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Mu seus we Pi, | x a à 7 1 UPPSALA & STOCKHOLM | BERLIN ALMQVIST & WIKSELLS BOKTRYCKERI-A.-B. R. FRIEDLÄNDER & SOHN (I DISTRIBUTION) (IN KOMMISSION) ay x rs Be, er, bd. 2 \ INNEHÄLL. (Inhalt.) Sid. Nits von Horsten: Anatomie, Histologie und systematische Stellung von Be nuermedia du Plessis: Tal I, II. 2 ae oe Sle nl CARL Aus. NILSSON-CANTELL: Cirripeden-Studien. Zur Kenntnis der Biologie, Anatomie und Systematik dieser Gruppe. Taf. If—HP . . . . . . 75 Anatomie, Histologie und systematische Stellung von Otoplana intermedia du Plessis. Von NILS VON HOFSTEN (Uppsala). Mit 2 Tafeln und 14 Figuren im Text. Als ich vor mehr als zehn Jahren im Anschluss an Untersuchungen über die Süsswasseralloeocoelen Otomesostoma auditivum (Forel et du Plessis) und Bothrioplana semperi M. Braun die Verwandtschaftsbeziehungen zwischen den Alloeocoelen und den Tricladen erörterte (Horsten 1907), empfand ich lebhaft den Wunsch, die von pu Pressıs (1889) ganz ober- flächlich beschriebene marine Turbellarie Otoplana iniermedia zu unter- suchen. Durch ihren angeblich vollständig tricladenähnlichen Darm er- schien diese Turbellarie als ein äusserst interessantes Bindeglied zwischen den Alloeocoelen und den Tricladen, die übrige Organisation war aber sehr ungenügend bekannt, und das Tier konnte nicht einmal mit Sicher- heit den Alloeocoelen zugerechnet werden; von pu Pzessis und nachher von HALLEz wurde es in der Tat als eine Triclade betrachtet (siehe unten). Ich schloss daher meine Erörterungen über die phylogenetischen Beziehungen zwischen den Alloeocoelen und den Tricladen mit der Be- merkung, dass ein genaueres Studium dieser Art hoffentlich neue Ge- sichtspunkte ergeben würde. Im November 1907 unternahm ich eine Reise nach Nizza, um 'an dem von pu Pzessis angegebenen Fundorte (an der “Réserve“) nach Otoplana intermedia zu suchen; alle meine Bemühungen das Tier wieder- zufinden waren aber vergeblich. Ich wusste nicht, dass WILHELM im vorherigen Jahre mit ebensowenig Erfolg an derselben Stelle danach gesucht hatte. ; WiLHELMI hatte indessen in den Jahren 1906 und 1907 im Golfe von Neapel und bei Messina eine Turbellarie gefunden, die mit der von CALANDRUCCIO (1897) beschriebenen Hypotrichina sicula und aller Wahr- 1 — 18305. Zool. Bidrag, Uppsala. Bd 7. 2 NILS VON HOFSTEN scheinlichkeit nach auch mit Oloplana intermedia identifiziert werden konnte, und veröffentlichte eine gute Beschreibung der äusseren Merk- male des Tieres (WitHELMI 1908). Da ich meinen Plan, Olopluna intermedia anatomisch zu untersuchen, nicht aufgeben wollte, wandte ich mich an Herrn Hofrat Prof. Dr. v. Grarr und hatte dabei mehr Glück als ich zu hoffen wagte. Er besass ein verhältnismässig reichliches Material, nämlich teils einige von WILHELMI angefertigte Totalpräparate und Schnittserien (eine sagittale Längs- und eine Querschnittserie), teils eine Anzahl von ihm selbst An- fang April 1906 in Neapel gesammelte, in Sublimat fixierte Exemplare und einige nach dem lebenden Tiere gezeichnete Skizzen. Obgleich die Bearbeitung der Schnittserien im Zoologischen Institut zu Graz schon von Dr. A. Metxner in Angriff genommen war, wurde mir alsbald das ganze Material gesandt und zur beliebigen Verwendung überlassen. Für diese grosse Liebenswürdigkeit der Herren Prof. v. Grarr und Dr. MEIXNER spreche ich hier meinen ergebensten Dank aus. Da ich bald nachher an einer arktischen Expedition teilnahm, musste ich die Untersuchung des Materials um einige Monate verschieben. Während meiner Abwesenheit wurde leider durch einen unglücklichen Zufall, an dem mich keine Schuld trifft, dass Alkoholmaterial fast un- brauchbar gemacht. Die Schnitte schienen mir keine ganz erschöpfende Untersuchung zu gestatten, und ich bemühte mich daher während mehre- rer Jahre in verschiedener Weise, mir neues Material zu verschaffen. Ein Aufenthalt in Neapel im April und Mai 1910 gab mir Gelegenheit, aufs neue selbst nach dem Tier zu suchen. Ich unternahm viele Ex- kursionen an die Bucht Trentarema am Posilipo, wo WIiLHELMI die Art im April 1906 zahlreich gefunden hatte; durch Anwendung der Köder- methode WILHELMIS erbeutete ich zahlreiche Tricladen und andere Würmer, aber kein einziges Exemplar von Otoplana intermedia. Entweder kam ich zu spät im April — es scheint, dass das Tier überall vorwiegend während einer ziemlich kurzen Zeit im Frühling zu finden ist — oder die -Art war in jenem Jahr äusserst selten oder gar ausgestorben (Wir- HELMI fand sie am selben Fundorte von Oktober 1906 bis Juni 1907 bloss einmal Anfang März und auch da nur in wenigen Exemplaren). Nachdem der Krieg weitere Versuche, neues Material zu gewinnen, aussichtslos gemacht hatte, versuchte ich es endlich, mit den beiden WirHermischen Schnittserien für die Untersuchung auszukommen. Dabei zeigte es sich, dass eigentlich nur die Färbung nicht ganz zufrieden- stellend war; nach Umfärbung mit Eisenhämatoxylin erwiesen sich die Schnitte als vorzüglich. Ein reichlicheres Material hätte natürlich die Untersuchung beträchtlich erleichtert, es ist mir aber gelungen, die Or- ganisation des Tieres in ziemlich erschöpfender Weise aufzuweisen. Nur über das Exkretionssystem kann ich leider keine Angaben machen, dazu hätte wohl aber auch ein reichhaltigeres fixiertes Material mir nicht ver- nenn tn ANATOMIE ETC. VON OTOPLANA INTERMEDIA 3 helfen können; glücklicherweise hat Hatiez eingehende Beobachtungen über das Exkretionssystem einer verwandten Art (Bothriomolus constrictus) veröffentlicht. In einigen Punkten wurden die Ergebnisse durch Beob- achtungen an Schnitten durch die mehr oder weniger verdorbenen, für feinere Untersuchungen unbrauchbaren fixierten Exemplare ergänzt und gestützt (Taf. II, Fig. 8 stellt eine wichtige Einzelheit aus einem solchen Schnitt dar). Synonymik. Die von WILHELMI und GRAFF gefundene, mir zur Untersuchung über- lassene Art wird vom erstgenannten Autor (1908) mit Otoplana intermedia du Plessis und Hypotrichina sicula Calandruccio identifiziert. Die Be- schreibung des letzteren Autors (1897) scheint dieser Annahme einige Schwierigkeiten entgegenzustellen; der Darm soll z. B. ganz einfach und von geradem Umriss sein (“senza traccia alcuna di estroflessione la- terale“; vgl. auch CALANDRUCCIOS Fig. 2). Die Identität mit der unten beschriebenen Art ist indessen gesichert; die dagegen sprechenden An- gaben CaLANnDRUCCIOS sind ohne den geringsten Zweifel unrichtig (einige beziehen sich möglicherweise auf junge Exemplare). In den meisten Hinsichten ist die Übereinstimmung mit den zwar skizzenhaften, aber doch offenbar naturgetreuen Abbildungen des italiinischen Autors sehr gross. Noch entscheidender ist der Umstand, dass WILHELMI an dem vom letzteren angegebenen Fundort am Faro bei Messina eine Art fand, die sich als identisch mit seinen Neapler Exemplaren erwies. Viel schwieriger lässt sich die Frage entscheiden, ob die von Ca- LANDRUCCIO und WILHELMT gefundene, unten eingehender beschriebene Spezies mit Otoplana intermedia identisch ist; pu Pressrs’ (1889) Be- schreibung dieser Art ist sehr oberflächlich und wird, von einer kümmer- lichen und schematischen Abbildung des Vorderendes (1889 a, Fig. A) abgesehen, von keinen Figuren begleitet. Die meisten seiner Angaben passen recht gut zur Messina-Neapler Form, beweisen aber wegen des Fehlens von Details und Figuren nichts Sicheres. Und die wichtigste von Du Pressıs mitgeteilte anatomische Angabe spricht, wenn sie richtig ist, ganz entschieden gegen die Möglichkeit einer Identität; der Darm von 0. intermedia soll ein typischer, reich verzweigter Tricladendarm sein. Die angebliche Dreischenkligkeit dürfte nur wenig zu bedeuten haben, da alle Beobachtungen pu Pusssts’ so oberflächlich sind; auch ein ‚einheitlicher Darm gibt bei Betrachtung des lebenden Tieres leicht den Eindruck, in der Pharynxregion zweigespalten zu sein (vgl. WILHELMIS Fig. 1). Ich finde es sehr wahrscheinlich, dass diese Angabe auf jeden Fall unrichtig ist. Du Pressıs gibt aber ferner an, dass der Darm nach dem Tricladen- 4 | NILS VON HOFSTEN typus verästelt sei; die seitlichen Divertikel sollen Textfig. 8. Verschiedene Typen von Sehzellen in Plathelminthenaugen. Schema. « und b typische Sehzellen mit flacher (a) und schüsselförmiger (b) Stiftehenkappe (zahlreiche Rhabdo- coelen, Alloeocoelen, Tricladen, Trematoden); c Phaenocora unipunctaia; d Otoplana intermedia. eigentümliche Lage der beiden Sehzellen, die bis nahe an die Median- linie verschoben worden sind und teilweise die eine über der andern liegen. Die Lage innerhalb der Gehirnkapsel bietet dagegen nichts Bemerkenswertes; auch bei den drei mit einer solchen versehenen Holo- coelen liegen die Augen innerhalb derselben (Béumtie, op. cit., S. 265, Taf. XX, Fig. 3, 4). 3. Durch die oben beschriebene Umwandlung des Retinakolbens in ein symmetrisches und geschlossenes linsenförmiges Körperchen. | | Männliche Geschlechtsorgane. Die Hoden sind, wie schon pu Pressıs beobachtet hat, follikulär. Die Follikel bilden zwei Stränge im vorderen Körperteil seitlich vom Darme (Textfig. I, Taf. II, Fig. 1 ¢); sie beginnen vorn etwas hinter dem Darme und erstrecken sich nach hinten bis an den Vorderrand der Ger- marien, also bis ein Stück vor dem Pharynx. Die Hodenfollikel sind in ANATOMIE ETC. VON OTOPLANA INTERMEDIA 37 der Regel birnförmig mit dem schmalen Ende nach unten gerichtet, oft durch den Druck gegen einander, gegen den Darm und die Vitellarien unregelmässig, und von ziemlich wechselnder Grösse (Textfig. 3, 9, 33—163, Taf. II, Fig. 3, 6); der grösste Durchmesser schwankt zwischen etwa 50 und 140 » (sogar 155 uw). Die Anzahl der Follikel ist gross; auf dem Totalpräparat finden sich jederseits etwa 70. Querschnitte zeigen, dass sie unmittelbar neben dem Darme liegen, sowohl zwischen den Seitentaschen wie seitlich davon, und fast den ganzen Zwischenraum zwischen der dorsalen und ventralen Hautmuskulatur einnehmen (Textfig. 9). Die Hodenfollikel sind von einer dünnen, oft undeutlichen und zer- rissenen Tunica propria umgeben. Eine solche soll nach Grarr (“Bronn“, S. 2230) bei den Crossocoela fehlen. Zweifellos kommt eine Tunica propria bei allen Crossocoela vor. Ich habe sie früher bei Olomeso- stoma auditivum nachgewiesen (1907). MipeLBur« (1908) und HaALLEz (1910) äussern sich nicht hierüber. Entsprechend dem angeblichen Fehlen einer Tunica propria sollen die Hodenfollikel der Crossocoela nach der von Grarr in dem erwähnten Werke vertretenen Auffassung keine Vasa efferentia besitzen, die Sper- mien sollen “durch Mesenchymlücken zum Copulationsorgan, beziehungs- weise in die Vasa deferentia gelangen“. Vasa efferentia sind jedoch sowohl bei Otomesostoma (Horsten 1907) wie bei Bothriomolus (HALLEZ 1910) nachgewiesen worden und kommen sicherlich allen Crossocoela zu. Bei Otoplana intermedia geht das ventrale, verschmälerte Ende jedes Hodenfollikels in ein sehr feines und dünnwandiges Kanälchen über, dessen Wandung eine direkte Fortsetzung der epithelialen Tunica der Hoden bildet. Alle. diese Kanälchen verlaufen nach unten und innen bis zur Medianlinie, wo sie in ein Sammelgefäss einmünden. Obgleich sie sich in ihrem Bau nicht von diesem unterscheiden, können sie bis an die Einmündung darein als Vasa efferentia bezeichnet werden. Sie sind teils einfach, teils vereinigen sich zwei (vielleicht auch mehr) Vasa effe- rentia zu einem gemeinsamen Endabschnitt (Textfig. 9, 93 ve). Ventral vom Darme münden die Vasa efferentia in ein unpaares, medianes Vas deferens ein. Ich konnte diesen Gang vorwärts bis kurz hinter die ersten Hodenfollikel verfolgen. Er verläuft in dem kleinen Spalt zwischen der Darmwandung und der ventralen Längsmusku- latur, dann in der dünnen Parenchymschicht zwischen dieser und der Pharynxtaschenwandung (Textfig. 9, 93-174, Taf. II, Fig. 6 »di). Unter dem vorderen Teil des Pharynx teilt sich der unpaare Gang in ein rechtes und ein linkes Vas deferens (Textfig. 9,179, 12, Taf. II, Fig. 2 vde). Diese paarigen Vasa deferentia verlaufen ventral, innerhalb von den ventralen Nervenstämmen, dicht an der Wandung der Pharynxtasche (Textfig. 9,194). Kurz hinter der Mundöffnung schwellen diese Vasa deferentia allmählich zu je einer grossen, länglichen, von Sperma erfüllten äusseren Samenblase an (Textfig. 10, 216—226, 12, Taf. II, Fig. 1, 2 sbl). 38 NILS VON HOFSTEN Textfig. 9. Querschnitte durch den vorderen Körperteil (Wimpergrübchen bis Mundöffnung). Die Nummern bedeuten die Nummern der Schnitte in der Schnittserie. Parenchym, Musku- latur und histologische Einzelheiten weggelassen, sonst nicht schematisiert. 150 X. ANATOMIE ETC. VON OTOPLANA INTERMEDIA 39 Über oder vor der Geschlechtsöffnung verjüngen sich diese Blasen wie- derum zu zwei Vasa deferentia (Textfig. 10, 227, 12 vds), die seitlich unter dem Darme verlaufen und von je einer Seite in das männliche Kopulationsorgan einmünden (Textfig. 10,237, 12, Taf. II, Fig. 11— 13). Textfig. 10. Querschnitte durch den hinteren Körperteil, Fortsetzung der in Textfig. 9 abge- bildeten Schnittserie. Bezeichnungen in Textfig. 9 und 10: ag, Atrium genitale; amg, akzes- sorischer männlicher Geschlechtsgang; amp, akzessorischer männlicher Geschlechtsporus; awd, akzessorische weibliche Geschlechtsdrüsen (Schalendrüsen); c, Gehirn; cm, Kommissur; da, Darm; de, Ductus ejaculatorius; d/n, dorsaler Längsnerv; g, Germarium; kd, Klebdrusen; mu, Mundöffnung; od, Oviduct; pda, präcerebraler Darmblindsack: pg, Geschlechtsöffnung; pgd, Drüsen der Geschlechtsöffnung; ph, Pharynx; pid, Pharynxdrusen; phn, Pharyngeal- nervenring; pht, Pharynxtasche; sbl, äussere Samenblase; st, Statocyste; sz, Sehzelle: t, Hoden- follikel; rd,, vorderes unpaares Vas deferens; »d,, mittlerer, vd,, hinterer Abschnitt der paarigen Vasa deferentia; ve, Vasa efferentia; vi, Dotterstocksfollikel; vs, Vesicula seminalis; wg, weiblicher Geschlechtsgang; wgk, weiblicher Genitalkanal; 1209», Wimpergrübchen. Das unpaare Vas deferens ist vorn sehr dünnwandig. Hinten wird die spärliche Kerne enthaltende Plasmaschicht dicker und trägt innen feine, meist sehr undeutlich erkennbare Cilien. Hier konnte ich auch den Gang umgebende Muskelfasern erkennen, ohne den Verlauf derselben feststellen zu können. Die paarigen Vasa deferentia und die äusseren 40 NILS VON HOFSTEN Samenblasen haben denselben histologischen Bau. Ich konnte hier eine kräftige Ringmuskelschicht und ausserdem Längsmuskeln unterscheiden. Im hinteren Teil der Blasen und in den dahinter folgenden Abschnitten der Vasa deferentia sind die Cilien beträchtlich länger und kräftiger als davor; sie sind offenbar bei der Entleerung der in den Blasen aufbewahrten Spermamassen tätig. | GRAFF (“Bronn“, 8. 2221, 1913, S. 8) unterscheidet zwei Arten von äusseren Samenblasen, “falsche“ und “echte“. “Erstere stellen nichts Anderes dar, als in ihrer Form und Lage wechselnde, einer Eigenmusku- latur entbehrende und durch angedrängte Spermamassen bewirkte Auf- treibungen der samenleitenden Canäle, während die “echten“ sich von dem Rest der samenleitenden Canäle durch eine verstärkte Eigenmusku- _ latur unterscheiden und in Lage sowie Gestalt constante Organe dar- stellen“. Die Grenze zwischen diesen beiden Arten von Samenblasen ist ziemlich unbestimmt. Die äusseren Samenblasen von Otoplana inter- media besitzen eine Eigenmuskulatur, aber auch die Vasa deferentia haben eine solche, und sie ist in den Blasen nicht deutlich verstärkt. Da sie konstante Organe darstellen, können sie trotzdem als echte äussere Samen- blasen bezeichnet werden; doch ist die Form sicher nicht konstant, sondern von der Menge des Inhalts abhängig; übrigens sind auch als typische falsche Samenblasen aufgefasste Anschwellungen insofern konstante Ge- bilde, als sie bei geschlechtsreifen Individuen stets vorhanden sind (ver- schiedene Trigonostomiden und Polycystididen). Das Wichtigste ist die morphologische Natur der Gebilde; die beiden Samenblasen von Otoplana sind, wie alle äusseren Samenblasen, Teile der Vasa deferentia. Das männliche Kopulationsorgan ist in der Medianebene gele- gen, der Längsachse des Körpers parallel gestellt. Es liegt über der Geschlechtsöffnung, in der halben Körperhöhe oder wenig darunter, und verursacht mit dem Atrium genitale eine grosse Einbuchtung im Darme (Textfig. 6, Taf. II, Fig. 2, 10, 11). Es ist gross, etwa halb so lang wie der Pharynx; auf der Längsschnittserie beträgt die Länge etwa 135 up. Es zerfällt in drei Abschnitte: die Vesicula seminalis, den distal davon (davor) verlaufenden Ductus ejaculatorius und den Chitinapparat mit der ihn einschliessenden Tasche. Die Vesicula seminalis (Textfig. 6, 10, 237, 11, 12, 14212775 Fig. 1, 2, 7, 10 vs) bildet eine grosse, auf den Schnitten fast kugelige, auf den nach dem Leben gezeichneten Figuren eiförmige Blase, die von einem grossen Spermaballen erfüllt ist. Die Wandung besteht aus einer dünnen Plasmaschicht mit abgeplatteten Kernen (Zellgrenzen sind nicht sichtbar) und einer verhältnismässig kräftigen Ringmuskelschicht. Der Ductus ejaculatorius (Textfig. 6, 10, 221—231, 11, 12, 14, Taf. II, Fig. 10, 11 de, Taf. I, Fig. 17) (von Hazzez bei Bothriomolus als “Penis“ bezeichnet) bildet ein langes, in seiner ganzen Länge unge- fähr gleich dickes, schwach ventralwärts gekrümmtes Rohr. Das Epithel ANATOMIE ETC. VON OTOPLANA INTERMEDIA 41 ist viel höher als in der Samenblase, und die Kerne liegen dichter. Im proximalen Teil ist es mit sehr feinen, ziemlich langen, gegen die Vesi- eula seminalis gerichteten Cilien besetzt. Dieses Epithel erstreckt sich in den distalsten Teil der Vesicula hinein; die Mündung der letzteren besteht also aus einem ciliierten Trichter (Taf. II, Fig. 10; die farblosen Cilien undeutlich). Unter dem Epithel folgt eine undeutliche Basal- membran, dann eine einfache Ringmuskelschicht (Taf. I, Fig. 17 +m) und zu äusserst Längsmuskeln (lm). Textfig. 11. a männliches Kopulationsorgan eines lebenden Tieres. b männliches Kopula- tionsorgan, äussere Samenblasen und Vasa deferentia, gequetscht. ce Stacheln des männlichen Kopulationsorgans. d Spitzen einiger Stacheln in stärkerer Vergrösserung. Nach Zeichnungen Prof. vy. Grarrs. de, Ductus ejaculatorius (in a mit Kornsekret im vorderen Teil); sb/, äussere Samenblase; vd,, Vas deferens, hinterer Abschnitt; vs, Vesicula seminalis. Die beiden Vasa deferentia (yds) münden von den Seiten her in den proximalsten Teil des Ductus ejaculatorius ein, an der Grenze zwischen dem ciliierten und dem nicht ciliierten Abschnitt (Textfig. 10, 237, 11), 12, 14, 4,5, Taf. II, Fig. 10—11, 8). Im distalen, von der unten erwähnten Ringfalte umgebenen Teil des Ductus ejaculatorius enthält das Plasma ein körniges Sekret (Textfig. 11 a, Taf. I, Fig. 17 ks). Dieses akzessorische Sekret ist nur in geringer Menge vorhanden, und die Kornsekretdrüsen sind dementsprechend sehr 49 NILS VON HOFSTEN klein. Sie liegen rechts und links vom mittleren Teil des Ductus ejacu- latorius. Die Ausführungsgänge durchbohren dessen Wandung etwa am Hinterrande der Ringfalte; die zwei Miindungsstellen liegen seitlich am ventralen Teil des Ganges. Das Sekret ist feinkörnig und erythrophil, in Kisenhamatoxylinpraparaten schwarz gefärbt (vielleicht findet sich auch ein grobkörnigeres Sekret). | Der Chitinapparat des männlichen Kopulationsorganes besteht aus einer Anzahl langen und feinen, im Kreis angeordneten Stacheln, die nahe bei einander stehen, aber in ihrer ganzen Länge von einander frei sind (von pu Pıessıs wurden sie als eine gefaltete Cuticula gedeutet). Die Gestalt der Stacheln geht aus den in Textfig. 11 reproduzierten, nach dem Leben angefertigten Zeichnungen Grarrs hervor. Zwei Stacheln (schon von CaLanpRucctio beobachtet, siehe seine Fig. 2) sind, wenigstens nach Textfig. 11 c zu urteilen, länger als die übrigen, distal etwas ge- bogen und fein zugespitzt. Die übrigen sind gerade und mit einer scharf gebogenen und zugespitzten, sichelförmigen Spitze versehen. Die Gesamt- zahl der Stacheln beträgt auf den Querschnitten 24. (An einer der Figuren Grarrs findet sich die Bemerkung “14 Stück“, in Textfig. I1c beträgt die Anzahl 18; in beiden Fällen sind zweifellos einige Stacheln übersehen worden). Die Spitzen der Stacheln ragen frei in den äusseren Teil des Ductus ejaculatorius hinaus (Textfig. 10, 27, Taf. I, Fig. 17, Taf. HU, Fig. 10). Die proximalen, längeren Teile (de allmählich in den freien Endabschnitt übergehenden Stiele) liegen in einer besonderen Tasche, die als hohe Ringfalte (Textfig. 12, Taf. I, Fig. 17 +f, Textfig. 10, 226, 227) den distalen Teil des Ductus ejaculatorius umgibt. Die Wandung besteht aus einer Basalmembran, die eine Fortsetzung derjenigen des Ductus ejaculatorius bildet, und einer Plasmaschicht mit vorwiegend im Grund der Falte gele- genen Kernen. Die Falte ist wenigstens im proximalen Teil nicht hohl, und das Plasma grenzt dort aussen wie innen unmittelbar an die Chitin- stacheln, die offenbar von diesem Plasma gebildet werden; im distalen Teil findet sich vielleicht ein Spalt zwischen dem äusseren Plasma und den Stacheln. Eine Ringmuskulatur nach aussen von der Basalmembran konnte ich nicht erkennen. An der Aussenwand der Falte liegen kräftige Längsmuskeln (Taf. I, Fig. 17 Im). Sie stellen die distalen Abschnitte der Längsmuskeln des Ductus ejaculatorius dar, der nach innen von der Ringtasche nur von Ringmuskeln umgeben wird. Distal sind die Längs- muskeln an der Atriumwand befestigt. Über die genauere Anordnung und Wirkungsweise der Muskulatur kann ich mich wegen des spärlichen Materials nicht äussern. Bei der Vorstreckung der Stacheln verschwindet wahrscheinlich der distale Teil der Tasche in der Weise, dass ein Stück der inneren Wandung umge- stülpt wird und eine Verlängerung der Wandung des Ductus ejacula- torius bildet. ANATOMIE ETC. VON OTOPLANA INTERMEDIA 43 Es liegen also ähnliche Verhältnisse bei O/oplana intermedia wie bei vielen Dalyellia-Arten vor, wo der proximale Teil des Chitinapparats ebenfalls in einer besonderen ringförmigen Tasche steckt, die den Ductus ejaculatorius umgibt (Horsten 1907, S. 494 ff., Taf. XXVI, Fig. 1, 2, 4541911, 8. 24, Textfig. 5, Taf: II; Fig: 11). Weibliche Geschlechtsorgane. Die beiden Germarien (Taf. II, Fig. 1, 2 g) liegen unmittelbar vor dem Pharynx (nach pu Pressıs daneben), auf der Ventralseite seitlich vom Darme und dicht über den ventralen Nervenstämmen (Textfig. 9, 163). Sie sind kurz ellipsoidisch, zu der Längsachse ziemlich senkrecht ge- stellt; von oben gesehen (Taf. II, Fig. 1) und auf Querschnitten (Textfig. 9, 13) erscheinen sie ziemlich rundlich. Die reifen Eier nehmen den oberen und inneren Teil des Organs ein. Die Germarien sind von einer Tunica propria umhüllt, die aus einer äusserst feinen Grenzmembran und einer dünnen Plasmaschicht (Textfig. 13 pl) mit abgeplatteten Kernen besteht. An der Grenze zwischen den Eizellen ist die Plasmaschicht meist dicker, und eine zarte Plasmawand erstreckt sich oft von dort zwischen den Eizellen ein Stück gegen das Innere des Keimstocks. Auch weiter innen sieht man oft feine Plasma- strange zwischen den Eizellen. Ein vollständiges Gerüstwerk, wie bei Otomesostoma (Horsten 1907, Taf. XXVII, Fig. 16), ist jedoch nicht vor- handen; die Eizellen liegen bei Otoplana viel dichter bei einander. Die reifen und fast reifen Eizellen enthalten je ein Spermium (Text- fig. 15, 167) und sind also schon besamt (vgl. Horsten 1909, S. 438). Die Herkunft dieser Spermien lässt sich nach dem mir vorliegenden Material nicht entscheiden; ich halte es für wahrscheinlich, dass sie direkt aus den benachbarten Hodenfollikeln gewandert sind. Die Vitellarien (Textfig. 1, 3, 9, 10, Taf. II, Fig. 1, 6, 12 vi) sind, wie schon pu Puxssis erkannte, follikulär. Sie bilden zwei lange Stränge seitlich von den Hodenfollikeln und reichen vorn so weit wie diese, hinten bedeutend weiter, bis kurz vor die Geschlechtsöffnung. Die Follikel liegen grösstenteils dicht an einander gedrückt; auf Quetschpräparaten bekommt man daher besonders bei schwacher Vergrösserung leicht den Eindruck, dass die Dotterstöcke kompakt und papillös seien. Die Follikel sind ellipsoidisch und senkrecht gestellt; auf sagittalen Längsschnitten (Textfig. 3), sehr oft auch auf Querschnitten sind sie daher länglich. Durch den Druck gegen einander werden sie oft etwas eckig. Von oben gesehen erscheinen sie ungefähr gleich gross wie die Hodenfollikel, der grösste Dia- meter (die Höhe) ist aber durchschnittlich bedeutend kleiner (40—115 y). Die Dotterstocksfollikel werden von einer Tunica propria umgeben, an der am grössten Teil der Follikel nur eine dünne Grenzmembran zu 44 NILS VON HOFSTEN unterscheiden ist. Das Plasma der Tunica ist ganz oder jedenfalls ganz überwiegend am unteren Teil des Follikels, in der Umgebung des Mün- dungskanälchens, gesammelt; hier findet sich eine verhältnismässig dicke Plasmaschicht, die mehrere abgeplattete Kerne enthält (Taf. I, Fig. 18, 19). Weibliche Geschlechtsgänge. Nach innen und unten von den Dotterstocksfollikeln, über oder seitlich von den ventralen Nerven- stämmen, verläuft jederseits ein langer Sammelgang (Textfig. 9 wg), der ın seiner ganzen Länge die Ausführungsgänge der einzelnen Dotterstocksfollikel, neben dem Germarium den Ausführungsgang desselben, aufnimmt. Physiologisch dient also der vordere Teil als Vitelloduct, der hintere als Oviduct; der vom Germarium kommende Zweig dient als Germiduct. Alle diesen Abschnitte des Geschlechts- ganges haben jedoch denselben Bau. Wenn man die obigen Bezeichnun- de vd, > ' ' ' ' amp pg wok ag od Textfig. 12. Ausführungsapparat der Geschlechtsorgane von der rechten Seite. Schema. rf, Ringfalte des Ductus ejaculatorius; übrige Bezeichnungen siehe Textfig. 10, 8. 39. gen gebraucht, so muss man darüber klar sein, dass es sich um einen einheitlichen, verzweigten Gang handelt; der Vitelloduct, der Germi- duet und der Oviduct lassen sich morphologisch mit den gleichnamigen Gängen anderer Formen nicht homologisieren. Bei den Monocelididen liegen offenbar ähnliche Verhältnisse wie bei Ofoplana vor (siehe Minez.- BURG 1908; die Darstellung ist unvollständig und unklar). Bei den ge- schlechtsreifen Exemplaren von Bothriomolus constrictus verbinden sich die Germarien mit den vordersten Teilen der Geschlechtsgänge und diese dienen also in ihrer ganzen Ausdehnung als Oviducte; bei den jungen Tieren finden sich zahlreiche Dotterstockfollikel vor den Germarien, über ihre Ausführungsgänge ist aber nichts bekannt (Hatuez 1910, S. 636, 638, Taf. XX, Fig. 33, 40). Bei Otomesostoma und Dothrioplana anderer- seits treten die Germarien erst mit den Endabschnitten der Geschlechts- gänge in Verbindung und nur diese fungieren folglich als Oviducte; die ganzen längsverlaufenden, die Dotterstocksfollikel aufnehmenden Gänge ANATOMIE ETC. VON OTOPLANA INTERMEDIA 45 dienen als Vitelloducte (Horsren 1907, 5. 206—207, Textfig. 6, 5. 223). Natürlich entsprechen die kurzen Oviducte der letzteren Formen morpho- logisch nicht den ganzen Oviducten von Otoplana, die langen Vitelloducte nicht den vor den Germarien befindlichen Abschnitten bei dieser Art. Es gibt bei allen diesen Alloeocoelen zwei lange weibliche Geschlechts- gänge, die in ihrer ganzen Länge die Dotterstocksfollikel aufnehmen; wo sie mit den Germarien in Verbindung stehen, von wo an sie also als Oviducte dienen, ist ganz von der Lage der Keimstöcke abhängig. Beim Anfang der äusseren Samenblasen, also kurz vor dem Atrium genitale, biegen die beiden Sammelgänge (hier als Oviducte dienend) nach innen und unten um (Textfig. 12, zwischen wg und od), in dem engen Spalt zwischen Darm und Samenblase verlaufend (Textfig. 10, 216). An der Bauchseite verschmelzen sie zu einem unpaaren Oviduct, der fast sogleich nach rechts und oben umbiegt, eine kurze Strecke rechts vom Atrium genitale verläuft und dann von rechts und oben in dasselbe ein- mündet (Textfig. 10, 227—227, 12, 14 od). Die beiden lateralen Geschlechtsgänge sind schmal, mit einem Durch- messer von 6 bis 8 u. Die Dotterstocksfollikel münden darin durch ausserordentlich feine, bloss etwa 2 u dicke Ausführungsgänge (Taf. I, Fig. 18, 19 dg) ein. Mit dem Germarium steht jeder Sammelgang durch einen ähnlichen, nur etwas dickeren, kurzen Gang, den Germiduct, in Verbindung. Dieser mündet von innen, die Dotterkanälchen von oben und aussen her in den Sammelgang ein. Der unpaare Oviduct ist nur unbedeutend dicker als die. lateralen Gänge. Alle diese Abschnitte der weiblichen Ausfübrungsgänge haben den- _ selben histologischen Bau (Taf. I, Fig. 18, 19). Die Wandung besteht aus einer überall flimmernden Epithelschicht; die wie es scheint gegen das Atrium gerichteten Cilien sind sehr fein und oft schlecht erhalten. Die Kerne sind wenigstens zum grossen Teil eingesenkt. Der unpaare Oviduct wird nach einigen Beobachtungen von feinsten Ringmuskeln um- geben; sonst konnte ich keine Muscularis erkennen. Das Lumen der Geschlechtsgänge steht nicht in offener Verbindung mit dem Lumen der Geschlechtsdrüsen. Der kurze Germiduct (Textfig. 13, «4s gd) legt sich, sofort nach der Abzweigung vom Sammelgang, dicht gegen das Germarium und verschmiltzt dann mit dessen Tunica propria in der von Textfig. 13, 17 veranschaulichten Weise; beim Austritt der Keimzellen wird natürlich die Plasmascheidewand durchbrochen. Die feinen Ausführungsgänge der Dotterstocksfollikel verschmelzen mit der nur in der Umgebung der Verschmelzungsstelle gut entwickelten und nur hier Kerne enthaltenden Epithelwandung der Follikel, ohne dass eine Öffnung in der letzteren entsteht. An der Grenze zwischen dem Epithel des Ganges und demjenigen des Follikels bildet das Plasma eine kompakte, in Eisenhämatoxylin dunkel gefärbte Ansammlung (Taf. I, Fig. 18, 19). Es liegen also ähnliche Verhältnisse wie bei Ofomesostoma 46 NILS VON HOFSTEN auditivum und Bothriopluna semperi vor (Horsten 1907, 8. 595 ff, 611 f., Taf. XXVII, Fig. 17—20, Taf. XXVI, Fig. 14, 15); der Unterschied ist nur, dass bei diesen die Germarien und ein Teil bzw. alle Dotterstocks- follikel in die Sammelgänge münden. Die weiblichen akzessorischen Geschlechtsdrüsen (“Schalen- drüsen“) sind stark entwickelt. Sie bilden eine mächtige, kompakte Masse hinter und über dem Atrium genitale, die den unpaaren Oviduct einhüllt (Textfig. 10;226—22r, Taf. II, Fig. 10—-13). Die Drüsen sind Textfig. 13. Verbindung des weiblichen Geschlechtsganges (wg) mit dem Germarium (dh Vier Querschnitte; die Nummern bedeutenden die Nummern der Schnitte in der Schnittserie, vgl. Textfig. 9. 400 X. eiz, Eizelle; 9, Germarium; gd, Germiduct; gdp, proximaler, mit der Tunica des Germariums verschmolzener Teil des Germiducts; pl, Plasma (Tunica propria des Germariums); sp, Spermium; vi, Dotterstocksfollikel; wg, weiblicher Geschlechtsgang. langgestielt; das Sekret ist erythrophil und körnig, die Körnchen sind aber meist zu wurstähnlichen Gebilden oder längeren Strängen verklebt. Die in Textfig. 10 abgebildete Schnittserie gibt zunächst den Eindruck, dass die dicht zusammengefiltzten Ausführungsgänge in den distalen Ab- schnitt des unpaaren Oviductes einmünden. Die Schnitte Textfig. 14 zeigen jedoch, dass es sich um einen vom Oviduct abgesetzten Gang handelt, dessen Wandung eine Fortzetzung derjenigen des Atrium geni- tale darstellt; auf der Längsschnittserie ist der distale und grössere Teil dieses Ganges stark trichterförmig erweitert, so dass die meisten Drüsen in eine Aussackung des Atriums zu münden scheinen (Textfig. 12). Der ANATOMIE ETC. VON OTOPLANA INTERMEDIA 47 Gang gehört also morphologisch nicht zum Oviduct, sondern zum Atrium genitale und ist als ein weiblicher Genitalkanal (Textfig. 10, 226, 12, 14 wgk, vel. auch Textfig. 6) aufzufassen. Für diese Deutung spricht auch der ' Umstand, dass dieselben Drüsen bei Otomesostoma direkt in das Atrium, bei Bothrioplana in einen weiten Blindsack desselben münden (Horsten 1907, Textfig. 6, 7, 8). Dothriomolus constrictus verhält sich zweifellos ganz wie Otoplana; die Drüsen münden hier in einen kurzen Gang, der von Harzrz bald als “partie terminale de l’oviducte impair‘, bald als “canal commun des glandes coquillieres“ bezeichnet wird. Atrium genitale und Porus genitalis. Die männlichen und weiblichen Geschlechtsdrüsen münden, wie schon pu PLessis erkannte, durch eine gemeinsame Geschlechtsöffnung nach aussen (Textfig. 6, 10, 22s—237, 12, 14,9, Taf. II, Fig. 10—11 pg). Diese liegt im Beginn des letzten Körperfünftels, näher der Mundöffnung als | dem Hinterende. me RR nn Das Atrium genitale (Textfig. 10, 12, 14 ag, Taf. II, Fig. 10 —:1) | zerfällt in eine obere, sackförmige Abteilung, die die Ausführungsgänge der Geschlechtsorgane aufnimmt (Atrium superius) und ein unteres, ka- nalférmiges Vestibulum, das schräg nach hinten und unten gerichtet ist. In die obere Abteilung mündet von oben her in der Medianlinie das männliche Kopulationsorgan (Textfig. 10,227, 12). Der Endabschnitt des- selben, in den die Chitinstacheln hinausragen, ist wahrscheinlich als ein männlicher Genitalkanal aufzufassen, obgleich keine scharfe Grenze gegen den Ductus ejaculatorius vorhanden ist. Der Oviduct mündet durch den weiblichen Genitalkanal darunter, von hinten und rechts (Textfig. 10, 226, 12, 14, 2). Die Wandung des Atriums besteht aus einer kernlosen Plasma- schicht, einer dünnen Basalmembram, feinen inneren Ring- und äusseren Längsmuskeln. Die Kerne sind überall eingesenkt. Im unteren Teil des Vestibulums ist die Plasmaschicht niedriger; vermutlich entsteht dieser Abschnitt durch Einstülpung der Körperepidermis. In diesen unteren Teil des Vestibulums und am Rande der Ge- schlechtsöffnung münden von allen Seiten her langgestielte, erythrophile Drüsen ein (Textfig. 10, 227—237 pgd, siehe auch Textfig. 6, 12 und Taf. II, Fig. 10 - 12). Ihr Sekret besteht aus scharf umschriebenen, kugeligen Körnchen und ist daher vom Sekret der weiblichen akzessorischen Drüsen, an welche diese Drüsen rechts unmittelbar grenzen, leicht unterscheidbar. Ein besonderer Uterus fehlt; als Eihälter dient sicherlich, wie bei fast allen Alloeocoelen, das Atrium genitale. Bei Bothriomolus constrictus mündet nach Harz eine grosse Blase von hinten her in den untersten Teil des Atriums. HALLEz nimmt selbst 48 NILS VON HOFSTEN mit Recht an, dass das Eikokon im Atrium gebildet wird, bezeichnet aber doch diese Blase als einen Uterus, weil er sie als mit dem “ Uterus“ (= Receptaculum seminis) der Tricladen homolog betrachtet. Die Be- rechtigung dieser Homologisierung erscheint zweifelhaft, wenigstens so- lange ein solches Organ nur bei einer einzigen Alloeocoele bekannt ist. Das typische Receptaculum seminis der Tricladen miindet dorsal vom Oviduct und entbehrt der Driisen; bei Bothriomolus miinden cyanophile Drüsen überall in die Blase ein, und eine Funktion als Receptaculum se- minis diirfte auf jeden Fall ausgeschlossen sein. Bei Otoplana intermedia ist keine Spur einer solchen Blase vor- handen; auch konnte ich keine cyanophilen Drüsen hinter dem Atrium auffinden, bloss die oben beschriebenen erythrophilen Vestibulardrüsen. Die Möglichkeit, dass ein Atriumdivertikel in einem späteren Stadium zur Entwicklung kommt, ist fast ausgeschlossen. Die Tiere sind ge- schlechtsreif, mit ganz reifen Keim- und Dotterzellen; wenigstens eine Anlage des Organs müsste daher vorhanden sein. Männlicher akzessorischer Geschlechtsgang und Geschlechts- porus. Otoplana intermedia besitzt ein äusserst eigentümliches, morpho- logisch und funktionell unter den Turbellarien einzig dastehendes Organ: einen Kanal, der vom männlichen Kopulationsorgan nach der Bauchseite zieht und durch einen asymmetrisch gelegenen Porus nach aussen mündet. Ein Stück hinter der Geschlechtsöffnung, unter dem hinteren Teil der Vesicula seminalis, findet sich auf der rechten Seite gleich nach aussen von dem rechten Ventralnervenstamm eine verhältnismässig grosse Öffnung (Textfig. 10, 237, 12, 14, 16 amp, Taf. II, Fig. 7 amg, Fig. 14). Diese fiihrt in einen weiten Gane (amg), der nach oben und etwas nach innen und vorn verläuft. Der obere Teil ist etwas erweitert; seine innere Wandung liegt der Vesicula seminalis und dem Darm dicht an. Von diesem oberen Abschnitt geht nahe unter dem oberen, neben dem Darm befindlichen Ende ein kurzer Gang nach vorn und innen aus, der sich durch einen kleinen Porus in den Ductus ejaculatorius öffnet, dicht über der Mündung des rechten Vas deferens (Textfig. 14,5, Taf. II, Fig. 8, siehe auch Textfig. 12). Diese Verhältnisse sind vollkommen konstant. Der Gang und der äussere Porus sind auch auf den sonst wenig brauchbaren Schnittserien deutlich; sie liegen stets auf der rechten Seite. Die innere Öffnung ist auf der Längsschnittserie und besonders auf der in Textfig. 14 abgebil- deten Querschnittserie sehr deutlich (in der in Textfig. 9 und 10 abge- bildeten Schnittserie sind die zwei den inneren Porus enthaltenden Schnitte [232 und 233] grösstenteils weggefallen). ANATOMIE ETC. VON OTOPLANA INTERMEDIA 49 Die Wandung dieses Ganges besteht aus einer dünnen Plasmaschicht mit eingesenkten Kernen. Zwischen dieser Schicht und den Kernen folgt eine Schicht von anscheinend lockerem Bau, deren Elemente sich nicht deutlich auseinanderhalten lassen; jedenfalls enthält sie teils die Hals- 1 Textfig. 14. Sechs Querschnitte durch die Gegend des Atrium genitale und des männlichen Kopulationsorgans, u. a. die innere Mündung des akzessorischen männlichen Geschlechts- ganges zeigend. Der vorderste abgebildete Schnitt als 1 bezeichnet. Bezeichnungen siehe Textfig. 10, S. 39. stücke der eingesenkten Zellleiber, teils Ringmuskeln (auf den Textfiguren 10, 12 und 14 ist diese Schicht gestreift; sie wurde dort eingetragen, weil sie oft.schwer von der inneren Plasmaschicht zu unterscheiden ist und die Wandung des Ganges daher dick erscheint). Morphologisch stellt dieser Gang sowie der asymmetrische äussere Porus eine ganz besondere Bildung dar, die nur bei Otoplana intermedia und wohl ihren nächsten Verwandten zur Entwicklung gekommen ist 4 — 18305. Zool. Bidrag, Uppsala. Bd 7. 50 NILS VON HOFSTEN (Hatiez hat allerdings bei Bothriomolus keinen solchen Gang beobachtet; eine Nachuntersuchung wäre erwünscht). Ein solches Organ, das über- dies kräftig entwickelt ist, muss natürlich eine besondere Aufgabe haben. Die Funktion muss indessen ganz rätselhaft erscheinen. Bei den Mono- celididen ist der Oviduct mit einer separaten ventralen Mündung ver- sehen; bei einzelnen holocoelen Alloeocoelen findet sich eine durch einen dorsalen Porus nach aussen mündende Blase (“Bursa seminalis“), deren inneres Ende mit dem Keimdotterstock in Verbindung steht, und bei der Rhabdocoele Gyratrix hermaphroditus besitzt die Bursa copulatrix eine besondere dorsale Öffnung (siehe hierüber Grarr 1908, S. 2367 ff.). Alle diese in der einen oder anderen Weise mit dem weiblichen Geschlechts- apparat in Verbindung stehenden Mündungen dienen als Begattungs- öffnungen. Eine solche Aufgabe ist natürlich für den akzessorischen männlichen Kanal von Ofoplana ausgeschlossen. Er kann überhaupt kein Einführungsgang sein. Wenn er zur Ausführung irgend eines Stoffes dient, so muss dieser Stoff offenbar Sperma sein. Man wird vielleicht zu’ derselben Erklärung wie für den Ductus genito-intestinalis anderer Turbellarien greifen, dass nämlich der Gang zur Entladung von über- schüssigem Sperma diene. Solange keine Beobachtungen in dieser Rich- tung vorliegen und auch der Begattungsprozess unbekannt ist, haben solche Vermutungen keinen Wert. Jedenfalls ist zu bemerken, dass der Gang auf allen meinen Präparaten ganz leer ist. Systematische Stellung der Gattung Otoplana. Das System der Alloeocoela crossocoela. Von ihrem Entdecker, pu Pressrs (1889, 1889 a), wurde Oloplana intermedia als eine Triclade betrachtet, die jedoch nahe mit den Mono- celididen verwandt sei und daher als eine wirkliche Übergangsform zwischen den Rhabdocoeliden und Tricladen aufgefasst werden müsste. Dieser Ansicht schloss sich Harızz (1892, 1892 a, 1894) an; er stellte für die Gattung Ofoplana die neue Tricladenfamilie Otoplanidae auf, betonte aber gleichzeitig, dass sie ausschliesslich auf Grund der Darm- form zu den Tricladen zu rechnen sei; “le Turbellarié de pu Pressıs est un Alloiocele pour tous ses caractères, sauf un“. VEJDOVSKY (1895) zog dagegen die Gattung Otoplana zu den Alloeo- coelen und vereinigte sie mit dem Genus Bothrioplana zur Familie Bothrioplanidae; dieser Auffassung schloss sich später Béumie (1906) an. Als ich mich kurz nachher über die systematische Stellung der Gattung Otoplana äusserte (1907), kam ich ebenfalls zu dem Schluss, ne em. RER | | . ANATOMIE ETC. VON OTOPLANA INTERMEDIA 51 dass sie “vielleicht“ zu den Bothrioplaniden zu rechnen sei, obgleich die Zugehörigkeit zu den Alloeocoelen nicht sichergestellt sei. CaLanpruccios (1897) Hypotrichina-Arten, über deren systematische Stellung der Autor sich nicht näher geäussert hatte, wurden von GRAFF (1903), der von der Identität der einen Art mit Otoplana intermedia nichts wusste, in die Gattung Monocelis gestellt. Als WiLHELMI (1908) die beiden von CaLanpruccio beschriebenen Arten wiederfand und die Identität der einen mit Ofoplana intermedia feststellte, erkannte er auch ohne eine nähere Untersuchung der Ana- tomie, dass Ofoplana zu den Alloeocoelen gehört. Über die Stellung innerhalb der Alloeocoelen äusserte sich WILHELMI nicht; zur Beurteilung dieser Frage lagen in der Tat keine sicheren Anhaltspunkte vor. GRAFF fand es 1908 unzweifelhaft, dass Otoplana zu den Crosso- coela gehört; “es kann nur die Frage sein, wie innerhalb dieser ihr Verhältnis zu Monocelis ausgedrückt werden soll“ (“Bronn“, S. 2508); er führte Ofoplana mit Otomesostoma zusammen und unterschied zwei Familien der Crossocoela, die Monocelididae mit der Gattung Mono- celis und die Otoplanidae mit den Gattungen Ofoplana und Otomesostoma (“Bronn“, S. 2510— 2511, 2552 —2554). Sein System gestaltete sich demnach folgendermassen: Sectio Crossocoela. Fam, Monocelididae. Gen. Monocelis. Fam. Otoplanidae. Gen. Otoplana. Gen. Otomesostoma. Sectio Cyclocoela. Fam. Bothrioplanidae. Gen. Bothrioplana. Gen. Euporobothria.' ! Die Aufstellung dieser neuen Gattung ist meiner Ansicht nach nicht be- rechtigt. Sie umfasst nach Grarr (1913) zwei Arten mit zwei Paaren Wimpergrüb- chen: E. bohemica (Ver) und E. dorpatensis (M. Braun); zum Genus Bothrioplana werden vier Arten mit einem Paar Wimpergrübchen gerechnet: B. semperi M. Braun, B. alacris Sexera, B. silesiaca Zacu., B. brauni ZacH. Ich habe indessen nach- gewiesen (1907, S. 599 ff.), dass Bothrioplana dorpatensis (mit zwei Paaren Wimper- grübehen) und B. semperi (angeblich mit einem Paar Wimpergrübchen) sicher mit einander und — fast ebenso sicher — mit B. bohemica identisch sind; auch die drei übrigen, ganz ungenügend beschriebenen Arten gehören wahrscheinlich zu der- selben Species (B. semperi). Vespovsky gibt an, dass in der Regel zwei, ausnahms- weise bloss ein Paar Wimpergrübchen vorhanden sei. Ich konnte an den lebenden Tieren in einigen Fällen nur ein Paar entdecken, bisweilen war ein zweites Paar nur mit Mühe erkennbar; auf den Schnitten sind jedoch stets vier Wimpergrübchen vorhanden. Auch wenn mehrere Arten existieren, kann offenbar den Angaben über die verschiedene Anzahl der Wimpergrübchen keine Bedeutung zuzemessen werden; die Gattung Euporobothria muss daher gestrichen werden. NILS VON HOFSTEN Or bo Später (1913) hat Grarr das Genus Otomesostoma von Oloplana ge- trennt und in die Familie der Monocelididae gestellt; er gibt folgendes System: Sectio Crossocoela. Fam. Monocelididae. Subfam. Monocelidinae. Gen. Monocelis. Gen. Myrmeciplana. Gen. Archiloa. Subfam. Otomesostomatinae. Gen. Otomesostoma Fam. Otoplanidae. Gen. Otoplana. Gen. Bothriomolus. Sectio Cyclocoela. Fam. Bothrioplanidae. Gen. Bothrioplana. Gen. Huporobothria. Hazzez (1910, 1911) kommt dagegen durch seine Untersuchung der mit Otoplana verwandten Form Bothriomolus constrictus zu dem Ergebnis, dass diese beiden Gattungen in die Familie Bothrioplanidae (Grarrs Alloeocoela cyclocoela) zu stellen sind und teilt diese Familie in zwei Unterfamilien ein, Bothrioplaninae und Otoplaninae; Otomeso- stoma rechnet er zu den Monocelididen. Nach dieser Auffassung würde das System also folgendes Aussehen erhalten: Fam. Monocelididae. i Subfam. Monocelidinae. Gen. Monocelis u. a. Subfam. Otomesostomatinae. Gen. Otomesostoma. Fam. Bothrioplanidae. Subfam. Bothrioplaninae. Gen. Bothrioplana. Subfam. Otoplaninae. Gen. Otoplana. Gen. Bothriomolus. Die in neuerer Zeit erörterten Möglichkeiten sind also folgende: 1. Otoplana und Bothriomolus sind mit Bothrioplana, Otomesostoma ist mit Monocelis verwandt (HaArrez 1910, 1911). 2. Bothrioplana nimmt eine isolierte Stellung ein (Gruppe Cyclocoela); unter den übrigen (Crosso- coela) sind Otoplana und Bothriomolus am nächsten mit Monocelis ver- wandt (Grarr 1908). 3. Bothrioplana wie oben (2); unter den Crosso- ANATOMIE ETC. VON OTOPLANA INTERMEDIA 53 coela sind Monocelis und Otomesostoma näher mit einander als mit Ofo- plana + Bothriomolus verwandt, die einen selbständigen Typus vertreten (GRAFF 1913). In den nachstehenden Erörterungen über die systematische Stel- lung der Gattung Otoplana und die Beziehungen der oben erwähnten Alloeocoelenfamilien gehe ich von folgenden sicher feststehenden Tat- sachen aus: 1. Otoplana und Bothriomolus sind sehr nahe mit einander verwandt und müssen unter allen Umständen zu derselben Familie oder Unter- familie gerechnet werden. Wenn Harrez’ Angaben alle richtig sind und wenn er nicht den akzessorischen männlichen Geschlechtsgang und andere nur für Otoplana nachgewiesene Eigentümlichkeiten übersehen hat, müssen die beiden Arten zweifellos als Typen verschiedener Gattungen aufgefasst werden. Ich halte es jedoch für nicht ganz ausgeschlossen, dass die Gattung Bothriomolus nicht aufrecht erhalten werden kann. 2. Otoplana und Bothriomolus, Monocelis und die dieser Gattung nahestehenden Formen (die Subfam. Monocelidinae im letzten System GRAFFS), Olomesostoma und Bothrioplana sind näher mit einander als mit den Alloeocoela holocoela verwandt. Ein Vergleich mit den Familien der letzteren kann daher im Folgenden unterbleiben. Auf die Frage, ob die Holocoela eine einheitliche Gruppe sind oder nicht, gehe ich gar nicht ein. — Die Verwandtschaft von Bothrioplana mit den übrigen oben erwähnten Gattungen ist nicht so unbestreitbar wie die Verwandtschaft der letzteren untereinander. Bothrioplana zeigt aber ebensowenig wie sie irgendwelche Beziehungen zu den übrigen, holocoelen Alloeocoelen und muss daher auf jeden Fall hier mit in den Vergleich gezogen werden. Ehe ich meine eigenen Ansichten vorlege, muss ich eine für die Beurteilung der Verwandtschaftsverhältnisse der verschiedenen Alloeo- coelenfamilien wichtige Frage erörtern, die Frage nach dem Bau des Exkretionssystems bei der Gattung Monocelis und ihren nächsten Verwandten. Nach Grarr (“Bronn‘, S. 2141) gehört es zum Typus “mit einer Exkretionsöffnung und vier Hauptstämmen“. “Wenn man“, sagt er, “die von Francorre und JENSEN gegebenen Beschreibungen des Exkre- tionsapparates von Monocelis fusca (assimilis) Örst. kombiniert, so besteht derselbe aus jederseits zwei leicht geschlängelten und durch Anastomosen verbundenen Hauptstämmen, welche aus dem Vorderende des Körpers bis in die Schwanzplatte verlaufen und hier sich zu einem medianen End- stamm verbinden, der nicht weit vom Hinterende... ausmündet“. Vieles spricht jedoch dafür, dass der Exkretionsappart zu einem ganz anderen Typus gehört, dem der Tricladen und von Ofomesostoma, ein Typus, der als Grarr die angeführten Worte schrieb, noch bei keiner Alloeocoele nachgewiesen war. Die von Jensen (1878, Taf. VI, Fig. 2) beobachtete Öffnung (d) hinter dem männlichen Kopulationsorgan ist zweifellos kein Exkretionsporus, sondern, wie die Öffnung i in Fig. 1, die von ihm über- 54 | NILS VON HOFSTEN sehene weibliche Geschlechtsöffnung (als sölche fasste er die akzesso- rische Geschlechtsöffnung der “Bursa seminalis“ auf); der Endstamm (c) dürfte das Endstück des Oviductes sein. FRANCOTTE, der die Exkretions- organe derselben Art und seiner Monocelis lata sorgfältig untersucht hat (1882), beobachtete keine ventrale Öffnung und überhaupt keine Ver- bindung mit dem äusseren. An seiner Fig. 3 sieht man jedoch mehrere von dem Netzwerk der Exkretionsgefässe ausgehende Kanälchen, die zur Körperoberfläche ziehen, wo sie an der Basis der Epidermis zu endigen scheinen. Wenn man sich die teilweise schon damals bei den Trieladen und nunmehr auch bei Ofomesostoma konstatierten Verhältnisse vergegenwärtigt und die erwähnte Figur mit der nebenstehenden von Polycelis nigra (op. eit., Fig. 8) vergleicht, auf welcher ähnliche Kanälchen an der Körperfläche ausmünden, liegt es sehr nahe zu vermuten, dass die besprochenen Kanälchen nach aussen münden. Vorläufig kann man daher meiner Meinung nach annehmen, dass das Exkretionssystem bei Monocelis wie bei Olomesostoma nach dem Tricladentypus gebaut ist und durch zahl- reiche kleine Poren nach aussen mündet. — Auf Schnitten (M. fusca) konnte ich wie FRANCOTTE und MIiDELBURG (1908) weder Hauptstämme noch Poren entdecken. | Auch über das Exkretionssystem von Bothrioplana sind einige einleitende Worte erforderlich. Nach den genauen Untersuchungen VEJ- povskys finden sich zwei laterale, im Vorderende nach hinten umbiegende Hauptstämme und zwei ventrale mediane Exkretionsöffnungen, eine gleich am Vorderrande und eine in der Körpermitte vor der Mundöffnung. HaALLEZ (1911) bemerkt mit Recht, dass die Struktur des durch den vor- deren Porus ausmündenden “vorderen Exkretionsschlauches“ nicht end- gültig festgestellt ist; er bemerkt, dass das Organ durch seine Lage und sein Aussehen am lebenden Tiere dem “Frontalorgan“ und dem vorderen Wimpergrübchen von Bothriomolus sehr ähnlich ist. Auf meinen Schnitten durch Bothrioplana semperi ist weder der vordere Exkretionsporus noch der “Exkretionsschlauch“ zu sehen. Die hintere Exkretionsöffnung ist dagegen sehr deutlich; da sie früher nur von Vxspovsky nach dem lebenden Tiere abgebildet worden ist, reproduziere ich eine Mikrophoto- graphie (Taf. II, Fig. 15), die das Aussehens des Exkretionsporus (exp) und seine Lage vor der Mundöffnung (mu) zeigt. Von der vorderen Exkretionsöffnung abgesehen, ist die Ähnlichkeit zwischen dem Exkre- tionssystem von Bothrioplana und demjenigen von Bothriomolus gross. * * + Wie man auch das System der Alloeocoela crossocoela und cyelocoela gestaltet, kann man vier Typen unterscheiden, die je als eine selbständige systematische Gruppe niedrigerer oder höherer Ordnung aufgefasst werden müssen: 1) Monocelis und verwandte Gattungen. 2) Oto- - ANATOMIE ETC. VON OTOPLANA INTERMEDIA D: mesostoma. 3) Bothrioplana. 4) Otoplana und Bothriomolus. Um den Ver- gleich zwischen diesen Typen zu erleichtern, habe ich die hauptsächlichen Merkmale in einer Tabelle zusammengestellt. Die wichtigsten Charaktere sind durch fetten Druck hervorgehoben; ausserdem habe ich verschiedene Merkmale mit aufgenommen, die jedes für sich wenig zu bedeuten haben, die jedoch in ihrer Gesamtheit und mit den übrigen verglichen einige Aufschlüsse über die systematische Stellung der Tiere geben können. Dagegen habe ich einige ganz spezielle Verhältnisse, die teilweise ziem- lich auffallend sind und zweifellos eine gewisse sekundäre systematische Bedeutung haben (die quergestreiften Muskeln und die Gehirnkapsel von Otoplana usw.), nicht berücksichtigt. Wenn man zunächst die Gattung Bothrioplana betrachtet, so findet man sofort, dass die Unterschiede sowohl zwischen ihr und Monocelis und den dieser nahestehenden Gattungen als auch zwischen ihr und Otomeso- stoma tiefgehend sind. Die Darmform, das Fehlen der Statocyste, der Bau der Exkretionsorgane, die gemeinsame Geschlechtsöffnung usw. zeigen, dass irgendwelche nähere systematische Beziehungen unmöglich existieren können. Von Ofoplana und Bothriomolus unterscheidet sich Bothrioplana vor allem durch die Darmform und durch das Fehlen der Statocyste. Der Unterschied in der Form der Hoden ist ebenfalls wichtig, aber wahrschein- lich nicht ganz so durchgreifend, wie es beim ersten Blick erscheinen mag; es liegt nahe anzunehmen, dass die sehr kleinen Hoden von Bothrioplana durch Riickbildung aus Hoden des follikulären Typus entstanden sind (vgl. Horsrex 1907, S. 618). Dagegen existieren zwei auffallende Ähnlichkeiten zwischen dieser Gattung und den zuletzt erwähnten: die Geschlechtsorgane münden durch einen gemeinsamen Porus nach aussen, und das Exkretions- system ist nach demselben Typus gebaut, mit zwei Hauptstämmen und einem ventralen Porus. Die Vereinigung zu einer gemeinsamen Familie, nach dem Vorschlag Harızz', scheint mir trotz dieser bemerkenswerten Ubereinstim- mungen nicht berechtigt zu sein. Einerseits sind ja zwei oder drei wich- tige Unterschiede vorhanden; auch darf man nicht eine Reihe von Merk- malen übersehen, die trotz ihrer systematisch geringeren Bedeutung doch zeigen, dass von einer nahen Verwandtschaft keine Rede sein kann (die Flimmersohle bei Otoplana, das Fehlen eines chitinösen Kopulations- apparats bei Bothrioplana, die verschiedene Anzahl der Nervenstämme usw.). Andererseits stimmen Ofoplana und Bothriomolus eben in den wichtigsten Merkmalen, die sie von Bothrioplana trennen, mit den beiden andern Typen überein (Darm einheitlich, mit Statocyste, Hoden follikulär). Bothrioplana muss daher zweifellos als Typus einer eigenen Familie, Bothrioplanidae, aufgefasst werden; Otoplana und Bothriomolus können nicht in diese Familie gestellt werden. Nach VEJDovsKY (1895) besitzt Bothrioplana einen selbständigen, in das Atrium einmündenden Uterus; hierin scheint sie sich also, wie in der Darmform, nicht nur von den Otoplaniden sondern von allen anderen 56 NILS VON HOFSTEN Monocelis und verwandte | Gattuogen (Monoce- iidides) : molus | coela GRAFF) © Bewimperung gleichmas- Bewimperung gleichmäs- | Flimmersohle. Bewimperung gleichmas- | sig. sig. sig. | Haftapparate. Keine Haftapparate. Haftapparate. Haftapparate. Tastgeissel. Tastgeissel fehlend oder | Tastgeissel. Tastgeissel. Keine Wimpergriibchen. 2 (oder mehr?) Paare Exkretionsstamme, wahrscheinlich meh- rere dorsale und ven- trale Exkretionspo- ren. Darm einheitlich. Pharynx ein langer, zy- lindrischer, mit der Spitze nach hinten ge- richteter Schlauch. 2 Paare Längsnerven- stämme, durch Kom- missuren verbunden. Statocyste. Augen (in der Regel). Hoden follikular, ven- tral von den Dotter- stocken. Vasa deferentia paarig (JENSEN 1878,T. VI,F.2). Mannliches Kopulations- organ mit Penis oder Chitinapparat oder ausstulpbarem Ductus ejaculatorius. Vesi- cula seminalis proxi- mal vom Kornsekret. Germarien unmittelbar vor od.neben d. Pharynx. 2 Geschlechtsöffnungen, die maunliche vor der weiblichen, ausserdem davor 1 (oder 2) ak- zessorische weibliche seschlechtsöffnung,in eine Erweiterung des unpaaren Oviduetsein- führend; (bei Archiloa mündet der Porus in das Antrum maseuli- num). Otomesostoma jedenfalls schwach ent- wick.(nicht beobachtet). Wimpergrübchen (sehr seicht), 2 Paare. 3 Paare Exkretions- stämme; mehrere dor- sale und ventrale Ex- kretionsporen. 'Darm einheitlich. Pharynx kurz, senkrecht gestellt. 4 Paare Längsnerven- stämme, durch Kom- missuren verbunden. Statocyste. ‚Augen. Hoden follikulär, ven- tral von den Dotter- stöcken. Vasa deferentia paarig. Männliches Kopulations- organ mit Penis (stärke Cutieula, kein wirk- licher Chitinapparat). Vesieula seminalis di- stal vom Kornsekret. Germarien hinter dem Pharynx. 2 Geschlechtsöffnungen, die männliche vor der weiblichen; keine ak- zessorische Öffnung. Wimpergrübchen, 2 Paa- re bei Otoplana ; bei Bo- thriomolus nach HAL- LEZ nurtemporar, statt dessen ein unpaares. 1 Paar Exkretions- stämme; 1 ventraler Exkretionsporus in der mittleren Körper- partie vor dem Pha- rynx (Bothriomolus; Exkretionsorgane von Otoplana unbekannt). Darm einheitlich (bei Otoplana mit präcere- bralem Blindsack). Pharynx ein langer, zy- lindr., mit der Spitze . nach hinten gerichteter Schlauch od. (0. circ.) kurz,senkrecht gestellt. 2 Paare Längsnerven- stämme, durch Kom- missuren verbunden. Statocyste. Lichtperzipierende Or- gane (Augen ohne Pig- ment) bei Otoplana. Hoden follikular, nach innen von den Dotter- stöcken (bei Otoplana grosstent. mehr dorsal als diese, bei Bothrio- molus wie es scheint ventral vom Darme). Vorn ein unpaares Vas deferens. Mannliches Kopulations- organ mit Chitinappa- rat, ohne Penis. Vesi- cula seminalis proxi- mal vom Kornsekret. Germarien unmittelbar vor dem Pharynx. 1 gemeinsame Ge- schlechtsöffnung, bei Otoplana ausserdem eine akzessorische männliche Geschlechts- öffnung. Otoplana und Bothrio- | Bothrioplana (Cyclo- Darm ringförmig. 1 gemeinsame Wimpergrübchen, wahr- | scheinlich stets 2 Paare, 1 Paar Exkretions- stämme; 1 ventraler | Exkretionsporus in MA] der mittleren Korper- | partie vor dem Pha- | rynx, dazu nach VEJ- povskY ein ventraler | Porus am Vorderende. Pharynx ein langer, zy- lindrischer, mit der Spitze nach hinten ge- richteter Schlauch. | 4 Paare et stämme, durch Kom- missuren verbunden. Keine Statocyste. Keine Augen. 2 kleine kompakte Ho- den, dorsal, nach in- nen von den Dotter- stöcken. Vasa. deferentia paarig. Mannliches Kopulations- organ mit äusserst kleinem Penis, ohne Chitinapparat. Vesi- cula seminalis proxi- mal vom Kornsekret. Germarien hinter dem Pharynx, Ge- schlechtsöffnung; kei- ne akzessorische Off- nung. | ANATOMIE ETC. VON OTOPLANA INTERMEDIA 57 Alloeocoelen zu unterscheiden. Auf meinen Schnittserien ist indessen keine Spur eines solchen Organs vorhanden (Horsten 1907, S. 614). Ich kann keineswegs die Möglichkeit in Abrede stellen, dass cin Uterus bei älteren Tieren auswächst; solange keine Bestätigung der Angaben VrJ- DOVsKYS vorliegt, halte ich es stp fiir richtiger, dieses Merkmal ausser Betracht zu lassen. Otomesostoma und die Monocelis-Gruppe zeigen mehrere Ubereinstim- mungen, vor allem im Exkretionssystem (wahrscheinlich, siehe hierüber oben) und in der Ausmündungsweise der Geschlechtsorgane. Es gibt ja eine Reihe von Unterschieden: das Fehlen von Haftapparaten (und Tast- geisseln) und der akzessorischen weiblichen Geschlechtsöffnung bei Oto- mesostoma, das Fehlen von Wimpergrübchen bei Monocelis, die verschiedene Anzahl der Nervenstämme, der verschiedene Bau des männlichen Kopu- | lationsorgans. Diese Unterschiede sind jedoch von verhältnismässig sekundärer Bedeutung und sprechen nicht gegen die von Grarr 1913 (früher von MIiDELBURG 1908) vertretene Auffassung, nach welcher Otomesostoma als eine Unterfamilie der Monocelididen betrachtet wird; als ich 1907 den Nachweis erbrachte, dass ÖOlomesostoma eine selbständige Gattung darstellt, betrachtete ich sie einfach als eine Gattung der Monocelididen, ohne eine Zerlegung in zwei Unterfamilien vorzunehmen (das Genus Mo- nocelis war damals ganz ungenügend bekannt). Nachdem aber nunmehr die Gattungen Otoplana und Bothriomolus bekannt geworden sind, stösst die Vereinigung von Otomesostoma mit den Monocelididen auf eine nicht ganz geringe Schwierigkeit. Die erwähnten Gattungen stimmen in meh- reren Hinsichten sowohl mit den Monocelididen wie mit Otomesostoma überein (einheitlicher Darm, Statocyste, follikuläre Hoden), zeigen aber | gleichzeitig Beziehungen zu den Bothrioplaniden (Exkretionssystem und Geschlechtsöffnung, vgl. oben). Es ist sehr wohl möglich, dass Otomesos/oma und die Monocelididen näher mit einander als mit Otoplana verwandt sind; diese Annahme scheint jedoch auf unsicherem Grunde zu ruhen, wenigstens solange das Exkretionssystem der Monocelididen nicht genauer bekannt ist. Ich finde es daher wenigstens bis auf weiteres richtiger, das Genus Otomesostoma als Typus einer selbständigen Familie, Oto- mesostomatidae, zu betrachten. Zur Familie der Monocelididae rechne ich also nur die Gattungen Monocelis, Myrmeciplana und Archiloa. Dass die Gattungen Otoplana und Bothriomolus in keine der drei oben erwähnten Familien eingereiht werden können, sondern als eine vierte selbständige Familie, Otoplanidae, aufgefasst werden müssen, geht eigentlich schon aus dem Obigen hervor. Im Bau des Exkretions- systems und durch die gemeinsame Geschlechtsöffnung nähern sie sich den Bothrioplaniden, durch das Vorkommen von Wimpergrübchen den Otomesostomatiden, in der Anzahl der Nervenstämme sowie durch den Besitz von Haftapparaten und Tastgeisseln den Monocelididen (in den zwei letztgenannten Merkmalen auch den Bothrioplaniden). 58 NILS VON HOFSTEN Von noch grösserer Tragweite ist die Frage, ob die hier besprochenen Alloeocoelen in zwei Hauptgruppen eingeteilt werden können, die Sectio Cyclocoela (die Bothrioplaniden) und die Sectio Crossocoela (die drei übrigen Familien). Grarr teilte 1908 die Alloeocoelen in drei Haupt- | gruppen ein, die beiden oben genannten und die Sectio Holocoela, | welche die Plagiostomiden und die verwandten Familien umfasst, und | dieses System ist seitdem allgemein anerkannt worden. Solange die Organisation der Gattungen Otoplana und Bothr oe | unbekannt war, musste die Kluft zwischen den Bothrioplaniden und den | übrigen As een sehr tief erscheinen. Nachdem aber nachgewiesen | worden ist, dass die Otoplaniden im Exkretionssystem und durch die | gemeinsame Geschlechtsöffnung mit den Bothrioplaniden übereinstimmen, sind nur drei für die letzteren charakteristischen Merkmale übrig: der | ringförmige Darm, das Fehlen einer Statocyste, die kompakten Hoden. | Das Fehlen der Statocyste ist zweifellos wichtig, weil dieses Organ allen | Mitgliedern der drei übrigen Familien zukommt, eine höhere systematische | Bedeutung kann aber diesem Merkmal kaum zugeschrieben werden. Die | kompakten Hoden sind wahrscheinlich durch Rückbildung aus follikulären | Hoden entstanden (vgl. oben). Durch die Darmform unterscheidet sich | Bothrioplana nicht nur von allen anderen alloeocoelen, sondern auch von | allen rhabdocoelen Turbellarien. Wie auffallend dieses Merkmal auch ist, | so wäre man jedoch gewiss nicht berechtigt, eine systematische Einteilung | fast nur darauf zu gründen. Aus der Ähnlichkeit mit dem Tricladen- | darme dürfen keine weitgehenden Schlüsse gezogen werden; vieles spricht | dafür, dass die Spaltung des Darmzentrums bei Bothrioplana selbständig |) eingetreten ist (siehe hierüber weiter unten). Wenn die Bothrioplaniden eine art- und gattungsreiche Gruppe darstellten, läge die Sache etwas anders; bis jetzt ist aber nur eine einzige Art bekannt. Auf jeden Fall setzt die Einteilung in Cyclocoela und Crosso- coela voraus, dass jede der zu den letzteren gehörenden Familien näher mit den übrigen als mit den Bothrioplaniden verwandt ist. Diese Vor- aussetzung ist jedoch unsicher. Wie ich schon oben hervorgehoben habe, stimmen die Otoplaniden in der Form des Darmes, im Bau der Hoden und durch den Besitz einer Statocyste mit den Monocelididen und den Otomesostomatiden überein, im Bau des Exkretionssystems und durch die gemeinsame Geschlechtsöffnung schliessen sie sich aber den Bothrio- planiden an. Besonders die Ähnlichkeit der Exkretionsorgane scheint mir so wichtig zu sein, dass die Otoplaniden unmöglich zu einer anderen Hauptabteilung der Alloeocoelen als die Bothrioplaniden gerechnet werden können. Ich sehe mich deshalb dazu genötigt, Grarrs Einteilung in Crossocoela und Cyelocoela aufzugeben. Unter der Voraussetzung, dass die vier Familien der Monocelididae, Otomesostomatidae, Oto- planidae und Bothrioplanidae näher mit einander als mit den übrigen, holocoelen Alloeocoelen verwandt sind — ob diese eine einheitliche ANATOMIE ETC. VON OTOPLANA INTERMEDIA 59 Gruppe darstellen oder nicht, lasse ich hier dahingestellt sein — müssen sie zu einer gemeinsamen Abteilung (Sectio) der Alloeocoelen vereinigt werden. Da die Schaffung neuer Namen natürlich wenn möglich zu ver- meiden ist, kann für diese der Name Crossocoela beibehalten werden. Die Abteilung Cyclocoela muss mit andern Worten aufgegeben und die Familie der Bothrioplanidae in die Crossocoela eingereiht werden. Natürlicher als die Einteilung in Crossocoela und Cyclocoela wäre wahrscheinlich eine Gruppierung dieser vier Familien zu zwei Haupt- gruppen, die eine durch tricladenähnliche Exkretionsorgane und zwei Geschlechtsöffnungen (Monocelididen und Otomesostomatiden), die andere durch ein Exkretionssystem mit bloss zwei Hauptstämmen und einem ventralen Porus sowie durch eine gemeinsame Geschlechtsöffnung (Oto- planiden und Bothrioplaniden) charakterisiert. Ich halte es jedoch wenig- stens bis auf weiteres für richtiger, überhaupt keine Gruppierung dieser Familien vorzunehmen; teils schliessen sich die Otoplaniden, wie aus dem Obigen hervorgeht, nicht nur den Bothrioplaniden, sondern in anderen Hinsichten den beiden übrigen Familien an (Darm, Statocyste, Hoden), ‚teils wäre es gegenwärtig unmöglich, die systematischen Beziehungen zu den Holocoela festzustellen. | In Verfolgung dieser Prinzipien gestaltet sich das System der Alloeo- . Zool. Anz. Bd. 12. ——. 1889 a. Sur le Monotus setosus sp. nov. Ibid. SANDERS, A. 1870. On a undescribed stage of development of Tetrarhynchus corollatus. Monthly micr. Journ. Vol. 3. STEINMANN, P. und Bresstav, E. 1913. Die Strudelwürmer (Turbellaria). Monogr. einheim. Tiere. Bd. 5. (Leipzig.) Vespovsky, F. 1895. Zur vergleichenden Anatomie der Turbellarien. VI. Über die Bothrioplaniden, eine neue Familie der alloiocölen Turbellarien. Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 60. v. Wasser, F. 1890. Zur Kenntnis der ungeschlechtlichen Fortpflanzung von Microstoma etc. Zool. Jahrb. Abt. f. Anat. Bd. 4. War, B. 1906. Untersuchungen über den Bau der parasitischen Turbellarien aus der Familie der Dalyelliiden (Vorticiden). I. Die Genera Anoplodium, Graffilla und Paravortex. Sitz.-ber. d. Akad. d. Wiss. in Wien, Math. naturw. Kl., Bd. 115. ——. 1909. II. Die Genera Umagilla und Syndesmis. Ibid. Bd. 118. ——. 1910. II. Das Genus Collastoma. Ibid. Bd. 119. 72 NILS VON HOFSTEN Want, B. 1910 a. Beiträge zur Kenntnis der Dalyelliiden und la Feschr. z. 60. Geburtst. R. Hertwigs. Bd. II. (Jena.) WiLHELMI, J. 1908. Uber einige Alloiocoelen des Mittelmeers. Mittheil. a. d. Zool. Stat. zu Neapel. Bd. 18. ——, 1909. Trieladen. Fauna und Flora des Golfes von Neapei. Bd. 32. —— 1913. Platodaria, Platticre. In: Handb. d. Morphologie d. Wirbellos. Tiere herausg. v. A. Lang. (Jena.) | | Tafelerklärung. Sämtliche Figuren ausser Taf. II, Fig. 15 stellen Otoplana intermedia vor. Alle Schnitte sind mit HEIDESHAINS Eisenhämatoxylin-Eosin gefärbt. Allgemein gültige Bezeichnungen: ag, Atrium genitale; amg, akzessorischer schlechtsgang; c, Gehirn; ch, Chitinapparat; da, Darm; de Ductus ejaculatorius; dg, Dottergang (Dotterkanälchen); dr, Drüsen; drm, Mündungsgrübchen der ventralen eyanophilen Drüsenanhäufung; exp, Exkretionsporus; ezl, eingesenkte Zellleiber; g, Germarium; ha, Haftapparat (Haftzellen); kdr, Klebdrüse; ks, Kornsekret; Im, Längsmuskeln; mu, Mundöffnung: od, unpaarer Ovidukt; pda, präcerebraler Darmblindsack; männlicher Ge- pg, Porus genitalis; ph, Pharynx; phn, Pharyngealnervenring; rf, Ringfalte; rh, Rhabditen; rhdr, Rhabditendriisen ; rm, Ringmuskeln; sbl, äussere Samenblase; st, Statocyste; t, Hoden; vd,, vorderer, unpaarer Vas deferens; vd,, mittlerer, paariger Abschnitt des Vas deferens, vor der Samenblase; vd,, hinterer, paariger Abschnitt des Vas deferens, hinter der Samenblase; vi, Dotterstocksfollikel; vin, ventraler Langsnervenstamm; »s, Vesicula seminalis; wg, weiblicher Geschlechtsgang; wgr, Wimpergrübchen. Tarık Alle Figuren sind mit Hilfe des Zeichenapparats gezeichnet. Fig. 1. Epidermis und Hautmuskelschlauch der Rückenseite im Längsschnitt. 1500 X. » 2. Epidermis und Hautmuskelschlauch der Flimmersohle im Längsschnitt. 1080 x. » 3. Epidermis und Hautmuskelschlauch der Flimmersohle im Querschnitt. 900 X. » 4. Haftapparat (Haftzellen und Klebdrüsen) der Rückenseite, aus einem Längsschnitt. 760 X. » D. Quergestreifte Längsmuskelfaser des Hautmuskelschlauches. 1500 X. » 6. Medianer, sagittaler Längsschnitt durch das Vorderende. 280 X. » 7. Ausmündung der cyanophilen Drüsenanhäufung, aus einem Querschnitt. 760 X. 74 NILS VON HOFSTEN Fig. 8, 9, 10. Sinnesnervenzellen (in Fig. 8 mit einem Kern, in Fig. 9 und 10 » bloss die distalen Teile) mit Tastgeisseln. Fig. 8: 1000 X, Fig. 9 und 10.2300. 11. Medianer, sagittaler Längsschnitt durch die Statocyste. 1000 X. 12. Querschnitt durch die Statocyste. 1000 X. | 13, 14. Wimpergrübchen, aus Längsschnitten. In Fig. 13 ist die Mündung, in Fig. 14 der innerste Teil eines Grübchens getroffen. 760 X. 15. Querschnitt durch den oberen Teil des Gehirns mit einer Sehzelle. 1540 X. 16. Querschnitt durch den oberen Teil des Gehirns mit den zwei Sehzellen | (stärkere Färbung). 1540 X. 17. Medianer, sagittaler Längsschnitt durchdas männliche Kopulationsorgan. 1000 x. 18. Dotterstockstollikel mit Dottergang und weiblichem Geschlechtsgang, aus einem Querschnitt. 760 X. 19. Distaler Teil eines Dotterstocksfollikels mit Dottergang und weiblichem Geschlechtsgang, aus einem Querschnitt. 1540 X. Ras... : Mit Annahme von unwesentlichen Einzelheiten in Fig. 6 und 8 sind die Photographien unretuschiert. » l; Totalpräparat: 24° x: 2. Sagittaler Längsschnitt, vorn median, hinten etwas schräg. 68 X. 3. Sagittaler Längsschnitt, vorn etwas schräg, hinten median. 68 X. 4. Sagittaler, medianer Längsschnitt durch die Gehirnregion Unten sieht man die Wimperscheibe, über dem Gehirn (c) und der Statocyste (st) den präcerebralen Darmblindsack. 335 X. Quergestreifte Längsmuskeln des dorsalen Hautmuskelschlauches. 1210 X. Querschnitt ein Stück vor dem Pharynx. 190 x. (Querschnitt bei der Mündung des männlichen, akzessorischen Geschlechts- ganges. 260 X. 8. Einmündung des linken Vas deferens (vd,) und des akzessorischen männ- lichen Geschlechtsganges (amg) in den Ductus ejaculatorius (de), aus einem Querschnitt. 500 X. 9. Wimpergrübchen, aus einem Querschnitt. 430 X. 10—14. Fünf sagittale Längsschnitte durch den hinteren Körperteil (das Hinterende nur an dem schrägen Schnitt Fig. 14 sichtbar). 260 X. In Fig. 10 sieht man vor dem Ductus ejaculatorius (de) und über dem Atrium genitale Stacheln des Chitinapparates. Der kleine quer- geschnittene Gang unter und vor dem Vas deferens (vd,) in Fig. 12 ist der unpaare Oviduct (od in Fig. 13). Das Sekret der weiblichen akzessorischen Drüsen ist intensiv schwarz gefärbt; darunter sieht man in Fig. 10—12 die Drüsen des Vestibulums und des Geschlechtsporus. 15. Bothrioplana semperi, Mundöffnung (mu) und Exkretionsporus (exp), aus einem sagittalen, medianen Längsschnitt. 365 X. 5. 6. le Gedruckt */10 1918. Zool. Bidr. Uppsala Bd. VIL oF A9/0bblo lolo A ZAHN ER Ta ee iG a Ke SIE u En. > = EL Tey Gree eS à I RSS 2 er SR Ser ig DC mm DE | Ae IT Tien yt ah N. v. Hofsten gez. er gi ur MN N —— tre es (LR N RS N Ljustr. A. B. Lagrelius & Westphal Stockholm 4 © rn = Zool. Bidr. Uppsala Bd. VII UE MINEN ANON = AR mo nn A Étui, > PLN Ljustr. A. B. Lagrelius & Westphal Stockholm Zool. Bidr. Uppsala Bd. VIL. on AD Ey SAYS aug! “ried sient ia an abil a» MET Hirde eK T ¥ iF i al AYA At own . ’ N, v. Hofsten phot. Taf. IL. Ljustr. A. B. Lagrelius & Westphal. Stockholm s oa Zool. Bidr. Uppsala Bd. VIL Ljustr. A. B. Lagrelius & Westphal. Stockholm N. v. Hofsten phot. CIRRIPEDEN-STUDIEN. Zur Kenntnis der Biologie, Anatomie und Systematik dieser Gruppe. Von CARL AUG. NILSSON-CANTELL. Mit Tafeln I*, IL*, III* und 89 Figuren im Text. . VOR WORT. Meine hier publizierten Untersuchungen gründen sich zum größten Teil auf Material des Schwedischen Reichsmuseums in Stockholm und des Zoologischen Museums in Uppsala. Für die anatomischen und embryo- ‘ logischen Studien ergänzte ich die Sammlungen während meines Aufent- haltes an der schwedischen Westküste, teils an KLuBBANs, teils an KRISTINE- BERGS biologischer Station, in den Sommern 1917—1920. Der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften, die diese Reise durch Bei- stellung von Geldmitteln ermöglichte, erlaube ich mir hiemit meinen ver- bindlichsten Dank: auszusprechen. Außerdem wurde während des No- vembers 1920 in Bohuslän Material für mich eingesammelt. Das im systematischen Teil behandelte Material ist die Ausbeute folgender Expeditionen: Dozent Sixrex Bocks Japan-Expedition 1914 und Südsee-Expedition 1917—1918, Schwedische Südpol-Expedition 1901—1903, Schwedische Feuerland -Expedition 1895 —1896, Schwedische Eugenie- Expedition 1851—1853, Dozent ©. W. Aurivirrius Expeditionen nach dem Malayischen Archipel 1891 und 1899, Schwedische Joseph-Expedition 1869 … und Vega-Expedition 1878—1879. Außerdem standen mir kleinere, von einzelnen Personen eingebrachte Sammlungen zur Verfügung. Da mir zahlreicheres Material ein und desselben Lokals nicht vorlag, habe ich eine spezielle tiergeographische Behandlung der Gruppe unterlassen. | j Auch hat Kriigers Ausspruch 1914: „Für tiergeographische Untersuchungen “ eignen sich Cirripedien sehr wenig“ sicherlich Berechtigung. Deshalb widmete ich mein Interesse vor allem rein systematischen Problemen. Zool. Bidrag, Uppsala. Bd. 7. 6 16 C. A. NILSSON-CANTELL Meinem vor einigen Monaten verstorbenen hochverehrten Lehrer, Professor A. APPELLÖF, der mir die Anregung zu diesen Studien gab, meine Arbeit mit nie ermüdendem Interesse verfolgte und mir stets mit wert- vollem Rat beistand, schulde ich meinen tiefsten Dank. Leider hat mich sein Tod verhindert, ihm diesen persönlich abzustatten. Auch ist es mir eine angenehme Pflicht, meinem hochverehrten Lehrer, Professor A. Wırkn, Präfekt des hiesigen zoologischen Institutes, meinen Dank für die bereit- willige Überlassung eines Arbeitsplatzes und die Einführung dieser Arbeit in die Publikationsserie „Zoologiska Bidrag från Upsala“ auszusprechen. Weiters schulde ich meinen Dank Herrn Professor Tu. Opuner, In- tendant der Evertebrat-Abteilung des Schwedischen Reichsmuseums, und Dr. N. Opnuner, Assistent der gleichen Abteilung, für die bereitwillige . Überlassung des Materials und das auch auf andere Weise bezeigte Ent- gegenkommen. Durch Herrn Professor Tu. Opnners Freundlichkeit gelang es mir, auch einen Geldbeitrag zu erhalten. Dem Vorsteher der biologischen Station Kristineberg, Dr. Hs. ÖSTERGREN, danke ich für die Hilfe bei der Anschaffung des Materials. Auch ist es mir ein Vergnügen, meinem Freunde, Dozent Srxren Bock, der den Großteil des hier behandelten Materials aus Japan und Fidschi einsammelte und mich auch mit wertvollen Ratschlägen unterstützte, meinen herzlichsten Dank auszusprechen. Dieses gut konser- vierte Material erlaubte es mir, meine anatomischen Untersuchungen auch auf andere als die von mir gesammelten Formen auszudehnen. Für rein technische Arbeiten habe ich Fräulein. A. WÄSTFELDT zu danken, die die Tuschzeichnungen mehrerer Textfiguren und die meisten Mikrotomschnitte anfertigte. Da die Tiere technisch schwer zu behandeln sind, mußten zum Zwecke der anatomischen Studien zahlreiche Sehnitt- serien gemacht werden. Fräulein G. JUNGBERG, die die meisten Lavierungen ausführte, und Fräulein S. Orsson, die mir bei einigen Tuschzeichnungen half, spreche ich hiemit meinen Dank aus. Die meisten Zeichnungen fertigte ich selbst an, weshalb sie vielleicht in künstlerischer Hinsicht einiges zu wünschen übrig lassen. | Die Übersetzung der Arbeit besorgte mein Freund cand. phil. E. Furkxe, dem ich an dieser Stelle meinen besten Dank sage. Upsala, im Februar 1921. Der Verfasser. ee a Oe — ——— = | | | =] 1 CIRRIPEDEN-STUDIEN Allgemeiner Teil. I. Kapitel: Der Nahrungsfang. Uber den Nahrungsfang bei den Cirripeden findet man in älteren Arbeiten, z. B. Darwıss (1851, 1854), nur ganz kurze Angaben. Erst Greven (1893) hat die Physiologie dieser Gruppe eingehender studiert. Gruvezs Angaben liegen gewöhnlich den Handbücbern (z. B. Jornans und WiNSTERSTEINS) zugrunde Diese Beobachtungen können jedoch in vielem vervollständigt werden, was zu tun ich während mehrerer Sommer Gelegenheit hatte und wobei ich andere Arten studieren konnte, als Gruvez zur Verfügung standen. Gruver, der hauptsächlichst Lepas unter- suchte, fand bei ZL. anatifera, daß die Cirren rhythmisch bewegt werden. Fällt eine Nahrungspartikel auf den Ramus eines Cirrus, so wird dieser schnell zum Munde hin gebogen, wo die Nahrungspartikel von den Kieferfüßen ergriffen wird. Den Vorgang des Kauens, der in Gruvers Studien auch Gegenstand der Behandlung ist, zu untersuchen, war für mich schwierig, da ich im allgemeinen nur kleinere Formen zur Ver- fügung hatte. Von den von mir untersuchten Formen stimmt Scalpellum scalpellum in der Art des Nahrungsfanges am meisten mit der für Lepas beschriebenen überein. Scalpellum zeigte im allgemeinen keine regelmäßigen, rhythmischen Bewegungen wie z. B. die Balanus-Arten, sondern nur ein geringfügiges Heben und Senken des Körpers, das scheinbar mit dem Wasseraustausch in der Mantelhöhle in Zusammenhang stand. Unter günstigen Bedingungen fand man die Cirren kegelförmig ausgebreitet, wobei die Spitze zum Mund zu liegen kam. Wenn nun Partikel die einzelnen Rami berührten, wurden diese unabhängig voneinander gegen den Mund gebogen. Be- merkenswert ist die Langsamkeit, die die Bewegungen bei Scalpellum aus- zeichnet. Versuche zeigten, daß ziemlich große Partikel die Cirren be- rühren konnten, ohne daß sich diese bewegten. Scheinbar war diese geringere Lebhaftigkeit nicht durch das Leben im Aquarium verursacht, da sie auch unter günstigen Bedingungen, wie hohem Salzgehalt und niederer Temperatur nicht verändert wurde. Scalpellum scheint somit am ehesten mit Lepas übereinzustimmen, welche Form ich jedoch leider nicht selbst untersuchen konnte. Or 78 C. A. NILSSON-CANTELL. Von den genannten wesentlich abweichend verhalten sieh die Balanus-Arten, von denen ich die drei an der Westküste Bohusläns vor- kommenden studierte: Balanus balanoides, B. balanus und B. crenatus. Diese gleichen einander in der. Art des Einfangens der Nahrung. Die Balanus-Arten sind durch lebhafte Bewegungen ausgezeichnet; alle Cirren und Rami werden gleichzeitig in der Weise bewegt, daß die Cirren zuerst ausgestreckt und dann auf einmal gegen den Mund zu gebogen werden, wobei sich der Körper zugleich etwas in die Schale senkt. Die Bewegungen können, besonders bei kleineren Exemplaren, außerordentlich lebhaft sein. So konnte ich z. B. bei 1—2 mm großen Exemplaren bis 140 Schwingungen in einer Minute zählen. Diese Bewegungen werden während eines großen, und besonders des dunkleren Teiles des Tages ausgeführt. Ziemlich wahr- scheinlich erscheint Gruvers Vermutung, daß diese Bewegungen nicht allein den Nahrungsfang zum Zwecke hätten, sondern auch die Aufgabe besäßen, das Wasser der Mantelhöhle zu erneuern und zur Zirkulation des Blutes im Körper beizutragen.. Nachdem die Kiefertüße die Partikeln in den Mund eingeführt haben, werden diese von den Mundteilen mit Hilfe des Speichels zu ‘einer Nahrungskugel geformt, wovon man sich leicht überzeugen kann, wenn man Schnitte durch den Mund betrachtet. Für Balanus ist somit charakteristisch, daß sich die Cirren nicht un- abhängig voneinander, sondern gleichzeitig bewegen. Hinsichtlich der Ausführungszeit dieser Bewegungen kann eine gewisse Verschiedenheit statthaben. Regelmäßige Schwingungen werden ausgeführt, wenn das Wasser ohne Bewegung ist, wie in stillen Buchten oder bei ruhigem Wetter; an Stellen, die dem Wogenschlag ausgesetzt sind, wird die Bewegung etwas unregelmäßiger. Letzteres ist z. B. bei B. balanoides der Fall, wenn die Tiere nahe dem Wasserspiegel sitzen. Schlagen die Wogen gegen die Klippen, so werden die Cirren gegen den so entstandenen Strom ausgestreckt und machen, wenn sich die Wogen später zurückziehen, eine halbe Umdrehung, was in diesem Fall die zweckmäßigste Art des Einsammelns der Nahrungpartikeln vorstellt. Bei Aquarientieren kann man das gleiche Resultat erhalten, wenn man einen Wasserstrom erzeugt. In gewissem Grade findet eine Auswahl des Futters statt, indem allzu große Partikeln von den Kieferfüßen fortgeschleudert werden. | = Beträchtlich von den oben beschriebenen Vorgängen beim Nahrungs- fang abweichend finde ich Verruca Strömia. Ob diese Art als Repräsentant für die gesamte Gattung angesehen werden kann, vermag ich nieht zu entscheiden, da ich andere Arten der Gattung nicht lebend beobachtete und sich in der Literatur keine Angaben über den Nahrungsfang vorfinden. Bei Verruca Strömia fällt vor allem auf, daß die Cirren nicht die regelmäßigen Bewegungen wie bei Balanus ausführen. Zwar findet ein Heben und Senken des Körpers und damit gleichzeitig ein Einziehen der Cirren statt, aber dieses geschieht wahrscheinlich zur Erneuerung des CIRRIPEDEN- STUDIEN. 79 Wassers der Mantelhöhle im Dienste der Respiration. Dagegen werden die Cirren in der Regel oft lange Zeit ausgebreitet und in einer Ebene ausgestreckt gehalten. Dann und wann sieht. man, wie sich die einzelnen Rami einrollen oder, gewöhnlich schnell, gegen den Mund zu einbiegen. Das geschieht, wenn ein Partikel einen Ramus berührt hat. Da wird dieser um den Partikel eingerollt und der Mundpartie genähert. Die Rami werden unabhängig voneinander bewegt; doch können oft auch mehrere, ja selbst. alle Rami eingerollt werden, im Falle sie gleichzeitig berührt wurden. Die Art der Bewegung der schmalen Rami ist verschieden von der bei Balanus, bei welcher Form die Rami nicht eingerollt, sondern nur nach vorne gebogen werden. Hinsichtlich des Vermögens, die Rami unabhängig voneinander bewegen zu können, gleicht Verruca Lepas und Scalpellum. Die Art des Nahrungsfanges bei Verruca scheint mir mit der durch die Asymetrie entstandenen engen Mantelhöhle in Zusammenhang zu stehen. Die Partikeln werden gegen den Mund hingerollt und auf diese Weise leichter aufgefangen. Die Art des Nahrungsfanges ist mehr passiv als bei Balanus, da die zu einer Scheibe ausgebreiteten Cirren jene Partikeln sammeln, die darauf fallen oder von der Strömung hingeführt werden. Die in Löchern in von Einsiedlerkrebsen bewohnten Buccinum- Schalen lebenden Tiere der Art Aleippe lampas Haxcocx, die ich an Exemplaren aus Bohuslän studieren konnte, zeigen einen von den oben besprochenen Arten verschiedenen Vorgang beim Nahrungsfang. Beschrei- bungen dieser zu der Ordnung Acrothoracia gehörenden Form finden sich zwar schon von C.-W. Aurıvırııus (1894b), W. Bernpr (1903) und Gænrux (1905); aber diese Verfasser haben eine wichtige Tatsache über- sehen und sind auch zu teilweise verschiedenen Resultaten gekommen. Das ist auch nicht verwunderlich, da Beobachtungen dieser Form mit Schwierigkeiten verbunden sind, da die Tiere erst aus ihren Löchern in der Buccinum-Schale losgemacht werden müssen. Die vorliegende Unter- suchung kann deshalb nicht Anspruch erheben, alle Fragen, z. B. nach der Bedeutung und der Funktion der polsterartigen Bildungen an den hinteren Cirren vollständig gelöst zu haben. Indem also die Tiere von der sie umschließenden Schale befreit und solehe Exemplare ausgewählt wurden, die einen dünnen und durchsichtigen Mantel besaßen, konnten die Bewegungen der Cirren besser beobachtet werden. Sowohl diese, als auch die Bewegungen des Mantels sind in der Hauptsache vorher be- schrieben worden, dagegen findet der regelmäßige Wasserstrom, der die Mantelhöhle passiert, keine Erwähnung. Die Bewegung der Cirren geschieht, wie von den genannten Verfassern schon hervorgehoben wurde, innerhalb der Mantelhéhle. Nur die äußersten Cirrenspitzen können etwas über den Mantelrand hervortreten. Die hinteren Cirren werden dadurch bewegt, daß die hintere Thoraxpartie, die von der Mundpartie getrennt ist, längs 80 | C. A. NILSSON-CANTELL der carinalen Seite des Capitulums auf und nieder geführt wird. Inner- halb der Zeit, während welcher die hinteren Cirren von ihrer höchsten in ihre tiefste Lage gebracht werden, führen die beim Munde sitzenden Cirren eine schlagende Bewegung nach innen zu und zurück zur Ausgangslage bei der Mitte der Mantelöffnung aus. Unmittelbar darauf werden die hinteren Cirren in ihre höchste Lage gehoben, wobei die Spitzen in den obersten Winkel der Mantelöffnung zu liegen kommen. Diese rhythmischen Bewegungen, die lange Zeit hindurch vor sich gehen können, werden mitunter von Ruhepausen unterbrochen. Nach Berxpr werden die Mund- cirren bei den Bewegungen an den polsterartigen Bildungen der rück- wärtigen Thoracalcirren abgestreift, von wo aus die Nahrungspartikeln leichter zum Munde gebracht werden können. Dabei dürften auch die an den Spitzen der Thoracaleirren sitzenden Häkchen von Bedeutung sein. Soviel ich beobachten konnte, geschieht jedoch dieses Abstreifen seltener; im allgemeinen berührten sich Mundeirren und Thoracaleirren nicht bei ihren Bewegungen. | In diesem Zusammenhange können die den Mantel kontrahierenden Bewegungen genannt werden, die Aurıvır.