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Full text of "Archiv Für Dermatologie Und Syphilis. V. 112.1912"

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Begründet von H. Auspitz und F. J. Pick. 





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Dermatologie und Syphilis. 

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SCHUPF (Wien), SCHÖLTE fK3nlg«berg), ÖOHt'MACIlKHII. (A.veb«o), *CUÖTZ (Frankfurt*. M.), 
SEIFERT rWttmtmr«), SPIBTaOH'F (Jen*), STERS (BBtteMar/), TOUASCZrWaKI (8 <hUu), 
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(Berlin L «LfORTCFELO (Wien), WEtANDKU (Sloekbolm), IVTNT ERSITZ (Prag), WOLTEMS 
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HundertxWölfter Band. 


Wieu und Ijeipzip. 

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1912 . 


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A. IIaam, k. n. k. Hofbnchdrucker, l’rap. 


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Archiv für Dermatologie u. Syphilis. Berichtteil. 

Bd. CXII. Heft 1. 


Verhandlungen der Wiener dermatologischen 
Gesellschaft. 

(Offizielles Protokoll.) 

Sitzung vom 26. Oktober 1911. 

Vorsitzender: Ehrmann. Schriftführer: Mucha jnn. 


Rusch demonstriert: 

1. ein lOjähriges, anämisches Mädchen mit einer strich¬ 
förmigen Hauterkrankung. Sie beginnt in Form eines 
v« —1 cm breiten Bandes in der rechten Fossa supraspinata, 
handbreit von der Wirbelsäule entfernt, zieht in horizontaler 
Richtung zur Schulterböhe und von hier über die Volarfläche 
des Oberarmes und die Radialkante des Vorderarmes entlang 
zum Thenar. Im distalen Anteil des Unterarmes verläuft das 
Band nicht gradlinig sondern in zackiger Linie. Sein Verlauf 
entspricht daher nicht vollständig jenem der vorderen Axial¬ 
linie (Head), sondern ist stark lateralwärts verschoben. Ihrem 
klinischen Aussehen nach scheint die Affektion einfach-entzünd¬ 
licher Art zu sein, ekzemartig, aus konfluierenden, kleinen, 
blaßroten, etwas schuppenden Knötchen bestehend, stellenweise 
abgeflacht und oberflächlich gefeldert, von lichenoidem Gepräge. 
Sie juckt stark und zeigt in letzter Zeit unter indifferenter 
Behandlung deutliche Abbeilungsvorgänge, wie Abblassung und 
Abflachnng. Es bestehen keine Störungen am Nervensystem; 

2. einen 38jährigen, stark abgemagerten, etwas fiebernden 
Mann, der generalisierte Lymphdrüsenschwellun- 
gen aufweist, Vergrößerung von Leber und Milz, Druckschmerz¬ 
haftigkeit des Sternums, des Kreuzbeines und der Knorpel- 
Knochenfugen der r. II. und III. Rippe; letztere sind überdies 
spindelförmig aufgetrieben. Über einem besonders mächtigen 
Drüsenpaket der linken Fossa supr&clavicularis ist die Haut in 
weitem Umfang dunkelrot bis violett verfärbt, größtenteils 
bretthart infiltriert, oberflächlich uneben; in den scharf zackigen 

Areh. f # Dermal, o. Sjph. Bd. CXII. 1 




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Verhandlungen 


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Grenzen löst sich das Infiltrat in kleine derbe Knötchen und 
Stränge auf. Die Hautaffektion besteht seit kurzem und begann 
zunächst unter dem Bilde einer erysipeloiden Erythems. Im 
Blute: 4700000 E, Haem. 75%; 11.600 w. Bk., darunter 87% 
Neutrophile, 1% Eosinophile, 6% Lymphozyten und 4% Mono¬ 
nukleäre. Die Ähnlichkeit mit dem Bilde einer Lymphosarko- 
matosis, bei der es im Wurzelgebiete der supraklavikulären 
Drüsen auf retrogradem Wege zu einer Hautmetastase gekom¬ 
men war, ist demnach groß und naheliegend. Die histologische 
Untersuchung eines exzidierten Hautstückes ergab jedoch das 
Vorhandensein eines karzinomatös en Lymphbahnin- 
farktes und klärte demnach auch die Natur der lymphatischen 
Systemerkrankung als karzinoroatöse auf. Der zu supponierende 
primäre Tumor konnte bisher nicht nachgewiesen werden; ver¬ 
mutungsweise sitzt er im Magen, dessen Saft keine freie HCl 
enthält, oder im Darm, worauf die Angaben des Kranken, daß 
er vor einigen Wochen blutige, diarrhöische Stühle gehabt hätte, 
hindeuten würden. Zweifelhaft ist es, ob die Knochenaffektionen 
auf hämatogene Krebsmetastasen zurückzuführen sind, da sie 
ebenso wie die beiderseits bestehende Neuritis optica auch lueti¬ 
scher Natur sein könnten, denn Wassermann ist -f. Vortrag, er¬ 
innert an einen sehr ähnlichen Fall, den Grosz vor 2 Jahren in 
der Ges. der Ärzte als Lymphosarkomatosis mit Hautmetastasen 
vorgestellt hatte. Letztere waren in Form kleiner Knoten 
exanthemartig über den Stamm verteilt und ermöglichten erst 
bei ihrer anatomischen Untersuchung die richtige Diagnosen¬ 
stellung: auch hier handelte es sich um ein malignes Neo¬ 
plasma, das das lymphatische System in weitester Ausdehnung 
durchwucherte. Der Umstand, daß sich bei der Nekropsie ein 
primärer Tumor nicht auffinden ließ, sowie gewisse morpho¬ 
logische Qualitäten der Geschwulstzellen gaben in diesem Falle 
die Veranlassung, die Wucherung als ein Endotheliom zu klas¬ 
sifizieren. 

Zumbusch schließt sich der Diagnose von Rusch an und erin¬ 
nert an einen ähnlichen von Reitmann publizierten Fall, bei dem die 
Karzinommetastasen mehr zerstreut angeordnet waren. Die primäre Ge¬ 
schwulst war damals ein Karzinom des Magens. 

No bl bemerkt, daß der positive Ausfall der W asserman n sehen 
Reaktion die Deutung großknotiger, im subkutanen Zellgewebe sowie der 
Muskulatur sitzender Exantheme sicherlich zu erschweren vermag. Nobl 
wurde vor zwei Monaten zur Beurteilung eines Falles hinzugezogen, 
der in manchen Einzelheiten das Bild der metastatischen Karzinose dar¬ 
bot. Zerstreut im subkutanen Zellgewebe des Stammes über walnußgroße, 
äußerst derbe Knoten, ähnlich konfigurierte Herde in den Arm- und 
Rückenmuskeln, Supraklavikulargruben und au der Kopfhaut. Trotz 
anamnestisch festgestellter Lues und dem positiven Ausschlag der Serum¬ 
reaktion konnte N. dem Vorschlag einer spezifischen Beliaudlung nicht 
beipflichten, da die Tumoren keinen gummösen Charakter darboten, son¬ 
dern viel eher für Karzinommetastasen imponierten. Die genauere Nach- 


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der Wiener dermatologischen Gesellschaft. 


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forscbung ergab, daß Patient vor 8 Jahren wegen eines hochsitzenden 
Rektumkarzinoms operiert wurde und der gute Dauererfolg bei den be¬ 
handelnden Ärzten über die maligne Natur der strikturierenden Neu¬ 
bildung Zweifel auikommen ließ. Patient ist seither dem metastatischen 
Prozeß erlegen. 

Kren beobachtete zwei ähnliche Fälle strichformiger Hauterkran¬ 
kungen. Der eine Patient, ein älterer Herr der Privatpraxis Prof. Riehls, 
gab an, die Affektion erst seit einigen Monaten zu bemerken. Es war 
eine über die linke obere Extremität ziehende, einige Dezimeter lange 
und 1'—3 cm breite psoriasisähnliche Veränderung der Haut, die mikro¬ 
skopisch nur geringes perivaskuläres Infiltrat und Parakeratose, aber nicht 
den Charakter des Naevus darbot. (Demonstration derLumiere-Platte.) 
Die zweite, ca- 30jähr. Patientin bot ebenso das Bild einer strichförmigen 
Psoriasis, jedoch bestand die Afifektion seit Kindheit und war halbseitig 
an der rechten oberen und unteren Extremität ausgebildet. Eine Biopsie 
konnte in diesem 2. Falle nicht vorgenommen werden. 

Lipscliütz demonstriert aus der Abteilung Rusch 

1. ein guldengroßes weiches Geschwür an der Streck- 
iläche des mittleren Drittels des rechten Unterschenkels. Mikro¬ 
skopisch wurden typische Ducreysche Bazillen nacbgewiesen. 
Das Geschwür hat zu einem subinguinalen Bubo geführt, der 
vor lü Tagen operiert werden mußte. Ferner bestanden bei 
der Aufnahme einige Ulcera venerea im Sulcus coronarius, die 
bereits abgeheilt sind. Über den Infektionsmodus des extra¬ 
genitalen, eine seltene Lokalisation aufweisenden Ulcus vene- 
reum konnten keine sicheren Daten erhoben werden. 

2. eine Neurorezidive nach Salvarsan bei einem 
Kranken, der wegen Lues papulo crustosa etwa sechs Wochen 
vor Auftreten der Rezidive zweimal mit je 0'4 Salvarsan intra¬ 
venös im Intervall von 14 Tagen und ferner mit einer Schmier¬ 
kur (35 Einreibungen) behandelt worden war. Es bestand eine 
beiderseitige komplette Fazialislähmung und eine 
Affektion des linksseitigen scballperzipierenden Apparates. Auf 
eine energische Schmierkur, Jod und Decoctum Zittmani ist 
die Lähmung im rechten Fazialisgebiet fast ganz geschwunden, 
während linkerseits das Stirnrunzeln und der Lidschluß noch 
nicht ganz ausgefdhrt werden können. Die Merkmale des Falles 
sind daher: a ) frühzeitiges Auftreten; b) komplette Lähmung 
sowohl des rechten als des linken Fazialis; c) prompte Abhei¬ 
lung reebterseits, refraktäres Verhalten gegenüber der einge¬ 
schlagenen Quecksilberjodbehandlung auf der linken Seite; 

3. eine Erythrodermie exfoliante generalisee 
secondaire bei einem an Psoriasis vulgaris leidenden 
zweijährigen Knaben. Das Kind wurde Ende August mit 
-einem Knie-Ellbogentypus der Schuppenflechte im Krankenhaus 
aufgenommen. Mitte September trat ohne nachweisbare Ursache 
— Cbrysarobin oder andere reizende Salben wurden nicht an¬ 
gewendet — unter Fieber und Schüttelfrost ein zunächst auf 
den Vorder- und Oberarmen beschränktes, später am Stamm 

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immer mehr an Ausdehnung zunehmendes, urtikariell eleviert.es, 
lebhaft rotes, scharlachartiges Erythem auf. Die älteren Psoria¬ 
sisplaques wurden sukkulenter, blaurot und zeigten eine groß- 
lamellöse Desquamation. Unter anhaltenden subfebrilen Tempe¬ 
ratursteigerungen nahm das generalisierte Erythem immer mehr 
die klinischen Kennzeichen der Psoriasis an. Heute findeu wir 
die Haut überall gerötet, infiltriert, mit schmutzig-weißen 
Schuppen bedeckt. In den Gelenkslagen, am Hals und Nacken 
bestehen oberflächliche Rhagaden, welche dem Kind Schmerzen 
bei Bewegungen verursachen. Die inguinalen Drüsen sind 
beiderseits geschwellt, etwa kirscbengroß, auf Druck nicht 
schmerzhaft. 

Oppenheim demonstriert einen 30jährigen Arbeiter mit 
multipler Atherombildung der gesamten Körperhaut. 
Man kann die Entwicklung der Tumoren in diesem Falle von 
Stecknadelkopfgröße bis Nußgröße verfolgen. Die kleinsten 
finden sich sehr zahlreich au der Seitenwand des Thorax in 
Form von bis linsengroßen, derben, normalgefärbten flachen 
Knoten. Die Mehrzahl der Knoten ist haselnußgroß, gelb opak, 
die Haut darüber verschieblich. Am Rücken befinden sich meh¬ 
rere nußgroße, fluktuierende, bläulich durchscheinende Knoten. 
Dazwischen Narben sowie auch einzelne gerötete schmerzhafte 
Tumoren. Nach Angabe des Patienten kommt es später zur 
Entzündung und Vereiterung. Die histologische Untersuchung 
zeigte typische Atherome. 

2. Einen Fall von Dermatitis atrophicans diffusa 
progressiva = Atrophia cutis idiopathica der rechten un¬ 
teren Extremität mit gleichzeitig bestehendem Naevus vasculosus 
der rechten oberen Extremität. 

Von der Schulter und Klavikulargegend streng halb¬ 
seitig begrenzt zieht über den Deltoideus und Streckseite 
des rechten Armes, zum Teil auch auf die Beugeseite über¬ 
greifend ein streifenförmiger bis 6 cm breiter Naevus flammeus, 
der am Handrücken in einer diesen einnehmenden flammigen 
Rötung endet. Die rechte untere Extremität ist vorne zwei 
Finger unterhalb des Poupartischen Bandes, rückwärts von der 
Crista ossis ilei abwärts bläulich rot gefärbt. Die Haut stellen¬ 
weise seidenartig verdünnt, zigarettenpapierartig gefältelt, be¬ 
sonders über der Streckseite des Knies und ad nates. Die 
subkutanen Venen allenthalben deutlich sichtbar. An der 
Außenseite des Oberschenkels ist die Haut dem Gefühl nach 
derb, gelblich gefärbt und zeigt oberflächliche polygonale und 
parallele Fältelung. Über dem Sprunggelenke, Fußrücken ist 
die Hautoberfläche glatt, glänzend gelblichweiß, unfaltbar, zum 
Teil in starre narbige Falten gelegt und entspricht ganz dem 
sklerodermieähnlichen Stadium nach Ausbildung der Hautatrophie. 


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der Wiener dermatologischen Gesellschaft. 


Das Zusammentreffen eines halbseitigen 
NaeTtts der ganzen rechten oberen Extremität 
mit ei ner Der m a t i tis atrophicans der ganzen 
unteren Extremität derselben Seite, bei vollständigem 
Freibleiben der anderen Körperseite spricht für die Ansicht, 
daß es sich bei den typischen Fällen der idiopathischen Haut- 
atrophie um eine angeborene Veranlagung handle, 
die Widerstandsfähigkeit des elastischen 
Gewebes betreffend. Dafür spricht auch ein im Vor¬ 
jahre von W eidenfeld hier demonstrierter Fall von Haut¬ 
atrophie, der in der Aszendenz Analoga aufwies. Wir müssen 
an eine intrauterine Störung denken, die am Oberarme zur 
Naevus vaskulosus-Bildung geführt batte, an der unteren Ex¬ 
tremität einseitig die elastischen Fasern betraf, deren Wider¬ 
standsschwäche in diesem Falle sich erst vor zwei Jahren — 
damals begann in diesem Falle die Atrophie — nach Einwir¬ 
kung verschiedener Schädlichkeiten als Dermatitis atrophicans 
in die Erscheinung trat. 

Leiner stellt aus dem Karolinen Kinderspital vor: 

1. ein 8 Monate altes Kind mit Milienbildung im 
Gesichte nach einer Impetigo luetica. 

Das Kind wurde wegen einer hereditären Lues in Behand¬ 
lung genommen; das Exanthem war recht intensiv, die Papeln 
im Gesichte hatten fast durchwegs impetiginösen Charakter. 
Auf mehrwöchentliche Kalomeldarreichung verschwand das 
Exanthem; einige Zeit nachher trat die jetzige Affektion auf, 
die nun seit zirka 4 Monaten unverändert fortdauert. Sie ist 
auf das Gesicht beschränkt und besteht aus kleinsten, kaum 
stecknadelspitzgroßen milienähnlichen Bildungen, wie solche 
bei der Abheilung besonders blasenbildender Hauterkrankungen, 
— Epidermolysis bullosa, Pemphigus vulgaris, Impetigo con¬ 
tagiosa u. a. m. — hie und da auftreten. In dem vorgestellten 
sind derartige Milienbildungen an verschiedenen Stellen des 
Gesichtes, so an der r. Augenbraue, am r. und 1. Nasenflügel, 
an der r. Wange sichtbar. Bemerkenswert ist, daß fast an allen 
Stellen die Milien sich zu runden Scheiben gruppieren. Es 
wurde auch versucht, diese Milienplaques durch eine antilueti¬ 
sche Behandluug zu beeinflussen. Eine längere Kalomeldar¬ 
reichung hatte keine Veränderung der Milien zur Folge. Ein 
aufgelegtes graues Pflaster brachte durch Mazeration der Epi¬ 
dermis die Milien zum Schwinden; derselbe Effekt ließ sich 
auch mit einem Salizylpflaster erzielen, was wohl gegen die 
spezifische Natur der Milienplaques spricht. Die milienartigen 
Bildungen sind nicht eine Folge der Lues, sondern der Impe¬ 
tigo, die sich in dem vorgestellten Falle auf luetischer Basis 
entwickelte. 


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2 . einen vierjährigen Knaben- oii< einer Alopeeie aae- 
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der Wiener dermatologischen Gesellschaft. 


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kutanknoten, livid verfärbten, exulzerierten Herden und platten¬ 
förmigen, eingesunkenen Infiltraten an dem geläufigen Standort 
der Unterschenkel, finden sich in disperser Einstreuung gleich 
beschaffene bis nufigroße, konsistente und im Zerfall begriffene 
Knoten in der Tiefe der Nates, an den Oberschen¬ 
keln und Oberarmen. Bemerkensvert erscheint überdies 
ein kronenstückgroßes, livides Infiltrat des linken Handtellers. 
Krankheitsdauer 1 Jahr, gegenwärtig nach dreimonatlichem 
Stillstand kontinuierliche Nachschübe. Die histologischen Prä¬ 
parate zeigen das subkutane Fettlager als den Ausgangspunkt 
der mit Wucheratropbie gepaarten, scharf umgrenzten Rund¬ 
zellherde. Keine Riesenzellen, keine Verkäsung. Bazillen weder 
in Stäbchen* noch in Granulaform. Das Tierexperiment bisher 
ohne positiven Ausschlag. 

Ullmann. 1. Fall von gonorrhoischer Iridocyclitis; 
rascheBesserung aufBehandlungmitGonokokken- 
Vak/ine. Der 24jährige ManD, wegen einer unbedeutenden 
Hautaffektion bei mir in Behandlung, wies nebenher eine schmerz¬ 
hafte Augenaffektion auf, bei deren erster Untersuchung sich 
Iridocyclitis rheumatica ergeben batte. Genauere Untersuchung 
ergab trüben Urin, vergrößerte Prostata mit eitrigem gono- 
kokkenbältigem Sekret. Der Patient batte bisher seine gonor¬ 
rhoische Infektion nicht beachtet und niemals einen Ausfluß 
bemerkt. Gleichzeitig klagte der Patient über Schmerzen in 
den beiden Fußgelenken. Die Augenaffektion bot alle Merkmale 
einer gonorrhoischen Iridocyclitis mit Ergriffensein des Ziliar¬ 
körpers, Verfärbung und Synechie der Iris, leichte Präzipitation 
in der vorderen Kammer, beträchtliche Verminderung der Seh¬ 
schärfe, dabei starke Konjunktiralschwellung und Lidödem. 
Wegen der Schwere des Falles versuchte ich die Gonokokken¬ 
vakzine aus dem hiesigen serotherapeutischem Institut in der 
Verdünnung 1 : 10, injizierte anfangs 0*2, steigend bis zu 1 cm 3 , 
zusammen 5 Injektionen. Schon nach der dritten Injektion waren 
die Gelenkserscheinungen sehr auffallend rückgängig, nach der 
vierten auch die Iridocyclitis wesentlich gebessert. Heute, 
3 Wochen nach Beginn der Behandlung, ist das Auge blaß, die 
Schwellung geschwunden. 

2. Der hier vorgestellte Fall bei einem 22jährigen jungen 
Mann zeigt die hier schon öfter demonstrierte Erscheinung einer 
Pseudopelade Brocq. Auf dem Scheitel, sowie dem Vorder¬ 
kopf finden sich mehrere unregelmäßig begrenzte, streifenförmig 
angedeutete haarlose Stellen, die schon von weitem durch eine 
leichte rosarot-gelbe Verfärbung, leichte gleichmäßige Vertielung 
der ergriffenen Haut (atroph. Depression) auffallen. Die Haare 
an den Rändern haften fest, zeigen glasig gequollene Wurzel¬ 
scheiden. Die Affektion dauerte 1V 3 Jahre und ist seit Monaten 


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Verhandlungen 


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stationär, jeder Behandlung gegenüber refraktär. Es ist nicht 
uninteressant, daß Pat. mit Bestimmtheit angibt, etwa 1 Jahr vor 
dem Erscheinen dieser Formen einen einzigen, größeren, ovalen 
kahlen Fleck auf dem Hinterhaupt gehabt zu haben, der sich 
wieder vollständig mit normalem Haare bewachsen hat, ein 
Umstand, welcher bei der jetzigen Affektion allerdings kaum 
zu erwarten ist. Ob das Zusammentreffen von Alopecia areala 
mit Pseudopelade eine häufig beobachtete Kombination darstellt, 
muß ich einstweilen dahingestellt lassen. 

3. Der 23jährige, hier vorgestellte Mann steht wegen Ulcus 
durum exulceratum glandis und beiderseitiger sehr 
derber, besonders linksseitiger Skleradenitis in meiner 
Beobachtung. Nicht nur die intensive Indurationen am Ulkus 
und au den Drüsen, sondern auch positiver Spirochaetenbefund 
erweckten den Verdacht einer Initialmanifestation. Die Anam¬ 
nese ergab jedoch, daß Pat. bereits am 28. Januar in Prag auf 
der tschechischen Poliklinik Prof. Bukovskys vorgeschrittene 
Sklerose mit Skleradenitis und positivem Wassermann dar- 
bot. Links von der jetzigen Sklerose befindet sich eine deut¬ 
liche zackige, weiche Narbe vom ersten Ulkus. Nach einer Sal- 
varsaninjektion von 0'5 neutral (wie appliziert, wurde mir nicht 
berichtet) kam es zu einem deutlichen Roseola offenbar als 
Herxheim er sehe Reaktion und bald darauf zu einem Rück¬ 
gang der Erscheinungen, die ohne Rezidive blieben bis zum Juli 
des Jahres. Kurz vor seiner Übersiedlung nach Wien suchte Pat. 
die Prager Klinik auf. Es wurden keine klinischen Erscheinun¬ 
gen konstatiert, Wassermann war negativ. Ich erhielt von 
der Klinik Prof. Finger vor einigen Tagen einen negativen 
Blutbefund bezüglich Wassermann. Der Fall enthält dem¬ 
nach alle Merkmale und Postulate einer Reinfectio syph., so¬ 
weit sie sich in diesem Stadium überhaupt ergeben können. 
Es ist dies übrigens nicht der erste Fall von Reinfektion nach 
Salvarsan, da ich über einen 2. vorher mit grauem Öl und 
später mit Salvarsan behandelten verfüge, jedoch nicht in der 
Lage bin, jetzt genaue Daten anzugeben. 

Volk hält die Diagnose „Sklerose“ des leicht infiltrierten, ober¬ 
flächlich ulzerierten Affektes nicht für sicher; auch die vergrößerten 
Inguinaldrüsen müssen nicht im Sinne einer Skleradenitis bei einer Re¬ 
infektion aufgefaßt werden, da nach kaum */Jähriger Dauer der Syphilis 
die Drüsen Doch sehr oft geschwollen sind. Vielmehr muß man mindestens 
daran denken, daß es sich um eine Reinduration, eine Sklerosis redux 
der alten Syphilidologen handeln könne, solange stichhältige Gründe für 
eine Reinfektion fehlen. Ohne selbstverständlich das Vorkommen einer 
solchen zu leugnen, muß man doch davor warnen, jeden skleroseähn¬ 
lichen Affekt nach kurz vorhergegangener Infekti n als Reinfektion zu 
bezeichnen, wie dies jetzt in der Literatur besonders nach Salvarsan- 
therapie häufig geschieht. Speziell auch bei diesem Patienten wird man 
abwarten müssen, ob nach entsprechender Zeit ein Exanthem auftritt. 


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.der Wiener dermatologischen Gesellschaft. 


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Ullmann: Wenngleich der skeptischen Affassung vollständig bei- 
anetimmen ist, und ich auch in dem vorgestellten Falle erst weitere Be¬ 
obachtungen bezüglich des Verhaltens von Wassermann, Exanthem etc. 
für notwendig halte, um den Fall als einwandfrei hinzustellen, so ist 
denn doch eine allzugroße Skepsis für diese Angelegenheit doch nicht 
angebracht. Nicht nur die vorhandenen sicheren Beobachtungen von Re¬ 
infektion nach Hg- und Salvarsanbehandlung, sondern auch die Tatsache, 
die schon aus älterer Zeit feststeht, daß zweite Infektionen gewöhnlich 
leichter und ohne Exanthem verlaufen, die ja in Übereinstimmung steht 
mit andern Tatsachen, der Immunitätslehre, hauptsächlich aber die 
Kontrolle durch die W asse r mann sehe Serodiagnose wird doch in Hin¬ 
kunft wesentlich dazu beitragen, die Frage bezüglich der Häufigkeit der 
Inet. Reinfektionen zu klären. 

4. Von besonderem Interesse scheint der 4. Fall zu 
sein, der eine mir nicht geläufige Dermatose aufweist. Der 
28jährige, kräftige, anscheinend völlig gesunde Mann war vor 
etwa 8 Jahren wegen eines Lupus erythematodes discoides an 
mehreren Stellen der Kopfhaut in klinischer Behandlung, ln den 
letzten 3 Jahren entwickelten sich im Bereiche des Kückens 
sowie auch an einzelnen Stellen der behaarten Brusthaut zahl¬ 
reiche, in letzter Zeit besonders stark sich vermehrende, gelb¬ 
liche bis bräunliche Flecke, welche bei ihrem ersten Beginn 
meist perifollikulär und kreisrund, 1 oder 2 Härchen in sich 
schließend zu Beginn eine leicht rosafarbene Erhabenheit ein 
Erythem darstellen. Im weiteren Verlaufe vergrößerten sich 
jedoch diese Flecke und wurden zu runden oder ovalen Plaques, 
in ihrer Farbe mehr ins dunkelgelbe oder bräunliche variierend. 
Sämtliche dieser Plaques werden später etwas eleviert, fast so 
wie flache Tumoren, zeigen dabei geringe Konsistenz und sind 
mit der Fingerkuppe etwas eindrückbar. Sie entsprechen am 
ehesten noch dem von Jadassohn gezeichneten Bilde der 
Anetodermie oder Atrophia cutis maculosa, allenfalls dem von 
Unna gezeichneten Ulerythema acneiforme, ohne jedoch diesen 
beiden Affektionen klinisch völlig zu gleichen. Histologisch ist 
in den jüngeren exzidierten Effloreszenzen vor allem ein inter¬ 
papilläres ödem mit fast völligem Verschwinden der elastischen 
Substanz auffallend, ohne daß noch die follikulären Apparate 
irgendwelche besondere Veränderungen zeigen. Auch die Ober¬ 
haut ist nicht besonders atrophisch. Geringe Veränderungen 
bestehen an den Gefäßwänden. Wie sich ältere Effloreszenzen 
histologisch verhalten, muß uachgeholt werden, da ein dies¬ 
bezüglich exzidiertes Präparat verunglückte. Klinisch ist jeden¬ 
falls die der Anetodermie eigentümliche hernienartige Vorwöl¬ 
bung der verdünnten Haut nicht zu übersehen, sowie eine ge¬ 
wisse regelmäßige Beziehung des Exanthems zu den Follikeln. 
Es findet sich nur innerhalb der behaarten follikelreichen Haut¬ 
partien des Rumpfes. Als eine dritte, vielleicht auch dazu ge¬ 
hörige Erscheinung weist Pat. außerdem noch am Hinterhaupt 


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Verhandlungen 


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eine kleine Reihe derber prominenter Fibromen ähnlicher Tu¬ 
moren auf. Dieselben sind halbkugelig, sitzen breitbasig auf und 
offenbar kutan gelegen. Von Fibroma pendulum, von M. Reck- 
lingshausen oder Atheromen sind sie sofort zu unterscheiden. 
Ob hier ein Syndrom zwischen Lupus erythematodes und den 
anderen zwei beschriebenen Hautaffektionen am Rumpfe und 
den fibrösen Tumoren am Hinterhaupt besteht, wie sie in einem 
ähnlichen Zusammenvorkommen ja auch von anderer Seite, jüngst 
erst von No bl (Atrophia cutis idiopatica mit Fibromen) be¬ 
schrieben wurde, läßt sich natürlich nicht bestimmt behaupten. 
Die Auffassung, daß es sich beim Exanthem am Rücken doch 
nur um eine seltene Form des Lupus erythematodes handelt, 
wegen der gleichartigen Affektion am Kopfe, bietet jedenfalls 
keine sicheren Anhaltspunkte. 

N o b 1: Die Beziehungen der Rflckenaussaut des Patienten zu den 
Lupusherden der Kopfhaut zu deuten, möchte ich nicht wagen, dazu ist 
die Kombiuation eine viel zu wenig geläufige. Hervorheben muß ich aber, 
daß die von mir in der „Wiener klinischen Wochenschrift“ mitgeteilte 
Notiz, auf welche Ullmann reflektiert, mit diesem Symptomenbild nicht 
das geringste gemeinsam hat. Die dort beschriebenen Fälle beziehen sich 
auf eine Teilerscheinung in dem Prozesse der Akrodermatitis atrophicans, 
die durch das Auftreten multipler, zirkumskripter, höhnen- bis haselnu߬ 
großer, fibromähnlicher, äußerst derber Kollagenbildungen in der Kutis- 
tiefe charakterisiert erscheint, die an den Knien und Ellbogen ihren 
Prädilektionssitz haben und mit den Erscheinungen der atrophisierenden 
Entzündung einhergehen. 

ln diesem Falle macht die Atrophie mehr den Eindruck einer 
sekundären und könnte durch die darunterliegenden Tumoren, deren 
Bestimmung ohne einen genaueren histologischen Befund nicht möglich 
ist, hervorgerufen sein. Für die Anetodermia maculosa fehlen die her- 
niösen Söckchen mit ihrem charakteristischen Aussehen. Lupus erythe¬ 
matodes kann wegen des Fehlens der für denselben in Betracht kommen¬ 
den pathologischen Veränderungen wohl ausgeschlossen werden. 

Sachs. Vorläufige Mitteilung. Bei interner Dar¬ 
reichung von Urotropin (4*0—6*0 pro die) bei Patienten 
mit Herpes zoster oder Erythema exsudativum multiforme 
bullosum konnte ich im Bläscheninhalte das Abspaltungsprodukt 
des Urotropins, das Formaldehyd, chemisch (Probe mit Phloro¬ 
gluzin-Kalilauge) nachweisen. 1 — 2 Tage nach Urotropingebrauch 
zeigten die Effloreszenzen den zum Krankheitshilde gehörigen 
entzündlichen Hof stärker akzentuiert, als es dem sonstigen 
Verlaufe entsprechen würde. 

Der von mir erhobene Befund des chemischen Nachweises 
von Formaldehyd nach interner Darreichung von Urotropin im 
Bläscheninhalt bei Herpes zoster und Erythema exsudativum 
bullosum schließt sich den positiven Resultaten des Formal¬ 
dehydnachweises im Liquor cerebrospinalis von Cushing, 
Leisehner und Denk, Kuttin, ferner den von Dinten- 
f a s s im Ohreiter an. 


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der Wiener dermatologischen Gesellschaft. 


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Neugebauer demonstriert: 

1. Emen Patienten, welcher an der Hinterseite der 1. 
unteren Extremität mehrere, zum Teil isoliert stehende, zum 
größten Teil aber konfluierende Krankheitsherde zeigt, die im 
Zentrum ziemlich normales Aussehen zeigen, deren Rand aber 
durch einen starken roten Streifen gebildet wird. Bei mikro¬ 
skopischer Untersuchung ergibt sich, daß es sich um Herpes 
tonsurans handelt. 

2. Elin Patient, der namentlich an jenen Stellen Haut¬ 
veränderungen zeigte, die mechanischen Insulten ausgesetzt 
sind, also an den Händen und Fingern, sowohl an der Volar- 
als auch an der Dorsalseite, dann an Ellbogen, Knien und 
Füßen. Wir sehen da überall verschieden große, zum großen Teil 
hämorrhagische Blasen, daneben den Ausgang des Prozesses 
in Atrophie der Haut, außerdem finden wir mehrfach Gruppen 
milienartiger Gebilde. Besonders möchte ich auch auf die 
stark dystrophischen Veränderungen der Nägel — namentlich 
der Zehen — aufmerksam machen. Es handelt sich um einen 
Fall von Epidermolysis bullosa, den ich hieraber nicht 
zum ersten Mal vorstelle, denn er ist bereits vor mehreren 
Jahren von den Herren Swoboda, Nobl und König - 
stein u. a. vorgestellt worden. 

Kyrie stellt aus der Klinik Finger ein löjäbrig. Mäd¬ 
chen vor, bei welchem sich Krankheitserscheinungen ausschlie߬ 
lich im Bereiche des rechten Oberschenkels, Unterschenkels 
und Fußrücken finden; das Dorsum pedis erscheint elephan- 
tiastisch vergrößert; bei der Palpation erweist sich die Gewebs- 
masse als ziemlich derb, die Oberflächenbedeckung ist unregel¬ 
mäßig, durch zahlreiche, verschieden-, doch nicht über erbsen¬ 
große eingesprengte Tumoren erfährt sie ein höckeriges Aus¬ 
sehen. Die Farbe des so veränderten Fußrückens ist im 
großen eine schmutzig braune, an einzelnen Stellen sieht man 
fast schwarzbraune Flecke; die gleichfalls vergrößerten und 
dadurch unförmlich aussehenden Zehen tragen, hauptsächlich 
an ihren distalen Enden, zahlreiche kleine, kaum über linsen¬ 
große, durchwegs nur ein wenig über das Niveau der an¬ 
grenzenden Haut hervorragende Knötchen, die ob ihrer Farbe, 
ihrer nicht unbeträchtlichen Hornauflagerungen, kurz ihres 
Aussehens wegen als Angio-Keratome angesprochen werden 
müssen. Der Unterschenkel ist nur der Streckseite entspre¬ 
chend verändert, und zwar handelt es sich auch hier um 
eine elephantiastische Vergrößerung der Weichteile, wiederum 
von ziemlich derber Konsistenz, die Oberfläche verrät ob der 
zahlreichen knotenförmigen Einlagerungen ein höckeriges 
Aussehen; die Farbe der Hautdecke ist schmutzigbraun, 
entsprechend den einzelnen Knoten finden sich noch 


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Verhandlungen 


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dunkler pigmentierte Stellen. Im Bereiche der ganzen Bildung 
zeigt sich starke Behaarung, desgleichen läßt sich hier und 
am Fußrücken eine überaus intensive Hyperhidrosis konsta¬ 
tieren. Die Erscheinungen am Oberschenkel bestehen in 
einem sklerotisch derben Strang, der in einer Breite von 
wenigen Zentimetern an der Außenfläche einherzieht und sich 
entsprechend dem oberen Drittel desselben allmählich verliert. 
Von elephantiastischen Veränderungen ist hier nichts zu sehen. 
Die histologische Untersuchung hat über die Natur des vorliegen¬ 
den Prozesses, welcher aus dem klinischen Befunde allein wohl 
kaum eindeutig zu bestimmen wäre, zunächst ergeben, daß alle 
Veränderungen, die am Oberschenkel, Unterschenkel, am Fuß- 
rücken und an den Zehen auf das gleiche pathologisch-anato¬ 
mische Substrat zugeführt werden müssen, nämlich auf Gefäß- 
veränderungen im Sinne einer venösen Angiomatose. Es findet 
sich histologisch überall venöse Angiorne in verschieden intensiver 
Einwirkung, und, was für das klinische Aussehen im besonderen 
Maße ausschlaggebend ist, in verschiedener Höhe der Kutis und 
Subkutis: irgendwelche entzündliche Veränderungen spielen gar 
keine Rolle, die dunkelbraune Oberflächeufärbung ist auf das Vor¬ 
handensein von vielem hämosiderotischen Pigment im Gewebe zu¬ 
rückzuführen. Das Bindegewebe ist durchwegs stark vermehrt, an 
den vom Unterschenkel und Fußrücken untersuchten Stellen 
erscheinen die Schweißdrüsen stark hypertrophisch. Patholo¬ 
gisch-anatomisch handelt es sich demnach um einen Prozeß, 
der in der letzten Ursache zweifellos aut eine abnorme Keira- 
anlage, auf eine Mißbildung zurückzuführen ist, die ja in 
gewisser Beziehung in die Gruppe der Naevi eingereiht werden 
muß. Klinisch ist der Fall deshalb bemerkenswert, weil hier 
das Bild des Angiokeratoma Mibelli kombiniert mit ganz 
gleichen anatomischen Prozessen in der Tiefe der Subkutis 
vorkommt und dadurch vielleicht ein neuer Anhaltspunkt für 
das Erkennen der Natur des Angiokeratoma Mibelli gegeben 
erscheint. 

Freund. Die Röntgenuntersuchung des demonstrierten Falles 
ergab folgenden Befund: Bei oberflächlicher Betrachtung scheint 
es sich um eine einfache luetische Periostitis gummosa der Fibula 
zu handelu, die an der Grenze vom mittleren zum unteren Drittel 
eine 10 cm lange, 4—8 mm dicke Auflagerung am Knochen 
trägt, wodurch letzterer spindelförmig aufgetrieben erscheint. 
Diese Auflagerung findet sich vorwiegend an der der Tibia 
zugewendeten Seite des Wadenbeins, nur an einzelnen kurzen 
Strecken erstreckt sich diese Auflagerung auch auf weitere 
Teile des Knochenumfauges. Daß sie vom fermste ausgeht 
und mit diesem zusammenhängt, beweist die Dichte des 
Schattens, welcher sich von dem viel intensiveren Schatten der 


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der Wiener dermatologischen Gesellschaft. 


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Kortikalis scharf abhebt. Auf Profilaufnahmen erscheint der 
obere Bandkontur der Auftreibung nicht gerade, sondern in 
eigentümlicher Weiso zerfranst, indem die zumeist scharf 
begrenzten Fasern hie und da einen gewundenen oder 
geschlingelten Verlauf besitzen, ln der Auftreibung selbst sind 
eigentümliche, scharf umschriebene, helle Lücken zu erkennen, 
welche am ehesten den Bildern ähneln, die man von arterio¬ 
sklerotischen Gefäßen bekommt. Wo das Gefäß im Längs¬ 
verlaufe projiziert ist, erscheint es gewunden, von parallelen 
Rändern begrenzt, an Umbiegungsstellen hingegen kreis- oder 
ovalrund. Abgesehen von diesen ungewöhnlichen Befunden 
spricht gegen die Auffassung des Falles als gummöse Periostitis 
der vollständige Mangel einer reaktiven Entzündung in der 
normal breiten Kortikalis oder in den der Auflagerung ent¬ 
sprechenden Partien der Markhöhle. Beide zeigen keinerlei 
Erscheinung, welche man als Osteoporose oder Osteosklerose 
zu deuten berechtigt wäre. Auch die an einer Stelle säbel¬ 
scheidenartig gekrümmte Tibia zeigt keine Erscheinungen der 
Ostitis oder Periostitis, sondern einen sonst normalen Befund, 
wie man ihn bisweilen auch an rhachitischen Schienbeinen 
findet. Für die Auffassung des Befundes als einen durch die 
abnorme Vaskularisation bedingten Zustand spricht auch ein 
klein fingernagelgroßes, scharf umschriebenes Loch in der End- 
phalange der großen Zehe, welche wohl einen leichten Grad 
von Atrophie, aber keine Zeichen von Eiterung oder Ulze- 
ration zeigt. 

Kren muß für den demonstrierten Fall die Diagnose Naevus mit 
Angiokeratoma Mibelli entschieden zurückweisen. — Das Angiokeratoma 
Mibelli ist eine nicht durch Jahre hindurch fix bestehende, sondern eine 
mehr weniger passagere Erkrankung, die meist symmetrisch mit Gefäßparesen 
und Erfrierungen kombiniert vorkommt und den warzigen Bau mit Ge- 
flßlakunen erkennen läßt. Hier besteht eine ausgesprochene halbseitige 
Mißbildung, die in die Gruppe der Naevi hineingehört. Man siebt in den 
Knötchen der höckerigen Naevusoberfläche allerdings Angiome, ehemals 
sogar vielleicht mit Aeratonen, aber gerade das entspricht einem angio- 
keratotischen Naevus, der auch mit in der Subkutis einhergehenden Ge- 
fäßerweiterungen hin und wieder znr Beobachtung kommt, wie ein Fall 
der Klinik von Eiseisberg zeigte, dessen Moulage von Kren demon¬ 
striert wird. 

Kyrie erwidert, daß das klinische Aussehen der vorliegenden 
kleinen Angiome an den Zehen vollkommen mit den Angiokeratomen Mibelli 
übereinstimmt, desgleichen, daß der patholoffisch-histologische Befund 
mit demselben ein absolut identischer ist. Würden die Veränderungen 
am UnterschenkeFund Oberschenkel fehlen, würden die Angiome an den 
Zehen allein vorhanden sein, so wurde niemand zweifeln die Diagnose 
Angiokeratoma Mibelli zn stellen, trotzdem der Prozeß einseitig ist und 
pernioahnliche Veränderungen fehlen. 

Mucba demonstriert aus der Klinik Prof. Finger: 

1. Ein Kind, das über der linken Kniescheibe Ulzerations- 
prozesse zeigt, die ganz den Charakter eines Skropkulodermas 


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11 Verhandlungen 

tragen, an diese anschließend zieht sich über die ganze Außen¬ 
fläche des Oberschenkels ein etwas 3 Finger breiter sklero- 
dermatischer Streifen, der bis zur Kante des Darmbeines hinauf¬ 
reicht. Ob dieser sklerodermatische Herd in ursächlichem Zu¬ 
sammenhänge mit dem Skrophuloderma steht, muß erst durch 
die histologische Untersuchung und das Tierexperiment geklärt 
werden. 

2. Eine Pat. mit einer typischen Dermatitis herpe- 
t i fo r m i s; die Erkrankung besteht seit etwa sieben Monaten, 
setzte mit einem Schube großer Blasen ein, produzierte dann 
durch mehrere Monate ausschließlich kleinblasige Effloreszenzen, 
seit etwa 8—10 Tagen kommt es wieder zur Entwicklung 
großer Blasen. 

3. Einen Pat. mit Pityriasis lichenoides chro¬ 
nica; das Exanthem besteht seit mehreren Jahren. 

4. Einen Pat. mit einem kleinpapulösen juckenden Exan¬ 
them, das in Schüben zur Entwicklung kommt. Die Haut zeigt 
außerdem bereits deutliche Verdickung, Hyperpigmentierung 
und stellenweise Lichenifikation. Es besteht mäßige, univer¬ 
selle Drüsenschwellung, der Blutbefund ist normal. M. stellt 
die Diagnose auf Urticaria papulosa chronica und verweist auf 
einen ganz ähnlichen, vor mehreren Jahren von ihm vorgestell¬ 
ten Fall. 

Kerl demonstriert aus der Klinik Prof. Riehl: 

1. Einen Fall von ausgebreitetem Erythema exsuda¬ 
tivum multiforme. Die Affektion begann vor 17 Tagen 
mit wenigen Blasen Uber dem Oberarm und einem kleinfleckigen 
Erythem zwischen den Schulterblättern. Im Verlauf der 
nächsten Tage kam es unter ziemlicher Temperatursteigerung 
zu ausgebreiteter Blasenbildung an den Extremitäten, in 
geringerem Grad auch am Stamm. An vielen Stellen traten 
um abheilende Herde zirkulär neuerlich kleine Bläschen auf. 
Seit den letzen Tagen ist Patient fieberfrei und die Blasen- 
eruptionf'n sistieren seither fast vollständig. 

2. Einen Fall von Sarkoma idiopath. hämorrh. 
Kap 08 i bei einem 55jährigen Patienten aus Galizien. Das 
Leiden besteht seit einem Jahr. Die Haut über den Zehen, 
sowie an dem seitlichen Fußrand und der Planta pedis ist 
blaurot verfärbt. An den Randpartien stellenweise leicht 
prominente, flache, derbe bis erbsengroße Knötchen von rot¬ 
brauner Farbe. Die zentralen Partien der Herde erscheinen 
stärker pigmentiert und eingesunken. Die Erkrankung ist an 
beiden unteren Extremitäten symmetrisch und in ziemlich 
gleichem Grad ausgebildet. Einzelne Knoten, zum Teil in 
Rückbildung, finden sich an beiden Unterschenkeln. Thera- 


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der Wiener dermatologischen Gesellschaft. 


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peutische Röntgenbestrahlung war von günstigem Einfluß auf 
die Erkrankung. 

Kren demonstriert aus der Klinik Prof. Riehl: 

1. 2 Fälle von ausgedehntem Lichen ruber planus 
von denen der eine Pat. auch eine besonders auffallende Be¬ 
teiligung der Mund-, Zungen- und Lippenschleimhaut, wie eine 
dichte Knötcheneruption des Lippenrotes aufweist. 

2. Eine 50jährige Patientin, welche Kaposi in seinem 
Atlas als Erythema annulare recidivans abbildet. Die 
Pat. erkrankte vor ca. 20 Jahren mit Erscheinungen, wie wir 
sie aus dem Kaposi-Atlas kennen. Die Affektion sistierte 
daun bis vor 4 Jabren. Heuer im Frühjahr kam es zur Rezi¬ 
dive oberflächlich und tiefliegender blauroter Knoten ohne 
sekundäre Veränderungen. Erstere entstanden im Gesicht und 
auf der Halshaut, letztere vereinzelt an den Extremitäten. Die 
Affektion ging mit rheumatoiden Beschwerden einher. Die Er¬ 
scheinungen schwanden dann, um vor ca. 2 Wochen in gleicher 
Weise wieder aufzutreten. 

Die histologische Untersuchung der oberflächlichen Knoten 
ergab ein dichtes mononukleäres Zellinfiltrat der Papillar- 
schicht, die tieferen Knoten gleichen ganz dem Bilde des Ery¬ 
thema induratum Bazin. 

Sehramek demonstriert: 

1. Eine 54jähr. Patientin mit ausgebreiteter Atrophia 
cutis idiopathica. Pat. ist schon seit dem Jahre 1887 
krank und wurde schon mehrmals in der Gesellschaft demon¬ 
striert. Bemerkenswert erscheint es nun, daß in den schon 
atrophischen Hautstellen es zur neuerlichen Anschwellung und 
Auftreten elevierter, an der ' Oberfläche weißlich verfärbter, 
sklerodermäbnlicher Plaques kam. Eine histologische Unter¬ 
suchung ergab nun, daß das elastische Gewebe nicht mehr 
darzustellen war und beinahe gänzlich fehlte. Um die Gefäße, 
Talgdrüsen reichliche Plasmazellenanhäufung, zum geringen 
Teil nur Rundzellen. Dieser histologische Befund erscheint 
geeignet, die Ansicht derjenigen Autoren zu stützen, die den 
Standpunkt vertreten, daß Entzündung und Atrophie bei dieser 
Erkrankung einander koordiniert sind und eine strenge Ein¬ 
teilung in verschiedene Stadieu nicht durchführbar ist. 

2. Eine 50jährige Pat., deren Krankheit seit 10 Jahren 
besteht. Über den Stamm zerstreut finden sich vielfach 
girlandenartig angeordnete Plaques von rötlichbrauner Farbe, 
die auf Fingerdruck ein Infiltrat erkennen lassen. Dazwischen 
nur wenige ausgesparte Hautstellen, die von der Erkrankung 
frei sind. Nicht erkrankt ist das Gesicht. Während nun die 
meisten Herde mit einer weißlichen Schuppenauflagerung ver- 


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Verhandlungen der Wiener dermatologischen Gesellschaft. 


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sehen sind und in Form und Aussehen vielfach an Psoriasis¬ 
herde erinnern, finden sich auch andere, die plateanmäfiig über 
die Oberfläche eleviert sind und an ihrer Oberfläche Krusten¬ 
bildung und Nässen aufweisen. Auch die histologische Unter¬ 
suchung unterstützt die auf prämykotisches Exanthem 
zu stellende Diagnose. Es findet sich hauptsächlich im papillären 
und subpapillären Anteile der Haut eine Infiltration, die aus 
polymorphen Zellen zusammengesetzt ist. Zahlreiche Plasma¬ 
zellen, dann Bindegewebszellen und Lymphozyten und spärliche 
Leukozyten finden sich dicht nebeneinander. Die Epidermis- 
zapfen dabei stark gewuchert, das elastische Gewebe im Be¬ 
reiche der Infiltration zugrunde gegangen. 

3. Eine 28jährige Patientin, bei der neben dem prämy¬ 
kotischen Stadium auch schon die Entwicklung von Tumoren 
eingetreten ist. An der linken Mamma findet sich ein flacher, 
kuchenförmiger Tumor, der oberflächlich erodiert und mit 
Krusten bedeckt ist. Ein zweiter kleinerer in der Mitte des 
rechten Oberarmes. Die Infiltrate siud in diesem Falle stark 
über das Niveau eleviert, nässend und zeigen vielfach zentrale 
Abheilung, die dann zu einer pigmentierten, leicht atrophischen 
Haut führt. Während sonst der ganze Stamm und selbst das 
Gesicht von der Krankheit befallen erscheint, ist der Rücken 
gänzlich frei. Pat. wurde deshalb mit Röntgenstrahlen behan¬ 
delt, worauf die Erscheinungen rapid zurückgingen. 

4. Eine 10jährige Schülerin mit einer Trichophytie, 
deren klinisches Aussehen von dem gewöhnlich zu beobach¬ 
tenden Bilde abweichend ist. (Wird ausführlich mitgeteilt 
werden.) 


Für das Redaktionskomitee: 

Privatdozent Dr. Groß. 


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Verhandlungen der Royal Society of Medicine. 

Dermatologische Abteilang. 


Sitzung vom 20. Juli 1911. 

Adamson. Epitheliom auf Lupus vulgaris am 
Oberarme eines 13jähr. Mädchens. Der Lupusherd ist 
nebst anderen bei dem 2 Jahre alten Kinde nach Masern auf- 
getreten, später anscheinend viel mit Röntgenstrahlen behandelt 
worden. (Dem Originalbericbte ist eine Abbildung beigedruckt.) 

Fox, C. 1. Aquarell von Kopfhaut und Körper eines Kindes, 
das ganz plötzlich von akuter Pityriasis des Haarbodens 
und einem absteigenden erythemato-squamösen 
makulösen Ausschlage des Gesichtes, Halses und des 
größeren Teiles des Rumpfes und der Gliedmaßen befallen 
wurde. Beginn etwa 3 Wochen nach der Röntgenbehandlung 
der Kopfhaut wegen Ringworm. Ähnliche Beobachtungen sind 
in der Schule der hauptstädtischen Asylbehörde gemacht worden. 
Auch Impetigo des Haarbodens kann der Bestrahlung folgen. 
Wahrscheinlich wird durch die Röntgenbehandlung mit ihrer 
leichten Kongestionswirkung die Entwicklung der schon vorher 
gesetzten Infektion begünstigt. 

Diskussion. Adamson kennt die Affektion auch bei 
nicht geröntgenten Kindern. Bei dieser „akuten seborrhoischen 
Dermatitis“ ist der Scheitel immer schon eine Zeitlang mit 
Schuppen oder Krusten bedeckt, ehe mit einem Male der 
Ausschlag den ganzen Haarboden ergreift, um dann nach abwärts 
zu wandern. Es handelt sich um Flecke aus kleinen, roten, 
follikulären, schuppenden Papelchen, die unter leichter Schwefel¬ 
behandlung rasch zurückgehen. Ursache vermutlich eine milde 
Stapbylokokkeninfektion. X-Strahlen können sicherlich die 
Widerstandsfähigkeit der Haut gegenüber einer solchen vorbe¬ 
stehenden seborrhoischen Dermatitis oder Impetigo-Ansteckung 
berabsetzen. Vor dem Röntgenen soll man alle derartigen 
Affektionen beseitigen, nach dem Röntgenen ein leichtes Anti¬ 
septikum anwenden. Mac Leod bestätigt die Erfahrungen 
beider Vorredner. Whitfield macht auf eine Hautrötung 

Arrk. 6 Darmat. o. Sjph. Bd. OXIL 2 


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IS 


Verhandlungen 


aufmerksam, die, wohl als Folge statischer Entladungen, oft 
innerhalb der ersten 24 Stunden nach Röntgenbestrahlung auf¬ 
trete. (Nicht die bekannte Frühreaktion? D. Ref.) 

2. 77jähr. Mann mit histologisch bestätigtem „Epithe¬ 
liom des 1. Handrückens“, das makroskopisch wie Ulcus 
rodens aussah. Starke Beteiligung der tieferen Gewebe. Durch 
Röntgenstrahlen sehr gebessert. 

Diskussion. Dawson hat den Rest eines durch Rönt¬ 
genstrahlen fast geheilten Ulcus rodens erfolgreich mit CO a 
behandelt. 

Little, G. Makulöse Atrophie, vergesellschaftet 
mit Lupus erythematodes. Die 26jährige Kranke hat 
einen Herd von unzweifelhaftem Lupus erythematodes im Gesichte 
und eine vom Vorstellenden in gleicher Weise aufgefaßte Rötung 
und Hautverdickung an den distalen Hälften aller Finger. An der 
Rückseite der Schultern und des Rumpfes finden sich Herde von 
Hautatrophie in der Größe eines Dreipenuystückes; sie sind 
angeblich älter als die Lupus erythematodes-Herde. Zusammen¬ 
hang zwischen den beiden Affektionen nicht klar. 

Diskussion. Pringle hält die Abkunft der atrophischen 
Flecke von denjenigen des Lupus erythematodes für möglich. 
Sequeira schließt sich dem Vorredner an. Whitfield glaubt 
zum mindesten den Sitz der atrophischen Herde bedingt durch 
Sonnenwirkung an der nur von einer dünnen Sommerbluse 
gedeckten Stelle. Morris, M.: Bei Neigung zu Lupus erythe¬ 
matodes kann Sonnenstrahlung zum Erscheinen neuer Herde 
an den getroffenen Stellen Anlaß geben. F o x, C. erinnert dagegen 
daran, daß Lupus erythematodes gerade in heißen Himmels¬ 
strichen seltener sein soll. Dawson kennt einen Mann, der 
im vergangenen Sommer Sonnenverbrennuugen im Gesichte 
erlitt und seitdem an den gleichen Stellen von Lupus erythe¬ 
matodes befallen ist. 

2. Folliculitis decalvans bei 19jähr. Pflegerin. All¬ 
mählich zunehmender Haarverlust in unregelmäßig diffuser Ver¬ 
teilung seit 5 Jahren; stellenweise leichte Rötung und Verdickung 
an der Follikelmündung. Nirgends ausgedehnte narbige Atrophie 
wie bei Brocqs Pseudopelade, aber auch nirgends Pustulation 
wie in den Fällen von Quinquaud. Keine Pilze. W. R. negativ. 

Diskussion. Whitfield erörtert die Differentialdiagnose 
in ähnlichem Sinne wie der Vorstellende; die Pseudopelade in 
kleiuen Flecken hält er für eine herpetiforme Sklerodermie. 

3. Fall zur Diagnose. Bei 60jähr. Lokomotivführer 
begann vor 1 Jahre Gewichtsverlust und dunkle Pigmentation 
der Haut; die letztere hat den Charakter einer Pruritushaut. 
Keine Pedikuli. An der Pigmentation, die nicht gleichmäßig, 
sondern fleckig ist, nehmen am meisten Anteil Gesicht, Hand- 


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der Royal Society of Medicine. 


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rücken, Vorderarme, Achseln, Schultern, Bauch, Kniekehlen, 
Knie. Die Bindehäute sind leicht gelblich, doch nicht von 
der Farbe wie bei Ikterus. Die Leber reicht bis an den Nabel. 
Kein Ödem. Puls normal. Im Harne eine Spur von Eiweiß. 
Gmelinsche Probe negativ. Außer Jucken bestehen keine 
Beschwerden. Der Fall ähnelt stark dem von Sequeira 
(Trans. Roy. Soc. Dez. 1910) vorgestellten. Die Pigmentation 
eriuuert an diejenige der Acanthosis nigricans, doch fehlt, mit 
Ausnahme von etwa 5 Geschwülstchen am 1. Vorderarme, das 
warzige Aussehen der Haut. Gegen Addisonsche Krankheit 
spricht das Ausbleiben von Viszeralbeschwerden und die nor¬ 
male Beschaffenheit des Pulses. 

Diskussion. Sequeira kommt auf seinen von dem 
Vorredner erwähnten Fall zurück. Die Einverleibung von Adre¬ 
nalin verursachte in diesem Falle keine Veränderung des Blut¬ 
druckes, so daß keine Nebenniereninsuffizienz anzunehmen ist. 
Der Kranke hatte auch eine Verminderung der roten Blut¬ 
körperchen und Poikilozytose. 

Ule Donagh, J. E. R. Syphilitische Affektion 
des Nervus acusticus. Die 35]ähr. Kranke hat sich vor 
2 Jahren mit Syphilis infiziert; sie hat im ganzen 8 Touren 
einer Schmierkur durcbgemacht. Jetzt ein angeblich seit 9 Mo¬ 
naten bestehendes, ganz charakteristisches Rezidivexanthem, 
beschränkt auf Arme und Beine, an der r. Sohle ein schmerz¬ 
haftes Geschwür. Vou den Pupillen besonders die linke nicht 
völlig rund, beide von prompter Reaktion. Am rechten Ohre 
seit fi Monaten zunehmende Schwerhörigkeit, dabei Schwindel 
und Erbrechen und das Gefühl, nach vorne fallen zu müssen. 
Nystagmus wieder geschwunden. Einspritzung warmen Wassers 
in das r. Ohr verursacht weder Rhombergsches Symptom, noch 
Nystagmus; die elektrische Reaktion des Vestibularnerven ist 
träge. Die Erscheinungen weisen auf eine Entzündung des 
Akustikusstammes mit Beteiligung sowohl des kochlearen wie 
«Ls vestibulären Astes. 

Diskussion. Whitfield kennt einen Fall, in dem sechs 
Monate nach der Ansteckung während der im übrigen erfolg¬ 
reichen Quecksilberbehandlung ganz akut Taubheit und Schwindel 
auftrat und der Kranke trotz Salvarsaneinspritzung taub blieb. 
Sequeira meint, die Dermatologen seien auf diese Zustände 
deshalb erst jetzt aufmerksam geworden, weil vor der Salvarsan- 
zeit Patienten mit Schanker oder den ersten Sekundärerschei¬ 
nungen nur ambulatorisch behandelt worden seien. Morris, 
M. erinnert sich aus früherer Zeit ähnlicher Fälle, die wegen 
des Zusammenstürzens infolge ihres Schwindels als Epilepsie 
aufgefaßt wurden. 

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Verhandlungen der Royal Society of Medecine. 


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Mae Leod, J. M. H. zeigt Haare von einer India¬ 
nerin, an denen konzentrisch oder seitlich dunkelbraune, ovale, 
harte Knötchen in unregelmäßigem Abstande voneinander sitzen. 
Sie veranlassen schließlich Abbrechen des befallenen Haares. 
Mikroskopisch erweisen sie sich zusammengesetzt aus riesigen 
Sporen in zum Teile eigenartiger Anordnung, eingebettet in 
eine zähe Masse. Die Farbe rührt von einem diffusen Farbstoff 
im Protoplasma und von Pigmentkörnchen her. Höchstwahr¬ 
scheinlich handelt es sich um Piedra. 

Diskussion. Beddoes spricht zur Benennung und 
Geschichte der Affektion. 

Sequeira. Alopecia areata bei einem 47jähr. Manne, 
der vor 10 Jahren Syphilis erwarb und seitdem mit Unter¬ 
brechungen dauernd Pillen genommen hat 6 Monate nach der 
Infektion war die Sklerose wieder aufgebrochen und gleichzeitig 
am Kopfe ein kahler Fleck entstanden, der sich immer weiter 
ausbreitete. Über Hinterhaupt und Scbläfengegend zahlreiche 
kleinere kahle Stellen. W. R. positiv (unter allen Alopezie¬ 
fallen des Vortragenden zum erstenmale). Diagnose doch wohl: 
Alopecia areata bei einem Syphilitiker, nicht Alopecia syphilitica. 

Shillitoe, A. 1. Ringworm der Zehennägel und der 
Haut an Teilen der Füße, der einen Leiste und einer Hand bei 
einem 36jähr. Inder. Der Zustand begann vor 13 Jahren 
während eines Aufenthaltes in Europa. Jetzt sind alle Zehen¬ 
nägel brüchig, schmutziggrau. Mikroskopisch (Mc Donagh) 
liegt ein Endothrixpilz vor. Züchtung mißlang. 

2. Korymbiforme8 Syphilid bei 24jährig. Manne. 
Salvarsan vor 9 Tagen; merkliche Besserung. 

Diskussion. A d a m s o n. Ist Leukoderma vorhanden, 
wie so oft gerade in diesen Fällen? Shillitoe. Bei der Auf¬ 
nahme vor einem Monat bestand nur dunkle Färbung am Halse; 
depigmentierte Flecke sind erst nach der Anwendung des Sal- 
varsans aufgetreten t 

(Ref. nach d. Originalberichte in The Brit. Journ. of Derm. 
1911. Nr. 8.) Paul Sobotka (Prag). 


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British Medical Association. 

Jahresversammlung zu Birmingham, 26.—28. Juli 
1911. Abteilung für Dermatologie. 


Fox, T. C. eröffnet die Diskussion über die Ge faß- 
Störungen der Haut und ihre Beziehungen zu 
anderen Krankheitszuständen. Erbeschränkt sich auf 
die Besprechung der Erytheme, der Purpura, der Urtikaria und 
des Lupus erythematodes und liefert einen Überblick über den 
gegenwärtigen Stand der Kenntnisse von diesen Krankheitsformen 
und aller sie betreffenden Fragen. 

Osler hat von 29 schweren Erythemfällen 7 tödlich enden 
sehen. Ein und derselbe Kranke kann in verschiedenen Attacken 
seines Leidens einmal von Purpura, dann wieder von Urticaria, 
von angioneurotischem ödem befallen sein. Von den viszeralen 
Komplikationen sind gastrische Krisen, Erbrechen, Unterleibs¬ 
schmerzen verschiedener Art am gewöhnlichsten. Die Fehl¬ 
diagnose „Appendizitis“ oder „Intussuszeption“ hat die Kenntnis 
der anatomischen Grundlagen dieser Zustände sehr gefördert: 
man findet bei der Operation akutes ödem oder Hämorrhagien 
der Magen- oder Darmwand. Unterleibsstörungen können den 
Hauterscheinungen lange Jahre hindurch vorausgehen. Fast 
noch ernster sind die Nierenkomplikationen. Unter den erwähn¬ 
ten 29 Fällen waren 14 mit Eiweiß und Zylindern im Harn, 
7 mit allen Zeichen akuter Nephritis; 5 von den 7 Todesfällen 
waren durch Urämie verursacht. Von den Erscheinungen von 
seiten der Luftwege können nur die des angioneurotischen 
Ödems gefährlich werden. Es bestehen Beziehungen zwischen 
Urtikaria und Asthma. Endokarditis hat der Redner bei seinen 
Erythemen (im Gegensatz zur Purpura) nicht häufig gefunden. 
Gehirnsymptome, z. B. Hemiplegie, Krämpfe, sind selten. Bei 
der rezidivierenden Purpura (besonders der Unterschenkel) stellt 
sich im Laufe der Jahre Sklerose der Leber, der Milz, des 
Pankreas, Bronzefärbung der Haut und das allgemeine Bild der 
Hämachromatosis ein. Wegen der Gefährlichkeit eines opera¬ 
tiven Eingriffes soll man das Vorkommen gastrointestinaler 
Krisen bei Hämophilie kennen. 


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Verhandlungen 


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Morris, M. liefert interessante Kasuistik. Erythemen 
liegt oft eine Idiosynkrasie, besonders Eivergiftung zu gründe. 
Prognostisch ist der Zustand der Niere von großer Bedeutung. 
Bei angioneurotiscbem ödem hat der Redner mit Kolibazillus- 
vakzine, in anderen Fällen mit Plombierescher Behandlung 
gute Erfahrungen gemacht. 

Eddowes, A. bringt Kasuistik von Urtikaria und Ery¬ 
themen, die durch Darmstörungen bedingt waren und durch 
Behandlung dieser Störungen zur Heilung kamen. 

Roberts, L. unterscheidet, solange eine ätiologische 
Einteilnung unmöglich, unter den symptomatischen Hautver¬ 
änderungen 1. angioneurotische Ödeme und Erytheme, 2. Gefä߬ 
störungen mit Atrophie des perivaskulären Gewebes, 3. Gefäü- 
störungen mit Hauthämorrhagie. Eine Beziehung zwischen Lupus 
erythematodes und Tbk ist anzunehmen, ohne daß dabei die 
Bedeutung der Toxine des Tuberkelbazillus klargestellt wäre. 
Eine Rolle spielt wahrscheinlich eine Toxämie und die Erkran¬ 
kung der Lymphknoten. 

Sequeira, J. H. vertritt die Lehre, daß Lupus erythe¬ 
matosus acutus durch ein Toxin (nicht gerade ein tuberkulöses) 
erzeugt werde. Er bringt folgende klinischen und Sektions¬ 
befunde von Erythematodesfällen; 1. löjähr. Mädchen mit lang¬ 
dauerndem Fieber und sehr übelriechenden Stühlen, ohne 
Anzeichen von Tbk oder Nierenerkrankung. 2. Tbk aller 
Lymphknoten des Bauches und der Brust. 3. Anasarka, im 
Harne Eiweiß und Zylinder, bei der Autopsie akute Nephritis, 
ein verkalktes Knötchen in einer Lungenspitze, aber keine 
Drüsen-Thk, Hauterkrankung und Nierenerkrankung wohl von 
gemeinsamem toxischen Ursprung. 4. Frau mit Purpura an den 
Gliedmaßen und im Schmetterlingsbezirke des Gesichtes, Tod 
an Lungen-Tbk. Ätiologisch läßt sich beim Lupus erythema¬ 
todes Tbk nicht ausschließen, aber intestinale Toxämie scheint 
ganz gleiche Hauterscheinungen verursachen zu können. 

Lane, E. leitet die Besprechung über die Fortschritte 
in der Diagnose und Behandlung der Syphilis ein. 
Der Redner, der 120 Fälle mit Salvarsan behandelt hat, hält 
auch nach Einführung der intravenösen Injektionen die Eben¬ 
bürtigkeit des neuen Mittels mit dem Quecksilber nicht für 
unzweifelhaft. An seinem eigenen Krankenhausmaterial, das 
viele Patienten mit auch allgemein schlechtem Gesundheits¬ 
zustände und Alkoholiker umfaßt, hat er weit weniger gute 
Erfahrungen gemacht als die Militärärzte an ihren ausgesucht 
kräftigen und in frühen Stadien in Behandlung genommenen 
Pfleglingen. Den symptomatischen Wert des Salvarsans erkennt 
er jedoch an, so besonders für Primäraffekte, Geschwüre der 
Zunge, des Mundes, der Tonsillen, für spezifische Laryngitis 


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der British Medical Association. 


23 


und Iriti9. Durch die rasche Wirkung in dem am meisten 
ansteckenden Stadium mag das Mittel auch die Ausbreitung 
der Syphilis einschränken; unsere Hauptstütze bleibt aber doch 
das Quecksilber, ln Frühfällen empfiehlt es sich, in einem 
Zwischenräume von 10—14 Tagen 2 Salvarsaninjektionen, dann 
durch 3 Jahre Quecksilberkuren vorzunehmen. Der Kedner hat 
zwei Todesfälle nach Salvarsan erlebt: 1. 27jähr. Mann, pha¬ 
gedänisches Geschwür des Penis, Kalomel ohne Erfolg; nun 
Salvarsan 0-5 intravenös, keine Besserung, Geschwüre an Gaumen 
und Bachen, Tod (durch das Mittel? D. Bef.). 2. Maligne Sy¬ 
philis, eine Zeitlang Besserung durch Kalomel, dann Bücktälle; 
Salvarsan 0-5 intravenös, darauf Erbrechen und äußerster Kol¬ 
laps, später Ikterus, endlich Delirien und am 9. Tage der Tod. 
Ein Patient eines Freundes des Bedners, 30jähr. Mann mit 
leichten Erscheinungen von Syphilis, sonst in gutem Gesund¬ 
heitszustände, wurde zunächst mit Quecksilber behandelt und 
erhielt dann, weil nach einer Behandlung von 18 Monaten die 
W. B. noch positiv war, Salvarsan intravenös; es folgte sofort 
leichte Nausea, dann Zyanose und Brustschmerz, schlechter 
Pols und trotz ärztlichen Eingreifens Tod in derselben Nacht. 

Major Harrigon, L. W. und Major Gibbard haben 
126 Fälle mit Salvarsan behandelt. Das neue Mittel ist wirk¬ 
samer als Quecksilber. Unter 121 Fällen, die 3—12 Monate 
in Beobachtung steheD, wurden 20 Bezidive verzeichnet; viel 
größer war die Zahl derjenigen Fälle, in welchen die bereits 
negative W. B. wieder positiv wurde. Ein Unglücksfall kam 
unter 650 Einspritzungen niemals vor. Frischherstellung der 
Kochsalzlösung setzt die Beaktion nach intravenöser Injektion 
sehr herab. 

Mc Donagh, J. E. B. führt Hirnnervenerkrankungen nach 
Salvarsaninjektionen auf die Krankheit, nicht auf das Mittel 
zurück; man hat spezifisch weiterzubebandeln. Blässe und 
Kollaps nach den Injektionen bezieht der Bedner auf Blutdruck- 
senkuug infolge übermäßiger Alkalinität der Lösung. — Sal¬ 
varsan und Quecksilber sollen kombiniert verwendet werden. 

Schuster (Aachen) macht einige Bemerkungen zur 
Behandlung von Nervenkrankheiten und zur Einschätzung der 
W. B. 

Taylor, St. hat nach Salvarsaninjektion nie einen besorg¬ 
niserregenden Verlauf gesehen. Er mahnt, darauf zu achten, 
daß keine oxydierten Präparate angewendet werden. 

Grünbaum, 0. glaubt nicht an Besserung bei echter 
Tabes und erinnert an das Vorkommen von Pseudotabes. 

Pernet, G. legt großes Gewicht auf die von Ehrlich 
aufgestellten Kontraindikationen und rät, die Patienten über 
alle Gefahren aufzuklären. 


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Verhandlungen 


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Lancashire, G. H. empfiehlt die intramuskuläre Injektion 
von neutralem Salvarsan. 

Mc Walter, J. C. bedauert, daß sich die ganze Dis¬ 
kussion um einen übermäßig teuren Monopolartikel drehe. 

Major Harrison, L. W. bespricht die Syphilisdia¬ 
gnose. Er hat mit Hilfe der Dunkelfeldbeleuchtung die 
Diagnose in einer weit größeren Zahl von Fällen stellen können 
als klinisch. Er bespricht den Wert der W. R.; die Stern sehe 
Modifikation findet er feiner als das Origiualverfahren. 

Lancashire, G. H. spricht über einen Fall von unge¬ 
wöhnlicher Hautpigmentation. Die 31 jähr. Frau trägt 
von Kindheit auf am Halse einen Pigmentnaevus (Diagnose 
histologisch erhärtet); dieser hat sich in letzter Zeit schnell 
auf die Brust und die 1. Schulter ausgebreitet, gleichzeitig sind 
paroxysmale Schmerzen, einige Minuten dauernd, aufgetreten 
und jedem Anfalle scheint eine neue Pigmentanlagerung zu 
folgen. Unter Brom und örtlich schmerzstillenden Mitteln sind 
nun die subjektiven Erscheinungen geschwunden und zugleich 
verliert sich das Pigment. Es muß sich um eine Neurose han¬ 
deln; der Fall erinnert mutatis mutandis an Herpes zoster. 

Galloway erinnert an die Kombination von schweren 
Neuralgien mit lange bestehenden Strukturdefekten der Haut 
und an die bei Hautmyomen vorkommenden Neuralgien. 

Eddowes verweist auf die Möglichkeit einer Arsenver¬ 
giftung und erwähnt einen Fall von ausgebreitetem Herpes 
zoster mit starker Pigmentation bei einem Patienten mit den 
Symptomen einer Arsenvergiftung. 

S e q u e i r a fragt, ob nicht etwa warme Umschläge u. dgl. 
an der jetzt befallenen Stelle angebracht worden seien. 

Dawson denkt an Beziehungen zur Dermatitis herpeti- 
formis. 

Adamson hält die Hautpigmentation für angeboren, wo¬ 
gegen auch das Hervortreten von Pigment in späterem Alter 
nicht spricht. 

Adamson, G. H. berichtet an der Hand von Abbildungen 
und Kulturen über einen Fall von Sporotrichose (ausführ¬ 
lich abgedruckt in The British Journ. of Dermat. 1911. Nr. 8). 

Low, C. zeigt eine Moulage, Zeichnungen und Kulturen 
von dem von N. Walker im Brit. Med. Journ. veröffentlichten 
Falle von Sporotrichose. 

Grünbaum, ebenso Street bringen kasuistische Be¬ 
merkungen. 

Taylor, St. Die Behandlung des Ekzems. Der 
ersten Indikation, nämlich derjenigen, die Krankheitsprodukte 
wegzuschaffen, wird genügt durch warme Stärke- und Borax¬ 
umschläge, der zweiten, die entzündeten Flächen vor Luft und 


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der British Medical Association. 


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anderen Entzündungsquellen zu schützen, durch Pasten oder 
Salben, die zwischen zwei Lagen feuchten Stoffes (Drainwirkung) 
auf die Haut zu bringen sind. Diese Behandlung eignet sich 
besonders für das Gesichtsekzem der Kinder. Schuppende 
Ekzeme bedürfen neben der medikamentösen Beeinflussung noch 
der Massage, die anfangs zart auszuführen ist. Für das Gesichts¬ 
ekzem der Kinder ist vor allem übermäßiger Gebrauch von 
Seife und Wasser und ungenügendes Abtrocknen verantwortlich. 
Für verruköse Ekzeme ist CO a -Schnee zu empfehlen. 

Low, C. wünscht den Ausdruck „Ekzem“ ganz abzu- 
srbaffen und sein Gebiet zu teilen in 1. «rtefizielle Dermatitis, 
2. Dermatitis auf Grund von Ichthyosis, 3. seborrhoische Derma¬ 
titis. — Das variköse Ekzem ist seborrhoische Entzündung 
einer Haut von herabgesetzter Lebensfähigkeit. 

Adamson will gerade die Bezeichnung „Ekzem“ gelten 
lassen und das Wort „seborrhoisch“ ausmerzen. 

Dyson, W. endlich verwirft „Ekzem“ und „seborrhoische 
Dermatitis“ und zieht „irritative Dermatitis“ vor. 

Galloway, hält einen Vortrag über degenerative 
Veränderungen an den Blutgefäßen und ihren 
Einfluß auf die Haut. Er projiziert Schnitte von Fällen 
mit terminaler Gangrän der Finger und neuralgischen Sympto¬ 
men von erythromelalgischer Art, bedingt durch Syphilis der 
Arterien. In den erkrankten Gefäßen bilden sich Thromben; 
Venen und Arterien sind in gleicher Weise befallen. Weiters 
zeigt der Vortragende Abbildungen von einem Falle von Der¬ 
matitis repens mit schwerer Erkrankung der Intima der kleinen 
Gefäße und endlich gleichfalls Abbildungen von einem Falle von 
syphilitischer, tuberkulöser und alkoholischer Erkrankung mit 
eigenartiger Degeneration der Kapillaren. 

Eddowes. A. Bei Akne rosacea übt „Fibrositis“ einen 
Druck auf die kleinen Wurzelvenen aus und erzeugt Teleangi¬ 
ektasien. 

Tomkinson, G. Pruritus vulvae. Gewöhnliche 
Grundlage: Toxämischer Zustand. Röntgenstrahlen sind erfolg¬ 
reich, aber nicht ohne Unterschied anzuwenden. 

Dawson bat bei Pruritus ani von der Röntgen¬ 
behandlung gute Erfolge gesehen. 

Adamson rät, fast eine volle „Pastillendosis“ zwei- bis 
dreimal in dreiwöch gen Zwischenräumen anzuwenden. 

Taylor empfiehlt langdanernde Bäder von Sublimat 
1 : 16.000 für Pruritus vulvae und ani auf Grund „ekzematoider“ 
Zustände. Für Leukodermie: Röntgenstrahlen. Lichen planus 
an der Vulva: Galvanokauter. 

(Ref. nach dem Originalbericht in Tbe Brit. Journ. of 
Dermat. J91I. Nr. 8.) Paul Sobotka (Prag). 


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Verhandlungen der dermatologischen Gesellschaft 

zu Stockholm. 

Sitzung vom 28. September 1911. 


Möller. 40jährige Frau mit diffuser, lokalisierter 
Sklerodermie nebst Sklerodermie „en bandes“ 
und idiopathischer Hautatropbie. Langsame Entwick¬ 
lung (etwa 10 Jahre); Anfang an den Fußrücken. Stat. pr.: 
Fußrücken und Unterschenkel von gewöhnlichem sklerodenna- 
tischem Aussehen, die Haut an unterliegenden Periost und 
Faszien gebunden. An den Knien und an den Innenflächen der 
Oberschenkel handtellergroße und größere, schwach rosagefärbte 
Flächen, wo die Felderung der Haut sehr ausgeprägt ist, das 
Aussehen derselben an zerknittertes Zigarrettenpapier erinnert 
und die Elastizität deutlich vermindert ist, so daß eine auf¬ 
gehobene Hautfalte sich nur langsam ausgleicht, ln diesen so 
veränderten Hautflächen befinden sich sicht- und fühlbare, 
transverselle, fingerbreite, sklerodermatische Streifen und Bänder. 

Derselbe. 2 Fälle von Lichen scrophulosorum 
und 2 Fälle von multiplem Lupus vulgaris disseminatus 
nach Morbilli. 

Derselbe. 28jährige Frau mit Lupus vulgaris ery- 
thematoides (Leloir). Feste, tumorähnliche, handteller¬ 
große Infiltrate an beiden Wangen; Oberfläche abschuppend; 
keine Ulzeration; Lupusknötchen nicht zu entdecken. Die Pa¬ 
tientin reagierte bei der Aufnahme im Krankenhause ein halbes 
Jahr zurück sehr kräftig für 2 mg Tuberkulin, wobei am Kör¬ 
per ein Lieben scrophulosorum sich zeigte. Unter Behandlung 
mit Röntgenstrahlen und Radium sind jetzt die im hohen Grade 
entstellenden Intumeszenzen beinahe vollständig involviert. 

Derselbe. 40jähriger Mann mit Syphilis gravis. 
Infektion vor ft Jahren. Trotz ziemlich frequenten Hg- und 
KJ-Kuren hat er fast kontinuierliche Anfälle von anfangsweise 
papulöser, nachher tubero-gummöser Syphilis gehabt, welche 
jetzt eine Zerstörung der Nasescheidewand mitgeführt hat; 


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Verhandlungen der dermatol. Gesellschaft zu Stockholm. 


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beide Lippen sind gummös infiltriert, ebenso die Zunge (Glos- 
sitis profunda), Epiglottis und Larynx. Eine intravenöse Sal- 
varsaninjektion von einer Woche bat subjektive und objektive 
Besserung gebracht. 

Derselbe. Vier Neurorezidive bei salvarsan- 
behandelten Luespatientin. Seit etwas mehr als einem 
Jahr sind ungefähr 200 Fälle in M.’s Klinik mit Salvarsan be¬ 
handelt worden. In drei von diesen Fällen sind Störungen sei¬ 
tens des Innenohres aufgetreten (herabgesetztes Gehör, sub¬ 
jektive Geräusche, Schwindel, Weber zum gesunden Obre 
lateralisiert, Rinne negativ). Die Symptome sind nach einer 
neuen Salvarsaninjektion verschwunden. In einem vierten Falle 
entstand doppelseitige Neuritis optica und linksseitige Okulo¬ 
motoriusparese nebst Schmerzen in der Stirne. In diesem Falle 
führte eine neue Injektion keine Besserung herbei, ebensowenig 
wie Kalomeliujektionen + KJ (6 g täglich); der Patient ist 
jetzt nach dreiwöchentlicher Behandlung nicht gebessert, doch 
haben die Kopfschmerzen nachgelassen. Die Sehschärte eher 
verschlimmert (0-5, bei der Aufnahme 0 6). Indessen sind beider¬ 
seits sektorförmige Skotome, vom Zentrum bis zur Peripherie 
des Gesichtsfeldes sich erstreckend, entstanden; keine Beschrän¬ 
kung derselben. Ungefahr in derselben Zeit wurde im Kranken¬ 
bause eine 25jährige Frau aufgenommen, die einen ersten Aus¬ 
bruch von Syphilis (universelles, makulo-papulöses Exanthem) 
nebst einer ausgeprägten Labyrinthitis syphilitica darbot. Keine 
Behandlung vorgenommen. Die erste intravenöse Salvarsan¬ 
injektion führte deutliche Besserung herbei, nach der zweiten 
konnte sie ohne Hilfe gehen und nach der dritten war sie sub¬ 
jektiv geheilt. 

Almkvist. Neurorezidiv bei einer salvarsan- 
behandelten Luespatienten. 26j. Frau; Infektion Ende 
1910; l./V. 1911 Pap. muc. vulv. -f- Exanthema maculopapu- 
losum. Intravenöse Salvarsaninjektionen ä 0*4 am 2./V. und 
20./V.; beim Entlassen symptomfrei, Wassermann absolut 
positiv. 10./VI. symptomfrei, W.-R. -j—|—f-, Salvarsan III 0*4. 
28./VII. W.-R. negativ, Salvarsan IV. Etwa 20./VI1I. Ohrensausen 
und herabgesetztes Gehör am linken Ohre, Kopfschmerzen, 
Augenflimmern, nervös, gestörter Schlaf usw. 8./IX. W.-R. -|—1-+. 
19./IX. aufs neue ins Krankenhaus aufgenommen; damals keine 
syphilitische Haut- oder Schleimhautsymptome. Die Ohrenunter¬ 
suchung ergab linksseitige, isolierte Akkustikus- 
n e u ri ti s. Lumbalpunktion zeigte vermehrten Druck der Lumbal - 
fiÜ8sigkeit (190—200 mm); keine Leukozytose, Nonne negativ, 
W.-R. negativ. Hämoglobin 100%; Serumreaktion negativ. 
23./1X. Ord. KJ 6 ff täglich -|- 0*07 ff Salicyl. Hg jeden dritten 


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28 Verhandlungen der dermatol. Gesellschaft zu Stockholm. 

Tag. 28./IX. Kopfschmerzen verschwunden und geringe Besserung 
des Gehörs festzustellen. Diagnose: Syphilitische Akku- 
stikusneuritis. 

In der Diskassion wurde von mehreren Seiten herrorgehoben, daß 
es doch wahrscheinlich sei, daß das Salvarsan direkt oder indirekt die 
Ursache der im letzten Jahre auffallend oft beobachteten Neuritiden im 
Frühatadium der Syphilis sei. 

Marens. 42jährige Frau mit Primäraffekt der lin¬ 
ken Tonsille und Sekundärerscheinungen am Körper und 
Genitalien. 

Afzelius. Alopecia totalis congenita bei einem 
12jährigen Mädchen. 

Derselbe. Einige Worte über Trichomycosis pal- 
mellina (Pick). 

Müllern-Aspegren erwähnt seine Versuche, dureh Züchtung 
den Mikroorganismus dieser gewöhnlichen Hautkrankheit zu finden; wie 
übrige Forscher, so konnte auch er auf diesem Gebiete ein positives Re¬ 
sultat nicht erzielen. 

Karl Marcu8 (Schriftführer). 


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Fachzeitschriften. 


The British Journal of Dermatology. 1911. 

Nr. 10. 

Morris, Malcolm undDore, Ernest. Die Behaudlung 
der Akne mit Vakzinen, p. 311. 

M orrisund Do re loiten ihre interessanten Ausführungen, 
die auf dem australischen medizinischen Kongreß, Sept. 1911, vor¬ 
getragen wurden, mit einem Kapitel über die Bakteriologie der 
Akne vulgaris ein, um dann auf die bisher niedergelegten Er¬ 
gebnisse anderer Autoren mit der Vakzinebehandlung zu sprechen 
zu kommen. Sie selbst unterscheiden für die Vakzinebehandlung 
folgende drei Gruppen: 

1. Fälle mit schweren, tiefsitzenden, furunkelähnlichen 
Pusteln, die große Gebiete einnehmen, bei denen die Staphy¬ 
lokokken prädominieren und der Aknebazillus Bchwer zu 
finden ist. 

2. Fälle mit oberflächlichen indolenten Veränderungen, 
hauptsächlich entzündeten Komedonen, welche meist nicht in 
ein papulöses Stadium übergehen, mit geringer Pustulation. 

3. Fälle, die Kombinationen der ersten und zweiten Klasse dar- 
stelleD. Fälle der ersten Art werden mit Vorteil mit Staphy¬ 
lokokkenvakzine behandelt, doch muß sich die Behandlung über 
Monate erstrecken und lokale und allgemeine Behandlung darf 
nicht unterbleiben. Bei der zweiten Klasse gibt oft die Behand¬ 
lung mit Äknebazillusvakzine gute Resultate. Bei Fällen der 
dritten Klasse kommen gemischte Vakzinen in Betracht: Aber 
bei allen Fällen mit Vakzinebehandlung muß zugleich eine lo¬ 
kale und allgemeine Behandlung stattfinden. 

Die Vakzinebehandlung stellt eine Unterstützung der üb¬ 
lichen Aknetherapie dar. Sie wirkt öfters glänzend, aber es be¬ 
steht große Neigung zu Rückfällen. 

Adamson, H. ö. Rezidivierender H'erpes der Gesä߬ 
gegend. p. 322. 

Adamson betont, daß rezidivierender Herpes zwar im 
Gesicht und an den Genitalien zu den häufigsten Vorkomm- 


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Fachzeitschriften. 


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nissen gehört, aber an anderen Körperteilen eine Seltenheit 
darstellt. Er berichtet über einen selbst beobachteten Fall am 
Gesäß und drei ähnliche Beobachtungen Sequeiras. 

Sequeira, J. H. DieBehandlung desintranasalen 
Lupus mit Jodnatrium und Wasserstoffsuperoxyd 
(Pfannenstiels Methode), p. 327. 

Wie Sequeira hervorhebt, beruht Pfannenstiels Me¬ 
thode auf der Tatsache, daß bei Gegenwart von Ozon Jodide 
zersetzt werden und Jod frei wird. 

Das Verfahren verläuft folgendermaßen: der Patient er¬ 
hält täglich 0,3 g Natriumjodid, verteilt auf 6 Portionen. Jeden 
Morgen wird die Nasenhöhle mit Kochsalz und Borsäure ge¬ 
reinigt. getrocknet und mit einem sterilen Gazetampon gefüllt. 
Der Patient erhält eine Flasche mit 2°/ 0 igem Wasserstoff¬ 
superoxyd und eine Pipette, mit der er ständig den Tampon 
feucht hält. 

Scott, H. M. Bericht über 700 Fälle von Tinea 
capitis, p. 330. 

Von den 700 Fällen Scotts von Tinea capitis waren 629 
Fälle von Mikrosporie, 62 verursacht durch den Endothrix. Es 
handelte sich um Kinder im Alter von 6 bis 8 Jahren. Sie 
wurden mit Röntgenstrablen nach der von Kienböck ange¬ 
gebenen, von Adamson modifizierten Methode behandelt. 

Pernet, George. Ichthyosis hystrix. p. 332. 

Pernet empfiehlt die Behandlung der Ichthyosis hystrix, 
die man besser als Naevus bezeichnen sollte, durch den Paquelin. 

Fritz Juliusberg (Posen). 


Giorn. fttal. d. mal. veneree e de 11a pelle. 
Heft IV. 1911. 

Lombardo, C. Über die Resorption der durch 
intramuskuläre Injektion einverleibtei^ Queck¬ 
silberpräparate. p. 453. 

Aus den zahlreichen Versuchen Lombardos geht hervor: 

1. Die ovalen Räume, die man innerhalb der Injektions¬ 
herde von unlöslichen Quecksilbersalzen und um dieselben herum 
findet, sind bedingt durch die fettigen Substanzen, in denen 
die Salze gewöhnlich suspendiert sind. 

2. Die nekrotische Zone, die man einige Male rapid sich 
bilden sah um das in die Muskeln injizierte graue Öl, wird 
nicht bedingt durch die Wirkung des metallischen Quecksilbers, 
sondern durch Substanzen, die sich im Vehikel gelöst haben 
oder ihm hinzugefügt worden sind. 


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Fachzeitschriften. 


31 


3. Die schwarzen Granulationen, die man um die Queck¬ 
silbertropfen und im benachbarten Gewebe findet, sind zum 
größten Teile zurückzuführen auf fein verteiltes Quecksilber 
oder auf Verunreinigungen desselben. 

4. In den Herden löslicher Salze hat man keine Reduktion 
dieser zu metallischem Hg, bei vielen von den unlöslichen hat 
man sie in verschiedenem Grade, während sich jedoch eine lös¬ 
liche Quecksilberverbindung differenziert. 

5. Das metallische Hg wird innerhalb der Muskeln nicht 
durch die Entwicklung von Quecksilberdämpfen resorbiert oder 
weil es von Phagozyten aufgenommen und in den Kreislauf 
gebracht wird, sondern infolge von Oxydationsprozessen beson¬ 
ders durch Vermittlung der eingewanderten und neugebildeten 
Zellen. 

6. Alle Hg-Präparate werden resorbiert, nachdem sie in 
komplizierte organische Verbindungen umgewandelt sind, haupt¬ 
sächlich in Form von Chloralbuminaten, die im Plasma gelöst 
oder in den Leukozyten aufgespeichert sind. 

7. Diese Verbindungen erleiden, nachdem sie in den Kreis¬ 
lauf und in die Organe eingetreten sind, weitere Modifikationen, 
bis sie endgültig verarbeitet und eliminiert werden. 

Senslni. P. Beitrag zum Studium der Meiostag- 
minreaktion bei der Syphilis, p. 473. 

Aus den Experimenten Sensinis geht hervor, daß die 
Meiostagminreaktion bei vier Fällen von primärer Syphilis nur 
in einem Falle positiv war. Die gleichzeitig ausgeführte Wasser- 
roannsche Reaktion gab in zwei Fällen positives Resultat. In 
diesen beiden Fällen mit positiver W.-R. bestand das Syphilom 
seit 25—35 Tagen, während es sich in den beiden Fällen mit 
negativer W.-R. erst seit 15 - 18 Tagen entwickelt hatte. Der 
Kranke mit positiver Meiostagminreaktion hatte das Syphilom 
seit 35 Tagen. 

Bei 12 Fällen von sekundärer Syphilis war die Meiostag¬ 
minreaktion in fünf Fällen negativ, während die W.-R. immer 
positiv war. Der hohe praktische Wert der W.-R. geht daraus 
hervor, daß sie in diesen 12 Fällen positiv ausfiel, ein Resultat, 
das den klinischen Erscheinungen vollkommen entsprach. 

Bei sechs Fällen von tertiärer Lues war die W.-R. immer 
positiv, während die Meiostagminreaktion dieses Resultat nur 
in zwei Fällen zeigte. 

Bei zwei Fällen parasyphilitischer Erkrankungen waren 
beide Reaktionen negativ. 

Die wenigen untersuchten Fälle genügen dem A. nicht, 
um ein klares und definitives Urteil über die Meiostagminreaktion 
auazusprechen. Wenn einerseits durch die Untersuchungen die 
Genauigkeit des wissenschaftlichen Prinzips, auf das sich die 


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Reaktion stützt, bestätigt wird, so zeigen doch anderseits die 
Befunde, daß die von As coli undlzar angegebenen Methoden 
uns nicht erlauben, die Meiostagminreaktion als ein für die 
Praxis hinreichend sicheres Mittel zur Diagnose der Syphilis 
anzusehen. Diese Reaktion kann nicht — wie es wegen ihrer 
großen Einfachheit zu wünschen wäre — die W.-R. ersetzen; 
dieser muß, wenigstens für den Moment, die erste Stelle unter 
den iür die Syphilis vorgeschlagenen und verwertbaren sero¬ 
diagnostischen Methoden reserviert werden. 

Stanziale, R. Experimentelle Studie über die 
Infektion mit Lupus bei Meerschweinchen, p. 484. 

Stanziale hat durch subkutane Inokulation infektiösen 
Materials, das Formen von Knötchenlupus entnommen wurde, 
bei Meerschweinchen einen torpiden Prozeß von Tuberkulose 
erhalten, der im wesentlichen charakterisiert war durch Drüsen¬ 
schwellungen von harter Konsistenz und mit deutlicher Tendenz 
zur Zirrhose. Sie zeigten keine Entzündungserscheinungen, hatten 
einen sehr langsamen Verlauf und erreichten bedeutende Di¬ 
mensionen, nämlich bis zur Größe einer Haselnuß in den dem 
Inokulationspunkte zunächst gelegenen Drüsen. 

Einige Male erhielt A. durch weitere Inokulationen von 
Tier zu Tier eine vorwiegend toxische Form, welche die Meer¬ 
schweinchen in relativ kurzer Zeit zum Tode brachte. 

In den Fällen, in denen diese Intoxikation fehlte, repro¬ 
duzierte sich dieselbe glanduläre Form, welche den einzigen 
Ausdruck der erlittenen Infektion darstellte. 

Nur ausnahmsweise entwickelte sich infolge der Inokulation 
eine Form von Tuberkulose in den inneren Organen mit sehr 
langsamem Verlauf. 

Der histologische Befund ergab die Zeichen eines tuber¬ 
kulösen Prozesses fibrösen Charakters. 

Die Einzelheiten der Arbeit (Angaben über die von an¬ 
deren Autoren erhaltenen Resultate, die bei den Versuchen 
angewandte Technik, Abbildungen histologischer Präparate) sind 
im Original naebzusehen. 

Bottelli, C. Beitrag zum Studium des Pemphi¬ 
gus vegetans Neumann. p. 498. 

Nachdem Bottelli auf die bakteriologischen und ana¬ 
tomisch-pathologischen Befunde vieler Autoren bei Pemphigus 
vegetans Neumann hingewiesen hat, gibt er selbst eine aus¬ 
führliche klinische und histologische Beschreibung eines im 
Ospedale maggiore zu Mailand von ihm beobachteten Falles 
der Erkrankung. 

