skeletgebenden Schicht umgeben er- scheint. Es stellt sich auf dem nächstfolgenden Stadium heraus, dass dies Einstülpungsöffnung sich nicht sogleich in das definitive Osculum ver- wandelt, sondern dass dieselbe gänzlich verwächst.« ee In einer 1875 erschienenen Mitiheilung (Nr. 7), bestreitet Oscar Schmipr zunächst den Zellenwerth der dunkelkörnigen geissellosen Ele- mente des hinteren Theiles der eiförmigen (Sycandra-) Larve. Er findet keine Kerne in denselben und nennt sie einfach »Körnerballen«. Ferner bestreitet er, dass überhaupt eine Gastrula gebildet werde. Scheinbare Einstülpungen der Körnerballen in die Centralhöhle führt er auf Trug- bilder oder Unregelmässigkeiten zurück. Ebensowenig konnte er sich jedoch von einer Einziehung des Geisselzellenlagers in das Innere der Larve, wie METSCHnIKoFF sie beschrieben hatte, überzeugen. | Meine in demselben Jahre publieirten Untersuchungen über den ” Bau und die Entwickiung von Sycandra raphanus (Nr. 8), enthalten ein Beschreibung der Einstülpung der von mir für wahre Zellen mit je eine deutlichen Kerne erklärten dunkelkörnigen Elemente des hinteren Theile der eiförmigen Larve in die Furchungshöhle gegen die Geisselzellenkuppe und die dadurch erzielte Bildung einer deutlichen Gastrula. Die so zu 'Aussenlage der ganzen doppelblättrigen Larve gewordenen eylindrischen 'Geisselzellen sollten später ihre Geisseln verlieren und sich bedeuten« abflachen. Diese letztere Veränderung war jedoch ebensowenig dire beobachtet, wie die folgenden Schicksale jener Gastrula, auf welchen Umstand 0. SCHMIDT später (Nr. 9) mit Recht besökler aufmerksa machte. | / Die im Jahre 1876 erschienenen Mittheilungen Barkoıs’ über d Embryologie der Spongien (Nr. 10), beziehen sich zum grössten Theil "auf eine der Sycandra raphanus sehr nahestehende Kalkschwammar Sycandra compressa, und stimmen hinsichtlich der ersten Larvenbildun und der Einstülpung der dunkelkörnigen Zellenlage mit meinen Angabe im Wesentlichen überein; doch macht Barroıs darauf aufmerksam, sich eine Invagination der dunkelkörnigen Zellen gegen die Cylin ssi an dass später die onkeikunneen Zellen zur Eildune der. nten eiförmigen Larve wieder hervortreten. Diese letzieren sollen rigens nach Barroıs (Nr. 10, p. 24) noch vor dem Festseizen der Larve untereinander verschmelzen. Eine solche frühzeitige Einstülpung hatte ich inzwischen ebenfalls ahrgenommen, und konnte daher dieser Angabe Barnoıs’ RL bei- stimmen {Nr. 42). Die Existenz einer Gastrulaforn bei der Enlwiekkime von Sycandra at darauf Kerırr bestätigt, ohne sich indessen der Annahme Barroıs’ zuschliessen, dass die freie eiförmige Larve erst aus jener Gasirula in- aginata durch nachfolgendes Auswachsen der Körnerzellen entstebe, nd dass demnach diese Gastrulabildung überhaupt nur eine unwichtige Erscheinung sei. Vielmehr giebt er an, einerseits ganz frei herum- schwimmende Gastrulae typischer Form, andererseits eiförmige Larven mit weit vorragenden Körnerzellen im en der Mutter gefunden zu haben. - In einer r das Larvenstadium von Ascetta primordialis und clathrus behandelnden Arbeit (Nr. 15) spricht sich ©. Senumr zunächst dahin aus, dass das von Barroıs und mir beschriebene frühe Einstülpungs- st dium, 2 es für den Gang der Entwicklung bedeutungslos “ keinen 'dertheiles von denjenigen des Hintertheiles ab, indem die ersteren - lanker sind. Die beobachteten Feränderungen‘ sind folgende. Zu- hst beginnen die Zellen des spitzeren Hinterpoles sich etwas zu lockern zu verbreitern, auch ein wenig nach aussen vorzuwölben. Eine ser Zellen erweitert sich stärker, zieht die Geissel ein, verkürzt sich das Dreifache und bekommt einen grobkörnigen Inhalt. Ihr folgt eine site, dritte und so weiter. Die so veränderten Zellen schlüpfen nun _ m Reihenfolge wie sie entstanden sind in die Höhle. »Die NR 978 I ee Slulge, a ne In einer- neueren, Br der Beschreibung des Baues eines Kiesel- schwammes gewidmeten Publication (Nr. 16) bekräftigt KeLLer noch einmal seine oben erwähnten Angaben über die Gastrula von Ascandra ‚Lieberkühni; sodann weist.er darauf hin, dass jene scheinbar sehr grosse Differenz in der Entwicklung dieser und der.von Scumpr beobachteten Asceitalarven sehr wohl durch den Gattungs- und Artunterschied be- gründet sein könne, und spricht endlich die Vermuthung aus, dass mög- licher Weise die weiteren, von O. Scnmmr nicht controlirten Entwick- lungsphasen jener Ascettalarven immerhin noch zur Bildung eines inneren Zellenblattes und somit zur Bildung der von Harcesı, früher abgebildeten zweischichtigen Planogastrula (von Ascetta clathrus) geführt haben könnte. Eine Vergleichung dieser unter einander stark divergirender An- gaben anderer Forscher mit meinen oben mitgetheilten Beobachtungs- resultaten lehrt, dass diese letzteren am meisten mit der im Jahre 1874 von METSCHNIKOFF gegebenen Darstellung übereinsiimmen. Denn wenn ich auch das von Merscuniorr behauptete primäre Verschwinden der Furchungshöhle, eine Verkleinerung der Geisselzellenmasse und ein Ver- schmelzen der mittleren Körnerzellen nicht constatiren konnte, so habe ich doch den wesentlichsten Punkt, nämlich die Einstülpung des Geissel- zellenlagers in das Innere des Larvenkörpers bestätigt gefunden. 3 Da nun durch diese Invagination einer Larvenhälfte gegen und in die andere eine doppelblättrige, anfänglich schüsselförmige, später deut- lich sackförmige Larve gebildet wird, welche auf ganz directem Weg in den jungen Schwamm übergeht, so sehe ich keinen Grund, diese a Larvenstadium den Namen der Gastrula zu verweigern. Jene frühe Rinziehung der dunkelkörnigen Zellenschicht freilich, welche sich, ohn zu einem dauernden Resultate zu führen oder auch nur einen nachweis- ‚baren Fortschritt in der Entwicklung bedingt zu haben, wieder aus- gleicht, könnte man wohl höchstens als Pseudogastrula bezeichnen. Weniger zahlreiche und bestimmte Angaben als über die Art der Invaginatien, finden sich in der Literatur über die Artund Weise desF est- setzens der Larve; ja, dieser Act ist bisher überhaupt noch nicht direet beobachtet worden. Selbst die Frage nach dem Pole, mit welchem die Fixirung erfolgt, wird von den verschiedenen Autoren im entgegen gesetzten Sinne beantwortet oder ganz unentschieden gelassen. Während Hazcker (Nr. 4, p. 337) annimmt, dass die Anheffäng de frei herumstrudelnden Gastrula mit dem aboralen Pole erfolge, dass sich dabei die Geisselzellen des äusseren Blattes nach Einziehen der Geisseln zu platten Zellen an der Oberfläche ausbreiten, die nicht fli mernden inneren Zellen dagegen nach wiederholter Theilung eine Geiss: bilden, und sich zu den Kragenzellen gestalten -— spricht MerscnniKoi nem Arten: ac (Nr. 5) sich nicht bestimmt über diesen Punkt - Nach seiner ganzen Darstellung aber möchte man annehmen, dass ‚Fixirung mit dem der Invaginationsöffnung gegenüberliegerden Ende r Larve also mit dem Körnerzellenpole geschehen soll. ©, Sconmpr giebt eser letzteren Anschauung insofern einen präcisen Ausdruck, als er ‚drücklich sagt (Nr. 9, p. 554), dass die Anheftung der Lärve von andra raphanus mit dem Pole der Körnerballen erfolge. Ich Ibst hatte im Jahre 1875 (Nr. 8) noch keine eigenen Beobachtungen er das Fesisetzen der Larve, nahm aber die mir damals plausible An- t von Hsecker als wahrscheinlich an. Barroıs hält zwar wie O. Scumıpr Festsetzen der Larve mit dem hinteren Pole, des dunkelkörnigen enlagers, für sicher, wenn er in seinem Resume der Entwicklung : Kalkschwämme (p. 38, Nr. 10) sagt: »La larve se fixe par sa partie erieure«; hat dasselbe aber keineswegs direct beobachtet, sondern ch nur erschlossen, wie aus seiner Mittheilung über die Entwicklung n Sycandra compressa (Nr. 10, p. 25) erhellt: »Lanalogie avec les onges siliceuses et la suite du d&veloppement s’accordent du reste, jur montrer, que c’est par cette partie postsrieure que les larves s’atta- jent.« Im Gegensatze hierzu nimmt Krruer wieder ebenso wie Hazcreu e Fixirung der Larve mit dem aus den Geisselzellen gebildeten abo- len Gastrulapole an. Er sagt (Nr. 13, p. 34): »Das Fesiseizen erfolgt, e ich aus wiederholten Beobachtungen schliessen muss, mit dem boralen Pole.« Aus der von O. Scanıpr in seiner Mittheilung über n Larvenzusiand von Ascetta primordialis und clathrus gegebenen derung der Vorgänge beim Festsetzen der Larve von Ascetta primor- lässt sich nicht bestimmt entnehmen, mit welchem Pole die Fixi- erfolgen soll. Der betreffende Passus lautet (Nr. 15, p. 254): »Nach bis drei Tagen wurden die Larven sesshaft in Form von flachen, egelmässigen Fladen. Die Zellen des Ectoderms verkürzen sich unter ziehung der Geissel und fangen an zu verschmelzen. Das wie eine schenmasse erscheinende nunmehr gemeinschaftliche Protoplasma it sich in feine Fortsätze aus, die auch zum Theil direet aus den seln hervorgegangen sind. Denn ich beobachtete wiederholt, dass n ihrer Unterlage durch die mikroskopischen Hantirungen losge- Pseudopodien wieder die Form der Geissel annahmen. Letztere raten sich vorher theilweise zurückgezogen, verdickt und dienten r Fixirung des Körpers. An der Mehrzahl der Exemplare konnte auf Weise eine a ee Veränderung des Ran- n- NR war: alle Erolunlastonfariaätze waren einge- 280 a “a Franz Rilhard Schulze, N N zogen, und die schon verwischten Zellencontouren wieder deutlich‘ worden. Es scheint jedoch, als ob schon auf diesem Stadium die Za der zum Syncytium sich verbindenden Zellen verringert sei.« Etwa später (Nr. 15, p. 225) sagt dann Scnmmwr: »Allem Anscheine nach ge hört auch die auf der Unterlage aufliegende Partie der sich umwandeln- den Larve dem Ectoderm (d. h. dem Geisselzellenlager) an.« Di Man sieht, dass eigentlich keine der hier zusammengestellten And gaben über den Modus des Festsetzens der Larve mit meinen Beobach- tungen übereinstimmt, nach welchen sich die Larve weder mit de Geisselzellenpole dich mit dem Körnerzellenpole ‚” sondern normaler Weise mit dem Gastrulamunde oder genauer mit dem über den In ginationsrand nach innen sich umlegenden Randtheil der äusse Kor nerzellenkuppe ansetzt. e Da das Fesisetzen der Larve bisher nicht Hiroed beobachtet wu so ist es erklärlich, dass die Angaben der Autoren über die währen und gleich nach der Fixirung erfolgenden Veränderungen des Larver körpers, welche zur Metamorphose in den fertigen Schwamm führe sehr wenig mit einander harmoniren. | Am Einfachsien erscheint zunächst die Theorie von Harcker., n welcher das äussere Geisselzellenlager der mit dem aboralen Pole hir : Gastrula sich durch Verschmelzen der veränderten Zellen zu dem skel bildenden Syneytium umwandelt, die Elemente des inneren Körn 'zellenlagers dagegen nach wiederhhhet Theilung zu eylindrischen, je einer langen Geissel und dem merkwürdigen Kragen versehenen En todermzellen auswachsen. Dadurch ist dann ein als Ascula bezeichnet Entwicklungsstadium entstanden, welches der Jugendform der meiste 1 Hydroidpolypen und Korallen gleicht. Durch Entwicklung kleiner rund licher Löcher, pori, in der Wandung dieses doppelblättrigen, sackf migen Wesens bildet sich sodann die »Protospongia« und aus die T durch Auftreten von Skeletstücken (Kalknadeln) in der äusseren Geweb, - schicht der »Olynthus«. Erscheinen die Spicula vor den Poren, häufig der Fall ist, so wird ein solcher Zustand, in welchem noch keit Poren dagegen schon Spicula vorhanden sind, von Harorer als »Prote Ivnthus« bezeichnet. Aus dem Olynthus enfwikeif sich dann die Sy nenform einfach durch strobiloide Knospung der Radialtuben. | ‚Nach Mrrscknikorr entstehen die Kalknadeln bei Sycandra rapha schon sehr früh (zuweilen sogar schon vor dem Festsetzen) in der d Verschmelzen der wimperlosen Körnerzellen entstandenen compac Masse des Larvenbhintertheiles. Nach der Fixirung der Larve schlie sich die Einstülpungsöffnung vollständig, so dass ein Gebilde ents in welchem eine äussere, mit mehreren Stabnadeln durchsetzte Schi 281 ren » ns Entederm ne geschlossenen Kör- interschieden werden kann«. In dem leizieren kann wegen seiner n Wandung erst später eine Höhle unterschieden werden, wodurch das Ganze zu einer doppelschichtigen Blase gestaltet. Die innere le vergrössert sich sodann bei zunehmendem Wachsthume des ammes; jedoch konnte an einem sechs Tage alten Schwamme (dem sten Entwicklungsstadium, welches Merscanikorr zu Gesicht kam) dem schon dreispitzige Nadeln in der Wandung gebildet waren, noch Mundöffnung wahrgenommen werden. | Nach einer Beobachtung O. Scammr’s (Nr. 7, p. 134) war aus den nerballen« einer eben fixirten Sycandra raphanus-Larve eine hselnd dicke Schicht körnigen Protoplasmas getreten, welche sodann Aussenschicht bildete. Später (Nr. 45, p. 249) hat jedoch Scumpr ‚Angabe, dass diese wechselnd dicke Aussenschicht aus den Körner- en ausgetreten sei, zurückgenommen und sie von dem Geisselzellen- sr abgeleitet. Nach einer andern Mittheilung Scnmmr’s (Nr. 9, p. 553) die jüngsten von ihm beobachteten festsitzenden Stadien von andra variabilis und Ascetia coriacea nicht die Olyntbusform, sondern ne ätıne hyaline Grenzlage erkennen. In dieser letzteren fand der Mitteltheil aller Stabnadeln, welche in tangentialer Richtung aber iber: nude es iden Schic ;hten besteht. Die obere oder äussere eiden Schichten ist aus dem vorderen (Geisselzellen-) Theile der ervorgegangen. Sie ist ziemlich dünn und durchscheinend, von en en Poren durchsetzt, zeigt en I hinteren bar ade Sie R der Unteriage direct auf Ann wird oben. und am no von der äusseren umschlossen. Sie besteht aus \ Sy ” 13% { TREE FR, . 289 | ‚Fraiiz Eilhard Schulze, und einigen an der Peripherie gelegenen dicken rundlichen Zellen. D sich diese beiden Gewebslagen so dicht zusammenlegen, dass di Furchungshöhle ebenso wie die ehemalige Invaginationshöhle völlig ver- schwunden ist, so nimmt Barroıs an, dass die Hohlräume und Ganäle des jungen Schwammes ganz neue ler e sind, welche sich ebensd wie die Spieula im Mesoderm selbständig eniwiekaln, Bald wandelt siel bh nun die untere dunkelkörnige Gewebslage in ein deutliches Zellenlager um, dessen Elemente ein dichtes körniges Protoplasma und einen ziem- lich grossen Kern zeigen. Bemerkenswerth ist es, dass Barroıs von dieser unteren Zellenschicht behauptet, sie repräsentire Entoderm und Mesoderm zugleich. Darauf erscheinen im neu angelegten Mesoderm die stabförmigen Kalkspicula und bald vor bald nach denselben auch die Poren. Oft vereinigen sich zwei oder mehrere benachbarte dieser in de Gestalt ausserordentlich variirenden jungen Schwämme mittelst ihren pseudopodenartigen äusseren Fortsätze, um sich später wieder zul trennen. Geht jedoch die zunächst nur auf die äussere Gewebsschit ht sich erstreckende Verschmelzung auch auf das innere Zellenlager über, so ist eine nachträgliche Trennung der vereinigten Individuen nicht mehr möglich. Später treten die dreispitzigen Nadeln auf. Hat sich schliess- lich am distalen Ende des zu einer kurzen Röhre ausgewachsenen Schwammes die Oscularöffnung gebildet, so ist die Metamorphose de Hauptsache nach heendet. In ähnlicher Weise lässt KeLıer (Nr. 13) die Metamorphose vor sie gehen. Nachdem die Gastrula sich mit dem aboralen (Geisselzellen-) festgesetzt und ihre Oscularmundöfinung vollständig geschlossen werden die Zellen der äusseren (ehemaligen Geisselzellen-) Lage nie ger und unregelmässig, während die, eine centrale Höhle umschliesse den Zellen der inneren Lage, die ehemaligen Körnerzellen, ihre Körn mehr und mehr verlieren. Zwischen beiden Gewebsschichten hat au Keııer eine helle Zone erkannt, welche sich langsam nach aussen verbreitert. Er denkt sich dieselbe durch Verschmelzen der Ectode zellen entstanden und lässt in ihr auch die ersten siabförmigen Ka nadeln in tangentialer Lagerung auftreten. Später bilden sich neh den aussen vorstehenden Stabnadeln auch Dreistrahler. Die Entsteht des Osculum und der Poren hat Kerzer nicht beobachtet. .0.Scammr’s Bemühungen, die Verwandlung der Larven von Ase primordialis zu beobachten, ergaben folgende Resultate (Nr. 45, p. 25 Zwei bis drei Tage nach dem Ausschwärmen werden die Larven sex baft in Form flacher unregelmässiger Fladen. Die Geisselzellen der ä ren Lage verkürzen sich unter Einziehung der Geissel und fang zu verschmelzen. Die verschmolzene Protoplasmamasse zieht & Une, suchungen über den Ban und die Entwieklung der Spongien, 283 zur Pisirung dienende Fortsätze aus. Später sondern sich die ver- ‚ zeigen aber eine Verminderung der Zahl. jen Aussenschicht (Ectoderm) an. Die aus eingewanderten dunkel- gen und geissellosen Zellen hervorgegangene innere Zellenlage | ; nach seiner Atsieht, den dass ttleinn der ne | chi entstandene Larvenraum direet in den Gastralraum: des jungen wammes übergeht, während das Osculum als Neubildung zu be- m sei. Ganz junge Exemplare des schon ausgebildeten Schwammes dra raphanus) fand Krııer von ziemlich unregelmässiger Gestalt. Een stellen zunächst blosse Ausbauchungen des centralen 3 Der ganze Innenraum sammt den Ausstülpungen ist an- 5 nos Ai ‚Entodermzellen besetzt; später finden sich die Entoderm- ı nur noch vereinzelt auf der Gastralfläche. Die späte ren Radial- en enistehen nicht Mehr durch Au nlpuns sondern durch Längs- nach vorausgegangener en durch Theilung zu dem T sellenlager — dem Enioderm, oder nach Barroıs eigentlich zum Pi und Mesodenm des ekildeen Schwammes, die hellen | Shnelien er Bares sind lee nach ihker a in kdls : & und ihrer a durch das ee Re zur L | end ER eleibildende. Schicht id ihre oberflächliche Deckzellen- den Körnerzellen der Larve hervorgeht. Es ist daher eine eingehende Vergleichung Auen nur zwischen METSCHNIKOFF'S > 984 a Franz Kilhard Schulze, Angaben und meinen Beobachtungsresultaten durchzuführen. Bei ein solchen zeigt sich denn, dass Merscanıkorr, anders als ich, die Ent- stehung der Stabnadeln schon vor dem Festsetzen der Larve als di Norm ansieht, und dass er die invaginirte Geisselzellenschicht gleich nae der Fixirung der Larve zunächst zu einer geschlossenen compacten Masse | sich zusammenlegen lässt, in welcher erst später die Gastralhöhle wieder | erscheint, während ich eine CGontinuität der Invaginationshöhle mit der späteren Gastrathöhle annehme. Jene hellen pseudopodienartigen Fortsätze, welche ich von den an die Unterlage sich anschmiegenden de Körnerzellen ausgehe sah, sind zwar auch von Barroıs, Scanipt und KeLLer beobachtet, ‚aber auf Ausstrahlungen des vom Geisselzellenlager abgeleiteten Syneytium resp. der nach O. Senxıpr zur Verschmelzung sich anschiekenden Geissel zellen selbst bezogen worden. Die eigenthümliche helle Zone zwische der äusseren und inneren Zellenschicht, welche ich als erste Anlage der Grundsubstanz der skeletbildenden ‚Schicht betrachte, und in welcher ich die ersten Kalkspicula sich bilden sah, ist von HArcket, METSCHNIKO) und Barroıs nicht besonders beachtet worden. KrıLer hat sie zwar ge- sehen und auch für den Entstehungsort der ersten Spicula erklärt, be trachtet sie aber als die erste Anlage des durch Verschmelzen der Zelle entstehenden Syneytiums. Die Entstehung der ersten Kalknadeln haben übrigens alle bisher Beobachter (ausser Mrrscunikorr) ebenso wie ich normaler Weise b, zuerst nur einfache umspitzige Stabuadeln und später erst dreispitzie gesehen. Die Angaben über den ersten möglichen Termin des A: tretens der Nadeln stimmen weniger genau überein, doch sind sowol _ von MErScantKkOFF und Görtz als auch gelegentlich einmal von mir sel zarte Nadeln sogar schon vor dem Festsetzen der Larve beobachtet. Die Entstehung der Poren scheint sich ebenfalls nicht auf einen be- stimmten Zeitpunkt zu beschränken, wenigstens hat Barroıs ebenso ı ich bemerkt, dass dieselben bald vor bald nach en Auftreten der Dr | strahler erscheinen können. | Dass der Durchbruch des Öscakun. erst bedeutend später. als ung eriolge, naBen Barnoıs und KELLER a nssie vn Poren asläch auffand. = . In der Auffassung der ersten Radialtuben ab einfacher Au il und ich überein. st hungen über den Bau er die Entwicklung der Spongien.. 285 r ah Inioh nun zu einer Verwerthung. meiner Beobachtungs- für die ‚morphologische Deutung des Schwammorganismus vor ach der Metamorphose wende, will ich mit Benutzung meiner en Untersuchungen hier noch einmal eine kurze zusammenhängende tellung der ganzen Entwicklung von Sycandra raphanus geben. ' erwachsenen Exemplaren von Sycandra raphanus finden sich "hyalinen Grundsubstanz der die Kalknadeln enthaltenden Gewebs- ht neben den sternförmigen Zellen, welche den fixen Bindegewebs- er hen des Gallertgewebes Killrener Thiergruppen gleichen, auch rs: Irüige, unregelmässig rundliche Zellen mit stärker lichtbrechen- Protoplasmakörper, welche mittelst amöboider Bewegungen, Form ge zu ändern vermögen (Nr. 8, Taf. XVII, Fig. 1). Einige dieser en Zellen, vielleicht sogar alle, wachsen im Erühjahre und Som- jachdem sie in die Nähe des Kragenzellenlagers der Radialtuben st sind, zu grossen annähernd kugeligen Eiern, bis zu 0,05 mm 'ossern hellen, kugeligen Kerne, grossem stark lichtbrechenden erchen und einem von zahlreichen feinen dunkeln Körnchen ei ten Plasmakörper versehen (Nr. 8, Taf. XIX, Fig. 2). ) a Befruchtungsact, welcher wahrscheinlich bald Ser der voll- een Oberfläche des benachbarten Radialtubus. ersten Furchungszellen sind aber nicht halbkugelig gestaltet, neszellen ie der beiden verschiedenen Larvenhälften ) wird; da ja bei der weiteren Entwicklung aus den dem zugewandten schmaleren Endtheilen die Geisselzellen, aus zegengesetzten breiten Basalenden dagegen die ru melien, der Indessen trennen sich diese beiden verschieden- hnitte der ersten Furchungszellen keineswegs sofort von elmehr zerschneidet die nächste Furchung jede der letzteren | der E änge nach durch eine zur Basis wie zur ersten Thei- ‚senkrecht gerichtete Spalte in zwei gleiche Hälften; so dass | unweise gestellte, unter sich gleichartige Zellen entshshon seitiic! e Berührungsflächen stark abgeflacht sind. Bemerkenswerth > . Oefinung vollständig verschwindet (Nr. 8, Taf. XX, Fig. 18). ER 1 n ara BurERS Ken ULF & 10% A) 286 ne, Franz Eilhard Schulze, > a 2 “ ; erscheint es jedoch, dass diese vier ersten Furchungszellen mit il rechtwinkligen Innenkante nicht völlig zusammenstossen, sondern etwas abgerundet, einen schmalen spaltförmigen Raum RE welchen“ die erste An der Furchungshöbhle darstellt (Nr. 8, Taf. XX, Fig. 5 ij Durch eine weitere Längsspaltung jeder dieser vier Zellen entsteh® alsdann ein achttheiliger Zellenring mitnoch weiterem Centrallumen, dessen gleichartig erscheinende keilförmige Zellen natürlich auch sämmte/ lich ihr spitzeres Ende dem Radialtubus zuwenden, ihre in einer Ebene” liegenden abgestutsten Basalllächen dagegen nach aussen richten (Nr. B. Taf. XX, Fig. 8u.9). Die nächste Furchung durchschneidet alle acht Zeiler ' quer, etwa in halber Höhe, parallel der Basalfläche, und führt so z R, Bildung von zwei parallelen achttheiligen Zellenringen, deren äussere nu ! d.h. vom Geisselzellenlager des Radialtubus abgekehrter Kranz ai weiteres Centrallumen zeigt, als der dem Radialtubus näher liegende, Doch neigen sich auch die centralen Enden dieser (vom Radialtubus au distalen Zellen so zusammen, dass die Oefinung verengert, dafür ab ein etwas weiteres Gentrallumen der ganzen Larvenanlage gebildet wird (Nr, 8, Taf. XX, Fig. 10—13). Ob nun an den nächsten Zellenth: im Ne welche roh in radiärer als circulärer Richtung erfolgen, beide Lelonlanissti in gleicher Weise betheiligt sind (wie ich früher daubie) oder ob vielleicht der proximale in dieser Hinsicht vorauseilt, wie Bas roIs anzunehmen geneigt ist, kann ich nicht mit Shehreken angeben. Thatsache ist, dass in Eee ein von 48 Zeilen umschlossener lin iörmiger Hohlkörper entsteht mit zwei polaren, von je acht radiär stellten Zellen umgebenen Oefinungen (Nr. 8, Taf. XX, Fig, 14— Mit der weiter fortschreitenden Zellenvermehrung nimmt diese einsch tige Zellenblase allmälig die Gestalt einer Hohlkugel an und es schli sich die von Anfang an etwas engere Oeffnung am proximalen, d.h. ‚ Radialtubus zugewandten Pole; während jene acht Zellen, welche distale Polöffnung in radiärer Stellung umgeben, sich durch dunkelkörn Aussehen von den übrigen zu unterscheiden beginnen (Nr. 8, Taf. Fig. 46 u. 47). Erst wenn sich die letzteren durch fortgesetzte |(s nur in der Richtung der Kugelradien des Larvenkörpers erfolgende) T lung stark vermehrt haben und dabei zu radiär gerichteten Prismen. gewachsen sind, fangen auch jene dunkelkörnigen Zellen in der Um- gebung des distalen Poles an sich zu theilen. Sie werden zu breiten, mehr klumpigen Gebilden, während die von ihnen bisher umschlossen: Folge findet man nun dies dunkelkörnige, aus nahezu 32 Elementen stehende Zellenlager siark abgeflacht oder sogar soweit in die Furchu höhle eingezogen, dass die letztere auf einen engen Spalt, reduei N \ um, ‚gleicht und daher auch von Barroıs und ehemals von mir selbst so mnt wurde (Nr. 8, Taf. XIX, Fig. 3). Nachdem es sich jedoch jetzt usgestellt hat, 5 die so entstandene Invaginationshöhle keines- zum iu des späteren Schwammes wird, sondern nur eine ‚scheinlich ganz zufällige und bedeutungslose Erscheinung ist, welche er beim Ausstülpen und Auswachsen des dunkelkörnigen Zellenlagers ler verschwindet, so wird man ©. Scumipr beistimmen, wenn er morphologisch bedeutungslose Larvenform nicht als eine wahre strula anerkennt (Nr. 15, p. 257). Merkwürdig ist es übrigens, dass h in dem folgenden Entwicklungsstadium, wenn bereits jede der hellen ischen Zellen an ihrer äusseren Endfläche je eine lange Geissel n hat, und die Larve nach Durchbrechung ihrer mit flachen, epi- ge : elten noch derartige Psotidopastrulde zu sehen sind, deren Körner. lager mehr oder minder weit gegen die Geisselzellendecke einge- scheint (Fig. 2). Normaler Weise stellt aber die aus dem mütter- älfte: von Pen Körnerzellen begrenzt wird: Durch allmäliges Er Theiles der welcher von den h ablaufenden Veränderungen sind folgende. ist bemerkt man eine Abflachung des Geisselzellenlagers mit sich auch die Wölbung des anderen Theiles etwas, aber bei weniger rasch; so dass die ganze Larve bald die Gestalt einer onvexen Linse erreicht, deren Rand von einem aus 45 oder 16 örnerzellen esta Ringgürtel eingefasst ist (Fig. 4). ch jetzt die Geisselzellenlage gegen und in die convexe Kör- nn mein En sich die erwähnten a Rand- 9 288° En a Frans Rilhard Schulze, Ne die weite Apertur der jetzt vorne und bereits. eine ww Gastrula darstellenden Larve bilden und begrenzen (Fig. 5). Bei weiter e Einstülpung des Geisselzellenblattes legt sich dasselbe dicht an dü Innenseite der halbkugeligen Körnerzellendecke an. Die Randzeil wachsen in der Aperturebene radiär nach innen vor und verengern die Invaginationsöffnung bedeutend (Fig. 6). Jetzt legt sich die Larve mi dem Gastrulamunde an irgend einen festen Körper (resp. die Ober- iläche eines kleinen ruhig stehenden Aquariums) dicht an. Die Rand- zellen treiben am äusseren Rande unregelmässig zackige, hyaline, zur Befestigung dienende Fortsätze oder bilden doch einen hyalinen Rand- saum, und wachsen, die centrale Apertur bis zum vollständigen Ver- schluss verengend, nach innen gegen einander vor (Fig. 7 u. 8). Während sich auf diese Weise die Invaginationshöhle schliesst, verändern sich die ihre Innenwand bildenden Zellen, indem sie etwas kürzer und stärk lichtbrechend werden, die braungelbe Färbung des Basalendes weniger deutlich hervortreten lassen, und höchst wahrscheinlich auch die Geissel einziehen (Fig. 9). Jene 28—32 Körnerzellen dagegen, welche die äusse Lage bilden, werden durch starke Ausdehnung und Resorption ve Körnchen heller und gehen nach innen zu in eine hyaline Substanz übe welche wie eine helle Grenzschicht zwischen den beiden concentris sich umschliessenden Zellblättern erscheint. In dieser hyalinen Grenz schicht treten zuerst die Kalknadeln als kleine zarte, gerade, umspitzis Stäbchen in tangentialer Lagerung auf, um alsbald, an beiden Enden staı auswachsend, in und zwischen die Zellenkörper der äusseren Lage 2 geratben det selbst nach aussen scheinbar frei vorzuragen (Fig.10 u. A). Während sich dann die Larve in einer zur Basalfläche senkrechte Richtung streckt und dadurch Röhrenform annimmt, vermehren sich die lich werden und verschwinden. Die Zahl der Kalknadeln vermehr! sich bedeutend, und es treten reichlich Dreispitzer zwischen den e Zurückweichen des inneren CGylinderzellenlagers eine Beekon) | äusseren Gewebsschicht, en Be und es treten in der Seitenwai es tritt deutlich der so charakteristische Kragen: hervor. An der Poric pherie des quer abgestutzten Oscularfeldes erscheinen symmetrisch an geordnete Vierstrahler, ferner kräftige, theilweise etwas geboge Stabnadeln, welche parallel longitudinal geordnet einen weit vorstehen : den Röhrenkranz bilden. Zuweilen finden sich auch gerade zarte Untersuchungen tber den Bau und die Entwicklung der Spongien, 289 ah, elohe in radiärer Stellung einen quer abstehenden Rad- en formiren. Wenn dann endlich noch in der etwas verdickten partie der äusseren Gewebslage keulenförmige Nadeln mit einer er mehreren Reihen seitlicher Widerhaken entstanden sind, hat der ge Olynthus alle für die Art charakteristischen Nadeln gebildet, und darf nur noch der Ausbauchung seiner zunächst einfach röhren- migen Seitenwand in radiäre, zu wirklichen Radialtuben aus- rachsende und dabei sämmtliche Kragenzellen mitnehmende Divertikel, m im Wesentlichen die typische Organisation der erwachsenen Sycan- ra raphanus erreicht zu haben. - Als das Hauptergebniss meiner Beobachtungen sehe ich die Siche- 18 der Thatsache an, dass der Körper der Spongien sich nso wie derjenige aller übrigen Metazoaaus zwei renten Zeilenlagen oder Keimblättern nn Dieselben ent- e ie andere sp und Hape ensornhe der ee nu ıg an dessen Innenseite dicht anlegt, eine zweiblättrige sack- mige Larve, eine wahre Gastrula, deren inneres Blatt, Ento- e Theil der Blastula aus hellen eylindrischen Geissel- n, der zum Ectoderm werdende Theil dagegen aus breiten ‚elkörnigen, geissellosen Zellen besteht, während doch ntlich bei den meisten übrigen Thiergruppen ir Verhältniss ein ekehries ist, nämlich das Entoderm aus grossen dunkelkörnigen das Beioderm dagegen aus kleineren, hellen, cylindrischen, häufig tragenden Zellen hervorgeht. Es folgt hieraus, dass die Figuration ‚der Furchung entstehenden Elemente für ihre Bestimmung als - de einen oder des anderen Keimblattes keineswegs so charakte- | entscheidend ist, wie man wohl früher glaubie. e Frage, ob der Schwammkörper aus zwei oder drei differen- ew :bsschichten besteht, und ob, falls drei vorhanden sind, ch auf drei oder zwei bosordand Keimbläs ter zurückführen | wird zwar durch meine neueren Beobachtungen nicht direct und g entschieden; doch sind immerhin einige Anhaltspunkte m | , welche im Folgenden verwerthet werden sollen. 19% —.—— . 0. Sehe, it ee Bekanntlich habe ich- bei eb von mir > näher. stu ‚Spengien, und zwar gerade zuerst bei Sycandra raphanus an der ganze vom Wasser bespülten und nicht etwa vom Kragenzellenlager gedeck. ten Oberfläche ein aus plaiten Epithelzellen bestehendes continu liches, einschichtiges Zellenlager gefunden und dasselbe nach Analo mit dem oberflächlichen Epithellager der höheren Cölenteraten, speei der Quallen, bisher einstweilen als secundäres Ectoderm, d darunter gelegene, dem gallertigen Bindegewebe anderer Thiergruppeı 'in der Regel vollständig gleichende skeletbildende Schicht aber vorläufig. als Mesoderm bezeichnet; während O. Scamipr, HarcreL und KsLLER eine solche Trennung dieser beiden äusseren Gewebsschichten nicht ge- billigt haben, vielmehr beide zusammen als ein durch Verschmelzung. der'Zellen enistandenes Synceytium ansehen, welches nur einem einzicen 5 Keimblatte entspricht. u Bei einer Erörterung dieser Verhältnisse sind zunächst folgende beide Fragen auseinander zu halten und gesondert zu bespreche Erstens handelt es sich darum, ob der ganze Körper der erwachsenen, ausgebildeten Spongien, nach ben der aus dem Entoderm hervorg 37 gangenen geisseliragenden Kragenzellen, wirklich nur aus einem Syn- eytium besteht, d. h. aus einer gemeinsamen Protoplasmamasse, welcher zerstreute, nakte Kerne vorkommen, oder ob discerete zelli Elemente — sei es in der Weise von Epithelzellen völlig gesonde sei es eingelagert in einer nicht protoplasmatischen Grundlas webslagen unichen, and es wäre anbeiall die Frage zu entscheiden ob jede derselben aus einem besonderen Keimblatte abgeleitet wenigstens dem Producte eines besonderen Keimblattes anderer Th morphologisch verglichen werden kann oder nicht. | ‚Dass in der That ein einschichtiges Lager platter epithelialer Zell (Nr. 8), hat Murtschnikorr es an einem Kieselschwamme (Reniera aqua ductus) und an einer Halisarcaspecies erkannt (Nr. 41). Weiter ha ich es bei Ghondrosia, Chondrilla, bei Aplysilla und Aplysina und, ich hier mittheilen will, bei vielen andern Horn- und Kieselschwämme sowie auch bei Asconen deutlich gesehen. Bei Halisarca lobularis U s sogar in Form eines Geisselepithels auf (diese Zeitschr. Bd. XX VII, 4), und kann auf das Leichteste schon am lebenden Schwamme wahr- enommen werden. | Weshalb Krrırr (Nr. 16), nachdem er sich von dem Vorhandensein nes unzweifelhaften Oberflächenepithels bei Halisarca überzeugt hat, ie charakteristischen Silberlinien, welche an der Oberfläche der übrigen 3pongien leicht zu erhalten sind, und mit ihren Maschen durch Tinction utlich hervortretende Kerne umschliessen, nicht auch dort auf ein "Plaitenzellenlager beziehen will, ist mir nicht recht verständlich. Denn ass bie und da, wie z. B. nach Körizer’s Mittheilungen bei Gacospon- ia sich eine Quticula an der Oberfläche zeigen kann, möchte wohl eher ür als gegen eine Grenzzellenschicht sprechen, da doch sonst cutieulare enzsäume in der Regel von einer Epitkelschicht produeirt zu werden egen. Es wird daher das Vorkommen eines äusseren Plattenepithelgrenz- ers in die allgemeine Charakteristik des Spongienkörpers aufgenom- ı werden müssen, selbst wenn es nicht überall deutlich nachweisbar ‚sollte. | Ebenso zweifellos erscheint mir die Entscheidung über die Gonsti- tion der von jenem epithelialen Grenzzellenlager gedeckten Gewebs- icht, welche bei den mit Skelet versehenen Schwämmen die festen alk-, Kiesel- oder Spongiolinbildungen erzeugt, und deshalb kurzweg ls skeletbildende Schicht bezeichnet wird. Hier handelt es sich arum, festzustellen, ob jene hyaline Substanz, welche sich zwischen m überall deutlich erkennbaren Zellen (Kernen mit Protoplasmahof) rösserer oder geringerer Menge befindet, eine verschmolzene Proto- ;mamasse, ein Syncytium, oder, wie Merscanikorr und ich behauptet en, eine nich tprotoplasmatische Zwischen- oder Grundsub- nz darstell, Wenn ich mich in meinen bisherigen Puhlicationen ‚ntschiedenheit für die letztere Auffassung ausgesprochen habe, so ‚ich dazu durch folgende Gründe bestimmt. Bei den von mir histiologisch näher studirten Spongien finden sich r bald ganz hyalinen bald von Körnchen oder Fasern reich durch- ‚anastomosirende Gebilde, in deren körnigem Körper ein bläschen- BR Korn leicht Beulen ist. ne. Zellen, ern sich scharf 2999. | \ u Franz Eilhard Schulze, selben zu zweifeln keinen Grund sehe. Bei einigen Arten, wie z. B. bei Aplysilla sulfurea (diese Zeitschrift Bd. XXX, Taf. XXIII, Fig. 22) lassen sich ferner neben den fixen siernförmigen auch ganz unregelmässig ge- staltete Zellen erkennen, welche mit pseudopodienartigen, höchst ver- änderlichen, hyalinen Fortsätzen in der hellen, weit. schwächer licht- brechenden Grundlage herumkriechen. Es stimmt also weder die physikalische noch auch, wie schon Merscanikorr (Nr. 4) gezeigt hat, die chemische Qualität dieser Grundmasse mit derjenigen eines wahren contractilen Protoplasmas überein, und fliesst dementsprechend auch nicht mit dem letzteren zusammen. Hieraus schliesse ich, dass es eben kein Protoplasma ist, sondern eine zwischen den zelligen Elementen befindliche Substanz von einer bei den verschiedenen Spongien gewiss sehr verschiedenen Qualität, welche der Grundsubstanz der soge- nannten Bindesubstanzen (Bindegewebe, Knorpel etc.) gleicht und auch so bezeichnet werden muss. Eine andere Frage ist es, wie diese vom echten Zellenprotoplasma differente Grundsubstanz entstanden ist. Ob eine Einwanderung von Zellen in eine ursprünglich structurlose, flüssige oder gallertige Secretmasse stattfand, wie sie z. B. bei manchen Medusen vorkommt und bei der Entwicklung der Echinodermen von HEnsen, SELENKA u. A. beobachtet ist, oder ob die Grundsubstanz durch Umwandlung von echtem Zellenprotoplasma entstand. Bekanntlich wird diese letztere Vorstellung von der Entstehung der Grundsubstanz, welche zuerst von M. ScehuLrze präcis gefasst wurde, auch jetzt noch von manchen For- schern für die Bindesubstanzen höherer Thiere festgehalten. So soll z. B. die Grundsubstanz des hyalinen Knorpels dadurch entstehen, dass die anfänglich als hüllenlos zu denkenden Zellen mit ihren Protoplasma- leibern unmittelbar aneinanderstossen; dass dann die Randschicht der Zeilen sich direct in eine Membran oder Rinde vom Wesen der hyalinen Knorpelgrundsubstanz umwandelt; und dass endlich, während diese ersten Zellmembranen mit einander verschmelzen, an ihrer Innenfläche neue Schichten gleicher Art abgelagert werden, und so fort. Eine solche Umwandlung des Tallenprötepläsptee in nichtprotoplas- matische Grundsubstanz könnte natürlich auch nach vorgängigem Verschmelzen der Protoplasmaränder der benachbarten Zellen auf den Grenzterritorien erfolgen, wobei dasselbe Endresultat erzielt wird. Für die Spongien lässt sich nun aus den bisherigen Beobachtungen ° weder für den einen noch für den anderen Bildungsmodus der Grund- substanz eine sichere Begründung entnehmen. Denn jene hyaline Zwin “ ee 2 schenschicht, welche sich bald nach dem Fesisetzen der Syeandralarve - TER ya IN zwischen der äusseren ünd der inneren Zellenlage erkennen lässt, und ‚ersten: Spieulis als Entstchungsort dient, kann ebensowohl chiedene Secretmasse sein, in welche erst später Zellen ein- rde es sich nur um die Entstehung einer Bindesubstanz m Syneytium, nicht aber um die Anlage eines dauern- eytiums handeln. Jedenfalls lässt sich das aus der directen ung erschliessen, dass die an der äusseren Oberfläche sich aus- n epithelialen Plattenzellen aus Zeilen des äusseren Keimblattes, ctoderms hervorgehen. Dass dasselbe auch von den Zellen der genden Bindesubstanz gilt, ist mir zwar höchst wahrscheinlich, E- een zieht mit aller We yeR then Sicherheit senen n Schwamm, also im ausgebildeten ende den Binde- inzen zurechne und ihr dementsprechend eine Grundsub. \ indicire, welche zwar möglicher Weise aus einer verschmolzenen | yamasse entstanden seiu —. aber jedenfalls selbst nn Pro- | Namen. eines Syneytiums verdient. Nur das möchte ich | »rvorheben, dass das ausgebildete Gewebe der skeletbilden- t der bieten nicht ein Syncytium, sondern eine tanz mit discreten, in einer nichtprotoplasmatischen stanz gelegenen Zellen darstellt. Man betrachte nur, um ı überzeugen, einen feinen Schnitt von der Basalpartie eines der gut conservirten Gorticium. ‚ Hier ist die Grundsubstanz ! orpelhart, also sicher kein bewegliches contractiles Pro- nd die Zellen liegen gerade ebenso in glatiwandigen, Iheils ‚theils mit röhrenförmigen Fortsätzen versehenen Höhlungen en Grun dsubstanz wie beim hyalinen Knorpel. n diese so beschaffene Gewebsschicht, in welcher die Skelet- ien, die Genitalzellen sich ausbilden und stellenweise sogar serzellen zu finden sind, Mesoderm, und ihre äussere tl eldecke Ectoderm genannt werden der nicht? gt dies meiner Ansicht nach davon ab, ob man den Ausdruck | ın ‚dem Falle anwenden will, wenn sich eine nach beiden. l 294 e - Franz Bilhard Schule, a Seiten abgegrenzie Zeilenlage schon früh, d. h. vor der Entwieklung der | ‚Gewebe und Organe, also gleichsam schon am Keime als ein beson- deres Keimblatt anlegt, oder ob man auch dann von einem Mesoderm sprechen will, wenn eine Sonderung einer mittleren differenten Gewebs- schicht von dem äusseren oder inneren epithelialen Lager erst späterund | ohne die Ausbildung eines eigentlichen Keimblatites erfolgt. Beispiele | für den letzteren Fall haben wir auch ausserhalb der Spongiengruppe, unter den Cölenteraten z. B. bei den Medusen, wo zwischen den beiden primären Keimblättern, dem Ectoderm und Entoderm, zunächst nur eine ganz structurlose Gallerte ausgeschieden wird. Wenn später in diese Gallerimasse Zellen einwandern, so ist dadurch eine sowohl von | dem äusseren Grenzzellenlager als auch von dem inneren Epithel des Gasirovaseulärsystems differenie Bindegewebslage entstanden. Dieselbe | wird nun in der That von einigen Forschern Mesoderm genannt, während andere ihr diese Bezeichnung nicht zugestehen wollen. | Wenn man sich an die ursprüngliche und wörtliche Bedeutung des | Ausdruckes »Keimblatt« hält und darunter eine schon im Keime angelegte besondere Zellenlage versteht, so kommen allerdings den Spongien sicher nur zwei Keimblätter Ectoderm und Entoderm zu; | denn die fragliche beim ausgebildeten Schwamme zu findende Bindege- | webslage tritt jedenfalls nicht als ein besonderes Keimblatt in dem er- | wähnten Sinne auf. 5 Hiernach scheint es mir gerathen, wenigstens den Ausdruck » mi 10H leres Keimblatt« einstweilen nicht auf die skeletbildende| Bindesubstanzschicht der Spongien anzuwenden und die Spongien mit] Bezug auf die Keimblattlehre künftig nicht dreiblättrige, sondern z wei-| blättrige Thiere zu nennen. Dagegen erlaube ich mir für diesen und) verwandte Fälle die Anzahl der differenten Gewebsschichten mit dem, Ausdruck »schichiig« anzugeben. Die Spongien sind also zwei- hlättrige aber dreischichtige Thiere. “ Um die wichtige Frage zu entscheiden, wie sich diese Schichten zu den secundären Keimblättern der hahescn Thiere verhalten, ob sie scheinen mir einstweilen unsere Kenntnisse noch nicht auszureichen. Graz, am i9. Juni 1878. ren äber den Ban uud die Eutwieklune der Spongien. n 2.299. Erklärung. der‘ Abbildungen. Tate Vin u. IX. An yet, dass ihre Aussenfläche lan erscheint. Nach dem Leben gezeichnet. 5. Larve, deren Geisselzellenlager sich vollständig in das Na © ellenlager en pt hat. Nach dem Leben gezeichnet, 8: 6. Ansicht einer nen Larve von der bereits verengten Einstülpungs- 2? A Ausgebildeter on in der Ansicht von oben. Oscularfeld s excentrischen Oscularöffnung. Nach einem Osmiumsäure-Picrocar- _ . Seitenansicht eines ausgebildeten Olynthus. Nach einem Osmiumsäure- Präparat. Ueber die Furchung der Grosshirnrinde der Ungulaten. ' Von - ‚ Dr. Julius Krueg, ' Arzt an der Privat-Irrenanstalt in Ober-Döbling bei Wien, Mit Tafel XK— XXI. Historisches. igt. Die upinrsichen mögen w wohl sein: der complicirtere oe Bau, die vielfachen Variationen desselben bei species, die daraus resultirende Unsicherheit in der Auffindung eingehende allgemeine Uebersichten und Zusammenfassun- DARESTE (V en in seiner zehnten Gruppe die Schweine. den a ha er gesehen: Reh, Damhirsch, Axis, Edelbirsch, Gazelle, Kevel, Antilop des Indes, Gemse, Addax, Ziege, Pyrenaeen-Steinbock, Moufflon, Schaf, Rennthier, Lama, Kamel, Dromedar, Ochs, Pferd und Esel; von den | Schweinen ausser dem Hausschwein noch Sus indieus und Wildschwein dann Babirussa und beide Pecariarten. Abgebildet hat er: Schaf (Taf, VI Fig. 1—%4), Rind (Taf. VII, Fig. 4 u. 2 u. Taf. IX), Pferd (Taf. VII un Taf. IX, Fig, 1 u. 2), Reh (Taf. X, Fig. I u. 2), Damhirsch (Taf. X) Eber nd Sus lleus (Taf. X). Seine Beschreibung stützt sich haupt- sächlich auf die abgebildeten Gehirne und besteht in der Vergleichung derselben mit dem des Fuchses. Die Homologien werden im Ganzen und Grossen richtig angegeben, a Circonvolution interne und eine G susorbitaire entsprechen den gleichnamigen, die untere äussere Windung den beiden unteren und die obere äussere den beiden oberen de: Fuchses. Den Schweinen schreibt er eine eigene neue Windung zu worauf an der betreffenden Stelle zurückzukommen ist. Wegen de Grenzen der Windungen unsicher und die Beschreibung hie und da un- deutlich. Einen Hauptvorzug des Leurrr’schen Werkes bilden die, nicht nur für das Auge schönen, sondern auch meist sehr correct ausgeführt Zeichnungen. | Guntor (NI.) spricht nicht viel von den Windungen der Grosshir rinde (premier organ cerebrale de matiere grise), er meint, es sei sch etwas, dass SerrzEs eine gewisse Symmetrie gefunden habe, und Leur. sich damit abplagte, eine Classification darauf zu gründen. Er gesteh letzterem auch zu, dass der Windungsreichthum innerhalb der Fami mit der Grösse des Thieres zunehme, macht aber darauf aufmerksam, diese Regel nicht für Thiere aus verschiedenen Familien gelte (Katze Biber). Er giebt einige gute Abbildungen von Hufthiergehirnen, Fig. 198 495’, 195”, Ovis communis, Fig. 20%, 208, Bos taurus, und Fig. Bo caballus. | | Top» {V) sowie Huscaxe (IX) schliessen sich fast ganz an LE an, nur ist ersterer für, Huscuxe aber gegen die Homologie der Insel n der menschlichen. Daneste hatte i im Jahre 1852 vor der Pariser Akademie einen Vorte neu noch ganz richtig ig, so sah er sich zu neuen Studien ver- In einer zweiten Arbeit (VII) hält er noch an seiner ersten Be- fest, richtete sein Augenmerk aber auch auf die Variationen or selben Species. Er glaubt, aus der Untersuchung von drei Dam-, ‚ Schweins-, zwei ‚Axis und zwei Virginiahirschen Ann ohRu I zu ind der Hätilere Gutelschäiden sich von den rei fresser dadurch, dass sie rückwäris breiter sind, der mittlere di ber sehr grossen ln unterliegt. Die rc | ungen sind Umrisszeichnungen; was sie dadurch gegenüber Een, verlieren sie leider wieder durch ihre theilweise bezeichnet erstere durch ausgezogene Striche, letztere durch punktirte. Er unterscheidet beide Arten nach der Constanz ihres Vorkommens, ohne | zu sagen, wie er sie bestimmt; es scheint aber, nur durch eine ober- ilächliche Schätzung. Er unterscheidet 45 Furchen und ebenso vie Windungen, oder besser gesagt Grenzen und Gebiete, denn zu den Fu chen (fissures) rechnet er z. B. auch die mediane Spalte, welche beide Hemisphären trennt (interhemispheral) und die Grenze zwischen Corpus callosum und der Rinde (callosal); zu den Windungen (folds) die Hemi- sphäre selbst. Was nun die Hufthiere anlangt, so sagt Owen (1... p. 149), dass bei ihnen im Allgemeinen die Primärwindungen so ange- | ordnet sind, dass sie bis gegen das vordere Drittel convergiren und dann in verschiedenem Grade divergiren. Er sucht die furchenreichen Ge hirne.der grossen Hufthiere durch die einfachen der kleinen zu erklären und verwendet zu diesem Zwecke für die Artiodactyler das Gehirn von Tragulus, für die Perissodactyler das von Hyrax. Auf das Detail wird gelegentlich des Textes eingegangen werden. { Lussana und Lermoisne (XI) verbreiten sich nebenbei ziemlich we auch auf die vergleichende Anatomie des Gehirns. Sie theilen die Säuge- thiere nach der Art ihrer Windungen in neun Typen ein, die sich s0 ziemlich an jene Lxurer’s anlehnen. i) Tipo umano, 2) T., elefantin 3) T. cetaceo, %) T. orsino, 5) T. equino (Equus), 6) T. suino (S Hippopotamus, Rhinoceros, Mastodon), 7) T. pecorino (Ruminantia Ovis, Capra, Bos, Gervus, Moshus, Camelus), 8) T. canino, 9) T. felino. Eine Eigenthümlichkeit dieser Anidesh besteht in der Zeichnung yo 'Schemen, in denen die Windungen sehr verschmälert, die Furchen sel verbreitert sind; leider gingen sie aber bei der Auswahl der als char ieristisch angenommenen Windungen sehr willkürlich vor, so dass Anschauung dadurch eher verwirrt als erleichtert wird. Die zweit Eigenthümlichkeit besteht darin, dass sie aus Fovırır’s »Circonvolutio d’ourlet«, ihrer »Circonvoluzione madre« oder »fondamentale«, alle übr gen Windungen entspringen lassen wollen, eine Anschauungsweise, ji zu sehr gezwungenen Erklärungen führt, umsomehr, als sie auch verschiedene Situation dieser angeblichen Ursprungsstellen zur Char die Purchung der Grosshirnrinde der Ungulaten. a 801 aürpen verwenden wollen. ‚Eine driite Bigenthümlichkei | ‚weiter. ut BR zu erwähnen ist, ol. er in ie nk ir einzelnen Typen vorkommt. a Ä | So soll der »Tipo pecorino« charakterisirt sein durch: 4) oberen rung der Schläfen-, Hinterhaupt- und hinteren Scheitelwindungen, ng ee äussern Oceipitalwindung, 5) vier Scheitelwindungen, yon zwei hintere, zwei vordere (obere und äussere), 6) Anastomose perculums mit der mittleren Scheiteiwindung, 7) ein Rudiment 1; 8) einen Gehirnwinkel von 45°. Der »Tipo suinoc« durch: on Schläfenwindungen rückwärts zu verschmelzen, &) Entwicklung "Vereinfachung derselben nach vorn, 5) verdoppelte aber kurze hauptwindungen, 6) Unterbrechung der dritten Reihe vorn, hlen des Opereulums, 8) Länge der Scheitelwindung, 9) ein Rudi- er Insel, 10) Gehirnwinkel von 250%. Der »Tipo equino« durch: nten Ursprung der zwei hinteren Haupifortsätze, einen für die der andere für die Hinterhaupt- und Scheitelwindungen, der aus. dem horizontalen Hauptabschnitte entsprungenen Fort- ler Pate Trennung des horizontalen Abschnittes von der ihe, 3) unvollständigen Suleus cruciatus, %) Fehlen der Insel FE sale, 5) vorn unterbrochene dritie Reihe, 6) vollstän- jung der zweiten und dritten Reihe, 7) Ausdehnung, Windung chtung von vorn nach rückwärts der Schläfenwindungen, 8) Grösse, | Wältigung und Windung der Stirnwindungen, 9) den Suleus fronto- ‘von Veres, 10) einen Gehirnwinkel von 45%. — Abgebildet Ik bis 152 das Grosshirn des Schafes, Fig. 153 bis 161 das- ichweines und Fig. 161 bis 170 das des Pferdes, die Be- 8 scheint für jeden Typus nur auf je einem Empore der genannten Thiere zu beruhen, die Abbildungen, so weit sie ihrt sind, sind ziemlich gut. Methode. a Julius ung, Säugerreihe, wenn ‚alle Autoren von der Beschreibung da Furrchent gegangen wären, Es ist nicht einmal richtig, dass ja die Hirnrinde, also das zu beschreibende Object, in den Windungen läge und nicht in den Furchen, denn gerade bei den uns hier interessirenden meist reich g. furchten Gehirnen ist eine grössere Masse in die Furchen hineingezoger als frei an der Oberfläche liegt. Wie die Geographen ein Gebirge nach den mehr oder minder tief einschneidenden Tbälern in grössere und kleinere Stöcke untertheilen, oder wie man die Ausdehnung eines Landes nur durch genaue Angabe seiner Grenzen beschreiben kann, in dergleichen Weise hat man auch das Studium der Grosshirnoberfläche vorzunehmen, wenn man grobe Irrthümer vermeiden will. Panscn 1) gingin der Befolgung dieser Anschauung so weit, dass er geradezu die Tiefe der Thäler (Furchen) angegeben haben will, weil die tieferen auch die wichtigeren seien. Bei seltenen Gehirnen, die man nicht mit ähnlichen zu vergleichen Gelegen- heit hat, wird man in der richtigen Deutung durch diese Methode wohl unterstützi werden, aber häufig erlaubt der Zustand des zu UDMe suchenden Gehirns ch die Ausführung. Die Entwicklungsgeschichte. der Vergleich mit sehr win dungsarmen Gehirnen und selbst die Histologie zeigen, dass BEN.) Grenzmarken abzugeben. Es entstehen nämlich nicht etwa zuers! .Windungen als hervorragende Wülste mit einer sehr breiten Dep sion dazwischen, und erst später durch Aneinanderwachsen der Wu. ränder Furchen. Nicht einmal die seichten Depressionen der Nagergehirne machen diesen Eindruck, noch weniger aber gilt dies für die Entwicklung | der Furchen bei den Föten solcher Thiere, die erwachsen reich gefurchte i Gehirne haben. Die Furchenbildung schreitet, wenn einmal begonnen, so rasch vorwärts, dass seichte Depressionen nur selten angetroffen werden, sondern meist schon bestimmte, an der Oberfläche durch eine einz scharfe Linie gekennzeichnete Furchen. Nie, wie gesagt, erhält man den Eindruck, als ob die Ränder zweier Wülste, für deren Erhöhung im en brvonalen Schädel wahrlich kaum Raum genug wäre, sich nähern würd DieHistologie lehrt, dass jene zweiFurchen, die am frühesten entstehe und jedem nserhiere zukommen, die Fissura Hippocampi (- % - Huxrzx dentate Sulcus) und die Fissura se ech, OwEn-WILDER) gerad Scheidewände zwischen histologisch sehr differenten Gebilden sind, erst zwischen Rinde und Hippocampus, letztere zwischen unbedeckter Rin und Tractus olfactorius, sowie dessen Ausstrahlungen nach oben und rü 4) An. PanschH, Ueber die typische Anordnung der Furchen und Windungen den Grosshirnhemisphären des Menschen und der Affen. (Archiv für Anthropolog UL. Bd. 1868. p. 2337—257. Mit Taf. V-—-VII,) | on sowohl in der Anschauung über die Wichtigkeit der Furchen, wie Mi den meisten se Punkten mit den Deuesten nn _ "Die Richtigkeit des Satzes einmal angenommen, dass das Haupt- merk auf die Furchen zu richten sei, zeichnete ich so viele Gehirne, n von oben, seitlich und median, jede Furche durch eine einfache e Linie bezeichnend, mit en der u nur en entche rleckt, wurde in dar Feichnngcn Ausgelapsen, eine inie markirt die Stelle, wo er abgebrochen gedacht ist. Alle mir Be Brseben Furchen meist reichen Gehirne der Re Art mit den Hemisphären aller mir zugängigen Individuen pecies. = Furchen nun, die bei allen verglichenen a, 304 ausserdem lange nicht den Werth haben, den ich urspmälcheh arhoh A 'so beschränkte ich mich nur auf drei Categorien. 