MARINE BIOLOGIGAL LABORATORY. Rppf^ived Accession No. Given by Place, *,,*rlo book op Pamphlet is to be femoved fpom tbe liab- ofatory taithout the pepmission ol the Tpustees. ZOOLOGISCHER JAHRESBERICHT FÜR 1886. HERAUSGEGEBEN VON DER ZOOLOGISCHEN STATION ZU NEAPEL. REDIGIRT VON D". PAUL MAYER IN NEAPEL. BERLIN VERLAG VON R. ERIEDLÄNDER & SOHN 1888. Ii> ÄO Alle Rechte vorbehalten. Yorwort. Der Zoologische Jahresbericht erscheint hiermit zum achten Male, aber in wesentlich anderer Gestalt als früher. Die Systematik und Faunistik, welche in den ersten sieben Bänden einen so großen Raum eingenommen haben, sind in Wegfall gekommen und auch die Biologie s. str. ist nur in ihren Haupt- erscheinungen berücksichtigt worden. Im Zusammenhange hiermit haben sich eine Anzahl kleinerer Änderungen als nothwendig herausgestellt, über welche der Unterzeichnete hier mit einigen Worten Aufschluß geben möchte. Um die Drucklegung zu beschleunigen, ist jede größereAbtheiluug separat paginirt worden; die Folge davon war nicht nur eine andere Form des Inhaltsverzeichnisses, sondern auch die Unthunlichkeit eines alphabeti- schen Registers. An Stelle des letzteren, über dessen Noth wendigkeit ohnehin die Ansichten des Publikums getheilt waren, tritt jetzt ein Autorenregister, dessen Anfertigung die Ausgabe des Berichtes nur unwesentlich verzögert. Um so mehr soll aber durch geschickte Gruppiruiig des Stoffes und durch vielfache Verweisungen dafür gesorgt werden , daß sich beim Nachschlagen rasch und sicher Alles finden läßt. Im Allgemeinen ist die Anordnung innerhalb der Fhylen nach systematischen Kriterien erfolgt; die Vertebraten, bei denen dies nicht der Fall ist, haben daher ein Specialregister erhalten. Versuchs- weise ist ein Sachregister auch den Arthropoden, als der nächst größereu Gruppe beigegeben worden. Es wäre dem Unterzeichneten lieb, über dieNoth- wendigkeit und Brauchbarkeit desselben briefliche Urtheile zu hören. Der Jahresbericht strebt selbstredend Vollständigkeit an. Gleichwohl finden — wie auch in den früheren Jahrgängen meist der Fall gewesen — nur die Originalarbeiten Aufnahme, nicht aber bloße Referate, wie wir ihnen massenhaft im American Naturalist, im Jouraal de Micrographie , im Jour- nal of the R. Microscopical Society, und weniger zahlreich auch in den Archives de Zoologie experimentale und anderen Zeitschriften begegnen. Nur aus- nahmsweise können ferner die halb populären Zeitschriften (wie Der Na- turforscher, Das Ausland, Humboldt u. s. w.) Berücksichtigung finden; meist wird das Neue in ihnen ja auch anderswo veröffentlicht. Ein ernstlicher Ver- lust gegen früher erwächst aus dem Wegfall der bisherigen Referate über polnische und r u s s i s c h e L i t e r a t u r . Es ist j e länger desto schwieriger geworden, diese Referate zu beschaffen ; auch die czechische und ungarische IV Vorwort. Literatur und noch manche andere gehen leer aus. Herausgeber und Redacteur bedauern dies auf das Lebhafteste, mußten aber unüberwindlichen Schwierig- keiten gegenüber von dem Versuche zurücktreten, alle Sprachen zu berück- sichtigen. Ein Punkt, aufweichen der Unterzeichnete im Interesse richtiger Wahrung der Prioritätsansprüche die allgemeine Aufmerksamkeit lenken möchte, ist die Datirung der Zeitschriften. Nicht wenige unter ihnen, darunter so wohlbekannte , wie die Archives de Zoologie experimentale , die Archives de Biologie, die Annales des sciences naturelles, lassen es geschehen, daß der Verleger einer buchhändlerischen Gewohnheit zufolge dem ganzen Bande die Jahreszahl verleiht, welche das erste Heft trägt, wenn auch zwischen Be- ginn und Schluß mehrere Jahre liegen. Noch dazu kommt es vor, daß von ein und derselben Zeitschrift (z. B. den Transactions of the Royal Society of Edinburgh , den Memoirs of the Museum of Comparative Zoology at Harvard College, dem Archiv für Naturgeschichte, den Transactions of the Connecticut Academy u. s. w.) mehrere Bände zugleich im Druck sind und sich über eine Reihe von Jahren hinaus erstrecken. Dies führt später nothgedrungen zu allerlei unangenehmen Verwirrungen. Es möge daher an diesem Orte die Bitte gestattet sein, man wolle nach dem Vorgange der Zeitschrift für wissen- schaftliche Zoologie jedes Heft mit dem Datum des Erscheinens versehen, diese Angabe auch in dem Inhaltsverzeichnisse des ganzen Bandes belassen und letzterem das oder die Jahre aufdrucken, welche er umfaßt, nicht aber das, für welches er ursprünglich bestimmt war. Im Anschlüsse hieran sei auch der Separat abdrücke gedacht. Sie sind in vielen Fällen nur mit Schwierigkeiten als Abschnitte aus Zeitschriften zu erkennen und tragen überaus häufig eine besondere Paginirung. Es wäre doch wohl an der Zeit, mit diesem zwar alten, aber schlechten Systeme zu brechen und die Originalpaginirung beizubehalten, sowie dafür zu sorgen, daß die Zugehörigkeit eines Separatums sich mit Leichtigkeit ermitteln lasse. Dazu empfiehlt sich auf der ersten Seite desselben entweder hoch oben oder unter dem Texte ein Vermerk über Band und Heft, sowie Jahreszahl der Publication. — Noch schlimmer ist es, wenn die Separata lange vor Er- scheinen des Heftes der Zeitschrift, zu welchem sie gehören, vom Autor mit dem stillschweigenden Ansprüche versandt werden, nun auch als eine rite erfolgte Publication Berücksichtigung zu finden. Das kann seitens des Jahres- berichtes nicht geschehen, vielmehr muß dieser daran festhalten, daß das Datum der buchhändlerischen Ausgabe des Heftes allein maßgebend ist. Es ist gegründete Aussicht darauf vorhanden, daß der Zoologische Jahres- bericht in Zukunft rascher erscheint. Neapel, Zoologische Station, im Januar 1888. Dr. Paul Mayer. Inhaltsverzeichnis. Pro tozoa (Ref.: Dr. Karl Brandt in Kiel) Porifera (Ref.: Dr. G. C. J. Vosmaer in Neapel) Coelenterata (Re£: Dr. Paul Mayer in Neapel und Dr. A. v. Heider in Graz) 1. Allgemeines 3 2. Hydromedusae 9 3. Siphonophora 13 4. Scyphomedusae 14 5. Ctenophora 15 (6. Graptolitha) 7. Anthozoa (incl. Hydrocorallia) 15 Echinodermata (Ref.: Dr. P. H. Carpenter in Windsor) . Vermes (Ref.: Dr. F. Zschokke in Basel und Dr. W. K ü c k e n t h a 1 in Jena) (1. Allgemeines) 2. Triclwplax. Dicyemidae. Orthonectidae . . 8 3. Plathelminthes 8 4. Nematodes 19 (5. Acanthocephala) (6. Chaetognatha) _ 7. Gephyrea 23 ' 8. Rotatoria 26 9. Hirudinea 29 10. Oligochaeta 32 11. Polychaeta 37 12. Myzostoma, Balanoylossus, Dinophilus, [Pho- ronis] 44 Bryozoa (Ref.: Dr. W. J. Vigelius im Haag) Brachiopoda (Ref. Dr. W. J. Vigelius im Haag) Arthropoda (Ref.: Dr. W. Giesbrecht in Neapel und Dr. P. Mayer in Neapel) 1 . Allgemeines 1 2. Pautopoda 9 3. Crustacea 9 4. Poecilopoda. Trilobitae 27 5. Protracheata, Traeheata im Allgemeinen . . 27 ü. Arachnidae 31 7. Myriopoda 42 8. Hexapoda 44 a) im Allgemeinen 49 b) einzelne Ordnungen 60 Sachregister 79 Bogen a a, b b, c c, d d— g 1—6 Seite 1—12 1— 5 1—23 1—12 1—47 1— 8 1— 2 1—82 VI Inhaltsverzeichnis Mollusca (Ref.: Dr. P. Schi emenz in Neapel) 1. Allgemeines etc 6 2. Amphineura 17 3. Lamellibranchiata 18 4. Scaphopoda 29 5. Gastropoda 29 6. Cephalopoda 52 Tunicata (Ref.: Prof. A. Della Valle inModena.) . . . . Vertebrata (Ref.: Dr. M. v. Davidoff in München und Prof. C. Emery in Bologna.) I. Ontogenie mit Ausschluß der Organogenie . 29 A. Allgemeiner Theil 29 a. Oogenese und Spermatogenese .... 29 b. Früheste Embryonalstadien 33 c. Histogenese 33 d. Regeneration 37 B. Speeieller Theil 44 1. Pisces 44, . 2. Amphibia 52 3. Reptilia 55 4. Aves 56 5. Mammalia 58 II. Organogenie und Anatomie 63 Specialregister dazu 169 Allgemeine Biologie (Ref.: Dr. P. Schiemenz in Neapel.) Allgemeine Entwicklungslehre (Ref.: Dr. P. Mayer in Neapel.) Autorenregister Bogen 6— 9 9 10—20 20,21 21,22 22 Seite 1—54 1-170 1— 9 1—18 19—24 Ein * vor einem Titel bedeutet, daß die Arbeit dem Referenten nicht zu- gänglich gewesen ist. Die fetten Zahlen hinter den Titeln verweisen auf die Seiten, wo sich das Referat befindet. Zusätze des Referenten stehen in f 1 . Di'uckfehler. Im Zool. Jahresberichte f. 18S3 IV p 129 Zeile 21 von oben statt Augen lies Äsen. Im Berichte f. 1886 Mollusca p 5 zu streichen der Titel Schmidt. Protozoa. (Referent: Dr. Karl Brandt in Kiel.) Bergh, R. S., Über den Theilungsvorgang bei den Dinoflagellaten. in : Z. Jahrbücher 2. Bd. p 73—86 1 Taf. [8] Blanc, Henri, Un nouveau Foraminifere de la faune profonde du Lac. in : C. R. Trav. Soc, Helvet. Sc. N. p 144—148. [4] Blanchard, R., Note sur les Sarcosporidies et sur un essai de Classification des Sporozoaires. in: Bull. Soc. Z. France 10. Annee 1885 p 244—276 T 3 Fig. 1—5 4 Figg. [5] Blochmann.Fr., Über eine neue Ilaematococcus- Art. Habilitationsschrift. Heidelbers. 22 nss. 2 Taf. [4, 6] « 1 gö Brass , Arnold , Bemerkungen zu meinen Angaben über die Organisation der Infusorien. Eine Antwort auf O. Bütschli's Bemerkungen zu meiner Schrift «Die Organisation der thierischen Zelle«. Marburg 31 pgg. [Polemisch.] BütSChli, O., 1. Bemerkungen über einen dem Glycogen verwandten Körper in den Grega- rinen. in: Zeit. Biol. 21. Bd. 1885 p 603— 612. [5] , 2. Versuch einer morphologischen Vergleichung der Vorticellinen mit verwandten Ciliaten. in: Morph. Jahrb. 11. Bd. p 553—565 7 Figg. [10] Canu, E., Surlegenre Spirochona (Stein), in: Bull. Sc. Dep. Nord (2) 9. Annee p 21—31. [11] Daday, E. von, 1. Ein kleiner Beitrag zur Kenntnis der Infusorien-Fauna des Golfes von Neapel, in: Mitth. Z. Stat. Neapel 6. Bd. p 481—498 T 25. [11] , 2. Einiges über F. von Stein's Cilioflagellatengattung Cenchridiutn. in : Z. Anzeiger 9. Jahrg. p 15—19. [4] Dallinger, W. H., Researches on the cell-nucleus. in: Journ. R. Micr. Soc. (2) Vol. 6 p 193—207 T 7—9. [6] Oangeard, P. A., Les Vampyrelles ; leur place dans la Classification, in: C. R. 24. Reunion des Delegues Rouen p 48 — 51. [5] Danilewsky, B., 1. Zur Parasitologie des Blutes, in: Biol. Centralbl. 5. Bd. p 529 — 537. [7] * , 2. Materiaux pour servir ä la parasitologie du sang, in : Arch. Slav. Biol. Tome 1 p 85—91. [Wohl = No. 1.] Oeichler, ..., Über parasitäre Protozoen im Keuchhustenauswurf . in: Zeit. Wiss. Z. 43. Bd. p 144—148 1 Fig. [7] Fahre -Domergue, ..., Sur les corpuscules de la cavite generale du Siponcle. in: Bull. Sc. Dep. Nord (2) 9. Annee p 359—360. [11] Polin, ... de, Sur le Amphistegina de Porto Grande, in: Compt. Rend. Tome 102 p 1575 1576. [4] Gourret, Paul, et Paul Roeser, Les Protozoaires du vieux-port de Marseille, in: Arch. Z. Exper. (2) Tome 4 p 443—534 T 28—35. [11] Gruber, Aug., 1. Kleinere Mittheilungen über Protozoenstudien. in: Ber. Nat. Ges. Frei- burg 2. Bd. 15 pgg. 1 Taf. [4] , 2. Beiträge zur Kenntnis der Physiologie und Biologie der Protozoen, ibid. 1. Bd. p 33—56 1 Taf.; auch in: Ann. Mag. N. H. (5) Vol. 17 p 473—494 16 Figg. [8] , 3. Die Frage nach dem Bestehen verschiedener Plasmaschichten im Weichkörper der Rhizopoden. in: Biol. Centralbl. 6. Bd. p 5 — 8; auch in: Ann. Mag. N. H, (5) Vol. 18 p 71—73. [3] Zool. Jahresbericlit. 1886. Protozoa. „ 2 Protozoa. Gruber, Aug., 4. Über die Bedeutung der Conjugation bei den Infusorien, in: Ber. Nat. Ges. Freiburg 2. Bd. p 31—32; auch in: Ann. Mag. N. H. (5) Vol. 18 p 164—165. [Vorl. Mitth. zu No. 5.] , 5. Der Conjugationsproceß bei Paramecium Aurelia. ibid. p 43 — 60 T 1, 2. [8] *Harker, Allen, On the Zoocytium or Gelatinous Matrix of Ophrydium versatile. in: Rep. Brit. Ass. Adv. Sc. for 1885 p 1074—1075. Hertwig, R., s. Schulze. *Julien, A. A., Phosphorescent flagellate Infusorian. in: New York Acad. Sc. Vol. 7 1885 p 15—16. Klebs, Georg, Über die Organisation der Gallerte bei einigen Algen und Flagellaten. in: Tübinger Untersuchungen 2. Bd. p 333—418 T 3 u. 4. [6] Krassilstschick, J., Über eine neue Flagellate Cercoloäo lacmiaegeretis n. g. n. sp. in: Z. Anzeiger 9. Jahrg. p 365—369, 394—399. [6] Künstler, J., 1. Dumontia Opheliarum, type nouveau de la sous-classe des Sarcodines, in: Bull. Soc. Z. France 10. Annee 1885 p 309—336 T 4. [4] , 2. Sur la structure des Flagelles. in: Journ. Micr. Paris 10. Annee p 17 — 25, 58 — 63. [3, 7] , 3. Les «yeux« des Infusoires flagelliferes. ibid. p 493—496. [3] Lindner, .. ., Über eine anscheinend noch nicht bekannte Gattung von peritrichen Infusorien. in: Tagebl. 59. Vers. D. Naturf. Ärzte Berlin p 372, 373. [11] Maupas, £., 1. Sur les granules amylaces du cytosome des Gregarines. in: Compt. Rend. Tome 102 p 120—123. [5] , 2. Sur la conjugaison des Infusoires cilies. ibid. p 1569 — 1572. [9] , 3. Sur la conjugaison des Paramecies. ibid. Tome 103 p 482 — 484. [9] , 4. Sur Coleps hirius Ehrb. in: Arch. Z. Exper. Gen. (2) Tome 3 1885 p 337—367 T 17. [10] Mc Intosh, W. C, Phosphorescence of marine animals. in: Rep. Brit. Ass. Adv. Sc. for 1885 11 pgg. [3] Möbius, K., Über den Bau der adoralen Wimperorgane heterotricher und hypotricher In- fusorien der Kieler Bucht und über die Fortpflanzung von Freia ampulla. in : Tagebl. 59. Vers. D. Naturf. Ärzte Berlin p 108. [11] Moniez, R., Note sur le genre Gym7iospora, type nouveau de Sporozoaire. in: Bull. Soc. Z. France Tome 11 p 587—594 10 Figg. [5] Nussbaum, Mor., Über die Theilbarkeit der lebendigen Materie. 1. Mittheilung. Die spon- tane und künstliche Theilung der Infusorien, in: Arch. Mikr. Anat. 26. Bd. p 485 —538 T 18-21. [9] *Ollivier, G., Physiologie (hi Protamoeha piTiniitiva; insuffisance des explications physico- chimiques en biologie. Reims 32 pgg. Parona, C, Protisti parassiti nella Ciona intestinalis L. del porto di Genova. in: Atti Soc. Ital. Sc. N. Vol. 29 11 pgg. 1 T.: auch in: Journ. Micr. Paris 10. Annee p 496— 501 1 T. [5] Plate , Ludw., 1. Untersuchungen einiger an den Kiemenblättern des Gammarus pulex lebenden Ectoparasiten. in: Zeit. Wiss. Z. 43. Bd. p 175—241 T 6u. 7. [5, 10,12] , 2. Über die Conjugation der Infusorien, in: Sitz. Ber. Ges. Morph. Phys. München 2. Bd. p 35—37. [8] Pouchet, G., 1. Sur Gymnodiiiium iwlyphemns'P . in: Compt. Rend. Tome 103 p 801 — 803. [6] * , 2. D'un oeil veritable chez les Protozoaires. in : C. R. Soc. Biol. (7) No. 36. Roeser, P., s. Gourret. Schlumberger, C, Note sur le genre Adelosina. in: Bull. Soc. Z. France Tome 11 p 544 — 557 T 16. [4] Schneider, Aime, 1. Sur \ Anopilophrya circulans. in: Compt. Rend. Tome 100 1885 p 1552 — 1553. [Vorläufige Mittheilung zur folgenden Arbeit.] 1. Arbeiten über Protozoen aus verschiedenen Gruppen. 3 ^Schneider, Aime, 2. Anoplophrya circulmis Balh. in: Tablett. Zool. Tome 1 p 31 — 80 8Taf. * , 3. Etudes sur le developpement des Gregarinea. 2. Article. ibid. p 81 1 Taf. * , 4. Fragments sur les Infusoires. ibid. p 82 — 87 4 Taf. * , 5. Coccidies nouvelles ou peu connues. 2. Article. ibid. p 88—89 1 Taf. * , 6. Gregarines nouvelles ou peu connues. ibid. p 90 — 103 5 Taf . * , 7. Un mot ä Mr. Ruschhaupt et Conference sur la parente des Coccidies et des Gre- garines. ibid. p 104—120 1 Taf. Schuberg, Aug., Über den Bau der Bursaria truncatella; mit besonderer Berücksichtigung der protoplasmatisehen Structuren. in: Morph. Jahrb. 12. Bd. p 333 — 365 T 19, 20 und 2 Figg. [11] Schulze, F. E., Über die Mittel, welche zur Lähmung von Thieren dienen können, um die- selben im erschlafften , ausgedehnten Zustande erhärten und anderweitig conserviren zu können. (Nebst Angaben von R. Hertwig.) in: Tagebl. 59. Vers. D. Naturf. Ärzte Berlin p 411— 414. [3] Wallich, . .., Endogenous as distinct from Exogenous Division in the Amoeban Rhizopods. in: Ann. Mag. N. H. (5) Vol. 18 p 30—34. [3] 1. Arbeiten über Protozoen aus verschiedenen Gruppen. A. Zusammenfassende Darstellungen. Wallich acceptirt Gruber's Schlüsse über die Bedeutung des Kernes als Re- productionsorgan und führt zur Stütze derselben noch an, daß Amöben, von denen die Hälfte des Plasmaleibes durch andere Organismen aufgefressen ist , weiter leben , wenn ihr Kern unversehrt geblieben ist. Um in zweifelhaften Fällen in einem kleinen Organismus einen Kern nachzuweisen, empfiehlt Verf. die An- wendung des elektrischen Stromes. Der Kern wird isolirt , während das Plasma zerfließt. Künstler (^) vergleicht seine Angaben über das »Auge« von Phacus mit denen von Pouchet über dasselbe Organ bei Gymnodinium und von Hertwig über Ery- thropsis. Verf. gelangt zu dem Schlüsse, daß bei manchen Protozoen ein Auge vorhanden ist, das aus einer Plasmamasse mit Gry stalllinse und einem Haufen von Pigmentkörnern besteht. Gruber (^j behauptet im Gegensatze zu Brass [s. Bericht f. 1884 I p 91], daß der Plasmakörper der Rhizopoden eine einheitliche Masse darstelle, da die zuweilen vorhandene scheinbare Schichtung sich jederzeit verwischen kann. Als pbosphorescirend führt Mc Intosh von Protozoen Ceratium, Proro- centrum, Noctiluca, Pyrocystis und (nach Giglioli) einige Radiolarieu auf und theilt Vermuthungen über den Sitz des Leuchtvermögens mit. B. Untersuchungsmethoden. Präparation. Naeh Künstler {}) sind zur Abtödtung von Flagellaten Alcohol oder Chrom- säure nur in gewissen Fällen, z. B. zur Sichtbarmachung der Trichocysten , ver- wendbar. Am besten ist starke Überosmiumsäure. Der Zutritt der Färbeflüssig- keit und des Einschlußmittels (wässriges Glycerin) muß sehr allmählich stattfinden . Alcohol und Wasser sind ganz zu vermeiden. Zur Sichtbarmachung der Geißel- membran empfiehlt Verf. Abtödtung der Flagellaten mit Überosmiumsäure und 24stttndige Einwirkung von Methylgrün und concentrirter Cyaninlösung. — Schulze und Hertwig machen Angaben über Fixirung von Rhizopoden und In- Protozoa. fusorien. Es werden empfolilen : Osmiumsäure, Alcohol absolutus , Sublimat, Chromsäure, kohlensaure- oder chloroformhaltiges Wasser, Chloralhydrat, Koch- salzlösung. 2. Sarcodina. a. Amoebaea. Über Bedeutung des Kernes vergl. Wallich, s. oben p 3, Gruber (^j, s. unten p S : über Einheitlichkeit des Plasmas Gruber {'^) , s. oben p 3 ; über Abtödtung Schulze, s. oben p 3. Blochmann schildert einen amöbenähnlichen Schmarotzer von Haematococcus Bütschlii. Künstler (') beschreibt sehr ausführlich Zellen, die im Perivisceralraum von Ophelia vorkommen und bisher als Lymphkörperchen gedeutet worden sind. Verf. bezeichnet sie als eine Sarcodine, die zwischen Radiolarien und Rhizopoden steht : Dumontia Opheliarum n. g. n. sp. Der Plasmakörper ist durch eine stab förmige, chitinöse Axe in 2 ungleiche Theile getheilt, die je einen Büschel einfacher, stumpfer Pseudopodien tragen. Plasma vacuolär , in Ento- und Ectoplasma ge- sondert; meist 1 Kern, zuweilen 3-4. Nahrungskörper kommen nicht vor. Von der Chitinaxe aus entstehen zahlreiche Knospen mit einem Kern, die aus dem mütterlichen Körper austreten. Die kugelige Chitinmasse im Innern der freige- wordenen Knospen wächst zu einem Stab aus. Zweitheilung fehlt. b. Thalamophora. Über Einheitlichkeit des Plasmas vergl. Gruber (^j, s. oben p 3. Gruber (^j schließt aus seinen Beobachtungen an eben ausgeschlüpften Eu- glyphen, daß beim Austreten Zweith eilung stattfindet, und daß das eine In- dividuum in der äußeren Schale bleibt, während das andere die Bestandtheile der inneren Schale mitnimmt und sich daraus seine Schale aufbaut. Ferner ist es sehr wahrscheinlich , daß Difflugia vor der Theilung so viel Sandkörner in ihr Plasma aufnimmt, wie zur Bildung der 2. Schale nöthig sind, und in derselben Schicht aufstapelt, wie Euglypha ihre selbstgebildeten Kieselplättchen. Blanc beschreibt Gromia Brunerii , die bis 1 mm groß und mit Fremdkörpern bedeckt ist. Nach Polin ist Amphistegina im Porto Grande (St. Vincent) so häufig, daß 1 ccm des Bodensandes etwa 500 der 1-2 mm großen Schalen enthält. Nur 0,1% der Schalen ist mit Plasma gefüllt und dann stets tief braun. Beim Ent- kalken zeigt sich, daß A. Fremdkörper, besonders Diatomeen (10-160 Stück), zum Aufbau der Schale verwendet. Schlumberger schildert ausführlich die dimorphen Formen A und B von Ade- losina bicornis W. & J. , Buthiersi n. und laevigata n. und gelangt zu folgenden Resultaten : Um Milioliden erfolgreich zu studiren, sind feine Schnitte durch die Centralkammer unbedingt nöthig. Durch die Form A wird das Genus , durch B die Species bestimmt. — Als Beispiel dafür führt Verf. an, daß bei Adelosina die Megasphäre (der Form A) von der 1. Kammer ganz eingeschlossen wird, während bei Biloculina die Megasphäre von 2 , bei TrilocuUna und Quinqueloculina von 3 bezw. 5 Kammerreihen umgeben wird. Dagegen wird bei allen 4 Gattungen die Mikrosphäre (der Form B) stets von 5 Kammern umgeben. Eine Ausnahme macht Spiroloculina , bei welcher Form A und B nur durch bedeutende Größenverschie- denheit von Megasphäre und Mikrosphäre sich unterscheiden lassen. Daday (^) wies in Entosolenia [Cenchridium Stein) glohulosa Zooxanthellen nach. 3. Sporozoa. a. Gregarinida. b. Myxosporidia. c. Sarcosporidia. 5 c. Heliozoa. Dangeard schildert Vmnpi/rella euglenae n. und schlägt für Monadopsis vam- pyrelUides Klein den neuen Namen V. Kleinii vor. Die Vampyrellen stehen einer- seits durch Nuclearia und Heterophrys mit den Heliozoen, andererseits durch Monas amyli und Fseudospora zu den Flagellaten in Beziehung. d. Radiolaria. Über Phosphorescenz vergl. Mc Intosh. s. oben p 3. 3. Sporozoa. a. Gregarinida. Bütschii (^) hält Frenzel gegenüber seine früheren Angaben über die Jodreaction der Gregarinenkörner aufrecht. Diese bestehen aber nicht aus Amyloid, sondern aus einer dem Glycogen nahe verwandten Substanz, dem Paraglycogen. Es ist farblos, nur in kochendem Wasser löslich, in Äther und Alcohol unlöslich und wird durch Kochen mit verdünnter Schwefelsäure in Zucker übergeführt. Die feste Substanz wird durch Jod braunroth bis braunviolett , die gequollene oder gelöste weinroth bis purpurroth gefärbt. Mit Millon's Reagens keine Eiweißreaction. — Eine sehr ähnliche Substanz findet sich in einigen Ciliaten. — Maupas (^) schildert Form, Structur und mikrochemisches Verhalten des Paraglycogens im Plasma der Gregarinen und einiger parasitischer Infusorien und nennt es Zooamylum. Nach Plate (^) hat die Conjugation oder Syzygienbildung der Gregarinen nichts mit der Conjugation der Ciliaten gemein. Die Kettenbildung scheint nur dazu zu dienen, den hinteren Individuen die Fortbewegung zu erleichtern. Parona fand von Gregarma cionae Frenzel auch die Cysten und die Pseudo- filarien und zieht die Species zu Urospora. Moniez fand in einer abgestorbenen Raupe von Vanessa urticae Sporozoeucysten, die, trocken aufbewahrt, nach 6 Jahren noch z. Th. am Leben waren und in Wasser sich weiter entwickelten. Die schwarzschalige Cyste enthält eine äußere dotterähnliche und eine innere Plasmamasse. In letzterer liegt der Kern ohne Nucleolus. Die Masse wird gleichartig und theilt sich in 30-40 Sporen, die nie eine Hülle bekommen, sondern sich direct in meridional angeordnete sichelförmige Körperchen umwandeln. An der Cystenmembran bilden sich 2-3 oder 8 lauge kolbenförmige Sporoducte. Weitere Entwickelung unbekannt. Infectionsversuche waren erfolglos. Verf. hält die Form für eine mit Klossia und J^imeria verwandte Coccidie [Gymnospora nigra n.). b. Myxosporidia. c. Sarcosporidia. Nach einer ausführlichen , von Abbildungen begleiteten Darstellung der Sar- cosporidienliteratur beschreibt Blanchard eingehend eine neue Form , die er im Bindegewebe des Känguruhdarmes fand. Balbiania n. g. bildet ellipsoide Cysten, die innen Plasma, an der Peripherie nierenförmige Körperchen aufweisen. Zwi- schen beiden Regionen befindet sich eine Zone , in der die Bildung der nieren- förmigen Körper stattfindet. Die Sarcosporidien stehen den Coccidien sehr nahe Protozoa. und lassen sich in 2 Familien theilen : l.Miescheridae. In quergestreiften Muskeln. Membran entweder dünn und structurlos, Gen. Miescheria (neuer Name für Miescher's Schläuche), oder dick und von Canälchen durchsetzt, Gen. Sarco- cystis hsink. ; 2. Balbianidae. Im Bindegewebe. Membran dünn und struetur- los. Gen. Balbiania. 4. Mastigoptiora. a. Flagellata. Über das Auge von Phacus vergl. Künstler {^) ; über Präparation Künstler (2), s. oben p 3 ; ferner s. auch Gourret u. Roeser. Blochmann schildert eingehend Haematococcus Bütschlii n. Die Species ist durch Besitz eines halbmondförmigen Stigmas, von 2 ansehnlichen Pyreuoiden und durch den Mangel eines Chromatophors ausgezeichnet. Das Plasma ist gleich- mäßig grün gefärbt. Die Hülle hat am Vorderende 2 außen aufliegende, seitwärts gerichtete Röhrchen zum Durchtritt der Geißeln. Die vegetative Vermeh- rung der Individuen geschieht durch Viertheilung. Die ursprünglichen 2 Geißeln stehen noch mit dem vordersten Theilsprößling in Verbindung. Außerdem erzeugt derselbe aber an seinem anderen Ende 2 neue Geißeln. Es findet hier also eine vollständige Umkehrung der Körperpole und damit auch der Bewegungsrichtung statt. Die andere Art der Vermehrung durch Mikrogonidien geschieht nur Nachts. Durch wiederholte Theilung werden 32 oder 64 Theilsprößlinge gebildet, die in der Weise zusammenhängen, daß sie einen centralen Hohlraum umschließen, der mit einer äußeren Öffnung versehen ist. Alle Mikrogonidien kehren ihr Vorderende mit den Geißeln und dem Kern dem Blaseninneren zu. Die freige- wordenen Mikrogonidien sind nackt und verschmelzen alsbald paarweise , wobei auch die 2 Kerne vollkommen verschmelzen. Die Zygote verliert die Geißeln, wird kugelig und umgibt sich mit einer Cellulosemembran. Der Übergang aus dem Ruhezustand in den Schwärmzustand konnte nicht ermittelt werden. Pouchet (^) beschreibt noch einmal das Auge von Gymnodinium Polyphemus [s. Bericht f. 1885 I p 134] und fügt hinzu, daß bei jungen Individuen der Kry- stallkörper aus 6-8 lichtbrechenden Kugeln besteht, die später zu einer Masse verschmelzen, und daß die »Choroidea« durch Zusammenrücken vieler zerstreuter Pigmentkörner gebildet wird. Krassilstschick beschreibt als Cercobodo laciniaegerens eine neue Flagellate, die wegen ihrer 2 ungleichen Geißeln zu den Bodoninen gehört. Das Vorherrschen des beweglichen Zustandes , die Nahrungsaufnahme nicht in den Pseudopodien, sondern an beliebigen Stellen der Körperoberfläche , und die große Mobilität der hinteren Körperhälfte , an welcher sich oft ein Cercus bildet, weist auf die Cer- comonadina hin, während die ausschließliche Zweitheilung nur im »aufsitzen- den« (amöboiden) Zustande und die einfache Encystirung ohne Copulation auf die niedersten Rhizomastigina hinweist. Der Bau des Körpers, Bewegungsart, Nahrungsaufnahme und Fortpflanzung werden ausführlich geschildert. Klebs beschreibt ausführlich Entstehung, Structur und chemisches Verhalten der Gallerthüllen. Dieselben entstehen nicht durch Verquellung der Mem- bran, sondern durch Ausscheidung seitens des Plasmas. Gallertsubstanz ist stets vorhanden bei einer neuen Chlamydomonade Gloeomonas ovalis. bei Pandorina, Eudorina, Gonium, Volvox, Phalanstcrium und Spongomonas -^ sie wird auf äußere Reize hin gebildet bei Euglena sanguinea und Vacuolaria virescens. Structur und Verhalten zeigen große Verschiedenheiten. Dallinger studirte eingehend 4 Flagellaten, die in faulenden Flüssigkeiten 4. Mastigophora. a. Flagellata. . 7 leben : Heteromita rostratet , Polytoma tivella , Tetramitus rostratus , DaUingeria Drysdali. Die Entwicklung ist im Wesentlichen bei allen übereinstimmend. Nach einer langen Reihe von Zweitheiliingen liegen sie eine Zeit lang still, bersten dann und lassen zahllose kleine Keime austreten. Die eiförmigen Keime sind »unent- wickelte Kerne« mit einer Membran. Auf der Oberfläche des Keimes tritt eine zarte weißliche Umhüllung auf, die sich rasch vergrößert und schließlich den Um- fang des ausgewachsenen Organismus erreicht. Es erscheinen dann auch die Geißeln, und zwar nehmen sie stets ihren Ursprung vom Nucleus. Bald nach Ein- treten des beweglichen Zustandes beginnen die Zweitheilungen, die stets durch Veränderungen des Kernes eingeleitet werden. Der Nucleus von D. verliert im hinteren Theil seine netzförmige Structur und wird hier hyalin und homogen. Die Theilung des Plasmas beginnt erst, nachdem ein Längsstreifen in der hyalinen Masse und 2 oder 3 Fäden, die von dem netzartigen Vordertheil nach dem Längs- streifen verlaufen, aufgetreten sind, und eine Einkerbung am Hinterende des Kernes sich gebildet hat. Bei P. wird der mittlere, bei T. der vordere Theil des Kernes homogen. — Nach zahlreichen Theilungen wird T. amöboid, verschmilzt mit einem Individuum desselben Stadiums vollständig ; die Masse wird kugelig und läßt 6 Stunden später zahllose Keime austreten. Diese Vorgänge sind unabhängig von der Beschaffenheit des Mediums. Amöboide und schwärmende Individuen finden sich zusammen mit den kugeligen Massen. Beim Übergang in den amöboiden Zustand verliert der Kern von T. die gerüstförmige Structur ganz, wird bedeutend vergrößert, milchig und wird von Methylgrün nicht mehr gefärbt. Nachdem die 2 amöboiden Massen sich zu einer Kugel vereinigt haben, sendet der große Nucleus dicke Strahlen aus und vertheilt sich schließlich ganz in der Masse. — Ganz ähn- liche Erscheinungen constatirte Verf. 3 mal bei D. — Der Kern ist hiernach das Centrum für alle höheren Lebensthätigkeiten dieser Organismen. Die Entwicklung der 4 Flagellaten aus den Keimen zeigt, daß das Plasma und die Geißeln ein «Le- bensproduct« des Nucleus sind. Künstler (^j kritisirt Fisch's Flagellatenuntersuchungen [s. Bericht f. 1885 I p 128]. Nicht bei allen Flagellaten sind die Geißeln cylindrisch, sondern z. B. bei Oxyrrhis, Proteromonas etc. nach der Spitze hin verjüngt. Die Geißeln be- sitzen eine Membran [s. oben p 3]. Verf. nimmt die Priorität für die Be- schreibung des Peristoms der Cryptomonadinen, der Form Veränderlichkeit gewisser Flagellaten u. s. w. für sich in; Anspruch. Bei Cryptomonas ist ein persistirender Ausführungsgang für die contractile Blase, welche selbst nicht eine Vacuole, son- dern nur eine Blase mit besonderer Wand sein kann, vorhanden. Fisch hat die Verdauungstasche und die Insertion der Geißeln im Grunde des Peristoms über- sehen. C. lebt nicht nur von Flüssigkeiten, sondern nimmt Bacterien auf. Bei Chilomonas finden sich dieselben amylumhaltigen Körperchen, wie bei Cryptomonas, nur sind sie nicht blaßgrün, sondern farblos. Danilewsky beschreibt die verschiedenen Zustände bezw. Varietäten der Hä- matozoen von Amphibien und manchen Fischen [Trypanosoma sanguinis und T. piscium) , von Eidechsen und manchen Vögeln und schildert die Vermehrung von T. sanguinis. Deichler entdeckte bei Keuchheusten im Sputum monadenartige Protozoen, die in die gleichzeitig vorhandenen isolirten Epithelzellen etc. eindringen und deren Plasmainhalt aufnehmen. Das Protozoon ist keulenförmig, meist sichelartig ge- krümmt. Das spitze Ende ist beweglich und zuweilen geißelartig verlängert; an dem entgegengesetzten dicken Ende werden nicht selten Pseudopodien entwickelt. Systematische Stellung unbekannt. Protozoa. b. Choanoflagellata. c. Dinoflagellata. Über das Auge vergl. Künstler (^j, s. oben p 3; über Phosphorescenz Mc In- tosh, s. oben p 3. Bergh ermittelte, daß Ceratiwn sich nur in der Nacht theilt. Bei Sonnenauf- gang fischt man meist Theilungszustände. Die Theilung ist eine Längstheilung. Die Kerntheilung findet längere Zeit vor der Membrantheilung statt. Jeder der Theilsprößlinge bildet die ihm fehlende Hälfte der CellulosehtiUe bald nach der Trennung aus. Über Verhalten der Geißeln und der Mundplatte hat Verf. nichts ermittelt; dagegen schließt er aus einem interessanten Befunde, daß die Ketten- bildung dadurch zu Stande kommt, daß die beiden Theilsprößlinge sich nicht völlig trennen. Verf. macht ferner Bemerkungen über den Bau der »Handhabe« und die Theilung von Dinopht/sis und meldet, daß er bereits ISSl (Vid. Medd.Nat. Foren. Kjöbenhavn) seine Beobachtungen über das Leuchtvermögen der Dinoflagellaten publicirt hai)e, welche die Angaben Ehrenberg' s bestätigen. Die Süßwasser- Dinoflagellaten scheinen nicht zu leuchten. Klebs' Entdeckung der Furchengeißel bestätigt Verf. d. Cystoflagellata. Über Phosphorescenz vergl. Mc Intosh, s. oben p 3. 5. Infusoria. a. Ciliata. Über das Auge vergl. Künstler {^) , s. oben p 3 ; über Abtödtung Schulze und Hertwig), s. oben p 4 ; über Paraglycogen BÜtschli und Maupas, s. oben p 5. Plate (-] macht einige kurze Angaben über die Conjugation bei Paramecium. Nachdem durch Theilung des Nebenkernes in jedem conjugirenden Individuum 2 spindelförmige Nebenkerne entstanden sind , wandert je eine dieser Spindeln »dorthin, wo die MundöfFnungen der Thiere eng aneinander gepreßt liegen«. »Keine Spindel tritt jedoch in das Nachbarthier über, sondern es scheint nur ein Diflfusionsvorgang zwischen ihnen durch die völlig intacten Cuticulae hindurch vor sich zu gehen «. Conjugation und Befruchtungs Vorgang können nicht ohne weiteres identificirt werden. — Gruber (^) theilt seine Beobachtungen an Paramecium aus- führlich mit und faßt seiue Ansichten über die Conjugation zu folgenden Sätzen zusammen : Der Großkern des Infusoriums ist vorwiegend Träger des histogenen Plasmas, während der Nebenkern nur Keimplasma enthält. Bei der Conjugation vermischen sich die Keimplasmen beider Individuen dadurch, daß die Nebenkerne sich dicht aneinanderlegen. Wenn die letzteren sich nach aufgehobener Conjugation getheilt haben, trennen sich 2 Gruppen von 4 Kugeln ; die einen werden ohne zu wachsen zum neuen Nebenkern, der somit wieder bloß Keimplasma enthält, die anderen dagegen nehmen das im Plasma gelöste histogene Plasma des alten Groß- kernes auf und werden zum neuen Großkern. Der Großkern ist dasjenige Element, welches die Lebenserscheinungen der Zelle beherrscht, während der Nebenkern erst bei der Conjugation eine Rolle zu spielen hat. Grub er (^j schildert seine Versuche über künstliche Theilbarkeit und Regene- ration der Protozoen [vergl. Bericht f. 1SS5 I p 136] ausführlicher und erweitert sie durch Beobachtungen über spontane Theilung der Infusorien. Ähnliche Resultate, wie bei Sientor, hat Verf. auch bei Clymacostomum, Paramecium und 5. Infusoria, a. Ciliata. 9 Amoeba erhalten : in allen Fällen ergänzten sich die Stücke, welche den Kern oder einen Theil desselben enthielten, wieder zu einem vollständigen Thier. Mißerfolge erzielte Verf. dagegen bei Spirostomum und Loxodes. — Bei Oxytricha und Opalina scheint ein spontaner Zerfall in zahlreiche kleine Individuen normaler Weise vorzukommen. Einige Beobachtungen machen es wahrscheinlich, daß nicht allein der Kern nöthig ist, damit das Protozoon sich fortpflanzt oder regenerirt, sondern daß auch das Chromatin im Kern ein wichtiger Factor dabei ist, und daß »wir es nicht mit einer bloßen Anhäufung von Nährmaterial zu thun haben«. Bei Stentor erfolgt die spontane Zweitheilung in den allermeisten Fällen von 2 zu 2 Tagen. Dabei hat das Fehlen oder Vorhandensein von Nährmaterial gar keinen Einfluß. Verf. glaubt, daß man 2 Arten von spontaner Theilung bei den Infusorien unterscheiden muß : die eine Art tritt ein, wenn das Individuum durch Wachs- thum eine gewisse nicht überschreitbare Größe erreicht hat ; die 2 . Art geschieht durch rasch und in bestimmten Zeitintervallen auf einander folgende Theilun- gen , ohne dazwischenliegendes Wachsthum , also verbunden mit stetiger Ab- nahme des Körperumfauges bis zu einem bestimmten kleinsten Maß. Verf. schließt endlich aus seinen Beobachtungen, daß die nervöse Potenz der Protozoen eine difi'use ist. Nussbaum theilt seine schon früher kurz publicirten Resultate über künstliche Theilbarkeit von Infusorien ausführlicher mit und macht Angaben über den Bau und die spontane Theilung von Opalina ranarum und Gastrostyla vorax n. (in der früheren Arbeit als Oxytricha bezeichnet). Künstliche Theilung gelang nur bei der letzteren Species. Eine Vermehrung der zahlreichen Kerne von O. findet stets vor, nie während der spontanen Zweitheilung des Individuums statt. Maupas (-) schildert und erläutert durch 2 Schemata das Verhalten des Nebenkernes bei der Coujugation von Euplotes patella und Colpidium colpoda. Verf. unterscheidet 7 Stadien. Zwischen dem 4. und 5. findet der Austausch der Nebenkerne beider conjugirender Individuen statt. In jedem Stadium geschieht eine Zweitheilung der Nebenkernstucke. Die meisten Theilstücke werden wieder resorbirt. Im 7. Stadium nehmen Kern und Nebenkern, die bis dahin völlig gleich waren, ihre definitive Form an. Am Ende des 7. Stadiums beginnt die 1. Zwei- theilung. Nur das letzte Stadium ist bei den 2 Species verschieden. Bei Vorticellen, Cryptochilum und Coleps sollen noch mehr Verschiedenheiten vorkommen. Der ursprüngliche Hauptkern der 2 conjugirenden Individuen wird fragmentirt und verschwindet ganz durch Resorption bei Parameciuni aurelia, F. caiidatmn. Col- pidium colpoda, Stylonychia pustidata, Vorticella microstoma, V. nehidifera, Cryp- tochilum nigricans^ Coleps hirtus, Dexiotricha plagia und Cyclidium glaucoma. Bei E. patella bleibt zuweilen ein Fragment erhalten und verschmilzt im 7. Stadium mit dem neuen (aus dem ursprünglichen Nebenkern hervorgegangenen) Haupt- kern. Bei P. bursaria bleibt er vollkommen erhalten und verschmilzt vor der 1. Zweitheilung mit dem neuen Kern. — Maupas (3) hebt eine wichtige Thatsache hervor, die ihm früher entgangen war: Zwischen dem 4. und 5. Conjugations- stadium wandert bei Paramecium caudatum und P. aurelia das eine Nebenkern- stück aus einem Individuum in das andere und verschmilzt hier mit dem vorhan- denen Nebenkernstück. Aus diesem Verschmelzungsproduct gehen Haupt- und Nebenkern der sich wieder trennenden Individuen hervor. Nahrung wird erst 2-4 Stunden nach der Trennung aufgenommen. Die 2 Arten von P. verhalten sich insofern verschieden, als bei P. cazalatum im 6., bei aurelia im 3. Stadium die stärkste Zweitheilung und die Resorption der meisten Theilstücke stattfindet. Bei P. aurelia findet der vollständige Zerfall des ursprünglichen Kernes im 4. Stadium statt, bei caudatum im 6. — Die Ciliaten und Suctoria sind die einzigen Zellen mit 2 verschiedenen Kernelementen. Dies beruht auf einer Arbeits- 10 Protozoa. theilung. Der Nebenkern (Nucleolus) führt die Geschleclitsfunction aus ; es ist ein hermapbroditischer Geschlechtsapparat, der erst zur Zeit der Geschleclitsreife beträchtliche Dimensionen annimmt, einige seiner Theile wie «ßichtungskörper- chen« ausstößt, sich in ein befruchtendes und ein zu befruchtendes Element son- dert, von denen das erstere in ein anderes Individuum überwandert und mit dem zu befruchtenden Element verschmilzt. Daraus entsteht der neue Hauptkern Nucleus) , der dem Kern der befruchteten Eizelle entspricht. Maupas (^) beschreibt sehr eingehend Körper, Schale, Plasma, Cilien, Mund, contractile Vacuolen, After und Haupt- und Nebenkern von Coleps hirtus. Die Zahl der durch besondere OetFnungen im Panzer hervortretenden Cilien beträgt nur 200; dazu kommen noch 14 modificirte Mundcilien. Doppeltbrechende Kör- per, die sich zuweilen im Plasma finden , rühren bei C. von der Nahrung her ; bei anderen Infusorien , die Verf. aufzählt, sind sie endogene Producte. Der Kern besteht aus fein granulirter Markmasse und dünner, membranartiger Rindenschicht. Der sehr kleine Nebenkern ist in die Oberfläche der Kern-Markmasse eingesenkt. Er tingirt sich nicht mit Kernfärbungsmitteln (ebenso ist es bei Balantidium und Nyctotherus) . C. h. ist ein kosmopolitischer Stißwasserbewohner. Die Localva- rietät von Algier ist etwas kleiner als die nordeuropäische. Die Colepiden bil- den eine besondere Familie , die durch Besitz einer complicirten Schale ausge- zeichnet ist. Zahl, Form und Größe der Panzerstücke , die aus einer leicht zer- störbaren Substanz bestehen, sind constant. Durch den Panzer wird C. so geschützt, daß es größere Thiere bewältigen kann und vor den Saugtentakeln der Aciueten sicher ist. Bei der (Quer-)Theilung des Thieres wird die Schale halbirt. Jeder Sprößling muß einen neuen Vorder- bezw. Hintertheil der Schale bilden. So kommt es, daß in den verschiedenen Generationen die Dimensionen des Thieres sich nicht ändern. — C. h. und Glaucoma fyriformis vermehrten sich während 21/2 Monate beständig durch Zweitheilung, ohne je zu conjugiren. Von Cryptochilum nigricans und Cyclidium glaucoma, die in denselben Gefäßen gezüchtet wurden , fanden sich dagegen oft Conjugationszustände. Plate (^) beschreibt ausführlich die bisher noch nicht beobachtete Conju- gation bei Spirochona gemmipara. Der Proceß gehört hier nicht zu den regel- mäßigen Lebenserscheinungen, sondern findet nur selten statt, und zwar stets nur bei jugendlichen Individuen. Zwei neben einander sitzende Thiere verschmelzen mit ihren Kopftheilen ; das eine wird von dem andern vollständig resorbirt , wäh- rend die 2 Kerne und die 6 Nebenkerne beider Paarlinge zu einem Hauptnucleus und 3 Nebennuclei verwachsen. Nicht immer kommt es zu einer völligen Ver- schmelzung , sondern zuweilen wird der Kern des einen Paarlings mit einem Theil des zu ihm gehörigen Plasmas abgeschnürt und ausgestoßen. Es gelangen dann nur die Nebenkerne beider Thiere zur Vereinigung. — Verf. liefert außerdem Be- obachtungen über Bau , Theilung und Knospenbildung von Lagenophrys ampulla. Bei der Längstheilung wird der Kern einfach durchgeschnürt ; auch der Neben- kern theilt sich. Daraufgeht eigenthümlicher Weise der Kern zu Grunde. Statt seiner wird dann »auf irgend eine Weise ein neuer gebildet.« — Bevor das Plasma der späteren Knospe sich vorgewölbt hat , ist der Nucleus in zahlreiche , wachs- glänzende Kugeln zerfallen. Eine oder mehrere solcher Kugeln treten vor der Losschnürung in die Knospe über. Schließlich theilt Verf. seine Ansichten über das Wesen der Conjugation und die Bedeutung der Nebenkerne bei den ciliaten Infusorien mit. BÜtschli (2) stimmt Entz bei , wenn er die meisten Familien, die Stein in der Ordnung Peritricha untergebracht hat, zu anderen Ordnungen stellt. Näher ver- wandt sind von Peritrichen nur die Vorticellina, Ophrydina und Urceolarina. Diese Vorticellina im weiteren Sinne unterscheiden sich von den übrigen Ciliaten da- 5. Infusoria. a. Flagellata. 11 durch , daß sie sich längs , nicht quer theilen , und daß die Spirale nicht links, sondern rechts gewunden ist. Wie Verf. glaubt, sind diese Unterschiede nur scheinbar und liegen nur an unrichtiger Orientirung des Peritrichen-Körpers. Von der Urceolarine Licnoi^hora leitet Verf. durch schematische Abbildungen einerseits Trichodina, andererseits die Vorticellinen ab. Danach wäre das Wimperorgan der V. als Rückenseite , der gesammte übrige Körper als Bauchseite zu betrachten. Die Ursprungsstelle des Stieles ist der Mittelpunkt der Bauchfläche. Orientirt man den Vorticellinenkörper in dieser Weise , so findet auch hier Quertheilung statt. Verf. stellt dann Betrachtungen an über den Theilungsvorgang bei den Vor- ticellinen und die Orientirung der Sprößlinge und sucht den nach Stein's Erfah- rungen abweichenden Verlauf der Theilebene von Lagenophrys zu erklären. Nach Möbius besteht das adorale Wimperorgan der Heterotrichen und Hy- potrichen nicht aus Membranellen , sondern aus Pectinellen (Wimperkämmchen) . Ebenso sind die Bauchwimpern derHypotrichen. — Verf. beschreibt kurz die Ver- mehrung von Freia durch ungleichhälftige Längstheilung. Schuberg macht zahlreiche neue Angaben über den Bau von Bursaria trunca- tella. Das sogen. Septum, welches Peristomhöhle und Septalraum trennt, ist nichts Anderes, als der hinterste Theil des ursprünglichen rechten Peristomrandes , der nur durch einen besonderen Wachsthumsproceß ins Innere des Körpers einge- schlossen wurde. Der sehr verschieden gedeutete » Längscanal « Stein's ist eine Mundspalte. — Die eigenthümliche Structur des Ectoplasmas wird nicht durch Tri- chocysten (Brauer) hervorgerufen, sondern durch Plasmadifferenzirungen , wie sie schon von Bütschli beschrieben worden sind. Zwischen den radiären Plasmabalken und den Cilien besteht kein Zusammenhang. Das Peristom ist mit Membranellen be- setzt, nicht mit echten Wimpern. Die Streifen, auf denen sie stehen, dürfen nicht als Muskelstreifen aufgefasst werden. Verf. schildert die Veränderungen der Mem- branellen nach Behandlung mit Reagentien und beschreibt eingehend ein bisher nicht beachtetes Gebilde, das er »Peristomband« nennt. Nach Daday (^) besitzt Holophrya maxima n. im Alter einen ähnlichen, ketten- artigen Kern wie Stentor, nur ist die Kette bei H. ringförmig geschlossen. Junge Exemplare haben einen ovalen Kern. Lagynus ocellatus n. hat am Vorderende eine Masse schwarzen Pigmentes, in der ein großer krystallähnlicherKörper liegt. Die großen Peristomcilien sind sichelförmige Membranellen. Unter der Basis der- selben ist eine undulirende Membran im Peristomraum befestigt. Gourret& Roeser theilen, anscheinend ohne Kenntnis der neueren einschlägigen Literatur, ihre Untersuchungen über marine Infusorien und Flagellaten mit. Im Hafen von Marseille fanden sie außer zahlreichen neuen Arten auch bekannte, theils Süßwasser-, theils Meerwasser-Infusorien. Alle werden abgebildet und aus- führlich beschrieben. Canu fand von Spirochona , die bisher nur als Bewohner von Ganimarus pulex bekannt war, einen neuen Vertreter [crystallina) auf Limnoria. Die Spirochoniden bilden den »peritrichen Zustand unter den Hypotrichen mit gleichartigen Cilien und ohne Peristom«. Fabre-Domergue deutet die sogen. Montgolfieren aus der Leibeshöhle von Si- punculus als parasitische Infusorien [Pompholyxia sipunculi n.) . Kern und Neben- kern vorhanden ; contractile Vacuole fehlt ; Cilien regellos auf einem ringförmigen Wulste an dem einen Körperende angeordnet. Gehört vielleicht zu den Peri- trichen. Lindner entdeckte in Wasser mit organischen Zersetzungsstoffen stiellose Peri- trichen , die mit abgelösten Vorticellen im Bau übereinstimmen , und schildert die Lebensweise dieser »Askoidien«. 1 2 Protozoa. b. Suetoria. Plate (^) schildert eingehend den Bau , die Bildung von Sprößlingen (Embry- onen) und die Conjugation bei Denclrocometes paradoxus. Der Conjugationsproceß war bisher bei Suctorien nocli nicht näher studirt worden und geschieht bei D. nur sehr selten. Dabei verbinden sich 2 nebeneinander sitzende Individuen durch eine Plasmabrücke und tauschen Theile ihrer Substanz aus. Der Kern wird zu einem langen, gewundenen Bande, das anfangs streifig ist, dann fein granulirt wird und schließlich sich auflöst, nachdem oft ein Zerfall in mehrere Stücke vorhergegangen ist. »Der bleibende Kern entsteht sehr wahrscheinlich dadurch, daß die im Plas- ma gelösten Bestandtheile des alten Nucleus sich aufs neue als ein einheitlicher Körper ausscheiden«. — Über die Kerne vergl. Maupas (^), s. oben p 9. Porifera. (Referent: Dr. G. C. J. Vosmaer in Neapel.) Oendy, A., and S. O. Ridley , On Proteleia Sollasi, a new Genus and Species of Monaxonid Sponges allied to Folymastia. in: Ann. Mag. N. H. (5) Vol. 18 p 152—159 T 5. [3] Goeite, A., 1. Untersuchungen zur Entwickelungsgeschichte von Spongilla fltiviatilis . 64 pgg. 5 Taf. [4] , 2. Nachträgliche Bemerkungen zur Entwickelungsgeschichte der Schwämme, in: Z. Anzeiger 9. Jahrg. p 292—295. [4, 5] Hansen, G. Armauer, Bericht über zoologische Untersuchungen, vorgenommen in den Som- mern 1884 und 1885 auf Kosten des Museums, in : Bergens Museums Aarsberetning for 1885 p 49-54 1 Taf. [3] Heider, K., Zur Metamorphose der Oscarella lohularis O. Schm. in: Arb. Z. Inst. Wien 6. Bd. p 175—236 T 19—21. [4] Lampe, W., TetillaJapo7iica, eine neue Tetraetinellidenform mit radiärem Bau. in : Arch. Naturg. 52. Jahrg. p 1—18 T 1. [2, 3] Lendenfeld, R. von, 1. Contributions towards the knowledge of the Nervous and Muscular Systems of the Horny Sponges. in : Ann. Mag. N. H. (5) Vol. 17 p 372—377. [Über- setzung; vergl. Bericht f. 1885 I p 142, 144.] , 2. Studies on Sponges. I— IV. in: Proc. Linn. Soc. N-S- Wales Vol. 10 1885 p 557 —574 T 39—44. [3—5] Levinsen, G. M. R., Kara-Havets Svampe (Porifera). in: Dijmphna-Togtets Zoologisk- Botaniske Udbytte p 341-372 T 29— 31. [3] *Pocta,Ph., Le developpement des Eponges fossiles, in: Arch. Slav. Biol. Tome 1 p 23 — 25. Ridley, S. O., s. Dendy. Schulze, F. E., Über den Bau und das System der Hexactinelliden. in: Abb. Akad. Berlin. 97 pgg. [2, 3, 5] Sollas, W. J., A Classification of the Sponges. in: Proc. R. Dublin Soc. Vol. 5 p 112. [5] Vosmaer, G. C. J., 1. Einige neuere Arbeiten über Schwämme. Kritisch referirt. in : Biol. Centralbl. 6. Bd. p 181—188, 193—201. [5] , 2. Porifera. in: Bronn's Classen und Ordnungen des Thierreiches Leipzig und Heidelberg Lfr. 12-16 (Schluß) p 369—496 T 26—34. [1, 5] *Wierzejski, A., Le developpement des gemmules des Eponges d'eau douce d'Europe. in: Arch. Slav. Biol. Tome 1 p 26—47. [Übersetzung; vergl. Bericht f. 1881 IV p. 134.] 1. Allgemeines. Vosmaer (^j bespricht in dem Capitel über Ontogenie (p 411-430) einige besser bekannte Formen als Beispiele genauer, thut jedoch auch der weniger be- kannten Erwähnung. Verf. gelangt zum Schlüsse, daß »noch nichts Zusammen- Zool. Jahresbericht. 1886. Porifera. Porifera. hängendes herauszubringen ist«. Mit Nachdruck wird daraufhingewiesen, daß der Entwickehingsmodus von Syc. raphanus nicht als Typus genommen werden darf. — Das 5. Capitel behandelt die Physiologie (p 431-445); in ihm werden die Thatsachen über Ernährung und Athmung, Excretion und Secretion (Spongo-, Calci- und Silicoblasten, Drüsenzellen), Pigment und Farbe, Wachsthum, Skelet, Fortpflanzung und Bewegung besprochen. Der Abschnitt »Verbreitung« (p 446- 456) wirft einen Blick über die topographische, geographische und bathygraphi- sche Distribution und enthält tabellarische Verzeichnisse der bekanntesten Gat- tungen. Dasselbe gilt für den Abschnitt »Paläontologie« (p 462-471), während unter » Öcologie « die verschiedenen Formen von Symbiose , Nutzen und Schaden der Schwämme zusammengefaßt sind , mit besonderer Rücksicht auf den Bade- schwamm. Das letzte Capitel behandelt die »Verwandtschaftsverhältnisse« (p 472 -481), s. unten p 5. 2. Anatomie (incl. Histiologie). (a. Allgemeines.) b. Porifera non-calcarea. I. Hyalospougiae. Nach F. E. Schulze kann man, wie sehr sich auch die einzelnen Hexactinelliden in Gestalt und Bau unterscheiden, doch für ihre Organisation ein gewisses Schema aufstellen. Abgesehen vom Skelet, stellt der Körper einen einfachen Sack dar, »dessen äußere Oberfläche von einer dünnen porenreichen Haut, der Dermal- membran, gebildet wird«. Unter dieser Haut befindet sich ein von feinen Tra- bekeln durchsetzter Raum , der »subdermale Trabekelraum «. Die innere Wand des Sackes ist ebenfalls mit einer dünnen Haut bekleidet, der »Gastralmembran«, und unter dieser breitet sich der »subgastrale Trabekelraum« aus. Zwischen den beiden Trabekelräumen liegen die Geißelkammern , welche durch eine Membran verbunden sind. Es stellen also die Wand der Geißelkammern, welche wegen der netzförmigen Zeichnung »membrana reticularis« genannt wird, und die Verbin- dungsmembran eine continuirliche Schicht dar , welche oft vielfach gefaltet und gewunden ist. — Den Kieseltheilen liegt bekanntlich immer der einfache Sechs- strahler, »Hexacte«, zu Grunde. Je nach dem Fehlen von einem oder mehreren der 6 Strahlen werden die Spicula als Pentacte , Tetracte , Triacte , Diacte und Monacte bezeichnet. Nach der Lage und Anordnung unterscheidet Verf. 1 . Pro- stalia , die über die äußere Oberfläche des Schwammes hervorragenden Nadeln. Sie werden in Basalia, Pleuralia und Marginalia getheilt; 2. Dermalia (Epi-, Auto- und Hypodermalia) ; 3. Gastralia und 4. Parenchymalia. II. Spiculispongiae. (A. Lithistina.) B. Tetraxonina. Nach Lampe zeigt Tetilla japonica einen deutlich radiären Bau. Das einzige Osculum ist die Mündung von 6 radiären Hauptcanälen. Das Epithel ist hier mehr- (2-3) schichtig ; dagegen konnte Verf. an der Außenwand des Schwammes kein Epithel auffinden. Die Geißelkammern sind birnförmig, sollen von einer dünnen Membran umgeben sein und sich mittels enger Canaliculi mit den Hauptcanälen verbinden. Das Canalsystem ist somit nach dem 4. Typus gebildet. 3. Ontogenie. 3 (C. Oligosilicina. D. Pseudotetraxonina.) E. Clavulina. Nach V. Lendenfeld (2) besteht Raphyrus hixonii aus einem netzförmigen Ge- flechte harter lamellenartiger Fasern , zwischen welchen sich eine viel weichere Substanz befindet. Das Geflecht zeigt sich äußerlich als netzartige Stränge. Die Fasern bestehen aus sehr derbem Gewebe mit wenigen kleinen Canälen , aber außerordentlich vielen Spicula. In den Maschen sind die Canäle viel weiter, die Spicula aber geringer au Anzahl. Die Oberfläche der Maschen wird gebildet von einer siebartig durchbrochenen Haut ; so kommen die Poren zu Stande , durch welche das Wasser in die großen Subdermalhöhlen gelangt , von welchen Canäle nach allen Richtungen abgehen. Die Verbindung der Canäle mit den Geißel- kammern geht nach dem 4. Typus vor sich. Die Oscula sind an der Oberfläche zerstreut und haben einen Durchmesser von 2-10 mm. — Die eigentlichen Skelet- spicula sind tr. ac. (wofür Verf. den Terminus hulh. ac einführen zu wollen scheint; und tr. ac. Die äußere Partie der erwähnten oberflächlichen Stränge wird durch kleine tr. tr. sp. gebildet. Diese kommen vereinzelt auch in den weicheren Ma- schen vor, wo auch tr. ac. resp. tr. ac. und ac. ac. sp. zu finden sind. III. Cornacuspongiae. A. Halichondrina,: Hansen behauptet, daß die Phakellien keine Geißelkammern besitzen. Levinsen gibt eine genaue Beschreibung und Abbildung der Esperella-DoT^^el- schaufel und bestreitet einige von Vosmaer's Angaben hierüber. Nach ihm kommt auch bei diesen Spicula ein Axencanal vor. B. C eratina. V. Lendenfeld {^) macht einige Angaben über das Canalsystem von Dendrilla cavernosa. Der Schwamm zeigt fingerförmige Fortsätze, welche große innere Höhlen haben ; diese stehen mit einander in Verbindung und sollen zum ein- führenden System gehören. Sie sind geschlossen durch von den Poren sieb- artig durchbrochene Membranen. Die Oscula stehen an der seitlichen Oberfläche der genannten Fortsätze. Verf. glaubt auch hier wieder Sinnes- und Nervenzellen gesehen zu haben, außerdem die bekannten Drüsenzellen. ( c. Porifera calcarea.) d. Porifera incertae sedis. Dendy u. Ridley beschreiben ein neues Schwammgenus Proteleia, welches fest- sitzend ist, eine deutliche Rinde zeigt und die Oberfläche mit warzigen Fort- sätzen bedeckt hat. D?s Skelet besteht aus tr. ac. und (oder) tr. ac. ; außerdem sind Spicula mit » grapnel-like apex « vorhanden. 3. Ontogenie. Nach Schulze ^pflanzen die Hyalospongiae sich sowohl durch Eier als durch Knospen fort. Nach Lampe ist Tetillajaponica getrennten Geschlechts. Außer geschlechtlicher Vermehrung kommt auch Knospung vor. Porifera. Heider studirte die Entwickelung- von Oscarella lobularis (0. S.) Vosm. Seine Schlüsse sind folgende. Die freischwimmende Larve ist eine Blastosphära , näm- lich eine Schicht hoher Geißelzellen, welche eine zellenfreie eiweißhaltige Flüssig- keit umschließt. Histiologisch und vielleicht auch morphologisch sehr wichtig ist die Thatsache, daß diese cilientragenden Zellen Kragen besitzen. Zwischen diesen Zellen kommen einige vor, welche cilienlos und vielleicht secretorischer Natur sind. Die Larve ist gelblich; nur der hintere Pol ist röthlich, und dieser stülpt sich gegen den vorderen ein, jedoch kommt gelegentlich auch das Gegen- theil vor. Nach der Einstülpung setzt sich die Larve mit dem Gastrula-Munde fest. Die ursprüngliche Längsaxe verkürzt sich mehr und mehr und allmählich übersteigt die Breite die Höhe. Das «Entoderm« ist noch wenig verändert, das »Ectoderm« dagegen sehr. Seine Zellen platten sich ab und der Kragen ver- schwindet ; die Cilien bleiben aber. Der Gastrulamund verengt sich und es stellt sich heraus, daß die Anheftung nur an einigen Punkten geschieht, nicht über die ganze Fläche. Das »Entoderm« nimmt an Oberfläche zu und bildet primäre und secundäre Falten. Hieraus gehen schließlich die Geißelkammern hervor, auf eine Weise , welche dem Ref. aber nicht ganz klar geworden ist. Inzwischen hat sich der Gastrulamund ganz geschlossen. Das »Entoderm« differenzirt sich in 2 Zellen- arten : platte Canalzellen und hohe Kragenzellen. Zwischen beiden Blättern ist eine Gallerte, in welche aus dem »Entoderm« Zellen hineinwandern, um das »Mesoderm« zu bilden. Jetzt sind auch die Anheftungsstellen deutlich als vom «Ectoderm« gebildete, cubische Füßchen zu erkennen, welche eine Art Kitt ab- zusondern scheinen. Die Mündungen der Geißelkammern, anfangs sehr weit, verengern sich , und es erscheinen die engen Canaliculi. Die Poren entstehen als seichte Einstülpungen des »Ectoderms«. Ganz eigenthümlich ist die Bildung des Osculums. An der Kuppe der festgesetzten Larve hebt sich das »Ectoderm« mehr und mehr vom »Entoderm« ab, indem eine immer größere Menge von Gal- lerte dazwischen angesammelt wird. In diesen so gebildeten Fortsatz wächst bald unter Verdrängung der Gallerte ein Divertikel des »Entoderms« hinein, bis schließlich eine Durchbrechung stattfindet. Götte's (') Arbeit über die Entwickelung von Spongilla ist im Wesentlichen schon früher nach der vorläufigen Mittheilung referirt worden [vergl. Bericht f. 1884 Ip 133]. In einem Nachtrag gibt Götte ("-^) an, daß seine Verallgemeinerungen einer Eiü- schränkung bedürfen , indem gewisse Schwämme offenbar einen ganz anderen als den von ihm beschriebenen Bildungstypus haben. Die Arbeit Heider s [s. oben] hat ihn zu dieser Einschränkung bewogen , jedoch scheint es Verf. für wahr- scheinlicher zu halten, daß die Mehrzahl der Schwämme sich, wie er es für Spongilla angegeben, entwickeln und nicht wie Heider es für Oscarella feststellte. 4. Physiologie. Nach Heider schwärmen die Larven von Oscarella im October und November aus. Sobald sie frei werden, gehen sie an die Oberfläche des Wassers, und zwar an die Lichtseite des Gefäßes , später hingegen , wenn sie sich festsetzen wollen, an die Schattenseite. Die Einstülpung geschieht Abends. Nach V. Lendenfeld (^) färbt Halme tingens Papier stark violett, während Alcohol die Farbe mehr gelblich auszieht. Ferner beobachtete Verf. 2 Paar Schwämme, welche je einander so ähneln, ohne identisch zu sein, daß Verf. hierin einen Fall von Mimicry sieht. 5. Phylogenie. 5 5. Phylogenie. Vosmaer (^^) bespricht die »Abstammungs- und Verwandtschaftsverhältnisse« der Schwämme, hauptsächlich nach Anleitung der neueren Arbeiten von Heider, V. Lendenfeld, Marshall, Schulze u. A. über diesen Punkt. Heider hat neuerdings wieder hervorgehoben, daß die Schwämme weder Protozoen noch Coelenteraten sind, sondern einen Typus für sich bilden; auch Goette {^) ist dieser Ansicht. Er nimmt an , » daß die durch die Einstülpung gebildete Höhle der Gastrularaum sei und daß die Zellen der eingestülpten Schicht, also bei Sycon die Geißelzellen, ur- sprünglich die nahrungaui'uehmenden Elemente waren«. Die gastrulaähnliche Stammform der Spongien gab dann ihre herumschwärmende Lebensweise auf, »iudem sie ihren Mund der Oberfläche eines festen Körpers anlegte, um auf diese Weise an der mit kleinen Organismen aller Art belebten Fläche von Steinen nach Nahrung zu suchen«. Vosmaer(^^) wirft Heider vor, daß er nicht erklärt, warum auf einmal eine Gastrula zu Stande kam, und hält alle Speculationen vorläufig noch für wenig nützlich , so lange wir nicht einmal sicher wissen , welche Zellen die Nahrung aufnehmen, welche für die Respiration sorgen etc. Das Festsetzen kann nach ihm ebenso gut erklärt werden durch das Auftreten von Spicula , wodurch die freie Bewegung gehemmt wurde. Wegen Götte (^) vergl. unten Capitel All- gemeine Entwicklungslehre. Wenn die Phylogenie der Porifera als Ganzes noch absolut im Dunkeln liegt, so sind nach Vosmaer die Verwandtschaftsverhältnisse der einzelnen Gruppen doch etwas klarer . obwohl auch da die Hypothese noch keine Theorie geworden ist. Der Anschauung von PolejaefF und Vosmaer, daß die sog. Hornschwämme von Kieselschwämmen abstammen , stimmt Schulze und jetzt auch v. Lendenfeld i^^) zu. Während Vosmaer aber eine sehr enge Verwandtschaft zwischen beiden annimmt und Ceratina -}- Halichondrina unter einer Ordnung vereinigt , möchte Schulze doch mehr Gewicht auf das absolute Fehlen von Kieselnadeln legen und hält die Hornschwämme als Gruppe gesondert. Die «Silicea« theilt er in 3 Ordnungen, »Triaxonia, Tetraxonia und Monaxonia, in der Überzeugung, daß die beiden ersten Ordnungen durchaus unabhängig von einander aus skeletlosen Urspongien entstanden sind, während die Monaxonia zwar Ausläufer einer dieser beiden Stammgruppen enthalten , sich aber im Einzelnen bis jetzt noch nicht überall auf ihren Ursprung haben zurückführen lassen , daher einstweilen noch als selbstän- dige Ordnung vereinigt bleiben müssen«. Vosmaer spricht aber stark gegen das Zusammenbleiben der »Monaxonia« (Monactinellidae Autt.), wie schon aus dem Factum hervorgeht, daß er Halichondrina und Ceratina vereinigt. Nach ihm kann man bei den Oligosilicina, Pseudotetraxonina und Clavulina Schritt für Schritt eine Degeneration im Skelet und dadurch im Habitus wahrnehmen , auch lassen diese Gruppen sich von echten Tetraxonina ableiten. Nach So I las hingegen sind die »Myxospongia« nicht degenerirte, sondern persistente skeletlose Formen. Zool. Jahresliericht. ISSG. Porifera. Coelenterata. [Referenten: 1—6. Dr. Paul Mayer in Neapel; 7. Dr. A. v. Heider in Graz.) Bedot, M., 1. Recherches sur las cellules urticantes. 1. Velellides, Physalides. in: Recueil Z. Suisse Tome 4 p 51—70 T 2, 3. [14] * , 2. Sur les cellules urticantes des Siphonophores. in: Arch. Sc. Physiq. Nat. Geneve (3) Tome 15 p 514—516. Breckenfeld, A. H., Hydra. — A Sketch of its Structure, Habits, and Life History. in: Amer. Menth. Micr. Journ. 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Die Conservirung geschah meist mit Osmium, das Schneiden in Paraffin. Das Ei und seine Befruchtung. Sämmtliche Eier, auch die von Geryonia (gegen Fol) , sind kugelig, nur die von Eudendrium birnförmig, ihr Durchmesser schwankt für 19 Arten von 1,5 mm [Polyxenia albescens) bis 0,024 mm [Cuninapi'oboscidea); bei sehr nahe verwandten Medusen steht ihre Größe im Verhält- nis zu derjenigen der Mutterthiere. Die Hydroiden haben meist undurchsichtige, die Medusen durchsichtige Eier ; bei Rhopalonema sind sie leichter als Seewasser. Die Ablage der Eier geschieht bei den Medusen (Verf. gibt eine Tabelle für 14 Arten) nur bei Tage ; geht sie frühmorgens vor sich, so verschiebt sie sich mit der Jahreszeit. Bei nahe verwandten Arten ist sie sehr verschieden, wahrschein- lich damit Kreuzung vermieden werde. Die Anzahl der Richtungsz eilen be- trägt je nach der Species 1-3; sie werden entweder noch im Ovarium [Clytia ßavidula) oder gleich nach der Ablage ausgestoßen, lösen sich in der Regel gleich ab und spielen also bei Befruchtung und Furchung keine Rolle. Kerne ließen sich in ihnen bei Nausithoe nachweisen. Verf. beschreibt nun eingehend die Structur des Eies (Exo- und Endoplasma, Kern, Hülle etc.; bei Tuhularia findet das Wachsthum der Eierstockseier durch Auffressen der benachbarten Zellen statt) und schildert dann die Befruchtung an Mitrocoma Annae ziemlich im Einklänge mit 0. Hertwig, beobachtete aber die Verschmelzung von Ei- und Spermakern nicht und spricht sich auch gegen ihre Identificirung mit dem Idio- plasma aus. Polyspermie fand er ebenfalls nicht. — Die drei ersten Fur- chungsstadien. Bei sämmtlichen Medusen ist die 1. Furchung sagittal und beginnt am oberen Eipole, wo der Kern liegt (Ausnahme Aegmopsis) ; bei den hypogenetischen Formen ist sie eine «circuläre« , bei den metagenetischen eine »schneidende« (die beiden Hälften trennen sich zuletzt im Innern resp. am ve- getativen Pole). Die 2. Furche ist frontal, und zwar nach den Arten entweder centripetal oder centrifugal. Die circuläre Furchung ist die ursprünglichste, aus ihr lassen sich die anderen ableiten. Die Blastomeren werden »durch ihren un- mittelbaren Contact zusammengehalten«^ was besonders bei den nackten Eiern wesentlich ist. Bei Oceania armata liegen sie regellos und trennen sich sogar oft von einander. Regelmäßige Verschiebungen der Blastomeren an einander sind sehr auffällig bei Nausithoe und Mitrocoma. Die 3. Furchung ist äquatorial und nach ihr findet eine Verschiebung der Blastomeren um 45° statt. Bei einigen Medusen erscheint jetzt bereits die Furchungshöhle. Bei den Hydroidpolypen ver- läuft die Furchung im Allgemeinen ähnlich, jedoch sind die Blastomeren viel öfter ganz regellog gelagert. Weitere Furchungsstadien. Die 4. Furchung erfolgt bei den Medusen meist an allen Blastomeren ziemlich gleichzeitig; die Furchen sind theils meridional, theils äquatorial, oder auch keins von beiden. Am häufigsten ist die Furchung centripetal und die Furchungshöhle sehr klein oder null. Die Entodermbildung ist entweder eine allseitige (»multipolare«) oder eine am hinteren Larvenende concentrirte (»hypotrope«) ; jene läßt sich wiederum unterscheiden in eine auf Quertheilung der Blastodermzellen beruhende j) primäre Delamination« [Eudendrium, Geryoniden) , eine »multipolare Einwan- derung« [Aeginopsis), eine mit Morulabildung verknüpfte » secundäre Delamination« [Aglaura, Rhopalonema, die meisten Hydropolypen), und in eine »gemischte Delami- nation« [Polyxenia). Diese leitet zum zweiten Typus über, der entweder eine »hypotrope Einwanderung« (metagenetische Hydromedusen) oder eine Invagination (viele Acraspeden) ist. Verf. illustrirt alle diese Arten der Furchung und Ento- Coelenterata. dermbildvmg durcli eiageliende Einzelschilderungen (p 48-70). Eigentliümlich verhält sich auch hier Oceania, wo zu der Unregelmäßigkeit in der Anordnung der Blastomeren noch Theilungen der Blastula kommen können, sodaß manche Larven viel kleiner sind als andere. Bei Mitrocoma dagegen verschmelzen häufig 2-3 Blastulae mit einander und liefern hypertrophische Larven. Die Poren in der Blastulawandung (Claus, Mereschkowski) finden sich bei vielen Medusen, dienen jedoch wohl nicht zum Durchtritte feinster Körnchen, sondern sind «als Ausdruck der Formveränderungen der Zellen, namentlich beim Anschicken zur Theilung, aufzufassen.« Larven metagenetischer Medusen. 