Klinisch war das Krankheitsbild vollkommen: bullöse 
Eruptionen, Evolution der Oberfläche zur Vegetation anstatt 
zur Heilung, Vorhandensein der besonderen Eigenschaften dieser 


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Veget&tionen (roter, von Epithel entblößter Band und vegetierende 
denno-epiderinoidale Erhebung); charakteristischer Sitz der 
Erkrankung (wenig befallen waren Füße und Hände, mehr die 
Beine, aber vor allem die Ingninalgegend und das Abdomen 
bis zum Nabel, Ano-genitalregion, Achselhöhle, Beugeseite der 
oberen Extremitäten entsprechend der Ellbeuge, es bestanden 
ferner große vegetierende Zonen an den Schenkeln und an der 
Dorso-Lumbalgegend, am Kopf waren die Perioral- und Peri¬ 
orbitalregion erkrankt); subjektive, an besonderen Erscheinun¬ 
gen arme Symptomatologie, progressiver Verfall der Kräfte der 
Kranken mit gleichzeitiger Modifikation in der Evolution der 
vom Epithel befreiten Flächen je mehr sich die Erkrankung 
dem Ende nähert (Aufhören der Vegetation, partielle Regression 
der schon gebildeten Vegetationen), die oft beobachtete Kom¬ 
plikation mit Diarrhoe und schließlich der Exitus letalis. 

Fine besonders charakteristische Eigenschaft in dem von 
A. beobachteten Falle war die Anwesenheit von rein zirkulären 
oder serpiginösen oder polyzyklischen erythematösen Formen, 
die sich zentrifugal ausbreiteten und an einem bestimmten 
Punkte ihrer Evolutionen aufgehalten wurden durch das Auf¬ 
treten kleiner bullöser Zonen am äußeren Rande, die in der 
Folge vegetierend wurden. 

Nicht allen Blasen war ein Erythem vorausgegangen, ein 
großer Teil derselben war auf gesunder Haut aufgetreten, und 
in derselben Zeit entwickelten sich andere auf erythematösen 
Zonen. 

Auch in dem von A. beschriebenen Falle war man im 
Anfang der Erkrankung in den von vielen Autoren begangenen 
diagnostischen Irrtum verfallen, die Hautmanifestationen als 
Inetisch anzusehen, so daß für längere Zeit eine Hg-Kur durch¬ 
geführt wurde. Dieser Irrtum erlaubte noch einmal festzustellen, 
daß diese Behandlung beim Pemphigus vegetans Neu mann 
absolut wirkungslos ist, daß die Krankheit sogar rapid fort- 
schritt und daß eine Verschlimmerung der Munderscheinungen 
durch das Hinzutreten einer merkuriellen Stomatitis erfolgte, 
die bis zum Tode hartnäckig fortdauerte und eines der größten 
Leiden der Patientin darstellte. 

Bottelli erwähnt die Erkrankungen, mit denen der Pem¬ 
phigus vegetans Neumann verwechselt werden könnte, näm¬ 
lich vor allem die Syphilis vegetans, den vegetierenden Jodis- 
mns und Bromismus und die vegetierenden Formen von poly¬ 
morpher Dermatitis dolorosa und er gibt die Merkmale an, 
die dazu dienen, eine Differentialdiagnose zu stellen. 

In der Arbeit sind die Befunde der histo-pathologischen 
Studien, der Blutuntersuchung, der Stoffwechselstudien und der 
bakteriologischen Untersuchungen enthalten, die alle nicht we- 

ArehJr £ Itormst. n. Syph. Bd. CXII. 3 


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Fachzeitschriften. 


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sentlich von denen früherer Autoren abweichen. Besonders 
charakteristisch ist die ausgesprochene Eosinophilie des Blutes 
und des histologischen Inhalts des Hautinfiltrates; aber keine 
von diesen hat absoluten Wert und ist ausschließlich beim 
Pemphigus vegetans zu finden, so daß sie dazu dienen könnte, 
diese deutlich von anderen Krankheiten zu unterscheiden. Für 
die Differentialdiagnose kommen nur die rein klinischen Merk¬ 
male in Betracht. 

Tuecio, G. Multiple Hautulzerationen durch 
Stapliylococcus pyogenes, mit serpiginöser Ent¬ 
wicklung und chronischem Verlauf, inneren Ur¬ 
sprungs. p. 520. 

Bei dem von Tuccio in der Philippsonschen Klinik 
zu Palermo beobachteten und mit all seinen klinischen Erschei¬ 
nungen ausführlich im Original beschriebenen Falle bestand 
die Anfangsläsion in einem kleinen geröteten und hervorragenden 
Knötchen, das sich schnell in eine von einem entzündlichen 
Hof umgebene Pustel umwandelte. Schon in diesem Moment 
bestand in den tiefen Dermaschichten und im subkutanen Ge¬ 
webe ein wahrer Abszeß mit zentraler Nekrose. Oft eliminierten 
sich der Eiter und das nekrotische Gewebe und der Prozeß 
ging zurück, eine punktförmige Narbe hinterlassend, analog 
dem, was bei der gewöhnlichen Furunkulose vorkommt. Zu¬ 
weilen aber schritt die Erkrankung weiter, der Abszeß ver¬ 
größerte sich, die Nekrose wurde ausgedehnter, es bildete sich 
also eine wirkliche Ulzeration; in diesen Bedingungen gelang 
es die Krankheit aufzuhalten durch eine breite Exzision in 
völlig gesunder Haut. Wenn das nicht geschah, so fuhr der 
Prozeß fort, sich peripher langsam auszudehnen; andere 
eitrige Ansammlungen bildeten sich unterhalb der Ränder der 
ursprünglichen Ulzeration, die auf diese Weise auf lange Strecken 
hin unterminiert wurden und infolge zirkumskripter Nekrosen 
ein siebförmiges Aussehen darbieten konnten. Die Progression 
der Erkrankung kündigte sich klinisch an durch eine lebhafte 
Rötung der Ränder der präexistierenden Ulzerationen und durch 
vermehrte Schmerzhaftigkeit. In diesem Zustande diente keinerlei 
noch so geeignete Behandlung dazu, den Verlauf des Prozesses 
aufzuhalten, der sich immer mehr in der Fläche ausdehnte, 
während er in der Tiefe nicht das subkutane Gewebe über¬ 
schritt. Im Laufe einiger Monate konnte die Krankheit so aus¬ 
gedehnte Regionen der Hautoberfläche befallen. Aber während 
diese exzentrische Progression fortdauerte, wies der zuerst be¬ 
fallene Teil, der gewöhnlich das Zentrum der erkrankten Zone 
darstellte, spontan Reparationsvorgänge auf; die Geschwüre 
reinigten sich, die Granulationen nahmen ein gutes Aussehen 
an, und bald bedeckte sie neugebildetes Epithel. Diese Reparation 


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Fachzeitschriften. 


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fand kontinuierlich vom Zentrum nach der Peripherie hin statt, 
aber nicht immer mit derselben Aktivität, mit der der Ulzera- 
tionsprozeß fortschritt; so war zuweilen die periphere ulzerierte 
Zone breiter als die zentrale schon vernarbte, zuweilen dagegen 
hatte man eine breite Narbe, umgeben von einer schmalen 
Linie von Ulzerationen. 

Manchmal erfolgte der Repnrationsprozeß auf andere, sehr 
charakteristische Art; unterhalb der unterminierten Ränder 
hörte die Eiterung auf; dieselben waren dann, da ihre Vitalität 
intakt geblieben war, dem unterliegenden Granulationsgewebe 
adhärent, von ihrer Peripherie aus drang schnell das Epithel 
vor und bedeckte den Grund der benachbarten Ulzerationen. 
So konnte man inmitten von Narbengewebe etwas erhabene 
üautstellen erkennen, die die Charaktere normaler Haut be¬ 
wahrt hatten. 

Die Läsionen wiederholten sich verschiedene Male im 
Laufe von vier Jahren, manifestierten sich gleichzeitig afi weit 
auseinanderliegenden Stellen der Hautoberfläche, ohne daß 
Allgemeinstörungen vorausgingen oder die Hautalterationen 
begleiteten, ohne daß man bei der Kranken eine besondere 
krankhafte Diathese oder eine bemerkenswerte Störung des 
organischen Stoffwechsels hätte finden können. 

Die durch Tierexperimente und kulturelle Untersuchungen 
gelieferten Daten erlaubten die Ursache der Erkrankung zu 
präzisieren. Das ausschließliche Vorkommen des Staphylococcus 
pyogenes nicht nur in dem von den schon gebildeten Ulzerati¬ 
onen herrührenden Eiter, sondern auch in dem der noch ge¬ 
schlossenen Pusteln und in dem Eiter des experimentell beim 
Kaninchen erzeugten Abszesses, ließ die Annahme gerechtfertigt 
erscheinen, daß dieser Mikroorganismus das einzige pathogene 
Agens der Erkrankung sei. Wenn in den Schnitten der exzi- 
dierten Stücke der Staphylokokkus nicht gefunden wurde (wie 
überhaupt kein anderer Mikroorganismus), so darf dies nicht 
verwundern in Anbetracht der Schnelligkeit, mit der zuweilen 
die pyogenen Kokken aus dem erkrankten Gewebe verschwinden. 

Schwieriger war die Feststellung der Pathogenese der Er¬ 
krankung. Mit der Annahme einer zufälligen Infektion von außen 
ließ sich der Verlauf der Erkrankung nicht erklären. 

Wenn diese Erklärung genügen kann für die gewöhnlichen 
Infektionen durch pyogene Kokken, bei denen die Infektion 
immer an benachbarten Punkten oder an Stellen erfolgt, die 
wegen ihrer Lage oder Funktion einer direkten oder indirekten 
Beschmutzung ausgesetzt sind, so könnte sie doch nicht für 
den von A. beschriebenen Fall ausreichend sein, bei dem die 
Erkrankung gleichzeitig an weit voneinander entfernten Punkten 
ausbracli, wo sich mehrmals Rezidive zeigten nach Intervallen 

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F achzeitschriften. 


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vollkommener Integrität der Ilant und nicht immer infolge 
lokalen Traumas. Man muß deshalb einen inneren Ursprung 
des Krankheitsprozesses annehmen in dem Sinne, daß der Sta¬ 
phylokokkus, nachdem er einmal in einer durch die Anamnese 
nicht zu bestimmenden Epoche durch eine banale Läsion in 
den Organismus eingedrungen war, sich in einem inneren Or¬ 
gane festgesetzt und von diesem aus durch Gelegenheitsursachen 
(Trauma, Erkältung) sukzessive Invasionen in die Haut ver¬ 
anlaßt habe, wo er, günstigere Bedingungen findend, seine ganze 
pathogene Aktivität entfaltet habe. Und der einzige Propagations¬ 
weg, der uns diese rapiden Emigrationen nach entfernten Punkten 
erklären kann, ist offenbar der Blutkreislauf. 

Serpiginöser Phagedänismus infolge Syphilis oder Ulcus 
molle war im beschriebenen Falle auszuschließen, ebenso Im¬ 
petigo herpetiformis. 

Die von A. beobachtete Erkrankung ist wenig ähnlich 
den bekannten Hautaffektionen, und wenn sie auch zu den von 
den gewöhnlichen Eitererregern hervorgernfenen gehört, 60 
differenziert sie sich doch wegen ihrer eigenartigen Entwicklung, 
wegen der Besonderheiten ihres Verlaufs und wegen ihrer wahr¬ 
scheinlichen Pathogenese scharf von den anderen bislang be¬ 
schriebenen Prozessen gleicher Natur. J. Ul 1 mann (Rom). 


Annales des maladies des Organes gönito- 
urinaires. 1911. Heft 19 n. 17. 

Cealic und Hcresco. Einige Betrachtungen über 
die Pathogenität der Nierentuberkulose im An¬ 
schluß an zwei Autopsien, p. 1441. 

Bei Fall 1 war linke Lunge und rechte Niere, bei Fall 2 
rechte Lunge und linke Niere tuberkulös. Die Pleurablätter 
waren nicht verwachsen, die Mediastinaldrüsen unversehrt, auch 
mikroskopisch einwandsfrei. Da also sogar kein Zusammenhang 
oder Kontakt zwischen den einzelnen kranken Organen vor¬ 
handen ist, so schließen die Verfasserdaraus, daß die Tuber¬ 
kulose sich hämatogen verbreitet, nicht auf dem Lymphwege. 

Cealic und Strominger. Über die verschiedenen 
Resultate der perinealen Prostatotomie bei blen- 
norrhagischen Abszessen der Prostata mit beson¬ 
deren Betrachtungen über die Heilung der Blen- 
norrhagie. p. 1447. 

Die Schlußfolgerungen der 22 Beobachtungen sind folgende: 
Die perineale Inzision bei blennorrhagischen Abszessen der 


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Fachzeitschriften. 


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Prostata ist eine gutverlaufende Operation und die Resultate 
sind ausgezeichnet. 

Durch die Inzision des Prostataabszesses heilt man nicht 
nur die Prostatitis, sondern man erleichtert auch die Heilung 
der Blennorrhagie, die sonst manchmal äußerst hartnäckig ist. 

Mikhailoff. Syphilis der Blase und der oberen 
Harnwege. p. 1537. 

Eine Dame von 39 Jahren leidet seit 15 Jahren an Nieren¬ 
beschwerden, seit 5 Jahren sind periodisch wiederkehrende 
Blutungen aufgetreten. Bei der Zystoskopie sah man die linke 
Ureterenmündung erweitert und gewulstet und ringsherum 
punktförmige impetigoähnliche Affektionen, die sich auch an 
anderen Stellen der Blase fanden, ferner roseola-artige Flecke. 
Eine Blutuntersuchung war negativ, eine spätere positiv. Durch 
antisyphilitiscbe Behandlung schwanden, wie man mit dem Zy- 
stoskop genau verfolgen konnte, die Affektionen der Blase und 
die Urinmenge, die vorher sehr verringert war, wurde wieder 
normal. 

Girolamoli Virghi. P rimäre tuberkulöse Zy¬ 

stitis. p. 1542. 

Primäre Blasentuberkulose gibt es nach den Erfahrungen 
des Verfassers tatsächlich, wenn auch die sekundäre Erkran¬ 
kung der Blase häufiger ist Wilhelm Bartsch (Breslau.) 


Dermatologisohe Zeitschrift. Heft 10. 

Tomaschewsky. Kulturelle und experimentelle 
Untersuchungen über Achorion Schönleinii und 
Achorion Quinkeaneum. p. 888. 

Durch die Entdeckung Schönleins und die experimen¬ 
tellen Forschungen Remaks und die Darstellung von Rein¬ 
kulturen durch Grawitz und Duclaux war die ätiologisch 
einheitliche Auffassung des Favus für lange Zeit unbestritten. 
Erst Q u i n k e trat für die Pluralität des Favuserregers ein und 
unterschied anfangs drei (a, ß, y) Pilzstämme, später nur zwei 
« und y. Der y-Pilz ist nach Quinke dadurch ausgezeichnet, 
daß er langsam wächst, tief in den Nährboden eindringt, als aus¬ 
schließliches Feld seiner pathologischen Tätigkeit nahm Quinke 
den behaarten Kopf an. Sein Pilz wächst verhältnismäßig rasch 
auf allen Nährböden, in der Zimmertemperatur, gedeiht haupt¬ 
sächlich auf der Oberfläche. Er ist nicht imstande in die Haar¬ 
wurzelscheide einzudringen, die durch ihn gesetzten Läsionen 


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Fachzeitschriften. 


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heilen ungemein rasch, sein ausschließliches Feld beim Menschen 
ist die mit Lanugo bedeckte Haut. Impfversuche mit dem y-Pilz 
ergaben Q u i n k e bei vier Menschen, sechs Mäusen und zwei Hun¬ 
den negative Resultate. Inokulationen des Verf. mit dem y- Pilz 
fielen beim Menschen, bei vier von 9 Mäusen, bei vier Hunden posi¬ 
tiv aus. Da Quinke diesen Pilz öfter bei favuskranken Mäusen 
fand, hielt er die Maus für dessen ursprünglichen Wirt. Q u i n k e s 
Ansicht, daß Favus der Lanugo-tragenden Haut stets durch den 
a-Pilz hervorgerufen sei, wird durch eine Reihe von Autoren 
widerlegt, welche bei diesen Fällen den y -Pilz fanden, während 
der a-Pilz überhaupt nicht gefunden wurde. Mit der Zahl der 
Publikationen vermehrte Bich auch die Zahl der als Favuserre¬ 
ger bezeichneten Pilzarten. Seit der Benutzung unserer kon¬ 
stanten Nährboden, welche aus einer Zuckerart, Pepton, Agar 
und Wasser bestehen, ist es immer gelungen, a- und y-Pilz von 
einander zu trennen. In den auf diese Weise untersuchten Fäl¬ 
len von Kopffavus fand sich stets der y-Pilz, das Achorion 
Schönleinii auch in jenen Fällen, die nicht zur Skutulumbil- 
dung führen. In den Hautaffektionen dieser Kranken findet man 
denselben Pilz u. zw. sowohl in den trichopbytieartigen sowie 
favusartigen Herden. Die Kulturen charakterisieren sich durch 
ihr relativ langsames Wachstum, ihre wachsartige, zerebriforme 
Oberfläche, ihr ausgesprochenes Stickstoff- und geringes Sauer¬ 
stoffbedürfnis. Das Wachstum ist um so üppiger, je pepton¬ 
reicher der Nährboden ist. Charakteristisch sind weiter die 
mikroskopischen Merkmale. Das Myzel ist dick, plump, ver¬ 
zweigt sich bizarr wie Äste einer Eiche, zeigt schon im Beginn 
kugelige Aultreibungen, welche sich oft rosenkranzartig zusam¬ 
menschließen. Besonders charakteristisch sind die gabligen 
rehgeweihartigen Verzweigungen mit den kugeligen Auftreibungen 
der Myzelenden, sowie die Bildung der sog. „gelben Körnchen“. 
Es sind dies Protoplasmaanhäufungen in den Myzelauftreibungen, 
welche schließlich zum Platzen derselben führen. Der y-Pilz 
kommt vor allem beim Menschen vor, seltener bei Tieren, speziell 
bei Mäusen. Impfungen bei Tieren wurden von vielen Autoren 
teils mit positivem, teils mit negativem Resultate durchgeführt. 
Tomasczewskys Impfungen beweisen, daß man mit Reinkul¬ 
turen des Achorion Schönleinii bei Kaninchen, Katzen, 
Hunden und Hühnern nach 2—3 Wochen Favus erzeugen kann. 
Aber nur bei den Hühnern haben die Skutula längeren Be¬ 
stand. Bei Meerschweinchen kommt Skutulabildung nur in einem 
Teile zustande, schwindet sehr bald wieder, bei Ratten und 
Mäusen ist die Infektion fast nie gelungen. Der a-Pilz ist un- 
gemein selten. Charakteristisch ist für seine Kulturen sein rasches 
Wachstum, Bildung eines watteähnlichen Flaumes, Pigment- 
bildung an der Unterfläche und ausgesprochenes Sauerstoffbe- 


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dürfnis. Seine Myzelfäden sind zart, regelmäßig, gerade verlau¬ 
fend, meist spitzwinkelig verzweigt. Nach wenigen Tagen treten mit 
Ektosporen dicht besetzte, unverzweigte FruchtbypheD, später 
von trauhenförmigem Bau auf und endlich gefächerte Spindel¬ 
sporen. Der Kopffavus ist in allen Fällen durch den /-Pilz 
hervorgerufen, ln einem Falle scheint aber der a-Pilz eine 
schildchenartige Erkrankung ohne Erkrankung der Haare her¬ 
vorgerufen zu haben. Der a-Pilz, dessen ursprünglicher Wirt 
die Maus zu sein scheint, zeigt bei Impfungen von Ratten fast 
stets, bei grauen und weißen Mäusen regelmäßig negative Re¬ 
sultate. Bei Kaninchen, Katzen, Hunden und Hühnern ruft er 
ebenso wie der /-Pilz Favus hervor, die Erscheinungen sind 
ausgeprägter und länger wie beim y-Pilz. Besonders auffallend 
sind die Erscheinungen beim Meerschweinchen. Während sich 
beim /-Pilz wenn überhaupt spärliche Skutula entwickeln, tritt 
beim a-Pilz regelmäßig nach 7—9 Tagen eine mächtige Schild¬ 
chenbildung auf, die sich im Laufe einer Woche im ganzen 
abzustoßen pflegt, wobei anscheinend eine dauernde Hautimmunität 
zurückbleibt. 

Mayer, F. M. Über Erfahrungen mit Adrenalin¬ 
anämie (nach Reicher und Lenz) für die Röntgen¬ 
therapie. p. 904. 

Mayer hat die von Lenz und Reicher angegebene 
Methode im Lichtinstitut der Charite nachgeprüft. Zur Durch¬ 
führung der Methode sind zwei Lösungen notwendig. Adrenalin 
in Lösung 1:1000 (es wurde Adrenalin Takamine benützt) so¬ 
wie eine 0 - 9°/ o Kochsalzlösung, der zum Zwecke der Herab¬ 
setzung der Schmerzhaftigkeit Novokain 5:1000 zugesetzt wurde. 
Je nach der Größe des Herdes wurde 0‘2—0'6 Adrenalin ge¬ 
nommen, welches mit Novocain-Kochsalzlösung auf 3 bis 4 ccm 
verdünnt wurde. Nach intrakutaner Injektion des Herdes wurden 
sofort % Volldosen verabreicht, nächsten Tag unter denselben 
Kautelen nochmals dieselbe Dosis. Dann wurde mit weiterer 
Röntgenbestrahlung 18—20 Tage gewartet. In der Zwischenzeit 
aber erhielten die Patienten 2—3 mal wöchentlich Adrenalin, ev. 
auch in den Tumor selbst eingespritzt. Schädliche Einflüsse 
der Injektion wurden nicht beobachtet. Die erste Gruppe der 
behandelten Patienten betrifft 3 Kankroide der Haut, welche 
auch einfache Röntgenbestrahlung nicht heilten. In allen drei 
Fällen, welche je 4 1 /, Volldosen in 6 Sitzungen erhielten, zeigten 
die Kankroide rasche Rückbildung. Die zweite Gruppe umfaßt 
vier Patientinnen mit Metastasen nach Mammakarzinomen. In 
einem dieser Fälle war der Erfolg vollkommen negativ, in den 
3 anderen gelang es die Tumoren deutlich zu verkleinern, die 
Schwellung und Schmerzhaftigkeit des Armes zurückzubringen. 
Die dritte Gruppe betrifft tuberkulöse Drüsenerkrankungen. In 


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Fachzeitschriften. 


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allen drei Fällen konnte ein schnelles und deutliches Zurück- 
gehen der Drüsenmassen konstatiert werden. Die Methode er* 
möglicht jedenfalls ohne Schädigungen der Haut größere Dosen 
und in kürzerer Zeit zur Anwendung zu bringen. 

Fimmen. Über einen Fall von Psoriasis vulgaris 
auf Furunkulose-In zisionsnarben. p. 914. 

Der 18 Jahre alte Patient hat eine Furunkulose auf Nacken, 
Kopf und Schulter durchgemacht, wobei mehrere Inzisionen 
gemacht wurden. Am Tag der Entlassung bemerkte er einen Aus¬ 
schlag am Körper. Es finden sich typische Psoriasiseffloreszenzen 
am behaarten Kopfe und am Körper überall dort, wo Inzisions¬ 
narben sitzen. Es ist sehr verlockend anzunehmen, daß es sich 
hier um Infektion von außen gebandelt habe. Es gibt in der 
Literatur eine Anzahl Fälle, welche für die Verimpfbarkeit der 
Psoriasis sprechen. Fritz Porges (Prag). 


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Geschlechts-Krankheiten. 


Syphilis. Therapie. 

Reise and Krzysztalowicz. Zur therapeutischen Bedeu¬ 
tung des Arsenobenzols „606“, Wiener klinische Wochenschrift. 
1911. Nr. 7. 

In der Zusammenfassung der ausführlichen Arbeit geben die Autoren 
der Überzeugung Aasdruck, daß im Arsenobenzol ein mächtiges Mittel 
zur Bekämpfung der syphilitischen Erscheinungen gewonnen wurde. Wir 
besitzen nach der Meinung der Autoren im Arsenobenzol ein Antisyphi- 
litikum, dessen therapeutische Bedeutung, was die Promptheit der Wir¬ 
kung anbelangt, dem Quecksilber in der Mehrzahl der Fälle überlegen ist. 
Zweitens entfaltet das Arsenobenzol in jenen Fällen eine eminente 
Wirkung, wo das Quecksilber entweder gänzlich versagt oder sogar 
schädlich wirkt. Viktor Ban dl er (Prag). 

Hahn. Zur Applikationsweise des Salvarsans. Wiener 
klin. Woch. 1911. Nr. 7. 

Der Autor schlägt vor, die zur intravenösen Injektion gebräuchliche 
Lösung von Salvarsan zur subkutanen Iojektion zu verwenden, wobei eine 
mildere, nicht so stürmische, wohl aber sichere Wirkung zu erwarten ist. 

Viktor Bandler (Prag). 

Ehrmann. Erfahrungen über die Behandlung der Sy¬ 
philis mit Arsenobenzol. Wiener klin. Woch. 1911. Nr. 3. 

Nach Ehrmanns Erfahrungen haben wir im Arsenobenzol ein 
Mittel, welches insbesondere bei der malignen Lues die Erscheinungen 
schnell zurückbildet, dabei den Allgemeinzustand hebt und die Syphilome 
der sekundären and tertiären Stadien rasch zur Resorption bringt. 

Viktor Band ler (Prag). 

Ullmann und Haudek. Röntgenologische Studien zur 
Resorption von Quecksilber und Arsenobenzolinjektionen. 
Wiener klin. Woch. 1911. Nr. 3. 

Nach den Befunden der Autoren sollte das Iqjektionsverfahren mit 
schwerlöslichen Substanzen in der Syphilidologie einer Revision unterzogen 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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werden. Für die hiezu nötigen Studien verdient das Röntgen verfahren 
in erster Linie herangezogen zu werden, da eine Reihe von Fragen, ins¬ 
besondere auch die der sogenannten Remanenz, mittels derselben der 
Lösung zugeführt werden könnte. Im besonderen scheint es, als ob das 
einmalige Injizieren größerer Quantitäten, wie Salvarsan 0*6, sich nicht 
empfehlen dürfte, da offenbar von der injizierten Dosis nur ein kleiner 
Teil zur raschen Resorption und kurativen Wirkung gelangt, zur sympto¬ 
matischen Wirkung wohl auch genügt, während größere Mengen im 
Körper unverbraucht Zurückbleiben oder gar schädigend wirken könnten. 
Will man an der intramuskulären Injektionsraethode von „606“ festhalten, 
so dürfte sich die Applikation mehrerer kleiner Dosen gleichzeitig oder 
in zeitlichen Intervallen am ehesten empfehlen. 

Viktor Ban dl er (Prag). 

Klausner. Über Ikterus nach Salvarsan. Münch, medizin. 
Wochenschr. 1911. Nr. 11. 

Klausner berichtet über 4 Fälle von ausgesprochenem Ikterus 
nach der Injektion von Salvarsan. Einer der Fälle verdient insofern ein 
besonderes Interesse, als der Ikterus erst 14 Tage nach der Einspritzung 
auftrat. Verfasser glaubt annehmen zu können, daß es sich hier um eine 
„Spätreaktion 1 * des Salvarsans im Sinne Wechselmanns handelte. 

Oskar Müller (Recklinghausen). 

Sieskind. Das Verhalten des Blutdrucks bei intrave¬ 
nösen Salvarsaninjektionen. München, medizin. Woohensohrift. 
1911. Nr. 11. 

Die vou Sieskind angestellten Untersuchungen über das Verhalten 
des Blutdruckes bei intravenösen Salvarsaninjektionen ergaben, daß nach 
Salvarsanapplikation genau wie bei den anderen Arsenpräparaten eine 
Blutdrucksenkung eintritt, die jedoch nicht so hochgradig ist, daß das 
Leben der Patienten gefährdet wird. Kontraindiziert erscheint die intra¬ 
venöse Salvarsaninjektion bei Fällen mit primär sehr niedrigem Blutdruck. 

Oskar Müller (Recklinghausen). 

Werther. Über die Neurorezidive nach Salvarsan, über 
Abortivheilung und weitere Erfahrungen. Münch, med. Woch. 
1911. Nr. 10. 

Gelegentlich eines Vortrages in der Gesellschaft für Natur- und 
Heilkunde Dresden, berichtet Werther über seine Erfahrungen mit 
Salvarsan und bespricht ausführlich die Syphilis der Hirnnerven im 
sekundären Stadium und ihre Beeinflussung durch Salvarsan. 

Auf Grund seiner Beobachtungen kommt er zu dem gleichen Stand¬ 
punkt, den Ehrlich vertritt, daß die Neurorezidive nicht toxische Arsen¬ 
symptome, sondern echte Syphilisrezidive sind. 

Oskar Müller (Recklinghausen). 

Schanz. Sal varsanbehandlung und Neuritis optica. 
Münch, med. Woch. 1911. Nr. 10. 

In zwei Fällen von Neuritis optioa, die nach Salvarsaninjektion 
aut trat, setzte nach nochmaliger Verabreichung von Salvarsan sofort 


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der Geschlechtskrankheiten. 


43 


Besserung des Leidens ein. Schanz ist der Ansicht, daß die Neuritiden, 
die nach der Salvarsanbehandlung entstehen, echte Syphilisrezidive sind 
und nicht durch das Salvarsan veranlaßt werden. 

Oskar Mfilier (Recklinghausen). 

Hausmann. Ein Fall von gummösem Magentumor, ge¬ 
heilt durch Salvarsanbehandlung. Münchener medizin. Woch. 
1911. Nr. 10. 

Ein mit einem Magentumor behafteter Kranker, bei dem die Wahr¬ 
scheinlichkeitsdiagnose auf gummöse Magensyphilis durch Intestinalpalpa¬ 
tion gestellt wurde, bekam innerhalb 6 Wochen 3mal Salvarsan injiziert. 
Unter dieser Behandlung resorbierte sich der Tumor und war nach l l / t 
Monaten vollständig verschwunden. Oskar Müller (Recklinghausen). 

Sack. Kasuistische Beiträge zur Salvarsanbehandlung. 
Münch, med. Woch. 1911. Nr. 9. 

Neben mehreren bemerkenswerten Beobachtungen, die Sack bei 
der Salvarsanbehandlung gemacht hat, berichtet er über die „geradezu 
wundertätige Wirkung 0 einer Salvarsankur bei einem Fall von maligner, 
rasch progredienter, tertiärer Lues. Eine vollständig zerstörte, nur noch 
duroh nekrotische randständige Hautlappen angedeutete Nase von einem 
16jähr. luetischen Mädchen regenerierte sich nach mehreren Salvarsan- 
injektionen in kurzer Zeit derartig, daß eine Nasenplastik kaum besser 
gelungen wäre. Oskar Müller (Recklinghausen). 

Gerber. Die nicht spezifischen ulzerösen Erkrankun¬ 
gen der Mund rachenhöhle und Salvarsan. Münch, med. Woch. 
3911. Nr. 9. 

Die Tatsache, daß das Salvarsan auch andere Spirillosen zu be¬ 
einflussen vermag, veranlaßte Gerber, das Mittel auch bei der Plaut- 
Yincentschen Angina und beim Skorbut zu prüfen. Beide Erkrankungen 
werden durch die Salvarsanbehandlung äußerst günstig beeinflußt, ein 
Fall von Skorbut wurde überraschend schnell geheilt. 

Oskar Müller (Recklinghausen). 

Benario. ZurTechnik der Salvarsaninjektionen. Münch, 
med. Wochenschr. 1911. Nr. 48. 

Benario hat um der bei der Zubereitung und Injektion von Sal- 
varsanlösungeu unbedingt erforderlichen Asepsis Genüge leisten zu können, 
einen Apparat konstruiert, der eine fast ideale Asepsis ermöglicht. Der¬ 
selbe besteht aus drei Teilen, der Altschen Kugelmühle, dem Verschlu߬ 
stück, welchem eine Doppelbürette zur Aufnahme der Kochsalzlösung und 
der 15%igen Natronlauge aufgeschliflen ist. 

Die Herstellnng der Infusions-Lösung kann nun in dem geschlossenen 
Röhrensystem erfolgen, unter Vermeidung jeglichen Uragießens und jeg¬ 
licher Luftberührung. Oskar Müller (Recklinghausen). 

IyerMü. Technik der intravenösen Salvarsaninfusion. 
Münch, med. Wochenschr. 1911. Nr. 8. 

Iversen benutzt zur intravenösen Salvarsan-Injektion einen Infu¬ 
sionsapparat, der aus einer breithalsigen graduierten Glasflasche mit zwei- 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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fach perforiertem Gummistopfen und Verschluß besteht. Zwei in den Stopfen 
steckende Glasröhren sind mit Gummischläuchen verbunden, deren einer 
an ein Doppelgummi-Gebläse angeschlossen ist und deren anderer die 
Injektionsnadel trägt. Durch mehrmaliges Drücken auf den Ballon strömt 
die Flüssigkeit unter stetigem Druck in die Vene ein. 

Oskar M ül 1 e r (Recklinghausen). 

Gilbert. Über eine schwere Nebenwirkung des Salvar- 
sans. Münch, med. Wochenschrift 1911. Nr. 7. 

Gilbert berichtet über ernste Nebenwirkungen, die am 3. Tage 
nach einer Salvarsaninjektion (0*2 g) bei einem 9 Jahre alten Mädchen 
auitraten. Es handelte sich um schwerste epileptiforme Anfalle, die eine 
das Leben gefährdende Intensität erreichten. Da das Kind 3 Jahre vor¬ 
her eine Meningitis durchgemacht hat, nimmt Verf. wohl mit Recht an, 
daß an der Konvexität in der Gegend der motorischen Rinde Verände¬ 
rungen zurückgeblieben sind, auf welche die an und für sich geringe 
Dosis von 0'2 g Salvarsan schädlich eingewirkt hat. 

Verf. mahnt zu noch vermehrter Vorsicht bei der Verwendung des 
Salvarsans bei Erkrankungen des Zentralnervensystems. 

Oskar Müller (Recklinghausen). 

Seilei. Über einige Nebenwirkungen des Salvarsans. 
Münch, med. Wochenschr. 1911. Nr. 7. 

Bei Besprechung einiger Nebenwirkungen des Salvarsans fuhrt S e 11 e i 
3 Fälle von Erkrankungen des Gehörorgans an, die nach Salvarsanbehand- 
lung aufgetreten sind und nach seiner Ansicht mit dieser in ursächlichem 
Zusammenhang stehen. Oskar Müller (Recklinghausen). 

Freund. Ü ber 60 mit Salvarsan ambulatorisch behan¬ 
delte Fälle. Münch, med. Wochenschr. 1911. Nr. 6. 

Freund hat bei 60 mit Salvarsan ambulatorisch behandelten Fällen, 
abgesehen von 2 Abszessen, keinerlei ernstere Nebenerscheinungen erlebt. 
Was die Rezidive anlangt, so konnte er während einer 2 bis 4 monati- 
gen Beobachtungszeit drei feststellen. Die in 43 Fällen verfolgte Was¬ 
ser man nsche Reaktion wurde 14 mal negativ, 3 mal fast negativ, in den 
übrigen Fällen blieb sie gleich, 2 mal wurde sie sogar stärker positiv. 

Oskar Müller (Recklinghausen). 

Treupel und Lewi. Die klinische Prüfung des Dioxydi- 
am idoar senobe nzoi „Salvarsan“ genannt. Münchener mediz. 
Wochenschr. 1911. Nr. 5 und 6. 

Die sehr umfangreiche Arbeit, die die Salvarsantherapie auf Grund 
einjähriger Beobachtung und Erfahrung nach jeder Richtung hin kritisch 
beleuchtet, ist wegen ihrer Ausführlichkeit zu knappem Referat nicht ge¬ 
eignet und daher im Original nachzulesen. 

Oskar Müller (Recklinghausen). 

Kopp. Erfahrungen bei Behandlung von Salvarsan. 
Münchn. med. Wochenschr. 1911. Nr. ö. 

Kopp berichtet in einem im ärztlichen Verein München gehaltenen 
Vortrag über seine Erfahrungen mit Salvarsan. Als Resultat seiner Be- 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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obachtungen stellt er einige Leitsätze auf, die darin gipfeln, daß an der 
prompten antiluetischen Wirkung des Salvarsans nicht zu zweifeln ist und 
daß durch eine einzige Injektion des Mittels in kürzester Frist Erfolge 
erzielt werden, wie sie bisher nur mit lange fortgesetzter Hg- und Jod¬ 
behandlung erreicht wurden. Von den Einverleibungsmethoden ist die 
intravenöse Infusion des Salvarsans die sicherste, beste und für den 
Kranken weitaus angenehmste Methode. 

Oskar Müller (Recklinghausen). 

Kozlowskl. Zur Technik der Zubereitung der Salvar- 
sanlösung zu Zwecken der intramuskulären Injektion. Mün¬ 
chener med. Wochenschr. 1911. Nr. 6. 

Koziowski empfiehlt zur intramuskulären Injektion des Salvarsans 
folgende Lösung: Das Salvarsanpulver wird mit 2 g Alkohol absol. zur Emul¬ 
sion verrieben, dann wird Glyzerin so lange (5 bis 6^) zugesetzt, bis eine gut- 
flüssige Lösung entsteht. Um eine klare und nicht zu stark konzentrierte 
Lösung zn bekommen, wurden 20 bis 30 g Wasser zugegossen. Die Lösung 
kann nun als saure oder unter Zusatz von 8 bis 9 Tropfen 15% Natron¬ 
lauge als alkalische-injiziert werden. 

Oskar Müller (Recklinghausen). 

Stühmer. Unsere Technik der intravenösen Salvarsans 
injektion. Münchn. med. Wochenschr. 1911. Nr. 5. 

Ausführliche Beschreibung der Technik der intravenösen Salvarsan- 
Injektionen, die Verf. auf Grund seiner bei ungefähr 1300 intravenösen 
Infusionen gemachten Erfahrungen besonders dem Praktiker empfiehlt. 
Diese Methode erfordert ein nur kleines Instrumentarium und macht jede 
Assistenz bei der Injektion entbehrlich. 

Oskar Müller (Recklinghausen). 

Heinrich, Arthur und Tatarsk^, Abraham. Eine neue Injek¬ 
tionsspritze für die intram uskuläre Salvarsanbehandlung. 
Dtsch. med. Wochenschr. Nr. 14. 1911. 

Die vou Heinrich und Tatarsky konstruierte Injektionsspritze 
für intramuskuläre Salvarsaninjektioneu ersetzt den weniger praktischen 
Achat- oder Porzellanmörser und dient gleichzeitig zur Verreibung des 
Salvarsans wie zur exakten Dosierung. Sie ermöglicht jede beliebige 
Emulsion in jedem Vähikel und leistet Gewähr für eine unzersetzte Sal- 
varsanemulsion in bester Verreibung. Die beiHaertel in Breslau erhält¬ 
liche Spritze ist auch für alle anderen Injektionen brauchbar. 

Max Joseph (Berlin). 

Falta, Marcel. Salvarsan bei Augenhintergundleiden. 
Dtsch. med. Wochenschr. Nr. 15. 1911. 

Die ungünstigen Erfolge, welche die Salvarsaninjektion bei einem 
Falle von syphilitischer Neuroretinitis und bei einem anderen von syphi¬ 
litischer Neuro-Chorioretinitis zeitigte, veranlassen Falta vor der An¬ 
wendung des Mittels zu warnen in Fällen, wo wie hier der Optikus an¬ 
gegriffen war. Auffallend war, daß die Gehstörungen nach vorhergegan¬ 
gener Saivarsaniigektion auch der Quecksilberkur nicht wichen, welche 


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Bericht über die Leistangen auf dem Gebiete 


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bei anderen, nicht in gleicher Weise behandelten syphilitischen Augen« 
leiden vorzügliche Wirkung tat. Eine sorgfältige Augenuntersuchung ist 
vor Anwendung des Salvarsans stets geboten, bei Syphilis der Hyaloidea, 
Retina, Chorioidea die (juecksilber-Jodbehandlung su bevorzugen und nur 
wo diese versagt, das Salvarsan zu versuchen. 

Max Joseph (Berlin). 

Tschernognbow, N. Zur Technik der intravenösen Injek¬ 
tion des Arsenobenzols (606). Russky Wratsch. 1911. Nr. 2. 

Beschreibung einer vom Verf. angegebenen Modifikation des Bo« 
browachen Apparates. P. A. Wilikanow (Petersburg). 

J&wein, W. Kurzer Bericht überllmitdemEhrlich- 
scben Präparat „606“ behandelter Syphilisfälle. Russky Wr. 
1911. Nr. 3. 

Kasuistik. P. A. Welikanow (Petersburg). 

Kljutscliew, E. I)ioxydiamydoar8enobenxol („606“) bei 
den syphilitischen Erkrankungen des Zentralnervensy¬ 
stems. Russky Wratsch. 1911. Nr. 4. 

Verf. berichtet über 6 Fälle (2 Gehirnsyphilis und 4 progressive 
Paralyse), welche mit mehr oder weniger wesentlicher Besserung mit „606“ 
behandelt worden sind. Verf. meint, es wäre noch frühzeitig, die Behand¬ 
lung der progressiven Paralyse mit Ehrlichschem Praparat ganz auf- 
zugeben, besonders in den ersten Stadien der Krankheit, um so mehr, 
als diese Behandlung keine schädlichen Nebenerscheinungen zur Folge hat. 

P. A. Welikanow (Petersburg). 

Jakimow, W. und Kol-Jakimowa, N. Noch zur Frage der 
Behandlung der Schlafkrankheit und des afrikanischen 
Rückfallfiebers (tick-fever) mit Arseno benzol (606). Russky 
Wratsch. 1911. Nr. 9. 

Experimentelle Untersuchung. — Siehe: Russky Wratsch. 1910. 
Nr. 29 und Nr. 41. Referat in diesem Archiv. 

P. A. Welikanow (Petersburg). 

Gurari, D. ZurTechnik der intravenösen Injektion des 
Salvarsans. Russky Wratsch. 1911. Nr. 12. 

Der Apparat besteht aus zwei Glaszylinder — der eine mit NaCl- 
Lösung, der andere mit Salvarsan — und zwei Kautschukschläuchen; 
letztere sind an seinen unteren Enden durch ein Y-förmiges Glasröhrchen, 
das in zwei Hälfte geteilt ist, verbunden. Das Röhrchen ist mit einem 
kleinen Stückchen Kautschukschlauch versehen, welches man während des 
gleichzeitigen Ausfließens von NaCl-Lösung und Blut an die eingestochene 
Nadel ansetzt. Der Apparat ist ähnlich dem von Tomasczewsky be¬ 
schriebenen Apparat nach Weintrand-Assmy, unterscheidet sich aber 
hauptsächlich dadurch, daß es hier keinen Hahn gibt, welchen G. für un¬ 
bequem und unzweckmäßig hält, denn bei den Bewegungen des Hahnes 
kann die Vene leicht durchgestochen werden. 

P. A. Welikanow (Petersburg). 


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der Geschlechtskrankheiten. 


47 


Wensilowa, M. Materialien zum experimentellen Sta¬ 
dium der Wirkung des Salvarsans. Rus. Wratsoh. 1911. Nr. 12. 

1. Das Präparat bleibt bei M&nsen an der Injektionsstelle manch¬ 
mal ziemlich lang (7—10 Tage) und verschwindet nur allmählich; in 
inkapsuliertem Zustand kann man ihn noch nach einem Monat finden. 

2. An der Injektionsstelle entsteht bei Mäusen nicht selten eine 
Nekrose, manchmal nach ziemlich langer Zeit (2—3 Wochen nach der 
Einspritzung). 

3. Gewöhnliche Geschwüre, sowie auch mit pyogenen Mikroben in¬ 

fizierte, heilen unter Einwirkung von Salvarsan viel rascher, als ohne Sal- 
varsan. P. A. Welikanow (Petersburg). 

Lutugin, M. Neues in der Technik der intravenösen Ein¬ 
gießungen. Russky Wratsch. 1911. Nr. 15. 

L. empfiehlt zu intravenösen Eingießungen einen sehr einfachen 
Apparat, der nach seinen Angaben von der Firma Klug in Kiew herge¬ 
stellt wird. P. A. Welikanow (Petersburg). 

Kulnew, S. und Domernikowa, A. Zur Frage der Behand¬ 
lung der Syphilis mit dem Ehrlichschen Präparat. Russky 
Wratsch. 1910. Nr. 39. 

Bericht über die Behandlung der ersten 60 Fälle (darunter ein Fall 
von Pityriasis rubra pilaris — ohne Erfolg) mit Ehrlich schem Präparat 
am städtischen Kalinkin-Krankenhause in Petersburg. 

P. A. Welikanow (Petersburg). 

Sarubin, W. Die Behandlung der Syphilis mit dem Ehr¬ 
lichschen Präparat „606“. Russky Wratsch. 1910. Nr. 40. 

Der Artikel enthält nicht Neues. 

P. A. Welikanow (Petersburg). 

Jakimow, W. und KoL-Jakimowa, N. DieWirkung des Prä¬ 
parates Ehrlich-Hata „606“ bei der Schlafkrankheit. Russky 
Wratsch. 1910. Nr. 41. 

Experimentelle Untersuchungen an weißen Ratten. Injektionen sub¬ 
kutan. An der Injektionsstelle entwickelte sich immer eine Hautnekrose. 
Keine Rezidive. Die Trypanosomen verschwinden 45 bis höchstens 65 Minu¬ 
ten nach der Injektion. Bei gleichzeitiger Einspritzung des Virus in die 
Bauchhöhle und des „606“ subkutan bleiben die Tiere gesund; dasselbe 
auch bei Einführung des Mittels 24 oder 48 Stunden vor der Infektion, 
oder 24 Stunden bis 4 Tage nach der Infektion mit Trypanosomen. 

P. A. Welikanow (Petersburg). 

Boas, Harald. Beiträge zur Beleuchtung der Arsenoben- 
zolbehandlung der Syphilis. HoBpitalstidende Nr. 13. p. 329—348. 
Nr. 14. p. 361—369. 

Boas hat 14 Patienten mit Arsenobenzol behandelt. Die Dosen 
rariierfen von 0*4 bis 0-8 g\ das Präparat wurde teils subkutan nach 
Wechselmann, teils intramuskulär nach Alt, teils erst intravenös und 
dann nach 2 Tagen intramuskulär verwendet. 2 Patienten waren gegen 
das Mittel völlig refraktär, während ihre Symptome schnell nach Kalomel- 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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injektionen schwanden. Zur Vergleichung fuhrt B. an, daß unter 302 nach 
der alten Behandlung in den letzten 6 Monaten im Rudolph Berghs 
Hospital behandelten Patienten überhaupt keine refraktäre Fälle vorhanden 
waren. 

Bei einigen Patienten zeigte das Mittel eine sehr schöne sympto¬ 
matische Wirkung, die jedoch nicht übertraf, was man bei der alten Be¬ 
handlung sehen kann. 

Von den 12 mit Erfolg „606“ behandelten Patienten bekamen 2 
Rezidiv 14 Tage nach der Injektion, 1 nach 1 Monat, 2 nach V/ %y 8 nach 
2 Monaten, 1 nach 4 1 /» und 1 nach 5 Monaten, während nur 2 symptom¬ 
frei sind, re9p. 37* und 5 Monate nach der Injektion. Dieses Resultat ist 
weit geringer als die mit der alten Behandlung gewöhnlich erreichten. 

1 Patient bekam an der Injektionsstelle eine ausgedehnte Nekrose, 
welche mehrere Monate dauerte. Bei 3 Patienten traten unangenehme 
generelle Symptome auf (starke Zyanose, Ödem und Erythem im Gesichte 
nebst Parästhesien in den Fingern und Zehen, Ohnmachtsanfalle). 

Nach diesen Resultaten meint B., daß da9 Arsenobenzol nur in 
den — übrigens sehr seltenen — Fällen verwendet werden soll, welche 
gegen die alte Behandlung ganz refraktär sind. 

Harald Boas (Kopenhagen). 

French, E., G. Über drei mit Salvarsan behandelte 
Fälle von Syphilis. The British Medical Journal. 1911. Februar 18. 
p. 361. 

Kasuistik ohne Besonderheiten. Fritz Juliusberg (Posen). 

Alston, Henry. Die heilende Wirkung des Salvarsans 
bei Framboesie. The British Med. Journ. 1911. Febr. 18. p. 360 

Alston hat bei fünf Fällen von Framboesie, die mit Salvarsan, in 
Olivenöl verrieben, behandelt wurden, einen günstigen Erfolg. Er legte 
Kantharidenblasen bei mit Salvarsan behandelten Kranken an, und inji¬ 
zierte den Blaseninhalt anderen Framboesiekranken. Dieses Serum wirkte 
ebenso schnell wie Salvarsan. Dieses Experiment wurde wiederholt, nach¬ 
dem noch dreizehn weitere Patienten mit Salvarsan behandelt waren, 
wieder mit dem gleichen Erfolge. Fritz Juliusberg (Posen). 

Swift, Homer. Über den Einfluß des Salvarsans auf die 
Wassermannreaktion. 

Noguchi, H. Ehrlich-Hatas Arsenobenzol und die Se¬ 
rumdiagnose der Syphilis. 

Fordyce, J. f A. Die gegenwärtige Stellung des Salvar¬ 
sans in der Syphilistherapie. New-York Academy of Medicine. 
1911. März 2. Medical Record 1911. März 25. pag. 554. 

Teilweise referierende Vorträge mit Bericht über die eigenen Er¬ 
gebnisse, nicht zum Referat geeignet. Fritz Juliusberg (Posen). 

Fox, Howard und Trimble, B. Klinische Resultate nach 
der Anwendung von Salvarsan. New-York Academy of Medicine. 
1911. März 2. Medical Record. 1911. März 25. pag. 553. 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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Referat aber die Literatur über Salvarsan mit Bericht über die 
eigenen Versnobe. Die Rezidive sind nach den Autoren häufiger als nach 
Quecksilberipjektionen. Außer in bestimmten Fällen wird die Quecksilber¬ 
therapie nicht durch die Salvarsanbehandlung zu ersetzen sein 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Meitzer, S., J. Über die Injektion von Arzneimitteln, 
speziell von Salvarsan (Ehrlich) in die Lumbalmuskeln. 
Medical Record. 1911. Mätz 25. pag. 516. 

Meitzer weist darauf hin, daß speziell für die Injektion der 
Qu ecksilbersalze darüber diskutiert wurde, ob die sukutanen Injektionen 
schneller resorbiert würden, oder die intramuskulären. Neu mann und 
Finger haben 1885 behauptet, daß die Absorption von der Subkutis aus 
wegen der [größeren Zahl der Lymphgefäße besser vor sich ginge. Im 
Gegensatz dazu haben Meitzer und Auer 1905 (J. of Exp. Med.) expe¬ 
rimentell nachgewiesen, daß Adrenalininjektionen in du* LumbRrmuskulatur 
v n Kännchen last so schnell auf den Blutdruck wirkten, als intrave¬ 
nöse Injektionen, während subkutane Injektionen sehr gering wirkten. 
Die Dauer der Blutdruckerhebung ist nach intralumbaren Injektionen 
regelmäßig länger, als nach intravenösen. Die Wirkungen nach Injektionen 
in die intraglutäalen Muskeln sind inkonstant und unbedeutend. Die Au¬ 
toren erklären ihre Resultate folgendermaßen: Das Muskelgewebe ist sehr 
reich an Blut kapillaren und die Resorption von Lösungen geht haupt¬ 
sächlich durch die Kapillaren vor sich. Die Lumbalmuskeln sind von star¬ 
ken unelastischen Faszien eingekapselt. Injektion in diese Muskulatur 
bewirkt eine Erhöhung des intramuskulären Drucks, die die löslichen 
Teile in die Kapillaren treibt. In der Subkutis sind weder reichliche Blut- 
kapillaren, noch findet eine Erhöhung des lokalen Blutdrucks statt. Be¬ 
sonders geeignet ist der Musculus sacrospinalis zu Injektionen des Sal- 
varsans. Dieser Muskel stellt anatomisch eine besonders gut isolierte große 
kompakte Masse dar, die aus dichten feinen Muskelbündeln besteht. Eine 
Masse oder Lösung, die genau in diese Masse injiziert ist, bleibt dort und 
affiziert nicht lokal das benachbarte Gewebe. Experimentell wurde gezeigt, 
siehe oben, daß die Absorption aus diesem Muskel der aus der Glutäal- 
xnaskulatur und der aus der Subkutis überlegen ist. Klinisch ist bei einer 
Anzahl von Syphilisfallen festgestellt, daß das in diesen Muskeln injizierte 
Salvarsan einen besonders schnellen Einfluß auf die Erscheinungen der 
Syphilis und auf die Wassermannreaktion ausübt. 

Die Injektion in den Musculus sacrospinalis geschieht folgender¬ 
maßen : Der Patient liegt auf dem Bauche. Dabei tritt der fragliche Muskel 
scharf hervor. Durch eine imaginäre Linie denkt man sich den höchsten 
Punkt der Crista ilei mit dem 3. oder 4. Processus spinosus verbunden. 
Man sticht ein an der Grenze zwischen den inneren und mittleren Drittel. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Crigler, L. W. Natriumkakodylat bei tertiärer Syphilis. 
The Joarn. of tbe Amerie. Medical Association 1911. März 25. p. 897. 

Arefc. i Dermal, o. Syph. Bd. CX1I. 4 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Crigler hat bei einem Fall von Rupia syphilitica kakodylsaures 
Natron mit gutem Erfolge angewendet. Fritz Juliusberg (Posen). 

Marshall, C. F. Bemerkungen zur Behandlung der Sy* 
philis mit Dioxy di amido-Arsenobenzol („606*). The Lanoet 1911. 
Februar 25. pag. 501. 

Mar sh all kommt in seinen Ausführungen über das Salvarsan zu 
folgenden Schlüssen: 

1. Bei dem gegenwärtigen Stande unserer Kenntnisse gibt es kein 
Mittel, welches das Quecksilber bei der Behandlung der Syphilis er¬ 
setzen kann. 

2. Obgleich Arsenobenzol gewisse syphilitische Erscheinungen schnell 
zum Abheilen bringt, ist seine Wirkung doch nicht konstant und oft nur 
vorübergehend. 

3. Es ist nicht bewiesen, daß eine abortive Behandlung der Syphi¬ 
lis durch dieses Mittel verwirklicht werden kann. 

4. Wenn Arsenobenzol bei der Behandlung der Syphilis indiziert 
ist, so ist es dies hauptsächlich in solchen Fällen, die nicht durch Queck¬ 
silber beeinflußt werden, aber solche Fälle sind selten. Solche Fälle wider¬ 
stehen in der Regel dem Einflüsse beider Mittel. Die Verabreichung des 
Arsenobenzols ist mit vielen Gefahren verknüpft. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Nador, Bela. Behandlung einer luetischen akuten Ne¬ 
phritis mit Salvarsan. Orvosi Hetilop. Nr. 15. 1911. 

Nador beschreibt einen Fall, der mit einer akuten Nephritis auf 
der intern. Klinik aufgenommen wurde. Die Anwendung der üblichen 
Nephritistherapie war erfolglos. Nach vorgenommener Wassermann- 
Untersuchung, die positiv ausfiel, wurde Salvarsan angewendet. Auf Sal¬ 
varsan verschwanden die Symptome und der Patient wurde geheilt. 

Alfred Roth (Budapest). 

Glas, Emil. Arsenobenzol und Kehlkopflues. (Demonst in 
der Wien, laryng. Ges.) Monatsschr. f. Ohrenheilk. und Lar.-Rhinologie. 
XLV. Jahrg. 3. Heft. 

Glas sah in 2 Fällen, von denen der eine an tiefen ulzerösen Pro¬ 
zessen der Zungenbasis, Epiglottis, der aryepiglottischen Falten und der 
Stimmbänder mit bedeutenden subjektiven Beschwerden, der zweite an 
tiefer Geschwürsbildung an der Bifurkation der Trachea litt, einen äußerst 
günstigen, besonders im ersten, gegen jede andere Therapie refraktären 
Falle eklatanten Erfolg nach Salvarsan-Iqjektion. 

In der anschließenden Diskussion berichtete auoh Rät hi über 
einige besonders schwere, mit günstigem Erfolge injizierte Fälle. 

Wilhelm Balban (Wien). 

Beck, 0. Arsen im Harne 5 Monate nach der intramus¬ 
kulären Inj ektion von Salvarsan bei einem Falle mit beider¬ 
seitiger Vesti bularausschaltung. Taubheit rechls ui d 
ho chgradige Schwerhörigkeit links. (Demonstr. in der Österreich. 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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otolog. Ges.) MonatsBchr. für Ohrenheilk. und Lar.-Rhinologie. XLV. Jahr¬ 
gang. 3. Heft. 

Bei einem in der rorigen Sitzung mit obenerwähntem Befunde vor- 
gestellten Patienten (im Archive referiert) wurde im Harne Arsen nach- 
gewiesen. Beck, der früher in Anbetracht des langen Zeitraumes zwischen 
der Injektion und dem Auftreten der Schädigung nicht das Arsen als Ur¬ 
sache ansah, glaubt dies nun doch tun zu können und erklärt die zeit¬ 
liche Differenz zwischen dem Auftreten der Ohraffektion rechts und links 
mit der schubweisen Resorption aus dem Arsendepot. Die Ausscheidung 
des Arsens scheint durch Pilokarpininjektionen begünstigt worden zu sein. 

Wilhelm Balban (Wien). 

Geyer, L. Arseniknekrosen. Dtsch. mediz. Wochenschrift. 
Nr. 14. 1911. 

Geyer berichtet über einen syphilitischen Patienten, der trotz 
Verschwindens aller Symptome nach Hg-Kur und bei negativem Was¬ 
ser mann befunde sich eine subkutane Salvarsaneinspritzung in den 
Röeken machen ließ, welche einen fast kindskopfgroßen Abszeß zur Folge 
hatte. Neben dem Eiter, der reichlich Arsenik enthielt, hatte sich etwas 
oberhalb der Stelle eine kleinere Geschwulst gebildet, in der ein nekro¬ 
tischer Pfropf zum Durchbruch kam und bei der Heilung eine Fistel ent¬ 
stand. Im Hinblick auf diesen und ähnliche Fälle rät Verf. von der sub¬ 
kutanen und intramuskulären Einführung des Salvarsans ab, um so mehr 
da der starke Arsengehalt der Ipjektionssteilen ein Beweis gegen die 
Aufsaugung des Arsens durch den Organismus ist. 

Max Joseph (Berlin). 

Hueter. Histologische Befunde bei intramuskulärer 
Salvarsaninjektion. Altonaerärztl. Verein. Sitz. v. 22. Feb. 1911. 

Präparat von 58jährigem, an Karzinom verstorbenen Patienten, dem 
36 Tage aute exitum wegen inzipienter Tabes 0*6 neutrales Salvarsan in- 
traglutäal injiziert worden war. Nekrotische Muskelmasse umgeben von 
Granulationsgewebe mit reichlich Kapillaren und Plasmazellen, nach außen 
breite Bindegewebsschwiele; an andern Stellen nekrotisches Zentrum vom 
Lymphozytenwall umgeben. Die intravenöse Injektion ist der intramus¬ 
kulären vorzuziehen. F. Lewandowsky (Hamburg). 

Camous, L. Behandlung der Syphilis mit dem Ehrlich- 
schen Mittel. Traitement de la Syphilis par le remöde d’ Ehrlich. 
Gaa. des hop. 1911. p. 81. 

Die intravenöse Methode ist die beste, da am wirkungsvollsten 
und am wenigsten schmerzhaft, die intramuskuläre ist nur ausnahms¬ 
weise anzuwenden, dooh sind bei dieser 0*5 und 0*6 in vielen Fällen un¬ 
genügend. Die intravenösen Injektionen sind in größeren Zwischenräumen 
zu wiederholen. F. Lewandowsky (Hamburg). 

Prissmann, s. Zur Frühbehandlung der Syphilis. St. 
Petersb. Mediz. Wochenschr. 1910. Nr. 8. 

Verf. erklärt eich im Prinzip als Gegner der Frühbehandlung, wo¬ 
bei er jedoch gewisse Ausnahmen gelten läßt, unter denen eine Präventiv« 

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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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allgemeinbehandlung indiziert sein kann. Man soll Jahrhunderte alte 
Erfahrungssätze nicht leichter Hand bei noch so wertvollen wissenschaft¬ 
lichen Entdeckungen über den Haufen werfen. Auf Grund von mehr prak¬ 
tischen als theoretischen Erwägungen spricht sich Verf. aus, daß die 
Allgemeinbehandlung der Syphilis „in der Regel a nur dann beginnen 
darf, wenn deutliche Allgemeinerscbeinungen aufgetreten sind. 

P. A. Welikanow (Petersburg). 

Kroeger, E. DieFrühbehandlung der Syphilis. St. Peters¬ 
burger Mediz. Wochenschr. 1910. Nr. 8. 

Es scheint dem Autor unabweislich, zu jedem Zeitpunkt und in 
jedem Falle, sobald die Diagnose Syphilis feststeht, sofort die Allgemein¬ 
behandlung einzuleiten, die möglichst lange ausgedehnt werden soll. 

P. A. Welikanow (Petersburg). 

Gerbsmanu, J. Zur Frage der Abortivbehandlung der 
Syphilis. Wratschebn. Gazeta. 1911. Nr. 2. 

G. empfiehlt eine energische Galvanokauterisation jedes verdächtigen 
Geschwüres, wodurch, seiner Ansicht nach, die Syphilis kupiert werden 
kann. P. A. Welikanow (Petersburg). 

Prochorow, P. Natrium kakodylicum bei der Behand¬ 
lung der Syphilis (in Dosen von 1*0 auf 10 Gewicht). Russky 
Wratach. 1911. Nr. 16. 

Die Dose, welche das Optimum der Wirkung gibt, = 01 auf 1 Kilo 
und wird subkutan in einer sehr konzentrierten Lösung eingeführt (zur 
Lösung von 7*0 Natr. kakod. braucht man nur 8 oder 4 ccm Wasser); 
Schmerzempfindungen sehr gering; gar keine örtliche Reaktion; Tem¬ 
peratur steigt nicht. Injektionen werden jede fünf Tage gemacht. Zur 
Illustration der günstigen Wirkung werden vier Krankengeschichten kurz 
angeführt Ferner spricht Verf. kurz über seine bekannten theoretischen 
Anschauungen, welche hauptsächlich von Seiten amerikanischer Ärzte 
praktisch und teils experimentell bestätigt worden sind. 

P A. Welikanow (Petersburg). 

Feuerhake, Ernst. Über Quecksilberexantheme. Dissertat. 
Göttingen 1910. (Mediz. Klinik Hirsch.) 

10 beobachtete Fälle von Quecksilber-Exanthemen (darunter 4 Fälle 
reiner Hg-Follikulitis). Entstehung, Häufigkeit, Diagnose, Prophylaxe, 
Prognose und Therapie der Quecksilber-Exantheme. 

Weiler (Leipzig). 

Caffrey, A. J. Natriumkakodylat bei Syphilis. The Journ. 
of the American Medical Association. 1911. März 4. p. 641. 

Caffrey weist darauf hin, daß er mit Natriumkakodylat ebenso 
gute Erfolge hat, wie mit Salvarsan. Er berichtet allerdings nur in dieser 
Arbeit andeutungsweise über einen so behandelten Fall, den er schon am 
24. Dezember in derselben Zeitschrift mitgeteilt hat. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Herzfeld, A. Arsenik bei Syphilis. The Journal of tho Amer. 
Medical Association. 1911. Februar 25. p. 588. 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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Im Anschluß an Reflexionen über Arsenikpra parate, speziell über 
Salvarsan, erwähnt Herz fei d, daß er öfter mit gutem Erfolge Arsen¬ 
injektionen bei Syphilis angewendet hat und berichtet über zwei derartige 
Fälle. Fritz Juliusberg (Posen). 

Hochainger. Erbsyphilis-Behandlung und Neuropathie 
Wiener med. Wochenschr. 1911. Nr. 2. 

Hochsiuger zeigt in seinen Ausführungen, daß eine innige Affi¬ 
nität zwischen Erbsyphilis und Nervensystem besteht, eine Affinität, 
welche in einer großen Anzahl von Fällen weder durch antisyphilitische 
Behandlung der Vorfahren, noch der hereditär Beeinflußten mit unsereu 
Behandlungsmethoden getilgt werden konnte. 

Viktor Ban dl er (Prag). 

Seilei, J. Thyreoiditis acuta nach Gebrauch von Jod¬ 
kali. Deutsche med. Woch. Nr. 12. 1911. 

Bereits nach Gebrauch nur eines Löffels Jodkali (5: 100) stellte sich 
bei dem wegen Lues behandelten Patienten Seileis Schnupfen, Husten¬ 
reiz und Fieber ein, die sich nach weiteren 2 Löffeln steigerten, während 
eine Anschwellung beider Lappen der Glandula thyreoidea, Herzklopfen 
und Pulsbeschleunigung dazukam. Die hier beobachtete akute Thyreoiditis 
war eine Teilerscheinung des Jodismus, der einige Tage nach Fortlasseu 
des Mittels wieder verschwand. Max Joseph (Berlin). 

Hesse, E. Jodival in der Luestherapie. Deutsche medizin. 
Woch. Nr. 10. 1911. 

Das Jodival, welches Hesse bei 22 tertiär-syphilitischen Patienten 
anwandte, wurde in der üblichen Dosis von 3 Mal täglich einer Tablette 
gut vertragen und führte auch bei doppelt so starken Dosen niemals 
Magenbeschwerden und nur selten Kopfschmerzen oder Jodschnupfen 
herbei. Die Wirkung war stets eine gute, meist schnelle, einige Male 
langsamere. Nur ein Fall von schwerer maligner Lues, welcher auch gegen 
Quecksilber refraktär blieb, versagte und besserte sich dagegen erstaun¬ 
lich schnell nach einer intravenösen Salvarsaninjektion. 

Max Joseph (Berlin). 

Robin, A. Medikamentöse Behandlung der syphiliti¬ 
schen Hemiplegie. Journ. d. pratic. 1911. Nr. 1. 

Bo bin empfiehlt bei Hemipleg. syph. und auch bei intensiven 
Kopfschmerzen, Augenmuskellähmungen u. a. Vorboten von schwerer S. 
nervosa intensive und langdauernde Behandlung mit Hg und JK, außer¬ 
dem aber mit Arsenikalien, entweder Natr. kakodyl. oder Arrhenal. Sehr 
wirksam ist eine Kombination der Medikamente nach der Formel: Hg. 
bijodurat., Kal. jodat., Natr. kakodyl. aa 0*1, Aq. destill. 10*0. Von dieser 
Lösung injiziert er am ersten Tage 1, dann jeden Tag um 1 steigend bis 
zu 5 ccm täglich. Falls trotz sorgfältiger Mundpflege (mit Galc. carbou. 
praecip. 95*0, Kampfer 5*0) Stomatitis sich einstellt oder falls Iutoleranz- 
erscheinungen auftreten, ersetzt K. diese Medikation durch innerliche 
Darreichung von Hg 1 , bijodurat. 0*2, Kal. jodat, Aq. dest. aa 20*0, Sir. 
Cuisiuier (ohne Hy drarg.) 360, 2—4 Eßlöffel per Tag. Außerdem muß die 


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Bericht über die Leistungen aaf dem Gebiete 


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übliche Behandlung der Hemiplegie besonders mit physikalischen Me¬ 
thoden angewandt werden. Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Dahlhaue, Paul. Remscheid. Durch Jodipininjektionen 
veranlaßte Verkalkungen. Zeitschrift f. Röntgenk. Bd. XIII. H. 2. 

Nachweis von Röntgenschatten auf dem Boden von 25% Jodipin¬ 
injektionen, welche vor 6 Jahren appliziert worden waren. Vermutlich 
handle es sich um Verkalkungen. Alfred Jungmann (Wien). 

Hubbes. Zur Syphilistherapie. Münchener mcd. Wochenschr. 
1911 Nr. 7. 

Hubbes empfiehlt seine sogenannte „Schnellkur“ bei der Syphilis¬ 
behandlung, die darin besteht, daß er das Quecksilber in statu nascendi 
anwendet. Verf. hat nach 8—10 Hg-Inhalationen schon die schwersten 
Luesfälle ohne Rezidive ausheilen sehen und behauptet auf Grund seiner 
2 1 /»jährigen Erfahrung, daß das Quecksilber, in dieser Form angewandt, 
für alle Fälle von Syphilis ein sicher wirkendes Mittel ist. 

Ob die „2 1 /*jährige“ Erfahrung des Verfassers dazu berechtigt, 
obige Behauptung aufzustellen, möchte ich dahingestellt lassen. (Ref.) 

Oskar Müller (Recklinghausen). 

Schreiber. Experimentelle Untersuchungen über die 
bakterizide Wirkung des Asurols am Kaninchenauge. Gräfes 
Archiv f. Ophthalm. LXXVIU. Bd. 2. Heft. 

Das Asurol, ein lösliches Quecksilberpräparat, ist von verschie¬ 
denen Seiteu angelegentlichst zur Behandlung der Lues empfohlen wor¬ 
den. Es hat den Vorteil, kein Eiweiß zu fällen. Die Iqjektionsstelle 
soll frei von Infiltratbildung bleiben; außerdem besteht eine wichtige 
Eigenschaft des Asurols darin, daß man sehr viel größere Einzeldosen 
von Hg injizieren kann, ohne Organ Schädigungen befurchten zu müssen. 
V. hat nun die Wirkung des Azurols an experimentell erzeugten Horn¬ 
hautgeschwüren bei Kaninchen nachgeprüft. Die bakterizide Wirkung des 
Mittels ist nach seinen Untersuchungen gering. 

Edgar Braendlc (Breslau). 

Kunst. Ist dasAsurol demllydrarg. salicylicum vorzu¬ 
ziehen? Klinisch-therapeutische Wochenschriit. 1911. Nr. 7. 

Nach des Autors Erfahrungen ist das Asurol, was seine therapeu¬ 
tischen Wirkungen anlangt, dem Hydr. salicyl. keineswegs überlegen, 
steht aber hinsichtlich seiner örtlichen und allgemeinen Bekömmlichkeit 
weit hinter demselben zurück. Viktor Ban dl er (Prag). 

Marschik. Zur Desinfektion von Mund, Rachen und 
Speiseröhre. Wiener mediz. Wochenschrift. 1911. Nr. 9. 

Nach des Autors Erfahrungen kann das Formanint als unschäd¬ 
liches, entschieden antiseptisch wirkendes, die wichtigste und bequemste 
Anwendungsart gestattendes Mund- und Rachendesinfiziens empfohlen 
werden. Viktor Ban dl er (Prag). 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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Gonorrhoe und deren Komplikationen. 

Lindner. Gonoblennorrhoe, Einschlußblennorrhoe und 
Trachom. Gräfes Arcb. f. Ophthalmol. Bd. LXXYIII. 2. Heft. 

L. kommt auf Grund umfassender Beobachtungen und Unter¬ 
suchungen, deren nähere Details sich zu kurzem Referat nicht eignen 
zu dem Schloß, daß das Trachom ursprünglich eine rein genitale 
Erkrankung war; eine Erkrankung, die einmal auf das Auge über¬ 
tragen infolge ihres chronischen Verlaufs zu einer von der Genitalaffek¬ 
tion völlig unabhängigen Augenkrankheit geworden ist und die sich nun 
von Auge zu Auge fort pflanzt. Die zwar selten eintretenden Übertragun¬ 
gen dieses Virus vom Genitale auf die Konjunktiva eines Erwachsenen 
können bei mangelnder Hygiene Veranlassung zur Entstehung neuer Tra¬ 
chomherde in vorher trachomfreien Gegenden werden. 

Edgar Braendle (Breslau). 

Karo, W. Über die Verwendung von Gleitmitteln zur 
Anästhesie der Urethra sowie zur Gonorrhoe-Therapie 
Folia Urologica. Bd. V. Heft 2. Juli 1910. 

Karo8 Mitteilung enthält kurze Bermerkungen über die Kombi¬ 
nation von flüssigen Gleitmitteln mit Antigonorrhoicis und Anaestheticis. 
Eine l%ig e Novokainlösung ist dem von Barringer (Folia urologica. 
Bd. IV., März 1910) empfohlenen Alypin bedeutend überlegen. Die Priori¬ 
tät des Cas per sehen Katheterpurins und der Karo sehen Tuboblenal- 
tuben sind von Barringer nicht berücksichtigt worden. 

Loewenbardt (Breslau). 

Townsend, Terry, M. and Valentine, J. Julius. Gonococca 
Toxemia. With repat of a case. Folia Urologica. Bd. V. Nr. 5 
November 1910. 

Townsend und Valentine behandelten einen Fall von gonor¬ 
rhoischer Prostatitis, der mit Allgemeinerscheinungen und Schüttelfrösten 
einherging und den sie als Gonokokken-Toxikämie bezeichnen, erfolgreich 
mit hohen Einläufen einer 6%igen Lösung von Magnesium sulfuricum. 

Loewenhardt (Breslau). 

Porosz, Moritz. Die Methodik der Anwendung von heißen 
Sonden zur hyperämischen Behandlung der Urethra. Folia 
Urologica Bd. V. Heft 7. Januar 1911. 

Die nach dem Prinzip des Arteberger von Porosz konstruierten, 
mit heißem und kaltem Wasser durchspülten Uretralsonden sind bei Louis 
und H. Loewenstein in Berlin zu beziehen. 

Loewenhardt (Breslau). 

Bott, G n Finocchiaro, de Meo. II dolore uretrale postumo 
alle uretriti. Folia Urolog. Bd. V. Heft 7. Januar 1911. 

Durch Dilatation und sanfte Massage auf einem Metallkatheter be¬ 
seitigt Finocchiaro De Meo postgonorrhoische Hararöhrensohmerzen. 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Die graduell verschiedenartigen Empfindungen werden auf Nervenläsion- 
nen durch tiefer liegende Schleimhautnarben zurückgeführt. 

Loewenhardt (Breslau). 

Dott, G. t Finocchiaro de Meo. II raassagio dell’ uretra e 
la blenorragia acuta. Folia Urolog. Bd. V. Heft 1. Juni 1910. 

Finocchiaro de Meo legt groben Wert auf mechanische Behand¬ 
lung jeder länger bestehenden Gonorrhoe und empfiehlt auf einem starken 
Benique sanfte Massage zur Entleerung der Drüsen auszuüben. 

Loewenhardt (Breslau). 

Goldenberg, Theodor. Perurethrale Glyzerin-Druckin- 
jektion zwecks leichteren Entrierens sog. impermeabler 
Strikturen. Zentralbl. f. Chirurgie 1911. Nr. 5. 

Das Vorgehen gestaltete sich folgendermaßen: das filiforme Bongie 
wurde dicht an die Striktur geführt. Alsdann wurde eine gewöhnliche 
große Punktionsspritze ohne Kanüle auf das Orifizium ext. aufgesetzt, 
ein Assistent preßte mit der eiuen Hand die äußere Harnröhrenmündung 
über der Spritzenöffnung zu, die andere Hand bediente die Spritze. Auf 
Kommando wurde rasch unter starkem Stempeldruck das Glyzerin (ca. 
16 ccm) in die Harnröhre hineingepreßt, in demselben Augenblick schob 
Verf. das filiforme Bongie vor, das nun spielend die Striktur überwand. 

Max Leibkind (Dresden). 

Miyata, Tetsuo. Ein Beitrag zur Kenntnis des primären 
p ar an ephn tischen Abszesse s, verursacht durch Gonokokken. 
Folia Urologica. Bd. V. Heft 8. August 1910. 

Miyata beobachtete Gonokokken in Reinkultur, meistens intra¬ 
zellulär gelegen, im Eiter eines paranephritischen Abszesses. Diese Kom¬ 
plikation eines chronischen Trippers (Infektion soll 4 Jahre zurückliegen) 
war plötzlich mit hohem Fieber und Schüttelfrösten aufgetreten. 

Loewenhardt (Breslau). 

Albarran, P. Blutungen aus der Prostata. Wiener ärztl. 
Zentralztg. 1911. Nr. 6 u. 7. 

Wegen des großen Reichtums an Gefäßen in der Schleimhaut der 
Prostata und in dem periglandulären Gewebe provozieren kon¬ 
gestive Zustände besonders bei Altershypertrophie der Drüse leicht 
Blutungen während der Miktion. Albarran bespricht ausführlich diese 
initialen, terminalen oder totalen Hämaturien. 

Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Wischnewsky. A. Über denEiufluß des Prostatasekretes 
auf die Phagozytose. Russ. Wratsch. 1910. Nr. 12. 

Auf Grund experimenteller Untersuchungen mit dem Hundepro¬ 
statasekret und mit den Meerschweinchen- und Hundeseris kommt Verf. 
zu folgendem Schlüße: durch die Beimischung des Hundeprostatasekretes 
zu den weißen Hunde- oder Meerachweinchenblutkörperchen wächst die 
Kraft der Phagozytose sehr unbedeutend und unterscheidet sich fast gar 
nicht von der Phagozytose kraft der reinen abgewaschenen weißen Blut¬ 
körperchen. Im Vergleich mit Serum besitzt das Prostatasekret nicht die 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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Eigenschaft, die phagozytäre Tätigkeit der weißen Blutkörperchen za er¬ 
höhen; zusammen mit Serum genommen, gibt es den Opsonin-Index unter 
1"0. — Methodik der Gewinnung eines reinen Sekretes der Vorstehdrüse 
ist vom Verfasser in seiner Arbeit über die physiologische Wirkung des 
Prostatasekretes beschrieben worden (Russky Wratsch. 1909. Nr. 46). 

P. A. Welikanow (Petersburg). 

Desnos, E. Elektrolytische Dilatation der Harnröhren¬ 
verengungen. Journ. d. med. de Paris 1911. Nr. 4. 

D e s n o s hat mit der zirkulären Elektrolyse fast stets gute Erfolge, 
selbst Dauerheilungen wie sie keine andere Dilatationsmethode gibt, er¬ 
zielt auch in inveterierten Fällen, bei ganz harten Strikturen. Nur bedarf 
es bei diesen großer Geduld; nicht darf die Stromstärke vermehrt (3—4 
M-A) oder langdauernde Sitzung gemacht werden, sondern man muß nur 
größere Intervalle zwischen den einzelnen Sitzungen machen, um die 
kongestive Reaktion abklingen zu lassen. In 5 Fällen nur blieb die E. er¬ 
folglos wegen besonders starker Irritabilität des Urethralkanals, wegen 
prolongierten Ausflusses und Fieberanfällen. Urethrotomie ist also nicht 
immer vermeidbar. Felix Münohheimer (Wiesbaden.) 

Dommer, D. Urologische Instrumente zur Behandlung 
der hintern Harnröhre. Folia Urolog. Bd. V. Heft8. Febr. 1911. 

Die von Dommer für das Wossidlösche Urethroskop konstru¬ 
ierten Nebenapparate sind bei C. G. Heynemann in Leipzig zu beziehen. 
(Optischer Tubus mit ansteokbarer Kürette, Messer und Elektrode.) 

Loewenhardt (Breslau). 

Gorodisch, S. Über eine neue Methode derSterilisation 
von Harnleiterkathetern. Wratsch. Gazetta 1910. Nr. 2Ö. 

Die Konstruktion des Apparates beruht auf dem Prinzip einer 
Wasserstrahlluftpumpe. Die Sterilisation geschieht mittels Formalindämpfe. 
Der Apparat kann sehr leicht an jeden Wasserleitungsbahn angebracht 
werden. P. A. Welikanow (Petersburg). 

Bürger, Leo. Ein Kysto-Urethroskop. Folia Urolog. Bd. V. 
Heft 1. Juni 1910. 

Bürgers „Kysto-Urethroskop ermöglicht infolge seiner besondern 
Optik aufrechte Bilder zu erhalten. Es eignet sich besonders zur Unter¬ 
suchung der hintern Harnröhre and des Übergangsteils nach der Blase, 
aber auch der ITretherenkatheterismus besonders bei geringer Blasen- 
kapazität ist damit möglich. Verfertiger ist die Firma „American Cysto* 
scope Makers“, 177 E. 87 th. 8treet, New-York. 

Loewenhardt (Breslau). 

Veszprömi, D. Beiträge zur Histologie der Prostata- 
hypertruphie. Folica Urologica. Bd. V. Heft 8. Febr. 1911. 

Veszpremi konnte in den sehr interessanten im pathologischen 
Institut zu Klausenburg vorgenommenen Untersuchungen bei der Prostata - 
hypertropbie das Vorhandensein eines entzündlichen Ursprungs im allge¬ 
meinen nicht bestätigen, ebenso wie die Kriterien eines echten Adenoms 
vermißt wurden. Dagegen fand sich anderseits fibröse Umwandlung mit 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Neigung zu Schrumpfungen aber nicht das Bild der Hypertrophie in den 
Präparaten, in denen sich chronische Entzündungen erheblicher Natur fest- 
steilen ließen. Die Untersuchungen erstreckten sich auf 38 in der chirur¬ 
gischen Klinik von Steiner exstirpierten Organen. Die auf Grund der 
histologischen Bilder vorgeschlagene Bezeichnung intumesoentia glan¬ 
dularis cystica und intumescentia fibrösa sen fibro-myomatosa erscheinen 
rationell. Loewenhardt (Breslau). 

Geraghty, J. T. Die Behandlung des Utriculus prosta- 
ticus. Tbe Jornal of the American Medical Association. 1911. 11. März, 
pag. 731. 

Geraghty weist auf die Rolle hin, die die Erkrankungen des Samen¬ 
hügels spielen und auf die Notwendigkeit, diese lokal zu behandeln. Er 
hat dafür eine besondere Spritze konstruiert. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Schwenk, A. Zur Behandlung der Prostatahypertrophie. 
Zeitschr. f. ärztl. Fortbildung 1911. VIII. Bd. p. 104. 

Verf. empfiehlt zur Behandlung der Prostatahypertrophie die gal¬ 
vanokaustische Jnzision nach Goldschmidt, mit der er sehr gute Re¬ 
sultate erzielte. Von der Injektion mit Prostatatoxin nach 8 eil ei hat er 
kciuen Erfolg gesehen und kann die günstigen Resultate keineswegs be¬ 
stätigen. V. Lion (Mannheim). 

Posner, C. Bemerkungen über das Prostatasekret. Zeit¬ 
schrift für Urologie. Bd. V. Heft 8. 1911). 

Fürbringer, P. Zur Kenntnis der Natur der Prostata¬ 
körner. Zeitschr. für Urologie. Bd. V. Heft 3. 1911. 

Die Mitteilungen von Posner und Fürbringer beschäftigen sich 
mit der Arbeit von ßjörling über die Prostatakörner, welche in diesem 
Archiv Bd. CIII, Heft 1 kürzlich erschienen ist. P. erinnert, daß er an 
Stelle des Wortes „Lezithin“ schon früher auf Rat Kai Berlin gs die 
allgemeine Bezeichnung „Lipoid“ gesetzt habe. Gemeint aber sind jeden¬ 
falls damit Verbindungen, wolche eich von den eigentlichen Fetten durch 
chemische Konstitution und optische Verhältnisse unterscheiden, wie z. 
B. die doppeltbrechende Eigenschaften zahlreicher Prostatakörner im 
Polarisationsmikroskop sicher beweisen (s. Posner Berliner klin. Woch., 
1909, Nr. 6, sowie sein Referat über die Prostata auf dem I. Internat. 
Urologenkongreß, Paris 1908.) Das Vorkommen der Lipoiden im 8ekret 
der normalen wie pathologischen Prostata dürfte festgelegt sein, doch 
wird Björling darin beigepfiichtet, daß außer den Lipoide auch albu- 
minöse Tröpfchen Vorkommen, weil diesen die charakteristischen Reak¬ 
tionen, Polarisation und Färbung fehlen können oder mindestens nioht 
eindeutig sind. Dagegen wird die Herleitung der Körner von zerfallenen 
Leukozyten, wie Björling annimmt, von beiden Autoren widerlegt, schon 
weil man Leukozyten reichlich nur in pathologischen Fällen trifft und 
die darin enthaltenen doppeltbrechenden Körnchenkugeln, welohe Für¬ 
bringer mit Kolostrum verglich, keine Zerfalls- sondern nur Infiltra¬ 
tionsprodukte darstellen können. Der Ursprung der Körner weist auf die 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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Drüsenzellen hin Fürbringer erkennt an, daß der bleibende Wert der 
Fortebangen Björlingin der Bewertung der verschiedenen Erscheinungs¬ 
formen der Prostatakörner and ihres Aafbaues gegenüber der früheren 
Annahme einer gleichförmigen Beschaffenheit besteht. F. hält B. noch 
besonders die mißverständliche Auflassung betreffend seiner früheren An¬ 
gabe über die Alkohol Unlöslichkeit der Körner vor. Ein Teil der die 
Trübung des Prostatasekretes bedingenden Körner wird zweifellos gelöst. 
F.8 frühere Angabe habe sich wesentlich auch nur auf kalten Alkohol 
bezogen. Loewenhardt (Breslau). 

Karo, Wilhelm. Über die kombinierte Behandlung der 
Gonorrhoe. Dtsoh. med. Woch. Nr. 14. 1911. 

Karo tritt für die kombinierte Behandlung der Gonorrhoe ein, 
bei welcher die Keizmilderung und Kärung des Urins durch interne Me¬ 
dikation der bakteriziden Durchspülung der Harnwege zu Hilfe kommt. 
Unter den Balsamica bevorzugt er den Kopaivabalsam als ein mildwir¬ 
kendes, die Nieren nicht reizendes Mittel, welches er, um auch die Magen¬ 
schleimhaut völlig zu schonen, in Form der erst im Dünndarm löslichen 
Rumpe Ischen Geloduratkapseln verabreicht. Dies unter dem Namen 
Bukkosperinkapseln im Handel erhältliche Präparat wirkte reizmildernd 
auf die Harnwege, steigerte die Diurese, erwies sich durch seinen Gehalt 
an Hexamethylentetramin als harnsäurelösend und bakterizid und beseitigte 
die häufige Phosphaturie. Max Joseph (Berlin). 

Leede. Zur Frage der gonorrhoischen Allgemeinin¬ 
fektion. Münchn. med. Wochenschr. 1911. Nr. 9. 

Leede berichtet über einen Fall von Arthritis gonorrhoica mit 
letal verlaufender Allgemeinintoxikation, bei dem die Einbruchspforte für 
die Gonokokken höchstwahrscheinlich ein Ulcus molle war, da ein Harn- 
i öhrentripper nicht vorhanden war und auch nie bestanden hat. Der an 
sich recht seltene Invasionsmodus hat eine große Ähnlichkeit mit einem 
von Jadassohn beobachteten Fall, wo sich eine gonorrhoische Allge¬ 
meininfektion offenbar von einer kleinen Hautläsion am Penis entwickelt hat. 

Oskar Müller (Recklinghausen.) 

Philippson. Argentum kalium cyanatum als bewährtes 
Mittel bei chronischer Gonorrhoe empfohl en. Münchn. med. 
Wochenschr. 1911. Nr. 9. 

Philippson glaubt in dem Argent. kal. cyanat. (Merk) eine Ver¬ 
bindung gefunden zu haben, das eine hohe antiseptische Wirksamkeit 
bat und dem Arg. nitric. mindestens zur Seite gestellt wird, ohne 
dessen unangenehme Eigenschaften zu haben. Verf. hat das Präparat mit 
Erfolg bei chronischer Gonorrhoe angewandt und empfiehlt seine Nach¬ 
prüfung. Oskar Müller (Recklinghausen). 

Toybln, R. (Berlin.) Versuche mit Xerase bei Fluor albus 
und Proctitis gonorrhoica. Med. klin. Woch. Nr. 10. 

Nach einer eingehenden Entwicklung der Hefetherapie bei Fluor 
albus etc. geht T. auf seine Erfahrungen mit Xerase bei diesen Krank¬ 
heiten über. Xerase ist eine Kombination von Hefe und Bolus alba und 


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00 Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 

wird in Form von Pudern und Kapseln in die Vagina and in den Mastdarm 
(bei Proctitis) eingeführt. T. ist mit den Resultaten sehr zafrieden; der Fluor 
nahm ab und die Gonokokken schwanden. Auch bei Portio-Erosionen 
rühmt T. die heilende Wirkung. T. erläutert seine Ausführungen durch 
einige einschlägige Krankengeschichten. Ludwig Zweig (Dortmund). 

Hannes, W. Ober den Ersatz des Arg. nitr. durch das 
Sophol in der Ophthalmoblenorrhoe prophylaxe. Zentralbl. f. 
d. ges. Med. 1911. Nr. 1. 

In der außerklinischen Praxis, im Privathause, werden noch immer 
0*7—0 8% Blennorrhoefälle von Gynäkologen bei Anwendung des Crede- 
schen Verfahrens angegeben, wohl infolge der häufigen und oft nicht un¬ 
bedeutenden Reizungen der Augenbindehaut durch die 1—2% Höllen¬ 
steinlösung. Hannes berichtet über Versuche mit Sophol, einem Formo- 
nukleinsilber, die mit kalt zubereiteter 5% Lösung sehr befriedigend 
ausfielen; 1—2 Tropfen instilliert reizten weniger als Arg. nitr. und 
wirkten besser prophylaktisch. Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Yorschulze. Ober die Behandlung von Gonorrhoe mit 
Gonotoxin. Wiener ärztl. Zentr.-Z. 1911, Nr. 12. 

Vorschulze empfiehlt ein nach den „Ideen der ganzen modernen 
Serumtherapie tt also aus „Stoffwechselprodukten der Bakterien, den sog. 
Toxinen“ hergestelltes Präparat eines Laboratoriums für Therapie zu 
Dresden, Gonotoxin. 5 Krankengeschichten sollen zeigen, daß Injektionen 
mit diesem Mittel Gonorrhoen ausheilen. In 14—26 Tagen erreichte dies 
V., obgleich in 2 Fällen Harndrang, Epididymit. ’sin. und Drängen im Rek¬ 
tum notiert sind. Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Goliner. Ein Fortschritt in der Behandlung der Gonor¬ 
rhoe. Ärztl. Zentr.-Ztg. Wien. 1911. Nr. 9. 

Goliner empfiehlt das Syrgol, eine Verbindung von Argentum 
colloidale oxydatum mit Albumosen, in 2-3%o Injektionen; es reize 
nicht die Schleimhaut, besitze eine Gk-tötende Wirkung, mindere die 
Sekretion der Harnröhre und kürze den Verlauf des Krankheitsprozesses 
wesentlich ab, wie er in allen 6 — sechs — Fällen, die er damit behan¬ 
delt, konstatieren konnte. Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Cronquist, G. Kurze Mitteilungen über Kteinokapseln, 
ein neues Antigonorrhoicum zum inneren Gebrauoh. Berlin, 
klin. Wochenschr. 1911. Nr. 9. p. 887. 

Der Verfasser empfiehlt zum internen Gebrauch bei Gonorrhoe die 
Kteinokapseln, Geloduratkapseln, die Extrakt.-fiuid. Kawa-Kawa, Extrakt, 
fiuid. Cubeb, und Ol. Santali enthalten. Hoehne (Frankfurt a. M.). 

Skulflky, M. Über die Behandlung der akuten und chro¬ 
nischen Blennorrhoe mit Wasserstoffsuperoxyd. — Wratsoh. 
Gazeta. 1910. Nr. 18. 

In einigen Fällen von akuter und chronischer Blennorrhoe erzielte 
S. gute Resultate bei Anwendung zur Injektion einer 2—3% igen Lösung 
von Wasserstoffsuperoxyd. In einem sehr hartnäckigen Falle von Urethri¬ 
tis poster. chron. vereinigte er die Janetsche Spülung (Kal. hypermang- 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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Lösung) mit anmittelbar danach folgenden obengenannten Injektionen mit 
gutem Erfolg. P. A. Welikanow (Petersburg). 

Gui&rd, F. P. Die Tripperprophylaxe, ihr Wert, ihre 
Ana f üb rang. Jornn. d. med. de Paris. 1911. Nr. 9. 

Guiard hält von den empfohlenen Präventivmethoden für die beste 
die Injektion von Arg. nitr. und Protargoi nach snspektem Koitus, doch 
werden zu konzentrierte, irritierende Losungen angewandt und ein zu 
kleiner Bezirk der Harnröhre von ihr betroffen; man sei nicht sicher, ob 
die Gk. nicht schon über diese Region hinauBgelangt wären. Er zieht Inj. 
mit Kal. permang. 1:10000 vor; richtig ausgeführt, so daß die ganze 
▼ordere Harnröhre damit angefüllt wird, schädigte diese schwache Lösung 
nie die Schleimhaut und tötet die Gk. 

Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Waelsch, Ludwig. Prostatitis gonorrhoica, Pyelitis, 
Pyelonephritis, Ureteritis gonorrhoica, Spermatocystitis 
gonorrhoica, Cowperitis gonorrhoica. Aus dem Handbuch der 
Geschlechtskrankheiten, herausgegeben von E. Finger, J. Jadassohn, 
S. Ehrmann, S. Grosz. 

Die von Waelsch bearbeiteten Kapitel werden eingeleitet durch 
den Abschnitt über die Prostatitis gonorrhica, die entsprechend ihrer 
Bedeutung eine eingehende Darstellung gefunden hat. Es handelt sich um 
eine klar geschriebene Arbeit, die den verschiedenen praktischen Fragen, 
besonders was Diagnose und Therapie betrifft, durchaus gerecht wird. 
Anschließend findet sich ein Kapitel über die gonorrhoischen Erkrankungen 
des Nierenbeckens, der Nieren und der Ureteren, die keineswegs beson¬ 
ders selten sind. Nach einer Statistik von Balz er fand sich die Pyelitis 
9 mal unter 424 Fällen von Gonorrhoe, nach einer von Sigmund eben¬ 
falls 9 mal unter 36S Fällen, nach einer von Finger 12 mal unter 496 
Fällen. Über die Häufigkeit der Spermatocystitis gonorrhoica sind die 
Ansichten geteilt. Einige Autoren wie Gollan, Weiß zählen sie zu den 
häufigsten Komplikationen der Gonorrhoe. Den Schluß der von Waelsch 
geschriebenen Kapitel macht die Cowperitis gonorrhoica. E9 handelt sich 
am sorgfältige Referate der betreffenden Gebiete, denen eingehende Lite- 
raturangaben beigefugt sind. Fritz Juliusberg (Posen). 

Grosz, Siegfried. Folliculitis, Perifolliculitis, Gavernitis 
gonorrhoica. Aus dem Handbuch der Geschlechtskrankheiten, heraus¬ 
gegeben von E. Finger, J. Jaddassohn, S. Ehrmann, S. Grosz. 
Wien 1910. Verlag von A. Höldner. 