ıus in Verbindung mit den Be- wegungen des Körpers bringt, was Bernpr dagegen nicht finden kann. Daß diese Bewegungen, wie AvrivirLıus annimmt, für die Vergrößerung der Löcher, in denen Alcippe wohnt, Bedeutung haben, dürfte sicher sein. Ich konnte beobachten, daß die Kontraktionen wirklich unabhängig von den Cirrenbewegungen des Körpers vor sich gehen konnten, doch bestand sicherlich ein Zusammenhang, wenn die Kontraktionen kräftiger waren. Denn da brachen die Bewegungen ab und die rückwärtige Thoraxpartie lag dicht an den Mund angedrückt, wodurch gewiß eine Stütze für Muskelkontrak- tionen erhalten wurde. Dabei konnte ich aber ebensowenig wie BERNDT finden, was Aurıvırııus (1894b) folgendermaßen beschreibt: „es stemmen sich die zwei Cirrenpaare des Hinterkörpers den Mundeirren entgegen.“ Durch die Bewegungen entsteht der schon erwähnte Wasserstrom in der Mantelhöhle, der scheinbar sowohl von Avrivittivs als auch von Bernpr übersehen wurde, wogegen sich bei GEntHE (1905) eine unvoll- ständige Mitteilung hierüber vorfindet. Aurıvıruıus erwähnt, daß durch die Bewegungen der Cirren, und besonders der Mundcirren, ein Strom in der Mantelhöhle entstehen könne, doch aus seiner weiteren Darstellung scheint hervorzugehen, daß der Einsiedlerkrebs in der Buccinum-Schale durch seine Bewegungen hinreichend für die Wasserzirkulation in den Alcippe-Löchern sorge. Brrnpr (1903)-sagt darüber folgendes: „Ohne Zweifel dienen diese Bewegungen in erster Linie dazu, einen Wasserstrom in die Mantelhöhle einzuleiten und dadurch die Atmung zu ermöglichen. Da die Cirren nicht aus der Lippenspalte hervorgestreckt werden, so muß dieser in die Mantel- höhle eingeleitete Wasserstrudel auch der Träger der Nahrung der Alcippe sein.“ Genre, der ungefähr gleichzeitig mit Berspr Alcippe studierte, k CIRRIPEDEN - STUDIEN. | dl gibt etwas ausführlichere Angaben hierüber. Er sagt 1905, Seite 196: „The rhythmical movements of course produce an ingoing and outgoing current of water. Fine particles are seen under the microscopetube drawn in and other pushed out often to a considerable distance.“ Von diesen Forschern ist, glaube ich, Gexrue der Wahrheit am nächsten gekommen, wenn auch seine Darstellung unvollständig ist. Aurıvır.ıus’ Annahme, die Bewegungen des Einsiedlerkrebses reichten auch für die Wasserzirkulation in den Alcippe- Löchern aus, ist, glaube ich, nicht richtig. Dem spricht auch die enge Mantelöffnung bei Alcippe entgegen. Dureh Füttern mit feinverteiltem Karmin oder anderen Partikeln konnte ich beobachten, daß ein deutlicher und regelmäßiger Wasserstrom durch die Bewegungen der Cirren in Gang gesetzt wird. In der unteren Hälfte der spaltenförmigen Öffnung des Capitulums fand ein deutliches Einströmen statt. Partikeln wurden in diesem Teil des Capitulums eingeführt, zogen am Munde und den Mundeirren, an denen einige hängen blieben, vorbei bis zum earinalen Teil der Mantelhöhle. wo sie der austretende Strom ergriff und durch den oberen Teil der Öffnung aus der Mantelhöhle hinausleitete. Die Grenze zwischen dem eintretenden und dem austretenden Strom liegt ungefähr in der Mitte der Mantelspalte, an der Stelle, wo die Mundeirren den Mantelrand berühren (Textfig. 1). Der Strom erhält durch die Cirrenbewegungen keinen gleichmäßigen, sondern einen stoßweisen Verlauf, deeh wird seine Richtung nicht ge- ändert. Für das Einströmen haben die Bewegungen der Mundeirren, für das Ausströmen jene der hinteren Cirren ent Na : x x å ANCOCK. die größte Bedeutung. Dieser Strom führt ständig frisches Mantelöffnung. Wasser und gleichzeitig Nahrungspartikeln in die Mantelhéhle > Ausstrom ein und schafft unverbrauchte Nahrung zusammen mit Fä- * Finstrom. kalien fort. Für Zufuhr von Nahrung und frischem Wasser sorgt der in der Buccinum-Schale lebende Einsiedlerkrebs. - Texttig. 1. II. Kapitel: Die Nahrung. Im Zusammenhang mit dem Nahrungsfang kann es angemessen sein, die Frage nach der Nahrung der Cirripeden zu berühren. Sich generell auszusprechen ist nicht angezeigt, da man leicht einer Einseitigkeit ver- fallen kann. Das beweisen auch die Untersuchungen, welche E. Ravuscuen- PLAT (1901) und H. Brecvan (1914) hierüber ausführten, die durch Darm- analysen von Balanusarten ungleicher Fundorte zu ganz verschiedenen Re- sultaten gelangten. RAUsCHENPLAT, der den Darminhalt bei Balanus crenatus und im- provisus aus der Kieler Bucht untersuchte, bezeichnet jene Arten als Plankton- | | | Bann | C. A. NILSSON-CANTELL. | fresser. Dagegen wendet sich Brecvan (1914), der Balanus crenatus, ba- lanus und improvisus aus dem Belt, von Hven u. a. Stellen studierte, in- dem er Seite 101 sagt (das Zitat ist eine wortgetreue Übersetzung aus _ dem Dänischen): „Rauschenplat, der diese Tiere zu Planktonfressern rechnet, _ gibt eine Liste der verschiedenen Planktonformen (oder deren Skelette?), die er im Darminhalt von Balanus crenatus und B. improvisus traf; aber die geringe Menge dieser, und die große Menge Sand, „ukendelig Masse“, Pflanzenreste und Bodendiatomaceen zeigt deutlich, daß es sich hier in Wirklichkeit um Detritusmassen mit den dazugehörenden Bodenformen handelt.“ Aus Darmanalysen auf die Nahrung zu schließen ist nicht immer leicht, da der Darm oft mit einer klaren, braunen Flüssigkeit verdauter Nahrung gefüllt ist, woraus man nicht erkennen kann, was das Tier ver- zehrt hatte. | | Bei dem nahe der Wasseroberfläche sitzenden Balanus balanoides, dessen Darminhalt ich untersuchte, fand ich den Darm mit oft großen Mengen Plankton-Copepoden, dann Diatomaceen, Algen, Borsten und De- tritus gefüllt. Die Copepoden konnten mehr oder weniger verdaut sein. Auch wenn man leere Schalen dieser Tiere antrifft, ist es nicht nötig, gleich Bregvap anzunehmen, daß es Detritus sei; die leeren Schalen können gleichwohl von lebenden Exemplaren, die bereits teilweise verdaut wurden, — herrühren. Fütterungsversuche mit Balanus balanoides zeigten auch, daß diese Art ohne weiteres Copepoden, ja sogar kleinere Exemplare einer so großen Form wie Sagitta verzehren konnte. An algenreichen Stellen fanden sich auch Algen im Darm der Tiere. Über Balanus balanoides dürfte man also sagen können, diese Art sei überwiegend Planktonfresser. Von anderen in geringerer Tiefe vorkommenden Formen verdient in diesem Zusammen- hang Lepas anatifera genannt zu werden. Untersuchte Exemplare aus dem südlichen Atlantischen Ozean hatten den Darm vollkommen mit Cypris- larven der eigenen Art angefüllt. Die Angaben, die Gruver (1893) über die Nahrung macht, dürften am ehesten damit übereinstimmen. Er sagt (1893 Seite 553) ganz allgemein: „La nourriture des Cirrhipedes consiste en de petits Crustacés, surtout en copépodes; les Nauplius, leurs propres enfants, ne sont pas non plus épargnés.“ Dieser Ausspruch kann aber nicht — fiir alle Cirripeden gelten, sondern darf hauptsächtlichst auf die in der obersten Wasserschichte lebenden bezogen werden. Bei den übrigen, in tieferem Wasser vorkommenden, z. B. Balanus balanus, B. crenatus, Ver- ruca Strömia und Scalpellum scalpellum findet man eine ziemlich unbe- stimmbare Masse im Darm vor; sicherlich sind diese Arten, wie Breevap annimmt, überwiegend Detritusfresser. | Aus dem oben Gesagten dürfte hervorgehen, daß man die Cirripeden nicht als reine Detritus- oder Planktonfresser bezeichnen kann. Einige, und zwar die in geringerer Tiefe lebenden sind mehr Planktonfresser, doch können auch diese den Detritus, der im Plankton vorkommt, aufnehmen. CIRRIPEDEN - STUDIEN. 83 _ Die in tieferem Wasser lebenden, wie z. B. Balanus balanus und die iibrigen genannten, sind mehr Detritusfresser, da sie hauptsiichlich das herabsinkende tote Plankton oder die vom Grunde aufgeriihrten Schlamm- partikeln verzehren. III. Kapitel: Die Anlage der Borsten. in der Literatur findet man keine Angaben über die Borstenbildung der Gruppe, dagegen wurde jene bei vielen anderen Crustaceen- gruppen studiert: bei Phyllopoden (Branchi- pus) von SPANGENBERG 1875, bei Decapoden (Astacus fluviatilis) von M. Braun 1875, bei Phyllopoden (Limma- dia lenticularis) von M. Nowrkorr 1905, bei De- -eapoden von A. LAuB- MANN 1913, um nur einige Beispiele zu nennen. Bei allen die- sen werden die Borsten bei der Häutung in Ta- schen eingesenkt gebil- det, wobei die Tasche spiiter in den unteren Teil der Borste iiber- Textfig. 2. Lepas anatifera. 3 = Längsschnitt durch ein Segment mit Borsten in Bildung. geht und der in dieser a alte, b neue Cuticula. Vergr. 540 mal. liegende Teil zur oberen | Hälfte wird. Diese Bildungsweise dürfte in der Hauptsache für die Crusta- _ ceen im allgemeinen charakteristisch sein. Auch bei den Cirripeden werden die Borsten in Taschen gebildet. Die Borste besteht bei ihrer Anlage aus zwei Teilen: einer äußeren Hülse, die, eingesenkt in das Bindegewebe, nach oben zu mit der neuen Körper- euticula zusammenhängt und nach unten zu in die innere Hülse übergeht, die die obere Hälfte der Borste ausmacht (Textfig. 2). Die Grenze nach unten zu ist durch eine Falte scharf markiert. Im jüngeren Stadium ragt die Spitze der neuen Borste etwas in die Basis der außerhalb sitzenden alten Borste hinein. In späteren Stadien können Verschiebungen eintreten, indem die Spitze nicht mehr in die Borstenbasis hineinragt, sondern diese verläßt 84 | G. A. NILSSON-CANTELL. o Textfig. 3. Scalpellum scalpellum. Cirrussegmente mit Borsten in Bildung. a alte, b neue Cuticula. Vergr. 115 mal. und frei zwischen die neue und — die alte Körpereutieula zu liegen kommt (Textfig. 3). Oft findet man den inneren Teil der Borste im Gegensatz zur äußeren Hülse gefiedert. Dieses erste Stadium in der Entwicklung der Borste, mit ungefähr gleich langem oberen und. inneren Teil und einer deutlich markierten Grenze zwischen beiden dauert längere Zeit. Die Ausstülpung geschieht natürlich so, daß die äußere Hülse sukzessive in die innere. übergeht und nach und nach ver- kürzt wird; Textfig. 3 zeigt einige dieser Stadien. Aber da man auf neu ausgestülpten Borsten in der Regel jene erste Grenze mitten darauf markiert findet, muß man daraus schließen, daß. die Borste längere Zeit in diesem Stadium verharrt. Daß die Aus- stülpung relativ schnell geschieht und nicht mehrere Falten mar- kiert werden, zeigt ebenfalls Text- fig. 3, die Borsten des gleichen Cirrus in verschiedenen Stadien -abbildet. Das Chitin darf beim Vorsichgehen dieses Prozesses natürlich keine größere Festig- keit erhalten haben. Die Aus- . stülpung wird durch Bewegungen der Cirren, wahrscheinlich sind - es Muskelkontraktionen in den Rami, erleichtert. Ein Heraus- ziehen der neuen. Borste durch das Abwerfen der alten scheint nicht zu geschehen, da die Spitze der neuen Borste frei, ohne Be- festigung liegt. Der Ausstülpungsprozeß scheint also von dem von Nowikorr (1905) für Phyllopoden beschriebenen etwas abzuweichen, bei welcher Gruppe der Vorgang dadurch beschleunigt wird, daß die äußere Hülse CIRRIPEDEN - STUDIEN 85 eine Ausstiilpung auch in ihrem in die Körpereutieula übergehenden Teil bildet. Auch bei den Cirripeden kann man in einigen Fällen eine auf gleiche Weise vor sich gehende Borstenbildung beobachten; bei Naupliuslarven von Alcippe lampas (Textfig. 20) habe ich nämlich Stadien der Borsten- ausstülpung gefunden, die am ehesten an Nowrkorrs Stadium 18 f. Taf. XX, 1905 erinnern. Bei Alcippe wiirde die Borstentasche im schmalem Cirrus nicht Platz finden, weshalb die äußere Hülse schon von Beginn an eine Ausstülpung aus dem Cirrus bildet. Ich hatte Gelegenheit, die Borstenbildung bei einer großen Zahl von Gattungen, wie Pollicipes, Scalpellum, Lithotrya, Lepas, Balanus und Chthamalus zu studieren. Alle Borsten, selbst die eigentümlichen bei Polli- cipes auf Cirrus I und II, und auch mehr vorspringenden Teilen, wie z. B. dem Schwanzvorsprung der Naupliuslarven (Textfig. 9¢ und Grooms Fig. 165 Pl. 23 1894) vorkommenden, werden in Taschen gebildet. Diese Bildungs- weise ist auch dem Raume angemessen, da der Vorsprung, z. B. bei Naup- liuslarven mit jedem Stadium an Länge zunimmt und so vorzeitig Löcher in die alte Cutieula sprengen könnte. Andere, weniger herausstehende Teile, wie die Zähne der Mandibeln, die Stacheln der Maxillen oder die Lateralhörner der Naupliuslarven werden dagegen nicht in derartigen Taschen angelegt. IV. Kapitel: Larven und Larvenentwicklung. a) Larvenformen. Der vorliegenden Beschreibung der Larven liegt teils Material zu srunde, das ich selbst während der Sommer 1917—1920 an der schwedischen Westküste einsammelte, teils sind es Larven, die ich bei der Durchsuchung des im systematischen Teil behandelten Materials fand. Zwar gab es für einen Teil dieser Larven schon vorher sowohl Beschreibungen als auch Abbildungen, doch sind diese so alt und ungenügend, daß sie den Forderungen der heutigen Technik nicht entsprechen. Meine Zeichnungen sind, soweit es möglich war, nach lebenden, betäubten Exemplaren angefertigt, an denen man die Einzelheiten am besten beobachten konnte. In Figuren älterer Arbeiten sind die Segmente der Extremitäten oft undeutlich markiert; das ist leicht erklärlich, da die Segmentgrenzen oft schwer aufzufinden sind. In dieser Hinsicht versuchte ich, so korrekte Figuren als möglich zu er- halten. Soviel ich sehe, herrscht in der Segmentanzahl eine geringere Va- riation (wie schon Darwix erwähnt hat), weshalb hierauf in den Be- schreibungen der Larven nicht allzu großes Gewicht gelegt wird. Für die Naupliuslarven fand ich folgende Charaktere als für die Identifizierung von besonderer Bedeutung: die Form des Rückenschildes und des Labrums, das Vorkommen oder Fehlen von Enditen an den Extremitäten, das Aus- 86 | C. A. NILSSON-CANTELL. schen der Anhänge am hinteren Teil des Körpers und die Größe. Hin- sichtlich der Terminologie dieser letzterwähnten Anhänge scheinen große Verschiedenheiten zu bestehen. Der ventrale Anhang führt in der Literatur folgende Benennungen: „ventraler Abdominalanhang, ventraler Abdominal- fortsatz, Thoracoabdominalanhang, Schwanz, ventraler Stachelfortsatz des — | Abdomens, .gespaltener Schwanzanhang, schwanzförmiger Leibesanhang, abdominal appendage, forked terminal projeetion of the body or abdomen und tail.“ Von diesen verwende ich die erstgenannte Bezeichnung: ven- traler Abdominalanhang. Der dorsale Anhang trug trug folgende Namen: „Schwanzstachel, Rückenschildstachel, Stachelfortsatz des Leibes, Dorsal- stachel, dorsaler Schwanzstachel, ungespaltener Schwanzanhang, caudal termination, posterior point of carapax, und caudal spine“. Hier gebrauche ich als geeignetste Benennung: Caudalstachel. Mit diesem’ darf aber nicht ein anderer, von der Mitte des Rückenschildes ausgehender Anhang verwechselt werden, der die Bezeichnungen „Rückenstachel“ oder „dorsal- 'spine“ trägt. Übrigens fehlt dieser letztgenannte bei den unten beschriebenen Larven. Die behandelten Formen sind sowohl Nauplius-, als auch Meta- nauplius- und Cyprislarven. Die hier behandelten Metanauplii der Genera Scalpellum und Tetrachta stellten einen vereinfachteren Typus dar, was mit der in die Mantelhöhle des Muttertieres verlegten Entwicklung zu- sammenhängt. Den wesentlichsten Unterschied zwischen diesen Larven fand ich im Grad der Reduktion der Extremitäten; diese waren bei der Meta- naupliusform von Tetraclita divisa n. sp. am wenigsten reduziert, wo das | | zweite und dritte Extremitätenpaar beide Rami, wenn auch kurz ausge- | bildet, trugen. Weiter reduziert waren die Metanaupliuslarven von Scalpellum convexum n. Sp, die am zweiten Extremitätenpaar nur einen Ramus ent- wickelt hatten, der jedoch an seiner Spitze eine lange Borste trug; das dritte Paar war hier kurz, zu einem kleinen Fortsatz rückgebildet. Am weitesten ging die Reduktion bei den Larven von Scalpellum gibberum Auriv. und compactum BoRRADAILE, wo sowohl das zweite, als auch das dritte Extremitätenpaar nur von kurzen Fortsätzen repräsentiert waren. In diesem Zusammenhang dürfte es von Interesse sein, die Frage der Bildung der Mundteile bei der Cyprislarve und dem ausgewachsenen Tier zu behandeln, und zu erörtern, in welchem Verhältnis die Mundteile zu den Extremitäten der Metanaupliuslarve stehen. Eine vollauf zufrieden- stellende Ermittlung scheint für die Cirripeden nieht vorzuliegen; die Ver- fasser sind zu ganz verschiedenen Resultaten gekommen. Das erste Ex- | tremitätenpaar der Naupliuslarve sei die Anlage für die Haftantennen der | Cyprislarve, das zweite Paar werde abgeworfen. Hinsichtlich des dritten | Paares aber herrschen verschiedene Auffassungen. Nach Craus 1895 werden aus den basalen Teilen dieses Paares, wie bei den übrigen Crustaceen, die Mandibeln gebildet, andere Forscher, wie Mxrschnixorr 1865, Wirxx- mors-Sunmm 1876, Lana 1878, Trsswann 1904, geben an, daß das dritte CIRRIPEDEN - STUDIEN. 87 Paar abgeworfen werde, und also an der Bildung der Mandibeln nicht teilnehme. Das hier untersuchte Material gab keine direkte Lösung der Frage. Das dritte Paar ist, wie schon gesagt, zu kleinen Fortsätzen rück- gebildet. Craus’ Ansicht scheint von den genannten die am besten begründete und überzeugendste zu sein. Auch über die 1. und 2. Maxillen bestehen divergierende Auffassungen, indem diese auf ein oder zwei hinter dem dritten Extremitätenpaar liegende Beinpaare zurückgeführt werden. Jene Forscher, die die Teilnahme des dritten Extremitätenpaares an der Bildung der Mandibeln leugnen, betrachten sämtliche Mundteile als aus einer ge- _ meinsamen Anlage entstanden, . entweder aus einer vierten Extremität (METSCHNIKOFF) oder aus einem auf der hinteren Seite der Oberlippe der Naupliuslarven liegenden Zellenstrang (Trssmann). Von diesen Angaben scheint mir besonders die von Trssmann 1904 gelieferte wenig überzeugend zu sein. Da mir aber keine geeigneten Metanauplius- und Cyprislarven zur Verfügung standen, konnte ich diese wichtige und interessante Frage nieht näher untersuchen. I. Ordnung Be I. Unterordnung Lepadomorpha Pırsery, 1916. Scalpellum scalpellum L. Von dieser Art ist nur die Naupliuslarve bekannt; Figuren davon … finden sich bei Lane 1878 für ein sehr frühes Stadium und bei Darwin - 1891 für ein etwas älteres. Dieses letztere bekam ich auch in lebendem Material aus Bohuslän zu sehen, weshalb die weniger deutlichen Figuren, die in der Literatur vorhanden sind, durch bessere, Einzelheiten zeigende ersetzt werden können (Textfig. 4a). Die Lateralhörner sind relativ lang, was für Lepadomorpha auszeichnend ist, und tragen an der Spitze-ein bei allen Cirripedennauplii vorkommendes Stilett. Im Vergleich mit dem von Lane abgebildeten Stadium haben die Hörner etwas an Länge zugenommen. Das Gleiche gilt vom Caudalstachel und dem ventralen Abdominalanhang; letzterer ist zweiteilig und hat Stacheln über seine ganze Oberfläche zer- streut. Das Labrum tritt bei dieser Art unbedeutend hervor, und darin liegt eine große Verschiedenheit gegenüber den übrigen Arten von Lepadomorpha. Die Cirren sind ohne Enditen. Die Rückenseite der Larven ist stark gebogen (Textfig. 4b). Länge: von der Mitte des oberen Randes bis zur äußersten Schwanzspitze 0,75 mm. Scalpellum gibberum C. W. Aurtvirrius, 1894. Bei dieser Art fehlen die umherschwimmenden Nauplius- und Meta- naupliusstadien; die Larven werden in der Mantelhöhle des Muttertieres bis zum Cyprisstadium ausgebildet. Wieweit auch hier ein deutliches 88 C. A. NILSSON-CANTELL.: Naupliusstadium besteht, konnte ich aus dem Materiale nicht entscheiden; sollte ein solches fehlen und sich das Ei bei der Teilung direkt zum Meta- nauplius entwickeln, so könnte man von einer Verkürzung der Ent- wicklung sprechen. Wie dem auch sei, jedenfalls dürfte hier im Vergleich |) mit jenen Arten, die freilebende Stadien aufweisen, die z. B. eine für das » | Schwimmen besser geeignete Form erhalten und wahrscheinlich auch mehrere Häutungen durchmachen, eine Vereinfachung bestehen. Gleichartige Stadien Textfig. 4. Scalpellum scalpellum L. «a Die Larve von vorn, b von der Seite, au Auge, s Lateralhörner, oe Oesophagus, fr frontale Filamente, e erstes, z zweites, 4 drittes Beinpaar, ca Caudalstachel, va ventraler Abdominalanhang. Vergr 86 mal. wurden schon früher in der Mantelhöhle dreier Scalpellum-Arten gefunden. Es sind dies: Sc. Strümii (beschrieben von Honk 1883), Se. septentrionale und erosum (beschrieben von C. W. Awrrvirrius, 1894 a u. b). Die Larve von Sc. Strömii wird zwar als Cyprislarve bezeichnet, doch handelt es sich, nach der Abbildung zu urteilen, um ein Metanaupliusstadium, was auch schon Aurtvinirus 1894 hervorhebt. Die Metanaupliuslarve von Sc. gibberum (Textfig. 5. a) ist spulförmig und hat, im Zusammenhang mit dem Verlust des Schwimmvermögens, schwach entwickelte Seitenteile. Das Rückenschild ist undeutlich abgesetzt. Von den drei Paaren Schwimmfüßen sind die zwei hintersten stark re- duziert. Ein Vergleich mit den: Larven der oben genannten Arten dürfte Fig. 5. Scalpellum gibberum Auriv. a Metanaupliuslarve. Vergr. 45 mal. b Cyprislarve. Vergr. 45 mal. c Haftantenne derselben. Vergr. 435 mal- _ d Caudalanhang der Cyprislarve. Vergr. 134 mal. *Sinnesborste. 3. driltes, 4. viertes Glied der Haft. : antenne. Ubrige Bezeichnungen wie vorher. 32 5 90 | | C. A. NILSSON-CANTELL. _ besonders hinsichtlich der Extremitäten von Interesse sein. Die Larven . von Se. Strömii (Hozxs Fig. 1, Pl. VIII, 1883) weichen vor allem darin ab, daß das zweite er hier bedeutend kürzer ist. Auch die von AvrıvırLıus beschriebene Art Sc. erosum zeigt das gleiche Ver- hältnis. Bei sämtlichen Larven ist das dritte Paar kurz. Der Metanauplius — von Sc. gibberum ist in der Reduktion am weitesten gegangen, indem hier , | auch das zweite Extremitätenpaar zu einem kleinen Fortsatz ohne Borste an der Spitze rückgebildet wurde. Ein viertes Beinpaar, wie es von Avrivititus für Sc. erosum beschrieben wird und das der Maxille ent- spräche, traf ich bei den Larven von Sc. gibberum nicht ‚an. Im hinteren Teil der Larven findet sich ventral ein konischer Fortsatz, der eine beginnende Differenzierung von Cirren und Caudalstachel zeigt. Lateral- hörner wurden nicht beobachtet. Länge: 1:50 mm. Die Cyprislarve (Textfig. 5b). Eine zufriedenstellende Beschreibung des Cyprisstadiums fehlt für die meisten Arten. C. W. Aurıvırırus 1894 b beschreibt wohl die Cyprislarve von Sc. obesum, doch ist seine Abbildung zu unvollständig, um einen eingehenderen Vergleich anstellen zu können. Die Cyprislarve von Sc.-gibberum ist nach hinten zu stärker als am Vorder- ende ausgezogen. Die Cuticula ist relativ hart, pigmentierte Augen fehlen. Die Antennen weisen einen eigentiimlichen Bau auf; verglichen mit Sc. obesum erscheinen die Antennen dieser Art länger und schmäler als die von Sc. gibberum. Sie sind aus vier Gliedern zusammengesetzt, das Basalglied liegt gewöhnlich zum größeren Teil innerhalb der Cyprisschale. Das zweite Glied ist länger und konisch, das dritte zu einer Haftscheibe verbreitert, die einen komplizierten Bau zeigt (Textfig. 5c). Sie breitet sich distal, aber nicht wie z. B. bei Lepas nach allen Seiten hin, sondern in einer Ebene aus, d. h. sie ist seitlich zusammengedrückt. Im distalen Teil befinden sich kleine Haare, in den Ecken und mitten darauf längere Fiederborsten. Von besonderem Interesse ist der zwischen den mittelsten Fiederborsten aufsitzende kegelförmige Fortsatz. Der Kegel endet mit einer feinen Spitze und ein davon ausgehender Strang verläuft gegen die Mitte des Segmentes nach innen; wieweit er sich erstreckt, konnte ich nicht entscheiden. Wahrscheinlich handelt es sich hier um die Aus- miindung der Cementdrüse, wobei die Spitze des Kegels für die Befestigung Bedeutung hat. Bei einer von Txssmann (1904, Fig. 6 auf Taf. II) abge- — bildeten Cyprislarve findet sich auf der Haftantenne eine gleichartige, mit einer Öffnung versehene Erhebung, die jedoch einer Spitze entbehrt und hier als Ausmündung des Cementganges gedeutet wird. Das dritte Glied ist an der Basis durch ein Gelenk mit dem zweiten Glied beweglich ver- bunden. Aus der Seite der Haftscheibe entspringt. das kleinere vierte Glied, das an seiner Spitze lange Borsten trägt. Eine kürzere Sinnesborste (Textfig. 5 cf) an der Seite des vierten Gliedes teilt sich in feine Spitzen, Länge: 192 mm. Scalpellum convexum n. sp. In der Mantelhöhle die- ser Art wurden bei ver- schiedenen Exemplaren so- wohl Metanauplius-, als auch Cyprisstadien angetroffen. Die Metanaupliuslarve (Textfig. 6 a) ist wie bei der vorhergehenden Art spul- förmig. Ihre Extremitäten- paare unterschieden sich von denen der oben be- schriebenen Formen haupt- sächlichst dadurch, daß das zweite Paar länger und an der Spitze mit einer pinsel- förmig geteilten Borste ver- sehen war. Damit erinnerte die Larve an Sc. Strémii und erosum. Nach Avrivit- tus besitzt die Borste Sinnes- funktion. Das dritte Extre- mitätenpaar wird von zwei kürzeren Fortsätzen reprä- sentiert. Länge: 0°78 mm. Die Cyprislarve (Text- figur 6 b) stimmte in der Hauptsache mit der vorher- gehenden Art, auch hinsicht- lich des dritten Gliedes der Haftantenne iiberein. Als einzigen Unterschied fand ich die geringere Größe der Larven. Länge: 1°38 mm. CIRRIPEDEN- STUDIEN. 91 Textfig. 6. Scalpellum convexum n. sp. a Metanaupliuslarve, Vergr. 96 mal. b Cyprislarve, Vergr. 45 mal. Bezeichnungen wie vorher. Scalpellum compactum BorrADAILE, 1916. Bei dieser Art wurden in der Mantelhöhle Metanaupliuslarven an- getroffen, die hinsichtlich der Ausbildung der Extremitäten, besonders der des zweiten Paares, mit der vorhergehenden Art übereinstimmten. Das Material ließ aber keine nähere Untersuchung und Abbildung zu. Länge: 1:03 mm. Cyprislarven wurden nicht gefunden. Zool. Bidrag, Uppsala. Bd. 7. 7 92 C. A. NILSSON-CANTELL. be | | Scalpellum ventricosum HozK, 1907. Diese Art trug in der Mantelhöhle Cyprislarven, die das in Tetxtfig. Ta abgebildete Aussehen zeigten. Das dritte Glied der Haftantenne (Textfig. 7 b) glich in der Hauptsache dem der übrigen Scalpellum- -Arten. Eine Ab- Textfig. 7. Scalpellum ventricoseum Hoek. a Cyprislarve, Vergr. 45 mal. 6 Haftantenne derselben, Vergr. 450 mal _*Sinnesfortsatz. Übrige Bezeichnungen wie vorher. weichung bestand darin, daß die in den Ecken und der Mitte der Haft- | scheibe sitzenden Borsten etwas länger waren. Aus der Seite des vierten Gliedes entspringt ein eigentümlicher, kräftiger Fortsatz (Textfig. 7 b*), der sicherlich Sinnesfunktion hat und der der bei Sc. gibberum gefundenen Sinnesborste entsprechen dürfte. Länge: 1:33 mm. trägt am hinteren Ende - Cirrenanlage. Die Extre- wickelt; das dritte Paar > Haftantenne derselben. ist am kürzesten. An den -sätze befinden sich Bor- "sten. Länge: 0:84 mm. CIRRIPEDEN -STUDIEN. 93 2. Unterordnung Balanomorpha Prussry, 1916. Tetraclita divisa n. Sp. In der Mantelhöhle dieser Art wurde bei einem Exemplar eine Meta- naupliuslarve, bei einem anderen viele Cyprislarven angetroffen, welche beide Formen fiir dieses Genus vorher noch nicht bekannt waren. Die Metanauplius- | larve war schlecht kon- N serviert, weshalb davon — \ keine Figur gegeben a | N werden kann. Die La- Re teralhörner waren deut- \ lich ausgeprägt. Die sl | |) Larve ist nicht spul- "NIS / 7 My 71 förmig ausgezogen, son- Sige ae 7 Y 11} dern mehr rundlich und | I 11) ca einen Fortsatz mit der mitäten weniger redu- ziert, das zweite und dritte Paar besitzt noch beide Rami deutlich ent- Textfig. 8. Tetrachta divisa n. sp. a Cyprislarve. Vergr. 85 mal. Vergr. 400 mal. ci Cirren, ca Caudalanhang. Spitzen sämtlicher Fort- Übrige Bezeichnung wie vorher. Die Cyprislarve ist spulformig aus- gezogen und trägt pigmentierte Augen (Textfig. Sa). Die Cirren sind aus einem zweigliedrigen Protopoditen und zwei seg- mentierten Rami zusammengesetzt, der Cau- - dalanhang ist zweigliedrig. Die Haftscheibe | .(Texfig. 8 b) der Antennen ist auch hier von größtem Interesse; sie ist anders als die der oben beschriebenen Scalpellum-Arten und erinnert mit ihrem abgerundeten Rand eher an Lepas und Balanus. Die Scheibe ist “aber nicht wie bei Balanus verlängert, sondern wird distal weiter. An ihrem Rande sitzen zahlreiche feine Borsten und in einer in ihrer Mitte liegenden Vertiefung befindet sich eine Papille, an der die Cementdriise - ausmündet. Das äußerste Glied der Haftantenne hat eine seitliche Stellung und trägt lange Borsten an der Spitze. Länge: 0°62 mm. TF 94 C. A. NILSSON -CANTELL. Textfig. 9. Verruca strömia Müuter. a Embryonalstadium, > Naupliusstadium I. in der Eihülle, c hinterer Teil des Naupliusstadiums, II. mit noch nicht ausgestülpten Anhängen. Bezeichnungen wie vorher. Vergr. 450 mal. : CIRRIPEDEN -STUDIEN. 95 3. Unterordnung Verrucomorpha Pussry, 1916. Verruca strömia O. F. Mürrer, 1776. Von dieser Art fand ich in Bohuslän sowohl einige frühe, als auch ältere Naupliusstadien samt den bisher noch nicht beschriebenen Cypris- larven. Die von Srence Barr 1851 gegebenen Figuren der Naupliusstadien sind so ungenügend, daß ich es als notwendig ansehe, neue Bilder zu liefern. it nee a eee a Textfig. 10. Verruca strömia MÖLLER. | Naupliusstadium I. Vergr. 400 mal. Jr Labium. Übrige Bezeichnungen wie vorher. Im Capitulum fand ich spulförmige Embryonalstadien mit einem deutlichen Naupliusauge, jedoch ohne Differenzierung der Extremitäten (Textfig. 9 a). Länge: 0'18 mm. | Das erste Naupliusstadium wurde teils in der Eihülle (Textfig. 9 b), teils frei (Textfig. 10) gefunden und erinnerte am ehesten an das ent- sprechende Stadium bei Balanus. Die Lateralhörner waren bei Exemplaren, die eben die Eihülle verlassen hatten, etwas nach unten gerichtet, bei | gg , 96 = @. A. NILSSON-CANTELL, (my, SS ee a Textfig. 11. Verruca strömia MÖLLER. Naupliusstadium II. Vrgr. 319 mal. en Enditen, ss Seitenstacheln. i Ubrige Beezeichnungen wie vorher. älteren Larven aber mehr nach außen stehend. Die Hörner enden mit einem feinen Stilett. Das Labrum ist wohl entwickelt und geht in einen auf seiner Mitte sitzenden Zahn aus. Das zweite und dritte Extremitätenpaar hat wohl ausgebildete Enditen. Der ventrale Abdominalanhang ist am Ende zweiteilig und etwas kürzer als der Caudalstachel; beide Fortsätze sind CIRRIPEDEN -STUDIEN. 97 _ aber bedeutend kleiner als beim folgenden Stadium. Bezüglich der Segment- anzahl und der Borstenbewaffnung kann auf die Figuren hingewiesen werden. Dieses Stadium scheint ungefähr eine Woche beibehalten zu werden. Liinge: 0°26 mm. Das zweite Naupliusstadium (Textfig. 11) scheint der schwimmen- den Lebensweise gut angepaßt zu sein, es besitzt ein wohl entwickeltes, etwas gewölbtes Riickenschild. Die Lateralhörner sind steil nach außen gerichtet und haben die gleiche Länge wie die des entsprechenden Stadiums von Balanus perforatus (nach Groom 1894). Die frontalen Filamente sind wohl ausgebildet und länger als beim vorhergehenden Stadium, das Labrum Textfig. 12. Verruca strömia MüuLer Cyprislarve. Vergr. 450 mal. Bezeichnungen wie vorher. wurde durch das Dazukommen zweier Seitenzähne weiter entwickelt. Außer- dem findet man in einer Linie etwas innerhalb des Randes des Labrums eine Reihe feiner Haare. Hinsichtlich seiner Bewaffnung scheint das Labrum am ehesten an Lepas und Conchoderma zu erinnern, obwohl jene bei der hier beschriebenen Art weniger kräftig ist. Die Form des Labrums aber entspricht eher der bei Chthamalus stellatus (nach Groom 1894). Der nach unten zu zweiteilige ventrale Abdominalanhang hat ungefähr die gleiche Länge wie der Caudalstachel und trägt an seiner ganzen Oberfläche zer- streute Stacheln. An der Basis des Anhanges sitzen wie bei den meisten Cirripedenlarven ventral zwei größere Stacheln, an jeder Seite einer (,,tail spine“). Wie aus Figur 11 hervorgeht, ist die zwischen dem ventralen Ab- dominalanhang und dem Labrum befindliche Partie mit feinen, in Gruppen stehenden Haarborsten versehen. Die Extremitäten zeigen auf dem Proto- poditen und Endopoditen des zweiten und dritten Paares wohlentwickelte 98 C. A. NILSSON-CANTELL. Enditenanhinge, deren verschiedenes Aussehen Textfig. 11 wiedergibt und ; | die mit der von Groom 1894 für Cirripeden im allgemeinen gelieferten Beschreibung übereinstimmen. Dieses Stadium der Naupliuslarve gleicht also am ehesten den Balanidenlarven, in gewisser Hinsicht, wie in der Bewaff- nung des Labrums aber Lepadomorpha. Und diese Ubereinstimmungen erlan- gen besonderes Interesse dadurch, daß Verruca auch in vielen anderen Charak- teren sowohl Balanomorpha als auch Lepadomorpha gleicht. Länge: 0:38 mm. Das Metanaupliusstadium wurde nicht angetroffen, dagegen fand ich die bisher noch nicht beschriebenen Cyprislarven. Die Cyprislarve (Textfig. 12) ist ihrer Form nach langgestreckt, spul- förmig, nach hinten zu stärker ausgezogen. Das Auge ist pigmentiert. Das _erste Glied der Haftantenne ist ziemlich lang, das zweite etwas kürzer, das dritte trägt eine der bei Scalpellum vorkommenden am ehesten gleichende, wenn auch durch das Fehlen der Borsten vereinfachte Hafteinrichtung. Das vierte Glied ist schmal und trägt Borsten an der Spitze. Lange: 0:22 mm. II. Ordnung Acrothoracıca. Alcippe lampas Hancock, 1849. Die Naupliuslarve dieser Art (Textfig. 13 a) fand ich in Bohuslän. Sie wurde zwar schon vorher von C. W. Aurıvırnıus 1894 b abgebildet, doch ist diese Figur unvollständig, und auch die Beschreibung, die Horx 1909 auf Grund dieser Abbildung lieferte, ist fehlerhaft. Eine lichtere Partie, die Aurıvırrıus’ Figur in der Mitte zeigt, wurde nämlich von Hork (1909, Seite 307) als Labrum gedeutet; eine Untersuchung der Larven ergab aber, daß gar kein Labrum bestand. Die Lateralhörner sind von mittlerer Größe, an der Spitze mit einem feinen Stilett versehen. Das Rückenschild ist gegen die Seiten zu verbreitert und auf diese Weise für eine schwimmende Lebensweise geeignet. Das Naupliusauge ist pigmentiert. Die frontalen Filamente gehen von einer unter dem Auge gelegenen Partie aus und sind wohl entwickelt; bei AurıvırLıus werden sie nicht abgebildet. Nach hinten läuft der Körper in einen einzigen Fortsatz aus und endet unten nicht mit einer Furca. Wir haben also hier keine Aufteilung in ventralen Abdominalanhang und Caudal- stachel. An der Basis des Fortsatzes werden wieder die beiden kleinen Stacheln gefunden. Die Gliederanzahl der Extremitäten, die etwas variiert, ist aus Textfig. 13 zu ersehen. Die Bewaffnung bilden gewöhnliche Borsten, Enditen fehlen. Bei jungen Stadien von Naupliuslarven findet man un- gefähr auf der Mitte der Borsten den äußeren Teil etwas in den unteren hineinragen (Textfig. 13 ab). Horx (1909, Seite 307) sagt darüber: „Diese (die Borsten) scheinen nämlich aus einem basalen Gliede und einem längeren mit feinen Härchen besetzten Endglied zusammengesetzt zu sein.“ Lana 1878 gibt für Scalpellum scalpellum das Gleiche an; er sagt auf = ht me ng CIRRIPEDEN - STUDIEN. 99 Seite 114: „Die Borsten zum Teil in der Weise gegliedert, daß das äußere Glied wie die Tuben eines Fernrohrs in das innere Glied eingeschoben erscheint.“ Die genannten Verfasser scheinen also der Ansicht zu sein, daß dies das definitive Aussehen der Borste sei. Bei der Untersuchung zahlreicher Larven fand ich ganz richtig diese Form der Borsten. An solehen Exemplaren war auch oft der Fortsatz am hinteren Teil des Körpers mit einer Falte versehen; diese konnte auf den Borsten länger oder kürzer Textfig. 13.. Alcippe lampas Hancock. a Naupliuslarve. Vergr. 161 mal. à Die Mitte einer Borste. Bezeichnungen wie vorher. sein. Schon deshalb und in Anbetracht dessen, was ich vorher hinsichtlich der Borstenbildung bei den Cirripeden gefunden hatte, vermutete ich, daß es sich hier nur um junge Stadien von Nauplien handelte, die sowohl die Borsten als auch den Caudalstachel noch nicht auszustrecken vermocht hatten. Das stimmt auch gut mit dem oben über die Borstenbildung Gesagten überein, daß nämlich die untere Hälfte der Borste wie eine Hülse um die obere angelegt wird. Voli entschieden wurde die Frage erst, als ich Exemplare mit ganz ausgestreckten Borsten antraf, die keine Hülse mehr besaßen, jedoch durch eine unbedeutende Falte die Stelle an- gaben, wo sich eine befünden hatte. Länge: 0:55 mm. 100 | C. A. NILSSON-CANTELL. III. Ordnung Rhizocephala. Peltogaster paguri H. Ratake, 1842. Von dieser Art fand ich in Bohuslän das erste Naupliusstadium (Textfig. 14 a). ae st = be” > : À — N e N US Textfig. 14a. Peltogaster paguri Raruxe. Naupliuslarve. b Peltogaster sulcatus, Naupliusstadium I. Vergr. 283 mal. Bezeichnungen wie vorher. Die Larven scheinen nicht geeignet zu sein, ein frei- | schwimmendes Le- ben zu führen. Ein deutlich abgesetztes . Rückenschild fehlt. Im Profil gesehen erschien der untere - Teil nach der ven- tralen Seite hin ge- bogen. Die Lateral- hörner sind kurz, auswärts und etwas nach unten gerichtet. Das Auge ist ohne Pigment, was schon LirLrJEBORG 1861 er- wähnt. An beiden Seiten des Auges ist ein frontaler Fila- mentanhang ausge- bildet. Das Labrum wird hier wie bei den Sacculina-Lar- ven von einem kurz- spitzigen Rostrum repräsentiert. . Im unteren Teil finden sich zwei lange Fort- sätze, deren ent- sprechende Bildun- gen bei Sacculina- Larven als ventrale Abdominalanhänge gedeutet werden. Dies scheint mir auch für Peltogaster zutreffend zu sein. Die Extremitäten entbehren der Enditen, was sicherlich für die gesamte Rhizocephalengruppe gelten dürfte. Länge: 0:21 mm. CIRRIPEDEN-STUDIEN. | 101 Peltogaster sulcatus LirrJeBorG, 1861. Von dieser Art erhielt ich drei Stadien von Naupliuslarven. Stadium I. Die Larven gleichen wohl in der Hauptsache dem fol- genden Stadium, unterscheiden sich aber von diesem darin, daß der untere Teil nicht so langgestreckt, sondern abgerundeter ist. Diese Larve (Textfig. 14 b) läßt sich leicht vom entsprechenden Stadium bei P. paguri durch das pigmentierte Auge und den mit einem kürzeren Abdominalan- hang versehenen, breiteren unteren Teil unterscheiden. Die Lateralhörner sind etwas nach unten gebogen, Enditen fehlen. Das Rostrum stimmt mit dem der vorhergehenden Art überein. Dieses Stadium gleicht, nach den Figuren zu urteilen, den von LirrseBorG (1861, Pl. III, Fig. 46) und von Guerin-Ganiver 1911 Fig. 2 abgebildeten Naupliuslarven von Peltogaster microstoma LILLJEBORG, 1861. Das gibt auch eine Stütze für die Annahme, daß P. microstoma mit P. sulcatus identisch sei, worauf schon Marm 1882 hinwies. Länge: 0°25 mm. Stadium II (Textfig. 15a) weicht vom vorhergehenden in einigen Hinsichten ab. Der untere Teil wurde gleich den beiden mit feinen Stacheln versehenen Abdominalanhängen etwas mehr verlängert, wodurch die Larve eine spitzigere Form erhält. Von den Larven der Art P. paguri ist sie jedoch durch breitere Fortsätze unterschieden. Die Lateralhörner sind im Vergleich mit denen des vorhergehenden Stadiums mehr nach außen ge- richtet. Das Auge ist ebenfalls stark pigmentiert, das Labrum wie bei der vorhergehenden Art. Länge: 0:27 mm. Stadium III (Textfig. 15 b) hat die Abdominalanhänge noch mehr verlängert und auch mit feinen Borsten versehen; ich finde es am ehesten mit der von Deraces (1887, PI. XXII. 2) abgebildeten Sacculina-Larve übereinstimmend, wenn auch diese von geringerer Größe ist. Länge: 0:36 mm. b) Die Larvenentwicklung und deren Verlegung in die Mantelhöhle des Muttertieres. Im Zusammenhang mit diesen Beschreibungen soll eine Frage von biologischem Interesse behandelt werden. Es ist dies die Verlegung der Larvenentwicklung in die Mantelhöhle des Muttertieres und die bei einigen Gattungen und Arten damit verbundene Vereinfachung und Verkürzung der Entwicklung.” Das oben besprochene Material umfaßt gerade solche Formen, deren Entwicklung in der Mantelhöhle stattfindet. In den meisten Fällen handelt es sich um Tiefseeformen; daß dies aber nicht durchwegs zutrifft, zeigt das Beispiel der oben beschriebenen Art Tetraclita divisa. Die Mehrzahl der Cirripeden durchläuft eine Entwicklungsperiode mit frei umherschwimmenden Larven: Nauplius, Metanauplius und Cypris. Die = C. A. NILSSON-CANTELL. - 102 Peltogaster sulcatus. Textfig. 15. a Naupliuslarve Stadium II, b Stadium III. Vergr. 483 mal. Bezeichnungen wie vorher. CIRRIPEDEN-STUDIEN. 103 oben genannte Verlegung dieser Entwicklung war für Scalpellum strümi seit 1883 bekannt, bei welcher Art Horx Metanaupliuslarven in der Mantel- höhle antraf. Eine eingehendere Behandlung solcher Formen wird aber erst von ©. W. Aurwiruıus 1893—1894 geliefert. Er findet fünf weitere Scallpellum-Arten, die Metanauplius- oder Cyprislarven in der Mantelhöhle tragen, und versucht auch, eine Erklärung zu geben, indem er diese Ent- wieklungsweise in Zusammenhang mit dem Tiefseeleben bringt. Die Larven | würden leicht, kämen sie im Naupliusstadium frei, von Strömen in andere Tiefen als die, in denen die erwachsenen Tiere leben, geführt werden. Z.B. kämen sie in obere Wasserschichten, für die die Tiefseeformen sehr empfindlich sind. Daß das Leben in der Tiefsee, wie AukıvirLıus annimmt, Einfluß auf die Entwicklung hat, dürfte wohl sicher sein, zudem gleiche Beobachtungen auch für andere Tiergruppen gemacht wurden. Und das Gleiche wurde bei zahlreichen arktischen Tierformen gefunden, denen ebenfalls freie Larvenstadien fehlen. Aurrvirrius meint, daß das arktische Meer die gleichen Lebensbedingungen wie das wärmere Meer in größerer Tiefe bietet. Doch ehe wir zur Diskussion der Frage übergehen, welche hydrographischen Faktoren dabei als wirksam gedacht werden können, soll eine Tabelle (siehe Seite 104) über die hier beschriebenen neuen, durch Ent- wieklung in der Mantelhöhle ausgezeichneten Arten gegeben werden, wobei aber auch die schon vorher bekannten Fälle mit aufgenommen werden. Hieraus geht hervor, daß vier weitere, mit Larvenentwicklung in der Mantelhöhle ausgestattete Scalpellum-Arten gefunden wurden. Diese sind teils Tiefseeformen, teils aber antarktische Littoral- oder Sublittoralformen. Sc. ventricosum Horx 1907 ist eine typische Tiefenform, dagegen kann Sc. gibberum nicht als solche bezeichnet werden, da diese Art in 18m (Patagonien) bis 150m Tiefe gefunden wurde, also die Sublittoralzone nieht überschreitet. Diese, gleichwie Sc. convexum n. sp. und Sc. compactum BorraDAILe, 1906 aus antarktischen Lokalen können wohl am ehesten mit den von Avrtivittius beschriebenen arktischen Arten verglichen werden. Hinsichtlich einer anderen Scalpellum-Art, Scalpellum scalpellum L., die in geringerer Tiefe vorkommt, scheint, da bisher nur das jüngste Nauplius- stadium konstatiert ist, eine Unklarheit zu herrschen. Dieses Stadium wurde in der Mantelhöhle des Muttertieres angetroffen. Hält man Sc. scal- pellum im Aquarium, so kann man zwar die Tiere dazu bringen, die Naupliuslarven auszulassen, aber deren Form und die Weise des Schwimmens scheinen zu zeigen, daß sich diese Larven nicht für die freischwimmende Lebensweise eignen. Die Äußerung Horks 1909 über diese Art ist sicher- lich berechtigt. Er sagt auf Seite 293: „Wenn auch nicht in so starkem Maße als bei den Tiefseearten scheint somit auch bei Sc. vulgare die postembryonale Entwicklung eine abgekürzte zu sein.“ Bei den operculaten Cirripeden war vorher noch kein Fall der Ver- legung der Larvenentwicklung in die Mantelhöhle bekannt; deshalb war 104 Tabelle über bekannte Formen von Cirripeden mit in die Mantel- C. A. NILSSON-CANTELL. höhle des Muttertieres verlegter Larvenentwicklung. Beschreibung m der Mantel- Tiefe | Fundorte Sanaa Arten der Larven | höhle gefundene f > in m breitung von Stadien | Scalpellum strémii Horx 1883 Metanauplius |72—1570 | Nordatlantisch 4 obesum C.W.AuriviLLius| Cypris 110 Nordsee 1894 a,b "og 5 cornutum = Cypris 46—750 | Karisches Meer ; arents-See is prunulum ” Cypris 350—600 | Antillen, Westindien 3 septentrionale a Metanauplius |590—890 | Nordsee, Skage- rak : ; erosum a Metanauplius 1744 N. W. Atlanten 53° 34' N. Lat. 52° 1° W. Long. Metanauplius | 137—150| S.von W. Falk- landsinseln S. Atlanten : gibberum Der Verfasser an S. von La Plata x 18—93°6 | Patagoniens Ost- Cypris küste 53 Magalhaensstraße à convexum ie Metanauplius | 75—310 | Siidgeorgien | Cypris S, Atlanten x :compactum ; Metanauplius 150 Grahams Region, S. Atlanten Südgeorgien, 2675 a 2 ventricosum - Cypris Falklandsinseln 2050 S. von Timor ater Sundainseln Nordwachter aupli veri Javasee Tetraclita divisa # Dr ar ee A ee EEE Cypris Tiefe Sumatra, Konin- ginnebay Cryptophialus minutus | Darwin 1854 ? | — S. Chile Dendrogaster aste- KNIPOWITSCH : ple Weißes M HG 1892 Cypris Weißes Meer Thompsonia japonica HÄFELE 1911 Cypris 20—150 | Sagamibucht, Japan = dofleini à 3 Cypris — — 5 chuni 5 = Cypris — — x affinis Krier 1911 a | Cypris 350 Sagamibucht, Japan 7 LC och "sön De "NR CIRRIPEDEN - STUDIEN 105 es überraschend, in der Gattung Zetraclita bei der Art 7. divisa voll- entwickelte Metanauplius- oder Cyprislarven in der Mantelhöhle anzu- treffen. Außerdem ist besonders Gewicht darauf zu legen, daß diese Art der tropischen Meere in geringer Tiefe gefunden wurde. Das Genus Ver- ruca, das im allgemeinen eine Tiefseegattung vorstellt, dürfte eine den Scalpellum-Arten gleiche Entwicklung haben, doch weiß man darüber nichts Näheres. Die Art Verruca strömia, die ich in Bohuslän studieren konnte, besitzt keine der oben beschriebenen gleiche Entwicklung, da die Tiere nur in 30 bis 100m Tiefe leben. Die beiden angetroffenen Nauplius- stadien sind einer freischwimmenden Lebensweise angepaßt; ob die Larven aber in Stadium I oder II das Muttertier verlassen, konnte ich nicht mit Bestimmtheit entscheiden. Zwar fand ich, daß Aquariumexemplare die Larven in Stadium I freilassen, doch kann das kaum als ein Beweis angesehen werden, da die Larven von Aquariumtieren im allgemeinen leichter ausgestoßen werden. Stadium II aber ist bestimmt freischwimmend, da ich viele Exemplare davon in Planktonproben aus dem offenen Meer vorfand. | Innerhalb der Ordnung Acrothoracica scheint die Gattung Crypto- phialus eine abgekürzte Entwicklung mit Cyprislarven in der Mantelhöhle zu besitzen; doch liegen darüber nur wenige Angaben vor. Die Gattung Alcippe hat dagegen wohl ausgebildete Naupliuslarven, die die Mantelhöhle wahrscheinlich in diesem Stadium verlassen. Die Rhizocephalen enthalten sowohl Formen mit Naupliuslarven, wie z. B. Peltogaster und Sacculina, als auch solche, die keine derartigen haben, wie z. B. Thompsonia und Dendrogaster. Bei letzteren kann man von einer wirklich weitgehenden Verkürzung der Entwicklung sprechen. Für die geltend gemachte Ansicht, daß man es bei den Rhizocepbalen mit einer Tendenz zu tun habe, die freien Larvenstadien zu unterdrücken, spricht auch der einfache Bau der Larven. Eine Lösung der Frage, welche hydrographischen Faktoren als die Verlegung der Entwicklung in die Mantelhöhle bewirkend angesehen werden können, ist nicht leicht zu geben. Bei ausgesprochenen Tiefseeformen und den in geringerer oder größerer Tiefe lebenden arktischen und antarktischen ‘liegt bei der Hand anzunehmen, daß die niedrige Temperatur ein aus- schlaggebender Faktor wäre. Jedoch könnte in diesem Fall die Tatsache, daß auch bei Tetrachta divisa, einer Form aus geringen Tiefen tropischer Meere, die Entwicklung in der Mantelhöhle stattfindet, mit dem oben Ge- sagten nicht in Einklang gebracht werden; denn die Tiere leben in sehr hoher Temperatur. Noch ist wohl zu wenig bekannt, als daß der Versuch einer Lösung dieser interessanten biologischen Frage gestattet wäre. 106 | C. A. NILSSON -CANTELL. V.Kapitel: Studien über denBau der Maxillardrüse bei den Cirripeden. — Die bei den Crustaceen vorkommenden Exkretionsorgane: Antennen- drüse und Maxillardrüse, sind in ihrem Bau im großen und ganzen über- einstimmend; eine Verschiedenheit liegt hauptsächlichst darin, daß sie ver- schiedenen Segmenten angehören. Bei den meisten ist die Maxillardriise oder, wie sie auch benannt wird, die Schalendrüse das definitive Exkretions-. organ und dies ist auch bei den Cirripeden der Fall. Die Drüse besteht aus folgenden Teilen: Endsäckchen, Harnkanal und Harnleiter, und mündet bei der II. Maxille aus. Zwischen Endsäckchen und Harnkanal hat man eine trichterformige Verbindung angetroffen. Der Trichter ist aus einer wechselnden Anzahl von Trichter- oder Schließzellen zusammengesetzt, woraus man eine Übereinstimmung mit dem Nephridialorgan der Annulaten ersehen wollte. Die Endblase sollte da dem Coelom und der Trichter mit Harnkanal und Harnleiter dem eigentlichen Nephridium entsprechen. Die Trichterzellen sind bei vielen Crustaceengruppen gefunden worden; bei Cirripeden aber hat man sie im allgemeinen nicht beobachten nn da es schwierig ist, sie aufzufinden, wie diese Gruppe überhaupt technik schwer zu behandeln ist. Erst 1910 glückte es A. Duryur, diese Trichter- zellen bei zwei Cirripeden: Balanus tintinnabulum und Conchoderma auritum, aufzuzeigen. Da die Ansichten darüber gerade bei den Cirripeden, wie aus der Geschichte hervorgeht, sehr strittig waren, ‚ dürfte eine Erweiterung. seiner Untersuchungen notwendig sein. Aus diesem Grunde führte ich eine Reihe Untersuchungen aus, wo- durch es mir gelang, den Trichterapparat bei einer Anzahl neuer Gattungen und Arten festzustellen; in dieser Hinsicht waren also Derners Unter- suchungen richtig. Da 1 aber in anderen Einzelheiten nicht zum gleichen Resultat wie Derser kam und da eine Reihe von Vervollständigungen ‘ hinsichtlich der neu untersuchten Gattungen und Arten gemacht werden kann, gebe ich eine ausführlichere Beschreibung der verschiedenen unter- suchten Arten. Nur an gut konserviertem Material gelang es, den Triehter- apparat festzustellen. Die verwendeten Fixierungsmittel waren: Zenkers, Hellys, Bouins und Flemmings Lösungen, aber auch Formolalkohol und Petrunkevitsch-Mischung. Die Schnitte wurden hauptsächlichst mit Häma- toxylin-Eosin, Hämalaun - Pikrofuchsin oder Hämatoxylin-Eisenalaun-Pikro- fuchsin gefärbt. Von diesen erwiesen sich die erstgenannten Färbungen als für das Studium der Drüse hinreichend, von den Fixierungen gaben Zenkers und Bouins Lösungen das beste Resultat. CIRRIPEDEN-STUDIEN, 107 Geschichtliche Ubersicht. Wie oben erwähnt, wurde die Drüse bei den Cirripeden oft falsch ge- deutet. Eine kurze geschichtliche Übersicht der hieher gehörenden Literatur ist zwar schon vorher gemacht worden, aber da eine Reihe Berichtigungen ausgeführt werden kann und außerdem neue Arbeiten hinzugekommen sind, dürfte es angezeigt sein, eine vollständige Besprechung zu geben. Die erste Nachricht über diese Drüse stammt von Darwın 1851 und 1854. Er beschreibt ein Paar geschlossener Säcke, die an jeder der zwei II. Maxillen, oft an einem mehr oder weniger vorspringenden Lobus aus- münden, der im folgenden als Maxillarlobus bezeichnet werden soll. Diese Organe werden von Darwin ,,olfactory organs“ genannt. Dieser so beschriebene Teil darf wohl als dem Harnleiter und einem Teil des Harn- kanals entsprechend angesehen werden, nicht, wie DEFSER annimmt, nur dem Harnleiter, dadieser ein im Verhältnis zum Harnkanal zu unbedeutendes Lumen aufweist. | Eine eingehendere Beschreibung des Organs liefert Horx 1883 durch Verwendung von Schnittmethode. Als Objekt lag ihm Sc. scalpellum vor, welche Art auch. von mir untersucht wurde, weshalb eine ausführlichere Beschreibung weiter unten gegeben werden soll. Horx faßt diese Organe soweit richtig auf, als er sie als Exkretionsorgane ansieht. Den unteren Teil, den Harnleiter, der bei der II. Maxille ausmündet, betrachtet Horr als das Segmentalorgan und nennt ihn „segmental duct“. Dessen oberer, trichterförmiger Teil wird „segmental funnel“ genannt und ist nach Hork mit dem Wimpertrichter der Anneliden homolog; der Harnkanal, dessen Fortsetzung der Harnleiter vorstellt, wird von Horx als Leibeshöhle an- gesehen. Die beiden Endsäckchen werden auch als Organe ünbekannter Funktion ohne Verbindung mit der Leibeshöhle abgebildet. In einer späteren Arbeit 1886 findet Hoxx, daß das Epithel in diesen Säckchen abgestoßen wird, weshalb er die Vermutung ausspricht, daß man es hier mit Ex- kretionsorganen, die in Verbindung mit der Leibeshöhle stehen, zu tun habe. In einer anatomischen Arbeit über Cirripeden von Nusspaum 1890 werden auch die Exkretionsorgane bei Pedunculaten behandelt. Zwar wird eine Reihe guter histologischer Figuren abgebildet, doch gelingt es ihm nicht, Bescheid in der Deutung des Organs zu geben. Die Benennung Leibeshöhle für den Harnkanal und den Harnleiter mit der Öffnung nach außen wird beibehalten. Doch sagt er auf Seite 46: „Man wird es begreif- lich finden, daß selbst schon bei dem jetzigen Stand der Dinge der Wunsch einer vergleichend- anatomischen Deutung des von Hork Leibeshöhle ge- nannten Raumes sich geltend macht.“ Das Endsäckchen wird von N. als die eigentliche Niere betrachtet. Er scheint auch zu weit zu gehen, wenn er diesen Teil als eine Art „Kiemenniere“ mit reich verzweigtem Gefäß- netz, an die Pericardialdriise der Mollusken und den Peribranchialraum der Zool, Bidrag, Uppsala, Bd.7 8 108 C. A. NILSSON-CANTELL. Cephalopoden erinnernde Bildung ansieht. Eine Vergleichung mit anderen. Crustaceengruppen wäre in diesem Fall näher gelegen. Die Mündung der Niere in die Leibeshöhle will N. an einem Präparat gesehen haben, doch gibt er dafür keine Figur. Von anderen Einzelheiten ist zu erwähnen, daß N. bei Pollicipes eine Kommunikation zwischen den beidseitigen Leibes- höhlensäckchen in der Nähe der Mündung gefunden hat. | R. Koenrer 1892 verwendet für den Harnkanal noch immer den Namen Leibeshöhle, ,,cavité générale“, die nach außen miinde. Die Leibeshöhle ist, mit einer endothelialen Bekleidung versehen, zum Unterschied von anderen im Bindegewebe liegenden Hohlräumen ohne eigene Wände (Lakunen). Auch die Endsäckchen sind Gegenstand seiner Beschreibung und werden als Nieren aufgefaßt. Ihrer Form nach seien sie bei Balaniden und Anelasma einfache Säckchen, bei den übrigen Lepadomorphen aber durch Bindegewebssepta in eine größere oder kleinere Anzahl Abteilungen auf- geteilt. Eine Kommunikation zwischen den Endsäckchen und der Leibes- höhle wird nicht angetroffen, dagegen aber eine in der Nähe der Öffnung des Oviducts gelegene Ausmündung der Endsäcke bei Conchoderma. Kovrwıerz 1599 -(in einer Arbeit, die ich nicht sehen konnte) er- wähnt bei Scalpellum und Lepas gefaltete Blasen im vorderen Teil des Körpers, deren Zellen das Vermögen hätten, Karmin auszuscheiden. Diese „vesicules“ entsprechen zweifellos den Endsäckchen. | Gruvez 1905 faßt in seiner Monographie die Resultate zusammen, zu denen er in vorhergehenden Arbeiten gelangt war. Der Harnkanal führt auch weiterhin die Benennung Leibeshöhle, „cavite générale“. Ebenso wie bei Kornter wird zwischen diesem Teil mit aus Plattenepithel gebildeten Wänden und im Bindegewebe liegenden Lakunen unterschieden. Zwischen der Körperwand und der ,cavité générale“ liegen die beiden Endsäckchen, die von Gruver als die eigentlichen, den „reins maxillaires“ der übrigen Crustaceen entsprechenden Nieren aufgefaßt werden. Er weist darauf hin, daß in diesen die Exkretion durch Zellabschnürung aus dem Epithel zu- stande komme. Eine Verbindung zwischen diesen „sacs rénaux“ und der ,cavité générale“ konnte G. bei erwachsenen Exemplaren nicht auffinden, dagegen bei Cyprislarven und sehr jungen Individuen konstatieren, weshalb er annimmt, daß das Exkret bei den ausgewachsenen Tieren durch Osmose oder Fagocytose zum Harnkanal geführt werde. Bei vielen Gattungen aber wird eine Kommunikation der beidseitigen ;cavités générales“ angegeben. Brrnpr 1903 beschreibt den Exkretionsapparat bei Alcippe lampas Hancock. Er erwähnt hier zwei sackartige Bildungen, „Nierensäcke“, mit kubischem Epithel, die sich gegen den Mund zu in einen blind endenden Gang verschmälern. Bernpr geht nicht näher darauf ein, welchen Teilen diese Säcke entsprechen, weshalb sich eine Kontrolluntersuchung bei Al- cippe als notwedig erwies; eine solche wird weiter unten, auf Seite 123 gegeben. CIRRIPEDEN - STUDIEN. | 109 Der gleiche Verfasser liefert 1906 die Beschreibung eines anderen bohrenden Cirripeden aus der Gattung Cryptophialus. Er sagt hier, daß die Benennung Niere für das Endsäckchen unrichtig sei, und meint, daß dieses eher den Namen Leibeshöhle tragen solle; es sei homolog mit dem Endsäckchen der grünen Drüse bei den Decapoden und der Schalendriise bei anderen Entomostraken. Doch beschränkt sich Brrnpr darauf, nur zwischen sezernierendem und ausführendem Teil zu unterscheiden, ersterer mit hohem, letzterer mit plattem Epithel. Eine Verbindung dieser Teile konnte Brrnpr nicht finden, weshalb auch er annimmt, daß Osmose stattfinde. Dagegen beobachtete er Verbindungen der ausführenden Teile beider Seiten. Man kann sagen, daß diese Teile durch Bruntz’ Arbeit 1904 ihre richtige Deutung erhalten haben, da er einen Vergleich mit den übrigen _ Crustaceen anstellte. Die Teile werden von ihm mit ,,saccule“ (Endsäckchen), „labyrinthe“ (Harnkanal) und „canal excréteur“ (Harnleiter) benannt. Mit Hilfe der physiologischen Injektionsmethode beweist Brunrz, daß die Ex- kretion durch Abschnürung von Zellen der Endblase vor sich gehe. Die | Verbindung zwischen Endsäckehen und Harnkanal durch den Trichter- apparat wurde zwar auch von ihm übersehen und er nimmt eine weit- geöffnete Verbindung an, doch kann ein derartiger Irrtum nicht verwundern, da die Schließzellen in Schnittserien oft zerstört sind. Horrenpaut 1904 bringt Angaben über die Niere bei Poecilasma aurantium L., die sicherlich einer Überprüfung bedürfen. Bei ausge- wachsenen Individuen findet er eine weite Leibeshöhle (Harnkanal) mit abgeplattetem Epithel und eine Verbindung zwischen diesem Teil und der an der Außenseite liegenden Niere (Endsäckchen), die sowohl Plattenepithel als auch „zöttehenförmige Zellen“ besitzt. Hieraus zieht H. den Schluß, daß die Niere ein modifizierter Teil der Leibeshöhle sei. Eine Kommuni- kation zwischen den beidseitigen Leibeshöhlen (Harnkanäle) findet H. nicht, dagegen wird aber angegeben, daß sich zwei Mündungen nach außen, eine an der II. Maxille und eine in der Nähe des ersten Beinpaares vorfänden. Frepa Base 1908 beschreibt die Maxillardrüse bei Zbla quadrivalvis Cuvier. Er meint, daß das Organ aus einem exkretorischen Drüsenteil, „glandular part“ (Endsäckchen), bestehe, der sich in einen großen „saceular bladder“ (Harnkanal) öffne. Der Harnleiter wird als am Maxillarlobus der II. Maxille ausmündend beschrieben und wird in Übereinstimmung mit Hork als „Segmentalduet“ mit dem „segmental funnel“ nach oben zu genannt. Die sroße Verbindung, die Frepa Bacr zwischen Endsäckchen und Harnkanal erhält, beruht sicherlich auf einer Zerreißung des Objekts beim Schneiden. Schließlich kann die schon erwähnte Arbeit Drrners 1910 genannt werden, in der durch das Auffinden von Trichterzellen bei zwei Cirripeden die Drüse eine in der Hauptsache richtige Deutung erhielt. Die histo- logischen Einzelheiten dieser Arbeit sollen in der folgenden Darstellung näher geprüft werden. Qi . 110 427 CG. À. NILSSON. CANTELL. Eigene Untersuchungen. Die hier untersuchten Arten sind: Balanus balanoides L. Oxynaspis celata D. Balanus crenatus Bruc. Anelasma squalicola D. Chthamalus challengeri Hoëk Lithoglyptes indicus Aunty. Verruca stroma O. F. Mürter | Alcippe lampas Hancock. Scalpellum scalpellum L. x I. Ordnung Thoracica. 1. Unterordnung Balanomorpha. Balanus balanoides L. Eine ausführliche Beschreibung der Drüse hat für eine balanus-Aıt, nämlich B. tintinnabulum, wie schon oben erwähnt, Derner gegeben. Bei dem hier untersuchten Balanus balanoides findet man die Drüse im großen und ganzen auf gleiche Weise gebaut. Die Maxillardrüse jeder Seite liegt etwas dorsal im vorderen Teil des Körpers, zwischen Darm und äußerer Körperwand. Der Körperwand am nächsten befindet sich das ie inwendig davon der weitere Harnkanal. Das Endsäckehen (Textfig. 16 a, b) ist beim Munde am tireitenieh und verschmälert sich, wie bei Balanus tintinmabulum, nach oben zu gegen die Mündung in den Harnkanal. Die Wand des Endsäckchens ist unbe- deutend gefaltet, was Balanus, zum Unterschied von den gestielten Cirri- peden, bei denen das Endsäckchen mehr gelappt ist, auszeichnet. Das Endsäckchen ist auch beteutend kleiner als der Harnkanal, sein breiterer | Teil ungefähr bei der Basis von Cirrus I. Das Epithel liegt nicht dicht an, | sondern ist etwas gefaltet, wodurch eine Anzahl Lakunen gebildet wird. Das Organ wird auf diese Weise von Blut umspült. Zwischen Harnkanal, und Endsäckehen sind die Hohlräume weniger ausgebildet. Gleichwie bei Balanus tintinnabulum findet man auch bei B. balanoides ein auf der |} Basalmembran sitzendes zylindrisches oder kubisches Epithel, dessen Zellen von wechselnder Form (Tafel II* Fig. 1) und zuweilen gegen die Basis zu verschmälert sind. Der Kern ist oval und liegt der Basis näher. Drryer erwähnt bei B. tintinnabulum ein distal vom Kerne gelegenes Körnchen, das sich gleich dem Kerne färbe; in gewissen Zellen konnte ich dieses auch bei B. balanoides beobachten. In den distalen Teilen der Zellen geht eine Abschnürung von Exkretkugeln vor sich, weshalb diese Zellen in Form und Höhe verschieden sein können (Taf. II* Fig. 1). (Darüber mehr imKapitel über die Exkretion.) Unterhalb der Basalmembran findet man im Binde- | gewebe elastische, miteinander zu einem Netzwerk anastomosierende Fäden, die aber hier nicht so stark wie um den Harnkanal herum entwickelt sind. CIRRIPEDEN - STUDIEN, TE Textfig. 16. Balanus balanoides IL. Schiefer Querschnitt (schematisch) durch den Körper parallel zum aufsteigenden Oesophazus in der Region des unteren Schlundganglions. a llöher geführter Schnitt, b tiefer unten, die Drüse im Längsschnitt, el elastische Fäden, wy unteres Schlundganglion, M Magen, end Endsäckchen, hk Harnkanal, tr Trichterapparat, Al Harnleiter, 2M zweite Maxille, | | Lakunen, m Muskeln. Vergr. 54 mal, 112 | C. A. NILSSON - CANTELL. Der Harnkanal (Textfig. 16b) ist in seinem oberen Teil besonders | sroß und blasenartig. Von diesem oberen Teil, der als eine Art Harnblase — aufgefaßt werden darf, geht nach unten, gegen den Mund zu, ein schmälerer — Teil aus, der sich zu unterst in den Harnleiter fortsetzt. Ventral unter dem | Schlundganglion, sendet jeder der beidseitigen Harnkanäle nach innen «| einen schmalen Fortsatz aus; Derser findet diese Fortsätze sowohl über, als auch unter dem Schlundganglion. Eine Kommunikation zwischen den — beidseitigen Harnkanälen, die Grover 1893 angibt, finde ich ‚ebensowenig wie DEFNER. Daß man in Schulen leicht Verbindungen in diesem Teil erhält beruht darauf, daß die das Schlundganglion umgebenden Lakunen durch Zerreißung mit dem Harnkanal in Verbindung treten und so ein falsches Bild ergeben. Unter dem Harnkanal, in gleicher Höhe mit dem oberen : || Abschnitt des Harnleiters, findet man eine durch eine Falte der äußeren Haut entstandene Höhlung, die ebenfalls einen verbindenden Gang vor- | täuschen kann; doch ist dieser Teil vom Harnkanal deutlich durch die | dicke Chitincuticula unterschieden. In Dzersers Textfigur 1 auf Seite 2 | ist unter dem inneren Fortsatz des Harnkanals eine Höhlung abgebildet, die sicherlich der oben erwähnten entspricht. Auch dorsal vom Schlund- ganglion sieht man am Übergang zum schmäleren unteren Teil nach innen gehende Fortsätze (Textfig. 16a), doch sind diese einander nicht so nahe wie bei dem von Derner abgebildeten B. tintinnabulum. Zwischen diesen letztgenannten, dorsal über dem Oesophagus liegenden Fortsätzen | “befinden sich im dazwischenliegenden Bindegewebe elastische Fäden. Unter diesen geht aus einer sehnenartigen Partie ein System querver- laufender Muskeln aus, von denen ein Teil bis zum Endsäckchen an die Körperwand reicht. Diese Muskeln und Fäden sind zweifellos für die Er- weiterung und Zusammenziehung der Maxillardrüse von Bedeutung. Außer- dem bemerkt man eine Anzahl zu den Mundteilen gehender Muskeln, die aber hier nicht näher beschrieben zu werden brauchen. Die Wand des Harnkanales wird von einem auf einer Basalmembran sitzenden, mehr oder weniger abgeplatteten Epithel gebildet. Derwer liefert darüber eine genauere Beschreibung und hebt das Vorkommen einer wohlentwickelten Stäbchencuticula nebst der Querstreifung des Plasmas hervor, womit eine Gleichheit mit anderen Crustaceen erhalten werde. Bei dem hier unter- suchten Material konnte ich die von Drrnur abgebildete wohlentwickelte Stäbeheneutieula nicht auffinden, trotzdem ich gut konserviertes Material zur Verfügung hatte und auch die von Drrner empfohlene Fixierung mit Petrunkevitsch-Mischung gebrauchte. Hinsichtlich der Stäbeheneuticula ist es doch schwer, sich mit Bestimmtheit auszusprechen. Doch könnte man ja immerhin vermuten, daß sie beim Schneiden irgendwie entfernt wurde. Eigentümlicherweise war die Stäbeheneuticula im Darme deutlich, und daß wir es im Harnkanal mit einer Art Cuticulabildung zu tun CIRRIPEDEN - STUDIEN. 113 haben, ist sicher. In gewissen Serien konnte man eine gegen das Lumen dunklere Abgrenzung bemerken (Tafel II* Fig. 2). Auch verdient hier darauf hingewiesen zu werden, daß bei anderen untersuchten Arten keinerlei Stäbeheneutieula angetroffen wurde. Durner erwähnt aber eine deutliche von ungefähr gleicher Höhe wie das Epithel. Nach meinen Beobachtungen kann ich mich also über diese Frage nicht mit Be- stimmtheit aussprechen. Die Zellgrenzen waren mehr oder weniger un- deutlich, die Kerne im Horizontalsehnitt rund, im Querschnitt abgeplattet. Hinsichtlich des Plasmas sagt Derxer 1910 auf Seite 7: „In ausgedehnten Bezirken des Harnkanals zeigt das Plasma eine deutliche Anordnung in Strängen senkrecht zur Oberfläche.* Dergleichen konnte ich in den von mir untersuchten Serien nicht finden. Unter einem auf einer feinen Basalmembran aufsitzenden Epithel befindet sich eine Lage starker, anastomosierender Bindegewebsfäden, die auch das darunter liegende Bindegewebe durchsetzen. Die am nächsten liegenden Bindegewebszellen sind, wie auch Derxer hervorhebt, rundlich, mehr oder weniger epithelartig (Tafel II* Fig. 2). Zwischen dem Epithel des Endsäckchens und dem des Harnkanales finden wir eine oder mehrere Lagen Bindegewebszellen mit Hohlräumen zwischen diesen Zellen und dem Epithel. In jenem Teil des Harnkanales, in dem die Mündung des End- säckchens liegt, fehlen die Bindegewebszellen. Dieser Teil der Maxillar- drüse ist es, der hier das größte Interesse erweckt. Auch bei Balanus balanoides konnte ich einen aus Schließzellen zusammengesetzten Triehter- apparat feststellen, der früher einmal, wie schon gesagt, von Duryer für Balanus tintinnabulum konstatiert wurde. Diese Trichterzellen sind in ihrer Form länglichrund und größer als die daneben liegenden Zellen, weshalb sie sich von diesen deutlich unterscheiden. Der Basis näher liegt der Kern (Tafel I" Fig. 1 u. 2). Die von Derner angegebene dicke Membran der Trichter- oder Schließzellen konnte ich nicht finden, auch wird dergleichen für andere Crustaceen, wie z. B. Cumaceen oder Isopoden, nicht beschrieben. Ungefähr in der Mitte des äußeren Teiles der Zellen befindet sich eine dunkler gefärbte Plasmapartie. Hinsichtlich der Anzahl der Zellen gibt D. drei für B. tintinnabulum an. Es dürfte nicht leicht sein, darüber mit Bestimmtheit zu entscheiden, da man nicht immer einen genauen Querschnitt des Trichterapparates erhalten kann. Nach einer Serie zu urteilen, scheinen hier vier Zellen um das Lumen angeordnet zu sein. Ebensowenig wie Drerner konnte ich einen Muskelring um diese Zellen beobachten und das stimmt mit dem überein, was I. Prenx 1911 für die nahestehenden Copepoden fand. Er sagt darüber auf S. 23: „Einen Muskelring, wie ihn Micuricıcu beschreibt, konnte ich nirgends finden.“ Dagegen haben aber die höheren Crustaceen, wie viele Forscher beobachteten, einen deutlich ausgebildeten Ringmuskel. 114 SC HANNIESSONSCANTELT. © Eine andere Frage in diesem Zusammenhang ist die, ob wir die Schließzellen als umgebildete Endsäckchenzellen oder umgebildete Harn- kanalzellen ansehen können. Um das entscheiden zu können, sind ein- gehendere embryologische Untersuchungen notwendig. Nach dem Aussehen zu urteilen, scheinen sie eher umgebildete Endsäckchenzellen als umgebil- dete Harnkanalzellen zu sein, da die letzteren platt sind. Ich kann mich daher Derners Aussage darüber nicht anschließen, wenn er sagt (Seite 10): „Wahrscheinlich dürften sie umgebildete Harnkanalzellen darstellen, da sie als direkte Fortsetzung des Harnkanalepithels erscheinen, welches un- mittelbar an sie anstößt.*“ Pren« nimmt bei den Copepoden an, daß es sich um umgebildete Endsäckchenzellen handelt. Das Gleiche finden viele andere Forscher, wie Vespovsky 1901, Losco 1903, Awnrrx Ter-PoGHossIan 1909, K. Scuucn 1915, die die Verhältnisse bei den höheren Crustaceen studierten. — peer Der Harnleiter. (Textfig. 16 b.) Der Harnkanal geht nach unten in einen kürzeren Teil, den Harnleiter über, der bei der II. Maxille aus- © mündet und dessen Gang im Vergleich mit den übrigen Teilen der Drüse kurz ist. Das Lumen ist außerordentlich klein. Da dieser Abschnitt bei anderen Arten und Gattungen in Schnitten besser getroffen wurde, wird er für diese abgebildet werden; doch kann schon hier das Wesentlichste über seinen Bau gesagt werden. Die Zellen sind kubisch, mit einer deut- lichen Chitincuticula und stellen, gleichwie das Epithel, eine Fortsetzung der äußeren Körperwand dar. Daß dieser Teil, wie allgemein angenommen wird, eine von außen erfolgte Einstülpung des Körperepithels vorstelle, ist ziemlich offenbar. Die Kerne liegen näher der Basis. Die Zellen sind mit einer deutlichen Basalmembran versehen und im darunterliegenden Bindegewebe finden sich elastische Fäden vor. Balanus crenatus Brvc. Hinsichtlich dieser Art kénnen wir uns kurz fassen, da sie in allem Wesentlichen mit dem Vorhergehenden iibereinstimmt. Das Endsäckchen hat kubische oder keulenförmige Zellen mit großen Kernen. Auch bei dieser Art gelang es mir, den Trichterapparat nachzu- weisen. Seine Schließzellen sind groß und. angeschwollen; wie viele den Trichter ausmachten, konnte man aus den Schnitten nicht entnehmen, da nur zwei getroffen waren (Tafel I* Fig. 4). 3 Der Harnkanal ist mit Fortsätzen versehen, die sich sowohl dorsal, als auch ventral vom Schlundganglion vorfinden, ohne daß jedoch eine Verbindung einträte. In Schnitten sehr junger Individuen lagen die Fortsätze oberhalb (dorsal) des Schlundganglions einander sehr nahe, wie auch die Lakunen um das Ganglion besonders wohlentwickelt waren. Der kurze Harnleiter (Tafel II" Fig. 3) war hier im Längsschnitt getroffen. Das Lumen ist nach unten zu gering, nach oben, gegen den CIRRIPEDEN -STUDIEN. 115 Harnkanal zu zunehmend. Die Zellen sind kubisch, die dem Harnkanal zuliegenden etwas höher, die Kerne groß. Die Cuticula tritt dadurch, dab sie etwas von den Zellen losgelöst ist, deutlich hervor und erstreckt sich über den ganzen Harnleiter, auch bis in den trichterförmigen Teil nach aufwärts. Chthamalus challengeri Horx. Von dieser Gattung, die bisher hinsichtlich der Maxillardrüse noch nicht untersucht wurde, hatte ich nur in Alkohol konserviertes Material Texttig. 17. Chthamalus challengeri Uorx. Schiefer Querschnitt (schematisch) durch den Körper parallel zum Oesophagus in der Region des unteren Schlundganglions. t Testes. Ubrige Bezeichnungen wie vorher. Vergr. 112 mal. aus Japan zur Verfügung, erhielt aber doch ziemlich gute Bilder der Drüse. Das Endsäckchen (Textfig. 17) zeigt seiner Form nach den gleichen Bau wie bei Balanus, d.h. es ist nicht gelappt oder gefaltet. Die Zellen sind weniger gut konserviert, weshalb sie auch nicht abgebildet werden. Die Kerne sind deutlich und ziemlich groß. Der Trichterapparat. Auch bei dieser Gattung wurden Schließ- zellen angetroffen. Diese wurden teils im Querschnitt (Tafel I* Fig. 3), der zeigt, daß der Trichterapparat aus vier Zellen zusammen- 116 C. A. NILSSON-CANTELL. gesetzt ist, teils im Längsschnit (Tafel II* Fig. 4) erhalten. Die Zellen unterscheiden sich, wie schon vorher beschrieben wurde, von den sie um- gebenden durch ihre Größe. Der Kern liegt bei der Basis, umgeben von \ 2.M Textfig. 18. Verruca Stromia Mt ier. Schiefer Querschnitt (schematisch, die Drüse im Längsschnitt.) D Darm. Übrige Bezeichnungen wie vorher. Vergr. 112 mal. diesem man aus einem dunkleren Teil des Plasmas. (Der Kern der einen Zelle ist im Längsschnitt, Tafel II" Fig. 4, nicht getroffen.) Die Zellen lagen, wie es oft der Fall ist, aneinander, sicher- lich als Folge von Muskelkontrak- tionen bei der Konservierung. Das Plasma ist im oberen Teil lichter. Die Grenze zwischen den Zellen ist deutlich markiert. Außerhalb der Schließzellen. finden sich, wie die Figur zeigt, Exkretklumpen. Die Zellen scheinen auch hier eine Fort- setzung des Endsäckchens vorzu- stellen. Auch bei Chthamalus wurden keine Muskeln um den Trichter- apparat. beobachtet. Der Harnkanal (Textfig. 17) ist nach oben zu weit wie bei Ba- lanus und mit nach innen zu ver- laufenden Fortsätzen, sowohl über. (dorsal), als auch unter (ventral) dem Schlundganglion. Die oberen (dor- salen) Fortsätze liegen einander recht nahe, doch konnte ich keinerlei Ver- bindung zwischen ihnen finden, be- obachtete dagegen elastische Fäden, die zwischen diesen Fortsätzen ge- spannt sind. Der untere Abschnitt des Harnkanals verschmälert sich gegen den Harnleiter zu. Das Epithel ist Plattenepithel auf einer Basal- membran, unter welcher Bindege- websfäden eingelagert sind. Wie es sich mit der Cuticula verhält, kann in Alkohol konservierten Material nicht entnehmen. Vom unteren Teil der Drüse, dem Harnleiter, wurden deutliche Schnitte der Zellen erhalten, weshalb dieser Teil abgebildet wird (Tafel IT Figur 5). Die Figur zeigt sowohl die innere als auch die äußere Mündung, bei welch letzierer man deutlich den Übergang zum Körperepithel sieht. CIRRIPEDEN -STUDIEN. 117 Der Gang ist relativ kurz, nach oben zu weiter. Die Zellen sind kubisch mit außerordentlich großen Kernen, die Basalmembran ist deutlich. Im oberen Teil liegen zahlreiche Muskelbündel, die für das Erweitern und Schließen des Kanals von Bedeutung sind. Die Cutieula tritt entlang der ganzen Länge des Ganges stark hervor. 2. Unterordnung. Verrucomorpha. Verruca strömia MüLrer. In dieser Gattung finden sich eine Anzahl Abweichungen von den oben beschriebenen. Dies gilt vor allem der Form des Harnkanals, dessen oberer ziemlich weiter Abschnitt sich nach unten zu verschmälert. Die oberen Teile der beidseitigen Harnkanäle berühren einander mit einer größeren Fläche in der Mittellinie des Körpers, sind aber durch eine dünne Schichte von einander getrennt, die aus dem Epithel der beiden Kanäle, einer dünnen Lage Bindegewebe und elastischen Fäden besteht. In gewissen Abschnitten kann auch diese Bindegewebslage verschwinden, wodurch die trennende Schichte ziemlich dünn wird. Doch findet man niemals eine Verbindung zwischen. diesen Höhlungen (Textfig. 18). Die Endsäckehen erinnern am ehesten an Balanus, d.h. sie stellen unbedeutend gelappte Säckchen dar. Wegen der Kleinheit des Objektes‘ war .es schwer, in Serien die Trichterzellen anzutreffen. In einer Schnittserie glückte es mir jedoch, eine Triehterzelle zu erhalten, die sich hinsichtlich ihrer Größe und des an der Basis gelegenen Kernes mit den oben beschriebenen in Übereinstimmung zeigte. Muskeln um den Trichter fehlen (Tafel I* Fig. 5). 9. Unterordnung Lepadomorpha. | Scalpellum scalpellum L. Diese Art wurde schon von Hork 1883 untersucht, der auch eine Reihe Bilder bringt, doch ist die Deutung des Organs, wie schon im ge- schichtlichen Überblick erwähnt wurde, eine andere als die nunmehrige. Er legt das Hauptgewicht auf den unteren Teil, den Harnleiter, der das eigentliche Nephridium vorstelle. Das Endsäckchen ist hier, wie bei den Pedunculaten gewöhnlich, gelappt (Textfig. 12a, b), doch nicht so stark, wie es Derner für Concho- derma fand. Korurse 1892 weist auch mit Recht darauf hin, daß das Endsäckchen bei Scalpellum nicht so stark wie bei Conchoderma und Lepas gelappt sei. Das Epithel besteht aus kubischen, mehr oder weniger keulen- förmigen Zellen, deren Kerne nahe der Basis liegen. Aus dem oberen ‘Tei werden Zellen abgeschnürt (Tafel II* Fig. 7). Unter der basalen Membran finden sich, wie gewöhnlich, elastische Fäden, bei älteren Exemplaren wird 118 CG. A. NILSSON- CANTELL. die Basalmembran sowohl im Endsäckchen, als auch im Harnkanal mehr oder minder verdickt. Der Trichterapparat. (Tafel I" Fig. 6.) Auch bei dieser Gattung konnte ich einen Trichterapparat auffinden. Dieser liegt wie bei den vor- herbeschriebenen Formen in der dorsalen oberen Spitze des Endsäckchens, mehr oder weniger in den Harnkanal hineinragend. Bei einer Serie wurde der Triehterapparat im Längsschnitt erhalten und zeigt zwei gegen einan- der gerichtete Zellen, deren Kerne nahe der Basis liegen. Wieviel Zellen den Trichter bilden, konnte ich nicht entscheiden; Dxrner glaubt bei einem anderen Een nämlich Conchoderma iota fünf derartige Zellen — gefunden zu haben. Scheinbar variiert die Anzahl der Zellen, wie. schon gesagt, bei den verschiedenen Gattungen. Auch hier om ich an der Basis der Zellen keine Muskulatur auffinden. Die Zellen in diesem Abschnitt des Endsäckchens sind auch niedriger als in dem unteren, weiteren Teil. Der Harnkanal (Textfig. 19a, b) ist in seiner Ausstreckung außer- ordentlich groß und besonders fallen dorsale, zwischen Darm- und Körper- wand gelegene schmale Fortsätze auf. Nach unten, gegen den Harnleiter zu verschmälert sich der Harnkanal. Eine Kommunikation der beider- seitigen Kanäle konnte ich nicht finden; die dazwischenliegende Partie ist ziemlich dick und von Hoden und Nervenfäden erfüllt. Die Kanäle sind durch querverlaufende Muskeln und elastische Fäden verbunden; die An- ordnung dieser Muskeln scheint mit dem übereinzustimmen, was Dæerner bei Conchoderma fand und was weiter unten für Oxynaspis celata erwähnt wird. Die Muskeln gehen von einer in der Mitte liegenden Sehnenpartie mehr oder weniger radiär zu den Seiten hin. Hinsichtlich des histologischen _ Baues kann vermerkt werden, daß das Epithel ein Plattenepithel ist, eine Stibchencuticula sah ich nicht. An der Basis der Zellen — sich eine Basalmembran und elastische Fäden. Der Harnleiter (Tafel II" Fig. 6) wurde von Hozx 1883 beschrieben und als das eigentliche Nephridialorgan angesehen, eine Deutung, der nach dem oben Gesagten nicht mehr zugestimmt werden kann. Die von mir er- haltenen Schnitte stimmen mit Horxs Figuren gut überein. Der obere Teil ist. trichterförmig, das Lumen darunter klein. Die Zellen sind kubisch und haben große, rundliche Kerne. An der einen Seite des oberen, trichter- förmigen Abschnittes sitzen ein mehrschichtiges Epithel und schiöf gegen dieses gerichtete Muskeln. | Hork sagt darüber auf Seite 24: „To judge from the great number of nuclei, the cell mass, at least on one side, is formed of more than a single layer.“ Muskeln finden sich um den ganzen oberen Teil, im unteren, Teil liegen elastische Fäden vom Epithel des Harnleiters bis zum äußeren Epithel, die für die Erweiterung des Harnleiters Bedeutung haben. Hin- sichtlich der auch bei dieser Art bis zum Harnkanal hinaufreichenden Cutieula scheint sich Horx zu irren, wenn er auf Seite 24 sagt: „The EEE << M — CIRRIPEDEN- STUDIEN. 119 Textfig. 19. a Scalpellum scalpellum L. Schematischer Querschnitt durch das ganze Tier, b Längsschnitt durch dasselbe. ov Ovidukt, af Atrium des Oviduktes, k Konnektive, ve Oesophagus. Übrige Bezeichnungen wie vorher. c Oxynaspis celata D. Schiefer Längsschnitt. Vergr. a, b 49 mal, c 31 mal. 120 | C. A. NILSSON-CANTELL. chitinous membrane which clothes the interior of the duct is not present at the surface of the cells which border the narrow channel.“ ‘Es wire doch eigentiimlich, wenn sich die Cuticula nicht über diesen ganzen Teil, der eine Einstülpung von außen darstellt, erstrecken würde (siehe Taf. II*, Fig. 6.) Oxynaspis celata D. Von dieser Gattung stand mir nur in Alkohol konserviertes Material zur Verfügung, weshalb über die Topographie der Drüse nur wenige An- gaben geliefert werden können. Die Endsäckchen (Textfig. 19 c) erinnern ihrer Form nach am ehesten an Scalpellum, d. h. sie sind etwas, doch nicht so stark wie bei Lrras, gelappt. Das Epitel gleicht dem bei Scalpellum, weshalb es hier : nicht näher beschrieben zu werden braucht, und auch die Harnkanäle stimmen ihrer Form nach mit Scalpellum überein. Die bei Conchoderma — und Scalpellum angetroffene Muskelanordnung mit Muskeln, die von einer in der Mitte liegenden Sehnenpartie aus mehr oder weniger strahlenförmig zur Körperwand ziehen, war hier sehr deutlich. Der Trichterapparat konnte wegen der schlechten once Ene nicht nachgewiesen werden; da aber die Drüse im übrigen keinerlei Reduktion zeigt, darf man wohl annehmen, daß auch hier ein Trichterapparat bestehe. | Anelasma squalicola L. Auch von dieser Gattung besaß ich nur in Alkohol konserviertes Material, weshalb keine eingehendere Beschreibung gegeben werden kann. Das Endsiickchen (Textfig. 20 a, b) hat ungefähr das gleiche Aussehen wie bei Scalpellum. Koxnrer 1892 sagt darüber auf Seite 1216: „Ce sont des. sacs à cavité simple chez les Balanes et Anelasma.“ Wie aus der Figur hervorgeht ist auch hier eine Lappung vorhanden, die der bei Scalpellum gleicht. Die schlechte Konservierung verhinderte den Nachweis des Trichterapparates. Der Harnkanal besitzt ein großes Lumen (Textfig. 20 a, b). Die beid- seitigen Kanäle haben Fortsätze gegeneinander, doch ohne Verbindung. Die Muskeln strahlen von einer in der Mitte gelegenen Sehnenpartie aus. Der Harnleiter hat im unteren Teil kubisches, im oberen mehr zylindrisches und auch mehrschichtiges Epithel. Das Organ weist also bei dieser halbparasitischen Gattung nicht die geringste Reduktion auf. II. Ordnung. Acrothoracica. Diese Ordnung, die die bohrenden Cirripeden enthält, weicht in vielen Hinsichten von der oben beschriebenen ab. Hieher gehören nach Berxprs letzter, im Jahre 1907 gemachter Gruppierung folgende, auf drei Familien CIRRIPEDEN - STUDIEN. 121 rn = SOLD a so ve AT - Textfig. 20. Anelasma squalicola I. a, . Schiefe Liingsschnitte (schematisch). Vergr. 31 mal. Lithoglyptes indieus Aurıv. c, d Schiefe Querschnitte (schematisch). jezeichnungen wie vorher. Vergr. 31 und 49 mal, 122 C.A. NILSSON-CANTELL. aufgeteilte Genera: 1. C ryptophialus DARWIN, 2. Kochlorine Nota, Litho- glyptes Aurıv., Weltneria Brrnpt, 3. Alcippe HANCOCK. Die. Maxillardisee ist fir die Genera Cryptophialus und Angee schon früher beschrieben worden, hier kann eine e Beschreibung fiir ee und Alcippe geliefert erden. i es indicus Aurtv. Da ich von dieser Gattung nur weniger gutes, in Alkohol konser- viertes Material zur Verfügung hatte, gebe ich bloß eine kurzgefaßte Be- schreibung. Brrnpt 1906 beschreibt Cryptophialus, dem das Genus am ' ehesten gleicht, und es dürfte von Interesse sein, einen Vergleich mit jenen Angaben anzustellen. Wie Brrnpr hervorhebt, zeigt Cryptophialus große Ähnlichkeit mit den typischen nen und das Gleiche fand ich hin- sichtlich Lithoglyptes. Das wohlausgebildete Endsäckehen war nicht nennenswert gelappt (Textfig. 20 c). Die Abbildung für Cryptophialus zeigt es einfach, nach oben zu in einen schmäleren, etwas in den Harnkanal hineinragenden Teil - ausgezogen. Wegen der schlechten Beschaffenheit des Materials konnte ich nicht bestimmt entscheiden, ob sich ein Triehterapparat vorfinde. Bernpr scheint geneigt nein daß Cryptophialus geschlossene Endsäckchen habe. Da aber auch hier die Drüse keinerlei Reduktion aufweist, ist es nach dem oben Gesagten wahrscheinlich, daß ein Trichterapparat vorhanden sei; findet man doch einen solchen bei der mehr reduzierten Maxillardrüse den Alcippe wohlentwickelt (siehe weiter unten). Der Harnkanal (Textfig. 