4) Fein punkti Linien für das Individuum, 2) einfach ausgezogene für die Species und '3) dicke für die Ordnung; eine 4. Art, nämlich einfach gestrichelte Linien will nur besagen, dass ich die betreffenden Furchen mit keiner ander: ! Hemisphäre vergleichen konnte, also nicht angeben kann, ob sie de Individuum oder der Species angehören. Die Umrisse, dann die Fissu 'rhinalis und Hippocampi, sowie die Andeutung des Balkens und de Sepiums mit Fornix wurden mit einfachen Linien angegeben; wo sie a Originalzeichnungen durch vorliegende Theile verdeckt waren, wu ihre angenommene Richtung auf meiner Copie durch Punkt-Strichlin angegeben. | Was nun den Werth der so zu Stande gekommenen Angaben an langt, so dürften die allen Hemisphären der ganzen Ordnung, mit den Texte später angegebenen Einschränkungen, zukommenden »Haup furchen«auch durch neue Untersuchungen anderer Gehirne kaum. mel stark alterirt werden. Die Unterscheidung zwischen Species und Indie viduum hingegen beansprucht keinen höheren Werth als sie nach derin | der Tabelle angegebenen Anzahl von Hemisphären zu derselben Specie Kon haben kann, sowie auch alle Angaben dieser Arbeit immer mit dem stil schweigenden Vorbehalte gemacht sind: »So weit nn in der Tabelle at U gegebene Material ausweist.«. | Diese Methode ist zwar ziemlich langweilig, aber sie bietet die ‚ol ständige Garantie über jeden beliebigen Abschnitt etwas Bestimmte aussagen zu können und sich nicht durch häufig vorkommende aber do inconstante Furchen in der Deutung der ee ‚irreführen lassen. | Auf den Tafeln XXI—XXII wurden alle grösseren Gehirne auf ein Länge von 5 cm reducirt, einerseits um Raum zu sparen, anderseit die Vergleichung zu erleichtern. Se Die Windungen habe ich in der vorliegenden Arbeit gar beschrieben, es mag scheinen, dass ich dadurch in den entgegengese ten Fehler jener Autoren verfallen bin, die nur Windungen und k "Furchen beschreiben ; ich denke aber darauf zurückzukommen, bis ‚eine grössere Uebersicht über die anderen Gruppen der Säuget ıi werde gewonnen haben. 2 wo = | De Ueber die Furchung der Grosshirnrinde der Ungulaten, ' Entwieklungsgeschichte. en (Vergl. Taf. XX.) | ; Trotz der ziemlich grossen Menge, der in meinem Besitze befind- chen embryonalen und fötalen Gehirne, habe ich doch nur eine ver- | ältnissmässig geringe Anzahl, die zur Demonstration der Entwi icklung er Furchen geeignet wäre. Der Grund davon liegt eben darin, dass, vie, bereits erwähnt, nachdem die Furchenbildung einmal Be. ieselbe auch gleich so rasch fortschreitet,, ‚dass in a nn die n,. grössere Suiten kann man sich naturgemäss nur von Hausthieren rs schaffen, aber auch bezugs dieser musste ich leider auf Pferd | iege verzichten, obwohl besonders die Entwicklungsgeschichte ; teren für das Verständnis aller Perissodactyler sehr wichtig ge- \ . on den in der Tabelle A angegebenen Gehirne en u ich e und zwar vom Schaf in ar verschiedenen den on Hm Schweine; in drei. ‚ehirn einer kleineren Frucht darın weiter vor eischeilien als 1 sseren, was a wohl ans der verschiedenen (Grösse Bace 1z a fallende Diklerenzen in der Entwicklung der Furchen zeigen : es - davon dass sich eben einerseits die Furchen sehr ae idllone, der Erdwrieklüng der Fissura rhinalis en { Hippocampi (h) abe ich vorläufig u abgesehen. Ent- 306 a... H Julius Krug, erwähnt, anatomisch « auffallend differente Gebiete trennen, and sie A schon ausserordentlich früh im Embryonalleben, eben ‚deichzeitig | der Entwicklung des Tractus olfactorius und des Hippocampus vorhar _ den, so wie sie auch den sonst absolut windungslosen Gehirnen nich fehlen. Zwischen ihrer Entwicklung und der der übrigen ist eine un Pause, die ich also i im he De sphäre, sie bildet vorn die obere äussere Grenze des Tractus olfacterius (nicht immer ganz scharf), dessen innere untere (entorhinal Owen) ın dieser Arbeit gar nicht weiter berücksichtigt wird, nach rückwärts di Thieren erreicht sie den Hinterrand der Hemisphäre nicht, bei den me sien erwachsenen Ungulaten überschreitet sie diesen aber, und end den Lobus pyriformis stösst, und wo über ihr späterhin die Sylvisel sich Euuwickelt, ist sie Br der. an . ei Hovxrey und nicht der Fissura calcarina dieses Autors, die allerdings a von einigen Fissura Hippocampi genannt wurde. Sie bildet die hint Grenze des Hippocampus und stellt demgemäss einen mehr oder mindeı nach rückwärts convexen Bogen dar, der an der Medianseite unter de Hinterende des Balkens beginnt und nach abwärts steigend den Unter- rand der Hemisphäre kurz hinter der Mitte seiner Länge 1rifft. Ent sprechend der muldenförmigen Aushöhlung der Hemisphäre liegt i oberes Ende mehr median, ibr unteres mehr lateral. Sie ist auf d Zeichnungen überall mit h bezeichnet. Bei dieser Gelegenheit ein Worte zur Orientirung über die übrigen nicht als Furchen zu zählend Striche an der Medianseite. Der Balken isi allenthalben als eine hor zontale Linie mit einer kurzen Krümmung nach abwärts an beiden Ende angegeben. Der andere flach nach vorn convexe Bogen von Hinterende ‚des Balkens nach vorn unten verlaufend, soll den Fornix andeute so dass also zwischen den drei zuletzt genannten Linien der Eintritt d Hirnstammes zu denken wäre, ' Was dieForm der Hemisp häre selbst anlangt, ne etwa der Hälfte einer sehr dicken Bohne mit nach abwärts Ben end e ssigkeiten erhalten, so dass ich häufig über die sichere ursprüngliche össe in Zweifel bin, für die Form aber gar nicht einstehen kann; nicht ıma dann, wenn ich unmitielbar nach dem irischen an zeich- EB: ich zur ie eabnne der Furchen gehe, sei noch erwähnt, sich nie etwas gesehen habe, was als vergängliche rche, als Vorläufer der Dieshenden.. könnte gedeutet erden; die Hemisphäre ist abgesehen von den beschriebenen oder beschreibenden Furchen immer ganz glatt. Wenn die vorübergehenden rchen an menschlichen Embryonen nicht von gewiegten Autoren ver- gt würden, so möchte ich sie wohl kurzweg für durch Schrumpfung Spiritus erzeugte Artefacta halten, ich selbst kenne zu wenig mensch- he Gehirne aus dieser Zeit, um ein selbständiges Urtheil darüber zu Bi an Thierhirnen habe ich sie nie gesehen). Kommen sie wirk- en sie sich nur etwa wie das Milchgebiss zum bleibenden Gebisse lien und wären ein interessantes Ueberbleibsel einer früheren Or- ı se zur ee der Furchen bei den Schafföten. i En für Eionloseni. die ich besitze, messen 18 < cm. Die El häre ist auf Taf. XX als Ovis aries Nr. 4 abgebildet. Sie zeigt Bee zeigen, oe sich aus des horizontal wo Bo, “= als exqu it radiär geltende Fissura Sylvii ganz ähnlich entwickelt, wie es Ecker ') für die menschlichen Föten so anschaulich gezeigt. Diese Ueber- 'einstimmmung benimmt auch die Zweifel, die über die Deutung dieser Furche bei den complieirien Gehirnen der grossen Ungulaten leicht entstehen können. Nebenbei muss ich auch erwähnen, dass, obwohl Pansen?) den Carnivoren eine eigentliche Fossa Sylvii, wie sie den ‚Menschen und Affen zukommt, abspricht, ich geradezu eine ähnliche Ent- wicklung, wie sie Ecker bei dem Menschen gezeigi hat, und ich bei den Ungulaten zeigen werde, auch bei den Carnivoren behaupten muss, ge- stützt auf meine eigenen fötalen Katzen- und Hundegehirne. Die Fissura Sylvii ist auf der Zeichnung mit einer geschlängelten Linie angegeben zum Zeichen, dass sie noch undeutlich ist, während die gleich zu be - schreibende Furche auf der Innenseite schon deutlich entwickelt ist, es wäre also eigentlich die letztere als die zuerst entwickelte anzusehe Bei der allgemeinen Annahme, dass die Fissura Sylvii allen anderen v angeht, habe ich ihr ihren Rang nicht streitig machen wollen; da ich dieses einzige Gehirn als Gegenbeweis anführen könnte. Das Richt wird wohl sein, dass sich beide Furchen ziemlich gleichzeitig en wickeln. Diese zweite mediale Furche will ich vorliuhe Fissura spieni alis (sp.) nennen°). Sie erstreckt sich in Nr. 4 ziemlich parallel m 1)A. Ecker, Zur Entwicklungsgeschichte der Furchen und Windunsen Grosshirnhemisphären im Fötus des Menschen. (Archiv für Anthropologie. JIL Bi 41865. p. 221. Fig. 27, 3—16.) 3) Av, PanscH, Ueber die typische Anordnung der Furchen und Windunez a den Grosshirnhemisphären der Menschen und der Affen. (Archiv für Anthropologi HI. Bd. 1868. p. 249.) a Ä 3) Splenialis habe ich aus splenium (corporis callosi) gebildet, was mir d Philologen verzeihen mögen; die übrigen von mir neu eingeführten Namen postic: genualis und rostralis kommen bei lateinischen Autoren vor und selbst di heutzutage allgemein verständliche dia gona lis wurde schon von VITRUV latinisit ‚Ich hätte mich gern gänzlich an eine schon vorhandene Nomenclatur angeschlosse wenn eine brauchbare vorhanden wäre; der einzige, der eine solche angie (Owen, X), ist, wieschon erwähnt, so inconsequent in deren Anwendung, dass man ih nicht folgen kann. Ich habe aber nichts desto weniger die Owew’schen Namen, : weit esangeht, beibehalten, nur nicht immer in demselben Sinne wie Owen, sondei - wie WıLperin »The outer cerebral fissures of Mammalia (especialy the Carnivor and the Limity of their homologie« sie anwendet. Meine neuen Namen komme . deshalb nur solchen Furchen zu, die einerseits bei den Carnivoren auf der Aussei seite nicht constant sind und deshalb, oder, weil sie auf der Medianseite liegen WILDER nicht beschrieben, also auch nicht benannt wurden. ie Poreiione der Grosshirninde der Cniten | 309 | \ ufwärts; rückw ärts reicht sie über den Balken hinaus und ra nach abwärts. Da gerade die Stellung über dem Hinterende des f beim Menschen die Fissura parieto-occipitalis ziemlich gleichzeitig le ea nn der Piesura Sylvi; ich bin sehr geneigt, sie für homolog er Die Fissura als (co) auf der oberen Plache der re, in der vorderen Hälfte ersehen, mehr oder minder parallel en lem se mit dem Nordirande etwas nach aussen nd t Höhe der vorderen Hemisphärenspitze. 3) Fissura prae- n damit ist der mit dem vorderen Aste der Fissura Sylvii ver- ch vor und aufwärts ee Haken gemeint. Sie v ver läuft En h . 5 ; Ä “ I “ als Kran, | Re = in Bieten? Von einem Fötus, der in der Grösse zwischen Nr.2 2 und3 3 steht, sitze ich ein Gehirn, das in der Ausbildung der Furchen zwischen Nr. % | ' und 2 zurückgeblieben ist, die Fissura coronalis und praesylvia si nämlich noch nicht so deutlich entwickelt wie bei-Nr. 2. Nr. 3, von einem 24 cm langen Fötus, hat fast alle Furchen, di überhaupt constant bei allen Ungulaten vorkommen. An der Fissura Syiv ist die Spitze zu einem Fortsatze nach oben und etwas nach rück wär ausgezogen: Processusacuminis({S$ac). Dieser Fortsatz entspricht dem Ramus horizontalis s. posterior der Autoren, er wird vorzugsweise für die Sylvische Spalte gehalten, aber gerade bei den furchenreichsten | Ungulatengehirnen bleibt er nur ganz kurz und ist oft wirklich kaum vor anderen accessorischen Fortsätzen zu unterscheiden, so dass man dies Gehirnen wohl auch eine eigentliche Sylvische Furche ganz abgesprochen hat, die sie aber doch haben. Der hintere Fortsatz reicht etwas me herab, der vordere ist in diesem Falle nicht mit der Fissura praesy verbunden. Die Fissura splenialis reicht noch etwas mehr nach abwäl wie bei Nr. 2. Die Fissura suprasylvia hat einen horizontal nach rücl wärts sich erstreckenden Fortsatz, ein constantes Vorkommniss bei a Ungulaten (nur bei den Suillidae nach abwärts anstatt nach rück wät gerichtet), dem ich darum den harmlosen lateinischen Namen Proces posterior (ssp) beilegen will. Ausserdem zeigt die Furche am Gip ihrer Convexität einen kurzen nach oben gerichteten Fortsatz, der ebe falls constant ist Processus superior (sss), das vordere Ende 'Furche nenne ich Processus anterior (ssa). Die Fissura coronali etwas nach vorne unten verlängert. Die Fissura praesylvia ist, wie bere erwähnt, vom Processus anterior Fissurae Sylvii getrennt, beginnt un halb der Spitze desselben und reicht bis an die Medianseite der vorde Spitze der Fissura coronalis. f | a Neu ist erstens die Fissura diagonalis (d) an der Vorderhäl der Aussenseite schief von hinten unten nach vorne oben aufsteigen Sie ‚ist etwa von dem a Winkel, den der Processus ac lateralis (l), gewissermassen ein Gegenstück der Fissura coronalis an di hinteren Hemispbärenhälfte. Sie streicht von vorne innen nach hin 3il apostica (p), ist erst nur als ein ganz kurzes Stück angedeutet, uft horizontal zwischen dem Processus posterior Fissurae supra- i und der darunter liegenden Fissura rhinalis, beiden ziemlich pa- »i reich eeloneaıen Gehirnen giebt es in dieser ne eine sie bei ‚den Suillidae bestimmt kulaumdens Die eh ech agen . S 2 liegt wieder an der medialen Seite, sie umkreist ee elek, wie schon bei einem de in der ‚wischen Nr. 3 und 4 stehenden, aber keine neuen dazu ge- n, und erst in Nr. 5 (30 cm) ist der Typus der Ungulaten fast adig erreicht, es fehlt nur noch die Fissura rostralis. Die Sp ir zu einer innen nd des Vor den a ' dieses nach aussen umbiegt (dieser Ansatz ist nicht immer mit uptifurche verbunden). Die Fissura suprasylvia ist vorne mehr N, ihr Processus posterior rückwärts etwas getheilt. Zwischen ne gen Fötus; es zeigt eis so N egicche Klicchen, nn plelsnkeiten an beiden Hemisphären, dass es dem der en kaum mehr eiwas nachgiebt, weshalb seine eingehende Be- an dieser ‚Stelle überflüssig wäre. Die Angaben Msckur’s Jahre 1845 und blieb bis heute die einzige für unser Thema ver- | werthbare. | Se Was die Gehirne der Rinderföten anlangt, so stammt das abge- bildete Nr. 4 von einem 95 cm langen Fötus, während ein solches von einem 241° cm langen noch ganz glatt ist. Bei jenem sind aber Fissura Sylvii, splenialis, suprasylvia und coronalis bereits in ganz ähnlicher” Weise entwickelt wie bei Ovis aries Nr. 2, nur die Fissura praesylvia ist noch sehr klein und nicht mit dem Processus anterior Ässurae Sylvi verbunden, der Processus posterior fissurae Sylvii ist undeutlich. | In Nr. 2 sind beide Processe schon deutlich entwickelt, ein Processus ‚posterior fissurae suprasylviae bereits vorhanden ebenso eine kleine Fissura genualis und eine kurze noch undeutliche Fissura lateralis. In Nr. 3, von einem 37 cm grossen Fötus, kommt dann auch noe ein kurzer Processus acuminis fissurae Sylvii dazu, eine Fissura diage nalis und eine postica, und die bei Nr. % schon genannten sind etw stärker ausgebildet, so dass das Gehirn in seiner Ausbildung etw zwischen Nr. 2 und 3 von Ovis aries rangirt. Die Schafe und Rinder haben in den Grundzügen ührechaupn se ähnliche Gebirne; die scheinbar grossen Differenzen, die den erwachsen: zukommen, ruhen auf einem durch den Grössenunter ke bedingt Reichthum der letzteren an accessorischen Furchen. Das nächst grössere Gehirn meiner Sammlung ist bereits wieder | reich gefurcht, um hier im Detail beschrieben werden zu können. Während sich die Furchenentwicklung von Schaf und Rind so ähne dass a von der absoluten Grösse in den Bea ; Se er sessug. acuminis, ihr Bröcssns anterior oh: als der terior erreichen nach abwärts die Fissura rhinalis. Die Fissura splenia- ist äbnlich wie in Nr. I. Die Fissura suprasylvia ist deutlich ent- elt und schickt ihren oberen Fortsatz bereits bis zum obern Rand Hemisphäre. Ich habe diesen Fortsatz zwar nie unterbrochen ge- n, aber aus Gründen der Vergleichung mit den übrigen Ungulaten- hirnen möchte ich ihn doch für aus zwei Stücken zusammengesetzt TER ER 3 ER RR U TE ER RR 9 FR 1: BEER Zu a FE BEE EN BES BESCCEH NE T EETEEEESE EREEEL TEE TORE BL 7 SET TTS °P BE er EEE EEE FREE RITTER BEREIT FO: EBENE DL CHE VE a a RT EA ET OP VE ET RE « an = 33 = Pr. 5 er en ö ke ® = z £ f + & u ur 1) w ” or = I = LS e Dieses stammt von einem Eee Fötus. Die Fissura Sslvü hat schon ganz die charakte- Gestalt wie iR den erwachsenen, ihr acuminis ist lang r E endenen a kaum mehr etwas zu chen ist, hd Ri 18 acuminis als eigentliche Fissura Sylvii direct aus dbr Fissura nach ‚oben hin u ae Scheint. Bi Wirklichkeit hat ie theilt sich in zwei grosse Zinken, deren eine aussen ER nach vorn ragt,, während die andere etwas 24 FESTEN 314 Me ee an Krug, nach rück wärts a wenden dem Meder vbamweß; hei En Erwäche diesen auch überschreitet und sich mit der Fissura splenialis” zu verbin- den pflegt. Die Fissura coronalis biegt mit ihrem Hinterende ebenfails parallel und vor der letzterwähnten Zinke zur Fissura splenialis hinab, ” die sie in dem vorliegenden Exemplar ganz, bei andern (erwachsenen) \ fast ganz erreicht. Der ganze Complex der beschriebenen Furchen hat fiir das Genus Sus etwas so Auffallendes, und, wenn man die Entwick- 7 lungsgeschichte nicht verfolgt hat, Unverständliches, dass Leurer den Schweinen geradezu eine ihnen eigenthümliche Windung, zwischen | unserer Fissura coronalis und der Fissura diagonalis gelegen, zuschrieb. | An der Seitenansicht des Schweinsfötus Nr. 3 ist ferner auffallend, “ dass der Processus posterior fissurae suprasylviae nicht nach rückwärts, sondern nach abwärts gekrümmt ist, und die kurze Kerbe zwischen dem .Fortsatz und dem Körper der Furche, die bei den Schafs- und Rinds- föten vorkommt, ganz fehlt, wenn nicht der Fortsatz nach unten als die Verlängerung dieser Kerbe aufzufassen ist, in welchem Falle dann der ° Processus posterior ganz fehlen würde. Die Fissura praesylvia ist vor- handen und verläuft mit ihrem unteren Ende oberflächlich scheinbar ebenso in der Fissura rhinalis, wie von dem vorderen Ende des Processus | anterior fissurae Sylvii beschrieben wurde. Eine Fissura lateralis ist be- h reils entwickelt und ausserdem eine unbenannte kleine Nebenfurch zwischen ihr und der Fissura suprasylvia. Die Fissura postica ist vo handen, ihre Deutung ist bei den Erwachsenen wegen der veränderten Stellung der Fissura suprasylvia etwas unsicher. Auf der Medianseit verbindet sich die Fissura splenialis, wie bereits erwähnt vorn mit dem Hinterende der Fissura coronalis. Die Fissura genualis ist auf diesem Gehirn noch nicht entwickelt, kommt aber später dazu; im Uebrigen bleibt bei den Schweinen die Vorderhälfte der Medianseite I ziemlich kahl. Darstellung der Furchung bei den einzelnen Familien der Ungulat Was nun die Configuration der Furchen bei den erwachsenen Un gulaten betrifft, so gedenke ich sie nach den 10 Familien der Tabelle ge sondert zu betrachten. Um nicht immer wiederholen zu müssen hebe gleich hier hervor, dass die bereits in der Entwicklungsgeschichte be schriebenen Furchen solche sind, die nicht nur gewöhnlich vorkommen, sondern ganz constant bei jedem einzelnen Individuum sich finden. Ie nenne sie zusammengefasst Hauptfurchen und will sie vor der Be schreibung der einzelnen Familien noch einmal aufzählen, um jederl Missverständniss zu vermeiden. 4) Fissura Sylvü er mit einem Pro ge 7 a Sa), er (Sp). Gi acuminis las 2) F. splenialis ‚asylvia (ss) mit Processus anterior (ssa), posterior (ssp) (sss), 4) F. coronalis (co), 5) F. praesylvia (ps), 6) F. late- : ne En 8) F. a (p), 9) F. genualis (9). Dazu er. a ee ru (am may) TA KREMATJ. man G aa Wa, Pay FREE SS ERCGEEÜNS Sa Mär RS LEN BRRTELT E SER AT A BE SARA GES RT RB TEN ch ik au I. Tragulidae. (Tafel XXI.) beginne mitden Tragulidae. Abgebildet habe ich auf Taf. XXI pie der Figur bei Owen (X, p. 122, Fig. 401) von Tragulus RESTE (VII, Taf. X1, Fig. 4—6) giebt wohl auch Abbildungen ; von Tragulus javanicus von oben, seitlich und unten, en aber, besonders im Vergleich mit den gleich zu erwähnen- lausgüssen, so verzerrt, dass ich auch bezugs der correcten nicht verwendete. Die Zeichnung, die Gervaıs!) nach demselben giebt, war mir leider nicht zugänglich. In den Specialarbeiten mer nd RER EA ET OT EEE" Do BETREUEN U TE FEIERN = en] ae VI, Fig. 5 von Shen, Bi letzterem zwei nn ulus von oben rat. 2 XXI, 12 und 13) und 1 Eu EEE Br or om Fortsatz. Ausser der ni Sure Fissura N 316 ae “ I Julius Krueg, lateralis findet sich nach hinten und aussen von ihr höche eine accesso rische Furche. Von der Lateralseite ragt ein langer Processus acuminis fissurae Sylvii, bis gegen die Fissura suprasylvia herauf. Die Haupt- furchen an der Lateralseite scheinen alle vorhanden zu sein, nur die Fissura diagonalis lässt bei der Figur Daresıe’s bezugs der Deutung und } . bei jener von Arpn. Mırne Epwanos (XII, Taf. VI, Fig. 2a) bezugs der | E Existenz einige Zweifel. Die Schädelausgüsse von .Tragulus javanicus | und T. Stanleyanus scheinen einen grösseren (accessorischen) Furchen- | reichthum aufzuweisen als jene von Hyaemoschus aquaticus und die ‚Zeichnungen nach den Gehirnen selbst. — | s d Der Gesammthabitus der Furchen sowohl als der äusseren Umrisse | istausserordentlich ähnlich jenem der Elaphier, es iehlen | % nur die accessorischen Furchen. Ich kenne kein fötales Gehirn eines N Elaphiers, aber ich kann es mir nicht anders vorstellen als ausserordent- | lich anuliche einem Tragulidengehirn. Die a. mit Br Fissun | noch verserelläleende Bau des Golikms bedingen diese auffallende Achnliche m [ Lower erwähnt ber Site diese ee Aehnlichkeit, ı nur Be er erst, »In other respects the brain of Tragulus as fare as its Surtane marking | e concerned a simplified miniature of that of the Gervidae« (XIV, p. 76), Elaphiae. (Tafel XX1.) Was nun die Elaphier selbst anlangt, so habe ich die charakte- ristischen Eigenschaften der Elaphiergehirne soeben hervorgehoben Das über die Gesammtform Gesagte gilt hauptsächlich von den kleinere 1 Species, beim Edelhirsch und noch mehr beim Renntbier ist d Gestali schon eiwas gedrungener und dürfte es wahrscheinlich hei Elen noch mehr sein. N Von der Verbindung der Fissura coronalis mit der Fissura supra sylvia kenne ich nur eine einzige Ausnahme, auf der Zeichnung, d Gannon (XVI, Fig. 4 und 2, p. 763) von Lophotragus Michianu giebt. Diese Verbindung kommt nicht unmittelbar zu Stande, sonder mit Hülfe eines querstehenden Bügels (a), den ich als selbständige Furch beschrieben hätte, wenn nicht starke Zweifel über seine Constanz un seine Homologie existiren würden. Bei Tragulus war er jedenfalls sel Auf der echun ; a Se hei \ Mucxe os (XNI, Taf. VI, 8 :heint, beiderseits noch mehr, als auf der bei uns orsestehien seine mediale Hälfte zu ur Be RUIIENe Michianus fehlt Geben WERE REDEN | VEREARO TE TERHEREE 8 TOT me eg 2 URETU2T SE RER TORTE VOR REHAU CR FT GR FRE "TR ER U VERSUCHEN RR TE PR SORRY URSIT. VIER ZUR AZUT BEER De 1 FETETG ER REASTE GEBE: AL ERS behea a a | EEE Ra mL ER a s0H WEL BET Ba IE — TE EEE ET RER En men. AB 1 a vi ER EEE nd En ER TEE rer Ten =E Z Ü in Be er F Sa 3 $ = “ L er 3 & u ul lang ausgezogen, so dass er fast die Kuppel . suprasylvia erreicht; es pflegt keine accessorische Furche en zu sein. Die Do diagonalis ist, A “ constante Furche, die oben erwähnte zehnte Haupifurche Fissui rostralis.(ro). Die accessorischen Furchen werden mit der Grösse des Thieres zahl reicher. Dareste, der Gelegenheit hatie, viele Elaphiergehirne zu sehe (VIL, p. 89), stellte darnach folgende Reihenfolge auf: Muntjac, Cer. rouge, Chevreuil, Cerf-Cochon, Axis, Daim, Cerf de Yirginie, Cerf d ' Malabar, Cerf ordinaire, Renue, Cerf de CGanade, Elan (VII, p. 89). Abgehildet findet sich Moschus moschiferus von oben, media und lateral bei Frower (XIV, Fig. 11—13). Ein Schädelausguss des- selben Thieres bei A. Mırnz Epwaros (XII, Taf. VI, Fig. 4), Cervushı milis von oben bei FLowsr (XIV, Fig. 44), Lophotragus Michian heiGarron [XVI, p. 763, Fig. Aund2),Capreolus vulgaris bei LEUR (P. IH, Taf. X. Chevreuil, Fig. 1 und 2), Dama platyceros ebendort: von oben (Taf. X, Daim) etc. | Giraffe. (Tafel XXT.) Meine Kenntniss des Giraffengehirns basirt sich auf die Zeichnung bei Owen (XVII) und Sesasrıan (XV). Ersterer giebt eine Ansicht b der Hemisphären von oben (Taf. XLIN, Fig. f) und der rechten voi aussen (Taf. XLIV, Fig. 1), die Ansicht des Gehirns von unten (Taf. XL ’ Fig. 2) gewährt keine besonderen Aufschlüsse. Serastıan (XVIN, Taf. Fig. 1) zeichnet die bei Owen fehlende Medianseite. JotLy und Lavoo widmen in ihrer Monographie (XIX) von 124 Quariseiten dem Gross nur 6!/, Zeilen und ihre Zeichnungen sind Copien nach Owen. Die, übrigens recht hübsch lithographirten, Zeichnungen bei o sind an den Bändern doch etwas unsicher und die entsprechenden ı theile der Ansicht von oben mit der von aussen nicht ganz überein stimmend; ich habe mir erlaubt in meinen Copien diesen Missst etwas zu corrigiren, jedenfalls in so bescheidenem Maasse, dass ich h . keine Fälschung dadurch angerichtet zu haben. In seiner Anatom . vertebrates (X) bringt Owrx ausserdem noch in Fig. 103 eine Ans der rechten Hemisphäre von oben, in Fig. 107 von aussen. Da erste gewiss, leiziere höchst wahrscheinlich verkleinerte Copien der an ‘sprechenden Figuren in XVII sind, so habe ich ihnen keinen Einfl auf meine Aulfassung gestattet. Die Unsicherheit in der Deutung d 3 randständigen Furchen ist Ws so weit a dass die in u eichwerthig ist mit unserer Fissura lateralis. Auch die übrigen ınungen stimmen mit meiner Auffassung nicht überein, am > jene der a Furchen zwischen unserer Fissura sura Sylvii nur als individuell angegeben ist; viel deutlicher aber ubalus, Camelus und den Perissodactylern. Die ge- ne, im Vergleich mit jener der Hirsche mehr plumpe Gestalt, auffasse, auffallend weit nach dem Medianrande hin ab, ihr Bügel «a wohl rechts, nicht aber auch links mit dem oberen Fortsatz der suprasylvia verbunden. Auf der Medianseite reicht die Fissura Cavicornia. (Tafel XXI.) wo alle Kung, a sich Br genannte Eieeuschefi mit a Grösse des Thieres. veit: mit der Grösse wechselnde Eigenthümlichkeit, fällt bei den ziemlich gleie grossen Mittelformen wenig auf, bei den Endgliedern ist sie ‚aber | sehr merklich. Einerseits ist bi Gazella ein Theil der Fissura spienia- lis an der oberen Seite sichtbar (Supination), andererseits wird bei Bu- balus die Fissura suprasylvia in die Höhe gedrängt und bleibt ‚ein breiter Streifen über der Fissura splenialis’ an der Medianseite sichtbar ‚(Pronation), ein Umstand, der auf den Zeichnungen von Bos taurus bei Leurer (ll, Taf. VII, Fig. 12 und Taf. IX) und Gumror (III, Fig. 204) noch weit auffallender ist als bei den von mir gegebenen. Der Reie thum ar accessorischen Furchen wächst augenscheinlich mit der Grösse des Thieres. I Ve Was nun die Furchen selbst anlangt, so dachte ich eine Zeit un ein unterscheidendes Merkmal darin gefunden zu haben, dass der mehr erwähnte Bügel « wohl constant mit dem Hinterende der Fissura coro nalis nie aber mit der Fissura suprasylvia verbunden sei, wie gewöhn- lich bei den Elaphiern. Es finden sich aber einerseits bei Bos und Bu balus alle Uebergänge von Annäherung des Bügels an irgend eine accessorischen Fortsatz der Fissura suprasylvia bis zur völligen Ve schmelzung, und es kann dabei auch nicht der Ueberreichthum accessorischen Furchen als Vermittler in Anspruch genommen werde s: denn auf der linken Hemisphäre der dargestellten Fötengehirne von Bos taurus Nr. 3 fand sich bereits diese Verbindung, allerdings unter den fötalen Gehirnen als ganz vereinzeltes Vorkommniss. Bei Ovis, Hircus, Capella und Ibex fand sich auf keiner der vielen a Hemi- sphären eine Verbindung, während dieselbe bei den untersuchte Elaphiern ausser bei Lophotragus nirgends fehlte. Bei allen bisher ge=" nannten Cavicorniern, auch bei Bos und Bubalus steht der Bügel aber wenigstens entschieden quer, nicht so stark nach aussen rückwä geneigt wie bei den Elaphiern; bei Gazella jedoch ist auch dieser Untei ‚schied verwischt, die Fissura coronalis ist fast ganz in derselben Weise mit der suprasylvia verbunden, wie bei den meisten Elaphiern und zwar nicht nur bei einzelnen Exemplaren sondern auf allen 6 von mir ge sehenen Hemisphären, ebenso wie auf den zwei von A. M. Epwarn unsicher) auch auf den zweien bei Darzsız (Corinne, VII, Fig. 17 u. At Vielleicht liesse sich sagen, dass der obere Fortsatz der Fissura suprasy! nicht so direct in den Bügel verläuft wie e bei den Elaphiern, sonder zwischen Elapbier- und doeie anier gehirn . sich darauf schon nich mehr gründen. ie 2 ABEL EEER SAR 3 TORRENT" ER ERIC DIOR UP! DIHEETR BAARCEN ER SCH BI ENG a ra nu mm anal NE En ai den En Furchen rk die Deutung der Fissura öl in bei Bubalus einige Schwierigkeit. Während alle übrigen Gavicor- nlich . edlen Fissura Sylvii bei dem so nahe ver- Bos, leicht für die wirkliche Fissura Sylvii halten könnte. Der mit andern ähnlich reich gefurchten Gehirnen DE aber n mir gewählte Annahme. | osse Anzahl accessorischer Furchen verschiebt bei Bubalus e ;sura diagonalis, so dass sie etwas steiler aufgerichtet wird. \ ler. Medianfläche findet sich immer die Fissura rostralis. Bei eren Thieren Bos, Bubalus greift die Fissura splenialis durch cessorischer Furchenstücke ähnlich wie bei Camelopardalis. ber die Fissura genualis hinaus, krümmt sich um diese etwas. en nn sich wohl auch mit der Fissura — mas 7 una FT. 200 EEE "EHE BER EURE TAT SE RE Ba nn PR ETEEEE E En DU nur u en 7 U5 = DEZE 22 en - = B S cD = = un a = er} jet) er) Er ud =) ab) 2 * ee pP) un Er = =. = je) = Lur) Se & = 2 > = un un cD Leer eb) =E = fe») m e2] Su > RR z- un ui ee ee er oz Seh 492 a | Ar ls Krueg, y 1 N Se Cazelle, Kevel, Corinna, Chamois, Antilope des Indes (A. capra), Nanguair, Guib !’Addax, Nylgau, Canna (KH, p. 89). | Abbildungen finden sich von Gazella dorcas (nach unserer Auf- fassung mit Einschluss von Kevel und Corinna) bei A. MıLne Epwa (X, Taf. VI, Fig. 4 Antilope Guevei) von oben, bei Darestz (VII, Fig 7 und 18 Corinna) von oben und der Seite (etwas verzerrt); von Ovis aries bei Leurer (Il, Taf. VII, Fig. A, 3, 4 Mouton) von oben, aussen und innen, bei GuirLLor ebenfalls von a len a Seiten (III, Taf. XV und XVI Fig. 195, 197 und 205, Ovis communis), DARESTE YET, Fig. 49 Mouten) von oben (verzerrt), Lussana (XI, Fig. 144—152); Bos taurus findet sich Seiten, bei Guiror (III, Taf. XV, Fig. 20% Bos taurus) von innen, u bei Huscaxe (IX, Taf. XI, Fig. 1 Kuh) von aussen. N Tylopoda. (Tafel XXI.) Meine Kenniniss des Tylopodengehirns hasirt sich nur auf je e Exemplar des Kamels (aus dem Wiener zootomischen Institut) und Dromedars (Eigenthum). Ich kenne keine Abbildung irgend eines Ka .gehirns in der Literatur, und die Zeichnungen des Lamagehirns Branpr (XX, Taf. XVIund XVII, von oben, unten und innen) waren dem besten Willen nieht zu gebrauchen, die Zeichnung desselben hirns bei Owen (X, : 105, p. 123 von oben) scheint fast nur eine lassungen von En Beide Gebirne fallen hauptsächlich auf durch die Gharakteni vistn der Gehirne grosser Thiere, und zwar jenes des Kamels noch meh das, von einem Jungen ie stammende, des Dromedars:: gedrung Gestalt, übergrosser, fast verwirrender Furchenreichthum und aus ordentlich starke Pronation. Zwischen Fissura Sylvit und Fissura sup sylvia sind mancherlei accessorische Furchen eingeschoben, welebe Fissura suprasylvia so hoch nach aufwärts-drängen, dass sie bei se licher Ansicht eben nur noch sichtbar bleibt. Auf der obern Seite r in gleicher Weise die Fissura lateralis so siark an den (abgerunde medialen Rand, dass sie schon mehr der medialen als der obern Fl anzugehören scheint. Gleicherweise rückt das hintere Ende der Fis coronalis sammt dem Bügel auch dem medialen Rand zu, und noch ül diesen hinaus. Auf der Medianfläche selbst setzt sich die Fissura sp ji lis in der mehrfach angegebenen Weise nach vorne fort und allenthadl wuchern zwischen den Hauptfurehen a accessorische. 323° | aan. Aehnliche Zweifel bleiben a der en onalis. Endlich sei noch erwähnt, dass sich die Fissura rhinalis i ewöhnlich bei reich gefurchten Gehirnen nach vorne oben in eine he fortsetzt und dass der Lobus pyriformis eine Längsfurche trägt. Alle bisher angegebenen Merkmale sind vielmehr durch die Grösse ls durch die Art des Thieres bedingt. Das einzige auffallende Merkmal, ‚wodurch sich die Tylopoden dann allerdings von den meisten Hufthieren unterscheiden würden, besteht in der schiefen Stellung der Fissura oronalis, die von hinten median, nach vorne lateral gerichtet ist, Suillidae. (Tafel XXIM.) ‚ Ich will der Beschreibung Sus seropha zu Grunde legen, n Entwicklungsgeschichte ja bereits vorangegangen ist. Daraus hat chon als Charakteristicum ergeben, dass der vordere Fortsatz der- 'a Sylvii sowohl wie der untere Beginn der Fissura praesylvia ähn- ie bei den Carnivoren ganz unähnlich aber allen Ungulaten ober- ich in der Fissura rbinalis verlaufen und nur in der Tiefe derselben elbständige Furchen kenntlich sind. Die Fissura sunrasylvia schickt ‚hinteren Fortsatz nicht nach rückwärts sondern in grossem Bogen wärts, worin wieder eine Annäherung an die Carnivoren liegt. gl ube dieses absteigende Furchenstück nn Pr mit dem I Ä | en der obere nach meiner Auffassung mit Es ieser selbsi reicht consiant bis an die Fissura splenialis, bildet ld einen mit m Scheitel nach vorn L ichteten stum pien r Sich in den meisten Fällen mit dein Vorderende der Biscüra ialis zu verbinden. Auf dem Felde zwischen jenem Bügelfortsatz 324 : \ | S Ä a dnlins Kran, und der Fissura in verläuft. a eine kurze. das ganze Feld selbst wird von Leuner (M, Bd. p. 389) a | den Schweinen eigenthümliche Windung aufgefasst. Ganz Sicher ist es auch eine sehr auffallende Bildung; Dicotyles torquatus einerseits u Gazella dorcas andrerseits vermitteln aber ganz schön einen Uebergan zu den andern Ungulaten und lassen keinen Zweifel darüber, dass die selbe Windung auch allen andern Ungulaten zukommt. Auf der Median- seite ist die Fissura splenialis und genualis ganz deutlich, die ganze Fläche nur ziemlich spärlich und seicht gefurcht, die sonst constante Fissura I N nur ganz ser wach A auf Bi; er Fissura essen schwer ee Die Fissura lateralis wird a beiderseits von einer ceonstanten kurzen Längsfurche‘ begleitet.‘ Die .‚ Fissura rhinalis ist vorn in eine Spitze ausgezogen. Der Lobus pyrifor- mis trägt eine Längsfurche. | Sus aper gleicht in allen Dingen Sus seropha. Bei Sus indicus, dem mir allerdings nur die bei Leurer (Il, Taf. X Cochon tonquin) zeichnete Ansicht einer Hemisphäre von aussen bekannt ist, erreie das Binterende der Fissura coronalis den Medianrand nicht, steht d vorderen Bügelfortsatz viel näher und verbindet sich durch ei kurzen Längsforisatz mit demselben. Bei Dicotyles torquatus ve schmilzt das Hinterende der Fissura coronalis geradezu mit jene Bügelfortsatz, so dass es wieder auf dem Bügel aufsteht und durch V mittlung desselben wie bei den Elaphiern und Gazella mit der Fissw suprasylvia verbunden ist. Da bei Gazella wenigstens auf der gezei neten Hemisphäre auch die Verbindung mit der Fissura diagonalis v kommt und constant auch eine kurze Längsfurche auf der von Leu ‚als überzählig angesehenen Windung, so erscheint eben Gazella am tauglichsien zur Orientirung. Bei aufmerksamer Betrachtung ( übrigen Gehirne wird man sich aber auch allenthalben über die Ho logie dieser Stelle aufklären können. Die kurzen Längsfurchen beid seits der Fissura laieralis fehlen bei Dicotyles. Die Deutung der Fissu. postica ist nach der vorliegenden Zeichnung nicht möglich. Abbildungen finden sich (ausser der angeführten) — von Sus a bei Leurer (I, Taf. X, Sanglier von oben), Sus seropha bei Lussä (XI, Fig. 161170) etc. Dieotyles torquatus bei C. Maxur (IV, Taf. viH welche Figur meiner zu Grunde gelegt wurde, bei DarEstE (VII, Fig; 4 Pecari A ln mit De Furchen, di sich aber gar nicht rec i nem u on der Ungulaten, S 325 Ka Hippopotamidae. | (Tafel XXIIT.) * Von den hierher gehörigen Gehirnen kenne ich leider nur die Zeich- tungen von Choeropus liberiensis bei Macatister (XXVI, Fig. 1 von ben, bei mir umgekehrt, Fig. 3 medial). Die mediale Ansicht ist ganz bar defect, es-l[ehlt alles, was tiefer als der Balken liegt, aber igstens lässt sich die eure genualis und splenialis mit Sicherheit noen und das Verhalten des Bügels a zu letzterer vermuthen. Die cht von oben lässt aber eine Menge Zweifel offen und ich beharre zar nicht stark auf der von mir in der Zeichnung angewendeten Auf- ssu ns m. wenn die Orıamalzeichnung on Mchls war. Auffallend eund den Bügel Q, ie sonderbare han der Geeend zwischen ‚coronalis und diagonalis, abgesehen von anderen weniger wich- Sonderbarkeiten. Der Text giebt keine Aufklärung über die frag- _ "Die grosse Arbeit von GrarioLer (XXV) über die Anatomie des popotamus konnte ich mir leider nicht verschaffen. In der Notiz in N bildung begleitet ist. Er sagt (p. 369): » Was die Windungen gt, so haben sie der Anordnung und der Zahl ı nach am meisten \ hi. keit mit denen der ee eine. ‚Ebenso verhält es a auch ze ;ompared with ihe same an in the Members of the Pachyderm Fam ily ome hers Animals (Proceedings of the zoolog soc. London 4877. Part. U. 4 Den | “ a Be “ i ir ar a mir ee Lappen zu m scheint, die beim. menseh- und nicht mit der Fissura rhinalis verschmolzen, wie | Fissura hätte einen Bügel a, der sich, soweit auf der Seiter tiefe Furche von er en Windungen ahead ist, und E: - m nach Raır die » Insel« genannt edlen Dieser Lappen tritt a so äusserlich noch zu den übrigen Windungen hinzu, welche mehr den-- a der ar auch ı geformt sind. Merkwürdig ist dies ins: gesetzten Bau seines Magens, sich von den a, entierot den Wiederkäuern nähert.« \ chen Furchen zw en Fissura Sylvi und vo liegt, würde also die Windung zwischen dem Processus anterior fissui wenigstens, deren laterale Seite ich kenne) in die Tiefe der Fissu rhinalis versenkt ist, bei Hippopotamus wieder zu Tage treten. Tapiridae. (Tafel XXIII.) Leider haben wir von der ersten hier aufgeführten Familie Perissodactylen eine ebenso ungenügende Kenntniss, als von der zuleta angeführten der Arctiodactyler. Die Arbeit von Eon Deton (XXVI), in der ein Tapirgehirn abgebildet sein soll, konnte ich nich auftreiben, bei C. Mayer (IV) findet sich zwar (Taf. VII, Fig. 1—4) Gehirn von Tapirus americanus, aber so sonderbar, dass sich die Furch gar nicht zusammenreimen lassen; demnach bleibt als einzige Quelle seitliche Ansicht des Gehirns von Tapirus americanus, die Dareste gieh (VIII, Taf. 1, Fig. 21). Diese Zeichnung erscheint nicht ganz klar, i glaube aber doch nicht stark fehl zu gehen, wenn ich die Furchen so at fasse, wie ich sie auf Tafel XXIN bezeichnet habe. Darnach wäre der vordere Fortsatz der Fissura Sylvii wieder } den Schweinen. Der Processus acuminis derselben Furche wäre ku weil sich accessorische Furchen zwischen die Fissura Sylvii und su sylvia einschieben, wie bei allen mir bekannten Perissodactylern. 2 Jhäre es mit der na praesylvia, was ih bei anderen ss0 a een öfters vorzukommen scheint, bei den a is. "und rasyivia stellt sich eine a essorische nsslurche: ein, ich Barca vorn ch heilt. Die Be der Fissura dedecis Nasicornidae. (Tafel XXI.) | nn das Gehirn von en sumatrensis, der in ‚»Transactions « dieser Gesellschaft veröffentlicht werden soll, bis zur reibung dieser Zeilen aber noch nicht erschienen ist. Bei en Werbähen, (Taf. "XXIL, 1). Die Figuren sind n recht gut gezeichnet nur, wie gewöhnlich, an den Rändern Jar. Meine Figuren sind nach ihnen combinirt. In seiner » Ana- 'ertebrates« giebt er Fig. 98 eine verkleinerte, wie es scheint, 9anz genaue Copie der rechten Oberseite des Männchens und 1 ine Medianansicht, die mit den oben angeführten nicht recht xte der Speeialarbeit (XX VII, p. 53) macht Owen einige ganz Brkungen Er den Habitus des Grosshirns. — ı rückwärts | a 338. en \ s Sn ti Keneg, . A \ Saite bei Pferd und Rind. eh Kan ‚dem Gesägten. nur hei flichten, w ‘ein Vergleich mit meinen Z eichnungen ergiebt. Die Achnlichkeit inc Anordnung der Furchen bei Rhinoceros und den Solidungula ist so | dass ich sie ganz gut zusammen heschreiben kann. Solidungula. (Tafel XXI.) - Aus der Familie der Solidungula habe ich Equus asinus nach zv und en caballus nach sechs Hemisphären abgebildet. Fig. 210) von ii innen, Lussana (XI, Pig, Aerae: Die Gehirne beider Equusarten, sowie von Rhinoceros zeichnen : durch eine eigenthümliche Steilstellung der Furchen, besonders d vielen accessorischen an der vorderen Seitenfläche aus, wie sie in ähn licher Weise allerdings auch bei den Tylopoden und in geringerem Gr de auch bei den übrigen grossen Ungulaten vorkommt, und deshalb möglich: weise mit der Grösse des Thieres und der dadurch bedingten zahlreicher: Furchung zusammenhängen mag. Zwischen Fissura Syivii und Supr sylvia schieben sich constant Querfurchen ein, ebenso constant und unterbrochen ist eine Längsfurche zwischen Fissura suprasylvia ı lateralis und eine andere zwischen der lateralis und splenialis. Die Fi sura splenialis verlängert sich nach vorn über den Balken hinau Zwischen den angeführten und den Hauptfurchen finden sich sehr z@ reiche accessorische. Sowie diese Eigenschaft grosser Gehirne, ist die » Pronation « vorhanden, bei Rhinoceros allerdings nicht in sehr ho Grade, was vielleicht davon abhängen mag, dass die Hemisphären zur Fig. 1, Taf. XIX bei Owen benutzt wurden, etwas klafften, west ..die Ansicht von oben auch einen kleinen Einblick auf die Medians | erlaubt. Was nun die Hauptfurchen selbst anlangt, so erleidet die Deut der Fissura coronalis in ihrem unteren Ende bei Rhinoceros e Zweifel, bei Pferd und Esel ist sie constant, und zwar nach meiner ohne Vermittlung des Bügels a, mit dem oberen Fortsatz der sura suprasylvia verbunden, bei Rhinoceros nicht. Ein charakteristise Verhalten zeigt der Bügel a, vorausgeseizt, dass ich ihn richtig dei er beginnt an der Medianfläche kurz hinter und über dem Vord. der Fissura splenialis, läuft von da nach vorne und aufwärts, und e dis bevor er ‚die Eissura coronalis erreicht hat, eiwasz vor dem Hint w oiyler v von den Arcnsdhctglern esechen. | Die Fissura splenialis hat, wie bereits erwähnt, allenihalben eine ängerung nach vorne duch einen Bogen um die Fissura genualis rum, die Fissura rostralis ist immer vorhanden, die Fissura postica ‚, wie gewöhnlich bei reich gefurchten hen etwas unsicher zu uten. Rückwärts unter der Fissura rhinalis am sogenannten Lobus formis ist allenthalben eine Längsfurche vorhanden, bei Rhinoceros sie zwar nicht in der Seitenansicht, wohl aber in der Ansicht von n gezeichnet. Eigenthümlich ist bei Rhinoceros die kurze Fissura lis und die accessorischen Längsfurchen in dem Raum zwischen m Vorderende und dem Hinterende der Fissura coronalis. Palaeontologisches. ie äusseren Drorisse des Gehirns werden durch einen Ausguss der | delhöhle besser wiedergegeben als durch das frische, weiche, oder ‚on: rvirungsflüssigkeiten mannigfach geschrumpfie und verzogene selbst. Aber nicht nur die Umrisse allein sind von einem sol- ısguss abzulesen, sondern häufig genug sind auch die Furchen ‚deutlich ausgeprägt. Das gab denn Veranlassung bei jenen ‚deren Gehirn nicht, deren Schädel wohl aber beschafft werden sich mit Ausgüssen des letzteren zu behelfen, und besonders hat viele Zeichnungen nach solchen publieirt. Im voranstehen- wurden sie auch gelegentlich erwähnt, aber ohne ihnen be- 330 ... ” en z H der a von Sea den Culberteor bei Lam). ich nicht gesehen. | Gainotherium wurde mehrfach beschuh und abgebilde von Gervaıs in zwei Zeitschriften?) vom Jahre 1858 und in XI, Taf. Fig. 16 und 16a (GC. comune) in einer Ansicht von oben und von unter nur diese beiden kenne ich. Aupn. MıLne Epwarns giebt eine Abbildung des Schädelausgusses von Cainotherium (des terrains tertiaires moye de l’Algier) von oben und lateral (XII, Taf. VI, Fig. 3 und 3a). W ich diese letzteren richtig deute, so würde die Fissura Sylvii zur rhin sich ganz ähnlich verhalten, wie bei den Schweinen. Es ist aber au möglich, dass eine mehr basal liegende Furche die eigentliche rhinal ist, dann wäre die vorher gemeinte als Fissura Sylvii zu deuten, d ° vorderer Fortsatz mit der praesylvia verbunden, deren Processt posterior ungewöhnlich lang nach rückwärts ausgezogen ist. Bit postica ist deutlich vorhanden, der Processus posterior fissurae supr viae ist aber nach rückwärts gestreckt, nicht nach abwärts gekrüm. die Fissura coronalis mit der suprasylvia, in ähnlicher Weise wie be Traguliden, Elaphiern und dem vorgenannten Oreodon, verbunden. Me« von der Fissura suprasylvia erscheint eine Furche, die ebensowohl lateralis als eine sehr weit hinausgerückte (das Gehirn ist sehr k splenialis sein kann. Auf der Zeichnung von Arpn. MınLnz Epwar das Vorderende derselben mit der Vereinigungsstelle von Fissura e - lis und suprasylvia verbunden, bei GErYvAIs nicht. Arpa. Mine Enwarns bilder einen Schädelausguss von Stere ros Galli von oben und von der Seite ab°), auf Grund dessen er fraglichen Schädel in die Nähe von Rhinoceros zu stellen geneig aber weder darauf, noch auf den zum Vergleich beigegebenen, ber bei den Nasicornidae erwähnten Zeichnungen von Rhinoceros in sind auch nur Spuren von Furchen zu unterscheiden. | | Vergleich mit den Carnivoren. Von allen Säugergehirnen sind wohl jene der Garniv ore n bei U ihrer Furchung am besten gekannt und am meisten als Basis der sleichung ‚benutzt worden. Ursache dürfle währscheinlich sei g: 4) Extinct. fauna of a 460. Taf, XIV, Fig. 4). 2) Bull. Soc. philom. und LInstitut. T. XXVT. | 3) Observations sur le Ster6ocere de Gall. in d. Sc. nat. B. Ser. T "Taf. XIV, Fig, 4 und 2.) Ä r “ _ Ueber die Furchung der Grosshitnrinde der Üngulaten. 331 mässigere A oränite der Furchen (die verwirrenden accessorischen Ss ben nicht so häufig) gerade bei jenen Garnivoren, deren Ge- irne a am häufigsten in den Sammlungen enthalten sind, and die schein- ar bogenförmige Anordnung, welche so viele nztoihen verleitete, ein sonderes Prineip in der vorineinklithen Bogenstellung zu sehen, wel- Ba E sie dann durchaus bei allen andern Säugern herausklügeln wie dem auch sei, die Einfachheit der Furchen, und die weitver- reite ete Kenntniss derselben veranlassten auch mich, die Carnivoren zum en zu benutzen. | Wollte ich dieses, so musste ich aber erst einen Typus der Gar- en haben; ich stellte mir daher vorerst einen solchen provisorisch | ae Immer von dem Princip ‚dass A wich nn {. Mit einer dicken Linie wurden Dinekeen ne Furchen be- | . die bei allen nachstehend zu benennenden Vertretern der : Proteles eristatus ): für die Felina: für die a Paradoxurus Bondar°) und Faowan, a, the of the Proteles zool. Soc. 4869). Ansicht 4870) von innen und oben. Tat. IX, Fig, % g2* 332 | n. n i | | Julius Krung, ; Viverra eiveita 1); für die Mus telina, Foetorius putorius y, die Ir sina: Ursus arctos 1 und Nasua rufas a Bis auf die fehlende in Seiten vertreten, Auf der so gewonnenen Figur (Taf. XXI, Canis fanili | finden sich nun ausser der selbstverständlich vorhandenen Fiss rhinalis (rh) und hippocampi (h): a 4) Eine Fissura Sylvii ($), deren Configuration ziemlich di Mitte einhält zwischen jener bei den Schweinen und den übrigen Ungu- laten. Der Processus anterior (Sa) ist nämlich stark herabgekrümmt, e allen Zeichnungen angegeben. Der ai des Processus anterior ia bald etwas mehr abstehend freier von der Fissura rhinalis bald noel mehr an sie gebunden als in dem gewählten Beispiele. Der Vergleich mit Föten von Hund und Katze lässt übrigens gar keinen Zweilel 1 dass man es mit derselben Furche, auch in derselben Weise entstand zu thun hat, wie bei den Ungulaten. Der Processus acuminis (Sac) sich der Winkel, den Processus anterior (Sa) und posterior (Sp) mit e ander bilden, nur wenig über. diese erhebt. Aus gleichem Grunde fehlen, wo dann ganz ähnlich, wie bei den Schweinen, der Proces: acuminis direct aus der F. rhinalis herauszuwachsen scheint. 