Grosz stellt im vorliegenden Kapitel die gonorrhoischen Erkran¬ 
kungen der Morgagni sehen Lakunen, der Ausfuhrungsgänge der Lit- 
tröschen Drüsen, der Drüsen selbst dar, wobei auf die Rolle des Bougie 
ä boule zur Feststellung dieser Komplikationen hingewiesen wird. Es 
handelt sich keineswegs um seltene Komplikationen, Möller hat bei 215 
Gonorrhoepatienten in 22*8 t / 0 palpable Follikulitiden gefunden. Seltener 
ist die Biidang von größeren Pseudoabszessen aus der Folliculitis gonor¬ 
rhoica. Weiter kommt es zur Darstellung der Beteiligung des Gorpns 


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62 Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 

cavernosum Urethrae. Im Anschluß an die pathologische Anatomie und 
die Diagnose der erwähnten Affektionen findet sich eine kurse Beschrei¬ 
bung der Therapie. Der Autor sah speziell von der von Boß empfohlenen 
Vibrationsmassage gute Erfolge bei der Follikulitis. 

Fritz Julius b erg (Posen). 

Grosz, Siegfried. Gonorrhoische Erkrankung präputialer 
und paraurethraler Gängen. Au9 dem Handbuch der Geschlechts¬ 
krankheiten, herausgegeben von E. Finger, J. Jadassohn, S. Ehr¬ 
mann, S. Grosz. Wien 1910. Verlag v. A. Holder. 

Darstellung des in der Oberschrift angegebenen Gebietes. Am ge« 
eignesten erscheint dem Autor die von Paschkis angegebene Eintei¬ 
lung in: 

1. Krypten, d. sind Einstülpungen der äußeren Haut, von mehr oder 
weniger beträchtlicher Tiefe, die bis an ihr Ende von typischem Haut¬ 
epithel samt Hom8cbichte bekleidet sind, 

2. irreguläre Talgdrüsen, deren Ausführungsgänge ohne Vermittlung 
von Haaren an der Oberfläche frei münden, 

8. paraurethrale Gänge sensu strictiori, Gänge mit geschichtetem 
Pflasterepithel oder mit Übergangsepithel bekleidet zum Teil mit Drüsen, 
also sowohl entwicklungsgeschichtlich, als auch histologisch zur Urethra 
gehörig. Fritz Juliusberg (Posen). 

Wossidlo, H. Endoskopie der gesunden und kranken 
Urethra. Endoskopische Diagnose und Therapie. Aus dem 
Handbuch der Geschlechtskrankheiten, herausgegeben von E. Finger. 
J. Jadassohn, S. Ehrmann, 8. Grosz. Wien 1910. Verlag von A. 
Hölder. 

Dadurch, daß das Kapitel über die Endoskopie in die Hände eines 
anerkannten Kenners dieser Untersuchungsmethode und eines Arztes, der 
selbst erfolgreich an dem Ausbau der Technik mitgearbeitet hat, gelegt 
ist, stellt dieser Abschnitt eine erschöpfende Bearbeitung dieser Methode 
und der Ausdehnung ihrer Anwendung dar. Die verschiedenen Instrumen¬ 
tarien sind, zum größten Teil an der Hand instruktiver Abbildungen, ein¬ 
gehend erläutert. Im Anschluß daran wird das Aussehen der gesunden 
und kranken Harnröhre im endoskopischen Bilde besprochen. Am Schlüsse 
findet sich eine Darstellung der direkten uretbroskopischen Therapie. 
Über die Bedeutung der Untersuchungsmethode sind zwar die Ansichten 
noch geteilt, trotzdem ist es nicht zweifelhaft, daß die Vervollkommnung 
der Instrumente, speziell die Einführung des von Golds chmi dt ge¬ 
schaffenen Irrigations-Urethroskops diesem Gebiete eine weitere Anwen¬ 
dungsfähigkeit geschaffen hat. Fritz Juliusberg (Posen). 

Heinsius, F. Versuche zur Vakzinebehandlung der weib¬ 
lichen Gonorrhoe. Monatsschr. für Geburtshilfe und Gynäkologie. 
Bd. XXXin. p. 426. 1911. 

Es wurden 10 Fälle mit der Reiter sehen Vakzine behandelt, die 
5 Millionen Gonokokken auf 1 ccm enthält. Es wurden 6 bis 12 Injek¬ 
tionen bei jedem Fall vorgenommen, ohne daß sich schädliche Neben- 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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Wirkungen zeigten. In allen Fällen wurde deutliche Besserung konstatiert, 
in einem Fall von akuter Gonorrhoe der Vulva und Urethra allerdings 
kein Dauererfolg, 6 mal gute Enderfolge, 2 mal nicht voll befriedigende. 
Die Dauer der Behandlung betrug 4 bis 8 Wochen. Alle Fälle bis auf 
einen waren mit einer Erkrankung der inneren Genitalorgane kompliziert. 

F. Lewandowsky (Hamburg). 

8*hmidt, L., E. Vakzine und Seru mtherapie in gonor- 
rhoeal. Arthritis etc. Transactions of the congress american physi¬ 
cians and surgeons. p. 277. Washington, Mai 1910. 

Antigonokokkenserum ist äußerst wirksam bei Gonokokkentoxämien, 
dagegen weniger brauchbar bei metastatischen Prozessen: Arthritis etc. 
Hier leistet eine Vakzintherapie bedeutend mehr. Bei ersten Gelenkser¬ 
krankungen kommen Dosen von 10 bis 30 Millionen, bei chronischen 80 
bis 50 Millionen in Betracht. C. Bruck (Breslau) 

Cnnningluim, J.,H. Report of the resultsincertain forme 
of genito-urinary diseases treated with vaccines. Transac¬ 
tions of the congress of american physicians and surgeons. p. 241. Wa¬ 
shington, Mai 1910. 

Vorzügliche Erfolge mit Gonokokkenvakzin bei Arthritis 
gon. (Antigonokokkenserum läßt dagegen häufig im Stich). Keine Erfolge 
bei Prostatitis und Vesikulitis gonorrhoioa. 

K ol i infektionen der Blase und Niere sind meist mit Tuberkulose ver¬ 
gesellschaftet. Trotzdem pflegt häufig (wenn auch nicht regelmäßig) eine 
spezifische Vakzintherapie mit Bact. coli den Zustand zu bessern. 

Tuberkulinbehandlung (mit TR bzw. BE) ist von unleugbarem 
Wert bes. z. B. bei Blasentuberkulose; nur muß mit der Dosierung sehr 
Torsichtig vorgegangen werden. C. Bruck (Breslau). 

Swinburne, G., K. A further report on antigonococcic 
serum and antigonococcic. bacterins. Transactions of the con¬ 
gress of american physicians and sorgeons. p. 295. Ibid. 

Gute Resultate mit Parke, Da vis schein Antigonokokkenserum (bei 
akuter Arthritis, Prostatitis, Epididymitis, Pyosalpinx) sowie einige gün¬ 
stige Erfahrungen mit Vakzin. C. Brunck (Breslau). 

O’Neil, Summary of results reported from the use of 
▼ accines and the sera of gonococci and other pyogenic orga- 
nisms in urology. Transactions of the congress of american physicians 
and surgeons. p. 103. Ibid. 

Bei Urethralblennorrhoe bessert Vakzin und Serum höchstens die 
subjektiven Beschwerden. Bei lokalen gon. Komplikationen (Epididymitis, 
Proetatis) scheint Serum zuverlässiger zu sein als Vakzin. Bei Arthritis 
dagegen ist Vakzin wirksamer. 

Referat über die bisherigen Resultate der Vakzin therapie mit an¬ 
deren Mikroorganismen. (Koli, Staphylokokken etc.) 

C. Bruck (Breslau). 

Merkurjew, W. und Silber, S. Die Anwendung der Gono¬ 
kokkenvakzine bei Gonorrhoe. Russky Wratsch. 1911. Nr. 6. 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Als Material dienten 35 Falle von Urethritis gon. und deren Kom¬ 
plikationen. Nach einer kurzen Besprechung der Technik werden einige 
Krankengeschichten angeführt. Schmerzhaftigkeit an der Injektionsstelle 
war oft zu beobachten, manchmal eine sehr starke und langdauernde 
(24—48 Stunden). — 2—3 Stunden nach der Injektion steigt die Tempe¬ 
ratur bis 39*5, fallt aber im Laufe von 24 Stunden wieder bis zur Norm. 
Diejenigen Fälle, welche mit besonders erhöhter Temperatur verlaufen, 
endigen gewöhnlich mit einer raschen Besserung; in solchen Fällen konnte 
man manchmal eine Vergrößerung der subaxillären Lymphdrüsen beob¬ 
achten. 15—36 Stunden nach der Vakzination ist in den meisten Fällen 
eine Verminderung der Eiterabscheidung und der Gonokokkenzahl, sogar 
ein vollständiges Schwinden der letzteren zu konstatieren. Bei Bestimmung 
des opsonischen Index gelang es den Autoren nicht ein deutliches Auf¬ 
treten der negativen Phase zu beobachten. Der opson. Index vergrößert 
sich im Laufe von 24 Stunden nach der Vakzination und sinkt allmählich 
(Minimum zwfschen dem fünften und siebenten Tage). Verf. sprechen sich 
für die Spezifität der Vakzinebehandlung der Gouorrhoe aus. Es sei wün¬ 
schenswert, daß die Vakzinetherapio unter Kontrolle der Bestimmung 
des ops. Index durchgeführt wird. P. A. Welikanow (Petersburg). 

Leschnew, N. Zur Frage der Behandlung mit Antigono- 
kokkenserura. Folia Urologia. Bd. V. Heft 3. August 1910. 

Leschnew hatte mit Antigonokokkenserum bei akuten und chro¬ 
nischen Gonorrhoen und besonders hei deren Komplikationen gute Erfolge 
zu verzeichnen. Da die verschiedenen Kulturen ein 8erum von verschie¬ 
dener Stärke lieferten, versuchten Rogers und Torrey (Journal of the 
American Medical Association Sept. 1907) ein polyvalentes 8erum darzu¬ 
stellen. Zur Konservierung wurde 0*4% Trikresol verwandt. Im Handel 
existiert augenblicklich nach Angabe nur das amerikanische von Parke, 
Davis und Co. dargestellte Präparat. Erythem, Urtikarien und Tempe¬ 
ratursteigerungen wurden vom Verf. beobachtet. 

Loewenhardt (Breslau). 

Sowinsky, S. Zur Frage der Vakzinbehandlung der go¬ 
norrhoischen Erkrankungen. (Vorläufige Mitteilung). Russky Wr. 
1910. Nr. 20. 

Im ganzen 22 Fälle, davon in 5 wurde volle Genesung erzielt. Nach 
jeder Injektion steigt die Temperatur nicht höher als bis 37*2—88*8. Die 
Eiterabscheidung wird jedesmal nach der Injektion reichlicher, aber 
dünner und verschwindet nach 2—3 Tagen. Die Steigerung der Eiter¬ 
absonderung erklärt der Autor durch Entstehung, dank dem Zerfalle der 
Gonokokken, großer Menge von Gonotoxin, welches, wie bekannt, pyogene 
Eigenschaften besitzt. Die Resultate sind besser in chronischen Fällen. 
S. meint, man könne die Vakzine als ein auf den gonorrhoischen Prozeß 
günstig wirkendes Mittel anerkennen, welches in manchen Fällen sogar 
zur vollen Genesung fuhren kann. P. A. Welikanow (Petersburg). 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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Ulcus molle, 

Tscbumakow. Zur Frage des versteckteu Schankers. 
(Ulcus molle fossae navicularis urethrae.) Zeitschrift für Uro¬ 
logie, Bd. Y. Heft 3. 1911. 

Tscbumakow beobachtete unter 44 Fällen von Ulcus molle 4mal 
Geschwüre in der Fossa navicularis. Yerf. weist auf die Yerwechslung 
mit Gonorrhoe hin, vor dem die Ducreysehen Bazillen, das Urethroskop 
und das dichte bröckelige zähe Aussehen des Eiters schützen. Behandlung 
mit Stäbchen (Jodoformstäbchen oder auch Sozojodolnatrium) wird 
empfohlen. Loewenhardt (Breslau). 

Fontana, A. Über die Yerimpfbarkeit des Ulcus vene- 
reom auf die Hornhaut. Zentralbl. f. Bakt. Bd. LV1I. Heft 5. p. 433. 

Die Yerimpfung des Ulcus venereum auf die Hornhaut ist Verf. 
bereits vor 2 Jahren gelungen. Er berichtet über die Fortsetzung seiner 
Untersuchungen. Die Spezifität der durch die Yerimpfungen erzeugten 
Keratitis ging darans hervor, daß sich mehrmals in der Dicke der er¬ 
krankten Hornhaut derStreptobazillus Ducrey-Unnas nachweisen ließ. 
Es gelang ferner, durch dieses Material ein Ulcus molle beim Menschen 
zu erzeugen. Aus diesem Geschwür wurden ferner die Hornhäute von 
3 Kaninchen infiziert, von denen 2 mit einer Keratitis reagierten. Die 
Untersuchungen scheinen somit zu beweisen, daß das Virus des Ulcus 
molle auf die Kaninchenhornhaut verimpfbar ist, indem in derselben die 
Infektion zustande kommen und eine charakteristische eiterige Keratitis 
mit Bildung von Geschwüren erzeugen kann. Alfred Kraus (Prag). 


Nicht venerische Erkrankungen der Harn* und 
Geschlechtsorgane. 

von Wahl, A. Die Bakterien der normalen männlichen 
Harnröhre. Ein Beitrag zur Gonokokkendiagnostik. Ztschr. 
für Urologie. Bd. V. Heft 3. 1911. 

Mit Recht betont von W ahl, daß ein jeder Untersucher eioe Reihe 
neuer Bakterienarten in der normalen männlichen Harnröhre aufstellte, 
so daß man sich versucht fühlt, dem Zufall eine große Rolle zuzuteilen. 
Ser liegen 260 systematische Untersuchungen an 110 Fällen vor. 

21 ganz gesunde Menschen, 19, die vor Jahren einen Tripper 
hatten, ZI mit chronischer nicht gonorrhoischer Urethritis (mit oder ohne 
Gonorrhoe in der Anamnese), 27 Gonorrhoiker, 7 mit Urethritis bei Er¬ 
krankung der oberen Harnwege und 6 mit primärer nicht gonorrhoischer 

Areh. f. Dermal, a. Syph. Bd. CX1I. 5 


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60 Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 

Urethritis. Außerdem fanden noch bei 2000 Gonokokkenuntersuchungeu 
gelegentliche Kontrollen 9tatt. Eine scharfe Unterscheidung in Kokken 
und Diplokokken hält Verf. bei diesen in der Urethra vorkommenden 
Formen nicht für möglich, weil sämtliche Kokken auch unter Umstanden 
als Diplokokken erscheinen können, z. B. wenn man ein gefärbtes Kokken¬ 
präparat dem Sonnenlicht einige Zeit aussetzt. Yon Wahl stellt davon 
6 Arten fest, welche auf einer Tabelle mit den von andern Autoren ge¬ 
fundenen verglichen werden. (Bumm, Lustgarten und Mannaberg, 
Legrain, Steinschneider und Galewsky, Rovsing, Petit und 
Wassermann, Hofmeister, Tano, Franz, Melchior.) Alle sind 
im Verhältnis zum Gonokokkus Gram positiv und nicht 
pathogen, ebenso wie die 3 Stäbchenarten und der Streptococcus gi- 
ganteus. Bei den Gesunden, also 40 Fällen, fanden sich nur Exemplare 
von diesen 10 Arten vor, bei den Gonorrhoen und Urethritiden häufig 
noch pathogene und zufällige Bakterien. Die Technik der Untersuchung 
geschah mit Platinöse und Strichkultur auf Petrischalen nach dem Vor¬ 
gänge von Steinschneider und Galewsky, aber mit Einschluß der 
Flora der Fossa navicularis. Am meisten bewährt sich zur Kultur eine 
Mischung von gleichen Teilen menschlicher nur steril entnommener'patho¬ 
logischer Flüssigkeit mit Agar, stets frisch bei 40° im Wasserbade zu- 
bereitet. Zur Nachfärbung bei Gram wird eine halbprozentige wässrige 
Ncutralrotlösung vorgezogen. Für Gonokokkenkultur wurde Thalmanns 
durch Natronlauge um etwa # /s der natürlichen Säure verminderter Agar 
mit Serum als besonders zweckmäßig erprobt, während andere Bakterien 
besser auf Nutroseserurn-Nährböden wuchsen, was auch besonders auf 
dem WasBermannschen Schweineserum-Nährboden der Fall war. 
Einige Arten von Mikroben bildeten auf dem Nutrosenährboden uro die 
Kolonien einen weißen Hof, wahrscheinlich hervorgerufen durch das bei 
Säurebildung ausfallende Eiweiß, ln klaren Zügen gibt von Wahl 
schließlich ein Bild der Difierentialdiagnose, um mit „mathematischer 
Genauigkeit“ auch ohne Kultur die Gonokokkeudiagnose stellen zu können. 
Der Autor hält daran fest, daß, wo Gonokokken, da auch Leukozyten 
sind, ferner daß sich Gonokokken nie auf degenerierten Zellen (Für¬ 
bringers Schollen) aufhalten, dagegen auf lebensfrischen Epithelien 
vorhanden sind. Wenn auch nicht die Diagnose auf dem Befund ein¬ 
zelner entfärbter Diplokokken basieren darf, gibt das ganze Bild, be¬ 
sonders die gegenseitige Lagerung den Ausschlag. Eine urethrale Sarzine 
wird nicht anerkannt (Petit, Wassermann und Melchior), ebenso¬ 
wenig wie die von Rovsing und andern Autoren gefundenen malignen 
Bakterien der normalen Harnröhre. Auch die von Melchior gefundenen 
Bakterien coli commune und Streptococcus pyogenes wurden nicht bestätigt. 
Es bleiben trotzdem einige Formen, in bezug auf deren Pathogenität 
gegenwärtig kein Urteil abgegeben werden kann, z. B. die fast von allen 
Autoren beschriebenen weißen und gelben verflüssigenden Diplokokken. 
Schließlich werden noch kurze differentialdiagnostiscbe Daten für Gono¬ 
kokkenkulturen angegeben, z. B. unter andern das schnelle Vermischen 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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einer abgenoramenen Kolonie mit einem Tropfen Wasser, die verschiedene 
Farbbarkeit der einzelnen Exemplare infolge schneller Degeneration der 
einzelnen Kolonien, die bedeutende Größenmannigfaltigkeit der einzelnen 
Kokken, die schnelle Entfärbbarkeit nach Gram, die weißliche Opaleszenz 
der Kultar auf Serumagar und anderes. Loewenhärdt (Breslau). 

Brennemann, Joseph. Eitrige Infektionen des Harn- 
traktns beim Kinde. The Journal of the American Medical Asso¬ 
ciation 1911. März 4. p. 631. 

Brennemann weist darauf hin, daß eitrige Erkrankungen der 
Harnwege etwa 1% der Kinderkrankheiten, wegen deren der Arzt auf- 
gesucht wird, ansmachen. Die Pyelozysititis ist eine Krankheit der weib¬ 
lichen Kinder, sie ist selten bei männlichen. Sie tritt häufiger während 
der Sommermonate auf. In 97% der Fälle ist der Bacillus coli communis 
die Ursache. Man kann zwei Typen unterscheiden. Bei den meisten 
Fällen handelt es sich um katarrhalische Infektionen der Blase und des 
Nierenbeckens. Sie weisen alle Grade auf, doch meist handelt es sich 
um gutartige Fälle. Schwerer ist der zweite Typus, der bei Kindern mit 
rerminderter Widerstandsfähigkeit mit Ernährungsstörungen vorkommt, 
wj in der Nierenrinde miliare Abszesse bestehen, ein Typus, bei dem 
die Erkrankung der Blase und des Nierenbeckens in den Hintergrund 
tritt. Bei jedem Kind, besonders bei jedem weiblichen, welches konti¬ 
nuierliches oder intermittierendes hohes Fieber aufweist und bei dem die 
Ursache klinisch nicht klar ist, soll der Urin auf Eiter untersucht werden. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Rongy, A. J. Primäre Sterilität bei Frauen. Medical 
Record 1911. Februar 18. p. 291. 

Rongy berichtet über 120 Fälle von Sterilität bei Frauen und 
kommt zu folgenden Schlüssen: 1. Die Prognose der Behandlung der 
Sterilität ist ungünstig. Man muß den Patientinnen nicht zu viel Hoff¬ 
nungen machen; 80% derselben blieben ungeheilt. 2. Dyraenorrhoe kann 
in der Mehrzahl der Fälle geheilt werden, aber man muß in der Aus¬ 
wahl der Operationsmethoden vorsichtig sein. 3. Der wichtigste Faktor 
im Hervorrufen der Sterilität ist die Gonorhoe und ihre Komplikationen. 
4. Eia guter Teil der Falle erfordert nur medikamentöse Behandlung; 
sobald die Zervikalsekretion beseitigt ist, kann Koneption eintreten. 
3. Die pathologischen Veränderungen im Genitaltraktus von Mann und 
Frau können mit der Zeit verschwinden und darum soll man nie eine 
absolut ungünstige Prognose stellen, wenn nicht der Ehemann Aspermie 
aufweist. Fritz Juliusberg (Posen). 

Evatt, Evelyn John. Ein Beitrag zur Entwicklung der 
Prostata beim Weibe und ein Vergleich der Urethra und 
Vagina bei beiden Ges chlechtern. Journal of Anatomy and Phy- 
siology. Jan. 19 11. 

V. gelangt durch seine Untersuchungen zu dem Schlüsse, daß die 
drüsigen Organe, welche die weibliche Urethra der ganzen Länge nach 

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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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umgeben, der Prostata des Mannes entsprechen, somit die weibliche 
Urethra der Pars prostatica urethrae beim Manne gleicbzustellen ist. 

Wilhelm Baiban (Wien). 

Buerger, Leo. Urethrozystitis und Urethritis chronica 
cystica. Folia Urologica. Bd. V. Heft 5. November 1910. 

Buerger hat mit seinem „Kysto-Urethroskop“ (s. Fol. Urolog. 
Bd. Y. Heftl. Juni 1910) 14 Fälle von Zysten in der Pars prostatica als 
Begleiterscheinungen post gonorrhoischer Zustände beobachtet. Die Be¬ 
handlung mittels Inzision unter Kontrolle des Auges brachte häufig 
Besserung der subjektiven Beschwerden. Sehr erwünscht sind eingehen¬ 
dere histologische und bakteriologische Untersuchungen, welche Verf. für 
später ankündigt. Loewenhardt (Breslau). 

Strauss, H., Prof. Über vier Fälle von Blasenerweite¬ 
rung bei Diabetes insipidus. Folia Urol. Bd. V. H. 7. Januar 1911. 

Strau88 beobachtete 4 Fälle von Blasenerweiterung bei Diabetes 
insipidus jugendlicher Personen. Zur funktionellen Diagnose benutzt Verf. 
die schon früher von ihm zu diesem Zweck empfohlene alimentäre 
Chlorurie (nach Zulage von 10 Gr. Kochsalz keine nennenswerte Erhöhung 
von Gefrierpunkt und prozentualem Chlornatriumgehalt, aber Vermehrung 
der Harnmenge). Loewenhardt (Breslau). 

Walker, J. W. Thomson. Atonie der Harnblase ohne Ob¬ 
struktion oder Zeichen von organischer Nervenerkrankung. 
Zeitschrift für Urologie. Bd. V. Heft 1. 1911. 

Walker beobachtete 9 Fälle von Atonie der Harnblase, in denen 
das Fehlen der Kontraktionskraft weder durch eine organische Nerven¬ 
erkrankung erklärt werden konnte, noch ein Abflußhindernis für den 
Urin bestand (Prostatahypertrophie oder Striktur). Es handelte sich 
meist um Patienten unter 40 Jahren; stets ausgesprochene Trabekelbilduog. 
Walker erklärt das Bild des Hervorragend einzelner Muskelbündel in 
diesen Fällen für eine Folge der Atrophie benachbarter Bündel, resp. es 
tritt auch eine kompensierende Hypertrophie einzelner Bündel ein, welche 
die Funktion der atrophischen nur teilweise ersetzen. Ätiologisch hält 
W. das Bestehen irgend einer Läsion des sympathischen Reflexzentrums 
im Plexus hypogastricus und haemorrhoidalis für wahrscheinlich. 

Die Beobachtungsdauer der Atonie war lange genug, um sicher zu 
gehen, daß sich Tabes oder eine andere Erkrankung des Rückenmarkes 
nicht mehr entwickeln würden. Loewenhardt (Breslau). 

Werner, Alexander. Addisonsche Krankheit imAnschluü 
an urogenitale Tuberkulose. Zeitschrift für Urologie. Bd. V. 
Heft 1. 1911. 

Neben dem gewöhnlichen Krankheitsbilde der Addisonschen 
Krankheit bestand eine hochgradige Tuberkulose des Urogenitalapparates. 
Werner schließt daraus, daß die Nebennieren per continuitatem oder 
auf dem Wege der Lymphgefäße infiziert worden seien. Der Plexus so¬ 
laris des Sympathicus sowie die retroperitonealen Lymphdrüsen waren 
tuberkulös. Loewenhardt (Breslau). 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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Heyse. Über „steife Seidenkatheter“ zum Gebrauch 
bei Prostatavergrößerung. Ztschr. für Urol. Bd. V. Heft 3. 1911. 

lleyse bat die nach seiner Angabe bei Porges angefertigten 
„extrasteifen“ Seidenkatheter mit Mercierkrümmung als eine wesentliche 
Erleichterung zum Selbstkatheterismus empfunden. Desinfektion nach 
Heasner, d. h. Auskochen in gesättigter Lösung von Ammonium sul- 
furicum, 2 Minuten lang, gestatten 3—400maligen Gebrauch. Die Instru¬ 
mente entsprechen entschieden besonders für einzelne Fälle nach unseren 
Erfahrungen einem Bedürfnis. Loewenhart (Breslau). 

Alexandrow, W. Zur Kasuistik und Behandlung von 
Pyelitis. Wratschebn. Gazetta 1910. Nr. 23. 

Beschreibung eines Falles mit sehr schweren Allgemeinerschei¬ 
nungen. der mittels 8pülnngen (Hydrarg. oxycyanat.-Lösung 1:3000 bis 
1 : 1000) mit sehr gutem Erfolg behandelt worden ist. 

P. A. Welikanow (Petersburg). 

Kobjlinsky, Th. Über Py elolithotomie. Wratschebn. Gazetta 
1910. Nr. 22. 23. 24. 

Verf. berichtet über 5 Fälle von Pyelolithotomie, alle mit gutem 
Erfolg. Eingehende Übersicht der Literatur. 

P. A. Welikanow (Petersburg). 

Fronstein, B. Kongenitale Strikturen der Urethra. 
Rn8aky Wratsch. 1910. Nr. 28. 

Der Autor berichtet über zwei Fälle von kongenitaler Urethra- 
striktur. Die Behandlung solcher Fälle muß nicht in einer systematischen 
Bougierung, sondern in der internen Urethrotomie bestehen. 

P. A. Welikanow (Petersburg). 

Mnratow, A. Zur Frage des Hermaphroditismus. Bussky 
Wratsch 1910. Nr. 28. 

Beschreibung eines Falles von sog. Pseudohermaphroditismus 
masculinus. P. A. Welikanow (Petersburg). 

Kobjlinsky, Th. Experimentelle Untersuchungen über 
die Isolierung der Harnleiter. Wratschebnaja Gazetta 1910. Nr. 6. 

Zur Entscheidung der Frage der Wirkung der Isolation des Harn¬ 
leiters auf ihn selbst und auf die entsprechende Niere stellte Verfasser 
6 Experimente (4 an Katzen und 2 an Hunden). In zwei Fällen wurde 
die Isolation an beiden Seiten gemacht; in 4 Fällen wurde der Harn¬ 
leiter auf der ganzen Strecke von der Niere bis zur Blase isoliert; in 2 
— nur ein Stück von 12—15 cm lang. Der isolierte Harnleiter wurde 
frei in der Bauchhöhle liegen gelassen und die Bauchwand zugenäht. 
Die Tiere wurden nach 5 Tagen bis 27t Monate getötet und zur mikro¬ 
skopischen Untersuchung Stückchen aus der Niere und aus dem Harn¬ 
leiter entnommen. Alle Tiere haben die Operation der Isolierung gut 
und ohne Gewichtverlust durchgemacht. Bei der Autopsie fanden sich 
die Harnleiter mit unebenem, oft narbigem Peritoneum bedeckt, in zwei 
Fällen war aber das Peritoneum ganz normal. — In einem der Versuche 
war der isolierte Harnleiter nach 27 s Monate frei in der Bauchhöhle 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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gelegen, so daß demnach kein Grund vorliege, den Harnleiter bei der Isolierung 
mit Peritoneum zu bedecken, wie es Monari fordert. Makro- und mikro¬ 
skopische Untersuchung der Nieren und Harnleiter zeigte keinen merk¬ 
lichen Unterschied zwischen dem isolierten und gesunden Harnleiter. 
Solch günstige Resultate erklären sich durch das Reichtum der Harnleiter 
an Gefäße und Nerven. Die in einem Falle vorgenommene Funktions¬ 
probe mit Indigokarmin zeigte auch keine Abweichungen von der Norm 
in der Funktion der Niere und des Harnleiters auf der Seite der Isolation. 

P. A. Welikanow (Petersburg). 

Stuckey, L. Zur Kasuistik der metastatischen Nieren¬ 
abszesse. St. Petersburger Med. Wochenschrift 1910. Nr. 5. 

Beschreibung eines Falles bei einer 25jährigen Patientin nach einem 
septischen Abort. Fieber unter Schüttelfrösten und starken Remissionen. 
Urin normal; von seiten der Genitalien keine Erklärung für das Fieber; 
nur eine vergrößerte Milz deutete auf eine septische Allgemeinerkrankung. 
Bakteriämie fehlte. Allmählich bildete sich unter dem linken Rippen¬ 
bogen ein schmerzhafter Tumor, der sich als eine vergrößerte Niere 
herauBstellte. Urin quantitativ herabgesetzt (600—1000 cwi s ), aber chemisch 
und mikroskopisch normal. Operation. In der Tiefe von Vs ^ Nieren¬ 
parenchym ein haselnußgroßer Fokus, welcher Detritus und sehr wenig 
Eiter enthielt. Heilung. P. A. Welikanow (Petersburg). 

Metalnikow, S. Über die Neutralisierung von Sper- 
matotoxinen und Alkaloiden durch Extrakte des Hodens 
und des Nebenhodens. Pflügers Arch. f. d. ges. Phys. Bd. CLXXXIII. 
p. 14. 1911. 

Bei Tieren, deren Blut starke Spermatotoxine enthalten, erweisen 
sich Spermatozoon, aus dem Nebenhoden entnommen, durchaus normal 
und lebensfähig. Das Spermotoxin hat keine Wirkung auf die in Hoden 
und Nebenhoden enthaltenen Spermatozoen, weil hier eine besondere 
Grundsubstanz die Spermotoxine neutralisiert oder unschädlich macht. 
Dieselbe neutralisiert auch andere für Spermatozoen giftige Substanzen 
(Serum anderer Tiere, einige Toxine, Alkaloide). Unter den Alkaloiden 
ist das .Nikotin am stärksten toxisch für Spermatozoen, wird jedoch 
ebenfalls durch Nebenhodenextrakte neutralisiert. Im Gegensatz dazu ist 
das Kurare an sich auch bei stärkerer Konzentration für Spermatozoen 
ungiftig, wird aber bei Zusatz von Nebenhodenextrakt toxisch für Sper¬ 
matozoen. F. Lewandowsky (Hamburg). 

Hörder, Alexander. Reflektorische Anurie durch plötz¬ 
liche Abkühlung. Dtsch. med. Woch. Nr. 11. 1911. 

Ein bisher völlig gesunder, kräftiger, 24jähriger Mann wurde 
2 Tage nach einem, in trunkenem Zustande erfolgten plötzlichen Sturz 
in kaltes Wasser zu Hörder ins Hospital gebracht. Neben broncho- 
pneumonischen Erscheinungen bestand eine völlige Harnverhaltung, welche 
weder Sitzbäder noch Katheterisierung beeinflußten. Untersuchung ergab 
Leerheit der Blase. Trotz verschiedener Mittel, welche die schnell ab¬ 
nehmende Herztätigkeit heben sollten, trat unter Schmerzen in der 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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Blasengegend nach 88stöndiger Anarie der Tod ein. Die Sektion bestä¬ 
tigte die Bronchopneumonie, Leerheit der Harnblase, beginnende Dege¬ 
neration der Harnkanälchenepithelien, jedoch keine Nierenerkranknng. 
Es ist anznnehmen, daß durch einen von dem durch Alkohol disponierten 
Zentralnervensystem ausgehenden Reiz die Vasokonstriktoren in einen 
Krampfzustand gerieten, der eine Sistierung der Harnsekretion zur Folge 
batte, nnd daß diese chokartige Erregung des Vasomotorenzentrums durch 
die plötzliche Einwirkung des kalten Wassers veranlaßt wurde. 

Max Joseph (Berlin). 

P&steau, 0. Entwicklung und Behandlung der tuberku¬ 
lösen Harnröhrenstriktur. Journ. d. möd. de Paris 1911. Nr. 7. 

Tuberkulöse Harnröhrenstrikturen sind selten. Einen Fall, iu dem 
früher nie Gon. bestanden, der Urin Eiter und Koch sehe Bazillen ent¬ 
hielt, hat Pasteau beobachtet. Von anderer Seite waren bei dem 37jähr. 
Manne Verengerungen in der Pars ant. konstatiert und behufs Zysto- 
skopie etwas brüsk dilatiert worden. Danach war die Striktur so eng 
geworden, daß P. Zystostomie machen mußte. Er rät, bei tuberkulösen 
Strikturen und überhaupt bei Tuberkulose der Harnwege sehr vorsichtig 
zu verfahren. Traumen der Urethra könnten bei Tuberkulose von Blase, 
Prostata etc. leicht die Entstehung von Strikteren der Urethra begün¬ 
stigen. Er empfiehlt ganz allmähliche Dilatation mit größeren Zwischen¬ 
räumen zwischen den einzelnen Sitzungen, noch besser sei es aber wohl, 
Urethrotomia interna zu machen. Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Lederer, Richard. Über eine angeborene membranöse 
Verengerung der Pars prostatica urethrae. Virch. Arch. 
Bd. GCm. Heft 2. p. 240. 

Der Inhalt ist aus dem Titel ersichtlich. 

Alfred Krau8 (Prag). 

Gabst, H. Value of vaccines in the treatment ofin- 
fections of the urinary tract. Transactions of the congress cf ame- 
rican physicians and surgeons. p. 267. Washington. Mai 1910. 

Bericht über spezifische Behandlung von Coli- und pyogenen 
Kokkeninfektionen des Urogenitaltraktes, ln mehr als der Hälfte der 
Fälle tritt Besserung ein. Auf Bakteriurie hat Vakzintherapie keinen 
Einfluß. 

Geraghty, J. T. Bericht über 13 bisher ergebnislos behandelte 
Fälle von Zystitis, Pyelitis, Nephritis etc. bedingt durch Koli- und Sta¬ 
phylokokkeninfektion. Behandlung mit autogener Vakzine. In keinem 
Falle Besserung. C. Bruck (Breslau). 

Gardner, F. Vaccine therapy in genito-urinary tuber- 
culosis. Transactious of the congress of american physicians and 
surgeons. p. 311. Washington. Mai 1910. 

Tuberkulin erhöht die natürliche Widerstandskraft des Körpers. 
Wenn dieselbe normalerweise genügend ist, dem Krankheitsverlauf Halt 
zu bieten, so kann die Erhöhung dieser Schutzkraft durch Tuberkulin¬ 
behandlung nützlich werden. In andern Fällen ist es sehr fraglich, ob 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Tuberkulin eine normalerweise nicht mehr vorhandene Widerstandskraft 
wiederherstellen kann. Als Heilfaktor ist Tuberkulin mit großer Skepsis 
zu bewerten, als Hilfsfaktor für eine konservative Behandlung kann es 
willkommen sein. C. Bruck (Breslau). 

Young, H. H. Results obtained by the use of tuberkulin 
in genito-urinary tuberkulosis. Transactions of the congres9 of 
american physicians and surgeons. p. 322. Washington. Mai 1910. 

In einigen Fällen von Hoden-, Blasen- und Prostatatuberkulose 
scheint durch Tuberkulin Besserung erzielt zu werden. Die Dosen sollen 
sehr klein sein und Reaktionen vermieden werden. Operative Maßnahmen 
kommen stets in erster Linie in Betracht. C. Bruck (Breslau). 

Pedersen, J. Two cases of renovesical tuberkulosis 
treated with the bacillus emulsion. Transactions of the congress 
of american physicians and surgeons. p. 331. Ibid. 

Günstige Resultate bei 2 Fällen. C. Bruck (Breslau). 

Dawydow, W. Über einen Fall vonHermaphroditismus. 
Russky Wratsch. 1911. Nr. 18. 

Eine eingehende klinische Beschreibung eines Falles. Es blieb un¬ 
bestimmt. ob dieser Fall als Pseudo-hermaphroditismus masculinus com- 
pletus oder als Pseudo-herm. femininus externes betrachtet sein soll. 

P. A. Welikanov (Petersburg). 

Liokumowitflch, S. Zur Kasuistik der Nierenanomalien. 
Ein seltener Fall von linksseitiger Dystopia renis. Wratsch. 
Gazeta. 1911. Nr. 14. 

Beschreibung eines Falles von Dystopia congänita renis sin. bei 
einem 60jährigen Kranken, der an einer Angiocholitis purulenta gestorben 
ist. Die dy8topierte Niere verursachte gar keine Beschwerden und funk¬ 
tionierte normal. P. A. Welikanow (Petersburg). 

Fabrikant, M. Operative Entfernung des Harnleiter¬ 
steines. Wratschebn. Gazeta. 1910. Nr. 6. 7. 8. 

Beschreibung eines Falles bei einer 17jähr. Patientin. Operation. 
Genesung. Es folgt auf Grund eines Literaturstudiums und eigener Beob¬ 
achtung eine eingehende Besprechung der Diagnostik dieser Krankheit 
und der operativen Behandlungsmethoden. 

P. A. Welikanow (Petersburg). 

Schamarin, W. Über karzinomatösen]Neubildungen der 
männlichen Genitalien. Wratschebn. Gazeta. 1910. Nr. 12. 

Beschreibung eines Falles von karzinomatöser Geschwulst glandis 
penis bei einem 60jährigen Kranken. Amputatio penis nach Bergmann 
mit vorläufiger beiderseitigen Entfernung der vergrößerten Inguinal- 
lymphdrüsen. Im Laufe von 8 Monaten ist kein Rezidiv eingetreten. 

P. A. Welikanow (Petersburg). 

Fronstein, R. EitrigePe riorchitis hervorgerufendurch 
Bacterium coli. Wratschebn. Gazeta. 1910. Nr. 19. 

Bei einem 80jährigen Kranken, der an Atonia vesicae urinariae 
ex hypertrophia prostatae litt, wobei im Harn eine große Menge von 


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der Geschlechtskrankheiten 


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Bacterinm coli yorhanden war, entwickelte sich eine linkseitige Perior¬ 
chitis. Bei bakteriologischer Untersuchung des Eiters ist Bacterium coli 
nachgewiesen worden; die Eingangspforte bildete ein Trauma der Urethra- 
Schleimhaut durch Selbstkateterisierung. Bis jetzt ist nur ein Fall von 
kolibazillärer Epididymitis von Müller (Münch, med. Wochen sehr. 1909. 
Nr. 60) beschrieben worden. P. A. Welikanow (Petersburg). 

Haslam, William. Über Steinoperationen in der männ¬ 
lichen Blase. The British Medical Journal. 1911. Februar 18 und 25. 
p. 347 und 435. 

Hasla m entwickelt in vorliegenden zwei Vorlesungen die Ge¬ 
schichte der Blasensteinoperationen. Die Ausführungen sind zum Referat 
nicht geeignet. Fritz Juliusberg (Posen). 

Hnnner, Guy. Chronische Urethritis und chronische 
Ureteritis, verursacht durch Tonsillitis. The Journal of the 
American Medical Association. 1911. April 1. p. 937. 

Von der Tatsache ausgehend, daß von den Tonsillen eine ganze 
Reihe von Krankheiten ihren Ausgang nehmen, hat Hunner seine Auf¬ 
merksamkeit den Beziehungen der Tonsillen zu chrouischeu Urethritiden 
und Ureteritiden zugewendet. Schaltet man die Autoinfektionen, die Fälle 
durch Gonorrhoe, durch Trauma, durch Infektion vom Wochenbett aus, 
so bleiben eine ganze Reihe von Fällen übrig, die man früher in die 
rheumatische Urethritis eingereiht hat. Viele dieser Fälle hängen mit 
Krankheiten der Tonsillen zusammen und eine Behandlung der Tonsillen 
gestattet diese Fälle vollständig ohne Rezidive zu heilen. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Maasey, Betton. Ein Fall von Epithelioma an der Vulva 
und ein Fall von rezidivierender Geschwulst amMeatus 
urinarius behandelt mit Jonen und plastischen Opera¬ 
tionen. The Journal of the American Medical Association. 1911. 
März 25. p. 886. 

Nicht zum Referat geeignet. Fritz Juliusberg (Posen). 

CholzofF. Die Behandlung der angeborenen Blasen- 
divertikel. Klin. Archiv für Chir. (Langenbeck) 1911. Bd. XCIV. p. 89. 

Grobe Blasendivertikel lassen sich als Tumor des Abdomens pal- 
pieren. Die Harnentleerung kann gestört sein. Die Gefahr der Divertikel 
beruht hauptsächlich auf der Stagnation des Harns, daher ist freier Ab¬ 
fluß aus dem Divertikel nach außen hin zu schaffen oder besser radikal 
zu operieren. Bei Infektion der Harnblase oder des Divertikels muß diese 
erst beseitigt werden. Die kongenitalen Divertikel sind die häufigsten. 

Wilhelm Bartsch (Breslau). 

Felten. Über Blasenhernien. Klinisches Arch. für Chirurgie 
(Langenbeck) 1911. Bd. XCIV. p. 68. 

8 sehr übersichtliche schematische Abbildungen erläutern die ver¬ 
schiedene Lagerung des Peritoneums und der Blase bei Blasenhernien. 
Wir finden intraperitoneale, extraperitoneale, paraperitoneale Hernien. 
Die Anregung zu der Arbeit bot eine Operation des Verfassers: ein lange 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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bestehender Leistenbruch, der durch körperliche Anstrengungen so un¬ 
glücklich austrat, daß er eingeklemmt wurde, wurde operiert. Es fand 
sich, daß die Blase mit in den Bruchsack hineingezogen war. 

Wilhelm Bartsch (Breslau). 

Brenner. Ein einfaches Zystoskopstativ. Zeitschrift für 
gynäkol. Urologie. Bd. II. H. 5. 

Der Apparat, der eine Verbesserung des von Frank im J. 1908 
angegebenen darstellt, beruht auf der Anbringung des Zystoskops an 
einem siunreich konstruierten Kugelgelenk, welches am Ende eines kurzen, 
starken Metallspiralschlauches befestigt ist, somit bei genügender Stabi¬ 
lität Beweglichkeit nach allen Richtungen ermöglicht. 

Wilhelm Balban (Wien). 

Linzenmeier, G. Eine Mißbildung am Harnapparate bei 
Uterus bicornis. Zeitschr. für gyn. Urologie. Bd. II. H. 5. 

Bei einer Frau, der wegen eines Myoms der Uterus bicornis ent¬ 
fernt wurde, wurde zystoskopisch das Fehlen des linken Ureters festge- 
stellt, womit die Tatsache, daß Mißbildung des Genitales und des Harn¬ 
apparates häufig vergesellschaftet sind, wieder bestätigt wird. 

Wilhelm Balban (Wien). 

Pietkiewicz, M. Zwei Fälle von zystischer Erweiterung 
der vesikalen Ureterenenden. Zeitschr. iür gynäkolog. Urologie. 
Bd. II. H. 5. 

I. Fall. Stenosis congenita ostiorum ureterum bilater. subsequente 
dilatatione cystica eorundem. Prolapsus cystis ostii ureteris dextri per 
urethram. Repositio. Excisio cystis per sectionem altam. Sanatio. 

II. Fall. Stenosis congenita ostiorum ureterum bi lat. subsequente 
dilatatione cystica eorundem. Pyelonephritis acuta. Operatio per urethram. 
Sanatio. 

Inhalt im Titel und Untertitel gegeben. 

Wilhelm Balban (Wien). 

Edmond, W. Die erste Hilfe bei Harnverhaltung des 
Mannes. The Practitioner. April 1911. 

V. bespricht die Ursachen der Harnverhaltung: 1. Phimose; 2. ein¬ 
geklemmter Stein in der Urethra; 3. Krampf der Urethra; 4. Kongestion; 
5. Striktur und 6. Prostatavergrößerung sowie die diesen Ursachen an¬ 
gepaßten Maßnahmen. 

Enthält nichts Neues. Wilhelm Balban (Wien). 

Koch, Karl. Zwischenzellen und Hodenatrophie. Virch. 
Arch. Bd. CCII. Heft 3. 

Zunächst werden zwei Fälle abgehandelt, welche völlig den von 
Dürck als „Hodenatrophie durch Zwischenzellenhyperplasie** beschrie¬ 
benen Hodenveränderungen glichen. Die Frage, was das Primäre dabei 
ist, die Hodenatrophie oder die Zwischenzellvermehrung, beantwortet 
Verf. dahin, daß beides vorkomme, primäre Atrophie und sekundäre 
Zwischenzell Vermehrung einerseits, und durch Zwischen zellenhyperplasie 
bedingte Kanälchenatrophie andrerseits. Bei den 2 Fällen ließ sich ein 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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ätiologisches Moment für die Veränderungen nicht nachweisen. Bei Be¬ 
sprechung der übrigen von ihm untersuchten Fälle von Hodenatrophie 
legt Koch eine Anordnung nach ätiologischen Gesichtspunkten zugrunde, 
bespricht die durch Syphilis, Tuberkulose, Gonorrhoe hervorgerufenen 
Hodenerkrankungen und pathologisch-anatomischen Befunde bei denselben, 
berichtet über die Untersuchungen an zwei Fällen von Leistenhoden, 
handelt die Veränderungen der Hoden bei Allgemeinerkrankungen ab, um 
sich endlich der Frage nach der Histogenese und der Funktion der 
Zwischenzellen zuzuwenden. Er kommt diesbezüglich zu folgenden 
Schlüssen: Die Zwischensellen sind modifizierte Bindegewebszellcn; sie 
stammen wahrscheinlich von gewöhnlichen ßindegewebszellen ab und 
können sich in solche um wandeln. Die Ursache iür die Vermehrung der 
Zwischenzellen im entwickelten menschlichen Hoden ist die Verminderung 
des Gewebsdrackes, die in der Regel duroh Atrophie und folgende 
Schrumpfung von Hodenkanälchen bewirkt wird. Im vollentwickelten 
menschlichen Hoden spielen die Zwischenzellen die Rolle eines Stütz¬ 
oder Füllgewebes. Alfred Kraus (Prag). 

Dräaeke, Johannes. Zur Psychopathia sexualis. Unnas 
Dermatologische Studien (Unna Festschrift, Band I), Bd. XX. p. 631. 

Mitteilung eines merkwürdigen Falles von Psychopathia sexualis. 
Nicht zum kurzen Referat geeignet. Fritz Juliusberg (Posen). 

Salomonaki, M. Über die scdativeWirkung des Adalins 
bei sexueller Neurasthenie und anderen Geschlechtskrank- 
heiten. Dtsch. med. Woch. Nr. 14. 1911. 

Durch Verordnung von gewöhnlich 3 Einzeldosen von 0*5 Gramm 
Adalin erzielte Salomonski bei verschiedenartigen Fällen sexueller 
Nenrasthenie bei Männern und Frauen einen beruhigenden Einfluß auf 
das Zentralnervensystem. Erotische Vorstellungen, Erektionen, gesteigerte 
Libido, Schlaflosigkeit etc. wurden schnell und sicher beseitigt. Ebenso 
war bei Pruritus, luetischen Knochenschmerzen, Gonorrhoe, zur Beru¬ 
higung vor Operation, nervöser Pollakisurie eine günstige, schmerzlindernde 
Wirkung zu verzeichnen. Nebenwirkungen, besonders die nach den 
üblichen Schlafmitteln geklagte Mattigkeit fehlten völlig. Dreimal täglich 

1 Tablette in kalter Flüssigkeit übten eine protahierte sedative Wirkung, 

2 Tabletten = 1 Gramm in warmer Flüssigkeit erzeugten, eine halbe Stunde 

vor Schlafengehen genommen, nach Vs Stunde einen erquickenden, 6 bis 
7 Stunden währenden Schlaf. Max Joseph (Berlin). 


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Hautkrankheiten. 


Allgemeines, Anatomie, Physiologie, allgem. und 
exper. Pathologie, path. Anatomie. 

VerhoefF, F. H. Eineve ("besserte Farbe für das elastische 
Gewebe. The Journal of the American Medical Association 1911. Mai 6. 
pag. 1326. 

Verhoeff gebt von folgender Stammlösung aus: Hämatoxylin 
crystal. (Grübler) 0,15 gr ; Alkohol absolut 25 ccm , nach Lösen in der 
Hitze zufugen von 1 Tropfen 5%ige m wässrigen Ammoniumhydrat; nach 
5 Minuten zufügen von 22 ccm Lugolscher Lösung (Jodi 2, Kalii jodati 4, 
Wasser 100). Filtrieren. 24 Stunden in verkorkter Flasche stehen lassen. 
Diese Stammlösung hält sich drei Monate gut. Für den Gebrauch fugt 
man zu jedem ccm der Stammlösung einen Tropfen einer 7%igcn Lösung von 
Eisenchlorid in absolutem Alkohol. Die Schnitte kommen aus dem Alkohol 
für 3 Stunden in die Farbflüssigkeit. Es folgt Auswaschen der Schnitte 
in Wasser, wo sie ein bis zwei Minuten verbleiben, ev. Differenzieren 
in einer l%ig en wässrigen Lösung von Eisenchlorid, dann Waschen in 
Wasser, Gegenfarben in einer 0*2%igen Lösung von wasserlöslichem Eosin in 
80%igem Alkohol. Das elastische Gewebe ist schwarz gefärbt, während 
das Bindegewebe, die Fibroglia, die Myoglia, die Neuroglia, Myelin und 
Fibrin die Eosinfarbe annehmen. Fixation in Zenker ist besonders ge¬ 
eignet, doch geben auch andere Fixative gute Resultate. Um Niederschläge 
zu verhüten, ist der Zusatz von Wasser zur Farbflüssigkeit zu vermeiden. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Anitschkow. Zur Lehre von der feinsten Struktur der 
epidermalen Zellen der menschlichen Haut im normalen 
und pathologischen Zustand. Frankf. Zeitschrift i. Pathologie. 
VI. Bd. III. Heft. 

Die flbrilläre Struktur ist eine nußerordentlich charakteristische 
und konstante Eigenschaft des Protoplasmas der Plattenepithelzellen der 
menschlichen Haut. Verfasser hat vergleichende histologische Unter¬ 
suchungen der fibrillären Struktur der Epithelzellen der Haut im nor- 


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Bericht üb. die Leist, auf dem Gebiete der Hautkrankheiten. 77 

malen nnd pathologischen Znstand angestellt (bei Hypertrophie der Epi¬ 
dermis, vor allem anch bei Karzinomen). Aus seinen Untersuchungen 
geht hervor, daß in der Anordnung und in den morphologischen 
Eigentümlichkeiten des fibrillären Apparates der Karzinom¬ 
zellen bei Hautkarzinomen ein bedeutender U nt er sch i ed vorhanden ist 
gegenüber den Zellen der normalen Epidermis oder der gutartig hyper- 
plasierten Epidermis. Dieser Unterschied besteht im allgemeinen bei den 
älteren karzinomatösen Wucherungen im Verlust der normalen Regel¬ 
mäßigkeit der Anordnung der Fibrillen, bei den jüngeren karzinom. 
Wucherungen im völligem Verlust des ganzen fibrillären Apparates, der 
sonst für das Plattenepithel bo charakteristisch ist. A. glaubt behaupten 
zu dürfen, daß das Auffinden von einzelnen ihres fibrillären Appa¬ 
rates verlustig gegangenen Zellen inmitten epithelialer 
Wucherungen für dieDiagnose eines Hautkarzinoms spricht. 

Edgar ßraendle (Breslau). 

Burckhardt. Zur Frage der Follikel- und Keimzentren¬ 
bildung in der Haut. Frankf. Zeitschr. f. Pathol. VI. Bd. III. Heft 

B. untersuchte histologisch eine Hautaffektion, die ein mikrosko¬ 
pisches Bild bot, wie es nach Verf. Ansicht noch nicht beschrieben ist. 
Das klinische Bild war folgendes: Bei einer 60jährigen Frau bestand seit 
einigen Wochen im linken Oberarm eine wenig erhabene, nicht schmerz¬ 
hafte, verschiebliche, himbeerrote, scharf begrenzte Hautaffektion. Bei der 
mikroskopischen Untersuchung bestand der pathologische Befund haupt¬ 
sächlich in einer Lymphozyteninfiltration der Kutis und der oberen Teile 
der Subkutis und in einer Anhäufung von Lymphfollikeln mit 
Keim Zentren in demselben Gebiete. Das histologische Bild paßt jeden¬ 
falls zu keinem der sonst bei lyrophat. Hautkrankheiten beschriebenen. 
B. glaubt, daß die Afiektion auf Grund einer chronischen Entzündung 
unbekannter Ursache entstanden ist Das Vorkommen von Follikeln in 
Organen, welche nicht zum lymphatischen System gehören, ist 
nicht selten und ist wohl meist auf eine Entzündung irgendwelcher Art 
zurückzuführen. Edgar Braendle (Breslau). 

von Planta. Die exsudative Diathese und das hochal¬ 
pine Gebirgsklima. Korresp.-Blatt für Schweizer Ärzte. 1911. Nr. 13. 
p. 460. 

Verf. versteht unter exsudativer Diathese nach (Czerny) einen Sym- 
ptomenkomplex, der sich in den ersten Lebensmonaten durch exsudative 
Prozesse seitens der Haut (Ekzem) und der Darmschleimhaut äußert, dem 
sich später bronchitische Erscheinungen und bei Kiodern mit leicht er¬ 
regbarem Nervensystem asthmatische Zustände beigesellen. Das ganze bilde 
eine kongenitale Anomalie des Organismus. 

von Planta hatte Gelegenheit in S. Moritz 16 Kinder mit Asthma 
bronchiale zu beobachten, von denen 8 an hartnäckigem Ekzem litten. 
4 erkrankten in S. Moritz öfters an Urtikaria. Alle Kinder zeigten Zeichen 
von Nervosität und wiesen die typische Lingua geographica auf. 4 Kinder 
waren Geschwister und 8 standen in direkter Blutsverwandschaft. 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Yerf. hebt die souveräne Wirkung des Hochgebirgsklimas, in diesem 
Falle speziell von S. Moritz, auf diese Eonstitutionskrankheit hervor. 
Das Asthma verschwand meist sofort oder innerhalb weniger Tage und 
bei einem langen Aufenthalt, den Yerf. unbedingt für Dauererfolge fordert, 
zeigten auch die übrigen Erscheinungen eine günstige Beeinflussung. 

Max Wiukler (Luzern). 

Luithlen. Tierversuche über Hautreaktion. Wiener klin. 
Wochenschr. 1911. Nr. 20. 

Die Untersuchungen des Autors ergaben folgendes Resultat: Trotz 
der Yerschiederheit der menschlichen von der tierischen Haut kann man 
auch in der Dermatologie experimentell am Tiere arbeiten. Die Haut¬ 
reaktion ist abhängig vom Chemismus des Organismus. Sowohl Säuerung 
als Zufuhr von oxalsaurem Natron erhöhen die Reaktionsfähigkeit der 
Haut, während Kalkanreicherung die entzündlichen exsudativen Yorgänge 
herabsetzt. Auch verschieden*' Ernährung ändert die Empfindlichkeit der 
Haut gegen äußere Reize. Die Ursachen all dieser Erscheinungen dürften 
auf einer Vermehrung der Ausscheidung der Alkalien beruhen; bei der 
Ernährung dürfte auch die verschiedene Zufuhr von Kalk eine Rolle 
spielen. Die Ursache der erhöhten Reaktion liegt in einer Veränderung 
der Haut, welche bei chronischem Verlaufe zu einer dauernden wird. 

Viktor Bandler (Prag). 

Tajiaka. V., Osaka. Beiträge zur Kenntnis der menschli¬ 
chen Hautpigmentierung. Wien. klin. Wochenschr. 1911. Nr. 14. 

Die Zusammenfassung der Beobachtungen lautet: 

1. Die Epidermiszellen und Bindegewebszellen können selbständig 
und unabhängig von einander das Pigment bilden. 

2. Die verzweigten pigmentierten Zellen in der Epidermis sind 
reiner epithelialer Herkunft. 

3. Das Verhältnis zwischen der Epidermis- und der Kutispigraen- 
tierung ist wechselnd; die Pigmentierung der Kutis ist bei dem großen 
Pigmentreichtum der Epidermis eine geringfügige oder umgekehrt. 

4. Das übermäßig gebildete Pigment in dem Epithel wird aus dem¬ 
selben in die Kutis ausgestoßen und dann von den Leukozyten und den 
Bindegewebszellen aufgenommen. 

5. Die weitere Pigmentabfuhr kann auf den Lymphwegen stattfinden. 

6. Die als Chromatophoren bezeichneten Zellen in der Kutis spielen 

für die Epidermispigmentierung keine Rolle, sondern sind zum Teil als 
die sekundär das ausgestoßene Pigment aufnehmenden Bindegewebszellen 
anzusehen. Viktor Bandler (Prag). 

Ufeirowsky. Über den Zusammenhang zwischen Haut, 
Organ und Nebennieren. München, med. Wochenschr. 1911. Nr. 19. 

Meirowsky berichtet über sehr interessante Beobachtungen und 
Versuche, die eine Erklärung über die rätselhafte Erscheinung der über¬ 
mäßigen Pigmentierung der Haut bei Morbus Addison geben. Verfasser 
schreibt den Nebennieren die Regulierung des Pigmentstoffwechsels der 
Haut in der Weise zu, daß sie bestimmte Eiweißspaltungsprodukte der 


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der Hautkrankheiten. 


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Epidermis weiter verarbeiten. Bei Störung der Nebennierenfuuktion werden 
die Spaltungsprodukte in der Epidermis durch Oxydasen in Pigment 
umgewandelt, bevor eine Resorption derselben in die Blutbahn stattfindet. 

Oskar Müller (Recklinghausen). 

Sibley, Knowsley. Die Beziehungen zwischen den Zähnen 
und gewissen Krankheiten der Haut und Schleimha ut. Odon- 
tological Section der Royal society of medicine. 1911. April 24. The Lanc. 
1911. Mai 6. pag. 1206. 

Sibley hat öfters Beziehungen zwischen Eruptionen an Gesicht 
nnd Kopf und krankhaften Zuständen der Zähne und des Zahnfleisches 
beobachtet Für diese Beziehungen kann man zwei Erklärungen annehmen: 
Reizung eines Trigeminusastes im Mund kann reflektorisch auf die Haut 
wirken oder es können Absorptionen von septischen Prozessen von der 
Mundhöhle aus stattflnden. Besonders scheinen ihm mit kranken Zähnen 
in Zusammenhang zu stehen: Akne, Acne rosacea, Alopecia areata, Ek¬ 
zem, Erythem, Herpes, Ödem und Seborrhoe. Bezüglich der Alopezie 
weist er auf die Arbeiten von Jacquet hin. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Quid et. EinFall von subakuter Vergiftung durchThal- 
liumazetat. Journal d. med. de Paris 1911. Nr. 16. 

Versehentlich trank Quidets öOjähriger Patient Thalliumazetat 
in einer Lösung von 1 g auf 200 Wasser. Mehrmaliges Erbrechen, Abge- 
schlagenheit, Temperaturerniedrigung, Zyanose der Extremitäten, sowie 
Albuminurie (7 cg auf 1 Liter) folgten, aber nicht Haarausfall. 

Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Nobl. Studien zurAtiologie der Alopecia areata. Wien, 
med. Wochenscbr. 1911. Nr. 17 und 18. 

No bl hat mit Rücksicht auf die Ansicht Sabourauds, der die 
Syphilis in Zusammenhang mit der Alopecia areata bringt, Studien an¬ 
gestellt, die ihn zu folgendem Schlüsse führen: „Bei der Summe der an¬ 
geführten negativen Erfahrungen bin ich nicht in der Lage, der Syphilis 
in der Ätiologie schwerer Alopezieausbrüchc auch nur den bescheidensten 
Platz einzuräumen. Viktor Bandler (Prag). 


Bildungsanomalien. 

Meyer, A. B. Die blauen Geburtsflecke bei den Völkern 
des Ostindischen Archipels. Geneesk. Tijdschr. voor Ned. Indie. 
50. (Fest-) Band. 1911. 

Verf. gibt eine bibliographische Zusammenstellung aller bisherigen 
Beobachtungen über die zuerst von Baelz beschriebenen „Geburtsflecken“. 
Es gebt daraus hervor, daß die sog. Mongolenflecken auch bei den Völ¬ 
kern des ostindischen Archipels nichts Ungewöhnliches und sogar, wenn 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


auch selten, bei Weißen zu konstatieren sind. Es ergibt sich nach den 
bisherigen Erfahrungen folgende Tabelle: 

Vorkommen der Flecke 


bei Weißen 


bei Gelben und Schwarzen 

Ungarn 

0-1% 

Japan 

99°/ 0 oder mehr. 

Böhmen 

017% 

Java 

99% 

Preußen 

0-177. 

China 

977. 

Nied.-Österreich 

0-2V, 

Neger 

90% oder mehr. 

Ver. Staaten 

0-37. 

Annam 

89*/. 

Bulgarien 

0-67o 




Die Untersuchungen bedürfen noch der Fortsetzung, zu der Verf. 
anregen will. Carl Bruck (Breslau). 

Moraca. Über einen Fall von Fibrom der behaarten 
Kopfhaut. Gazz. internaz. di med., chir., igiene etc. 1910. 

Nach Moraca ist unter den benignen Tumoren der behaarten Kopf¬ 
haut, wenn man von den Atheromen absieht, die keine wirklichen Tu¬ 
moren sind, das in der Einzahl vorkommende Fibrom sehr selten. Die 
Literatur registriert wenige gut studierte Fälle, besonders von Chipault, 
Pierre, Marie, Recklinghausen. 

A. illustriert einen Fall von tibromatösem Tumor der parieto-okzi- 
pitalen Region von der Größe einer Orange, der auf der unterliegenden 
Aponeurose vollständig verschieblich war. Die Kranke, ein Mädchen von 
17 Jahren, hatte den Tumor von ihrem dritten Lebensjahre an bemerkt. 
Vor 7 Jahren war die operative Entfernung versucht worden. Der Tumor 
war jedoch von neuem langsam gewachsen, bis er in den letzten fünf 
Monaten eine schnellere Entwicklung nahm und den gegenwärtigen Zu¬ 
stand erreichte. Die Beseitigung der Geschwulst, die von dem A. nach 
vorausgehender Hämostase durch eine zirkuläre um die Stirn gelegte 
und am Hinterhaupt geknotete Schlinge vorgenommen wurde, führte zur 
vollkommenen Heilung der Patientin. 

Der Schnitt des Tumors ließ eine kompakte, aber nicht sehr harte 
fibröse Struktur erkennen. Die histologischen Präparate zeigten ein fibrö¬ 
ses Gewebe mit einem Fasernetz und Bindegewebszellen. Diese Zellen 
finden sich auch in der kutanen Schicht und zwischen den Papillen, sind 
deutlich entwickelt und erwachsen, abgesehen von einigen, die fast das 
Aussehen von jungen, embryonären Zellen haben, was jedoch nach A. nicht 
an eine sarkomatöse Umwandlung der Geschwulst denken lassen darf, da 
diese Elemente Zellen in der Periode des Wachstums darstellen, Zellen, 
die das Wachsen des Tumors selbst bedingen. J. Uli mann (Rom). 

Theilh&ber, A. und Theilh&ber F. Zur Lehre vom Zusam¬ 
menhang von Entzündung und Krebs. Frankf. Zeitschr. f.Patbol. 
VII. Bd. 3. Heft. 

Der Zusammenhang des Hautkrebses mit chronischen Entzündungen 
ist schon längst bekannt. V. glauben hauptsächlich auf Grand von Lite¬ 
raturstudien den Satz aufstellen zu können, daß es bei den chronischen 
Entzündungen ebenso wie bei Narben durch die schlechte Ernährung der 


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der Hautkrankheiten. 


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Gewebe zu einer Störung des Stoffwechsels kommt, wodurch ein Über¬ 
wuchern des Epithels begünstigt wird. Der Krebs pflegt in den entzünd¬ 
lich affizierten Organen dann aufzutreten, wenn der Stoffwechsel in den¬ 
selben schlecht geworden ist und wenn die Gefäße sich verengern. Fast 
immer entsteht der Krebs erst nach vieljährigem Bestand der Entzündung. 
Gerade chronische Entzündungen, die in Atrophien überzu¬ 
gehen pflegen, neigeD zu krebsiger Entartung. 

Edgar Braendle (Breslau). 


Akute und chronische Infektionskrankheiten. 

Cramp, Walter. Chronischer Rotz beim Menschen. The 
Journal of the American Medical Association. 1911. Mai 13. p. 1379. 

Cramp berichtet über einen Fall von chronischem Rotz bei einem 
34jährigen Zementarbeiter, bei dem aus der Anamnese nicht erhoben 
werden konnte, wie der Patient zu seiner Krankheit gekommen war, 
jedenfalls hatte er nichts mit Pferden zu tun gehabt. Die Diagnose 
wurde durch Meerschweinchenimpfungen gesichert. Die Behandlung bestand 
in Injektionen von Rotzvakzine und führte anscheinend zur Heilung. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Darling, S. T. und Connor, R. C. Ein Fall von Orientbeule 
bei einem Eingeborenen in Eolumbia. The Journal of the American 
Medical Association. 1911. April 29. p. 1257. 

Darling und Connor berichten über folgenden Fall: Ein Einge¬ 
borener in Kolumbia wies eine Affektion am Ohr auf, die einem seichten 
Geschwür glich. Diese hatte sich im Anschluß an einen Fliegenbiß ent¬ 
wickelt. Die Fliege, die bei den Eingeborenen diese Affektion hervorruft, 
wird von ihnen als mosca bayano bezeichnet. Im Sekret der Wunde fanden 
sich die charakteristischen Erreger (Leishmania tropica). 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Okamura, T. Über einen Fall von Milzbrand. Unnas 
Dermatologische Studien (U n n a-Festschrift Bd. I) Band XX. p. 452. 

Okamura berichtet über einen Fall von Milzbrand am Arme, 
der mit Milzbrandserum behandelt wurde. Den schließlich glücklichen 
Ausgang bringt er mit der Anwendung des Serums zusammen. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Mitchell, William. Milzbrand und Fatalismus. The British 
Medical Journal. 1911. April 1. p. 751. 

Mitchell weist darauf hin, daß die Prognose des inneren Milz¬ 
brandes nicht absolut schlecht ist, wie allgemein angenommen wird, 
sondern daß solche Fälle durch S c 1 a vo s Serum gerettet werden können. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Areh. f. Pennst, o. Sypb. Bd. CXII. {$ 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Gutzeit, Richard. Zur Behandlung des äußeren Milzbran¬ 
des. Zeitschrift f. ärztl. Fortbildung. 1911. VIII. Bd. p. 167. 

Verf. rät jede Reizung oder Inzision des Hautmilzbrandes zu unter¬ 
lasse^ um Sekundärinfektionen und Bakterienresorption zu vermeiden, 
und aufs äußerste auf die Ruhe des Krankheitsherdes selbst und des 
erkrankten Gliedes durch Anwendung von Salbenlappen, Schienen und 
Suspension bedacht zu sein. Beim Milzbrandkarbunkel ist bei absoluter 
Ruhe eine Allgemeininfektion nur selten zu befurchten, der Heilerfolg 
aber ein verhältnismäßig rascher und glänzender. Diese Erkenntnis muß 
auch für die Prophylaxe verwertet werden. V. Lion (Mannheim). 

Gordon, A. Knyvett. Zur Diagnose des Scharlachs. The 
Practitioner. Mai 1911. 

Enthält nichts neues. Wilhelm B alb an (Wien). 

Milne, Robert. Masern: ihre Behandlung und Prophylaxe. 
The Lancet 1911. April 22. p. 1071. 

Milne empfiehlt, wie schon früher, folgende Methode für die 
Behandlung von Masern und Scharlach: Die Kinder werden die erten vier 
Tage morgens und abends, dann bis zum 10. Tag nur einmal täglich 
mit reinem Eukalyptusöl eingerieben. Die Tonsillen und der Pharynx 
werden mit Watte abgerieben, die mit Karbolöl, 1 zu 10, geträukt ist. 
Eine Isolierung der Kiuder ist nicht notwendig. Bei den gesunden Kindern 
der Umgebung wird Bett, Taschentuch und Körper mit etwas Eukalyptusöl 
besprengt, so daß sie sich immer in einer Atmosphäre von Eukalyptusöl 
befinden. Fritz Juliusberg (Posen). 

Baldilli, G. Anormale Masernfälle. Archives de Medicine 
des enfants. To. XIV. p. 445. 

Kasuistische Mitteilung einiger abnorm verlaufender Masernfälle; 
zwei verliefen mit besonders hoben Temperaturen — über 41° G. in der 
Achselhöhle gemessen. Das eine Kind, bei dem die Temperatur 41*6° C. 
erreichte, starb, ohne daß in den Organen besondere Veränderungen nach¬ 
zuweisen waren. (Sektionsbefund liegt nicht vor. Ref.) Bei zwei weiteren 
Fällen kam es unter Fieber, Epistaxis zur Eruption eines universellen 
Purpuraexanthems, das der Verf. als Masern auffaßt, trotzdem Kopliksche 
Flecke fehlten. C. Leiner (Wien). 

Auerbach, P. MitteilungenübereineMasern- und Diph¬ 
therieepidemie. Arcb. f. Kinderheilkunde CV Bd. p. 895. 

Auf der Säuglingsstation des Hamburger Waisenhauses kam es zu 
einer ausgebreiteten Epidemie von Masern. Von 91 Kindern erkrankten 66, 
davon 38 unter einem Jahr. Die Kinder unter 4 Monaten, es waren deren 8, 
erkrankten überhaupt nicht an Masern. Die Koplik sehen Flecke waren 
in 83% vorhanden. Auch Leukopenie wurde vor dem Auftreten des 
Exanthems beobachtet. Bei einem 15 Monate alten Mädchen trat 19 Tage 
nach dem Masernexanthem neuerdings Schnupfen und Konjunktivitis auf, 
es stellte sich leicht remittierendes Fieber und ein zweites Masernexanthem 
ein, das diesmal hämorrhagischen Charakter hatte. Nach 8 Tagen trat leichte 


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der Hautkrankheiten. 


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Schuppung auf; auf Kopliksche Flecke war leider nicht geachtet 
worden 

Als interessante Sektionsbefunde wären zu erwähnen: 

Pneumonien mit Gangränaasgang, Thrombosierung der ganzen rechten 
Lungenarterie bei einem kachektischen Kinde, Meningitis purulenta, 
miliare Tuberkulose durch Dnrchbruch einer verkästen Lymphdrüse in 
einen Hauptbronchus usw. Die Gesamtmortalität der Masern belief sich 
anf 37%, die der Kinder unter einem Jahr auf 50%. 

Als Komplikation der Erkrankung wäre besonders die Diphtherie 
zu erwähnen. Von den 14 Erkrankten ist nur ein Kind am Leben 
geblieben. 

Die prophylaktische Serumimpfung hat die Kinder nicht immer 
vor der Diphtherieerkrankung geschätzt. C. Leiner (Wien). 

Joynt, Edward. Erythema nodosum nach Masern. The 
British Medical Journal. 1911. April 16. p. 867. 

Unter 300 Fällen von Masern beobachtete Joynt 9 mal, daß sich 
an die Masern ein Erythema nodosum anschloß. Es trat 10 bis 14 Tage 
nach dem Ausbruch der Masern auf. Das erste Symptom waren Gelenks« 
schmerzen, denen in 94 Stunden das Erythem folgte. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Biehler, Mathilde. Exantheme nach der Vakzination bei 
Kindern. Archiven de Medecine des enfants. T. XIV. 1911. p. 264. 

Die Symptome der Serumkrankheit finden in den Erscheinungen 
nach der Vakzination ihr Analogon. Neben den Erythemen kann Drüsen¬ 
schwellung, Temperatursteigerung, Leukopenie usw. beobachtet werden. 

Carl Leiner (Wien). 

Paschen. Zur Pockendiagnose. Münchener mediz. Wochenschr. 
1911. Nr. 24. 

Nachdem Paschen schon vor 4 Jahren im ärztlichen Verein auf 
kleine runde kokkenartige Körperchen aufmerksam gemacht hat, die er 
in Ausstrichen von Kinderlymphe und Variola gefunden, hatte Verf. 
wieder Gelegenheit seit April bei 6 Fällen von Variola in den Pustelaus¬ 
strichen diese Körperchen festznstellen. Inzwischen sind von Prowazeck 
and Aragao gelegentlich ihrer Untersuchungen bei der großen Pocken- 
Epidemie iu Rio kokkenartige Körperchen gefunden worden, die mit den 
von Paschen beschriebenen identisch sind und als Erreger der Variola 
angesprochen wurden. Oskar Müller (Recklinghausen). 


Tuberkulose. 

Lateiner, Mathilde. Über den histologi sehen Bau und die 
bazilläre Ätiologie des sogenannten „papulösen Tuber¬ 
kulids* des Säuglings. (Hamburger) Zeitschr. für Kinderheilk. 1911. 
Bd. I. p. 442. 

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Bericht .über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Bei 10 Kindern im Alter von 3—18 Monaten beobachtete L. jene 
Form der Tuberkulide, die Hamburger als papulo-squamöses oder pa¬ 
pulöses Tuberkulid des Säuglings beschrieben hat. Das Exanthem besteht 
aus stecknadelkopf- bis hanfkorngroßen, wenig erhabenen kreisrunden 
Papeln von roter bis brauner Farbe, mit einer Schuppe oder Borke im 
Zentrum, nach deren Wegkratzen eine seichte, nicht blutende und nicht 
nässende Vertiefung bleibt. In 6 von den 10 Fällen handelte es sich um 
Miliartuberkulose, bei Hamburger unter 6 Fällen 4 mal Miliartuber¬ 
kulose. Die Dermatose scheint eine Spezifität der jüngsten Kinder zu sein» 
da sie bei Kindern über 2 Jahren nur selten vorkommt. 

In 3 Fällen, die zur Sektion kamen, wurden die Knötchen histo¬ 
logisch untersucht und wurden Meerschweinchen-Impfungen vorgenoramen. 
Das histologische Bild entspricht einer um die Gefäße der Kutis sich 
bildenden, chronisch entzündlichen, an Mastzellen reichen Infiltration, die 
in ihrem Zentrum der Nekrose anheimfallt und zur Narbenbildung führt. 
In den histologischen Präparaten der Knötchen aus den verschiedensten 
Entwicklungsstadien ließen sich regelmäßig säurefeste Bazillen nachweisen. 
Die Bazillen sind lebens- und vermehrungsfähig, weil sie schon in gerin¬ 
ger Menge imstande sind, bei subkutaner Impfung tödliche Tuberkulose 
beim Meerschweinchen hervorzurufen. L. will diese Dermatose nicht mit 
dem papulo-nekrotischen Tuberkulid indentifizieren, sondern als eine be¬ 
sondere Form der metastatischen disseminierten Hauttuberkulose auffassen r 

Carl Leiner (Wien). 

Schultz, J. H. Über das Vorkommen von „Anti tu ber¬ 
kul in“ im menschlichen Blutserum. Medic. Univers. Poliklin. 
Breslau. Zeitschr. f. Imrnunitätsf. Bd. IX. Heft 5. 

Es wurden 287 Sera gegen Alttuberkulin, 176 Seragegen Koch sehe 
Bazillenemulsion geprüft. Die Untersuchung auf Anti körpergeb alt geschah 
mittelst der Komplementbindungsreaktion. (Die Untersuchung von 20 Ex¬ 
sudaten ergab keinerlei bemerkenswerten Resultate; der Liquor einer 
tuberkulösen Meningitis reagierte negativ.) 

Der Nachweis geringer Antikörpermengen gegen Tuberkulin und 
Bazillenemulsion gelingt im Blutserum häufig, ohne daß daraus diagno¬ 
stische Schlüsse gezogen werden dürfen. Auch starke Reaktionen finden 
sich bei Kranken, deren Untersuchung keinerlei Anhaltspunkte gibt, be¬ 
sonders bei der Verwendung von Alttuberkulin als Antigen. Bei Verwen¬ 
dung von Bazillenemulsion als Antigen scheinen die stark positiven Re¬ 
aktionen nur bei tuberkulösen Afiektionen vorzukommen. 

Margarete Stern (Breslau). 

Secchl, R. Über den diagnostischen Wert der lokalen 
Tuberkulinreaktionen mit besonderer Berücksichtigung 
der Kutireaktion. Bull. d. Scienze med. Vol. X. Nr. 10. 

Unter den lokalen Tuberkulinreaktionen verdient nach Secchi die 
Pirquetsche Reaktion die größte Beachtung. Die Ophthalmoreaktion 
ist oft schädlich für die Kranken, die Reaktionen an den verschiedenen 
Schleimhäuten des Körpers haben keinen Wert. 


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der Hautkrankheiten. 


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A. hat die Experimente ausgeführt bei 264 Individuen (64 tuber¬ 
kulöse, 100 verdächtige, 100 gesunde). Er fand 41% positive Reaktion bei 
gesunden, 63% bei verdächtigen, 80% bei tuberkulösen. Die besonders 
ausgesprochenen Reaktionen mit großem intensiven, entzündlichem Hof 
und zentraler Infiltration mit oder ohne Bläschen haben größeren Wert 
als die schwachen Reaktionen, die sich sehr häufig bei von Tubeikulose 
freien Individuen finden. 

Wie die Konjunktivs, die einmal auf Tuberkulin reagiert hat, stark 
überempfindlich diesem Toxin gegenüber wird, so reagiert auch der Haut¬ 
bezirk, wo die Inokulation positiv war, bei einer zweiten Impfung gewöhn¬ 
lich viel stärker (lokale Anaphylaxe), während, wenn man die Pirquet- 
sche Probe in anderen Teilen der Hautoberfläche wiederholt, die Resul¬ 
tate fast unverändert bleiben. 

Die Kranken mit Pleuritis sero-fibrinosa geben einen Prozentsatz 
von positiven Resultaten, der dem der Tuberkulösen gleichkommt. 

Eine auch lange Zeit durchgefubrte Kur mit Jod- oder Arsenik¬ 
präparaten scheint die Resultate der Pirquetschen Reaktion nicht zu 
modifizieren. 

Die positive Kutireaktion führt zu keinen deutlichen oder konstan¬ 
ten Veränderungen in der morphologischen Konstitution des Blutes; nur 
den besonders deutlichen Resultaten kann eine Vermehrung der Lym¬ 
phozyten oder auch der neutrophilen polynukleären Leukozyten folgen. 

Secchi glaubt, daß die Kutireaktion eine Erscheinung ist, die 
besonders der Tuberkulose zukommt; es scheint nur noch nicht sicher, 
daß der Mechanismus, mit dem sie sich produziert, spezifischer Natur ist. 
Indem er sich an die klinischen und experimentellen Resultate hält, schließt 
A., daß die Pirquet sehe Probe aus folgenden Gründen keinen großen 
diagnostischen Wert haben kann. 

1. Die Reaktion fehlt in einer erheblicheu Zahl von Fällen chro¬ 
nischer Tuberkulose (20%)> auch wenn guter Allgemeinzustand vorliegt. 

2. Bei schwerer Tuberkulose und bei den akuten miliaren Formen* 
wo der Arzt oft diagnostische Hilfsmittel äußerst nötig hat, gibt die Pir- 
quetsche Probe gewöhnlich negatives Resultat. 

3. Fast die Hälfte der Individuen, die klinisch frei von Tuberku¬ 
lose sind, zeigt positive Reaktion. Angenommen, daß hier die Probe die 
Wahrheit anzeigt, so muß man notwendigerweise schließen, daß auf sie 
alle Formen von kleinen tuberkulösen Läsionen reagieren, die latent oder 
geteilt sind. Aber gerade wegen der großen Häufigkeit (— wie auch aus 
den Autopsien bervorgeht —) dieser alten tuberkulösen Herde, die meist 
gar kein klinisches Interesse haben, verliert die Reaktion viel von ihrer 
Bedeutung. Sie kann sogar zuweilen den Arzt vom richtigen diagnostischen 
Urteil ablenken. 

Man muß sieb deshalb der Pi rquetschen Probe mit großer Vor¬ 
sicht bedienen. J. Ul 1 mann (Rom). 

Ciuffinl, P. Das polymorphe Erythem bei Tuberkulose. 
La Rif. med. Nr. 10. 6. März 1911. 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Ciuffini beschreibt einen Fall von polymorphem Erythem, das er 
als von gleichzeitig bestehenden tuberkulösen Alterationen der Lunge 
abhängig ansieht. Außerdem gibt er die Ansichten der Autoren wieder, 
die sich mit der Frage des Zusammenhangs zwischen polymorphem Ery¬ 
them und Tuberkulose beschäftigt haben. J. Ullmann (Rom). 

Aless&ndri, G. Beitrag zur pathogene tischen Beziehung 
zwischen polymorphem Erythem und Tuberkulose. Gazz. 
Osp. eClin. Nr. 112. 1911. 

Aus der Untersuchung verschiedener Kranker mit polymorphem 
Erythem, bei denen die kinische Beobachtung tuberkulöse Herde und 
positive Tuberkulinreaktion nachwies, schließt Alessandri, daß die 
chemische Prüfung in Verbindung mit experimentellen und anatomisch¬ 
pathologischen Untersuchungen und mit der Tuberkulinreaktion eine ein¬ 
zige pathogenetische, wahrscheinlich tuberkulöse Beziehung zwischen 
Erythema nodosum und multiforme demonstrieren. 

J. Ullmann (Rom). 

Fiocco, G. B. Über einen Fall voji Pityriasis rubra He¬ 
brae (Erythrodermia maligna tubercularis). Unnas Dermat. 
Studien (Unna- Festschrift Bd. I.), Bd. XX. pag. 488. 

Fiocco berichtet über einen lange beobachteten uud post exitum 
sorgfältig untersuchten Fall von Pityriasis rubra Hebrae. Acht Tage vor 
dem Tode erhielt der Patient 2 mg Alttuberkulin. Es entstand eine hef¬ 
tige allgemeine Reaktion. Die Haut zeigte eine stärkere Rötung und ein 
leichtes Ödem. Die Sektion ergab außer der Hauterkrankung an beiden 
Lungenspitzen alte tuberkulöse Herde, eine rechtsseitige adhäsive tuber¬ 
kulöse Pleuritis, eine Leber- und Milztuberkulose, eine leichte intersti¬ 
tielle Nephritis, eine Darmtuberkulose mit Perforation und eitriger Peri¬ 
tonitis, tuberkulöse Adenitis der perobronchialen und peritonealen Ly mph - 
drüsen. Wiederholte mikroskopische Untersuchungen in den verschiedenen 
Stadien ergänzen die Durcharbeitung des Falles. Der Koch sehe Bazillos 
wurde in Lunge, Leber, Malz, in den Lymphdrüsen und in der Haut an 
einem Punkte einer tiefen Verletzung nachgewioscn. Die von Wielowi- 
cyski und Kopitowsky beschriebenen Diplokokken wurden nicht ge¬ 
funden. Fiocco wirft die Frage auf, ob nicht die Pityriasis rubra an sich 
eine so schwere kachektisierende Erkrankung sei, daß sie einen geeigneten 
Boden für die tuberkulöse Infektion abgeben kann. 

Fritz Juliusberg (Posen.) 

Pfannenstiel. Ein neues Heilverfahren bei der Tuber¬ 
kulose und dem Lupus der obersten Luftwege. Zentralbl. f. die 
ges. Therapie. XXIX. Jahrg. 1. u. 2. Heft. 

V. bat durch Ozoninhalationen (verdünntes Ozon) in Kom¬ 
bination mit Jodnatriumdosen per os 4 Fälle von Lupus und Tu¬ 
berkulose der obersten Luftwege, darunter einen ausgedehnten Fall von 
Lupus der Rachenhöhle zur Heilung gebracht. Pf. gibt 0*6—2’0 g Jod¬ 
natrium kurz vor der Inhalation, damit das Blut während der Ozonin¬ 
halation viel Jod enthält. Zur Ozoninhalation benützt er einen Ozonven- 


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der Hautkrankheiten. 


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tilator, hergestellt von der Firma Siemens und Halske. Als Indikator für 
die Konzentration der Mischung von Ozon mit Luft diente der Husten¬ 
reiz, der sich bei allzustarker Ozonkonzentration sofort einstellte. Dauer 
der Inhalationen 1—3 Stunden täglich, Edgar Braendler (Breslau). 

Sorgo, Josef. Die Toxinempfindlichkeit der Haut des 
tuberkulös infizierten Menschen. Deutsch, med. Wochenschr. 
Nr. 22. 1911. 

Die Impfexperimente 8orgos sollen die Frage klären, ob der tuber¬ 
kulöse Organismus nur eine spezifische Überempfindlichkeit gegen Tuber¬ 
kulin besitze, oder ob diese durch die Tuberkulose bedingte Allergie 
sich auch andern Toxinen gegenüber ausprägt. Die auffallende Beziehung 
zwischen der Intensität der Tuberkulinreaktion und jener der analogen 
Reaktionen mit Diphtherie- und Dysenterietoxinen legten die Annahme 
einer gemeinsamen Enstehungsursache nabe. Die Stärke der Reaktion auf 
die 8 Toxine ging im großen und ganzen parallel. Das Auftreten der Re¬ 
aktion in den ersten Tagen erwies sich unabhängig von der Toxizität 
eines bestimmten ToxinB, woraus folgt, daß diese Reaktionen sich nicht als 
primärtoxische Wirkungen auf die Haut erklären lassen. Es handelt sich 
also bei der Toxinempfindlichkeit der Haut tuberkulöser Individuen nicht 
im Sinne der Pirquet-Schickschen Theorie um eine Allergie, welche 
von der Bildung spezifischer Antikörper herrührt, sondern einfach um 
eine Allergie im wörtlichen Sinne, nämlich um die Reaktion eines kranken, 
nicht normal reagierenden Organismus. Für diese Erklärung spricht auch 
die Tatsache, daß alte Dysenterietoxin — und Diphtherietoxin — Reak¬ 
tionsstellen unter Tuberkulinwirkung zugleich mit alten Tuberkulinreak¬ 
tionsstellen wieder aufflackerten. Max Joseph (Berlin). 

Menzel. Isolierter, primär er Lupus vulgaris des Rachens. 
Demonstr. in der Wr. laryng. Gesellsch. Monatsschr. f. Ohrenheilk. und 
L&r.-Rhinol. XLV. Jahrg. Heft 6. 

Krankendemonstration. Wilhelm B alb an (Wien). 

Thibitrge, Georges und Weißenbach, R. J. Behandlung des 
Erythema induratum Bazin mit Tuberkulin. Bull, des höpit. 
1911. pag. 264. 

Durch klinisch-anatomische Untersuchungen sowohl als auch durch 
den Umstand, daß es Thibierge gelungen ist, durch Inokulation eines 
Erythemknötchens auf ein Meerschweinchen bei diesem Tuberkulose zu 
erzeugen, erscheint der tuberkulöse Charakter der Erkrankung sicherge¬ 
stellt. Das Erythema induratum wird durch keine der bei Erythema no- 
dosum üblichen Behandlungsmethoden beeinflußt. 

Thibiörge mit Gastinel sowie Darier haben nach Injektion 
minimaler aber steigender Tuberkulinmengen rasches Verschwinden der 
erytbematösen Elemente beobachten können. Die Autoren berichten über 
5 eigene Beobachtungen. Sie injizierten, um Allgemeinerscheinungen zu 
vermeiden, minimale Dosen von Tuberkulin subkutan in Intervallen von 
einer Woche, zum Teil auch bei ambulanten Patienten. Die ziemlich starke, 
mit Fieber verbundene lokale Reaktion der ersten Injektionen wird immer 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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geringer, bis sie nach Wochen oder Monaten überhaupt fehlt. Schon von 
den ersten Injektionen an zeigen die Knoten eine deutliche Tendenz zur 
Rückbildung. 

Es wurden verschiedene Präparate zur Anwendung gebracht (Tu¬ 
berkulin „Pasteur“, J. K. „Spengler“ u. a.), deren Wirkung ziemlich die 
gleiche war. R. Volk (Wien). 

Galliard, L. und Baufle, P. Elephantiasis tuberkulösen 
Ursprunges an der unteren Extremität. Bull. d. hopit. 1911. 
Nr. 13. p. 427. 

Vorstellung eines Mannes, bei dem ein tuberkulöser Hydropneumo- 
thorax vor zwei Jahren vollständig ausgeheilt wurde. Einige Monate dar¬ 
auf indolentes ödem der linken unteren Extremität. Jede andere Ätio¬ 
logie konnte durch genaue Untersuchung ausgeschlossen werden, hingegen 
ist die Tuberkulinreaktion positiv ausgefallen. Radiologisch konnte keine 
Knochenveränderung nachgewiesen werden. 

In der Diskussion stimmt Poncet dem Referenten zu, daß es sich 
um eine Elephantiasis tuberkulösen Ursprunges handelt und erinnert an 
einen anderen von Galliard vorgestellten Fall, bei dem es sich um eine 
hypertrophiBierende Osteoarthritis nervösen, vielleicht tabischen Ursprungs 
handelte. R. Volk (Wien). 

Urban. Über Tuberculosis verrucosa cutis. Wien, mediz. 
Wochenschr. 1911. Nr. 16. 

Der Autor beschreibt einen diesbezüglichen Fall, der an der Planta 
pedis lokalisiert war und eine gewaltige Entwicklung von Hornlamelleu- 
zapfen in der Höhe von 20 bis 30 mm aufwies. 

Viktor Ban dl er (Prag). 


Lepra. 

Sugai, Jlabuchi, Mononobe, Ohashi. Untersuchung über 
Lepra. Mitt. d. med. Ges. Osaka. Bd. IX. 

1. Sehr unsichere Heilwirkung des Serums einer Ziege, die mit 
Lepraknotenemulsion immunisiert worden war. 

2. Mücken und Fliegen spielen bei der Übertragung der Lepra eine 
Rolle. Leprabazillen lassen sich im Fliegenkörper bis zu 3 Tagen nach- 
weisen. 

3. In den Vakzinationspusteln bei Leprösen finden sich zahlreiche 
Leprabazillen. 

4. Leprakranke bekommen leicht Erysipele, denen nicht selten eine 
Besserung der leprösen Hauterscheinungen folgt. 

5. Nachweis von Bazillen im Nasensekret: tuberöse Form: unter 
36 achtzehnmal (50%), nervöse Form: unter 18 sechsmal (33'3%)> im 
ganzen unter 54 vierundzwanzigmal (41*4%). 


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der Hautkrankheiten. 


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6. Statistische Untersuchungen: Unter 200 Leprösen: Männer 79*ö%> 
Frauen: 20*6%. 

27*5% der Kranken hatten in der Familie Lepröse. 

Beginn der Erkrankung: am häufigsten zwischen 11—25 Jahren. 
Frühestes beobachtetes Alter: 5 Jahre. 

Unter 200 Kranken 62% tuberöse, 30*5% nervöse und 6% makulöse. 

Carl Bruck (Breslau). 

Sng&i, T. Untersuchungen bei Lepra. Mitt. der med. Ges. 
Osaka. Bd. X. 

1. Anwendung der Antiforminmethode für den Nachweis von Lepra¬ 
bazillen. Positive Resultate im Blut, Uterussekret und Sperma. 

2. Wirkung von Jod auf Lepra: Kleine Dosen (01 bis 0*2 pro die) 
bewirken häufig Besserung, größere unter stärkeren Reaktionen meist 
Verschlimmerung der Symptome. 

8. Das Schutzpockenvirus scheint auf Leprabazillen schädigend zu 
wirken. 

4. Mikroskopische Organuntersuchungen an 14 Lepraleichen. 

5. Nachweis von Leprabazillen im Blute bei 2 von Leprösen stam¬ 
menden Neugeborenen. In den Organen des eines bald nach der Geburt 
gestorbenen Kindes fanden sich keine leprösen Veränderungen. 

6. Leprabazillen ließen sich auch in den an den Plazenten dieser beiden 

Fälle, beobachteten Infiltraten naohweisen. Carl Bruck (Breslau). 

Haan, J. de. Het lepravraagstuk in Ned.-Indie. Geneesk. 
Tijdschr. voor Ned.-Indie. L. (Jubiläums-) Band. 1911. 

Verf. fordert in Anbetracht der für Niederländisch-Indien bestehen¬ 
den Lepragefahr folgende Maßnahmen der Regierung: 

1. Anzeigepflicht aller Leprafälle. 

2. Isolierungszwang jedes Kranken. 

3. Einlaßverbot für lepraleidende Ausländer. 

Carl Bruck (Breslau). 

Ranaday, S. G. Nastin bei Lepra. The British Medical Journ. 
1911. April 29. pag. 993. 

Ranaday berichtet über einen Fall von Lepra anaesthetica, der 
nach Nastineinspritzungen Besserung zeigte. 

Fritz Juliusberg (Posen). 


Parasitäre Erkrankungen. 

Harker, Harry. Ein Fall von Sporotrichose beim Men¬ 
schen. The Journal of the American Medical Association 1911. Mai 6. 
p. 1312. 

Harker berichtet über einen Fall von Sporotrichose am Arm. Er 
schließt: „Eine traumatische Affektion des Armes oder Beines, die gegen- 


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Bericht über die Leistungen anf dem Gebiete 


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über der üblichen chirurgischen Behandlung sich resistent erweist und 
begleitet ist von der Entwicklung einer oder mehrerer scharf umschrie¬ 
bener schmerzloser Abszesse in der Haut oder Subkutis, entlang dem 
Verlaufe des Gliedes, sollte immer Verdacht auf Sporotrichose erregen, 
besonders wenn die entzündlichen charakteristischen Erscheinungen einer 
Streptokokkenzellulitis fehlen. Fritz Juliusberg (Posen). 

Sntton, J. M. Eine klinische Studie überSporotrichosis 
The Journ. of tbe Americ. Medic. Association. 1911. 6. Mai. p. 1809. 

Sutton berichtet über vier Fälle von Sporotrichosis. Im ersten 
Falle schloß sich die Sporotrichose an eine Handwunde an und trat drei 
Wochen nach dem Trauma auf. Ohne daß es zu Allgemeinerscheinungen 
kam, ging die Affektion auf den Arm über. Auch bei den übrigen Fällen 
handelte es sich um Fälle, die am Arm lokalisiert waren. Die Diagnose 
wurde durch die Kulturen verifiziert. Fritz Juliusberg (Posen). 