20 d) zeigt die gewöhnliche Form, er ist nach oben zu weiter und verschmälert sich nach unten, gegen den Mund zu, in einen Gang. Die Harnkanäle senden sowohl dorsal, als auch ventral vom Schlundganglion Fortsätze gegeneinander aus. In Überein- stimmung mit Grove. gibt Bernpr für Cryptophialus eine, wenigstens ventral vom Ganglion gelegene Kommunikation ohne eigentlichem Lumen an. Derartiges traf ich nicht an, dagegen beobachtete ich, wie vorher, elastische Fäden zwischen den Fortsätzen der Kanäle. BErnor } unterscheidet bei Cryptophialus nicht zwischen Harnleiter und Harnkanal. Er sagt 1906, Seite 189: „Die ausführenden Teile münden mit je einem feinen Gange etwas unterhalb der Basis der an einem Labium vereinigten - zweiten Maxillen nach außen.“ Aus Brrnpts Figur scheint hervorzugehen, daß dieser untere Teil nicht mit dem gleichen Epithel wie der obere (der Harnkanal) versehen sei, sondern einen typischen Harnleiter darstelle. Der Harnleiter (Textfig. 20d). Auch bei Lithoglyptes fand ich den Harnleiter typisch entwickelt, mit der Mündung nach außen. Das Epithel ist kubisch und trägt eine Cuticula, sein Lumen erweitert sich beim Uber- gang zum Harnkanal. Dieser Abschnitt war an einem Präparat von Exkret- kürnchen erfüllt. sn AR EE ER 0 CIRRIPEDEN - STUDIEN. 123 Hinsichtlich des histologischen Baues der oben genannten Teile kann zumindest gesagt werden, daß das Endsäckchen ein hohes, exkretorisches Epithel, der Harnkanal das gewöhnlich beschriebene Plattenepithel hat. Diese unvollständige Beschreibung von Lithoglyptes wurde haupt- sächlichst mit aufgenommen, um Vergleiche mit der nahe verwandten Gattung Alcippe, die ich an besonders konserviertem Material untersuchte, anstellen zu können. Zithoglyptes hat, gleich Cryptophialus, eine in keiner Weise reduzierte Maxillardrüse; das aber ist, wie wir sehen werden, bei Alcippe der Fall, wenn auch nicht in dem Grade, wie es Brernpr angibt. *) Alcippe lampas Hancock. Wie schon in der historischen Übersicht erwähnt wurde, ist die Maxillardriise bei Alcippe von N. Bernpr 1903 untersucht worden. Aber diese Beschreibung ist, besonders hinsichtlich der Auffassung der verschiedenen Teile des Organs, ziemlich fehlerhaft. Berxpr beschreibt die Nieren als zwei große, sackartige Bildungen in der Kopfregion, die sich gegen den Mund zu zwei blind endenden Kanälen verschmälern. Aus den zahlreichen Schnittserien, die ich von in Zenkers und Bouins Lösungen konserviertem Material angefertigt habe, geht aber mit Deutlichkeit hervor, daß man es in den von Berxpr erwähnten Säcken mit den bei den übrigen Cirripeden vorkommenden Abschnitten, nämlich Endsäckchen und Harnkanal, doch ohne äußerer Mündung zu tun hat. Diese Deutung wird um so sicherer, als man zwischen diesen Teilen einen deutlichen Trichter- apparat antrifit, der von Bernpr jedoch nicht gefunden wurde. Ich habe daher Alcippe eingehender studiert. Das Endsäckchen (Textfig. 21). Es ist schwer zu entscheiden, was in Berxprs Abbildungen dem Endsäckchen entspricht, da die schematischen Figuren die Nierensäcke als von vielen Scheidewänden abgeteilte Hohl- räume zeigen. Bei der Durchsuchung von Schnittserien findet man die beidseitigen Hohlräume nur von einer Wand an der medianen Seite ab- geteilt. Der innere Abschnitt ist meiner Meinung nach der Harnkanal, der äußere dagegen das Endsäckchen, dessen Lage stets an der Außenseite des ersteren ist. Das Endsäckehen ist hier im Vergleich mit dem Harn- kanal relativ groß; gewöhnlich ist sonst der Harnkanal größer. Die End- _ säckehen liegen nahe den Seiten im ventralen Abschnitt des Kopfteiles. 1) In diesem Zusammenhang kann die Berichtigung eines Irrtums in der Literatur durchgeführt werden. Die Exemplare von Lithoglyptes werden von C. W. Aurıvırrıus als weibliche beschrieben. Schnitte von Typenmaterial zeigen deutlich auch wohlaus- gebildete Hoden und somit, daß die Tiere hermaphroditisch sind. Der von Berxor 1907, Seite 282. für Acrothoracica angegebene Charakter: „Geschlechter getrennt“ muß daher, da er nicht für Lithoglyptes gilt. geändert werden. Zool. Bidrag, Uppsala, Bd.?. 9 124 | C. A. NILSSON-CANTELL. An mitten hindurchgehenden Querschnitten erweisen sie sich ihrer Form nach an der Außenseite konkav, an der Innenseite konvex, im ventralen und dorsalen Teil nähern sie sich meistens der AuBenwand. Sie stellen bei Alcippe einfache, nicht; oder nur bedeutend gelappte Säcke vor. Auffallend sind die die Endsäckchen umgebenden Lakunen, die hier größer und besser als bei den anderen untersuch- ten Formen entwickelt sind. Diese Hohlräume werden da und dort von Fortsätzen aus der Wand des Endsäckchens geteilt. Nach Brrnpr sollen diese Fortsätze hauptsächlichst von der Basalmembran der Endsäckehenzellen ge- bildet werden, doch ist dies nicht der Fall; denn diese Fortsätze gegen die Wand zu enthalten auch Endsäckchenzellen, die an beiden Seiten von Basal- membran bekleidet sind. In diesen Teilen des End- säckchens fehlt das Lu- men. Zweifellos haben wir es hier mit einer An- ordnung zu tun, die das von großen Hohlräumen umgebene Endsäckchen in richtiger Lage zu halten hat, wie ja schon Brrnpr Textfig. 21. Alcippe lampas Hancock. 1903 auf Seite. 423 an- Schiefer Querschnitt, ms Maxillenstiel. Übrige Bezeichnungen = Ö wie vorher Te atta gibt. Übrigens findet man gleichartige Anord- nungen, wenn auch nicht so ausgeprägt auch bei den typischen Cirripeden. Das Epithel des Endsäckchens ist ein typisch exkretorisches. Das Plasma der Zellen ist mit einer körnigen Substanz gefüllt, die Basal- membran wohlentwickelt. Wie Bernpr beschreibt, variieren die Zellen a... MER n. ee ME EN RR Une EEE SE A Rn TE —— mV DO VV X = GIRRIPEDEN- STUDIEN. 125 ihrer Form nach zwischen kubischer und zylindrischer Ausbildung und sind im oberen Teil mehr oder weniger rundlich. Dort kann man wie bei den typischen Cirripeden beobachten, wie Teile abgeschnürt werden. Bernpr sagt darüber auf Seite 423: „Zellen, deren eine Hälfte sich abgeschnürt hätte und frei ins Innere des Schalendrüsenlumens hineingefallen wäre, konnte ich nieht nachweisen.“ Die Kerne können nach Berxpr unregel- mäßige Formen annehmen. Derartige Bilder sah auch ich an schlechter konserviertem Material, an besser konserviertem waren die Kerne jedoch rund und regelmäßig, was man wohl als das Normale ansehen kann. (Tafel II*, Fig. 8.) Von besonderem Interesse war der Nachweis eines auch bei diesem Genus vorkommenden Trichterapparates, da hiedurch Übereinstimmungen mit Thoracica erhalten werden und man so mit Sicherheit aufzeigen konnte, welcher Teil dem Harnkanal angehört. Der Trichterapparat ist vorher bei den Formen von Acrothoraeica, die keine wie bei Alcippe vor- kommende Reduktion der Maxillardrüse aufweisen, nicht gefunden worden; deshalb kann man aus dem hier gemachten Fund schließen, daß sicherlich auch die weniger reduzierten Acrothoracica einen Trichterapparat besitzen. Seine Zellen sind wie bei den anderen untersuchten Formen durch ihre Größe und das weniger stark gefärbte Plasma ausgezeichnet. Deutliche Kerne liegen in der Nähe der Basis. Es ist schwer exakt anzugeben, wie viel Zellen den Triehter bilden, da dieser nicht im Querschnitt getroffen wurde, doch dürften es nicht mehr als 3 bis 4 sein.!) (Tafel I*, Fig. 7.) | Der Harnkanal (Textfig. 21). Diesem Abschnitt entspricht wohl in Brrnpts Beschreibung der obere Teil der Niere, der sich, nach B. gegen den Mund zu in einen blind endenden Kanal verschmälert. Gleich Berxor konnte auch ich keine Mündung an der II. Maxille auffinden. Diese Mündung tritt sonst deutlich durch den mit einer dicken Chitincuticula ver- sehenen, von außen aus gebildeten Harnleiter hervor. Das Lumen dieses Teiles des Harnkanals kann unbedeutend sein oder überhaupt fehlen. Der Harn- kanal erstreckt sich hauptsächlichst in der Längsrichtung des Tieres und ist außerordentlich klein, was sicherlich damit zusammenhängt, daß er seine Funktion als ausführendes Organ verloren hat. Er liegt an der Innenseite des Endsäckchens. Das Epithel (Tafel II*, Fig. 9) ist hier, wie es stets der Fall ist, mehr abgeplattet als im Endsäckchen. Im obersten Teil des Harnkanals, d. h. in dem vom Munde am weitesten entfernten, findet man dorsal von der ventral gelegenen Ganglienmasse eine quergehende, aber lumenlose Zellenverbindung der beidseitigen Kanalepithele. Das erinnert an die von den Endsäckchen zur Außenwand verlaufenden Zellstränge. 1) Wegen der Schwierigkeiten beim Schneiden von Alcippe gelang es mir nur bei zwei von etwa 30 angefertigten Serien, die Triehterzellen zu erhalten. 9* 126 CG. A. NILSSON-CANTELL. Den Harnleiter konnte ich hier nicht finden; ob ein solcher bei _Alcippe einmal vorhanden war, ist schwer zu sagen. Da er aber bei der oben beschriebenen Gattung Lithoglyptes besteht, ist es wohl wahrschein- lich, daß er bei Alcippe rückgebildet wurde. | | toe In diesem Zusammenhang kann eine Bildung genannt werden, die zwar mit der Maxillardriise nicht das Geringste zu tun hat, aber wegen einer Äußerung Bernpr Gegenstand einer falschen Deutung werden könnte. Es handelt sich um den sogenannten Maxillenstiel (Textfig. 21), über den Bernpr auf Seite 413 sagt: „Noch möchte ich einer merkwürdigen Bildung erwähnen, die sich auch bei normalen Cirripedien findet und diepäterhin von Horx für ein Segmentalorgan derselben gehalten wurde. Es ist dies der Maxillenstiel.“ Die Vermutung, daß diese Bildung mit Horxs Segmental- organ homolog sei, ist nicht richtig. Das Segmentalorgan Horxs ist, wie . schon oben bei Scalpellum scalpellum gesagt wurde, mit dem an der zweiten .Maxille mündenden unteren Teil der Maxillardrüse, nämlich dem Harn- eiter identisch. Der sogenannte Maxillenstiel ist ebenfalls ein von außen gebildeter Gang mit dieker Chitincuticula, der an der Seite der I. Maxille ausmündet und sich bei Alcippe länger als die Maxillardrüse in den Kopf- eil hin ein erstreckt. Bei Cryptophialus wird eine gleichartige Einrichtung beschrieben und bei Lithoglyptes fand ich am gleichen Schnitt, der die Ausmündung des Harnleiters enthielt, auch den Maxillenstiel, ausgezeichnet durch eine bedeutend verdiekte Chitineutieula und niedrige Epithelzellen. Diese Bildung ist somit keine dem Hoxx’schen Segmentalorgan ent- sprechende Einrichtung, wie Berxnr angibt. Diesem Segmentalorgan ent- spricht aber bei Thoracica die ,apodeme“ (Darwin 1851) des’ I. Maxilles- In Schnitten findet man den Gang von Epithel und Muskeln umgeben (Textfig. 21). Daß diese Einrichtung, wie Brrnnr meint, eine Stütze der | Muskeln der Mundteile und speziell der der I. Maxillen ist, dürfte wohl | richtig sein. | | Die Maxillardrüse bei Alcippe weist somit durch das Fehlen einer äußeren Mündung eine beginnende Reduktion auf. Gleichartige Re- duktionen zeigt der Darm, dem die Analöffnung fehlt. Daß aber die Re- duktion nicht soweit geht, wie Bernpr angibt, geht aus der obigen Be- schreibung hervor; noch kann man nämlich Endsäckehen, Trichter- apparat und Harnkanal unterscheiden. Der letztere, der hier geringere Funktion hat, hat auch das Lumen bedeutend vermindert. Besser entwickelt ist das Endsäckchen, das, wie das Vorhandensein exkre- _ torischer Zellen und der das Endsiickchen umgebenden außerordentlich - || großen Bluthohlräume ‚beweist, seine exkretorische Funktion nieht ein- gebüßt hat. GIRRIPEDEN - STUDIEN. | 127 Über die Deutung der Organteile bei den Cirripeden und die Exkretion. | Hinsichtlich der morphologischen Deutung der verschiedenen Teile des Organs haben sich verschiedene Ansichten geltend gemacht. In dieser Frage folgte ich der allgemein angenommenen und, wie mir scheint, glaub- würdigsten Deutung, daß das Endsäckchen dem Coelom, der Trichter- apparat, der Harnkanal und der Harnleiter dem eigentlichen Ne- phridium der Anneliden entspreche. Diese Ansicht wurde zuerst von LANKASTER, SEDGWICK und VEJDOVSKY, um nur einige der wichtigsten Namen zu nennen, vorgetragen. Es gibt aber noch andere Deutungen, wie daß Endsäckchen und Harnkanal dem Annelidennephridium ent- sprächen (Prexx). Der Trichter solle da nur ein Ventil darstellen. Auch Homologisierungen mit der Niere der Vertebraten wurden, z. B. von Craus, GROBBEN u. a. gemacht, aber dieser Vergleich berührt mehr die Funktion, weshalb darauf nicht näher eingegangen zu werden braucht. Dagegen dürfte es von Interesse sein, die Frage der Exkretion bei den Cirripeden zu behandeln. Wenn man darüber Angaben über andere Crustaceen zum Vergleich heranzieht, scheint es, daß viele verschiedene Auffassungen beständen. Was hier über die Exkretion mitgeteilt wird, dürfte keinen Anspruch darauf erheben können, als eine endgültige Unter- suchung angesehen zu werden, sondern nur eine Darstellung dessen sein, was sicher erscheint. Viele vorgenommene Versuche mit der physiologischen Injektionsmethode gaben kein positives Resultat; dagegen konnte ich in Schnittserien einiges finden, das diese Frage beleuchtet. Die von Derner 1910 gegebenen Ausführungen über die Exkretion scheinen nicht richtig zu sein. Dagegen bin ich von der Richtigkeit jener Beobachtungen der Exkretion im Endsäckchen voll überzeugt, die Korurer 1892, Grover 1904a und Bruntz 1904 veröffentlichten. Das Endsäckchen. Es dürfte kein Zweifel darüber bestehen, daß dieser dem Coelom entsprechende Teil exkretorisch ist: Drrner sagt auf Seite 15 Folgendes über die Exkretion: „In der bisherigen Literatur wird vielfach angegeben, daß die Exkretion des Endsäckchens derart erfolge, daß sich Zellen samt Kernen als Exkretkugeln vom Epithel loslösen, in das Lumen gelangen und dort platzen. Wo ich solche freischwebende An- schnitte in den Serien verfolgte, konnte ich stets feststellen, daß dieselben mit einem mehr oder minder engen Hals mit dem übrigen Epithel zu- sammenhingen. Es scheint übrigens nicht unwahrscheinlich, daß sich solche Zellen von der Unterlage abtrennen können und im Lumen zugrunde gehen, aber die regelmäßige Art der Exkretion wird dieser Vorgang wohl kaum sein, denn man findet stets der Oberfläche der Zellen anhaftend oder frei im Lumen liegend Wolken eines grobkörnigen Exkretes“, 128 C. A. NILSSON-CANTELL. Zweifellos sind diese von Durner genannten Wolken Exkret; das ist aber kein Hindernis für die Annahme, daß die Exkretion gerade durch Abschnürung von Zellteilen aus den Zellen geschehe. Diese Teile können später zu Wolken aufgelöst werden. Wahrscheinlich ist auch, daß diese beim Durchgehen durch den Trichterapparat mehr oder weniger aufgelöst werden, da man solche Ballen nie im Harnkanal antrifft. Brunrz und be- sonders Gruvez heben diese Exkretion durch Abschniirung hervor und geben auch Abbildungen dafür. Bilder, die ich in Schnitten besonders von Balanus balanoides (Tafel II", Fig. 1) und Scalpellum (Tafel II*, Fig. 7) erhielt, können die Auffassung, daß hier die Exkretion durch Abschnürung von Zellteilen vorsichgehe, nur stützen. Wie die Figuren zeigen, findet man oft viele Reihen solcher abgeschnürter Teile übereinander und sowohl darin, als auch in den Zellen zahlreiche gelbe Exkretkörper. Aus diesem Grunde kann die Form der Zellen zwischen zylindrisch-keulenförmiger und niedrig-kubischer variieren. Wie gesagt, werden diese runden Teile später aufgelöst, so daß das Exkret in Form von Wolken übrigbleibt. Daß eine gleichartige Exkretion auch bei anderen Crustaceen vorkommen kann, zeigt z. B. Marcuats Untersuchung über die Verhältnisse bei den Decapoden 1892. Vielleicht ist sein Ausspruch auf Seite 169 außer für die Cirripeden auch für andere Crustaceengruppen anwendbar: „Des obser- vations précédentes, nous pouvons déja conclure que l'urine, chez les Crustacés, malgré la grande limpidité qu’elle présente et sa grande fluidité, n’est pas due à une simple filtration, mais à une véritable sécrétion con- sistant dans l'élimination de parties cellulaires.“ Die Crustaceen wurden auch, u. a. von KowarEevsky 1889 und Bruntz 1904, mit Hilfe der pbysiologischen Injektionsmethode untersucht. Dabei fand man eine Verschiedenheit zwischen Endsäckchen und Harnkanal, in- dem jenes Ammoniumkarmin, dieser Indigokarmin aufnimmt. Es ist aber schwer zu entscheiden, worauf diese Verschiedenheit beruht. Hinsichtlich der Cirripeden erwähnt Brunrz keine Exkretion aus dem Harnkanal; ob dieser Abschnitt nur ausführend oder auch absondernd ist, dürfte noch nicht mit Sicherheit festgestellt sein. Derner glaubt bei den Cirripeden gefunden zu haben, daß der Harnkanal exkretorischer Natur sei, da kleine Wolken da und dort am Epithel hängen. Diese können aber gleichwohl aus dem Endsäckchen ausgeführtes Exkret oder aber beim Schneiden zerrissene Teile von Zellen sein. Das abgeplattete Epithel des Harnkanals scheint keinerlei exkretorische. Funktion zu besitzen und das Endsäckchen stellt meiner Meinung nach, wenn auch nicht den alleinigen, so doch den eigentlich exkretorischen Teil vor. Der Harnkanal dient als Harn- blase und Ausführungsweg. Der Trichterapparat hindert das in den Harn- kanal ausgestoßene Exkret, in das Endsäckchen zurückzuströmen. Durch Zusammenziehung des Harnkanals wird das Exkret durch den Harnleiter ausgeführt, Wie dies bei Alcippe geschieht, wo eine äußere Mündung fehlt, CIRRIPEDEN - STUDIEN. 129 ist schwer zu sagen. Man kann wohl eine Ausfübrung der Harnprodukte auf osmotischem Wege annehmen. Zusammenfassung. Die Maxillardrüse der Cirripeden zeigt einen ziemlich einheitlichen Bau und ist aus folgenden Teilen zusammengesetzt: Endsäckehen mit Triehterapparat, Harnkanal und Harnleiter. Das Endsäckchen ist bei Lepadomorpha mehr oder minder stark gelappt, hat dagegen bei Ver- rucomorpha, Balanomorpha und Acrothoracica ein einfacheres Aussehen. Sein Epithel ist mehr oder weniger zylindrisch und durch Abschnürung von Zellteilen aus den Spitzen exkretorisch. Ein zwischen Endsäckchen und Harnkanal gelegener Trichterapparat findet sich sicherlich bei allen, selbst bei denen mit einer reduzierten Maxillardrüse versehenen Gattungen vor. Unter den hier untersuchten Formen ist er bei Balanus balanoides und crenatus, Chthamalus challengeri, Verruca strömia, Scalpellum scal- pellum und Alcippe lampas, welch letztere eine beginnende Reduktion der . Drüse aufweist, vorhanden, dagegen konnte er bei einigen an schlechterem Material untersuchten Arten nicht angetroffen werden. Die Schließzellen des Trichters sind in der Regel groß, abweichend von den sie umge- benden Zellen und wahrscheinlich aus Endsäckchenzellen her- stammend. Die Anzahl der den Trichter bildenden Zellen variiert bei den Crustaceen, selbst innerhalb einer Gruppe; bei den Cirripeden scheint die Anzahl zwischen 3 bis 5 zu schwanken. Die für höhere Crustaceen be- schriebenen Muskeln um den Trichter wurden bei den Cirripeden nicht beobachtet. | Das Lumen des Harnkanals ist in dem, dem Endsäckchen am nächsten liegenden Abschnitt sehr groß. Sowohl dorsal als auch ventral vom Schlundganglion senden die beidseitigen Harnkanäle nach innen zu Fortsätze gegen einander aus; jedoch kann ich ebensowenig wie DEFNER bei den typischen Formen eine Kommunikation der Kanäle finden. Bei Verruca strömia berühren die ventralen Fortsätze einander mit größerer Fläche, so daß nur eine dünne Haut die beidseitigen Kanäle trennt. Doch wurde auch bei dieser Art keine verbindende Öffnung dazwischen aufgefunden. Derartige Verbindungen, die von einigen Ver- fassern, z. B. Gruver, erwähnt werden, sind aller Wahrscheinlichkeit nach durch Zerreißung des Objektes entstanden. Dagegen haben diese Fortsätze verbindende elastische Fäden und Muskeln, die von einer in der Mitte gelegenen Sehnenpartie ausgehen. Bei Alcippe findet sich zwischen den Harnkanälen der beiden Seiten ein lumenloser verbindender Zellstrang, der aus Harnkanalzellen gebildet ist. Der untere oder der dem Munde am nächsten gelegene Abschnitt des Harnkanals verschmälert sich zu einem Gang, der in Verbindung mit dem Harnleiter steht, Bei Alcippe endet 130 - C.A. NILSSON-CANTELL. — dieser Gang blind und der Harnkanal hat hier, da er seine Funktion als ausführender Teil verloren hat, ein nur unbedeutendes Lumen. Das Epithel des Harnkanals ist mehr oder weniger abgeplattet. Der Harnleiter stellt einen kurzen Gang dar, der nach oben zu trichterförmig, nach unten zu schmal ist und an dem mehr oder minder herausstehenden Maxillarlobus der II. Maxille ausmündet. Sein Epithel ist kubisch oder. zylindrisch und trägt in der ganzen Länge des Kanals eine Chitincuticula, die wie das Epithel mit der Képercuticula zu sammenhängt. Der Harnleiter. ist deutlich ein durch Einstülpung von außen entstandener Teil, der bei Alcippe fehlt. = CIRRIPEDEN -STUDIEN. 151 Systematischer Teil. VI. Kapitel: Systematische Charaktere, die be- sondere Beachtung verdienen. In diesem Kapitel soll der systematische Wert einer Reihe wenig beachteter, hauptsächlichst innerer Charaktere besprochen werden. Dabe berücksichtige ich besonders die Mundteile, die ich bei der Bestimmung meines Materials eingehend studieren konnte. | | 1. Mundteile. Wie Krücer 1911 a mit vollem Recht hervorhebt, wird im allgemeinen bei systematischen Einteilungen von Cirripeden recht wenig Rücksicht auf … die Mundteile genommen. Nun hat wohl Darwin in der Regel ausführliche Besehreibungen davon gegeben, doch lieferte er nur wenige Figuren. Erst in moderneren Arbeiten wurden die Mundteile besser und ausführlicher be- schrieben, indem auch Abbildungen beigestellt wurden; Beispiele dafür : sind die Arbeiten von Hozx 1907 a und’1915, Krücer 1911a und PirsBry 1916. Der erste, der versuchte, eine Übersicht der Mundteile der verschie- - denen Gattungen in Tabellenform zu geben, war Krücer (1911 a, Seite 62). Zwar ist diese nur kurzgefaßt und unvollständig, da hauptsächlichst nur angegeben wird, ob Verschiedenheiten oder Übereinstimmungen zwischen den Gattungen bestehen; in gewissen Fällen ist die Übersicht auch unrichtig, worauf ich unten näher zu sprechen kommen werde, doch beruht dies auf dem begrenzten Material, das zur Verfügung stand. Krücer sagt über diese Übersicht auf Seite 62 Folgendes: „Es wäre vielleicht ganz interessant, eine zusammenfassende Untersuchung der Mund- teile, die natürlich auch die Variabilität derselben berücksichtigen müßte, anzustellen.“ Da ich ein reichhaltiges, aus ungefähr 100 Arten, die 24 Gattungen zugehörten, bestehendes Material zur Verfügung hatte und mir außerdem auch altes, vorausbestimmtes Material vorlag, führte ich in Zusammenhang mit der Bestimmung einen Vergleich der Mundteile durch. Dieser brachte mir wertvolle Hilfe für die Ermittelung der Verwandtschaftsverhältnisse. 132 le. AS NILSSON - CANTELL, In vielen Fällen kam ich zu ganz anderen Resultaten als Krüger; da meine Übersicht aber auf ein größeres Material gegründet ist, dürfte sie in vielem richtiger sein. Wohl bin ich überzeugt, daß meine Übersicht mit der zukünftigen Erweiterung der Kenntnisse der Tierformen hier und dort kleine Veränderungen fordern wird; doch glaube ich die großen Züge, um die es sich ja hauptsächlich handelt, gegeben zu haben. Ich schlug dabei folgenden Weg ein: Um eine erste Übersicht zu be- kommen, stellte ich ein Schema der verschiedenen Mundteile auf. Da man aber in mehreren Fällen auf Übergangsformen trifft, zog ich es vor, meine Resultate in Diskussionsform niederzulegen und eine zusammenfassende Tabelle sowohl für die Pedunculaten, als auch die Operculaten zu liefern. Pedunculata enthält Lepadomorpha, Operculata umfaßt Balanomorpha und Verrucomorpha. Ich behalte in der Übersicht aus praktischen Gründen diese alte Einteilung bei. Die beiden Gruppen (Pedunculata und Operculata) scheinen weit voneinander getrennt zu sein, doch findet man recht gute Übereinstimmungen in deren Mundteilen, was als Beweis des konservativen ‘ Charakters dieser Teile gelten darf. Da jedoch die beiden Gruppen hin- sichtlich ihres Äußeren einander sehr ungleich sind, soll auf die Überein- stimmungen nicht allzu großes Gewicht gelegt werden, zudem ich auf die Besprechung des Stammbaumes nicht näher eingehe. Man stößt natürlich bei der Aufstellung gewisser Typen von Mundteilen auf die gleichen Schwierigkeiten, die sich einer Einteilung in Arten und Gattungen ent- gegenstellen: nämlich, daß durch Variationen Übergangsformen entstehen. Das braucht aber den Wert einer solchen Übersicht nicht zu verringern. Um aber nicht dem Fehler zu verfallen, die Typen allzusehr einzuengen, habe ich auf diese Variation Rücksicht genommen. Ich habe natürlich die in der Literatur befindlichen Illustrationen durchgesehen; da diese jedoch oft zu falschen Deutungen führen können, was ich später erklären werde, habe ich mich in erster Linie auf von mir selbst untersuchte Formen gestützt. Den folgenden Artbeschreibungen habe ich deshalb zahlreiche Figuren der Mundteile bei- gegeben. Meine Untersuchungen umfaßten die wichtigsten Genera und es dürfte deshalb nicht so viel bedeuten, daß ich eine Anzahl reduzierter Formen nicht studierte.*) Meine Resultate, die von Krücers in vielem abweichen, stimmen je- doch soweit mit seinen Ergebnissen überein, als auch ich der Überzeugung bin, man könnte aus dem Aussehen der Mundteile zu „gewissen verwandt- schaftlichen Verhältnissen“ zwischen den Familien und Gattungen kommen. Ich fand also, daß sich in den Mundteilen gute systematische Charaktere für die Beurteilung der Verwandtschaft der Genera zeigen. Nachdem eine Übersicht des Aussehens der Mundteile .gegeben 1) Die Mundteile der Zwergmännchen wurden nicht mit aufgenommen, da diese oft stark rückgebildet sind. CIRRIPEDEN -STUDIEN. 155 sein wird, sollen die Resultate bei der Besprechung der Einteilung in Familien näher behandelt werden. Auch für die Artbeschreibungen haben die Mundteile großen Wert; ich habe deshalb, soweit es möglich war, versucht, das Ausschen der Mundteile in die Artdiagnosen auf- zunehmen. « Pedunculata. Labrum. Die Kaufläche des Labrums ist bei sämtlichen Genera der Peduneulaten in der Hauptsache gleichartig ausgebildet, d.h. sie ist mehr oder weniger konkav, variierend von halbkreisförmig bis beinahe gerade. Doch findet man bei sämtlichen Genera keine Andeutung eines mittleren Ein- schnittes, was jedoch bei den Operculaten oft der Fall ist. Hinsichtlich der Zahnbewaffnung zeigen sich Unterschiede zwischen den Gattungen, indem bei einigen Borsten, bei anderen Zähne überwiegen. Krüger gibt für Pollicipes an, daß dieser Genus Borsten, jedoch keine Zähne habe, und daß Scalpellum Zähne, jedoch keine Borsten aufweise. Ein so generelles Urteil darf man nicht fällen. Ich fand z. B. bei untersuchten Formen von Pollicipes sowohl zahlreiche Borsten, als auch dazwischen zerstreute Zähne. Der vorspringende Teil des Labrums kann in der Länge und in gewissen Fällen (z. B. bei Scalpellum Rathbunae, Textfig. 26a, b), auch in der Form etwas variieren. Im großen und ganzen scheint mir aber, daß das Labrum der Pedunculaten seinen Typus ziemlich unverändert bei- behalten habe. Desto größere Verschiedenheiten weisen die übrigen Mund- teile auf. | Palpus. Uber diesen Teil liefert Krücer keine Angaben von Wert. Eine nähere Untersuchung des Palpus ergab, daß sich mehrere verschiedene Formtypen vorfinden. Allgemein kann gesagt werden, daß diesem Mundteil, abgesehen von einer Anzahl neuerer Beschreibungen (wie Pirssry 1916 über Operculata), in der Literatur wenig Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Die vorhandenen Abbildungen können zu falschen Deutungen Anlaß geben; wenn z. B. der Palpus von Pollicipes in seiner natürlichen Lage beim Labrum abgebildet wird, so erhält er, da er von der schmälsten Seite gesehen ist, eine konische Form. Wird er aber losgemacht, so sieht man, daß seine eigentliche Form keine konische, sondern eine keulenförmige ist. Die Pedunculaten haben den Palpus entweder keulenförmig oder konisch, in beiden Fällen von wechselnder Form. Einen stärker abweichenden ‚Palpus fand ich beim Genus Alepas (für welche Gattung er bisher noch nicht beschrieben wurde). Sein Rand ist hier mehr halbkreisférmig. Da die Ausdrücke „keulenförmig“ und „konisch“ vorher in der Literatur ohne nähere Definition gebraucht wurden, dürfte es angezeigt sein, anzugeben, was hier mit diesen Ausdrücken gemeint ist. Mit „keulenförmig“ meine ich in typischen Fällen einen Palpus, der gleichmäßig dick, gegen daS ion > Cx NIESSON-CANTELL. Ende nicht schmäler werdend, mitunter an der Basis etwas zusammen- gezogen ist. Ich unterscheide zwischen einem deutlich markierten Ober-, Vorder- und Unterrand. Der „konische“ Palpus verschmälert sich gegen das Ende zu einer mehr oder minder deutlichen Spitze. Auch dieser Typus kann, wie z.B. bei Lepas, an der Basis etwas zusammengezogen sein. Eine nähere Übersicht über die Palpentypen der verschiedenen Genera dürfte notwendig sein. I!) Als erstes, mit einem katona migen Palpus versehene Genus nenne ich Pollicipes, Der Palpus verschmälert sich hier nicht zu einer | Spitze. Oberrand gerade, mit dem Vorderrand eine deutliche Ecke bildend. Untere Ecke dagegen un- Vorderrandes verstreut, mitunter auch längs einer Teil des Unterrandes (Textfig. 22). II. Diesem Typus kommt das Genus Litho- irya am nächsten, der mit dem vorhergehenden auch in anderen Hin- Textfig. 22. Pollieipes mitella. "EP alu. Verst carnal: | sichten nahe verwandt ist. Palpus (Textfig. 34 b) keulenförmig mit mehr abgerundeten Ecken auf dem Vorderrand.. Borsten entlang der Ränder und der Seiten. Oberrand gerade oder schwach konkav. | i HI. Auch das Genus Jbla hat einen keulenförmigen Palpus mit abserundeten Ecken auf dem Vorderrand. Oberrand deutlich konkav. In der Regel findet sich eine borstenlose Partie auf der Mitte des Oberrandes, nur ausnahmsweise fand ich längs des ganzen Bun Borsten. Übrige Genera (außer Alepas) mit mehr oder minder konischem, gegen die Spitze zu schmälerem Palpus, der in Einzelheiten recht variieren kann, weshalb keine nähere Gruppierung möglich ist. Borsten entlang des Oberrandes und an der Spitze, mitunter an den Seiten des vorderen Teiles. 1) Die römischen Ziffern, die den Typus der Mundteile angeben, entsprechen jenen der zusammenfassenden Übersichtstabellen. + deutlich abgesetzt. Borsten ~ entlang des Ober- und. Linie über dem vorderen ee ee CIRRIPEDEN - STUDIEN. 155 IV. Gewisse Formen besaßen einen Palpus, der als ein Übergang zu den vorhergehenden Typen angesehen werden konnte. Das waren einige Arten der Genera Scalpellum und Oxynaspis (Textfig. 35 b); doch schlossen sich diese am ehesten an VI an. V. Die Genera Lepas (Fig. 39 bei Krücer 1911 a) und Conchoderma (Textfig. 41 b) haben einen typisch konischen Palpus, der sich gegen Spitze und Basis versehmälert. Da der Palpus dieser Gattungen auch in geringen Einzelheiten große Übereinstimmungen zeigt, trenne ich die beiden _ nahe verwandten Genera von den übrigen mit konischen Palpus versehenen. VI. Die hier aufgenommenen Genera haben einen ziemlieh variieren- den, konischen Palpus, weshalb eine nähere Gruppierung nicht möglich ist. Hieher gehören Poecilasma, Octolasmis, Heteralepas, Paralepas und die Mehrzahl der Scalpellum-Arten. (S. die Figuren bei den Artbe- schreibungen.) VII. Einen stärker abweichenden Palpustypus hat, wie schon erwähnt, das Genus Alepas (Textfig. 42a). Der Rand des Palpus. ist halbkreis- _ förmig, mit Borsten bewaffnet. Dies ist besonders deshalb merkwürdig, weil das Genus Alepas im übrigen die größte Übereinstimmung mit Lepas und Conchoderma zeigt. Mandibel. Dieser Mundteil zeigt in gewissen Hinsichten große Variationen, so z. B. in der Anzahl der Zähne; doch kann dieses Merkmal trotzdem bei der Gruppierung Verwendung finden. Wenn ich daher im folgenden die Zahnanzahl angebe, so ist dies die in den meisten oder allen Fällen gefundene. Daß kleine Mißbildungen auftreten können, zeigen viele’ Beispiele in den Artbeschreibungen. Hier verdient erwähnt zu werden, dal bei so weit entfernten Formen wie Operculata und Pedunculata, z. B. hin- sichtlich der Mandibeln von Lithotrya truncata (Textfig. 34 c) und Chtha- malus Hembeli (Textfig. 55 d), große Übereinstimmungen vorkommen können. Wie ich schon erwähnte, gehe ich auf diese Übereinstimmungen so ent- fernter Genera nicht näher ein. Doch ersehen wir vielleicht hieraus, daß sich die Mundteile während langer Zeiten unverändert erhalten können. Man muß natürlich auch mit der Möglichkeit rechnen, daß es sich nur um eine analoge Entwicklung handelt. Krüger sagt (1911 a, Seite 62) über die Mandibeln der Pedunculaten ganz kurz folgendes: „Mitella (Pollicipes) deutlich von den übrigen getrennt; die der übrigen sehr ähnlich einander, außerordentlich variabel im einzelnen.“ Eine derartige Übersicht erscheint mir aber doch zu spärlich, als daß man irgendwelchen Nutzen davon haben könnte. Daß das Genus Pollicipes abweichend ist, dürfte ja richtig sein, doch von Interesse erscheinen mir gerade die Ubereinstimmungen zwischen dem Genus Pollicipes und einer Reihe älterer Scalpellum-Arten, die schon ‚früher als jenem nahestehend angesehen wurden. I. Die Mandibeln bei Pollicipes (Krücer 1911a, Fig. 2—5) und einer Reihe Scalpellum-Arten, die zu den Gruppen Calantica (Krücer 1911 a, O0 - C. A. NILSSON-CANTELL. Textfig. 12), Smilium (Kritcur 1911 a, Fig. 19, 20), Euscalpellum und Scal- pellum (s. str.) (Krüger 1911 a, Fig. 30) gehören, zeichnen sich durch die Variation der Zahnanzahl des Vorderrandes aus. Es sind 3—9, oft von wechselnder Größe und unregelmäßig angeordnete Zähne. Die untere Ecke der Mandibeln in der Regel pektiniert, d. h. in kleine Zähne geteilt. Als Beispiele seien genannt: Scalpellum Peroni, scorpio, trispinosa, sexcornutum, Stearnsii und scalpellum. Der Vollständigkeit halber kann er- wähnt werden, daß auch die von ANNANDALE 1916 b beschriebene, zum Sub- genus Glyptelasma gehörende Art Gl. gigas eine derartige variierende Mandibel besitzt. Im allgemeinen konnte ich doch feststellen, daß Poe- cilasma und das nahestehende Genus Octolasmis eine nur unbedeutend variierende Zahnanzahl haben. Seal ena al VR RN Er We Für die übrigen Peduneulaten ist es auszeichnend, daß die Zähne von ungefähr gleicher Größe und ziemlich regelmäßig anaconda’ sind. IJ. Als einen für diese sehr gewöhnlichen Typus fand ich eine Mandibel mit in der Regel drei (ausnahmsweise vier) Zähnen und einer pekti- nierten unteren Ecke. Zwischen den Zähnen ist die Pektinierung un- bedeutend. -Hieher gehören die Mehrzahl: der Scalpellum-Arten (Beisp. Textfig. 31 b) und das Genus Jbla (Textfig. 36 e). | II. Von diesen unterscheidet sich das Genus Lithotrya (Textfig 34 ¢) ' durch kräftige Pektinierung zwischen den Zähnen. In Ausnahms- fällen kann eine Mißbildung hinsichtlich der Zahnanzahl vorkommen; dann ‚treten an Stelle von drei Zähnen bis zu sechs auf (wie Gruvez 1902 b, Pl. 12, Figur 28 abbildet). Doch hatten acht von mir untersuchte Individuen der Gattung Lithotrya den normalen Typus der Mandibeln, weshalb diese Mißbildung als ziemlich selten betrachtet: werden muß. | IV. Die Mandibeln der Genera Lepas (Krücer 191la, Fig. 36), Conchoderma (Textfig. 41 ec) und Alepas (Textfig. 42 b) stimmen in der Hauptsache überein. Die Mandibel ist kräftig und hat ungefähr fünf wohl- entwickelte Zähne. Pektinierung am Ober- oder Unterrand oder an den Seiten der Zähne. Untere Ecke von wechselndem Aussehen, mit mehr oder minder starker Pektinierung, die in extremen Fällen zahnartig oder auch reduziert (s. Textfig. 41 d von Conchoderma) sein kann. Trotz dieser schein- bar großen Variation müssen die Mandibeln der drei genannten Gattungen als einander sehr ähnlich angesehen werden. V. Daran schließt sich die Mehrzahl der Heteralepas- (Krüger 1911 a, Fig. 60) und Paralepas-Arten (Textfig. 44 b) an. Hier weisen die Mandibeln drei, ausnahmsweise vier Zähne auf und haben eine mehr oder weniger zahnartige untere Ecke, die mitunter auch pektiniert sein kann. Über- einstimmung mit den vorhergehenden Formen besteht hauptsächlichst darin, , daß die Zähne in der Regel, meistens am Unterrand, eine kräftige Pek- tinierung besitzen. Durch das Fehlen der Pektinierung, welches oft von CIRRIPEDEN - STUDIEN. — on ol starker Abnützung der Mandibeln verursacht ist, können diese Formen zum Genus Poecilasma überleiten. Andererseits schließt sich Poecilasma durch die Pektinierung der Zähne (Krüarer 1911a, Fig 72 und Hork 1907a, Pl. I, Fig. 17) an die vorhergehenden Genera an. Man erhält hier somit leicht Übergangstypen. | VI. Die übrigen Peduneulaten rechne ich zu einer Gruppe, die durch Mandibeln mit etwa vier Zähnen und einer zahnartigen unteren Ecke ausgezeichnet ist. Innerhalb dieses Typus findet man deutliche Uber- einstimmungen, die sicherlich auf einer nahen Verwandtschaft, z. B. zwischen den Genera Poecilasma und Octolasmis beruhen, welche Genera in sämt- lichen Mundteilen grofe Ahnlichkeiten aufweisen. Dagegen erweist sich das, wenn auch nur vier Arten (die ich alle untersuchte) umfassende Genus Oxynaspis als etwas variabel, doch glaube ich mich dennoch be- rechtigt, diese Gattung zu den anderen hier zusammengefaßten Genera rechnen zu dürfen. Zahnanzahl variierend, ungefähr vier. Untere Ecke meistens zahnartig (Textfig. 37 c). Hieher zähle ich auch eine Reihe Scalpel- lum-Arten, so z. B. Sc. gibberum (Textfig. 24b) und Se. lambda ANNANDALE 1910 (Annanpare 1916 a, Pl. VII, Fig. 14), deren Mandibeln eine zahnartige untere Ecke und drei bis vier Zähne haben. Doch scheinen diese letztgenannten Arten in keiner näheren Verwandtschaft zu den typi- schen Vertretern dieser Gruppe, nämlich Poecilasma und Octolasmis, zu stehen. I. Maxille. Auch dieser Mundteil kann eine wertvolle Hilfe für die Ermittlung der Verwandtschaftsverhältnisse geben. Bei der Mehrzahl der Genera ist die erste Maxille in Einzelheiten ziemlich variierend, weshalb es in vielen Fällen nicht möglich war, eine nähere Gruppierung durch- . zuführen. Ich halte es für unrichtig, daß man, wie Krüger, die verschiedenen Gruppen von Scalpellum trennt; sicherlich hatte Krüger ein zu geringes Material zur Verfügung. I. Als erste Gruppe faße ich folgende Genera und Subgenera zusammen: ‘ Pollicipes (Krüczr 1911a, Fig. 6), Lithotrya (Textfig. 34d), Scalpellum (Textfig. 23d), Oxynaspis (Textfig. 37f), Ibla (Textfig. 36 e) und Paralepas (Textfig. 45 e). Bei diesen kann der Vorderrand der I. Maxille gerade, schwach konvex oder konkav sein. Die untere Ecke ist bei einigen stärker vorspringend, wodurch Übergangstypen zur folgenden Gruppe erhalten werden. Der mit Borsten besetzte Vorderrand kann ein bis zwei Ein- schnitte tragen. Wo sich, wie in den meisten Fällen, nur ein Ein- sehnitt vorfindet, ist dieser gewöhnlich im oberen Teil. Bei einigen Formen jedoch, besonders beim Genus Oxynaspis (Textfig. 37 f und 38 d) und bei einer Reihe Scalpellum-Arten (Textfig. 27 ce), befindet er sich auf der Mitte des Vorderrandes. | II. Von den heryorgehenden kann man jene Formen unterscheiden, deren I. Maxille den oberen Teil des Vorderrandes eingebuchtet und 138 | CA. NILSSON-CANTELL. oben von kräftigen Stacheln begrenzt hat. Die untere Hälfte wird dadurch stark vorspringend, konvex. Eine derartige I. Maxille findet man bei den Genera Poecilasma (Textfig. 48f), Octolasmis und Megalasma, wie auch beim Subgenus Heteralepas (Textfig. 43 ec). Ist der untere Teil weniger vorspringend, wie z.B. bei Octolasmis grayi und pernula (Annanpate 1909 af Fig. 9), so erhält man Übergangstypen zu den vorhergenden Formen. Aus der Übersieht geht hervor, daß die beiden Subgenera Heteralepas und Para- lepas zu verschiedenen Gruppen gerechnet werden. Zwar ist der Unter- schied zwischen diesen nicht so wesentlich,-doch jedenfalls deutlich. Hetera- lepas weist eine im unteren Teil stärker vorspringende I. Maxille auf als Paralepas. Dagegen könnte man vielleicht einwenden, daß sich dieses Ver- hältnis nicht ergibt, wenn man z. B. Horxs Fig. 12 auf Pl. IV, 1907a, von Alepas (s. str.) morula betrachtet, die die I. Maxille mit beinahe geradem Vorderrand zeigt. Diese Art wird nach Krüger zu Heteralepas gerechnet. Da diese Einordnung aber unrichtig ist, stimmt die Spezies gut in meine Übersicht. Denn soviel ich aus Hors Beschreibung ersehen kann, muß diese Art in das Subgenus Paralepas gestellt werden. III. Einen besonders gut abgegrenzten Typus bilden die drei Genera _ Lepas (Krücer 1911a, Fig. 37), Conchoderma (Textfig. 41d).und Alepas (Textfig. 42 c). Bei Me ist die I. Maxille mit treppenförmigen borstentragenden Absätzen versehen. Dadurch wird der untere Teil ebenfalls stärker vorspringend als der obere. II. Maxille. Für diesen Mundteil fehlen in der Literatur oft sowohl Beschreibungen, als auch Abbildungen. Auch hier können Vergleiche von großem Interesse sein. In meiner Gruppierung wird auf den Maxillarlobus (vgl. Seite 107), der hinsichtlich seiner Länge sogar innerhalb ein und derselben Gattung variieren kann, weniger Rücksicht genommen. | I. Die II. Maxille des Genus Pollicipes hat auf dem Vorderrande einen deutlichen borstenlosen Einschnitt. Die darüber und darunter liegenden Partien sind mit Borsten besetzt. Die obere Ecke des Vorder- randes ist nicht zugespitzt, sondern geht in den Oberrand über. Borsten längs Rändern und Seiten, zusammenhängend (Krücer 1911 a, Fig. 7). ey gehören auch einige Arten des Genus Lithotrya (Berg Text- . 4e). Il. Von diesen unterscheidet sich unbedeutend die II. Maxille der Genera [bla (Textfig. 36e), Scalpellum (in parte) und Lithotrya (in parte). Hier jst diese nach oben zu stärker zugespitzt und trägt zusammenhängende Borsten. Beim Genus Scalpellum ist der Einschnitt mehr oder weniger in- konstant, da hier der Vorderand konkav sein kann (Textfig. 24 d). HI. Die II. Maxille des Subgenus Heteralepas (Textfig. 43 d) ist in der Breite stärker ausgezogen, ist mit oder ohne Einschnitt auf dem Vorderrand und hat Borsten, die in drei Gruppen geteilt sind: zwei am oy CIRRIPEDEN - STUDIEN 139 Vorderrand und eine im hinteren Teil des Oberrandes. Das Gleiche auch bei einigen Scalpellum-Arten (Beisp. Sc. persona ANNANDALE 1916), Pl. VI, Fig. 5, Sc. ventricosum Textfig. 32 e). Obere Ecke des Vorderrandes abgerundet. IV. Wenn die Borsten des Vorderrandes stärker zusammen- hängen (also im ganzen nur zwei Borstengruppen vorhanden sind) und der Vorderrand selbst mehr oder weniger konvex wird, wie es bei einer Reihe Paralepas-Arten, z.B. P. typica (Textfig. 45d) der Fall ist, so erhält man einen Typus, der sich den übrigen Formen nähert, die einen geraden oder konvexen Vorderrand, nicht in Gruppen geteilte, sondern sowohl entlang des Vorder-, als auch des Oberrandes zusammenhängende Borsten haben. V. Man könnte unter diesen übrigen solche Formen unterscheiden, die einen deutlicher markierten, mit einander einen rechten Winkel bildenden Vorder- und Oberrand haben. Dies wären die Genera Oxynaspis (Textfig. 37g), Poecilasma (in parte), z.B. P. Kaempferi (Textfig. 46 d) und Octolasmis-Arten. Diese Unterscheidung wäre im Gegensatz zu VI. jenen Formen, die Ober- und Vorderrand mehr zusammenhängend und eine abgerundete obere Ecke haben. Damit erhält die Maxille einen mehr oder minder deutlichen kreisförmigen Umfang. Dies gilt von den Genera Lepas (Krückr 1911, Fig. 38), Conchoderma (Textfig. 41 f), Alepas (Textfig. 42 f) und Poecilasma (in parte) (Textfig. 48 9). ‘ Zusammenfassender Vergleich der Mundteile der Peduneulaten: Genus . | | m W|v |v vi Palpus Mandibel 1 | Mj mim vn] Re | | II. Maxille |! Bas Pollieipes Scalpellum di | Lithotrya | Zola | | Oxynaspis Lepas Conchoderma | Alepas subg. Hetera- lepas - Fa ralepas Poecilusma Octolasmis tat. | Er ee Zool. Bidrag, Bd Bd 7. | 140 | G. A. NILSSON-GANTELL. | en Über die Mundteile der Operculaten sagt Krüger 1911 a, Seite 63: „Mundteile viel Ähnlichkeit untereinander in den Gattungen Chthamalus, Balanus, Acasta, Chelonobia, Tetraclita; ganz abweichend von denen der Pedunculaten gebaut.“ Aus der folgenden Übersicht wird hervorgehen, daß die Operculaten keinen geringeren Formenreichtum haben als die — Peduneulaten. Krücers Vergleich muß auch in vielen Hinsichten verändert werden. Labrum: Stimmt bei den primitiven Operculaten der Form nach mehr mit dem der Pedunculaten überein. | | | | I. Als erste Gruppe fasse ich jene Formen zusammen, die ein Labrum besitzen, dessen Rand von gerade bis ziemlich stark konkav variiert, doch. keinen mittleren Einschnitt aufweist. Darwin 1854, Seite 447 sagt über das Labrum der Subfamilie Chthamalinae folgendes: „The labrum is always swollen bullate, and though hollowed out, is never notched in the middle.“!) Die Bewaffnung des Labrums variiert; gewöhnlich ist sie gleichmäßig über den Rand verteilt. Es sind entweder Borsten oder Zähne, oder aber beides. Krücers Angabe für Chthamalus: „ohne Zähne mit Borsten“ ist also un- vollständig. Hieher gehören die Genera Chthamalus (Textfig. 51 a, c), Octo- meris (Textfig. 59a) und Verruca (Textfig. 49 a). Außerdem müssen andere, mit Chthamalus nahe verwandte, hier aber nicht repräsentierte Genera dazugerechnet werden, nämlich: Catophragmus, Hexelasma, Pachylasma und Chamaesipho. Für die übrigen Operculatgenera finde ich eine Gemeinsamkeit darin, daß das Labrum in der Mitte mit einem deutlichen Einschnitt („notched“) versehen ist. Der Rand des Labrums kann übrigens ebenso wie die Bewaffnung variieren. | II. An I. schließt sich am ehesten das Genus Tetraclita (Textfig. 84 a) an, dessen Labrum auf der Mitte einen deutlich abgesetzten, aber doch seichten Einschnitt trägt. An jeder Seite sitzen einige (ungefähr 3)) Zähne und zerstreute Borsten. Die Zähne sind niedrig und breit. Der Rand des Labrums senkt sich gegen die Mitte, die Seitenteile sind hoch. Die Genera Chelonibia, Coronula, Tubicinella und Xenobalanus scheinen hinsichtlich des Labrums recht gut übereinzustimmen. Auch hier sind die Seitenteile wie bei der vorhergehenden Gruppe hoch. Der Einschnitt ist deutlich, jedoch nicht so tief wie bei den folgenden Formen, zum n Beispiel dem ein: Balanus. | 1) KrüGer gibt an, daß das Labrum einer Balanus-Art, nämlich B. corolliformis, vom Genus Balanus abweiche und mit Ohthamalus übereinstimme. Das ist auch richtig, da sich später durch Hoek 1913 herausstellte, daß diese Art zu dem von Hoek 1913 aufgestellten, mit Chihamalus nahe verwandten Genus Hexelasma gehört. CIRRIPEDEN-STÜDIEN. 141 II. Die zwei erstgenannten Genera, nämlich Chelonibia (Textfig. 85 a) und Coronula (Textfig. 86a), unterscheiden sich von den anderen durch das Vorkommen dicht sitzender Zähne entlang des ganzen Randes, zu beiden Seiten des Einschnittes. IV. Dagegen entbehren die Genera 7ubicinella (Textfig. 87 a) und Xenobalanus (Textfig. 88 a) diese Zähne. Das mit den vorhergehenden nahe verwandte Genus Platylepas (Textfig. 89 a) erinnert durch die geringe Anzahl Zähne (ungefähr 3) zu beiden Seiten des Einschnittes an das Genus Balanus. Da ich aber nur eine Art der Gattung studieren konnte, stelle ich diese nur als einen Übergangstypus auf. Auch fehlen Figuren der anderen Arten, die einen Vergleich gestatten würden. | Die übrigen Genera der Operculaten haben den Rand des Labrums in der Regel nicht konkav, sondern oft stark konvex, oder aber gerade. Auf der Mitte findet sich ein tiefer Einschnitt vor. Ränder mit oder ohne feine Borsten. In der Nähe des Einschnittes sitzen zu beiden Seiten in der Regel einige Zähne, ausnahmsweise kommen diese auch im Einschnitt vor, so z.B. bei Balanus eburneus (PirsBry 1916, Textfig. 14). Bei dieser Art sind die Zähne deshalb auch zahlreich. V. Als eine Gruppe möchte ich jene Formen zusammenfassen, die den Oberrand des Labrums beinahe gerade oder schwach konvex haben, wodurch die den Einschnitt tragende Mittelpartie nicht so stark vorspringend wird. Hieher gehören die Mehrzahl der Balanus-Arten (Text- fig. 67 a) und Ælminius (Textfig. 77 a). VI. Der andere Typus zeigt bei seinen ausgeprägtesten Formen die Mittelpartie hoch gelegen, d. h. die Ränder des Labrums sind vom Einschnitt aus abfallend. Hieher gehören die Genera Acasta (Textfig. 75 a) und Creusia (Textfig. 78 a) und die Subgenera Armatobalanus (Horx 1913, Pl. XXI 17) und Membranobalanus. Die zwei letztgenannten schließen sich auch hinsichtlich anderer Charaktere an Acasta an. Zwischen V und VI kann man natürlich leicht Übergangsformen er- halten. Als eine solche fand ich das Genus Pyrgoma, von welchem ich zwei Arten untersuchen konnte. Doch sind die beiden Typen in den ex- remsten Fällen wohl getrennt. Palpus: Krücers Übersicht 1911a, Seite 63, enthält über diesen Mundteil folgendes: ,Chthamalus, Balanus, Acasta ähnlich. Chelonobia, Tetraclita abweichend. „Ich finde den Palpus der Operculaten außerordentlich variierend, sogar innerhalb des gleichen Genus (Beisp. Chthamalus). Eine Übersicht, wie schwer sie auch aus diesem Grunde zu erhalten ist, ergab dennoch gute Übereinstimmungen zwischen nahe verwandten Arten. Da es aber schwer ist, das wesentlich Auszeichnende mit Worten zu sagen, verweise ich hier mehr auf die Abbildungen. Der Palpus wird allgemein 10* 142 | “€. A. NILSSON-CANTELL. als konisch oder en beschrieben. Ich folge hier den bei den Pedunculaten gegebenen Definitionen dieser Ausdrücke. | I. Ein deutlich konischer Palpus findet sich nur bei einer geringen Anzahl Formen, wie Chthamalus Hembeli (Textfig. 55 a); an der Spitze, entlang des Oberrandes: und in einer Linie über dem Unterrand sitzen _Borsten. Der Palpus des Genus Verruca (Textfig. 49 a) ist länger als der eben beschriebene und trägt Borsten an der Spitze und entlang des Ober- randes. | II. Die Form des Palpus bei Verruca leitet zum Genus Tetrachta (Textfig. 84 b) über. Er ist hier langgestreckt, verschmälert sich aber nicht so stark gegen die abgerundete Spitze. Wir haben es hier mit einem Zwischentypus zwischen dem typisch konische nund dem typisch keulen- formigen Palpus zu tun. Man könnte ihn keulenförmig ohne deut- lichen Vorderrand nennen. Oberrand konkav oder gerade. Borsten entlang des Oberrandes und an der Spitze. Darwin sagt 1854, Seite 325 über den Palpus von Tetrachta: „The palpi usually have parallel sides, but are club-shaped in 7! purpurascens and costata.“ Bei allen (fünf) von mir untersuchten Arten, darunter auch 7. purpurascens, war der Palpus | von gleichartigem Aussehen, den von Darwin angegebenen Unterschied konnte ich nicht finden. Einen ähnlichen, wenn auch nicht so stark ver- ‚ jängerten Palpus trug das Genus Creusia (Textfig. 78 a); eine Reihe Balanus-Arten (z. B. Fig. 2, auf PL XX. Horx 1913), eine ‚Reihe Chthamalus-Arten (z. B. Chth. Challengeri, Vextfig. 51 d) und das Genus Pyrgoma (Textfig. 79a), die alle ohne deutlichen Vorderrand des ae sind, dürften hieher gehören. Il. Ein deutlich keulenförmiger Palpus entsteht, wenn der Vorderrand stark markiert ist und deutliche Ecken aufweist. Borsten entlang der Ränder, mitunter auch an den Seiten, können am Unterrand oft fehlen. Dies ist bei der Mehrzahl der Chthamalus-Arten (Textfig. 53b), beim Genus Octomeris (Textfig. 62 a) bei der Mehrzahl der Balanus-Arten (Textfig. 67 b) und beim Genus Elminius (Textfig. 76 b) der Fall. Die Unterscheidung der Typen II und III kann oft recht schwer werden, da sich intermediäre Formen vorfinden. Doch ist der Unterschied in typischen Fällen deutlich. IV. Einige Formen des Genus Balanus, die den Subgenera Armato- und Membranobalanus (Textfig. 72 e) angehören, und der Genus Acasia (Textfig. 73 b) weichen von den zuletzt aufgezählten durch einen stark — verlängerten, keulenfömigen Palpus ab. Die obere Ecke des Vorder- randes ist in eine Spitze ausgezogen, wodurch der Palpus leicht ein ko- nisches Aussehen erhalten kann. Die gegenseitige Ähnlichkeit dieser nahe verwandten Formen, die im allgemeinen dem Leben in eri angepaßt sind, gilt auch nic anderer Teile. CIRRIPEDEN-STUDIEN. 145 V. Der Genus Chelonibia (Textfig. 85 b) zeigt einen Palpus, der am ehesten mit dem gewisser Dalanus-Arten übereinstimmt, d. h. er ist keulen- förmig, nicht schmäler werdend. Vorderrand ziemlich undeutlich markiert. Dieser Typus wird hier so selbständig aufgestellt, weil er in Form und Borstenbewaffnung nicht vollständig mit Dalanus übereinstimmt. Der Palpus der übrigen Genera bildet eine Art Zwischenstufe zwischen konisch und keulenförmig. Er ist kurz und breit, sein Vorderrand geht ohne Grenze in den Unterrand über. VI. Von diesen stimmen Coronula (Textfig. 86 b) und Zubicinella (Textfig. 87 b) miteinander darin überein, daß der Palpus nicht wie bei den zwei übrigen sacculiert ist. Oberrand konkav, mit Borsten, Unterrand konvex, in den Vorderrand übergehend, mit dem Oberrand vorne eine mehr oder minder deutliche Spitze bildend. Borsten an der Spitze und in einer Linie über dem Unterrand. ‘VII. Die Genera Xenobalanus (Textfig. 88 b) und Platylepas (Text- fig. 89 b) zeigen Ähnlichkeit miteinander darin, daß der Unterrand An- deutung zur Sacculierung aufweist und daß die Borsten des Unter- randes längs diesem sitzen. Im übrigen stimmt dieser Palpentypus in der Hauptsache mit VI überein. Mandibel. Auch dieser Mundteil zeigt große Variationen. Krügers Ausspruch 1911 a, Seite 63: „Dalanus, Acasta, Chelonobia, Tetraclita sehr ähnlich. Chthamalus etwas abweichend, Form gleich“, dürfte allzu sum- marisch sein. Ich finde z. B., daß das Genus Tetraclita sowohl Balanus, als auch Chthamalus gleicht. Ich gebe deshalb eine eingehende Übersicht. I. Als ersten Typus rechne ich eine Mandibelform, die wir auch bei den Pedunculaten, z. B. bei Scalpellum und Ibla fanden. Diesen Typus repräsentieren einige primitive Gattungen der Operculaten wie: Octomeris (0. intermedia und brunnea) (Textfig. 61 b, 59 c), Chthamalus (II. Gruppe), Textfig. 56b) und Verruca (in parte, (Textfig. 50 a). Die Mandibeln dieser Genera sind mit drei Zähnen und einer pektinierten unteren Ecke versehen, die in typischen Fällen die größten Stacheln auf ihrer Mitte trägt; die Stacheln nehmen über- und unterhalb der Mitte an Größe ab. II. Tritt zwischen den Zähnen eine kräftige Pektinierung in Form kleiner Stacheln auf, wie es bei einer Art der Gattung Chthamalus, nämlich Chth. Hembeli (Textfig. 55d) der Fall ist, so erhalten wir eine Mandibel, die derjenigen der Gattung Lithotrya unter den Pedunculaten gleicht. Die Typen I und II schließen sich meiner Meinung nach nahe aneinander. Innerhalb der beiden Genera Chthamalus und Octomeris finde ich zwei Haupttypen ausgebildet. Der erste ist der oben beschriebene, der an- dere kann auf folgende Weise charakterisiert werden: III. Der Vorderrand der Mandibel hat zu oberst vier Zähne, von denen Zahn 2—4 zweiteilig sein können. Unterhalb dieser Zähne ist am Vorder- 144 C. A. NILSSON - CANTELL. rand eine wohlentwickelte kammartige Partie, die zu unterst in der unteren Ecke mit einigen schmalen Stacheln abschließt. Dieses ist bei Chthamalus (I. Gruppe, Textfig. 52 e), Octomeris angulosa (Textfig. 62 b) und der Mehrzahl der Tetraclita-Arten, z. B. bei T. serrata und Wiréni (Textlig. 84 c) der Fall. IV. Ebenso wie wir von Gruppe I eine Art trennen konnten, die durch die Pektinierung abweicht, sich aber nahe an I anschließt, können wir auch hier eine Art, nämlich Chthamalus scabrosus (Textfig. 54b) von den anderen Chthamalus-Arten unterscheiden. Diese weicht von Gruppe III dadurch ab, daß auch die untere pektinierte Partie des Vorderrandes zerstreute iene Zähne zwischen den Stacheln trägt. Die Genera Coronula; Tubicinella und Xenobalanus zeigen eine Reihe. Ubereinstimmungen. Alle tragen 4—5 Hauptzähne am Vorderrand der Mandibel, oft lateral zweiteilige. Die untere Ecke ist besonders bei Tubici- nella und Xenobalanus wohl‘ ausgebildete und mit einer kräftigen Pektinierung versehen. Bei Coronula sind die Stacheln in Gruppen an- geordnet. ; | V. Hieher rechne ich Coronula (Textfig. 86 c) und Zubicinella (Text- fig. 87 c), die auch hinsichtlich anderer Mundteile übereinstimmen. Für diese gemeinsam sind die zwischen den Zähnen der Mandibel sitzenden Neben- zähne, was schon von Darwin 1854 hervorgehoben wurde. VI. Derartige Zähne kommen dagegen bei Xenobalanus nicht vor, welche Gattung ich hier als besonderen Typus aufstelle (Textfig 88 c). VII. Einen weiteren Typus bildet der nahe verwandte Genus Platy- lepas (Textfig. 89 c); doch rechne ich diesen bloß provisorisch, da ich nur schlecht konserviertes Material dieser Gattung zur Verfügung hatte. Nach Darwin finden sich auch hier Nebenzähne („intermediate teeths“), obwohl dies aus der von mir gegebenen Abbildung nicht so deutlich hervorgeht, die eine stärker abgenützte Mandibel zeigt. Hierin besteht also eine Ähnlich- keit mit Coronula und Tubicinella. Die Pektinierung der unteren Ecke war unbedeutend, aber gleich hoch mit den Zähnen, Dos den folgenaas Genera z. B. Acasta und Elminius gleichend. VII. Die übrigen hier behandelten Genera rechne ich alle in eine Gruppe. | Die Mandibeln variieren bei diesen Formen in Einzelheiten (z. B. innerhalb des Genus Balanus), weshalb sich Pirssrys 1916 Versuch, die Mandibeln als Charakter bei der Genuseinteilung von Balanus zu verwenden, nicht zu eignen scheint. Die Mandibel der hieher gehörenden Formen kann folgender- maßen charakterisiert werden: Vorderrand mit 5—6 Zähnen, von denen ‘Zahn 2—6 doppelt sein kann. Die untersten Zähne (4—6) können in der Form stark variieren, entweder spitzig (z.B. Textfig. 63 a) oder abgestumpft, mehr oder weniger zu Höckern, wie z.B. bei einigen Balanus (Textfig.67 e) und Ælminius-Arten (Textfig. 76 e) vereinigt sein. Der Vorderrand wird CIRRIPEDEN- STUDIEN. 145 nach unten zu in der Regel von einem oder einigen Stacheln abgeschlossen, die bei den meisten Formen zu gleicher Höhe wie die Zähne vorspringen. Hieher gehören die Genera Balanus (Textfig. 68 a), Elminius (Textfig. 77 b), Creusia (Textfig. 78 b), Pyrgoma (Textfig. 79 e), Acasta (Textfig. 75 b), Verruca (in parte, Textfig. 49 b), Tetraclita (in parte, Textfig. 83b) und Chelonibia (Textfig. 85 e). Der Genus Chelonibia weicht ein wenig durch nicht hervorspringende untere Stacheln ab. I. Maxille: Uber diesen Mundteil sagt Krücer 1911 a, Seite 63 ganz kurz: „Bei allen Gattungen ähnlich.“ Das dürfte wohl nicht richtig sein, da sich im Gegenteil große Variationen, sogar zwischen nahestehenden Arten, feststellen lassen. Aus dem letztgenannten Grund bietet hier eine Übersicht auch größere Schwierigkeiten als bei den Pedunculaten. I. Die Mehrzahl der Arten der Genera Chthamalus (Textfig. 56 c) und Octomeris (Textfig. 59 d) besitzen eine I. Maxille, die sich nach vorne nicht verschmälert und zwei Einschnitte am Vorderrand trägt, wodurch die Stacheln in drei Gruppen geteilt werden. II. Die nahe verwandten Genera Coronula (Textfig. 86 d), Tubicinella (Textfig. 87d) und Xenobalanus (Textfig. 88d) müssen meiner Meinung nach besonders behandelt werden. Für diese Formen sind die am Vorderrand sitzenden kurzen und kräftigen Stacheln auszeichnend. Der Vorder- rand zeigt (bei Coronula und Tubicinella) zwei Einschnitte. Die I. Maxille verschmälert sich dadurch, daß der Unterrand konvex ist, in der Regel nach vorne. Das kann aber auch bei einer Reihe Balanus-Arten der Fall sein. | Ill. Die übrigen Genera scheinen eine ziemlich variable I. Maxille zu haben, weshalb eine für die Beurteilung ihrer Verwandtschaft bedeutungs- volle Einteilung nicht durchgeführt werden kann. I. Maxille in der Regel nach vorne zu schmäler werdend. Geraden Vorderrand mit oder ohne Ein- schnitt im oberen Teil finde ich bei Arten der Genera Creusia (Textfig. 78 e), Pyrgoma (Textfig. 79 d), Acasta (Textfig. 73 d), Balanus (Textfig. 69 b), Elminius (Textfig. 76 e), Tetraclita (Textfig. 84d) und bei einer Reihe Chthamalus-Arten (Textfig. 54 c), dann bei Octomeris angulosa (Textfig. 62c), Chelonibia und Platylepas (Textfig. 89 d). Gewisse Balanus-Arten besitzen einen stärker gebogenen Vorderrand, haben unten eine vor- springende Partie, die ein Paar größerer, dominierender Stacheln trägt (Textfig. 65a). Ein gleiches findet man beim Genus Verruca (Textfig. 50b), bei dem der Einschnitt im oberen Teil ziemlich weit ist. Die fünf erstgenanten Genera stehen auch einander in anderen Hinsichten sehr nahe, was unten in einem anderen Zusammenhang weiter behandelt werden soll. II. Maxille. Darüber sagt Krier 1911 a, Seite 63: „Chthamalus, Balanus, Acasta ähnlich, fast gleich. Chelonobia, Tetraclita abweichend, 146 | C. A. NILSSON -CANTELL. unter sich ähnlich.“ Ich finde dagegen Chthamalus und Balanus deut- lich unterschieden. Zetraclita gleicht mehr Chthamalus als Balanus. Che- lonibia (Krüger 1911 a, Fig. 124) schließt sich Be an den Balanus- Typus an. I. In die erste Gruppe stelle ich die nahe verwandten Genera Chthamalus (Textfig. 53 e) und Octomeris (Textfig. 61 d), wie auch Tetrachta (Textfig. 84 e) und Verruca (Textfig. 49d). Bei diesen ist die II. Maxille in typischen Fällen zweilappig, d. b. durch einen deutlichen, borstenfreien Einschnitt auf der Mitte des Vorderrandes in zwei Partien geteilt, die Borsten tragen. Der Vorderrand wird dadurch mehr oder weniger ausgehöhlt. Borsten sitzen auch an der Spitze entlang des Vorder- und Oberrandes, spärlich an den Seiten. Der Vorderrand kann mitunter des Einschnittes entbehren, was man auch bei einem ähnlichen Typus (II) der Pedunculaten, z. B. beim Genus Scalpellum findet. Der Vorderrand wird da mehr gerade (Chthamalus Hembeli, Textfig. 55e), oder mehr oder minder konkav, z. B. bei Verruca nexa multiradiata (Textfig. 50 c). Die Form der Maxille kann stark, von breit (2. 4B. ee 56d) bis schmal (verlängert) (z. B. Textfig. 84 e) wechseln. Die übrigen Genera haben die a Maxille in cis om laa (bei Acasta stark verlängerten) oberen und einen kürzeren unteren Lobus geteilt. Der untere Lobus ist stark. konvex und trägt zerstreute Borsten. Oberer Lobus von wechselndem Aussehen, mitunter mit stark konvexem Vorderrand (z. B. Textfig. 67 e), oder aber konkav, z. B. bei den Genera Coronula (Textfig. 86e) und Tubicinella (Textfig. 87 e). Borsten gleich- mäßig längs des Vorderrandes und über die. Seiten verteilt. Die Grenze zwischen den beiden Loben ist immer deutlich markiert. Unter den hieher- gehörenden Formen kann man teilen in solche, die ein Chitinver- bindungsstück (Mentum) zwischen den D een besitzen (Textlig. 89 e Platylepas), und solche, denen dieses fehlt. ll. Zur ersterwähnten Gruppe gehören die Genera Göran (Text- fig. 86 e), Tubicinella (Texfig. 87 e) und Platylepas (Textfig. 89 e). _ Il. Zur anderen Gruppe rechne ich die Genera Balanus (Textfig. 71 d) Elminius (Textfig. 76 f), Creusia (Textfig. 78d), Pyrgoma (Textfig. 79 e), Acasta (Textfig. 73e) und Chelonibia (Krücer 1911 a, Fig. 124) und Xenobalanus (Textfig. 88 e). Zu der letzten Gruppe wird also das Genus Xenobalanus gerechnet werden, der aber eigentlich am nächsten mit der ersten Gruppe (II) verwandt ist. Nach Darwin fehlt dem Genus Xenobalanus das Mentum, und auch ich konnte keines auffinden. Möglich ist, daß das Mentum dieser auch in anderen Hinsichten riickgebildeten Form reduziert wurde und verschwand, CIRRIPEDEN - STUDIEN. 147 Zusammenfassender Vergleich der Mundteile der Operculaten. | | | | Labrum | Palpus | Mandibel |T. Max. |II. Max. En At fm m| vv] MIT far an y vil if On Jahn TI mn el JL Ee “Om + ® 2 Bras ok TP beh FT Fu on GRRE eee ee Tetraclita ~ wag ae sr I+ HR C2 fees tht ec Pec EC Tubicinella | | | i+ re Pelee Petal tbe, | | u aha Sr i Pag a na elaka ENGE un ee eo) ae BER: EB BR un HREARNEE FE Balame | | | el ee Soe aes EE At | | | | ATH ET eee ee ae | Elminius | | | | +) [| + | Reker ib te Bois pe + | + | Creusia | | | | | +] i+] | | aa Ser ers ames meet sem | ENT EH ET ST OT HH Ehe wir zur Besprechung der Einteilung der Familien übergehen, die auf mehrere Charaktere gegründet sein muß, kann eine vorbereitende | Durchsicht der zusammenfassenden Übersicht der Mundteile von Interesse sein. Wir finden in vielen Fällen deutliche, wiederkommende Überein- stimmungen der Mundteile zwischen den Genera. Als Beispiele erwähne ich für die Pedunculaten die Ähnlichkeit zwischen den Mundteilen von Lepas, Conchoderma und Alepas und zwischen Poecilasma und Octolasmis. Schlechter ist die Übereinstimmung zwischen anderen Genera, wie Polli- cipes, Scalpellum und Lithotrya; aber daß wir es auch hier mit Ähnlich- keiten zu tun haben, zeigt z. B. die Mandibel von Pollicipes und einer Reihe als ursprünglich angesehener Scalpellum- Arten. Fassen wir die Übersicht der Operculaten ins Auge, so erhalten wir das gleiche Ergebnis. Ähnlichkeit der Mundteile besteht z. B. zwischen Coronula, Tubicinella, Xenobalanus «und Platylepas (wenn auch nicht voll- ständig; am größten zwischen Coronula und Tubicinella), zwischen Chthamalus und Octomeris, zwischen Balanus, Acasta, Elminius, Creusia und Pyrgoma. Diese wiederkommenden Ähnlichkeiten deuten ohne Zweifel auf eine nahe Verwandtschaft. Die gleiche Erfahrung wird man auch bei einem Vergleich der anderen Charaktere machen; in gewissen Fällen wird die Übereinstimmung 148 C. A. NILSSON -CANTELL. besser, in anderen schlechter ausfallen, eine nähere oder weitere Verwandt- schaft zeigend. Meiner Meinung nach bieten die Mundteile eine wertvolle Hilfe bei der Beurteilung der Verwandtschaft. Sie konnten sich mitunter unverändert erhalten, während äußere Teile Ver- änderungen erfuhren; und gerade in solchen Fällen haben sie großen Wert. Bei stark reduzierten Formen, wie Anelasma und Alcippe, wurden jedoch auch die Mundteile rückgebildet. Da sie in solchen Fällen ihren Wert ver- lieren, habe ich derartige Gattungen nicht mit aufgenommen. Auch berück- sichtigte ich die ebenfalls reduzierten Mundteile der Zwergmännchen nicht. In der folgenden Besprechung der Einteilung der Familien sehe ich in erster Linie auf die Mundteile, da die anderen Charaktere auch schon von anderen Verfassern beachtet wurden. So werden wir sehen, daß mitunter gute Ubereinstimmungen mit auf andere Charaktere gegründeten Ein- teilungen erhalten werden. | 2. Die Cirren. Für die Beurteilung der Verwandtschaft ist auch die Borsten- anordnung auf den Cirrensegmenten von Bedeutung. Mehrere Gattungen, wie Heteralepas und Alepas, können auf Grund dieses Charakters ' getrennt werden. Da dies aber nicht in allen Fällen so deutlich ist, stellte ich darüber kein Schema auf. In einem Fall ist die Borstenanordnung sehr - deutlich, so daß sogar Arten innerhalb des gleichen Genus dadurch unter- schieden werden können. Dieses gilt vom Genus Poecilasma, der eine schöne Serie mit Übergängen von Formen mit Borsten entlang des ganzen Vorderrandes bis zu solchen mit nur auf die oberste Ecke beschränkter Borstenbewaffnung (s. Kap. VIII, Subgenus Temnespis) zeigt. Eine andere Frage, die die Systematik der Arten sowohl bei Pedun- culaten, als auch Operculaten betrifft, ist die nach der Bedeutung der An- gaben über die Segmentanzahl der Cirren. Die Anzahl ist ja, wie schon Darwin hervorhob, in gewissen Fällen einer ziemlich großen Variation unterworfen. Darwin nimmt auch die Segmentanzahl der Cirren in die Artbeschreibungen auf. Er sagt 1854, Seite 83: „The number of the seg- ments in each eirrus is in some degree variable and increases with age.“ Auch Kröcer 1911a spricht sich über den Wert von Angaben der Segmentanzahl aus; er sagt auf Seite 5: „Mehr Wert ist dagegen auf die Zahl der Cirrenglieder gelegt worden. Sie bildet z. B. bei den Heteralepas- Arten ein sehr wichtiges Bestimmungsmerkmal. Ich habe aber feststellen können, daß diese Zahl außerordentlich variabel ist.“ Auch wird die ab- weichende Segmentanzahl der regenerierten Cirren hervorgehoben. Diese sollen daher nicht mit in die Tabellen aufgenommen werden. Hier kann betont werden, daß diese Angaben nur unter einer Voraussetzung für die Artbeschreibungen von Bedeutung sein CIRRIPEDEN -STUDIEN. 149 können, nämlich wenn nicht nur, wie es bisher geschah, die Seg- mentanzahl der einzelnen Cirren, sondern zugleich auch das Maß der Individuen angegeben wird, was ich bei den Beschreibungen durehfiihre. Für Peduneulaten habe ich die Totallänge der Tiere, für Oper- eulaten die Länge des carinorostralen Diameters angegeben. Es zeigt sich nämlich, daß, wie schon aus Darwıns Äußerung hervorgeht, jüngere Indi- viduen einer Art eine geringere Anzahl Cirrensegmente besitzen als ältere (s. Se. scalpellum). Deshalb sind diese Angaben für die Kontrolle der Be- stimmungen von Wert. Übrigens kann als Beispiel auf die im beschrei- benden Teil zu suchende Behandlung von Sc. ventricosum und Sc. inter- medium hingewiesen werden. 3. Der Filamentanhang. Ein anderes Merkmal, das bei der Beurteilung der Verwandtschafts- verhältnisse für die Peduneulaten Bedeutung hat, ist der Filamentanhang. Natürlich können hier Gattungen wie Scalpellum, Ibla, Oxynaspis und Poecilasma, denen die Filamentanhänge fehlen, nicht in Frage kommen. Auch muß bei der Entscheidung des systematischen Wertes des Anhanges Vorsicht walten. Da die Anzahl Filamentanhänge selbst innerhalb des gleichen Genus außerordentlich variabel sein kann (von 0 bis viele), darf man nicht so großes Gewicht auf die Anzahl legen. Dagegen ist, meiner Meinung nach, von Bedeutung, wo die Anhänge am Körper entspringen. Zahlreiche Filamentanhänge kommen sowohl bei Conchoderma, als auch bei Alepas und Pollicipes (z. B. P. polymerus) vor. Daß aber Alepas in näherer Verwandtschaft zu Conchoderma als zu Pol- licipes steht, glaube ich daraus zu ersehen, daß die Anhänge bei Alepas und Conchoderma an der Basis der Cirren entspringen, während sie bei Pollicipes unregelmäßiger über den Körper verteilt sind. Diese Verwandt- schaft wird auch durch andere Charaktere, z. B. die Mundteile, unter- stützt. Eine andere Gattung, Heteralepas, trägt einen Filamentanhang an der Basis von Cirrus I. Auch der Genus Lepas weist an der entsprechen- den Stelle einen solchen auf, nur daß hier noch mehrere um diesen zer- streut angeordnet sind. Wo sich aber nur ein Anhang findet, wie bei Lepas pectinata, geht dieser von genau der gleichen Stelle wie bei Heteralepas aus. Das bedeutet zweifellos einen gewissen gemeinsamen Ursprung der beiden Genera oder zumindest eine nähere Verwandtschaft als die zwischen Heteralepas und z. B. Pollicipes und Scalpellum. Daß aber die Verwandt- schaft zwischen Lepas und Heteralepas doch recht weit ist, beweist die geringe Übereinstimmung hinsichtlich der Mundteile. Darauf werden wir bei der Besprechung der Einteilung der Familien näher zu sprechen kommen. 150 C. A. NILSSON-CANTELL. 4. Der Caudalanhang. Dagegen hat der Caudalanhang bei der Ermittlung der Verwandtschaft geringere Bedeutung. Diese Anhänge, die am ehesten als ein mehr oder | weniger reduziertes Beinpaar aufzufassen sind, findet man bei den meisten Peduneulaten, doch variieren sie bedeutend in Länge und Segmentanzahl, sogar Kißehkalb des gleichen Genus (z. B. Scalpellum und Lithotrya). Man kann sich ihrer deshalb nicht in größerem Maß bei der Einteilung in Fa- milien bedienen. Möglicherweise vermag man zwischen nahe verwandten Genera, wie Poecilasma, Megalasma und Octolasmis, Ubereinstimmungen in Form und Aussehen des Caudalanhanges nachzuweisen. ~ Bei der Mehrzahl der Operculaten fehlt dieser Anhang. Hier ist er nur bei Cyprislarven und den Genera Pachylasma, Catophragmus, Verruca und bei einer Art des Genus Chthamalus, nämlich Chth. caudatus PIrsBry 1916, außerordentlich gut ausgebildet. Doch dürfte es sicher sein, daß die Vorläufer der jetzt lebenden Operculaten Caudalanhänge besaßen. Großen Wert hat dagegen der Anhang meiner Meinung nach für die Systematik der Arten. So besteht z. B. der Unterschied zwischen Se. rubrum und Sc. uniarticulatum, soviel ich sehen konnte, hauptsächlichst darin, daß die erstgenannte Art lange, mehrgliedrige, die letztgenannte kurze, ein-. sliedrige Anhänge besitzt. 5. Die Platten. Pedunculata. Bei der Systematik wurde großes Gewicht auf die An- zahl und Form der Platten wie auch auf die Lage des Umbo (jenes Punktes, um welchen die Zuwachslinien gruppiert sind) gelegt. Das führte in vielen Fällen zu Einseitigkeiten, so z. B. bei JorLzaups Versuch 1914 a, das Genus Scalpellum nur auf Grund der Platten einzuteilen, was später näher behandelt werden soll. Auch hat man hiervon bei der Beurteilung von Gattungen mit reduzierten Platten wenig Hilfe. Für diese Genera wäre paläontologisches Material der Übergangsformen von Wert. Da man solches aber selten bei der Hand hat, muß man sich wohl mit den Merkmalen der jetzt lebenden Formen helfen. Daß man in vielen Fällen große Vorsicht beobachten und auf viele Merkmale Rücksicht nehmen muß, ist selbstverständlich. Die mit aus fünf Platten zusammengesetztem Capitulum versehenen Genera, z. B. Poecilasma, Lepas und Oxynaspis, zeigen hinsichtlich vieler anderer Charaktere, besonders innerer, geringe Übereinstimmung, weshalb die Plattenanzahl nicht so große Bedeutung behält. Die.genannten Genera gehören sicherlich verschie- denen Entwicklungsserien an. Dagegen weisen Lepas und der zwei bis fiinf Platten tragende Genus Conchoderma große Ähnlichkeit in den Mundteilen auf, was auf eine nahe Verwandtschaft deutet. CIRRIPEDEN - STUDIEN. 151 Die Lage des Umbo auf den Platten, der oft große Bedeutung zu- geschrieben wird, erweist sich mitunter als für die Beurteilung der Her- stammung von geringerem Gewicht. Bei den nahe verwandten Genera Lepas und Conchoderma liegt der Umbo des Seutums und der Carina ver- schieden, während seine Lage bei den weniger verwandten Genera Poeci- lasma und Lepas gleich ist. Sicherlich können Verschiebungen des Umbo während der Phylogenie stattfinden, was man während des ontogenetischen Zuwachses vor sich gehen sieht. Platten, die bei zwei nahe verwandten Genera verschiedenen Ursprunges zu sein scheinen, können also als durch Veränderung des Zuwachses entstanden gedacht werden, indem dieser z. B. in einer Richtung aufhörte und in einer anderen zunahm, wodurch eine Verschiebung des Umbo eintrat. Eine derartige, während der Ontogenie erfolgte Verschiebung zeigt die Carina von Scalpellwm-Arten (z. B. Sc. gibberum). Um aber zu entscheiden, ob eine derartige Veränderung während der Phylogenie eintrat, ist es notwendig, lebende oder ausgestorbene Über- gangsformen aufzufinden. Die Verschiebung der Lage des Umbo bei der Gattung Octolasmis (Dichelaspis) könnte man sich auf folgende Weise entstanden denken. Bei einer großen Anzahl Octolasmis-Arten, z. B. O. trigona (Aurtvırııus 1894 b, Taf. 2, Fig. 8), liegt der Umbo des Scutums basal; das Scutum ist in zwei Schenkel geteilt, die miteinander einen rechten oder spitzigen Winkel einschließen. Durch Zuwachs der unter dem Orificium gelegenen Partie | des Capitulums und im Zusammenhang damit, daß der Winkel zwischen den Schenkeln stumpfer wird, verändert sich die Lage des Umbo von basal zu subzentral. Die Schenkel werden so entlang des Margo oceludens ver- legt. Ein Beispiel dafür bietet O. angulata (Avrıvırnıus 1894 b, Taf. 2, Fig. 9). Bei dieser Art wurde das basale Segment reduziert und verkürzt; durch dessen vollständige Reduktion kann der Umbo wieder basal werden, was z. B. bei O. bullata (Aurivirrius 1894b, Taf. 2, Fig. 12) der Fall ist. Eine gleichartige Veränderung kann man bei Conchoderma annehmen. " Conchoderma und Lepas zeigen in vielen Hinsichten große Ähnlichkeit, weichen jedoch unter anderem dadurch voneinander ab, daß der Umbo des Seutums der erstgenannten Gattung zentral, der der letztgenannten basal ist. Man kann sich nun denken, daß der Umbo des Scutums durch Zu- wachs der unter dem Orificium gelegenen Partie des Capitulums wie bei Octolasmis nach oben gerichtet und somit aus einer basalen in eine zen- trale Lage verschoben wurde. Gleichzeitig geschah eine Reduktion der lateralen Teile der Platte. Darüber weiß man jedoch nichts. Jedenfalls dürfte man nicht zu großes Gewicht auf die Lage des Umbo auf den Platten legen, da, besonders bei reduzierten Formen, leicht eine Verschiebung stattgefunden haben kann. Operculata: Auch bei dieser Gruppe sind die Platten für die Ein- teilung der Familien und Genera von Bedeutung. Auf die Anzahl der 152 A. NILSSON-CANTELL. Platten darf jedoch nicht zu großes Gewicht gelegt werden, da leicht Verwachsungen und Reduktionen vorkommen. Deshalb ist es auch nicht angezeigt, wie Gruver die Einteilung der Familien auf Grund der Platten- anzahl durchzuführen, was unten näher behandelt werden soll. Auf diese Weise wird z. B. Chibi und Balanus, welche Genera sechs Platten be- sitzen, in eine, Chamaesipho und Elminius mit vier Platten in eine andere Familie gestellt, obwohl die so vereinigten Gattungen voneinander in vielen Hinsichten unterschieden sind. Dagegen stimmen die mit einer ver- schiedenen Anzahl Platten versehenen Genera Balanus und Elminius hin- sichtlich der Mundteile gut überein, was auf eine nahe Verwandtschaft deutet. Ohamaesipho. schließt sich hinsichtlich der Mundteile an die Chtha- malus-Serie an. Auch der Bau der Schale kann eine gewisse BR Be- deutung haben. So ist z. B. die Einteilung des Genus Tetrachta in Sub- genera darauf gegründet, ob sich in den Platten ein oder mehrere Reihen Längsporen vorfinden. Eine verdienstvollé Behandlung des Schalenbaues lieferte Gruver 1904a. Einen einfachen Bau der Schale ohne Poren findet man bei den primitiven ‚Formen, z. B. Chthamalus. Das Gleiche zeigt sich aber auch bei höher stehenden Formen, wie bei einer Reihe Balanus- und Acasta-Arten, wenn auch hier sekundär entstanden. Bei Balanus balanoides trifft man sowohl Exemplare mit porösen, als auch solche mit nicht porösen Platten an. Gruvez 1904 a sagt über den Bau der Sehale unter anderem folgendes: „Cette constitution simple va se retrouver en général, chez toutes les formes de petite taille où la muraille ne prend jamais un développement considérable en épaisseur, mais elle se complique rapidement chez les grandes formes où les parois prennent parfois un énorme développement“. Auch die Form der Opercularplatten kann bei der Beurteilung . der Verwandtschaftsverhältnisse Verwendung finden, ihre größte Bedeutung - hat sie aber hinsichtlich der Systematik der Arten. 6. Anatomische Charaktere. Für die Ermittlung der Verwandtschaft haben diese weniger Be- deutung. Nach den von mir untersuchten Genera zu urteilen, scheinen hin- sichtlich der inneren Teile ziemlich große Übereinstimmungen zu herrschen. Zwischen Pedunculata und Verrucomorpha auf der einen Seite und Balano- morpha auf der anderen Seite finden sich ja einige Verschiedenheiten z. B. hinsichtlich der Bauchganglienkette, indem die zwei erstgenannten mehr getrennte, die letztgenannte dichter liegende Ganglien besitzt. Die Maxillar- drüse, die hier Gegenstand einer Untersuchung war, zeigt auch einige Variationen in der Form des Endsäckchens, das von ganz bis mehr oder weniger lobiert variieren kann. Ich habe es jedoch nicht für notwendig gehalten, die inneren Teile in die Systematik aufzunehmen. CIRRIPEDEN - STUDIEN. 153 VII. Kapitel: Besprechung der Einteilung in Familien. ') Pedunculata. Die pedunculaten Cirripeden werden hier als eine von PirsBry 1916 vorgeschlagene Unterordnung Lepadomorpha behandelt. Die Einteilungen in Familien und Unterfamilien, die von Gruver 1905 a, Pirssry 1907 b und ÅNNANDALE 1909 a gemacht wurden, weichen in vielen Punkten von- einander ab. Die älteste von diesen, Be ist sehr wenig zufrieden- stellend, wozu auch die später dinchsdfölrten Genusaufteilungen (z. B. von Alepas) beitragen. Gruvez rechnet z. B. Octolasmis (Dichelaspis) und Poecilasma mit Lepas und Conchoderma zusammen. Die zwischen diesen in Hinsicht der Plattenanzahl bestehende Übereinstimmung dürfte für eine Zusammenziehung nicht ausreichend sein. Wenn wir Rücksicht auf die Mundteile nehmen, so stimmen auf der einen Seite Poecilasma mit Octo- lasmis, auf der anderen Seite Conchoderma mit Lepas überein, die beiden Seiten sind aber hierin ziemlich verschieden. Wie schon Pırssery 1907 b hervorhob, sind Gruvers nach der Anzahl der Platten gebildeten Familien- namen, wie Polyaspidae, Pentaspidae, Tetraspidae etc. wenig geeignet. Die Übereinstimmung in der Anzahl der Platten braucht, was ich hier nochmals betonen will, nicht eine Verwandtschaft bedeuten, wofür ich bei der Behandlung der Opereulaten Beispiele geben werde. Übrigens ist vorgeschrieben, die Familiennamen nach dem typischen Genus zu bilden (Int. Zool. Art. 4. 5). Auch Pırseryvs 1907 b System ist in einigen Punkten wenig zu- friedenstellend. Prrspry rechnet ebenfalls Lepas und Poecilasma zusammen, ‚ scheidet dagegen von Lepas die nahestehenden Genera Conchoderma und Alepas und stellt diese neben Heteralepas, welch ne Genus mir mit jenen weniger verwandt zu sein scheint. Die beste Einteilung, die auch mit meinem Vergleich Be Mundteile am besten übereinstimmt, ist meiner Meinung nach die von ANNANDALE. 1909a gemachte. Doch will ich gegen diese in einigen Punkten auftreten: so z.B. gegen die Vereinigung von Lepas mit Heteralepas, die Trennung von Alepas von Lepas und die Vereinigung von Alepas mit einer Reihe reduzierter Formen, wie Anelasma und Microlepas, die keinen gemeinsamen Ursprung haben müssen. Später (1914) vereinigt aber ANNANDALE Alepas mit Conchoderma. Krücer 1911 a nimmt diese Einteilung ANNANDALES auf. 1) Hier werden nur neuere Einteilungen behandelt. Eine Übersicht über die Ent- wicklung des Systems bis 1870 findet man in „Bronns Klassen und Ordnungen“ Bd. 5. Lief. 11—12, Seite 521. 154 C. A. NILSSON-CANTELL. Eine eingehendere Prüfung der Familien mit besonderer Berück- sichtigung der Mundteile dürfte hier am Platze sein. Als erste Familie ° werden von allen genannten Verfassern die Genera Pollicipes, Scalpellum und Lithotrya zusammen gerechnet. Gruvez trennt zwei Unterfamilien, die eine Pollicipes und Scalpellum, die andere Zaithotrya enthaltend. Dies scheint mir nicht notwendig zu sein, denn da müßte man auch Pollicipes von Scalpellum scheiden. In den äußeren Teilen besteht zwar hinsichtlich der zahlreichen Platten der drei Gattungen Übereinstimmung, doch sind diese im übrigen ziemlich verschieden, was darauf deutet, daß die drei Genera deutlich voneinander differenziert wurden. In Hinsicht der inneren Teile findet man einige Ähnlichkeiten, wie das Vorkommen mehrgliedriger Caudalanhänge. Wie diese Genera in den äußeren Teilen nicht voll über- einstimmen, so zeigen auch die Mundteile einige Verschiedenheiten. Der Palpus der drei Gattungen ist ungleich ausgebildet, die Mandibeln zeigen bei Pollicipes und einigen als ursprünglich angesehenen Scalpellum- Arten Übereinstimmungen. Die Mandibel von Lithotrya weicht zwar durch Pektinierung von der Mehrzahl der Scalpellum-Arten ab, gleicht diesen aber in ihrer Form. Auch die II. Maxille stimmt bei den drei Genera im großen und ganzen gut überein. Schon Darwin 1851 weist auf die. wenn auch entfernte Verwandschaft von Lithotrya mit sowohl Scalpellum (Se. villosum), als auch Pollicipes (P. sertus und spinosus) hin. Diese drei voneinander wohl differenzierten, aber sicherlich von einem gemein- samen Ursprung ausgegangenen Genera werden auch von mir als eine Familie aufgefaßt. Aus mehreren Gründen behalte ich auch den von Pırsery 1907 b vorgeschlagenen, nach dem Genus Scalpellum gebildeten Familiennamen bei, anstatt ANNANDALES 1909 a Namen Pollicipedidae an- zuwenden. | Das Genus Jbla wird von allen Verfassern als in eine eigene Familie gehörig angesehen, was mir auch richtig zu sein scheint. Es dürfte schwer | sein, auf Grund der äußeren Teile auf den Ursprung dieses Genus zu schließen. Mit seinen vier Platten weicht er wesentlich von den übrigen Peduneulaten ab. Darwin sagt 1851, Seite 182 über diese Gattung: „Ibla, though externally very different in appearance from Scalpellum, is more nearly related to that genus than to any other.“ Auch werden einige Ähnlichkeiten mit Pollicipes, Lithotrya und auch Alepas hervorgehoben. A. Jornaup, 1910 b, der eine phylogenetische Übersicht der Pedunculaten gibt, vereinigt Lithotrya und Ibla in einer von Pollicipes mitella her- stammenden Gruppe. Es ist jedoch schwer zu entscheiden, aus welchem Genus die /bla stammt. Beriicksichtigt man Mundteile und Caudalanhinge, so ergeben sich große Übereinstimmungen mit der Familie Scalpellidae PirsBry 1907 b. Der Palpus gleicht am ehesten den Genera Pollicipes und Lithotrya, die Mandibel der Mehrzahl der Scalpellum-Arten und in einigem auch Lithotrya. Die zweite Maxille, mit dem Einschnitt auf der CIRRIPEDEN-STUDIEN. 