2) Die Fissura splenialis (sp) isı unverkennbar vorhander Nach unten verbindet sie sich bei den Hunden mit dem medial aufwärt gebogenen Hinterende der Fissura rhinalis, nach vorn sehr häufig dem später zu würdigenden Suleus cruciatus (cr). 3) Die Fissurasuprasylvia (ss) hat wieder grosse Achnlick € mit jener der Schweine, denn ihr Processus posterior (ssp) ist wie diesen nach abwärts gekrümmt und nicht wie bei den übrigen Ungu ten nach rückwärts; der Processus anterior (ssa) ist lang und sein End so nach vorne auwarls gebogen, dass ich es gern als homolog mit e Fissura diagonalis (d?) deuten möchte, deren Hinterende ja bei den. gulaten auch häufig und gerade bei den Schweinen ziemlich constan 1) Aus MEvseRT, Die Windungen der convexen Oberfläche des Vorderhit Menschen, Affen und Raubthieren. (Archiv für Psych. u. Nervenk. Bd. Il, 4877.) Laterale Ansicht. Fig. 6. 2) Bei GERVAIS, !. c. Taf, VII, Fig. 2 und 2«, von oben und lateral 3) Bei Mnynakt, 1. c. Fig. 40. Medianansichi. 4) Bei Levrer (NM), Taf. VI, Fig. 4 und 2 von oben und lateral, 333 u . w Die Fissura co nal: (co) verläuft etwas anders als bei den- ngulaten, mehr nach aussen als bei diesen und um so mehr, je mehr r Sulcus eruciatus (cr) entwickelt ist, aber die Stellung ihres Vorder- indes zur Fissura praesylvia und ihres Hinterendes zum Processus supe- r fissurae s suprasylviae lässt wohl keinen Zweifel übrig, dass die von s mit co bezeichneten Furchen bei Ungulaten und Carnivoren homo- 0 sind. | =; Von der Fissura praesylvia (ps) ist bereits erwähnt, dass | ihr unteres Ende gewöhnlich mit dem Vorderende des Processus an- ’r fissurae Sylvii verbindet, was hie und da ja auch bei den Ungula- ei Die ganze Stellung dieser gerade bei den Carnivoren sse a kkach nach), rend nun die bisher angegebenen Furchen mit der kleinen Ein- g| bei der letztgenannten sowohl für die Carnivoren als für die E absolut constant sind, kommen die drei nachfolgenden, wenn erhaupt homolog orhhnden sind, weitaus nicht allen Carnivoren ade diese dreisindes, die sich auch bei den Ungu- i a entwickeln und am meisten Lweitel Herabkrümmung des Processus posterior fissurae suprasylviae erschwe Wenn sie ersterem überhaupt zukommt, so ist sie vielleicht in. hinteren Ende des Bogens zwischen der letztgenannten und der Sylv schen Furche zu suchen. (Dieser Bogen ist übrigens, nebenbei bemerk auch bei den Hunden immer im Fötus und öfters im A se auSAnanıat gerissen, wie constant bei den Katzen. ) i als angegebenen mit 9? bezeichneten Furche, und Äh 10) die Fissura rostralis der auch bei den Hunden nur acces- F sorischen mit ro? bezeichneten. 7 Soweit mir ein flüchtiger Durchblick der in der Til ralır vorhan- denen Zeichnungen zu behaupten erlaubt, scheint es, dass die genannten drei Furchen bei reicher gefurchten (das ist von grösseren Thieren ab- stammenden) Gebirnen auch den Carnivoren häufiger zukommen; ich bestehe aber nicht auf ihrer Homologie und verzichte auch noch auf unter Nr. 7 aufgeführte Fissura diagonalis; die übrigen sechs aber, d sind, ich wiederhole es, gerade jene, die bei den Ungulaten sich zuer entwickeln, sind auch bei den Carnivoren absolut constant, und, sow mir meine bisher nur flüchtige Bekanntschaft mit der Entwicklungs ! schichte der Carnivoren zu sagen erlaubt, scheinen sie sich auch in einet ähnlichen Rabraiplep zu nn Ueber die Homaloıe dieser Dei nicht den geringsten Zweifel. Es bleiben noch einige Worte über meinen Bügel a der Ungulaten und über den vielbesprochenen Sulcus eruciatus der Carnivoren zu sagen. Ersterer wurde absichtlich nicht mit einem lateinischen Name ‚belegt, weil sowohl seine Gonstanz als mehrfach auch seine Hom ol \ ziemlich zweifelhaft sind. Sicher ist, dass er dort, wo er in der ausges bildeten Form vorkommt, wie z.B. bei den Cavicorniern, nicht mit dem Suleus erucialus der Garnivoren zu homologisiren ist, wie mehrfach ge- schehen; ob aber der Bügel « der Cavicornier ade der Ruminantie B soweit er bei diesen deutlich vorhanden ist) wirklich homo ' log ist mit jener Furche, die ich bei den Choeromorphen und den Perisst j dactylern mit a bezeichnet habe, ist noch sehr fraglich. Bei den Perissodactylern hat er noch am meisten Aehnlichkoe m dem Suleus eruciatus (cr bei Ganis familiaris, Taf. XXI) der Carnivoren ' Sein oberes (laterales) Ende ist wie bei I medial und etwas von dem Hinterende der Fissura coronalis, die ihm lateralwärts ausweicl | und sich deshalb ausbaucht, aber sein unteres (mediales) Ende begin bei den Perissodactylern über der Fissura spienialis, während es allen Garnivoren, wo es von der genannten urone RER geson | 335 ni en kurz vor dem Bügel «a, ee fast immer, a hat es a mliehkeil mau einem Sulcus cruciatus an Garnivoren, der n und ebenso auf der Figur von Canis familiaris, Taf. XXI, te, welche Hırzıc ?) beim Hunde als constant mit demselben bar angiebt. MaArcaccı zeichnet nur eine laterale Ansicht, die bezeichnet. Ich u um die Homologie deutlicher Ken ig icht die Ziffern akikse ‚ welehe die Autoren auf ihren en, sondern die Stellen auf meinen Zeichnungen hen Ziffern bezeichnet. Marcaccı, Determinazione della zona eccitabile nel cervello pecorino. no per le malatie nervose etc. Anno XIV. 1877. p. 34—38.) DUARD. Hırzıe, Ueber aequivalente Regionen am Gehirn des Hundes, 4 on Menschen in » Untersuchungen über das Gebirn«. Berlin 4874. ee ee ‚Es fanden bei elektrischer Reizung der Hirnrinde S R Kr e | Hitzig beim Hunde | an. Stelle | Mareacei beim Schafe | Bewegungen des Kiefers. des Gesichts und der Zunge des}Nackens (Stossen beim &) Beugung der vorderen Extremilät bei Marcacei nicht angegeben. Fressbewegungen Bewegungen des Gesichts des Nackens der vorderen Extremitäten der hinteren Extremitäten a me m > physiologisch analog und ein Blick RN die Zeichnung zeigt, dass sie auc anatomisch nn sind; denn wenn die Lagerung ‚der bezeichnete scheint, so lässt sich das aus der etwas ver Richtung de Aue Furche bei Hund und Schaf wohl erklären. Die phy denen anteißen Wede gewonnene Auflassu über die Homologie der Fissura coronalis bei Hund Schaf und dadurch wohl auch die Homolgie der übri Hauptfurchen bei Carnivoren und Ungulaten, soweit von mir selbst als sicher angegeben ist. Anmerkung. ich selbst experimentirte nur an einem einzigen Lamm ı zwar, wahrscheinlich wegen der für solche Versuche hinderlichen zu grossen Jugt des Thieres, mit ziemlich negativem Resultate ; was aber positiv erkennbar war sprach den Angaben von Marcaccı, der an vier Thieren experimentirt hat, = Allgemeine Ergebnisse. Aus dem bisher Dargestellten lassen sich einige Sätze ableiten, hier zwar zunächst nur auf die Ungulaten sich beziehen, aber, mu mutandis, wahrscheinlich auch für die übrigen Säugethi Geltung haben dürften. Die Uebereinstimmung mancher di Sätze mit jenen, die Pansch wiederholt hervorgehoben, Babe ich be ‚angegeben. Was erstens die EniscBlune so. chichte anlangı, zn | Material: | - 4) Nirgends vergänglicheradiär oder sonst irgend gestellte Furchen, als Vorläufer der definitiven. 2) Die lo Furchen, jene, die auchbei den rigenSäugern am on ertesien vorkommen, ersch i s als sit rchen bereichneren. allen Unsufaren ZUu- ommenden. Die accessorischen nur fürdie Speciesoder arı nur für das Individuum geltenden mischen sich erst etzt bei und können dann allerdings den letzten Hauptfurchen rangehen. Ich sah aber nur die Fissura rostralis beim Schafe (Taf. XX, vis aries Nr. 5) und diese sowie die Fissura genualis beim Schweine Taf. XX, Sus scropha Nr. 3) auf diese Weise überflügelt werden. Der was zweifelbafte Werth gerade dieser beiden genannten Furchen wurde Texte mehrfach hervorgehoben und auch nachgewiesen, dass sie bei "'Garnivoren eben nur als accessorische Furchen gelten können. vorauseilende accessorische Furche hingegen, beide Mal die Längs- che zwischen der Fissura lateralis und suprasylvia, ist nicht nur beim yachsenen Schaf und See in, sondern bei den meisten reicher ge- © Tch habe nie etwas et was Bein dafür echen würde, dass eine einmal angelegte Furche im schickten Fortsätzen miteinander so schoen a sie Is einfache gelten. Ich schliesse daraus umgekehrt, it wenn ne wo an einer bisher für einfach a eine > Ueher- lemns. Bei diesem ist sie »überbrückt«, uber era anjener wo auch bei anderen Ungulaten beide Furchen von einander ge- Be zu sein pflegen. In derselben Weise möchte ich auch die Fälle en neuerdings wieder ech Fälle publicirt hatt). Ich Halee es dieser Sonst Su, beim Fötus einfachen Be die - id. lee Anschauung zur dahin der Bi 1877. p. 986.) = It urche. (Wien. med. Dee 27. Jahrg. der ganzen Ordnung der Ungulaten ausnahmsweise Zu nn 338 Ri = A u ” | dal Krug, ee Bi. gentigend Aufgeklirten Homologis der genannten Fu che ‚hoffentlich einmal beitragen wird. | | | In scheinbarem Widerspruch zu dieser meiner r Auffassung steht. da Gehirn eines Rindsfötus (die linke Hemisphäre der auf Taf. XX darge- stellten Nr. 3), bei dem die Fissura coronalis mit der suprasylvia schon | vereinigt war, während sie hei grösseren Föten und beim erwachsenen | selbst meist getrennt bleiben. Es kommt aber beim "erwachsenen Rinde '} Vereinigung der beiden genannten Furchen häufig genug vor, und da '# mag denn eine solche einmal schon ziemlich frühzeitig zu Stande ge= | kommen sein. Ein zweiter etwas schwerer wiegender Einwurf könnte AN: Grau der Gestaltung des Processus acuminis fissurae Syivii gemacht werden. | Dieser ist bei einfach gefurchten Gehirnen gewöhnlich lang, bei mittel- reich gefurchten hie und da mit sogenannten Uebergangswindungen ver- sehen und bei reich gefurchten gewöhnlich kurz. Es könnte den Anschein haben, als ob bei diesen letzteren eben die Uebergangswindungen ı zu Tage getreten wären, Leider besitze ich keine Entwicklungsstadien von | derart reich gefurchten 'Gehirnen, die den wahren Sachverhalt aufklä würden. Ich lege mir es so zurecht, und mein Material. widerspri nirgends meiner Annahme, dass bei den einfach gefurchten Gehirne der Processus acuminis eben Raum genug hat, um lang anzuwachs bei den reich gefurchten aber, weil er die accessorischen Querfurche die sich zwischen ihn und die Fissura suprasylvia einschieben, nie durchkreuzen kann, kurz bleibt. Die sogenannten Uebergangswindun sind nichts ais Faltungen in den Wänden der Furchen, die nicht nur genannten Orte sondern gerade bei reicher gefurchten eo, an vie € anderen Stellen auch vorkommen. Die ausgebildeten Gehirne zeigen: 1) einen Stock von bestimmten Furchen (unsere ze Hauptfurchen), die mit geringen Variationen ihrer Ge staltoderihrer Verbindung untereinander allen Thiere kommen, dessen grösserer TheilaberauchbeidenCarni voren constant vorkommt, während der Rest derselbe bei den Carnivoren euch als accessorische Fui chen auftritt. 2) Geringen Einfluss er übrigen Unterabtheilunge auf die Gesialtung derFurchen. Es lässt sich nach der Anord nung der Furchen keine Diagnose auf die Species stellen, die Familis ‚ höchstens vermuthen, und ein viel reicheres Material könnte erst I Bestimmtheit zeigen, ob vielleicht die Sectionen. constant von einar 339 | ve re lassen sich die Familien viel leichter leeiranleiheiten: = usserordentlich grosse individuelle Variation. 'ht so weit, dass man fast behaupten kann, bei Vergleich einer d grossen Anzahl von Hemisphären irgend einer Species werden n Hauptfurchen gar keine anderen als absolut constant sich Zum An keine nur bei der betreffenden BR vor- E Mr. etc. Ein ergleich der Tabelle B, auf der ausgewiesen ist, misphören jeweilig zur Abe eines Reale ISBB: ver- Sinen vielaugenfälligeren Einfluss als die Siellune m (wenigstens innerhalb der Ordnung), übt die Be rhieres aufdieGestaltung der Grosshirnhemi- ıs. Dieser Einfluss ist ein dreifacher, es wer- ® (accessorischen) Furchen mit der Grösse des as ist wohl auch mit der an des Thieres, ver- er eine plausible ng. dafür. Die Hirnrinde ist näm- 'eigenthümlichen Anordnung ihrer Zellen auf Ausbreitung : BE esen; wenn sie nn ballen wide, so au Sanz a ‚Soll sie. in Bau bei den rm ienenen Sin . 340 \ a n Ki lie Kr, “ u thieren lei bleiben so muss sie sich termlidh gle mässig die Oberfläche des Grosshirns erstrecken. Das Grosshirn wird nu den einzelnen Individuen im Verlaufe ihrer Entwicklung und bei g Species gegenüber kleinen grösser. Bei ähnlichen Körpern haben ah es sich gerade in regelmässige Falten legt, dazu mag ein inner ganischer Grund Se sein, Sn es ist höchst wautscheinlichz Kinderseinien een b) Ein zweiter nicht so auffallender Einfluss besteht in der änderung der Gesammtform desGrosshirns. Gewiss hat aber doch will es scheinen, dass auch die Grösse des Thieres mit in Be- tracht kommt. Ich habe öfter im Texte hervorgehoben, wie den grössei en Thieren einer Abibeilung mehr gedrungen gebaute, stumpfere Heı sphären zukommen, den kleineren mehr schlanke, besonders nach hin mehr spitz zulaufende. c) Der dritte wäre die von mir »Pronation« geta Eigenthümlichkeit. Es scheint, dass die Hirnrinde, wen grösser wird, von einem lixirten Centrum aus, vielleicht von der Ik nach allen Seiten hin sich ausdehnt und gleichsam über die Steilrän der Medianseite nach dieser hinüberquillt, so dass entschieden hor Theile mit dem Grösserwerden des Gehirns mehr und mehr diesem R zu und endlich bestimmt über ihn hinaus geschoben werden. Da be Ungulaten diese Verschiebung am Oberrande am deutlichsten zu de striren ist, so habe ich sie von der analogen Bewegung der Han vorläufig ran « genannt; die entgegengesetzte aber » Supinat | nämlich das Uebertreten solcher Furchen, die gewöhnlieh nur an Medianseite liegen, auf die obere Seite. Ein Vergleich der einze Figuren auf den Tafeln wird leicht zeigen, wie erstere den grössı letztere den kleineren Thieren zukommt. und Director der Priyatälerenehstil d in Ober-Döbling, om seiner ner und Bibliothek ; dem Herrn mm Mm mais Mnänktämme a Zi Tamm Ta \ NADEL Ds SR MS run AR DEZE BERZALAUE GREEN URN RAR NS N a en Ee. MRASEK, Landesipirks Thierarıı in Wiener r für die Sammlung von Föten und Embryonen. Literaturverzeichniss. "Allgemeineres. | E. R. A.SERRES. Anatomie compar6e du cerveau, dans les quatre classes des animaux vertebres. Avec un Atlas des seize planches. Paris1824 bis 1827. Fr. L£vRer et P. GratioLer. Anatomie compar6e du systeme nerveux con- sider6e dans ses rapports avec l'intelligence, accompagnöe d’un Atlas de 32 planches dessindes d’apr&s nature et gravees. Paris 4839 bis 4857 “ - veux dans jös quatre classes d’animaux vert&bres, Paris 1844. gr. 40, 369 S. m. XVIll Tafeln. MAYER. Beiträge zur Anatomie des Elephanten und der übrigen ' Pachydermen. (Nov. act. Acad. Leop. Vol. XXI. 4845. p. 1—88. Taf. 1- IX.) . Nervous System (Topv’s Cyclopaedie of Anatomie and Physiologie. Vol. II. 1839—4847). q MILLE Dareste. Me&emoire sur les circonvolutions du cerveau chez les | ımmiferes (Ann. des sciences nat. Ill. Ser. Zool. T. Ak 4852. p. Trstaiee m6&moire etc. (ebendas. IV. Ser. T. III. 4855. —444. Taf. II und ID. HKE. a, Hirn und Seele des Menschen und der Thiere nach an. On the anatomy of eriebrätes. Vol. III. Mamals. London JUSSANA @ A. LEMoIGNE, Fisiologia dei Gentri nervosi encefalici, Yol.I. a a Er a ER: an Tr (RER Te gr VE Eee er Pa nem ame me Fairen a nm name >= = ar ur ne ee En En a re a nn nn mu m mr an nn mas - 5 z en ; P B a üe k > = = Fee: 3 x #; = u: ä ä Ser De Fre, SE u? TE w hu « - F = n Ber x - BE es 342 \ N a alius ug, | X. P. Genvans. M6moire sur les formes cör&brales ges differents group: / Mammiferes. (Journal de Zoologie. 1 «'P. 495—469 mit-drei m, Tat. X&X—XXIN. 1872.) N | Tragulidae. XI. Arpn. 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Tabelle A. rsicht über die Anzahl der Grosshirnhemisphären von Embryonenund / ‚die der Arbeit zu Grunde liegen. | innerhalb. { kleiner als |... = grösser als EN N X der Grösse 2 > a die . die RE AN . der auf Tafel XX dargestellten snuIs® snuby snpeges snnbyq u z a KIX IXX IX ‘JeL "'IITAXX sTuzo9Lun SOASHOUIUN SepILIOHISTN | eyd -onpossheg Fe 75 214 IH A2T INK SULESLIINLE snadeL i SrpLuders, owontdeL : ee FESTE TAXX RS: sısusrisgt; sndossoyg a St Ze DIA "Je "AM G snyenbxog Sa]4roorg a i i = FREER "YIeT " . SHIIpUT sang ty 5 ; = u 91919 wydoaos suof = SPASS -10W0IB0U/) = DcahZ . Aode sus BE ; % | z | z |entwpemormp “PL ALT "AIX @ Stprumg npnd } SEE EL EL IN ATX | LE ee 7 SNAOFLUISOM SNTOSo eRTIofIgdsom J . 707 810 X T snarmeaef snjnseız, ITPINIEIT, Dis sermedg suueN) oImergug OTfuer oasqug 014998 opıoqug ueıpow Sn e a | gen 4diNıeJodue uordog asatı ang -TN A9p yoru usıgqdsıusr U9IEUNILOZES ASP JUEZUY ı "weIsÄg 915[0J0q - a. a sep aoqn pun Baierzaun usussyoem.4s 1op ueirydsimweyuagssolg ue jelloge opuasaı apunıg nz JOLLY 10p sep Jaqn 4yorsaegaf} ..... | Be a... Erlarung der Abbildungen. Tafel XX— XXI. an a ne Ta ER EEE ERNEST RE) DEREN, ERRAER BEERN ERER Rn den Tafeln. Es bedeutet für alle Fzuron, N - Fissura rhinalis, ee = - hippocampi, - - Silvi, = - Processus anterior, - = ‚posterior, - - acuminis, splenialis, - suprasylvia, | =; processus anterior, - - . posterior, - - superior, coronalis, 3 praesylvia, lateralis, diagonalis, postica, genualis, han auf den Tafelni in Reihen übereinander; die Bezeichnung der Gehirne 23 # Beiträge zur Anatomie der Öphiuren. Von Dr. Hubert Ludwig, Director der naturwissenschaftlichen Sammlung in Bremen. men unmunr nun Mit Tafel XXIV—XXVII und einem Holzschnitt, | Es war meine Absicht in dieser Abhandlung die Anatomie der | Ophiuren mit Bezug auf sämmiliche Organsysteme zu behandeln und | darin die Beobachtungen niederzulegen, weiche mir darüber zum Theil schon seit beträchtlich langer Zeit vorliegen. Meine Untersuchungen sin jedoch noch nicht in allen Punkten zu dem von mir erstrebten Abschlusse | gelangt. Da einerseits die Ophiuren, wie allbekannt, ein sehr wider Bi spenstiges Object für die anatomische Zergliederung sind und ander meine Zeit vielfach in Anspruch genommen ist, so hat sich das Vorwär schreiten meiner Ophiuren-Untersuchungen in diesem Sommer beträch! lich verlangsamt und statt dieselben, wie ich gewünscht hatte, vollenden zu können, stehe ich nun vor einer dusch äussere Verhältnisse geboten längeren Eule hleehuns; i - Wenn ich aber dennoch zur Publication eines Theiles meiner Unter suchungen schreite, so geschieht es deshalb, weil ich die beiden Folgenden mitzutheilenden Abschnitte in ihren Resultaten für h reichend sichergestellt halte, weil sie sich ferner auf Punkte beziehe die in den seitherigen Untersuchungen entweder gar nicht (die Bur: der u oder mit elle wesentlicher Momente sind ne weil ich endhich glaube für die schon vorläufig item ‚Beobachtungen über die Bursae den ausführlicheren n länger sende bleiben z zu dürfen. Bluse, N ervensystem ; ukacge etc. n De Unte | suchungen aber mögen mitsammt den daran anknüpfenden vergleich Re werden, wenn mir Zeit und Umstände eine genügende Pe elben ge haben werden. Ich hoffe, dass dies in dere aber von dem peristomalen Abschnitte derselben eine klare ng zu verschaffen. Die Kleinheit der Theile, ihre complicirte Meere als Objecte dienen. Ich darf es daher als ein Glück be- > mir ein en der soweit in bekannt nee unter 1, in ich das Skelet insbesondere noch bei den Gattungen 1a en: (0. albida Forb., texturata Forb., Sarsii Lütk.), beiden genannten vergleichend-anatomischen Fragen zu be- genaue Kenntniss der Theile, um die es sich handelt, eine. en Ich mi. also damit en dass ich rn Arm vier verschiedene Arten von Haupiskelet- Bon Heben 'stücken: die Wirbel, die Seitenschilder, die Bauchschilder un Rückenschilder. Die Rückenschilder oder Dorsalplatten sin« platten sind schon ven J. MüLter und Troscnzr geschildert worden: Bauchschilder der Arme sind viereckig, mit etwas convexem Aboralrande ausgeschweiften Seitenrändern und seitlich vorspringenden vorde Winkeln der Seiten. Am adoralen Rande ist in der Mitte ein Vorsprung neben dem jederseits eine Einbucht, wodurch das Ansehen von Löchern entsteht«. Man vergleiche dazu die Fig. 10. | Weit’ complicirter gebaut und von Ophiarachna auch noch nie schrieben sind die Wirbel. Dieselben sind hier wie bei allen ande Ophiuren durch ‘die Verwachsung je zweier in der Medianebene k Armes sich berührender Wirbelhälften entstanden. An den Wirbeln basalen Abschnittes der Arme kann man die mediane Verwachsung allerdings nicht mehr erkennen, wohl aber an den jüngeren nach Armspitze hin gelegenen Wirheln, Nur die beiden ersten Paare Wirbelhälften haben, wie nachher bei dem Mundskelet gezeigt w soll, keine feste Verbindung mit einander eingegangen. Um un Form eines Wirbels klar zu machen, wollen wir einen aus dem p malen Abschnitt des Armes, wie ihn Fig. Ak und 5 darstellen, etwas nauer betrachten. Wir unterscheiden an dem Wirbel eine dorsale ventrale, zwei laterale, eine aderale und eine aborale Oberfläche, ihrer Gesammiform sind die Wirbel des proximalen Armabschnit scheibenförmig, ihr kurzer Durchmesser fällt in die Richtung der Lä achse des Armes, ihr grösserer Durchmesser in den Querschni Armes. Weiter gegen das distale Ende des Armes wird dieses Ve niss ein umgekehrtes. Der in die Richtung der Längsachse des A a Durehmesser der Wirbel ist dort bedeutend (zwei bis drei Mı Beiträge zur Anatomie der Ophiuren. = 349 ‚sich. wie ein flügelförmiger Fortsatz des centralen, die Gelenk- nd Gelenkgruben tragenden, dickeren helles an m beln zukommende Bildungen, sondern entstehen durch Zusammen- ng der Wirbel in der Richtung der Längsachse des Armes. Sie benso wie die Endflächen der cylindrischen distalen Wirbel als onsllächen für die oberen (dorsalen) und unteren (ventralen) T wirbelmuskel. An den scheibenförmigen Wirbeln (Fig. 4, 5) el die Höcker und Gruben für die Gelenkverbindung mit rgehenden und mit dem nachfolgenden Wirbel. Im Umkreis lexes der Gelenkhöcker und Gelenkgruben inserirt sich die | a N eine mediane obere Gelenkgrube (db) und zwei t re Gelenkgruben (d)- Wie die Höcker und Gruben in- 350 Hubert Ludwig, linie der beiden Wirbelhälften entspricht, ein unpaarer Gelenkhöck sowie eine unpaare Gelenkgrube befinden, könnte Bedenken gegen b jene Verwachsung hervorrufen. Bei genauerer Betrachtung jede schwindet dieses Bedenken, denn es ergiebt sich‘,-. dass sowohl der mediane Gelenkhöcker der adoralen Seite und der uniere mediane Ge- lenkhöcker der aboralen Seite als auch die entsprechenden medianer Gelenkgruben je zwei emailglänzende Gelenkflächen besitzen, die rechts und links von der'Medianebene des Wirbels gelegen sind. Die unpaa en Gelenkhöcker sind also nur scheinbar unpaare Gebilde und in Wirklie keit durch Verwachsung eines Paares der Medianebene des Wirbels nahe- gelegener Gelenkhöcker zu erklären und ganz ähnlich verhält es sich mit N on scheinbar unpaaren medianen Gelenkgruben. Zählen wir die emai- lirten Gelenkflächen der adoralen oder aboralen Wirbeloberfläche r erhalten wir deren jedesmal acht. Jeder Wirbel hat also für die Ver bindung mit seinen beiden Nachbarn zweimal acht Gelenkflächen, denen zweimal vier auf jede Wirbelhälfte kommen. | Die Einrichtung der Gelenkverbindung zwischen den Wirbeln ; stattet demzufolge sowohl die Bewegung des Armes in einer zontalen als auch in einer verticalen Ebene, jedoch sind beide wegungsweisen auf eine verhältnissmässig geringe Ausgiebigkeit schränkt. Leizteres gilt besonders für den proximalen Armabschı mit seinen zusammengedrängien, in der Richtung der Längsachse Armes sehr kurzen Wirbeln, während selbstverständlich im dista Theile des Armes mit der relativ grösseren Länge der Wirbel auch e grössere Ausgiebigkeit in der Bewegungsweise eintritt. Die Armspi vermag in Folge dessen sich sowohl in der Vertical- als auch in Horizontalebene stärker zu krümmen als die Armbasis. Die Action vier Zwischenwirbelmuskel ist leicht zu verstehen; bei der Biegung ı Armes in der Verticalebene treten bei der Aufwärtsbiegung des Ar die beiden oberen Zwischenwirbelmuskel, bei der Abwärtsbiegung. beiden unteren Zwischenwirbelmuskel in Thätigkeit; bei der Bieg des Armes nach der Seite contrahiren sich der obere und der u Zwischenwirbelmuskel der betreffenden Seite. Betrachten wir nun die Wirbel von ihrer ventralen Seite (Big. so sehen wir dort in der Medianebene des Armes eine Rinne, die Ve tralrinne der Wirbel, eingesenkt, in deren Grund jeder wi rechts und links von der Mittellinie zwei Oefinungen besitzt. Diese’ I nungen führen in feine die Wirbel durchbohrende Canäle. Die a von diesen beiden Oeffnungen (n) dient zur Aufnahme eines Nerve welcher vom esnen un des Anmies re I ik 4 RI A Are > h N WR Beiträge zur Anatomie der Ophiuren. 001 ertical aufsteigend, jedoch ein wenig schief, so dass die Stelle, icher er wieder an der Oberfläche des Wirbels anlangt, weiter er Medianebene des Armes entfernt ist als die Eintrittsstelle des ls im Grunde der ventralen Rinne des Wirbels. Jene Austritisstelle rvenastes aus dem Wirbel befindet sich an der adoralen Seite - vr rme: entfernt ist als die Eintrittsstelie. Jene Austrittsstelle liegt an der oralen Seite des Wirbels hinter und seitlich von den lateralen oberen lenkhöckern der aboralen Seite (Fig. 6 h). An dieser Stelle liegt also um Füsschen gehende Wassergefässzweig wieder frei, d. h. nicht von der Skeleimasse des Wirbels, sondern nur noch von Weich- umgeben. Er verläuft dann der lateralen Seite des oberen laie- | Gelenkhöckers anliegend in einer gekrümmten Rinne eben dieses öckers (Fig. 6). Die genannte Rinne zieht anfänglich aboralwärts gleich ein wenig dorsalwärts aufsteigend; dann biegt sie um und ‚nunmehr adoralwärts und zugleich ein wenig ventraiwärts, so r Ende schliesslich fast senkrecht unter ihren Beginn zu liegen Hier angekommen tritt der Wassergefässzweig wieder in die asse des Wirbels ein (Fig. 6 A’) um erst an der ventralen Seite im einer kreisförmig umrandeten Grube (Fig. 7 h) wieder zum Vor- "kommen und sich dort in den Hohlraum des a daselbst in- n Füsschens fortzusetzen. dem nach der Medianebene des Armes hin gelegenen Theile der dung der Füsschengrube zieht eine ganz seichte Rinne schief ian- und adoralwärts) nach der Ventralrinne des Wirbels; sie ist nahme des vom radiären Nerven kommenden und zum Füss- nden Nervenzweiges besiimmt. . and des scheibenförmigen Wirbels dient der Insertion der n, welche ihn mehr oder weniger fest mit dem Rückenschild, childern und dem Bauchschild verbinden. Ganz frei von sol- verbindungen bleiben 4) die Ventralrinne des Wirbels, 2) ein Einschnitt an der Dorsalseite des Wirbels für die Aufnahme tabschnittes der den Arm durchziehenden Fortsetzung der 352 > nee, 2 den ist, die Wirbel der Ophiuren den gleichnamigen Stücken der Aste- Er Leibeshöhle, 3) die aborale Partie der Umrandung der Füssch: grube. a Bei einem V ergleich der eben beschnen Skelettheile IM des Armes der Ophiuren mit denjenigen der Asteriener- scheint es mir zweifellos, dass, wie schon Meorkı.!) und Jon. Mürızr? behaupteten und seither von der Mehrzahl der Autoren festgehalten wor- rien eichiusdinen sind. Wenn auch die Wirbel der Ophiuren mit Be- ziehung auf diejenigen der Ästerien eine ganze Reihe von Umbildungen, deren wichtigste sogleich hervorgehoben werden sollen, erfahren haben, so müssen sie bei der übereinstimmenden Lagebeziehung zum Wasser- wie wir nachher sehen werden, es gestattet, für das Mundskelet ÖOphiuren ein vergleichend-anatomisches Verständniss zu gewinnen. Neuerdings ist die gegentheilige Auffassung Gaunry’s3), dass Wirbel der Ophiuren nicht den Wirbeln der Asterien homolog sei sondern vielmehr ganz besondere, einzig und allein den Ophiuren kommende Skeletbildungen darsiellien, wieder von Lyman?) auf nommen worden. Lyman sucht seine Meinung mit der Entstehungsg: schichte des Armskeletes bei beiden in Frage kommenden Echinodermei gruppen zu beweisen. Er hält nicht die Wirbel der Ophiuren, sondeı die Bauchschilder für homolog mit den Wirbelstücken der Asterien un dies aus dem Grunde, weil die Bauchschilder der Ophiuren in ihrer E stehungsweise mit den Wirbeln der Asterien übereinstimmen. Näheren führt er die Behauptung der übereinstimmenden Genese d Bauchschilder der Ophiuren mit den Wirbelstücken der Asterien nic aus, jedoch glaube ich, wenn ich das was Lyman kurz vorher) über ( Entstehung der Bauchschilder bei den Ophiuren angiebt, mit dem ı über die Entstehung der Asterienwirbel bekannt ist, zusammenha Halle 1834. pP. 08. : Ueber den Bau der Echinodermen. Berlin se “ 52, 76. is 3, ser. Zool. T. XVI. Paris 1851, pP. 356 sag. 4) Ti, ODOEE auEn, Opallar and d Astrophylidae, old nn New. Bull. 2 Jeger 51. 0. p. 258, Eee zur anagımie der Ophiuren, 353 ER es, SO dass der; jüngste Wirbel immer zwischen der Kerininalplatte e. zweitjüngsten Wirbel an ebenso, in derselben Beziehung ) en: folglich sind beide Skeletbildungen homolog. Es ist aber bis eizt. ‘ein Punkt in der Bildungsgeschichte der Skelettheile des Asterien- armes nicht genügend beachtet worden, welcher die obige Schlussfolge- 5 nicht gestattet. Es sind nämlich bei den Asterien nicht nur wie Reihenfolge wie die Wirbelstücke bilden sich auch die Adambu- stücke. Bei jungen Seesternen, die wahrscheinlich zu Asterias lis gehören und welche von Prof. Kererstein in Bergen gesammelt en und sich jetzt im Besitz des Göttinger zoologischen Museums be- erkennt man, dass die jüngsten Wirbel mitsammi den zu ihnen en MB bulagralstücken an der ventralen Seite der Terminalplatie 'mes entstehen und zwar in der Reihenfolge, dass der jüngste 1 nd die jüngsten Adambulacralstücke am weitesten aboralwärts . Das gleiche Verhalten hat auch Lovix von jungen Exemplaren terias glacialis abgebildet!). Da also nicht nur die Wirbelstücke, € hen Weise adoral von der ee des Armes sich bilden. egen die Lyman’sche Ansicht spricht aber auch direct schon der , dass nach ihr zweifellos unpaare Gebilde (die Bauchschilder iuren) mit nicht minder zweifellos paarigen (die Wirbelstücke rien) homologisirt werden. GaAupry?) hatte diesen Fehler schon , denn wenn seine Auffassung auch darin mit der späteren en Ansicht übereinstimmt, dass die Wirbel der Ophiuren nicht ‚ sondern in den Seitenschildern. Dem hat aber schon Jon. lingar. Bdt. #1. Nr. 7. Stockholm 1875. Taf. LII, Fig. 258. mehr finden, so dass es kein Interesse hat, näher darauf einzuge ebensowenig wie auf die andere Mecxsr’sche Auffassung, dass die Bau schilder der Ophiuren durch eine Fusion I Sa Seesterne entstanden seien. | Wenn es überhaupt eine vergleichend anatomisch beeründil Auffassung des Armskeletes der Ophiuren und Asterien giebt, so meiner Meinung nach über die Homologie der Wirbelder Ophi ren mit den Wirbeln der Asterien sowie der Seitenschil der der Ophiuren mit den Adambulacralstücken der As ‚rien kein Zweifel herrschen. Namentlich am Mundskelet wird es dass ohne diese Auffassung der Willkür der Deutung Thür und Thor geöflnet sind. Indessen ist bei dieser Auffassung doch im Auge zu behäkiene die Uebereinstimmung in der Lagebeziehung zu den wichtigsten Oraal sowie in der Entstehungsweise wie sie einerseits die Homologie de: Rede stehenden Skeletiheile erweist, so anderseits doch beträchtli Verschiedenheiten derselben nicht ausschliesst. So sehen wir bei Asterien dieZweige des Wassergelässsystems, die zu den Füsschen ge niemals in die Wirbelsubstanz eindringen; dieselben liegen stets vent wärts von den Wirbeln und zwischen je zweien derselben, und auch Füsschenampulle tritt nicht, durch die Substanz der Wirbelstücke hit durch, sondern steigt zwischen den seitlichen Fortsätzen je zweier einanderfolgenden Wirbel empor. Bei den Ophiuren aber liegt der z Füsschen gehende Wassergefässzweig zum grossen Theile im Innere: Kalkmasse des Wirbels; eine eigentliche Füsschenampulle fehlt « Ophiuren bekanntlich gänzlich und die Füsschen enispringen nieht bei den Asterien zwischen je zwei Wirbelstücken, sondern sitzen | dem Wirbel in einer besonderen Grube der Yonirali desselben. I zwischen Ophiuren- und Asterienwirbel widersprechenden Differe dass die Füsschengruben wie auch der Verlauf des Wassergefässz\ 4)1.c.p. 54. 2). lv.e..p. 28. 3) 1. c. p. 53, 76. ‘ Beiträge zur Anatomie der Ophiuren. 355 | Füsschen bei den Ophiuren stets auf den aboralen Bezirk des Wir- ; beschränkt sind. An den platten, scheibenförmigen Wirbeln des proximalen Armabschnittes, woselbst die aborale und die adorale Fläche Per sehr genähert sind, fällt dies weniger auf als an den langge- treckten Wirbeln des distalen Armabschnities. Hier sind die Füsschen- gl enben nicht etwa in der Mitte der Ventralseite der langgestreckten Wirbel gelegen, sondern sie behaupten ihren Platz an dem aboralen Rande der ventralen Seite und auch den Wassergefässzweig finden wir an demselben aboralen Abschnitte des Wirbels. Daraus scheint mir her- vorzugehen, dass jeder WassergefässzweigmitseinemFüss- chen bei den Ophiuren ursprünglich zwischen je zwei Wirbeln gelegen war und erst secundär durch Umwach- sung von Seiten des aboralen Abschnittes des adoral- wärts vondem betreffenden Füsschen gelegenen Wirbels zum Theil in die Substanz des letzteren eingelagert wor- | ist. Demnach entspricht z. B. das zwölfte Füsschenpaar einer iure, welches also dem zwölften Wirbel derselben aufsitzt, dem Iften, d. h. dem zwischen dem zwölften und dem dreizehnten Wir- einer Asterie gelegenen Füsschenpaare. Für die Auffassung, dass Wassergeflässzweig zum Füsschen erst secundär im grössten Theil Verlaufes in den aboralen Bezirk des Wirbels eingelagert worden richt auch der Umstand, dass ein Theil des Wassergefässz weiges ioch frei zu Tage tritt, sowie ferner das Verhalten des Randes der chengrube zur See hilaite) Wie schon oben gesagt, geht der abo- Theil dieser Umrandung, also der nach meiner Auffassung erst se- entstandene, keine Bandverbindung mit der Seitenplatte ein, d dies wohl der Fall ist mit dem adoralen Rande der Füsschen- ‚Ich habe hier secundäre Verkalkungen in dem, dem typischen nwirbel an seiner aboralen Seite Bindegewebe pamen, um daraus die Eigenthümlichkeit des Ophiurenwirbels zu m denke, dass diese Annahme nicht durch den ae zu A PPPERFREE ONE ARE OUT EL m N 7 >20 e a TR BO RN URSACHE Ga DI a u En EEE BE RE ANREISE WERE AREA WRABBRAORER . en rden. Die Bauchschilder der Ophiuren aber halte ich mit . . a Hoben Lade, | Jon. Mörusn für eine nur allein den Ophiuren ei eigene Skoletbildung, ‘ bin ich aus praktischen Rücksichten mit seiner Bezeichnung. »supe bulacrale Platten« nicht einverstanden, weil man sich dazu die Ophi nicht in der natürlichen Haltung mit der Ventralseite"nach unten der Dorsalseite nach oben, sondern umgekehrt denken muss. Inder türlichen und mit darienisen der Asterien übereinstimmenden Lage de -Ophiure liegen die Bauchschilder nicht über, sondern unter den Aı hulacralstücken, sind also richtiger als subam bulacrale Stücke benennen. h Die folgende Tabelle giebt eine Ce der een Ausdeutungen, welche die besprochenen Skeleistücke der Ophiuren Mecrer, Gaupry, MürLer und Lyman erfahren haben. Die erste Quereo- lumne benennt die Stücke mit dem in den systematischen Beschreibun meistens üblichen Namen, die zweite giebt den mit Bezug auf die As i rien nach den oben entwickelten Ansichten gewählten vergleichend-ana tomischen Terminus, die dritte, vierte, fünfte und sechste geben die vergleichend-anatomischen Anschauungen der genannten Forscher en sprechende Bezeichnung. | Wirbel | Seitenschild | Bauchschild | Ambulacralstück Adambulacralstück Subambulacralstüt (der Asterien) (der Asterien) (fehlt den Asteri Meckei 1824 Ambulacralstück Bandplatte Adambulacralsti | (der Asterien) (der Asterien) (der Asterien Gaudry 4854 | Accessorisches Stück Ambulacralstück Accessorisches | (fehlt den Asterien) (der Asterien) (fehlt den Asteriet Müller 1354 Ambulacralstück Adambulacralstück Superambulacrals (der Asterien) .. (der Asterien) (fehlt den Asteri Lyman 1874 5 Accessorisches Stück Ambulacralstü | ae (fehlt den Asterien) : wandlung im es es das neben und bis jeizt gl a tomisch noch nicht genügend aufgeklärte M undskelet zu kommt. Es ur wie im Nachfolgenden gezeigt werden wird 2 zwe Pz Beiträge zur Anatomie der Ophiuren. | 357 | ebenen Gestalt der en Armwirbel und el dadireb " eine besondere Besprechung. - "Die Differenz des dritten Wirbels von den übrigen auf ihn folgenden Armwirbeln macht sich besonders auf seiner adoralen Seite "geltend. Die aborale Seite (Fig. 2) zeigt sich nicht wesentlich von der "entsprechenden Seite der übrigen Wirbel (Fig. 5) verschieden, wenn "auch in den Einzelheiten des Reliefs und der Gr sslenderhahnish Unter- ‚schiede vorhanden sind, wie die Abbildungen zeigen. Fig. 3 giebt, um ie Gelenkverbindung des dritten mit dem vierten Wirbel zu erläutern, Er Ansicht des letzieren von der adoralen Seite. Aus einem Vergleich dieser zn mit ee ‚der adoralen Seite eines beliebigen 1 Hi; Mass bei der üherstnmenden Bildung der: er uud Gelenkhöcker die Verbindungsweise des dritten mit dem vierten Wirbel s h ebenso wie diejenige der übrigen Wirbel verhält. Die unteren lateralen Gelenkfortsätze (b) sind wie bei den übrigen ein vorhanden, aber kräftiger entwickelt. Die vier Gelenkhöcker der B% ich ee den A elenkfortsätsen bewegen. | h den a der medianen Kae sowie ferner der ‚en und de zweiten Wirbel eine freiere als inschen ni Wirbein geworden; die Ausgiebigkeit der Bewegung ist N 358 ee 2 Haben Ludwig, Eu entsprechend der Eintichaicg dieses Gelenke nicht. so, de Heben die Mundecken genau vertical nach oben (dorsalwärts, gegen d de "Mundeingang hin) sich bewegen, sondern vielmehr so, dass sie zugl C eine Drehung um eine horizontale Achse erfahren. In Folge dessen si bei dorsalwärts gehobenen Mundecken die oberen Endpunkte derselben (ee i in Fig. 41) weiter von einander entfernt'als die unteren Endpunkte (y in Fig. 44); bei ventralwärts gesenkten Mundecken ist es umge- kehrt: die unteren Endpunkte sind weiter von einander entfernt als kn oberen. E: Abgesehen von der eben erörterten (elek mit dem zweiten Wirbel zeigt der dritte Wirbel noch eine andere Eigenthümlich keit, die sich an keinem der übrigen Wirbel wiederfindet. An seit ventralen Seite nämlich besitzt er für die Aufnahme des radiären Wasse gefässes nicht wie die übrigen Wirbel eine Rinne, sondern einen Canal, der dadurch zu Stande kommt, dass sich eine Kalkspange, die eine Fort- setzung des Wirbels ist, ventralwärts von der Rinne entwickelt u dieselbe so zu einem Canal abschliesst. Während im übrigen Bereie des Ambulacralskeletes sich zwischen radiäres Wassergefäss und radiät Nerven nirgends eine verkalkte Scheidewand einschiebt, geschieht dies dieser einen Sielle. Ob auch bei anderen Ophiuren Aehnliches vorkonm babe ich selbst noch nicht weiter untersucht. Jon. MiLzzr!) aber eı wähnt es von Ophiocoma erinaceus: »Am Anfang der Arme ist die Rinn in einigen Ophiuren durch eine quere knöcherne Brücke in eine unter (== dorsale) Etage für den Ambulacralcanal und eine obere (= ventral für den Nerven abgetheilt, welche am übrigen Theil der Arme eingeht Ophiocoma erinaceus u. a.« Diese verkalkte Brücke, welche sich bi Ophiarachna incrassata nur am dritten Wirbel, bei nd Ophiure aber nach Jon. MüLzkr bei einer grösseren Aha von Wirbeln zwisch Wassergefäss und Nerv entwickelt, entsteht durch die Bildung ei medianen Fortsatzesder Ambulacralstücke. Indem sich jedem der beiden Ambulacralstücke, aus deren Vereinigung der Wirb: besteht, ein solcher Fortsatz entwickelt, der mit seinem Partner in de Meriauichene des Radius zusammenstösst, kommt die Be zwische Wassergefäss und Nerv zu Stande. AN Vergleichend-anatomisch ist in Bezug auf den medianen Hortsate | Wirbel beachtenswerth, dass eine ganz gleiche Bildung, wie ich u längst nachgewiesen habe, auch unter den Asterien und zwar bei de Gattung Brisinga vor an 2), Es.sind dort freilich nicht dieselbe dritten Ambulacralstücke wie bei Ophiarachna incrassala , Br m A)l.c. p. 9. Erklärung der Fig. 9 der Taf. VI. 2) Zur Kenntniss der Gattung Brisinga. p- 235. Beiträge 2 zur "Anatomie der Ophinren, en 359 ‘0 an entwickeln , ie es sind bei Brisinga die ersten a stücke, deren Bumplose bei den Ophiuren wir in sehr um- elter Gestalt in den sogenannten Peristomalplatten des Mund- wiederfinden werden. Im Uebrigen aber ist die Bildung der nen Wirbelfortsätze beiOphiuren und beiBrisinga s von dem radiären Wassergefässe aufeinander und trennen auf eise das letziere durch eine verkalkte Spange von dem radiären a den Verlauf der Wassergefässzweige zu den Füsschen er- Auf der adoralen Seite des dritten Wirbels gewahrt man oberhalb ohne wieder wie bei den übrigen Wirbeln eine Strecke weit zu treten, bis sie die Insertionsgrube des Füsschens an der ven- ie des Wirbels erreicht haben. Die Wassergefässzweige zu dem Bupaareı haben 2. in ihrer Lagebeziehung zu dem dritten 360 tt, 2 Alabert Lud, “ a Die Haupitkieile es die durch ihre Grösse a am ıb ei ‚sten sind und durch ihre Lage und Verbindungsweise die allgemeine ‚stalt des Mundskeletes bedingen, sind die Mundeckstücke (Fig 11,13). Von der Fläche betrachtet hat jedes Mundeckstück eine unr mässig vierseitige Gestalt, an der wir die vier Seiten als dorsale, ventra adorale und aborale unterscheiden können, während die der Medianebe des Radius zugekehrte Fläche die adradiale, die derselben Ebene al kehrie und der Medianebene des Interradius zugewendeie Fläche ahradiale heissen möge. Beginnen wir mit der Betrachtung der leisen abradi Fläche (Fig. 13). Dieselbe besitzt an ihrem adoralen Rande eine grössere Anzahl quergesteliter Leisten und Gruben, welche in entsprechenc Gruben und Leisten des anstossenden Mundeckstückes des benachbar Radius hineinpassen und die Gelenkverbindung zwischen beiden M eckstücken vermitteln. An der aboralen Seite besitzt jedes Mundecks zwei übereinander gelegene Gelenkhöcker (a, b) für die oben besproc Verbindung mit dem dritten Wirbel. Am dorsalen Rande des Mundec stückes werden zwei Furchen in der Seitenansicht sichtbar; die wei adoralwärts gelegene (r’) dient für die Aufnahme des Nervenring während die weit weniger tiefe und mehr aboralwärts gelegene (r) @ Wassergefässring beherbergt. Die abradiale Fläche endlich selbst w zum grossen Theil gebildet von einer von dem aboralen Rande hı kommenden Platte (c), welche wie aus dern Folgenden ersichtlich w den wird, der umgebildete Flügelfortsatz des zweiten Wirbelstückes . dieselbe ist kein besonderes Skeletstück, sondern nur ein Fortsatz Mundeckstückes. Nicht bei allen Ophiuren liegt diese Platte der Ha masse des Mundeckstückes so flach auf, wie es hier bei Ophiarachna Fall ist, wo sie sich nur an ihrem aboralen Rande (rechts in der Fi ein klein wenig von dem Mundeckstücke abhebt. So z. B. ‚steht sie bei | Ophiocoma seolopendrina mit ihrem aboralen Rande in einem Winkel v dem Mundeckstücke ab (man denke sich dazu in Fig. 13 den rechten Re der Platte weiter vorspringend und zugleich gegen den Beschauer . gerichtet). Diese Platte dient zum Ansatz eines kräftigen Muskels, cher die beiden benachbarten Mundeckstücke zweier aneinander sre den Radıen mon zu a vermag 8’). ) vergl R. TEUSCHER, Beiträge zur Anatomie er Echinodermen. 1. Onli a nie us, unoan Khakatnie De Be, Me Ophiackis vi 1. Theil. Diese Zeitschrift. XXVil. Taf. XXX, Fig. 16. M. ab, Musculus ii radialis aboralis, | SER DAR Beiträge zur Ant Ophiuren. 364 nen Beekinihte m, liegt weiter adoriweirts als die für eite Füsschen (F,). Beide Füsschengruben sind adoralwärts über- "8 9,40; ; bei Fig. 41 weggelassen). Zwischen beiden Füsschen- | bilde dar Mundeckstück eine Leiste, welche zwischen den ee (P in Fig, x ei in ie 44 nur durch die ie bezeichnet). Wir wollen sie die inneren Mundpapillen nennen. beiden Rinnen, welche wir bei der Betrachtung der Mundeckstücke an ; ventralen Rande trägt das Mundeckstück die Mundpa- ipapillen (Fig. 10 MP, PZ). er dorsalen Oberfläche (Fig. 9) des Mundeckstückes werden ' beiden schon bei der abradialen Ansicht besprochenen Punkt in 1 Betreff jener N re Wie Jon. en zuerst erkannte ist, das Mundeckstück kein einheitliches Skeleistück, sondert . aus der innigen Verwachsung zweier verschiedenen Stücke, hervorge- J ' gangen. Von der Richtigkeit dieser Thatsache vermochte ich mich nicht | nur bei Ophiocoma, Ophiogiypha, Ophiomyxa, sondern auch bei der be- | sonders von mir berücksichtigten Opbiarackina zu überzeugen. Durch 1 eine verticale ae zeigt sich das Mundeckstück aus | einem grösseren amhulacralen und einem kleineren | interambulacralen Stücke zusammengesetzt. Da in den Abbildungen vonJon. MüLzer !), sowie auch neuerdings von Teuscuen 2) | die Lage dieser Verwachsungsnaht hinreichend genau angegeben ist, so | habe ich sie in meine Detailabbildungen nicht eingetragen, um letztere nicht unnöthiger Weise zu compliciren. Dieselbe findet sich aber einge tragen in das Schema, das ich in Fig. 16 entworlen habe. Bezüglich d beiden Eisseheneruken ist dabei zu bemerken, dass dieselben steis dem ambulacralen Stücke des Mundeckstückes angehören. Um die übrigen Theile des Mundskeletes uns vorzuführen, wolle wir von einer ventralen Ansicht desselben ausgehen (Fig. 10). Wir sehen da durch ihre Grösse auffallend die interradial gelegenen allbekannter Mundschilder (MS,), deren sich in jedem Interradius je eines finde nur für die Gattung Ophiarachna ist charakteristisch, dass sich an di aboralen Rand des dem einzigen Mundschilde der übrigen Ophiuren en sprechenden grossen Schildes (WS,) noch ein kleineres zweites Mu schild (MS,) anlagert. Rechts und links wird das Mundschild eingefas von den sogen. Seitenmundschildern (Ads), an welche sich wei hin die Seitenschilder des Armskeletes anschliessen (Ad,, Ad,, Ad,). Wenden wir jetzt das Mundskelet um, so dass sich uns die dorsale Oberfläche desselben darbietet, so tritt uns dort über jedem zu zwei bi nachbarten Radien gehörigen Paare von Mundeckstücken ein Paar v kleineren Kalkstücken entgegen (Fig. 8, Fig. 11 A,); es sind das die ve MrckeL und Jon. MürzLer entdeckten und von Letzierem peristomia »peristomal« dürfte wohl sprachlich richtiger sein) Platten genanı i Theile3). Sie legen sich von der Dorsalseite auf die Mundeckstücke bedecken einen Theil des Nervenringes (Fig. 41) sowie des Wasserg, fässringes. Es sind, wie schon Joa. MüLzer als Regel angiebt, im Ganz zehn eninchale Platten vorhanden und dieser Regel. fügt \ auch Ophiarachna. »Bei Ophioderma kommen an der, Stelle wo 0 1) 1. c. Tai. VI, Fig. 6 f. 2) 1.6. Taf. VII, Fig. 6,7. N N 2) 1.9. 7%. Taf. VIE, Big.,3, 4,8. alla Beiträge zur Anakomie der Ophiuren. | hi a 363 5 2 Mittellinie eines jeden Interradius) aneinander noch zwei Plätichen vor, das eine vor der Vereinigung, das inter der Vereinigung der beiden Platten«. Eine andere Aus- erwähnt Jon. Mürzer von Asirophyton; daselbst sind »die zwei reinigt«. Möglicher Weise ist dieses abweichende Verhalten bei. ryaliden zur Regel geworden. Es findet sich aber schon unter en Ophiuren. So zeichnet Teuscner !) von Ophiothrix fragilis, und ‚die Richtigkeit seiner Angabe bestätigen, nur je eine peristomale in jedem Interradius. Bei genauerer Untersuchung dieser unpaaren malplatten konnte ich indessen eine mittlere Verwachsungslinie an n erkennen, so dass ich mich in Uebereinstimmung mit der na ‚Astrophyton bezüglichen Angabe Jos. Mürner’s berechtigt die unpaare Perisiomalplatte als eine secundäre Verwachsung ich paariger Platten zu erklären. Die bei Ophioderma vor- on kleineren Plättchen wollen wir als accessorische Perisio- "unterscheiden. - h sind bei der Bhribung des Mundskeletes noch die Kalk- erwähnen, welche sich in der Mittellinie des Radius von der nd adoralen Seite her über den für die Aufnahme des radiä- jen die Aussenwelt abschliessen. Die eine dieser Kalkplatien - an das zum dritten Wirbel gehörige Bauchschild unmittel- | er Stelle als eksuikäle des Meskelctes be- ill (Fig. 10 B,). Dieses Bauchschild ist so gebogen, dass es ' Theile seiner äusseren Oberfläche ventralwärts mit dem adoralwärts gerichtet ist. An dasselbe schliesst sich dann stalt zur Ausbildung lade Kalkplatte an, welche sich dor- n den Nervenring erhebt (Fig. 8, 9 B). Wie ich gleich eichend-anatomisch zu begründen versuchen werde, nenne au uchschild. In Fig. A1 sind die beiden ersten Bauch- i Ihre Anheftungsstelle an das Mundeckstück be- f der neun zwischen den en einerseils REDE: 24% Ale & RR BR ka MER ICH ie % ALTER N ER \ ’ 2 Y Re DREI = ‘ Ir E “ at ER RES HoR Po > EHE RN Be Da wo die Mundeckstücke zweier benachbarten Radien aneinaı stossen und sich gelenkig mit einander verbinden, sitzen ihrer in d Lnmen des Mundvorhofes schauenden Kante, der Mundecke'), die Zähne | auf, jedoch nicht unmittelbar, sondern auf besonderen Basalstücken, die | in vielen Fällen zu einem einzigen Skeletstück, dem Torus angula-| ris2), mit einander verwachsen sind; in anderen Fällen aber, und so ver- | hält es sich beiOphiarachna incrassata, besitzt fast jeder Zahn sein eigenes | Basalstück. In Fig. 11 sind an dem adoralen (linken) Rande des Mund- | eckstückes die sogen. Zähne weggebrochen und wir erblicken unter- einander gelegen die fünf Basalstücke der Zähne, von denen die vier) oberen je eine, das untere zwei Gruben für die Insertion der Musku- | latur ebensovieier Zähne besitzen. Diese fünf Basalstücke (in Fig, 81 !inks das obere Stück abgetrennt) bilden bei Ophiarachna zusammen dı Torus angularis. Man erkennt daraus, dass der Torus angularis in t einheitlichen Gestalt, wie wir ihn bei den meisten Ophiuren finden, ein erst secundär durch Verschmelzung der Basalstücke der Zähne eı standener Skelettheil zu betrachten ist. Die Zähne selbst aber sind ı n umgewandelte Mundpapillen. Das Mundskelet besteht nach dem Mitzetheilten hauptsächlich aus folgenden Stücken: 2><5 ambulacralen Mundeckstücken, a><5 int ne ambulacralen Mundeckstücken,, 2><5 Peristomalplatten, 2x5 Sei mundschildern, 5 Mundschildern ; dazu kommen dann noch die in Mundwinkel sich hineinerstreckenden Ventralplatten der Arme, die 5 angulares mit ihren Zähnen und Zahnpapillen, endlich die Mundpapille sowie die Tentakelschuppen der beiden ersten Füsschenpaare. Es sich nun ob sich alle diese zahlreichen Bestandtheile des Mundske auf bestimmte Theile des Armskeletes zurückführen lassen, so dass das Mundskelet als eine Umbildung der adoralen Abschnitte der A zu betrachten hätten, oder ob dies nicht der Fall ist und wir gezwun sind anzunehmen, dass in den Aufbau des Mundskeletes durchaus ne Theile eintreten, deren Homologa sich an den Armen nicht vorfind Ich bin überzeugt, dass die erstere Eventualität das Richtige trifft will versuchen, dies im Einzelnen nachzuweisen. Es wird sich ergeb dass alle Skeletstücke des Mundskeletes als Umbildung den lead Winkel, nk! aber die fünf ausspringenden, rad ' Winkel zu nennen. 