ilogisches Taschenbuch ^'j für Studierende um Gebrauch bei Vorlesungen un^ praktischen Übungen zusammengestellt von Emil Selenka. e, völlig umgearbeitete und stark vermehrte Auflage von Dr. Richard Goldschmidt Privatdozent an der Universität München. Heft 2. Wirbeitiere, mit 2/2 Abbildungen. 47 S 41 Leipzig 1907. Verlag von Georg Thieme. Zoologiscbes TascbenliuGli für Studierende zum Gebrauch bei Vorlesungen und praktischen Übungen zusammengestellt von ^P Emil Selenka. ==^ nj :^^Jo Fünfte, völlig umgearbeitete und stark vermehrte Auflage Dr. Richard Goldschmidt Privatdozent an der Universität Miinchen. Heft 2. Wirbeltiere, mit 272 Abbildunoen. Leipzij^ 1907. Verlag von Georg Thieme. Druck von C. Grumbach, Leipzig. Inhalt des IL Heftes. (Systematische Übersicht der Wirbeltiere.) X. Stamm: Chovdata .... 1. IJnterstamm: Vvocliordata 1. Klasse: Tanicatci . . . 1. Ordn. Appendicularis 2. „ Ascidiacea 1. U.-O. Monaseidia 2. „ Synascidia 3. „ Pyrosomata 3. Ordn. Thaliacea. 2. Unterstamm: CepJialOcJlOr- data 1. Legion: Äcrania .... 1. Klasse: Leptocardü . . 2. Legion: Craniota .... A, SystetnatiscJie Übersicht d Cranioten 1. Tribus: Änamnia .... Klasse: Cyclostoniata . . 1. Ordn. Hyperoartia. 2. „ Hyperotreta. Klasse: Pisccs .... 1. Ordn. Selachii . 1. U.-O. Squalidae . 2. „ Rajidae . 3. „ Holocepliali 2. Ordn. Granoidei . 1. U.-O. Chondrostei 2. „ Holostei 3. Ordn. Teleostei . 1. U.-O. Physostomi 2. „ Anacanthini 3. „ Pharyngo- gnathi . 4. „ Acantliopteri 5. ,, Plectognathi 6. „ Lophobrauchi 4. Ordn. Dipnoi . . . Klasse: Amphihia . 1. Ordn. Stegocephali. 2. Urodela 1. U.-O. Perennibran- chiata . . 2. „ Derotremata 3. „ Salamandrina 10 10 10 10 10 1] 11 11 11 11 12 12 12 13 13 15 16 16 17 17 18 19 20 20 20 20 20 Ordn. A nura . . . 1. U.-O. Hylidae. . 2. ,. Ranidae 3. „ P e 1 0 b a t i d a e 4. „ Bufonidae . 5. „ Aglossa. 4. Ordn. Gymnophiona Tribus: Amniota 1. Klasse: Reptilia .... 1. Unterkl.: Lepidosauria . 1. Ordn. Rhynchocephala 2. „ Saurii . 1. U.-O. Crassilingues 2. „ Ascalabotae 3. ,, Brevilingues 4. „ Fissilingues 5. „ Vermilingues 6. „ Annulata . 3. Ordn. Ophidia 1. U.-O. Angiostomata 2. ,, Colubriformia 3. „ Peropoda . 4. „ Solenoglypha 2. Unterkl.: Hydrosciuria . 1. Ordn. Crocodilia 2. .. Chelonia . . 2. Klasse: Aves 1. Unterkl. Batitac . . 2. Unterkl. Carinatae . . . 1. Ordn. Podiciformes 2. „ Impennes . 3. r Procellariifor- mes 4. » Lamellirostres . 5. » Ciconiaef ormes . 6. Charadriiformes 7. » Gruiformes . 8. ?5 Rasores . . . 9. Columbiformos . 10. „ Accipitres 11. H Coraciiformcs . 12. Striges . . . . 13. Psittaci . . . 14. Passeres Klasse : Mammalia IV Seite ]. Uiiterkl: Monotremafa . . 34 2. Unterkl.: Marsninalia . . 34 1. Ordn. Polyprotodontia 34 2. Diproto dontia . 34 3. Unterkl.: Placentalia . . 35 1. Ordn. Edentata . . . 35 1. u. 0. Manitheria 35 2. „ Bradytheria . 35 2 Ordn. Insectivora . 35 3. Chiroptera 36 4. » Carnivora . 36 1. u. -0. Fissipedia. . 36 2. Pinnipedia 36 5. Ordn. Rodentia . 37 1. U. -0. Simpliciden- tata . . . . 37 2. , Dupliciden- tata . . . . 37 6. Ordn. Ungulata . 37 1. U. -0. Perissodac- tyla . . . . 37 2. „ Artiodactyla . 38 7. Ordn Proboscidia . 39 8. T> 8ub ungulata . 40 9. r Cetacea . . . 40 1. IT -0. Denticetae 40 2. „ Mysticetae 40 10. Ordn Sirenidae . 40 11. j, Prosimiae . 41 12. „ Primates . . . 41 1. u -0. Platyrrhina . 41 2. „ Katarrhina 41 H, Vergleichende Anatomie d. Cranioteu .... 1. Das Integument und seine De- rivate A. Zähne B. Horngebilde C. Drüsen D. Bildungen der Cuti: 2. Das Skelett A. Das Achsenskelett a) Die "Wirbelsäule b) Die Bippen und Brustbein B. Der Schädel . . da 43 43 44 50 52 54 54 55 55 56 61 Seite C. Die Extremitäten . . 79 I. Unj)aare . . . . 79 II. Paarige . . . . 79 a) Der Schultergürtel . 80 b) Der Beckengürtel . 82 c) Die freien Extremi- täten 86 3. Die Muskulatur 94 4. Das Nervensystem 96 a) Das Grehirn .... 96 b) Das Bückenmark . . 102 c) Das periphere Ner- vensystem .... 102 5. Die Sinnesorgane .... 105 a) Hautsinnesorgane . 105 b) Das Geruchsorgan . 106 c) Das Sehorgan . . . 108 d) Die Labyrinthorgane 110 6. Der Darmkanal und seine Ad- nexe 113 A. Die Mundbucht . . .114 B. Die Bespirationsorgane 114 a) Kiemen 114 b) Schwimmblase und Lunge 116 (\ Der Tractus intestinalis 119 7. Das Gefäßsystem 121 A. Die Lymphbahnen . . 121 B. Das Herz 122 C. Die Gefäße 122 a) Die Arterien . . . 122 b) Die Venen .... 123 8. Die Harn- und Geschleclds- oryane 127 C. EntwicMungsgescliicht- • liches 134 1. Allgemeine Xotizen . . . .134 2. Amnioten 137 a) Embryonalanlage u. Dottermasse . . . 137 b) Ernährung des Em- bryos 139 3. Bemerkmigen über Er)tährung der Frucht hei viviparen Wir- beltieren 146 Cliordata. Das Zentralnervensystem ist ein rückenständiges Rohr, unterhalb dessen ein solider Stütz- stab, die Chorda dorsalis, liegt; der Körper zeigt Segmentierung. I. Tunieateil, Manteltiere. Marin. Chorda und Segmentierung auf den liinteren Körper- teil beschränkt. Herz ein ventraler, offener Schlauch. Cellulose-Mantel. II. Leptokai'dier, Lanzettfischchen. Marin. Der ganze ]jeib segmentiert; die Chorda durchzieht den ganzen Körper. Gefäßsystem geschlossen. "Wasser- oder Feuchttiere mit Kiemen- atmung. Chorda dorsalis persis- tiert. Die Eier entwickeln sich im AVasser oder Feuchten (daher weder AUantois noch Amnion). Iclithyopsiden s. Anamnia. Luftatm er; nur Lungen als Atmungsorgan. Die TJrniere ist zum Embryonal- organ geworden. Chorda wird fast ganz rückgebil- det. Eier der Sauropsiden be- schalt, ent- wickeln sich im Freien : AUan- tois und Amnion treten als em- bryonales At- mungsorgan auf, beide als Yer- erbungsgebilde auch bei den Säugetieren. Amniota. Wasserlebig; Kiemen, selten auch noch Lungen, Mediane und paarige Flossen. Kopf unbe- weglich. Kalkschuppen in der Haut. Kreis- lauf einfach JPlsces Ln Süßwasser oder im Feuchten. Atmung geschieht 1) durch Kiemen, die oft hinfällig, ferner 2) durch Lungensäcke und 3) durch die weiche Haut. Schädel bewegt sich auf zwei Gelenkhöckern. Die paarigen Extre- mitäten sind zu pentadaktylen Stütz- und Hebelorganen umgewandelt. Ein Sakral- wirbel. Herz mit zwei Vorhöfen und einer Kammer. Eier nackt; Entwicklung im Wasser, in der Eegel mit Metamorphose . . . . AlH- phlhia einfacher Con- dylus des Hinterhaupts. Unterkiefer ar- tikuliert am Quadratbein. Gebiß mono- oder polyphy- odont oder feh- lend. Eier be- schalt; Ovipar. Sauropsiden Die Haut bildet Schuppen. Herzkammer allermeist un- vollkommengeteilt; wechsel- warm. Gehirn klein, ßiech- apparat und Eiechzentren gut entwickelt .... Meptl- Federn zum Wärmeschutz ^*^^ und als Flugmittel. Herz- kammer geteilt, lebhafter Stoffwechsel: homoiotherme Warmblüter. Lungen mit Luftsäcken. Augen groß, Sehzentren hoch entwickelt ^l7e.S doppelter Condylus. Unterkiefer artikuliert am Schädel. Herzkammer vollständig geteilt; Zwerchfell als Atemmuskel. Gebiß diphy- odont; Zähne dienen zum Kauen. Warm- blüter, mit Haarschutz. Weibchen mit Milch- drüsen. Im Großhirnmantel entwickeln sich sekundäre Sinnes- imd Assoziationszentren JMtun- inalia Luftatm er mit paarigen Lungen- säcken, Kreislauf doppelt. Die Extremi- täten sind zu gegliederten Hebeln um- geformt. Na- sengruben treten inVer- bindung mit der Mund- höhle ; die erste Kie- mentasche wird zur Pauken- höhle u.Tul)a Eustachi i. Zoolog. Taschenbuch. 5. Aufl. II, Heft. X. stamm: Chordata. Organismen, die zeitlebens oder wenigstens embryonal eine Chorda dorsalis besitzen. I. üntei stamm: Urocliordata. Chorda nur im Schwanz erhalten. I. Klasse: Tunicaten, ]\Iant eitlere. ILarine Organismen, mit Rückenmark, axialer Chorda dorsalis und ventralem Darmrohr, dessen Schlund von Kiemenspalten durch- brochen ist. Ventral im Kiemendarm Endostyl, dorsal Epi- branchialrinne. Herz ein ventraler Schlauch in einem Herzbeutel, mit wechselndem Schlag. Meistens Hermaphroditen. Außer der geschlechtlichen Fortpflanzung ist sehr verbreitet die ungeschlechtliche (Grenerationswechsel): in die Knospen- generation werden Anlagen und Abschnitte der wesentlichen Organe des Muttergeschöpfes mit herübergenommen (9). I. Ordnung:: Appcndicularien, (Copelaten, Perennichordaten). Pelagische Formen mit persistierender Chorda im ßuder- schwanz. Keine CellulosehüUe, nur vergängliches Gehäuse. Ein Paar Kiemenspalten. Atrium fehlt; Grehirn mit Statocyste. Dor- saler Nervenstrang bis an das Ende des lateral stark komprimierten Schwanzes. After frei, ventral. — Oikopleura. KowaleVSkia. Fritillaria. II. Ordnung-: Ascidiaceen, Ascidien. Die Larven freischwimmend, später festsitzend (Ruderschwanz, Chorda und Nervenrohr werden rückgebildet), Cellulosemantel. Die zahlreichen Spalten des Kiemendarms münden in einen von außen eingestülpten Raum, den Perithoralraum oder Atrium. Dessen Öffnung, aus der Atemwassor abfließt und in die dorsaler After und Geschlechtsöffnungen münden (Kloake), ist die Egestions- öffiuing. Über dem Kiemendarm dorsales Hirnganglion mit Hypo- physendriise und primitivem Auge. — Die Entwicklung der Ascidien zeigt mannigfache Übereinstimmung mit der des Am- phioxus; doch werden einige Organe wieder rückgebildet, sobald die Larve sich festgesetzt hat (3 — 8). 1. riitiM-ordnung': JfoilffsrifJlcit. Einzeliileljciulo Tiere. Ascidia, Phaliusia, Cynthia, Clavellina. 2. Unterordnung: SynciScidien. Kolonien mit geiiiein- sanieni Mantel und oft gemeinsamer Kloake. BotrylluS. 3. Unterordnung: Pljrosonieu, Feuerwalzen, freisclnvimmendc Kolonien mit gemeinsamer centraler Klo.ako und Leuehtoryanen. Pyrosoma. Kndostyl Oä Ganglion Auswurfs- öffniiiig Neuroporus . Clavellina lepadlformis liisiestions oftuuug 2. Zwei fiKUviduen- gruppen von Botryllus. Meso- derm Ekto- derni derm- diver- tikel Entoderm Ektoderm 3. Querschnitt des Embryo von Clavellina. Nach van Beneden und Chorda (dicht punktiert! Seitenansicht eines älteren Embryo von Clavellina. Nach van Benedeu und Julin. Haftpapillei: lugestionsöffnun Medullär röhr Mesenchym- zellen sub- chordaler Entotlerm- strang Vakuolen zwischen den Chorda- zelleu 5. Embryo von ASCldJa mamillata. Seitenansicht. Nach Kowalevsky. Mesenchyi: Zellen Kiemen spalten Medullär röhr 6. Dorsalansicht des vorderen Körpers einer Bchwimniendeu Larve V. Ascidia mamillata. Nacli Kowalevsky. Die Chorda ist verdeckt. Endostyl Ingestions- offnuug Otohth Auge Kloakeu- mundung >chwan2 niuskelu Ektodermfalte Ingestions Öffnung Egestions Kumpfpartie des MeduUarrohrs Epikardial- fortsatz Kicmenspalten Stolo prolifer mglioD 7. Larve von Clavelüna, im Begriff, sich festzusetzen. Schematisch nach Seeliger. Egestionsöönung / Entldarm rückgebildeter Larvenschwanz 8. Umwandlung einer Laive von Clavellina in die fest- sitzende Form. Schematisch nach Seeliger. abgestoßene Cellulose- hüUe des Schwanzes III. Ordnuiifi: Tlialiacppii, Salpen. Pelagische Tiinicaten mit rudimentärem Ruderscbwanz luul Chorda. Tunica permanent, mit Atrium. Kiemendarm vom Atrium durch 2 von Kiemenspalten durchsetzte Scheidewände getrennt (Doliolum) oder die Wand zu einem schmalen Balken reduziert. Eingeweide zum Nucleus zusammengebacken. Geschlechtliche Ver- mehrung und Knospung alternieren. — DoMolum mit kompliziertem Generationswechsel. Salpa mUCronata — demOCratica (die beiden Generationen mit verschiedenen Xamen belegt). Aus dem befruchteten Ei geht ein Embryo hervor, welcher mittels seiner Placenta innig mit der Atemhöhlenwand des Mutter- tieres verwächst, um nach Ausbildung der Organe durch die Egestionsöffnung geboren zu werden. Als rudimentärer Larven- schwanz erscheint der Eläoblast, so daß der Salpenkörper zum größten Teil dem prächordalen Abschnitte der Ascidienlarven entspricht. Schon an den älteren Salpenembryonen ist ein Stolo prolifer. aus welchem die neue Generation durch Knospung her- vorgeht, zu erkennen. In dem Stolo prolifer finden sich die An- lagen der Primärorgane als direkte Abkömmlinge der entsprechen- den Embryonalorgane bereits vorgebildet (Darm, Peribranchial- röhren, Neuralrohr, Genitalstrang): durch quere Einschnürungen erfolgt die Trennung der Individuen, die kettenartig noch lange im Zusammenhang bleiben können. Die zweireihige Anordnung der Knospen an dem Salpenstolo ist das Resultat einer seitlichen Ver- schiebung und gleichzeitigen Rotation der Knospe um ihre Längsachse. Inge- stious- öffnuug Heiz Stolo prolifer Endostyl Schematischer Medianschnitt durch die Solitärform einer Salpe. Ana Korscheit und Heider. Kieme Kloakenhöhle Auswurfsöffnung Darm Eläoblast Stolo proliter o von Salpa democratica. Nach Grobben. Oa , Eudostyl Ganglion K.„.A^^ T-^ / ; Stolo pro- ■ lifer, mit der Salpenkette Auswurfs- ^ Öffnung Eingeweidesack Herz 10. Salpa mucronata. 12 Stolo prolifer 13. Hinterende der unge- schlechtlichen Generation von Salpa democratica. Der Stolo prolifer mit der Kette junger (Geschlechts-; Tiere. 12. Salpa democratica. II. Uiiterstamui : Ceplialochordata. Chorda durchzieht den ganzen Körper bis zum Koi^f. I. Legion: Acrania. Das undeutlich vom Rückenmark abgesetzte Gehirn wird von keiner Schädelkapsel umgeben. I. Klasse: Leptocardii, Lanzettfi beliehen. Der Lanzettfisch zeigt die Organisation eines "Wirbeltieres in ursprünglicher Form, entbehrt aber noch der Binde- und Stütz- substanzen (Wirbel und Anhänge, Schädel, Polstergewebe), der paarigen Extremitäten, der paarigen Sinnesorgane. Das vordere Drittel des Darmrohrs ist von schrägen Kiemen- spalten durchsetzt, deren Öffnungen in den Peribranchialraum, eine Einstülpung der Außenwelt, führen, welche ventral im Porus bran- chialis nach außen mündet. ITnpaarer Leberschlauch. Am Boden des Kiemenkorbes eine flimmernde „Hypobranchialrinne"'. Blut- gefäßsystem aus dorsaler im Bereich des Kiemendarms paariger Aorta, ventralem Subintestinalgefäß, das durch Sinus venosus in Kiemenarterie übergeht, von der Kiemenbogengefäße abgehen. Lateralvenen durch Queranastomose mit Sinus venosus verbunden. Farbloses Blut. Kein echtes Herz; dagegen pulsieren die Darm- veno, die basalen Anscliwellungen der Kiemenarterieu. Die Ge- schlechtskeiuistätteii metamerisch in der Wand der Peribranchial- hölile. Als Exkretionsorgane funktionieren Vornierenkanälchen mit Solenocyten, welche in die Peribranchialhöhle münden. Die Epi- dermis bleibt einschichtig. Seitenrumpfmuskulatur segmentiert. Rückenmark mit alternierenden vorderen und hinteren "Wurzeln und primitiven Sehorganen. BranchiOStoma (AtTiphiOXUS) lanCGO- latutn im Sand lebend. In der Entwicklung fast scheniatischc A\i- lao-e der Primärorgane. jS'iereiikaniilcheu ruickenniark Mund mit Kilii Tentakeln spal Geschleolitsoryane Leber Porus des reribranchialraums 14. BranChiOStoma, schematisiert nach Boyeri. Spinalnerv , Kiemenspaugen - des Eiemen- d Hypobranchia rinne, darunter Aorta ascendeni Rückenmark orta descen- dens 15. Querschnitt durch den Vorderteil von BratlChiOStoma. Nach Ray Laiikaster, Boveri und U. Hertwisj. 16. Querschnitt durch das Kücken- mark von BranChiOStoma mit den Augen. In B ein Aupfe stärker ver- größert. (Nach Hesse.) Urdarmhohlp Clwrda canalis neurentericua 17. Entwicklung von Branchiostoma lanceolatum. ing 1. Vier Blastomeren gleicher Größe. 2. Acht Furchung3z?ilen. 5. 72 Furchungszellen. 7. Halbierte Blastula. 8 — 9. Optischer Längsschnitt der Gastrula, e) Ektoderra. (Xach Hatschek.) 10, Abschnürung der Ursegmente aus dem Ur- (larm beginnt. 12. Optischer medianer Längsschnitt, vgl. Fig. 14. IB — 15. Querschnitt; das Mesoderm ist durch Punktierung hervorgehoben. 15. Unter dem Medullarrohr die Chorda. lij. Larve im sagittalen Medianschnitt. 10 II. Legion: Craniota. Die eigentlichen Wirbeltiere, deren Gehirn stets in eine Schädelkapsel eingeschlossen. A. Systematisclie Übersicht der Craiiioten. I. Tribus: Anamnia. "Wirbeltiere, in deren Entwicklung kein Amnion auftritt; dauernd oder vorübergehend Kiemenatmung. I. Klasse: Cyclostomen, Rundmäuler. Primitive fischartige Cranioten ohne Kiefer, mit unpaarer Nase und einfachem Knorpelskelett, ohne paarige Extremitäten, mit beuteiförmigen Kiemen. I. Ortliiuiij;-: Petromyzoiiteii (Hyperoartia), mit blindem Nasensack. Hornzähne in der Mund- höhle. PetromyZOn fluviatiliS, FluUneunauge, Pricke; die Jugend- form als Ammocoetes beschrieben; P. marinUS. II. Oi'diuiiig-: Myxiuoideii (Hyperotreta); Nasengrube mündet in die Mundhöhle. MyXJHß glutinOSa, Sehleimaal; marine schmarotzende Hermaphroditen. Bdellostoma. 18. Petromyzon fluviatilis, xeunauge, riicke. Neunauge. Zunge beznhut. Treten im Herbs aus dem Meere in die FUisse, laichen hier im April und Mai und sterben dann ab. .Jugeudlorm Querder. 11 II. Klasse: Pisces. "Wasserbewobner mit paarigen Extremitäten (Flossen), Wiibo Säule, Hautskelett (Scbuppen). I. Ordmiiis"; Plagiostomeii, Selacliier, Elasiiiobiaiiclii«'!-, Haifiseho. Marine Eaubfisclie, mit Knorpelskelett und Plakoidscbuppen. Innenfläche des Enddarms durcli eine Spiralfalte vergrößert; Sclnvimni- blase fehlt. Eier mit großem Näbrdotter. 1. ITnterordnung: SquaJideU, Haie, mit drebrundem Küipt-r: Acanthias vulgaris. Carcharias glaucus, Menscbenbai. Mustelus laevis der sog. ,,glatte Hai des Aiistoteles'', vivipar. Der Em- bryo beftet sieb mittels des geCäßreicben Dottersackes an die Uteruswand (Do(tersackplacenta). 2. Unterordnung: Hajitlen, Eocben. Die Brustflossen breiten sieb nacb vorn und hinten ans und verwachsen mit Kopf und Rumpf. Körper abgeplattet. Schutzfärbung auf der ßückenfläche. Raja Clavata, mit großen dorsalen Schuppenplatten; Europa. TOPpedO marmorata. Zitterroche, Atlantik bis Indik. Die Muskelma-sen zwischen Kopf und Brustflosse sind in elektrische Organe umgc wandelt. Vivipar. Pristis antiqUOrUfTl, Sägefisch. 3. Unterordnung: HoloCPphulenf Meerkatzen. Abenteuer- lich gestaltete Formen mit weitgebenden Verwachsungen der Kopf- knorpel. Chimaera monstrosa. itzloch vordere, hintere Rückenflosse sen- loch Kiemen spalten Vi, Puicli- heteiocerke Brustflosse *l°^äe Schwanzflosse 19. Acanthias vulgaris. 22. Schema eines Haifisch-EiTibryos. Die Eischale i^t entfernt. Die äul.'.eren Embryonal- kiemen sind failenförmi? und bergen einfache Gefäti- schlingen; auf dem großen Nabriingsdotter liegt der Gefäßhof (im Vereleic-h zur Größe des Embryos ist der Gefäßhof zu klein gezeichnet). 20. Raja Undulata nach Hayek). 21. Chimaera monstrosa nach Hayek). 12 II. Ordnung-: Ganoiden, G 1 a n z s c li u p p e r. Wenige sehr differente lebende Gattungen, als Reste einer einstmals formenreichen Gruppe. Schuppen meist mit glänzender Oberfläche (Yitrodentin). Bilden in mancher Hinsicht Übergang zwischen Selachiern, Teleostiern und Amphibien. 1. Unterordnung: Chonclrostei, Knorpelganoiden. Skelett knorpelig. Acipenser SturiO, Stör; A. hUSO, Hausen. 2. Unterordnung: Holostci, Knoclienganoiden. Skelett ver- knöchert. Lepidostei: LepJdOSteUS OSSeUS, Knocheuhecht, Xord- amerika. Crossopterygii: PolypteruS bichir, im tropischen Afrika, als letzter Stammhalter dieser aus dem Devon stammenden Familie. Amiadae: AlTlia Calva, mit dünnen Cycloidschuppen. Leiten zu den Knochenfischen hinüber. 23. Acipenser sturio, stör. 1 '^^ 24. Palaeoniscus Freieslebeni, 1/4. Kuijferschiefer-Formation. 13 III. Ordnung-: Teleostior. Knochenfische. Knöchernes Skelett. Cycloidschnppen. Die nnpaax-en (me- dialen) Rücken-, Schwanz- und Afterflosse werden durcli Flossenstrahlen gestützt, die entweder starr oder gegliedert, auch pinselartig verästelt sind; demnach unterscheidet man Hartflosser und Weichflosser. Eier mit Nährdotter. Selten vivipar. Einige sind hermaphroditisch, imd zwar: 1) Serranus scriha, S. cabrilla, S. hepatus, Chrysophrys aurata meistens, 2) Pagellus mormyrus, Box salpa und Charax puntazzo häufig, 3) Sargiis annularis und S. salviani u. a. nur ausnahmsweise. Die Knochenfische sind eine jüngere Tiergruppe, reich an Arten und Zwischenformen; das Maximum ihrer Entwicklung liegt in der Gegenwart. Ihr Formenreichtum nahm in gleichem Maße za, wie der der Ganoiden sich verringerte. 