1. Craspedoten. Die »Parenchymellacf [s. hierüber im Abschnitte: Allgemeine Ontogenie] schwimmt mit Hülfe ihrer Geißeln mit dem animalen, breiteren Pole voran in Spiralen. Im Ec- toderme finden sich auch subectodermale, cilienlose Zellen vor. Je nach der Art der Metamorphose lassen sich nun 2 Gruppen unterscheiden. Bei den Oceaniden, Laodice und 3Iitrocoma setzt sich die Parenchymella nach Ablauf ihrer Schwärm- periode fest, verliert die Cilien, erhält eine Cuticula, sowie sehr viel später Nessel- kapseln und Gastralhöhle und verwandelt sich entweder ganz in eine Hydrorhiza, aus welcher 1 bis mehrere Hydranthen hervorknospen, oder in Hydrorhiza und Anlage des 1. Hydranthen zugleich. Beides kann bei ein und derselben Species der Fall sein. Hingegen erscheinen bei den Clytien, Ohelia und nach Claus auch bei Aequorea die Nesselkapseln (aber stets nur im Ectoderm) schon bei der schwimmenden Larve und fressen die peripherischen Entodermzellen die centralen auf, wodurch die Gastralhöhle zu Stande kommt ; die Larve bewegt sich nicht nur mit den Geißeln, sondern auch durch Krümmung des Körpers (es sind ectoder- male Muskelfibrillen vorhanden, außerdem vielleicht auch Sinnesorgane in Ge- stalt feiner peripherischer Zellausläufer). Erst jetzt setzt sich die Larve mit ihrem Vorderende fest, wird dabei ganz platt, erhält gleichfalls an Stelle der Cilien eine Cuticula und läßt nun aus ihrem Centrum die Anlage des 1. Hy- dranthen hervorknospen. Die platte Hydrorhiza gliedert sich dabei in 3-7 Anti- meren. Verf. beschreibt darauf im Einzelnen die weitere Metamorphose vieler Craspedoten (p 77-86) und nimmt auf Grund derselben Änderungen in der Sy- stematik vor [s. unten p 10]. 2. Nausithoe. Sie macht einen Generationswechsel durch. Der Blastopor schließt sich bei der Larve (gilt auch für Aurelia), die Gastralhöhle ist kaum zu erkennen ; dann verwandelt sich die Planula in eine rundliche Platte mit deutlicher Gastralhöhle, und nun wächst das junge Scypho- . Stoma gleich einem Cylinder in die Höhe, erhält 4 Tentakel und kann sich ganz in sein Periderm zurückziehen. Weitere Züchtung gelang nicht : wahrscheinlich aber gehört iV. zu Stephanoscyphus mirabilis. (Dies bezeichnet ClauS (^) als eine «wenig annehmbare Hypothese«). Larven hypogenetischer Medusen. Die Annahme Haeckels, daß bei den Trachymedusen und Aeginiden auch Generations- wechsel vorkomme, »wird durch keine Thatsache gestützt«. Verf. beschreibt eingehend die Entwicklung von Lit-iope und Afflaura. Bei L. wird schon in der jungen Larve Gallerte zwischen Ecto- und Entoderm abgeschieden, in welche hinein die Entodermzellen lange Ausläufer schicken. Bald darauf rückt die Entodermblase durch einseitige stärkere Ausscheidung von Gallerte an den unteren Pol, wo sich durch Theilung der Ectodermzellen eine be- sondere Platte gebildet hat, an deren Peripherie nun ein Ectodermring sich diflTerenzirt. In ihm treten bald die ersten Nesselkapseln auf, sprossen die Ten- takel hervor und bildet sich das Velum. Nun plattet sich die Entodermblase ab und es erscheint der Mund , indem beide Blätter in der Mitte der Ectodermplatte durchbrechen ; erst später zieht er sich unter Bildung einer Schirmhöhle zurück. Haeckels Darstellung ist also falsch, namentlich die Angabe , Schirmhöhle und Velum wären mit Entoderm bekleidet, und Lankesters Versuch, sie aufrecht zu 1. Allgemeines. 5 erhalten, muß als gescheitert betrachtet werden. Bei Aglaura, deren Hypogenese viel Auffallendes zeigt, entsteht durch Differenzirung einer Morula in 2 Keim- blätter eine Larve, deren Entoderm aus einer einzigen Schicht großer chordaähn- licher Zellen besteht, während die schuppenförmigen Ectodermzellen je viele feine Wimpern tragen, mit deren Hülfe die ungemein zarte Larve in Spiralen umher- schwimmt. Von den 14 Entodermzellen ist die 9. insofern wichtig, als aus ihr durch seitliche Theihingen die beiden ersten Tentakel hervorgehen; die 10.-14. sind bedeutend kleiner als die 8 oberen. Bald treten am oberen Körperende Nesselkapseln auf, zugleich theilen sich (mit Ausnahme der oberen 2 oder 3; sämmtliche Zellen des Entodermes, sodaß eine Gastralhöhle erscheint, welche sich mit der Höhle des schon früher aus den kleineren Entodermzellen entstandenen Hypostomes in Verbindung setzt. Während 2 neue Tentakelpaare hervorsprossen, bricht der Mund durch und ragen aus ihm die langen Cilien der Gastralhöhle her- vor ; zugleich entstehen zwischen diesen Tentakeln die ersten beiden Randkörper aus je 2 Entodermzellen. Weitere Stadien wurden gefischt und zeigten, daß der größere Theil des Larvenkörpers sich in den Ringwulst verwandelt, und nur der dünnwandige Abschnitt zur Umbrella wird. Vom ringförmigen Rande der Larve wachsen 8 taschenförmige Ectodermeinstülpungen nach oben zu bis zur Basis des Magens und bilden so die in 8 Kammern getheilte Schirmhöhle ; in die Zwischen- räume sprossen alsdann vom Magen aus die 8 Radialcanäle hinein. Allmählich wird die Schirmhöhle geräumiger und nimmt das erst zweilippige , später vier- lippige Hypostom in sich auf; zuletzt bildet sich auch der Magenstiel. Gegen- baur's Trachynema ciliatum ist eine Larve von Afflaura. Erneute Beobachtungen des Verf. 's über Polyxenia und Aeginopsis stimmen mit seinen vor 15 Jahren russisch publicirten Angaben überein ; auch Ae. besitzt die für P. charakteristische Stab förmige Larve. An Pelagia konnte Verf. nachweisen, daß zwischen Ecto- und Entoderm bei der jungen Larve keine Zellen liegen und, was Kowalewski als solche beschreibt, nur ein durch die Reagentien hervorgebrachter Niederschlag ist. Sporogonie und Knospung von Cunina proboscidea Metschn. Die Entwicklung der spontan abgelegten und auch der künstlich befruchteten Eier ließ sich nicht verfolgen , dagegen eine eigenthtimliche Art Knospung, In den ectodermalen Geschlechtsorganen finden sich nämlich körnige amöboide »neutrale« Zellen vor, die bedeutend kleiner als die bewegungslosen Eier sind und im (^ zu Spermatoblasten, im Q. zu Eiern werden. Sie wandern unter Durch- brechung der Stützlamelle in das Entoderm ; dies findet sowohl bei geschlechtlich unreifen als auch bei reifen (^ und Q statt. Am Ziele angekommen , beginnt jede Zelle sich zu theilen — Verf. beschreibt die eigenthümliche Karyo- kinese sehr ausführlich — die beiden Tochterzellen rücken zunächst weit ausein- ander, dann aber scheint die eine die andere zu verschlingen. Jedenfalls wird die eigentliche Spore von einer anderen Zelle umhüllt, welche ihr zum Schutze und zur Ernährung dient. Sporen in Theilung beobachtete Verf. nicht, wohl aber die Producte der Theilung d.h. Embryonen mit 3, 4, 8, 12 etc. Blastomeren. Während dieser Vorgänge wächst der Embryo und die Schutzzelle bedeutend , je- doch nimmt die Entwickelung bald ein Ende , wenn die Wanderzelle nur bis in die Gallerte gelangt war statt in die Wandungen des Gastrovascularsystems , wo die Ernährung reichlicher ist. Es entsteht nun eine Morula, deren Zellen ohne Gastrulation sich in 2 Lagen ordnen , wobei gleich von Anfang an das Ectoderm an mehreren Punkten zweischichtig ist. Die Schutzzelle setzt sich mit einer Stelle an der Entodermwand der Meduse fest und umgibt den Embryo in Form einer immer dünner werdenden Membran anfänglich ringsum , später nur noch partiell , sodaß er an einem Punkte festgeheftet frei in die Gastrovascularhöhle hineinragt und schließlich in Folge des Spieles seiner Cilien sich losreißt. Der nunmehr freige- Coelenterata. wordene Embryo ist eine abgeplattete Kugel mit anfangs geschlossener Magen- höhle; bald bricht der Mund durch und sprossen an den 4 Orten, wo zuerst Nessel- kapseln auftreten, die Tentakel hervor, die ursprünglich hohl sind. Das Entoderm erhält lange Cilien. Schon auf diesem Stadium vermag die Larve am aboralen Pole mehrere Male je 1 zweischichtige Knospe zu erzeugen, aus denen neue Lar- ven, den alten völlig gleich, hervorgehen und sich ablösen. Später grenzt sich an der Larve durch eine kreisförmige Linie die obere Scheibe mit den Tentakeln (und eventuell mit 1 Knospe im Centrum) von dem unteren kugeligen Reste des Körpers ab; an jener entstehen zwischen den 4 (selten 5 oder 6) Tentakeln 12-16 zwei- schichtige Randkörper mit Kalkconcrementen im Entoderme. Darauf umwächst die aborale Scheibe allmählich die orale Kugel , und letztere wird so zur unteren Ma- genwand sammt der ectodermalen ringförmigen Gonade, während jene auch das Velum liefert und bald Gallerte abzuscheiden beginnt. Schon vorher sind ecto- dermale Muskelfasern und Nervenelemente aufgetreten. Nun verläßt die junge Meduse von 5 mm im Durchmesser das Mutterthier, von dem sie sich wesentlich unterscheidet. Magentaschen , Peronialcanäle und Ringcanal fehlen ihr , sie ist also eine Solmaride (Haeckel) , während jenes eine Cunanthide ist. Schon jetzt ist sie geschlechtsreif und gonochoristisch, die Eier sind gleich denen des Mutter- thieres, die Samenfäden hingegen haben ein kleineres Köpfchen als die der 1 . Ge- neration. Weitere Veränderungen beobachtete Verf. an den sporogonen Medusen nicht. Somit kommen bei C. proboscidea 2 geschlechtliche Generationen vor, wo- von die eine bis auf die Randkörper viel complicirter gebaut ist, als die aus Sporen und Knospen entstandene. Sporogonie existirt ferner mit Bestimmtheit bei C. Köllikeri, rubiginosa= (rAorfof/ac^y/« Haeck.) und joa^-astVtm Metschn. (Parasit in Ge- ryonia , hier scheinen sogar 3 Generationen auf einander zu folgen) , vielleicht auch bei octonaria Mc Crady und einem vom Verf. einmal in der Glockenhöhle von Rhopalonema gefundenen Parasiten, welcher ein Verbindungsglied zwischen para- sitica und ruhiginosa darstellt. — Über das letzte Capitel »Genealogische Betrach- tungen« s. das Referat unter Allg. Ontogenie. Götte behandelt zunächst die Ontogenese von Aurelia und Cotylorhiza. Der Eikern schwindet, bevor Embryonalkern und Richtungszellen auftreten. Die ersten 2-4 Furchungskugeln von C. sind gleich groß, die von A. sind bis zur 4. Thei- lung bald gleich, bald ungleich. Die Coeloblastula hat eine große Furchungs- höhle, die Coelogastrula entsteht aber bei A. nicht durch Einstülpung (Claus, Haeckel), vielmehr geht eine Sterrogastrula vorher. Wie Schnitte lehren, füllt sich die Keimhöhle mit Zellen , die entweder direct oder durch Theilung von der Wand der Blastula abstammen. Das Prostoma entsteht »innerhalb der entoderm- bildenden Hemisphäre des Keims«, indem zuerst der Zellenhaufen im Inneren sich aushöhlt und darauf sich nach außen öffnet. Die Gastrula bewegt sich alsdann mit Hülfe der Cilien des Ectodermes , das aborale, breitere Ende voran, durch das Wasser. Bald schließt sich das Prostoma völlig, und die Planula erhält zwischen Ecto- und Entoderm eine Gallerte, welche von beiden mittlerweile histologisch be- deutend veränderten Zellschichten herrührt ; Nesselzellen sind auch bereits vorhan- den. Bei C. , wo die Gastrulation nicht im Einzelnen verfolgt wurde, platten sich die Planulae ungemein ab, während sie bei A. birnförmig bleiben. Mit dem abora- len Ende setzt sich nun die Planula fest, wobei die Ectodermzellen den Kitt liefern, wird meist oral breit und gewinnt so die characteristische Gestalt der »Scy- phula«. Jetzt entsteht der bleibende Mund, aber nicht einfach durch Wieder- öffnung des Prostoma (Haeckel) , sondern ähnlich wie es Kowalewski für C. beschrieben hat. Es stülpt sich nämlich die Mitte des oralen, inzwischen flach ge- wordenen Ectodermes zu einer in der senkrechten Querebene breiten, in der Haupt- ebene engen Tasche ein, welche die Verschlußstelle des Prostoma mit sich in die 1. Allgemeines. 7 Tiefe nimmt; briclit dieser ectodermale Schlund alsdann gegen das Entoderm durch, so ist das Prostoma in der Schlundpforte zu suchen, nicht aber im bleiben- den Munde. Das Schlundrohr drängt bei seinem Wachsthum das Entoderm der- art bei Seite, daß die beiden ersten, in der Hauptebene neben ihm bis zur Höhe des Mundes reichenden Mag entaschen entstehen. Ihre entodermale Wand geht in der Hauptebene in die frei herabhangende Schlundwand über ; beide zusammen bezeichnet Verf. als Taschenvorhang, den Eingang vom Magen in jede Tasche als Taschenostium. Die Taschen sind aber nicht, wie Kowalewski will, vorübergehende Bildungen , sondern bleiben erhalten ; rechtwinklig zu ihnen , also in der senk- rechten Querebene , ti'eten bald 2 neue auf und drängen , indem sie sich kreuz- weise zwischen jene einfügen, das Schlnndrohr genau in die Mitte. Von dem unteren Rande der 4 Septen zwischen den Taschen gehen auf den Centralmagen 4 Falten über, aus denen allmählich die Täniolen werden. Diese sind also be- reits vorhanden , ehe auch nur ein einziger Tentakel gebildet ist (gegen Claus) . Ferner wachsen aus ihnen die Gastralfilamente heraus und bezeichnen auch nach der Rückbildung der Septen [s. unten] die Grenze zwischen Schlundrohr und Magen. Zugleich mit diesen inneren Veränderungen gestaltet sich die Scyphula auch äußer- lich um , indem ihr aboraler Theil zu einem hohlen Stiele , ihr oraler zu einem Becher wird, der an seiner Oberseite nun auch das Peristom und den kraterför- migen Rüssel unterscheiden läßt. Die 4 ersten Tentakel entstehen bei C. ziem- lich gleichzeitig, bei A. dagegen in derselben Ordnung wie die Mageutaschen , zu denen sie gehören. Die Gallerte erreicht zunächst im Stiele eine größere Mächtig- keit, aber erst im Ephyrastadium kommen Zellen darin vor ; sie verdient daher den Namen Mesoderm ebensowenig wie der von ihr angefüllte Raum eine Leibeshöhle ist. Die Scyphula izt jetzt zum jungen Scyphostoma geworden; seine 2 Paar Magentaschen müssen trotz ihrer ungleichzeitigen Entstehung als gleichwerthig und primär betrachtet werden. Es ergibt sich hieraus, dass sie und nicht die Septen oder die Tentakel den strahligen Bau bedingen, sowie ferner, daß »das junge Scyphostoma von Anfang an die Organisation der Anthozoen wiederholt , aber zu keiner Zeit mit einem einfachen Hydroidpolypen oder einem solchen mit 4 Magen- falten (Scyphopolyp Aut.) übereinstimmt.« Die 4Septaltrichter (früher Muskel- stränge genannt) sind an den jüngsten vierarmigen Larven trichterförmige Ein- senkungen des Peristomes zwischen Septen und Schlundrohr und setzen sich als 4 solide Stränge durch die Magenfalten hindurch bis zur Fußplatte fort. Später wandelt sich ihr Epithel in der Richtung von unten nach oben allmählich in Mus- kelepithel um, und zwar sind die Muskelfasern nicht Fortsätze der Zellen, sondern entstehen und bleiben innerhalb der Zellenleiber. (Ähnlich verhalten sich histo- genetisch die Muskelfasern der Tentakel und der Subumbrella der Ephyra- scheiben; vielleicht entsteht auch die Muskulatur der Hydromedusen in dieser Weise). Neben der Mitte jeder primären Magentasche buchten sich die Seiten- theile zu besonderen , secundären Taschen aus , die aber nicht bis zum Central- magen herabreichen, also auch nur unvollständige Septen haben; und wie jede primäre Tasche einen perradialen Tentakel trägt, so erhält jede neue Tasche ihren Tentakel, jedoch nicht alle zu gleicher Zeit, sondern erst die 4 Taschen über der Hauptebene und dann die übrigen. Aber der 5.-8. Tentakel sind nicht interradial, sondern stehen anfangs als Anhänge der Seitentaschen dicht neben den Septen und rücken erst später gerade darüber in die Interradien. Sind die 1 2Tentakel vorhanden, so hat die Larve ihre 2. Stufe erreicht, als 3. folgt die 20 armige Larve (mit 4 primären und 16 secundären Magentaschen), während die 16 armige gleich der 8 armigen noch unfertig ist u. s.w. Die Reihe 4, 12, 20, 28 mit der Grundzahl 4 ist von den anthozoenartigen Vorfahren ererbt, die Reihe 8, 16, 24, 32 mit der Grundzahl 8 erst während der Entwicklung der Scyphome- Coelenterata. dusen aus den Antliozoen erworben. Oft vermehren sich die Tentakel noch durch Bildung von Seitenzweigen; andererseits fallen sie bei Beginn der Lappenbildung [s. unten] ab und scheinen überhaupt die Zahl 24 nicht zu überschreiten. — Verf. bespricht noch kurz die Monstrositäten der Scyphostoma und der Ephyra von A., denen er aber keinerlei Bedeutung zuerkennt, sowie die Knospe nbildung am Scyphostoma von C. (wo vom unteren Rande des Bechers neue Larven, der Mutter- larve gleichgerichtet, hervorsprossen und nach der Ablösung ihren Mund erhalten) und geht dann zur Erläuterung der Metamorphose über. Die 8 armige Larve ist meist noch ein typisches Anthozoon. Indem aber das Peristom sich durch das Wachsthum der Septaltrichter aus einer flachen Rinne in eine tiefe Furche zwischen Rüssel und radiären Magentaschen verwandelt , wird es zur Subumbrella , wäh- rend die convexe Außenseite der oralen Körperhälfte die Exumbrella darstellt ; gleichzeitig rückt das Schlundrohr aus dem eigentlichen Körper passiv in den Rüssel herauf, und so »vertauschen die Scyphostomen lange vor der Strobilation die ursprüngliche Anthozoenform (junge Larve — polypoides Scyphostoma) mit der Medusenform (ältere Larve — medusoides Scyphostoma)«. Nud beginnt auch die Rückbildung der Septen, wobei diese sich zuerst ganz von der Exum- brella ablösen und dann bis zu faltenförmigen Resten in der Nähe der Schlund- pforte und des Centralmagens schwinden. Somit sind die 4 primären Magen- taschen zu einem einheitlichen Kranzmagen geworden. Zugleich verwandeln sich die Magenfalten in Columellen, cylindrische oder conische Schläuche, welche von der Schlundpforte bis zum Centralmagen die Septaltrichter umhüllen, und so fließen auch die Magenrinnen mit dem Kranzdarme zusammen. Nun können auch die 8 Stammlappen als 4 perradiale und 4 inten-adiale Ausstülpungen beider Schichten des Schirmrandes auftreten , in deren Höhlungen (Lappentaschen) sich der Kranzdarm erstreckt. Sie sind gewissermaßen die ausgewachsenen Basen der 8 ersten Tentakel. Bald erhält jeder Stammlappen , während die Tentakel sich inickzubilden beginnen , am freien Rande drei Fortsätze : einen mittleren Sinnes- kolben mit hohl bleibendem Stiele und 2 seitliche, nur an ihrer Basis hohle Flügel- lappen. Erst jetzt gliedert sich der Kranzdarm wieder, indem die 16 secundären unvollkommenen Septen [s. oben! centripetal als Cathammen (Haeckelj fort- wachsen, so daß 16 Marginaltaschen mit subradialen Grenzen entstehen, welche aber in den ungetheilten inneren Ring des Kranzdarmes einmünden. Da nun letztere überhaupt erst erscheinen können, wenn die 4 primären, interradial begrenzten Magentaschen nicht mehr existiren , so ist dies » die wichtigste Verän- derung der medusoiden Larven«. Der Rüssel erhält beim Vordringen der Septal- trichter außen 4 starke perradiale Längskanten , welche später am freien Rande in die Mundarme der Meduse auswachsen. Bei den Scyphostomen findet [intra- celluläre Verdauung statt. — Strobila und Ephyra. Die erwähnten Rück- und Neubildungen an den [erwachsenen Larven fallen in ihrem Verlaufe theilweise mit der Strobilation zusammen , kommen aber zuweilen sogar vor ihr zum Abschlüsse und sind ganz unabhängig von ihr. Bei der monodisken Strobila beginnt die eigent- liche Strobilation, da Stiel und orale Scheibe meist schon vorher deutlich von ein- ander abgesetzt sind, erst mit der Durchschnürung zwischen ihnen. Die Ephyra- scheibe («Scyphephyra«) ist aber nur die metamorphosirte Medusenscheibe des Scy- phostoma, wie dieses selber eine gestielte Meduse ist. Die Ablösung erfolgt, in- dem entweder der gesammte Stiel unmittelbar unter der Ephyi'a zusammenschrumpft oder aber indem die 4 Septaltrichter länger intakt bleiben, sodaß die Ephyra sich mit einem weiten Loche auf dem Scheitel losreißt. Zugleich geht diese noch einige Veränderungen ein. Die Ansätze der Columellen rücken vom Rüssel ab und ziehen dabei das Ectoderm des Schlundrohres in den Bereich des Centralmagens ; später werden sie wohl zu Gastralfilamenten (die überhaupt vielleicht sämmtlich Neubil- 2. Hydromedusae. 9 düngen sind, da dieEphyi'en anfangs nur eins zu besitzen scheinen); die Reste der Septaltrichter liefern wohl die Anlagen der Subgenitalhöhlen , und die Genital- taschen sind die von den Filamenten verdeckten Buchten des Kranzdarmes. Die Marginaltaschen verschmälern sich und werden zu den Radialcanälen ; die in dem- selben Maße sich verbreiternden Cathammen aber bilden die Medusoidplatte (Ge- fäßplatte) . Nach Ablösung der Ephyra regen er irt] sich der Stiel (Verf. unter- suchte 1 Exemplar) zu einem Scyphostoma durch Umbildung seines früheren Endes, wobei auch die Anthozoenform durchlaufen wird. Die Strobilation ist daher nur «eine Theilung einer in Entwickelung begriffenen gestielten Meduse mit ent- sprechender Regeneration an der Theilungstellea. Eine monodiske Strobila aber »kann lediglich durch eine Verzögerung in der Ablösung der Scheibe oder durch eine Beschleunigung der Regeneration des Stiels sich in eine polydiske Strobila verwandeln«; zwischen beiden Formen besteht nur »ein zeitlicher Unterschied in der Bildung der aufeinanderfolgenden Ephyren «, wie es denn auch Übergänge in diesem Sinne gibt. Auch bei der polydisken Strobila werden die neuen Scheiben nicht gleich als Ephyren angelegt , sondern zuerst als Scyphostomen , obwohl in der Regel kein Tentakelkranz gebildet wird. Der Rüssel jeder Ephyra ist eine Neubildung und nicht etwa gleich dem Stiele der nächst oberen Scheibe. — Bei Beurtheilung der Frage, ob die Strobilation einen Generationswechsel dar- stelle, geht Verf. von der Voraussetzung aus, daß bei demselben die auf einander folgenden Generationen »eine gewisse Verschiedenheit des Baues auf Grund ihrer verschiedenen Erzeugung aufweisen«. (Verf. definirt auch die Begriffe Theilung und Knospung neu.) Nun aber sei »die Ephyrabildung bloß eine Stufe in dem ununterbrochenen individuellen Entwicklungsverlauf der Meduse und von der Stro- bilation unabhängig«, mithin fehle »der Strobilation der Scyphomedusen ein Haupt- merkmal des Generationswechsels, der daran geknüpfte Formenwechsel«. Viel- mehr sei sie eine einfache Theilung , welche einen Generationswechsel nicht be- gründe. Die Hypogenesis, welche Haeckel für^. und mehrere Autoren im Pelagia beschreiben , existirt wahrscheinlich nicht , vielmehr lassen sich aus den älteren Beobachtungen noch Überreste von Scyphostoma - Stufen herauslesen. — Phy- logenetisches. Verf. vereinigt als Scyphozoa die Scyphomedusen, Anthozoen und Ctenophoren (gemeinsame Larvenform die Scyphula) und stellt sie dem Reste der Cnidarier, den Hydrozoa gegenüber. Da in der Ontogenese der ersteren kein sogen. Scyphopolyp existirt, so sind sie nicht von den letzteren ableitbar, sondern hangen mit ihnen nur durch die Planula zusammen. Die Ctenophoren gehören in die erste Gruppe auf Grund des Baues ihrer Larven (nach Chun) , nicht aber zu den Hydrozoen. Die Übereinstimmung in der Organisation der Hydro- und Scy- phomedusen ist nur eine »Homoidie«. Unter den Scyphozoen sind die ältesten die Anthozoen (=Scyphopolypen), und von ihnen rühren als getrennte Zweige sowohl die Ctenophoren als auch die Scyphomedusen her. Unter den Letzteren wieder stehen der Stammform noch 'am nächsten die Stauromedusen , aber nicht die Tesseriden (Haeckel; Verf. übt an Haeckel's System eine sehr scharfe Kritik), sondern die Lucernariden s.lat. (mit Einschluß der Depastriden) . Mit den Stauro- medusen lassen sich die ihnen eng verwandten Cubomedusen als Scyphostomiden bezeichnen , während die Peromedusen (»Scyphephyriden«) und in noch höherem Grade die Discomedusen (»Ephyriden«) sich von der Grundform entfernen. [Ein- zelheiten und Beweisführung s. im Original.] 2. Hydromedusae. Klaatsch beschreibt Neubildung des Stieles bei Tuhularia. An einem Busche conservirter Thiere zeigten etwa 20 Exemplare von verschiedenen Altersstufen, ] 0 Coelenterata. deren Hydrocaulus meist stark mit Diatomeen überwuchert war, an der Basis des Köpfchens einen seitlichen , oft ziemlich langen Fortsatz des Cönosarkes. Letz- teres ist im Stiele mehr oder weniger verödet und degenerirt. Der Fortsatz war bei einem Individuum gegabelt; nach außen ist er mit einer zarten Cuticula über- zogen, Entoderm und Ectoderm sind von normaler BeschatFenheit. In der Stütz- lamelle des Auswuchses und auch des Stielcönosarkes finden sich kleine homo- gene Körperchen von unbekannter Bedeutung, vielleicht Parasiten. Wahrscheinlich sucht sich der neugebildete Stiel auch einen neuen Anheftungspunkt. — Verf. erwähnt noch kurz einer pathologischen Einstülpung am Köpfchen und macht auch einige Angaben über die Histologie von T. Nach Kleinenberg (Titel s. bei AUg. Ontogenie) haben die von Jickeli für Hydra und Eudendrium beschriebenen Ganglienzellen [vergl. Bericht f. 1882 I p 144] »wohl mit allem Anderen eher was zu thun als mit dem Nervensystem«. Das nach Metschnikoff [vergl. Bericht f. 1885 I p 78, 166] aus dem Entoderme stammende M es od er m der Ctenophoren sei die Anlage der Entodermaxen der Tentakel, von denen ursprünglich 4 vorhanden gewesen seien. Metschnikoff {^) macht eine Reihe vorwiegend systematischer Bemerkungen über Craspedoten und Acraspeden, so über Oceania armata KölL, Tiaropsis medi- terranea n. (Bindeglied zwischen den Thaumantiaden und Mitrocomiden) , Clytia ßavidula n. (= Phialidium ferrugineum H. und Geryonia planata Will) und vir-idi- cans u., Sminthea eurygaster Ggb. (Tentakel wie bei Rhopalonema , Randkörper offen), Trachynema ciliatum Ggb. [= Aglaura hemistoma ji\y .) , Liriope , Geryonia prohoscidalis Esch. [G . im Sinne Haeckels, d. h. ohne Centripetalcanäle , gibt es nicht, daher muß Carman'na wegfallen) , Cunina [Stenogaster complanatus 'KöW.. = C. rubiginosa ^nv . ; die Knospen der C. haben nie einen Ringcanal, sondern nur 8 blind endende Magentaschen), Polyxenia leucostyla Will, Nausithoe punctata KöU. und marginata Köll. Er unterzieht Haeckels Arbeiten einer sehr scharfen Kritik und vertheidigt sich zugleich gegen die Angriffe Haeckel's in dessen » System der Medusen« p 651 ff. Lang (^) beschreibt Gastrohlasta Raffaelei n. sp. [Eucope polygastrica Metschn. ?) als eine Äquoride, bezweifelt die Richtigkeit von Keller's Angabe, die G. timida [vergl. Bericht f. 1883 I p 252] habe entodermale Randbläschen, imd bringt da- her das Genus zu den Leptomedusen. Ähnlich der timida besitzt auch G. Raffaelei mehrere ungestielte functionsfähige Magenschläuche. Ein jüngeres Stadium, welches Verf. besonders häufig antraf und der Beschreibung zu Grunde legt , hat 8 entwickelte hohle Tentakel und 10 Tentakelknospen, ferner 10 interradiale Hörbläschen mit je 1 Otolithen, 4 im Centrum der Scheibe mit einander verbun- dene und in den Ringcanal mündende Radialcanäle , endlich 3 offene Mägen 'und am 4. Radialcanale die Anlage des 4. Magens. Die 4 größeren Tentakel sind perradial, theileu den Schirmrand in 4 ungleiche Quadranten und sind gleich den adradialen Tentakelknospen , den Radialcanälen und den Mägen verschieden alt. Neue Radialcanale entstehen vom Ringcanale aus, neue Mägen bilden sich als ge- schlossene Ausbuchtungen derselben und erhalten erst spät mittels Durchbruches Mund und Mundscheibe. Auf einen ursprünglich vier strahligen Bau der G. weist nur die constante Vierzahl der Magenzipfel und Magenwülste hin ; alles Übrige ist anscheinend unregelmäßig. Auf diesem Stadium tritt in sehr vielen Fällen Fortpflanzung durch Theilung ein, welche Verf. freilich nicht beob- achtet hat, sondern nur erschließt. Zunächst verdoppeln sich die beiden ältesten Randbläschen, dann wird der Canal zwischen den beiden ältesten Mägen resorbirt und nun trennen sich durch Einschnitte von den doppelten Randbläschen her die beiden jungen Medusen von einander, um nach erfolgter Abrundung, und wenn durch Knospung die Mägen etc. wieder die ursprüngliche Zahl erreicht haben, 2. Hydromedusae. 11 sich wiederum zu theilen, und zwar senkrecht zur vorigen Theilungsebene. Unter- bleibt jedoch die Theilung, während die Knospung der Organe andauert, so kommen die Medusen mit mehr als 4 Mägen zu Stande. Das größte Exemplar von 4 mm Durchmesser hatte 9 Mägen, 7 Magenanlagen, 26 Tentakel etc. , aber keine Spur von Geschlechtsorganen. Letztere treten jedoch schon früher auf, denn es gibt neben den geschlechtslosen Theilungsstadien auch Parallelserien von geschlechtlichen Medusen. Individuen mit mehr als 4 Gonaden traf Verf. nicht an ; die Geschlechtsproducte entstehen im Ectoderm derselben. Das Regenerations- vermögen von G. scheint sehr groß zu sein. — Zur Erklärung der Polygastrie nimmt Verf. als jüngste Larve eine Eucope an, welche sich in der von DavidolF für Fhtalidium beobachteten Weise [vergl. Bericht f. 1881 I p 167] durch suc- cessive rechtwinklige Theilungen fortpflanzt, und möchte sogar P. als die ersten radiären Jugendstadien von G. betrachten. Auf späteren Altersstufen hält die Theilung nicht mehr Schritt mit der Knospung der Organe. Sonach ist »die er- wachsene Meduse das Resultat einer fortgesetzten Sprossung und zugleich einer fortgesetzten unvollständigen Theilung, ganz ähnlich wie die Thierstöcke gewisser Steinkorallen«. Nach Hartlaub hat die Glocken höhle von Eleutheria normale Weite und kann durch das breite Velum nach unten fast ganz abgeschlossen werden. Die seitliche Wand der Höhle wird von einem unterhalb der Tentakelzone gelegenen mächtigen Nessel wulst gebildet und dient nicht als Propulsations- , sondern als Sttitzorgan. Die Glockenhöhle selber steht mittels 6 interradiärer Canäle mit der dorsalen Bruthöhle in Verbindung ; letztere ist dem Stielcanale der Medusen- knospe nicht homolog, communicirt nicht mit der Magenhöhle und bildet sich, indem von der Bauchseite her das Ectoderm der embryonalen Glockeuhöhle in jedem der 6 Interradien in das Entoderm hineinwuchert, es allmählich durchbricht und so das dorsale Ectoderm erreicht. Hierauf weichen die beiden Schichten jeder Einwucherung auseinander, sodaß 6 Geschlechtscanäle entstehen, und diese ver- schmelzen schließlich zur Bruthöhle, welche mithin das dorsale Ectoderm völlig vom Entoderm trennt. Das Vorkommen der letzteren steht übrigens nicht in Be- ziehung zur Größe des Thieres ; vielleicht variirt die Fortpflanzungszeit individuell oder wird periodisch unterbrochen. E. ist hermaphroditisch; es fanden sich aber nur l2**/o solcher Exemplare und 88^0 reine Q vor. Die Keimstätte ist das Epithel der Bruthöhle (also auch hier Abstammung der Geschlechtsproducte vom Glockenkerne) ; die Eier treten im ventralen , die Spermazellen im dorsalen Epithel derselben auf. Die Larven verbleiben in der Bruthöhle bis zur Planula. Die am Ringcanale knospenden Medusen entwickeln sich unter Anlage eines Glockenkernes. Unter dem Namen Polypodium hydriforme beschreibt USSOW in einer vorläufigen Mittheilung einen der Hydra ähnlichen Organismus , der in seiner Jugend para- sitirt , später frei lebt , aber als geschlechtsreifes Thier noch unbekannt ist. Die 2 jüngsten Exemplare fanden sich in den Eiern von Acipenser ruthenus vor und waren Planulae ohne Wimpern. Das nächst ältere, sehr häufige Stadium ist ein cylindrischer , hohler Blindschlauch (»Stolo«) von 15-17 mm Länge, der im In- neren des Eies dicht unter dem Chorion zu einer Spirale aufgewunden ist und auf seiner dem Chorion zugewandten Peripherie rundliche , später birnförmige ge- stielte Knospen trägt. Seine Wände sind ein einschichtiges Ectoderm, ein eben- solches Entoderm und ein » einheitliches Muskelblatt , das Mesoderm « , aus spin- delförmigen Zellen. Die Höhle des Schlauches setzt sich in die ebenfalls drei- blätterigen Knospen fort. Auf der Seite nach dem Eidotter zu sind die Ectoderm- zellen des Schlauches voll Dotterkügelchen , die Entodermzellen hingegen meist frei davon ; die Nahrung scheint also durch beide Schichten hindurch in die Höhle 12 Coelenterata. der Knospen zu gelangen. Jede der 16 primären Knospen zerfällt in 2 seeundäre; ferner entstehen an allen 32 unter Betheiligung sämmtlicher 3 Blätter je 2 X 12 Tentakel, die aber anfänglich in die Knospenhöhle hineinwachsen und erst später, jedoch nicht bei allen Knospen gleichzeitig, sich hervorstülpen. Von ihnen sind S am Ende kolbig angeschwollene »Senktaster« voller Nesselelemente und 16 längere, dünnere »Strahltentakel«; jene dienen als Waffen, diese zum Greifen und zur Fortbewegung , werden aber auch vom Thiere abgeleckt. — Auf diesem Stadium muß der etwa 5-6 Monate alte Schlauch , um nicht abzusterben , die Hüllen des mittlerweile leer gewordenen Sterleteies durchbrechen und in Süß- wasser gelangen; hier zerfällt er nach 24 Stunden in 32 Stücke, d. h. in die Knospen mit dem einer jeden benachbarten Theile des Schlauches, aus welchem und dem Stiele sich der Rüssel mit der später an seinem Ende durchbrechenden Mundöffnung bildet. [Dieser Vorgang ist dem Ref. nicht verständlich geworden.] Bei der freilebenden Knospe (»Mutter«) dringen in das einschichtige Ectoderm vom Mesoderm aus Nesselzellen ein ; der bis in die Tentakelspitzen reichende Spalt zwischen dem Ectoderme und Mesoderme ist mit klarer Flüssigkeit gefüllt und wird von den contractilen Ausläufern der Entodermzellen durchsetzt; eine Stütz- lamelle existirt nicht. Die Magenhöhle ist voll Dotter. Jede »Mutter« theilt sich nun in 2 j)Töchter« und diese in je 2 »Enkel«; letztere mit je 6 Tentakeln sind von zweierlei Form. Alle durch Theilung entstandenen Formen vermögen sich rasch wieder zu Müttern zu regeneriren und dann nochmals zu theilen , sodaß schließ- lich 1 Stolo etwa 500 freilebende Hydroiden liefert. Wahrscheinlich werden die Enkel geschlechtsreif, vielleicht sogar in Form einer Meduse. Über den feineren Bau der freilebenden Generationen macht Verf. noch einige kurze Mittheilungen. Brooks (^) will durch seine Untersuchungen über die Ontogenese von Narco- und Trachomedusen zeigen , daß der Generationswechsel bei den Hydro- medusen secundär ist, wie schon Claus und Böhm behaupteten [vergl. auch unten p 14 Vogt]. 1. Cunoctantha [Verf. schreibt stets Cunocmitha] octotiaria Haeck. Die Entwickelung verläuft im Wesentlichen wie Mc Crady sie schilderte. Die Larve, deren Cilien Verf. nur vermuthet, nicht gesehen hat, besitzt Mund, Rüssel und 1 Paar Tentakel , bekommt bald ein 2 . Paar, verliert die Cilien und wird zu einem schwimmenden Polypen, aus dessen sehr reducirtem Aboral- theile mehrere (bis zu 7) Knospen hervorgehen. Sie wandert in die Glocken- höhle von Turritopsis ein, befestigt sich dort mit den Tentakeln und lebt para- sitisch, indem sie ihren langen Rüssel in den Mund von T. einsenkt. Durch Aus- wachsen des Schirmes wird sie zur Meduse; dasselbe ist mit den Knospen der Fall. Während also bei Aegineta und Aeginopsis aus jedem Ei nur 1 Larve und aus ihr nur 1 Meduse hervorgeht, liegt bei C. oct. Parasitismus und Knospung vor , dagegen bei den in Geryoniden schmarotzenden Cunina außerdem noch Ge- nerationswechsel. Fewkes' Darstellung von der Entwickelung von Cunina wird als unrichtig nachgewiesen. 2. Liriope scutigera Mc Crady. Sie entwickelt sich »im Wesentlichen wie die europäischen Geryoniden«. Lankester hat mit Unrecht Fol's und Metschnikoffs Berichte über Geryonia als falsch bezeichnet , seine eigenen Angaben dagegen über Geryonia sind »purely imaginary«, wie denn auch seine jungen Limnocodium wahrscheinlich nicht zu L., sondern zu irgend einem Hydroidpolypen gehören , welcher zufällig in demselben Behälter war. Haeckel leitet fälschlich die Gastralcanäle von der Subumbrella ab [vergl. auch oben p 4 Metschnikoff (2)]. Die Furchungshöhle bleibt als Magen bestehen und der Em- bryo ist nie eine solide Zellmasse. Das innere Blatt entwickelt sich durch Dela- mination von dem gesammten äußeren. In der mundlosen Planula ist die Gallerte zwischen dem cilientragenden Ectoderm und dem einschichtigen Entoderm überall gleich dick. Der junge Schwimmpolyp gleicht mit seinen 4 soliden Tentakeln 3. Siphonophora. 13 der Actinula von Tubularia , hat aber einen Gallertschirm ; allmählich bildet sich dann die Subumbrella und wird der Magen durch 4 Verwachsungsstreifen in Ringcanal, Interradialcanäle und Centralmagen geschieden. Das Velum entsteht an der Peripherie des Peristomes. Die soliden Radialtentakel verschwinden und es treten solide iuterradiale sowie hohle radiale auf; dies geschieht jedoch so spät, daß vor Vollendung der Reife das Thier »zugleich eine Hydra und eine Me- duse ist«. Auch die Raudbläschen zeigen sich erst ganz zuletzt. Das erwachsene Thier hat 4-0 interradiale Tentakel. 3. Turritojjsis nutricula Mc Crady. Die Pla- nula wird zur Hydrorhiza, aus welcher die Hydranthen hervorknospen. Diese haben zuerst weder Mund noch Tentakel , werden aber später der Dendroclava Dohrnii Weism. so ähnlich, daß diese vielleicht auch in den Formenkreis von T. gehört. Die junge Meduse hat 8 Tentakel, und diese Zahl bleibt auch bis zur Geschlechts- reife; sie macht eine Metamorphose durch. 4. Eutima mira Mc Crady (nebst Be- merkungen über variabilis Mc Crady). Die Eier werden zu einer bestimmten Tageszeit abgelegt , die hier wie in manchen anderen Fällen nicht von äußeren Umständen, sondern von der Species abhängt. Die Furchung ist total, aber nicht ganz regelmäßig ; die einschichtige Blastula hat eine große Furchungshöhle und nimmt Nahrung auf, ob aber durch die Mereschkowskischen Poren , bleibt unge- wiß, da Verf. sie nicht auffand. Das Entoderm entsteht am hinteren Pole (viel- leicht durch Delamination , vielleicht aber auch durch Einwanderung) und füllt die Höhle fast ganz aus. (Verf. stellt einige Betrachtungen über die Gastrula im Verhältnisse zur Planula an und scheint die letztere für phylogenetisch älter zu halten.) Bald darauf bildet sich an demselben Pole eine Einstülpung, welche von Mereschkowski bei Irene fälschlich für die Gastrula gehalten wurde, aber nichts mit der Bildung des alsdann schon längst vorhandenen Entoderms zu thun hat , auch später wieder gänzlich verschwindet ; ähnlich bei Turritopsis. Die Larve setzt sich nun fest, scheidet das Perisark ab und wird zur Hydrorhiza, aus welcher die Hydranthen mit Mund und Tentakeln knospen. Hier liegt also wie bei Turritopsis Metagenese vor. — Allgemeine Schlüsse. Der Ahn der Hydromedusen war eine «einfache schwimmende Hydra oder Actinula, mit keinem Medusenstadium , aber wahrscheinlich mit der Eigenschaft, sich durch Knospung zu vermehren«. Allmählich wurde daraus eine Meduse, welche sich alsdann on- togenetisch ohne Generationswechsel entwickelte. Später setzte sich die Larve fest, entweder als Parasit in anderen Medusen, oder als »Halbparasit« auf schwim- menden Algen u. s. w., und vermehrte sich zugleich durch Knospen, die sämmt- lich zu Medusen wurden. Noch später wurde die festsitzende Larve überhaupt nicht mehr zur Meduse und ließ zugleich zweierlei Knospen aus sich hervorgehen, solche, die zu Medusen wurden, und andere, die zeitlebens Hydren blieben. Zu- letzt wurden die freien Medusen durch Rückbildung zu den Geschlechtsknospen des Hydroidpolypen. Verf. illustrirt diese phylogenetischen Stadien durch Bei- spiele, wobei er mit Aeginopsis beginnt und mit Hydractinia schließt. Nematocysten von Hydra, vergl. Bedot^ s. unten p 14; hierher auch NuSS- bäum, Breckenfeld und Fewkes. Muskulatur und Phylogenese der Hydromedusen, vergl. GÖtte, s. oben p 7 u. 9, Embryogenese von Hydromedusen, vergl. Metschnikoff (^), s. oben p 3. 3. Siphonopliora. Metschnikoff (^) beschreibt in Messina gefischte geschlechtsreife Medusen von Velella. Bei den (^ entwickeln sich alle 4 Hoden gleichmäßig , bei den Q. ent- steht nur in einer von den 4 Genitalanlagen ein einziges großes, rothes Ei, dessen j 4 Coelenterata. Exoplasma deutliche amöboide Bewegungen macht. Ob Chrysomitra zu den Velellen gehöre, ist für Verf. noch nicht sicher gestellt. Chun beschreibt als die gewöhnlichste Diphyide des Mittelmeeres Diphyes sub- tilis n. sp., von welcher die Eudoxiengruppen als Ersaea elongata Will bekannt waren , stellt für 5 Dipbyiden die Eudoxien fest und leugnet für die übrigen gut bekannten mediterranen Calycophoriden [Galeolaria, Praya, D. turgida, Lilyopsis die Eudoxien überhaupt. »Allen jenen Diphyiden geht eine Bildung von Eudoxien ab, deren Geschlechtsproducte, sei es nur an den letzten Anhangsgruppen, sei es in größerer Ausdehnung am Stamme reifen«. Auch D. turgida besitzt einen aller- dings sehr kleinen Ölbehälter. Bedot (^) verbreitet sich über Organisation und Entwicklung der Nesselzelleu von Velella, Porpita und Physalia. Bei den Velelliden unterscheidet er nach dem Vorhandensein oder Fehlen des Stieles sowie nach der Größe 4 Arten Cnido- blasten, denen aber nur 2 Arten Nematocysten entsprechen. Der Stiel der großen Cnidoblasten besitzt die von Chun entdeckten Querstreifen und sehr häufig außer- dem eine Spindel mit Faden darin , welche vielleicht bei der Contraction des Stieles mitwirkt. Die kleinen Cnidoblasten haben nie Querstreifen. Die Cnido- blasten mit Chun als Muskeln zu betrachten, ist angesichts des Fehlens des Stieles und seiner Querstreifung bei 2 Arten von ihnen nicht unbedenklich [vergl. hierzu Chun in: Z. Anzeiger 5. Jahrg. 1S82 p 403]. Echte Cnidocile hat Phys. nicht, auch nicht die 3. Art der von Quatrefages beschriebenen Nesselzellen. Die Nematocyste entwickelt sich, indem sich zunächst in dem Cnidoblast eine Vacuole voll homogener Substanz bildet, in welche vom Plasma aus ein kuopfförmiger »Nematoblast« hineinwuchert und den Faden aus sich hervorgehen läßt. Bei Hydra ist der Vorgang ähnlich (gegen Jickeli , vergl. Bericht f. 18S2 Ip 144). Zuweilen liefert 1 Cnidoblast 2 Nematocysten. — Verf. macht noch Bemerkungen über die Anordnung der Nesselknöpfe bei den genannten Siphonophoren und über das Gallertgewebe der Tentakel von Velella. — Hierher auch *Varigny und Fewkes. 4. Scyphomedusae. Claus (') weist nach, daß die Peromedusen keine vierzählige, sondern acht- zählige Medusen sind und als den Ephyropsiden nahe verwandt mit ihnen zusam- men die Unterordnung der Cathammnata zu bilden haben (Gegensatz Acathamm- nia = Monostomeae -j- Rhizostomeae) . Pericolpa ist eine rückgebildete Peri- phylla. Die Cathammnata sind ausgezeichnet durch die »Persistenz der Septalknoten, das Vorhandensein von 16 pararadialen Verwachsungsstreifen (den sog. Lappeu- spangen) und die durch dieselben bedingte Configuration sowohl der Exumbrella als des peripherischen Gastralsystems«. Vogt beschreibt in einer vorläufigen Mittheilung nach einem einzigen jungen, im Absterben befindlichen Exemplare die Acraspede Liphea Ruspoliana n. g. n. sp. von der sardinischen Küste und gründet darauf die neue Familie der Lipkeiden, welche den Lucernariden und Tesseriden nahe steht (achtarmige Stauromedusen mit aboralem Saugnapfe, continuirlichem Ringmuskel, ohne Tentakel und Ring- canal, aber mit stark entwickelten Schleimdrüsen) . Die neue Form dient ihm zur Stütze für die Ansicht, daß die ursprüngliche Entwicklimg der Acraspeden eine directe war [Pelagia] , das polypoide Stadium dagegen, der freischwimmen- den Meduse gegenüber degenerirt , erst später eingeschoben wurde [vergl. auch oben p 1 3 Brooks] . Colasanti behandelt mikrochemisch und spektroskopisch das blaue Pigment der »Hydromeduseu« Cassiopeia und Rhizostoma und bezeichnet es als Zoocyanin. 7. Anthozoa (incl. Hydrocorallia). 1. Anatomie. 15 Haacke (2) bespricht in einer vorläufigen Mittheilung die Ontogenese von Charybdea Rastotni n. sp. Wahrscheinlich besteht Generationswechsel, wenig- stens hatte eine ganz junge C. einen Stielcanal, welcher die aborale Schirm- gallerte durchsetzte und aboral nach außen nur durch eine dünne Wand ge- schlossen war. Der Schirm war auch noch nicht cubisch, sondern pyramidal. Die Velarcanäle sind anfangs unverästelt. Neben dem subterminalen Hörbläschen hat C. Rastonii nur 2 unpaare Augen (an der Axialseite des Sinneskolbens) ; bei den jungen Exemplaren ist noch ein anscheinend structurloser Glaskörper vorhanden, der später zu Gunsten der ectodermalen Linse resorbirt wird. Ferner haben die jungen C. auch noch 4 paare Augen in Gestalt rudimentärer Pigmentbecher, wie denn auch die Sinneskolben bei ihnen längere Stiele haben als später. Die Gastralfilamente wachsen zuerst einzeln hervor und erhalten dann gruppen- weise gemeinschaftliche Stiele. Embryogenese von Scyphomedusen , vergl. Metschnikoff ('), s. oben p 3. — Hierher auch Metschnikoff ('), s. oben p 10, und Fewkes. Ontogenese von Aurelia, Cotylorhiza und Pelagia, vergl. GÖtte, s. oben p 6. 5. Ctenophora. Claus (^) berichtigt in einigen untergeordneten Punkten die Darstellung Chun's vom Bau der Beiopeia caloctenota, von welcher (oder einer nahe verwandten Art?) er 1 Exemplar in Triest antraf und die er zu den Boliniden rechnen möchte. Ferner gibt er eine Auseinandersetzung über die Architectonik der Ctenophoren überhaupt, im Wesentlichen gegen Chuu undHaeckel. Verf. nennt Antimeren »die congruenten Strahlstücke der Radiärthiere«, Parameren »die spiegelbildlich glei- chen Hälften des Bilateral thieres«, so daß ein Antimer aus einem Paramerenpaare besteht, und sucht diese schon 1883 von ihm eingeführte Abweichung vom Sprach- gebrauche zu rechtfertigen, verwirft dagegen Chun's Abänderung in der Bezeich- nung der beiden Kreuzebenen sowie der Radien und ersetzt dessen Termini sub- ventral und subtentakular durch subsagittal und subtransversal. Die Ctenophoren sind auch ihm zweistrahlig; Chun's Einstrahier sind »thatsächlich nichts als Zwei- strahler mit Störung der Symmetrie der Paramerenstücke«, wie ja ähnliche secun- däre Asymmetrien häufig bei Bilaterien vorkommen. Mesoderm der Ctenophoren , s. oben p 10 Kleinenberg; Phylogenese, vergl. Gölte, s. oben p 9. (6. Graptolitlia.) 7. Anthozoa (incl. Hydrocorallia). 1. Anatomie. Duncan gibt an, daß die Bezeichnung »Verjüngungsproceß« (von Milaschewitsch) für die paläozoischen Corallen nur für in Folge von Ernährungsanomalien in der Körperwand erzeugte Wachsthumswülste verstanden werden darf. Man kann sich übrigens nicht vorstellen, daß das feste Mauerblatt einer Coralle sich contrahire und später wieder ausdehne, um eine neue Form entstehen zu lassen. Der Proceß wird zuweilen mit Kelchknospung verwechselt. Montlivaltia walliae Dune, zeigt keinen Verjüngungsproceß, sondern endothecales Gewebe (Stereoplasma). Fowler hat Madrepora durvülei E. & H. und aspera Dana untersucht. In den Hauptkelchen sind die 6 entocölen Septen immer, in den Nebenkelchen meist Zool. Jaliresbericlit. 1886. Coelenterata. o 1 6 Coelenterata. nur 2 einander gegenüberliegeude Septen, ein axiales (dorsales) und ein ab - axiales (ventrales) vorhanden. Die immer in viel größerer Zahl anwesenden Costae stehen in keiner Beziehung zu den Septen. An Querschliffen eines Zweiges sind neben den Kelchhöhlen eine große Zahl kleiner Längscanäle sichtbar, im Verlaufe des Dickenwachsthums dadurch entstanden, daß die Spitzen je zweier Costae wieder verschmelzen und eine Lücke einschließen. Auch Radialcanäle durchziehen den Zweig imd verbinden die einzelnen Längscanäle und Kelchhöhlen untereinander. Dieses Canal System ist mit Meso- und Entoderm ausgekleidet, das von den Polypen ausgeht. Die äußere Oberfläche des Stockes ist mit einer aus Ecto-, Meso- und Entoderm bestehenden Fortsetzung der Polypenkörperwand bedeckt und zwischen dieser und dem mit einer Schicht Meso- und Entoderm überkleideten Kalkskelete ein S3'^stem von Läugscanälen dadurch hergestellt, daß sich Erhebungen, innerhalb welcher die Costae abgeschieden werden , mit der Körperwand verbinden. Diese Längscanäle der Weichtheile gehen an den Kelch- rändern in die Leibeshöhlen der Polypen über. Die Kalksubstanz wird abge- lagert von krystallinischeu. elliptischen Zellen, den Chalicoblasten. Die Musku- latur der Mesenterien ist ziemlich schwach entwickelt. Nur gewisse Mesenterien haben am freien Rande Filamente , welche einen centralen , wahrscheinlich vom Schlundrohrectoderm abstammenden Nesseldrüsenstreif uud 2 seitliche vergrößerte Flimmerstreifeu zeigen. Haddon revidirt die bisherigen Beschreibungen von Halcampa Gosse, sowie die darauf bezügliche Litteratur in eingehender Weise und gibt einige ergänzende eigene Beobachtungen. Am aboralen Ende (Physa) wurde kein Porus gefunden, dagegen sind zwischen den aboralen Enden der Mesenterien Öffnungen in der Körperwand vorhanden, durch welche die Physa rasch entleert werden kann. Die Mesenterien, 6 vollständige und 6 unvollständige, zeigen den Typus der Ac- tinien. Li der Zeichnung der Mundscheibe herrscht große Variabilität. Haddon & Dixon beschreiben Peachia hastata Gosse bezüglich ihrer äußeren Charactere. Die Conchula, jene eigenthümliche Umbildung der Schlundrinue, besteht aus 2 an dem einen Ende der Mundspalte befindlichen Falten, welche gegen den Mund mit ihren Rändern verwachsen. Der freie Rand der dadurch ge- bildeten Röhre ist mit 6-12 zuweilen noch gelappten Fortsätzen versehen, indeß scheinen primär nur 3 Lappen vorhanden zu sein. V. Heider folgert aus einer Untersuchung von Astroides calycularis Blainv., daß die Tentakel der Corallen bei der Contraction des Polypen nie nach innen ein- gestülpt, sondern nur mehr oder minder stark verkürzt werden ; dagegen rühren die fast immer an Polypenquerschnitten in den Mesenterialtaschen zu findenden ebenfalls quer getroffenen rundlichen schlauchförmigen Gebilde von der stark ein- gezogenen Mundplatte her. Die jüngsten Mesenterien scheinen zuerst aus dem oberen Rande der Körperwand hervorzusprossen, da in den tieferen Körper- regionen nur die nächst älteren Mesenterien angetroffen wurden. — Bei Dendro- phyllia ramea L. ist die Außenfläche des Kelchs von einer aus Ecto-, Meso- und Entoderm bestehenden Fortsetzung der Körperwand (der Randplatte) des Polypen überzogen. Das Skelet wird in Gestalt unregelmäßiger, zahlreiche Lücken zwischen sich lassender Balken innerhalb einer unter der Randplatte liegenden Mesodermlage abgeschieden, welche außerdem noch ein mit Entoderm ausge- kleidetes Lückensystem aufweist. Dieses, sowie die Räume zwischen Randplatte und Kelch hängen mit der Körperhöhle zusammen. Von den Chali coblasten werden 2 Stadien ])eschrieben : polygonale kernhaltige Plattenzellen und keil- förmige kernlose, mit feinen nach einem Punkte convergirenden Stäbchen erfüllte Zellen. Die Stäbchen sind wahrscheinlich innerhalb der Zelle abgeschiedene Kalk- substanz. — In einer allgemeinen Betrachtung wird die Ansicht ausgesprochen, 7. Anthozoa (incl. Hydrocorallia). 1. Anatomie. 17 daß die Bildung des Mauerblattes bei den Corallen auf zweierlei Art vor sich gebt: entweder selbständig innerhalb desMesodermes der Körperwand, dann ist der Kelch außen direct mit einer Schicht Meso- und Ectoderm bedeckt (Eutheca) ; oder secundär durch Verschmelzung der peripheren Septeneuden, dann bleibt ein mit der Leibeshöhle communicirender Raum zwischen dem Kelche und der aus allen 3 Schichten bestehenden Randplatte (Pseudotheca) . V. Koch (^) benutzt die in der letzten Zeit gemachten Untersuchungen, um das Kalkskelet der Corallen schematisch in seine Bestandtheile zu zerlegen und deren Beziehungen zu einander, sowie zu den Weichtheilen der Polypen klar zu stellen. Von der Basalplatte (Fnßplatte aut.] erheben sich nach aufwärts con- centrisch in einander gelagert die Außen- (Epitheca) und lunenplatte (Mauerblatt, Theca), letztere wird gekreuzt von den Radialplatten (Septen, Sternleisten), Avelche sich zuweilen bis zur Außenplatte erstrecken. Die Leibeswand des Po- lypen liegt immer zwischen Innen- und Außenplatte und wird von den Radial- platten, wenn diese bis zur Außenplatte reichen, durchbohrt; die Parietes (Me- senterien) stets zwischen 2 Radialplatten. Das Skelet wird von den Weichtheilen vollständig überzogen , nur die Basal- und Außenplatte sind auf ihrer äußeren Fläche frei. Da die Bildung des Skelets von dem ihm aufgelagerten Ectoderm ausgeht, so zeigen die secundären Verdickungsschichten an den einzelnen Skelet- theilen verschiedene Verhältnisse. — Der Bau einer Anzahl von Corallen wird auf dieses Schema zurückgeführt. Bei Astroides paßt dasselbe vollkommen, bei Balanophyllia verkümmert häufig der zwischen Innen- und Außenplatte befind- liche aborale Theil der Leibeswand. Rhodopsammia und Caryophyllia: die Außen- platte fehlt vollständig ; Fungia : die sonst kegelförmige Inuenplatte ist flach aus- gebreitet; Flahellum: die Innenplatte fehlt gänzlich, die Radialplatten setzen sich auf die gut entwickelte Außenplatte fort ; Madrepora : das Skelet verdickt sich bedeutend durch Eiuschiebung peripherischer secundärer Septen ; Coeloria : die Kelche sind nicht vollständig von einander getrennt, die Innenplatte hat Lücken, die Septen sind, ebenso wie bei Mussa, gegenüber den anderen Skelettheilen über- wiegend ausgebildet. V. Koch (-j hat Antipathes suhpinnata EUis einer Untersuchung unterzogen. Die Verlängerung der hornigen Skeletachse geht ausschließlich durch Wachsthum an den Zweigenden vor sich, indem hier successive immer neue Lamellen in der Richtung der Achse fingerhutförmig übereinander gelagert werden; je 2 der in Längsreihen angeordneten Dornen der Achse zeigen constant dieselbe Ent- fernung von einander. Ein Ectodermzellenbelag liegt über dem Skelet, welches also daher seinen Ursprung bat. W. Koch hat 2 Zoanthus und 3 Palythoa aus dem Golf von Guinea genauer untersucht. An den Ernährungscanälen in der Basalausbreitung sind zwei Züge zu unterscheiden: ein parallel der Oberfläche des Cönenchyms die einzelnen Po- lypen umkreisender und ein diesen kreuzender, parallel mit den Mauerblättern gehender. Der »difi'use Ringmuskel« der Leibeswand ist in gleicher Weise, nur viel kräftiger ausgebildet, wie bei Actinoloba, und daneben findet sich eine 2, en- todermale Lage von Ringmuskelfasern auf der Innern Fläche des Mauerblattes. Bei den Palythoen fehlt der difi'use Ringmuskel. Die Angaben früherer Unter- sucher über Stellung und Größenunterschiede der Septen werden bestätigt und nur einzelne Unregelmäßigkeiten bei P. constatirt. Unter dem Schlundrohre ver- liert sich bei Z. die Mesodermlamelle der Septen mit zugeschärftem Rande im Entodermbelage ohne die bei den Actinien vorkommende Verdickung, welche die Stützlamelle der Mesenterialfilamente bildet. An Stelle der letzteren ist nur eine Anhäufung der Entodermzellen zu sehen. Die Septen werden beiderseits von einer einfachen Lage Muskelfasern bedeckt ; auch die longitudiualen Fasern der 1 8 Coelenterata. einen Seite sind nie zu Wülsten erhoben. Die Makrosepten bei Z. und alle Schei- dewände bei F. sind, worauf schon Hertwig und Müller aufmerksam gemacht haben, in der Nähe der Leibeswand und parallel mit dieser von je einem Längs- canale durchzogen, welcher nach unten mit den Ernähruugscanälen der Fußplatte direct zusammeuhängt ; die Art der Endigung derselben gegen die Mundscheibe zu konnte nicht ermittelt werden. V. Marenzeller unterscheidet bei Sarcophytum\j^%%. und Lobophytum n. g. 4 Grup- pen von Spicula : keulenförmige in der Rinde, lange schlanke in der Scheibe, große stachelige Spindeln im Strünke, endlich Spicula der Autozooide. Nicholson & Etheridge sind der Ansicht, daß bei allen Stenopora die Tabulae im Allgemeinen perforirt sind ; diese würden jedoch nur in geringer Anzahl und nur gegen das Ende des Wachsthums der Röhren erzeugt. — Bei St. crinita Lonsd. wurde die innere Oberfläche der Röhren mit einer überall gleich dicken Lage einer braunen Kalkmasse bekleidet gefunden , welche als postmortale Kalkablagerung gedeutet wird. Quelch erwähnt, daß die Fungidae im Jugendstadium häufig ein solides, nicht perforirtes Mauerblatt besitzen. — Die Gattung Fungia besteht nur aus Einzel- formen , man findet aber häufig Exemplare mit 2 oder auch 3 deutlichen Mund- Öffnungen ; dies bleibt immer eine Abnormität, welche in Folge von unterbrochenem Wachsthum oder von Verletzung auftritt. — An Madrepora mirabilis n. wurden einige Kelche mit 3 wohlentwickelten Septencyclen (anstatt der normalen 2) ge- funden ; in anderen Kelchen derselben sp. ragen 2 gegenüberliegende Septen stark über den Rand hervor. Sciater findet in den gefärbten Theilen von Stephanotrochus den durch Moseley bekannt gewordenen Farbstofi" Polyperythrin. — Die Weichtheile des Polypen lassen sich über den Rand des Mauerblattes verfolgen, und zwischen diesem und der Theca befindet sich eine Fortsetzung der Körperhöhle. Die Septen der 4 ersten Cyclen sind ento-, die des 5. Cyclus exocöl. Die knopfförmigen Tentakelenden sind dicht mit Nesselzellen erfüllt und haben keine Muskelschicht. Die Mesen- terien besitzen beiderseits Muskellagen , und zwar verlaufen die Fasern auf der inneren entocölen Fläche mehr horizontal, auf der exocölen fast vertical. Überall findet sich zwischen Skelet und Mesodermschicht eine Reihe von Zellen , welche Chalicoblasten sein dürften, aber durch ihre unregelmäßige Gestalt und eine Stri- chelung im Innern von denen abweichen, welche v. Koch abgebildet hat. Verrill beschreibt die in mehrere divergirende Äste auslaufende Basis der Tief- see-Gorgoniden , wodurch diese im Stande sind , sich wie mit einer Wurzel im weichen Schlamme festzuhalten. Characteristisch ist diese wurzeiförmige Ausbrei- tung für Acanella, Lepidisis, Dasygorgia und Lepidogorgia. Korotneff beschreibt tentakel- und septenlose , im histologischen Bau actinien- ähnliche Polypen von 1 mm Durchmesser, welche, zu 5-8 in Querreihen angeord- net, eine bandförmige Colonie bilden. Die Leibeshöhlen der Polypen einer Reihe communiciren untereinander und sind durch bis zur Basis der Colonie reichende doppelte Querscheidewände von den benachbarten Reihen getrennt. Die Basis be- sitzt jedem Polypen der Oberseite entsprechende Saugnäpfe, mittelst welcher die Colonie sich festhält und auch langsam weiterbewegt. Die Scheidewände, welche die gemeinschaftliche Leibeshöhle der Colonie in eben so viele Querkammern, als Querreihen von Polypen an der Oberseite vorhanden sind, abtheilen, sind mit Quer- und Längsmuskulatur ausgestattet. 7. Anthozoa (incl. Hydrocorallia). 19 2. Biologie und Commensalismus. Dixon führt von Edwardsia timida QnSitveL an. daß das Vorder- und Hinterende vom Mittelkörper durch constante Einschnürungen abgegrenzt bleiben. Wird das Thier gereizt , so stülpt es die Mundscheibe in das Vorderende (capitulum) und dieses in die SchleimhttUe des Körpers ein. Frech findet die Bedenken gegen die Erklärung der die Stromatoporiden durch- ziehenden Köhren für Corallen nicht stichhaltig. Eine von einer Stromatojjora überwachsene Aulopora wird , statt in horizontaler Richtung , senkrecht hinauf wachsen, um nicht erstickt zu werden, und relativ enge Röhren sind durch mangel- hafte Nahrungszufuhr zu erklären. Die Caunoporen des oberdevonischen Corallen- kalkes werden regelmäßig durch Actinostroma clathratum Nich. und Syringopora incncstata Frech gebildet. Haddon & Dixon beobachteten die Gewohnheiten von Peachia hastata Gosse. Ob- wohl diese sich im freien Zustande in den Sand vergräbt , so kommt sie doch in der Gefangenschaft besser ohne Sand fort , wobei sie sich mit einer Schleimhülle umgibt. Die auf die Mundscheibe gelangte Nahrung wird rasch verschlungen, die Überreste derselben werden durch Schlundrohr und Conchula wieder entfernt. Herdman studirte Sarcodictyon catenata Forb. im Aquarium. Erst am 5. Tage nach Einsetzung in dasselbe begannen die Polypen sich auszustrecken , reagirten dann aber sehr träge auf äußere Reize. Wurde ein Polyp zur Contraction ge- zwungen, so blieben die übrigen in voller Ausdehnung. W. Koch fand bei Phyllangia granulata n. einige Kelche durch parasitische Krebse insofern verändert, als eine Seite derselben fast um das Doppelte höher er- schien und die Septen hier stärker entwickelt waren. Quelch gibt an, daß nach den Erfahrungen des Challenger die Region des üppigsten Wachsthums der Riif corallen innerhalb 1-20 Fad. zu begrenzen ist; es kommen indeß einzelne Formen bis zu 40 Faden Tiefe vor. Die schon bekannte Temperaturgrenze für Riff bildner ist 20(^0., man findet aber vereinzelte Arten auch in kälteren Zonen, wie Älanicina areolata am Cap mit IS^. — Als Ausnahmen von der Regel , daß die Corallen reines Seewasser von gewissem Salzgehalte brau- chen, werden erwähnt Cylicia ruheola Quoy & Gaim., welche im Flusse Thames in Neuseeland, miii Madrejwra cribripora Dana, welche in nahezu süßem Wasser lebt; Pontes /«mosa Dana und AstraeabowerbankiE. &H. kommen in schlammigem Brack- wasser vor, die Asträen der Insel Banda leben fort , obwohl sie zur Zeit der Ebbe der Luft ausgesetzt sind. — Die Stöcke von Orbiceila cavernosa sind durchbohrt von Lithodomus dactylus, aber die, wie es scheint, durch das schnelle Überwachsen der Coralle eingeschlossenen Muscheln waren abgestorben. Rominger erklärt die in verschiedenen Formen von Stromatopora beschriebenen und für Wassercanäle angesehenen Röhren mit eigener Wandung für Syringopora. In gleicher Weise von *SY/-. umwachsen wurde ein Diphyphyllum multicaide ge- funden. Verrill beobachtete unter den vom »Albatrossfc gefischten Alcyonarien Sclero- ptihmi elegans Yerr., welches von einer wie dieses tief orange gefärbten Ophiuride, Hemieuryale ienuispiiiaYerr. fest umklammert war. Ein gleicher Commensalismus findet statt zwischen mehreren schlanken Pennatuliden und Astronyx loveni; die Gorgomäe Acatiella no?-mani Yerr. beherbergt eine große Zahl von Asirochele lymani Verr. in ihren Ästen. Bolocera ttiediae enthält in ihrer Körperhöhle häufig ein Antheacheres dubenii Sars und zwischen ihren Tentakeln findet sich Polynoe auran- tiaca Verr. 20 Coelenterata. 3. Entwicklungsgeschichte. Sciater fand in den Mesenterien von Ste2:ihanotrochus Geschlechtszellen und reife Eier, letztere von Mesoderm umhüllt, erstere noch im Entoderm, welches aus langen dünnen, den Cambiumzellen Weißmanns ähnlichen Elementen bestand. Neben den Eiern wurden keine Spermaballen gefunden. 4. Knospung und Theilung. Fowler untersuchte an einem Aste von Madrepora aspera Dana einige Stadien der Knospung. In den aus der Höhle des Hauptpolypen abzweigenden und mit Meso- und Entoderm ausgekleideten Radiärcanälen wachsen 1-2 Mesenterien mit Filamenten nach der Peripherie, bevor noch an dieser vom jungen Polypen etwas zu sehen ist. Die erste Andeutung der Bildung des Letzteren besteht in einer Ein- senkung der äußeren Körperwand, dem späteren Schlundrohre, in eine trichter- förmige, am Ende des Radiärcanals liegende Höhle des Skelets, welche von einem die späteren Septen absondernden Gewebe erfüllt erscheint. Bevor der Boden des Schlundrohrtrichters nach innen durchbricht , treten jene zwei Mesenterien schon im Grunde der Höhle auf, scheinen also ganz unabhängig vom Polypen selbst zu entstehen. 6. V. Koch (-^j untersucht das Wachsthum des Stockes von Antipathes subpinnaia EUis. Man findet immer zwischen je 2 «größerena Polypen einen in verschiedener Ausbildung begriffenen «kleineren« ; die Vermehrung der Polypen überhaupt geht in der Weise vor sich, daß 2 ältere derselben auseinander rücken, indem sich der der Zweigspitze zugekehrte nach rückwärts röhrenartig verlängert ; auf dieser Ver- längerung entsteht ein junger Polyp , dessen Leibeshöhle später auch durch eine Querwand von der des älteren abgegrenzt wird. Da die von den Leibeshöhlen der Polypen umschlossene Skeletaxe kein Längenwachsthum hat, so rücken die Polypen, deren Zahl durch Knospung vervielfacht wird, über das Skelet der Zweig- spitze zu. W. Koch fand einmal an der Oberfläche des Cönenchyms von Zoanthus zwischen 2 weit von einander entfernten Polypen eine kegelförmige Erhebung und betrachtet sie als beginnende Sprossung eines jungen Polypen. Die Höhlung war von einem vom Epithel der umgebenden Ernährungscanäle deutlich unterschiedeneu Epithele ausgekleidet und durch ein verticales Septum in 2 Hälften getheilt. Dieses wird wahrscheinlich resorbirt , und an seiner Stelle entwickeln sich die Makro- und Mikrosepten. — Auch ein in Theilung befindlicher Polyp derselben Art wurde genauer untersucht. Dieselbe beginnt mit einer senkrecht auf die Längsaxe des Schlundrohres fortschreitenden Wucherung des von Ernährungsgefäßen durch- zogenen Cönenchyms. Vielleicht leitet die Vergrößerung zweier gegenüber lie- gender Makrosepten diese Wucherung ein. Zu gleicher Zeit werden in der Gegend derselben die Septen bedeutend vermehrt, so daß nach der Theilung deren Anzahl in beiden Polypen wieder der normalen Zahl gleich kommt. Auch die in der Theilungsebene liegenden beiden Tentakel betheiligen sich an dem Vorgange, in- dem sie nach rechts und links eine Anzahl Auswüchse erhalten, welche später zu jungen Tentakeln werden. Das Schlundrohr scheint sich schon in einem sehr frühen Stadium in 2 Hälften zu spalten. Nach Quelch vermehren sich bei den PoritessiXiQU die Kelche zum großen Theile durch Theilung, während man bisher bei dieser Gattung nur Knospung annahm. 7. Anthozoa (incl. Hydrocorallia). 5. Phylogenie. 6. Physiologie. 21 5. Phylogenie. Fowler macht auf die Beziehungen zwischen Madrepora durvillei E. & H. und den Alcyonarien aufmerksam. Jene zeigt eine deutliche Neigung, an der ven- tralen Seite des Zweiges keine Polypen zu bilden. Letztere haben durch das stärker entwickelte axiale und abaxiale Septum eine bestimmte Orientirung und reichen 2 Mesenterien tiefer in die Kelchhöhle hinab , als die übrigen , wie es bei den Alcyonarien und Antipatharien der Fall ist. Endlich ist deutlicher Dimor- phismus vorhanden , der übrigens bei der nahe verwandten M. aspera Dana ganz feLlt. Keller gibt einen geschichtlichen Überblick über die Wandlungen , welche die Anschauung über die Pflanzenthiere seit dem vorigen Jahrhunderte erlitten hat, und hält nach bis jetzt vorliegenden fremden und eigenen Untersuchungen den Schluß für gerechtfertigt, daß die Anthozoen aus den acraspedoten Medusen sich ableiten lassen. Hierfür spricht nicht nur das hohe Alter beider Gruppen, sondern auch der Umstand, daß man zahlreiche Beispiele von Medusen kennt, welche zeit- weilig seßhaft werden. — Hierher auch oben p 9 Götte. 