2) cf. Jo. MÜLLER, 1. c. 77. Batäge zur Anatomie der N | | 808 | deckatücken; & $o müssen wir zunächst fosthälten, dass wie zuerst zeigte, jedes Mundeckstück aus zwei unbeweglich er verwachsenen Skeletstücken besteht, einem ambulacralen ı inieramhulaeralen. Das ambulacrale Mundeckstück (A}) ist kstückes von den Ambulacralstücken des Armes liegt abgesehen ‘Form wesentlich darin, dass dasseibe mit seinem Partner be- Hälften eines getheilten Armwirbels anzusehen oder correcter EurkL: sie sind ein Frl von Ambulacralstücken, welche Bleiph Rune“ AM - Die interambulacralen Stücke der Mundeckstücke wollen wir nun inen Augenblick bei Seite lassen und uns nach anderen Theilen ndskeletes umsehen, deren Deutung ebenso wie diejenige der | die Seitenmundschilder (Ads) dar. Wenn man beachtet wie ücke, bei manchen Formen in auffälligster Weise, in Gestalt und ‚mit den Seitenschildern des Armes übereinstimmen, wird man er als accessorische, den Asterien fehlende, subambulacrale ü - sind. Wir sind also a da wir die ambula- nskien der Seitenschilder und die seiten Bauchschilder _ eletes als Homologa der Bauchschilder des Armskeletes er- auch auf die genannten Theile des Mundskeletes die für 366 N N Hubert Lad een Aula bene a die zero a schilder sind die zugehörigen Suba mbulacralstücke. Im Bereiche eines jeden Mundwinkels bilden die genannten Theile zusammen eine Gruppe von Skelettheilen, wie wir siein jedem je einem. Wirbel entsprechenden Skeletsegment des Armes wiederfinden (natürlie mit Ausnahme der Rückenplaiten des Armes, welche je in die Rückenhau der Scheibe übergehen). Am Arme gehört zu einer jeden derartigen Grupp ‚von Skeletstücken ein Füsschenpaar. Im Bereich des Mundskeletes fin wir aber nicht ein, sondern zwei Füsschenpaare in jedem Mundwinkel, Von diesen beiden Füsschenpaaren gehört das ventrale zweifellos zu 2 vorhin besprochenen Gruppe von Skeletstücken des Mundskeletes. Klarsten wird das bei der Gattung Ophioglypha, bei welcher die ventr len Füsschen nicht so sehr wie bei den übrigen Ophiuren in die Mu winkel a sind, sondern noch oberflächlich. en EN N Es drängt Seh nun in Aukieimaatt der anderen, on be al Ophiuren tief in die Mundwinkel hineingerückten Füsschenpaare d Frage auf, ob denn auch zu diesen Füsschenpaaren die entsprechen den schon dem ventraien Eikschenpasır zugewiesenen fünf Skeletsttick T: in jedem Mundwinkel noch fünf Stücke, von welchen wie bei jenen paarig sind, das fünfte aber unpaar ist. Die paarigen sind erstens beiden interambulacralen Mundstücke, zweitens die peristomalen Platt: ‚das unpaare ist das obere (erste) Bauchschild. Bezüglich des letztg nannten (B,) ist aus seiner Lagerung sofort klar, dass es mit dem z | ten Bauchschild (B,) homolog ist. Das subambulacrale Stück der zui oberen Mundfüsschenpaar gesuchten Gruppe von Skelettheilen ist of bar in ihm gegeben und es fehlen nur noch die beiden ambulacralen ı die beiden adambulacralen Siücke. Wenn wir nun ferner beachten, d im Armskelet die adambulacralen Stücke stets weiter ventralwärts die ambulacralen ins Innere des Armes sich erhebenden Stücke gel sind, so wird schon aus dieser Beziehung wahrscheinlich, dass von zwei Paaren von Skeletstücken, für die wir die Homologie noch ni festgesiellt haben und die allein noch für die hier gesuchten Stücke Betracht kommen, die Peristomalstücke, wegen ihrer dorsaleı zugleich in das Kürmierinehe sich chende Lagerungals Amb cralstücke, die weiter ventralwärts und zugleich oberflächliche legenen interambulacralen Mundeckstücke aber als A | tücke zu betrachten sein werden. Diese Wahrscheinlich- _ keit wird aber zur Gewissheit, wenn man die genannten Stücke in dem - angedeuteten Sinne einer noch genaueren Prüfung unterwirft und dabei - auch die Asterien zum Vergleiche heranzieht. Was zunächst die Peri- - stomalplatten betrifft, so könnte vor Allem das weite Auseinanderliegen _ der beiden zu einem Radius gehörigen Platten Bedenken erregen. Ich _ habe aber gezeigt, dass schon bei den Asterien !) die ersten Ambulacral- - stücke auseinanderzuweichen beginnen und zwar in demselben Sinne, Ein wir es hier bei den Peristomalplatten der Ophiuren sehen: je zwei "zu einem Radius gehörigen ersten Ambulacralplatten entfernen sich so von einander, dass je zwei zu benachbarten Radien gehörige sich einan- “der nähern. Die Lagebeziehung der Peristomalplaiten zu Wassergefäss- "ring und Nervenring entspricht ihrer Deutung als Ambulacralstücke. Sowie die Ambulacralstücke des Armskeletes das Wassergefäss und den ‘Nerven von der dorsalen Seite her bedecken, so verhalten sich auch die Peristomalplatten. ö 2 Dass die interambulacralen Mundeckstücke mit Recht als Adambu- Jacralstücke betrachtet werden, sieht man am Besten bei Ophioglypha. Bei "dieser Gattung ist die ventrale Oberfläche der interambulacralen Mundeck- Stücke von aussen leicht wahrzunehmen (Fig. 14 Ad,) und man erkennt, dass sich dieselben unmittelbar an die Reihe der Seitenmundschilder und der eitenschilder, also an die Reihe der adambulacralen Stücke anschliessen. s spricht ferner für die Zugehörigkeit der interambulacralen Mundeck- ücke zu den Adambulacralstücken, dass wie letztere am Armskelet, so ‘stere am Mundskelet es sind, welche die Stachelbildungen (Armstachel, dpapillen) tragen. Vergleichen wir ferner das Mundskelet der ren mit demjenigen der Asterien,- so ergiebt sich, dass auch bei letzteren Adambulacraistücke es sind, welche an der Ventralseite rhalb der Ambulacralstücke zur Bildung der Mundecken zusammen- Demnach wäre also die zum ersten Mundfüsschenpaare gesuchte ve von Skeletstücken in allen ihren fünf Theilen gefunden. Wenn un mit der Zählung der Skeletstücke vom Munde aus beginnen, ur as zweite Subambulacralstück. Es setzt sich dann die Zählung rmskelet fort mit der Zahl drei, vier u. s. w. enniniss der Gattung Brisinga. ie oo... Ludwig, Zufolge ‚der hier erörterien Adkfaseiıie ist also das g ‚a nie Mu skelet eine Umbildung der beiden ersien. Wirbel al fünfRadien mitsammt den zu den Wirbeln Ad- and Subambulacralstücken. | SHE: Schliesslich bleibt noch die Fr rage zu beantworten, ob Sibh deal. auch für das so augenfällige Mundschild (4) der Ophiuren bei den Asterien ein Homologon finde? Bei den Asterien fügt sich in der Median- ebene eines jeden Interradius eine unpaare Skeletplatte an das Mund- skelet an: das erste intermediäre Interambulacralstück I). Ganz das “ gleiche Stück liegt in dem Mundschild der Ophiuren vor. Das Eigen- ihümliche der Ophiuren liegt nur darin, dass diese Platte, die bei den Asterien sich von den nächstfolgenden intermediären Skeletplatten nicht besonders unterscheidet, hier eine ungemein mächtige enge: er- {fahren hat. | a Um die vorgetragene Auffassung des Skeletes der (bhörren und Ä zwar sowohl der Beziehung des Armskeletes und des Mundskeletes zu einander als auch zu den entsprechenden Theilen der Asterien noch deutlicher zu erläutern, habe ich in Fig. 45 und 16 zwei Schemata ent- worfen (vergl. die Tafelerklärung). Da die Bauchschilder der Ophiuren nur accessorische, den Asterien gänzlich fehlende Stücke sind, so.-habe | ich sie aus dem eher Fig. 46 gänzlich weggelassen. Was ich in den beiden schematischen Figuren besonders wünsche klar und verständlich darzulegen, ist erstens, dass sowohl bei den Asterien als auch bei den Ophiuren Me Mindiskeikt nur eine Umbildung der schon im Armskelet gegebenen Theile, insbesondere der Ambulacralstücke und der Ada hulacralstücke ist, zweitens, dass die beiden Reihen der Ambulacral- 'stücke und der Adambulaeralstücke bei den Ophiuren und bei den Asterien übereinstimmen, drittens, dass die Umbildung des Armskeletes zum Mundskelet bei on Ophiuren im Sinne einer engeren Zusammen drängung aller sich betheiligenden Stücke stattgefunden hat. In die beiden Schemata ist dann ausserdem noch mit blauen 'Lini der Verlauf des Wassergefässsystems und seiner die Füsschen versor genden Zweige eingezeichnet. Besonders charakteristisch für die Ophiu ren ist das Verhalten des Wassergefässsysiems zu den beiden ersten Füsschenpaaren. Während dieselben bei den Asterien von dem radiären Wassergefäss aus versorgt werden, geschieht dies bei den Ophiuren v n dem Ringcanal des "Wassergefässsysiems und noch dazu von einem ni ersten und zweiten Füsschen gemeinsamen Stamme. Wie wir diese den Ophiuren ee Ver sorgung der heiden ersten Füsschenpaar 1) Zur Kenutniss der Gattung Brisinga, le nnienen bisher noch nicht he Arten ne n, erst durch ein genaueres Stadium der Entwicklung sich aufhellen D ‚erübrigt zu zeigen, wiesich die eben entwickelte Auffassung des skeletes der a zu den Ansichten anderer Forscher verhält. Das Bestreben, das Mundskelet auf einen umgebildeten vordersten des Arınskeletes zurückzuführen, zieht sich schon lange durch die schlägige Literatur 'hindurch, ja man kann sagen, es ist fast gleich- 8 mit einer näheren Untersuchung des Ophiurenskeletes erwacht. Mecrzı lässt die Mundecke aus der Theilung eines ersten entstehen und ebenso Gaupay, dessen Auffassung sich freilich De rigen dadurch von der Mecxzr’schen unterscheidet, dass er im 1 nsatz zu jenem die Wirbel der Ophiuren als nur diesen zukommende tungen, die nicht mit den Wirbeln der Asterien zu vergleichen betrachtet. Die MeckeL-Gauprv’'sche Auffassung schliesst das e in sich, dass wirklich ein vorderster Armwirbeil zu einem bestandtheil des Mundskeletes wird, Die zahlreichen übrigen > des Mundskeletes sind aber von den beiden genannten Forschern ı Einzeinen anatomisch auseinander gelegt noch auch auf be- Theile des Armskelet zurückgeführt worden. Da ferner MEckrL ch Gaupry dasjenige Stück des Mundskeletes, welches am un- aftesten als ein vorderstes Wirbelstück aufzufassen ist, nicht ke bestehe, welche fest mit einander verwachsen seien und olgerung knüpfte, dass nur jene ambulacralen Theilstücke 870 wichtige E en Jon. Mörenis ist zwar es Be ignorirt worden. Indessen thut das ihrer Richtigkeit keinen Abbruch. Wohl aber schadet es der Simrorn’schen Auffassung des Mundskeletes. Denn indem Smroru im ersten Theile seiner Arbeit die interambulacralen Mundeckstücke gar nicht als besondere Stücke zu kennen scheint, aber dennoch nach den Seitenplatten der Arme homologen Skeletstücken im Mundskelet sucht, kommt er zur Aufstellung seiner adoralen Deckplaiten der Mundeckstücke, die als besondere Skeletstücke, wie wir nachher sehen. werden, gar nicht vorhanden sind. In dem zweiten Theile!) seiner Ab- handlung kommt Sımrora, allerdings aufandere Gründe hin, dazu zwischen einer ambulacralen (ahoralen) und einer interambulacralen (adoralen) Hälfte der Mundeckstücke zu unterscheiden, betrachtet aber die letziere (die interambulacrale Hälfte des itindekstiicken) als eigenartigen Theil der Scheibe ohne Homologon in den Armen. Die Jon. MüLrer’ sche En deckung und Vergleichung bleibt auch hier unbenutzt. Warum Sımxon trotzdem er in seinem Literaturverzeichniss die Jon. MüLzer’sche Abhanc lung aufführt, sich immer auf Bronw’s Classen und Ordnungen und noch dazu mitunter in einer Weise beruft, die bei dem unbewanderten Leser die Meinung erwecken muss, es handle sich um Originalangaben Bronn, weiss ich nicht. Bronn hat lediglich dieJon. Mürzer’schen Angabe reproducirt. Aber selbst die Brons’sche Reproduction der Jon. Mürzk| schen Angaben hätte Sımrors vollständiger ausnutzen können. Er wür dann gefunden haben, dass Bronx auch jene von Sınroru nicht gew digte Entdeckung Jon. Möürzer’s von der Zusammensetzung der Mund eckstücke in Text und Abbildung wiedergiebt. Jo. MüLzer schliesst sich insofern noch an Mecker und GAUDRY als er nur einen einzigen Wirbel in das Mundskelet eintreten lässt. De Jon. MürLer’'schen Auffassung schliesst sich neuerdings Teuscher, di übrigens nicht näher auf die vergleichende Anatomie des Mundskelet eingeht, an. Lyman aber und nach ihm -—- jedoch unbekannt mit Angaben desselben — Sımroru haben: das Verdienst darauf hingewies zu haben, dass es nicht ein Wirbel, sondern zwei sind, welche man in das Mundskelei muss eintreien lassen falls man zu einem vergleichend- anatomischen Verständniss desselben gelangen will. Beide kamen de durch zu ihrer Auffassung, dass sie von dem Verhalten der Füssche zu den Wirbein ausgingen. Allüberall entspricht bei den Ophiurid jedem Wirbel des Armes ein Füsschenpaar. Bei allen aber finden sie 1) Anatomie und Schizogonie der Ophiactis virens. I. Theil. Diese Zeitschri XXVIN. P- 488, 500, Eee a Beiträge zur Anatomie der Ophiuren. u SIR e. narinkein zwei!) Paare von Füsschen. Es liegt nahe gemäss er Zahl der Füsschenpaare der Mundwinkel auch eine entsprechende irbeizahl in dem Mundskeleie zu vermuthen. Lyman2) ist demzufolge ; - Meinung, dass jedes ambulacrale Stück der Mundecke nicht wie Jon. - Mürzer will nur als erstes Ambulacralsiück, sondern als eine Verschmel- " zung eines ersten und eines zweiten Ynnbeulderaltdiek ses aufzufassen sei. Er fügt allerdings mit Recht hinzu, dass diese Anschauung, da sich bis "jetzt das betreffende Skeletstück weder anatomisch noch entwicklungs- "geschichtlich als durch Verbindung zweier Stücke entstanden habe er- weisen lassen, des näheren Beweises ermangele. Er denkt sich das am- "bulaerale Mundeckstück durch einen horizontalen, zwischen den beiden üssehen gelegenen Schnitt in zwei übereinander gelagerte Stücke zer- fallt, von denen dann das obere (dorsale) das umgebildete erste, das untere (ventrale) das umgebildete zweite Ambulacralstück darstellt. Der erste eigentliche Armwirbel wird senach gebildet durch Verschmelzung nicht des zweiten (Meorer, Gauprv, MüLzer) sondern des dritten Paares ‚der Ambulacralstücke, Wesentlich gleich ist mit der Lymaw’schen Ansicht diejenige, zu welcher zwei Jahre später, aber selbständig, Sımrkorn gelangte. Sımrork führt aber seine Ansicht mehr im Einzelnen aus als Lyıan und versucht 7 amentlich nicht nur für die Ambulacralsiücke sondern auch für die en Haupitheile des Armskeletes mit Ausnahme der Dorsalplatten homologen Theile im Mundskelete wiederzufinden. Wie einem jeden 5: Ken theils in Bezug ul Heren le Ich glaube idies am lichsten klar zu machen, wenn ich die einzelnen Skeletstücke 372 dbraiden demaclitere were on: übereiissizöiben Ang nebeneinanderstelle. Zugleich sollen in diese Uebersicht auch die ‚sichten der früheren Autoren aufgenommen werden... un unl ErstesAmbulacralstück. Diese von Jon. Mörzent) unter & 1 Bezeichnung »peristomiale Platten « beschriebenen Stücke?) nennt Teu- ; scher 3) irrthümlich » Prästomialplaiten Müter’s«. Lyman scheint ihnen trotz seiner sonst so sorgfältigen Schilderung des Ophiurenskeletes keine | besondere Bedeutung beizulegen, er erwähnt sie nur in seiner Tafeler- klärung und bildet sie nur von einer Form, Ophiomyxa pentagona, ab). SınrornH lässt sie bei Ophiactis virens ganz unerwäbnt, vielleicht weiler sie ihrer Kleinheit wegen bei dieser Species nicht finden konnte. Ver- | wirrung aber wird durch Sınroru dadurch angerichtet, dass er die für diese Skeletstücke von Jon. MüLLer eingeführte Bezeichnung auf andere Stücke überträgt. Er nennt die beiden zu den beiden ersten Wirbeln gehörenden und mit ihnien in das Mundskelet eintretenden Ventralplatten (Bauchschilder): »Ossa peristomialia«5). Zur Motivirung seiner Benennung sagt Sımroru, dass er es vorziehe »von den mannigfachen Knochen in der nschlers des Mundes, welche mit diesem Namen belegt worden sind, ihn nur den hier beschriebenen als wirklich peripherischen Knochen 4 os kan Es ist aber die Bezeichnung »peristomiale Platten« von | Jos. MürLer für diese ganz bestimmten Skeletstücke eingeführt wordet und Niemand hat bis jetzt meines Wissens andere als gerade diese mil dem erwähnten Namen belegt. Es ist also die Unbestimmtheit der Nomenclatur, die Sınmrkorr beseitigen will, gar nicht vorhanden. Alleı dings muss ich dabei bemerken, dass Jor. Mürzr bei Astrophyton eit ‚ Skeletstück, welches ich für homolog mit der zum ersten Wirbel hörigen Subambulacralplaite halte, in seiner Tafelerklärung®) als »per stomiales Knochenstück« bezeichnet. Wie aber aus der zugehörigen Stelle des Textes’) hervorgeht, war Jon. Mürzer selbst sehr zweifelha 4) 1. c.P. 79. Di: 3) Schon vor Joe. MüLLer wurden diese Platten von MEck£i beobachtet. Die treffende Stelle bei Mecker scheint auch mir nur auf die Peristomalplatten bezoge u werden zu können: »Oben werden ausserdem die Seitenhälften der Bögen der neben- % einanderliegenden Strahlen durch ein Paar Querplatten u, (Mxoxeb, ee z 29, nicht p. 29! wie Jou. MÜLLER eitirf). | | nn ) le. p. 279 in der Erklärung der Fig. 7. ea x l. e. Taf. VII, Fig. 48, p. 272: »v, stout triangular pieces covering the kr neh of the nerve-ring«. ; 5) k c. 1. p.:427. 6) l.c.p. 96. Erklärung der Fig. 5 d. Ben vH. 1).1.. GC. p. 80. Beiträge Zur Anatomie der Ophinren, N 373 Wenn man nun ‚aber ar bier Riehigkei diesen Bezeichnung. mus man, ekeiht mir, ich von ibm eieofiiheidn Terminus nur für De " jenigen Skeletstücke anwenden, für welehe er mit Bestimmtheit einge- 4 x führt worden ist und ihn für diejenigen aufgeben, für welche er schon vom Autor nur mit Zweifel gebraucht wird. EN macht es aber ge- rade umgekehrt. £ u Zweites Ambulacralstück. Bei Jon. MürLer !) heissen ‚diese | Stiteke »vorderste Ambulacralstücke« oder »ambulacrale Stücke der _ Mundecken «. Lyman?) und Smrora fassen dieselben auf.als durch Ver- a wachsung eines ersten und eines zweiten Ambulacralstückes entstanden, "Smmora®) bezeichnet das zweite Ambulacralstück zusammen mit dem rsten Adambulacralstück als »Os angulare oris«. | E-.: »E rstes Ada mbulacralstück. Diese von Jon. MÜLLER als »inter- ‚ambulacrale Stücke der Mundecken« bezeichneten Skelettheile wurden von ihm auch bezüglich ihrer Homologie schon richtig gedeutet, indem er sie den ersten Adambulacralstücken der Asterien vergleicht®). Lyman nennt sied) »Scutella oralia; jaws; Mundeckstücke«. Mit den zweiten | ‚mbulacralstücken zusammen bilden sie die Sıuroru’schen »Ossa angularia K ris«6). Zu diesen Ossa angularia oris beschreibt dann Sımkor#?) ferner och besondere veniralwärts gelegene Deckplatten als: » Ossa tectoria gularium oris adoralia «, in welcher er dieumgewandelten Seitenplatten es ersien in das Miindskekot eingegangenen Wirhels gefunden zu haben glaubt. Diese »adoralen Deckplatten der Mundeckstücke« sind jedoch in ichkeit weder bei Ophiactis virens noch bei anderen Ophiuren vor- n. Was Sınnora hier als besondere Stücke beschreibt sind nur die len Oberflächen der ersten Adambulacralstücke. Wenn auch die jeit des von Sımrorz benutzten Objectes, sowie sein Bestreben die ale mar. Blklein.i36, 4)1.c.p. 45, 53, 16. ‚6).1..6,. p. 426, 7) lie. pP. 428. Sl: cHp: 4 N. ec. P. 260. zu den ee ie ie er hei den‘ stern vn. unterschieden hatte, gestellt worden). Auch bei den neueren Forschern behält es . den Namen m enildı So nennt es ‚Lrman2): » er seit Mon Möcken nicht mehr at worden. . Ersies und zweites endend ‚K. Es ind die die von Sımroru®) als » Ossa peristomialia« »unpaare Deckstücke di Mundeck stücke «) bezeichneten Skeletstücke bezüglich deren Benenn ich mich schon weiter oben gegen Sımrork ausgesprochen habe, "bezü lich deren Homologisirung aber ich mit Smmrora übereinstimme. | Torusangularis. Smaorn beschreibt bei Ophiactis virens e besondere ventrale Deckplatte des Torus angularis5). Dieselbe ist a ebensowenig als besonderes Skeletstück vorhanden als dies mit sei . vorhin besprochenen »Ossa tectoria angularium oris adoralia« der F ist. Was er als besondere Deckplatte beschreibt ist auch hier nur d ventrale Ansicht des Torus. Die Bronw’sche Copie der Jon. Müruer’sche ‚Abbildung eines Toris angularis bezieht sich übrigens nicht wie Smro: meint auf Ophiolepis sondern auf Ophiocoma, wie auch schon Bronn der Tafelerklärung richtig angiebt. Die Geschlechtsorgane und die Bursa6®°). Die Geschlechtsorgane der Ophiuren und die Wege, welche Eier un Samen nehmen um nach aussen zu gelangen, sind bis jetzt nur höchs mangelhaft bekannt geworden. Bekanntlich ist die herkömmliche Be- hauptung die, dass die Genitalproducte bei den Ophiuren in die Leibe ‚höhle entleert werden und von hier aus durch die sogenannten Genita | ‚spalien nach aussen gelangen. Mit dieser Auffassung Hand in Hand ge die SE a al wein verbreitete sach, dass die ae | ı)l.c.p. a. 2)1.6.P.260.. 31.c.p.428. Ajlep. sa, r en nn | 6) Verel. die örlaufige Mittheilung: Die Bursae der Ophiuriden a € Homologon Be den Do Naphnschleny d. kal. u Wissen ML VEN A aan va? Ba a Br N ne TEST 2 EEE ER t INT N Ra nee, Beilagen zur Anatomie der Ophiuren. | 915 | gen At nur les Eine A en Eier ud en durch die sogenannten Genitalspalten ins Freie gelangen, alles Uebrige ist irrthüm- lich, insbesondere werden weder die Geschlechtsproducte in die Leibeshöhle entleertnoch mündendie sogen. Genital- spalten indie letztere. Bevor ich mich zu einer Darlegung meiner Beobachtungen ee, "möge das Wenige, was sich in der Literatur über die Generationsorgane und die Genitalspalten der Ophiuren vorfindet und worauf die herge- brachten fehlerhaften Ansichten zum grössten Theil beruhen, hier mit- getheilt sein. - Lamare ist in seiner Histoire naturelle des animaux. sans verie- #bres?2) der Meinung, dass die Genitalspalten zum Ducchtritt tentakel- Martiger Gebilde dienen, scheint aber später selbst in dieser Ansicht hwankend geworden zu sein, denn in der Encyclopedie methodique) rwähnt er jene, in Wirklichkeit niemals vorhandenen, tentakelartigen ildungen nicht mehr, sondern äussert sich über die sogen. Genitalspal- | en ganz unbestimmt : »ils penötrent dans l'interieur et servent probab- |. ement ü ‚la respiration «. - Derie Curse vertritt anfänglich) die Ansicht, dass die Genitalspal- | die Aufgabe haben zum Zwecke der Respiration Wasser in die Leibes- le einzuführen, später aber macht er die Angabe), dass die Genitai- Iten in einen Sack führen, dem er RER nennt. "Wir erden nachher sehen, dass Deiır Gurase's letztere Angabe dem wirklichen Y ıverhalt nicht, Han nn z. B. Carus und GersTÄcker, Handb. d. Zoologie. Bd. II. 1863, ; GEGENBAUR, Grundzüge der vergleich. Anatomie. 2. Aufl. 4870. p. 339, 344, Craus, Grundzüge d. Zoologie. 3. Aufl. 1876. p. 264, 285 ; GEGENBAUR, Grund- egno di Napoli. Vol. I. Napoli 1825. p. 274, 302; p. 369: »forami 850 dell’ 2edbar, ee he T. 1. Paris 1857. p. Er 376 ne | ae Hubert Ludwig, Di Bei dem cher ee na Orhitiniden, cin. eo And wir wieder die Angabe !), dass die Leibeshöhle durch die Gentalspalen | direct mit der Aussenwelt in Verbindung stehe. {sh Die Hauptquelle aber, auf welche die jetzt herrschende siehe uber ji die Generationsorgane und die Genitalspalten der Ophiuriden zurückzu- führen ist, sind die Angaben von J. Mürzer und F. H. TroscHer in dem .»System des Asteriden«2): »Bei den Ophiuren dehisciren die Ge- # ‚schlechtsorgane in die Körperhöhle und Eier und Samen werden ausge- führt durch besondere. Geschlechtsspalten, welche aber hier zugleich auch die respiratorischen Eingänge in die Körperhöhle sind«. Ziemlich gleichzeitig mit dem Mürzer-Troscaerschen Asteriden- werke veröffentlichte Rarnxe3) Untersuchungen über die Geschlechtsor- gane der Ophiuren. Doch gerade diese Gleichzeitigkeit mit der nach manchen Richtungen hin grundlegenden Arbeit von J. Mürter und F. H. Troseuen erklärt es vielleicht, dass die Beobachtungen Rarnke's in ( der Genitalspalten bereits selbständig aufgefunden hatte. Raruke lä die Genitalproducte (bei Ophiura nigra = Ophiocoma nigra M. T Ophiura aculeata —= Ophiopholis bellis Lym. und Ophiura lacertosa 4) Notice sur quelques points de l’organisation des Euryales, accompagnee 2 la description detaili6e de l’espece de la Mediterrande. Me&m. de la Soc. des scien natur. de Neuchatel. T. IT. 1839. p. 5. 2) Braunschweig 4842, p. 133. > 3) H. RATaKE, Beiträge zur vergleichenden Anatomie und Physi ologie, Reisebe merkungen aus Skandinavien, nebst einem Anhange über die rückschreitende M morphose der Thiere. Danzig 1842 (in: Neuesie Schriften d. naturforschenden sellschaft in Danzig, 3. Bandes 4. Heft. 4842). p. 416—119: VIN, Ueber die‘ schlechtswerkzeuge verschiedner Asteriden. Taf. II, Fig. 3—7. 4) So fehlt z.B. die citirte Arbeit RArnae's in dem sonst so umfassenden Lite turverzeichniss von Lyman (Ophiuridae and Astrophytidae. Illustr. Catal. 'Compar. Zool, Harvard College. Nr. I. Cambridge 1865. p. 9). Auch Bnonn wähnt derselben nicht. In der von Bronx und Anderen ecitirten Notiz von Rarkı Frorıer’s Neuen Notizen aus d. Gebiete der Natur- und Heilkunde. Nr. 269. p. 65. Ueber das Geschlechtsverhältniss bei d. Seeigeln u. Seesternen) giebt der nur eine vorläufige Mittheilung über seine Untersuchungen der Geschlechtsver nisse bei den Seeigeln und Seesternen, welche aber bezüglich der Ophiuren so und knapp gehalten ist, dass daraus noch nicht wie aus der späteren etwas aus Beiträge zur Anatomie der Ophiuren, TE olbar nach aussen entleert werden »durch eine kleine spaltför- mige, ovale Oeffinung ;an der unteren Seite des Discus in der Nähe des F Mundes«. Wenn man.die immerhin nur sehr kurzen und fragmentari- 1 schen Angaben und Abbildungen Raraze's mit den nachher mitzutheilen- - den Thatsachen vergleicht, so kann es keinem Zweifel unterliegen, dass - derselbe im Grossen und Ganzen das Richtige getroffen hatie. i Die einzigen Autoren, welche die Rıraxe’schen Angaben erwähnen, 4 sind meines Wissens v. SırsoLn und GEGENnBAUR, Der Erstere !) lässı es _ unentschieden ob die Genitalorgane besondere Ausführwege besitzen \ (Raraxz) oder ihre Producte in die Leibeshöhle entleeren (Mürrsr und " Troschkt), lässt aber in jedem Falle die sogen. Genitalspalten »Respira- # lionsspalten«) in. die Leibeshöhle führen. GEsEnBAurR 2) verhält sich ge- % ara ablehnend gegen die Angaben Rarure's. = Non denjenigen Forschern, welche sich in der jüngsten Zeit um die en. der Ophiuriden bemitiht haben, übergehen R. Teuscnzr 3) und W. Linge #, die Genitalorgane ollagmadin, während H. Sımroru aller- ings. ri den feineren Bau der echaiechläkiehe von Ophiactis virens "einige Angaben macht, bezüglich der Bedeutung der Genitalspalten aber ed urehaus an der Mürzer-Troscaer’schen Ansicht festhält3). Darauf, dass die herkömmliche Auffassung der Genitalspalien der ‚Ophiuren eine verkehrte ist, habe ich schon in meinen Beiträgen zur FA IF tomie: der Asterien uch hingewiesen. Ich machte daselbst _ darau "aufmerksam, dass die sogen. Genitalspalten nicht in. der Leibes- | | sondern in tiefe Einsenkungen der Körperwand hineinführen und ınen®). Da aber die Einsenkungen nicht nur mit den Genital- in Beziehung stehen, sondern höchst wahrscheinlich zugleich espirationsorgane funetioniren, so halteich es für dasZweckmässigste, pP. 104, 406. e. Bien < der I Analorkie. 2. Aufl. Iaı ‚Be 346, 6 f. wissensch. Zoologie. XXXI. Ba. 25 378. ” Bi Hubert Ludwig, NT “ Rn 4 dieselben einzig und allein nach ihrer Form zu benennen. Dir einfach Terminus »„Bursa«, » Tasche«, wird sich um so mehr dafür eignen alsı | derselbe bis jeizt in der Nomendlater der Echinodermen nirgends zur Verwendung kommt, Missverständnisse also nicht zu biefiirchein sind N Dementsprechend ändere ich auch die Bezeichnung Genitalspalte in »Bur- salspalte«. en Bei der Beschreibung der hier zu behandelnden sans ich aus von den Verhältnissen, wie sie sich bei der Gattung Ophiogiypha’ finden. Präparirt man an einer Ophiogiypha albida die Rückenhaut der Scheibe sorgfältig ab, so gewinnt man eine Ansicht des Magensackes, dessen dorsale Wand sich in strahlig gestellte Falten lest (Fig. 19, 20). Abgesehen von diesen Falien zeigt der Magensack an seiner Peripherie zehn Ausbuchtungen, von welchen die fünf radiär gerichteten etwas kürzer sind als die damit abwechselnden interradiär gesiellten (Fig.20). ist das Thier geschlechtsreif, so legt sich ein Theil der Genitalschläuche vom Randbezirk der Scheibe her über den Magensack hinüber, so dass man dieselben erst hinwegräumen muss, wenn man die zehn Ausbuch- tungen des letzteren zur Anschauung bringen will. Die Genitalschläuche liegen in zehn Gruppen vertheilt und zwar so, dass jede Gruppe zwischen einer radiären und einer interradiären Ausbuchtung des Magens gelegen ist. Die Einschnürungen, welche die zehn Ausbuchtungen des Magens von einander trennen, setzen sich in Gestalt von zehn Furchen, die sie durch grössere Tiefe von den übrigen seichteren Furchen unterscheiden, ’ auf der dorsalen Oberfläche des Magens bis fast zum Gentrum derselben fort.. Zieht man eine dieser zehn Furchen von ihren Rändern her au einander, so findet man in sie eingesenkt das, nach der dorso-ventralen Achse des Thieres gerichtete, blindgeschlossene Ende eines sackförmige Organs, welches weiter nach der Peripherie der Scheibe sich unter un zwischen den Genitalschläuchen verliert. Durch feine bindegewebige Stränge ist dieses Organ, die Bursa, mit der Rückenhaut des Mage: 4 verbunden und ähnliche Stränge gehen von demselben ebenso wie vom Magen selbst zur Rückenhaut der Scheibe. Derartige bindegewebig Fäden und Stränge, welche die Körperhöhle durchziehen und die Orgar theils untereinander, iheils an die Körperwand befestigen, sind ja unt den Echinodermen alle gemein verbreitet. Entfernt man nunmehr voi sichtig die einzelnen Genttabschlinche, insoweit sie sich auf die Rück seite des Magens hinüberlegen, so gewinnt man die Ueberzeugung, « jener blindgeschlossener Sack zu einem Organe gehört, welches sich ve der Ventralseite kommend um den Rand des Magens herüberschlägt so mit seinem Endzipfel auf die Dorsalseite des letzteren zu li kommt. Um die Bursa weiterhin frei zu präpariren, ist die Entfe 319 | a ervıen Flächen des Magens und der Bursa in ind ver- binden, sofort eine Zerreissung der dünnen Wand der Bursa zur Folge "hat. Ist das Präparat gelungen (Fig. 17), so zeigt es, dass die Bursa ein verhältnissmässig weiter, sehr dünnhäutiger Sack ist, welcher an den Rändern der Bursalspalte beginnt, der- salwärts in die Körperhöhle sich erhebt und an seinem boralen Bezirke sich in einen Zipfel fortsetzt, welcher ich über den Rand des Magensackes auf esshn Dorsal- eite hinüberschlägt (vergl. auch die schematischen Figuren 21, 22). ie Bursa ist gegen die Leibeshöhle durchaus blindgeschlossen, w ahreni sie mit der Aussenwelt durch die Bursalspalte in offener Ver rbindung steh . Ihre Wand, obschon sehr dünn, erweist sich an den Rändern der Ispalte dach nur als eine blriserzune der Körperwand. Mithin ist ie Bursa selbst nur eine Einstülpung der Körperdecke, "An der schlitzförmigen Bursalspalte können wir die beiden Ränder Sehlitzes als adradialen (dem Arme zugekehrt) und abradialen (dem bgekehrt) unterscheiden. Beide Ränder verhalten sich nicht ganz eine ganz direcie Fortsetzung der beschuppten Oberfläche des adialen Perisomes ist. Die Schuppenreihe des abradialen Randes ls auch die Spange des adradialen richten sich, während sie | hle hinein Auf el. den Hölzschritt auf ei 380) und dienen . ‚der dünnen Bursalwand. an order. in mileker ra hd auf einen zirk beschränkt. Gänzlich frei von Genitalschläuchen bleibt und sich‘ nur am aboralen Bezirke der Bursa weiter von 95 ee N N der Spalte entfernt, Der Verlauf der. Insertionslinie der Genit Abbilduheen (Fig, 21, 22). Macht man einen "Ouensehai, ch a Bursa und die angrenzenden Körpertheile (vergl. untenstehenden Ho schnitt), so erkennt man, dass die Genitalschläuche der adradialen B m in den Pu erwähnten Raum zwischen Bursalspange und Art Mi der Bursalspalten ansetzen; in dem aboralen Bezirke der Bursa, in we chem sich die Insertionslinie der Genitalschläuche weiter dorsalwärts x der Bursa heraufzieht, legen die Ka ‚einzelnen Genitalschläuche si, —— über den Magen herüber. Dies letztgenannte Gruppe der Ge- schlechtsorgane ist es, die man bei der Präparation von der Doı salseiie her zuerst zu Gesicl bekommt. Sämmtliche Genita schläuche sind in ihrer La durch hindegewebige Aufhänge Schema eines verticalen Querschnittes kaden, lıxirt, WyElBBE Ton Be durch eine Ophioglypha nahe dein Rande äusseren Oberfläche sich z der Scheibe; der Schnitt ist quer durch Theil zu. der Magenwand sarı einen Radius geführt. Kd, dorsäle, Kv, 2 ventrale Körperwand; Mr, radiäre Aus- besonders aber zur Körperwaı buchtung des Magens; A, Arm in der - ehe, M Barsa, Au), dei adrädiie Maps Aubbru Rand der Bursalspalte mit. der Bursal- Was’ die Zahl der einzel spange; Bu”, der abradiale Rand der Bur- : % . saispalte mit der Plattenreihe; G, Geni- Genitalschläughe anbetrifft, talschläuche; die Pfeile bedeuten die zählte ich deren bei Ophioglyph | een Sarsii durchschnittlich 50 an je- der Bursa, was also für das ga Individuum die erkleckliche Zahl von 500 Genitalschläuchen ausmac Diese Zahl wird aber von manchen anderen Arten und Gattungen ne ganz erheblich übertroffen. Die einzelnen Generationsorgane haben in der Jugend eine kolki später aber ceylindrische Gestalt. Sie besitzen ein inneres, Eier ode Samen bildendes ee Ihre Binde piebse Be, besteht ar schauenden Oberfläche, ein nee plaites Epithel, in ee ' meinen Präparaten (von Ophiogiypha Sarsii) die Zellgrenzen nicht re Beiträge zur Anatomie der Ophiuren. 381 4 deutlich. zu erkennen vermochte; die bald rundlichen, bald länglichen Kerne maassen 0,004 mm. Feiner besitzt die äussere Lamelle der Wand ; der onitalschläuche Muskelfasern, welche aber keine geschlossene Mus- " kellage bilden, sondern vereinzelt liegen und keine ganz regelmässige | Anordnung zeigen ; bei Amphiura filiformis © verlaufen die Muskelfasern - fast alle kreisförmig um den Genitalschlauch. Ein inneres Epithel des - Blutsinus konnte ich nicht auffinden. Der Bau der Genitalschläuche der ‘ Opbiuren ist demnach ganz in Uebereinstimmung mit den entsprechen- - den Verhältnissen der Asterien !), Grinoideen 2) und Holothurien ®). £ Während bei geschlechtsreifen Thieren der Blutsinus durch die ” Masse der im inneren Hohlraume des Genitalschlauches sich entwickeln- - den Eier oder Samenfäden zusammengedrängt wird und häufig erst bei genauer Untersuchung sich zu erkennen giebt, ist es leicht sich bei "noch nicht ganz geschlechtsreifen Thieren von seiner Existenz zu über- " zeugen. Er liegt dann (Fig. 18) als ein weiter geräumiger Sack um den "inneren, die Geschlechtsproducte erzeugenden Schlauch des Genital- organes. Von der Aussenwand des Sackes gehen die oben erwähnten 'Aufhängefäden aus. Die Blutsinus sämmtlicher Genitalschläuche stehen miteinander in Zusammenhang durch ein Gefäss, welches der Reihe der Insertions- punkte der Genitalschläuche entlang an der nach der Leibeshöhle \ schauenden Oberfläche der Bursa verläuft. 7 Die Geschlechtsporen sind, wenn man die Bursa sorg gfäliig berauspräparirt, aufgeschnitten und auseinander gebreitet hat, schon "unter der Loupe als eine Reihe kleiner Punkte wahrnehmbar. Sie sind "von einem epithelialen Ringwalle umgeben, welcher, bei Ophioglypha ü, ungefähr 0,06 mm im Durchmesser misst, während der Porus st ein 0,02 mm ee Lumen besitzt. Die Poren aa in ‚last | Beiträge zur : Anatomie der Adterisn. Diese Zeitschrift. XXX. p. 444. (Mor- iz zur ale der Crinoideen. Diese Zeitschrift. XAVUL p. 286. N . SEMBER, Reisen im Archipel der Philippinen. U. 4. Holothurien. Leipzig ‚332 ee a a Habt Lad, u n wi " vermiitelter ae des Blutgefässsystems oder der: Leiheshoh ale mit der Aussenwelt ist nach den mitgetheilten Beohachtungen nirge vorhanden. | N Für die Gattung Opbioglypha ist also constatirt, u die herkömt liche Auffassung der sogen. Genitalspalten und der Ausführwege d Geschlechtsproducte verkehrt ist, dass keine Communication der Leibe höhle mit der Aussenwelt durch die Bursalspalten stattfindet, sowie da die Genitalschläuche sich mit bestimmten Ausführungsöffnungen in ei tiefe Einsenkung der Körperwand, die Bursa, entieeren. Auf die Function der Bursa komme ich später noch einmal zurück. Zunächst is es meine Aufgabe zu zeigen, dass die besprochenen Verhältnisse nicht etw: nur der Gattung Ophioglypha zukommen, sondern mit unwesentliche Modificationen eine sämmtlichen Ophiuriden gemeinsame Einrichtung sind Ausser den heiden genannten Ophioglypha-Arten habe ich noe ‚sieben Arten, Vertreter von sechs Gattungen, in den Kreis meiner-Unte suchungen gezogen. Es sind dies Ophiocoma nigra M. Tr:, Ophioco scolopendrina Ag., Ophiomyxa pentagona M. Tr., Ophiopholis bellis Lym. (= Ophiolepis scolopendrica M.Tr.% Ophiothrke fragilis M. Tr. (— re sula Forb.), Amphiura filiformis Forb., Ophioderma longieauda M. Tr (= Ophiura laevis Lym.). Bei sämmtlichen fand ich die Bursae wo ausgebildet und in ihren allgemeinen morphologischen Verhältniss durchaus mit denjenigen von Ophioglypha übereinstimmend.. Auch die Beziehung zu den Genitalorganen ist überall eine wesentlich gleich steis sitzen dieselben mit ganz kurzen Ausführungsgängen der Burs der Nähe ihrer Eingangsspalte an, während die blindgeschlossenen E zipfel der Bursae keine Genitalorgane tragen. Unterschiede, die ich Einzelnen bei den verschiedenen Arten vorfand, will ich im Folgend kurz aufführen. Bei Ophiomyxa pentagona (Fig. 24) bildet jede Bursa eine grössere Anzahl von blinden Endzipfeln, welche sich in entsprechende Buchten der äusseren Magenoberfläche hineinlagern. Säwmmtliche Zipfel aber liegen der ventralen Wand des Magens an, so dass man letzteren hinwegräumen muss, bevor man die Bursae zu sehen bekommt. Ein Endzipfel, welcher sich, wie wir es bei Ophioglypha sahen, auf die Don salseite des Magens hinäherschläeg fand ich weder bei Ophiomyxa n bei irgend einer der anderen untersuchten Gattungen. Ich glaube de nach vermuthen zu dürfen, dass jener dorsalwärts sich über den Mag Jegende Endzipfel der Gattung Ophioglypha eigenthümlich ist. Die Wa; der Bursa ist bei Ophiomyxa wie bei allen untersuchten Arten sehr di und zerreisslich, besitzt aber dennoch ästige und maschige, Ir 'eilich. sehr dicht Mer Kalkkörper, indessen nur in der Nähe der ar I Beiträge zur Anatomie der Ophiuren. 383 'an die Bursalspalte. Bei den Ophioglypha-Arten fand ich nie- ‚körper in der Bursalwand. Die Genitalschläuche der Ophio- ‚pentagona haben eine kuglige Gestalt (Fig. 24). ei Ophiocoma nigra sind die in der Bursalwand vorkommenden örper zwar von ähnlicher Gestalt wie bei Ophiomyxa pentagona, i = doch grösser und zahlreicher. Sie kommen nicht nur in der Nachbar- | schaft ‚der Spalte, sondern in der ganzen Ausdehnung der Bursa vor. 1% Ausser ihnen findet sich in dem adoralen Bezirke der Bursa und zwar in den abradialen Wand derselben eine Reihe kleiner Kalkplatten; ich zählte deren vier bis sechs; sie haben eine Grösse von durchschnittlich 0,3 mm. F In Fig. 23 habe u den betreffenden Bezirk zweier Bursae Absehaler um die Lage der Reihe der kleinen Kalkplatten zu zeigen. Zugleich be- "merk man an dieser Abbildung, dass der adorale Theil der Bursa sich hier. wie auch bei den anderen untersuchten Arten (vergl. Fig. 24 von Ophiomyxa pentagona; Fig. 26 von Ophiopholis bellis) über die dorsale Seite des Peristoms eine Strecke weit hinüberlegt. Die dorsale Seite der - in der Scheibe gelegenen Armabschnitte wird auch hier von den Bursae bis auf einen mittleren Streifen überdeckt. Bei Ophiocoma scolopendrina sind die Verhältnisse fast ganz die- ben ‚wie bei Ophiocoma nigra. Jedoch sind die Kalkkörper (Fig. 28) iner, wenigstens gili das von den von mir untersuchten Individuen. | dass ie sah Unterschiede in der Grösse und ; u. und scheint demnach bei der Gattung Ophiocoma ein ähn- es charakteristisches Verhalten der Bursa darzustellen wie bei der st bedeutender, ich zählte 10—12 (Fig. 29). _Ophiopholis bellis (Fig. 26) hat jede Bursa ausser ihrem sich s Peristom lagernden adoralen Zipfel nur eine grössere Ausbuch- 2 e wickelt, welche sich an ihrem aboralen Bezirk befindet. In der | Bursae mangeln bei Pr von mir an einen en ı sid Oxarimishlsücke — zeigen die Eigenthümlich- us sämmtlich zu einem einzigen Klo mBER (Fig. 26 GR) mit- 354 en N | : Hubert Ludwig, na klumpen erkennt man, dass derselbe, worauf schon ein ober wahrnehmbares System paralleler Furchen hindeuiet, aus nebeneinand: liegenden, fest mit einander verw achsenen Blättern besteht, deren jedes einen abgeplatteten Genitalschlauch repräsentirt. Ob ae Zusammen- drängung der zahlreichen Genitalschläuche einer jeden Bursa zu einem. einzigen Genitalklumpen auf eine innige Verbindung :der Aussenwand der einzelnen Genitalschläuche oder darauf, dass sämmtliche Genital- schläuche einen einzigen gemeinschaftlichen Blutsinus besitzen, zurück zuführen ist, vermochte ich an meinem beschränkten Materie nicht: sicher zu entscheiden. | Die Gattung Ophioderma hat die Eigenthümlichkeit jederseits m jedem Interradialraum der Ventralseite nicht wie die übrigen Ophiuren je eine, sondern je zwei Bursalspalten zu besitzen !). Es musste sich also die Frage erheben, ob mit dieser Verdoppelung der Bursalspalten eine Verdoppelung der Bursae Hand in Hand gehe oder nicht. Die Unter suchung hat gezeigt, dass das Letztere der Fall ist. Je zwei hinte einander gelegene Bursalspalten von Ophioderma long cauda führen ineine und dieselbe Bursa. Man kann sich d Verhalten von Ophioderma in der Weise von demjenigen der übrig Ophiuren ableiten, dass man die seitlichen Ränder jeder Bursalspalt ewwa in der Mitte ihrer Länge eine Verwachsung miteinander eingehe lässt. Dadurch bildet sich in der ursprünglich einfachen Bursalspa | eine Brücke, wodurch die Spalte selbsi in zwei Spalten geiheilt wird, während die Bursa eine einheitliche bleibt. Ob diese Vorstellung dur die Entwicklungsgeschichte der Ophiodermen bestätigt wird, bleibt fre lich noch zu untersuchen. Jedenfalls ist beachtenswerth, dass de äusserlich so auffälligen Merkmal der Verdoppelung der Bursalspalt bei der Gattung Ophioderma keine entsprechende Verdoppelung dei Bursae zu Grunde liegt. Die Wand der Bursae ist bei Ophioderma weniger zart und durchscheinend als bei den übrigen von mir unter- suchten Arten und erleichtert dadurch die Präparation. Falls einer meiner werlhen Leser geneigt sein sollte, sich durch eigne Untersuch 4) MÜLLER u. TroscEeL stellen ausser Ophioderma auch noch die Gatiung Op cnemis zu den Ophiuren mit verdoppeiten Bursalspalien (Syst. d. Asteriden). LY und Lürken haben aber übereinstimmend gezeigt, dass dies auf einem Irrihum ruht und die Gattung Ophiocnemis wie die übrigen Ophiuren (ausser Ophioderm in jedem Interradius nur zwei Bursalspalten besitzt. Vergl. Turon. Lyman, Ophiurid and Astrophytidae. Illustr. Catal. Mus. Comp. Zcool. Harvard College. Nr. I. Cak bridge, Mass. 1865, p. 152. ‚Car. Lürken, Addiiamenta ad historiam Ophiuridaru Ill. Det kongelige Danske Videnskabernes Selskabs ee 5. Räkke. Dal Bi. Kjebenhavn 1870. p. 39, 40%. Beiträge zur Anatomie der Ophinren. 385 ae der Ophiuren vorzuführen, empfehle ich dazu ausser Ophio- besonders Ophioderma. Jede Bursa von Ophioderma longicauda buchtet sich nach der Leibeshöhle zu in mehrere, vier bis fünf, im All- "gemeinen der Richtung des benachbarten der parallel verlaufende IL Peastölton aus. Die Genitalorgane sitzen fast ausschliesslich dem abo- ralen Theile der Bursa auf und erstrecken sich an der abradialen Wand ren niemals weiter als die Brücke zwischen der aboralen und ado- " ralen Bursalspalte reicht. An der adradialen Seite der Bursa fand ich "gar keine Genitalorgane. Jedenfalls bleibt die nächste Umgebung der doralen Bursalspalte ganz frei von Genitalorganen, während dieselben ‚sich fast sämmtlich in nächster Nachbarschaft der aboralen Spalte inse- 'riren. Die Entleerung der Genitalproducte in die Aussenwelt wird also \ ‚höchst wahrscheinlich nur durch die aboralen Bursalspalten vermittelt. "so dass mit der Trennung der einfachen Bursalspalte der übrigen Ophiu- ren in je zwei Spalten, eine aborale und eine adorale, bei der Gattung Q phioderma zugleich eine Functionstheilung stattgefunden hat, in- dd m die adorale Spalte einzig und allein im Dienste der Respiration steht, während die aborale zugleich die Geschlechtsproducte entleert. Koch der weiteren Vermuthung kann man bis zur genaueren Untersuchung lebender Thiere Raum geben, dass die eine Spalte, etwa die adorale, als Zuflussöffnung, die andere aborale, als Abflussöffnung der Bursa functionirt. - Kalkkörper kommen auch bi Ophioderma longicauda in ursalwand vor, jedoch nur in der Nähe der Anheftung derselben ‚Körperdecke (Fig. 27). Fassen wir das Hauptresultat der mitgetheilten Beobachtungen zu- n, so haben wir in den Bursae der Ophiuren dünnhäutige, ‚die Leibeshöhle eindringende, blindgeschlossene ülpungen der Körperhaut kennen gelernt. Ueber ihre es gestattet, da mir die Gelegenheit, Ophiuren lebend zu hen, nicht geboten war. Bei den Asterien kennen wir gleich- innhäulige Oberflächenvergrösserungen der Körperhaut in Ge- der Kiemenbläschen. Dieselben unterscheiden sich jedoch von erfläche a auch dadurch, dass sie nicht wie die Be Ein- i ‚sondern Ausstälpungen der Körperwand a Alten 4 386 A “ | Hubert Ludwig, E N 2 a h Me | wir den Kiemenbläschen der Asterien eine respiratorische Function u sprechen, können wir auch die Bursae der Ophiuren als Respira tion organe betrachien, um so mehr als anderweitige Athmungsorgane den Ophiuren nicht bekannt sind. Von Wichtigkeit für diese Auffassu wird es sein am lebenden Thiere zu un tersuchen, ob ein Wechsel Scewassers in den Bursae, vielleicht sogar in regelmässigen Intervall und bewirkt durch Contractilität der Wandung oder {zugleich mi Wimpereinrichtungen an derselben, stattfindet. Bu Dass die Aufnahme der Geschlechtsproduete nicht die hauptsäch- | liche oder alleinige Aufgabe der Bursae sein kann, ist offenbar. Denn’ einmal inseriren sich die Geschlechtsorgane stets in der Nähe der Mün- dung der Bursa, so dass ihre Producte von dort sehr leicht und schnell in die wen gelangen können ohne in den blindgeschlossenen Fun- dus der Bursa zu gerathen. Dann aber sind die Bursae auch schon & den jugendlichen Thieren vorhanden, bevor die Genitalorgane sich | Reife zu entwickeln beginnen. Auch den Gedanken, dass die Bursa etwa nur als Aufbewahrungs- und Bruträume für die Eier zu diene hatten, kann man nicht festhalten, da man die Bursae bei männlie und weiblichen Thieren in derselben Ausbildung findet. Bei einzelnen Arten scheinen allerdings die Bursae nebenher Bruträume zu functioniren. Es ist bekannt, dass es unter den Ophi ren einige lebendiggebärende Formen giebt. Als solche sind bis j constatirt Amphiura (Opbiolepis) squamata und Ophiacantha marsupia Lym. Bei der erstgenannten Art entdeckten A. Kronn !) undM. Scuunrze dass die jungen Thiere im Innern des mütterlichen Kürpers nach ihe Meinung in der Leibeshöhle, gelegen sind. Da aber A. Kronn M. ScnuLtze von der Existenz der Bursae noch nichts wussten, so de man ihre Angabe »in der Leibeshöhle « nicht im strengen Sinne nehme ich bin überzeugt, dass, wie es ja nach den mitgetheilten Thatsachen erwarten steht, durch erneuerte Untersuchung der Amphiura squams sich zeigen wird, dass die jungen Thiere nicht in der Leibeshöhle, s dern in den Bursae liegen. Darauf deutet auch eine Bemerkung Kronn : »AlleJungen scheinen innerhalb der Interradialräume der Lei höhle jedes in einem besonderen Fach eingeschlossen, dessen Wandı beiderseits in einer zarten, septumarlig von der Leibeswand zur Mag wand hinübergespannten Haut zu bestehen scheint«. Aehnlich wie Amphiura squamata wird sich auch bei NpEiWern plan R Ueber die Entwicklung einer lebendig gebärenden Ophiure. MürEr's A . p. 338—343. Taf. XIV, Fig. 1. u s Ueber die Entwicklung von Ophiolepis squamata, einer [ebendig gebären Ophinre. MürLar’s Archiv. 4852. p. 37—46,. Tat I. A R ne zur Anatomie der Ophiuren. | ‚381 r in den, die ol. natürlich?) mit eingeschlossen, zu- Ik nmen und sich bei keinem anderen lebenden Echinoderm eine mor- | _ phologisch identische Bildung findet, so sind sie ein ganz vorzügliches Merkmal für die Abgrenzung der Oshiaken im System. Je schrofler aber dadurch die Ophiuren sich den übrigen Echinodermen gegenüber- len, um so mehr fühlt man sich aufgefordert auch hier nach den ver- Be Hehergängen zu suchen, und wenn sich bei den lebenden halnsischen Be neieh schtaght werden könnte, so s man die fossilen Echinodermen heranziehen und die Frage auf- a Na ist eriendisen durch Rore a) und s;) Sereigl worden, ‚dass die zu je einer der zehn N pen u üseite aber bei den verschiedenen Arten in eine verschieden grosse . Längsfalten (den »Röhren«) sich legt und in den Innenraum eres hineinragt. Bırrınas betrachtet das Organ als ein Respira- ın und nennt es Hydrospire. Nach ihm und nach Rore steht ’e. nicht nur mit den bekannten Genitalöffnungen (»spiracles « Bill.) in ch Y EODONE Don ng and Bren Ilustr. Catal. u Sn ne Be en Ueeriinmung, weiche die Alaaen ihrem Banzen Aufbau oe ‚FE, Notes on some Echinodermala from the Mountain-Limestone etc. H: onen 1865. p. 249. Taf. Sal. ; Vol. 50, p. 225-240. 