155 Mitte des Vorderrandes gleicht der von Lithotrya und Scalpellum und bis zu einem gewissen Grade auch der von Pollicipes. Dies alles scheint auf eine gewisse Verwandtschaft der genannten Genera zu deuten. Da aber Zbla hinsichtlich der äußeren Teile so wesentlich von den vorhergehenden Gattungen abweicht, ist es sicherlich am besten, dieses Genus, wie bisher, in eine eigene Familie Zblidae ANNANDALE, 1909 a zu stellen. Die übrigen zu den Lepadomorphen gehörenden Genera werden von ANNANDALE 1909 a zu der aus mehreren Unterfamilien zusammengesetzten Familie Lepadidae gerechnet. Die Familie ist in typischen Fällen durch den Besitz von fünf verkalkten Platten ausgezeichnet. Auf diese Weise mehrere, in vielen Hinsichten verschiedene Gattungen in eine höhere Ein- heit zu bringen, scheint mir überflüssig und unrichtig.!) In diesem Fall halte ich es für eher annehmbar, wie Pırspry eine Einteilung in Subfamilien durehzuführen, die zu einer großen, alle Pedun- culaten umfassenden Familie Lepadidae gerechnet werden. Ich schlage hier vor, die Familie Lepadidae nur als die Genera Lepas, Conchoderma und Alepas (sensu strieto) umfassend aufzunehmen (s. unten). Unter den mit fünf Platten versehenen Formen wird hier als erste Familie der Genus Oxynaspis erwähnt, der sowohl von PirsBry, als auch von ANNANDALE als eine Subfamilie gerechnet wird. Gleichwie der Genus Ibla scheint auch dieser von den übrigen wohl unterschieden zu sein und vor allem durch seine spezielle Anpassung an das Leben auf Hornkorallen ab- zuweichen. Darwriy 1851, der nur eine Art, nämlich O. celata kannte, ist auch hinsichtlich der Stellung unschlüssig. Er sagt auf Seite 134: „In natural position, it appears to lead from Scalpellum through Poecilasma to Lepas.“ JorLzaup 1910 b leitet Oxynaspis phylogenetisch von Se. scal- pellum (vulgare) ab. Die hauptsichlichste Ähnlichkeit zwischen diesen Formen scheint in der Lage des Umbo auf dem Scutum zu bestehen. Da- gegen liegt aber der Umbo der Carina verschieden, bei Scalpellum nähert er sich dem Apex, bei Oxynaspis der Basis. Eine Untersuchung der Platten der drei nunmehr bekannten Oxynaspis-Arten zeigt, daß sich das Scutum in beginnender Reduktion befindet, die bei O. Bocki n. sp. am weitesten 1) Ich will nicht unterlassen, hier eine von Hj. Brock 1920 veröffentlichte pre- liminäre Mitteilung über die Phylogenie der Cirripeden zu erwähnen, die mir während des Druckes meiner Arbeit zukam. Sie gründet sich auf eine Untersuchung der Plattenentwicklung. Der genannte Verfasser findet, daß sich sämtliche Cirripeden aus Formen mit fünf Platten entwickelt hätten. Diese Entwicklung sei in zwei Linien vor sich gegangen, die eine umfasse die mit mehreren Platten versehenen Formen Archaeolepas, Loricula, Mitella (Pollicipes) und Scalpellum. Die andere enthalte jene Formen, die die fünf Platten beibehalten oder reduzierte Platten hätten. Ich bin überzeugt, daß diese zweite Linie nicht gerade, sondern verzweigt ist. Die mit fünf Platten versehene enthält mehrere Serien, was auch die Mundteile zeigen, die aber Brock nicht erwähnt. Die von ihm vorgelegten Resultate scheinen, nach den kurzen Angaben zu urteilen, im großen und ganzen meinen hier mitgeteilten Ergebnissen nicht zu widersprechen. Zool. Bidrag, Uppsala. Bd. 7. 11 156 | . C. A. NILSSON -CANTELL. gegangen ist. Bei O. celala liegt der Umbo der Carina zentral oder sub- zentral, womit eine Ähnlichkeit mit Lepas fascicularis erhalten wird; bei — 0. Bocki ist der Umbo wie bei den übrigen Lepas-Arten und Poecilasma an der Basis. | ay Darwin 1851 findet, daß Oxynaspis hinsichtlich der Mundteile größere Übereinstimmung mit Scalpellum als mit Lepas und Poecilasma aufweise. Meine Übersicht dieser Teile, die sämtlicbe nun bekannte Oxynaspis-Arten berücksichtigt, ergibt, daß Übereinstimmungen in der Hauptsache sowohl mit dem Genus Scalpellum, als auch mit Poecilasma bestehen. Dabei kann aber betont werden, daß diese Übereinstimmungen in keinem Fall besonders schlagend sind. Aus den oben erwähnten Facta dürfte die Berechtigung hervorgehen, das besprochene Genus, wie bisher, als in einer besonderen Familie Oxynaspidae stehend aufzufassen. | Als eine wohlbegrenzte Familie rechne ich, wie ich oben sagte, die Genera Lepas, Conchoderma und Alepas. Hinsichtlich der Stellung dieser Gattungen herrschte große Uneinigkeit. Gruvez 1905a vereinigt: Lepas, Megalasma, Poecilasma, Dichelaspis und. Conchoderma. Das noch nicht aufgeteilte Genus Alepas wird von diesen getrennt. Pırsery 1907 b vereinigt: Lepas, Poecilasma und Megalasma auf der einen Seite und Conchoderma, Heteralepas und Alepas (s. str.) auf der anderen. ANNANDALE 1909 a rechnet Lepas, Conchoderma und Heteralepas als eine Unterfamilie Lepadinae von welcher Poecilasma und die mit dieser Gattung nahe verwandten Genera getrennt und in eine Unterfamilie Poecilasmatinae gestellt werden; das Genus Alepas (s. str.) wird mit einer Reihe anderer reduzierter Formen wie Anelasma, Microlepas u. a. vereinigt. Später (1914) aber vereinigt ANNANDALE mit Recht Lepas und Alepas (s. str.). Von diesen Einteilungen scheint mir die von AnnanpatE 1914 gegebene am richtigsten zu sein. Doch kann ich dieser in einer Hinsicht nicht zustimmen, nämlich in der Vereinigung von Heteralepas mit Lepas. Ein Vergleich der Mundteile dieser Formen gab interessante Re- sultate. Besonders stimmten die Mundteile von Lepas, Conchoderma und Alepas auf der einen Seite und die von Poecilasma und Octolasmis (Diche- laspis) auf der anderen Seite überein. Dagegen war das Genus Hetera- lepas abweichend. Von besonderem Interesse war hier die Übereinstimmung des mit stark reduzierten Platten versehenen Genus Alepas mit Lepas und Conchoderma hinsichtlich der Mundteile und auch der Filamentanhänge. ANNANDALE 1914 hebt dies bei seiner Zusammenziehung nicht hervor. Da diese drei Gattungen hinsichtlich der Mundteile von den übrigen unter- |) schieden sind, dürfte es wohl berechtigt sein, nur diese Genera in einer Familie Lepadidae zu vereinigen. | JoreAup 1910 b leitet das Genus Conchoderma von Scalpellum (vul- gare) ab. Dabei wurden aber nur äußere Teile wie die Lage des Umbo berücksichtigt. Wie oben hervorgehoben wurde, kann leicht eine Ver- CIRRIPEDEN -STUDIEN. 157 schiebung der Lage des Umbo stattfinden, weshalb also auf dieses Merkmal nieht allzu großes Gewicht gelegt werden darf. Hinsichtlich der Lage des Umbo auf den Platten stimmen Conchoderma und Alepas miteinander überein und unterscheiden sich von Lepas. Wie aber das Verhältnis dieser Genera zueinander wirklich ist, kann man schwer entscheiden; deutlich ist, daß die Entwicklung nicht von Lepas über die eine beginnende Plattenreduktion aufweisende Gattung Conchoderma zu der nur Rudimente der Seuta tragenden Form Alepas ihren Weg nahm. Dagegen spricht die Verschiedenheit der Platten und vor allem der bei Alepas vorkommende, zum Unterschied von Lepas und Conchoderma runde Palpus. Sehr wahr- scheinlich ist doch, daß diese Genera einen gemeinsamen Ursprung haben. Die Übereinstimmung in inneren Teilen, besonders hinsichtlich der Mundteile, ist im großen und ganzen sehr gut. Da Pırsery 1907 b das Genus Alepas in die Genera Heteralepas . (mit den zwei Subgenera Heteralepas und Paralepas) und Alepas aufteilte, bleibt also noch die Stellung des Genus Heteralepas zu besprechen. Ge- meinsam für alle zum alten Genus Alepas gerechneten Formen war die starke Reduktion der Platten. Berücksichtigt man die inneren Teile, so bekommt man eine recht gute Vorstellung des Verwandtschaftsverhältnisses, was z. B. aus der Übersicht der Mundteile hervorgehen dürfte. Wie wir ‘schon gesehen haben, gehört das Genus Alepas (s. str.) zu Lepas und Conchoderma. Das Genus Heteralepas dagegen kann kaum mit Conchoderma und Alepas (s. str.) zusammengeführt werden, wie es PirsBry 1907 b tut, auch kann man es nicht, wie es ÅNNANDALE 1909 a tat, mit Lepas und Conchoderma vereinigen. Eine Untersuchung der inneren Teile zeigt unter anderem folgendes: Der Filamentanhang hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem von Lepas, was auf eine Verwandtschaft mit diesem Genus deuten kann. Der Caudalanhang von Heteralepas dagegen ist lang und mehr- gliedrig und von ganz anderem Bau als der kurze oder rudimentäre von Lepas. Auch die Bewaffnung der Cirren (Pırssry 1907 b, Fig. 34) hat ein ganz anderes Aussehen; die Mundteile sind von Lepas stark verschieden. Nur die Mandibeln zeigen in der Pektinierung der Zähne eine gewisse Ähnlichkeit mit Lepas, doch ist die Zahnanzahl geringer. Ebenso ist die I. Maxille abweichend und ähnelt der bei den übrigen Pedunculaten ge- wöhnlichen. Die II. Maxille ist bei den beiden Subgenera etwas verschieden, Die des Subgenus Heteralepas zeigt Übereinstimmungen mit einigen Scal- pellum-Arten, die des Subgenus Paralepas gleicht dagegen der von Poeci- lasma und Oxynaspis. Aus dem Gesagten dürfte hervorgehen, daß die Ähnlichkeit mit Lepadidae (sensu mihi) unbedeutend ist. Alles scheint dafür zu sprechen, das Genus Heteralepas als eine neue Familie Heteralepadidae aufzunehmen. ANNANDALE sagt 1909 a, Seite 84: „Its seems clear that the genus Heteralepas affords a link between the subfamilies Lepadinae and Alepadinae.“ Zu dieser Auffassung kann ich auf Grund der vorliegenden 11* 158. ER eg C. A. NILSSON-CANTELL. Facta nicht kommen. Man könnte höchstens sagen, daß Heteralepas eine unbedeutende Ähnlichkeit mit Lepas und Alepas (s. str.) zeige. Wie das Verhältnis zwischen anderen reduzierten Formen wie Ane- lasma, Microlepas, Chaetolepas und Koleolepas ist, kann man, ohne daß man Material zur Verfügung hat, nicht zu entscheiden versuchen. Auch sind diese Formen so stark reduziert, daß es unmöglich ist, lise Übereinstimmungen mit anderen Formen zu finden. | | Als eine deutlich getrennte Familie stelle ich hier, wie ANNANDALE, das Genus Poecilasma und die nahestehenden Genera Octolasmis und ‘Mage lasma auf. Die Untersuchung der inneren Teile und besonders der Mund- teile und der eingliedrigen Caudalanhänge!) ergab, daß Poecilasma und die diesem Genus nahestehenden Formen Lepas nicht gleichen. Ich kann daher die äußere Übereinstimmung zwischen diesen beiden Gattungen nicht als auf einer nahen Verwandtschaft beruhend deuten. Jorzaup 1910 b trennt auf der einen Seite Megalasma und Poecilasma und auf der anderen Seite, Lepas und Octolasmis (Dichelaspis) und glaubt, daß diese vier genannten Gattungen gemeinsam von Oxynaspis celata abstammten. Ohne den Versuch zu machen, den Ursprung dieser Formen zu diskutieren, will ich doch be- tonen, daß Octolasmis und Poecilasma zusammen gehören. Stützen für diese Ansicht haben wir sowohl in den äußeren, als auch in den inneren Teilen (be- sonders den Mundteilen). Diese Genera shee so nahe verwandt zu sein, daß oft Schwierigkeiten hinsichtlich ihrer Abgrenzung entstehen können. Es kann hier z. B. auf die Ähnlichkeit der Scuta von Octolasmis und einer Reihe Poecilasma-Arten hingewiesen werden; diese Platten sind bei den genannten Formen aus zwei Segmenten zusammengesetzt. Operculata. Das Genus Verruca, das von Pirssry 1916 als eine besondere Unter- ordnung Verrucomorpha geführt wird, ist in seinem Äußeren von den übrigen wesentlich abweichend. Darwin 1854 sieht Verruca als mit Pedun- culaten und Balaniden (besonders Chthamalus, in gleichem Grade verwandt an, und eine Untersuchung der Mundteile liefert Stützen für diese Ansicht. Das Labrum schließt sich durch das Fehlen des Einschnittes an jenes von Chthamalus an, und der für Chthamalus und eine Reihe Pedunculaten ge- wöhnliche Mandibe Itypus (drei Zähne und eine pektiniette untere Ecke) findet sich bei Verruca wieder. Die mit einem Einschnitt auf dem Vorderrand versehene II. Maxille stimmt mit Chthamalus und den mit diesem Genus nahe verwandten Formen überein, zeigt hierin aber auch eine Ähnlichkeit mit einer Reihe ursprünglicher Pedunculaten. Durch das Vorkommen langer 1) ÅNNANDALE 1909 a gibt für Poecilasma einen mehrgliedrigen Caudalanhang an. Sicherlich ist dies ein Druckfehler. CIRRIPEDEN -STUDIEN. 159 eingliedriger Caudalanhänge bei Verruca ergeben sich Übereinstimmungen mit Pedunculaten, wie auch mit einigen primitiven Operculaten, wie Chthamalus und Catophragmus. Die aus getrennten Ganglien zusammen- gesetzte Bauchganglienkette gleicht der der Pedunculaten, das Endsäckchen der Maxillardrüse dagegen dem von Balanus. Die Naupliuslarven weisen Ähnlichkeiten sowohl mit Balaniden, als auch Pedunculaten auf. Prrssrys Ausspruch über Verruca, 1916, Seite 14: „Although the Verrucidae are grouped as sessile barnacles the genus has no near relationship with the Balanidae“, scheint somit nicht vollkommen richtig, denn, wie wir gesehen haben, zeigt Verruca Übereinstimmungen mit einer Reihe primitiver Pedun- eulaten und auch Operculaten. Verruca repräsentiert wohl einen frühzeitig deutlich geschiedenen Stamm. Pirsprys Vorschlag, zwischen Verruca und den übrigen Operculaten zu trennen, scheint mir, auch von jenem Gesichts- punkt gesehen, von dem ich ausging, berechtigt zu sein. Deshalb werden hier die beiden Unterordnungen Verrucomorpha und Balanomorpha auf- genommen. Balanomorpha wurde auf verschiedene Weise eingeteilt. Darwin 1854 unterscheidet zwischen der Unterfamilie Chthamalinae, bestehend aus den Genera Chthamalus, Octomeris, Chamaesipho, Pachylasma und Catophragmus und der Unterfamilie Balaninae mit zwei Sektionen: I. Balanus, Acasta, Elminius, Tetraclita, Pyrgoma, Creusia, Chelonibia, II. Coronula, Platylepas, . Tubicinella, Xenobalanus. Diese Einteilung finde ich in vielem richtiger als Gruvets vom Jahre 1905a. Wie schon erwähnt, legt GruvEL großes Gewicht auf die Plattenanzahl. Auch hier will ich zeigen, daß die Mund- teile bei der Beurteilung der Verwandtschaft eine große Hilfe sind. Die Anzahl der Platten kann z. B. durch Verwachsungen und Reduktionen ver- ändert werden. Gleiche Plattenanzahl bei zwei Gattungen muß nicht deren nahe Verwandtschaft bedeuten, wofür wir im folgenden mehrere Exempel finden werden. Deshalb ist es nicht angezeigt, wie Gruvez die Familien Octomeridae, Hexameridae und Tetrameridae mit 8, resp. 6 und 4 Platten aufzustellen. Auf diese Weise wird z. B. Octo- meris mit 8 Platten von dem nahe verwandten Genus Chthamalus mit 6 Platten getrennt. So wird die letztgenannte Gattung mit weniger ver- wandten Formen wie Balanus vereinigt. Elminius und Creusia werden, weil diese Genera 4 Platten besitzen, zu Tetrachta gestellt, obwohl sie Balanus und Acasta am nächsten stehen. Auf gleiche Weise wird Cha- maesipho (mit 4 Platten) von Chthamalus und den nahestehenden Formen geschieden. Die von Puspry 1916 gemachte Einteilung stimmt mehr mit Darwıns überein; da sie in vielen Punkten mit den von mir für die Behandlung dieses Themas angewendeten Gesichtspunkten übereinstimmt, folge ich ihr in den hauptsächlichsten Teilen. Da aber Pirsrry den Wert der Mundteile scheinbar nicht hinreichend hervorhob, können hier Ergänzungen gegeben 160 | C. A. NILSSON -CANTELL, werden. Deshalb diirfte eine nähere ee der einzelnen Genera not- wendig sein. Ein Studium der Übersicht über die Mundteile der Operculaten zeigt, wie schon oben hervorgehoben wurde, große Übereinstimmungen zwischen den Genera Chthamalus und Octomeris, die in den Mundteilen auch Ähn- lichkeiten mit einigen primitiveren Pedunculaten aufweisen. Die der Anzahl nach verschiedenen Platten haben bei beiden Gattungen einen einfachen Bau ohne Längsporen. Hieher gehören auch eine Reihe anderer, hier nicht untersuchter Genera, wie Catophragmus, Pachylasma, Hexelasma und Chamaesipho. Pırserys Familie Chthamalidae, die alle diese Gattungen umfaßt, wird deshalb hier unverändert beibehalten. | Die übrigen Genera werden sowohl von Darwin 1854, als auch PrrsBeY 1916 als eine aus mehreren Unterfamilien bestehende Familie aufgenommen. Auch diese Gruppe scheint mehrere Entwicklungsserien einzuschließen. Zur Unterfamilie Balaninae Darwin 1854 rechne ich folgende Genera: Balanus, Acasta, Elminius, Pyrgoma und Creusia, mit Ausschluß des von Pırsery 1916 hieher gestellten Genus Tetraclita. Diese Unterfamilie um- faßt Formen mit sechs oder vier Platten und solche, die durch Verwachsung nur eine einzige Platte in der Schale haben. Die Plattenanzahl hat für die Beurteilung der Verwandtschaft weniger Bedeutung, da Verwachsungen und Reduktionen vorkommen können. Eine Untersuchung der Mundteile liefert dagegen große Übereinstimmungen dieser Formen. Wie schon oben er- wähnt wurde, können. in dieser Unterfamilie größere Ähnlichkeiten, wie z. B. zwischen Acasta und einigen Balanus-Arten gefunden werden. Für das Genus Tetrachta schlage ich das Aufstellen einer neuen Unterfamilie Tetraclitinae (unter der Familie Balanidae) vor. Daß Tetraclita in mehreren Hinsichten Balanus ähnlich ist, obwohl Verschieden- _ heiten in der Plattenanzahl bestehen, wird schon von Darwın 1854 er- wähnt. Er sagt auf Seite 328 u. a. folgendes: „The genus is closely allied to Balanus. I can point out no difference in the animals body.“ Doch scheint mir das nicht vollkommen zutreffend zu sein. Gerade hinsichtlich der Mundteile finde ich einige Abweichungen. Das mit einem seichteren Einschnitt versehene Labrum scheint einen vermittelnden Übergang zwischen Chthamalus und Balanus zu bilden. Der Palpus zeigt sowohl mit gewissen Chthamalus- als auch Balanus-Arten Ähnlichkeiten. Die Mandibeln gleichen zwar in der Hauptsache jenen von Chthamalus, doch finden sich auch hier bei gewissen Formen Übereinstimmungen mit Balanus. Die II. Maxille gleicht der der Gattung Chthamalus. Aus dem Gesagten geht hervor, daß Tetraclita hinsichtlich der Mundteile nicht vollständig, weder mit Chthamalus, noch Balanus übereinstimmt. Interessant ist ein gleichlautender Ausspruch Gruvezs 1896, Seite 147, über das Genus Tetraclita, der sich auf eine Studie über den Bau von Zetraclita porosa gründet, wobei aber keine Rücksicht auf die Mundteile genommen wird. Gruvez 1905 a stellt, wie CIRRIPEDEN-STUDIEN. 161 schon einmal gesagt, Tetraclita neben die mit vier Platten versehenen Genera, also von Balanus getrennt. Er sagt 1896 u. a. folgendes als Zusammen- fassung: „Nous pensons que le genre Tetraclita, sans être fort éloigné du genre Balanus, ne doit pas cependant lui être assimilé et que ces deux genres ne sont pas aussi voisins que pouvait le penser Darwin, ignorant qu il était de la structure exacte des parois calcaire. Le genre Tetraclita par la structure en somme plus simple, au point de vue du développement de sa paroi calcaire et de sa base, forme une sorte de transition entre le genre Balanus et le genre Chthamalus se rapprochant peut-étre plutöt de ce dernier que du premier, si l’on veut bien se rappeler la constitution simple de la paroi et de la base, telle que nous l’avons déja décrite chez cet animal.“ Somit scheint alles dafür zu sprechen, das Genus Tetraclita von Balanus, Acasta, Elminius, Creusia und Pyrgoma zu trennen. Auf Grund einiger Ähnlichkeiten mit Chthamalus eine besondere Familie auf- zustellen ist vielleicht nieht angezeigt, da sich die größten Übereinstim- mungen, auch wenn man andere Charaktere berücksichtigt, doch mit Balanus ergeben. Tetrachta als eine Unterfamilie unter Balanidae zu stellen ist sicherlich ebenso berechtigt wie die von Pirspry 1916 durch- geführte Trennung des Genus Chelonibia von der Balanus-Serie. Das mit sechs Platten versehene Genus Chelonibia, dessen Rostrum deut- lich aus drei Teilen zusammengesetzt ist, was zeigt, daß Verschmelzungen von Platten vorkommen können, besitzt Mundteile, die sowohl jenen von Coronulidae, als auch jenen von Balanidae gleichen. Doch haben wir es in keinem Fall mit einer vollständigen Übereinstimmung zu tun. Darwıns Ausspruch über diesen Genus, 1854, Seite 38: „This is a distinct and well-defined genus“, ist vollkommen richtig. Auch Prrssrys Unterfamilie Chelonibiinae nehme ich hier auf. | Die übrigen hier behandelten Gattungen, die zwar in ihrem Äußeren voneinander sehr verschieden sind, werden von Darwin zu einer unter Balaninae stehenden Sektion, von Pmssry zu einer unter Balanidae stehenden Unterfamilie Coronulinae gerechnet. Diese miteinander zweifellos nahe verwandten Formen zeigen auch hinsichtlich der Mundteile eine Reihe Übereinstimmungen. Doch werden diese nicht bei allen vollständig, da sich die Familien in verschiedenen Richtungen entwickelt haben. Pırsery unterscheidet zwischen „Coronulid series“ und „Platylepadid series“. Erstere ist hier von Coronula, Tubicinella und Xenobalanus, letztere nur von Platylepas vertreten. Daß Platylepas in vielen Hinsichten und auch in den Mundteilen stark von den übrigen Formen abweicht, erweist sich als richtig. Die größte Überein- stimmung in den Mundteilen fand ich zwischen Coronula und Tubicinella. Xenobalanus von den anderen Genera zu trennen, wie es Gruvet 1905 a tut, ist, was auch schon Pırsgery betont, nicht notwendig; denn Xenobalanus weist Ähnlichkeiten sowohl mit Tubicinella und Coronula, als auch mit Platy- lepas auf. Im folgenden nehme ich Pitssrys Unterfamilie Coronulinae auf. 162 C. A. NILSSON- CANTELL. VIII. Kapitel: Artbeschreibungen. Cirripedia. Ordnung Thoracica. Unterordnung Lepadomorpha PILsBRY, “4916, Pedunculata früherer Verfasser. eo, Pırsery, 1916, Seite 14. Familie Scalpellidae Se 1907 Fam. Polyaspidae Gruver, 1902 b, 1905 a. Unterfam. Scalpellinae PirsBry, 1907 b. Fam. Pollicipedidae ANNANDALE, 1909 a. _ Diagnose: ANNANDALE, 1909 a, Seite 63. Genus Pollicipes Lracu, 1817. .Pollicipes, Leacu, 1817. Lepas Lınn&, 1767. Anatifa BruGuière, 1789. Ramphidiona SCHUMACHER, 1817, Polylepas DE Brainvirze, 1824. Capitulum J. E. Gray, 1825. Vaucheria Parrary, 1904. | Pollicipes Darwin, 1854, WELTNER, 1897 a, Grover, 1902 b, 1905 a, 1910, 1912 b ANNANDALE, 1910 b. | Mitella Oxen, 1815, Prcsery, 1907 b, 1911 c, Krücer, 1911 a, JoLeAup (pars generis,) 1913a, ÅNNANDALE, 1916 a. Komplettierende Diagnose:!) Capitulum mit 18 bis 100 oder mehr Platten. Lateralia in der unteren Reihe zahlreich. Der konvexe Teil der Zu- wachslinien nach unten gerichtet. Subrostrum und Subcarina stets vorhanden. Pedunculus mit kleinen Schuppen oder Stacheln bedeckt. Hermaphroditen. Filamentanhänge, wenn vorhanden, hauptsächlichst über den dorsalen Teil des Prosomas zerstreut, Cirrus I und II mit eigentümlich gezähnten Borsten auf den vorderen Rami. Caudalanhang ein- oder mehrgliedrig. Palpus keulenförmig mit deutlichem Vorderrand, obere Ecke spitzig. Man- dibel mit drei oder mehr Zähnen verschiedener Größe, untere Ecke pektiniert. I. Maxille mit geradem Vorderrand, mit oder ohne Einschnitten. II. Maxille zweilappig mit deutlichem Einschnitt in der Mitte des Vorderrandes. Maxillar- lobus deutlich. | Verbreitung: Die Littoralregion der warmen und gemäßigten Meere. 1) Im Falle die Mundteile typisch waren, habe ich sie in die Diagnosen mit aufgenommen. CIRRIPEDEN - STUDIEN. 163 Prrspry 1907b schlägt vor, den Gattungsnamen Pollicipes gegen Mitella auszutauschen. Hinsichtlich der Motivierung für die Beibehaltung des alten Gattungsnamens verweise ich auf Darwin 1851, Seite 293, und Gruvez 1910, Seite 197. Auch die von Jornaup 1913a, Seite 417, vor- geschlagene Aufteilung der Gattung in zwei neue: Mitella und Pollicipes, scheint nicht notwendig zu sein, da die Verschiedenheiten zwischen den Arten nicht so groß sind, als daß diese nicht im gleichen Genus bleiben könnten; hiefür spricht auch die Übereinstimmung der Mundteile. Jorzaun stützt sich vor allem darauf, daß P. mitella, welche Art der einzige Ver- treter der Gattung Mitella würde, zwischen Scutum und Tergum ein Glied habe. Daß aber diese Falte auf dem Scutum, in die derRand des Tergums eingreift, von so großer systematischer Bedeutung sein sollte, kommt mir wenig glaubwürdig vor, zudem man bei der Untersuchung von zum Bei- spiel P. polymerus, der ein Repräsentant der anderen Gattung wäre, jene Falte, wenn auch schwächer ausgebildet, wiederfindet. Eine weitere Ver- schiedenheit zwischen P. mitella und einem Teil der übrigen Arten liegt darin, daß die unteren Lateralia bei P. mitella niemals in mehr als einer Reihe auftreten; doch finden sich auch bei anderen, zum Beispiel P. cor- nucopia und elegans, eine bis drei Reihen. Wie wir schon vorher sahen, zeigen diese Arten viele Übereinstimmungen hinsichtlich der Mundteile und der Cirrenbewaffnung, weshalb sie hier nicht in zwei Gattungen geteilt werden sollen. Pollicipes mitella Linné, 1767. (Taf. III*, 7, 8.) Lepas mitella LissÉ, 1767. Polylepas mitella De Bramvirre, 1824. Capitulum mitella J. E. Gray, 1825. Pollicipes mitella G. B. Sowersy, 1833, Darwin, 1851, WELTnEr, 1897 a, Gruvet, 1905a 1912b, Annanpare, 1910 b. Mitella mitella Pırsery, 1907 b, 1911 c, KröGer, 1911 a, ANNANDALE, 1916 a. - Komplettierende Diagnose: Capitulum mit einer einzigen Reihe Platten unter dem Rostrum. Schuppen auf dem Pedunculus abgeplattet, stumpf, regelmäßig angeordnet, dicht sitzend, mit gelber Cuticula. Apex auf der Carina nicht vorstehend, beinahe gerade, nicht zwischen die Terga ein- dringend. Platten auf dem Capitulum dreieckig, verlängert und von einer gelben, mehr oder weniger dunklen Cuticula bedeckt. Die Borsten der I. Maxille nicht in Gruppen. Filamentanhänge fehlen. Caudalanhang relativ kurz, mehrgliedrig. Komplettierende Beschreibung: Diese Art ist schon vorher von Darwin 1851, Seite 316 und Krücer 1911 a, Seite 8, ausführlich be- schrieben worden, weshalb hier nur kleinere Zusätze gemacht werden. Hinsichtlich der Segmentanzahl der Cirren, die in jüngeren Arbeiten Er- 164 C. A. NILSSON-CANTELL. wähnung findet, will ich hier abermals darauf hinweisen, daß es not- wendig ist, das Maß der untersuchten Individuen anzugeben, da andernfalls diese Angaben geringeren Wert für die Systematik hätten. Die Anzahl der Segmente nimmt mit der Größe des Individuums zu, was aus der folgenden Tabelle hervorgehen dürfte. (Die arabischen Ziffern bezeichnen die Segment- anzahl der Cirren I—VI und des Caudalanhanges). Größe des Indi- I peel eri IV Vv VI Caudal- | viduums anhang |: Länge 11 mm =: | 2 . 5 Ria dese 8} 8111| 1212/13 112113 | — | — |15 15 5 Länge 30 mm | LE 10/10/14 | 1515| — | 15 | 16 | 18 | 19 | 18 | 18 5 Breite 13 mm Länge 32 mm Ba 10 9 10 13115 116 |16 | — | —|—|18 || — | 18 5 Wie die Tabelle zeigt, besteht eine gewisse Variation. Im großen und ganzen haben aber die größeren Individuen mehr Segmente. Die von Krier 1911 a beschriebenen und abgebildeten eigentümlichen Borsten auf Cirrus I und II wurden ziemlich zahlreich wiedergefunden. Diese am inneren Ramus sitzenden Borsten sind von zwei Typen, von denen der mit kräftigen Zähnen versehene (Krüczz ‚Tafel II, Fig. 11 b) vorherrscht. Krüger hat Borsten gleichen Baues auch bei Pollicipes cornucopia LEACH beobachtet; da ich solche auch bei Pollicipes polymerus SOWERBY antraf, dürfte Krüsers Vermutung, daß diese Borsten für die gesamte Gattung auszeichnend seien, Berechtigung haben. Krüger sagt darüber auf Seite 9: „Ich möchte diese Borsten für Sinneshaare halten, erstens wegen ihrer Stellung auf dem ersten und zweiten Cirrus in der Nähe des Mundkegels, dann aber auch wegen ihrer Ähnlichkeit mit Sinneshaaren bei dekapoden Krebsen.“ Diese Ansicht scheint mir wenig zutreffend zu sein, denn die mit einer dieken Cuticula versehenen Borsten sind sicherlich wenig geeignet, die Aufgabe von Sinnesborsten zu erfüllen; eher haben sie mit ihren wohl- entwickelten Zähnen für das Ergreifen und Zerteilen der Beute Bedeutung. Fundort: Japan, Sagami, Misaki Ebbstrand. 2—3 m tief. 24. 5. 1914, S. Bock. R. M.1) Neue Fundorte: On Noesa Kembangen, Südküste Javas, zwischen Steinen und in Rinnen. April 1899 C. W. Aurwırrıus R. M. | Wijnkoopsbai, Südküste Javas, C. W. Auriwırrıus 1891 U. M. Südlicher Atl. Ozean 25. 2. 1884, Srozre R. M. 1) R. M. bezeichnet, daß sich die Exemplare in den Sammlungen des Reichs- museums in Stockholm; U. M., daß sie sich im Zoologischen Museum in Upsala vor- finden. CIRRIPEDEN- STUDIEN. 165 Verbreitung: Diese Art wird als ausschließlich indisch-pazifisch mit dem westlichsten Fundort Madagaskar und dem östlichsten Hawaji an- gegeben. Mein Material enthält aber auch Exemplare vom südlichen Atlan- tischen Ozean, weshalb man in Hinkunft P. cornucopia nicht mehr als die einzige im Atlantischen Ozean vorkommende Art bezeichnen darf. Pollicipes polymerus G. B. Sowrrsy, 1833. . Pollicipes polymerus Sowersy, 1833. Pollicipes Mortoni Conran, 1837. Pollicipes polymerus Darwin, 1851, Werner, 1897 a, Gruvez, 1905 a. Mitella polymerus Piussry, 1907 b, Huenes 1914. Komplettierende Diagnose: Capitulum mit 2, 3 oder mehreren Reihen von Platten unter dem Rostrum. Obere Schuppen des Peduneulus ab- geplattet, klein, von dunkelgrauer Farbe, dicht in regelmäßigen Reihen sitzend. Schuppen des unteren Teiles des Pedunculus in Form von Stacheln, etwas unregelmäßig angeordnet. Die Carina regelmäßig gebogen mit nicht hervortretendem Apex. Platten zahlreich, bräunlichweiß. Der Vorderrand der 1. Maxille mit 3 Gruppen feiner Borsten, die von größeren Borsten- bündeln getrennt sind. Filamentanhänge (12—14 Paar) dorsal auf dem Prosoma. Caudalanhang klein mit 1, mitunter 2 bis 3 Gliedern. Beschreibung bei Darwin 1851, Seite 307. Komplettierende Beschreibung: Bei dieser Art fand ich auf dem inneren Ramus von Cirrus I und II die bei Pollicipes mitella beschriebenen eigentümlichen Borstentypen. In seiner anatomischen Arbeit weist Nusssaum 1890 darauf hin, daß der Caudalanhang dieser Art bei älteren Individuen zwei- bis dreigliedrig ist. Bei untersuchten Exemplaren fand ich außer ein- gliedrigen auch zweigliedrige Caudalanhänge. Fundort: Kalifornien, San Pedro, 1:83 bis 274 m tief. 1894. Eısen U. M. Verbreitung: Westküste Nordamerikas. Südlicher Teil des Stillen Ozeans (DARWIN). | Genus Scalpellum Leacu, 1817. Scalpellum Leacu, 1817. Lepas LissÉ, 1767. Pollicipes Lamarck, 1818. Polylepas DE BLAINVILLE, 1824. Smilium (pars generis) LEacH, 1825. Calantica (pars generis) J. E. Gray, 1825. Thaliella (pars generis) J. E. Gray, 1848. Anatifa Quor Er GAimarp, 1826—34. Xiphidium (pars generis) Dixon, 1850. Scalpellum Darwin, 1851, Hoex 1883, 1907 a, 1909, WELTNER 1897 a, Gruver 1902 a, b, 1905 a, 1910, 1912 b, Pırsery 1907b, ANNANDALE 1907 a, 1909 b, 1910 a, 1916 b, JOLEAUD 1914 a, STEBBING 1910. 166 C. A. NILSSON-CANTELL. Calantica (pars generis) Pinspry 1908, KRÜGER 1911 a. Smilium (pars generis) Pırsery 1908, 1912, BorrADAILE 1916, Krüscer 1911 a, 1914. Euscalpellum (pars generis) Pirspry 1908, Krücer 1911 a. Scalpellum (pars generis) Pitspry 1908, 1911 b, c, Krüger 1911 a, Borrapaize 1916. Diagnose : Capitulum mit zwölf bis fünfzehn ganz oder teilweise verkalkten Platten. Vier bis sechs Lateralia der unteren Reihe. Subrostrum sehr selten. Pedunculus mit mehr oder weniger entwickelten Schuppen, selten nackt. Filamentanhänge fehlen. Caudalanhang ein- oder mehrgliedrig, kann auch fehlen. Palpus konisch. Mandibel gewöhnlich mit drei, mitunter mehr Zähnen und einer pectinierten unteren Ecke, una oa zahn- artig. I. Maxille mit oder ohne Einschnitt am geraden Vorderrand. II. Ma- xille mit oder ohne Einschnitt am konkaven Vorderrand, obere Ecke etwas spitzig. Deutlicher Maxillarlobus wechselnder Länge. Ein- oder zweige- schlechtlich. Zwergmännchen vorhanden. Verbreitung: Alle Meere von ungefähr 30 m bis zu großer Tiefe. Diese große Gattung, die an 200 bekannte Arten umfaßt, war Gegen- stand vieler Gruppierungsversuche und wurde in letzter Zeit in mehrere Gattungen zerlegt. Viele Forscher haben ungefähr gleichzeitig Aufteilungen vorgenommen, was recht große Verwirrung anrichtete. Da unsere Kenntnisse hinsichtlich vieler Arten äußerst unvollständig ist, sich nur auf alte Be- schreibungen stützt, scheint eine Aufteilung in neue Gattungen allzu voreilig. Ehe wir uns über die gegenwärtig geeignetste Gruppierung aus- sprechen, dürfte ein kurzer geschichtlicher Überblick uber die Bani von Scalpellum angezeigt sein. Der erste eigentliche Versuch einer Einteilung der Arten sde von Hozx 1883 unternommen. Dieser Verfasser hebt hervor, daß die Gruppierung hauptsächlichst auf Grund äußerer Charaktere geschehe, weil er nicht Ge- legenheit gehabt hätte, die inneren Teile der Exemplare zu untersuchen. Doch gelang es ihm, dabei einige Gruppen aufzustellen, die man später in den ausführlicheren Klassifizierungen von Gruvez 1902 b und 1905 a wieder- finden kann, welch letztgenannter Verfasser sich überhaupt auf Horx stützt. Zu großes Gewicht wird dabei aber auf die Form der Carina gelegt; bei einer Gruppe wird z. B. angegeben, daß die Carina in einem Winkel ge- bogen sei, dessen Spitze beim Umbo liege, der sich unter dem Apex be- finde. Bei einer anderen Gruppe wieder ist die Carina regelmäßig ge- bogen, der Umbo beim Apex. Bei dieser mit regelmäßig gebogener Carina kann auch der Umbo ein wenig vom Apex entfernt sein. Ich finde die Form der Carina ziemlich wechselnd, was darauf beruht, ob man jüngere oder ältere Individuen zur Untersuchung heranzieht. Der Abstand zwischen Umbo und Apex variiert mit dem Alter, jüngere Indi- viduen haben den Umbo oft näher beim Apex als ältere und die Platte wird regelmäßiger gebogen. Es kann also in solchen Fällen recht schwer sein zu entscheiden, ob die Carina in einem Winkel oder regelmäßig gebogen ist. | | | | | | | I CIRRIPEDEN -STUDIEN. 167 Einen Schritt auf richtigem Wege bedeuten zweifellos die von Hork 1907 a und Pirssry 1907 b unabhängig voneinander durchgeführten Gruppierungen, zum großen Teil basierend auf dem verschiedenen Grad der Reduktion des Zwergmännchens, von Formen mit deutlichem, sechs Platten tragendem Capitulum und Pedunculus, bis zu Formen, die sack- artig sind und keine Spur von Cirren und Platten aufweisen. Diese Ver- suche gaben aber nicht voll zusammenstimmende Resultate. Hork stellt vier Unterabteilungen auf: Proto-, Eu-, Meso- und Arcoscalpellum. Auch hier verwendet Horx noch unter anderem die Form der Carina als Einteilungs- charakter, was ich für ungeeignet halte. Dagegen dürften die Angaben über das Aussehen der Zwergmännchen von ziemlich großem Wert sein. In der von Pirssry im gleichen Jahr durchgeführten Einteilung wird ebenfalls die Form der Carina aufgenommen und zugleich das Vorhanden- sein oder Fehlen des Rostrums erwähnt. Pırsgery sagt mit Recht, daß dies Charaktere seien, die sogar bei sehr nahe verwandten Arten variieren. Von besonderem Interesse ist, daß Prrssry, ohne Hozxs Arbeit zu kennen, das Aussehen der Zwergmännchen als Merkmal einführt. Er unterscheidet zwischen Zwergmännchen mit sechs Platten tragendem Capitulum und Pedunculus, und solchen, die nicht in Capitulum und Pedunculus gesondert sind. Erstere seien die primitiveren Gruppen. Pırssrys Subgenera sind: Calantica, Smilium, Scalpellum mit Sectio III (Scalpellum s. str.) IV (Holo- scalpellum), V, VI, (Neoscalpellum). Da Pırsery 1908 mit Kenntnis von Horxs Gruppierung seine erste Einteilung revidiert, braucht hier auf die ältere nicht näher eingegangen zu werden. Pırspry erhöht 1908 seine Sub- genera zu Genera und nimmt auch Hozxs Sectio Euscalpellum (in parte) als Genus auf. Pırsery scheint mit der Aufstellung neuer Gattungen vor- eilig gewesen zu sein, da wir doch viele alte Arten nur sehr unvollständig kennen; auch fallen seine Gruppen nicht mit denen Horxs zusammen. Das Genus Smilium z: B. enthält drei Arten von Protoscalpellum Horx, samt einer Reihe Arten von Euscalpellum Horx. Das Genus Scalpellum umfaßt Horxs Meso- und Arcoscalpellum, samt ebenfalls zu Horxs Euscalpellum gehörenden Arten. | Im Jahre 1910 unterzog Gruver Pırserys 1907 b gemachte Ein- teilung einer scharfen Kritik, ohne daß er Kenntnis von der später (1908) durchgeführten Überarbeitung gehabt hatte. Er meint, daß sowohl Pırs- BRY 1907 b, als auch Horx 1907 a nicht dazu beigetragen hätten, die Ein- teilung ins klare zu bringen, weshalb er auf diese beiden Arbeiten keine Rücksicht nimmt. Er schlägt eine Gruppierung in drei Unterabteilungen vor, wobei er ebenfalls das Aussehen der Zwergmännchen berücksichtigt. Die vorgeschlagenen Gruppen: Archi-, Eu- und Neoscalpellum fallen nicht mit denen Pırssrys zusammen. Doch sagt Gruver 1910 selbst über diese Einteilung auf Seite 199: „Aber es versteht sich, daß die drei Namen die Einteilung nur andeuten und daß die phylogenetische Verwandtschaft der 168 C. A. NILSSON- CANTELL. Arten innerhalb der Gruppen wahrscheinlich nicht völlig gesichert ist“, Diese Einteilung ist allzu unvollständig, als daß sie aufgenommen werden könnte; für jeden Typus wird nur ein Beispiel gegeben. Ob aber die drei aufgestellten Typen von Zwergmännchen so deutlich unterschieden sind, ist unsicher. Für Gruppe II, Euscalpellum Gruvez 1910, deren Zwerg- männchen rudimentäre Platten (Scuta und Terga), Pedunculus und Capitulum _ nicht überall deutlich geschieden haben sollen, wird Scalpellum (vulgare) scalpellum als Beispiel genannt. Nun fand ich bei der hier untersuchten nahestehenden Art Sc. gibberum ein sackartiges Zwergmännchen ohne eine Spur von Platten. Nach Gruver. sollte also diese Art zu Gruvers Gruppe III ohne rudimentäre Platten gerechnet werden, obwohl sie hinsichtlich des Aussehens des Weibchens deutlich mit Sc. scalpellum verwandt ist. Wie hieraus hervorgeht, ist es sehr heikel, Einteilungen von Scalpellum zu machen, ehe eine genügende Anzahl Formen vollständig gekannt sind. Rücksicht muß wohl auch auf das Aussehen der Weibchen und der Herm- aphroditen genommen werden, wie es Horx und PrrsBry getan haben. _ Dieser Kritik antwortet Pirspry 1911a und führt Gruvers Gruppen auf seine Genera zurück. Ob dies aber auf Grund der kurzgefaßten An- gaben Gruvers möglich ist, mag dahingestellt bleiben. ANNANDALE 1910 a schlägt ebenfalls eine neue, vereinfachtere Ein- teilung vor, doch glaubt er sich allzu sehr berechtigt, zwischen den Zwerg- männchen der verschiedenen Gruppen unterscheiden zu können. Er fand einen dem oben beschriebenen analogen Fall in der Verschiedenheit zwischen den Zwergmännchen der von Pirspry zum Genus Euscalpellum gezihlten nahe verwandten Arten Sc. squamuliferum und Sc. bengalense. Die Zwergmännchen der letzteren Art haben reduzierte Platten (4), die der erstgenannten wohlausgebildete. Dadurch wird zweifellos eine hinsichtlich der Zwergmännchen herrschende Übereinstimmung zwischen Pırsprys Genus Smilium und dem diesen am nächsten stehenden Genus Euscal- pellum. Es ist ja leicht möglich, daß wir es mit Übergangsformen zwischen diesen Gruppen zu tun haben, und daß gerade Sc. squamuliferum eine solche weniger reduzierte Form vorstellt; aber hauptsächlichst auf Grund dieses Fundes eine Einteilung in nur zwei Subgenera vorzuschlagen, wie es AnNANDALE 1910 a tut, scheint mir voreilig zu sein. Da noch keine ge- nügende Anzahl Zwergmännchen gekannt sind, ist es wohl gegenwärtig unmöglich, mit Sicherheit zu entscheiden, wie die Gruppierung aussehen soll. Jedenfalls müssen auch andere Charaktere in Rechnung gezogen werden. ÅNNANDALES Einteilung wird deshalb hier aus mehreren Gründen nicht aufgenommen. Um Vollständigkeit zu erreichen, muß hier auch ein mehr alleinstehen- der Versuch Erwähnung finden; es ist dies Joruaups Einteilung vom Jahre 1914a. Da er scheinbar nur Rücksicht auf äußere Charaktere, wie die Lage des Umbos auf der Carina, dem Scutum u. a. Platten, das Vorkommen CIRRIPEDEN - STUDIEN. 169 oder Fehlen des Rostrums nahm, dagegen. das Aussehen der Zwerg-: männchen nicht in Rechnung zieht, kann diese Gruppierung hier keine Anwendung finden. Wie schon gesagt, kann die Lage des Umbos etwas variieren; daher scheint es mir z. B. nicht angezeigt, zwischen einer Carina mit apicalem Umbo und einer solchen mit proapicalem zu unterscheiden. Als erstes Subgenus wird Protoscalpellum (sensu Joreaup)!) mit drei Sektionen angeführt; es enthält eine Reihe primitiver Arten, doch findet man die ältesten, zu Calantica Gray gehörigen nicht vertreten. Als zweites Genus steht Scalpellum (sensu JoLEAun) mit drei Sektionen und weiteren Unterabteilungen. Zwar ist diese Gruppierung allzu einseitig, da vorher- gehende Arbeiten nicht berücksichtigt werden, doch kann sie bei einer schließlichen Einteilung von Wert sein, da darin eine Übersicht über das Aussehen der Weibchen und. der Hermaphroditen gegeben wird. Aus dem oben Gesagten dürfte hervorgehen, daß sich ziemlich diver- gierende Meinungen bezüglich der Einteilung dieser Gattung geltend ge- macht haben. Mein Material enthielt nur 13 Arten, davon 11 Pırsprys Genus Scalpellum LeacH zugehörig. Da das Material nicht hinreichte, eine Auffassung der Einteilung zu geben und Repräsentanten einer Reihe Gruppen fehlten, habe ich vor allem versucht, so vollständige Artbeschreibungen als möglich zu liefern und besonderen Wert auf das für eine Einteilung so wichtige Aussehen der Zwergmännchen gelegt. Diese wurden bei nicht weniger als 9 von den mir vorliegenden 13 Arten angetroffen: Sc. scorpio Auriv., Sc. acutum Horx, Sc. Stearnsii Pitspry, Sc. scalpellum L., Sc. gib- berum Aurıv., Sc. converum n.sp., Sc. compactum Borr., Sc. condensum n. sp., Sc. intermedium Horx. Das Vorkommen von Zwergmännchen scheint somit bei dieser Gattung häufig zu sein; ob sich solche aber bei allen Arten vorfinden, ist schwer zu wissen. Daß ich sie nicht bei allen fand, kann "seinen Grund darin haben, daß die Zwergmännchen das Weibchen verlassen hatten oder daß mir nur eine geringe Zahl von Exemplaren des weiblichen Tieres zur Verfügung stand. Endlich noch einige Worte über die Einteilung, der ich im folgenden folge. In neueren Arbeiten,. z.B. Krüger 1911 a, werden Pussrys Genera aufgenommen. Aber Pırserys Gruppen zu Genera zu erhöhen, wie.es Pırs- grys 1908 selbst tat, scheint mir nach dem oben Gesagten voreilig zu sein, teils da noch zu wenig Formen bekannt, teils weil sämtliche Gruppen unsicher und nicht voll abgegrenzt sind. Pirsprys Genera Calantica und Smilium stimmen hinsichtlich der Zwergmännchen überein; Unterschiede bestehen hauptsiichlichst in Ansehung der Weibchen und der Hermaphroditen. Daran schließt sich Euscalpellum an, der bei den meisten Arten mehr reduzierte Zwergmännchen besitzt. Diese Gruppe scheint hinsichtlich der Zwerg- 1) Dieser Name ist schon vorher von Hork 1907 a gebraucht worden, was Joreaup nicht berücksichtigt. 170 © C. A. NILSSON-CANTELL. männchen z. B. Sc. squamuliferum nicht deutlich von Smiliwm unterschieden zu sein, dem sie auch durch das Vorkommen einer Subcarina bei Weibchen oder en gleicht. Da mir aber Vertreter von Euscalpellum fehlen, gehe ich nicht näher darauf ein. Pırserys Genus Scalpellum wieder a deutlich in vielen Hinsichten (s. die Diagnosen), z. B. sackartigen Zwergmännchen und dem Fehlen der Subearina, von den vorhergehenden Gruppen abzuweichen. Cirren und Platten des Zwergmännchens scheinen auch in dieser Gruppe, selbst bei nahestehenden Genera, zu variieren. Pırserys Einteilung kann somit nicht als für alle Arten voll zufrieden- stellend angesehen werden. Doch erweist sie sich als für die hier repräsen- — tierten hinreichend, weshalb ich also die Arten nach Pırserys Gruppierung einteile; seine Genera führe ich jedoch nur als Gruppen. Damit will ich aber nicht gesagt haben, daß sich diese Aufteilung als in allen _ Hinsichten geeignet erweist; ich will vorläufig nur provisorisch gruppieren, bis die Kenntnisse der hichergehörenden Arten a 2 SCHAUEN sein wird. I. Gruppe Gals alien Gray, 1825. Diagnose: Zwergmännchen mit sechs gegliederten Cirren und Mund, mit sechs wohlentwickelten Platten und deutlicher Teilung in Capitulum und Pedunculus. Weibchen oder Hermaphrodit trägt immer eine Subcarina mit 13 oder 14 Platten. Unpaare Platten nie weniger als drei. Keine Platte zwischen Scutum und Carina unter dem Tergum. Umbo an allen Platten apical. | Diese Gruppe ist hier nicht vertreten. II. Gruppe Smilium Gray, 1825. Diagnose: Zwergmännchen mit sechs gegliederten Cirren und Mund, mit sechs wohlentwickelten Platten und deutlicher Teilung in Capitulum und Pedunculus. Weibchen oder Hermaphrodit trägt immer eine Subcarina mit 13 oder 14,Platten. Unpaare Platten nie weniger als drei. Supralateralia zwischen Seutum und Carina. Carina in. einem Winkel gebogen oder mit dem Umbo beim Apex. | Scalpellum acutum Hozx, 1883. (Textfig. 23.) Scalpellum acutum Horx 1883, WELTNER 1897 a, Gruver 1905 a, 1912 a, Horx, 1907 a, ANNANDALE 1910 a, 1916 a. Scalpellum longirostrum Gruvsr, 1902 a, 1905 a. Diagnose: Hermaphrodit. Capitulum mit 13 dichtsitzenden Platten, bei ausgewachsenen Tieren mit deutlichen Zuwachslinien. Apex auf dem Tergum, in eine Spitze ausgezogen. Umbo auf dem Scutum apical. Kurze Carina regelmäßig gebogen mit Umbo beim Apex. Supralaterale pentagonal, CIRRIPEDEN- STUDIEN. | 171 Textfig. 23. Scalpellum acutum, Horx. a Labrum mit Palpus, Vergr. 103 mal. b Palpus, Vergr. 103 mal. ce Mandibel, Vergr. 143 mal. d I. Maxille, Vergr. 200 mal. e II. Maxille, Vergr. 143 mal. f 6. Cirrus mit Caudalanhang (ca), Vergr. 38 mal. g Das Tier von vorn, h von der Seite, i von hinten, Vergr. 4'7 mal. Zool. Bidrag, Upsala, Bd. 7. | 12 172 : C. A. NILSSON - CANTELL. Umbo beim Apex. Untere Reihe der Lateralia wohlentwickelt. Rostrum groß mit Umbo beim Apex. Rostrolateralia fehlen. Infralateralia und Sub- carina dreieckig, kleiner als das Rostrum. Carinolateralia vierseitig, Umbo beim Apex. Pedunculus. schmal mit dicht sitzenden abgerundeten Platten. — Labrum stumpf mit mehreren Reihen kleiner Zähne. Mandibel mit drei - Zähnen und einer pectinierten unteren Ecke, I. Maxille mit deutlichem Einschnitt ober der Mitte. II. Maxille mit schwach konkavem Vorderrand, hinterer Lobus nicht abgesetzt. Caudalanhang eingliedrig, kürzer als das proximale Segment des Protopoditen. Komplettierende Beschreibung: Horx' 1907 a weist betreffs der . beiden Arten Sc. acutum Horx und Sc. longirostrum Grüvez darauf hin, daß diese zweifellos identisch seien. Verschiedenheiten hinsichtlich Streifung, Carina, Subcarina und Zwergmännchen werden von Hork als unwesentlich angesehen. Gruvez stellt auch seine Art auf Grund eines Exemplares mit gewissem Zweifel auf. ÅNNANDALE 1910a erwähnt intermediäre Formen. Im vorliegenden Material fand ich sowohl jüngere als auch ältere Indivi- duen, die die Charaktere beider hier zusammengeführten Arten aufwiesen. Eine ausführliche, komplettierende Beschreibung dürfte angezeigt sein!). Capitulum langgestreckt, mit einer dünnen, glatten Cuticula. Platten bei ausgewachsenen Tieren mit deutlichen Kielen und Zuwachslinien. Bei jüngeren Individuen fehlt die Streifung. Das soll nach Gruver für Se. longirostrum auszeichnend sein. | Seutum in Form eines Parallelogramms mit einem diagonalen Kiel aus dem spitzigen Apex. Zuwachslinien zum Kiel parallel zu Margo basalis und lateralis. Tergum stark verlängert, dreieckig, mit leicht konvexem Margo oc- cludens und dadurch nach hinten gebogenem Apex. Margo scutalis bildet mitten darauf einen stumpfen Winkel. Ein diagonaler Kiel vom Apex bis zur carinalen Ecke mit Zuwachslinien. . Carina relativ kurz, mit Umbo beim Apex, regelmäßig gebogen. Ein dorsaler Kiel vorhanden, deutliche Zuwachslinien. Die Carina verschmälert sich nach oben zu. Färentliehe Seitenteile im oberen Teil entwiekelt. Supralaterale trapezförmig, mit Umbo beim Apex. Margo seutalis schwach konkav. Unterer Teil zu einer Spitze zwischen Scutum und Carinolaterale ausgezogen. Rostrum sehr groß, mit Umbo beim Apex. Ein querverlaufender Kiel vom Apex aus vorhanden. Deutliche Zuwachslinien. Rostrolaterale fehlt. Infralaterale dreieckig, kleiner als das Rostrum, mit Umbo beim Apex. Zuwachslinien parallel zur Basis. Nach Hork und Grover wird | 1) Meine Terminologie der Platten stimmt in der Hauptsache mit Horxs, 1883, Seite 61, Fig. 1 und 2 gelieferter überein. | CIRRIPEDEN- STUDIEN. 173 diese Platte Rostrolaterale genannt, doch scheint sie mir, wegen ihrer _ dreieckigen Form und ihrer Lage dem Infralaterale, zu entsprechen. Carinolaterale vierseitig, mit Umbo beim Apex. Vom Apex aus ein diagonaler Kiel. Zuwachslinien deutlich. Subearina dreieckig, mit Umbo beim Apex. Bei kleineren Individuen fand ich sie von gleicher Höhe wie das Rostrum. Peduneulus schmal, nach oben zu etwas weiter. Länge 1/, — !/, der Länge des Capitulums, dicht bedeckt mit kleinen, am Oberrand abge- rundeten Schuppen, die gewöhnlich regelmäßig angeordnet sind. Größe zweier Individuen in Millimetern. | Länge des | Breite des | Länge des Breite des Capitulums | Capitulums | Pedunculus | Pedunculus 75 | J. | 3 | 47 4 | 2 2 | le Mundteile; vorher nur wenig beschrieben, weshalb hier eine aus- führlichere Beschreibung gegeben werden soll. Labrum mit einem stumpfen, etwas vorspringenden Teil, der ver- einzelte Haare trägt. Im ausgehöhlten Teil kleine, in Gruppen stehende Zähne, die in mehreren Reihen angeordnet sind. Palpus verschmälert sich gegen das Ende, trägt entlang dem Ober- rande und an der Spitze zerstreute Borsten. Mandibel mit drei Zähnen und einer stark pectinierten unteren Ecke. Zahn 2 und 3 mit Pectinierung des Oberrandes. I. Maxille mit deutlichem Einschnitt ein wenig ober der Mitte. Im dorsalen Teil des Einschnittes kleine Stacheln. Untere Ecke spitzig mit kleinen, dieht sitzenden Stacheln. I. Maxille mit schwach konkavem Vorderrand, spärlich mit. Borsten besetzt. Oberrand mit längeren und dichter A wath Borsten, die Seiten tragen vereinzelte Borsten. Segmentanzahl der Cirren. Größe des Individuums | I | um | mt | IV | v | vw | i= = a el age | | a Ses ee | an: u I 9 [12/11 a 13/13/14) — Pier ry a 5mm... lo 12: 14]}13 | 1313| 14) —|—]14| —| | Länge 45 mm 6 | 11] 12] 12|—| 12/13] —|—]}14| —| Cirrus I relativ lang, besonders bei ausgewachsenen Individuen. Rami von verschiedener Länge, aber beide schmal. Die übrigen Cirren lang, mit vier bis fünf Paaren langer Borsten im Vorderrand der Segmente. 12* vt 2e C. A. NILSSON-CANTELL. Caudalanhang eingliedrig, von halber Länge des proximalen Segmentes des Protopoditen. An der Spitze und an der Seite einige Borsten. Penis schwach geringelt mit zerstreuten Borsten an den Seiten und an der Spitze. Kammschuppen an der Basis. Zwergmännchen wurde angetroffen, war jedoch schlecht konnen weshalb es nicht beschrieben wird. | Neue Fundorte: Japan, Sagami, Misaki, 225 m Tiefe, .6./5. 1914. S. Bock. RM. | | Japan, Kiuschiu Goto Inseln. Auf einem Hydroiden: Halicornaria Vegae JÄDERHOLM 1916 15./5, 1914. S. Boox. RM. Verbreitung. Tiefere Teile des Indischen, Atlantischen und Stillen Ozeans. Scalpellum scorpio C. W. ÅURIVILLIUS, 1894. Scalpellum scorpio C. W. Aurıvıruıus, 1894 b, Wetrner 1897 a, Gruver, 1905 a. Diagnose und Beschreibung: C. W. Avkivırııus, 1894b, Seite 46. Alte Fundorte: Chinesisches Meer, 50 Meilen von Arnoy. Japan, Hirado-Straße, N. Lat. 33° 10‘, Ö. Long. 1290 18’, 80m Tiefe. Neuer Fundort: Formosa-Straße, N. Lat. 20° 20°, W. Long. 121° 30° UM. IH. Gruppe Huscalpellum Hozx, 1883. Diagnose: Zwergmännchen mit sechs gegliederten Cirren und Mund mit drei, mitunter mehr Schildern, langgestrecktem Capitulum, wenig vom Pedunculus abgesetzt. Weibchen oder Hermaphrodit immer mit Subcarina, mit 15 Platten, drei Paar unteren Lateralia und einem Paar Supralateralia. Unpaare Platten nie weniger als drei. Carina in. einem Winkel gebogen oder mit dem Umbo beim Apex. Diese Gruppe war in der Sammlung nicht vertreten. IV. Gruppe Scalpellum Lwacn, 1817. Diagnose : Zwergmännchen oval oder sackartig ohne Mund oder Pe- dunculus. Nahrungskanal und Cirren reduziert, Platten fehlen, oder sehr kleine Scuta und Terga vorhanden. Weibchen oder Hermaphrodit trägt nie eine Subcarina. 14 oder 13 Platten bei Fehlen des Rostrums. Ein Paar Supralateralia und drei Paar untere Lateralia vorhanden. Nie mehr als — zwei unpaare Platten. Carina in einem Winkel gebogen oder mit dem Umbo beim Apex. 4 Die von Pırssery 1908 gemachte Einteilung dieser Gruppe in Scal- pellum s. str. und Arcoscalpellum Horx ist scheinbar noch ziemlich un- sicher. Der Unterschied soll hauptsächlichst in den verschieden entwickelten Infralateralia bestehen. | | CIRRIPEDEN-STUDIEN. ' 175 a) Infralaterale groß, pentagonal (oder mit abgerundeten Ecken), entlang des ganzen Teiles, breit. Umbo variierend submedian bis basal oder an der rostralen Seite, nie apical: Scalpellum s. str. b) Infralaterale gewöhnlich kleiner als die übrigen Lateralia, dreieckig, - sanduhrförmig oder unregelmäßig: Arcoscalpellum Horx. Auch wenn diese Einteilung richtig sein sollte, ist das hinsichtlich der Infralateralia angeführte Merkmal unpassend, da recht bedeutende Va- riationen gerade betreffend dieser Platte vorkommen können. Innerhalb der Gruppe Arcoscalpellum Hozx ist das Infralaterale entweder dreieckig mit dem Umbo beim Apex, sanduhrförmig, oder aber unregelmäßig. Die Lage des Umbos bei a) variiert von basal bis median, kann bei Repräsentanten von b), Arcoscalpellum, auch subzentral sein. Als Beispiele dafür können Se. poculum Horx, 1907 a, und Sc. proclive Horx, 1907 a genannt, werden. Das Infralaterale ist oft, sogar bei ein und demselben Individuum, äußerst variierend, weshalb es mir wenig geeignet erscheint, eine Einteilung auf diesen Charakter zu gründen. Diese Untergruppen werden hier nicht aufgenommen. Scalpellum Stearnsii Pirspry, 1890. Scalpellum magnum Darwın, 1851. - Scalpellum calcariferum Fischer, 1891. — Scalpellum Stearnsii Pitspry, 1890, Werner 1897 a, Gruvez 1905 a, PirsBry 1907 b 1911 c, Kricer, 1911 a, ÅNNANDALE, 1916 bb. Scalpellum Stearnsii var. robusta Horn, 1907 a. Diagnose: Weibchen. Capitulum mit 14 Platten, mehr oder weniger. von Chitin getrennt. Bei älteren Exemplaren dicke, haarige Cuticula, oft _ abgenützt. Umbo des Scutums ein Stück unter dem Apex auf dem Margo occludens. Carina deutlich in einem Winkel gebogen mit dem Umbo ein wenig ober der Mitte. Supralaterale pentagonal mit subzentralem Umbo. Rostrum vierseitig mit mitten darauf gelegenem Umbo. Seitenteile von den Lateralia und der Cuticula bedeckt. Infralaterale quadratisch bis pentagonal mit Umbo an der Basis. Rostrolaterale transversal verlängert. Carinolaterale halbmondförmig, außerhalb der Carina in eine Spitze ausgezogen. Pedun- eulus von wechselnder Länge, seine Schuppen in horizontalen Ringen. Mandibel mit 5—7 Zähnen. I. Maxille ohne Einschnitt. II. Maxille mit kon- kavem Vorderrand, hinterer Lobus nicht abgesetzt. Caudalanhang ungefähr sechsgliedrig, von halber Länge des Protopoditen. Zwergmännchen sack- artig, mit Plattenrudimenten. Komplettierende Beschreibung: Ausführlich beschrieben von Pitspry 1890, Seite 441, 1907 b, Seite 14 und 1911 c Seite 61, dann von Horx 1907 a, Seite 69 und Krücer 1911a, Seite 18, weshalb hier nur einige Zusätze gemacht werden können. Capitulum ist von einer mehr oder weniger haarigen Chitineutieula bedeckt. Die Platten waren bei älteren und größeren Exemplaren durch 176 ‘ C. A. NILSSON-CANTELL. eine Chitinpartie getrennt. Hinsichtlich der übrigen Platten ist wenig zu’ ergänzen. Das Rostrum unterzog ich einer näheren Untersuchung. In der Originalbeschreibung wird es als dreieckig, mit drei gleichen Seiten an- gegeben. Bei allen untersuchten Exemplaren war auch der sichtbare Teil des Rostrums dreieckig mit dem Umbo in der oberen Ecke. In Wirklichkeit aber erwies sich das Rostrum als vierseitig, mit mitten darauf gelegenem Umbo; ein großer Teil der Platte lag nämlich in das Chitin cea und yon den Lateralia versteckt. Wie PirsBry 1911 c, fand auch ich bei einem jungen, 6mm langen Individuum das Carinolaterale wenig hervortretend, was an das Verhältnis bei der nahestehenden Art Scalpellum scalpellum L. erinnert. Bei diesem kleinen Exemplar waren die Platten wenig voneinander getrennt. Die Länge des Peduneulus wechselte bei den untersuchten Exem- plaren von !/, bei kleinen bis */, der Totallänge bei größeren. Sowohl Horx als auch Pırsery und Krüczr erwähnen große Variationen hinsicht- lich der Länge des Pedunculus. Schuppen in Ringen angeordnet, zwischen denen sich tiefe Falten befinden. Dadurch, daß diese ausgezogen werden, kann die Länge des Pedunculus aa i Größe der untersuchten Exemplare in Millimetern. Länge des | Breite des | Länge des | Breite des Capitulums | Capitulums | Pedunculus | Pedunculus 4 2:2 1 Or’ 17 . 10 12 45 | 40 27 60 16 | 32 22 43 12 Mundteile abgebildet und beschrieben bei Horx 1907 a, Prrspry 1907 b und Krüger 1911 a. Bemerkenswert ist die Variation der Anzahl der Zähne auf den Mandibeln. 5—7 Zähne werden angegeben. Bei untersuchten Exemplaren fand ich 6 Zähne, von denen Zahn 2 und 3 kleiner waren. Zwergmännchen wurde ne großen Exemplare angetroffen, ist bei Horx 1907 a beschrieben und abgebildet. Fundorte: Japan, Sagami, Misaki, Okinose. Tiefe 200—300 m. 11./6. 1914; 300 m, 26./6. 1914; 300 m, 8./7. 1914. S. Bock. An Molluskenschalen befestigt. R. M. 600 m, 28./6. 1914. S. Bock U. M. Japan, Kiuschiu, Sato-no- misaki, 225 m, 13./5. 1914 auf Pleistocantha oryx., S. Bock R. M. Verbreitung: Japan, Malayischer Archipel. Diskussion: Auf Grund des mir vorliegenden Materials kam auch ich zu der schon von Pırssry 1911 c und Krücer 1911 a ausgesprochenen Auffassung, daß Horxs 1907 a aufgestellte Varietät robusta mit der Haupt- CIRRIPEDEN - STUDIEN. 177 form identisch sei. Als diese Varietät auszeichnend wird angegeben, daß sie von plumper Form sei, breiteres Capitulum mit Chitincuticula besonders stark zwischen Capitulum und Pedunculus, breiteres Infralaterale, Supra- laterale und Tergum, und längeren Pedunculus mit in stark herausstehen- den Ringen sitzenden Schuppen habe. Die hier untersuchten, sämtlich aus Japan stammenden Exemplare waren Individuen verschiedener Größe. Wie schon oben. hervorgehoben wurde, war die Länge des Pedunculus verschieden; bei den größeren, älteren Tieren war er gewöhnlich lang ausgebildet. Außerdem dürfte sich der Pedunculus nicht unwesentlich verlängern und verkürzen lassen. Das gleiche, wenn auch weniger entwickelt, kann bei der nahestehenden Art Se. scalpellum L. beobachtet werden. Was das Merkmal: breiteres Capitulum und damit zusammenhängend: breitere Platten betrifft, so beschreiben so- wohl Pırssry als auch Krüger japanische Formen, bei welchen die Länge des Capitulims 11/, seiner Breite mißt, was für die Varietät charakteristisch sein soll. Die Länge des Capitulums der Hauptform ist nach Hork 1!/, mal der Breite; dieses Merkmal scheint somit wenig haltbar. Die Varietät robusta des malayischen Archipels kann ich nicht als von der Hauptform deutlich unterschieden finden. Wie es sich mit der Varietät gemina verhält, ist noch nicht klar ge- worden. ANNANDALE diskutiert Sc. Stearnsii in einer 1916 b erschienenen Arbeit ziemlich eingehend. Unter anderem fand er intermediäre Formen zwischen den Varietäten robusta und gemina. Die von ANNANDALE 1905 aufgestellte Art Sc. inerme mit reduzierten Platten wird nunmehr von ihm selbst zu Sc. Stearnsii gerechnet. Da das vorliegende Material aus Japan nicht hinreicht, um mit Bestimmtheit zu entscheiden, ob die genannten Varie- täten sicherstehen, was auch ANNANDALE nicht vermochte, gehe ich darauf nicht weiter ein. Wie oben gesagt, scheint die Varietät robusta nicht deut- lich von der aus Japan ursprünglich beschriebenen Hauptform abzuweichen. Scalpellum scalpellum (Lmxs, 1767). Lepas scalpellum Lanxé, 1767. . Scalpellum vulgare Leacu, 1824, Darwıs, 1851 u.a. Verfasser. Scalpellum scalpellum Pırsery 1907 b. Beschreibung schon vorher ausführlich von Darwin 1851, Seite 222 geliefert. a Komplettierende Beschreibung: Angaben über die Segmentanzahl der Cirren haben hier wenig Wert, da diese Art in mehreren Charakteren deutlich unterschieden und wohlgekannt ist. Doch wählte ich diese Art wegen der Reichhaltigkeit des mir zur Verfügung stehenden Materials, um zu zeigen, daß die Segmentanzahl der Cirren und die Größe der Individuen miteinander zusammenhängen, was aus der folgenden Tabelle hervorgeht. 178 C. A. NILSSON-CANTELL. | Größe des Indi- | I | II | Ur | Iv | Vv | VI a viduums | | | l | Länge 31 mm | 8 | 11|/ 19 | — | 20 | 21 | 23 | 23 | 24 | 25 | 24 | — 3,0 8 | 10 | 18 | 20 | 19 | 20 | 19 | 20 | 21 | 23 | 23 | 23 BR | np 7 | 91-14] 151151 1516 |17 | 17 | 18 | 17 | 18 nu: |: Scala 7 | 9115115117 11817 | 18 | 18 | 18 | 19 | 20 Be LS 6 | 8113141 15 | 16 | 15 | 16 | 16 | 17 | 17 | 18 Ai, 7 | 9115116116 17 | ı7 Jı7 | — | 18] 18 | 18 x Bin This Dh SAR 13 14 | 15 — | 16 15 | 16 | 16 17 Wie hieraus ersichtlich, nimmt die Anzahl der Segmente mit der Größe des Individuums zu. Bei den kürzeren Cirren wie Cirrus I ist der Unterschied nicht so groß wie bei den längeren, deren Segmentanzahl, z.B. an Cirrus VI, bei einem 6 mm und einem 31 mm langen Individuum 16 bzw. 24 beträgt. Im übrigen findet man individuelle Variationen zwischen den Rami gleich großer Exemplare, ja selbst bei ein und dem- selben Individuum: Sicherlich erhielte man verläßlichere Werte, wenn man, um die Segmentanzahl z. B. 18 mm großer Tiere zu bestimmen, die mittlere Zahl der Segmente vieler Exemplare gleicher Größe nähme. Auch wenn man dazu keine Gelegenheit hat, so besitzen diese Angaben über die Segmentanzahl verglichen mit der Größe des Tieres ohne Zweifel als eine gewisse Kontrolle systematischen Wert. Verbreitung: Atlantischer Ozean, Mittelmeer. Fundorte: Bohuslän, Gullmarfjord, Väderöarna, Tiefe 50—100 m, Julin 1948; CA: Néon Cd Neuer Fundort: Sori, Mittelmeer, auf Röhren von Sabella, 72—90 m, Oktober 1887 Hs. Tuten U. M. Scalpellum gibberum C. W. Aurrvicrius, 1894. (Textfig. 24, 25.) Scalpellum gibberum C. W. Aurmwıruıus, 1894 b, Werrner, 1897 a, 1898, Gruveı, 1905 a Scalpellum calcaratum C. W. Aurivituius, 1894 b, Werner, 1897 a, Grover 1905 a. Scalpellum patagonicum Grover, 1902 b,.1905 a. Pirssry, 1907 b. Diagnose: Weibchen. Capitulum mit 14 Platten, bei iene | Individuen mit großen Chitinzwischenräumen und dünner Cuticula. Zuwachs- linien undeutlich. Scutum vierseitig mit Umbo beim Apex, Margo oceludens gerade. Carina in einem Winkel gebogen, bei ausgewachsenen Tieren liegt der Umbo ein wenig ober der Mitte. Supralaterale vierseitig, Umbo sub- zentral. Rostrum quadratisch, von den Rostrolateralia bedeckt, Mittelteil — mit Umbo sichtbar. Rostrolaterale dreieckig. Infralaterale pentagonal, schmal bei jungen, abgerundet bei älteren Individuen, Umbo bei der Basis. Carinolaterale dreieckig, transversal verlängert, Umbo außerhalb der Carina, | | | | | CIRRIPEDEN - STUDIEN. 179 nach oben gebogen. Pedunculus mit unregelmäßigen, spärlich. verteilten Stacheln oder Körnern. Mandibel mit drei Zähnen und einer in zwei bis vier kleine Zähne aufgeteilten unteren Ecke, keine Pektinierung. I. Maxille mit undeutlich abgesetz- ter unterer Ecke. II. Ma- xille mit deutlichem Ma- xillarlobus, Vorderrand. konkav, hinterer Lobus nicht abgesetzt. Caudal- anhang eingliedrig von der Länge des Protopo- diten oder kürzer. Zwerg- männchen sackartig mit Cirrenrudimenten, ohne Platten. Die Larven verlassen das Muttertier im Cyprisstadium. Komplettierende Beschreibung: Von die- ser Art stand mir ein außerordentlich reichhal- tiges Material verschie- dener Altersstufen zur Verfügung, weshalb ein- gehende Untersuchungen vorgenommen werden konnten. Die ausge- wachsenen Individuen stimmen mit der auf Grund eines Exemplares beschriebenen Art Sc. patagonicum GRUVEL 1902b überein. Die kleineren dagegen zei- gen große Übereinstim- Textfig. 24. Scalpellum gibberum, Aurıv. a Jüngeres Tier von vorn, b von der Seite, Vergr. 6 mal. c Älteres Tier von vorn, d von der Seite, Vergr. 45 mal. mungen mit den von ÅURIVILLIUS 1894 b be- schriebenen Arten, sowohl Sc. gibberum . als auch calcaratum. Unter- suchungen von Typenexemplaren und Vergleiche mit meinem Material er- gaben, daß Aukıvırırus’ beide Arten mit Gruvers Art identisch sind. Bei den genannten Verfassern sind die Beschreibungen auf wenige Exemplare verschiedener Größe gegründet. Aurıvırnıus schlägt den Namen Scalpellum gibberum für atlantische Exemplare vor. Der Atlantische Ozean scheint 180 C. A. NILSSON-CANTELL. auch das hauptsächlichste Verbreitungsgebiet der Art zu sein,!) weshalb ich den Artnamen gibberum beibehalte. Eine vollständige Beschreibung soll geliefert werden, um die Zu- sammenziehung zu motivieren. Capitulum bei größeren, geschlechtsreifen Individuen stark ange- schwollen, im unteren Teil mit voneinander weit entfernten Platten ver- _ sehen. Hierin gleichen die Exemplare dem von Gruver als Sc. patagonicum beschriebenen 25 mm langen Tier. Kleinere und jüngere Individuen gleichen Sc. gibberum und calcaratum Aurıv. hinsichtlich des nicht angeschwollenen Capitulums und der dichter sitzenden Platten. Anzahl der Platten 14, stark verkalkt, weiß. Chitinpartien bei Alkohol-Exemplaren von gelber Farbe. Platten von einer dünnen, glatten Cutieula bedeckt, unbedeutend behaart. Zuwachslinien ziemlich a zu beobachten. Seutum vierseitig, mit Umbo beim Apex. Margo Veh gerade. Besonders bei älteren Tieren kann man einen vom Umbo ausgehenden und zur diagonal gegenüberliegenden Ecke verlaufenden Kiel beobachten. Diese Ecke ist gewöhnlich mehr oder minder abgerundet. Auf der von Gruvez 1905a gegebenen Figur ist der Umbo, im Widerspruch mit der Originalbeschreibung, als vom Apex entfernt abgebildet. | Terga zeigen keine bedeutenderen Eigentümlichkeiten. Dreieckig. Margo oceludens etwas konvex. | Carina wie bei Sc. scalpellum in einem Winkel gebogen mit einem auf der Mitte oder etwas oberhalb davon stark vorspringenden Umbo. Dorsalseite konvex. Seitenteile am besten beim Umbo entwickelt. ÅURIVILLIUS gibt als Unterschied der beiden Arten Sc. calcaratum und gibberum an, daß der Umbo der ersteren Art dem Apex näher liege als der der letzteren. Diese Verschiedenheit ist ziemlich unwesentlich, da kleinere Exemplare den Umbo stets näher dem Apex haben als größere. Die beiden Arten sind eben an kleinen Exemplaren beschrieben worden, während Sc. pata- gonicum große Tiere repräsentiert. Für diese Art wird auch der Umbo als mitten darauf befindlich angegeben. | Supralaterale bei ausgewachsenen Individen parallelogrammförmig, transversal verlängert, mit abgerundeten Ecken. Umbo vom Apex entfernt, mit zu den Ecken verlaufenden Kielen. Bei Jüngeren Tieren nicht so stark verlängert. Rostrum mehr oder weniger von Chitin, bei jungen Individuen von den Rostrolateralia bedeckt. Quadratisch, mit abgerundeten Ecken, der mitten darauf befindliche Umbo macht den sichtbaren Teil aus. Der als zwischen Sc. calcaratum und gibberum bestehend angegebene Unterschied (auf dem wahrnehmbaren Teil desselben gegründet) scheint mir allzu un- 1) Für Se. calcaratum wird der Stille Ozean als Fundort angegeben, doch sind die Angaben nach Auvkivırrıus unsicher. CIRRIPEDEN -STUDIEN. 181 wesentlich, da man doch hauptsächlichst die eigentliche Form der ganzen Platte ins Auge fassen muß. | Rostrolaterale dreieckig, die zwei lateralen Baken abgerundet. Margo lateralis kiirzer als Margo basalis. Umbo liegt bei der rostralen Ecke. Infralaterale von mehr Interesse. Bei jüngeren Individuen ist die Platte schmiiler pentagonal, mit kleiner Basis. Umbo an der Basis, wie bei Sc. calcaratum und’ gibberum. Bei älteren Tieren wird die Platte breiter, schließlich abgerundet, mit dem Umbo bei der Basis; hierin überein- stimmend mit Gruvezs 1902b Beschreibung von Sc. patagonicum. Vom Umbo gehen nach oben zu Kiele gegen die Ecken aus. Carinolaterale dreieckig, transversal verlängert. Die lateralen Ecken abgerundet. Umbo außerhalb der Basis der Carina gelegen, nach oben gebogen. Seiten deshalb stark gebogen. Die Platten der beiden Seiten be- rühren einander beim Umbo. | | - Peduneulus bei ausgewachsenen Tieren von der Länge des Capi- tulums, im oberen Teil stark angeschwollen. Jüngere Individuen haben kürzeren Pedunculus. An der Oberfläche zerstreute Kalkkörner oder Stacheln, aus der Cuticula vorspringend, oft nach oben gebogen. Sc. calcaratum und ‘ gibberum nach dem Vorkommen von Stacheln oder Körnern zu unter- scheiden, dürfte ziemlich schwer sein; man findet nämlich die verschie- densten Übergänge zwischen den beiden. Größe in Milllimetern: | Länge des | Breite des | Länge des | Breite des | Capitulums | Capitulums | Pedunculus | Pedunculus | 3 2 1 | x 6 5 3,2 12 9 9,8 6 Mundteile: Palpus konisch, mit Borsten an der Spitze und entlang einer Kante. Mandibel mit drei Zähnen. Untere Ecke in einige kleine Zähne ge- teilt, gewöhnlich zwei, mitunter mehr. In einem Fall fand ich sogar vier kleine Zähne. Seiten hole tend haarig. I. Maxille ohne oder mit nur undeutlichem Ensahnitt im oberen Teil. Kaufläche mit kräftigen Stacheln, die untere Ecke bildet mit dem Unterrand einen stark stumpfen Winkel. Seiten unbedeutend haarig, bei- nahe glatt. II. Maxille mit konkavem Nordea mit darauf sitzenden Borsten. Maxillarlobus wohlentwickelt. BB... u C. A. NILSSON-CANTELL. Segmentanzahl der Cirren: | Größe des Individuums | tal. a Laon have ml Tange ey APN D ie | lie 1615| 17] 16/17] 16 | 17 en | 6 | | 8/10 11 | 12]]11| 12] 10) 1212| 18 w Die längeren (irren mit drei Paar Borsten am Vorderrand der Seg- mente, wie es AurivirLıus angibt. | Caudalanhang konisch, eingliedrig, bei ausgewachsenen Tieren von der Länge des Protopoditen, bei jüngeren Individuen kleiner, ungefähr halb so lang wie der Protopodit. Borsten an der Spitze und-an den Seiten, wie es AuRIVILLIUS angibt. Penis fehlt. | Anhänge: Vom vorderen, unteren -Teil des ee ungefähr dort, wo der Körper befestigt ist, entspringt. aus jeder Seite ein fadenförmiger Anhang (Textfig. 25 g—i). Etwas Gleichartiges fand ANNANDALE 1906 a bei Sc. squamuliferum WELTINER. Aus ÅNNANDALES Fig. 4, Pl. II 1907 e geht hervor, daß diese ,ovigerouslamellae“ ihrer Lage nach den von mir bei Sc. gibberum gefundenen entsprechen; sicherlich haben wir es hier. mit homologen Bildungen zu tun. Weiters sind. mit diesen vermutlich die für Cryptophialus beschriebenen Anhänge homolog; ich bezeiehne sie daher nicht als Filamentanhänge, sondern betrachte sie als entsprechend den von gleicher Stelle ausgehenden „frena ovigera“ bei den Peduneulaten. Diese Anhänge, die sich schief nach hinten erstrecken, haben wohl für die "Larven in der Mantelhöhle Bedeutung; ob sie aber, wie es Darwıns An- sicht ist, zum Festhalten der Larven dienen, oder durch Bewegungen das Respirationswasser in der Mantelhöhle erneuern, was Berwor 1906 für Oryp- tophialus annimmt, ist schwer zu entscheiden, wenn man nicht lebendes Material zur Verfügung hat. Die Anhänge bei Sc. gibberum hatten an 22 mm langen Exemplaren eine Länge von 9 mm und erstreckten sich entlang des dorsalen unteren Teiles des Körpers nach hinten. Bei jüngeren Individuen waren sie kürzer. Ihre Oberfläche ist mit Kammschuppen be- | | setzt (s. Textfig. 25 h, i). Diese Anhänge werden von ÅURIVILLIUS weder für Sc. gibberum, noch für Sc. calcaratum erwähnt; doch ergab eine Kontroll- untersuchung des Typenmaterials, daß sie sich auch dort vorfinden. Also | eine weitere Stütze für die Zusammenziehung der beiden Arten. Zwergmännchen: Auf der Innenseite des Scutums, beim Umbo, wurden ein bis zwei Zwergmännchen angetroffen, die das auf Textfig. 25 f abge- bildete Aussehen hatten. Länge (Antennen und Borsten nicht mitgerechnet): 1.17 mm. Diese Zwergmännchen zeigten eine ziemlich weitgehende Re- duktion. Stimmten mit keinem der vorher beschriebenen überein, weshalb eine ausführliche Behandlung vorgenommen werden soll. Die eine Lang- seite des Zwergmännchens schwach konkav, die andere stark konvex, die CIRRIPEDEN -STUDIEN. 183 Textfig. 25. Scalpellum gibberum, Aurıv. a Palpus, Vergr. 81 mal. b Mandibel, Vergr. 81 mal. c I. Maxille, Vergr. 143 mal. d II. Maxille, Vergr. 55 mal. e6.Cirrus mit Caudalanhang (ca) f Zwergmännchen, Vergr. 45 mal. g Anhang, Vergr. 8 mal. h Teil von demselben, Vergr. 85 mal, 7 die Spitze, Vergr. 257 mal. 184 C. A. NILSSON -CANTELL. Enden abgerundet. Unter der Haut eine Lage schiefer, transversal ver- laufender Muskelstreifen. Cuticula mit quergehenden Reihen fein gezähnter, reduzierter Kammschuppen. An der konvexen Seite, in der Nähe des einen Endes, befinden sich beide Haftantennen. Das basale Glied ist konisch und langgestrekt, das zweite zu einer Haftscheibe ausgebildet; das dritte ist außerordentlich klein, sitzt an der Seite des vorhergehenden und stimmt mit dem äußersten Glied der Cyprislarven überein. Das Haftglied der Haft- antenne ist für andere Arten nicht deutlich abgebildet worden, weshalb kein Vergleich angestellt werden. kann. Dieses Glied erwies sich als mit dem der Cyprislarve in allen Hinsichten vollständig übereinstimmend, und ich verweise deshalb auf Textfig. 5 c und Beschreibung auf Seite 90. Plattenrudimente wurden nicht beobachtet. Am entgegengesetzten Ende des Zwergmännchens, an der konkaven Seite, wurde ein Fortsatz angetroffen, der an seinem Ende zahlreiche Borsten trägt, an den Seiten bis drei Paar Cirrenrudimente aufweist, die eingliedrig sind und an der Spitze Borsten haben. Eine derartige Anordnung der Cirren fand ich bei keinem der vor- her gekannten Zwergmännchen. Im inneren, durchschimmernden Teil des . Körpers finden sich Hoden und Samenleiter. Das Zwergmännchen dieser Art zeigt einerseits in Ansehung seiner sackartigen Form und des Fehlens von Platten eine weitgehende Reduktion; andrerseits, wie hinsichtlich der Cirren, eine geringere Rückbildung. In der Mantelhöhle der weiblichen Exemplare wurden Metanauplius- und Cyprisstadien angetroffen (s. das Kapitel über die Larven). Verbreitung. Stiller Ozean, Atlantischer Ozean südlich von La Plata, 100 m tief, Patagonien, Magalhaens-Straße, 18 bis 93°6 m tief. Neue Fundorte: S. Lat. 53°45’, W. Long. 61° 10‘, südlich von W.- Falkland auf der Burdwood-Bank. Boden: Schalen und Stein. Auf Hydroiden und Gorgonaceen. Tiefe: 137—150 m. 12./9. 1902 Schwed. Südpolexpe- _ dition 1901—1903, RM. S. Lat. 51° 40’, W. Long. 570 44°, Falklandsinseln- Port William. Boden: Sand. Auf einer Krabbe a Latreillei. Schwed. Südpolexpedition -1901—1903. RM. Verwandtschaft: Diese Art steht, wie sowohl Gruvez als auch AURI- VILLIUS angeben, Sc. scalpellum L. sehr nahe. Scalpellum Rathbunae Pirssry, 1907. (Textfig. 26.) Scalpellum Rathbunae Piussey, 1907 b. Diagnose: Weibchen: Capitulum mit 14 Platten. Platten unbedeutend getrennt, mit Zuwachslinien und dünner Cuticula. Scutum mit vom Apex aus radiär gehenden Kielen, Umbo apical. Carina regelmäßig gebogen, mit Umbo beim Apex, ihr dorsaler Teil von stark entwickelten Leisten ge- rändert, mehr oder weniger gefaltet. Supralaterale vierseitig, Umbo beim CIRRIPEDEN - STUDIEN. 185 Textfig. 26. Scalpellum Rathbunae, Pussry. a Labrum bei einem älteren Tiere, Vergr. 39 mal. 5b Labrum mit Palpi bei einem jüngeren Tiere, Vergr. | 64 mal. c Mandibel, Vergr. 123 mal. d I. Maxille, Vergr. 143 mal. e II. Maxille, Vergr. 39 mal. f 6. Cirrus lf mit Caudalanhang (ca), Vergr. 39 mal. 186 C. A. NILSSON-CANTELL. Apex. Rostrum vorhanden, dreieckig. Rostrolaterale außerordentlich niedrig, transversal ausgezogen. Infralaterale unregelmäßig, gewöhnlich in einem Winkel gebogen, mit der Spitze nach oben. Carinolaterale dreieckig, mit dem etwas vorspringenden Umbo an der Basis der Carina. Pedunculus ge- wöhnlich lang, mit ziegelartig angeordneten Schuppen. Labrum bei älteren Tieren zu einer Scheibe ausgebreitet. Kaufläche mit gezähnten Schuppen. Mandibeln mit drei Zähnen und einer pektinierten unteren Ecke. II. Maxille mit einem hinteren Lobus, deutlich abgesetzt. ee klein, konisch, eingliedrig. KM Komplettierende Beschreibung: Hinsichtlich der iußeren Teile würde diese Art von Prrssry 1907 b, Seite 40 ausführlich beschrieben. Die Länge des Pedunculus variiert ruhen ein- (bei jüngeren Exemplaren) bis zwei- einhalbmal (bei älteren Tieren) der Länge des Capitulums. PirsBry gibt jedoch an, daß der Pedunculus von gleicher Länge wie das Capitulum sei, und eigentümlich genug wird ein Exemplar abgebildet, dessen Pedunculus ungefähr doppelt so lang wie das Capitulum ist. Die Schuppen sitzen dicht, ziegelartig. Bei älteren Individuen geht die regelmäßige Apna etwas verloren. | Größe von drei Individuen in Millimetern: | Länge des | Breite des | Länge des | Breite des Capitulums | Capitulums | Pedunculus | Pedunculus 18 12 45 | 8 ran 10 +120 6 9 5 6 SN, Die inneren Teile wurden bisher noch nicht beschrieben. Mundteile: Labrum hat bei jüngeren Individuen die gewöhnliche spitzige Form, bei älteren Tieren ist der vordere Teil zu einer scheiben- förmigen Partie erweitet. Die Zähne des Labrums sind kleine, quergestellte Schuppen, deren Ränder zahnartig geteilt sind. Palpus konisch, mit längeren Borsten an der Spitze, weniger und kürzeren an der a Mandibeln mit drei spitzigen Zähnen. Abstand zwischen Zahn 1 und 2 größer als zwischen Zahn 2 und 3. Untere Ecke stark pektiniert. Ober- rand von Zahn 2 und 3 mit kleinen Zähnen. I. Maxille in der Regel mit deutlichem Einschnitt im oberen Teil, ohne Borsten. Stacheln ober- und unterhalb des Einschnittes, nach unten zu an Größe abnehmend. II. Maxille mit schwach konkavem Vorderrand, relativ dicht mit Borsten besetzt. Im hinteren Teil ein abgesetzter, borstentragender Lobus. Seiten mit zerstreuten Borsten. CIRRIPEDEN - STUDIEN. 187 ee der Cirren: Grüße des Individuums | } LUE alt | IV | Wort. ME Länge des cs | | | 11 mm I. | Liinge des œuf | 10 mm | Li änge des Capitulums | 18 mm Länge des Pedunculus | 22 mm | 5 Caudalanhang: konisch, klein, mit zerstreuten kürzeren Borsten ent- lang der Seiten und Ränder. Ense | Penis fehlt. Zwergmännehen bei den untersuchten Exemplaren nicht angetroffen. Alter Fundort: Ostküste von Patagonien, S. Lat. 42° 24‘, W. Long. 38° 30°. Tiefe 77-4 m. | Neuer Fundort: S. Lat. 37° 50°, W. Long. 56° 11’, Küste von Nord- Argentinien. Boden: mit Sand vermischte Steine. Tiefe 100 m. 23. 12. 1901: Schwed. Südpolexpedition 1901—1903. KR. M. | Scalpellum formosum Hozx 1907. (Textfig. 27.) Scalpellum: formosum Horx 1907 a. Diagnose: Weibchen. 14 Platten, schön längsgestreift. Zuwachslinien undeutlicher. Tergum mit verlängertem und spitzigem Apex, mit geraden Seiten. Scutum vierseitig, Umbo beim Apex, Margo occludens konvex. Carina einfach gebogen, Umbo beim Apex, deutliche Seitenleisten, zu- sammengedrückt. Seitenteile nach oben zu quer-, nach unten zu längs- gestreift. Supralaterale trapezförmig, Umbo beim Apex. Rostrum schmal, nach oben zu etwas breiter. Infralaterale dreieckig, seine Breite ungefähr gleich der Höhe. Carinolaterale pentagonal, Umbo etwas über die Basis der Carina vorspringend. Margo carinalis unten konvex, oben konkav. Pedunculus kurz, mit großen, transversal verlängerten Schuppen. Labrum mit kleinen Zähnen. Mandibel mit drei Zähnen und mit einer pektinierten unteren Ecke, I. Maxille mit einem deutlichen Einschnitt mitten darauf. II. Maxille mit nicht abgesetztem hinteren Lobus, Maxillarlobus klein, konisch. Caudalanhang eingliedrig, klein. Komplettierende Beschreibung: Diese Art he hinsichtlich ihrer äußeren Teile vorher von Horx 1907 a, Seite 110 beschrieben. Da jedoch diese Beschreibung unvollständig ist und die Art eine Reihe Übereinstim- Zool. Bidrag, Uppsala, Bd.7 13 188 C. A. NILSSON- CANTELL. mungen mit mehreren neuen Arten aufweist, soll sie ausführlicher be- ‚handelt werden. Capitulum seitlich zusammengedrückt, mit 14 Platten, schön gestreift, von einer dünnen, spärlich behaarten Cuticula bedeckt. Zuwachslinien im Verhältnis zu der radiären Streifung weniger deutlich. Seutum vierseitig, mit stark konvexem Margo occludens. Umbo bei dem etwas nach hinten gebogenen Apex. Ein Diagonalkiel aus dem Apex. Tergum durch seinen spitzigen Apex ausgezeichnet, dreiseitig, mit geradem Margo occludens und carinalis. Aus dem Apex gehen radiäre Streifen aus. | AZ | Carina ist regelmäBig, aber schwach gebogen, mit Umbo beim Apex. Dorsalseite konkav, während sich deutliche Leisten nach unten etwas aus- breiten. Horx geht nicht näher auf das Aussehen der Carina ein. Auf den Seitenteilen des oberen Teiles sieht man innerhalb eines begrenzten Feldes quergehende Rippen. Im unteren längsgehende Leisten, ies sich nach oben, gegen den Apex zu, vereinigen. Supralaterale trapezförmig, mit beinahe. geraden Seiten, mit einem diagonalen Kiel aus dem Apex aad radiären Streifen. Rostrum des untersuchten Exemplares langgestreckt, nach ans zu am breitesten, unbedeutend von den Lateralia peace! Rostrolater ale vierseitig. Länge der Platte größer als Höhe. Die Basis viel kürzer als der Margo scutalis, wie auch der Margo rostralis kleiner als der Margo lateralis ist. Ein diagonaler Querkiel; in der oberen rostralen Ecke, gleichwie aus dem Umbo radiäre Streifen. | Infralaterale dreieckig, verschmälert sich gegen den Apex zu, reicht nicht bis zur basiscutalen Ecke des Supralaterale. Carinolaterale pentagonal, von charakteristischem Aussehen. Umbo etwas außerhalb der Basis der Carina. Vom Umbo gehen radiär verlaufende Streifen aus. Margo carinalis im ober dem Umbo liegenden Teil konkav, unterer Teil konvex. Peduneulus ziemlich kurz, zylindrisch, haarig, mit transversal etwas ausgezogenen Schuppen. Chitinzwischenraum vorhanden. Oberrand der Schuppen konvex. | Größe: Länge des Capitulums 6 mm, Breite 3 mm. Länge des Pedun- culus 2 mm, Breite 15 mm. Mundteile bisher noch nicht beschrieben. Labrum mit mehr oder weniger regelmäßig sitzenden, kleinen Zähnen. In der Mittelpartie Andeutung mehrerer Reihen. Ein dentlich vorspringender Schnabel. Palpus konisch, von gewöhnlichem Aussehen. Mandibel mit drei Zähnen und einer geteilten unteren Eeke. Zahn 3 mit Pektinierung am Oberrand. Abstand zwischen Zahn 1 und 3 größer als zwischen Zahn 2 und 3. 189 a d IT. Ma- f Das Tier von der Seite, y von 13* c I. Maxille, Vergr. 200 mal. Scalpellum formosum, Horx. CIRRIPEDEN - STUDIEN. b Mandibel, Vergr. 161 mal. e 6. Cirrus mit Caudalanhang (ca), Vergr. 53 mal. hinten, k von vorn, Vergr. 6 mal. ” an © Textfig. 27. nee SSS nun SD A 4 4 "Af ANA AD ana hoe — ee 7 ” rm u ro NASEN ALT a Labrum mit Palpi, Vergr. 161 mal. xille, Vergr. 161 mal. 190 ©. A. NILSSON-CANTELL. I. Maxille mit deutlichem Einschnitt mitten darauf. Ober diesem borstenlosen Einschnitt hat das vorliegende Exemplar 4, darunter 7 Stacheln. II. Maxille mit beinahe geradem Oberrand, mit Borsten. Im hinteren Teil an der Seite längere Borsten. Maxillarlobus deutlich abgesetzt. Sesmentanzahl der Cirren: IR 7 2 Größe des Indi | I II | [II Iv Vv | vr | Caudal viduums | | | anhane == nn <== TSS Se = = == | == Länge 8 mm del 12/15 | 14/15 | 16) 17 15 16/17 u ih | | | | ‘ei Cirrus I kurz, mit relativ kleiner Differenz zwischen der Länge der Rami. Übrige Cirren lang, mit 4 Paar Borsten am Vorderrand. Caudalanhang eingliedrig, klein, etwas keulenförmig, indem er nach unten schmäler wird. Im oberen Teil einige Borsten. : Penis fehlt. | | Alte Fundorte: S. Lat. 4° 50-5’, O. Er 1279.59’, 2081 m tief. S. Lat. 40 24:3’ Ö. Long. 129° 49-3‘, 1570 m tief. < Neuer Fundort: Japan, Misaki, Okinose, 600m tief. 30./6. 1914. S. Bock, R. M. | | À FS Diskussion: . Diese Art wie auch mehrere nahestehende Arten bisher _ unvollständig beschrieben, weshalb es schwer ist, Vergleiche anzustellen. Nahverwandte Arten sind: Sc. vitreum Horx, 1883, Sc. formosum PrrsBey, ~ 1907 b (neuer Name Se. bellum, 1908), samt Sc. pacificum Pirspry, 1907 d. Vergleiche mit diesen Arten können nur hinsichtlich der genannten äußeren Teile gemacht werden. Das Tergum von Sc. formosum Horx, 1907 a unterscheidet sich durch den spitzigen Apex. Das Tergum von Se. bellum Pırsery, 1907b zeigt mit seinen geraden Seiten doch eine gewisse Uber- einstimmung. Die letztgenannte Art hat auch, nach der Beschreibung, ein weniger zusammengedrücktes Capitulum. Seuta und Supralateralia sind bei den beiden erwähnten Arten ziemlich gleich. Rostrum fehlt bei Se. vitreum Honk, 1883, ist rudimentär bei Sc. pacificum Prrsery, 1907d und bei Sc. bellum verschieden von Sc. formosum Honk. Das Rostrolaterale ist bei den zum Vergleich herangezogenen Arten höher als bei der vorliegenden Form. Jarinolaterale ist für Sc. formosum Hors durch den herausstehenden Umbo und den stärker konkaven Teil des Margo carinalis ober dem Umbo aus- gezeichnet. Alle verglichenen Arten sind Bewohner der Tiefsee; Se. bellum ist im Atlantischen, die übrigen im Stillen Ozean gefunden warden Die erwihnten Arten Stehen einander jedenfalls sehr nahe. | Scalpellum uniarticulatum n. sp. (Texttig. 