6. Physiologie. Korotneff beschreibt den Vorgang der Fortbewegung von Polypariuni amhula7is. Indem sich erst die Längsmuskulatur der Scheidewände contrahirt, werden die Saugnäpfe von der Unterlage abgezogen ; alsdann ziehen sich die Quermuskeln zusammen , wodurch die Colonie der Quere nach dünner und dem entsprechend mehr in die Länge gezogen wird; hierauf heften die Saugnäpfe sich wieder fest. Fowler schließt aus der Anwesenheit von Zooxanthella im Entoderm von Madrepora auf die physiologische Function der einzelnen Partien des Polypen- körpers. Danach circulirt in den Längscauälen der äußeren Körperwand ein kräftiger Strom von Chylusflüssigkeit , während Sauerstoff aus dem umgebenden Medium in die Körperwand diffundirt; ebenso dürfte Sauerstoffaufnahme in den schleifenförmigen Canälen der modificirten Mesenterien von M. durvillei statt- finden. Die verlängerten Entodermzellen in der Umgebung dieser Canäle werden vorzugsweise der Nahrungsaufnahme dienen, Haacke (') hat im Seichtwasser der Donnerstagsinsel Anthozoen lebend beob- achtet. Wird eines der großen Sarcophyton pulmo kräftig angestoßen , so sind sämmtliche vorher auf der Scheibe ausgestreckten Polypen plötzlich und gleich- zeitig verschwunden ; wird dagegen der Rand des Stockes vorsichtig mit einem Messer durchschnitten , so ziehen sich erst die nächsten und langsam auch alle übrigen Polypen ein , was für eine Nervencommunication der Polypen unterein- ander spricht. — In einem kleinen, während der Ebbe über den Meeresspiegel erhobenen und von der Sonne stark erwärmten Tümpel vollzogen die Polypen einer Xenia rhythmische Bewegungen ihrer Tentakel , um dem Munde frisches Wasser zuzuführen, was sie im tiefen Wasser nicht thaten. Jeder Polyp führte die Tentakelbewegungen für sich aus. Verrill berichtet über Actinauge nodosa und longicornis Yen'., bei denen eine breite Körperzone unter dem Tentakelkranze stark phosphorescirendes Licht aus- sandte , wenn die Thiere gereizt wurden. Die beiden genannten und Actinostola callosa Verr. haben die Eigenschaft erlangt, im schlammigen Grunde der Tiefsee in ihre blasig eingestülpte Fußscheibe einen oft beträchtlichen Schlammklumpen einzuschließen und sich damit gleichsam zu verankern ; im Seichtwasser findet man dieselben Actinien immer nach gewohnter Art auf festen Gegenständen augeheftet, zuweilen die eine Hälfte der Basis an einem Gegenstande klebend, die andere mit 22 Coelenterata. Schlamm erfüllt. Ein Beweis dafür , daß der Schlamm sehr lange , vielleicht le- benslänglich in der Basis eingeschlossen bleibt, ist die Thatsaehe , daß man in ihm häufig die vom Ectoderm abgestoßenen Chitinhäutchen vorfindet. Der ein- geschlossene Schlamm gibt auch unverfälschte Proben des Seegrundes, und in ihm wurden manche neue Arten kleiner Muscheln vorgefunden. — Urticina perdix Verr. ist eine der wenigen Actinientiefseeformen , welche in der Gefangenschaft gut weiterleben. 7. Polymorphismus.' Haacke (^) konnte an Xenia umbellata alle Übergänge von den Hauptpolypen zu Zooiden beobachten ; diese sind also hier nur Jugendstadien der ersteren und die Gattung Heteroxenia KöU. kann nicht festgehalten werden. Fowler fand au einem Aste von Madrepora durvillei E. & H. unter 21 Polypen 7, Avelche eine eigenthtimliche Modification gewisser Mesenterien in der Höhe des Schlundrohres zeigten. Das letztere hat an der Oberfläche, entsprechend der In- sertion des Mesenteriums im Innern , 2 übereinanderliegende ÖfiTnungen , durch welche sieh das Ectoderm in die Mesodermlamelle des Mesenteriums senkt und hier einen schlingenförmigen Canal bildet, dessen wimpernde Wand dem mit dem äußeren Medium communicirenden Inhalte eine Strömung von einer der Öffnungen zur andern verleiht. In der Umgebung des Canals ist das Entoderm an beiden Seiten des Mesenteriums bedeutend verdickt, indem dessen Zellen sehr verlängert und im Innern blasig aufgetrieben erscheinen. Je 6 so veränderte Mesenterien alterniren mit 6 einfachen. Die übrigen 14 Polypen zeigen 12 einfache Mesen- terien. Die modificirten Polypen dienen vielleicht hauptsächlich der Verdauung und könnten dann »Gastrozooid« genannt werden im Gegensatze zu den nicht modificirten , hauptsächlich Geschlechtsproducte erzeugenden Polypen. Man hat es hier offenbar mit einem noch nicht scharf ausgeprägten Dimorphismus zu thun. Hydrocorallia. Frech gibt in der Übersicht seiner Arbeit an, daß die senkrechten Canäle dei Stromatoporoiden unzweifelhaft als eingeschlossene Aidopora zu betrachten seien; deren Verschiedenheit gegen freilebende Formen ist als nothwendige Folge des Commensalismus anzusehen. Greeff beschreibt 2 Allopora. Der baumförmige Stock zeigt deutliche Neigung zu Fächerbildung. Bei A. subviolacea Kent erweisen sich die unregelmäßig zer- streuten sternförmigen Polypenkelche als aus dem axialen Gastroporus (Moseley) und den ihn umgebenden (3-10-12) Dactyloporen zusammengesetzt. Zuweilen fließen 2 oder 3 Polypenkelche an der Oberfläche zusammen , in der Tiefe sind sie immer getrennt. Jeder Porus besitzt ein Kalksäulchen , der Gastroporus in seiner Axe , die Dactyloporen seitlich an ihrer Wandung. Zwischen den Kelchen liegen die halbkugelig erhobenen Ampullen (Geschlechtsknospen) meist nur an einer Seite des Stockes. Mit der Lupe findet man zwischen den Kelchen überall zerstreut noch eine große Zahl feiner Einzelporen ; wenn dies Dactyloporen sind , so würden sie neben den schon bekannten Dactylo- und Gastrozooiden ein 2. System von Dactyloporen darstellen und dadurch eine neue Gattung sich er- geben. Bei A. rosacea n. sp. fehlen die Einzelporen. Rominger kritisirt eine Arbeit von Nicholson & Murie (On the structure of Stromatopora. in: Journ. Linn. Soc. Lond. 1879) und veröffentlicht bei dieser Gelegenheit seine eigenen, vor längerer Zeit gemachten Erfahrungen an verschie- denen Formen von Stromatopora. Eine S. hat mit einer Spongie nichts gemein, der lebende Theil befand sich nur in den obersten Partien des Stockes, die unteren, 7. Anthozoa (incl. Hydrocorallia). 23 meist von einander vollständig abgeschlossenen Schichten bestanden nur aus dem abgestorbenen Skelet ; bei allen gut erhaltenen Stücken erkennt man die Zusam- mensetzung der Lamellen und Pfeiler aus einem Netzwerke verworrener feiner Fasern; die Pfeiler sind solid, eine centrale Höhle wird in denselben durch trich- terförmige Einstülpung der Lamelle an der Basis des Pfeilers erzeugt. Communi- cationsöffnuugen finden sich in den Lamellen häufig , nur manchmal fehlen sie und es sind dann nur die kleinen Poren des Gewebes vorhanden. Bei allen S., bei manchen nur schwach angedeutet, finden sich an der Oberfläche der Lamellen Furchen, welche durch die darüber liegende Lamelle zu geschlossenen, einer eigenen Wandung entbehrenden Canälen werden. Diese gehen von vertical durch den Stock ziehenden Canälen aus und haben, allmählich von einem Interlamellar- raum in den anderen aufsteigend , einen mehr horizontalen Verlauf. Die großen sog. verticalen Wassercanäle , mit oder ohne eigene Wandung , gehören nicht zum Organismus der Stromatoporen , sondern sind entweder von dieser umwach- sene Corallen oder Bohrlöcher anderer Thiere. Bei Stromatocerium Hall wechseln compacte mit blasigen Schichten ab, und da in denselben die Pfeiler gerade über- einander liegen, so erscheint der Stock von Säulen durchzogen. In vielen Fällen ist der ursprüngliche kohlensaure Kalk des Skelets ausgezogen und sind alle Zwischenräume mit Kieselsäure erfüllt, wodurch die Structur unkenntlich wird. Bei einer Form von Clathrodictyon werden die Pfeiler durch Aufbiegungen der Lamellen erzeugt, die untere Fläche jedes Pfeilers hat demnach eine trichter- förmige Einbuchtung, in welche der darunter befindliche Pfeiler ragt. Die über- einanderliegenden Pfeiler erzeugen im Längsschnitte das Bild von den ganzen Stock vertical durchziehenden Säulen. Der Raum zwischen ihnen wird von blasis-em Gewebe erfüllt. Echinodermata. (Referent: Dr. P. H. Carpenterin Windsor.) BarroiS, J., 1. Sur rembryogenie de la Comatule (C. mediterraneu). in: Compt. Eend. Tome Iü2 p 1176—1177. [5] , 2. Des homologies des larves de Comatules. ibid. Tome 103 p 892 — 893. [5] Beddard, F. E., Striated muscles in Echinida. in: Ann. Mag. N. H. (5) Vol. 17 p 428 — 430. [11] Carpenter, P. IL, 1. On the Variations in the Form of the Cirri in certain Comatulae. in : Trans. Linn. Soc. London (2) Vol. 2 p 475—480 T 57. [6] , 2. Fossil Crinoids. in: Ann. Mag. N. H. (5) Vol. 17 p 276-289; ibid. VoL 18 p 406 —412. :8] , 3. Note on the Structure of Crotalocrinus. ibid. p 397 — 406 Fig. [8] , see Etheridge. Cuenot, . . ., Sur les fonctions de la glande ovoide, des corps de Tiedemann et des vesiculcs de Poli chez les Asterides, in: Compt. Rend. 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Köhler (^ ^] points out that in both Ophiurids and Echinids the madreporic gl and has the same structure, with the same relations with the exterior at one end and with a peribuccal ring at the other. Both peribuccal rings have radial branches, but there is no aboral ring; while the intestinal vessels of the Urchins are absent in Ophiurids. Howell (') describes the formation of a plasmodium by the fusion of the colour- less amoeboid corpus des in the liquid removed from the coelom or water- vas- cular System of Thyonella gemmata. Howell (^) redescribes the haemoglobin-like Compound in the red corpuscies from the same source [see Bericht for 1SS5 I p 185]. It serves a respiratory function throngh the medium of both tube-feet and lungs, the respiratory act occurring 3 or 4 times a minute. Preyer points out that Turacin and Helicorubin give the same spectrum as Hae- moglobiu, and that the existence of the latter substance in Echinoderms is not yet definitely established. Mac Munn (S^) finds that at least 5 different colouring matters may occur in the integument of Uraster rubens, viz. tetronerythrin (haematoporphyrin), a pig- ment like actiniochrome, enterochloropLyll, lutein, and cruentin which is a pecu- liar derivative of haematin. A new pigment, echinochrome, occurs in the corijuscles of the perivisceral fluid and in the membrane lining the test oi Echinus and Strongylocentrotus , and is apparently respiratory in function ; for it is capable of existing in two states of oxidation , and its colour deepens on exposure to the air. Enterochlorophyll may also be present in the same structures; but it. occurs more especially in the liver of Echinus , Asterias and Uraster. The radial caeca of U. rubens yield this body in all stages of manufactare (4). Its reactions show it to be of animal origin, and it seems to be dissolved in the yellow oil drops which are so abundant in the epithelial lining of the caeca. Histohaematins occur in the ovaries, stomach-wall , etc. of U. rubens and of various other Echi- noderms. The haematoporphyrin of the integument is a product of their meta- bolic activity ^^j. 4 Echinodermata. Preyer's experimental investigations into tlie functious of tbe nervons Sy- stem iu Asterids aud Ophiurids bave generally confirmed and also largely ex- teuded tlie results obtained by Romaues aud Ewart [see Bericbt for ISSl Ip 175]. All points of tbe ambulacral grooves and of tbe free dorsal integument are very sensitive to Stimulation, wbetber mecbauical or electrical, cbemical or tbermal, all forms of wbicb give corresponding results, as sbown by tbe movements of tbe tube-feet. Tbe effect of a weak and localised Stimulus, wbetber ventral or dorsal, is invariably a retractiou of tbe feet ; but with a strong Stimulus wbicb produces irradiation, tbe effects are ditferent aceording as it is applied ventrally or dorsally. In tbe latter case it produces a general extension of tbe tube-feet from tbe centre outwards ; but irradiation of a ventral Stimulus causes a centripetal and tbeu a centrifugal retraction , wbicb is followed by an extension , eitber immediately [Luidia] , or after repeated Stimulation {Asterias) . Various facts sbow tbat tbe peripberal reflex-agency is not so independent of tbe central organ in L. as it is in tbe more sluggisb and less sensitive species of Astrias and Astropecten , in wbicb tbe radial nerve cords are more autonomous. For tbe latter forms too tbe tem- perature-maximum is bigber tban for L. Tbe attacbment of tbe feet depends on a precise regulation of tbe pressure witbin tbe water-vascular System ; but tbe regulating mecbanism operates witbout tbe participation of tbe central nerve- ring. Cbemical substances, and especially nicotine, act unfavourably on tbe power of attacbment , and so does a rise of temperature above tbe maximum of tbe Gulf of Naples (270], or Stagnation of tbe water. Tbe coordination of tbe creeping movements oi Asterias and Astropecten depends on tbe central ring, just as descri- bed by Romanos iu Uraster: and tbe dependence of tbe peripbery upon tbe central organ is still more marked in Opbiurids, all coordinated movements ceasing wben tbe origins of tbe five radial cords are pierced. Isolated rays crawl ioditferently in eitber direction, and ascend vertical surfaces, Rigbtiug movements are performed more readily by Opbiurids tban by Asterids, and take a longer time in larger in- dividuals. In Ophiurids tbey depend upon tbe action of tbe central ring; but all parts of an Asterid, peripberal or central, can rigbt tbemselves wben isolated. Tbe movements of an isolated ray become incomplete or casual wben tbe radial cord is divided in tbe middle. Tbose of larger pieces wbicb are connected witb a central ring are more definitely purposive wben two of its angles remain instead of only one; i. e. two functionally equivalent parts of tbe nervous System are more effective togetber tban eitber is for itself. Tbe rigbting movements are inbi- bited by rise of temperature. Tbeir cause is a purely central one, as tbey take place witbout auy peripberal reflex Stimulation. Tbey seem to depend on Retro§ub- version-centres wbicb are limited to tbe oral ring of Opbiurids, but also occur iu tbe radial cords of Asterids. — Opbiurids adapt tbemselves very readily to new and unnatural couditions ; and tbe expedients to wbicb tbey resort in Or- der to liberate tbemselves from partial restraint seem to prove tbem to be posses- sed of a rudimentary intelligence. Tbis is far less evident in Asterids. Fraas describes tbe miuute structure of tbe calcareous platesin Ecbino- derms, more especially in tbe Asterids, and distinguisbes between tbe irregulär network of tbose plates wbicb serve merely for protection or support of otber Organs, and tbe regulär or oriented network. Tbe latter is of two kinds 1) longi- tudinal aud radial, as in moveable pieces like tbe spines of Ecbinids; and 2) lon- gitudinal, as determined by tbe attacbment of muscular fibres. Tbis is especially marked in tbe ambulacral plates of Opbiurids, on tbe opposed surfaces of tbe spines and. tbeir tubercles in Ecbiuids, and in tbe bracbials of Crinoids, It like- wise occurs, togetber witb radial diftcrentiation. iu tbe stems of Crinoids. IL Pelmatozoa. II. Pelmatozoa (includiDg Crinoidea, Cystidea, aud Blastoidea). See also Perrier (^), supra, p 3, Fraas, supra, p 4, Sturtz {\'^), infra, p 9. Accordiug to Barrois (S-) the real blastopore et Comatula does not per- sist, but its closure accompanies the formation of mesencliym-cellules at the ex- pense of the endoderm. The archeuteron divides iuto two parts, an anterior which gives rise to the water-vesicle and intestiue , and a posterior which eu- larges to form the two peritoneal sacs. These grow round the intestine, but give off no processes either backwards or forwards. The central cord of the stem is esclusively mesenchymatous in origin. The tentacular vesicle forms at the ex- pense of the supposed blastopore. This is a pit which appears late and is invagi- nated after the larva is fixed to form a closed sac which passes between the am- bulacral ring and the ectoderm of the oral dome, and receives the tentacular extensions of the former. It is eventually opened to the exterior by the rupture of the oral dome. The calycular portion of the larva is really posterior, and the peduncular portion anterior, having only a temporary existence and representing a pre-oral lobe. The Pluteus of Echinids has a similar structure which degene- rates; while the body of the Pluteus, representing the posterior part of the larva, becomes the young Urchin. The aranios of Metschnikoff is homologous with the tentacular vestibule in the Crinoid. The elaborate memoir of Perrier (-) on the development of Antedon which is in course of publication in the Archives of the Paris Museum has also been issued separately in a complete form. Rather more than Y^ of the volume is occupied by a critical aud historical study of the literature of the subject. The earliest larva observed was at the period of fixation , with about 9 stem joints. Both visceral aud parietal layers of the peritoneal sac share in the formation of the axis of the stem, though Barrois (^ deuies this. The primary water-tube, de- pending from the water-vascular ring, commuuicates directly with the exterior, and not indirectly through the body-cavity as stated by Ludwig [see Bericht for 1880 I p 254]. The parietal layer of the peritoneal axis of the stem gives rise at an early period to 5 cellular cords which become hollow and enlarge iuto the peripheral cavities of the chambered organ. Its nervous envelope is formed from the surrouudiug mesoderm. At the moment of liberation from the stem there are 5 water-tubes, each communicating directly with the exterior by a ciliated funnel, the water-pore. Later on, however, the pores and tubes do not correspoud in number. The canals described as vessels by Ludwig and Carpenter do not con- stitute a true circulatory apparatus [see Bericht for 1885 I p 1S6I. Many of them are conti nuous with the water-tubes ; while others open externally by water- pores. Together with the water- vessels , they constitute a vast Irrigation appa- ratus, which contains water, not blood. It consists of 5 important parts. 1) In- testinal network, 2) genital plexus, 3) labial plexus, and 4) the basilar circle which joins the central ends of 5) the coeliac canals. Of these 3 is in connection with the water-vessels and with the exterior. It developes as an extension of the parietal layer of the Peritoneum beneath the primary water-tube, which gradually extends round the gnllet aud forms a perioesophageal canal. This opens into a sac formed from the intraparietal portion of the water-tube , and thus commuui- cates both with the exterior and with the water-vascular ring ; and it is even- tually developed intö the spongy organ of P. H. Carpenter [see Bericht for 1885 I p 186]. The dorsal organ is not a simple structure but consists of two parts. 1) The genital stolou in which the genital cords of the arms originale, Echinodermata. 2) a plexus of irrigation canals which Surround it and may be called the genital plexus. This is partly identical with tlie genital plexus of P. H. Carpenter. The first indication of it is a vertical canal which appears between the 2 mesenteric folds uniting the rudiment of the genital stolon to the bottom of the intestinal pouch. The stolon is at first a cellular strueture which enlarges into a cavity with folded walls, and gives off the genital cords of the arms from its upper end just as described by W. B. Carpenter. The views of Vogt & Yung regarding the Zooxanthellid nature of the sacculi are not adopted; but Perrier agrees with them in denying the existence of a definite nerve-vessel beneath the ambulacrum. His general views of the physiology of the nutritive processes in Crinoids were notieed in the Bericht for 1885 Ip 184, 187. Vogt & Yung give a general account of the morphology of Antedon rosacea which contains some uovelties. Within the integument of the disk there lies a super- ficial network ofvessels accompanied by fine nerve- fibres. Its meshes contain the heaps ofpigment granules. The inner ends of some of the ciliated water-pores lead into these vessels , while others are connected with the mesenteric plexus ; but none open directly into the coelom. The existence of a sub-ambulacral nerve- vessel is formally denied. The water-tubes do not open into the body cavity, but are continuous with the ramified vessels of the labial plexus. The neuro vas- cular axis of the arms consists of a central canal surrounded by a nervous sheath, and often divided vertically by a partition of the same substance. The dorsal organ, which is continuous with the central vascular tube of the chambered organ , is manifestly glandulär throughout its whole length , and its glandulär strueture is continued into its ramifications which are very numerous at its ventral end and join the spongy tissue in the peristome as described by Carpenter. Nerve fibrils are believed to accompany these vessels. The genital tube is not sur- rounded by a vessel, but has a thickening along its ventral edge in which the germs of the reproductive Clements are developed. The sacculi contain the zoospores of symbiotic Zooxanthellae, the amoeboid spores of which are the yellow cells that occur so abundautly in the ectoderm of the larva. Dendy (^) describes a very large individual of Antedon rosacea which has 12 arms, owing to the second Joint above the axillary radial being itself axil- lary in 2 of the primary arms ; and he suggests that its unusual size may be due to its increased power of obtaining food. Dendy ('^) thinks that the evisceration and subsequent regeneration of the lost visceral mass of a Comatula may take place naturally , and that the eviscera- tion may serve to remove poisonous particles or dangerous parasites from^ the organism. It depends on the Separation of the connective tissue covering the aboral surface of the visceral mass from that lining the cup. Regeneration com- mences l) by a series of outgrowths from the latter and 2) by an ingrowth of connective tissue and epidermis from the edges of the injured area. This last in- creases in size and a new alimentary canal is formed, probably by invagination from its oral end. A complete visceral mass, somewhat smaller and less pigmen- ted than the old one, is formed in 2 1 days. Carpenter (^) describes the great variations in the characters of the cirri of Antedon p/ialan ff iwn. Four types may be distinguished which pass into one another by intermediate gradations. Ä) Long-jointed, from the Mediterranean and Atlan- tic. B) Intermediate, from these localities and also from the Minch. C) Square jointed, from the Atlantic and the Minch. D) Short-jointed, from the Minch. A and D differ greatly in appearance, though containing äbout the same number of joints. Dimorphie cirri also occur in other European and Arctic Comatulae. Levinsen figures a Pentacrinoid larva of Antedon Esclmchtl which has one II. Pelmatozoa. 7 whorl of cirri developed, and also notices a monstrous ray with the 2 arms fused together from the third Joint above the axillary. Mac Munt! (^) notes the remarkable resemblance between thereactions of purple pentacrinin and those of some flowers, e. g. Iris. It is also very similar to bonellein. Wagner gives a minute accoimt of the morphology of the skeleton in 3 spe- cies of Encrinus. E. gracilis, with its relatively large basals, is a persistent larval form, and perhaps the phylogenetic starting point of the whole ^.-series. Walther, applying Haeckel's scheme of Medusoid structure to the Crinoids, finds 3 axes in the Calyx. I. Perradial, on which the first skeletal plates. basals and orals , are developed. II. Interradial, on which the Radiais appear. III. Adradial, between I. and II. In the archicyclic stage the calyx consists of 5 basals and orals (perradial) and 5 interradial primary »Embryonal -Pinnulae«. These are the 5 primary tentacles extended from the water-vascular ring, but it is more than probable that they are young stages of the jointed pinnules which are ultimately developed at the sides of the arms. In the next stage there appear, adradially, 1 0 more Embryonal-Pinnulae ; and with the appearance of the inter- radially placed Radiais on Axes II, the principal morphological axes are shifted 36*^, while the principal morphological plane is raised from a lower to a higher horizon. The arms are developed interradially (II) , bnt then fork and become adradial on Axis III. The primary interradial Embryonal-Pinnulae remain, how- ever, 1 in each fork, as its primary median pinnule ; and it becomes the more or less prominent process between the 2 articular facets of the radial axillary which is so evident in many Crinoids . The development of the dicyclic from the mono- cyclic condition , like that of the monocyclic from the archicyclic, depends on a further shift of the morphological axes through 36^, in the same direcüon as the Spiral twist of the gut which results from it. — On the assumption that the Em- bryonal-Pinnulae are true pinnules it is coucluded that the pinnules are of higher morphological value than the arms, which are merely the pinnule-bearers. The following propositions are also formulated. The Pelmatozoa originated in pre-Cambrian times from a bilateral ancestor, the Silurian Ateleocystites retaining the bilateral symmetry. Fixation induced a radiate symmetry, representing the archicyclic stage of ontogeny, and illustrated by the Cambrian Macrocystella with numerous jointed appendages round the mouth. At this stage the Crinoids and Cystids began to diverge, the former having 5 terminal fixed points in the calyx- structure, nomalocyclic growth, and well developed arms with the genital glands in their pinnules; while the Cystids are anomalocyclic , without terminal fixed points, and internal genitalia. Porocrintis represents an attempt at the Crinoidal mode of development on the part of a Cystid, The concluding portion of the »Revision of the Palaeocrinoidea« by Wachs- muth & Springer is mostly of a systematic character , but many morphological observations are incorporated in it. The rays and arm-bases of Crotalacrinus are described as having a ventral covering of comparatively heavy interradial plates which is supposed to have been pliant. In accordance with the Suggestion of Car- penter the consolidating apparatus of Cupressocrinus is described as consisting of the united muscle-plates of the radials, from the lower portions of which they are apt to separate. Recurrent ambulacra, like those described by Carpenter in Hy- hocystites [see Bericht for 1882 I p 180], also occur in Taxocrinus elegans and T. laevis. The Encrinidae are Palaeocrinoids , being intimately related to the Pote- riocrinidae. The calyx-structure of Catillocrinus and Calceocrinus is redescribed. Stcphanocrinus is not a Blastoid at all, but a Brachiate Crinoid, having branching biserial arms arranged somewhat as in the Platycrinidae. The supposed lancet Zool. Jahresbericht. 1886. Echinodermata. ^ Echinodermata. plate coiisists of a double row of anchylosed covering plates. A comparative study of the characters of the basals and top stem-joint in the apparently mono- cyclic Neocrinoids leads to tlie conclusion either that they do not conform to the rules of basal structure which hold good for all Palaeocrinoids , or that under- basals were present in the larva and have since become concealed. Carpenter (2,^) criticises the views of Wachsmuth & Springer that the proximal dome-plates of Palaeocrinoids represent the interradials of the abactinal side, and defends his statement that the 5 plates covering the peristome of Allagecrinus and Haplocnnus are orals and not calyx - interradials [see Bericht for 1S85 I p IS 8]. Arguments are brought forward against the transfer of Encrinus to the Palaeocrinoids ; and various genera of Neocrinoids are mentioned which do not conform to the rules of basal structure that hold good for the Palaeocrinoids. W. & S.'s description of a pliant ventral covering of interradial plates above the arm-bases of Crotalocrinus is due to misinterpretation of Angelin's figures ; and the conclusions drawn from it, respecting the summit structure of Reteocrinus and other genera, are therefore unsound. V. Koenen (') describes the structure of the vault in several Devonian Cri- noids, and points out its value as a specific character. v. Koenen (^j describes the vault of Corylocrinus (n. g.) as formed of 4 plates meeting in the centre. One is pierced by numerous pores , another by the anus (?) , while each of the others has an Impression which perhaps denotes the attachment of an arm. In Juglan- docrinus (n. g.) there is a central summit plate surrounded by 6 others, beyond which are 3 larger plates , 2 equal and l smaller. At the junction of each of these with the corresponding proximal is a pair of minute openings of uncertain nature. Gottsche points out that the composition of the calyx in Hemicosmites , Caryo- crinus , Caryocystites and others of the simpler Cystids shows a considerable ano- logy with that of certain Palaeocrinoids. Many of the observations described in the comprehensive work of Etheridge & Carpenter on the Blastoids have been already noticed [see Bericht for 1882 I p 181 ; and 1883 I p 142]. They are here grouped under the following heads. 1. The Stem and Calyx. 2. The Ambulacra. 3. The Summit -plates. 4. The Hydrospires and Spiracles. In accordance with the views of Wachsmuth & Springer the d e 1 1 0 i d s are now regarded as interradial plates, and not as homologous with the orals of Neocrinoids. Those of Troostocnnus are unsymmetrical, the anal one appearing externally, but the others not. Various monstrosities are mentioned, among them 4- and 6- rayed individuals. The water-vessels were probably contained within the canals of the lancet-pieces which are connected with an oral ring, that of Granatocrinus Nonvoodi being double. The structure and ex- ternal Communications of the hydrospires are described in detail. There may be from 1 to 8 lamellar tubes in each hydrospire sac, which probably served both for respiration and for discharge of the genital products as suggested by Ludwig. Water entered by the marginal pores of the ambulacra and passed out by the spiracles, when present. The hydrospires are limited to the radial and interradial plates and have their slits parallel to the ambulacra. These characters, together with the constancy in the number of calyx-plates and the Perforation of the lan- cet-plate, sharply distinguish the Blastoids from the Cystids. The basals are symmetrical in all the genera but Astrocrinus and Eleutheroc7'inus ; while in these two, together with Pentephyllum, one radial (probably the right posterior) and the corresponding ambulacrum are strikingly difFerent from their fellows. These 3 genera thus constitute the order I r r e g u 1 a r e s . III. Asteroidea. IV. Ophiuroidea. III. Asteroidea. See also Fraas, supra, p 4, Mac Munn (^ 2^ ^ ^j s^p^a, p 3, Perrier (^), supra, p 3, and Preyer, supra, p 4. Perrier (') describes sensory cells in the ambulacral epithelium of Asterids, which are connected by fibres that traverse the supporting- membrane with multi- polar nerve-cells, hitherto regarded as forming an internal epithelium lining the subtentacular cavity. The collateral organ of the water- tube orChroma- togen organ [Hamann; see Bericht for 1885 I p 189] is the source of the cor- puscl es found in the body-cavity . The water-tube itself is in direct communica- tion with the cavity of the sacciform canal around it, and thereby with the schizocoel, subambulacral Spaces, and body-cavity. The observations of Vogt & Yung on the anatomy of Asterids give a general confirmation to the Statements of Hamann [see Bericht for 1885 Ip 189]. At the lower end of the water-tube its wall is pierced by small holes which place it in communication with the tubulär space containing both it and the dorsal organ. The latter has no direct connection with the exterior through the madreporite, but its lacunae communicate both with the water-tube and with the schizocoel Spaces in the integument. Its dorsal end terminates in a hollow cord which bifurcates to form an anal ring, and ten canals proceed from this ring towards the genital glands — as described by Ludwig and Hamann. These are not excretory, but re- present the sterile genital tubes in the arms of Comatulae. Cuenot denies the excretory function of the ovoid gland, Tiedemann's bodies, and the Polian vesicles of the Asterids. They all serve to form the pig- mented corpuscles of the vascular Systems and body-cavity. The cells of the ovoid gland become detached and are liberated from its interior by the rupture of its walls. They put out numerous anastomosing pseudopodia and develope into the amoeboid blood corpuscles, sometimes uniting into a plasmodium. In like manner Tiedemann's bodies and the Polian vesicles give rise to the corpuscles of the ambulacral System. Herdman mentions an example of Porania pulvillus in which the ambulacrum of one ray bifurcates 3 times within a length of 1 cm. Fraas finds that the minute structure of the ambulacral ossicles of Asterids is very constant in each genus. They are developed from the inner layer of the mesoderm , whereas the tegminal plates , formed in the outer layer, vary greatly in structure according to the species. He describes the characters of the ambu- lacral ossicles in 8 typical genera, and indicates their importance for palaeonto- logical work. — Some new Jurassic Asterids are described, in one of which 2 arms and a portion of the disk have been broken and regenerated, while 3 pairs of Upper and lower marginal plates have fused together. Sturtz (S'-^j points out that many palaeozoic Asterids resemble the Liassic Tro- pidaster in the presence of a mediodorsal furrow on the arms, with a row of inner dorsal plates on either side ; and also that several Encrinasteriae have the madre- porite on the ventral side. In some forms its position rather resembles that of the problematical anal pyramid in the Cystids ; Edrioaster and Agelacrinus being trans- ition forms between the two groups. IV. Ophiuroidea. See also Fraas, supra, p 4, Perrier (i), supra, p 3, and Preyer, supra, P 4. d* 10 Echinoclerma a. Fewkes describes the development of tlie Pluteus in OpkiophoUs aculeata. The yolk has a transparent cortical layer which envelopes it tili the 8 -cell stage. The blastosphere is invaginated to form the gastrula which becomes flattened on the future ventral side. The mesoderm cells originate iu 2 lateral Clusters at the pole of invagination which is strongly pigmented , especially at the sides of the mouth. Köhler (-) criticises Apostolides' description of the madreporic gl and in Ophiurids [see Bericht for 1882 I p 188]. He finds it to consist of radiating tra- beculae of connective tissue which interlace at the periphery and form a very narrow meshwork. They support cells of clear protoplasm which are much less numerous at the periphery, where there is also much pigment. The blood-vessels have an analogous structure, their lumen being reduced by threads which support cells and pigment masses. There is no aboral blood-vascular ring as described by Ludwig [see Bericht for 1880 I p 261], who was misled by the presence of small muscular bundles iu the interbrachial Spaces. Levinsen Supplements Ly man' s description of the genital ponches of the Astrophytidae , regarding them as enormously enlarged bursae , rather than as belonging to the body cavity [see Bericht for 1881 I p 204]. Davy describes a new Ophiuran [Protaster daoulasensis) from the Lower Devo- nian of France, which shows no trace of any plates covering the arms. Sturtz (S^) notes that the madreporite is situated dorsally in the palaeozoic family Protophiureae ; and he regards the ventral arm - skeleton as constituting a double row of superambulacral plates (under arm plates) , and not as the am- bulacral plates which they have been hitherto supposed to be. V. Echinoidea. See also Fraas, supra, p 4, Mac Munn {\ 2, 4,^) , supra, p 3, Barrois, supra, p 5, and Perrier (\), supra, p 3. Fewkes has effected artificial fertilization in Echinarachnius parma. No polar globules were observed. Cleavage is regulär and the resulting blastula is truncated and pigmented at one pole where invagination subsequently occurs. The bilateral arrangement of the mesoderm cells is less marked than in Ophio- pholis ; but the first 2 limestone rods of the p Intens are formed in the mesoderm on either side of the blastopore. The formation of the young Urchin from its pluteus takes place as in other Echinids. The first traces of the test are trifid spicules the euds of which bifurcate so as to form a complex structure which is enclosed in a transparent cyst. Spines appear very early and are relatively larger than in the adult, Prouho (^) describes the external nervous plexus oi Echinus acutus. It is beneath the epithelium and forms a ring round the base of each spine , where nerve-cells are especially abundant. Beneath it is a connective tissue layer with several multipolar corpuscles. The ambulacral nerve divides into 2 parts beneath each ocular j^late. One passes out through the pore to join the external plexus ; the other joins its fellows to form a ring which sends fibres to the genital glands. Prouho (2) describes the oral blood-vascular r i n g of i^orocüZam as con- nected 1) with the internal marginal vessel of the intestine, 2) with a plexus on the ovoid gland which is continued into the mesenteric fold round the rectum that unites the genital glands, 3) with 5 pharyngeal vessels which pass outwards on to the ambulacra. The 2 oral rings (water-vascular and blood-vascular) are in intimate relation by meaus of numerous ramifications and constitute the Polian ring. The duct of the ovoid gland opens externally through the madreporite, V. Echinoidea. l \ beneath which is a triangulär depression lodging a process of the gland and its extensions into the spongy tissue near the anns. The materials reaching the gland by the vascular plexus above mentioned are here elaborated into the cellu- lar elements found in the coelom and elsewhere. Prouho (**) finds that the ovoid gland of Spatangus, like that of Dorocidaris, has a glandulär process which is in relation with mucli spongy tissue and lies between the 2 plates of the supporting apparatus beneath the madreporite. The duct of the gland and the water-tube open externally at the hinder end of the right band plate. The middle part of the water-tube, alongside the gland, loses its columnar epithelium and becomes an irregulär Channel with lateral ramifications, some of which extend over the blood vessel that connects the oral blood-vascular ring with the ovoid gland. The 2 structures together form a sort of double canal which reaches from the ovoid gland to the 2 oral rings. This, the canal du sable of authors, is homologous with the Polian ring of the Cidaridae, and may be called the Polian canal, each half being connected with an oral ring and radial vessels. Köhler (^) admits that he was wrong in denying the existence of pharyngeal vessels in the regulär Echinids [see Bericht for 1885 1p 191]. He confirms Prouho's (2) rediscovery of them in Dorocidaris and also finds them in Echinus, Sphaerechinus and Strongylocentrotus. But he regards the composite Polian canal of Spatangus as homologous in the regulär Urchins with the water-tube (stone- canal) and the glandulär canal together. It is not represented by the composite Polian ring of the Cidaridae as stated by Prouho (^], for this consists of two oral rings, homologous with those of Echinus and Spatangus. But in all the Urchins alike the 2 vascular Systems are intimately related either at the level of the oral rings (Reguläres) or between them and the ovoid gland (Irreguläres). PrOUho (^) comments on Köhler's (i) treatment of his observations. Vogt & Yung's account of the anatomy of the Urchins is largely based on the works of Perrier and Köhler [see Bericht for 1883 I p 130]; but they do not find the dorsal organ to communicate with the exterior through the madre- porite by means of an excretory duct, as stated by these authors. Its upper end is connected , beneath the madreporite , with a pentagonal ring that unites the 5 genital ducts , and contains lacunae with cells like those of the dorsal organ. It is homologous with the genital cords of Comatulae. The ventral end of the dorsal organ is connected with the second oral ring as described by Köhler, but only one set of radial vessels could be clearly distinguished. The water- vascular and Irrigation Systems communicate by means of the so-called Polian vesicles and the sub-madreporic ampuUa. Beddard notes the existence of striated muscles in the pedicellariae of various species of Echinids. — Duncan regards the organs described by Hamann as »Globiferen« as pedicellariae especially modified for the secretion of mucus ; for they contain atropliied calcareous valves. The Cousins Sarasin describe an Echinothurid with poison-sacs at the ends of its spines, and 5 pairs of longitudinal muscles which depress the test. Among the spines a fish and a Decapod were living commensally. Duncan & Siaden find that each of the basals of Discoidea cylindrica is per- forated for the madreporite, but that the fifth has no genital opening; and they describe the variations in the characters of the poriferous zones during the growth of the test. There is a continuous p e r i g n a t h i c g i r d 1 e , the interradial and larger portions of which represent the »ridges« of the other regulär Echinids [see Bericht for 1885 1p 190]. The radial portions of the girdle are perforated by tentacular pores and represent the processes of the ambulacral arches in Echinidae. 12 Echinodermata. The interior of the actinal part of the test is marked by 5 radial and 10 inter- radial ridges which start from the perignathic girdle. DÖdorlein points out that in the recent Goniocidaris clypeata from Japan the spi- nes round the apical area have shieldlike ends , and correspond very closely to the radioles of Cidaris Buchi from the St Cassian beds. They may possibly serve to enclose a marsupium, as this species is viviparous. VI. Holothurioidea. See also Howell, supra, p 3. Vogt & Yung give a detailed description of the anatomy of Cucumaria. The muco US ceUs of Semper and Jourdan are parasitic in nature. The terminal vesicles of the lungs are completely closed and do not communicate with the coelom. The mesentery between the point of union of the genital tubes and the origin of the Oesophagus Supports a problematic canal , closed at both ends and lined with cells which contain granulär matter. The intestinal vascular System is purely lacunar in character and is in manifest communication with the water- vascular System. The collecting vessel in relation with the ventral vessel of the gut is comparable to Perrier's collateral vessel in the Urchins. Ludwig describes the anatomy of 5 six-rayed individuals of Cucumaria Planci, and concludes from the relations of the mesentery, lungs, and water-tube (stone- canal) that the sixth ray is intercalated between the 2 of the bivium, usually on the left, but sometimes on the right of the median Interradius. Lampert states that the viviparous Cucumaria crocea has 2 closed marsupial Pouches situated on the ventral side rather behind the middle of the body. They appear to have been formed by invagination of the body wall as they contain similar calcareous bodies ; but no connection can be traced between them and the genital glands , and it is not clear how the embryos reach the dorsal ambulacrum where they were found by Wyville Thomson as quoted by Theel (^). — Levinsen finds that Cucumaria minuta (Fabr.) is viviparous. The young develope in 2 elon- gately oval sacs which are situated anteriorly and open externally within the tri- vium. There is no apparent connection between them and the genital glands. Theel (^) thinks that the common ancestors of the Holothurians were Cucu- wana-shaped forms, furnished with an open stone-canal , feet, and a well-deve- loped ambulacral System. The apodous condition is not the primitive one, but is due to reduction, which is still going on in the Molpadidae. Theel (^) mentions specimens oi Echinocucumis typica which have an almost com- pletely spherical body with a highly reduced bivium , so that the mouth and anus are closely approximated. Vermes. (Referenten: für Plathelminthes, Nematodes, Acanthocephala Dr. F. Zschokke in Basel, für die übrigen Gruppen Dr. W. Kükenthal in Jena.) Albert, Friedr., Über die Fortpflanzung von Haiüosyllis spongicola Gr. in: Mitth. Z. Stat. Neapel 7. Bd. p 1—26 T 1. [39] Apostolides, F. , Perforation de l'intestin par un lombric. in: Semaine medicale 6. Annee p488. [22] Bateson, Will., 1. Continued Account of the later Stages in the Development of 5a/aHo- glossus Kowalevskii , and of the Morphology of the Enteropneusta. in : Q. Journ. kicr. Sc. (2) Vol. 26 p 512—533 T 28—33. [45] , 2. The Ancestry of the Chordata. ibid. p 535— 571. [47] Beddard, Frk. E., 1. Note on the ovaries and oviducts of Eudrilus. in : Z. Anzeiger 9. Jahrg. p 342—344. [34] , 2. 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Koehler {^) hat im Gegensatz zu anderen Autoren stets (f und § von Rho- jmlura auf Amphtura squamata getroffen. Metschnikof (p 144) bestätigt Schulze's Angaben über den Bau von Trichoplax und glaubt, es sei auf flüssige Nahrung angewiesen. 3. Plathelminthes. a. Turbellaria. Jaworowski macht vorläufige Angaben über die Anatomie von Mesostoma per- sonatum 0. Schm., von dem er verschiedene Farbenvarietäten in der Umgegend von Krakau fand. Die Epidermiszellen sind pigmentlos, zwischen ihnen fin- den sich stäbchenförmige Gebilde. Der Pharynx liegt bei jüngeren Exemplaren oft weit nach hinten (wie bei Opisthomum) . Die Vertheilung der Musculatur, die Gestalt der Darmhöhle, der Bau des Pharynx, des Wassergefäßsystems und der Geschlechtsorgane werden kurz berührt. Hallez (2) beschreibt eine Y-förmige Einstülpung auf der Bauchmittellinie von Mesostoma lingua 0. Schm. zwischen Kopfende und Mund. Ihre Wandungen sind aus Zellen gebildet, die denen der Epidermis ähnlich sind. Eine Schicht von kleinen, runden, durchsichtigen Zellen kleidet den blinden Theil und die Diver- tikel aus. Dazwischen finden sich auch birnförmige, excretorische Elemente. Am Eintritt in den Canal sind Flimmerhaare, rings um die Bauchgrube ist viel Pig- ment vorhanden. Das Gehirn sendet von seiner Innenfläche aus Nervenfäden nach dem blinden Ende der Grube. Möglicherweise haben wir es hier mit einem Ge- ruchsorgan zu thun. Fecampia erythrocephala n., an der Küste von Fecamp und Yport häufig, lebt nach Giard (^j eine Zeit lang parasitisch in der Leibeshöhle von Crustaceen. Die äußere Bekleidung besteht aus flachen Wimperzellen, zwischen denen zahlreiche Hautdrüsen ausmünden. Der Muskelschlauch weist Längs- und Circulärfasern auf; die Geschlechtsorgane sind mächtig entwickelt. Das geschlechtsreife Thier verläßt seinen Wirth, um frei auf dem Meeresgrund zu kriechen. Bald umhüllt es sich mit einem dichten Geflecht von aus den Hautdrüsen herstammenden Fäden und steht nur noch durch einen schmalen Canal mit dem Medium in Verbindung. Auf der Innenfläche des hinteren Theiles des Cocons werden die röthlichen Eier abgelegt. F. unterscheidet sich von Grafßlla und den anderen bis jetzt beschrie- benen parasitischen Turbellarien, scheint sich aber dem von Lang im Fuß von Tethys ßmbriata entdeckten Schmarotzer zu nähern. Im Gegensatz zu Silliman betrachtet Franpois (^) Syndesmis als einen Endo- und keinen Ectoparasiten von Strongylocentrotus lividus. Form, Größe und Farbe werden beschrieben. Die Epidermis besteht aus großen, polygonalen, gewimperten Zellen. Der Verdauungsapparat weist einen viel complicirteren Bau auf als S. annahm; das Wassergefäßsystem nähert sich dem der Trematoden. Über Mus- keln, Parenchym und Nervensystem werden einige Angaben gemacht. Es schei- nen nur 2 Hoden zu existiren, während S. zahlreiche, wie bei den Tänien, an- nimmt. Auch über den Bau des Uterus und der Eier ist Verf. nicht mit S. im Einklang. Es gibt nur 1 Geschlechtsöflfnung am hinteren Körperende : die Vagina öffnet sich nicht auf dem Rücken , und ebensowenig der Uterus auf der Bauch- fläche. S. echinorum n. ist eine Zwischenform zwischen Turbellarien und Tre- matoden. In seiner vorzugsweise faunistischen Arbeit macht Zacharias ('^) Angaben über 3. Plathelminthes. a. Turbellaria. 9 Mesostoma vtridatum, rostratum und Monotus relictus. Letztere Art besitzt einen Rüssel, der anatomisch mit dem Tricladenpharynx übereinstimmt. In der Binde- gewebsschicht des Rüssels existirt ein kräftiger Nervenring. Das Gehirnganglion wird gebildet durch die Verschmelzung der Vorderenden beider Seitemierven, vorn am Ganglion liegt eine Otocyste, beiderseits ein Pigmentfleck. Im Uterus findet sich je 1 Ei. Das Thier sprengt beim Ausschlüpfen ein Segment der Schale ab, und dieses bleibt deckelartig am Ei haften. Die Fortpflanzung durch spontane Quertheilung vollzieht sich nach Zacha- rias (^) an Planaria suhtentaculata durch Abschnürung des hinteren Leibesdrittels in 3-4 Tagen. Die Ablösung geschieht zuerst in der Mitte, dann seitlich. Nach den ersten 24 Stunden haben sich Augen, Rüsselhöhle und Pharynx neu gebildet. Die Rüsselhöhle entsteht durch Auseinanderweichen der Parenchymzellen und erhält sofort eine epitheliale Auskleidung mesodermatischen Ursprungs. Die Thei- lungserscheinungen finden nur bei reichlicher Fütterung der Thiere statt. Ende August kann man auch bei bester Ernährung der Thiere keine Quertheilung mehr beobachten. Dagegen findet man im Herbst difi'erenzirte Exemplare, die sich auf geschlechtlichem Wege fortpflanzen. Über Bothrioplana silesiaca n. und Brauni n. aus dem kleinen Koppenteich gibt Zacharias (^) einige anatomische Aufschlüsse. Metschnikof (p 156) findet an einer unbenannten Form von Messina, daß die echten Acoela ein Entodermplasmodium aufweisen , dessen Vacuolen eine Darm- höhle vorspiegeln können ; er macht ferner Bemerkungen über die Gastrula der Acoela. V. Graff fand bei seinen erneuten Untersuchungen über den Bau der Acoela seine früheren Angaben (Fehlen des Nervensystems, des Darmcanals und der Excretionsorgane) bestätigt. Über Cyrtomorpha cinerea n., früher von ihm selbst als Convoluta cinerea beschrieben , macht Verf. berichtigende anatomische Ergän- zungen. Die vermeintlichen Spitzen der Giftorgane sind die hier paarig ange- brachten Mundstücke der Bursa seminalis des weiblichen Geschlechtsapparates. Bei der lichtliebenden Enterostoma zooxanthella n. sind die Darmzellen mit para- sitischen Zooxanthellen angefüllt. Nach Sekera besteht die Epidermis von Derostoma tt/phlopsYe}ä. aus großen, polygonalen, bewimperten Zellen mit eigenthümlich gestalteten Kernen. Sie scheinen analog wie Drüsen zu secerniren. Alle Exemplare sind — besonders im Hochsommer — stark mit Zoochlorella inficirt. Form und Entwicklung dieser Parasiten wird näher beschrieben. Das Nervensystem zeigt die allgemein ver- breitete Structur; erwähnenswerthe Sinnesorgane existiren nicht, Augen fehlen. Bei jungen Exemplaren findet sich ein Lacunensystem , das der ursprünglichen Leibeshöhle entspricht ; später wird sie vom Körperparenchym erfüllt. Der Excretion sapparat besitzt ventral 3 Öfi"nungen : eine kleine präorale und 2 in der Mitte zu beiden Seiten des Darms. In den dünnen Wassergefäßästchen con- statirte Verf. zahlreiche schwingende Geißeln , Wimpertrichter dagegen nicht. Die gemeinsame Öfiiiung der Geschlechtsorgane liegt im vorderen Körper- drittel ; das Atrium genitale ist sehr geräumig. Die Hoden liegen sowohl dorsal als auch ventral, der Penis ist lang, mit Widerhaken bewaffnet. Böhmig stellt eingehend die Anatomie von Graffilla muricicola und thetydicola dar. Das Epithel besteht bei wmr. aus großen fünf- oder sechseckigen Zellen mit Flimmerhaaren ; selten finden sich darin kurze, sich nicht färbende Stäbchen, die vielleicht den Rhabditen anderer Turbellarien homolog sind. G. thet. zeichnet sich durch starke Entwicklung der Cuticula und durch die Gegenwart großer Haut- drüsen aus, die bei ynur. fehlen. Der Hautmuskelschlauch ist schwach entwickelt. Das Parenchym besteht aus einer farblosen, zähen, stark lichtbrechenden Ge- IQ Vermes. rüstsiibstanz und einer ziemlicli leichtflüssigen, in dünnen Scliicliten grünen, in dicken rothen Masse, welche die von jener gebildeten Kammern erfüllt. Beide gehen aus dem einheitlichen, primären Parenchym hervor. Die Mund Öffnung liegt am vorderen Körperpol und führt in eine kleine Schlundtasche ; mur. besitzt einen Bohrapparat an der Öffnung des Pharynx zur Einbohrung in die Nieren des Wirthes. Function und Structur des Pharynx sind ziemlich complicirt. Zu ihm stehen 2 bis jetzt kaum beachtete Drüsen in Beziehung, die ein klebriges Secret absondern. Ähnlich ist auch der Pharynx von thet. gebaut. Über ihn, sowie den Ösophagus und Darm, gibt Verf. viele histologische Einzelheiten, welche im All- gemeinen die Angaben von Graff, Jhering und Lang bestätigen. Ein Darm lumen existirt (gegen Jhering) ; allerdings verschwindet es manchmal fast ganz, wenn die Darmzellen viel Nahrung aufgenommen haben. Bei mur. liegt die biscuitförmige Centralmasse des Nervensystems über dem Ösophagus; von ihr gehen S Ner- ven ab. Nach vorn liefert sie eine Gruppe von Sinnesnerven. Bei thei. liegt das Centralgan glion oberhalb des Pharynx. Den subcutanen Nervenplexus spindel- förmiger Zellen (Jhering) konnte Verf. bei mur. nicht entdecken. Als Sinnesorgane sind bei mur. in Anspruch zu nehmen 2 Augenflecke und ein Tastapparat in Form eines fingerartigen Fortsatzes oberhalb der MundöfFnung. Im ganz'en Epithel finden sich außerdem kugelige Nervenendigungen zerstreut. Die männlichen Organe entwickeln sich lange vor den weiblichen. Verf. beschreibt Hoden und Samen- blase, wobei er wiederholt Jhering berichtigt. Bezüglich der Gestalt der Sperma- tozoen schließt er sich Graff an und betrachtet die Hodenrudimente, welche Lang bei thet. gefunden hat, als Endigungen der Keimstöcke. Wie bei mur. soll auch hier mit Eintritt der weiblichen Reife eine Reduction des männlichen Apparates stattfinden. Der weibliche Apparat ist besonders bei mur. sehr stark entwickelt. Das Atrium ist musculös, in dasselbe ergießen sich die Schalendrüsen. Ein Appen- dix des Atriums ist das große, dünnwandige Receptaculum seminis. Der Bau der Keimstöcke ist bei beiden Arten derselbe, der der Dotterstöcke sehr ähnlich. Über die Herkunft der Dottermutterzellen theilt Verf. die Ansicht von Gegenbaur, Graff und Hallez. Das Excretionssystem wurde nicht mit Sicherheit beobachtet. Auf Quetschpräparaten von >m'r. sieht man unter der Epidermis jederseits 2 stellen- weise erweiterte Längscanäle mit anastomosirenden Seitenästen. In der Nähe des Pharynx vereinigen sich die beiden Gefäße derselben Seite zu einem starken Haupt- stamm. Wimpertrichter wurden nicht gefunden. Nach Du Plessis besitzt Monotus nur 1 Otocyste, und zwar im vorderen Kör- perende. Die beiden Süßwasserformen morgiensis n. und mesopharynx Dies, sind monogonopor, die marinen digonopor. Anatomie, Histologie und Verbreitung werden beschrieben. Die Otocyste soll gleichzeitig als Gehör- und Gesichts- organ dienen, da sie in engster Beziehung zu einem Paar Pigmentflecken steht. Der Otolith ist der Wandung angewachsen ; Cilien oder Hörhaare existiren nicht. Nach Loman'S vorläufiger Mittheilung unterscheidet sich Bipalium durch eine sohlenartige Erweiterung an seiner Bauchseite von andern Tricladen. Einzellige Schleimdrüsen liegen in großer Anzahl unter der Haut und münden zwischen den Epithelzellen nach außen. Der Penis ist sehr musculös. Der Pharynx kann hervorgestülpt werden und stellt alsdann einen umfangreichen Lappen um den Mund dar. Das Nervensystem besteht aus großmaschigem Bindegewebe mit Ganglienzellen dazwischen. Zwei Nervenlängsstämme vereinigen sich im Kopf zu einer breiten, flachen Masse von derselben Structur. Viele anastomosirende Quer- commissuren bilden ein Netzwerk von Nervenfasern , das dem Strickleitersystem anderer Tricladen nicht ähnlich sieht. Von Sinnesorganen werden außer unzäh- ligen Augen eine Reihe von äußerst kleinen Epithelialvertiefungen am Kopfe er- wähnt. Die Geschlechtsorgane stimmen mit denen der Süßwasserplanarien 3. Plathelminthes. a. Turbellaria. 11 überein. Die Spermatozoideu sind fadenförmig, kernlos. Nephridien wurden weder an lebenden Thieren nocb auf Sclinitten gesehen. — Bell macht auf die überraschende Formveränderlichkeit von Bipalium kewense aufmerksam. Hierher auch Salvin. Die pelagische Form Ctenoplana n. Kotvalewskü n., in nur 1 Exemplar auf Sumatra gefunden, ist nach Korotneff rund und flach. Im Centrum der Unterfläche liegt der Mund, auf dem Rücken , genau über dem Mund ein sehr complicirtes Otolithenbläschen. Die Oberfläche zeigt eine verdickte, achtstrahlige Stern- figur; zwischen den einzelnen Strahlen sind Queröfi"nungen, mit Rippenplättchen besetzt, angebracht. In der Transversalebene liegen 2 Tentakel. Der Mund führt in einen Hohlraum, von dem zahlreiche Darmsäcke ohne bestimmte Anordnung verlaufen; gegen die Peripherie werden sie feiner und bilden ein Netz. Ein Ring- canal existirt nicht. Im Gegensatz zuCoeloplana Metschnikowii steigt hier dorsal- wärts ein Canal auf. Unmittelbar unter dem Otolithenbläschen liegt eine Höhle, nach Verf. ein reducirter Ctenophorentrichter, der hier zum Magenraum gehört. Auch eine Art Gefäßsystem, den Wassergefäßen der Planarien nicht unähnlich, findet sich vor. Das Körperepithel weist an Bauch, Rücken und Rändern eine verschiedene Structur auf. Man kann 3 verschiedene Systeme von Muskel- fasern unterscheiden: das Hautmuskelsystem (Längs- und Querfasern), dasjenige der dorso - ventralen Muskeln und die selbständige Musculatur der Ruderplatten und Tentakel. Die Längsmusculatur der Rippenplättchen und Tentakel läßt sich weder mit ähnlichen Organen bei Planarien noch bei Ctenophoren homologisiren. Die Fortbewegung des Thieres geschieht seitlich, wie Lang dies für sehr ursprüng- liche Polycladen beschrieben hat. In der Gestalt nähert sich C. den Plauarien, ebenso durch ihr Wimperkleid. Dagegen besitzt sie Rippen wie die Ctenophoren. Das Gastrovascularsystem entfernt sie ebenso weit von Ctenophoren wie von Poly- claden. Die Musculatur trägt ein selbständiges Gepräge. C. stellt mit Coeloplana Übergangeformen zwischen Ctenophoren und Planarien dar. Delage bietet eingehende histologische Studien ühQv Convoluta SchuUzüO .^c\ivii. Über Nervensystem etc. vergl. Bericht f. 1885 Nachtrag p 12. Das j)organe frontal« vereinigt wahrscheinlich verschiedene Functionen in sicli, ist tactil in seinen peripherischen Papillen und olfactiv - gustativ durch sein mittleres Haar. Morphologisch ist es ein rudimentärer Rüssel, äquivalent demjenigen der rhabdo- cölen Proboscida, vielleicht sogar der Nemertinen. Die sogenannten Tentakel (Grafi"), seitliche, nur zuweilen erscheinende Ausstülpungen, sind durchaus kein Sinnesorgan. Nervensystem und Sinnesorgane sind bei den jungen, frisch aus- geschlüpften Thieren schon ganz entwickelt. Sie zeigen nur wenige, leichte Modi- ficationen. Die Haut besteht aus einer äußern Schicht zelligen Charakters und einer Schicht ohne bemerkbare Zellgrenzen und noch weniger Kerne, die selbst wieder in 2 verschiedene Lagen zerfällt. Die äußere ist leicht färbbar, die innere bleibt fast farblos, in ihr nehmen die Wimperhaare ihren Ursprung. Bei den jüngeren Exemplaren unterscheidet man in dieser Schicht noch gekernte Zellen ; später verschwimmen aber ihre Grenzen und verschwinden die Kerne, Darunter folgt ein subepidermales Reticulum, welches eine helle Schicht, ein feines Fasernetz mit seltenen Sternzellen darstellt. Die Muskeln sind von außen nach innen transversal , schief und longitudinal. Zwischen den letzteren Fasern findet sich ein interstitielles Reticulum. Jede Faser besitzt eine Bindegewebsscheide aus kleinen, platten, gekernten Zellen. Das eigentliche Reticulum wird vom Verf. nicht als continuirliche Plasmamasse, sondern als Zellen mit Membranen angesehen. Die Vacuolen sind dann nicht intracellulär. »Es ist ein Bindegewebe von Stern- zellen, deren Fortsätze auastomosiren « und erfüllt den von Organen freigelassenen Raum. Um das Nervensystem bildet es eine Scheide aus platten Zellen mit Fort- Zool. Jahresbericht. 18S6. Vermes. e 12 Vermes. Sätzen; da aber ein Raum zwischen der Scheide und ihrem Inhalte bleibt, so konnten frühere Forscher das Nervensystem injiciren und als Circulationsapparat auffassen. In der Zoochlorellenschicht bildet das Reticulum ein System von geschlossenen Lacunen, die unter sich communiciren und mit einer Flüssigkeit erfüllt sind. Die viel weiteren Höhlen der Zoochlorellen stehen untereinander in Verbindung, ohne mit den Lacunen des Reticulums zu communiciren. Die Eier liegen stets in den Lacunen, nie in den Zoochlorellenhöhlungen, ebenso die Spermatozoen. Wahr- scheinlich hängen die Geschlechtswege mit den Lacunen zusammen. — Besonders auf der Bauchfläche existiren zahlreiche , birnförmige, trichterartig nach außen mündende Hautdrüsen; sie sind übrigens nicht als eigentliche Drüsen, sondern als von Epithelien ausgekleidete Excretionsorgane aufzufassen . Die Pul satellen sind kelchförmige, kernlose Zellen, die im Innern einen sich rhythmisch bewegenden Wimperbüschel tragen. Im Gegensatz zu Geddes betrachtet sie Verf. nicht als Parasiten, sondern hypothetisch als kleine, zum Thier gehörende Organe, welche die Flüssigkeit in den Lacunen in Bewegung setzen ; es wären also Bewegungs- apparate eines noch sehr wenig ditferenzirten Wassergefäßsystems. Ihrem embryo- logischen Ursprünge nach können sie als zerstreute Entodermzellen aufgefaßt werden. — Hierher auch *Schauinslancl (^j. b. Nemertini. Zacharias (') beschreibt unter dem Namen Prorhynchus Lmckarti eine durch den Bau des Pharynx ausgezeichnete Süßwasserform. Die sehr verstärkten Ring- muskeln bilden an einer Stelle 4 eigentliche Wülste. Zu beiden Seiten des Kopfes befinden sich bewegliche, tentakelartige Fortsätze. Wimpergruben finden sich am Kopf nicht, dagegen 2 dorsale rothgelbe Punktaugen. Die Haftpapillen scheinen keine specielle Haftsubstanz abzusondern. Nach Saint-Loup (^; können die Kopfgruben in 3 Formen auftreten, welche den 3 Hauptformen der Segmentalorgane bei den Hirudineen entsprechen, lassen sich daher als Segmentalorgane von veränderlichem Bau und Function auffassen. Je nach ihrem Bau sind sie als Gehör-, Irrigations- (vielleicht mit respiratori- scher Thätigkeit) oder Excretionsorgane zu betrachten. Daneben gibt es Zwi- schenstufen und Vereinfachungen, so besonders bei Polia und Ccrebratulus . Hubrecht \^) faßt seine frühere Arbeit (vergl. Bericht für lbS5 I p 83) noch- mals zusammen. Als Beobachtungsobject diente Lineus obscurus. Die ersten Entwicklungsstadien stimmen mit den von Barrois beschriebenen überein. Durch Längstheilung der cubischen Epiblastzellen entstehen die 4 Disken der Desor- larve, während der 5. dorsale etwas später und auf andere Weise sich bildet. Die erste Anlage des Rüssels zeigt sich am vorderen Pol als unabhängige Dela- mination im primären Epiblast, nicht als Hineinwachsen des secundären Epiblasts. Eine Delamination, die sowohl Epi- als Hypoblast betrifft und nicht streng loca- lisirt ist. führt zur Mesoblastbildung. Die Mesoblastzellen sind amöboid beweglich ; welche vom Hypoblast, welche vom Epiblast abstammen, ist nicht zu entscheiden, theoretisch kann man als wahrscheinlich annehmen, daß sie verschiedene Eigen- schaften besitzen. In ihrer Structur lassen sich feine histologische Unterschiede erkennen. Am primären Epiblast bilden sich nun 2 Einstülpungen, 1 zu jeder Seite des Blastoporus, und werden nach manchen Wandlungen zu den Seiten- organen, die vom Verf. als Athmungs- und Sinnesorgane in Anspruch genom- men werden. Der Blastoporus wird zum Munde. Die 2 Regionen des Darmes sind gleichwerthige Theile des Archenterons, die nur durch eine iunere Ein- schnürung getrennt werden; der hintere wird mittleres und hinteres Stück des Darmes des ausgewachsenen Wurmes, der vordere, ausgezeichnet durch starken 3. Plathelminthcs. b. Nemertini. 13 Wimperbesatz und durch die Abwesenheit von Cäcalanhängen, wird zum Öso- phagus und zu den Nephridien. Unentschieden bleibt aber, ob das ganze Zell- material des ursprünglichen Vorderdarms zum Aufbau dieser beiden Organe ge- braucht wird, oder nicht. Ein Anus existirt auf diesem Stadium noch nicht, wenn auch der Ösophagus bereits mit dem Darm verwachsen ist. Die Rüsselscheide ist durch eine mediane Längsfalte auf dem Rücken des Darmrohrs angedeutet. Die ursprünglichen amöboiden Zellen des Mesoblastes treten später zu einem be- stimmten Blatt zusammen. Das gesammte Nervensystem ist mesoblastischen Ursprungs. Verf. konnte die Umbildung der Embryonalzellen in Muskel- und Nervenzellen genau verfolgen. Sie erscheinen gleichzeitig und sind leicht zu unterscheiden. Vorn sind die Nervenzellen von Anfang an schon wie im erwach- seneu Thiere angeordnet (2 ventrale Gehirnmassen mit Commissuren und periphe- rischen Nerven) . Vielleicht tragen die ursprünglich aus dem primären Epiblast stammenden Mesoblastzellen in erster Linie zur Bildung des Nervensystems bei. Eine Vergleichung mit den Ansichten Salenski's über den Ursprung des Nerven- systems der Nemertinen und speciell eine Prüfung seiner Zeichnungen führt zum Schluß, daß auch bei den von S. beschriebenen Formen das Nervensystem dem Mesoblast entstamme, was S. bekanntlich nicht annimmt. Weitere Producte des Mesoblasts sind die Muskeln des Hautmuskelschlauchs, des Rüssels und der Rüsselscheide. Die äußere Schicht von Längsfasern entwickelt sich frühzeitig aus dem gegen den secundären Epiblast aufgehäuften Mesoblastmaterial und bleibt lange einschichtig, nachdem die Larve schon frei geworden. Gleichzeitig erschei- nen die Nervenlängsstämme. Viel später treten Circulärmuskeln und innere Längsschicht auf, wenn die Larven längst den primären Epiblast abgeworfen haben und sich in der Gallerte bewegen, welche die Eier umhüllt und den Larven zur Nahrung dient. Spät erst bilden sich die Muskeln der Rüsselscheide , und zwar zuerst in der prostomialen Region. Die Höhle, in welcher der Rüssel sich be- wegt, ist ursprünglich nichts anderes, als der freie Raum zwischen Körperwand und Hypoblast d. h. die primitive Furchungshöhle, das Blastocöl (vom Verf. als Archicöl bezeichnet, im Gegensatze zu Schizocöl und Enterocöl). Das charak- teristische Bindegewebe zwischen den einzelnen Muskelfasern, sowie zwischen diesen einerseits und der Cuticiila und dem Darm andererseits, gleichfalls meso- blastisch, ist durchsichtig, gelatinös und enthält einzelne Zellen und Fasern. Die Blutgefäße sind Lücken in diesem Gewebe, welches hier den Charakter einer endothelialen Auskleidung annimmt. Eine directe Verbindung zwischen Archicöl und Blutraum kann au verschiedenen Stellen leicht nachgewiesen wer- den. Die Bluträume und die Höhle der Rüsselscheide sind die letzten Reste des Archicöls, entstehen nicht durch einen Spaltungsprocess im Mesoblast; ebenso muß die Hypothese von der Entstehung des Blutgefäßsystems durch Aushöhlung von soliden Zellcomplexen entschieden verworfen werden. — Die äußere Längs- faserschicht wird durch Bindegewebe in eine äußere und eine innere Lage ge- schieden. Es ist dies wahrscheinlich die Bildungsstätte der Muskelfasern. Von dort treten Zellen zu den Muskelfasern hinüber ; doch ist dieses Verhalten nur an jungen Larven sichtbar. Über die Anordnung der Circulärfasern und der Innern Längsschicht folgen noch einige Angaben. Endlich bespricht Verf. noch die Epidermis (secundären Epiblast), die sehr lange ihren embryonalen Charakter beibehält. Gewisse Zellen sind in flaschenförmige Drüsen umgewandelt, die übrigen tragen Cilien. Ob ein tieferes Lager von Drüsen auch dem secundären Epiblast entstammt, ist schwer zu entscheiden, aber wahrscheinlich. Auch die Geschlechtssäcke sind wohl epiblastischen Ursprungs. Saienski berichtet über Bau und Metamorphose des Pilidiums. Die Wimper- schnüre besitzen eine viel complicirtere Structur als man bis jetzt angenommen. 