1869-1870. - 388 ‚ En , Hubert Ludwig, feldes. Diese Poren werden gewöhnlich als Ambulacralporen bezeichn d. h. also als Durchirittsstellen von Wassergefässzweigen. Es lässt sich jedoch bei dem derzeitigen Stande unserer Kenntniss der Organisation der Blastoideen darüber ebensogut wie über manchen anderen Punk streiten. So z. B. scheint es mir noch keineswegs eine ausgernachte Sache zu sein, ob die Pinnulae der Blastoideen mit -den Pinnulae der. Crinoideen glsichgentel it werden können. Von einem einigermassen be- i friedigenden Verständniss der Gesammitorganisation der Blastoideen sind wir noch sehr weit entfernt. Deshalb kann ich auch meine Meinung, dass die Hydrospiren der Blastoideen mit den Bursae der Ophiuriden homolog seien, nur mit allem Vorbehalt äussern und muss die Entschei- dung über ihre Richtigkeit, da mir selbst kein ausreichendes Material zur Verfügung steht, der Zukunft überlassen. Meine Ansicht gründet sich. auf die Uebereinstimmung in der Lage der Hydrospiren der Blastoideen mit den Bursae der Ophiuriden, sowie auch auf die in beiden Organen zugekehrten Seite. Dass die Hydrospire der Blastoideen eine verkalk Wand besessen hat, kann kein Einwurf sein, denn es treten ja auch ba den Ophiuren Verkalkungen in der Wand der Bursae auf. Um denjenigen meiner Fachgenossen, welchen die einschlägigen” | Fig. 30 und 31 sind Awsichten eines Bike von Be (Pentatrematites) stellaeformis Owen und Shum, welches sich in der hi Ä sigen paläoniologischen Sammlung befindet. Die beiden Zeichnungen | wurden mir von Herrn Professor K. von SersacH freundlichst überlassen, dessen vor Jahren veröffentlichte kurze Beschreibung und Aufstellung des Genus Orophocrinus!!) sich auf dasselbe Exemplar beziehen. Jeder- seits neben den Pseudoambulacralfeldern sieht man einen langen Schlitz. der sich an seinem inneren Ende etwas erweitert. v. SEEBACH hat di selben im Sinne der damaligen Auffassung Genitalspalten genannt Bırıınss?) beschreibt dasselbe Thier unter dem Namen Codonites siell fermis und nennt die erwähnten schlitzförmigen Spalten Spiracula. Ab gesehen von der Differenz der Benennung stimme ich mit Bırıınes in der | 4) K. voN SEEBACH, Ueber. Orophocrinus, ein neues Crinoideengeschlecht aus der Abtheilung der Blastoideen. Nachrichten v. d. kgl. Gesellsch. d. Wissensch. zu Göttingen aus d. Jahre 1864. Nr. 6. Sitz. vom 5. März. p. oma, 2) l.c. Vol. 50, p. 232 ad Bir, 40, 44. Beiträge zur Anatomie der Ophiuren | | 389 ann überein und betrachte sie als das Homologon der ieh, der Ophiuren. ig, 32 ist eine Gopie der von Bırrınss !) gegebenen Abbildung von ematites caryophyllaius deKon. Bei dieser Form finden sich jeder- on jedem Pseudoambulacrum nicht wie bei der vorhin betrachte- t nur ein, sondern fünf hiniereinandergelegene schlitzförmige Spalten. Diese Vermehrung der Spalten (Spiracula Bruuies) spricht nicht gegen ihre Homologie mit den Bursalspalten der Ophiuren, da ja auch dort, eine ‚Vermehrung vorkommt in Gestalt einer Verdoppelun bei der Ga tung Ophioderma. jatrematiten dar. l, bedeutet das den Boden eines Pseudoambulacral- e des bildende sogen. Lanzeitstück. ‚Rechts und links davon “ einer Alle e. Poren führen in Ba gefaltete Organ Ah, die En [E usa nach meiner ne, Mit rr sind die beiden Aeste eines ta rematites Godoni; mit ! ist wieder das Lanzettstück, mit } die spire und mit » die Poren bezeichnet; g, bedeutet die mediane ‚des Pseudoambulacralfeldes. ig. 35 ist ein der Fig. 33 entsprechender Schnitt durch Nucleocri- der im Wesentlichen die gleichen Verhältnisse, wie sie Fig. 33 dar- viederholt; nur besitzt hier jede Hydrospire nicht mehr als zwei Vol. 48. p. 79. Fig. 44. Vergl. auch die Abbildung bei ve a et en C. . Vol.48. nis. Fig, ih; Pie, en ibia, Pins 13; L.1.c. Vol. 50. p. 231. Fig. 7; Fig. 36 und 37 = Bırı. 1. c. Vol. 48. Hubert Ludwig, in. se In Fig, 36 ist das Paar der Hydrospiren bei einer Ans von Kö: perhöhle zugekehrten Seite her gedacht; die Längslinien sollen die Falten, in welche sich die Wand der Hy drospire an dieser Seite legt, | deuten, Fig. 37 isı eine Ansicht der enigegengesetzten, der Körperwan zugekehrten Seite. Die punktirte Linie f bedeutet die Reihe der an d Basen der sogen. Pinnulae a Poren! welche in die DR hineinführen. 'Am Schlusse dieser Abhandlung erfülle ich die angenehme Pflich denjenigen Fachgenossen, welche mich durch Material zu unterstütz die Güte hatten, meinen verbindlichen Dank auszusprechen; es sind die: die Herren Professor Enzers und Professor vox Seesan in Göttingen, Pro- fessor Mösıus in Kızı, Professor Semper in Würzburg und Dr. Spexerı Neapel. Göttingen, 2. Juli 1878. 5 Erklärung der Abbildungen. Tafel XXIV_XXVIL Fig. 4—13 beziehen sich auf Ophiarachna incrassata M. Tr. und sind bei gleich ‚Vergrösserung, 4,2:4, gezeichnet mit Ausnahme der Fig. 40, weiche nur dreifach vergrössert ist. Ä en u. Fig. A. Dritter Wirbel von der oklen Seite. a, oberer lateraler, 5, unter lateraler look. e, Flügelfortsatz,, d, Oeffnungen für den Eintrilt der Wasser- 'gelässzweige zu den EUSuEn e, Canal für den Durchtritt des radiären Wasserge fässes. er Fig. 2. Dritter Wirbel von der aboralen Seite. a, oberer lateraler Gelenkfo satz; b, obere mediane Gelenkgrube ; d, untere laterale Gelenkgrube;; f, unterer a Gelenkfortsatz; c, Flüg gelfortsatz;; e, Canal für den Durchtritt ‚des radiar Wassergefässes. a EN Fig. 3. Vierter Wirbel von der adoralen Seite. a, obere laterale Gelehkern b, oberer medianer Gelenkfortsatz; d, unterer .lateraler ie T unin mediane Gelenkgrube:; c, Flügelforisatz. DR er Fig. 4. Wirbel aus dem proximaien Theile des Armes von der adoralen Seite Bezeichnung wie bei Fig. 3; 9, Grube für den unteren Zwischenwirbelmuskel. 9 Be, "5 er wie in Fig. 4 von der aboralen Seite. Bezeichnung W a KR a8 a RE er Nie: 6. Drei eufeinander folgende Wirbel aus dem prosimalen Abschnitt ne; ar Beiträge zur Anatomie der Ophiuren, 391 on ler Seite gesehen; die linke Seite der Figur liegt adoral, die rechte abo- ‚ob rer lateraler Geienkfortsatz der aboralen Seite; f, unterer medianer Ge- ler Ikabkkatz ‚der aboraien Seite, a‘, Erhebung an der medianen Seite der oberen k teralen Gelenkgrube der adßralen Seite; d, unterer lateraler Gelenkfortsitz der adoralen Seite; g, Grube für den unteren Zirechenwirhelmuskel: h, Lage der Grube für die Insertion des Füsschens; A’, Ausiritts-, A”, Wieder eintmiitsätelle des Wasser- gefässzweiges zum Füsschen aus, resp, in den Wirbel; von A’ zu h” verläuft eine ge- "bogene Rinne, für den freiliegenden Abschnitt des zum Füsschen gehenden Wasser- gefässzweiges. u. Big. 1—6 sind so orientirt, dass ihr oberer Rand der dorsalen, ihr unterer Rand f der ventralen Seite der Skeletstücke entspricht. - "Fig. 7. Dieselben drei Wirbel wie in Fig. 6 von der ventralen Seite, die obere jeite der Figur liegt aboral, die uniere adoral. r, die Rinne für das radiäre Wasser- fäss; h, Grube für die Insertion des Füsschens; A’, Eintrittsstelle des Wasserge- szweiges zum Füsschen in den Wirbel; g, Grube für den Ansatz des unteren wischenwirbelmuskels ; n, Eintrittsstelle des Nervenzweiges zu dem oberen Zwischenwirbelmuskel in den Wirbel; n', Rinne für den Nervenzweig zum Füss- chen; f, unterer medianer Gelenkfortsatz der aboralen Seite ; d, unlerer lateraler G lenkfortsatz der adoralen Seite, Aa 8. Ein ak! mit u en Mundecken von der Del. rt aus mehreren EEE RT Stücken; von denen a. das ‚ links nach Entfernung des der abgestutzten Fläche a aufsitzenden obersten weite Stück sichtbar wird; P, Papillen zwischen dem ersten und zweiten Mund- ıen; Fi, Grube für das erste Mundfüsschen, dorsalwärts zum Theil überdacht 'Schuppe des ersten Füsschens S;; Sa, Schuppe des zweiten Füsschens; Bauchschild ; r, Rinne für den Wassergefässring;, r', Rinne für den Ner- 3; db, Eintritisstelle des Wassergefässzweiges für das erste und zweite Mund- 20; Mo, oberer Zwischenwirbelmuskel; Bu S, Bursalspange; Bu, Bursalspalte. Dieselbe Ansicht wie Fig. 8 nach Entfernung der Peristomalplaiten des d zweiten Füsschen, sowie der oberen Zwischenwirbelmuskel. Ad;, Aa, “ % Bı,r;r', b, wiein der Fig. 8; c, Flügelfortsatz der Wirbel; «a, oberer nkfortsatz des dritten Wirbels an dessen adoraler Seite; «', oberer la- fortsatz des dritten Wirbels an dessen aboraler Seite. n Mundwinkel von der Ventraiseite. MS}, das Mundschild, welchem eite anliegt; MS, ist das typische bei den übrigen Ophiuren wieder- ee a ee MP, a Hubert Ludwig, 7 das radiäre Wassergefäss;; r’, Rinne für den radiären Nerven, welche da wo sie in die Rinne für den Nervenring fortsetzt von der Dorsalseite her von 4,, den ers! Ambulacralstücken (= Peristomalstücken) überdacht wird; a, Gelenkfläche für di Verbindung mit dem zum gleichen Radius gehörigen: Murdeckstück. Fig. 12. Ein Mundeckstück, gleichfalls von der adradialen Seite, aufgebrech 1 um den’ Vonlanı der Canäle für die zu den Füsschen tretenden Was ssergefässzwei zu zeigen. r’, Rinne für den Nervenring; Fı, Fa, Gruben für das erste und zweite Füsschen ; b, Eintrittssielle des Wassergefässzweiges, welcher vom Wassergefäs: ring entspringt und sich im Inneren des zweiten Ambulacralstückes nach kurz Verlauf in die beiden das erste und das zweite Füsschen versorgenden Aeste spaltet, Fig. 13. Ein Mundeckstück von der abradialen Seite, r’, Rinne für den Nervei ring, 7, Rinne für den Wassergefässring;; c, Flügelfortsatz des zweiten Ambulacra stückes; a, oberer lateraler, b, unterer lateraler Gelenkfortsatz. h Fig. 441—13 sind so orientirt, dass der obere Rand der Figur der dorsalen, untere der ventralen Seite der Skelettheile entspricht. Fig. 44. Eine Mundecke von Ophioglypha albida, von. der Ventralseite; ven grösserung 44/4. Jıj, erstes interradiäres Interambulacralschild (Mundschild); Ventralansicht des Torus angularis; Adı, Ventralansicht des ersten Adambulacral stückes; Ada, zweites Adambulacralstück ; Ad3, drittes Adambulacralstück (Seiten schild); Bo, Ba, zweites, drittes Bauchschild; Fa, Fa, Fa, BRNEN für das ZN ‚dritte, vierte Füsschen;; Bu, Bursalspalte. | Fig, 45. Schema über die Zusammensetzung des Mundskeleles der Asterien. Fig. 16. Schema über die Zusammensetzung des Mundskeletes der Ophiuren. Beide Figuren sind als Ansichten der dorsalen Seite des Mundskeletes gedac Die Reihe der Ambulacralstücke ist mit einem grauen, diejenigen der Adambulacı stücke mit einem gelblichen Tone gedeckt. Wo die Skeletstücke sich übereinan legen, ist.der Gontour des unterliegenden unterbrochen gezeichnet. Das Wasserg: fässsystem ist durch die blauen Linien angedeutet. Wo Theile des. Wassergefäs: systems unterhalb von Skeleistücken verlaufen, ist die blaue Linie unterbroc gezeichnet, wo sie in einem Skeletstück verlaufen, ist dies durch die Blässe blauen Linien bezei eunel stücke; Ja, dan erste intermediäre ine P, Papillen der Mundecke T, Torus angularis; W, der Wassergefässring; Wr, das radiäre Wassergefäss; 7, | das.erste und das zweite Füsschen. Vergl. auch den Text. a Fig. 17. Bursa von Ophioglypha Sarsii in situ nach Abtrennung der Rückenhauf E der Scheibe, des Magensackes und der Genitalorgare ; von der Dorsalseite: gesehen h Links von der Wirbelreihe des Armes ist auch die Bursa entfernt, so dass man d ß Umrandung der Bursalspalte erblickt. Vergrösserung 5,2/1. A, der Arm; Kw, d ‘ Körperwand; P, das Peristom; B, die Bursa; Bd, ihr dorsaler Endzipfel ; Bu’, di Bursalspange;, Bu”, die Plattenreihe der abradialen Seite der Bursalspalte. Fig. 18. Junger Ovarialschlauch von Ophioglypha Sarsii mit grossem Bluisinu und Aufhängefäden. Vergrösserung 45/4. a, die äussere: Wandung; 5, der inner Eier. bildende Schlauch, zwischen beiden der geräumige Biyisinus; Bf, Aufhänge . fäden. Ä Be Fig. 49. Dorsale Ansicht des Magens, der Geschlechlsnienn und der dorsale Zipfel der Bursa bei einer geschlechtsreifen Opbioglypha albida © nach Entfernur der Rückenhaut der Scheibe, Vergrösserung 7/i. M,der Magen, F, Falten der Mager Beiträge zur Anatomie der Ophiuren. ..393 Fig, 20, Dasselbe Präparat wie Fig. 19, jedoch von einem kleineren, nicht ge- 'schlechitsreifen Individuum. Die winzigen unentwickelten Genitalschläuche haben sich noch nicht über die dorsale Seite des Magens herübergelegt. Vergrösserung 7/t. Ba, die dorsalen Endzipfel der Bursae, Mr, die radiären, Mi, die interradiären Aus- bh uchtungen des Magens. Fig. 241. Schema einer Bursa der Gattung Ophioglypha. Die Bursa ist von .der ‚abradialen Seite gezeichnet. Die Genitalorgane sind verhältnissmässig zu klein ge- "zeichnet, wenigstens mit Bezug auf die geschlechtsreifen Thiere. @, die Genital- schläuche; Bd, der dorsale Zipfel der Bursa. Babo, der aborale, Bado, der adorale ‚Bezirk der Bursa; Babr, die abradiale Wand der Bursa. Fig. 22. Eine Bursa von Ophioglypha, der Länge nach aufgeschniiten und aus- einander geklappt. Um aus diesem Schema dasjenige der Fig. 24 herzustellen, muss m an die untere Hälfte der Figur so um die Linie ©—y als Achse gedreht denken, | dass ‚sie auf die obere Hälfte zu liegen kommt. Die obere Hälfte der Figur wird yon der 'adradialen, die untere Hälfte von der abradialen Wand ‘der Bursa gebildet, Figur soll besonders dienen die Anordnung der N zu Can ir Eee: e; Bd, der dorsale zii Bado, der adorale Bezirk der Bursa, , ‚die Genitalporen. h Er en tea Theil der Bursae, B, von Ze any um die a a 1:3 Seite des Peristoms aherless, zu zeigen. ne ertne I Kw, Sr | örperwand; a, von den Bursae- nicht überdeckter Streifen der Dorsalseite der 'belreihe der Arme; die an dieser Stelle sichtbaren ‚Partien der Wirbel und isc jenwirbelmuskel sind in die Figur nicht eingezeichnet. g Br Bursae von Ophiomyxa pentagona © mit den ansitzenden Genital- ; nach Entfernung des Magensackes. Vergrösserung 4,2/4. B, Bursa; I Eänche: 4, Arm. g. 25. Abradialer Rand der Bursalspalte von Ophioglypha Sarsii (cf. Fig. 17 Bu”) e daselbst befindliche Plattenreihe zu zeigen; von der dorsalen Seite gesehen. BE ssrung 3/1. B, Bursa; Bado, adoraler, Babo, aboraler Zipiel a GK Bauen der vereinigten a A, Arın. Rechts in der Figur enchıma scolopendrina. Vergrösserung 220/1. Reihe der Kalkplatten in der abradialen Wand der Bursa von Opbiocoma (vergl. Fig. 235). Vergrösserung 42/4. a, adorales, b, aborales Ende . Orophoerinus siellaeformis Owen u. Shum, Ansicht von der ventralen Orophocrinus stellaeformis. Seitenansicht. ift f. wissensch. Aoologie. XXXI. Ba. 96 Her Iadvig, Beitrige u ER ne 32. Eenlakremndides le de Kon. fläche; nach os Konınck und Bırrıngs. Fig. 33. Horizontaler Querschnitt Auen, einen. Pentatrematiten 2 nach BILLINGS. KR = a Fig. 34. Querschnitt durch ein Pseudoambulaeralfeld von Pentatrematile »doni; drei Mal vergrössert; nach BiLuings. Fig. 35. Horizontaler Querschnitt durch Nucleoerinus, schematisch nach B Fig. 86. Ein Paar Hydrospiren von Pentatrematites mit gemeinsamem Spirag lum; von der der Körperhöhle zugekehrten gefalteten Seite gesehen ; nach Bır. Br n; Fig, 37. Ein Paar Hydrospiren von Pentatrematites mit gemeinsamem Spi | Jum von der an der Körperwand befestigten Seite gesehen; die punktirte Linie deutet die Porenreihe; nach BirLıngs. Fig. 30—37 sind ausführlich im Texte erläuleit‘ | 8 - — ÜVeber die Genitalorgane der Asterina gibhosa. Yon Ka Dr. Hubert Ludwig, Director der naturwissense haftlichen Sammlung in Bremen. Ä - Mit Tafel XXVIH. "Nachdem es mir gelungen war bei allen Seesternen, welche ich f zu untersuchen Gelegenheit hatte, die Existenz bestimmter Geni- orten Was ich na) waren REES meiner en In einem Falle jedoch stiess ich auf ganz unerwartete Fällen, in welchen bisher die Genitalöffnungen genau con- 2, liegen dieselben auf der dorsalen Seite der Scheibe oder o dass man glauben konnte, darin einen durchgreifenden der Asteriden von den Ophiuriden gefunden zu haben, bei ren die Genitalorgane stets an der ventralen Seite der Sohälke { jünden. Um so überraschender war es für mich bei Aste- = Asteriscus verrueulatus M. Tr.) die Genitalöfi- | rselben Gaitung: Asterina pentagona E. v. Mari. (= Aste- ri en die dorsale Lagerung der Geschlechtsöffnungen Im ersten dachte ich an eine viel- 96* 396 | nbert nd, leicht paihologische Bid, _— he diesen Gedanken indessen bald wieder aufgeben da ich bei simmtlichen eirca 12 Exemplaren, we mir durch die Güte meines Freundes Dr. SreneerL aus der zoologise Sean in ee in bestem ee uses em waren, ‚Bedeutung dieses Befundes, de übrigens, wie wir r schen werden, au: für die Systematik nicht ohne Interesse ist, näher eingehe, möge u nächst das Thatsächliche geschildert werden. Ä 2 Betrachtet man eine Asterina gibbosa von ihrer ventralen Seite, | findet man in jedem interradialen Bezirke zwei kleine schlitzförmi Oefinungen in symmetrischer Lage zur Medianebene des Interradius Jede dieser Oeffnungen ist von einem gewulsteten Rande umgeben, lieg mit ihrer Längsachse parallel der nächstbenachbarten Ambulacralrin und befindet sich zwischen der dritten und vierten oder seltener zwische: der zweiten und dritten Reihe der stacheltragenden Interambulacral platten, wenn wir leiztere von der Ambulaeralrinne her zählen (Fig. 11 II, III ete.) und dabei die Reihe der Adambulacralplatten nicht rechnen; zählen wir die Reihen der Interambulacralplatten von derMun ecke aus quer zur Richtung der Ambulacralrinnen (Fig. 4 1,2, 3, 4,5, 6 etc, so liegen die Oeffnungen zwischen der fünften und sechsten Reihe. Oefnungen können an Weingeistexemplaren mit der Loupe recht d lich wahrgenommen werden. Schnitte durch die Oeffnungen zeige dass dieselben ein einheitliches Lumen mit vielfach längsgefalteter W dung besitzen (Fig. 2). Jede Oeffnung führt in einen Canal, dess -innere Wandung gleichfalls sich in Längsfalten legt und welcher von Oeffnung aus an der Innenseite der ventralen Körperwand erst Strecke weit nach der Peripherie der Scheibe hin verläuft. Alsd verlässt der Canal die ventrale Körperwand und zieht sich, indem einen mit der Goncavität nach der dorso-ventralen Achse des Thi gerichteten Bogen beschreibt, an den die venirale Körperwand mit dorsalen verbindenden Stützpfeilern in die Höhe, bis er die Innense . der dorsalen Körperwand erreicht (Fig. 5). Dort geht er über in die ba: len Abschnitte der Genitalschläuche, als deren ASTA un an er si somit erweist. Vergleichen wir diesen ührdens sehr leicht zu constatirenden fund mit den früher von mir bei Asterina pentagona bekannt gemacht Verhältnissen !), so tritt uns die grosse Differenz in der Lage der Genit . Öffnung und dem Verlaufe des Ausführungsganges entgegen, währe i) Beiträge zur Anatomie der Asteriden. Diese Zeitschrift. Bd. XXIX. p. _ (Morph, Stud. an Echinod.: p. 197.) Fig. 26-32. | | es ober die Benikalenpäre der Astoria Hlnbaen som =; er nit also von der aboralen Seite an die letztere heran. Bei > gibhosa aber kommt der ee von einem “ ER der helrkna Teac und der ein bis ein rsuchten Asteriden zurückzuführen ist? Hat bei Asterina gibbosa igen Asterien zurückzuführen seien. Da aber der vorhin ausge- ne allgemeine vergleichend-anatomische Grundsatz nur das Er- ne Kräftigung erhalten, wenn wir in einem neuen Einzelfalle tigung erweisen können. Wäre der Genitalgang der Asterina e eubildung, so müsste der Genitalgang der übrigen Aste- ee en nichs der Fall. "Macht man an der Eosnnlar 298 n Bi iR Hubert Endwig, “ ‚Stelle Schnitte dureh die Scheibenrückenhaut, so Aindet ma ‚an ihr ‚Innenseite einzig und allein in einem jeden Interradius zwei Blutgefäs (Fig. 4), von w elchen, wie die Serie der Schnitte lehrt, ein jedes von d ' dorsalen Binigelässpinne kommt und an die Basis eines Bündels d Genitalschläuche herantritt um sich dort ganz so wie ich das früher Asterina pehtagona und anderen Asterien gezeigt habe in die Blutsinus vorzusetzen, die in der Wand der Genitalschläuche gelegen sind. stimmen also die genannten Gefässe der Ästerina gihbosa in Herkun Verlauf und Endigung mit a ee der übrigen Astorier sie von einem Perihämalcanal umschlossen k). Da sich also ba ee N kein Rudimeni des Genitalgan Nuchweieeh es so ist man benennen das ha Verbiltnis d Genitalganges bei dieser Species durch eine Lageverschiebung zu erkl ren. Diese Erklärungsweise erhält eine Stütze dadurch, dass auch b anderen Echinodermen und zwar insbesondere bei den Echinoideen, bei welchen die für sie typische Lage der Geschlechtsöffnungen in den Genita platten fast ausnahmsios mit grösster Beharrlichkeit festgehalten wir ' Fälle vorkommen, in welchen die Genitalöffnungen ihre typische Ste verlassen und eine Verschiebung in adoraler Richtung, also in demselb Sinne wie hei Asterina gihbosa, erfahren haben. Ein solcher Fall bie sich bei Clypeaster rosaceus L. dar, bei welchem jede der fünf Genita öffnungen zwischen den beiden Plattenreihen eines Interambulacrur adoralwäris etwa drei Platienpaare weit verschoben ist). Auf welche Ursachen die Lageverschiebung der Genitalöffnung b Asterina gibbosa zurückzuführen sei, lässt sich einstweilen, so lange wi weder eine genaue Kenntniss der Jugendstadien noch auch der Leben verhältnisse dieser Art besitzen, nicht beantworten, wenn man sich nie in leeren Vermuthungen endahen will. k Auffällig ist endlich auch noch die Uebereinstimmung, welche die Lage der Genitalöffnungen bei Asterina gibbosa mit der Lage der Burs: spalten der Ophiuren zeigt. Ob aber diese Uebereinstimmung mehr a eine nur oberflächliche Aehnlichkeit ist, ob eiwa der Genitalgang d. Asterina gibhosa als morphologisch gleichwerthig mit der Bursa Öphiuren zu betrachten ist, das wage ich bei dem Mangel ver binden Zwischenglieder noch nicht zu entscheiden. Schliesslich noch einige Worte über die systematische Bedeutur 4) Verel. Loken, Etudes sur Nah Echinoidees. Kongl. Svenska Vet. Akad. Pr lingar: Bd. XL, Nr. 7. Stockholm 1874. Taf. XVI, Fig. 186, Fe Ueber die Genitalorenne der Asterina gihbesa. 399 er en Genitalporen der Asterina Sinbo. Es ist schon einige briscus ku Yal.) des kath ren des indischen Gesass und stasiatischen Gewässer identisch sei oder nicht). Die Unterschiede i s geringfügig genug, so dass man, wenn man beide als verschieden ‚auseinanderhält, doch zugeben muss, dass sie einander ungemein nahe s st hen. Bei dieser Sachlage schien es mir wahrscheinlich, dass auch Astı rina cephea ventrale Genitalporen besitze. Ich lese in Folge sen eine Anzahl Exemplare von den Philippinen, die sich im Besitz ; Göttinger Museums befinden, war aber sehr überrascht, dort keine ventralen, sondern dorsale Genitalöffnungen,, wie bei Asterina penta- a, zu finden. Wenn also diese bemerkenswerthe Differenz zwischen na gibbosa und Asterina cephea nicht noch durch Aufündung von kmal beider Arten betrachtet werden. Ausser bei den drei erwähnten Asterina-Arten suchte ich noch bei ina folium Lütk. (= minuta Gray) nach ventralen Genitalporen, u Es wäre von Interesse an der Hand eines a 2), aus welcher hervorgeht, dass dieser Forscher schon vor zwei die ventralen Genitalöffnungen der Asterina gibbosa gesehen und kurz beschrieben hat, ohne jedoch die vollständige Abnormität h Beatnnisaes zu würdigen, = beschreibt die gleiche Lagerung ia en welche jedoch allen. wie ich nach sorgfälti- Ds einer Anzahl mir . Exemplare en Archiv für GAB. 1866. p- 72 Ki besonders Bau , Revision 'CEsco GAsco, Descrizione di aleuni Echinodermi nuovi o per la prima ati mel Mediterraneo. Rendiconto della Reale Accademia delle Scienze Matematiche di Napoli. Anno XV. fasc. 2. 1876. p. 9—11. Asteriscus Pan- .410. Anm.3. »su ciascuna delle 5 provincie ventrali trovansi due fori, eite 0 capo i condotti degli organi riproduttori«, 400 ; Hubert Lad, Leber die Genitloramne der Asterin zone | nur eine Varietät der Do gihbosa ist, Gasco ns dann weiter an Catiame Balaines, gewiss betont haben. Göttingen, 20. Juli 1878. Erklärung der Abbildungen. Tafel AXVIL. Fig. 4. Asterina gibbosa. Eines der fünf interradialen Felder der Ventralseile um die Lage der Genitalporen, Gp, zu zeigen. Vergrösserung 3/4. Die römisch Ziffern bedeuten die Reihenfolge der Plattenreihen, wenn dieselben von der Ambu lacralrinne aus gezählt werden (in der Figur von der rechts an das gezeichne! interradialfeld anstossenden Ambulacralrinne aus) und dabei die Reihe der Adam- bulacraiplatten nicht mit gerechnet wird; die arabischen Ziffern bezeichnen die Reihenfolge der Plattenreihen, wenn dieselben quer zu der Ambulacralrinne gezähl werden. Fig. 2. Verticaler Schnitt durch die ventrale Körperwand ; die Schnittebene lie quer zu der Medianebene des Interradius (entsprechend. der Linie &—y in Fig, A) Kw, Körperwand; a, äussere, i, innere Oberfläche derselben, Gp, aufgeschnittene Genitalporus mit läng asgefalteter Wandung. | Fig. 3. Ein etwas weiter aboralwärts gelegener Schnitt. 69 Genitalgang; di übrigen Bezeichnungen wie in Fig. 2. Fig. 4, Verticaler Schnitt durch die dorsale Körperwand ziemlich senkrecht übe dem Schnitt Fig. 2. Kw, a,i, wie vorhin; Kb, Kb, zwei Kiemenbläschen (vergi. Beiträ zur Anatomie der Asteriden Fig. 24, 35): BG, Blutgefäss, welches vom dorsalen Blu gefässring kommt und zu den Genitalorganen hinzieht (= Genitalgetäss); PH, Pe hämalcanal, ee das Genitalgefäss umgiebt. Fig. 2, 3, ‚4 sind bei circa 40 facher Vergrösserung gezeichnet; die Dicke der Körperwand oussie genau genommen etwa um die Hälfte beträchtlicker sein als sie den Figuren der Raumersparniss halber dargestellt ist, Die mit M. bezeichnete Pfeile bedeuten die Lage der Medianebene des Interradius. Fig. 5. Schema über die Lage von B6, Genitalgefäss, G, Genitalschläuch 9, Genitalgang und GP, Genitalporus bei Asterina gibbosa, } an Fig. 6. Ein gleiches Schema von Asterina pentagona. \ In Fig. 5 und 6 bedeutet d, die dorsale, v, die ventrale Körperwand, P, die be mit einander verbindenden Siützpfeiler. Beide Figuren sind als verticale. Sn u durch einen Interradius gedacht. ” Beiträge zur Anatomie von Magelona. Von W. €. Me Intosh (Schottland). Aus dem englischen Manuscript übersetzt.) Nit Tafel XXIX—XKXXVI. nD a Mikelona papillicornis« eine merkwährdige Form mit a 'n, zwei langen mit cylindrischen Papillen versehenen Tentakeln, er perchen führendem Blute und N Merkmalen, die auf das er Minbeilng 2 2) über eine von ihm bei St. Haas la Hougue, Ves tküste Paalpeichs, gefundene Larve. age a Me nt, den, desgleichen, wie Dr. ar zuerst bekentt: machte ii Southport ; in der That scheint sie an mehreren Küsten ähnliche ande Untiefen an und jenseits der Grenze des niedrigsten Wasserstandes zu Ebbezeit zu bewohnen — in Gesellschaft von Valeneinia Armandi, Gly cera, Arıcia, Spio, Lanice eonchilega und der für solche Stellen charak teristischen Urustaceen- und Molluskenfauna. | . | Unsere Magelona ist ein Annelid von schlanker Forin, 150— 200 mm lang, vorn blass rosa, hinten (durch die Drüsen des verdauenden Darm- abschnittes) dunkel grau-grün gefärbt. Der Kopflappen ist augenlos, merklich abgeflacht, durchsichtig, und an den Rändern verdünnt, wie ein zugespitzier Spatel. Hinter einer Rinschnürung auf jeder Seite de Kopfes kommt ein langer Fühler zum Vorschein, dessen vordere Fläch Reihen länglicher, annähernd eylindrischer Papillen trägt. Die Segment des Körpers sind zahlreich und nehmen nach hinten allmälig an Grösse ab; das Ende bildet eine breite Papille, die jederseits einen griffeörmi gen Anhang hat, noch etwas jenseits des Afters. Der Körper zerfällt in zwei gut gekennzeichnete Regionen. Die erste derselben (ausser dem Kopf) besitzt neun Doppelpaare von Borstenbün- deln, und in dieser Hinsicht findet eine Annäherung an die von Professo Euters?) beschriebene Heterospio longissima statt, bei der sich gleich falls neun vordere Segmente finden. Die Borsten der unteren Gruppe sind einfach, zart, laufen spitz zu (Taf. XXIX, Fig. 1) und haben.s einen grösseren freien Theil und eine ausgesprochnere terminale Krüm- mung, als diejenigen der oberen Reihen (Taf. XXIX, Fig. 2). Beide be- sitzen seitliche Verbreiterungen oder Säume, die jedoch an den oberen “ Borsten und am deutlichsten weiter nach hinten breiter sind. Die letzte ren sind auch zahlreicher. iR Die neunte Borstenreihe (Taf. XXXII, Fig. 2 £) hat eine besonder Abänderung erfahren. Jede der vier breiten fächerförmigen Gruppe besteht aus schlanken durchscheinenden Borsten mit erweiteriem End und fadenförmigem Fortsatz. Die Verbreiterung am Ende scheint dure eine Modification der Säume gebildet zu werden, und es lassen sich ver schiedene Stufen der Entwicklung hierbei verfolgen. So ist auf Taf. XXIX, Fig. 3, von der ventralen Reihe eine von denjenigen Borsten dargestell welche den wenigen einfachen mit den vorderen Büscheln übereinstim menden Borsten (mit breiten Säumen) am nächsten stehen, sofern di Erweiterung am Ende vergleichsweise unbedeutend ist. ae An die vorhergehenden schliessen sich solche mit einem breiter | 1) Proceed. Lit. et Philos. soc. Manchester. IV. 1865. p. 185. 2) Diese Zeitschrift. Bd. AXV. p- 60. Sa x IE Mi a gr’ BR A 4 ER i x "Beiträge zur Anatomie von Nagelona, | N 403 xxx, Fig; 4); und weiter stösst man auf die deutlich mar- ihe (Fig. 5 und 6), bei welcher die Achse oder der Schaft nahe e zu einer feinen Spitze ausläuft, während die Säume sich als denförmigen Portsatz zusammenfliessen. Bei den dorsalen Grup- steht eine Neigung zur Bildung der einfachen Borsien nur an den Enden der Reihe, wogegen der Rest aus solchen mit dem erwei- durchscheinenden Ende besteht. Die Borsten dieses neunten Seg- ; dürften wohl homolog sein den besonderen Formen am dritten nt bei Disoma, am vierten bei den Chaetopteriden und am n bei Polydora; vielleicht dienen sie dem Thiere mit dazu, vorderen Theil behufs Athmung und Ernährung aus dem Sand umgebende Wasser vorzuschieben, wie sie auch während der ohren stattfindenden Bewegungen des Kopfendes und des vorde- ‚perabschnitts eine treffliche Stütze abgeben. nier dem vorgenannten Segment ist jedes folgende beiderseits vei Reihen von Hakenborsten ausgerüstet. Dieselben stimmen alle em Bau überein, es sind mit flügelartigen Säumen umrandete ı (Taf. XXIX, Fig. 7 und vom lebenden Thier Fig. 9) mit zweige- "A er hinteren Absehniti des Körpers tritt ein Büschel einfacher immter Borsten (Taf. XXIX, Fig. 12 6) als’eine Art Stütze je für der lateralen Lamellen auf. Ausserdem ragt in derselben inter dem Stiel der Lamelle ein sehr feiner Büschel von iken Haarborsten hervor, der nur bei sorgfältiger Untersuchung nden Thieres zu sah ist. Es ist schwer anzunehmen, dass d Enden Rau vor gen seien, doch lassen Sich an den herge- vorderen Abschnitt des Körpers befinden sich die Borsien ze an dem vordersten Ende jedes Segmenis, dicht an der sstelle der Segmente. Die neunte Reibe (Taf. XXX, Fig. 7 XXXV, Fig. 4 ß) nimmt einen kammartigen Vorsprung ein, itte des äusserst kurzen Segmentes. In dem hinteren Körper- 3 3 404 ED . Wo Me Intosh, En Die anatomische ee von ne mag fi h in fol Kapitel eingetheilt werden: ER 200 ‚1. Die Haut, hestähend in 4) der il und 2) der Brida | li. Das Muskelsystem. IN. Der Verdauungstractus einschliesslich des Rüssels. IV. Das Gefässsystem. V. Die Leibeshöhle und ihre Flüssig- keit. VI. Das Nervensysten. VI. Die Fühlereirren. va. I Geschlechts- apparate. | I. Die Haut. 1) Die Guticula. Am Kopflappen bildet die Guticula (c) eine starke durchscheinend Hülle (Taf. XXX, Fig. 1, 2 und die folgende), welche dorsal in der Me- dianlinie am mächtigsten ist, während sie gegen den lateralen Ran jederseits sich verdünnt. An der ventralen Fläche trifft man die gleiche Anordnung, nur ist diese Hautschicht hier merklich dünner. Nach vo von der Mundöffnung wächst die Dicke der Cuticula in der mittler ventralen Region, besonders hinter der Trennungsstelle der centraler Längsmuskeln (Taf. XXX, Fig. 4 c). Dann nimmt sie an Dicke ab und setzt sich continuirlich in die oberflächliche Lage der Mundgegend for 'beı der sie weiter betrachtet werden soll. Gegen das hintere Ende d Kopflappens tritt an der Körperwand unter den sich verschmälernden seitlichen Ausbreitungen (w), welche hier gleichfalls eine dickere Decke haben, als vorn, eine ansehnliche Lage auf. An dem vorderen Abschnitt des Körpers bildet die Cuticula eine deutlich unierschiedene Lage, ob-' gleich sie verhältnissmässig dünner ist, als am Kopflappen. Im Ganzen genommen ist sio am dünnsten an den lateralen Partien und an den Lamellen jenseits der Stiele, während sie an der ventralen Fläche unt dem Nervenstrang und gegen die Medianlinie die grösste Dicke erreich Betrachtet man das lebende Thier von der Bauchfläche, so sie man die am 5., 6., 7. und 8. Segment vorhandenen kleinen Wülste d. Ilypodermis — gerade vor der queren Theilung der Ruder — eine deu liche Se > Cuticula nach vorn in der Medianlinie bedin (Taf. XXIX, Fig. 13 cp). Die Erhebung am vierten Segment ist undeu lich, und die am on ist geringer, als diejenige am siebenten. Y dem letzteren (Taf. XXIX, Fig. 13) bemerkt man jederseits einen schräg nach hinten laufenden blassen Streifen (f), welcher mit dem der ande ren Seite in der Mitiellinie zusammentrifft; von der Verbindungsstel seizt sich ein einfaches in der Mitte gelegenes Band nach rück wärts "Wahrscheinlich wird dadurch die Vereinigung der a Canäle et Daran, au Ei Beiträge zur Anatomie von Magelona. Ei 405 - zweiten oder hinteren Ahtheilung des Körpers ist die Guticula als in der ersten; die stärkste Partie befindet sich in der Mittel- Bauchlläche, wo der Da ang gelegen ist. Am Schwanz- ung in sehr regelmässige Falten. Poren lassen sich an dieser augen- Beh structurlosen Haut, a an den günstigsten Paruen, wie an . ee mit sehr einen Sitran beseizt. Im Leben ar die Oberfläche der Gutieula ziemlich esse feine an ‚ von H ikien); ‚Anstatt jener Zersetzung der Oberfläche, welche so ht bei den letzteren Platz greift, findet man hier oft, dass die feste in dem vorderen Abschnitt des Körpers ausgezeichnet; sie wird da- m den Stand gesetzt, der Reibung zu widerstehen, die mit einer schnitt des Körpers obwalten. Dieselbe scheint auch zu beweglich ‚als dass sich äussere Paranen an ien etc.) anheften KONBLEN, 2) Die Hypodermis. podermis bildet einen sehr grossen Theil der das flache Kopf- ARD \ FR ANHANG e m 406 n | A Me Intosh, der Hypodermis an Breite beinahe der ganzen Muskelregion gleich. seitliche Ausbreitung ist während des Lebens oft tief gefurcht un zeigt ausserdem gewisse secundäre Falten innerhalb des Randes — Ver hältnisse, welche zu der Vermuthung führen können, dass sie keine Muskelfasern enthält. Nach vorn von der Ausweitung am Ursprun jedes Tentakels erscheint am Rande eine halbmondförmige Falte mit nac aussen gerichteter Concavität (Taf. XXXIV, Fig. 3 hf und Taf. XXXV, Fig. @ hf). Die Iypodermis (hp) ihrerseits bildet vorn zwischen den mittleren Muskelzügen eine keilförmige Masse (Taf. XXXIV, Fig. 3). Sind die Muskelabtheilungen völlig ausgebildet, so kann das Kopfende in eine mittlere Region und zwei seitliche eine ahöilı werden, obgleich selbstveı ständlich das Gewebe ein vollkommen oe ist. Dorsal bilde die Hypodermis ein ziemlich gleichförmiges Band von Zellen und Körn- chen, das auf einem verticalen Querschnitt zahlreiche, ungefähr senk-. rechte Streifen zeigt. Die ventrale Hypodermis (Taf. XXX, Fig. 2 hp ist gegen die Medianlinie hin am mächtigsten, sie verdünnt sich jede seits zu einem blossen Streifen unter dem äusseren Muskel und deh sich dann in der lateralen Region wieder aus. Die symmetrische Streifen des mittleren Theiles (welcher dichter und körniger ist, als de übrige) ziehen jederseits abwärts und einwärts, dann auswärts gege den eingeengten Theil unter dem äusseren Muskel. Die laterale Part (w) hat jederseits die Form eines lanzenartigen Forlsatzes; die brei Basis grenzt an den convexen Rand der Muskelabtheilung, von wo ein chitinöse Plaite in der Mitte nach auswärts verläuft. Das Gewebe ı Hypodermis ist an dem basalen oder breiten Theil locker, und wird i den Präparaten gegen den freien Rand hin mehr körnig. Auf einem ve ticalen Querschnitt erstrecken sich die zarten Bindegewebsfasern vo der centralen chitinösen Platte dorsalwärts nach oben und aussen un ventralwärts nach unten und aussen; das Ganze gewährt den Anbl eines Blattes mit Mittelrippe und Adern. Am äusseren Rande trifft ma eine fächerartige Anordnung der Fasern. Auf verticalen Längsschnitter erscheint ein ähnliches Bild, obwohl in diesem Falle das Blatt nahezu linear ist. Weder in dem lateralen, noch in einem anderen Theil der Hypodermis des Kopfendes findet sich eine Spur von Gapillaren. Weiter nach hinten nimmt das Gewebe der ventraien Hypodermi s an Masse zu, seine Structur wird deutlicher faserig und bald dringt nach aufwärts, so dass, wie dies vorn der Fall war, die mittleren Maisk bezirke durch dasselbe geschieden werden. In dem breiten Zwische raum zwischen den letzteren halten die Fasern der Hypodermis eine be: stimmte Verlaufsriehtung ein (Taf, XXX, Fig. 4). Auf der dorsalen Seit ‚streichen sie von dem Gutieularsaum abwärts und auswärts nach ı Beiträge zur Anatomie von Magelona. ne 407 1 uskelabtheilung, und einige wenige der inneren Fasern ziehen ‚ach dem Raum für die Blutgefässe. Auf der ventralen Seite sind n dem letzteren und aussen von dem chitinösen Fortsatz nach ab- ‚und einwärts gegen die Cuticula gerichtet. Diese Fasern können dazu dienen, die Muskelabtheilungen während der verschiedenen ‚Bew egungen des Kopflappens in ihrer Lage zu: erhalten, und geben dieser Gegend Festigkeit. Die ventrale Hypodermis nimmt noch weiter ” n Umfang zu und stellt dann in der Mittellinie ein kleines oblonges Feld os der Cuticula dar. Dies ist der Vorläufer des grossen quer gedehn- ten Raumes (Taf. XXX, Fig. 5 ch), der unmittelbar dahinter folgt. Ueber diesen letzteren Raum ist die Hy en (h) durch etwas isolirte Bänder "von Fasern vertical gestreift, und überall treten zahlreiche granulirte ® ellen auf, besonders oben in der mehr opaken centralen Partie. Wenn die letztere ihre volle Entwicklung erreicht hat, lassen sich an dem en dorsalen Feld mit seiner dicken Guticulardecke zwei Theile faserig-körnige Region, welche von Seite zu Seite sich zwischen den ' des centralen Längsmuskels ausdehnen. Die Fasern verfolgen ‚sweise eine quere Richtung ‚, doch Rn men (die offenbar zu ER die Fasern der Beni: die gleiche Anordnung Be . Unmittelbar hinter dem oben besprochenen queren Raum | iner Linie mit dem Anfang der dorsalen Längsmuskeln nimmt | Sa Besen die Basis der Au ‚ajemlich an der nn in zsnteskein eine entschiedene ee. XXI, Fig. 3). Von dem unteren Rande der Basis der seit- te nos Ne Int, | ee ventrale Hypodermis ist och mit der tigen Oberfläche der Mund. gegend En Versching zen. ab un werden (auf dem Gnerschuil, zu nn Dos iesn ‚in He chen die Raphe kaum zu sehen ist, um dann zu verschwinden (Taf XXXI, Fig. 7 w). Sie entspringen von einer dicken Hypodermismasse welche durch gewisse grosse Areolen sich auszeichnet und welche dor salwärts bis zur Mittellinie hin geringer wird. Ein schmaler Zapfen vo Hypodermis zieht entlang dem jetzt nur schwach vortretenden Fortsat nach abwärts unter die Ausbreitung und erweitert sich dann zu eine gelegenen) Neuralcanal einschliesst. Durch einen schmalen Streife setzt sie sich ferner mit der Buccalregion in Verbindung. Die Aushrei tung schrumpft bald zu einem stumpfen Fortsatz, und die Hypodermis verbindung zwischen dorsaler und ventraler Region verlängert sie hüllende Guticula ist dicker geworden. Am Ursprung der Tentakel bil- det die Hypodermis des Kopflappens eine Wölbung über deren B (kh Taf. XXXIV, Fig. 3 und Taf. XXXV, Fig. 2), deren äusserer Rank dick ist, während die innere Partie mehr durchsichtig erscheint. mancher Ansicht täuscht sie eine Oeflnung vor. Hinter der oralen Region bildet die Hypodermis noch einen. vo ständigen Ring. Ein schmaler Bogen zieht sich über den Rücken, aber an jeder Seite erweitert sich die Hypodermis und erstreckt sich in Ab, " ständen in die lateralen Lamellen hinein, welche mit Ausnahme de@ zarten Cuticulahülle beinahe ganz aus diesem Gewebe bestehen. Ei ziemlich dicke Lage verläuft nach unten von der lateralen Region u über den ventralen Längsmuskel; an der ventralen Fläche desselb nimmt sie an Dieke zu, um den Nervenstamm zu schützen, welcher der Höhlung dicht neben dem schrägen Muskel liegt. Die Lage wi dann gegen die Mittellinie hin allmälig dünner und befolgt, nachdem s diese überschritten, auf der enigegengesetzten Seite dieselbe Anordnun Der Neuralcanal liegt jetzt auf der ventralen Seite des Nervenstamme In der dicken Lage der lateralen Partie des Rückens sind die Fasern d Hypodermis nach oben und aussen gerichtet, während die Fasern in det ventralen Massen bei den Nervenstämmen nach auswärts und abwärt: laufen. ‚Das Nervenfeld der Hypodermis nimmt bald eine ganz vent Lage ein, und der Neuralcanal liegt nach unten und innen von de _ Nerven. Der letziere ist ferner durch eine Cuticulalage gedeckt, wele ‚dicker ist, als diejenige am Rücken. Gerade unter den unteren Borsi bündeln (an dem unteren Rand der Anheftung des schiefen Muskels) I ‚Beiträge zur Anatomie von Magelona. | 40% ten bis ungefähr zum achten Segment eine ziemlich constante er Hypodermis und Guticula auf, und auf dem Querschnitt er- t hier eine Lücke (oder ein Canal) in der Hypodermis (Taf. XXXIL, und Taf. XXXIH, Fig. 1 i). Die körnige Masse zunächst dem Ba- ‚webe hat an diesem Punkte gleichfalls zugenommen. 7 ° Die hauptsächlichste Veränderung, welche in dem vorderen Ab- Ds setlhitt des Körpers erfolgt, ist die allmälige Verkleinerung des Hypoder- N misfeldes zwischen den Nervensträngen. Die Neuralcanäle verlassen die # | leizieren und gleiten einwärts gegen die Mittellinie ; zuerst gelangen sie | unter die convexen Bäuche der queren Muskeln, und vereinigen sich ‚dann in der Mitte. Die Nerven haben ihre Lage sich zu beiden Seiten | ter Ber ar mnasstelle Her verticalen und schrägen Muskeln. Hin ‚Region (nämlich an dem dorsalen Ende des verticalen Muskelbandes) ‚en. Die Verkürzung und Verdünnung des queren ventralen Muskels ‚das hintere Ende der Gegend gestattet den Nervensträngen sich oder zu nähern; in der That bleibt zwischen ihnen und dem medianen uralcanal nur wenig Hypodermis übrig. Am neunten Segment (Taf. I, Fig. 5 und Taf. XXXIU, Fig. 2) theilt sich die dorsale Hypodermis schmale Lage über den Muskeln und die zwei grossen dorsalen n. Die Hypodermis an der Seitenwand des Körpers hat an Dicke nommen die ventrale hingegen ist nicht weiter verändert. Weiter men die grossen unteren — seitlichen Lamellen die Körperwand einund . ränken die ventrale Hypodermis auf ein schmaleres Feld. Schliess- ird die dorsale Lage dünner und dehnt sich nach aussen, so dass halten eingeleitet wird, welches in der hinteren Region stati hät AXXIN, Fig. 3). ‘Hier findet man eine sehr dünne, feste, körnige ermislage über den dorsalen Längsmuskeln, mit einem tieferen r Mittellinie, und eine wenig breitere Partie an den Seiten, wo nit ı en ‚Lamellen zusammenitrifft. Die Seitenwand hat einen deut- chwi nn der anne Körperchen): die ventrale Lage ist nd etwas breiter. Die Nerven (n) sind so nahe zusammenge- , dass der KNeuraleanal U unter. dieselben a wird. Die unten und innen unter u Neuralcanal. Die en ist itlichen Regionen sehr dünn, an der dorsalen Seite etwas 1d über dem Nervenfeld vergleichsweise dick. das hintere Ende bildet die Hypodermishülle eine sehr dünne ‚ wissensch, Zoologie. XAXI. BJ. 37 2 410 re 0. Me Intosh, Tess über den dorsalen und ventralen ‚Länesenckeit ‚am äusseren Rande beider erfährt sie eine Zunahme, um sich dann mit der dickere lateralen Hypodermis zu vereinigen, in welcher sich Stäbchenzellen in Menge finden. Jederseits vom sulnentaken Canal nimmt sie an Breite zu, wogegen der mediane dorsale Keil unbedeutend ist. Nahe dem Schwanzende ist die neurale Hypodermis wieder etwas breiter und zieht weiter nach aussen. Diejenige der lateralen Regionen erstreckt sich. ebenfalls weiter aufwärts und abwärts und enthält grosse Stäbchen- zellen in reichlicher Menge. Der Neuralcanal verschwindet gegen das Schwanzende. Der spitz zulaufende Schwanz endet in eine mittlere abgerundete Portion und zwei seitliche Cirren (Taf. XXIX, Fig. 1A), wie bei ge- 2 wissen anderen Angehörigen der Spioniden. Jeder der letzteren Fort- I sätze hat eine dünne Guticulahülle, der Resi besteht aus Hypodermisge- webe (Taf. XXIX, Fig. 15); die Zellen oder Drüsen sind in einer ziemlich regelmässigen Weise angeordnet, besonders entlang dem hinteren Rande, wo sie von der Cuticula nach unten und innen ziehen. Die Zellen sind. flaschen- oder spindelförmig und enthalten Körnchen und Stäbchen. Die Hypodermis der Cirren geht ohne Unterbrechung in die mittlere abge= rundete Portion über. S Die Beschreibung der lateralen Lamellen, deren es jederseits zwe sind, soll bei diesem Gapitel ihre Stelle finden. Jede derselben (nehmen wir 2. B. die vierte oder fünfte hinter dem neunten Borstenbündel) be- sitzt eine zarte Cuticulahülle (Taf. XXIX, Fig. 12 c), das Innere beste aus Hypodermisgewebe. An der Basis der Lamelle befindet sich, wie schon oben erwähnt, eine Gruppe einfacher Borsten, welche offenbar dazu dienen, den Stiel zu verstärken. In gewisser Ansicht erscheint in dem letzieren ein Canal, aber es konnte darin keine Flüssigkeit wahrge nommen werden; ach geht kein Gefäss in den Fortsatz. Während des Lebens treten beträchiliche Contractionen an der co caven Seite auf, wo die gesireiften Muskelfasern (u und in Fig. 16 n welche der Krümmung der Borsten des Forisatzes folgen, zuerst v unteren Rand der oberen Lamelie zur Körperwand ziehen, um sich da nach aussen zuın oberen Rand des unteren Fortsatzes zu wenden. In der vorderen Region sind die dorsalen Lamellen (Taf. XX Fig. 10), wie gewöhnlich, vom Rücken her betrachtet, grösser als d unteren (Fig. 41), auch etwas mehr durchscheinend. Vor der Inserti : der Borsten bilden Cuticula und Hypodermis einen Wulst. Während « dl ‘ untere Lamelle selbst kleiner ist, sind ihre Borsten grösser. Die La Y len des neunten Körpersegments ragen weit vor, und zwischen ihn Beiträge zur Anatomie von Macelona. 414 >n davor befindlichen Wülsten treten die Borsten heraus. An den en Segmenten (Taf. XXXIH, Fig. 3) stellt jede Lamelle einen brei- ächerförmigen Fortsaiz der Körperwand dar, und ein Wulst an der sis trägt die Haken. Zu den Lamellen kommt hier noch an der Innen- seite jeder Hakenreihe eine kleine kegelförmige Hypodermispapille, pd (welche am lebenden Thier auf den ersten Blick der Spitze eines Dorns gleicht). Gegen den Schwanz hin nehmen sie ein fadenförmiges Aus- - sehen an, und ihre Structur nähert sich, wie Schnitte lehren, derjenigen der Caudaleirren. Im feineren Bau gleicht die Hypodermis gar sehr der Haut der Ne- N mertinen. Sie zeigt bei Druck einen Haufen flaschenförmiger Zellen oder _ Drüsen (Taf. XXXV, Fig. 7), deren Inhalt oft in Form heller (Fig. 4 a) und sranulirter (Fig. 4 b) Kügelchen austritt (die Figuren stellen die Sn Trümmer eines zerrissenen Stückes des Kopflappens dar). Ferner ent- halt sie eine ungeheure Anzahl von Stäbchenzellen oder Drüsen (ibid. 3 d; die Structur ist durch Wasser ein wenig verändert); dieselben fin- en sich in reichlicher Menge im Kopflappen, bedecken grösstentheils die, ganze vordere Region, setzen sich continuirlich entlang den Seiten in der hinteren Region fort und bilden ausserdem hinter jeder Haken- ihe ein queres Band über den Körper. In der Schwanzgegend sind sie deutlich. Aussehen der ) die stangenartigen Stäbchenkörperchen aufweist. Diese Gebilde en durch Druck rasch zerstört und lassen sich an den meisten Spiri- om nicht sul erkennen. Ber beohachtet sie am le an fir il u 0. Hypodermisfortsatz aus, welcher einem kurzen, kegelförmigen Ten- takel glich !). | “ II. Das Muskelsystem. Das ] nal ein des Kopfendes besteht aus einem ne und einem lateralen Paar von Längsmuskeln. Das mittlere wird von sym- metrisch gelagerten Muskeln gebildet, welche sich vom Ende des Kopf- | lappens (nach vorn von dem lateralen Paar) zum Mund erstrecken. Von 1 oben gesehen (Taf. XXXV, Fig. 2 dms) ziehen die Fasern durch den 7 orösseren Theil der Muskeln schräg nach hinten und innen gegen die, 4 Mittellinie; aber nachdem sie sich weiter rückwärls getrennt haben, nehmen die Fasern eine mehr quere Verlaufsrichtung an, indem sie als ein fest markirter Zug in weit offenem Winkel schräg von oben nach unten und innen ziehen. | ER Ein Querschnitt gerade durch die Spitze des Kopflappens besteht 5 aus Hypodermis und Cuticula, mit Ausnahme von zwei kleinen ovaien E Partien, welche die Anheftungsstellen dieser durch einen Keil von Hypo- N dermis weit getrennten Muskeln (Taf. XXX, Fig. 1) darstellen. Dieser 4 Keil wird allmälig kleiner, so dass bald der Querschnitt der centralen Muskeln den Anblick einer Brille bietet, indem die Muskeln (dms) die Augengläser vertreten, während die Brücke über die Nase durch den chitinösen Verbindungsbalken (b) vorgestellt wird, welcher continuir- lich in die Umhüllung jedes Muskels übergeht. | Da das eben erwähnte chitinöse Basalgewebe uneHionen von grosser Bedeutung für den Kopflappen ist, wird es gut sein, erst seine Anordnung n zu beschreiben, bevor wir in der Betrachtung der Miskeln weiter fahren, / mit welchen es innig verbunden ist. Wie schon angegeben, bilden di chitinösen Stützen dieser Region des Kopflappens für jeden Muskel eine vollständige Hülle, weiche überdies mit der benachbarten durch einer mittleren Balken verknüpft ist. a A) Bei der heutigen Vervollkommnung der instrumentellen Hülfsmittel verdient ‚es wohl erwähnt zu werden, dass sich, obgleich die meisten dieser Vorkehrungen zu Gebot standen, doch für die Untersuchung des Baues derartiger Formen im ent- wickelten Zustand nichts besseres fand, als die folgende einfache Methode: Die befestigt, mit den letzteren wieder in Alkohol getaucht, mit der Hand mit Hülfe eines scharfen Rasirmessers geschnitten und in Caleinimchlorid eingeschlossen. Geschiek- ;. lichkeit wird in der Besel den Bent, nicht a an schlecht Bee angemessene Lage zu versetzen. Beiträge zur Anatomie von agelona. | 413 N Bin so (auf in Beni, z. B. Taf. XXX, ie, 1) die u ‚mern oder Spangen der Brille. Weiter nach hinten ii bald ein zwei- tes Fach durch einen Ring abgegrenzt, welcher dem äusseren und unteren Theil der ersteren anliegt und das Ende der Blutgefässe, sowie unten | den Ursprung der lateralen Muskeln umgiebt. Von diesem äusseren Ring - entspringt die chitinöse Lamelle der seitlichen Ausbreitung. Indem die - inneren Ränder der die mittleren Muskeln umhüllenden chitinösen Ringe allmälig verschmelzen, gleicht ihr Umriss auf dem Querschnitt der Zahl 8, - “während der laterale Ring ein jederseits angefügtes geräumiges Fach bildet. Die Verschmelzung des chitinösen Basalgewebes schreitet so rasch fort, dass gleich darauf eine kronenähnliche Figur von der Hülle - der centralen Muskeln gebildet wird (Taf. XXX, Fig. 2). Dorsal befindet sich ein leicht convexer Bogen, welcher sich in der Mittellinie nach ab- wärts senkt, um sich mit der starken verlicalen Scheidewand zu ver- einigen, und aussen abwärts biegt nach der Vereinigungsstelle mit der - Aussenwand des äusseren Faches und dem intermediären Septum. Das Ielztere zieht nach unten und innen, um mit dem kurzen ventralen - (ehitinösen) Boden zusammenzustossen, welcher in den Präparaten da, wo er sich mit dem verticalen Septum vereinigt, ein wenig nach auf- ‚wärts gerichtet ist. Der äussere Ring ist weit und abgerundet, aber dünner, als die Hülle des centralen Muskels. Er trifft auf den queren | Bo: en an der Vereinigungsstelle mit dem äusseren Septum und um- hliesst jederseits den äusseren Muskel und den besonderen Raum die Blutgefässe, der an dem Septum zwischen ihm und dem eren Fach gelegen ist. Die kronenartige Anordnung des chiti- en Basalgewebes erhält sich durch den grösseren Theil des Kopf- ppens, obwohl durch die Zunahme des lateralen Faches und die inderung des Gefässraumes das Aussehen der Umgebung sich etwas schiebt. Das mediane und das laterale Septum, sowie die quere ven- e Dame a die stärksten Theile des nr ar. Die Um- | Krone durch Verkürzung des a (Taf. XXX, Fig. 3. | wieder die Achterform angenommen, indem das laterale Sep- nn a | WO. Me Ita, fässe, Wirhr end der äussere noch die laterale Lamalle abgiebt. 