Vignolo-Lutati. Über einen Fall von Sporotrichose. Gazz. 
med. it. Nr. 10 und 11. 1911. 

Ausführliche Beschreibung eines Falles von Sporotrichose. Zu kurzem 
Referat nicht geeignet. J. Uli mann (Rom). 

Girardi, A. Ein Fall von primärer menschlicher Haut- 
aktinomykose. Acc. med. Padova. 1910. 

Bei einer jungen Frau beobachtete Girardi an der rechten Ge¬ 
säßgegend einen seit langer Zeit bestehenden, sehr ausgedehnten .Sub¬ 
stanzverlust, der jauchigen Eiter entleerte. Die Krankheit war mit mul¬ 
tiplen Knötchen aufgetreten, die schnell ulzerierten und mit einander ver¬ 
schmolzen, indem sie allmählich zur Zerstörung aller Weichteile bis zur 
Kreuzbeinfiäche führten. Die mikro-bakteriologische Untersuchung von 
Gewebsstückchen, die von den Rändern und dem Grunde des Geschwürs 
entnommen wurden, zeigte die Anwesenheit des Aktinomycespilzes, und 
es gelang gleichzeitig festzustellen, daß es sich um die anaerobe Varietät 
des Parasiten handelte. Die Autopsie schloß jegliche spezifische viszerale 
Alteration aus und bestätigte die klinische Auffassung einer primären 
Hautaktinomyko8e. 

Die Beobachtung ist eigenartig wegen ihrer Seltenheit. Ähnliche 
in der Literatur mitgeteilte Fälle soll es nicht mehr als dreißig geben. 

J. U11 mann (Rom). 

Beam, Albert. Ein weiterer Fall von Sporotrichose beim 
Menschen. The Journ. of the Americ. Medical Association. 1911. Juni 
10. pag. 1719. 

Beam berichtet kurz über einen weiteren Fall von Sporotrichose. 
Es ist übrigens in der kurzen Mitteilung keine Rede davon, ob Sporotri- 
ehen durch Kultur oder andere Methoden nachgewiesen worden Bind. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Stein, R. Zur Epidemiologie der Mikrosporie in Wien. 
Wiener klin. Wochenscbr. 1911. Nr. 9. 

Nach Darstellung der 12 Krankheitsfälle bespricht der Autor die 
Untersuchungstechnik, welche die kleinsten Herde oft entdecken läßt. In 


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der Hautkrankheiten. 


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krassem Gegensatz zu der enormen Menge der Krankheitserreger steht 
die geringe entzündliche Reaktion des Gewebes. 

Empfänglich für das Mikrosporon Andonini ist die fette, leicht 
schwitzende Kopfhaut der Rinder, von wo der Pilz sich dann mitunter auch 
auf unbehaarte Körperstellen ausbreitet Auf welche Weise der erste be¬ 
obachtete Fall mit Mikrosporie infiziert wurde, wurde nicht eruiert. 

Viktor Bandler (Prag). 

Bloch, Br. Über ableitende Verfahren in moderner Be¬ 
leuchtung. Med. Kl. Nr. 16. 

Ausgehend von der Tatsache, daß die alten Ärzte zur Heilung ver¬ 
schiedener Krankheitsprozesse an irgend einer Körperstelle artefiziell einen 
Krankheitsherd setzten, kommt Bl. auf diese Methode in moderner Beleuch¬ 
tung. Er verweist besonders auf Brocq, der seine Ansicht in dieser Frage 
1904 in einer Abhandlung niederlegte. Bl. gibt an der Hand eines Falles sein 
Ansicht zu dieser Frage wieder. Ein 23jähriger Mann wurde wegen einer 
Trychophytia superficialis behandelt, die in einigen Wochen heilte. Nach 
8 Wochen aber stellte sich derselbe Patient mit stark infiltrierten Sycosis 
naraMtaria vor. Nun wurde bei diesem Patienten eine Kutan-Reaktion mit 
Trichophytin angestellt, die aber wider Erwarten negativ ausfiel. Im all¬ 
gemeinen ist die Reaktion in ähnlichen Fällen positiv und zwar um so 
stärker, je tiefer die Infiltration ist. Das nächst]iegende war nun, daß hier 
ein Pilzstamm der Erreger sei, dem die Fähigkeit zu reagieren fehlen 
müsse. Die Kultur ergab das Trychopbyton rosaceum. Aus der Tatsache 
ergab sich nun, daß, wenn es nicht gelang mit Trichophytin eine Reak¬ 
tion bei der durch das Trichophyton rosaceum erzeugten Krankheit her¬ 
vorzubringen, es in diesem Falle gelingen mußte, die Krankheit abzn- 
kürzen, dadurch, daß man an anderer Stelle einen Fadenpilz einimpfte, 
dem diese Reaktionsfähigkeit wohl zukam. Dem Patienten wurden nun 
nach einigen Wochen auf beiden Vorderarmen je eine Kultur von Acho- 
rion Quinckeanum mit dem Erfolge eingeimpft, daß erstens eine deut¬ 
liche Kutireaktion auttrat und zweitens tatsächlich der Krankheitsprozeß 
schwand. Es ist also hier tatsächlich in moderner Weise das gemacht worden, 
was die alten Ärzte schon seit langen taten, nämlich eine bestehende 
Krankheit durch eine neu erzeugte abzuleiten. 

Ludwig Zweig (Dortmund). 

Brack, Carl und Kusunoki. Über die spezifische Behand¬ 
lung von Trichophytien. Dtsch. med. Wochenschr. Nr. 24. 1911. 

Mit dem aus Kulturen von Trichophyton gypseum und Trichophyton 
cerebriforme bergestelltan Trichophytin konnten Bruck und Kusunoki 
tiefe Trichophytien schnell und gründlich zur Abheilung bringen. Intra¬ 
kutane Injektionen sind subkutanen vorzuziehen, weil bei jenen die Neben¬ 
erscheinungen, Temperatursteigerung, Kopfschmerz und Mattigkeit, lokale 
Entzündungsreaktion der Impfstelle (nicht des Krankheitsherdes), milder 
auftreten. Die Wirkung ist nicht als eine Tötung des Pilzes, sondern als 
eine spezifische Heilwirkung auf das kranke Gewebe aufzufassen. 

Max Joseph (Berlin). 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Csill&g, Jakob. Ein Trichonodosisfall. Budapesti Orv. Ujs* 
Nr. 18. 1911. 

Der Fall betrifft einen mit gekrausten Haaren behafteten Kollegen. 
Die Ursachen glaubt Cs. in der Form der Haare zu finden. 

Alfred Roth (Budapest). 


Sonstige Dermatosen. 

Einiss, L. Über eine Varietät der Prurigo aestivalis. 
Wratscli. Gazeta. 1910. Nr. 8. 

Auf der Dorsalseite der Hände entwickeln sich symmetrisch 
gruppenweise oder vereinzelt Stecknadel kopfgroße, von normaler Haut¬ 
farbe, ziemlich derbe, juckende Knötchen; selten sind auch die Füße 
mit dieser Eruption befallen. Das Gesicht bleibt frei. Der Verlauf ist 
zweierlei: entweder verschwinden die Knötchen ganz allmählich im Laufe 
einer oder einigen Wochen ohne Narben zu hinterlassen (und dadurch 
unterscheidet sich diese Affektion von der Hutchinson sehen prurigo 
aestivalis), oder wandeln sich die Knötchen in Bläschen um, seltener in 
Pusteln. — Die Affektion entwickelt sich hauptsächlich bei Kindern und 
jungen Leuten (obwohl sie auch bei älteren vorkommt) im Frühling und 
Sommer. Häufige Rezidive. Es besteht augenscheinlich eine hereditäre 
Prädisposition. P. A. Welikanow (Petersburg). 

Rumpel, Tb. Über ein groß fl eckig es Exanthem bei grippe¬ 
artigen Erkrankungen und schweren Darminfektionen. 
Unna8 Dermatologische Studien (Unna-Festschrift Bd. II). Band XXI. 
p. 391. 

Rumpel beobachtete bei einer geringen Anzahl von Erkrankten 
während einer influenzaartigen Epidemie ein am ersten oder zweiten Tage 
der Erkrankung auftretendes Exanthem, das, mit einer intensiven gleich¬ 
mäßigen Röte und Schwellung des Gesichts und der Konjunktiven be¬ 
ginnend, sich über die Halsgegend diffus und über die Brust- und Baucb- 
partien, die Haut der Oberarme und Oberschenkel in Form von linsen- 
bis markstückgroßen und größeren erhabenen meist runden Flecken 
verbreitete, die in den nächsten Tagen auch auf Vorderarme und Unter¬ 
schenkel, Hand- und Fußrücken übergingen. Alle beobachteten Fälle 
hatten folgende Charakteristika: 1. rote, zum Teil erhabene Flecke von 
Linsen- bis Markstückgröße, durch Druck wegdrückbar, und zuweilen 
ein starker gofärbtes Zentrum mit blässerer Mittelzone zeigend; 2. Neigung 
zur Konfinierung dieser Flecke zu größeren Plaques und zu diffuser 
gleichmäßiger Rötung ganzer Körperteile, vor allem am Rücken, Gesäß, 
dann Gesicht und Hals; 3. große Persistenz des Exanthems von minde¬ 
stens drei bis sieben Tagen, manchmal Sohuppenbildung; 4. im Pharynx 
gleichmäßige, intensive, nicht fleckige und nicht scharf abgegrenzte 


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der Hautkrankheiten. 


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Rötung. Dieses Exanthem kommt auch in derselben Form in etwa l°/ 0 
der Fälle von Cholera asiatica vor, wo es meist am achten Krankheits¬ 
tage beginnt. Es kommt aber auch, allerdings sehr selten, bei der Cholera 
nostras vor. Das Exanthem erinnert außerordentlich an gewisse Arznei- 
exantheme, Serumexantheme, an das Erythema exsudativum multiforme 
und an das Exanthem beim Denguefieber. Fritz Juliusberg (Posen). 

Thacher, J. S. Purpura. Medical Record 1911. April 15. 
p. 599. 

Ausführlicher Artikel über die Schnelligkeit der Gerinnung des 
Blutes bei Hämophilie und Purpura, nicht zum Referat geeignet. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Mendenhall, A. M. Chemische Dermatitis durch in¬ 
kompatible äußere Applikationen. The Journal of the American 
Medical Association. 1911. Mai 18. p. 1889. 

Mendenhalls Patient hatte wegen Impetigo contagiosa eine 
Salbe aus Quecksilberammoniak und zugleich die sog. farblose Jod¬ 
tinktur gebraucht. Letztere wird hergestellt durch Zusatz von Natrium¬ 
thiosulfat zu Jodtinktur und stellt derart eine Mischung von Jodoatrium 
und Natrium tetrathionatum dar. Durch die beiden Mittel kam es zur 
Bildung von Quecksilberbijodid, welches eine Dermatitis verursachte. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Bosellini, L. Lymphodermien und Mycosis fungoide 
Bull. Scienze med. Vol. X. Nr. 9. 

Die anatomische Struktur des mykosischen Gewebes, die Haut- 
morphologie (Erythrodermie, lichenoide Papeln, Tumoren etc.), der klinische 
Verlauf, die Alterationen der Blase, die gleichzeitig bestehen können, 
bringen uns nach Bosellini auf den Gedanken, daß die Mycosis fungo- 
ides aufgefaßt werden kann als eine entzündliche infektiöse Form mit 
granulomatösen kutanen und viszeralen Manifestationen lymphoiden Charak¬ 
ters, ähnlich also anderen schon bekannten granulomatösen Infektionskrank¬ 
heiten, wie die Tuberkulose, die ebenso wie die Mycosis fungoides in gewissen 
Fällen Hautmanifestationen darbieten kann (Erythrodermia oder Pithyri- 
asis rubra Hebra; sarkoide und lympboide Tumoren etc.) oder Mani¬ 
festationen an Organen (tuberkulöse Pseudoleukamie) und auatomische 
Struktur, die ihrerseits denen der Lymphodermien ähnlich sind. Die Erkran¬ 
kung verhält sich demnach zu den Lymphodermien wie sich die Tuberkulose 
zu diesen bei besonderen klinischen und anatomischen Formen verhalten 
kann. Diese verschiedenen krankhaften Prozesse (Granulome, Lymphome, 
Sarkoide usw.) erscheinen als zuweilen sehr ähnliche und nahestehende 
Reaktionen auf verschiedene pathogene Agentien. Und doch darf die 
Ähnlichkeit der Hautmorphologie, etwa vorhandener Organalterationen, 
der anatomischen Struktur, nicht den Beobachter so verwirren, daß er 
die wesentlichen Differenzen verkennt und nicht zu einer Differential- 
diagnose kommt, die ihre sichere Basis haben muß durch die vollständige 
klinische Untersuchung einer jeden Krankheitsform. 

J. Uli mann (Rom). 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Leopold, Jerome S. (New-York City). Dermatitis excoriativa 
iufantum. Sonderabdruck aus Arbeiten: zum zehnjährigen Bestehen 
des Kinderasyls der Stadt Berlin« Heinrich Finkeistein zugeeignet 
von seinen Schülern nnd Mitarbeitern. Berlin im Mai 1911. 

Unter Dermatitis excoriativa infantum versteht der Autor eine 
Form de9 Glutaealerytheme, die früher schon unter den verschiedensten 
Namen beschrieben wurde. (Erytheme papuleux posterosif, Syphiloide 
post erosive, Ecthyma infantile superficielle usw.) Man hat bisher als 
Hauptarsache die leichte Mazeration durch Stuhl und Urin angenommen. 
Der Verf. glaubt nur. daß ein äußerst wichtiger Faktor bis nun übersehen 
wurde, nämlich der Umstand, daß die Windeln mit einer billigen, gelben 
Seife, die zwischen 9 bis 14% Alkali enthält, gewaschen, aber nicht 
ordentlich ausgeschwemmt werden und so beim Gebrauche noch das 
irritierende Alkali enthalten. Wird anstatt dieser scharfen alkalischen 
Seife eine milde zum Waschen der Windeln verwendet, so tritt in¬ 
nerhalb mehrerer Tage völlige Heilung ein. C. Lei ne r (Wien). 

Roberts, Stewart Sambous neue Pellagratheorie und 
ihre Anwendung auf die Verhältnisse in Georgia. The Journal 
of the American Medical Association. 1911. Juni 10 p. 1713. 

Die Theorien Sambons, über die Roberts berichtet, sind ver¬ 
öffentlicht 1910 in den September-, Oktober- und November-Heften des 
London Journal of tropical medicine. 

Sambon erklärte dort: Pellagra ist nicht verursacht durch Mais¬ 
genuß. Die Krankheit hat eine eigenartige topographische Verteilung. 
In Nord- und Mittelitalien liegen die Pellagraherde um die Täler, deren 
Ströme von der Simuliumfliege infiziert sind. Wo man Pellagra findet, 
findet man auch diese Fliege. Die endemischen Herde sind seit Jahr¬ 
hunderten dieselben geblieben. Städte werden gewöhnlich nicht befallen. 
Die Pellagraherde liegen gewöhnlich an Strömen mit fließendem Wasser. 
Pellagra ist eine ausgesprochene Krankheit der ländlichen Distrikte. Eine 
blutsaugende Fliege der Gattung Simulium ist aller Wahrscheinlichkeit 
nach der Träger des Pellagraerregers. Die Hauptzeiten für die Pellagra 
fallen zusammen mit den Hauptaktivitätszeiten dieser Fliege. 

Ganz ähnliche Verhältnisse herrschen, wie Roberts ausführt, in 
Georgia. Der Autor äußert sich ausführlich über die dort vorkommenden 
Simuliiden. Die Verhältnisse in Georgia scheinen eine wichtige Stütze für 
die Theorie Sambous darzu9tellen, die übrigens auch von anderer Seite 
besondere Beachtung gefunden hat. Fritz Juliusberg (Posen). 

Heller, Julius. Lichen ruber hypertrophicus (non hyper- 
keratosus). Unnas Dermatologische Studien (Unna-Festschrift Bd. II). 
Band XXI p. 512. 

Heller berichtet über einen 47jährigen Mann, bei dem zunächst 
an der Innenseite des Oberschenkels drei Knötchen auftraten, an die sich 
weitere anschlossen, so daß eine Linie aus 19 Knoten entstand. Auffallend 
war an den Knoten, die auch einen wachsartigen Glanz aufwiesen, die Größe, 
die bis 0*5 cm Durchmesser betrug. Histologisch fand sich eine geringe 


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der Hautkrankheiten. 


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Hyperkeratose, eine Wucherung der teilweise gequollenen Zellen des 
Rete, ein Infiltrat in der papillären und subpapillären Schicht des Koriums, 
das sich zum größten Teil aus einkernigen Zellen mit großem Kern und 
schmalen Protoplasmasaum zusammensetzte. Der Fall ähnelt einem von 
F o r d y c e als Lichen ruber planus hypertrophicus und zwei von M o b e r g 
beschriebenen Fällen. Diese Fälle erinnern an Kaposis Lichen ruber 
moniliformis, ohne daß aber die korallenschnurartige Anordnung vor¬ 
handen war. Diese seltenen hypertrophischen Lichen ruber* Formen sind 
von den viel häufigeren Lichen hyperkeratosus-Fällen zu trenneD. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Arning, Ed. EinFall von eigentümlicher Hautaffektion 
nach Tätowierung. Ärztlicher Verein Hamburg. Sitzung v. 11. April. 
1911. 

Ein 23jähriger Manu war vor einem Jahre auf beiden Vorderarmen 
tätowiert worden. 6 Wochen nachher begannen alle rot tätowierten Stellen 
sich leicht zu entzünden, während die blauen Zeichnungen völlig reizlos 
blieben. Augenblicklich finden sich an allen rot tätowierten Stellen hyper- 
keratotische Veränderungen auf leicht infiltrierter Basis, an manchen 
Stellen bis V/ t cm hohe Hornmassen von warzenförmig zerklüfteter Ober¬ 
fläche und schmutzig grüner Farbe. Wassermannsche Reaktion negativ, 
Pirquet positiv; trotzdem Tuberculosis verrucosa auszuschließen, da 
die Affektion sich streng an die roten Grenzen hält und rote und blaue 
Tätowierung in einer Sitzung von demselben Individuum mit den gleichen 
Nadeln ausgeführt wurden. Es handelt sich offenbar um einen eigentümlichen 
Fall von Hg Idiosynkrasie, wobei die in die Haut gebrachten Zinnober¬ 
partikel als Reiz wirken. Durch Auflegen eines Hg-Pflasters ließ sich bei 
dem Patienten eine Hg-Überempfindlichkeit nachweisen. 

F. Lewandowsky (Hamburg). 

Lewaudowsky, F. Histologische Präparate einer eigen¬ 
artiger Hautaffektion nach Tätowierung. Ärztl. Verein Hamburg. 
Sitz. v. 25. April 1911. 

Bei dem in der vorigen Sitzung von Arning vorgestellten Fall 
hat die chemische Untersuchung (Bornstein) mit Sicherheit den roten 
Farbstoff als Zinnober nachgewiesen. Histologisch handelt es sich um 
eine starke Infiltration des Papillarkörpers und des Stratum subpapillare 
mit Lymphozyten; keine Plasma-, epitbeloide oder Langhanssche 
Riesenzellen, also nichts, was den Verdacht auf Lues oder Tuberkulose 
rechtfertigt. Das Infiltrat findet sich nur da, wo Zinnoberpartikel in der 
Kutis lagern, wahrend die Tuschepartikel (blaue Tätowierung) in völlig 
reaktionslosen Gewebe liegen. Uber den infiltrierten Partien ist eine 
Epithel Wucherung mit Hyperkeratose zu konstatieren, wie sie sekundär 
bei allen möglichen chronisch-entzündlichen Prozessen der Kuti9 auf 
infektiöser oder toxischer Ursache vorkommt. Die histologische Untersuchung 
hat also die Richtigkeit der Arningschen Auffassung bewiesen. 

(Autoreferat.) 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Ranzier. Ein Fall vonSklerodaktylie. (Uncasdesclöro- 
dactylie.) Gaz. des. hop. 1911. p. 365. 

56jährige Patientin, leidet seit 4V t Jahren an trophischen Störungen 
der oberen Extremitäten, bestehend in Atrophie der Finger, Retraktion 
der Haut derselben bis zur vollen Gebrauchsunfahigkeit. Ein ähnlicher 
Prozeß hat die Gesichtshaut befallen. Es handelt sich um eine Form 
von Sklerodermie. F. Lewandowsky (Hamburg). 

Martial, R. Die Zementkrätze. Presse raed. 1911. Nr. 88. 

Martial, der 1908 als erster in Frankreich auf die sogen. Zement¬ 
krätze hingewiesen, wiederholt gegenüber Anfeindungen seitens der Fabri¬ 
kanten-Vereinigung seine Behauptung, daß die Krankheit in Frankreich 
bei den Zementarbeitern sehr häufig, bei Maurern keineswegs selten 
vorkomme. Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Petges und Bonnin. Raynaudsche Krankheit in Kombina¬ 
tion mit dem Addisonschen Syndrom. Journ. d. möd. d. Bordeaux. 
1911. Nr. 10. 

Petges und Bonnin teilen 2 eigene Beobachtungen mit und 
vermuten, daß ein kausaler Zusammenhang zwischen Raynaud scher und 
Addison scher Erkrankung besteht. 

Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Pichler, K. Klinische Beobachtungen überMuskel- und 
Hautfinnen. Wiener klinische Wochensch. 1911. Nr. 10 u. 11. 

Der Verfasser berichtet über 16, an Lebenden in Kärnten gefundene 
Zystizerkenfälle (Haut-Muskelfinnen). Weiters bespricht er den Wert des 
Röntgenverfahrens für den Nachweis verkalkter Zystizerken an mehreren 
Fällen. Viktor Bandler (Prag). 

Cannata, S. Zur Pathogenese der Purpura haemor- 
rhagica. Dtsch. med. Woch. Nr. 21. 1911. 

Im Verlaufe einer schweren, zum Tode führenden tuberkulösen 
Infektion, welche bei rascher Ausbreitung alle Organe ergriff, beobachtete 
Cannata bei dem l x /tjährigen Patienten eine Purpura haemorrhagica. 
In bezug auf die Ätiologie dieser seltenen Erscheinung betont Verf. 
besonders, daß die Nebennieren in Rinden- und Markzone verändert 
waren, in der Rindenzone fanden sich die Zellen vakuolisiert, in der 
Markzone bestanden hämorrhagische Herde, körnige Zellen mit verblaßten 
Kernen und stark vakuolisiertem, körnigem Protoplasma. Diese Läsionen 
alterierten die Sekretionsfunktion der Nebennieren, was bei der bekannten 
physiologischen Einwirkung der Nebennierensubstanz auf die Muskulatur 
der Gefäße und des Herzens eine Änderung im Gefaßtouus, eine Hypo¬ 
tonie erzeugte und so den Austritt der Blutelemente aus den Kapillaren 
begünstigte. Andererseits können, wenn die antitoxische Wirkung des 
Adrenalin, wegfiel, die nicht neutralisierten, tuberkulösen Toxine ihre 
deletäre Wirkung auf Kosten der Gefäße ausgeübt haben. Der Zusammen¬ 
hang zwischen Funktionsstörungen der Nebennieren und Purpura haemor- 
rhagica erklärt sowohl den pathogenetischen Mechanismus wie das seltene 


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der Hautkrankheiten. 


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Auftreten der Purpura bei verschiedenen Infektionen. Dieselbe erscheint 
eben nur bei schwerer Schädigung der Nebennieren. 

Max Joseph (Berlin). 

Ro&enbanm, A. Zwei Fälle von Herpes zoster in Ver¬ 
bindung mit N ierenkrankheit. Dtsch. raed. Woch. Nr. 24. 1911. 

Die von Bittorf in Nr. 4 der gleichen Zeitschrift mitgeteilten 
Fälle veranlassen Rosenbauin zwei weitere Beobachtungen von Herpes 
Zoster bei Nierenerkrankungen zu veröffentlichen. Die erste Patientin 
hatte eine bewegliche Niere, die ihr aber nie Schmerzen verursachte. 
Im Anschluß an eine Furunkulose schien diese Niere infiziert worden zu 
sein, wie aus Frost- und Hitzegefübl, Hinfälligkeit, Appetitlosigkeit und 
Schmerzen in der Nierengegend, sowie geringgradig pathologischem Harn¬ 
befund hervorging. Die dann erscheinende Herpeseruption entsprach der 
von He ad angegebenen charakteristischen Zone. Der zweite Fall, welcher 
von Israel und Cahn zur Veröffentlichung überlassen war, betraf ein 
bisher gesundes Kind, das sich bei einem Turnunfall eine Niere zer¬ 
trümmert hatte, so daß schleunigst die Nephrektomie vorgenommen 
werden mußte. Nach normalem Heilverlauf trat unter Schmerzen und 
Drüsenschwellung ein Herpes zoster lumbalis auf. Beide Fälle wurden 
vollständig geheilt. Max Joseph (Berlin). 

Gjorgjeviä. Koinzidenz von Herpes zoster und Psoriasis 
vulgaris. Wiener klinische Wochensch. 1911. Nr. 19. 

Der Autor beobachtete bei einem Patienten eine Kombination 
von Herpes zoster und Psoriasis, die er ausführlich beschreibt. Das 
Bemerkenswerte des Falles ist, daß Psoriasis aus Herpesbläschen entstand. 

Viktor Ban dl er (Prag). 

Steuer. Ein seltener Fall von Herpes zoster gangrae- 
nosus generalisatas. Wiener medizin. Wochensch. 1911. Nr. 18. 

Der Autor beschreibt bei einer 76j. Frau den Verlauf eines gangrä¬ 
nösen Herpes zoster, der einerseits durch den schweren Verlauf, anderer¬ 
seits durch die Ausbreitung der gangränösen Effloreszenzen über den 
ganzen Körper bemerkenswert ist. Viktor Bandler (Prag). 

Rosenberg, Ernst Nierensteinkolik, Headsche Zone und 
Herpes zoster. Dtsch. med. Woch. Nr. 17. 1911. 

Der enge Zusammenhang zwischen Nierenkoliken und dem Bestehen 
einer hyperalgetischen Zone sowie Herpes zoster wird durch den von 
Rosenberg berichteten Fall sichtlich bestätigt. Trotz der deutlich 
lokalisierten kolikartigen Schmerzen der sehr nervösen Patientin blieb 
die Diagnose l 1 /* Jahre lang unklar, da weder Palpations- noch (Jrin-, 
noch Röntgenbefund etwas positives erwies. Erst die Ausprägung der 
byperalgetischen Hautzone förderte die Erkennung der Krankheit, 
welche durch das Auftreten des Herpes völlig sicher als Nierensteinkolik 
festgestelll wurde. Verf. fuhrt aus, wie jeder Reiz, der die sympathischen 
Fasern auf ihrer Bahn trifft zu Störungen der Schmerzempfindlichkeit 
oder Herpes zoster führen kann. Bei allen unerklärlichen Schmerzen in 
der Viszeralsphäre solle man an Reflexphänomene und ursächliche innere 

Arth. t. Dermal u. Syph. Bd. CXIL 7 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Affektionen denken. Hyperalgetische Zonen oder Herpes im Gebiet des 
10., 11 , 12. Dorsal- und ersten Lumbalsegments können für Nierenstein¬ 
koliken differentialdiagnostische Merkmale sein. Im vorliegenden Falle 
wurde die Diagnose wenig später durch den Urinbefund bestätigt. 

Max Joseph (Berlin). 

Claude, H. und Seh&ffer, H.: Paralytischer Zoster der 
Hirnnerven und die Theorie der Peliomyelitis posterior 
acuta. Presse möd. 1911. Nr. 42. 

Claude und H. Schaffer analysieren einen Fall von Zoster der 
linken Kopfhälfte und Schulter. Bei der Aufnahme ins Krankenhaus wegen 
dieser Affektionen, sowie Frostgefühl, Mattigkeit und Ohnmachtsanwandlun¬ 
gen wurde konstatiert: Zosterbläschen an der 1. Gesichtshälfte von Stirn 
bis Hals in einzelnen Plaques, teils einzeln, teils in Gruppen; einzelne 
Bläschen auf dem Tragus des 1. Obres, Kapillitium und 1. Schulter; Sensi¬ 
bilität nur wenig verändert (leichte Hyperästhesie an Hals); linksseitige 
Fazialisparalyse, Mundwinkel und Zungenspitze sind nach r. verzogen, 
Pat. kann das Auge nioht schließen; ferner besteht beiderseits (da der 
m. rect. extern, die Medianlinie überschreitet), besonders aber auf dem 
1. Auge, Nystagmus, sowie eine Akkomodationsschwäche; endlich wurde 
verminderte Hörfähigkeit auf dem 1. Ohre festgestellt. Die Lumbalpunktion 
zeigte beträchtliche Leukozytose. Es handelte sieb also um einen Zoster 
cervico facialis im Gebiete der 3., 6., 6., 7. und 8., wahrscheinlich auch 
der 9. und 10. Hirnoerven, am Halse war das Hautgebiet der 2. und 3., 
sowie der hinteren Äste des 4. Zervikalnerven betroffen. 

Die Verf. schließen sich der Theorie von Ramsay Hunt an, welche 
ihren Fall am besten erklärt. Die Gangb’en der Hirnnerven sind, obgleich 
bei ihnen eine den Rückenmarksnerven konforme Metamerie noch keines¬ 
wegs bewiesen ist, doch mit den Spinalganglien in Analogie zu setzen. 
Auch von ihnen (Gg. Gasseri, geniculat. jugulare usw.) sind bestimmte 
Hautbezirke abhängig, und ein Zoster dieser Territorien verrät Affektion 
des betr. Nerven resp. Hirnganglion. Bei minimaler Läsion des Ganglion 
kommt es nur zu Zona fruste. Doch auch Ganglien, die nicht selbst erkrankt 
sind, resp. ihr Innervationsgebiet können in Mitleidenschaft gezogen und 
es können Komplikationen eines Zosters herbeigeführt werden, dadurch daß, 
wie Head und Campbell es für die Spinalganglien annahmen, auch bei 
dem Zoster der Hirnnerven eine Poliomyelitis post acuta die auslösende 
Ganglienerkrankung bildet. Im vorliegenden Falle dürfte die Poliomyelitis 
der sensiblen Nerven bzw. ihrer Kerne (Gg. Gasseri, geniculatum etc.) 
auf die motorischen Nerven übergegriffen haben, durch basiläre Prozesse, 
und die Paralysen in diesem Falle ausgelöst haben. Das Vorhandensein 
einer Meningitis wurde ja durch starke Lymphozytose (114 Zellen im 
cbm) bewiesen. Die noch unbekannten Erreger des Zoster lokalisieren 
sich an erster Stelle in den Ganglien, können aber sekundär die Meningen 
und motorischen Nerven affizieren. Die Subarchnoidalräume bilden wahr¬ 
scheinlich den Propogationsweg für das infektiöse Agens. 

Felix Münchheimer (Wiesbaden). 


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der Hautkrankheiten. 


99 


Garrow, R. P. : Sind Poliomyelitis und Herpes zoster 
dieselbe Krankheit? The british Medical Journal. 1911. März. 18. 

p. 621. 

Garrow kam auf Grund der Häufigkeit von Zosterfällen während 
einer Epidemie von Polyomyelitis anterior acuta zu folgenden Schlös¬ 
sen: 1. Die Veränderung sitzt bei der Poliomyelitis in den Zellen 
der Vorderhömer, bei Herpes zoster in den Ganglien der hinteren 
Wurzeln, also in morphologisch äquivalenten Teilen der motorischen und 
sensiblen Nervenbahnen. 2. Die Natur der Veränderung ist bei beiden 
Krankheiten in der Hauptsache dieselbe, sie wird von den verschiedenen 
Autoren als „Entzündung“, „Hämorrhagien“, „Thrombose“ beschrieben. 
Definitiv steht die Natur des pathologischen Prozesses noch nicht fest, 
«her es handelt sich jedenfalls in beiden Fällen um eine vaskuläre Ver¬ 
änderung. 3. Die allgemeinen Symptome sind bei beiden Krankheiten 
dieselben. 4. Beide Krankheiten sind ausgesprochen epidemisch hier zur 
selben Zeit aufgetreten. In Henry Heads Artikel über Herpes zoster in 
Al butt und Rollestons System of mediciue findet der Autor eine 
Bestätigung seiner Ansichten. Fritz Juliusberg (Posen). 

Kayaer, J. D. 1s framboesia tropica syphilis? Geneesk. 
Tijdschr. vorr Ned. Ind. L. (Jubil.-)Band. 1911. 

Verf. kommt auf Grund folgender Tatsachen zu der Anschauung, 
daß die Framboesie lediglich eine durch besondere Einflösse (Lebensgewohn¬ 
heiten, Klima etc.) modifizierte Form der Syphilis ist: 

1. Die klinischen Erscheinungen, sowie die Erreger (Sp. pallida u. 
pertenuis) zeigen eine solche Ähnlichkeit, daß eine Differenzierung häufig 
unmöglich ist. 

2. Beide Krankheiten zeigen die Wassermann sehe Reaktion. 

3. Beide werden dnreh Jodkali beeinflußt. 

4. Die bisher erbrachten experimentellen Beweise, daß Syphilis 

und Framboesie zwei verschiedene Erkrankungen sind (Charlouis, 
Queyrat, Neisser, Bärmann, Halberstädter), hält Verf. noch 
nicht für ansreichend. Carl Bruck (Breslau). 

Scbüfibier, W. Über Framboesia tropica und die Wasser- 
iuannsche Reaktion. Geneesk. Tijdschr. vorr Ned. Indie. L. (Jubil.-) 
Band. 1911. 

Es wurde pos. Reaktion gefunden- 

bei 38 Fällen frischer Framboesie .... 100% 
bei 48 Fällen chron. Spätformen ... 85% 
bei 136 Fällen abgelauf. od. lat. Framb. . 58% 


bei 101 Javanen angebl. ohne Framb. und 

Lues.7% 

bei 346 Chinesen angebl. ohne Syph. . . 2% 

bei 97 neuankommenden Chinesen aus dem 

Innern Chinas. 1% 

bei 21 Europäern zuverlässigster Auswahl 0% 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Die Reaktion im Verein mit eingehendster Anamnese und klinischer 
Untersnchung kann trotz des positiven Ausfalls bei Framboesie und Lepra 
auch in den Tropen auf ihre volle Leistungsfähigkeit gebracht werden. 

Carl Bruek (Breslau). 

Brug, 8. L. Tertiäre Framboesie. Geneesk. Tijdsohr. v. Ned. 
Indie. L. (Jubiläums-) Band 1911. 

Verf. tritt dafür ein, daß viele der in den Tropen als tertiäre 
Syphilis beobachteten Fälle tertiäre Framboesieformen sind. Er schließt 
dies hauptsächlich daraus, daß in dem von ihm behandelten Bezirk 
primäre, sekundäre oder hereditäre Syphilis nicht vorkommt, aber reichlich 
anscheinend syphilitische Tertiärerscheinungen beobachtet werden. Da die 
Framboesie unter den betreffenden Patienten sehr verbreitet ist, dürfte 
diese und nicht die Syphilis die Ursache dieser tertiären Formen sein» 
Eine klinische Unterscheidung ist allerdings nicht möglich, auch reagiert 
die tertiäre Framboesie ebenso auf Jodkali wie tertiäre Lues. 

Carl Bruck (Breslau). 

Westhoff, C. H. und Grijns, G Een zeldzaam gezwel van 
het hoornvlies bij een Javaan. Geneesk. Tijdsohr. vorr NederL 
Indie. L. (Jubiläums-)Band. 1911. 

Beschreibung eines von der Hornhaut ausgehenden Papilloms, in 
dem sich histologisch eigenartige, an Molluskumkörperchen erinnernde 
Gebilde (Perasiten?) nachweisen ließen. Carl Bruck (Breslau). 


Therapie. 

Bauer, Heinz, Berlin. DasQualimeter, ein Meßinstrument 
zur Bestimmung der Härte von Röntgenröhren. Archives o£ 
the Röntgen Ray. Nr. 126. 

Zur Qualitätsbestimmung von Röntgenröhren empfiehlt der Autor 
ein Instrument, das auf der Grundlage eines statischen Elektrometers 
konstruiert wurde. Vor den verschiedenen anderen Meßinstrumenten zur 
Bestimmung des Härtegrades hätte das neue vor allem den Vorteil, daß 
an Stelle subjektiver Bestimmungen der Ausschlag eines Zeigers an einer 
Skala tritt, ferner daß die Variationen der Röhrenhärte während der 
ganzen Dauer der Bestrahlung fortwährend beobachtet werden können, 
und zwar ohne jede Gefahr für den Beobachter von einer röntgenstrahlen¬ 
freien Position her. Alfred Jungmann (Wien). 

Freund, L., Wien. Die diagnostische Verwendung des 
monochromen und Quecksilberlichtes in der MediziD. 
Wiener klinische Wochenschr. 1910. Nr. 49. 

Ein gefärbter Körper (Pigment) erscheint im weißen Lichte in 
jener Farbe gefärbt, welche er reflektiert, während die komplementär* 


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der Hautkrankheiten. 


101 


Farbe von ihm verschluckt wird. Ganz derselbe Vorgang spielt sich ab, 
wenn man ein Pigment mit farbigem Lichte beleuchtet. Will man einen 
roten Flecken auf der menschlichen gelbweißen Haut markanter hervor¬ 
treten lassen als beim weißen Tageslicht, so muß man eine Lichtquelle 
verwenden, welche kein rotes Licht enthält. Bei dem blauweißen elektri¬ 
schen Bogenlicht wird der rote Fleck schon deutlicher sichtbar sein, 
ebenso bei dem blauen, fahlen Lichte der Quecksilberdampflampe, welche 
keine roten Strahlen enthält. Bei den Dermatosen wird sich die mono¬ 
chromatische Beleuohtung mit Nutzen verwenden lassen. 

Viktor Ban dl er (Prag). 

Laweoo, Arnold u. Davidson, Mackenzie. Radium bei Augen¬ 
krankheiten. The British Medical Journal. 1910. 12. November, 
pag. 1491. 

Die Arbeit Lawsons und Davidsons hat auch dermatologisches 
Interesse, als auch Hautaffektionen der Lider, Ulcus rodens etc. mit Er¬ 
folg von den Autoren mit Radium behandelt wurden. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Wichmann, Paul. Über Analogie und Antagonismus in 
der biologischen Strahlenwirkung. Unnas Dermatologische 
Studien (Unna-Festschrift Bd. H). Bd. XXI. pag. 727. 

Wichmann unterzieht die Wirkung der ultravioletten, der 
Röntgen- und der Radiumstrahlen einer Vergleichung. Schon die Ver¬ 
gleichung der physikalischen Grundbedingungen ergibt, daß zum Teil 
gemeinsame Wirkungen vorhanden sind. Was die akut gesetzten 
Gewebsveränderungen betrifft, so bietet das klinische Bild, wie die 
histologische Untersuchung viel Gemeinsames: Hyperämie, inter¬ 
stitielles und parenchymatöses ödem, Nekrobiose, Nekrose der Zellen, 
Ausgang in Atrophie und Narbenbildung. Überblickt man den Ablauf 
der Phasen der Einwirkung, so wird bei allen drei Strahlengattungen eine 
anfängliche Produktion von einer Destruktion gefolgt. Ein Antagonismus 
innerhalb der Wirkungsweise ein und derselben Strahlung ist in Wirk¬ 
lichkeit nur ein scheinbarer, es besteht vielmehr eine Kontinuität der 
Wirkung: die Hyperplasie leitet ein stürmisches Einsetzen der physiolo¬ 
gischen Involutionsprozesse ein. Vergleichen wir die chronisch ge¬ 
setzten Entzündungsprozesse, so sind bei der chronischen 
Röntgen- und Radium-Dermatitis die Analogien leicht zu erkennen. 
Wählen wir als Beispiel einer chronischen, durch „chemische 41 Strahlung 
des Sonnenlichts bedingten Einwirkung das Xerodenna pigmentosum, so 
finden wir auch hier die gleichen Zustände wie bei der chronischen 
Röntgen- und Radium-Dermatitis. Aber auch in den chemischen Vor¬ 
gängen, die sich bei der feineren Reaktion der Zelle abspielen, finden 
wir mannigfache Analogien Trotzdem müssen wir daran festhalten, 
schon mit Rücksicht auf die klinische Tatsache, daß bei demselben Träger 
pathologische Zustände durch die eine Strahlungsart beeinflußbar, durch 
die andere aber nicht sind, daß jede Strahlung ein Agens sui generis ist. 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Das wird uns besonders einleuchtend, wo es sich um direkt entgegen¬ 
gesetzte Wirkung, am Antagonismus handelt. Bekannt ist das Bei¬ 
spiel der Veränderungen, welche der Bariumphitinzyanürschirm durch die 
Röntgen- und Radium strahlen einerseits, durch das Sonnenlicht anderer¬ 
seits erleidet. Erstere bewirzen bestimmte chemische Umwandlungen, 
die unter dem Einfluß des Sonnenlichts zurückgehen. Axmann hat den 
Antagonismus zwischen ultravioletten und Radiumstrahlen zur Beseitigung 
von durch letztere hervorgerufenen Veränderungen mittelst der Uviol- 
lampe praktisch benützt. Noch wichtiger ist die Verwendung von ultra¬ 
violetten Strahlen zur Behandlung von durch Röntgenstrahlen verur¬ 
sachten Zuständen. Eine starke Ultraviolettreaktion kann Röntgenver¬ 
änderungen zurückbilden, man kann auf diese Weise Teleangiektasien 
entfernen und Narben bessern. Bei Verbindung von Röntgen- mit Quarz¬ 
lampen resp. Finsenbehandlung sind die Röntgen Veränderungen viel 
geringer. Wir können vielleicht die chronische Röntgendermatitis der 
Radiologen auf diese Weise zweckmäßig behandeln; wie weit das mög¬ 
lich ist, wird die Zukunft lehren. Es scheint auch der Fall zu sein, 
daß Rölitgenstrahlen auch die Ultraviolett Produkte zur Rückbildung 
führen können. Fritz Juliusberg (Posen). 

Amato, Alessandro, Palermo. Über die Wirkung der Rönt¬ 
genstrahlen auf in Karyo kinese begriffene Zellen. Zeitschrift 
für Röntgenkunde und Radiumforschung. Bd. XIII. Heft 1. 

Der Autor hat Hoden von Fröschen dem Einflüsse von Röntgen¬ 
bestrahlung ausgesetzt und kurze Zeit nach der Röntgenisierung exstir- 
piert und zur Untersuchung vorbereitet. In den Spermatogonien und 
Spermatozyten erster Ordnung, wo ein lebhafter Mitoseprozeß zu be¬ 
obachten war, zeigten die karyokinetischen Figuren unter der Wirkung 
der X-Strahlung sehr auffallende Veränderungen, und zwar teils Altera¬ 
tionen und Zerstörung der achromatischen Elemente der Spindel, teils 
aber auch degenerative Wirkungen auf das Chromatin. Seltener sah der 
Autor im Gegensatz hiezu multipolare Formen, d. s. Bilder, die man 
sonst eher in pathologischen Geweben mit rascher Entwicklung beobachtet. 
Der Reiz der Röntgenstrahlung kann je nach dem inneren Zustande der 
Zelle diese in entgegengesetzter Art beeinflussen. 

Alfred Jungmann (Wien). 

Strauß. Die Technik der Kohlensäureschneebehand¬ 
lung bei Hautkrankheiten. Münch, med. Wochenschr. 1911. Nr. 1. 

Nach einigen Vorbemerkungen über die Wirkungsweise des Kohlen- 
säureschnees auf die Haut, bespricht Strauß die Technik des Kohlen¬ 
säureschnee-Verfahrens. Er empfiehlt die Anwendung einiger von ihm 
hergestellter runder und quadratischer Formen je nach Größe der zu 
behandelnden Hautpartie, in welche die Kohlensäure direkt hineinströmt, 
so daß das umständliche und zeitraubende Aufsaugen nnd späteres For¬ 
men des Schnees wegfällt. Die Formen sind mit Führungsstäben ver¬ 
sehen, die den Schnee zu einer festen Säule zusammenpressen und mittelst 


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der Hautkrankheiten 


103 


deren dann ein beliebiger Druck auf die betr. Hautstelle ausgeübt werden 
kann. Oskar Müller (Recklinghausen). 

Fründ. Zur Technik der Kohlensäureschneebehand¬ 
lung. Münch, med. Wochensehr. 1911. Nr. 1. 

Die Mängel, die den bisherigen Methoden der Kohlensäureschnee - 
bereitung noch anhafteten, glaubt Fründ durch Konstruktion eines 
Apparates zur Herstellung von Kohlensäure sch nee beseitigt zu haben. 
Der Apparat, der in seinen Hauptbestandteilen aus einem hohlen, mit 
einer Metallplatte mittels Scharnier beweglich befestigten Konus besteht, 
in welchen dann die Kohlensäure durch einen Metallschlauch einströmt 
und sich zu einem Kegel verdichtet, wird von der Firma F. H. Esch- 
bäum, Bonn, in den Handel gebracht. 

Oskar Müller (Recklinghausen). 

Trintsehar. Über die günstige Wirkung des Kohlen¬ 
säureschnees auf einige Hauterkrankungen. Journal russe de 
mol. cut. 1910. Nr. 6. pag. 312. 

Die von Zweig modifizierte Methode Pnsseys hatte sich in drei 
Fällen von Lupus erythematodes und bei einem Epitheliom sehr gut be¬ 
währt. Die Billigkeit des Verfahrens wird besonders hervorgehoben. 

Richard Fische 1 (Bad Hall). 

Allworthy, S. W. Kohlensäureschnee. The British Medical 
Journal. 1910. 19. November, pag. 1628. 

Allworthy betont, daß die Kohlensäureboniben zur Gewinnung 
des Kohlensäureschnees entweder mit der oberen Schraube nach unten 
oder wenigstens schräg nach unten gehalten werden müssen. In anderer 
Stellung entweicht nur gasige Kohlensäure und auf diese Weise geht viel 
von dem Material verloren. Die Temperatur der festen Kohlensäure ist 79°. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Tayler, Stopford und Mac Kenna. Flüssige Luft und 
Koh lensäureschnee bei der Behandlung von Hautkrank¬ 
heiten. Liverpool Medical Society. 8. Dez. 1910. The Lancet. 1910. 
17. Dezember, pag. 1768. 

Tayler und Mac Kenna berichten über ihre Erfahrungen mit 
dem Gebrauch des Kohlensäureschnees und der flüssigen Luft bei Haut¬ 
krankheiten. Sie batten günstige Erfahrungen bei Mälern, Röntgen¬ 
warzen, Lupus erythematosus, Rosacea und Lupus vulgaris. Die besten 
Resultate beim Lupus vulgaris hatten sie mit lineärer Skarifikation, der 
sie ein bis zwei Tage später die Applikation von Kohlensäureschöee 
folgen ließen. Fritz Juliusberg (Posen). 

Lenllier, E. Die verschiedenen Methoden physikali¬ 
scher Behandlung der Zona. Journ. d. möd. de Paris 1911. Nr. 23. 

Leullier zieht im Initialstadium und in der Akne des Zosters 
die Behandlung mit dem konstanten Strome, in Sitzungen von 30 Min. 
mit 60—70 MA, allen anderen physikalischen Heilmethoden vor. Gegen 
die konsekutive Neuritis wirken Hochfreqnenzströme und Radiotherapie 
am bestell. Felix Münchheimer (Wiesbaden). 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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R6non,L. Therap eutischer Wert des Thiosinamin. Journ. 
de pratii. 1911. Nr. 17. 

Die physikalische Beschaffenheit und die Löslichkeit des Thiosina- 
mins variieren nach Re non je nach der Temperatur bei der Darstellung. 
Mischungen mit Natr. salicyl. (Ftbrolysin) oder Antipyrin verändern viel¬ 
leicht die biologische Aktion des Mittels und die Angabe, daß es 
nur in Alkohol oder Äther löslich sei, ist irrig. In der Kälte bereitete 
4%wässerige Solution ist zu bevorzugen; sie ist fast stets, besonders im 
Sommer, opaleszent; 1 ccm dieser Lösung enthält 4 cg des Medikamentes, 
das am besten in die Bauchhaut injiziert wird. Von den verschiedentlich 
berichteten unangenehmen Folgeerscheinungen hat Rönon trotz z. T. 
monatelanger Anwendung in täglichen Dosen von 4 — 10 cg nur wenige 
Male Schwindel und Oppression beobachtet. Nur Tbk. gibt Kontraindi¬ 
kation. In einzelnen Fällen von Tabes beseitigte Thiosinamin die Schmerzen 
und manchmal kehrte der Kniereflex wieder. 

Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Dubreuilh, W. Natronlauge alsKaustikum in der Der¬ 
matologie. Journal de inöd. de Bord. 1911. Nr. 12. 

Dubreuilh zieht die Natronlauge in 30% Lösung auf Holzstäb¬ 
chen resp. hydrophiler Watte als Kaustikum bei Lupus, Hautkarzinom 
etc. den ätzenden Säuren vor, weil sie die Epidermis angreift, durch Ver¬ 
flüssigung der Gewebe tiefer eindringt (proportional der Applikations¬ 
zeit, in 7t Minute Nekrose von l /s mm )> bämostatisch wirkt, weil 
angrenzende gesunde Zone durch Waschung mit angesäuertem Wasser 
geschützt werden kann. Auch gibt die Kauterisation mit Laugen zartere 
und weichere Narben. Aufbewahrung in Gläsern mit Kautschuckstopfen. 

Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Freund, L. Lichtschädigungen der Haut und Licht¬ 
schutzmittel. Wien. klin. Wochenschr. 1911. Nr. 19. 

Freund glaubt, daß beim Sonnenbrand weniger das sichtbare 
Spektrum, vielmehr hauptsächlich das Licht kürzerer Wellenlänge, 
insbesondere das Licht vom Beginn des Ultraviolett bis ungeiähr 325 
in Betracht kommt, indem die Zone ultravioletten Lichtes nach kürzerer 
Wellenlänge wenig physiologisch wirksam ist, da sie von der nicht reak¬ 
tionsfähigen trockenen Epidermis absorbiert wird und zu den reaktions¬ 
fähigen tieferen Schichten kaum noch in wirksamer Intensität gelangen 
kann. Von Unna wurde als Schutzmittel Zeozon und Ultrazeozon emp¬ 
fohlen, welche Derivate des Äskulins enthält. 

Aus Versuchen Freunds geht die protektive Fähigkeit der Äsku¬ 
linpräparate hervor und insbesonders der 4%- Die Äskulin-Glyzerinprä¬ 
parate haben keine irritierende Wirkung auf die Haut, lassen sich gut 
auftragen und mit Wasser leicht entfernen. Viktor Ban dl er (Prag). 

Polak, 0. Erfahrungen über die Behandlun g des Ery¬ 
sipels mit Antidiphtherieserum. Klinisch-therap. Wochens« hr. 
1911. Nr. 17. 


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der Hautkrankheiten. 


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Polak behandelte 52 Erysipelfalle mit Paltauf Serum Nr. II u. III 
und kam zu dem Resultate, daß unter allen bisher bekannten therapeu¬ 
tischen Mitteln bei Erysipel das Antidiphtherieserum am sichersten wirkt. 

Viktor Ban dl er (Prag). 

Jangmann, A. Verbesserungen im Finsen-Instrumen- 
tarium der Wiener Lupusheilstätte. Wiener mediz. Wochenschr. 
1911. Nr. 11. 

Jungmann beschreibt die technischen Verbesserungen und Ver¬ 
feinerungen des Finsen-Instrumentariuras; die Details müssen im Original 
nachgelesen werden. Viktor Bandler (Prag). 

Strubell. Ober Vak zinetherapie. Dtsch. med. Wochenschr. 
Nr. 21. 1911. 

Aus etwa 400 mit Staphylokokkenvakzine behandelten Fällen, dar¬ 
unter 66 eigenen Beobachtungen, folgert Strub eil gewisse Leitsätze für 
die Vakzinetherapie der Staphylomykosen der Haut: Die Indexbestimmung 
ist nach den Erfahrungen des Verf. nicht erforderlich für die erfolgreiche 
Behandlung der lokalen Staphylomykosen der Haut. Die besten Resultate 
wurden z. B. mit Opsonogen bei Furunkulosen erzielt. Wenige Injektionen 
von 50 bis auf 200 Millionen Staphylokokken steigend führten zur Heilung, 
etwas länger fortgesetzte Behandlung verhütete Rezidive. Bei Akne vulg. 
nützten kleine Dosen wenig, in hartnäckigen Fällen wurden nur durch 
große Ausdauer bleibende Resultate erreicht. Verf. gab zuletzt allmählich 
steigend bi9 zu 600 Millionen Staphylokokken pro dosi 2 mal wöchentlich, 
was Akneformen mit roten Herden und eitrigen Zentren günstig, Akne 
indurata aber wenig beeinflußte. Für letztere nimmt er einen längeren 
Versuch mit Akuebazillenvakzine in Aussicht. Bei Sycosis coccogenes emp¬ 
fiehlt sich event. eine Kombination mit Röntgenbestrahlung. Bei Beob¬ 
achtung richtiger Dosierung ist die Opsonogentherapie durchaus unge¬ 
fährlich. Kontraindikation bedeutet die Zeit der Menses (Pause von 2 
Tagen vor Beginn bis 3 Tagen nach Schluß derselben). Besondere Vor¬ 
sicht in der Dosierung beansprucht schwerer Diabetes. 

Max Joseph (Berlin). 

von Benezur, Julius. Über einen nach Gebrauch einer 
Radiumemanationskur wesentlich gebesserten Fall von 
Sklerodermie. Dtsch. med. Wochenschr. Nr. 22. 1911. 

Die Patientin von Benczurs zeigte außer einer chronischen Ar¬ 
thritis der Finger uud Fußgelenke eine ausgesprochene Sklerodermie der 
Gesichtshaut, Hände, Unterschenkel und Brustbaut. Im Verlaufe einer 
Radiumemanationstrinkkur steigerten sich in den ersten 3 Tagen die Ge¬ 
lenkschmerzen, ließen dann laugsam unter Schwankungen nach und waren 
am Ende der etwa 5 Wochen dauernden Kur fast verschwunden. Ein 
früher häufiges Kalt- und Zyanotisch werden der Fingerspitzen wurde 
seltener während der Kur und ein sonst nicht bemerktes Schwitzen er¬ 
schien. Das Gewicht nahm zu, die harte Haut wurde täglich weicher, 
geschmeidiger und wieder beweglich, bis die Sklerodermie bis auf eine 
geringe Hirte der Finger verschwunden war. Die Kur mußte wegen einer 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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leichten Hämoptoe unterbrochen werden. Ob die erzielte Besserung von 
Bestand sein wird,' bleibt abzuwarten. Max Joseph (Berlin). 

Wehner. Zur Therapie der Ulcera cruris varicosa. Dtsch. 
med. Wochensch. Nr. 23. 1911. 

Den Geschwürsrand von Ulcera cruris schützte Wehner vor Se¬ 
kretion sowie vor dem Reize differenter Salben, solange die Haut normal 
schien, mit Schl eich scher Pasta serosa oder einer Paste aus Zinkoxyd, 
Amyli, Glyzerin. Wasser mit etwa Adeps lanae und Unguent. cereum; bei 
erytlieraatöser Schwellung mit 5% Tumenol-Zinkvaselin; bei trockenem 
Ekzem mit Liantralpaste oder Ung. Wilkinson.; bei leicht nässendem Ek¬ 
zem mit Pasta serosa oder einer Schüttelmixtur aus Zinkoxyd, Amyli, 
Glyzerin, Wasser, event. Bismuth. subnitric. Bei stärkerem Nässen müßten 
dem Pastengebrauch Ätzungen mit Argentumlösung oder Umschläge mit 
Liq. Alum. acet vorausgehen. Das Geschwür selbst ist, wenn schmerzlos, 
mit Pulvern aus Zinkperhydrol, bei mangelnder Granulation mit Jodoform- 
Ichthoforra, bei großer Ausdehnung mit Lithargyrum pulveris zu bestreuen 
und darüber Mull zu decken, der mit Scbarlachrotsalbe, Argentum-Peru¬ 
salbe oder Zinksalbe bestrichen ist. Heftige Schmerzen linderten sich 
nach Anästhesin, Propäsin oder Cycloform. Max Joseph (Berlin). 

Althoff. Zur Behandlung des Ulcus cruris. Dtsch. med. 
Woch. Nr. 16. 1911. 

An drei Fällen von Ulcus cruris erläutert Alt hoff die günstige 
Wirkung eines Wechselverbandes. Nachdem zuvor der ganze Unterschenkel 
in warmem Wasser gründlich gebadet war, wurde tagüber Höllenstein - 
perubalsamsalbe, abends nach wiederholtem Bade ein die Nacht über lie¬ 
gender Sublimatumschlag angewendet. Diese wechselnde Behandlung er¬ 
zielte bedeutend bessere Erfolge als alleinige Salben resp. feuchte 
Applikationen. Max Joseph (Berlin). 

llida, S. und Kuga, K. aus Japan. Einfluß der Röntgeu- 
strahlen auf denHoden des Kaninchens und Hahns. Fortschr. 
auf dem Gebiete der Röntgenstrahlen. XVII. 2. 

Die Versuche an Kaninchen und an Hähnen zeigen, daß der Hoden des 
Hahns größere Radiosensibilität aufweist als der des Kaninchens. Die 
Röntgenstrahlen wirken bei beiden unmittelbar auf die Samenzellen ein 
und bringen sie zur Degeneration. Diese ist desto stärker, je länger der 
Zeitraum zwischen der letzten Bestrahlung und ersten Untersuchung ist. 
Die Degeneration beginnt mit den Spermatogonien, dann folgen die Sper¬ 
matozyten, zuletzt die Spermatiden. Die Spermatozoen werden nicht di¬ 
rekt beeinflußt. Alfred Jungmann (Wien). 

Hahn, Otto. Mesothorium und Radiothorium. Archives d’ 
Electr. M4dic. Nr. 312 

Mesothorium und Radiothorium sind Transformationsprodukte des 
Thoriums ebenso wie das Radium als Transformationsprodukt des Urani- 
ums aufzufassen ist. Das Mesothoriums emittiert ß - und y-Strahlen, dem¬ 
nach diejenigen Strahlungen, die beim Radium zur Anwendung gelangen. 
Die a-Strablung des Radiums absorbiert sich ja bekanntlich schon in den 


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der Hautkrankheiten. 


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allardünnsten Schichten und hat daher therapeutisch kaum eine Bedeu¬ 
tung. Obwohl viel größere Mengen des Urproduktes bei der Mesothorium - 
gewinnung von nöten sind als bei der Radium-Darstellung, kann doch die 
Erzeugung des Mesothors viel billiger sein mit Rücksicht auf die viel 
größere Häufigkeit des Monaziths — dies das in Betracht kommende 
Thoriummineral — als dies bei der Pechblende der Fall ist. Daher dürfte 
Mesothor als Ersatzpräparat für das Radium vermutlich Bedeutung er¬ 
langen. Alfred Jungmann (Wien). 

Hesse, Otto. Das Röntgenkarzinom. Fortschr. auf dem Ge¬ 
biete der Röntgenstrahlen. XVII. 2. 

Ein Resumö aus einer größeren Arbeit desselben Autors über 
Symptomatologie. Pathogenese und Therapie des Röntgenkarzinoms. Als 
solches definiert der Autor ein Karzinom, das an einem Organ, welches 
vorher tumorfrei war und keine zur Tumorbildung prädisponierenden 
Eigenschaften trug, entsteht, wenn Röntgen Strahlenmengen, die erfahrungs- 
mäßig stärkere biologische Wirkungen auszuüben vermögen, eine Zeit 
vorher appliziert wurden. Unter 94 solchen gesammelten Fällen betrug 
bei sicherem Röntgenkrebs die Zeit zwischen dem Beginn der Strahlen¬ 
einwirkung und dem Nachweis der bösartigen Geschwulst 4—14 Jahre. 
Als notwendige Voraussetzung des Entstehens von malignen Neubildungen 
sind Röntgenschädigungen schweren Grades, fast stets schwerheilende Ulze- 
rationen, vorhanden. Die Annahme einer Idiosynkrasie ist nicht erforderlich. 

Der sorgfältige, gründliche Aufsatz enthält viel Anregendes. 

Alfred Jungmann (Wien). 

Bcrtolotti, M. Eine neue Methode der Einführung des 
Radiums in lebendes Gewebe vermittelst der Elektrolyse. 
Annales d’Electrobiologie et de Radiologie. 1911. Nr. 5. 

Gelegentlich der Publikation ähnlicher Versuche von Seite anderer 
Autoren, macht B. darauf aufmerksam, daß er als erster am Kongresse 
zu Barzelona eine Methode empfohlen habe, um Radium mittelst Jonisation 
dem Organismus einzuverleiben. Seine Technik besteht darin, an eine 
positive Zinnelektrode eine mehrere Zentimeter dicke Schichte von radio¬ 
aktivem Schlamm zu bringen und bei Durchleitnng eines galvanischen 
Stromes von 15—20 Milliampere, diese Elektrode mit der erkrankten 
Partie durch etwa eine halbe Stunde in Berührung zu bringen. Auf diese 
Weise seien schmerzhafte Affektionen günstig beeinflußt worden. 

Alfred Jungmann (Wien). 

Bruch. Znr Therapie der Furunkulose. Münchener mediz. 
Wochenschr. 1911. Nr. 25. 

Bruch empfiehlt folgendes Verfahren zur Furunkelbehandlung; Der 
Furunkel wird mit reinem Ichthyol bestrichen und dann kommt direkt 
ohne Zwischengaze ein Leukoplaststreifen darauf. Meist sollen bei dieser 
Behandlungsweise schon nach 8—4 Stunden die Schmerzen schwinden. 
Der Verband wird in gleicher Weise täglich erneuert und solange fort¬ 
gesetzt, bis die Eiterung, die häufig schon am 2. Tage auftritt, versiegt 
ist. Oskar Müller (Recklinghausen). 


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108 Bericht über d. Leistungen auf d. Geb. d. Hautkrankheiten. 


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Reicher u. Lenz. AdrenalinanämisierungalsHautschutz 
in der Röntgentherapie. Münch, med. Wochenschr. 1911. Nr. 24. 

Zwecks Herabsetzung der Röntgenerapfindlichkeit der Haut haben 
Reicher und Lenz Versuche mit Adrenalin angestellt mit dem Erfolge, 
daß die durch Adrenalininjektion desensibilisierte Haut in einem Zeit¬ 
räume von 14—18 Tagen mit annähernd der doppelten Erythemdosis be¬ 
strahlt werden konnte. Die Methode der Adrenalinanämiesierung der Haut 
ist besonders geeignet für die Tiefenbestrahlung maligner subkutan ge¬ 
legener Tumoren. Oskar Müller (Recklinghausen'. 

Es&u. Heißluftbehandlung bei Dermatosen. Münchener 
med. Wochenschr. 1911. Nr. 16. 

Über günstige Beeinflussung einiger Dermatosen durch Heißluftbe- 
handlung berichtet Es au. Er rühmt diesem Verfahren besonders die juck- 
reizstillende Wirkung bei nässenden und schuppenden Ekzemen nach. 

Oskar Müller (Recklinghausen). 

Strauss. „Tubus zur Behandlung mit Kohlensäure¬ 
schnee.“ München, med. Wochenschr. 1911. Nr. 14. 

Enthält eine Erwiderung auf den Artikel von Kuzwitzky in Nr. 
10 dieser Wochenschrift betreffs Autorschaft der Tuben zur Behandlung 
von Hautleiden mit Kohlensäureschnee. 

Oskar Müller (Recklinghausen). 

Axmann. Die Kältebehandlung von Hautkrankheiten. 
Zeitschr. für ärztliche Fortbild. 1911. VIII. Bd. p. 140. 

Verf. empfiehlt die Kältebehandlung mittelst Kohlensäureschnee be¬ 
sonders für die Naevi, namentlich die naevi pigmentosi; die vasculosi be¬ 
dürfen einer wiederholten Behandlung, event. Kombination mit Röntgen- 
strahlen. Ferner für Kankroide und kleinere Tumoren, weniger für den 
Lupus. Als neue Indikation neont er Reste von Psorias. Ein praktischer 
Apparat zur Kohlensäureschneebehandlung wird von der Firma Louis und 
H. Löwenstein hergestellt. V. Lion (Mannheim). 

Kakowsky. Zur Pharmakotherapie des Perubalsams. 
Deutsche Ärztezeitung 1911. Heft I. 

Siehe dieses Archiv. Bd. CV. p. 407. 

Edgar Br aend le (Breslau). 


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Buehanzeig'en und Besprechungen. 

Lenzmann, Richard. Die Anwendung des Salvar¬ 
san (Dioxydiamidoarsenobenzol) in der ärztlichen 
Praxis. 1911. Verlag von Gustav Fischer. Jena. 19« Seiten. 
Preis 4 Mark. 

Unter den bisher veröffentlichten zusammenfassenden Ar¬ 
beiten über das Salvarsan, die dem Praktiker einen Leitfaden 
zu bilden beabsichtigen, verdient das Ruch von Lenzmann 
eine ganz besondere Empfehlung. Es ist von einem nüchternen 
Standpunkte aus klar und flüssig geschrieben und geht mit 
genügender Gründlichkeit auf die Wirkungen, wie auf die Neben¬ 
wirkungen des wunderbaren Mittels ein. Die Technik der Sal- 
varsaninjektion ist eingehend dargestellt. Ein besonderes In¬ 
teresse bat die Schrift dadurch, daß der Autor die von ihm 
inaugurierte Chininbehandlung der Syphilis mit in den Rahmen 
seiner Ausführungen gezogen und speziell auf eine Kombination 
der Quecksilber-Salvarsanbehandlung mit der Chinintherapie 
eingegangen ist. Er verwendet das Chininum lacticum in fol¬ 
gender Lösung: Chinini lactici 100, Natrii cblorati 08, aquae 
destillati sterilisati ad 100*0. Die Lösung muß vor der Injektion 
erwärmt werden, da etwaiges Chinin in der Kälte ausgeschieden 
sein kann. Seine Durchschnittskur ist folgende: Am 1. Tage 
erhält der Patient 0*2 Salvarsan, am 4. und 8. je 0*3 intra¬ 
venös. Am 2., 3., 5., 6. und 7. Tag erhält er Chininum lacticum 
intravenös, täglich 0*2 bis 0*3 je nach seiner Konstitution. Vom 
12. Tage an bekommt er Asurol in 5%'ge r Lösung je 1 ccm. 
Nach 10 Injektionen Asurol ist die Kur beendet. Sie dauert 
genau 3 Wochen. Verträgt der Patient die Salvarsaninjektionen 
nicht ohne Beschwerden, so wird das Chinin zwischen den 
Asurolinjektionen gegeben u. zw. wird je nach zwei Quecksilber¬ 
tagen ein Chinintag eingeschoben. Die Kur dauert dann 5 Tage 
länger. 10 Tage nach der Kur wird der Wassermann untersucht. 
Ist er dann noch positiv, so wird wieder eine Salvarsaninjektion 
gemacht mit nachfolgenden 5—10 Asurolinjektionen. 10 Tage 
nach dieser zweiten Kur wird der Wassermann wieder geprüft, 
bei positivem Ausfall erfolgt wieder eine Injektion von Salvar¬ 
san, eventuell mit nachfolgenden Asurolinjektionen. Seit An¬ 
wendung dieser kombinierten Kur sind bei frischer Syphilis 
alle Patienten Lenzmanns negativ geworden. Der Autor ist, 
wie aus dem vorhergehenden hervorgeht, kein Freund der un¬ 
löslichen Quecksilberpräparate, von denen er lediglich das 
Hydrargyrum salicylicum empfiehlt. 


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110 


Bachanzeigen und Besprechungen. 


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Ausführlicher auf die iuhaltreichen Ausführungen einzu¬ 
gehen, verbietet sich von selbst in einem Referat. Der Referent 
ist auch der Ansicht, daß das vorliegende Buch im Original zu 
lesen verdient, nicht bloß von den allgemeinen Ärzten, sondern 
auch von den Spezialisten; deun ganz abgesehen von den in¬ 
teressanten Ausführungen Lenzmanns über seine Chininkur 
und deren Kombination mit Quecksilber und Salvarsan finden 
alle die verschiedenen Streitfragen eine so sachliche Bespre¬ 
chung, daß dem vorliegenden Buche die weiteste Verbreitung 
gebührt. Fritz Juliusberg (Posen). 


Jessner, S. Juckende Hautleiden. Jessners Der¬ 
matologische Vorträge für Praktiker. Heft 3/4. IV. Auflage. 
Würzburg. Verlag von C. Kabitzsch. 1911. 120 Seiten. Preis 2 Mk. 

Daß die Vorträge Jessners Anklang finden, dafür spricht 
die Tatsache, daß das vorliegende Heft bereits in der IV. Auf¬ 
lage erschienen ist. Das Thema, welchem dieses Doppelheft 
gewidmet ist, verdient ganz besondere Aufmerksamkeit, denn es 
handelt sich hier um eine therapeutische Frage von größter 
Bedeutuug, die dem Praktiker auf Schritt und Tritt entgegen¬ 
tritt und wohl die eingehende Behandlung eines erfahrenen 
Arztes verdient. Daß dem Autor die Behandlung der Frage in 
schönster Weise gelungen ist, wird jeder Leser zugeben. Darum 
stellt das kleine Werk eine jedem Arzte bochwillkomene Be¬ 
arbeitung der Thema Juckbehandlung dar. 

Fritz Juliusberg (Posen). 


Jessner, S. Salben und Pasten mit besonderer 
Berücksichtigung des Mitin. Jessners Dermatologische 
Vorträge für Praktiker. Heft 15. II. Auflage. Würzburg. Verlag 
von C. Kabitzsch. 1911. 39 Seiten. Preis 0-70 Mk. 

Das vorliegende kleine Heft ist der Darstellung der Salben 
und Pasten gewidmet. Eine besondere Berücksichtigung findet 
die von Jessner in die Therapie eingeführte Salbengrundlage 
Mitin. Den Schluß des Heftes bilden Rezepte für Mitinpräparate. 

Fritz Juliusberg (Posen). 


Benarlo, J. Über Neurorezidive nach Salvar¬ 
san- und nach Quecksilberbehandlung. Ein Beitrag 
zur Lehre von der Frühsyphilis des Gehirns. 1911. J. F. Leh¬ 
manns Verlag. München. 195 Seiten. Geb. ß Mk., geb. 7 Mk. 

Das gehäufte Vorkommen der sog. Neurorezidive nach 
Salvarsan hat so viel Staub aufgewirbelt und eine so verschieden¬ 
artige Beurteilung gefunden, daß es ein dankenswertes Unter- 


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Buchanzeigen und Besprechungen. 


111 


nehmen Benarios darstellt, die verstreuten Nachrichten über 
diese Vorfälle gesammelt und ausführlich besprochen zu haben. 
Auch die bisher veröffentlichten ähnlichen Vorkommnisse nach 
Quecksilber finden eine eingehende Berücksichtigung. Wenn 
auch die Neurorezidive vorderhand noch eine verschiedene Auf¬ 
fassung erfahren, so ist es doch schon von großem Wert, sich 
im Zusammenhang über dieselben unterrichten zu können. Daß 
das Buch auf diese Weise dazu beiträgt, unsere Kenntnisse von 
den Folgen der Syphilis auf das Nervensystem zu vermehren, 
ist außer Frage. Darum verdient das Werk Benarios die 
größte Aufmerksamkeit aller Syphilidologen. 

Fritz Juliusberg (Posen). 


Der Redaktion eingesandte Racher. 

(Besprechung fallweise Vorbehalten.) 

Fournier Syphilis secondaire tardive, 8°, deuxieme edition, avec 
8 planches hors texte en couleur. Vigot Freres fiditears Paris 1911. 

Finger, Jadassohn, Ehrmann und Groß. Handbuch der Geschlechts¬ 
krankheiten. VII. Lieferung. Preis Mk. 2*60. Verlag von Alfred Holder, 
Wien und Leipzig 1911. 

Publication8 of the Cornell University Medical College. Studies 
from the department of Pathologie, Bacteriology, Experimental Pathology, 
Experimental Therapeutics. 8°. Volume X, 1910. New-York City. 

Bloch. Der Ursprung der Syphilis. Eine medizinische und kultur¬ 
geschichtliche Untersuchung. Zweite Abteilung. 8°. Preis Mk. 11*-. Ver¬ 
lag von Gustav Fischer, Jena 1911. 

Rutherford. Radiumnormalraaße und deren Verwendung bei radio¬ 
aktiven Messungen. 8°. Mit 3 Abbildungen im Text. Preis Mk. 1*50. 
Akademische Verlngsgesellscbaft m. b. H. Leipzig 1911. 

Jahreskurse für ärztliche Fortbildung. Heft Nr. 11. November 1911. 
Treis Mk. 1-50. Augenkrankheiten von Prof. Dr. L. Bach: Der 
derzeitige Stand der Lehre von der Bympath. Ophthalmie. Die mo¬ 
dernen Anschauungen über die Genese und Therapie des Scbielens. — 
Nasen- und Halskrankheiten von Prof. Dr. von Eicken: Fort¬ 
schritte auf rhinolog. Gebiet mit spezieller Berücksichtigung der neuen 
Chirurg. Maßnahmen. — Ohrenkrankheiten von Prof. Dr. W. Küm¬ 
mel: Übersicht über die Fortschritte der letzten Jahre in Bezug auf 
Erkrankungen des äußeren nnd mittleren Obres. J. F. Lehmanns Verlag, 
München. 

Prof. Or. I. Heller. Besteht nach der deutschen Rechtssprechung 
zwischen Heiratskandidaten (Nupturienten) eine Pflicht zur Offenbarung 
überstandener Geschlechtskrankheiten? 8°. Preis Mk. 1*—. Verlag von 
Augnst Hirsch wald, Berlin 1911. 

Prof. Finger, Jadassohn, Ehrmann und Groß. Handbuch der Geschlechts¬ 
krankheiten. 8°. VIII. Lieferung. (II. Baud, Bogen 16—24 und Tafel I 
und II.) Preis K 6*— z: Mk. 5*—. Verlag von Alfred Holder, Wien und 
Leipzig 1911. 

Or. Leon Dekeyser. Considerations sur la Lepre aux iles Hawai. 8°. 
F. Ernest Goossens Editeur, Rue Lebeau 49, Bruxelles. 

Proceedings of the Royal Society of Medicine. 8°. Vol. IV, Nr. 9. 
Seven Shillings and Sixpence. Juli 1911. Longmans, Green and Co. 


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Nekrolog. 


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Knolls Pharmaka. Knoll & Co. 8°. Ludwigshafen a. Rhein, 1911. 

Prof. Ür. Fr. Salzer. Diagnose und Fehldiagnose von Gehirnerkran¬ 
kungen aus der Papilla nervi optici. 8°. Preis Mk. 1*50. Mit 29 Abbil¬ 
dungen auf 2 farbigen Tafeln. J. F. Lehmanns Verlag, Mönchen 1911. 

Dr. Gennerich. 3. Bericht über Salvarsanbehandlung aus dem Kaiser¬ 
lichen Marinelazarett Kiel-Wik. 8°. Preis Mk. 2 40. Mit 2 Knrventafeln. 
Verlag von August Hirschwald, Berlin 1911. 

Dr* Willi. Karo. Die Gonorrhoe des Mannes. Ihre Pathologie und 
Therapie. Ein Leitfaden für Ärzte und Studierende. 8°. Preis Mk. 2*80, 
geb. Mk. 3*40. Verlag von Julius Springer, Berlin 1911. 

S. von Prowazek. Handbuch der pathogenen Protozoen. 8*. I. Bd. 
Lieferung mit 1 färb, und 2 schwarzen Tafeln und 76 Figuren im Text. 
Preis Mk. 6*40. II. Lieferung mit 2 farbigen Tafeln und 42 Figuren im 
Text. Preis Mk. 7*20. Verlag von Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1911. 

Finger, Jadassohn, Ehrmann und Groß. Handbuch der Geschlechts¬ 
krankheiten. 8°. IX. Lieferung. (II. Band, Bogen 26—31 und Tafel III bi3 
VI.) Preis K 6*— “ Mk. 5*—. Verlag von Alfred Holder, Wien und 
Leipzig 1911. 


Felix Loewenhardt f. 


Loewenhardt hatte sich vielleicht unter dem lebendigen Ein¬ 
druck der Persönlichkeit Richard Volkmanns, unter dem er noch 
seine ersten klinischen Studien in Halle machen durfte, zunächst der 
Chirurgie zugewandt und war mehrere Jahre Assistent Hüters iu Greifs¬ 
wald, ehe er sich der Dermatologie widmete. Als Assistent an der 
Klinik hat er hier in der Breslauer Schule lange Zeit gearbeitet; aber 
schon früh hat er neben der Dermatologie besonders das Studium der 
Nieren- und Blasenerkrankungen eifrig betrieben. Und dies ist auch das 
Fach, in dem er das meiste gearbeitet und dem er sein lebhaftestes 
Interesse zugewandt hat, dies das Gebiet, das durch seine hervorragenden 
Arbeiten, besonders über Nierenexkretion nach physikalischer und che¬ 
mischer Richtung hin, erhebliche und grundlegende Förderung erfahren 
hat. Hier fand er auch in ausgedehnter Tätigkeit in Nierenchirurgie 
seine größte Befriedigung. 

Mit Loewenhardt ist ein Arzt dahingegangen, der sioh nicht 
nur bei seinen Patienten, sondern auch bei seinen Kollegen der aller¬ 
größten Beliebtheit erfreute. Sein warmes Herz für seine Kranken, seine 
Gradheit und zuverlässige Gründlichkeit neben der Vornehmheit seiner 
Gesinnung haben ihm zahlreiche treue Freunde erworben, die sein 
Scheiden mit tiefer Trauer erfüllt hat. 

Breslau, 1. Dezember 1911. 

Harttnng. 


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Archiv für Dermatologie u. Syphilis. Berichtteil. 

Bd. CXII. Heft 2. 


Ans der k. k. deutschen Universitätsklinik für Bantkrank* 
heiten in Prag (Vorstand: Prof. Dr. C. Breibich). 


Ein Fall von Herpes zoster bilateralis 
der oberen Extremitäten. 

Von 

Dr. E. Klausner. 


Fälle von doppelseitigem Zoster sind den Dermatologen 
schon seit langem bekannt und wegen der relativen Seltenheit 
ihres Vorkommens znm großen Teil veröffentlicht worden. 

In folgendem soll über einen Fall von bilateralem Herpes 
zoster berichtet werden, welcher außer durch seine Doppel- 
seitigkeit auch durch seine Lokalisation ein näheres Interesse 
verdient. Eis handelt sich nämlich um einen bilateralen Zoster 
der oberen Extremitäten, beziehungsweise der Unterarme, eine 
Lokalisation, die als ziemlich selten (Blaschko) angesehen 
werden muß. Bei der Durchsicht der in der Literatur nieder¬ 
gelegten Fälle von doppelseitigem Herpes zoster fanden sich 
außer Fällen von Herpes zoster bilateralis universalis (D’Ami- 
cis, Penneti, Mackenzie) am häufigsten Herpes zoster 
bilateralis facialis (Kaposi, Kraus, Moers, Williams, 
Weis), die übrigen Fälle von bilateralem Zoster betrafen fol¬ 
gende Nervengebiete beziehungsweise Körperregionen. Herpes 
zoster intercostalis sin. et lumboabdominalis dext. (Stabeil), 

Areb. f. Dermtt. n. Sjph. Bd. OXII. g 


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i gmal fron 


H GAN 


114 Kiamaer. 

H. zoster intereostalis dext. et collarw sin (Truffi), H.zoster 
intercostttlis et perinealis (Fonrnier), ferner Fälle von H. zoster 
»acrocoßcjgeus bi lateralis (Kaposi, Be w I y), ei». Fall von 
Herpes zoeter genitocruralis bilat. (Beatty), H- zoster inter- 
cöstalis hilat. (Carpente r), oecipitobracchialig bilat, (Kaposi) 
und. ein Fall von Herpes zoster front&lis et. dorsalis (P.rad- 
shaw). Aus der Lokalisation der hier angeführten Fälle lallt 
sieh vor allem die Tatsache bestätigen, daß die Zahl der hila- 
ta sie» Herpes zoster zweier verschiedener Nervengebiete gegen¬ 
über der gleichartiger Gebiete bedeutend geringer ist, eine 
Tatsache, auf die auch andere Autoren (W. P i c k) aufmerksam 
gemacht haben. Weiters findet die oben erwähnte Seltenheit 






Ein Fall von Herpes zoster bilateralis der ob. Extremitäten. 115 


des Vorkommens bilateraler Herpes zoster der oberen Extre¬ 
mitäten auch darin ihre Bestätigung, daß bis auf die Fälle, bei 
denen es sieb um universelle Zostereruptionen gehandelt bat, 
ein Fall von Herpes zoster bilateralis der Unterarme anschei¬ 
nend bisher in der Literatur nicht verzeichnet ist. 

Der Fall betraf eine 64 Jahre alte Patientin, die wegen einer 
„sehr schmerzhaften 11 Hautaffektion das Ambulatorium der Klinik auf¬ 
suchte. Anamnestisch ließ sich erheben, daß die Affektion an beiden 
Unterarmen gleichzeitig ausgebrochen war und von intensiven neu¬ 
ralgischen Schmerzen begleitet wurde. Es fand sich am linken Unter¬ 
arm an der dorsalen Fläche der Haut eine Gruppe dichtgedrängter ent¬ 
zündlicher Bläschen auf geröteter Basis, hart daran schloß sich gegen 
das Ellbogengelenk zu eine zweite, weniger dicht gedrängte Gruppe von 
etwa kleinhanfkorngroßen Bläschen mit etwas getrübtem Blaseninhalt 
von praller Konsistenz, stellenweise deutlich gedellt. Daneben fanden sich 
in der Umgebung der geschilderten Herpesgruppen einzelne Knötchen, 
während noch weiter proximalwärts eine dritte, aus einer geringen Zahl 
von Knötchen gebildete Zostergruppe sich vorfand. Am rechten Unter¬ 
arm fanden sioh zwei dichtgedrängte Gruppen mit entzündlichen Bläs¬ 
chen und daneben wieder eine Anzahl einzelnstehender Effloreszenzen. 

Die Patientin klagte besonders über die des Nachts intensiven 
neuralgischen Schmerzen, welche sie ohne genauere Angabe in beide 
oberen Extremitäten lokalisierte. Der weitere Verlauf des Herpes zoster 
war bis auf die bei alten Leuten etwas intensiveren und länger andauern¬ 
den neuralgischen Schmerzen ein normaler. 

ln der Abbildung ist, um die Affektion gleichzeitig an beiden 
Unterarmen zur Ansicht zu bringen, der linke Unterarm ad maximum 
einwärts, der rechte Unterarm auswärts rotiert. 

Eff handelt eich danach in unserem Falle um einen Herper 
zoster bilateralis entsprechend dem 8. Zervikal-und dem 1. Dor¬ 
salnerven, nach Bärensprung um einen Zoster cervico- 
brachialis oder mit Berücksichtigung der Einteilung nach 
He ad um einen Herpes zoster bilateralis der area dorsoulnaris. 


8 * 


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Erythema pellagrosum und 
Erythema solare. 

Kasuistischer Beitrag zur Kenntnis der Sonnenwirkung 
auf die Haut Pellagröser. 

Von 

Dr. Pidr Luigi Fiorani, 

Aaaiatent der Verraebutetion für Infektionskrankheiten 
(Vorstand: Prof. Dr. 0. Ternl) Mailand. 


Merk berichtet in seiner die Erytheme der Pellagra be¬ 
handelnden Monographie 1 ) über verschiedene atypische Loka¬ 
lisationen dieser Krankheit und spricht den Zweifel aus, der 
auch schon von anderen Autoren, besonders von Raymond 
undDeiaco geäußert wurde, ob denn die Sonne wirklich die 
Hauterscheinungen bei Pellagrakranken hervorrufe. Nach den 
überaus zahlreichen Beobachtungen, die vom Ende des acht¬ 
zehnten Jahrhunderts bis zum heutigen Tage von sehr genauen 
Forschern gemacht worden sind und die alle darin überein¬ 
stimmen, einen direkten Zusammenhang zwischen Sonnenstrahlen 
und pellagrösen Erythemen festzustellen, mußte man die neue 
gegenteilige Behauptung mit großen Bedenken aufnehmen und 
man sah sich zur Anschauung gedrängt, daß die atypischen 
von Merk und Deiaco beobachteten Erytheme an nicht 
dem Licht exponierten Körperregionen (Achsel, Skrotum, Ge¬ 
säßfurche usw.) vielleicht Erytheme bei Pellagrakranken, nicht 
aber pellagröse Erytheme sein könnten. 

Merk festigt jedoch seine Behauptung durch weitere Be¬ 
obachtungen, die durch solche Bedenken nicht berührt werden 

*) Die llauterBcheinungen der Pellagra. Innsbruck, Wagner sehe 
Universitätabuohhandlung. 1909. Daselbst finden sich auch alle anderen 
von mir genannten Autoren zitiert. 


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Erythema peUagrosum und Erythema solare. 


117 


können, nämlich dadurch, daß er vor allem aufmerksam 
macht, daß am selben Individuum die Grenzen des Erythema 
solare gewöhnlich ausgedehnter sind, als die pellagrösen Ery¬ 
theme und daß nach dem Zeugnis v. Neussers pellagröse 
Kinder der rumänischen Zigeunerstämme von dem Pellagra- 
erythem nur au den Handrücken, dem Halse, Gesichte in der 
typischen Begrenzung befallen werden, obgleich sie nackt 
herumlaufen und sohin die ganze Oberfläche ihres Körpers 
der Sonne aussetzen. Deshalb ist die Beschreibung eines jeden 
Falles von großem Belang, der dieses Problem zu lösen ver¬ 
mag und aus diesem Grunde entschließe ich mich zur Ver¬ 
öffentlichung folgender Beobachtung. 

Gelegentlich eines ärztlichen Fortbildungskurses, der zu 
Ostern 1911 an der Klinik für Gewerbekrankheiten in Mailand 
abgehalten wurde, gelangte daselbst ein Mann im April zur 
Aufnahme, an welchem der Unterschied zwischen pellagrösem 
und Solarerythem ganz besonders deutlich zu beobachten war. 
(Siehe Abbildung.) 

Es handelte sich um einen gewissen Eustachio Egnolli, 60 Jahre 
alt, Bauer aus Colnago (Mailand). Von seinen Eltern ist nichts weiteres 
bekannt. Bis zum 20. Lebensjahre bestand seine Nahrung fast ausschließlich 
aus Mais. Später war sie gemischt, aber doch vorwiegend immer aus 
Mais bestehend. Im Jahre 1909 gegen Ende des Winters begann er an 
Störungen vonseiten der Gedärme zu leiden. Schwierigkeiten bei der 
Verdauung, hartnäckige Verstopfung, abwechselnd mit kurzen Perioden 
von Diarrhoe. Dieser Symptomenkomplex verschlimmerte sich im Frühling 
durch das Hinzukommen von Schwäche in den unteren Extremitäten und 
von Parästhesien am Röcken und Kopf. Es entwickelte sich im Gesichte 
und an den Händen ein Erythem, das im Sommer verschwand, aber in 
den beiden folgenden Frühjahren sich von neuem zeigte, während der 
allgemeine Symptomenkomplex sich verschlimmerte. Im Jahre 1911 hatte 
der 8chwächezn8tand bedeutend zugenommen und es sind Ödeme an den 
unteren Extremitäten aufgetreten. 

Der Kranke bot kachektischen Zustand, gerötete und vom Epithel 
entblößte Zunge, typisches pellagröses Erythem an den Handrücken und 
im Gesicht. Arterienblutdruck 110 mm. Exitus am 4. Juni 1911. 

Die pathologisch-anatomische Untersuchung konstatiert eine chro¬ 
nische, wieder aufgetiammte Enteritis ohne beträchtliche Atrophie der 
Darmwaod. 

Im Gesichte und an den Handrücken sieht man die typischen 
pellagrösen Lokalisationen. Im Gesichte beschränkt sich der pathologische 
Prozeß auf die untere Hälfte der Nase und die obere Lippenregion. Die 


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nnd di«? Oftgend jenseits der NaaoUbiaUurche w*r frei 
Da# Erythem die cbaräkl^riÄUsohe Abschuppung und äußeret reiche 

lieh angebildete körnige wodurch befcooderp die Nasen- 

. 


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Erythema pellagrosum und Erythema solare. 


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Hügel chagrinlederartig anssahen. An den Händen ist der Prozeß überaus 
typisch, befallt die ganze Eückenhant der Mittelhand nnd der ersten 
Phalangen, wird von einer scharfen Linie am Radial- nnd Ulnarrande 
begrenzt nnd endigt im proximalen Teile etwa zwei Finger transversal 
über dem Radiokarpalgelenk. Die Hant ist im Bereiche der erkrankten 
Stelle dünn, von diffuser rotbrauner Farbe, die Furchen sind vertieft» 
die Abschuppung charakteristisch. Es bestehen Rhagaden und wunde 
Stellen. Diese so überaus kennzeichnende Veränderung endigt am Vorder¬ 
arm deutlich und scharf abgegrenzt und ist mit einem Rosasaume um¬ 
geben: Alles Charakteristika für die rein pellagrösen Formen. 

Dagegen ist der übrigbleibende Teil der Haut der 
Vorderarmstreckseite ausgesprochen sonnengebräunt.(Siehe 
Abbildung.) Nirgends findet sich dort eine Narbe, noch ein Anzeichen einer 
andersartigen Ursache für die Verfärbung, sondern lediglich die typische 
Wetterbräunung. Die Grenzen des Braun verlaufen längs des Ulnar- und 
Radialrandes des Unterarmes und diesen selben Linien entsprechend ver¬ 
schwindet die Pigmentation auch allmählich und geht ohne scharfe 
Grenze in die normale Haut der Beugeseite über. Proximal, gegen den 
Ellbogen zu, wo die Kleidung endete — Patient trog die Ärmel gewöhnlich 
aufgekrämpelt — ist die Demarkationslinie ziemlich scharf und folgt 
einer gegen das Olekranon bogenförmig geschwungenen, quer um die 
Extremität laufenden Linie. 

Demnach ist die Haut des Armes beiderseits an den 
Streckseiten in drei völlig verschiedenartig aussehende Ab¬ 
schnitte eingeteilt: der erste von rotbrauner Farbe mit 
Rhagaden, wunden Stellen und Abschuppung reicht vom distalen 
Ende bis etwa oberhalb der Handwurzel (pellagröses Erythem); 
ein zweiter, blasser, wettgebräunt bis zum Ellbogen (solares 
Erythem) und ein dritter mit normaler Haut, den Rest 
einnehmend« 

Zur Bestätigung des Gesagten diene die Abbildung. Das 
pellagrÖ8e Erythem reicht bis zu der durch Pfeile markierten 
Linie. 

Es besteht kein Zweifel, daß zwei verschiedene Zustände 
vorliegen. Ebenso zweifellos ist, daß, wenn die Wirkung der 
Sonnenstrahlen bei Pellagrösen die einzige Kraft wäre, die 
das spezifische Erythem hervorruft, in diesem Falle die pella- 
gröse Dermatitis sich bis zum Ellbogen hätte erstrecken müssen. 
Dies um so mehr, weil die seinerzeit hiefur angenommenen 
Grundbedingungen vorhanden gewesen wären: Die Pellagra 
als Grundübel and eine auf spezifische Art reagierende Haut. 


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Verhandlungen der Berliner dermatologischen 
Gesellschaft. 


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Festsitzung am 28. Oktober 1911 bei G-elegenheit des 25jährigen 
Bestehens der Gesellschaft. 

Vorsitzender: Lesser. Schriftführer: Pink ns. 


Rosenthal, 0 . Dermatologische Rück- und Ausblicke 
(Festrede). 


Sitznng vom 14. November 1911. 

Vorsitzender: Rosenthal. Schriftführer: Pinkns. 

1. Heinsins stellt eine 68jährige Patientin vor, die seit 
5 Jahren in Behandlung steht. Ein Jahr vorher zeigte sich bei 
ihr ein Geschwür an den Genitalien und ein halbes Jahr darauf 
trat Harnträufeln auf. Bei der Untersuchung bestand eine höcke¬ 
rige Geschwulst in der Nähe der Harnröhre, die durch eine 
Operation abgetragen wurde. Auf dem Grunde bestand an der 
-vorderen Seite der Scheidenwand eine Ulzeration, die ver- 
schorft wurde, aber nicht zur Heilung kam. Das Geschwür 
breitete sich dann weiter aus und führte nach hinten zu einer 
Fistel und einer Striktur am Rektum; nach vorn wurde die 
vordere Scheidewand zerstört, bo daß ein Vorfall des Uterus und 
eine totale Inversion der Blase auftrat. Augenscheinlich liegt 
ein Fall von Ulcus chronicum Vulvae oder Ulcus ro- 
dens oder Esthiomene vor. Elephantiasis war aber nicht 
vorhanden. Mehrfach waren vorher Kuren von Quecksilber und 
Jodkali, aber ohne nennenswerten Erfolg, in Anwendung gezo¬ 
gen worden. Die Wassermann sehe Reaktion war positiv. 
Man kann in diesem Falle wohl die Lues als Ursache betrachten, 
zu welcher der durch den Vorfall bedingte andauernde Reiz und 
eine schlechte Ernährung hinzukam. Salvarsan brachte auf 


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Verhandlungen der Berliner dermatologischen Gesellschaft. 121 


ganz kurze Zeit eine geringe Besserung hervor. Schließlich 
führte der Vortragende eine Operation aus, indem er die Blase 
an die vordere Bauchwand fixierte und die Scheide und Gebär¬ 
mutter zwischen Faszie und Haut, also unter die Haut durch 
Nähte festlegte. Auf diese Weise gelang es, den Prolaps fortzu¬ 
bringen. Oie Wirkung auf das Geschwür war gut, indem es an 
einigen Stellen zur Heilung kam. 

Heller hat einen ähnlichen Fall zn beobachten Gelegenheit ge¬ 
habt, bei dem monatelang eine antisypbilitische Behandlung ohne Erfolg 
gebraucht wurde. Viele Monate nach Beendigung der Kur war der W aa¬ 
se rmann negativ, ln seinem Falle hat die Heißluftkauterisation nach 
Holländer und die Paquelinisierung sehr gut gewirkt. Der Prozeß ist 
hierdurch zum Stillstand gekommen. Auch in seinem Falle war eine 
Elephantiasis nicht vorhanden. 

Heinsius erwähnt, daß auch im vorgestellten Falle die Heiß- 
luftkanterisation ebenso wie Radium und Radiogen mit negativem Er¬ 
gebnis versucht wurde. 