14 Vermes. Sie enthalten ein provisorisches Nervensystem, das von MetschnikofF zuerst ent- deckt wurde. Mesodermatisch sind die Mesenchymzellen und die Muskelfasern. Ihre Lage, Anordnung und Structur wird beschrieben. Der Da rmcanal be- steht aus 2 frühzeitig differenten Theilen, die durch ihre histologische Structur scharf getrennt sind. Von den 4 scheibenförmigen Anlagen des Nemertinen- leibes verwachsen paarweise zunächst die 2 vorderen, dann die 2 hinteren, endlich die vorderen mit den hinteren. Die vorderen dienen zur Bildung des Kopfes, die hinteren zu der des Rumpfes. Das Nervensystem ist streng ecto- dermatischen Ursprungs. Die Gehirnganglien der Nemertinen und Anneliden sind homolog; die Bauchcommissur des Nemertinengehii-ns entspricht der Com- missur zwischen beiden Hälften des Annelidengehirns ; die Rückencommissur der Nemertinen ist eine Bildung sui generis ; die Lateralnerven der Nemertinen ent- sprechen der Schlundcommissur der Anneliden. Die ersten Entwicklungsstadien der Seitenorgane konnte Verf. nicht verfolgen. Es sind 2 Einstülpungen des primitiven Ectoderms, resp. der äußeren Leibeswandung, die mit den Ösophageal- ausstülpungen oft verwechselt wurden. Die physiologische Deutung der letzteren ist schwer, sie scheinen den Bildungen homolog zu sein, die Hubrecht bei der Desorlarve als Nephridien in Anspruch nahm. Das Mesoderm zerfällt in Kopf- und Rumpfmesoderm , welche beide verschiedene Veränderungen eingehen. Die Muskeln zeigen sich erst in sehr späten Stadien. Rüssel- und Rüsselscheide gehen offenbar aus Ectoderm und Mesoderm hervor , und zwar liefert das erstere die epithelialen, das letztere die musculösen Theile. Wie schon früher (vergl. Bericht f. 18S4 I p 216) so leitet auch jetzt Verf. den Nemertinenrtissel vom Turbellarienrüssel ab. c. Trematodes. Brock bescheibt den Bau der Distomee Eurycoelum n. Sluiteri n. Bemerkens- werth ist neben der ungewöhnlichen Weite der Sammelstämme des Wasser ge- fäßsystems der Umstand, daß die Ausführgänge der Geschlechtsdrüsen nur zeitweilig auftreten. Keim- und Dotterstöcke sowie Hoden bleiben lange ohne ausführende Canäle. Ebenso bildet sich erst sehr spät eine Uterusöffnung. Eine innere Verbindung des männlichen und weiblichen Apparates wird in Abrede gestellt; vielleicht bildet sich ein bald wieder verschwindender Laurer scher Canal. Poirier {^) bespricht anatomisch Diplostomum siamense n., pseudostomum Suhm, und Polycotyle ornata Suhm, sämmtlich aus dem Darm von CrocodUen. Körper- form und Haftapparate von D. werden beschrieben und sodann Angaben über Cu- ticula, Musculatur und Parenchym gemacht. Der Darmcanal weist den gewöhn- lichen Bau auf. Geschlechtsorgane. Der männliche Apparat ist ganz auf die hintere Hälfte des Thieres beschränkt. Er besteht aus 2 Hoden mit je 1 Vas efferens, die sich zu einem geschlängelten Samenleiter vereinigen. Zahl- reiche Prostatadrüsen scheinen zu existiren. Vor dem vorderen Hoden liegt das kleine Ovarium, von dem nach hinten der Oviduct abgeht. Er nimmt den Lau- rerschen Canal auf. Die Schalendrüsen befinden sich zwischen den beiden Hoden. Im vorderen Körpertheil liegt ein Dotterreservoir , in das sich von vorn die 2 Hauptcanäle der zahlreichen Dotterdrüsen ergießen. Der Uterus biegt sich zu- erst nach vorn, dann nach hinten und endigt in der Cloake. Die Eier sind ge- deckelt und werden frühzeitig ausgestoßen. Auch dem wenig bekannten Ex- cretionssystem sind einige Bemerkungen gewidmet. In ähnlicher Weise wird P. behandelt. Sie hat zahlreiche Saugnäpfe in einer Reihe auf der Dorsalfläche des Hinterleibes und außerdem einen in der Geschlechtscloake. Der Geschlechts- apparat zeigt einige secundäre Abweichungen von dem des nahe verwandten D. Metschnikoff (p 125) hält die Angabe von Schwarze [vergl. Bericht f. 1885 I 3. Plathelminthes. c. Trematodes. 15 Nachtrag p 20] über die Herkunft der kalottenförmigen Zellen der Hautschicht für »zum Mindesten nicht bewiesen«. Leuckart (*) beginnt in der S.Lieferung seines Parasitenwerkes die Besprechung der Trematoden : Körperform, Dimorphismus, Larvenformen; Anatomie und Histologie sämmtlicher Organe; Bau der Uteruseier, Embryonalentwickelung, Incubationszeit der Eier, Bau und Beschaffenheit der Embryonen, Generations- wechsel der Distomeen, Embryonen von Monosfomum mit Keimschlauch , unge- schlechtliche Fortpflanzung von Gyrodactylus elegans^ Keimschläuche, Cercarien, Vorkommen der Keimschläuche, Verschiedenheiten in Form und Bildung. Moniez beschreibt die Anatomie des 6 cm langen und 2 cm breiten Distomum ingens n. Cuticula geringelt, Saugnäpfe einander sehr genähert. Einige Angaben über Nervensystem, Darm, Parenchym und Form der Eier. — v. Linstow [^j macht Angaben über D. spiculator aus Mus decumanus. — Poirier (^j gibt kurze anatomische Bemerkungen über Aspidogaster Lenoiri n., Cephalogonimus n. Lenoiri n. und 1 1 meist neue Arten von Distomum. Ijima hat Distomum hepatis endemicum Baelz nicht nur im Menschen, sondern auch in Katzen in Japan gefunden. Die gewimperten Embryonen scheinen nicht direct mit dem Sumpfwasser auf den Menschen übertragen zu werden. Als Zwischenwirth verdächtig ist Paludina und Corbicula , obschon sie nicht roh ge- gessen werden, oder ein 2. Wirth (Fisch, Krebs). Frisch ist der Parasit durch- sichtig, 11,75 mm lang, 2-2,75 breit, und ähnelt D. lanceolatum. Das Gehirn bildet eine Brücke über den Ösophagus. Was als Ovarium bezeichnet wurde, sind contrahirte Spermaballen. Eier sehr klein, Embryonen lang, oval. Blanchard (•*) hebt einige anatomische Eigenthümlichkeiten von Amphistoma conicimi Rud. .aus einem japanischen Ochsen hervor. — Als Parasiten des Men- schen führt Blanchard (') lO sp. von Distomum^ sowie Monostoma lentis Nordm. und A. hominis Lew. auf. Er gibt eine anatomische Charakteristik sämmtlicher Arten , bespricht ihre biologischen Eigenthümlichkeiten , geographische Verbrei- tung und medicinische Bedeutung. — Als Hämatozoen nennt Blanchard (2) Hexathyridium venarum Treutier, Bilharzia haematohia und crassa Sonsino. Be- sonders die B. h. wird sehr ausführlich anatomisch behandelt. Die Embryonal- entwickelung wird beschrieben und der Versuch gemacht, den ganzen Entwicke- lungsgang zu verfolgen. Vorkommen im menschlichen Körper, geographische Verbreitung und medicinische Bedeutung erfahren ebenfalls eingehende Be- sprechung. — Biologisches und Medicinisches über B. h. liefert auch Belleli. Ein Zwischenwirth muß für diesen Parasiten existiren, da im Wasser die Entwickelung nicht weiter geht. In Ausnahmefällen kann vielleicht, wie schon Sonsino es an- nimmt, directe Entwickelung eintreten. — Hierher auch Perroncito (^j , sowie Grassi u. Calandruccio. d. Cestodes. Poirier ('^) hat bei Duthiersia expansa Perr. und Solenophorus megalocephalus Crepl. 4 Längsgefäße, 2 weitere innere und 2 engere äußere, etwas dorsal gelegene nachgewiesen. Die weiteren sind am Vorderrand jedes Gliedes durch eine Quercommissur verbunden. Die Wandungen sind nicht zelliger Natur, son- dern nur durch Verdickung der Bindesubstanz gebildet. Sowohl im Scolex als auch in der Strobila bilden die Secundärgefäße complicirte Netze. Wimpertrichter existiren im ganzen Scolex und in der Strobila in der Nachbarschaft der Längs- stämme und der Queranastomosen. Das Nervensystem besteht in beiden For- men aus den 2 Hauptlängsstämmen, die im Scolex zu Anschwellungen sich er- weitern und durch eine Quercommissur verbunden sind. Bei D. liefert jeder der \Q Vermes. Hauptnervenstämme im Scolex immer stärkere Seitenäste iu bedeutender Anzahl, bis er sich endlich zum Ganglion erweitert. Bei S. dagegen gehen keine Neben- zweige ab. Zwei der von Griesbach erwähnten Ganglien hat Verf. nicht gesehen, wohl aber 4 andere an den Bothridien. Nach Joseph besteht das Nervensystem bei den meisten Bandwürmern aus 2 durch eine Quercommissur verbundenen Ganglienhaufen im Scolex. Taenia transversalis und rhopalocera weisen 2 durch Muskeln und Parenchym getrennte Commissuren auf ; bei crassicollis sind diese einander sehr genähert. Jedes Ge- hirnganglion besteht aus einem mittleren und je einem kleineren dorsalen und ventralen Theil; so hat auch jeder Seitennerv 3 getrennte Wurzeln. Im Finnen- zustand besteht das Centralnervensystem aus 6 äquatorial gestellten Anhäufungen von Ganglienzellen, die durch Auswachsen von bipolaren Fortsätzen sich zu einem Nervenring zusammenschließen . Niemiec hat seine Beobachtungen auf Ligula simplicissitna, Schistocephalus di- morphus, Bothriocephalus latus, punctatus, Taenia coenurus, elliptica, serrata, sagi- nata, Acanthobothrium coronatum. Phyllobothrium gracile, Anthobothrimn mustelt, Tetrarhynchus longicollis und Tetrarhyiichobothrium affine ausgedehnt. Als Grund- form findet sich bei L. ein Ganglion, von dem radiär 14 Nerven abgehen. Durch stärkere Ausbildung zweier lateraler Stränge tritt zweiseitige Symmetrie ein, die sich bei S. auch auf den Centraltheil erstreckt. «S'. hat 18 Nerven, von denen aber nur 2 die ganze Länge der Strobila durchlaufen. Bothriocephalen, Taenien und Acanthobothrien besitzen 10 Nerven. Bei den Taenien üben die Saugnäpfe und das Rostellum einen gewissen Einfluß auf die Anordnung der Nerven aus. Gewöhnlich gehen vom Nervenring im Rostellum Zweige nach der Hakenmusculatur ab, gleichzeitig richten sich 10 Nerven nach unten. Zwei von ihnen münden in die durch eine Hauptcommissur vereinigten Seitenganglien des Scolex. Die Hauptcommissur selbst ist in der Mitte verdickt und sendet von dort aus dorsal und ventral 2 senkrecht auf ihr stehende Nebencommissuren ab, welche nach eingetretener Spaltung je in 1 Ganglienpaar endigen. In diese Ganglien treten auch die 4 vom Nervenring herrührenden Stränge der Bauch- und Rücken- seite ein. Sie setzen sich noch in den Hals weiter fort. Die Saugnäpfe erhalten Nervenstämmchen sowohl von den Seiten- als auch von den Nebenganglien. Nach rückwärts gehen von den Seitenganglien je 3 Nerven ab; die mittleren sind die stärksten, alle 6 aber setzen sich durch die ganze Strobila fort. — Die Acantho- bothrien bilden den Übergang von den Taenien zu den Tetrarhynchen. P. und A. besitzen einen centralen Nervenknoten mit 4 starken Ästen zu den Kopf läppen. Nach hinten finden sich die beiden Seitenstämme. Die Gehirnstructur zeigt von Form zu Form gewisse Variationen, immer aber besteht eine Anhäufung von Nervenzellen in der Mitte der Hauptcommissur. Fritsch beschreibt anatomisch Corallobothrium n. solidum n., das sich in man- cher Hinsicht zwischen Taenien und Bothriocephalen einschiebt. Die Kopfform nähert sich derjenigen von Caryophyllaens. Taenia Malopteruri n. wird ebenfalls kurz anatomisch beschrieben. Blanchard (^) betrachtet die Cestoden des Menschen vom anatomischen, biolo- gischen und medicinischen Standpunkt aus: Taenia saginata Goeze, so/mm Rud., (hierher auch die Cysticerken yon acanthotrias) , echinococcus Sieb., nana Sieb., flavo -punctata Weinland, madagascariensis Dav., canina Dubois , Bothriocephalus latus Brems., cordatus Leuck. , cristatus YiSiY . , Mansoni n. Nach Grassi (',2) ist Taenia nana in Italien beim Menschen weit verbreitet. Rostellum mit 27 Haken. Die frischen Glieder sind von den zahlreichen Eiern gelb gefärbt. Die Geschlechtsorgane sehen denen ^oxi ßavo-punctata ähnlich; ein Cirrus wurde nicht gefunden. Möglicherweise beherbergt die Larve von Tenebrio 3. Plathelminthes. d. Cestodes. 17 molitor den cysticercoiden Zustand. Die durch nana liervorgerufenen Krankheits- erscheinungen scheinen schwerer Natur zu sein. — Bianchard (*j berichtet über einen Fall von Infectiou mit nana in Belgrad. — Pouchet ') beschreibt eine sogen, gefensterte Taenia solium ; die )) Fensterung » ist wahrscheinlich in Folge theilweiser Verdauung des Wurmkörpers eingetreten. Nach Zschokke ist Scolex polymorphus die Larve der Calliobothrien. Die ana- tomischen Verhältnisse scheinen dies zu beweisen. Onchobothriurn uncinatum ist kein Entwicklungsstadium von C. , sondern eine selbständige Form. Einige neue Wirthe von S. p. werden angegeben. Vierordt gibt eine Übersicht über 75 Fälle von multiloculärem Echinococcus. Angaben über geographische Verbreitung und Vorkommen bei Patienten verschie- denen Alters und Geschlechts. — Blanchard (^j hat zahlreiche Cysten von Echi- nococcus in der Schenkelmusculatur eines Pferdes und in der Leber eines Elenthiers entdeckt. — Nach Lendenfeld ist E. außerordentlich häufig bei den Bewohnern des australischen Urwaldes, und zwar besonders in den wasserarmen Gegenden. Der ausgewachsene Bandwurm findet sich sehr verbreitet im Darm der Dingos und gelangt in den Menschen durch das Wasser in den Tümpeln. Nach SoderO ist Cysticercus cellulosae von 2 Häuten eingehüllt , die an einer Stelle zusammenstoßen und dort eine ganz kleine Öffnung lassen. Weil nun der Cysticercus keine geschwänzte Blase sei, sondern sein Schwanz frei liege, so finde seine Bildung nicht durch Einstülpung statt ; daher sei auch der Name zu ver- werfen und durch »Neotenia« (junge Taenia) zu ersetzen. [F, S. Monticelli.] Hannover bezweifelt die Identität der Gehirnfinnen des Menschen mit dem Cysfe- cercus cellulosae des Schweines. Die Finne müßte beim Menschen viel häufiger sein, wenn sie wirklich von Taenia solium abstammte, auch seien Blasenzustand und Bandwurmform der Cestoden gewöhnlich auf verschiedene Wirthe vertheilt. Der C. c. kommt überdies bei andern Thieren gewöhnlich nicht im Gehirn vor. Auch einige kleine anatomische Verschiedenheiten in der Form vonRostellum und Haken werden augezogen. Hierher auch Eulenberg ; weitere medicinische und zum Theil auch biologische Angaben über die Cestoden der Hausthiere finden sich bei Grassi u. Calandruccio, Perroncito p), Schöne und Wernicke. Perroncito (\l erwähnt das seltene Vorkommen von Taenia solium trotz der relativ großen Häufigkeit von Cysticercus cellulosae im Schwein. Umgekehrt ist T. medio- canellata sehr verbreitet im Vergleiche zur Seltenheit der entsprechenden Finne. Unter 84 vom Verf. beobachteten Fällen gehörten 72 zu m. und nur 12 zu s. Nicht außer Acht zu lassen sei bei der Erwägung dieser Verhältnisse die große Resistenzfähigkeit der Eier von m. — Sangalli fand 8 Exemplare von m. (eins 3 m lang) im Darm einer Frau von 68 Jahren ; Generali beschreibt einen Fall von Infectiou eines Ochsen in Modena mit zahlreichen Finnen von m. Die 3. Lieferung von Leuckart's (^) Parasitenwerk ist zum größten Theil der (Di?di\m^ Bothriocephalus gewidmet : Bau von B. latus, besonders seine Geschlechts- organe ; Mißbildungen, Herkunft und Entwicklung, Verbreitung und medicinische Bedeutung. Zweifelhaft erscheint cristatus Dav., dessen Beschreibung mit Vorbe- halt gegeben wird. Bau u. s. w. von cordatus Leuck. und liguloides, der nicht mit Ligula zu verwechseln ist. Die »Nachträge und Berichtigungen« behandeln unter Anderem die Entwicklung der Geschlechtsorgane der Taenien, die sterilen Glieder, die Structur der Saugnäpfe, die Häufigkeit der Bandwürmer und der Finnen beim Menschen, beim Rind, beim Schwein. Endlich folgen die neueren Angaben über Taenia nana und ßavopwictata. Küchenmeister (', '^) hält seine frühere Behauptung aufrecht, daß Bothriocephalus latus nicht durch Hechtgenuß auf den Menschen übertragen werde [vergl. Bericht f, 1885 I Nachtrag p 25], und nimmt als Zwischenwirth den Lachs in Anspruch. jg Vermes. Der baltische und schweizerische B. seien wahrscheinlich verschiedene Arten t2). Braun hält gleichfalls seine Ansicht aufrecht. — Parona (^i fand Finnen von B. in den Muskeln und Eingeweiden von Hechten und Barschen oberitalienischer Herkunft. Sie stimmen mit den Braun'schen überein. Mit den Finnen aus dem Barsch wurden 1 Mensch und 3 Hunde, mit denen aus dem Hecht \ Hund infi- cirt. In allen Versuchsthieren entwickelten sich ausgewachsene Bothriocephalen. — Nach Grassi U. Femara verschluckte der Eine von ihnen 3 Finnen aus einem oberitalienischen Hechte; nach 3 Wochen wurden ihm 3 B. latus abgetrieben. — van Beneden hat einen l. Fall von B. l. in Belgien beobachtet; er betrifft ein Mädchen, das gelegentlich Hecht, nie aber Salm aß. — Bugnion hat in 'Lausanne 2 ungewöhnlich kurze und breite Bothriocephalen gefunden, die vielleicht die neue Art latissimus bilden. V. Linstow i^) beschreibt Cysticercus taeniae uncinatae n. aus Silpha laevigata. 4. Nematodes. Treub beschreibt ein parasitisches Älchen des Zuckerrohrs. Heterodera javanica n. Die sehr kleinen Q dringen durch Ritzen in die Pflanze ein und siedeln sich an den Abgangsstellen secundärer Äste an. — Pennetier ist es gelungen, während 14 aufeinanderfolgender Jahre Anguilluliden des Schwarzkümmels unter günstigen äußern Bedingungen, jedesmal im Juli, aus dem ausgetrockneten Zustand ins Leben zurückzurufen. Umfassende Studien über Rhabditiden hat Orley angestellt. Er unter- scheidet die Anguillulidae [Cephalobus, Rhahditis, Diplogaster , Anffuillula; leben im Freien in faulenden organischen Substanzen und entwickeln sich direct ; ge- legentlich auch in menschlichen Dejectionen oder am menschlichen Körper) und die Rhabditiformae [Rhahdonema, Angiostomum,Allantonema\ die rhabditisähnlichen Jungen werden imfreien Zustand geschlechtsreif, die nächste Generation parasitirt). Über Sphaerularia bombt vergl. Leuckart (') und DimmOCk (^ 2). Leuckart {'^, ^) schildert Atractonema n. gibbosum u. In der Leibeshöhle von Cecidomya pini leben die legereifen ^ , die an der hinteren Hälfte der Bauchfläche ihres plumpen Körpers einen hervorgewölbten Zapfen tragen. Der Darm ist beim ausgewachsenen Thier durch einen soliden Strang körnerreicher, großer Zellen er- setzt, die an ähnliche Elemente bei Mermis albicans erinnern. Mund und After fehlen , der Pharynx ist rudimentär. Die Eier werden in der Leibeshöhle des Wirthes abgelegt und dort laufen auch die ersten Entwicklungsstadien ab. Die jungen (^ und ^ gelangen nach dem Absterben der Cecidomyen ins Freie, wo die Begattung vor sich geht. Während die (^ sterben, wandern die befruchteten Q wieder in Cecidomyenlarven ein. Nun wachsen die Vaginazellen, quellen immer mehr zapfenartig aus der Geschlechtsöffnung hervor und bilden jene Her- vorstülpung am hintern Theil der Bauchfläche. Lebensgeschichte und Metamor- phose nähert diesen Parasiten der Sphaerularia. Hierher auch Leuckart (^) : über Sph., Anguillula stercoi'alis , Filaria sanguinis, inimitis, Dochmius duodenalis. ;.; Vejdovsky (^) untersuchte Gordius Preslii n., tolosanus und l Exemplar einer dem aeneus Vill. nahe stehenden Art. Die Cuticula besteht aus 2 Schichten, ist von Porencanälchen durchbohrt und mit feinen Börstchen, wohl Sinneswerk- zeugen, besetzt. Die Hypodermis ist je nach den verschiedenen Körpertheilen verschieden modificirt. Die Angaben von Grenacher über Bau und Anordnung der Muskeln werden im Allgemeinen bestätigt und erweitert. Die Gegenwart 4. Nematodes. 19 von Kernen in den Fibrillen ist erwiesen. Vor der Eiablage erfüllt ein Zellgewebe den ganzen Leibesschlauch, nachher existirt eine eigentliche, durch Mesenterien in 3 Räume getheilte Leibeshöhle, mit Epithel. »Wie die Mesenterien, so entsteht auch die Epithelschicht der Eiersäcke, sowie überhaupt sämmtliche Ele- mente des perienterischen Zellgewebes, oder des Parenchyms, aus dem ursprüng- lichen, die Leibeshöhle auskleidenden Epithel«. Physiologisch ist jenes Zellgewebe ein zur Ernährung des Thieres und zur Production der Geschlechtsorgane dienen- des Material. Das N er ven System besteht aus einer vorderen, ganglienartigen Anschwellung, einem peripharyngealen Ring, einem Bauchstrang mit Schwanz- ganglion und 2 davon abgehenden Ästen. Im Gegensatz zu den meisten andern Autoren beschreibt Verf. bei seinen Arten regelmäßig Mund, Mundhöhle und Pharynx, Ösophagus, Darm und Anus. Ein röhrenartiges Organ, das sich bei den mit Samen- oder Eiersäcken gefüllten Exemplaren aus dem den Darm um- schließenden Periintestinalraum herausbildet, hat offenbar excretorische Functionen . Bei den Q findet sich überdies in der ganzen Länge der dorsalen Medianlinie ein Canal von unbekannter Bedeutung, welcher den (^ abgeht. Was früher als Eier- stöcke bezeichnet wurde, sind die »Eiersäcke«, in welchen die Eier ihre völlige Entwicklung durchmachen. Das Mesenterium ist der eigentliche Träger der Eier- stöcke; es sind zu beiden Seiten angeordnete, lappige Drüsen. Die Eibildung selbst ist noch nicht genügend aufgeklärt. Eigruppen fallen aus den Eierstöcken in die Leibeshöhle und erfüllen sie zeitweilig vollkommen. Um die Gesammtmasse dieser Gruppen bildet sich eine besondere Membran, so daß Eiersäcke und Leibes- höhle verschiedene Begriffe sind. In jenen finden sich nur unreife Eier ; reife, isolirte trifft man erst im Eibehälter und Eileiter an. Endlich existirt ein Atrium, in dessen oberem Theil die Befruchtung vollzogen wird, während im untern die Eier durch ein Secret zusammengeklebt und später an Objecten im Wasser befestigt werden. »Uterus« und »Cloake« der früheren Autoren sind unrichtig, dagegen gibt es ein Receptaculum seminis. Eigentliche Hoden wurden nicht aufgefunden, die bis jetzt als solche gedeuteten, stets mit Sperma gefüllten Schläuche nennt Verf. Samensäcke. Die schwer aufzufindenden Samenleiter blieben den früheren Autoren unbekannt. Als eigentliche Cloake ist der Endtheil des männlichen Geschlechts- apparates aufzufassen. Der Darm steht in Verbindung mit dem angeschwollenen Sack, in den sich die beiden Samenleiter ergießen. Auch eine Art Copulations- organ wurde an einem Präparat nachgewiesen. Verf. will die Gordiaceen aus der Classe der Nemathelminthen entfernen und sie als degenerirte Anneliden (» Nema- tomorphacc) ansehen, weil sie eine echte Leibeshöhle, Mesenterien, ein hochent- wickeltes Centralnervensystem und segmentirte Geschlechtsdrüsen besitzen. Zu seinen Untersuchungen über freilebende Nordseenematoden verwandte De Man Enoplus communis wnüi hrevis Bast., Oncholaimus Juscus Hast., Anticoma pellucida Bast., Tripyloides n. vulgaris n., Euchromadora n. vulgaris (= Chromadora vulgaris Bast.). Die Cuticula ist immer mehrschichtig; die Epidermis bei einigen Arten glatt, ungeringelt, bei anderen mit zahllosen, theilweise regelmäßig angeordneten Pünktchen versehen , von denen feine Canäle nach innen abzugehen scheinen. Bei Eu. ist sie panzerartig. Die Subcuticula zeigt ihre stärkste Entwickelung bei 0., sehr deutliche Längsfelder, die aus einem gemeinsamen Kopffeld entspringen, hat T. Seitenorgane fanden sich bei manchen Formen, nie bei Eu. ; im All- gemeinen bilden sie eine unter der Haut gelegene Höhle, in welche ein von hinten kommender Canal mündet, und die vorn durch einen Porus nach außen geöffnet ist. Für ihre excretorische Thätigkeit spricht der Umstand, daß bisweilen eine helle Flüssigkeit aus dem Porus tritt. Als Excretionsorgan ist auch die bei manchen Formen vorkommende, einzellige, birnförmige Bauchdrüse aufzufassen. Der Ösophagus ist äußerst musculös, dickwandig. In die Mundhöhle er- 20 Vermes. gießen 3 röhrig - verästelte Drüsen der Schlundwandungen ihr Secret. Bei 0. münden sie auf der Spitze der 3 für diese Gattung charakteristischen, unbeweg- lichen Zähne. Mehrere frei in die Leibeshöhle ragende Längsmuskeln (»vor- dere Intestinalmuskeln«) umgeben bei ^. und O.den Ösophagus. Sie sind band- förmig ; ihr oft etwas verdicktes hinteres Ende, das auf der Grenze zwischen Öso- phagus und Darm liegt, scheint durch feine Ausläufer mit diesen beiden Organen verbunden zu sein. Vorn gehen sie in den Hautmuskelschlauch über. Ihre äußere Schicht ist fibrillär, die innere körnig. Die Geschlechts organe des (^ sind ein langer Schlauch, der sich bei einigen Gattungen in 2 blind endigende Hoden- röhren theilt, dagegen bei Eu. und T. einfach bleibt. Er besteht wesentlich aus einer äußern, structurlosen Membran und einem Innern, zelligen Belag. Die innere Zellschicht der Hoden stimmt mit derjenigen der Ovarien ziemlich überein. Das Epithelium des Vas deferens bildet polyedrische oder manchmal spindelförmige Zellen ; bei Eu. finden sie sich nur zu je 3 auf einem Querschnitt vor, bei den anderen Formen sehr viel mehr. Der hintere Theil des Vas deferens weist öfters einen Muskelbelag auf (Ductus ejaculatorius) . Die Spermatozoen sind bei O. rundlich und wohl mit amöboider Bewegung ausgestattet. Die 2 Spicula sind nur bei Eu. ungleich. Ein accessorisches complicirtes, die Spicula umfassendes Stück zeigt sich überall. A. und E. weisen ein präanales Hilfsorgan (Haftorgan wäh- rend der Copulation) auf. Wahrscheinlich wirkt es saugnapfartig, wie beii/efemÄ/s. — Die weiblichen Geschlechtsorgane sind paarig - S3'mmetrisch angeordnet, mit umgebogenen Ovarien. Man unterscheidet an ihnen eine spaltförmige Geschlechts- öifuung, eine kurze Scheide, Uterus, Tuba und Ovarium. Bei A. schiebt sich zwischen Uterus und Eileiter ein contractiler Verbiudungskörper ein ; auch bei Eu. ist der Verbindungsgang zwischen beiden sehr elastisch. Der Uterus besteht aus einer einzigen Schicht polyedrischer Zellen, an die sich nicht selten eine äußere Muskellage, meist auch auf den Eileiter sich fortsetzend, schmiegt. Die Zellen des Eileiters sind länglich, vielleicht spindelförmig. Gegen die Umbiegungsstelle des Eileiters hin trägt die Geschlechtsröhre einen zelligen Belag, der im Wesentlichen mit dem Epithel der Ovarien übereinstimmt. Letzteres sind spindelförmige Zellen mit Fortsätzen. Im eigentlichen Ovarium werden diese länger und bilden, beson- ders im mittleren und hinteren Theil, lange, schmale, zugespitzte Längsfasern, die im Leben hell, durchsichtig und mit deutlichen Kernen versehen sind. Das Epithel ist also ähnlich gestaltet wie in den Hoden. Räthselhaft ist ein röhren- förmiges Organ des Q. von 0.\ es liegt dorsal, frei in der Leibeshöhle und ist vor dem After durch 2 subdorsale Endröhrchen nach außen geöffnet. Vorn steht es mit dem Uterus in Verbindung. Das Hauptrohr ist mit einer eigenthümlichen Sub- stanz gefüllt. Ein analoges Organ soll sich bei O. albidus vorfinden. Carruccio berichtet über 2 Fälle von Heterakis papulosa und inßexa in Hühner- eiern. Während nach Megnin die Eier von Syngamus irachealis mit den reifen Wür- mern ins Freie gelangen , und die Vögel Eier oder Würmer mit ihrem Futter aufpicken oder mit dem Wasser trinken , also ein Zwischenwirth nicht existirt, ist Walker durch Experimente zu dem Resultate gelangt, daß der Regenwurm in vielen Fällen eine Rolle dabei spielt. Die Embryonen von S. finden sich zu allen Jahreszeiten lebend in ihm. Inficirte Regenwürmer, an Küchlein verfüttert, riefen regelmäßig Ansteckung hervor. Auch der Strongylus micrurus der Kälber soll embryonal im Regenwurm gefunden werden. Strongylus micrurus der Rinder inficirt nach Cobbold (') nur die Pferde, nicht aber die Esel ; diese werden von aS. Arnfieldi n. heimgesucht. Charakteristisch für letztere Art ist die Form der Bursa, die Lage der weiblichen Geschlechtsöff- nung und der Bau der Embryonen. *S'. tetracanthus ist im Darm der Einhufer ver- 4. Nematodes. 21 breitet. Man findet oft bis 150 Strongyluscysten auf 1 Quadratzoll der Darm- wandung. Die jungen , aus den Cysten schlüpfenden Würmer bilden Cocons um sich, in denen sich zahlreiche yegetabilische Nahrungsreste aufhäufen. Die Entwicklung weist folgende Phasen auf : Die Eier werden aus dem Mutterkörper ausgestoßen und gelangen mit den Faeces ins Freie. Bildung der Embryonen, die nach wenigen Tagen ausschlüpfen ; Verwandlung in feuchter , warmer Erde. Wochenlanges Leben in Rhabditisform. Die Rhabditiden werden passiv, mit frisch geschnittenem Futter oder auf der Weide, auf die Pferde übertragen. Im Darm bohren sie sich in die Wandung von Coecum und Colon , kapseln sich ein und erleiden eine neue Verwandlung. Eintreten von pathologischen, oft für die Träger verhängnisvollen Veränderungen. Die jungen Würmer durchbohren die Cysten und gelangen wieder in den Darmcanal. Bildung der Cocons , neue Verwandlung mit Umbildung des Darms. Ausbildung der Geschlechtsorgane und Annahme der definitiven Form im Darmcanal des Wirthes. — S. Axei n. aus dem Magen eines Esels ist nach Cobbold (2) fadenförmig, nur Ys ™hi lang, sehr durchsichtig. Mund einfach, Ösophagus kurz. 3 Spicula am (^ Copulations- organ. Über die Anatomie, Biologie und Verbreitung der Nematoden der Hausthiere machen Angaben Cobbold {^], Wernicke, Grassi u. Calandruccio, PerroncitoP), Schöne ; über TricMna sjnraUs vergl. Eulenberg. van Rees beschreibt Myoryctes Weismanni n., der zwischen den Fibrillen des Musculus sartorius der Frösche lebt. Trichosomum jjapillosum n. zeichnet sich nach Frltsch hauptsächlich durch die zahlreichen scharfen Hautpapillen aus. Es bewohnt den Darm von Malopterurus electricus. In den Muskeln und im electrischen Organ desselben Wirthes findet sich eingekapselt eine Filaria piscium. Bemerkenswerth ist ihre Immunität gegen die electrischen Schläge. Wahrscheinlich sind die Thiere jung eingewandert und haben sich allmählich an die Electricität gewöhnt. In einer Boa des Jardin d'acclimatation fand Blanchard (^) Ankylostoma boae n. Der weite, mit 4 Haken bewaffnete Mund führt in einen birnförmigen, äußerst musculösen Ösophagus ; der Darm ist gestreckt. Die Eier sind elliptisch. — Trichocephalus affinis kommt im Darm des Elenthiers vor. Rictularia Bovieri n. aus Vespertilio murinus hat merkwürdige, auf der Bauchfläche reihenweise ange- ordnete Chitinfortsätze der Cuticula. Der Mund wird durch einen Chitinring offen gehalten, ein Zahnapparat existirt nicht, der Tractus ist gerade, unsegmentirt. Der Genitalapparat besteht aus langen, vielfach um den Darm geschlungenen Röhren. Die Geschlechtsöffnung des Q. liegt an der Basis des 35. Chitinhakens (jede Reihe zählt 68 Haken). Die Embryonen von Angiostomumnigrovenosum entwickeln sich nach v. Linstow (^) im Freien genau wie diejenigen von entomelas und macrostomimi ; sogar die äußere Gestalt der 3 Arten ist sehr ähnlich. Bau und Entwicklung von Oxysoma hrevi- caudatum aus Anguis und Rana werden ausführlich geschildert, ebenso der Bau von Oxyuris ovocostata n. aus dem Enddarm von Cetonia aurata, dessen Q vom Verf. früher als O. glomeridis beschrieben wurde. Vorläufige Mittheilungen über den Zwischen wirth von Ascaris lumbricoides' [s. unten p 22]. Blanchard (^) beschreibt die Nematoden des Menschen nach ihrer Anatomie, Biologie, Verbreitung und medicinischen Bedeutung : Ascaris lumbricoides L. (neue Angaben über Verbreitung in Japan, und Herkunft) , mystaxRnä.,mari(imahGi\Gk., Oxyuris vermicidaris Brems., Eustrongylus gigas Dies., Strongylus longevaginatus Dies., Ankylosto7na duodenale Dubini (sehr eingehende Schilderung) , Trichocephalus hominis Gmel., Trichina spiralis Owen, Filaria medinensis Gmel., sanguinis hominis Lewis (beide ausführlich), hominis om Leidy, labialis 'P2i)i(i., ^mcÄeß7?'s Bristowe, 22 Vermes. lymphatica n., peritonei Aommis Babes, ocull hummiH^oxdim.^ loa Guyot, restifor- mzsLeidy, Leptodera Niellyin., Rhabditis ff eniialis Scheiher , Rhahdonema intestinale n. (= Anguillula stercoralis -\- intestinalis] . — Haematozoon ist Dach Blanchard (^j Fila7'ia sanguinis hominis. Außerdem dient das Blut des Menschen waliiscbeinlich als Transportmittel für die Embryonen von Leptodera Niellyi, Trichina, verschie- dener Filarien. Ferner werden unter Berücksichtigung von Anatomie, Biologie und medicinischer Bedeutung erwähnt : Strongylus vasorum , suhnlatus , Filaria immitis , Spiroptera sanguinolenta , alle vom Hund ; F. cordis phocae (Phoca vitu- lina), Evansi (Kameel), Sclerostoma equinmn (Pferd), F. papillosa (Pferd), Haema- tobium equi (zweifelhafte Form vom Pferd) , Strongylus inßexus (Delphinus phocae- na) . In den Vögeln findet man ebenfalls, besonders bei Raben häufig, Haematozoen. Weitere Bemerkungen gelten den Blutnematoden der Frösche, Schildkröten und Fische. Nach V. Linstow (^) fressen Julus guttulatus und Polydesmus complanatus mit Begierde die Eier von Ascaris lumhricoides , die längere Zeit in Wasser oder feuchter Erde gelegen haben. Die Eischale wird im Darm gelöst. Weiter konnte der Entwicklungsgang nicht verfolgt werden. Verf. weist auf die Möglichkeit hin, daß J. guttulatus zufällig mit Fallobst gegessen wird, und so die eingekapsel- ten Nematodenlarven im menschlichen Darmcanal frei werden. Apostolides berichtet über eine Ascaris Imnbricoides , welche die Darmwand eines 24 Jahre alten, an Wechselfieber leidenden Patienten durchbohrte. Viele Ascariden fanden sich im sonst gesunden Darm, 1 in der Leibeshöhle. Carnoy bespricht das Keimbläschen von Ascaris megalocephala. Die Segmen- tation der jungen Eier geht im Ovarium nur vorn vor sich, weiter hinten findet eine Theilung nicht mehr statt. Das typische Nucleinelement der jungen Eier spaltet sich frühzeitig in 8 Stücke von fast gleicher Größe, die sich sofort in 2 Vierergruppen theilen und sich seitlich in Bezug auf die Axe der künftigen Spindel stellen, um die Wagnerschen Flecke zu bilden. Sie sind unbeweglich während der folgenden Entwicklung und Reifung des Eies. Beim Eintritt des Spermatozoon setzt sich die Keimblase in Bewegung ; ihre Membran löst sich auf. Eine karyokinetische Figur mit halbirter Spindel erscheint , sie umgibt sich mit Sternfiguren verschiedener Ordnung, bemerkenswerth durch ihre Veränderlich- keit und Complication. Die Wagnerschen Flecke befinden sich von Anfang an in äquatorialer Stellung, jeder auf einer Halbspindel, ohne nach der Theilung Veränderungen einzugehen. An der Eioberfläche angekommen, erlischt die dis- locirte, getheilte, gebrochene oder unversehrt gebliebene Figur spurlos. Sie kehrt zum gewöhnlichen netzartigen und granulösen Cytoplasma zurück, in das die beiden noch immer unversehrten Wagnerschen Flecke direct eingebettet sind, ohne Kerne zu bilden. Dann erscheint zwischen den beiden Flecken eine neue Spindel (»fuseau de Separation«) . Gleichzeitig stellen sich die Stäbchen ziemlich oft in eine Reihe. Bald wird einer der Flecken mit einer wechselnden Proto- plasmamenge ausgestoßen, und zwar ohne die geringste Veränderung zu erfahren; der andere bleibt ebenfalls unverändert im Ei und dient der 2. Figur zum Aus- gangspunkt. Er theilt sich in 2 scharf geschiedene Gruppen , die sich ganz wie die primitiven Wagnerschen Flecke verhalten und auch wieder zu Cytoplasma werden. Ein neuer »fuseau de Separation« tritt auf; eine der beiden Gruppen wird unverändert ausgestoßen , die andere bleibt im Ei und wird allein zum eigentlichen Eikern mit Caryoplasma und Membran. — Es folgen allgemeine Betrachtungen über die Theilung und speciell über das Verhalten des Nuclein- elementes während derselben , sowie eine Vergleichung der gewöhnlichen Kinese mit der Eitheilung von Ascaris. — Drei Viertel des Nucleingehaltes der Keim- blase werden vor Eindringen des Samenfadens als Polkörperchen ausgestoßen ; 5. Acanthocephala. 6. Chaetognatha. 7. Gephyrea. 23 van Beneden hat offenbar Unrecht, wenn er meint, eine Verminderung- der chro- matischen Substanz finde nicht statt, und die Austreibung- der Polkörper sei als bloßer Reinigungsproceß aufzufassen. Nach Verf. führt die Abgabe von 2 Pol- körpern bei A. zu dem Resultat, daß zwischen den absoluten Quantitäten von Nuclein in der männlichen und weiblichen Zelle eine annähernde Gleichheit her- gestellt wird. Zum Schluß wird die Frage berührt , ob das Nucleinelement der specielle oder selbst exclusive Sitz der Sexualität sei , ob ein männliches und ein weibliches chromatisches Element existire, und ob die Ausstoßung des einen oder anderen in Form von Polkörperchen in Eizelle oder Spermatoblastzelle vor sich gehe. Eine chemische oder morphologische Unterscheidung von zweierlei Nuclein ist unmöglich. Verf. kommt zu dem Schlüsse, daß die Hypothese, welche die Sexualität ausschließlich den chromatischen Elementen zuertheilt, weder durch Thatsachen festgestellt ist, noch zur Erklärung der gemischten Eigenschaften der Fortpflanzungszelle nöthig erscheint. Calandruccio berichtet über 4 Fälle von Ankylostoma duodenale in Catania, Pernice über 3 Fälle aus den Solfataren von Lercara bei Palermo ; über dieselben Fälle auch Parona (^j, der nachweist, daß die Krankheit schon vor 5 Jahren in Sicilien existirte. — Nach Leichtenstern C^) kommt in den Faeces der Ziegel- arbeiter von Köln eine Rhabditisart vor, welche zeitweise nur hermaphroditisch aufzutreten scheint, zeitweise getrennte Geschlechter bildet. Fütterungsversuche an Mensch und Thieren waren absolut erfolglos. Berichtigend wird mitgetheilt, daß nur die eingekapselte bewegliche Larve von A. duodenale, in einem gewissen Entwicklungsstadium in den menschlichen Darm gebracht, sich dort zum ausge- wachsenen Thier entwickeln kann. Hierher auch Leichtenstern (', -*) mit aus- führlichen Notizen über Biologie, Entwicklungsgeschichte, Verbreitung etc. Verf. hat durch Züchtung von Ankylostomen eine freilebende, geschlechtsreife, durch Generationen sich fortpflanzende Rhabditisform gefunden. 5. Acanthocephala. 6. Chaetognatha. 7. Gephyrea. Rietsch gibt eine ausführliche Arbeit über die Echiuriden. Bei Bomllia minor beschreibt er 7 Schichten des Integuments: die Cuticula, die Epidermis mit einzelligen Drüsen, eine mit feinen Nervenausläufern versehene , papillen- bildende Cutis, Ringmusculatur, Längsmusculatur, schräg transversale Muscula- tur und das Peritoneum. Das Spectrum des grünen Pigments ist mit dem des Chlorophylls fast identisch. Bei Echiurus Pallasii localisiren sich die Drüsen wie die nervösen Ausläufer mehr in den Papillen, sonst ist die Structur des Integu- mentes der von B. minor sehr ähnlich, ebenso bei Thalassema und Hamingia. Die Borsten von B. minor sind Cuticulagebilde, die von einer einzigen basalen Zelle ihren Ursprung nehmen. Die Untersuchungen über den Aufbau des Darm- t r a c t u s stimmen mit denen von Spengel an Echiurus tiberein. Die A n a 1 d r ü s en stellen eine Verbindung zwischen dem letzten Darmabschnitt und der Leibeshöhle 24 Vermes. dar, besitzen excretorische Functionen und sind daher analog dem Bojanus'sclien Körper. Die respiratorischen Functionen derselben sind indessen zweifelhaft. Verf. neigt sich der Ansicht von Hatschek zu, welcher sie als homolog den Seg- mentalorganen der Anneliden betrachtet. — Segmentation ist am Bauchmark nicht wahrzunehmen, dagegen ist eine bilaterale Symmetrie vorhanden ; die Gruppen von Ganzlienzellen liegen in zwei Längsreihen, außerdem findet sich eine dorsale Längsfurche. Ein Neuralcanal ist mit Ausnahme der Bonellien vorhanden. Bei einem Theile der Echiuriden bildet jedes Nervenpaar einen vollständigen Ring. — In der Leibesflüssigkeit finden sich zwei Arten von Körpern : lymphoide Zellen, häufig mit braunem Pigmente, und runde, rothe, hämoglobinhaltige Körper. Der Rüssel wird nicht durch das Einströmen von Leibesflüssigkeit aus- gestreckt, sondern einzig und allein durcli die Musculatur. Zahlreiche Nerven- endigungen lassen den R ü s s e 1 als Tast- und Geschmacksorgan erscheinen. Ferner dient er zum Aufsuchen und Ergreifen von Nahrung, wie zur Bewegung. — Die Segmentalorgane sind direct homolog denen der Anneliden. Die Reduction auf 1 Paar bei B. und Hamingia darf auf den Dimorphismus der Geschlechter geschoben werden, ebenso das Verkümmern des einen Uterus bei B. — In der Bildung der Geschlechtsproducte zeigen sich 2 Typen : die Eier entwickeln sich entweder direct aus den nackten Ovulis, oder sie bekommen eine Zugabe von Dotter, wodurch sie viel größer werden. Im 1. Falle entstehen sie aus den das Bauchgefäß umhüllenden Zellmassen des Peritoneums ; auch im zweiten Falle bilden peritoneale Zellen Eier, nur liegen diese die Wandung von Gefäßen um- kleidenden Zellen tiefer als im 1 . Falle , und sind mit flachen , undeutlich abge- grenzten Zellen des gewöhnlichen Peritoneums bedeckt. — Die Entwickelungsge- schichte von B. minor verräth deutlich eine Metamerie. Das Integument ist ge- ringelt, und die Muskelbündel der erwachsenen B. zeigen noch Spuren dieser Segmentirung. Ebenso zeigt das Bauchmark regelmäßige Anschwellungen, Gang- lien. Auch bei den erwachsenen Echiuriden sind Anzeichen von Segmentirung vorhanden, welche den Inermes fehlen, und zwar die Ringe von Analborsten [Echiurus), ferner die in regelmäßigen Ringen liegenden Papillen, endlich die paarigen, 2 oder 3 mal sich wiederholenden Segmentalorgane. Es ist kein Zweifel, daß die Echiuriden, wie die Inermes, sich dem Typus der Anneliden nähern, während beide Gruppen der Gephyreen selbst wieder ziemlich weit von einander entfernt sind. Die Echiuriden wird mau in die Nähe der höheren Anneliden stellen müssen. — Hierher auch Giard C^j, s. unten p 44. Sluiter liefert außer einer systematischen Beschreibung der Gephyreen aus dem malayischen Archipel noch kurze anatomisch-histologische Notizen übe'r die- selben. Nach Schauinsland \}) sind die beiden neben demAfter mündenden Schläuche der Priapuliden ursprünglich nur Ausführgänge der Excretionsorgane, erst in zweiter Linie entwickeln sich aus ihnen die Genitalorgane. Sie sind durch eine Art Mesenterium an die Leibeswand befestigt. Nach der Leibeshöhle hin ziehen kleine Cauäle , welche sich bald stark verästeln und so den Excretionsapparat bilden. Die Endorgane desselben bestehen aus kleinen, birnförmigen Zellen an den Enden der feinsten Canälchen. Jede dieser Zellen ist im Besitz eines äußerst langen Flimmerhaares, das in die Excretionscanälchen hineinragt. Diese sind, soweit das Flimmerhaar reicht, unbewimpert, später sind ihre Wände mit Flimmer- epithel bekleidet. Die Excretionszellen lassen sich mit den Endorgauen des ex- cretorischen Apparates der Plattwürmer vergleichen. Sobald die Würmer ge- schlechtsreif werden, beginnen die beiden großen Schläuche dort, wo das Mesen- terium ansetzt, zunächst kleine Falten zu bilden ; letztere wachsen weiter in das Mesenterium hinein und werden schließlich zu kleineu Schläuchen, welche bei 7. Gephyrea. 25 den Q meistens unverzweigt bleiben, bei den (j^ dagegen sich bald sehr lebhaft verästeln. Aus ihrem Epithel entstehen die Geschlechtsproducte, nicht etwa aus dem Epithel des Mesenteriums. Die jungen Eizellen rücken im Laufe des Wachsthums an die äußere Oberfläche des Genitalschlauches hervor, fallen aber, wenn sie ihre Reife erlangt haben, schließlich in das Lumen, von wo sie durch den ausführenden und flimmernden Schlauch ins Freie gelangen. Ähnlich ist es mit den Spermatozoen, auch sie werden durch den Ausführuugsgang nach außen geführt. Die Geschlechtsproducte gerathen also nicht in die Leibeshöhle, wie bei anderen Gephyreen, sondern gelangen direct ins Freie. Der Bau der Excretious- organe, die Bildung des Genitalapparates und die Entwicklung der Sexualproducte ist hier demnach völlig verschieden von den anderen Gephyreen. Conn schildert die Entwickelung von Thalassema mellita u. sp. Entstehung der Geschlechtsproducte. Sperma und Eier sind modificirte Peritoneal- zellen und bilden sich aus dem Theil des Peritoneums, welcher ein vom Darm- tractus zum Bauchstrang ziehendes Muskelband bedeckt. Ovarium und Hoden sind schwer zu unterscheiden. Die Eier lösen sich bald los, schwimmen in der Leibeshöhle umher und wachsen, bis sie von den Genitaltaschen aufgenommen werden. Beim Wachsthum des Eies werden Dotterkörnchen massenhaft auf- genommen, und es entsteht eine Eimembrau, die wie mit feinen Oilien besetzt er- scheint. Es sind dies indeß keine Cilien, sondern nur sehr feine Ausläufer. Ähn- lich ist die Bildung der Spermatozoen, indem jede Peritonealzelle die Mutter einer Anzahl von ihnen ist. In den 2 Paar Genitaltaschen sammeln sich die Geschlechts- producte. Befruchtung. Sobald das Spermatozoon in das Ei eingedrungen ist, verändert dieses seine Gestalt und wird vollkommen kuglig. Zugleich treten Reifeerscheinungen auf, das Keimbläschen verschwindet. Durch das Abheben der Membran vom Ei entsteht ein mit heller Flüssigkeit gefüllter Raum Es werden 2 Polkörperchen ausgestoßen, von denen das 1 . sich wieder theilt, zugleich er- scheint im Eimittelpunkt ein großer Aster, welcher die Vereinigung von 'Eikern und Spermakern anzeigt. Furch ung. Die Furchung ist ganz regelmäßig, total, trotz der angehäuften Dottermasse. Der Grund liegt nach Verf. darin, daß die Eier in dem specifisch fast ebenso schweren Meerwasser schwimmen und die Schwerkraft keine inäquale Furchung hervorrufen kann. Es ist die Regel, daß bei freien Eiern äquale Furchung auftritt. Gastrula. Bei 32 Furchungszellen tritt eine Furchungshöhle auf. Zugleich bekommt der Embryo Cilien, welche die Eihaut durchbrechen, sie fehlen aber an den beiden Polen. Die Gastrulation er- folgt an einem der beiden Pole zum Theil durch Einfaltung, zum Theil durch Ein- wachsen der Zellen. Das Enloderm ist eine solide Masse großer Zellen. Die gegenüberliegenden Ectodermzellen verdicken sich und erhalten eine Anzahl sehr langer, steifer, unbeweglicher Cilien; dies ist die Anlage der Scheitelplatte. Das breite Cilienband um den Embryo wird nun allmählich schmäler, die Cilien selbst werden stärker. In dem Entoderm tritt bald eine Höhlung auf, die sich nach außen durch den Blastoporus ötfnet. Trocho Sphäre. Der Blastoporus wird zum Munde. Eine Einschnürung theilt den Verdauuugstractus in den Ösophagus (mit Cilien) und Magen. Der Mund liegt ventral, der Körper verlängert sich in der Region hinter dem Wimperkranz. Endlich bricht der After durch. Weder Öso- phagus noch Rectum sind durch Einstülpung entstanden. Der ganze Darm ist unzweifelhaft entodermalen Ursprunges. Verf. gibt dann eine eingehende Be- schreibung der Larve. Schon ehe der After gebildet ist, erscheint die Anlage des Bauchstranges als ein flimmerndes, auf der ventralen Mittellinie liegendes Band. Das Ectoderm ist von Muskeln durchzogen, welche aus ihm entstanden sind. Die Muskelzellen gleichen vielfach den Neurorauskelzellen der Cölenteraten. — Das von Salensky bei-Ec/^mraslarven beschriebene, respiratorisch functionirende Organ 26 Vermes. findet Verf. auch hier als eine wimpernde Röhre, welche an der rechten Seite des Magens beginnt und in 1-2 Windungen auf den Darm bis zum After übergeht. — Verf. unterscheidet ferner Mesenchym und Mesoderm. Jenes ist ähnlichen Ur- sprunges wie bei den Echinodermen und Mollusken: es entsteht aus Wanderzellen des Entoderms. Aus ihm entwickelt sich zum Theil Musculatur, während ein großer Theil der Zellen nicht in Muskelzellen verwandelt wird. Das Mesoderm entsteht in Gestalt zweier schmaler Bänder am After, anscheinend aus den ento- dermalen Zellen des Darms. Die Weiterentwickelung von 2\ ist der von EcMurus (nach Hatschek) sehr ähnlich, die junge, 3 Wochen alte T.-Larve ist eine typische Aunelidenlarve. mit vielen und scharf ausgeprägten Segmenten. Das Nervensystem legt sich in der Weise an, wie nach Kleinenberg bei Lumbricus. Die Borsten werden nicht vom Ectoderm aus angelegt, sondern in kleinen, mesodermaleu Säcken. — Das von Hatschek bei E. aufgefundene Excretionsorgan konnte Verf. bei T. nicht entdecken. — Die beiden Analtaschen entstehen als ectodermale Einstülpungen und ÖÖnen sich später in die Leibeshöhle. Alsdann nimmt höchst wahrscheinlich durch sie die Larve Wasser auf, absorbirt es in großen Mengen und verändert da- durch ihre Gestalt in tiefgreifender Weise. Die nicht zu Muskelzellen umgewan- delten Mesenchymzellen werden nun frei und flottiren als Blutkörperchen in der Leibeshöhle. Das Gefäßsystem entsteht wahrscheinlich im Mesoderm. Verf. ge- langt zu der Auffassung, daß die Echiuriden stark modificirte Anneliden sind, welche ihren Darmtractus sehr verlängert und gleichzeitig ihre Segmentirung verloren haben. lieber die Conodonteu vergl. Rohon U. Zittel, s. unten p 44. 8. Rotatoria. Nach Milne genügt die Anwesenheit von Augenflecken bei den Philodinen nicht für generische, sondern nur für Species-Unterscheidung. Nach Hudson vermögen sich die Philodinen in eine klebrige Hülle eigenen Secretes einzukapseln. Hierher auch Herrick und ^Hudson U. Gosse. Ueber Furchung bei Lacinularia vergl. unten AUg. Entwickelungslehre Metschnikofl". Nach Zolinka leben Callidina symhiotica n. sp. und Leitgebii n. sp. in einigen Lebermoosen (Frullauia) , und zwar in den kappenartig aufgeblasenen Unter- lappen der Oberblätter; sie sind aber keine echten Parasiten, sondern »freie Raum- parasiten (( und daher in ihrer Ernährung an zeitweilige Befeuchtung des Mooses durch Regen und Thau gebunden. Aus der Anatomie ist Folgendes zu entnehmen. Die Hypo dermis, ein flächenhaftesSyncytium, erzeugt die weiche, glashelle Cuti- cula. Die Musculatur gliedert sich in einen Hautmuskelschlauch und in Lei- beshöhleumuskelu. Jener besteht aus äußerer Ring- und innerer Längsmusculatur. Jedes der 1 1 Bänder von Ringmuskeln besteht aus Primitivfibrillen, die in Quer- linien aneinanderstoßen, so daß man sich die Ringmuskeln als aus mehreren auf- einander folgenden Bandstreifen von Fibrillen bestehend zu denken hat. Die Längsmuskeln sind ebenfalls breite Fibrillenbänder, am Bauche zahlreicher ent- wickelt als am Rücken, entsprechend dem blutegelartigen Kriechen des Thieres. An den Läugsmuskeln sieht man Verzweigungen. Die Leibeshöhlenmuskelu sind solche, welche die einzelnen Segmente der Haut gegeneinander zu verschieben haben, und solche, deren Aufgabe es ist, innere Theile zu verschieben. Es sind contractile Faserzellen mit homogener Rinde und plasmatischer Axe, ihre Energie ist bedeutend größer als die der Hautmuskeln. Querstreifung läßt sich bei keiner Art von Muskeln wahrnehmen. »Die Radbewegung hat mit der Wirkung des 8. Eotatoria. ' 27 Räder Organs, die in einem Ringwirbel besteht, nichts zu thun, sondern ist eine optische Täuschung, hervorgebracht durch das successive Heben und Senken der sich dabei abkrümmenden Radwimpern in verticaler Richtnng und periodischem Wechsel, wobei die in derselben Verticalebene inserirten Wimpern die gleiche Be- wegungsphase haben ; der Ringwirbel wird durch die vsrticale und centrifugale Bewegung der Radwimperu hervorgebracht. Aus der Beobachtung des Räder- organs ergibt sich das Gesetz, daß eine Cilie, wofern sie im Wasser einen Effect, Wasserstrom oder Vorwärtsbewegung des Körpers, hervorbringen will, sich nicht gleich schnell heben und senken darf, sondern daß das Zurückkehren vom Schlage langsamer erfolgen muß als der Schlag ; ferner das Gesetz des scheinbar entgegen- gesetzten Schwingens, indem die Bewegung, welche den Effect hervorbringt, gerade jener entgegengesetzt ist, welche dem Auge sichtbar wird. Durch diese neue Theorie der Radbewegung wird schließlich auch das Vorwärtsschwimmeu, sowie der Umstand erklärt, daß die Radspeichen viel kürzer sind als die Radwimpern.« Die Mundhöhle zerfällt functionell in einen dorsalen Raum zur Aufnahme und in einen ventralen zur Entfernung der im Wasser suspendirten Körnchen. Der Rüssel ist an seiner Endfläche mit lebhaft flimmernden Cilien besetzt, welche durch 2 gebogene, hyaline Membranen geschützt werden. Ein Ganglion in ihm steht mit dem Gehirn durch 2 starke Nerven in Verbindung. Dem Ganglion sitzen Sinneszellen auf, welche von Stützzellen umgeben sind. Letztere sind Fortsätze der Hypodermis, die mit derjenigen des Räderorgans durch ein breites Plasma- band in Verbindung steht. Der Fuß communicirt direct mit der Leibeshöhle. Das Festsetzen erfolgt nicht durch die Zangen, sondern durch Klebdrüsen. Der Drüsencomplex besteht aus einem medianen, unpaaren Abschnitte kleinerer Zellen, und aus paarig angeordneten Zellreihen, dem eigentlichen Drüsenapparate. Jederseits setzen 2 Zellreihen diesen Drüsenapparat zusammen, die äußere von kugeligen, die innere von länglichen Zellen gebildet. Die Ausführungscanäle münden in 10 Zäpfchen des letzten Fußgliedes. Der Schlundkopf besteht aus 2 Kiefern, der bewegenden Musculatur und einer elastischen Membran, welche den Apparat vorn begrenzt. Der Verdauungstractus gliedert sich weiter in den Ösophagus mit einer dorsalen Drüse, in den Magen, der durch einen musculösen Sphincter geschlossen werden kann, mit 3 Bauchspeicheldrüsen, dann in den mit einer Ringfurche versehenen Blasendarm, endlich in den sehr erweiterungsfähigen Enddarm. Das Nervensystem besteht aus dem länglich birnförmigen Gehirne mit Punktsubstanz in der Mitte und Ganglienzellen als Rinde, und aus einem peripherischen Theile. Die peripherischen Nerven gehen entweder nach dem Vor- derende oder nach dem Rumpfe. Jenes sind die Rüsselnerven, ferner die Nerven zu den seitlichen Ganglien, welche Mund und Räderorgan innerviren, und Nerven, welche direct zum Räderorgane und zum Taster gehen. Die Rumpfnerven ent- springen aus 2 Hauptstämmen durch Theilung, so daß also 2 Paare vorhanden sind, Nervus lateralis und ventralis. Der N. ventralis, welcher 2 Nervenfasern abgibt und 5 Ganglienzellen in seinem Verlaufe enthält, zieht sich im Bogen an der Bauchseite hin, der lateralis geht an den Seiten des Darmes entlang nach hinten und gibt 3 Paare Nervenäste, sowie 1 unpaaren Ast ab, von denen der 1. Ast für das Excretionsorgan bestimmt ist. Der Taster ist ein passives Tast- organ, kann jedoch mittels 2 Muskeln zuckende Bewegungen ausführen. Das Excretionsorgan ist zusammengesetzt aus der contractilen Blase, den ab- gehenden Röhren und den Flimmerlappen; im 7. Segmente sind die Röhren jeder- seits an der Haut befestigt. Die weiblichen Geschlechtsorgane bestehen aus einem kleineren Keimstocke, der durch eine Membran von dem größeren Dotterstocke getrennt zu sein scheint. Dotter- und Keimstock sind im reifen Zu- stande ein Syncytium. Gewöhnlich entwickelt sich nur 1 Ei , und ist ein Ge- Zool. Jahresbericht. 18sG. Vermes. f 28 Verraes. schlechtsorgan dem andern in der Reife voraus. (^ wurden nie beobachtet. — Zum Schlüsse gibt Verf. ein ausführliclies Literaturverzeichnis der Rotatorien mit 281 Nummern. — Hierher auch Plate. Tessin beschreibt zunächst den Bau des weiblichen Geschlechtsapparates ähn- lich wie Plate. Was bis dahin als Ovarium beschrieben worden ist, ist der Dotter sack. Ihm auf der rechten vorderen Seite äußerlich eingelagert befindet sich das Ovarium oder «Keimfach«, ein kleiner Haufe von Kernen, die zu den Eikernen werden. Der am weitesten nach hinten gelegene Kern umgibt sich mit etwas mehr Dottermasse und erhält eine dünne Membran: dies ist eine Eianlage. Dieselbe liegt dem sackförmigen Gebilde fest an. Verf. kann Plate darin nicht beistimmen, daß die Molekülchen des Sackes in das in Bildung begriffene Ei auf endosmotischem Wege übertreten ; dennoch hält auch er dieses Gebilde für einen Dottersack. Er macht auf die Constanz in der Zahl der Kerne aufmerksam, welche in diesem Dottersacke liegen; meist sind ihrer 8. Die Reifeerscheinungen sind die typischen. Das Keimbläschen rückt an die Peripherie, seine Membran wird undeutlich und löst sich zuletzt auf. Eine Kernspindel tritt auf, und es ist höchst wahrscheinlich, obgleich nicht direct beobachtet, daß Polkörperchen austreten. Der neugebildete Eikern enthält sehr viel Chromatinsubstanz , während das Ei- bläschen arm daran war. Von der von Zacharias beschriebenen Knospung der Kerne konnte Verf. nichts wahrnehmen. — Furchung. Das Ei theilt sich zu- nächst durch äquatoriale, etwas schiefe Theilung in 1 größeres und 1 kleineres Segment. Dann wird von dem größeren ein Stück abgeschnürt , worauf sich das kleinere theilt, beide Male durch meridionale Theilung, So entstehen ein größeres und 3 kleinere Blastomeren. Jenes drängt sich durch einen Fortsatz an den 3 kleineren hinauf und nimmt birnförmige Gestalt an ; die 3 kleineren verschieben sich hierbei auf die spätere Rückenseite. Die große Zelle bezeichnet das Vorder- ende ; die Ebene, welche die große und eine von den kleinen Zellen der Länge nach halbirt, ist die Mediane. Die Bilateralsymmetrie ist also schon frühzeitig er- kennbar. Nun theilt sich die große Zelle äquatorial, und aus den dorsalen Zellen gehen durch äquatoriale Zelltheilungen allmählich 3 Zellreihen hervor ; die ven- tralen Zellen theilen sich dann in 4, von denen nur die ursprünglichste, größte zur Bildung des Entoderms verbraucht wird, während die 3 übrigen zur Bildung des Ectoderms mit beitragen. Das jetzt vorhandene Stadium ist eine Sterroblastula. Die Gastrulation erfolgt dadurch, daß die große Entodermzelle von den Ectoderm- zellen umwachsen wird; hierauf theilt sich die Entodermzelle in 2, dann 3 kleinere Zellen. Das Prostoma liegt am vorderen Ende ventral, genau da, wo später der definitive Mund gebildet wird. — Mesoderm. 6 dotterreiche Zellen, welche den vorderen Rand des Prostoma bilden, werden von den sie umwachsenden Ectoderm- zellen auf die Bauchseite, in das Innere des Keimes hineingeschoben und bilden das Mesoderm, indem sie sich weiter theilen und kappenförmig das vordere Ende des Entoderms bedecken. Gleichzeitig rücken die Zellen mehr und mehr herauf, und kommen schließlich auf die dorsale Seite desEmbryozu liegen. Ectoderm, Der Kopftheil wird von den kleinen, ursprünglich dorsalen Zellen gebildet, das Ectoderm des Rumpfes und des Schwanzes von den 3 ventralen Ectodermzellen. Genau an der Stelle des Prostoma stülpt sich das Ectoderm zur Bildung des defi- nitiven Mundes ein. Der vor dem Kauapparat gelegene Schlund und das Räder- organ gehen aus dieser Einstülpung hervor. Der hintere Rand einer ventral gelegenen Einstülpung, welcher sich gegen die Bauchseite zu vorwölbt, ist als An- lage des sogenannten Schwanzes zu deuten. Das Entoderm ragt in diese embryo- nale Anlage hinein , der Schwanz ist also nicht als äußerlicher Körperanhang, sondern als Fortsetzung des Gesammtkörpers, als Postabdomen zu betrachten, aus dem sich erst secuudär der Darmcanal zurückgezogen hat. Die Bildung von Kopf- 9. Hinulinea. 29 läppen ist von phylogenetischer Bedeutung: sie erinnert an ähnliche lappige An- hänge des Mundes niederer Würmerlarven. Durch starkes Auswachsen an der Bauchseite streckt sich der Embryo ; durch eine Einschnürung werden Kopf und Rumpf unterscheidbar. Die große den Kopftheil erfüllende Zellenmasse liefert nicht das Gehirn, wie Salensky will, sondern ist das eingestülpte Ectoderm, aus dem der Schlund und das Räderorgan hervorgehen. Directe Beobachtungen über die Bildung des Gehirns hat Verf. nicht anstellen können. Entoderm. Die Entodermzellen bilden zunächst eine compacte Masse solider Zellen, aus diesen differenzirt sich dann der Schlundkopf, im Gegensatz zu der Angabe aller andern Autoren, die ihn aus dem Ectoderm entstehen lassen. Ferner zerfällt das Entoderm in eine vordere und eine hintere Hälfte; in jener tritt ein Spalt auf, in welchem sich 2 stark lichtbrechende Chitinstäbchen, die Anlagen des Kiefergerüstes er- kennen lassen. — Die Rotatorien sind als echte hypogastrische Bilaterien auf- zufassen. Es ist nicht mehr möglich, sie in die Classe der Würmer selbst einzu- reihen, sondern sie stellen eine Zwischenform zwischen den niederen Würmern und den niederen Krebsen dar und müssen im System eine besondere Abtheilung zwischen beiden Gruppen bilden. 9. Hirudinea. Saint- Loup (^) beschreibt die neue Ichthyobdellide Scorpaenohdclla elegans. Der Darmtractns zeigt keine Spur von Metamerie. Zwei noch nicht näher unter- suchte Canäle münden in den letzten Darmabschnitt. Das Gehirn ist zu einer einfachen Commissur reducirt. Der Segmentation des Nervensystems entspricht eine solche der Epidermis. In seiner Beschreibung der japanischen Blutegel macht Whitman {^) bei einem Landblutegel, ([^xHuemadipsajaponican., auf die Strutjturälmlichkeit zwischen den Augen und den Segmeutalpapilleu aufmerksam. Letztere sind Sehwerkzeuge in statu uascendi. In eiuem Postscriptum führt er diese Ansicht weiter aus. Bei Clepsine sind die segmentalen Sinnesorgane Verdickungen der Epidermis, zu denen ein Nerv tritt ; 4 bis S große, helle Zellen mit deutlichem Kern liegen da- runter und sind den Drüsenzellen der Epidermis äquivalent. Direct unter der Verdickung befinden sich kleinere runde Zellen, wahrscheinlich Ganglienzellen. Die Enden der lauggestreckten Epidermiszellen der Verdickung sind stark licht- brechend, zu jeder kleinen Gruppe derselben geht ein Nervenast. — In der Auf- fassung der Structur der Augen weicht Verf. von Leydig und Ranke insofern ab, als er die Nei'vennatur des Axenstranges bestreitet und findet, daß er aus lang- gestreckten , von der Epidermis stammenden Sinneszellen besteht ; ferner indem er das Ganglion opticum nicht finden kann und glaubt, daß Ranke einen Quer- schnitt des Axenstranges dafür gehalten habe. Das Auge ist nach ihm eine solide Wucherung dermaler Elemente, indem die Epidermis durch die einen Axenstrang bildenden Sinneszellen vertreten ist, die mit dem Sehnerven in Verbindung stehen. Die Drüsenzellen der Haut entsprechen den großen hellen Zellen mit lichtbrechen- dem Körper, das subepidermale Gewebe der Pigmentschicht. Die Ähnlichkeit mit segmentalen Sinnesorganen wird durch die Vergleichung der Lage des aus Sinnes- zellen bestehenden Axenstranges mit den Sinneszellen der letzteren Organe noch größer. — Verf. unterscheidet bei den Blutegeln 3 Arten von Sinnesorganen : die segmentalen des Körpers und die nicht segmentalen Sinneshügel des Kopfes, ferner die aus jenen hervorgegangenen Augen, endlich die becherförmigen Or- gane. — Von Segmentalorganen sind bei H.japonica, wie bei Hirudo medi- 30 Vermes. cinalis 1 7 Paar vorhanden ; sie unterscheiden sich von denen der letzteren Art dadurch, daß sich die Ausfiihrgänge nicht auf der ventralen Seite , sondern am Körperrande öffnen , daß die Vesiculae viel größer und daß die Vesiculae der 3 Paar Segmentalorgane in der Region des Clitellums mit dicken cubischen Zellen umgeben sind. Kennet hat seiner Arbeit 3 Species von Landblutegeln zu Grunde gelegt: Cylicobdella lumbricoides Gr., C. coccinea n. sp. und Lumbricobdella schaefferi n. g. et sp. ; die erstere stammt von Brasilien, die beiden letzteren von Trinidad. Die C uticula scheint nicht besonders resistent zu sein, sondern weich und durchlässig für Feuchtigkeit ; sie besteht aus sehr regelmäßigem Cylinderepithel mit dazwischen eingesti'euten, einzelligen Drüsen. Rings um den Darm herum, im Bindegewebe, liegen eine Anzahl einzelliger Drüsen mit sehr langen Ausführgängen. Diese treten zusammen und ziehen nach vorn zu, wo sie bündelweise nach außen treten. Dies ist besonders im Kopf lappen der Fall, aber auch am Hinterende des Körpers finden sich solche Drüsenzellen vor, welche vereinzelt nach außen münden. Die Tracheen von Peripahcs lassen sich von derartigen Hautdrüsen ableiten. Die Sinnesorgane in der Haut sind im Bau von den Leydigschen »becherförmigen Or- ganen« verschieden, wahrscheinlich aber morphologisch identisch. Die Ver- dauungsorgane schließen sich im Bau an die von Nephelis an. Bei den Ex- c'r etionsorganen ließ sich kein weit geöffneter wimpernder Trichter sehen. Die Sammelblasen , von denen ein kurzer Gang seitlich und etwas ventral nach außen führt, sind nicht contractu. Das Blutgefäßsystem entspricht dem bei Nephelis, auch die weiblichen Geschlechtsorgane nähern sich denen von N. Die Zahl der Ovarien ist nicht constant. Bei C. coccinea und L. lagen sie zwischen Darm und Nervensystem, bei C. lumbricoides neben oder unter dem lateralen Blut- gefäß ; auch ist hier ihre Structur etwas verschieden. Die männlichen Geschlechts- organe sind bei C. coccinea folgendermaßen gebaut. Die Vasa deferentia, die mit 1 2 Paar runden Hodenbläschen in Verbindung stehen , sind ungemein feine Ca- näle und gehen in der Nähe der männlichen Geschlechtsöffnung in 2 starke Canäle über, die bei größeren Exemplaren eine im ventralen Medianfeld nach hinten wuchernde Schlinge bilden. Ein Penis existirt nicht. Bei C. lumbricoides werden die Ductus ejaculatorii noch complicirter ; außerdem fehlten auf der rechten Seite der 1. und 3. Hode vollständig. Bei L. ist das Abweichendste die enorme Zahl der Hoden : auf der einen Seite 90, auf der andern 93, die zu 8 größeren Gruppen angeordnet sind. Jeder Hode ist also hier in eine größere Anzahl kleinerer auf- gelöst ; die vordersten haben nur einige wenige geliefert. Auch bei C. lumbri- coides siud die vordersten die kleinsten und am unregelmäßigsten ausgebildet; vielleicht läßt dies darauf schließen, daß bei eintretenden Reductionen in der Zahl der Hoden die ersten zunächst verschwinden, was mit den Verhältnissen bei Pe- ripatus und den Insecten übereinstimmen würde, wo nur Ein Paar Hoden in den hintersten Körpersegmenten zur Entwickelung kommt. Derartige weitgehende innere Organisationsänderungen wie bei L. gehen parallel mit einer auffallenden Umwandlung der äußeren Körperform, wie sie in dem Fehlen der hinteren Saug- scheibe sich zeigt. Im Großen imd Ganzen stimmen diese Landblutegel in ihrer Organisation mit Nephelis überein und sind zu derselben Gruppe zu rechnen. Die Angaben von FranQOis (-) über das Centralnervensystem von Bran- chellion und Pontobdella nmricaia stimmen im Allgemeinen mit denen von Hermann und Vigual überein oder weichen nur in unwesentlichen Punkten davon ab. Das Gehirn von B. betrachtet Verf. als aus 42 Zellgruppen zusammengesetzt, von denen 12 dem Gehirn selbst angehören, die anderen 30 hingegen 5 normale Ganglien bilden, die noch nicht vollständig mit einander verschmolzen sind. Das stomatogastrische Nervensystem nimmt seinen Ursprung vom Gehirngauglion ; die 9. Hirudinea. . 