4 Es rückt dann die Chitinhülle der Blutgefässe nach dem inneren und. ; | unteren Rand des centraien Muskelfeldes und entsendet einen Balken, um | sich mit derjenigen der gegenüberliegenden Seite zu vereinigen. Die chitinösen Stützen des Gefässraumes und die Septa zwischen den Muskel- räumen sind stark entwickelt. Endlich verschwindet die mittlere Muskel hülle und lässt am Ursprung der Tentakeln nur das äussere Fach übrig. 7 Dieses entsendei nach auswärts einen Fortsatz zur Basis der Tentakein . und einen anderen von der gleichen Stelle, um die ventrale Cuticula zu erreichen ; zwischen diesen liegt das Nervenfeld der Hypodermis und der“ Y Nenrälkanal (nach oben und aussen). Die Chitinhülle umschliesst der äusseren Muskel nicht dicht, sondern es entsteht nach und nach, indem sie ihre untere Spange nach oben und innen wendet, ein beträchtlicher? Zwischenraum (Taf. XXXI, Fig. 4—7). Darauf setzi sich die chitinösef Lage als die äussere Stütze des Muskels (im) nach rückwärts fort ı und. mag für jetzt verlassen werden, # Das chitinöse Basalsysiem bildet so eine Art inneres Skelet für dad N ganze Kopfende. Es giebt dem Organ, zusammen mit der Cuticula,# Festigkeit bei seinem unaufhörlichen Wühlen im Sand, es stützt seine, Muskeln und beschränkt (anstatt einer eirculären Schicht) ihre Bewegung: auf die günstigste Richtung; es verleiht den nachgiebigen Geweben d Kopfendes durch seine biegsamen Platien — noch mehr als die Balken \ eines Schiffes — die nöthige Widerstandskraft und schützt die Blutge-) fässe. Ueberdies giebt der continuirliche Zusammenhang zwischen der‘ Basis der Tentakeln und der chilinösen Stütze der ventralen Längsmuskeln dem Sysiem eine Vollkommenheit, welche in bewundernswürdigstef Weise die ganze vordere Region ihren speciellen Functionen anpasst. ” Die mittleren Längsmuskeln — um nun in deren Beschreibung fort zufahren — erweisen sich nicht als einfache Bänder, sondern sie wirken, nach ihrer Ghitinhülle und nach der Anordnung der Fasern zu schliesse in gewisser Ausdehnung ebenso in schräger, als in longitudinaler Rie tung. Bevor die lateralen Muskeln am Ende des Kopflappens erscheine und wenn auf dem Querschnitt (Taf. XXX, Fig. 1) die brillenartige A ordnung des Muskelpaares sich findet, besteht jeder aus einem die dorsalen Bogen von Fasern, welcher an jedem Ende eine kurze Strec weit nach unten verläuft, während der ventrale Theil des Faches w. körnigem Gewebe eingenommen wird. Die Muskeibündel sind beina % KH De a NE ii RER EN: ) i BE r Ri Y Bi Beiträge zur Anatomie von Magelona. 415 u nd ziehen schräg von oben nach unten; der Grad der schrägen > ist verschieden nach dem Zustand des Präparais. e unter rechtiem Winkel von dem Bogen ab; andre ziehen von dem en Theil des medianen Septums nach unten und innen. Ausserdem ep um herabziehenden Fasern. Die histologischen Merkmale der eben schriebenen unteren Hälfte weichen von der oberen insofern ab, als der ze Schnitt mehr körnig ist und weniger deutliche Streifen hat; in der hat zeigt er in den meisten Ansichten ein drüsiges Aussehen mit zahl- eichen concentrisch angeordneten Streifen. Den Raum im Centrum füllt j Allgemeinen eine zarte zellige Masse. Wenn die kronenartige Zeich- ung auf dem Schnitt ihre volle Ausbildung erreicht hat (Taf. XXX, Fig. 2 ) /7 rdnung gewinnt ein eiwas gefiedertes Aussehen. Vor der Trennung ser Fächer (d. h. wenn sie die Achterfigur angenommen haben) nimmt 'hr, und die Muskelbündel sind in dem beinahe kreisrunden Feld nach ten und innen gerichtet, die deutlichsten nehmen die Mitte ein. cl sslich hören die Muskeln auf den Schnitten gewöhnlich in einer Lini mit den Tentäkeln auf. Die mittleren Muskeln sind somit gänzlich elche die lateralen Organe tragen (Taf. XXXIV, Fig. 3 dms), sind lls hemerkenswerth. In der That werden sämmtliche Gewebe Kopflappens von diesen Veränderungen in Mitleidenschaft gezogen, lie Muskeln werden weniger fest und mehr körnig; die Ghitin- iger deutlich, und die Bluigefässe schrumpfen, wie wir später eralen Muskeln des Kopflappens (Taf.XXXV, Fig. 2 im) nehmen ame I ER REES EN EAR ne GEL A} % re ON ER TE R 216 unmr Wu GiMe Intoalıe oe ihren Ursprung vorn ein wenig hinter den vorigen, eryveitern sich allmä- lich zu breiten bortenartigen Bändern, werden dann gegen den Mund bin schmaler und setzen sich nach rückwärts als die ventralen Längs- | muskeln der Körperwand fort. Ihre Fasern folgen vorzugsweise. der j Längsrichtung, und bei theilweiser Contraction gewinnen die Muskeln im Kopfende an ihren äusseren Rändern ein runzliches Aussehen; die Runzeln oder Rippen ziehen schräg von aussen nach innen und etwas nach hinten (Taf. XXXVI, Fig. 1 Im). Eine sorgfältige Untersuchung an frischen Exemplaren lässt noch eine Reihe sehr feiner querer Fasern er- kennen, welche von der dreieckigen Gegend vor dem Mund bis zum vor- deren Drittel schräg nach vorn und aussen ziehen. In der allgemeinen Anordnung zeigen diese Muskeln im Kopfende gewisse ausgeprägte Unier- schiede von ihrem Bau im weiteren Verlauf. Vorn erscheint jeder auf dem Querschnitt zuerst als ein schmales Band (Taf. XXX, Fig. 1 Im), welches grösstentheils unter dem mittleren Muskel liegt und nach oben und aussen an den Gefässraum grenzt. Wenn die kronenlörmige Änord- nung des mittleren Muskels auftritt, haben die äusseren (oder seitlichen Muskeln eine etwas grössere Ausdehnung gewonnen, und ihre feinen parallelen Bündel liegen auf dem Schnitt concentrisch zu dem chitinösen Ring (Taf. XXX, Fig. 2). Jeder Muskel bildet so einen hohlen Fortsatz im Kopfende, und an frischen Exemplaren sieht man bei Druck in dem mittleren Raum Körnchen oder Zellen hin und her fahren. Letzterer ent- hältin den Präparaten lockeres zellig-körniges Gewebe, gleichfalls einiger- massen concentrisch angeordnet. Das Septum zwischen lateralem und medialem Muskel ist grösstentheils von dem Gefässraum besetzt und frei von Muskelbündeln, so dass der laterale Muskel die Form des Buch- stabens U bekommt; die dickste Masse liegt oben, am dünnsten ist er aussen an dem Bogen des U. | Am Ende des U sind die Bündel oben abwärts und auswärts ge- richtet, unten aufwärts und in mehr 'schräger Weise auswäris, Weiter nach hinten nimmt die Ausdehnung des Muskels bedeutend zu, beson- ders gegen die ventrale Oberfläche, aber die allgemeine Richtung seiner Bündel bleibt die gleiche. Ehe die Muskeln vor dem Mund sich trennen, nimmt die Ausdehnung wieder beträchtlich ab, besonders hinsichtlich des lockeren centralen Gewebes. Von letzterem Gewebe wird unmittel- har hinter der Trennungsstelle die von dem Durchtritt der Gefässe unter dem mittleren Feld bedingte Lücke ausgefüllt, und die Schenkel des U kommen einander mit ihren Enden näher, ohne sich jedoch zu vereinigen. In einer Linie mit der Basis der Tentakeln ist auf dem Schnitt das kleine rundliche Feld jedes lateralen Muskels fast gänzlich von den Bündeln eingenommen, die nahezu horizontal gerichtet sind; doch neigen sich die ee) - P Beiträge zur Anatomie von Magelona. 417 en nach abwärts und die unteren nach aufwärts. Der Muskel strebt ie iner ventralen Lage zu, seine obere Wölbung verschwindet und "innere ventrale Region gewinnt an Ausdehnung. Hinter den Ten- ‚zieht er nahezu vertical mit grössitentheils quer gerichteten Bün- (Taf. XXXI, Fig. 6 und 7). Die convexe Chitinstütze liegt nach , Hypodermis; der untere Rand endigt an der Insertionsstelle des. fen (in dieser Region, verticalen) Muskels, welcher den inneren en und den Muskel so in eine besondere Abiheilung ab- In der en des Muskels findet sich noch ein wenig von Der Muskel vergrössert sich all- so dass er unterhalb der Borsten und md rückt a abwärts, SÄRVIN, He, ee Darnach wird er rasch grösser sd nähen m dar Mitte. Wenn PER Muskel seine volle Entwicklung in eren Region erreicht, so übertrifit seine Ausdehnung die des Muskels, die Bündel ziehen schräg von der Höhe des Nerven Medianlinie nach aussen gegen die Anheftungsstelle des äusse- riicalen Muskels. Der Umriss erscheint in den Präparaten (Quer- tien ) unten convex — eine Annäherung an das Verhalten, welches m fang der vorderen Region desKörpers beobachtet (Taf. XXXII, . D Pe hat aussen noch eine sehr dünne chitinöse ae io der eigenthümlichen Organe an den Seiten des Körpers ei Druck im Innern beider Kopfmuskeln (des medianen und ) eine körnchenreiche Flüssigkeit hin und her nn en L ae MGi Into, Nach der Trennung der mittleren Muskeln des Kopflappens tre die schon beschriebenen deutlichen Fasern der Hypodermis sowohl ‘der dorsalen als in der ventralen Region auf. Dieselben sind wa scheinlich elastisch und functionell mit der grossen centralen Gefäss region verknüpft. Sie bieten unten um den ventralen Raum eine etwa strahlige Anordnung (Taf. XXX, Fig. 5 hp’) dar. Nach hinten von de eben erwähnten Fasern folgt eine Reihe von Muskelfasern (ibid. fm un Taf. XXX1, Fig. 1 fm), welche den grossen Gefässraum in Unterabthei: lungen zerlegt — auf dem Querschnitt in der Mitte breit und an den Enden schmal. Sie bilden einen kräftigen queren Muskel, welcher di unteren Enden der äusseren chitinösen Septen zwischen den mittleren und äusseren Muskeln, sowie die unteren Ränder der ersteren Abtheil lung (dms) verbindet. Der Raum wird weiter durch einen Zug starke Fasern (im) getheilt, welche von der Mitte und den Seiten der Deck gegen das ventrale Fach verlaufen, wo sie sich ausbreiten'und Zwischen bänder bilden. 4 Während der mittlere Muskel des Kopflappens in dieser, Regio rasch verschwindet, heftet sich die quere Muskelplatte jederseits an de etwas eckigen inneren Rand der Chitinhülle des lateralen (äusserer Muskels an; und es ist klar, dass dieses kräftige Band haupisächlä thätig ist bei der Verschmälerung des Kopfendes in seitlicher Richtu Weiter nach rückwärts wird es stärker, während die verticalen Fas abnehmen (einige wenige treten seitwärts auf).: Dann erreicht starker verlicaler Zug, der oben von der Mitte des chitinösen Bog zwischen zwei seitlichen Ganälen entspringt und fächerartig durch vorhin erwähnte: kräftige quere Platte sich ausbreitet, mit seiner Ba die ventrale Hypodermis und vernichtet so den unteren Raum XXXI, Fig. I im). Diese beiden Muskeln verhalten sich augenschei als Antagonisten, und ihre wichtigen Functionen in Beziehung zu d Gefässsystem finden eine weitere Erläuterung, wenn man Individ bei welchen die Region contrahirt ist, solchen gegenüberstellt, bei w chen sie breit und erweitert isi. ‘Da die innere Wand des Faches‘ elastischem Gewebe zusammengesetzt ist, ist eine sehr bedeutende A dehnung gestattet. Auf Längsschnitten bekommt man den queren Mus an seinem Orte (Taf. XXXVI, Fig. 7 ch) gut zur Ansicht, gerade vor Mundöffnung, die Gefässe liegen an seinem oberen Rand. Der R oder die Höhlung ist verhältnissmässig eng (in der Richtung von v nach hinten); in der That ist er auf die präorale Region beschränkt. 'verticalen Fasern von dem chitinösen oberen Bogen scheinen über ( queren Muskel sich zu treffen und senden Bündel vor und hinter hin, deren letztere stärker sind. Die Fasern des verticalen Muskels h sich an jeder- aus. jächsien Muskeln, über die zu berichten ist, sind die dorsalen skeln. Von oben gesehen, entspringen sie zwischen den Zinken nösen Fortsatzes über dem Mund als schmale Bänder, erweitern vor dem Gefässraum als zwei schmale Streifen on nnen (dm XI, Fig. 2 und 4), umgeben von dem gewöhnlichen chitinösen ewebe a em oe. Der. Sie treten dann unter den letzte- : rundliches Feld (Taf. XXXI, Fig. 8), welches über dem ufgeläss liegt; beide Muskeln sind dann im Präparat etwa ‚als der zusammengezogene Darmcecanal dieser Region. Dann terhalb ein starker Zug schräger Fasern, die ringsum von ärts zur Spitze des schiefen Muskels und weiter unten zum refässsystem zieht; es bleibt dann eine einfache Furche, von ‘der übrigen Theile jedes Muskels gleichen denjenigen des Bald wird die mittlere gefiederte Region sehr deutlich und af. XXXII, Fig. 2), obwohl sie sich weniger von dem In der Mitte befindet sich das chitinöse . | 90 e oo ei We Me Intosh, u ; jr Richtung aus, mit Ausnahme des unteren Pieter ‚wo sie e sich pi artig nach abwärts neigen, und ihre Fasern deutlicher streifig werd Die gefiederte Anordnung setzt sich gegen das hintere Ende hin fo (Taf. XXXIH, Fig. 4), bei welchem die Bündel zunächst der Mittelli des Rückens am tiefsten liegen; sie verschwindet aber vor der Endigun des Muskels, so dass ein Schnitt nahe dem Schwanzende eine einfa } ovoide Gestal zeigt. Die Nähe des Mundes führt zu beträchtlichen Veränderungen, wel gemäss ihrer Lage in der Körperwand der Reihe nach von vorn nat hinten auf dem Querschnitt betrachtet werden mögen. In der dorsale ) Hypodermis erscheint der Schnitt des kleinen Längsmuskels jedersei von der Mittellinie (Taf. XXX1, Fig. 2); er ruht dort auf einem schma queren Muskel (em), welcher an jedem Ende über dem Gefässsta gegen die Tentakeln sich ausbreitet. Dieser besitzt in der Mitiellin unten einen centralen Vorsprung, an welchen sich die verticalen Fase (im) des früher erwähnten Raumes anheften. Jederseits von der Mitte linie unter dem queren Muskel befindet sich eine Fortsetzung (h) ı Nervencentrums. Der Muskel (em) ist innig mit den Functionen der 0 len und postoralen Region verknüpit; er erreicht für eine beträchtli Strecke eine bedeutende Entwicklung und verschwindet dann, wenn de dorsale Längsmuskel an Grösse zunimmt, aus der centralen Regi Gerade über dem Ursprung der Nervenstämme aus der Kopfmasse bild der Muskel ein continuirliches queres Band, welches sich von ein chitinösen Ursprung an der inneren Fläche der Hypodermis an ei Stelle über den ventralen Längsmuskeln zu einem gleichen Ansatzpunk auf der entgegengesetzten Seite erstreckt. Bei der Gontraction zeigt gewöhnlich ein doppelspindeliörmiges Aussehen, nach aussen zugespi und in der Mittellinie unter den Längsmuskeln verengt. Die Blutgefä der Tentakeln (We) scheinen in dieser Region zwischen ihm und dem ven- tralen Längsmuskel durchzutreten. Während die äusseren Enden d Muskels alsbald sich vereinfachen durch die ÄAnheftung an das ob Ende der (contiinuirlich in das Basalgewebe der dorsalen Hypoder übergehenden) Chitinstütze des ventralen (an dieser Stelle laterale Längsmuskels, wird die centrale Region complicirter durch das allmälig Anwachsen der dorsalen Längsmuskeln (Taf. XXXT, Fig. 4 dm), welch die Fasern veranlassen nach abwärts zu biegen !). | > Ein schmales Band des verticalen Muskels verläuft über dem äusse ren Rand des mittleren Längsmuskels und ein fester Zug des dors / 4) Auf Längsschnitten sieht man sehr deutlich die Fasern dieses Muskels ' dem dorsalen Längsmuskel verlaufen, a vor der Trennung durch die med Chitinraphe. jo, {a} >» ug | Dr) JE = > 6,7 DD en {=>} =, > 1 18) bosön keis trennt sie nach unten von dem Blutgefäss p. Ein verticaler ‚fibrösen Gewebes verläuft von der Hypodermis zu der Decke aches für das dorsale Gefäss zwischen den Längsmuskeln. s Band trennt ihre Fasern in derMiittellinie (Taf. XXXI, Fig. 5 dm). auf des Muskels em unter dem Basalgewebe der Hypodermis und nsatz sind ähnlich; derselbe wird von den Fasern des schiefen 5 (oma) durchsetzt. Weiter nach hinten (Taf. XXXIT, Fig. 1—%) t die Entfernung zwischen den dorsalen Ursprüngen des Muskels end zu, bis seine Abtheilungen auf jeder Seite in eine dorsolate- ‚und weiter in eine laterale Lage gedrängt werden, während die ‚jederseits als eine breite, mächtige Masse über die 'ganze dorso- ‚und laterale Region. Beim neunten Körpersegment ist er noch 1. Durch die Grössenzunahme der dorsalen und ventralen Längs- ı in der hinteren Region des Körpers und durch deren Lage wird Muskel jederseits nahezu vertical gestellt und beträchtlich ver- (Taf. XXX, Fig. 3em). Er erstreckt sich von dem Basalgewebe yodermis an dem äusseren Rand des dorsalen Muskels nach ab- Xu, Fig. 6). | lebenden Thier kommen die medianen Fasern des queren uskels vom vorderen Rand des Mundes bis etwas hinter die Tentakeln zur Ansicht (Taf. XXXV, Fig. 2 m). Ueberdies tritt ‚aber deutliche Lage circulärer Fasern als weitere Hülle an ‚fort. kelfasern, welche von dem Rücken ausgehen und sich zu- eren Rand der Schleimhaut des Mundes ansetzen. Sie gend zwischen dem ventralen Längsmuskel und dem ae Der a mn KETTE ER en EEE ABER mn v0. a Mn RE STAR SEELE HD BEL NEUN EEE NE EEE 5 Tor EEE 17 SU NE A TEEN VE nt MER N ME > A DL a Sc Fe mama rc FR Urhäeen- "VOM I0 CO AR BAT TI Wien BOHRER + TE A GE ERBE BR) SAN P UT SCRD DAR ET TE 3 mus VER CZ Ts ah URS Ya SOGAR A RG A UGS CT GE ER: RAR ER EL ch a a 3 ur u oe. = u y m x Pa = To > 7, gs m = . 4 e a z n F Bi > = u: ER ; 423 2 we n WO Mo Intosh, j Seite und einer Linie ein, die man von seiner unteren Krümmung z dorsalen Mittellinie zieht. Die fächerförmige Masse von Fasern conve . girt, um den Längsmuskel zu durchziehen; da sie jedoch mit dem Rüs verknüpft sind, ist ihr Ansatz nicht so leicht zu beobachten (Taf. XX Fig. 6 und 7); ist dieses Organ vorgestülpt, so sieht man sie in dasse einbiegen und sich vorzugsweise an der äusseren Seite ansetzen. dem letzteren Zustand des Rüssels nehmen die Fasern vorn grösste ‚theils eine verticale Richtung an und begrenzen gleichsam seitlich grosse Masse longitudinaler Muskelfasern, welche in dem vorgestülp Organ zunächst dem inneren Rand gelegen sind. Weiter rückwärts h ‚merkt man, dass einige der äusseren verticalen Fasern, welche Rücken dicht an dem ventralen Längsmuskel herabziehen, ihren Ans an der chitinösen Fortsetzung von dessen unterer Grenze gewinnen daher nicht mehr in den vorgestülpten Rüssel sich ersirecken. Wei wird die fächerförmige Fasermasse (oma) durch das Dazwischentreten Blutcanals in zwei Theile gespalten. Manche von den Fasern ziehen n« in den Rüssel, allein dies hört bald auf (Tai. XXX, Fig. 1—3); sie festigen sich dann an der oben erwähnten chitinösen Platte {cp), in meinschaft mit dem grossen queren 'ventralen Muskel. Letzterer. 5 sich an die ventrale Seite des chitinösen Basalgewebes an und wirkt i her wahrscheinlich in entgegengesetzter Weise, wie der fächerför, verticale Faserzug. In Folge der ausgedehnten Verbindung des letzie _ mit der dorsalen Region und der kräftigen Entwicklung des que Bauchmuskels wird während der Coniraction derselben fast die gat Leibeshöble fest comprimirt, und der Rüssel vorgetrieben. | Die schon erwähnte Einlagerung des Blutcanals in den grossen fäch förmigen vorderen Muskel trennt ihn in eine verticale und eine ‚Abtheilung. Die verticalen Fasern entspringen von dem gemein Ursprung an dem äusseren Rand des dorsalen Längsmuskels un nach aussen davon befindlichen Parlie und ziehen schräg nach ab: um sich an dem inneren Rand des ventralen Muskels zu inseriren schiefe Abtheilung geht von der umfänglichen Partie zwischen dem ren (äusseren) Rand des ventralen Längsmuskels nach aufwärts ı oberen seitlichen Region, ihre Fasern erstrecken sich nach abw dem äusseren Theil der gemeinsamen Insertionsstelle, dicht an inneren Rand des Längsmuskels. Kurz nach ihrer schon beschrieb 'Anheftung an das Basalgewebe wird die Anordnung beider etwas . die sehr grossen Bündel (pm Taf. XXX, Fig. 1 und 2) gestört, von den Seiten des Darmcanals quer nach aussen zur Körperwaı (bei vorgeschobenem Rüssel). Die Fasern des schiefen Muskels 5 sich i in dieser Gegend nach oben in den stark entwickelten Jater e AR 3 Beiträge zur Anatomie von Magelona. 428 En: dieselben nn wahrscheinlich die Retractoren für n Theil der Schlundkopfgegend, welche den Rüssel einziehen. in der That wachsen dieselben mit der Ahhahine der dorsalen sten Längsmuskeln. Unmittelbar vor dem letzterwähnten Seg- ; sind die Beziehungen der Muskeln unverändert. Dann bemerkt jan (Taf. XXXI, Fig. 5 und Taf. XXXII, Fig. 2), dass eine Reihe von Mi uske asern. von der oberen nn dei wald, Muskels um IE ih re Fasern des schiefen Muskels selben Stelle ziehen. bilden bald eine kräftige fächerförmige Masse, welche continuirlich tler Dh "WO er scheinliehn | Dieselbe Abnahme De Atrophie, welche die queren en Mu keln über den Nervensträngen i in der hinteren Region zeigen, befällt au den verticalen und schiefen Muskel, so dass bald von jedem derselben nur wenige schmale Bündel übrig bleiben; sie erstrecken sich bei de : verticalen von der dorsalen Raphe und bei dem schiefen von der Seiten wand bis zu dem atrophischen queren Muskel zu jeder Seite von dem ventralen Bluigefäss (Taf. XXXIH, Fig. 3). Gegen das Ende zu (Ta XXX, Fig. #4) erfahren beide wieder eine gute Entwicklung. De schiefe (om) sirahlt fächerförmig von dem äusseren Theil des Bogens” über dem Nervensirang aufwärts und auswärts nach der Körperwand. aus, während der verticale (om) von dem mittleren Theil des Bogens nach aussen und dann nach oben zu dem äusseren der dorsalen Lang muskeln sich erstreckt. i Sobald die Unterlippe des Thieres unter A vorgestülpten Rüss continuirlich wird, zieht eine Reihe querer Fasern von der Raphe and inneren Seite jedes ventralen Längsmuskels quer durch den ganzen K per und bildet auf diese Weise sowohl ein sehr wirksames Expulsi system, als nach dem Austreiben des Rüssels einen Schutz gegen Zurückweichen desselben. Es ist wahrscheinlich dieser, Muskel, man am lebenden Thier nach Austreibung des Rüssels als einen sel ‘starken queren Bandstreifen oder Bogen zwischen den Ursprüngen d Tentakeln wahrnimmt, wo er offenbar, in Verbindung mit dem präor len queren und verticalen Muskel, den Eintritt des Blutes nach vorn den contractilen Raum des Kopfes hemmt, und gegen den hinteren Th des Gefässsinus hinter der dreieckigen Region eine Grenze bildet. | Betrachtet man das Thier von der Bauchseite (bei zurückgezogene Rüssel), so sieht man die Fasern vor den ersten Borstenbündeln ger: quer über die Körperwand verlaufen. Hinter den letzteren werden ‚etwas undeutlich, sind jedoch bei dem dritten Paar wieder klar zu seheı und erstrecken sich nach innen und etwas nach hinten zu der centralon Raphe. Sie sind vorn breit (Taf, XXXVII, Fig. 4 at) und nehmen gege das hintere Ende der Region allmälig an Grösse ab. Dieser ven | quere Muskel setzt sich eine Strecke weit nach hinten als eine mächtig Lage fort und zeigt dann eine chitinöse Raphe in der Mittellinie, so da ein Muskelpaar gebildet wird (tm in verschiedenen Figuren, )i Durch ( 5, ganze vordere Region verlaufen beide Muskelhälfien von der gem samen Raphe nach aussen von der ventralen Mittellinie unter der Hypo 00- | dermis; sie werden zuweilen bei der Gontraetion spindellörmig oder f fas | beerenförmig, besonders gegen das Ende der Region, wo die media 5 EN) 5 | che. sehr. tief ist (im Tat, XXXII, Fig. 4 und Taf. XXXIN, , Im neunten Körpersegment (Taf. XXX, Fig. 8 im) scheinen 3 ‚ Fasern, wie oben erwähnt, in Verbindung mit de m grossen ‚einem icke} zum anderen zu ziehen (Taf. XXXU, d). Un- || mittelbar darnach nehmen. sie so ab, dass beim Beginn des grünlichen ' Darmabschnitts im nächsten Segment nur noch ihre Form durch zwei ' kleine Anschwellungen an dem Band zwischen den ventralen Längs- | muskeln angedeutet ist. Schliesslich trennt das chitinöse Band, zu dem sie, ‚degeneriren (Taf. XXXII, Fig. 3 im), das ventrale Blutgefäss von "den Nervensträngen und bildet aussen die Ansatzstelle für den verticalen ‚und den schiefen Muskel. Dieser doppelbäuchige Zustand des atrophi- hen ‚Restes vom queren Muskel setzt sich bis zum hinteren Einde des mes fort; und es ist wenig mehr, als das chitinöse Gewebe, welches ı den Muskel stützte, übrig geblieben. "Die Muskelanordnung in der vorderen Region des Körpers macht ‚Anwesenheit von Dissepimenten entbehrlich; das erste triit daber ich, scheinen aber mit denjenigen bei verwandten Formen über- men. Die Wurzeln der oberen Borsten der vorderen Region ;hräg einwärts zu dem oberen Theil des Gefässraums zwischen icalen und schiefen Muskel, und die einzelnen Zweige strahlen gegen die Hypodermis. Die Wurzeln der unteren Borsten al für ihre ‚Ausdehnung einen geräumigen Platz schafft. In Be des Körpers un “ Haken durch die be- er weniger verticale ln, einzunehmen. Ihre Mike ich ähnlich, wie diejenigen, welche die vorderen Borsten be- da sie an erhabenen Fortsätzen der Hypodermis angebracht ‚ continuirlich in die Lamellen übergehen, so werden wohl ie in Bewegung gesetzt. vissensch, Zoologie. XXXI. Bd. \ 28 426 I, a | w Ö, Ne Tmiash, Das vorstehend abgehandelte Mnskolsyeieie befähiet: Et Thier, so wohl den nassen Sand mit grosser Schnelligkeit zu durchbohren, j auch in wälzender Weise frei im Wasser zu schwimmen; wenn da ‚ Thier frisch ist erscheint seine Lebhaftigkeit in der That heimpkkad werth. III. Der Verdauungstractus einschliesslich des Rüssels. Der Mund öffnet sich an der Basis des abgeflachten Kopfende (Taf. XXIX, Fig. 17 &) in Gestalt eines etwa dreieckigen oder T förmige Schlitzes; er wird von Schleimhautlippen umgeben und liegt zwischei oder ein klein wenig nach vorn von den Ursprüngen der Tentakeln. Die vordere Lippe ist buchtig, aber ohne Unterbrechung, während in dem unteren eine weite, seitlich von vorragenden Rändern begrenzte Spal @ ! eine ziemliche Strecke weit nach hinten verläuft. Die Lippen sind seh beweglich und werden im Leben häufig ausgebreitet, um Wasser 2 | schlucken, eine bei den Spioniden häufige Gewohnheit, die aber be dieser Form mit Rücksicht auf die benachbarten Blutcanäle von Wichtig RN keit ist. R\ Der Darmabschnitt hinter dem Mund ist einigermassen complicit | und kann eingetheilt werden in: Schlundkopf (Pharynx), Rüssel (Probos eis), Speiseröhre (Oesophagus) und Darm (Intestinum). Wenn wir di Termini gebrauchen, so wird kein besonderes Gewicht auf dieselben : legt; immerhin ist es wahrscheinlich, dass die faltige Region des P rynx homolog ist dem Proventriculus der Sylliden und anderer, währe die ösophageale Abtheilung aus Schlund und Magen zusammen bestehen mag. i | | Bei zurückgezogenem Rüssel ist die Anordnung im Allgemein folgende: Die Buccalabtheilung führt in eine pharyngeale, weiche s besonders hinten in zahlreiche vorspringende Runzeln legt, und fer durch die starke Entwicklung der Muskulatur in ihrer Wandung aus zeichnet ist. Dieser Region ist in einer später zu erläuternden Weise d vorstreckbare Rüssel angefügt. Hinter der pharyngealen Abtheilung folgt) die ösophageale, welche sich bis zum neunten Körpersegment fortse und in der eigentlichen Darmregion endigt. Es ist schon oben erwähnt worden, dass das Hypodermisgewebe der ventralen Fläche des Kopflappens in der mittleren Region über e beträchtliche Strecke hin vor der Mundöffnung bedeutend an Mächtigkei zunimmt. Besonders dick wird sie nach vorn von dem für den quer Muskel bestimmten Raum und bei diesem nimmt sie das lockere dure scheinende Wesen an, welches als charakteristisch bezeichnet werd a. Beiträge zur Anatomie von Magelona. A 2 40T. 4 Beh Auf a erkennt man die Tennndse- n der ers der Gutieula (Taf. XXXVI, Fig. 7 en Aussen sale u: ee un Huskels al zeigen eine etwas N irische Anordnung (Taf. XXXI, Fig. 4 bm). Die Mitte oben und ‚8 iten nahe der ventralen Fläche unten sind durch bräunliches Pig- ent a sgezeichnet. Die buccale Region kann in der That als diejenige definirt werden, welche zwischen der Mundöffnung nach vorn | n grossen verticalen Muskel nach hinten gelegen ist; letzterer | pricht überdies der vorderen Anheftungssielle der dorsalen Wand jüssels. Ihre untere Grenze ist meistentheils offen und wird nur am Seiten der Buccalregion sind verschiedne Muskelbänder (Taf. ig. 2 bs) angeheftet, welche wahrscheinlich die Mundlappen pen bei dem Vorschieben des Rüssels zurückziehen. Das vordere präoralen Raumes kommen. Am Ende dieser Region befindet in schmaler Bogen der Buccalwand, auf welchem das dorsale gt, und befinden sich seitlich zwei breite Falten, die an isseren und unieren Winkel kleiner werden, wo sie sich mit der d vereinigen. ıste oder pharyngeale Region beginnt bei der oben erwähn- 8 i " AW.G. Ne Aush die Chitinhülle des Rüssels verliert, welcher nahe der Vereinigungssie innen eine beginnende drüsige Lage aufweist. Weiter nach hinten set sich Bänder von starken schrägen Fasern an die . und äussern Partie des jetzt vollständigen Canals an. Br } Diese Muskelbänder sind offenbar die Kebackinen des Organs. Obel an der Krümmung inserirt sich ein schmaler Retracter an die Wand ı des Canals, ein grösseres Paar tritt seitlich auf, und ein ähnliches Paar 4 der ventralen Seite (das Exemplar hatte seinen Rüssel, nicht aber seinen Pharynx vorgeschoben). Die letzteren Muskeln ziehen quer nach aussen, ’ | um sich an die grosse Masse an der Raphe über den longitudinalent } Bauchmuskel anzufügen. Die dorsale Region des Raumes besitzt noch einen dünnen Bogen von Schleimhautgewebe, während dasselbe an de® Seiten und an der ventralen Region dichtist. Ein schlankes Muskelbane zieht von der dorsalen Raphe (an der Seite des dorsalen Längsmusk der oberen Falte (unter dem Bogen) der einen Seite zu derjenigen dk entgegengesetzten erstrecken und so eine starke zusammenschnürend de | Lage bilden, die unten sehr gut markirt ist. Nach aussen von der letzte ren befindet sich an der ventralen Fläche eine complicirte Lage; sie he steht aus longitudinalen Fasern, zwischen welche sich ein von de inneren Rand durch die circuläre Hülle ausstrahlender Zug mengt. 2 hinter ist der Ansatz der Retractoren (Taf. XXX, Fig. 2 und 3 pm) die obere Raphe deutlich zu sehen; die Breite der circulären Lage ha besonders oben, zugenommen, und der verticale Zug, welcher nach wärts durch die letztere ausstrahlt, bildet eine vorspringende Ma« welche unten durch quer laufende Fasern gestreift erscheint. Die trale Region oder der Boden des Pharynx hat sich wieder zu ein _ weniger compaeten und offenbar mehr chitinösen Gewebe ausgebrei Die Structur bleibt im nächsten Abschnitt oben ähnlich, wie zuvor, ur hingegen erscheint die bewegliche drüsige Region des Pharynx ind Mitte der grossen Muskelmasse; die Seiten und die ventrale Region wei den von einem complicirten Netzwerk von längs, schräg und strahl artig verlaufenden Muskelfasern gebildet, welche die untere Masse ı der oberen verbinden. In seiner vollen Entwicklung zeigt dieses Sy (Taf. 3 AXXH, Fig. 3) eine grosse centrale Region von faltigem, drüsigen Gewebe (j); dieselbe wird oben von den eirculären Fasern ünd den] tractoren, seitlich und unten von den dicht verflochtenen Muskelfase Beiräge zur Anatomie von es 429 Iaeben, von welchen jedoch die dem Canal zunächst gelegenen iegend eireulär angeordnet sind. Die Muskelhülle nimmt demnächst an. Dicke ab und ist grösstentheils auf die untere Hälfte des Canals be-- schränkt. Darin liegt die circuläre Schicht, welche fast bis zur oberen ' Wölbung (auf dem Querschnitt) reicht; unten befindet sich ferner ein ansehnlicher Zug von Längsfasern mit interfasciculärer Substanz. Dieser ‚Ueberzug wird immer niedriger, bis er — für den etwas näher betrach- teten ventralen Boden der Region — ein inneres festes circuläres Band und unterhalb eine fast ebenso breite strahlige Masse mit longitudinalen Fasern bildet, welche vertical durch das erstere hindurch zu dem drüsi- gen Saum ziehen. Diese complicirte Anordnung sinkt zu einem blossen Bleck herab und verschwindet endlich ganz, so dass der Raum nur noch ‚seinen eigenen Wandungen umgeben wird, welche am Ende der yngealen Abtheilung ein dickes Basalgewebe mit einer äusseren von longitudinalen und circulären Fasern darstellen. ssserer oder geringerer Ausdehnung in denselben vorgeschoben - durch die besondere Muskelanordnung ist er einer derartigen a Er angepasst. Der eine deutliche Falte bildende exsertile or Innenfläche seines Bodens charakterisirt (Taf. XXXVU, Fig. 2), elche am unverletzten Thier äusserlich als wohl markirte Stränge er- (ph Taf. XXXV, Fig. 2 und Taf. XXXVI, Fig. 1). n Ausstrecken des Rüssels (Taf. XXXVI, Fig. 7 ph) sieht man "Die mit der wohl entwickelten Muskelhülle versehene en ich im Innern des Rüssels mehr aus, und diese besondere Ein- ird wesentlich dazu beitragen, das Organ in seine Lage im 20 We 6: Me Intosh, nalen Fasern auf dem Querschnitt kann auf diese Weise ihre Erklärun finden). Der grösste Rückziehmuskel (Taf. XXXVI, Fig. 7 mp), der sie jederseits hinten an die obere Raphe ansetzt, ist gut zu sehen, desgleiche ein Band von Fasern, die, von der letzteren Raphe aussehen, nach rück- wärts verlaufen, um sich am vorderen Theil des ausgestreckten Organs zu inseriren, rd welche dasselbe beim Zurückziehen nach innen und vorn ziehen können. 4 Vorn treten Fasern von der vorderen Falte des Organs (ventral)” nach vorn zu der Falte der buccalen drüsigen Umhüllung, wo sie sich! mit dem Rüssel verbindet; und beim Vorschieben dieses Gewebes | kann die vordere Region des Een vorgezogen werden; so erklärt sich aller Wahrscheinlichkeit nach die. Inversion der letzteren, welche, wie bereits erwähnt, in der ausgeschobenen Region zuweilen ihre nn oben zeigt. 4 Bei der Bewegung dieser pharvngealen Region ist das erste Moment ohne Zweifel das Hervorschieben des Rüssels, dann folgt der Zug an dem, vorderen Theil durch die ventralen' Fasern und die Thätigkeit dem Körperwandungen des Thieres. Beim Zurückziehen können die grossen N Retractoren und die Contraction der ausgebreiteten eigenthümlichen Lage | mit ihren longitudinalen verschlungenen und anderen Fasern sense das Organ wieder in seine Lage zu bringen. Der Rüssel. Dieses Organ wird im Leben, während das Thier bohri, in ziemlicl regelmässigen Intervallen ausgestossen als ein blassröthlicher dehnbaret Sack, welcher, besonders bei nur theilweisem Vorstrecken, oft eine sehi a Runzelung darbietet. Ist der Rüssel vollständig vorge: streckt, so zeigt er im Allgemeinen das Aussehen eines röthlichen Apfels, der mit flachen Rippen gezeichnet ist, welche von der tiefen Grube. der Spitze zur Basis verlaufen (Taf. XXXVI, Fig. 6). An dem obe Theil des vorgestreckten Organs befindet sich eine ziemlich lang ausg zogene kegelförmige glatte Partie (a), welche nicht mit Rippen, sond nur durch die feinen Längslinien des Rückziehmuskels gezeichnet Das Blut nimmt vorzugsweise die obere (Taf. XXXVIL, Fig. 1 ae) u mittlere Region ein; dies rührt aber nur von der Lage her, denn s ist kein Grund vorhanden, warum dasselbe nicht in jeden hohlen Th des vorgestreckten Organs eindringen sollte. | | im Körper des Thieres bildet das Organ einen längsgefalteten S welcher vorn continuirlich mit der grossen queren Unterlippe zusamm hängt (XXIX, Fig. 17 a) und entlang der ventralen Region der Leibe höhle unter dem Verdauungstractus seine Lage hat. Nach hinten 431 ‚einen Blindsack aus, zu dessen Seiten und an dessen Ende der sse Rückziehmuskel sich ansetzt. Die obere und vordere Falte geht ıdet, während das Gentrum des Darmecanals durch die äusseren Falten des Pharynx verstopft wird. Das Ausstrecken des Rüssels steht somit dem Schlucken im Wege, und in der That haben die Functionen dieses ' Organs mit der Nahrungsaufnahme nichts zu thun. E Bei theilweisem Vorstrecken (Taf. XXXVIT, Fig. ! a) zeigt der Rüssel bei Druck eine Reihe beiläufig radiärer ini welche den vor- springenden chitinösen Falten seiner Grenzmembran entsprechen, in welcher keine Poren ausfindig gemacht werden konnten. Die Fasern des kurzen und des langen Retractors breiten sich in der centralen Region us, und quer über das Organ laufen die Fasern der circulären Schicht. " Die Fasern des kurzen Retractors (ab), welche an jeder Seite der Körper- ‚and von der dorsalen Raphe ausgehen, breiten sich fächerartig, haupt- "sächlich am basalen Theil des vorgestreckten Organs aus und sind somit m zurückgezogenen Zustand mit seiner vorderen Region verknüpft. nn welche ihre grösste Entwicklung an der oberen oder e (d. h. in vorgestrecktem Zustand zunächst dem Kopflappen) Ä nders in dier Nähe der Basis erreicht. Es scheint hier keine Ah dere longitudinale Schicht zu geben, als die Ausbreitung ückziehmuskels an den Wänden nahe dem Ende des vor- Irgans. In der letzteren Region zeigen die dünneren Partien Br ern; diese Erscheinung hat wahrscheinlich ihren Grund | 132 | | \ j 'W. 0. Me Intosh, . ee in der Ver itsehhnie der eirculären Schicht mit den susgeirctieien Faserid des langen Retractors. Der letztere bildet eine grosse Muskelmasse, welche am vorgestreckten Organ die dorsale Region einnimmt, und da- her unter dem Darmcanal in der Nähe der Leibeshöhle liegt. Er ist dann | zwischen die vorderen fächerförmigen Retractoren eingeschlossen, wel che die laterale Region einnehmen, und zieht hernach entlang der ven tralen Region der Leibeshöhle zum Ende der vorderen Partie. Auf de Querschnitt erscheint der Muskel in mehrere grosse Massen getheilt, 4 welche grösstentheils zu zwei oberen Abtheilungen sich gruppiren, und! in ein flaches Band, welches der oberen Fläche des queren Bauchmuskels‘ aufliegt. Die letztere Abtheilung hat an der Trennungsstelle des erg Bauchmuskels in zwei Theile das Uebergewicht erlangt; sie bildet (au . dem Schnitt) eine compacte Lage in die Länge gezogener Bündel, wähd 1 rend die anderen Abitheilungen die lateralen Regionen in unregelmässigen Gruppen einnehmen und an Masse verlieren. Schliesslich verschwinden (auf den Querschnitien) hinter der pharyngealen Region die lateralen Abtheilungen. ganz, indem sie wahrscheinlich jederseits an die obere € Raphe sich ansetzen, und es bleibt nur die ventrale Portion der Retrac- toren übig als ein starkes in der Mittellinie über dem queren Bauch- . muskel gelegenes Muskelpaar, mit symmetrisch angeordneten Bündelu g (mr Taf. XXXII, Fig. 4 und Taf. XXXII, Fig. 1). Wenn der Muskel ag Umfang abnimmt und sich jederseits der Mittellinie nähert, bildet : sicl eine starke granuläre Masse, zuerst unter ihm, dann jederseits vom ver: ticalen Muskel nach einwärts und zuletzt über ihm, gerade vor dei | Endigung der Fasern am neunten Körpersegment und vor dem Beginıe des ventralen Blutgefässes. Die Bedeutung dieses Muskels zeigt sich‘ in seinen ausgedehnten Verbindungen; diese können nicht leicht alle au f einmal vernichtet werden, wodurch ein Nachtheil für das Bohren on stünde. Ä Die vorhin beschriebene Anordnung setzt uns in den Stand, dit Functionen zu verstehen, welche dem Organ im Haushalt des Thieres zu- kommen. Durch die handkat desselben vermag der Wurm fast unaufkör im Sand vorwärts zu bohren und einen Gang herzustellen, in welch der zartere hintere Theil in Sicherheit ruht. Die Contraction der mus lösen vorderen Körperregion und die Erschlaffung der Rückziehmusk lassen den Rüssel dem kräftigen Blutstrom leicht nachgeben, we von hinten her gegen ihn entsendet wird und ihn sachte nach aus von dem queren Rand der Unterlippe wie eine sehr biegsame Mem entfaltet; die blass-röthliche Farbe des Blutes schimmert durch ' durchscheinende Gewebe hindurch. Die Ausstülpung geht so wei Beiträge zur Anatomie von Magelona. 493 die Ehannliche Masse der Pharyngealgegend des Daruasall sich der Vorderseite des ersten Körpersegments nähert und die Muskelmasse in die Basis des Rüssels und zum Theil unter den langen Retractor auf seinem Weg nach der Spitze entsendet, wie einen Piropf, der das Blut ‚darin zurückhalten hilft und dem ganzen Organ Festigkeit verleiht. So wird bei seinem Vorwärtsrücken das flache Kopfende mit einer vorsichtig ‚eindringenden wellenförmigen Bewegung zwischen den Sand getrieben, bis es ungefähr um seine eigene Länge vorwärts geschoben ist. Dann wird der Rüssel wie ein Kautschuckdilatator bis zu seiner völligen Aus- dehnung vorgestreckt, so dass er einen für die Aufnahme des Körpers geeigneten Canal schafft, während er das explorirende Kopfende wieder ‚vorwärts treibt. Sodann werden alle für das Zurückziehen bestimmten Einrichtungen in Thätigkeit gesetzt; die fächerförmigen verticalen Fasern üben einen | "Zug auf die basale (vordere) Region, der kurze und der lange Retractor wirken auf das ganze Organ und der Rückzug des vorgeschobenen Pha- zynxabschnittes schafft einen offenen Canal für den rückwärts gerichteten _ Blutstrom, welcher sich aus dem zurückkehrenden, noch durch seine | eigene eirculöre Muskellage zusammengezogenen Organ in die Gefässe h I vorderen Region ergiesst. 7 Das abwechselnde Vorstrecken und Zurückziehen wird in ziemlich { essigen Zwischenräumen wiederholt und durch lange Zeit fortge- tzt. Vielleicht erklärt sich die Vorliebe des Thieres für feinen Sand irch die Möglichkeit einer Verletzung des Kopfendes oder des Rüssels urch grössere scharfe Bruchstücke von grobem Kies und Sand, obwohl er Rüssel durch seine chitinöse Hülle besonders geschützt ist. ‚Ein Stich in der vorderen Region des Körpers, welcher Blut aus- ti n lässt, hindert- die Ausstülpung des Rüssels; in der That wird er "Allgemeinen nach einer derartigen Verletzung nicht vorgestreckt. Auf die exsertile Region des Pharynx folgt ein beweglicher Theil Darmcanals, welcher eine beträchtliche Verlängerung erfährt, wenn rstere vorgeschoben wird, dagegen im zurückgezogenen Zustand ben mehrfach gewunden ist. Auf dem Querschnitt erscheint dieser 4 anitt Rs entwickelt, oft an el und von innen nn ae Ne Intosh, oe ; | 2 De ‚seiner Wandung einverleibt, die aussen "Spue von immerhin hi ht leicht zu unterscheidenden Br zeigt (nach aussen von den ci eulären). Die Beziehungen des Organs zum Gefässsystem in diesem A schnitt sind in der That compliecirt. Die Form des Darmcanals ist nun- mehr auf dem Querschnitt nahe dem neunten Körpersegment rundlich oder oval (Taf, XXXII, Fig. / j); seine äussere Begrenzung ist glatt, / und anstati der wenigen, stark auftretenden, innen von der Chitinlage ) überzogenen Falten des drüsigen Gewebes springt die drüsige Substanz ) von granulärer Beschaffenheit in kegelförmigen Erhebungen oder Papillen vor und zeigt ein dendritisches oder strahliges Aussehen. Wenn der Canal’ sich verkleinert, werden letztere mehr spitz ausgezogen und durch- scheinend, das Basalgewebe tritt mehr vor und innerhalb der eireulären# Schicht zeigen sich deutliche Spuren einer Lage von longitudinalen’ Muskelfasern. Am neunten Körpersegment (Taf. XXXI, Fig. 5 5) ist die eirculäre Hülle dieker geworden, das Basalgeweve hat zugenommen und die Drüsenlage ist consistenter, so dass sie sehr deutlich nach einwärts‘ vorspringt. | # Der Ganal erreicht seinen minimalen Durchmesser bei der Endigun der queren Bauchmuskeln; nahe bei dem Anfang des ventralen Blutge=% lässes (Taf. XXXIV, Fig. 4 j). Gerade an der Stelle, an welcher die, dorsalen Längsmuskeln sich auszubreiten beginnen, is das Rohr von) | einem kräftigen Ring von Muskelfasern umgeben; sie verbinden sich x | der ventralen Mittellinie mit einer queren chitinösen Raphe, von dere 1 unterer Fläche die siarken Muskelwände des ventralen Gefässes dieser) Region entspringen. Der Canal hat nun ein wenig an Ausdehnung gewonnen, ist jedoc oft (in den Präparaten) durch den Druck der darauf liegenden Blutg fässe zusaınmengepresst, so dass er einen queren Schlitz bildet. überschreitet dann die Grenze nach der folgenden Region und soll ba weiter betrachtet werden. Die vordere Region des Darmcanals ist als Ganzes au durch ihre starke Muskelentwicklung und ihre Festigkeit, durch d massive Beschaffenheit und den chitinösen Ueberzug ihrer Drüsenlag und durch die Abwesenheit von deutlichen Capillaren in ihren Wänd Sie zeigt eine nahe FHomologie mit der ösophagealen Region bei d Nemertinen, besonders in ihrem Verhalten zu der Kreislaufsflüssigke denn auch bei den letzteren tritt ein Wundernetz auf. Der feinere Bau der Wand ist ähnlich, nur nimmt, wie an der Haut bei Magelon der innere chitinöse Ueberzug die Stelle der Cilien bei den Nemert ein. Weiter behält das Organ wie dasjenige. der Nemertinen seine Reiz barkeit noch lange nach dem Tode des Thieres, und wird bei de Beiträge zur Anatomie von Magelona. 435 ben der vorderen Region abgetrennt. Die Functionen dieser Theile in Bezug auf die Verdauung sind in den bezüglichen Gruppen wahrschein- ‚lich ähnlich, und sie können alle die complieirten Abtheilungen des vor- deren BE hschnitts repräsentiren. Bei Magelona nimmt die buccale und pharyngeale Region die Nahrung auf, und zwar ist die letztere durch die starke Entwicklung der Muskei- En Drüsenhülle ganz beson- ders als ein wichtiger Theil des Canals ausgezeichnet. Der darauf folgende glattere Abschnitt dient wahrscheinlich sowohl als Oesophagus- wie als Magenabtheilung, und es kann so die Nahrung schon zum Theil ver- daut sein, bevor sie die Bu des neunten Körpersegments über- | ‚schreitet, B: Darm im engeren Sinn. Ein Querschnitt durch den vorderen Rand des zehnten Körperseg- ments zeigt das ganze Rohr bedeutend erweitert, während seine Drüsen- ı auskleidung sich dorsal und ventral in einem Uebergangszustand be- ‚findet. In den letztgenannten Partien ist das Gewebe aus dicht gedräng- ten, beinahe linearen, körnigen Drüsen zusammeügesetzt (Taf. XAXIV, Fig. 2.7’). Weiter nimmt der ganze Ganal die weiche, drüsige Beschaffen- heit und grünliche Färbung an, welche für die hintere Abtheilung charakteristisch ist; die obere Wölbung wird von der Hülle der zwei "grossen dorsalen Blutgefässe überlagert und innig mit derselben ver- bunden. Betrachtet man am lebenden Thier vom Rücken her das vor- Drittel dieser Region (Taf. XXXVI, Fig. 3 und &), so sieht man die von den dorsalen Gefässen (p, ?) und von den zusammengedrängten isen (aj) eingenommen, deren jede ein centrales Fettkügelchen be- zt; gelegentlich nimmt der Inhalt, indem er von dem letzteren wie von m Centrum sich ausbreitet, ein eigenthümlich verästigies oder strahli- Aussehen an (Fig. 3 cj, durch die dorsalen Gefässe gesehen). Auf Seiten sind grosse Massen von glänzenden orange-gelben Fettkügel- in eine Hüllmembran eingeschlossen (Taf. XXXVI, Fig. 6), und "Anwesenheit ist es, welche bei durchfallendem Licht dem Canal öhnli bh eine tief bräunlich-orangegelbe Farbe verleiht. Ausserdem en wenn das Thier sich in gutem Zustand befindet, unter An- ung von Druck die Blutgefässe des Darmcanals, wo sie um den biegen, als kleine Perlchen. In einer Seitenansicht (Taf. XXXVIL, ällt das Vorspringen der die Fetikügelchen enthaltenden Massen 436 We . ee licher Färbung. In der Regel bildet (auf dem Schnitt) Br drüsige Schleim sammenziehung und von der Quantität des Darminbhalts abhängig. Auf _ menten, welche ihm ein auf Längsschnitten gut zu sehendes perlschnur- und 4 7’), welcher den gleichen Bau beibehält und nur eine deutlichere hautgewebe entlang der dorsalen Wölbung eine dünnere Lage ‚gelappter Massen und seitlich eine diekere und zugleich mehr lockere Schicht von grossen Drüsen; natürlich ist dies aber sehr von dem Grad der Zu- Längsschnitten des Canals erscheint die weiche drüsige Auskleidung in W ziemlich regelmässigen Abständen zu ganz symmetrischen dendritischen Massen zusammengelegt. Auf dem ganzen Weg nach rückwärts be- | gegnet man circulären Fasern; freilich sind dieselben so dünn, dass sie 8 kaum den Namen einer besonderen Hülle verdienen, und ihre Schwäche ) zeigt sich in den deutlichen Einschnürungen des Canals an den Dissepi- arliges Aussehen aufprägen. Eine besondere longitudinale Schicht hin- gegen konnte weder auf Quer- noch auf Längsschnitten ausfindig gemacht werden. Die longitudinale Muskelhülle der dorsalen und vielleicht auch der ventralen Blutgefässe mag bei der Beschaffenheit der Wandung in dieser Hinsicht aushelfen. Die Innenfläche ist wahrscheinlich vom zehn- ten Segment an nach rückwärts mit Cilien bedeckt (wiewohl sie im vor-' deren Theil nicht wahrgenommen werden konnten); dieselben sind i 1. der Nähe des Schwanzendes gut zu sehen (wenn auch nicht so kräfti 3 ausgeprägt wie bei Nerine und Spio). Der Canal (Taf. XXXII, Fig, & cireuläre Hülle bekommt, nimmt gegen die Schwanzspitze an Ausdeh- 4 nung ab und endigt an der dorsalen Oberfläche, ein wenig innerhalb des Randes, mit dem After. Der letzte Abschnitt des Tractus zeigt se lebhafte Gontraetionen, und die Härchen sind am After sehr stark ent- wickelt. E Das Thier irisst Sand, welcher verschiedene Partikelohen hrs sr Substanzen enthält, durohscheinende Chitinfragmente von Grustacee Foraminiferen und andere Ueberbleibsel. Sand ist für die Existe dieser Form sehr nothwendig; denn, obschon das Thier in der Gefange schaft in mit reinem Sekwaen gefüllten Gefässen eine beträchtliche Z am Leben bleibt, so hält es sich doch in feinem, einige Zoll hoch Wasser bedecktem Sand viel länger. Ausser einem unbekannten kamen im Darmcanal keine Parasiten zur Ansicht, sehr im Unterse von der verwandten Polydoraciliata, welche zahlreiche Gregarin in dem N Organ beherbergt. ıV. Da Gefässsystem. - Nichts ist in der Anatolkte dieser Form überraschender, als Thatsache, dass das Blut eine mit körperlichen Elementen reich a AuR Anatomie von Magelona, 437 he Eirbb besitzen. Die Ansichteh wenigstens eines der ee diesem Gebiet bedürfen daber einer Berichtigung, um so mehr, als sie in sehr bestimmter Weise vorgetragen worden sind. | | in den Philosophical Transactions für 18521) bemerkt Dr. Tuomas "Wirziums: » Ausgedehnte und mit dem lebhaftesten Verlangen nach Fest- stellung des wahren Sachverhalts angestellte Untersuchungen setzen mich inden Stand, an dieser Sielle die Ueberzeugung auszusprechen, dass in den angeführten Beschreibungen sowohl MiLxe-Enwarns, als Wuarton Jones, diese ausgezeichneten Beobachter, in ganz ungewöhnliche Irr- thümer verfallen sind. Nicht bei einer einzigen Art unter den nneliden enthält das eigentliche Blut irgend welche orphotischen Elemente! Bei allen, ohne Ausnahme, ist es eine ine Flüssigkeit ohne morphologische Beimengung, welche bei den in dem Biut einer Terebella gefunden. . Weiter bemerkt QuArre- 2), dass es von der oben erwähnten Regel Ausnahmen gebe, und ‚als Stütze dieser Behauptung G Iycera, Phoronis?) und Sylli- armata an. Wie Crararkpe hervorgehoben hat, gehören die er in Verbindung stehen; das gelbliche Blut enthält kahn- örperchen von 0,004 mm Länge und 0,0006 mm Dicke, deren | und Audouinia filigera) ‘und bei gewissen Opheliiden he li aradiata und anderen)*). Verschiedene Autoren haben los. Trans. 