Friedländer W. berichtet über die der Operation vorangegangene 
Behandlung der Patientin. 2 Inunktionskuren von mindestens 120 g 
Quecksilber-Resorbin, eine Salizylinjektionskur, 0*46 g Salvarsan nach 
'Wechselmann mit starker Nekrosenbildung wurden ohne Erfolg in 
Anwendung gezogen. Die antisyphilitischen Mittel haben zwar keine Hei¬ 
lung der Ulzeration bewirkt, aber vielleicht doch zu dem guten Ansgang 
der Operation beigetragen. 

2. Lesser, Fritz stellt ein 9jähriges Mädchen mit Lupus 
vulgaris disseminatus vor. Im Gesicht sind zwei hanf¬ 
korngroße Stellen und am linken Arm drei weitere Stellen 
sichtbar. Pirquet war negativ. Das mikroskopische Bild zeigte 
die typischen Befunde. 

3. Isaae, H. stellt einen Fall von Tuberculosis cutis 
universalis bei einem 17jäbrigen Mädchen vor. Die Krank¬ 
heit besteht seit 7 Jahren und hat sich hauptsächlich an 
Füßen und Händen durch zahlreiche tuberkulöse Knötchen und 
Abszesse bemerkbar gemacht. Auch auf dem übrigen Körper 
sind zahlreiche Narben von früheren Ausbrüchen sichtbar. 
Wassermann war negativ. Die Eltern und Geschwister der 
Patientin sind gesund. Auch von seiten der inneren Organe 
ist eine Erkrankung nicht aufzufinden. Nebenbei besteht aber 
das typische Bild des Lichen scrophulosorum verbunden 
mit Akne. Die Effioreszenzen sind über den ganzen Körper 
ausgedehnt. Die Patientin hat bisher 4 Tuberkulininjektionen 
erhalten, die 1. Dosis von 0*0025. Fieber ist nicht eingetreteD, 
aber eine außerordentlich starke lokale Reaktion des Exan¬ 
thems mit nachfolgender schneller Involution. 

Arndt macht darauf aufmerksam, daß am Vorderarm zwei oder drei 
Herde von Ekzema scrophulosorum bestehen, die ans dem Zusammen¬ 
flüßen einzelner Lichenknötchen entstanden sind. 

Isaae fügt hinzu, daß an der einen Stelle der Pirquet gemacht 
wurde und sich darauf am folgenden Tage die Konfluenz der Knötchen 
zeigte. 


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Verhandlungen 


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4. Isaac, H. stellt ein junges Mädchen vor mit einem 
typischen serpiginösen Syphilid auf beiden Glutaen. 
Die Eltern sind gesund und können über die Entstehung der 
Affektion keine genaue Auskunft geben. Das Mädchen soll aber 
schon als kleines Kind Ausschlag an diesen Stellen gehabt 
haben. Neben zentraler Narbenbildung besteht aber außerdem 
ein ausgesprochenes Leukoderma an beiden Vorder¬ 
armen. Trotzdem diese Symptome bei Lues bereditaria nicht 
Vorkommen, so ist Isaac geneigt, den Fall als solchen auf¬ 
zufassen. 

Mayer T h e o d. fragt, ob sonst irgendwelche Zeichen von Lues 
hereditaria vorhanden sind. 

Isaac erwidert, daß keinerlei Symptome an den charakteristischen 
Stellen nachweisbar sind, nur besteht seit einigen Jahren eine Myopie. 

Lipmann-Wulf ist der Ausicht, daß eine Lues acquisita vor¬ 
liegt, wozu das Symptom des Leukoderma auch viel besser passen würde. 

Isaac erwidert, daß er die Diagnose auf Lues hereditaria gestellt 
habe, weil jeder Auhaltspunkt für eine Infektion post partum fehlt. 
Natürlich kommen Fälle von akquirierter Lues in früher Jugendzeit sehr 
häufig vor, aber bei der großen Ausdehnung des serpiginösen Syphilids 
und bei der beträchtlichen Narbenbildung im Zentrum muß man anneh¬ 
men, daß dieAffektion bereits lange Jahre besteht, so daß man vielleicht 
das Leukoderma auf einen Prozeß, der sich vor der Geburt abgespielt 
hat, zurückführen kann. 

Arndt bezweifelt, daß die Affektion an den Vorderarmen alt 
Leukoderma aufzufassen ist. Die weißen anämischen Flecke sind vou 
bläulichen Linien umzogen, die auf Druck verschwinden. Derartige Flecke 
sieht man häufig an den Armen und Händen. Wenn seine Annahme 
richtig ist, so würde die Schwierigkeit für die Diagnose aus dem Weg 
geräumt sein; ob die Lues hereditär oder erworben ist, sei schwer fest¬ 
zustellen. 

Lesser Fritz betont, daß, wenn die Affektion als ein Leuko¬ 
derma aufzufassen ist, eine hereditäre Lues mit Bestimmtheit nicht vor¬ 
liegt, da Leukoderma bei hereditärer Lues noch nie beobachtet worden 
ist. Würde aber die Affektion als Leukoderma bei einer früh erworbenen 
Lues angesehen werden, so würde die Zeitdifferenz der Diagnose Schwie¬ 
rigkeiten entgegensetzen, da die Infektion in die früheste Kindheit zu¬ 
rückversetzt weiden müßte. Anamnestisch ist die Frage, ob hereditäre 
oder erworbene Lues besteht, nicht zu entscheiden. Nach seiner Ansicht 
liegt keine hereditäre Lues vor, da alle sonstigen Anzeichen hierfür 
fehlen. 

Lipmann-Wulf glaubt auch nicht, daß die Narben dafür 
sprechen, daß die Lues sehr alt sein muß; ist die Affektion an den Vor¬ 
derarmen kein Leukoderma, so handelt es sich bestimmt um akqui¬ 
rierte Lues. 

Isaac fugt hinzu, daß bereits im zweiten Lebensjahre auf den 
Nates Geschwürsbildungen vorhanden gewesen sein sollen, die mit Narben¬ 
bildung heilten. 

Lipmann-Wulf glaubt, daß sehr gut ekzematöse Erscheinungen, 
die das Mädchen als Säugling gehabt hat, von der Mutter mit dem jetzi¬ 
gen Ausschlag verwechselt werden könnte. 

Rosenthal ist der Ansicht, daß die Affektion an den Vorder¬ 
armen ein Leukoderma ist. Es besteht absolut sicherer Pigmentverlust 
auf pigmentierter und nicht zyanotischer Basis. Narbenbildungen scheinen 
ihm nicht den Pigmentverlust, hervorgerufen zu haben. Wenn auch das 


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der Berliner dermatologischen Gesellschaft. 


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Lenkoderma für gewöhnlich im ersten bis tarn Ende des zweiten Jahres 
nach der Infektion anftritt, so kann es doch Jahre und Jahre lang be¬ 
stehen. Mithin ist er der Ansicht, daß ein Fall von Lues acquisita vor- 
Hegt, der auf eine jahrelang surückliegende Infektion surficksuführen ist 

5. Baum stellt eine 59jährige Patientin mit Pagets di¬ 
sease der Brustwarze vor. Die Aöektion besteht seit un¬ 
gefähr sieben Jahren und ist bereits vielfach behandelt worden. 
Zur Zeit sind oberflächliche Erosionen mit Krustenbildung und 
ziemlich scharfem Rand und eine Anschwellung der linken 
Axillardrüse vorhanden. Zu einer Operation war die Patientin 
nicht zu bewegen. Augenblicklich wird eine Röntgentherapie 
vorgenommen. Der Erfolg ist noch nicht anzugeben. 

6. Friedlaender, M. stellt eine Patientin mit Lichen 
ruber planus der äußeren Haut und typischen Erschei¬ 
nungen an der Mundschleimhaut vor. Die Affektion am 
Körper ist in Rückbildung begriffen, während im Munde das Bild 
noch ein ganz typisches ist. 

Lipmann-Wulf erinnert, daß er vor einiger Zeit einen ähn¬ 
lichen Fall in der Gesellschaft vorgestellt hat, bei dem aber die Affek¬ 
tion nur auf die Mundschleimhaut beschränkt war. Trotzdem sein Patient 
•ehr viel Arsenik genommen hat, bestand die Affektion noch ein Jahr 
lang im Munde, ohne sich irgend verändert zu haben und ohne daß auf 
dem Körper irgendwelche Erscheinungen hinzugekommen waren. Später 
entzog sich der Patient der Beobachtung. 

Rosenthal hat unlängst eine Zusammenstellung gelesen, in wel¬ 
cher ausgefuhrt war, daß in einem ziemlich großen Prozentsatz aer Fälle 
— 20 bis 24% — der Lichen ruber auf der Schleimhaut vorkommt, ohne 
daß die äußere Haut affiziert ist. 

7. Friedlaender, M. stellt einen Patienten mit Lupus 
erythematodes beider Wangen und des Kopfes vor. Auf 
dem letzteren ist eine starke Narbenbildung sichtbar, nebenbei 
war dieselbe Affektion auch auf dem harten Gaumen des 
Mundes deutlich zu sehen. 

8. Friedlaender, M. stellt einen Patienten vor, dessen 
Gesicht in ähnlicher Weise wie bei dem vorangegangenen Pa¬ 
tienten befallen ist, nur siebt man hier eine starke Beteiligung 
der Talgdrüsen sowie sehr zahlreich erweiterte Blutgefäße und 
eine ziemlich starke Infiltration der betreffenden Stellen. Die 
Affektion besteht seit 6 Jahren, die Hände zeigen das typische 
Aussehen, als wenn sie erfroren wären. F. stellt die Diagnose 
auf Lupus pernio, den er in das Gebiet des Lupus erythe¬ 
matodes hineinziehen möchte, besonders da die dem Frost am 
meisten ausgesetzten Stellen befallen sind. 

Arndt bestätigt die Diagnose Lupus pernio, betont aber, daß die 
Affektion der echten Tuberkulose viel näher als dem Lupus erythematodes 
steht. Histologisch und auch klinisch ist die Affektion den Boeckschen 
Sarkoiden und der lupösen Tuberkulose ähnlich. Mithin ist der Lupus pernio 
viel eher mit Lupus vulgaris in Zusammenhang zu bringen. Allerdings 
muß man dabei die Reserve machen, daß möglicherweise eine Geschwulst 


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124 Verhandlungen der Berliner dermatologischen Gesellschaft. 

sui generis vorliegt, dessen Erreger noch nicht bekannt ist Die kleine 
EfiBoreszenz auf der Stirn sei nicht von einem echten Lupusknötchen au 
unterscheiden. 

Adler glaubt, eine allgemeine Zyanose bei dem Patienten be¬ 
obachtet zu haben und hält die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß 
Zirkulationsstörungen vorhanden sind, die das Krankheitsbild modifizieren. 

I s a a c ist der Ansicht, daß der Fall zu der Gruppe des Lupus 
vulgaris gehört, da die bei Lupus pernio beschriebenen Tumoren an den 
Armen, Händen und Glutaeen nicht vorhanden sind. 

Saalfeld bemerkt, daß das Bestehen von Talgdrüsenaffektionen 
keineswegs die Diagnose Lupus erythematodes stützt Auch in dem von 
ihm vorgestellten Falle von Lupus disseminatus waren auf der Stirn und 
auf der Wange deutlich Akneknötchen vorhanden. 

Friedlaender glaubt, daß, wenn ein Lupus vulgaris 6 Jahre lang 
an der Nase besteht, er andere Zerstörungen hervorgerufen hätte als bei 
dem Patienten. Außerdem sind auf der rechten Wange Exfoliationen 
vorhanden, wie man sie bei Lupus vulgaris nicht sieht Möglicherweise 
wird die Exzision oder die Pirquet sehe Reaktion die Diagnose sicher- 
steilen« 

S aal fei d möchte vorschlagen, den Fall nach der Liebreich- 
schen Methode zu durchleuchten. Die beiden in Betraoht kommenden 
Affektionen geben bei dieser Untersuchungsmethode ein vollständig ver¬ 
schiedenes Bild. 0. Rosenthal. 


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Verhandlungen der Wiener dermatologischen 
Gesellschaft 

(Offizielles Protokoll.) 

Sitzung vom 8. November 1911. 

Vorsitzende: Rasch, Finger. Schriftführer: Kren. 


Leiner stellt aus dem Karolinenkinderspital ein 14 
Monate altes Kind mit einer leichten Form von Ichthyosis 
congen i ta vor. 

Die Anamnese ergibt folgendes: Keine Konsanguinität. 
I. Schwangerschaft; dieselbe verlief ohne Besonderheiten. 
Während des Partns bemerkte die Hebamme, daß nach dem 
Blasensprung mit dem Fruchtwasser hautähnliche Fetzen ab¬ 
gingen. Das Kind war sehr klein, untergewichtig (unter 2000 g) 
und von einer lederartigen trockenen Haut überzogen, die sich 
in den ersten Tagen nach Ölumschlägen und häufigen Bädern 
loslöste. Das Kind hat jetzt eine Länge von 61 cm, hat 2 Zähne, 
kann nicht laufen, nicht stehen und ist somit hinter der Norm 
zurückgeblieben. Geistig ist das Kind gut entwickelt. 

Die Hautveränderung besteht in einer auffallenden Trocken¬ 
heit der ganzen Epidermis. Die Haut im Gesichte ist leicht 
gespannt, glänzend, von feinen Khagaden durchzogen. Die 
Unterlider sind etwas verkürzt, die Lidränder verdickt, die 
Zilien spärlich. Die Lippenhaut gerötet, gefältelt. Die Kopf¬ 
behaarung nicht allzu spärlich, die Kopfhaut von feinen Schuppen 
überzogen. Ebensolche Schuppenauflagerungen sind in beiden 
Axillen vorhanden. Die Haut an den Extremitäten ist trocken, 
glatt, fein gefältelt, stellenweise wie atrophisch. Die Haut am 
Stamme trocken, stellenweise schilfernd. Handflächen und Fu߬ 
sohlen sind glatt, die Linien und Furchen daselbst besonders 
deutlich ausgeprägt. 

Bei dem Kinde besteht eine Neigung zu Ekzemen, die 
als trockene, schuppende Flechte auftritt, besonders dann, 


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Verhandlungen 


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wenn durch einige Zeit unterlassen wurde, die Haut einzu¬ 
fetten. Der Fall stellt die leichteste, bisher beobachtete 
Form der Ichthyosis congenita vor. 

Sachs demonstriert: 

1. Einen Patienten mit Lichen ruber planus an den 
Handtellern, Unterschenkeln, Genitale, außerdem an der rech¬ 
ten Wangenschleimhaut und rechten Zungenhälfte als silber¬ 
grauen Streifen, 

2. Einen Patienten mit auf der Haut des Stammes lokali¬ 
sierten, scheibenförmigen oder elliptisch geformten, gelblichrot 
bis hellrot gefärbten Herden, entsprechend der Spaltrichtung 
der Haut angeordnet. Einzelne Herde sind gyriert und machen 
den Eindruck des serpiginösen Fortschreitens. Manche wiederum 
zeigen am Rand vereinzelte, ganz dache Knötchen, die zentralen 
Partien sind gelblichbraun bis gelblichrot oder manchmal ins 
hellrote spielend, mit kleinsten zarten Schüppchen bedeckt. 
Diese scheibenförmigen Herde haben ein gefälteltes Aussehen. 
Bläschen sind an den Randpartien nicht zu sehen, wohl ver¬ 
einzelte kleinste gelbliche Krusten. Bei Untersuchung der 
Schuppen konnte ich mikroskopisch keine Pilzelemente nach- 
weisen. 

Pirquet positiv; nach Einreibung einer intakten Haut¬ 
partie mit unverdünntem Alttuberkulin traten hellrote Knöt¬ 
chen auf. 

Das Krankheitsbild möchte ich mit Rücksicht auf das 
Aussehen der scheibenartigen, leicht schuppenden, gelblich¬ 
roten und lediglich auf den Stamm lokalisierten Herde als 
Ekzema scrophulosorum oder Ekzema in scrophu- 
1 o 8 o bezeichnen. 

Pick. Patient gibt an, daß er während der ganzen Däner der 
Pneumonie Umschläge mit Wasser gemacht habe. Die serpiginöse An¬ 
ordnung der Effloreszenzen, das zentrale Abheilen lassen sich ganz 
zwanglos durch Annahme eines parasitären Ekzems, wie wir es so oft 
nach feuchten Verbänden sehen, erklären. 

Riehl. Das Krankheitsbild des vorgestellten Falles setzt sich 
hauptsächlich aus akut entzfindlichen und exsudativen Erscheinungen, 
urtikariaähnlichen Papeln, die peripheres Wachstum zeigen, zusammen. 
Kleine Krusten als Zeichen stärkerer Exsudation finden sich in zirzinärer 
und gruppenweiser Anordnung. Da die Effloreszenzen und Plaques akut 
entzündlicher Art Bind, keinerlei chronisches Infiltrat aufweisen und 
nicht um die Follikel sitzen, ist ein Lichen scrophulosorum ausgeschlossen. 
Da der Krankheitsprozeß durch äußere Einflüsse verändert ist, kann eine 
bestimmte Diagnose nicht gestellt werden. Jedenfalls gehört das Krank¬ 
heitsbild zur Gruppe der akut entzündlichen Dermatosen, vielleicht zu 
einem Erythema papulo-vesiculosum und erinnert allenfalls an Dermatitis 
herpetiformis Duhnng. 

Sachs. Der Diagnose als parasitäres Ekzem kann ich nicht 
beistimmen, weil das klinische Bild — abgesehen vom negativen Pilz¬ 
befund — doch nicht dem eines mykotischen entspricht. 


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der Wiener dermatologischen Gesellschaft. 


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Weiters möchte ich mir zn erwidern erlauben, daß ich diese Der- 
matoee nicht als Dermatitis herpetiformis Duhring auffassen 
würde, weil ich z. Z. den polymorphen Charakter im Krankheitsbilde 
nicht deutlich ausgeprägt finde. Ich gebe ohneweiters zu, wie Prof. Riehl 
bemerkt, daß dieser Fall in seinem klinischen Bilde verwischt ist. 

Grfinfeld demonstriert einen 31jährigen Friseur, der 
neben anderweitigen varikösen Erscheinungen am rechten 
Unterschenkel (Venektasien, kapilläre Hämorrhagien, Pigmen- 
tationen, nodöse Thrombophlebitis) in der Kniekehle einen 
licheninfizierten Ekzemherd darbietet, der sich strichförmig 
in der Breite von 2 cm und in der Länge von 12 cm in die 
Wade fortsetzt Auch diese Veränderung ist als postvariköse, 
durch Juckreiz und Kratzen verursachte, dem Laufe einer 
Vene oder eines Nerven folgende Dermatose anzusprechen. 

Oppenheim. Der demonstrierte Fall erinnert an einen von mir 
vorgestellten und publizierten Fall von Lichen ruber planus, der in 
Form eines 2 cm breiten Streifens längs der Vena saphena 
interna von der Inguinalgrube bis zum unteren Drittel der Wade, die 
variköse Yene vollständig bedeckend, verlief. Von mehreren Autoren wird 
hiefür eine mechanische Erklärung in dem Sinne abgegeben, dafi durch 
die Prominenz der varikösen Venen die Haut an den Kleidern, Strümpfen 
etc. stärker gerieben und dadurch gereizt wird. Dies dürfte auch in dem 
vorgestellten Falle zutreffen. 

Rusch demonstriert einen 52jähr. Mann mit einem sehr 
dicht angeordneten, rezenten makulo-papulösen Erst-Exanthem, 
das seit 8 Tagen besteht und einer seit 4 Tagen bestehenden 
rechtsseitigen, peripheren Fazialislähmung. Aller Wahrschein¬ 
lichkeit nach hat man es hier mit einem jener seltenen Fälle 
von Nervenläsion im Fröhstadium der Syphilis zu 
tun, die mit Rücksicht auf die Erfahrungen bei der Salvarsan- 
therapie erhöhtes Interesse beanspruchen dürfen. 

Kren macht auf die Häufigkeit der rheumatischen Fazialisparesen 
der jetzigen Jahreszeit aufmerksam. 

Oppenheim. Dieselben Ein wände wurden bei einem von mir 
demonstrierten Falle von frischem luetischen Exanthem und 
totaler halbseitiger Fazialislähmung erhoben. Ich stand auf dem 
Standpunkte, dafi es sioh um eine wirkliche luetische Fazialisaffektion 
handle, bedingt durch eine Neuritis des Fazialis oder durch Kompression 
im engen Knochenkanale. Der Kranke erhielt eine Salvarsaninjektion, 
woraufhin Exanthem und Fazialislähmung prompt schwanden. Er wurde 
in diesem Zustande ein zweites Mal demonstriert. Der Ausfall der Therapie 
erbrachte den strikten Beweis für die luetische Natur der Lähmung. 

Lipsehfitz demonstriert aus der Abteilung Rusch ein 
eztragenitales Ulcus molle am rechten Zeigefinger mit 
konsekutiver schmerzhafter Anschwellung der kubitalen Drüse. 
Ferner betont L. das seit August beobachtete, besonders ge¬ 
häufte Auftreten von venerischen Geschwüren und Bubonen, 
das förmlich einen epidemischen Charakter aufweist. Die Merk¬ 
male der jetzt herrschenden Ulcus molle-Epidemie sind: lang¬ 
sames Abheilen der Ulzera nach mehrwöchenllicher Behandlung 


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Verhandlungen 


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und frühzeitiges Auftreten von Bubonen, die rasch vereitern 
und fast stets nach der Inzision schankrös werden. 

Scherber bemerkt, daß man das periodische Anschwellen und 
Sinken der Häufigkeit der Infektionen mit Ulcus venereum an jedem 
größeren Krankenmaterial beobachten kann, welche Erscheinung auch bei 
der Balanitis erosiva und gangraenosa recht deutlich in die Erscheinung 
tritt, was für die Infektiosität letzterer ASektion und für zeitweilige 
Virulenzsteigerungen der Erreger dieser Infektionskrankheiten spricht. 

Balb&n demonstriert aus dem Ambulatorium Oppen¬ 
heim: 

1. Einen Pat. mit Lues psoriasiformis. Der Kranke 
kam Mitte Juni d. J. mit Sklerose in Behandlung. Er erhielt 
präventiv Hg salicyl.-Injektionen. Intra curam trat ein Exan¬ 
them auf, das trotz Fortsetzung der Behandlung immer stärker 
wurde. Dasselbe bestand aus papulösen, braunroten, in Gruppen 
stehenden Effloreszenzen, die von einer festhaftenden weißen 
Schuppe bedeckt sind. An den Extremitäten sind vorwiegend 
die Streckseiten befallen. Vor 3 Tagen erhielt Patient eine Sal- 
varsaninjektion: seither rapider Rückgang des Ausschlages. 

2. Einen Pat., der, seit vielen Jahren an Akne, insbes. des 
Rückens leidend, seit 3 Jahren in einer Teerfabrik arbeitet. 
An den den Teerdämpfen ausgesetzten Hautpartien trat eine 
Verschlechterung der Akne ein; außerdem nahm das Gesicht 
eine bräunliche, durch keinerlei Mittel zu entfernende Pig- 
mentation an, die unter dem Namen Teerhaut beschrieben 
wurde. 

Kren. Die Erscheinungsformen am Rücken sind als Acne vul¬ 
garis aufzufassen. Die zahlreichen, hier vorhandenen Atherome gehören 
auch znr Acne vulgaris. 

Riehl. Der vorgestellte Fall ist als eine hochgradige Akne vul¬ 
garis zu bezeichnen. Symptome einer Teerakne fehlen. Daß in einer Teer¬ 
fabrik auch Aknekranke beschäftigt sein können, ist begreiflich und 
bedingt diese Beschäftigung die schmierige Gesichtsfarbe des Kranken. 

U11 mann. Ich habe den Fall nicht selbst vorgestellt, kenne also 
nichts genaues über die hier einwirkenden Noxe. Doch Bicher liegt 
hier eine solche spezifischer Art vor, wie sich schon aus der Hautfarbe 
des Gesichtes, der Hände des Individuums und der gleichmäßig duuklen 
Verfärbung der Komedonen-Pusteln, endlich aus der Lokalisation dieser 
ergibt. 

Auch nach Teer und dessen Derivaten gibt es viele Grade der 
Entzündung und verschiedenartige Formen von Ausschlägen* bei denen 
gewiß auch die Hautdisposition eine Rolle spielt. Chirurgen von Namen 
wie Volk mann, Schuchhardt und andere haben ja schon vor mehr 
als 30 Jahren auf diese Berufsdermatosen hingewiesen. 

Die vielen Atherome scheinen mir keine Zufälligkeit zu bilden. 
Seborrhoe und multiple Atherome wurden schon vor vielen Jahren 
neben Komedonen und Pusteln bei Berufsdermatosen der Braunkohlen-, 
Teer- und Paraffinarbeiter beschrieben. 

Ich habe jedoch unter zahlreichen Fällen von Paraffinkrätze wohl 
Komedonen, aber kaum jemals Atherome gesehen. Vielleicht, daß die 
chemische Reizung der Asphaltindustrie eine andere ist als beim Roh¬ 
paraffin. In histologischer Beziehung ist mir bei den follikulären Ektasien 


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der Wiener dermatologischen Gesellschaft. 


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die stets vorhandene Epithelhyperplasie aufgefallen, wie 
wenn der Reiz einer Noxe epithelisierend wirken würde, 
im Sinne der jüngst auch von Schmincke und Wacker gegebenen 
Tatsachen. 

Nobl bemerkt, daß die Hautveränderungen im Bereiche des 
Rückens wohl ausschließlich den Folgeveränderungen einer exzessiven Acne 
vulgaris zuzurechnen sind. Die von Herrn Ullmann geltend gemachte 
Eigenheit der Paraffinakne, zu einer Epithelisierung der vereiterten 
Follikel zu führen, kann wohl kaum auf die narbenähulich deprimierten 
aggregierten Herde dieses Falles bezogen werden. Hier handelt es Bich 
um das zur Genüge geläufige Bild der Druckatrophio im Bereiche 
von Talgdrüsenausführuugsgängen, die unter der Kompression eingedickter 
Komedonenmassen nach vorangegangener mächtiger Extasie zum Schwunde 
gelangen. 

Oppenheim. Der von B alb an aus meinem Ambulatorium vor¬ 
gestellte Fall, den ich mir nochmals zu demonstrieren erlaube, zeigt im 
Gesichte das typische Bild der Pech- oder Teerhaut, wie es vielfach 
bei Arbeitern, die in Teer- oder Asphaltfabriken beschäftigt sind und den 
Teerdämpfen ausgesetzt sind, beobachtet wurde. Am Rücken, an der 
Brust, an den Oberarmen hat der Kranke eine intensive Komedonenakne, 
die aber durch die Einwirkung des Teeres bedeutend verschlechtert 
wurde, wie dies Patient, der sogar angibt, vor seiner Beschäftigung in 
der Asphaltfabrik überhaupt keine Hautaffektion gehabt zu haben,$ selbst 
zugibt. Wir kennen genau diese eigentümliche, von Narben, Komedonen 
und Follikulitiden besetzte, bräunlichgelbe, pergamentartige Haut, wie sie 
Patient am Gesichte und am Halse aufweist. 

Oppenheim demonstriert einen 48jährigen Hilfsarbeiter 
mit mnltipler periostaler und ostaler Gummen¬ 
bildung, die sich auch auf mehrere Lymphdrüsen 
erstreckt. Multiple gummöse Lymphome gehören za den 
großen Seltenheiten. In dem yorgestellten Falle zeigen sich 
über dem Sternum vier verschieden große (walnuß- bis hühner¬ 
eigroße) Tumoren, die dem Knochen unverschieblich aufsitzen, 
deren Grenzen nicht scharf fühlbar sind, von derber Konsistenz, 
von denen einer fluktuiert und Rötung der bedeckenden Haut 
zeigt. Das distale Ende der rechten Vorderarmknochen, so¬ 
wie Unterschenkelknocben sind sehr stark aufgetrieben, von 
glatter, harter Oberfläche. Die rechte präaurikulare Drüse, 
die beiden Kubitaldrüsen sind in bis walnußgroße, derbe 
Tumoren umgewandelt. In inguine rechts findet sich ein über 
faustgroßer, grobhöckeriger Tumor, der an seinem unteren 
Pole ein kronengroßes, scharf- und steilrandiges Geschwür 
trägt, das eine vertiefte, speckig belegte, glatte Basis zeigt, 
Es ist hier, wie schon von anderen beobachtet wurde, zur Ent¬ 
wicklung von Hautgammen über gummösen Lymphomen 
gekommen. Der Kranke akquirierte vor 23 Jahren Lues und 
machte nur eine Schmierkur durch; seine Frau abortierte 
mehreremale. 

Grönfeid erinnert an einen ganz ähnlichen Fall der Abteilung 
Nobl, den er ln dieser Gesellschaft zweimal demonstriert hatte. Bei 
den Patienten bestand eine Mischinfektion mit Tuberkulose, ein Ver¬ 
areh. f. 8 ypb. Bd. CXII. 9 


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daeht, der auch in dem heute vorgeitellten Falle einige Berechtigung 
verdient. 

Scherber demonstriert aus dem Ambulatorium im Wil- 
belminenspital eine 41jährige Frau, die seit einem halben Jahr 
in Beobachtung steht und bei der die jetzige Hauterkrankung 
die rechte obere Extremität einnimmt. Man sieht die Haut 
des Oberarms von der Mitte des Deltoideus insoferne ver¬ 
ändert, als dieselbe lividrot verfärbt erscheint, wobei an ein¬ 
zelnen Stellen eine mehr ziegelrote Verfärbung vorherrscht; 
noch stärker ausgesprochen ist die lividrote Verfärbung im 
Bereiche des Unterarms und besonders der Hand, wobei jedoch 
auch hier an einzelnen Stellen eine hellere, entzündliche 
Färbung zu konstatieren ist. Die so verfärbte Haut erscheint 
in ihrer ganzen Ausdehnung leicht verdünnt, ohne daß es 
schon zu auffälliger Atrophie, wie Fältelung des Epithels 
gekommen ist. Auffällig ist nun weiters bei dem Falle, daß 
im ganzen Bereiche der so verfärbten Extremität linsen- 
bis bobnengroße, ovale oder rundliche, weißgelbliche, beim 
Befühlen deutlich derbe, sklerodermatische Herde sichtbar 
sind, die nach dem zarten, doch deutlich sichtbaren 
peripheren Gefäßsaum am besten als Morpheaberde zu bezeich¬ 
nen sind, von denen einzelne als Zeichen der Atrophie schon 
eine Fältelung des Epithels erkennen lassen, während am 
Handrücken durch Zusammentreten der Herde ein gestricktes 
Netzwerk entsteht. Unterhalb des Ellbogengelenkes kann man 
über der Ulna, aber nicht mit dem Perioste zusammenhängend, 
sondern der tieferen Kutis und Subkutis angehörend, ein 
derbes knotenförmiges Infiltrat konstatieren, wie solche von 
den Autoren bei Hautatrophie schon beschrieben wurden. Kälte 
und Wärme wie deren Nachempfindung sind auf der kranken 
Seite schwächer, während Tast- und Schmerzempfindung auf 
der erkrankten Seite viel stärker empfunden werden wie auf 
der gesunden. Im übrigen ist im Nervenbefund nichts Ab¬ 
normes zu konstatieren. Besonders hervorzuheben ist aber bei 
diesem Falle von Dermatitis atrophicans maculosa, 
daß die Erkrankung mit nervösen Symptomen, mit heftigen 
von der Schultergegend über die ganze obere Extremität aus- 
strahlenden Schmerzen begonnen bat, daß eben wegen dieser 
Symptome die Kranke den Arzt aufgesucht hat und daß der 
Beginn der Erkrankung mit diesen neuritisähnlichen Beschwer¬ 
den den Gedanken nahelegt, daß der ganze atrophisierende 
Prozeß vielleicht nervösen Ursprungs ist. 

Riehl. Der vorgestellte Fall ist als solcher von Interesse, 
weil er wieder eine jener Formen zeigt, welche als Übergangsbilder 
zwischen Sklerodermie nnd Atrophia cntis idiopatbica aufgefaßt werden 
können. Die Fraee ist schon wiederholt hier besprochen worden and 
harrt noch ihrer Entscheidung. Von besonderem Interesse ist die dezi- 


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der Wiener dermatologischen Gesellschaft. 


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dierte anamnestische Angabe, daß dem Auftreten der Lokalerscheinungen 
heftige neuralgische Schmerzen vorausgegangen sind. Ich glaube, daß 
diesem Momente — begrenzte Lokalisation und subjektive Erscheinungen 
seitens des Nervensystem — in Zukunft die Aufmerksamkeit in erhöhtem 
Maße zu gewendet werden muß. 

Scherber erinnert an den von ihm vor mehreren Jahren hier 
vorgestellten ersten Fall dieser Art, wo neben ausgesprochener diffuser 
Atrophie am Unterschenkel solche sklerodermatiscne Herde in größter 
Ausdehnung zu konstatieren waren, bei welchem Falle neben nervösen 
Beschwerden auch ein Trauma, nämlich besondere berufliohe Anstrengung 
des erkrankten Fußes (der Patient war Motorfährer und trat mit dem 
erkrankten Fuße die Glocke) in Betracht kamen. 

Sebramek demonstriert aus der Klinik Riehl einen 
12jährigen Knaben ans Galizien, der an einem ausgedehn¬ 
ten Favus des Kopfes leidet. Derselbe ist durch große, 
schwefelgelbe Skutula, narbige Atrophie charakterisiert Im 
Gesichte, namentlich an der Wangengegend, am Nacken, aber 
auch am Stamm finden sich zahlreiche, disseminiert, aber 
gedrängt stehende, kreisrunde bis linsengroße Flecke und 
Fleckchen. Dieselben sind hellrot gefärbt und zeigen an ihrer 
Oberfläche vielfach feinlamellöse Abschuppung. An andern ist 
aber ein typisches Skutulum wohl zu erkennen. Es handelt 
sich demnach um den seltenen Fall eines generalisierten 
Körperfavus. Die kulturelle Untersuchung ergab als Ursache 
das Achorion Schönleinii. In der Literatur findet sich 
für den Körperfavus sonst als häufigster Erreger das Achorion 
Quinkeanum — ein Favus, der von den Mäusen herstammt. In 
neuester Zeit hat Bloch eine neue Favusart, das Achorion 
violaceum, beschrieben, das gleichfalls Herde auf der Haut er¬ 
zeugen kann. Dieselbe stammt gleichfalls von Mäusen her. Her¬ 
vorzuheben ist es noch, daß der Kranke imbezill ist. Die Be¬ 
obachtungen über disseminierten Favus, die bisher vorliegen, 
beweisen, daß schwachsinnige oder körperlich heruntergekommene 
Menschen fast ausschließlich diese Form der Erkrankung zeigen. 

2. Einen 5 ljährigen Patienten, der an der Stirne im Be¬ 
reiche derStirnhaargrenze zahlreiche dichtnebeneinanderstehende 
linsengroße Effloreszenzen aufweist. Dieselben zeigen im 
Zentrum eine festhaftende, gelblich- oder auch bräunlich¬ 
verfärbte, festhaftende Krusteneinlagerung. Um dieselbe 
findet sich ein schmaler roter Entzündungshals. Andere zeigen 
an Stelle der Kruste eine seichte, gedellte, rundliche Narbe. 
In gleicher Weise befallen sind die seitlichen Wangemjartien, 
die Nasengegend und die Region des Schnurrbartes. Es han¬ 
delt sich demnach um eine Acne varioliformis mit ausgedehnter 
Lokalisation. 

Kren demonstriert aus der Klinik Riehl einen 40jähr. 
Patienten mit einer Affektion, die vor 2 Jahren an den Lippen 
begonnen hatte. Der Pat. steht seit 23. Aug. a. c. in Behand- 

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lung der Klinik. Damals bestand eine diffuse Schwellung beider 
Lippen infolge eines derben Infiltrates, das auch auf die beiden 
Wangen Übergriffen batte und sich ziemlich scharf gegen die 
normale Haut abgrenzte. Es war ein tiefgreifendes, die ganze 
Kutis und Subkutis durchsetzendes lupusähnliches Infiltrat, das 
aber durch ganz oberflächlich liegende, kleingummöse, ca. 
erbsengroße, fluktuierende Knötchen kompliziert schien. Diese 
kleinen Gummen waren hellrot und traten besonders in der 
nächsten Umgebung des Infiltratberdes ähnlich einer Lymphan- 
gitis tuberculosa auf; sie brachen auch zentral durch, ent¬ 
leerten einen dünnflüssigen Eiter, fielen wieder zusammen und 
heilten unter gestrickter Narbe aus. Solche Gummiknoten er¬ 
streckten sich während des Spitalsaufenthaltes bis in die 
innere Augenwinkel- und Glabellagegend nach aufwärts; wo 
sie schwanden, trat eine narbige Induration an ihre Stelle, so 
daß jetzt die ganze periorale Gegend derb fibrös sich antastet 
(die Schnurrbarthaare sind sehr spärlich geworden) und nur an 
den Randpartien dieser Infiltration noch wenige kleingummöse, 
z. T. fluktuierende Infiltrate sich vorfinden. Die regionären 
Drüsen sind leicht geschwollen. 

Der weiche Gaumen zeigt in lebhafter Rötung kleinbohnen¬ 
große, disseminierte, deutlich nierenförmige, scbarfrandige Ge¬ 
schwüre ohne Knötchenwall. 

Zur Diagnoseestellung müßte trotz absolut negativer Anam¬ 
nese die seltene Form eines kleingummösen Syphilids vor allem 
berücksichtigt werden. Weiters war aber noch an Sporotrichose, 
Blastomykose, Lupus vulgaris zu denken. Die Impfungen auf 
Maltoseagar blieben 6tets erfolglos. Spirochaeten wurden nie¬ 
mals gefunden. Die Wassermann -Reaktion war allerdings 
komplett positiv. Exzisionen zeigten chronische Infiltrationsnester 
mehr weniger Bcharfer Abgrenzung mit enormer Ansammlung 
von Riesenzellen. Die Blutgefäße zeigen keine Veränderungen. 

Die Diagnose war somit mit Sicherheit nicht zu stellen, 
obwohl nach dem klinischen Bilde, der W. S. R. die Diagnose 
der Lues an Wahrscheinlichkeit obenan steht. Wir behan¬ 
delten den Pat. mit Salvarsan und kombiniert mit Hg-Inunk- 
tionen und Dec. Zittmanni. Das Krankheitsbild ging anfangs 
prompt zurück, jetzt bleibt es jedoch stationär und besonders 
die Schleimhaut zeigt keine Tendenz zur Heilung. 

U11 m a n n. Im Jahre 1891 habe ich auch einen Fall von Tumoren 
in der Nase und Knotenbildun? an den Händen zweifellos luetischen Ur¬ 
sprungs (Ausschluß von Tuberkulose durch Klinik und histolog. Befund) 
vorgestellt, der sich histologisch durch das Vorkommen zahlreicher Riesen¬ 
zellen auszeichnete. Damals bildete das Vorkommen von Riesensellen in 
luetischen Infiltraten noch einen seltenen Befund. Die Therapie bestätigte 
die Diagnose. 


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Soherber hält den vorgestellten Fall für gummöse Syphilis 
uDd bemerkt, daß die angewandte Kur eben noch nicht genügend ist 
nnd die spezifische Behandlung fortgesetzt werden soll. 8 . möchte bei 
dieser Gelegenheit an einen im klinisohen Bild wie noch Anamnese nnd 
Blutuntersuchung sicheren Fall von Syphilis erinnern, der dieselben 
Schleimbautveränderungen darbot, wie der vorgestellte Fall und der sich 
gegen Hg-Therapie auch recht refraktär verhielt, Bei diesem Falle 
brachte eine Tuberkulininjektion Heilung. 


Sitzung am 22. November 1911. 

Vorsitz: Rusch. Schriftführer: Mucha jun. 

1. Nobl demonstriert die atypische Erscheinungs¬ 
weise eines luetischen Exanthems, dessen modifiziertes Aus¬ 
sehen mit vorangegangenen Injektionen von Diphtherie¬ 
serum in Zusammenhang zu bringen wäre. Die 35jährige 
Kranke erhielt nach vorangegangener Drüsenschwellung am 
Halse und einer als Diphtherie angesprochenen Läsion des 
weichen Gaumene, am 26. Sept. d. J. am r. Oberschenkel, 
nach 4 Tagen an der L Seite eine zweite Seruminjektion. Das 
heute sichtbare Exanthem soll im Anschluß unter Fieber¬ 
erscheinungen eingesetzt haben. Die Stirne und Wangen übersät 
ein großfleckiges Erythem, dessen Elemente keine Infiltration 
aufweisen. An den Streckflächen der Arme und Beine, sowie an der 
vorderen Rumpfbälfte ist ein aus kronenstückgroßen, lividroten 
Flecken zusammengesetztes Exanthem auffällig. An der Streck¬ 
seite der Vorderarme hat die Konfluenz ähnlicher Veränderungen 
zu einer gleichmäßigen düsterroten Verfärbung der Decke 
geführt. Die Gaumenbögen diffus infiltriert, stellenweise von 
elevierten spirochaetenreichen Papeln besetzt. Es unter¬ 
liegt wohl keinem Zweifel, daß die spezifische Initialerkrankung 
der Tonsillen und Gaumenbögen als Diphtherie angesprochen 
wurde und daß die Injektionen die Verschiebung im Aussehen 
und der Anordnung des spezifischen Exanthems provoziert haben. 
Ob ein Serumexanthem für den Standort der Eruption und 
ihren erythematösen Charakter bestimmend war, oder aber die 
Serumwirkung an sich den Syphilisausbruch umstimmte, ist nicht 
zu entscheiden. 

2. In einem weiteren, eine 46jährige im Klimakterium 
stehende Frau betreffenden Fall, sieht man die typischen Teil¬ 
erscheinungen der Dermatitis herpetiformis Duhring. 
Mit ausgebreiteten Erythemschüben alternieren zirzinäre 
Gruppen und annuläre Bestände hirse- bis hanfkorngroßer 


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Bläschen, die in rasch aufeinander folgenden Herden auf ery- 
thematösem Grunde aufschießen. Diese Attacke ähnelt in 
beschränkteren Grenzen dem Erstausbruch, der im Frühsommer 
nach 5monatlicher Menopause in stürmischer Weine in Er¬ 
scheinung trat und mit dicht gestellten Plaques an der ganzen 
Körperoberfläche, Gesicht, Lippen, Handteller und Fußsohlen 
inbegriffen, einherging. In der Annahme einer toxischen Aus¬ 
fallserscheinung ovarialen Ursprungs wurde eine Ovaraden- 
behandlung (Tabletten Kn oll) eingeleitet. Nach 2 Monaten 
neuerliches Auftreten der Menses und Abtrocknung des Exan¬ 
thems. Obwohl nun seither keine Störungen bestehen, trat vor 
6 Wochen ein zweiter Blasenschub auf, dessen bis nußgroße 
Effloreszenzen dem Krankheitsbilde das Aussehen eines 
Pemphigus verliehen. Dauer des Schubes 5 Wochen. Die 
neuerlichen pruriginösen Erscheinungen setzten vor wenigen 
Tagen ein und haben wieder den Charakter der herpetiformen 
Dermatitis. N. fragt, ob Lipschütz, der den Blaseninhalt 
auch dieser Kranken am Ende des zweiten Ausbruches zu 
untersuchen Gelegenheit fand, seine Befunde für die Differen¬ 
zierung des Pemphigus gegenüber der Dermatitis herpetiformis 
heranziehen kann. 

Lipschütz. hatte durch das liebenswürdige Entgegenkommen 
des Herrn Dozenten No bl Gelegenheit, einige Blasen des vorgestellten 
Falles zu untersuchen und konnte dabei denselben mikroskopischen 
Befund wie bei gewöhnlichen Pemphigusfallen erheben. 

Sprinzels demonstriert aus der Abt. N o b 1: 

1. Einen Pat., der an der Glans und innerem Präputialblatt 
sechs typische, gleich entwickelte Sklerosen zeigt, als Ausdruck 
einer Simultaninfektion. 

2. Einen Mann, der an beiden Handrücken eine von zahl¬ 
reichen feinen Gefäßstämmchen durchzogene Haut zeigt, was auf 
eine vor 3 Jahren stattgehabte Behandlung mit Röntgenstrahlen 
zurückzuführen ist. Die Warzen, derentwegen die Bestrahlung 
erfolgte, reagierten nicht und die Narben, die zu sehen sind, 
stammen von der Verätzung mit HNO s , vom Pat. selbst durch¬ 
geführt. 

No bl. Die meisten der zur Beobachtung gelangenden Röntgen- 
sch&den der demonstrierten Art stammen aus jener Zeit der hastigen 
Polypragmasie, in der das in seinen Wirkungsäußerungen kaum er¬ 
schlossene Verfahren in einem unberechtigt erweiterten therapeutischen 
Indikationskreis verwertet wurde. Das charakteristische Bild der hoch¬ 
gradig entstellenden Röntgenatrophie mit der dazu gehörigen Pigment¬ 
stauung und mächtigen Gefäßektasie ist ein um so bedauerlicher Effekt, 
wenn man bedenkt, daß meist kosmetische Gründe den Anlaß znr 
Bestrahlung gaben. Dazu kommt aber noch die bedeutend tiefere 
Schädigung im Sinne der atypischen Epithelprolife¬ 
ration und Neubildung. Alle diese Verhältnisse hat Riehl 
bereits zu einer Zeit warnend betont, in der das kurative Vermögen der 
X-Strahlen allzu optimistisch taxiert und die gegenteiligen Anschauungen 


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aofs heftigste angegriffen wurden. Die Folge hat gelehrt, daß die 
Röntgenkarzinome keineswegs zn den Seltenheiten zählen und die 
Zahl einschlägiger Beobachtungen in stetem Anwachsen hegriffen ist. 
Die hier vorgewiesene Moulage zeigt ein Epitheliom am Kinn einer 
40jähr. Patientin, die vor 9 Jahren einer aepilatorischen Bestrahlung 
unterzogen wurde und erst 2 Jahre später die hier sichtbare, von den 
Wangen bis an die obere Brusthälfte reichende atrophisierende Dermatitis 
bekam. Das Epitheliom war erst viel später in der atrophischen Kinn¬ 
gegend, als an einen ganz ungewöhnlichen Standort, hinzugekommen. 
In einem zweiten, eine 40jähr- Krau betreffenden Fall hat die kosmetische 
Epilation eine tiefreichende Atrophie des gleichen Hautgebietes bei 

g leichzeitiger Bleichung des Lippenrotes nach sich gezogen. Seit 5 
[ouaten ist am Saum der Oberlippe ein hellerstuckgroßes, nässendes, 
derbes Infiltrat zu verfolgen, das alle Charaktere des Basalzellenkrebses 
aufweist und vor wenigen Tagen operativ entfernt wurde. Norman 
Walker berichtet in der Festschrift Unna über 20 Röntgenkarzinome 
eigener Beobachtung (10 F. von einem Chirurgen zugewiesen), die aller¬ 
dings nur zum Teil der Bestrahlung allein zur Last gelegt werden können, 
da es sich in manchen der Fälle um narbige Residualformen des Lupus 
handelte, die an und für sich malignen Neubildungen einen günstigen 
Boden abgeben. 

Oppenheim- 1. Gin Fall von ausgebreitetem maku¬ 
lösen ersten syphilitischen Exanthem mit gleich¬ 
zeitig vorhandener Psoriasis vulgaris guttata 
and nnmm ularis behandelt mit Salvarsan. Vor 5 
Tagen bekam Patient 0*2 Salvarsan intramuskulär. Am nächsten 
Tag deutliche Jarisch-Herxheimersehe Reaktion, die 
auch die PsoriasisefSoreszenzen betraf, die röter, erhabener 
und schuppender wurden. Jetzt Abheilung sowohl der luetischen 
als auch der psoriatischen Affektion. Es besteht also kein 
Zweifel über die Angaben in der Literatur, daß Psoriasis vul¬ 
garis durch Salvarsan beeinflußt werden kann. 

2. Der vorgestellte Patient akquirierte im November 1910 
einen Primäraffekt und wnrde mit 20 Hg sal.-Injektionen 
präventiv behandelt. Wegen Papulae mucosae oris erhielt er 
in meinem Ambulatorinm 0*6 Salvarsan intramuskulär, neutrale 
Suspension, am 24. August. Die Papeln schwanden. Am 26. 
Oktober, also zwei Monate später, begannen beim Patienten 
heftige Schwindelanfalle, die drei Tage anbielten und dann 
aufhörten. Am 13. November suchte Patient wieder meine 
Ambulanz auf mit der Klage, daß er im Stehen und beim 
Gehen heftigen horizontalen Drehschwindel habe, der beim Liegen 
verschwinde. Sie bemerken jetzt an dem Patienten, dessen 
Zustand sich seit der Aufnahme auf die Klinik Prof. Finger 
gebessert hat, ein eigentümliches Zittern und ein horizontales 
kurzes Schütteln des Kopfes, das beim Gehen stärker wird. 
Dabei besteht heftiges Schwindelgefühl. Früher hatte Patient 
auch horizontalen Nystagmus. Die genaue Untersuchung der 
Augen, Ohren and des Nervensystems hat negativen Befund 


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ergeben. Es wäre za erwägen, ob dieser eigentümliche Zu¬ 
stand nicht mit dem Salvarsan in Verbindung zu bringen wäre. 

Lipschütz demonstriert aus der Abteilung Busch: 

1. Einen 20jährigen Mann, der im Bereiche der behaarten 
Kopfhaut, ferner am Hals und Nacken, am Stamm und auf den 
Extremitäten mehrere Hundert zerstreut angeordnete, ver¬ 
schieden große Tumoren aufweist, die in der Haut sitzen und 
mit ihr verschieblich sind. Die Konsistenz ist weich, elastisch, 
auf seitlichen Druck oder nach Anschneiden der Tumoren ent¬ 
leeren sich wurmartig aussehende, grauweiße, schmierige, 
fettige Massen. Es handelt sich also um Atherome, die in 
selten großer Zahl fast auf der ganzen Hautdecke generalisiert 
sind. Bemerkenswert ist ferner das Vorhandensein der Atherome 
seit frühester Jugend und ihr familiäres Auftreten (beim Vater 
und bei einer Tante des Patienten). Für die Genese der 
Atherome läßt sich der vorgestellte Fall, bloß auf Grund der 
klinischen Merkmale, nicht verwerten. Das Vorhandensein 
zahlreicher Komedonen könnte für die Chiarische Ansicht 
angeführt werden (Retentionszysten), während das familiäre 
Auftreten und ihre Ausbildung in frühester Jugend, sowie ihre 
Generalisierung vielleicht der Auffassung der Atherome als 
Epidermoide das Wort reden würden. 

2. Einen typisch ausgebildeten Lichen syphiliticus 
bei einem 3jährigen Mädchen. 

Müller stellt aus Fingers Klinik vor: 

1. Frau mit Psorospermosis Darier: Zahlreiche 
stecknadelkopfgroße, seborrhoische, ziemlich derbe, isolierte 
Knötchen in der Sternalgegend, spärlicher an Brust, Bauch 
und Rücken, sowie in den Gelenksbeugen der Extremitäten und 
im Gesicht, in der Gegend unter dem Ohr. Kopfhaut frei. 
Die Nägel zeigen weiße Längsstreifen und unregelmäßig zer¬ 
rissene Kanten. 

Typischer histologischer Befund: Lymphozytäre Infiltra¬ 
tion um die Gefäße, Verbreiterung und Vertiefung der Papillen. 
Als auffallendstes Symptom Hyperkeratose bei eigentümlicher 
Zelldegeneration des Epithels. Die Hornmassen senken sich 
stellenweise tief ins Epithel ein und enthalten zahlreiche teils 
kernhaltige, teils kernlose, homogen gefärbte Zellen. Der der 
Spitze dieser Einsenkung entsprechende Epithelanteil zeigt 
weitgehendste Degenerationserscheinungen mit Bildung typischer 
Psorospermien. 

No bl. Ich glaube mich zu erinnern, daß die Kranke etwa vor 
einem Jahre an der dermatologischen Abteilung der Poliklinik sich 
präsentierte. Damals war der Ausbruch in viel mäßigeren Grenzen 
gehalten, spärliche Knötchenreihen am Nacken, den Achselfalten und in 
Taillenhöhe, keine Efßoreszenzen im Bereiche des Gesichtes. Abgesehen 
von den spontanen Schwankungen der Verhornungsanomalien, scheint hier 


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sicherlich auch für die rege Proliferation nnd die massige Entwicklung 
der Erscheinungen die Gravidität mitbestimmend zu sein. 

2. Mann mit Bromoderma: 

Teils aknefönnige Effloreszeuzen, teils tumorartige, mit 
Krusten bedeckte, durch Konfluenz entstandene Gebilde. Nach 
Abhebung der Krusten zeigen diese Tumoren matsche, waben¬ 
ähnliche Oberflächen. Über einen Plaque ist das Epithel blasen- 
formig abgehoben. Der Pat., der an Epilepsie leidet, nimmt 
seit Jahren reichlich bromhältige Präparate. 

Königstein demonstriert einen Fall von Morbus Reck¬ 
linghausen. 

Ernest Spitzer hält den angekündigten Vortrag über 
abortive Behandlung der Gonorrhoe. Ausgehend 
von der bisherigen langen Krankheitsdauer der Gonorrhoe, die 
er bei typischem, günstigem und unkompliziertem Verlaufe 
durchschnittlich mit 2*/ a Monaten berechnet, macht er für die 
zeitlichen Schwankungen im Heilungsverlaufe die verschiedene 
Virulenz der Gonokokken, die Empfänglichkeit des Patienten, 
die pathologischen Verhältnisse der Urethralschleimhaut, das 
individuelle Verhalten des Patienten und den Umstand, ob 
Erstlingsgonorrhoe oder wiederholte Erkrankung vorliegt, ver¬ 
antwortlich. Unter Anerkennung der schmerzstillenden und 
sekretionsbescbränkenden Wirkung der Balsamica hält er den 
Gebrauch derselben in zweifacher Weise für schädlich. Erstens 
beobachten wir im Anschlüsse an die Santal-Therapie häufig 
Nierenkoliken, die veranlassend für spätere Nierenerkrankungen 
sein können und zweitens läßt die leider noch heute ver¬ 
breitete Ansicht, durch interne Medikamente den Tripper heilen 
zu können, oder die Methode, schematisch beim Beginne einer 
jeden Gonorrhoe nur Balsamika zu verordnen, gerade die kost¬ 
barste Zeit in der ganzen Tripperbehandlung, die ersten Tage, 
nutzlos verstreichen, um dann erst, wenn die Infektion über 
die ganze vordere Harnröhre ausgebreitet ist, mit der Lokal¬ 
behandlung einzusetzen. Er verweist ferner auf die häufige und 
hartnäckige Miterkrankung des Rektums bei der Frau und setzt 
sich auch für die lokale Frühbehandlung der weiblichen Gonor¬ 
rhoe ein. 

Nach Besprechung der Präve nti vbehandlung wendet 
ersieh der Abortivbehandlung in ihren verschiedenen 
Formen zu und fügt den fast übereinstimmend günstigen Er¬ 
fahrungen darüber die seinigen hinzu. Nicht die Wahl eines 
speziellen Antiseptikums, nicht die Art der Applikation, sondern 
der frühzeitige Beginn der Behandlung beinhalte den Erfolg, 
wobei nach 12—24 Stunden die Gonokokken geschwunden sein 
und die Gonorrhoe nach 1—2 Wochen völlig ausgeheilt sein 
kann. Vortragender verwirft den Gebrauch besonders hoch 


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konzentrierter Lösungen, die endoskopische Behandlung und 
die Spülung der Blase zu abortiven Zwecken. Er verwendet 
mit gutem Erfolge Protargol 5°/ 0 , Ichthargan 7a % und Argent. 
nitr. l / 4 — 7 *%* letzteres unter Beifügung von Alypinum nitri- 
cum, wiederholt diese Einspritzungen 6—12—24 Stunden je 
nach Reizung und Schmerzhaftigkeit, nach steter vorheriger 
mikroskopischer Sekretuntersuchung bis zum 5. Tage in ab¬ 
geschwächter Form und setzt dann eine Pause. In wenigen 
Tagen klingt dann der Reizungskatarrh ab. Bei Mißlingen der 
Abortivbehandlung wird die gewöhnliche Therapie fortgesetzt, 
ohne daß Patient eine Störung oder Verlängerung in seinem 
Heilungsverlaufe erleidet. 

Frühäuf. Im ersten Stadium der Gonorrhoe, wo bloß ein leich¬ 
tes Brennen in der Harnröhre zu verspüren ist, nur mäßiges, mehr 
schleimiges Sekret aus der Urethra ausdrückbar ist, welches entweder 
noch gar keine Gonokokken, oder doch nur in geringer Menge enthält, 
da dürfte wohl die vom Vortragenden angegebene Frühbehandlung 
durchführbar sein. In diesem Zustande kommen aber die wenigsten 
Patienten, meist zeigen sie sich erst dem Arzte, wenn bereits heftigere 
Entzündungserscheinungen der Urethralschleimhaut zu konstatieren sind, 
reichlicher, rahmiger, manchmal blutig tingierter Eiter dem geröteten 
Orifizium entquillt, und heftige Schmerzen beim Urinieren angegeben 
werden. Hier 6% und viel höher prozentige Instillationen mit irgend 
welchen Silberpräparaten in die Urethra zu machen, wäre dringendst 
abzuraten. Wesentliche Steigerung der Schmerzen, anhaltende Blutungen, 
quälende Erektionen nnd Komplikationen mit lange verzögerter Heilung 
dürfte in der weitaus größten Zahl der Fälle das Resultat sein. Bereits 
vor zwanzig Jahren konnte Redner unter Pick in Prag Versuche einer 
energischen Frühbehandlung der Gonorrhoe mit hochprozentigen Lösungen 
machen. Die Ergebnisse waren die oben angeführten. Wegen Steigerung 
der subjektiven Symptome, Komplikationen und wesentlich protestierter 
Heilungsdauer mußte davon abgesehen werden. 

Grosz steht diesbezüglich auf demselben Standpunkte wie Vor¬ 
redner. Im sog. Stadium mucosum ist die Abortivbehandlung manchmal von 
gutem Erfolge, nur sehr ängstliche, sich sorgfältig beobachtende Patienten 
kommen in diesem Stadium zum Arzte. Bestehen heftige Entzündunge¬ 
erscheinungen, so verbietet sich die Anwendung stärker reizender, die 
Entzündung steigernder Einspritzungen wohl von selbst. G. macht in 
diesem Stadium von den balsamischen Mitteln ausgiebigen Gebrauch, 
verweist besonders auf das Arrheol, das sehr gut vertragen wird. Die 
wertvolle Sch indlersehe Atropinbehandlung hat der Vortragende stief¬ 
mütterlich abgetan. Grosz gibt statt der Hohlsuppositorien Atropin in 
Pillen (0‘01 auf 20 Pillen, 2 Pillen täglich). 

Was die Behandlung mit Pyozyanase belangt, verweist Grosz auf 
seine mit Kraus angestellten Untersuchungen (1898), welche eine Beein¬ 
flussung der Gonokokkenkultur durch Pyozyaneus (Toxin und abgetötete 
Kulturen) erwiesen; die gonorrhoische Erkrankung beim Menschen ließ 
sich durch Pyozyaneuskulturen in keiner Weise beeinflussen. 

Grünfeld wendet sich gegen den Vergleich zwischen der Früh¬ 
behandlung der Gonorrhoe und der Abortivbehandlung der Syphilis, den 
er wegen der gänzlich verschiedenen Indikationsstellung usw. nicht für 
zulässig hält. 

Scherber wendet sich ebenfalls gegen den Versuch, Vergleiche 
zwischen der Frühbehandlung der Syphilis und der Gonorrhoe anstellen 


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au wollen und betont, daß das, was der Vortragende als neu empfiehlt, 
allen geläufig sei, indem wir schon seit Jahren fast alle Fälle akuter 
Gonorrhoe einer möglichst gründlichen und möglichst frühzeitigen 
Lokaltherapie unterziehen, dabei aber nach den gewonnenen Erfahrungen 
die milderen Methoden wie Argonin oder Protargol in 1—Sprozentiger 
Lösung, vorsichtige Waschungen der Anterior mit Kalium hypermanganikum- 
lötungen den Vorzug gegenüber den vom Vortragenden erwähnten 
konzentrierteren Lösungen geben müssen. In recht kurzer Zeit zumeist 
verschwindet nach der von uns gepflegten Methode Sekret und Gono¬ 
kokken, der Urin klärt sich, aber da ist der Prozeß nur in ganz wenigen 
Fällen ausgeheilt, es kommt die Rezidive und die Behandlung muß fort¬ 
gesetzt werden. 

Lipschütz. Angeregt durch die Versuche von Kraus und 
Grosz, sowie durch einen Vortrag Escherichs über die Beeinflussung 
von Meningokokken durch Pyozyanase, habe ich vor mehr als 3 Jahren 
mit dieser Substanz therapeutische Versuche bei Gonorrhoe vorgenommen, 
batte aber nur negative Ergebnisse zu verzeichnen. Auch mit stark ver¬ 
dünnten Antiforminlösungen gelang es mir nicht, zu befriedigenden 
Resultaten in der Gonorrhoebehandlung zu gelangen. 

Mucha fragt an, auf welche Untersuchungen der Vortragende 
•eine Behauptung stütze, daß 100% &n Genitalgonorrhoe leidender Frauen 
auch an Rektalgonorrhoe erkrankt sind. 

Spitzer: Zu den vorgebrachten Einwürfen möchte ich kurz 
ftusammenfassend nur erwähnen, daß ich mich mit den meisten An¬ 
sichten meiner Vorredner nicht im Gegensätze fühle. Ich war mir 
bewußt, Ihnen keine neue Methode der Gonorrhoebehandlung zu 
empfehlen, hatte aber die Absicht, Ihre Aufmerksamkeit auf die Früh¬ 
behandlung zu lenken. Ermutigt durch die recht befriedigenden Resul¬ 
tate, die ich gleich den vielen zitierten Autoren mit der Abortivbehand¬ 
lung erreichte, war es mein Bestreben, auch Ihnen zu empfehlen, die 
Gonorrhoe so früh wie nur möglich in Behandlung zu nehmen. Ich habe 
ausdrücklich erwähnt, daß die bisherige Behandlung der Gonorrhoe lange 
Zeit erfordert, wenn nämlich der Pat. erst zu spät, d. i. im stark ent¬ 
zündlichen Stadium in unsere Behandlung tritt. 

Für das Redaktionskomitee: 

Privatdozent Dr. Groß 


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Verhandlungen der Royal Society of Medicine. 

Dermatologische Abteilung. 


Sitzung Tom 19. Oktober 1911. 

Adamson, H. G. demonstriert einen Fall von Onychia 
sicca syphilitica verbunden mit totaler Alopezie 
(Alopecia areata-Typus,'. Die Haarerkrankung hatte vor 
15 Jahren mit einzelnen kahlen Herden begonnen; seit 13 Jahren 
besteht völlige Kahlheit; die Nägel sind seit 6 Monaten erkrankt; 
sie sind jetzt verdickt, opak, rauh, gefurcht, durch dicke 
Wucherungen von ihrer Unterfläche abgehoben; Finger- und 
Fußnägel sind in toto in gleicher Weise befallen. Die Patientin 
hat im Alter von 20 Jahren alle Zähne verloren. Es besteht 
eine leichte, aber ausgebreitete chronische oberflächliche Glossi- 
tis. Wassermannreaktion positiv. Die 47jährige Patientin ist 
seit 16 Jahren verheiratet. Zwei Jahre nach der Hochzeit ein 
Mißfall, dann ein gesundes Kind, dann, zwei Jahre nach der 
Hochzeit, ein zweiter Mißfall, dann Geburt eines hydrozepha- 
liscben Idioten. Eine ältere Schwester der Patientin war mit 
20 Jahren völlig kahl. 

Bunch, J. L. Fall von Granuloma annulare. Die 
noduläre Affektion sitzt am rechten Fußrücken eines 2 l / a jähr. 
Kindes. Die Affektion stellt einen erhabenen Ring von fester 
Konsistenz dar mit glatter, blasser Oberfläche. In der Umge¬ 
bung eine unregelmäßige, erbsengroße Masse von gleicher Be¬ 
schaffenheit, die langsam wächst. Keine subjektiven Symptome. 
Der Autor zieht die Benennung Granuloma annulare der von 
Celluloma a. vor. 

Fox, Wilfrid. Fall von zwei primären Neubil¬ 
dungen im Gesicht, deren eine pigmentiert, die 
andere unpigmentiert ist. Die jetzt 72jähr. Frau hatte 
unter dem linken Auge einen weißen Naevus, der, so lange sie 
lebte, bestand. Seit 15 Jahren entwickelte sich aus diesem ein 
Ulkus, welches jetzt Shillinggröße hat, erhabene Ränder auf- 


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Verhandlungen der Royal Society of Medicine. 


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weist and einem typischen Epitheliom gleicht. Seit 13 Jahren 
entwickelt sich auf der rechten Wange ein dunkler, pigmen¬ 
tierter Herd, der nach und nach wächst Histologisch ergaben 
beide Herde die Diagnose Epitheliom. Auch der pigmentierte 
Tumor war ein Karzinom, nicht ein melanotisches Sarkom. 

Diskussion: Malcolm Morris bemerkt, daß er die Umwand¬ 
lung eines Karzinoms vom Seemannstypus in den gewöhnlichen Typus 
beobachtet bat. Mac Leod betont, daß der Fall zur Gruppe der Naevo- 
Karzinome gehöre. Pernet sab in einem Falle ein Karzinom sich aus 
einem Pigmentnaevus der großen Zehe entwickeln. Der vorgestellte Fall 
ist nach ihm nicht zusammenzuwerfen mit der Seemannshaut. Letztere 
erinnert an die Röntgenkarzinome. W. Fox weist darauf hin, daß bei 
seinem Falle das pigmentierte Karzinom sich gerade nicht aus dem 
Pigmentnaevns entwickelte, sondern aus dem letzteren das unpigmentierte 
Karzinom hervorging. 

Fox, Wilfried. Dariersche Krankheit. Die 30jähr. 
Frau ist seit dem 14. Lebensjahre erkrankt. Die Affektion 
begann auf der Stirn, um dann auf die Brust und die beiden 
Achselhöhlen, schließlich auf die Vorderseite des Abdomens 
und die beiden Beine überzugehen. Die Krankheit ist, seitdem 
die Patientin vor 3 Jahren heiratete, erheblich fortgeschritten. 
Mikroskopisch fanden sich die charakteristischen Hornpfröpfe 
and Dariers Pseudosporospermien. Besserung unter Jod- 
vasogen. Allgemeinbefinden gut. Keine subjektiven Symptome. 

Diskussion: Mac Leod hält die Affektion für einen infektiösen 
Prozeß auf einer seborrhoischen Basis. Die Verhornungsanomalien erinnern 
an die beim Molluscum contagiosum. 

Little, Graham. Keratodermia blennorrhagica. 
Der 30jähr. Patient hatte vor 2 Jahren eine Gonorrhoe, bei der 
sich warzige Herde an den Ellbogen zeigten. Die jetzige 
Gonorrhoe besteht seit einigen Wochen. Seit 6 Wochen ist er 
im Krankenhaus wegen Arthritis gonorrhoica duplex. Gono¬ 
kokken sind nicht mehr zu finden. An beiden Fußsohlen finden 
sich zahlreiche konische Bildungen von durchsichtigem, braunem, 
hornigem Aussehen, die einen schwach entzündlichen Hof auf¬ 
weisen. Nach ihrer Entfernung lassen sie eine gerötete Basis 
zurück. Auf dem Rücken der Füße, den Ellenbogen und Hand¬ 
rücken rupiaähnliche Narben. Wassermannreaktion negativ. 
Nach Behandlung mit Gonokokkenvakzine ist das Fieber gesun¬ 
ken, die Arthritis ist geschwunden, die Hautveränderungen sind 
wesentUch zurückgegangen. Die Nägel der Hände sind von der 
Matrix abgehoben; diese ist entzündet und zeigt unter dem 
Nagel rote Verfärbung. 

Diskussion: Sequeira berichtet über einen Fall, den er in 
derselben Sektion vorgestellt bat. Er ähnelt dem vorgestellten außer¬ 
ordentlich. Auch sein Fall wurde mit Gonokokkenvakzine behandelt Ein 
analoger Fall ans der Literatur batte sechsmal Gonorrhoe. Bei den zwei 
ersten Malen kam es nur zur Urethritis, beim dritten und vierten Male 
au Urethritis and Arthritis, bei den beiden letzten Malen zu Urethritis, 
Arthritis und Keratodermie. 


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Verhandlungen 


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Little, Graham. HaemochromatosiB mit Dia¬ 
betes. Der jetzt 35jähr. Patient hat die ersten Farben Ver¬ 
änderungen der Haut vor 18 Jahren beobachtet. Die Haut 
hat eine tiefe Schieferfarbe. Besonders dunkel ist der Ton im 
Gesicht, an den Händen, dem Nacken, den Achselhöhlen, dem 
Nabel, der Schamgegend, dem Perineum und den Kniekehlen. 
Am harten Gaumen Pigmentationen. Seit drei Monaten erheb¬ 
licher Gewichtsverlust. Es finden sich konstant 2—3°/ 0 Zucker. 
Starke Lebervergrößerung, dieselbe ist nicht druckempfindlich. 
Die französische Bezeichnung „diabete bronzee“ entspricht dem 
Zustand durchaus. 

Little, Graham. Dermatitis artefacta. Das 12jähr. 
Mädchen hat sich offenbar selbst die vorhandenen oberflächli¬ 
chen Erosionen beigebracht, doch konnte das Agens nicht fest¬ 
gestellt werden. 

Diskussion: Colcott Fox hat ähnliche Veränderungen bei 
einem Mädchen mit kompletter HemianästheBie beobachtet. Per net hat 
vor mehreren Jahren auf pharyngeale Anästhesie bei derartigen Fällen 
hingewiesen. Er erinnert an seine Arbeit: The psychological aspects of 
dermatitis factitia (Trans. American. Derm. Assoo. 1909). 

Little, Graham. Fall zur Diagnose. Bei der 60jähr. 
Frau begannen die Veränderungen vor 2 Jahren im Anschluß 
an einen Fall auf die rechte Gesäßgegend. Es kam zuerst an 
dieser Stelle, dann an anderen Körperstellen zu schmerzlosen 
Schwellungen, von denen einige unter Rötung sich in Ulzera- 
tionen verwandelten. Solche ulzerierte Herde finden sich jetzt 
am Arm und an der Hüfte auf nicht indurierter, geröteter, 
schmerzhafter Basis. Keine Syphilisanamnese. Wassermann 
negativ. Im Eiter fand sich weder der Aktinomyces noch der 
Sporothrix. 

Diskassion: Adamson hält den Fall für ein Sarkoid vom 
Darier-Roussysehen Typus. Er rät zur Tuberkulinreaktion. Morris 
spricht sich gegen eine Aktinomykose aus, er fordert auf, weiter zu for¬ 
schen, ob nicht ein Tuberkulid vorliegt. 

Mac Leod. Hämorrhagie in der Nagelmatrix 
und Nagelbetten der Fingernägel. Es handelt sich 
um einen Patienten mit Mitralinsuffizienz und schwacher peri¬ 
pherer Zirkulation. Vor 14 Tagen trat nach Waschen mit 
heißem Sodawasser Schmerzhaftigkeit der Fingerspitzen auf. 
Dieser Schmerz nahm zu und es kam zu roten Flecken unter 
den Nägeln. Die Hämorrhagien erschienen zuerst unter der 
Lunula, um dann weiter zu schreiten. Wahrscheinlich hat das 
Eintauchen in heißes Wasser eine plötzliche Dilatation der 
Blutgefäße der Nagelmatrix und des Nagelbettes verursacht; 
dadurch wurde ein zu großer Zug auf die Kapillaren ausgeübt. 

Diskussion: Pringle erinnert an einen ähnlichen Fall. Der¬ 
selbe wies ausgesprochene Zirkulationsstörungen und Raynaudsche 


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der Royal Society of Medecine. 


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Krankheit auf. Auch er hatte im AnsohluS an Wascharbeit die Blutungen 
am Nagel bekommen. 

Meachen, Norman. Elephantiasis der Lippe. Die 
28jähr. Patientin weist seit mehreren Monaten eine Schwellung 
der Oberlippe auf. Darüber finden sich leichte ekzematöse 
Veränderungen. Die Schleimhat der geschwollenen Partie ist 
oberflächlich exulzeriert. Es ergibt sich nichts bezüglich Tuber¬ 
kulose. 

Diskussion: Morris hat einen ähnlichen Fall mit Radinm- 
bestrahlimgen geheilt. Es ist sehr schwer, in solchen Fällen nachzu¬ 
weisen, ob Streptokokken die Ursache sind. Man könnte jedenfalls einen 
Versuch mit Antistreptokokkenserum machen. 

Sequeira. Fall von Tuberkulid. Das 5jähr. Kind, 
welches seit mehreren Monaten kränkelt, aber kein sicheres 
Zeichen von Tuberkulose aufweist, zeigt eine symmetrische 
Hauterkrankung an den Ellenbogen, den Fingern, dem Gesäß, 
den Ohrmuscheln. Es handelt sich um Knötchen von harter 
Konsistenz, die frei beweglich sind. 

Diskussion: Adamson stellt die Diagnose Lnpns verrocosns 
nach Masern. Sequeira widerspricht, da ans der Anamnese nur das 
Vorhandensein von Diarrhoe nnd Krankheit sich ergibt. Die ganze Erup¬ 
tion kam auf einmal heraus. 

(Referiert nach dem Originalbericht in The British Journal of 
Dermatology. 1911. November, p. 353—368.) 

Fritz Juliusberg (Posen). 


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Verhandlungen der Manchester Dermatological 

Society. 

Sitzung Tom 6. Oktober 1011. 


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Brooke und Savatard. Toxi-Tuberkulide. Die 
25jäbr. Patientin bat im Gesichte zahlreiche apfelgeleefarbige, 
nicht erhabene, 1—3 mm große Herde; einige zeigen eine zen¬ 
trale Nekrose, andere sind mit Hinterlassung kleiner deprimier¬ 
ter Narben abgeheilt. Die Affektion bestand seit 3 Jahren. 

Diekaision: Roberts ist mit der Diagnose einverstanden; 
Lancashire und Cooper halten die Affektion für einen Lnpns vulgaris. 

Dieselben: 1. Ulcus rodens bei einem 49jähr. Mann, 
an d. Stirn, 6 Jahre bestehend, Rezidiv nach Röntgenbestrahlung. 

2. Granulosis rubra nasi, bei einem 7jähr. Mädchen. 
Die Affektion ist auf die alae nasi beschränkt. Deutliche 
Hyperbydrosis im Zentrum der Oberlippe. 

3. Lupus erythematosus der Kopfhaut bei einer 
28jähr. Krau. 

4. Pityriasis rosea. 

5. Syphilitisches ödem der Oberlippe, welches 
schnell auf eine intramuskuläre Injektion von Salvarsan reagiert 
hatte. 

6. Lupus erythematosus der Kopfhaut. Der Vor¬ 
tragende betont, daß 50°/ t aller Frauen mit Lupus erythema¬ 
tosus Veränderungen auf dem Kopf aufweisen, während bei 
Männern nur in 2 ö / 0 der Kopf mitbeteiligt ist. 

Lancashire, G. H. 1. Lupus erythematosus dis¬ 
seminatus. Die Patientin stammt aus tuberkulöser Familie. 
Befallen sind Gesiebt, Kopf, Rücken, Arme und Handrücken. 
Die Effloreszenzen gleichen denen beim Lupus erythematosus 
discoides, teilweise aber denen des Lichen planus. 

2. Fächerförmige Pigmentation im Gesichte eines 
Mädchens. Kongenitaler Pigmentnaevus von kohlschwarzer 
Farbe, unter dem rechten Auge lokalisiert. 

(Referiert nach dem Bericht in The British Journal of Derma- 
tology. 1911. November, p. 368—370). 

Fritz Juliusberg (Posen). 


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Krankenvorstellung 

in der Moskauer dermatologischen Klinik 

am 10./XII. — 2 7./XI. 19 11. 


1. Bogrow zeigt eine 35jähr. Frau mit Atrophia cutis 
maculosa. Seit l 1 /, Jahren rezidivierendes Jucken und 
Rötung zirkumskripter symmetrischer Stellen an Händen, Ell¬ 
bogen, Knien, Trochant. maj., Füßen, wo eine leichte Atrophie 
mit starker Pigmentierung zu sehen ist. Keine Sensibilitäts¬ 
störungen. Schwache Pirquetreaktion. Zufällig wurde Rötung 
durch Antipyringaben erzeugt. 

Tgchernogubow möchte die Diagnose durch Tuberkulininjektion 
prüfen. 

Mestscherski verteidigt die Diagnose der Atroph, cntia 
idiopathica maculosa. 

Fokin findet Ähnlichkeit mit Lepra maculosa. 

Bogrow hat keine Leprabazillen finden können. Wahrscheinlich 
handelt es sich um toxische Veränderung unbekannten Ursprungs. 

2. Grintsehar bespricht auf Grund zweier demonstrierter, 
mit Erfolg behandelter Lup. erythematodes-Fälle die Vorteile 
der Kohlensäureschneebehandlung: Von 38 Fällen 
von Lup. erytb. sind 20 geheilt. Bester Eifolg bei 9 Fällen 
von Acne rosacea. 

Bryt schew spricht sich auch für die Methode aus. 

Bogrow sieht eine wichtige Bedingung der Wirkung im Drucke 
und in der LäDge der Applikation. 

Grintsehar individualisiert diese Faktoren. Behandlungsdauer 
bei Acne rosacea 26—85 Sekunden. 

3. Machin stellt eine 40jährige Bäuerin mit Cancer 
mammae en cuirasse vor, bei welcher skleremartige Härte 
beider Brüste mit Retraktion der Papillae und Hautmetastasen 
in Form von sklerodermieartigen Plaques sich entwickelt hatte. 
Elephantiasis und ödema der rechten oberen Extremität (Druck 
der Metastasen in der Axilla ?), Vergrößerung und Härte der 
Leber. Ikterus. Mikroskopisch: Cancer fibrosus atrophi¬ 
cans. Krankheitsdauer 1 Jahr 8 Monate. 

Anb. f. Dermat. u. Sypb. Bd. OXI1. 10 


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146 Krankenvorstellung in der Moskauer dermatol. Klinik. 

4. Dfucliin demonstriert eine 66jährige Pfründnerin mit 
Pemphigus vulgaris und Psoriasis vulgaris, welch 
beide gleichzeitig vor 5 Monaten aufgetreten sind. Keine Eosino¬ 
philie (4°/o). 

Bremener fragt über bakteriologische Untersuchung der Blasen. 

Much in fand sie steril. 

5. Bogrow führt ein 8jähriges Mädchen mit Mikro* 
sporie vor. In Rußland sind die Fälle selten. Hauptsächlich 
findet man Mikrosporon lanosum. 

6. Preobraschenski stellt einen 38jährigen Mann mit 
Dermatitis herpetiformis Dühringi vor. Keine 
Eosinophilie (3%)* Erfolg von Arseninjektionen und von 1% 
Salizylpaste. 

Mestscherski und Bagrow behaupten auf Grund klinischer 
Beobachtungen den toxischen Ursprung der Blasenaffektionen. 

Priv.-Doz. S. Bogrow (Moskau). 


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Fachzeitschriften. 


Giorn. ital. d. mal. veneree e d. pelle. 
Heft 5. 1911. 

Breda» A. Das „606“ von Ehrlich und di e Syphi- 
lis hereditaria. p. 565. 

Breda hat bei vier schwangeren Frauen subkutane In¬ 
jektionen neutraler Salvarsansuspension (0*3—0 6) ausgeführt. 
Im ersten Falle handelte es sich um eine 49jährige Frau, die 
mehrmals mit Hg-Präparaten behandelt worden war und am 
4. Sept. 1910 mit einem osteo-periostalen Gumma an der Tibia 
in die Klinik eintrat. Sie befand sich im achten Monate der 
Schwangerschaft. W. R. war negativ. Am 7. Sept. 1910 In¬ 
jektion von 0*3 Salvarsan. Am 1. Nov. Geburt eines gut ent¬ 
wickelten Kindes, das sich auch am 16. Juni 1911 noch ge¬ 
sund zeigte. 

Der zweite Fall betraf eine 20jähr. syphilitische Frau, 
die während der Schwangerschaft mit Salvarsan (0*45) und Hg 
in verschiedener Form behandelt wurde. Ein scheinbar gesun¬ 
des, ziemlich gut entwickeltes Kind wurde zur rechten Zeit 
geboren. W. R. war am 26. Tage positiv. Die Sektion des nach 
72 Tagen gestorbenen Kindes ergab folgenden Befund: schwerer 
Marasmus, Anämie fast aller inneren Organe, Milztumor, 
beginnende Osteochondritis an den Epiphysen des Femur und 
Humerus, interstitielle Hepatitis (Syphilis hereditaria). 

Spirochaeten konnten nicht getunden werden. 

Dritter Fall. Kräftige 23jähr. Dienstmagd im achten 
Monate der Schwangerschaft mit Roseola sypb., Plaques mu- 
queoses im Rachen und an der Vulva, Polyadenitis. Nicht vor¬ 
behandelt. W. R. -4-. Am 15. Okt. 1910 Injektion von 0*45 
zu Salvarsan. Am 13. Nov. 1910 (nach normalem Ablauf der 
Schwangerschaft) Geburt eines gut entwickelten Kindes ohne 
luetische Manifestationen. Dasselbe blieb gesund bis zum Mai 

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148 


Fachzeitschriften. 


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1911, starb dann unter den Erscheinungen der Pneumonie nach 
171 Lebenstagen. 

Bei der Sektion zeigten sich zirkumskripte Alterationen 
der Lunge, ähnlich denen der „Pneumonia alba syphilitica“. 

Der vierte Fall wurde nicht bis zum Ablauf der Gravidi¬ 
tät verfolgt. 

Pasini, A. Bakteriologische Untersuchungen 
beim Pemphigus chronicus. Bakteriologische und ex¬ 
perimentelle Studie, p. 580. 

Bevor Pasini die Resultate seiner Studien mitteilt, er¬ 
innert er an die Untersuchungen Radaelis in sechs Fällen 
von chronischem Pemphigus, von denen fünf zur Sektion 
kamen. Radaeli hatte während der Erkrankung vergebens 
Kulturen aus dem zirkulierenden Blut zu erhalten gesucht. Die 
bei der Sektion ausgeiührten Kulturen dagegen aus Knochen¬ 
mark, Herz, Milz, Leber ergaben in fünf von den sechs Fällen 
einen beweglichen Bazillus, 1*5—2 fi lang, mit abgerundeten 
Enden, isoliert oder in kurzen Ketten, nicht Gramresistent, 
fakultativ anaerob, der sich mit Leichtigkeit auf stickstoff¬ 
haltigen Nährboden entwickelte, Milch koagulierte und nicht 
Indolreaktion und Pigmentbildung zeigte. 

Auf Kaninchen, Meerschweinchen, Ratten, Hunde über¬ 
impft, führte der von Radaeli isolierte Bazillus im all¬ 
gemeinen zum Tode durch Septikämie, und zwar nach 18—72 
Stunden; seltener erfolgte der Tod nach Wochen und Monaten, 
ohne daß in der Zwischenzeit Läsionen von bullösem Typus 
aufgetreten wären. Bei einem Makako dagegen führte die In¬ 
okulation des Bazillus nach 2—3 Monaten zum Auftreten phlyk- 
tänulärer Formen an verschiedenen Stellen der Hautdecke. 
Das Serum der inokulierten Kaninchen und des Makako zeigte 
Agglutination des Mikroorganismus in der Dosis von 1:20 bis 
1:30. Das Serum eines der inokulierten Kaninchen ergab 
außerdem deutliche Komplementablenkung, indem als Antigen 
eine Emulsion des Bazillus gebraucht wurde. 

Die ermutigenden Resultate Radaelis veranlaßten 
Pasini, neue Untersuchungen vorzunehmen, und zwar in 15 
Fällen von chronischem Pemphigus, von denen sieben zur Sek¬ 
tion kamen. 

Die Kulturversuche ergaben folgende Ergebnisse: 

Im Leben, während der Krankheit blieben die in jedem 
der 15 Fälle mit dem Blut der Vena cephalica ausgeführten 
Kulturen immer steril. 

Auch die Kulturen aus dem Inhalt klarer Blasen blieben 
fast immer steril. Nur in einigen Fällen führten sie zur Ent¬ 
wicklung des Staphylococcus pyogenes albus und aureus. 


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Fachzeitschriften. 


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Nach dem Tode, bei der Sektion blieben die Kulturen 
ans Herz, Milz, Leber und Knochenmark steril in zwei Fällen. 
In zwei anderen Fällen ergaben sie nach Form und biologischen 
Eigenschaften typische Kulturen von Bacillus pyocyaneus. In 
drei weiteren Fällen wurde ein Bazillus, der die Charaktere 
des von Radaeli beschriebenen hatte, gezüchtet. 

Unter den zur Erklärung der Ätiologie des chronischen 
Pemphigus aufgestellten Theorien verdient nach Pasini die 
parasitäre eine gewisse Beachtung, da für sie der klinische 
Verlauf der Krankheit spricht. 

Keiner von den bei der Erkrankung während des Lebens 
gefundenen Mikroorganismen erfüllte die Bedingung, daß man 
eine zufällige sekundäre Infektion hätte ausschließen können. 
Eine ätiologische Bedeutung konnte also diesen Bakterien nicht 
zugeschrieben werden. 

Der in einigen Fällen nach dem Tode aus Knochenmark, 
Blnt des Herzens, aus Leber und Milz gezüchtete Bacillus 
pyoceaneus wurde auch in solchen Bedingungen gefunden, daß 
man ihn für ein Produkt sekundärer Infektion ansehen konnte. 

Besondere Aufmerksamkeit verdient jedoch der Bazillus, 
der aus Knochenmark, Blut des Herzens, Milz und Leber 
von Radaeli u. A. isoliert wurde. Er zeigt morpho¬ 
logische und kulturelle Besonderheiten, die ihm eine gewisse 
Individualität zu verleihen geeignet sind, er scheint spezifische 
biologische Eigenschaften in Anwesenheit des Serums von 
Pemphiguskranken zu besitzen, und er hat bei Tieren (Makako 
und Kaninchen) erythematös-phlyktänuläre und bullöse Läsionen 
reproduziert, die einen Vergleich mit denen des Phemphigus 
chronicus aushalten. Wegen dieser Eigentümlichkeiten hat 
der Bazillus eine gewisse Bedeutung und beansprucht beson¬ 
deres Interesse bei dem Studium der strittigen Frage der 
parasitären Ätiologie des chronischen Pemphigus. Er verdient 
jedenfalls, daß weitere Untersuchungen über ihn angestellt 
werden. 

Bosellini, P. L. Ober die Acue scrophulosorum 
und cachecticorum, Folliclis, Acnitis genannten 
Tuberkulide, p. 391. 

Die Arbeit Bosellinis enthält eine ausführliche klinische 
und histologische Beschreibung dreier Fälle von Tuberkuliden. 
In dem einen Falle handelte es sich um eine Frau, in den 
beiden anderen um Männer, die von der Erkrankung betroffen 
waren. Alle drei waren wenig mehr als zwanzig Jahre alt 
and stammten aus Familien, in denen andere Mitglieder tuber¬ 
kulös waren. Die drei Individuen zeigten außer der Haut¬ 
affektion zweifellose Zeichen tuberkulöser Affektion leichten 
Grades an den Lungenspitzen; zwei hatten außerdem eine 


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Fachzeitschriften. 


evidente Drüsentuberkulose. Die Pirquet sehe Kutisreaktion 
war bei den dreien intensiv positiv. 

Die Dermatose war bei allen polymorph. Die Elemente, 
aus denen sie bestand, waren folgende: 1. Papulo-pustulöse 
oder genauer papulo-nekrotische Formen mit follikulärem oder 
extrafollikulärem Sitz, 2. nekrotische Knötchenformen, S. nekro¬ 
tische Knotenbildungen. 

Histologisch zeigten diese verschiedenen morphologischen 
Elemente, daß ihre anatomische Basis nicht durch einen sup- 
purativen Prozeß bedingt war, sondern durch eine follikuläre 
oder extrafollikuläre Entzündung des Dermas oder des Hypoderms 
granulomatöser Natur, hervorgerufen durch säurefeste polymorphe 
Bazillen; die Entzündung fand überall ihren Ausdruck in einer 
Proliferation der Gefäße und der fixen Zellen, die mit den präexistie- 
renden kollagenen Fasern dem Granulom ein retikuläres adenoides 
Aussehen verliehen, obschon bei allen Formen hier und da 
Herde mit Riesenzellen bestanden. Die gelbe Färbung der 
zentralen Partie der papuloiden oder nodulären oder nodösen Er¬ 
hebungen entsprach durchaus nicht einer Ansammlung von Eiter, 
sondern einfach degenerativen nekrotischen Alterationen des 
granulomatösen Gewebes und der deckenden Epidermis. Wenn 
Leukozyten hinzutraten, so konnte man sie als durch sekun¬ 
däre Reaktion hervorgerufen ansehen. Die Nekrose zeigt sich 
dadurch, daß das interzelluläre Gewebe und das Zellprotoplasma 
homogen werden; beide werden leicht azidophil; die Zellkerne 
widerstehen längere Zeit und zerteilen sich dann, nehmen 
leichter die Farbe an und häufen sich in einer Weise an, daß 
sie Leukozytenkerne vortäuschen; der Prozeß hat also nichts zu 
tun mit einer Koagulationsnekrose noch mit einer Suppuration; 
auch die tiefen Epidermisschichten nehmen an dieser Nekrose 
teil; nur die oberflächlichen Epidermisschichten, welche die 
granulomatöse papilläre Masse bedecken, zeigen Alterationen, 
die der sog. hydropischen Degeneration (welche der Koagu¬ 
lationsnekrose entspricht) eigentümlich sind; es muß jedoch 
bemerkt werden, daß man in dieser Zone Erscheinungen 
gewöhnlicher Entzündung findet, bestehend in seröser Infiltra¬ 
tion und wenigen Leukozyten. 

Diese drei Fundamentaltypen zeigten auch durch ihren 
anatomischen Sitz und ihre Evolutionsphasen bedingte Varia¬ 
tionen. 

Gemeinsam war den drei Typen die Rapidität des Auf¬ 
tretens und der Resorption, das fortwährende Aufeinanderfolgen 
der Eruptionen mit dem Maximum im Frühling, die bilaterale 
symmetrische Verteilung der Läsionen, endlich das fast voll¬ 
kommene Fehlen subjektiver Beschwerden (es sei denn bei 
offenen Geschwüren). 


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F achzeitschriften. 


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Die ätiologische, anatomische und klinische Einförmig¬ 
keit der drei Fälle gestattete die nosographische Definition 
von generalisierter bazillärer Hauttuberkulose 
mit fortwährend auf einander folgenden Erup¬ 
tionen von polymorphen papulo- und nodulo- 
nekrotischen Formen. 

Die Befunde des A. haben demonstriert, daß die Acne 
scrophulosorum, die Folliclia und Acnitis in ihrem 
Gewebe und besonders innerhalb der Eerne der Epithel- oder 
Bindegewebszellen und ohne irgend eine Vorliebe für die Blut¬ 
gefäße (die immerhin den Verbreitungsweg der Infektion dar¬ 
stellen) viele säurefeste, isolierte oder zu Gruppen angeordnete 
Tuberkelbazillen enthalten können, daß diese Bazillen sich 
wenigstens zu einem großen Teile lebend zeigen, da sie bei 
Meerschweinchen Tuberkulose hervorrufen können. Ihre 
Vitalität ließ sich auch durch Sitz, Zahl und besondere 
Gruppierung im Gewebe erkennen. 

Wenn die Befunde dem A. auch nicht erlauben, den 
Schluß zu ziehen, daß diese Hautaffektionen immer auf Bazillen 
zuriiekzufubren sind, so bleibt doch die Tatsache als sicher 
bestehen, daß diese besonderen Formen von gutartiger Tuber¬ 
kulose zuweilen zahlreiche lebende und virulente Bazillen ent¬ 
halten. 

Diese Tuberkulide können einen bazillären Ursprung 
haben auch dort, wo die Bazillen mit den gewöhnlichen Mitteln 
nicht nachgewiesen werden konnten. Die Gutartigkeit der 
Läsion mit dem nicht gelungenen Nachweis von Bazillen in 
Verbindung zu bringen und die Effloreszenzen nur auf Toxine 
zurückzufuhren, ist nicht mehr angängig. (Man denke an die 
Untersuchungen von Much.) 

Boselliniist jedenfalls infolge der drei von ihm beobach¬ 
teten Fälle und wegen einer ßeihe von Betrachtungen, die in 
der Arbeit zu finden sind, Anhänger der bazillären Theorie 
und glaubt, dsß die nekrotischen Tuberkulide bazilläre 
Hauttuberkulosen gutartiger Natur darstellen 
können, weil sie viszeralen infektiösen Herden 
entsprechen, aus denen abgeschwächte Bazillen 
oder Toxine hervorgehen, die geeignet sind, die 
Haut zu befähigen, mit einer gewissen Leichtig¬ 
keit zirkulierende Bazillen zu fixieren, ihr aber 
auch zu gleicher Zeit einen Immunitätszustand 
zu verleihen, der imstande ist, diese Bazillen zu 
töten. 

Pasini, A. Tinea microsporica durch Micro- 
sporon Iris. p. 613. 


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F achzeitzohriften. 


In seiner sehr ausführlichen und fleißigen Arbeit beschreibt 
Pas in i die klinischen Charaktere der durch Microsporon 
iris hervorgerufenen Mikrosporie und gibt die Merkmale an, 
welche diese Mikrosporie von den durch andere Formen von 
Mikrosporon bedingten Mikrosporien unterscheiden. Er gibt 
uns Kenntnis von dem Verhalten des Microsporon iris in den 
Schuppen und Haaren an seit kurzer und an seit langer Zeit 
erkrankten Stellen, zeigt die Ergebnisse der histologischen 
Untersuchung eines exzidierten kranken Herdes, berichtet über 
die Kulturversuche, die mikrobiologischen Eigenschaften des 
Parasiten in der Kultur, über seine experimentelle Inokulation. 

Das Resultat der Studien läßt sich in folgendem zu¬ 
sammenfassen : 

Die Mikrosporie hat in den letzten Jahren ihre geogra¬ 
phische Verteilung bedeutend erweitert, so daß Länder, die 
bisher für immun galten, weil sie nur einzelne sporadische 
Fälle gezeigt hatten wie Deutschland, die Schweiz, Österreich, 
Italien, Sitze wahrer Epidemien von Mikrosporie und einer 
endemischen Diffusion der Erkrankung wurden. 