31 organischen Muskeln werden direct vom Gehirn aus innervirt, die willkürlichen vom Bauchmark, und zwar iudirect, indem sich ein Plexus mit Ganglienzellen einschiebt. Der von Vignal beschriebene Medullarcanal war nicht aufzufinden. Die Nerven der rechten Seite nehmen ihren Ursprung von der linken und umge- kehrt, es tritt also Kreuzung der Nervenfasern ein. In jedem Ganglion finden sich, wie auch Hermann angibt, 2 multipolare Zellen. Über das Gefäßsystem vergl. Emery, s. unten p 38. Dutilleul (^2] berichtet über die Geschlechtsorgane der hermaphroditischen Pon/obdellamuricataheach.. Zu jeder Seite des Bauchstranges liegen 6 Hoden. Das Vas deferens, welches aus jedem dieser Hoden einen kurzen Canal aufnimmt, geht nach vorn, bildet dort eine Curve und endigt an der Basis, d. h. an dem hinteren Theile der voluminösen Samenblase. Von dieser aus zieht sich das musculöse, innerlich drüsige Vas efferens zur Spermatophorentasche , von der jederseits 1 Canal ausgeht. Beide Canäle vereinigen sich bald zu einem einzigen, der in der männlichen GeschlechtsöfFnung nach außen mündet; seine Structur zeigt, daß er eine einfache Ectodermvorstülpung ist. AmOviduct liegen accessorische Drüsen, aus einzelligen Drüsen gebildet. Der Geschlechtsapparat ist dem von Branchellion am ähnlichsten. — Nach Dutilleui (^) bestehen die weiblichen Geschlechtsorgane aus 2 Ovarien, 2 Oviducten und 2 accessorischen Drüsen. Ein Theil der Eier geht in den Ovarien zu Grunde und dient den überlebenden als Nahrung. Die accessorischen Drüsen sind mit einer Muskelschicht überkleidet, im Gegensatz zu der Angabe Längs, der in dem Fehlen dieser Muskelschicht eine Stütze seiner Theorie von der Verwandtschaft der Plathelminthen mit den Hirudineen erblickte. — Chworostansky gibt eine kurze Untersuchung der Geschlechtsorgane von Hiruclo und Aulastoma. Gibson beschreibt einen abnormen Hirudo medicinalis . Die Samenbläscheu der rechten Seite waren bis in das 5. Somit gewandert und mündeten in einen wohl ausgebildeten Penis, der im 2. Ring des 5. Somites nach außen ging. Zum normalen Penis führte vom Vas deferens ein Canal mit einer Anschwellung. Die männlichen Geschlechtsorgane der linken Seite, wie die weiblichen überhaupt, waren normal entwickelt. In einer weiteren Arbeit gibt Whitman {^] an, daß bei Clepsine parasitica 8a.j von den 8 Zellreihen der Keimst reifen nur die beiden mittleren den Nerven- strang liefern. Die beiden äußeren Zellreihen geben wahrscheinlich Muskelele- menten den Ursprung, während die zwischen den mittleren und äußeren Reihen liegenden Zellen zum Bau der Segmentalorgane verwandt werden. Das Central- nervensystem wird also von Zellen gebildet, welche unter der Epidermis liegen, und nicht von einer Verdickung derselben selbst. Über der Anlage der 4 sub- ösophagealen Ganglien entsteht allerdings eine Verdickung der Epidermis, diese hat aber nichts mit dem Nervensystem zu thun, sondern bildet Drüsenzellen, welche den Embryo anzuheften bestimmt sind. — Das Epithel des gesammten Darm- tractus, mit Ausnahme des Stomodäums und Proctodäums, stammt von freien Kernen, welche auf die 3 großen Blastomeren zurückzuführen sind. Zuerst ent- steht das Epithel des Ösophagus und der Speicheldrüsen, erst später das des Magens. — Sinnesorgane treten zuerst in segmentaler Anordnung als Ver- dickungen der Epidermis auf. — Die larvalen Drüsenzellen dienen zum An- heften des Embryos an die Mutter , wenn noch keiner von den beiden Saug- näpfen vollständig entwickelt ist. Bergh (^) stimmt in seinen Beobachtungen über die Entwickelung von Clepsine im Allgemeinen mit Whitman überein, weicht hingegen in der Deutung ab. Vom Stadium der 4 großen und 4 kleinen Furchungskugeln ausgehend, läßt sich ver- folgen, wie eine der großen Furchungskugeln sich umbildet. Die Rumpfkeime, 32 Vermes. und also der ganze Rumpf des Blutegels mit Ausnahme des Mitteldarms, entstehen aus dieser 4. großen Furchungskugel, während die Kopfkeime sich wahrscheinlich als Wucherungen der primitiven Epidermis entwickeln, also auf die Anlage der kleinen Furchungszellen zurückführen lassen. Die Epidermis differenzirt sich aus den Rumpfkeimen selbst und wächst nicht, wie Whitman will, als Ausbreitung der kleinzelligen Anlagen um alle andern Theile herum. Den Rüsselegeln und den Kieferegeln sind in Bezug auf Entstehung der allgemeinen Anlagen folgende Züge gemeinsam: Die Kopf keime entstehen aus der kleinzelligen Anlage am animalen Pol. Aus der 4. größeren Furchungskugel bilden sich die ganzen Rumpfkeime. Jede dieser primären Anlagen (der Kopf- und Rumpfkeime) differen- zirt sich dann weiterhin in Ectodermund Mesoderm. — Hierher auch 'Nusbaum ( ^ ■^j . 10. Oiigochaeta. über einen abnormen X«»;öncMsvergl. Horstund Schmidt ; hierher ferner *Knaus. BousfiOid gibt an bei Chaetogaüer gesehen zu haben, wie eine Nerven- faser von jedem Sinneshügel der Oberfläche des Integuments abgeht; diese scheint in Zusammenhang mit multipolaren Ganglienzellen zu stehen, welche sich auf der Innern Oberfläche des Integuments befinden. Voigt gibt eine Arbeit über die feinere Anatomie und Histologie von Bran- chiobdella varians, welche manclies Neue für die Erkenntnis des Baues der An- neliden überhaupt bietet. Die Cuticular Substanzen der Anneliden verhalten sich anders gegen Kalilauge, als das Chitin der Arthropoden; die Behauptung, daß die Cuticula der Würmer chitinhaltig sei, entbehrt also bis jetzt einer sicheren Begründung. Die Cuticula ist in der Weise aufgebaut, daß je 2 gleich verlaufende Faserschichten durch eine rechtwinklig dazu verlaufende getrennt werden. Die Fasern verlaufen stets in der Richtung, in welcher der stärkste Druck resp. Zug ausgeübt wird. Die Ringelung der Segmente des Wurmkörpers ist eine Folge seiner Contractilität, die Anzahl der auf ein Segment fallenden Ringel steht im Verhältnis zur Größe der Contractionsfähigkeit. Ist letztere schwach, so bilden sich also unter Hervorwölbung des mittleren Theiles des Segmentes nur Falten zwischen den einzelnen Segmenten, während bei stärker contractilen Würmern Falten am Segmente selbst entstehen. Hypodermis. Verf. stimmt im Ganzen mit Dorner überein. Die großen, an der unteren Fläche des Saugnapfes münden- den Drüsen sind nicht einzelne, birnförmige Drüsen, sondern jedesmal g'anze Gruppen dichtgedrängter einzelliger Drüsen. Die Mundöffnung wird nicht als Saugnapf benutzt. Die Innervirung der Drüsen geschieht dadurch, daß das Ende des Nerven zu einem Ganglion anschwillt , von welchem aus sich Nervenästchen nach den einzelnen Drüsengruppen abzweigen. Musculatur. Außer der be- reits von Dorner beschriebenen Ring- und Längsmusculatur findet Verf. noch 2 Systeme kleinerer Muskeln : das eine läuft parallel den Längsmuskeln von der vorderen zur hinteren Partie jedes einzelnen Ringels; das diagonale setzt das Thier in den Stand, schraubenförmige Bewegungen zu vollführen. Gefäß- system. Zwischen Epithel und Muskelschicht des Darmes liegt ein Blutsinus, der durch tiefe Einschnürung der einzelnen Muskelbänder den Eindruck eines zierlichen Darmgefäßnetzes macht. In der dorsalen wie ventralen Mittellinie des Darmes erweitert sich dieser Sinus zu einem deutlichen Gefäßstamm. Im Rücken- gefäß der 3 ersten Körpersegmente liegt ein eigenthümlicher hohler Strang, der vollständig geschlossen zu sein scheint , eine farblose Flüssigkeit enthält und aus Zellen besteht, welche den Chloragogenzellen ähnlich sind. Freischwimmende 10. Oligochaeta. 33 zellige Elemente fciud im Blute nicht vorbanden. Darmcanal. Der Magendarm besitzt zu innerst ein einscbicbtiges Epitbel, welcbes in seiner ganzen Ansdebnung mit Wimpern bekleidet ist. Die Cbloragogenzellen sitzen mit einzelnen, fußartigen Ausläufern auf der äußeren Wand des Blutsinus. Knappe bat im Gegensatz zu Voigt niemals einen wirklieben Zerfall des Kernes der Gescblecbtszellen von Branckiobdella , sondern stets deutlicbe Bilder einer indirecten Zelltbeilung gefunden und stellt daber für B. die directe Kerntheilung bestimmt in Abrede (p 528 Anm.). Unter den von Boiirne aufgeführten indischen Lumbrieiden ist Perichaeta mirabilis n. besonders dadurch interessant, daß sieb in den vorderen Segmenten eine größere Anzahl von Segmentalorganen vorfindet. So besitzen das 5.- 8. in ihrem vorderen Tbeile je 4 Paar Gruppen kleiner Segmentalorgane, die sich auf kleinen rundlichen Papillen öffnen. Im 7. und 8. Segmente liegen ferner je 2 Gruppenpaare, die auf ähnlichen Papillen nach außen münden. In einer vorläufigen Mittbeilung über Criodrüus lacuimi stellt Rosa folgende Resultate auf. Geschlechtsorgane. Die 2 Hoden liegen im 10. und 11. Segmente, das Ovarium im 14., die 4 Samenblasen im 9.-12., das Receptaculum ovorum im 14. mit der Öffnung im 13. ; der Samenleiter spaltet sich im 12., und der Eileiter öffnet sich innen im 13., außen im 14. Segmente. Receptacula se- minis fehlen, ebenso Clitellum und Pubertätspapillen. — Eine Typhlosolis ist vorhanden, die Morrenschen Drüsen fehlen. Zwei vom Rückengefäß ausgehende Gefäße ziehen vom 13. Segmente zum 5. an die Körper wand. Rückenporen und Drüsenzellen fehlen dem Integumente. C. gehört zu den Lumbrieiden, in die Nähe von Allolohophora. Michaelsen (^) sucht bei den Enchyträiden nachzuweisen, welche Tbeile des Blutgefäßsystems die Aufnahme des Chylus besorgen, und wie das Chylus- gefäßsystem gebaut ist. Bei Enchytraeus hegemon Vejd. liegt ein Blutsinus zwischen Epithel und Ringmuskelschicht der Magenwand. Er besteht aus neben- einander verlaufenden, mit einander communicirenden Canälen, zwischen welche sich oft einzelne Epithelzellen hereindrängen; es werden dadurch einzelne Canäle abgeschnürt. Zugleich ist das Darmepithel von einem dichten System sehr feiner Canäle durchzogen, welche die Zellen desselben durchbohren. Dies sind die Chylusgefäße, deren Inhalt durch Osmose ins Blut tibergeht. Die Darmtaschen bei E. leptodera und die magenförmige Darmverdickung von E. ventriculosus be- sitzen dieselbe Function , sie enthalten eine Flüssigkeit , welche keinerlei Farb- stoffe aufnimmt , und sind von einem dichten Netz von Blutgefäßen , welche vom Darmblutsinus herkommen, übersponnen. Bei Buchhohia appendicidata sind beide Darmanhänge vom Blutsinus umgeben ; das Blut füllt sämmtliche Zwischenräume aus. Einerseits stehen also diese Organe mit dem Darmlumen in Zusammenhang, andererseits in enger Verbindung mit dem Blutsinus. Die Darmpulsationen hören dicht vor der modificirten Darmpartie auf, die Einführungscanäle stehen schräg von hinten nach vorn, und so wird dafür gesorgt, daß der Chylus diese Öffnungen nicht verfehlt. Morphologisch mögen diese Organe mit dem Ilerzkörper ver- schiedener Polychaeten übereinstimmen, eine Gleichheit der Function scheint aber nicht vorhanden zu sein, denn im Herzkörper fanden sich Zellen mit braunen Körnchen, wie sie die Cbloragogenzellen besitzen, und seine Function ist vielleicht dieselbe, wie die der letzteren Zellen, nämlich unbrauchbare Stoffe aus dem Blute aufzunehmen. Hierher auch ^Michaelsen (^j. Nach Stolc's Untersuchungen über das Darm ge faß System von Nais elin- guis und barbata ist es nicht möglich, dasselbe als einen bloßen Blutsinus zu deuten, wie Voigt bei Branckiobdella annimmt. Die Hautsinnesorgane bei Ophidonais sind sehr unbedeutende, in hohem Grade retractile Hautpapillen, bei 34 Vermes. Slavina viel complicirter gebaute, nicht retractile Tasthügel. Bousfield hält also mit Unrecht diese Organe für vollständig gleichwerthig. Der unpaare Samen- sack von N. elinguis entsteht als eine Ausstülpung des vorderen Dissepimentes im 6. Segmente, und wird von 2 paaren Gefäßschlingen versorgt, welche durch einen unpaaren Ast mit dem Rückengefäße in Verbindung stehen und in dem geschlechtslosen Zustande als gewöhnliche Seitengefäßschlingen des 6. Körper- segmentes functioniren. In seinen Studien über Regenwürmer findet Benham (', 2) eine Bestätigung von Lankesters Theorie über das ursprüngliche Vorhandensein von 2 Paar S e g - mentalorganen in jedem Segmente und der Umwandlung des einen Paares in den Geschlechtssegmenten zu Ausführgängen der Geschlechtsproducte. Bei Lumbricus, Titanus, Pontodrilus bleiben die ventralen Serien von Segmental- organen erhalten, die dorsalen sind verschwunden, mit Ausnahme derer in der Genitalregion, wo sie in Oviducte, Spermatoducte und vielleicht auch Sperma- theken umgewandelt sind. Bei Rhinodrilus, Eudrilus^ Anteus, Urochaeta, Monili- gaster sind umgekehrt die dorsalen Segmentalorgane erhalten , die ventralen bis auf die der Genitalregion verschwunden , und diese ebenfalls umgewandelt. Um einen Geschlechtsausführgang zu bilden, verschmelzen entweder die Seg- mentalorgane, oder ein Theil des Segmentalorganes verschwindet, oder aber es findet eine Lageveränderung des Porus statt. — In der Beschreibung von Micro- chaeta Rappi gibt Verf. an, daß hier und da in der Längsmusculatur Zell- massen liegen, von denen ein feiner Canal nach außen führt, und hält sie für mehrzellige Drüsen. Eine Darmdrüse, in Bau und Inhalt den Morrenschen Drüsen entsprechend, liegt nicht wie letztere am Ösophagus, sondern weiter hinten am Magen. Hinter den übrigen Geschlechtsorganen im 12.-15. Segmente liegen 22-24 ziemlich ansehnliche Spermatheken, die sämmtlich eigene Öffnungen nach außen haben. Ihre Gestalt ist theils ^förmig, theils unförmig. — Das Gehirn liegt im 1 . , nicht , wie Perrier für die Regenwürmer als typisch aufgestellt hat, im 3. Segmente. Beddard (*) gibt in einer Notiz über Ovarien und Oviducte von Eudrilus das interessante Pactum an, daß der Oviduct mit dem Ovarium in directem Zusam- menhange steht. Es ist unmöglich die Grenze zu bestimmen, wo dieses aufhört und jener beginnt. Beddard (-) gibt die Anatomie der riesigen Microchaeta rappii vom Cap der Guten Hoffnung. Die Segmentalorgane weichen in ihrem Bau von denen anderer Regenwürmer nur wenig ab. Von Interesse ist die Bedeckung eines Theils der Segmentalorgane der vorderen Körperhälfte mit Chloragogenzellen. Die Spermatheken liegen, im Gegensatz zu andern Regenwürmern, hinter den Hoden. Das Gefäßsystem ist dem von Megascolex coeruleus [vergl. Bericht f. 1885 I Nachtrag p 59 Beddard [^i] sehr ähnlich. Eine Ausbuchtung des Öso- phagus scheint weniger der von Vejdovsky bei Enchytraeus ventricidosus als Leber aufgefaßten Aussackung, als den Kalkdrüsen von Lumbncus zu entsprechen. Der histologische Bau des Clitellums weicht von dem von L. etwas ab, beson- ders dadurch, daß die Drüsenzellen nicht regelmäßig gelagert sind. In der Beschreibung des neukaledouischen Acanthodrilus layardi u. gibt Bed- dard (^) au, daß im 8. Segmente das ventrale Borstenpaar stark modificirt ist. Die Borsten liegen in einem dünnwandigen Sacke und gehen durch eine weite Öffiying nach außen. Zu beiden Seiten dieses Sackes liegen ein Paar wurstförmige, drüsige Körper, die mit einem zarten Gange in die weite Öfi'nung münden. Bald fand sich diese Modification auf der rechten, bald auf der linken Seite vor. Die Anwesenheit der beiden Drüsen macht die ganze Bildung einem Geschlechtsporus für Sperma noch ähnlicher. 10. Oligochaeta. 35 In der Beschreibung von Eudrilus boyeri n. erwähnt Beddard (4), er habe 2 Vasa deferentia auf jeder Körperseite gefunden, die nicht, wie gewöhnlich in die Bursa copulatrix, sondern in die Prostatadrüsen einmünden. Wie bei Lumbricus finden sich 3 Paar l^allihaltige Drüsen am Ösophagus. — In einer Notiz über 3Iicrochaeia rappii F. E. B. hält Verf. das früher von ihm beschriebene Ovarium für das von Bergh sogenannte Receptaculum ovorum. Das wirliliche Ovarium liegt als drüsenähnlicher Körper im 12. Segmente. Zum Schlüsse spricht Verf. über die Abweichungen im Körperbau von Perionyx excavatus E. P., welche besonders die Geschlechtsorgane, die Anzahl der Spermatheken , die Lage der Geschlechts- öflfnungen wie des Clitellums betreffen. Von Neuland sind die Geschlechtsorgane von Lumbricus agricola Hotfm. untersucht worden. Das Ovarium ist ein Kegel, dessen Mantel warzige Er- höhungen zeigt und an dessen Spitze sich die reiferen Eier befinden; ein von Anderen beschriebener zipfelförmiger Endtheil war nicht aufzufinden. Das Stroma zeigt deutliche Streifung und scheint ähnlich aufgebaut zu sein wie das Trabekel- werk der Samenblasenauhänge. Die Eier besitzen durchweg 2 Keimflecke. In den Samentaschen fand Verf. nur Spermatozoen in einer milchigen Flüssigkeit, niemals die von Hering beschriebenen Scheiben, die er für zufällig hineingerathene Fremdkörper hält. Das Sperma bildet sich nicht nur in den 2 Samenblasen, son- dern auch in den 3 Paar Anhängen derselben. Die Membran, welche die Samen- blase auch innerlich in 2 Abtheilungen zerlegt, ist das 10. Septum. Dieses bat in Verbindung mit dem Peritoneum der Leibeshöhle die Bildung der Samenblase voll- zogen, indem das Lumen der letzteren durch Verlöthung und Abschnürung aus der Leibeshöhle ausgeschaltet worden ist. Die in den beiden Abtheilungen der Blase auf beiden Seiten liegenden Samentrichter des Samenstranges sind als durch Falten des letzteren entstanden zu denken. Das Verhältnis des Vas defereus zu der Samenblase ist dasselbe wie zwischen Segmentalorgan und Segment. Verf. neigt sich der Ansicht von Lankester und Tauber zu, die Genitalsegmente als Ein- schiebsel zwischen früher angelegte Segmente zu betrachten, und stellt noch die auf Beobachtungen gestützte Ansicht auf, daß ein Theil des zur Vermehrung be- stimmten Materials von lebensfähigerem schon im Cocon als Nahrung aufgenommen wird. Auch Bergh (2) untersuchte die Geschlechtsorgane. Die Keimdrüsen sind als Wucherungen des Peritoneums entstanden. Ovarien wie Hoden differen- ziren sich anfangs in genau der gleichen Weise : an beiden bildet sich eine äußere Rinde von dünnen Peritonealzellen mit abgeplatteten Kernen, und eine innere Masse von größeren Zellen, Urkeimzellen , mit deutlichem Plasmagerüst. Als Hoden faßt Verf. dieselben Körper im 9. und 10. borstentragenden Segmente auf wie Hering. — An der Blase, welche Hoden und Samentrichter umschließt, sind die paaren Anhänge als Samenblasen, der mittlere, unpaare Theil als Samenkapsel zu unterscheiden. Letztere kann fehlen [Allolohophora). Beide Theile dienen als Behältnis, in welchem die Spermatozoen sich ausbilden und reifen. Die Samen- blasen entstehen unabhängig von den Samentrichtern (gegen Lankester und Blom- field) ; ihre Bildung beruht auf Wuclierungs- und Einstülpungsvorgängen der Septa 8/9, 9/10, 10/11. Erst später bildet sich die Samenkapsel. — In Function, Bau und Entwickelung entsprechen den Samenblasen die Eihälter (Receptacula ovorum) , welche stets im 13. Segmente liegen. Wie die Samenblasen unabhängig von den Samentrichtern entstehen, so entwickeln sich auch die Eihälter ursprünglich ge- sondert von den Eihältertrichtern. Der Eihälter entsteht als eine Wucherung und Einstülpung des Septum 12/13. Die ersten Anlageö der Samen- und Eileiter- trichter sind Verdickungen des Peritoneums an der Vorderfläche der Septa 9/10, 10/11, 12/13. Die canalartigen Abschnitte der Samen- und Eileiter entstehen 36 Vermes. später als die Tricliter und stellen ursprünglich solide Zellstränge vor, die erst nacliträglich hohl werden. — Ein fundamentaler Unterschied zwischen den Ge- schlechtswegen der Lumbriciden und denen anderer Oligochaeten ist in Bezug auf die Homologie derselben mit S e g m e n t a 1 o r g a n e n nicht zu machen . Mit letzteren stimmen die Geschlechtswege in Bau und Anordnung der einzelnen Theile überein, und auch aus der Entwickelungsgeschichte liegt keine Thatsache vor, die gegen die allgemeine Homologie derselben spräche. — Zahl und Lage der Samentaschen ist sehr variabel ; sie bestehen aus Cylinderepithel, umgeben von einer kernhaltigen, bindegewebigen, gefäß- und muskelreichen Lage, die in das Peritoneum der Septa geht, an welche die Samentaschen angeheftet sind. Letztere entstehen wie folgt. Es bilden sich in den Intersegmentalfurchen Einstülpungen oder Einwucherungen der Epidermis, die an ihrem blinden Ende anschwellen und frühzeitig hohl werden. ' Um diese Anschwellung herum verdickt sich das Peritoneum und wächst bis zur Mündung heraus. Diese Peritonealschicht ist ursprünglich eine indifferente Lage mit zahlreichen Kernen, erst später wachsen in dieselbe Blutgefäße ein. Die Muskelfasern der Samentasche sind also Neubildungen (gegen Vejdovsky). Die Samentaschen sind zu specifischer Function umgebildete Hautdrüsen, die mit Segmentalorganen Nichts zu thun haben. — In seiner vorläufigen Mittheilung über diesen Gegenstand erwähnt Bergh (^j in einem Anhange eine merkwürdige Bil- dung der Ovarien von Perichaeta. Hier strahlen von gemeinschaftlicher Basis viele cylindrische Eistränge aus, sodaß zahlreiche Eier auf einmal austreten können ; in Übereinstimmung hiermit fehlen die Eihälter. Vejdovsky ('^) gibt einige vorläufige Mittheilungen über die Embryonalent- wickelung von lihi/nchelmis. Die Ausstoßung der Polkörperchen beruht auf einer lebhaften Contraction des Eies. Der Eikern ist zunächst maulbeerförmig und besteht aus kleinen, stark lichtbrechenden Kügelchen, Avandelt sich aber bald in einen rundlichen Kern mit resistenter Membran, mit Kerngertist und Nucleolen um. Um den Spermakern befindet sich ein Plasmahöfchen, welches pseudo- podienartige Strahlen zu dem Plasmahofe sendet. Durch diese Strahlen findet die Ernährung des allmählich wachsenden und sich differenzirenden Spermakernes statt. Letzterer und Eikern dringen nun in das Plasmacentrum eiu, welches sich nach oben uni unten abplattet, während das imiliegeude, feinkörnige Protoplasma sich an zwei entgegengesetzten Polen ansammelt. Hand inHand mit der Abplattung des Centrums geht eine Ansammlung des peripherischen Protoplasma am animalen wie vegetativen Pole vor sich. Eiu Zusammenfließen von Spermakern und Eikern konnte nicht beobachtet werden. Jener beginnt eine Furchungsspiudel zu bilden, während der fast unveränderte Eikern in der nächsten Umgebung desselben liegt. Das Ei wird nun wieder kugelig, es entstehen 2 ungleich große Kugeln. In diesen liegen die aus Protoplasma bestehenden Attractiouscentra , in deren Mitte sich bereits neue Attractionscentra gebildet haben. Letztere drehen sich nach und nach um 90 Grad herum und liegen somit parallel der Theilungsebene der beiden Kugeln. Ganz außerhalb der Attractionscentra liegen die beiden abge- schnürten Hälften des Mutterkernes. Die Theilungsvorgänge der Eizelle gehen also vom Protoplasma und nicht vom Kerne aus. Die kleinere, vordere Kugel beginnt zu wachsen, bis sie die Größe der hinteren erreicht hat. Beide theilen sich wieder in der Medialebene ziemlich gleichzeitig. Zugleich findet eine heftige Strömung des Protoplasma statt, welches sich in dem hinteren Makromere concentrirt. Es bilden sich jetzt die ersten 4 Mikromeren, die nur aus Protoplasma bestehen. Diese werden nach vorn gedrängt durch die Bildung von 3 aufeinander- folgenden Mesomeren, welche aus dem hinteren Makromere herausknospen. Durch wiederholte Theilung nehmen die Mesomeren die Größe der Mikromeren an, bis auf das hinterste Paar, welches unverändert bleibt. Nun beginnen auch die Ma- 11, Polychaeta. 37 kromeren sich weiter zu theilen ; die kleineren Makromerenproducte kommen höher zu liegen als die größeren, und so entsteht eine Amphigastrula. Der Epiblast wird gebildet durch die obere kleinere Calotte von Mikromeren mit den 2 großen Mesomerenam hinteren Rande, die untere größere aus Dotterzellen bestehende Hälfte gehört dem Hypoblast an. Die Zellen des letzteren wie der Mikromeren umwachsen die beiden Mesomeren, die sich nun zu theilen anfangen. Die Mikro- meren betheiligen sich also nicht au der Bildung der Keimstreifen, die nur aus den Mesomeren entstehen. Zwischen Epi- und Hypoblast liegt eine unbe- deutende Furchungshöhle, die von den Keimstreif z eilen allmählich erfüllt wird. Der Hypoblast stülpt sich jetzt in die äußere EpiblastumhüUung ein, es findet also keine Umwachsung statt. Die Theilung der Hypoblastzellen erfolgt ziemlich langsam, nur an der Peripherie etwas schneller. Am vorderen Pole, wo die Keim- streifen sich vereinigen, bildet sich eine Gruppe von dicht an einander liegenden Hypoblastzellen, die sich ebenso intensiv roth, wie die Keimstreifzellen tingiren; aus diesen entsteht später der Ösophagus. Die Kopf anläge beginnt in der Weise, daß sich durch die fortschreitende Vermehrung der Zellen die beiden vorderen, verwachsenen Keimstreifenden verdicken. Die ursprünglichen Keimstreifen diflferenziren sich in die Kopf- und die Rumpfkeime. Die Rumpf keime um- fassen vorn die Anlagen des Kopfes. Durch Einstülpung der Kopfhypodermis ent- steht der Pharynx, der das I , Segment einnimmt. 11. Polychaeta. Wiren berichtet über die parasitische Eunicide Haematocleptes terebellidis u. Sie lebt nicht wie Oligognathus bonelliae in der Leibeshöhle , sondern zwischen dem Gewebe des Darmtractus von Terebellides Strömt, und zwar in einer mit Blut gefüllten Lacune, zwischen dem mit chitiniger Cuticula und dem mit Drüsenan- hängen versehenen Magen. Die Degeneration in Folge parasitischen Lebens ist weiter vorgeschritten als bei O. Der Kopf besitzt keinerlei Anhänge, auch keine Sinnesorgane. Die einruderigen Parapodien mit blattförmigen, dorsalen Girren nehmen nach hinten zu an Größe ab, so daß sie zuletzt fast gar nicht mehr unterscheidbar sind. Die 3 — 6 Borsten dringen nicht durch die Haut. Analcirren fehlen. Das Cylinderepithel, welches die Körperdecke bildet, hat keine sichtbare Cuticula ausgeschieden ; die sonst so häufigen einzelligen Haut- drüsen fehlen gänzlich. — Die Existenz eines dorsalen Cirrus bei Haemaiockptes zeigt, daß derselbe in keiner näheren Verwandtschaft zu 0. steht; beide sind aus verschiedenen Zweigen der Euniciden hervorgegangen. Schack liefert eine anatomisch -histologische Untersuchung von Nep/dhys coeca Fabr. Auf dem Bauchstrange verläuft ein aus einzelnen Fäden beste- hendes Band, welches in der Mitte eines jeden Segments beiderseits 2 Bänder in die Parapodien sendet. Die Eier entstehen aus Bindegewebe, welches sich in der Basis der Parapodien findet und von reichen Blutschlingen ernährt wird. Die Antennen der Euniciden bestehen nach Jourdan {'■'') aus einer umhüllenden Cuticula, einem axialen Nerven und dazwischen liegenden Zellen. In der Cuticula finden sich keine Drüsenöffnungen, wohl aber schwache Vertiefungen mit einigen sehr feinen Cilien. Unter ihnen liegen den Hypodermzellen der Haut entsprechende Zellen mit einem fadenförmigen Ausläufer an ihrer Basis. Dazwischen befinden sich eigenthümlich geformte Zellen mit kleinem Kern, sowie Fibrillenbündel, die an die Cilienbüschel gehen. Die erwähnten fadenförmigen Ausläufer umhüllen den Nerven, und stehen aiit dazwischen liegenden, bipolaren Ganglienzellen in Zu- 38 Vermes. sammenhang. Somit finden sich in den Antennen sowohl eigentliche Sinnes-, als auch Schutz- und Stützelemente. In seinen Untersuchungen über niedere Thiere der Bucht von Algier stellt Viguier folgende an pelagischen Anneliden gewonnene Ansichten über den morphologischen Werth des Annelidenkopfes auf. Er wird von einem einzigen Ringe gebildet, welcher direct aus der Umwandlung der Trochosphäre hervor- geht. So findet man den Kopf der Syllideenknospe hervorgegangen aus einem einzigen Segmente des Mutterthieres. Ein zum Kopfe gehöriges Mundsegment existirt nicht, die Mundöffnung kann sehr verschieden liegen, und es geht nicht an, die vor dem Munde liegenden Segmente als zum Kopfe gehörig aufzufassen. Verf. gibt dann eine genaue Nomenclatur der Körperanhänge, Palpen, Antennen n. s. w. Es folgt eine eingehende Beschreibung der aufgefundenen pelagischen Anneliden. Das Bauchmark der Chaetopoden ist nach Rohde, der es bei den Aphro- diteen studirt hat, kein Centralorgan, sondern nur ein etwas stärker entwickelter Nerv, welcher mit Ganglienzellen besetzt ist. Die Neuralcanäle sind colossale Nervenfasern und die Ausläufer großer Zellen ; sie lösen sich in feine Fäserchen auf. Bei Sthenelais sind 3 Arten Neuralcanäle vorhanden : von vorn nach hinten ziehende, von hinten nach vorn ziehende, endlich solche^ die in jedem Segmente heraustreten und zur Peripherie verlaufen. Jeder Neuralcanal wird von einer faserigen Scheide umhüllt, die sich bald von der Nervensubstanz abhebt, welche in ihrer weiten Scheide fast ganz verschwindet. — Das Nervensystem der Aphro- diteen besitzt 2 Arten von Ganglienzellen, die in ein Maschenwerk aus subcuticu- laren Fasern eingehüllt sind. Die eine Art ist hell und klein, birnförmig, mit einem Kern , welcher mehrere große Körperchen enthält , die andere ist groß, kugelig, granulirt, mit großem Kern und nur 1 Kernkörperchen. Die letztere Art kommt vereinzelt vor, die andere gruppenweise. Die Fortsätze der durchsich- tigen Ganglienzellen treten bündelweise in die centralen Fäserchen über, die Fortsätze der großen Zellen sind breite, dunkle Fasern mit Scheide, die sich wahr- scheinlich pinselförmig auflösen und in die Fäserchensubstanz übergehen; die großen Zellen werden außerdem von feinen Fäserchen nach allen Richtungen durchzogen, die nicht nur auf den Zellfortsatz übergehen, sondern auch allent- halben aus dem Zellkörper heraustreten und in die SubcuticularfaserhüUe ein- dringen. — Über Nervensystem der Anneliden vergl. p 13 Salenski. Leydig hält die Neuralcanäle im Bauchmark der Anneliden für Ele- mente des Nervensystems. Entweder ist ihr Inneres rein homogen, oder es hebt sich ein Zug von körniger Axensubstanz ab. Letzterer besteht aus Spongio- plasma, in dessen Maschen ein Hyaloplasma enthalten ist. Der dunkle Rand dieser Riesenfasern, von Verf. früher als Markscheide bezeichnet, besteht aus dicht zusammengeschobenen Nervenröhren, die in das Innere als Lamellen vor- springen. Es gibt Übergangsformen von Röhren gewöhnlichen Umfangs bis zu den riesigen Röhren. Nach Emery entsteht bei Nephthys, Ltimbriconerds und Asterope Candida jede Borste (bei N. auch jede Acicula] aus 1 Zelle. Die Neuralcanäle sind miteinander verbunden und haben wahi'scheinlich mit der Ernährung des Nerven- systems zu thun, sind also eine Art Lymphgefäße. Hier und da sieht man in ihnen Zellen, welche vielleicht die in ihnen befindliche Flüssigkeit ausscheiden. Das Gefäßsystem der Discophoren ist dem der Chaetopoden homolog. Nach Viallanes (V^) nähert sich das Kiemenskelet von Sabella in seinem Bau dem Gewebe des Primordialskeletes der Wirbelthiere. Die centrale Axe aus soge- nannten Knorpelzellen erinnert im Bau wie in der Mechanik der Bewegungen an die Chorda, während das »Perichondrium« der fibrösen Hülle derselben entsprechen 11. Polychaeta. 39 würde. — Letzteres, im Bau ähnlich der Cornea der Vertebraten, steht mit den Hypodermzellen in engem Zusammenhang, nicht aber mit den axialen Knorpel- zellen. — Die Hypodermis ist nicht mit chitiniger Cuticula bedeckt (gegen Örley), ihre Zellen sind bewimpert. — Bei S. athmet die Lymphe, nicht das Blut direct. Bei der Beschreibung des Drüsenmagens der Sylliüeen findet Haswell zu- nächst, daß Drüsen nicht vorhanden sind, sondern daß er aus radial gestellten Bündeln quergestreifter Muskelfasern aufgebaut ist. Jede Muskelfaser schließt noch einen oft ansehnlichen Rest von Protoplasma ein, in welchem Kerne liegen ; es spricht sich darin ein embryonaler Charakter aus. Die Aufeinanderfolge der histologischen Elemente in der Wandung des Drüsenmagens ist folgende : ganz außen die Peritouealmembran, dann eine Schicht zarter ungestreifter Muskelfasern, die theils longitudinal, theils ringförmig verlaufen, darauf die dicke Schicht der oben erwähnten Muskelfasern, hierauf wieder eine Schicht longitudinal wie ring- förmig verlaufender Muskelfasern, dann cilienloses Epithel und endlich die zarte chitinige Cuticula. Das Endo t hell um von Lumbricus und Aremcola ist nach Viallanes (^) etwas verschieden gebaut, je nachdem es der Musculatur, dem Nervensystem, den Dis- sepimenten oder den Segmentalorganen aufsitzt. Histologisch gleicht es den En- dothelien der Wirbelthiere. Jourdan (^) gibt eine anatomisch-histologische Untersuchung von Siphonostoma diplochaetos . Die Papillen in der Haut sind von zweierlei Art. Die einen sind eiförmig und bestehen aus Drüsenzellen, zwischen denen einige fibrilläre Zellen liegen. Die anderen Papillen sind von unregelmäßiger Gestalt, begleiten die Borsten und besitzen Cilien ; ihre Axe wird von fibrillären Zellen gebildet , um- geben sind die letzteren von einigen Schleimzellen. Die 2 Paar Augen haben einen lichtbrechenden, radiär gestreiften Glaskörper ; dieser ist in eine stark pig- mentirte Retinaschicht eingebettet, deren Zellen mit gleichmäßig pigmentirten Fortsätzen versehen sind, welche sich mit den Nervenzellen des Gehirns in Ver- bindung setzen. Das sog. »räthselhafte Organ« Horst's ist eine dorsale Ausstül- pung des Ösophagus; die rhythmischen Bewegungen desselben am lebenden Thiere rühren von einem darauf liegenden Blutsinus, einer Erweiterung des Rückengefäßes, her. — Nach Jourdan [-) besitzt das Keimbläschen von S. alle wesentlichen Bestandtheile eines Zellkerns, ein färbbares Reticulum , eine achro- matische homogene Substanz dazwischen, und eine Anzahl stark färbbarer, rund- licher Körperchen. Zum Theil sind diese letzteren Nucleolen , zum Theil Körner von chromatischer Substanz. Der Nucleolus steht in keinerlei Zusammenhang mit dem chromatischen Netzwerk, Aus dem Hauptnucleolus können eine Anzahl Körner heraustreten ; ihr weiteres Schicksal blieb Verf. unbekannt. Schröder hat Nereis diversicolor 0. F. M. zum Gegenstande seiner Studien gemacht. Die Befruchtung und die ersten Entwicklungsstadien finden inner- halb des Mutterleibes statt. — Verf. bestätigt die Kükenthalsche Beobachtung, daß zur Zeit der Geschlechtsreife die lymphoiden Zellen verschwinden, also die im' Blute enthaltenen Stofi"e nicht mehr zur Bildung der letzteren, sondern zur Bildung von Eiern und Samen verbraucht werden. Albert beschreibt die Fortpflanzung von Haplosyllis spongicola Gr. und unter- scheidet eine Reihe von Veränderungen, die in 50-60 Leibessegmenten vor sich gehen, als einfache Fortpflanzung von einer complicirteren Umwandlung der letzten 20-30 Segmente des Wurmes, der Schwimmknospenbildung. Die Bildungsstelle der Geschlechtsproducte ist constant. Sperma und Eier ent- stehen bei den fast durchweg diöcischen Thieren an einem regelmäßig pulsiienden Blutgefäß. Als Begleiterscheinung tritt eine Pigmentanhäufung an der Basis der 40 Vermes. Dorsalcirren in den Segmenten mit Geschlechtsproducten auf; das Pigment liegt zwischen einzelligen Drüsen, die zwischen den Dorsalcirren dicht gedrängt ange- häuft sind. In den hinteren Segmeuten des Wurmes werden die Pigmentanhäu- fungen regelmäßiger und tiefschwarz. Bei der Entstehung der Schwimm- knospe ist zunächst eine linsenförmige Verdickung der Hypodermis über den Pigmentflecken zu bemerken, ohne daß indessen eine Innervirung zu constatiren wäre, so daß wir es vielleicht mit nicht zur Vollendung gekommenen Augen- anlagen zu thuu haben. Die wesentlichste Umgestaltung des Scliwanzanhanges findet durch die Bildung eines locomotorischen Apparates statt. Die Schwimm- borsten nehmen ihren Ursprung vom Ectoderm ; durch Einstülpung einer ver- dickten Hypodermstelle entsteht eine Borstentasche. Die Musculatur erfährt nun eine weitgehende Umgestaltung, indem die Kriechparapodien in Schwimmpara- podien verwandelt werden müssen, ähnlich wie bei Bildung der Heteronereisiorm, welche sich sehr gut an der Nereis ßicata Gr. (in Schneckenhäusern hinter Eupa- gurus) verfolgen läßt. In beiden Fällen theilen sich die vorher einfachen Kriech- parapodien, und zwar ist der ventrale Ast der ursprünglichere, der dorsale kommt erst als weitere Ausbildung hinzu. Das einfache Parapodium ist also nicht, wie Gegenbaur will, durch Degenerirung aus einer höheren Entwicklungsstufe entstanden, sondern als ursprünglich anzusehen, und die Zweitheilung der Para- podien ist (wenigstens bei den Syllideen) ein secundärer Zustand. Von den übrigen Organen der Schwimmknospe atrophirt der Darmtractus immer mehr. Das Blut- gefäßsystem zeigt dieselbe Anordnung wie im übrigen Körper. Das Bauchgefäß legt sich der unteren Seite des Darmes breit an und ist fast lacunenartig. Die Segmentalorgane sind bedeutend größer geworden, mit drüsig aussehenden, er- heblich aufgetriebenen Wandungen. — Die Ablösung der Knospe vom Mutterthier wird durch ein Zurückbleiben des Wuchses der vorderen Segmente eingeleitet, die Continuität von Darmtractus und Blutgefäßsystem wird unterbrochen, dann er- folgt die Trennung. Die Leichtigkeit der Bewegungen der Schwimmknospe sichert der sonst trägen Haplosyllis eine ausgedehnte geographische Verbreitung. — H. führt die ursprünglichste Art der Fortpflanzung unter den Syllideen vor. Ein weiteres Stadium derselben ist folgendes : die Geschlechtsproducte reifen nur im hinteren Theile des Wurmes, und dieser Theil wird nach Kopfbildung und An- nahme einer epitoken Form zum Geschlechtsindividuum. Das 3. Stadium ist das Auftreten eines typischen Generationswechsels mit Knospung einer Kette von Ge- schlechtsindividuen an der ungeschlechtlichen Amme, wie bei den Autolyteeu. Gleichwerthig mit dem 2. Stadium ist die 4. Fortpflanzungsart, bei welcher die Syllidee nur eine epitoke Form im Ganzen annimmt, sowie der Krohnsche Fall von Viviparität. Kleinenberg gibt eine Arbeit über die Entstehung des Annelids aus der Larve \on LojMclorhynchus. Bau der jüngsten Larve. Die Oberhaut wird von einer structurlosen, dünnen, aber festen Cuticula bedeckt, welche an einzelnen Stellen durchbohrt ist, um die Wimpern durchzulassen. Zellgrenzen im Ectoderm sind schwer zu sehen, indessen vorhanden. Der Prototroch setzt sich aus den wimpertragenden Zellen, einem besonderen Nervensystem und einem Muskel zu- sammen. Der vollkommen geschlossene Ring des Wimperapparates besteht aus einem oberen umbrellaren, einem mittleren und einem unteren, subumbrellaren Keifen. Der mittlere wird von 14 Zellen gebildet, deren Protoplasma ein streifiges Aussehen besitzt ; es sind fadenförmige Säulen dichten Protoplasmas, die in we- niger lichtbrechendes eingebettet sind. Der nervöse Apparat des Prototrochs ist ein völlig geschlossener Ringnerv , welcher zwischen dem mittleren und unteren Zellreifen verläuft; zu ihm gehören auch Ganglienzellen, die dicht an der unteren Seite des Wimperorgans zu einem Ringe angeordnet sind. Von diesen Ganglien- 11. Polychaeta. 41 Zellen gibt es 2 Arten. Die einen liegen in 3 Gruppen angeordnet, 2 an der ven- tralen Fläche, die 3. in der dorsalen Mittellinie ; sie sind rundlich, stark licht- brechend, mit kugeligem homogenen Kern ; ihr Ausläufer theilt sich sofort in 2 Äste, die in entgegengesetzter Richtung als Fasern des Nerven verlaufen. Die anderen sind bipolar oder multipolar und entsenden mehrere Nervenfasern. Ihr Protoplasma ist dunkler und grobkörniger, der Kern kleiner, eiförmig und mit Kernkörperchen versehen. Es gibt 4 solcher Zellen, 2 ventral, 2 dorsal gelegen. Die dicken, als Verlängerungen des annähernd spindelförmigen Zellkörpers verlaufenden Fasern stellen eine kreisförmige Leitungsbahn her, während die von der oberen Fläche des Ganglienkörpers entspringenden Fasern zum Theil wenigstens in den Proto- trochnerven überzugehen scheinen. Der 3. Bestandtheil des Prototrochs, der Ringmuskel, liegt als ein in sich zurücklaufendes Band oberhalb des Nerven, aber nicht mehr imEctoderm, sondern zwischen diesem und demEntoderm; 3-5 rund- liche, unverästelte Fasern, die in Spitzen auslaufen, setzen ihn zusammen. Das den Prototrochen der Chaetopoden zukommende Ringnervensystem fehlt den Para- trochen ; letztere scheinen vom Kopfganglion aus innervirt zu werden. In der Umbrella befinden sich ebenfalls einige Ganglienzellen, theils unipolare »automa- tische«, theils multipolare »Reflexzellen«, die unter einander verbunden sind. Von den 6 Reflexzellen liegen 4 in einem Ringe, das 3. Zellenpaar liegt höher hinauf rechts und links vom Scheitelpol ; die beiden Zellen sind sowohl unter sich ver- bunden, als auch sendet eine jede einen starken Ausläufer nach unten, welcher sich in 2 Fasern theilt und zu den beiden unteren Zellen seiner Seite begibt. Von den 4 unteren , ringförmig angeordneten Zellen gehen dann noch zahlreiche Nervenfasern zum Pro totroch. Unterhalb der 4 Reflexzellen gibt es noch einige Elemente, die bereits die Kennzeichen von Ganglienzellen an sich tragen. Die Bauchplatten und Sinnesplatten bestehen nur aus 2 verdickten Schichten des auch hier einschichtigen Ectoderms. Zwischen Ectoderm und Entoderm liegen einige ditferenzirte Zellen, die zum Theil bestimmt vom Ectoderm stammen; theils sind es contractile Zellen, theils bilden sie, dem Entoderm anliegend, eine Art von Peritoneum. — Entstehung des Annelids. Ectoderm. Neuro- muskelsystem. Das Kopfganglion entsteht durch das Eingreifen von Sinnes- organen in einen einfachen Ganglienzellenmechanismus. Zunächst bildet sich da, wo sich in der Tiefe des Ectoderms das Kopfganglion anlegt, an der Oberfläche ein larvales Sinnesorgan , bestehend aus S Zellen , von denen 3 in der Mitte ge- legene, Sinneshaare tragende als die eigentlichen Sinneszellen zu betrachten sind. Dieses »Scheitelorgan« liegt nicht genau median ; vielleicht ist eine paare Anlage vorhanden. Nun beginnt eine rege Bildung von Ganglienzellen. Eine Gruppe automatischer Zellen, welche mit denen des larvalen Ganglienriuges in Zusammen- hang steht, tritt über dem Scheitelorgan auf, rechts und links von ihm entsteht je eine Gruppe birnförmiger Ganglienzellen. Alle gehen aus gewöhnlichen Ecto- dermzellen hervor. Andere Theile des centralen Systems entstehen aus den Sinnesplatten und den Tentakelanlagen. Die Anlagen der bleibenden, vorderen Antennen erscheinen zuerst als gesonderte Ectodermwucherungen , die sich frühzeitig mit den Sinnesplatten verbinden. Unterhalb und etwas seitwärts davon entstehen die Geruchsorgane als flache Einsenkungen der Sinnesplatten. Unterhalb der Anlagen der Scheitelantennen bildet sich der Kopfschild im Inneren des Ectoderms als ein scharf begrenztes , bogenförmig nach unten ge- krümmtes Organ , gebildet von großen Zellen mit zum Theil flüssigem Inhalt, welche dicht aneinander liegen . Auf der dorsalen Seite treten die Rückenantenneu als Ansammlungen junger Ectodermzellen auf, die hintere Antenne an der Stelle zwischen vorderer Antenne und dem Geruchsorgan. Es beginnt nun eine voll- kommenere Sonderung und Ausbildimg der Sinnesorgane, welche reichliche Zell- 42 Vermes. materialien zur Bildung des Kopfganglions liefern. Es erscheinen ziemlich viel Reflexzellen. Auch die nervösen Leitungsbalmen differenziren sich mehr und mehr, erst jetzt kommt es zur Bildung von Faserbündeln, die den Nerven des Annelidenkörpers entsprechen ; so treten vor Allem die neugebildeten Ganglien- zellen mit dem Ringnerven des Prototrochs in Verbindung. Die Quercommissur zwischen beiden Hälften des Kopfganglions entsteht jetzt und geht nach abwärts in die Verbindungsstränge zum Prototroch über, so daß also eine halbkreisförmige Faserschlinge existirt. Bald treten aber beide Enden der Schlinge mit einigen Fasern aus dem Prototrochnerven hinaus und verlaufen weit nach hinten im Ecto- derm der Subumbrella. Mit der Rückbildung der Sinnesorgane und centralen Zellen der Larve beginnt jetzt gleichzeitig eine Weiterentwicklung der Sinnes- organe und des centralen Nervengewebes des Annelids. Die Reflexzellen zer- bröckeln zumTheil, einige wandeln sich indessen in die Zellen des Kopfgangliona um. Scheitelorgan, Scheitelantennen und Kopfschild verschwinden. Die Geruchs- orgaue bilden sich weiter aus und erhalten ein besonderes Ganglion . Zuletzt ver- läßt das Kopf gang Hon seine Bildungsstätte im Ectoderm und rückt in die Leibeshöhle. Später werden die anfangs aus deutlichen Fäden bestehenden Com- missuren zum Theil durch Punktsubstanz vertreten. Die Entwicklung der Augen konnte Verf. bei L. nicht studiren, da das Augenpigment in Alkohol, ätherischen Ölen etc. löslich ist, und hat dafür bei Alciopiden die Hauptzüge festgestellt. Zu- nächst tritt an der Vorderseite des Kopfganglions, da wo es im Ectoderm steckt, jederseits 1 große Zelle mit sehr großem Kern auf. Hierauf bilden sich dicht vor beiden Zellen 2 solide Verdickungen des Ectoderms, die Anlage der Augen. Diese bilden 2 Säckchen, in deren Höhle die Linse als körniges Concrement aus- geschieden wird , und legen sich der vorderen Seite des Kopfganglions an ; ihre Zellen gehen zum Theil in Ganglienzellen über ; an einem Punkte entwickelt sich ein Bündel von Fasern, der Sehnerv. Die inneren Zellen der Augenblase sind lange prismatische Stäbchen, die stark lichtbrechend werden, sobald das Pigment erscheint. Die beiden großen Zellen werden in das Retinagewebe aufgenommen, bilden als Secret den Glaskörper und sind also die Glaskörperdrüsen. — Bauch- strang und Musculatur haben gemeinschaftlichen Ursprung. Es treten dicht bei den Bauchplatten besondere nervöse Elemente auf, zunächst 2 Reflexzellen, und gleichzeitig auf der Bauchplatte selbst Sinneshaare tief liegender Ectodermzellen, welche sich zu Büscheln vereinigen. Unter letzteren liegen große, helle, sich theileude Zellen; indem diese sich keilförmig in den Spalt zwischen Ectoderm und Entoderm hineinschieben, entsteht eine 3. Schicht. Die Bauchplatte spaltet sich also in eine innere , die Muskelplatte , und eine äußere, die Neuralplatte. Dieses Auswandern der Ectodermzellen läßt sich auch am auswachsenden Schwänzende des Annelids beobachten. Die Bauchplatten der Larve von L. sind wahre Neuromuskelanlagen. Die Weiterentwicklung der Neuralplatten erfolgt durch Umwandlung von Ectodermzellen in Ganglienzellen. Einzelne Zellgruppen beider Neuralplatten sammeln sich in der Tiefe derselben an und bilden stumpfe, gegen die Muskelplatte vorspringende Kolben. Diese Differenzirangen sind die erste Anlage der Borstensäcke [s. unten]. Dadurch wird auch der metame- rische Bau zuerst angedeutet, denn jedem Paar von Borstensäcken entspricht ein Segment. Eiförmige Zellenhäufchcn , welche sich im lateralen Theil der Neural- platten differenziren, bilden die Anlage der Rückencirren , ähnlich entstehen die Baucheirren am medianen Theil. Durch starkes Wachsthum nähern sich die beiden Neuralplatten und schicken an den Berührungsstelleu Faserbrücken zu einander über. Zugleich bilden sich auch die Längscommissuren. Mit der Weiter- entwicklung der Cirren fällt die Ausbildung der Cirrusnerven zusammen. Zu- gleich beginnt die S e g m e n t i r u n g , indem sich das Gefüge der Muskel - und 11. Polychaeta. 43 Neuralplatten an bestimmten Stellen lockert. Bis in die Mittellinie der Neiiral- platten reicht indessen dieser Zerfall nicht, hier bleibt jederseits ein dicker Zell- strang liegen : die Anlagen der Banchkette. In der Mittellinie verschmelzen die Platten mit ihren zelligen Theilen; außerdem tritt eine eigenthümliche Umlage- rung der Nervenzellen ein , welche sowohl die Ablösung der Ganglienkette vom Ectoderm wie die Bildung der definitiven Ganglien bedingt. Zwischen dem lar- valen Apparat von Ganglienzellen auf der Subumbrella und dem Prototrochnerven- system besteht frühzeitig ein Zusammenhang , nicht aber mit dem Centralorgan der Umbrella. Die Verbindung wird hergestellt durch ein sich gabelndes Nerven- band, welches von der dorsalen Gruppe automatischer Nervenzellen des Proto- trochnervensystems herkommt. Der in Bildung begriffene Bauchstrang steht also unter der Herrschaft des larvalen Centralorgans. Schlundcommissuren. Die Ausläufer der Zellen der Hirnanlagen treten in einem Halbkreis zusammen und endigen in dem Ringnerven des Prototrochs. Unterhalb dieser Endigungen liegen 2 kleine Ectodermverdickungeu ; ihre Zellen werden zu Neuromuskelzellen, aus denen sowohl Muskelzellen als auch reflectorische Ganglienzellen hervorgehen. Letztere schicken ihre Fortsätze in den Ringnerven, an die Ansatzstellen derHirn- commissurenden , welche nun den Prototrochnerven durchbrechen und auf die Subumbrella übertreten, wo sie als Seitennerven der Subumbrella nach hinten ziehen und wahrscheinlich mit den beiden Reihen von Ganglienzellen unter den Neural- platten in Verbindung treten. Die Neuralplatten verlängern sich indessen be- deutend und umfassen am vorderen Ende in 2 kurzen, dicken Bogen das Sto- modäum. Einzelne Nervenfasern ziehen sich bis zum Ringnerven hin und schei- nen zwischen die Fasern der Hirncommissur einzutreten. Die Schlundcommissuren entstehen also aus Bestandtheilen des Kopfganglions und des Bauchstranges, zwischen welche Elemente der subtrochalen Neuromuskelanlagen eingeschaltet sind. Die Parapodialganglien sind nicht auf die Anlage des Bauchstranges zurückzuführen, stehen aber mit dieser durch Leitungsfäden in functionellem Austausch. Das Darmnervensystem entsteht durch Ablösung zweier Lappen des Unterschlundganglions und bleibt auf den ectodermalen Schlund beschränkt. — Larve und Annelid haben ihre besondere, genetisch von einander unab- hängige Musculatur. Der größte Theil der larvalen geht aus den ventralen •Neuromuskelanlagen unter dem Prototroch hervor, an ihrer Herstellung hat die Umbrella gar keinen Antheil. Diejenigen des Annelids entstehen aus den Muskel- platten; da sie sämmtlich auf der Bauchseite angelegt werden, müssen ausge- prägte Verlegungen angenommen werden. Außerdem liefern die Muskelplatten noch das Neurilemma und häutige Hüllen anderer Organe. Die Muskeln des Kopfes sind Verlängerungen der Rumpfmusculatur. Borstensäcke. In jeder Neural- platte differenzirt sich eine segmental angeordnete Reihe solider Zellzapfen , die sich nach innen ausdehnen, die Muskelplatte durchbohren und mit ihrem kolben- förmigen Grunde den Darm berühren. Die Borsten treten in Form sehr dünner, kurzer Fäden auf, dann erfolgt die Ausscheidung der Acicula an der lateralen Wand des Sackes. Die Borstensäcke der Chaetopteriden sind keine soliden An- lagen, sondern treten als deutliche Einstülpungen des Ectoderms auf. Bauch- drüse. In dem Gewebe des Bauchschildes liegen eigenthümliche große Zellen mit Ausläufern, welche sich zu einem am unteren Rande desStomodäums ausmündenden Canal verbinden. Der Inhalt der Zellen erinnert an den mancher Nierenepithelien wirbelloser Thiere. Drüsenapparat und Bauchschild gehen bei der Verwandlung der Larve vereint zu Grunde. Schlund und Schlunddrüsen. Derbleibende Schlund entsteht als paare Anlage zu beiden Seiten am oberen Rande des Stomo- däums durch Vermehrung des Epithels des letzteren. Die ursprünglich soliden Zellmassen bilden bald 2 Säckchen, welche in der Mittellinie zusammenfließen. Zool. Jalii-esbericht. 18S6. Vermes. cy 44 Vermes. Ein nach oben ausgesandter cylindrischer Fortsatz bildet die Anlage der unpaaren dorsalen Schlunddrüse ; später legen sich auch die beiden seitlichen Schlunddrüsen an . Die Ränder der Schlundkappe greifen um das Stomodäum, welches darin zu liegen kommtjUnd verwachsen mit dem äußern Ectoderm. Das Stomodäum geht allmählichzu Grunde, und es bildet sich der definitive Mund. Durch Umwachsung mit dorsalen Längsmuskeln erhalten Drüsen wie Schlund eine besondere starke Musculatur. Die Geschlechtsorgane entstehen aus dem Ectoderm , indem sich in der Nähe der Parapodialganglien eine ursprünglich solide Zellmasse einstülpt, von deren freiem Ende sich einzelne Zellen oder ganze Zellballen ablösen und in der Leibes- fltissigkeit flottiren. Im ersten Falle werden sie zu Eiern ; lösen sich aber ganze Ballen ab, so werden diese zu Spermatoblasten. Die Epidermis der Larve wird nicht abgeworfen, sondern umgebildet. Entoderm. Es beginnt eine histolo- gische Differenzirung des Gewebes, indem 2 Arten besonderer Zellen erscheinen. Einzelne Zellen verlieren sämmtliche Dotterbestandtheile, das Protoplasma wird grobkörnig und dunkel, der Kern schwillt zu einem großen Bläschen mit starken Kernkörperchen an. Dabei zieht sich die Zelle von der inneren Oberfläche des Darmes zurück und kommt an die äußere Darmwand zu liegen. Dadurch wird das Entoderm an dieser Stelle zweischichtig. Die Zellen gehen später zu Grunde. Die Entodermzellen der andern Art entstehen vereinzelt im inneren Blatt. Das Protoplasma wird hell und klar, an Stelle der Dottersubstanz entstehen farblose Tropfen, welche als Secrete in die Darmhöhle entleert werden. Der Übergang des larvalen Entoderms in das Darmepithel des Annelids erfolgt dadurch, daß die braunen Körnchen schwinden, dann die gefärbten Dotterbestandtheile in großen Tropfen zusammenfließen; schließlich besteht das Entoderm des Annelids aus niedrigen breiten Zellen. — Vergl. auch unten das Capitel »Allg. Entwicklungs- lehrea. Rohon u. Zittel kommen zum Schluße, daß die Conodonten weder auf die Verte- braten, noch auch auf die Mollusken oder Crustaceen zurückzuführen sind, dagegen ;)nach Form und Structur vortrefi'lich mit den Mundwerkzeugen von Würmern jund zwar von Anneliden und Gephyreen übereinstimmen«. Nach Giard (^) sind die Gephyreen Polychaeten, welche nur noch die 3 vordersten Segmente (Archipodium) besitzen, an die sich mitunter rudimentäre Segmente anschließen. — Der Commensalismus von Stephania Hermmmi mit Balano ff lossus Hobinii eiuQYSQits, von S.ßexuosa mit Astropecten aurantiacus anderer- seits ist nach Verf. ein weiteres Argument für die Verwandtschaft der Entero- pneusten und der Echinodermen. — Die Larven, welche Fewkes zu seinen Unter- suchungen benutzt und zu Prionospio gerechnet hat, gehören zu Magelona papilli- cornis. 12. Isolirte Formen. Myzostoma^ Balanoglossus, Dinophilus, [Phoronis] . V. Wagner hat das Nervensystem von Myzostoma besonders an M. cirriferum untersucht, jedoch ohne Kenntnis der Arbeit von Nansen [vergl. Bericht f. 1885 I Nachtrag p 89]. Das Bauch mark setzt sich zusammen aus einem centralen Kern von Ganglienzellen und Bindegewebselementen und einer peripherischen Schicht von Punktsubstanz. Indem die Elemente der letzteren eine parallele An- ordnung gewinnen , gehen daraus die Nervenstämme hervor. Die Größenver- schiedenheiten des Körpers entsprechen nicht denen der Bauchganglienmasse, diese erfährt jedenfalls schon früh ihre definitive Ausbildung. Außer im centralen Kern finden sich auf der Peripherie des Bauchmarks Ganglienzellen, die auf der dor- 12. Isolirte Formen. 45 salen und ventralen Fläche sich mit jenem vereinigen. Das gesammte Bauchmark ist in ein Lager faseriger Bindesubstanz eingebettet , die auf der ventralen Seite in reticuläre Bindesubstanz übergeht. Ein Septum, welches jenes in 2 Hälften theile, wie Beard es beschreibt, konnte Verf. nicht finden. Der centrale Kern ist aus 5 Gruppen von Ganglienzellen zusammengesetzt, die durch einen Streifen von Punktsubstanz von einander getrennt sind ; es ist also eine segmentale An- ordnung vorhanden. Ein Bindegewebsballen in der Mitte einer jeden Gruppe ist als der Rest des innerenTheiles der Bindegewebskapsel aufzufassen, die bei Anneliden einen jeden der beiden Längsstränge umhüllt. Das Bauchmark ist entstanden durch Concrescenz von 6 Paar ursprünglich getrennten, selbständigen, parallel neben einander gelegenen Ganglien, welche die wesentlichen Charaktere der Or- ganisation der Bauchganglienkette eines Anneliden repräsentiren. Von den 6 von diesen Ganglien ausgehenden Nervenpaaren sind die beiden ersten verschmolzen, so daß thatsächlich nur 5 Nervenpaare ausgehen ; das 1 . theilt sich indess in 2 Äste, einer innervirt das erste Fußstummelpaar, das andere bildet den Schlund- ring. Dieser besitzt auf der dorsalen Seite eine gangliöse Anschwellung; eine Duplicität im Aufbau der Elemente dieses Oberschlundganglions konnte nicht aufgefunden werden. Die zwischen den Hauptnervenpaaren entspringenden schwächeren Nerven stehen vielleicht in Beziehung zu den Saugnäpfen. Carpenter constatirt , daß L. v. Graff in den Cysten der Pinnulae von Ante- don rosacea keine Myzostomiden, sondern ein Gebilde wie ein Ei gefunden hat, welches vielleicht von einem noch unbekannten Parasiten auf Crinoiden herrührt. Bateso n (^) gibt in der Fortsetzung seiner Untersuchungen über Morphologie und Embryologie von Balanoglossus zunächst eine Beschreibung der histologischen Structur einzelner Organsysteme. Die Haut mit ihren netzförmig verbundenen, langen Zellen gleicht in ihrem Bau sehr der von manchen Nemertinen, z. B. Mono- pora vivipara. Ansammlungen nervöser »Punktsubstanz« liegen in der Haut zer- streut, in dieselben gehen die Enden der Ectodermzellen hinein. Die Haut von B. kann demnach als eine Anhäufung von Sinneszellen aufgefaßt werden, die in lange Fasern endigen, welche entweder durch die Längsfasern der Punktsubstanz mit dem Centralnervensystem verbunden sind, oder durch die Punktsubstanz durch- treten und als motorische Fasern direct an die Muskeln gehen. Die Haut, welche die L e b e r s ä c k e bedeckt, ist sehr zart, und bei B. salmojieus kann man oft sehen, wie sie mit dem Hypoblast verschmolzen ist und Öffnungen bildet, durch welche die innere Höhle der Leberdivertikel in Verbindung mit außen gesetzt wird. Die Gewebe des Rüssels sind von außen nach innen: Ectoderm, bestehend aus wimpernden, mit Fortsatz versehenen Zellen , aus Drüsenzellen, einer Schicht Nervenfasern und der Basalmembran ; dann ein enger Hohlraum, der von ver- einzelten Fasern durchkreuzt ist ; eine Schicht von Bindegewebe, radialen und longitudinalen Muskeln; der Hohlraum, in welchem die Centralorgane liegen; hierauf diese selbst, die Rüsseldrüse mit ihrem Sack, das Herz und das Noto- chord. Das dorsale Mesenterium verschwindet in der Region des Kragens (nicht bei B. koivalevskii und salmoneus). Die Kiemen werden von dem dorsalen Blut- gefäß aus versorgt ; ein früher vom Verf. aufgestellter Vergleich mit der Blutzu- fuhr in die Kiemen von Aiyiphioxus ist hinfällig. Die Ovarien stammen höchst- wahrscheinlich vom Epiblast. Der Schleim, welchen B. robmn nach andau- ernder Reizung absondert, wird an der Luft roth-violett. Marion beschreibt Balanoglossus Hacksi und Talaboti, und geht auch auf den feineren anatomisch-histologischen Bau beider Arten ein, welcher in manchen Punkten von dem der bisher beschriebenen etwas abweicht. Köhler (S*,'') hat eine eingehende Beschreibung des histologisch-anatomischen Baues von Balanoglossus sarniensis geliefert. Der Rüssel ist vorn undurchbohrt. 46 Vermes. Die von Spengel beschriebene Basalmembran zwischen Epithel und Musculatur hält Verf. für eine aus Nervensubstanz zusammengesetzte Schicht. Ein mit Epi- thel ausgekleideter Canal setzt die Rüsselhöhle mit der Außenwelt in Verbindung und mündet dicht am vorderen Ende des Centralnervenstranges. Die Stützsub- stanz im Rüsselkragen gleicht histologisch sehr der Knorpelgrundsubstanz , und die Elemente, welche die tiefe dorsale Einstülpung des Pharynx bilden, denen der Chorda der Wirbelthiere. Das von Spengel als innere Kieme beschriebene Organ hält Verf. für die Rüs seldrüs e. Die zahlreichen Granulationen, welche augen- scheinlich von zu Grunde gehenden Zellen stammen, zeigen, daß diese Drüse ex- cretorische Functionen besitzt. Verf. vergleicht sie mit der Madreporendrüse der Echiniden, mit welcher sie viele Übereinstimmung besitzt. Möglicherweise dient der dorsale Porus zur Entfernung dieser Producte. Als Herz bezeichnet Verf. mitBate- son das von Spengel als einfacher Blutraum beschriebene Organ, welches sich zwischen Pharynxausslülpung und Rüsseldrüsensack befindet. Von ihm gehen die wichtigsten Blutgefäße aus, und wenn sich auch bis jetzt keine Musculatur in den Wandungen hat nachweisen lassen, so ist es doch im eigentlichsten Sinne das Centralorgan des gesammten Blutgefäßsystemes. Nervensystem. Ein Centralcanal im dorsalen Hauptstrang, wie ihn Bateson beschreibt, existirt nicht. Sehr eigenthümlich ist die hintere Endigung des dorsalen Stranges : er öffnet sich nach außen. Die Gang- lienzellen gehen allmählich in die Epithel-Zellen der Körperdecke über. Die Faser- substanz geht auf der dorsalen Seite in das unterepitheliale Nervensubstanzlager über, bildet dagegen ventral einen unter dem Epithel liegenden, nach hinten zie- henden Nerven. Durch diese Art Endigung wird eine cylindrische Einstülpung des Integumentes hervorgerufen, welche vielleicht die Art der Entstehung des dorsalen Hauptstranges anzeigt. Vorn geht der dorsale Strang allmählich in das Epithel, seine Nervensubstanz in das darunter liegende Nervensubstanzlager über. Von dem Hauptstrange ziehen nach der dorsalen Seite zu 3 cylindrische Stränge, die sich auf der Oberfläche in 3 Poren zu öffnen scheinen. In dem Hohlräume dieser Cylinder liegen stark gefärbte Granulationen. Riesige Ganglienzellen, wie sie Spengel im Hauptstrang beschreibt, konnte Verf. nicht auffinden. Gegen eine Homologie zwischen dem dorsalen Hauptstrang der Enteropneusten und dem Cen- tralnervensystem der Wirbelthiere spricht Nichts. Dem von Spengel gemachten Einwand, daß an Stelle des Centralcanales der Wirbelthiere sich bei B. unregel- mäßige Hohlräume vorfinden, ist keine so hohe Bedeutung beizulegen. Als peri- pherisches Nervensystem erscheinen außer dem subepithelialen Nervensubstanz- lager noch ausgeprägte Nervenstränge, die indessen nur als locale Verdickungen der subepithelialen Nervenmasse anzusehen sind. Der ventrale Nervenstamni wird dadurch gebildet, daß sich vom dorsalen Hauptstamm 2 Äste abzweigen, die nach hinten und nach der ventralen Seite zu gehen und sich auf der ventralen Median- linie vereinigen. — Verf. liefert dann eine eingehende histologische Beschreibung des Verdauungstractus und der Le ib es wand. Das Blutgefäßsystem ist etwas anders gebaut, als Kowalevsky angibt. Die lateralen Gefäße, welche Spengel nicht wieder auffinden konnte, sind indessen vorhanden. Der Kiemen- apparat ist wie bei B. mhiutus und claviger. — Zum Schlüsse bespricht Verf. in kritischer Weise die verschiedenen Ansichten tiber die Stellung von B. im System und schließt sich im Großen und Ganzen Bateson an. Er hält indessen B. für ein degenerirtes Wirbelthier, dessen Larve durch eigenthümliche An- passung eine Form und Charaktere erhalten hat, welche denen der Echinodermen- larven gleichen. — In einer weiteren Arbeit (2) führt er diese Ansicht aus. — Pouchet (2) fügt hinzu, daß B. sarniensis, eine bereits vielfach vorher aufgefundene Art, starke Phosphorescenz zeigt. Besonders wenn das Thier gereizt wird, strahlt es in grünem Lichte. Auch Köhler {^) kommt zu der Ansicht, daß es vielleicht 12. Isolirte Formen. 47 eine schon bekannte Art ist, daß sie aber einen außerordentlich charakteristischen Geruch nach Jodoform besitzt, der bis dahin noch nicht constatirt worden war. Haldeman beschreibt eine Tor^iaria, welche der Metschnikoffschen sehr ähnlich ist. Das Wassergefäß öffnet sich auf der linken Seite der dorsalen Me- dianlinie. Der Darmtractus scheint durchweg mit Cilien versehen zu sein, welche an der Klappe zwischen Ösophagus und Magen bedeutend größer sind. — Die Homologie des Wassergefäßes bei Tornaria und Echinodermen zeigt die Verwandt- schaft von letzteren und den Enteropneusten an. In einer ausführlichen Arbeit über die Ahnen der Chordaten stellt Bateson (-) die Ansicht auf, daß die Enteropneusten als die ersten Glieder dieser Gruppe zu betrachten sind. Es bestimmen ihn dazu zunächst 3 Hauptpunkte aus der Ent- wickelungsgeschichte von Balanoglossus Koivalevskii. Das Centralnervensystem entsteht durch Delamination der Haut in der dorsalen Mittellinie ; von der dor- salen Seite des Hypoblasts schnürt sich ein Theil als Notochord in der vorderen Körperregion ab; endlich sind die Kiemenspalten wirkliche hinter einander liegende Verschmelzungen und Durchbohrungen der Körperwand. Über die Ver- wandtschaft der Enteropneusten mit den Echinodermen vergl. Giard [s. oben p44]. Weldon beschreibt anatomisch und histologisch Dinophilus gigas n. Der Körper besteht aus Kopf (mit 2 Augen und 2 Wimpergruben), 7 postoralen Segmenten und ventralem Schwanz. Kopf, Bauchfläche des Körpers und Schwanz sind gleich- mäßig mit Cilien bedeckt. Jedes Segment ist von einem Wimperring umgeben, hinter dem ein Ring von feinen Sinneshärchen liegt. Haut. Einzelne Zellen geben nach innen Fortsätze ab, die wohl z. Th. nervöser, z. Th. musculöser Na- tur sind. Auf der Bauchseite unmittelbar unter dem Ectoderm liegt eine dünne Lage von queren Muskeln, deren Fasern vielleicht mit Fortsätzen von Epithel- zellen in Verbindung stehen. Nervensystem. Das Gehirn füllt den Kopf- lappen ganz aus und besteht aus centralen Nervenfasern und peripherischen Gang- lienzellen. Zwei nach hinten verlaufende seitliche Nervenstränge. Cominissuren und abgehende Nerven wurden nicht beobachtet. Die Augen sind dem Gehirn eingebettet. Jedes besteht aus 1 oder 2 Zellen mit rothen Pigmentkörperchen und einer kleinen cuticularen Linse. Über jedem Nervenstrang liegt ein dünnes Bündel longitudinaler Muskelfasern. Der Darmcanal (mit Ausnahme eines kleinen Theiles der Pharynx) und die Rückseite des Körpers entbehren der Musculatur. Der Raum zwischen Leibeswand und Darmcanal ist von einem weitmaschigen bindegewebigen Netzwerk erfüllt. Ein Endothel fehlt. Vom Excretionssystem wurden nur Wimperzellen beobachtet. Der Darmcanal stimmt in allen wesent- lichen Theilen mit dem von D. apa/ns Korscheit überein. Die Geschlechts- organe gleichen denen des Q dieser Form, (jj^ und Q, sind gleich. Ausführungs- gänge existiren höchstwahrscheinlich nicht. D. ist eine Form, welche einerseits den Archianneliden nahe steht, andererseits mit der Stammform aller übrigen Trochophoriden verwandt ist. Leibeshöhle, Excretionsorgane und Pharynx weisen unverkennbar auf Abstammung von den Turbellarien hin. Bryozoa. (Referent: Dr. W. J. Vigelius im Haag.) Barrois, J., Memoire sur la metamorphose de quelques Bryozoaires. in: Ann. Sc. N. (7) Tome 1 p 1—94 4 Taf. [1] Harmer, S. F., On the life-history of Pedicellina. in: Q. Journ. Micr. Sc. (2) Vol. 27 p 239 —263 2 Taf. [3] Joliet, L., Recherches sur la blastogenese. in: Arch. Z. Exper. (2) Tome 4 p 37—72 2 Taf. Kräpelin, K., Über die Phylogenie und Ontogenie der Süßwasserbryozoen. in: Biol. Cen- tralbl. 