1. Unterordnung: JPhySOStOUli, Edelfische. Die Baucli- flossen abdominal; die Flossenstrahlen sind gegliedert, Luftgang der Schwimmblase mündet im Schlünde. Schuppen meist cycloid. An 25'JO Arten. Familie Cyprinoiden. Cyprinus carpio, Karpfen. Rhodeus amarUS, Bitterling. Während der Laichzeit wandelt sich die $ Ge- schlechtswarze zu einer elastischen Legeröhre um, mittels welcher die Eier in die Kiemen der Teichmuschel, zumal der Anodonta, gelegt werden, innerhalb deren sie zur Entwicklung gelangen. CobitiS fOSSiliS, Schlammpeitzker. Li schlammigem Wasser, Das Tier kommt häufig an die Wasserfläche, um Atemluft zu schlucken und bald darauf Kohlensäure durch den After wieder auszustoßen (Darmatmung). Bei nahendem Gewitter wird er zuweilen unruhig, daher als angeblicher „Wetterfisch'' in Aquarien gehalten. Familie Esociden. ESOX lucius, Hecht. Gefräßiger Raubfisch. Familie Salmoniden. Trutta Salar, Lachs, mit Fettflosse, behufs Forti3flanzung aus dem Meere in die Flüsse steigend unter starker Veränderung der Färbung. Trutta fario, Forelle. FamiHe Süuroiden, Welse. Süurus glanis, Wels, Malap- terurUS electricUS, Zitterwels, im Nil Familie Clupeiden, marin. Clupea harengUS, Hering. Be- wohnt die Tiefen des Meeres und steigt nur zur Laiclizeit gegen die Küsten hinauf. Jedes Meer zeigt Abarten. Im Magen eines Herings fand Möbius die Panzer von GOOOO Krebsen (Temora longicornis); den Heringeu stellen Schellfische nach, diesen die Delphine. Das $ legt an 70000 Eier, welche durch die das Meer streckenweis trübenden Spermatozoen frei befruchtet werden. Yor Al)lauf des zweiten Jahres werden die Tiere geschlechtsreif. Cl, SprattUS, Sprotte, Familie ApodeS. Bauchflossen rückgebildet. Angu'llla Vul- garis, Aal. Schuppen klein und sehr zart. Die 5 erreichen nur geringe Größe (ca. 40 cm), verbleiben z. T. im Meere, wo auch die Eiablage der 9 geschieht. Die bandförmige, durchsichtige Jugendform mit weißem Blut, als LeptOCephalUS brevirOStris be- kannt, verwandelt sich im Meere in die Aalgestalt (3 — 4 cm), um dann in massigen Scharen flußaufwärts zu ziehen (Montee). Auch die Muränen weisen solche Metamorphose auf. GymnotUS electrJCUS, Zitteraal Südamerikas. 14 25. Rhodeus amarus. Bitttiiiug: das Weibchen während der Laichzeit mit Legeröhre. 26. CobitiS foSSiliS, Schlammpeitzker. Wetterfisch. 27. ESOX lUCiuS, Hetht 28. Trutta Salar, Lachs, Silberlachs. Hinter der Rückenflosse liegt die Fettflosse. 29. Clupea harengus, Hering. X ■^' t4 ■I J - r- • Myocom- niata 30. Anguilla vulgaris, Aal. im Schlamme eiugegrabeu. Nach Benecke. 31. .lunsov Aal, sog Leptocephalus brevirostris, in natiirlicher Gröl.'>e. 2. Unterordnung: Aliacanthml (Physoclysti), AVeichliosser ohne Luftgang der Schwimmblase. Die Bauchllossen sind vor die Brustflossen gerückt. Die ca. 370 lebenden Arten sind fast alle Meeresbe-\vohnei\ Familie Gadiden. GaduS morrhua. Kabeljau, Dorsch, Stock- fisch. G. aeglefinUS, Schellfisch. Familie PleUPOnectiden. Die Pleuronectiden schwimmen auf der Seite, die Oberseite zeigt schützende Färbung, die Unter- seite ist weiß. Keine Schwimmblase: PleuronecteS plateSSa, Scholle. Nach dem Verlassen des Eies sind die Tiere symmetrisch; nachdem sie 1 — Vh cm lang geworden und ihr Körper sich ab- geplattet hat, findet eine Drehimg des Schädels um seine Längs- achse statt, so daß beide Augen auf eine Flachseite zu liegen kommen. Bei der Scholle kommen die Augen rechts, bei der Steinbutte links zu liegen. Familie Ophididen. Fierasfer aCUS, kriecht in die Kloake von Holothurien. ^^^^^ 32. Gadus morrhua, Dorsch. 33. Pleuronectes platessa, schoiie 16 3. Unterordnung: JPJiarf/ligOf/natJtenf Schlundkiefrige. Untere Schlundknochen (hintere rudimentäre Kiemenhogen) ver- wachsen. Familie Labridetl, Lippfische (Hartflosser), der bunte Cretli- labrus pavo. Familie Scomberesociden. Exocoetus exiliens, fliegender Fisch (Weicliflosser). Durch 5- bis 20 maliges, rasch wiederholtes Aufschlagen der »Schwanz- und FlugÜossen geraten die Tiere in schnelle Schwebbewegung, die durch Stellung der Flugflossen regu- liert wird. 4. Unterordnung: AcauthopteVl, Stachelflosser mit meist brustständigen Bauchflossen. Vordere Strahlen der Rückenflosse sind ungegliederte Knochenstäbe. Kein Schwimmblasengang. Meist Ctenoidschuppen. An 3000 Arten lebend. — Zahlreiche Familien, wie Pereiden: Perca fluviatilis, Flußbarsch. Gasterosteus acu- leatUS, Stichling. Körper ungeschuppt oder (var. trachurus) mit seitlichen Knochenschienen. Zur Laichzeit erhält das Männchen ein farbiges „Hochzeitskleid" und baut gewöhnlich ein walnußgi'oßes Nest, in welches ein oder mehrere Weibchen bis 100 Eier ab- legen, die dann befruchtet und vom Männchen bewacht und mutig verteidigt werden. — Serraniden, Seebarsche: Serranus scriba, Zwitter. — Labyrinthfische: Anabas scandens, Kletterfisch; der dorsale Kaum der Kiemenhöhle mit labyrinthischer Oberfläche wird mit Luft gefiUlt und funktioniert als Atemhöhle, solange der Fisch außerhalb des Wassers weilt. — Blennüden: Zoarces viviparus, Aalmutter; vivipar. 34. Nest mit Kierii des Gasterosteus pungitius. Nach Laiulois. 35. Gasterosteus aculeatus, stiehn vaiietas: traChUPUS. 5. Unterordnung: JPlectOgnathl, Haftkiefrige. Gedrungene Seefische. Oberkiefer mit dem Scluädel verwachsen. Oft gepanzert. — Diodon, mit erweiterbarem Kehlsack zum Schhicken von Luft. Ostracion, Kofferfisch. 36. Ostracion cornutus, Kotterfisch. Die Haut- sc-hupiien sind zu einem unbewegUchen Panzer zu- sammengefügt; Bauchtiosseu feilten. 6. Unterordnung: Lopliohvanclller, Büschelkiemer ; marin. Die Männchen mit gefäßreicher Hauttasche als Brutsack für die Eier. SyngnathuS aCUS, Seenadel. HIppOCampUS, Seepferdchen. Phyllopteryx: mit den schlotternden Hautanliängen gleichen die Tiere gewissen Seealgen. Öffnung der- Bruttasclie 38. 5 Hippocampus, it Bruttasche. Nach Schmarda 37. Syngnathus, Seenadel. Zoolog. Taschenbuch. 5. Aufl. II. Heft. 18 4. Ordnung: Diiinoer, Lungenfische. Tropische Süßwasserfische, welche sich während der Dürre in den Schlamm eingegraben halten und in diesem Sommerschlafe durch die Schwimmblase (Lungen) atmen. Wenige rezente Formen. 1. Tlnterordnung: U l/pueuniones , mit paariger Lunge: Lepidosiren paradoxa in Südamerika. Protopterus annectens in Afrika. 2. Unterordnung: 3Ion02yneuiUOnes, einfache Lunge mit Lmenleisten: CeratodUS ForsteH in Flüssen Australiens. .r d^ 40. Lepidosiren paradoxa. 41. CeratodUS miolepis. 19 III. Klasse: Amphibien, Lurche. Im Gegensatz zu deu Fischen als echten Schwimmern be- nutzen die Liu-che nur in untergeordnetem Grade ihre paarigen Extremitäten zum Schwimmen; dementsprechend sind dieselben zu pentadaktylen Stütz- und Schreitorganen umgestaltet. Kiemen sind stets wenigstens im Larvenzustande vorhanden. Da- neben oder ausschließlich Lungenatmung. Entwicklung mit Meta- morphose. h. junge Laiveu e. Larve mit Hinterbeine i g. junge Kröte m. fast resorbier tem Schwanz. Der ganze Schwanz atro- phiert binnen einigen Tagen. Larve mit Kiemen und (Hornzähue) d. pUytophage Larve mit angem Spiral- darm 42. Metamorphose von PelobateS fUSCUS, Ku oblauchskröte. 20 I. Ordnung-: Stegocephalen. Ausschließlicli fossile, primitive Ampliibien mit Panzerplatten Bauch oder am Thorax. — Branchiosaupus. Archegosaupus. 43. Branchiosaurus am- blystoma, Restauration Larve mit den Kiei bogen. Nach Credner. II. Ordnung-: ürodelen, Schwanzlurche. Amphibien von fischartigem Habitus mit Schwanz. 1. Unterordnung: PeremiibrmicMata , mit 2—3 Paar Dauerkiemen und Kiemenspalten. ProteUS angulneUS, 01m, in den Höhlen des Karst; das Auge wird rückgebildet, die Linse vollständig resorbiert. NectUPUS maCUlatUS. 2. Unterordnung: Derotrenien, die Hautkiemen schwinden allmählich, das Kiemenloch persistiert: MegalobatPachuS maximUS, Riesensalamander. 3. Unterordnung: Salamandvinen, Kiemen und Kiemen- spalten schwinden: Tp'lton, Molch, mit Ruderschwanz. Salamandpa maculosa, gefleckter Erdsalamander; S. atPa, beide vivipar. Amblystoma tigpinum mit normal neotenischer Larve SlPedOH piscifopmis Axoioti. ^iü^^^M 44. Proteus anguineus. 45. Amphiuma tridactylum (nacii Brehn 21 III. Ordniiiig-: Aiiiueii, Batrachier, Pros ciliar che. Im erwachsenen Znstand schwanzlos und kicmenlos. Die geschwänzte Larve (Kaulquappe) hat ehien engen, mit Horu- zähnen besetzten Mund für Pflanzenkost; zu den äußeren Haut- kiemenbüscheln gesellen sich später innere Kiemen in den Schlund- taschen, welche von einer Hautfalte bis auf ein kleines Atemloch (Spiraculum) überwachsen werden; endlich schwinden äußere, innere Kiemen und Atemloch. 1. Unterordnung: HylideUf Baumfrösche. Zehen mit Haft- scheibon: Hyla arborea, Laubfrosch. Hylodes. 2. Unterordnung: Ikailiden^ Hinterfüße mit Schwimmhaut. '3 mit lateralen Stimmsäcken der Mmidwand, mit Drüsenwulst des Daumens. Zunge als Fangapparat nach außen schlagend: Rana eSCUlenta, grüner "Wasserfrosch, R. tempOParia, brauner Grasfrosch. 3. TTnterordnung: Pelohatideu. Zwischen Fröschen und Kn3ten stehend. BoiTibinator igneus, Unke. Pelobates fuscus, Knoblauchskröte; die Kaulquappen erreichen bedeutende (jröße. 4. Unterordnung: Bllfonkleu, echte Kröten. Bufo Vulgaris, Feldkröte. 5. Unterordnung: Aijlossa, Zunge und Zungenbein ver- kümmert: Pipa americana, Wabenkröte; die Eier kommen in wabenartigen Zellen der Eückenhaut zur Entwicklung. 46. Pipa americana 5. Die Eier entwickeln sich in Hautzellen (J< Kückens zu vierbeinigen Fröschclien. — Die Finger mit Warzen. Zweite Kieme Auge >} I ty m" Saugmund 47. Kaulquappenstadium von Rana, nach dem Aus- schlüpfen. 4. Ordiniiig-: Gymuopliionen, Blindwühiler. Wurmformig, ohne Extremitäten. Drei Hautkiemenjmare und Schlundtaschen w.ährend des Eilebens. Haut weich, mit kleinen SchuiDpen. CoecüJa gracilis, Südamerika. Jchthyophis glutinosus. J^^ 4-Ö. Embryo von Ichthyophis glutinosus, mit drei Paar Kiemen und Dotter. Nach Sarasin. 49. Coecilia compressicauda, aus dem Ei genommen. Hinter dem Kopfe zwei gefäßreiche Atem- lappen, welche in natürlicher Lage den Körper umschließen. Nach Sarasin. 23 II. Tribus: Amniota. Ct-anioten mit Bildiing von Amnion nnd Allantois in clor Entwicklung und Metanephros. I. Klasse: Reptilien. Kriechtiere mit stark verhornter Haut. Land- oder Wasser- bowohner. Poikilotherm. Relativ formenarm im Verhältnis zum Reichtum in früheren Erdperioden. I. Unterklasse: Lepidosaurier. Reptilien mit Hornschuppen der Haut und querer Kloaken- spalte. I. Orduuug-: Rhyiichoceplialen. Diese ältesten Vertreter der Reptilien sind auch noch durch eine einzige lebende Clattimg Sphenodon (Hatteria), vertreten. Eidechsenähnliche Tiere von primitivem Bau. 24 II. Ordnung-: Saurier, Lacertilier, Echse, Eidechsen. Extromitäten vorhanden; wenn rückgebildet, noch Eudimente- 1. Unterordnung: Crassillngues mit dicker, nicht vor- ^treckbarer Zunge. DraCO VOlanS, die durch verlängerte Eippen Testützten Hautfalten dienen als Fallschirm. Iguana. 2. Unterordnung: Ascalahoten. Eidechsen mit gekörnter Haut und Haftlappen an den Zehen. Tarentola mauritanica, Srecko. 3. Unterordnung: UreVllingueS, Zunge kurz, Extremitäten lairz oder fehlend. Anguis fragiÜS, Blindschleiche, vivipar. PseudopUS Paliasii, mit Knochenschüppchen in der Haut. 4. Unterordnung: Fissllingues; Zunge lang vorstreckbar, sweispitzig. Lacerta agilis, L. vivipara. Varanus. 5. Unterordnung: VerniUingiieS, Zunge weit vorschnellbar, mit Chromatophoren in der Haut: ChamaeleO Vulgaris. 6. Unterordnung: Annulciten^ Haut ohne Schuppenbildung, nur gefeldert. Hinterfüße fehlen stets. Schlangenähnlich. Am- phisbaena. III. Ordnung: Ophidier. Schlangen. Eine junge Gruppe mit vielen stark variierenden Formen. Der Körper wird getragen von den durch Ligamente verbundenen, knorpeligen !Rij)penenden. Extremitäten fehlen oder die hinteren ganz rudimentär. Ovipar, ovivivipar oder vivipar. 1. Unterordnung: AüiglostOtHen, Gaumenapparat unbeweg- lich; von Insekten lebend. TyphlopS, blind, in der Ei'de wühlend. 2. Unterordnung: Colubrifornieu, teils ungiftig: TrOpido- notuS natrix, Ringelnatter; gute Schwimmerin; teils giftig: O]yistho(jlypha und Proteroijlypha, mit gefurchten Gift- zälmen im Oberkiefer: Naja haJB, Kleopatraschlange. Naja tripu- dians, Brillenschlange; die vorderen Rippen sind aufrichtbar. HydrophiS, indischer Ozean, Nasenlöcher mit Schließklappen. 3. Unterordnung: PeJ'OpodCfl, ungiftig, mit Extremitäteu- stummeln hinten. Python, Boa, Riesenschlangen. 4. Unterordnung: Solenoglyphci, mit dreieckigem Kopfe und röhrenförmigem Giftzahn auf der kleinen Maxille: Vipera berUS, Kreuzotter. CrotalUS dUPiSSiUS, Klapperschlange, mit klappernden Hornringen am Schwanzende. 25 5 14 13 50. Kopfbeschikleiung A von LaCCfta agÜiS, B von TrOpidonOtUS natriX. a von oben, b von der Seite. A. a. 1 Internasiüe 2 Frontale 3 Interparietale 4 Occipitale .1 Supranasale 6 Frontouasale 7 Frontoparietale 8 Parietale 9 Supraoculare 10 Supraciliare (Alis Leuuis-Liidwig ) A.b. Kostrale 2 Supralabiale 3 Nasofrenale 4 Freuale 5 Frenooculare (5 Praeoculare 7 Postoculare ö Temporale 9 Mentale 10 Sublabiale 1 1 Submaxillare 1'.' CoUare . a. 1 Frontale 2 Internasale 3 Praefrontale 4 Supraoculare 5 Parietale 7 Supralabiale S Nasale 9 Frenale 10 Praeoculare 11 Postoculare 12 Mentale 13 Sublabiale 14 Inframaxillare 26 II. Unterklasse: Hydrosaurier. Im Wasser lebende Reptilien mit längsgestellter Kloakenspalte und meist verknöchertem Hautpanzer. I. Ordnung-: Crocodilier, Krokodile. Haut mit knochigen und verhornten Schildern. Schädel fest gefügt. — Crocodilus. — Alligator, Amerika. — Gavialis, Schnauze verlängert, Indien. II. Ordnung-: Clielonier, Schildkröten. Die Cutis bildet große Knorjael- und Knochenplatten, die mit der Wirbelsäule und den Hippen zum Rückenschild (Carapax) und Bauchschild (Plastron) verwachsen. Epidermis zu Hornplatten ver- dickt (Schildpatt). Trlonyx ferOX. Epidermis des Körpers und des Mundrandes lederartig, die dreizehigen Füße mit Schwimmhaut. — Chelone imbricata, Karettschildkröte. Knochenkapsel flach und unvoll- kommen, Füße sind Ruderplatten; ozeanisch. — EmyS, Sumpf- schildkröte, mit vollkommenem Hautpanzer. Europa und Nord- afrika. — Testudo, Landtier mit Gangfüßen und hochge- wölbtem Rückenschilde, Zehen bis an die Nägel verwachsen. 27 Ausscliließlicli fossil sind die folgenden fünf Ordnungen: 1. Thoroiuoi'plicn. Eine formenreiclie Gruppe, mit in Alveolen steckeuileu Zähnen" Erinnern an niedere Säugetiere. — Dicynodon. PlaCOduS, der Gaumen mit großen Pflasterziüinen. Dimetrodon. GaleOSaUPUS. Gebiß raubtierartig. 2. Diiiosjuii'ioi'. Körper lang geschwänzt. - MegalOSaUPUS, gigantische Formen (Oberschenkel bis 1 Meter laug). — CompSOgnathuS. Schädel vogelartig, bezahnt. — StegOSaurUS. Das aus 4 Wix-beln be- stehende Sacrum schließt eine Neuralkammer ein, die wohl 10 mal so groß ist als das winzige Gehirn und deren Größe durch die mächtige Entwicklung der hinteren Extremitäten bedingt ist. Gi'oße Panzerplatten auf dem Rücken. — TfiCeratopS. Stirnbein mit einem Paar mächtiger Stoßhörner. — Iguanodoil, bis 5 Meter lang. 3. Iclitliyosaui'ier. Körper fischartig, ohne Hals; Extremitäten flossenartig. Haut nackt. Ichthyosaurus mit Rücken- und Schwanzflosse. 4. Sauopteryg'ier. Marine Schwimmer mit langem Hals und flosseuartigen Füßen. Lärme Plesiosaurus Nothosaurus. 5. Pterosaurier. Unter außerordentlicher Verlängerung des fünften Fingers ist die Vorderextremität zum Flugorgan umgestaltet; die weiche Flug= laut war, ähnlich wie bei den Fledermäusen, bis zu den Hinter- füßen gespannt. — • Von Sperlingsgröße bis 6 Meter Spannweite. Pterodactylus. 51. GaleOSaurUS, Trias Südafrikas (Theromorpha) Gebiß differenziert. A Augenhöhle tn Backzähne C Eclvzahn mx Maxilla f Frontale N Nasenhöhle fa Praefrontale n Nasale i Schneidezähne p Parietale im Praemasilla S Schläfenhöhle j Jugale Nasenzapftu Vuge Nasenloch Kostralbein Praedeutale Kaud- knocheu der Parietalia und yuadratum Squamosa 52. Schädel von Triceratops. Obere Kreide, '/lo der Naturgröße. Aus V. Zittel. 28 53. StegOSaUrUS UngulatUS, '/«o der uatürlicUen GrölSe. Kestauriert. Nach Marsh. 54. Iguanodon Bernissartensis. Kreide. CO Coracoid pp Postpubis is Ischii sc Scapula p Tubis I — V Finger und Zehen 55. Plesiosaurus dolichodeirus. imtercr Lias. ' is. 29 II. Klasse: Aves, Vögel. lUCll zum Im Körperbau den Reptilien sehr nahestehend, deshallj mit ihnen als Sauropsiden vereinigt. Vordere Extremität Fügel umgebildet. Befiedermig. Mit der Flugbewegung ist den Organen des Vogelkörpors ein eigenartiger Stempel aufgeprägt; gesteigerte Lebhaftigkeit des Stoffwechsels, hohe Körpertempei'atur (homoiotherm). Terminologie. 1. Federn. Besteht aus Spule, Schaft, Fahne, Kiel, Rami, ßadii. Sie stehen in Fluren (Pterylae), dazwischen die foder- freien Raine (Apteria), a. Konturfedern (Pennae). Steifer Kiel, Radien zur Fahne verbunden. b. Flaumfedern (plumae). Radien nicht verbunden. Wenn Kiel fehlt, Dunenfedern, plumulae. c. Fadenfedem (filoplumae). Keine Rami. Borsten am Schnabelgrunde heißen Vibrissae. Am Flügel stehen die Schwungfedern (Remiges), am Schwanz die Steuerfedern (Rectrices). Die Schwungfedern (Schwingen) sind: Handschwin- gen, Armschwingen, Schulterschwingen, Eckflügel. 2. Körperregionen s. Fig. 56. Gangbeine 5. Beine. Befiederung bis zur Fe Befiederung nicht bis zu Die Hornplatten hinten am Laiif heißen . Stiefel (l^aut Kurzer ^^-r ., als der Kampf \V atbeiUO jieneuerung nicut üiözur rerse I Lauf länger o ,i • [ als der Rumpf Stelzbeine 4. Füße. S2i£ 1 2 Vorderzeheu Renufüße :i|-S-3 OhneHinterzebe ! 3 Vorderzehe n Lauffüße lllh 1 4 Vorderzehe Klammerfüße ln^i Mit 1 oder 2 Hinterzeheu ' 3 Vorderzehen 2 Hinterzehen 3 Vorderzeheu 1 Hiuterzehe Kletterfüße ^ 9. -S •= 5 1 Vorderzehe nach hinten be- weglich 3 Vorderzehen immer nach "WfiTidftZfihfüßf^ Zehen o uicht dui den, höcb Grunde, i: Gangbeine mit kurz. Bindehaut der 3. Zehe .... 2 äußere Zehen über Mitte ver- Gangbeine ohne wachsen Bindehaut ><^^ «™ »rund verwachsen . Sitzfüße } Schreitfüße } Gangfüße l vorne [ Alle Zehen frei } Spaltfüße ^2 äußere Vorder- Watbeiue mit J ?v^1°>,!f!!! kurz. Bindehaut ^^^rdeL. J, mit Bindehaut } Halbgeheftete F. DoppeltgehcfteteF Zehen nicht verbunden An der Seite mit ganzrelhigem Saum .Mit gelapptem Saum Spaltschwimmf. Lappenfüße Zehen di rch Häute verbunden oder mit Hautanhängen Zehen ver- bunden r Zehen bis Spitze Nur 3 Zehen 1 verbunden verbunden | Zehen zur Hälfte l verbunden } Ganze Schwimmf. Halbe Schwimmf. Alle i Zehen verbunden .... Ruderfüße 30 yiKleine •>•> OD. Terminologie des Vogelkörpers (nach Reichenow). fi obererNabel unterer Nabel 57. Schwinge einer Taube (aus Parker und Haswell). 58. Fuß- und Beiuformen der Vögel (aus Leunis -Lud- wig). a. Klammerfuß der Mauer- schwalbe mit Wendezehe. b. Stelzenbein mit halbge- lieftetem Lauffuß vom Strand- reiter, c. Watbein mit dop- peltgeheftetem Fuß vom schwarzen Storch, d. Klet- terfuß vom Wendehals, e. Schreitfuß vom Eisvogel, f. Sitzfuß vom Falken, g. Gang- fuß der Rabenkrähe, h. Ku- derfuß vom Pelikan, i. Spalt- schwimmfuß vom Steißfuß. k. Watbein mit Lappenfuß vom Bliißhuhn. 1. ganzer Schwinunfuli vom weißen Sägetaucher. 31 Nur fossil sind die SaurureP, in vielen Punkton eine Stelluiio- zwischen den Reptilien und Vögeln einnolimend. Archaeopteryx lithographica. Ferner die bezahnten Odontomithep. Ichthyornis. Hesperornis. I. Unterklasse: Ratiten, Cursores, L a u f V ö g e 1. Rückgebildete, des Flugvermögens verlustig gegangene Vögel verschiedener Kontinente. Die vordere Extremität ist klein und wird höchstens als Luftruder beim Laufen verwendet. — Es ist wahrscheinlich, daß verschiedene Grattungen der Laufvögel sich unabhängig voneinander aus guten Fliegern entwickelt haben. StruthiO CamelUS, afrikanischer Strauß, zweizehig (3. und 4. Zehe). Rhea americana, Nandu, dreizehig. Casuarius galeatus, Helmkasuar. Der Afterschaft ist so groß wie die Feder. Apteryx, Kiwi, von Neuseeland. Von Huhngröße, vierzehig. Die Flügel sind stummeiförmig. DinornJS giganteUS, Moa, in historischer Zeit torben. II. Unterklasse: Carinaten. Sternum mit Kiel. Schwung-, Deck- und Dunenfedern. I. Ordnung-: Podiciformes, schwerfliegende Taucher, mit kurzen Schwanzfedern. ColymbuS. PodicepS CristatUS, Haubensteißfuß, Nordeuropa. n. Ordnung-: Impeimes, Flügel mit schuppenartigen Federn, ruderförmig, nur im Schulter- gelenk beweglich. AptenodyteS patagonica, Riesenpinguin. 32 III. Ordimiig : Procellariiformes, Dauerflieger mit ganzer Schwimmhaut der drei Vorderzehen. Schnabel tief gefurcht mit Hakenspitze. DiOITiedea exulans, Albatros. Tropische Meere. PrOCellaNa pelagica, Sturmschwalbe. IV. Ortliuiiig-: Lamellirosties (Anseriformes). Schnabelhaut weich, nur an der Spitze verhornt. Ganze Schwimmhaut der Vorderzehen, Hinterzehe höher gestellt. Zahnähnliche Hornfalten am Schnabelrande. CygnUS Olor, Schwan. Anas boschas, Wildente. Anser domesticus. Phoeni- COpterUS, Flamingo. V. Orduinig': Cicouiacformes, reiherähnliche Stelz- und Schwimmvögel. Ardea Cinerea, Fisch- reiher. Ciconia alba, Storch. Ibis religiosa, Ibis. — Sula baSSana, Tölpel mit Euderfüßen (alle 4 Zehen durch eine Schwimm- haut verbunden). VI. Ordnung-: Charadi'iifornios, Nestflüchter, durchweg gute Flieger. CharadriUS, Regenpfeifer. Vanellus cristatus, Kibitz. Scolopax, Schnepfe. — Larus ridi- bundus, Laehmöve; Stema hirundo, Seeschwalbe. — AIca tofda, Alk, Flügel und Schwanz kurz, Schnabel seitlich komprimiert. ^'11. Ordnung-: Gruifonues, Kranichvögel. GrUS Cinerea, Kranich. VIII. Ordnung: Rasores, Gallifonnes, Hühnervögel. Die hintere der 4 getrennten Zehen höher stehend ; Nägel kurz, Flügel kurz, gerundet. Nestflüchter. GalluS bankiva. Tetrao urogallus, Auerhahn. Pavo cristatus, Pfau. IX. Ordnung-: Columbiforines, Taubenvögel. Nesthocker. Schnabel kurz, nur die Spitze verhornt, an den Nasenlöchern aufgetrieben. Columba livia, Felstaube, deren Heimat die Mittelmeerländer. DiduS ineptUS, Dronte. Dodo auf Mauritius, jetzt ausgerottet. Ohne Flugvermögen. X. Ordnung-: Accipitres, Tagraubvögel. Oberschnabel hakjg gekrümmt, lange gekrümmte Krallen. Aquila. Astur palumbarius, Hühnerhabicht. Faico tinnunCUlUS, Rüttel- oder Turmfalk. — Vultur, Geier. — Gypoge- ranUS SerpentariuS, Sekretär, Schlangentöter, XI. Ordnung^: Coraciiformes. Unter diesem Namen begreift man anatomisch einander nahe- stehende, äußerlich jedoch sehr abweichende Baumvögel, deren Junge blind geboren werden. CoraciaS garrula, Mandelkrähe. AicedO ispida, Eisvogel. Upupa epops, Wiedehopf. — CaprImulgUS europaeUS, Ziegen- melker, Nachtschwalbe. — CypSClUS apUS. Turmschwalbe. — TrOChllUS, Kolibri, mit prachtvollen Metallfarben des männlichen OTcfieders. — PJCUS martiUS, Schwarzspecht. Die lange, mit Widerhaken besetzte Zunge kann weit vorgestreckt werden. 