Man kennt heutzutage nach Sahouraud elf gut diffe¬ 
renzierte Spezies von Mikrosporon: 1. Micr. Audouini (Gruby 
1844, Sabouraud 1892), 2. Micr. velveticum (Sahouraud 
1907), 3. Micr. umbonatum (Sabouraud 1907), 4. Micr. 
tardum (Sabouraud 1»09), 5. Micr. equinum (Bodin 1898) 
als Vermittler zwischen der Spezies von menschlichem und 
tierischem Typus, 6. Micr. canis oder lanudom (Bodin 1897, 
Sabouraud 1907), 7. Micr. felineum (C. Fox und Blaxall 
1896), 8. Micr. fulvum (ITriburn, Buenos Aires 1907), 
9. Micr. villosum (Minne Gent 1908), 10. Micr. pubescens 
[New York] (Sabouraud 1909), 11. Micr. tormentosum 

ISassari) (Pelagatti 1909). 

Das von Pasini in dieser Arbeit beschriebene Micro- 
sporin iris muß als zwölfte Spezies den vorhergehenden 
hinzugefügt werden. 

Die neue Form von Mikrosporie durch Microsporon 
iris, die jetzt in der Lombardei existiert und verbreitet ist, 
hat gut definierte klinisch-mykologiscbe Eigentümlichkeiten. 
Klinisch ist sie charakterisiert durch runde, meist multiple, 
isolierte oder konfluierende Flecke, denen eine leichte Rötung 
der Kopfhaut entspricht, mit reichlicher Produktion von 
Schuppen, Entfärbung, unregelmäßiger Richtung und Brüchig¬ 
keit der korrespondierenden Haare. Im mykologischen Sinne 
besitzt der die Affektion bedingende Hyphomyzet die allgemeinen 
Charaktere des Mikrosporon; er gibt in der künstlichen Kultur, 
auf Agar-MaltosenährbodeD Veranlassung zur Bildung eines 
initialen lanuginösen Schopfes, um den sich ein zuerst flacher 


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Fachzeitschriften. 


153 


und dann radial gefurchter Teppich entwickelt, der alternierende 
konzentrische weiße und ziegelrot pigmentierte Kreise dar¬ 
bietet, die der Kultur ein typisches Kokarden- oder iris¬ 
förmiges Aussehen verleihen. Wegen dieser Konfiguration 
wählte A. die Bezeichnung Microsporon iris. 

Das Microsporon iris vegetiert üppig auf der behaarten 
Kopfhaut des Kindes. Es lebt mühsam und nur kurze Zeit 
auf der Epidermis cornea der kahlen Teile. 

Wenn das Microsporon iris auf die behaarte Kopf¬ 
haut des Kindes deponiert wird, so vegetiert es bald in der 
Epidermis cornea und führt zur Entwicklung von Myzelien, die 
älter werdend sich in Sporen spalten. Die Myzelien, die die 
Haartrichter erreichen, entwickeln sich in diesen üppig und 
roten die Bildung von Riesenmyzelien hervor, die Verzweigungen 
in das Innere des Haarfollikels senden, sowohl außerhalb als 
innerhalb des Haares. Die außerhalb des Haares bleibenden 
Myzelien verlaufen zwischen der Wurzelscheide und der Kuti¬ 
kula. dieser mehr oder weniger anliegend oder adhärent, und 
sie lösen sich in verschiedener Höhe in Sporengruppen auf; 
sie bilden die charakteristische äußere Sporenscheide. Die in 
das Haar eindringendeu Myzelien durchlaufen es in der Rich¬ 
tung nach dem Bulbus zu und in dessen Nähe spalten sie 
sich in zahlreiche, dünne Myzelien, welche die A d a m s o n sehe 
Franse bilden. In einer späteren Zeit, bei völlig aus¬ 
gebildeter Krankheit, verschwinden die Riesenmyzelien aus 
dem Haartrichter, und dann bildet sich die charakteristische 
äußere Sporenscheide auf Kosten der Myzelien der Adam- 
sonsehen Franse. In der Höhe des oberen Drittels des Haar¬ 
bulbus treten diese Myzelien aus der Rindensubstanz durch 
die Kutikula hindurch aus und steigen an dem Haare zwischen 
der Kutikula und der Wurzelscheide empor. Auf der rück¬ 
wärtigen Strecke verzweigen sich die dünnen Myzelien und 
lösen sich zuletzt in Sporengruppen auf, die konfluieren und 
zur Bildung einer stets neuen Sporenscheide führen, die das 
Wachsen des Haares begleitet. 

Das Microsporon iris bedingt in seiner gewöhnlichen 
Entwicklung auf der behaarten Kopfhaut des Kindes sehr 
leichte Entzündungserscheinungen. Zuweilen jedoch zerreißen 
die Follikelscheiden, und das erkrankte Haar kommt in Kon¬ 
takt mit dem Derma; dann treten bedeutende reaktive Infiltra¬ 
tionszonen von langer Dauer mit der histologischen Struktur 
eines Granuloms auf. Man kann dieses Granuloma microspori- 
cum nennen. 

Das Microsporon iris ist schwer auf Tiere zu über¬ 
tragen. Empfänglich waren junge Meerschweinchen, wenn sie 
mit direkt von Kindern herstammendem Material geimpft wur- 


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den. Aber auch die bei den jungen Meerschweinchen ent¬ 
stehenden Läsionen haben kein charakteristisches klinisches 
oder mikroskopisches Aussehen und kommen spontan im Ver¬ 
laufe etwa eines Monates zur Heilung. 

Der Arbeit sind zahlreiche anschauliche Abbildungen bei¬ 
gegeben. 

Coppolino, G. Anaphyla xie'erscheinungen in 
der Haut. p. 638. 

Beim Menschen traten nach der Serumkrankheit Haut¬ 
erscheinungen auf, die als anaphylaktisch beschrieben wurden 
und zu deren genauerem Studium das Tier dienen kann. 
Coppolino bat in der Philippsonschen Klinik zu Palermo 
eine Reihe von Tierversuchen ausgeführt. Indem er dem 
Grundsatz folgte, daß kleine Dosen indifferenter Substanzen 
zu bevorzugen sind, um die Anaphylaxie hervorzurufen, hat 
er bei zwei Reihen von Kaninchen experimentiert, indem er 
der einen 0*5 ccm Schweineserum ins Peritoneum und der 
anderen 2 ccm 10% Lösung von gekochtem Pepton injizierte. 
Das Schweineserum wurde in sterilen Behältern gesammelt und 
immer frisch gebraucht. 

Er kontrollierte dann das Verhalten der depilierten Haut, 
indem er minimale Quantitäten dieser Substanzen mit Hilfe 
gläserner Kapillarröhren oder feinster Pravaznadeln in direkten 
Kontakt mit dem Derma brachte. Diese Proben wurden zum 
Zwecke der Kontrolle vor der intraperitonealen Injektion 
gemacht und dann in regelmäßigen Intervallen bis zu dem Zeit¬ 
punkte wiederholt, wo das Tier geopfert wurde. 

Wenn man die Resultate der gemachten Beobachtungen 
zusammenfaßt, kann man sagen, daß das konstant angetroffene 
Phänomen bei den Versuchskaninchen durch folgende Zeichen 
charakterisiert war: 

1. Wenn man dem Tier etwa 20 Tage nach der sensi- 
bilisierden Injektion ins Peritoneum ins Derma Stiche mit 
gläsernen Kapillarröhren oder feinsten Pravaznadeln machte 
in der Art, daß man kleinste Quantitäten der Substanz damit 
in Kontakt brachte, so bemerkte man zuerst Ischämie, die sich 
peripher mehr oder weniger langsam ausdehnte, so daß sie nach 
zehn Minuten ungefähr die Ausdehnung von 2 Centimes erreichte; 
mit ihr ging auch die Bildung von Ödem einher, weshalb man 
nach Verlauf dieser Zeit schon eine kleine Erhebung auf dem 
Niveau der normalen Haut sah (Pomphus). Während die 
Ischämie zu verschwinden anfängt und das Ödem stabile 
Dimensionen erreicht, beginnt im Zentrum der kleinen beschrie¬ 
benen Tumefaktion eine Rötung, die sich auch peripher lang¬ 
sam ausdehnt, und die Tumefaktion wird weniger deutlich; sie 
geht dann langsam zurück, aber nicht vor 12 Stunden, und an 


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ihrer Stelle bemerkt man eine kleinere, aber bei der Palpation 
resiatentere Tumefaktion. 

Der Verlauf dieses Phänomens wechselt je nach den ver¬ 
schiedenen Tieren und verschiedenen Substanzen; bei gleichen 
Bedingungen fährt bei einigen die Tumefaktion fort, an Volumen 
für mehrere Stunden zuzunehmen und erreicht die Dimension 
einer Mandel, bei anderen auch die einer Nuß, persistiert mehr 
als 24 Stunden und sogar drei Tage, bevor sie völlig zurückgeht. 

2. Bei gewissen Tieren beobachtet man, daß den soeben 
beschriebenen Erscheinungen viel schwerere Störungen folgen, 
nämlich Nekrose und Ulzeration; so bildeten sich bei einem 
der mit Schweineserum behandelten Versuchstiere Ulzerationen, 
bei denen die nekrotisch gewordene Hautstelle sich eliminierte 
und in deren Eiter nur spärliche Diplokokken sich fanden. 

3. Von den beiden angewandten Substanzen bedingt das 
Schweineserum intensivere und länger dauernde Reaktionen, 
das Pepton dagegen ruft deutlich gebildete Pomphi hervor, 
die 24 Stunden dauern und die Dimensionen einer Lupine er¬ 
reichen können, aber keine hämorrhagischen Erscheinungen. 

4. Die Intensität des Phänomens ist proportional dem 
Zustande von Hypersensibilität, den das Tier nach und nach 
erwirbt (s. Variationen im Orig.). 

5. Die Akme der Reaktion wird nach 35—40 Tagen er¬ 
reicht, sie bleibt einige Monate bestehen und fängt dann an 
schwächer zu werden. 

6. Wenn man Verdünnungen der angewandten Substanzen 
macht, so variiert die Intensität der Reaktion in Beziehung 
zur Dosis; wenn man z. B. bei Tieren, bei denen man mit 
normalem Schweineserum die Bildung einer großen Beule mit 
Hämorrhagien erhielt, die Verdünnung von 1:10 desselben 
Serums mit pbysiol. Lösung gebrauchte, so entstand eine viel 
kleinere Tumefaktion ohne Kapillarhämorrhagien, und wenn die 
Verdünnung noch stärker wurde, so nahm die Intensität immer 
mehr ab, und bei der Dosis von 1:30 erhielt man Pompbi, 
die wenige Stunden dauerten und dann verschwanden. 

7. Bei Gebrauch verschiedener Schweineseren beobachtete 
man keine bemerkenswerten Unterschiede. 

8. Mit eine halbe Stunde bei 55° C inaktiviertem Serum 
zeigte die Reaktion keine Variation. 

9. Die Injektionen mit Aq. dest. od. Soluz. physiol., mit 
derselben Technik zum Zweck der Kontrolle ausgefuhrt, er¬ 
gaben nur ein ganz leichtes lokales Ödem, das nach kurzer 
Zeit verschwand. 

10. Wenn man die Experimente mit Peptonlösung oder 
Schweineserum in demselben Hautbezirk wiederholt, so bemerkt 
man, daß nach einer gewissen Zeit die Reaktion nicht mehr 


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ao deutlich ist wie bei den ersten Malen, während, wenn man 
die Experimente an noch nicht gebrauchten Stellen ausführt, 
die Reaktion bedeutend stärker wird und länger dauert; man 
muß also annehmen, daß sich ein gewisser Grad von lokaler 
Immunität nach wiederholten Injektionen herausbildet. 

Aus den Versuchen Copollinos geht auch noch hervor, 
daß es Tiere gibt, die von Natur aus eine größere Sensibilität 
für einige Substanzen haben, aber imstande sind, diese noch 
zu steigern, während andere sie überhaupt erst nach der Be¬ 
handlung erwerben. 

A. hält die Reaktion nicht für spezifisch, denn er hat 
festgestellt, daß die mit Pepton vorbereiteten Kaninchen auf 
Schweineserum reagieren und umgekehrt, andere Kaninchen 
reagieren auf rote Ochsenblutkörperchen, während andere mit 
menschlichen roten Blutkörperchen behandelte oder Inokula¬ 
tionen verschiedener pathogener Agentien (Lepra, Syphilis) 
unterzogene Tiere nie irgend eine Reaktion gaben. 

Die anatomischen, mit bloßem Auge beobachteten 
Störungen in der Haut der anaphylaktischen Tiere wurden in 
den verschiedenen Phasen auch histologisch untersucht. 

Die hauptsächlichen Alterationen haben ihren Sitz im 
Derma; man findet parenchymatöses und interstitielles Ödem, 
Blutstase (dilatierte und mit Blut ausgefüllte Kapillaren), 
Austreten von roten Blutkörperchen, die hier und da im Ge¬ 
webe zerstreut sind, intensive Emigration von Leukozyten, die 
sich überall infiltrieren, erweiterte und mit Fibrin angefüllte 
Lymphkapillaren. Die Epidermis zeigt sekundäre Alterationen, 
herrührend besonders von dem ödem, das sie streckt und 
verdünnt. 

Es bandelt sich also schon im Anfang um einen entzünd¬ 
lichen Prozeß, der sich allmählich akzentuiert und zu dem die 
Stase als Anzeichen einer folgenden Nekrose hinzutreten kann. 

A. weist darauf hin, daß die erste Applikation des Be¬ 
griffes der Anaphylaxie auf die Hautpathologie von Wolff- 
Eis n er gemacht wurde, der in dieser Weise die Urtikaria 
inneren Ursprungs erklären wollte, daß Bruck dann, auf 
diesen Begriff sich stützend, Experimente über die Pathogenese 
der Urtikaria gemacht habe und zu dem Schluß gekommen 
sei, daß die Urtikaria ein anaphylaktisches Phänomen dar¬ 
stelle, daß das Serum des Kranken, der auf Schweinefleisch 
mit Urtikaria reagiert, einen spezifischen anaphylaktischen 
Reaktionskörper enthalte, der fähig sei, die typische Hyper¬ 
sensibilität auf normale Tiere zu übertragen. 

A. gibt noch die weiteren Resultate der Bruck sehen 
Untersuchungen an und setzt dann seine eigenen Beobachtungen 
auseinander, die zum großen Teil in der Beziehung zwischen 


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Urtikaria und Anaphylaxie mit denen von Bruck zusammen¬ 
fallen. ln der Deutung der Erscheinungen jedoch unterscheidet 
sich A. von Bruck. Coppolino tritt für die Philipp- 
so n sehe Anschauung über das Wesen der Urtikaria ein. (Die 
Einzelheiten der Argumentation sind im Original nach¬ 
zusehen. 

Jetzt erklärt man die Urtikaria, sagt A., als ein anaphy¬ 
laktisches Phänomen, während man sie früher einer Idiosynkrasie 
zuschrieb. Und er fragt sich, ob der Begriff der Anaphylaxie 
den der Idiosynkrasie ersetzen kann. 

Er kommt zu dem Schluß, daß zur Erklärung des kompli¬ 
zierten Verhaltens, wie es die verschiedenen Tiere darbieten, 
die Anaphylaxie allein nicht ausreichend ist. 

Gewiß kann man aber den Begriff der Anaphylaxie 
benutzen, um uns gewisse Phäuomene besser verstehen zu lassen; 
wenn man den Begriff auf die Urtikaria für gewisse Seiten der 
Frage applizieren kann, so kann er doch nicht auf diese 
Krankheit beschränkt bleiben, denn es gibt viele andere Haut¬ 
krankheiten, die sich in identischen Bedingungen zeigen, wie sie bei 
der Serumkrankheit beobachtet worden sind; und deshalb 
könnten jene Hautalterationen, die Erytheme genannt und beim 
Menschen durch Nährmittel hervorgerufen werden, ihre Er¬ 
klärung in derselben Weise finden wie die Urtikaria. 

Indem man also die Anaphylaxie zugibt, erweitert sich 
dieser Begriff und könnte herbeigezogen werden für die Ery¬ 
theme und andere Phänomen, die man bei der Serumkrankbeit 
and nach der Ingestion von Nährmitteln beobachtet. So kann 
ein großes, noch dunkles Kapitel der Pathologie Licht von 
diesem neuen Begriff empfangen. 

Nähere Details der inhaltreichen Arbeit müssen im Ori¬ 
ginal nachgelesen werden. J. Uli mann (Rom). 


The British Journal of Dermatology. 
1911. November. 

Castellani, Aldo. Die Trichomykosis flava, nigra 
und rubra der Achselhöhlen, p. 341. 

Castellani beschreibt in der vorliegenden Arbeit in 
Ceylon beobachtete Krankheitsbilder, die der Trichomykosis von 
F. J. Pick ähneln. Bei der Trichomykosis palmellina der 
gemäßigten Zone Picks findet man indessen harte Knötchen, 
während Castellanis Fälle weiche, dem unbewaffneten Auge 
kaum sichtbare Bildungen aufweisen, die man leicht mit einer 


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dreikantigen Nadel abkratzen kann. Diese Bildungen sind meist 
gelb oder schwarz, seltener rot. Sie sind in reichlicher Menge 
vorhanden und bilden gelbe, schwarze oder rote Scheiden um 
das Haar. Derselbe Patient kann zwei Varietäten aufweisen; 
einer der Patienten hatte in der rechten Achselhöhle alle Haare 
mit der gelben, in der linken alle mit der schwarzen Varietät 
affi ziert. Wendet man starke Vergrößerungen an, so stellt man 
fest, daß die Bildungen bei der gelben Varietät aus bazillen¬ 
ähnlichen Körpern bestehen, während bei der schwarzen und 
roten neben den bazillenähnlichen Körpern große Mengen 
kokkenähnlichcr Mikroorganismen vorhanden sind. Die bazillen¬ 
ähnlichen Körper zeigen gelegentlich Verzweigungen und ähneln 
den Myzelien der Strepotrichen oder Mikrosporoiden. Sie sind 
grampositiv, aber nicht säurefest. Die Kultur derselben gelang 
dem Autor nicht; die bei der gelben und roten Varietät vor¬ 
handenen kokkenähnlichen Organismen sind grampositiv und 
lassen sich in Reinkultur darstellen. Der das schwarze Pigment 
produzierende Kokkus, der „Mikrococcus nigrescens“, unter¬ 
scheidet sich von allen bekannten Kokkenarten. Der das rote 
Pigment produzierende Kokkus ähnelt dem bei Chromhidrosis 
von Trommsdorf gefundenen Mikrococcus ruber, sowie dem 
Mikrococcus rubicus Hefferan. Weitere Untersuchungen 
müssen lehren, ob hier eine besondere Spezies vorliegt. 

Pernet, George. Ichthyosis bullosa, p. 344. 

Pernet berichtet über eine eigenartige kongenitale Haut¬ 
erkrankung, die er als Ichthyosis bullosa bezeichnet. Die Epi- 
dermolysis bullosa hereditaria und die Ritter sehe Form der 
exfoliativen Dermatitis ließ sich ausschließen. Ähnliche Fälle 
sind als Unika von Brocq als „pemphigus congenital ä ten- 
dances cicatricielles“, von Dühring und Besnier als „ich- 
thyose k poussees bulleuses“, von Hallopeau als „dermatose 
bulleuse infantile avec cicatrices indelebiles, kystes epidermiques 
et manifestations buccales“ beschrieben worden. 

Cbipman, Ernest. Ein Fall von Granuloma annu- 
lare. p. 349. 

Chipmans Patient, ein 14jähr. Knabe, wies an Ohren 
und Händen die Affektion auf, die an den Ohren vor 3 Jahren, 
an den Händen vor 6 Wochen entstanden war. Es handelte 
sich um tiefsitzende Knoten von fester Konsistenz, bleicher, 
wachsartiger Oberfläche und annulärer Anordnung, die über 
das Niveau der umgebenden Haut ragten. Histologisch fand 
sich eine ausgesprochene Hyperkeratose; in den Papillen bestand 
eine Zellinfiltration, die dem Verlaufe der Blutgefäße folgte. 
Das Infiltrat wurde zum größten Teil aus mononukleären runden 
Zellen gebildet, die größer waren wie die Lymphozyten, sonst 
ihnen ähnelten; weiter fanden sich Bindcgewebszellen. Große 


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cpitheloide, Plasma- oder Riesenzellen waren nicht vorhanden. 
Die Mo rösche Tuberkulinreaktion fiel positiv aus, sonst fand 
sich als tuberkuloseverdächtiges Symptom nur eine Vergröße¬ 
rung der Halslymphdrüsen. Fritz Juliusberg (Posen). 


The Journ. of out. diseases inolud. Syph. XXIX. 
Nr. 10. Oktober 1911. 

Hazen, H. H., Washington. Hautveränderungen 
bei Leukämien und ähnlichen Affektionen, p. 521. 

Den kurzen Auszügen aus Literaturfällen schickt Hazen 
zwei eigene Krankenschilderungen voraus. Der erste Fall betrifft 
einen 60jähr. irischen Wächter, der vor 8 Jahren unter leichtem 
Schwächegefuhl an Vergrößerung der Nacken-, Achsel- und 
Leistendrüsen erkrankt war. Bei der Untersuchung wurde 
Blässe der Haut und Schleimhaut, sehr bedeutende Vergröße¬ 
rung und Härte der genannten Drüsen, sowie der Milz und eine 
weitgehende Blutveränderung beobachtet. (Hb. 20®/ o ; Erythroc. 
960.000; Leukoz. 250.000 mit 99°/ 0 Lymphoz.) Die Haut der 
Schultern und des Thorax zeigte ohne scharfe Grenze gegen 
das Gesunde eine an Arsenmelanose erinnernde, mit einem 
Stich ins Grüne versehene Bronzefarbe, die weder von Arsen¬ 
medikation, noch von äußerer Reizung (Röntgen) abhängig war. 
Verdacht auf Ghlorom lag nicht vor. Leber Vergrößerung, häu¬ 
figes Nasenbluten, Tod. 

Der zweite Fall betraf einen bis dahin gesunden 57jähr. 
Barbier, bei welchem an den Handrücken eine an Moskitobisse 
erinnernde Eruption auftrat, worauf nach einiger Zeit die Achsel¬ 
und Zervikaldrüsen, später die Leistendrüsen ganz bedeutend 
anschwollen und folgende Hautaffektion sich entwickelte: Gesicht, 
Kopf, Arme, Hände, Stamm, besonders die Achselgegend, mit 
einem Blasenausschlag dicht bedeckt Im Gesicht saßen die 
Blasen auf Papeln, auf der linken Schultergegend waren sie 
zosterförmig gruppiert, die Gesichtshaut verdickt, ödematös 
(fac. leonina). Die Blutuntersuchung ergab: Hb. 80%, Leuko¬ 
zyten: 177.000 (darunter kleine mononukleäre 73’4%). 

Im weiteren Verlaufe entwickelten sich an verschiedenen 
Körperstellen gangränöse Stellen, im Gesichte traten distinkte 
Knoten auf; allmählich aber besserten sich und heilten viele Haut- 
effloreszenzen, die Drüsenschwellungen verkleinerten sich zum Teil 
beträchtlich. Der Kranke stirbt einige Zeit unter Erscheinungen 
der Myodegeneratio cordis. Die anatomische Untersuchung 
eines Hautbläschens ergibt außer Degeneration des Epithels eine 


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lymphoide Infiltration der oberen Koriomlager, die einigermaßen 
jener des Erythema multiforme gleicht. 

Zu diesen zwei Fällen von lymphatischer Leukämie, von 
denen der erste eine abnorme Pigmentierung, der zweite die 
Bläschenaffektion geboten, kommt ein dritter vorübergehend 
von Haze gesehener Fall (80.000 Leukozyten mit 40°/ o Lym¬ 
phozyten) mit diffuser Erythrodermie. Haze gruppiert nun 
die Literaturfälle folgendermaßen: 1. Akute, 2. chronische 
lymphatische, 3. splenomyelogene Leukämie, 4. Chloroma, 5. 
multiple Myelome, 6 Lymphodermia perniciosa, 7. Mycosis fun- 
goides. Bei der akuten Leukämie wurden Petechien, Knötchen, 
Bläschen, Blasen, Papeln, Pusteln, Hämatome und Tumoren, 
bei der chronischen Pruritus, Prurigo, Urtikaria, Bronzefärbung, 
Bläschen, Pusteln, örtliche Infiltrationen, Knötchen und Tumoren 
beobachtet. Der Milz-Knochenmarkstypus der Leukämie zeigt 
Knötchen und Tumoren der Haut, das Chlorom außer einfachen 
Knötchen und Hämorrhagien grüne und braune Hautinfiltrate. 
Die Erythrodermia perniciosa ist bezüglich Hautmanifestationen 
schon durch den Namen gekennzeichnet. Mycosis fungoides ist 
manchmal mit leukämischen Blutveränderungen kombiniert. 

Hazen resümiert: Manche Fälle akuter Leukämie ähneln 
akuter Infektion; ein Typus von Leukämie kann in einen anderen 
übergehen; es gibt einige wenige Fälle gemischter Leukämie; 
ein klinischer Fall von Hodgkin (Pseudoleukämie) kann in 
lymphatische Leukämie übergehen. Lymphatische Leukämie 
kann zeitweise oder immer aleukämisch verlaufen. Bei akuter 
Leukämie muß die Zahl der Leukozyten nicht sehr vergrößert 
sein. Manche Erkrankungen, wie tuberkulöse Adenitis, Per¬ 
tussis, Sarkom und Lymphosarkom, Knochen- und sekundäre 
Syphilis können absolute oder relative Lymphozytose zeigen. 
Myelom ist vielleicht verwandt mit Chlorom, letzteres mit 
Leukämie. Es gibt Übergänge von Leukämie zu Sternbergs 
Leukosarkom und einfachem Sarkom. 

Seine Schlüsse sind: die Gruppe der kutanen Lymphome 
und Lymphosarkome schließt Leukämie und Pseudoleukämie, 
Lymphosarcomatosis cutis, Lymphodermia perniciosa, Mycosis 
fungoides mit den kutanen Läsionen des Chloroms und Myeloms 
ein. Die Serumreaktion für Mykosis fungoides (Joltrain, 
Brin, Beurmann und Verdun) könnte die Verwandtschaft 
obiger Krankheiten darlegen helfen. Die Lymphodermia perni¬ 
ciosa ist mit der Leukämie cutis und Mycosis fungoides ver¬ 
wandt. Mycosis fungoides ist eine aleukämische Lymphoma- 
tosis und kann leukämisch werden. Die kutanen Läsionen der 
Leukämie sind wahrscheinlich Infiltrationen, vergleichbar den 
inneren Knötchen der splenomyelogenen Leukämie. 


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Morrow, Howard, San Francisco. Behandlung der 
malignen Syphilis, p. 542. 

Auf Grund zweier maligner, mit Salvarsan günstig beein¬ 
flußter und 55 milderer Luesfälle kommt Morrow zu folgenden 
Schlüssen: Salvarsan hält maligne Lues schneller und besser 
in Schranken als Quecksilber. Schwere Infektionen scheinen 
ebenso rasch zu heilen als milde. Bei nasopharyngealer Nekrose 
ist die Wirkung schnell und sicher. Wenn es frühzeitig allein oder 
mit Hg zusammen gegeben wird, wird maligne Lues selten 
werden. Seine Verabreichung ist bei schweren konstitutionellen 
Symptomen, Nasennekrose oder hartnäckiger Haut-Schleimhaut¬ 
affektionen zu urgieren. Die Injektion muß meist wiederholt 
werden, und wegen häufiger Wiederkehr der positiven Wasser¬ 
mannreaktion ist die Kombination mit Hg ratsam. 

In der Diskussion verweist Fordyce auf den Nutzen bei 
malignen Fällen, namentlich bei Quecksilberresistenz oder 
Hg-Intoleranz. Weiters auf die möglicherweise radikale abor¬ 
tive Wirkung wiederholter Salvarsangaben mit gleichzeitiger 
Quecksilbertherapie im primären Stadium. 

Pusey bemängelt, daß die Zahl der malignen Fälle 
gegenwärtig für so groß gehalten und angegeben wird; B i d d 1 e 
bestreitet, daß Salvarsan den Foetor bei der nasalen Nekrose 
beseitigt, wenn nicht der Sequester eliminiert wird; Engman 
lobt die Resultate bei maligner Syphilis; Tr im bl e macht auf¬ 
merksam, daß Salvarsanlösungen gute Nährböden für Staphylo¬ 
kokken darstellen und die Salvarsanabszesse schlechter Anti¬ 
sepsis zuzuschreiben seien; Leviseur berichtet über einen 
malignen, durch Jahre vergeblich mit Hg und Jod behandelten, 
durch Salvarsan geheilten Fall von (hereditärer) Lues. 


Nr. 1L Not. 1911. 

Trimble, William B. Das fleckige Kinn bei Sy¬ 
philis und anderedermatologischeBeobach tu ngen. 
p. 571. 

Trimble gibt im folgenden kurze Skizzen seltenerder¬ 
matologischer Beobachtungen. 

1. Das fleckige Kinn bei Syphilis. In nicht allzu¬ 
seltenen Fällen, zumeist bei Frauen, seltener bei Männern, wenn 
sie glattrasiert sind, findet man in der Frühsyphilis unter oder 
nächst den Mundwinkeln, manchmal auch auf die Oberlippe 
übergehend, düsterbraune oder schmutzigrote Flecke, welche 
sich in leichtbräunliche Verfärbungen der Seitenteile verlieren. 
Manchmal sind die Flecke infiltriert, papulös und schuppen 
ein wenig. Diese Erscheinung geht häufig der Roseola voraus. 

Archiv f. Denn**- "• 8 rP k * CXII > 11 


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Fachzeitschriften. 


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2. Häufige Verbindung von Lichen pilarismit 
Frühsyphilis. Trimble findet diese Eonzidenz häufig und 
erklärt sie durch eine stärkere Affinität der Spirochaeten zu 
den Follikeln. So erklären sich die leichteren Grade als Lichen, 
die stärkeren als follikuläres Syphilid. 

3. Die Salpetersäure bildet gerne Keloide 
oder hypertrophische Narben. Hinweis auf entstellende 
hypertrophische Narben nach Salpetersäureätzung von Warzen 
und Teleangiektasien. 

4. Wirkung der Röntgenstrahlen auf Schleim¬ 
haut. läsionen. Tr. plädiert für häufigere Anwendung von 
Röntgenstrahlen nach Operationen von Schleimhautkarzinomen 
(im Munde); aber auch chirurgisch nicht behandelte maligne 
Neubildungen der Schleimhaut (Wange, Zunge) können so 
schonend und zugleich sehr wirksam, wenn auch nicht radikal, 
beeinflußt werden. 

5. Alkohol verstärkt die Blutung. Diese Erfah- 
rung soll in entsprechenden Fällen (Skarifikation bei Acne' 
rosacea, Blutabnahme für die WasBermannreaktion) benutzt 
werden. 

6. DidaktischerWink. Die dermatologische Diagnose 
ist auf objektive Merkmale zu gründen. 

In der Diskussion sprechen sich Pusey, Montgommer y, 
Hartzell für, Schamberg, Gilchrist, Robinson, 
Shepherd und Leviseur gegen die Verwendung von 
Röntgenstrahlen bei Schleimhautkarzinomen aus. Montgom- 
mery hebt ihre Nützlichkeit zur Beseitigung der Seborrhoe 
hervor, welche der Erebsbildung an der Unterlippe vorausgeht. 

Leviseur, Frederick J., New-York. Erythema nodo- 
sum syphiliticum, p. 579. 

Nach einer literarischen Besprechung einschlägiger Fälle 
kommt Leviseur zu folgenden Schlüssen: 

1. Mauriacs Krankheit (Er. nod. syph.) ist eine Form 
der Syphilis. 

2. Die Ähnlichkeit zwischen ihr und dem Eryth. Bazins 
wird immer deutlicher. 

3. Es ist eine maligne Syphilisform, der Gummen voraus* 
gehen, oder begleitend folgen. 

4. Sie kann als Rheumatismus oder zufällige Kombi¬ 
nation von Rheumatismus und Syphilis mißdeutet werden. 

Shepherd, Francis J. und Rhea, L. J., Montreal. Ein 
tödlicher Fall von Blastomykosis. p. 588. 

25jähr. Italiener, von gesunder Abstammung, seit 4 Mo¬ 
naten an ulzerösen Herden im Gesichte, einer eiternden Fistel 
an r. Klavikel und einem Abszeß des 2. Lendenwirbels erkrankt; 


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\i<Amu M Niiw :.l*Mteuteiul, so (NI 4*4* Toit« des Gesichts 
^H:Ari,aji.iigen, hTttdenbedeelste«, bis äh die Knochen m- 
.«». ^^«ciwUren botUmkt and mct, die angrenzenden 

s«feh»ö«bÄüte hfgrift^ wärert; auch Wsöfe Ilsrdo sowie Fiätfd- 
KlHvjk 4 J r .Muskel- und lUiOoInmHhsXt?^ träte« auf 
4o4iVn)iiüoriipit- war «vlulglos; der Tod trat, bald nach hohem 
****** BlA( »^rbom Kräftrrerföll öia. • Bie .SeWod ergab all- 
güiweffie Jilestotaykösis (Waat, ..I^ittänon eti. Lymoh- 
Kjh4ou. mtatim U'.tm. .£üM fhMsiata imd O.-soßliaghs). bi«. 
tir^k^oam sehr zahlreich., sowohl qH&ß&äbr wie mjieilialb 
vf*- AtfWwvaz s der iUeseozallea. Bi«, (irf&timaitf fetsehbinön 
als ntade, (öit Biibttt&'aodigeV Greuzhülle versfeiieiie Körper in 
verschifedenei) Ki.twpungsstadifen, Sic wuchsen am bestfeu in 
ZfeacrhüugöB.Vhchiideri. in und außerhalb dos ThtÄinoslken 
mifei'oskopiscjb sie verzweigte Myzelien- 

?*• der Bikus&on berichten Oroishy. Gilrhv;*}, U ;i . 
v o g l > und S li e p h e r d Von Fallen iillgeuiriner lilastotnykose 
oHti fet wahnen die Vcrhonming aölehcr Fülle, als Tufarki'dti««: 
Gtir.hr ist hält die Medikation hui iw B«giUah dev ASfltlhiö 
lär Avitkärtm. Rudolf Win i *r nil, (frag). 


Sfonateliefle für praktiaohe Dermatologie. 
Bd. LUI, Heft 5-10. 

v Hferrmaun, K- Fier tJ a u ttu he riefe ! o ae heim 
Ft er da p. 24a, 

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Original frsm 

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F achzeitichriften. 


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Granulationsgewebes gedrängt, die Talgdrüsen strangförmig 
gewuchert. Der Hauttuberkel des Pferdes besteht aus Spindel¬ 
zellen, großen und kleinen Plasmazellen und ihren Degenerations- 
fonnen. Riesenzellen sind selten. Eosinophile Leukozyten, 
neutrophile Leukozyten, Mastzellen sind ebenfalls in den 
Tuberkelberden nachweisbar. Der Hauttuberkel des Pferdes 
ist nicht gefäßlos. 

Polland, R. Urticaria chronica papulosa bei 
PseudoJeukämie. p. 275. 

Die Hautaffektionen bei Leukämie und Pseudoleukämie 
zeigen in der Regel keinen einheitlichen Charakter; neben 
Prurigoähnlicben Eifloreszenzen kommen kleinere und größere 
Tumoren in der Haut oder Schleimhaut zur Beobachtung, ferner 
ekzemartige oder Pityriasis rubra-ähnliche Hautveränderungen, 
mit Atrophie und Rhagadenbilduug einhergehende Sklerodermie- 
ähnliche Affektionen, endlich diffuse Verdickung der Haut, 
besonders des Gesiebtes. Polland beobachtete einen Fall mit 
chronischer papulöser Urtikaria, einer Art Urticaria perstans 
(Pick). 59jäbr. Mann, seit 8 Jahren Anschwellung der Lymph- 
drüsen, seit 2 Jahren stark juckender Hautausschlag, bestehend 
aus linsengroßen, flachen, zerkratzten Knötchen, sowie hellroten 
bis gelblichen Quaddeln mit einem kleinen Bläschen oder Börk- 
chen in der Mitte, bräunlichen Pigmentflecken, regellos über 
die Haut verstreut. Die Blutuntersuchung ergab keine Ver¬ 
mehrung der Leukozyten. Polland glaubt, daß hier toxische 
Stoffwechselprodukte auf dem Wege der Blutbabn (dafür spre¬ 
chen die zeitweisen Fieberanfälle) in die Haut gelangen und 
dort entzündliche Prozessen auslösen, die in seinem Fall als 
Urticaria papulosa in die Erscheinung traten. 

Graetz, Fr. Praktische und theoretische Erfah¬ 
rungen mit der Wassermannschen Reaktion, p. 803. 

Keine der zahlreichen Modifikationen der W. R. ist ein 
vollwertiger Ersatz der Originalmethode. Seine eigenen Ver¬ 
suche wurden auch mit dieser durchgefübrt. Ausführliche Be¬ 
sprechung der Methodik. Eine Ablehnung des mit aktivem 
Serum gewonnenen Resultates ist nach Graetzs Versuchen 
nicht gerechtfertigt Er fand bei 46 Fällen klinisch manifester 
Lues keine prinzipielle Differenz bei Verwendung frischen oder 
inaktivierten Serums. Bei 53 Fällen von Lues latens (mehr 
oder weniger stark spezifisch behandelt) war in 9 Fällen ein 
scheinbar prinzipieller Unterschied zu konstatieren, indem einige 
bei Verwendung des frischen Serums -|- , des inaktivierten —, 
andere (2) umgekehrt reagierten. Die Ursache wird in quan¬ 
titativen Verhältnissen der Reaktionskörper gelegen sein, da es 
bei doppelter Serumdosis fast ausnahmslos gelingt, auch im 
inaktivierten Serum eine zur -f- Reaktion nötige Menge von 


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Hemmungskörpern nachzuweisen. Bei luesfreien Patienten (21) 
ergaben beide Sera übereinstimmende Resultate, auch bei 
36 Patienten mit zweifelhafter Anamnese und Luesverdacht 
(mit einer Ausnahme, bei der aber die doppelte Dosis des 
inaktivierten Serums -f- Befund ergab). Hauptbedingung für 
die Verläßlichkeit der Reaktion ist ein einwandfreies Antigen. 
Die alkoholischen Organextrakte sind die besten, freilich erhält 
man nicht immer, auch nicht bei gleicher Extraktionsart und 
gleichem Ausgangsmaterial gleichwertige Extrakte. Daher würden 
solche aus chemisch definierten Materialien, nach einheitlichen 
Grundsätzen hergestellte vorzuziehen sein (Sachs, Rondoni 
u. v. a.). In diesem Sinne sind die künstlichen Lipoidgemische 
praktisch verwertbar, aber sicher nicht das Ideal eines Antigen. 
Unter 163 derartig untersuchten Fällen ergaben nur 3 ein prin¬ 
zipiell abweichendes Ergebnis. Jedoch stehen diese Gemische 
den natürlichen Organextrakten an Reaktionsbreite nach (Spät¬ 
hämolyse) ; sie dürfen niemals allein verwendet werden, sondern 
es muß das Serum stets gleichzeitig mit mehreren Extrakten 
geprüft werden. Die absolut sichere Entscheidung der Frage, 
ob eine -f- Reaktion im Latenzstudium noch Krankheit bedeu¬ 
tet, ist, wenn überhaupt, nur äußerst schwer zu erbringen; der 
diagnostische Wert der W. R. ist heute sicher über jeden 
Zweifel erhaben. Forderung der Errichtung staatlicher Labo¬ 
ratorien zur Durchführung der Reaktion. 

Merlan, L. Heilung eines Falles von Granu¬ 
loma fungoides (Mykosis fungoides) durch Rönt¬ 
genstrahlen. p. 324. 

Der Fall Merians ist bemerkenswert, da er ungemein 
ausgebreitet war; es fanden sich überall Knoten und bis über 
handtellergroße, polsterartige Tumoren, die eigentlich nur die 
Fußsohlen verschonten. Nach etappenweiser Bestrahlung des 
ganzen Körpers, die in sieben Tageta beendet war und wobei 
jede Hautstelle y 3 Erythemdosis erhielt — dieser Bestrahlungs¬ 
zyklus wurde dreimal wiederholt —, waren die größeren Tu¬ 
moren stark verkleinert, die kleineren zum Teil verschwunden; 
vier Monate nach Beginn der Behandlung war von den Knoten 
nichts mehr zu finden außer Pigmentflecken. Schon vor der 
Behandlung (seit 2 Jahren) bestehende rheumatische Schmerzen 
hatten sich wieder etwas verstärkt, die Kniegelenke waren 
etwas geschwollen. Unter Blaulichtbestrahlung gingen Schmer¬ 
zen und Schwellung zurück. Im Herbst desselben Jahres Rezi¬ 
diven der Gelenkserkrankung mit starker Abmagerung, ungefähr 
1 Jahr nach der Röntgenbehandlung. Die Haut normal. Dar¬ 
nach unter As-Behandlung langsame Hebung der Körperkräfte. 
Histologisch war der Fall dadurch ausgezeichnet, daß die Epi¬ 
thelwucherung über die Kutisinfiltration dominierte. Die Zell- 


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massen dieses Granuloms gleichen denen des typischen Granu¬ 
loma fungoides durch ihre Polymorphie, den Wechsel der Form 
und Größe, den sehr verschiedenen Gehalt an Granoplasma und 
das Angenagtsein der Konturen. Auch hier besteht neben der 
starken Hypertrophie und Hyperplasie der Zellmassen nur ein¬ 
fach seröser Schwund derselben in Form von Granolyse ohne 
andere kompliziertere Degenerationsform. Die starke Beteili¬ 
gung des Epithels an dem Aufbau der Knoten hindert offen¬ 
bar die Massenzunahme der im Papillarkörper liegenden Ge¬ 
schwulst und bewirkt dadurch eine auffallende Derbheit, 
Trockenheit, Flachheit der Tumoren. Dadurch kommt ein 
eigener härterer und kleinerer Geschwulsttypus zustande, den 
man als die kleinknotige Form des Granuloma fungoides be¬ 
zeichnen kann. Möglicherweise hängt der schöne Behandlungs¬ 
erfolg mit diesem eigenartigen mikroskopischen Bilde zusammen. 

Pospölow, A. J. Bemerkungen zu der in Bd. LIII, 
Heft 1 erschienenen Arbeit von P. A. Pawloff und 
A. G. Mamurowsky: ZurFrage der Blasensyphilide 
bei Erwachsenen. Ein Fall von Syphilis bullosa 
(Pemphigus syphiliticus) adultorum, p. 332. 

Beanständung der Richtigkeit der Diagnose in diesem 
Falle; nach Pospelow handelte es sich um Syphilis cutanea 
papulo-pustulosa vegetans. 

De Bulj Wenniger, L. M. Die intravenöse Sal- 
varsanbehandlung für die Praxis, p. 387. 

Der aus einer einfachen Glasburette bestehende Apparat 
wird nicht ausgekocht, sondern durch Alkohol entfettet (durch 
2 Stunden) und dann mit Sublimatlösung gefüllt durch 24 Std. 
stehen gelassen, nach der Infusion wird er mit steriler Koch¬ 
salzlösung durchgespült und dann wieder mit Sublimat gefüllt. 
Kochsalzlösung und Salvarsan läßt man nacheinander durch¬ 
laufen. Anordnung des Schlauches, Konus, sonstige Technik 
ist die bekannte. 

Frflhwald, R Erfahrungen mit der Extra¬ 
duralanästhesie in der venereologischen Praxis, 
p. 421. 

Die von Cathel in inaugierte extradurale Anästhesie 
durch Injektion anästhesierender Flüssigkeiten in den Sakral¬ 
kanal wurde von Läwen vervollkommn Über Veranlassung 
des letzteren hat nun Frühwald an 42 Patienten, bei wel¬ 
chen kleine Operationen am Genitale vorgenommen werden 
mußten, die extradurale Anästhesie erprobt. Er löst in 30 ccm 
heißen Wassers folgendes Pulver: Natrii muriat. 0*1, Natrii 
bicarbon. purin. 0 - l5, Novocain 0 - 6. Nach der Lösung läßt 
man die Flüssigkeit noch einmal aufwallen. Mit einer Spritze 
werden dann 20—25 c cm dieser Lösung durch eine in den 


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Fachzeitschriften. 


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Sakralkanal eingeführte Nadel (Technik 8. Original) langsam 
eingespritzt. Oer Kranke bleibt dann aufrecht sitzen. Die 
Anästhesie beginnt erst etwa 25 Min. nach der Injektion, an 
Eichel und Vorhaut erst 10—15 Min. später. Die Beobach¬ 
tungen ergaben, daß diese Anästhesie bei Operationen an den 
männlichen Geschlechtsteilen mit Vorteil verwendet werden 
kann, jedoch ist die Technik schwierig. 

Lenartowiez, J. T. Über eine ungewöhnliche 
Lokalisation der Gonokokkeninfektion, p. 432. 

Gonorrhoische Infektion eines paraurethralen Ganges, der 
in der Haut der linken Penisseite verlief. Die histologische 
Untersuchung bestätigte dies. Exzision, Heilung. 

Leistikow, L. Sauerstofforte des tierischen 
Hautgewebes bei Anämie, venöser Hyperämie und 
Ödem p. 482. 

Die Versuche wurden an in vivo exzidierten Hautstückchen 
vorgenommen. Färbung mit Rongalitweiß, polychromem Methy¬ 
lenblau nach Pappenheim-Unna. Die Versuche ergaben 
die Richtigkeit der Unnaschen Lehre, daß Kerne und Mast- 
zellen die eigentlichen Sauerstofforte darstellen. Bei venöser 
Hyperämie, Anämie und Ödem, also bei Behinderung oder 
Abschneidung des Sauerstoffes fand L., daß die Kerne und die 
Mastzellenkörner ihren Sauerstoff an das Protoplasma abgeben, 
daß also die Kerne und die Mastzellenkörner aktiven Sauerstoff 
produzieren und auch zu übertragen vermögen. Kontrollver- 
suche ergaben die Richtigkeit dieser Behauptungen. 

Junkermann, K. Zur Behandlung der Sykosis 
staphylogenes s. vulgaris, p. 486. 

Rasieren der Haare jeden 3. Tag (keine Epilation l). Bei 
Krustenbildung zunächst schwache Jodjodkalisalbe (Jodi p. 0*2, 
Kal. jodat. 1-0, Aq. destill. 4 0, Lanolin anhydr. 10*0, Vaselin, 
american. ad 50-0) bis zur Ablösung der Krusten. Dann 
Bepinseln jeder einzelnen Pustel mit Jodtinktur; stehen sie 
dichtgedrängt, Einpinseln der ganzen Fläche zunächst mit 
Tinct. Jodi, Alkohol aa, dann mit stärkerer, zuletzt mit reiner 
Jodtinktur. Bei Reizung über Nacht schwache Salizylschwefel- 
salbe. Bei Krankenhausbehandlung ist bei Nacht Verband mit 
starker Jodjodkalisalbe (Jod 1—2°/ 0 , Jodkali 5—10%) vorteil¬ 
haft, bei Tag Umschläge mit kaltem Kamillentee. Heilung der 
schwersten Fälle nach 3—4 Wochen. 

Krzystalowicz, J. u. Weber, H. L. Über die intra¬ 
venösen Infusionen von Salvarsan p. 489. 

Zur Infusion verwenden die Verfasser einen nach Art der 
Spritzflaschen gebauten Apparat, in den Luft durch ein Gebläse 
eingetrieben wird. Bei 54 Kranken wurden 90 Injektionen 
ohne Zwischenfall gemacht und zwar in 32 Fällen zweimal, bei 


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2 Kranken dreimal. Die Pause zwischen 2 Injektionen betrug 
gewöhnlich eine Woche, zwischen der 2. und 3. 2 —3 Wochen. 
Die Einzeldosis betrug 0*15—0*45. Nach der Injektion die 
bekannten Reaktionserscheinungen. Die Fieberreaktion scheint 
bei sichtbareren Krankheitserscheinungen öfters aufzutreten als 
bei latenten Fällen, dagegen dürfte die Größe der Dosis keine 
bedeutende Rolle spielen, ebenso wenig die eventuellen Verun¬ 
reinigungen des destillierten Wassers im Sinne Wechsel- 
man ns. Der toxischen Wirkung der Arsen Verbindung kommt 
bei der Reaktion auch eine gewisse Rolle zu. 

Merian, L. Ein Fall von extragenitalem Ulcus 
molle des linken Oberarmes, p. 532. 

Neben einem die Charaktere des Ulcus molle zeigenden 
Geschwür von Zehnpfennigstückgröße und einem zweiten, linsen¬ 
großen am 1. Oberarm waren in der 1. Achsel zwei Lymph- 
drüsen vergrößert, in der Fossa intraclavicularis bestand ein 
hühnereigroßer Tumor. Beide sehr schmerzhaft, die Haut 
darüber gerötet. Letztere Geschwulst vereiterte und mußte 
inzidiert werden. In ihrem Eiter sowie in dem des Geschwüres 
fanden sich keine Streptobazillen, dagegen in Schnitten des 
Geschwüres. Die Infektion war wahrscheinlich bei einer Täto¬ 
wierung durch ein infiziertes Instrument geschehen, da das 
Geschwür sich vor 3 Wochen im Anschluß an eine 1 Woche 
vorher vorgenommene Tätowierung in der Tätowierungsnarbe 
entwickelt hatte. 

Drenw. Asepsis und Antisepsis im Unter- 
suchungszimmer des Polizeiarztes. Über die Ein¬ 
richtungen des sittenärztlichen Untersuchungs¬ 
zimmers. p. 535. 

In diesem „Bericht über die sittenärztliche Ausstellung 
des kgl. Polizeipräsidiums Berlin auf der internat. Hygieneaus¬ 
stellung in Dresden“ verweist Dreuw darauf, daß mit Hilfe der 
modernen Untersuchungsmethoden der größtmöglichste Prozent¬ 
satz von ansteckenden Krankheiten eruiert werden soll, und die 
technischen Maßnahmen eine Übertragung im Untersuchungs¬ 
zimmer auf Arzt, Wartepersonal oder später zu Untersuchende 
verhüten sollen. Um dies zu erreichen, sind bei einem größeren 
Betrieb mindestens drei Räume notwendig, und zwar ein 
Zentralsterilisierraum für die Instrumente, ein Untersuchungs¬ 
zimmer mit Warteraum, ein Laboratorium mit Mikroskopier¬ 
zimmer. Verf. schildert nun ausführlich die Einrichtung dieser 
Räume und den Betrieb in ihnen. Bezüglich der Details sei 
auf das Original verwiesen. 

Hoffmann, K. F. Ein Ersatzmittel für Wismuth 
in der Röntgentherapie, p. 545. 


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Fachzeitschriften. 


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Hoffmann versuchte mit Hilfe eines Dosimeters die 
Absorptionskraft für Röntgenstrahlen seitens Wismuth und dessen 
Ersatzmittel, Ferrum oxydat. rubr. und Baryumsulfat festzu- 
stellen, indem er Baryumplatinzyanürtabletten des Bordier - 
schen Chromoradiometer mit Wismutbbrei, 50% Wismuthsalbe, 
Ferrum oxydat. rubr.-Brei, Brei von Baryumsulfat bedeckte 
und dann in bestimmter Weise bestrahlte (Fokusdosimeter¬ 
abstand 12—20 cm, Härte der Röhre 5 Benoist). Es ergab 
sich, daß Baryumsulfat ein vollwertiger Ersatz des Bi ist, und 
gegenüber dem ebenso wirksamen Ferrum oxydat. rubr.-Brei 
den Vorteil hat, daß es auf der zu schützenden Haut keine 
schwer zu beseitigenden Flecke hinterläßt. Baryumsulfat ist 
auch ungemein billig. Ludwig Waelsch (Prag). 


Dermatologisohes Zentralblatt. Jahrg. XIV, 
Heft 12, und Jahrg. XV, Heft 1. 

Goldberg. Untersuchungen über das Vorkom¬ 
men von Leukozyten im Prostatasekret, p. 354. 

Polemik gegen Björling (Archiv f. Dermatologie, CIII, 
Heft 1). Die bei Gesunden wie an Gonorrhoe Erkrankten im Pro¬ 
statasekret ganz vereinzelt vorkommenden runden Zellen 6ind 
vielleicht Leukozyten, nicht sicher. Bei sexueller Neur¬ 
asthenie muß man immer argwöhnen, daß der betreffende auch 
irgendwann einmal an Gonorrhoe gelitten haben kann und darf, 
wenn man Leukozyten findet, nicht ohne weiteres sagen, daß 
bei Neurasth. sexualis Leukozyten im Prostatasekret ein stän¬ 
diger Befund sind. Es ist ein wesentlicher Unterschied in der 
Zusammensetzung des Prostatasekrets bei Gesunden und Go- 
norrhoikern. Letztere erkranken zu 50% an Prostatitis in wech¬ 
selndem Grade, das Sekret ist im Gegensatz zu dem von nie 
Tripperkranken meist stark leukozytenhaltig. Prostatasekret 
läßt sich bei geeigneter Technik fast ausnahmslos expriraieren. 

Piorkowski. Über Sublaminseife. p. 359. 

Empfehlung einer 2%igen Sublaminseife (Lingner-Dresden) 
zur Desinfektion. Der Vorzug vor Sublimat besteht in der 
leichteren Löslichkeit in Wasser, daß Sublamin mit Seifenlösun¬ 
gen keine Fällungen gibt, Eiweiß Dicht koaguliert, und da es 
nicht reizt, in konzentrierterer Form angewandt werden kann. 
Bei der experimentellen Prüfung der Desinfektionskraft erwies 
eich die Sublaminseife der Sublimatseife überlegen. 

Sprecher, F. Ein weiterer Beitrag zur For¬ 
schung über das spitze extragenitale Kondylom, p. 2. 


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Fachzeitschriften. 


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Bei einem starken Raucher entstanden auf der Schleim¬ 
haut der Unterlippe durch Druck der Pfeife, erst nach Verlust 
der Zähne, die sonst die Pfeife gehalten hatten, eine Reihe 
spitzer Kondylome. 

Trautmaun, G. Alopezie im Abschluß an ope¬ 
rative Nervenverletzung, p. 7. 

2 Fälle eigener Beobachtung. Im ersten entstanden einige 
Wochen nach Ausräumung des vereiterten Siebbeinlabyrinths 
und der ebenfalls vereiterten Keilbeinhöhle in rapider Weise 
2 umfangreiche kahle Scheiben auf dem Hinterkopf, die nach 
einem Vierteljahr wieder völlig behaart waren. Im zweiten 
Fall dasselbe Ereignis nach Aufmeißelung der linken Stirnhöhle 
und Extraktion eines Stückes des n. supraorbitalis, aber bereits 
am nächsten Tage. Schon nach 4 Wochen begann die Wieder¬ 
behaarung und war ebenfalls nach einem Vierteljahr vollendet. 
In beiden Fällen also neurotische Alopezie nach Trigeminus¬ 
verletzung. Krösing (Stettin). 


Annales de Dermatologie et de Syphiligraphie. 

Nr. 8—10. 

Jacqnet und Debat. Über die trophische Wir¬ 
kung des Quecksilbers und des Salvarsans bei 
den Syphilitikern, p. 449. 

Jaquet und Debat suchten bei Luetikern und einer 
der Autoren an sich selbst durch eine bestimmte Ernährung, 
sei es ausschließliche Milchdiät oder gemischte Gährung und 
eine möglichst gleichmäßige Lebensweise ein gewisses Gleich¬ 
gewicht in den Ausscheidungen herbeizulühren. Sie bestimmten 
täglich das Volumen des Urins, das spezifische Gewicht, die 
Gesamtmenge des Stickstoffs, den Harnstoff, die Harnsäure, 
die Chlorate und die Phosphate. Vielfach wurden gleichzeitig 
Fäzes und Blut untersucht. Nachdem das Gleichgewicht her¬ 
gestellt war, wurde die von Jacquet empfohlene intensive 
Hg-Behandlung eingeleitet. Es zeigte sich dabei, daß das Hg 
den Harnapparat in der Mehrzahl der Fälle nicht im ungün¬ 
stigen Sinne beeinflußt. Der Stoffwechsel wird, nachdem er zu 
Beginn der Kur eine leichte Einbuße erfahren hat, nachher in 
dauernder Weise quantitativ und qualitativ erhöht. Die gleichen 
Resultate ergab die Hg-Kur auch beim gesunden Menchen 
(Selbstversuche der Autoren). 

Mit der Salvarsan-Bebandlung — es wurden Dosen von 
0*4—0‘6 teils intramuskulär teils intravenös injiziert — wurden 


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Fachzei , J 71 

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Gii>p iii.tii.ii'KdiiHU'C Jrivp'i'i:< .tufits.» '2 *\?■>:>•(i•- jjut'b d•:•<<« 

ÄpOtviefctffbriHen erb«* l'aUyftt; eiuft W-kHUa I,u»iv 

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«»gab. Vtj^a J*>wr?ebim£Sfc* 3 r<l i»u iim d * ',j,- r ii üid i.:. 

• r,• ..tut die* &n*t0U}t*&e Diagnose lautet.« &jf 

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ftttttVitoj. Üutifi v'prLvüis gy>At;i und «i db'e- 
loi4ie»«c. f), 

Hineh fTftU yö» wj'Sgedöbijteiii Akaekelktd Hin Naaköir uijt. 
rfnu '••v'p'dümti- b verdnektpü iiiv fHiljG) idetu 

Ktftoen-*Out*!< «?niö« gyritta" bvknoat sied. kn«dHt>w<. ;-3)e- 
sfcb>« , ibl RbUTfer^ d; ;; d. 

Nifflltt. Sp i nctje * v pi i 1 ii 1« c h 0 M kol a t v n j> h !<; 

; tettiary Jfr«wr!(trftta»!gf>u uiti <1 <*r M int p D)fi. 

./ | »1 iOjÄht-it**; i’HMent KA«t?tS «>rj£i-':u<kk- ' -litlu’i* u.M-l- 

ile*r sytdiüitiach . m • ;• ■ lipjktF&iwpbiöi 

4 ie detu ’iypufc Ar-aa- l)nv li0nn v eui.snrK.-l. und bol ä 4 
gleicher Zeit SyphtlUl^ ;p>i' der Haut »Ihr- 

Vprf: ksAcbt foxföl; «aioi&Tkd&a> ; dtüi der; von ifrfjeuion und 
bfitootk Aabiigouismus zwiselie»? Hautcpsebfinutigpii. 
.'•{••>tsyj-biii« des jffei’vijnsysienra .liibt 
■ftiowi- rantHc»* mjh! Ayvignar. Hk- .*iy'j!. pf *.m ,:•/•• 
ivxit-, fl tt toi (,-g 1 6 ij j» 4 b i ueI»ea>i v *1 c $■ c4piii-<• 

rn«iln) i . «•• Ii K k ir tu *. p. f» 13 . 

J'as j>opnb*-vo»jkniü,sö Kk^eio iet nur !) itu't \titorei» > 
e»fclpri.!)urt tturt-h. 4 o« Aoitretoo vou ü)ünieutiir.:ri I.ä-.inuea, '..a- 

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UNIVERSSTY OF MfCHiGAN 


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172 


Fachzeitschriften. 


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etwas geröteten Knötchen, die an ihrer Spitze ein kleines 
Bläschen aufweisen, und b) durch das Vorhandensein von Ekzem* 
plaques, in deren Bereich die Haut verdickt, exkoriiert und 
tief entzündet ist, so daß man den Eindruck bekommt, der 
Herd sei aus vesikulösen Papeln zusammengesetzt. Die Affek¬ 
tion soll in der Regel mit heftigem Juckreiz verbunden sein 
und periodisch rezidivieren. Verf. stellen die Affektion zwischen 
die Prurigo simplex und die Prurigo Hebrae einer¬ 
seits und das vesikulöse oder amorphe Ekzem andererseits und 
nennen sie ein „fait de passage“. Während sie das vesikulöse 
Ekzem mehr auf äußere Reizungen und die banaleen Mikro¬ 
organismen der Haut zurückführen, werden für das papulo- 
vesikulöse Ekzem ätiologisch und pathogenetisch Autointoxi¬ 
kationen durch abnorme Darmgährungen angenommen. Auch 
Störungen des Nervensystems sollen dabei eine Rolle spielen 
können. 

An Hand von ungefähr 300 Harnanalysen, die bei 14 Pa¬ 
tienten mit typischem papulo-vesikulösem Ekzem vorgenommen 
wurden, konnten die Verf. konstatieren, daß die Durchlässigkeit 
der Nieren bei dieser Affektion bedeutend verringert, und daß 
in 80% der Fälle eine Vermehrung der Darmgährungen vor¬ 
handen war. Bei der Behandlung dieser eruptiven Formen müssen 
daher in erster Linie die Ernährung reguliert und besonders 
die übermäßige Eiweißzufuhr beschränkt werden. 

Genaue histologische Studien vervollständigen diese ebenso 
anregende wie interessante Arbeit. 

DnbreuiUi und Petges. Über die blauen Naevi, 
p. 552. 

Einen Beitrag zu der Frage des blauen Naevi liefern 
Dubreuilh und Petges. Die Autoren untersuchten einen 
kleinen, klinisch charakteristischen Tumor, der von einer 46jähr. 
Patientin stammte. Histologisch zeichnete sich der Fall aus 
durch das Vorhandensein von echten Naevuszellen und von 
ockerfarbigem, braunem bis schwarzem Pigment in der Kutis. 
Die blaue Farbe kommt nach den Autoren nur dadurch za 
stände, daß die Pigmentkörner und Schollen in den tieferen 
Partien der Kutis liegen. Von einer bläulichen Farbe des Pig¬ 
ments, die T i e c h e beschreibt, konnte nichts nachgewiesen werden. 

Andry. Über die Struktur der Lymphangitis 
gonorrhoica, p. 557. 

Audry konnte bei einer wegen entzündlicher Schwel¬ 
lung des Präputiums vorgenommenen Zirkum/ision ein 
etwa 2 cm langes Stück eines gonorrhoischen Lymphstranges 
exzidieren. Die histologische Untersuchung ergab folgendes: 
Der Lymphkanal war ausgefüllt mit Lymphozyten, so daß das 
Immen vollständig obliteriert war. Daneben zeigte sich eine 


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UNIVERSUM OF MICHIGAN 








Faebr«Uschrifteö. 


173 

' U' n\ 


IvrophwOrtÖse Infiltration ,-sMne 


risirrt dmch ei&w- Endolympbai i gdks. ?>ie lüfetiä^ie 

i stellt eher eir<a Wiehernd» E&dopech n-.piinagLiiä d»r mit 
Bk>oroe»oreti(ieß and degeiißratireu Erscheinungen. Die steterer 
ist »berdies »*br mkimol.npt, die lfttaiäre »iifl'us- 
KAiitd' l‘bcr d-e-ö Ost ho- N»cvhs. p, M& 
ifn- [‘alt Naivta* betrifft ein 16jähvige* .MSukheu, das 
ehren Kön^euiiTdvni N&caus aut des rechten Seite des Kinns 
i£SÄB(StöIb des Miumwinkots aufwie», das »ich bi doii letzten 
.führ«« Tsrgfö&flitte» Oie tSescbwulst, Hie du« Äiwsehett bi 116 $ 
gattfiUniichen pi^eöüCTten Naevus batte; bot histologisch fol- 
gtjfJth» Kjgehtuffiii'cbkeiien dar: 

' •■!..* Ähwasenbeii ton eigentlichen Naei’OSjseilen. 

J'fotilerBtjob der IbßdegöwelfttsjeiH'it und leichte htfil- 
'Cafibr* dm ilie Gatftße, \ \- . • 

- A VorbtuKlehseti! vniy Pigioentpelje» w«d reioh}j$hMi 
#tV»taa0eu «fftd - _? •’• v '' • ' , -k'Ak ;%\ 

: iv t'#TTltandr«js»in vmchlieher HanrhilUkei, oai firn hretod- 
baipwiv io$en?,slls« zu konstatieren waren.. $&me ...klcmon 

;fvfer die tjeneae dieses Kiioteneifwehbjsses wagt nieh 
v’Wt. orehl >Mi85tüe|i.rt»chen. Max* W i r> k 1 er ißu#nii.. 


y f i VJ r‘\ X 


Annalen des m&ladies des Organes gemto> 
üriaaires. 1911, Heft 18. 19 

i>l«»ek, Bt.» rk<• O a ji g$an d«r J1 läse ii ur < h &Xz <*n 4 .' 
i «j j e fe t j 0 n e «. p. J 

. Ec hat 2 Kille beobachtet; in-beiden i'iiilen wnr die.' 

iiftcgräu dadörob ontahitideo, daö die kranken Ftenijeo, die 
tebw&fcgsr «ffftren. Eiti^priteiütgen versehentlich in die Ulßse g«a 
untsbl-. b&Ami, tun eme*. dlbort ztt erzielen- Vöd dei Blase«- 
gaugran M* ehtwickeite sich in beiden FiilieiJ eine Nkreu- 
btfliWeiieii«.r»int,. Ra wurden UietnroicVorwedkatheter -eingelegt 
••rot £isdt t ••af'iOi'-Injektionen gemacht. Ondiitcir woHte krOoos 
bin* KkieiVdf'bibuge «rzielt, zweitens die lljase ve|)iär enliästeo 
Ü^.VhVfl^.Thlh wurde -dadurch gatisiti, di« retlkß nn> 

^ehos^i^rt rlk ^ Klinik. 



{{nrüiyhi'endrü^onefiijtUlJdUügen an. Er hat zu ifyp&bxb Äweefec 


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ÜNtVERSITY OF MICHIGAN 

«»■liMlMliftaiii J 





174 


F achzeitschriften. 


vieldurchlöcherte Instrumente konstruiert, an die er eine 
Bi er sehe Säugpumpe anschließt. Auf diese Weise bringt er alle 
Gonokokken, die etwa noch in der Tiefe schlummern, an die 
Oberfläche. Übermangansaure Kaliwaschungen sind ebenfalls 
an den Apparat angeschlossen, so daß abwechselnd gesaugt 
und gespült werden kann. Die Behandlung ist leicht, schmerz¬ 
los und leistet große Dienste. 

Bingleb, Das moderne Zystoskop. p. 1733. 

Beschreibung des Ringleb sehen Zystoskop und seiner 
Verbesserungen. 

Marion. Schäden, die dem Zystoskop zustoßen 
können; ihre Vermeidung und Beseitigung, p. 1745. 

Marion gibt seinen Zuhörern Ratschläge, wie man sich 
sein Zystoskop gut erhalten und eventuelle Schäden selbst repa¬ 
rieren kann. Auch zeigt er, woran es liegt, wenn man schlecht 
oder gar nichts sieht. Es sind keine neuen Dinge, die er zu 
sagen hat. Als Franzose rät er zur Anschaffung der Instrumente 
von Co Hin und Gentile. 

Andrö Boeckel. Unmittelbare und spätere Resul¬ 
tate von 57 Nephrektomien bei Nierentuberkulose, 
p. 1756. 

2 Kranke starben bald nach der Operation, 9 erst später, 
4 besserten sich vorübergehend, bei 41 trat Besserung und 
Heilung ein. Wilhelm Bartsch (Breslau). 


Polnische Zeitschrift für Hant> und vener. 

Krankheiten» 

(Przeglad choröb skörnych i wener. 1911. Bd. VI. H. 5—6.) 

Krzysztalowicz, F. u. Weber, H. L. Über die in¬ 
travenösen Infusionen von Salvarsan. (Siehe Monats¬ 
hefte f. prakt. Dermat. Bd. LIH. H. 9.) 

Wiäniewski, J. Über Vitiligo. Nach eingehender 
Zusammenstellung der bekannten Tatsachen über Ätiologie und 
Pathogenese dieses Leidens beschreibt der Verf. drei eigene 
Fälle, besonders deren histologische Merkmale. Er hat nämlich 
im histologischen Bilde die Atrophie des Epithels und der 
Papillen nebst Verdünnung der Geiäßwände und Verminderung 
der Chromatophorenzahl beobachtet. 

Malinowski, F. Die Bedeutung der Wasser- 
mannschen Reaktion in therapeutischer Hinsicht. 
(Schluß.) Aus eigenen Observationen (über 1500 Fälle) stellt 
der Verf. nur diese Fälle zusammen, die er länger als 6 Monate 
beobachtet hat. Bei 11 Kranken mit Primärsklerose blieb die 


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UNIVERSETY OF MICHIGAN 



Fachzeitschriften. 


175 


W.sche Reaktion nach Salvarsanan wendung auch im weiteren 
Verlauf negativ und es sind bei denselben keine sekundären 
Erscheinungen aufgetreten. M. hat bessere Resultate in dieser 
Hinsicht nach intramuskulär angeweudeten und größeren 
(0'8—1*0) Gaben als nach kleineren und intravenös eingespritz¬ 
ten gesehen. Aus den 86 Fällen von sekundärer Syphilis im 
floridt n oder latenten Stadium wurde die positive Reaktion nach 
einer Injektion bei 18 Kranken, nach zwei bei 15, nach drei 
Injektionen und merkurieller Behandlung bei 33 in negative 
umgewandelt und die ganze Observationszeit hindurch (über ein 
halbes Jahr) ist sie negativ geblieben. Bei 20 Patienten blieb 
die Reaktion positiv oder wurde nur zeitweise in negative 
übergeführt. Aus den tertiären Fällen (47) hat die W.sche 
Reaktion negatives Resultat in 8 Fällen nach einer, in 14 nach 
der zweiten und in 6 nach drei Injektionen und energischer 
Quecksilber- und Jodtherapie gegeben. M. kommt also zu 
dem Schlüsse, daß die Syphilisbehandlung in dem Moment der 
Feststellung der Diagnose der Initialsklerose angefangen und 
so lange fortgesetzt werden soll, bis nicht nur die krankhaften 
Erscheinungen, aber auch die positive W.sche Reaktion ver¬ 
schwinden wird. Die im latenten Stadium nachgewiesene 
positive Reaktion ist auch ein Fingerzeig, daß die Behandlung 
in diesem Falle angewendet werden soll. 

F. Krzysztalowicz (Krakau). 


Russische Zeitschrift ffir Haut- u. Geschlechts¬ 
krankheiten. Mai 1911. Nr. 5. 

Bogrow. Zur Kasuistik des pilzförmigen Gra¬ 
nuloms. (Granuloma s. Mykosis fungoides.) p. 405. 

Der 28jährige phthisische Patient ist vor 5 Jahren erkrankt, 
zeigt die charakteristischen Symptome der Mykosis fungoides. 
Bemerkenswert ist die multiple Schwellung der Lymphdrüsen, 
die als sekundäre Affektion (septische Infektion) angesehen 
werden. Tod im Marasmus. Röntgenbehandlung bringt die In¬ 
filtrate zurück. Kollargolbehandlung ist ohne Erfolg. 

Histologisch: Polymorphzelliges Infiltrat, Atrophie des 
elastischen und fibrösen Gewebes. 

Auf Grund der fünf an der Pospelowschen Klinik be¬ 
obachteten Fälle wird dem Blutbefund ätiologisch eine Bedeu¬ 
tung abgesprochen. Es handelt sich, soweit klinische Beobach¬ 
tung ein Urteil zulassen, um eine infektiöse Granulations¬ 
geschwulst. 


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UNIVERSITY OF MICHIGAN 



176 


Fachzeitschriften. 


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Oksenow. Ein Fall TonMykosis fungoides. p. 420. 

Bei dem 59jährigen Witwer handelt es sich um eine 
Mykosis f. d’emblee. In 5 Monaten die Stamm und Extremitäten 
betreffende mächtige Ausbreitung des Prozesses, ohne daß ein 
ekzematöses Stadium vorausgegangen wäre. 

Gegenwärtig lichenoide und Geschwulstherde und ausge¬ 
breitete tiefgehende Geschwürsbildung zu konstatieren. Suicid 
im Krankenhaus, da die Therapie (Arsen, Bäder) vollkommen 
fruchtlos war. 

Ein den Hautgeschwüren vollkommen ähnliches Ulkus im 
Magen von ca 6 cm Durchmesser, das im Leben nicht die ge¬ 
ringsten Symptome machte. 

Kolokill. Leukoderma syphiliticum (bei here¬ 
ditärer Lues), p. 432. 

Bei dem 13 Monate alten, blonden Mädchen wurde 14 Tage 
nach der Geburt Coryza syphilitica, nässende Papeln in den 
Leisten beobachtet. 

Das an den Vorder- und Seitenteilen des Stammes kon¬ 
statierte Leukoderma in Flecken von Linsen- bis Fünfkronen¬ 
stückgröße ist auf hereditäre Lues zurückzufuhren, womit die 
noch strittige Frage, ob Erbsyphilis Leukoderma hervorrufen 
kann, in positivem Sinne entschieden ist. 

Tschernogubow. Weitere Beobachtungen über 
die Anwendung des Salvarsans bei Syphilis, p. 434. 

Detaillierter Bericht über intravenöse Injektionen. 

Der Erfolg tritt rascher ein als nach subkutanen und 
intramuskulären. Nur Bekanntes. 

Richard Fischei (Bad Hall). 


Japanische Zeitschrift für Dermatologie und 
Urologie. Band XI. 

Heft 10. 

Sugai und Mononobe. Leprabazillen im zirku¬ 
lierenden Blute der neugeborenen Kinder von 
Leprösen. 

Die Untersuchungen erstrecken sich auf sechs Neugeborene 
aus leprösen Eheu. In drei Fällen waren lepröse Veränderungen 
der Plazenta nachweisbar, in vier Fällen fanden sich Bazillen 
im Gewebe der Plazenta und in fünf Fällen wurden dieselben 
sowohl im Blute der Nabelgefäße, wie in dem des Körperkreis¬ 
laufes des Neugeborenen nachgewiesen. In einem Falle, bei 
welchem sich Bazillen im Blute der Mutter fanden, fehlten 


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FachzöRgchrifteii, 177 

dieselben in den Nnbelgefäßsn des Kindes. Das umgekehrte 

war ist fatktj <i**r keil. -.^l^öij'''ii»w«wer-w«>iler^n' 

<lo» thvbavt in beiden Teilen positiv war, In ftineuj jKuUe. tu 
wt*i.*h$iö nur der Vater lepros war, während <Jiß Mutter an 
?».; biiv- »tlreroffc !iit, g»b das Blut dor Nabelarterie, sowie 
4ea ftthrperkretKlailfes des Neugeborenen trotadem einen pnsi- 
tfvei, B&’.-.ihenbotuud. 

Uitboyam« und Baba. Über- die.'.ßid-’pijtn'itg' do.r 
Pr4s;t|'rt4i£l : t.o.n*r'eaktion mit Kuojjo, 

. stimmt, häufig uicbt uut dt i- \V at.a>'v.maatu- 

sch^ii ft^kxion übemti, sie lallt fcußpr liea T;eprä, Vhdatirt, 
Bfuiberi auch bei söristiger« 'nicht: bypbibtb.cbeu 
KtHtdklf *w?<öü positiv }».tf8 v . . - ‘ ■ , : : ';" ••. ' . • : 

lieft n. 

Söjracakli fj.&tt r r.\ trag uni Laten 3 hankei' n tu» 

■ » i a Bedeut « u g y 0!» Sal varsa« i u ; -1 i •• Abel'livkur 

der J&f pti : 1 is. • : ‘v . / V'b-.' 

1« den letalen 14 Jahren wurdet* io .pipaniechbu oindt- 
/iciscben ZftitsrJtiiftöu 71 Falte nm ^su-ufo-^v f I- ,i 31 !■ msen 
publiziert aä hievon wurden in der Klinik 0 n b f (Tokio) be» 
obatsjubt. Ddf häutigste Sitz dor esttfägoijitalep Briitiaitjifekte 
re; »Im Oberlippe^ Hieran scbiioßen sieb dib-TUitertiflpö' dntl 
Auäigegetitl,. Hmerhauch, Finger, Tonsillen und Bicnmiw.,. Bai- 
rar*gW» sreatieipt nur rneisten bttdixiert im fnjtifdstnduini der 

'. •. ; ; ‘ •'' ’ // . y-■ .' : y yy'y/b '’! 

Tu ■ -i >it>t>be. D b o t daa K i H f I u li- der ui- 

t viv «i-.ite v, 3« t > »rgan j n j*jfci; oß 5 •• Nt •'<• ••ie.de,: 
Tark.äshi ;»öbt Miy abe 'eWt&Jtgißii beim K&rifmTfty* durch 
Js^ielftioi! vbit ö:i cciri eiiipr gä$8|;»iglet» Bublimnt- 
M «iae tikoto Nephritis. Drei .Taue Opftter *«ud-> eine s.i- 
käüsps»« Bidvttr?^jRli»sung ((Jjü'd? prlr. Kilo Taor) ipüc-avonös 
yTjgttsj'tftttf,: Der Gühält desi Hämos /hu Eiweiß/ /jdinrtev. 
!'ry‘brsi-;.>•<.(..« .«ad FpitlinHeaniditii 12 Sititiidett der Uvok- 

tf&O Ät\ «W ilAftö aiimählicb «b«t*ö#toieg.;uöd Rolilioöfkb 
4fr StoBflen toHkotodseo ' m V*rsol»wit»den,. während der Häm 
des fte.u’t n!jt,»iiiiiubeij? jmujor noch i'iuen kntuoi Eiw«.ibitehftlt: 

Hei >iei Noktion ran irn die Antoron aa dsn ''.bereu dtv 
t-fstoSi Kainiichcas aohon ni&kroskopi'scb starke .Iniimie. TVir. 
buog der SnbttittßSbhc und undeutliche Ahgrmzu«g der Mtiric- 
’ipd Il;tPiJö4isia)>ptßn7.; mtkroskopjtch. außer ßoo<i?ell« 3 ii'rtö|tm 
■ Epithei^lddstMi^ FettioRltralioji und KalKahLgerurtg «Ooh 
typfacbe ulfttiöifsneiti ose dw; gewuiolenen llänikoft'Ocjb'o.hv 

* <* f * zjpb Ä Oi«i i d 



Original frorn 

UNIVERSITY 0F;MICHI6AN 




1T8 


Fachzeitschriften. 


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welche man in den Nieren des Eontrollkaninchens gänzlich 
vermißte. 

Die Autoren gelangen zu dem Schlüsse, daß die intravenöse 
Salvarsaninjektion gesunde Nieren gar nicht oder nur wenig, 
kranke oder krank gewesene Nieren aber sehr ungünstig beein¬ 
flusse, daß ferner der zufällige Schwund des Eiweißes im Harne 
eines Nephritikers nach der Salvarsaninjektion nicht immer 
Besserung, respektive Heilung des Nierenleidens bedeute. 

(Referiert nach den Autoreferaten.) 

Walther Pick (Wien). 


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tfot# d*s6. iiav- Art Skr Bßba,ad.icm^ FäseVn ’■difi& .W<üu*t«*feiv 

vKrz?««f** t>\vii>« viu-HkadJ. 
’. : ;^i; Wey*** tkfc* »föJ Beylujg, £V SW«*; Wrrlth^ ilöMtgeb** 



fe*5Äii» *r«d v*cb m^Mrauii’^T tcil»?n®.^Hri^lr>M\Jj>-M'J jj£* 

fürge ftrt*&L*a£te>f&£ der AkiivitÄi diBSftjr FeT/n^nier itü Ci^g^nfi&^ze hie zu 
2l:iwi •*■#»»«* '**>&• kahze>n ß&tr»b<Ubg«a.‘ xniX Lichte 

k*äit%o SfrJvädiguHg »ieef ^>rmöntWir^aM^. E» xur/}ü fwrnor 4(ie fcmwirkting; 
•W fetivt^^Wötr^hbihcr &aC <cte Äufcdj«* **v Let^r, .. 5 ST>Rf■ .Tw»et 

*& mt Kv*b*k&ete4 .^iirriic^ijK^Ä!' t^bßr^evfeVa eiodi^rtV W* Stiid*- 
VnXjKiatuomuüg evgkb be? den >joi*msiv r<3«tgen iwtiri*u gegen 

•ihs* 4Äü Kaut N c*ligew>ei>^a nur »ehr geringe Zuaeha*# tk^Sück^tför«* 

AlfrVulJüug ^ » C^( WfBb| 

3**it f Gjüftärt. Becier klingen eiiivw 1* *t u voo rtOnt - 

ßn&d ob nt atitit m i > td dl 9 c he *v A frag e* ÄriH*> öjt ,(&& Rfiöfltgeyt 

Kay. 8t, i°». 

2k fcur?<J? fAlkx iH>d Kür£n.Mni>i.»ildiinv oi\t ib)d&i c :*?;'• 

cfcrcnUdien ßdiiUf^i^^Äjeti^e a®. der LUu<t ei&fc« Lv^d^e^o^ilÄV 
Kan^ttnl«^>rfttöHtn« bcao^üftigteD I*eUor»ote»u TödJid^ An$gae|^ Ihn 

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180 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Röntgenstrahlen können geradezu widerspruchsvolle Effekte hervor¬ 
bringen. Warzen können durch Röntgenbestrahlung beseitigt werden, aber 
auch entstehen. Ulzerationen werden überhäutet und können erzeugt werden. 
Karzinome sind heilbar, verdanken aber auch den Röntgenstrahlen in un¬ 
glücklichen Fällen ihr Entstehen. Bei Anwendung unserer modernen 
Messungsmethoden und Schutzvorrichtungen lassen sich die schlimmen 
Folgen ausschalten. Alfred Jung mann (Wien). 

Knowsley, Libley, London. Über Hyperämie b ehandlung 
von Dermatosen. Arch. of tbe Roentgen Ray. Nr. 129. 

Der Autor rühmt die Bi ersehen Stauungsmethoden, welche er 
bei den verschiedensten chronischen Hautleiden in Anwendung bringt. 
Der Saugapparat soll stets nur bis zu einem Grade in Aktion treten, daß 
der Kranke keine Schmerzempfindung verspürt. Da K. die Beobachtungen 
von nachfolgender Pigmentanhäufung hat, so empfiehlt er auch u. a. Ver¬ 
suche bei Leukoderma. Alfred Jungmann (Wien). 

Perle, H. Über dieErzielung von Depilatiousdosen mit 
Hilfe der Sabouraudschen Pastillen. Archives of the Roentgen 
Ray. Nr. 129. 

Bekanntlich ist das Sabouraudsche Röntgendosimeter so einge¬ 
richtet, daß die Sabouraudsehe Pastille in halber Fokus-Hautdistanz 
angebracht ist. Vergleicht man eine gleichzeitig direkt auf die bestrahlte 
Haut gelegte Sabouraud-Pastille mit der in gewohnter Weise ange¬ 
brachten Pastille, so erhält man bei Röntgendosen, die die auf halbem 
Wege befindliche Pastille zur Teinte B verfärben, also bei Epilationsdosen 
eine Verfärbung der Hautpastille, die einem Grade von 1 / i B entspricht 
Auf Grund dieser Erfahrung benützt P. nur Hautpastillen und nähert die 
Röntgenröhren so viel als möglich der Haut, um die Expositionszeit ab¬ 
zukürzen. Alfred Jungmann (Wien). 

Damoglau, Cairo Statisch e Elektrizität zur Behändlung 
von Haarausfall und Kahlheit. Annales d’Electrobiologie et de 
Radiologie. 1911. Nr. 4. 

D. empfiehlt auf Grund einer mitgeteilten Kasuistik als hervor¬ 
ragendes Mittel zur Anregung des Haarwuchses die statische Elektrizi- 
tätsdusche. Der Patient befindet sich auf einem gut isolierten Sitze, der 
mit dem negativen Pole verbunden ist. Der Positivpol enthält eine 
Scheibe, die in eine Anzahl von Spitzen ausläuft; er wird dem behaarten 
Kopfe so weit genähert, daß eben noch ein Effluvium konstatierbar ist. 
Schon nach mehreren kurzen Söancen soll ein guter Erfolg ein treten. 

Alfred Jungmann (Wien). 

Fachs. Furunkeltherapie. Der Kollodiumring. München, 
roediz. Wochenschr. 1911. Nr. 22. 

F u c h 8 macht Propaganda für eine einfache Methode der Furunkel¬ 
behandlung, die darin besteht, daß um das Furunkel ein Kollodiumkreis 
gezogen wird, der in der Mitte den Entzündungsherd frei läßt. 

Das Furunkel soll nun, durch den Kollodiumring abgeschnürt und 
durch eine Art Molekulardruck hervorgepreßt, schneller zur Entwicklung 


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UNIVERSITY OF MICHIGAN 



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kommet* und gieioteHig soll die &efobr der weiteren Ausdehnung .befcgl. 
AJig^mÄittinlekiüftt doreb den Bing inhibiert werden. 

Oskar Müller (Recklinghausen), 

A l>r*» B *diu fei fttv «?f 

$ttldfou ät$\ Ö*t 4X& 1 

Bavo? leitet Atiiw wteceswtetün %rin ^^*^:5|ÄrA6^iu«g : 

der v%^d*tad$iu^Ätnihijftu df* Rßä(\$i£# m$ iiei 1 * H 

)uft£. *iti Kt hi «fei duou auf dr* j*r;Sk^i;j*rö 

-r. IfflUQi U)liU 'Ahj ^-■r^'ViVtV Wtr*:^ ./. >.,:, 

nr •Wirkung». »nu* OiVhmem'Ullende- Wirknü*': uü<I- n<uMi fc<»dD?v 

der agu* tyda&YereebtoÖ töivrfc. Voti •»iaut^ün^r^ten* 

4> fteinn kt .flHdcurndwrm'atitiden, PigmentidAonvci<ui;: l^idui^Mtru. Kr 

k^Kurid- d*txtf a-ut suta? tbarapeoibr-hen iHribJgo W 

£'PH«.-ijg£!<? H^ultaf vkuM und dhrotmeibe Entzünd&Qg* n<.-l?fr *'i«ii/ 

L\vh c* tVüU hormsm i^haoclelt, ttesuudärä cfchUditt »dnii.äiö )£/ftdge 
SSby»», t*nu* t>D» i%ßivnLtrnülmi. HeHstoVere« »i*rd Re- 
€ü>i^«. n&b* k*R*n.- Die 'totale Gruppe, über di &'«!&*• .Antnr 'föffrfch'Kd, werden 

«x*s» \fev. • darbest eilt• Dk» kur^e HefcrfU »ietflatiH wir* das zu 

w** \4»T Autor ausführlich tiud mit -gvtnts Ulnstrat&mm ver- 
• -»' ,: ' s «*d- Frilx J •! J i I, .> :.r r U ; f’r,.; >0 '•. 

Ki)Uii'v>'< D.tmcaw; l>io ß^n^ro .•. tflitug ftyf 

3The döUrii- 4 g£ the Aniftfifr. Medio»! A«&na4(iQu 1}»II Dm 

: ^vK;§ ; ;. ; ; ■$&& :- : '.; v ; •; •;'■• : ; - 

. 'v.i^ J* herißtit^t Husfiih*Heil tffccr die Bciranrdii.t«^ $er 

^Wr<tpfi;^<v * 6 * v * e JO I'aH'J von SaU<>urKud uitii in LmuIlHi von Cot- 
Adö.tofon uüd 8iro. be^dhreihf ans- 

(tDseri^K 'te '.l^üfenfi ‘tiK‘Äer*- Aui^n nnd ihre Ite^dUle» •idi ^r^Uju« 

Ja& dt*: S ih ., t »rü v iddi v i^i ra^tiD^irnuiiorordikfMtioH 
A r ^ vnö^Weii ^ind »Ite ron Dr^ul t Tarn &^. woieir^t nömef 
dg F^rinUi^ B d^aiVoo Buchen, dü di-ä FürDoniL' B Dur JiMlo iWtiliiiw-.; 
^fvr *.*>* Ktih / u 1 i (p^yD. 

l> i£ R5ji tgept tiorö Wiiydj 

^ .' • : r. '■ 

.' Xi?oH- 5iev«»d;. ‘tVife 

Wllir. Ödöv Wi.tf ÄRanniierong uri4 &r k 5i*iitine 
K •' r /1 h *r i a h ."«p l* y i > ä i»«r Y a IJ e b e u K in d o f UytM’M. 

■■' • •-■ i : 

pth^4et*i. Ktrir-htaug von . an Köpf« 

tnrJs&j&ytiie ^e-c#i^.%rv^6*‘ ‘*-^1^* dfenön 

.'. . '.Vy^ s^V?^.' • 'FrU-t; TiU« adi-f? i^- \K 13 enh 

Äteip.B.üifift'Kj!4^9g ciö er M e idjfO rlt? r Ir l uKtel* 
o>vi. «i<fc U'O 4»>> itonggenatr ahijec >»^A der AtooAr J 

^f^4x%s>Ü•.Eti^arrrvi«IÖl U iÄai oiX.^Äg,' ^ 

Ai*3föiiry|i/?h% B^hrdbrtug des neutin RttdiometerH ^/> Ti ol* kn eu h l - 
'.-•; ; ‘-• ;.;-'.v:v;':“ Friu - 


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Original from 

UNfVERSITY OF MICHIGAN 







182 


Bericht über die Leistungen aut dem Gebiete 


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Loewy, A. und Colm&n, J. Über Primat, ein neues un¬ 
schädliches Präparat zum Färben von Haaren. Dtsch. med. 
Wochensohr. Nr. 20. 1911. 

Das von Golm an hergestellte und von Loewy im Tierexperiment 
sowie an Menschen geprüfte Färbemittel ist eine aus entgiftetem «Toluy¬ 
lendiamin und Sulfit konstruierte Lösung, welche sich selbst bei 24stün- 
4igem Belassen auf der Haut für diese als völlig unschädlich erwies. 

Max J oseph (Berlin). 

Torschütze, Leipzig. Über Konephrin undNovokonephrin 
als Injektions-Anästhetika. Allgem. med. Zentrais. 24. 1911. 

Es handelt sich um zwei neue Kombinationen des Kokains mit 
Nebennierenextrakt, hergestellt von Dr. Thilo und Cie., Mains. Verfasser 
hat die prompte anästhesierende Wirkung erprobt bei Operationen von 
Panaritien, Atheromen, Furunkeln, Warzen, Bubonen, intramuskulären 
Abszessen, Mastitis, Phimosen, Kondylomen, Lipomen etc. Er rühmt die 
Schnelligkeit des Eintritts und die Intensität der Analgesie und hat nie 
irgendwelche Schädigungen der Gewebe (Nekrosen) beobachten können. 

H. Merz (Basel). 

Gougerot, H. Behandlung der Mykosen im allgemeinen 
und der Sporotrichosen im besonderen. Journal d. pratio. 1911. 
Nr. 19. 

Nichts Neues. Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Petersen, Hjalmar. Zur Behandlung der Krätze. (Mitteilung 
aus der IV. Abteilung des Kommunehospitals zu Kopenhagen.) Hospitals- 
tidende 1911. Nr. 22. p. 597—601. 

Petersen hat 892 Skabiespatienten mit folgender Salbe behandelt: 
Vaselini, Sapon. fusci, sulfur. subl, aa 2, 01 arachid. 1 (von Rasch an¬ 
gegeben). 

154 Patienten bekamen nur 1 Einreibung, 662 2 Einreibungen und 
76 8 bis 4 Einreibungen. Nebenwirkungen waren nicht hervortretend. 
Rezidiv wurde nur in l*/ 0 der Fälle beobachtet. Die Resultate waren besser 
als die mit der früher verwendeten Naphtholkur erreichten. Die Naph- 
tholkur wurde von der Abteilung aufgegeben, weil mehrere schwere Ver¬ 
giftungen beobachtet wurden, einmal sogar ein Todesfall bei einem 3 
Monate alten Kinde (nach Verwendung einer 2%igen Naphtholsalbe). 

Harald Boas (Kopenhagen). 

Eng man, M. F. Bakteriotherapie in Certain diseases of 
the skin. Transactions of the congress, of American physicians and 
surgeons. p. 176. Washington. Mai 1910. 

Vakzintherapie ist bei allen durch spezifische Mikroorganismen er¬ 
zeugten Dermatosen angezeigt. Die Bestimmung des opsonischen Index 
ist unzuverlässig und unpraktisch. Es empfiehlt sich, mit kleinen Dosen 
zu beginnen und langsam und kontinuierlich zu steigen. Stammvaksins 
sind fast für alle Fälle brauchbar und autogene Vakzins meist entbehrlich. 
Fehlschläge in den Erfolgen der Vakzintherapie sind meist auf fehler- 


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der Hautkrankheiten. .jg# 

hafte Technik «urfckzuföfiren, ä&cb gibt es «Höfen gewisser* Prozentual* von 
FälJeu, die dieser Behandlung troieea C. Br un k (Brealau), 

(»itehmt. T. C. Ta.•<•'»>)*' lU^py ** 

4i» *.**£•*■ TrtHvftftCiiiiua t*f thc \iil Atm&rkbts.. 

•tVÄehMgtoWi'; : ';\‘-_ yC\ - -_‘y{ 

i!?wp^yt?uöcwrfc wtbha YWtdw vim ' W'firc'-di^S; 

Jwrr Behäal^igf-Voii pastufoaen \insv..-h*r .-^t«pb^dööö^^r'* 

ä&u)*i<H fe, rettiiiivtemDiler F ; 6pQtfrj%tjMZ . ■$>\iä,atww 
fu'KW‘-i- HkÄ^Rnormön >)ind dw Akne, .f*ljj? I5*J ■ Letzterer eine. 

ftktiafe'-yerliegL Bei Afiip£ beaomlers der 

■^röuHtdia»... üo'tafor&ö Form ar>vi$« sich eine Vakzine ios eitiero von 
V*rT * &£ bhHefi v Akb g*> aiillne u ab sehr wirkt'*cu Eigpintr'f ig. ifetdev vom 
\\<rfs borurlitste kbrati y«r- Kdekt von Htephytokokkenvuk^\iife bei Ifix'yttt 
. rj,i;.u f ; tl cr t M~ im# Ktjrf^tl roaiteii 0\ B-r-üok (Breslau:. 

$ft£lfeUI. K Berlin. Z u r Op 0 o n i n b c b 't» u d I u u g. h e i U a u tr 
k - f ^hhhiir,*. Äect Klinik Nr. 9. 