6. Bd. p 599—602. [4] Ostroumoff, A., 1. Zur Entwicklungsgeschichte der cyclostomen Seebryozoen. in: Z. An- zeiger 9. Jahrg. p 283—284. [5] , 2. Remarques relatives aux recherches de Mr. Joliet sur la blastogenese des Bryo- zoaires. ibid. p 618 — 619. [5] ■ , 3. Einiges über die Metamorphose der Süßwasserbryozoen. ibid. p 547 — 548. [5] , 4. Über die Bryozoen von Sebastopol. Kasan. [Russisch ; Referat vom Autor.] [5] , 5. Etüde zoologique et morphologique des Bryozoaires. in : Arch. Slav. Biol. Tome 1 p 557—569. [Referirt nach Journ. R. Micr. Soc. (2) Vol. 7 p 68—69.] [6] , 6. Contribution ä l'etude zoologique et morphologique des Bryozoaires du golfe de Sebastopol (suite). ibid. Tome 2 p 8—25, 184—190, 329—355 5 Taf. [Referirt nach Journ. R. Micr. Soc. (2) Vol. 7 p 571.] [6] Vigelius, W. J., 1. Zur Ontogenie der marinen Bryozoen. in: Mitth. Z. Stat. Neapel 6. Bd. p 499— 541 2 Taf. [6] , 2. Contributions ä la morphologie des Bryozoaires ectoproctes. in: Tijdschr. Nederl. Dierk. Ver. (2) Deel 1 p 77—92 1 Taf. [8] Die neuen Untersuchungen von BarroiS über Larven und Metamorphose bestätigen im Allgemeinen seine früheren Ansichten [s. Bericht f. 1882 I p303] und schließen das Vorlcommen einer IMetagenese vollkommen aus. Die wichtigsten Theile der Entoproctenlarve finden ihre Homologa in derjenigen der Ectoprocten I Aboralseite ; Oralseite; Darmcanal; Corona ; Vestibulum der Entoprocten = Saug- napf oder sac interne der Ectoprocten) . Verf. theilt dieBryozoenlarven in 3 Gruppen. 1. Darmcanal gut entwickelt; einstülpbare Oralseite; Aboralseite frei, d. h. nicht von der Corona umhüllt (Entoprocta. Cyphonautes] \ 2. Darmcanal zu einem «vi- tellus nutritif « reducirt ; Oralseite nicht einstülpbar ; Aboralseite theilweise von der Corona (Mantel) umgeben (die meisten Chilostomen) ; 3. Darmcanal kann voll- kommen verschwinden ; Aboralseite vollständig vom Mantel umhüllt [Cellularia, Ctenostomata , Cyclostomata und Lophopoda) . Verf. gibt seine frühere Meinung in Bezug auf die Verwandtschaft zwischen Bryozoen und Rotiferen auf und betont die Übereinstimmung zwischen den Larven der Bryozoen und der Chaetopoden (Trochosphaera) . — Untersuchungsmaterial : Lepralia pallasiana, Bugula flabel- lata, Sertalana lendigera, Discopora sp. und Pedicellina sp. — L. p. schließt sich in Larvenbau und Metamorphose sehr eng an unicornis an. Die aborale Scheibe Zool. Jahresbericlit. ISSO. Bryozoa. Bryozoa. (Calotte, Knopf, Kappe Aut.) wird, wie bei B., außen von einer Schiclit sehr kleiner polygonaler Ectodermzellen überzogen. Die äußere Zellscliiclit der An- lage des Polypids des Primärthiers geht aus 2 Ectodermverdickungen hervor. Die Larve von B. hat eine andere Gestalt. Ihre Coronazellen besitzen sehr ungleiche Dimensionen und die Oralseite hat einen geringeren Umfang, als bei der Larve von L., indem ihr sogenannter peripherer Abschnitt in die Bildung der Seitenwand eingeht. Das Lumen des inneren Sackes (Saugnapfes) ist spaltförmig. Die In- vagination der aboralen Scheibe, welche die innere Zellschicht der Anlage des Polypids des Primärthiers liefern soll, ragt weit in die Körperhöhle vor. Über den Ursprung der äußeren Zellschicht jener Anlage ist Verf. im Ungewissen. Bei S. ist die Larve tonnenförmig ; Oral- und Aboralseite stark reducirt ; aborale Scheibe rudimentär ; Mantelhöhle sehr geräumig. Die des inneren Sackes (Saug- napfes) entbehrende Larve fixirt sich mittels zweier seitlicher Coronaverdickungen, welche später von dem übrigen Theile der Corona vollständig umwachsen werden und also innerhalb des Primärthiers zu liegen kommen ; zuletzt fallen sie einer Degeneration anheim. Während der Metamorphose wird die Mantelhöhle nach außen umgestülpt. Die Anlage des Polypids erscheint auch hier im aboralen Theile des jungen Primärthiers; sie entsteht nicht durch Invagination der aboralen Scheibe, sondern wahrscheinlich auf Kosten zweier Zellmassen, welche zwischen Corona und Aboralseite zu Tage treten. Nähere Beobachtungen hierüber fehlen. — Bei D. nimmt nach dem Gastrulastadium der junge Embryo Sackform an und bildet dann scheinbar eine Blastula. An der Oralseite entsteht der innere Sack, an der Aboralseite die Mantelhöhle (Invaginationen des Ectoderms). Während der Metamorphose werden beide Einstülpungen evaginirt, und das Primärthier er- hält die Gestalt einer Scheibe. Die Anlage des Polypids (d.h. die innere Zell- schicht derselben) entsteht auch hier durch Einstülpung des aboralen Poles. Den Ursprung des äußeren Blattes jener Anlage hat Verf. nicht ermittelt. Die Larve von P. befestigt sich mit der Oralseite. Während der Metamorphose werden Darmcanal und Vestibulum nach innen gezogen. Der Verband zwischen diesen Organen und der Oralseite geht verloren, der Darmcanal dreht sich nach rechts und später nach oben und verbindet sich daselbst mit dem Ectoderm, welches an dieser Stelle durch Einstülpung dem Vestibulum entgegenwächst. An der Oral- seite der Larve bildet sich der Stiel. Die aborale »Kittdrüse« (glande pedale] verschwindet. Lophopoda. Die Bildungsstelle der beiden Polypide, die Ringfalte, und der übrige Körpertheil der ^/cyo?ze/Warve entsprechen der aboralen Scheibe, dem Mantel und der Oralseite der Gymnolämenlarve. Daß in der Ersteren 2 Polypide auftreten, darf durchaus nicht zu Gunsten einer Metagenesis verwerthet werden, weil dies vollkommen isolirt dasteht. Verf. betrachtet als dessen Ursache eine Abkürzung in der Entwickelung, wobei 1 Polypid prämatur auftritt. Das den Leibesraum auskleidende Epithel ist als ein Mesoderm zu deuten, welches sich als continuirliche Schicht höher als bei den Gymnolämen differenzirt hat. Der Embryonalkörper der Cyclostomen unterscheidet sich also von dem der Lophopoden wesentlich nur durch das Fehlen eines solchen Mesoderms. — Das dem Primär- thier von Lepralia unicornis angehörende Polypid bildet sich ausschließlich auf Kosten der beiden oben besprochenen Zellschichten (gegen Hatschek , Haddon, Joliet und Ostroumoff). Zuerst entsteht die Anal-Magenröhre ; später verbindet sich dieselbe mit der Pharyngealröhre. — Zusammenfassung : 1 . alle Bryozoen- larven fixiren sich mit der Oralseite. 2. der Haupttheil des Polypids geht aus einer Invagination der aboralen Scheibe hervor und ist schon in der Larve vor- handen. Die Entoprocten sind als die ursprünglichen Formen zu betrachten. Die Aboralseite der Bryozoenlarve entspricht dem Kopftheil, die Oralseite dem soma- tischen Abschnitt der Trochosphaera. Die Bryozoentrochosphaera ist durch die Bryozoa. 3 Einstülpung des oralen Theiles gegen den aboralen charakterisirt. Bei Phoronis bildet der erstere (ventrale) den Körper, während sich die Aboral- (Dorsal-) seite stark reducirt ; bei den Bryozoen (speciellPef/«ce/Zma) findet gerade das Umgekehrte statt. Die Evagination des ventralen inneren Sackes (Saugnapfes) von Actino- trocha (Larve von Phoronis) läßt wohl eine Vergleichung mit der Ausstülpung des ventralen Sackes bei den Bryozoen zu, jedoch darf diesem Merkmale nicht zu großer Werth beigelegt werden, da Beide in dem weiteren Verlauf der Metamor- phose sehr aus einander gehen. Auch Phoronis ist von der Trochosphaera abzu- leiten. Das Epistom von P. und RhahdopUura entspricht dem Kopftheil (dor- salen Theil) , dasjenige der wahren Bryozoen dem somatischen (ventralen) Theil der Trochosphaera. Folglich sind beide Gebilde nicht homolog. Harmer studirte die Metamorphose you PedicelUna echinata. Er bestätigt [seiner früheren Ansicht gegenüber, s. Bericht f. 1S85 I p 212] die Meinung von Barrois, daß bei P, eine Metamorphose existirt und daß die 1. Knospe erst dann auftritt, wenn das Primärthier seine definitiven Charaktere erhalten hat. Die Larve fixirt sich mit der Oralseite. Während der Metamorphose findet eine Drehung des Darmcanals statt, wie sie von Barrois beschrieben wurde. Das »Dorsalorgan« (Entodermsäckcheu Aut., Ganglion Harmer) und die Kittdrüse (sucker) unter- liegen einer Degeneration und werden durch runde kerntragende Zellen ersetzt (globules, Barrois). Das Vestibulum, dessen Öffnung sich vollkommen geschlossen hat, zerfällt in 3 Theile, von denen der ventralste (in der Region der früheren Vestibularöflfnung) später vollkommen atrophirt. Die folgende »orale« Abtheilung ist in Verbindung mit dem Munde, während der rückwärts gelegene (anale) weitaus wichtigste Theil den Analconus enthält. Letztere Abtheilung vergrößert sich während der Drehung des Darmcanals nach der freien Seite der befestigten Larve hin. Die Öffnung zwischen der oralen und analen Abtheilung des Vestibulums wird immer kleiner und verschwindet. In einem späteren Stadium findet eine be- deutende Histolysis statt. Magen, Epistom, Analconus und ventraler Theil des Vestibulums atrophiren. Die in dem Letzteren sich lösenden und frei werdenden Zellen fungiren vermuthlich als Phagocyten, und es treten an der Stelle der ver- schwundenen Vestibularhöhle Körner (globules) auf, welche nachher durch ge- wöhnliche Bindegewebszellen ersetzt werden. In den anderen histolysirenden Or- ganen (Gehirn und Kittdrüse) entstehen auch solche «globules«, welche alle als Phagocyten zu betrachten sind. Der hintere restirende Vestibulartheil erweitert sich und erhält später ein neues Cy linder epithel. Der Darmcanal hat sich in- dessen vollkommen gedreht, so daß seine Concavität nach der aboralen Seite der fixirten Larve gekehrt ist. An der Stelle des früheren ventralen Theiles des Vestibulums befindet sich jetzt der Stiel. Der hintere Theil des larvalen Vesti- bulums bekommt dann eine neue Öffnung und seitwärts von derselben entwickeln sich die Tentakel. Von einer Ösophagealcommissur, sowie von einem Subösopha- gealganglion wurde während der Metamorphose Nichts beobachtet. — Zur Erklä- rung der Metamorphose der Entoprocten geht Verf. von einem Archi - Loxosoma aus, welches sich derart mit dem Vestibularrand fixirte, daß eine von einem Wim- perring umsäumte Öffnung zur Nahrungsaufnahme frei blieb. Indem dann diese Öfi"nung sich in eine Furche auszog, bekam der Mund eine andere Lage, und dies machte wiederum die Drehung des Darmcanals nothwendig. Bei Loxosoma hat sich denn dieser Wimperring in 2 Theile getrennt, welche dem Tentakelring und der Fußdrüse entsprechen. — Verf. betrachtet die Metamorphose von Pedicellina als eine einfache Modification eines mehr archaischen Prozesses, welche durch verkürzte Entwickelung hervorgerufen wird. Die Mundgrube (oral groove) per- sistirt zum Theil als Lophophor des Erwachsenen, das Vestibulum schließt sich, macht innerhalb der Larve seine Veränderungen durch und öfinet sich wiederum l Bryozoa. secundär, wenn die ausgebildete Form erreicht ist. Die in der Stielanlage vor- handenen )) globales « werden durch charakteristische Bindegewebs- und Muskel- zellen ersetzt. Dann bildet sich auch der Stolo und das Diaphragma. Der Lo- phophor büßt seine schiefe Stellung ein, es entwickeln sich Ganglion und Ge- schlechtsorgane. Verf. behauptet (Hatschek gegenüber), daß bei P. mehr als 1 Vegetationspunkt vorkommt, sehr oft 2 (l an jedem Ende des Stolo) oder 3. Der Stolo bildet sich als eine Ausstülpung am unteren Ende des Stieles des Primär- thiers. An dessen Anlage betheiligen sich eine dicke Cuticula, eine Ectoderm- schicht und darunter eine Masse indifferenter mesodermaler Bindegewebs- und Muskelzellen, welche in einer Gallertschicht eingebettet liegen. Von einer deut- lichen Anlage eines Hypoblastsäckchens , welches vom Dorsalorgan abstammen sollte (Hatschek), wurde nichts beobachtet. Auch die Calyces, welche sich an der Spitze der Stiele bilden, besitzen eine gleiche Anlage ; es fehlt also ein deut- liches Hypoblast. — DerLophophor entsteht aus einer ectodermalen Invagination. Der früher vom Verf. geäußerte Satz, daß der Magen der freien Loxosoma lepto- clini degeneriren sollte [s. Bericht f. 1885 I p 212], wird widerrufen und als ab- norme Erscheinung gedeutet. Auch L. hat vermuthlich eine Fixirungsperiode. — Das Vermögen, neue Polypide zu bilden, ist den Bryozoen eigenthümlich und während der Phylogenese erworben. Daraus läßt sich auch erklären, daß die Ectoproctenlarven, welche keinen Darmcanal bilden, nach der Metamorphose einen neuen Darm aus dem Ectoderm hervorgehen lassen. Joliet hält gegen Haddon [s. Bericht f. 1883 I p 226] und Vigelius [s. Bericht f. 1884 Ip 272] seine Ansichten über den Ursprung des Polypides in der Knospe, sowie auch über das morphologische Verhältnis zwischen Endocyste und Endosark aufrecht [s. Bericht f. 1885 I p 213]. Er betrachtet die beiden letzteren als 2 verschiedene Gewebe und gründet diese Ansicht auf histologische Charak- tere (Kerne u. s. w.). Cystid und Polypid bilden zusammen das Individuum. Nach Kräpelin sind die Ahnen der jetzigen Phylactolaemen unter den Cteno- stomeu zu suchen, und zwar unter solchen Formen, welche wie Arachnidium und Victorella kriechende Ausläufer mit knollenförmigen Verdickungen besessen haben. Aus solchen entstanden zunächst die Paludicellen, deren Hibernacula oder Winter- knospen vermuthlich mit jenen knollenförmigen Anschwellungen der Wurzelfäden in Parallele zu stellen sind. Die Winterknospen sind echte Knospen, welche den Statoblasten der Phylactolaemen entsprechen und deren Anlage aus Entoderm und Ectoderm der Cystidwand gebildet wird. Bei Fredericella kommt an der Stelle des einen Seitenzweiges von Paludicella Ehrenhergii im Innern der Cystidröhre 1 schwimmringloser, später gleich den Hibernacula am Orte seiner Entstehung mit zweiklappiger Schale sich öffnender Statoblast vor. F. repräsentirt eine höchst wichtige Übergangsform zwischen Phylactolaemen und Ctenostomen und führt zu den Plumatellen mit basalen schwimmringlosen und Schwimmring-Statoblasten, die sich augenscheinlich nach 2 verschiedenen Richtungen differenzirten. Die eine umfaßt die Formen mit stärker entwickeltem Chitinskelet [Alcyonella) , die andere umgreift die Species mit wasserreicher Ectocyste ; es entstehen jene hyalinen Kriechformen (von JuUien ungerechtfertiger Weise als y) Hyalonellaa generisch abgegrenzt), welche zu Lophopus , Pectinatella und Crisiatella geführt haben, bei welchen die sitzenden Statoblasten fehlen. — Die Spermatozoen entwickeln sich direct aus membranlosen Spermatiden (Entodermzellen) . Der Spermakopf entsteht aus dem Kerne der Spermatiden. Am Ende der Entwickelung bleibt 1 Restkörper übrig. Die Eier [Derivate der Entodermzellen der Cystidwand) sind von einem Entodermepithel bekleidet. Sie werden im Ovarium befruchtet und das befruchtete Ei wird nun von dem stark wuchernden Eierstocksepithel um- kleidet. Die anfangs gleichmäßige Furchung führt bald zur Bildung zweier Bryozoa. 5 Zellgruppen, von denen nur eine den künftigen Embryo liefert, während die andere der Wandung der mütterliclien Embryonalhülle sich anlagert und allmählich rück- gebildet wird. Der Embryo durchläuft das Blastulastadium (mit geräumiger Blastulahöhle) . Durch eine nicht ganz klar erkannte Form von Embolie wird er zweischichtig (Gastrula). Die Gastralhöhle ist die spätere Leibeshöhle, ihre Schichten sind das Ecto- und Entoderm des Cystids. Durch Einstülpung am vorderen Pol entstehen die Polypide in derselben Weise wie im erwachsenen Cystid. Das Ectoderm liefert das Darmepithel (hieraus entsteht durch Abspaltung das Ganglion) . Der Darmcanal ist eine einfache Einstülpung der Cystidwand und so- mit dem Munddarm der Cölenteraten an die Seite zu stellen. Verf. neigt der Meinung zu, daß das innere Blatt der Gastrula als eine der Entodermanlage vor- ausgehende Mesodermbildung aufzufassen sei. Das vermeintliche Archenteron wäre dann ein Enterocöl, und das Darmepithel stellte ein echtes, durch Gastru- lation entstandenes Entoderm vor. — Der flimmernde Embryo verläßt die Leibes- höhle durch die Mündung des benachbarten, inzwischen abgestorbenen Polypids durch einen Prolapsus uteri. — Die Entwickelung der St a toblasten verläuft im Wesentlichen so, wie Nitsche sie schildert. Sie werden aus den beiden Schich- ten des Funiculus angelegt. Die sitzenden Statoblasten entwickeln sich in ähn- licher Weise wie diejenigen mit Schwimmring. Ostroumoff (^) berichtet über die Entwickelung der Cyclostomata an Frondipora verrucosa, Tuhulipora serpens, Discoporella radiata. Die Larven sind unter allen Seebryozoen am einfachsten organisirt. Sie sind vollständig mit Cilien bekleidet; am einen Pole befindet sich der Saugnapf (innere Sack), am anderen die Mantel- höhle. Die Kappe (calotte, retractile Scheibe) fehlt. Die Entodermalhöhle ver- schwindet vor dem Ausschlüpfen der Larve. Die Metamorphose beginnt mit der Ausstülpung des die Basalwand des Primärthieres bildenden Saugnapfes und mit der Umbiegung des Mantels auf die Basalseite. Die breiter werdende Basalwand gibt eine besondere Art des Stolo prolifer (Homologon desjenigen bei Vesimlaria] . Die Ectodermanlage des Polypids bildet sich aus einer Platte , welche sich dort, wo bei den anderen Larven die Kappe auftritt, von dem Ectoderm abspaltet. Die Platte biegt sich basalwärts und wird von einer MesodermhüUe umgeben. — Derselbe (^j kritisirt die Arbeit von Joliet über Knospung bei Bryozoen [s. oben] und widerlegt dessen Ansichten über die Entwickelung des Polypids in der Knospe. — Dann bestätigt er (3) die Angaben Nitsche's über die Metamorphose devAlcT/o- nella fungosa. Sie zerfällt in 2 Stadien. Das 1. besteht in der Herunterbiegung des Mantels auf die Basalseite, das 2 . in der Einstülpung der Basalseite und der Ränder des heruntergebogenen Mantels, so daß der absteigende Theil der früheren Mantelhöhle (histologisch von dem aufsteigenden unterschieden) einen Einstül- pungscanal bildet, dessen Wandungen zusammenwachsen und aus welchem Theile die Leibeshöhle des Primärthiers ausschließlich hervorgeht. Der Basaltheil ist an dem Aufbau dieser Leibeswand gar nicht betheiligt. — Nach demselben (*) haben Membranipora [Tendra] Repiachoivi und denticulata Cyphonauteslarven. Anatomie. Es kommen in den Zoöcien 2 Ectodermschichten vor, die mit einem dicken Kalkskelet versehen sind. Die eine Schicht befindet sich über dem Skelete, die andere, welche sich viel schwerer auffinden läßt, unter demselben. Discopora Turgeniewi n. hat eine falsche Mündungsarea (Pseudarea), welche das Skelet enthält ; unter derselben liegt die wahre in Gestalt eines dünnen Häut- chens. Die Tentakelscheide ist mit einem flachen einschichtigen Epithel ge- pflastert, welches erst nach Anwendung der Versilberungsmethode hervortritt. Entwickelung. Der Blindsack des Magens ist ein unzweifelhaftes Derivat des Entoderms. Die Derivate des Mesoderms erscheinen nur in den Tentakeln und in den Eierstöcken in Gestalt eines Epithels. Bei allen Larven der untersuchten Bryozoa. Formen findet Verf. folgende Organe: Kappe (calotte), Mantelhöhle, Wimperring, Mundfurche mit Drüsen und Saugnapf. Der Nahrungsschlauch ist nur bei den Larven von M. zu finden. Während der Metamorphose wird der Saugnapf eva- ginirt, der Mantel biegt sich um und die Kappe stülpt sich ein. Bei den Vesi- cularieu fehlt die Einstülpung der Kappe; die Ectodermanlage des Nahrungs- schlauches wird durch eine Abspaltung von dem Ectoderm gebildet. Der einge- stülpten Kappe legt sich eine aus Mesenchymzellen hervorgehende Epithelialschicht an, aus welcher später die Musculatur des Nahrungsschlauches und das innere Epithel der Tentakel entsteht. Die Zellen, welche die Mantelhöhle auskleiden, bilden die vordere palleale Wand, die großen hinteren Zellen des Saugnapfes die Hinter- (Basal-) wand des Zoöciums. Die Vorderwand des Saugnapfes und der Wimperring zerfallen in dem Zoöcium selbst. Der Stolo der Vesicularien ist das Homologon der Basalseite der Chilostomen. Die Knospen bilden sich auf der Basalseite als Anschwellungen des nach außen verdickten Ectoderms. In eine solche Knospe wandern sehr früh Mesenchymölemente des Mutterzoöciums ein. Die Ectodermanlage des Nahrungsschlauches der jungen und regenerirenden Knospen erscheint als ein Haufen von Ectodermzellen. Der Blindsack entsteht auf Kosten des braunen Körpers. — Verf.theilt die Phylogenie der Bryozoen in 3 Etappen, deren gegenwärtige Vertreter in collateraler Verwandtschaft stehen : Entoprocta, Stelmatopoda und Phylactolaemata. Die Bryozoen bilden in Folge der sitzenden Lebensweise eine degenerirte Gruppe. Wahrscheinlich hängen sie durch ausge- storbene Formen, welche Sipunculus und Phoronis nahe standen, mit den Archi- anneliden zusammen. — Derselbe (^, ^) veröffentlicht eine ausführliche Arbeit über die Bryozoen von Sebastopol. Das Hautskelet der Opercularwand der Chi- lostomen wird von nach außen mündenden Poren durchsetzt. Das Ectoderm der jungen Knospe liefert u. A. die Epithelmembran der Tentakelscheide, das Stomo- däum, das Proctodäum und das Ganglion. Der Magen mit Pylorus und Blind- sack sind von entodermalem Ursprünge und entstehen aus einigen Zellen, welche mit dem braunen Körper zusammenhängen und sich mit dem ectodermalen Theil des Darm tractus verbinden. Die Bekleidung der Leibes höhle ist mesenchy- matös. Das Mesoderm bildet zerstreute Zellen, welche der Innenseite des Ecto- dermalepithels anliegen und sich mit dem Stranggewebe verbinden. Verf. unter- scheidet 3 Gruppen von Muskeln: isolirte Fäden mit undifferenzirter contractiler Substanz; Muskeln, welche an beiden Enden in ein dreieckiges Band auslaufen; quergestreifte. Die Geschlechtsorgane sind mesodermal. Es gibt 3 Larven- typen : Chilostomentypus ; Cyphonautes ; Ctenostomenlarven. In Bezug auf die Metamorphose dieser Typen erwähnt Verf. , daß die Basalwand des Primär- thiers auf Kosten der unteren Wand des ausgestülpten Sauguapfes entsteht, ferner daß die Anlage des Polypids zum Theile aus einem aboraleu ectodermalen Organ (Kappe, Calotte) zum Theil aus dem Entoderm [s. oben] heivorgeht, endlich daß die übrigen Larvenorgane (incl, Darmcanal der Larve) verschwinden. Das Ecto- dermalepithel persistirt. Das Skelet liegt entweder an dessen Außenseite oder innerhalb desselben. Vigelius {^) studirte die Entwickelung des Eies von Bujula calathus Norm, bis zu den Stadien, welche dem Festsetzen der Larve unmittelbar folgen. Die Anlage des Eierstocks, sowie die Entstehung der Eier schließt sich höchst wahrscheinlich sehr eng den Verhältnissen bei Flustra membrana^-eo - truncata an [s. Bericht f. 1884 I p 273]. Der FoUikelsack unterscheidet sich auffallend von dem bei F. durch seine geringere Ausbildung und die spärlichere Zahl der ihn aufbauenden Zellen. Die Anzahl der Eizellen im Ovarium wechselt (2 oder mehrere). Sind mehrere vorhanden, so besitzen gewöhnlich sämmtliche Eier verschiedene Dimensionen. Die Wachsthumsvorgänge laufen in der Regel darauf Bryozoa. 7 hinaus, daß nur 1 Ei die Reife erlangt und befruchtet wird, während die übrigen mehr oder weniger nach der Peripherie zurückgedrängt werden und , wenigstens während der Reifung des bevorzugten Eies, eine passive Rolle spielen. Das ältere Ovarium liegt frei in der Leibeshöhle oder wird von einem diese durch- setzenden Parenchymstrang fixirt. Die reifen Eier sind kleiner als die von F. ; die Befruchtung findet vermuthlich in der Leibeshöhle statt. Brutkapsel. Es entstehen von der freien Distalwand des Geschlechtsthieres aus 2 Ausstülpungen, welche schon von vorne herein eine verschiedene Gestalt und Größe besitzen (Blase und Helm) . Der Raum zwischen beiden bildet den Brutraum . Die Innen- seite des Helmes und der Blase wird frühzeitig von einer Fortsetzung der Parietal- schicht des Parenchymgewebes ausgekleidet. Im mittleren Theile der distalen Blasenwaud wird diese Zellbekleidung zu einem Cylinderepithel, welches mit der Parietalschicht in inniger Verbindung steht. Es macht den Eindruck, als liege der Embryo auf einem rundlichen vertieften Teller. Innerhalb des Blasenraumes finden sich kugelige oder ellipsoidische Körperchen mit körnigem Inhalt und 1-3 länglichen peripherischen Kernen. Sie wandern von der Leibesliöhle aus in die Höhle der Ovicellblase, entstammen dem mesenchymatösen Parenchymgewebe und sind vermuthlich im Stande neue Körperbestandtheile zu liefern. Innerhalb des Blasenraumes verlaufen zwei Muskelbündel ; das eine Paar durchsetzt den Raum quer oder etwas schief, das andere verbindet die Cylinderzellenschicht mit dem basalen Theil der neuralen Blasenwand. Furchung. Die 2 Polkörperchen haben verschiedene Größe. Ihre Lage bezeichnet den animalen Pol des Eies. Letzteres ist alecithal. Die 1 . Furchungsebene ist meridional ; die beiden Fur- chungskugeln besitzen keineswegs eine auffallend verschiedene Größe. Die 2. Ebene kreuzt die 1., die 3. ist äquatorial. Der Größenunterschied zwischen den Zellen der beiden den Embryo aufbauenden Hälften ist sehr gering (gegen Repiachoff bei Tendra und Barrois bei Lepralia). Das Stadium 16 entsteht in Folge einer Doppeltheilung nach 2 Ebenen, welche zu beiden Seiten der 1. Meridian- ebene ihr parallel verlaufen; das Stadium 32 ebenso zu beiden Seiten der 2. Me- ridianebene . Der Embryo erinnert nun an eine biconvexe Linse. Der Hypoblast zeigt sich als 4 Zellen innerhalb des Blastocöls, welche beinahe das Centrum der Oraltläche einnehmen. Ein auffallender Größeuunterschied zwischen ihnen und den Zellen der Keimblasenwand existirt nicht. Sehr wahrscheinlich handelt es sich hier um Epibolie. Eine mit der Urdarmhöhle communicirende Einstülpung des Epiblasts wurde nicht beobachtet. Durch Vermehrung der primären Hypoblast- zellen entsteht ein Complex loser Zellen , welcher das Blastocöl fast vollständig ausfüllt und im Innern einen äußerst schmalen Spalt enthält, der nachher wieder vollkommen verschwindet. Diese Füllmasse vertritt wahrscheinlich Hypoblast + Mesoblast, nimmt später einen mehr reticulären Bau an und wird größten- theils zu einer körnigen Masse. In den Embryonen und Larven von B. kommen kleinere scharf umgrenzte Hohlräume vor, welche theilweise zu einem größeren Spaltraum zusammenfließen. Vermuthlich sind dies Reste des Blastocöls und stellen eine primäre Leibeshölile vor. In der Äquatorialebene des Embryos wird eine ringförmige Verdickung sichtbar , welche anfangs aus 2 sich begrenzenden Zellenreihen besteht. Dieser epiblastische Zellengürtel (Corona) geht bei B. wahrscheinlich aus derjenigen Zellenreihe hervor, welche der aboralen Hälfte des Embryos angehört. Die Vermehrung derCoronazellen erfolgt in radialer Richtung; auch sind sie schon frühzeitig mit Cilien ausgestattet. Der Saugnapf entsteht an der Oralseite als sackförmige Einstülpung des Epiblasts, welche später becher- förmig wird. Vergeblich suchte Verf. an älteren Embryonen nach der Einstül- pungsöfi'nung des Saugnapfes. Eine 2. Invagination des Epiblasts bildet die sog. Mundfurche (fente) , eine cylindrische, ziemlich tiefe Einstülpung des Epiblasts Bryozoa. an der Vorderseite des Köipers. Am aboralen Pole tritt nun noch als Product des Epiblasts das retractile Scheibenorgan (calotte, Kappe) auf. Rings um dieses entsteht eine kreisförmige Einstülpung des Epiblasts , die Mantelhöhle. Das von Barrois als »organe pyriforme« beschriebene, der Mundfurche nahe liegende Organ besteht aus großen birnförmigen manchmal seitwärts abgeplatteten Zellen des Epiblasts mit großen Kernen und Kernkörperchen. — Die reifen Embryonen erleiden kurz vor dem Ausschlüpfen auffallende Gestaltsveränderungen. Die bandförmigen Coronazellen und die die Mundfurche bekleidenden Epiblastzellen bilden durch Degeneration eine fast ununterbrochene feinkörnige Schicht , welche nach außen von einer feinen Membran begrenzt wird. Zu beiden Seiten der Mundfurche treten 2 kleine Gebilde auf, welche in der epiblastischen Körnerschicht liegen (vermuthlich modificirte Theile des Epiblasts) und in Lage den kleinen Organen entsprechen, welche nach Barrois bei der weiteren Entwickelung eine große Rolle zu spielen bestimmt sind. Auch das Füllgewebe fällt allmählich einer körnigen Degeneration anheim und enthält zahlreiche zerstreute Kerne. Die Larve ent- behrt eines Darmcanals. Die Metamorphose wird von einer starken Contraction des Körpers eingeleitet, wobei der Saugnapf nach außen umgestülpt wird. Die Aboralseite des Thieres wird stark gedehnt, so daß aus derselben fast die ganze Haut des Primärthieres wird. Die Mantelhöhle geht bei dem Umsttilpungsproceß verloren. Scheibenorgan, Mundfurche und »organe pyriforme« werden in das Innere des Thieres gezogen. — Derselbe (-) berichtet über Anatomie und Histologie von Bugula calathus. An dem Aufbau des Individuums betheiligen sich Haut, Ernährungsapparat und Parenchymgewebe, welches die Geschlechts- organe liefert. Verf. widerruft seine frühere Meinung in Betreff des Ectoderms und bestätigt die Mittheilung Ostroumoff's [s. Bericht f. 1885 Ip 213], nach welcher das Epib last immer aus großen flachen Zellen besteht, welche durch Versilberung zum Vorschein gebracht werden können. Das Epithel im distalen Theile der jungen Randknospe an der Innenseite des Hautskelets gehört nicht zum Epiblast, sondern zum Mesoderm; es stellt die epitheliale Anlage des Parenchymgewebes dar. Endocyste und Endosark gehören genetisch zusammen und bilden das Parenchymgewebe. Bei B. ist das Strangsystem mehr concentrirt als bei Flustra. Abgesehen von den feineren Strängen kommt ein dickerer Strang vor, welcher fast den ganzen Darmcanal umfaßt. Dann erwähnt Verf. wiederum der körnigen Körperchen [s. oben] , beschreibt ihre Vermehrung durch Theilung, und hebt hervor, daß sie sich besonders in den Knospen anhäufen. Die Tentakel (meistens 14) entsprechen in ihrem Baue denjenigen von i^. wcmÄrawaceo-^rwnmte. Cilien an ihrem inneren Rande wurden nicht beobachtet. Die Anwesenheit eines Ganglions ist noch immer zweifelhaft. Als Anomalie in der Entwickelung des Da rmtr actus erwähnt Verf. eine Verdoppelung des Pharynx und des Magens. Die Spermatoblasten sind in kugelförmigen Gruppen angeordnet. Die Avicularien entstehen als papillenförmige Hervorragungen, welche gerade wie Blase und Helm der jungen Ovicelle anfangs mit einer Epithelschicht ausgekleidet sind, welche sich später in Parenchymgewebe und Musculatur umbildet. Auch das Strangsystem ist in den Avicularien deutlich vorhanden. An dem Aufbau der Knospe betheiligen sich 2 Schichten : eine äußere ectodermale , welche das Hautskelet liefert, und eine innere mesodermale Schicht, welche die Knospenhöhle auskleidet. Letztere verliert ihren epithelialen Charakter, liefert die Muskeln und Geschlechtsorgane und, wenigstens zum größten Theile, auch das Material für die Entwickelung des Ernährungsapparats. Eine Hypoblastanlage in der Knospe wurde nicht beobachtet. Brachiopoda. (Referent: Dr. W. J. Yigelius im Haag.) Beyer, H. G., A Study of the structure of Lmgula [GlottkUa] pi/ramidata Stein. (Dali;, in: Stud. Biol. Lab. J. Hopkins Univ. Vol. 3 p 227—265 4 Taf. [1] Joubin, L., Recherches sur l'anatomie des Braehiopodes inarticules. in: Arch. Z. Exper. (2) Tome 4 p 161—303 8 Taf. [2] Nach Beyer besteht die Schale von Lmgula aus abwechselnden Horu- und Kalkschichten und wird nach außen von einer Cuticula begrenzt, welche sich auf den Stiel fortsetzt. Unter der Cuticula kommen hie und da kleine rundliche kern- lose Körperchen vor , welche manchmal gruppenweise angeordnet sind und die Homologa der Körperchen in den Verticalsepten der Testicardinaten-Schale dar- stellen sollen. Nach dem Rande zu werden die Schichten der Schale immer dünner und am Rande selbst bleibt nur eine dünne Hautschicht übrig , welche sich unter der Epidermis direct in die Stützsubstanz des Körpers fortsetzt. Die Cuticula ist ein umgeändertes Larvenintegument oder wird von demselben geliefert. Kör- perwand , Mantel und Stiel haben denselben Bau und bestehen aus Ectodermal- epithel (hie und da mehrschichtig), Stützsubstanz und Peritonealepithel. Die Schale enthält Fortsetzungen des Cöloms. Das Stützgewebe enthält spindel- förmige Zellen mit Kernen. In dem Stiele und gewissen anderen Regionen ist es netzartig entwickelt und enthält dann in seinen Hohlräumen Spermatozoeubündel. Auch das Nervensystem liegt in dem Stützgewebe. Die Faserbündel, welche sich zu dem Basaltheile der Haarsäckchen am Mantelrande begeben , sowie auch die Mesenterialbänder sind nicht musculös , sondern bestehen lediglich aus Stützsub- stanz. Quergestreifte Muskeln kommen bei L. nicht vor. Auch die sogen. Parietalmuskeln von Hancock (muscles peaussiets, Gratiolet) sind keine Muskeln, sondern bestehen aus mesenchymatösem Gewebe. Ein Herz fehlt. Die Cölom- flüssigkeit enthält 4- verschiedene Körperchen: junge Eier; spindelförmige Sper- matophoren ; die oben erwähnten Körperchen unter der Cuticula ; rundliche Blut- körperchen mit homogenem Protoplasma und kleinem Kerne. Der Darmcanal ist mit Wimperepithel ausgekleidet. Dasselbe wird von einer dicken Schicht aus kleinen Zellen umgeben , welche in der Nähe des Nervenringes gi'oße apolare Ganglienzellen enthält. Nach außen von dieser Schicht liegt die Stützsubstanz. Der Magen entsendet verschiedene regelmäßig angeordnete verzweigte Coeca (Leberläppchen) , deren Lumen von einer oder mehreren Schichten rundlicher granulirter Zellen ausgekleidet wird. Das Nervensystem schließt sich dem von Hancock für Waldheimia geschilderten Typus an. Es gibt 5 Ganglien um den Ösophagus : 1 großes central-subösophageales, 2 ventro-laterale und 2 klei- nere supraösophageale oder dorso-laterale. Die ventro-lateralen sind nicht nur unter sich, sondern auch mit dem Sub- und Supraösophagealganglion durch Com- missuren verbunden. Die ringförmige Ösophagealcommissur, welche die Palleal- nerven abgibt , verläuft an der Basis der Arme ; letztere werden von Nerven der Zool. Jahresbericht. 1886. Brachiopoda. i Brachiopoda. Supraösophagealganglien innervirt. Die Geschlechtsorgane bestehen aus den Keimdrüsen und dem Oviducte (Segmentalorgane). L. ist hermaphroditisch ; die Geschlechtsproducte erlangen nicht zu gleicher Zeit die Reife. Die Drüsen liegen in dem Mantel ; die Genitalproducte entstehen aus dem Epithel des Cö- loms. Der bewegliche Oviduct dient zur Ausfuhr von Spermatozoen und Eiern ; im 1. Falle liegt seine Öffnung der Körperwand dicht an, im 2. dagegen ist sie nach dem hinteren Theile des Cöloms gekehrt. Joubin untersuchte Crania und weniger eingehend auch Lhigula und Discina [vergl. Bericht f. 1885 III p 120]. Die untere Schalenklappe unterscheidet sich von der oberen durch die Structur der Durchlöcherungen , die Lagerungs- verhältnisse der Kalkschichten, das Netzwerk der kleinen Canälchen, welche sie durchsetzen, und durch die Verkalkung der Knorpelschichten, welche an verschiedenen Stellen auftreten. Die Geschlechtsorgane liegen in Falten des Mantels, dessen Eand musculös entwickelt ist. In dem Mantel kommen bei allen 3 Gattungen Lacunen vor , welche mit der Leibeshöhle in Verbindung stehen. Sie sind bei C. am einfachsten , bei L. bilden sie sich zu einer wirk- lichen Kieme um. Die freien knorpligen Arme entbehren eines Kalkskelettes; sie werden von 2 Canälen durchzogen , von welchen der eine Zweige an jeden Cirrus abgibt; in der Nähe des Ösophagus sind diese Canäle sehr com- plicirt und umgeben den Darm mit einer Anzahl Lacunen. Sie communiciren daselbst mit einander sowie auch mit der Leibeshöhle. Es gibt 4 Armmus- keln (2 Protractores und 2 Retractores). Außerdem kommt noch ein inneres Muskelbündel vor , das sich in den Girren verzweigt , ferner 2 Paar Adductores, 1 Paar Protractores, welche die dorsale Schale nach vorne ziehen, und 1 unpaarer medianer Muskel, welcher zwischen den 2 hinteren Adductores liegt und sich an die Dorsalschale und an die Körperwand befestigt. Der Darme anal ist sehr einfach ; der Anus liegt dorsal in der Körperaxe. Das Epithel besteht aus 1 Reihe langer Wimperzellen. Die Leber ist von einer knorpligen Scheide umhüllt; bei D. und L. ist dieselbe rudimentär. Die Geschlechter sind getrennt. Copu- lationsorgane fehlen. Die Ovarien sind Verdickungen des Cölomepithels, welche durch Bindegewebe gestützt werden. An der Dorsalseite des ösophagealen Ner- venringes findet sich eine Verdickung, von Avelcher die Armnerven abgehen. Die Arme enthalten einen Plexus aus Zellen und Fasern. Von dem Subösopha- gealtheil entspringen die Nerven für Mantel, Eingeweide und Muskeln. C. und Rhynchonella besitzen , jede für sich in verschiedener Weise, gemeinschaftliche Charaktere der Articulata und Inarticulata. Die Brachiopoden stellen eine be- sondere Classe dar, welche speciell mit den Bryozoen verwandt ist. Arthropoda. (Referenten: für Crustacea Dr. W. Giesbr echt in Neapel, für die übrigen Abtheilungen Dr. Paul Mayer in Neapel.) 1. Allgemeines. Balbiani, G. , Etudes bact6riologiques sur les Arthropodes, in: Compt. Rend. Tome 103 p 952—954. [52] Bellonci, G. , Intorno al ganglio ottico degli artropodi superiori. in: Internat. Monatschr. Anat. Hist. 3. Bd. p 193—204 T 7. [3, 12] Bertkau, Ph., Zwei Bemerkungen zu E. Ray Lankester's Artikel: Prof. Claus and the Classi- fication of the Arthropoda. in : Z. Anzeiger 9. Jahrg. p 430 — 432. [8] *Chatin, Joa., Contribution experimentale a l'etude de la chromatopsie chez les Batraciens, lea Crustaces et les Insectes. Paris 1881t Claus, C, 1. On the heart of the Gamasidae and its Significance in the Phylogenetic Consi- deration of the Aearida and Arachnoidea, and the Classification of the Arthropoda. in : Ann. Mag. N.H. (5) Vol. 17 p 168 — 170. [Übersetzung aus : Anzeiger Akad. Wien 1886 p 250—253.] [8] , 2. Prof. E. Ray Lankester's Artikel Limulus an Arachnid und die auf denselben ge- gründeten Prätensionen und Anschuldigungen, in: Arb. Z. Inst. Wien 7. Bd. 16 pagg.; auch in: Ann. Mag. N. H. (5) Vol. 18 p 55—65. [8] , 3. Reply to Prof. E. Ray Lankester's »Rejoinder«. in: Ann. Mag. N. H. (5) Vol. 18 p 467—470. [Persönliches.] Frenzel , Job., Zum feineren Bau des Wimperapparates, in: Arch. Mikr. Anat. 28. Bd. p 53—80 T 8. [6] Gabbi, Umb., Contribuzione allo studio dei nervi motori e della loro terminazione nei mus- coli striati degli Artropodi. in: Bull. Soc. Ent. Ital. Anno 18 p 310—332 T 11 und IIb. [6] Grassi, B., I progenitori degli Insetti e dei Miriapodi. Morfologia delle Scolopendrelle. in: Mem. Accad. Torino (2) Tomo 37 p 593—624 2 Taf. [6, 31] Lankester, E. Ray, 1. Professor Claus and the Classification of the Arthropoda. in : Ann. Mag. N. H. (5) Vol. 17 p 364—372. [8] , 2. Prof Claus: a Rejoinder. ibid. Vol. 18 p 179—182. [Persönliches.] Leydig, F., Die Hautsinnesorgane der Arthropoden, in : Z. Anzeiger 9. Jahrg. p 284 — 291, 308-314. [3] Wac Munn, C. A., Researches on Myohaematin and the Histohaematins. in: Proc. R. Soc. London Vol. 39 p248 — 252. [Vorläufige Mittheilung ; nur spectralanalytisch ; Crusta- cea, Arachnidae, Hexapoda.] Mayer, P., & W. Giesbrecht, s. Patten. Oudemans , A. C. , Die gegenseitige Verwandtschaft, Abstammung und Classification der sogenannten Arthropoden, in: Tijdschr. Ned. Dierk. Ver. (2) Deel 1 p 37 — 56. [8] Zoül. Jahresbericht. 1886. Arthropoda. 1 2 Artliropoda. Patten, Will., Eyes of Molluscs and Arthropods. [Mit einer Notiz von P. Mayer und W. Gitsbrecht.] in: Mitth. Z. Stat. Neapel 6. Bd. p 542—756 T 28—32. [3] vom Rath, Otto , Die Sinnesorgane der Antenne und der Unterlippe der Chilognathen. in : Arch. Mikr. Anat. 27. Bd. p 419—437 T 20. [3] Rodel , Hugo , Über das vitale Temperatur-Minimum wirbelloser Thiere. in : Zeit. Naturw. Halle (4) 5. Bd. p 183—214. [Wiederabdruck; vergl. Bericht f. 18S2 II p 3.] Schimkewitsch, AVlad. , 1. Über die Identität der Herzbildung bei den AVirbel- und wirbel- losen Thieren. in: Z. Anzeiger 8. Jahrg. 1885 p 37 — 40 4 Figg. [6] , 2. Noch Etwas über die Identität der Herzbildung bei den Metazoen. ibid. p 384 — 386 2 Figg. [6] , 3. Les Arachnides et leurs affinites. in: Arch. Slav. Biol. Tome 111 pgg. [8] Schmiedeberg, O. , Über die chemische Zusammensetzung der Wohnröhren von Onuphis tu- bicola Müll, in: Mitth. Z. Stat. Neapel 3. Bd. 1882 p 373—392. [2] Stuhlmann , Franz , 1. Die Reifung des Arthropodeneies nach Beobachtungen an Insecten, Spinnen, Myriapoden und Pen}ja^i/s. in: Ber. Nat. Ges. Freiburg l.Bd. plOl — 228 T5— 10. [6] , 2. Die Reifung des Arthropodeneies. in: Biol. Centralbl. 6. Bd. p397 — 402. [Selbst- referat von No. 1.] [7] *Wlelowieyski, H. de, Observations sur la Spermatogenese des Arthropodes, in: Arch. Slav. Biol. Tome 2 p 28—36. Anonymus, Patten on the Eyes of Molluscs and Arthropods, in: Q. Journ. Micr. Sc. Vol. 27 p 285—292. [5] Über die Äbnliclikeit des Integumentes der Arthropoden mit Bindesubstanz vergl. unten p 17 Claus (^) p 2S6 ff. — Nach Schmiedeberg p 392 besteht der Stiel von Lepas aus Chitin , während die wenige organische Substanz der Schale Conchiolin oder ein ähnliches Albuminoid ist [vergl. Bericht f. 1885 II p 7]. Leydig betrachtet die Hau tan hänge der Arthropoden unter den Gesichts- punliten, welche er über Zellen und Gewebe aufgestellt hat [vergl. Bericht f. 1883 II p 2 und f. 1885 II p 2] , d. h. er führt die Einzelheiten im Bau der ge- wöhnlichen Haare, der Tastborsten, Riech- und Hörhaare etc. auf das Hyalo- und Spongioplasma der betreffenden Zellen zurück. Drüsenhaare mögen ihr Se- cret auch wohl ohne besondere Öffnung durch »Porencanäle von unsichtbarer Feinheit« entleeren. In den Tastborsten ist die »homogene nervöse Substanz« mit dem Hyaloplasma optisch verschmolzen ; in den Riechhaaren , wo der Inhalt oft aus der Öffnung an der Spitze austritt, läßt »sich homogene Nervensubstanz und homogene Secretmaterie nicht mehr aus einander halten « ; es können also Nervenendorgane zugleich secretorischer Natur sein. Die Calceoli der Amphi- poden , deren Bau trotz der Arbeit Blanc's [vergl. Bericht f. 1883 II p 10] noch unklar ist, sind wahrscheinlich Geruchsorgane. Weder morpho- noch physiolo- gisch lassen sich Tast- und Schmeckhaare oder diese und Riechorgane scharf trennen ; deshalb wird eine dem Geruch verwandte Empfindung auch an anderen Hautstellen vorhanden sein können , gerade wie auch die Schallempfindung über die ganze Hautdecke hin möglich ist. Die flaschenförmigen Organe auf den An- tennen der Ameisen gehören wohl zu den Chordotonalorganen ; die in letzteren vorhandene Axenfaser — Verf. acceptirt hier die Beschreibung von Lee ; vergl. Bericht f. 1883 II p 104 — ist aber vielleicht der optische Ausdruck einer das Hyaloplasma halbirenden Scheidewand. Beim Klettern der Insecten hat ein Kleb- stoff die Hauptrolle zu spielen, dessen Hervortreten »nur durch bewegenden Ner- veneinfluß auf die zelligen Elemente geschehen kann (( ; was Dewitz [vergl. Be- richt f. 1882 II p 129] bei Telephorus für Drüsennerven hielt, werden aber wohl feine Tracheen gewesen sein. I. Allgemeines. 3 vom Rath schildert die Sinnesorgane an den Antennen der Chilognathen .ähnlich wie es Sazepin gethan [vergl. Bericht f. 1884 II p 3]. Das sogen, innere Ganglion hält er für Fettkörper [vergl. hierzu Bericht f. 1885 II p 116]. Ferner beschreibt er Sinneskegel auf der Unterlippe, die vom Unterschlundgang- lion innervirt werden und ebenfalls mit Ganglien und Fettkörper versehen sind. Das Ganglion besteht hier aus Längsreihen von Sinneszellen mit Stützzellen da- zwischen ; jede Reihe führt zu einem Kegel und ragt zuweilen mit einem feinen Faden aus seiner Öffnung hervor. Ähnlich verhält es sich mit den Organen auf der Antenne von Chilopoden , sowie den Geruchsorganen von Vespa und Astacus, die Verf. im Einklang mit Kräpelin [vergl. Bericht f. 1883 II p 6] beschreibt; nur entspricht jedes Ganglion von A. einer der eben erwähnten Längsreihen. In allen diesen Fällen sind die Sinnes- sowohl, als auch die Stützzellen wahr- scheinlich Abkömmlinge der Epidermis. Bellonci findet bei Musca die Beziehungen des Lobus olfactorius zum Lobus opticus ähnlich wie bei Gryllotalpa [vergl. Bericht f. 1882 II p 2]. Ganz allge- mein gehöre bei den Arthropoden nur die Ganglienlamelle von Viallanes [vergl. Bericht f. 1885 II p 144] zum Auge, dagegen das Ganglion opticum (Lobus op- ticus) zum Gehirn. Patten studirte die Augen der Arthropoden vorzugsweise an Penms und Man- tis sowohl auf Schnitten als durch Maceration nach sehr complicirten Methoden. Seine Ergebnisse weichen total von denen Grenachers ab und führen zu einer neuen Auffassung des Auges, natürlich auch zu einer neuen Nomenclatur. Bei- behalten werden nur die Namen Ommateum und Ommatidien ; hierbei erfahren die Lankester'schen Benennungen eine scharfe Kritik. Überall nimmt Verf. auf die Resultate seiner Untersuchungen an Mollusken [vergl. unten] Bezug und sucht Homologien nachzuweisen. 1, Facettenauge der Decapoden und Insecten. Es besteht aus der Epidermis und dem Ommateum. Jene scheidet die Corneafacetten ab und war von Grenacher übersehen [aber bereits von Phro- nimiden und Caprelliden bekannt; vergl. Bericht f. 1879 p 417 und f. 1882 II p 20], bei Mantisj Musca, Brmichipus, Orchestia und Decapoden deutlich nach- weisbar ; vielleicht fehlt sie bei Copepoden und anderen niederen Krebsen , wo das Auge noch der Epidermis angehören mag. Bei Gahthea sind (wie bei Palae- mon, Pagurus und Peneus) für jede Facette 2 Hypodermiszellen vorhanden, aber sie bilden hier sogar eine förmliche Iris , deren Öffnung und Verschluß das Zell- plasma selbst zu bewirken scheint. Bei Embryonen von Homarus ist die Hypo- dermis über dem Auge noch eine mächtige Schicht. — Das Ommateum zer- fällt in ebensoviele Ommatidien wie Facetten vorhanden sind ; ein jedes der letz- teren enthält 4 farblose Zellen, die »Retinophoren«, und um sie herum 1 oder mehrere Kreise pigmentirter »Retinulae«. Sämmtliche Zellen reichen, wie Mace- rationspräparate beweisen , von der Epidermis bis zur Basalmembran des Auges ; darum auch sind Krystallkegel und Rhabdom Producte ein und derselben Zelle. Je 4 Retinophore sind im vorderen Theile zum «Calyxa erweitert und scheiden hier nach innen die Krystallkegel ab ; nach hinten verschmälern sie sich zu einem Rohre , dem » Stilus « , der weiter nach hinten oft wieder zum » Pedicell « (Rhab- dom Grenachers) anschwillt; dieses, eben darum kein wesentliches Element, ist häufig in eigen thümlicher Weise aus queren Schichten von verschiedenem Brechungs vermögen aufgebaut und wirkt dann als Reflector. Es verschmälert sich nach hinten wieder stark und setzt sich dann zerfasert an die Basalmembran an. (Verf. beschreibt seine Structur für Peneus genauer.) Von den Retinulae. welche Nichts mit der Abscheidung des Rhabdoms zu thun haben , umgibt der innere stark pigmentirte Kreis (Retinulae Grenachers; bei P. etc. 7 an der Zahl, wahrscheinlich aber eigentlich 8) den Stilus, ein äußerer hellerer (beiP. 4 Zellen; 1* Arthropoda. bei Branchipus fehlt er) den Calyx ; nach vorn resp. nach hinten setzen sich diese Zellen in lange farblose »Bacilli« bis zur Epidermis resp. Basalmembran fort. Ferner sind, aber nicht so regelmäßig angeordnet, für jedes Ommatidium andere Pigmentzellen vorhanden (bei P. voll Krystallen, die sich in Kalilauge mit Pur- purfarbe lösen) , und außerdem liegen dicht an der Basalmembran um die Omma- tidieu herum Zellen, die oft mit stark reflectirenden Krystallen angefüllt sind. Alle Pigmentzellen aber gehören derselben Schicht an wie die Retinophore , sind mithin ectodermal ; Lankester's Angaben über mesodermales Pigment bei Scorpio etc. [vergl. Bericht f. 1883 II p 5] sind falsch, also auch die Namen »exochrom« und »autochrom« zu verwerfen. Die Basalmembran besteht aus Bindege- websfasern und zeigt bei P. einen sehr complicirten Bau [vergl. hierüber das Original] ; bei Mantis ist sie außerordentlich dick. Die von innen an sie heran- tretenden Bündel von Nervenfasern gruppiren sich bei P. derart , daß die Reti- nulae ein und desselben Ommatidiums ihre Nerven von 4 verschiedenen Bündeln beziehen; die Axenfaser tritt zwischen den Retinophoren ein und verläuft im Inneren des Stilus viel weiter nach vorn , als man bisher angenommen hat , näm- lich bis in das Innere des Calyx. Hier gibt sie eine Menge Querfasern ab, die sich als »Retinidium« strahlenförmig durch das Innere der Krystallkegel ver- breiten und wahrscheinlich mit einem Netze feinster Nervenfasern in Verbindung stehen , welches die Nerven der Retinulae um die Außenwand des Calyx herum- spinnen. Bq\ Mantis dagegen, wo die Krystallkegel fehlen , dafür aber im Be- reiche des Calyx die inneren Wände der 4 Retinophore erhalten sind , besteht die Axenfaser deutlich aus 4 einzelnen Fasern, welche zusammen im Stilus verlaufen, dann aber auseinander treten und jede für sich einen von den 4 Retinophoren mit ihrem Retinidium erfüllen , welches sich durch Maceration als ein Netzwerk isoliren läßt. Hier nun , nicht aber weiter hinten am Rhabdome, ist der Ort, wo die Perception stattfindet. Jede Cornealinse wirft ein verkleinertes, umgekehrtes Bild auf das zugehörige Retinidium ; oder, wenn es nicht zu einem Bilde kommt, so fällt jedenfalls auf das Retinidium das meiste Licht. Die fehlende Accommoda- tion durch die Linse wird durch die Verbreitung der Querfasern in verschiedenen Höhenzonen des Calyx ersetzt. Die Krystallkegel können nicht, wie Exner meint, das auf das Rhabdom fallende Licht verstärken , denn sie werden die schräg in das Ommatidium gelangenden Strahlen nie parallel machen ; folglich bleibt ihre Function nach der alten Theorie unerklärt. Dagegen wird das Licht in den Kry- stallkegeln durch Reflexion vom Pedicelle verstärkt , was besonders deutlich bei Nachtschmetterlingen hervortritt. Die MüUer'sche Ansicht vom musivischen Sehen muß aufgegeben werden. Trotz des umgekehrten Bildchens, welches' jedes Einzelauge liefert, kann das Thier doch eine richtige Vorstellung von einem Gegenstande erhalten, wenn nur die Bildchen recht zahlreich und recht klein sind. Wir wissen auch einstweilen viel zu wenig vom Sehvermögen der Arthropoden ; bei den physiologischen Experimenten wird gewöhnlich der Einfluß anderer Ein- drücke als der optischen vernachlässigt. Die »Verschiedenheit im Sehvermögen beruht mehr auf der Macht der Association , als auf Veränderungen im Bau des Auges«. — 2. 0 Celle n und Augen der Myriopoden, Spinnen etc. Das Ho- mologon der Hypodermiszellen des Facettenauges sind hier die Glaskörperzellen, deren Vorhandensein Verf. gegen Grenacher und Lankester und theilweise im Einklang mit Graber für sämmtliche Augen der Arachniden und Myriopoden, sowie für die Ocellen der Hexapoden postulirt. — 3. Phylogenetisches. Ursprünglich besaßen vielleicht alle Arthropoden » eine kleine Anzahl Augen an jeder Seite des Kopfes«, die aus geschlossenen, durch Einstülpung von der Epi- dermis hervorgegangenen Blasen bestanden , über sich die Epidermis hatten und zweischichtig waren. Die tiefe Schicht bildete ein »Retineum« (die Stäbchen 1. Allgemeines. 5 sind hier terminal, beim Ommateum dagegen axial), dessen Ommatidien aus je 2 farblosen Retinophoren mit Sehstäbchen an ihrem äußeren Ende, ferner einer Axenfaser und einem Kranze stäbchenloser Pigmentzellen zusammengesetzt waren. Die oberflächliche Schicht secernirte einen cuticulären Glaskörper, während die Linse von der Epidermis gebildet wurde. Derartige Augen besitzt noch Perijmtus nach der Beschreibung von Carriere. Aus ihnen entwickelten sich die Augen der jetzigen Arthropoden in 2 Richtungen (functionell abwärts oder aufwärts) : ent- weder die Zahl der Augen (Ocellen) nahm zu, die der Ommatidien in jedem Auge dagegen ab , während zugleich jedes Ommatidium complicirter wurde [Limulus, Scorpio, Myriopoden, Spinnen, Ocellen der Hexapoden) oder die Zahl der Augen verringerte sich, während die Ommatidien an Zahl zunahmen und ebenfalls com- plicirter wurden (Facettenaugen) . Die seitlichen Augen von Limulus enthalten nur je 1 Ommatidium, die mittleren sind weniger stark abgeändert, und noch näher der Stammform sind diejenigen von Scorpio geblieben. Falls bei den Myriopoden die Stäbchen terminal stehen, so haben diese Augen die Urform am genauesten erhalten; aber die bisherigen Angaben, auch die von Grenacher, entscheiden diesen Punkt nicht. Bei den Spinnen sind sie in manchen vorderen Augen noch terminal, in den hinteren bereits axial ; die letzteren stehen darum den Facetten- augen sehr nahe. Diese selbst sind nicht aus einer Anzahl von Ocellen ver- schmolzen, denn alsdann würde man eine scharfe Abgrenzung jedes Ommatidiums von seinen Nachbarn erwarten dürfen, während doch bei Peneus [s. oben] je 4 Ommatidien von 1 Nerven versorgt werden und auch zwischen den einzelnen Ommatidien keine Scheidewände vorhanden sind ; außerdem liegen nirgends Bei- spiele von onto- oder phylogenetischer Verschmelzung der Ommatidien vor. Das Facettenauge ist vielmehr als ein modificirter Ocellus aufzufassen ; in seiner ein- fachsten Form (Arthrostraken) hatte es doppelte (noch nicht vierfache) Retino- phoren mit 2 großen , noch nahezu terminalen Stäbchen , eine dicke Epidermis, eine Cornea ohne Facetten ; die Semper'schen Kerne hatten noch keine bestimmte Lage, wie sie ja auch bei den Spinnen bald vor, bald hinter den Stäbchen liegen. Im Gegensatze zu den Ocellen fehlt aber dem heutigen Facettenauge die ober- flächliche Schicht der Augenblase (vom Verf. »vitreous layer« genannt, während er den Glaskörper früherer Autoren als »corneal hypodermisct bezeichnet) ; auch zeigt die Ontogenese keine Spur mehr von einer Einstülpung, welche zur Bildung einer Blase führen würde [vergl. jedoch unten p 6 Kingsley], wenn nicht etwa die Falten der Epidermis über dem Auge der Cladoceren [vergl. Bericht f. 1879 p 400 Grobben] hierauf zu beziehen sind. Jedenfalls ist aus theoretischen Grün- den das gesammte Auge ein Product der Haut und nicht ein Auswuchs vom Ge- hirn. — 4. Die sogen. Seitenaugen Yon JEuphausia hält Verf. nach seinen Untersuchungen an Schnitten für echte Augen mit Stäbchen und enorm ent- wickelter Argentea etc. und zweifelt darum in ausführlicher Auseinandersetzung Sars' Entdeckung [vergl. Bericht f. 1885 II p 24] an ; höchstens könne ihr Leucht- vermögen secundär erworben sein. Von Hause aus seien sie aber wie alle Augen nicht zur Perception von Objecten, sondern zur Absorption von »Licht -Energie« bestimmt gewesen, und dies erkläre ihr Vorkommen bei den Euphausiden als wahrscheinlich nächtlichen Thieren. [Vergl. über die allgemeinen Speculationen des Verf. 's Bericht f. 1886 Capitel Allgem. Ontogenie.] Mayer und Gies- brecht finden jedoch an 3 lebenden Euphausia, daß sowohl die accessorischen Augen , als auch die Organe in den Facettenaugen stark leuchten, und bestätigen so die Angaben von Sars. — Die Arbeit Patten's erfährt von Anonymus eine scharfe Kritik, die aber nur in wenigen Punkten die Arthropoden betrifl't. Kingsley [Titel s. unten pH] schließt sich den Auffassungen Patten's für Crangon an , bei dem er die Augen ontogenetisch durch Einstülpung entstehen Arthropoda. sah, und betont, daß bereits Bobrezki nnd Reichenbach die Augengrube fanden, jedoch unrichtig deuteten, Locy s Beobachtung an Agelena [s. unten p 41] be- weisen nur noch mehr die nahe Verwandtschaft der Arachniden mit den Crusta- ceen und die Unhaltbarkeit der Gruppe Tracheata ; und Carriere's Angaben über die Ocellen der Hexapoden [s. unten p 50] sprechen nicht gegen diese Schlüsse. Gabbi untersuchte sowohl frische als auch vergoldete Muskeln verschiedener Hexapoden und von Geophilus und gelangte zu folgenden Resultaten. Das Pri- mitivbtindel ist dem der Vertebraten sehr ähnlich. Die Nervenscheide setzt sich auf das Sarcolemm fort und bildet den Überzug über den Doyere'schen Hügel ; der Axencylinder verdickt sich auf dem Gipfel des Hügels und theilt sich in 2 (bei Musca in 4) Zweige, die an der Basis enden. Die körnige Masse im Innern des Hügels enthält Kerne (nur bei G. nicht) , die Nervenzweige haben keine. Für jedes Bündel ist 1 Doyere'scher Hügel vorhanden, bei Blatta ]QAoc\i zuweilen 2; bei B. und Oryctes ist in den Verlauf des Nerven , bevor er zum Bündel gelangt, eine Ganglienzelle eingeschaltet. Mit dem Nerven zusammen verlaufen fast immer feine Tracheen. Frenzel berührt nochmals kurz Structur und Bedeutung des Stäbchensaumes an den Zellen des Mitteldarmes von Crustaceen und Hexapoden und erklärt die früher von ihm in den Darmzellen von Porthesia als Secret beschriebenen bohnen- förmigen Körper für Psorospermien. Schimkewitsch (S ^j versucht die Bildung des Herzens der Arthropoden mit der bei den Wirbelthieren zu homologisiren. Bei den Araneen fehlt (gegen Bal- four, vergl. Bericht f. 1880 H p 71) ein Endocardium, Ein Pericardium existirt nur da , wo der Oxydationsproceß auf die Kiemen oder Lungen beschränkt ist, und die betreffenden Gefäße sind directe Fortsetzungen desselben ; mithin ist es secundär. Die Herzbildung bei den Phyllopoden ist eine » primitive a . — Über Hämatin vergl. Mac Munn. Nach Grassi gingen bei den Vorfahren der Arthropoden allmählich sämmtliche Segmentalorgane der Function, die Genitalproducte zu entleeren, verlustig, mit Ausnahme eines vorderen Paares (Crustaceen, Arachniden, Scolopendrella, Myi'iopoden etc.) oder eines hinteren Paares (Hexapoden, Chilopoden, Feri- patus)\ Spuren von jenem sind noch in den Papillen am 1. Abdominalsegmente des Q^ von Campodea zu erblicken. Die Arbeit Stuhlmann's [^) über die Reifung des Eies bildet gewissermaßen die Fortsetzung zu der Korschelt'schen [s. unten p 53] und wendet sich gleich dieser gegen die Angaben Will's. Untersucht wurden Peripatus (an Kennel'schen Prä- paraten); Epeira, Phalangium \ lulus ^ Glomeria\ Aphrophora , Musca, Anabolia, Periplanefa, Gryllotalpa, Locusia, Pieris , Sphinx, Zygaena, sowie 7 Coleopteren und 10 Hymenopteren (außerdem mehrere Tunicaten) in derselben Weise wie von Korscheit geschehen. Die Entstehung des Eies wurde nur an Carabus, Epeira, den Myriopoden und Peripatus studirt, wobei es sich ergab, daß das Keim- bläschen durch einfache Umwandlung eines Kernes der Keimzellen entsteht. Letz- tere lassen nie Zellgrenzen erkennen und sind entweder epithelartig angeordnet (Spinnen, Myr.) oder zu einem Syncytium verschmolzen. Die Keimkerne (Oobla- sten Will's) zeigen mit Ausnahme derjenigen von Perip. im Centrum einen großen Chromatinkörper und rund herum einen Kranz kleinerer Brocken ; letztere schwin- den langsam, statt des ersteren (ob aus ihm entstanden?) tritt der Nucleolus auf, und so wird die Keimzelle zum Ei, ohne daß jedoch irgend welches Chromatin aus dem Kerne auswanderte, um Dotter- oder Follikelkerne zu bilden (gegen Will) . Letztere gehen mit größter Wahrscheinlichkeit aus den Kernen des Keimepithels hervor. Reifung des Eies. Auf jungen Stadien liegt das Keimbläschen im Cen- trum, wandert jedoch schon oft sehr früh amöboid zur Peripherie, und zwar meist 1. AUgemeinea. 7 in die Nähe des oberen Eipoles ; hier liegt es dem Follikelepithel hart an, plattet sich meist dagegen ab und verliert dabei (oft allerdings auch vorher oder nach- her) den Nucleolus, welcher entweder in Stücke zerfällt oder immer blasser wird. Bei 15 nun von 25 untersuchten Hexapoden gibt das Keimbläschen nach dem Follikelepithel zu 1-2 große [Ltna] oder mehrere kleine Stücke (»Reifungsballen (c) ab, welche sich später einfach auflösen ; der Zeitpunkt, wann dies geschieht, ist freilich sehr verschieden , immer aber ein sehr früher , da das Ei noch nicht die Hälfte seiner Ausdehnung erreicht hat. Verf. betrachtet den Vorgang als eine Modification der directen Kerntheilung, welche bei der enorm abgekürzten Onto- genese der Hexapoden allmählich an Stelle der indirecten getreten sei ; letztere hat er [wie auch Korscheit] nie beobachtet, wohl aber bei den ersten Furchungs- kernen von Musca ebenfalls die directe. [Auch Korschelt beobachtete die Rei- fungsballen bei Musca sowohl in den Eiern als auch in den Nährzellen und bringt sie mit den von Blochmann bei Ameisen gesehenen Kernknospen in Verbindung, während Stuhlmann die letzteren als Dotterkerne deutet; s. unten p 57.] Auch bei den Myriopoden und Spinnen , wo Verf. diese Vorgänge nicht genauer verfolgte, reicht das Keimbläschen an die Oberfläche, während bei Peripatus die Eier im Re- ceptaculum ovorum reguläre indirecte Kerntheilung unter Bildung von Richtungs- körperchen erleiden. — Nach Abgabe der Reifungsballen rundet sich das Keimbläschen zunächst wieder ab, verliert seine Membran, sowie sein Chromatin, und verschwindet spurlos aus dem Ei, indem es entweder amöboid zerfließt (bei Silpha zieht es sich zuvor derart in die Länge , daß es fast durch das ganze Ei reicht) oder unter Veränderung seiner Structur sich mit dem Dotter vermischt. Das Schwinden des Keimbläschens ist, da es bei den viviparen Aphiden und Cecidomyidenlarven nicht stattfindet, wohl auf die Gegenwart des Dotters zurückzuführen. Immerhin ist eine Continuität der Elemente des Keimbläschens mitdeml. Furchungskerne anzunehmen; beobachtet hat Verf. letzteren freilich nur bei Musca und zwar auch nur an 2 frisch abgelegten Eiern. Er trat hier am oberen Eipole , also nahe der Stelle , wo das Keimbläschen zuletzt sichtbar war, als heller Fleck auf. Die ersten Theilungen scheinen ungemein rasch vor sich zu gehen, wenigstens verbreiten sich schon bald vom Pole aus eine Menge Kerne in einer Schicht durch das Blastem und liegen nie im Dotter. Karyokinetische Fi- guren waren hierbei nicht sichtbar. [In (2) nimmt Verf. diese Angaben zurück und verspricht eine baldige richtigere Darstellung zu geben. Vergl. übrigens unten p 55 u. 57 Korschelt und Blochmann]. — Den Dotter kern hält Verf. im Einklänge mit Schütz [vergl. Bericht f. 1883 II p 7] für »von dem gewöhnlichen Dotter verschiedenes Nahrungsmaterial , das zu irgend einer Zeit vom Ei resor- birt wird «. Er entsteht bei Hymenopteren in der Nähe des Keimbläschens und »unter seinem Einflüsse«, nicht aber aus seiner Substanz, in Gestalt vieler kleiner Concretionen , die von ihm wegwandern und sich entweder über das ganze Ei oder nur über den oberen Pol verbreiten ; dieser » diffuse « Dotterkern ist onto- und phylogenetisch eine Vorstufe zum »eigentlichen« D., der als Klumpen stets am unteren Pole liegt und von Weismann [vergl. Bericht f. 1882 II p 131] fälsch- lich als Furchungskern beschrieben worden ist. Auch die Blochmann'schen Kerne [vergl. Bericht f. 1884 II p 155] sind als diö'user Dotterkern zu deuten [vergl. jedoch unten p 57 Blochmann]. Bei Glomeris bilden sich zuerst in der Nähe des Keimbläschens Concretionen , lösen sich aber bald wieder auf. Später treten 2 verschiedene Dotterarten auf, von denen bei der Doppelfärbung der eine gelbroth , der andere blau wird ; letzterer ballt sich zu einer großen Masse zu- sammen. Bei lulus (sp. ?) war keiner aufzufinden, auch nicht bei ^joaVa und Phalangium sp. , wohl aber bei einer Lycoside; von Ephialtes scheint ihn eine Art zu besitzen , eine andere nicht , woraus hervorgehen würde , daß er nichts Arthropoda. Wesentliches für das Ei sein kann. — Bei Musca und Sphinx kamen ausnahms- weise parthenogenetische Furch ungskerne zur Beobachtung; bei S. zeigt sich auch regelmäßig dicht unter der Mikropyle eine eigenthtimliche Diflferen- zirung im Plasma (Secret desselben ?) , vielleicht um die Spermatozoen anzulocken, damit sie ihren Weg durch die engen Canäle der Mikropyle finden. Ähnliches ist auch bei M. der Fall. Über Verschiedenheiten in der Segmentirung des Mesodermes bei Anneliden und Arthropoden vergl". unten p 16 Claus (^j p 269-270. Schimkewitsch [^) gibt in erweiterter Form seine Speculationen über die Phy- logenese der einzelnen Gruppen der Arthropoden, speciell der Arachniden [vergl. Bericht f. 1SS4 II p 6, 66, 79] wieder. Nach Claus (^) hat Will. Winkler bei Gamasus ein Herz gefunden ; es liegt über dem Rectum , pulsirt stark und rasch und besteht aus nur 1 Kammer mit 2 seit- lichen Ostien, während es nach vorn in die Aorta übergeht [vergl. unten p 36]. Verf. betrachtet es als ein rückgebildetes Spinnenherz und knüpft daran eine kurze Auseinandersetzung über die Phylogenese nicht nur der Acariden, sondern der Arthropoden überhaupt, welche er in die 3 Gruppen der Crustaceen, Gigan- tostraken -\- Arachnoideen , und Onychophoren -}- Myriopoden -{- Hexapoden zerlegt. Die beiden ersten mögen gemeinsamen Ursprunges sein ; die G. -f- A. haben alsdann unter allmählicher Verkleinerung des Vorderkopfes das 1 . Anten- nenpaar gänzlich eingebüßt. Dies gibt Lankesier (^) Veranlassung dazu , Claus des Plagiates zu beschuldigen, gleichzeitig aber auch E, van Beneden's Verdienste um die Ermittelung des Zusammenhanges von Limulus und den Arachniden her- vorzuheben. Claus (^) weist den Vorwurf zurück. In der vorläufigen Mittheilung habe er überhaupt keine Citate gegeben; L.'s Arbeit über Limulm und die Arachniden sei nur ein »verfehlter Versuch«; zwischen L.'s und seinen eigenen Ansichten über den Werth der Antennen bestehe ein großer Unterschied etc. Michael und später auch Kramer [Titel s. unten p 32] machen darauf aufmerk- sam, daß Kramer bereits 1876 bei Gamasus ein Herz gefunden habe [vergl. Bericht von Hofmann und Schwalbe 6. Bd. 2. Abth. p 173]. Auch Bartkau wendet sich gegen Lankester und ist nicht mit der Homologisirung der Mündung der Schalendrüse der Crustaceen [vergl. Bericht f. ISSöHpö Kingsley] ein- verstanden. Vielmehr setzt er die hinteren Antennen der Crustaceen den Kiefer- fühlern der Arachniden gleich und läßt die Mandibeln Jener bei Diesen ausge- fallen sein , wodurch »in ungezwungener Weise eine Homologie zwischen dem 2. Maxillenpaare der Entomostraca und Arachniden« hergestellt wird; alsdann entspricht die von B. entdeckte vordere Mündung der Coxaldrüse [vergl. Bericht f. 1885 II p 68] am 1. Beine der Mündung der Schalendrüse. Auch Oudemans will die Arthropoden auflösen. Die Tardigraden kommen zu den Würmern ; ferner sind unabhängige Gruppen die Insecta, Onychophora, Pan- topoda, Crustacea, Arachnoidea und Acaroidea (-j- Linguatulidae) , die letzteren u. A. auch deshalb, weil bei ihnen kein Herz vorhanden sei und auch ein Ento- sternit gänzlich fehle. Bei allen Crustaceen, Milben und Pantopoden ist der be- wegliche Finger an der Schere nach außen gekehrt, bei allen »Arachnoidea« und bei Limulus dagegen nach innen ; dies spreche gleichfalls für eine Abtrennung der Milben von den Spinnen , ohne daß sie dann aber mit den Krebsen und Pan- topoden näher verwandt seien. Die 6beinige Larve der Milben nennt Verf. das »Carisstadium(f und postulirt für die Arachnoidea ein phylogenetisches Prestwi- chiastadium, dem ein Proagnostus vorherging. Die Abschnürung der Segmente während der Ontogenese geschehe bei ihnen , weil das Pygidium mehreren Seg- menten entspreche, weit vom Ende des Hinterleibes entfernt, bei den Crustaceen hingegen unmittelbar vor dem Endsegmente des Körpers. Überhaupt sei der 2. Pantopoda. 