33 XII. Ordnung'. Auch die Eulen oder >'aclitraubvög-el, .Striges, werden wohl zu den Coraciiformes gezogen. Ihr weiches Gefieder, der kurze, hakige Schnabel, der breite Hirnschädel und die nach vorn ge- richteten Augen keunzeichnen diese Familie. Strix flammea. Bubo maximus. Ihn. Als Eepräsentanten besonderer ( Irdiiuiujen werden noch die Gattungen CuCUlUS. Kuckucke, und RallUS, Wasserhühner, betrachtet. XIII. Ordnung: Psittaci, Papageien. 2. und 3. Zehe nach vorn, 1. und 4. Zehe nach hinten gerichtet (Kletterfuß). Die Claviculae vereinigen sich nicht zur Furcula. Zunge dick, fleischig. Der Oberschnabel artikuliert durch ein Quergelenk mit den Frontalia, gestattet daher dem Schnabel die beim Klettei'n erforderlichen, ausgiebigen Exkursionen. Psittacus erithacus, Graupapagei. Cacatua. XIV. Ordnung-: Passeres, Sperlingsvögel. Passer domestjcus. Sperling. Corvus frugilegus, Saatkrähe. TurduS merula. Amsel, Schwarzdrossel. HirundO rUStica, Rauchschwalbe. FringJlla COelebS, Buchfink, so genannt, weil die -5 gewöhnlich im Winter nicht ziehen. StumUS Vulgaris, Star. Alauda arvensiS, Lerche. — Menura SUperba, Leier- schwanz Australien?. Zoolog. Taschenbuch. 5. Aufl. 11. Heft. 34 III. Klasse: Mammalia, Säugetiere. Cranioteu mit hochentwickelter Bezahnung, Haarkleid^ und Milchdrüsen, die zum Säugen der Jungen dienen. Für die Syste- matik ist das Gebiß wichtig, dessen Zusammensetzung in einer Zahnformel ausgedrückt wird. / = dens incisivus, c = caninus, pm = praemolaris, m = molaris. Ein vorgesetztes d bedeutet Zahn des Milchgebisses. Man schreibt nur eine Hälfte de- (Ge- bisses, von der Medianlinie beginnend, Oberkiefer über, Unter- kiefer unter dem Strich. I. Unterklasse: Monotremata, Kloakentiere. Ovipar. Kloake reptilienartig. Körpertemperatur 25" — 28" C. OrnithorhynchuS paradOXUS, Schnabeltier. Hornzälme. — Ost- liche- Australien und Tasmanien. Echidna hystriX, Ameisenigel. Mund klein, Zunge lang. — Xcu-(4uinea. Australien, Tasmanien. II. Unterklasse: Marsupialier, Beuteltiere (Didelphia. Implacentalia). Die Jungen werden nach etwa achttägigem Uterinleben in unentwickeltem Zustande geboren und in dem, bis 15 Zitzenpaare tragenden Brutbeutel monatelang getragen. — Alle lebenden Beutel- tiere sind australisch, mit Ausnahme der amerikanischen riattung Didelphys. I. Ordnung-: Polyurotodontia. Fleisch- und Insektenfresser mit vollständigem Oebiß ; i ~^^\ Eck- zähne spitz, biswellen zweiwurzelig; Backzähne 6 — 12. Myrmecobius, Spitzbeutier. J7I73 s^li- Perameles, B.utei- dachs. DasyurUS, Beutelmarder, alle drei australisch. — DldelphyS, Opossum, amerikanisch. II. Ordnunt»-: Diprotodontia. Pflanzenfresser: i ^^; Eckzähne fehlen oder sind schwach ent- wickelt. Ausschließlich australisch. Unter den fossilen einige von gewaltiger Größe. Hypsiprymnus, Känguruh-Platte. I^Jr^/',' Phalangista. — MakrOpUS, Känguruh. — PhaSCOlomyS WOmbat. nagerülmlich; Schncideziihne nur auÜen mit Schmelz bedeckt. ^VVt ' ^^^' ^^ ''''^^^ nicht durch einen Ersatzzalju verdrängt. III. Unterklasse: Placentaiier, Embryuiuileutwickluiig mit riucciita. I. Ordnung»-: Edentateii (Biuta), Zuhnaime. Eine vielgestaltige Grupi^e, welclie die soiiderlKxrf^teu An- passungen aufzuweisen hat. Clebiß meist nur aus prismatischen, schmelzlosen Backzähnen bestehend, zuweilen fehlend; Ersatzkeime gelangen nie zum Durchbruch. Sichelförmige, komprimierte Krallen. Haut mit Haaren, Hornschuppen oder Knochenschildern. Jlit Ausnahme von Orycteropus und ]\raius sind sämtliche amerikanisch; fossil seit dem Eocen. 1. Unterordnung: DLanitliCVU'U. Altwcltliclie Edeutaten. ManiS, Schuppentier, OrycterOpuS, Kapschwein. 2. ITnterordnung: BvdihftJun'len, amerikanisch. DasypUS, , so können in ihrer "Wandung auch echte Hautgebilde entstehen, Zähne, die aber den gleichen typischen Bau aufweisen, wie z. B. die Hautschilder der Haifische. Einige Belegknochen des Schädels scheinen lediglich als Stützen der Zähne entstanden zu sein, wie Vomer, (laumen- und Flügelbeine. Ektoderm und Mesodenn beteiligen sich am Aufbau des Zahns. Das Ektoderm gibt die Matrize ab für die Zahnkrone und liefert den Schmelz, aus dem Mesoderm geht das Zahnbein (Dentin) hervor und der Z e m e n t. Ursprünglich entstanden die Zahnkeime gesondert gleich den Plakiodschuppen der Haie. Später erscheinen die Zähne in Reihenstellung mit gemeinsamer Anlage, der sog. Zahnleiste: ein Epithelstreifen, welcher sich in das Bindegewebe hineinsenkt und aus welchem eine Reihe von Zahnkeimen gleich Glocken herauswachsen. Knochenfische, Amphibien, Schlangen können eine Zahuleiste auch auf den Ossa palatina, Yomer usw. entwickeln — bei den meisten Reptilien, allen Säugetieren hat sich die Zahn- bildung auf Prämaxille, Maxille und Unterkiefer beschränkt. Wie die Hautschilder, sind auch die Zähne ursprünglich ganz oberflächlich und isoliert gelagert und in Papillenform angelegt; erst bei höheren Tierformen senkt sich das Zahnepithel als Zahn- leiste in die Tiefe und von ihm schnüren sich schmelzbildende Kappen ab; erst nach erfolgter Ausbildung brechen die Zähne an die Oberfläche durch. Die Zahnleiste kann sich erhalten vind. nachdem die Zähne der ersten Reihe abgenutzt sind und ihre Zementsockel resorbiert, lingualwärts eine neue Zahnleiste (Ersatzleiste) treiben, aus welcher wiederum neue Schmelzkeime hervorsprossen und zur Bildung einer zweiten Zahnreihe führen, einer dritten usw. Bei den meisten (zoophagen) Reptilien wechseln so die Zähne bis zum Lebens- ende. Schildkröten (phytophag) und Vögel (ausgenommen die fossilen Zahnvögel) weisen nur eine rudimentäre Zahnleiste auf. Bei Säugetieren ist nur die primäre und die erste Ersatzzahnleiste übrig geblieben: doch kann die Ausbildung von Zähnen der ersten (Milchzähne) oder zweiten (Ersatzzähne), oder sogar beider, unter- drückt werden. Selachier. Hautzähne als Plakoidschuppen mit Basalplatte und Zahn, bestehend aus Vasodentin und Schmelz. In der Mund- schleimhaut haften sie fest und werden dauernd reihenweise ge- wechselt. Bei Rajiden Pflasterzähne und große Schuppenplatten. Bei Holocephalen spärliche Schu2)pen in der Jugend. Ganoiden und TeleOStier. Zähne verschiedener Form können auf allen die Mundhöhle begrenzenden Knochen, sowie Zungenbein und Kiemenbügen (Ossa pharyngea) stehen. Dipnoi. Schmelzlose Zähne zu großen Zahnplatten verschmolzen (Ceratodus). Amphibien. Kegelförmige Zähne auf Ober-, Zwischen-, Unter- klefcf. Yomer, Palatium, auch Parasphenoid. Ständiger Ersatz. Bufonideii zahnlos. Fossile Labyrinthodont en mit Schmelzfalten. Reptilien. Zähne fehlen den Schildkröten. Sonst meist konisch, zahlreicli und stetig nachwachsend (polyphyodont). Sie sitzen 45 entweder in medianwärts offener Rinne und sind basal angewachsen (pleurodont, Saurier), oder sie stecken in Alveolen (thekodont, Krokodilier), oder sie wachsen am oberen freien Kieferrand fest (akrodont, Rhynchocephalen). Manche Pflanzenfresser monophy- odont. Die fossilen Theromorphen waren anisodont. Giftzähne der Schlangen sind ersetzbare Furchen- oder Rührenzähne in der Maxille. Krokodil zahne nur auf den Kiefern. Vögel. Zähne nur bei den fossilen Saururen und Udontor- nithen. Bei Embryonen Zahnleiste. Säugetiere. Bei den Säugetieren hat das Gebiß sich am viel:^eitigsten entwickelt, entsprechend den Anpassungen an die verschiedenartigste Nahrung. 1. Typisch sind zwei Dentitionen: Die laterale Zahnleiste bildet die jugendlichen „Milchzähne", sowie (später) die bleiben- den Molaren; die aus dieser Zahnleiste sich abspaltende linguale Leiste bildet dagegen später erst die Ersatzzähne. (Bei Beutel- tieren wie dem Menschen sind übi'igens auch Reste einer prälak- tealen Zahnleiste aufgefunden, wie anderseits bei Erinaceus u. a. Zahnanlagen und Zähne einer „dritten Dentition" nachgewiesen wurden.) 2. Das Milchgebiß kann unterdrückt werden mit Ausnahme der Molaren, so daß die Milchzähne gar nicht durchbrechen, wie bei Spitzmaus, Rhinolophus, meistens auch Robben, oder nur Wochen- und monatelang funktionieren (Tnsektivoren, Fleder- mäuse, Nager). 3. Das Ersatzgebiß wird unterdrückt, und die Zähne erster Dentition („Milchzähne") funktionieren zeitlebens. Der hintere p u. i 3 der zweiten Dentition können jedoch später zum Durch- bruch gelangen bei Marsupialiern, w^ährend das ganze Ersatzgebiß bei Zahnwalen zurückgebildet wird. 4. Alle Zahnanlagen werden schon während des Embryonal- lebens resorbiert: Monotremata, einige Edentaten; dafür wird der Darmkanal verdauungstüchtiger. Die einzige Zahnreihe der ältesten Säugetiere entspricht dem „Milchgebiß": die AVurzeln behielten ihr weites Wurzelloch. Wäh- rend der Stammesentwicklung schlössen sich jedoch am ausgebildeten Zahn die AVurzeln nahezu, um bei Nagern und Graminivoren allmählich wieder zu wurzellosen, d. h. stetig nachwachsenden uiid somit natürlich zementlosen Zähnen zu werden. a) Ausgangsform ist der protodonte, einfach konische, immer- wachsende Zahn mit weitem Wurzelloch: mesozoische Säuger. b) Durch Hinzutreten einer vorderen und hinteren Spitze, mit der Mittelspitze in gleicher Flucht liegend, entsteht der trikonodonte Zahn (z. B. Dromotherium, Amphilestes), und c) durch Verschieben dieser drei Tuberkel zur Dreieckstellung bildet sich der trituberkulare Zahn, als Ausgangsform für die Molaren der Säuger. d) Verwachsen die Tuberkel, so entsteht der selenodonte, e) treten dagegen Nebenhöcker hinzu, der bunodonte Zahn. f ) Bei reinen Pflanzenfressern werden die Höcker der breiten Kronen \/ förmig, und durch Zusammenstoßen dieser Enden oder aber durch Verbindung je zweier Höcker zu Querkämmen entsteht die lophodonte Zahnkrone. Allgemein pflegen Zähne der oberen und unteren Reihe ein- ander ähnlich zu sein, doch sind letztere dann schmäler imd um 180" gegen die Oberzähne gedreht zu denken. 4G Während die Schneidezähne gewöhnlich direkt aufeinander greifen, stehen die oheren und unteren Eck- und Backzähne alter- nierend zueinander. a) MarSUpiaiia. Das Milchgebiß persistiert, nur ein Prä- molar, bisweilen d i 3 durch Ersatzzähne vertreten, die übrigen rückgebildet. Clebißform entsprechend der Nahrung. b) Edentata. Gebiß fehlend oder schmelzlose Backzähne; kein Ersatz. c) Insectivora. Zähne ziendich gleichmäßig. Wechsel schon vor der fleburt. d) Carnivora. Zahnwechsel, mächtiger Caninus, Reißzahn ( dens lacerans). Bei Pinnipediern Zahnwechsel oft fötal. e) RodGntia. Wurzellose Incisivi, rudimentäres Milchgebiß. f) Unyulata. Mit Heterodontie oder Isodontie, mit buu- odonten, lophodonten, selenodonten Zähnen. g) ProbOSCidea. Mächtige incisivi. h) Cetacea. Denticete mit zahlreichen konischen Ziihnen, Mysticete nur embrj^onal. rsatzleiste (Anlage Zahnleiste Zahn für che der Dauerzähne) Ijippen- iiirche Zahnbeinkenn des zweiten Milcli- schneidezahns Lippen- turchen- leiste zwei Anl ueii pi laktialei Z.ihiii Kieferknochen 60. Schnitt durch linken l nteikielor eines menSChlichetl FÖtUS von 14 Wochen. Xach (' Ko~>' — llecht^ aiiiien, link^ innen. Jlniidepithel-^iiS^^ J)entinfasern . inneres Schmelzepi- )donto-. blasten Dentinkeim äußeres Schnielzepithcl Zahnleiste in Zahnfurche Auflösung begriffen Ver- bindungs- brücke Schmelzpulpa y 61. (^)uerschnitt durch die Zahuleiste des Unterkiefers eines menschlichen Kmbryos; etwas schematisiert. Nach Eüse. / ihnbein oder Deutin Odontüblasten (Osteoblasten) Schuielz- meiubrau Fpidermis Zihnpapille Schleiiuzellen Oberflächliche Schicht der Lederhaut 62. Längsschnitt durch die ältere Anlage eines Hautzahns. — Haifischembryo. Nach O. Hertwig. 63. Gebiß des Notidanus (Heptanchus) indlCUS. lu der oberen Bezahnung ist die ßeiheiistellung wahrzuiielimen. 1 i ■ '" knocheii ,i/*r*;^. . . Ersatzzali 64. Stück des knochigen (Iberkiefers von IgUana (Eideclise), von innen. Nach Boas. a Zahn im Ausfallen begriffen; das Unterende ist resorbiert. Zahnkrone mit Email- überzug Alveolarteil Pulpa Ersatzzahn 65. ihn von Hesper- OrniS. Nach Marsh. Jdi Ido Idj Leiste der Ersatzzähni Hinterende der Ersatzzahnleiste Cd Schmelz- oder Epithelleiste der M i 1 c h z ä li n e Pd, iSriindepithel. aus dem die Zahnleisten nach innen sprossen hinteres freies Ende der Schmelzleiste 66. Schmelzkeime der Zahnanlagen eines höherer Säugetiers. Oberer rechtsseitiger Zahubogen, sche- matisiert. 67a. Gebili von HalmatUPUS (Känguruh). c, rudimentärer Eckzahn des Oberkiefers, p, einziger Zahn der zweiten Dentition, welcher sich entweder dem Milchgebiß : 1 . 0 . '-' . 4 intügt, oder Ip ersetzt. 67 b. Zeuglodon CetoideS. Schadel seitlich. Eocen von Zahnformel : 68. Megatherium americanum, ^..,4. Pleistocen (Pampas- formation) Argentinien Unterkiefer. ^^^^ 69. Mylodon robustus, Vn Pampasformation (Pleistoce) vt Buenos Ayres. Aus v. Zittel 70. Glyptodon reticulatus. P,ackzäline im Unterkiefer. 71. Rechte Hälfte eines BibePschädeU, von innen; zeigt die Einpflanzung der Zähne. Nach Flower. 48 72. Dinotherium giganteum. Jliocen. Rechter Unterkieferast von innen, im Zalanwechsel begriffen. Aus Zittel. 1.0.3 ^ .„ 0.0.2.3 Milchgebiß : — — — Dauergebiß : 72 a. Mastodon angustidens. Nach Gaudry. ober Spougiosa Hirnhöhle / 73. Schädel von ElephaS indiCUS, median durchsägt. Aus Zittel. n Nasenloch. ^J^i> ß^H\ hnJ^i^^n^ T"T y. 74. Schädel von Hlppopotamus amphibius. Nach cuvi ,%• — abgekaute Fläche Schmelzfaseru Dentinfasern Zement t. i '; Kerne der Odontoblasten Knochenkörper eben der Zetneutlage Äi J •f ^ 75. Eckzahn eines Mensch jugendlichen en. 49^ Zoolog. Tascheubucli. 5. Aufl. II. Heft. 50 B. Horngebilde. Hornbildungen wie Schuppen, Federn, Haare sind auf Grund einer Coriumpapille entstandene Epidermisprodukte, CyclOStomBn. Die Homzälme in der Mundhöhle sind wohl Bildung sui generis. Amphibien. Hornhaut, die bei der Metamorphose abgeworfen wird, Hornsclmabel der Kaulquappen. Reptilien. Starke Verhornung in Form von Schuppen oder Platten. Oberste Schicht bisweilen abgeworfen (Natternhemd der Schlangen). Homschnabel der Schildkröten. AveS. Den Schuppen homolog die Feder mit kleiner Corium- papille (Spule) und starker Verhorn ung. Stehen in Federfluren. Periodischer Wechsel (Mauser). Besondere Verhornungen sind Schnabel und Eizahn. Mammalia. Haare entweder homolog Schuppen (Verhornung auf Papille) oder den Hautsinnesorganen der Amphibien. Beziehung der Haaranordnung zu Schuppen. Schuppenbildung verbreitet (Schwanz, Füße). Besondere Verhornungen der Säuger sind die Hörner der Ungulaten auf Grundlage eines Knochenzapfens, die Homer der Ehinozerontiden und die Barteln der Bartenwale (Fischbein), die Gesäßschwielen der Schwanzaffen. Am Phalangenende finden sich Verhornungen, die Krallen, bestehend aus Krallenplatte und Krallensohle. Ursprüngliche Form bei Schildkröten, Krokodilen, Vögeln. Bei Amphibien Ki-allen der Krallenfrösche. Bei Säugern Krallen, Hufe, Nägel (Prosi- mier, Primaten). A Pulpa c Federkeim Epidermis (Stratum «/, Malpigbi) ' ( l Vexilluu Cutis Follikel \Hk* _ Eadii Radioli Büschel ^4^"^ Rhachis B \J Federspul Feder- follikel 76. lOiitwicklung der Feder Kindeiischicht 51 Epithelknospe Stratum co neum Stratum Mal pighii Corium Anlage der Haarpapille uud des Haarbalgs Stratum lucidum "■" :•??''''■' (h\m :'/:.:. ': -:^^^*^ Haarschaft Stratum cor- neum Stratum Mal- pighii Corium }' 0 — Haarbalifdrüse Anlage der Hmbalj driisen Arrectores pili Haarbalg- oder 1 ollikcl- anlage Schicht der Wurzel- scheide naai[)apille mit; (^elalJen '^.^'i.'^ P.l\ 77. Entwickluus; des Haares, schematisiert. Nach Maurer uud Wiedersheii B b Zehenballen Sohleuho (^i imi ■z '^ 78. Schädel von Balaena mysticetus, mit den Barten. Sohlenhorn Ballen 79. Längsschnitt durch das Zehenende (schem.). Aus Wiedersheim. A Echidna; B Säuger mit Kralle; C Mensch; D Pferd. 52 C. Drüsen. Fische und Amphibien haben reiche Hautdrüsen am ganzen Körper. Reptilien drüsenarm. Die Schenkeldrüsen (Horndrüsen) der Lacertilier nicht klar, ob Drüsen, Rückendrüsen und Moschusdrüsen der Krokodile. AveS. Nur die zum Einfetten des Gefieders dienende Bürzel- drüse. Mammaiia. Zahlreiche Drüsenformen, fehlen nur Cetaceen. Schweißdrüsen, Talgdrüsen, Stinkdrüsen (Präputial-, Anal-, Klauen- drüsen, Sporndrüse der Monotremen). Am wichtigsten die speicheldrüsenartigen Milchdrüsen. Bei Monotremen münden sie in Mammartaschen, die in Brutbeutel ein- geschlossen werden (vorübergehende Bildungen). Bei den höheren Scäugetieren Zitzenbildung durch Epidermis- erhebung mit dem Drüsenfeld (Beuteltiere, Halbaffen, Affen, Mensch) oder durch Verwachsen der Cutis über das in der Tiefe bleibende Drüsenfeld (Strichkanal). Dies bei manchen Beutlern, Raubtieren, Ungulaton. Zitzen leistenständig (TJngulaten, Cetaceen), brust- ständig (Edentaten, Chiropteren, Proboscidier, Sirenier, Prosi- mier, Primaten), bauchständig (Carnivoren, Suiden). Zahl viele bis ein Paar nach Zahl der Jungen. Felis - Drüsenfel( Bos Affe, Mensch 80. Schema der Zitzenbilduncf. Nach Klaatseh. Die dicke Liuio bezeichnet die Ausdehnung des Cutiswalles. — Die „primären Zitzen" sind Epiderraiswülste, anfangs frei vor- ragend, um sich dann in die Tiefe zu senken; dies sind die Mamraartaschenanlagen , welche in die Länge wachsen und so- mit die Mars upia Halten darstellen, die bei l'Iaceutaliern nur noch im embryonalen Zustande vorkommen als Marsupial- leiste oder Milchliiiie". 53 W' ■'ife w A. Unterseite des bvütendeu Weib- chens In den Brutbeutel ergießt sieh die Milch. ■, .-„ ö. Die abgeschnittene J'auch- decke, Innenansicht. 81. Echidna hyStriX, ?. Nach HaacUe. 54: D. Bildungen der Cutis. Die Cutis kann durch Verknöcheruug Knochenschuppen, Kuocbenplatten. Hautknochen Lihlen, die in verschiedener Weise zum Skelett in Beziehung treten können. PlSCeS. Bindegewebsverknöcherungen sind die mit Ganoin (kein Schmelz) überzogenen Ganoidschuppen der Ganoiden. Ganz- randige Cycloidschuppen schon bei Amia mid den Teleostiern, ge- zähnte Ctenoidschuppen bei den letzteren. Knochenschilder der Haut am Kopf der Knorpelganoiden, unter den Teleostiern bei Siluriden, Plectognathen u. a. Dipnoerschuppen den Cycloid- schuppen ähnlich. Amphibia. Hautpanzer der Stegocephalen, Knochenschüppchen der Gymnophionen. Reptiiia. Oft Knochenschuppen als Grundlagen der Horn- schuppen und Schilder. Die mächtigen Panzerplatten der fossilen Reptilien, Krokodile. Panzer der Schildkröten besteht aus Carapax (dorsal) und Plastron. Ersterer enthält Mittelreihe von Neural- platten, umgeben von Kostal- und Marginalplatten. Nuchalplatte. Letzteres enthält Epiplastron, Entoplastron, Hypoplastron, Xiphi- plastron. Mammalla. Hautpanzer der Gürteltiere (Edentaten). 2. Das Skelett. Drei verschiedene Grundlagen des Skeletts finden sich bei den Wirbeltieren: 1. Die Chorda dorsalis oder Rückensaite mit der Chorda- scheide, als phyletisch und ontogenetisch ältester Teil. 2. Das Grundskelett, d. h. die aus den Skierotomen der TIrsegmente entstehenden Wirbelkörper nebst An- hängen (obere Bogen oder Neurapophysen und seitliche Fortsätze oder Parapophysen nebst Rippen). 