' atv Opsonjnbchaudlttng in der Dertnatategie eignen a^khatlpt- 
^öbrtitk^ie Turnnkaloreunddie Atae, S.hatnnr die Akne mit der Opsonin» 
'^r^^ur tmä zwar hauptsächlich diejenige F&m, die »irfi 

barten Knoten aaazeicbnet tiad hei der die/Seborrhöe 
*m»V vite Ähnelten an inehr in den Hin tergru nö treten. $i mt ere N eben - 
htti; Ä me beobachtest Da man dag Üp&onogen — <*o beißt 
d**' düti iVruktioaeii. (trm arolcbo handelt efc siel; in er) beimtate PiiU 
p&tüi : r^'Jnßfjg m Ampullen belieben k«ua t ohne daß jedeettial der sege- 
Gp**mi#nhe Index beatiinnn werden muß. so iat das Verfahren hü 
**9k rohr ei&ifccb. S. beginnt gewöhnlich mH 60 Millionen Staphylo- 
. , Ampulle* uaob zwo! tnjektiemen steigt er pif LÖÖ Müliove». 
er die Dtmie aacb jeder zweiten Dosi* steigend biß 
A*Y Die InjAktiouen werden alle 3 —0 Tage aiisgeiuhrt. 

tu Jroi eiöaoblägigtj Fälle ax*, die er mit ä^’Opsoaiutbövapie 
ha* und bei dmten der Krtblg ein durchaus zalriedcnBköllen- 
vfef ~ > Ludwig Z w ^ »J? (Dortoaud) 

ftlvJil, AgtHDß FV Die V«kaineheli : sa.d 1 ,uä g dUr Sehorrbro 
■. ß*-V|flet, Tfee Practitionerp März UUL 

V, btnchibi MC'ti feW PräßHiorttög dm Seborrhov ai«i‘ die Arheitfo 
r Mttladie» du Cuir r^hovelu - . Die irnt^iicbtib'g einer großbp 
i&Ü^, vr*n floß erkennen, daß bai Bökut-rbthift efoca de>r Fiaechenr 

^ ulctcs** der Miln-obaziP.a^. d^ «nii dem Ä&Uf~ 

hje^tifoh AL, \b nbörwiegend gxvißer Z^hl >:n hndn« i*h \n eungeu 
Fdtbur dar io'Uteren; Form ^raocbtß V. <tie •Mijb’O': 

tVexiu auch die Zahl der Falk {*» yjui’üfin -fi. HehaüdeUv 
*'UT tkheäi >Klr A ib 1 Ücgerör Beobar.btucg ldiob^o v J vi'öV'RU xg^ing iah- um 
ÖfteÜ zw IkU ßiob doch m äeXifötigbr äjb?: 

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-Mty AVi^aget» der LukttHh^rapie isn eratmxftiik: ^ Iptekticken tbif D?i0f?n 








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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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von 100 bis 300 Millionen Bazillen, im zweiten 6 Injektionen mit gleicher 
Dosierung gegeben. Wilhelm Balban (Wien). 

Maut6, A. Meine Methode der Vakzinebehandlung. 
Presse möd. 1911. Nr. 21. 

M. glaubt, daß die Vakzinetherapie, mit der er seit vier Jahren 
viele Erfolge erzielt hat, sich nicht allgemein einführt, weil die Be¬ 
stimmung des chronischen Index, auf der Wright sie basierte, in praxi 
schwer durchführbar ist. Diese Berechnung ist aber für die Behandlung 
von Kranken ganz entbehrlich. Er wählt die Dosen allein nach den ein¬ 
zelnen Fällen, z. B. bei Infektionen der Harnwege durch Kolibazillen mit 
Prostatitis oder Vesikulitis und Neigung zu Fieber macht er erst eine 
Probeinjektion von 50 Millionep und behandelt dann weiter mit 2—8 tg 
Injektionen von 200—800 Millionen. Die Behandlungsdauer der unkompli» 
zierten Gonorrhoe wird durch Kombination der Lokalbehandlung mit 
Vakzinetherapie verkürzt, ebenso meist die der gon. purulenten oder 
seropurulenten Arthritis, doch sah er in einigen Fällen nur Minderung 
der Schmerzhaftigkeit. Die GC-Vakzine ruft stets lokal an der Einstich- 
steile eine Reaktion hervor, die der Intradermo-Reaktion mit Tuberkulin 
entspricht. Die besten Resultate hatte er bei Furunkulose, stets sichere 
Heilung in 2 Wochen bis 2 Monaten. M. nimmt nur Autovakzine von 
den Pat. aus Eiter, Urin etc., um sicher zu sein, daß er die richtigen 
Antikörper erhält und stellt im Verlaufe chronischer Krankheiten neue 
Vakzine hör, weil durch Anpassung der Bakterien an die immunisierenden 
Substanzen die alte Vakzine an Wirkung verliert. 

Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Knauer. Ein einfaches Ersatzmittel für den Kohlen¬ 
säureschnee in der Behandlung der Hautkrankheiten. 
München, mediz. Wochenschr. 1911. Nr. 10. 

Knauer empfiehlt an Stelle des Kohlensäuresohneeverfahrens die 
Behandlung mit Trichlor-Essigsäure (Acid. trichlor. aceticum). Die farb¬ 
losen Kristalle werden mit etwas Wasser gelöst und die Flüssigkeit wird 
dann zweckmäßig mit einem Glasstab auf die zu behandelnde Hautstelle 
aufgetragen. Die Methode hat den Vorzug der Einfachheit und soll sehr 
gute kosmetische Resultate geben. Oskar Müller (Recklinghausen). 

Kuznitzky. Tubus zur Behandlung mit Kohleosäure- 
schnee. München, mediz. Wochenschr. 1911. Nr. 10. 

Kuznitzky gibt einen Tubus zur Kohlensäuresohneebehandlung 
au, der aus drei Teilen — einem Stempel, einem Tubus und einem 
Bodengefäß — besteht und aus Stabilit, einem schlechten Wärmeleiter, 
hergestellt ist. Das anscheinend zweckmäßige kleine Instrument ist von 
der Firma Neumann & Cie., Köln, zu beziehen. 

Oskar Müller (Recklinghausen). 

Lichtmann, J. Flüssige Luft und Kohlensäureschnee 
bei der Behandlung von Hautkrankheiten. Russky Wratsch. 
1910. Nr. 30. 


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der Hautkrankheiten. 


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Verf. berichtet über sehr gute Erfolge bei den verschiedensten 
Formen der Naevi und auch bei Warzen. 

P. A. Welikanow (Petersburg). 

Bunch, J. L. Über die Behandlung von 300 Naevis durch 
Gefrieren. The British Medical Journal. 1911. 4. Februar, p. 247. 

Bunch hat 300 Naevi mit Gefrieren hauptsächlich mittelst Kohlen- 
säureschnee behandelt und damit günstige Resultate gehabt. Es handelt 
sich um Naevi der verschiedensten Art. Fritz Juliusberg (Posen). 

Morton» Charles. Radium bei Karzinom. The British Medical 
Journal. 1911. 25. Februar, p. 429. 

Morton hat das Radium nach den Vorschriften von Wickham 
und Degrais in Form der überstrichenen Platten gebraucht. Die besten 
Resultate bekommt man, wenn die Oberfläche der Platten 2*/ t mg reines 
Radium auf den Quadratzentimeter enthält. Es ist sicher, daß manche 
Karzinome schneller auf Radium reagieren wie andere. Wo überhaupt 
ein günstiger Effekt eintritt, ist derselbe bald zu konstatieren. Ist in 
vierzehn Tagen keine deutliche Besserung nachweisbar, so ist diese 
Behandlung abzubrechen. So lange wir nicht wissen, wie sich Rezidive 
nach Radiumbehandlung verhalten, soll diese Behandlung nur für ino¬ 
perable Fälle reserviert bleiben. Fritz Juliusberg (Posen). 

Churehward, Albert. Die Behandlung des Ulcus roden 
mit Uran-Kalzium-Phosphat. The Lancet. 1911. 11. März. p. 660. 

Churchward berichtet über Behandlungsversuche des Ulcus 
rodens mit radioaktivem Uran-Kalzium-Phosphat. Die Behandlung ent¬ 
spricht der Behandlung mit Radium, geht langsam vor sich, ist aber billig. 

Fritz JuHusberg (Posen). 

Little, Graham. Die Behandlung des Ulcus rodens. The 
British Medical Journal. 1911. 7. Januar, p. 13. 

Little führt aus, daß für die Behandlung des Ulous rodens außer 
der Operation fünf Methoden in Betracht kommen: 1. die Röntgenbe¬ 
handlung, 2. die Radiumbehandlung, 3. die Kauterisation, 4. die Jonen- 
behandlung, 5. die Gefrierbehandlung. Die Röntgenbehandlung wird zwar 
von einigen Autoren geschätzt, hat aber ihre Nachteile, schwere Kon- 
junktivitiden, entstellende Teleangiektasien an den exponierten Teilen, 
Die Radiumbehandlung ist kostspielig. Die Kauterisation führt zu hä߬ 
lichen Narben. Der Autor beschäftigt sich in dieser Arbeit mit den 
beiden Testierenden Methoden. 

Die Gefriermethode mit Kohlensäure wird am besten nach der von 
P o u s e y angegebenen Methode mit Bildung der Formen aus Filtrier?» 
papier ausgeführt (cf. Referat Archiv f. D.). Der Autor exponiert im 
Durchschnitt 20 bis 25 Sekunden mit so festem Drucke, wie möglich. 
Meist sind zwei bis drei Sitzungen notwendig in Intervallen von 
einer Woche. 

Die Jouenbehandlung wird folgendermaßen vom Autor ausgeführt: 
Es ist notwendig eine Batterie von 20 bis 30 Elementen, die trotz Körper¬ 
widerstand 5 bis 10 Milliampere liefert. Eine reine metallische Zinkelektrode 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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als positive kommt auf die zu behandelnde Stelle. Das Metall ist mit 
4 bis 6 Gazelagen bedeckt, die mit einer 2%igen Zinksulfatlösung ge¬ 
tränkt sind. Man läßt einen Strom von 5 bis 7 Milliampere 20 bis 80 Mi¬ 
nuten gehen. Etwa nach acht Tagen kann die Behandlung wiederholt 
werden. Fritz Juliusborg (Posen). 

Barannikow, J. Zur Erysipelas-Behandlung mit Anti- 
diphtherieserura. Bussky Wratsch. 1910. Nr. 80. 

ln zwei Fällen konnte der Autor eine sehr soharfe und günstige 
Wirkung des Antidiphtherieserums auf den Erysipelas-Prozeß beobachten. 

P. A. Welikanow (Petersburg). 

Schindler. Über Behandlung des Xanthelasma mit Ra¬ 
dium. Zeitschr. für Augenheilkunde. Bd. XXV. Heft 1. 

V. bestrahlte ein nach operativem Eingriff rezidiviertes Xanthelasma 
des linken unteren Augenlides 15 Minuten lang mit 25 mg reinem Radium¬ 
bromids. Das Xanthelasma ging zurück und nach 7* Jahre war kein 
Rezidiv aufgetreten. V. geht dann in Kürze auf das Wesen und die Tech¬ 
nik der Radiumbehandlungen ein. Man unterscheidet 8 Arten von Radium¬ 
strahlen, die ß- und y-Strahlen. Das Penetrationsvermögen der 
a-Strahlen ist ein geringes, sie werden schon durch dünne Aluminium¬ 
oder Kautschukschichten aufgehalten. Bei den /9-Strahlen gibt es reichere 
und härtere Strahlen. Die y-Strahlen sind den Röntgenstrahlen 
wesensgleich, besitzen aber dabei ein viel stärkeres Penetra¬ 
tionsvermögen. Die Röntgenstrahlen vermögen höchstens 2 mm Blei 
zu durchdringen, die S-Strahlen hingegen penetrieren mehrere Zenti¬ 
meter Blei. Edgar Braendle (Breslau). 

Bagge, Ivaz. Eine kombinierte biologisch-radiologische 
Methode der Gancerbehandlung. Zeitschrift für Krebsforschung. 
1911. p. 251. 

Neben Röntgen, Radium hat Verfasser vorher noch Arsenik, Jod¬ 
kalium, Hochfrequenzströme, Hetoleinspritzungen uud Cancerserum zur 
Erzielung eines effektiveren Resultates angewandt. 

Max Schramek (Wien). 

Strong. Die spezifische Behandlung von Frambösie 
mit Salvarsan. München, mediz. Wochenschr. 1911. Nr. 8. 

Strong, der 80 Fälle von Frambösie mit Salvarsan behandelt hat, 
kommt auf Grund seiner Heilerfolge zu dem Schluß, daß das Dioxy- 
diamidoarsenobenzol ein ideales Spezifikum gegen Framböse ist, zumal 
sich bei keinem der behandelten Fälle irgendwelche Erscheinungen eines 
Rückfalles gezeigt haben, obwohl mehr als 6 Monate seit der Injektion 
verflossen sind. Oskar Müller (Recklinghausen). 

Urb&ntschitsch, Ernst. Über Behandlung des Ekzems der 
Ohrmuschel mit Röntgenstrahlen. Demonstration in der österr. 
otolog. Gesellschaft. Monatsschr. für Ohrenheilk. und Lar.-Rhinologie 
XLV. Jahrg. Heft 2. 

Ein nach Radikaloperation zur Entwicklung gelangtes Ekzem der 
ganzen Ohrmuschel, das durch 2 Monate jeder Therapie trotzte, wurde 


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der Hautkrankheiten. 


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nach S Bestrahlungen in der Dauer von je 5 Minuten mit einer Intensität 
von 1 Kalom ohne jede andere Behandlung völlig geheilt. 

Wilhelm Balban (Wien). 

Schmid. Zur Behandlung chronischer Eiterungen mit 
Wismutpaste nach Beck. Wiener klinische Wochenschr. 1911. Nr. 7. 

Die Wismutpasteniqjektion nach Beck ist eine für Arzt und 
Patienten angenehme, so gut wie schmerzlose, nach des Autors Erfahrun¬ 
gen ungefährliche Behandlungsmethode bei chronischen Fisteln und Ab¬ 
szeßhöhlen. Dieselbe ist ein ausgezeichnetes, diagnostisches Hilfsmittel 
zur Orientierung über Größe, Verlauf und Ursprungsort der Fisteln und 
Abszesse, ist somit bei der Indikationsstellung für einen chirurgischen 
Eingriff zur Verhütung unvollständiger und darum zweokloser Operationen 
von großem Werte. Das Mittel besitzt eine ausgezeichnete symptomatische 
Wirksamkeit, Nachlassen von Schmerzen, Sekretion und Ekzem; in 
manchen Fällen kommt es zur vollständigen Heilung. 

Viktor Bandler (Prag). 

Büdinger. Die Behandlung des Ulcus cruris varicosum 
mittels Pflasterstrumpfbandes. Wiener klinische Wochensohr. 
1911. Nr. 8. 

Der Autor übt mittels des Pflasterstrumpfbandes, das aus einer 
Kalikobinde und darüber Pflasterstreifen besteht, eine zirkuläre Kompression 
der ektatischen Hautvenen proximal vom Ulkus aus und erzielte damit 
in vielen Fällen gute Erfolge. Viktor Bandler (Prag). 

Belot, J. und Aonin, J. (Höpital Saint Louis.) Physikalische 
Behandlung des Aknekeloids am Nacken. Arohives d’Electricitö 
Mödicale. Nr. 809. 

Die statische Elektrizität, der galvanische Strom, Hochfrequenz 
und Phototherapie stehen nach der Auffassung der Autoren bei der Be¬ 
handlung dieses hartnäckigen Leidens hinter der Radiotherapie zurück. 
Durch Röntgenbestrahlung allein, eventuell durch Röntgenbestrahlung 
hn Anschlüsse an chirurgische Ablation haben sie die besten Erfolge er¬ 
zielt Zunächst dient die Röntgenbestrahlung zur Epilation und zur Be¬ 
einflussung der Aknekomponente. Duroh ein- oder zweimalige Applikation 
von 5—6 H ohne Filter wird die Enthaarung erreicht. Zur Einschmel¬ 
zung des Keloids röntgenisieren die Autoren dann noch weiter in zwei- 
bis dreiwöchentlichen Intervallen mit ebenso hohen Röntgendosen, aber 
unter Anwendung von Aluminiumfiltem von 2 mm Dicke. Die Kombination 
mit chirurgischer Behandlung ist sicherer und wird bei Fällen von 
mittlerer Ausdehnung empfohlen. Auch Radiumbehandlung bringt Erfolge 
in der Behandlung dieser schweren Erkrankung. 

Alfred Jung mann (Wien). 

Hobteourt und Tixler. Ein Fall von Purpura mit subku¬ 
tanen Injektionen von Witteschem Pepton behandelt. Journ. 
d. möd. de Paris. 1911. Nr. 5. 

Die Verf. haben das bei Hämophilie mehrfach bewährte Pepton 
Witte in einem schweren Falle von Purpura rheumatica mit gutem Er- 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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folg angewandt. Der 9jahr. Knabe hatte seit zirka 6 Wochen prodromal 
rheumatische Schmerzen, Erbrechen, Koliken und blutige Stühle, beträcht¬ 
liche Mengen von Sanguis im Urin und auch Konvulsionen nach dem Typus 
einer Jackson sehen Epilepsie wohl infolge von Hämorrhagien in die 
Meningen, als in mehreren Schüben Purpura an Ober- und Unterextremitäten 
auftrat. Die Ernährung lag fast ganz darnieder, beträchtliche Gewichts¬ 
abnahme bestand und der Puls war trotz normaler Temperatur sehr be- 
8chleunigt. Nun wurde, nachdem Kalziumchlorür und Gelatine-Injektionen 
geringen Effekt gehabt, die Behandlung mit Pepton Witte begonnen. 
Pat. erhielt von der 5%igen Lösung 4 Tage hintereinander je 8—4 ccm, 
i. g. 18 subkutan. Am 2. Tage zeigten sich einige neue Petechien an den 
Händen, dann aber ließen Leibschmerzen und Blutungen nach und ver¬ 
schwanden ganz, zugleich hob sich das Allgemeinbefinden beträchtlich, 
obgleich am 5. Tage ein toxisches skarlatiniformes Erythem unter 89° 
Fieber auftrat. Nach weiteren 4 Tagen konnte, um einem Bückfall vor¬ 
zubeugen, die Pepton-Behandlung wieder aufgenommen werden; Patient 
erhielt, diesmal in Klysmen, noch 60 eem in täglichen Dosen von 10 ccm. 
Pat. erholte sich außerordentlich, in 19 Tagen 3 kg Gewichtszunahme, 
keine Purpura mehr. Die Verf. schließen mit der These, daß Wittes 
Pepton wie auf Hämophilie so auch auf Purpura heilend wirke, wohl 
durch eine besondere Beeinflussung der Gefäßwände. 

Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Allert, J. Beitrag zur Therapie der Seborrhoe. Wiener 
ärztl. Zentralztg. 1911. Nr. 5. 

Allert empfiehlt die Teerpräparate der bekannten Firma Lingner 
Pittylen (Kondensationsprodukt des Nadelholzteers mit Formaldehyd), 
Pixavon (die flüssige und feste Kaliseiie des Pittylens) und Pitral (ein 
neutrales Teeröl) besonders gegen Seborrhoe, 1 und 3 auch, in 5—10% 
Salben, Schftttelmixturen oder alkalischen Lösungen, sowie in Pflastern, 
gegen viele Dermatosen. Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Schüle. Ein Nachtrag „zur Behandlung des Furunkels" 
Therapeutische Monatshefte. 1911. XXV. Bd. p. 116. 

Weitere kurze Bemerkung des Verf. zu der von ihm empfohlenen 
Behandlung frischer, nicht über 48 Stunden alter Furunkel mit Kauteri¬ 
sation und Desinfektion durch Jodtinktur. V. Lion (Mannheim). 

Gaskill, H. K. Einige ätiologische Faktoren bei der 
Furunkulose und die Behandlung derselben. The Journal of 
the Amerikan Medical Association. 1911. 15. April, p. 1099. 

G a 8 k i 11 betont, daß vor der Behandlung der Furunkulose der 
Urin zu untersuchen ist, da oft Diabetes, Nephritis oder vorübergehende 
Albuminurie der ursächliche Faktor der Krankheit sein können. Ferner 
spielen ätiologisch Störungen des Verdauungstraktus eine große Rolle. 
Ferner ist auf die Beschäftigung der Patienten zn achten; Paraffin- und 
Metallarbeiter, ferner Menschen, die mit Kali penfiang., Jod- und Brom¬ 
salzen zu tun haben, bekommen Furunkulose. Weiter kommen Ausbrüche 
von Furunkulose vor nach verschiedenen fieberhaften Erkrankungen, ferner 


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der Hautkrankheiten. 


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nach verschiedenen Hauterkrankungen, wie Ekzem etc. Ist die Furunku¬ 
lose nicht durch eine konstitutionelle Krankheit verursacht, so ist es 
zweckmäßig, in den Furunkel einzugehen mit einem mit Watte armierten 
und Phenol getränkten Stäbchen. Zu empfehlen ist weiter die Vakzine¬ 
behandlung mit Staphylokokkenvakzine. Fritz Juliusberg (Posen.) 

Gr&denwltz, Hans. Über die Herstellung und Zusammen¬ 
setzung medizinischer Seifen. Unnas Dermatologische Studien 
(Unna Festschrift, Bd. I.), Bd. XX. p. 586. 

Die vorliegende Arbeit von Gradenwitz stellt einen Abschnitt 
aus dem von Ubbelohde und Goldschmidt herausgegebenen „Hand¬ 
buch der Chemie und Technologie der Öle und Fette“ dar. Die lesens¬ 
werten Ausführungen, die uns ein Verständnis der Herstellung der medi¬ 
zinischen Seifen ermöglichen, sind zum kurzen Referate nicht geeignet. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Sylla, B. Über die Applikation von Wasserstoffsuper¬ 
oxyd in Salbenform. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 14. 1911. 

In dem Pergenol fand Sylla ein gut verwendbares Wasserstofisuper- 
oxydpräparat in Salbenform mit amerikanischem Vaseline verarbeitet, in 
flüssiger Form durch Lösung von 2—4 Tabletten ä 0*50 in 10 ccm Wasser. 
Bei Darstellung der Salbe darf das Pergenol nicht mit Wasser angerieben 
werden. 10 bis 20%ige Pergenolsalbe entfaltete eine günstige Wirkung 
bei Blepharitis ekzematosa, Gesichtsekzemen, skrofulösen Rhinitiden 
älterer Kinder; bei jüngeren Kindern können die Tartratkomponenten 
Durchfall erzeugen. Von anderer Seite wurde die Salbe bei Furunkulose, 
Ohrekzemen, bei Ohroperationen nach den Verbandwechseln, Ohrtuber¬ 
kulose, sowie überhaupt zur Wundreinigung mit Erfolg angewendet. 

Max Joseph (Berlin). 

Scheffler. Die Emollientia. Journal d. med. d. Paris. 
1911. Nr. 2. 

Sch. bespricht kurz die Herkunft resp. Herstellung von Vaselin, 
Lanolin etc. Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Friedl&nder. Zur internen Arsenmedikation. Deutsche 
Ärztezeitung. 1911. Heft 4. 

Das Arsen hat 8 therapeutische Eigenschaften. Es dient 1. als 
Tonikum; 2. wirkt es antiparasitär und 8. hat es eine reduzierende, auf 
die kranken Gewebe deutlich elektive Einwirkung. Wir haben 8 Appli¬ 
kationsmethoden für das Arsen: 1. die interne, 2. die subkutane und 
3. als Trinkwasser. Die Trinkwasserkuren sind vor allem beliebt. Das 
wichtigste natürliche Arsenwasser, das Levikowasser, hat aber einige 
Nachteile; es wird nämlich bei Einnahme des Levikowassers sehr häufig 
über Beschwerden im Intestinaltraktus geklagt. V. glaubt, daß dies nicht 
von dem Arsengehalt des Wassers herrührt, sondern von den noch außer¬ 
dem im Levikowasser vorhandenen Schwefelsäuren Salzen und der 
freien Schwefelsäure. Um diesem Übelstand abzuhelfen, ließ Fr. ein Arsen¬ 
wasser aus destilliertem Wasser herstellen, das mit Kohlensäure über¬ 
sättigt ist und das außerdem Natriumbikarbonikum, Natriumsulfat und 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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vor allem Arsenigsänreanhydrid enthält. Dieses Arsenwasser wurde an der 
früher Lassarschen Eliuik erprobt und soll sich gut bewährt haben. 6s 
führt den Namen Karbarsen. Edgar Braendle (Breslau). 

Cramer, A. Über einen Fall von Intoleranz gegen 
Fibrolysin. Revue medicale de la Suisse romande. 1911. Nr. 2. p. 91. 

Bei einem 52jährigen Manne machte Cramer wegen Dupuytren¬ 
scher Kontraktur Fibrolysininjektionen in der Dosis von 2 ccm 2 Mal pro 
Woche. Die ersten 5 Einspritzungen wurden gut vertragen. Bei den fol¬ 
genden zeigten sich Intoleranzerscheinungen in Form von Unwohlsein, 
heftigen Kopfschmerzen, Schwindel, Fieber und Nasenbluten. Nach einer 
Pause von 20 Monaten wurden die Injektionen in gleicher Form wieder 
aufgenommen; diesmal zeigte sich nichts mehr von üblen Nebenwirkungen. 

Die Du puy trensche Kontraktur blieb unbeeinflußt. 

Max Winkler (Luzern). 

Raebiger, W. Über Nikotianaseife als Heilmittel gegen 
Ring wurm. Archiv für Schiffs- und Tropenhygiene. 1910. p. 642. 

Da Chrysarobin, auf größere Hautpartien angewandt, peinigende 
Dermatitis bei den Europäern erzeugt, hat Verfasser zehn Fälle mit 
gutem Erfolge mit Nikotianaseife behandelt Max Schramek (Wien). 

Unna, P. G. Über einen neuen farblosen Schutz gegen 
unerwünschte Wirkungen des Sonnenlichtes auf die Haut 
Med. Kl. Nr. 12. 

An 8telle der früher gebräuchlichen, gefärbten Pasten oder farb¬ 
losen Pasten und färbigen Sohleiern oder des später in Aufnahme ge¬ 
kommenen Chininsulfats, hat Unna Versuche angestellt mit Äskulinderi¬ 
vaten, die ihm von Prof. Mann sch undZernick vorgeschlagen waren. 
Das für die Praxis wirksamste Präparat ist das Monoxyderivat. Die 
Erfolge waren sehr gut und empfiehlt U. das Mittel sehr. Er konnte 
nachweisen, daß Personen beim Aufträgen der Salbe von den Einwir¬ 
kungen der Sonnenstrahlen bei Gletscherwanderungen verschont blieben; 
dagegen daß eine Erythem mit Abschuppung auftritt, wenn die Salbe 
fortgelassen wurde. Das Mittel gelangt in einer 10 9 /*igen Salbe zur An¬ 
wendung. Ludwig Zweig (Dortmund). 

Meyer, Kurt. Über die desinfizierende Wirkung der 
Zahnpaste Albin. Deutsche med. Woch. Nr. 11. 1911. 

Die Versuche Meyers ergaben eine bakterizide Kraft der Zahn¬ 
paste Albin, welche diejenige anderer ebenfalls desinfizierender Präparate 
weit übertraf. Die abweichenden Ergebnisse von Bassenge und Seiender 
führt Verf. entweder auf den Gebrauch eines älteren, seitdem vervoll- 
kommneten Albins oder auf eine Differenz der Versuchsanordnung zurück. 

Max Joseph (Berlin). 

Chol ton, E. Brest. Zur Radiotherapie des flachen Hant- 
krebses. Archives d’Electricitd Medicale. Nr. 806. 

Der Autor hat durch Röntgenbestrahlung ausgezeichnete Resultate 
erzielt Er bedient sich von Anfang her hoher Dosen. Erste Sitzung 10 H 
ohne Filter, zweite Sitzung drei Wochen später 5 H mit */ 10 mm Alumi- 


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abiu. Dip Autoren hösn'hr^i^.v i*i)üe K#ßei^ t z\vei*t - 


dieser Röhrchen, wodarch d»c Applifritricm >n ychr?ivris f 
tiokalieatioiiaÄ erjtichtert wird- Zn ■ ,^yt^.rd;oi:'i*c'l^n. .nnd 
Zwachen dienen •RadiurnJtlikattrl^e.r;- ;die^ zaghj^tet a«d ; daher 
>ei'6cMoWH wutl. Für Dauer da? Affolthaiioft tfqd A^r^oi- 
ii& Träj^ laaafui winb speaieiia Vo^ch ; H/rpa ntdft.^ehp.jt'- 

tift* : Ö^dxutftfJiavftpcut muß haupUechJich an» seiner c4ge,n&>» 

* ÄäMiuwdferrtiatitife fä^t >föh ifeht nw«4ite. in> 4%^“ 
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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Wenn auch eine Analogie zwischen den Goldstein sehen Kanal¬ 
strahlen und den Alphastrahlen, den Kathoden- und Betastrahlen, den 
Röntgen- und Gammastrahlen besteht, so ist es doch verfehlt, diese 
Strahlungen einfach zu identifizieren, geschweige denn die Röntgen¬ 
strahlung mit der Radiumstrahlung. Denn die analogen Strahlen unter¬ 
scheiden sich vor allem durch die viel höhere Penetrationsmöglichkeit 
der Radiumstrahlen, so daß Alpha* und Betastrahlen noch eine praktische 
Verwendbarkeit in der Radiumtherapie ermöglichen, die Kanal- and 
Kathodenstrahlen der Crookes sehen Röhre überhaupt nicht therapeutisch 
verwertbar sind. Auch die Gammastrahlen sind viel penetrabler als 
Röntgenstrahlen, man könnte sie etwa mit Röntgenstrahlen, die aus einer 
unendlich harten Röhre entstammen würden, in Parallele stellen. Für 
diese Tatsachen bringen die Autoren vergleichende Experimente. Sie 
wenden sich daher schon aus theoretischen Gründen gegen die Auf¬ 
fassung, Röntgentherapie und Radiumtherapie ließen sich durcheinander 
ersetzen. Alfred Jungmann (Wien). 

Mesernitzky, P. Zur Frage des Einflusses der Radium¬ 
strahlen auf das Lezithin. Russky Wratsch. 1910. Nr. 12. 

Der Prozentgehalt des Lezithins in Hühnereiern nach einer 72 bis 
1688tündigen Radiation (30 mg Radium in einer Entfernung von 2— 4 mm 
vom Ei) war immer bedeutend niedriger, als in den Kontrolleiern (nach 
168 Stunden langer Radiation 4'9*/ 9 Lezithin; Kontrollversuch ohne 
Radiation 14*08%). Man kann sich die Wirkung des Radium auf lezithin¬ 
reiche Organe und Gewebe als Resultat einer Zersetzung des Lezithins 
vorstellen. In ähnlicher Weise kann vielleicht das Radium auch auf 
andere chemische Verbindungen wirken. 

P. A. Welikanow (Petersburg). 

Fournier, L., Mönard, M., Guenot, M. Über ein Anwen- 
dungsgebietderDiathermie. Archi ves d’Electricitö Medicale. Nr. 805. 

Die Autoren haben Versuche mit Thermopenetration bei Initial- 
affekten, venerischen Geschwüren und Gonorrhoe unternommen und teilen 
an mehreren Fällen mit, zu günstigen Resultaten gelangt zu sein. 

Alfred Jungmann (Wien). 

Nagelschmidt, Franz. Der Diathermieapparat. Archives 
d’Electricitö Medicale. Nr. 306. 

Beschreibung des Instrumentariums. 

Alfred Jungmann (Wien). 

Lindemann, G. L. und F. R. Über ein neues für Röntgen¬ 
strahlen durchlässiges Glas. Zeitschrift für Röntgenkunde. 
Bd. XIII. Heft 4. 

Die gebräuchlichen Röntgenröhren erleiden in ihrer Glaswandung 
durch Absorption einen Verlust von durchschnittlich etwa 60%. Versuche, 
die mit Röntgenröhren unternommen wurden, welche ein Fenster aus. 
Litbiumglas enthalten, ergaben, daß dem Lithiumglase entsprechend 
höchstens 10—15% absorbiert werden, so daß der Nutzeffekt bei An wen- 


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der Hautkrankheiten. 


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düng des neuen Glases von 40 auf 85—90% steigt und die Expositions¬ 
zeit somit sehr beträchtlich fällt. Alfred Jungmann (Wien). 

Nemenow, M. Zur Behandlung mit Röntgenstrahlen. 
Russky Wratsch. 1910. Nr. 50. 

79 Fälle von Epitheliomen, Lupus vulgaris, favus etc. Nichts Neues. 

P. A. Welikanow (Petersburg). 

Bayreuther, W. (Tierärztliche Hochschule, Berlin.) Unter- 
suchungen über den Einfluß der Röntgenstrahlen aufEiter- 
erreger des Pferdes. Fortschritte auf dem Gebiete der Röntgen¬ 
strahlen. Bd. XVI. Heft 5. 

Nach der Meinung der Mehrzahl der Autoren werden Bakterien 
durch RöntgenBtrahlendosen, wie Bie gewöhnlich zu Therapiezwecken in 
Betracht kommen, nicht geschädigt. Die erfolgreiche Verwendung der 
Röntgenstrahlen beruht vielmehr auf ihrer intensiven Wirkung auf 
Wachstum und Vermehrung der Zelle. Diese Wirkung bedeutet für die 
Einzelzelle, sobald die geringen irritierenden Dosen überschritten sind, 
eine schwere Schädigung, eventuell den Tod. Insbesondere physiologisch 
oder pathologisch im Stadium der Proliferation befindliche Zellen erliegen 
dieser Einwirkung am leichtesten. B. hat nun die Frage, ob nicht die 
Infektionserreger selbst geschädigt werden, einer neuerlichen Revision 
unterzogen und gelangt zu einigermaßen anderen Resultaten, als bisher 
meist erzielt wurden. Bei seinen Versuchen mit Kulturen von Staphy- 
loooccus pyogenes aureus und albus, Bacillus pyocyaneus und Bothryo- 
coccub asceformans konnte er nämlich mit therapeutisch zulässigen 
Röntgensfrahlendosen nachweisbare sohwache Wachstumhemmung er¬ 
zielen. Für Streptococcus pyogenes, Streptococcus equi, Diplococcus Schutz 
gelang dieser Nachweis erst nach Applikation einer sechsfachen Erythem¬ 
dose. Völlige Abtötung von Bakterien gelang erst bei 14facher Erythem- 
doae, also einer Röntgenquantität, wie sie in der Therapie unmöglich ist. 
Über Virulenzabschwächung geben B.s Versuche keinen Aufschluß. Eine 
wahrnehmbare Latenzzeit zwischen Bestrahlung und Höhepunkt der 
Wirkung konnte nicht konstatiert werden. Auch die elektrischen Ent¬ 
ladungen dicht an der Röhre, ferner die Sekundärstrahlung haben Teil 
an der bakteriziden Wirkung. Diese Versuche beziehen sich nur auf die 
Beeinflussung in vitro. Der Autor ist allerdings der Ansicht, daß auch 
die Bakterien im lebenden Gewebe im Sinne einer Wachstumshemmung 
durch Röntgenbestrahlung beeinflußt werden durften. 

Alfred Jungmann (Wien). 

Faber, R. Jena. Einwirkung der Röntgenstrahlen auf 
die Sexualorgane von Tier und Mensch. Fortschritte auf dem 
Gebiete der Röntgenstrahlen. Bd. XVI. Heft 5. 

Ausführliches Sammelreferat. Alfred Jungroann (Wien). 

Guilleminot, H. Über die biologische Wirksamkeit 
ueuererStrahlengattungen. Archives d’Electrioite Mldicale. Nr. 304. 

Beschreibung einer fluoroskopischen Meßmethode zur Prüfung von 
Strahluogsqualitäten. Alfred Jungmann (Wien). 

ArcJi. /. Dermat. n. Sjph. Bd. CXII. 13 


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194 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Bordier, H. Neues Chromoradiometermodell. Archives 
d’Electricite Medicale. Nr. 302. 

Beschreibung einer verbesserten Modifikation des bekannten Rönt¬ 
genmeßapparates des Autors. Alfred Jungmann (Wien). 

Aubourg,P. Die X-Strahlen und die Mittel, Kranke und 
Ärzte zu schützen. Presse m£d. 1911. Nr. 23. 

Gegenwärtig bildet das beste Schutzmittel gegen Entzündungen 
durch Roentgenstrahlen die Kürze der Sitzung für die Pat., da Radio¬ 
graphie jetzt in weniger als 2 Sekunden möglich ist, für die operierenden 
Ärzte aber Armierung von Gesichtsmaske, Brille, Mantel und Handschuhe 
mit Blei, Wismuth und Kautschuk, eine Hartgummihülle für die Ampulle 
zur Arretierung der Strahlen und Bedeckung des fluoreszierenden Schir¬ 
mes mit impermeablem Glase. Der Arzt soll bei jeder Anwendung von 
X-Strahlen möglichst weitab von der Röhre und hinter der Antikathode 
stehen. Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Bergoniä, J. und Sp6der, E. Über einige Formen von 
Frühreaktionen nach Röntgenbestrahlung. Archives d’Elec¬ 
tricite Medicale. Nr. 306. 

Die Autoren veröffentlichen eine bemerkenswert reichhaltige Ka¬ 
suistik über Ausnahmserscheinungen, die im Anschlüsse an Röntgen¬ 
bestrahlung kurze Zeit nach der Irradiation und unabhängig von der 
normalerweise nach längerer Latenz entstehenden Röntgenreaktion 
eintraten. Diese Präreaktionen teilen sie in drei Gruppen, oberflächliche, 
tiefe und allgemeine Vorreaktionen, je nachdem ob es sich bloß um 
rasch verlaufende Entzündungserscheinungen an der Lokalisation der 
Bestrahlung oder um Symptome, die in den tiefer liegenden Organen 
ihren Sitz haben müssen, wie Caphalalgien, Neuralgien, abnorme Trocken¬ 
heit der Mundschleimhaut, Ovarialempfindlichkeit, Koliken u. dgl., oder 
schließlich um AJlgemeinerscheinungen wie Fieber, Schüttelfrost, Abge- 
schlagenheit u. dgl. handelt. Die Autoren enthalten sich jedes Erklärungs¬ 
versuches für diese den meisten Radiologen nicht gerade häufigen Er¬ 
scheinungen. Alfred Jungmann (Wien). 

Brauer, August. Das Röntgenprimärerythem (Früh¬ 
reaktion). Deutsche med. Woch. Nr. 12. 1911. 

Das Röntgenprimärerythem erfolgt nach den Erfahrungen Brauers 
notwendig nach jeder Röntgenbestrahlung, ist unabhängig sowohl von dem 
Bau der Röntgenröhre als von der Qualität der Strahlung und weder 
durch die Wärme, ultravioletten Strahlen, Fluoreszenzlicht, elektrische 
Entladungen, sondern nur durch die Röntgenstrahlen selbst verursacht. 
Eine besondere Disposition ist hierbei nicht Voraussetzung, doch kommt 
die Reizbarkeit des Gefäßsystems für den Grad der Erscheinungen in 
Betracht. Der Pigmentgehalt übt keinen Einfluß. Maßgebend ist die 
Quantität der Strahlen, nach welcher sich proportional die Stärke des 
Primärerythems richtet. Kleinere Dosen bewirken eine größere Latenz 
zwischen Bestrahlung und Erythem und umgekehrt größere Dosen kleinere 
Latenz. Die Röntgenfrühpigmentationen entstehen entweder im Anschluß 


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der Hautkrankheiten. 


195 


an intensive Primärerytheme oder bei starker pigmentierten Personen 
primär durch EinWirkung auf das Pigmentgewebe; eine Pigmentation ist 
vorauszusehen, was bei der Prognose und Indikation berücksichtigt werden 
muß. Max Joseph (Berlin). 

Sehiller, H. und O’Donnell, P. S. Chicago. Induzierte Radio¬ 
aktivität durch Röntgenstrahlen. Fortschritte auf dem Gebiete 
der Röntgenstrahlen. Bd. XYI. Heft 4. 

Durch Röntgenbestrahlung von Chininlösungen, Chininglyzerin¬ 
lösungen, ferner von Bariumplatincyanürsuspension in Glyzerincbinin- 
lösungen erzielten die Autoren Radioaktivität dieser Flüssigkeiten, welche 
allmählich abklingend bis zu 30 Stunden lang an photographischen Platten 
nachweisbar war. Alfred Jungmann (Wien). 

Albers-Schönberg. Hamburg. Röntgenstrahlen Wirkung auf 
Gartenerde. Fortschritte auf dem Gebiete der Röntgenstrahlen. Band 
XYI. Heft 4. 

A. pflanzte Bohnen-, Erbsen- und Kressensamen in Gartenerde, die 
vorher der Wirkung von H öntgenatrahlen ausgesetzt worden war. Bei 
starker Oberflächen- und geringer Tiefendosis konnte durch Kontrollver- 
soche mit unbestrahlter Erde gezeigt werden, daß die Samen in der be¬ 
strahlten Erde früher und reicher aufgingen als in der unbestrahlten, 
sowie daß die Pflanzen in der röntgenisierten Erde ein lebhafteres Wachs¬ 
tum aufwiesen. Bei einer anderen Versuchsanordnung, wo durch wieder¬ 
holtes Umschütteln der Erde während der Röntgenbestrahlung auch die 
Tiefendose beträchtlich wurde, zeigte sich eher eine Wacbstumshemmung. 
Je nach der Dosierung scheinen also die Röntgenstrahlen entwicklungs- 
fordernd oder hemmend zu sein. Ob bei Albers-Schönbergs Ver¬ 
suchen Induktion von Radioaktivität oder Veränderungen im Chemismus 
oder der Bakterienflora der Gartenerde zur Erklärung heranzuziehcn sind, 
bleibt unentschieden. Alfred Jungmann (Wien). 

Weidenfeld. Eine ökonomische Modifikation des elek¬ 
trolytischen Epilationsverfahrens. Wiener klin. Wochenschrift. 
1911, Nr. 3. 

Ein Areal der zu epilierenden Haut wird umgrenzt und in jeden 
Follikel dieser Haut eine feine Nadel eingeführt; man kann auf diese 
Weise leicht im Laufe einer Viertelstunde 150 Nadeln einfubren. In einen 
Becher, der mit dem elektrischen Strom leitend verbunden ist, wird eine 
Kochsalzlösung geschüttet und sämtliche Nadeln durch eine entsprechende 
Neigung des Kopfes in die Flüssigkeit getaucht. Der Strom wird so in 
ähnlicher Weise geschlossen wie beim alten Verfahren. Da9 Verfahren ist 
in der Regel schmerzlos, da die Dosierung des elektrischen Stromes sehr 
leicht ist. Viktor Händler (Prag). 

Jogiche&8, M. Zur Technik der Elektrolyse. Wratschebn. 
G&zeta. 1910. Nr. 10. 

Einige technische Bemerkungen zur Elektrolyse, die Verf. zur Ent¬ 
fernung verschiedener Naevi, epithelialer Neubildungen der Haut, kleiner 
Teleangiektasien, Angiomen der Mundschleimhaut und Haut anwendete. 

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196 Bericht über d. Leistungen auf d. Geb. d. Hautkrankheiten. 


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In den meisten Fällen ist ein Strom von 15—20 MA. genügend; der 
elektrolytische Effekt dehnt sich dabei auf l / i —\2 mm in die Umgebung 
der Nadel aus; in einer Sitzung werden nicht mehr als 6—8 Stiche ge¬ 
macht (bei Angiomen von mittlerer Größe) mit Intervallen von 3—5 
Tagen zwischen den Sitzuugen. Verf. warne vor zu großen Gewebezer¬ 
störungen, d. h. zu zahlreichen Stichen, denn als Folge dessen können 
sich entweder sehr unangenehme Entstellungen (z. B. Ektropion etc., 
dank der narbigen Schrumpfung des Gewebes) oder hartnäckige Geschwüre 
entwickeln. Für die meisten Angiomfalle ist die bipolare Elektrolyse ge¬ 
eignet. Dem Artikel sind Abbildungen von drei Angiomfällen vor und 
nach der Behandlung beigelegt. P. A. Welikanow (Petersburg). 


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Geschlechts-Krankheiten. 


Allgemeines, Anatomie, Physiologie, allgem. and 
exper. Pathologie, path. Anatomie. 

Hofftnann. Mitteilungen über experimentelle Syphilis. 
(Sekundäre Syphilide, primäres Hornhautsyphilom.) Münohn. 
mediz. Wochenechr. 1911. Nr. 13. 

In einer ausführlichen Arbeit bespricht Hoffmann die neueren 
experimentellen Ergebnisse der Syphilis-Tierimpfung und legt in seinen 
Ausführungen vor allem dar, daß die von einem Autor aufgestellte Be¬ 
hauptung, daß Kaninchen empfänglicher für Syphilis als niedere Affen 
seien, nicht zutreffend ist. Ferner zeigt er, daß allgemein verbreitete 
sekundäre Syphilide nicht nur bei anthropomorphen, sondern auch bei 
niederen Affen schon 12—13 Wochen nach der Infektion Vorkommen und 
anscheinend am besten durch Impfung in die Hodensubstanz erzeugt 
werden. Oskar Müller (Recklinghausen). 

Grouven. Zur Sekundärsyphilis niederer Affen und des 
Kaninchens. München, med. Wochenechr. 1911. Nr. 17. 

Polemik, die sich gegen die Behauptung Hoff man ns richtet, daß 
* so ausgedehnte und charakteristische sekundäre Syphilide, wie Löhe 
und Hoffmann sie bei niederen Affen (Ceroceben) erzeugt haben, beim 
Kaninchen noch nicht beschrieben worden sind a . 

Grouven weist auf drei Publikationen hin, in denen er absolut 
charakteristische und durch Spirochaetennachweis erhärtete Sekundär¬ 
symptome nach intrakornealer Impfung des Kaninchens beschrieben hat 
und betont, daß auch die von Hoffmann erwähnte metastatische Kera¬ 
titis beim Kaninchen zuerst von ihm beobachtet worden ist. 

Oskar Müller (Recklinghausen). 

Sehereschewsky, J. Syphilitische Allgemeinerkrankung 
beim Kaninchen durch intrakardiale Kulturimpfung. Dtsch. 
med. Woch. Nr. 20. 1911. 

Nach der Angabe Soheresohewskys gelang es Sowade durch 
Einimpfung reichlich gewachsener Spirochaetenkulturen beim Kaninchen 


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198 Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 

typische Lues zu erzeugen. Der Ein wand, daß etwa ein noch konserviertes 
ursprüngliches Virus und nicht die Kultur pathogen wurde, ist auszu- 
schließen, da erstens die ausgesäten Spirochaeten im Beginn sehr spär¬ 
lich waren, und erst vom 7—15. Tage sich reichlicher vermehrten, sodann 
die Spirochaeten ausgehebert wurden, ohne das Ausgangsmaterial zu be¬ 
rühren, schließlich weil sich das Luesvirus weder bei Transport noch auf 
den Nährboden 12 Stunden lang erhalten ließ. Die Erzeugung der Lues 
durch Kulturimpfung ist somit sehr wahrscheinlich anzunehmen. 

Max Joseph (Berlin). 

Churchmnn, John. Der Wert des Tierexperiments, de¬ 
monstriert an den letzten Fortschritten im Studium der 
Syphilis. The Journ. of the Americ. Medical Associat. 1D11. April 29. 
pag. 1244. 

Churchman hat sich in der vorliegenden Arbeit die Aufgabe 
gestellt, die Bedeutung des Tierexperiments ins rechte Licht zu Betzen. 
Bei keiner anderen Krankheit sind so wichtige Fortschritte in relativ 
kurzer Zeit durch das Tierexperiment gemacht worden, wie bei der Sy¬ 
philis. Ausgang der tierexperimentellen Erforschung der Syphilis war der 
gelungeneÜbertragungsversuch von Metschnikoff und Boux. Es folgten 
die ausgedehnten Forschungen Neissers in Batavia. Allen diesen Stu¬ 
dien verdanken wir es, daß wir heute relativ früh die Diagnose stellen 
können, daß wir sie mit Sicherheit stellen können, daß wir auch die 
latente Syphilis diagnostizieren, daß wir den Erfolg einer Kur sicherer 
abschAtzen können und noch vieles andere. Es ist energisch gegen die 
antivivisektiönistischen Bewegungen Front zu machen. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Cbirhrino. Eigenartiger mikroskopischer Befund bei 
einem experimentellen Syphilom im Auge des Kaninohens. 
Pathologien. Nr. 54. 1. Febr. 1911. 

Chirivino hat von dem Material einer künstlich erzeugten 
syphilitischen Läsion im Auge des Kaninchens einmal ganz merkwürdige 
mikroskopische Bilder erhalten (s. Abbildungen im Original). Es handelte 
sich um ein Netzwerk, dessen Filamente an den Extremitäten den Spiro- 
ebaeten gleichende, aber 10—20 mal dickere Spiralen zeigten. 

J. Ul 1 mann (Rom). 

Spengler, K. Tierexperimenteller Nachweis, Züchtung 
und Färbung des Syphiliserregers. Korrespondcnzbl. f. Schweizer 
Ärzte. 1911. Nr. 15. p. 529. 

Zu sehr interessanten Resultaten führten die experimentellen Unter¬ 
suchungen Spenglers. 

Es ist Verf. gelungen, Spirochaeten zu züchten und zwar mittels 
folgenden Verfahrens. Sensibilisierten Kaninchen d. h. solchen Tieren, 
welche schon mit Syphilisvirus infiziert waren, wird Blut florider Syphi¬ 
litiker unter die Löffellaut injiziert. Nach 5—14 Tagen bildet sich eine 
kleine Gummigeschwulst mit weichkäsigem Inhalt und zahlreichen Spiro- 
chaetae pallidae. 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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Sowohl mit diesem Inhalt als mit dem erwähnten Blut konnte 
Spengler durch Verimpfung auf Humano-Longus-Agar und Weiter- 
impfung auf frischen Agar Kulturen züchten in Form yon goldglänzenden 
Kolonien, die in den nächsten Tagen nachdunkelten und grau oder grau- 
bräunlich aussahen. Bei großer Wachstumsenergie kommt es nach Verf. 
zu grauen bis graubräunlichen Belägen. Kolonien und Beläge enthalten 
ein dem Tuberkulose-Korn (Splitter) ähnliches Korn, das alkoholfeste Sy¬ 
philis-Korn. Dieses tritt in den Nährböden aus den quellenden und sich 
auflösenden Palliden heraus und wächst nun selbständig weiter. Es ent¬ 
wickelt sich aus ihm das ovoide Syphilisstäbchen, dessen Scheinfaden- 
Wuchsform die 8pirochaete pallida darstellt. Die Stäbchen entwickeln sich 
am Ende der ersten Woche oder erst später in der zweiten bis vierten 
Woche. Der graue Belag nimmt dann ein bräunliches Kolorit an. Ältere 
vollentwickelte Stäbchen sehen kakaofarbig aus. Sowohl das Korn- als die 
Ovoidstäbchen-Kultur erzeugen beim Kaninchen wieder den Tumor mit 
den Weichkäsemassen und zahlreichen Spirochaeten. 

Ältere Stäbohenkultureu erzeugen beim Kaninchen häufig den Tier¬ 
schanker. 

Spengler hält die Spirochaetenscheinfadenform für die Ursache 
des Ulcus durum. Diese Form mit dem Korn und den Stäbchen würde die 
sekundäre Lues erzeugen, während die tertiären Erscheinungen auf Korn 
und Stäbohen zurückzuführen wären. Alle Wachstumsformen sind nach 
Verf. Ansicht züchtbar, die kulturstabilste Form bildet das Stäbchen. 

Spengler hat ferner gefunden, daß zahlreiche Phthisen mit ko- 
piösem Sputum auf einer echten Syphilis-Tuberkulosemischinfektion beruhen; 
im Sputumkern sind neben Tuberkuloseerregern auch Spirochaeten nach¬ 
weisbar, die sich tierexperimentell und kulturell als echtes Sypilisvirus 
heraussteilen. 

Verf. macht weiterhin noch Angaben über die Färbung des Syphi¬ 
liserregers. Max Winkler (Luzern). 

Comessattl, G. Die Wassermannsche Reaktion, die Meio- 
stagminreaktion (Aacoli-Izar) und die Reaktion der Globu¬ 
line (Appelt-Nonne) bei den inneren Krankheiten syphili¬ 
tischen Ursprungs. Acc. med. Padua. 1910. 

Comessatti hat die Wassermannsche Reaktion in 55 Fällen 
sowohl mit Blutserum als auch mit Zerobrospinalflüssigkeit ausgefuhrt 
und kam zu folgenden Schlüssen: 

Bei Erkrankungen der Aorta (Aortitis: 9 untersuchte Fälle, Aneu- 
risma: 3 Fälle), die Individuen in relativ jungem Alter betrafen (30—50 
Jahre) und bei denen die gewöhnlichsten ätiologischen Faktoren auszu¬ 
schließen waren, fiel die W. R. positiv aus und demonstrierte die Abhän¬ 
gigkeit der Aortenerkrankung von der Syphilis. 

In einem Falle von Aortitis luetica mit Insuffizienz der Sigmoidal- 
klappen und Argyllschem Symptom war die W. R. positiv mit dem Blut¬ 
serum und Pleuratranssudat, negativ mit der Zerebrospinalflüssigkeit, mit 
der auch die Globulinreaktion negativ war. 


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200 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Bei den parasypbititischen Affektionen des Nervensystems (Tabes 
dorsalis: 10 Fälle, Paralysis progressiva: 2 Fälle, Paralysis spinaiis spa- 
stioa: 2 Fälle) darf man nicht versäumen, die W. R. mit der Zerebro¬ 
spinalflüssigkeit auszuführen, auch wenn das Blutserum negative Reak¬ 
tion gibt. 

Bei jnngeu Personen mit Heraiplegia cerebralis (6 Fälle), bei denen 
Anamnese und objektive Untersuchung die luetische Infektion weder 
feststellen noch ausschließen könnten und bei jenen Kranken, bei denen 
man in keiner Weise die Präzedentien kennen kann und die dem Arste 
im Zustande vollständigen Deliriums an vertraut werden, stellt die W. R. 
ein wertvolles Hilfsmittel dar bei der Untersuchung, ob die syphilitische 
Infektion Ursache der Erkrankung ist. So hat sie einen beträchtlichen 
diagnostischen Wert bei den Formen von rudimentärer Tabes (8 Fälle), 
die man nicht immer leicht frühzeitig klinisch feststellen kann, hei den 
Formen von Diabetes mellitus (1 Fall) und chronischer Hepatitis (1 Fall), 
in denen man trotz negativer Anamnese die luetische Ätiologie vermutet. 

Bei den Hemiplagien der Luetiker, die in den ersten Tagen ihres 
Auftretens sich oft mit ungewöhnlichen psychischen Storungen vergesell¬ 
schaften, war die W. R. mit der Zerebrospinalflüssigkeit negativ (4 Fälle), 
während sie konstant positiv war mit der Zerebrospinalflüssigkeit der 
ParaByphilitiker (Tabes, Dementia paralytica), eine Tatsache, die differen¬ 
tial-diagnostischen Wert hat. 

Bei der luetischen Keratitis parenohymatosa (4 Fälle) war die W. R. 
partiell positiv in 2 Fällen, die eben eine Hg-Kur angefangen hatten, ne¬ 
gativ bei zwei anderen nach Beendigung der Kur. 

Bei der Chorioretinitis pigmentosa hereditaria (2 Fälle), bei der 
man die luetische Ätiologie vermutete (Anamnese und klinische Unter¬ 
suchung waren negativ) führte die negative W. R. den A. dazu, die 
syphilitische Infektion bei den Patienten als ätiologischen Faktor auszu¬ 
schließen. 

Abgesehen von den Kranken mit ParaByphilis schwächen die Kuren 
mit Quecksilber und Arsenikpräparaten die W. R. gewöhnlich gradweise 
ab. bis sie verschwindet. 

Die negative W. R. bei mit Hg behandelten Luetikern ist nicht zu 
beziehen auf die Anwesenheit von Hg in dem angewandten Serum; mit 
sensibeln chemischen Untersuchungsmethoden war Hg nicht nachzuweisen. 

Wenn man Zyankalium zu diesen Seren hinzugibt, so wird dadurch 
nicht die negative W. R. positiv. 

In den Fällen von sicherer Lues war parallel zu der W. R. (diese 
war zuweilen partiell oder negativ) die Meiostagminreaktion von As coli- 
Izar positiv. 

Die Zerebrospinalflüssigkeit der Luetiker, die positive W. R. gibt, 
gab auch positive Reaktion der Globuline. 

In den klinischen Fällen, bei denen lange fortgesetzte Beobachtung 
die luetische Infektion ausschließen konnte (unter ihnen Fälle von Pellagra, 
Alkoholismus, Tetanus), war die W. R. negativ sowohl mit dem Blutserum 


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der Geschlechtskrankheiten. 


201 


als auch mit der Zerebrospinalflüssigkeit, und negativ war auch die Reak¬ 
tion der Globaline. J. Ul 1 mann (Rom). 

Baccelli, M. Über den Wert einiger Präzipitations¬ 
methoden in der Serodiagnose der Syphilis and der para¬ 
syphilitischen Alterationen. Riv. it. di Nearopat. Psich. ed Elet- 
troter. vol. 8. nnm. 2. 

Baccelli hat die Wassermannsche Reaktion bei vielen Para- 
lytikern, in einigen Fällen von Pseadoparalysis alcoholica, bei zahlreichen 
mit verschiedenartigen Psychosen behafteten Individuen und bei normalen 
ausgeführt und wollte gleichzeitig beobachten, wie sich einige Präzipita- 
tionsreaktionen gegenüber jener Reaktion verhielten, da ihm ein solcher 
Parallelismus der Untersuchungen das beste Mittel bot, um sich Rechen¬ 
schaft abzulegen über ihren Wert hinsichtlich der Diagnose in zweifel¬ 
haften FäUen von progressiver Paralyse und Syphilis. 

Er hat die Untersuchungen angestellt mit den Methoden von Klaus¬ 
ner und Porges-Meier, indem er sich besonders dafür interessierte 
wie sich die Porge siehe Reaktion zu den durch die Wasser mannsche 
Serodiagnose erhaltenen Resultaten verhielt. 

Nachdem er die Literatur über die Frage vorgebracht und auf die 
hauptsächlichen Hypothesen hingewiesen hat, die eine Erklärung der Na¬ 
tur dieser Präzipitationsreaktionen zu geben versuchen, setzt er die Me¬ 
thoden und sein Vorgehen auseinander. 

Er führte die Reaktionen aus bei Paralytikern, bei chronischen Al¬ 
koholikern mit paralysiformen Erscheinungen, in Fällen von Dementia 
praecox, bei einigen anderen Geisteskranken und bei Normalen, die zur 
Kontrolle dienten. Die Reaktionen wurden immer gleichzeitig mit der W. 
R. ausgeführt. 

Im ganzen untersuchte er die Seren von 70 Individuen und erhielt 
folgende Resultate: Bei der Dementia paralytica (von 26 untersuchten 
Fällen) war die Klausnersehe Reaktion positiv in 10 (davon waren 2 
Fälle, in denen die W. R. positiv war), negativ in 16, wobei im ganzen 
eine Korrespondenz mit der W. R. nur in 2 Fällen vor lag. 

Auch die Methode von Porges lieferte, obschon das Resultat po¬ 
sitiv war in 14 Fällen, von denen zwei dem mit der W. R. erhaltenen 
Resultat entsprachen, in vielen anderen Proben ganz unzuverlässige Er¬ 
gebnisse. 

In den Formen von alkoholischer Pseudoparalyse erhielt man so¬ 
wohl mit der Klauen ersehen als auch mit der Po rg es sehen Methode 
positive Resultate, obschon die W. R. immer und konstant negativ 
ausfiel. 

Bei den Kranken mit verschiedenen Psychosen waren die beiden 
Reaktionen positiv in einigen Fällen, obschon keine Syphilis vorlag, da¬ 
gegen negativ in anderen mit sicherer Lues und positiver W. R. 

Mit jenen Methoden erhielt A. endlich auch positive Resultate bei 
normalen Individuen, wenn auch in etwas geringeren Proportionen als 
andere Autoren. 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Aus den Untersuchungen geht znr Evidenz hervor, daß wenn auch 
zuweilen die Präzipitationsreaktion mit Lezithin und in viel geringerem 
Grade die Serodiagnose von Klausner in ihren Resultaten eine Über¬ 
einstimmung mit der W. R. aufweisen, dieses doch allzuselten geschieht. 
Und indem A. darauf hin weist, daß die Methode der Komplementablenkang, 
wie sie von Wassermann zur Serodiagnose der Syphilis nnd der meta¬ 
syphilitischen Erkrankungen verwendet wurde, diejenige ist, welche die 
größte Garantie bei ähnlichen Untersuchungen bietet, kommt er zu dem 
Schluß, daß die mangelhafte Übereinstimmung in den Resultaten zu¬ 
sammen mit der Feststellung, daß man positive Präzipitationsreaktionen 
auch bei normalen, von Syphilis immunen Personen (soviel man wenig¬ 
stens aus Anamnese und klinischem Befunde entnehmen kann) erhalten 
kann, demonstrieren, daß es nicht möglich ist — wenigstens nicht, bis 
man nicht konstantere Resultate erhalten wird - diese serodiagnostischen, 
auf das Präzipitationsphänomen sich gründenden Methoden zu verwenden, 
ohne Gefahr zu laufen, vom richtigen diagnostischen Wege abgelenkt zu 
werden. J. U11 mann (Rom). 

Pign&tari, R. Die Wassermannsche Reaktion in einem 
Fall von Retinochorioiditis macularis dunkler Ätiologie. 
Ann. di Ottalm. Jahrg. 39. Heft 1 und 2. 

Myopie und Tuberkulose waren in dem Fall Pignataris als Ur¬ 
sachen der Augenaffektion auszuschließen und man mußte an Syphilis 
denken, obschon die Krankengeschichte sowohl nach der Anamnese als 
auch nach objektiver Untersuchung sie ausschloß. 

Die Wassermann sehe Reaktion war positiv, und deshalb wurde 
mit gutem Erfolge eine Quecksilberkur durchgeführt. 

Der Fall ist auch deshalb interessant, weil er, da es sich um eine 
doppelseitige Erkrankung handelte, demonstriert, daß die allgemeine An¬ 
sicht, die Retinochorioiditis befalle nur ein Auge, nicht immer zu Recht 
besteht. J. Ullmann (Rom). 

Rata, S. Über die angebliche Substitution des Kalium 
chloricum an Stelle des hämolytischen Ambozeptors bei 
der Wasserm annschen Reaktion. Gazz. internaz. di Med. 1910. 
Nr. 24. 

Nach seinen zahlreichen Untersuchungen kommt Ruta zu folgen¬ 
den Schlüssen: 

1. Die Brieger-Re n zsche Modifikation der klassischen Methode 
Wassermanns ist durchaus nicht zu empfehlen, weil sie sich auf ein 
unrichtiges Prinzip gründet, d. h. auf eine gewollte hämolytische Eigen¬ 
schaft des Kali chlor, für die Hammelblutkörperchen, die in Wirklichkeit 
nicht existiert. 

2. Wenn die Resultate wirklich mit denen der W. R. übereinzu¬ 
stimmen scheinen, wie Ruta selbst konstatiert hat, so hängt das allein 
von der physiologisch vorhandenen hämolytischen Kraft des menschlichen 
Serums für die Haramelblutkörperchen ab. 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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3. Im Grunde genommen ist diese Modifikation nichts anderes als 
der Vorgang von Bauer, aber nicht vereinfacht, sondern kompliziert 
durch die Anwesenheit des Kali chlor., welches das Hämoglobin alteriert 
nnd deshalb die Hämolyse stört. 

4. Die hämolytische Wirkung des frischen menschlichen Serums ist 
etwas schwächer bei den Syphilitikern als bei Gesunden. Diese Tatsache 
könnte, wenn sie durch weitere Untersuchungen bestätigt wird, erklärt 
werden durch Alterationen des Komplements, verursacht durch die spezi¬ 
fischen Antikörper, nämlich durch die kolloidalen Substanzen, die im Se¬ 
rum dieser Kranken enthalten sind infolge der Zerstörung von an Glo¬ 
bulinen und Lipoiden reichem Material (z. B. Nervenzellen). 

5. Der Gebrauch des menschlichen Ambozeptors exponiert endlich 

dazu, ungenaue Resultate zu erhalten, da die hämolytische Kraft von In¬ 
dividuum zu Individuum und auch bei demselben Individuum unter ver¬ 
schiedenen Bedingungen wechselt und deshalb ist es vorläufig vorzuziehen, 
sich an die klassische Wassermannsche Methode zu halten, die in 
Theorie und Praxis am besten dem Prinzip der Komplementablenkung 
entspricht. J. U11 mann (Rom). 

Nizzi, F. Die Wassermanns che Reaktion in Beziehung 
zu experimentellen Läsionen der Zentralnerven Substanz. 
Riv. sper. di Freniatria. Vol. 86. Nr. 1—2. 

Um zu sehen, welche Resultate er mit der W. R. erhielt, wenn 
diese ausgefuhrt wurde mit Blutserum von Tieren, bei denen ein Teil der 
Zentrainervensubstanz geschädigt worden war, verletzte Nizzi bei einer 
gewissen Zahl von Hunden und Kaninchen nach vorausgehender Trepa¬ 
nation einen Teil der Hemisphäre hinter der motorischen Zone. Wenn 
das Tier geheilt war, nämlich nach 5—7 Tagen, entnahm er das Blut, 
woraus er dann das Serum erhielt. Für die Reaktion bediente er sich der 
gebräuchlichsten Methoden, indem er Extrakt von Leber eines hereditär¬ 
syphilitischen Foetus und Ochsenblutkörperchen verwandte. 

Bei zwölf in der linken Hemisphäre operierten Kaninchen war das 
Resultat positiv 10 mal, also in 83'3%, während bei 18 gesunden Kanin¬ 
chen die Reaktion in 4 Fällen z: 22*2% positiv war. 

Bei fünf Hunden (3 davon waren in beiden Hemisphären operiert, 
einer in der linken Hemisphäre, einer im Rückenmark), war das Resultat 
positiv in allen fünf Fällen. Bei einem Hunde, dem Emulsion vom Gehirn 
eines gesunden Hundes injiziert worden war, hatte A. nach 8 Tagen ne¬ 
gativen, nach 14 Tagen dagegen positiven Befund. 

Bei sieben gesunden Hunden, die zur Kontrolle dienten, erhielt A. 
die Komplementablenkung 8 mal, also in 42‘8%' 

Die Beobachtungen N i z z i s haben, da sie zu gering an Zahl sind 
und keine übereinstimmenden Resultate gaben, keinen absoluten Wert. 
Man kann daraus nicht nur konstatieren, daß die Reaktion positiv war bei 
allen fünf operierten Hunden, und daß bei den operierten Kaninchen der 
Prozentsatz der positiven Fälle sehr hoch war im Vergleich zu den ge¬ 
sunden Kaninchen, sondern man kann auch schließen, daß wahrscheinlich 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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die lädierte Zentrainervensubstanz absorbiert wird, indem sie dem Blut¬ 
serum die Eigenschaft verleiht, das Komplement absulenken. 

Worin diese Eigenschaft besteht, kann man nicht sagen. Es wäre 
möglich, daß das Cholesterin, das A. im Blutserum der Versuchshunde 
gesucht und gefunden hat, in Beziehung stände zu den positiven Resul¬ 
taten der Experimente. J. Uli mann (Rom). 

Sonntag, E. Neuere Erfahrungen über die Serumdia¬ 
gnostik der Syphilis mittels der Wasserraannschen Reak¬ 
tion. Korresp.-Blatt für Schweizer Ärzte. 1911. Nr. 12 und 13. 

Über die neuesten Erfahrungen betreffs Wassermann scher Re¬ 
aktion, die seit einem Jahr an 750 weiteren Untersuchungen im Berner 
Institut für Infektionskrankheiten gesammelt werden konnten, berichtet 
Sonntag. 

Nach Erörterung der Technik — Austitrierung mit fallenden Anti¬ 
gendosen, Verwendung mehrerer Antigene — bespricht Verf. die vorge¬ 
schlagenen Modifikationen. 

Nach Sonntag kann von einem für den praktischen Arzt brauch¬ 
baren Ersatz der Originalmethode durch ein einfacheres Verfahren noch 
nicht die Rede sein. 

Ein Vergleich der Resultate vom Jahr 1910 mit denen vom Jahr 
1909 ergibt, daß der Prozentgehalt der positiv reagierenden Fälle bei 
fraglicher Infektion kleiner, bei sicher gestellter Lues größer geworden 
ist. Verf. fand bei manifester Lues II und bei Rezidiv von Lues II — be¬ 
handelte und unbehandelte Fälle — 100% positiv reagierend. Bei Lues III 
im manifesten Stadium sollen 75—100% positiv ausfallen. 

Bei unbehandelter Tabes und Paralyse soll die Reaktion konstant 
positiv sein. 

Die Wassermannsche Reaktion hat nach Verf. zur Kenntnis ge¬ 
führt, daß die in den Collesschen und Profetasehen Gesetzen ausge¬ 
sprochene Immunität der Mutter resp. des Kindes anf eine erfolgte syphi¬ 
litische Infektion zurückzuführen ist. 

Betreffs Prognosenstellung dürfe die Reaktion nicht allein ma߬ 
gebend sein, da sie nur ein Symptom darstelle, das neben dem klinischen 
Befund unter allen Umständen berücksichtigt werden müsse. 

In der Therapie muß nach Verf. womöglich eine dauernde negative 
Reaktion angestrebt werden, da die positive Reaktion mit größter Wahr¬ 
scheinlichkeit auf vorhandene Spirochaetenreste hindeute. 

Max W i n k 1 e r (Luzern). 

Fränkel, C. Die Wassermannsche Probe. (Med. Kl. Nr. 14.) 

Fr. gibt in seinem Vortrage die genaue Technik der Wasser¬ 
mann sehen Probe an und betont besonders, daß von den angegebenen 
Modifikationen keine das leiste wie die ursprünglich angegebene Methode. 
Im allgemeinen bestätigt er die Erfahrungen, wie sie schon in einer großen 
Anzahl von Veröffentlichungen dargestellt worden sind. 

Ludwig Zweig (Dortmund). 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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Hildebrand. Zur Kenntnis einiger h ämolytischer und 
an ti hämolytischer Substanzen. Deutsche Arztezeitung. 1911. 
Heft 7. 

Der Aufsatz eignet sich nicht zu kurzem Heferat und muß deshalb 
im Original nachgelesen werden. Edgar Braendle (Breslau). 

Dreyer, A. Über Wassermannsche Reaktionen bei Blei¬ 
vergifteten. Dtseh. med. Woch. Nr. 17. 1911. 

Dreyer fand bei Bleivergiftungen von einwandsfrei nicht syphi¬ 
litischen Personen mehrfach positive Wassermannsche Reaktion. Er 
weist darauf hin, daß sich der Wert dieser Reaktionen im Einzelfalle 
um so mehr bewahren werde, je besser die Gruppen mit gelegentlichen 
positiven Reaktionen bekannt werden. Gesamtbefund und Anamnese sind 
natürlich stets zuerst zu beachten. Die Ähnlichkeit der Metallvergiftungen 
legt die Vermutung nahe, ob nicht auch eine sehr starke Hg-Zufahr die 
positive Wassermannsche Reaktion auslösen könnte. 

Max Joseph (Berlin). 

Schnitter. Wassermannsche Reaktion bei Bleivergif¬ 
teten. Dtseh. med. Woch. Nr. 92. 1911. 

Veranlaßt durch die Berichte Dreyers teilt Schnitter seine 
Erfahrungen über 16 Fälle von Bleivergiftungen in bezug auf den Ausfall 
der Wassermann sehen Reaktion hierbei mit. Vier Sera reagierten 
positiv, eines davon war nicht einwandfrei, da die Anamnese eine frühere, 
allerdings behandelte Lues ergab. In den Wassermann-positiven Fällen 
fanden sich stets in großer Menge basophil gekörnte Erythrozyten. Diese 
gelegentliche Reaktion der Sera von Bleikranken schien von der Ent- 
wieklung8dauer und dem Grade der Vergiftung abzuhängen. 

Max Joseph (Berlin). 

Sehereschewsky, J. Syphilisdiagnostik und das Syphilis- 
diagnostikum nach v. Düngern. Dtseh. med. Woch. Nr. 18. 1911. 

Die Dungernsche Reaktion, bei welcher nach Tschenoguboff 
Patientenblutkörper und der entsprechende lytische Ambozeptor ver¬ 
wendet werden und außerdem das labile Komplement an Papierstreifen 
angetrocknet beigegeben wurde, fand Sehereschewsky praktisch, wo 
für kompliziertere Methoden kein Laboratorium zur Verfügung stand. Er 
betont, daß nur bei kompletter Hemmung eine positive Reaktion ange¬ 
nommen werden darf. Max Joseph (Berlin). 

Hecht, Hugo. Auswertung des Antigen-Extraktcs. Dtseh. 
med. Woch. Nr. 20. 1911. 

Nach den Erfahrungen H e c h t s ist die Wassermann sehe Reaktion 
nur in einer bestimmten Reaktionsbreite des Extraktes für Syphilis 
spezifisch. Die klinisch-spezifische Dosis liegt zwischen 0*1 und 0*4, bei 
Überschreitung dieser Grenze steigt Zahl und Intensität der Hemmungen, 
doch entsteht damit auch eine gewisse Unsicherheit, weil zwar nie ganz 
gesunde, aber doch anderweitig erkrankte Personen hier und da positiv 
reagierende Sera haben können bei höherer Dosis des Extraktes. Ein 
guter Extrakt darf nicht selbst hemmen, mnß empfindlich und für 


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206 Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 

Lues spezifisch sein. Um für die Wassermannsehe Reaktion einen 
brauchbaren Extrakt za gewinnen, ist daher die sorgfältigste Auswertung 
erforderlich, Max Joseph (Berlin). 

Plant. Die Bedeutung der Wassermannschen Reaktion 
für die Psychiatrie. Zeitschrift f. d. ges. Neurologie u. Psych. 
VI. Bd. 1. Heft. 

Nach TI. Ansicht beeinträchtigt jede Abweichung von den Original« 
Vorschriften Wassermanns in hohem Grad die Zuverlässigkeit der 
Reaktion. Über das, was wir mit der Wassermannschen Reaktion 
nachweisen, herrscht auch heute noch keine einheitliche Ansicht. Der 
Psychiater muß immer das Blut und den Liquor auf Wassermann 
untersuchen, er kann erst dann seine Schlüsse ziehen. Bei der Paralyse 
reagiert sowohl das Blut wie der Liquor positiv. Im Blut wie im Liquor 
tritt die positive Reaktion schon in den allerfrühesten Stadien 
der progressiven Paralyse ein, was natürlich für die Frühdiagnose der 
Paralyse von allergrößtem Wert ist. Die Wassermannsehe Reaktion 
wird bei der Paralyse durch Jod- und Hg-Medikationen nicht beeinflußt, 
wohl aber mitunter durch Hata, ohne daß sich aber eine deut¬ 
liche klinische Besserung gezeigt hätte. Die Lues des 
Zentralnervensystems bietet sehr große diagn. Schwierigkeiten. 
Im allgemeinen kann man hier den Satz aufstellen, das Serum reagiert 
positiv, der Liquor negativ Die Lokalisation im Gehirn oder im 
Rückenmark bedingt hierin keinen Unterschied. Bei Tabes ergeben die 
neuesten serologischen Untersuchungen: Serum positiv in 67% der 
Fälle, der Liquor hingegen nur in 9%* Bei der juvenilen Paralyse liegen 
die Verhältnisse gleich wie bei der Paralyse der Erwachsenen. 

Edgar Braendle (Breslau). 

Trolier. Die Komplement-Ablenkung und die Wasser- 
mannsche Reaktion. Ihr Wert in der ärztlichen Praxis. Journ. 
d. med. de Paris. 1911. Nr. 14. 

Einige eigene Beobachtungen Troll er s zeigen den diagnostischen 
Wert des positiven Wassermann. Verf. hatte auch W.+ bei einem 
Leprösen. Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Letulle, Maurice u. Bergeron, Andre. Die Wassermannsehe 
Reaktion alsMittel zur Erforschung der Lues laten s. Bulletin 
de PAcademie de Mödicine. 1911. Nr. 15, p. 486. 

Bei 90 Patienten mit chronischen Krankheiten, welche die Lues 
zumeist negierten, wurde die Wassermann sehe Probe angestellt und zwar 
unter anderen bei Vitien, bei Aortitis chronica, bei Morbus ßrighti, 
Karzinom,, foetider Bronchitis, Hemiplegien, Polyneuritis, Ischias etc. 
In 89 von diesen 90 Fällen fiel die Probe positiv aus und konnte zur 
richtigen Diagnose und der spezifischen Therapie fuhren. Zumeist waren 
es Aneurysmen, Aortitis, Tabes und Paraplegien, welche positive Resultate 
lieferten. 

Andererseits aber kamen 4 Fälle zur Autopsie, die negativen 
Wassermann ergeben hatten, an denen man pathologisch-anatomisch 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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imsweifelhafte syphilitische Veränderungen nachweisen konnte, bei einem 
Fall sogar in Ausbreitung begriffene multiple Gummen in der Leber und 
im Pankreas. 

8Fälle mit positivem Wassermann zeigten auch bei der Autopsie 
typische luetische Veränderungen der Organe. 

Es ergibt sich also, daß klinisch nur der positive, nicht aber der 
negative Ausfall der Reaktion zu verwerten ist. 

Paul Reynier bemerkt zu obigem, daß er einen Fall, bei dem 
Pyloruscarcinom diagnostiziert war, und der zur Operation bestimmt 
wurde und einen Fall von Hemiplegie nach positivem Ausfall der Reaktion 
zar richtigen Therapie und somit zur Heilung bringen konnte. 

R. Volk (Wien). 

Noguchi, H. Die quantitative Seite der Serodiagnostik 
der Syphilis mit Bemerkungen über den Globulin- und na¬ 
türlichen Antihammel-Ambozeptorgehalt syphilitischer 
Sera, sowie über die angebliche Gefahr vom Auftreten des 
Neisser -Sachsschen Phänomens beim Verwenden des anti¬ 
menschlichen Ambozeptors. Zeitschrift f. Immunitätsf. Bd. IX, 
Heft 6. 

Es werden die Prinzipien erörtert, welche für die vom Verfasser 
ansgearbeitete Modifikation der Wassermann sehen Reaktion maßgebend 
sind. Als Antigen dient der azetonunlösliche Teil der Gewebslipoide, als 
Blutkörperchen Menschenblut, als Ambozeptor entsprechendes Immun¬ 
serum vom Kaninchen, als Komplement Meerschweinchenserum. An der 
Hand experimenteller Erfahrungen und kritischer Erwägungen werden 
die Vorzüge des Verfahrens dargetan und die Einwände, welche dagegen, 
insbesondere in bezug auf die Möglichkeit des Auftretens einer Komplement¬ 
bindung durch das Zusammenwirken von Menschenserum und entsprechenden 
Antikörpern erhoben werden, zurückgewiesen. 

Margarethe Stern (Breslau). 

Bertelsen und Bisgaard. Resultate objektiver Ausmes¬ 
sungen der biologischen, zytoiogischen und chemischen 
Reaktionen in der Zerebrospinalflüssigkeit etc. Zeitschrift f. 
d. ges. Neuro), u. Psych. IV.^Bd. p. 327. 

Die V. geben eine Übersicht über die Resultate ihrer Untersuchungen 
insbesondere bei Paralytikern (Wassermannsehe Reaktion im Serum 
und Liquor, zytologische und chemische Untersuchungen des Liquor 
cerebrospinal.). Sie beschreiben die verschiedenen Modifikationen der 
Nonne-Apeitschen Reaktion- Die Details der interessanten Arbeit 
eignen sich nicht zum kurzen Referat und sind im Original nacbzulesen. 

Edgar B r a e n d 1 e (Breslau). 

Gnggenheimer* Über den Einfluß der Temperatur auf 
die Wassermannsche Syphilisreaktion. München, mediz. Wochen¬ 
schrift. 1911. -Nr. 26. 

Auf die Angabe Jacobsthals (Müpch. med. Wochenschr. 1909. 

Nr. 13) hin, daß .»die Wassermannsohe Reaktion weit schärfer ausfallen 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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kann, wenn man die erste Phase des Prozesses nicht im Brutschrank, 
sondern im Eisschrank vor sich gehen läßt*, hat Guggenheimer an 
628 Seren vergleichende Untersuchungen angestellt. Er fand, daß 584 
dieser Sera übereinstimmend reagierten, 69 zeigten Differenzen aber nur 
quantitative, ein anderes Endresultat hatten nur 20 Sera. Verf. kann auf 
Grund seiner Untersuchungen und mit Rücksicht darauf, daß die Diffe¬ 
renzen durchaus nicht immer im Sinne einer stärkeren Reaktion bei 
Ausführung der Kältemethode sprachen, eine Überlegenheit dieser Methode 
nicht anerkennen, empfiehlt aber bei verdächtigen, zweifelhaften Fällen 
eine Kombination beider Methoden. Oskar Müller (Recklinghausen). 

Braendle. Die Wassermannsohe Reaktion und ihre Be¬ 
wertung. Deutsche Ärztezeitung. 1911. 9. Heft. 

V. berichtet zunächst über die älteren und neueren Theorien der 
W.-Reaktion. Die Reaktion ist nach den neueren Resultaten keine spezi¬ 
fische Reaktion, sie ist nur „im höchsten Grad charakteristisch für Lues“. 
Von den verschiedenen Modifikationen ist vor allem die 8ternsche 
Methode erwähnenswert, da sie in manchen Fällen eine Verschärfung 
der Reaktion darstellt. Die Originalmethode ist immer noch die zuver¬ 
lässigste. Bei der Besprechung der Technik der Reaktion geht B. auch 
auf die Technik der Venaepunctio ein. V. hat eine Nadel konstruiert, die es 
ermöglicht, leicht auch ohne Assistenz die Venaepunctio auszuführen. Bei der 
Bewertung der Reaktion muß man sich immer vor Augen halten, daß die 
W.-R. keine Organdiagnose, sondern nur eine konstitutionelle Diagnose zu 
stellen erlaubt. Der klinische Befund soll immer das ausschlag¬ 
gebende Moment bei der Diagnosenstellung bleiben. V. geht zum 
Schluß auf die Frage ein, ob man bei einem Patienten im Spätlatenz¬ 
stadium, der trotz gründlicher Kureu immer wieder einen positiven W. 
zeigt, auch immer wieder eine neue Kur einleiten soll. Da das Wesen 
der Reaktion noch nicht völlig geklärt ist, soll in diesen Fällen auf das 
Resultat der W.-R. hier eine bestimmte Regel nicht aufgestellt werden. 
Jedenfalls darf man die Kuren nicht allein vom Ausfall der Reaktion 
abhängig machen. (Autoreferat). 

Strandberg, Ore. Über die Bedeutung der Wassermann- 
sehen Reaktion in der Rhinol ogie. Hospitalstidende. 1911. Nr. 20. 
p. 545—549. 

Kasuistische Mitteilung von zwei Fällen. Die Bedeutung der W ass er¬ 
mann sehen Reaktion für die Differentialdiagnose zwischen Schleimhaut¬ 
lupus und Syphilis wird hervorgehoben. Harald Boas (Kopenhagen). 

Klieueberger. 0. Zur differentialdiagnostischen Bedeu¬ 
tung der Lumbalpunktion und der Serodiagnostik. Archiv f. 
Psychiatrie. Bd. XLVIII. p. 264. 1911. 

Von 45 an progressiver Paralyse leidenden Patienten, bei denen 
Zerebrospinalflüssigkeit und Blut nach Wassermann untersucht wurden, 
war die Reaktion im Blut immer positiv im Lumbalpunktat 42 mal. Bei 
mikroskopisch und chemisch normalem Verhalten der Zerebrospinalflüssig¬ 
keit und negativer Wassermann-Reaktion ist Paralyse mit großer 


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der Geschlechtskrankheiten. 


209 


Wahrscheinlichkeit auszuschließen. 22 Tabesfälle gaben im Blnt alle posi¬ 
tive Reaktion, im Lumbalpanktat 12 positive 10 negative Reaktionen. Von 
22 vollständig untersuchten Fällen klinisch sicherer Lues cerebrospinalis 
waren Blut und Zerebrospinalflüssigkeit beide positiv 5 mal, beide negativ 
6 mal; in 10 Fällen war das Blut positiv, das Lnmbalpunktat negativ, in 
einem Falle verhielt es sich umgekehrt. 

F. Lewandowsky (Hamburg). 

Dexter und Cummer, Stoner, Osborn. Die Wassermann¬ 
reaktion. Cleveland Medical Journal. 1911. April. Referat: The Journal 
of the American Medical Association. 1911. Mai 27. p. 1614. 

Drei Arbeiten, die Zusammenstellungen über mehrere hundert nach 
der Was8ermannreaktion untersuchte Fälle bringen. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Boas und Lind. Untersuchung der Spinalflüssigkeit bei 
Syphilis ohne Nervensymptome. Zeitschrift f. d. ges. Neurol. u. 
Psych. VI. Bd. p. 689. 

Eine Zusammenstellung der verschiedenen neueren Untersuchungen 
(Wassermannsche Reaktion im Blut und im Liquor, zytologische und 
chemische Untersuchurg des Liquor cerebrospinalis) bei Syphilitikern 
ohne Nervensymptome existiert in der Literatur bis jetzt nicht. V. haben 
bei 12 Luespatienten, die keine Nervensymptome zeigten, Unter¬ 
suchungen des Blutes und der Spinalflüssigkeit angestellt und kamen zu fol¬ 
genden Resultaten: die Wassermannsche R. fand sich im Blut bei allen 
unbehandelten Fällen vor, sie fehlte immer in der Spinalflüssigkeit. Das 
bestätigt die Annahme, daß die Wassermannsche R. im Liquor eine 
rein lokaldiagnostische Bedeutung hat. Schwache Pleozytose fand sich in 
33*/« der Fälle. Nonne-Apelt Phase I wurde in 5 Fällen beobachtet. 

Edgar Braendle (Breslau). 

Orsini, E. Über Anaphylaxie. Biochim. e Ter. Jahrg. 1. 
Heft 12. 

Nachdem Orsini die von verschiedenen Autoren gebrauchte Ter¬ 
minologie and ihre Auffassungen über die Theorie der Anaphy laxe besprochen 
hat, faßt er die über die Inkubationsperiode der Anaphy]axe und über 
die Dauer des aoaphylaktischen Zustandes vorgebrachten Schlußfolgerungen 
zusammen. 

Dann bringt er die Ansichten von Rieh et, Besredka, Nico Ile 
und Abt über die Dissoziation der Eigenschaften der antigenen Substanzen, 
und er erinnert daran, daß nach Rieh et das Toxogenin, abgesehen von- 
seiner Zirkulation im Blut, sich auch in den Nervenzellen fixiert finde. 

A. berichtet dann über die verschiedenen Theorien, die über die 
Anaphy laxe und den Wirkungsmechanismus aufgestellt werden, und nach¬ 
dem er besonders bei der Serumanaphylaxe verweilt hat, erinnert er an 
die Studien, die gemacht wurden, über die Anaphylaxe durch Milch, durch 
Aalserum, durch Fermente Organextrakte, Zellen, Bakterien, Toxine. 

Schließlich beschäftigt er sich mit der Ansicht, nach der die Spezifi¬ 
tät der Anaphylaxe wechselt je nach den angewandten Substanzen, und 

Arch. f. Dennat. u. Sypb. Bd. CX 1 I. 14 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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er behandelt die passive Anaphylaxe und die Anaphylaxe nach der Auf¬ 
fassung von Besredka. J. Ul 1 mann (Born). 

Doerr und Moldovan. Die Wirkung des ultravioletten 
Lichtes auf das Eiweißantigen und seinen Antikörper. 
Wiener klinische Wochensch. 1911. Nr. 16. 

Die Schlußfolgerungen der Arbeit lauten: 1. Durch die Bestrahlung 
mit ultraviolettem Licht erfolgt eine Denaturierung der spezifischen 
Eiweißkörper nativer Sera, welche ebenso wie bei der Erhitzung auf dem 
Entstehen einer Trübung, d. h. auf der Bildung einer koagulierten, irre¬ 
versiblen Modifikation beruht. 2. Bei normalen Seris findet diese Verän¬ 
derung ihren Ausdruck im Verschwinden der spezifischen Präzipitabilität 
und der Fähigkeit, beim anaphylaktischen Meerschweinchen Symptome 
auszulösen. 3. Bei Eiweißantiseris bewirkt ultraviolettes Licht die Zerstörung 
des präzipitierenden und passiv auaphylaktisierenden Vermögens. 4. Die 
Abschwächung der antigenen Eigenschaften der Normalsera und der Immun¬ 
funktionen der Immunsera erfolgt für Präzipitation und anaphylaktische 
Reaktion völlig gleichmäßig, wenn man außer den absoluten Werten die 
Reaktionsgeschwindigkeit in Betracht zieht. 5. Bestrahlung von Antigen 
und Antikörper in gewissen Abstufungen gestattet eine künstliche Herab 
Setzung der Reaktionsgeschwindigkeit und die Erzeugung der sogenannten 
unteren Hemmungsgrenze. Viktor Ban dl er (Prag). 

Müller und Suess. Vergleichende serologische Unter¬ 
suchungen bei Tuberkulose und Syphilis. (Peptonreaktion bei 
Tuberkulose, Lues und Lepra.) Wiener klinische Wochensch. 1911. 
Nr. 16. 

Die Autoren weisen darauf hin, daß sie nach ihren Untersuchungen 
durch Vergleich tuberkulöser und luetischer Sera miteinander feststellen 
konnten, daß manche Tuberkulöse schwache Bindungen mit alkoholischem 
Herzextrakt gleichzeitig relativ stark mit Tuberkulin und Pepton geben 
können, und daß anderseits luetische Sera gleichfalls Reaktionen mit 
Tuberkulin, resp. Pepton zeigen, die aber im Vergleich zu den Ausfallen 
mit alkoholischem Herzextrakt von bedeutend geringerer Intensität sind. 
Weiters konnten die Autoren feststellen, daß durchschnittlich bei starker 
Affinität zu Herzextrakt sowohl der Lues als der Lepraseren sich die letz¬ 
teren durch die relativ stärkere Peptonbildung von den Luesseren unter* 
scheiden lassen. Viktor Ban dl er (Prag). 

Power d’Arcy. Der Einfluß der Syphilis auf tuberkulöse 
Infektionen. Medical Society of London. 13. März 1911. The Lancet. 
1911. März 25. p. 806. 

Power kommt in seinen Ausführungen zu folgenden Schlüssen: 
1. Bei Kindern mit hereditärer Syphilis kommen oft tuberkulöse Gelenk- 
erkrankungeu in Form der gummösen Synovitis, die sich unter antisyphi¬ 
litischer Therapie nur bis zu einem gewissen Punkte bessern vor. 2. Bei 
jungen Menschen, die von syphilitischen Eltern stammen, folgen Pneumonien 
und anderen infektiösen Krankheiten Zeichen einer syphilitischen Entzündung 
(Syphilis hereditaria tarda). Die so entstandenen syphilitischen Verände- 


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der Geschlechtskrankheiten. 


211 


rungen werden tuberkulös und der Patient kann an Tuberkulose sterben. 
3. Erwachsene, die eine Syphilis akquiriert haben, während sie an Tuber¬ 
kulose leiden, bekommen von dieser letzteren viel aktivere Veränderungen. 
Für diese Personen gilt der Satz, daß bei Syphilitischen die Tuberkulose 
schlechter verläuft. 4. Alte Leute, die viele Jahre vorher eine Syphilis 
erworben haben, bekommen senile Tuberkulose. Die tuberkulösen Ver¬ 
änderungen verlaufen chronischer, als gewöhnlich bei solchen Leuten, und 
neigen wenig zur Vereiterung. Fritz Juliusberg (Posen). 

Nicolas, J., Favre, M., Augagueur, A., Charlet, L. Reaktion 
der Syphilitiker auf subkutan e Tuberkulininj ektionen. Bull, 
des höpitaux. 1911. p. 54. 

Auf Grund eigener genauer Beobachtungen kommen die Autoren 
zu dem Resultat, daß weder die subkutane, noch die kutane oder Intra¬ 
dennoreaktion mit Tuberkulin als sicheres diagnostisches Dnterscheidungs- 
mittel zwischen Tuberkulose und Syphilis zu gebrauchen ist, da beide in 
ziemlich gleicher Weise auf Tuberkulin reagieren, in manchen Fällen die 
Luetiker sogar noch stärker als die Tuberkulösen. In einer früheren Arbeit 
haben die Autoren darauf hingewiesen, daß auch pathologisch-anatomisch 
keine unbedingt sichere Unterscheidung zwischen tuberkulösen und syphi¬ 
litischen Veränderungen gemacht werden kann. Lediglich das Vorhanden¬ 
sein von Kochschen Bazillen, und von den serodiagnostischen Methoden 
nur die von Arloing und Gourmont können diagnostisch verwertet 
werden. Es ergibt sich aus dem Gesagten, daß die Ätiologie verschiedener 
Haut- und viszeralen Veränderungen, deren Diagnose sich bisher auf die 
so sehr überschätzte Tuberkulinreaktion stützte, im Lichte dieser neuge¬ 
fundenen Tatsachen zu überprüfen sind. 

Man versteht nun auch die auffallend rasche Besserung oder Heilung 
von „tuberkulösen“ Erscheinungen unter Quecksilber und Jodbehandlung. 

R. Volk (Wien). 

Eisenst&dt. Über die Todesursachen der beim Preußi¬ 
schen Beamten-Verein von 1908 — 1908 im Alter von 84 Jahren 
verstorbenen Versicherten. Sexual-Probleme 1911. Juni. 

In der Altersklasse von 31—40 starben 1903—1908 i. g. 222 Ver¬ 
sicherte, die dem Berufe nach mit wenigen Ausnahmen als geistige 
Arbeiter zu rechnen sind. Als Todesursache ist bei 33 angegeben: 
nachsyphilitische Erkrankungen. Felix Münchheimer (Wiesbaden). 


Syphilis. Symptomatologie. 

Sprecher. Über die Kontagiosität des syphilitische n 
Gummas. — Patholog. Nr. 54. 1. Febr. 1911. 

Sprecher beschreibt einen einwandfreien Fall von Übertragung 
der Syphilis von der Mutter auf die Tochter vermittels eines ulzerierten 
Gammas. J- Ullmann (Rom). 

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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Fulchiero, A. und Reverdito, U. Insuffizienz der Aorten¬ 
klappen und Syphilis. II Morgagni. Teil I. Nr. 1. 1911. 

Die Autoren kamen nach 16 beobachteten Fallen zu folgenden 
Schlüssen: 

1. Die Syphilis nimmt in der Ätiologie der AorteninsufÜzienz die 
erste Stelle ein. 

2. Man muß systematisch die Wasse rmannsche Serodiagnose in 
allen Fällen von Aorteninsuffizienz verwenden, auch wenn in der Anam¬ 
nese andere Ursachen sich geltend machen (Rheumatismus, Alkoholismus, 
Bleivergiftung usw.). Nur auf diese Weise wird es möglich sein, die An¬ 
wesenheit der Lues sicher zu stellen und eine rationelle und frühzeitige 
Kur vorzunehmen. 

8. Die Was sermann sehe Reaktion demonstriert (—worauf auch 
Bozzolo hingewiesen hat—), daß die Syphilis ignorata viel häufiger ist 
als man früher glaubte. J. Ul 1 mann (Rom). 

Liek, Danzig. Die rezente Aortitis luetica im Röntgen¬ 
bilde. Fortschritte auf dem Gebiete der Röntgenstrahlen. XVII. 1. 