3. Crustacea. 9 Proagnostus »grundverscliieden« vom Nauplius. Die Extremitäten mit ihren Kie- men seien in beiden Gruppen [Limulus und Isopoden) nur durch convergente An- passung einander so ähnlich geworden. Vielleicht sind die Onychophoren jünge- ren Datums als die Hexapoden und Myriopoden, die vorläufig noch zusammenzu- gehören scheinen. 2. Pantopoda. Scherenfinger und Phylogenese der Pantopoda, vergl. oben p 8 Oudemans und unten p 41 Weissenborn. 3. Crustacea. Aurivillius, C. W. S., Hafsevertebrater frän nordligaste Tromsö amt och Vestfinmarken. in: Bih. Svenska Akad. Handl. 11. Bd. No. 4 56 pgg. 1 Taf. 1 K. [14] *Ayers, How. , [Über den Cephalothorax der Decapoden]. in: Bull. Easex Inst. Vol. 17 p 49—59 T 2—3. [Kef. nach Amer. Natural. Vol. 20 p 978—979.] [22] Beddard, Fr. E. , Report on the Isopoda collected by H. M. S, Challenger during the years 1873—1876. Part 2. in: Rep. Challenger Vol. 17 Pt. 48 178 pagg. 25 Taf. 1 K. [26] Boas, J. E. V., Kleinere carcinologische Mittheilungen. 1. Eine neue Art der Gattung Apseudes. in: Z. Jahrb. 2. Bd. p 109— 116. [12] Bönnier, J., s. Giard. Brandt, Karl, Die koloniebildenden Radiolarien (Si^haerozoen) des Golfes von Neapel, in: Fauna Flora Golf. Neapel 13. Monographie 1885 p 139—140. [13, 26] Brauer, Fr., 1. Systematisch-zoologische Studien, in: Sitz. Ber. Akad. Wien 91. Bd. 1885 p 237—413 [Crust. p 246]. [21] , 2. ijhex Artemia unA Branchipus. in: Z.Anzeiger 9. Jahrg. p 364 — 365. [21] Brooks, W. K., 1. Report on the Stomatopoda collected by H. M. S. Challenger during the years 1873—1876. in: Rep. Challenger Vol. 16 Pt. 45 116 pagg. 16 Taf.; auch in: Mem. Biol. Lab. J. Hopkins Univ. Sei. Morph. Monogr. I. und ein Auszug des Verf.'s. in: J. Hopkins Univ. Circ. Vol. 5 p 83—84. [21] , 2. Notes on the Stomatopoda; Abdruck in: Ann. Mag. N. H. (5) Vol. 17 p 166—168, [Vergl. Bericht f. 1885 II p 9.] Chun, C, Über die geographische Verbreitung der pelagisch lebenden Seethiere. in: Z.An- zeiger 9. Jahrg. p 55—59, 71—75. [13] Claus, C, 1. Über die Charactere der Gattung Artemia im Gegensatze zu Branchipus. in : Anzeiger Akad. Wien p 43 — 45. [Vorl. Mitth. zu (3).] , 2. Über die Entwickelung und den feineren Bau der Stielaugen von Branchipus. ibid. p 60—63. [Vorl. Mitth. zu (3); auch in: Ann. Mag. N. H. (5) Vol. 18 p 78—80.] [18] , 3. Untersuchung über die Organisation und Entwickelung von Branchipus und Ar- temia, nebst vergleichenden Bemerkungen über andere Phyllopoden. in: Arb. Z.Inst. Wien 6. Bd. p 267—370 12 Taf. [15, 16, 21] , 4. Über ie?-7iffeascM5 ne??!a La morphologie du squelette cephalique des Insectes. ibid. p 84 — 86. [49] , 4» Etudes histologiques et organologiques sur les centres nerveux et les organes des sens des animaux articules. 3. Memoire: Le ganglion optique de quelques larves de 8. Hexapoda. 49 Dipteres (Musca , Eristalis , Stratiomtjs). in: Ann. Sc. N. (6) Tome 19 Art. No. 4 34pgg. Tl,2. [72] Viallanes, H., 5. Sur la structure interne du ganglion optique de quelques larves de Dip- teres. in: Bull. Soc. Philomath. Paris (7) Tome 9 1885 p 75—78. [72] White , Wm., [Gurions organs of Cntocala.] in: Trans. Ent. Soc. London Proc. p 16 — 17. [78] Wielowiejski, H. V., 1. Zur Morphologie des Insectenovariums. in: Z.Anzeiger 9. Jahrg. p 132—139. [56] , 2. Über das Blutgewebe der Insecten. Eine vorläufige Mittheilung, in: Zeit. Wiss. Z. 43. Bd. p .512—536. [51, 69] Will, L., Oogenetische Studien. 1. Die Entstehung des Eies von Colymhetes fuscits. ibid. p 329—368 T 13, 14 2 Figg. [55] Witiaczil, Eman., Der Saugapparat der Phytophthires. in: Z. Anzeiger 9. Jahrg. p 10 — 12. [70] a) Im Allgemeinen. Nach Viallanes (^) enthält der Kopf der Hexapoden j) gleich dem der Crusta- ceen« 3 präbuccale Segmente. Das 1. trägt die Augen, das 2. die Antennen, das 3. die Oberlippe. Die Antenne der Insecten ist also der 1. Antenne der Crusta- ceen homolog ; die Oberlippe entspricht entweder den äußeren Antenn en der Cru- staceen oder wenigstens einem Theile des betreffenden Segmentes. Chatin f^) verbreitet sich über dieMandibel bei Cco-abus, Orthopteren, Psociden und Oligotoma. Bertkau spricht Planocephalus Scud. [vergl. Bericht f. 1885 II p 141] , ebenso wie er es früher bereits m\i Limnochares antiquus Heyd. gethan, als Exuvies einer Wanze, vielleicht einer Galgulide, an und verbreitet sich über die Duftap- parate einiger einheimischer Schmetterlinge. Rehberg studirte au Blatta germanica die Entwickelung der Flügel. Bei der Image ist die Hypodermis der Vorderflügel eine einschichtige (s. unten) zusam- menhangende Lage mit zahlreichen Kernen, aber ohne Zellgrenzen, im Hinter- flügel dagegen ist sie nur stellenweise erhalten. Die Bahnen für das Blut, dessen Circulation man beobachten kann, verlaufen im Geäder und sind direct von der Hypodermis ausgekleidet; auch die Tracheen und Nerven bleiben erhalten. Bei jungen Larven besteht der Flügel noch aus 2 Blättern , zwischen denen Blut circulirt ; später engt sich, indem sich manche von den gegenüberstehenden Hy- podermiszellen zu Pfeilern verlängern und mit einander verschmelzen, der Raum immer mehr ein und bildet zuletzt nur noch ein Canalsystem und einen Randsinus. Bei alten Larven lassen auch die einzelnen Hypodermiszellen Lücken voll Blut zwischen sich. Wenn nun die eben ausgeschlüpfte Image Blut aus dem Körper in die noch weichen Flügel preßt, so dehnt dieses die Räume zwischen den Hypo- dermiszellen enorm aus, so daß letztere, statt wie früher hoch und schmal zu sein, jetzt zu einem Netzwerke ganz platter, sternförmiger Zellen werden, in dessen Maschen sich Blnt befindet. Schließlich gehen viele von ihnen ganz zu Grunde und die übrigen rücken , indem sich die beiden Chitinlamellen des Flügels dicht an einander legen, in Eine Ebene, so daß nur noch im Geäder die beiden ursprüng- lichen Zellreihen erhalten bleiben. Tritt bei der jungen Imago nicht Blut genug in den Flügel, so erlangt er seine richtige Form nicht. Nach Cholodkovsky (^) zeigt sich am Prothorax der Lepidopteren, welcher kei- neswegs mit dem Metathorax verwachsen ist , an der Grenze zwischen Notum und Pleura ein Paar mit Haaren und Schuppen bedeckter rudimentärer Flügel. Bei Nymphaliden etc. können sie die Größe des Prothorax erreichen. Sie entwickeln Zool. Jalirestericlit. ISSli. Artbrnpoda. 4 50 Arthropoda. sich (bei Vanessa) erst im Puppenstadium. Phylogenetisch sind die Flügel derHexa- poden aus an allen Ringen vorhanden gewesenen respiratorischen dorsalen An- hängen hervorgegangen. Haase (2) weist nach, daß diese Gebilde bei den Lepido- pteren schon als «Patagia« bekannt und den »Scapulae« des Mesothorax, also nicht den Flügeln selber homolog sind. Sie lassen sich aber, wie auch C. will, den Pro- thoracalhörnern der Corethra\a.Yve gleichstellen und scheinen auch bei Hymeno- pteren vorzukommen. Nassonow betrachtet in einer vorläufigen Mittheilung .als den Segmental- organen der Würmer homolog bei Campodea Drüsen am Kopfe, bei C. und Ma- chilis die sogen. Abdominalblasen, deren Ausstülpung er auf Behandlung mit Rea- gentien zurückführen will [vergl. hierzu Grassi, dessen Arbeiten Verf. unbekannt geblieben zu sein scheinen] , ferner bei Leinsma eine an der Basis der Unterlippe mündende Drüse sowie die ihr homologen Speicheldrüsen der Hexapoden über- haupt, endlich bei allen genannten Thieren die Vasa deferentia, die Oviducte und einige Nebenorgaue der weiblichen Geschlechtsorgane. Nach Gazagnaire (^) sind die Hautdrüsen trotz der Verschiedenheiten des Secretes ganz gleichmäßig gebaut. Das von Viallanes entdeckte elastische Gewebe bei Enstalis [vergl. Bericht f. 18S4 E p 175, f. 1885 U p 159] ist nur der chitinige Ausführgang einer Drüse , dessen Mündung V. nicht gefunden hat, und welche eine Gelenkschmiere liefert. Die Bewegungen des Athemtubus lassen sich genügend durch die Musculatur erklären. Plateau wendet gegen Graber [vergl. Bericht f. 1885 II p 131] ein, daß die wirklichen Geruchsorgane eines Thieres nicht durch Versuche mit starken, sondern nur mit ganz schwachen Gerüchen ermittelt werden können, und stellt dann fest , daß Periplaneia mit den Antennen riecht. Die derselben beraubten Exemplare vermochten ihre Nahrung (Brod mit Bier benetzt) nicht mehr aufzu- finden. Palpen der kauenden Hexapoden, vergl. oben p 33 Plateau. Wahrnehmung von Farben, vergl. oben p 1 ^Chatin. Augen der Hexapoden, vergl. Notthaft, oben p 18 Claus {^) und oben p 3 Patten. ^ Carriere bespricht in vorläufigen Mittheilungen zunächst kurz die Doppe lau- gen bei Bibio (^ , wo die bisher unbekannten kleinen Augen der q^ mit denen der Q nahezu übereinstimmen, während die großen accessorischen Augen der (J' zwar auch acon, aber stark von jenen verschieden sind ; ferner diejenigen von Gyrinus, wo aber die 4 Augen in beiden Geschlechtern völlig gleich sind, und die von Cloe diptera, wo die accessorischen Augen der (j^ »im inneren Bau von allem Bekannten weit abweichentf. [Verf. untersuchte auch ihre Entwickelung ; einge- henderes Referat nach Erscheinen der ausführlichen Arbeit.] — Bei Musca, Culex und Bibio sind 7 Retinulazellen vorhanden (gegen Ciaccio und Hickson) , deren Anordnung Verf. genauer beschreibt ; bei M. liegen die Kerne der Krystallkegel ganz dicht an den Pigmentzellen. — Die pseudoconen und aconen Augen sind in ihrem lichtbrechenden Theile nur extreme Formen des aconen Typus, welchem der eucone gegenübersteht. Der Pseudoconus ist nichts Anderes als die kegel- förmige Innenschicht der Cornealinse (an welcher sich je nach den Arten 2-3 Schichten von verschiedener Beschaffenheit unterscheiden lassen) , entspricht also nicht dem Krystallkegel des euconen Auges. — Die sogenannten Ocellen der Acridier sind keine Sehorgane, da sie des Pigmentes und des lichtbrechenden Ap- parates entbehren und »mit den Knospenorganen der Wirbelthiere die auffallendste Ähnlichkeit besitzen«. Sie kommen auch bei den Grylliden und Blattiden vor. Die Ocellen der Ephemeriden besitzen eine Linse aus hellen, chordaähnlichen Zellen und weichen auch sonst vom Schema der Ocellen sehr ab. Die Pseudo- 8. Hexapoda. 51 scorpione haben rudimentäre Ocellen. — Entwickelung der Ocellen bei Chrysididen und Ichneumoniden. Zuerst verlängern sich die Hypodermiszellen und rücken in 2 Reihen auseinander. Dann bildet sich an einer Seite der Peri- pherie der Anlage eine taschenförmige Einstülpung, welche sich unter das Cen- trum der linsenförmigen Anlage schiebt ; die innere Schicht der eingestülpten Zellen wird zur Retina, die äußere erzeugt im Vereine mit den nicht eingestülpten Zellen die Cornealinse. Die Einstülpung bleibt also stets offen und ihr Lumen wird durch die Chitinlinse ausgefüllt. Eine Abschnürung der Einstülpung und Umkehr der Zellschichten, wie sie Locy [vergl, oben p 41] für Agelena beschreibt, findet bei den genannten Hexapoden nicht statt und erscheint dem Verf. auch für die Spinnen zweifelhaft. Motorische Nervenendigungen bei Hexapoden , vergl. Foettinger und oben p 6 Gabbi. Fredericq (Titel s. oben p 10) constatirt Autotomie bei verschiedenen Hexa- poden mit denselben Ergebnissen wie bei den Krebsen. Jhering beschreibt, ohne die Arbeit von Dewitz [vergl. Bericht f. 1882 H p 125] zu kennen , den Stachel von Melipona. Seine Entstehung und die der entsprechenden Gebilde (Stachel des ^ , Penis des (^f ) von Polistes schildert er im Einklang mit den Ergebnissen der Arbeiten von Kraepelin und Dewitz und läßt M. näher mit Bombus als mit Apis verwandt sein. Die Thoracalstigmen aller Insecten deutet er [wie Mayer, gegen Palmen] als zum Meso- und Metathorax gehörig und constatirt als normal 10 Stigmenpaare, von denen das letzte auf dem drittletzten Segmente (»Properas«) steht, während die beiden letzten Ringe (»Meso-« und »Metaperas«) ihrer entbehren. An der alten Larve von P. und anderer Wes- pen findet er in der Nähe fast sämmtlicher Imaginalscheiben (nur an denen des Properas nicht), und vielleicht in Connex mit ihnen, gewissermaßen als Verzierung der Segmente je 1 »Knopfkörper« von unbekannter Bedeutung ; sie fehlen den jungen Larven noch und werden bei Ameisen, Bienen etc. überhaupt nicht ange- troffen. Endlich macht er auf Dimorphismus der Arbeiter von Trigona auf- merksam, wo Pollensammler und Wachsbildner ein verschiedenes Abdomen haben und bereits in dieser Form aus den Puppen ausschlüpfen. Bei manchen T. und M. scheinen außer den dorsalen Wachsorganen wenig entwickelte ventrale vorzu- kommen. Packard (^) bezeichnet die Hypodermis der Tracheen als Ecto-, die Cuticula als Endotrachea, die einzelnen Windungen des Spiralfadens als Taenidia, leugnet letzteren völlig und will an Datana gefunden haben, daß die Taenidia in Gestalt völlig geschlossener Chitinbänder als directe Verlängerungen der Kerne der Hypo- dermiszellen entstehen und mit ihren Nachbarn verschmelzen ; der Spiralfaden sei nur eine optische Täuschung und alle bisherigen Abbildungen seien ungenau. In (2) nimmt er diese Behauptungen jedoch bereits fast ganz wieder zurück und nennt nun den Spiralfaden ein Taenidium. Tracheen der Hexapoden, vergl. Meinert, s. unten p 74. PeyrOU findet wie früher für die Blätter von Luftpflanzen so jetzt für Melo- lontha, daß die Luft im Inneren ihres Körpers um so reicher an Sauerstoff ist, je geringer ihre Lebensäußerungen sind. Der Gehalt an Sauerstoff schwankte zwischen 5,5 und 15,6^/0, war also immer bedeutend kleiner als der in der At- mosphäre ; mit der Kohlensäure verhielt es sich umgekehrt. Wurden die Gase aus den Maikäfern bei 100° C. gewonnen, so enthielten sie fast nur Kohlensäure. Chorda bei Hexapoden, vergl. Nusbaum. Wielowiejski (^J faßt den Fettkörper, die Pericardialzellen u. s. w im physiolo- gischen Sinne als «Blutgewebe« zusammen und bespricht in einer vorläufigen Mit- theilung die wichtigsten Formen desselben. Die Fettzellen sind gewöhnlich 52 Arthropoda. einkernig (bei Apis und Melophagus in der Regel 2 kernig, bei der Imago von Musca mehrkernig) und führen vorwiegend Fett in Tropfen, statt dessen aber auch wohl eiweißartige Einschlüsse (Larve und Puppe von Corethrd] oder harn- saure Concremente (Lampyriden) . Scharf von ihnen unterschieden sind die »Önocyten« von weinrother Farbe und mit characteristischen Granulationen im Inneren. Hierher gehören allerlei sonst zum Fettkörper gerechnete Gebilde, z. B. die 2 kernigen Schaltzellen von Musca, die mehrkernigen fettlosen Zellen der Pupiparen u. s. w. Bei Cantharis kommen sie in 3 Arten vor, die eine von ihnen erreicht Ys der Größe der reifen Eier. Die 0. finden sich mitunter nur an feinen Tracheen oder Bindegewebsfäden befestigt, meist jedoch liegen sie zu Platten oder Knollen zusammengruppirt ;Leuchtorgane der Q von Lampyris etc.). Die 3. Hauptclasse sind die P er icardialz eilen, die sich histologisch kaum gut definiren lassen , da sie in Form und Anordnung , in der Anzahl der Kerne u. s. w. zu sehr variiren. Endlich sind noch mehrere Zellarten bei Chironomus und Tipula vorbanden , deren Unterbringung bei den genannten Hauptgruppen einstweilen nicht angeht. Entwickelungsgeschichtlich läßt sich das Blutgewebe vielleicht auf das secundäre Entoderm [Tichomiroff) zurückführen ; über die Func- tion der Pericardialzellen , Önocyten u. s. w. ist noch nichts bekannt, nur ist für die letzteren der Name Athmungszellen sicher unrichtig. — ^ Verf. bespricht ferner im Einzelnen das Auftreten der Formen des Blutgewebes bei den Dipteren (hier ist es am reichsten entwickelt ; für Musca weicht Verf. einigermaßen von Kowa- lewski ab, vergl. unten p 74), Coleopteren (bei Lampyris besteht der Fettkörper aus deutlich begrenzten Zellen, die Leuchtorgane scheinen den Anhäufungen kleiner Önocyten bei den Telephoriden zu entsprechen) , Heteropteren , Hymeno- pteren, Lepidopteren, beschreibt dann für die Larve von Corethra enorme Sinnes- zellen im Abdomen und macht Bemerkungen über Tracheenblasen und die Ver- sorgung der Haut mit Tracheen bei Apis. Hämatin bei Hexapoden, vergl. oben p 1 Mac Munn. Nach Balbiani (Titel s. oben p 1) werden die saprophyten Bacillen im Körper der Hexapoden sowohl von den Blutkörperchen als auch von den Pericardialzellen in ihr Inneres aufgenommen und zerstört. Die Gleichheit in der Reaction dieser beiden Gewebsarten auf Bacillen hat ihren Grund darin, daß im Per icar diai- ge webe die Bildungsstätte für die Blutkörperchen zu suchen ist. Je mehr Blut ein Insect besitzt, desto besser widersteht es den Bacillen ; namentlich die Grylli- deen vertragen beliebige Mengen von ihnen. Mitteldarm von Hexapoden, vergl. oben p 6 Frenzel. Slater findet im Gegensatze zu Grant Allen [vergl. Bericht f. 1879 p 82] eine Menge von Fleischfressern unter den lusecten sehr reich und glänzend gefärbt und auf der anderen Seite viele Blumenbesucher und Fruchtliebhaber dunkel und einfach. Sabatier (^) beansprucht Will [vergl. Bericht f. 1884 II p 154] gegenüber die Priorität für die Entdeckung, daß die Follikelzellen vom Ei herrühren, und dehnt diese Abstammung auch auf die Nährzellen aus, die also ebenfalls »des (Cle- ments elimines de l'oeuf« seien. So bei Dytiscus, Carabus^ Musca, Chironomus, Forßcula und Lepidopteren. Auch bei Nepa ist dies der Fall (2) ; nur entstehen hier die Follikelzellen zum Theile auf eine andere Weise [die aber dem Ref. nicht verständlich geworden ist] . Bei den Hemipteren bilde sich im Centrum der Ei- röhre eine Höhle , in welcher die Eier suspendirt seien und jjpeuvent relativement cheminer en s'dloignant de leurs cellules nutritives«, was bei den Lepidopteren nicht vorkomme. Hiergegen wendet sich Perez ('), der die allgemein verbreitete Ansicht vertritt. Das Follikelepithel ist jederzeit vom Ei getrennt , wie besonders deutlich bei Aeschna und Agrion zu sehen ist. Sind Nährzellen vorhanden , so 8. Hexapoda. 53 stammen sie vom Ei durch endogene Knospung ab und werden durch Ruptur der Mutterzelle, welche also nicht als Ei persistirt, frei ; eine von ihnen wird zur Ei- zelle, welche demnach die Schwester der Nährzellen ist. Die Zahl der letzteren beträgt 1 oder 2 n weniger 1, mithin entweder 0 oder 3, 7, 15, 31, 63, 127, wie Verf. an etwa 300 Species constatirt hat und mit Beispielen aus allen Ordnungen (ausgenommen Strepsiptera) belegt. Sabatier [^) ist der Meinung, P. habe die eigentliche Bildungsstätte der Follikelzellen , nämlich den Endfaden , nicht unter- sucht ; ferner vermehren sich die Nährzellen bei Dytiscus auch nach der Ausstos- sung aus dem Ei , welche Verf. aufrecht erhält , durch Theilung weiter ; im übrigen seien die Zählungen von P. durchaus nicht so einfach zu machen, daß nicht Irrthümer vorfallen könnten , wie denn auch einige Angaben von Lubbock gegen dieses Zahlengesetz sprechen ; endlich seien bei den Hemipteren und Co- leopteren, für welche P. die Nährzellen leugne , diese äußerst zahlreich und auf allen Theilungsstadien vorhanden. Perez (^j wiederum faßt den Endfaden als atrophirtes Endstück der Eiröhre auf, deomach seien die von S. hier beschrie- benen Elemente weder Eier noch Epithelien in Bildung. Nach S. »ce n'est pas assez pour l'oeuf de fournir, au terme de son evolution, tous les tissus de l'em- bryon ; il faut encore que, peu apres sa naissance , il engendre l'epithelinm qui le protege et formera sa coque et les cellules qui le nourrissent ! « Diese dem Ei zu- erth eilte Rolle sei wahrhaft außerordentlich. Lubbock sei theilweise bereits von A. Brandt corrigirt worden, auch sei die Zählung, wenn man die Eiröhre mit Na- deln zerlege und die Zellen färbe , gar nicht schwer und ergebe nie mehr als die richtige Zahl, höchstens weniger, falls Zellen bei der Präparation zerdrückt seien. Die Nährzellen S.'s bei Coleopteren und Hemipteren seien gewöhnliche Eierstocks- zellen und als solche auch von verschiedener Größe. Korschelt (^^ gibt eine äußerst ausführliche Darstellung der Entstehung und Bedeutung der Elemente des Ovar in ms [vergl. Bericht f. 1885 II p 134 u. 135.] Obwohl er bei den Hemipteren ähnliche Bilder erhielt wie Will, so weicht er doch in ihrer Deutung völlig von derjenigen ab, die W. im Jahre 1885 gab und mittlerweile selber theilweise nicht mehr aufrecht erhält [s. unten]. Er untersuchte die Ovarien der Imagines von Decticus , Gomphocerus , Blatta , Peri- planeta ^ Dytiscus, Musca, Bombus , Rhizotrogus, Hydrophilus, Notonecta, Nepa, Ranatra , Pyrrhocoris , Reduvius , Vanessa theils in physiologischer Kochsalz- lösung, in welcher sie oft noch längere Zeit peristal tische Bewegungen aus- führen, theils mit Essigsäure-Methylgrün nach Wielowiejski, theils auf Schnitten (Sublimat , Aufkleben der Schnitte mit Eiweiß , Doppelfärbung mit Picrocarmin und Hämatoxylin , wobei die Keimbläschen roth , die übrigen Kerne violett wer- den). Allgemeine Resultate. Eier, Nährzellen und Epithel gehen aus gleichartigen indifferenten Elementen hervor , welche in dem Inhalte der ersten Anlage der Eiröhren zu suchen sind und wohl durch Theilung aus der Anlage der Geschlechtsdrüse hervorgegangen sein werden [was Verf. übrigens nicht selber beobachtet hat] . Die hiermit verbundene Differenzirung der einzelnen Abschnitte der Eiröhre erfolgt im Embryo oder in der Larve und führt zu ganz verschie- denen Resultaten, je nachdem besondere Nährkammern vorhanden sind oder nicht und je nachdem letztere endständig oder zwischen die Eikammern einge- schaltet sind. Der Endfaden, welcher nach Wielowiejski [s. unten p 56] ledig- lich die Fortsetzung der Peritonealhülle sein soll , bleibt auf Schnitten nicht mit ihr, sondern mit der Endkammer in Verbindung und steht auch inhaltlich bei Orthopteren mit ihr in directem Zusammenhange. Jedoch ist er bei Rhiz. und Hydroph. von ihr völlig abgeschlossen, sonst auch wenig umfangreich (bei Musca enthält er nur 5-6 Kerne) und kann hier gewiß bei der Bildung der Eier etc. keine Rolle spielen, während dies allerdings bei Bombus immerhin möglich , aber 54 Arthfopoda. auch nicht wahrscheinlich ist, da die Endkammer hierzu völlig ausreicht. In dieser liegen dem embryonalen Zustande entsprechend indifferente Elemente , aus denen auch in postembryonaler Zeit und selbst während des Imagolebens eine Neubildung der verschiedenen Zellenarten stattfindet. So bei Notonecta, ohne daß aber die Kerne des Endfadens zum Ersätze dafür in die Endkammer zu wandern brauchten (gegen Will). Die Entstehung nun der verschiedenen Zellen- arten aus den indifferenten Elementen ist eine sehr mannigfache. Bei den phylo- genetisch ältesten , einfachsten Eiröhren , denen der Orthopteren , wo die End- kammer sehr klein ist und Nährzellen fehlen, gehen die Elemente des Endfadens einestheils in die Keimzellen über, welche den Hauptbestandtheil der Endkammer ausmachen und die Eier liefern, anderentheils in die Epithelzellen der Eiröhre. (Ein eigentliches Epithel fehlt der Endkammer hier und auch bei Musca, Dyt., Bombus etc., jedoch sind dafür regellos angeordnet kleine Kerne vorhanden, welche weiter nach hinten in das Epithel der Eiröhre übergehen.) Bei Dyt. ist es ähnlich, jedoch werden im Gegensatze zu den Will'schen Angaben über Colym- hetes, dessen Endkammer den gleichen Bau wie bei D. zeigt, aus den Keimzellen nicht nur die Eier , sondern auch ziemlich zu gleicher Zeit Nährzellen ; beiderlei Elemente erfüllen die ziemlich umfangreiche Endkammer und ordnen sich erst am Grunde derselben zu Gruppen von je 1 Eizelle und mehreren Nährzellen (bei Procrustes sogar gegen 50) an. Auch bei Mtisca, wo man wegen der Kleinheit des offenbar rückgebildeten Endfadens auf die Identität seiner Kerne mit den kleinen Kernen der Endkammer nur schließen kann , stehen letztere genetisch zweifellos mit den Kernen des Epithels, der Ei- und der Nährzellen in directem Zusammenhange ; hier wird immer die hinterste Keimzelle zum Ei. Die Nähr- z eilen sind, wie Verf. in längerer Ausführung und unter Exemplificirung auf die Daphuiden (nach Weismann's Angaben) darlegt, als Keimzellen zu betrach- ten, welche allmählich die Function der Eibildung aufgegeben und dafür die- jenige der Production von Nährsubstanz angenommen haben; jedoch bleibt der eigentliche Grund für ihr Auftreten unbekannt, wie denn auch z. B. die so großen und dotterreichen Eier der Heuschrecken ohne sie gebildet werden. Indem nun die Fähigkeit der Eibildung von den ursprünglichen Eizellen an der Spitze der Endkammer allmählich auf die am Grunde übertragen wurde, und sich jene zu Nährzellen umwandelten, dürften die Eiröhren mit endständiger Nährkammer gebildet worden sein. So z. B. die von Rhiz., wo an der Spitze der Eudkammer die Kerne gleichartig sind und nach hinten sich entweder direct in die Epithel- kerne verfolgen lassen , oder unter Größenzunahme sich theils in die Kerne der Eizellen umwandeln, theils vielleicht zu deren Nährelementen werden. Bei Hydr. setzen sich die Kerne des Endfadens lediglich in die des Epithels fort und liefern wahrscheinlich auch die Eikerne; im übrigen besitzt die Endkammer bei der Imago keine indifferenten Elemente mehr , sondern nur noch großkernige Zellen, welche Verf. als Nährzellen betrachten möchte , da sie sich zum Theil in einer (schon von Stein für Coleopteren beschriebenen) Plasmamasse auflösen, welche das Centrum der Endkammer einnimmt und für die Ernährung der Eier von Be- deutung zu sein scheint. Letztere liegen ihr allerdings meist nicht direct an und besitzen auch keine Dotterstränge. Zweifellos ist jedoch die Function dieser Plasmamasse bei den Hemipteren, welche Verf. am ausführlichsten behan- delt. Bei ihnen liegen die indifferenten Elemente als Fortsetzung der Kerne des Endfadens sowohl im Grunde der Endkammer — aus ihnen werden Eier und Epithelzellen — als auch am Gipfel, wo sie sich in große Nährkerne (Will's Ooblasten) umwandeln. Letztere mit den sie umgebenden Plasmahöfen lösen sich fort und fort zu einer centralen Plasmamasse auf, in welche sich von hinten her die Dottergänge der reifenden Eier erstrecken. (Verf. weicht hier in Einzel- 8. Hexapoda. 55 Leiten von den 1885*"^ Angaben Wielowiejski's für Pt/rrhocoris ab; eine Reihe der Will'schen Beobachtungen bestätigt er , faßt sie jedoch anders auf und weist u. A. nach, daß das sogen. Ausfließen von Kernsubstanz aus den Ooblasten nur eine Degenerationserscheinung ist und mit der Bildung des Epithels nichts zu thun hat; jedoch regt er selbst zu erneuter Untersuchung des Objectes an). Wiederum anders liegen die Verhältnisse bei Bombus, wo die aus den Kernen am Gipfel der Endkammer hervorgegangenen Keimzellen nur die Eizellen liefern, indeß am Grunde der Kammer Gruppen kleiner, aber von vorne herein anders gebauter Kerne zu denen der Nährzellen werden und später sich vielfach lappig ausbuchten , wie dies auch beim Epithel der Eiröhren von Vanessa und anderen Lepidopteren der Fall ist. Aber auch bei B. entsteht das Epithel aus den Ker- nen am Gipfel der Kammer , also hat es bei keinem Insecte mit den »Ooblasten« u. s. w. etwas zu schaffen. Mithin ist auch (gegen Will und A. Brandt) das Ei gleich den übrigen Elementen der Ovarien eine echte Zelle. Hierin ändert auch der Umstand nichts, daß andere Zellen einen Beitrag zu seiner Entwickelung liefern, denn alle derartige Substanz wird vom Ei assimilirt , wobei der Kern das thätige Princip sein wird. Das Schwinden des Keimbläschens bezweckt wohl eine Vertheilung seiner Masse auf das ganze Ei, um eine bessere Einwirkung darauf zu ermöglichen, und ist jedenfalls kein wirklicher Substanzverlust. — Von Einzelheiten sind noch folgende zu erwähnen. Die Brandt'schen Wander- elemente fand Verf. vereinzelt zwischen den Keimzellen der Endkammer von Blatta, nicht aber bei Per., nur an frischem Materiale und möchte sie für Blut- körperchen halten. Kerntheilungsfiguren hat er nie beobachtet, wohl aber zuweilen Kerne mit 2 Kernkörperchen. Bei Dyt. zeigten sich die amöboi- den Bewegungen des Keimbläschens leicht, dagegen nicht zweifelsfrei bei Orrhodia und Orthosia. Bei Bombus und Rhiz. finden sich zuweilen in der Peri- tonealhüUe 1 oder mehrere große Zellen, die vielleicht daraufhinweisen, daß diese gemeinsamen Ursprunges mit der Eiröhre selber ist. — Hierher auch oben p 6 Stuhlmann. Will ist auf Grund seiner Untersuchungen an Dytiscus »zu der alten Auffassung zurückzukehren genöthigt, nach welcher das reife Ei eine einfache Zelle ist«. Abgesehen hiervon hat er auch an einigen anderen Punkten seine früheren An- sichten [vergl. Bericht f. 1884 H p 154 und f. 1885 H p 134] aufgegeben, so z. B. über die Bedeutung der Dotterbildungszellen (s. unten). Bei Colymbetes haben Eiröhre und Endfaden eine structurlose Membrana propria und nach außen davon eine Peritonealhülle mit Kernen , dagegen fehlt das Epithel im Endfache, das aber nicht scharf vom Rest der Eiröhre abgesetzt ist , und im vorderen Theil der letzteren gänzlich. Im Endfache liegen die polyedrischen Primordialeier mit verhältnismäßig großem Eikerne (früher Ooblast genannt) voll Kernsaft; weiter hinten zeigen sich größere , rundliche Eier , deren Kern unter reger Zu- nahme seiner chromatischen Substanz zu knospen beginnt und allmählich eine Anzahl großer Tochterkerne (Chromatinballen) abschnürt. Diese rücken an die Peripherie des Eies und werden hier zu den Kernen der Nährzellen, welche Verf. als Riesenepithelzellen bezeichnet. Letztere ordnen sich derart an, daß das zugehörige Ei nach hinten von ihnen liegt , und da Verf. Grenzen zwischen ihnen als nicht vorhanden betrachtet , so ist »das früher einzellige Primordialei in eine mehrzellige Eianlage übergeführt«. Kleinere Tochterkerne des Eikernes werden zu den Kernen der eigentlichen Epithelzellen, welche später als Follikel das Ei umgeben und das Chorion abscheiden. Verf. schildert jedoch diese letz- teren und auch die späteren Vorgänge nicht genauer, um so eingehender dagegen die »Geschichte des Eikernes«. Nachdem dieser die Tochterkerne abgegeben hat, zeigt sich plötzlich und aus unbekannten Ursachen in ihm wieder Kernsaft , in 56 Arthropoda. welchem sich das Chromatin zu lösen anfängt, und dann tritt letzteres von der Peripherie nach und nach in das Eiplasma hinüber , wobei aber der Kern keines- wegs kleiner wird, sondern noch wächst. (Bei Dytiscus, wo die Umwandlung von Kernsubstanz in Plasma concentrisch geschieht, werden hierbei im Plasma geradezu »Wachsthumsringe« sichtbar , welche als ehemalige Kerngrenzen aufzu- fassen sind.) Sonach »wächst der Protoplasmaleib der Eizelle zeitlebens in cen- trifugaler Richtung auf Kosten des Eikernes«, Die im Plasma noch nicht völlig gelösten Chromatinmassen geben ihm vorübergehend ein fleckiges Aussehen ; ist die Lösung aber nahezu fertig, so fängt die Bildung der Dotterkörner an, welche einfach dadurch zu Stande kommen, daß der »gesammte Zellenleib in eine große Anzahl kleinerer und größerer Kügelchen zerfällt«. Die Nährzellen haben also nichts hiermit zu thun ; sie wachsen freilich erst zu bedeutender Größe heran und atrophiren dann einfach, verrichten aber keinerlei Function mehr. Höchst wahr- scheinlich sind sie und die Epithelzellen die Homologa der beim ^ »zur Bildung der männlichen Geschlechtsstoife hinführenden« Gebilde und »weisen auf einen ehemaligen zwitterigen Zustand des Primordialeies hin«. Auch die FoUikelzellen liefern keinen Dotter ; die von Verf. früher dahin gedeuteten Bilder bezogen sich auf Stadien der regressiven Metamorphose , welcher alle nicht zur Ablage ge- langenden Eier unterworfen sind. — Bei Dytiscus rückt der Kern zuletzt ganz an die Peripherie und wandelt sich bis auf einen kleinen Rest in Plasma um; der Rest d. h. einige Chromatingranula mit etwas Kernsaft stellt den »definitiven Kern des reifen Eies« dar. Die verschiedenen Stadien, welche der Bildung der Rich- tungskörperchen voraufgehen, hat Verf. aufschnitten beobachtet, die Ab- lösung selbst jedoch nicht gesehen. Wielowiejski (^) unterscheidet bei den Hexapoden dreierlei Ovarien : 1) solche, »an deren Spitze in Jugendstadien angehäufte Embryonalzellen sich alle in Ei- resp. Dotterbildungs- und Epithelzellen umwandeln können« (Dipteren, Hyme- nopteren , Lepidopteren , Orthopteren, Col. geodephaga und hydradephaga) ; 2) solche mit Endkammer , die mit den Eianlagen nicht in Zusammenhang steht (Aphidae p. p., die übrigen Coleopteren) ; 3) solche mit Endkammer, in welche von den jungen Eiern Ausläufer hineinragen (die übrigen Hemipteren) . Speciell bei den Hemipteren findet kein Übergang zwischen den Elementen der End- kammer und den jungen Eizellen statt ; der Endfaden ist an den Ovarien der Larven noch deutlich zellig und setzt sich nach hinten direct in die Umhüllungs- schicht des Ovariums fort, kann also unmöglich die jungen Eier liefern. Das larvale Ovarium besteht aus einer sehr distincten Epithelschicht, welche in die Anlage des Oviductes übergeht, und einer Centralmasse, deren alsdann noch gleich- artige Zellen sich später in 2 Gruppen sondern : eine vordere , die Endkammer oder Dotterdrüse, und eine hintere, die Eianlagen. Auch bei Coleopteren [Telephorus, Melolontha) sind bereits in der Puppe die künftigen Eier gebildet und von den Elementen der Endkammer so scharf gesondert, daß auch hier die letztere nicht als die »Ursprungsstätte für allerlei Elemente des Ovariums anzusehen« ist, sondern vielleicht ein rudimentäres Organ darstellt. Der Endfaden ist hier und auch bei Gryllotalpa , Periplaneta, Formica , Vespa etc. außer allem genetischen Zusammenhange mit der Endkammer. Blochmann führt seine Beobachtungen über die Reifung der Eier von Cam- ponotus, Formica und Vespa in einer » etwas ausführlicheren vorläufigen Mitthei- lung« weiter aus [vergl. Bericht f. 1884 H p 155]. Doppelfärbung der Schnitte mit Boraxcarmin und Bleu de Lyon oder Picrinsäure, wodurch die Dotterkörnchen sich blau resp. gelb tingiren, ergab folgende Resultate. Wenn die Eizellen bereits deutlich als solche erkennbar sind, so beginnt an der Oberfläche des Kernes eine Knospung, deren Producte (»Nebenkerne«, mit Membran und Chromatinj all- 8. Hexapoda. 57 mählich von dem kleiner werdenden Hauptkerne fortwandern, sich über die ganze Oberfläche des Eies ausbreiten , vielleicht durch Theilung noch vermehren und später verschwinden, während der Hauptkern, der stets am animalen Pole liegen bleibt, sich mitotisch theilt und wahrscheinlich auch eine »Körnchengruppe«, vom Verf. als Äquivalent des Kernes eines Richtungsbläschen betrachtet, aus sich her- vorgehen läßt. Copulation mit dem Spermakern, der unter der Mikropyle ge- funden wird, kam nicht zur Beobachtung. Auch in den Furchungszellen ist die mitotische Kerntheilung sehr deutlich (gegen Stuhlmann ; amöboide Kerne hat Verf. nie gesehen). Die Nebenkerne sind also nicht, wie Stuhlmann meint [s. oben p 7], Dotterconcretionen, liefern aber auch nicht das Epithel (gegen Will]. Un- gefähr zu der Zeit , in welcher sie ihre Wanderung beginnen, treten an der Peri- pherie des Eies die ersten Dotter tröpfchen auf, die aber als solche nicht aus dem Epithel stammen (gegen Will) , weil dieses ganz frei von ihnen ist und weil auch bereits kurz nachher das Chorion existirt. Jedoch liefern die Epithelzellen wahrscheinlich das nöthige Material dazu in flüssiger Form, während die Nähr- zellen, in deren Nähe keine Dottertröpfchen auftreten , dies nicht thun , obwohl sie zur Ernährung des Eies aufgebraucht werden dürften. Die Dotterbläschen dringen allmählich bis zum Centrum vor und häufen sich namentlich in der hin- teren Hälfte des Eies an ; zwischen ihnen findet man noch die Nebenkerne und eigenthümliche Vacuolen vor. Das Epithel ganz junger Eifächer ist in mito- tischer Zellvermehrung, dasjenige älterer dagegen zum Theil in Degeneration be- griffen, indem viele von seinen Zellen völlig zu Grunde gehen ; vielleicht hängt Letzteres mit der Entstehung des Dotters zusammen. Daß, wie bei Colymbetes nach Will [s. oben p 56], Theile des Kernes sich in Plasma umwandeln, hat Verf. nicht beobachtet ; vielleicht werde Will selbst später seine Befunde für degenera- tive Vorgänge erklären. Das Epithel von Camponotus und Formica enthält, so- lange die Eier noch jung sind, eigenthümliche Stäbchen; später ist es frei von ihnen, dagegen sind sie nun in den Eiern vorhanden , vermehren sich durch Thei- lung, ordnen sich eine Zeit lang zu regelmäßigen Faserzügen an, ziehen sich aber vor dem Dotter zurück und liegen schließlich am hinteren Pole in einer Schicht unmittelbar unter dem Blasteme. Später gehen sie (ob alle?) in die dortigen Blastoderm- und anderen Zellen des Embryos über ; bei Larven von C. finden sie sich in besonderen Zellen der Darmwandung, bei denen von F. in den Ovarien und 2 benachbarten Zellgruppen. Ihre Bedeutung bleibt unbekannt ; daß es keine Bacterien sind, beweist ihr regelmäßiges Vorkommen, ihr Verhalten gegen Reagentien etc. Bei Vespa scheint Ähnliches vorzuliegen. — Zum Schlüsse kri- tisirt Verf. die Arbeit von Stuhlmann , dessen Angaben über Dotterbildung nicht genügen, über die Reifungsballen Widersprüche enthalten und über das Verschwin- den des Keimbläschens unrichtig sein werden. Die mehr gelegentlichen Beobach- tungen des Verf. 's über den Ursprung der verschiedenen Zellenelemente des Ova- riums stimmen zu denen von Korscheit und Wielowiejski, sprechen also gegen Will. Widerstandsfähigkeit von Eiern, vergl. ^Dubois (^). Hallez findet bei Hydrophilus und Locusta, daß das Ei im Ovarium genau dem Mutterthiere gleich gerichtet Hegt, so daß also nicht nur Kopf und Schwanz des zukünftigen Embryos, sondern auch Rücken und Bauch bereits alsdann be- stimmt sind. Über Entwickelung von Hexapoden vergl. oben p 32 Bruce (^) ; Referat nach Erscheinen der ausführlichen Arbeit. Hei der stimmt in seiner Darstellung der Entwickelung von Hydrophilus im Wesentlichen mit Kowalewski überein, weicht jedoch in 2 Hauptpunkten von ihm ab, nämlich in der Entstehung der Ursegmentliöhlen und der Ablösung des Ento- derms vom unteren Blatte. — Das Ei besitzt Dotterhaut u^d Chorion; an der 58 Arthropoda. Peripherie befindet sich eine Blastemschicht , welche mit dem Plasmauetze im In- neren zusammenhängt. Außerdem sind bereits kurz nach der Ablage des Eies in ihm »Binnenkörper« (Kerne mit Plasma) vorhanden , erst wenige große, später viele kleine. Von ihnen wandert aber nur ein Theil zur Oberfläche und wird zum Blastoderm, welches am hinteren Eipole zuerst auftritt und erst ganz all- mählich das ganze Ei bedeckt, ohne daß aber die spätere Rücken- oder Bauch- seite dabei schon irgendwie zu unterscheiden wäre. Die Bildung der Keim- blätter geschieht durch eine Einstülpung auf der hinteren Hälfte der Ventral- seite. Hier verdickt sich zunächst ein Theil des Blastodermes, indem seine Zellen höher werden , sinkt dann als » Mittelplatte « langsam in die Tiefe , wird von den lateralen Rändern her tiberwölbt und gestaltet sich so zu einer Rinne und zuletzt zu einem völlig geschlossenen Rohre. Jedoch verläuft dieser ganze Process inso- fern ungleichmäßig, als der vordere und der hintere Theil der Platte getrennt von einander einsinken, der mittlere hingegen noch längere Zeit auf der Oberfläche verharrt ; auch der Verschluß zum Rohre geschieht nicht für die ganze Länge der Platte zu gleicher Zeit. Denn nicht nur bleiben von Segment zu Segment kleine rautenförmige Öffnungen tibrig , mittels deren also das Rohr mit der Außenwelt communicirt, sondern es schließt sich der vordere Theil (in seiner Lage dem Munde entsprechend) überhaupt erst sehr spät. Verf. beschreibt den Einsttilpungsprocess sehr eingehend auf Grundlage zahlreicher Schnittserien , welche durch Ober- flächenbilder controllirt werden, und betrachtet ihn als Gastrulation , das Rohr aber, da es das Entoderm liefere, als Urdarm. Sein Lumen verschwindet an- fänglich nahezu, zieht sich dann zu einem Querspalte aus, und nun beginnt, wäh- rend zugleich die Embryonalhüllen entstehen, die Sonderung des Mesodermes vom Entoderme. Zunächst öffnet sich das Rohr seiner ganzen Länge nach in der Mediane dadurch , daß die Zellen seiner inneren Wand rechts und links zu- rückweichen , so daß der Dotter bis zur äußeren Wand vordringen kann . Alsdann erweitert sich in den Seitentheilen des Rohres der Spalt in jedem Segmente zu einem deutlichen Hohlräume, den Ur segmenthöhlen, deren innere Wandun- gen später größtentheils zur Bildung des Darmfaserblattes verbraucht werden, während die ganze äußere Wand des Urdarmes zum Hautfaserblatte wird. Das echte Entoderm, also die Epithelschicht des Mitteldarmes, entsteht dagegen aus den beiden mehr medial gelegenen Theilen der inneren Wand des Urdarmes, welche anfänglich in der Mittellinie zusammenhingen und nun, wahrscheinlich durch actives Wandern ihrer Zellen, sich zwischen das in der Bildung begriffene Darmfaserblatt und den Dotter einschieben. Der Mitteldarm ist daher anfänglich nur in 2 seitlichen Platten vorhanden, die aber den späteren Dorsaltheil des Dar- mes darstellen, da ja die entsprechend gelegenen ectodermalen Partien der Um- biegung des Keimstreifes in das Amnion den Rücken der Larve repräsentiren. Allmählich wächst das Entoderm ventralwärts und so wird der gesammte Dotter (nebst dem Rückenrohre , s. unten) in den Mitteldarm aufgenommen. Die Ab- trennung des Entodermes vom Urdarme geht aber nur im Kopf und Thorax und am Hinterende des Körpers in der geschilderten Weise vor sich ; in der Mitte da- gegen, also in den vorderen Abdominalsegmenten , kommt keine Entodermschicht zur Anlage, vielmehr wachsen die beiden getrennten Darmstücke einander bis zur Verschmelzung entgegen. Verf. sieht hierin einen cänogenetischen Vorgang. Die im Dotter zurückgebliebenen Binnenkörper haben mit der Bildung des Entodermes gar nichts zu thun ; umgekehrt wandern von diesem aus noch mehr Zellen in den Dotter hinein. Später zerfallen die sämmtlichen Kerne im Dotter, letzterer selbst wird körnig und alsdann von den Zellen des Mitteldarmes , welche Pseudopodien aussenden, aufgefressen. (Vielleicht wandeln sich letztere in den Stäbchensaum um.) Verf. unterscheidet daher am Embryo den plastischen Antheil — Blasto- 8. Hexapoda. 59 derm mit seinen Derivaten, wozu auch die Embryonalhäute zu rechnen sind — von dem trophodischen — Nahrungsdotter mit seinen Binnenkörpern, also eine ein- zige vielzellige Furchungskugel, welche die Furchungshöhle völlig ausfüllt. — Während die Ursegmenthöhlen (s. oben) Divertikel des Urdarmes sind, entsteht die echte Leibeshöhle einfach durch Abhebung des Hautfaserblattes vom Dotter ; in ihr sammelt sich seröse Flüssigkeit an und finden sich auch amöboide Wanderzellen ein, die wahrscheinlich zu Blutkörperchen werden. Das Cölom steht zeitweilig mit den Ursegmenthöhlen in Zusammenhang. — Am Schlüsse macht Verf. noch vorläufige Mittheilungen über einige andere Organe. Anlagen von Extremitäten findet er auf einem gewissen Stadium an allen Abdominal- segmenten. Das Rücken röhr Kowalewski's erklärt er in gleicher Weise wie Ayres [vergl. Bericht f. 1884 II p 164] und bestätigt die Angaben Hatschek's über die Bildung des Nervensystems im Wesentlichen. Die mediane Einstülpung, welche intersegmental ihren Connex mit dem Ectoderm beibehält, liefert die Quer- commissuren. Die Schlundcommissur geht aus dem vordersten Theile der Seiten- stränge ohne Betheiligung des Mandibularganglions hervor. Die Scheitelplatten stehen von Anfang an mit den Seitensträngen in Zusammenhang. Auch für das Gehirn ist, wie bereits Patten [vergl. Bericht f. 1884 II p 159] gezeigt hat, eine mediane Einstülpung vorhanden. Das Ganglion frontale bildet sich unabhängig vom Centralner'vensysteme aus einer unpaaren, an der Grenze zwischen der Oberlippen- anlage und der Ösophaguseinsenkung entstehenden Einstülpung. Die Malpi- ghischen Gefäß e sind Ausstülpungen des Enddarmes. Jaworowski theilt seine Beobachtungen über decapitirte Insecten mit, und zwar über Vanessa uriicae, die ohne Kopf 1 13 Tage lebte, Vesjia crahro und Rhizotrogus solstitialis , welche in demselben Zustande je 24 Stunden lebten, und über Musca domestica. Verf. ist der Meinung, daß diese decapitirten Insecten nicht nur reflectorische , sondern auch willkürliche Bewegungen auszuüben im Stande seien. Brauer erörtert in ähnlichem Sinne wie früher [vergl. Bericht f. 1885 II p 139] die Phylogenese der Insecten mit besonderer Berücksichtigung der neueren fossilen Fimde und der Arbeiten von Scudder und Brongniart. »Die Classe der Insecten erscheint gleich vom Anbeginn in der Form eines Orthopteron, einer Blattide, und ist in der mesozoischen Zeit fast durch sämmtliche Ordnungen ver- treten, ohne früher irgend welche Zwischenformen oder Schalttypen gezeigt zu haben«. »Eine vergleichend-anatomische Untersuchung der vorzüglich erhalten gebliebenen Theile der Insecten fehlt fast vollständig« ; namentlich gilt dies für die Flügel, welche im Einklang mit Adolphs Angaben studirt werden müssen, da- mit nicht, wie z. B. Eaton es bei den Ephemeren noch kürzlich gethan, falsche Homologien des Geäders aufgestellt werden. Bei den Fossilen weiß man ohnehin oft nicht, ob man es mit der Ober - oder der Unterseite zu thun hat. Es ist ein Rückschritt, wenn Packard und Scudder die Pseudoneuroptera wieder mit den Neuroptera vereinigen ; beide Gruppen sind auch nicht direct von einander ab- leitbar. Weder die Paläodictyoptera Scudders noch die Neurorthoptera Brong- niarts haben als solche existirt. Die Eintheilung der Insecten in Metabola und He- terometabola ist unnatürlich. Die Vorfahren für die Coleoptera, Hymenoptera, Diptera und Lepidoptera sind nicht unter den paläozoischen Insecten , sondern in den späteren Epochen zn suchen , bisher aber noch nicht gefunden worden und werden es vielleicht mit Sicherheit nie werden. Nach Knatz kommen die Raupen einiger Noctuae aus dem Ei mit nur 6 Bein- paaren und benehmen sich , bis sie die fehlenden 2 Paare erworben haben, gleich den Spannerraupen. Verf. schließt hieraus, daß die Noctuae wahrscheinlich von den Geometrae abstammen, und erhofft von der Untersuchung larvaler Formen 60 Arthropoda. Aufschlüsse über die Phylogenese der größeren Hexapodengruppen. Vergl. ferner oben p 8 Oudemans und oben p 31 Haase. b) Einzelne Ordnangen. Aptera. Die Arbeit von Grassi (^) ist bereits nach den vorläufigen Mittheilungen [vergl. Bericht f. 1881 11 p 149 und 157] referirt worden, so daß nur wenig nachzutra- gen oder zu ändern bleibt. Bei Japyx hat Verf. Anzeichen einer Häutung nur an der Abdominalzange, bei Campodea an den Tarsen und Mundtheilen beobachtet. 1. Japyx. Frontal- und Periösophagealganglien scheinen vorhanden zu sein. (^ und Q haben am 1. Abdominalringe ventral 3 Sinnespapillen, Der Darm durchzieht den Körper in gerader Linie ; die Speicheldrüsen scheinen jede für sich auf der Unterlippe, also nicht [wie es in der vorl. Mitth. hieß] in ein anderes drüsiges Organ zu münden; die Bedeutung des letzteren — es besteht aus poly- gonalen Zellen -r- läßt Verf. unentschieden. Von den Muskeln gibt er absichtlich keine Beschreibung. Die Eiröhren, »etwa« 8 Paare, siud streng segmental ange- ordnet : jede verläuft schräg nach hinten und mündet in den Eileiter, welcher vorn wahrscheinlich direct in die 1 . Eiröhre übergeht. In die Vagina springen 5 Pa- pillen vor. In den paaren Hoden entwickelt sich (so auch bei C.) das Sperma anfangs hinten auf Kosten der Wandung ; alsdann dient dieser Theil des Hodens den später sich vorn entwickelnden Samenfäden als Vas deferens. Am Hinterende des Hodens mündet eine lange Drüse, welche sowohl Schleim absondert als auch eine Vesicula seminalis darstellt, ein. Das Herz besitzt eine Muscularis. 2. Cam- podea. Die »rudimentären Augen« der vorl. Mitth. zieht Verf. jetzt in Zweifel. Die Blasen an den Abdominalsegmenten haben jede 3 Rückziehmuskeln und im Inneren große Drüsen (■?)zelleu sowie vielleicht einen Nerv. Die Muskeln be- sitzen ein feines Sarcolemma. Vergl. auch oben p 6. Grassi ("^) behandelt in ähnlicher Weise die gesammte Anatomie von Machilis. 10 Abdominalsegmente, von denen das letzte 2 Cerci trägt und sich in einen seg- mentirten Schwanz ohne Musculatur fortsetzt; am l.-S. Segmente außer den ru- dimentären Beinen l oder auch 2 Paare Blasen wie bei Campodea. Die beiden hinteren Beinpaare haben an der Hüfte einen Anhang [vergl. Bericht f. 1884 II p 149] mit besonderem Nerven. Die Hypodermis läßt 2 Arten Kerne, aber keine Zellgrenzen erkennen. 8 Abdominalganglien, außerdem Anzeichen vom sympa- thischen Nervensysteme ; Gehirn und Bauchstrang nicht mit der Haut verbunden. In den Augen, die weitläufig beschrieben werden, 4 oder auch 5 Krystallkegel- zellen; Grenzen der Retinulazellen waren nicht zu erkennen. Von Stigmen (ohne Verschlußapparat) existiren am Thorax vielleicht 2 , am Abdomen wenigstens 7 (vom 2.-8. Segmente) Paare; durchaus keine Anastomosen an den Tracheen (gegen Palmen), die mit einem Spiralfaden versehen sind. Der Darm macht keine Krümmungen. Im Mitteldarm sind viellzellige Drüsen in Crypten vorhanden ; vorn hat er Blindschläuche [vergl. Bericht f. 1884 II p 152 Rovelli]. Der Hinterdarm bildet eine Zwischenform zwischen dem von Japyx und Campodea und dem der geflügelten Hexapoden. Speicheldrüsen wie bei /. und C, Malpighische Gefäße wenigstens 12 mit getrennten Mündungen. Am Herzen scheinen Flügelmuskeln zu fehlen; es ähnelt dem von /. und C. Bei jungen Thieren sind die Ovarien seg- mental angeordnet (je 1 Paar in den 7 ersten Abdominalsegmenten). Eier mit Follikeln, Ovarien mit feinem Pflasterepithel. Der Ovipositor besteht aus 4 Stücken, deren Homologa sich am Penis wiederfinden. Die 2 langen Vasa de- ferentia jederseits sind vom 4.-9. Hinterleibsringe streng segmental durch Quer- 8. Hexapoda. Pseudoneuroptera. Orthoptera. 61 brücken mit einander verbunden und gehen hinten und vorn in einen einzigen Gang aus. Hodenschläuche wenigstens 3 Paar. — Verf. glaubt durch seine eige- nen Forschungen im Vereine mit denen von Lubbock und Wood-Mason gezeigt zu haben, daß P. Mayers Urtheil über die Beziehungen zwischen Machilis und dem Urinsecte »non e destituito di ogni fondamento di veritä«. Das Tracheensystem sei unter allen bekannten das ursprünglichste. Von Campodea gelange man durch Japyx ^ Nicoletia, M., Lepisma etc. zu Blatta. M. müsse eine eigene Familie bilden. Auch Nicoleita wird von Grassi (^) in einer halb - vorläufigen Mittheilung be- sprochen. 10 Abdominalsegmente, das 2.-9. mit rudimentären Beinen und Blasen wie bei C. und M., das 10. mit Cerci, denen wie den rudim. Beinen eigene Muskeln fehlen (auch bei M. , /. und C. der Fall) . An den Antennen trägt das 2. Glied einen Sporn mit Sinneshaar. Mundwerkzeuge ähnlich denen von M. Haut ohne Schuppen, aber mit Haaren. 8 Abdominalganglien ; sympath. Nerven- system fast wie bei /. Das Neurilemm berührt hie und da die Hypodermis. Augen fehlen gänzlich. Das 1. Stigma dem 1. , das 2. vielleicht dem 3, von /. homolog , außerdem 8 Paare an den ersten 8 Hinterleibsringen , alle ohne Ver- schlußapparate. Tracheen mit Spiralfaden und Anastomosen. Mitteldarm ohne Taschen. Speicheldrüsen wie bei /. , 3 Paar Malpighische Gefäße. Herz und Fettkörper wie bei M. etc. Ovarien vielleicht segmental angeordnet ; 2 unpaare Anhangsdrüsen ; Legeröhre wie bei M. Wahrscheinlich 2 Paar Vasa deferentia ; am Penis nur 2 Anhänge, an seiner Basis einzellige Hautdrüsen. — N. steht ver- hältnismäßig nahe Lepismina, weicht von M. stark ab und vermittelt zwischen /., C. und den Orthopteren. Segmentalorgane von Apteren, vergl. Nassonow, s. oben p 50. Oogenese, vergl. Perez, s. oben p 53. Ryder beschreibt kurz einige ältere Embryonalstadien von Anurida nach Be- obachtungen am intacten , ganz undurchsichtigen Eie. Der Embryo hat die Anlage einer Springgabel, daher sind die Arten ohne solche als degenerirte For- men zu betrachten. Es ist eine innere Eihülle vorhanden ; Verf. hat aber nicht ermittelt, ob es eine Blastodermcuticula oder eine Serosa ist. Pseudoneuroptera. Mandibel von Psociden und Oligotoma, vergl. Chatin (^), s. oben p 49. Viallanes' Behauptung, die Rindenzellen des Augenganglions der Libelle seien unipolar, ist nach Claus (Titel s. oben p 9 No 3) p 311 und 316 unrichtig. Augen von Ephemeriden, vergl. Carriere, s. oben p 50 ; Oogenese von Pseu- doneuropteren, vergl. Sabatier und Perez, s. oben p 52 ; Flügel der Ephemeren und Phylogenese der Pseudoneuropteren, vergl. Brauer, s. oben p 59. Neuroptera. Eibildung der Neuropteren, vergl. Perez, s. oben p 53, von Anabolia, vergl. oben p 6 Stuhlmann; Phylogenese der Neuropteren, vergl. Brauer, s. oben p 59. (Strepsiptera.) Orthoptera. Über Periplaneta s. *IVIiall & Benny; Mandibel von Orthopteren, vergl. Chatin (^] , s. oben p 49; Augen von Mantis, vergl. oben p 3 Patten; »Ocellen« von Orthopteren, vergl. Carriere, s. oben p 50 ; Geruchsorgane von Periplaneta, vergl. Plateau, s. oben p 50: Flügel von Blatta, s. Rehberg, vergl. oben p 49. 62 Arthropoda. Chatin (*) beschreibt die Tracheen mit netzförmig verdickter Intima von Or- thopteren. Motorische Nervenendigungen bei Blatta, vergl. oben p 6 Gabbi. Widerstandsfähigkeit gegen Bacillen, vergl. oben p 52 Balbiani. Nach la Valette (^) verläuft bei Blatta germanica die Spermatogenese genau nach dem von ihm vor Jahren aufgestellten Gesetze. Verf. untersuchte in Jodserum mit Dahlia , weil diese Mischung die Elemente intra vitam färbt. Das Kernkörperchen ist in den Spermatocyten sowohl als auch in den Spermatiden wandständig. Der Nebenkern geht aus dem Plasma hervor und verschwindet bei den Spermatocyten zur Zeit der Mitose, während er bei den Spermatiden sich theilt, in Form von 2 oder mehr Fäden dem Kerne anlegt und das Zwischenstück zwischen Kopf und Schwanz bildet. Letzterer geht aus dem Plasma, ersterer aus dem Kerne der Spermati de hervor, ist aber beim fertigen Spermatosoma nicht mehr vorhanden. J. Dewitz untersuchte die Bewegungen der Spermatozoon von Periplaneta Orientalis in Kochsalzlösung von 0,8-0,9% und fand sie kreisförmig linksläufig [die Angabe in der vorl. Mitth., vergl. Bericht f. 1885 11 p 145, wird zurückge- nommen] , sobald sie sich auf Flächen befinden , während sie planlos hin und her schwimmen, so lange sie noch keine Stütze gefunden haben, was z. B. der Fall ist, wenn man die Flüssigkeit schleimig macht. Das Haften an Flächen ist nur lebenden Samenfäden eigen. Auf dem Ei befinden sich die zahlreichen Mikro- pylen am vorderen Pole ; wenn es daher bei seinem langsamen Durchtritte durch die äußeren weiblichen Genitalien mit seinem Hiuterende zuerst die wahrschein- lich nervösen Haare in der Scheide berührt und so durch ihre Vermittelung (?) einen Reiz auf die Muskeln des Receptaculum seminis ausübt, so ist das Sperma bereits aus ihm ausgepreßt, ehe das Ei ganz vorüber geglitten ist, gelangt daher sofort in die Nähe der Mikropylen. Außerdem haben die Haare noch den Zweck, das Ei von der Haut der Vagina entfernt zu halten , damit die Samenfäden auf seiner Oberfläche kreisen können. Letztere ist nicht etwa schleimig, bei Musca wenigstens hat sie weder einen Eiweiß- noch einen Schleimüberzug, wohl aber ist die Umgebung der Mikropyle contrahirbar. Ovarien von Orthopteren, vergl. Korschelt (*) und Wielowiejski (^), s. oben p 53 u. 56; Eibildung von Orthopteren, vergl. oben p G Stuhlmann, ferner Sabatier und Perez, s. oben p 52 ; Ei von Locusta, vergl. Hallez, s. oben p 57. Nach Howard verzehrte ein anscheinend wohlgenährtes Q. von Mantis Carolina von einem zu ihr in den Käfig gesetzten (^ den Kopf und nahezu den ganzen Thorax ; der Rest des (J^ nahm aber noch die Begattung vor. Phylogenese der Orthopteren, vergl. Brauer, s. oben p 59. Thysanoptera. Oogenese von Thysanopteren, vergl. Perez, s, oben p 53. Coleoptera. Mandibel von Carabus^ vergl. Chatin (^), s. oben p 49. Pero beschreibt die Hafthaare von Caralus, Feronia , Harpalus , Necrophorus, Necrodes, Mcloe und weicht dabei von Simmermacher (vergl. Bericht f. 1884 H p 166) nicht unerheblich ab, kennt jedoch, wie es scheint, die übrige neuere Litte- ratur nicht. Augen von Gyrinus, vergl. Carriere, s. oben p 50; Drüsennerven von Tele- phorus, vergl. oben p 3 Leydig. Nach Gazagnaire ('] ist der Sitz des Geschmackes bei den Käfern die vor- S. Hexapoda. Coleoptera. 63 dere Abtheilung der dorsalen Wand des Schlundkopfes. Speciell bei den Dytis- ciden befindet sich auf der ventralen Fläche der Oberlippe jederseits eine co- nische Anschwellung mit einem Knopfe an der Spitze , welcher in die Mundhöhle hineinragt und mit etwa 30 glashellen Geschmackshaaren besetzt ist. Am Grunde jedes Haares münden einzellige Drüsen und befeuchten das Haar, welches im In- neren einen Axencylinder zu enthalten scheint. Etwa 80-90 ähnliche Haare, ebenfalls mit Drüsen, stehen, jedes in einer Grube, auf der Anschwellung; diese kann nebst dem Knopfe mittels der Muskeln der Oberlippe zurückgezogen und vor- geschoben werden. Die Halipliden, Gyriniden etc. zeigen von diesem Schema einige Abweichungen. — Die erwähnten Drüsen sind nach Gazagnaire (^j wahr- scheinlich Speicheldrüsen. Besonders stark sind sie bei den herbivoren Hydro- philiden entwickelt, wo sie in der ganzen Mundhöhle vorkommen und bei H. piceus sogar verzweigt sind. Ihre Anwesenheit schließt diejenige der Sirodot- schen Speicheldrüsenschicht im Ösophagus oder Kropf nicht aus. Motorische Nervenendigungen bei Oryctes, vergl. oben p 6 Gabbi. Nach Krukenberg ist der Farbstoff in den gelben Flugmuskeln von Melolontha ein Uranidin und findet sich auch im Blute reichlich vor. Blutgewebe u. s. w. von Coleopteren , vergl. Wielowiejski (^), s. oben p 51 ; Gase von Melolontha, vergl. PeyroUj s. oben p 51. Vängel beschreibt den Verdauungscanal you Hydrophüus anatomisch und histologisch sehr eingehend. Im Mitteldarme ist eine Chitinintima vorhanden, jedoch verhältnismäßig sehr dünn, namentlich im hinteren Drittel, wo sie zugleich mit äußerst feinen Poren versehen ist. Hier dürfte denn auch die Resorption er- folgen ; jedenfalls zeigt sich, wenn die lebenden Thiere eine Zeit lang in wässerigen Farblösungen gewesen sind, nur dieser Theil der Darmwandung gefärbt. Im vor- deren Abschnitte des Mitteldarmes münden zahlreiche schlauchförmige Drüsen, welche »durch Einstülpung der Epithelschicht entstanden« sind und vom Verf. ge- nauer beschrieben werden. Ihr neutral reagirendes Secret ist, wie Verdauungs- versuche ergeben, dem des Paucreas gleichzusetzen, verdaut aber auch Eiweiß und spaltet Fette. Im Enddarme fehlen Drüsen gänzlich; er wirkt wohl nur als Ausfuhrrohr. Die 6 Malpighischen Gefäße besitzen nach außen von der structurlosen Tunica propria noch eine bindgewebige Membran; die Tracheen dringen durch letztere hindurch, enden aber an ersterer. Die chemischen Reac- tionen weisen auf Harnausscheidung hin. Beauregard bespricht eingehend das Hautskelet der Vesicantia in anato- mischer und histologischer Beziehung, und zwar zunächst den Kopf mit den An- tennen, den Thorax mit Flügeln und Beinen, das Abdomen und die Mundtheile; ferner im 2. Theile nach Schnitten (Härtung in Alkohol oder Osmiumsäure von 1 %) den Verdauungscanal , die Malpighischen Gefäße und den Fettkörper. — Die chemische Untersuchung der Elytren durch Delarue ergab 50/0 Asche (schwefel-, salz- und phosphorsaure Salze von Magnesium , Calcium, Kalium und Natrium), während bei Mefo^n^/ja nach Lassaigne 15% vorhanden sind. Ihre Weichheit rührt aber nicht nur von diesem geringen Gehalte an anorganischen Bestandtheilen , sondern auch von der Dünne der Chitinschicht und der Zartheit der Querbalken her, welche die obere und untere Decke der Elytren mit einander verbinden. Ihre Farbe kann bei Lytta kein Chlorophyll sein, da während der ganzen Ontogenese das Thier keine Nahrung zu sich nimmt , welche solches ent- hielte ; das Grün ist bei durchfallendem Lichte dunkelbraun und beruht auf Inter- ferenz. Den Farben bei Sitaris, Mylabris , Meloe etc. , welche des Metallglanzes entbehren, liegt eigenes Pigment zu Grunde, das jedoch nicht körnig ist, sondern die äußerste Schicht des Chitins homogen färbt, auch in den Querbalken vor- kommt, aber von der Epidermis durch farbloses Chitin getrennt ist. — Der 64 Arthropoda. Darmcanal aller untersucliten Arten [Cantharis , Epicmita ^ Lytta, Cerocoma, Mylabris, Zonitis, Meloe, Sitaris] ist im Wesentliclien gleicli gebaut ; nur entbehrt bei den von Pollen sich nährenden Z., &'., My. der Ösophagus jeglicher kropf- artigen Anschwellung, wie sie bei Me. so stark entwickelt ist ; auch ist bei den- selben Arten der Hinterdarm verhältnismäßig sehr kurz, erweitert sich aber dicht vor dem After zu einer Blase , während er sonst mehrere Windungen beschreibt und (mit Ausnahme von Me.) am Ende zwar weiter ist , aber cylindrisch bleibt [s. unten]. Starke Verschiedenheiten herrschen nur im Bau der »Valvula cardiaca« und »V. pylorica«, welche den Mitteldarm nach vorn und hinten abschließen. Der Ösophagus (hauptsächlich an Ca. studirt) läßt von außen nach innen Tracheen und Fettkörper [s. unten], eine Ring- und eine dünnere Längsmuskelschicht sowie eine dicke Chitinlage erkennen, während die für letztere nothwendigen Epidermis- zellen ebensowenig zu sehen waren wie Speicheldrüsen in der Wandung der Speiseröhre selbst oder auch nur in ihrer Nähe. Wohl sind in der Oberlippe ein- zellige Drüsen mit chitinigem Ausführgange vorhanden , da sie aber in gleicher Anzahl auf der Ober- wie auf der Unterseite derselben münden , so sind sie wohl eher als Hautdrüsen zu deuten, zumal sich ähnliche in allen Gliedmaßen, auch in den Elytren, vorfinden. Die Cuticula bildet 4 Falten 1. Ordnung, aus deren vom Verf. sehr eingehend beschriebener Anordnung für Ca. 1, im Me. 4 und für L. und E. 3 Paar ventraler Rinnen hervorgehen. An dem Stücke des Ösopha- gus, welches in den Mitteldarm hineinragt, verschwindet die longitudinale Muscu- latur ganz, während die circuläre einen Sphincter bildet; zugleich treten zu jenen Falten andere 2. Ordnung (nur bei L. nicht), so daß die Valvula in entweder 8 oder 16 Falten gelegt ist; indessen bei *S'. und Ce. ist sie glatt. Bei 3Ie. und E. existiren Bündel schräger Muskeln , die vielleicht als Antagonisten des Sphincters wirken. Im Mitteldarm ist die Anordnung der Musculatur die umgekehrte von der im Ösophagus ; nach innen davon folgt ein Netz von Bindegewebsfasern , in dessen Maschen je 1 Follikel liegt, die aus Massen von Kernen bestehen und auf ihrer Oberfläche Muskelfasern erkennen lassen, auch anscheinend mit einer struc- turlosen Membran bekleidet sind. Das Epithel ist cylindrisch und trägt auf der freien Fläche eine chitinige Cuticula , die im größten Theile des Mitteldarmes porös ist und Cilienbesatz vortäuscht ; in der Tiefe der 25-30 Darmfalten jedoch werden die Cylinderzellen von einer Art Becherzellen ersetzt , deren körniges Plas- ma sich mit Osmium stark schwärzt. Die Valvula pylorica, schon von Audouin 1826 richtig beschrieben , entbehrt des Sphincters, der aber dafür gleich dahinter am Anfange des Hinterdarmes vorhanden ist ; sie besteht aus 6 in das Lumen vor- springenden Wülsten, zwischen denen die 6 (bei *S'. nur 4) Malpighischen Ge- fäße münden ; die am Hin t er d arme an der Grenze zwischen seiner 3. und 4. Abtheilung angeheftet sind. Letzterer, mit sehr dicker In tima, geringer Binde- gewebsschicht ohne Follikel , und mit Anordnung der Muskeln wie im Vorder- darme, zerfällt bei Ca. in 4 Abtheilungen mit resp. 18, 12, 6 und 0 Falten, woran sich der Analsphincter schließt. — Der Fett kör per tritt in 2 Formen auf. Den Hinterdarm hüllt er bei Ca. völlig ein, wobei seine Zellen, zu Packeten vereinigt, sehr groß und rund sind, viel Intercellularsubstanz um sich haben und sich mit Osmium rasch schwärzen, ohne jedoch Fett zu führen. Die Zellen da- gegen um den Ösophagus und im Abdomen sind polyedrisch , kleiner und haben meist je 2 Kernkörperchen ; ihre Intercellularsubstanz ist oft in Fäden ausgezogen. Auch sie reduciren die Osmiumsäure stark. Heinemann vervollständigt in vielen Punkten seine frühere Mittheilung (Arch. Micr. Anat. 8. Bd. 1872 p 461 ff.) über Leuchten und Leuchtorgane von Py- rophorus. Seine neueren Beobachtungen stimmen im Wesentlichen mit denen Emery's über Luciola [vergl. Bericht f. 1SS4 II p 165, f. 1885 II p 148] überein, 8. Hexapoda. Coleoptera. 