3. Die aus der Cutis hervorgehenden Hautknochen, welche sekundär mit dem Grundskelett in innige Verbindung treten können. Man unterscheidet das Achsonskolott. d. i. die Wirbelsäule mit ihren Adnexen, das Kopiskelett, bestehend aus Schädel und VL-^ceralskelett, das Extremitätenskelett, bestehend aus der vorderen und hinteren freien Extremität und dem Brust- und Beckengürtel. Knochen mit oder ohne Markhülile; Röhrenknochen mit Diaphyse, Apophyse; Spongiosa. Pneumatizität der Vogelknochen. A. Das Achsenskelett. a) Die AVirbelsiiuIo verbindet große Festigkeit mit Beweglichkeit. Segmentweisc ver- schmelzen die Halbwirbelanlagen beiderseits zu festen Ringen oder Wirbelkörpern, die mittels elastischer Bänder verbunden sind. Muskeln, welche offenbar den Anstoß gegeben zur Differenzierung von Wirbeln aus dem Mesodermgewebe, ziehen von Wirbel zu Wirbel, Oft beschränken Gelenkfortsätze der oberen Bogen die Bewegung der Wirbel gegeneinander. Bisweilen fehlen bei Fischen die Wirbelkörper, so daß nur obere und untere Bogen der Chordascheide aufsitzen, nebst Schaltstücken. Die Neurapophysen werden gewöhnlich zu Dorn- fortsätzen verlängert. Die Parapophysen umschließen im Schwanz- teil den Kaudalkanal. Das kaudale Ende der Wirbelsäule zieht entweder geradeaus oder ist dorsal aufgebogen. Bei den Geozoen wird die starre Verbindung des Schädels mit dem ersten Bumpfwirbel beweglicher, und indem die Extremi- täten sich zu Stützorganen umwandelten und mit den Anhängen der Wirbelsäule in Verbindung traten, sondern sich die Wirbel in Hals-, Brust-, Lenden-, Kreuzbein- und Schwanzpartie. Die von den Wirbeln umschlossene Chorda kann bei Ichthyopsiden als dicker Strang fortbestehen oder sich ausdehnen, oder sie erfährt Einschnürungen oder geht bei den Amnioten in der Regel fast ganz zugrunde. Bei manchen Amphibien bildet das Knorpelgewebe schon Gelenke. Bei den Amnioten wird der intervertebrale Knorpel ent- weder zur faserigen Zwischenscheibe oder zu Gelenkflächen diffe- renziert. Die oberen Bogen sind einander dicht angeschlossen, indem Gelenkfortsätze des hinteren Bogenrandes die tiefer liegen- den Fortsätze des vorderen Bogenrandes eines folgenden Wirbels überdecken. Der erste Wirbel oder Atlas trägt die Gelenk- flächen für den Schädel und kann gegen den zweiten Wirbel oder Epistropheus gedreht werden; der Körper des Atlas verschmilzt mit dem des Epistropheus. CyclOStomen. Chorda persistiert. Obere Knorpelplatten, vielleicht den Intercalarstücken entsprechend. Dipnoer und Knorpelganoide haben starke Chordascheide und obere und untere Knorpelbogen (Neurapophysen und Hämapo- physen resp. Basalstümpfe. SelaChier. Knorpelige oder verkalkte Wirbelkörper, zwischen denen die Chorda persistiert. Obere und untere Bogenstücke, Intercalaria. Knochenganoide und Teleostier. Amphicoeie knöcherne Wirbelkörper mit starken Bogenbildungen und Domfortsätzen. Lepidosteus mit opisthocoelen gelenkig verbundenen Wirbeln. Bei Amia DopiDelwirbel. Die Schwanzwirbelsäule der Fische endet entweder gerade mit symmetrisch angeordneten Flossenstrahlen: diphycerke Flosse der Cyclostomen und Dipnoer, oder sie ist dorsalwärts aufgebogen, so daß eine unsymmetrische Flosse entsteht: heterocerke Flosse der Selachier und Ganoiden, oder sie ist verkürzt zu einem Urostyl- knochen, an dem die ventralen Strahlen wieder scheinbar symme- trisch stehen: homocerke Flosse der Teleostier. Amphibien. Wirbel entweder amphicoel ohne Gelenkverbindung (Stegocephalen, Perennibranchiaten, Gymnophionen, Salamandrinen) oder opisthocoel mit aus dem intervertebralen Knorpel gebildetem Gelenk (manche Urodelen). Bei den Anuren mit procoelen oder opisthocoelen Wirbeln (Gelenkpfanne vorne oder hinten) sind echte Gelenke vorhanden und intravertebrale Erhaltung der Chorda. Bei den Stegocephalen Doppelwirbel (Rhachitomie und Embolomerie). Differenziert sind der erste Wirbel zum Halswirbel (Atlas) mit zwei Gelenkpfannen für die paarigen Condyli occipitales. Den Beckengürtel trägt der eine Sakralwirbel. Schwanzwirbelsäule mit Hämapophysen bei den Urodelen, bei den Anuren zu Os coccygis verschmolzen. Proc. transversi und proc. articulares. Zahl der Wirbel bei Urodelen groß, Anuren sehr klein. Reptilien. Wirbel amphicoel bei Phynchocephalen, Ascalaboten, Theromorplien, Ichthyosauriern. In allen Formen innerhalb einer Wirbelsäule bei den Schildkröten. Bei den meisten anderen Rep- tilien procoel mit intravertebral ei-haltener Chorda. Zwischen den Wirbeln Bandscheiben bei ßhynchocephalen und Krokodilen. Bei Schildkröten teilweise intervertebrale Knorpelscheibeu. Halswirbel Atlas und Epistropheus (der Atlaskörper = Zahn des Epistropheus). Zwei oder mehr Sakralwirbel. Proc. trans- versi und articulares. Zahl verschieden groß, sehr viele bei Schlangen (bis 400). Vögel. Amphicoele Wirbel noch bei Archaeopteryx und Ichthyornis. Die Halswirbel (1 und 2 Atlas und Epistropheus), deren Zahl bis 25 variiert, durch Sattelgelenke verbunden. Eumpf- wirbel wenig oder gar nicht beweglich, nur der letzte frei, Sakral- wirbel ursprünglich 2, mit denen sich weitere (bis 23) vereinigen mit dem Ueum zum Synsacrum. Die Schwanzwirbel ohne typischen Wirbelcharakter bilden Urostyl. Erhalten bei Archaeopteryx. Säugetiere. Wirbelkorper gewöhnlich biplan mit interverte- bralen fibrösen Bandscheiben (Chordarest nucleus pulposus), selten opistocoel gelenkend (Halswirbel der Wiederkäuer). Halswirbel- zahl 7, Ausnahmen Manatus (Sirenia) und Choloepus (Edentata) 6, Bradypus (Edentata) 8 — 9. 1 und 2 Atlas und Epistropheus. Brustwirbel meist 12 bis 13, auch 20, Sakralwirbel fehlen Cetaceen und Sirenen, noch 2 bei Beuteltieren, sonst durch Verschmelzung mit Schwanzwirbeln mehr; Schwanzwirbel 4 bis 46. Bei Primaten schließlich zu Os coccygis rückgebildet. h) Die Rippen uud das IJrustbeiii. PiSCeS. Rippen besitzen die Selachier, Ganoiden, Teleostier, Dipnoer (fehlen den Lophobranchiern). Sind die in der Rumpf- region auseinanderweichenden unteren Bogen, die sich von einem Basalstumpf abgliedern (Unterschied zwischen oberen und unteren Rippen). 57 Amphibien. Eippeu entsju-ochen den oberen Fiscbrippen, an der Basis oft gegabelt, kurz. Bei Anuren mit Querfortstäzen vor- schmolzen und rudimentär. Verknorpelungen in der Bauch- muskulatur einiger Formen heißen Bauchrippen (Bombinator). Sternum angelegt als mediane Knorpelplatte zwischen oder hinter den Coracoiden. Reptilien. Eippen in Hals und Rumpfregion, bei Hatteria auch im Schwanz. Erstrecken sich bis zur Ventralseite, wo sie zu Brustbein verschmelzen können. (Bei Sauriern wenige, mehr bei Krokodiliern.) Chelonier nur Rumpfrippen, die die Kostalplatten bilden. Sternum fehlt den Schlangen. Processus uncinati schon bei Hatteria. Bauchrippen der Rhynchocephalen und Krokodile. Vögel. Zu festem Brustkorb gefügte gegliederte Rippen mit Pi-oc. uncinati. Sternum flach schildförmig bei den Ratiten, mit mächtigem Kiel, der Ansatzfläche der Flugmuskulatur bei den Carinaten. Säugetiere. Halsrippen reduziert, manchmal eine erhalten. Wahre Eippen, die direkt das Brustbein erreichen, und falsche. Zahl wechselnd, oft 13. Brustbein gegliedert oder bestehend aus Corpus sterni, manubi'ium, Proc. xiphoideus. Interverte- Knorpel bralligameut Eückeu mark Neurapophj'sen ParapoiJhyseu die sich ab- gliedernde Rippe 82. Querschnitt durch die bilaterale Wirbelanlage eines jungen Cyprinoiden. Etwas schematisiert. Verkalkender Faserknorpel 84. Scylllum canicula (Hai). Durchschnitt durch die Wirbelsäule eines Jungen. Nach Cartier. "^i%^^^ Processus spinosus oberer Bogen Intercalaria . Chorda mit Scheide unterer Bogeu 85. Wirbelsäule von Spatulapla (Ganoid). Nach Wiedersheim. — Intercalaria obere Bogen Intercalar- stücke per 83. Scymnus. st.ick der Wirbelsäule. Die Löcher bezeichnen die Austritts- öffnungeu der Spiual- 86. Diphycerke Sehwanzflosse von Protopterus (Oipnoi). 87. Heterocerke Scliwanzflosse von Lepidosteus (üanoid). Einschnürung der Chorda Intervertebral- knornel peripherer Kiioehenmantel der Wirbel ob. Längsschnitt durch die Wirbelsäule von AmblystoiTia (Amphib.J. Nach Wiedersheim. Carpus 89. Skelett des Frosches. ^piplastion Scapula IFp (^ Kadius I Ina Entoplastrou Hyoplastron Hypoplastron Xiphoplastrou lleum Marginalplatten 90. EmyS (Cistudo) lutraria (= Testudo euroi.aea); Südbaj-fin. — Das Bauc}ischild ist abgesagt und daneben gelegt. zweiter Finger dritter l'inger letzter (freibewegliolier) Rückenwirbel ; die davoi und dahinter liegenden miteinander verschmolzen Ilium, mit den Wirbeln ver- schmolzen frista sterni 1. Metatarsale, bleibt beweglich TaräO-tibiale ~^ Tarsus(mitlnter- t arg algelenk) Tarso-metatarsi (unteres Stück des Tarsus ist mit dreiMetatarsalia zu einem Stück verschmolzen) 91. Linke Skeletthälfte vom Huhn. Nach Milne Marshall und Hurst. Daumenflügtl Huraerua Hand^ehwmgen Armschwingen Coraooid Scapula der vor dem Becken gelegene Wirbel, welcher stets frei beweg- lich bleibt Steuerfedern des Schwanzes 92. Eumpfskelett mit den Steuerfedern von Vulpansef tadoma, Eückenansicht. 60 Schwaiizwirbel 93. ArchaeOpteryX. Etwas restauriert. % 61 B. Der Schädel. Im „Kopf" der "Wirbeltiere sind eine Anzahl Körpersegmente innig vereinigt. Läßt die Ontogenie der Kopfnerven und der Myotome diese segmentale Zusammensetzung noch erkennen, so ist dieselbe im Schädel verwischt, und zwar sowohl infolge der mächtigen Entwicklung der Sinnesorgane, als der Vergrößerung der Mundspalte und der Visceralbogen , denen der Schädel feste Stützen bieten muß. Drei Entwicklungszustände des Schädels lassen sich unter- scheiden: das häutige, das knorpelige Primordialkranium und das knöcherne Kranium. Als Ausgangsform kann der Schädel der Haifische dienen mit seinen vier Regionen, von denen drei im Dienste der Sinneswerkzeuge sich herausgebildet haben: Ethmoidal-, Orbital-. Labyrinth- und Occij)italregion. Zu diesem Hirnschädel gesellen sich die ventralen Visceral- bogen, das Stützskelett der zwischen den Kiemenspalten liegenden Bogenteile. Im häutigen Schädelrohr treten nun die ersten Knorpel- anlagen in Form zweier Spangenpaare auf: Parachordalia und Trabeculae, die sich bald vereinigen zur Basilarplatte mid endlich das Gehirn umwachsen, um so das knorpelige Primor- dialkranium zu bilden. Letzteres kann verknöchern, zum Teil direkt (autochthone Knochen), zum Teil durch Auflagerung von Deckknochen. — Sekundär treten Verschmelzungen ungleichartiger Knochen auf. 62 A. Nach Lage und Ursprung lassen sich behufs besserer Übersicht folgende Kategorien von Kopfknochen aufstellen, deren Auftreten in den verschiedenen Gruppen in verschiedener "Weise verwirklicht ist. 1. Die Knochen der .Schädelbasis; sie bestehen aus einer medianen und zwei lateralen Reihen: vom A Exethmoid — Mesethmoid — Exethmoid Nasenregion I . Orbitospheuoid ■ — Praesphenoid — (Jrbitosphenoid ] |- Keilbeinregion Alisphenoid — Basisjjhenoid — Alisphenoid J Exoccipitale — Basioccipitale — Exoccipitale '"egion"'' " Als Deckknochen gehört liierzu das Parasphenoid; in der Nasenregion später die Turbinalia. 2. Die Knochen der Schädeldecke: Nasalia I Frontal ia .1 Parietalia I Occipitale superius 3. Die Knochen der Labyrinthregion: Pro-. Opisth-, Sphen-, Pter-, Epioticum. Dazu später das Tympanicum. 4. Kleine, nicht i'egelmäßige Knochen wie Prae- und Post- frontale, Lacrimale, Lifraorbitalia. Zu diesen kranialen Knochen des Kopfes gesellen sich 5. die Visceralbogen, aus folgenden wesentlichen Stücken be- stehend : L Der Kieferbogen: Praemaxilla und Maxiila (Deckknochen), Dentale und Angulare (Deckknochen), Articulare und Quadratum (Knorpelknochen), welchem sich als Deck- knochen anlagern Pterygoidea und Palatina, sjDäter Squamosum. Dazu gesellen sich Quadratojugale und Jugale, Ti'ans- versum, Epipterygoid. IL Der Zungonbeinbogen, zusammengesetzt aus Hyomandibulare (und Symplecticum der Knochenfische) und Hyoid mit der ventralen medialen Copula. III. — VII. (-IX.) Kiemenbogen, deren jeder bei Fischen in Epibranchiale, Ceratobranchiale und Hypobrauchiale zerfällt, unten vereinigt durch die Coj^ula. Bei Geozoen tritt Bückbildung der Kiemenbogen ein, und ihre Reste liefern gemeinsam mit Resten von IL das Zungenbein, auch Teile des Kehlkopfskeletts. 63 li. Nach der Genese unterscheidet man: Knorpelknochen: Basioccipitale, Basisphenoid, Praesphenoid, Ex- occipitale, die Otica, Orbito- vmd Alisphenoid, Ethmoid, Qua- dratum. Articulare; das Visceralskelett zum Teih Deckknochen: Parasphenoid, Vomer, Praemaxilla, Maxilla, Jugale, Quadratojugale, Dentale, Spleniale, Palatinura, Pterygoideum, Angulare, Coronoideum; und an der Außenfläche des Schädels: Nasale, Lacrimale, Frontale, Praefrontale, Postfrontale, Post- orbitale, Supraorbitale, Parietale, Squamosum; Supraoccipitale zum Teil. CyclOStomen. Knorpeliges Primordialkranium mit besonderen Knorpelteilen für die Stütze der Sinnesorgane, der Lippen, der Zunge. Knorpeliger Kiemenkorb aus untereinander verbundenen Spangen mit Knorpelhülle für das Herz. Selachier. Knor-pelkranium typisch mit vorne ßostrum. Vis- ceralskelett aus Palatoquadratbogen (Kiefer), Hyomandibulare (Träger der Kiefer), Hyoid, 5 — 7 Kiemenbogen. Visceralskelett nur schwach mit dem Kranium verbunden. Bei Holocephalen ist Palatoquadrat und Hyomandibulare mit dem Kranium verwachsen. Ganoids. Knorpelganoide ähnlich wie Selachier, aber Schädel überdeckt von vielen Hautknochenplatten, an der Basis knöchernes Parasphenoid. Bei Knochenganoiden auch Hautknochenpanzer, aber auch Verknöcherung des Schädels selbst; die einzelnen Knochen ähnlich den Teleostiern. Kein Supraoccipitale. TeleOStier. Weitgehende Verknücherung des Knorpelskeletts, wie Bildung von Hautknochen und so besonders reiche Gliederung des Kopfskeletts. Knorpelkranium persistiert in weiter Ausdehnung. In der Occipitalregion die vier Occipitalia. Im Schädeldach: Parietalia,. Prontalia, Postfrontalia, Nasalia. An der Schädelbasis: Basisphenoid, Parasphenoid, Vomer. In der Labyrinthregion sämt- liche Otica. In der Nasenregion: Supraethmoid und Exethmoidalia. Auf dem Palatoquadratbogen: Praemaxillare, Maxillare, Palatinum, Ento-, Meso-, Ektopterygoid, Quadratum, und als Deckknochen des Meckelschen Knorpels: Dentale, Articulare, Angulare. Aus dem Hyomandibiilarbogen einmal Hyomandibulare, am Schädel gelen- kend, und Symplecticum , sodann das Hj^oid aus mehreren Hyalia zusammengesetzt. Vier Kiemenbogen, ebenfalls gegliedert. Haut- knochen: der Orbitalring, und die Stützen des Kiemendeckels: Prae-, Inter-, Suboperculare, Operculare. Padii branchiostegi. Dipnoer. Weitgehend erhaltenes Knorpelkranium. Palato- quadratbogen niit dem Schädel verwachsen (Autostylie im Gegen- satz zur Hyostylie). Squamosum als Deckknochen von Quadratum. Amphibienähnlichkeiten. 1. Geruchsblase 2. Augenblase — fi'" '; |.- Trabeculae cranii 3. Labyrinthblase Parachordalia- Chorda • 94. Knorpelige Schädelanlage ; schematiscb. 95. Die knorpelisce Schädelanlage; späteres Entwicklnugsstadium. Ethmoidalregion Ortitalregion Labyrinthregion Occipitalregion Nasenloch .-^ v ,o ^'^ pO.^^ .-. Jj' 1 1 [ [111 erster LabJalbogen zweiter _ ^^ ^ / /r, Labialbogeu (-«stzsii^'^y^^^J^ ^,/ / / ^ C^ fv^ /!/ O' * 1 « Copulae 96. Schema des HaifiSChSChädelS. Etwas verändert nach Gegenbaur 1. Kieferbogen. V Loch des Nervus trigeminus. 2. Zungenbeinbogen. VI Loch des Nervus abducens, 3 — 7. Kiemenbogen. k Kieferstiel (Hyomandibulare). II Loch des Nervus opticus h Hyoid. III Loch des Nervus oculomo- p Palato-quadratum. forius. u Unterkiefer. IV Loch des Nervus trochiearis. ' COpuloy 97. Schema des KnOChenfisChSChädelS. Opercula und Infraorbitalia sind weggelassen. Epoti Spheiiotic. Frontale Exethmoid Supraoccipitale Pteroticum Opisthoticum Exoccipitale Kasioccipitale ■^oij^or rbitosphenoid Prooticum Parasphenoid Alibphcnoid 98. Koiifskelett von SfllmO fario, nach Entfernung des äußeren Knochenbelags; rechte Seite. Nach Wiedersheira. 65 Opisthoticum Sciuamosum Parietale Parasphenoid Exethmoid Mesetbiuoid Epoticii Symplecticum Interhyale H yomau di- bulare Hyoidps Q u a d r a t u 111 Kadii branchiostegi Angulare Articulare 99. GadUS aeglefinUS, Scheimsch. Opercula und Infraorbitalia sind weggelassen. Aus R. Heitwig. Frontale (Jrbilalring Parietale Sphenoticuni Hyomandibulare ^7^;c<^-^ Maxilla 1' »latinum Radii bran- ehiostegi Quadra- Symplecticum tum Articulare Metapterygoid 100. Lachsschädel. Die punktierten Teile sind knorpelig. Zoolog. Taschenbuch. 5. Aufl. II Heft. riossenträger Flossenstrahlen / 7 // 7 ■ »^ Praemaxilla Unterkiefer Quadratum Ba lii Opercula brauchiostegi ""^^nJ\S^^— Bauchflosse Becken 101. Schädel und Skelett des Vorderrumpfes von PePCa flUViatilJS, Flußbarsch. 67 Amphibia, Knorpelkranium embryonal sehr gut ausgebildet. Darauf nur wenige Verknöcherungen. Hauptcharakteristika: Nur Occipltalial ateralia mit paarigem Conclylus, Parasphenoid an der Schädelbasis, das Si^henethmoid (os on ceinture) der Gymnophionen und Anuren, Palatoquadratbogen mit dem Schädel verschmolzen (Kiefergaumenapparat), Quadratum trägt den Unterkiefer, Joch- bogen der Anuren. Bei Anuren Parietalia und Frontalia zu Frontopari etalia verschmolzen. Bei Stegocephalen war der Schädel noch von zahlreichen Hautknochenplatten mit For. parietale bedeckt. Der Visceralapparat besteht aus einer Zungenbeinplatte mit bis zu vier Hörnern, den Resten von Hyoid und Kiemenbögen samt Copulae, bei Larven richtige Kiemenbögen. Hyomandibulare ist als Columella (Gehörknöchelchen mit der Fenestra ovalis aufsitzender Stapesplatte) erhalten. r>^-//« Sphenetni. I '-^ I 1 — Exoccipitale Quadratum Schema der Anurenschädelbasis. For. opticiim Auge c-^J Palatopterygoid- fortsatz Ceratohyale Quadratum Meckelscher Knorpel lUt. Knorpelschädel einer geschwänzten Kaulquappe, gegen Ende der Metamorphose; "/,. Nach Milne Marshall. G8 Pronto- parietale \ I . _ Squamosum Quailrafum SjA Forauien optic. For. nervi IV For. nervi Hl Pterygoid Fossa condyloid. Para- For. nervi trigemini sphenoid Exoccipitale For. magu. Prooticum 103. Schädel von Rana eSCUlenta, von oben. Knorpeltelle 104. Rana eSCUlenta, von unten. Der Knorpel punktiert, punktiert. Postfrontale -^ Postorbitale --- Supratemporale Epoticum Parietale Scheitelloch 105. BranChiOSaUrUS. Rotllegendes. Schädel von oben. Nach Credner. 69 Reptilia. Charakteristisch mäßiges Primordialkranium und reiche Verknöcherung aller Regionen. Unpaarer Condylus occi- pitalis; das nur den Schildkröten fehlende Os transversum zwischen Pterygoid und Maxille. Unterkiefer gelenkt am Quadratum. Neue Knochen Post-, Praefrontalia, Supraorbitalia, Lacrimalia. In der Labyi'inthregion das Prooticum; Epioticum und Opisthoticum ver- schmolzen mit dem Occipitale. Parasphenoid als Fortsatz des Basisphenoid erhalten. Ethmoid. Hyomandibulare als Columella aui-is. Quadratum trägt den Unterkiefer. Zungenbeinapparat mit Resten von bis zu drei Bogen, mehr (Chelonier) oder minder (Ophidior) gut entwickelt. Details in den einzelnen Gruppen sehr verschieden. RhynchOCephcllGn. Ein oberer (Supratemporale und Post- frontale) und unterer (Quadratojugale, Jugale) Jochbogen vor- handen. Schädel fest gefügt, Foramen parietale. Quadratum fest mit dem Schädel vereinigt. Saurier. Nur ein oberer Jochbogen (Supratemporale [Squa- mosum?] und Postfrontale). Hauptcharakter: das Epipterygoid (falsche Columella) zwischen Parietale und Pterygoid aufgestellt. Ophidier. Kein Jochbogen. Knochen des Kiefergaumen- apparates schlank und sehr beweglich. Praemaxille rudimentär, bei Giftschlangen auch die den Giftzahn tragende Maxille (mecha- nisch aufgestellt durch Vermittlung von Transversum und Ptery- goid). Quadratum sehr beweglich, am Squamosum gelenkend; Unterkiefer ohne Symphyse. Chelonier. Kein Os transversum. In der Labyrinthregion großes Opisthoticum. Oberer Jochbogen. Bildung des harten Gaumens durch Verschmelzung der horizontalen Platten der Maxil- laria, medialen Zusammenschluß der Palatina und Verdrängung des Vomer in die Nasenhöhle. Choanen zwischen Vomer und Palatinum. Schädel aus festen gewölbten Knochenplatten. Qua- dratum fest am Schädel. Krokodilier. Beide Jochbögen, mächtige Maxille, Quadratum fest am Schädel. Palatina und Pterygoide beteiligen sich an der Bildung des harten Gaumens. Choanen ganz hinten zwischen den Pterygoiden. 70 Präsphen. % \\- ^ \ \ \ \ \ Quadratum Schema der Reptilienschädelbasis. + + + + + bedeutet: fehlt den Cheloniern, ,, ,, „ Sauriern, „ „ Ophidieru. Vögel. Vogelschädel dem der Saurier ähnlich. Schlanker und beweglicher Kiefergaumenapparat und Quadratum, das an großem mit dem Schädel verwachsenen Squamosum gelenkt. Hauptunter- schiede: Vollständiger unterer Jochbogen, Eeduktion des oft un- paaren Vomer, mächtige Schädelkapsel, Verschmelzen der Knochen im erwachsenen Zustande. Starke Entwicklung der den Ober- schnabel hauptsächlich bildenden Praemaxille (gelenkig), Interorbital- septum aus Praesphenoid und Mesethmoid gebildet. Kein Trans- versum. Von Kiemenbügen nur die Copulae (Os entoglossum, Urohyale) erhalten und ein paar Zungenbeinhürner (1. Kiemen- bogen), die sich bei Spechten um den Kopf herumschlingen und zum Vorschnellen der Zunge dienen. Pneumatizität der Knochen. Nasenöffnung Praemaxillare (^>uadratum Articulare Ausulare Deutale Maxillare Dentale Ju^ale 106. Schädel von Hatteria (nach l'arker und Haewell). Jlaxilla Praemaxilla Prootic. Squamos. Exoccipitale Parietale mit Sehloch Poatfrontale Frontale- ^ Supraor bitale If\^ '' k Palatiüum -| / Pterygoid J^^^tr^] Basi- äphenoid (/ Basiocci- pitale Columella 108. Sehlangenschädel. Ton unten. Praefrontale Fr. Snuani. Columella aiiris Quadratum Pterygoid Praemaxilla Maxiila Trans versum 107. Schädel von VaPanUS (EideehseJ. 