28.) Diagnose: Hermaphrodit. Capitulum rot gefärbt, mit 14 Platten. Haarige Cuticula. Zuwachslinien undeutlich. Seutum vierseitig, mit schwach konvexem le) CIRRIPEDEN - STUDIEN. “4 Textfig. 28. Scalpellum uniarticulatum n. sp.. a Labrum mit Palpus, Vergr. 37'8 mal. 5b Mandibel, Vergr 57 mal, ce Mandibel, Vergr. 57 mal. 4 I. Ma- xille, Vergr. 128 mal. ¢ If. Maxille, Vergr. 57 mal. f 6. Cirrus mit Caudalanhang (ca), Vergr. 42 mal g Rostrum, Vergr. 21 mal. A Das Tier von vorn, 7 von der Seite, / von hinten, Vergr. 2'9 mal. 192° C. A. NILSSON-CANTELL. Margo occludens, Umbo beim Apex. Tergum groß, mit stark konvexem Margo carinalis. Carina stark gebogen, ohne Seitenleisten, mit Umbo beim Apex. Seitenteile klein, deutlich abgesetzt. Supralaterale dreieckig, Umbo beim Apex. Der an Teil des Rostrums langgestreckt, Seitenteile bedeckt, eigentliche Form rund, mit Umbo beim Apex. Die Höhe des Rostrolaterales geringer als die Hälfte der Breite. Infralaterale dreieckig, Apex nach vorn gebogen. Carinolaterale mit Umbo beim Apex. Pedunculus kurz, mit transversal verlängerten, dicht sitzenden Schuppen. Mandibel mit drei Zähnen und stark pektinierter unterer Ecke. I. Maxille ohne Einschnitt. II. Maxille mit abgesetztem, behaartem hinteren Lobus. Maxillarlobus vor- handen, schwach vorspringend. Caudalanhang konisch, kürzer als der a eingliedrig. : ee Beschreibung: Capitulum, gleich wie Pedunculus von einer haarigen Cutieula bedeckt. 14 Platten. Die Platten der oberen Reihe groß, wie bei der nahestehenden Art Sc. rubrum Horx, 1883; die der unteren Reihe klein. Farbe bei Alkoholexemplaren schwach rötlich. Zuwachslinien un- deutlich. he se Scutum vierseitig,. mit Umbo bei der etwas nach hinten gebogenen Spitze. Ein diagonaler Kiel, undeutliche Zuwachslinien. Margo occludens schwach konvex. Die obere laterale Ecke sehr stumpf. Tergum außerordentlich groß. Margo carinalis stark konvex, Margo oceludens beinahe gerade. Ein diagonaler Kiel aus dem Apex. Zuwachs- linien in spitzem Winkel zu diesem angeordnet. | | Carina wohlentwickelt, regelmäßig und stark gebogen. Umbo beim Apex. Dorsale Oberfläche schwach konvex, erweitert sich nach unten zu. ‘ Zuwachslinien breit, V-förmig. Seitenteile deutlich und entlang der ganzen Seite gleichförmig ausgebildet, ziemlich klein. Supralaterale dreieckig, mit stark konvexem Margo ra Ein schwacher Kiel aus dem Umbo, der beim Apex liegt. Zuwachslinien parallel zum Margo carinalis ame Rostrum klein, zum größten Teil von den Lateralia bedeckt. Der sichtbare Teil länglich. Eigentliche Form rund, mit Umbo beim Apex. Zuwachslinien halbkreisförmig um diesen angeordnet. Rostrolaterale vierseitig, mit Margo scutalis und basalis parallel. Höhe geringer als die halbe Breite. Ein diagonaler Kiel aus dem Umbo liegt in der rostralen oberen Ecke. Infralaterale dreieckig, mit einer Basis, die En EE kürzer als die Seiten ist. Umbo beim etwas nach vorn nn Apex. Carinolaterale größer als die übrigen Lateralia der unteren Reihe. Margo carinalis konvex, Margo superior konkav. Umbo bei dessen nach vorn gebogener Spitze. Aus dem Umbo geht ein Kiel, der parallel zum Margo carinalis ist. | CIRRIPEDEN - STUDIEN, | 193 Pedunculus kurz, von halber Länge des Capitulums, mit haariger Cutieula. Schuppen breit, transversal verlängert, mit konvexem oberen Rand, in regelmäßig alternierenden Reihen angeordnet. Größe in Millimetern: | | R | Länge des Breite des Länge des | Breite des Capitulums | Capitulums | Pedunculus | Pedunculus 9 4°5 4 10 6 4 | 35 | 45 2 1°75 1°5 Mundteile: Labrum in eine Spitze ausgezogen, eingebuchtet, ohne Einschnitt. Trägt dicht sitzende, kleine, spitzige Zähne. Palpus konisch, mit relativ zahlreichen Borsten. Mandibel bei den meisten untersuchten Exemplaren mit drei Zähnen und einer in zahlreiche kleine Zähne geteilten unteren Ecke. Großer Abstand zwischen Zahn 1 und 2. Bei einem Exemplar fand ich eine Mandibel, die nur zwei Zähne hatte. Solche Reduktionen hinsichtlich der Zahnanzahl der Mandibel sind nicht so selten. I. Maxille ohne Einschnitt, aber mit schwach gebogenem Vorderrand. Kleinere Stacheln im mittelsten Teil. II. Maxille mit einem kleinen Einschnitt mitten auf dem Vorderrand, der die Borsten trennt. Ein hinterer, borstentragender Lobus abgesetzt. Maxillarlobus klein, konisch. | Segmentanzahl der Cirren von drei Exemplaren: | = des Indi Bu | II Ban | y VI Caudal | viduums | | | | | anhang | MT ASUS di D] T | | | Il i | | Länge 14mm .| 7 | 8 15 16 | 15 15 | 16 | 16 16 | 15 |16 | 15 1 Länge 13mm. .| 7 | 8 | 14/15) 15/16 |16 17 15 115 1158| — | 1 | Länge 625mm) 6 | 7 FÉRIÉS — | — — — = —|—| 1 Cirrus I kurz mit Rami von etwas verschiedener Länge (Unterschied ungefähr zwei Segmentlingen), übrige Cirren lang. Die Segmentanzahl variiert ungefähr zwischen 15 bis 17. Caudalanhang war bei allen von mir untersuchten Exemplaren kürzer als der Protopodit. Seiner Form nach konisch, an der Spitze einige Borsten, kleinere verstreut an den Seiten. Die nahestehende Art Sc. rubrum hat lange, aus 17 Segmenten zusammengesetzte Caudalanhänge. Wie schon oben gesagt wurde, bieten die Caudalanhänge gute Merkmale für die Art- bestimmung. 194 CA. NILSSON-CANTELL. — Penis vorhanden, be: geringelt, mit zerstreuten Borsten. Zwergmiinnchen wurde nicht angetroffen. Fundorte: Japan, Sagami, Misaki, Okinose, 600m tief, 30. 6, 1914, S. Bock, R. M. U. M. | Japan, Sagami, Yokuskasund, 135 und 162m tief. 19. 6. 1914. &. Bock, R. M. | Diskussion: Diese neue Art en wenigstens in ihrem a mehrere Ubereinstimmungen mit Sc. rubrum Hozx, 1883 und der nahestehenden Sc. diota Hozx, 1907a. Von Se. diota wurde nur eine auf ein Exemplar gegründete, unvollständige Beschreibung geliefert, die nur die äußeren Teile berücksichtigt. Die Art scheint Sc. rubrum ziemlich nahe zu stehen, Da aber die inneren Teile nicht gekannt sind, ist es schwer, einen Vera der hier beschriebenen Art mit Sc. diota durchzuführen. Der hauptsächlichste Unterschied zwischen der hier aufeestentee Art und Sc. rubrum (welche Form ausführlicher von Pırsery 1911e beschrieben wurde) zeigt sich in der Ausbildung des Caudalanhanges, der hier kurz und eingliedrig ist. Außerdem findet man eine Reihe kleinerer Verschieden- heiten hinsichtlich der Mundteile und der äußeren Teile. Diese vielleicht unbedeutender scheinende Abweichung sehe ich als für die Unterscheidung dieser Individuen als eine neue Art vollständig hinreichend an. Ich fand nämlich bei allen Exemplaren eingliedrige konische Caudal- anhänge, was darauf deutet, daß dies keine Zufälligkeit vorstellt. Eine so große Variation wie ln kurzen, eingliedrigen und langen, aus | 17 Gliedern zusammengesetzten, kann kaum innerhalb derselben Form stattfinden. | Scalpellum convexum n. sp. (Textfig. 29.) Diagnose : Weibchen. 14 Platten, deutlich von Chitin getrennt. Ca- pitulum mit glatter Cuticula. Scutum mit geradem Margo occludens und la- teralis, Umbo beim Apex. Tergum groß, mit etwas nach hinten gebogenem Apex. Carina in einem Winkel gebogen, mit etwas vom Apex entferntem Umbo, Dorsalseite konvex, nicht von Seitenleisten begrenzt. Supralaterale pentagonal, Umbo ein wenig unter dem Apex. Rostrum langgestreckt. Höhe des Rostrolaterale gleich der Breite. Infralaterale sanduhrförmig, mit dem Umbo im oberen Teil, unter dem Apex. Carinolaterale mit Umbo bei der Basis der Carina. Pedunculus mit schmalen, spärlich sitzenden Schuppen. Mandibel mit drei Zähnen und einer pektinierten unteren Ecke. II. Maxille mit konkavem‘,Vorderrand, hinterer Lobus nicht abgesetzt. Caudalanhang kurz, eingliedrig, mit Borsten unterhalb der Spitze. Zwergmännchen sack- artig, ohne Platten und Cirren. Beschreibung: Capitulum mit 14 Platten, von einer dünnen, unbe- haarten Chitinentieula bedeckt. Platten deutlich weit von Chitin-Zwischen- _ CIRRIPEDEN - STUDIEN. 195 Texttig. 29. Scalpellum convexum n. sp. a Mandibel, Vergr. 128 mal. b Mandibel, Vergr. 275 mal. c I Maxille, Vergr. 180 mal. 4 II. Maxille, Vergr. 128 mal. € 6. Cirrus mit Caudalanhang (ca), Vergr. 29 mal. jf Zwergmännchen, Vergr. 69 mal. y Das Tier , von vorn, À von der Seite, i von hinten, Vergr. 6 mal. 196 C.A NILSSON-CANTELL. räumen getrennt. Grenzlinien im Chitin sichtbar. Zuwachslinien ziemlich — undeutlich. | -Seutum vierseitig, Umbo beim Apex. Margo oceludens und lateralis gerade und zueinander parallel. Quergehender Kiel schwach. _ Tergum dreiseitig, relativ groß. Margo scutalis gerade, Margo ocelu- denz etwas konvex. Margo carinalis beim Apex der Carina in zwei Teile geteilt. Quergehender Kiel und Zuwachslinien sichtbar. Carina in einem Winkel gebogen mit einem vom Apex etwas ent- fernten Umbo. Rückenseite konvex, verbreitert sich nach unten zu, ohne eine Spur von Seitenleisten. Seitenteile am besten um den Umbo entwickelt. Supralaterale pentagonal, mit ein wenig unter dem Apex gelegenem Umbo. Aus dem Umbo gehen mehr oder minder deutliche Kiele aus, von denen die äußeren am deuthichsten sind. Rostrum länglich, vierseitig, mit Umbo beim Apex. Rostrolaterale vierseitig. Margo rostralis kürzer als der konvexe Margo lateralis. Höhe ungefähr gleich der Breite oder etwas geringer. Umbo bei der oberen rostralen Ecke. Von dort geht entlang des Margo scutalis ein etwas gebogener Kiel. Infralaterale von charakteristischem Aussehen. Sanduhrförmig, mit dem Umbo im oberen Teil unter dem Apex. Basis breiter als der in zwei Seiten geteilte Oberrand. Aus dem Umbo gehen zwei deutliche Kiele zu den beiden Enden der Basis. Carinolaterale wie bei Sc. scalpellum mit a Umbo bei der Basis der Carina. Margo carinalis oben etwas konkav, unten konvex. Margo lateralis konvex, mit Andeutung von zwei Teilen. Peduneulus variiert in seiner Länge zwischen !/, bis Imal der Länge des Capitulums. Form zylindrisch, ins Capitulum übergehend. Schuppen schmal, transversal ausgezogen, von einander durch größere Chitinzwischen- räume getrennt, in alternierenden Ringen sitzend. (röße in Millimetern : | Liinge des | Breite des | Linge des | Breite des | Capitulums | Capitulums | Pedunculus | Pedunculus | ik 4 6 2 | 7 3°5 35 17 | 2:5 15 1 05 Mundteile: Labrum: mit einer vorspringenden Partie, relativ spitzig. ’alpus spitzig. Mandibel mit drei Zähnen und einer pektinierten unteren Ecke, die in kleine, zweispitzige Zähne geteilt ist. CIRRIPEDEN-STUDIEN. 197 I. Maxille mit mehr oder weniger undeutlichem Einschnitt auf der Mitte. Stacheln relativ groß. Schwach markierte untere Ecke. If. Maxille hat den Vorderrand etwas konkav und trägt zerstreute Borsten. Seiten und hinterer Teil mit langen Borsten. Segmentanzahl der Cirren bei zwei Individuen : Je ==: | | Ic i a des Indi- | ae ae III | Te ww Caudal- viduums | | | | anhang | ee PAT RS PE a ae ZU Länge 105mm] 6 | 7/10] 11), 11 | 11] 12) 13) 13 | 13 | — | — | Länge 13 mm | 6 | 7 11| 12/1112] 11/12/12] 12/13/13] 1 | | Il I Il | I Cirrus I mit kurzen, ungleich langen Rami. Ubrige Cirren lang, mit 3 bis 4 Paar Borsten am Vorderrand. Caudalanhiinge klein, eingliedrig, kiirzer als das proximale Segment des Protopoditen. Einige längere Borsten sitzen längs des Randes, nicht an der Spitze, sondern ein Stück unterhalb. Penis fehlt. Zwergmännchen. Auf der Innenseite des Scutums, etwas unter dem Umbo wurden in einer Vertiefung an jeder Seite je ein Zwergmännchen angetroffen. Länge: 0:86 mm. Das Zwergmännchen zeigt den größten Grad von Reduktion, da es den sackartigen Typus ohne eine Spur von Platten und Cirren zeigte. Die Rückbildung war also bedeutend länger vor- geschritten als bei der nahestehenden Art Sc. scalpellum. Leider kann kein - Vergleich mit der nahe verwandten Art Sc. carinatum angestellt werden, da die Zwergmännchen für diese nicht beschrieben sind. In der Nähe des einen Pols des Zwergmännchens liegen die Antennen, die aus drei Gliedern zusammengesetzt sind. Die äußersten Glieder stimmen mit denen der Cyprislarven überein. Am entgegengesetzten Pol ein abgesetzter Lobus. Muskulatur als transversale Bänder sichtbar. Cuticula mit reduzierten Kammschuppen. | Cyprislarven: In der Mantelhöhle der untersuchten Exemplare wurden entwickelte Cyprislarven angetroffen (s. Kapitel über Larven). Fundorte: S. Lat. 54° 11‘, W. Long. 36° 18‘. Süd-Georgien bei der Mündung der Cumberland-Bay; 252—310 m tief. Grauer Lehm mit Steinen. Bodentemperatur: —+ 145° C; 5./6. 1902. Schwed. Südpolexpedition .1901—1903. Diskussion: Diese hier beschriebene neue Art steht Sc. carinatum Hozx, 1883 am nächsten. Da von dieser aber nur die äußeren Teile ge- kannt sind, kann kein Vergleich gezogen werden. Hinsichtlich der Platten bestehen Verschiedenheiten in der Form von Seutum, Carina, Supra- und Infralaterale. Sc. convexum zeigt auch eine Reihe Ubereinstimmungen mit Se. scalpellum, ist jedoch von letztgenannter Art deutlich dureh das Fehlen 198 C. A. NILSSON-CANTELL. einer behaarten Cuticula und Verschiedenheiten des Scutums, des Infra- | laterale, der Schuppen des Pedunculus, der Mundteile, des Zwergmännchens 1 und eee Merkmale getrennt. Sc. convexum scheint sich in geringerer Tiefe aufzuhalten als Sc. cari- . natum, welche Art in 1829 m Tiefe gefunden wurde. Scalpellum compactum BorrADpaILe 1916. (Textfig. 30.) Scalpellum compactum Borrapaize 1916. Diagnose: Weibchen. Capitulum mit 14 Platten, Zuwachslinien un- | deutlich. Größere Individuen angeschwollen. Dünne, Fer Cuticula. Seutum vierseitig, mit geraden Seiten, Umbo beim Apex. Tergum dreiseitig, mit etwas konvexem Margo en Carina schwach in einem Winkel ‚gebogen, mit vom Apex entferntem Umbo, Dorsalseite konvex ohne Seiten- | leisten, nach unten zu spitzig. Supralaterale pentagonal, mit Umbo ein | wenig. unter dem Apex. Rostrum schmal, unbedeckt. Die Höhe des vier- seitigen Rostrolaterale gleich der Breite. Infralaterale schmal, dreiseitig, mit frei .vorspringender Spitze, flügelförmig nach außen gebogen. Carino- laterale pentagonal, mit Margo carinalis, der durch den Umbo in eine obere kleinere, konkave und eine untere konvexe Partie geteilt wird. Pedunculus ungefähr von halber Länge des Capitulums, mit relativ spärlich sitzenden Schuppen. Labrum ohne Zähne, Mandibel mit drei Zähnen. und einer. | schwach pektinierten unteren Ecke, die weniger vorspringt. I. Maxille mit undeutlich abgesetzter unterer Ecke. II. Maxille mit schwach konkavem Vorderrand, hinterer Lobus nicht abgesetzt, kleiner Maxillarlobus. Caudal-: anhang konisch, eingliedrig, mit kleinen Borsten. Zwergmännchen sackartig, ohne Platten und Cirren. Beschreibung: Die von BorrapAmx 1916 gelieferte ist auf Grund eines jungen Individuums gemacht und unvollständig. Komplettierende Beschreibung: Capitulum bei geschlechtsreifen Tieren. im unteren Teil angeschwollen. Platten weiß, mit sehr undeutlichen Zu- wachslinien, von einer dünnen, glatten Cuticula bedeckt. Die Platten der unteren Bee wohl entwickelt. | Scutum deutlich vierseitig, mit geradem Margo sde Ua beim Apex. Ein schwach markierter Diagonalkiel vorhanden. Übrige Seiten bei- nahe gerade. | Tergum dreiseitig, mit etwas konvexem Margo oceludens. ne CALE | nalis nach unten zu konvex, nach oben zu etwas konkav. | jarina von typischem Aussehen, schwach in einem Winkel gebogen, Umbo ein Stück vom Apex entfernt. Die Länge bedeutend größer als die des halben Capitulums. Seitenteile am besten um den Umbo entwickelt. Dorsalseite konvex, ohne Spur von Seitenleisten, zwischen den Carino- lateralia mit einer Spitze abschließend. | i CIRRIPEDEN - STUDIEN. : 199 SN => IA 7 SF; Textfig. 30. Scalpellum compactum BorrADAILE. a Palpus, Vergr. 142 mal. db Mandibel, Vergr. 142 mal. c I. Maxille, Vergr. 142 mal. 4 II. Maxille, Vergr. 142 mal. e Zwergmännchen, Vergr. 86 mal. f Das Tier von vorn, g von der Seite, À von hinten, Vergr. 5'4 mal, ¢ 6. Cirrus mit Caudalanhang (ca), Vergr. 24 mal. 200 | C. A. NILSSON-CANTELL. Supralaterale pentagonal, mit deutlich markierten Ecken. Umbo un- mittelbar unter dem Apex. Margo scutalis lang, schwach konkav. Rostrum schmal, nicht bedeckt von den Lateralia, mit dem Umbo beim etwas schmäleren oberen Teil. Rostrolaterale trapezförmig, mit geraden Seiten. Margo scutalis am längsten. Höhe ungefähr gleich der Breite, Umbo bei der rostroseu- talen Ecke. Infralaterale schmal, von charakteristischer Form. Umbo beim oft stark ausgezogenen und nach außen gebogenen Apex. Carinolaterale pentagonal, mit kurzem Margo basalis. Margo lateralis und superior von gleicher Länge, gerade. Margo carinalis durch den. etwas vorspringenden Umbo in eine obere, ausgehöhlte. und eine untere, etwas konvexe Partie geteilt. | Peduneulus relativ zylindrisch, etwas weiter im oberen Teil, von halber Länge des Capitulums. Schuppen ziemlich breit, transversal ver- | längert, regelmäßig sitzend, diehter im oberen Teil, dock deutlich durch | Chitin na getrennt. | Größe in Milimelärn: | Länge des | Breite des | Länge des | Breite des Capitulums | Capitulums | Pedunculus Pedunculus 6 | 4 | a5 2°3 4 | 2-5 | 1 1- Mundteile: Labrum mit einem vorspringenden Teil. Zähne fehlen. Palpus konisch. Mandibel mit drei Zähnen und einer etwas pektinierten unteren Ecke, weniger vorspringend. I. Maxille ohne deutlichem Einschnitt, die abgerundete untere Ecke geht in den Unterrand über. ee Il. Maxille mit schwach konkavem Vorderrand, ohne Einschnitt. Hinterer Lobus nicht abgesetzt. Maxillarlobus in Form einer schwach konischen Erhebung. Segmentanzahl der Cirren von zwei Individuen: Größe des Indi- | ‘ | 4 | fn VIe er ee viduums | anhang = Ï = m — — ij ma = - TI —— 1 | = = —_ TL Linge 8mm .| 5 | 7 |ı1lıi ae 14 13/14) 14 | — jules 1 | Länge 12 mm .| 6 | 7 | 11113 14] 15 14 16 1616 16/16) 1 CIRRIPEDEN - STUDIEN. 201 Cirrus | mit ungleich langen Rami. Unterschied ungefähr zwei Seg- mentlängen. Übrige Cirren verlängert mit drei Paar Borsten im Vorderrand der Segmente. : Caudalanhang von der Länge des proximalen Segmentes des Proto- poditen. Form deutlich konisch, mit äußerst kleinen Borsten, eingliedrig. Penis fehlt. | Zwergmännchen. Auf der Innenseite jedes Scutums, unter dem Apex wurde je ein Zwergmännchen angetroffen. Länge: 0°67 mm. Zwergmänn- chen auch hier von sackartiger Form ohne Spur von Platten. In der Nähe des einen Poles zwei Antennen. Am entgegengesetzten Pol liegt die Öffnung des Sackes an einer vorspringenden Partie. Schiefgehende parallele Muskel- fäden unter der Haut. Cutieula mit quergestellten Reihen von Kamm- schuppen bekleidet. Dieses Zwergmännchen scheint am ehesten dem der vorhergehenden Art und dem von Horx 1883, PI. VIII, Fig. 2 abge- bildeten von Se. Strümii zu gleichen. Larven: Im Capitulam großer, angeschwollener Individuen wurden zahlreiche Metanauplius- und Cyprislarven angetroffen. Alter Fundort: Westlicher Eingang zum Me. Murdosund, Antaretis, 75 m tief. Neue Fundorte: S. Lat. 64°20’, W. Long. 56°38’. Grahams Region südöstlich der Semourinsel. Antaretis. 150 m tief. Auf Polychaetenröhren. 16./1. 1902. Schwed. Südpolexpedition 1901—1903. R. M. S. Lat. 64°36’, W. Long. 57°42’. Grahams Region südwestlich der Snow Hill-Insel. 125 m tief. 20./1. 1902. Schwed. Siidpolexpedition 1901— - 1905. R.M. | | Diskussion: Diese Art wurde von Borraparte auf Grund eines kleinen Exemplars aus der Antarctis aufgestellt, jedoch mit Fragezeichen versehen. Das mir vorliegende Material enthielt sowohl kleine als auch sroße Individuen; die kleineren stimmten mit Borradailes Figur überein, die größeren dagegen waren im unteren Teil des Capitulums angeschwollen, gleichzeitig wiesen die Infralateralia einen Zuwachs nach oben auf und waren flügelartig nach außen gebogen. Diese angeschwollenen Exemplare waren geschlechtsreif und trugen Larven in der Mantelhöhle. Diese Art ist am nächsten mit Sc. Gaussi Gruvez, 1910, samt Sc. brevecarinatum Ho, 1883 und Sc. micrum PirsBry, 1907 b verwandt. Von diesen ist nur Sc. breve- carinatum etwas hinsichtlich der inneren Teile gekannt; die beiden übrigen sind nur in je einem Exemplar gefunden. Auch Sc. Gaussi ist im unteren Teil des Capitulums angeschwollen, was auf eine Verlegung der Larven- entwieklung in die Mantelhöhle deutet. Durch das Aussehen der Carina ist aber Sc. compactum deutlich von Sc. Gaussi und brevecarinatum unter- schieden. Weiters herrschen Verschiedenheiten in der Form der übrigen Platten. Hinsichtlich der Carina gleichen die Tiere mehr Sc. micrum. Diese Art hat jedoch den Umbo apical. Von allen erwähnten Arten ist die vor- 202 | C. A. NILSSON - CANTELL. liegende Art in Sentum, Carinolaterale, Carina und den- Schuppen des Pe- duneulus abweichend. SER Scalpellum condensum n. sp. (Textfig. 31.) Diagnose: Weibchen. Capitulum mit 14 wohl verkalkten Platten. Dünne, unbehaarte Cuticula. Scutum mit konvexem Margo occludens, Margo lateralis im oberen Teil konkav, Umbo beim Apex. Tergum mit etwas konvexem Margo oceludens. Carina stark, regelmäßig gebogen, mit Umbo beim Apex. Rückenseite mit wohlentwickelten Seitenleisten, Seiten- teile deutlich von gleicher Breite entlang der ganzen Carina. Supralaterale pentagonal. Rostrum klein, länglich, an den Seiten von den Rostrolateralia bedeckt. Rostrolateralia beinahe dreiseitig, die Höhe etwas geringer als die Breite. Infralateralia mit Umbo an der spitzigen Basis. Carinolateralia vier- « seitig, mit Umbo an der Basis, über die Carina hervortretend. Margo — basalis konvex, Margo carinalis konkav. Pedunculus zylindrisch, mit dieht sitzenden rundlichen Schuppen. Labrum mit spitzigen Zähnen. Mandibel mit drei Zähnen und einer pektinierten unteren Ecke. II. Maxille mit langem, konischem Maxillarlobus. Caudalanhang von der Länge des. Protopoditen, aus vier bis sechs Gliedern zusammengesetzt. Zwergmännchen — sackartig, ohne Platten und Cirren, mit nach unten gerichteten Stacheln an der Oberfläche. ae | 4 Beschreibung: Capitulum mit 14 stark verkalkten, gelblichweißen Platten, die von einer diinnen, unbehaarten Cuticula bedeckt sind. Zuwachs- linien wahrnehmbar. Seutum vierseitig, mit konvexem Margo occludens. Umbo beim etwas © nach hinten gebogenen Apex, wodurch der Margo tergalis nach vorne zu etwas konkav wird. Margo lateralis im oberen Teil mit einer Einbuchtung für das Supralaterale. Die Platte im ventralen Teil etwas gebuchtet. Ein mehr oder minder deutlicher Diagonalkiel aus dem Apex. Tergum dreiseitig, mit etwas konvexem Margo occludens. Apex dadurch nach hinten gebogen. Margo scutalis gerade. Carina ziemlich lang, regelmäßig stark gebogen. Umbo beim Apex. Carina erweitert sich etwas gegen die Basis zu. Dorsalseite konkav, von zwei wohlentwickelten Leisten begrenzt. Seitenteile stark entwickelt, von gleicher Breite bei Apex und Basis. Die Carina bedeckt 7/, des Margo carinalis des Tergums. ae Supralaterale pentagonal, mit Umbo im vorderen Teil, etwas vom Apex entfernt. Aus dem Umbo gehen vier Kiele zu den Ecken der Platte. Von diesen Kielen sind die äußersten am deutlichsten abgesetzt. | Rostrum klein, langgestreckt, in der Mitte von den Rostrolateralia bedeckt. CIRRIPEDEN-STUDIEN. 203 Textfig. 31. Scalpellum condensum n. sp. a Labrum mit Palpus, Vergr. 143 mal. db Mandibel, Vergr. 143 mal. c I. Maxille, Vergr. 200 mal. d II. Ma- xille, Vergr. 110 mal. e 6. Cirrus mit Caudalanhang, Vergr. 47 mal. f Zwergmännchen, Vergr. 75 mal. g Das Tier von der Seite. % Carina von hinten. 7 Das Tier von vorne, Vergr. 5°3 mal. Zool. Bidrag, Uppsala, Bd. 7. | 14 204 C. A. NILSSON-CANTELL. Rostrolaterale vierseitig, mit im Verhältnis zum Margo lateralis außer- ordentlich kleinem Margo rostralis. Dadurch erhält die Platte ein dreieckiges Aussehen. Die Höhe etwas geringer als die Breite. Infralaterale vierseitig, mit Umbo beim zugespitzten basalen Teil | Ein Kiel aus dem Umbo geht zur entgegengesetzten Ecke. Carinolaterale vierseitig, Umbo aus der Basis der Carina hervortretend. Margo basalis näher dem Umbo, schwach konvex. Margo carinalis konkav. Margo lateralis an der Grenze zwischen Infra- und Supralaterale in zwei Seiten geteilt. Peduneulus in der Lange nicht größer als ‘das halke Capitulum. Form zylindrisch, nicht in die Seiten des Capitulums übergehend. Schuppen nicht transversal ausgezogen, sondern abgerundet, mit konvexem Oberrand, äußerst dicht sitzend, regelmäßig alternierend. Größe in Millimetern: | ae des Breite des | Länge des | Breite des | Capitulums | Capitulums | Pedunculus | Pedunculus 8 55 2:5 4 7 4'5 4 : 2 8 4'5 CHE 2 Mundteile: Labrum mit spärlichen, spitzigen Zähnen. Die an der Seite sitzenden sind in mehrere Spitzen geteilt. | Palpus von gewöhnlichem Aussehen, konisch. Mandibel mit drei Zähnen samt einer in mehrere Spitzen geteilten unteren Ecke. Oberrand von Zahn 3 mit kleinen Stacheln. I. Maxille mit oder ohne Einschnitt auf der Mitte des Vorderrandes. Untere Ecke spitzig, deutlich, mit etwas kleineren Stacheln. | II. Maxille mit beinahe geradem, nur schwach eingebogenem Vor- derrand, dessen Borsten spärlicher sitzen als die entlang. des Oberrandes angeordneten. Maxillarlobus außerordentlich kräftig entwickelt, einen quer abgeschnittenen Kegelstumpf von der Länge der Maxille bildend. Segmentanzahl der Cirren von zwei Individuen: ao — — Rn | Größe des Indi- UI IV Vv VI Caudal- viduums anhang —n m a nn eee ee Länge 1,800 9 AI 14 —|—|18 18 17|—|—|18| 6 Ties di mi. hela 18 | 1413 14/15 ]15/—| 15] 4 Cirrus I kurz, mit verdickten Segmenten. Der eine Ramus um zwei | Segmente länger als der andere. Die längeren Cirren mit fünf bis sechs : ct tee CIRRIPEDEN -STUDIEN. 205 Paar Borsten am Vorderrand der Segmente. Einige Borsten auch an der Seite der Segmente, nieht nur an den drei vorderen Cirren, was gewöhnlich ist, sondern auch an den hinteren, wie bei Pırssrys Gruppe Scalpellum japonicum. Caudalanhang von der Länge des Protopoditen oder etwas länger, mit vier bis sechs Segmenten. An der Spitze wie auch im oberen Teil jedes Segmentes längere Borsten. | Penis fehlt. Zwergmännchen wurden in sämtlichen untersuchten Exemplaren an- getroffen. In einem Exemplar sogar zwei, an der Innenseite jedes Scutums sitzend. Länge: 0.67 mm. Einzelheiten sind gewöhnlich schwer zu beobachten, da die Zwergmännchen dieht vom Mantel umschlossen werden. Doch war deutlich zu sehen, daß sie die einfache, sackartige Form hatten, die zwei Antennen in der Nähe des einen Endes trägt. Muskulatur als feine, schief ziehende Bänder wahrnehmbar. Oberfläche mit ungleich großen, nach unten gerichteten Stacheln; einige ziemlich kräftig. Keine Spur von Platten und Cirren. Fundorte: Japan, Kiuschiu, Goto-Insel 15./5. 1914. S. Bock. R. M. Japan, Sagami, Misaki, Okinose 16./7. 1914, 120 m tief. Auf Buc- cinum. S. Bock. KR. M. Japan, Sagami, Misaki, Okinose 29./6. 1914, 450 m tief. Auf Muscheln. S. Boor. R. M. Diskussion: Diese Art zeigt Ubereinstimmungen mit mehreren anderen, nahestehenden Arten, nämlich: Sc. longius Puspry 1916, Sc. polymorphum Horx 1907 a, Sc. prunulum C. W. Avrivitiivs 1894 b und Sc. rutilum Darwin 1851. Was aber die vorliegende Art von den drei erwähnten be- sonders scheidet, sind die Schuppen des Pedunculus, die hier rundlich, dieht sitzend sind. Für Sc. polymorphum haben wir eine ziemlich aus- führliche Beschreibung, aus der der Unterschied von der hier vorliegenden Art hervorgeht. Sc. prunulum konnte ich selbst an Typenmaterial beobachten. Sc. rutilum ist zwar von Darwin nur unvollständig beschrieben, doch er- geben sich aus der Beschreibung und Abbildung Verschiedenheiten. Be. longius Pırsery 1916 endlich weicht von der vorliegenden Art außer durch die Ausbildung der Schuppen des Pedunculus auch durch die hinten nicht vor- springenden Carinolateralia ab. | Scalpellum ventricosum (Hon, 1907). (Textfig. 32.) Scalpellum arcuatum Horx, 1907 a. Scalpellum ventricosum n. nem. Horx. 1913. Diagnose: Weibchen. 14 Platten. Der Margo occludens des Capitulums schwach konvex. Zuwachslinien vorhanden. Scutum vierseitig, mit kon- vexem Margo occludens. Margo lateralis nach unten zu konvex, nach oben 14* 206 C. A. NILSSON-CANTELL. zu konkav. Umbo beim ages Tergum, mit schwach ha Margo oc- cludens. Carina regelmäßig gebogen, mit Umbo beim Apex, Dorsalseite von Leisten begrenzt, Seitenteile überall gleich entwickelt. Supralaterale mit kurzem Margo carinalis, langem Margo scutalis, Umbo unter dem Apex. Rostrum klein, dreieckig, oben zwischen den Rostrolateralia liegend. In- fralaterale ziemlich schmal, mit Umbo beim Apex. Carinolaterale mit dem | Umbo bei der Basis der Carina, nicht vorspringend. Pedunculus kurz, mit spärlich sitzenden, schmalen Schuppen. Kaufläche des Labrums mit wenigen kräftigen Zähnen. Mandibeln-mit drei Zähnen und einer pektinierten unteren Ecke. II. Maxille mit etwas eingebogenem Vorderrand, Borsten in drei Gruppen geordnet; hinterer Lobus nicht abgesetzt. Caudalanhang kürzer als der Protopodit, dreigliedrig. Komplettierende Beschreibung: Diese. Art wurde vorher nur auf Grund eines Exemplares von Hork 1907 a, Seite 98 beschrieben, doch in Hinsicht der äußeren Teile recht ausführlich. Leider werden die inneren Teile nicht behandelt. Da die äußeren Teile der vorliegenden Tiere voll- ständig mit Horxs Angaben übereinstimmen, verweise ich nur auf die | Originalbeschreibung. © | Größe in Millimetern: Länge des | Länge des | Breite des Breite des Capitulums | Capitulums | Pedunculus | Pedunculus Sammlung .... | Dar Bra | 2°2 | 12 Horks Exemplar. 7:5 — | 1'5 | — | Mundteile: Labrum mit spärlich sitzenden, mehr oder minder spitzigen, kräftigen Zähnen an der Kaufläche. Palpus spitzig, mit wenigen Borsten an der Spitze und entlang der einen Seite. | Mandibel mit drei Zähnen und relativ spitziger, in einige kleinere Spitzen geteilter unterer Ecke. I. Maxille mit geradem Vorderrand, der relativ aioe Stacheln trägt. Untere Ecke mit einer Anzahl etwas kleinerer Stacheln. Il. Maxille mit einer schwachen Einbuchtung in der Mitte des Vorder- randes, der ohne Borsten ist. Im hinteren Teil eine Gruppe Borsten, kein abgesetzter Maxillar-Lobus. Segmentanzahl der Cirren: | Größe des Indi- IH 1V Vv VI Caudal- viduums m anhang p A 5 | 911 12 11|12|11|12|11|12 3 Länge 7,2 mm | 5 8 | 9 10 A 10 | 11 Le 12 | 11 | 12 3 207 CIRRIPEDEN-STUDIEN. N \ 4, j N J G N g | A 4 \ — A | G B } Yip = 4 i Textfig. 32. Scalpellum ventricosum (Hoek). PR, nS © => EVR SH a8 SÅ as — TC? c Mandibel, Vergr. 116 mal. f 6. Cirrus mit Caudalanhang, Vergr. 43 mal. vorn, À von der Seite, i von hinten, Vergr. 9 mal. b Palpus, Vergr. 219 mal. a Labrum, Vergr. 116 mal. e II. Maxille, Vergr. 164 mal. 164 mal. 208 | C. A. NILSSON - CANTELL: Cirrus I hat einen Ramus dicker als den anderen. Der Längenunter- schied zwischen den Rami beträgt ungefähr ein Segment. Übrige Cirren lang. Die längeren Cirren mit drei Paar Borsten am Vorderrand der Segmente. Aus dem Schema geht hervor, daß hier die gewöhnliche, kleinere | Variation zwischen den Cirren der verschiedenen Seiten auftritt. Caudalanhang aus drei Gliedern zusammengesetzt, schmal, von halber Länge des Protopoditen (Endborsten nicht mitgerechnet). Penis fehlt. Cyprislarven wurden in der Mantelhöhle angetroffen; es waren sieben Stück. Also ist auch bei dieser Tiefseeform die Entwicklung in das Mutter- tier verlegt (s. Kapitel über Larven). 4 | Alter Fundort: S. Lat. 10°35°6‘, Ö. Long. 124911:7'. 2050 m tief. — Neuer Fundort: S. Lat. 50911”, W. Long. 50°50’, Süd-Georgien, Falk- landsinseln. Boden: grober, reiner Sand mit Steinen. 2675 m tief. 28. 6. 1902. Schwed. Südpolexpedition 1901—1903. R. M. Verbreitung: Diese Art, die bisher nur von zwei Lokalen gekannt ist, scheint eine ziemlich weite Verbreitung zu haben. Die Fundstellen liegen antipodal auf der südlichen Halbkugel und haben beide große Tiefe (2050—2675m). Das Tiefseeleben scheint ziemlich gleichartige Lebens- bedingungen zu schaffen, weshalb Tiefseeformen oft eine . derartig weite Verbreitung aufweisen. Scalpellum intermedium Horx, 1883. | (Textfg: 33.) Scalpellum intermedium Horx, 1883, WELTNErR, 1897a, Gruvez, 1905a. Scalpellum nipponense Pirssry, 1907b. Komplettierende Diagnose: Weibchen. Capitulum mit 13—14 Platten, die von einer dünnen, spärlich behaarten Cuticula bedeckt sind. Der Margo occludens des Capitulums stark konvex. Zuwachslinien vorhanden. Scutum, Tergum und Supralaterale sind bei größeren Individuen unvollständig: ver- kalkt und V-förmig, bei kleinen jedoch ganz. Carina regelmäßig gebogen, Umbo bei Apex. Dorsalseite mit Seitenleisten. Supralaterale mit langem Margo scutalis, kurzem Margo carinalis. Umbo unter dem Apex. Rostrum klein, dreieckig, fehlt mitunter. Rostrolaterale vierseitig, die Höhe gleich der halben Breite. Infralaterale mit Umbo beim Apex, außerordentlich klein, in der Form von dreieckig bis zu einem schmalen Streifen variierend. Carinolaterale mit dem Umbo bei der Basis der Carina, nicht vorspringend. Pedunculus kurz, mit spärlichen, schmalen Schuppen. Labrum mit spitzigen || Zähnen. Mandibel mit drei Zähnen und einer pektinierten unteren Ecke. | II. Maxille ohne hinteren Lobus, Borsten nicht gruppiert. Caudalanhang von halber Länge des Protopoditen, viergliedrig. Zwergmännchen mit vier rudi- mentären Platten und rudimentären Cirren. CIRRIPEDEN - STUDIEN. | 209 D er - 2 Er u I ve ee eee CO CI Femmes St Sei vow TELFE MATE EINS N VETE N SNETT des Textfig. 33. Scalpellum intermedium Hozx. a Mandibel, Vergr. 915 mal. 5 I. Maxille, Vergr. 161 mal. c II. Maxille, Vergr. 915 mal. d 6. Cirrus mit Caudalanhang (ca), Vergr. 36 mal. e Zwergmännchen, Vergr. 58 mal. f Das Tier (junges) von vorn, g von der Seite, A von hinten, Vergr. 8°3 mal. 210 C. A. NILSSON-CANTELL. Komplettierende Beschreibung: Pırssrys Sc. nipponense wird hier mit der von Hork aus dem Stillen Ozean beschriebenen Art Sc. iniermedium | zusammengeführt. Sc. nipponense wurde auf Grund eines Exemplares aus | Japan von Prrsery im Jahre 1907 aufgestellt und dabei wird schon auf | die nahe Verwandtschaft mit Sc. intermedium Horx 1883 hingewiesen. Der Unterschied soll vor allem im verschiedenen relativen Maß der Platten der unteren Reihe bestehen. Das vorliegende Material zeigt aber gerade in dieser Hinsicht Variationen. Da ich Gelegenheit hatte, Material aus Japan zu untersuchen, das mit Sicherheit mit Pırserys identisch war, konnte ich konstatieren, daß Pırssrys Angaben, junge Exemplare hätten a: verkalkte Platten, berechtigt sind. - Das hier bestimmte Material enthielt sowohl kleine als auch große Exemplare aus dem gleichen Lokal. Bei den kleineren waren die Platten vollständig verkalkt; die größeren hatten aber stärker verkalkte Platten | als Pırserys Exemplar, sie entsprachen am ehesten dem von Hork 1883 | abgebildeten Tier. Bei der vorliegenden Art können also, wie bei Se. japonicum Horx, viele Verkalkungsstadien der Platten vorkommen. Hin- sichtlich der von Pırsery erwähnten Verschiedenheit zwischen den u der unteren Reihe fand ich folgendes: Rostrum fehlt an Pırssrys Exemplar und ei von Horx als rudi- mentär, eine kleine dreieckige Platte bildend, angegeben. Die von mir lesskähten Tiere zeigen ein Schwanken der Form des Rostrums von klein, dreieckig bis schmal, langgestreckt. An einem der größeren Individuen ist die Platte beinahe unmerklich. Das Rostrolaterale zeigt geringe Variation. Es ist vierseitig, seine Länge gleich der doppelten Höhe. Infralaterale ist dagegen sehr verschieden ausgebildet. Es ist bei allen | Tieren klein, mit dem Umbo beim Apex. Von zwei gleich großen Exemplaren trug das eine ein dreieckiges Infralaterale, wie es sowohl Horx, als auch Pırsery beschreiben, das des anderen Tieres war dagegen zu einem schmalen Streifen reduziert. Pırserys Versuch, dieser Platte größeren systematischen Wert zuzusprechen, ist somit unberechtigt. Carinolaterale vierseitig bis dreieckig, mit dem Umbo bei der Basis der Carina. Margo basalis gerade, Margo carinalis oberhalb des Umbo konkav. Die mehr oder minder verkalkten Platten sind: Tergum, Scutum und Supralaterale, die auch mehr oder weniger V-förmig werden können. Größe in Millimetern: Länge des | Breite des | Länge des | Breite des _Capitulums Capitulums | Pedunculus | Pedunculus 10 | DH A 4 2 5 | at 2°5 1:3 | aes et eee ER on el OR a eee ee ee CIRRIPEDEN -STUDIEN. art Innere Teile von Horx nur unvollständig beschrieben, weshalb eine Vervollständigung gegeben werden soll. Mundteile: Labrum mit spitzigen, spärlich sitzenden, dreieckigen Zähnen. Palpus konisch, mit Borsten an der Spitze, entlang des Oberrandes und an der Außenseite. Mandibel mit drei Zähnen und einer fein irn; unteren Ecke. Großer Abstand zwischen Zahn 1 und 2. Eine Mandibel zeigte eine Ab- normität, indem Zahn 2 in zwei kleine Spitzen geteilt war. I. Maxille hat nach Horx geraden Vorderrand, was auch ich bei einem Exemplar fand. Ein anderes Exemplar zeigte aber in der oberen Hälfte eine deutliche, borstenlose Einsenkung. Untere Ecke deutlich. Il. Maxile mit beinahe geradem Vorderrand und dicht sitzenden Borsten. Hinterer Lobus nicht abgesetzt. Segmentanzahl der Cirren von zwei Individuen: | Größe des Indi- | I Ilr Iv | y VI Caudal- viduums | | anhang Länge 14mm | 7 l10 113116 1818| 19 20|—lealealesll 4 Länge 7,5 mm. | 6 | 9 (12/14 |—|16)18 19] — | 19) — 20 | = | Die längeren Cirren mit vier bis fünf Paar langen Borsten am Vorder- rand der Segmente. Es kann von Interesse sein zu erwähnen, daß außer den in der oberen, hinteren Ecke jedes Segmentes der längeren Cirren sitzenden auch entlang des dorsalen Randes der Segmente zerstreute Borsten vorkommen. Da auch die hinteren Cirren kleine Borsten an den Seiten der Segmente tragen, zeigt diese Art also in zwei Merkmalen eine Übereinstimmung mit Pirssrys Gruppe Scalpellum japonicum. Caudalanhang ungefähr von gleicher Länge wie das proximale Seg- ment des Protopoditen; bei dem untersuchten Exemplar aus vier Segmenten zusammengesetzt. An der Spitze wie auch in den oberen Teilen jedes Seg- mentes lange Borsten. Penis fehlt. Zwergmännchen wurde in einem der größeren Exemplare angetroffen. Da Horx eine Reihe Angaben darüber lieferte, kann hier ein Vergleich und eine Ergänzung von Interesse sein. Länge 0:80 mm. Wie Hoek an- gibt, ist das Zwergmännchen sackartig; doch ist hier die Reduktion nicht soweit vorgeschritten wie bei den meisten der oben beschriebenen Scalpellum- Arten. Man findet nämlich vier ovale, langgestreckte Platten um den einen Pol angeordnet, die wahrscheinlich den Scuta und Terga entsprechen. Hozx 1883 sagt darüber auf Seite 73: „Between these rudimentary valves there is probably an opening present, a tuft of hairlike cirri protrudes from this #1? C. A. NILSSON -CANTELL. opening, and may be traced for some distance within the cavity of the mantle“. In Übereinstimmung mit Hox finde ich es ziemlich schwer, diese Einzel- | heiten zu beobachten. Doch kann ich zwischen den Platten eine Mantel- | höhe sehen, aus der rudimentäre Cirren vorspringen. Diese zeigen eine | Segmentierung. Im oberen Teil jedes Segmentes ist ein Borstenring vor- handen: das oberste Segment hat längere Borsten. Die Anzahl der Cirren dürfte schwer zu bestimmen sein; die Figur zeigt zwei. Am entgegengesetzten Pol es Zwergmännchens liegen die beiden Antennen. Die Muskelbänder in der Mantelhöhle treten deutlich hervor. Hinsichtlich der Cuticula finde ich äußerst feine, kleine Chitinstacheln in horizontal gestellten Reihen angeordnet. Horx 1883 sagt darüber auf Seite 73: „a thin chitinous mantle bearing very short hairs over its surface“. Diskussion: Junge, weibliche Exemplare dieser Art mit vollständig verkalkten Platten zeigen ihrem Äußeren nach große Übereinstimmung mit Sc. ventricosum Horx, 1907 a. Das Zwergmännchen von Sc. ventricosum ist nicht bekannt, aber ein Vergleich mit dem der nahestehenden Art Sc. gracile Horx, 1907 a zeigt eine Gleichheit. Daß aber das hier behandelte Material nicht mit den eben erwähnten Arten zusammengeführt werden kann, hat meiner Meinung nach mehrere Gründe. Ich weise nur auf das Aussehen der Platten bei ausgewachsenen Individuen und die Segmentanzahl der Cirren hin. Man findet nämlich bei einem Vergleich der Segmentanzahl der Cirren von Sc. ventricosum und Sc. intermedium, beide Arten an kleinen, mit ganz verkalkten Platten versehenen Individuen untersucht, einen wesentlichen Unterschied, wie aus der folgenden Tabelle hervorgeht. Größe des Individuums | I | ir. |: m] te ee | VI Sc. ventricosum, ee Damm al he Aare 5 | 7] 8| 910) 1110/11] 11) 12) 11) 12 Sc. intermedium, Länge 6118 19 | — | 19 || — | 20] Fourmi. Eu El us 619112114 | — 1 Die Segmentanzahl der längeren Cirren erweist sich also bei den beinahe gleich großen Individuum als verschieden. Sc. ventricosum hat un- gefähr 11, Sc. intermedius ungefähr 18. Eine so große Variation wie | zwischen 11 und 18 findet man jedoch nie bei gleich großen. Tieren der ~ gleichen Art. 3 Alte Fundorte: S. Lat. 34° 13°, Ö. Long. 151° 38°, 740 m tief. 8. Lak 37° 34‘, O. Long. 179° 22°, 1275 m tief, Stiller Ozean. Challenger-Expedition. Japan, Manazura-zaki, 220 m, 485 m, Albatroß-Station 3697. Neue Fundorte: Japan, Sagami, Misaki, Okingse 26. 6. 1914, 300 m tief; 8.7. 1914, 600 m tief. S. Bock. R. M. CIRRIPEDEN-STUDIEN. 213 Verbreitung: Japans Küste, Stiller Ozean östlich von Australien und Neuseeland. Genus Lithotrya G. B. Sowrrsy, 1822. Lithotrya G. B. SowerBy, 1822. Lepas Guen, 1789. Litholepas De BLAINVILLE, 1824. Absia Lxacx, 1825. Brisnoeus et Conchotrya Gray, 1825. Anatifa Quor et GaimarD, 1832. Lithotrya Darwin, 1851, und spätere Verfasser. Komplettierende Diagnose: Hermaphroditen. Capitulum mit 8 Platten. Rostrum und Lateralia oft rudimentär oder fehlend. Zuwachslinien kreneliert. Peduneulus von Schuppen bedeckt, von denen die oben sitzenden regel- mäßig und gezähnt sind, die übrigen einfache Chitinkörper vorstellen. Der Körper liegt zum großen Teil im Pedunculus. Palpus keulenförmig. Vorder- rand mit abgerundeten Ecken. Oberrand gerade oder schwach konkav. Mandibel mit drei Zähnen und einer pektinierten unteren Ecke, Partie zwischen den Zähnen ebenfalls pektiniert. I. Maxille mit geradem Vorder- rand, der mit oder ohne Einschnitt ist. II. Maxille zweilappig, mit Ein- schnitt auf der Mitte des Vorderrandes. Obere Ecke oft spitzig. Maxillar- lobus etwas vorspringend. Keine a eig Caudalanhang mehr- gliedrig. | Verbreitung: Warme Meere. Ich werde weiter unten zeigen, daß man bei der Unterscheidung der zu diesem Genus gehörenden Arten mit der systematischen Verwendung der Lateralia zuweit gegangen ist, wenn man z.B. einteilt: Lateralia rudimentär (L. truncata), fehlend (L. valentiana), lang (L. pacifica), kurz (L. nicobaria). Meiner Meinung nach sollte man in den erwähnten Fällen zwischen wohlausgebildeten Lateralia und rudimentären, die auch fehlen können, unterscheiden. Lithotrya truncata (Quor et Gatmanrp, 1834). (Textfig. 34.) Anatifa truncata Quoı et Gaimarp, 1834. Lithotrya truncata Darwin, 1851, WELTNER, 1897 a, Gruver, 1905 a, Horx 1907 a. ‘Diagnose: Capitulum mit 8 Platten, von denen Rostrum und Lateralia zu schmalen, !/,, der Breite der Carina betragenden Streifen reduziert sind. Lateralia können mitunter fehlen. Der Margo tergalis des Scutums liegt in einer tiefen Furche des Tergums. Carina mit einem inneren, großen, konvexen Kiel, rundlich, zwischen den Terga liegend. Pedunculus relativ kurz mit schwach entwickelter Kalkschale an der Basis. Caudalanhang kürzer als der Protopodit des 6. Cirrus, aus 6 bis 8 Segmenten zusammen- gesetzt. 214 | C. A. NILSSON -CANTELL. Beschreibung bei Darwin 1851, Seite 366. Komplettierende Beschreibung: Hinsichtlich des Aussehens der Platten verweise ich auf Darwıns Beschreibung. Die Lateralia sind, wie Darwin | hervorhebt, außerordentlich klein, rudimentär. Ich fand sie in Form von äußerst a Streifen zwischen Scutum und Tergum. Größe in Millimetern: | Länge des | Breite des | Länge des Breite des Capitulums | Capitulums | Pedunculus | Pedunculus 7 | 10 | 20 | Be 10 | 11 | 14 | A | | Mundteile früher noch nicht abgebildet, weshalb hier Figuren geliefert werden. | Labrum halbkreisförmig ausgehöhlt, mit dicht ee Borsten und | Zähnen. Palpus keulenförmig, mit beinahe geradem Oberrand. Stumpfe Se Borsten entlang der Ränder und an den Seiten. Mandibel mit drei Zähnen und einer pektinierten unteren Ecke, mit- unter weniger vorstehend. Die Mandibel zeigt keine speziellen Unterschei- dungsmerkmale von z. B. L. nicobarica. Zwischen Zahn 1 und 2 ungefähr doppelt so viele kleine Zähne, als zwischen Zahn 2 und 3. Die Anzahl dieser Zähne variiert aber. I. Maxille. Unter den oberen, kräftigeren Stacheln fand ich eine mehr oder weniger deutliche Dont Die Stacheln der unteren Ecke kleiner, abweichend von den in der Mitte sitzenden größeren. ‘ | II. Maxille mit einem die Borsten trennenden Einschnitt auf der Mitte des Vorderrandes. Borsten am Vorderrand kürzer, obere Ecke ab- gerun det. | Segmentanzahl der Cirren: Caudal- anhänge Größe des Individuums | I: | IT | III VI 5. Lil de | | | 6 LLLELLELL LES Länge des Capitulums 7, des Pedunculus 20 Breite des Capitulums 10, des | Pedunculus 8 Länge des Capitulums 10, des Pedunculus 14 | 10} 11] 15 | 16) 18 | 19} 21 22 | 23 | 24 | 24 | 24 | Breite des Capitulums 11, des en CO - i=) Pedunculus 11 DARWINS Angaben .... . | | | 11 a | 16 | —|— | — rp | 21 | 6 | CIRRIPEDEN- STUDIEN. 215 Textfig. 34. Lithotrya truncata (Quor ET Garmarp). a Labrum, Vergr. 53 mal. 5 Palpus, Vergr. 53 mal. e Mandibel, Vergr. 70°5 mal. 4 I. Maxille, Vergr. 70°5mal. e II. Maxille, Vergr. 53 mal. f 6. Cirrus mit Caudalanhang (ca), Vergr. 25°5 mal. 216 C. A. NILSSON-CANTELL. Aus der Tabelle geht die Übereinstimmung zwischen dem ersten Exemplar und Darwis Angaben hervor. Das zweite Exemplar, das mehr Segmente besitzt, ist, wenn auch in der Totallänge kürzer, größer, da | es breiter ist. Die ‚längeren Cirren mit 3 bis 4 Paar Borsten am Vor- derrand. Caudalanhänge: Bei der Hauptform kurz, nicht länger als der Pro- topodit des 6. Cirrus, wie Darwin erwähnt. 6 bis 8 Segmente. Kurze Borsten im oberen Teil der Segmente. | Verbreitung: Freundschaftsinseln, Philippinen, Sundaimels Neuer Fundort: Sundainseln, Mendanao, Gasparsund. In. Korallen. €. W. Avrivicrius 1891. R. M. Lithotrya truncata longicaudata n. Auban. 1) (Textfig. 35 a.) Diagnose: Stimmt mit der Hauptform in den Platten des Capitulums, . den Cirren und Mundteilen überein. Der Unterschied liegt in der ge- ringeren Größe und vor allem in der bedeutenden Länge der Caudal- anhänge, die hier bis !/, der Länge des 6.. Cirrus aufweisen können und ungefähr 11 bis 17 Segmente haben. Diskussion: Bei der Bestimmung von Lithotrya truncata fand ich eine gewisse Verschiedenheit der Individuen. Einige waren kleiner und zeigten zugleich einen wichtigen inneren Unterschied, der darin bestand, daß die Caudalanhänge im Gegensatz zu denen der Hauptform sehr lang waren. Man könnte hiebei auch an einen Vergleich mit der Art Zathotrya valentiana J. E. Gray, 1825 aus: dem Roten Meer denken, über die Darwin 1851, Seite 372 sagt: „It is just possible, though not probably, that this form may prove to be merely a variety or youger state of L. truncata, in which case this latter name would have to be sunk“. Über die Lateralia dieser Art sagt Darwin auf Seite 372: „Latera lost; no doubt they were rudimentary“. Gruvez 1902 b will ein Exemplar ‘aus Zanzibar als L. valentiana identifiziert haben und hebt als wichtiges Merkmal hervor, daß L. truncata rudimentäre Lateralia besäße, die je- doch bei L. valentiana fehlten. Dieser Unterschied scheint mir weniger 1) L. Prare schlägt 1914 vor, daß der Begriff Subspecies nur für geographisch getrennte oder lokale Formen, der Begriff Varietät für jede in der Natur öfter frei auftretende, nicht pathologische Variation gebraucht werden solle. In der vorliegenden Bestimmung vermag ich das nicht immer zu trennen, da auch Exemplare vom gleichen Fundort sehr wohl innerhalb des Gebietes geographisch getrennt sein können. Die weniger abweichenden Formen nehme ich als Subsp., die stärker abweichenden als Species auf. Die Terminologie hat hier weniger Bedeutung, da auf Erblichkeitsver- hältnisse keine Rücksicht genommen wird. CIRRIPEDEN -STUDIEN. 217 wesentlich, da es auch oft bei Exemplaren von L. truncata schwer ist, die Lateralia zu finden. Bei den hier beschriebenen Tieren fand ich so- wohl Individuen mit rudimentären, als auch solche ohne Lateralia. Ob L. valentiana eine deutlich begrenzte Art vorstellt, was Darwin bezweifelt, re ÅN Mr | = | SAN Sv S- Ly “Dp Textfig. 35. a Lithotrya truncata longicaudata n. subsp., 6. Cirrus mit Penis (p) und Caudalanhang (ca), Vergr. 25°5 mal. b Ibla quatrivalvis (Cuvier), 6. Cirrus mit Caudalanhang (ca), Vergr. 36mal. c Lepas anserifera L., 6. Cirrus mit Caudalanhang (ca), Vergr. 53 mal, d Lepas pectinata (Spengler), 1. Cirrus mit Filament (/). lasse ich dahingestellt, da mir kein Material aus dem typischen Lokal, dem Roten Meer vorliegt. Daß die hier behandelten kleineren Exemplare nicht jüngere Individuen von L. truncata truncata sein können, geht meiner Meinung nach daraus hervor, daß hier die Caudalanhänge be- deutend länger als bei der Hauptform sind. Auch kann ich die Tiere aus mehreren Gründen nicht zu L. valentiana rechnen, welche Art hin- sichtlich der Mundteile abweicht, sondern stelle eine neue Subspecies longi- caudata auf. 218 C. A. NILSSON-CANTELL. Beschreibung: _Segmentanzahl der Cirren: Größe des Individuums | I | TT | III IV | v Länge des Capitulums 3:2, des Pedunculus 7 8 11/1315 | 1516 | 17 18 | 19 | ı7 | 19 17 des Pedunculus 4°5 Länge des Capitulums 3, des Pedunculus 5°5 | Breite des Capitulums 3, des I | Ae Hinsichtlich der Segmentanzahl der Cirren ist nichts Besonderes zu sagen. | Dagegen bildet der Caudalanhang, wie erwähnt, das wichtigste Merkmal. Er ist hier außerordentlich lang, bis !/, der Länge des sechsten Cirrus, und aus 11 bis 17 Gliedern zusammengesetzt. Daß der kurze An- hang der Hauptform nicht auf einer zufälligen Atrophierung beruht, zeigt eine Untersuchung mehrerer Exemplare. Gruver gibt für LD. valentiana lange Caudalanhänge an. Die hier bestimmten Tiere stimmen aber hinsichtlich der äußeren Teile und der Mundteile so deutlich mit der Hauptform überein, daß man sie weder mit Darwıns, noch mit Gruvers Beschreibung von L. valentiana identifizieren kann. Übrigens haben sie auch den gleichen Fundort wie die Hauptform. % | i Breite des. Capitulums 3:5, | | 7 | 911113 115116 [16117 | 18] 18 | 19 11 | Pedunculus 2 Größe in Millimetern (Exemplare aus verschiedenen Lokalen): Länge des | Breite des | Länge des | Breite des | Capitulums | Capitulums | Pedunculus | Pedunculus 5 5 6 ee 5 5 6 4 45 4 7 4 Fundorte: Sundainseln, Timor. Auf Korallenriffen bei Koepang 24.16. 1892. C. W. Avrrvirrius. R. M. Sundainseln, Rotti (Nordküste). In Strandklippen. Juli 1899. C. W. Aurı- vILLIUS. R.M. Nordwachter, Javasee. 1891. C. W. Avurıvırııvs. U.M. Verbreitung: Sundainseln. CIRRIPEDEN-STUDIEN. | 219 Lithotrya nicobarica Reinuarpr, 1850. Lithotrya nicobarica Remmarpr, 1850, Darwin 1851, Werner 1897 a, 1910, Gruver, 1905 a, Hork, 1907 a. Lithotrya pacifica BorrapaiLe, 1900, Gruver, 1905 a, 1909, 1912 b, Pırssry, 1907 b, Hor, 1907 a. Komplettierende Diagnose: Capitulum mit acht Platten. Scuta drei- eckig, die Terga leicht bedeckend. Terga bei jüngeren, weniger abgenützten Individuen mit äußerem Mittelkiel vom Apex. Carina lang, inwendig kon- kav, mit innerem Mittelkiel. Lateralia ursprünglich lang und bei nicht ab- genützten Exemplaren freistehend. Bei älteren kurz und abgebrochen. Rostrum in der Regel schmal und kurz. Pedunculus lang, mit einer Anzahl Kalkschalen, an der Wand der Wohnhöhle des Tieres befestigt: Caudalan- hang ungefähr von halber Länge des sechsten Cirrus, aus ungefähr 20 Segmenten zusammengesetzt. Beschreibung bei Darwry 1851, Seite 359, Horx 1907a, Seite 122 und Grover 1912b, Seite 347. Komplettierung und Diskussion: Da mir von dieser Art ein außer- ordentlich reichhaltiges Material verschiedener Größen zur Verfügung stand, konnte ich gewisse Beobachtungen systematischen Interesses machen. Die von BorrADaILE 1900 aufgestellte Art Z. pacifica betrachte ich nur als kleinere, weniger abgenützte Individuen von L. nicobarica. Grover spricht 1909 die Vermutung aus, daß L. pacifica sehr nahe mit L. dorsalis verwandt sei und möglicherweise mit dieser vereinigt werden könne. Soviel ich aus dem mir vorliegenden Material ersehen kann, scheint Pırserys Ausspruch über die Art, 1907 b, Seite 6 richtiger zu sein: „This form (L. pacifica) is probably not distinet specifically from L. nicobarica.“ Er nimmt aber doch die Art auf und hat auch Exemplare aus dem typischen Lokal. Der wesentlichste Unterschied ciiacliai L. nicobarica und L. pacifica soll die ungleiche Länge der Lateralia sein. Übereinstimmung besteht hin- sichtlich des inneren Kieles auf der Carina, den beide Arten zum Unter- schied von L. dorsalis besitzen. Die Verschiedenheit der Lateralia soll hier näher geprüft werden. Bei den Lithotrya-Arten haben die Platten des Capitulums zahlreiche Zuwachslinien. Man kann die verschiedenen Zuwachs- schichten leicht voneinander losmachen und so die Länge der Platte verkürzen; das geschieht auch in der Natur. Bei jüngeren Individuen finden sich mehrere Zuwachslinien vor und deshalb ist die Platte länger. Durch Abnützung werden nun die Platten der älteren Tiere wesentlich verkürzt. Der einzige Unterschied zwischen älteren und jüngeren Individuen besteht also hinsichtlich der Lateralia darin, daß die älteren kürzere Platten haben, wie sie z. B. Darwin für L. nicobarica abbildet. Bei jüngeren Tieren dagegen sind die Lateralia von gleicher Länge wie das Scutum und zeigen auch mehrere Zuwachslinien, übereinstimmend mit Borranaıres Fig. 3, Zool. Bidrag, Uppsala. Bd. 7. 15 220 C. A. NILSSON-CANTELL. PI. LI 1900 von L. pacifica. Man kann auch mitunter Exemplare finden, die die Lateralia der einen Seite abgebrochen haben, während die der | anderen Seite die normale, ursprüngliche Länge aufweisen. Diese gewöhn- | lich jüngeren und kleineren Individuen stimmen auch gut mit den für | L. pacifica gelieferten Maßangaben BoRRADAILES = Hozxs überein. Totallänge in | Millimetern BORRADAILE 28 HOER 2 “TNs CASE 25 Sammlung. . 26 > Hinsichtlich der übrigen Platten ist wenie zu ergänzen. Carina bei jüngeren Tieren oft außerordentlich lang, freistehend. In- wendig ausgehôhlt mit Mittelkiel bei sowohl Jüngeren als auch älteren Individuen. | Tergum hat bei jüngeren, nicht abgenützten Exemplar en einen Auen Mittelkiel, der die Zuwachslinien markiert, was auch Horx 1907a und | GRUVEL 1912b für L. pacifica abbilden. Bei älteren Tieren, die abgebrochene | Terga besitzen, verschwindet dieser Kiel. Rostrum ist meistens auch bei jüngeren Individuen abgebrochen, was ebenfalls Borrapaite findet. Honk 1907a gibt für L. nicobarica eine große Verschiedenheit der Anzahl der Zuwachszonen an, wie es ja natürlich ist. Bei den mir vorliegenden Exemplaren kann ich zwei bis sechs Zuwachs- zonen feststellen. Die. untenstehende Tabelle notiert die Zonenanzahl der Platten für mehrere Tiere; die größeren mit geringerer Anzahl Zonen sind abgenützte Exemplare; die Platten sind in diesen Fällen auch kürzer. Tee Carina Lateralia Rostrum der Tiere I 31 mm 19 7 10. 4 37 mm 15 12 ae 2 40 mm 10 12 14 6 48 mm 11 8 7 3 55 mm 10 5 5 4 Größe in Millimetern: Länge des | Breite des | Länge des | Breite des Capitulums | Capitulums | Pedunculus | Pedunculus 16 13 40 10 13 12 34 10 10 9 25 7 55 6 11°5 5 CIRRIPEDEN-STUDIEN. 221 | Segmentanzahl der Cirren. oo a ss s | | GröBe der Individuen in | I | | xx IV | V VI Caudal- Millimetern | | | | anhang rd des Capitulums 6°5, oa Pedunculus 15 Breite des Capitulums 6, des 9 | 10] 14 | 16] 17 | 18 | 20 | 20119 | 20 | 18 | 23 19 Pedunculus 9 | Länge des Capitulums 10'5, des ; ; | Pedunculus 26 | 4 | 10 | 11/15 | 21120 23/25 126125 | 26 125126) 23 | Breite des Capitulums 11, des | | Pedunculus 9 | Horxs Angaben fiir Lithotrya LE a sla EN 1211317 | 20 22 | 24 || 23 | 23 || 25 | 26 | 23 | 26 23 Wie aus der Tabelle hervorgeht, stimmt Horxs Exemplar von L. nico- barica am ehesten mit dem größeren der beiden untersuchten Individuen überein. Leider kann kein Vergleich mit BorrapaILes Art angestellt, werden, da sich keine Angaben der Segmentanzahl vorfinden. Caudalanhang ungefähr halb so lang wie der sechte Cirrus. Segment- anzahl wechselt mit der Größe, ungefähr 20 Segmente. Hinsichtlich der Mundteile verweise ich auf Darwin 1851 und Horx 1907 a. | Verbreitung: Malayischer Archipel, Indischer Ozean, Neuseeland, Fidschi, Paumotuinseln. Fundort: Sundainseln, Timor. Auf Korallen bei Koepang 24. /6. 1892. €. W. Avriviniios. R. M. Neue Fundorte: Sundainseln, Insel Noesa Kembangen (Südküste Javas). April 1899. C. W. Aukıvırıus Javasee 1891. CO. W. Avrivinuus. R. M. Westküste von Sumatra. September 1891. C. W. Aukıvirrıus. R. M. Rotti (Nordküste). In Strandklippen. Juli 1899. ©. W. Avrıvırrıvs. R. M. Mendanao, Gasparsund. 24./6. 1892. C. W. Aurıvırrıus. R. M. Nordwachter, Javasee. In Porites. C. W. Avrivitnuivs. U. M. Familie Zblidae ANNANDALE, 1909. Fam. Tetraspidae Grover, 1902 b, 1905 a. Subfam. Iblinae Pussry, 1907 b. Fam. Iblidae ÅNNANDALE, 1909 a. Komplettierende Diagnose: Weibchen oder Hermaphrodit Capitulum mit vier, bei jüngeren Tieren chitinisierten, bei älteren verkalkten Platten. Podunculas nicht deutlich vom Capitulum getrennt, mit langen Chitinstacheln, - Körper liegt teilweise im Pedunculus. Palpus keulenférmig, mit abgerundetem Vorderrand; Oberrand konkay, in der Mitte meistens borstenlos. Mandibel 15* 3 | GC. A. NILSSON-CANTELL. mit drei Zähnen und einer pektinierten unteren Ecke. I. Maxille hat einen geraden Vorderrand mit oder ohne Einschnitte. II. Maxille nach oben zu spitzig, mit einem Einschnitt auf der Mitte des Vorderrandes; Maxillarlobus - herausstehend. Filamentanhänge fehlen. Caudalanhänge mehrere lang. Wohlentwickeltes Zwergmännchen vorhanden. Verbreitung: Tropische Teile des Indischen und Stillen Ozeans. Genus Ibla Luacu, 1825. Ibla Leacu, 1825. Anatifa Cuvier, 1817. Clyptra Leica, 1817. Tetralasmis Cuvier, 1830. S -Ibla Darwın, 1851 und späterer Verfasser. Ibla cumingi Darwin, 1851. : (Texfig. 36). Ibla cumingi DARWIN 1851, Werner, 1897 a, Gruver, 1905 a, Hors, 1907 a, KröGEr, 1911 a, 1911 b, ANnnAnDare, 1910 b, 1911b. . Ibla sibogae Horx, 1907 a, ÅNNANDALE, 1910 b, 1911 b. Komplettierende Diagnose: Weibchen. Die Platten des Capitulums braungelb, gewöhnlich mit blauen Rändern und nach oben zu blauer innerer Fläche. Basale Ecke des Tergums an der Innenseite stumpf, mit einem Margo carinalis, der nicht mehr als Margo scutalis vorspringt. Chitinstacheln des Pedunculus braun mit blauen Ringen. Caudalanhang nicht länger als der Protopodit des sechsten Cirrus. I. Ramus des. ersten Cirrenpaares un- gefähr zwei bis drei Segmente kürzer als der II. Ramus. Beschreibung bei Darwin 1851, Seite 183 und Honk 1907 a, Seite 41. Komplettierende Beschreibung: Der blaue Farbenton aie der Ränder der Platten von Ibla cumingi scheint nicht bei allen Exemplaren vorhanden zu sein. Das kann darauf beruhen, daß entweder Variationen auftreten oder aber, daß die Farbe bei in Alkohol konservierten Tieren verschwand. ÅNNANDALE 1910 b nimmt Horxs Jbla sibogae, die sich von Ibla cumingi unter an derem durch das Fehlen der blauen Farbe entlang der Ränder der Platten unterscheidet, auch nur als Varietät der letzt- genannten Art auf. Das dürfte ziemlich berechtigt sein, zudem Horx selbst zweifelhaft ist, ob es sich um eine neue Art oder nur um eine Varietät handelt. Die übrigen erwähnten Unterschiede sind ziemlich unwesentliche Abweichungen hinsichtlich der Mundteile, der Cirren und der Caudalanhänge. Die Mundteile sind bei allen Zbla-Arten nicht nennenswert verschieden. Der Caudalanhang soll bei Zbla sibogae etwas länger als der Protopodit des sechsten Cirrus sein; bei meinen Exemplaren fand ich ihn etwas varriierend, mitunter länger, mitunter kürzer, doch nie jene Länge erreichend, die der Caudalanhang von Jbla quadrivalvis aufweist. 223 CIRRIPEDEN -STUDIEN. Textfig. 36. Ibla cumingü D. a Palpus, Vergr. 91°5 mal. b, ce Mandibel, Vergr. 161 mal, d, e I. Maxille , Vergr. 161 mal. II. Maxille, Vergr. 36 mal. Vergr. 915 mal, g 6. Cirrus mit Caudalanhang (ca), 22 UR | C. A. NILSSON- CANTELL. Mundteile von Krüger 1911 a abgebildet: Am Palpus finde ich ent- lang dem Oberrand die gleiche Anordnung der Borsten, wie sie KRÜGER beschreibt. Auf der Mitte des Oberrandes eine borstenlose Partie. Der ' Palpus ist gleichmäßig dick oder verschmälert sich nur unbedeutend nach vorne Zu. Mandibel mit drei Zähnen (in einem Fall nur zwei) und einer Un. nierten unteren Ecke. Manchmal findet man am Oberrand von Zahn 2 und 3 eine Pektinierung. = I. Maxille mit geradem Vorderrand, der Einschnitte ae kann. II. Maxille mit konkavem Vorderrand, nach oben zugespitzt. Verbreitung: Rotes Meer, Indischer Ozean, Malayischer Archipel, Westlicher Teil des Stillen Ozeans. | Neue Fundorte: China, Hongkong. Labuan, bei Borneo, Westkiste Sumatras. 1891. C. W. Aurıvırrıvs. U.M. R.M. Pulo Pasir, Sumatra. ©. W. Avkıvırnıs. U.M. Rotti (Nordküste), Sundainseln. Juli 1899. C. W. Avrivinitus. U. M. Ibla > (Cuvier, 1817), ‘8 (Textfig. 35 b). Anatifa quadrivalvis Cuvier, 1817. _ Clyptra Leica, 1817. Ibla cuvieriana J. E. Gray, 1825, 30. Tetralasmis hirsutus Cuvier, 1830. Anatifa hirsuta Quoy et Garmarp, 1834. Ibla quadrivalvis Darwin, 1851, Werrner, 1897 a, LANCHESTER, 1902, Grover, 1902 b, 1905 a, ÅNNANDALE, 1911 b, Krücer, 1914. Komplettierende Diagnose: Hermaphrodit. Platten des Capitulums braungelb. Basale Ecke des Tergums auf der Innenseite stumpf mit einem Margo carinalis, der stärker als der Margo scutalis vorspringt. Pe- dunculus mit braungelben Stacheln. Caudalanhang auferordentlich lang, ungefähr viermal länger als der Protopodit. I. Ramus des ersten Cirren- paares um ungefähr sechs Segmente kürzer als der II. Ramus. Penis vor- handen, aus einer basalen ungegliederten und einer a gegliederten _ Partie bestohend: Beschreibung bei Darwin, 1851, Seite 203. Komplettierende Beschreibung: Mundteile im großen und ganzen mit denen der vorhereeea Art tibereinstimmend. Palpus mit konkavem Oberrand, der mit oder ohne Abbruch der Borstenanordnung sein kann. | Hinsichtlich Zahn 2 und 3 der Mandibel sagt Darwin, 1851, Seite 205: „they do not appear pectinated“. Doch fand ich am Oberrand eine Pektinierung wie bei Zbla cumingi. | CIRRIPEDEN-STUDIEN. 225 Verbreitung: Stiller Ozean: Küste Australiens, Fidschi-Inseln. Indischer Ozean: Madagaskar, Ostküste Afrikas. Neuer Fundort: Fidschi-Inseln. Wricur. R. M. Familie Oxynaspididae Pırssryv, 1907. Unterfamilie Oxynaspinae Gruvez, 1905 a. Unterfamilie Oxynaspidinae PirsBry, 1907 b, AnNANDALE, 1909 a. Komplettierende Diagnose: Hermaphrodit. Capitulum mit fünf Platten, von denen das Scutum bei einigen Formen Reduktionen aufweisen kann ‘ Capitulum und Pedunculus mit Chitinstacheln. Scutum mit Umbo bei der Mitte des Margo oceludens. Carina mit Umbo variierender Lage, in der Mitte der Platte bis in der Nähe der Basis gelegen ; unterer Teil spatenförmig. mehr oder minder deutlich gabelförmig verzweigt. Labrum mit oder ohne Zähne. Mandibel gezähnt, Zähne in der Zahl variierend, ungefähr vier, untere Ecke in der Regel zahnartig. I. Maxille mit einem Einschnitt. II. Maxille mit geradem deutlichen Vorderrand, Borsten zusammenhängend. Filamentanhänge fehlen. Caudalanhänge in der Regel fehlend; wenn vor- handen, sind sie äußerst reduziert. Verbreitung: Cireumtropisch. Auf Hornkorallen. Genus Oxynaspis Darwin, 1851. Oxynaspis Darwın, 1851, und späterer Verfasser. - Examinationstabelle. a, Seutum nicht reduziert, Capitulum ganz von Platten bedeckt. Oxynaspis celata Darwin, 1851, Fig. 1, Pl. II. a, Scutum mehr oder minder reduziert, das Capitulum teilweise unbedeckt lassend. b, Seutum im unteren Teil reduziert, der Form nach ungefähr drei- eckig Carina mit subzentralem Umbo. Oxynaspis patens ©. W. AurıvırLıus, 1894 b, Fig..1, Taf. 3. b, Scutum im inneren Teil reduziert, mit zwei längeren Fortsätzen nach oben und unten und zwei kürzeren lateralwärts. Carina mit Umbo nahe der Basis. Oxynaspis Bocki n. sp. (Fig. 1, Pl. III*). b, Scutum zu einer schmalen Platte entlang des Margo occludens reduziert. Der Form nach ein Parallelogramm. Carina mit Umbo nahe der Basis. Oxynaspis Aurivillii STEBBING, 1900. 226 C. A. NILSSON-CANTELL. Oxynaspis celata Darwin, 1851. (Textfig. 37.) Oxynaspis celata Darwin, 1851, WeLıner 1897 a, Gruver, 1905 a. ? Oxynaspis indica ANNANDALE, 1909 a, 1914. Komplettierende Diagnose: Capitulum mit fiinf normal entwickelten Platten. Capitulum und Pedunculus mit zerstreuten Stacheln. Scutum nicht — reduziert, mit Umbo mitten auf dem Margo occludens. Carina in einem Winkel gebogen, mit Umbo gewöhnlich unter der Mitte oder nahe der Basis; basaler Teil konkav, spatenförmig, unbedeutend gabelförmig ver- zweigt. Labrum ohne Zähne. Caudalanhang unbedeutend, stark reduziert, mit einigen Borsten an der Spitze. Beschreibung bei Darwin, 1851, Seite 134. Komplettierende Beschreibung: (Mundteile vorher nicht abgebildet) Labrum, wie Darwin angibt, mit einem vorspringenden Teil, ohne Zähne. Palpus etwas konisch, stumpf, mit Borsten am Ende und entlang eines Randes. Mandibel soll nach Darwin 4—5 Zähne und eine spitzige untere Ecke haben. Ich fand auch hier, daß eine Variation stattfindet, wie aus den Figuren hervorgeht. Abstand zwischen Zahn 1 und 2 außerordentlich groß. Geringste Zahnanzahl war drei. Untere Ecke spitzig mit geringer Andeutung einer Pektinierung. I. Maxille mit oder ohne Einschnitt auf der Mitte. Untere Ecke ziemlich vorspringend. II. Maxille quadratisch, mit geradem Vorderrand, mit über die Ränder zerstreuten Borsten. Segmentänzahl der Cirren: Größe des Indium duns | Le ae et | iv | v | VI Länge: 10 mm X „uw» | > 10} 13 || 16) 17117 120 120 | 22 | 20) 23122723 Breite: 7 mm. er Länge: 7°5 mm ; sare 811011213114 1516 | 1616 | 18 | 16 | 16 Breite: homme "rer Cirrus I kürzer als die übrigen. Die längeren Cirren mit 4—5 Paar Borsten am Vorderrand. Penis vorhanden. Caudalanhang in Form einer unbedeutenden Erhöhung, mit einigen langen Borsten an der Spitze. | Alte Fundorte: Madeira, Japan, Westaustralien. Auf Anthipathes. Subspec. indica ANNANDALE in der Bay of Bengal. CIRRIPEDEN - STUDIEN. 227 = CE / RS IN N Ser = NN | : 7 PAT er nn 0 N a | a rz —— : | = Re SE —_—— NL) Ne — 9 2 > fe Textfig. 37. Oxynaspis celata D. a Mundkegel, Vergr. 32 mal. db Palpus, Vergr. 81:3 mal. c, d, e Mandibel, Vergr. 81:3 mal. jf I. Maxille, Vergr. 142 mal. g II. Maxille, Vergr. 813 mal. / 6. Cirrus mit Caudalanhang (ca), Vergr. 85 mal. bo DD ge) C. A. NILSSON-CANTELL. Fundort: Japan, Kiuschiu, Goto- el, 220—400 m tief. Auf ae tharien. 15./5. 1914. 5. Bock. R. M: U. M. Diskussion: Die von ANNANDALE 1909 a peschnichene Se indica wird vom gleichen Verfasser 1914 zur Spezies erhoben. Auf Grund dessen, was man bei einem Vergleich mit Darwiys hier untersuchter Art finden kann, scheint mir diese Erhöhung nicht annehmbar. Die für ANNAN- DALES Art erwähnten Charaktere, nämlich: kürzerer basaler Teil der Carina, inwendig stärker konkave Carina, stärker zerteilte Ränder auf Scutum und Tergum, gleichlange Rami auf Cirrus II, stärker gebogene Cirren, sehe ich als unbedeutend an. Hinsichtlich der Lage des Umbos auf der Carina (bei der Subsp. indica) sagt ANNANDALE 1909 a, Seite 70: The basal branch about half as long as the vertical one.“ Das stimmt aber sowohl mit Darwins, Fig. 1a, Pl. III, als auch mit dem mir vorliegenden Material - gut überein, weshalb dieses Merkmal von geringerer Bedeutung ist. Die Carina ist nach Darwin inwendig ,deeply concave“, was ich auch bei dem mir vorliegenden Material fand. Die übrigen aufgezählten Charaktere erscheinen als allzu unbedeutend, als daß hiedurch Annanpatzs Art von der Darwins getrennt werden könnte. Die Cirren können natürlich bei den verschiedenen Exemplaren mehr oder weniger gebogen sein. Ob ANNANDALES Exemplar als Subspezies von Darwıns Art angesehen werden darf, kann ich, ohne daß ich das Typenmaterial gesehen hätte, nicht entscheiden. Daß es sich aber um keine von DARWINS versende Art handelt, ist sehr wahrscheinlich. Oxynaspis Bocki n. sp. (Textfig. 38, Taf. IIT+, 1.) Diagnose: Capitulum mit fünf Platten und Chitinstacheln. Scutum _ relativ reduziert, mit subzentralem Umbo, zwei längere Zweige gehen nach oben und unten, zwei kürzere lateralwärts. Tergum dreieckig, der Margo basalis hat eine Ausnehmung für das Seutum. Carina in einem Winkel gebogen, mit Umbo nahe der Basis; untere Partie deutlich gabelformig verzweigt. Pedunculus schmal, deutlich abgesetzt, rundlich, mit Chitinstacheln. Labrum mit Zähnen. Caudalanhang fehlt. Farbe: Platten weiß, übrige Teile gelb mit längsgehenden rotbraunen Bändern, eines an jeder Seite und eines rostral. | Beschreibung: Diese neue Art ist von den vorher bekannten dieser Gattung deutlich dem Habitus nach unterschieden. Capitulum und Pendun- eulus sind mit einer dieken Cutieula versehen. Wird diese abgekratzt, so treten die Platten des Capitulums und die für Oxynaspis typischen Stacheln mit Deutlichkeit hervor. Diese Stacheln sind sicherlich, wie auch ÅURIVILLIUS für Oxynaspis patens beschrieb, aus dem Mantel gebildet und nicht, wie Darwin vermutete, von der Hornkoralle, auf der das Tier befestigt ist. Ti mn CIRRIPEDEN -STUDIEN. 229 Platten weiß, Mantel und Pedunculus gelb mit rotbraunen Längsbändern. Eines geht an jeder Seite von der Basis des Pedunculus zur basalen Ecke des Tergums und setzt sich rund um diese Platte fort, außerdem findet sich ein rostrales Band auf dem Pedunculus, das sich beim Capitulum in zwei kurze Zweige teilt. Textfig. 38. Oxynaspis Bocki n. sp.. a Labrum mit Palpus, Vergr. 85 mal. 6 Palpus, Vergr. 134 mal. c Mandibel, Vergr. 257 mal. ' d I. Maxille, Vergr. 257 mal. Capitulum mit Platten, deren Zuwachslinien undeutlich sind. Scutum von für die Art charakteristischer Form, wie bei O. patens reduziert, so daß zwischen den Platten eine große Partie unbedeckt bleibt. Margo oceludens gerade, mit etwas subzentral gelegenem Umbo. Margo tergalis ziemlich kurz, undeutlich abgesetzt, Margo lateralis mit einer vor- springenden Mittelpartie, die in zwei Spitzen geteilt ist. Margo basalis kurz. Die Form kann man also kurz so beschreiben: Aus dem Umbo gehen lateral zwei kurze, nach oben und unten je zwei lingere Zweige aus. 230 CG. A. NILSSON -CANTELL. Tergum dreieckig, mit etwas iron Margo occludens. Margo | basalis mit einem vorderen Einschnitt, in welchem der obere Lobus des 1! Scutums liegt. | | Carina in einem Winkel gebogen, mit Umbo ein wenig ober der Basis. Oberer Teil konvex, unterer Teil in eine Furca geteilt, die schmälere |} und längere Zweige hat als die folgende Art. Größe in Millimetern: Länge des | Breite des Länge des Breite des Capitulums | Capitulums | Pedunculus | Pedunculus 7 3:5 6°5 2 8 4 4 1°5 4 2 2 le Mundteile: Labrum zungenartig ausgezogen, ansgehöhlt, mit einem Kranz stumpfer, spärlich sitzender Zähne. Palpus etwas konisch, an der Spitze stumpf, mit Borsten cae des Oberrandes, an den Seiten und an der Spitze. Mandibel von ungefähr gleichem Typus wie a 0. Aurivillii. Vier Zähne, ausnahmsweise drei. Der unterste Zahn sitzt in der Nähe der unbedeutend pektinierten unteren Ecke. Oberrand der Zu: außer dem des obersten mit kleinen Zähnen. | I. Maxille mit Einschnitt ungefähr Er der Mitte des Vorderrandes, : ober diesem kräftige, unter diesem schwächere Stacheln. Unterer Teil ae oder weniger vorspringend. Seiten wie auch Ober- und Unterrand mit vereinzelten Haaren. II. Maxille quadratisch mit an Vorderrand, wie bei der folgenden Art. Borsten un Segmentanzahl der Cirren: Grohe es Tara I ime |) wr TV | ee say Gite Ss | Mama sat; ac last 8 mm 6 | 8 | 10/12] 13 | 13 | 12 | 13 | 14 | 14 | 13 | 13 LEVÉ SER 10mm À|7|9/|11113|15|15|15 | — |15 | 16 | 16 =< Caudalanhang fehlt, wie bei O. patens, welche Art ich an Typen- material näher untersuchte. Fundort: Japan, Kiuschiu, Goto-Inseln; 230m tief. Zehn Exemplare auf Hornkorallen. Sandboden. 14./5. 1914. S. Book. U. M. CIRRIPEDEN- STUDIEN. 231 Textfig. 39. Oxynaspis Aurivillit STEBBING. a Labrum mit Palpus, Vergr. 70'5 mal. db Mandibel, Vergr. 161 mal. c I. Maxille, Vergr. 225 mal, d II. Maxille, Vergr. 161 mal. Oxynaspis Aurivillii STEBBING, 1900. (Textfig. 39, Taf. III*, 2.) Oxynaspis Aurivillii STEBBING, 1900, Gruver, 1905 a. Komplettierende Diagnose: Capitulum langgestreckt, nach oben zu spitziger, mit spärlichen Chitinborsten. Fünf Platten. Scutum schmal, lang- gestreckt, rhombisch, mit Umbo auf der Mitte des Margo oceludens. Tergum dreieckig, nach oben zu ausgezogen. Carina in einem Winkel gebogen, nach unten zu breit; der Teil unter dem Umbo kurz, gabelförmig verzweigt. Pedunculus langgestreckt, mit spärlichen Chitinstacheln. Labrum mit Zähnen. Caudalanhang fehlt. Farbe: gelb und braun gefleckt,. Platten weiß. 232 C. A. NILSSON-CANTELL. Komplettierende Beschreibung: Dieses aus Japan stammende Exemplar | der Gattung Oxynaspis scheint am ehesten mit der von STEBBING auf- gestellten Art Oxynaspis Aurivillii aus New Britain übereinzustimmen. Diese — Art ist scheinbar auf Grund eines sehr jungen, 3mm langen Individuums beschrieben worden. Da das mir vorliegende Exemplar in der Hauptsache mit den für O. Aurivillii gelieferten Angaben übereinstimmt, führe ich es unter diesem Namen. Das Exemplar saß auf einer Antipatharie, trug zerstreute Chitinstacheln, die auch hier mit Sicherheit dem Tiere angehörten und nicht von der - Koralle gebildet waren. Dem Äußeren nach schließt sich die Art nahe an O. Bocki an, ist aber von dieser Art deutlich durch die Form der Platten unterschieden. ; Capitulum langgestreckt, nach oben zu spitzig, mit zerstreuten, braun pigmentierten Flecken bedeckt, wie es auch Sreppine angibt. Seutum drei- bis viermal so lang als breit, nach oben und: unten zu spitzig. Umbo auf der Mitte des Margo occludens. Margo carinalis parallel zum Margo occludens. Zwischen Tergum, Scutum und: Carina eine Partie ohne Platten, wie bei O. patens. Daß diese Platte mit Srepsmves Figur nicht vollständig. übereinstimmt, ist nicht verwunderlich, da dem genannten Verfasser ein außerordentlich kleines Exemplar vorlag. Junge Tiere weichen in der Form der Platten oft etwas von größeren ab, weshalb hierin auf STEBBINGS Beschreibung kein größeres Gewicht gelegt werden darf. Tergum dreieckig, schmal, mit geraden Seiten. Carina in einem Winkel gebogen, mit Umbo bei der Basis. Die Partie |} ober dem Umbo schwach konvex, verschmälert sich gegen den Apex zu, | reicht bis zur Mitte des Tergums. Unterer Teil stark ausgebreitet, gabel- fürmig verzweigt. Alle Platten mit schwach hervortretenden Zuwachslinien. Pedunculus bei diesem Exemplar größer als bei SrtEBBIng, von gleicher Länge wie das Capitulum, braun pigmentiert. | Gröke in Millimetern: Länge des | Breite des | Länge des | Breite des Capitulums | Capitulums | Pedunculus | Pedunculus S | | 6 | 3 | 5-5 12 Mundteile: Labrum zungenförmig ausgezogen, rinnenförmig ausgehöhlt, mit einem halbkreisförmigen Zahnkranz. Palpus konisch, mit Haaren an der Spitze und entlang der Ränder. Mandibel mit vier Zähnen und einer spitzigen unteren Ecke, in deren Nähe Zahn 4 sitzt. en ME | | CIRRIPEDEN - STUDIEN. 233 I. Maxille mit einem Einschnitt auf der Mitte. Darüber kräftige, darunter kleinere und zahlreichere Stacheln. II. Maxille quadratisch mit etwas konvexem Vorderrand, der Borsten trägt. | Die Mundteile stimmen also in der Hauptsache mit denen der übrigen Oxynaspis-Arten überein. | Segmentanzahl der Cirren: a des es II | m | ‘Iv | | v | vi | _Lange:..... 11:5 mm || 7 10/19/14) 56 19 18) -|- a | | | Cirren ungefähr wie bei O. celata. Cirrus II hat gleich dicke Rami, zum Unterschied von O. celata, bei welcher Art ein Ramus etwas dicker ist. Diese Verschiedenheit ist aber von geringerer Bedeutung, als STEBBING annimmt. Hinsichtlich des Caudalanhanges sagt StEBBInNG 1900, Seite 675: Caudal appendages seem to consist of two little, adjacent rounded plates, and therefore not to be wanting as in O. patens.“ Bei dem einzigen mir vorliegenden Exemplar konnte ich leider nicht entscheiden, ob sich solche vorfinden. Im allgemeinen dürfte man sagen können, daß diese Anhänge bei der Oxynaspis äußerst rudimentär seien. Bei Exemplaren von ©. celata, für welche Art sie beschrieben wurden, stellen sie unbedeutende, borsten- tragende Erhöhungen vor. Penis lang und schmal, mit zerstreuten Borsten. Alter Fundort: Japan, Bonininseln, Ogasawara; 100 m tief, Auf Anti- patharien. 1./8. 1914. S. Bock. U. M. Familie Lepadidae Darwin, 1851. Fam. Lepadidae [Genera Lepas, Conchoderma, Alepas (in parte)] Darwin, 1851. Subfam. Lepadinae (in parte) + Alepadinae (in parte) Gruvez, 1905 a. Subfam. Lepadinae (in parte) + Alepadinae (in parte) Pizs@ry, 1907 b. Subfam. Lepadinae (+ Alepas— Heteralepas) ANNANDALE, 1909 a. Subfam. Lepadinae (— Heteralepas) ANnNnanDALE, 1914. Diagnose: Hermaphroditen. Fünf Platten, oft bis zwei reduziert. Bei den Gattungen mit reduzierten Platten ist die Membran des Capitulums entweder stark verdickt, oder äußerst diinn, durchscheinend und ohne Muskellagen. Palpus konisch. Mandibel kräftig, mit ungefähr fünf Zähnen und einer unteren Ecke, Zähne in der Regel am Ober- oder Unterrand und an den Seiten pektiniert. I. Maxille mit treppenförmigen Abstufungen auf dem Vorderrand. II. Maxille mit abgerundetem, mehr oder weniger halbkreisförmigem Umfang, Borsten zusammenhängend. Filamentanhänge 934 C. A. NILSSON-CANTELL. vorhanden, gewöhnlich mehrere an jeder Seite. Caudalanhang fehlt oder mehr in Form eines krallenformigen Gliedes vorhanden. Genus Lepas Linné, 1767. (Textfig. 35 c.) Lepas Linn&, 1767. Anatifa Brucurmre, 1789. Anatifera, LiSTER. Pentalasmis Leacu, 1817. Pentalepas Ds BLAInviire, 1824. Dosima J. E. Gray, 1825. Lepas Darwin, 1851 und späterer Verfasser. - Diagnose bei Gruvzr, 1905 a, Seite 106. Verbreitung: Pelagisch in allen Meeren. Beim Genus Lepas besteht eine Gleichförmigkeit hinsichtlich des Aus- sehens der Mundteile, weshalb diese hier nicht zur Unterscheidung der Arten verwendet werden können. Doch sind die Arten deutlich durch andere Charaktere, wie: Platten des Capitulums, Filamentanbänge und Caudalanhänge getrennt. | Lepas anserifera Linn&, 1767. Lepas anserifera Lınn&, 1767. Anatifa striata BRUGUIÈRE. Pentalasmis dilatata Leacr, 1818. : Anatifa sessilis Quoy ET GraimarD, 1832. Lepas nauta MACGILLIVRAY. Pentalasmis anseriferus Brown, 1844. Lepas anserifera Darwin, 1851, Hozx, 1883, 1907 a, Grover, 1905 a, 1909, 1911 a, 1912b, Werner, 1897 a, b, Prcssry, 1907 b, 19110, A 1908, 1909 a, 1910 b, Sumner, 1911. ? Lepas denticulata Gruvez, 1902 b. Diagnose bei Gruver, 1905 a, Seite 104. Ausführlich beschrieben von Darwin und anderen Verfassern. Komplettierende Beschreibung: Bei kleineren Individuen findet man, worauf schon Darwin hinweist, feine Zähne entlang der Dorsalseite der Carina, wie auch entlang dem Margo scutalis des Scutums, besonders um den Umbo. Diese Individuen haben auch einen außerordentlich kurzen Pedunculus. Ich war zu Anfang geneigt, diese Tiere zu L. denti- culata Gruver, 1902 b zu rechnen, welche Art L. anserifera ziemlich nahe steht und auch als zwischen L. anserifera und L. pectinata gehörig an- gesehen wird. Als für L. denticulata wichtige Merkmale werden angegeben: ein innerer Zahn nur auf dem linken Scutum, das Fehlen der Filament- anhänge, und das Vorkommen einer Pektinierung auf den Platten. Auf die Pektinierung darf jedoch nicht zuviel Gewicht gelegt werden, da auch kleinere Individuen von L. anserifera dieses Merkmal aufweisen. Nach CIRRIPEDEN- STUDIEN. 235 der Originalbeschreibung zu urteilen, scheint das Fehlen der Filament- anhänge noch nicht mit Sicherheit festgestellt zu sein. Der Caudalanhang von Gruvets Art gleicht auch dem von L. anserifera, welch letzterer von dem der übrigen Arten verschieden ist. Um zu entscheiden, wie weit L. denticulata wirklich eine eigene Art darstellt, bedarf es somit weiterer Funde. Verbreitung: Pelagisch in den tropischen und gemäßigten Meeren. Nördlichster Fundort: Shetlandsinseln, südlichster: Sydney, Australien. Fundorte: Atlantischer Ozean: N. Lat. 7° 30’, W. Long. 24° 10’. 9./1. 1892. J. Meyer. R. M. N. Lat. 32°, W. Long. 43°, J. Meyer. R. M. N. Lat. 28046‘, W. Long. 55°10’. Joseph.-Exp. 1869. R. M. N. Lat 32°46’, W. Long. 58°52’. Joseph.-Exp. 1869. R. M. N. Lat. 32°30’, W. Long. 43°10‘, J. Meyer. KR. M. N. Lat. 25°. Exsrrômer. R. M. N. Lat. 6°15‘, W. Long. 25°. 28./8. 1886. G. v. ScH&ELr. U. M. Kamerun, Bibundi. 20./9. 1892. Junger. R. M. | | Stiller Ozean: Japan, Bonininseln (Ogasawara) Taki no ura. Im | Wasserspiegel, auf Bimsstein. 28./7., 29./7., 2./8., 3./8., 1914, S. Bock. U. M. | Indischer Ozean: S. Lat 4°20’, O Long. 85°34’. 20./9. 1902. G. Dy. . Schiff „P. Wikström jun.“. U. M. | E 8. Lat. 8°44’, Ö. Long. 83°13‘. 23./9. 1902. G. Dy. Schiff „P. Wik- ström jun.“. U. M. : Lepas pectinata SPEnoLrer, 1793. | I | | | (Textfig. 35 d.) | Lepas pectinata Srenezer, 1793. | Lepas muricata (var.) Pott, 1795. | Lepas anserifera Pott, 1795. | Lepas sulcata MoxraGu, 1803. | Pentalasmis spirulae Lxeacu, 1818. | Pentalasmis sulcata Luacn, 1824. | Pentalasmis radula (var.) et sulcatus Brown, 1844. | Pentalsmis inversus CHEnu. Anatifa sulcata Quoy et Garmarp, 1832. | Lepas pectinata Darwin, 1851, Horr, 1883, Werrner, 1897 a, 1910, Grover, 1905 a, 1909, 1910, 1912 b, Pmssry, 1907 b, e, 1911c, Sumner, 1911, BoRRADAILE, | 1916. | | Diagnose bei Gruver 1905 a, Seite 107. Beschreibung bei Darwin 1851, Seite 85. Komplettierende Beschreibung: Diese Art ist in ihrem Äußeren ziemlich variierend, besonders hinsichtlich der Ausbildung der Zähne auf den Platten. Sowohl glatte als auch pektinierte Individuen wurden an- getroffen. Auch hinsichtlich der Pektinierung herrscht Verschiedenheit. Zool. Bidrag, Uppsala. Bd. 7. 16 236 C. A. NILSSON-CANTELL. Exemplare aus dem Mittelmeer und den Azoren hatten einen dunklen Mantel, der durch die Schale sichtbar war, andere Exemplare aus dem | Atlantischen Ozean wieder waren weiß, ohne Spur einer Pigmentierung. — Filamentanhänge können, nach Darwin, auch fehlen. Doch fand ich an allen untersuchten Exemplaren einen an jeder Seite (Textfig. 35 d). Verbreitung: Pelagisch in allen Meeren, meist in den tropischen. Fundorte: | | Mittelmeer : Messina. 1888. A. Arperrör. R. M. Ville Franche. März 1888. Hs. Tuer. R. M. Atlantischer Ozean: Azoren. Villa Franca. 26./7.-1869. Re Expedition 1869. R. M. Lat: 35°18’, ‘W. Long. 37° 0’. 5./9. 1891. .J. Meyer. R. Mr Lat. 39° 25‘; W. Long. 29°.55*. .26./1. 1891. J. Meyer. RME Lat. 41°22’, W. Long. 10° 22‘. Joseph. Expedition 1869. R.M. Lat. 1940’, W. Long. 23° 15‘, 17./4. 1895. J. Meyer. R: M. Westindien. Auf Janthina communis. U.M. Lat. 50°—20°, W. Long. 10°—80°. Auf Janthina communis. November 1890 bis Juli 1891. U. M. Stiller Ozean: S. Lat. 29°50’, Ö. Long. 172° 0’. 31. 3. 1896. R. M. "N. Lat. 35° 25‘, O. Long. 176° 44’. 1890. Fristepr. R. M. Indischer Ozean: $. Lat. 4204 6. Long. 85° 34’. 20./9. 1902. G. Dn. Schiff „P. Wikström jun.“ U. M. Lat. 28921'; W. Long. 86°10’. 23./10. 1893. J. Meyer. R.M. . Lat. 8° 44°, 0. Long. 83013. 23./9. 1902. G. Dn. Schiff „P. Wikström jun... ale | BS. Lai out 0. Long. 79°51’. 26./9. 1902. G. Dn. Schiff pe Wikström”. U. M. | neue on vi Lepas anatifera Linnn, 1767. Lepas anatifera Lınn&, 1767. Anatifa, Anatifera oder Pentalasmis Levis mehrerer Verfasser. Anatifa eugonata Conran, 1837. Anatifa dentata (var.) BRuGUIERE, 1789. R Pentalasmis dentatus (var.) Brown. Lepas anatifera Darwin, 1851, Hors, 1883, A. W. Mar, 1882, Werner, 1895, | 1897 a, b, 1900, 1910, Norveaarv, 1905, Gruver 1905a, 1909, 1910, 1912b, PirsBry, 1907 b, e, 1910, 1911 e, Sressins, 1910, ÅNNANDALE, 1906 a, 1909 a, A. E. Orımann, 1911, Sumner, 1911, Krücer, 1911 a, P. Hucazs, 1914, JENNINGS, 1915. Diagnose bei Gruvez 1905 a, Seite 108. Beschreibung bei Darwin 1851, Seite 73. Mundteile von Krüger 1911 abgebildet. | BT Ten nn Zn nn tri AN CIRRIPEDEN - STUDIEN. 