65 von denen Verf. aber noch keine Kenntnis haben konnte. Alle 5 untersuchten Arten von P. haben 2 elliptische leuchtende Stellen am Prothorax und 1 Leucht- organ an der 1 . Ventralschiene des Abdomens , die aber im Ruhezustande unter den Metathorax geschoben ist und erst durch starkes Aufwärtskrümmen des Hin- terleibes sichtbar wird. Das Bauchorgan ist je nach den Arten drei- oder vier- eckig, beim (^ größer als beim Q. Tracheensystem. P. besitzt 2 große thoracale und 7 abdominale Stigmenpaare , unter denen das 1 . , größer als die übrigen , besondere Öffnungs- und Schließmuskeln hat, während den anderen 6 nur Schließer zukommen. Die thoracalen besitzen ebenfalls Klappenmuskeln, deren Spiel sich für das 2. mehr lateral gelegene Paar am lebenden, der Flügel beraubten Thiere beobachten läßt. Die Anordnung der Tracheen hat Verf. nur theilweise ermitteln können. Die thoracalen Organe werden von Querästen aus den großen Längsstämmen versorgt, das Bauchorgan erhält seine Tracheen fast aus- schließlich vom 1. Bauchstigma und ist so von den übrigen Athmungsorganen nahezu unabhängig. Die Athmung erfolgt für das Abdomen im Allgemeinen in der auch sonst für Käfer gültigen Art (nur wird es bei der Exspiration stark ver- kürzt und zugleich durch die Dorsalmuskeln des Metathorax gehoben) , für den Prothorax -|- Kopf, der nach Abtrennung vom Körper noch einige Tage leben und leuchten kann, durch »abwechselnde Contraction und Erschlaffung des Ver- dauungscanals, welche mit fortdauerndem Vorschieben und Zurückziehen des Mund- rüssels verbunden ist« ; und zwar ist die Athmung , wenn man das von ihr ab- hängige Leuchten [s. unten] zum Maßstabe nehmen darf, hier eine viel stärkere als im Abdomen, das oft '/2 Stunde lang völlig passiv bleibt. Noch seltener er- folgen die freilich recht ausgiebigen Athmungsbewegungen am Mittelleibe. Man darf also 3 vollkommen unabhängig von einander respirirende Abschnitte unter- scheiden ; da aber das Abdomen nur in Verbindung mit dem Metathorax normal athmet, so ist als nervöses Centrum hierfür (mit Faivre) das Metathoraxgangliou zu betrachten, während es für den Vorderleib sich nicht genau ermitteln ließ. Leuchtorgane. Nur die innere nicht leuchtende Schicht enthält Harnsäure (an Kali und Kalk gebunden) , dagegen kein Fett ; sie ist dünn und besteht aus meist kugeligen Massen, die in parallelen Reihen angeordnet sind. Die krystal- lisirten harnsauren Salze liegen in ihr frei zwischen den Tracheenstämmen. Daß sich die Schicht, welche übrigens von der Leuchtschicht scharf getrennt ist, mit Osmiumsäure so schnell und intensiv schwärzt und auch Silbersalze energisch reducirt, liegt nicht an der Harnsäure , sondern an einer nicht weiter bekannten Masse, die vielleicht der Substanz in den Tracheenendzeilen von Lawpyris gleicht. Nach innen von dieser Schicht befindet sich am Bauchorgane eine mächtige Muskellage, welche vom Vorderrande der 2. Bauchschiene ausgeht und bei ihrer Contraction die Luft aus den größeren Tracheenstämmen mit Gewalt in die feinen Verästelungen treibt, mithin für das Leuchten von Wichtigkeit ist [s. unten] . Die leuchtende Schicht reagirt im Leben sauer, riecht beim Zerschneiden nach einer fetten Säure und schwärzt Eisen und Kupfer stark ; zwischen ihren Zellen diffus verbreitet enthält sie einen gelbgrünen Farbstoff, welcher den todten Zellen ab- geht, »offenbar weil er während des Leuchtens ebenso rasch wieder verzehrt wird, als er entsteht«; er hält sich übrigens in concentrirter Kalilauge und ist auch inner- halb der Leuchtzellen nicht selten in Form von Körnern oder Schollen abgelagert. An den lebenden Zellen, deren Größe sehr schwankt, ist keine Membran nach- weisbar ; der immer excentrische Kern hat mehrere Nucleoli ; das Plasma ist durch- sichtig und enthält Microsomen, die sich mit Osmium fast gar nicht färben. Verf. schildert ihre Veränderungen beim Absterben sowie bei Behandlung mit Reagen- tien sehr eingehend. Tracheenendzeilen fehlen ganz bestimmt. Die feinen Tra- cheenzweige durchsetzen vielmehr eine Anzahl Leuchtzellen, welche daher »ähn- Zool, Jahresbericht. 1SS6. Arthropoda. tj 66 Arthropoda. lieh wie Perlen auf eine Schnur« daraufgereiht sind, und enden in ihnen. Ner- ven hat Verf. nicht auffinden können. Das Leuchten selbst ist beim lebenden Thiere ein zweifaches. Normal während der Nacht, indessen auch bei Tage, wenn sie geweckt werden, leuchten sie constant , aber schwach (»Zellenleuchten«) ; man sieht dies nur am Prothorax, weil das Bauchorgan alsdann versteckt liegt. Das starke Licht, welches selbst im Sonnenschein bemerkbar ist , zeigt sich nur am lebhaft athmenden Thiere (»Tracheen- oder Gebläseleuchten«) ; an den Brust- organen verbreitet es sich blitzschnell vom Centrum aus nach den Rändern , am Bauchorgane beginnt es in den Seitenecken; diese und ähnliche Erscheinungen beim Erlöschen haben wohl ihren Grund in der Verbreitung der Tracheen, welche die hierzu nöthige Luft herbeischaffen [s. unten]; darum leuchten auch die Brustorgane bei lebhafter Athmung beständig stark, das Bauchorgan dagegen, welches ja von der Respiration des Abdomens unabhängig ist, nur nach dem Willen des Thieres , und zwar constant nur beim Fluge. Das lebhafte Licht kann hier bei In- und Exspiration auftreten , braucht es aber nicht ; Verf. erklärt die Einzel- heiten dieser Vorgänge durch das Spiel der Stigmenmuskeln , des nach innen vom Organe gelegenen Muskels u. s. w. , alles Einrichtungen, welche wahrscheinlich den Lampyriden abgehen. Dem starken Lichte fehlt im Spectrum fast genau die Hälfte des blauen Endes , auch ist der rothe Theil schmaler als bei einer Petro- leumflamme [vergl. Bericht f. 1884 II p 164 Aubert]. Ausgeschnittene Organe leuchten spontan noch nach 24 Stunden auf; das Bauchorgan vermag nach Ab- trennung des Abdomens vom Thorax seine volle Leuchtkraft nicht mehr zu entfalten, nur tritt mit Regelmäßigkeit eine Verstärkung des Zellenleuchtens in den ersten Stunden der Nacht auf, also zur Zeit , wenn das unversehrte Thier seine Thätigkeit entwickelt. Specifische Leuchtnerven, hemmende oder erregende , existiren nicht, vielmehr stehen die Organe unter dem Einflüsse von Muskelcontractionen, insofern diese die Luft in die Leuchttracheen pressen ; dies beweist Verf. durch Versuche mit Durchschneidungen des Bauchmarkes, sowie durch Einblasen von Luft in die betrefi'enden Stigmen, was ein sofortiges Tracheenleuchten zur Folge hat. Alle anderen Reize dagegen erregen immer nur das Zellenleuchten , aller- dings in verschiedener Stärke ; von ihnen behandelt Verf. am ausführlichsten die elektrischen (p 332-377) ; aus den mechanischen geht hervor, daß Übertragung der Erregung von einer Leuchtzelle zur anderen nicht stattfindet ; von den che- mischen ist besonders interessant, daß sich in Petroleum das Licht stundenlang erhält, ferner daß Glycerin in weniger als 1 Minute alles Licht vernichtet und daß auch Blausäure ein sehr starkes Gift für die Organe ist. Zerquetscht man ein Organ unter dem Compressorium total , so erscheint doch nach Aufhören des Druckes und Zutritt der Luft das verschwundene Licht wieder. Zerreibt man ein Organ zwischen den Fingern, so scheinen wie bei geriebenem Phosphor leuch- tende Nebel davon aufzusteigen ; es könnte also an dampfförmigen Leuchtstoff in den Tracheen gedacht werden. Zudem enthält die Asche ungemein viel Phosphorsäure , die aber nicht an das gleichfalls viele Kali gebunden sein kann (weil dieses von der Harnsäure gesättigt ist) , also ihre Entstehung der Verbren- nung eines phosphorhaltigen Körpers verdanken muß. Dieser Leuchtstoff würde in den Leuchtzellen entstehen , die sich ontogenetisch vielleicht auch als modificirte Hautdrüsen herausstellen werden. Die Farbe des Lichtes endlich findet ihre Er- klärung in dem transparenten gelbgrünen Farbstoffe. [Vergl. hiermit die total abweichenden Angaben von Dubois.] Der Schwerpunkt der ausgedehnten Arbeit von Dubois (^) über Pyrophorus liegt noch weit mehr, als es bei der Heinemannschen der Fall ist, auf dem physio- logischen Gebiete, obwohl auch die gesammte Anatomie des Thieres kurz abgehan- delt und bildlich dargestellt wird. Verf. bespricht zunächst die äußere Form 8. Hexapoda. Coleoptera. 67 der Imago und der beiden früher unbekannt gewesenen Larvenstadien. Imago. Der Verdauungsapparat ist sehr einfach; 4 Malpighische Gefäße; Speicheldrüsen werden nicht erwähnt. Das Herz hat 5 Kammern ; im Metathorax erweitert es sich zu einem Becher mit chitinigen Rändern, welcher durch seine Anheftung an die Rückenhaut dafür sorgt, daß auch bei den heftigen Sprungbewegungen des Thieres die Circulation ungestört bleibt. Von hier aus bis in den Kopf hinein konnte der Bau des Herzens nicht genau ermittelt werden. Von den 2 Paar tho- racalen und 7 Paar abdominalen Stigmen schildert Verf. die Form sehr genau, erwähnt aber ihrer Muskeln nicht, und bespricht auch den Verlauf der Tracheen ausführlich. Der Leuchtapparat am Bauche wird von 2 Paar Abdominalstigmen aus versorgt [vergl. oben Heinemann], jedoch stehen diese Tracheen, indem sie an die bekannten großen Längsstämme angeschlossen sind, mit dem gesammten Tra- cheensystem in enger Verbindung. Das mesothoracale Stigmenpaar scheint haupt- sächlich für die Athmung während des Fluges bestimmt zu sein, das 1. abdomi- nale dagegen für die Sprungmuskeln und zugleich für den Darm, das prothoracale für die vorderen Leuchtorgane und die Musculatur. Das Nervensystem gleicht dem von Athous nach der Darstellung von Blanchard ; besonders zu erwähnen sind 2 Nervi recurrentes, die vom 7. Abdominalganglion ausgehen, dicht neben dem Bauchstrange bis zum Metathorax verlaufen und sich am Darm verzweigen. Auch der Geschlechtsapparat vom (;f und § wird beschrieben. — Leuchtorgane. Das Ei leuchtet (bei Tage sehr schwach, Nachts stärker) schon vor der Furchung, ja, bereits im Ovarium; es kann, wenn es befruchtet ist, ohne Schaden vorübergehend austrocknen, verliert aber dabei sein Leuchtvermögen, das jedoch bei Befeuchtung wiederkehrt. Der Eiinhalt reagirt stark sauer und enthält unzählige stark doppeltbrechende opalisirende Körnchen [s. unten]. Das 1. Larvenstadium besitzt ein verschmolzenes Paar Leuchtorgane auf der Grenze zwischen Kopf und Prothorax, das 2. außer ihm noch in den 8 ersten Ab- dominalsegmenten je 2 Organe (in der Nähe der Stigmen, im Inneren von beson- deren Höckern) und im 9, nur eins. Die Tracheen bilden um jedes von letzteren einen Kreis , dringen aber nicht ins Innere ; auch fehlen im Prothorax und im 9. Bauchringe die Stigmen. Die leuchtende Materie enthält wie beim Ei stark doppeltbrechende Körnchen. Abdominalorgan der Imago. In der Ruhe hat es die Gestalt eines Doppelsackes, wenn jedoch beim Fluge die Spitze des Abdomens nach oben gewandt wird , so verstreichen die Falten und es ist dann eine einfache, halbmondförmig gekrümmte Platte mit einem Stiele nach dem In- neren des Körpers zu. Die äußere, leuchtende Schicht setzt sich durch den Stiel in den Fettkörper des Metathorax resp. Abdomens fort; ihre Zellen sind gleich denen des Fettkörpers zu mitunter verzweigten Strängen angeordnet , welche senkrecht zur Hypodermis verlaufen und an ihr enden. Die Zellen zeigen keinerlei Andeutungen von Theilung ; ihre Membran ist sehr fein [vergl. oben Heine- mann] und bildet die Wand der Cylinder. Die nicht leuchtende Schicht besteht zwar aus denselben Zellen wie die leuchtende, aber sie sind älter und auf verschie- denen Stadien derHistolyse. Sie enthalten doppeltbrechende Krystalle von harn- saui-em Ammoniak. In dem Maße, wie die Leuchtzellen in die nicht leuchtende Schicht hineinwandern , rücken junge Zellen durch den Stiel des Organes nach, um ihrerseits zu leuchten [s. unten]. Man könnte daher das Leuchtorgan mit einer Drüse ohne Ausführgang vergleichen. Tracheen sind im Inneren desselben bestimmt nicht vorhanden, bilden dagegen im Stiele ein dichtes Geflecht. Nerven treten nur an die Tracheen und an die Muskeln heran, welche das Organ umgeben, nicht auch in dasselbe hinein. Prothoracalorgane der Imago. Sie sind im Wesentlichen ähnlich dem abdominalen und werden vom Verf. histologisch nicht näher erläutert. Dagegen bespricht er nun höchst eingehend (p 103-202) 5* 68 Arthropoda. die physikalischen Eigenschaften des Lichtes, den Einfluß mechanischer und anderer Agentieu auf seine Production (Wirkung der Kälte , des Lichtes , der Elektricität , der Gifte u. s. w. u. s. w.). Hervorzuheben ist aus diesem Ca- pitel Folgendes. Das Licht von Pyrophorus ist grün und enthält chemische Strahlen {der Abhandlung ist eine Photographie beigegeben , deren Negativ mit Hülfe des Lichtes des Abdominalorgans gewonnen wurde) , aber nur sehr wenige. Die meisten werden nämlich durch eine fluorescirende Substanz , welche im Blute enthalten ist und mit ihm in das Leuchtorgan gelangt, in Strahlen von mittlerer Wellenlänge umgewandelt und bewirken so den ungemeinen Glanz des Lichtes. Strahlende Wärme verbreitet letzteres kaum , ebensowenig wird ein Theil der zu seiner Erzeugung verwandten Energie in Elektricität umgesetzt , mithin ist es ein »ideales« Licht, das jeder anderen uns bekannten Lichtquelle an Sparsamkeit un- endlich überlegen ist. — Die Thiere bedienen sich des Lichtes ihrer Prothoracal- organe während des Kriechens [wird eines mit schwarzem Wachse bedeckt, so bewegen sie sich nicht mehr geradlinig, sondern nach der beleuchteten Seite hin ; werden beide Organe ausgeschaltet, so wird der Gang unsicher) , des Abdominal- organes beim Fliegen oder Schwimmen. Nur am Tage kriechen sie bisweilen langsam umher, ohne Licht von sich zu geben, nie aber im Dunkeln, ohne sich selbst den Weg zu erleuchten. Dagegen scheuen sie das weiße Licht. Es besteht aber , wie Experimente zeigen , keine directe Abhängigkeit der Leuchtorgane von den Augen, überhaupt auch nur eine indirecte von den Ganglien, denn das Gehirn als Sitz des »photo-sensitiven Reflexes« wirkt durch Vermittlung des Bauch- stranges nur auf die Muskeln ein, welche den Zufluß des Blutes zu den Leucht- organen regeln. Jede Contraction dieser Muskeln hat eine Öffnung des Sinus zur Folge, welcher die Organe umgibt, somit stärkeren Blutzufluß und Leuchten. Die Muskeln der Prothoracalorgane stehen in Connex mit den Sprungmuskeln, daher auch der Sprung, welcher als Vertheidigungsmittel aufzufassen ist. Leuchten her- vorruft ; die Abdominalorgane gelangen in ähnlicher Weise zur Thätigkeit , wenn das Abdomen sich nach oben bewegt. Directe Abhängigkeit der Leuchtorgane von der Respiration existirt nicht ; die Prothoracalstigmen , welche in der Regel sich 5-6 Mal in der Minute Öffnen und schließen, können zugekittet werden, ohne daß das Licht erlischt. Bei der Athmung bildet sich kein Ozon in den Tracheen und überhaupt nur wenig Kohlensäure, jedoch von dieser Nachts mehr als bei Tage, weil alsdann die Thiere lebhafter sind. Die Athmung der Gewebe, besonders der Leuchtorgane , vollzieht sich wie bei den Thieren , welche durch Lungen oder Kiemen athmen, nur durch Vermittelung des Blutes ; es ist daher auch der Ver- such , das Licht durch locale Verbrennung einer Substanz unter Beihülfe der Athemluft zu erklären, aufzugeben. Auch ist in den Organen nicht mehr Phos- phor enthalten als in den übrigen Körpertheilen. Die Leuchtzellen unterliegen einer Histolyse , wobei ungemein viele kleine , stark doppeltbrechende krystal- linische Körner von Guanin und ein besonderer Eiweißstoff entstehen. Jenes scheint mit Hülfe der Tracheenluft in der nichtleuchtenden Schicht in Harnsäure umgesetzt, dieser hingegen vom Blute fortgeführt zu werden und dem Gesammt- organismus für die Bildung der Geschlechtsproducte zu Gute zu kommen, da die Nahrung der Imagines nur stickstofffreie Körper (Saft des Zuckerrohres* enthält. Da aber derProceß desKrystallisirens anorganischer Salze bekanntlich mit Licht- entwickelung verbunden ist, so stammt das Licht in den Leuchtorganen vielleicht aus einer ähnlichen Quelle. »La substance photogene vivante en passant de l'etat colloidal ä Tetat cristalloidal , cest-ä-dire de la vie ä la mort , laisse ^chap- per sous forme de Inmiere tout ou partie de la force qui Tanimait« fp 263) . Hierzu stimmt, daß das Filtrat von mit Wasser sorgfältig zerriebenen Organen noch ieuchtet ; obwohl in ihm keinerlei zellige Elemente, sondern nur die kleinen Kör- 8. Hexapoda. Coleoptera. Hymenoptera. 69 ner enthalten sind. Die photogene Substanz ist ein Albuminoid, löslich in Wasser, gerinnbar in der Hitze, durch Alkohol etc. Sie wird durch eine Art Ferment zer- setzt, das Verf. jedoch nicht hat darstellen können. Für das Leuchten ist übrigens der Zutritt von Blut nicht nöthig, da auch das ungefurchte Ei und jede isolirte Leuchtzelle Licht abgibt. — Verf. macht auch hie und da Bemerkungen über die Lampyriden und scheint auch für diese das Licht nicht auf eine Verbrennung zurückführen zu wollen. Hierher auch ""Dubois u. Regnard, sowie *Schnetzler. Wielowiejski (^) faßt bei Ludola das von Emery beschriebene [vergl. Bericht f. I&84npl65] Syncytium der Tracheenmatrix nur zum Theile als letztere auf und betrachtet die äußere Partie als die Leuchtschicht der Parenchymzellen. Vergl. auch oben p52. Fran^ois beschreibt eine alte Larve von Lamp-yris, die ohne Kopf und Vorder- stück des Prothorax lebte. Die Wunde war frisch vernarbt; der weit nach hinten gelegene Schlundring zeigte sich unversehrt ; der Darm war ganz leer, der Fett- körper normal. Über geköpfte Rhizotrogus vergl. Jaworowski, s. oben p 59. V. la Valette [^) beschreibt Stadien aus der Spermatogenese von Käfern, speciell von Phratora, im Einklänge mit seinen früheren Beobachtungen. Der Kopf des Samenfadens geht aus Kern + Nebenkern hervor; letzterer tritt zunächst als »einfache Verdichtung des Cytoplasma« auf und nimmt an der Karyokinese Antheil. Der Samenfaden zerfällt bei Behandlung mit verdünnter Essigsäure etc. in 2 Fäden. Die Haut der Spermatocysten besteht aus der «zusammen geflos- senen Zellsubstanz« von 2 Zellen und zeigt höchstens 2 Kerne. Die einzelnen Hodenbläschen haben eine Tunica propria mit Kernen, von der bei unreifen Ho- den noch Scheidewände ins Innere auszugehen scheinen. Die Tracheen verbreiten sich nur in der Peritonealhaut. Untersucht wurden die Gewebe lediglich in in- differenten Flüssigkeiten (Jodserum mit Gentianaviolett) ; Verf. spricht sich gegen Gilsons Methode als eine »viel zu rohe und einseitige« aus. Ovarien von Coleopteren, vgl. Korschelt{') undWielowiejski('), s. oben p53 u. 56; Eibildung bei Coleopteren, vergl, oben p 6 Stuhlmann, ferner Sabatier und Perez, s. oben p 52, bei Colymbetes und Dytiscus^ vergl. Will, s. oben p 55; Ei von Hydrophilus, vergl. Hallez, s. oben p 57; Gastrula bei Coleopteren, vergl. Kowalewski (*), s. unten p 73; Entwickelung von Hydrophilus , vergl. Heider, s. oben p 57. Nach Labouibene sind die Hinterflügel bei Orchestes j}opuli, wenn er aus der Nymphenhaut ausschlüpft, noch nicht gefaltet , sondern überragen die Elytren ; sie falten sich erst 10-15 Minuten später. Poujade findet diese Erscheinung auch bei Callidium und Hesperopha^ies. Phylogenese der Coleopteren, vergl. Brauer, s. oben p 59. Hymenoptera. Chatin (^) betrachtet die Unterlippe und (2) die Oberlippe in ähnlicher Form wie früher die Kiefer [vergl. Bericht f. 1S85 II p 14S]. Breithaupt beschreibt ungemein eingehend den Rüssel von Apis und Bombus nach Schnitten und Quetschpräparaten. Die Aufnahme der flüssigen Nahrung geschieht, wie Verf. auch theilweise direct beobachtet hat, auf zweierlei Weise : zuerst durch Lecken, wobei die Hauptmasse des Honigs auf der Außenseite der Zunge zwischen den langen und dicht gestellten Haaren in Folge von Capillar- attraction aufsteigt; zum Schlüsse, wenn nur noch geringe Quantitäten Honig da sind, durch Saugen mittels des Capillarrohres, welches von dem sogen. Löffelchen aus in dem ganzen Chitinstabe der Zunge verläuft. In beiden Fällen gelangt aber 70 Arthropoda. die Flüssigkeit schließlich in das eigentliche Saugrohr , welches von den Maxillen und den Labialtastern gebildet wird. Die Pumpbewegungen, um den Honig von hier aus in den Mund zu leiten, besorgt die Musculatur des Pharynx in Verbindung mit der wie ein Ventil wirkenden Schlundklappe. Trockener Zucker wird zuvor mit Speichel, welcher mit Hülfe einer eigenen Spritze nach außen gelangt, gelöst. Eine besondere Drüse scheint letztere einzuölen. Das sogen. Geschmacksorgan (Wolffj wirkt vielleicht nicht als solches, auch besitzen die Haare des Geruchs- organes genau den Bau von Tasthaaren. Hirn der Hymenopteren, vergl. Viallanes (^j; Entwickelung der Ocellen, vergl. Carriere, s. oben p 50. Forel (^) beantwortet in seiner vorläufigen Mittheilung die Frage, ob die Ameisen [Camponotus und Formica) das Ultraviolett mit der Haut oder mit den Augen wahrnehmen, dahin, daß sie es sehen ; es sei aber außerdem die Möglich- keit von photodermatischen Wahrnehmungen nicht ausgeschlossen. Geruchsorgane von Vespa, vergl. oben p 3 vom Rath; Antennen der Ameisen, vergl. oben p 2 Leydig; Stachel, Dimorphismus etc. von Hymenopteren, vergl. Jhering, s. oben p 51 ; Herz von Bomhis und Cimbex , vergl. Poletajewa; Blut- gewebe und Tracheen der Hymenopteren, vergl. Wielowiejski (^j, s. oben p 51. Schönfeld erörtert die Bedeutung des »Magenmundes«, d. h. des Verschluß- kopfes zwischen Honig- und Chylusmagen [vergl. Bericht f. 1883 H p HO] für die Öconomie von Jipis, die nur durch seinen Besitz zur Honigbiene geworden sei. Über die Bienenzellen vergl. Hennessy; hierher auch Miillenhoff (S^). Über Apis vergl. *Cheshire, über geköpfte Vespa Jaworowski, s. oben p 59. Ovarien von Hymenopteren, vergl. Korschelt ;^) und Wielowiejski (^), s. oben p 53 und 50 ; Eibildung, vergl. oben p 6 Stuhlmann, ferner Blochmann , s. oben p 56, und Sabatler und Perez, s. oben p 52. Über Entwickelung von Apis vergl. Grassi [*] ; Wachsthum der Larven von Paniscus, vergl. Poulton (^), s. unten p77 ; Phylogenese der Hymenopteren, vergl. Brauer, s. oben p 59. Hemiptera. Fossile Exuvies von Galguliden, vergl. Bertkau, s. oben p 49. Morgan beschreibt, ohne die neuere Litteratur zu kennen, und ohne wesentlich Neues zu bieten , den Tonapparat der Cicade Platypleura capensis vom Cap der Guten Hoffnung, und Middlemiss in ähnlicher Weise den der Cicaden vom Hima- laya. Bei P. soll der Rüssel nicht 4, sondern nur 3 Stechborsten enthalten , von denen aber die eine zuweilen Spuren der Verschmelzung aus einem Paare zeige. Künckel berichtigt die Beschreibung Landois' von den sternalen Stinkdrüsen von Acmithia — es sind ihrer 2, das unpaare Reservoir hat rechts und links eine Öffnung — und weist die allen Heteropteren zukommenden dorsalen larvalen Stinkdrüsen auch für die Larven von A. nach. Mithin ist die flügellose A. ohne dorsale, aber mit sternalen Drüsen eine Imago. Für Pyrrhocoris bestätigt er die Beobachtungen von P. Mayer. Blutgewebe der Heteropteren, vergl. Wielowiejski (^), s. oben p 51. Witiaczil hält gegenüber Wedde [vergl. Bericht f. 1S85 H p 152] seine Behaup- tung vom Fehlen der Speichelpumpe bei Aphiden , Cocciden und Psylliden auf- recht. Lemoine (^] beschreibt kurz den Darmcanal von Phylloxera punctata und vastairix. Beiden flügellosen agamen Q von jo. zeigt das »intestin postörieur« an seinem Analende »rapports avec la partie contractile du vaisseau dorsal« ; welche, wird nicht gesagt. [Eingehendes Referat nach dem Erscheinen der aus- führlichen Arbeit.]. Über Aspidiotus vergl. Lemoine (^j. 8. Hexapoda. Hemiptera. 71 List (^) behandelt in seiner »Monographie« des Q von Orthezia cataphracta zu- nächst die äußere Körperform und bespricht dann die Wachsschilder und das eigent- liche Chitinintegument. Das Wachs schmilzt bei 80-83° und löst sich in Chlo- roform, jedoch bleiben alsdann dünne, sich verästelnde Fäden unbekannten Ur- sprunges, welche eine »organische Grundlage für die wachsartige Masse bilden«, ungelöst. Es wird von den Wachsdrüsen (einzelligen Hautdrüsen) durch hohle, an der Spitze offene Borsten oder auch Papillen hindurch ausgeschieden, worauf die einzelnen Wachsfäden mit einander zu den Schildern verschmelzen. Das Ab- domen hat 7 Ringe; zwischen dem 6. und 7. [im Original: »zwischen dem 10. und 11. Abdominalfelde«] liegt die äußere Geschlechtsöflfnung. — Ferner erörtert Verf. die Hypodermis und den ihr anliegenden Fettkörper, die Musculatur und das Tracheensystem in topographischer und histologischer Beziehung. An den beiden thoracalen Stigmenpaaren sind ÖfFnungsmuskeln vorhanden ; am Abdomen tragen die ersten 6 Ringe dorsal je 1, der 7. aber 2 Paar Stigmen. Die Hypodermis der Tracheen betrachtet Verf. als Bindegewebe , wie er denn auch sowohl an den Sehnen der Muskeln als auch an gewissen Stellen des Schlundge- rüstes ein »straffes fibrilläres Gewebe« oder »Chitinfasergewebe« constatirt, das von Kalilauge »sehr leicht, wenn auch nur zum Theil«, gelöst werde. Die Mund- theile erörtert er ungemein eingehend, ohne jedoch über die Bedeutung mancher Theile namentlich des Schlundgerüstes ins Klare zu kommen. Eine Speichel- pumpe sei nicht vorhanden. Von der Beschreibung, welche Mark für 0. urticae gegeben, weicht er an manchen Punkten ab. Darmcanal. Im Ösophagus folge auf die Musculatur gleich die Intima [und ihr Epithel ?] ; letztere sei im Vorder- darme nur an dessen Anfang vorhanden , finde sich dagegen im Mitteldarme da, wo er in den Enddarm übergehe ; die Abgrenzung des Vorderdarmes vom Mittel- darme »erscheint wohl mehr oder weniger willkürlich, da die histologische Struc- tur sehr allmähliche Übergänge zeigt«. Die 4 Malpighischen Gefäße münden mit einem gemeinschaftlichen Gange aus und sind an ihren Enden ebenfalls mit ein- ander verwachsen. Die Zahl der Follikel der Speicheldrüsen variirt individuell; die Ausmündungstelle des gemeinsamen Speichelganges in den Pharynx konnte Verf. nicht finden, sah dagegen an die Drüsen außer Tracheen auch Nerven heran- treten. Nervensystem. Das Bauchmark zeige »große Übereinstimmung« mit dem der Myzostomiden. Im Unterschlundganglion sind unipolare Ganglienzellen vorhanden. Von den Augen, welche stets zugleich mit den Antennen bewegt werden, gibt Verf. keine genauere Schilderung, ebenso wenig vom Rückenge- fäße, an dem er zwar keine Ostien, dagegen aber einen »es bis in den abdomi- nalen Theil begleitenden starken Nerven« auffand. Fettkörper. Aus der Leibesflüssigkeit werden durch 0,5% ige Kochsalzlösung Krystalle ausgefällt. Von Fettzellen lassen sich 3 Stadien der Ausbildung beobachten. Genital- organe. Im Receptaculum seminis zeigten sich einmal »an Spermatozoiden erinnernde Gebilde«, so daß es vielleicht q^ gibt. Die Zahl der Eiröhren schwankt zwischen 9-12 jederseits; manchmal ist der eine Eierstock fast ganz ver- kümmert , während der andere um so mehr Eiröhren hat. Der Oviduct besteht aus Peritonealhülle , Ring- und Längsmusculatur und Epithel mit Chitinintima, nach vorn vom Rec. seminis jedoch fehlen Ringmuskeln und Chitin. [Über die Ei- bildung vergi. das folgende Referat.] Nach List's vorläufiger Mittheilung (2) weicht die Eibildung bei Orthezia wesentlich von dem bisher für Hemipteren Bekannten ab. Die Epithelzellen des Endfaches sollen verschmelzen und unter Verlust der Kerne sich zu »Dotter- schollen « umwandeln, dann aber von Neuem Kerne erhalten und so zu Dotterzellen werden. Daraufrücken sie nach dem Eifache hin und zerfallen in Dotterkörnchen, mit denen das junge Ei, das selbst ein Sproß des Epithels des Eifaches oder viel- 72 Arthropoda. leicht geradezu eine Epithelzelle desselben ist, sich umgebe. Zuweilen bilden sich in einem Eifache 2 Eier, ob sie aber reif werden, blieb unbekannt. Ovarien vonHemipteren, vergl. Korschelt (^) undWielowiejski(i) , s. oben p 53 und 56; Eibildung bei Aphrophora, vergi. oben p 6 Stuhlmann, bei Hemipteren, vgl.Sabatier und Perez, s. oben p 52 ; Chorion von Ranatra, vergl. Korschelt(3). Diptera (incl. Siphonaptera).' BrUhTs Abbildungen vom Hautskelet von Pulex scheinen gegenüber den Dar- stellungen von Landois und Taschenberg mancherlei Neues zu enthalten, das sich aber aus der kurzen Erklärung der Tafeln nicht mit genügender Sicherheit er- kennen läßt. Skelet von Cecidomyia, vergl. * Hagen. Über Paltostoma vergl. F. Müller (0). Lobus opticus von Musca , vergl. oben p 3 Bellonci ; Augen von Dipteren, vergl. Carrlere, s. oben p 50, von Musca^ vergl. oben p 3 Patten. Viallanes (^, ^) beschreibt ähnlich wie früher das Ganglion opticum von Aeschna [vergl. Bericht f. 1885 II p 144], so jetzt das der Muscidenlarve. Methode. In- jection von Osmiumsäure 1% 1 Theil und Alcohol 70^0 2 Theile in die Leibes- höhle, Abbinden des Vorderleibes und 24 stündiges Eintauchen in Alcohol abso- lutus, dann Schneiden und Reconstruiren aus den Schnitten auf plastischem Wege. Das larvale Auge functionirt bereits, vermittelt aber nur die Empfindung von Licht und Dunkelheit, da es von Muskeln etc. bedeckt ist. Es besteht im Wesent- lichen aus der Imaginalscheibe , dem Nervenstamme und dem Ganglion opticum. Letzteres ist etwa 5 Mal umfangreicher als das Hirn und mit ihm durch einen sehr kurzen Sehnerv verbunden , der wie bei Aeschna 2 völlig getrennte Bündel auf- weist und dieselben Lageverhältnisse zeigt [wie denn überhaupt die Beschreibung der Augen beider Thiere nur geringe Verschiedenheiten darzubieten scheint; vergl. auch Bericht f. 1883 II p 118 Viallanes]. Ciacclo beschreibt sehr eingehend die Augen einer großen Anzahl von Arten aus sämmtlichen Familien der Dipteren. Die Arbeit von Berger bietet nach ihm, so weit sie hier in Frage kommt, »sehr viel Falsches und nichts Neues«, letzteres darum, weil Verf. bereits 1876 in einer vorläufigen Mittheilung zu ähnlichen Re- sultaten wie B. gekommen sei. Grenachers Unterscheidung der Augen in acone, pseudocone und eucone sei unhaltbar; Carriere endlich habe eine »der Wahrheit wenig entsprechende« Auffassung vom Bau des Facettenauges. Im 1. »Buch« gibt Verf. eine Darstellung des Dipterenauges im Allgemeinen, behandelt im 2. die Einzelheiten nach Familien und characterisirt im 3 . kurz die Stemmata (der zu ihnen gehende Nerv besitzt ein kleines Ganglion) , vergleicht sie mit den Facetten- augen, ferner die Retina der letzteren mit derjenigen der Vertebraten, bespricht ihre Ontogenese auf Grund der Angaben früherer Autoren und kommt zum Schlüsse, daß man den feineren Bau der Insectenaugen noch lange nicht genau genug kenne, um daraus Schlüsse auf das Sehvermögen ziehen zu dürfen. Schon bei den einzelnen Dipteren seien die lichtbrechenden Medien so sehr verschieden, daß unmöglich alle gleich gut sehen könnten. — Das Ganglion opticum enthält bipolare Zellen. Der Nervus opticus entspringt ausschließlich vom Ganglion ; seine Fasern kreuzen sich bei den Chironomiden und Tipuliden gar nicht, bei den übrigen Familien nur theilweise. Die »Retina« besteht aus 6 Schichten: 1) Mem- brana limitans posterior ; trennt den Opticus von der Retina , bildet aber keine isolirbare Haut. 2) Schicht der Opticusfasern; diese sind in prismatischen Bün- deln angeordnet und haben mitunter eine eigene Scheide. 3) Schicht der Nerven- zellen; multipolar. 4) gefensterte Schicht; nur bei den Bibioniden, Chironomiden 8. Hexapoda. Hemiptera. Diptera. 73 und Tipuliden ; enthält in ihren Lücken Tracheen und Bluträume. 5) Membrana limitans anterior. 6 1 Stäbchenscliicht ; umfaßt Rhabdom und Krystallkegel. (Bei den Tabaniden mit Ausnahme von Haematopota und CÄ?-yso;js fehlen No 1 und 2.) Das Rhabdom besteht aus 1 centralen und 6 darum gelagerten Stäben ; und zwar steckt entweder ein jeder von ihnen in einer besonderen Pigmentzelle oder sie werden alle zusammen von 6 Zellen eingeschlossen. Die facettirte Cornea »wächst und erneuert sich nicht einheitlich und von innen nach außen , sondern jede Fa- cette für sich und von der Seite her«. Die Facetten sind je nach denSpecies bicon- vex , planconvex oder concavconvex. — Untersuchungsmethoden. Die Thiere werden in absolutem Alcohol conservirt, dann in complicirter Weise in ein Ge- misch von Öl, Wachs und Cacaobutter eingebettet, aus freier Hand geschnitten und noch eingebettet in wässerigem Carmin oder Hämatoxylin gefärbt. Maceration in Chrommischungen oder unter gleichzeitiger Bleichung in 100 Glycerin mit 20 rauchender Salpetersäure (acido nitroso nitrico] . Sinneszellen von Coreihra, vergl. Wielowiejski {-) , s. oben p 51; motorische Nervenendigungen bei Musca, vergl. oben p 6 Gabbi ; «Elastisches Gewebe« von Eristalis, vergl. Gazagnaire (•^) , s. oben p 50; Blutgewebe der Dipteren, vergl. Wielowiejski {^), s. obenp 51 ; tiber geköpfte 3/wsc« vergl. Jaworowski, s. oben p 59 ; Ovarien von Dipteren, vergl. KoPSChelt (^i und Wielowiejski (^), s. oben p 53 u. 56; Eibildung bei Musca, vergl. oben p ß Stuhlmann, bei Dipteren, vergl. Sabatier und Perez, s. oben p 52; Ei von Musca, vergl. J. Dewitz, s. oben p 62 ; Entwickelung von Pulex, vergl. *Robson. Kowalewski (^) beschreibt in einer vorläufigen Mittheilung die Embryogenese von Musca [spec. ?]. Er beobachtete die 1. Theilung des 1. Eikernes; beide Tochterkerne liegen noch nahe dem vorderen Pole, rücken aber später nach innen, so daß auf dem Stadium von 8 Kernen diese im Centrum angehäuft sind; jeder Kern besitzt einen Plasmahof. Später wandern sie unter Theilungen an die Peri- pherie in das Keimhautblastem hinein ; zunächst am hinteren Pol , wo sie als die bekannten Polzellen austreten , dann am vorderen Pol und endlich auch auf dem Reste des Eies. Das Plasma der Kerne verschmilzt mit dem Blasteme ; die solcher- gestalt angelegten Blastodermzellen nehmen, wie schon Weismann wußte, an Höhe zu. Ein Theil der Zellen bleibt jedoch im Dotter zurück. Die mediane Rinne beginnt am vorderen Pole, erstreckt sich dann über die Bauchseite hin und über den hinteren Pol noch auf Y3 der Rückenseite hinaus. Ihr Verschluß ge- schieht in der gleichen Richtung, imd damit ist die Bildung der Embryonal- hüllen verbunden, welche aber nur den dorsalen Theil des Keimstreifs bedecken. Wenn sich letzterer später auf der Bauchseite verkürzt, so wird das äußere Blatt der sich nun wieder zurückziehenden Hülle direct zur Haut des Rückens. Die Zellen »der zusammengefallenen Wände der geschlossenen Rinne p 237—170 T 7—16. [3, 5] Brooks, W. K., The anatomy and development of the Salpa-chain. in: Stud. Biol. Lab. J. Hopkins Univ. Vol. S p 4.51—475 Figg. e T 28 e 29. [8] Dohrn, Anton, Studien zur Urgeschichte des Wirbelthierkörpers. 9. Die Bedeutung der un- paaren Flosse für die Beurtheilung der genealogischen Stellung der Tunicaten und des Amphioxtts, und die Reste der Beckenflosse bei Petromyzon. in : Mitth. Z. Stat. Neapel 6. Bd. p 399—432 T 23—24. [2] Giard, A., Sur deux Synascidies nouvelles pour les cotes de France [Diazona Hebridica Yorhes et Goodsir et Distaplia rosea Della Valle). in: Compt. Rend. Tome 103 p 755 — 757. [4] Herdman, W. A., *1. The presence of calcareous spicula in the Tunicata. in: Proc. Geol. Soc. Liverpool 1884-85 p 42—45. , *2. A phylogenetic Classification of Animals 1885. [Contiene anche la filogenia dei Tunicati.] , 3. Report on the Tunicata. Part 2. Ascidiae compositae. in Rcp. Ghallenger Vol. 14 429 pgg. 49 Tav. [7] , 4. Notes on Variation in the Tunicata. in : First Rep. Fauna Liverpool Bay p 354 — 364 T 9. [4] , 5. On some points in the phylogeny of the Tunicata. in: Nature Vol. 33 p 546— 547. [3] ■ , 6. On the Phylogeny of the Tunicata. in: Proc. R. Soc. Edinburgh Vol. 13 p 444— 445. [2] Jourdain, S., Observation sur la blastogenese continue du Boiri/llotdcs rubriitn'M..'E. in: Compt. Rend. Tome 103 p 1086—1088. [Niente di nuovo; v. Della Valle in: Bericht f. 1882 III p 87.] Julin, Gh., V. van Beneden. Lahille, F., 1. Systeme musculaire du Olossophorum sabulosum (G.) [Polyclinmn sabiclosuni Giard). in: Bull. Soc. H. N. Toulouse Vol. 19 1885 p 13—23. [7] , 2. Sur une nouvelle espece de Diplosomien. in: Compt. Rend. Tome 102 p 446 — 448. [7] , 3. Sur la Classification des Tuniciers. ibid. p 1573 — 1575. [7] Maurice, Charles, 1. Sur l'appareil branchial, les systemes nerveux et musculaire deYAjna- roecium torquatmn (Ascidie composee). ibid. Tome 103 p 434 — 436. [Niente di nuovo.] , 2. Sur le coeur, le tube digestif , et les organes genitaux de \ Amaroecium torquatum (Ascidie composee). ibid. p 504 — 506. [7] Nansen, Fridtjof, Forelöbig Meddelelse om Undersögelser over Centralnervesystemets histo- logiske Bygning hos Ascidierne samt hos 3Iyxine glutinosa. in : Bergens Museums Aarsberetning for 1885 p 54—78. Traduz. in: Ann. Mag. N. H. (5) Vol. 18 p 209 —226. [5] Zool. Jahresbericht 18S6. Tunicata. 2 Tunicata. ROule , Louis , 1. Sur quelques variations individuelles de structure des organes chez les Ascidies simples, in: Compt. Rend. Tome 102 p 831 — 833. [4] , 2. Sur quelques particularites histologiques du tube digestif des Ascidies simples, et notamment des Cynthies. in: Compt. Rend. Tome 102 p 1503 — 1506. [V. il lavoro seguente.] , 3« Recherches sur les Ascidies simples des cotes de Provence, in: Ann. Sc. N. (6) Tome 20 Art. No. 1 229 pgg. 13Tav. [4] Stuhlmann, Franz, Die Reifung des Arthropodeneies nach Beobachtungen an Insecten, Spin- nen, Myriapoden und Peripatus. in: Ber, Nat. Ges. Freiburg 1. Bd. Tunicati p 193 —199 2 Figg. [4] Todaro, Franc, Studi ulteriori sullo sviluppo delle Salpe. in: Atti Accad. Lincei Mem. (4) Vol. 1 p 641—680 5 Figg. T 1—3. [8] 1. Tunicati in generale. II Dohrn vede nella pinna impari dei pesci un argomcnto per far derivare le Ascidie , YAmphioxus e tutti i pesci da antenati , che alla maniera degli Anellidi aveano appendici dorsali e ventrali, dalle ein trasformazioni si ebbero poi le pinne pari ed impari dei Vertebrati. L'Herdman ('') fa derivare i Proto-Tunicata dai Proto-Cliordata mediante dege- nerazione e modificazione , e li dice rappresentati oggi dalle Appendiculariidae. Subito dopo qiiesti divergono dai Prototimicata in due difFerenti direzioni i Proto- Thaliacea, ed i Proto-Ascidiacea. Le Doliolidae e le Salpidae formano 2 linee divergenti dai Proto-Thaliacea. \JAnchinia e un ramo delle Doliolidae ancestrali. I Proto-Ascidiacea perdettero la loro forma pelagica , e divennero fissi. Questo processo ancestrale oggi si ripete con le larve liberamente nuotanti delle Ascidie semplici e composte. I Proto-Ascidiacea, probabilmente rappresentati oggi col massimo ravvicinamento dal genere Clavelina, direttamente o indirettamente lianno dato origine ai vari gruppi delle Ascidie semplici e composte. Due linee divergono dalle Clavelinidae ancestrali ; una che mena alle Ascidie composte piü tipiche , e 1' altra alle Ascidiidae ed altre Ascidie semplici. La prima di queste linee ancestrali diede la Diazona e le Distomidae, e piü tardi le Didemnidae primi- tive. Le Polyclinidae formano un ramo laterale che viene dalla base delle Disto- midae primitive. Una famiglia nuova e importante, detta Coelocormidae, (formata pel Coelocormus huxleyi , della costa Orientale dell' America meridiouale, ottenuta a 600 fathoms, durante la spedizione dei »Challenger«) , deriva dalle primitive Didemnidae , e diede a sua volta origine alle Pyrosomidae , riunendo cosi queste ultimo Ascidie composte tanto aberranti e tanto modificate , con le Distomidae, Ascidie composte affatto tipiche. Le Diplosomidae derivano dalle Didemnidae ancestrali. Le altre 2 famiglie di Ascidie composte, le Botryllidae, e le Polystye- lidae, derivano indipendentemente dalle Ascidie semplici ancestrali, e per conse- guenza non sono collegate strettamente alle Polyclinidae ed alle Distomidae. Probabilmente le Botryllidae vengono dalle primitive Cynthiidae , che derivano a loro volta dalle Ascidiidae. Dali' altra parte le Polysty^lidae formano un ramo delle Styelinae. II n. g. Chorizocormus dei »Challenger« mostra come abbia potuto aver luogo la transizione da una tale Ascidia semplice come Polycarpa , ad una tale Ascidia composta come Goodsiria. — I Proto-Ascidiacea erano probabilmente forme coloniali ; la gemmazione fu conservata dalle Clavelinidae e dalle Ascidie composte tipiche (Distomidae, ecc.) derivate da esse. Intanto la facoltä di for- mare delle colonie mediante la gemmazione andö perduta dalle Ascidiidae primi- tive (Asc. semplici) ; e per conseguenza dove essere riguadagnata indipendente- mente dalle forme ancestrali delle Botryllidae e delle Polystyelidae derivate dalle 1. Tunicati in generale. 3 Ascidie semplici Nelle Polystyelidae la differenziazione della colonia non e an- data molto oltre, siccome e avvenuto invece nella massima parte delle altre A. comp. ; e gli ascidiozooidi non si sono disposti in veri sistemi. Le Cyntliiidao an- cestrali si divisero in due linee : una che menö alle Styellnae ed alle Polystyelidae, l'altra alle Cyntliinae primitive, Qiiest' ultimo griippo e rappresentato oggi molto approssimativamente dal gen. Cynthia^ mentve le Bolteuinae formano un ramo laterale. Le Molgulidae sono pure derivate dalle Cyntliinae primitive ; ma si sono molto modificate. Vedi anche Herdman (^) . L'Herdman (■''') fa degli apprezzamenti suUa teoria deH'Uljanin circa la filogenia dei Tunicati. [Cfr. Bericht f. 1884 IV p 7.] Nella parte generale del loro lavoro van Beneden e Julin discorrono a lungo dello sviluppo embrionale della Clavelina paragonato a quello AaW AmpJiioxus . A p 396, dopo alcune considerazioni, concludono: 1. Che la coda delle Appendi- colarie e delle larve urodele delle Ascidie e segmentata come 11 tronco dell'^m- phioxus. 2. Che i Tunicati attuali derivano da forme ancestrali segmentate, che come le larve AqW Amjjhioxus , avevano, a destra ed a sinistra del piano mediane, sacchi celomici disposti a paia. Questi sacculi, nati in forma di diver- ticoli pari dell' archenteron, non appariscono piü nel corso dello sviluppo dei Tu- nicati attuali ; nondimeno , nella composizione segmentale degli strati muscolari della coda si trovano indizi evidenti della composizione metamerica del mesoblasto ancestrale. Tutta questa parte uniformemente segmentata del tronco s'atrofizza nel corso dello sviluppo ; si che le Ascidie adulte risultano dalla trasformazione progressiva dell' estremita anteriore del corpo delle loro larve. La coda dei Tu- nicati e omologa a tutta la parte del tronco ^q\V Amphioxus che s'estende dietro del secondo segmento. — Dallo studio comparativo dell' apparecchio bran- chiale dei T. risulta chiaramente (p 405) che in tutti questi animali esiste un paio solo di canali branchiali. Questi Ultimi nelle Ascidie sono divenuti dei grandi sacchi detti »cavitä peribranchiali«. Le stimme si trovano in una parte sola dei T. ; mancano nelle forme piü antiche del gruppo ; sono comparse nel corso del- l'evoluzione filogenica del tronco comune deiT.; non presentano il carattere meta- merico , e non danno ragione per ammettere una composizione segmeutale del- l'apparecchio branchiale. — La stessa conchiusione si avrebbe, per altre considera- zioni, paragonando lo sviluppo delle Ascidie a quello di^XY Amphioxtis . — I canali branchiali primitiv! dei T., e tanto meno le stimme o serie di stimme, non sono omologhi ne alle fessure branchiali äQWAmj^Moxus, ne a quelle dei Vertebrati. — II cuore dei Tunicati costituisce un organo esclusivamente proprio degli Uro- cordi, e non e omologo al cuore dei Vertebrati ; gli organi centrali della circo- lazione hanno fatta la loro apparizione non nelle forme ancestrali che hanno dato origine a tntti i Cordati, sibbene invece nelle forme piü recenti, alcune delle quali costituiscono il ceppo dei Tunicati, altre il tronco comune dei Vertebrati. Le in- versioni del torrente circolatorio hanno cominciato a prodursi solo dopo 1' appari- zione del cuore, e forse si troverä la spiegazione di tale fenomeno, unico nel Regno animale, nella genesi cosi particolare delle formazioni cardiache degli Urocordati. Negli Anellidi e negli Artropodi le correnti sanguigne principali presentano gli stessi caratteri che nei Cordati : rivolgendo un Anellide o un Artropodo in guisa che la catena gangliare venga ad occupare una posizione dorsale come nei Cor- dati, (se si considera come dorsale la faccia neurale, come ventrale la faccia opposta) si trova che anche in essi il sangue corre di dietro in avanti nei vasi sotto-intestinali . e d'avanti indietro per contrario nei grandi vasi sotto-intesti- nali. — Gli AA. esaminano pure i nuovi fatti anatomici esposti dal Dohrn in favore dell' ipotesi della derivazione dei Tunicati dai Pesci per degenerazione , e conchiudono contro l'ipotesi medesima. — Circa al posto da assegnare ai Tuni- Tunicata. cati nella classificazione del Regno animale gli AA. ammettono che i Tun. o Urocordi , i Cefalocordi ed i Vertebrati si debbono riunire insieme in un gruppo unico , sotto il nome di Cordati , che si puö far derivare da animali enterocelici segmentati , dotati d'un' organizzazione paragonabile a quella dei vermi annulati piü primitivi, qiiali gli Archianellidi. — V. anche Lahille (^) qui sotto p 7. Giard afferma che il tipo Distajjlia e molto affine ai generi Doliolum ed Anchinia, rispetto ai quali, e particolarmente all' ultimo , si trova nella stessa relazione dei Diplosomidi cou i Pirosomi, cioe : e il rappresentante fissato d'una forma pelagica. II filamento anale dell'^., paragonato dal Barrois allo stolone dorsale dei Dolio- lum, non e altro se non 1' omologo della linguetta cloacale della Distaplia. La for- mazione delle gemme migratrici ha luogo sulla larva nel punto preciso in cui esiste nei Doliolum \ organo a rosetta , vale a dire sotto dell' estremitä inferiore del- l'endostilo, e sopra del pericardio. Le gemme libere sono vere Diblastula, che fin dal principio hanno un esoderma ed un endoderma. derivanti dall' esoderma e dair endoderma dell' individuo genitore, e quindi si possono paragonare allo stolone gemmiparo della Ferophora , che d'altra parte nasce esattamente nel me- desimo punto anatomico sopra ciascun individuo della colonia. Negli Aplidi , in cui il cuore e piü lontano dall' estremitä dell' endostilo , il prolungamento della branchia , detta dall'A. »cloison gemmipare« dell' ovario (epicardio del van Bene- den, V. sotto p 6) , s'estcnde fiuo al pericardio; in guisa che i rapporti in appa- renza modificati dalla posizione delle glandole sessuali, restano fondamentalmente gli stessi. 2. Appendicnlarie. Vedi sopra Herd man C') p 2. 3. Ascidie. Secondo Herdman (^) nessuno dei caratteri usati di solito per la descrizione delle Ascidie e costaute ; 1' organo piü importante per la classificazione e il sacco brau- chiale. [Cf. Bericht f. 1882 UI p 8.] In seguito di osservazioni fatte sulle uova e su gli ovari di Amaroecium, rubicun- dum, Clavclina leimdiformis , ed una specie di Phallusia presse Helgoland, Stuhl- mann considera come molto piü semplice e piü probabile l' origine delle cellule del foUicolo, e del testa dall' esterno dell' novo, anzi che dalla vescichetta gcrminativa. L' A. ha indurito tutto l'animalc con la soluzione di Flemming , o col Sublimate caldo , e poi ha colorito i tagli con saffranina, carminio boracico, ematossilina. [Cf. Bericht f. 1883 IV p 3, 6, 7.] La sostanza fondamentale della tunica nelle Cintiadee e, secondo il Roule (^), quasi sempre omogenea; ma in alcuni casi, p. es. nella Cynthia papillosa L., pre- senta un accenno di fibrille. Nello stesso animale le piccole protuberanze esterne sono rivestite d'una calotta, i cui caratteri istologici ricordano le cuticole chiti- nose. Gli elementi figurati, numerosi, non presentano mai vacuoli voluminosi, somiglianti a quelli della tunica delle fallusie. Nella Polycarpa varians Heller, la sostanza fondamentale del derma e formata quasi interamente d' una rete inestri- cabile di filamenti elastici, che danno ai tessuti una grande resistenza. L' orga- nizzazione lacunare dell' apparecchio circolatorio delle Ascidie e la causa deir alternanza nel corso del sangue (p lOG). La parete del tubo digerente contiene un apparecchio dotato probabilmente di funzioni renali ; quest' appa- recchio Consta d'una rete di tubi numerosissimi, situati intorno a lacune sanguigne, e riempiuti di granulazioni minuscole. Nella Polycarpa varians la regione dei tubi situata sotto l'epitelio intestinale interne si termina cou una dilatazione ampollare. — In un individuo di Cynthia papillosa L. ed in alcuni individui di Ascidia elongata 3. Ascidie. 5 Roule, il Roule (^) ha trovato come caso eceezionale ripetuta una struttura del- l'organo vibratile che somiglia in qualche modo a qiiella che normalmente si trova neir A. Marioni, e nella P. mamillata. II Nansen ha studiato la struttura minuta del ganglio cerebrale delle Asci- die , e specialmente della Phallusia venosa , mentula , ohliqua , Ascidia scabra , e Corella parallelogramma. La massa centrale fibrillare Consta di 2 parti , preci- samente come nei Mizostomi, secondo la descrizione che l'A. ha giä dato di questi animali. La prima parte e una rete fibrillare, diffusa per tutta la massa, a ciii da nel taglio l'aiiparenza spugnosa. Le fibrille s' intersecano in mille modi, ma uon s'anastomizzano mai. L' altra parte e rappresentata da cilindri nervosi , che si vedono di solito nascere dalle cellule gangliari, e correre ai nervi periferici. Nella corda ganglionare dorsale 1' A. ha veduto pure dei cilindri destinati esclusi- vamente a comunicazioni generali. — Le cellule sono di forma molto diversa, ed anche varie per grandezza : la maggior parte delle piü grandi sono unipolari. Nelle cellule multipolari esistono ambedue le forme di processi nervosi, cioe quelli che si continuano direttamente per costituire cilindri nervosi periferici, ed altri che si ramificano nella rete. Altre piccole cellule ganglionari multipolari sono annidate nella stessa massa fibrillare. Alcune cellule nervöse situate presso al- l'origine dei nervi periferici emettono i loro processi direttamente nei nervi peri- ferici, senza passare prima attraverso la massa centrale fibrillare. Anzi anche ad una certa distanza dal cervello si trovano nei nervi periferici alcune cellule nervöse, che mandano i loro processi nervosi in direzione periferica, e non giä all' interno, verso l'organo centrale. van Beneden e Julin descrivono minutamente lo sviluppo embrionale della Clavelina Rissoana , lo sviluppo del cuore e sue dipendenze nella larva e nella gemma, la struttura del cuore dell' adulto, lo sviluppo del tubo digerente, lo svi- luppo deir apparecchio sessuale, i muscoli longitudinali, ripetendo in parte cose pubblicate giä in lavori prececlenti [V. Bericht f. 1881 III p 1; f. 1884 IV p3, 4, 9; f. 1885 IV p 2, 5], anche a proposito di altre Ascidie. Ecco i fatti principali : Gii organi mediani come il tubo midollare e la notocorda , derivano da un abbozzo doppio , e son formati da 2 metä perfettamente simili , separate 1' una dair altra dal piano mediano anatomico, ma adiacenti a questo piano. .Nei piü giovani stadii larvali nessuna cellula del corpo sta nel piano mediano ; piü tardi alcune cellule , (nate sia a destra sia a sinistra) vanno a situarsi nel piano mediano formando il tubo midollare, e la notocorda, e divengono cosi elementi appa- rentemente mediani e simmetrici ; altre possono anche passare da destra a sinistra 0 viceversa. La formazione dell' ectoderma da principio si fa progressiva- mente a spese di »globi misti«, ossia blastomeri che forniscono cellule ectoder- miche e cellule endodermiche, e piü tardi dalla divisione delle cellule ectodermiche preesistenti. Le cellule da cui procede l'epidermide sono prodotte prima di quelle che danno origine al sistema nervoso. Quest' ultimo nella C. si forma precisa- mente come nella Phallusia mamillata^ secondo la descrizione del Kowalevsky. L'identitä completa sotto questo punto di vista fra la C. e VAmphwxus ammessa dal Seeliger e inesatta. La notocorda si sviluppa a spese di quella parte dell' endo- derma primitivo, che sta sotto la parte media e problastoporlca della piastra midollare ; e prima ha forma di doccia , piü tardi si trasforma in un cordone per ravvicinamento dei margini. L'apparenza di ferro di cavallo che dovrebbe avere il primo abbozzo della corda, secondo Metschnikow e Kowalevsky, deriva forse dair essere stato questo scambiato coli' abbozzo comune e probabilmente incom- pleto della notocorda e del mesoblasto. II mesoblasto deriva dall' endoderma, siccome primi 1' hanno riconosciuto Metschnikow e Kowalevsky, e Consta di 2 mctä laterali , separate dalla notocorda e dall' ipoblasto digerentc. Per la genesi ed Tunicata. evolnzione si puö distinguere pure una metä anteriore ed una posteriore. La prima nasce, come il mesoblasto äe\Y Amphioxus e degli enteroceli in generale, sotto la forma di diverticoli laterali dell' arclienteron , prima cavi , indi pieni per proliferazione delle cellule , e da ultimo si risolve in mesenchima. La parte posteriore del mesoblasto da origine ai muscoli della porzione codale del tronco. La CO da della C. non presenta mai una segmentazione ben cbiara. Nondimeno e molto probabile che si debba considerare la coda delle Ascidie come una parte metamerizzata del tronco. Considerando le piastre muscolari della coda della C. quali omologlie delle piastre muscolari dell' AmjMoxus nella coda stessa si debbono contare tanti metameri quante sono le cellule muscolari situate in fila nella lunghezza deir organo. Sarebbero almeno 18. — Nella C. come nella Ferophora , la vesci- cbetta interna della gemma risulta dall' allontanamento delle 2 lamine cellulari adiacenti del setto stoloniale. La vescichetta, allungata nel senso dell' asse della gemma , e continuata indietro nella cavitä virtuale del setto stoloniale, si divido trasversalmente in una parte terminale ed in una basilare. Dalla terminale si formano il sacco branchiale, il tubo epicardico, le cavitä peribranchiali, ed il tubo digerente propriamente detto. La porzione basilare da origine al sacco pericar- dico, la cui volta invaginata diventa parete cardiaca. L'epi cardio nella larva di C. dopo la sua trasformazione, e neil' ascidia fissata, costituisce un tubo cieco biforcato in avanti, ed aperto, con 2 fori distinti, 1' uno destro e 1' altro sinistro, nella cavitä branchiale , fra 1' entrata dell' esofago , e 1' estremitä posteriore della doccia ipobrauchiale. Nella larva invece, 1' origine del cuore ed annessi e diffe- rente che nella gemma; giacche 1' epicardio e il pericardio, una parte del quäle costituisce il tubo cardiaco, derivano da un abbozzo comune, detto dagli AA. »pro- cardio«. Questo risulta dalla saldatura di 2 cerciui cellulari dell' ipoblasto, prima pieni, indi cavi, donde la produzione di una vescichetta unica, connessi al- l'ipoblasto, median te 2 cordoni. — Neil' adulto il cuore non e giammai per se stesso un tubo completo , ma bensi una doccia aperta superiormente , e con le labbra che si continuano infuori col pericardio. La volta del cuore o fessura cardiaca e costituita da una stretta fascia epiteliale , che forma parte del pavi- mento dell' epicardio, ed e detta dagli AA. »rafe cardiaco«. La parete del cuore sembra constare cosi nella C. come nella Corella parallehgramma e nella Salpa pinnata , d'un semplice Strato di cellule epiteliali appiattite parzialmente trasfor- mate in fibrille muscolari. — L'ano neu' adulto non corrisponde all' estremitä posteriore della seconda parte del mesenteron ; ne 1' intestino e una porzione diffe- renziata del primo abbozzo del tubo digerente. Quest' abbozzo resta mediane e si trasforma in una serie di organi mediani ; sacco branchiale , esofago , stomaco. Nel tubo digerente d'una C. adulta bisogna quindi distinguere 2 parti ben diverse : la porzione discendente , che deriva dalla trasformazione del primo abbozzo, e l'ascendente, che nasce tutta intera da un cieco secondario inserito sul pavimento dello stomaco. — La formazione degli organi sessuali e stata stu- diata nella Perophora , nella Clavelina, e nella Phallusia scahroides. A proposito della P. gli AA. affermano che le glandule genitali sono d' origine evidentemente mesoblastica. Della Phallusia dicouo che tutte le parti costituenti dei 2 appa- recchi sessuali nascono da una sola ed unica formazione embrionale ; e che tutte le cavitä dei 2 apparecchi sono parti separate secondariamente da una sola ed unica cavitä primitiva. L'ovogenesi e stata esaminata nella C. L' epitelio follicolare, come pure l' ovulo contenuto , procede da elementi cellulari giä diflferenziati nello epitelio germinativo ; senza che si abbia formazione alcuna di cellule intraovulari ; le cellule »follicolose«, giä preformate nell' epitelio germinativo, precisamente come gli ovuli, danno luogo le interne allo strato del testa, le esterne all' «epitelio folli- colare secondario«. [V. anche Stuhlmaun qui soprap 4.] — I fasci muscolari 3. Ascidie. ^ 7 longitudinali della C. per la loro struttura si avvicinano piuttosto ai fasci primitivi dei Vertebrati anzi che alle fibrocellule ; e, meno la striatura trasversale, che nella C. manca affatto, 1' analogia e completa. Secondo il Maurice ("^) delle 3 cavitä che nell' Amaroecium forj'Ma^Mm si riscon|;i'ano in un taglio trasversale del p o s t a d d o m e , verso il mezzo , la cavitä mediana e una dipendenza della cavitä branchiale (epicardio di van Beneden e Jiilin). le altre 2 sono prolungamenti della cavitä pericardica. — La cavitä cardiaca e aperta, non solamente alle 2 sue estremitä, come nelle Ascidie semplici e sociali, ma ancora in tutta la sua lunghezza. [V. van Beneden et Julin, qui sopra p 6.] — Organi genitali. Esiste un ovidutto molto evidente, adattato sulla faccia esterna del canale deferente. L' ovario ed il testicolo non funzionano mai contemporanea- mente. Nella sua voluminosa relazione sulle Ascidie composte del »Challenger« 1' Herd- man (■^j, oltre alla parte sistematica, da pure delle notizie anatomiche ed embrio- logiche. Non potendo riepilogarle , il Rel. si limita a notare sulla gcmmazione i seguenti 2 fatti. Le gemme di un Botrillide [Sarcobotrylloides Wyvillüia.. sp.) si formano secondo V A. nei cosi detti «tubes marginaux« del Milne Edwards. Nella Colella in. g. affine alla Distaplia] le nuove gemme derivano da scissione del pro- lungamento vascolare, che parte dall' estremitä posteriore di ciascun individuo. In tutti i Botrillidi il Lahille [^] ha trovato 3 paia di coste longitudinali. L' or- gano rifrangente di tutte le Sinascidie e 1' omologo delF organo renale descritto dal ßoule nelle Cintiadi. [V. sopra p 4.] II Lahille (') descrive minutamente il sistema muscolare del Glossophorum sabulosum, distinguendo in esso dei muscoli longitudinali e dei trasversali. Iprimi li suddivide cosi: 6 paia di muscoli laterali, 3 di m. cloacali, 1 di m. dorsali, e 1 di m. ventrali. I m. trasversi esistono soltanto nel tubo boccale, nella linguetta cloacale, e nella parete della branchia. Questi Ultimi si trovano nell' interno di ciascun seno trasverso, adagiati contro la parete della cavitä peribranchiale ; l'A. ne ha constatato la presenza anche in altri Diplosomidi , negli Aplididi, nei Cla- velinidi ecc. — Le fibre muscolari sono mesenchimatose per origine, ed epitelioidi per formazione. — La cavitä generale del corpo dei Tunicati e rappresentata dallo spazio situato fra 1' ectoderma e 1' endoderraa ; e non giä, come sostiene Della Valle, dalla cavitä peribranchiale. [Cf. Bericht f. 1882 III p 6.] — II cosi detto postaddome dei Policlini e chiamato dall' A. stolone, e considerato come rigoro- samente omologo ai vasi della tunica delle Ascidie semplici , agli stoloni delle Ascidie sociali, allo stolone prolifero delle Salpe, alla gemma endostilare dei Piro- somi ecc. — Filogenia. Le Salpe non possono essere riunite ai Pirosomi, ne considerate come ceppo originario dei Tunicati. I Pirosomi son Didemnidi liberi; le Salpe sono Policlini primitivi liberi. II Glossojjhonmi deve essere riguardato come ceppo originario che e servito di punto di partenza a numerosi tipi. II Lahille ("^) descrivendo l'orgauizzazione del Diflosoma Koehleri n. sp., e par- lando del cono muscolare fissatore, o semplicemente cono fissatore, siccome r A. chiama la »pretesa appendice dell' endostilo«, trova in esso le fibre muscolari disposte secondo una superficie conica. L' organo in parola e destinato alla retra- zione dell' animale , e corrisponde al cono formato dai muscoli longitudinali . che imprigionano 1' intestino e gli organi riproduttori delle Polyclinidae. — In una speciale dilatazione ovoide dell' intestino (»dilatazione coprogena«) si annidano numerose amibe parassite. — La fecondazione nei Diplosomidi avviene nella »cavitä del cormus«, dove si trovano gli spermatozoidi in grande abbondanza. Tunicata. 4. Salpe. II Todaro dopo uno sguardo generale sull' organizzazione delle salpe, illnstrata da figure nel testo, passa a descrivere minutamente e figiirare la forma e la struttiira deir ovario e dell' utero delle Salpe in generale , la maturazione e la fecondazioue dell' novo di Salpa maxima epimiata. Le principali conchiusioni, a cni 1' A. viene, sono giä State esposte neue relazioni sulle varie Memorie preliminari. [V. Be- richt f. 18S0 IIIp 2, f. 1882 III p 11, f. 1883 IV p 13, f. 1884 IV p 5.] II Brooks, facendo un esame aecurato e comparativo di molte sezioni longitudi- nali e trasversali delle catene di Salpa Cahotii, e, pinnata, e venuto alla conchiu- sione che lo stolone di questi auimali non diflferisce in nulla per lo sviluppo da quello deipirosomi, essendo costituito anche esso non da 2 Serie d' individui, come generalmente si ammette , ma da una serie unica , i cui vari membri nascono per successiva segmentazione dello stolone medesimo. Cosi la cavitä di questi in realtä e parte della cavitä del corpo degli animali , i quali intanto sono connessi in guisa che la superficie emale del sacco branchiale di ciascuna salpa da origine, tra le pieghe del suo endostilo, ad un tubo endodermico che l'unisce con la super- ficie neurale del sacco branchiale dell' individuo prossimo nella serie. Da principio il piano medio dello stolone e lo stesso che nelle salpe che ne nascono : le metä destre di tutti gl' individui vengono dalla metä destra dello stolone , e le sinistre dalla sinistra ; meno il cuore ed il tratto digerente che provengono tutti interi dal lato destro. La posizione definitiva delle salpe nella catena e l'effetto di 2 sposta- menti successivi : uno di lateralitä e l'altro di torsione. II Seeliger [v. Bericht f. 1885 IV p 7] vide solo il primo di questi spostamenti, per cui gl' individui si dispongono alternativamente a destra ed a sinistra ; ma non s'accorse della tor- sione dei medesimi intorno al proprio asse, in seguito della quäle essi ruotano al- r esterno la loro superficie neurale o cloacale. Cuore V. van Beneden et Julin sopra p 6. Filogenia v. Herdman (*'] sopra p 2, e Lahille (^j sopra p 7. Vertebrata. (Referenten: für I. Ontogenie mit Ausschluß der Organogenie Dr. M. v. Davidoff in München; für II. Organogenie und Anatomie Prof. C. Emery in Bologna.) *AdamkiewiCZ, Alb. 1. Der Blutkreislauf der Ganglienzelle. Berlin 65 pgg. 4 Taf. , 2. La circulation dana les cellules ganglionnaires. in: Compt. Rand. Tome 101 1885 p 826—829, Tome 102 p 60—61. [111] •, 3. Die Nervenkörperchen. Ein neuer, bisher unbekannter morphologischer Bestand- theil der peripherischen Nerven, in: Sitz. Ber. Akad. Wien 91. Bd. 3. Abth. 1885 p 274—284 1 Taf. [112] Agassiz, A., and C. O. Whitman, The development of osseous fishes. I. The pelagic stages of young fishes. in: Mem. Mus. Harvard Coli. Vol. 14 No. 1 56 pgg. 19 Taf. 1885. [Segmentation, formation du blastoderme, developpement de la forme exterieure de Tanimal.] Albrecht, Paul, 1. Über die cetoide Natur der Promammalia. in: Anat. Anzeiger 1. Jahrg. p 338—348; et in: Corresp. Bl. D. Anthrop. Ges 17. Jahrg. p 141—146. [70, 82] , 2. Über eine in zwei Zipfel auslaufende rechtseitige Vorderflosse bei einem Exem- plare von P/-oiojjferMs annectensOvf. in: Sitz. Ber. Akad. Berlin p 545 — 546 T 6. , 3. Sur la non-homologie des poumons des Vertebres pulmones avec la vessie natatoire des Poissons. Suivi d'une annexe contenant une discussion sur ce sujet entre M. le Dr. Renson et M. Albrecht. Hambourg 44 pgg. 4 Figg. [153] * , 4. Sur la place morphologique de l'homnie dans la serie des Mammiferes, suivi d'un essai sur la criminalite de Thomme au point de vue de Tanatomie comparee etc. etc. Hambourg 13 pgg. 2 Figg. * , 5. Über Penis, Penoid und Pseudopenis der Wirbelthiere, nebst einem Nachweise daß die freien Gliedmaßen der Amphibien und Amnioten nicht den meta-, sondern den mesopterygialen Abschnitten der paarigen Selachierflossen entsprechen, in : Vergl. Anat. Untersuch. 1. Bd. 1. Hft. 42 pgg. 5 Figg. , 6, Über den morphologischen Vl^erth überzähliger Finger und Zehen etc. in : Cen- tralbl. Chirurg, p 105—107. [97] , 7. Über die morphologische Bedeutung von Penischisis, Epi- und Hypospadie. ibid. p 68-71. [166] , 8. Über die morphologische Bedeutung der Penischisis, Epi- und Hypospadie beim Menschen, in: Biol. Centralbl. 6. Bd. p 204— 212. [166] ' , 9. Über den morphologischen Sitz der Hasenscharten-Kieferspalte etc. ibid. p 79 — 82, 121—123. [Polemique.] , 10. Über im Laufe der phylogenetischen Entwickelung entstandene angeborene, sei es partielle, sei es totale Spalte des Brustbeinhandgriff'es der BrüUaff'en. ibid. p 602 — 603. [v. Bericht f. 1885 IV p 42.] , 11. Über den morphologischen Werth der Wirbelgelenke. ibid. p 603 — 604. [88] , 12. Über den morphologischen Werth der einzelnen Abschnitte des Canalis Fallopiae der Säugethiere. ibid. p 604—606. [93] ' , 13. Über das vordere Ende der Chorda dorsalis. ibid. p 606. [Rien de nouveau.] , 14. Nachweis, daß von einem Zwischenkiefer im Sinne Biondi's nicht die Rede sein kann. ibid. p 606—607. [Polemique.] Zool. Jahresbericht 1SS6. Vertebrata. 10 2 Vertebrata. *Albpecht, Paul, 15. Nachweis, daß die primitive und die definitive Sattellehne der Wirbel- thiere an einem und demselben morphologisch zweifellos gekennzeichneten Orte liegen. Antwort auf Rabl Rückhard (1) etc. in: Vergl. Anat. Untersuch. 1. Bd. 2. Hft. * , 16. Über Chorda und Chordome, metamere und continuirliche Verknöcherung in der knorpeligen Nasenscheidewand der Wirbelthiere , nebst einem Versuche, eine wirkliche unumstößliche Grundlage für die Wirbeltheorie des Schädels zu schaffen. Antwort auf R. Neuner etc. ibid. , 17. «Herr Paul Albrecht zum letzten Male«, in: Sitz. Ber, Physik. Med. Ges. Würz- burg p 84 — 91. [Polemique.] Allen, Harrison, 1. On the tarsus of Bats. in: Amer. Natural. Vol. 20 p 175 — 177 Fig. [100] , 2. On the types of tooth structure in Mammalia. ibid. p 295 — 297. [84] , 3. On a posttympanic ossicle in Ursus. in : Proc. Acad. N. Sc. Philadelphia p 36 — 37. [94] , 4. Muscles of the hind limb of Cheiromeles torquatus. in : Science Vol. 7 p 506. [104] *Alth, A. V., 1. 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