109. Schädel der Grubenotter CraSpedOCCphalUS atPOX. Xach Boas. p Parietale, fr = Frontale, squam Squamosiim, beweglich mit der sehr festen Hirnkapsel verbunden. Praemaxilla Lacrimale | Praefrontile > Nasale J Frontale Postfroutalc / ^^ -^ / / Vomer, dahinter die Palatina "~ Jugale -- Quadr. jugale Basisphenoid, rechts und links davon die Ptery- goiden adratum .Supraoccipitale ^ von oben Opisthotic. Exoccipitale Basioccipitale von unten HO. Schädel von Trionyx gangeticus. Praeiuaxilla "t^ Quadr. Praefrontale Quadratura Squamosum III. Schädel des KPOkodil, von oben. Ostium tubae Eustachi! T r a II s V e r s u m ^>^ - Quadr Jugale Pterygoid Quadr. -jugale Quadratum Condylus 112. KrOkodllschäael, von unten. Nasale Ethmoid Eostrum Aliaphenoid Supraoccipitale Quadiato-jugale Quadratum 113. Schädel eines nestjungen Storches, CiCOnia alba. Seitenansicht. Die Nähte der Knochen sind noch getrennt. Das Jugale ist weggelassen. Praemaxilla Processus palatiuus maxillae Lacrimale Palatinum Jugale Frontale Basisphenoid Exoocipitale Vomer Pterygoid Rostrum (Quadratum Eoranien magnuni occip. Supra- Epoticum occipitale 114. Schädel eines nestjungeil Storches, mteransicht. Pterygoid ftelenkfläche des Quadratura für . den Unterkiefer 115. Schädel des erwachsenen Storches in der rnter- ansicht. Alle Knochen sind verwachsen, mit Ausnahme des Hinterendes der Palatina, welches auf dem Kostrum gleitet, der Pterygoidea, Quadrata, Hintereuden der (^ u a d V a t o - j u g a 1 i a und der L a c r i m a 1 i a. SäugetiePB. Die Knochen sind mehr oder weniger durch Nähte fest verbunden. Kranium und Visceralskelett ist innig ver- schmolzen, bedeutende Ausgestaltung der Schädelkapsel. Zwei Condyli occipitales. Besondere Belegknochen die Interparietalia. An der Basis Basiocclpitale, Basisphenoid mit Alisphenoiden, Praesphenoid und Orbitosphenoiden. (Können alle zum Keilbein verschmelzen.) Mesethmoid geht senkrecht gestellt in die Nasen- scheidenwand ein, Exethmoide bilden die oberen Muscheln. Untere Muschel besonders, das Os turbinale. (laumendach von Maxillare und Palatinum gebildet, bei Cetaceen auch das Pterygoid, das bei den Monotremen noch reptilienartig. Prooticum, das das Labyrinth umschließt, heißt Petrosura und verwächst, außer bei den Cetaceen, mit dem 8quamosum und Tympanicum (Bildung einer Bulla ossea) zum Os temporale. Hiermit kann auch das Jugale verwachsen. Quadratum wird zum Amboß, Articulare zum Hammer, Hyomandi- bulare zum Stapes. Vom Hyoidbogen erhalten sich Teile als kleines Zungenbeinhorn und Proc. styloideus des Schädels, eine (Jopula als Zungenbeinkörper und Beste des ersten Kiemenbogens als große Zungenbeinhöraer. Die Einzelheiten der Schädelknochen- anordnung und Schädelform variiert sehr in den einzelnen Gruppen. Monotremen. Starkes Verwachsen der Schädelknochen, große Pterygoide. MarSUpialia. Große Alisphenoide. Hakenartiger Fortsatz des hinteren Unterkieferwinkels. Edentata. Bisweilen Choanen hinter den Pterygoiden, Insektivoren. Jochbogen schwach oder fehlend, oft Gaumen- lücken, Unterkieferfortsatz. CarniVOren. Offene Schläfengrube, mächtige Ansatzpunkte der Kaumu^kuhitur. Rodentia. Vor der Orbita lufraorbitalgrube (Kaumuskel- ursprung). Schädelnähte bis ins Alter erhalten; breites senkrecht abfallendes Hinterhaupt. Ungulata. Orbita ganz oder nahezu geschlossen durch Pro- cessus postorbitalis des Frontale. Bildung eines Stii'nzapfens vom Frontale als Grundlage eines Horns oder abwerfbare Hautver- knöcherung auf dem Frontale, das Geweih. Oft stark verlängerte Ethmoidalregion. PrObOSCidea. Schädel aufgetrieben durch grobzellige Diploe- räumo. Cetacea. Eiesengroßo Maxillen, kleine Xasalia, Parietalia durch großes Supraoccipitale auseinandergedrängt. PrOSimier. Augenhöhle nach vorn gewandt und nur durch eine schmale Knochenbrücke von der Schläfengrube getrennt, Nasen- beine und Schnauze verlängert. Primaten. Orbita und Schläfengrube gut getrennt, immer weitergehendes Zurücktreten des Gesichtsschädels gegen den Hirn- schädel (Gesichtswinkel). Bei Katarrhinen ein äußerer knöcherner Gehörgang. 116. Glyptodon reticulatus. PainpasformatioD Argentiniens. ' 117. Felis catus ferus. '/. Supraoccipitale Durchtritt des Hypoglossus Praesphenoii Augenhöhle hintere Incisivi Basiocci- pitale Schläfen- bein Basi- sphenoid Fr P" vordere Incisivi 118. Schädel des Kaninchens, von unten. 119. Hydrochoerus capybara. Nach iiower. .1 AnguUis. CO C'ondylus. or Massetercriste des Unterkiefers. Fr Stirnbein, i oberer, i, unterer Schneidezahn, io Infraorbital- kanal. Ju Jochbein. L Tränenbein. Mx Überkiefer. >'a Nasen- bein. Pa Scheitelbein. Per Periotica. Piiix Zwischenkiefer. pp Processus paroccipitalis. pz Processus zygomaticus maxillae. Sq Schläfenbein. 76 120, Rhinochoerus (lai 122. Equus caballus 5 121. Phacochoerus Aeliani. 123. Bos taurus. 124. Schiidel eines horuloseu Schafes, länffs durebschnitteu Nach flower. As Alisphenoid Ho Basioccjpitale Us Basisphenoid cd ('ondylus op Kroufortsaiz ET Conchac Kxo Exoccipitale Fr Stirnbein mit Lufthöhlen Me Mesethnioid MT Couthae des maxillaren Riechrohrs Na Nasenbein OS Orbitosphenoid Pa Scheitelbein Ter Felsenbein PI Gaumenbein Pllix Zwischenkiefer pp Processus paroccipitalis PS l'raesphenoid Pt Flügelbein 8 Symphyse des Unterkiefers Sil Zungenbein SO Supraoccipitiile Tj- Gritt'elfortsatz des Tympani- cum. 125. Dinotherium giganteum. (Jbermioceu. 'x.. >"aeh Kuiip. 77 PraemaxUIa Ifc/. Schädel eines erwachsenen mäuuliel Gorilla. ^ Alisphenoid Exoccipitale Tympani- Basioccipitale 126. Globicephalus melas, schädei von unten, v^. Nach Fiower. 128. Alter männlicher Schimpanseschädel. Die Schädelknochen greifen zum Teil dachziegelartig übereinander. 129. Menschlicher Schädel. a Nasenbein e Schläfenbein h (Oberkiefer f Scheitelbein e Unterkiefer g Stirnbein d Hinterhauptsbein h Jochbein. 78 C. Die Extremitäten. I. Mediale oder unpaare. Als Ausgangsform wird eine durch Hoi'nfäden gastützte Hautfalte betrachtet, welche kontinuierlich über den Rücken und Schwanz bis dicht hinter den After zieht. Durch teilweisen Schwund werden Rücken-, Schwanz- und Afterflosse isoliert. Selbständig entstandene, knorpelige oder knochige Flossenträger, als Stützen der Flossen dienend, treten sekundär mit dem Achsenskelett in Beziehung. Solche unpaaren Extremitäten finden sich nur bei Fischen; wo sie bei Amphibien vorkommen, entbehren sie der festen inneren Stützen oder Strahlen. Der wuchtige Rückenkaram einiger fossilen Reptilien (Ichthyosaurus) besaß jedoch starke basale Flossenträger, vermutlich als Neuerwerb. Cyclostomen, Selachier, Knorpelganoiden, Dipnoer. Horn- fäden als Stützen, Form der Scliwanztlosse siehe bei Wirbelsäule. KnOChenganoiden, TeleOStier. Flossenstrahlen verknöchert. Hautstrahlen stachelartig oder weich, einfach oder pinselförmig, ge- gliedert oder ungegliedert. Giftstacheln. Fettflosse der SalraonideUo II. Die paarigen Gliedmaßen der Fische lassen sich zurück- führen auf eine seitliche Hautfalte, welche gesteift war durch metamerische Knorpelstrahlen (z. B. bei Pristiurus unter den Haien mindestens 11 für jede Extremität), deren jeder zwei Muskelknospen, nämlich eine dorsale Streck- und eine ventrale Beugeknospe aus jedem zugehörigen Myotom erhält. Aus dieser Falte differenzierten sich vordere und hintere Extremitäten, deren Stützskelett an spangenförmigen Hartgebilden, den Extremitätengürteln, sich befestigen. Nach einer anderen Anschauung sind die letzteren als umgewandelte Kiemenbogen das Primäre, aus ihnen wachsen die Stützstrahlen der freien Extremität heraus, von denen ein besonders mächtiger der Hauptstrahl wii'd, auf den die anderen als Nebenstrahlen wirken (x4.rchipterygium). Während die Radien der Fische meist zahlreich, tritt bei den anderen Kranioten erstens eine Reduktion derselben auf 5 ein, indes zweitens die Radien selbst eine quere Gliederung mittels Gelenke erfahren: so ward aus der vierstrahligen Rudergliedmaße der Fische eine pentadaktyle Hebelextremität. Die Flächenvergrößerung, welche die Ruderflossen der Fische erfahren, verlangte eine Steifung durch Hornfäden, akzessorische Cutisgebilde, die den andern Kranioten fehlen. 80 a) Der Scluiltergürtel, die Stütze der vorderen Extremität. Selachier. Eine einfache gebogene Knorpelspange. Knochenfische. Im Knorpel verknöchern eine kleine Scapula und Coracoid, darüber ein mächtiger Hautknochen (die Clavicula [Cleithrum]) mit aufgesetztem Supraclaviculare, am Schädel befestigt. Amphibien. Dorsal von dem Extremitätenansatz eine meist nur zum Teil verknöchernde Knorpelplatte, die Scapula. ventral die Coracoidplatte, durch einen tiefen Einschnitt oder Fenster ge- gliedert in Coracoid und Procoracoid. Auf letzteres legt sich bei Anuren spangenförmig als Hautknochen eine Clavicula. Davor liegt ein Episternum, dahinter ein Sternum. Großes Episternum der Stegocephalen. Reptilien. Clavicula unabhängig vom rudimentären Pro- coracoid. Coracoid mit Fensterbildungen. Episternum vorhanden. Clavicula der Krokodile rückgebildet. Bei Schildkröten Schulter- gürtel ventral nicht verwachsen. Rudimentär oder fehlend bei den fußlosen Formen. Vögel. Scapula nach rückwärts gewandt als Säbelbein. Cora- coid sehr kräftig, bei Eatiten gefensterte Platte; Clavicula mit der der Gegenseite zu Furcula verwachsen. Bei Eatiten oft rückgebildet. Säugetiere. Reptilienähnlichkeit der Monotremen: Coracoid mit dem Sternum verbunden, Episternum. Bei den übrigen Cora- coid zurückgebildet zum Proc. coracoideus der Scapula. Clavicula bald stark entwickelt (Chiropteren, Primaten, Prosimier), bald fehlend (Ungulaten, Cetaceen, Carnivoren). A Procoracoid Supraclavicula Clavicula - Scapula — rpelplatte _ 7^ Teil der Clavicula . Basalknorpel Randstrahl '—- Radien i^^ Flossenstrahlen 1 o 1 1^ w 'S. 1-5 SS Suprascapula Scapula Gelenkpfanne Procoracoid Nervenloch Gelenkpfanne 130. Schultergiirtel und Brustflosse der Forelle (aus Wiedereheim). 131. Schultergürtel von Salaitiandra maculosa l^avis Wiedersheim I. A von der Seite, B von vorn. Episternum Pars ossea P. cartilaginen 81 Cartil. paraglenoid. Hyalinknorpel 132. Rana. Schultergürtel und Brustbein, in der Fläche ausgebreitet. Nach Gaupp. Scapula Clavicula Episternum Epicoracoid iSternum Eadius Radiale Xipbi- sternum 133. Schultergürtel von Hcmidactylus verrucosus (aus Wiedersheini). Scapula Clavicula luterclaviculare &^->,..t \i '"^"^ Huinerue ülna Coracoid Ulnare 133 a. BrustgUrtei von IchthyosauTus communis. Aus V. Zittel. Crista sterni Brustbeinplatte 134. Schultergürtel von Lbpus mafinus. Scaiiula Gelenkpfanne des Humeruä Sternum (manubriuiii) 135. Schultergürtel des Omithorhyuchus paradoxus. Zoolog. Taschenbuch, ö. Aufl. II. Pleft. 82 b) Der IJeckeilg-iirtol, die Stütze der hinteren Extremität. Selachier. Die Beckenplatte ist eine einfache Querspange. Ganoiden. Zwei in der Mittellinie zusammenstoßende Plättchen, ähnlich bei Knochenfischen. Dipnoer. Eine Knorpelplatte mit verschiedenartigen Fort- sätzen. Amphibien. Becken sondert sich in Pars pubica, ischiadica (ventral) und iliaca (dorsal), welch letztere sich an der Wirbelsäule befestigt. Dazu bisweilen eine Epipubisplatte. Verknöcherung von Ileum und Ischium bei Anuren, Pubis nur bei Dactylethra. Reptilien. Pubis und Ischium rücken voneinander ab und bilden das Foramen pubo-ischiadicum, das besonders bei Kroko- dilen sehr weit ist. Häufig ein Epipubis und Praepubis. Bei Schlangen nur noch Reste eines Pubis. Bei fossilen Sauriern (Iguanodon) nach hinten gerichteter Fortsatz des Pubis, der zu den Vögeln überleitet. Vögel. Ileum eine breite Platte, die im Bereich vieler Wirbel zum Synsakrura verwächst. Pubis und Ischium nach hinten gerichtete parallele Stäbe. Keine Symphyse. Säugetiere. Ileum, Ischium und Pubis; die Symphyse von den beiden letzteren gebildet (Monotremen, Marsupialia, Ilngulata, Carnivora, Insectivora) oder nur vom Pubis (Primaten). Epipubis bei Monotremen und Marsupialiern als Beutelknochen erhalten. Eeckeiipartie des Basale 136. Becken von PleU racanthus (fossUe ur- ; verwachsene Beckenplatten 138. Polypterus (Ganoid) 83 Flossenträger ■ Flossenstrahleii iJJjj ff^i^ Unterkiefer Quadratum Radii (Ipercula brauchiostegi 139. Schädel und Skelett des Vorderrumpfes von PePCa flUViatJÜS, Flußburgch. VeikinjcheiuiiLt dei Pais ischiadioa 140. Becken von MegalobatrachuS. Xach Wiedersheii] Ei)ipul)i8 V . / lächio-pubis \ I (ventrale — — 'J -^ I!eckenplatt( kenplatte) Aeetabulum , , ^ Veiknoclieiung dei l'ais isehiaJ 141. Becken von Salamandra. Nach Wiedersheim. 6* 84 Carpus Calcaneus \stngalus 142. Skelett des Frosches. Acetabulum 143. Becken von Rana, von der Seite gesehei 144. Iguanodon Bernissartensis. Kreide. CO Coracoid pp Postpubis is Iscln'i SC Seapula p Tubis l—V Finger und Zehen 85 Epiplastron Scapula Kadiua Ulna Entoplastron Hyoplastron Hypoplastron Xiphoplastron Ileum Marginalplatten 145. EmyS (Cistudo) lutraria (= Xestudo europaea); Südbayern. — Das Bauchschild ist abgesägt und daneben gelegt. Ä\ Praepubis Foraiu. obturatui Acetabulum Fortsatz, der bei Krokodil mäch- tig entwickelt Ischii Hypoischium 146. Becken von LaCerta Vivipara. Nach Wiedershei Foramen pubo ischiadicum fibröses Band l-.chii s>niph\bi3 ischu 147. Becken von AlligatOP lUCiUS. Nach WiedersheiE Acetabulum Ileum Beutelkuochen 148. Becken des AptcryX. Linke Seite. 149. Becken von PhaSCOlaPCtUS CinereUS (aus Hayek). 86 (*) Die freien Extremitäten. Die Regionen der Extremitäten gliedern sich folgendermaßen: A. Vortiere Extremität. 1. Humerus 2. Radius und Ulna Intel •medium 3. Handwurzel: Radiale und Ulnare = Carpus Centrale fünf Caipalia 4. Mittelhand: fünf Metacarpalia 5. Phalangen der Finger B. Hintere Extremität. Femur 1. Tibia und Fibuhi i 9 Intermedium Tibiale und Fibulare 3. Fuß Wurzel Centrale ' = Tarsus fünf Tarsalia fünf Metatarsalia 4. Mittelfuß Phalangen der Zehen 5. Diesen Bezeichnungen entsprechen folgende älteren, dem Skelett der Säugetiere und des Menschen entnommenen Benennungen des Carpus und Tarsus: I. Carpus. Säugetier Mensch, Lunare Lunatum Pyramidale Intermedium Ulnare Radiale Centrale Carpale 1 Scaphoid Triquetrum Naviculare Trapezium Multangulum malus Trapezoides Multangulum minus Magnum Capitatum Unciforme Hamatum Intermedium ) Tibiale Fibulare Centrale Tarsale II. Tarsus. Säugetier Astra^alus Calcaneus Naviculare Menscli Astragalus Calcaneus Navicvilare Cuneiforme 1 3 Ciiboides. Dipnoer. Biseriales Archipterygium mit gegliederter Achse und zwei Strahlenreihen. Wohl die primäre Ausgangsform. Selachier. Brustflosse aus einem basalen Teil bestehend, gegliedert in Pro-, Meso-, Metapterygium, an denen die Radien 87 sitzen. (Nur wenige jenseits des Metapterygiinn, uniserialer Typus.) Verlängerung der Radien dui'ch Hornfäden. Bei Eoehon lang- gestrecktes Propterygium am Schädel befestigt. Bauchflosse mit nur zwei Basalstücken. Im männlichen Ge- schlecht mit BegattuDgsorganen (Gonapophysen). Ganoiden. Nur bei den Crossopterygiern Brustflosse mit Pro-. Meso-, M etapterygium. Sonst direkte Befestigung von mehr oder weniger Strahlen am Scbultergürtel. TeleOStier. Rudimentäre Radien (Carpalia und Tarsalia) und reiche Hornfäden. Amphibien. Erstes Auftreten der pentadactylen Extremität tChir()])terygium). Die typischen Knochen alle angelegt, aber oft A^erschmelzungen der Hand- und Fußwurzelknochen, sowie von Tibia und Fibula (Anurcn), der mächtige Astragalus und Calcaneus der Anuren. Bei Gymnophionen verschwinden die Extremitäten während der Embryonalentwicklung. Meist vorne vier, hinten fünf Zehen. Reptilien. Meist fünfzehige Extremität mit vollständigem Carpus. Bei der Hinterextremität überwiegt die Tibia gegen die Fibula. Bei Sauriern und Cheloniern verschmelzen die Knochen der proximalen und distalen Tarsalreihe mehr oder weniger, somit vogelähnliches Intertarsalgelenk. Reduzierte Flosse der fossilen Meersaurier. Flughand mit verlängertem fünften Finger der Pterosaurier. Fersenhöcker der Krokodile. Vögel. Vordere Extremität (Flügel) mit Humerus, Radius und Ulna. Von den Karpalien der ersten Reihe zwei erhalten, die zweite Reihe mit den Metakarpalien zu zwei langgestreckten Knochen verschmolzen. Phalangenarme Reste der ersten drei Finger. Hier und da Krallen am Daumen oder auch dritten Finger (Strauß). Bei Archaeopteryx drei freie Finger mit Krallen. Hinterextremität: Fibula rückgebildet, proximale Tarsalia mit Tibia zum Tibiotarsus, distale mit den zum Laufknochen ver- schmolzenen Metatarsalia zum Tarsometatarsus verschmolzen, (Ty- pisches Intertarsalgelenk.) Höchstens vier Zehen. Säugetiere. Reiche Variation der Extremitäten, je nach Funktion. Häuflg Verschmelzung von Karpal- imd Tarsalknochen. Hintere Extremitäten fehlen den Cetaceen und Sirenen, vordere flossenartig. Bei Pinnipediern alle vier Extremitäten flossenartig. Flughand der Chiropteren mit verlängerten und durch Flughaut verbundenen Fingern 2 — 5. Reduktion der Zehen und Finger bei Unsulaten bis auf schließlich eine. Greifhand der Primaten. 88 Hauptstrahl Nebeustrahlen Distale Gliederung der Radien Propterygium y Beckenplatte Radien Metapterygium 150. Brustflosse von CeratodUS, eine biseriale An- ordnung der Radien zeigend. Nach Gegeubaur. Die Horntä leu sind nur auf der linken Hiilfte eingetragen. 151. Rechte Bauehflosse von HeptanChUS. Ventralansicbt. Mesopterygiiiiu Metaiiterygium 152. Schulterg-ürtel und Brustflosse von HeptatlChUS (aus WiedersUeimi, Radii spinosi der ersten Rückenflosse Horn- l'aden Schultergiirtel Inter- spmale superum Weichstrahleu dei /weiten Rückenflosse .^.J?!/;^''"/, ^ M >/'^^5k Apoph%si5 spmosas -^ Schwanz J. flösse distal ver- schobene Brust 153. Linke Brustflosse (nach außen gedreht) von Spatularia. (Nach Wiedersheim.) Costae Alter Afterflosse Rippen supt r- Bauchflosse numerales 154. Skelett von Pcrca fluviaUIJs. 89 riialangen f) Metacarpalia, Metatarsalia 5 C'arpalia, Tar- salia Centrale Ulnare, Fibulare liitermecliuni Ulua, Fibula Radiale , Tibialc Kadiuä, Tiliia Huraerus, Femur 155. Schema der Gliederung von Hand oder Fuß. Nach Gegenbaur. Phalangen 156. Rechte vordere Extremität von Salamandra maculosa, von ol.en. Carpus IV m u Centrale V \. _ I ■' die 5 Carpa I'Inare ' Radiale udiment eines chstenStrahles W ■ Intormediuu i Ulna -' -f i- Kadu. Metacarpalo 1- 158. Linker Carpus von LaCerla agiÜS, von oben. Nach Wiederslieini. Carpale 1 - Andeutung uea vorersten Strahles Radiale und - Centrale Rudiment eines sechsten Strahles Ulnare Radius ' - T'lua 159. Rechter Carpus von EmyS eUPOpaea, von oben Nach \Viederslieirn. 90 II III IV V. Metatarsale 1—4 Metatarsalia die ührigen ver- wachsenen Fui.'i- wurzelkiiochen 5. Metatarsus verwachsene Fußwurzel- knocheu 160. Kechter Tarsus von Lacerta mupalis, vo.'i oben. 161. Rechter Tarsus von EmyS eUPOpaea, Oberansicht Nach Wiedersheim. apula Clavicula Interclavicular Ulnare 162. Erustgürtei von Ichthyosaupus communis. Aus V. ZJttel. 163. Pterodactylus spectabilis, aus dem lithographischen Schiefer von öolnhoien. von der Bauchseite (7 Ileum A Augenhöhle L Tiänenhöhle A Nasenhölile \) Bauchrippen c Oarpus oci Coracoid h Humerus }»c Metaoarpus i> Pubis sc Scapula st Sternuni 1 — TFingeru. Zehen 7 Spannknocheu. 91 zweiter Finger dritter l" 1. Metatarsale, bleibt beweglich 164. Linke Skeletthälfte vom Huhu. Nach Milue Mavshall und Hurst. Daumenflügel Huraerus :'4^.^ • Handschwingen Armschwingen C'oracoid Scapula der vor dem Becken gelegene AVirbel, welcher stets frei beweg- lich bleibt Steuerfedern des Schwanzes 165. Kurapfskelett mit den Steuerfedern von VulpanSCP tadoma, Eückenansicht. 92 erste Zehe i 4 Metatarsalia Oä tarso- metatarsi 4 Taisalia späteres In- tertarsalgeleuk Fibulare Finger bezahnter Unterkiefer 166. FuLl des Pinguin, vom U. Tage der Bebrütuu Nach Studer. üarpale 4 -|- 3 Cari>ale 2 & 1 -f- Centrale Seaambein iu der Tricepsscheide 167. Flügerdes ringuin, EudyteS, 14. Tag der ße- brütung. Nach Studer. adiale und Cen trale Interraedium \ ;■■■' .. Ulnare Carpale 1 Ä ■ Carpale 4 u. 5 0 f/äs^ ■ .fUnf Meta- ¥ tarsalia Calcaneuä Astragalus (Tibiale u. Inter- :;; medium) m .... fFibulare) Centrale ^pj. Tarsale 4 u. 5 168. ArChaeopteryx. Etwas restauriert. 169. Phenacodus primaevus. i Nach Cope. Ulna - 'fi Kadiale 1 2+3 Nordamerikas. luter- inedium Carpale 4 + 5 ßeh Schaf Kamel II'mIi i'wVm fnnf Mßt-i rro.ximale (obere) Reihe der KiiLlu-ur/elkiiochen : Ulnafe, Intermedium und Kadiale, ^■^''^' ''1 'A'* tarsalia "i^'*'« "^"^"- ^'^^H'ale •.' |- 3 und 4 + 5. 171. Linice Vorderfüße. 170. Linker Vorderfuß und linker Hinterf von Phenacodus primaevus. 93 94: 8. Die Miislvulatiir. Sie besteht aus Derivaten der Somiteii uud der Seitenplatten. Die letzteren sind nur in der visceralen Muskulatur erhalten (Kiemenbogen und Kopfmuskulatur). Die ersteren bestehen m ihrer einfachsten Form rechts wie links aus einem, durch Myo- commata in Segmente oder Myomeren geschiedenen „ Seite n- rumpfmuskel", der durch eine bindegewebige Scheidewand in eine dorsale und eine ventrale Partie geteilt ist. Bei Fischen decken sich die Myomeren dachzieglig (Petromyzon) oder schieben 4ch kegelartig ineinander (Haie), indem die Kegelsysteme sich bis auf acht vermehren. — Alle anderen Muskeln sind Derivate der Seitenrumpf muskeln: sie kommen zustande durch Teilung m proxi- malen und distalen Abschnitt, durch Spaltung in Schichten, durch Parallelspaltung. Wird ein Muskel unnötig, so verstärkt er einen benachbarten oder schwindet. Die Extremitätenmuskeln (Beuge- und Streckmuskeln) werden aus Knospen der Myomeren gebildet. Häufig Sehnenbildungen mit mechanischer Arbeitsleistung (Yogel- fuß). "^ Ventrale Lage der gesamten Flugmuskulatur der Vögel. Eine besondere Stellung nehmen die Augenmuskeln ein, die aus rudimentären Kopfsomiten entstehen, und das erst bei Säugetieren typische Zwerchfell (Atemmuskel). . Von Muskulatur abzuleiten sind die elektrischen Organe. Bei Malapterurus unter der Haut an den Körperseiten, bei Gymnotus in der ventralen Schwanz muskulatur, bei Torpedo dorso-ventral angeordnet seitlich am Kopf. Bestehen aus prisma- tischen Kästchen. Myocom- uiata Latissiuius dorsi m Myocom- ^igili: mata ki^ Dorsale Hälfte der Seitenriimpf- miiskelu Digastricus maudibulae von der Linea la- teralis entsprin- gendes Stratum des M. obliquus abdominis exter- nU8 172. Junger Aal, sog. Leptocephalus brevirostris, in natürlicher Größe. ventrale Hälfte der Seitenrumpf muskeln 173. Gesamte Muskulatur des Axolotl. SiPedon piSClformiS. Naeli Wiedersheira. elektriscbea Or^an 8pritzloeh Auge Kiemenlöcher 174. Torpedo marmorata, sc hematisiert. 