231 Von dieser Art untersuchte ich mehrere Exemplare aus verschiedenen Gebieten. Wezrwer 1900 erwähnt, daß er bei einigen Tieren auch einen inneren Zahn am linken Scutum gefunden habe. Die mir vorliegenden Exemplare haben jedoch nur am rechten Scutum einen Zahn, was auch als für diese Art typisch angegeben wird. Dieser Zahn war aber ver- schieden ausgebildet, was zeigt, daß eine Variation stattfinden kann. Verbreitung: Pelägisch, außerordentlich häufig in allen Meeren. Fundorte: Atlantischer Ozean: N. Lat. 47° 14’, W. Long. 9° 9. Auf einem schwimmenden Brett. Joseph. Exp. 7./6. 1869. R. M. Atlantischer Ozean, Herbst 1895, auf einer schwimmenden Flasche, zusammen mit Lepas Milli und Lepas pectinata. R.M. N. Lat. 40° 26‘, W. Long 28° 59’. R. M. Westindien, 1858. Hsarmarsson. R. M. Westindien, Haiti, St. Mars. 1890. Martson. R. M. Terror und Erebus-Golf (südlichster bekannter Fundort). W. J. Jason. R. M. Lepas australis Darwin, 1851. Lepas australis Darwin, 1851, Hork, 1883, 1907 a, Werner, 1895, 1897 a, Grover, 1905 a, 1907 b, 1910, 1912 b, Sressıne, 1910. Diagnose bei Gruver 1905 a, Seite 109. Beschreibung bei Darwin 1851, Seite 89. Verbreitung: Pelagisch, häufig in südlichen Meeren. Hinsichtlich der Verbreitung sagt Honk 1907 a, Seite 1: „Lepas australis D. which Darwin believed to be confined to the Southern Ocean have not hithero been observed in the East Indien Archipelago.“ Diese Angabe kann mit dem vorliegenden Material, das auch Exemplare von Java im malaiischen Archipel umfaßt, ergänzt werden. Neue Fundorte: Java. 1899. C. W. Avurıvırrıvs. R. M. Stiller Ozean: S. Lat. 46° 0‘, W. Long. 142° 30’. 12./8. 1896. J. Meyer. R. M. Lepas Hillii (Leacu, 1818). Anatifa oder Pentalasmis laevis mehrerer Verfasser. Pentalasmis Hillii Leacu, 1818. Pentalasmis Cheloniae Leacu, 1818. Anatifa tricolor Quoy et Gaimarp, 1827. Anatifa substriata Conrap, 1837. Lepas Hilla Darwin, 1851, Hork, 1883, A. W. Mars, 1882, Werner, 1897 a, em 1902b 1905 a, 1907b, 1910, 1912 b. STEBBING, 1910, pee 1907 b, SUMNER, 1911. Diagnose bei Gruvez 1905 a, Seite 110. Beschreibung bei Darwin 1851, Seite 77. Das hier untersuchte Material aus verschiedenen Gebieten zeigte hin- sichtlich der inneren Teile geringe Variation. Verbreitung: Pelagisch in allen Meeren. 16* Oo. oF | | C. A. NILSSON-CANTELL. Neue Fundorte: Indischer Ozean: S. Lat. 28° 21‘, W. Long. 86° 10°. J. Meyer. R. M. S. Lat. 400 16, W. Long. 103° 14‘. 12./3. 1891. R. M. Atlantischer Ozean, auf einer schwimmenden Flasche, zusammen mit Lepas — anatifera und L. pectinata, Herbst 1895. R. M. Lepas fascicularis Eırıs und SoLLANDER, 1786. (Textfig. 40a.) Lepas fascicularis Extis und SOLLANDER, 1786. Lepas cygnaea SPENGLER, 1790. Lepas fascicularis Monracu, 1808. | Lepas dilatata Donovanı, 1804. 5 Pentalasmis spirulicola und Donovan, Leacn, 1818. Pentalasmis fascicularis Brown, 1844, A. W. Mam, 1882. Anatifa vitraea Lamarck. Dosima fascicularis J. E. Gray, 1825. Pentalepas vitraea Lesson, 1830. Anatifa oceanica Quoy et Garmarp, 1832. | Lepas fascicularis Darven, 1851, Howe 1883, Wettner, 1897 a, b, 1900, GRUVEL, . | 1905 a, 1907b, 1910, 1912b, Pırsery, 1907b, e, Hoxx, 1907 a, Sresging, |) 1910, Sumner, 1911, A. R. NicHors, 1915. Lepas fasciculatus P. Huenes, 1914. © Diagnose bei Gruvez 1905 a, Seite 105. Ausführlich beschrieben bei Darwm 1851, Seite 92. Komplettierende Beschreibung: Von dieser Art untersuchte ich zahl- reiche Exemplare verschiedener Größe. Bemerkenswert ist die Variation, die diese Art aufweist. Einige Tiere hatten die Carina stark in einem Winkel gebogen, mit einem vorspringenden Umbo, andere dagegen hatten die Carina schwächer gebogen, mit einem weniger vorspringenden Umbo, außerdem war der untere Teil weniger ausgebreitet. Verbreitung: Auf schwimmenden Gegenden in allen gemäßigten und tropischen Meeren. Fundorte: Nordsee: N. Lat. 57°, Ö. Long. 4°. Aug. 1813. U. M. Atlan- tischer Ozean. N. Lat. 37° 50‘, W. Long. 28° 0‘. 16./11. 1896. J. Meyer. R. M. N. Lat. 41° 22°, W. Long. 10° 22°. Joseph. Exp. 1869. R. M. N. Lat. 25°, W. Long. 719, Forsström. U. M. Lepas fascicularis Aurivillii n. subsp. | (Textfig. 40 b.) Diagnose: ifs Äußeren gleich der Hauptform, mit einer Carina, die oben die gleiche Breite wie die Hauptform hat. Cirren etwas kürzer, mit breiteren Segmenten, überall von feinen Haaren bekleidet. Beschreibung: Bei einem Vergleich zwischen atlantischen Individuen der Hauptform und Exemplaren aus Bangkok (Siam) und der Javasee, fand ich, sogar bei gleich großen Tieren, Verschiedenheiten hinsichtlich der Cirren. Die atlantischen Exemplare hatten mit Borsten bewaffnete =“ CIRRIPEDEN-STUDIEN. 239 Segmente, die aber ohne Haarbekleidung waren. Tiere aus Siam und der Javasee trugen an den Cirren außer den gewöhnlichen Borsten eine ziem- lich dichte Haarbekleidung. Außerdem findet man die Cirren etwas kürzer, da die Segmente verkürzt und breiter sind. Ich nehme die Exemplare . deshalb als eine besondere Varietät Aurıvırrıı auf. DARWIN beschreibt zwar eine Varietät villosa aus dem Atlantischen Ozean, die einen haarigen Textfig. 40. 6.a Cirrus von Lepas fascicularis, Ellis und Sallander. Vergr. 65 mal. b 6. Cirrus von Lepas fascicularis Aurivillii, n. subsp. Vergr. 65 mal. - Körper aufweist. Diese Varietät weicht aber von der Hauptform und meinen Exemplaren durch die ober dem Umbo außerordentlich schmale Carina ab. Hinsichtlich der Mundteile ist wenig von Bedeutung. Größe in Millimetern: 4 | Länge des | Breite des | Länge des | Breite des | Capitulums | Capitulums | Pedunculus | Pedunculus | 8 | 6 | 3 | 2 | | Fundorte: Bangkok (Siam). Auf Limulus. 29./1. 1877. Satmiy, R. M = Javasee. 1899. C. W. Aurrvrzzius. R. M. | 240 | C. A. NILSSON -CANTELL. Genus Conchoderma OxFERs, 1814. Conchoderma Orrers, 1814. Lepas Linxé, 1767. Branta Oxen, 1815. | | | Otion und Cineras Leacn und andere Verfasser. Malacotta und Senoclita Scnumacuer, 1817. Gymnolepas DE BLAINVILLE, 1824. Pamina J. E. Gray, 1825. Conchoderma Darwin 1851 und späterer Verfasser. Diagnose bei Grover 1905 a, Seite 143. Verbreitung: Pelagisch in allen Meeren, auf lebenden und toten Ob- | jekten. we Verwandtschaft: Wie schon Darwin hervorhebt, ist diese Gattung dem Genus Lepas in vielen Hinsichten, wie: Mundteile, Cirrenbewaffnung u. a. ähnlich. Jorzaup 1910 b leitet Conchoderma in seiner phylogenetischen Tabelle von Scalpellum scalpellum ab.. Die Übereinstimmung ist aber nicht groß, beschränkt sich hauptsächlichst darauf, daß der Umbo auf Scutum und Carina nicht apical liegt. In dieser Hinsicht erhalten wir gleich große Übereinstimmungen mit Oxynaspis, welchem Genus die Conchoderma-Arten in inneren Teilen nicht gleichen, wie sie auch von denen bei Scalpellum scalpellum verschieden sind. Da wir nun schon oben sahen, daß die drei Genera Lepas, Conchoderma und Alepas besonders hinsichtlich der Mund- teile so deutliche und charakteristische Übereinstimmungen aufweisen, müssen wir wohl ihre nahe Verwandtschaft annehmen. Daß Conchoderma nicht aus Lepas abzuleiten ist, dürfte aus mehreren Gründen sicher sein. Wahrscheinlich haben sich die drei Genera aus einer gemeinsamen Stamm- form entwickelt. Bi, : Conchoderma auritum (LINNÉ, 1767). (Textfig. 41.) . Lepas aurita L., 1767. Otion Cuvierianus, Blainvillianus, Bellianus, Dumerillianus, Rissoanus Laon, 1825. Otion depressa et saccutifera Coures, 1829. Otion auritus Macercrivray, 1845. Lepas Leporina Pout, 1795. Conchoderma auritum et leporinum Örrers, 1814. Lepas cornuta Moxracu, 1815. Branta aurita Öken, 1815. Malacotta bivalvis Scuumacuer, 1817. Gymnolepas Cuvierti De BLramvirre, 1824. Conchoderma aurita Darwin, 1851 und späterer Verfasser. Diagnose bei Gruver 1905 a, Seite 144. Beschreibung bei Darwin 1851, Seite 141. CIRRIPEDEN - STUDIEN. 241 Textfig. 41. Conchoderma auritum (L.). a Labrum, Vergr. 53 mal. b Palpus, Vergr. 60 mal. c, d Mandibel, Vergr. 53 mal und 70 mal. e I. Maxille, Vergr. 53 mal. f II. Maxille, Vergr. 60 mal. ; Mundteile bisher nicht abgebildet, weshalb Figuren geliefert werden, die die Übereinstimmung mit Lepas zeigen. Fundorte: Stiller Ozean: Südgeorgien auf Coronula diadema auf dem Wal Megaptera, 11./5. 1905, E. Söruımg; maj 1909, A. Jonsson ; C. Linp- quisr 1916; S. Lat. 41° 38‘, Ö. Long. 114° 49‘ 18./12. 1895. R. M. Verbreitung: Pelagisch in allen Meeren, oft auf Coronula diadema. 242 C. A. NILSSON - CANTELL. Conchoderma virgatum (SPENGLER, 1790). Lepas virgata SPENGLER, 1790. Lepas coriacea Port, 1795. Lepas membranacea Monracu, 1808. Conchoderma virgatum Ourers, 1814. Branta virgata Oxen, 1815. Senoclita fasciata SCHUMACHER, 1817. Cineras vittata Leacn, 1824. - Cineras cranchii, chelonophilus olfersii Leacn, 1817. Cineras megalepis, Montagu, Rissoanus Leacu, 1825. Cineras membranacea MACGILLIVRAY, 1845. Cineras bicolor Risso, 1826, . Cineras vittatus Brown, 1844. Gymnolepas Cranchi DE Branvicre, 1824. Pamina trilineata J. E. Gray, 1825. Conchoderma virgatum DARWIN, 1851 und späterer Verfasser. Diagnose bei ANNANDALE 1909a, Seite 82. Beschreibung bei Darwin, Seite 1851, Seite 146. Mundteile auch von - Krüger 1911a und ANNANDALE 1909 a ENE Fundorte: St. Thomas, Westindien, 13./6. 1871. Sarım. R. M. Haiti, St. Mars, Westindien, 1890. Marrson.. R. M. Japan, 1883. Prrersen. R. M. Atlantischer Ozean: N. Lat. 220 20°, W. Long. 22° 30’, 14./3. 1893. J. Meyer. R. M. Messina, 10./4 1891. ©. W. Aukıvırrıvs. R. M. Verbreitung: Kosmopolitisch. Pelagisch, besonders an Booten. Die typische Form ist bisher noch nicht aus Japan gekannt gewesen; Krüger 1911 a beschreibt aber var. Hunter; und eine neue var. japonica aus diesem Gebiet. Genus Alepas SANDER Rang, 1829. > Alepas (in parte) SANDER Rane, 1829, Darwin, 1851, Gruver, 1905a. Gymnolepas C. W. Aurivitirus, 1894 b, Grover, 1905 a. . Eremolepas Werner, 1897 a. | Alepas Pırsery, 1907 b, 1912, ÄNNANDALE, 1909 a, 1914. Diagnose bei ANNANDALE 1914, Seite 276. Verwandtschaft: Wie ANNANDALE 1914 richtig anmerkt, muß dieser Genus in die Nähe von Conchoderma gestellt und nicht von diesem getrennt werden, wie es der genannte Verfasser selbst 1909a machte. In die Augen fallende Übereinstimmungen bestehen hinsichtlich der Scuta, Filamentan- hänge, Mandibeln und Maxillen. Doch finden sich Abweichungen in Aus- sehung der Borstenbewaffnung und Länge der Cirren, der Palpen und anderer Charaktere. Zweifellos repräsentiert: Alepas degenerierte Formen. CIRRIPEDEN - STUDIEN. 243 Alepas pacifica PirsBry, 1907. (Textfig. 42.) Alepas pacifica Pırssry, 1907 b. Diagnose: Capitulum dünn, durchscheinend, ohne Muskeln. Glatte Cuticula. Margo occludens gerade, beim Orificium leicht vorspringend. An der Basis des Orificiums zwei Scuta, die aus einem Band entlang des Margo oceludens und zwei aus der Mitte verlaufenden lateralen Schenkeln bestehen. Pedunculus deutlich abgesetzt, bedeutend kürzer als das Capitulum. Labrum mit zahlreicnen dicht sitzenden, kleinen, spitzigen Zähnen. Palpus halbkreisförmig. Mandibel mit fünf pektinierten Zähnen und einer oft geteilten unteren Ecke. Filamentanhänge vorhanden. Beschreibung bei Pırsery 1907 b, Seite 105. Komplettierende Beschreibung: Das Exemplar stimmt gut mit der Originalbeschreibung überein. Größe in Millimetern: | Länge des | Breite des | Länge des | Breite des | Capitulums | Capitulums | Pedunculus | Pedunculus | L. #22 | 16°5 | 7 | 3°5 Cirren: Wie Pirssry (1907b, Fig. 34c) finde auch ich einen Abbruch der Borstenbewaffnung an den Segmentseiten der hinteren Cirren, während die vorderen eine mehr zusammenhängende Borstenanordnung besitzen. | Ein Vergleich zwischen der Segmentanzahl Pırserys und des mir vorliegenden Exemplares zeigt die unbedeutende Variation der kurzen Cirren. Größe des Individuums | I | 1I | III | IV | V | VI men | Länge des Capitulums 22 mm | | | | | - °" | Länge des Pedunculus 7mm | 6 | 7 | s8|sii9/9]9/9] 9] 9/10] 10 | PILSBRYS bene en) Exemplar: | Länge des Pedunculus20mm AR ein ro = 2 | | Filamentanhänge fand ich auch bei dieser Art, obwohl diese von Pırsery nicht erwähnt werden; wieviele es sind, konnte ich nicht mit Bestimmtheit entscheiden, doch fand ich die Anhänge an der Basis mehrerer der längeren Cirren. ÅNNANDALES 1914 neue Art Alepas investigatoris, die als A. pellucida Avriv. und A. pacifica Pirspry nahestehend angegeben wird, soll von den zwei genannten Arten durch das Vorkommen von Filamentanhängen unterschieden sein; mit dem Nachweis dieser Anhänge bei A. pacifica fällt also diese Verschiedenheit hinweg und die Art A. + = 244 | C. A. NILSSON-CANTELL. investigatoris erscheint somit als unsicher. Caudalanhänge konnte ich bei A. pacifica nicht auffinden; solche werden für A. parasita von DARWIN, doch nicht auf Grund eigener Beobachtungen, angegeben. ae Klee 5 na mm y yon wes CAF Ag, N, - A, Textfig. 42. Alepas pacifica PirsBry. a Labrum mit Palpi (p), Vergr. 25'5 mal. b, c, d Mandibel, Vergr. 36 mal. e I. Maxille, Vergr. 54 mal. f Il. Maxille, Vergr. 36 mal. Mundteile: Labrum ist bisher noch nicht beschrieben worden. Es ist schwach angeschwollen und trägt einen halbkreisförmigen Kranz. spitziger, dicht sitzender Zähne. Der Palpus ist hier von außerordentlich merkwürdigem CIRRIPEDEN - STUDIEN. 245 Bau. Er ist nicht wie gewöhnlich konisch, sondern halbkreisförmig, mit Borsten an den Rändern. _ Mandibel mit fünf Zähnen und einer in ein. oder zwei Spitzen ge- teilten unteren Ecke. Der untere Rand der Zähne trägt kleinere Zähnchen. I. Maxille hat zu oberst einen kräftigen und darunter einen kleineren Stachel und außerdem ein Bündel kleinerer (borstenartiger) Stacheln. II. Maxille halbkreisförmig. | Alter Fundort: Nördlich von San Francisco, Kalifornien. Fundort: Südlicher Atl. Ozean. Düsen. R. M. Verbreitung: Diese Art scheint ein ziemlich großes Verbreitungsgebiet zu haben. Pırsery 1907b sagt darüber auf Seite 106: „The essentially pelagie habit of the genus leads us to antieipate wide dispersion of the species.“ | Familie Heteralepadidae n. fam. Diagnose: Platten stark reduziert, fehlen oder beschränken sich auf ein Paar schlecht begrenzter Chitinseuta. Die Membran des Capitulums stark verdickt, mit mehr oder minder schrumpfiger Oberfläche. Die Mus- . kulatur des Peduneulus erstreckt sich bis in das Capitulum und bildet dort eine Lage unter der Membran. Palpus konisch. Mandibel trägt drei, vier Zähne und hat eine untere Ecke mit oder ohne Pektinierung; Unterrand der Zähne in der Regel pektiniert. I. Maxille mit geradem (Subgen. Para- _ lepas) oder nach unten herausstehendem Vorderrand (Subgen. Heteralepas), der oben einen Einschnitt aufweist. II. Maxille nicht zweilappig; Borsten in Gruppen (Subgen. Heteralepas) oder wenigstens entlang des Vorderrandes zusammenhängend (Subgen. Paralepas). Ein einziger Filamentanhang an jeder Seite der Basis von Cirrus I. Caudalanhang lang, mehrgliedrig. Typus: Heteralepas rex Pirspry, 1907 d. Diskussion: Der Genus Heteralepas wurde hier in eine besondere Familie gestellt, da seine zwei in mehreren Hinsichten gleichen, in anderen voneinander abweichenden Subgenera auf Grund von Verschiedenheiten in den Mundteilen nicht zu der in dieser Hinsicht wohlabgegrenzten ‚Familie Lepadidae gerechnet werden können. AnnanpaLe 1909a sagt auf Seite 84: „I seems clear that the genus Heteralepas (sensu lato) affords a link between the subfamilies Lepadinae and Alepadinae.“ Ob dies aber so selbstverständlich ist, dürfte unsicher sein. Zwar finden sich kleinere Übereinstimmungen mit Lepas, z. B. hinsichtlich der Mandibel und des Filamentanhanges, was auf eine entferntere Verwandtschaft deutet, doch darf man deshalb bestimmt nicht annehmen, daß Heteralepas ein Glied zwischen jenen Subfamilien bilde. Da der Genus ziemlich freistehend zu sein scheint, ist es angezeigt, für ihn, wie es schon früher für Oxynaspis gemacht wurde, eine neue Familie aufzustellen. 246 C. A. NILSSON-CANTELL. Genus Heteralepas Pırsery, 1907. Alepas (in Darwin, 1851, Hozx, 1883, 1907a, ©. W. Ans 1894 b, F4 Gruvet, 1905 à, ÅNNANDALE, 1905, PrzsBry, 1907 b, 1907 d. i Heteralepas Pırsery, 1907 b, 1911 c, ÅNNANDALE, 1909 a, 1914 a, Krücer, 1911 a. Verbreitung: Warme und gemäßigte Meere. | Durch PirsBrys 1907 b verdienstvolle Aufteilung ee Genus Alepas Rane, 1829 in die beiden Gattungen Heteralepas und Alepas und die Teilung der erstgenannten Gattung in die Subgenera Heteralepas und Paralepas wurde die Kenntnis der Systematik der hierhergehörenden Formen vermehrt. Leider sind noch mehrere Arten unvollständig gekannt und deshalb ziemlich unsicher. Die Mehrzahl kann zum Genus Heteralepas gerechnet werden. Das vorliegende Material enthält Vertreter beider Subgenera. | a) Subgenus Heteralepas Pınssry, 1907. Diagnose bei Krücer, 1911a, Seite 30. Heteralepas Eye) japonica (C. W. ÅURIVILLIUS, 1894), (Textfig. 43, Taf. III”. 4.) | die japonica ©. W. Avrıvırııus, 1894b, Wezrner, 1897 a re 1905 a, Heteralepas japonica Pirssry, 1911.c, KrüGer, 1911 a. Komplettierende Diagnose: Capitulum rund, beinahe halbkreisförmig, dick von Chitin bedeckt. Rückenkamm gewöhnlich mit Chitinhöckern. Platten fehlen. Mantelöffnung kurz, nicht tubenformig. Margo occludens bildet mit dem Pedunculus einen stumpfen Winkel. Pedunculus ungefahr 2], der Länge des Capitulums. Der konkave Teil des Labrums hat kräftige Zähne. Mandibel mit drei Zähnen und einer zahnartigen unteren Ecke. I. Maxille nach unten herausstehend. II. Maxille mit Borsten in drei Gruppen, die vordere obere Ecke abgerundet. Caudalanhang mit 7—11 Segmenten, ungefähr so lang wie der sechste Protopodit. Beschreibung bei Aurıvırnıus 1894 b, Seite 28, Pırsorv 1909 a, Seite 71 und Krücer 1911 a Seite 33. Komplettierende Beschreibung: Von dieser Art stand mir nur ein im Verhältnis zu Typenexemplaren ziemlich kleines Individium zur Verfügung. Es kann von Interesse sein zu erwähnen, daß hier die bei den Typen- exemplaren längs des Rückenkammes vorkommenden Höcker nicht ange- troffen wurden. Da aber im übrigen volle Übereinstimmung mit den Typen- exemplaren herrschte, meine ich das Individuum zu dieser Art rechnen zu müssen. Hinsichtlich des Vorkommens von Rückenhöckern bei Heteralepas - cornuta sagt Aurtvitiius 1894 b, Seite 32: „Solche treten doch bei A. cor- nuta nicht konstant auf.“ Zwar war das mir vorliegende Tier etwas lichter als die Typenexemplare, doch glaube ich kaum, daß dieser Farbenunter- schied hinreicht, es von der Hauptform zu trennen und zu Krücers CIRRIPEDEN - STUDIEN. 247 var. alba 1911a zu rechnen. Übrigens muß man die Farbe des lebenden Tieres beobachten, da durch die Konservierung in dieser Hinsicht starke Verände- rungen erzeugt werden können. Deshalb dürfte es auch nicht angezeigt sein, eine neue, nur in der Farbe abweichende Varietät aufzustellen, wie es Krüger tut. Capitulum, wie Aurtviniis angibt, nach vorne gebogen. TR N: URSS 1 H vi} I eS See = | ER A RU A D LA I Textfig. 43. Heteralepas japonica Avriv. a Labrum mit Palpus, Vergr. 47 mal. 5b Mandibel, Vergr. 47 mal. c I. Maxille, Vergr. 70 mal. d II. Maxille, Vergr. 53 mal. Größe in Millimetern: | Länge des | Breite des | Länge des | Breite des Capitulums | Capitulums | Pedunculus | Pedunculus 10 | 8 | 6 | 4 ~ Mundteile sowohl von Krüger, als auch von PirsBry abgebildet. Beim Vergleich des hier beschriebenen Tieres mit Typenexemplaren fand ich hierin vollständige Übereinstimmung. Labrum und Palpus wurden vorher noch nicht abgebildet, weshalb ich hier der Vollständigkeit halber Figuren aller Mundteile gebe. 248 C. A. NILSSON-CANTELL. Cirren: Als Vergleich kann eine Tabelle über die Segmentanzahl der ersten, fünften und sechsten Cirren und der Caudalanhänge des mir vor- liegenden Exemplares und eines Tieres des Typenmaterials gegeben werden ; damit will ich außerdem AvrıvırLıus’ und Krügzrs Angaben vergleichen. Caudal- | Größe des Individuums I Ne VI anhang | | I | Lane: seth. 16 mm |10| 18 12004516)" 45/1700 länger. 23%, va 6 24 mm.., 10.19 18 18) MTS 11 . AurıvırLıus’ Angaben . . . |101|20-—21| 16 |50—52)/ 16 |50—52 Krücers Angaben , . . . . |—| — |20| — |18| — | ungefähr — | — |20| — 719; —. 10 re ee | Le Die Segmentanzahl erweist sich hier als etwas wechselnd. Im unteren Teil der Cirren ist es recht schwer, die Segmentgrenzen aufzufinden, da diese dort gewöhnlich sehr undeutlich sind. Aus den Angaben der Tabelle dürfte im großen und ganzen eine ziemlich gute Übereinstimmung hervor- gehen. Der kürzere Ramus von Cirrus V hat durchwegs etwas mehr Segmente als der entsprechende Ramus von Cirrus VI. Verbreitung: Japanische Meere. Neuer Fundort: Japan, Kiuschiu, Sato-no-misaki; 270 m tief; auf | einer Krabbe. 13./5. 1914. S. Bock. R. M. Heteralepas (Heteralepas) quadrata (C. W. Auriviczius, 1894). Alepas quadrata C. W. Aurivırnius, 1894b, Werrner, 1897 a, Gruver, 1905 a, KrüGer, 1911 a. Diagnose bei Gruver, 1905a, Seite 159. Beschreibung bei Aurtvirrius 1894b, Seite 30, Bez IS, Seite 33. | Diese Art ist nach Krüger in japanischen Meeren häufig. Zu den genannten. Beschreibungen ist wenig hinzuzufügen. II. Maxille hat die Borsten in drei Gruppen aufgeteilt, wie ich es auch bei anderen Heteralepas-Arten fand. Aus Krücer Fig. 52 Er dies jedoch nicht hervor. Alte Fundorte: Javasee, Ka Japanische Meere. Fundort: Japan, HA Misaki. Ebbstrand. Auf der Krabbe Plagusia dentipes. Mai 1914. S. Bock. R. M. b) Subgenus Paralepas Pussry, 1907. Diagnose bei Krüser, 1911a, Seite 34. CIRRIPEDEN-STUDIEN. 249 Heteralepas (Paralepas) pedunculata? (Honk, 1885). (Textfig. 44.) Alepas pedunculata Hors, 1883. Heteralepas peduncalata Krücer, 1911 a. Das hier untersuchte Exemplar stimmt am ehesten mit P. pedunculata Horx, 1883 überein... Die Arten des Subgenus Paralepas scheinen von einander nur unbedeutend abzuweichen, weshalb es noch ungewiß ist, ob alle \ SSAA IN NNN NY N SKK AS = RS RN NN Textfig. 44. Paralepas pedunculata? (Horx). a Palpus, Vergr. 161 mal. 5 Mandibel, Vergr. 85°5 mal. c I. Maxille, Vergr. 161 mal. 4 II. Maxille, , Vergr. 124 mal. beschriebenen sicher sind. Das vorliegende Individuum weicht von Horxs Typenexemplaren in einer Hinsicht, nämlich durch das Vorhandensein äußerst geringer Spuren von Scuta ab. Doch glaube ich, daß man darauf nicht allzu großes Gewicht legen darf, da einigen Arten von Paralepas die Scuta fehlen, während wieder andere rudimentäre Scuta besitzen. Hin- sichtlich der Farbe konnte ich bei dem mir vorliegenden Alkoholexemplar nicht entscheiden, ob sich rote Flecken vorfinden. Man könnte auch daran denken, das vorliegende Exemplar zur Art Paralepas minuta zu rechnen; aber diese wurde nur im Mittelmeer gefunden. P. pedunculata dagegen beschreibt Horx aus dem Stillen Ozean, und Krücer 1911a hat Tiere, die, wie das vorliegende, aus Japan stammen. . 250 C. A. NILSSON- CANTELL. Die verschiedenen Arten dieses Subgenus zeigen hinsichtlich der Mundteile große Übereinstimmungen. Zu Vergleichszwecken gebe ich Figuren der Mundteile des mir vorliegenden Exemplares, woraus die Über- einstimmung mit Krücers 1911a, Fig. 65—67 hervorgeht. Größe in Millimetern: Länge des | Breite des | Länge des | Breite des Capitulums | Capitulums | Pecundulus | Pecundulus A | 3 | ee | SEN Nach Hozx soll der Pedunculus dieser Art länger als der der übrigen sein. Doch darf hierauf nicht allzu großes Gewicht gelegt werden. Ich sah bei der Art P. minuta, die der Beschreibung nach einen kurzen Pedun- culus haben soll, sowohl Exemplare mit langem, als auch solche mit kurzem. © Segmentanzahl der Cirren: vT | II m |: Iv y |. Vr ees anhang 6 abge- | Sammlung . .:) 6 | 7 | 13 | 1311 | —|12 12 12 13 | 13 | 13 | | brochen Horse ii RAT er 14 14 | Alte Fundorte: S. Lat. 34°13” O. Long. 151938’; 740 m tief. Stiller Ozean. Japan, Sagami, Aburatsubo. Fundort: Japan, Yokuskasund, Sagami; 135 m. tief. 19./6. 1914. S-. BOOK he M: | Heteralepas (Paralepas) typica n. sp. (Textfig. 45, Tafel III*, 3.) . Diagnose: Capitulum nicht abgeplattet. Margo occludens stärker konvex als Margo carinalis. Orificium groß, mit vorspringenden Lippen. Rudimente der Scuta vorhanden. Pedunculus zylindrisch, ungefähr von gleicher Länge wie das Capitulum. Mandibel mit drei, am Unterrand pekti- nierten Zähnen und einer zahnartigen unteren Ecke. I. Maxille mit Ein- schnitt im oberen Teil, der untere Teil nicht herausstehend, mit wech- selnden. kleinen und großen Borsten. II. Maxille mit geradem, nur schwach konvexem Vorderrand, entlang welchem zusammenhängend Borsten sitzen. Cirren ziemlich kräftig. Keine Reduktion der inneren Rami von Cirrus I und VI. | CIRRIPEDEN - STUDIEN. 251 / 7. LES INR TS ALL Wyllie 7 ff AIRES ED; 4/ s / / Textfig. 45. Paralepas typica n. sp. a Palpus, Vergr. 41 mal. 5 Mandibel, Vergr. 32 mal. c I. Maxille, Vergr. 47 mal. d II. Maxille, Vergr. 32 mal. 6. Cirrus mit Caudalanhang (ca) und Penis (p) 23 mal. f 6. Cirrus, 10.—13. Segmente, Vergr. 41 mal. g Cirrus I mit Filamentanhang. Zool. Bidrag, Uppsala. Bd. 7. 17 252 | GC. A. NILSSON-CANTELL. Beschreibung: ‘Von dieser hier neu aufgestellten Art wurde ein gut erhaltenes Exemplar in Japan gefunden. Die Aufstellung einer neuen Art I dieses bisher ziemlich schlecht gekannten Subgenus geschieht mit gewissem. Zweifel. Die am nächsten stehenden Arten sind Paralepas xenophorae.|| ANNANDALE, 1906c aus dem Indischen Ozean und Paralepas intermedia II Hozx, 1907a aus dem Malaiischen Archipel. Die größte Übereinstimmung | scheint mit der erstgenannten Art zu herrschen; da aber die Überein- stimmung nicht vollständig ist, muß dieses Peewee aus Japan als eine neue Art bezeichnet werden. Capitulum nicht abgeplattet, Henke) vom Pedunculae Re 1 Margo oceludens wie bei P. xenophorae stark konvex; darauf ein abge- rundeter Kiel. Offnung des Capitulums deutlich abgesetzt, mit hervor- stehenden Lippen, Öffnung ungefähr von halber Länge des Capitulums. Margo carinalis schwächer konvex, ohne Rückenkiel. Chitinrudimente | der Scuta vorhanden. Apex liegt in der Mittellinie des Gapitulgns spitzig. | | Pedunculus von ei gleicher Länge wie das Capitulum, der Form nach zylindrisch, nicht lateral zusammengedriickt. | Größe in Millimetern: a Linge des Breite des I Breite des | Länge des Capitulums | Capitulums | Pedunculus | Pedunculus 15 | er | 125 | 5-5 Farbe des Alkoholexemplars gelbbraun. Mundteile: Labrum nicht vorspringend. Kaufläche mit stumpfen Zähnen mitten darauf, kleinere Zähne entlang der Hälften der Seitenteile. Palpus mit geradem, borstenlosem Unterrand. Oberrand konvex. ‚Spitze stumpf. Borsten an der Spitze, entlang der Seite und am Oberrand. Mandibel von dem für Paralepas gewöhnlichen Typus. Drei Zähne und eine zahnartige untere Ecke. Der Unterrand aller Zähne trägt Pekti- nierung. — | | I. Maxille mit einem großen Stachel zu oberst, und zwei kleineren darunter. Deutlicher, mit kleinen Borsten versehener Einschitt im oberen Teil. Unterer Teil gerade, mit kleineren Stacheln, zwei größere treten hier deutlich hervor. TH. Maxille mit schwach konvexem Vorderrand, der zusammenhängend kurze Borsten trägt. Im hinteren Teil des Oberrandes eine Borsten- gruppe. | Cirren von dem für den Subgenus gewöhnlichen Typus, mit gleich | langen Rami auf Cirrus V und VI. CIRRIPEDEN -STUDIEN. 253 Segmentanzahl der Cirren: Caudal- | anhang 18 ||— | 19] 19 19118 | 18 10 | | ls An der Basis von Cirrus I ein Filamentanhang, was für den Genus Heteralepas auszeichnend ist. | Hinsichtlich Cirrus V und VI gleicht diese Art eher der mit gleich langen Rami versehenen Form Paralepas xenophorae als Paralepas inter- media, welch letztgenannte Art eine beginnende Reduktion des inneren Ramus aufweist. Die Cirren der beiden erwähnten Arten sind, wie ANNANDALE 1909a angibt: „short and almost straight, thus showing an approximation to the Alepadine type, although neither is pelagic“. Die vorliegende Spezies scheint in der Reduktion nicht so weit gegangen zu sein, da die Cirren ziemlich kräftig, relativ lang und auch gebogen sind. Die Segmente ver- schmälern sich gegen die Basis zu und haben kräftigere Borsten im hinteren, oberen, als im vorderen Teil. An der Seite des Segmentes findet man einen Abbruch des Borstenkranzes. Ein Vergleich mit Pirsprys Figur 34, 1907 b von Paralepas percarinata zeigt, daß die Borstenbewaffnung der neuen Art kräftiger ist. : Caudalanhang wie bei den erwähnten Arten lang, etwas länger als der lange Protopodit, mit ungefähr zehn Gliedern. Fundort: Japan, Sagami, Misaki, Okinose; auf Molluskenschalen Juni 1914. S. Bock. U. M. | II Größe des Indi- | VI | viduums . ke Ill IV | A | Länge des Capi- | | | tulums 15 mm Liinge des Pedun- culus 12:5 mm Familie Poecilasmatidae ANNANDALE, 1909. Subfam. Lepadinae (außer Lepas und Conchoderma) Gruver, 1905 a. Subfam. Lepadinae (außer Lepas) Pussry, 1907 b. | Subfam. Poecilasmatinae ANNANDALE, 1909 a. Diagnose bei Annanparu, 1909a, Seite 64. Genus Poecilasma Darwin, 1851. Trilasmis Hınos, 1844. Anatifa Gray, 1848. Temnaspis FıscHer, 1884. Poecilasma Darwın, 1851 und späterer Verfasser. Komplettierende Diagnose: Capitulum mit drei, fünf oder sieben Platten. Umbo auf Seuta und Carina basal. Carina erstreckt sich nicht zwischen die Terga; in ihrer ganzen Länge von gleicher Breite. Tergum 254 C. A. NILSSON-CANTELL. kann fehlen. Scutum mitunter in zwei Platten (Segmente) geteilt. Pedunculus nackt oder, mit kleinen Chitinplatten. Mandibel mit ungefähr vier Zähnen und einer spitzigen unteren Ecke. I. Maxille hat oben einen Einschnitt, der untere Teil ist konvex und vorspringend. II. Maxille mit geradem oder konvexem Vorderrand, obere Ecke nicht spitzig oder verschwindend. Filamentanhänge fehlen. Caudalanhang eingliedrig, mit Borsten. Verbreitung: Warme Meere. In größerer Tiefe. ÅNNANDALE und Prrssry haben begonnen, diese Gattung in Subgenera zu teilen. Pırspry, 1907 b nimmt folgende Subgenera auf: Poecilasma DARWIN, 1851, Trilasmis Hınns, 1844, Temnaspis Fiscuer, 1884 und den mehr provisorischen Subgenus Glyptelasma PirsBry, 1907b, der zwischen Genus Poecilasma und Megalasma steht und von Pitspry zu Megalasma ge- rechnet wird. | ANNANDALE 1909a und Krücer 1911a nehmen beide die zwei Sub- genera Poecilasma und Trilasmis auf; der letztgenannte ist besonders durch das große Scutum und das Fehlen des Tergums ausgezeichnet. Der Sub- genus Temnaspis wird also von diesen zwei Verfassern nicht mitgerechnet, _ auch gibt Prrspry keine nähere Diagnose dafür; er erwähnt nur, daß das Scutum zweiteilig und die Cirren eigentümlich seien. Da ich Gelegenheit hatte, die meisten Arten von Temmaspis zu studieren, soll unten eine Diagnose dieses wohlabgegrenzten Subgenus geliefert werden. Folgende Subgenera sind hier vertreten: a) Subgenus Poecilasma Darwın, 1851. Diagnose: Capitulum mit fünf Platten. Scutum nicht geteilt, Umbo bei der Basis des Margo oceludens. Carina nach unten zu nicht verbreitert, mit mehr oder minder wohlentwickelten basalen Seitenzähnen. Cirren mit Borsten entlang des ganzen Vorderrandes des Segmentes. Äußerst variable Formen. | Poecilasma (Poecilasma) Kaempferi Darwin, 1851. (Textfig. 46.) Ä Poecilasma Kaempferi Darwin, 1851, Werner, 1897 a, Gruver, 1905a, 1906 a 1912 b, Pmssry, 1907 b, d. Poecilasma aurantium Darwin, 1851. Poecilasma dubium Hozx, 1907 a. Poecilasma Kaempferi var. dubium ANNANDALE, 1909 a, Krücer, 1911 a. Poecilasma Kaempferi litum Pıussry, 1907 b, Krücer, 1911 a. Poecilasma inaequilaterale PirsBry, 1907 b mit Varietät breve. Komplettierende Diagnose: Capitulum mit fünf Platten, mehr oder weniger oval. Margo carinalis stärker gebogen als Margo occludens. Apex spitzig. Platten weiß oder orangefarben, etwas streifig, dicht sitzend. Scutum hat beim Umbo innere Zähne. Kiel vom Umbo zum Apex vor- CIRRIPEDEN-STUDIEN. 255 handen. Tergum verlängert, beinahe rechteckig. Carina regelmäßig gebogen, mehr oder minder entwickelt, unten in einer diskusartigen Scheibe endend, . mit Zähnen an jeder Seite. Pedunculus von wechselnder Länge, quergeringelt. Labrum mit zahlreichen dicht sitzenden Zähnen. Palpus konisch, nicht verkürzt. Mandibel mit vier Zähnen und einer spitzigen unteren Ecke. II. Maxille mit geradem Vorderrand, der deutlich vom Oberrand getrennt ist. Cirren mit entlang des ganzen Vorderrandes des Segmentes sitzenden Borsten. Caudalanhang kaum !/, der Länge des Protopoditen, eingliedrig, mit Borsten an der Spitze und an den Seiten. Komplettierende Beschreibung: Sowohl Horx als auch Krücer heben die Schwierigkeit hervor, die Poecilasma-Arten zu bestimmen. Zweifellos hat Horx recht, wenn er sagt (1907a, Seite 31): „Of some of these species it is questionable, whether they are really ‚good‘ species.“ Die vorliegende Art ist auch großen Variationen unterworfen, weshalb viele nahe verwandte Arten aufgestellt wurden. ANNANDALE 1909a versuchte Klarheit dadurch hineinzubringen, daß er P. dubium Horx auch zu P. Kaempferi rechnet. An Stelle der Subspecies stellt er Lokalrassen auf: Race I (typical form): Japan und Südl. Pacific, Race II (P. dubium Horx): Golf Manaar und Malaiischer Archipel, Race III (P. aurantia Darwin): Östl. Atl. Ozean und Westküste von Afrika, Race IV (P: Kaempferi litum PILsBRY), Westl. Atl. Ozean und Küste Floridas, Race V (P. Kaempferi novae angliae Pırsery): Westl. Atl. Ozean und Küste bei New Jersey. Möglicherweise könnte man noch mehr Arten dazurechnen. Ich denke da vor allem an P. inaequilaterale Pirspry, 1907 b, welche Art sich von P. Kaempferi durch das schmälere Tergum, den weniger gebogenen Margo occludens und stärker asymmetrische Platten unterscheidet. Diese ziemlich unwesentliehen Ver- schiedenheiten können nicht ausreichend sein, eine neue Art aufzustellen, weshalb diese Form wahrscheinlich unter P. Kaempferi eingereiht werden kann. Die Form des Capitulums und folglich auch die der einzelnen Platten ist nämlich großen Variationen unterworfen. Der Margo occludens der mir vorliegenden Exemplare ist ziemlich gerade. Die Asymmetrie der Platten kann nicht als Artcharakter Verwendung finden, da sie davon abhängig ist, welche Seite des Capitulums gegen den Gegenstand gerichtet ist, auf dem das Tier festsitzt. Auch findet Pırssry einige Exemplare mit gleich entwickelten Seiten. Das vorliegende Material aus Bas stimmt ziemlich gut mit der Beschreibung überein, die Darwry 1851, ebenfalls von japanischen Exem- plaren, liefert. Krüscer 1911 a, stellt Br japanische Varietäten der Art auf: . nämlich dubium und litum. Letztere ist von Pırsery, 1907 b aus dem west- lichen Atl. Ozean (Florida) beschrieben worden und wird von ANNANDALE 1909a als wenig unterschieden angesehen. Pirspry sagt 1907b, Seite 84: „No western Atlantic example I have seen agree entirely with the Japanese or eastern Atlantic forms, as defined by Darwin and GruveL“, weshalb 256 C. A. NILSSON - CANTELL. Krüczrs Bestimmung in diesem Fall als ziemlich unsicher angesehen werden ‚ dürfte. Die hier untersuchten Exemplare möchte ich in ANNANDALES Race I einreihen, die folgendermaßen definiert wird: „A single vertical ridge on - the scutum. Occludent margin of the scutum projecting very little beyond | the vertical ridge, evenly curved; maximum length of scutum to maximum ES — L Textfig. 46. Poecilasma Kaempferi D. a Labrum mit Palpi, Vergr. 43 mal. 6 Mandibel, Vergr.43 mal. c I. Maxille, Vergr. 43 mal. d II. Maxille, Vergr. 43 mal. e 6. Cirrus, Vergr. 23°3 mal. breadth about as 5 to 3. Carina of almost the same width throughout, when viewed lateraly. Habitat. — Japan and $. Pacific.“ Diese Definition ist auf das vorliegende Material gut anwendbar. Wieweit Kriiaurs Angabe richtig ist, daß sich auch die Varietät dubium in Japan vorfinde, ist gegenwirtig schwer zu entscheiden. Capitulum war bei den hier untersuchten Exemplaren im unteren Teil angeschwollen. Asymmetrie herrschte hinsichtlich der Konvexität der CIRRIPEDEN -STUDIEN. 257 Seiten, was, wie Darwin hervorhebt, darauf beruht, wie das Tier be- festigt ist. Seutum mit schwach konvexem Margo occludens; die vom Umbo zum Apex verlaufenden Kiele liegen deshalb dem Margo occludens ziemlich nahe. Auf der Innenseite des Scutums ein umbonaler Zahn und ein ab- gerundeter Basalkiel, wie es auch Pırssry 1907 b für japanische Exemplare angibt. Dieser Zahn ist auf dem weniger konvexen Scutum schwächer entwickelt. Tergum mit abgestumpftem carinalen Ende. Margo occludens gerade. Bei älteren Individuen war der Apex weniger spitzig und der Margo oecludens mehr konvex. Das hängt zweifellos mit der Abnützung zusammen, der die Platten mit der Zeit ausgesetzt werden. Carina zeigt am abgestumpften Ende eine verschiedene Ausbildung der beiden Zähne. Der Zahn der konvexen Seite ist besser entwickelt als der der anderen. | Pedunculus wechselt in der Länge und ist gewöhnlich quergeringelt. Mandibel teilweise schon früher von Darwin, Krüger und Pitspry beschrieben und abgebildet. Zum Vergleich sollen Fi iguren der Mundteile meiner Exemplare geliefert werden. II. Maxille. Ihr Vorderrand gerade, mit dem Oberrand einen rechten _ Winkel bildend. Borsten sitzen entlang des Vorderrandes und auf der Rückenseite. | Caudalanhang außerordentlich cnc eingliedrig, wie schon von Darwin | Lis wurde. Größe in Millimetern: | Länge des | Breite des | Länge des Breite des Capitulums | Capitulums | Pedunculus | Pedunculus- 13°5 75 4 7 4 3°5 17 9 | 55 6 2°5 Verbreitung (der typischen Formen): Japan, südlicher Stiller Ozean In größerer Tiefe. Fundort: Japan, Kiuschiu, Sato-no- misaki ; auf Krabben : Pleistacan- tha sancti-johannis Mizos, und Parhomola japonica Parisi. 275 m tief; 13./5. 1914. S. Bock. R.M. b) Subgenus Glyptelasma Pırsery, 1907. Glyptelasma Pırsery, 1907 b, unter Genus Megalasma, ANNANDALE, 1916 b, unter Genus Poecilasma. Diagnose: Capitulum mit fünf Platten. Scutum nicht geteilt, Umbo an der Basis des Margo occludens. Carina unten seitlich verbreitert. Cirren mit Borsten entlang des ganzen Vorderrandes der Segmente. 258 | | C. A. NILSSON-CANTELL. Diskussion: Dieses Subgenus umfaßt Formen, von denen man sagen kann, sie ständen an der Grenze zwischen den typischen Megalasma- und Poecilasma-Arten. ANNANDALE 1909 a weist auch auf die Schwierigkeit hin, in gewissen Fällen die Trennung der Formen durchzuführen. Gleich Ansan- | DALE 1916b stelle ich das Subgenus Glyptelasma unter das Genus Poeci- | lasma und nicht wie Pinspry, der dieses Subgenus aufstellte, unter das Genus Megalasma. Die Glyptelasma-Formen gleichen meiner Meinung nach den zum Subgenus Poecilasma gehörenden Formen (wie P. Kaempferi Darwin) mehr als den typischen Megalasma-Formen (wie Megan striatum Hoxx). Poecilasma N) Be Horx, 1883. | Poecilasma carinatum Horx, 1883, 1907 a, Werıser, 1897 a, Gruven, 1901 a, 1905 a. | Diagnose bei Honk 1883, Seite 44. Beschreibung ausführlich bei Horx 1883, Seite 44 und 1907 a, Seite 5. Von dieser weitverbreiteten Tiefseeform ae mein Material nur | zwei Exemplare aus Japan Größe ju Millimetern : | Länge des | Breite des | Länge des | Breite des | Capitulums | Capitulums | Pedunculus | Pedunculus 6 3°5 2°5 1:8 4-5 2:5 3°5 1°5 Pedunculus wurde sowohl fiir Glyptelasma, als auch Megalasma als kurz angegeben. Nach Pırsery 1907 b nähme das Subgenus Glyptelasma _ hierdurch eine Zwischenstellung zwischen Poecilasma und Megalasma ein ; doch darf meiner Meinung nach auf dieses Merkmal nicht allzu großes Gewicht gelegt werden, da sich Exemplare mit kurzem Pedunculus als kontrahiert erweisen. Die mir vorliegenden Tiere besitzen einen ziemlich langen Pedunculus, doch sehe ich dies nicht als ein Hindernis dafür an, die Individuen zu P. carinatum zu rechnen, obwohl diese Art, der Be- schreibung nach, einen kurzen Pedunculus ae c) Subgenus Tremnaspis Pıusery, 1907. Subgenus Temnaspis Pırsery, 1907 b. Diagnose Capitulum mit sieben Platten, da jedes Scutum in zwei Segmente geteilt ist. Carina unten in eine diskusartige Scheibe oder in eine Spitze endend. Cirren ziemlich kurz, bei den typischen Arten mit im oberen Teil gesammelten Borsten. oe hier besser entwickelt als bei den vorhergehenden Gruppen. CIRRIPEDEN - STUDIEN. 259 Dieses Subgenus ist vor allem durch die Teilung der Scuta charakterisiert. Gleichzeitig mit Prrssry erwähnt Horx 1907 a, daß die Arten mit geteiltem Seutum einer besonderen Sektion der Gattung angehörten, gibt jedoch dieser Gruppe keinen Namen. Pirssry schlägt den von Fischer für P. fissum verwendeten Genusnamen Temnaspis vor, was geeignet sein dürfte. Hieher gehören folgende bekannte Arten: P. fissum Darwin, 1851, P. tridens C.W. Auktmvırrıus, 1894, P. amygdalum C. W. Avrivitiius, 1894, P. vagans C. W. Aurivinttus, 1894, P. lenticula, C. W. Aurıviırrıus, 1894, P. minutum Grover, 1900 und P. excavatum Horx, 1907. Bei der Untersuchung der Borstenbewaffnung der längeren Cirren findet man hier interessante Verhältnisse, nämlich Übergänge von Formen, die dem Subgenus Poecilasma am nächsten stehen und Borsten längs des ganzen Vorderrandes der Segmente und der hinteren distalen Ecke haben (wie P. vagans OC. W. Aurrviczius), bis zu extrem ausgebildeten Formen, die (wie P. amygdalum C. W. AurıvırLıus und P. fissum DARWIN) Borsten nur in der distalen hinteren und vorderen Partie aufweisen. Eine Mittelstellung nimmt P. lenticula ein, welche Art nur in der oberen Hälfte des Vorder- randes der Segmente Borsten trägt. Die zuerst genannte Art P. vagans gleicht den ursprünglichen, mit fünf Platten versehenen Formen. Die Anordnung der verschiedenen Arten würde mit Rücksicht auf die Borstenbewaffnung des Vorderrandes der Segmente folgende sein: I. Borsten entlang des ganzen Vorderrandes: P. vagans und P. excavatum. II. Borsten in der oberen Hälfte des Vorderrandes: P. tridens. III. Borsten in der oberen Ecke des Vorderrandes und in einer distal von der Mitte gelegenen Partie: P. lenticula. IV. Borsten hauptsächlichst in der oberen Ecke des Vorderrandes: P. fissum und P. amygdalum. Hinsichtlich P. minutus fehlen Angaben über die Cirren; diese Art wird als P. lenticula nahestehend erwähnt. Poecilasma (Temnaspis) lenticula ©. W. Avrtvitutus, 1894. (Textfig. 47, Taf. IH#, 5.) . À Poecilasma lenticula C. W. Auriviczrus, 1894 b, Gruvez, 1905 a. Poecilasma fissum ANNANDALE (non Darwin), 1909 a, 1910 e (in parte). Poecilasma fissum Horx (non Darwin), 1907 a (in parte). Komplettierende Diagnose: Capitulum spitziger und langgestreckter . als bei P. amygdalum C. W. Aurivititws. Das größere Segment des Scutums mit kürzerem Basal- als Tergalrand. Tergum dreimal so breit wie die Carina, Margo occludens his zur Mantelöffnung reichend. Carina mit einem präumbonalen Teil, der schnabelartig und ventral eingesenkt, aber nicht breiter als der übrige Teil der Carina ist. Labrum mit ziemlich kräftigen; 260 | C. A. NILSSON-CANTELL. . dieht sitzenden fabien. Palpus konisch, kurz und stumpf, Mandibel mit vier Zähnen, untere Ecke spitzig. II. Maxille mit konvexem Vorderrand, : | obere Ecke nicht abgesetzt. Die längeren Cirren mit Borsten nicht nur im distalen Teil des Vorder- und Hinterrandes der Segmente, sondern auch etwas ober der Mitte des Vorderrandes. Caudalanhang etwas länger als der VI. Protopodit, mit Haarborsten an der Spitze und längs des Außen- randes, Beschreibung bei C. W. ER a 1894 b, Seite 12. Die Art wurde später von Honk und ANNANDALE zusammen mit P. amygdalum C. W. Aukı- VILLIUS Zu P. fissum Darwin gerechnet. | Komplettierende Beschreibung: Da mir Material der beiden von Aurr- viLLius aufgestellten Arten zur Verfügung stand und ich außerdem Ge- legenheit hatte, Typenexemplare zu untersuchen, kann ich feststellen, daß Avrıvırıus’ beide Arten deutlich unterschieden sind. a auch die Dis- kussion bei P. amygdalum.) In ihrem Äußeren ist die vorliegende Art von dem ie P. amygdalum deutlich verschieden. Das Capitulum ist hier langgestreckter und dadurch nach oben zu spitziger. Eine Untersuchung der inneren Teile erwies auch, daß die beiden Arten durch die von Aurivırıırus hervor- gehobenen Unterschiede getrennt sind. Wie Aurrviczrus, fand auch ich die beiden Arten nebeneinander sitzend vorkommend. Gapitulum. Die beiden Seiten fand ich bei allen Exemplaren gleich ausgebildet. Scutum. Hinsichtlich des von Gruvez, 1905 a für die Arten P. amyg- dalum und P. fissum, jedoch nicht für P. lenticula in das Examinations- schema aufgenommenen inneren Zahnes des Scutums kann darauf hin- gewiesen werden, daß dieses Merkmal allzu unwesentlich ist, als daß es zur Unterscheidung dieser Arten Verwendung finden könnte. Übrigens er- gab die Untersuchung, daß P. lenticula einen gleichartigen, vorspringenden Zahn auf der Innenseite des Scutums trägt. Im Folgenden sollen die bedeutenderen Charaktere besonders Kane gehoben werden. Wie die Originalbeschreibung angibt, wird das Tergum dieser Art etwas breiter, was damit ee daß das Capitulum nach oben stärker ausgezogen ist. Peduneulus oft kürzer als die Hälfte des Capitulums. Farbe rotbraun. Chitinkörner an der Oberfläche. Oft geringelt, was auf einem Kontraktions- zustand beruht. | Größe in Millimetern: Länge des Breite des | Pedunculus | Pedunculus Breite des Capitulums | Linge des | Capitulums hott © = ID en 2°5 1:5 1 1’ CIRRIPEDEN -STUDIEN. 261 a | Ne “ Cd \ = | Textfig. 47. Poecilasma lenticula. C. W. Auriv. a Labrum mit Palpi, Vergr. 161 mal. b Mandibel, Vergr. 161 mal. c I. Maxille, Vergr. 161 mal. 4 6. Cirrus mit Caudalanhang (ca) und Penis (p), Vergr. 53 mal. Die Größe stimmt mit der des Typenmaterials, das als größte Gesamt- länge 65 mm aufweist, gut überein. Die Art scheint keine bedeutendere Größe zu erreichen, wie es auch mit P. amygdalum der Fall ist. Mundteile bisher nur kurz beschrieben, weshalb eine Vervollständigung gegeben werden kann. | Labrum: Der konkave Teil mit kräftigen, spitzigen Zähnen, die nicht ‚ überall miteinander zusammenhängen. 262 Cau SILEBONSEANDELT. | À 10 | 3 Palpus konisch, stumpf, mit Borsten entlang des einen Randes und. an der Spitze, eh kurz. | | 11 Mandibel mit vier Zähnen. Die drei unteren können mit Nebenzähnel | || versehen sein. Untere Ecke, wenn ausgebildet, zahnartig. — | I I. Maxille: Mit tiefem Einschnitt im oberen Teil und einer vor- springenden unteren Partie, die kräftige Stacheln trägt. Ich glaube, daf I man, nach den Ergebnissen der Untersuchung mehrerer Exemplare der Arten I P. amygdalum, P. lenticula und P. vagans zu urteilen, keinen wesentlichen | Unterschied zwischen den Mundteilen der verschiedenen Arten finden kann. II. Maxille mit abgerundetem Vorderrand, der, wie der Oberrand, haarförmige Borsten trägt. A Segmentanzahl der Cirren: "| Gröbe des ee | NT m | | IV LS | VI Sammlune: 6 mm lang es 0 os sr | 8 | 9 | 10 | 11 12 | 13 12 | 13 | 11 | 12 | 11 un 13 ns Gennes | 7 sju 12 13/13 113 13 (13 18 je lag Abgesehen von einer kleineren individuellen Variation herrscht hin- sichtlich der Segmentanzahl ziemlich gute Übereinstimmung. | Cirrus I bedeutend kürzer als die übrigen. Der eine Ramus um einige — Segmente kürzer als der andere. Auch Cirrus H hat den einen Ramus um zwei bis drei Segmente kürzer als den anderen. Hinsichtlich der kürzeren Cirren kann die charakteristische Borstenbewaffnung hervorgehoben werden, die diese Art, wie schon Avrıvırrıus erwähnt, deutlich von P. amygdalum und P. fissum trennt. Die Borsten sitzen nämlich nicht nur im distalen Teil der Segmente, sondern auch auf einer Partie, die distal von der Mitte des Vorderrandes liegt. Caudalanhang bei dieser Art etwas länger als der VI. Protopodit, mit einem Bündel Haarborsten an der Spitze und Borstengruppen längs des Außenrandes. Der Anhang ist somit länger als der der größeren Art P. amygdalum, was beweist, daß die vorliegende Art nicht jüngere Indivi- duen von P. amygdalum vorstellt, da der Anhang bei solchen kleineren Tieren nicht größer sein kann als bei den älteren Individuen. | Penis dick und spitzig, mit Borsten am: Ende. Alter Fundort. Javasee, bei der Insel Nordwachter. | Neuer Fundort. Amborovy, Madagaskar; auf einer Languste. 20./5. 1912 N. KAUDERN. BoM. Poecilasma amygdalum ©. W. Aurivizrius, 1894. | (Textfig. 48 a, b, c.) | | Poecilasma amygdalum C. W. Auvrivirrivs, 1894 b, Gruver, 1905 a, Ansanmaun 1905. Poecilasma fissum Horx, (non Darwin), 1907 a (in parte). Poecilasma fissum ANNANDALE, (non Darwin), 1909 a, 1910 e (in parte). | | | | =] CIRRIPEDEN - STUDIEN. 963 Komplettierende Diagnose. Capitulum in der Breite stärker aus- gezogen, Apex dadurch stumpfer; der Form nach von P. fissum Darwin und P. vagans ©. W. Avrivitiius abweichend; weniger angeschwollen; Margo oceludens stärker, Margo carinalis schwächer konvex als bei P. fisswm. Scutum aus zwei einander nahe liegenden Segmenten bestehend. Der Basal- rand des größeren Segmentes kürzer als der Tergalrand. Tergum doppelt so breit als die Carina, Margo occludens reicht bis zur Mantelöffnung. Carina mit eingesenktem präumbonalen Teil, der schnabelartig und nicht breiter als der übrige Teil ist. Labrum mit spärlich sitzenden, mehr oder weniger kräftigen Zähnen, die an der Basis nicht vereinigt sind. Palpus konisch, kurz und spitzig. Mundteile im übrigen mit denen von P. lenti- cula übereinstimmend. Die längeren Cirren mit Borsten in der vorderen und hinteren Ecke des distalen Teiles der Segmente. Caudalanhang kürzer als der VI. Protopodit, mit Borsten an der Spitze und Borstengruppen ent- lang der Dorsalseite. Beschreibung bei Aurıvırııus 1894 b, Seite 10. Später wurde diese Art von Horx 1907 a zu P. fissum Darwin gerechnet, und ANNANDALE 1910 c führt sie zusammen mit P. lenticula C. W. Aurtvititus und P. vagans C. W. Avriviniius ebenfalls zu P. fissum DARWIN. | Komplettierende Beschreibung: Da ich auch durch Vergleich mit _ Typenexemplaren konstatieren konnte, daß diese Art deutlich unterschie- | den ist, sollen die auszeichnenden Charaktere hier Bopha hervorgehoben | werden. Capitulum wurde als mandelförmig, weniger angeschwollen als bei | P. vagans angegeben, was sich auch als richtig erwies. Das Tergum wird bei älteren Tieren etwas trapezförmig. Als Unterschied von P. fissum Darwıs, welche Art nicht vollständig beschrieben ist, wird die Form des Capitulums hervorgehoben; dieses hat einen stärker konvexen Margo occludens und einen weniger konvexen Margo carinalis, wodurch sie elliptischer wird. Mundteile von Avrıkırrıus nicht vollständig beschrieben. Labrum: Der konkave Teil zeigt bei mehreren Exemplaren spitzige Zähne, die spärlich sitzen und somit an der Basis nicht ineinander über- gehen. | Palpus kurz, spitziger als bei P. lenticula. Mandibel scheint auch hier einer gewissen Variation unterworfen zu sein. In der Regel hat sie vier Zähne und eine spitzige untere Ecke. Auch hier können sich, wie bei P. lenticula, Nebenzähne finden. | 1. und II. Maxille an die bei P. vagans und P. lenticula erinnernd. Die Bewaffnung der längeren (irren am distalen vorderen und hin- teren Rand des Segmentes wie bei P. fissum Darwin. Bemerkenswert ist, daß die Borsten des hinteren Randes gröber und stachelartig ausgebildet sind, während die des vorderen Randes haarförmig aussehen. 264 C. A. NILSSON-CANTELL. Caudalanhang kürzer als der VI. Protopodit, mit Borsten an der | Spitze und in Gruppen entlaug der Dorsalseite. | Penis ziemlich kurz und dick, mit einem Biindel Haare an der Spitze. Poecilasma amygdalum madagascariense n. subsp. (Textfig. 48 d—g, Taf. III,* 6.) Das hier untersuchte Material weicht von Typenexemplaren in einigen | Charakteren ab, weshalb ich diese Tiere aus Madagaskar als eine be- | sondere Subspecies fihre. Capitulum war wie das der Hauptform mandelförmig. Im übrigen | waren alle diese Exemplare etwas kleiner. Pedunculus auch hier von | rötlichgelber Farbe und .quergerin gelt. | Größe in Millimetern: Länge des | Breite des | Länge des | Breite des Capitulums | Capitulums | Pedunculus | Pedunculus | | | | Sammlung. . : ? = 5 | a | 3°5 11 Typensammlung 85 6 | 6. | 2°5 | Mundteile: Das wesentlichste Unterscheidungsmerkmal dieser Indivi- duen fand ich in der Zahnbewaffnung des Labrums. Bei den zahlreichen untersuchten Exemplaren war diese kräftig, die Zähne saßen dicht und gingen an der Basis ineinander über. Die Hauptform konnte zwar auch | recht kräftige Zähne haben, doch waren diese stets spärlich, voneinander | weit entfernt. Hinsichtlich der übrigen Sa herrscht Übereinstimmung mit den Typenexemplaren. | Die Borstenanordnung der Cirren stimmte mit der der Hauptform - überein. | Segmentanzahl der Cirren:. | Größe des Individuums Be ER: II | III DY © Sa | VI | Totallänge 12 mm. . . |8 jo no as |) 8 110 13 13 113 12 JE 13) 12 12 11 aie 10 12/11 | — ey Totallänge 8 mm . . 10 ae) 13 al a | 10 Fundort: Amborovy, Madagaskar; zusammen mit P. lenticula auf einer ! Languste. 20./5. 1912. W. Kavupern. R. M. | Diskussion: Wie schon oben erwähnt wurde, stellte C. W. ÅURI- vırrıus 1894 b die drei Arten: P. amygdalum, P. lenticula und P. vagans auf. Eine Untersuchung des Typenmaterials ergab, daß diese Arten deut- lich voneinander getrennt sind. Und auch mein Material, das zwei dieser eR CIRRIPEDEN - STUDIEN. 265 N PAPA 58 * Textfig. 48. Poecilasma amygdalum C. W. Avrıv. a Die Zähne des Labrums, Vergr. 161 mal. 5b Palpus, Vergr. 161 mal. c 6. Cirrus mit Caudalanhang (ca), Vergr. 53 mal. Poecilasma amygdalum madagascariense C. W. Aurıv. d Labrum mit Palpi, Vergr. 53 mal. e Mandibel, Vergr. 91:5 mal. f I. Maxille, Vergr. 161 mal. g II. Ma- xille, Vergr. 91°5 mal. Arten enthielt, bewies das Gleiche. Horx 1907 a glaubt davon wenigstens P. amygdalum C. W. Aurıvırnıvs zu P. fissum Darwin rechnen zu können. Er sagt, 1851, auf Seite 3: „I think also that it is doubtless whether 266 C. A. NILSSON-CANTELL. P. amygdalum Avrıv. and P. lenticula Kr are really different from another and from P. fissum.“ ANNANDALE 1909 a rechnet sa P. amygdalum, als auch P. lenti- cula zu P. fissum Darwin, und 1910 c reiht er auch P. vagans darunter ein. Er sagt 1910 e, Seite 216: „The synonomy proposed in the following notes may seem extravagant to some students of the eirripedia; I can only excuse it by stating the fact that I have examined large numbers of spe- cimens in each case, in most cases from widely separated localities.“ Trotz dieser Behauptung Annanpatzs findet man Avrıvırnıvs’ drei Arten deutlich unterschieden. AurivırLıus hebt selbst hervor,. daß er bei oberflächlichem Betrachten vermutete, P. lenticula sei nur ein jüngeres Stadium von P. amyg- dalum. Die beiden Arten saßen nämlich miteinander auf Palinurus. Auch das mir vorliegende Material zeigte beide Arten auf der gleichen Languste. P. lenticula und P. amygdalum werden, wie es oben und in Aurı- vırrıus’ Beschreibung geschieht, durch mehrere Merkmale getrennt. Vor allem ihrem Äußeren nach, indem die erstgenannte Art ein stärker lang- gestrecktes und spitzigeres Capitulum besitzt als die andere, bei welcher es abgerundeter ist. Die wesentlichste Verschiedenheit liegt aber in der Borstenbewaffnung der längeren Cirren: P. amygdalum hat relativ kurze Borsten, distal in der vorderen und hinteren Ecke der Segmente ange- sammelt, die hinteren mehr stachelartig. P. lenticula trägt zwar ebenfalls ein Borstenbündel in der distalen hinteren Ecke des Segmentes, doch be- sitzt der Vorderrand lange Borsten nicht nur in der oberen Ecke, sondern auch auf einer distal von seiner Mitte gelegenen Partie. Leider hat sich in AvrıvırLıus’ Figuren der Borstenbewaffnung von P. lenticula ein Fehler eingeschlichen, was auch schon Horx vermutet. In: diesem Zusammenhang sagt Hozx (1907 a, Seite 10) über Aurıvırrıus’ Beschreibung: „But as he points out that the difference in the arrangement of the species is the most essential, one cannot help thinking that after all the reason for separating two forms of Poecilasma as different species which closely resemble one another in other regards and live together on the carapax of the same speeimen of Palinurus, is not a very strong one.“ Daß die Unterschei- dungsmerkmale sicher sind, bewies mir die Untersuchung zahlreicher Exem- plare des Typenmaterials und die mir vorliegende Sammlung. Übrigens kann P. lenticula schon deshalb keine Jugendform von P. amygdalum sein, weil auch junge Individuen der beiden Arten deutlich durch die Form des Capitulums unterschieden sind. Als eine andere wichtige Verschiedenheit erwähnt ÅURIVILLIUS die Länge der Caudalanhänge. Diese haben sich bei der Unterscheidung der Arten als von großem systematischen Wert erwiesen. Bei der gewöhnlich kleineren Art P. lenticula ist der Caudalanhang etwas länger, bei der größeren Art P. amygdalum dagegen kürzer als der VI. Protopodit. Auch dieses Merkmal war konstant. Aus dem oben Gesagten geht hervor, daß CIRRIPEDEN -STUDIEN. 267 die beiden, einander zwar nahestehenden Arten als deutlich unterschieden zu betrachten sind. So bleibt noch das Verhältnis zwischen diesen Arten und Darwıns P. fissum zu entscheiden. Darwıns Beschreibung stützt sich auf ein einziges Exemplar und ist ziemlich unvollständig. Am größten ist die Ähnlichkeit von P. amygdalum und P. fissum hinsichtlich der Borsten- anordnung; aber wie Aurivicrius selbst hervorhebt, ist die Form des Ca- pitulums der beiden Arten verschieden, was auch ieh auf Grund des mir vorliegenden Materiales feststellen konnte. Außerdem wird eine Reihe Ver- schiedenheiten hinsichtlich des Pedunculus und der Caudalanhänge erwähnt. Horx 1907 a, der Exemplare aus dem Philippinen-Archipel behandelt, findet zwar keine vollständige Übereinstimmung mit Darwıss Beschreibung, setzt aber dennoch den Namen P. fissum an Stelle von P. amygdalum. Ich sehe es jedoch für sicherer an, Aurıvırrıus’ Art P. amygdalum beizubehalten, als die Tiere zu der unvollständiger beschriebenen Species P. fissum zu rechnen. Auch P. vagans fand ich bei der Untersuchung von Typenexemplaren deutlich von den vorhergehenden Arten unterschieden, weshalb hier eine Beschreibung geliefert werden soll. | Poecilasma vagans ©. W. Auriviczrius, 1894. Poecilasma vagans C. W. Aurıvırrıus, 1894 b, Gruver, 1905 a. Poecilasma fissum (non DARWIN) ÅNNANDALE, 1910 c. Komplettierende Diagnose: Capitulum in der Breite stärker aus- gezogen, oben nicht spitzig, im vorderen unteren Teil angeschwollen. Margo _ basalis stärker konkav als bei den übrigen Arten. Terga doppelt so breit als die Carina, Margo occludens nieht zum Mantelrand reichend. Der prä- umbonale untere Teil der Carina zu einer breiten Scheibe: verbreitert. Pedunculus angeschwollen. Mundteile in der Hauptsache mit denen von P. amygdalum übereinstimmend. II. Maxille durch den mehr geraden, vom Oberrand getrennten Vorderrand abweichend. Borstenbewaffnung der Cirren wie bei P. Kaempferi, mit Borsten entlang des ganzen Vorderrandes des Segmentes (6—7 Paar) und in der distalen hinteren Ecke. Caudalanhang etwas länger als das proximale Segment des VI. Protopoditen, einseitig abgerundet, mit kammartig angeordneten Borsten an diesem abgerun- deten Teil. Diskussion: Obwohl ich kein neues Material zur Verfügung hatte, nehme ich doch auch diese Art hier auf, da sie ebenfalls wie oben er- wähnt, von ANNANDALE 1910e zu P. fissum gerechnet wurde. Die Unter- suchung der Typenexemplare ergab, daß diese Art deutlich von den übrigen getrennt ist. Schon dem Äußeren nach unterscheidet sie sich durch das nach unten zu stärker angeschwollene Capitulum und die Form des Scutums, das einen stärker konkaven Margo basalis besitzt als die übrigen Arten. Die Mundteile zeigen keine bedeutenderen Verschiedenheiten von P. amyg- Zool. Bidrag, Uppsala, Bd.7 18 268 C. A. NILSSON-CANTELL. dalum, nur daß der Vorderrand der II. Maxille mehr gerade ist, was an das Subgenus Poecilasma erinnert. | | Wie schon Aurrvirzius hervorhebt, besteht der wesentlichste Unter- schied in der Borstenbewaffnung der längeren Cirren. Die Segmente tragen Borsten in der hinteren oberen Ecke und über den ganzen Vorderrand (6—7 Paar) zerstreut. Auch hierin erinnert die Art an die ursprünglichen, mit fünf Platten versehenen Formen. Caudalanhang etwas länger als das proximale Segment des Protopo- diten. Nach oben zu einseitig abgerundet, mit Borsten an diesem Teil. Cirren: Hinsichtlich der Segmentanzahl kann ein vr mit P. amygdalum gemacht ee a Größe des Individuums . | I | IT | III | Fyr Lv v | VI P. amygdalum : | | i Linge des Capitulums 1 Sm? al j i | ; ; Länge des Pedunculus 3 mm NM Bef 9:11) 12 kes eee i a P. vagans: Ä Länge des Capitulums 1:5 mm US | 6 | 10/41) 11 | 11 17) go mE Eau Länge des Pedunculus 25mm. . .| Die beiden untersuchten, ungefähr gleich großen Individuen tragen an den längeren Cirren ungefähr gleich viele Segmente. Die beiden I. Cirren — sind aber doch verschieden, denn Cirrus I von P. vagans hat bedeutend _ weniger Segmente und ist deshalb auch kürzer als der von P. amygdalum; nach ÅURIVILLIUS sei er von halber Länge des Cirrus IT. Das Gesagte dürfte hinreichen, zu zeigen, daß man beim Aufstellen von Synonymen sehr vorsichtig sein muß. Vor allem sollte man, wie es hier geschah, Typenexemplare untersuchen. i Alter. Fundort: Ostindien? U. M. Genus Octolasmis Gray, 1825. Octolasmis Gray, 1825. Heptalasmis Lracu, 1825. Dichelaspis Darwin, 1851, Hork, 1883, C. W. AuRIvILLIUS, 1894 b, Lancuxster, 1902, Gruver, 1905 a, ÅNNANDALE, 1906 a, Picssry, 1907 d, Ho, 1907 a. Paradolepas Mac Donarp, 1869. Trichelaspis STEBBING, 1894. Octolasmis Pırsery, 1907 b, 1911 b, 1911 ¢, Sn 1910, Krücer, 1911 a. Diagnose bei Krücer 1911 a, Seite 39. Verbreitung: Warme und gemifigte Meere. Octolasmis Nierstraszi (Hor, 1907.) _ Dichelaspis Nierstraszi Hoxx, 1907 a. Diagnose bei Hoxx, 1907 a, Seite 21. CIRRIPEDEN-STUDIEN. 269 Diskussion: Wie schon mehrere Verfasser hervorhoben, umfaßt dieser Genus eine Menge unsicherer Arten, weshalb bei der Bestimmung hieher- gehöriger Formen große Vorsicht nötig ist. Octolasmis Nierstraszi, von Horx 1907 a auf Grund reichhaltigen, aus dem Malaiischen Archipel stammenden Materials beschrieben, steht Octolasmis Warwicki Gray nahe. Daß die hier behandelte Art deutlich von der letztgenannten Art unter- schieden ist, konnte ick durch Vergleiche meines aus japanischen Meeren — stammenden Materiales und 0. Warwicki feststellen. Die Art unterscheidet sich hauptsächlichst hinsichtlich äußerer Teile, wie des spitzigen Apex des Capitulums und der Form von Scutum und Tergum. Die mir vorliegenden Exemplare von den Bonininseln waren klein (das größte 45 mm). Horxs größtes Exemplar mißt 9 mm. Daß die Individuen aber _ dennoch ausgewachsen waren, geht daraus hervor, daß das Capitulum in _ Entwicklung befindliche Larven enthielt. Übrigens war die Übereinstimmung mit Horxs Beschreibung gut, weshalb ich dorthin verweisen kann. | Alte Fundorte: Malaiischer Archipel, verschiedene Stellen. 9—112 m tief. Neuer Fundort: Bonininseln (Ogasawara), östlich von Chichijima. 135 m tief. 1./8. 1914. S. Bock. U. M. Unterordnung Verrucomorpha Prisery, 1916. Asymmetrica früherer.Verfasser. Diagnose bei Prrssry, 1916, Seite 14. Familie Verrucidae Darwin, 1854. Clisiadae Leacn, 1825. Verrucidae Darwin, 1854, Gruver, 1903, 1905 a, Pirssry, 1916. Diagnose bei Prrspry, 1916, Seite 14. Genus Verruca Schumacher, 1817. Verruca SCHUMACHER, 1817. Clysia Leica, 1817. Creusia Lamarck, 1818. Ochthosia Raxsanr, 1817. Clisia Leacn, 1824, 1825. Clitia Sowergy, 1827. Lepas et Balanus Auctorum. Verruca Gray, 1825, Darwin, 1854 und späterer Verfasser. Hinsichtlich der Terminologie der Platten folge ich Prrssry 1916. ~ Prrspry meint, daß sich in den Mundteilen der verschiedenen Arten nur geringere Differenzen vorfinden. Doch konnte ich eine Reihe Ver- schiedenheiten finden, die sowohl aus Horxs Figuren 1913, als auch aus der geringen Anzahl der mir zur Verfügung stehenden Arten hervorgeht. 18* 270 ©. A. NILSSON-CANTELL. Nn Ich nenne z. B. die Verschiedenheit in der II. Maxille rase Verruca strömia und Verruca nexa multiradiata n. subsp. Verbreitung: Weit verbreitet in tropischen, Me si kalten Meeren, gewöhnlich in größerer Tiefe. Verruca strömia (0. F. Mürer, 1776). (Textfig. 49.) Lepas strömia O. F. Müller, 1776, 1789. Lepas striata Pennant, 1777. Lepas verruca SPENGLER, 1790. 5 Lepas verruca et strömia Guertin, 1789. Balanus verruca Brucurkre. 1789. Balanus intertextus PULTENEY, 1799. Lepas striatus Morracu, 1803. Lepas verruca Woop, 1815. Verruca strömit SCHUMACHER, 1817. Creusia strömia et verruca, Lamarck, 1818. Ochtosia stroemia Banzanı, 1820. Clisia striata Leica, 1824. Chitia Verruca G. B. SowERBY. Verruca strémi J. E. Gray, 1825. Verruca strémia Darwin, 1854, A. W. Mazi, 1882, G. 0. Sars, 1886, 1890, Werner, 1897 a,b, 1900, Gruver, 1905 a, NORDGAARD, 1905, Pırsery, 1916. Komplettierende Diagnose: Schale weiß oder braun, bewegliche, Opercularplatten zur Basis beinahe parallel. Parietes mit Längsfalten. Längsfalten der Carina und des Rostrums zahlreich, ungefähr sechs bis zehn, ineinander greifend. Bewegliches Scutum mit drei Articularkielen (nach Pırssrys Terminologie), von denen der oberste am größten ist. Bewegliches Tergum, ebenfalls mit drei Artieularkielen. Diese Art ist schon früher, von DARWIN u. a, ausführlich beschrieben worden und ist auch leicht von den übrigen Verruca-Arten zu unter- scheiden, weshalb wenig Ergänzungen zu machen sind. Der Vollständigkeit halber sollen die Mundteile abgebildet werden. Labrum nicht angeschwollen, gerade oder konkav, mit bis acht. deutlichen Zähnen, die spärlich in der Mitte sitzen. Palpus spitzig, konisch, Oberrand gerade, Borsten entlang des Ober- randes und an der Spitze. Mandibel mit drei deutlichen Zähnen, von denen Zahn 2 und 3 lateral doppelt sind. Unter Zahn 3 einige kleinere, mehr oder minder höckerartige Zähne. Untere Ecke von einigen Stacheln abgeschlossen. l. Maxille mit zwei kräftigen Stacheln zu oberst, darunter eine ein- gesenkte Partie mit kleineren Stacheln. Untere Ecke vorspringend, mit kräftigen Borsten. | 3 PT Ze CIRRIPEDEN -STUDIEN. att II. Maxille ziemlich kurz und breit, zweilappig, mit deutlichem Ein- schnitt auf der Mitte. Vorderrand des oberen und unteren Lobus stark kon- vex, mit Borsten. Hinsichtlich der Cirren will ich mich bei dieser wohlgetrennten und gewöhnlichen Art ganz kurz fassen. Von Interesse ist, daß Cirrus I bis III Textfig. 49. Verruca strömia. (0. F. Mixxer). - a Labrum mit Palpus, Vergr. 135 mal. b Mandibel, Verer. 200 mal. c I. Maxille, Vergr. 200 mal. d II. Maxille, Vergr. 200 mal. sehr verschieden lange Rami besitzen. Cirrus I nach Pırssry ,slightly unequal“, Cirrus II und III mit einem Ramus „one half the other“. Cirrus I mit ziemlich ungleich langen Rami. Cirrus II und III haben den einen Ramus bedeutend kleiner als die Hälfte des anderen, weshalb Pussrys Gradierungen der verschiedenen Arten: 1/5, ?/,, °/, usw. nicht allzu streng genommen werden dürfen. 272 | C. A. NILSSON-CANTELL. Vebreitung: Nördl. Eismeer, nördl. Atl. Ozean bis gegen England und Helgoland, Nordsee, Skagerack. Kattegatt, Mittelmeer, Rotes Meer. Fundort: Bohuslän, Gullmarfjord, Väderöarna, 30—60 m tief. C. A. Nırs- son-CANTELL. | QE Textfig. 50. Verruca nexa multiradiata. n. subsp. a Mandibel, Vergr.161 mal. 6 I. Maxille, Vergr. 319 mal. c II. Maxille, Vergr. 225 mal. 4 bewegliches Scutum, Vergr. 19 mal. e Bewegliches Tergum, Vergr. 19 mal. Verruca nexa multiradiata n. subsp. (Textfig. 50.) I Diagnose: Schale rötlich, nicht abgeplattet, die beweglichen Platten | beinahe parallel zur Basis. Basaler Rand der Platte bei ausgewachsenen |} Tieren eingefaltet. Rostrum patellaartig, mit vom Rand entfernten Apex. | CIRRIPEDEN -STUDIEN. 219 ‚Platten längsgefaltet. Rostrum und Carina mit ungefähr sieben Artikular- zähnen. Bewegliches Scutum mit drei wohlausgebildeten Artieularkielen und vier Längskielen. Bewegliches Tergum mit drei breiten Artieularkielen. Beschreibung: Diese hier neu aufgestellte Subspecies unterscheidet sich von der von Darwin, 1854 und Pirssry, 1916 behandelten Hauptform in einigen geringeren Merkmalen, ungefähr wie Veruca calotheca Hetero- poma Pıssry von Verruca calotheca abweicht. Im Äußeren herrscht Uberein- stimmung mit Darwins Figuren. Die Verschiedenheiten gelten dem beweglichen Seutum. Es ist mit drei kräftigen Articularkielen und an der äußeren Hälfte der Platte mit vier Längskielen versehen, dies im Gegensatz zu DARWINS und PrrsBrys Angaben, die nur zwei Längskiele beschreiben. Innenseite wie bei V. neva beim Apex ausgehöhlt. Das mit drei Articularkielen versehene bewegliche Tergum wie bei der Hauptform. Äußere Hälfte der Platte transversal streifig. Det patellaartige Rostrum hat die Art mit zwei anderen, nämlich V. Koehleri Gruver, 1909 und V. intexta PirsBry, 1912 gemeinsam, nur daß V. nexa durch eingefaltete Basalteile der Parietes unterschieden ist. Größe: Carino-rostraler Diameter 5 mm. Mundteile: Da fiir die Hauptart eine etre der Mundteile fehlt, kann hier eine Ergänzung gemacht werden. Es ist nicht richtig, daß wir, wie Pirssry sagt, bei Verruca keine Rücksicht auf die Mundteile der ver- schiedenen Arten zu nehmen brauchten, denn es finden sich trotz der Gleichförmigkeit der Ausbildung doch einige Verschiedenheiten. Labrum gerade oder schwach konkav, mit zerstreuten kleinen Zähnen. Palpus konisch. Mandibel mit drei Zähnen, der untere Teil des Vorderrandes von spitzigen Stacheln grob u I. Maxille mit Einschnitt im oberen Teil und kleineren meee Untere Partie vorspringend. II. Maxille nicht zweilappig, mit schwach konkavem, RENNER dem Vorderrand. Längs des dorsalen Teiles lange Borsten. Gewöhnlich wird die II. Maxille von Verruca als zweilappig angegeben, wovon somit diese Art abweicht. Segmentanzahl der Cirren: Größe des Individuums bat AE deal Mec: 2 OT Sammlung: Carino-rostraler Diam. 5 mm. : . | 12 | 13 | | 15 | 19 120 | PoasavsAneabe fur V. neva. ... 0. 2)... 11 | 12110151 —|— | J. DARWINS, Angaben V.nexa . |. = Zune | 11] 1210/15) 16 | 18; | | Die Segmentanzahl wie auch das Verhällnis zwischen den Längen der Rami von Cirrus I bis III stimmen ziemlich gut mit der Hauptform 4 = EX eS u em > ern mat HR. ern ee Zn a a ee 3 - 2a 274 C. A. NILSSON-CANTELL. überein. Cirrus I mit etwas verschieden langen Rami; (Unterschied ein - Segmentpaar), Cirrus II mit einem Ramus, der ungefähr von halber Länge des anderen ist. Cirrus III hat dagegen, wie V. nexa, gleich lange Rami. Caudalanhänge lang, wie Darwin und Pırsery beschreiben, ungefähr halb so lang wie Cirrus VI. | Verbreitung von V. nexa: Westindien. Fundort: Bartelemy, Westindien. Auf einer Spongie. 366m tief. M. Gozs. R. M. . Diskussion: Obwohl diese Exemplare ait V. nexa Darwm in den meisten Charakteren ziemlich gut übereinstimmen, jedoch hauptsächlichst hinsichtlich der Längskiele des beweglichen Seutums abweichen, die so- wohl von Darwin, als auch von Pirspry in der Anzahl zwei angegeben, bei allen untersuchten Exemplaren aber vier sind, glaube ich diese Tiere als eine besondere Form aufnehmen zu müssen. Weitere Funde werden ergeben, ob diese Abweichung konstant oder inkonstant ist. Unterordnung Balanomorpha Pırsery, 1916. Symmetrica früherer Verfasser. | Diagnose: bei Prrserv, 1916, Seite 14. Familie Chthamalidae Darwin, 1854. Subfamilie Chthamalinae Darwin, 1854. Familie Octomeridae + Subfam. Chthamalinae + Subfam. Chamaesiphonae GRuvEL, 1903, 1905 a. Familie Chthamalidae Piuspry, 1916. Komplettierende Diagnose: Testae mit acht, sechs RS: vier nicht porösen Platten. Rostrum mit Alae oder, wenn dieses mit rostrolateralen Platten verwachsen ist, mit Radii, die die lateralen Platten bedecken. Rostrolaterale Platten ohne Alae auf beiden Seiten (da jene nicht mit dem Rostrum verwachsen sind). Rand des Labrums gerade oder konkay, ohne Einbuchtung. II. Maxille mit konkavem Vorderrand, der in der Regel eine mittlere Einbuchtung trägt. Caudalanhänge können, wenn auch bei einigen Gattungen selten, vorhanden sein. | Diese Familie zeigt in vielen Hinsichten primitive Charaktere, was schon Darwin und Pırssry hervorhoben. Gewisse Ubereinstimmungen mit Verrucidae und Lepadomorpha hinsichtlich der Mundteile und der bei gewissen Formen vorkommenden Caudalanhänge. Die Familie ist hier von den Genera Chthamalus und Octomeris vertreten. Genus Chthamalus RANZANT, 1817. Chthamalus Rayzant, 1817, 1818, Gray, 1825. Lepas verschiedener älterer Verfasser. Balanus | edener älterer Verfasser CIRRIPEDEN-STUDIEN. 275 Euraphia Conran, 1837. Chthamalus Darwın, 1854, und spätere Verfasser. Komplettierende Diagnose: Sechs Platten. Rostrum und Carina mit Alae versehen. Rostrolaterale dreieckig, ohne Alae. Carinolateralia fehlen. Basis membranös oder durch Einfaltung der Parietes verkalkt, Palpus keulenförmig, von verschiedenem Aussehen, selten konisch. Mandibel mit vier Zähnen und untew pektiniertem Vorderrand, oder mit drei Zähnen und in feine Stacheln aufgeteilter unterer Ecke. I. Maxille mit mehr oder min- der deutlicher Aufteilung der Stacheln in drei Gruppen. Verbreitung: In der Littoralregion aller Meere. Diskussion: Darwix rechnet zu dieser Gattung acht Arten; 1883 beschreibt Horx eine neue Art und 1916 wird die Anzahl der Arten durch Prrsery, der diese Gattung einem gründlicheren Studium unterzog, um acht neue Species und drei neue Subspecies vergrößert. Trotzdem der letztgenannte Verfasser sehr gute Beschreibungen und Abbildungen lieferte, konnte er über die mit Rücksicht auf Mundteile und Cirren durchzuführende Gruppierung doch nur einige Andeutungen geben. Er sagt darüber, 1916, Seite 295: „The mouthparts and cirri of Chthamalus deserve a much more extended examination than I have been able to find time for.“ Pirssrys mehr provisorische Aufteilung der Gattung in zwei Gruppen nach der Form der Mandibeln finde ich richtig. Dagegen scheint seine weitere Gruppierung in Untergruppen weniger zufriedenstellend zu sein. Da er nicht Gelegenheit hatte, eine Reihe von Formen, wie Chth. scabrosus, antennatus, dentatus und intertextus zu untersuchen, stellt er Chth. antennatus und dentatus, wie ich konstatieren konnte, in eine falsche Gruppe. Dagegen ist Chth. scabrosus richtig eingeordnet und auch Chth. intertextus ist, nach Darwıms Beschreibung zu urteilen, richtig placiert. er Da das mir vorliegende in mehreren Hinsichten Pırserys Material ergänzt, habe ich versucht, ein Examinationsschema der Gattung aufzustellen. Pirspry vollendete seinen teilweise riehtigen Gedanken nicht, sondeın verfaßte ein Schema, über das er selbst sagt: „The following key is highly artificial and not very satisfactory.“ Es können nach den Mandibeln zwei große Hauptgruppen unterschieden werden?! I. Chth. stellatus-Gruppe hauptsächlichst durch die Form der Mandibel (s. I. im Schema) und außerdem durch das Vorkommen pektinierter Borsten an Cirrus II ausgezeichnet. II. Chth. Hembeli-Gruppe ausgezeichnet durch die Form der Mandibel (s. II.) und das Fehlen von pektinierten Borsten an Cirrus II (oder sind nur sehr unbedeutende vorhanden). Die übrige Einteilung dürfte aus dem Schema hervorgehen, in das außer äußeren auch einige innere Charaktere mit aufgenommen wurden. Gruvers Einteilung verwendet als Hauptgruppierung das Aussehen der 276 | C. A. NILSSON- CANTELL. Suturen und unterscheidet darunter verschiedene Typen. In meinem Schema unterschied ich zwischen Formen mit geraden und solchen mit | krenelierten Suturen und versuchte dieses Merkmal so viel als möglich in zweite Linie zu stellen, da es bei corrodierten Individuen ziemlich schwierig sein kann, das richtige Verhältnis zu entscheiden. Dagegen bieten die Opereularplatten gute Unterscheidungsmerkmale, weshalb darauf großes Gewicht gelegt wird. Von Prrserys Arten wurde Chth. malayensis nicht aufgenommen, da diese ziemlich unsicher zu sein scheint. Auch die Sub- species wurden nicht mit eingereiht. Chth. stellatus ist hinsichtlich seiner Subspecies noch sehr unbekannt, weshalb ich nur die hier behandelte Hauptform aufnehme. Das vorliegende Schema ist vielleieht in vielem artificiell, doch all ich, daß es jedenfalls als eine Verbesserung des unvollend aaa Schemas a angesehen werden kann und bei der Bestimmung der CHa Arten von Wert sein kann. | Citrate Examinationsschema. I Mandibel mit vier kräftigen Zähnen im oberen Teil des Vorderrandes, darunter eine Partie mit feinen Stacheln wechseinder Größe, zu unterst von einigen größeren Stacheln abgeschlossen. Zahn 2—4 gewöhnlich zweiteilig. Auch die untere pektinierte Partie kann mit- unter zwischen die Stacheln zerstreute Zähne tragen. Pektinierte Borsten in der Regel am obersten Segment von den Rami des Claas Il (Textär. 52 0). A Die Cristae für den Musculus sac oe auf dem Peat: nicht zu einer Platte verschmolzen. Untere Partie des Vorderrandes der Mandibel . pektiniert, ohne zerstreute Zähne. vie 1 Die Opercularplatten der beiden Seiten in Form und Größe verschieden: Chth. anisopoma Pırssry, 1916. 2 Die Opercularplatten der beiden Seiten in Form und Größe seid a Innere Teile dunkelviolett (,,violet black color“), Suturen einfach. Scutum mit niedrigem Articularkiel und ohne Cristae für die Muskeln. Tergum schmal, mit kurzem, gérundetem DATES von der basiscutalen : Keke nicht getrennt. /hth. imperatrix Pırsery, 1916. b Innere Teile leicht oder schwach dunkel, nicht purpurfarben oder. violett. * Adductorkiel des Scutums deutlich, mehr oder weniger kräftig entwickelt. + Tergum dreieckig, mit gleichen Seiten, unten breit, nicht keulenartig. Margo tergalis des Scutums kurz, ungefähr von halber Länge des Margo basalis. Adductorkiel des Seutums kurz, aber deutlich. Suturen kreneliert. Chth. fissus Darwin, 1854. CIRRIPEDEN - STUDIEN 211 ++ Breite des Tergums ungefähr */, der Länge, nicht keulenartig. Margo tergalis des Scutums länger, ungefähr ?/, der Länge des Margo basalis. Adductorkiel lang und wohlausgebildet. Suturen einfach.: Chth. dalli PirsBry, 1916. Tr) Tergum deutlich keulenartig, unten schmal, oben breit. Margo basalis vor den Cristae des Musculus depressor débute Adductorkiel des Scutums kräftig. Suturen einfach. Chth. challengeri Horx, 1883. ** Adductorkiel des Scutums fehlt, wenn vorhanden, äußerst schwach. + Tergum mehr oder weniger Be im unteren Teil schmäler. Margo basalis des Scutums länger als Margo tergalıs. X Carinaler Lobus des Tergums nicht spitzig, wohlentwickelt, mit mehreren Cristae. $ Rami von Cirrus III gleich lang, normal ausgebildet Schale mit Längs- falten oder corrodiert. | A Margo carinalis des Tergums schwach konvex. Suturen undeutlich, nicht kreneliert. | ff Chth. stellatus (Pori, 1795) AA Margo carinalis des Tergums stark konvex. Suturen kreneliert, mit deutlichen Zähnen. Chth. dentatus Krauss, 1848. $$ Rami auf Cirrus III bei den meisten Exemplaren von verschiedener Länge, der. vordere Ramus lang, zu einem antennenartigen Organ aus- gezogen. Suturen einfach. Schale glatt. Die Opercularplatten gleichen jenen von Chth. stellatus, bei einigen Exemplaren mit schwacher An- deutung eines Adductorkieles auf dem Scutum. Chth. antennatus Darwin, 1854. XX Carinaler Lobus des Tergums schmal, zugespitzt, mit wenigen Cristae. Rami auf Cirrus III gleich lang. Chth. cirratus Darwın, 1854. ++ Tergum gleichförmig dick, oben und unten ungefähr gleich weit. x Tergum ohne Längsrinne. $ Schale mit Längsfalten. Margo tergalis des Seutums gleich lang wie _ Margo basalis. | Chth. moro PirsBry, 1916. ss Schale glatt oder mit unbedeutenden Längsfalten. Margo tergalis des Scutums kürzer als Margo basalis. Chth. fragilis Darwin, 1854. XX.Tergum mit Längsrinne an der Außenseite. Chih. panamensis Pirspry, 1916. 278. | C. A. NILSSON -CANTELL. B Cristae des Tergums zu einer parallel zur äußeren Lamina gelegenen Platte verwachsen. Tergum mit einer Grube für einen Teil des Mus- culus depressor bei der basiscutalen Ecke. Mandibel mit zahlreichen, über den ganzen Vorderrand zerstreuten Zähnen, auch auf der pokti- nierten unteren Partie. Suturen gefaltet. Chth. scabrosus DARWIN, 1854. ‚II Mandibel mit drei Zähnen und einer pektinierten unteren Ecke, mit den größten Stacheln am Ende, nach oben und unten kleiner werdende. Pektinierte Borsten am obersten Segment von Cirrus II fehlen in der Regel. Wenn vorhanden, im Verhältnis zur Gruppe à) unbedeutend ausgebildet (Textfig. 56 b). A Ohne Caudalanhänge. 1 Mandibel mit Pektinierung zwischen den sme Zähnen. GroBe = Formen (20—50 mm). Basis bei älteren Individuen durch Einfaltung von den Seiten verkalkt. Scuta und Terga durch Zement vereinigt. Suturen mit deutlichen, ineinander greifenden Zähnen. Margo tergalis des Scutums länger as oes basalis. Cristae des Tergums mit Suberistae. | Chih. Hembeli (Conrap, 1837). 2 Mandibel ohne Pektinierung zwischen den Zähnen. Kleine Formen (5—15 mm). a Zwischen Scutum und Tergum eine Höhlung, unten geschlossen, Öffnung oben. Tergum dadurch mit einer Grube, wie auch Scutum, mit einer | unter dem Artieularkiel sitzenden Lamelle versehen, die die Grube des Tergums bedeckt (Textfig. 56). Chth. Appellôüfi n. sp. b Tergum und Scutum normal ausgebildet, ohne cae zwischen den Platten. * Tergum und Scutum ganz verwachsen. Parietes unten etwas eingefaltet. Suturen mit alternierenden Falten. | | Chth. intertextus DARWIN, 1854. rna * Tergum und Scutum nicht verwachsen. Parietes nicht eingefaltet. Suturen ach. | Chth. Withersi PirsBry, 1916. B Mit langen Caudalanhängen. Mandibeln ohne kleinere Stacheln zwischen den Zähnen. Chth. caudatus PirsBry, 1916. u CIRRIPEDEN - STUDIEN. 279 I. Chthamalus stellatus-Gruppe. Chthamalus Challengeri Horx, 1883. (Textfig. 51 ce, d.) Chthamalus Challengeri Horx, 1883, Werner, 1897 a, Grover, 1903, 1905 a, Krüscer, 1911 a, Pitssry, 1916. (2) Chthamalus stellatus Krücer, 1911 a. (?) Chthamalus Challengeri nipponensis Pırsery, 1916. Komplettierende Diagnose: Schale konisch-zylindrisch, von grauweißer Farbe, mit kräftigen, abgerundeten Kielen. Innenseite glatt. Suturen nicht Textfig. 51. a Labrum, b Palpus, Vergr. 161 mal von Chthamalus Withersi Pilsbry. e Labrum, Vergr. 263 mal. d Palpus, Vergr. 225 mal von Chthamalus challengeri Hoek. _kreneliert. Radien außerordentlich klein. Scutum dreiseitig verlängert, mit wohlentwickelten Adductor- und Articularkielen. Tergum keulenartig, unten sehmal, oben breit, Margo basalis stark konvex und vorspringend. Sporn nicht abgesetzt. Margo basalis vor den Cristae ausgehöhlt. Labrum mit stark konkaver Kaufläche, mit Haaren und Zähnen. Palpus ziemlich kurz, keulen- förmig, Vorderrand undeutlich abgesetzt. Mandibel mit vier Zähnen, die untersten manchmal doppelt. Vorderrand unten pektiniert. Cirrus II mit mehr oder minder kräftig pektinierten Borsten an den obersten Segmenten. Ausführliche Beschreibung bei Horkx 1883, Seite 165 und Pırsery 1916, Seite 307. Komplettierende Beschreibung: Diese Art scheint keine größeren Dimensionen zu erreichen. Pırserys Exemplare messen bis 7°6 mm, die hier 280 C. A. NILSSON-CANTELL. untersuchten 3—4mm im Diameter. Daß sie voll entwickelt waren bewiesen die in der Mantelhöhle gefundenen, in Entwicklung begriffenen Nauplius- larven. Farbe grauweiß. Mit stark entwickelten, abgerundeten Kielen, die bei jüngeren Individuen weniger hervortreten. Im übrigen herrscht Über- einstimmung mit den Beschreibungen der Schale. Opercularplatten wurden . | . von Hork, KrüGEr und Pırssery abgebildet. Auf dem Scutum fand ich sowohl bei japanischen, als auch bei ma- Jaïischen Exemplaren einen wohlentwickelten Adductorkiel; dies unter- scheidet die Art von Chth. stellatus. Articularkiel ebenfalls wohl zum Unterschied von der nahestehenden Art Chth. antennatus..Im Zusammen- hang mit der Behandlung des Scutums kann die Frage diskutiert werden, — ob Krücers 1911a Chth. stellatus wirklich deutlich von Chth. Challengeri ‚unterschieden ist. Krüger fand beide Arten auf Pollicipes mitella (aus Japan). Alle von mir untersuchten, auf Pollicipes mitella sitzenden japani- schen Exemplare konnten als Chth. Challengeri bestimmt werden. Betrachtet man Krüczers Fig. der Scuta der beiden Arten, so findet man auf beiden Adductorkiele. Als Verschiedenheiten werden von Krüger die ungleiche Stellung der Platten im Orificium und das Fehlen von Pigment bei Chih. Challengeri angegeben, doch können diese Unterschiede sehr wohl zufällige sein, da die Pigmentierung gewöhnlich am stärksten an sonnen- beleuchteten Exemplaren ist. Bei den mir vorliegenden Individuen von | Chth. Challenger war die Pigmentierung wohlausgebildet. Ich kann nur in PirsBrys 1916 ausgesprochene Vermutung einstimmen, daß es KrÜGER mit Exemplaren von Chth. Challengeri zu tun gehabt habe. Tergum unten schmal, oben breit, mit stark konvexem Margo cari- nalis. Prrsery stellt die Subspecies nipponensis hauptsächlichst auf Grund ! eines höheren Margo carinalis des Tergums auf, doch ist es unsicher, ob | wir es hier wirklich mit einer neuen Subspecies zu tun haben. Bei unter-. suchten Exemplaren aus dem Malaiischen Archipel variiert das Tergum von Typus Challenger: bis Typus nipponensis. Mundteile: Labrum mit breitem Einschnitt, haarig, mit spärlichen | Zähnen. | Palpus etwas kürzer als bei Chth. Stellatus, mit geradem Ober- und konvexem Unterrand. Vorderrand undeutlich abgesetzt. Kürzere Borsten entlang des Oberrandes, längere an Vorderrand und auch an den Seiten. Mandibel: Gleicht der von Chth. stellatus. | I. Maxille wie bei Pırsery, mit einem deutlichen Einschnitt. Il. Maxille zweilappig, mit deutlichem mittleren Einschnitt. CIRRIPEDEN -STUDIEN. 