4852. Part. Il. p. 632. Vergl. Report Brit. Assoc. 1851. Bee) en die Gegenwart von Körperchen im Blut des Regenwurms!) erwähnt, und ebenso wurde das Vorkommen solcher en im Blut der Nemertinen 4 hervorgehoben ?). / | Obwohl bei Magelona die Körperchen klein sind, so ist dach ihre Zahl wahrscheinlich verhältnissmässig grösser als bei jeder anderen be- kannten Form. Wie nun nachgewiesen worden ist, dass die Flüssigkeit in den Gefässen der Nemertinen echtes Blut ist, so kann auch bei den ° Anneliden über die Verschiedenheit der eigentlichen Blutgefässe mit % ihrem Inhalt von einem Wassergefässsystem kein grosser Streit bestehen. CLAPAREDE 3) stimmt mit der letzteren Ansicht überein; aber es ist kein Wunder, dass andere Autoren bei dem sparsamen und unsicheren Ma- terial, über welches sie verfügten, abweichende Meinungen veriheidigt | haben ®). | Die Untersuchung des Kreislaufs bei einem Annelid, wie das vor- I | liegende, ist complicirt und mühsam. Die Ursache hatten liegt in den oscıllirenden Strömungen, welche am gedrückten und ermatteten Thier ) | auftreten, sowie in der Undurchsichtigkeit der Gewebe; abgesehen von 4 N der Leichtigkeit, mit welcher jede Spur von Gefässen durch die nach- ” giebige Umgebung verwischt werden kann, und von der Verschieden- heit der Gefässe des Kopfes, welche in den beträchtlichen an den die lateralen Organe tragenden Thieren stattfindenden Veränderungen be- gründet ist. 9 Diese eigenthümliche Form hätte in dieser Hinsicht Material für ein’ weit erschöpfenderes Studium liefern können, als es ihr zu Theil ge- worden ist. e Bei schwacher Vergrösserung (Taf. XXXV, Fig. 1) bemerkt man, dass bei jeder Contraction der vordere Theil des Körpers durchscheinend ist, dahingegen bei der Erweiterung ein medianer Stamın (br) und zwei. laterale Stämme (r, r) zur Ansicht kommen, weiche durch die Anheftungen des verticalen Muskels (vm) getrennt sind (und dem Körper einen zarten. blassröthlichen Anstrich geben). Die Contraction lässt den Rüssel vor-. ‚treten, und, wenn dieser zurückgezogen wird, tritt wieder eine Erwei-/ ierung der drei grossen Canäle ein. Ausserdem gewahrt man seitli zahlreiche quere Verbindungsgefässe (ir); besonders ist ein solches i 4) Vergl. die neuesten Bemerkungen über diesen Gegenstand von den Profess ren ROLLESTON und RAY LAnkEsTER in: Journal of Anat. and Physiol. Vol, XII, part. I p. 404. Quart. Journ. of Mierosc, sc. Januar 4878, und Journal of Anat. and Phy Juli 1878, | 3) Brit. Annelids. Ray soc. Part. I. p. 30 u. 114. a) Annel. sedent. p. 403. 4) Vergl. Professor Huxury's Anatomy of Invertebräte Animals. p. 239. 439 sie sich wieder aus, so kommt das blasse Roth des Blutes zur elkane, An durchgerissenen Exemplaren, die auf der Oberfläche des Sandes hin- gestreckt liegen, wird durch Verkürzung und Ausdehnung des Körpers in den hinter dem zehnten folgenden Segmenten eine constante Be- | wegung unterhalten. Beginnt man mit den dorsalen Gefässen am hinteren Ende des N Körpers, 'so findet man, dass sie aus einer Bifurcation des ventralen Ge- fässes (Taf. XXIX, Fig. 14 p) hervorgehen. Sie sind durch eine mediane Raphe (Taf. XXX, p, p) eng mit einander verbunden und ziehen so entlang der dorsalen Wölbung des Darmcanals, in jedem Segment einen Eu issen Arm von dem ventralen Gefäss und zahlreiche Zweige vom Darıncanal her aufnehmend, nach vorn, bis sie den hinteren Theil des e7 name erreichen ; hier erhalten ihre Wandungen eine kräftige skellage, welche sie in den Stand setzt, an dieser Stelle als contrac- e Kammern oder »Herzen« (Taf. XXXV, Fig. 1 ph) zu fungiren. ' Unter gewöhnlichen Umständen folet bei der Thätigkeit der letzteren auf eine Erweiterung eine energische Zusammenziehung, welche das | Blut i in raschem Fluss entlang dem einfachen vorderen Rückengefäss vor- wärts treibt. Die CGontraction ist von einer allgemeinen Bewegung des Körpers begleitet, und zwar derart, dass unter Anderen die grossen keln der vorderen Region in Thätigkeit gesetzt werden, um die Strö- g zu unterstützen, und ausserdem der Rüssel vorgestreckt wird. vorn und über die Grenze des neunten Segments hinaus, selbst an d todten Exemplaren, wenn auch gelegentlich eine Umkehrung ein- umgekehrten Fall nach auswäris. Bisweilen, wenn das Lumen S X 40 I WO, Meiintosh, . eilt das Blut in seien entlang jeder Eühleraiere ie beo achtet man eine kurze Pause und eine schwache Rückströmung, so dass die abführende Bahn bisweilen irrthümlich für ein zuführendes Gefäss genommen werden kann. Auf verticalen Quer- und Längsschnitten ge wahrt man unter jedem Ganglion eine muskulöse Erweiterung (Taf. XXXI, Fig. 2 ıe), welche den Anfang der Fühlerarterien bezeichnet. ' Die Fühlerarterie (ıbe), ein Arm des medianen Rückengefässes (am besten von der ventralen Fläche an ihrem Ursprung zu sehen), zieht Zu- nächst dem glatten Rande dieses Organs nach aussen, und wird in Zwischenräumen durch fibröse oder bindegewebige Bänder (die Dissepi- mente der Tentakeln) befestigt, welche ihr bei der Contraetion ein wel-— liges Aussehen geben. Sie entsendet eine ausgedehnte Reihe von Gapil- laren (Taf. XXXVII, Fig. 5 cp), welche quer zu dem zuführenden Gefäss” verlaufen, in manchen Fällen auch in der Peripherie, d. h. rund herum unter der Oberfläche des Organs. Die kleinen Gefässe sind im Leben nicht so steif, wie in der Figur, sondern bilden ein Netzwerk, welches nur durch die dahin eilenden Blutkügelchen unterschieden werden kann; auch werden dieselben erst nach dem Beginn der Papillen sichtba Gegen die Spitze hin werden die Capillaren deutlicher, und die Arterie spaltet sich in zahlreiche Aeste, welche sich zur Bildung der Vene ver- einigen. Die letztere (we) ist viel breiter und offenbar weniger musku lös, als die Arterie; die Strömung wird wahrscheinlich durch die Wan-' dungen der Fühler selbst unterstützt, wenn sie auch hauptsächlich durch die vis a tergo unterhalten wird. Die Vene liegt zunächst dem m Papillen besetzten vorderen Rand des Fühlers (Taf. XXXVIH, Fig. 3 y -und ergiesst sich in den zum Kopf au abführenden Stamm, w in us gezeigt nen ı zusammengezogen, a werden diese Organe in den are Gang nachgeschleift. In diesem Stadium kann man die Gefässe blutleer u runzlich ee sehen; dann _ Bleiehaeilien mit ein a ist. Die Lehhattiikei der Circulation ist in der That bemerken: werth. Das Blut strömt entlang der Arterie so rasch, wie bei irge ‚einem Wirbelthier (z. B. einem ‚jungen Lachs) und zieht durch ein nahe continuirliches Capillargeflecht in die Vene. In mancher Ansic sind die kleinen Gefässe so dicht angeordnet, dass es den Anschein winnt, als fliesse ein Strom zwischen den Lagen zweier durchscheinen - BR Beiträge zur Anatomie von Mag ;elona. Ei 44}: n, oder als slejkke sich iersöfbe aus einer ununterbrochenen scheinen. Der Vortheil, welchen die Arterie durch ihre Lage an iten Seite des Fühlers kan Taf. XXXVII, Fig. 8 und Taf. XXXVII, ev wo a ns am dünnsten ist, ist klar; ihre kn. des Blutes. Wenn dieselben enifernt a so ier sein an und ie Region in das oo Bo 0 20.6 Me Intosh, _ des Organs gegen das Kopfende hin, und bildet das vas efferens (ze) de letzteren, so dass der rasche Fluss, den man in den Stämmen des Kopfes ‚bemerkt, hauptsächlich dem Impuls des grossen Rückengefässes zuzu- schreiben ist, welcher durch die zu- und abführenden Gefässe der Fühler übermittelt wird; daher erklärt sich die starke Entwicklung der Musku- latur an dem dorsalen Stamm und die Abwesenheit von Aesten in seinem Verlauf nach vorn. Die Kopfarterie (we) zieht in der Regel nach vorn his zum Ende der lateralen Muskeln und biegt dann um zur Bildung der Vene (x«), welche das Blut zum ventralen System zurückführt. Bei einem Exemplar, bei welchem der dorsale Stamm von Blut ausgedehnt blieb, da kein solches in die verletzten Tentakeln eintrat, dauerte die Strömung in den Kopfgefässen noch fort, aber ihre Richtung war .schwankend geworden. Solche Strömungen waren daher wahrschein- lich auf eine Welle aus dem ventralen Sysiem zu beziehen; denn die Gefässe und andere Gewebe accommodiren sich sehr leicht an veränderte Umstände, | Auf dem Querschnitt liegen die Kopfgefässe in ihrem besonderen chitinösen Fach ganz am inneren und unteren Rand der medianen Mus kein des Kopflappens (Taf. XXX, Fig. 4 v); in ihrem weiteren Verlauf nach vorn gelangen sie unter die letzteren (Fig. 3), rücken dann a deren äusseren Rand (Fig. 2) und werden von den äusseren Muskel umfasst. Der lange Durchmesser des Gefässraums ist nach oben un | aussen gerichtet. Die Gefässe sind so von den Muskeln und deren chit nösem Septum umgeben; und, da ihre. nachgiebige Wand sich leie gegen die mediane Partie des äusseren Muskels ausdehnt, sind sie nügend vor übermässigem Druck geschützt. Hinter der Endigung d lateralen Muskeln an der Spitze liegen die Gefässe am äusseren Umifan der mittleren Muskeln (Fig. i v) und biegen jederseits nach abwärts in die Kopfvene. Was ihre gegenseitige Lage betrifft, so laufen Arte und Vene am Anfang der medianen Muskeln nahezu parallel und einer horizontalen Ebene nach hinten, das äussere Fach gehört. ersteren, das innere der letzteren an. In diesem Abschnitt haben Gefässe eine besondere und starke chitinöse Begrenzung unter q _ mittleren Muskeln und werden aussen von den lateralen Muskeln : stützt. Sind sie von den letzteren eingeschlossen, so bildet das Sept einen festen Halt, während die freie Wand dünn und nachgiebig Jedes Gefäss hat seine eigene elastische , oder vielleicht muskulös Wandung. | | + Bei den Thieren, in welchen die lateralen Organe (os) eniwick sind, trifft man eine merkwürdige Veränderung in der Cireulation Kopfe, sofern die Gefässe stark verkürzt sind und eine modifieirte Beiträge zur ır Anatomie von 1 Nagelona. Br 443 Anstatt der chen a ar Stämme zieht Be. sie ist Shiehrehr ud ah Kir und hen, und immt offenbar von der rhythmischen Zusammenziehung des musku- Abschnittes vor dem Munde. Diese Contraction treibt das Blut mit achem Druck nach vorn entlang dem Gefäss «; der Canal ist aber starr begrenzt, da man bei manchen Exemplaren gegen das Ende wo er mit dem vas aflerens sich vereinigt, eine sprossenförmige treibung antrifft. Der nach rückwärts gerichiete Strom in dem ren ist sehr schwach, schwankt auch hin und her und bewegt sich ‚ganz Selien auch ein wenig in entgegengesetzter Richtung. Die nung entsteht. Das zurückkehrende Blut läuft dann in den Sinus an Basis, welcher durch ein medianes (unter dem dorsalen gelegenes) ; mit dem Raum um den dorsalen Stamm und wahrscheinlich seit- it dem ventralen Geflecht (b, b) communicirt, da das Blut manch- 1 tlang dem äusseren Arm — über die Fühlerarterie hinaus — in e System verfolgt werden kann. Auf diese Weise besteht eine us oder das quere Gefäss hinter dem dreieckigen Feld. Gleich- der Contraction des dorsalen Gefässes läuft das Blut manchmal iner Seite zur andern über zwei chitinösen Balken — g. orerwähnte Veränderung ist mit einer eigenthümlichen Aus- d durchscheinenden Beschaffenheit des Endtheils der me- Köln des Eapllappens (Taf. XXXVI, ‚Fig. A AA) vergesell- n et lateralen ae wieder schwindet. eh sieht ‚Querschnitt, dass die chitinöse Anordnung im Allgemeinen ag NG SEE 3 2 SE % AM .. 6. Ne to, ee Ä im Januar die Kopfbefisse die gehöhnliehen Anordnung, | Enden der ceniralen Muskeln durchscheinend waren, und bei einem iı der gleichen Jahreszeit mit Spermatozoen beladenen Männchen, das lateralen Organe besass, waren die durchscheinenden spitz zulaufendeı Enden nach vorn bis dicht an die Guticula ausgedehnt und nach inneı umgebogen, wie die Hörner eines Springbocks. Beide Veränderunge jedoch bosehninikien sich auf drei Monate. Im September war die Mehrzahl der Exemplare klein, wahrschei lich weil dieselben in der Entwicklung zurück waren; es muss abe angemerkt werden, dass die gleiche Anordnung bei grossen Exemplar angetroffen wurde, während auf der anderen Seite einige von den kleine: den gewöhnlichen Zustand darboten. | Von der aufwärts gerichteten Krümmung am Sohn sende ziehei die beiden dorsalen Gefässe unter dem gefiederten centralen Fortsatz de dorsalen Längsmuskeln und in enger Verbindung mit der oberen Wanc des Darmtractus nach vorn bis zum vorderen Theil des 114. Körperseg ments. Auf dem Querschnitt bieten die Gefässe gewöhnlich die Form einer Doppelellipse dar (wenn auch die Form ganz von dem Grad d Zusammenziehung abhängt), welche in der Mittellinie an einen Aufhänge- stiel, eine Foriseizung der Raphe der dorsalen Längsmuskeln, befestig ist (p,p Taf. XXXII, Fig. 3). Sie sind oben von der äusseren Hüll des Darmes bedeckt iur dehnen sich bei ihrer Erweiterung gegen d nachgiebigen drüsigen Theil seiner oberen Wand hin aus. Immer b sitzt das Gefäss eine feine structurlose Grenzmembran und aussen ei deutlich abgesetzte Reihe von gestreiften eireulären Muskelbündeln, dass es zuweilen einer Trachee mit aufgerollien Fasern gleicht. Endlic verbindet eine bindegewebige Hülle die Gefässe mit einander und m den umliegenden Organen. Wenn sich die Stämme dem 10. Segmen nähern, nehmen die eirculären Muskelfasern an Stärke zu und erfahr unmittelbar hinter der hier befindlichen Grenze eine besondere Eniwick- lung; die starke Muskulatur dieser dehnbaren Abschnitte befähigt d seiben zu einer herzartigen Function, ihre Pulsationen schwanken zwischen 145 und 18 Mal in der Minute. In mancher Ansicht scheint circulären Lage starke longitudinale Bänder auf. Diese endigen jet bald, und der einfache vordere Rückenstamm (Taf. XXXIV, Fig, Beiträge zur Anatomie von Magelona. Ä 445 0 ER eine bemeirkenswerthe Dicke erreicht. Der Canal steht "wollständig unter Controle. Im achten Körpersegment ist das Gefäss eleichsweise frei, seine Wand nimmt wieder an Dicke zu und besteht N "XXXVI, Fig. 5) aus einer äusseren elastischen Lage (b) und einer inneren Schicht longitudinaler Fasern (a); letztere sind in paralleler A ordnung äusserst dicht zusammengedrängt und sind in ihrem Aus- en: ‚ganz verschieden von den Fasern der gewöhnlichen Muskeln oder enjenigen der abgesetzten eirculären Lage der hinteren Gefässe. vorn verläuft der dorsale Stamm über dem Mund, von dem er nur das drüsige Gewebe und durch seine eigene Scheide getrennt ist, | endet, wie früher erwähnt, in die Gefässe der Fühler. Die aus irtem faserigem Gewebe bestehende Scheide, welche den Stamm ein- illt, setzt sich continuirlich in die dickere Abtheilung am Mund fort. Die seitlichen Stämme, ein äusserer und ein innerer (Taf. XXXV, ‚r), entspringen aus den rückläufigen Gefässen des Kopfes und im ersten Körpersegment zahlreiche quere Anastomosen (Taf. Fig. 2 va), so dass ein grosses Geflecht in Verbindung mit dem des Rüssels !) hergestellt wird. Das Blut in den Querarmen wird ı mehr durch das Vorstrecken des Rüssels beeinflusst, wie man in at nach ihrer dorsalen Lage vermuthen könnte. Bevor dieses dernetz« beim neunten Körpersegment in das einfache ventrale endigt, bildet das äussere Seitengefäss, indem es nach einwärts | e Medianlinie biegt, kleine Taschen oder Erweiterungen (analog igen = dorsalen Gefässe), welche in kurzen Intervallen und e zu sagen, in welcher Richtung sich der Blutlauf in a Ge- bewegt. Er scheint bei der Zusammenziehung durch die queren : (Fig. A ir) zu verschwinden und geht nicht in coniinuirlichem n Strom nach rückwärts. Unter gewöhnlichen Umständen jedoch n breiter Strom in der Scheide des dorsalen Gefässes nach rück- ge stehenden n Gelsssplerus darstelli. Wenn der Rüssel vorgestreckt w macht sich (in Folge der Contraction der starken verticalen und schrä € Muskeln) eine Verlängerung der ganzen Region bemerklich ; ‚das Blut wi in den Rüssel ergossen, so dass die eben erwähnten Gelässe mehr od weniger-entleert werden, und die genannte Partie blass und bei dur fallendem Licht mehr durchscheinend wird. Die ganze Thätigkeit dieser Gefässcanäle scheint in der That nur während der Bewegungen des Rüssels einzutreten. Das Wunderneiz dieser Region zeigt manche Homo- logien mit dem ösophagealen Plexus der Nemerlinen. Auf dem Querschnitt findet man den Anfang der inneren lateraleı | Gefässe vorn in einem zu jeder Seite der vorderen pharyngealen Region gelegenen Stamm, und bald erscheint ein anderer in dem zwischen def schrägen und: senkrechten Muskeln befindlichen Raum (Taf. XXX 'Fig.2 r). Jedes Gefäss ist mit einer dehnbaren, elastischen (und wahr scheinlich muskulösen) Wand versehen, und die vorhin erwähnten An stomosen (ir) treten auf. In der Nähe der Ansatzstelle der grossen se lichen Rückziehmuskeln an den Pharynx nehmen die beiden inner seitlichen Gefässe ihre Lage über den letzieren (eines auf jeder Sei ein, und die Wandungen werden jetzt deutlich muskulös meisten erkennbaren Fasern laufen circulär). Ausserdem erfahren äusseren lateralen Gefässe eine zeitweilige Lageverschiebung in F .der massenhaften Ausbreitung der Retractoren behufs ihrer Insertion ı ‘der Raphe über den ventralen Längsmuskeln. An dieser Stelle fin sich eine Spur der inneren Seitengefässe unterhalb der starken Muske über dem queren Bauchmuskel und den massigen Retractoren Rüssels nach oben ein Streifen Blutes auf. Die ersteren Ganäle zeigen a eigenen rc a Such der letztere scheint eine membrani 10 Rüssel lbesisiehen indie Der 5 äussere seilliehe Canal ers wieder jederseits zwischen den senkrechten und schrägen Muskeln, ui nur in geringer Ausdehnung bemerkt man Blut unterhalb des Phan N und unten au der Bauchwand. | Am Ende der exsertilen Region des Pharyns a die Wandun der grossen äusseren Seitengefässe (Taf. XXXIL, Fig. 4 r) sehr musk und ihre Structur gleicht in der That derjenigen des dersalen Stamt während dagegen das an den beiden vorhin angezeigten Stellen befi liche Blut einer Hülle zu entbehren scheint. Eine solche ist nur si bar, wo ein wenig zurück ein Paar muskulöser.medianer oder ven Gefässe sich befindet, welches sich auf dem Schnitt von der "Wölbung des Oesophagusizur Basis erstreckt. Unmittelbar vor der: zur Anatomie von Magelona 44% sitzt, das sich jederseits vorn mit der gemeinsamen Insertion der schrägen und verticalen Züge veremigt. Die äusseren Seitengefässe verschwinden un in Folge der grossen fächerförmigen Muskelausbreitung und ver- nigen sich mit den medianen oder inneren, welche unten besonders ent- ckelt und mit einer kräftigen Muskelhülle versehen sind (Taf. XXXIH, 32 a6). Die von dem unteren Umfang des Darmcanals ausgehenden kelbänder liegen noch zwischen ihnen, und unter dem Muskel findet ‚eine Spur vom vorderen Ende des ventralen Gefässes. Endlich werden Wandungen der inneren Gefässe noch mehr muskulös, und sie ver- inigen sich zur Bildung des einfachen mittleren enilen Stammes, 3 ber sich vom Oesophagus oben bis zu den queren Muskeln unten ht (Taf. XXXIV, Fig. 4 a6). Die Wand des Gefässes (#) wird von 'r dicken Lage verticaler Fasern gebildet, welche sich von der chiti- ‚Raphe unter dem Darmcanal zu derjenigen in der Mitte des queren ;kels erstrecken. Auf dem Querschniti erscheint der Umriss des Ge- spindelförmig, während das Lumen nur einen senkrechten Schlitz . Das Gefäss behält durch die ganze hintere Region des Wurmes liche Lage; seine eigenen Muskelhüllen von longitudinalen und ılären Fasern (welche nach vorn am dicksten sind) werden dabei ı dem Verschwinden der eigenthümlichen Muskeln im 9. Körperseg- ind der Degeneration der queren Bauchmuskeln in abgerundete : Reste deutlich sichtbar. Das Gefäss wird durch verschiedene Faserzüge in seiner Lage erhalten, abgesehen von der vorhin en Verbindung mit dem Darm nach oben und der Raphe nach Dasselbe endigt mit der Spaltung in die beiden Gefässe, welche chwanzende nach aufwärts wenden, um mit den dorsalen sich zu verbinden. — ‚allgemeine Anordnung des Blutlaufes in den hinteren Segmenten eise im 18. Segment dieser Region) ist folgende: Ein starkes . XXXVI, Fig. 9 ve) zieht vom ventralen Stamm an jedem pimeı (5, enlicn durch eine tiefe quere Segmentirung bezeich- aussen und nimmt seine Richtung unter der Körperwand nach en ı Theil des Segments, wobei es in seinem Verlauf nothwen- RR EIR DREUARTLES BRBERRSTEN Hr EN Be Iutosl, | diger Wei die Borstenbündel () auf einer Seite ee Bamop bilde es eine Schleife, kehrt zu dem Dissepiment zurück und biegt nach ein- 'ärts ab (lvd), um sich mit dem dorsalen Gefäss zu vereinigen. Wenn man jedoch den Körper ohne Gompression und in günstiger Lage be. trachtet, beohachiet man eine Reihe kleiner Aeste, welche die vorer- wähnte Arterie und Vene mit einander verbinden Tat. XXXV, Fig. 3. und 4; erstere Figur stellt die Seite des Thieres dar; beide Tensnile) 7 sind in Sicht, die untere tritt über den Rand hioaus vor). Der Blutlau geht eine Zeit lang mit Schnelligkeit weiter, dann tritt plötzlich beinahe gegenüber den Borstenbündeln an der Vene (lvd, d. h. in Verbindung mit dem nach vorn gerichteten Strom) ein grosser Arm auf, durch wel- chen das Blut sich zu der grossen ausgesackten Erweiterung bei b nach‘ rückwärts wendet. Nächstdem greift in den vorderen Theil des Gefässes | bei !vd eine retrograde Bewegung Platz, so dass die Tasche weit ausge- dehnt wird. Darauf zieht sich die letztere zusammen, treibt das Blut mi Krafi entlang der Vene nach vorn in den dorsalen Stamm, und der regel- ' mässige Blutlauf geht mit der gleichen Schnelligkeit weiter, wie zuvor, we Alle diese Stadien wiederholen sich in kurzen Intervallen, entziehen sich jedoch der Beobachtung, wenn das Thier stärker gedrückt oder, wenn es nicht mehr von der Seite gesehen wird. Ein starker Ast (f) der Arterie verbindet sich mit der Vene ober- und unterhalb der Stelle, an welcher das Gefäss zu dem Sack abgeht, %° und wenn diese Abtheilung durch die nach rückwärts laufende Strömung ausgedehnt wird, ergiessen beide ihr Blut in den Hals derselben. Da Aussehen des zweigespaltenen hinteren Endes des Sackes (b) ist e | wechselndes. Diese eigenthümliche Anordnung ist Frırz MüLrer nich entgangen, denn in den wenigen Sätzen, welche diesem Thier gewidm sind, bemerkt derselbe: »Rücken- und Bauchgefäss; an der Grenze ; zweier Segmente der hinteren Körperabtheilung entspringt aus jedem derselben ein Seitengefäss; diese laufen neben einander nach auss 1 ) dann geschlängelt nach hinten und enden in eine gemeinsame contractile Blase«. Seine Abbildung!) (unglücklicher Weise umgekehrt) ist, obwol unvollständig und nicht in jeder Hinsicht genau, doch nicht anzuzweifel Der ausgezeichnete Autor im Gebiete der Anneliden, Prof. Ep. Grup kommt in seiner einleitenden Bemerkung zu Frırz MüLer’s Mittheilun: gleichfalls auf diesen Gegenstand zu reden und drückt die Hoffnung au; es möchten dieser beachtenswerthen Bildung weitere Nachforschunge zu Theil werden. Die ganze Einrichtung scheint eine Vorkehrung 8 die Uebelstände einer Verzögerung zu sein, welche a, du 4) Op. eit. Taf. VI, Fig. 10. e a did wenden! sich dann nach aufr um sich mit den | n ssuinen zu verbinden. Diese Inlestinaleeläche (Taf. XXXVI, cp) verzweigen sich, communieiren am ventralen Umfang des s {und ie heiulich auch am dorsalen) unter einander, und die r n Biutkügelchen in ihnen setzen den Beobachter in den Stand, Iben alle zu verfolgen. Kein Gefäss tritt in die Fussanhänge oder lichen Fortsätze. Mit Ausnahme der bedeutenderen Grösse einiger er Seitenäste in den unmittelbar auf das neunte folgenden Seg- ist die vorhin geschilderte Anordnung die Regel für die ganze Am vorderen Theil eines regenerirten Schwanzes (und dies ist, A den erst kürzlich Thieren, ein ganz a ie lebhafte Cilienbewegung des Intestinaltractus und die ; der Gewebe der Haut, zusammen mit den häufigen Be- ıd Contractionen dieser Region, unterstützen wohl gleich- tung und den Umlauf des Blutes. Ein wenig vor dem Ende 'gabelt sich das ventrale Blutgefäss in zwei Arme; jeder ak einer leichten Es nach aussen rück wäris und An et.) AU | Aw 6. Me Intosh, Ast herahkomn, Hier giebt es keine höseidere Eiutichhang, für. En Au stülpung des Rüssels, da das Thier mit seinem spitzen Kopfende ı dem muskulösen Körper bohrt. Am Schwanzende findet sich eine: caudales Reservoir an der Vereinigungsstelle der Hauptstämme. E weiterer sehr auffälliger Unterschied liegt in den vorragenden Cilien b Nerine. | Die Circulation hat gewisse Analogien mit derjenigen in der vor deren Region bei den Serpuliden und Sabelliden, bei welchen keine di- stincten, dorsalen und ventralen Gefässe vorhanden sind. Bei dem letzte ren mischt sich das von den Kiemen kommende gereinigie Blut mit den übrigen in dem Plexus, und ein Theil läuft dann in dem ventralen Geläss‘ nach hinten. Weitere sehr interessante Aehnlichkeiten bestehen zwischen 2 ‚der vorderen Gefässerweiterung bei Magelona und derjenigen hei Spirographis, — selbst in der Anordnung der Muskulatur. Histologisches über das Blut. Das Blut stellt eine gerinnungsfähige, blass- rosarothe Flüssigkeit ds welche zahlreiche kleine Körperchen (Taf. XXXV, Fig. 5 und 6) enthäl dieselben gruppiren sich nach dem Austritt des Blutes nach Art ähnlich gerinnungsfähiger Flüssigkeiten zu verschiedenen Haufen. Die Mehrzahl der Kügelchen ist nahezu gleich gross, obschon in dieser Hinsicht ein beträchtliche Verschiedenheit obwallet. Sie zeigen auch Molekularbe- wegungen, und ihre Gontour wird zuweilen durch Druck verände Manche haben eine ovoide, andere eine kreisrunde oder unregelmässit rundliche Gestalt. Werden die Blutkörperchen in der Blutflüssigkeit (z. B. in dem Fühler) genau untersucht, so bemerkt man bei manche ein glänzendes Kügelchen oder eine zarte Kernstructur im Centrum (T XXXVIN, Fig. 8). Ausser den gewöhnlichen Kügelchen kommen ve schiedene andere körperliche Elemente (Taf. XXXV, Fig. 5 5) vor, ia ‚denen man vielleicht mit Recht die Andeutung einer Entwicklung der Kügelchen im Innern von Zellwandungen erblicken darf. Hin und wi der findet sich auch ein feinkörniges Gerinnsel zwischen den Körperche Bei schwachen Thieren scheinen die Kügelchen deutlicher zu sein ; u im Rüssel eines absterbenden Exemplars gewinnt das Blut ein bräunlich rothes (bei durchfallendem Licht bräunlich-purpurfarbenes) Ausseh Fügt man einen Tropfen starke Essigsäure zu einer dünnen Sch frischen Blutes, so wird dadurch eine sehr ausgesprochene Veränder hervorgerufen. Das ganze Gesichtsfeld ist nunmehr mit einem körnig Trümmerhaufen bedeckt (Taf. XXXVIH, Fig.'9) und man begegnet Stelle der Gruppen von Blutkörperchen Massen granulirter Zellen (in « dass dem (wahrscheinlich fettigen) Inhalt gestaitet wird, zu grossen sich zu vereinigen. | _ V. Die Leibeshöhle und ihre Flüssigkeit. En Vorn kann von einer Leibeshöhle in der gewöhnlich angenommenen “ Bedeutung 'kaum gesprochen werden. Der Körperkohlraum wird oben E von den grossen dorsalen Längsmuskeln, seitlich von den verticalen Mus- ‚keln und unten von den langen Reiractoren oberhalb der queren Bauch- muskeln begrenzt. Derselbe enthält den Oesophagus mit den kurzen Re- ractoren. Eine durchscheinende feinkörnige Grenzlage, welche aus Zellen oder Kügelchen zusammengesetzt erscheint, trifft man in den Präparaten "an der Oberfläche der verticalen Muskeln, in dem Raum zwischen den ‚verticalen und schrägen, und ebenso in der Aushöhlung der ventralen ngsmuskeln, desgleichen an den Seiten der langen Retractoren. Solche anulirte Zellen und Kügelchen dienen offenbar einer wichtigen Function m Haushalt des Thieres. In dieser Region wurden keine perivisceralen perchen bemerkt. | ' Hinter dem 9. Segment ist die Leibesböhle (Taf. XXXIV, Fig. 2 ps) et ächtlich verändert und erweitert. Sie hat auf dem Querschnitt eine Die Leibeshöhle ied eh das mediane, a und enital tgefässen angehefteie Ligament in zwei Abk geschieden. Fr Haie f rider: er kenherig en Gestalt (Taf. XXXI, Fie, 8) und erdem abgeflacht. Obschon einige kleine Kügelehen und Körn- jrkommen, sind sie doch in der Regel sehr viel grösser, als die tperchen, mit welchen sie nicht verwechselt werden können. Sie keine Spur von Riefelung oder Körnelung, nur eine leichte Trü- ihrem protoplasmatischen Centrum. Bei unversehrten Thieren ı diese Körperchen in beträchtlichen Massen in gewissen Partien »n Region an und überraschen durch ihre bedeutende Grösse ichtigkeit. Die Leibeshöhle setzt sich bis zum hinteren Ende es 5 fort o. endet am Schwanz. Nach aussen besteht keine A | 2 W. Galle Intosh, erscheint von Bedeutung im Zusammenhalt mit den Bobo dieses. Theiles. Die ansehnliche Entwicklung des Blutsystems und das Vorhan- densein von Blutkörperchen zusammen mit einer charakteristischen perivisceralen Flüssigkeit steht einigermassen im Widerspruch mit der von Dr. Wirurans geäusserten Behauptung, es gebe ein Gesetz, »welches 7 verlangt, dass das wahre Blut der Anneliden ohne Ausnahme flüssig sei, frei von körperlichen Elementen, da bei dieser Classe die den umlaufen- den Zellen zukommende Dienstleistung in der Leibesflüssigkeit (Chyla- quenus fluid) vollzogen. werde, in welcher allein solche Zellen zugegen seien«. Die Leibesflüssigkeit von Nerine foliosa Sars ist nicht be- deutender entwickelt, als diejenige von Magelona, und doch ist das Blut gänzlich frei von körperlichen Elementen. / VI. Das Nervensystem. | Die centrale Masse des Nervensysiems liegt oberhalb des präoralen Raumes und etwas nach vorn von den muskulösen Blutgefässen dieses Theiles, in Gestalt zweier oberer Ganglien, welche am lebenden Thier ) ! keineswegs leicht zu erkennen sind. Jedes derselben besteht aus einer Masse von Nervenzellen, worunter einige von beträchtlicher Grösse, nait, einer Commissur von Fasern, die hinten am deutlichsten ausgeprägt ist T (Taf. XXXI, Fig. I u. 2, Äh ie In der Abtheilung der Hypodermis unter und vor dem genannten Raum bekommt man auf dem Längsschnitt ein Ä andere (kleinere) Nervenmasse zu Gesicht, allein eine wirkliche Ver- bindung zwischen den oberen und nen Abtheilungen konnte noc nicht ausfindig gemacht werden. Dem schrägen Verlauf der Nerve stränge auf dem Schnitt nach ziehen dieselben sicher sehr rasch von d centralen Masse abwärts nach den Seiten des Körpers; und am lebend Thier (Tat. XXIX, Fig. 17, n, n) sieht man sie ebenso rasch nach au wärts verlaufen. Es isi keine Spur von Augenflecken vorhanden; do: sind die Thiere gegen Licht empfindlich ; “ Tastsinn ist sehr hoch eni- wickelt. | Wenn der Nervenstrang die he Region erreicht, findet m: ihn unter dem zu dem Fühler führenden Canal und etwas nach unt und aussen von dem ventralen Längsmuskel (Taf. XXXL, Fig. 6 u. 7, n). Das Gebiet der Nerven erscheint auf dem Querschnitt von starken vert cula verlaufen. Weiterhin kommt der Canal in eine viel engere ER a EN Mr SUR % lem Ben ala unter den ventralen Längs- ' Sobald e Körperwandung (auf dem Schnitt) eine voll- e © Rund gewonnen a trifft ı man den Neuralcanal an dem 8 % ak der Neuralcanal a nach dem inneren und unteren i de des Nerven, und sein Kaliber nimmt beträchtlich zu. Jeder Canal ingt dann völlig unter den Nerven, das sehr ae sichtbare verti- > fibröse Band liegt nach aussen (Taf. XXXIJ, Fig. 4, i). Im Innern C nn sehr feine es, Membran, welche eine nicht eben kind sin kehren und allen) was an on a . hm gesagt werden kann, ist, dass er zuweilen eine durchscheinende nige Substanz . Die Nerven a die Neuralcanäle behalten is a Tal. XXXIL Fin. 8; Taf. XXXU, Fig. 5 und Taf. XXXIl, stattet eine Annäherung der a so dass dieselben uf den Schnitten einen grossen, in querer Richtung abge- nal darstellt, ähnlich demjenigen eines zicht contractilen _ im mehr abnimmi und a jpodermis, und ls ınan die Feichunech zu ee e 0 ist es nothwendig, auf die Hase der Nervenstämme 154 .nnn.. hei den Anneliden im Allgemeinen einen Blick zu werfen. Deberschäl man die Lage der Nervenstränge in den verschiedenen u so treten gewisse grosse Abtheilungen deutlich hervor, ‚wie folgt: 1) Bei einigen liegen die Stämme nach innen von den Muskeilagcil oder in einem ventralen Spalt zwischen denselben; das quere Band zwischen den ventralen Längsmuskeln sowie die Hopödenans liegen nach } aussen, desgleichen gewöhnlich auch die Insertionen der schrägen Mus- kein. Diese Anordnung trifft man bei den Euphrosyniden, Amphino-} imiden, Aphroditiden, Polynöiden, Acoätiden, Phyllodoeiden, Sylliden !) Staurocephaliden, Nereiden, Lumbrinereiden, Euniciden, Onuphididen, Sphaerodoriden , Chloraemiden, Halelminthiden2), Amphicteniden und? Eriographididen. (Die Abplattung und Verbreiterung des Körpers steht) wohl in Beziehung zu der weiten Trennung der ventralen Längsmuskeln\ | bei Aphrodite, Polyno& etc.; wenigstens ist der Zwischenraum bei deı Formen mit lang ausgezogenem Körper, z. B. Polvnoe scolopendrina viel geringer.) | 2) Bei anderen liegen die Nervensiränge ausserhalb aller Muskel lagen und deutlich im Bereiche der Hypodermis; die schrägen Muskel heiten sich an ein queres Band über ihnen, oder an den oberen Umfa oder die Seiten des dieselben enthaltenden Gebietes. Zu dieser Abthe lung gehören: die Sigalioniden, Nephthydiden, Hesioniden, Goniadide ‚Ariciden, Opbheliiden (zum Theil) 3), Sealibregmiden (hinterer Theil d Körpers), Chaetopieriden ®), Spioniden, Cirratuliden, Maldaniden, A mochariden 5), Ampharetiden und Terebelliden. 3) Die Nervenstämme können von den dicht anliegenden (fast ihnen verwachsenen) ventralen oder anderen Längsmuskeln umfa werden, welche das Nervengebiet überlagern, z. B. hei den Glyceri und Teleihusen. en 4) Eine weitere Gruppe bilden diejenigen, bei welchen die Nerv . stränge durchaus abgesondert sind; ihre Lage haben sie dann: ); Die ventralen Längsmuskeln reichen eine Strecke weit bis unter die Ner stränge. 2) Diese gleichen den Tennbrreiden, sofern bei ihnen die Nervensträng, nach innen von allen Muskelhüllen des Körpers liegen. 3) Ammotrypane zeigt ein in der Hypodermis gelegenes Nedvengebibt: 4) Bei Telepsavus sind die Stränge durchaus De an und liegen deutl der Hypodermis. 5) CrApAREDE (Recherches sur les Annel. sedeni., p. 129) bemerkt, dass er en Beiträge zur Anatomie von Magelona, 48 an der uhstatz: des ventralen Längsmuskels, z.B. hei den Her- melliden; oder : b. unter Re gleichen Muskel, oder an seinem Rande, und nach innen von der circulären on 2. B. bei den eigentlichen Sabel- liden und den Serpuliden. Die Familien, bei welchen Neuralcanäle vorkommen, sind folgende das nachstehende Verzeichniss ist natürlich usellsiamdip). Sisalioniden, Nereiden, Euniciden, Onuphididen, Goniadiden, GIv- on, Ariciiden, Spniden, Halelminthiden, Maldaniden, Herm elliden, Sabelliden, Eriographididen und Serpuliden. ‚Bei keiner anderen Familie "sind die Neuralcanäle so gross, wie bei den Spioniden, und an keinem Beispiel sind dieselben besser zu sehen, als an Magelona, welche irin mit Nerine foliosa übereinsiimmt, dass sie vorn zwei Canäle hinten einen einzigen grossen Canal besitzt. CrAraripe vermuthet, 0 immer der Fall. Derselbe os ea, dass as ne g as lanzani, einer Sabellide, die Neuralcanäle (seine »Röhrenfasern «) ım vorderen Ende in zahlreiche Arme auflösen, weiche sich in den ralen Ganglien. verzweigen. Die Vergesellschaftung von Nerven- sen und Neuralcanälen bietet keine verwandtschaftliche Beziehung f: m Verhalten bei solchen Formen, wie bei den unlängst von Moski£y »Challenger«!) so gut beschriebenen Landplanarien, bei welchen rvensystem »innerhalb der primitiven Gefässcanäle ein Netzwerk « ebensowenig mit dem Verhalten bei Limulus pol yphemus, | ventraler Nervenstrang innerhalb der Abdominalarterie ge- VII. Die Fühlercirren. Teniakein durch die Mündung seiner Röhre in das umgebende _ (Taf. XXX VII, Fig. 1), in welchem sie hin und her geworfen. if hervorstehen (wie in der Abbildung), oder anmuthig ge- ıd schlangenartig hierhin und dorthin über den Sand bewegt d mehrere Thiere in einem Behälter zusammen, so er- se Organe in der That wie selbständige Würmer. Bei grossen n on sie, ‚wenn sie von Fun Mmnns ı im ande ab leicht 0156 I W. 6. He Intosh, längerung ia Im ausgestreckten Zum des Organs treten Er Pa pillen am Ende stark hervor; wie eine Reihe von Federstrablen gehen | sie entlang dem inneren md vorderen Rande ab und vermögen ent-] ‚schiedene und selbständige Bewegungen auszuführen; Liegt das Thier % frei auf der Oberfläche des Sandes, so werden die Tentakeln oft in einer hübschen Spirale aufgerollt oder vollführen verschiedene selbständige wurmartige Bewegungen. Während der Bobrarbeit werden die Ten-) 'takeln hinten nachgeschleift und flach an den Körper angelegt, so dass) ihre zartesie Partie schon in dem vollständigen Canal liegt, während allein der stärkere glatte Theil den leichten Druck des Sandes, gegen“ weichen die Organe beim Vorrücken des Kopfendes angedrängt werden, auszuhalten hat. Ruht das Thier in seiner Röhre, so werden die Organe” parallel nach vorn ausgestreckt, um bei der Rückkehr der Fluth vorge- schoben zu werden. Ä Jede Fühlereirre siellt einen hohlen, contractilen Fortsatz dar, wel cher entlang dem vorderen Rande mit einer Reihe von Papillen ver- I sehen ist. Aussen ist derselbe von der chitinösen Quticula eingehülltä (c, Taf. XXXVH, Fig. 8 und Taf. XXXVIU, Fig. 3), welche in der Gegen der Basis und an dem glatten Theil des Organs am dicksien ist. A der Basis der Papillen angelangt, breitet sich die genannte Grenzlag auch über diese aus, wird jedoch gegen das Ende hin äusserst dünn Die darunter befindliche Hypodermislage (hp) ist stark entwickelt un "bildet an der Basis der Tentakeln (Taf, XXXVI, Fig. 8) über drei Viertel des Umfanges eine ansehnliche Umhüllung, während der übrige vorder: Theil stark verdickt ist, und so schon die weiter aussen stattfinden besondere Anordnung andeutet. Sie ist feinkörniger, als die Hypoderm des Körpers, zeigt die gewöhnlichen fibrösen oder bindegewebig Streifen und enthält auch das Pigment. Weiter nach aussen lässt d dicke vordere Gebiet der Hypodermis bald zahlreiche niedere, blas Warzen erkennen, welche rasch eine beträchtliche Grösse erreicheı (Taf. XXXVHL, Fig. 3, Wp). Am lebenden Thier hat jede Papille in den durch eichlen Drack veranlassien etwas zusammengezogenen Zustant (Taf. XXXVIN, Fig. 2, Wp) eine etwas eingezogene Basis und zeigt sich ie schon bemerkt, aus einer Fortsetzung der Hypodermis und der Cu cula zusammengesetzt. Die centrale Region wird von einem Zug Muskel fasern eingenommen (Papille f), welche oben und unten divergiren, di periphere Region (a) ist zellig-körnig, und das Ende ist körnig mit eini wenigen Palpoeilen. Oft nimmt das siumpfe Ende eine napfartige F an, da die centralen Fasern in hohem Grade contractil sind und so. Ende der Papille zu einer Saugwirkung befähigen. In mancher Ansic scheinen die auf das saugende Ende wirkenden Muskelfasern von. C Beiträge zur Anatomie von Magelona. 457 dermis des Fortsatzes getrennt zu sein; ausserdem besetzen am dei Thier die sehr feinen Palpocile das Ende der Papille, wie eine bewegungsloser mikroskopisch-feiner Cilien. Die Wandungen pillen besitzen ferner ’eine kleine Anzahl zusammenschnürender , welche hauptsächlich bei ihrer Verlängerung mitwirken. WUebt uf die Papillen einen kürzere Zeit fortgesetzten Druck, so kommen ilig an den Seiten verschiedene Zellen, schleimige Kügelchen und hen, und an der Spitze Tasthaare zum Vorschein (Taf. XXXVII, . Ebenso werden schleimige Streifen ausgetrieben, welche kleine enzellen einschliessen. Nach innen von der Hypodermis der cirre befindet sich eine wohl ausgeprägie eirculäre Muskeischicht den gleichen Figuren), welche ihrerseits wieder eine dicke longi- ale, in regelmässigen Bündeln angeordnete Lage (Imo) umgieht und em Pol an der Anheftungsstelle der Fasern des Gefässes eine Raphe esitzt; diejenige für die Arterie, welche sich auf der den Papillen berliegenden Seite befindet, ist am deutlichsten. m dem centralen Raume des Tentakels befinden sich zwei Gefässe, as afflerens und ein vas efferens. Das vas efferens (we) ist das 1ere und liegt ein wenig nach der einen Seite-von demjenigen Pol, cher dem mit Papillen besetzten Rande gegenüberliegt. Seine Wan- eigt auf dem Schnitt jenes eigenthümlich streifige Aussehen, wel- an an dem vorderen Theil des dorsalen Gefässstammes im Körper | tet; dasselbe ist wahrscheinlich auf die gleichen Längsfasern zu ; Sowohl während des Lebens , als in den Präparaten erweist fäss fest und elastisch und als gegensätzlich verschieden von it ausgedehnten vas afferens. Das letztere (ba) ist nicht leicht ‚an euten Präparaten zu finden; an dasselbe ist ein von der Raphe) der die Papillen tragenden Region ausgehendes Auf- angehefiet und zieht dann wie ein membranöses Septum dem gegenüberliegenden Pol wi XXXVIN, Fig. 3). Ferner iten Tage nach de Entfernung derselben erscheinen u an . als kurze Fortsätze (Taf. XXXVIL, Bei anderen a waren 458 a W, 6, Mo Intosh, sind, werden keine capillaren Verzweigungen sichtbar; das Blut tri durch die Arterie ein und kehrt durch die Vene zurück. Wird nur ein Tentakel entfernt, vesp. regenerirt, so ist die Circulation in dem unve sehrten (alten) Dice sehr lebhaft, und dasselbe wird wurmartig nach allen Richtungen umher bewegt. Die Leichtigkeit, mit welcher die Blut-' gefässe sich bilden und die Genauigkeit, mit der die verschiedenen Strö- mungen in den sich entwickeinden Tentakeln und anderen Theilen ich erforderliche Richtung erhalten, ist von Interesse. Die sich entwickel 4 | den Papillen erscheinen an dem wachsenden Organ zuerst als kurze, blasse Erhebungen der Hypodermis (Taf. XXX VII, Fig. 7 ıbp) und laufen® in einem späteren Stadium spitziger aus, als im ausgebildeten Zustand, | Anfänglich sind sie auch wenig yihlseich, aber mit dem fortschreitenden Y Wachsthum des Tentakels vermehren sie sich allmälig. | 4 Während Hypodermis- und Cuticulagewebe der Tentakeln continuirs u) lich in diejenigen übergehen, welche den ganzen Körper einhüllen h haben das chitinöse Basal ade und die Muskeln dieser Organe eine be: sondere Anordnung. An der Stelle, an welcher der Fühler mit der Körper, 5 wand sich vereinigt, ist das in ventralen Längsmuskel hegrenzende Basalgewebe besonders verdickt (Taf. XXXI, Fig. 7 bi}, und an dieses heftet sich (von oben gesehen) mit einem Kurze vorderen und einem langen hinteren gebogenen Ausläufer die basale Chitinlage des Tentakels | . Die besonderen Tentakelmuskeln entspringen von dieser Stelle. Ausset dem ziehen am Ende des mittleren Kopfmuskels gewisse Fasern de queren Muskels, fm, anfangs scharf ausgeprägt (und im Anschluss aB diejenigen des mittleren Muskels) nach aussen und hinten zu der Bat jedes Tentakels (Tai. XXXV, Fig. 2 wd), wo sie sich verlieren. Wahı scheinlich hefien sie sich an das chitinöse Basalgewebe und unterstützeß | | wie früher bemerkt, die Bewegungen dieser Region. | Bei einem grossen, mit Spermatozoen beladenen Männchen W die Tentakein vergleichsweise kurz und träge, und nach dem Ausse anderer Exemplare ist es möglich, dass zur Fortpllanzungszeit d Organe manchmal eine Degeneration erleiden, oder die Thiere selbs Grunde gehen. Eine Degeneration der Tentakelenden ist in der Gefan schaft ein gewöhnliches Vorkommniss. ; Endlich zeigen die Tentakel eine weitere Differenzirung de Cilien versehenen Hypodermisrinne, welche man bei Polydora eili und anderen Spioniden , bei Phyllochaetopterus und Spioch topterus beobachtet. Die völlige Abwesenheit von Cilien bewä jedoch, dass diese Organe keineswegs immer ein entscheidendes € | mal einer respiratorischen Function sind, wie dies CLAPAREDE vorau; 15 ‚setzen scheint. Die Structur der Papilien lässt vermuthen, dass. Beiträge zur Anatomie von Magelona. 499 i PR iichen von einer zur anderen gebracht werden können, und dieselben zeigen oft selbständige Bewegungen. In Betreff der Circulation in den Tentakeln ist die grosse Contractilität des muskulösen vas efferens physio- | logisch wichtig, da dasselbe einen raschen Strom nicht nur bis zur Spitze, sondern auch durch die zahlreichen Capillaren entsendet, welche es mit dem vas afferens verbinden. Im letzteren findet eleichfalie eine schnelle "Strömung statt; doch lässt es sich sehr leicht ausdehnen, besonders wenn ein Hinderniss eintritt, wie dies bei den Bewegungen des Rüssels der Fall ist. Durch energische Zusammenziehung kann, wie oben erwähnt, das Blut beinahe vollständig aus den Tentakeln ausgetrieben werden. “Die Organe dienen somit dazu, Beute zu ergreifen und die Lüftung des _ Blutes zu unterstützen. VIII Die Geschlechtsapparate. Die Fe Adlechtsstoßfe entwickeln sich in grossem Ueberfluss inner- halb der Körperwand der hinteren Region. Bei den Männchen wird der sanze Raum zwischen den dorsalen und ventralen Längsmuskeln von er Masse von Samenzellen (Taf. XXXIV, Fig. 5 u. 6) und Spermato- en eingenommen, besonders im Sommer; die Thiere nehmen dann in der That aus diesem Grunde eine dunkle grauliche Farbe an. Der Kopf - des Spermatozoon ist ähnlich gestaltet, wie eine Spitzkugel; er besitzt | Be ziss Ende und zwei rundliche Körper an der Basis (Taf. XXXIN, gungen der Spermatozoen sind Suse lebhaft. Zwischen denselben achtet man auch noch mehrere kreisrunde Zellen (a). Aehnlich werden bei den Weibchen die Eier in der hinteren Region ’ickelt, und zwar innerhalb einer sehr feinen Grenzmembran oder s Ovariums, und füllen dann die ganze Leibeshöhle (Taf. XXX, 600) mit Ausnahme des Darmcanals und der Gegend der dorsalen 1d ventralen Bluigefässe aus. Ende Juni findet man sie im Ueberfluss den betreffenden Exemplaren und haben sie eine beträchtliche Grösse eicht (Taf. XXxIII, Fig. 6). Bei Männchen und Weibehen mit entwickelten Geschlechtsproducten man an jeder Seite des Körpers (ausnahmslos an dem unmittelbar das neunte folgenden Segment, an welchem sie auch zuerst ihre volle aa hen), sowie an mehreren den hiafören Segmente (selbst ° End, nach aussen von dem Ventiesien Muskel liegen, welcher 30* 60 | W6 Me Intosh, von einer körnigen Lage umhüllt ist. Es gleicht einer falligen Masse, und die Falten täuschen auf den ersten Blick einen zusammengewickelten Gang vor. Am lebenden Thier wird das Organ zuerst in der Mitte jedes Segmentes als eine annähernd eiförmige Vorragung der Seitenwand mit einem Ueberzug von Guticula-, Hypodermis- und Basalgewebe bemerkt. Es nimmt allmälig an Umfang zu und zeigt, wenn es völlig entwickelt ist, von der Bauchfläche gesehen (Taf. XXX, Fig. 7), jederseits die Form eines halbkreisförmigen Polsters. Bei genauerem Zusehen stellt sich 7 jedoch heraus, dass das letztere eine zungenförmige Lameile ist, die 9 ich nach aufwärts krünımt, um die gefaltete Membran zu bedecken; oben hingegen findet sich eine ähnlich gebaute pantoflelförmige Falte, # welche sich über den oberen Theil der Membran wölbt, indem ihr Rand nach der Seite und nach unten gekrümmt ist. Diese Hypodermisfalten * scheinen durch einen von der Körperwand sich abspaltenden Aus- % wuchs zu Stande zu kommen. Das eigenthümliche membranöse Organ # ist so in einiger Ausdehnung seitlich der Einwirkung des Wassers # ausgesetzt, und gewährt am frischen Thier (Taf. XXXIV, Fig, 7) den 7 Anblick einer körnigen Fläche, welche von zahlreichen Windungen oder N Falten durchzogen wird, die während der Untersuchung öfters ihr Aus- W sehen verändern, ähnlich denjenigen, die in einer durchsichtigen und ” sehr feinen chitinösen Membran gebildet werden. Das ganze sieht in der "That einem zusammengewickelten Gang zum verwechseln ähnlich, da’ die Falten durchaus eine übereinstimmende Grösse bewahren, obscho sie an dem einen Ende der Masse feiner sind. Letztere kann mit einige Sorgfalt aus ihrem Ueberzug ausgeschält werden, aber wenn man jen Falten untersucht, erhält man nirgends einen klaren Beweis für di Existenz wohl ausgebildeter Gänge Iz. B. beim Zerreissen etwa Zeiche einer centralen Höhlung, oder einer gänzlich freien Windung). Es is möglich, dass diese zweifelhaften Structurverhältnisse nur iheilweist entwickelt waren, und dass die Falten späterhin eine weitere Differen- zirung erfahren. Die Function dieses Organs ist nicht genau bekannt; seine Gegenwart bei beiden Geschlechtern zeigt, dass es nicht noths Leipoceras uviferum, einer mitPolydora nahe verwandten For beschrieben worden sind!). Noch näher steht dasselbe den (schwalben nestähnlichen) Eiersäcken, deren Vorkommen an den Seiten von Scoli | colepis eirrata Sars derselbe Autor bekannt gemacht hat?). Es ie möglich, dass das faltige Gebilde beiMagelona dem Theil des Masch A) Ann. Nat. Hist..4. Ser. Vol. 43, p. 201. 