175. GymnotuS electriCUS. Xaeh Wiedershei 96 4. Das Nervensystem. Nachdem die Markplatte des Embryos sich zum Rücken- marksrohr geschlossen, wächst jederseits aus ihrem Randstreifen eine dorsale „Ganglienleiste" hervor, aus welcher metamerisch die dorsalen Spinalganglien mit ihren sensorischen Nervenwurzeln Ursprung nehmen; die motorischen Spinal- nerven dagegen entspringen direkt aus dem Grau der ventralen (Tangliensäulen. Beide Wurzeln vereinigen sich jederseits, um dann einen ßamus dorsalis, E,. ventralis und R, visceralis abzu- geben; letztere treten untereinander zum maschigen Nervus sym- pathicus zusammen und versorgen Gefäße, Darmwand, Drüsen und Herz mit Geflechten. Die dorsale Wurzel ist vorwiegend sensibel, enthält aber auch die motorischen Nerven der visceralen Muskeln; die ventrale ist motorisch. Den Spinalganglien ent- sprechen im Kopf vielleicht die Acusticusganglien, das Ganglion jugulare des IX. und X. Köpfnerven, das Ganglion geniculi VII., petrosum IX., und nodosum X. Das Nervensystem gliedert sich in Zentralorgane (Gehirn und Rückenmark) und die peripheren Nerven (Kopfnerven, segmentale Spinalnerven, sympathisches Nervensystem). Die Zentralorgane sind in Lymphräumen eingeschlossen durch Hirnhäute: einfach bei Fischen, doppelt (dura und pia mater) bei Amphibien und Sauropsiden. dreifach (dura, pia, arachnoidea) bei Säugern. a) Das (it'hii'ii. Es ist als vorderer Abschnitt des Rückenmarks aufzufassen. Mit der Ausbildung der Mundorgane, der • Kiemen und Sinnes- organe hat sich das Gehirn in Abschnitte gegliedert, von denen nur der hinterste, die Oblongata oder Nachhirn, überall noch den typischen Bau des Rückenmarks erkennen läßt, während der vor- dere Teil vielfache Umwandlungen erfuhr und sowohl zu gewisser funktioneller Selbständigkeit, als auch zur Oberherrschaft über das gesamte Nervensystem gelangte, zumal infolge der Ausbildung gangliöser Anschwellungen, die nur indirekt mit den Endstätten' der Sinnesnerven zusammenhängen und lediglich als Assoziations- gebiete niedei'er und höherer Ordnung erscheinen (Großhirnmantel, Corpora striata, Thalami optici und Hinterhirndach). Im Embryo schwillt anfänglich die Hirnanlage zu drei Blasen auf. Diese drei Hirnblasen gliedern sich alsbald folgendermaßen: primäre: sekundäre Hirnblasen: T^ .. , , 1 A'orderhirn (Großhirn, Telencephalon. i roencepiialon oder Vorder- 1 ^ . . \ . ^ hirnblase , Hemisphaerium), J Zwischenhirn (Diencephalon). Die ]\[ittelhirnblase, Mesencephalon oder Corp. quadrigemina, gliedert sich nicht weiter. TT- , 1 • 1 1 I Kleinhirn. Hinterhirn oder Cerebellum, Hmterhirn blase xt i i • n nr i n i i ^ ) JNachhirn oder MeduUa oblongata. ])io in diesen fünf Hirnteilen liegenden Hohlräume heißen nach der alten Bezeichnung der menschlichen iVnatomie: 1. und 2. V^entrikel die Hohlräume der Großhirnhemisphären, 3. Ventrikel der Hohlraum des Zwischenhirns, Aquaeductus Sylvii der des Mittelhirns. 4. Ventrikel der der Mcdulla. 97 Das Nachhirn, s. Medulla Oblongata, zeigt im wesontlichen noch den Bau tle:< Rückenniarks. Die ganglienlose Decke stützt ein Aderoeflecht, bei dessen Entfernung die Rautengrube erscheint ; in der Seiten- und Bodenwand verlaufen die Züge motorischer und sensorischer Nerven, und es birgt das Nachhirn die Kerne der Hirnnerven, V — X. Bei manchen Knochenfischen ist das Ursprunsganglion des Ramus lateralis vagi so stark entwickelt, daÜ es wie ein zweites Oerebellum erscheint. ■ — ■ Das Nachhirn enthält außerdem zahllose Kommissurenzellen, deren Achsenzylinder bis zum Mittel- und Zwischenhirn reichen: Träger komplizierter zu- sammenordnender Funktionen, ein „Assoziationssystem", welches allen AVirbeltieren zukommt und daher wohl wichtigen, überall gleichartigen Vorgängen dient. Bei Säugetieren treten die, mit der mächtigen Entwicklung der Hemisphären zusammenhängenden Pyramiden hinzu. Die auffallenden Formverschiedenheiten des HinterhimS oder Cerebellum selbst innerhalb einzelner Klassen kommen lediglich auf verschiedene Oberflächenvergrößerung hinaus, denn der histologische Bau zeigt überall den gleichen Typus. Dieser Hirnteil scheint mit der Aufrechterhaltung des Gleichgewichts und des Muskeltonus, also der Lokomotion, in engster Beziehung zu stehen, ist daher z. B. gering entwickelt bei Kriechtieren, stark bei Schwimmern und Fliegern. Bei den Haien und Knochenfischen ist das Hinterhirn- dach oft mächtig entfaltet, bei den Amphibien nur eine kleine Verdickung am Vorderrande der Rautengrube, bei schwimmen- den Reptilien sehr groß, bei den kriechenden sehr klein; das sehr große Cerebellum der Vögel läßt einen quergefurchten Bügel (Wurm) und kleine seitliche Hemisphären imterscheiden, welche bei den Säugern sich bedeutend vergrößern und Kommis- suren als ..Brückenarme'' um den Boden des Hinterhirns entsenden. Das Mittelhirn enthält den kompliziertesten Mechanismus: mächtige Faserzüge strahlen in dasselbe ein, zahlreiche Bahnen entspringen aus ihm, und die reichsten Verknüpfungen zwischen rechter und linker Seite sind ihm übertragen bei allen "Wirbel- tieren in wesentlich übereinstimmender Weise. Das Dach, Cor- pora bi- oder quadrigemina, zeigt durchweg den gleichen Bau: in den dorsalen Schichten endet der Sehnerv, aus den ventralen entspringt ein sensibles Fasersystem, das tiefe Mark, welches aus- schließlich mit Endpunkten sensibler Nerven in Verbindung steht; außerdem birgt es eine große Zahl intratektaler Assoziationsbahnen, nimmt auch Züge aus dem Thalamus, bei Warmblütern auch aus dem Großhirn auf und erscheint daher als wichtiges Assoziations- gebiet für sensible Eindrücke. Aus dem Grau an der ven- tralen Seite des Aquaeductus stammen u. a. die Fasern für Augen- bewegungsnerven, des Oculomotorius und des Trochlearis. Die Basis des Mittelhirns wird vorwiegend von Längszügen einge- nommen. Bei Fischen und Vögeln (als scharfen Seheni) ist das Mittelhirn auffallend mächtig; bei Säugern verdickt sich die Basis des Mittelhinis durch vorbeiziehende Faserzüge. Das Zwischenhirn stellt einen kurzen, schmalen Abschnitt dar. Die dünne Decke stützt das Adergeflecht und zeigt unpaare mediale Ausstülpungen: Paraphysis und Epiphysis. Auch der Boden zeigt eine mediale Trichtereinsenkung, das Infundibulum, welchem sich eine Tasche der Mundschleimhaut, die Hypophysis (als ursprünglich präoraler Darm ?) anlegt. Frühzeitig buchten sich Zoolog. Taschenbuch. 5. Aufl. II. Helt. 98 aus dem Zwischenhiru die paarigen Augenb lasen hervor. Dicht an der epithelialen Decke liegen, jederseits der Epiphyse, noch die Ganglia habenulae mit der Commissura habenularis und eintretenden Faserzügen, aus den hinteren ßiechlappen und der Riechrinde, sowie einem ventralwärts gerichteten Faserzug. Die Seitenwände des Zwischenhirns bilden durch Verdickung die Thalami optici, Nervenzentren, welche zwischen Großhirn und fast alle hinteren Hirnabschnitte eingeschaltet sind. Vorn an der Grenze von Zwischen- und Vorderhirn liegt die Kreuzung der Sehnerven, das Chiasma nervorum opticorum, mit mehr oder minder vollständiger Faserkreuzung. Bei Fischen wachsen zahlreiche Blutgefäße in die Trichter- wand und bilden den Saccus vasculosus, vor 1 bis 2 Lobi inferiores; die Zirbel ist lang gestielt, gelangt bei einigen Haien bis unter die Haut. Bei Amphibien endet der Zirbelschlauch an der Kopfhaut, um später zu degenerieren, während ein Fortsatz der Zirbel bei den Reptilien häufig durch eine Lücke der Scheitel- beine tritt und das Parietalauge, Scheitelauge, bildet. Auch bei Cyclostomen erhalten. Das Vorderhirn zeigt die größten Verschiedenheiten in Struktur und Form des Daches. Bei den Fröschen nur mit dem Zwischenhirn verbunden, tritt es bei den übrigen Wirbeltieren noch mit dem Mittelhirn, bei Säugern auch mit der Oblongata in direkte Faserverbindung. Allgemein unterscheidet man das Dach oder Pallium, von den Amphibien aufwärts durch eine Längsfalte in zwei „Hemi- sphären" gesondert, die paarigen Stammlappen oder Corp. striata, und die Riechlappen. — Das Pallium besteht bei den Knochenfischen noch aus einer Epithellamelle; bei Cyclostomen sind die Seiten wände, bei Haien auch die Vorderwand, bei den Luftatmern fast das ganze Pallium zu nervösen Gebieten verdickt. Im Gegensatz hierzu weisen die Stammlappen und der Riech- apparat in der Reihe der Wirbeltiere nur unwesentliche Differenzen, nämlich wesentlich nur in bezug auf die Größe auf. Mächtige Ausbildung der Lobi olfactorii bei Selachiern. Die Rinde des Vorderhirns dient jenen höchsten geistigen Assoziationsfähigkeiten als Unterlage, welche erlernt werden können und welche unter Be- nutzung von Erinnerungsbildern hervortreten. Der Rinde werden solche Erregungen zugeleitet, welche in den tiefergelegenen pri- mären Hirnzentren ihre erste Endstätte gefunden hatten, und aus ihr gehen Bahnen zu tieferen Hirngebieten hinab, um Bewegungen usw. auszulösen. — In der Tierreihe tritt zuerst die Riechrinde auf, bei den Vögeln gesellt sich die Sehrinde hinzu, unter gleich- zeitiger mächtiger Ausbildung des Paserzuges von den Endstätten des Sehnerven im Mittelhirndach zum occipitalen Hirngebiete. Noch komplizierter sind die Funktionen des Hirnmantels bei den Säugern: hier wuchern die Hemisphären rückwärts über Zwischen- und Mittel- hirn hinüber, wodurch ihr Hinterrand in einen Spitzbogen (fornix) ausgezogen wird; bei den höheren Säugetieren verdickt sich die Kommissur des Daches zu einem breiten Balken (Corpus callosum). Durch ungleichartige Ausbildung und durch Zusammendrängen der Hirnblasen vollziehen sich bei den Amnioten Knickungen: Scheitelbeuge (Kopfbeuge), Brückenbeuge, Nackenbeuge, die jedoch l)ei den Reptilien durch Streckung später wieder ausgeglichen werden. Hirnrinde glatt oder gefurcht. Glatt bei manchen Beutel- tieren, Insektivoren, auch Prosimiern, gefurcht schon bei Mono- tremen, am reichsten bei Primaten. 99 Linsensackcben Augeiibecher Nasengrube, ~~f- — weiter rechts der '— ^^ — Bulbus olfact. Jacobsonsches Organ Os Rückenmark Chorda Schmelzkeime der Zähne Thalaiuus Hypoii opticus Kacheu- lufuudi- iuuere Kiementascheu segel bulum 177. Ideales Schema des Gehirns. III dritter Ventrikel — IV vierter Ventrikel -/ Amnionfalte Markplatte, im \°S'§' ' "^ "^^ " Begriff, sich zum "^"^^r Kückenrohr zu *■ o^'- schließen Oc Chorda (Kopffortsatz) Uruiereu- blastem 176. Querschnitt durch einen SchafetnbryO von IG'.. Tagen, mit 0 Paar Ursegmenten. '*" t. Nach Bounet. liictus ) °''*'^^. IX Nachhirii 178. Geuini von Scylllum canicula, dor Nacii Wiedersheim. Lobus olfactorius I Opticu Unterlapi Hypophysi: Saccus vasculosuB Tyk. Zirbelsüel Mittelhiru IV IX ' X 179. Gehirn von ScylliuiTi canIcula. Protilau-Kht Nach AViedersheim. Pallium (aufge- schnitten) 'S a,niM Hypoglo««u- 180. SaImO fariO. Xach Wiedersheim. 7* 100 Corp. striatum /'<:.= Ar Mittelhini Unterlappen Oculomotoriu Hypoglossus 181. Gehirn von SaImO fario, ventral. Nach Wicdersheim. Trigeminu .,9 O Abducens r. /A VIII Vagus Hj'poglos^us Hinterhirr Glossopharyngeus 182. Gehirn von SaImO fariO, Seitenansicht. Nach VP^iedersheim. Der Mantel des Vorderhirns ist an- geschnitten, um das Corpus striatum zu zeigen. Valvula Commissuva , ■ -.^ ^ ■ ■: , ,.„„r,i = Vierhügel cerebelli posterior Epiphysis Paraphysis \ entnculus communis Pallium Xer^ us ^^^ troohleariv \ fj'i Corpus striatui Aquaeductus Sylvii lufundibulum Lobi inferioies Saccus vasculosus t'ommissura anterior Ventriculus III Chiasma nervorum opt. Hypophysis Commissura horizontalis Commissura inferior 183. Vorderteil des TelCOStier-Gehirns im sagittalen Längsschnitt (Bachforelle) Nach Kabl-Kückhard. Lob. olfact. klaffende Lücke zwischen den Hemisphä Olfactorius Vorderhiru ( )culomotorius _ Med Ulla 184. Hirn vom Frosch, dorsale Ansicht. Hypophysis 185. Hirn vom Frosch IQl llnl iimi, optii-ns liifmiii ului Veutri- culus IV 186. Profilausicht des Gehirns y. Frosch. 187. Hirn vom Frosch, rechte Hälfte. Nach Wiedersheim. Foramen MoDroi Plexus choroideus Comuiissura sup. Veutricu- .V' Ins ni Commissura mp,.p,.s. A/%^; y t'X i \^^««^ Hiuterhirn Hypo- _ ^j J ^:\^ Schei- telauge - Zirbel Mittel - Molekular- ^ fl schiebt der Retina ^ ~^ BlutgefäÜ / ^ ^^^t^StV^^>^^>^ — Sehnerv 189. Längsschnitt durch das Pinealauge von HattePia. Nach Spencer. Lobus olfact. ~^\ .^- Mittelhi Nachhiru \I erster ^weitei 191. Gehirn der HaUStaube. Profilansicht. Nach Wiedersheim. \ Spinal- I nerv IX X u. XI 188. Protilansicbt eines Gehirns von Hatteria punctata. Xach wiedersheim. 5ulbus oU'actorius Tract. olfact Vagu Intuiidibulum I XV Ilypophysi 'fii" cjir ^^^ Trigeminus 190. Gehirn vom Alligator. Profilansicbt. Xacli Wiodersbeim. 102 l)| Das Küekeniuark mit Zentralkanal füllt meist seinen Kanal nicht ganz aus und endet zugespitzt mit einem Filum terminale. Oft Anschwellungen in den verschiedensten Regionen. Im Querschnitt Sonderung in graue und Aveiße Substanz (undeutlich bei Teleostiem). (') Das periphere Nervensystem. Die segmentalen Körpernerven von obengenannter Zusammen- setzung sind besonders kräftig und in mehreren Segmenten wur- zelnd (Plexus) für die Extremitätenversorgung entwickelt (Brachialis, Ischiadicus). Die Ganglien des SympathiCUS stammen direkt von den Spinalnerven ab, aus denen sie sich ventralwärts einzeln ablösen, um dann gegeneinander zu wachsen und sich zum Grenzstrang zu verbinden. Sein Verbreitungsgebiet ist der Tractus intestinalis, das Gefäßsystem und die drüsigen Kürperorgane. Ein selbständiger Grenzstrang fehlt noch den Cyclostomen und Dipnoern, wennschon Plexusbildungen vorhanden sind, während Teleostier z. B. schon einen Kopfteil des Sympathicus aufweisen. Auch bei den Amphibien zeigt der Grenzstrang noch sehr ver- schiedene Stufen der Ausbildung. 103 Die Gehirnnerven entsproclien mit Ausnalniie der l)eid(Mi ersten Teilen von Spinalnerven. Ganz vorne liegt bei Selachiern und Dipnoern der N. ternii- nalis (Beziehungen zur Riechschleimbaut). I. N. OlfactoriUS. Vom Bulbus olfact. ausgebende Riecb- nervenfäden, die bei den Mammalien (außer Ornitborbyncbus) eine Siebbeinplatte durcbsetzen, II. N. opticus. Seiner Entwicklung nach ein Hirnteil. Stets ein Chiasma. Bei Teleostiern vollständig getrennte Kreuzung. Sonst Durcbflechtung, am kompliziertesten bei den Säugetieren. III. N. OCUlomotoriUS innerviert bei allen Cranioten den M. rectus sup.. inf., int. und M. obliquus inf. des Auges. Ein- o-eschaltet G. ciliare. Unsicher, ob er einer vorderen Wurzel (zu einem Trigeminusast) oder einem R. visceralis entspricht. IV. N. trOChleariS mit intracerebraler Kreuzung innerviert nur den jVI. obliquus sup. des Auges. V. N. trigeminUS teilt sich nach Durchtritt durch Ganglion Gasseri in 1. ßamus ophthalmicus (superficialis und profundus), ist rein sensibel und stellte einen dorsalen Spinalnerven dar. 2. Ramus maxillaris mit 3. R. mandibularis als Trig. II bezeichnet. R. maxillaris rein sensibel mit G. sphenopalatinum versorgt den Oberkieferteil der Palatoquadratspange. R. mandibularis gemischt. Der motorische Teil (ein R. visc.) versorgt die verschiedenen Kiefermuskeln und ihre Derivate, der sensible Teil als R. mandi- bularis und lingualis die betr. Gebiete (Gangl. oticum und sub- maxillarel. Der Trigem. ist der Nerv des Palatoquadratbogens. VI. N. abducenS. Versorgt den M. rectus ext. des Auges, wo vorhanden den Retractor bulbi und die Nickhautmuskeln. VII. N. facialis, der Nerv des Zungenbeinbogens mit Gangl. geniculi (gabelt sich um das Spritzloch herum). Sensibler Teil versorgt hauptsächlich die Kopfsinnesorgane der Wassertiere, fehlt also den Landtieren. Ramus palatinus und Chorda tympani haben viele Beziehungen zum Trigeminus. Vorwiegend motorisch ist der posttrematische R. hyomandibularis, der die mimische Muskulatur hauptsächlich versorgt. VIII. N. aCUStiCUS, gemeinsam mit dem Facialis entspringend, versorgt das innere Gehörorgan, dessen Komplikation seine Aste entsprechen. IX. N. glOSSOpharyngeUS ist der Nerv des 1. Kiemenbogens. Versorgt von den Dipnoern aufwärts die Geschmacksorgane der Zunge. X. N. VagUS. Aus zahlreichen Spinalnerven verwachsen ist der Nerv der übrigen Kiemenbogen. Versorgt außerdem Oeso- phagus. Magen, Darmteile, Herz, Lunge, Schwimmblase. R. late- ralis in der Seitenlinie der Fische wohl ui'sprünglich dem Vagus fremd. XI. N. aCCeSSOriUS ist ein abgespaltener Teil des Vagus (Amphibien), dem sich mehrere dorsale Spinalnerventeile angliedei-n (Säugetiere). Innerviert Teile des Kehlkopfes und der Halsmuskulatur. XII. N. hypoglOSSUS, aus spinooccipitalen Nerven dei- Anamnier, die dem Schädel assimiliert werden unter Rückbildung der dorsalen Wurzeln, bei den Amnioten entstanden. Versorgt vorzugsweise die Zungenmuskeln. 104 IV V XI VII IX X erster Spinaluerv Spinalnerv A;— ^ — Hanaus lateralis Vagi Üs Spritzloch Ohrkapsel Kiemenspaltsn 192. Kopfnerveu und Plexus axillaris von SCylliUttl. Xaoh Wiederslieim. 192 a. Schema der Hirnbeugen eines Säugetiers. 193. Nervensystem des FPOSCheS. Nach Ecker. I— X Die Hirnnerven. M 1 — M 10 Eückenmarksnerveu, welche bei SM schlingenartige Verbindungen mit den Gang- lien Sl— SlO zeigen. F Nervus facialis. G Ganglion Nervi vagi. He Vorderhirn. Lc Tractus opticus. Lob Lobi optici, Mittelhirii. 31 Kückenmark. Ti Nasensack Jii Nervus ischiadicus. ^0 Nervus obturatorius. S Sympathicus 0 Bulbus oculi Va— Ve Trigeminusäste. y'g Ganglion Gasseri. A's Verbindung des Sympalhicus mit dem Ganglion Gasseri. XI— X 4 Vagusäste. 105 5. Die Sinnesorgane. Sie sind die Vermittler zwischen Zentralorganen imd Anßemvelt. a) Haiitsiiiiiesorgaiie. Sie finden sich in verschiedener Form überall vor. Besonders bemerkenswert die mit dem Balancesinn in Beziehung stehenden Seitenorgane in der Seitenlinie und den Kopfkanälen der Fische und Urodelen. Bestehen ans zahlreiclien Sinnesknospen; Lorenzi- nische Ampullen der Selachier. 106 b) Das Geruclisorpni entsteht als paarige Einsenkung des embryonalen Integuments. Das ßiecliepithel steht durch starke Leitungshahnen mit dem Ge- hirn in Verbindung. Schon bei den Amphibien beginnt die A'^ergrößerung der Eiechfläche durch Vorsprünge der skelettogenen Schicht, sog. Muscheln. — Durch Ausbildung eines sekundären Gaumens und Vorwachsen des Gesichtsschädels wird das ßiechorgan von den Reptilien aufwärts mehr und mehr kompliziert. Sauropsiden besitzen auch nur eine Muschel. — Bei den Mammalien erzeugt das Siebbein ein wabiges „Siebbeinlabyrinth" mit seinen „Riech- wülsten" oder Muscheln, während die von den Reptilien über- kommene eigentliche „Muschel" ihr Riechepithel verloren und als „Nasoturbinale''die Bedeutung eines Luftfilters und Erwärmungs- apparates erlangt hat. — Nasendrüsen. Als JaCObSOnSCheS Organ bezeichnet man paarige Neben- nasenhöhlen, die sich in embryonaler Zeit von den Nasenhöhlen abschnüren und durch besondere Öffnung mit der Mundhöhle in Verbindung treten. Bei Amphibien zuerst auftretend, zeigen sie sich bei Beuteltieren, Edentaten, Insektivoren, Na- gern, Raubtieren und Huftieren ausgebildet, sind beim Menschen rudimentär. CyclOStomen. Unpaarer Nasensack mit blattartigen Schleim- hautfalten; bei Petromyzonten blind geschlossen, bei Myxinoiden in die Mundhöhle geöffnet. L^mschlossen von Knorpelkaf)sel. Liegt dorsal. Selachier. Paarige blindgeschlossene Säcke, durch Nasen- mundrinne mit dem Mund in Verbindung. Liegen ventral. PiSCeS, Seitliche oder dorsale Nasenlöcher, oft in zwei ein- geteilt. Bei Dipnoern zuerst Choanen. Amphibia. Bei Urodelen mehr fischartig, bei Anuren eine Nasenliöhle, oft mit Nebenhöhlen (Jacobsonsches Organ). Erstes Auftreten des Tränennasengangs. Erstes Unterscheiden eines oberen olfaktorischen und unteren respiratorischen Abschnittes der Höhle. Rßptilia. Ausbildung einer Nasenmuschel. Lage der Choanen und der Nasenhöhle zum harten Gaumen siehe beim Schädel. Jacobsonsches Organ bei Sauriern und Ophidiern ist Al)schnürung der ventralen medialen Nasenhöhlenwand, die mit der Mundhöhle in Verbindung tritt. AveS. Zu der ursprünglichen Muschel (]\Iaxilloturbinale) tritt eine obere Muschel (Nasoturbinale). Oft stark aufgerollt. Säugetiere. Maxilloturbinale trägt kein Riechepithel mehr. Dafür d^e oft sehr zahlreichen und komplizierten neuen Ethmo- turbinalia (Siebbeinlabyrinth). Rückbildung der Nase und Scheitel- lage der Öffnungen bei Cetaceen. Häufig Nebenhöhlen. Jacob- sonsches Organ besonders bei Monotremen gut ausgebildet, bis zum Menschen in Rudimenten erhalten, kommuniziert durch Stcn- sonschon Gang mit der Mundhöhle. Äußere Nase, Rüssel. 