281 Sesmentanzahl der Cirren: | TEN Lokal | Größe des Individuums | I | 11 | mr | IV MR, L VI | CN occ se ic UE | SSR LEZ I = [ —— — Li = ~ | Japan | Carino-rostr. Diam. 3'2 mm. | 5 | 7 D | 351 11 | 121131311415 16 | Java | Carino-rostr. Diam. 5 mm . | GET [5 | 6 112) 13 15116 117,17) | 18! A | Japan | nach Pısseer. . . oe dn . . | 6 | 8 || 6 | 6 12 12 | 14 | 15 | 16 | 16 | 16 | 16 | I | | I | | | | | | I} | i fan I Bei Exemplaren sowohl aus Japan als auch aus Java hatte der Cirrus II pektinierte Borsten an den obersten Segmenten. Die Pektinierung ist bei den Tieren aus Java besonders kräftig, bei japanischen Exemplaren schwächer. PrirsBry erwähnt auch Verschiedenheiten der Pektinierung von japanischen Individuen. Verbreitung: Japanische und malayische Meere. Fundort: Japan, Sagami, Misaki. Auf Pollicipes mitella. 2 3 m tief. April 1914. S. Bock. R. M. Neuer Fundort: Siidkiiste Javas, Wijnkoopsbai. Auf Strandklippen. C. W. Avkıvızrıvs, 1891. R. M. Chthamalus stellatus stellatus (Pori, 1795). Chthamalus stellatus communis Darwin, 1854. Werner, 1897 a, Gruver, 1903. 1905 a, Krücer, 1911 a, 1914, Hox, 1913, Pırsery, 1916. Komplettierende Diagnose: Diese Unterart ist durch gefaltete, ko- nische, gewöhnlich korrodierte Schale ausgezeichnet. Umfang rund, Ori- ficium ebenfalls abgerundet. Suturen gerade, oft verschwunden. Radien fehlen. Farbe schmutzig graubraun. Apex des Scutums rechtwinkelig. 'Artieularkiel gerade, wohlausgebildet, unten quer abgeschnitten. Grube für den Museulus adductor tief, Adductorkiel fehlt. Ausnehmung für den Museulus depressor deutlich. Tergum oben breit, nach unten zu schmäler werdend, Margo carinalis schwach konvex; Articularkiel ganz nach hinten gebogen, Articularrinne breit; Sporn fehlt. Kaufläche des Labrums stark _ eingebogen. Palpus keulenförmig, mit deutlichem Vorderrand. Mandibel mit vier Zähnen, davon die untersten doppelt, mit unten pektinierter Partie des Vorderrandes. Cirrus II hat pektinierte Borsten an den obersten Seg- menten. | Beschreibung bei Darwin, 1854, Seite 455, und Pırserv, 1916, Seite 302. Komplettierende Beschreibung: Pırssry nimmt die Bucht von Neapel als typisches Lokal dieser Form an. Die Übereinstimmung zwischen meinen aus Ägypten stammenden Mittelmeer-Exemplaren und Pırsprys ' ist hinsichtlich der Schale und der Opercularplatten vollständig, weshalb ( | ich auf Prrsprys Figuren 1, 1 a und 1b auf Pl. 71, 1916, verweise. Pane me ase”. C.A. NILSSON-CANTELL: © Mundteile: Labrum mit stark eingebogener Kaufläche, mit Haaren und Zähnen. | Palpus, Mandibel und I. Maxille wie bei PirsBry. II. Maxille zweilappig, von gewohnlichem Aussehen. Segmentanzahl der Cirren: Größe des Individuums | 1 | u | m | IV | VI id 6 || 15} 16) 16.| 17 | 16 | 19118 | 19 di Fe RE A TRE | EM LEN ER N N BEN ER Carino-rostr. Diam. 9 mm | 6 | 8 | Pitsprys Angaben’. . . | 5 | 7 A © Or DARWINS Angaben . . . | — à Cirrus II, wie Pırsery angibt, mit pektinierten Borsten an den obersten Segmenten, ohne größere Zähne unter der pektinierten Partie. Die mit größeren Zähnen versehenen finde ich aber bei anderen Subspecies dieser Art. Verbreitung: Mittelmeer, Madeira, Azoren, Milatiscken Archipel. Neue Fundorte: Port Saal Reopens 98.]1. 1899. C. W. Avrı- VILLIUS. R. M. | Mendanao, Gasparsund, Juli 1891. C. W. Aukıvırıms. U.M. Chthamalus dentatus Krauss, 1848. (Textfig. 52.) Chthamalus dentatus Krauss, 1848, Darwin, 1854, Horx, 1883, Waezrner, 1897 a, GRUVEL, 1905 a, 1912 b, Sreszrne, 1910. Komplettierende Diagnose: Schale bräunlichweiß, konisch oder ab- geplattet, sowohl breit, als auch fein gefaltet. Suturen mit ineinander | greifenden Zähnen. Radien und Alae mit horizontalen Falten, die mit den Zähnen korrespondieren. Scutum etwas ausgezogen, mit wohlentwickeltem Artikularkiel und Gruben für Museulus depressor und lateralis. Tergum mit stark konvexem Margo carinalis, die mit Cristae für den Musculus depressor versehene Partie vorspringend. Labrum in der Mitte etwas ein- gebogen, haarig und gezähnt. Palpus keulenförmig, mit deutlichem Vorder- rand, Borsten längs Ober-, Vorder- und Unterrand. Mandibel mit vier Zähnen, von denen die untersten doppelt sind, Vorderrand unten pektiniert. I. Ma- xille oben mit deutlichem Einschnitt. Cirrus II mit grob pektinierten Borsten an den obersten Segmenten. | | Beschreibung bei Darwin, 1854, Seite 463. Komplettierende Beschreibung: Darwin erwähnt sowohl breite, als auch fein gefaltete Schalen. Meine Individuen gehörten zu der vorher- gehenden Form, die auch stärker abgeplattet ist. Suturen mit kleinen, in- einander greifenden Zähnen. Sowohl Radien als auch Alae mit transversal gehenden feinen Kielen, die mit den Zähnen korrespondieren. CIRRIPEDEN - STUDIEN. 283 ——— z << ZN à SS SS Ge nn = = =? IB DEE Dr a Sues | | | | | \ ji \ N N \ NW NY N \ IE NW NINE \ \\ \ \ N AN : \ \ NAN Q\ \ \ | Textfig. 52. Chthamalus dentatus. Krauss. a Labrum, Vergr. 161 mal. b Palpus, Vergr. 150 mal. c, d Mandibel, Vergr. 161 mal. e I. Maxille, Vergr. 161 mal. f 2 Cirrus (oberstes Segment), Vergr. 236 mal. nn ri Te rg Fe rn en SE Te FW fd a . + « Seutum mit hervortretendem Artikularkiel, Ausnehmung für den Musculus adductor deutlich. Adductorkiel kann vorhanden sein. Wie schon Darwin erwähnt, findet man auch eine Grube fiir den Musculus depressor lateralis. | Zool. Bidrag, Upsala, Bd.?. 19 NIE Zen 284 | C. A. NILSSON-CANTELL. | | Tergum mit deutlichem Artikularkiel und stark gebogenem Margo carinalis. Cristae fiir den Musculus depressor auf. einer vorspringenden | Partie. Be Mundteile von Darwin unvollständig beschrieben. Labrum mit einem schwachen, breiten Einschnitt auf der Mitte, ge- | zähnt und borstentragend. Palpus gleichmäßig dick, mit deutlichem Vorderrand, kürzere Borsten | entlang des Oberrandes, langere entlang des Vorder- und Unterrandes. Mandibel wie bei Chth. stellatus. Vier Zähne, davon die unterste “| zweispitzig. Zahn 1 sitzt ziemlich weit von Zahn 2 entfernt. Unter den … Zähnen eine pektinierte Partie in der unteren Ecke, von zwei bis drei größeren Stacheln begrenzt. Die pektinierte Partie fand ich gewöhnlich mit feinen Borsten versehen, bei einem Exemplar waren außer den Borsten auch noch längere zerstreute Stacheln vorhanden. Darwin sagt darüber ganz kurz auf Seite 464: „The inferior part is coarsely pectinated.“ Die || meisten untersuchten Exemplare hatten nur feine Borsten. Die hierin liegende | Verschiedenheit beruht entweder. auf einer Variation oder auf einer Ab- nutzung der Mundteile. Es ist wohl nicht angezeigt, wie Prrspry eine neue Art Chth. malayensis aufzustellen, die von Chth. Challengeri hauptsächlichst hinsichtlich der Mandibel unterschieden wird, die bei der erstgenannten Form grob, bei der letztgenannten fein pektiniert ist. Pırsery sagt auch, daß dies an mehreren Individuen untersucht werden müsse. I. Maxille wird von Darwin als ,deeply notched“ angegeben. Bei den untersuchten Exemplaren fand ich im oberen Teil einen deutlichen Einschnitt. Auf der Mitte kräftige Stacheln, unten kleinere. Die Grenze zwischen letzteren nicht durch einen deutlichen Einschnitt markiert. II. Maxille vorne konkav, mit einem breiten, borstenlosen Einschnitt {| in der Mitte. Segmentanzahl der Cirren: | Größe des Individuums | I | IL | mr | iv | v | vw | Carino-rostr. Diam, 8 mm | 6 | els | 7 15 15 | 17 Lo | 21 Carino-rostr. Diam.5’5mm | 6 | Tal 5, 6. da | 16 16 | 8) 22 [19 : 20 Cirrus I und II mit kurzen Rami von verschiedener Länge. Cirrus IL |} mit grob pektinierten Stacheln an den zwei obersten Segmenten. Die {| längeren Cirren mit drei bis fünf Paar Borsten am Vorderrand der Segmente. II Verbreitung: Küsten Afrikas von der Goldküste, um das =. der {| guten Hoffnung bis zur Bucht von Aden, Madagaskar. Neue Fundorte: Majunga, Madagaskar, 15./4. 1912. W. Kauperx. R. M: | | Tamatave, Korallenriff, Madagaskar, 28./1. 1912. W. Kaunrrn. R. M. CIRRIPEDEN-STUDIEN. 285 Chthamalus antennatus Darwin, 1854. (Textfig. 53.) Chthamalus antennatus Darwiy, 1854, Werrner, 1897 a, Grover, 1903, 1905 a, 1912 b, Brock, 1916 a. Komplettierende Diagnose: Schale konisch, gewöhnlich glatt, von weißer bis fleischroter Farbe. Suturen deutlich, nicht gezähnt. Radien Textfig. 53. Chthamalus antennatus. D. a Labrum, Vergr. 133 mal. b Palpus, Vergr 133 mal. c Mandibel, Vergr. 133 mal. 4 I. Maxille, Vergr. 283 mal. e II. Maxille, Vergr. 200 mal. klein. Scutum transversal verlängert, mit wenig vorspringendem Articular- kiel; Adductorkiel fehlt oder ist unbedeutend. Tergum dreieckig, breit, mit nicht abgesetztem Sporn. Labrum konkav, mit Haaren und Zähnen. Palpus keulenförmig, mit deutlichem Vorderrand, Borsten entlang Ober- und Vorderrand. Mandibel mit vier bis fünf Zähnen, Vorderrand unten 19% 286 C. A. NILSSON-CANTELL. pektiniert, kleine und große Stacheln wechselnd. I. Maxille mit zwei deut- lichen Einschnitten im Vorderrand. Pektinierte Borsten an den obersten Segmenten von Cirrus II. Cirrus III entweder mit gleich langen Rami oder - mit dem einen lang, geißelartig. Seit Darwin 1854, Seite 460 nicht näher beschrieben, weshalb oie Ergänzungen geliefert werden können. | _ Komplettierende Beschreibung: Diese Exemplare hatten die Schale glatt und nicht gefaltet. Die Suturen sind, wie Darwin angibt, deutlich, ohne Zähne. Auch die innere Oberfläche der Schale ist glatt. Form ab- geplattet, konisch. | Hinsichtlich der Opercularplatten (die nach Darwin jenen von Chth. stellatus gleichen) kann hervorgehoben werden, daß das Tergum ziemlich breit, der Form nach mit Prrservs Fig. 1a, Pl. 71, 1916 von Chth. stellatus übereinstimmt. Scutum etwas mehr transversal verlängert, mit geradem Margo basalis. Ausnehmung für Musculus depressor lateralis und adductor vorhanden. Adductorkiel fehlt oder ist unbedeutend entwickelt. Der Arti- « cularkiel weniger hervortretend als der der nahestehenden Art Chth. Chal- lengeri. Mundteile vorher nur unvollständig beschrieben. Labrum in der Mitte ziemlich seicht eingebuchtet, gezähnt und haarig. Palpus gleich dem von Chth. stellatus, gegen das Ende zu nicht schmäler werdend. Vorderrand deutlich markiert. Lange Borsten > des Vorderrandes, kürzere längs des Oberrandes. Mandibel mit drei kräftigen Zähnen, ein vierter Zahn ica Vorder- rand darunter pektiniert, mit gröberen wie auch feineren Stacheln. Vorder- rand unten von drei größeren Stacheln begrenzt. I. Maxille wird von Darwin als „deeply notched“ angegeben. Deut- licher Einschnitt im oberen Teil. Die für Chthamalus gewöhnlichen drei Gruppen von Stacheln auf dem Vorderrand hier deutlich durch zwei Ein- schnitte markiert. Die oberhalb des Einschnittes sitzenden Stacheln am kräftigsten, darunter weniger kräftige, in der unteren Ecke feinere, borsten- artige. I. Maxille deutlich zweilappig, mit Einschnitt in der Mitte. Segmentanzahl der Cirren: Größe des Individuums | I | u | MI | IV Vv | VI Carino-rostr. Diam. 6'5 mm | 5 | 7 || 5 | 6 |13|27|15 | 16116 : 17 Carino-rostr. Diam. 47 mm 5 1122812) 1h12 418 15115 1514| 15 8 ae 2 ONE ENS = 1120-1141] ZA NE IE | 22 BE ee ES la o à a Ba STA 1 ce Darwıns Angaben u en EEE ei CIRRIPEDEN - STUDIEN. 287 Cirrus I und II kurz, mit verschieden langen Rami. Auch hier hatte Cirrus II auf beiden Rami der obersten Segmente pektinierte Borsten. Gleich Darwin fand auch ich Cirrus III bei einigen mit normalen, gleich langen Rami, bei anderen mit einem geißelartigen Ramus, der doppelt so lang als der andere ist. Die Segmentanzahl dieses langen Ramus ist, wie aus der Tabelle hervorgeht, ziemlich variierend. Borstenanordnung an den unteren Segmenten mehr normal, mit paarweisen Gruppen entlang des Vorderrandes, an den oberen Segmenten sind die Borsten am Oberrand gesammelt. Unter vier untersuchten Exemplaren wiesen drei den antennen- artigen Ramus auf; das vierte Exemplar trug normale Rami. Es ist schwer ‘zu entscheiden, wie diese Verschiedenheit der Individuen erklärt werden kann, wenn man keine näheren anatomischen und biologischen Unter- suchungen anstellt. Sicherlich hat dieser biegsame Ramus Sinnesfunktion. Verbreitung: Australien. (Magalhaens-Straße, Patagonien. Gruver, 1912 b.) | | Neuer Fundort: Port Jackson, in der Brandung, Eugenie-Expedition, 1851—1853. U.M. : Chthamalus scabrosus Darwin, 1854. (Textfig. 54.) Chthamalus scabrosus Darwin, 1854, Wetrner, 1895, 1897 a, 1898, Gruver, 1903, 1905 a, 1912 b, Pırsery, 1916. Komplettierende Diagnose: Schale weiß, mit einem Stich ins Purpur- ‚braune oder bei jungen Tieren grüne, mit mehr oder weniger korrodierter Oberfläche. Abgeplattet konisch bis zylindrisch. Suturen mit alternierenden Falten. Orificium deutlich vierseitig. Scutum langgestreckt, mit hervor: tretendem Articularkiel mitten auf dem Margo tergalis. Tergum von für die Art charakteristischem Aussehen, schmal. Der Musculus depressor an einer Platte befestigt, die durch Verschmelzung der gewöhnlichen Cristae gebildet ist; die Platte ist parallel zur äußeren Lamina des Tergums. An der basiscutalen Ecke eine mehr oder minder deutliche Grube für einen Teil des Musculus depressor lateralis des Seutums. Labrum konkav, mit Haaren und Zähnen. Palpus mit abgerundetem Vorderrand. Mandibel mit zahlreichen Zähnen entlang des ganzen Vorderrandes, nach unten zu an Größe abnehmend. Unterer Teil des Vorderrandes auch pektiniert. Pek- ‚tinierung auf Cirrus II weniger kräftig, doch finden sich deutlich pektinierte Borsten. Beschreibung bei Darwin 1854, Seite 468 und PirsBry 1916, Seite 323. Komplettierende Beschreibung: Sowohl zylindrisch ausgezogene als auch konische Exemplare. Schale oft korrodiert, mit unregelmäßigen Kielen ‚und Auswüchsen, dies besonders bei zylindrischen Exemplaren. Orificium ‘deutlich rhombisch, mit etwas verkürzten tergalen Rändern. Suturen, wie | | 5 288 | > CA) NILSSONSCANTERL. . D an AS ÈS SS u > En en Textfig. 54. Chthamalus scabrosus. D. a, b Mandibel, Vergr. 161 mal, 81 mal. c I. Maxille, Vergr. 161 mal. d II. Maxille, Vergr. 81 mal. e 2. Cirrus, (oberstes Segment), Vergr. 161 mal. ‘Darwin angibt, immer deutlich, von alternierenden Falten gebildet. Hin- sichtlich der äußeren Teile verweise ich im übrigen auf Darwım und. PıLsgry. : a Mundteile nach Darwin nicht mehr beschrieben. Hier werden Figuren davon gegeben. 4 Labrum mit einer weit eingebogenen Kaufläche. Nach Darwin I haarig, ohne Zähne. Doch fand ich bei einer näheren Untersuchung auch A} Zähne. ia | CIRRIPEDEN - STUDIEN. 289 Palpus wie bei Chth. stellatus langgestreckt, mit abgerundetem Vor- derrand, der lange Borsten trägt. Oberrand mit kürzeren Borsten. Mandibel von für die Art charakteristischem Aussehen. Darwın sagt darüber nur auf Seite 469: „the mandibles have either four or five gra- duated teeth, the lower ones of which are plainly double laterally“. Man ‚findet hier auf dem Vorderrand bis zu zehn Zähne, von denen die vier obersten kräftig sind. Die darunter sitzenden sind kleiner und nehmen an Größe ab. Diese untere Partie ist gewöhnlich auch pektiniert. Die auf der Mitte des Vorderrandes sitzenden Zähne sind doppelt. I. Maxille. Das Aussehen wird von Darwın, Seite 469 treffend be- schrieben: „the maxillae have a very sinous edge“. Der sonst gewöhn- liche Einschnitt im oberen Teil fehlt, dagegen ist in diesem Teil eine breitere, eingebogene, mit kleineren Stacheln versehene Partie vorhanden. Auf der Mitte kräftige Stacheln. Untere abgerundete Ecke mit zahlreichen kleinen Stacheln. II. Maxille zweilappig. Mittlerer Einschnitt ziemlich breit, ohne Borsten. Borsten darüber und darunter am Vorderrand wie auch am Oberrand. | een der Cirren: 5|7 (27 [19 [19 [20] 19 20 8 | Hal | 16] 16] 18] 18] 18| 19 Carino-rostr. Diam. 9 mm | | 5. Carino-rostr, Diam. 7°5 mm | 6 | JE an Die -Cirren waren stark pigmentiert, was mit der Fundstelle der Exemplare in der Ebbregion zusammenhängt. Cirrus I und II wie ge- wöhnlich kleiner als die übrigen, mit mehr oder weniger verschieden langen Rami, deren Segmentanzahl etwas variiert. Cirrus II trägt an den terminalen Segmenten pektinierte. Borsten, doch ist die Pektinierung hier bedeutend schwächer und unten nicht von einigen größeren Stacheln ab- geschlossen. Am ehesten erinnert dies an die Verhältnisse bei den hier beschriebenen Exemplaren von Chth. Challengeri aus Japan. Die längeren Cirren wie in Darwıss Beschreibung. Größe: | Carino-rostr. rs = | Breite Höhe Diam. | 8 6 | 140 95 8 | 6 7 (ed) SR mu =~ ont + . he mn + = — 7 ww u a DS ER > 290 C. A. NILSSON-GANTELL. Verbreitung: ame Peru, Chile, Feuerland, Patagonien, Falk- landsinseln. Afrika: Paumotu (dona), Fundorte: Feuerland, Ushuaia. Auf Patella. In der Ebbregion. 13./3. 1902. Schwedische Südpolexpedition 1901—1903. R. M. Port Louis. Auf Klippen, in der Ebbregion. 23./7. 1902. Schwedische Siidpolexpedition 1901—1903. R. M. Il. Chthamatus Hembeli-Gruppe. Chthamalus Hembeli (Conrap, 1837). (Textfig. 55.) | . Euraphia Hembeli Conran, 1837. Chthamalus hembeli Darwin, 1854, Werner, 1897 a. Chthamalus hembelli Gruver, 1905 a. Chthamalus hembeli Pıuserv, 1916. | Komplettierende Diagnose: Schale groß, purpurfarben, mit großer, vierseitiger, mit einer Aushöhlung bei den lateralen Ecken versehener Öffnung. Parietes etwas gefaltet, oft korrodiert. Suturen mit ineinander- greifenden Zähnen. Basis durch Einfaltung der Parietes verkalkt. Scuta und Terga miteinander durch Zement vereinigt. Artikularrinnen sehr breit. Scutum auswendig mit Zuwachslinien und einer oder mehreren longi- tudinalen Rinnen. Artikularkiel in der Mitte herausstehend, Grube für den: Musculus depressor vorhanden. Tergum mit wohlentwickelten Cristae für den Musculus depressor lateralis, mit quergestellten Nebencristae versehen. Labrum stark konkav, mit Borsten und Zähnen. Palpus abweichend, der | Form nach mehr a Borsten längs des Oberrandes und in einer Linie über dem Unterrand. Mandibel in der Regel mit drei Zähnen und einer pektinierten unteren Ecke. Starke Pektinierung zwischen den Zähnen. II. Maxille mit geradem oder schwach konkavem Won ee ohne Ein- schnitt. Beschreibung bei Darwin 1854, Seite 465 und Pirssry 1916, Seite 324. Innere Teile erst von Pırssry beschrieben. Zwei aus Java stammende Exemplare stimmten mit Pırsgrys Figuren gut überein. Ein Exemplar aus Sumatra war größer und stärker korrodiert, am ehesten mit der von Darwin gegebenen Figur vergleichbar, der Form nach mehr abgeplattet und langgestreckt. Doch wird die Form leicht an den typischen Oper- cularplatten (Figuren bei Pırssry 1916) wiedererkannt. Größe: | Carino-rostr. Lateraler i" | : Höhe Diam. Diam. 53 | 31 16 | 25 | 20 y 14 CIRRIPEDEN-STUDIEN. 291 > eu) 17000 a Le Textfig. 55. Chthamalus Hembeli. (Conrav). a Labrum mit Palpus, Vergr. 47 mal. b Palpus, Vergr. 40 mal. c, d Mandibel, Vergr. 47 mal. e II. Maxille, . Vergr. 40 mal. Mundteile: Labrum wird von Pırserr als einfach konkav, ohne Borsten oder Zähne beschrieben. Doch fand ich bei näherer Untersuchung, daß das Labrum sowohl Zähne, als auch feine Borsten trägt. Palpus. Der Oberrand vorn mit dem Unterrand eine Spitze bildend. Die entlang des Oberrandes sitzenden Borsten nehmen gegen die Spitze an Länge zu. Borsten auch ein Stück ober dem Unterrand, gegen die Spitze zu. | 292 | | C. A. NILSSON-CANTELL. Mandibel, wie Przssry sie beschreibt, mit drei Zähnen und einer pekti- nierten unteren Ecke. Zwischen den Zähnen, wie bei Lithotrya, pek- tinierte Partien. Eine Mandibel zeigte eine Missbildung darin, daß zwischen 2 und 3 an Stelle der Pektinierung ein kleinerer Zahn vorhanden war. I. Maxille wie bei Pırsgry. | II. Maxille wurde bisher noch nicht beschrieben. Sie ist der Form nach abgerundet, der Vorderrand gerade, mit zusammenhängenden, ziemlich kurzen Borsten. Längere Borsten. längs der Dorsalseite. Es kann hier ein Vergleich der Segmentanzahl der Cirren gegeben werden. | | | E | "Größe des Individuums | I | ll | LIL IV. | Vv | VI Carino-rostr. Diam. 53 mm Lateraler Diam.: 31 mm || Carino-rostr. Diam. 25 mm | Lateraler Diam. 20 mm | Picsprys Exemplar... .| 8 10 10 | 1% | 19:| 19 23 25 23 |25|: Wie aus der Tabelle hervorgeht, scheint Prrszrys Individuum unge- fähr gleich groß wie das erste gewesen zu sein. Besonders auffallend ist die große Verschiedenheit der Längen der Rami von Cirrus I. Hu DE der Segmentbewaffnung kann auf Pinspry verwiesen werden. _ Neue Fundorte : Westküste Sumatras, 1891, C. W. AURIVILLIUS. Java, 1899, C. W. Avewırmes RM. | Verbreitung: Sändwich-Inseln, Sunda-Inseln. won Cotes zuerst aus Kalifornien beschrieben, was aber von Prrssry als , incorrect“ bezeichnet wird. Werrser nimmt auch Japan als Fundort auf. Diese Art scheint, da nur wenige Fundorte bekannt sind, ziemlich selten zu sein. Chthamalus Appellöfi n. Sp. (Textfig. 56, Tafel III.» A) Diagnose: Schale abgeplattet konisch, mit sternfürmisem Umfang, . Parietes mit regelmäßigen, kräftigen Kielen. Suturen grob gezähnt. Ori- fieium abgerundet. Innenseite der Parietes rauh. Zwischen dem jederseitigen Seutum und Tergum eine nach außen mündende Höhlung. Seutum etwas transversal verlängert, Artieularkiel oben, unbedeutend; darunter eine nach innen gehende schalenartige Partie; Adductorkiel fehlt. Tergum von eigen- tümlicher Form, Artieularkiel oben kurz, Sporn nicht abgesetzt. Cristae für Musculus depressor deutlich. Tiefe schalenförmige Grube an der Außenseite unter dem Articularkiel. Der untere Teil der Platte wird somit konvex. Labrum konkav, gezähnt. Palpus ziemlich kurz, Vorderrand mit undeut- lichen Ecken. Mandibel mit drei Zähnen und einer pektinierten unteren d CIRRIPEDEN - STUDIEN. 293 Le ee eee eee 6 i . pa _—- Lj 4 = mn en. =. = — — Zr» ut Textfig. 56. Chthamalus Appellüfi. n. sp. a Palpus, Vergr. 283 mal. b. Mandibel, Vergr. 270 mal. c I. Maxille, Vergr. 457 mal. d II. Maxille, Vergr. 283 mal. e Rechtes Scutum, Innenseite, Vergr. 25 mal, f Außenseite, Vergr. 23 mal. g Rechtes Tergum, Außenseite, Vergr. 23 mal, Innenseite, Vergr. 23 mal. m - 294 €. A. NILSSON-CANTELL. Ecke. I. Maxille mit durch zwei Einschnitte in drei Gruppen aufgeteilten Stacheln. II. Maxille mit einem schwachen Einschnitt auf dem Vorderrand. Beschreibung: Schale abgeplattet, mit außerordentlich kräftigen Kielen. Dadurch erhält der Umfang der Basis ein sternförmiges Aussehen, Radien nicht deutlich abgesetzt. Suturen dagegen deutlich gezähnt. Innenseite der Parietes unten durch hervorstehende Höcker rauh. Orificium abgerundet. Die Art ist besonders durch die Opercularplatten ausgezeichnet, die von jenen aller bekannten Chthamalus-Arten dadurch abweichen, daß an der Grenze zwischen dem jederseitigen Scutum und Tergum eine runde Öffnung vorhanden ist, die in einen Hohlraum führt, führt, der nach unten zu aber in keiner Weise mit der Mantelhöhle in Verbindung steht. Durch diese Höhlung erhalten Tergum und Scutum ein abweichendes Aussehen, das die Art von den übrigen deutlich unterscheidet. Seutum außen mit Zuwachslinien. Margo tergalis hat zuoberst einen kleinen Articularkiel und eine kleine Articularrinne, darunter liegt eine nach innen vorspringende Partie des Scutums mit einem eingebogenen Teil, der einer schalenförmigen Grube des Tergums entspricht. Adductor- kiel fehlt. Die Form der Platte dürfte am besten, aus den Illustrationen zu ersehen sein. Tergum mit einem kurzen. Articularkiel oben, unten breit, ohne ab- gesetzten Sporn. Cristae für Museulus depressor eh Unterer Teil des ‘ Margo scutalis, der ungefähr in rechtem Winkel zu dem mit Cristae ver- sehenen Teil liegt, ist gewülbt. An der Außenseite ein großer Hohlraum, der der schalenartigen Partie des Seutums entspricht. Die Öffnung ie Hohlraums, der gebildet wird, wenn die Platten aneinander liegen, ist oben, an der Außenseite. Es ist ausgeschlossen, daß wir es hier mit einer durch äußerliche Einwirkung entstandenen Bildung zu tun haben. Es ist schwer zu entscheiden, welche Bedeutung dieser Hohlraum für das Tier hat. Wenn eine Verbindung mit der Mantelhöhle vorhanden wäre, könnte man glauben, daß der Hohlraum eine Funktion bei der Wasser- zirkulation habe, doch ist dies nicht der Fall. Die Platten waren ziem- lich gut verkittet. | Mundteile: Labrum deutlich Halbe eingebogen, mit deut- lichen spitzigen Zähnen und Haaren. Palpus keulenförmig, mit ziemlich kurzem, geradem, bor Me a ne | Oberrand und undeutlichem Vorderrand, der längere Borsten besitzt. Mandibel mit drei Zähnen und einer pektinierten unteren Ecke. I. Maxille mit durch zwei Einschnitte in drei Gruppen aufgeteilten Stacheln am Vorderrand. Die Stacheln der obersten Gruppe am größten, die der untersten am kleinsten. | II. Maxille mit schwach konkavem Vorderrand, der einen schwachen borstenlosen Einschnitt trägt. CIRRIPEDEN-STUDIEN. 295 Segmentanzahl der Cirren: | Größe des Individiums s | I | II | HI x | IV | V | VI Carino-rostr. Diam. 4 mm si 4 | 5 | 4 iM 5 | 7 ho 11 | 111) 12 12) 13) — Carino-rostr. Diam. 6'5 mm | 5 | 6 | 6 | Le 10 thes | 13 | 14 | 15115 | 15 Cirrus I und II kurz, mit etwas verschieden langen Rami. Cirrus III länger, mit einem kürzeren Ramus. Die längeren Cirren mit vier Paar Borsten am Vorderrand der Segmente. Größe: D mens. | Carino-rostr. Höhe | | ____ Diameter oF | | Diese neue Chthamalus-Art unterscheidet sich von den übrigen durch die Form der Opercularplatten. Hinsichtlich der Mandibeln schließt sie sich an die II. Chthamalus-Gruppe an. Fundort: Südl. Atl. Ozean. 25./2. 1884. Storre. R. M. | | ; | Chthamalus Withersi Prcsery, 1916. | (Textfig. 51 a, b.) Chthamalus Withersi Pitssry, 1916. | | Diagnose: Schale abgeplattet und glatt, mit großem Orificium. Farbe | braun bis grau. Seutum mit schwach entwickeltem Articularkiel, Articular- L rinne seicht; Adductorkiel fehlt, ebenso die Grube für Musculus depressor | und adductor. Tergum keulenartig, unten schmal, Artieularkiel ziemlich hoch, Artieularrinne seicht. Carinaler Lobus schmal, mit einigen Cristae für Musculus depressor. Labrum schwach konkav, mit Zähnen auf der ( Mitte. Palpus mit deutlich markiertem Vorderrand, ziemlich kurz. Mandibel | mit drei Zähnen und einer pektinierten unteren Fcke. I. Maxille mit in | drei Gruppen angeordneten Borsten. II. Maxille zweilappig, mit Einschnitt | auf der Mitte. | | | | “ Ausführlich beschrieben von Pırsery 1916, Seite 312. Komplettierende Beschreibung: Einige kleinere, aus Java stammende Exemplare, dieser nur einmal vorher gefundenen Art hatten die von Pırserv abgebildete regelmäßige Form. Farbe braun. Ältere Individuen zeigten eine unregelmäßigere Form. Bei diesen größeren Tieren konnte der untere Teil der Platten in Kiele aufgeteilt sein. AR 296 | C. A. NILSSON-CANTELL. In ra und Tergum herrscht Ubereinstimmung mit Pirserys Be- schreibung. Hinsichtlich der Mundteile fehlt die Beschreibung des Palpus und der | II. Maxille, weshalb hier eine Beschreibung und auch Figuren costs werden. Palpus ziemlich kurz, gegen das Ende zu nicht schmäler werdend, vorne quer abgeschnitten. Längere Borsten längs des Vorder-, kürzere längs des Oberrandes. Labrum. Der gezähnte Teil gerade, die borstentragenden Seitenteile etwas höher sitzend, wodurch das Labrum etwas konkav wird. II. Maxille mit konkavem Vorderrand, der auf der Mitte einen Ein- schnitt trägt. Diese Art steht Chth. caudatus PırsurY, 1916 am nächsten, von dar 1 sie sich jedoch in mehreren Charakteren unterscheidet. Am Verde der längeren Cirren findet Pırsery drei Paar Borsten. Er nimmt dies auch als Unterscheidungsmerkmal gegenüber Chth. caudatus auf, welche Art vier | bis fünf Paare besitze. Bei der Untersuchung der mir vorliegenden Exem- | plare von Chth. Withersi fand ich an kleineren Individuen, wie sie PıLsBry sicherlich vorlagen, drei Paare, an größeren dagegen vier Paare. Dieses | Merkmal scheint somit von geringerem Wert zu sein. | Das größte Exemplar maß im carino-rostralen Diameter 13 mm. Alter Fundort: Philippinen. Auf Balanus amphitrite. . Neue Fundorte: Tjilatjap, Südküste Javas, auf toten Korallenstücken im Hafen. 15./4. 1899. C. W. Avrıvırııus. R. M. Billiton, auf Mangrovewurzeln. 5./9. 1899. C. W. Avrıvırrıvs. R. M. Chthamalus caudatus Pirspry, 1916. (Textfig. 57.) : Chthamalus caudatus Pırsery, 1916. Diagnose: Schale abgeplattet, mit großem Orificium. Platten mit kleineren Rippen im unteren Teil. Seutum mit aus der Mitte hervorstehendem Artieularkiel, tiefere Articularrinne; Adductorkiel fehlt, schwache Grube für den Musculus adductor. Tergum nicht so deutlich keulenartig, Articular- kiel wohlausgebildet, Artieularrinne tief; carinaler Lobus breiter, nicht so weit herausstehend wie bei Chth. Withersi, mit deutlichen Cristae. Labrum konkav, mit Zähnen über den ganzen Teil. Palpus kurz, Vorderrand'un- deuilioh abgesetzt, untere Ecke schwach markiert. Mandibel mit drei Zähnen | und einer pektinierten unteren Ecke. I. Maxille mit in drei Gruppen an- geordneten Borsten, zwei Einschnitte auf dem Vorderrand. II. Maxille zweilappig, mit einem mittlerem Einschnitt. Caudalanhang lang. seschreibung bei Pırsery 1916, Seite 314. CIRRIPEDEN -STUDIEN. 297 Komplettierende Beschreibung: Hinsichtlich Seutum und Tergum verweise ich auf PrrsBry. Für die Mundteile können einige Ergänzungen gegeben werden, da bisher nur die Mandibel und die I. Maxille beschrieben wurden. Textfig. 57. Chthamalus caudatus Pussry. a Labrum mit Palpus, Vergr 161 mal 0 II. Maxille, Vergr. 161 mal. Labrum halbkreisförmig eingebogen, mit Zähnen über den ganzen Rand. Borsten spärlich. i Palpus keulenförmig, mit undeutlichem Vorderrand, der nach unten | in den Unterrand ibergeht. Lange Borsten am Unterrand und den Seiten, | | kirzere längs des Oberrandes. I. Maxille mit durch zwei Einschnitte deutlich in drei Gruppen auf- geteilten Borsten. | | | II. Maxille wie bei Chth. Withersi, konkav, mit breitem Einschnitt auf der Mitte. 298 .C. A. NILSSON-CANTELL. | Als Vergleich mit Pınserys Angaben über die Segmentanzahl der Cirren kann folgende Tabelle gegeben werden. — Caudal- | | Größe des Individiums I i: III IV V VI anhang Carino-rostr. Diam. 8 mm .. 5 | eT SB Ma tS 18 27 A | — | 18119 18 _Carino-rostr. Diam. 8:5 mm . | 6 | 71 8 | 8112114116 1816 — | 17117 19 PirsBRY: Diameter 10 mm. | 6 | 8 ||10 | 10 | — | — ar — | — | — | — | 21 Pırssrys Exemplare mit größerer Segmentanzahl waren größer als die. hier untersuchten. | Größe: ae Rue | Carino-rostr. Höhe j Diameter 8 less 85 | 2-5 Alter Fundort: Philippinen, auf Pollicipes mitella. — Neuer Fundort: Westküste Sumatras, auf Korallen, 1891, C. W. Aurt- Vines, RM: Genus Octomeris SowERrBY, 1825. Octomeris SowerBy, 1825, Darwin, 1854, Gruver, 1903, 1905 a, SressinG, 1910, Pırsery, 1916. Komplettierende Diagnose: Acht Platten. Radien mit gezähnter Schneide. Basis membranös. Palpus keulenförmig, in der Regel mit deutlich markierten Ecken des Vorderrandes. Mandibel mit vier Zähnen und unten pektiniertem Vorderrand, oder mit drei Zähnen und einer in feine Stacheln geteilten unteren Ecke. I. Maxille mit in zwei oder drei Gruppen angeordneten Stacheln. ‘4 Verbreitung: Südafrika, Philippinen, südl. Atl. Ozean, littoral. Die seit Darwın bekannten zwei Arten können um eine aus dem südlichen Atlantischen Ozean stammende vermehrt werden, die sich als zwischen. I den zwei anderen stehend erweist, jedoch wohl unterschieden ist. Ebenso I wie beim vorhergehenden, nahen verwandten Genus Chthamalus, können I wir auch für Octomeris eine Examinationstabelle mit einer Haupteinteilung | in zwei Gruppen aufstellen, die sich ebenfalls auf das Aussehen der 3 Mandibel stützt. CIRRIPEDEN - STUDIEN. 299 Examinationstabelle. a, Mandibel mit vier Zähnen und unten pektiniertem Vorderrand, der zu unterst von längeren Stacheln abgeschlossen wird. I. Maxille mit nur einem Einschnitt im oberen Teil. Schale schmutzigweiß, nicht abgeplattet, mit groben, etwas unregelmäßigen Längs- falten. Orificium weit. Suturen der Parietes fein gezähnt, was bei jungen -"Individuen am deutlichsten ist. Articularkiel des Seutums in der Mitte hervorstehend. Sporn des Tergums un- deutlich abgesetzt. QO. angulosa SOWwERBY, 1825. a, Mandibel mit drei Zähnen und einer pektinierten unteren Ecke. I. Maxille mit zwei deutlichen Einschnitten auf dem Vorderrand. Schale rötlichbraun. Suturen grob gezähnt. b, Schale mit gröberen Längsfalten, unbedeutend abgeplattet. Orificium weit. Scutum mit geradem Margo basalis. Articularkiel in der Mitte hervorstehend. Margo basalis des Tergums nicht in einem Winkel gebogen. Sporn undeutlich abgesetzt. | O. intermedia n. sp. b, Schale mit feineren Lingsfalten, abgeplattet. Orificium klein. Margo basalis des Scutums gebogen, Articularkiel des Scutums unbe- deutend hervorstehend („not very prominent“ Darwin 1854, Seite 485). Margo basalis des Tergums durch Lingsfalten aus dem Apex in einem Winkel gebogen. Sporn nicht abgesetzt. O. brunnea Darwin, 1854. Octomeris brunnea Darwin 1854. (Textfig. 58, 59. Taf. III*, 7.) Octomeris brunnea Darwin, 1854, Wezrxer, 1897 a, Grover, 1903, 1905 a. Komplettierende Diagnose: Schale rötlich bis braun, abgeplattet, mit zahlreichen feinen Längsrinnen. Suturen mit deutlichen Zähnen, weniger und größere als bei O. angulosa. Orificium klein. Artieularkiel des Seutums unbedeutend hervorstehend. Margo basalis des Scutums gebogen. Außen- — seite des Tergums mit einem Längskiel aus dem Apex, Margo basalis da- durch in einem - Winkel gebogen; Sporn nicht abgesetzt, Cristae für den Musculus depressor deutlich, hervorstehend. Palpus mit deutlich abgesetztem Vorderrand und abgerundeten Ecken. Mandibel mit drei Zähnen und einer peetinierten unteren Ecke. I. Maxille mit zwei Einschnitten auf dem Vor- derrand. Beschreibung bei Darwin, 1854, Seite 484. Zool. Bidrag, Uppsala, Bd. 7. 20 300 _C. A. NILSSON - GANTELL. Komplettierende Beschreibung: Darwıns Figuren der Opercularplatten ; können hier durch deutlichere ersetzt werden. WTA , Seutum mit scharf hervortretenden Zuwachslinien an der Aufen- seite, ziemlich breit. Adduktorkiel fehlt. Articularkiel unbedeutend her- | vorstehend. Margo basalis gebogen. | | Tergum ebenfalls mit Zuwachslinien an der Außenseite. Sporn nicht ‚abgesetzt. Articularkiel stark entwickelt. Cristae für den Musculus depressor unterhalb des Margo basalis etwas hervorstehend. Margo basalis in einem | Winkel gebogen. Außenseite mit Längskiel aus dem Apex. Textfig. 58. Octomeris brunnea D. a Linkes Scutum (Außenseite), Vergr. 11 mal. 5b Rechtes Scutum (Innenseite), Vergr. 11 mal. c Linkes Tergum (Außenseite), Vergr. 15 mal. Rechtes Tergum (Innenseite), Vergr. 15 mal. Mundteile vorher nur unvollständig beschrieben und nicht abgebildet. Labrum schwach konkav, gezähnt, mit spitzigen Zähnen, wie bei | O. angulosa. | | | Palpus mit geradem Oberrand und deutlich markiertem Vorderrand, mit abgerundeten Ecken. Borsten längs des Ober- und Vorderrandes und an den Seiten des vorderen Teiles wie bei O. angulosa (Textfig. 62 a). Mandibel mit drei Zähnen und einer pektinierten unteren Ecke. Pek- tinierung am Oberrand von Zahn 2 und 3. O. angulosa hat nach Darwin vier Zähne, was ich bei der Untersuchung konstant fand (Text- fig. 62 b). CIRRIPEDEN- STUDIEN. | 301 I. Maxille mit durch zwei deutliche Einschnitte in drei Gruppen aufgestellten Borsten. Die Borsten der untersten Gruppe sind am kleinsten. Hievon unterscheidet sich O. angulosa (Textfig. 62c) durch nur einen Einschnitt im oberen Teil. Il. Maxille mit Einschnitt auf der Mitte des Vorderrandes, ohne Borsten. il nm Textfig. 59. Octomeris brunnea D. a Labrum, Vergr. 200 mal. à Palpus, Vergr. 81 mal. c Mandibel, Vergr. 233 mal. d I. Maxille, Vergr. 283 mal. e Il. Maxille, Vergr. 81 mal. Segmentanzahl der Cirren: SSS EEE EE nn u | Größe des Individuums | I | Im | mm | ww | v | vi | Carino-rostr. Diam. 8 mm | 6 | 6 | 7 | 7 2 | -) 12| 14 ja | 14 | 16 | 17 Cirrus I und II kurz, mit ungleich langen Rami, Unterschied zwei bis drei Segmente. Cirrus III kürzer als die hinteren Cirren, der eine 20* 302 C. A. NILSSON- CANTELL. Ramus kürzer als der andere. Die Segmente der längeren Cirren, von denen die zwei obersten länger und besser ausgebildet sind als die unteren haben drei bis vier Paar lange Borsten am Vorderrand. Textfig. 60. Octomeris intermedia n. sp.. a Linkes Scutum, Außenseite, Vergr. 12 mal. 0 Linkes Scutum, Innenseite, Vergr. 12 mal. c Linkes Tergum, Außenseite, Vergr. 12 mal. 4 Linkes Tergum, Innenseite, Vergr. 12 mal. Größe: nes: Höhe Diameter i 1°5 24 4 Alter Fundort: Philippinen. Neue Fundorte: Westküste Sumatras, auf Korallen. 1891. C. W. Avrt- VILLIUS. KR. M, | ) Stidl. Atl. Ozean, auf Pollicipes mitella. 25./2. 1884. Srorpe. R. M. om ln nn SR BE HE SE MT En un un. in CIRRIPEDEN -STUDIEN. 303 Octomeris intermedia n. sp. (Textfig. 60. 61, Taf. III, 8) Diagnose: Schale rötlich bis braun, weniger abgeplattet als bei O. brunnea. Parietes mit Längsfalten von ungefähr gleicher Anzahl wie bei O. angulosa, doch schwächer entwickelt. Suturen mit deutlichen Zähnen, weniger und größer als bei O. angulosa. Orificium weit. Scutum mit in der Textfig. 61. Octomeris intermedia n. sp. a Palpus, Vergr. 173 mal. 6 Mandibel, Vergr. 173 mal. cI. Maxille, Vergr. 173 mal. d II. Maxille, Vergr. 173 mal. Mitte hervorstehendem Articularkiel, Margo basalis beinahe gerade. Tergum mit von der basiscutalen Ecke undeutlich abgesetztem Sporn, keine Lingsfalte aus dem Apex; Cristae fiir den Musculus depressor deutlich. Palpus mit etwas abgerundeten Ecken auf dem Vorderrand. Mandibel mit drei Zähnen und einer pektinierten unteren Ecke. I. Maxille mit zwei Einschnitten. Beschreibung: Seit Darwin enthält das Genus Octomeris zwei Arten, die ich beide untersuchen konnte. Die hier aufgestellte neue Art wurde 304 C. A. NILSSON-CANTELL. in zwei Exemplaren zusammen mit O. brunnea auf Pollicipes mitella sitzend | angetroffen. Ihrem Äußeren nach gleicht sie am ehesten O. angulosa; in | den inneren Teilen ist sie jedoch von dieser Art unterschieden, stimmt | dagegen mit O. brunnea überein. Aber auch im Äußeren ist die Überein- | stimmung mit O. angulosa, welche Art ich an Exemplaren aus dem typischen | Lokal untersuchen konnte, nicht vollständig, weshalb ich die Tiere als eine deutlich getrennte neue Art ansehe. | | Schale mehr abgeplattet als bei O. angulosa, von dunkler Farbe. Die | Kiele der Parietes konnten im unteren Teil der Schale beobachtet werden, sie sind nicht so stark entwickelt wie bei O. angulosa, ihre Anzahl jedoch ungefähr die gleiche. Suturen mit ineinander greifenden Zähnen, die deutlich hervortreten und größer als die von O. angulosa sind. Innenseite | der Parietes dunkel gefärbt, glatt, wie bei den übrigen Arten. Orificium | weit, quadratisch. Opercularplatten am ehesten mit jenen von O. angulosa | übereinstimmend. Er | Seutum stärker tranversal verlängert als bei O. angulosa. Außen Zu- | wachslinien, Margo basalis beinahe gerade. Articularkiel in der Mitte her- | vorstehend.!) Cristae für den Musculus depressor deutlich. Articularkiel fehlt. Tergum unten schmal. Sporn mit der basiscutalen Ecke vereinigt, | oder von dieser unbedeutend getrennt. Cristae für Musculus depressor | deutlich. Artieularkiel mittelmäßig ausgebildet. Tergum in der. Hauptsache | mit jenem von O. angulosa übereinstimmend. | Mundteile stimmen am ehesten mit O. brunnea ha Labrum konkav, mit Zähnen. Palpus vorne nicht schmäler werdend, keulenförmig, mit Vorderrand, der abgerundete Ecken trägt. Borsten längs des Ober-, Vorder- und Unter- | randes. | Mandibel mit drei Zähnen und einer pektinierten unteren Ecke, Pek- | tinierung am Oberrand von Zahn 3. | I. Maxille mit durch zwei Einschnitte in drei Gruppen aufgeteilten Borsten. | II. Maxille mit Einschnitt auf der Mitte des Vorderrandes, ohne. | Borsten. | | | Längenverhältnisse der Cirren zueinander wie bei 0. brunnea. Segmentanzahl der Cirren: | Größe des Individuums kö 1 | u | i | IV | V | VI | | Carino-rostr. Diam. 10 mm | 6 ” | s JE | 10 o| 11 |: 10 ] 12 la | 13 or 10 1) Nach Darwin ist der Articularkiel von O. angulosa wenig hervorstehend („does | not project much“). Bei Untersuchung großer Exemplare von O. EG fand ich auf | CIRRIPEDEN - STUDIEN. 305 Die längeren Cirren haben drei Paar Borsten am Vorderrand der Segmente. Textfig. 62. Octomeris angulosa SOWERBY. a Palpus, Vergr. 64 mal. à Mandibel, Vergr. 64 mal. c I. Maxille, Vergr. 91°5 mal. Größe: | Carino-rostr. Diam. | Höhe | een ee en er ie 10 | 3 | Fundort: Südlicher Atlantischer Ozean, auf Pollicipes mitella, 25./2. 1884. StoLpr. R. M. . dem Scutum einen hervorstehenden Artikularkiel, der ungefähr das gleiche Aussehen hatte wie der von OQ. intermedia, weshalb man sagen kann, daß die beiden Arten hierin übereinstimmen. 306 : C. A. NILSSON-CANTELL. Familie Balanidae Gray, 1825. Fam. Balanidae Gray, 1825. Subfam. Balaninae Darwın, 1854. . Fam. Heisamenidae = Subfaml Chthamalinae + Subfam. Tetraclitinae Gruver, 1903, 1905 a. Fam. Balanidae Pırssry, 1916. Diagnose bei Prrssry 1916, Seite 48. _Subfamilie Balaninae DARWIN, 1854. Subfam. Balaninae First Section (außer Tetraclita und Chelonibia Darwin, 1854. Subfam. Balaninae außer Chelonibia + Subfam. Tetraclitinae außer Tetraclita Gruver, 1903, 1905 a. Subfam. Balaninae außer Tetraclita Pirsery, 1916. Komplettierende Diagnose: 4 bis 6 Platten. | Opercularplatten zu- | sammen gleich groß wie das Orificium. Scuta mit den Terga gelenkartig verbunden. Innerer Teil der Schale („sheath“) deutlich von der inneren Wand der Körperhöhle getrennt und auch kürzer als diese. Unterrand des inneren Teiles der Schale nicht gezähnt. Labrum mit tiefem Einschnitt auf der Mitte, in dessen Nähe Zähne. Palpus keulenförmig, nicht schmäler werdend, meistens mit markiertem Vorderrand, gewöhnlich mit abgerundeten Ecken, mitunter stark verlängert. Mandibel mit zwei bis drei deutlichen | Zähnen, darunter sitzen zwei bis drei, bei gewissen Formen vereinigte und | abgestumpfte Zähne. Unter den Zähnen ein oder mehrere Stacheln. unter verlängerten Lobus und einem kürzeren, abgerundeten unteren. Genus Balanus va Costa, 1778. Balanus va Costa, 1778. Lepas Linn, 1758, und frühere Verfasser. Balanus Gronovius, 1763. Monolopus Morcu, 1852. Balanus Darwın, 1854, und spätere Verfasser. Diagnose: Gewöhnlich sechs Platten mit Radien, außer auf der | Carina. Basis verkalkt oder membranös. Opercularplatten „fast dreieckig®. Verbreitung: Alle Meere. Diskussion: Dieses Genus war schon für Darwin Gegenstand einer | Aufteilung in Sektionen (A bis F). Die von Darwin verfolgten Prinzipien wurden in der Hauptsache auch in späteren Einteilungen angewendet, die in mehreren Hinsichten mit Darwin übereinstimmen. Hork 1883 nimmt Darwins Einteilung auf und stellt eine neue Sektion G für zwei neue Arten, D. corolliformis und B. hirsutus, hinzu. 1903 und 1905 wird die Anzahl der Sektionen um eine weitere vermehrt, H, für eine neue Art, die, wie Sektion @, hauptsächlichst durch das Fehlen von Radien aus- gezeichnet ist, jedoch eine verkalkte Basis besitzt. 1913 liefert Honk eine II. Maxille ohne Einschnitt auf dem Vorderrand, mit einem oberen, mit- | CIRRIPEDEN - STUDIEN. "Ri 307 Einteilung, die in vielen Hinsichten von der Darwıns abweicht. Sektion @ wird als ein Genus Hexclasma aufgestellt, der sich in den Mundteilen nicht im geringsten an Balanus, sondern an die Chthamalus-Serie an- schließt. Da Prrssry 1916 eine Revision der Einteilung Horxs vornahm, die- in vielen Punkten berechtigt ist, soll hier seiner Einteilung in der Hauptsache gefolgt werden. An Stelle der Sektionen werden Subgenera gestellt. Pırserys Subgenera sind: | Megabalanus Hoex, Balanus pa Costa, Semibalanus Pirspry, Hesperibalanus Pirssry, Metabalanus Pitspry, Chirona GRAY, Austrobalanus PILsBRY, Solidobalanus Horr, Armatobalanus Horx, Membranobalanus Horx, Conopea Say. Als erstes Subgenus erwähnt Pırspry Hoxrxs Sektion Megabalanus, die mit Darwms Sektion A gleich ist. Das Subgenus Balanus umfaßt Darwıss Sektionen C und D oder Horxs Orthobalanus von Pırsery, er- weitert mit einigen anderen Arten, wie B. dybowskii, welche Species durch das Fehlen von Radien ausgezeichnet ist und nach Gruvez eine besondere - Sektion H bildet. Dieses Merkmal ist, wie Prrssry hervorhebt, sicherlich unwesentlich. Darwıns Sektion E (Horxs Membranobalanus) wird von Pırsery mit Recht in die Subgenera Semibalanus und Membranobalanus zerlegt. Das erstgenannte Subgenus wird von B. balanoides und B. cariosus vertreten, welche Arten mit den Repräsentanten des letztgenannten Sub- genus, wie B. declivis, die membranöse Basis gemeinsam haben, jedoch _ im Inneren, z. B. in den Mundteilen, deutlich abweichen. Das Subgenus a ie ee AS € _ Membranobalanus zeigt in Mundteilen und Cirren wesentliche Ähnlich- keiten mit dem Genus Acasta. Das Gleiche gilt vom Subgenus Armato- balanus. Diese beiden Subgenera stehen dem Genus Acasta sicherlich außerordentlich nahe. Das Subgenus Conopea Say (Darwıns Sektion B, Horxs Patellabalanus) ist gut abgegrenzt; von DARWIN wird er als mit Acasta verwandt angesehen. Doch zeigen die Mundteile, meiner Untersuchung nach, keine wie bei Armatobalanus bestehende Ähnlichkeit mit Acasta. Hinsichtlich einiger von Pırsgry aufgestellter Subgenera, wie Hesperi- balanus und Metabalanus, deren jedes nur eine Art umfaßt, sind weitere Kontrolluntersuchungen notwendig; in meinem Material waren diese Sub- genera nicht vertreten. In Pırsprys Diagnosen dürften einige Änderungen 308 | C. A. NILSSON-CANTELL. notwendig sein. Für das Subgenus Balanus wird z. B. als Merkmal an- gegeben, daß Cirrus III, zum Unterschied vom Subgenus Megabalanus, mit Zähnen bewaffnet sei. Dieser Charakter ist ungeeignet, da man auch bei Repräsentanten des letztgenannten Subgenus Zähne auf Cirrus II finden kann. | Für die Subgenera Chirona, Solidobalanus und Hesperibalanus erwähnt Pırssry in den Diagnosen die untere Zahnbewaffnung der Mandibel. Nach dem zu urteilen, was ich hinsichtlich der Mandibel von Balanus fand, zeigen gerade diese untersten Zähne große Variationen: sie können spitzig oder höckerig sein, weshalb man darauf nicht allzu großes Gewicht legen darf. | | i ma Subgenus Megabalanus Hozk, 1913. Balanus Sektion A Darwin, 1854, Gruver, 1903, 1905 a. Subgenus Megabalanus Horx, 1913, PirsBrr, 1916. Diagnose: Parietes, Basis und Radii von Poren durchbobrt. (Prrspry 1916.) Balanus tulipiformis Ernıs, 1758. (Textfig. 63.) Balanus tulipiformis Euuıs, 1758. Lepas tulipa Pori, 1791. Balanus tintinnabulum (var.) CHeEnv. Balanus tulipiformis Darwin, 1854, Werrner, 1897 a, Gruver, 1903, 1905 a, 1909. Diagnose bei Gruver, 1905a, Seite 246. Beschreibung bei Darwin, 1854, Seite 204. Komplettierende Beschreibung: Zur Ergänzung können Figuren der Mandibel und der I. Maxille gegeben werden. Hinsichtlich der Cirren kann hervorgehoben werden, daß Cirrus III auf dem Vorderrand der Segmente Stacheln ausgebildet hatte, die nicht krallenförmig gebogen waren. Horx 1913, der das Vorkommen solcher Stacheln bei Balanus näher studierte, nimmt diese Gruppe Megabalanus nicht unter jene Formen auf, die Stacheln besitzen, obwohl sich in seinem Material mit B. tintinnabulum ein Vertreter jener Gruppe vorfand. Unter- suchte Exemplare der letztgenannten Art zeigten ebenfalls Stacheln in un- gefähr der gleichen Erstreckung wie bei B. tulipiformis. Verbreitung: Sizilien, Malta, Malaga, Madeira, Wasin (Westafrika). Fundort: Messina, Sn 1888, A. Arperrör. R. M. Subgenus Balanus Da Costa. Balanus Sektion © und D Darwin, 1854, Horr, 1883. Balanus Sektion C, D und H Gruvez, 1908, 1905 a. Section Orthobalanus Horx, 1913 + B. hystria Horx. Subgenus Balanus Pırsery, 1916. CIRRIPEDEN -STUDIEN. 309 Diagnose: Parietes porös. Radien nicht porös. Basis verkalkt, solid oder porös (Pirssry, 1916). oe "UL lg U; Dire Burn # Textfig. 63. Balanus tulipiformis Euvrs. a Mandibel, Vergr. 61°5 mal. b I. Maxille, Vergr. 36 mal. c 3. Cirrus, Segmente 7—9, vorderer Ramus, Vergr. 91°5 mal. y Balanus eburneus Gourp, 1841. RÖN re ee zen ne En SE VE 0 + TEE Te De À Balanus eburneus Gouxn, 1841, Darwin, 1754, Wetrner, 1897 a, Sumner, 1911, Pırsery, 1916. Komplettierende Diagnose: Schale konisch, glatt, von geblichweißer _ Farbe. Rippen auf der Innenseite der Parietes mit der Anzahl der Septa | | 310 _C. A. NILSSON -CANTELL. übereinstimmend. Radien breit, mit schiefem, etwas kreneliertem und un- regelmäßigem Oberrand. Scutum auf der Außenseite längsstreifig, mit außer- ordentlich hohem Artieularkiel, Adductorkiel wohlentwickelt, kurz. Tergum ohne deutliche Längsrinne, Sporn abgestumpft, Margo basalis an der carinalen Seite des Sporns eingebuchtet. Labrum mit zahlreichen Zähnen, auch im Einschnitt. I. Maxille mit gesägten Borsten auf der Mitte des Vorderrandes; die untersten Borsten hervorstehend. Oberer Lobus der II. Maxille vorne stark konvex. Cirrus I mit sehr ungleich langen Rami. Beschreibung ausführlich bei Darwin 1854, Seite 248 und Prrsery 1916, Seite 80, weshalb auf diese Verfasser verwiesen werden kann. Verbreitung: Massachusetts bis Caribean-Küste von Südamerika. In seichtem Wasser, bis 36.5m Tiefe. Neuer Fundort: St. Thomas, Westindien. Auf Mo 1857. HJALMARSSON. R. M. Balanus improvisus Darwin, 1854. Balanus improvisus Darwın, 1854. Münzen, 1869. Czernravski, 1870, WELTNER, 1897 a, 1898, Gruver, 1903, 1905 a, en 1910, 1912 b, me 1916, : BorrADAILE, 1916. Komplettierende Diagnose: Schale weiß, glatt, konn Ripnse auf der Innenseite der Parietes mit der Anzahl der Septa übereinstimmend. Radien klein, mit außerordentlich schiefem Oberrand. Scutum nicht längs- streifig, Articularkiel wohlentwickelt, ebenso Adductorkiel. Tergum mit Längsrinne; Breite des Sporn ungefähr 1/, jener des Margo basalis. Labrum mit vielen Zähnen. Stacheln der I. Maxille nicht gesägt. Oberer Lobus der II. Maxille konvex. Cirrus I mit ungefähr gleichlangen Rami. Beschreibung bei Darwin 1854, Seite 250 und Pırsery 1916, Seite 84. Komplettierende Beschreibung: Diese Art zeigt mehrere Ähnlichkeiten mit B. eburneus, B. amphitrite niveus u. a., von welchen sie jedoch leicht unterschieden werden kann (vgl. Prrssry 1916). Die mir vorliegenden, aus der Ostsee stammenden Exemplare stimmen hinsichtlich des Sporns des Tergums am ehesten mit Pırsperys, aus England stammenden Exemplaren überein, die, nach Prrspry, den distalen Teil des Sporns mehr abgerundet haben, als amerikanische Tiere. Größe: Carino- -rostr. Diam. I Höhe | | | > ee 13 | — oo CIRRIPEDEN-STUDIEN. 311 Verbreitung: Von Schottland bis zur französischen Küste. Afrika, belg. Kongo. Ostküste Amerikas, von Nova Scotia bis südl. Patagonien, Guayaquil, West-Columbia, Ostsee, Schwarzes und Rotes Meer. | Neue Fundorte: Nynäs, Ostsee. Auf angeschwemmten Minen. 21./1. 1919. C. A. Ninsson-CANTELL. Södertälje, 1919, Lixp@ren. R. M. Schon von Darwin wird erwähnt, daß sich gewisse Balanus-Arten wie B. eburneus und B. improvisus, an Süß- oder Brackwasser anpassen können und auch in Flüssen vorkommen. DB. improvisus ist, der Literatur nach, in der Ostsee von Deutschlands Nordküste bekannt. Nach den neuen Funden und Angaben findet sich diese Art auch in Stockholms Schären bis in den Kanal von Södertälje hinein. Balanus amphitrite communis Darwin, 1854. | - (Textfig. 64.) Balanus amphitrite communis Darwin, 1854, WELTNER, 1897 a, Grover, 1903, 1905 a, 1907 b, 1910, 1912 b, ÅNNANDALE, 1906 a, STEBBING, 1910, Horx, 1913, Brock, 1916 a. \ Komplettierende Diagnose: Schale weiß oder dunkel, mit längsgehen- den dunklen Bändern, die transversal von weißen schwarzen Bändern unterbrochen werden. Schale konisch oder etwas zylindrisch. Radien klein, mit sehr schiefem Oberrand. Scutum mit granulierten Zuwachslinien, Ad- ductorkiel wohlentwickelt, parallel zum Margo basalis; Articularkiel wohl- entwickelt, ungefähr halb so lang wie der Margo tergalis. Tergum mit -undeutlicher Längsrinne, Sporn gewöhnlich breit und kurz. Labrum haarig, mit zahlreichen Zähnen. I. Maxille mit etwas vorspringender unterer Partie. Cirrus III mit nach oben gerichteten Zähnen am Vorderrand der Segmente und längs des dorsalen Randes. Komplettierende Beschreibung und Diskussion: Hoex 1913, der ein ziemlich reichhaltiges Material von Arten aus dem malayischen Fahrwasser untersuchte, versucht die Varietäten durch Aufstellung von nur zwei var. com- munis und malayensis zu ordnen. Ohne Hozxs Material gesehen zu haben, ist es schwer zu entscheiden, ob diese Einteilung berechtigt ist. Meiner Meinung nach scheint dies nicht der Fall zu sein, da einige von Hozx an- gewendete Charaktere nicht durchwegs geeignet sind. Ich versuchte hier, soweit als möglich, Darwms 1854 Einteilung zu folgen. Eine Form konnte deutlich mit Pırserys 1916 Beschreibung der Subspecies albicostatus identi- fiziert werden. Die vorliegenden Exemplare rechne ich zu Darwins var. communis. Farbe nach Darwin 1354, Seite 240: „nearly white, with pale or dark violet coulored longitudinal stripes“. Die Farbe der mir vorliegenden Individuen wechselt von weißem bis dunklem Grundton, selbst bei neben- einander sitzenden Exemplaren, was darauf beruht, ob die Längsgehenden Bänder breit oder schmal sind. Außer der Längsstreifung bemerkt man auch 312 C. A. NILSSON- CANTELL. eine unbedeutende Querstreifung von lichteren Bändern, was auch aus | Darwins Figur hervorgeht. Form mehr oder minder abgeplattet konisch. Bei auf Wurzeln sitzenden Exemplaren war die Form mehr in carino- rostraler Richtung verlängert. Radien ziemlich klein, mit. sehr schiefem Oberrand, wie Hozx 1913 angibt. Doch darf darauf nicht allzu großes Gewicht gelegt werden, da die Größe der Radien sehr wohl mit der Form der Exemplare zusammen- hängen kann. Darwin 1854 sagt darüber auch in der Diagnose der var. communis, Seite 240: „radi..... with their summits either opte, sometimes in a high ee or nearly parallel to the basis“. Seutum mit granulierten Zuwachslinien. Adductorkiel stark entwickelt, ‚ebenso der Articularkiel, der ungefähr halb so lang wie der Margo tergalis ist. Ausnehmung für den Musculus depressor lateralis ziemlich unbedeutend. Tergum: Sporn bei malayischen Exemplaren breit und kurz, wie auch Hozx 1913 angibt ; untersuchte Exemplare aus dem Mittelmeer hatten einen etwas schmäleren Sporn. Längsrinne unbedeutend angedeutet breit. Margo basalis ziemlich gerade. Auch Darwin beschreibt sowohl Exemplare aus dem Mittelmeer, als auch solche aus dem malayischen Archipel. Hinsichtlich der Mundteile kann darauf hingewiesen werden, daß das Labrum sowohl bei malayischen, als auch Mittelmeer-Exemplaren bis zehn Zähne an jeder Seite des Einschnittes trug, jedenfalls mehr als vier, wie Horx angibt. Da jedoch die Anzahl der Zähne des Labrums oft variiert, darf hierauf nieht allzu großes Gewicht gelegt werden. I. Maxille. Nach Horx habe die I. Maxille von var. communis eine stärker vorspringende untere Ecke als var. malayensis. An den von mir untersuchten Exemplaren ist die untere Ecke im Vergleich zu var. cirratus, welche Varietät nach Horx zu der mit unbedeutend vorspringender Ecke versehenen var. malayensis gehöre, weniger hervorstehend. Also ein | Argu- ment gegen Horxs Einteilung. Die Bewaffnung der Cirren zeigt einiges von Interesse. Cirrus III hatte den Vorderrand der Segmente mit nach unten gebogenen Zähnen be- setzt. Außerdem findet man längs des dorsalen Teiles der Rami, besonders in den Segmentgrenzen, nach oben gerichtete Stacheln. Das unterste Segment hat derartige Stacheln längs des ganzen Dorsalrandes. Diese Stacheln sind auch bei einigen anderen Balanus-Arten vorhanden, doch fand ich für B. amphi- trite keine Angabe darüber. Da ich derartige Stacheln sowohl an malayi- schen, als auch an Mittelmeer-Exemplaren feststellen konnte, dürfte dieses Merkmal, selbst wenn es sich als auch bei anderen Varietäten vorkommend er- weisen sollte, für die Diagnose der var. communis angewendet werden können. | | Auch an den hinteren längeren Cirren finden sich gleichartige Stacheln, wenn auch weniger gut entwickelt und weniger zahlreich. CIRRIPEDEN-STUDIEN. e Textfig. 64. Balanus amphitrite communis. D. a Labrum, Vergr. 81 mal. 21. Maxille, Vergr. 161 mal. ce 3. Cirrus Vergr.8imal, 4 Rechtes Tergum, Innenseite, Vergr.9 mal. e Rechtes Scutum, Innenseite, Vergr. 9 mal. 313 Vergleich der Segmentanzahl zweier Individuen aus verschiedenen Lokalen: Größe des Individuums | I | II lll und Lokal | | Carino-rostr. Diam. 10 mm egos 2 ee | 12 | 18} 10142 ol 25 | 26 Carino-rostr. Diam. 11 mm | | | Billiton, Sundainseln | 12 | 24111 | 13 14 | 14 | — |27 28 | | 29 29 | 30 | 30 I | 30 || 32 33 | 314 ©. A. NILSSON -CANTELL. Verbreitung (nach Darwin): Mittelmeer, Westindien, West- und Süd- afrika, Philippinen, Neu-Süd-Wales und (nach der Sammlung) Sundainseln. Fundorte: Hafen von Messina, C, Bovarrıus, R. M. Egypten, Imailia, Timsahsee, 1891, C. W. Avrıvırrıvs, R. M. Manilla, Luzon, Philippinen ; Eugenie- Expedition 1851—1853. U. M. Neue Fundorte: Insel Slio (Billiton, Sundainseln). August 1891. C: W. Aurivitiius. RB. M. | Mendanao, Gasparsund, Sundainseln. 1891. C. W. Aurıvınıws. R. M. | Billiton, Sundainseln, auf Mangrovewurzeln. 4.—5./9. 1899. C. W. Aurivituius. R. M. Edam, Javasee, Sundainseln, auf Rinde. 1591. C. W. Aumrvruurus U M. Balanus amphitrite albicostatus Da 1916. Balanus amphitrite communis Krüger, 1911 a. ? Balanus amphitrite niveus Krücer, 1911 a. Balanus amphitrite albicostatus Piussry, 1916. Diagnose: Schale konisch-zylindrisch, dunkel purpurfarben, mit weißen, vorstehenden Längsrippen. Radien breit, mit schiefem Oberrand. Seutum auswendig mit sehr feinen Zuwachslininien, dunkel, mit lichten Seiten- leisten; Artieularkiel hervorstehend, von halber Länge des Margo tergalis | oder länger; Adductorkiel deutlich. Tergum schmal und langgestreckt; — Sporn schmal, ohne deutliche Längsrinne, deutliche Cristae. Labrum haarig, | mit 1 bis 4 Zähnen an jeder Seite des Einschnittes. I. Maxille unten unbedeutend hervorstehend. Cirrus III mit Zähnen nur am Vorderrand der Segmente. Der kürzere Ramus mit gezähnten Borsten in der dorsalen | Ecke der oberen Segmente. Diese von Pırssry 1916 aufgestellte Varietät von B. amphitrite aus | Japan wurde zuerst von Krüger 1911 a als var. communis und var. niveus | beschrieben. Sicherlich haben wir es hier, wie Pırssry hervorhebt, mit | einer neuen Subspecies zu tun. Auch ich finde auf Grund des mir zur Verfügung stehenden Materials, daß diese Form in mehreren Hinsichten | von B. amphitrite communis abweicht. Komplettierende Beschreibung: Farbe der von mir untersuchten | Exemplare dunkel purpur, mit deutlichen weißen Bändern. Querstreifung | der Schale nicht vorhanden. Radien breit, mit etwas schiefem Oberrand, purpurfarben, querstreifig. | Seutum: Mittelpartie außen dunkel gefärbt, mit lichteren De was deutlich aus den Figuren von Krücer 1911a, Taf. 1, Fig. 7, hervor- | geht. Artieularkiel deutlich, von halber Länge des Margo Be: oder etwas länger, stark hervorstehend. „A sharp little fold sometimes doubled, divides the articular furrow.“ (Pırssry 1916, Seite 90.) Adductorkiel deutlich | ausgebildet, vom Artieularkiel getrennt. Eine kleine Ausnehmung für den CIRRIPEDEN- STUDIEN. | | 315 Museulus depressor lateralis kann vorhanden sein, was ebenfalls aus Krügers Figuren hervorgeht. Tergum lang und schmal, ohne deutliche Längsrinne. Sporn Et, Cristae am ganzen carinalen Teil der Platte stark entwickelt. Mundteile siehe Pırsery 1916, Seite 91, und Krücer 1911 a, Seite 52. Hinsichtlich der I. Maxille kann ein kleiner Zusatz gemacht werden. Ich fand nämlich bei einem Individuum die I. Maxille der einen Seite von eigentümlicher Form, die auf einer Mißbildung beruhte. Derartige Eigen- tümlichkeiten können bei Mandibeln oft vorkommen; für die I. Maxille sah ich noch keinen Fall angegeben oder erwähnt. In normalen Fällen steht der Vorderrand im unteren Teil etwas hervor. Die mißgebildete Maxille aber hatte den unteren Teil in Form eines mit kleinen Borsten versehenen ‘ Kegels vom oberen abgesondert. Die Cirren konnten von Prrssry nicht untersucht werden, weshalb hier eine Ergänzung geben werden soll. Segmentanzahl der Cirren: | 2 cs en | | | | | Größe des Individuums ee | II IH IV y VI I | und Lokal | | | | ae Be Peer CO De | | Carino-rostr. Diam. 12 mm | | | = | | ENTE ae 12 He 1313 |14| 25 | 28 | 30 | 31 | 30 | 32 | | Carino-rostr. Diam. 11 mm | | | | | Hongkong . . . . . . 11 4 9 |12]/13 | 15] 22 | 29 | 25 | 26 | 25 | 26 I | Carino-rostr. Diam. 15 mm | | | | EN 112 19 | 11 | 12 13 | 16|| 22 26] 28 | 28 30 | 30 | 3 i I 1 Cirrus I wie gewöhnlich, mit verschieden langen Rami und pro- tuberanten Segmenten. Cirrus II mit beinahe gleich langen Rami und en Seg- menten. Cirrus III mit ungleich langen Rami, ungefähr fünf Segmente Längen- | unterschied. Seine Bewaffnung ist für ar Varietät außerordentlich aus- | zeichnend. Am Vorderrand der Segmente findet man die gewöhnliche, aus | geraden Zähnen bestehende Zahnbewaffnung. Die dorsalsitzenden, die ich | bei var. communis feststellte, fehlen hier. Dagegen besitzt der kürzere | Ramus im dorsalen Teil der oberen Segmente pektinierte Borsten, teils {sole mit feiner, zweireihiger Pektinierung, teils solche mit nach oben | gebogenen gröberen Stacheln. Diese Borsten erinnerten an die fir Pollicipes | beschriebenen, auf Cirrus II sitzenden, die ebenfalls zwei Typen vorstellen. | Die längeren Cirren mit drei bis fünf Paar Borsten am Vorderrand | | der Segmente. Verbreitung: Japan, Reng kong. i Zool. Bidrag, gs Bd. 7. 2] | | | 316 | C. A. NILSSON-CANTELL. Fundorte: China, Hongkong, im paren. Eugenie-Expedition 1851— DS. UNE Japan, Yokohama, Vega- Repetition 187879, U.M. Neuer Fundort: Japan, Kobe-Bai, Ebbstrand. 22./3. 1914. S. Bock. R. M. Balanus amphitrite cirratus Darwin, 1854. | (Textfig. 65.) Balanus amphitrite cirratus Darwin, 1854, WELTNER, 1897 a, GRUVEL, 1903, 1905 a. Komplettierende Diagnose: Schale konisch-zylindrisch, bleich purpur- - braun, längsstreifig, transversal von weißen Flecken unterbrochen. Radien breit, mit schiefem Oberrand. Seutum mit granulierten Zuwachslinien; Artieularkiel ungefähr von halber Länge des Margo tergalis, Adduptörkiel deutlich, parallel zum Margo occludens. Tergum mit Zuwachslinien und schmalem, spitzigem .Sporn; Längsrinne vorhanden, eingefaltet; Märgo basalis gerade. Labrum mit zwei bis vier Zähnen an jeder Seite des Ein- schnittes. I. Maxille ohne deutlichen Einschnitt, qe untere Partie stark her- vorstehend, mit zwei großen Stacheln. Komplettierende Beschreibung: Da das mir vorliegende Material sowohl hinsichtlich der Merkmale als auch des Lokals mit der von Darwın 1854, Seite 241 gelieferten Beschreibung übereinstimmt, halte ich es für geeigneter, Darwıns Varietät beizubehalten, als den Versuch zu unternehmen, die Varietät in eine von Horxs Gruppen einzureihen. Dem Äußeren nach herrscht Übereinstimmung mit Darwins Fig. 2b, Pl. V. 1854. Farbe bleich purpurbraun, längsstreifig, transversal von weißen Flecken unterbrochen. Radien breit, mit ziemlich schiefem Oberrand. Form konisch oder zylindrisch. Bei einigen zylindrischen Exemplaren konnte das Rostrum im Vergleich zur Carina außerordentlich hoch sein. Seutum mit deutlichen, granulierten Zuwachslinien. Artieularkiel wohl- entwickelt, von halber Länge des Margo tergalis oder kleiner. Adductorkiel deutlich parallel zum Margo occludens. Bei der basiscutalen Ecke eine Grube fiir den Musculus depressor lateralis. Tergum das bei B. amphitrite ziemlich variabel ist, mit einer deut- — lichen, eingefalteten Längsrinne. Sporn ziemlich schmal, von mittelmäßiger | Länge, zugespitzt, Breite ungefähr !/; jener des Margo basalis. Margo basalis zu beiden Seiten des Sporns gerade. Cristae des Musculus depressor | deutlich. Artieularkiel relativ wohlentwickelt. Zuwachslinien außen deutlich. | Mundteile: Labrum mit mittlerem Einschnitt, zwei bis vier Zähne an | jeder Seite. Palpus von gewöhnlichem Aussehen. Mandibel mit drei deutlichen und zwei unteren höckerartigen Zähnen. CIRRIPEDEN - STUDIEN. a I. Maxille durch die stark hervorstehende, zwei große Stacheln tragende untere Partie charakteristisch. Im oberen Teil ein deutlicher Einschnitt. Die hervorstehende Partie sowohl bei Individuen von den Sundainseln als auch solehen aus China. Textfig. 65. Balanus amphitrite cirratus. D. a I. Maxille, Vergr. 81 mal. 5 3. Cirrus, vorderer Ramus, 11. Segment, Vergr. 143 mal. c Rechtes Scutum, Innenseite, Vergr.7 mal. d Rechtes Tergum, Innenseite, Vergr. 7mal. e Rechtes Tergum, Außenseite, Vergr. 7 mal. : II. Maxille zweilappig, von dem für Balanus gewöhnlichen Aussehen. Der Vollständigkeit halber können Angaben über die Segmentanzahl der Cirren zweier, aus verschiedenen Lokalen stammender Individuen gemacht werden. 21* 318 C. A. NILSSON: CANTELL. Größe des Individuums und Lokal LT Lng II | iil Carino-rostr. Diam. 10 mm one RON MENU ES 16| 2 | Carino-rostr. Diam. 11 mm ' Billiton, .Sunda - Inseln | 16 | 2 rer 14 16 |16 | 17 |26 | — |32 | — | 35 | 35 bi 141171161171 24/24|—|—|— 5 | Cirrus I hat einen Ramus verlängert, den kürzeren Ramus mit stark vorspringenden Segmenten. Cirrus II hat einen Ramus zwei bis vier Segmente länger als den anderen. Beide Rami mit protuberanten Segmenten. Cirrus III ebenfalls mit einem etwas kürzeren Ramus. Der kon- vexe Teil der Segmente mit zahlreichen geraden, oben aufwärts, unten mehr abwärts gerichteten Stacheln, die im unteren Teil der Rami am besten ent- wickelt sind. Cirrus IV ebenfalls mit Stachelbewaffnung im unteren Teil der Rami. Die längeren Cirren von ungefähr gleicher Länge. Verbreitung: Mündung des Indus; Australien, Philippinen (Darwın); Sunda-Inseln, Hongkong (Sammlung). | Neue Fundorte: China, Hongkong, im Hafen. Kugenie - Expedition 1851—1853. UM Billiton, Sunda-Inseln, auf Mangrovewurzeln. 5. 19, 1899. C. W. Aurı- VILLIUS. R. M. Balanus amphitrite niveus Darwin, 1854. » Balanus amphitrite niveus Darwın, 1854, Wezrner, 1897 a, Grover, 1903, 1905 > | 1909, Pırsery, 1916. Balanus crenatus Fowrer, 1912. Komplettierende Diagnose: Schale konisch, weiß, mit längsgehenden hyalinen Linien, glatt, Epidermis nicht persistierend. Radien breit, mit schiefem, etwas unregelmäßigem Oberrand. Basis dünn, porös. Scutum durch die Zuwachslinien transversal gestreift; Articularkiel länger als der halbe Margo tergalis; Adductorkiel deutlich. Sporn des Tergums kurz, etwas breiter als */, des Margo basalis, mit einer breiten, schwachen Ein- senkung. Labrum mit ungefähr drei Zähnen auf jeder Seite des Einschnittes. I. Maxille mit gerader Schneide. Pırsery 1916, der nach Darwin die Unterarten von B. amphitrite ausführlich behandelte, liefert eine eingehende Beschreibung dieser var. niveus aus dem typischen Lokal. Die vorliegenden Exemplare, die ich dank PıLsprys ausgezeichneten Figuren als var. niveus bestimmen konnte, stammen aus dem gleichen Lokal. Da die inneren Teile meiner Exemplare größten- teils zerstört waren, kann auf Pırserys Abbildungen verwiesen werden. Doch konnte ich wenigstens feststellen, daß die mir vorliegenden Individuen CIRRIPEDEN-STUDIEN. 319 am ehesten mit Prossrys aus Marco, Florida stammenden, PI. 19, Fig. 2, 1916 abgebildeten, übereinstimmten. Verbreitung (nach Pirspry): Vineyard Sound, Massachusetts bis Golf von Mexiko, Südliches Brasilien. | Fundort: Küste Floridas, auf einer Schnecke P dr sp. April 1892, Hansson. KR. M. Balanus trigonus Darwin, 1854. (Textfig. 66.) Balanus trigonus Darwın, 1854. Balanus armatus Mörrer, 1867, 1868. Balanus trigonus Horr, 1883, Werrner, 1897 a, Gruver, 1903, 1905 a, 1906 a, 1907 a, 1909, 1910, 1912 b, Krücer, 1911 a, Pırssry, 1910, 1916. Komplettierende Diagnose: Parietes mit Längsfalten, purpurrot ge- + fleckt. Orifieium breit, dreieckig. Radien breit, weiß. Scutum in der ' Regel mit mehreren Längsreihen dunkel gefärbter Gruben. Tergum ohne I Rinne, mit breitem (!/, der Breite des Margo basalis), kurzem und ab- | geschnittenem Sporn. Cirrus III mit krallenartigen Zähnen auf dem Vorder- | rand der Segmente. Penis mit dorsalem Fortsatz. Beschreibung ausführlich bei Darwin 1854, Seite 223, Krüczr 1911 a, | Seite 49 und Prrssry 1916, Seite 111. | Komplettierende Beschreibung: Auf dem Seutum bemerkt man die | für die Art charakteristischen Längsreihen kleiner, dunkler Gruben, die in | der Anzahl von 1 bis 6 variieren. Auch Verschmelzungen der Gruben I konnten stattfinden, so daß ein Längsband gebildet wurde. Wie Darwin und Pırssry hervorheben, können diese Reihen auch fehlen. Den Sporn | des Tergums fand ich sowohl bei japanischen als auch westindischen | Exemplaren von halber Breite des Margo basalis. Mundteile von Krücer | 1911 a und Pırsery 1616 abgebildet. | Wie schon Krüger und Pirsery erwähnten, fallen hinsichtlich der | Cirren besonders die krallenartigen Zähne auf dem Vorderrand der Seg- mente des vorderen Ramus von Cirrus III auf. Pırssry glaubt in dieser Zahnbewaffnung eine Verschiedenheit zwischen den atlantischen und pazifi- | schen Formen gefunden zu haben. Er sagt darüber 1916, Seite 114: „The | typical pacific form of trigonus as figured by Krücer (Japan), has the | anterior margin of the segments of Cirrus III more protuberant and more | coarsely toothed than in Atlantic examples examined. The tergum is | somewhat wider. If those differences prove constant when a large series | is examined, the Atlantic race may be called B. trigonus armatus. As | most of the specimens at my command are dry, I have been unable to } satisfy myself that the differences are sufficiently constant to have racial I value.“ Da ich in dem mir vorliegenden reichhaltigen Material sowohl | Exemplare aus dem Atlantischen Ozean (Westindien) als auch solche aus | | 320 | C. A. NILSSON-CANTELL. dem Stillen Ozean (Japan) zur Verfügung hatte, versuchte ich festzustellen, ob Pirssrys Vermutung richtig sei. Hinsichtlich des Tergums fand ich keinerlei Unterschied. Ebenso war es mit der Zahnbewaffnung von Cirrus III. Im japanischen Material fanden sich sowohl Exemplare mit zahlreichen und stark ausgebildeten Zähnen, als auch solche mit schwachen und weniger zahlreichen (Textfig. 66a, b). Exemplare aus Westindien zeigten ebenfalls Textfig. 66. Balanus trigonus. D. Vordere Rami: a Vom 3. Cirrus, 7—8 Segmente, Japan. b Vom 3. Cirrus, 6—7. Segment, Japan. c 3. Cirrus, 6—7. Segment, Westindien, Vergr. 161 mal. wohlentwickelte Zähne, obwohl sich unter diesen auch Tiere mit kleineren Zähnen vorfanden (Textfig. 66c). Ich kann also die von Pirspry ver- | mutete Rassenverschiedenheit nicht finden. Auch andere Charaktere gaben | dieser Vermutung keine Stütze. Daß hinsichtlich der Zahnbewaffnung der Cirren große Variationen herrschen, zeigt sich auch darin, daß den hier untersuchten, aus Westindien und Japan stammenden Exemplaren die krallenartig gebogenen Zähne auf Cirrus IV fehlen, die Pırsery jedoch in | seinen Beschreibungen angibt. Dagegen findet man am Oberrand der Segmente einige aufwärts gerichtete Stacheln, was auch an Cirrus V und VI ne em>eS ur m ER £ * — AJ JR m mn Os HR ee — smo oo CIRRIPEDEN-STUDIEN. 321 der Fall ist. Der Penis trägt, wie jener von B. crenatus, dorsal an der Basis einen nach oben gerichteten konischen Fortsatz. Verbreitung: Stiller Ozean: Japan, malaiischer Archipel, Sydney, Neu- Südwales und Neuseeland, Westamerika von Peru bis südl. Kalifornien. Indischer Ozean: Seychellen, Mascat, Rotes Meer. Atlantischer Ozean: Westindien bis südl. Brasilien, Madeira, Azoren bis Südafrika. Fundorte: Japan, Sagami, Misaki. Ebbstrand und. Schalenboden. 1—3 m, 10m, 30—50 m, 450 m tief, auf Molluskenschalen und Tang. April, Mai und Juni 1914. S. Bock. R.M. Japan, Hirudostraße; N. Lat. 33° 15‘, Ö. Long. 129° 15°. 45 Faden. Svenson. U.M. | Nach Krücer ist die größte Tiefe (für Japan) 150m; das vor- liegende Material enthält jedoch ein Exemplar aus 450 m Tiefe und GruveL 1907 a gibt für Individuen aus Afrika bis 3000 m an. Balanus laevis Brucuière, 1789. (Textfig. 67.) Balanus laevis BruGurère, 1789. Balanus discors Raxzanı, 1818. | Balanus laevis mit var. nitidus Darwin, 1854, Horx, 1883, 1907 b, WELTNER, 1895, 1897 a, 1898, Gruver, 1903, 1905 a, Orrmann, 1911, Pırseey, 1910, 1916. Diagnose: Schale konisch, von einer braunen Membran bedeckt, bei einigen Tieren abgenützt, so daß die weiße oder purpurrote Farbe hervor- tritt. Orificium klein. Radien klein. Scutum mit einer oder zwei tiefen Längsrinnen. Tergum mit Längsrinne; Sporn breit und von mittelmäßiger Länge, unten abgeschnitten. Cirrus III mit krallenartig gebogennen Zähnen. Penis mit einem nach oben gerichteten Fortsatz an der Basis. Beschreibung bei Darwin 1854, Seite 227, Pırsery 1910 und 1916, Seite 120. b Komplettierende Beschreibung und Diskussion: Von B. laevis er- wähnen Darwi und spätere Verfasser außer der Hauptform noch zwei Varietäten, nitidus und coquimbensis, von denen die letztgenannte deutlich durch ihre langgestreckte Form ausgezeichnet ist. Die Varietät nitidus, ausgezeichnet durch weiße oder bleich purpurfarbene Schale, die nicht von einer Membran bedeckt ist, und ein mit zwei Längsrinnen versehenes Seutum, soll nördlicher (Chile und Peru) vorkommen, zum Unterschied von der mit einer braunen Membran und einem nur eine Längsrinne auf- weisenden Scutum versehenen Hauptform, die sich im südlichen Chile und in der Magalhaens-Straße vorfindet. Doch fand Darwin auch Ubergangs- formen. Er sagt darüber 1854, Seite 228: „Some specimens from Northern Chile are in an intermediate condition; and from Conception, in the South of Chile, where the climate approches in character to that of the more southern parts of the continent, there are many specimens in so inter- 322 C. A. NILSSON-CANTELL. : mediate a condition that I know not whether or no to rank them under var. nitidus.“ Gruvez 1903, Pl. 4, Fig. 7 bildet ein Individuum aus dem südlichen Teil von Südamerika ab, das als var. nitidus bestimmt ist. Aus den Figuren scheint hervorzugehen, daß das Exemplar mit nur einer breiten Längsrinne dem Seutum versehen war, somit am ehesten mit der Hauptform und den Exemplaren aus dem stidlichen Teil Amerikas übereinstimmt. Prrsery 1916, der var. nitidus ebenfalls aufnimmt, erwähnt doch eine Reihe Ausnahmen: Individuen aus der Magalhaens-Straße fehle die Cuticula, andere, vom Kap Horn stammende Exemplare, hätten eine normale, Bere Cuticula und Scuta mit zwei Längsrinnen, wie var. nitidus. À Da ich ein ziemlich reichhaltiges Material untersuchen konnte, hege ich die Vermutung, daß der Unterschied zwischen der Hauptform und den Varietäten ziemlich unbedeutend sei, da eben, wie schon oben betont wurde, eine Reihe Merkmale variieren. Mein Material enthielt sowohl kleine als auch große Exemplare mit ganz oder teilweise abgenützter Cuticula, darauf beruhend, einer wie starken Abnützung die Tiere aus- gesetzt waren. Bei stark abgenützten Individuen war das Orificium natür- lich weiter. Die meisten Exemplare hatten eine breite Längsrinne, einige andere Tiere von den Sandwichsinseln (neuer Fundort) und Chincainseln hatten zwei deutliche Längsrinnen auf dem Scutum und außerdem eine braune, deutliche Cuticula auf der Schale. Meiner Meinung nach scheint die Varietät mtidus von der Hauptform nicht unterschieden zu sein, weshalb ich jene nicht aufnehme. Mundteile unvollständig beschrieben, weshalb hier eine Ergänzung semacht werden kann. Labrum unbedeutend haarig, mit einigen kleinen Zähnen versehen. Palpus langgestreckt, keulenförmig, mit geradem, kurze Borsten tragendem Oberrand. Vorderrand abgesetzt, Ecken etwas abgerundet, mit langen Borsten. Unterrand mit feinen Haaren. Borsten im vorderen Teil des Palpus über dem Unterrand. Mandibel: Der dritte Zahn, wie Dawn angibt, dicker und größer als die zwei oberen. Zahn 4 und 5 stumpf, voneinander mehr oder weniger undeutlich getrennt. I. Maxille mit mehr oder minder deutlichem Binschmine oben mit kleinen Borsten. Im übrigen mit gleich großen Stacheln, zu unterst mit kleinen Borsten versehen. II. Maxille zweilappig. Oberer Lobus vorne er konvex. Borsten am Rande und an den Seiten. Unterer Lobus kurz, konvex. (irren: Auf Cirrus III wurden die von Krüger, Horx und PrirsBry für andere Arten beschriebenen krallenartigen Zähne am Vorderrand der Segmente angetroffen. Sowohl gerade, als auch krallenartig gebogene Zähne waren an beiden Rami zahlreich entwickelt. Die an den Seiten sitzenden - CIRRIPEDEN- STUDIEN. 323 Zähne gehen in Kammschuppen über. Und auch längs des Oberrandes und in der dorsalen Ecke findet man solche Kammschuppen von ver- schiedener Größe. Die Borstenbewaffnung des Vorderrandes ist an diesen MU MLL (| LiL M I u ; WC /} Va Textfig. 67. Balanus laevis Bruc. a Labrum, Vergr. 53 mal. b Palpus, Vergr. 32 mal. c Mandibel, Vergr. 63 mal. 4 I. Maxille, Vergr. $1 mal. e II. Maxille, Vergr. 32 mal. f 6. Cirrus mit Penis (p) und Penisfortsatz (fs), Vergr. 47 mal. g 3. Cirrus, 4—7. Segment, vorderer Ramus, Vergr. 53 mal. Segmenten in den oberen Teil des Segmentes verlegt. Das Vorkommen solcher Zähne wird von Krücer dahin gedeutet, daß die Art von in Spongien wohnenden Formen herstamme, da derartige Balanus- und Acasta- 324 | | C. A. NILSSON-CANTELL. Arten wohlentwickelte Zähne besitzen. Dieser Schluß ist wohl nicht not- wendig. Es ist klar, daß diese Stacheln für das Ergreifen der Beute und die Reinhaltung Bedeutung haben. Und sie kommen auch, wie wir gesehen haben, bei zahlreichen, nicht in Spongien lebenden Arten vor. Bei Spongienformen wurden sie aber besser entwickelt, da die Tiere hier leicht Gefahr laufen, überwachsen zu werden. Auch an den unteren Seg- menten von Cirrus IV finden sich bei einigen krallenartige Zähne, doch sind diese bei den meisten Formen nicht vorhanden. Auch bei dieser Art trägt der Penis an der Basis einen nach oben gerichteten Fortsatz, der die Andeutung einer Teilung in zwei Glieder zeigt. Verbreitung: Kalifornien, Chile, Peru, Feuerland, Magalhaens-Straße, Falklandsinseln, Sandwichinselt, Chincainseln; von der Ebbregion wu Zu. 275.m Tiefe. Fundorte: ‘| Tiefe in | ab Lokal Boden Datum Sammler A Tribune-Bank, Siid- a te Feuerland- Exp. Amerika i | 1895—96 Ae Harbour, Süd- 18-36 +: 14./2. 1896 | oh Amerika 2 Porvenir, Siid- Amerika | 11—18 Algen 25./2. 1896 pega Rio eee Siid - Ame- 91 mie Schalen 1896 ; rika ; Puerto Condor, Süd- oe on ae Amerika » son Der iz Ame- 36—50 Tote Schalen | 11./2. 1896 » rika ; Port Louis, Greenpatch, Lehm u. Steine | Falklandsinseln, Lat. | ' mit Algen, am | j Schwed. Südpols- | j 7 28./7.. 1902. a 61% 31". Wen Long: Außenrand der Exp. 1901— 1903 58° 10’ | Macrocystiszone | Auf | Port Louis, Falkl - . | SG BUN Fr einer Schäre in 1902 à. inseln ? | der Ebbregion | Port William, Falklands- ke i Sand u. kleine inseln. S. Lat. 51° 40’, 1020 3 4 #7. 1908 2 | Steinem. Algen W. Long. 57°41’ Romanche Bay, Süd- 20 Tote Schalen 4./2. 1896 Feuerland-Exp. Amerika | mit Lehm | 1895 — 96 | | | Lokal | Tiefe in | Boden Datum || Sammler | = | | = BBA oe A a 2 Es Se ÖKA | | Feuerland-Ex | are Bas SRE | yeep Al 25./3. 1896 | a: | Amerika | | par | 1895—96 LÉ jee DORE À à Cap Due, Süd-Ame- | 975 Tote Schalen: | 12./3. 1896 à | rika Le mit Steinen | | 3 BIST | Punta Delgada, Süd- | 9 "Kleine Mind 18./2. 1896 | : | Amerika | und Sand | | | = mu É el Are = i- i nn = Chincainseln, Peru | _ — 1851 Verngren inseln CIRRIPEDEN - STUDIEN. Eugenie-Exp. 1851—1853 | eZ te Tr | | | ie Honolulu, Sandwich- | | Balanus balanus (LINNÉ, 1758). Lepas ER Linxé, 1758, Born, 1780, CHEMNITZ, 1785, Donovan, 1804. Balanus porcatus Da Costa, 1778. | Balanus sulcatus BRUGUIERE, 1789. | : Lepas costata MontaGu, 1803, Donovan, 1804. | Lepas scotica Woop, 1815. I Balanus tessellatus Sowrrsy, 1818. | Balanus geniculatus Cosrap, 1830, 1841. Balanus communis Browy, 1844. | Balanus costatus Brown, 1844. | Balanus porcatus Darwin, 1854, Miers, 1878, A. W. Marm, 1882, Werner 1897 a, | 1897 b, 1900, Nordgaard, 1905, Gruver, 1903, 1905 a, Horx, 1909. Summer 1911. Balanus balanus C. W. Avnrvxizavs, 1894 b Pısterv, 1916. | | | Diagnose bei Grover 1905 a, Seite 237. | Beschreibung ausführlich bei Darwin 1854, Seite 256, Pırspry 1916, | Seite 149 und anderen Verfassern. Diese Art wurde in den meisten Arbeiten unter dem Namen B. por- | catus pa Costa, 1778 geführt. Aurivirius 1894b identifizierte B. porcatus mit der in Lisw&s Systema Naturae 1755 aufgenommenen Art Lepas balanus, und schlug mit Recht den Namen B. balanus vor, den jedoch erst Prrspry 1916 wieder benutzte. An der schwedischen Westküste in Bohuslän wurden sowohl mehr oder weniger abgeplattet konische als auch mehr zylindrische | Exemplare angetroffen. Der ersterwähnte Typus ist stark gefaltet, wodurch die Basis einen sternförmigen Umfang erhält. Wie B. crenatus kommt diese Art in Bohuslän in größerer Tiefe, ungefähr 30 m, an Steinen oder _ Muschelschalen festsitzend vor. Von Interesse kann die Angabe eines neuen Fundortes auf der süd- lichen Halbkugel, nämlich Feuerland, sein. Ein Vergleich zwischen diesen 326 |. C.A. NILSSON -CANTELL. Exemplaren und Tieren aus Bohuslän ergab sowohl in äußeren als auch in inneren Teilen große Übereinstimmungen. Verbreitung: Nördl. Polarmeer, nürdl. Atl. Ozean: Küsten Nord- amerikas, südlich bis Long Island-Straße, Nordeuropa bis zum Englischen Kanal. Berings-Meer, Puget-Straße. Südl. Atl. Ozean: Feuerland. Stiller Ozean, Japan. Fundort: Schwedische Westküste, Bohuslän, Gullmarfjord, 10—50 m tief. Juli 1917 und 1918. C. A. Nirsson-CANTELL. Neuer Fundort: Ushuaia, Feuerland, 1904. KLINKOWSTRÖM. R. M. Balanus crenatus Brucuière, 1789. Balanus crenatus BruGuière, 1789. Lepas fistula SPENGLER, 1790. Lepas elongata Gueux, 1791. Balanus rugosus Purreney, 1799. Balanus rugosus Monraceu, 1803. Balanus glacialis (?) Gray, 1819. Balanus rugosus GouLd, 1841. Balanus crenatus Darwin, 1854, Horx, 1876b, A. W. Mam, 1882, G. O. Sars, 1885, WELTNER, 1897 a, 1877 b, 1900, Grover 1903, 1905 a, NoRDGAARD, es STEBBING, 1910, Sumner, 1911, Pırssy, 1916. Diagnose bei Gruvez 1905 a, Seite 240. Beschreibung ausführlich bei Darwin 1854, Seite 261, Pitspry 1916, Seite 165 u. a. Verfassern. Komplettierende Beschreibung: Wie schon früher hervorgehoben wurde, herrscht hinsichtlich der äußeren Teile große Variation, was ich auch an Exemplaren aus Bohuslän, die ich näher untersuchte, feststellen konnte. Es wurden sowohl konische Individuen, mit glatter oder gefalteter Schale, als auch zylindrische, verlängerte Tiere, deren Öffnung gleich weit oder weiter als der Umfang der Basis war, sonst Die zylindrische Form fand ich besonders bei Individuen, die in Spongien eingebettet saßen. Hin- sichtlich der inneren Teile ist wenig zu ergänzen. Der von Darwın beob- achtete Fortsatz aus der Basis des Penis konnte auch hier festgestellt werden. Verbreitung: Kalte und gemäßigte Meere. Fundorte: Schwedische Westküste, Bohuslän. Gullmarfjord, ca Mollus- kenschalen und anderen Gegenständen, ungefähr 10—50 m tief, Juli 1918. C. A. NILsson-COANTELL. Kalifornien : San Franzisko ; Eugenie-Expedition 1851—1853. Balanus glandula Darwin, 1854. (Textfig. 68). Balanus glandula Darwin, 1854, Wertner, 1897 a, Gruver, 1905 a. Balanus crenatus Priserx, 1911 c. Balanus glandula Pırsery, 1916. Material, das aus dem gleichen CIRRIPEDEN-STUDIEN. 327 Komplettierende Diagnose: Schale weiß, konisch bis langgestreckt zylindrisch. Parietes innen stark längsgefaltet. Poren in den Parietes un- vollständig oder klein, bei ausgewachsenen Tieren verschwunden. Radien mit sehr schiefem Oberrand. Seutum mit Adductorkiel, außen mit schwacher längsgehender Einbuchtung. Tergum mit abgerundetem Sporn, der der basiseutalen Ecke sehr nahe liegt. Vorderer Ramus auf Cirrus III mit un- bedeutender Zahnbewaffnung am Vorderrand der Segmente: Beschreibung bei Dar- wın 1854, Seite 265 und Puspry 1916, Seite 178. Letzterer liefert auch viele Figuren. Komplettierende DBe- schreibung: Das vorliegende Lokal wie das Darwıss und Pırsgrys stammt, enthielt so- wohl die konischen als auch die langgestreckten, zylindri- rev? Ben Barmen.'’ Erstere .off TT _—- —€ auf den langgestreckten grup- = - piert, wie Pırssry (Fig. STF, 1916) abbildet. Hinsichtlich des Seu- tums soll die außen vom Apex zur Basis verlaufende Längsrinne erwähnt werden, die besonders dann hervor- tritt, wenn sich die Opercular- platten in ihrer natürlichen Lage befinden. Textfig. 68. Balanus glandula. D. Cirrus III weicht von 4 Mandibel, Vergr. 161 mal. 5 I. Maxille, Vergr. 319 mal. dem der nahestehenden Art B. crenatus ab, die am Vorderrand der Segmente des vorderen Ramus kurze Zähne trägt; solche fehlen jedoch bei B. glandula oder werden von einigen kleinen, unbedeutenden, geraden Zähnen repräsentiert. Größe: ae | Höhe Diameter | 10°5 | 6 10 22 328 C. A. NILSSON-CANTELL. ‘Verbreitung: Südliches Kalifornien bis zu den Alöuten. Fundort: Sansol Bay, San Franzisko, in der Brandung. Eugenie- “Ex: pedition 1851—1853. R. M. Balanus patellaris SPENGLER, 1780. | Ballanus patellaris SPENGLER, 1780, Darwin, 1854, Werner, 1897 a, Gruvez, 1905 a. " Diese nur in ihren äußeren Teilen bekannte Art wurde von Darwin 1854, Seite 259 beschrieben. Sie ist durch die pentagonale Form leicht zu identifizieren. Leider ließ das mir vorliegende Material keine. Brent hinsichtlich der inneren Teile zu. Alte Fundorte: Bengal, Philippinen. Neuer Fundort: Nordwachter, Javasee ; am Strand. an Rinden sitzend. | CNW AURIVILLIUS. R. M. Subgenus Semibalanus Pırssry, 1916. Balanus Sektion E (außer B. declivis) Darwin, 1854. Subgenus Semibalanus Pıusery, 1916. Diagnose: Basis membranös. Parietes porös oder mit ausgefüllten Po- ren. Innere Seite der Schale nicht längsgefaltet, aber gewöhnlich mit ana- stomosierenden Falten in der Nähe der Basis. Rostrum nicht unter den anderen Platten vorspringend. Keine Zähne auf Cirrus III. (Pirspry 1916). Balanus balanoides (LINSh, 1746). Lepas balanoides Linn&, 1746, 1766, Fasricrus, 1780. Balanus fistulosus Brueuière, 1789. Balanus vulgaris? pa Costa, 1778. Lepas elongata Gueux, 1790. Balanus clavatus Purreney, 1799. Lepas balanoides et Clavatus Monracu, 1803. Balanus palmulatus Lamarcx, 1818. Balanus fissus Anton, 1839. Balanus ovulyris (xouzp, 1841. Balanus elongatus Gouzn, 1841. Balanus interruptus pr Kay, 1844. Chthamalus germanus et philippis Frey und Levkarr, 1847. Balanus balanoides Darwin, 1854, Stimpson, 1893, Hozx, 1876 b, 1900, Lexpy, 1882, A. W. Mam, 1882, Werrner, 1897 a, 1897 b, 1900, Grover, 1903, 1905 a, 1910, Sumner, 1911, Pirssry, 1916. Diagnose: bei Gruvez 1905 a, Seite 241. Beschreibung: ausführlich bei Darwin 1854, Seite 267 und Pirspry 1916, Seite 182, weshalb hier nur einige Zusätze in Hinsicht auf Exem- plare aus Bohuslän gemacht werden können. Diese abgeplattet konischen Individuen konnten, saßen sie dichter, eine etwas zylindrische Form haben. Parietes glatt oder gefaltet, mitunter stark korrodiert, wodurch die Ober- CIRRIPEDEN -STUDIEN. 329 fläche uneben wird. Diese Art wird als in der Ebbregion auf Steinen oder mitunter auf losen Schalen sitzend angegeben. In Bohuslän findet man sie auf Klippen oder losen Steinen im Wasserspiegel oder in geringer Tiefe. - An Mollusken oder Schalen befestigte Tiere fand ich nicht, obwohl A. W. Marm 1882 angibt, daß sich die Art ausnahmsweise an „Krabben oder Littorina-Schalen setze." Verbreitung: Nördliches Polarmeer, nördl. Atl. Ozean, Nordsee, Ska- gerack, Kattegatt, Stiller Ozean, von ak bis Sitka (Alaska). Fundort: Schwedische Westküste, Bohuslän, Gullmarfjord, auf Klippen und Steinen im Wasserspiegel. Juli 1917 und 1918. C. A. Nrrsson-CANTELT. Subgenus Chirona Grar, 1835. Chirona Gray, 1835. _Balanus Sektion F Darwin, 1854 (in ae Balanus Sektion Striatobalanus Horx, 1913. ° Subgenus Chirona Pirssrx, 1916. Diagnose: Parietes ohne Poren, dünn. Basis verkalkt. Orificium gezihnt. Radien klein oder breit, mit dünner, etwas krenelierter Schneide. Seutum ohne Cristae für den Musculus depressor. Tergum mit mittelmäßig angem Sporn, nicht schmäler werdend. Balanus amaryllis Darwin, 1854. (Taf. III* 9.) Balanus amaryllis Darwın, 1854. | Balanus amaryllis dissimilis und clarovittata LANCHESTER, 1902. Balanus amaryllis Horx, 1883, 1913, Wezrner, 1897 a, Grover, 1903, 1905 a, Pussry, 1916. Diagnose bei Darwin 1854, Seite 279. Beschreibung ausführlich bei Darwin 1854, Seite 279 und Horx 1913, Seite 179, weshalb wenig zu ergänzen ist. Die aus Japan stammenden Exemplare waren von stark konischer Form mit ziemlich kleinem, gezähntem Orifieium. Schale schwach, rosafarben, mit längsgehenden Streifen. Innere Teile s. Hozx. Größe: en | Höhe Diameter 18 | 15 Verbreitung: Südliches Japan, malayischer Archipel, bis zur Mündung des Indus. Nördliches Australien. Fundort: Japan, auf einer Krabbe: Hyastinus diacanthus. Jamrack. R. M. QS ee SES SS eee a 330 €. A. NILSSON-CANTELL. © Subgenus Austrobalanus Pırsery, 1916. Balanus Sektion F' Darwin, 1854, (in parte). Balanus Sektion Striatobalanus Hosx, 1913 (in parte). Subgenus Austrobalanus PirsBry, 1916. Diagnose: Platten solid, ohne Poren. Margo basalis uneben, mit un- regelmäßigen Kielen (Ausnahme JB. vestitutus). Basis verkalkt, mitunter äußerst dünn. Radien klein oder fehlend, Schneide unregelmäßig. Seutum mit langem und wohlentwickeltem Adductorkiel, gewöhnlich mit Cristae für den Musculus depressor lateralis rn 1916). | Balanus flosculus sordidus Darwin, 1854. (Textfig. 69.) Balanus flosculus et Darwin, 1854, Wezrner, 1895, 1897 a, 1898, GRUVEL, 1903, 1905 a, PirsBry, 1916. Be Diagnose bei Darwin 1854, Seite 290. Beschreibung bei Darwin 1854, Seite 290 und Pinspry 1916, ‘Seite 219. _ Komplettierende Beschreibung: Hinsichtlich der äußeren Teile ver- weise ich auf DARWIN. Mundteile: Labrum mit breiter Einbuchtung. An jeder Seite zwei bis drei kleine Zähne. Palpus ziemlich kurz, mit geradem, kleine Borsten tragendem Ober- rand. Vorder- und Unterrand abgerundet, ohne deutliche Grenze, mit langen Borsten. Lange Borsten auch an der Seite, in einer Linie über dem Unterrand. | Mandibel mit drei deutlichen und zwei unteren höckerartigen Zähnen. Auf Zahn 2 bis 4 können Nebenzähne vorhanden sein. Zahn 5 in Stacheln und Höcker aufgeteilt. I. Maxille, wie Darwin angibt, mit Einschnitt unter den zwei obersten großen Stacheln. Im Einschnitt kleinere Borsten. Unterer Teil des Vorder- randes schwach konvex mit gleich großen Borsten, außer in der unteren Ecke, wo nur kleine sitzen. II. Maxille zweilappig, der obere Lobus relativ kurz, vorne konkav, ohne Borsten im unteren Teil. Unterer Lobus konvex, mit Borsten. Verbreitung: Magalhaens-Straße, südlicher Teil des Feuerlandes. Fundort: Ushuaia, Ebbregion. 13./3. 1902. Schwed. Südpolexpedition 1901—1903. R. M. > | Subgenus Conopea Say, 1822. Conopea Say, 1822. Conoplea Gray, 1825. Balaninus O. G. Costa, 1839. Balanus Sektion B Ne WIN, 1854. Balanus Sektion Patella-Balanus Hork, 1913. Subgenus Conopea Pırssry, 1916. CIRRIPEDEN-STUDIEN. 331 Diagnose: Parietes und Basis mitunter von Poren durchbohrt, mit- unter nicht. Radien wohlentwickelt, nicht von Poren durchbohrt. Schale in rostro-carinaler Riehtung verlängert. Basis bootförmig. Auf Gorgoniae und Milleporae (Pırssryv 1916). | Textfig. 69. Balanus flosculus sordidus D. a Mandibel, Vergr. 96 mal. b I. Maxille, Vergr. 96 mal. c II. Maxille, Vergr. 50°5 mal. Balanus proripiens Hozx, 1913. (Textfig. 70 ce, d.) Balanus proripiens Horx, 1913. Komplettierende Diagnose: Schale dick, überdeckt. Farbe weiß und rosa. Parietes und Basis nicht von Poren durchbohrt, innen mit Längs- rippen und dazwischen höckerartige Erhöhungen. Basis nicht deutlich ge- kielt. Rostrum stark verlängert. Articularkiel des Seutums wohlenwickelt, die basitergale Ecke mehr oder weniger abgerundet; Margo basalis stark konvex, Adductorkiel fehlt. Scutum außen nicht längsstreifig, mit Zuwachs- linien. Tergum dreieckig, mit beinahe rechtem Winkel beim Apex; Sporn Zool. Bidrag, Uppsala. Bd. 7. 22 332 EUTIN C. A. NILSSON- CANTELL. breit, undeutlich abgesetzt; Artieularkiel niedrig; Cristae für den Musculus depressor undeutlich. Kleine, gerade Zähne auf Cirrus III und im unteren Teil des kürzeren Ramus von Cirrus IV. | | nbs Beschreibung ausführlich bei Honk 1913, Seite 228. Textfig. 70. Balanus acutus n. sp. a Rechtes Scutum. Linkes Tergum, Innenseite, Verer. 15 mal. Balanus proripiens Hoxx, 1913. c Rechtes Scutum. d Linkes Tergum, Innenseite, Vergr. 11 und 15 mal. Die vorliegenden, von den Fidschiinseln stammenden Exemplare, stimmen mit Horxs Beschreibung von Exemplaren aus dem malayischen Archipel wohl überein. Wie Horx und Pirssry hervorheben, steht diese Art BD. cymbiformis Darwin außerordentlich nahe. Gegenwärtig ist es schwer zu entscheiden, ob der Unterschied zwischen beiden Arten wirk- ‚lich hinreichend ist, die Species zu trennen, da über B. cymbiformis nur unvollständige Beschreibungen vorliegen, Um diese Frage lösen zu können, CIRRIPEDEN - STUDIEN. 333 sind Funde yon B. cymbiformis aus dem typischen Lokal Madras im In- dischen Ozean und vollständige Beschreibungen der Exemplare notwendig. Da die Übereinstimmung zwischen meinen und Horxs Exemplaren außer- ‘ordentlich gut ist, glaube ich die Tiere zu der von ihm aufgestellten Art rechnen zu müssen. Eine andere nahestehende Art ist B. scandens Pirspry, 1916 aus Japan (hier ebenfalls repräsentiert), die hinsichtlich des Rostrums und mehrerer geringerer Charaktere abweicht. Die hier beschriebenen Exemplare saßen auf einem Melitodit der Gattung Melitodes und waren von diesem überwachsen, wodurch sie eine hochrote Farbe erhielten. Die eigentliche Farbe der Parietes war, nach- dem der Überzug entfernt wurde, schwach rosa, mit einer Spur von Weiß. Radien besonders auf dem Rostrum wohlentwickelt, oben breiter, mit horizontalen Streifen, Oberrand parallel zur Basis, Alae mit schiefem Ober- rand. Weder Parietes noch Basis von Poren durchbohrt. Parietes und Innenseite der Basis von Horx nicht beschrieben. Ich fand sowohl auf den Parietes als auch auf der Basis längsgehende, kräftige Rippen gegen das Zentrum der Basis. Zwischen den Rippen sieht man in regelmäßigem Abstand kleine, runde Erhöhungen. Seutum: Die basitergale Ecke wird von Hork als, im Vergleiche zu B. cymbiformis, weniger abgerundet angegeben. Das war auch bei meinen Exemplaren der Fall, doch glaube ich, daß man darauf kein größeres Gewicht legen dürfe. Margo basalis stark gebogen. Wie Horx angibt, ist der Articularkiel wohlentwickelt, was, nach Darwm, bei B. cymbiformis nicht der Fall sei. Im übrigen mit Horxs Beschreibung übereinstimmend. Tergum von typischem Aussehen. Bei meinen Exemplaren ist der Winkel zwischen dem Margo scutalis und carinalis beinahe ein rechter. Sporn breit, beinahe unmerklich abgesetzt. Im übrigen mit Horxs Beschreibung übereinstimmend. Die basicarinale Ecke des Tergums scheint bei B. cym- biformis stärker vorspringend zu sein als bei der vorliegenden Art. Mundteile wie bei Ho. Cirren: Gerade Zähne längs des Vorderrandes der Segmente des längeren Ramus von Cirrus III, auf dem kürzeren Ramus nicht so zahlreich. Nach Hork tragen die unteren Segmente des kürzeren Ramus von Cirrus IV ebenfalls, wenn auch sehr unbedeutende Zähne. Segmentanzahl der Cirren: Größe des Individuums | I | m | m | 1v | v | vi | | Carino-rostr. Diam. 10 mm | | | | ri | | pea | Die Sani. Hohe ymin i 1113} 8 | 97 8 | 10 | 18 | 20} 21 | 22 || 22 | 23 | | | | Carino-rostr. Diam. 8mm ¥ bar: | ä | us | 20 | Breite 3:5 mm, Höhe 4 mm || rn” | Nach Hose... 7/14 8 | 10) 10/11 19 (20/18 | 19] 19 | 20 | 22* at Eee EEE Ee SS u TE Zu TE ee 334 © C. A. NILSSON-CANTELL. Die Segmentanzahl der Cirren stimmt mit Hoxxs Angaben recht gut überein, die der längeren Cirren variierte um 20. Im unteren Teil der Cirren waren die Segmentgrenzen oft schwer zu erkennen. Größe: | Carino-rostr.. Diameter | Breite | Höhe | ER dei 8 RAN | 35. | A. Alter Fanon; Maler Archipel, een den fea Wowoni ‘und Buton, 74—94 m tief. Neder Fundort: Fidschi, Viti Levu, südöstlich von Mbau, a Melitodes in der Ebbregion. 2./7. 1917. S. Boox. U. M. Balanus scandens PirsBry, 1916. Balanus scandens Pıusery, 1916. Tel | Diagnose: Schale dünn, überdeckt. Farbe weiß. Parietes und Basis nicht von Poren durchbohrt, innen mit wohlentwickelten Längsrippen. Basis nicht gekielt. Rostrum nicht ausgezogen, Umfang dadurch rund. Scutum mit niedrigem Artieularkiel, Adductorkiel fehlt; Margo basalis — schwächer konvex. Tergum dreieckig, mit spitzem Winkel beim Apex, Articularkiel niedrig, Sporn breit, undeutlich abgesetzt; Cristae für den Musculus depressor undeutlich. Cirren ohne Zähne. | Beschreibung bei Prrssry 1916, Seite 239. Komplettierende Beschreibung: Meine aus Japan stamnvaeauiee Exem- plare stimmten mit Pirssrys Beschreibung gut überein. Innenseite der Parietes mit wohlentwickelten Längsrippen. Rostrum nicht wie bei PIrsBrys Exemplar verlängert. Nach der auf ein Individuum gegründeten Original- beschreibung ist das Rostrum über die Unterlage erhoben, seine ‘Basis schalenförmig. Hierin konnte ich eine Variation feststellen: Die Basis konnte mehr oder weniger abgeplattet sein, wodurch das Rostrum der Unterlage genähert wurde. Eine gleichartige Variation fand man auch bei gewissen Arten des nahestehenden Genus Acasta. Im übrigen verweise ich auf Pırssrys Beschreibung. 5 Alter Fundort: Japan, Ose-Zaki, Honshu-Islands. Neuer Fundort: Japan, sek Gotoinseln auf einer Scleraczonie, 150 m. 15./5: 1914. S. Book. U.M. Balanus acutus n. sp. (Textfig. 70a, b, 71.) | Diagnose: Schale dünn, unbedeckt. Farbe weiß oder schwach rosa Basis und Parietes nicht porös, innen mit Längsrippen, die an der Basis CIRRIPEDEN - STUDIEN. 335 schwächer ausgebildet sind. Basis schalenförmig, gekielt, mit einer Rinne für die Unterlage (Acanthogorgie). Rostrum stark verlängert. Scutum nicht längsstreifig, mit deutlichem Articularkiel, ohne Adductorkiel; basitergale Dole SW ee SS ai SSS = I SENS 2 a m Textfig. 71. Balanus acutus n. sp. a Palpus, Vergr. 60 mal. b Mandibel, Vergr. 98 mal. c I. Maxille, Vergr. 137 mal. d II. Maxille, 2 Vergr. 98 mal. Ecke deutlich abgesetzt; Margo basalis schwächer konvex. Tergum drei- eckig, mit spitzem Winkel beim Apex; Sporn breit, undeutlich abgesetzt; Artieularkiel niedrig; Cristae für den Musculus depressor undeutlich. Cirren ohne Zähne. | get Se See TS ET * ae, Er 336 CG. A. NILSSON-CANTELL. Beschreibung: Diese neue Art schließt sich nahe an B. proripiens Horx, 1913 an, weicht aber in mehreren Charakteren ab. Ein Exemplar war an einer Acanthogorgie befestigt und hatte, gleich B. investitus Honk .1913, die Schale mit zerstreuten Polypen bedeckt. Schale zum Unterschied von B. proripiens dünn, aus sechs Platten zusammengesetzt. Farbe weiß, mit schwachem Rosa untermischt. In der Form durch das ausgezogene Rostrum stark verlängert. Rostrum mit einem Kiel auf dem verlängerten Teil, die Unterlage nur mit der Spitze berührend, was damit zusammen- | hängt, daß die Basis stark schalenförmig und gekielt ist. Parietes dünn, nicht. porös, innen im unteren Teil mit wohlentwickeltem- Längsrippen. Radien wohlentwickelt, querstreifig. Basis nicht porös, deutlich schalen- formig und gekielt, was mit der schmalen Unterlage in Zusammenhang | steht. In der gekielten Partie liegt eine Rinne für den Stamm der Acantho- gorgie. Basis mit radiär gehenden Längsrippen, die mit jenen der Parietes zusammenhängen, jedoch unbedeutend hervortreten. Scutum weiß, schmal, mit deutlich markierter basitergaler Ecke. Margo basalis schwach konvex. Artieularkiel deutlich ausgebildet. Aus- nehmungen für Musculus depressor lateralis und adductor undeutlich. Ad- ductorkiel fehlt. Scutum außen nicht längsstreifig. mit Zuwachslinien. Tergum schmäler als bei Balanus proripiens. Apex dadurch spitzig. Articularrine seicht. Articularkiel deutlich, aber niedrig. Sporn breit, un- deutlich abgesetzt. Cristae für Musculus depressor schwach. ; Mundteile: Labrum mit deutlichem Einschnitt, an jeder Seite mit drei | bis vier Zähnen. Palpus keulenförmig. Oberrand schwach konkav, mit Borsten. Vorderrand mit Borsten, undeutlich abgesetzt. | | Mandibel mit fünf Zähnen, der unterste mit der unteren Ecke zu- sammenhängend. I. Maxille mit geradem Vorderrand, ohne Einschnitt, was dagegen B. proripiens hat. Il. Maxille hat den oberen Lobus ER und mit konkavem Vor- derrand. | Segmentanzahl der Cirren des gemessenen Exemplares: Cirrus I kürzerer Ramus abgebrochen, der längere mit 12 Segmenten. Cirrus IL mit 9, bzw. 11, Cirrus III mit 11 bzw. 13, Cirrus IV—VI mit 22—25 Segmenten. Vorderrand mit 3—4 Paar Borsten. Zähne fehlen an den Cirren. Größe: Carino- -rostr. Di: ameter Breite | Höhe 10 4 | 15 Vi 4 7 | 9-5 | | CIRRIPEDEN - STUDIEN. 331 Fundort: Japan, Kiuschiu, Okinoshima, Kagoshima; auf einer Acan- thogorgie. 15./5. 1914. S. Bock. U. M. Japan, Goto-Inseln; auf einer Acanthogorgie. 15./5. 1914. S. Book. U. M. Nahestehende Arten mit porenlosen Parietes sind: B. proripiens, scandens, navicula, cornutus und galeatus, die jedoch in mehreren Hin- sichten abweichen. Als oberstes Merkmal von B. acutus betrachte ich den spitzigen Apex des Tergums, den ich bei sämtlichen untersuchten Exem- plaren fand. Subgenus Armatobalanus Work, 1913. Balanus Sektion F Darwın, 1854 (in parte). Armatobalanus Horx, 1913, Pırssry, 1916. Diagnose: Klein, konisch. Basis verkalkt. Parietes solid, ohne Poren. Radien ohne Poren. Suturale Septa vorhanden. Scutum mit langem Arti- cularkiel; Adductorkiel mittelmäßig oder fehlend; keine Cristae für den Musculus depressor lateralis. Tergum ohne deutliche Längsrinne; Sporn breit (1/,—!/, der Breite des Margo basalis). Cirrus III oder, bei den meisten, Cirrus IV mit kräftiger Zahnbewaffnung. Diskussion: Diese wie auch die folgende Gruppe zeigt Ähnlichkeiten mit dem Genus Acasta nicht nur in der Bewaffnung von Cirrus IV und den Opercularplatten, wie Horx hervorhebt, sondern auch hinsichtlich der - Mundteile, besonders des Labrums und des Palpus. Balanus arcuatus Horr, 1913. (Textlig. 72h.) Balänus arcuatus Hoek, 1913, Pirssry, 1916. Komplettierende Diagnose: Schale konisch, schmutzig-weiß, etwas röt- lich, mit korrodierter oder gefalteter Oberfläche. Radien breit, mit zur Basis parallelem Oberrand, Orificium pentagonal, verlängert. Carinolateralia außerordentlich klein. Innenseite der Parietes mit longitudinalen Rippen. Basis platt, nicht porös. Zuwachslinien des Scutums kreneliert; Adductorkiel undeutlich. Sporn des Tergums breit und mit der basiscutalen Ecke ver- . schmolzen; Apex stark vorspringend und Margo scutalis tief ausgehöhlt. Cirrus III mit außerordentlich kräftiger nn am Vorder- und Oberrand der Segmente. Beschreibung ausführlich bei Horx 1913, Seite 210, weshalb nur wenig zu ergänzen ist. Den wesentlichen Unterschied von B. allium DARWIN bildet das Tergum, das einen außerordentlich stark ausgehöhltem Margo seutalis besitzt. Hinsichtlich der inneren Teile kann besonders die Zahnbewaffnung von Cirrus III hervorgehoben werden. Vorderrand der Segmente stark vor- 338 | ©... G, A. NILSSON-CANTELL. - Textfig. 72. - a Balanus quadrivittatus D., 4. Cirrus, Vergr. 161 mal. b Balanus arcuatus Hoek, 3. Cirrus, Vergr. 53 mal. c Balanus, longirostrum Hoek, Palpus, Vergr. 161 mal. | springend, kräftige Zähne längs Ober- und Vorderrand, die eine kamm- artige. Partie bilden. Wie Horx, fand auch ich an den unteren Segmenten des vorderen Ramus von Cirrus IV einige Zähne, À Alter Fundort: Zulu-Archipel. | | BR Neuer Fundort: Westküste Sumatras. September 1891. C. W. Aurr- vırrıus. R.M. CIRRIPEDEN - STUDIEN, 339 Balanus quadrivittatus Darwin, 1854. (Textfig. 72a, Taf. IIT* 10.) Balanus quadrivittatus Darwiy, 1854, Werrner, 1897 a, Gruver, 1905 a, lloex, 1915, Prisery, 1916. Komplettierende Diagnose: Schale konisch, mit kleinem Orificium und vier längsgehenden; kreuzweise gestellten Bändern. Radien mit schiefem Oberrand. Basis dünn, solid. Scutum mit nicht krenelierten Zuwachslinien, nicht longitudinal streifig; Ausnehmung für Musculus depressor lateralis - mehr oder minder deutlich; Articularkiel wohlentwickelt, Adductorkiel feblt. Sporn des Tergums mit der basiscutalen Ecke vereinigt, Längsrinne fehlt; Apex etwas nach vorne gebogen, spitzig hervorstehend. Cirrus IV mit krallenartiger Bewaffnung am distalen Segment des Protopoditen und den . unteren Segmenten des längeren Ramus, die der bei Acasta vorkommenden gleicht. Beschreibung bei Darwin, 1854, Seite 284 und Horx 1913, Seite 213. Komplettierende Beschreibung: Diese bisher nur einige Male ge- fundene Art kann man in ihrem Äußeren an den vier kreuzweise gestellten Bändern leicht erkennen. Hinsichtlich des Scutums können einige Zusätze gemacht werden. Darwin sagt über diese Platte 1854, Seite 284: „inter- mally there is only a very minute pit for the lateral depressor muscle, placed almost on the edge itself of the valve“. Horx bildet diese Aus- nehmung nicht ab und erwähnt sie auch nicht. Die hier untersuchten Exemplare zeigten jedoch eine deutliche Ausnehmung für den Musculus depressor lateralis. Hierin scheint somit, wie bei einigen anderen Gattungen, eine Variation stattzufinden. Es dürfte deshalb nicht angezeigt sein, diesen Charakter wie Pırssery als Unterscheidungsmerkmal zwischen B. quadri- vittatus und B. quinquevittatus in eine Tabelle der hiehergehörenden Arten aufzunehmen. Übrigens erwähnt Hork in der Originalbesehreibung von B. quinquevittatus weder das Fehlen, noch das Vorkommen einer Aus- nehmung. Nach Horxs Figur zu urteilen, fehlt diese Ausnehmung, weshalb es schwer ist zu wissen, woher Pirssry die Angabe des Vor- handenseins nimmt. Hinsichtlich ies Tergums und der Mundteile verweise ich auf Horxs ausführliche Beschreibung. Größe: A ee” SR i Fant rostr. | Höhe | Diameter | ; | = T pee EL 6 | 3 | m —— FEIERTE ea SE Se AE TE u Ot SE LIRA, AEROS LA IEE PSS RS SÖ TE ET u ER ae A er tn nn nn PR 340 C. A. NILSSON -CANTELL Segmentanzahl der avon Größe des Individuums | I | IT | III | IV | Vv | VI Carino-rostr. Diam. 4 mm || 7 arv 6 | 8 | 8 | 9 |11}° 18) — ‘ Horxs Angaben: | & Größte Exemplare 3 mm | 7 18] 1108 | 12.9 Last) — u Zu An Cirrus II beobachtet man an den oberen Segmenten des kürzeren Ramus gefiederte Borsten, die an die Verhältnisse bei Chthamalus erinnern. Cirrus IV hat krallenartig gebogene Zähne am distalen Segment des Protopoditen und den unteren Segmenten des vorderen Ramus. Die folgende Tabelle zeigt die Variation der Zahnanzahl von Cirrus IV An der Seite der Zähne sitzen oft kleine Kammschuppen. Segmente | Horxs Angaben | Sammlung Fr er aes a ae ees. Sa 0 Protopodit TT 4 7 | 5 | 5 | 6 Å s 1 | 2 3.1 1400088 2 2 24| 2 A Ih 3 3 2. TA ln vorderer Ramus 4 3 213212 5 2 2 TER 6 1 Te M Cd | ae Philippinen, Sunda-Inseln. Neuer Fundort: Mendanao, Gaspar-Sund, 1891, C. W. AURIVILLIUS. R. M. Subgenus Membranobalanus Horx 1913. Balanus Sektion E Darwiy, 1854 (in parte). Membranobalanus Hoëx, 1913, Pmspry, 1916. Diagnose: Platten dünn, ohne Poren, leicht vereinigt. Basis membranös. Rostrum bootförmig, ein. doppelt so lang als die anderen Platten. Sporn des Tergums kurz und breit. Cirrus IV mit kräftiger Papeete, In Spongien eingebettet. Balanus longirostrum Hoxx, 1913. (Textfig. 72 c). Balanus longirostrum Hoxrx, 19138. Komplettierende Diagnose: In Spongien eingebettet. Schale dünn. Radien vorhanden. Rostrum kleiner als 10 mm, doppelt so lang als die Ca- rina, basaler Teil schmal ; die Außenseite hat über ihre ganze Länge eine longitudinale Rinne. Carinolateralia klein. Scutum mit zwei seichten Längs- | rinnen, Adductorkiel fehlt. Tergum ungefähr so breit wie das Scutum, mit. | CIRRIPEDEN -STUDIEN. 341 … breitem Sporn. Vorderer Ramus von Cirrus IV mit nach oben gerichteten | Stacheln im oberen Teil der Segmente. u F 4 Beschreibung ausführlich bei Hozx 1913, Seite 205. Diese aus dem malayischen Archipel stammende Art ist mit D. declivis DARWIN aus Westindien nahe verwandt. Doch ist dank Pırssrys und Hoxxs : - ausführliehen Beschreibungen dieser Arten der Unterschied klar erwiesen. Hinsichtlich des Seutums der vorliegenden Art konnte ich eine kleine - Verschiedenheit gegenüber Horxs Exemplaren feststellen: ich fand nämlich ' eine deutliche Ausnehmung für den Musculus depressor lateralis wie bei B. declivis. Das Tergum stimmt mit Horxs Beschreibung vollständig überein. Hinsichtlich der inneren Teile ist wenig zu ergänzen. Bemerkenswert | ist das Vorkommen kleiner Zähne zwischen Zahn 2 und 3 und 4 der Man- - dibel, welche bei B. declivis fehlen (Horx 1913, Pl. XX, Fig. 12). Übrigens sind die beiden Arten in vieler Hinsicht deutlich getrennt. Verbreitung: Sunda-Inseln. Neuer Fundort: Westküste Sumatras. Bungus-Bay, auf Korallen, in Spongien. Sept. 1891. C. W. Avrivittis. R. M. U. M. (Früher als _B. declivis bestimmt.) Genus Acasta Leacn, 1817. Acasta Leacn, 1817, Darwin, 1854, und spätere Verfasser. Diagnose: Sechs Platten; dünn, nicht porös, miteinander und mit . der Basis schwach vereinigt. Alle außer der Carina mit Radien. Basis nicht porös, verkalkt, platt oder gewöhnlich schalenförmig. Basaler Umfang rund oder oval, nicht carino-rostral verlängert. Cirrus IV mit Zähnen am Vorder- rand der Segmente. In Spongien oder Coelenteraten. Verbreitung: Gemäßigte und tropische Meere. Acasta Dofleini Krückr, 1911. Acasta Dofleini Krüger, 1911 a, Pırsery, 1916. Diagnose: Schale weiß, nicht verlängert. Parietes mit feinen Poren, innen mit Längs- und Querrippen. Margo basalis fein gezähnt. Radien mit Zuwachslinien. Carinolateralia bis zur Basis reichend. Basis quadratisch, platt oder etwas schalenförmig, mit vier Rinnen aus dem Zentrum. Rand etwas gezähnt. Scutum querstreifig, nicht verlängert, mit wohlentwickeltem Artieularkiel, Adductorkiel fehlt; bei den Ecken des Margo basalis zwei . deutliche Gruben. Tergum mit kurzem Sporn (!/, der Breite des Margo : - basalis), mit schwacher, breiter Längsrinne. Articularkiel schwach. Beschreibung: unvollständig bei Krüger, 1911 a, Seite 56. Komplettierende Beschreibung: Parietes, wie Krücer angibt, von feinen Poren durchbohrt, innen mit längs- und quergehenden Rippen zwischen den Poren. Rippen unten mit kleinen Zähnen abschließend. - 342 | Ä C.A. NILSSON-CANTELL. Carinolateralia schmal, bis zur Basis reichend. Radien fein, etwas quer- streifig. Die Basis wird von Krücer als quadratisch und platt wie bei ! A. cyatus und scuticosta beschrieben. Bei den untersuchten Exemplaren | war sie etwas schalenförmig. Hinsichtlich der Basis scheint eine gewisse | Variation stattzufinden. So fand ich z. B. bei der Untersuchung von A. cyatus, | deren Basis in der Regel platt ist, daß diese auch Schal en sein kann. Basis ohne Poren, mit fein gezähntem Rand. | Opercularplatten von Krüger abgebildet, aber nicht nähen beschrieben. Seutum ohne -Langsstreifen, mit deutlichen Zuwachslinien (ziemlich | breit), in der Länge nicht ausgezogen. Articularkiel relativ wohlentwickelt, von halber Länge des Margo tergalis. Grube für den Musculus depressor | lateralis außerordentlich groß. Bei den äußeren basalen Ecken ebenfalls | eine Grube, was aus Knücers Fig. 39 ©, Pl. IV, 1911a hervorgeht, Adductorkiel fehlt. | Tergum mit einer schwachen, breiten Längsrinne. Sport ungefahr Ve | der Breite des Margo basalis, unten abgeschnitten, kürzer als bei A. scuti- costa. Artieularkiel schwach. Cristae fehlen. Die inneren Teile konnten wegen der schlechten Konservierung (eines | nicht untersucht werden. | Alte Fundorte: Japan, Bucht von Sagami, Suds iso Zulu-Archipel. Fundort: Japan, Sagami, Misaki. Ebbstrand. 22./6. 1914. S. Bock. R. M. Acasta aculeata n. Sp. (Textfig. 73, 74). Diagnose: Schale weiß, nicht verlängert, mit schalenförmiger Basis. Parietes mit gleichmäßig verteilten großen Löchern, mit einem langen, ge- gliederten, Zuwachszonen tragendem Stachel in jedem Loch. Parietes quer- streifig, nach den Querrippen granuliert. Carinolaterale relativ breit und kurz, nicht bis zur Basis reichend. Platten innen mit schwachen Längs- rippen. Basis mit zahlreichen radiären Rippen, mit Zähnen am Rande. Seutum verlängert, ohne Längsstreifen, mit schwachem Artieularkiel; Adduc- torkiel fehlt. Sporn des Tergums ungefähr von halber Breite des Margo basalis, kurz, abgeschnitten; Längsrinne fehlt; Articularkiel schwach. Cirrus IV mit drei bis vier krallenartigen Zähnen an den unteren Segmenten des vorderen Ramus. Protopodit mit wenig Zähnen nse 7) am obersten Segment. Beschreibung: Der Form nach A. spongites ick mit etwas schalen- förmiger Basis. Auf den Platten bemerkt man zerstreute große Löcher, in denen je ein nach oben gerichteter beweglicher Stachel sitzt. An diesem 2—3 mm langen Stacheln kann man deutliche Quer-Absätze sehen, die wahrscheinlich Zuwachslinien vorstellen. Daß Acasta-Arten Stachel- fortsiitze und mit Löchern versehene Parietalia haben können, erwähnt schon Darwin. Bei keiner anderen Art scheinen diese Fortsätze so kräftig CIRRIPEDEN -STUDIEN. , 343 ANY, INN MI a \} A4 ie == =e) eC 27 = ra , SS > 5 SN II SS Og À Textfig. 73. Acasta aculeata n. Sp. a Labrum, Vergr. 62 mal. & Palpus, Vergr. 65 mal. c Mandibel, Vergr. 39 mal. d I. Maxille, Vergr. 81 mal. e II. Maxille, Vergr. 110 mal. f 4. Cirrus, Vergr. 47 mal. zu sein, als beisder vorliegenden. Parietes außen mit quergehenden, kleine Hicker tragenden Rippen versehen. Radien ebenfalls mit deutlicher Quer- "streifung. Carinolateralia relativ wohlentwickelt, Breite ungefähr wie bei A. spongites, jedoch ziemlich kurz, da sie nicht bis zur Basis der Parietes 344 ° C. A. NILSSON-CANTELL. reichen. Hierin stimmt die Art mit A. sporillus Darwin überein, doch hat diese schmälere Carinolateralia und ist in der Länge und (Höhe) stärker ausgezogen. Die ziemlich dünnen Parietes haben an der Innenseite schwache, längsgehende Rippen, _ die zusammen mit den quergehenden ein feines Netzwerk bilden. Auch heit mit Penis lang, geringelt, unbehaart. Verbreitung: Neu-Südwales, Van Diemens-Land, Neuseeland. Fundort: Australien. Zusammen mit E. plicatus. 1883. G. VON SCHEELE. U. M. | : Genus Creusia Lach, 1817. Creusia Leica, 1817, und spätere Verfasser. Diagnose: Vier Platten. Radien vorhanden. Basis schalenförmig. Auf Korallen befestigt (Darwin 1854). Creusia spinulosa Lracu, 1824. Creusia spinulosa Leacu, 1824. Creusia gregaria SOWERBY, 1823. Creusia. grandis CuEnv. Creusia spinulosa Darwin, 1854, Werner, 1897 a, Grover, 1905 a, 1909, ee DALE, 1906 a, Hork, 1913. Von dieser Art konnte ich zwei von Darwıns Varietäten identifizieren. Nämlich: | Varietät 6 Darwin, 1854. (Textfig. 78.) | Die Exemplare waren an Madreporarien befestigt, die Basis ein- gesenkt, doch waren die Tiere nicht überwachsen. Orificium klein; davon gehen radiär feine Leisten aus, die über den Rand vorspringen. Platten oben relativ dünn, unten durch dünne, auf der Innenseite der Parietes liegende Scheiben verdickt. Die hauptsächlichsten Verschiedenheiten zwischen diesen Varietäten bestehen in der Form der Opercularplatten. Scutum trans- versal verlängert, wie auf Darwıns Fig. 6n, Pl. XIV, 1854; Adductorkiel wohlentwickelt. Tergum wie bei Darwin Fig. 6q, Pl. XIV; Sporn bei der basiscutalen Ecke relativ schmal. Basicarinale Ecke deutlich vor- springend. | Mundteile von Darwin nicht beschrieben, doch von Horx 1913 für eine neue Varietät erklärt, weshalb hier eine Ergänzung gemacht werden kann. CIRRIPEDEN - STUDIEN. 353 | Labrum mit tiefer Einbuchtung auf der Mitte, von wo aus die Seiten - abfallen. Drei Zähne an jeder Seite der Einbuchtung. u À dt Textfig. 78. Creusia spinulosa var. 6 D. i a Labrum mit Palpus, Vergr. 161 mal. 5 Mandibel, Vergr. 161 mal. c I. Maxille, Vergr. 161 mal. d II. Maxille, Vergr. 161 mal. Palpus langgestreckt, gleichmäßig dick, mit abgerundetem Vorder- rand. Borsten längs Ober- und Vorderrand aba an der py über dem Unterrand. | Mandibel mit fünf Zähnen. Zahn 2 und 3 doppelt, wohlausgebildet. Zahn 4 und 5 kleiner und mehr höckerig. Unter Zahn 5 einige längere Stacheln. 304 | C.A. NILSSON- CANTELL. L Maxille fait geradem odds! der base kräftige Stacheln trägt. Im unteren Teil zwei außerordentlich eh Stacheln, unten eine Partie mit kleineren, borstenartigen Stacheln, die den Vorderrand abschließen. | I. Maxille. zweilappig, der opens Teil verlängert, Vorderrand gerade, | unterer Teil ziemlich kurz,. konvex. ' Mundteile in der Hauptsache mit der Varietät Sumbawae Hom, 1913. 4 übereinstimmend. — Der Vollständigkeit halber können aber über die A der Cirren geliefert werden, da sich darüber bisher nur unvollständige | Aufzeichnungen finden. Größe des tn I | o | III | IV | v | VI sw nn |3] >] */ effets Cirrus I mit ungleich- einen. kurzen Rami. Cirrus II und III eben- falls kurz, mit gleich langen Rami. Übrige Cirren länger. Deren Segmente mit ein Paar längeren Borsten im oberen Teil der Vorderrandes und ein Paar kleineren auf der Mitte. Größe: | Carino-rostr. Dew Hohe ve on | Alter ie Philippinen. | Neuer Fundort: Nordwachter, Javasee. Auf Madreporarien. C. W. Aurr- | VILLIUS. U. M. | Varietät 7 Darwin, 1854. Von dieser Varietät lag mir ein Exemplar vor, das mit Darwıns An- gabe: die Schale sei dünn und die Rippen nicht so hervortretend wie bei Varietät 6, der Varietät 7 nahesteht, übereinstimmt. Das Orificium war weiter und die Längsrippen auf der Schale der Anzahl nach geringer als bei Varietät 6. Seutum für die Varietät charakteristisch, nicht so stark transversal verlängert wie bei Varietät 6, die basitergale Ecke mehr ab- geschnitten; Adductorkiel, wie auch der Zahn bei der rostralen Ecke stark entwickelt (Darwin 1854, Pl. XIV, Fig. 6r). Tergum mit jenem der vorher- sehenden Varietät übereinstimmend. Carino-rostraler Diameter: 6 mm. | Mundteile mit jenen der vorhergehenden Varietät übereinstimmend. a CIRRIPEDEN-STUDIEN. 355 Die längeren Cirren ziemlich lang, mit vier Borstenpaaren am Vorder- rand der Segmente, von denen das oberste Paar wohlentwickelt ist. Alter Fundort: Philippinen. Neuer Fundort: Westküste Sumatras. Auf Korallen. September 1891. C. W. Aukwırrıus. R. M. Genus Pyrgoma Lwacu, 1817. Pyrgoma Leacn, 1817. Boscia Frrussac, 1822. Savignium Leacn, 1825. Megatrema Leacn, 1825. Adna Leacn, 1825. | - Daracia J. E. Gray, 1825. Creusia ve Brainvitte, 1816—1830. Duplocona Scurürer, 1838. Nobia G. B. Sowersy junior, 1839. Pyrgoma Darwin, 1854, und späterer Verfasser. Diagnose: Schale aus einem einzigen Stiick gebildet, Basis schalen- förmig oder zylindrisch, auf Korallen befestigt (Darwin 1854). Verbreitung: Auf Korallen, besonders in tropischen Meeren. Pyrgoma milleporae Darwin, 1854. (Textfig. 79.) Pyrgoma milleporae Darwin, 1854, Werner, 1897 a, Grover, 1905 a. Diagnose und Beschreibung bei Darwin 1854, Seite 367. Komplettierende Beschreibung: Mundteile: Figuren fehlen fiir diese Art. Labrum hat, nach Darwıs, mehrere Zähne (sechs auf jeder Seite), zum Unterschied von den übrigen Arten, die nur ungefähr drei besitzen. Dies darf nicht allzu streng genommen werden, denn bei drei Exemplaren fand ich sechs und sieben, drei und sechs, beziehungsweise zwei und drei Zähne. Palpus: Vorderrand unten undeutlicher markiert. Mandibel mit fünf Zähnen und einer unteren Ecke. Die unteren Zähne doppelt. I. Maxille mit geradem Vorderrand. Der Einschnitt im oberen Teil ist äußerst unbedeutend, was beim Genus Pyrgoma im allgemeinen der Fall zu sein scheint. | II. Maxille zweilappig, oberer Lobus am größten, mit geradem Vorder- rand. Borsten an der Spitze und entlang des Vorderrandes. Unterer Lobus kleiner, konvex, mit Borsten. Sezmentanzahl der Cirren: Größe des Individuum | I | U | III | Peay) V VL, LA +—| Italıa| [16118 |14 Carino-rostr. Diam. 12 mm | 7 | 14| 7 | 8 | 9 a | S 19119 | 21 | fä ver | Carino-rostr. Diam. 12 mm | 8 | 15|| 8 ; 9.110 | 11, — a ou | iI | I | Il | Il 356 | «GA. NILSSON-CANTELL. Texttig. 79. Pyrgoma millepora D. a Labrum, Vergr. 349 mal. 6 Palpus, Vergr. 60 mal. c Mandibel, Vergr. 169 mal. d I. Maxille, Vergr. e 169 mal. e II. Maxille, Vergr. 98 mal. | Cirrus I mit sehr verschieden langen Rami. Cirrus II und III von ungefähr gleichem Aussehen, mit kurzen, etwas verschieden langen Rami. Übrige Cirren lang, mit vier bis fünf Borstenpaaren am Vorderrand der Segmente. Nach Darwın soll P. milleporae nur drei Borstenpaare besitzen, CIRRIPEDEN - STUDIEN. 357 zum Unterschied von P. anglicum, welche Art vier Paare habe. Doch fand ich sowohl an japanischen als auch malayischen Exemplaren von P. mille- porae vier bis fünf Paare. Alter Fundort: Philippinen. | Neue Fundorte: Japan, Bonininseln, Ogasawara, Port Lloyd. 5 m tief. Auf Millepora. August 1914. S. Bock. U. M. | Sundainseln. Auf’Millepora. C. W. Aurıvizcıus. U. M. Pyrgoma grande (G. B. Sowergy junior, 1839). Nobia grandis G. B. Sowerey junior, 1839. Creusia grandis Cuenv. Pyrgoma grande Darwin, 1854, Wetrner, 1897 a, Grover, 1905 a, Hoex, 1913. Diagnose bei Darwin 1854, Seite 365. Beschreibung bei Darwin 1854 und Honk 1913, Seite 258. Komplettierende Beschreibung: Mundteile von Hozx 1913 beschrieben. Labrum fand ich mit unbedeutender Zahnbewaffnung versehen. Nach Hoex sind die Zähne zahlreich. Dies scheint hier also etwas variabel zu sein. Palpus keulenförmig, mit abgerundetem Vorderrand. Borsten längs Ober- und Vorderrand. | Mandibel von ungefähr gleichem Aussehen wie die der vorhergehenden Art. Auch hier konnte ich fünf deutliche Zähne beobachten. I. Maxille mit geradem Vorderrand und äußerst unbedeutendem Ein- schnitt oben. | II. Maxille one Oberer Lobus mit en Vorderrand, unterer Lobus konvex, wie bei P. milleporae. Alte Fundorte: Ostindischer Archipel und Singapore. Neue Fundorte: Japan, Bonininseln, Ogasawara, Port Lloyd. Juli 1914. S. Bock. U.M. Subfamilie Tetraclitinae n. subfam. Diagnose: Vier Platten, mitunter außen ganz verwachsen. Opercular- platten gleich groß wie das Orificium, Scuta mit den Terga gelenkartig verbunden. Innerer Teil der Schale („sheath“) deutlich von der inneren Wand der Körperhöhle getrennt und kürzer als jene Wand. Unterer Rand des inneren Teiles der Schale nicht gezähnt. Labrum in der Mitte mit schwacher Einbuchtung, in deren Nähe sitzen Zähne. Palpus keulenförmig, seine Spitze mehr oder minder abgerundet. Mandibel mit vier Zähnen auf dem Vorderrand, darunter gewöhnlich auch eine pektinierte Partie, unten von einem Stachel abgeschlossen. II. Maxille mit zweilappigem Vorderrand, auf dessen Mitte sich ein Einschnitt befindet. | Verbreitung: In der Littoralregion der tropischen und gemäßigten Meere. | Typus: Zetraclita porosa Guerin, 1789. nn - ESS a5 | C. A. NILSSON - CANTELL. Genus Tetraclita SCHUMACHER, 1817. Tetraclita SCHUMACHER, 1817. Conia Leacu, 1817. Asemus Raxzanı, 1817. Polytrema Férussac, 1822. . Lepas OMELIN, 1789. . Balanus Brucurère, 1789, Lamarck 1818. LÅ Tetraclita Grav, 1825, Darwın, 1854 und späterer Verfasser. Subgenus Tetraclita. Diagnose: Ausgewachsene Tiere mit mehreren Reihen Poren in der Schale. | | a GRAS DAS Textfig. 80. Tetraclita purpurascens (Woop). a Rechtes Scutum, Innenseite, Vergr. 24 mal. b Rechtes Tergum, Innenseite, Vergr. 24 mal. Tetraclita purpurascens (Woon, 1815). (Textfig. 80). | Lepas purpurascens Woon, 1815. Balanus plicatus Lamarcr, 1818. Balanus puncturatus et plicatus Cuenv. Conia depressa J. E. Gray, 1848. . Tetraclita purpurascens Darwin, 1854, Werner, 1897 a, Grover, 1905 a. Diagnose: Schale mehr oder minder abgeplattet konisch, schmutzig- weiß oder purpurfarben, mit wohlentwickelten Längsrippen, ohne Gruben. Seutum transversal etwas verlängert, nicht gefaltet, ohne Einschnitt bei der rostralen Ecke. Tergum schmal, mit breitem Sporn, der abgerundet und mit der basicutalen Ecke vereinigt ist. Labrum ohne Zähne, haarig. Von dieser Art lagen mir zwei Exemplare aus einem neuen Lokal, dem südlichen Atl. Ozean (nicht näher angegeben) vor. Diese stimmten hinsichtlich der Opercularplatten mit der Hauptform überein. Und auch ein | L CIRRIPEDEN: STUDIEN. 359 Vergleich der inneren Teile ergab, soweit ich an den defekten Exem- plaren erkennen konnte, keine wesentlichen Verschiedenheiten. | Verbreitung: Australien, Neuseeland, Madagaskar, China, südl. Atl. Ozean. | Neuer Fundorte: Südl. Atl. Ozean. Auf. Pollicipes mitella. StorLre. R. M. Textfig. 81. Tetraclita purpurascens chinensis n. subsp. a Mandibel, Vergr. 161 mal. 5 I. Maxille, Vergr. 225 mal. c II. Maxille, Vergr. 161 mal. Tetraclita purpurascens chinensis n. subsp. (Textfig. 81, 82. ‚Taf. III*, 12): Diagnose: Schale abgeplattet, schmutzig-weiß, mit wohlentwickelten Rippen. Auf der Mitte der Platten größere Gruben, unten durch die Ver- —_ ARENA 360 | C. A. NILSSON-CANTELL. einigung der Rippen geschlossen. Scutum transversal verlängert, mit Längs- falten; Margo basalis gewellt, mit einem starken Einschnitt in der Nähe der rostralen Ecke. Tergum schmal, mit breitem, abgerundetem Sporn, der : mit der basiscutalen Ecke vereinigt ist. Labrum gezähnt. | | Beschreibung: Wie 7. divisa n. sp. weichen diese Exemplare in mehreren Charakteren von 7. purpurascens ab. Daß ich keine neue Art | Textfig. 82. Tetraclita purpurascens chinensis n. subsp. a Rechtes Scutum, Außenseite, Vergr. 34 mal. db Rechtes Scutum, Innenseite, Vergr. 34 mal. c Rechtes Tergum, Innenseite, Vergr. 34 mal. aufstelle, hat seinen Grund darin, daß die hinsichtlich der mit großen Gruben versehenen Parietes bestehende Verschiedenheit auch von zufälliger Art sein kann. Weitere Funde werden dies entscheiden. Auch zeigen die Oper- eularplatten keine so großen Abweichungen wie die der folgenden Art. Der Sporn des Tergums ist von der basiseutalen Ecke nicht getrennt, sondern stimmt mit jenem der Hauptform überein. Die Exemplare waren von un- gefähr gleicher Größe wie 7. divisa n. sp. Und auch die Schale stimmte in Farbe und Rippen mit der genannten Art überein, ebenso die Radien, die Querstreifung haben. CIRRIPEDEN - STUDIEN. 361 Parietes haben, wie schon erwähnt, auf der Mitte große Aushöhlungen, deren Mündungen langgestreckt und deren beide Seiten von stark ent- . wickelten Rippen begrenzt sind, die sich nach unten zu vereinigen und ein Dach über den Aushöhlungen . bilden; die Aushöhlungen durchbohren die Parietes nicht, sondern haben deren äußere Lamina als Boden. Es ist schwer, sich mit Bestimmtheit darüber zu äußern, ob diese Aushöhlungen dadurch entstanden, daß die in diesen Gruben angetroffenen Spirorbis- Individuen, dort wo sie sich befestigt hatten, das Aufkommen von Rippen verhinderten. Doch scheint mir dies wenig wahrscheinlich. Seutum transversal verlängert, mit deutlichem Articularkiel und schwach ausgebildetem Adductorkiel. Abweichend von der Hauptform dadurch, daß die Platte etwas gefaltet ist. Eine deutliche Falte zieht vom Apex zur Mitte des Margo basalis, der dadurch etwas gewellt wird; Einschnitt in der Nähe der rostralen Ecke. Tergum dagegen jenem der Hauptform ähnlich, schmal, mit breitem und abgerundetem Sporn, der von der basiscutalen Ecke nicht getrennt ist. Cristae für den Musculus depressor deutlich entwickelt. Mundteile: Labrum gezähnt, mit mittlerer Einbuchtung. Palpus von gewöhnlichem Aussehen. Mandibel mit vier Zähnen, die, besonders Zahn 4, Nebenzähne tragen. Unter Zahn 4 eine mit en großen Zähnen besetzte Partie, die von einem langen Stachel abgeschlossen wird. I. Maxille mit oberem Einschnitt. I. Maxille zweilappig, mit Einschnitt auf der Mitte des Vorderrandes. Segmentanzahl der Cirren im Vergleich zu jener der Hauptform: | Größe des Individuums | ı Ein | III | IV | Vv | VI ne Diam. Pd à El Eee 9 —| 11 [12 Hauptform Carino - rostr. | | | | | Diam. 20 mm. . . .. Is] 9| 9 | a JE 10 22 |25 | 22 21 | | Ein Vergleich mit Exemplaren der Hauptform ergab hinsichtlich der längeren Cirren ziemlich große Verschiedenheiten, was seinen Grund darin hat, daß die Tiere der Hauptform bedeutend älter und größer waren. Der Vorderrand der obersten Segmente von Cirrus I—III trug pektinierte Borsten. Cirrus I—III kurz. Cirrus I mit verschieden langen Rami. Größe: ! Carino-rostr. Diam. |) Höhe | Tr | 15 2 Fundort: China, Hongkong. Auf Tetraclita porosa. U. M. ' gefaltet, transversal stark verlängert; Margo basalis ohne Einbuchtung. 362 | C.A. NILSSON-CANTELL. Tetraclita divisa n. Sp. | (Textfig. 83; Taf. III*, 11.) | . Diagnose: Schale abgeplattet, mit Längsrippen, ohne Gruben. Scutum a SS 3 II Textfig. 83. Tetraclita divisa n. sp. a Labrum mit Palpus, Vergr. 143 mal. db Mandibel, Vergr. 143 mal. e I. Maxille, Vergr. 200 mal. d Rechtes Tergum, Außenseite, Vergr. 20 mal. e Innenseite, Vergr. 20 mal. f Linkes Scutum, Außenseite, Vergr. 20 mal. g Innenseite, Vergr. 20 mal. À Tergum ziemlich breit, mit breitem Sporn, der von der basiseutalen Ecke deutlich getrennt ist. Mundteile wie bei der vorhergehenden Form. Labrum gezähnt. | | CIRRIPEDEN - STUDIEN. 363 Beschreibung: Diese neue Art steht 7. purpurascens am nächsten, mit der sie dem Äußeren nach in der Hauptsache übereinstimmt; doch weicht die vorliegende Art durch die Opercularplatten wesentlich von 7. purpurascens und deren Unterarten ab, die den Sporn des Tergums von der basiscutalen Eeke nicht getrennt haben. Schale abgeplattet, wie bei 7. purpurascens, mit Längsrippen. Farbe der Alkoholexemplare weiß, mit grünen Flecken. Radien oben breit, Oberrand parallel zur Basis. Oberfläche der Schale mit zerstreuten Chitinborsten. Parietes mit zahlreichen, in mehreren Reihen an- geordneten Poren. Sentum transversal verlängert, stärker ausgezogen als bei 7. pur- purascens. Artieularkiel wohlausgebildet, ebenso die Artieularrinne. Innen- seite glatt, ohne Adductorkiel und Cristae. Außenseite mit Zuwachslinien und einigen Längsfalten. Margo basalis ohne Ausnehmung. Größte Abweichung hinsichtlich der Terga. | Terga zum Unterschied von 7. purpurascens nel breit, mit breitem, abgerundetem, von der basiscutalen Ecke deutlich getrenntem Sporn. Articularkiel wohlausgebildet, ebenso die Articularrinne. Cristae längs des carinalen Teils des Margo basalis, schwach entwickelt. Mundteile: Labrum mit einer schwachen Einbuchtung auf der Mitte, zu beiden Seiten je zwei bis drei Zähne. Feine Haare in der Einbuchtung und zwischen den Zähnen. | Palpus von dem für Zetraclita typischen Aussehen. An der Spitze abgerundet. Oberrand gerade, mit Borsten, von denen einige stark ge- fiedert sind. : Mandibel mit vier deutlichen Zähnen. Zahn 2 und 3 mit einem Neben- zahn, Zahn 4 mit mehreren. Unter Zahn 4 in der unteren Ecke einige kürzere odere längere Stacheln. I. Maxille mit deutlichem Einschnitt, mit feinen Borsten. Unterer Teil des Vorderrandes mit kleineren Borsten. I. Maxille mit konkavem Vorderrand. In der Mitte eine borstenlose Partie. nn der Cirren: Größe des Individuum | I | Im | m | 1v | v | VI fel METRE Dee | 6 jı2 2|12 12112 12 12 Cirrus I—II kurz. Cirrus I hat einen Ramus doppelt so lang als den anderen. Cirrus II und III mit beinahe gleich langen Rami, kurz. Am kürzeren Ramus von Cirrus I und den beiden Rami von Cirrus II und III fand ich an den obersten Segmenten Borsten, die den bei Chthamalus beschriebenen pektinierten Borsten gleichen; um einen rinnenförmigen Teil sitzen zwei Reihen kleiner Zähne, von welchen die ‚untersten am größten Zool. Bidrag, Uppsala. Bd. 7. 24 Carino-rostr. Dan 85 mm | Höhe SM oo ui... Se 364 | © CA. NILSSON-CANTELL. sind. Die erwähnten Borsten wurden auch bei T. purpurascens angetroffen. Cirrus IV—VI mit drei bis vier Borstenpaaren am UNOrdermad der er Cyprislarven in der Mantelhöhle. Größe: Cora, Höhe Diameter > | Fundort: Sumatra, Koninginne-Bay. 1891. C. W. ÅURIVILLIOS. R.M. “ Westküste Sumatras. 1891. C. W. Avriviniius. R. M. Nordwachter, Javasee. Am Strande. C. W. Aurivirrıus. R. M. Tetraclita porosa viridis Darwin, 1854. Tetraclita porosa viridis Darwin, 1854, Werner, 1897 a, Grover, 1905 a, Krüger, 1911 a, 1914. Tetrachita squamosa squamosa Prispay, 1916. Komplettierende Diagnose: Äußerer. Teil der Schale beinahe ganz _ entfernt. Die bloßen Parietaltuben von dunkelgrüner Farbe. Opereularplatten innen grün. Scutum mit vielzähnigem Margo occludens; basitergale Ecke undeutlich markiert; Articular- und Adductorkiel mehr tl minder deut- lich getrennt; Cristae längs der Basis, schwach. Tergum lang und schmal. Beschreibung bei Darwin 1854, Seite 329, Krücer 1911a, Seite 61 und Pırsery 1916, Seite 251. Pırsery tauscht Darwıns Namen viridis mit squamosa aus. Ich behalte hier Darwıns Benennung bei. Ebenso setze ich DARWINS Artnamen porosa, da die Art, nach Darwm, im Jahre 1789 so- wohl von Guerin als porosa, als auch von Brugvisre als squamosa be- schrieben wurde und der erstgenannte Name am besten gekannt ist. Komplettierende Beschreibung: Hinsichtlich des Scutums scheint eine ziemlich große Variation zu herrschen. Krücer 191la zeigt eine Serie Exemplare, von solchen mit deutlich getrennten inneren Kielen, bis zu Formen mit verwachsenen. Bei Exemplaren aus Java fand ich die Kiele deutlich getrennt, bei anderen dagegen, die ebenfalls aus dem Malaiischen Archipel stammten, waren sie verschmolzen. Mundteile, von Krüsczr 1911a abgebildet, zeigen zwischen den Sub- species geringe Verschiedenheiten. Segmentanzahl der Cirren, wie DARWIN hervorhebt, außerordentlich variabel (s. Tabelle), was auch ich fand. Doch beruht diese Variation in vielen Fällen auf einer Regeneration der Cirren. gg nme en CIRRIPEDEN - STUDIEN, 365 | Größe des a 1 | ll | IH | IV | Vv VI | und Lokal | cles: a Carino-rostr. Diam, 24 mm | | | Gasparsund . .-. . . «| 13 | 20) 14 1518| 22} 22 | 23 || 23 | 23 || 25 | 25 | Carino-rostr. Diam. 23 mm |] 12 | 19 || 16 | 17 || 21 | 28 || 23 | 25 | 24 | 25 | 24 | 27 Billiton, 2 Ex. ee 19 25 28 | 24 26 | 16 | 29 | 24 | 27 Neue Fundorte: Sunda-Inseln, Billiton. 1891. C. W. Aurıvırrıvs. R. M. Mendanao, Gasparsund, Juli 1891. C. W. Avrıvırııvs. R. M. Java. 1597. C. W. Avrivitiios. R. M. | Langkuas, nordwestl. von Billiton. 26./9. 1899. C. W. AURIVILLIUS. R.M. Tetraclita porosa rufotincta Pırssry, 1916. Tetraclita porosa rufotincta Pitssry, 1916. Diagnose: Schale mit kurzen Rippen, dick, mit undeutlichen Suturen. Poren zahlreich. Farbe bleich rosa. Seutum mit zahlreichen Zähnen längs des Margo oceludens; Farbe der Innenseite schwach rot. Tergum mit stark hervorstehender basicarinaler Ecke; Margo basalis beinahe winkelrecht gegen die carinale Seite des Sporns. | | Diese Varietät wurde von Pırsery 1916 als neu aufgestellt. Es ist schwer zu entscheiden, ob sie zu einer von Darwms Varietäten gerechnet werden kann, da sich keine Angaben über die Fundorte der einzelnen Varietäten Enden. Auch die inneren Teile zeigen keine wesentlichen Unterschiede. Die . Segmentanzahl der Cirren ist ebenfalls variabel. Größe: en str. Höhe Diameter | 54 | 26°5 18 | | = | Verbreitung: Ostküste Afrikas, von Suez bis Zanzibar, Madagaskar. Fundort: Rotes Meer. Juni 1901. L. A. JÄGERSKIÖLD. Neue Fundorte: Madagaskar, Tenerive. Auf Klippen. 6./1. 1912. W. - Kaupern. R. M. Madagaskar, Tamatave, Korallenriff. 28./1. 1912. W. Kaupers. R. M. Subgenus Tessepora. Subgenus Tessepora Pirsery, 1916. Diagnose: Parietes mit einer einzigen Reihe Poren. Über dieses Merkmal sagt Darwin 1854, Seite 336 in Hinsicht auf T. rosea: „The circumstance of there being only a single row of parietal 24* 366 | C. A. NILSSON-CANTELL. tubes is not so important a difference as might at first be thought, in as much as in the other species, during their quite early youth, the walls | are formed of only a single row of tubes or pores.“ Dieser Charakter scheint mir aber dennoch voll hinreichend zu sein, diese Gruppe von Tetraclita zu charakterisieren, wenigstens was die ausgewachsenen Indi- viduen betrifft. Exemplare anderer Tetraclita-Arten, die die gleiche Größe wie mein Exemplar von T. Wiréni n. sp. hatten, besaßen schon mehrere Reihen Poren. Ein kleines Individuum von 7. porosa viridis (Camis -rostr. Diam. 3:5 mm) hatte bereits drei Reihen Poren. Tetraclita Wireni n. Sp. ic (Textfig. 84; Taf. III*, 13, 14.) Diagnose: Schale weiß, konisch, mit unebenen Parietes, die der tones nach gefaltet sind. Radien klein. Sn dünn, dreieckig, außen mit Zu- wachslinien; Adductorenkiel vorhanden, oben mit dem wenig vorspringenden ~ Artieularkiel nicht vereinigt; Articularrinne außerordentlich schmal. Tergum langgestreckt, mit spitzigem Apex; Sporn lang und schmal, mit der basi- seutalen Ecke vereinigt; Artieularrine klein, Artieularkiel wenig vorspringend; deutliche Cristae entlang des ganzen Margo basalis, eine direkte Fortsetzung auf der einen Seite des Sporns bildend. Beschreibung: Diese neue Art steht 7. rosea Krauss 1848 am nächsten. | Beide Formen sind dadurch ausgezeichnet, daß die Parietes, selbst bei aus- gewachsenen Tieren, nur eine einzige Reihe Poren tragen, während die : ‚übrigen Arten mehrere Reihen besitzen. Pırsery 1916 schlägt vor, einen | neuen Subgenus Tessepora aufzustellen. Zu diesem Subgenus kann die vor- | liegende Art gerechnet werden, die sich von 7. rosea hauptsächlichst hinsichtlich der Opercularplatten und der Farbe. unterscheidet. Schale konisch, weiß. Oberfläche der Platten uneben, mit Andeutung von Längsfalten. Eine Reihe Tuben, unten ziemlich weit, mit kleinen, blattartigen, von der äußeren Lamina nach innen reichenden Erhöhungen. Innenseite der Schale glatt. | Radien, wie bei 7. rosea, klein, oben mit schiefem Oberrand und gezähnter Schneide. Oberfläche mehr oder minder uneben. Alae woblent- wickelt, dünne, gezähnte Blätter. | Seutum ziemlich dünn, außen mit quergehenden Zuwachslinien. Basitergale Ecke abgerundet. Articularkiel wenig herausstehend, ungefähr die Hälfte der Margo tergalis aufnehmend. Articularrinne außerordentlich schmal. Adductorkiel deutlich markiert, oben vom .Articularkiel getrennt. Bei der rostralen und basitergalen Ecke je drei bis vier Cristae. Tergum in der Länge stärker ausgezogen, wodurch es von 7° rosea abweicht und mehr den anderen Tetraclita-Arten ähnlich wird. Apex spitzig. Artieularkiel unbedeutend. Artieularrinne ziemlich schmal. Sporn von der basiseutalen Ecke nicht getrennt, ziemlich lang und schmal. Außenseite CIRRIPEDEN -STUDIEN. 367 . mit Zuwachslinien und einer Liingsrinne im Sporn. Margo basalis und eine Seite des Sporns liegen in einer geraden Linie. Cristae längs des ganzen Margo basalis bis zum Sporn nach vorne. Margo carinalis etwas konvex. Textfig. 84. Tetrachta Wiréni n. sp. Labrum, Vergr. 81 mal. b Palpus, Vergr. 81 mal. c Mandibel, Vergr. 8imal. d I. Maxille, Vergr. * 110 mal, e II. Maxille, Vergr. 110 mal. f Rechtes Scutum, Innenseite, Vergr. 9mal. g Linkes Tergum Innenseite, Vergr. 9 mal. À Linkes Tergum, Außenseite, Vergr. 9 mal. | | | Größe: | Carino-rostr. Diam. | Höhe | 15 | 65 | Mundteile und Cirren zeigen, wie bei 7. rosea, wenig Bemerkens- wertes. Da jedoch in der Beschreibung von 7. rosea keine Figuren geliefert wurden, sollen Mundteile und Cirren hier beschrieben werden. 368 C. A. NILSSON-CANTELL. Labrum wie bei den anderen Zetraclita-Arten mit einer schwachen Einbuchtung in der Mitte. Davon jederseitig drei bis vier kräftige Zähne In der Einbuchtung und zwischen den Zähnen dichtsitzende Haare. Palpus von dem für Tetraclita typischen Aussehen, langgestreckt. Oberrand etwas konkav, Unterrand konvex, Vorderrand aber Borsten an der Spitze und finde des Oberrandes. | Mandibel mit vier Zähnen und einer pektinierten unteren Partie des Vorderrandes, die von einem an der Spitze zweiteiligen Stachel abgeschlossen wird. Leider fehlten diesbezügliche Angaben für 7. rosea, weshalb kein Vergleich angestellt werden kann. Zähne mit Nebenzähnen versehen. | I. Maxille mit geradem Vorderrand. Untere Ecke deutlich markiert, spitzig. Andeutung eines Einschnittes im oberen Teil vorhanden, mit Ben. Borsten versehen. Borsten der unteren Ecke kleiner. | IL. Maxille mit konkavem Vorderrand, ohne Borsten auf der Mitte. seein menial der Cirren: | hae Hes dgaiyidaume NEA Prat A | iv | vi) ee | Carino.rostr. Diam. 15 mm | 8 of 11 | 11 | 14/16 | 23 | —| 26 | 27 | 27 [27 Cirrus I bis III kürzer als die übrigen. Cirrus I mit ungleich langen Rami. Cirrus II und III mit ungefähr gleich langen Rami. Die längeren Cirren mit drei Paar Borsten an jedem Segment. Fundort: Westküste Sumatras. en 1891: C2 Avenue R. M. Subfamilie Chelonibiinae Pırssey, 1916. Subfam. Chelonibiinae Pırssry, 1916. Komplettierende Diagnose: Balaniden, bei welchen sich der innere Teil der Schale („sheath“) bis zur Basis erstreckt und die ganze innere Wand der Körperhöhle bildet. Suturen, die die Rostrolateralia und das Rostrum zu einer Platte vereinigen, können gewöhnlich beobachtet werden. Platten porös, wenn auch oft sekundär ausgefüllt, immer mit zahlreichen Lamellen an der Basis. Basis membranös. Opercularplatten bedeutend kleiner als das Orifieium. Articularkiel des Scutums chitinôs.. Labrum mit deutlicher Einbuchtung in der Mitte, an den Seiten zahlreiche Zähne, Seiten- teile hoch. Palpus keulenförmig, mit abgerundetem Vorderrand. Mandibel mit in der Regel fünf spitzigen Zähnen, darunter eine nicht vorspringende borstentragende Partie. II. Maxille mit oberem Lobus, dessen Vorderrand keinen Einschnitt trägt, oben spitzig; unterer Lobus kurz, abgerundet. Verbreitung: Warme und gemäßigte Meere, auf Walen, Schildkröten, ‘Crustaceen und Mollusken. CIRRIPEDEN - STUDIEN. 369 Genus Chelonibia Lracu, 1817. Chelonibia LeacH, 1817. Coronula Lamarck, 1818, Ranzanı, 1820. Astrolepas Gray, 1825. Chelonibia Darwin, 1854. Chelonibia Pırssey, 1916. a Chelonibia testudinaria (Linné, 1758). (Textfig. 85.) Lepas testudinaria LinsÉ, 1758, Pori, 1795. Verruca testudinaria Eıuıs, 1758. Balanus polythalamius Bock, 1778. Coronula testudinaria Raxzanı, 1820, pe Bramvirre, 1824. Chelonobia Savignii(?) Leacu, 1824. Coronula testudinaria Cuenu, 1825. Astrolepas rotundarius J. E. Gray, 1825. Chelonobia testudinaria Darwin, 1854, WELTNER, 1897 a, 1910, Lancuesrer, 1902, Grover, 1903, 1905 a, ÅNNANDALE, 1906 a, Krücer, 1911 a, Brock, 1916 a. Chelonibia testudinaria Piussry, 1916. Diagnose: bei Gruvet, 1905 a, Seite 267. Beschreibung bei Darwin 1854, Seite 392, Krücer 1911 a, Seite 57 und Pırsery 1916, Seite 264. - Komplettierende Beschreibung: Die inneren Teile der Chelonibia- Arten wurden gewöhnlich nicht untersucht. Nur Krücer 1911a gibt Figuren der Mundteile dieser Art, von denen die Abbildungen von Labrum, Ba rn Palpus und Mandibel weniger zufriedenstellend sind, weshalb ich diese Teile hier ergänze. Labrum mit Einschnitt auf der Mitte, zahlreiche Zähne zu beiden Seiten. Palpus keulenförmig, mit etwas konkavem Oberrand, der kürzere Borsten. trägt. Vorderrand abgerundet, mit kurzen Borsten. Unterrand etwas konvex, mit längeren Borsten. Längere Borsten auch im hinteren Teil, längs einer Linie an der Seite. | | Mandibel mit fünf spitzigen Zähnen, von welchen Zahn 2 und 3 doppelt sind. Unter Zahn 5 eine pektinierte, wenig herausstehende Ecke. I. Maxille mit geradem Vorderrand. Stacheln der unteren Ecke kleiner und gefiedert. II. Maxille zweilappig. Vorderrand des oberen Lobus etwas konkav, unterer Lobus konvex, kurz. Borsten längs der Ränder und an den Seiten. Mentum fehlt. Die längeren Cirren mit zwei Paar langen Borsten am Vorderrand der Segmente. Verbreitung: Tropische und gemäßigte Meere. 3m | SR C. A: NILSSON-CANTELL. Fundorte: Afrika, Kamerungebiet, Bibundi. Auf Seeschildkröten. 20./12. 1891. P. Duséx. R. M. | | | Florida. E. Lönngere. R. M. N, / Ha CZ LR Textfig. 85. Chelonibia testudinata (L.). — a Labrum, Vergr. 75 mal. b Palpus, Vergr. 26 mal. c Mandibel, Vergr. 91:5. Subfamilie Coronulinae Gray, 1825. Coronulidae Gray, 1825. Coronuladae Leacu, 1825. Subfam. Balaninae Sektion II Darwin, 1854. Subfam. Coronulinae + Xenobalaninae Gruvez, 1905 a. Subfam. Coronulinae Pırsery, 1916. _ | Komplettierende Diagnose: ‚Sechs Platten. Scutum und Tergum, wenn vorhanden, einander nicht bedeckend und auch nicht gelenkartig je à CIRRIPEDEN-STUDIEN. 971 verbunden. Terga, oder mitunter Terga und Scuta können fehlen, kleiner als Orificium. Parietale Poren, wenn vorhanden, nur in äußeren Teilen. Basis membranös. Labrum mit deutlicher Einbuchtung in der Mitte, Seiten- teile hoch; Zähne zahlreich oder fehlend. Mandibel mit vier bis fünf kräftigen Zähnen und einer breiten, stark pektinierten unteren Ecke; Stacheln meistens in Gruppen. Oberer Lobus der II. Maxille mit geradem oder schwach konkavem Vorderrand, ohne Einschnitt; unterer Lobus schwach ausgebildet, abgerundet. Verbreitung: Alle Meere. Auf Walen, Schildkröten, Sirenia, Fischen u.a. Genus Coronula Lamarck, 1802. Coronula Lamarck, 1802. Diademna Scuumacner. 1817, Ranzanr, 1817. Cetopirus Ranzanı, 1817. Polylepas Kreis, Gray, 1825. ‘Coronulites PARKINSON, 1833. Polylepas Mörcn, 1852. Ceteopirus Mércu, 1852. Coronula Darwin, 1854, und spätere Verfasser. Komplettierende Beschreibung: Sechs gleiche Platten um eine kleine Körperhöhle. Platten dünn, tief gefaltet, die Falten bilden Höhlungen, die nur an der Unterseite der Schale geöffnet sind. An der Haut lebender Vertebraten befestigt. Parietes mit einfachen oder verzweigten Lamellen in einer Höhlung an der Unterseite, die in nahem Kontakt mit der Haut des Wirtstieres steht. Radien breit, Basis membranös. Opercularplatten viel kleiner als die Offnung. Terga klein oder fehlend. Scuta durch ein Chitin- ligament vereinigt. Oraler Rand des Opercularintegumentes kopfartig vor- springend. Labrum mit zahlreichen Zähnen. Unterrand des Palpus nicht sakkuliert. II. Maxille mit Mentum. Coronula diadema (LINNÉ, 1767). (Textfig. 86.) Lepas diadema Linxé, 1767, CHEMNITZ. Lepas balaenaris O. F. Mürrer, 1776. Balanus balaena va Costa, 1778. Lepas balaenaris O. Fasricius, 1780. Balanus diadema Brucurkre, 1789. Lepas balaenaris Gwezix, 1790. Diadema vulgaris Scuumacuer, 1817. Diadema cardium Raxzanı, 1818. Coronula diadema Lamarck, 1818. Polylepas (Diadema) Kleinii Gray, 1825. Coronula diadema Leacn, 1824. Cnexu. Burmeister, 1834, Darwin, 1854. Coronula biscayensis van Benepen, 1870. 312 C. A. NILSSON - CANTELL. " ? Diadema Japonica van BENEDEN, 1870. Diadema Californica van BENEDEN, 1870. | Coronula diadema Scammon, 1874, WELTNEE, 1895, 1897 a, 1898, 1900, Gruver, 1903, 1905 a, Norpeaarp, 1905, STEBBING, 1910, PirsBry, 1916, Borranaice, 1916. Textfig. 86. Coronula diadema (L.). a Labrum, Vergr. 36 mal. db Palpus, Vergr. 36 mal. c Mandibel, Vergr. 67 mal. 4 I. Maxille, Vergr. 67 mal. e II. Maxille, Vergr. 36 mal. Beschreibung der äußeren Teile bei Darwin 1854, Seite 417 und — PirsBry 1916, Seite 273, weshalb hier Figuren der Mundteile geliefert werden können, die einen Vergleich mit den nahestehenden Gattungen zu- lassen. Labrum mit Einschnitt in der Mitte, mit mehr oder minder deut- | | | Diagnose bei Gruvez 1905 a, Seite 273. | | | | lichen Zähnen und Haaren auf der Seite. Seitenteile hoch. CIRRIPEDEN-STUDIEN. 373 Palpus etwas spitzig, mit konkavem, borstentragenden Oberrand und konvexem Unterrand, mit langen Borsten vorne am Rande, hinten in einer über dem Rande an der Außenseite liegenden Linie. Mandibel mit fünf Zähnen, von denen Zahn 2, 3 und 4 doppelt sind Je ein kleiner, besonderer Zahn zwischen Zahn 2 und 3 und 3 und 4. Untere Ecke pektiniert. Stacheln in Gruppen. I. Maxille gegen den Vorderrand zu etwas schmäler werdend; Vorder- rand gerade, mit oberem kinsehntit, Über dem Einschnitt große, darunter kleinere Stacheln. II. Maxille: Oberer Lobus der Form nach wie der Palpus. Borsten längs der Ränder und an den Seiten. Unterer Lobus schwach entwickelt. Beide Maxillen durch eine Chitinpartie vereinigt, Mentum in der Mittellinie (wie Darwin angibt). Verbreitung: Diese Art ist bisher aus dem ganzen Stillen Ozean und dem arktischen Gebiet, wie auch aus dem nördlichen Teil des Atlantischen Ozeans bekannt. Dagegen fehlen Fundorte im äquatorialen und südlichen Teil des Atlantischen Ozeans, in der Antarktis und im Indischen Ozean. Mit dem vorliegenden Material können diese Angaben durch Fundorte im südlichen Atlantischen Ozean vervollständigt werden. Neue Fundorte: Südgeorgien. Auf Megaptera boops. Mai 1909, 1916. C. Lixpquisr. A. Jonson. R. M. Genus Tubicinella Lamarck, 1802. Tubicinella Lamarcer, 1802. Coronula DE Buarnvitte, 1824. Tubicinella Darwın, 1854 und spätere Verfasser. Komplettierende Diagnose: Schale zylindrisch, aus sechs gleich großen, mit quergehenden Falten versehenen Platten zusammengesetzt. Parietes. längsstreifig, äußere Lage porös. Radien klein. Vier ziemlich große Oper- cularplatten. Labrum ohne Zähne oder mit sehr wenigen. Unterrand des Palpus nicht sacculiert. II. Maxille mit Mentum. Tubicinella major Lamärck, 1802. (Textfig. 87.) Tubicinella major et minor Lamarcx, 1802. Lepas trachealis Suaw, 1806. Lepas tracheaeformis Woop, 1815. Tubicinella anulata Ranzanı, 1818. Tubicinella balaenarum Lamarck, 1818, Cuenu, Sowersy. Tubicinella balaenae Oxen, 1821. Tubicinella lamarckit Leacu, 1824. Coronula tubicinella DE Brainvitie, 1824. Tubicinella trachealis Darwin, 1854; Werrner, 1897 a, MArrcocH, 1900, Grover, 1903, 1905 a, 1907 b, 1910. Tubicinella striata Sreprine, 1910. Tubicinella major Pırsery, 1916. 314 | | C. A. NILSSON-CANTELL. | | | Beschreibung bei Darwin 1854, Seite 431 und Pırserv 1916, Seite 281. Mundteile zeigen die größte Ähnlichkeit mit jenen von Coronula und Xenobalanus; bisher noch nicht abgebildet. Textfig. 87. Tubicinella major LAMARCK. a Labrum, Vergr. 52 mal. db Palpus, Vergr. 36 mal. ce Mandibel, Vergr. 52 mal. d I. Maxille, Vergr.. 67 mal. : e II. Maxille, Vergr. 52 mal. Labrum mit Einschnitt in der Mitte, fein behaart, ohne Zähne. Palpus mit konkavem Oberrand, vorne spitzig, in den konvexen Unterrand übergehend. Längs des Oberrandes und an .der Spitze dieht mit Borsten besetzt. Längere Borsten an der Außenseite, etwas über dem Unterrand. | Mandibel, wie Darwin angibt, mit vier Zähnen, alle, außer Zahn 1, doppelt. Je ein kleiner, besonderer Zahn zwischen Zahn 2 und 3, 3 und 4. Untere Ecke kräftig pektiniert. aaa m un . CIRRIPEDEN - STUDIEN. 375 I. Maxille vorne schmäler werdend, mit deutlichem Einschnitt im oberen Teil unter den obersten Stacheln. Der von Darwin erwähnte untere Einschnitt ist unten mehr oder minder undeutlich. Unterrand charakteristisch durch seine stark konvexe Form. II. Maxille zweilappig, mit Mentum. Oberer Lobus der Form nach mit dem Palpus übereinstimmend. Innenseite stark mit Borsten versehen. Unterer Lobus unbedeutend. Die längeren Cirren mit einem Borstenbündel auf dem konvexen Teil des Vorderrandes. Fundort: Südgeorgien. R. M. Genus Xenobalanus Sreenstrup, 1851. Siphonicinella Sreexsrrur, 1852. Xenobalanus Sreenstrur, 1851, 1852, Darwin, 1854, und späterer Verfasser. Diagnose: Schale beinahe rudimentär, sternförmig, aus fünf Platten zusammengesetzt, mit einem langen, pedunculusartigen Körper, der sich aus der Mitte der Schale erhebt. Opercularplatten fehlen. Labrum ohne Zähne. Palpus. mit sacculiertem Unterrand. II. Maxille ohne Mentum. Xenobalanus globicipitis STEENSTRUP, 1851. (Textfig. 88.) Xenobalanus globicipitis STEENSTRUP, 1851, Darwin, 1854, Werner, 1897 a, Gruvez, 1903, 1905a, PirsBry, 1916. Beschreigung bei Darwry 1854, Seite 440 und PirsBry 1916, Seite 283. Mundteile bisher noch nicht abgebildet, weshalb hier Figuren ge- geben werden. Labrum behaart, mit Einschnitt in der Mitte, ohne Zähne. Palpus vorne schmäler werdend, mit kürzeren Borsten längs des Ober- randes, längeren an der Spitze und längs des succulierten Unterrandes. Mandibel breit, mit fünf kleinen Zähnen und einer breiten, pekti- nierten unteren Ecke. | I. Maxille mit geradem Vorderrand. II. Maxille mit einem oberen Lobus, der stumpf ist und einen ge- raden Vorderrand hat. Unterer Lobus klein, mit Borsten. Mentum fehlt. Verbreitung: Nördl. Atl. Ozean. Fundorte: Färöer. Auf Globicephalus melas. ee U. M. Sör- vaer, Hammerfest. Auf Balaenoptera borealis. 1899. Jäcerskıörn. U. M. Genus Platylepas Gray, 1825. Platylepas Gray, 1825. -Columellina Bıvona, 1832. Platylepas Darwın, 1854 und späterer Verfasser. 376 C. A. NILSSON-CANTELL. ‘Diagnose bei Pırssry 1916, Seite 284. N | | Verbreitung: Tropische und gemäßigte Meere, auf Schildkröten, Seeschlangen und Fischen. ies | | | FE — Textfig. 88. Xenobalanus globicipitis Srexsrrur. | a Labrum, Vergr. 54 mal. b Palpus, Vergr. 36 mal. c Mandibel, Vergr. 54mal. d I. Maxille, Vergr.: 98 mal. e II. Maxille, Vergr. 54 mal. Platylepas decorata Darwin, 1854. (Textfig. 89.) KAN Platylepas decorata Darwin, 1854, Werrner, 1897 a, Gruver, 1905. Diagnose und Beschreibung bei Darwın 1854, Seite 429. Komplettierende Beschreibung: Wie Darwın hervorhebt, liegt das bedeutendste äußere Merkmal dieser Art darin, daß die Schale nicht wie CIRRIPEDEN-STUDIEN. 377 bei den übrigen Arten querstreifig ist. Dies war auch bei den mir zur Verfügung stehenden Arten der Fall. Doch kann ein kleiner Zusatz ge- macht werden, nämlich daß dies nicht für die Radien der Platten gilt, denn diese weisen eine deutliche Querstreifung auf. AN NINA N El SS. Textfig. 89. Platylepas decorata D. a Labrum, Vergr. 87 mal 2 Palpus, Vergr. 87 mal. c Mandibel, Vergr. 320 mal. d I. Maxille, Vergr. 320 mal. € II. Maxille, Vergr. 150 mal. Parietes gewöhnlich von verschiedener Größe, wodurch der Umfang nicht immer regelmäßig wird. Hinsichtlich der äußeren Teile verweise ich im übrigen auf Darwıms | Beschreibung. | PETERS mem GERN er en ea a er i ti I LA i 378 | G. A. NILSSON-CANTELL. Größe: | Carino-rostr. Diam. | Höhe | RS | a5 a Mundteile von Krüger 1911b für P. bissexlobata (hexastylos) abge- bildet. Dagegen fehlen Figuren der vorliegenden Art. Labrum mit relativ weitem Einschnitt in der Mitte. An jeder Seite des Einschnittes drei Zähne, ein vierter Zahn weiter seitlich. _ Palpus keulenförmig, mit geradem, gefiederte Borsten tragendem Oberrand. Vorder- und Unterrand ohne deutliche Grenze, mit langen | Borsten. Andeutung einer Lobierung auf dem Unterrand. i Mandibel mit vier deutlichen Zähnen, darunter ein undeutlicher fünfter Zahn und einige Stacheln. Andeutung einer Zweiteilung der Zähne. Die von Darwin erwähnten Nebenzähne zwischen Zahn 2 und 3 und 3 und 4 waren nicht deutlich. I. Maxille mit geradem Vorderrand, der im oberen Teil « einem deut- lichen Einschnitt aufweist. II. Maxille mit Mentum. Oberer Lobus mit seradem Vorderrand. | Borsten entlang des Vorderrandes, an der Spitze und an den Seiten. Unterer Lobus klein, mit Borsten. Borsten nicht gehledert, was jedoch Krüczr 1916 für P. bissexlobata angibt. Segmentanzahl der Cirren: Größe des Individuums | I | u | m | IV | v | vı | 6 Cirrus I mit verschieden langen Rami, ein Ramus ?/, des anderen, Cirrus II und III kurz, ebenfalls mit, wenn auch in geringem Grade, ungleich langen Rami. Übrige Cirren lang, mit 3 Paar Borsten am Vorder- rand der Segmente. Verbreitung Stiller Ozean. | Neuer Fundort: Westküste Australiens. Auf einer Seeschlange. Bowen. U. M. 5 mara rape Parr Pa | Carino-rostr. Diam. 4mm CIRRIPEDEN -STUDIEN. 379 LITERAT URVERZEICHNIS. 1910. Allen and Nelson, On the artificial culture of marine plankton organism. Quart. Journal of Micr. Science (2). Vol. LV. London 1905. 1905. Annandale N., Malaysian Barnacles in the Indian Museum with a List of the Indian Pedunculata. — Memoirs of the Asiatic. Soc. of Bengal. Vol. I. Calcutta 1905. — 1906 a. Annandale N., Rep. on the Cirripedia coll. by Prof. Herdmann at Ceylon 1902. — Ceylon Pearl Oyster fisheries and marine biology. Rep. to colonal Government. Part V. Roy. 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Balanpmerphn.. io. msn. 2 a 8 110 BEE RE LC en tie 110 EIER COINS LE 4 114 Chihamalus challengeri.. 5" 4 ne re > > TANT 115 = Onterordunns, Ferrucomeorgie a ne 6 . . ens 117 POP TOUR CE ME na + à © + ne a 117 399 C. A. NILSSON-CANTELL. — 3. Unterordnung. Depadomorpha . . 2... 2... ae Scalpellum: scalpellum » PAS a ee Oxynaspis Celtes eas einen ae ee ho es a Anelasma squalicole. wer = re See ee ee ee ne cs N: Ordnung: Acrothoracica „m. u... 2 oS ao . Lithoglyptes indieus 22 mut I RO Alcippe-Tampas.- 2a vt Send reset följ a enge See. Nee We Über die Deutung der Organteile bei den Cirripeden und die Bzkretion ot a SELS CE RAR se a EE Zusammenfassung a, i. Mose, fb fin a Ra RR SNES Systematischer Teil ..... ee... - VI. Kapitel: Systematische Charaktere, die besondere Beachtung ver- dienen ©. AED ae DIENEN en ga | 1. Mundteile bo: !.. 4105 494 ven 2.000 een OR ne Sn Pedunculata 2... ... Jae Ta Basta wo Ai | Opereulata: 0 2 aussen ech waa Bons, 0e Le TE CNRS 2. Die Cimon Se ee ee hae ee eae 3. Der Filamentanhang ..... . th, ORR ae Ress 4. Der Caudalanhang 2h. a RE ME EE EME BOR; 6; Die Platten! sk) Se Pee eee Paes: |. Bene‘ 6.- Anatomische:Charaktore:! x) 7, WE WER EME MIE VII. Kapitel: Besprechung der Einteilung in Familien . . . . . lee Pedunculata. . uw. a. SON Rte EU De ee Ve SER Oper cians aN a = es ee Kae irae hae eee VIII. Kapitel: Artbeschreibungen , . . . . .:. . . . . . . En ii aed ea Ordnung. Thoracica’ 9... nl... BM SRE te ee 162 Unterordnung Lepadomorpha. = st MMM 162 Familie Sealpellidaer. 15, ue PES N 1625 Genus Pollicipes . . . . . RER ER TNE 162 Pollieıpes: mitella ans aly © 5 TRI ‘So. Sa ee Pollieipes polymerus . 2. .. Blakaman ce ee ee Genus Dealpellum, «= a o> Fr 0 “wo ale tye SUISSE 165 1: Gruppe Calantica.. . = = „einigen CR 170 2. Gruppe’ Smilin = 6 coo. ee Cueshe A 170 Scalpellum ACHAT ae PR te SEE RE 170 Scalpellum scorpio... . 6 + + sh ws a ee ly. lee 3. Gruppe Zuscalpellum 27. £92 235 VR eS IN ER 4. Gruppe. Scalpellum . «= Jule oh mets) ee 174 Scalpellum*stearnsw oi. ie NEA oe 2 er 4. Fa Scalmellum »senlpellum “m SR TERME IE CREER PER Olan Scalpellum. gibberum 15150 NS ood ete We CSS 178 Scalpellum Bathbunae Wan. ia ee ee ee er oc 184 Scalpellum. formosum u. MSC RE CONS 187 Scalpellum uniarticulatum n. sp. . ... . . . EE, TS > DO Scalpellum converum DSP. 20000 men RES Scalpellum compactim™ Sr) SRH RER. cee 198 Scalpellum condensum D. 8p, te PURE BAe TE AUTEUR ee CIRRIPEDEN - STUDIEN. 393 Seite en a ST ke ese, 8 205 a oc. Sk ne KK + «à US 208 Rte ET ne en. ds ee 213 SB er RR RS 213 Lithotrya truncata longicaudata n. subsp. . . . . . . . . . . . 216 En ee mue Ke + 6 « à «à 219 NE ls Ce eho ice 221 BE en 222 ee ea 0 ee 222 N ee ne ee g's mw à moe eke 224 nn gang at en me à à » à 225 EL eS a Lee ee un à Ag von € à 225 Oxynaspis celala . . . . . EIER A ES äg ber sär len & 226 NS BS a Fe 228 OR PR ia NR nue ne à due EE a ee SR de Ni Me à Matte à 233 ES RS SE re Un, då 234 Be PT Se ae a UV à + à 234 PERSON Re RE lS Rae ee 239 RS RL ET LS MM RS Fe ne he de Je à Så 236 RER ES CE RENE nn re tea EN a ita Aal EI Es sr so EN. er aa ER ul 237 PRÉ ne 75 CSSS in he are en oak «85 ae . 238 Lepas fascicularis Aurivilla n. sp... . . . . PE ee re 23 Den (meer NON PRET EE Bean Se, 240 Conchoderma auritum .° . 7 . . . .… . 240 Conchoderma virgatum ..... SoG ANG ORE ot ds mu à 242 CREER RER ee ee ALS a ARR NN CAT eae Fe mg ee sö gon 242 OR RARE POE WE EEE ES Sea à a 243 Familie, Foteralepasdae Oo Panis a ls nt a BN à Lire ea 245 RE EE En de Om see lar eo 246 Si eg 0e NON en ae a ie Beg SG a ee re ae 246 en AIRS Nie RS ih eck. RU à Si kö ta eB de ee 248 Subsenus Pardlepas „wi : as ih eee ade a de | Hibernate on Ve a tn lat 249 EISLEBEN Be ae lat os M 250 PE" FERA. GRR Ve ne UE à 253 et Maud 0. SORA NT di OT Ci ie CEE 253 ORDER PVecHiasin 27.22 Sauna en. wae es 3 254 Precdasma: Kuempfen... init RE ET SR LE 254 SUDECHUN Girpielasme, NME Sue 257 PoecHasma carimatem = sais seb Ee à à à 258 Subgenus Temnaspis ....... eo es 258 Poeciosm lenivuls "tetes ana Te à »« ase 259 Poecilasma amygdalum . . 2 . . . ee MR uk jer ah Bi då 262 Poecilasma amygdalum madagascariense n. subsp. . . . . . . 264 Pole VAJANS” ia led RE. eu à + à 267 Genus Ortalasmis-, . = 3 ar Dee A own cat 268 Ociolasmés: Neersivasmi. ... tate MEL... « sök BR 268 394 | C. À. NILSSON-CANTELL. Unterordnung Verrucomorpha. - « sm = eran 2. 0 2 Ba Famihe Verruedae u fae ee nah IR Sie Genus Perruca 25... 2 vate 2 era Ri ee .- - : ? Veruca, stroma tees nen 0 GN Ch: es eae ae tS Verruca nexa: multiradiata n. subsp. -. 6 . ev a tee 2) 5 Unterordnung Balanomorpha. 3... . ua. = sure ee > Familie "Chihamaldae . ou... TS te He Ens oe ee re. Genus ‘Chihamatus: 65°. mi a cw» 3d.,.p0 ce 2 Examinationsschema. «> « le ka 4. jr mu CCE I. Chthamalus stellatus-Gruppe > . 15. 2 7 mn. = SE Chthamalus challengeri -. : + : 2. . à SOON = Chthamalus stellatus stellatus ...... Pe a a Chthamalus dentatus . es CORRE. lat wis rr Chthamalus antennatus 7. ... ... . RAR Sea | Chthamalus scabrosus . . . . . ne SLE EE 287 'ä II. Chthamalus: Hembeh-Gruppe: . :........ =e Chthamalus Hembeli.- och le wo. m. 2 u us A 290 3 Chthamalus Appellöh n. sp. . sve . . . : . . . Se 292 I Chthamalus Withersi ........ an - IST Chihamalus caudatus vr: es a un ah 2 296 3 “Genus Oetomeris: LONGUE EN a LA a Examinationstabelle ': = «8 « ek ee ENS '. + 2008 Octomeris brunnen 2 . eos rr .. .. N Dee AE Octomeris. intermedia 1; SP3 „N... u EN -.… . 2085 Familie »Balanıdae FINA. Rat eo ee eee ee Bie tera un». COCR Subfamilie Balaninge . 2... 2. m. SON 306 | Genus Bulanus 20°02". 2 ar Oe AE S 306 Subgenus Megabalanus . EN PEER 308 Balanus tulipiformis-....... eee are ei Soo . 808 Subgenus Balanus wenn ee Ve SVE > 808 . Balanus-eburneus a, POUR, ae 309 I i Balanus'impromisus 401 =" EO eee » + + . ; Balanus amphürite commumis = oo; SUCER 311% Balanus amphitrite albicostatus ....... Sree se | 314 Balanus amphitrite cirratus ven re ‘~~ Ste Balanus amphitrite niveus . . » 0. 4 6. ee + ‘x ee 318 Balanus trigonus . . sc . . . . . ye, shee - _ 819 Boalanas: lewis. EN eee N ts SON 321 | Balanus:balanus oo POL OP ee 325 Balas crematus I "a, rs 0 MONNIER TURC Se RER 326 Balanus: glandula 2 ME NER NE 326 = Balanus patellaris. . „VE ORO SC _ 328 | | Subgenus Semibalanus, *, KT. M, ee + | 328 Balanus: balanoides AONE PRO OA SAONE 328 Subgenus ‘Chérona: x... & NOMME RR TORRES 329 Balanus amaryllis NEIN Ve SES 329 | Subgenus Austrobalanus venus SSL, TS 330 | Balanus flosculus sordidus. . . : we eee et . . 330 | Subgenus Conepea “EN PO. TORRES 330 | | Balanus proripiens . un nid POP PR EE Le - 331 Balanus seandens MP TEE Det a Se Fot RS 334 CIRRIPEDEN - STUDIEN. PORT GENE GSP... » . . . . . . Subgenus Armatobalanus . . . . . . . . Balanus arcuaius . . » . : . . Balanus quadrivitiatus . os . . . . . Subgenus Membranobalanus . . . . . . . Balanus longirostrum . » 2 . . . .. Code |) Ge eo re AE UT er Asada These OR Acasta aculeata D. sp... .... casa DOFUS B. Bi en ee ek Gen Bin 2A FE BE in ne ne Himinius modestus fe :-.. =»... io. Er CT SE rn we PE ba FE Ar ae Ve re West Te ae are PRE RE PAT es Pama zT u ES Pyrgoma:muillepora +. sx & kista . N Pyeghau grande: use + 5 Ra Subfamilie Tetraclitinae n. Subfam. . . . . . . Gens PRO ee me Subeeaus Tease. 2°00. LU MT. Tterachta purpurascens .....-. 00. 4, TN! PJ RL TRAIT FANER o>. a ee SL IR cee Nee, eel ie ae, VIE ee ee RNa De: eee a ee Se (Cie a ee i eee Po, De ee Ta Baer ei Miele -d's: = ‘ . . . . Tetraclita purpurascens chinensis n. subsp. Terrain diese TE SP 1. sd run Tetraclita porosa viridis. . . . . : Tetraclita porosa rufotincta ...... Subgenus Feste... ua Teirsuchtn Wwem n. sp... hör : :-.. Subfamilie Chelonibünae. . . . . . . . . . Genus Chelenibie :. +... . … Chelonibia testudinaria . . . . . Subfamilie Coronulinae . . . . . . . Genus Coronula 2.5 2...” Borna. degen NE as Genus Tubicinella . Tubicinella major . . . . . Genus Xenobalanus . . . . . . A Xenobalanus globicipitis . . . . . . a Genus Plaetylepas:. Cert AA aS . Platylepas decorata-. . ..: . . , . SNS D LR au 18, 67 La =<. Bille >» wi’ “ge, Som. der a RA Te a eer oe Fe ina a ar SS) Errata.- - Auf Seite 83, Zeile 16 v. 0. statt Limmadia lies Limnadia. Auf Seite 95, Textfig. 10 statt Labium lies Labrum. Auf Seite 97, Textfig. 12 statt y lies 4. | _ Auf Seite 117, Zeile 7 v. u. statt Textfig. 12 a, b lies Textfig. 19a, b. Auf Seite 148, Zeile 17 v. u. statt Temnespis lies Temnaspis. Auf Seite 154, Zeile 2 ergänze respektive Unterfamilie. Auf Seite 159, Zeile 8 v. 0. lies ©. barnacles, they La near oo. SR | Auf Seite 163, Zeile 20 v. u. statt Be mitella Lins, 1767 lies Pollicipes mane (LINNE, 1767). Auf Seite 204, Zeile 7 v. u. statt Scalpellum ventricosum (Hons, 1907) lies Scalpellum ventricosum Horx (1907) 1918. Auf Seite 377, Textfig. 89 statt Mandibel = e lies Mandibel = c. TAFELERKLÄRUNG. GEMEINSAME BEZEICHNUNGEN. chl end = Cuticula des Körpers, = Cuticula des Harnleiters, — Basalmembran, — elastische Fäden, = Harnleiter, = Harnkanal, = Endsäckchen, = Trichterzellen, Muskeln, Exkretkörper. I — Grenze zwischen Harnkanal und Harnleiterzellen. hle, ende, ke = Harnkanal-. Harnleiter-, Endsäckchen- und Körperepithel, = Bindgewebe, — Lakune, = (Grenze zwischen Harnkanal und Harnleiter. TATBET? Fig. 1, 2.. Balanus balanoides. Ubergang des Endsäckchens in den Harnkanal | mit dem Trichter im Längsschnitt. Vergr. 480 mal. Fig. 3. Chthamalus challengert. Übergang des uam in den Harnkanal mit dem Trichter im Querschnitt. Vergr. 1000 mal. | Fig. 4. Balanus crenatus. Übergang des Endsäckchens in den Harnkanal mit : 4 dem 'Triehter im Längsschnitt. Vergr. 480 mal. | Fig. 5. Verruca strömia. Übergang des Bb és, in den Harnkanal'ı mit dem: Trichter im Längsschnitt. Vergr. 480 mal. | Fig. 6. Scalpellum scalpellum. Übergang des Eindsäekehens: in den Harnkanal mit dem Trichter im Längsschnitt. Vergr. 480 mal. = | Fig. 7. Alcippe lampas. Übergang des Endsiickchens in den Harnkanal mit dem Trichter im Längsschnitt. M 1000 mal. | TAFEL IL*- Fig. 1. Balanus balanoides. Zellen des Endsäckchens während der mern Vergr. 480 mal. Fig. 2. Balanus balanoides. Harnkanalepithel. Vergr. 1000 mal. Fig. 3. Balanus crenatus. Harnleiter im Längsschnitt. Vergr. 308 mal. Fig. 4. Chthamalus challengeri. Übergang des Endsäckchens in den Harnkanal mit dem Trichter im Längsschnitt. Vergr. 640 mal. | | Fig. 5. Chthamalus challengeri. Harnleiter im Längsschnitt. Vergr. 480 mal. Fig. 6. Scalpellum scalpellum. Harnleiter im Längsschnitt. Vergr. 308 mal. Fig. 7. Scalpellum scalpellum. Zellen des Endsäckchens während der Exkretion. Vergr. 1000 mal. | ia DR Fig. 8. Alcippe lampas. Zellen des Endsäckchens während der Exkretion. Vergr. 480 mal. | Fig. 9. Alcippe lampas. Harnkanalzellen. Vergr. 480 mal. TAFEL III. * Fig. 1. Oxynaspis Bocki n. sp. Von der Seite, zirka 3,8/1. Fig. 2. Oxynaspis Aurivillii Stebbing. Von der Seite, zirka 5,9/,. Fig. 3. Heteralepas typica n. sp. Von der Seite, zirka 1,2/;. — Fig. 4. Heteralepas japonica (C. W. Auriv.) Von der Seite, zirka 1,9/,. : Fig. 5. Poecilasma lenticula C. W. Auriv. Von der Selte, zirka 1,6/,. Fig. 6. Poecilasma amygdalum madagascariense u. subsp. Von der Seite, zirka 1,6/1. Fig. 7. Chthamalus Appellöfi n. sp. (rechts) zusammen mit Octomeris brunnea (links) auf Pollicipes mitella (L.). Von oben zirka 1,12/;. Fig. 8. Octomeris intermedia n. sp. auf Pollicipes mitella (L). Von oben, zirka 0,96/;. Fig. 9. Balanus amaryllis D. Von oben, zirka 0,8/:. Fig. 10. Balanus quadrivittatus Hoek. Von oben, zirka 2,16/;. Fig. 11. Tetraclita divisa n. sp. Von oben, zirka 1,9/;. Fig. 12. Tetrachta purpurascens chinensis n. subsp. Von oben, zirka 1,04/ı. Fig. 13. Tetraclita Wiréni n. sp. Von oben, zirka 2,4/ı. Fig. 14. Tetraclita Wireni n. sp. Von unten, zirka 3,2/,. Zool. Bidr. Uppsala Bd. VIT. Taf, [* hhe "a © Ge æ 9 & : 4 hk NA \ 3 e 4 \ æ \ Ir 3 \ bs 4 \ et ende 4 u end 1 / Garda Jungberg del. 1, 2, 3, 4, 6. Autor del. 5, 7. Zool. Bidr. Uppsala Bd. VI. Taf. II? : Ih 5 6 Rea Gärda Jungberg del, 1, 3, 5, 6. Autor del. 2, 4, 7, 8, 9. Zool. Bidr. Uppsala Bd. VII. war ILES Autor phot. INNEHÄLL. Inhalt.) Sid, Nits von Horsten: Anatomie, Histologie und systematische a: von Otoplana intermedia du Plessis. Taf’ LIL . He ee se sr CARL AuG. NILSSON-CANTELL:- Cirripeden-Studien. Zur Kenntnis der Biologie, Anatomie und Systematik dieser Gruppe. Taf. I*—III* . . . . . . 7 Pris 10 Kronor. Uppsala 1921. Almqvist & Wiksells Boktryckeri-A.-B. 21805 a 18, > > STAR: 74 Kon “4 ar we ar SMITHSONIAN INSTITUTION LIBRARIES 3 9088 01316 5550 , KV mnt ‘ vr ' 0 \ i Cae ve ' Rue ae thE \ ’ voi i , ‘ os i \ use i is wid \ ht ‘ vunna Få y Ct hea ' ‘ ri ‘ i ' ' ‘ ‘ Vv LEK a fra gure i ' ' Moi dd & 01, à i bir. JM t i ‘ ehe ‘ ‘ i | (u i ii y ods v né ‘ i Vege TR I d ut eure f i eabi ira i vi i A re ie I i ‘ ' N 2 ‘ ‘ hue ‘ BF Me L ‘ CPs u hö + t i i vå i fa ii 0 v4 LAL ‘ ' ‘ ' ‘ i