2) Ann. Nat. Hist. op. cit. p. 260. | e., is} Eirker errijekeit zu sein. Die Alan äereelben mit einem Segmentalorgan kann nur vermuthet werden; doch wird diese Ver- muthung dadurch unterstützt, dass CLararzoe ein ähnliches, nur vie) _ höher differenzirtes Organ in der hinteren Körperregion von C N etop- "terus beschreibt. Die Lebensgeschichte von Magelona ist so wenig ent, dass über die Beziehungen der besprochenen Bildung zu N sexuellen oder anderweitigen Veränderungen nichts ausgesagt werden kann. 7 Unglücklicher Weise bot sich bei Si. Andrews keine günstige Ge- senheit, die Entwicklung der Art zu untersuchen. Zwar waren im inmer reife Thiere im Ueberfluss vorhanden, allein die extreme Hitze verhinderte in den beschränkten Behältern einen Erfolg in dieser Hin- ht, besonders nach der langen Reise von der Seeküste aus. Diejenigen ‚mplare hingegen, bei welchen spät im Herbst die Geschlechtsstoffe ntwickelt waren, lieferten keinen einzigen Embryo). Wie schon oben nitgetheilt, fand anne bei St. Vaast la Hougüe eine in Entwicklung sriffene Form, welche er als zu der Gattung Magelona Fritz Müller rig betrachtete. In ihrem jüngsten Zustand zeigt sie ein ungefähr | nförmiges Aussehen, vorn breit und hinten ziemlich schmal. Das “4 zul hat einen oflenen Wimpertrichter, dann folgen etwa 20 ente, us mit einem ME während a. das a ocilen ; im Innern befindet sich ein Hohlraum, welcher ein des Blutgefäss enthält (in Uebereinstimmung mit dem von W ts nt dem feinen Neiz untersucht, ohne dass man eine zu der in Rede BI aenıee Larve erhielt. Ba ol einem körperliche Elemente führenden Blut. Das erste Körpersegment trägt noch jederseits das Büschel langer Larvenborsten, darauf folgen acht gesonderte Borstenbündel. Das neunte Segment bee jederseits eine Reihe von Haken. Eine einfache birnförmige Analpapille bildet das Ende des Körpers. Der Darmcanal differenzirt sich vorn zu einem mus- kulösen Oesophagus, und der Mund kommt demjenigen von Magelo ne sehr nahe. Hinter dem Oesophagus weist der Canal zwei kurze drüsige ‘ Divertikel auf und zieht dann in der gewöhnlichen perlschnurartigen # Form weiter zum After. Der Körper ist mit verschiedenen braunen Quer- % bändern gezeichnet. In diesem Zustand hai das abgeflachte spatelförmige } Kopfende bedeutende Aebnlichkeit mit demjenigen von Magelona; } aber das folgende Stadium zeigt eine geringere Verwandtschaft, denn die langen Tentakeln besitzen schlanke Palpocile, welche nach Habitucl und Anordnung von denjenigen bei der britischen Form verschieden sind. Ausserdem hat die Kopfgegend bedeutend an Ausdehnung verloren, } sie hat die Gestalt eines kurzen, abgestumpften Kegels und irägt an der’ Basis vier quer aufgereihte Augen. Das erste Segment hat die langen’ | Larvenborsten behalten, die folgenden Segmente dagegen bis zum achten‘ haben ihre kürzeren provisorischen Borsten verloren. Vom neunten Seg- ment an nach hinten treten vier oder fünf Paar längerer und stärkerer? Borsten in Gesellschaft der (im Bau mit dem bei Spio vorfindlichen Typus, übereinstimmenden) Hakenreihen auf. Das Blut ist bläulich. Das hintere Ende hat die Form eines eigenthümlich hufförmigen, mit kleinen Papıllzzg versehenen Fortsatzes. 2 Der fragmentarische Zustand, in welchem sich somit unsere Kennt- niss von der Entwicklungsgeschichte dieser Gattung befindet, verbieiel uns, die vorhin geschilderte Form mit der britischen zu identifieiren lern nicht eine ganz entschiedene Metamorphose eintritt. e Ueber die systematische Stellung von Magelona mit ihre eigenthümlichen äusseren Form und inneren Structur war der einzi Autor, welcher eine Ueberlegung in dieser Hinsicht versuchte, Dr. GeoR JOHNSTON, in grosse Unsicherheit gerathen. Er kam dabei so in Verlege heit, dass er sie (seine Maea mirabilis) am Ende seines Catalogs das britische Museum unter einer für sie speciell aufgestellten Fami (Maeadae) aufführte. In dem Verzeichniss der Fauna von St. And erhielt sie ihre Stelle zwischen den Chaetopteriden und den Spioni allein die Resultate weiterer Untersuchung verweisen sie deutlich zu ı letzteren Gruppe !). Sie neigt in ihrem feineren Bau in der That vollkommen zu 4) Proceed. R. S. Edinr. 4875—76. Vol. IX. N. 94. p. 123. E. ee indinimt, weicht sie durch die Abwesenheit der ons n von ihnen ab. n a won ihres Rüssels, im en ihres en, Eilktenta, N hp, Hypodermis, RB; Basallage, dns, centraler oder dorsaler Längsmuskel des Kopflappens, dm, dorsaler Längsmuskel der Körperwand, DR eireuläre Muskelschicht der Körperwand, m, ‚ ventraler (vorn lateraler) Längsmuskel, ‚ verticaler Muskel, N ‚ lateraler verticaler Muskel, IM, schräger Muskel, 160 I ee Mord ır, laterales Blutgefäss, 1, Bi 0 he », Gefässraum, | Base w, Tentakeln, ps, Scheide für das dorsale Blutgefäss mit di Ausnahme von Fig. 3, Taf. XXXIV, bm, Mundschleimhaut, ch, Raum vor dem Mund, fm, grosser querer Muskel in dem vorgenannten Gel, im, verticaler Muskel in dem gleichen Raum, ws, vas efferens der Tentakeln, wa, vas afferens der Tentakeln, i, seitliche Oeffnung in der Hypodermis der vorderen Region, u, körnig-drüsige Hüllschicht der Muskeln in der Leibeshöble, xe, vas efferens des Kopfes, xa, vas afferens des Kopfes, pk, dorsale Erweiterungen oder »Herzen« am 9. Körpersegment, mr, lange Rückziehmuskeln des Rüssels, mp, Rückziehmuskeln des Pharynx. Tafel XXIX. Fig. 4. Eine der unteren Borsten der vorderen Region des Körpers. Vergr. 350. Fig. ; Obere Borste derselben Region. Vergr. 350. 5 Fig. 3, 4, 5 und 6. Verschiedene Abänderungen an der neunten Borstenreihe; die erste (3) steht der einfachen Form mit den breiten Säumen am nächsten. u Enden von allen sind Modificationen der letzteren. Vergr. 350. # Fig. 7. Seitenansicht eines Hakens von dem hinteren Leibesabschnitt nach Auf 5 - bewahrung in Spiritus. Vergr. 350. Fig. 8. Ein anderer Haken, etwas herumgedreht, so dass die zweispaltige Spitz zu sehen ist. Vergr. 350, ) | Fig. 9. Seitenansicht eines Hakens vom lebenden Thier. Vergr. 350. | Fig. 40. Dorsale Lamelle der vorderen Region des Körpers, von oben geschen | Vergrössert. | a Fig. 44. Ventrale Lamelle derselben Region, vom Rücken her ‚gesehen. Ver grössert, | Fig, 42. Lamellen einer Seite vom fünften Segment der hinteren Region — eiv cecomprimirt. Vergr. 240. 6, besonderes Büschel feiner Borsten, welche den Stiel der Lamelle stüz und darüber hinaus ragen, d, dorsale und ventrale Haken, 4, Muskeln des Fortsatzes. ae Fig. 413. Ansicht der Bauchfläche bei dem siebenten Borstenbündel der vordei Region. Man sieht die Vereinigung der Neuralcanäle und den ventralen’ Hypoderm wulst. Vergr. 55. Fig. 44, Schwanzende mit den Aftereirren. Vergr. 90. ey Or, schlingenförmige Umbiegungen der aus der Theilung des ven Gefässes hervorgehenden Arme, welche gleich darauf u a "Stämme bilden, | | ni en. 465 5 er Gsenschnit £ des hinteren Körperregion mit den Lamellen. 47. Ventrale Ansicht der Mundgegend. Vergr. 80. 4,0, Rand des Rüssels im zurückgezogenen Zustand. Der Mund ix) mit der ventralen Mundspalte ist gerade davor zu sehen. Tafel XXX. tar. Das Messer hat schräg durchgeschnitten, und zwar so, dass der Aulfan Eangsmuskels (Im) rechts ne zu sehen ist, als links. Vergr. 240. | nenförmig angeordneten Theiles .- Basalgewebes und der Muskeln. Die Kopf f isse (bei ») sind strotzend mit Blut gefüllt. Vergr. 444. is Fig. 3. Schnitt durch den hinteren Theil des Kopflappens, gerade vor der Tren- ‚der mittleren Längsmuskein. Die Aenderung in der Lage der Gefässe (v) und aedeutende Grössenzunahme der Hypodermis in der Bauchgegend (hp) deutlich ı sehen. Vergr. 444. Fig. 4. Schnitt durch dieselbe Gegend hinter der Trennung der mittleren Mus- ‚ Man sieht eine grosse Hypodermisabtheilung in der Mitte. Vergr. 444, Fig. 5. Schnitt unmittelbar hinter dem vorigen an der vorderen Grenze der anelien (h). Der dorsale und mittlere Längsmuskel des Kopflappens zeigt einen sränderten Zusiand, und schwindet bald nachher ganz. Der Raum (ch) mit seinen en und senkrechten Muskeln ist zum Vorschein gekommen. ig. 6. Verticaler Längsschnitt des Kopflappens (k) und des Rüssels (a) im vor- mp, einige Retractorfasern der vorderen Pharynxgegend. U ‚os, die eigenthümlichen lateralen Organe am lebenden Thier von der ichiläche gesehen. Das rechte kommt vollständiger zur Ansicht als das linke. Die tei des neunten Körpersegments sieht man bei o. Vergr. 60. Tafel XAXI ee erkiealer Querschnitt, ein wenig hinter dem auf Taf. XXX, Fig. 5 dar- - jerselbe zeigt die Zellen der Ganglien bei h,h. Die verticalen und queren ‚des vor dem Mund gelegenen Raumes, zusammen mit den gefüllten Blutge- v) sind gut zu sehen. Vergr. 240. ‚Eben solcher Schnitt, gerade beim Beginn der dorsalen Längsmuskeln ın sieht jederseits, durch eine chitinartige Raphe getrennt, den hinteren es centralen Nervensystems (h). Ferner zeigt der Schnitt die muskulösen stämme der Tentakela (bei we). Im präoralen Raum (ch) liegt eine Reihe i ‚des verticalen Muskels, der sich fächerartig an seine Wand ansetzt. Schnitt hinter dem in Fig. 1 dargestellten, nach Bildung des dorsalen nd durch die Basis der Tentakeln (w). Man beachte die Abnahme der nissäume (w) an jeder Seite des Kopflappens, die Zunahme des dorsalen 166 ek Intosh, queren Muskels em ‚und das Auftreten der fächerartigen Masseh oma. Das doisale Ge- ’ fäss liegt in seiner Scheide ps. Vergr. 90. | | Fig. 4. Schnitt gerade vor dem Mund; er zeigt eine grosse Abtheilung von Mund- 4 ‚schleimhautgewebe dm, den Anfang der dorsalen Längsmuskeln (dm) der Leibes- h wand über dem grossen queren Muskel (em) und die bedeutende Zunahme der # fächerförmigen Muskelmasse (oma). Vergr. 9%. 4 Fig. 5. Querschnitt am Mund, nach der Bildung der dorsalen Längsmuskeln (dm) \ und der Trennung der Fasern des queren Muskels (em). Man bemerkt ierner das | etwas keulenförmige Aussehen der seitlichen ne, (0) und die gehn E nung nach aussen von dem ventralen Längsmuskel (Im). Veregr. n Fig. 6. Eben solcher Schnitt durch die laterale Region au en nicht weibl vor dem Verschwinden der Hypodermisfortsätze (ww) des Kopflappens. Der Nerven- stamm (rn) ist an den äusseren und unteren Rand des ventralen Längsmuskels (Im) | | herabgerückt, während der Neuralcanal (f} nach oben und aussen liegt. Man sieht, einen Theil des ausgestülpten Rüssels bei a. Vergr. 240. A ' bi, besonders verdicktes Basalgewebe, welches die ul en: des ven- i tralen Längsmuskels begrenzt. Mi Fig. 7. Die rechte Hälfte eines ebensolchen Schnittes, welcher jedoch etwas, vor dem vorhergehenden geführt ist, so dass das Basalgewebe (d) und die Höhlung (wi) in Verbindung mit dem Fühler zu sehen ist. Vergr. 210. \ “ bi, besonders verdicktes Basalgewebe des ventralen Längsmuskels. Die? lose, zellige Beschaffenheit der Hypodermis ist oben aagegeben, Nerw und Neuralcanal bei n und t und der Rüssel hei a. i Fig. 8. Schnitt durch das neunte borstentragende Segment; er zeigt die re Muskelmasse ym, weiche zu dem queren ventralen Muskel abwärtszieht. Die ventral Lamelle mit den Borsten der linken Seite und die oberen Borsten der rechten Se sind in den Schnitt eingeschlossen. Die Abnahme des ventraien Längsmuskels (} und die Annäherung der Nervenstämme (r) über dem Neuralcanal (£) sind gleichfa dargestellt. Vergr. 102. Tafel XXKIL Fig. 4. Schnitt durch ein Exemplar mit ausgestülptem Rüssel a, kurz nachd die Leibeswand ihre volle rundliche Form erhalten hat. Das Mundschleimhautges webe (bm) hat sich unten beinahe vereinigt, um beim Beginn der folgenden Regiof .ein vollständiges Rohr zu bilden, während die grossen Muskeln des Pharynx (pn diesen Theil des Canales von dem Durchschnitt der darunter Don) gefaltet exsertilen Pharynxabtheilung (ph) trennen. Vergr. 90. im, ventraler Quermuskel, nr, Fasern des langen Retractors des Rüssels. Fig. 2. Querschnitt hinter dem vorigen. Die Körperwand ist unten vollstä ger gebildet, und der starke quere Muskel (im) deutlicher von Raphe (cp) zu R abgegrenzt, Der Raum (r) zwischen den verticalen (vm) und den schrägen (om) Mi keln zeigt geronnenes Blut in dem Canal. Die Fasern des lateralen verticalen | kels (em) ziehen fast in einer Richtung mit denen des schrägen Muskels. Vergr Fig. 3. Eben solcher Schnitt durch den Körper an einem Theil, an welchem ( Pharynxwand ihre volle Muskelumhüllung erhalten hat. In diesem Fall ist die Zeie nung nach zwei Präparaten zusammengestellt, so dass Körperwand und Inhal sanz die gleichen relativen Verhältnisse zeigen, wie in der Natur, obwohl bei ‚sich ipso facto correct sind. Oben bemerkt man die Anheftung der grossen Ph. Beiträge zur Anatomie von Magelona. | Rn 467 rynx ist stark u in grosser a Eniaickeil, Vergr. 90. mr, langer Rückziehmuskel des Rüssels, cp, untere Raphe. .4. Verticaler Querschnitt der Körner ech hinter der vorstülpbaren Hezion Pharynx. Die Form ist mehr oblong, als rund, wohl in Folge der mächtigen nzunahme der verticalen Muskeln. Der Darmcanal (oe) ist weniger complicirt, vorhergehenden Fall, Jederseits vom dorsalen Blutgefäss (p) liegt eine Reihe uskelfasern (m), die zu dem Zurückziehen des vorhergehenden Canalab- tes in Beziehung stehen, während die langen Retractoren des Rüssels die jetrischen Massen bei mr bilden. Vergr. 426. i, Oeffnung (Canal?) in der Hypodermis der lateralen Region. Die Lage- änderung der grossen Nervenstämme (n) und der Neuralcanäle ({tj ist - deutlich. ‚Fig. 5. Ebensolcher Schnitt durch den hinteren Theil des achten borstentragen- Segments, dicht am Anfang des neunten. Der schräge Muskel ist schon zu einem n, fächerförmigen Muskel ausgedehnt, und jederseits, besonders links ist die re Anheftung des grossen Muskels ym (besser in Fig. 8, Taf. XXXI zu sehen) stellt. Die Veränderungen am Darmcanal, der ventrale quere Muskel und an- . Sind deutlich zu sehen, obschon die Borsten ‚der neunten Reihe noch Tafel XXXIIL. ‚A. Verticaler Querschnitt nahe dem Ende der vorderen Region (7. bis 8, ment). Man sieht deutlich die grosse Mächtigkeit der äusseren und inne- en und der schrägen Muskeln, während die dorsalen und ventralen ıskeln abgenommen haben. Die Oberfläche aller dieser Muskeln ist in den _ von einem drüsenarligen in der Form von durchscheinenden körnigen (u) über den symmetrisch angeordnelen Fasern des langen Retractors Darmcanal (j) zeigt ein viel geringeres Kaliber, und das dorsale Blutge- e dünnere Hülle. Der Neuralcanal (2j nimmt die Mittellinie ein, während ı unter der den verticalen und queren Muskeln nn ns .. W. 6. Me Intosh, tiefer unfen zu ägen kommt. Die Gefässcanäle (a6) nehmen die Seiten ds Dar canals (7) ein. Die eigenthümlichen Borsten der neunten Reihe Is sind links A bar. Vergr. 240. f ‚Fig. 3. Schnitt in der hinteren Region des Körpers, ein svenig binter dem vor gen, durch Druck etwas flach ausgebreitet. Die bedeutende Grösse der dorcai und ventralen Längsmuskeln im Vergleich mit den inneren verticalen und schrägen bieten einen starken Contrast zu dem Verhalten in der vorderen Region (z. B. Fig. 4} Das doppelte dorsale Blutgefäss (p,p), das wohl ausgeprägte einfache ventrale Blut- gefäss (9) und die Lagerung der Nerven über dem Neuralcanal (t) sind gleichfalls unterscheidende Merkmale. Der verticale Muskel Ku ist etwas durch Druch ahger | flacht. Vergr. 90. ı pd, Hypodermispapille am inneren Rand einer a, Erhöhung Die seitlichen Lamellen sind links sichtbar. N . Fig. 4. Eben solcher Schnitt durch das Schwanzende bei einem Exemplar dessen Darmcanal mit Nahrungsresten, Sandtheilchen etc. angefüllt ist. Die dorsa len Längsmuskeln erscheinen grösser, äls die ventralen, und die inneren verticalet und die schrägen Muskeln sind besser ausgeprägt, als vorn. Die kevaı g haben sich über dem Neuralcanal vereinigt. Vergr. 402. Fig. 5. Spermatozoen, im Juni von einem lebenden Exemplar ea ven grösserung 709. 4 a, kreisrunde Körperchen, Bel. zwischen den vorigen angetroffen wer den. Ü Fig. 6. Ei aus der Mitte der hinteren Region eines Weibchens im Juni. Vor erösserung 350. M a, Keimfleck, b, Keimbläschen, e, Dottermasse, d, Kapsel oder Chorion. Tafel XXAIV, Fig, A. Verticaler Querschnitt durch den Kopflappen in der ee des präor len Raumes ch, dicht hinter dem auf Taf. XXX, Fig. 5 dargestellten. Der gros quere Muskel (fm) verbindet die inneren Ränder der Längsmuskeln (Im). Verer. i va, coagulirte Blutmasse, wahrscheinlich auf das dorsale Blutgefäss zu b ziehen. Fig. 2. Schnitt durch die Körperwand in der Richtung der lateralen On Taf. XXX, Fig. 7, am Anfang der hinteren Region. Das Exemplar war lange. Spiritus conservirt. Die Organe (os) haben das Aussehen von aufgewunde Gängen, aber im Leben gleichen die Falten denjenigen einer Membran. Vergr. ps, Perivisceralraum. Die anderen Buchstaben wie vorher. i Fig. 3. Ansicht des Kopflappens und der vorderen Region eines fri Exemplars von der Bauchfläche, als durchscheinendes Object behandelt. Die m ‚ ren Muskeln des Koflappens haben in Folge der starken Entwicklung des in Gewebes ein zellig-körniges Aussehen. Der Mund (x) ist wenig geöffnet, ur dorsale Blulgefäss (p) zu zeigen. \ hp, Hypodermiskeil zwischen den Enden der mittleren Muskeln, a, vorderer Rand des Rüssels im zu Zustand mit Falten (a'). vim, ventraler querer Muskel. ER a Beiträge zur Motantevnt Noselonnl AGO es conservirten ker Man sieht den Anfang vom vorderen s dorsalen Gefässes als einen schlaffen, von kräftigen Muskeln umfassten p). Die vorderen Blutcanäle (a6) vereinigen sich mit dem Anfang des ein- entralen Blutgefässes (0). Die drei letzteren Canäle haben sehr muskulöse gen» und werden ferner durch die Fasern des grossen fächerförmigen Mus- rstärkt, die ihrer Anheftungsstelle (im) zustreben. Die ventraien Längsmus- (Im) sind an ihrer schmalsten Stelle getroffen. Jederseits von den letzteren sieht ige von den besonderen Borsten (in fragmentarischem Zustand) dieser Ge- ergr. 90,- 5. Samenzelle, gegen Ende September dem hinteren Theil des Körpers ännchens entnommen. Die Spermatozoen haben einen beträchtlichen Grad es erreicht. Vergr. 350. Tafel XXXV, Vergrösserie Ansicht des Kopflappens, der vorderen Region und des An- der hinteren Region. Die Blutcanäle in der vorderen Region sind mit r und dr : ‚Quere Commuüunicationen treten an den Lücken tr in der Verlaufslinie len Muskeln (vm) auf. Vergrössert. ‚ dorsale Eıweiterungen oder »Herzen «, Seitenäste, die zu jedem Dissepiment nach rückwäris ziehen, tand befinden. Jederseits die Hypodermis (hp). Der äussere Längs- ıf der linken Seite ist durch Contraction leicht quer gerunzelt. Be- Aüczcamuken „Shrscheinlich die kurzen Retractoren des Rüssels, "alte der oo und Hypodermis vor den Tentakeln, KEN Ri. Dig 470 WC Me Intosh, \ Fig. 4. Elemente der Hypodermis. Vergr. 700. a, helle Kügelichen, b, ce, Stäbchenzellen, seitliche und Endansicht, d, durchscheinende Stäbchenzellen und freie Stäbchen. “a Fig. 5. Blutkörperchen, in Seewasser ausgetreien, im September. Vergr. 700, b, zellige Elemente in ihrer Begleitung. N Fig. 6. Blutkörperchen eines Exemplars im Juni. Die der oberen Gruppe hängen zusammen, Vergr. 700. Fig. 7. Theil der Hypodermis, gegen das hintere Ende des Tieres, mit hellen flaschenförmigen und mit Stäbchendrüsen, Vergr. 350. I: Tafel XXXVI, Fig. 4. Rückenansicht eines schwach zusammengezogenen, die Seitenorgane (os, Taf. XXX, Fig. 7) und die in Begleitung derselben auftretende Veränderung im Kopfkreislauf darbietenden Exemplars. Wie im Text berichtet ist, trifft man in eini gen Geweben des Kopflappens beträchtliche Veränderungen; eine der bemerkens- werthesten ist diejenige an den Enden der mittleren Muskeln bei. Ein kurzes vai 15 efferens des Kopfes a zieht eine kurze Strecke weit nach vorn und kehrt dann um, um als vas afferens d nach rückwärts zu verlaufen. Beträchtlich vergrössert. 4 b, Blutcanäle, R c, der quere Stromlauf, weicher gelegentlich in dem Raum vor dem Mund zu sehen ist, | Qu BE f, schräge Fasern des mittleren Muskels, 4 g, Chitinleisten in der mittleren Gegend des Rückens. Der Rüssel orsch auf der linken Seite der Figur in theilweise ausgestülptem Zustand, i Fig. 2. Rückenansicht des Kreislaufs im lebenden Thier in der Gegend des 8, Borstenbündels der hinteren Region. Vergr. 90. “ cp, Capillaren, lvd, vas afferens zum dorsalen Gefässstamm, ive, vas efferens vom ventralen Gefässstamm, ov, Eier, s, Dissepimente, od, dorsale Haken. Fig. 3. Seitenansicht eines Theiles der Körperwand in der hinteren Regie Man sieht den dem hinteren Theil des vas afferens (lvd) angefügten Sack (b). Ver: etwa 90. i ive, vas eflerens, s, Dissepiment. Fig. 4. Ebensolche Ansicht; sie zeigt die Vereinigung eines starken Zweige mit der Stelle, an welcher der Sack in das vas afferens mündet. Vergr, ungefähr © Fig. 5. Querschniti des dorsalen Blutigefässes in seiner vollständigen En Au in der vorderen Region. Vergr. 350, a, innere, sireifige Lage, b, äussere, körnige Lage. i Fig. 6. Kopflappen mit vorgestülptem Rüssel. Der letztere ist von unge vorn gesehen. Loupenvergrösserung,. a Fig. 7. Verticaler Längsschnitt durch den Kopflappen (k) und den Rüssel Die vorstülpbare Region des Pharynx (ph) ist gegen die Basis des Rüssels v schoben. Vergr. 55. I Beiträge zur Anatomie von Magelona. 471 ch, Raum vor dem Mund, mp, Retractor des Pharynx, i mr, langer Retractor des Rüssels. Die schattirte Partie am Ende des vorgestülpien Pharynx steilt Blut dar. Tafel XXXVvl. ‚Fig. A. Seitenansicht (zwischen Gläsern) des Rüssels in ausgestülptem Zusiand, von einem halbtodten Thier. Der Körper ist etwas gedreht. Vergr. 20. . ab, kurze Retractoren des Rüssels, ae, von einer Blutmasse erfüllter Raum. Die übrigen Buchstaben wie vorher. - Fig. 2. Querschnilt der runzlichen Pharynxabtheilung. Vergr. 350. Fig. 3. Rückenansicht des Darmcanals eiwa in der Mitte der hinteren Region. / Vergr. 90. aj, körnige Drüsen, bj, Massen von Fettkugeln, cj, einigermassen radiäre Anordnung der Drüsen unter den dorsalen Blut- .... gefässen 9,P. Fig. 4. Seitenansicht derselben Gegend; die Massen von orangefarbenen Fett- eln sind hier deutlicher zu sehen. Vergr. 90. 8, Haken, 8, ventrales Blutgefäss, p, dorsales Blutgefäss. We "Fig. 5. Drüsenzelie aus derselben (Gegend der Darmwand. Vergr. 350. Fig. 6. Eine von den Fettkugelmassen, von ihrer Hülle umgeben. Aus derselben iegend. Vergr. 350. Me 1. Br eicht; in = Gegend der 9, ) Borstenbündel von einem halb rauen g Nach gedrückt. c, Cuticula, in Hypodermis, welche entlang dem vorderen Rande in situ (hp” in der Figur) stärker entwickelt ist, co, eirculäre Muskelschicht, imo, longitudinale Muskellage, we, vas efferens, E% 2 wa, vas aflerens, Ri in membranöses Dissepiment oder häutige Lage, welche sich wahrschein- lieh, mit ihren Capillaren von den Seiten gelöst hat. er longitudinalen Muskellage sieht man eine obere und eine untere Vergr. 350. Tafel XXXVIIL. Ansicht der Tentakeln (y, w) eines lebensfrischen Thieres; sie ragen aus ‚im Sand (ar) hervor und sind durch das Glasgefäss betrachtet, welches öhre vervollständigte. Der Kopflappen ist bei k zu sehen. Die verticale 473 "SW. 0. Ne Into, Beiträ ge au Anatomie von Nagelona. S Fig. 2. Ventakelpapillen i in voller Entwicklung ‚bei Compression Vergr. 350. “ vp, Papille, nahezu in normalem Zustand mit Palpoeilen a an 1 der Spitze, R a, etwas durch Druck veränderte Papille. Der Buchstabe bezieht sich auf den zelligkörnigen Rand, a f, die Fasern der centralen Region, welche sich ausbreiten und wahr- scheinlich dem Ende der Papille eine Saugwirkung ermöglichen, | b, Trümmer des zerrissenen Fühlers. Fig. 3. Querschnitt eines Tentakels nahe dem Ende mi Tbeilen zweier Papil- len (wp). Man sieht das die Blutgefässe umgebende und verbindende Siroma (cps) sich an jedem Pole an der Raphe (wr) befestigen. An diesen Schnitten ist auffallend, ' dass das vas efferens (ws) beinahe immer Blut enthält, während das vas afferens (wa) a nicht nur leer, sondern auch schwer zu finden ist. Vergr. 350. | N Fig. 4. Ende einer Tentakelpapille von einem frischen Thier in Seewasser; man sieht die hellen Kügelchen, körnigen Massen, stäbchenförmigen Körperchen und Schleimi, welche hier bei leichtem Druck austreten. Vergr. 700. | Fig. 5. Endtheil eines Tentakels von einem lebenden Exeinplar mit den Blut- sefässen in activem Zustand. Vergr. ungefähr 90. ds, quere Dissepimente, n cp, Capillaren, in welchen der Strom sich von we zu wa bewegt. Das erstere Gefäss ist kleiner und “ı gewöhnlich an seinen ‚welligen Um- | - rissen erkannt. Die Papillen sind in Ruhe und einige zeigen Einschnürungen. . Fig. 6. Tentakel in Entwicklung, wahrscheinlich etwa am dritten Tag. Eine N Tendenz zur Differenzirung ist eine kurze Strecke jenseits der basalen Gefässe deut lich wahrzunehmen, an der Spitze dagegen zeigt sich nur eine einfache Blutmasse {bei 5). Verer. 9. | Fig. 7. Ein Tertakel im Entwicklungszustand, we das erste Auftreten der Papillen (wp) in Form schwacher Erhebungen der Hypodermis zeigt. ML; Fig. 3. Blutkörperchen mit distineten Kernen, wie man sie unter günstigen U: I ständen in dem Fühler eines lebenden Exemplares beobachtet. Vergr. 700. An. Fig. 9. Das Aussehen, welches eine dünne Schicht Blut bietet, der man ein wenig starke Essigsäure en hat. Vergr. 700. Von Dr. J. van Rees in Amsterdam. Mit Tafel XXXIX. ® ten heimgesucht. Einige Fälle scheinen mir der Beschreibung ı zu sein. Ein Theil davon bietet eine neue Widerlegung der alien Iche gewisse Parasiten als aus dem Nucleus stammende Em- 73 ıffasste; ein anderer aber scheint eben diese Lehre einiger- ch, zum Zwecke weiterer Entwickelung, das Infusorium Die zuerst erwähnten Fälle beziehen sich auf Vorticella micro- einmal war ich so glücklich an dieser Art das epidemische ebendem Parasiten (Endosphaera) zu beobachten, bei wel- ELMANN 2) die Entdeckung vom sich Einbohren der »Embryonen « as erste Mal traf ich die Epidemie in einem seit drei Tagen ogis GELMANN, Ueber Entwickelung und Fortpflanzung von Infusorien. Bd. 4876. p. 573. | N. ch, Zoologie. XXL Bd. | 34 aid : | . al ee Wasser, das vierzehn Tage vorher aus dem Utrechter Singel beim lee Laboratorium geschöpft war. Neben Vorticella miero- stoma enthielt der Tropfen noch Vort. Campanula, Chilodon cucullulus, : Oxytricha fallax und viele Acineten. Eine der Vorticellen !) zeigte eine” 0,03 mm grosse Endosphaera. | Von dieser wurden eine beträchtliche Anzahl Knospen entwickelt, was immer durch die Entwicklung einer neuen contractilen Vacuole und eines Wimperkreises im Innern des Parasiten angezeigt ward. Viele sah i ich auf diese.Art im Werden begriffen, oder auch kurz nach dem Aus schlüpfen; an vieren gelang es mir den Act des Ausschlüpfens selbst} zu beobachten. Er dauerte drei bis fünf Secunden. Die schwer zu | verfolgende Bewegung der Knospe durch den Tropfen währte immer be-' deutend länger. Nur einmal spielte diese Periode sich in kurzer Zeit a und gelang es die Knospe während dessen nicht aus den Augen zu ver i) lieren. Um 2°50’ war sie ausgetreten; um 2°56’ hatte sie sich eine) Vorticelle ausgewählt und nachdem sie erst einige Male an deren Ober- - fläche entlang sich hin und her bewegt hatte, blieb sie auf der halben Höhe von deren Körper fixirt; allmälig drang sie jetzt in diesen hinein: k um 3®5’ war dies schon zum grössten Theil geschehen, um 3%4%’ war nur noch ein kleiner Rest des Parasiten ausserhalb der Vorticelle zu sehen und 3892’ war auch dieser eingedrungen und lag die parasitisch e Kugel deutlich, wiewohl eiwas weniger scharf umschrieben als zuvoR, den Kern und die contractile Vacuole zeigend, im Vorticellenkörper. Die Vacuole contrahirie sich regelmässig alle 13 Secunden. / R| | | „ adoralen Spirale gegen den Rand des Peristomdeckels angetrieben, wi rend in dem jetzt beschriebenen und in noch zwei weiteren Fällen, die ich beobachten konnte, der Parasit sich auf halber Höhe des Körpers und zwar mittelst eigner Bewegungen fixirte. Das Entstehen ei Wimperkranzes, den EncerLwann sich an der infieirten Vorticelle fremdartigen scharf umschriebenen Anhang auf halber Höhe des Körpers, we dem kleinen Rest eines Mierogonidiums, kurz vor seinem vollständigen Versch nach erfolgter Conjugation, nicht unähnlich aussah, dessen Ursprung und Bedeu Ä mir jedoch räthselhaft blieb. Allerdings gab es Knospen von Vorticellä micros im Tropfen; jedoch möchte ich vermuthen, dass der Anhang nicht daher sta nm weil er während der vier bis fünf Tage, in denen ich ihn wahrnehmen kon e Gestalt Bar nicht wechselte. grossen Haufen an ler staubigen Oberfläche des Wassers a A hatten; einmal, Enge Eehruat 1876, war die Epidemie dermassen die Seile je vier bis. fünf ontiheiie Wacikelen “. von sol ‚hen Objecten war die Form ganz verzerrt. An mehreren Stellen klebten benac barte Individuen oberflächlich aneinander, waren aber nie ver- vac sen. Vielleicht hatte sich in Folge der ketschlon ein klebriger Stoff n der Oberfläche gebildet. Vorticella campanula, Von dieser Art traf ich am 20. März in Grabenwasser, das am 2. duen ‚einige an, trolchb Henn dem Re Gebilde enthielten, die mir it wohl etwas anderes als Parasiten zu sein schienen: grosse das stark brechende Kugeln, deren Zahl jedoch im lebenden Thier h Ver rasche a desselben a ZU. ermitteln war. Acid, au Gesagiem schliessen zu können, körper vermehrten. \ | 'oche lang steigerte sich die Anzahl dieser Objecte den nor- genüber ein wenig, sank dann wieder, bis sich keines mehr dass die Kugeln sich im iX: dass sich etwas mit den Kugeln geändert hätte. | a1* Ss 2% 4 er | a ne a “ y 5 £ y BERN } j ; & er A a KirabBeso ea 'stadien würde man meinen, eine vollkommene Bestätigung der Hypothese zu sehen, die den Nucleus als keimbereitendes Organ auflasst (man be- ‚ trachte die Figuren 4 und 5). Die weitere Entwicklung | lässt. jedoch | eine derartige Auffassung nicht zu. | 1 Schon im März hatte ich einige Individuen von Oxytricha fallax be- obachtet und gezeichnet, die neben den Kernen kuglige Gebilde zeigten, | über welche ich im Unklaren blieb. Zweimal war das Wasser im Gefäss % seitdem allmälig verdampft gewesen und durch Brunnenwasser ersetzt worden, als ich im Mai sich eine starke Epidemie entwickeln sah und ’ damit Aufschluss über die Bedeutung der früber gemachien Skizzen er- F hielt. Als mir nach einigen Tagen daran gelegen war, die bis dahin nicht ‚sehr ergiebig dargebotenen ersten Entwicklungsstadien näher kennen zu % lernen, zog ich meinen Nutzen aus der Erfahrung, dass Trocknen und % Anfertigen einer Infusion bis jetzt der Entwicklung der Parasiten nur vortheilhaft gewesen war. Ich vermischte ein Dutzend Tropfen des die” inficirten Oxytrichinen enthaltenden Wassers mit dem doppelten Volum‘ Wasser, das normale Objecte enthielt. In wenigen Tagen verdampfte N das Was und am 7. Juni fand ich in der Infusion die NN Objecte in grosser Zahl vor. 3 Wie so häufig bei den Infusorien der Fall ist, kom man uch. hier erst nach Tödtung der Objecte zum genauen Studium der im Innere des Körpers herrschenden Zustände gelangen. Die schönsten Bilder erhiel ich nach rascher Einwirkung von !/—1%/, Osmiumsäure und darauf er folgter Carmintinction. | « Die jüngsten Entwiekkmesstanien der Parasiten zeigten sich in Innern der Kerne als winzige Kügelchen von verschiedenen Dimen sionen, einzeln oder zu mehreren, und dann zerstreut in der Kern- masse gelagert, welche bei der zweiten Epidemie ganz homogen war bei den Individuen der ersten hingegen neben den Kügelchen dis öfters auftretenden körnigen Einschlüsse enthielt. In solchen Fälleı war es ofi schwer, wo nicht unmöglich, von diesen normalen Ein: schlüssen die kleinsten der fremden zu unterscheiden. Fig. 4 und 5 de Tafel zeigen dies. In der erst genannten z. B. erkannte ich drei grösste eine mittlere und fünf kleinere ; über die hierauf fol Igenden vier bis i kleineren blieb ich im Unkaron. Derartige Bilder sind es, worauf ich hindeutete, als ich oben von d scheinbaren Bestätigung der Embr yonalhypothese sprach. Sie machi ganz den Eindruck als entständen die grösseren en , aus den "kannten Kerneinschlüssen. Ber “ nu ' | 5 x u ” \ vi s Deber einige Fälle von n Parasitismus bei Infusorien, 477 nn. Kern. zu en entweder heller als die umgebende homo- € Masse und ohne Kernkörperchen (Fig. 1), oder mit kleineren (Fig. a ed 3) oder ‚grösseren Kernkörperchen (Fig. 6) oder, was am meisten 5 der Fall war, dunkler als der übrige Zellinhalt. e; a elle Vacuolen zeigten sich in diesem Stadium, wie auch im w ganzen weitern Verlauf der Entwickelung nie). Neben den Objecten, welche die beschriebenen kleinen Kugeln im Me Kern enthielten, fanden sich in überaus grosser Anzahl Objecte, bei denen E _ die Kugeln schon bedeutend grösser waren ; zu gleicher Zeit war sodann eine doppelt contourirte ungefähr 0,0004 mm dicke Zellwand deutlich zu > sehen, wenn auch nicht an allen Zellen derselben Grösse mit gleicher Deut- lichkeit. Die Wand ist vollkommen glatt und homogen und bleibt dies auch, während die Zelle fortfährt sich noch ansehnlich zu vergrössern. - Indessen haben die wachsenden Zellen die Nucleusmasse, worin sie sich entwickelten, nicht verbraucht, vielleicht nicht einmal Dali — in welchem Falle die Ernährung dieser Zeilen blos auf Kosten der Be Endoplasmaflüssigkeit geschehen würde —; allein die Form des Nucleus hat sich, dem innerlich ausgeübten Druck der wachsenden Zellen folgend, Eentheils schon sehr geändert, wobei jedoch der eigene Zusammen- hang noch nicht eingebüsst wird. Dies geschieht erst allmälig, nachdem neue Veränderungen in den Zellen stattgefunden haben, welche haupt- | ichlich darin bestehen, dass sie zur Furchung schreiten. Diese nicht nur hei einer ar Grösse der Zellen auftretende Fucchums (siehe Fig. is. 9), woran die Zellwand gar keinen Antheil nimmt, ist dadurch charakteristisch, dass nach der Theilung sich keine Spur von sich abrun- len oder zusammenziehen der Theilungsproducte zeigt. Zwar fanden n in der Zeichnung z. B. on r n Fläche de Papiers, — ‚hdem zuerst entweder zwei (Fig. 9), oder sofort einige toren gebildet waren (Fig. % En u ir folgten dann a7 Neo on). van Rees, ‚An vielen Bildern war dies Verhältniss jedoch kaum sen gar nicht zu erkennen und war an den Theilungsflächen nur wenig Regelmässig- keit zu enidecken. In wie fern diese Bilder als Kunstproducte aufzu- fassen wären, muss ich dahingestellt sein lassen; nur bemerke ich, dass # sie beim en der Präparate sich nicht indem: u Wenn auch die Furchung nicht immer bei einer bestimmten Grösse ‚der Zeilen auftritt, so sind doch von den gefurchten Kugeln die grössten aurchschnittlich die am meisten gefurchten. Es ist also höchst wahr- scheinlich, dass die Zellen während der Furchung wachsen. Im weite- sten Stadium der Furchung zeigen die Kugeln dann innerhalb der un- veränderten Zellwand eine Anzahl von 15—30 oder mehr, ungefähr gleich grossen, unregelmässig polygonalen, wandlosen Tochterzellen, anscheinend ohne Kerne, indem von dem ursprünglichen Kern während der Furchung jede Spur verschwand. Inzwischen sind die aus den zwei Nuclei der Oxytricha stam- menden, im Anfang getrennten Massen in den meisten Fällen, in Folge des bedeutenden Volumenzuwachses, einander näher gerückt; öfters war die Nucleusmasse auch dann noch als ein die Kugeln ein- schliessendes Ganze scharf contourirt zu sehen (Fig. 10); gewöhnlich jedoch war die Nucleusmasse in diesem Stadium nur noch als ein Rest ” daran zu erkennen, dass sich das die Kugeln umgebende Endoplasma ” bei Garmintinction stärker roih färbte als das mehr nach aussen ge- legene, so dass es schien als hätte die Nucleussubstanz sich dort auf- gelöst. Was die Nucleoli des Infusoriums betrifft, welche während des ganzen geschilderten Processes keine innere Veränderung erlitten haben, so sind diese in dem zuletzt besprochenen Stadium nur noch ausnahmsweise heraus zu finden als zwei einigermassen angeschwellte, ellipsoidische Körperchen, so ziemlich an der gewöhnlichen Stelle im Körper gelagert, meistens war es aber unmöglich sie von anderen, gleich grossen Kügel- chen zu unterscheiden. In dem letzten Stadium bleibt von dem oft von 20—30 Kugeln erfüllten und aufgezehrten Infusorienkörper kaum etwas mehr als eine ziemlich schmale, die Kugeln nach allen Seiten umgebende Schicht ührig, die öfters an Bauch- und Rückenfläche bedeutend hervorgewölbt ist. Der hintere Theil hingegen ist am lebenden Öbjecte mitunter verschmälert. Die con- tractile Vacuole sah ich einmal in den vorderen Theil’des Körpers gedrängt, gerade vor der adoralen Spirale. Was nach den beschriebenen Vorgängen ‚wohl in vielen Fällen das weitere Geschick der Infusorien ist, meine ich schliessen zu können aus einigen Beobachtungen an in der feuchten Kammer aufgehobenen Objecten, welche ganz oder zum Theil zerflossen, PERS RN ER N BER SEHE ERREEN \ ANEIf \ N Ueber einige Fälle von Parasitismus bei Infusorien, 479 Kesch also nach aussen treten Dennoch glaube ich, ie Kugeln in den meisten Fällen nach aussen gelangen, ‘bevor die irihe zu Grunde gegangen sind. Neben den Öbjecten, die sich wie ig. 6 u. 7 darstellten, mit zwei getrennten Kugelhaufen, war eine fast leich grosse Anzahl zu finden, wo sich nur ein derartiger Haufen zeigte, ungefähr in der Mitte des Körpers, gewöhnlich mit unverkennbarem "Nucleolus, wie Fig. 8 zeigt. Wie hier waren mitunter eine oder mehrere der Kugeln schon in Furchung begriffen, gewöhnlich jedoch noch keine. Da Theilung bei den Infusorien in diesem wie in den späteren Stadien an den Hunderten Objecien, die ich durchmusterte, nie beobachtet wurde, o giebt es nur eine Erklärung): dass einer der beiden Kugelhaufen amt Nucleusmasse und Nucleolus beim Leben des Infusoriums und ne directen Schaden für das Thier ausgestossen wurde. Schliesslich = ‚es Objecte wie Fig. 41, wo in dem sehr verstümmelten Körper t nichts als ein oder zwei kleine Kügelchen, vielleicht die Nucleoli, it inter nicht einmal diese, übrig geblieben waren; in einzeinen Fäl ten ‚noch eine der grösseren Kugeln. Und solche breite waren nicht en; man hätte dann meinen können, das Reagens hätte sie kurz vor Zugrundegehen fixirt. Aber in einem Präparat von der Höhe der Didemie waren ung sefähr 30 Proceni der Objecte in diesem Zustande. muss also annehmen, dass auch nac völliger Entfernung von i und Kugelhaufen das unmittelbare Absterben der Objecte nicht endig ist; ob dieselben jedoch noch lange in dem fremdartigen und ob der Besitz dieser leiztern unter diesen Umständen ortheilhaft ist, ob sich ferner, etwa nach einer Encystirung, ürschL!s Theorie, der die Nucleoli für primäre Kerne hält, ob | ‚Ausgestossenwerden der Kugelhaufen, welches häufiger stati- s das Freiwerden durch zerfliessen der Objecte, für die wei- twiekelung der gefurchten Kugeln der normale Vorgang ist, in abnormaler, zum Nutzen der Infusorien: das sind Fragen, ch die Antwort ge bleiben muss. Allein a neue a, Sn Br n AO . une devanı Rees, im Infusorium zur höchsten Furchung gelangten. In der feuchten Kam mer machte ich über diesen Gegenstand folgende Beobachtungen. | Am 25. Mai hatte sich nahe am Rande des Wassertropfens ei m Oxytricha fallax fesigeschwommen, die nicht weniger als 23, meiste ng sehr grosse Kugeln mit sich trug, wovon acht in starkem ah gefurchf Um 3330’ waren 19 Kugeln, wovon vier gefurchte, sammt einem Theile de Endoplasmas herausgeireten, worauf die künstliche Oeffnung sich ii schloss. In den gefurchten Kugeln ging nach einiger Zeit eine Aenderun vor sich; die Wand wurde allmälig undeutlich und löste sich dann bal auf; zu scher Zeit traten die kleinen Tochterzellen ein wenig auseig ander, wahrscheinlich indem das Product der gelösten Wand zwischd sie hineindrang; auch rundeten sie sich ab. An zwei der jetzt entstag denen Zelleolonien zeigten sich um AR45’ Bewegungserscheinungen) ohne ihre Stellung bedeutend zu ändern, bewegten sie sich sehr langsat | und schwach, leise schaukelnd, nknnter 10 bis 12 Minuten ruhen 4% 45’ fing auch die dritte und bald darauf die vierte Gruppe an; nachdem um 6° 20’ die Oxytricha zerflossen war, zeigten auch m viel übrigen gefurchten Kugeln nach und nach die namlich Veränderung Sämmtliche ungefurchte Kugeln blieben regungslos. Eine Gr von fünf dieser letzien wurde von einer Stylonychia Mytilus verschlue bald jedoch wieder entlernt. Wie viel mir auch an der Kenntniss der weiteren Entwick dieser Zellgruppen gelegen war, die späteren Beobachtungen haben ı hierüber nichts weiter gelehrt. In der Nacht konnte ich nur finde dass an einigen Zellgruppen die Bewegungen immer träger und selteı wurden. Um 3° hörten sie an einigen ganz auf, andere zeigten sie den ganzen folgenden Tag. An diesen sah ich in den kleinen Zel deutlich einen Kern auftreten. Auch glaube ich einmial feine kurze G beobachtet zu haben, für welche ich jedoch nicht einstehen will. diese Gruppe hörte aber allmälig auf sich zu bewegen; am 31. Mai ha sich alle zu körniger Masse umgebildet, worin ich vergeblich die isuren der einzelnen Zellen suchte, An dem Tage sah ich noch echenuneen a Wenn ich a über is wei \ wicklung dieser Zellen völlig im Unklaren bin, so beweisen denne En Bewegungen im Wasser, dass die weitere Entwicklung dort statt i und bin ich überzeugt, dass es sich hier um irgend eine Art n Algen handelt. Man könnie sich die weitere Entwicklung dera stellen, dass die Zellcolonie, nach kürzerem oder längerem Sch und Ruhen sich in die einzelnen Zellen auflöste, indem diese letz Deher a Fälle von Parasitisinus bei Infusorien, AST a lee en vielleicht sich noch al theilen, ode Bilder wie 4 und 5 hervorrufen. Dass ich hier nur an ein nbohren in eine Oxytricha fallax denke, findet seinen Grund darin, dass ich bei Stylonychia Mytilus und St. Slstolata, die sich damals neben Oxytricha fallax im Gefäss befanden, nie eine Spur von parasilischen örperchen im Nucleus angetroffen habe. In der Infusion, welche die zweite Epidemie zur Entwicklung rachte, waren bald keine Exemplare von Oxytricha fallax mehr zu fin- ‚den; ebenso war dies der Fall mit anderen von demselben Gefäss ‚stammenden Infusionen. Diese Thatsache wäre wohl auch ein Beleg lafür, dass die hier beschriebenen Vorgänge als ein Fall von Parasitis- mus und nicht von Embryonalentwicklung aus dem Nucleus aufzu- Erklärung der Abbildungen. De, Tafel XXXIX. | jarasitenepidemie von Oxytricha fallax. “ ‚Die Figuren 4, 9 und 10 sind bei 850 facher Vergrösserung (Zeıss, F. Oc. 3) ge- Me die übrigen bei 450 Bene 2 Oe. N Fig. 42 nach dem Leben, die anderen 4 “ Nucleus und Nuckedlu aus der ersien Enidenne, im .ersten Stadium; Parasiten die gewöhnlichen Kerneinsehlüsse. . Object 2 aus a ersten Epidemie wie Me h, Be ort den zwei Nuclei, wie sie: in Fig. 7 noch anzutrefien Sl je einer, n und Nucleolus, entfernt. | 0. Die beiden Kugelhaufen bilden eine zusammenhängende Masse. . Alle Kugeln sind ausgestossen ;, der Körper ist verstümmelt. ; Zellengruppen aus den gefurchten Kugeln nach Berührung mit dem Zur Entwicklungsgeschichie der Teich- und Flussmuschel. Von Carl Schierholz,. Es sind im Laufe dieses Frühjahrs von M. Braux in Würzburg Unter- suchungen ausgeführt und veröffentlicht worden), welche sich auf di Entwieklungsgeschichte unserer Süsswassermuscheln beziehen. Unal hängig von Braun habe ich mich in Berlin ebenfalls mit diesem Gegen- 4 stand beschäftigt und sehe mich veranlasst, auch meine Beobachtungen bekannt zu machen, da dieselben mit denen von Braun nicht ganz über- einstimmen, auch Biniees hinzuzufügen ist. Es ist zuerst zu erwähnen, dass Larven von Anodonta, nachdem s vom Mutterthier ausgestossen sind und sich mittelst ihrer Haken ‚Fischen befestigt haben, in der Richtung nach dem Fisch zu eine Anza langer, spitzer Stacheln aus sich herausschiessen lassen. Diese Stache sind Verlängerungen der vier Paar Borstenbündel, deren Zweck bis j unbekannt war, und sind vermuthlich die Ursache, durch welche d . nothwendige Reiz auf die Fischhaut hervorgerufen wird, damit EN äurch Zellwucherung die später schmarotzende Larve einschliene ka Die Stacheln sind doppelt so lang als dieEmbryonalschale, erscheinen schon in den ersten zwei Tagen nach der Anheftung und gehen bald verloren. Beim Befreien einer jungen Anodonta von der anhängenden Fischha zerbrechen sie leicht und ragen dann unregelmässig verschoben aus di ‚Schalenhälften heraus, in welcher Form sie vermuthlich auch von Bra gesehen, aber für fremde, von Aussen hineingelangte Gebilde gehalt worden sind. / Aus meinen Untersuchungen ist dann ferner hervorgegangen, ‚der einzige embryonale Schliessmuskel nicht vollständig verloren wie Braun meint, sondern morphologisch dem späteren vorderen 4) M. Braun, Ueber die postembryonale Entwickl. unserer Süsswassermi Berichte der phys.-med. Gesellschaft. Mai-Heft. Würzburg 4878. j M. Braun, Zoologischer Garten. Juni-Heft. 4878. | ' M. Braun, Postembryonale Entw. von Anodonta. Zool. Anz. Nr. 4, Leipz Zur Eatwiklungsgeschihte der Teich- und Fiussmuschel, 483 spricht. Birch: das Hervorwachsen des Russes, welcher der zwischen. _ Wimperschild, seitlichen Gruben und Miitelschildtasche (FLeusine) ge- B legenen Zellenmasse gleich ist, wird die Mittelschildtasche von hinten nach vorn verschoben und bildet später die Mundöffnung. Der embryo- nale Schliessmuskel wird dabei bogenartig ausgespannt und die am meisten ausgespannten Muskelzellen zerreissen und verfallen der Re- sorption; der ganz vorn gelegene Resi, dieser Spannung fast gar nicht - mehr ausgesetzt, verbleibt aber und stellt den vorderen Schliessmuskel dar. Die »seitlichen Gruben« sind gleichgültige Erscheinungen, ihre walligen, äusseren Umgrenzungen bilden jedoch die erste Anlage der Kiemen, indem sie von dem hervorwachsenden Fuss in die Länge ge- . zogen erden und sich in je zwei Faltungen legen. i Am Bau des Embryo ist demnach das Auffallende, dass die Afler- öffnung, die Anlagen der Kiemen und des Fusses, ja sogar die Mund- öffnung am hinteren Ende des Embryoleibes zusammengedrängt liegen, und es erscheint uns demnach das relativ spätere Auftreien des hinte- “ ren Muskels leichter erklärbar, welcher erst zu Ende der parasitischen Lebensweise, nachdem der Bias schon bereits ausgebildet ist, sichtbar wird. Ueber diese Verhältnisse sagt Braun kurz, der Fuss wächst aus der Mitte heraus und zwischen diesem und den Mantellappen entstehen ‚die Kiemen, und weiter »es herrsche noch völliges Dunkel über den ‚weck der faltenartigen, mit besonderen Namen belegten Erhebungen .«. doch gerade diese sind es, welche die Kiemen als »seitliche Gruben «, n Fuss als » Vorderwulst« (Fremmine) und die Mundöffnung als »Mittel- hildtasche« ausmachen. Auch vermochte Braun sich nicht von dem erthum seiner Vorgänger!) zu befreien, dass diese faltenartigen Erhe- Jungen vorn gelegen seien, während sie von Anfang an das Hinterende ennzeichnen, wie schon allein aus der Ungleichschenklichkeit der drei- iigen Embryonalschale im Laufe der Untersuchung hervorgeht. Ich. hierbei ermittelt, dass die Stelle des Ectoderms, an welche sich intodermsäckchen anlegt, zum After wird und nicht zur Mundöff- ‚, wie Rapı. an Unio voraussagte. Später, zu Ende der parasiti- m Lebensweise von Anodonta, hat Braun die Verhältnisse von vorn hinten ganz richtig aufgefasst, sonderbarer Weise scheint es ihm jer nicht aufgefallen zu sein, dass er im Anfang darüber im Irr- strangartigen, von Fremmne und Ras genügend erwähnten in der Leibeshöhle gehören dem Nervensystem an. Hiervon Ber. d.k.k. Akademie der Wissensch, Februar- Heft. Wien 4875. in sich aufnehmen, trete ich entschieden bei. Dass aber diese Kalkan- sammlung dadurch bewerkstelligt wird, dass das in der Nähe der An- 484 Carl Schierholz, Zur Entwickl unge der Teich- und Flussmuschel. stellen die »Vorderflügel « (Frenming) die Be ie erste, Anlage der Gehörbläschen wird auf einem sehr frühen Stadium, wenn. der Keim zu rotiren beginnt, als kleine in der Nähe der Vorderflügel, aber Aussen gelegene Zellen sichtbar, weiche von Frumming und Ragı ; übersehen worden sind. Die Ganglien sind zu Ende der parasitischen Lebensweise alle vorhanden. Was das Verhalten der Najaden nach dem Parasitiren anbelangt, so mag bier kurz erwähnt sein, dass die Schalenhaken nicht abge- 7 worfen werden und das Herz erst dann auftritt, wenn die Schalen- hälften soweit gewachsen sind, dass das Thier aus der Embryonal- ° schale heraustreten kann. Ebenfalls entstehen dann erst die Siphonen. Anodonia erreicht, nachdem sie Ende Mai ihren Wirth verlassen hat, bis zum Herbst eine Grösse von 413 mm, Unio vom Juli an 3 mm, Die 9 äusseren Kiemen wachsen bei Anodonta im zweiten, bei Unio im dritten und vierien Sommer. Es wird dieses Verhalten mit der Ge- schlechtsreife in Zusammenhang zu bringen sein, da Anodonta im % dritten, Unio im vierten und fünften Jahrgang geschlechtsreif werden # und die äusseren Kiemen dann als Bruttaschen verwerthen. Die Wirbel der erwachsenen Thiere werden wohl weniger aus dem Grunde ange- fressen, weil sie die ältesien Theile der Schale sind, wie man allgemein : annahm, sondern weil ihnen eine schützende Hornschicht fehit. 4 Braun verdanken wir genaue Mittheilungen über die Zeitdauer des 7 Parasitirens und dann gebührt ihm das Verdienst, junge Anodonten nach dem Verlassen ihres Wirthes weiter gezogen zu haben. Seiner Ansicht, dass schmarotzende Najaden eine grosse Menge von Kalksalzen Y heftungsstelle befindliche Küncherskelt des Fisches direct von einem pilzähnlichen Auswuchs des Mantelrandes angegriffen wird, vermag ich‘ nicht bestimmt zu befürworten, obgleich es richtig ist, dass die an Brust- aber besonders an Banchllessen schmarotzenden Anodonten, welche das. Knochenskelet fast berühren, sich am besten ausbilden. Ich hoffe bald Gelegenheit zu finden, eine ausführlichere Darstellung meiner Beobachtungen mit Abbildungen kr Oeffentlichkeit zu übergeben, ” in welcher der Zweck der Larvenorgane und der parasitischen Lebens- weise, sowie die ganze Entwicklung von der Furchung an, soweit ich si verlolgen konnte, besprochen werden. Arnstadt, im September 1878. 2 5 Druck von Breitkopf und Härtel in Leipzie. a ar iS = S > = = Zeitschrift f wiss. Zool. Ba. KR. E.Mieville del. IKK YEL, > Zeitschrill [wiss Zool Bd AMT. ae en Zeitschrüft £ wiss. Zool. BAT. Amer 4 F h t 4 air 4 2 1} BE " Beitsehr. Kiss Aal. Ba.KEN a Lith.Anst:v. BR. A. Runke, Leipzig, a Er: A | r } H et! NE ee ee Ischrüft Pınias. Zool. Bd. ART a Ten iihaknsl.v. J. 6 | L #4 ‚Bach, leipzig Teitschrift f wiss Zool Ba HIT j | | = aa T Zeüschrift # wiss. Zool. Ba. ZW. b) | 1 N | Zeitschrift £ wiss. Zool. Bd_AXXZ. ä Tar VuL, Gary Abzuent. Zool, Bd. XXX. Ewiss. ? Zeitschrift EINE Ta t | fl 15 F Sage range Taf. X. Veitschruft Kıniss Zool. 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