107 Nasenhöhle Xaseuhöhle Trigeminus Jacobsonscher Knorpel Jacobsouscher Ki 194. Schematischer Längs- und Querschnitt durch die Nasenhöhle mit Jacobsonscliem < Irg: laus Wiedersheim I. 108 e) Das Sehoi'g-an. Während ziemlich allgemein die Sinneswerkzeuge der Tiere aus dem embryonalen Ektoderm hervorgehen und erst sekundär mit den Sinnesnervenfasern in Verbindung treten, machen die Augen der Wirbeltiere hiervon eine merkwürdige Ausnahme: die paarigen Augen (wie auch das Scheitelauge) entstehen durch Aus- buchtung des primären Vorderhirns in Gestalt von Hirnbläschen. Die Augenblasen gestalten sich zum Augenbecher (195) durch Einsenkung der Linsengrübchen; die hintere Wand dieses Linsensäckchens wächst zu Linsenfasern aus, die vordere wird Linsenepithel. Aus der Innenwand des Augenbechers geht die Retina hervor, aus der Außenwand die Pigmentschiclit; die Becheröffnung ver- engert sich zur Pupille. Durch die fötale Augenspalte wuchert Bindegewebe in den Becherraum und bildet den Glaskörper. Auch der anfangs röhren- förmige Augenblasenstiel faltet sich der Länge nach rinnenartig ein, nimmt die Arteria centralis retinae auf und schließt sich um dieselbe; der Gefäßstiel persistiei't im Corpus vitreum bei den nah:sichtigen Fischen als Campanula Halleri mit dem Retractor lentis als Akkomodationsorgan, bei Reptil und Vogel als Pecten. In der Retina finden sich bei Fischen die längsten Stäbchen, bei Sauropsiden walten die (phyletisch älteren) Zapfen vor, welche 1)ei manchen Reptilien, allen Vögeln und den Beuteltieren gefärbte (Jltropfen bergen. Allgemein findet sich eine, im Vogelauge zwei, durch Vorwiegen der Zapfen ausgezeichnete ]\Iacula lutea des deutlichsten Sehens. Bei Lungenatmern befestigt die Zonula Zinna, ein Ring- l)and, die Linse am Giliarkörper, in welcheoi zirkuläre und radiäre ]\[uskelfasern die Krümmung der Linse und damit ihre Brenn- weite rasch zu ändern vermögen. Vor dem Auge wandelt sich die Haut zur durchsichtigen Cornea um. Als Hilfsorgane gesellen sich hinzu: oberes und unteres Augenlid, die Nickhaut, die Tränen- drüse und die Hardersche Drüse. Das in den Lidgruben sich ansammelnde Sekret wird durch den Tränennasenkanal in die Nasenhöhle befördert. — Die Sklera des Augapfels ist bei den Saurojisiden durch Sklerotikalplatten gestützt. Rückbildung der Augen bei im Dunkeln lebenden Tieren und den parasitierenden ('yclostomen. Die typischen Augenmuskeln sind die vier Recti (inf., sup., zwei ext.) und die Obliqui (sup. und inf.). CyclOStomen. Augen unter der Haut, rudimentär, bei Myxi- noiden keine Linse, Cornea, Augenmuskeln. Fische. Linse kugelig, Akkomodation durch Zurückziehen mittels Proc. falciformis und Campanula Halleri. Hornhaut flach. Hinter der Chorioidea die Argentea der Teleostier, Tapetum lucidum der Selachier. Sklera oft verknorpelt oder verknöchert. Nickhaut mit eigener Muskulatur bei Selachiern. Amphibien. Linse durch Ciliarmuskel akkomodiert, Horn- haut gc\vr)lht. Nickhaut, Tränendrüse, Muse, retractor bulbi. Reptilien und Vögel. Linsenakkomodation durch Ciliarmuskel. Gefäßreicher Einwuchs in die Augenkamnier (Pecten), bei Rep- tilien schwach, Vögeln stark. Knöcherner Sklerotikalring. Teleskop- form des Vogelauges. Oberes und unteres Avigenlid (bei ('hamaeleon 109 ringförmig). Nickhaiit mit Muse, qiiadratus und pjn-amidalis, Xick- hautdrüse (Hardersche Drüse) und Tränendrüse. Säuger. Gewölbte Cornea, oft leuchtendes Tapetum. l\Iuse. trochlearis entspringt hinten in der Orbita und läuft über eine Rolle. Nickhaut im inneren Augenwinkel; rudimentär bei ( "etaceen und Primaten. Deso-l. die Hardersche Drüse. Pigmentscliicht Vorderhiru Seiteimerv Linsen- ibchen ff i^.- ^P ^^@ ^■•■' Becher "^ " ."fil Linsensäck- 1 abgeschnürt Ciliarmuskel Sklera Skleral- knocben >^\ ''~^-- Carotis Glaskörper ,<^^\ ^^-•.. Pituitar- ^ ;^k_S?^ körper undbucht Pharynx Chol 195. Querschnitt durch den Kopf einer Kaul- (lUappe, vor dem Ausschlüpfen; etwas schemati- siert; links ist das Auge in etwas jüngerem Ent- wioklungsstadium gezeichnet, als rechts. — Die Chorda reicht nicht so weit nach vorn , um im Schnitt getroffen zu werden. a Opticus 196. Auge einer Eul( 197. Stabchen u. Zapfen der Ketina des Fal- ken. Zapfen ui. farbiger Olkugel. Na,h Max HO (1) Die Labyrintliorgaiie erfüllen eine doppelte Funktion: als statisches Sinneswerkzeug bringen sie die Gleicligewiclitsveränderungen zum Bewußtsein, und außerdem vermitteln sie die 'Wahrnehmung gewisser Wellen- bewegungen als Gercäusch und Ton. Sie entstehen beiderseits durch grubenartige Einsenkungen des embryonalen Ektoderm, die sich zum Bläschen abschnüren, nur bei Haifischen persistiert die Verbindung mit der Außenwelt als Ductus endolymphaticus. Jedes Bläschen gliedert sich in TJtriculus mit den Bogengängen und in Sacculus mit Lagena (Schnecke). Dieses mit Endolymphe gefüllte „häutige Labyrinth" ist von Perilymphe umgeben und weiter von Knorpel oder den Ossa otica (knöchernes Labyrinth) umhüllt. Das Innenepithel ist an sieben, bei Fröschen und Sau- ropsiden an acht Stellen zu Sinneszellen mit Sinneshaaren um- gewandelt, welche als Cristae oder Maculae erscheinen. Bei Säugern fehlen die Macula neglecta und M. lagenaris, während die Papilla acustica basilaris zum tonempfindenden Gortischeu Organe sich verfeinert. Die Ampulle jedes halbzlrkelftlrmigen Kanals birgt eine Crista statica mit langen Sinneshaaren. Der TJtriculus besitzt die Macula acustica (rccessus) utriculi und die Macula neglecta. Im Sacculus befinden sich die Macula sacculi und M. lagenae; letztere bei Amphibien schon die Papilla acustica abgliedernd. An den Maculae acusticae stecken die kurzen Härchen in einer faserigen Deckmembran, die kleine Kristalle bergen oder (bai Knochenganolden und Knochenfischen) große Kalkplatten oder Statolithen. Bei den luftatmenden Wirbeltieren erlangt das Labyrinth er- höhte Bedeutung und feineren Ausbau. Zugleich bedarf die Überleitung des Schalls in den endolymphatischen Raum des Labyrinths, die bei den Fischen durch die unmittelbar unter der Haut gelegene Schädelkapsel vermittelt wird, bei den Luft- tieren ganz besonderer Hilfswerkzeuge, nämlich 1. gespannter vibrierender Membranen (Trommelfell, Membran der Fenestra ovalis und F. rotunda in der Wand des knöchernen Labyrinthes) mit 2. angefügtem Regulierapparat, den Gehörknöchelchen, und 3. zuführender Schallwege: der erste, zwischen Kiefer- und Zungenbeinbogen liegende Kiemenspalt, der sich in Gehörgang der Säugetiere und Paukenhöhle mit Tuba Eustachii gliedert; ferner die Ohrmuschel der Säugetiere, als schallfangende Hautfalte. Amphil)ien und Sauropsiden besitzen nur einen Gehör- knochen die Columella (Hyomandibulare der Fische), deren Enden in Paukenfell und ovales Fenster beweglich eingefügt sind; bei den Mammalien schiebt sich zwischen Stapes (Columella) und Trommelfell noch der Incus (Quadratum) und der Malleus (Articu- lare des Unterkiefers) ein luid bildet so eine federnde Knochen- reihe, welche starke Erschütterungen des Trommelfells abgeschwächt, schwache dagegen verstärkt auf das ovale Fenster überträgt. CycIOStomen. Ein Bogengang bei Myxinoiden. zwei bei Petrumyzonten Fische. Bei Cyprinoiden der Wcbersche Api^arat. der das häutige Labyrinth (verwachsene Ductus endolymph.) mit der Schwinim- l)laso verbindet. Knochenstücke sind umgew\andelte AVii-bel- und Ivippenteilo, 111 Amphibien. Stärkere Ausbildung der Lageua. Bei Anuren Verwachsen des D. endolymph. und dorsaler Fortsatz entlang der Wirbelsäule, der segmental Kalksäckchen bildet; ferner Auttreten von Paukenhöhle, Ohrtrompete. Trommelfell. Sauropsiden. Auswachsen der Schnecke und leichte Spiral- krümmuug schon bei Ki-okodiliern und Vögeln. Paukenhöhle fehlt den Schlangen und den schlangenähnlichen Sauriern, Trommelfell und Tuba den Rhynchocephalen. Tubenmündung oft vereinigt. Äußerer Gehörgang augedeutet bei Krokodilen und Vögeln. Säugetiere. Spiral aufgewundene Schnecke mit Cortischem Organe. Drei Gehörknöchelchen mit besonderen Muskeln, knöcherner äußerer Gehörgang. Ohrmuschel. Bei Cetaceen umgibt die er- weiterte Paukenhöhle das Labyrinth. Saccus eudoTymphaticus Canalis anterior Crista statica Anip. anterioris JNIacula recessus utricuU K-- Canalis post. Macula ueglecta Crista AmpuUae post. Caualis exteriius Macula lageuae Lageua Otolith bacculus Otolith, darüber die Macula sacculi 198. Halbschematische Darstellung des linken häutigen Labyrinths der Wirbeltiere. Canalis ant Canalis ext 199. Linke Labyriuthblase eines ITienSChlichen Embryo von O Wochen. Außenansicht. i',i. Nach His ( rista statioa \ Ampullae ant. Saccus endolymphaticus Crista statica Amp. posterioris 200. Labyrinth von MyxinG glutinosa, von oben und innen. Nach Eetzius. Ductus endolymphaticus, nach auL'ien mündend 202. Lab^ ApuUa externa Crista Amp. post %i^' >«='"^"'l^ M.icula recessus ^^^'^'^^^^^^ UtricuU Macula ■f^^^^ -, Macula sacculi neglecta .^ J u -- Utriculus Sacculus Otolithen r _ Utriculus 3u Gasterosteus spinachia, von außea. Nach Retzius. ^ Crista Amp. Papilla Mac. sacculi Crista Macula reces 201. Labyrinth der ChitnaePa mOnStrOSa, von aul Zirka ' ; nat. Gr. Nach Retziuä. 203. Membranöses Gehörorgan von Ttiton CriStatUS, von außen •"' ,. Nach Ketzius. 112 Macula sacculi loses Labyrinth von TurdUS ItlUSiCUS. 204. Membranöses Gehoiorgan von Alligator 205. Membrane xt ,. t, • mlSSiSSippienSiS, ^.,. Außenansieht. Xa.h Ketzius. Innenansicht. ';,. Nach Retzi AinpuUa externa Membrana basilaris Ampulla Macula aoustica posterior sacculi 206. Membranöses Labyrinth des KanInChenS , von der Lateral- seite. \i. Nach Retzius. 113 6. Der Darmkaiial und seine Adnexe. Aus dem Dann können folgende Organe hervorgehen: 1. Der Schlund mit 5, 6 oder mehr Paar Schlund- oder Kiementaschen, deren erste sich zwischen Kiefer- und Zungen- heinbogen ausbuchtet und zum Spritzloch (Haie) oder zu Hilfs- apparaten des Gehörorgans ausgebildet werden kann (Tuba Eustacliii und Paukenhöhle der Luftatmer). 2. Schild- und Thymusdrüse. — Die Schilddrüse ent- springt a) aus einer unpaaren, phylogenetisch alten, ventralen An- lage (Hypobranchialrinne der Tunikaten und des Amphioxus) in der Gegend des zweiten Schlundbogens, und b) aus einer paarigen, bei einigen Reptilien nur linksseitigen Epithelwucherung der vierten Schlundspalte. 3. Oesophagus mit Schwi mmljlase oder Lungensäcken, welche sich als unpaarer Sack anlegen. 4. Der Magen. 5. Der Mitteldarm, dessen driisenreiche und resorbierende Innenfläche durch Zotten- und Faltenbildung vergrößert wird. 6. Die aus mehrfachen Anlagen hervorgehenden Leber, Pankreas und Milz. 7. Die Appendices pyloricae der Knochenfische. 8. Als Embryonalgebilde die Dotter blase der Fische und Amnioten. 9. Der Enddarm, häufig mit Blindsäcken. 10. Die Harnblase, bei den Anmieten zur embryonalen AUantois verlängert. 11. Der Schwanzdarm, der während des Embryonallebens durch den Canalis neurentericus mit dem Nervenrohre kommuniziert. Mit dem Darm in Verbindung treten als Ektodermgebilde 12. die Mundbucht (Drüsen, Zähne, Haare, Sinnesepithel, Hypophyse usw.) und 1.3. die Aftertasche. 207. Schema des Daring und seiner Anhänge. Nach Bonnet. Zoolog. Taschenbuch. Aufl. II. Heft. 114 A. Die Mundbuchi enthält zahlreiche Drüsen. Bemerkenswert sind die Intermaxillar- drüse der Amphibien, die Giftdrüsen der Schlangen, die Speichel- drüsen der Säuger (Parotis, Subungualis, Submaxillaris). Außer den Zähnen enthält sie die Zunge. Die stempelartige Zunge der Cyclostomen befähigt die runde Mundbucht zum Ansaiigen. Bei Amphibien ist die Zunge vorn angewachsen und kann heraus- geklappt werden. Bei Reptilien ist sie sehr verschieden gestaltet, lang oder kurz, bsweglich oder unbeweglich (gespaltene Zunge der Schlangen und Saurier, wurmförmige Zunge vom Chamaeleon). Die Vogelzunge ist muskelarm und stark verhornt. Die Säuger- zunge ist am höchsten entwickelt, muskulös, drüsenreich, mehr oder weniger verhornt, mit Papillen versehen. B. Die Respirationsorgane. Aus Teilen des Darmtraktus entstehen die Kiemen der nie- deren und die Lungen der höheren Wirbeltiere, letzteren homo- log die Schwimmblase der Fische, a) Die Kiemen entstehen aus sackartigen Ausstülpungen des Vorderdai-ms, die nach außen durchbrechen (Kiemenspalten). Durch besondere Anordnung der Schleimhaut der Spalte bildet sich die Gestaltung des respira- torischen Epithels. Zwischen zwei Spalten liegt ein Kiemenbogen mit Skelettstütze, Blutgefäßen und Muskeln. Cyclostomen. Bei Petromyzonten sieben Paar Kiemensäcke, die von einem besonderen, unter dem Schlund gelegenen Kanal entspringen. Bei Myxinoiden sechs Säcke, die sich zu einem Kanal vereinigen, der jederseits ventral ausmündet. Bdellostoma mit 14 Kiomentaschen. SelaCilier. Fünf bis sieben Paar Kiemen taschen mit gedeckten Kiemen. Die erste zwischen Palatoquadrat- und Hyomandibular- bogen als Spritzloch rudimentär mit Pseudobranchie. Ganoiden und TeieOStier. Septum zwischen den Spalten reduziert, so daß die Kiemenblätter direkt dem Bogen aufsitzen (kammförmige Kieme). Zwei bis fünf Bogen mit Kiemen; Kiemen- apparat überdeckt vom Kiemendcckel. Si^ritzloch nur bei einigen Ganoiden. Dipnoer. Die Larven haben äußere Kiemen wie die Amphibien. 115 Amphibien. Perennibranchiaten und die Larven der anderen mit äußeren Kiemenbüscheln. Zwei bis vier Kiemenspalten. Die Kiemen oft von einer Hautfalte überwachsen, die sich durch ein Spiraculum öffnet. 208. PetrOmyZOn fluviatiliS, Neunauge, Pricke, mit 7 äußeren Kiemenlöoherii. Spritzloch vordere, hintere Rückenf Bruotflosse 209. Acanthias vulgaris. Bauch- heterocerke Schwanzflosse hinteres Kiemenblatt Arterie Vene '^■=^^---- ^^ i i Knorpel- strahl vorderes Kiemenblatt Arterie Vene Kiemenbögen 210. GadUS U. Zygaena. Querschnitte durch Kiemenbögen und Kiemen. Aus K. Hartwig. 211. SqUaliUS CephalUS, uobel. Geöffnet, um die Eingeweid größtenteils wegge- zeigen. Nach C. Vogt. a Kiemenblätter b Schultergürtel , schnitten c Gaumeubogen (1 Kopfniere d' Kumpfniere d- Nierenlappen zwischen den Schwimm- blaseuabteilungen e vorderer, e' hinterer Teil der Vesica natatoria f Wirbelsäule s; linker Eierstock h Herz i, i', i- Darmschlingen k Magen, von der Leber umhüllt 1 Leberlappen m Peritonealsack, das Ende des I) umhüllend n Neurapophysen o Kippen der Schwauzwirbel. 11(3 ^^^^ Zweite Kieme Saugmiind Kloakenöffnung 212. Embryo von Ichthyophis glutinosus, mit drei Paar Kiemen und Dotter. Xacli f>arasin. 2ld. Kaulquappenstadium von Rana, nach dem Ausschlüpfen. b) Sclnvimmblase und Lunge. 1. Die Schwimmblase findet sicli bei Ganoiden und Teleostiern, wo sie entweder durch den Ductus pneumaticus mit dem Darm, aus dem sie ausgewachsen ist, in Verbindung steht (Physostomen) oder nicht (Physoclysten). In ihrer Wand oft eine Gasdrüse. Bei den Dipnoern ist sie bereits als Lunge funktionierend; bei Ceratodus unpaar, den anderen paarig. 2. Die Lungen sind paarige Säcke, die durch zwei Bronchen, die sich zur mit Knorpeh-ingen oder Halbringen gestützten Trachea voreinigen, nach außen führen. Amphibien. Einfache, dünnwandige Säcke mit leistenförinigen UberÜächenvergrüßerungen innen. Bisweilen vollständige Reduktion und Ersatz durch Hautatmung. Reptilien. Reiche Oberflächenvergrößerung durch Bildung eines die Lunge durchsetzenden Hauptbronchus mit Nebenästen. Bei Sauriern noch ein dünnwandiger Endsack. Anhangssäcke bei 117 Chamaeleonen. Bei Schlangen und fußlosen Echsen ist nur die rechte Lunge erhalten. Vögel. Hauptbronchus mit Nebenbronchen, von denen die radiär gestellten Lungenpfeifen abgehen. Von der Lunge gehen als Ausstülpungen die zwischen alle Eingeweide eindringenden und die pneumatischen Knochen erfüllenden Luftsäcke aus. Die Luft- röhre liegt biswellen in einer Schlinge innerhalb der Orista sterni. Säugetiere. Sehr reiche Verzweigung der Bronchien bis zu den Lungenalveolen. 3. Der Kehlkopf beginnt bei den Amphibien mit einem Cricoid- und zwei kleinen Arvtaenoidknorpeln, die die Trachea abschließen und die Stimmritze zwischen sich schließen. Ähnlich, aber mehr dififerenziert ist er bei den Reptilien. Bei den Vögeln ist er rudimentär, dafür oft sehr kompliziert der untere Kehlkopf (Syrinx) an der Bronchengabelung mit reicher Differenzierung der Knorpel- i'inge und Muskulatur. Bei den Säugetieren kommt die Epi- glottis und der Thyreoidknorpel hinzu. Verbindung mit dem Zungenbein; Kehlsäcke der Affen. Rückenmark Lu Aorta Ovariuin Ovidukt Ureter Niere Choane Aorten bögen 214. ? Salamandra maculosa, xach Hatschek und co eottiiete Uohlkammer der Crista bttmi „---^ 215. Lunrfen von ChamaeleO monachUS, mit einge- zeichneten Blutgefällen. 216. Brustbein von GfUS paVOflia. Die Wand der welcher eine Doppelscblinge der Trachea liegt, ist auf Schleife der Trachea lohlen , breiten Crista, in der Seite des Beschauers 118 zwischen den Brustmuskeln 217. Lungen und Luftsäcke (Sacculi) einer jungen Taube ; schematisch nach Heider. ri Verbindung mit den sternalen Lufträumen; daneben die Sacculi cervicales. Tracheo-broncbia- lis dorsalis longus Sterno-traehealis Syringeus dorsalis Tracheo - bronchialis ventralis Syringeus ventralis Tracheo-bronchia- lis obliquua 218. Syrinx (unterer Kehlkopf) von COPVUS, mit dem Singmuskelapparat. Von den 7 Paar Muskeln ist der dor- sale Tracheobronchialis dors. brevis und der ventrale Sy- ringeus ventrilateralis verdeckt. Kach Gadow. Arteria pul monalis eparterieller Bronchus des rechten oberen ( Lungeulap- peus mittlerer Lungen- lappen 219. L u n ge n a n 1 a g e eines menschlichen Embr Nach His, 119 C. Der Tractus intestinalis ist nach Länge und Differenzierung sehr verschiedenartig. Kon- stante Teile sind: Oesophagus, Magen, Dünndarm, Diekdarra, Mast- darm, und als Anhangsdrüsen: Leber und Pankreas. In enger Lagebeziehung zum Darm ist stets die Milz. Er ist aufgehängt im Mesenterium. CyclOStomen. Darm ein gerades Eohr mit Leber und rudi- mentiireni Pankreas. Seiachier. Darm macht eine große Schlinge, durch die ein weiter Magen U-förmig abgesetzt wird. Enddarm mit Spiralklappe. Ganoiden und Dipnoer haben Spiraldarm, Ganoiden auch Appendices pyloricae. TeleOStier ohne Spiraldarm, Dünndarm mehrmals aufgewun- den, am Pylorus die pylorischen Schläuche in oft sehr großer Zahl. Amphibien. Darm reicher aufgewunden. In der ventralen Wand des Enddarms die Ausstülpung der Harnblase. Reptilien. Scharf abgesetzter und quergestellter Magen (außer bei den fußlosen Formen). Oft ein Blinddarm. Vögel. Im Schlund der drüsige Kropf (Ingluviesj, Magen geteilt in dünnwandigen Drüsonmagon und muskulösen Kaumagen. Paarige, oft sehr große Blinddärme. Embryonal am Enddarm die Bursa Fabricii. Säugetiere. Magen meist quergestellt. Bei Wiederkäuern zerfällt er in drei resp. vier Abschnitte (Pansen, Netzmagen, Psalter luid Labmagen, Rumen, Reticulum, Omasus, Abomasus). Die beiden ersten tragen verhorntes Epithel. Die im Pansen und Netzmagen erweichte Nahrung wird erbrochen, einer erneuten Mastikation unterworfen und dann sofort in den Psalter überführt. Reticulum fehlt den Cameliden. Dünndarm zerfällt meist in schlingenförmlges Duodenum und Je.iunum-IIeum, Dickdarm geteilt in da's mächtige Kolon und Rektum. Blinddarm schwankend, riesig bei den Nagern. ^^ 220. Squalius cephalus, d ibel Geöffnet, um die Eingeweide zu zeigen. Nach C. Vogt. a Kiemenblätter I» Sehultergürtel, größtenteils weg schnitten C Gaumenbogen (1 Kopfniere d' Kumpfniere d- Kierenlappen zwischen den Schwim blasenabteilungen c vorderer, e' hinterer Teil der Vesica natatoria f Wirbelsäule g linker Eierstock h Herz i, i', i- Darmschlingen k Magen, von der Leber umhüllt I Leberlappeu ■II Peritone.alsack, das Ende des Darms umhüllend II Neurapophysen •O Rippen der Schwanzwirbel. 120 Rückenmark IiUnge Aorta Ovarium Ovidukt Ureter Xiere C hoane Aorten bo^eu Kloake Kaudalarteri 221. ? Salamandra maculosa, xach Hatschek und cori. Oesophagus 222. Schema des WiederkäueP-Magens. Die Pfeillinie bezeichnet den Gang der Nahrung. — Abomasus Eeticulum • •' £/- - Pylorus Wasserzellen 223. Magen des KamelS. Nach (iegenbaur. 121 7. Das Gefäßsystem. Dem geschlossenen Blutgefäßsystem der Wirbeltiere sind zwei, in den Gewebslücken beginnende, „oifene" Gefäßsysteme an- gelagert: die aus der Darm wand den Chylus in die Venen führen- den Chylusgefäße, und die aus den Kürpergeweben und Gewebs- spalten die Lymphe den Venen zuleitenden Lymphgefäße. Ln Gefäßsystem sind zu unterscheiden vom Herzen abführende Gefäße als x\.rterien, zum Herzen zurückführende als Venen. Da- zwischen ist das Kapillarnetz eingeschaltet. Im Blute wie in der Lymphe unterscheidet man das Plasma und ferner die Formelemente: rote Blutkörperchen und sogenannte weiße (Leukocyten, Lymphkörperchen, Phagocyten, femer Blut- plättchen oder Thrombocyten). Amphioxus und manche Fisch- junge besitzen nur weiße Blutzellen. Die roten Blutkörper der meisten Fische, der Amphibien und Sauropsiden sind oval und kernhaltig, die der meisten Säuger rund und kernlos; ihre Größe variiert zwischen weiten Grenzen (Proteus 63/<, Protopterus und Axolotl c. 44^, Frösche 18 — 25/t, Fische 5 — 33//. Vögel 12 — 14/t, Säuger 2,9—10//). A. Die Lymphbahnen sind bei den Fischen, doch auch noch bei Amphibien und Rep- tilien vielfach nicht deutlich differenziert, bilden z. B. Scheiden um Blutgefäße oder dehnen sich zu großen lakunären Lymphräumen unter der Haut aus (Frösche) usw. Bei den Warmblütern dagegen unterscheidet man einen linksseitigen hinteren und vorderen Haupt- stamm, welche in die Vena brachio-cephalica münden. Auch sind bei den Warmblütern die Lymphgefäße, wie das venöse System, mit Klappen versehen, welche die Zurückstauung der Lymphe verhindern. Dagegen finden sich Lymphherzen nur bei Kaltblütern vor. Bei Fröschen liegen sie paarig zwischen Becken und Steißbein sowie zwischen den Querfortsätzen des 3. und 4. Wirbels; 122 Urodelen besitzen zahlreiche Lympherzen längs der Linea lateralis unter der Haut. Ein Paar rhythmisch kontraktile Lymphherzen kommen den Reptilien zu; sie befinden sich auf der Grenze zwischen Rumpf- und Kaudalgegend auf Wirbelquerfortsätzen oder Rippen. B. Das Herz ist ein muskulöses Organ, das als Pumpe den Blutkreislauf besorgt. Die Venen münden in den wenig muskulösen Vorhof teil ein, die Arterien gehen von der muskulösen Kammer aus. Alle Teile des Herzens sowie die Mündungen der Gefäße sind durch verschieden- artige Klappensysteme reguliert. Das Herz liegt im Herzbeutel, einem Coelomteil. FiSChO. Stets ist vorhanden eine Kammer, dahinter ein Vorhof. Am Abgang der Kopfarterie aus der Kammer liegt der klappentragende Conus arteriosus: groß mit vielen Klappen- reihen bei Selachiern, schwächer bei Ganoiden, rudimentär mit einer Klappe bei Teleostiern. Dafür bildet sich bei letzteren der Basalteil des Truncus arteriosus zu einem Bulbus aus. In die Vorkammer gelangt das Blut aus einem Sinus venosus. Amphibien. Vorhof in zwei geteilt (schon bei Dii^noern), Kammer einheitlich. Reptilien. Auch die Kammer beginnt durch ein Septum in zwei Teile geteilt zu werden. Vollständig nur bei Krokodiliern. Vögel. Mächtiges Herz, bei dem die rechte Kammer halb- mondförmig im Querschnitt die linke umgreift. C. Die Gefäße, a) Die Arterien. Fische. Der Urtypus des Arteriensystems: Vom Herzen geht nach vorn .der Truncus arteriosus; er gibt in jedem Kiemen- bogen ein Kiemenbogengefäß ab, das in Kapillaren übergeht, in denen das Blut in den Kiemen mit Sauerstoff versehen wird. Ab- 12:^ führende Kiemenbogengefäße vereinigen sich dorsal zur paarigen Aorta, die hinter dem Kopf unpaar wird und unter der Wirbel- säule zum Schwanz zieht. Seitenäste versorgen Eingeweide und Körper (typisch sind bei den Cranioten Coeliacae, Mesentericae, Iliacae, Eenales). Die paarigen Aorten verlängern sich nach vorn als Carotiden. Von ursprünglichen 6 Bogen erhalten sich typisch die 4 letzten. Der letzte gibt bei Dipnoern die Schwimmblasen- (Lungen-)gefäße ab. Amphibien. Bei Kiemenatmern und den Larven der anderen wie bei Fischen. Die Bogengefäße entspringen von einem weiten Truncus, Bei den anderen liefert der erste der vier Fischbogen die Carotiden, der zweite die Aortenbogen, der dritte wird rudi- mentär und verschwindet bei Anuren, der vierte wird zur Pulmo- nalis; die ursprüngliche Verbindung mit der Aorta rudimentiert zu dem Ductus Botalli. Von den Aortenbögen oder der Aorta entspringen die Subclavien, von der Pulmonalis der Anuren die große Cutanea. Reptilien. Der Truncus arteriosus ist innerlich in drei Ge- fäße zerlegt, den gemeinsamen Stamm der beiden Pulmonales, den des aus der linken Kammer kommenden rechten Aortenbogens und der Carotiden, und den aus der rechten Kammer kommnden linken Aortenbogen. Bei Krokodilen sind die beiden Aortenursprünge durch erst sekundär angelegtes Foramen Panizzae verbunden. Bei Schildkröten noch ein Ductus Botalli, bei Sauriern bisweilen Ver- bindung von erstem und zweitem Aortenbogen. Die Eingeweide- gefäße entspringen nur vom linken Aortenbogen. Vögel. Nur der rechte Aortenbogen erhalten. Säuger. Nur der linke Aortenbogen erhalten. Der Ursprung der Carotiden und Subclavien vom Aortenbogen sehr wechselnd. 1)) Die Venen. Fische. Das Kopfvenenblut wird jederseits durch die Jugular- vene, das Eumpfblut durch die Kardinalvenen nach vorn geführt, vereinigen sich jederseits zum queren Ductus Cuvieri, der in Sinus venosus mündet. Die Kardinalvenen nehmen das Nieren- pfortaderblut auf (zuführend die Kaudalvenen), das Leberpfortader- blut wird direkt von der Leber zum Sinus venosus geführt. Das ursprünglichste Gefäß ist die Vena subintestinalis, als deren Best die Kaudalvene persistiert. Sinusartige Erweiterung der Selachier- venenstämme. Bei den Dipnoern eine untere Hohlvene, entstanden aus dem hinteren Teil der rechten Cardinalis und der neu auf- tretenden Leberhohlvene. Amphibien. Jugularvenen und Ductus Cuvieri erhalten. Beste der Kardinalvenen als V. azygos. Hinteres Hauptgefäß die untere Hohlvene, in die mit der Lebervene das Leberpfortaderblut ge- langt. In den Leberpfortaderkreislauf gelangt auch die aus den Iliacae entspringende große Abdominalvene. Nierenpfortader- kreislauf zwischen Caudalis und Hohlvenenursprung. Reptilien und Vögel. Die Jugularvenen und die Ductus Cuvieri (als obere Hohlvenen) persistieren, die Cardinales schwinden, ebenso der Nierenpfortaderkreislauf, Dotter- und Allantoisgefäße. Säugetiere. Hintere Cardinales als Azygos erhalten. Be- ziehungen der Nabelgefäße zum embryonalen Venensystem. Linke obere Hohlvene verschwindet oft. 124 224. Schema des Blutkreislaufs der Wirbeltiere. Nach Hatsehek. Bulbus art riosus Venae omphalo itericae Lymphgefäße (schwarz) Hohlvene vorderer Sammelgaug Lungenvene, arterielles Blut führend rechter Vor- hof Ductus tho- (linksseitigi rechter Herzventri- kel Leber- kapillaren C h y 1 u s - sefäLle Kapillaren Lungen- arterie, venöses Blut führend Körperkapillareu 226. >chema des Kreislaufs der Warmblüter. Gefäße, welche arteriiiUes Blut fulireu, sind schraffiert oder punktiert. Arteria cau- dalis 225. Schema des arteriellen enibryouulei Gefäßsystems. Aus Wiedersheim. Gefäß am Palatoriuadratuin 125 4 Gefäße der Schluiidbugen 7. Säuger Ductus Cuvieri Subclavia Venae cavae in ferioris pars an terior Jugularis = Cardinalis aiit. Leberpfort- aderkreia- lauf Vena porta- rum Lungen- arterie des Nietcü- i . , , . Aorta Pfortader- K Aus dem parietalen und visce- ralen Mittelblatt gehen auch Mesenchymzellen her- vor. Medianwärts der Nephrotome sind die beiden, hier nicht näher bezeichneten Genitalleisteu (schräg links und rechts unter der Aorta) im Querschnitt zu erkennen. embryonale Epidermis Myotom (Epiraer) Vornierengang MesoE feklerotom 252. Nephrotomhühle Querschnitt durch einen HaiCmbryC parietales | Mittel- viscerales j bla'" schematisiert nach Eabl. 137 2. Die Klassen der Reptilien, Vögel und Säugetiere faßt man als höhere AVirbeltiere zusammen, als Amnioten, ein Name, welcher einer embryonalen Hüllhaut dieser Tiere entnommen ist, deren Entstehungsgeschichte den Unterschied der Lebensweise zwischen den kiemenatmenden Wasser- und Feuchttieren einerseits, und den luftatmenden Landtieren anderseits in helles Licht stellt. a) Embryoiialaiilage und Dottermasse. AV^ährend die Gastrulation der dotterfreien, kleinen Amphioxus- eier in typischer Weise durch Einstülpung einer Hohlkugel, der Blastula, geschieht, erleidet dieser Vorgang eigentümliche Modi- fikationen bei anderen Wirbeltieren infolge des der Eizelle bei- gegebenen Nahrungsdotters. 1. Amphibien. Der Nahrungsdotter häuft sich am ..Gegen- 13ol" des Eies an; die hier befindlichen Entoblastzellen furchen sich langsamer, weil sie mit Dotter beladen sind. Die Einstülpung des Ui'darms geschieht daher nur allmählich. 2. Sauropsiden zeigen ähnliches Verhalten; aber der riesige Nahrungsdotter bleibt am Gegenpol des Eies ungefurcht liegen. Die ganze Anlage des Embryos ist von Anfang an schildartig (Keimscheibe, Embryonalschild). 3. Säugetiere. Die Eier dieser Nachkommen der Reptilien haben, mit Ausnahme der dotterhaltigen Eier der Monotremen. den Nahrungsdotter eingebüßt, da ihnen während des Embryonal- lebens die Baustoffe stetig vom Muttertier geliefert werden; dnrch Vererbung hat sich jedoch die Art der Gastrulation und der Organanlagen, sowie die Schildform des Embryos, ferner die Aus- bildung eines (nun leeren) Dottersacks, einer Allantois, eines Amnion, erhalten — Organe, welche nun zum Teil zu anderen Funktionen herangezogen werden. 138 254. Junger freischwimmender Teleostier, mit anliängendem Dottersack. Vergrößert. Chorda Entoderm Aorta Diirmplatte 255. Querschnitt durch die Kückengegend e 45 [Stunden. Xacli Balfour. — MeduUarrohr Ursegmeiite. Blutgefäße les Hühnerembyro von geschlossen. Auftreten der Entoblast- ■^\^ verdickungeu \ \ Kopffortsatz (Chorda) Hensenscher Knoten '^: Primitivstreif Endwulst Area pellucida 256. Embryonalanlage von DldelphyS VlP- giniana. 14 Paar Urwlrbel (Ursegiuente) sind angelegt. Die ganze Embryonalanlage ist noch flächig ausgebrritet. — In der Mittel- linie schimmert die Chorda dorsalis durch. 257. Embryonalschild eines Kaninchens. Nach Kölliker. 139 b) Eruäliriing- des Embryos. (Kiemen, Dottersack und Allantois mit ihren Kapillaren, A m n i o n.) Ihrer Lebensweise entsprechend, legen Amphibien nackte Eier ins "Wasser: Austausch der Atemgase und Diffusion des Harns geschieht direkt durch Vermittlung des umgel)enden Wassers: Kiemen und Vorniere sind während des Embryonallebens in voller Tätigkeit. — Die beschälten Eier der SaUPOpsidetl (Rep- tilien und Vögel) werden jedoch aufs Trockene gelegt, und da sie die Nahrung zum Aufbau eines jungen Landbewohners bergen, bedarf es der Regulierung eines lebhaften, andauernden Stoff- wechsels. Kiemen und Vorniere werden unterdrückt; statt deren treten in Funktion 1. als Atmungsorgane der gefäßreiche große Dotter sack, und, da dieser allmählich sich verkleinert und dem wachsenden Atembedürfnis auf die Dauer nicht Genüge leisten kann, die gefäßreiche Allantois, d. h. die Harnblase, in welcher der Harn sich aufsammelt und welche naturgemäß in gleichem Maße sich ausdehnt, als Eiweiß und Dotter schwinden; 2. tritt als Exkretionsorgan direkt die Urniere in Tätigkeit. — Der Gasaustausch vollzieht sich durch die poröse Eischale hindurch. Das Amnion kaim man sich auf folgende Weise entstanden denken. Indem die Allantois sich hinter dem Embryo ausdehnt, drängt sie die Eihaut vor sich her und erzeugt eine, den Embryo von hinten überwallende Falte, das Rumpfamnion. Zugleich knickt sich das Kopfende des Embryos ins Eiinnere und erzeugt eine wallförmige vordere und seitliche Falte, das Kopfamnion. Beide Amnionfalten treffen zusammen, verschmelzen (Amnion- nabel), und die Innenlamelle stellt nun eine Hüllhaut, das Amnion, dar, welchem die Aufgabe zufällt, den Embryo zu schützen. Die Außenlamelle der vereinigten Amnionfalten heißt Serosa. Die Anwesenheit eines mächtigen Nahrungsdotters im Ei der Sauropsiden bewirkt also folgende Modifikationen: 1. flächenhafte Anlage des Embryos (Keimscheibe, Embryo- nalschild) ; 2. Verzögerung der Gastrulation; 3. flächenhafte Anlage der „Mesodermsäcke^' ; 4. Erhebung eines Kopfamnion infolge der Einsenkung des Kopfes in den Dotter. Die Ablage beschälter Eier ins Freie hat ferner zur Folge: 5. daß der Harn nicht entweichen kann und den Harnsack zur „Allantois" auftreibt, welche 6. die Eihaut vor sich hertreibt und zum Rumpfamnion vorbuchtet. 140 Eumpfamnionfalte Kopf: Allan- : Dottersack Allantois, Dottersack, Amnion Dottersack Allantois gefaßreich gefäßreich (Proamnion) A B ^ C 258. Ideale Durchschnitte durch die Fruchtblasen der Am nieten. Der Embryo ist schrafBert. A Allgemeine Auagangsform ; vgl. Text. C Älteres Stadium der Sauropsiden. B Niederes Säugetier (Didelphys). Ektoderm, Mesoderm, Entoderm. seröse Hülle, Serosa Allantoisblase Amnion Area vasculosa; die Dottersack- gefäße oder ..Ge- fiißhof ■ 259. Hühnerei, 4G. Stunde der Bebrütung. Etwas schematisch. 260. Hühnerei, am Ende des 5. Bebrütungstages. Der Em- bryo, der mit der linken Seite auf dem Dotter ruht, ist hier etwas emporgehoben. Nach Milne Marshall. 261. Hühnerei am Ende des 'J. Bebrütungstages. 141 Bei den Mamitialien geschieht die Ernährung des Embryos: 1. durch Uterinschleim (Sekret der Uterindrüsen). Er ist der einzige Nährstoff bei Monotrematen und Marsupiali ern. 2. Uterinmilch (Uterinschleim nebst weißen Blutkörperchen, zerfallenden Mutterzellen und kristallinischen Elementen). So bei Indeciduaten. 3. Blutserum, diffundierend in die Gefäße der embryonalen Chorionzotten, nachdem Chorion und Uteruswand innig verwachsen sind. Deciduate. 4. Nach der Greburt dient allen Säugetierjungen das Sekret der Milchdrüsen als Nährstoff. Seitens des Embryos geschieht die Aufnahme der uterinen Nahrung in verschiedener "Weise. A. Kloakentiere. Echidna: Ei 4 mm groß, mit Nähr- dotter beladen, von einer Eischale (Keratin) umgeben. Amnion mit persistierendem Amnionkanal (wie Wiederkäuer). AUantois und Dottersack (links) gleicher Größe, mit reichlichen Gefäßen. Das Ei liegt locker im Uterus. — Das abgelegte Ei mißt 16:18 mm. B. Während der Trächtigkeit schwillt die Uterinwand be- deutend, verwächst jedoch nicht mit dem Eichorion, sondern gelangt mit diesem nur in Kontakt. a) Die AUantois beteiligt sich gar nicht oder in untergeord- netem Grade an der Nahrungsaufnahme und dem Gas- austausch; keine Zotten: Beuteltiere. b) Die AUantois vaskularisiei't das ganze, zottenbildende Chorion: Indeciduate. Die gesamte Oberfläche des so gebildeten Allanto- chorion trägt nun 1. nur Falten und einfache (Schwein), oder kleine, sehr dicht stehende verästelte Zottenbüschel (Pferd): Pla- centa diffusa. 2. Das AUantochorion treibt nur an gewissen Stellen Zottenbüschel oder Cotyledonen, die sich in ent- sprechende Karunkeln der Uterinschleimhaut einsenken 142 ("Wiederkäuer). Die Gesamtheit dieser Placenten bezeichnet man als Placenta multiplex. C. Placentalia. Bas Eichorion verwächst mit dem, des Epi- thels verlustig gegangenen Uterus so innig, daß bei der Geburt ein Stück des Uteringewebes sich abtrennt. Mütterliches Blut umspült die Chorionzotten. Die Allantois legt sich nur a) an einer rundlichen Stelle des Chorions an und vaskulari- siert einen scheibenförmigen Zottenkomplex, Placenta diSCOidaliS, mit welchem die Schleimhaut des Tragsackes innig verwächst (Insektenfresser, viele Nager, ameri- kanische Affen usw.), b) ebenso, aber es entstehen zwei, einander gegenüberliegende Mutterkuchen: Placenta bldiscoldalis (Schwanzaffen der alten "Welt). c) Die Allantois vaskularisiert eine gürtelförmige, verästelte, zottentragende Zone des Chorions, während die Eienden glatt bleiben: Placenta ZOnarJa (Raubtiere). d) Eine merkwürdige Umhüllung erhalten einige, eineScheiben- placenta bildende Säugetiereier, indem sie kurz nach ihrer Verschmelzung mit der Uteruswand durch Uterin- gewebe (Membrana decidua reflexa) umwachsen und umkapselt werden (anthropoide Affen, Mensch, auch einige Insektenfresser und Nager). Jminitinabel •üfielxolterv j Amruoinateislrar^ Parietaler Afe^oblasf ^rnnwin/urxeL ! XabelMasenstieL Vfjcerakr Visceral Jr-^soilast 'lusl 263. 2ü2— 263. Schemata der AtHllionbildung bei Mammalieu. Aus Bonuet. 143 264. Embryo von Didelphys virginiana Der grüßte Teil des Chorions ist entfernt Nabelblasenfeld 265. Schema der Eihäute des PferdeS, im b.—ii. Monat. Nach Bonnet. Eutoderm. — -. . — Mesoderm. Ektoderm. j 266. Friichtblase mit Frucht dea SchafeS. -,i. Placenta multiplex. Nach Schultz 267. Fruchtblase der KatZB, ca. 3 Wochen alt, die Gürtel- placenta läßt die Eizipfel frei. Nach Bonnet. l-i4 Afmcularis ulcri Jfucosa uUn 268. Schema dei Eihäute des Kaninchens. Zwischen * — * unterhalb der beiden Querschnitte des Sinus terminalis liegt das große, fast bis zum Eiäquator reichende Nabelblasenfeld oder das Omphalochorion. Über dem Querschnitt des Sinus terminalis liegt die nur aus amniogenem Chorion bestehende Randzoue. Nach Bonnet. 'A Kern i Sphäre 269. Querschnitt durch ein HUPdeei Schema nach Bischoft und Bonnet. (Vgl. V Uteringewebe ist weggelassen. J^adelblasenfeld imnionhuhle Schnittrand Placenta, seheiben- liirniig Schleimpfropf in der Cervi^ uteri und 3 Zehe verw ichseu abgeschnittene Vorderwand des Uterus Xabelstrang 270. Siamanga syndactylus geschnitten und on Sumatra, '/s- I^^r Uterus ist auf- r Embryo herausgelegt. 27!. Längsschnitt durch den schwangeren Uterus des MenSChen, ca. 13 Tage alt, etwa halbe Naturgröße. Nach Kollmann. 145 Decidua ser o tina Amnionhöhle Decidua r < flexa Decidua vera Schleimpfropf in der Cervix uteri 272. Schematisclier Lilugsscbuitt durch den ITienSChlichen schwangeren Uterus der 7.-8. Woclie. Zoolog. Taschcnliuch. 5. Aufl. II. Heft. 146 3c Bemerkungen über Ernährung der Frucht bei viviparen Wirbeltieren. Mit Ausschluß der Oviparen Vögel finden sich in allen Verte- bratenklassen ovipare und vivipare Formen. Bei den Kaltblütern werden in der Regel Eier abgelegt- "Wo jedoch der Embi-yo vom Muttertiere ausgetragen wird, kann dies unter den allerverschiedensten Formen geschehen. Selten, wie bei den Schlangen, hat der längere Verbleib des Eies im Eileiter lediglich die Bedeutung des Geschützt- seins vor Fährlichkeiten, indem die Mutter hier nur den Gas- austausch des Embryos vermittelt, ohne ihm andere Nahrung zuzuführen. In den meisten Fällen bezieht die Frucht auch Nährstoffe von dem Elter (Vater oder Mutter). Die Beschaffen- heit der Nahrung, die Art, wo und wie sie verabreicht und vom Embryo aufgenommen wird, bietet große Verschiedenheiten und führt bisweilen zu den allermerk würdigsten caenogenetischen Um- formungen mütterlicher wie embryonaler Organe: 1. In zahlreiche Hauttaschen des Rückens gelangt die Brut der Pipa amsricana, um dort eine abgekürzte Metamorphose durchzumachen; die subkutanen Lymphräume und Hautdrüsen bieten den Nährstoff. — Unter den Teleostiern nehmen die Männchen der Lophobranchier die Eier in eine große Tasche (HippOCampUS) oder Doppelfalte (Syngnathus) des Schwanzes auf und führen ihnen eine schleimige Flüssigkeit zu, welche unter enormer Vermehrung der Hautkapillaren in die Bruthöhle diffun- diert. — Die Männchen eines WelseS (Arius) tragen die großen befruchteten Eier im Maule mit sich herum, bis die Larven sich entwickelt haben usw. 2. Gewöhnlich aber werden die Eileiter, bisweilen die Ovarien, zur Aufammung der Brut benutzt. — HciifiScJlC: bei MusteluS laeviS eine Verbindung von Mutter und Frucht unter Bildung einer Placenta; gefäßreiche Runzeln des Dottersacks greifen in Schleimhautfalten des Oviduktes (Uterus) ein. Ähnlich bei CarchariaS, während die übrigen viviparen Rochen und Haie durch gefäßreiche Uterinzotten der locker im Tragsack liegenden, glattwandigen Eihaut den Nahrungsschleim sowie Sauerstoff zu- führen. — Knochenfische : Die Eier der Aalmutter, Zoarces ViviparUS, werden in der Höhlung des Ovariums durch dessen blutreiche Zotten ernährt: die von Blutzellen durchsetzte Flüssig- keit wird von den Jungen geschluckt. Die Embryonen des AnablepS beziehen wieder mittelst ihrer Dottersackzotten die Nahnmg. welche in den Kammerwänden des Ovariums abgeschieden wird. — Am2)hibien: Mit beginnender Trächtigkeit zerfällt bei Sala- mandra atra ein großer Teil der Uterusschleimhaut und gelangt nebst (ausgewanderten) Blutzellen in die Höhlung des Tragsacks, um sich hier mit den zerfallenden Eimassen (40 — 60 Eier in jedem Fruchtsack) zu mischen und einen „Bluteibrei" zu bilden. Nur ein einziges, distales Ei pflegt sich jederseits zu entwickeln. Nach der Geburt geschieht Regeneration der Uterinschleimhaut. Bei Nototroma umhüllen glockenartige Kiemensäcke den in der Rückentascho der Mutter liegenden Embryo usw. — lieptUieu: Die Eier der Lacerta vivipara erhalten keine Kalkschale; sie liegen locker bis zum Ausschlüpfen der Jungen in den Ovidukten. SepS ChaIcideS erzeugt sehr kleine Eier, die aber wähi-end des 147 Uterinlebens dauernd Nahrung erlialten von der zottentragendon, gefäßreichen Uterinschleimhaut, in welche die Papillen und Runzeln der vaskularisierten Allantoisplacenta sich einsenken; eine zweite Placenta, die Dottersackplacenta, ist geringer ent- wickelt. — Säugetiere: Während das Lehendiggebären bei Kaltblütern Ausnahme bleibt und auf die verschiedenartigste Weise ermöglicht wird, lassen die wechselseitigen Anpassungen von Mutter und Frucht bei den Säugetieren eine stufenweise Vervollkommnung der Embryonalernährung erkennen (siehe „Säugetiere"'). 10*