Bei einem 26jährigen Kranken, der vor sieben Monaten Lues ak¬ 
quiriert hatte, und der über Brustschmerz klagte, wurde im Röntgen¬ 
bilde an der Aorta ascendens sowie am Aortenbogen eine gleichmäßige 
Verbreitung, sowie eine Streckung konstatiert. Auffallend war die geringere 
Intensität des Aortenschattens im Vergleiche zu sonst gewohnten Bildern 
bei Sklerose. Einige Monate später war der Schatten etwas intensiver 
geworden und zeigte sich eine deutliche Ausbuchtung an einer Stelle. 
L. Mitteilung regt zum röntgenologischen Studium der Aorta bei Früh¬ 
syphilis an. Alfred Jungmann (Wien). 

Biermaiin. Über syphilitische Erkrankungen des arte¬ 
riellen Gefäßsystems und einenFall von Aortitis und Arte¬ 
riitis obliterans peripherica bei kongenitaler Syphilis. 
Dtach. med. Wochenschr. Nr. 25. 1911. 

Einer Besprechung der syphilitischen Erkrankungen des Gefä߬ 
systems schließt Bi ermann den Bericht über einen Fall von Aortitis 
und Arteriitis bei kongenitaler Lues an. Die 19jährige, im allgemeinen 
gesunde aber blasse und schwache Patientin klagte über Gliederschmerzen, 
Herzklopfen, Schwindelgefühl und „Abgestorbensein“ der Finger. Die ge¬ 
naue Untersuchung ergab eine ausgeprägte Arteriitis obliterans, der Rönt¬ 
genbefund die sichere Miterkrankung der Aorta. Die Wassermannsche 
Reaktion war positiv. Die für kongenitale Lues charakteristischen Tempe¬ 
ratursteigerungen wichen weder der Quecksilber- noch der Salvarsan- 
behandlung, wohl aber einer sorgfältig geleiteten Zittmann-Eur. 

Max Joseph (Berlin). 

Schwarz. Die Aortitis luetica. Zentralbl. f. die ges. Therap. 
29. Jahrg. 5. Heft. 

Die syphil. Aortitis bevorzugt vor allem die Aorta ascendens, 
geht niemals über den Tripus Hallerie hinaus und sitzt mit besonderer 
Vorliebe unmittelbar über den Aortenklappen. Daher ihr häufiges Fort- 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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schreiten auf die Aortenklappen und die Beeinträchtigung des Koronar- 
kreislanfes. Die klinischen Symptome einer beginnenden Aortitis luet. 
sind nach V.: Schmerzen hinter dem Sternnm, welche teils spon¬ 
tan, teils nach körperlichen Anstrengungen auftreten, manchmal auch Be* 
klemmungserschein ud gen, die aber nie von einem solchen Vernichtungs- 
gefuhl begleitet werden, wie bei der echten Angina pectoris. Bei den rein 
aortitischen Schmerzen sind die Irradiationen weniger markiert und 
strahlen weniger nach dem linken Arm, als nach oben aus. Das 
wichtigste Symptom einer luetischen Aortitis ist die Ausbildung der 
Aorfeninsuffisienz. Die reine Aorteninsuffizienz jüngerer Individuen läßt 
fast immer auf eine vorhandene Mesaortitis luetica schließen. Man muß 
in solchen Fällen energisch antiluetisch Vorgehen, damit der entzündlich 
infiltrierende Prozeß zum Aufhören gebracht wird. Narbige Veränderungen 
sind natürlich nicht mehr zu reparieren, daher ist auch der therapeutische 
Effekt mitunter gering. Edgar Braendle (Breslau). 

Elch, P. Beiträge zur pathologischen Histologie, Ge¬ 
nese und Ätiologie der Doehle-Hellerschen Aortitis. Frankf. 
Zeitschr. f. Pathol. VII. Bd. 3. Heft. 

Y. beschreibt die pathologisch-anatomischen und histologischen Be¬ 
funde bei der Doehle-Uellersehen Aortitis. Sie manifestiert sich ma¬ 
kroskopisch an der Aorta ascendens, dem Arkus, der Aorta descendens bis zu 
den Arteriae renales durch narbige Falten und Furchen, durch grübchenartige 
Einziehungen und Dellen, in deren Bereich die Gefäßwand bis zum Durchschei¬ 
nend werden verdünnt sein kann. Daneben findet man auch Intimaverdickun¬ 
gen, die sich von den atheroBklerotisch en Verdick ungen durch 
ihre weißliche Farbe und das Fehlen von Verkalkungen aus¬ 
zeichnen. Eine vorausgegangene syphilitische Infektion ist bei einer 
großen Anzahl der Fälle sicher oder wahrscheinlich (86 f / 0 der Fälle), doch 
ist eine von Lues unabhängige Entstehungsweise keineswegs ausgeschlossen. 
Y. empfiehlt die Ausführung der Wassermann sehen Reaktion am Lei¬ 
chenblut als brauchbares Hilfsmittel in strittigen Fällen. 

Edgar Braendle (Breslau). 

Hintze. Labyrinthsyphilis im Frnhstadium der Seknn- 
därperiode. Kasuistischer Beitrag. München, med. Wochenschr. 1911. 
Nr. 22. 

Hintze beschreibt einen von ihm beobachteten Fall von Labyrinth- 
Syphilis im Frühstadium der Syphilis und betont dabei die Seltenheit 
dieser Affektion, da von den zahllosen Syphilisfällen, die er während einer 
13jährigen Tätigkeit in den Tropen zu sehen bekommen hat, dies der 
einzige derartige Fall ist. Oskar Müller (Recklinghausen). 

JHftyer, 0. Über Erkrankungen des Akustikus bei er¬ 
worbener Lues. Wien. klin. Wochenschr. 1911. Nr. 11. 

Auf Grnnd von 65 Beobachtungen stellt Mayer folgendes fest: 

J. Die Erkrankung des Akustikus kann schon 3 Wochen nach dem 
PrimärafFekt auftreten, am häufigsten ist sie während de9 ersten Halb¬ 
jahres nach der luetischen Infektion. 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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2. Die Erkrankung setzt in den meisten Fällen mit subjektiven 
Geräuschen und Schwindel ein. In einer großen Zahl der Fälle wurden 
auch vestibuläre Symptome beobachtet. Verschiedene Momente sprachen 
dafür, daß für einige nach Salvarsan beobachtete Erkrankungen des 
Akustikus das Arsenobenzol verantwortlich ist. Letztere unterscheiden sich 
aber in mancher Beziehung von den auf Lues beruhenden Affektionen des 
Akustikus, die in allen Stadien der Lues Vorkommen können. 

Viktor Bandler (Prag). 

Beck, Oskar. Syphilis als Ursache isolierter retrolaby¬ 
rinthärer Veßtibularerkrankun g. Monatsschr. f. Ohrenheilk. und 
Lar.-Rhinol. XLV. Jahrg. 5. Heft. 

Bericht über die in letzter Zeit beobachteten Fälle dieser Art, dar¬ 
unter 2 eigene. Dieselben sind gerade jetzt, wo über Schädigungen des 
inneren Ohres nach Salvarsaninjektionen berichtet wird, von großem In¬ 
teresse. Wilhelm Balban (Wien). 

Kown&tzki. Doppelseitige Taubheit infolge vonSyphi- 
lis, 6 Monate nach der Infektion. 

Kownatzki teilt die Krankengeschichte eines Patienten mit, der 
mehrere Monate nach einer Hg-Kur eine syphilitische Rezidiv-Erkrankung 
des Ohres verbunden mit Ohrensausen, Kopfschmerzen, Schwindel bekam. 
Unter einer erneuten Hg-Behandlung schwanden obige Symptome, jedoch 
blieb doppelseitige Taubheit bestehen. Oskar Müller (Recklinghausen). 

Frey, H. Über das Vorkommen von Erkrankungen des 
inneren Ohres in frühen Stadien der Syphilis. Wien, klinische 
Wochenschr. 1911. Nr. 11. 

Nach der ausführlichen Zusammenstellung der Literatur kommt der 
Autor zu dem Schlüsse, daß die Fälle von Erkrankungen des inneren Ohres 
im rezenten Stadium der Lues durchaus nicht so selten sind. Daher muß 
die Behauptung, daß man in der Vor-Salvarsanzeit im rezenten Stadium 
der Syphilis Läsionen des inneren Ohres nicht oder fast nicht gekannt 
hätte, mit Vorsicht aufgenommen werden. Viktor Bandler (Prag). 

Warthln, Alfred. Herzsyphilis. Ohio State Medical Association. 
1911. Mai 9./11. The Journal of the American Medical Association. 1911. 
Mai 27. pag. 1001. 

Warth in berichtet über 12 Kinder, die plötzlich an Herzinsuffi¬ 
zienz starben und bei denen kein Verdaoht auf kongenitale Syphilis be¬ 
stand. Auch bei der Autopsie fand sich sonst kein Zeichen von Syphilis, 
nur nach Levaditi fanden sich in der Herzmuskulatur Spirochäten. 
Denselben Befund konnte der Autor bei 35 Fällen von akquirierter Syphi¬ 
lis erbeben. Diese Befunde veranlaßten den Autor zu der Annahme, daß 
bestimmte Formen von Myokarditis syphilitischen Ursprungs seien. Die 
Muskeln zeigen bei diesen Fällen eine eigenartige Degeneration. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Cailliau, M. Anatomische und histologische Untersu¬ 
chung eines Falles von tertiärer Nierensyphilis. (Etüde 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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aszendieren. Es resultiert dann das klinische Bild von aufsteigenden 
Lähmungen der Körper muskeln, das Gebiet der Empfindungen 
bleibt intakt; es wird die Muskulatur der unteren Extremitäten, der 
Blase und des Mastdarmes außer Funktion gesetzt und das Kniephänomen 
vernichtet ; das Empfindungsvermögen der gelähmten Teile bleibt unver¬ 
sehrt. A. beschreibt des Näheren einen derartigen Krankheitsfall. Trotz 
negativer Anamnese ließ V. den Pat. kräftig antiluetisch behandeln, mit 
dem Erfolg, daß der Pat. nach 4 Wochen am Stock ausreichend gut gehen 
konnte. Edgar Braendle (Breslau). 

Ilberg. Ein Fall von Psychose bei Endarteriitis luetica 
cerebri. Zeitschr. f. d. ges. Neurolog. u. Psych. II. Bd. p. 1. 

Die Differentialdiagnose zwischen Dementia paralytica und arterio¬ 
sklerotischem Irresein oder Geistesstörungen bei Hirnsyphilis bereitet oft 
beträchtliche Schwierigkeit. Das Symptomenbild einer atypischen Paralyse 
ist zuweilen auch schwer von der Katatonie abzugrenzen. V. hat einen 
Fall beobachtet, bei dem zu Lebzeiten eine Differentialdiagnose zwischen 
Katatonie, atyp. Paralyse oder Irresein bei diffuser Hirnsyphilis nicht zu 
stellen war. Erst die patholog.-anatomische Untersuchung ergab spezifisch 
endarteriitische Prozesse an den kleinen Hirngefaßen. 

Edgar Braendle (Breslau). 

Kern. Über das Vorkommen des paranoischen Sym¬ 
ptomen komplexes bei progressiver Paraly se. Zeitschr. f. d. 
gea. Neurologie und Psych. IV. Bd. 1. Heft. 

Bei der typischen Paralyse mit ihrer Tendenz zum fortschreitenden 
* Zerfall der Persönlichkeit 41 zeigen sich keine paranoischen Symptome. 
Bei paranoischen Symptomen haben wir es immer mit einer atypischen 
Form der Paralyse zu tun. Bei derartigen Pat. war gewöhnlich eine pa¬ 
ranoische Stiromungslage schon in Zeiten vorhanden, wo die Paralyse 
noch lange nicht ihre Wirkung ausüben konnte. Aus der Arbeit sind 
weiterhin als wichtige Punkte hervorzuheben, daß nach den neueren Un¬ 
tersuchungen uns für die progr. P. kein sicheres Charakteristikum mehr 
bleibt außer dem fortschreitenden geistigen Zerfall mit Gedächtnis- und 
Merkfahigkeitsstörungen. Pupillenträgheit, ja sogar Pupillen¬ 
starre, artikulat. Sprachstörungen kommen mitunter auch bei 
der Hirnlues vor. Zahlreiche Halluzinationen sprechen eher für eine 
Hirnlues. Der Ausfall der Therapie und die Untersuchung des Liquors 
auf die Wasse rmannsche Reaktion werden oft Klarheit bringen, da 
mit wenigen Ausnahmen bei Paralyse der Liquor eine positive Reaktion 
zeigt, während er bei der zerebrospinalen Lues eine negative Reaktion gibt. 

Edgar Braendle (Breslau). 

Oeconomakis. Über die weibliche progressive Paralyse 
in Griechenland. Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatrie. IV. Band. 
I. Heft. 

Die Paralyse der Weiber ist im Gegensatz zur Paralyse der Männer 
in Griechenland relativ selten. V. glaubt, daß die größere Seltenheit der 
progressiven Paralyse bei den Frauen in Griechenland zum Teil durch 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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die ruhige Lebensweise za erklären ist, die die Franen im allgemeinen 
dort führen. Auf die gleiche Weise ist wohl auch die Seltenheit der Tabes 
bei den griechischen Franen zu erklären. 

Edgar ßraendle (Breslau). 

Spielmeyer. Zur Frage vom Wesen der paralytischen 
Gehirnerkrankung. Zeitschrift für die ges. Neurol. u. Psychiatrie. 
I. Bd. pag. 105. 

Über das Wesen der paralytischen Erkrankung stehen sich 2 An¬ 
schauungen gegenüber: 

1. die paralytische Erkrankung ist eine Entzündung, die vom Ge* 
faßapparat ausgeht; die Nervensubstanz nimmt sekundär Schaden, oder 

2. die nervöse Substanz wird primär zerstört. 

V. kommt auf Grund seiner Untersuchungen zu dem Resultat, daß 
sich die degenerativen Vorgänge aus dem Entzöndungsprozeß allein nicht 
erklären lassen, zum Wesen der paralytischen Erkrankung gehört es, daß 
•ich neben den infiltrativen Vorgängen und von ihnen unabhängig auch 
primäreZerfallserscheinungen indem funktionstragenden 
Nervengewebe der Rinde abspielen. 

Edgar B r a e n d 1 e (Breslau). 

Neumann und Lewandowsky. Zwei seltene operativ ge¬ 
heilte Gehirnerkrankungen. Zeitschr. f. d. ges. Neurol. und Psych. 
1. Bd. pag. 81. 

Die V. beschreiben unter ihren beiden Fällen einen Fall von Ge- 
' hirngumma bei Lues hereditaria tarda (17 Jahre altes Mädchen), bei dem 
infolge äußerst bedrohlicher Symptome eine Trepanation vorgenoramen 
werden mußte. Der chirurgische Eingriff wirkte ln diesem Fall direkt 
lebensrettend. Einige Tage vor der Operation war bei der Pat. ziemlich 
akut eine Stauungspapille aufgetreten. Dazu kam im Verlauf weniger 
Stunden eine starke Benommenheit und weiterhin totale Amaurose. Das 
Sehvermögen regenerierte sich bei der Pat. trotz der vor dem chirurgi¬ 
schen Eingriff nur kurze Zeit dauernden Amaurose nur in ganz ge¬ 
ringem Grade. Edgar Braendle (Breslau). 

Hummel, E. M. Die Seltenheit tabetischer und pareti- 
sch<er Zustände beim Neger, mit Mitteilung eines Falles 
von Tabes bei einer Vollblutnegerin. The Journ. of the Americ. 
Medic. Associat. 1911. Juni 3. pag. 1645. 

Wie Hummel betont, ist die allgemeine Ansicht die, daß die pa¬ 
rasyphilitischen Krankheiten bei Vollblutnegern nicht Vorkommen, während 
sie beim Mulatten sich finden, aber immerhin seltener als bei den Weißen. 
An und für sich ist das auffallend, denn einerseits ist Syphilis unter den 
Negern sehr verbreitet, andrerseits behandelt der Neger in der Regel seine 
Syphilis sehr unregelmäßig. Dafür, daß beim Neger trotz des reichlichen 
Vorkommens von Syphilis so selten Tabes und Paralyse sich findet, ist 
nach dem Autor der Grund, daß der Neger sein Nervensystem nicht so 
belastet wie der Weiße und daß es ev. überhaupt widerstandsfähiger or- 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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ganisiert ist. Im Anschluß an diese Erwägungen berichtet Hummel 
über einen Fall von Tabes bei einer 27jährigen Negerin. 

Fritz Julinsberg (Posen). 

Eshner, Augustus. Tabes dorsalis der Ehegatten. The Jour¬ 
nal of the American Medio. Associat. 1911. Juni 17. pag. 1797. 

Eshner kommt zu folgenden Schlüssen: Syphilis ist die wichtigste, 
wenn nicht die Hauptursache, der Tabes dorsalis und der Dementia pa- 
ralytica. Tabes und Paralyse können als Folgen desselben Krankheits¬ 
prozesses angesehen werden, wo bei dem einen vor allem das Rücken¬ 
mark, bei dem anderen besonders das Gehirn ergriffen wird. Manchmal 
befallen sie beide denselben Patienten. Das Auftreten dieser zwei Affek¬ 
tionen kommt zu stände durch eine individuelle Prädisposition oder durch 
eine Eigenart des syphilitischen Virus. Neger bekommen selten, wenn 
überhaupt, Tabes, obgleich sie häufig an Syphilis leiden. Manchmal be¬ 
kommen mehrere Mitglieder einer Familie Tabes oder Paralyse, manch¬ 
mal Mann und Weib, manchmal ein zweiter Gatte, manchmal einer oder 
beider Eltern, manchmal eines oder mehrere Kinder. Diese Assoziation 
ist nicht gewöhnlich, doch wohl aber häufiger, als es den Anschein hat. 
Wenn Gatte und Gattin daran leiden, so wird gewöhnlich zuerst der Gatte 
befallen. Fritz Juliusberg (Posen). 

Box, Charles. Der syphilitische Faktor bei den Hemi¬ 
plegien und Diplegien der Kinder. The British Medical Journal. 
1911. April 20. pag. 982. 

Box beschäftigt sich in der vorliegenden ausführlichen Arbeit mit 
der viel umstrittenen Ätiologie der Hemiplegien und Diplegien der kleinen 
Kinder. Eine Gruppe Wird dargestellt durch die durch die Geburt erwor¬ 
benen Paralysen. Diese Gruppe wird nur kurz gestreift, worauf der Autor 
zu seinem eigentlichen Thema, der Rolle der Syphilis für die Paralysen 
der Kindheit übergeht. Obgleich die Syphilis einen wichtigen Faktor für 
das Entstehen der Lähmungen beim Erwachsenen bildet, ist doch die 
allgemeine Ansicht die, daß bei den Paralysen der Kindheit die Syphilis 
nicht oft ätiologisch in Frage kommt. Es wird im Anschluß an die Stimmen 
aus der Literatur über dieses Gebiet eine Anzahl von Krankengeschichten 
angeführt und die Klinik dieser Formen ausführlich besprochen. Der Au¬ 
tor unterscheidet zwei Formen, eine antenatale und postnatale Form. Bei 
der antenatalen Form erhielt Deibet bei 13 Fällen einen positiven 
Wassermann, andrerseits untersuchte Dea n 15 Fälle mit kongenitaler 
spastischer Diplegie und erhielt nur einmal dabei ein positives Resultat. 
Bei der postnatalen Form fand Osler unter 120 Fällen nur einen Fall 
von Syphilis, Abercrombie fand 4 bis 6 unter 50 Fällen. Von 5 Fällendes 
Autors gab nur einer positiven Wassermann. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Leroux, Charles. Über hereditäre Syphilis. Annal. de Med. 
et Chirurgie infant. 1911. p. 637. 

Die Mortalität der hereditär-syphilitischen Kinder ist immer noch 
eine sehr hohe; sie beträgt in der Anstalt „Furtado-Heine“ nicht weniger 


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der Geschlechtskrankheiten. 


219 


als 49%. Es ist unbedingt notwendig, soll hier eine Besserung eintreten, 
daß zur Bekämpfung der Syphilis in gleicher Weise vorgegangen werde, 
wie zur Bekämpfung der Tuberkulose. Von Wichtigkeit wäre eine Orga¬ 
nisation der Anstalten und Vereine, denn die Kontrolle des Erkrrankten muß 
sich auf Jahre erstrecken und auch die Eltern und Geschwister des Syphi¬ 
litischen umfassen. C. Leiner. 

. Hutinel. Die syphilitischen Anämien der ersten Kind¬ 
heit. Journ. d. pratii. 1911. Kr. 15. 

Sehr starke Anämie ist im ersten Kindesalter, wenn keine andere 
Ursache für die Blutarmut besteht, bisweilen, wie Hutinel an einzelnen 
Fällen demonstriert, das einzige Symptom latenter Heredo-Syphilis. Ver¬ 
minderung der roten Blutkörperchen und des Hämoglobingehaltes braucht 
nicht immer zu bestehen; in 90% enthält aber das Blut Myelozyten und 
kernhaltige rote Blkp., die beiden Zell formen, welche eine Alteration des 
hämatopoetischen Systems anzeigen. Die Ursachen der Anämie bei Lues 
cong. sind nach Hutinel entweder die vorzeitige Geburt — in der ab¬ 
gekürzten Dauer des intrauterinen Lebens könne nicht genug Eisen in 
den Geweben aufgespeiohert werden — oder syphilitische Läsionen der 
blutbildenden Organe, des Knochenmarks (besonders an den Epiphysen), 
der Milz, deren Hyperplasie pathognomonisch für L. congen. ist, und der 
Leber (durch mikroskopische Gummen). Durch positiven Wassermann 
muß natürlich die Diagnose gestützt werden, ehe neben unerläßlicher 
Eisendarreichung die spezifische Therapie eingeleitet werden darf. 

Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Grosser und Dessauer. Über die diagnostische Bedeu¬ 
tung fühlbarer Kubitaldrüsen bei Kindern. München, mediz. 
Wochenschr. 1911. Nr. 21. 

Untersuchungen auf Kubitaldrüsenschwellung, die Grosser und 
Dessauer an einem sehr großen klinischen Material anstellten, zeigten, 
daß das Auftreten von Kubitaldrüsen sowohl im Säuglingsalter wie im 
späteren Kindesalter keine spezifische Bedeutung hat. 

Oskar Müller (Recklinghausen). 


Therapie. 

Waleon, Charles. Eine schmerzlose Quecksilberein¬ 
spritzung für Syphilis. The Journal of the American Medical 
Association. 1911. Juni 3, p. 1654. 

Walson behauptet, daß der Zusatz von Chinin und salzsaurem 
Harnstoff zum Sublimat die Injektionen schmerzlos gestaltet. Er benützt 
eine Lösung von je 2% Chinin und salzsaurem Harnstoff in destilliertem 
Wasser, erwärmt dieselbe bis zum Kochen und mischt sie mit gleichen 
Teilen einer 2%igen Sublimatlösung, gleichfalls in destilliertem Wasser. 


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220 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Die Injektion soll erfolgen, bevor die Lösung kalt wird, da sonst Kri¬ 
stallisation eintritt. Fritz Juliusberg (Posen). 

Burn&nd. Ein Fall von Qu e e k si 1 b eridiosynkrasie. 
Revue medicale de la Suisse romande. 1911. Nr. 6. p. 332. 

Bum and beobachtete eine 28 bis 30jährige Dame, die nach leich¬ 
tester Berührung von Hg-haltigen Präparaten eine Dermatitis bekam, so 
nach Einreibungen einer Hg-Salbe am behaarten Kopf, nach Desinfektion 
einer Wunde mit einer Sublimatlösung, nach Sublimatspülungen der Vagina 
etc. Einmal genügte das Verschütten von einigen Tropfen Hg beim 
Bruch eines Thermometers, um eine schwere Dermatitis mit Spuren von 
Albumen im Urin hervorzurufen. 

Die interne Verabreichung von Hg in Form von Kalomel wurde 
ohne Störung vertragen. Max Winkler (Luzern). 

Müller, F., Schoeller, W., Schrauth, W. Zur Pharmako¬ 
logie organischer Quecksilbervergiftungen. Ein Beitrag zur 
Wirkung der Metallgifte. Biocbem. Zeitschr. Bd. XXXIII. H. 6/6. 

Als Ergebnis der Untersuchungen sind hauptsächlichst die folgenden 
Punkte hervorzuheben: Die Quecksilbervergiftung kann weder bei der 
Verwendung von Quecksilbersalzen, noch viel weniger bei der Applikation 
komplexer Quecksilberverbindungen als eine Quecksilberionen Wirkung 
angesehen werden, da Quecksilberionen in eiweißhaltigen Medien nicht 
existenzfähig sind. 

Werden nicht tödliche Dosen intravenös gegeben, so treten zunächst 
als Molekular Wirkung der Präparate deutliche zentrale Symptome auf, die 
jedoch bald wieder verschwinden. Nach einer Zeit relativen Wohlbefin¬ 
dens treten aber dann im dritten Stadium die üblichen Symptome der 
chronischen Quecksilbervergiftung auf (Enteritis, Nephritis). 

Margarete Stern (Breslau). 

Matsumoto u. Frühwald. Über Behandlung der Syphilis 
mitQuecksilber-Glidine. Klinisch-therapeut. Wochenschr. 1911. 
Nr. 10, 11 u. 12. 

Nach den Erfahrungen der Autoren wirkt Hg-Glidine namentlich 
in Fällen von sekundärer Syphilis prompt, speziell auf deren kutane 
Symptome. Schwere Syphilisformen leisten der Therapie mit Hg-Glidine 
länger Widerstand. Viktor Ban dl er (Prag). 

Üdströil. Merjodin als internes Antiluetikum. Klinisch- 
therap. Wochenschr. 1911. Nr. 22. 

Nach des Autors Erfahrungen ist Merjodin imstande, die manifesten 
Lueserscheinungen aller Stadien zu heilen oder zu bessern. Als Kriterium 
der Wirksamkeit hebt der Autor hervor, daß unter Merjodinbehandlung 
fast immer im zweiten Stadium die positive Wassermannsche Reaktion 
in eine negative verwandelt wurde. Viktor Bandler (Prag). 

Rothschuh, E. Unterschiede im Verhalten der Urin- 
Sedimente bei der Einreibekur der Syphilis mit resp. ohne 
Schwefelthermalbehandlung. Zeitschrift f. physikal. u. diätet. 
Therapie. 1911. XV. Bd. p. 232. 


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der Geschlechtskrankheiten. 


221 


Als Beitrag zur Frage, ob Inunktionskuren mit Schwefelthermal¬ 
behandlung kombiniert werden sollen oder nicht, hat Verf. das Verhalten 
der Urinsedimente untersucht. Bei privaten Kranken mit Thermalbe¬ 
handlung zeigten von 17 Fällen 6 keine Sedimente zylindrischer Art, die 
andern vereinzelte Zylinder (in 12% der Untersuchungen). Die privaten 
Kranken ohne Thermal behänd] ung lieferten in allen 4 Fällen Zylinder (in 
60% der Untersuchungen). Die Krankenhausfälle ohne Thermalbehandlung 
(jugendliches, kräftiges Material aus den allerersten Stadien) zeigten in 
allen 11 Fällen Zylinder (in 70% der Untersuchungen). Verf. schließt daher, 
daß die Schmierkur, soweit die Reizung der Nieren in Betracht kommt, 
an den Schwefelquellen schonender ist. V. Lion (Mannheim). 

Loeb, Oswald u. van den Velden, Reinhard. Ober die Grund¬ 
lagen der internen Therapie mit Jodfettsäurederivaten. 
Therap. Monatah. 1911. XXV. Bd. p. 209. 

Ihre Untersuchungen über Jodfettsäurederivate führen Verff. zur 
Empfehlung des Lipojodins, des Dijodbrassidinsäureäthylester von kon¬ 
stanter Zusammensetzung und 41*06% Jodgehalt. Es wird allmählich und 
fast vollkommen resorbiert, ist von stark ausgeprägter Poly-, speziell 
Neuro- und Lipotropie. Es verteilt sich in Fett- und Nervengewebe, ist 
gut Aufspaltbar und das Jodwasserstoffion wird gleichmäßig und langsam 
abgeschieden. Klinisch wurden auch bei sehr großen Dosen (und jod- 
empfindlichen Patienten) keine unangenehmen Nebenerscheinungen wahr¬ 
genommen. Die therapeutischen Wirkungen waren zu weiteren Versuchen 
ermutigend. V. Lion (Mannheim). 

Schein, Mor. Einfluß der Lichtstrahlen auf syphili¬ 
tische Exantheme. Budapesti Orvosi Ujsäg. Nr. 18. 1911. 

Bei einer 30jährigen Frau, die im zweiten Latenzstadium der 
Syphilis stand, wurden gegen entzündliche Adnextumoren 10 elektrische 
Lichtbäder auf die Bauchhaut vom Nabel abwärts verabfolgt. Die Pa¬ 
tientin bekam ein universelles makulo-papulöses Exanthem, welches die 
bestrahlte Region freiließ. Dr. Alfred Roth (Budapest). 

Havas, Adolf. Zur Lehre der Pathologie und Therapie 
der Syphilis. Orvosi Betilap. 1911. Nr. 22. 

Nichts Neues. Alfred Roth (Budapest). 

Benario. Zur Statistik und Therapie der Neurorezi- 
dive unter Salvarsanbehandlung. München, med. Wochenschr. 
1911. Nr. 14. 

Auf Grund eines großen Beobachtungsmateriales, brieflichen Mit¬ 
teilungen und statistischen Erhebungen hat Benario die bei der 
Salvarsanbehandlung anscheinend gehäuft vorkommenden Neurorezidive 
einer eingehenden Prüfung unterzogen. 

Seine Untersuchungen zeigen, daß die von Ehrlich ausgesprochene 
Ansicht, daß die Neurorezidive reine syphilitische Rezidiverscheinungen 
sind, die in topographisch-anatomischen Bedingungen ihre Ursache haben, 
wohl zu Recht besteht. Oskar Müller (Recklinghausen). 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


Beck, 0. Zwei Fälle von einseitiger Ertaubung nach 
Salvarsan. (Deraonstr. in d. österr. otol. Ges.) Monatsschr. f. Ohren- 
heilk. u. Lar.-Rhinologie. XLV. Jahrg. H. 6. 

Bei beiden Patienten stellten sich die Beschwerden mehrere Wochen 
post injectionem ein. Im ersten Falle ging die 3 Monate nach einer 
intramuskulären E.-H.-Injektion aufgetretene Ausschaltung des Vestibular- 
apparates und Fazialisparese nach einer intravenösen Injektion zurück, 
doch änderte sich auch nach einer zweiten intravenösen Injektion an der 
Taubheit nichts. 

In beiden Fällen ist Wassermann konstant negativ. 

Wilhelm B alb an (Wien). 

Gaucher und Guggenheim. Ohraffektionen im Verlaufe 
der Behandlung der Syphilis mit den neuen organischen 
Arsenpräparaten. Presse med. 1911. Nr. 48. 

Gaucher und Guggenheim berichten 5 Fälle von Otitis interna, 
davon 8 eigener Beobachtung, nach Hektine 2 noch unpublizierte nach 
Salvarsan von Gastex. Hektine sei von den neuen Arsenpräparaten wohl 
das wenigst wirksame Antisyphilitikum und gilt als wenig toxisch. Nur 
übergroße Dosen — bei monatelanger Anwendung, allerdings mit Ein¬ 
schaltung von Ruhepausen, 14 bzw. 11*4 und 6’4 g — haben den n. vesti- 
bularis resp. n. cochlearis (Schwerhörigkeit resp. Ohrensausen) geschädigt. 
Fraglos hat es sich in allen 3 Fällen um toxische Neuritis gehandelt; 
Fortsetzung der Hektineinjektion brachte Verschlimmerung, Fortlassung 
aber Besserung, wenn auch nicht restitut. ad integrum. In einem dieser 
Fälle dürfte eine alte Otitis prädisponierend gewirkt haben. — Nach 606 
sah Castex zweimal Labyrintherkrankung; sie trat im ersten Falle 
10 Tage nach der dritten Injektion auf, im zweiten verschlimmerte sich 
sofort nach der Injektion eine alte otitische Sklerose unter intensivem 
Ohrensausen. Die Verf. wollen nicht entscheiden, ob toxische Neuritis 
oder syphilitisches Neurorezidiv hier anzunehmen ist. Spätere Besserung 
im Laufe einer Hg- und Hk-Kur würde nicht beweisen, daß eben die 
spezifische Therapie heilend gewirkt hat, und nach Wiederholung von 
Salvarsan-Injektion sind direkt entgegengesetzte Effekte berichtet worden, 
außer Versagern sowohl Besserungen wie zweifellose Verschlimmerungen. 
Auffallend ist jedenfalls die relative Häufigkeit der (früher exzeptionellen) 
Labyrintherkrankungen, wie überhaupt die Hirnnerven-Affektionen nach 
„606“ und auch die Ungleichmäßigkeit deB Vorkommens; in einer Stati¬ 
stik sind 8 auf 300, in einer anderen ebensoviel auf 2500 Fälle angegeben. 

Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Weehselmann. Über Ausschaltung der fieberhaften 
Reaktion bei intravenösen Salvarsaninjektionen. Dtsch. 
med. Wochenschr. Nr. 17. 1911. 

Es gelang Wechselmann, das Fieber und die oft schweren 
Allgemeinerscheinungen nach intravenösen Salvarsaninjektionen zu ver¬ 
meiden, indem er die Kochsalzlösung (9%) durch Hartfilter filtrierte, 
7* Stunde stark kochen ließ, die verdunstete Flüssigkeit mit */* Stunde 


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der Geschlechtskrankheiten. 


223 


lang gekochter, filtrierter Aqua dest. nachfüllte, die Lösung im Eisschrank 
auskühlte, auf 36° erwärmte und sofort injizierte. Meist waren unange¬ 
nehme Reaktionen vorgekommen, wo die Lösung nicht ausreichend ste¬ 
rilisiert, nicht kalt genug aufbewahrt, nicht sogleich frisch injiziert wurde. 
Reinigung der Glasgefäße erst mit Wasser und Seife, dann mit Leitungs¬ 
wasser, schließlich mit destilliertem Wasser; Trockensterilisierung muß 
vorausgehen, der Injektionsapparat */ 4 Stunde lang ausgekocht sein. Das 
Operationsfeld ist zu rasieren, mit Seife und Sublimat zu waschen, in 
Mullkompressen, mit 50% Spiritus getränkt, einzuhüllen, kurz vor dem 
Einstich mit Äther überzureiben. Die Vene bringt Verf. durch leichtes 
Anklopfen mit einem Perkussionshammer zur Kontraktion. 

Max J o 8 e p h (Berlin), 

Näder, Heinrich. Über die akute luetische Nephritis 
im Zusammenhang mit einem durch Salvarsan geheilten 
Fall. Dtsch. med. Wochenschrift. Nr. 18. 1911. 

Bei der Patientin Nädors trat plötzlich eine schwere akute, 
parenchymatöse Nephritis mit suburämischen Symptomen auf. Obgleich 
Lues in der Anamnese geleugnet wurde und auch keine Anzeichen hierfür 
bestanden, legten doch die Lebensverhältnisse und die frühere Geburt 
eines jung verstorbenen Kindes einen solchen Verdacht nahe, welchen 
die positive Wassermann sehe Reaktion bestätigte. Die Injektion von 
0*5 g Salvarsan in die Glutäen führte völlige Heilung und negative 
Reaktion herbei. Verf. rät im Anschluß an die Besprechung des Falles 
bei jeder unerklärlichen akuten parenchymatösen Nephritis Lues in 
Betracht zu ziehen und die serologische Untersuchung vorzunehmen. Da 
aber Quecksilber ein anerkanntes Nierengift ist, so ist gerade für solche 
Fälle Salvarsan geeignet. Symptome einer Arsenintoxikation hat Verf., 
abgesehen von einem 8 Tage dauernden Darmkatarrh, trotz der schweren 
Niereninsuffizienz zur Zeit der Injektion nicht gesehen. 

Max J o 8 e p h (Berlin). 

Sonnenberg. Zur Technik der intravenösen Salvarsan- 
Injektion. Dtsch. med. Wochenschr. Nr. 19. 1911. 

Sonnenberg ließ den Hahn der Hahnkanüle so hersteilen, daß 
er 3 verschiedene Stellungen zuließ und schuf durch die neue Hahnstellung 
einen Weg von dem seitlichen Ansatz nach der Kanüle bei Abschluß 
nach der Spitze, so daß durch einen Schlauch eine Verbindung dieses 
Ansatzes mit einem Infusionsbehälter ermöglicht wird. Die durch Be¬ 
schreibung und Abbildung veranschaulichte Technik des Gebrauches 
dieses Apparats vereint die Vorteile der intravenösen Infusions- und 
Injektionsmethode für Salvarsan. Zwischenfälle können damit schnell 
kontrolliert, physiologische Kochsalzlösung kann leicht eingeschaltet 
werden. Max Joseph (Berlin). 

Czerny und Caan. Erfahrungen mit Salvarsan bei ma¬ 
lignen Tumoren. München, mediz. Wochenschr. 1911. Nr. 17. 

Die Tatsache, daß bei einer Reihe von Karzinom- und Sarkom¬ 
kranken die WasBermannsche Reaktion trotz des Fehlens eines 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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anamnestischen und klinischen Nachweises von Lues positiv ausfiel, ver¬ 
anlagten Czerny und Caan in diesen Fällen das Salvarsan anzuwenden 
in der Annahme, daß hier vielleicht eine Spirillose in Betracht kommen 
könnte. Die Versuche hatten das überraschende Ergebnis, daß von den 
mit Salvarsan behandelten malignen Tumoren die Mehrzahl günstig be¬ 
einflußt wurden, besonders aber die Sarkome, die zum Teil eine direkte 
Rückbildung unter Verflüssigungs- und Nekrotisierungserscheinungen 
erfuhren. Auch wurde fast in allen Fällen eine Besserung des Allgemein¬ 
befindens konstatiert und bei einem Patienten mit Zungenkarzinom ein 
völliges Sistieren der vorher unerträglichen Schmerzen erzielt. 

Oskar Müller (Recklinghausen;. 

Stühmer. Zur Salvarsanfrage. München, raedizin. Wochen¬ 
schrift. 1911. Nr. 17. 

Stühmer gibt in ausführlicher Arbeit einen umfassenden Über¬ 
blick über die Entwicklung und die Erfolge der Salvarsantherapie, welche 
zeigen, daß von einem Fiasko der sterilisierenden Salvarsantherapie, wie 
es die Gegner dem neuen Mittel prophezeit haben, nicht die Rede sein 
kann, daß vielmehr die größte Aussicht besteht, die Abortivbehandlung 
der Syphilis mit Salvarsan zu erreichen. 

Oskar Müller (Recklinghausen). 

Löhlein. Klinische und experimentelleBeobachtungen 
über das Verhalten des Salvarsans zur Hornhaut. München, 
mediz. Wochenschr. 1911. Nr. 16. 

In 9 Fällen von luetischer Keratitis parenchymatosa war eine sichere 
Beeinflussung durch Salvarsan nicht zu beobachten; die Erkrankung des 
zweiten Auges wurde durch das Mittel nicht verhindert. 

Oskar Müller (Recklinghausen). 

Schmidt. Erfahrungen über die Anwendung und Wir¬ 
kung von Salvarsan. München, mediz. Wochenschr. 1911. Nr. 16. 

Schmidt berichtet über die Erfolge mit Salvarsan am Mann¬ 
heimer Krankenhause, die in einigen Fällen von schwerer Hirnlues direkt 
verblüffend waren. Oskar Müller (Recklinghausen). 

Schreyer. Berichte über Behandlung der Lungenpest 
mit Salvarsan. München, med. Wochenschr. 1911. Nr. 16. 

Schreyer behandelte 3 Fälle von Lungenpest mit Salvarsan. 
Wenn auch alle drei Fälle infolge von Herzschwäche zum Exitus kamen, 
so hält Verf. eine deutliche Einwirkung des Mittels bei der einen Patien¬ 
tin, die nach der Injektion fieberfrei und soweit gebessert war, daß sie 
zu essen und zu trinken verlangte und selbständig aus dem Bett auf¬ 
stehen konnte, für erwiesen. Oskar Müller (Recklinghausen). 

Weiler. Beobachtungen über Nephritis nach Salvar- 
sanbehandlung. München, mediz. Wochenschr. 1911. Nr. 15. 

Im Anschluß au einen schon im Vorjahre beschriebenen Fall von 
akuter hämorrhagischer Nephritis nach Salvarsanbehandlung berichtet 
Weiler über zwei weitere Nephritiden, die in einem Falle nach der 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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intramuskulären Injektion von 0*45 g> im anderen Falle nach der intra¬ 
venösen Einverleibung von 0*4 g Salvarsan aufgetreten sind. 

Der Urin war vor der Injektion bei beiden Fällen sicher eiweißfrei. 

Oskar Möller (Recklinghausen). 

Stokar. Zur Technik der intravenösen Salvarsan- 
hehandlung. Mönchen, mediz. Wochenschr. 1911. Nr. 15. 

Stokar gibt eine anscheinend praktische Stauungsbinde för die 
intravenöse Salvarsaninjektion an, welche die unliebsame Möglichkeit, 
daß durch das plötzliche Aufspringen des Gummischlauches oder der 
Binde der Arm so erschüttert wird, daß die Punktionsnadel aus der Vene 
herausgleiten oder dieselbe durchbohren kann, ausschließt. 

Oskar Möller (Recklinghausen). 

Iaaac. Über Erfahrungen mit Salvarsan. Mönchen, med. 
Wochenschr. 1910. Nr. 13. 

Isaac publiziert seine Erfahrungen, die er in der Lassarsehen 
Klinik an nahezu 500 Syphilisfsllen mit Salvarsan gemacht hat. Die 
Resultate sind ungeiähr die gleichen anderer Autoren. Betreffs des 
Applikationsmodus empfiehlt Verf. besonders für das poliklinische Material 
kleine Dosen Salvarsan, die methodisch jede Woche einmal in Form einer 
Fettölsuspension am besten subkutan injiziert werden. 

Oskar Möller (Recklinghausen). 

Heuser, K. Zur Neurotropie und Depotwirkung des 
Salvarsans. Med. Bl. Nr. 15. 

H. versucht an Hand eigenen Materials und der einschlägigen 
Literatur den Beweis dafür zu erbringen, daß das Salvarsan eine schä¬ 
digende Einwirkung auf das Nervensystem ausöbe. Die drei Fälle, die 
H. an fuhrt, sind jedoch derart zweifelhaft, daß es mehr als gewagt 
erseheint, das Arsenobenzol für die Nervenaffektion verantwortlich zu 
machen. 

Fall I. Ein Anstreicher erkrankt 4 Wochen nach einer intravenösen 
Salvarsaniqjektion (0*4) an einem epileptiformen Anfall, ad 1. kann es 
sich, wie auch zugegeben wird, um eine chronische Bleiintoxikation 
handeln (wenngleich keine äußerlich sichtbaren Symptome vorhanden 
waren); vor allem wurde eine mikroskopische Blutuntersuchung, die die 
charakteristische Granula ergibt, versäumt; ad 2. können Epilepsien im 
Frühstadium der Lues gelegentlich Vorkommen (was ebenfalls zugegeben 
wird). 

Fall H. Eine Stirnmbandg&umensegell&hmung — ebenfalls eine 
Affektion, die ebenso gut auf das Konto der LueB an sich als wie auf 
das des Salvarsans gesetzt werden kann. 

Fall UI. Hirnsyphilis mit Sprachstörung, die nach unserer Ansicht 
absolut von dem Salvarsan unabhängig ist. H. hat also m keinem Falle 
den Beweis erbringen können, daß das Salvarsan an den Nervenaffektionen 
direkt oder indirekt beteiligt ist, denn es ist doch nicht gut einzusehen, 
daß, da nach den angeführten Tabellen das Arsen längere Zeit zu seiner 
Ausscheidung gebraucht, plötzlich ohne jegliche Veranlassung ein 

Arrk. 9 . D«nn*t. n »ypb. B4. OXII. 15 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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epileptiformer Anfall oder eine Sprachstörung durch die schädigende Ein - 
Wirkung des Salvarsans eintreten soll. Lndwig Zweig (Dortmund). 

Assmy, H. Injektion oder Infusion bei der intravenö¬ 
sen Salvarsanbehandlung. Med. Kl. Nr. 15. 

A. weist in seinen Ausführungen nach, daß für die Praxis der 
Sal varsanbehandlung die Infusion die einfachste und sicherste Methode 
ist. Denn eine Gegenüberstellung der Handgriffe beider Methoden zeigt 
deutlich, daß dieselben bei der Infusion sowohl geringer als wie auch 
einfacher sind. Bei der ersteren Methode füllt man das ganze Quantum 
auf einmal in den Irrigator ein und läßt einlaufen, wobei der Druck von 
der Vene selbst reguliert wird. Man kann dann seine ganze Aufmerk¬ 
samkeit der Kanüle zuwenden, die, wenn sie einmal richtig liegt, so 
liegen bleibt. Bei der Injektion muß angesaugt werden etc., allez Mani¬ 
pulationen, bei denen sich die Kanüle leicht verschieben kann. Außerdem 
ist es wohl möglich, daß durch den Druck, mit dem die Lösung in die 
Vene injiziert wird, eine Schädigung der Venen wand zustande kommen 
kann. Ludwig Zweig (Dortmund). 

Lenzmann. Über die Anwendung des Salvarsans bei 
zwei Fällen von Variola vera. Med. Kl. Nr. 18. 

L. behandelte zwei (eigentlich drei) Fälle von Variola vera mit dem 
Ehrl ich sehen Präparat und erzielte damit einen schönen Erfolg. Der 
erste Fall, ein Kollege, erhielt dreimal je 0*1 intravenös; der zweite Fall 
insgesamt 0*3 subkutan und der dritte Fall 04 intravenös. Der Erfolg 
war der, daß nach der jedesmaligen Injektion die Temperatur anfangs 
stieg, um dann später abzufallen, und daß die Pusteln verhältnismäßig 
schnell eintrockneten. Nebenerscheinungen beobachtete L. nicht. Bei 
Abfassung der Arbeit behandelte L. eine Skarlatina mit „606 tt . 

Ludwig Zweig (Dortmund). 

Stiimpke. Welche Stellung gebührt dem Salvarsan in 
der Syphilistherapie. Med. Kl. Nr. 17. 

St. behandelt in einem Vortrage vor praktischen Ärzten die Sal- 
vananfrage, in der er ein zusammenfassendes Referat gibt über alle die¬ 
jenigen Tatsachen, welche dem Spezialisten bekannt sind. 

Ludwig Zweig (Dortmund). 

Mohr, R. Über Nierenschädigungen durch Salvarsan. 
Med. Kl. Nr. 16. 

M. teilt zwei Fälle mit, bei denen nach intramuskulären Salvarsan- 
injektionen Nephritiden festgestellt wurden. Er knüpft daran die Be¬ 
merkung, daß es notwendig sei, noch längere Zeit nach der Infektion 
den Urin zu kontrollieren, um gegebenen Falls durch Inzision das durch 
die intramuskuläre Injektion gesetzte Arsendepot zu entleeren. 

Ludwig Zweig (Dortmund). 

Löwenberg. Über die kombinierte Quecksilber-Sal- 
varsan-Behandlung. Med. Kl. Nr. 19. 

Nach Würdigung der Frage, welche Einverleibungsart heute für 
das Salvarsan in Frage komme, die nach L. nur die intravenöse sein 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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kann, bespricht L. eine kombinierte Behandlung mit Quecksilber und 
Salvarsan. Darüber, daß eine einmalige Injektion von „606“ nicht genügt, 
wenigstens nicht in der Mehrzahl der Fälle, ist man sich heute völlig 
klar; man muß also sozusagen wie bisher längere Zeit behandeln. Das 
Salvarsan eignet sich infolge seines Arsengehaltes nicht zur chronischen 
Behandlung, folglich greift man wieder zum Hg zurück, und zwar ver¬ 
fährt man nach L. am besten, wenn man zu Beginn der Kur eine intra¬ 
venöse Salvarsaninjektion, dann eine sich auf mehrere Wochen ausdehnende 
Hg-Kur und zum Schluß wieder eine intravenöse Salvarsanipjektion an¬ 
wendet. Die Erfolge sollen nach L. sehr gute sein. 

Ludwig Zweig (Dortmund). 

Schw&rtz, G. Zur Technik der intravenösen Injektion 
größerer Flüssigkeitsmengen. Therapeutische Monatshefte. 1911. 
Bd. XXV. p. 174. 

Gegenüber den für die Salvarsaninfusion zahllos empfohlenen tech¬ 
nischen Neuerungen empfiehlt Verf. die bei intravenösen Kochsalzinfu¬ 
sionen übliche einfache Methode mittels Hohlnadel, Gummischlauch und 
zylinderförmigem Glastrichter und weist auf die vielfach unterlassene 
Beachtung eines wesentlichen Punktes hin, nämlich durch Hochlagerung 
des Armes die Kubitalvene, in die die Infusion gemacht wird, höher zu 
lagern als den Scheitelpunkt der Armvenenbahn (Vena subclavia), so daß 
in der Vene kein positiver Druck mehr herrscht und die zu infundierende 
Flüssigkeit ohne Widerstand durch ihre eigene Schwere in die Vene ein- 
laufen kann. V. Lion (Mannheim). 

Touton und Fendt. Der Umschwung in der Syphilis- 
behandlung im ersten Jahrzehnt des XX. Jahrhunderts und 
die jetzige Lage. Wiesbaden. J. F. Bergmann. 1911. 

Daß das Buch, das dem Praktiker eine rasche Orientierung ermög¬ 
lichen soll, einem dringenden Bedürfnis entspricht, bedarf keiner weiteren 
Begründung. Hat doch die moderne Syphilisbehandlung durch die großen 
Entdeckungen der letzten Jahre eine Umwandlung erfahren, wie kein 
anderes medizinisches Gebiet. Es ist erstaunlich, mit welchem Geschick 
und mit welcher an Fournier erinnernden Dialektik Touton in Form 
eines FortbildungsVertrages auf 47 Seiten alles Wissenswerte darzustellen 
versteht. Der Praktiker wird darin über alle wichtigen Fragen (Pro¬ 
phylaxe und Präventivbehandlung, Abortiv-, Früh- und Etappenbehand- 
long, Quecksilber-, Jod-, Arsen-, Serumtherapie) Orientierung finden, die 
es ihm ermöglicht, der in nächster Zeit zu erwartenden Weiterentwick¬ 
lung der modernen Syphilisbehandlung mit Interesse und Verständnis zu 
folgen. Daß Touton aus seiner reichen persönlichen Erfahrung (insbes. 
über die sog. mobilisierende Therapie) schöpft, gereicht der Darstellung 
nur zum Vorteil. 

Die Abhandlung Fendts über den derzeitigen Stand der Salvar- 
sanbehandiung schließt sich dem Touton sehen Vortrage würdig au. 

Carl Bruck (Breslau). 

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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Pollitzer« S., Fox, Uorward u. a. ÜberSalvarsan. Medical 
society of the State of New-York. 1911. April 18/19. The Journal of the 
American Medical Association. 1911. Mai 6. p. 1353. 

Pollitzer faßt die Indikationen für die Anwendung des Salvar- 
sans sehr weit. Jeder Patient mit aktiven Erscheinungen von Syphilis 
oder mit positiven von Wassermann sollte mit Salvarsan behandelt 
werden. Fox stellt folgende Schlüsse auf: 1. Es ist schwierig, bei den 
herrschenden Meinungsverschiedenheiten jetzt allgemeine Schlüsse zu 
ziehen. 2. Die Meinungsverschiedenheiten beziehen sich auf die verschie¬ 
denen Methoden uud auf das Studium der Krankheit, in dem Salvarsan 
zur Anwendung kommen soll. 8. Das Resultat einer intramuskulären oder 
intravenösen Injektion ist vom serologischen Standpunkte unbefriedigend. 
4. Wiederholte Injektionen geben bessere Resultate. 5. Die Wirkung des 
Salvar8ans auf die Wassermannreaktion ist im allgemeinen der des 
Queoksilbers analog. 6. Die Wirkung auf die Wasserm annreaktion ist 
im allgemeinen weniger günstig als die Wirkung auf die Symptome. 
Meitzer spricht über die Prinzipien der Therapia magna sterilisans. 
Fordyce berichtet über seiue Erfolge bei 175Fällen. Gottheil betont 
den Wert des Salvarsans als Adjuvans, aber es erweist sich nicht als so 
wunderbar, als behauptet wurde. Winfield äußert sich über die Neben¬ 
wirkungen. Affektionen des Zentralnervensystems scheinen sich nach 
seiner Anwendung zu verschlechtern. Fritz JuliuBberg (Posen). 

Litterer, W. Salvarsan und die Wassermannreaktion 
bei 60 Fällen von Syphilis. Tennessee State Medical Association. 
1911. April 11/13. The Journal of the American Medical Association. 
1911. Mai 6. p. 1355. 

Litterer kommt zu folgenden Schlüssen: 1. Die allgemeine Mei¬ 
nung ist heute die, daß eine einzige Injektion bei günstigen Fällen etwa 
dieselben Resultate gibt, als eine vier oder fünf wöchentliche Quecksilber¬ 
behandlung. 2. Salvarsan scheint von besonderem Werte bei Syphilis 
maligna praecox, wenn es sich um zerstörende Prozesse handelt und bei 
Fällen, die gegen Quecksilber refraktär sind. 3. Es scheint keine Har¬ 
monie zu herrschen zwischen dem Verschwinden der Wassermann¬ 
reaktion und der Besserung des Patienten. 4 . In einer Anzahl von Fällen 
konnten Rezidive festgestellt werden durch die Wasserm annreaktion, 
ehe es zum klinischen Erscheinen derselben kam. 5. Günstigere Erfolge 
sind zu erwarten bei beginnender Tabes bei ausgesprochen positiver 
Was8ermannreaktion als in solchen Fällen, wo die positive Reaktion 
nicht deutlich ausgesprochen ist. 6. Man soll im allgemeinen erst zur 
intravenösen Einverleibung greifen, da diese die sicherste Methode ist. 
7. Bei obigen Fällen wurde bei 85% der Wassermann in 6 Wochen 
negativ. Von diesen 85% zeigten 15% nach drei Monaten wieder eine 
positive Reaktion, während weitere 6% zwei Monate später positiv 
wurden. 8. Erst nach mehreren Jahren kann man ein Urteil über die 
Wirksamkeit der Behandlung abgeben. 

Fritz Juliusberg (Posen). 


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der Qeschlechtskrankheiten. 


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Terry, B. T. Ehrlich« Chemotherapie mit besonderer 
Berücksichtigung der Trypanosomeninfektionen. Medical 
Record. 1911. April 8. p. 614. 

Referierender Artikel über die Haupttatsachen der Chemotherapie, 
nichts Neues. Fritz Juliusberg (Posen). 

Frigaux, L. und Henrionnet, M. Incontinentia alvi et 
urinae als Folge einer intramuskulären Injektion von 606, 
Heilung durch 8 epidurale Injektionen Journ. d. pratic. 1911. 
Nr. 19. 

Frigaux und Henrionnet sahen bei einem 55jähr. Manne nach 
einer intramuskulären Ix^jektion von 606 in alkoholischer Lösung 14 Tage 
später Parese der Unterextremitäten, Aufhebung des 1., Steigerung des 
r. Kniereflexes, Rom her g und incont. alv. et urin. Pupillenreflexe nor¬ 
mal. Heilung der funktionellen Inkontinenzen nach 3 epiduralen Injek* 
tionen (Technik Cathelin) von 16 resp. 20 und 20 ccm. NaCl 7*6%<>. 

Felix Münchhoimer (Wiesbaden). 

Bfxard. Erfolge mit 606. Journ. d. möd. de Paris. 1911. Nr. 21. 

Bizard erzielte schnelle Heilung eines ulzerösen Nasenflügel¬ 
syphilids und einer S. maligna, die gegen Hg (auch Kalomelinj.) lange 
refraktär gewesen, durch 0*25 bzw. 0 2 Salvarsan intravenös. 

Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Siebert, F. Wie wurde das neue Ehrlichsche Heilmittel 
entdeckt? Wiener ärztl. Zentr.-Ztg. 1911. Nr. 13—16. 

Nichts Neues. Felix Münohheimer (Wiesbaden). 

Carles, J. 606. Journ. d. möd. de Bordeaux. 1911. Nr. 5. 

In seiner revue generale anerkennt Carles die gute Heilwirkung 
von 606, mahnt aber zur Vorsicht bei der Anwendung. 

Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Queyrat, Louis. Ein neues Exzipiens für intramuskuläre 
Injektionen von Arsenobenzol. Demonstration von Appa¬ 
raten für die intravenöse und intramuskuläre Injektion 
von Arsenobenzöl. Bull, des hopit. 1911. Nr. 9. p. 243. 

Queyrat demonstriert zwei von ihm konstruierte Apparate. Der 
eine dient zur intravenösen Injektion des Arsenobenzols und verbürgt mit 
absoluter Sicherheit, daß die ipjizierte Flüssigkeit genau die Körper¬ 
temperatur hat, wenn sie in den Blutkreislauf gelangt. Der zweite Apparat 
ist für die intramuskuläre Injektion des Arsenobenzols bestimmt. Als Ex¬ 
zipiens verwendet er 25 Teile absoluten Alkohol auf 75 Teile Rizinusöl. 
Die Injektion ist beinahe vollkommen schmerzlos und auch später treten 
höchst selten unangenehme Sensationen auf. R. Volk (Wien). 


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Buehanzeigen und Besprechungen. 


Bloch, Iwan. Der Ursprung der Syphilis. Eine 
medizinische und kulturgeschichtliche Untersuchung. Zweite 
Abteilung. Jena. Verlag von Gustav Fischer. 1911. 

Zehn Jahre sind dahingegangen, seitdem die erste Abtei¬ 
lung von Blochs sensationellem Werke erschienen ist, und nichts 
spricht mehr für den ungewöhnlich großen Erfolg desselben 
als die Wandlung der Anschauungen, die sich inzwischen in 
weiten Kreisen in der Frage der Altertumssyphilis vollzogen 
hat. Hervorragende Ärzte und berühmte Syphilidologen gehören 
heute zur Anhängerschaft des Berliner Forschers, während 
Bloch selbst vor einem Dezennium noch bekennen mußte, daß 
die Ansicht vom amerikanischen Ursprung der Lustseuche nur 
ganz vereinzelt und schüchtern vertreten würde. Die Fach¬ 
historiker freilich, Männer, deren Urteil schwer in die Wag¬ 
schale fällt, verhalten sich der Mehrzahl nach kühl reserviert, 
skeptisch oder gar entschieden ablehnend gegenüber den Argu¬ 
menten Bl och 8. Ob nur die glänzende Dialektik des Verfas¬ 
sers oder der Wahrheitsgehalt seiner tief schürfenden Beweis¬ 
führung den Massensieg davongetragen, wird die Zukunft lehren, 
eines aber steht fest: es ist hoch an der Zeit, daß die An¬ 
hänger der Altertumssyphilis neue Waffen aus ihrer Rüst¬ 
kammer holen, wollen sie ihren in den Augen vieler bereits 
verlorenen Besitzstand behaupten. Hatte die erste Abteilung 
des Werkes mit einer wahrhaft bewundernswerten Reichhaltig¬ 
keit alle Momente ins Feld geführt, welche für die Einschleppung 
der Lustseuche aus Amerika nach Europa sprechen, so sucht 
die jüngst erschienene zweite Abteilung der Theorie 
von der Altertumssyphilis den Boden völlig zu 
entziehen. Da der Verfasser diesmal ganz besonders weit 
ausholt und viel tiefer in die Materie eindringt, als seine Gegner 
dies je getan haben, so wächst der Inhalt seines Buches ganz 
erheblich über das gesteckte Ziel hinaus, und wir finden darin 
nicht nur entfernter liegende medizinhistorische, philologische 
und kulturgeschichtliche, sondern auch rein praktisch wichtige 


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Buchanzeigen und Besprechungen. 


231 


syphilidologische Fragen abgehandelt, die man von vornherein 
als kaum zur Sache gehörig betrachten würde. Aber ein auf¬ 
merksames Studium des Werkes belehrt uns eines anderen und 
zeigt, daß auch keine Zeile seiner überall fesselnden Darlegungen 
überflüssig für die groß angelegte, umfassende Beweisführung 
ist — nur muß man die Mühe nicht scheuen, in den Geist 
derselben einzudringen. Dabei wird das Studium wahrhaft zum 
Genuß, denn man empfängt reichste, vielseitige Belehrung in 
einer reizvollen, von graziöser Meisterschaft gebotenen Form. 
Welche erstaunliche Fülle von literarischem und sachlichem 
Material verarbeitet ist, kann Keinem entgehen, wie sehr der 
Verfasser aber selbst die heterogensten Stoffe beherrscht und 
scharfsinnig zu gruppieren weiß, wird nur der Kenner völlig 
zu würdigen verstehen; Blochs Arbeit bleibt von größtem 
Wert, selbst wenn seine Konklusionen der fortschreitenden 
Forschung nicht standhalten sollten. Zunächst unternimmt es 
der Verfasser den Nachweis zu erbringen, daß kein einziger 
Knochenfund im Bereiche der alten Welt aus prähistorischen 
oder präkolumbischen Zeiten unzweifelhaft Spuren syphilitischer 
Erkrankung an sich trage; in den bisher beschriebenen Fällen 
handle es sich um postmortale oder andere krankhafte Ver¬ 
änderungen. Der Hauptangriff des Buches gilt sodann den be¬ 
kannten aus der orientalischen und klassisch antiken Literatur 
geschöpften Belegstellen, die herkömmlich als Stützen der 
Lehre von der Altertumssyphilis gelten. Nicht weniger als 
400 Seiten sind diesem Thema gewidmet. Den Eingang hiezu 
bildet ein über 100 Seiten fassendes Kapitel, das auch losge¬ 
löst vom Ganzen als selbständige, praktisch eminent wichtige 
Abhandlung hätte erscheinen können — ein Kapitel über die 
pseudosyphilitischen Hautkrankheiten. Diese hier 
zum erstenmale gegebene, zusammenhängende Darstellung der 
pseudosyphilitischen Dermatosen, aus der ein wahrer Fachmann 
spricht, wird zum Kernpunkt der ganzen Kritik der Lehre von 
der Altertumssyphilis gemacht. Und damit führt Bloch etwas 
ganz Neues in die Lösungsversuche des alten vielumstrittenen 
Problems ein. Denn er zeigt, daß man bisher bei der Beurteilung 
der v Syphilis u -Fälle des Altertums gerade das Wichtigste 
gar nicht oder nicht genügend berücksichtigt hat — die 
Kenntnis der pseudosyphilitischen Affektionen. Jeder Einsichtige 
muß die Berechtigung eines solchen Standpunktes zugeben und 
anerkennen, daß die scheinbar abgeschlossenen Beweise für 
die Existenz der Lues im Altertum fürderhin nur dann voll¬ 
kommen zu recht bestehen können, wenn sie auch den Fort¬ 
schritten der modernen Dermatologie standhalten d. h. wenn 
eben pseudoluetische Dermatosen mit Sicherheit oder größter 
Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden können. Auf dieser 


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Buchanzeigen und Besprechungen. 


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Basis untersucht Bloch im Folgenden alles, was zu Gunsten 
der Altertumssyphilis vorgebracht worden ist und er gelangt 
zum Ergebnis, daß nicht bloß die Krankheit des Gilgamis und 
die Uchedu des Papyrus Ebers, nicht bloß die „Syphilis“-Fälle 
in Bibel und Talmud, sondern auch die vielzitierten angeblichen 
Beweisstellen aus der antiken Literatur dem neuen Kriterium 
gegenüber jedweden Wert einbüßen. Auch nicht in einem ein¬ 
zigen Falle könne einwandsfrei die Diagnose Syphilis gemacht, 
können pseudoluetiscbe Affektionen apodiktisch ausgeschlossen 
werden. Bloch müßte aber kein Historiker sein, wenn er nicht 
auch noch ganz andere Momente zur Unterstützung seiner An¬ 
sicht von der Nichtexistenz der Lues im Altertum und zur Er¬ 
klärung des häufigen Auftretens gewisser pseudosyphilitischer 
Affektionen an bestimmten Körperstellen (namentlich der regio 
analis) — wie dies aus den Schilderungen antiker Autoren 
hervorgeht — heranziehen würde. Und gerade auf dem Gebiete 
kommt sein reiches philologisches, literarisches, kulturge¬ 
schichtliches Wissen zur Geltung. Wir begnügen uns hier bloß 
damit, auf seine höchst interessanten Ausführungen über das 
Wesen der antiken Liebe, über die sexuellen Phänomene im 
öffentlichen Leben der Alten, über Prostitution und Psycho- 
pathia sexualis, über die begünstigenden und hemmenden Faktoren 
für die Verbreitung der venerischen Krankheiten im Altertum 
hinzuweisen. Aus dem Nachweis kolossaler Verbreitung der 
sexuellen Unzucht im Altertum, aus den mannigfachen Formen 
derselben — darauf allein wollen wir den Nachdruck legen — 
erklärt der Verfasser die Arten und Lokalisationen der in der 
antiken Literatur so anschaulich geschilderten venerischen 
Affektionen. Den Schluß des Bandes bildet die Widerlegung 
der Ansicht, daß die griechischen und römischen Ärzte keine 
Gelegenheit gehabt hätten, wirkliche Erfahrungen über vene¬ 
rische Krankheiten zu sammeln. Bloch zeigt, daß die antiken 
Arzte durch ihre Befangenheit in der Humoralpathologie zwar 
daran scheiterten, die Ätiologie d. h. die Infektion aufzudecken, 
aber die venerischen Affektionen, soweit das Formale, rein 
Klinische in Betracht kommt, vorzüglich beschrieben haben. Was 
auch dieser Nachweis für seine Annahme der Nichtexistenz der 
Syphilis iiu Altertum bedeutet, bedarf keiner besonderen 
Darlegung. 

Mit Spannung sehen wir der dritten Abteilung des Buches 
entgegen, welche die angebliche Lues medii aevi behandeln 
und Nachträge enthalten soll. Dort wird der Verfasser auf 
die inzwischen gemachten und zu machenden Ein wände zurück¬ 
kommen müssen. Denn die Frage der Altertumssyphilis ist noch 
nicht aus der Welt geschafft. Bloch hat im Grunde nur ge¬ 
zeigt — und das ist ein Verdienst — daß es sich in den 


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strittigen Fällen am pseudosyphilitische Affektionen gehandelt 
haben kann, nicht aber, daß es sich um solche stets gehandelt 
haben muß; er hat nicht die Nichtexistenz der Syphilis im 
Altertum strikte bewiesen, sondern nur die Unzulänglichkeit 
der bisherigen Beweise enthüllt. Die Wahrscheinlichkeit neigt 
sich einstweilen zu Gunsten der Gegner der Altertumssyphilis — 
die Wahrheit selbst ist erst unterwegs. 

Max Neuburger. 


Uhlenhnth, Prof. Dr. Paul. Experimentelle Grund¬ 
lagen der Chemotherapie der Spirochaetenkrank- 
heiten mit besonderer Berücksichtigung der 
Syphilis. Gesammelte Abhandlungen. Berlin und Wien. 
Urban nnd Schwarzenberg. 1911. 

Uhlenhuth hat in dem vorliegenden Bande eine Reihe 
grundlegender Arbeiten aus dem Gebiete der Chemotherapie ver¬ 
einigt, welche in den Jahren 1907 bis 1911 von ihm in Gemeinschaft 
mitBickel, Gross, Hoffmann, Hübener, Manteufel, 
Mal zer, Weidanz und Woithe ausgeführt und an ver¬ 
schiedenen Stellen publiziert worden waren. In den ersten 
Arbeiten sind die ausgedehnten Versuche wiedergegehen, welche 
mit dem von Ferdinand Blumenthal in die Medizin ein- 
geführten Atoxyl bei der experimentellen Dourineinfektion an¬ 
gestellt wurden. Als Versuchstiere wurden Pferde, Hunde, 
Kaninchen, Ratten und Mäuse benutzt, und zwar zeigte sich 
der therapeutische Erfolg am sinnfälligsten bei Kaninchen, 
selbst wenn die Infektion schon zu den sehr schweren typischen 
Erscheinungen geführt hatte. Die günstigen Resultate, welche 
die Atoxylbehandlung bei Trypanosomeninfektionen ergab, 
leiteten dazu über, dieses Mittel auch bei anderen Protozoen¬ 
erkrankungen anzuwenden, und zwar wurde auf Grund der von 
Schaudinn angenommenen nahen Beziehungen zwischen 
Trypanosomen und Spirochaeten zunächst die Spirillose der 
Hühner in Angriff genommen. Diese Versuche ergaben, daß 
das Atoxyl eine schützende und heilende Wirkung bei der durch 
die Spirochaeta gallinarum hervorgerufenen Spirillose der 
Hühner besitzt und es war die Möglichkeit nicht von der Hand 
zu weisen, daß auch andere Spirochaeten in ähnlicher 
Weise vom Atoxyl beeinflußt würden. Mit der Heilung der 
Syphilis durch Atoxyl und Atoxylverbindungen beschäftigen sich 
die folgenden Arbeiten. Nachdem Eyperimente mit Affen¬ 
syphilis, welche in Gemeinschaft mit Löhe und Weidanz 
ausgeführt wurden, eine gewisse schützende Wirkung des 
Atoxyls erkennen ließen, wurden die Versuche weiterhin an 
Kaninchen, welche das Atoxyl viel besser vertragen, fortgesetzt 


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Buchanzeigen und Besprechungen. 


und auch therapeutische Erfahrungen am Menschen gemacht 
(Hoffmann und Roscher), nachdem inzwischen auch von 
Salmon über die heilende Wirkung des Atoxyls auf syphili¬ 
tische Erscheinungen beim Menschen berichtet worden war. 
Es zeigte sich, daß das Atoxyl in genügend großen Dosen eine 
heilende Wirkung auf die syphilitischen Krankheitserscheinungen 
besitzt, welche bei den malignen und ulzerösen Formen beson¬ 
ders deutlich hervortrat. Im Verlaufe der experimentellen 
Untersuchungen wurde weiterhin die günstige Einwirkung eines 
Quecksilbersalzes des Atoxyls auf die experimentelle Kaninchen¬ 
syphilis sowie die Überlegenheit dieses Präparates dem Atoxyl 
und dem Quecksilber allein gegenüber festgestellt und dasselbe 
auf Grund der experimentellen Untersuchungen für die Behand¬ 
lung der menschlichen Syphilis empfohlen. 

Wenn auch in der Folgezeit bei der praktischen An¬ 
wendung am Menschen weder das Atoxyl noch das von Uhlen- 
huth empfohlene atoxylsaure Quecksilber das gehalten hat, 
was man sich auf Grund des Tierexperimentes versprechen 
durfte, und wenn diese Präparate heute wohl kaum noch in 
der Therapie der Syphilis Verwendung finden, so behalten 
doch die vorliegenden experimentellen Arbeiten mit diesen Präpa¬ 
raten ihren Wert und das Studium derselben wird jedem, der 
sich experimentell mit der Chemotherapie der Trypanosomen- 
und Spirochaetenerkrankungen befaßt, zu empfehlen sein, da 
eine Fülle wissenswerten Materiales in ihnen niedergelegt ist. 

Uhlenhuth schließt die Sammlung der Abhandlungen 
mit dem Abdruck seiner Bemerkungen zu der Arbeit von Paul 
Ehrlich „Die Chemotherapie der Spirillosen“ aus der Zeit¬ 
schrift für Immunitätsforschung 1911, Teil II. Erwiderungen 
sind natürlich nur verständlich und ein Urteil über ihre Be¬ 
rechtigung nur dann möglich, wenn der Leser den angegriffenen 
Artikel bei der Hand hat; daher sollten sie ausschließlich 
dort ihren Platz finden, wo die angegriffene Publikation zur 
Veröffentlichung gelangt ist. 

L. Halber8taedter (Berlin). 


Neisser, A. Über moderne Syphilistherapi e mit 
be sonderer Berücksichtigung des Salvarsans. Aus: 
Sammlung zwangloser Abhandlungen aus dem Gebiete der 
Dermatologie, der Syphilidologie und der Krankheiten des Uro¬ 
genitalapparates, herausgegeben von J. Jadassohn. Band I. 
Heft 1. Halle. Marholds Verlag, 1911. 46 Seiten. Preis T50 Mk. 


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Das vorliegende Heft aus der Feder A. Neissers be¬ 
richtet in der dem Verfasser eigenen großzügigen Weise über 
die neueren Fortschritte der Syphilidologie mit spezieller Be¬ 
rücksichtigung der Förderungen, welche die Therapie in den 
letzten Jahren erfahren hat. Oie praktischen Folgen der Ent¬ 
deckung der Spirochaeta pallida, der Einführung der Sero¬ 
diagnostik, der tierexperimentellen Syphilisforschung, der Chemo¬ 
therapie Ehrliche werden in großen Zügen vorgetragen. Ein 
weiter Raum ist entsprechend den praktischen Zwecken der 
Abhandlung den angeblichen Nachteilen des Salvarsans zuge¬ 
messen. Speziell hält Neisser die besondere nervenschädi- 
gende Eigenschaft des 606 für gänzlich unerwiesen. Er bestreitet 
zwar nicht, daß vielleicht mehr Fälle von Hirnnervenerkran¬ 
kungen bei Syphilitikern Vorkommen und zwar durch die Ein¬ 
führung der Salvarsantberapie, aber eine einwandsfreie Erklä¬ 
rung für dies häufigere Vorkommen konnte bisher nicht gegeben 
werden, keinesfalls handelt es sich aber um rein toxische 
Nervenschädigungen. Neisser kombiniert im allgemeinen die 
intravenöse Salvarsantherapie mit der Injektion akut resorbier¬ 
barer Hg-Präparate (speziell Asurol) und remanenter Präparate 
(speziell Oleum cinereum). Er gibt im Zeitraum von 3—8 Tagen 
zwei intravenöse Salvarsaninfusionen zu 0*3 bis 0*6 pro dosi, 

{ *e nach der Konstitution des Patienten, dann ev. entweder 3 
)is 4 Wochen später eine dritte intravenöse oder 5—8 Tage 
später eine intramuskuläre. Dazwischen erhalten die Patienten 
Quecksilber, die ersten Spritzen in Form des Asurols, die spä¬ 
teren in Form des grauen Öls. Statt der Deponierung der un¬ 
löslichen 606-Suspension gibt er meist zwei und mehr Injek¬ 
tionen von Arsenophenylglyzin (Ehrlichs 418) zu 0*5 pro 
dosi in einwöchentlichen Intervallen. Selbst wenn die Reaktion 
in den ersten Monaten nach Abschluß der ersten Kur bei 
wiederholten Untersuchungen negativ bleibt, schließt Neisser 
eine erneute Behandlung an. Nie begnügt er sich mit einer 
Kur. Selbst aus drei negativen Blutuntersuchungen im Anschluß 
an eine energische Kur kann man nicht aut Heilung schließen, 
denn selbst dann kann noch positive Reaktion und können noch 
Syphiliserscheinungen auftreten. Wir begnügen uns, diese we¬ 
nigen Bemerkungen aus den inhaltsreichen Ausführungen der 
Abhandlung hier zu referieren; der Vortrag ist zu gedanken¬ 
reich, um seinen Inhalt auch nur annähernd in einem kurzen 
Referat erschöpfen zu können. Die Abhandlung zeigt nicht nur 
dem Arzte, der sich nicht speziell mit Syphilistherapie be¬ 
schäftigt, wie er seine Syphilitiker zu behandeln hat, sie gibt 
auch dem Fachmann, der mit allen Arbeiten auf diesem Gebiete 
vertraut ist, einen Modus, in einer für seine Kranken nützlichen 



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Form alles das zu verwerten, was die Wissenschaft der letzten 
Jahre gezeitigt hat. Fritz Juliusberg (Posen). 


Karo, Wilhelm. Die Gonorrhoe des Mannes, ihre 
Pathologie und Therapie. Berlin. Verlag von Julius 
Springer. 1911. 100 Seiten. Preis 2*80 Mk. 

Karo beschreibt in dem vorliegenden Hefte die Pathologie 
und Therapie der Gonorrhoe des Mannes. Von besonderem In¬ 
teresse sind die therapeutischen Ausführungen besonders in 
den Punkten, die von den Ansichten anderer abweichen resp. 
auf eigenen Arbeiten des Autors beruhen. Es sei daher in dem 
Referat besonders auf diese Momente eingegangen. Statt der 
Injektionen benutzt Karo eine salbenartige Masse (Caspars 
Katheterpurin), die in Tuben gefüllt ist und die üblichen Prä¬ 
parate enthält. Aus diesen „Tubogonaltuben“ wird die Masse 
direkt in die Urethra hineingedrückt. Diese Behandlungsform 
ist einfacher als die Injektionsbehandlung und Komplikationen 
treten nach ihr seltener auf. Innerlich gibt der Autor Buccos- 
perin in Form von Kapseln. In diesen Kapseln ist ein Bal- 
snmikum, der Kopaivakapseln kombiniert mit einem Diuretikum, 
den Folia Bucco, und zwei innerlichen Antisepticis, dem Hexa¬ 
methylentetramin und der Salizylsäure. Der Verfasser hat sehr 
günstige Erfahrungen mit der Organtherapie gemacht, speziell 
empfiehlt er die P ö h 1 sehen Präparate. Bei chronischer Pro¬ 
statitis verwendet er das Prostatin iu Form der Prostatinsup- 
positorien, ferner machte er mit Erfolg vom Spermin Gebrauch 
in interner oder intramuskulärer Medikation, ferner von Or- 
chizethin - Pöhl in Tablettenform. Der Referent vermißt ein 
Eingehen auf die Vakzinetherapie, die doch bei bestimmten 
Komplikationen der männlichen Gonorrhoe ganz sicherlich sich 
als eklatant wirkungsvoll erwies. Die vorliegende Schrift gibt 
dem Fachmann nach verschiedenen Richtungen hin neue An¬ 
regungen. Flitz Juliusberg (Posen). 


Heller, Julius. Besteht nach der deutschen 
Rechtsprechung zwischen Heiratskandidaten. 
(Nupturienten) eine Pflicht zur Offenbarung über¬ 
standener Geschlechtskrankheiten? Berlin, 1911. 
Verlag von A. Hirschwald. 32 Seiten. Preis 1 Mk. 

Heller, der sich schon früher (Berliner klin. Wo. 1901, 
Nr. 46) mit der in der Überschrift angeführten, rechtlich ver¬ 
schieden aufgefaßten, Frage beschäftigt hat, geht noch einmal 


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8tt5fe»R4ei#fln und Besprechungen. 


tU.« !4«M>bbp«66u»g' die vym SarJ*WjStft«digäo für 

«ifbfcltös goiiaUetie •f.W-;hktebt«k»?tniib(:n{ 6b eine et- 
b* bi i ja’fe> petsöub&he Eigenschaft betrachtet, deren Offan- 
b&i'itH}.: jd&ulv* notwendig *st>, -Hach w«hji die Erwerbung rtei* 
fe.-HV)fcl/*}i schon jahrelang Andrerseits war» t»ot*- 

bo<4» i icio ÜTihile 3» §Äfcfef»f8täo<Jigeh- relativ . geheilt* tlif6 
; 'dPfatthhejt eine U M e ! h eb 1J <• b e pai^bbiicliß .'iq-.-k- 
>••{.»f>, -«ffcicbe de*- öffenbarlingspfticht nicht nntörllegF per 
geht ita Anhang ancfa auf diu feivjiebnngH» swisehe« 
by»Htvlih-*-htskMitikljest örai Ehefrennu'ig in der <;•••» » >„■ «•, 

es^shrfvt't »oßmtlewtscher Sthateu uinl Mi einige wichtige (ie< 
iichfSieütsÄ^idun^ej» über Frage»;- aus ciynr Gebiete der 
u»d Öi^BchlecjhiäkhMikbÄHeä «m». 
v - Fritz Ja!» ii :> • Poren). 


üiHUtSfitli» Dritter Bericht über Salvai &a;rthe- 
baadlubg Aus dem Kaiserlichen M4 tt 
Kiel- W lb, Berlin, 1,-911. Verlag von A. Hirsch wähl. HO Seiten. 
D*d% 2-4ö Mk, ' ••'... v' ; v : 

tj-c&üerieh berichtet ja dem rovliegemlen Bericht anv- 
Bbrlksb über di(? Herstellung der Salvarganlosung tUr die mtr/i- 
Tßoözf»Injektion und über die voo ihm geübte Technik de» Ittfttstdü 
Fr i’QJJijiiitiert di« Saivai^aribeharidhiiig.stets mit euiet Quee.k- 
i>?berbeh»«diung Und hält fijr die jetztere Knlouiel für da- 
forste Mittet- Dieses injiziert er in Form. des. voo der U »n 
1*6W öV KMftik etepföhlenen 40%ig«n • Öh» (Caloniel |»urisa l-O; 
jUadifö: a»t\fdric/ iö°/ 0 camphcirat j 25’*/»* Olsi Dwriuifh 
fiäajpWfPJit} 7&Y,,. lötj-tSre «wei q-, «. ut ‘fttMtt Ift'«*■»). Fr tji- 
5 ‘?-ü*rt, «i» taiBgeuMühohen zü rerineitleo, »#eckä nuijtejtdmiahjr 
not ,*i;ek?ii“ Pl;i«iti:rid»umkn*‘*lh'n. Ff begann, mit 
tHFi f uhd gebt bis zur 8. Spritze auf >1—4 <$■ iMtföiJtet; Un 
4—Siägtgeo Abständen. 'Tägliche UriftuptorsuehüArg n<f uner- 
läisbzb. Die öülTa;sanbehamllnr.g beginnt «■$( nach ■ der Sf 
Ha K KttioipelsfitJt«*. Die Fälle wurden lange Zeit serologisch 
nachgeprüft: und ergaben in der Tat aübcrordentliob günstige 
Ueanltatc. Ibtv Ausiührwigen des Verfassere sind für den Fäclt- 
mui* rmbmjji'gt im Original -«»cbzulesen. 

Fr iU J u 1 i u a b er g (Poseo | 




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Buchanzeigen und Besprechungen. 


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Ewald und Heffter. Handbuch der allgem. und 
speziellen Arznei verordnungslehre. 14. gänzlich um¬ 
gearbeitete Auflage. Berlin. August Hirschwald. 1911. Preis 
geh. 18 Mk. 

Das ursprünglich von Posner und Simon herausgege¬ 
bene Handbuch ist jetzt in der 14. Anflage erschienen. Dabei 
sind die seit der letzten Auflage neuedierten Pharmakopoen 
aller Länder berücksichtigt. Da gerade in den letzten Jahren 
große Veränderungen an den verschiedenen Arzneibüchern 
vorgenommen wurden, was durch die zahlreichen, neu in die 
Therapie eingefuhrten Heilmittel bedingt ist, während man 
andererseits überall daran gegangen ist, altes und obsoletes 
auszumerzen, so stellt dies eine gewaltige Arbeit dar. Außerdem 
bringt das Buch aber auch so gut wie alle modernen Mittel, 
die in die Pharmakopoen noch keinen Eingang gefunden haben, 
sofern sie über das erste Versuchsstadium hinaus sind. Auch 
das Salvarsan ist beschrieben. Es muß den Verfassern mit 
Dank als großes Verdienst anerkannt werden, daß es ihnen 
trotzdem gelang, den Umfang des Buches nicht nur nicht 
anschwellen zu lassen, sondern sogar zu verringern, und zwar 
gegenüber der letzten Ausgabe um 287 Seiten. Dabei ist der 
Druck nicht verkleinert, sondern durch neue Anordnung ist die 
Sache übersichtlicher geworden. 

Indikationen und pharmakologische Wirkung der Mittel 
sind, wie es beim Zweck des Handbuches selbstverständlich ist, 
nicht berücksichtigt. 

Es ist sicher zu erwarten, daß das Werk, seinem Werte 
entsprechend, ebenso gute Aufnahme finden wird, wie die 
früheren Auflagen, und daß die nächste Auflage der vierzehnten 
so schnell folgen wird, als diese ihrer Vorgängerin. 

Zumbusch (Wien). 


Salzer, Fr. Prof. Diagnose und Fehldiagnose 
von Gehirnerkrankungen aus der Papilla nervi- 
optici. München. J. F. Lehmann. 1911. Preis Mk. 1.50. 

Die vorliegende kurze Schrift, deren Text einen Anhang 
zu dem im gleichen Verlage erscheinenden Atlas der Psychiatrie 
von Weygandt bildet, besteht in der Hauptsache aus der 
Erklärung zu zwei farbigen Tafeln, die verschiedene Befunde 
an der Sehnervenpapille darstellen, welche bei der ophthalmo¬ 
skopischen Untersuchung Nervenkranker zur Beobachtung 
gelangten. Insbesondere verdient die erste Tafel Beachtung, 
die eine wichtige Zusammenstellung von Varianten der normalen 


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Bucbftnzeigen und Besprechungen* 239 

Sebnerveupapille enthält, die in dieser Übersichtlichkeit und 
Vollständigkeit den bisherigen Atlanten fehlte, Der eventuelle 
Hinweis auf eines dieser Bilder kann einen Befund gegebenen-- 

vdj.: : ffe*ehrcibur i;i -riäutmi. ; 

.Bilder MfiKl föftsdfö*.. 1 : 

11; l ihr?•• h <VV»c*a-: 


Wer Itcduktioii t^ingeMaiMHc M&tlier. 

(Beepv*>«.'>iU&g; Vorbehaltes./ 

Nasser. A Über nvhUrvx SvpUiiisf-htfrapK: mit h&wd&ior 
cku chtj$Wrrg des ^idvwe&o*, .Sarotalnag.•. rwtö'g töijför .Ät^Mdb5^&- 
*u* d*n* (tebttt'ta der C^rm*lok>gtb v d£r iuj# [iw ; .S^ak'üriiVii/- 

&•■* Bmti9g%eÖÄW V0 j 6 8. t Buw 

1. lieft. i^'iselpvri* diWa SmYety b?b>W< Jffk i$Ö Virl^g *U4 >bdv 
itafei: Ball* >, : fe 191t _ • ... 

'‘TraateaaiiuÜMtftfr IBe ' Krankheit^ d&r ÄTsudbbhte <iär 

Bel r^r/pÄt/Kea% rtift . 

g«ig*aübar db?r Byphtiia. 8^ Zweiteu»>J rryßJi.^Kt; 

. Jtti&zgv, mn; 41 T&Wlk*j iwl ü AtddlÄu^jgft MV: vVring. Y#)j \ 

J> f >ter£m£or*. WioaUader#. 19U. 

Dt* k« aper ck Wiesner. L«uf faden dos Rdu^üvnfdbreo^ 8' Preis 
Ätk Air— iV AotUgö. 19)2. Vertag foa Otto NomriU-b. Leipzig. 

Vrof. fiHyer, ’adassöftn. Ehrman und Groft. Handbuch **er GeechlecUie- 
3°. X> t»iafßr»ög, (II föad. ßpgsp. ä2—$Fi >uad T*fol YII 
ipä £Xlte> tte&ia JC fl*—r~ Mk fr—. Vertag '#oä Ajfraft*ItoJtW. Wfeii-and 

Pfaeeedtags al fhc Reyat Soaiely »ijf Medicmß £‘\ Priee Sevöu 
.erd d »cgi Wi 8v.M>*n?e nrt. VoL V. Nr. 1, VA*# -November U>M ,V<i /r> v. 
£#$&> 4f*ii Clo, - J v ' ''•-. • : ' 

ß HitHuta e Mairiöfionio. PX Vertag Majtr» öä&r^üi <? 
*£; [gßitejr&i; Sfeyf*.. 1UJ1. 

v:V;VV.y ^ufereäföm für ärztliche Fortbrldunfl. . I&. ^Kbr^AiigA. Iretvmb^r- 
befl Praifi Stk. ädW. 8 g . Ühiargiö. Geb. ftet Prot Vayr *t. Prof, 

ß«:*feIi<4rdb T<5o Mti^^nchirör^rie. (mit 21 Ablv.). Zzii- una St^Mräge^ 

äkATe Appeodiiitri uod reritoaiiip. Unrill- i;nvj Avacbvcf^.iärid^^n- 
wr^e.o < GAU Kat. Prof. T ti i e m~ Di<? y6ia Ü«^l|eö iznm .Krebs 

w Ti/Uarbuloje. 

Hapolh I). n ^Jö - uej Lahoraiorio o neJIa Prütrra Vit.forlo 

;v"*V ;•' • • Vv^?^Ä*vV‘’ ‘’v % 

PiCira^tti, G. Ls Terapi» Medica Chirurge« e öJb)J<* ^ftf)aUU< 

■0.ni4t*ee e V»nerße* 8°. CollezioUe LatieP. v.*'v : .;-v* : V,;' ' 

Pruü Fbiger, Jadas^ohn, Ehr mann PD<i Groß. HttödtwA 
^ruikk^tru. XL Lief^nuig. Preis K 6, Mk Ikrfi (fk ßWra, 

—-4q, upd Tafel X(Y—XX.) Vorlag vnr Alfred üotdert-* IV »ert :ÜÄd XVßip : 
^ i^ b * w * - *: ' ■ ' 




240 


Varia. 


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Ledermann. Die Therapie der Haut- und Geschlechtskrankheiten. 
8*. Preis geh. Mk. 6*—. Vierte darcbgesehene und erweiterte Auflage mit 
88 Abbildungen im Text. 1912. Verlag von Oskar Coblentz. Berlin. 
W. 80. 


Varia. 


Personalien. Geheimrat von Wassermann (Berlin) ist sum 
ordentlichen Honorarprofessor ernannt worden. 

Dr. E. Galewsky (Dresden) wurde der Titel eines kgl. sichs. 
Professors verliehen. 

Sanitätsrat Dr. Max Joseph (Berlin) wurde der Professortitel 
verliehen. 

Dr. Wilhelm Heuok (Bonn) hat sich als Privatdozent für Derma¬ 
tologie und Syphilis habilitiert. 

Dr. H. A. Robbies, Professor der Dermatologie und Syphilographie 
an der Haward-Universität zu Washington, ist gestorben. 

Der VII. internationale Dermatologenkongreß findet in Rom 
in der Zeit vom 8.—13. April 1. J. statt. 

Der VII. internationale Tuberkulosenkongreß tagt in Rom 

vom 14.—20. April 1912. 

Der XVII. internationale medizinische Kongreß tagt in 
London vom 6—12 August. 1913. 


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Archiv für Dermatologie u. Syphilis. Berichtteil. 

Bd. CXII. Heft 3. 


Beiträge zur 

Pathologie und Therapie der Syphilis. 

Herausgegeben von 

Dr. .A.rbert ITeieser, 

o. Professor a. d. Universität Breslau, Geheimer Medisinalrat. 

(Berlin, Verlag von Julius Springer, 1911.) 

Besprochen von 

Prof. E. Finger. 

Einem so inhaltreichen und umfangreichen Werke gegen¬ 
über, als es Neissers „Beiträge“ sind, ist die Aufgabe des 
Referenten eine sehr schwierige. Aufgabe eines guten Referates 
ist meiner Meinung nach eine kurze Besprechung und Inhalts¬ 
angabe des Werkes, die vor allem beabsichtigt, den Leser zu 
orientieren und demjenigen, der sich für die in dem Werke 
behandeltem Fragen interessiert, zum Lesen des Originals zu 
veranlassen. Dies kann in dem vorliegenden Falle kaum Auf¬ 
gabe des Referenten sein. Ganz abgesehen davon, daß bei Fülle 
und Umfang des Werkes eine kurze Wiedergabe auf Schwierig¬ 
keiten stößt, braucht auf ein Werk Neissers, den Bericht 
über die Ergebnisse der großen Forschungsreise, die derselbe 
mit selbst aufopfernder Hingebung unternahm, um im „Affen¬ 
lande“ auf Grund zahlreicher verschieden variierter, zielbe¬ 
wußter Untersuchungen neue Gesichtspunkte für die „Patho¬ 
logie und Therapie“ der menschlichen Syphilis zu gewinnen, 
auf ein solches Werk braucht der Leser des „Archivs“ nicht 
besonders aufmerksam gemacht zu werden, da genügte der Ab¬ 
druck des Titelblattes. Wer Interesse und Verständnis für die 
so komplizierten Fragen der Pathologie, für die wichtigen Pro- 

Areh. f Denut. n. 8yph. Bd. CXIL iß 


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bleme der Therapie der Syphilis bat, wird Neissers „Bei¬ 
träge“ sorgfältig studieren und aus denselben Belehrung und 
Anregung schöpfen. 

Aber der Referent hat, wenn auch nicht die Pflicht, so 
doch das Recht, das zu besprechende Werk nicht nur zu refe¬ 
rieren, sondern auch zu „kritisieren“ und von diesem Rechte 
will ich in bescheidenem Maße Gebrauch machen, indem ich 
auf einige Punkte des Neissersehen Werkes eingehe, in denen 
meine Ansichten von denen Neissers abweichen, und in jener 
Form, die mir meine Hochachtung und Verehrung für Neisser 
diktiert, aber auch mit jener Offenheit, welche die Frage er¬ 
heischt, darauf hinweise, daß manche der von Neisser er¬ 
hobenen Tatsachen vielleicht auch eine andere Deutung zu¬ 
lassen,, als jene, die Neiser ihnen, zweifellos auf Grund reif¬ 
licher Überlegung und jenes „undefinierbaren intuitiven Etwas“, 
daß auch der exakte Mann der Wissenschaft, falls er schöpfe¬ 
risch tätig sein soll, nicht entbehren kann und das Neisser 
in hohem Grade eigen ist, gegeben hat. 

Ich bin zu- dieser Besprechung um so mehr veranlaßt, als 
mein Aufsatz „Die allgemeine Pathologie der Syphilis“ in dem 
von Jadassohn, Ehrmann und mir herausgegebenen 
„Handbuche“ schon vor dem Erscheinen von Neissers „Bei¬ 
trägen, zum Drucke kam, mir also damals nur dessen vier Mit¬ 
teilungen in der Deutschen med. Wochenschrift und das Referat 
vom Berner-Kongreß Vorlagen. 

Die „Einleitung“ schildert in anschaulicher Weise die Ent¬ 
stehung der Expedition, deren Einrichtung und die Art des 
Vorgehens bei den Tierversuchen. Aus derselben ist das große 
persönliche Opfer, das Neisser brachte, sind die großen nur 
mit zielbewußter Energie zu überwindenden Schwierigkeiten,welche 
die Expedition fand, herauszulesen. Zwei Momente seien hier 
erwähnt, die Neisser als wunde Punkte selbst freimütig her- 
vorhebt. Einmal die Schwierigkeit der Beschaffung von geeig¬ 
netem Syphilis material, die erst dann behoben wurde, als durch 
die zahlreichen Impfungen genügendes Material von Affensyphilis 
zur Verfügung stand, dann aber der Vorteil und zugleich Nach¬ 
teil des „Großbetriebes“, die Notwendigkeit 50—80 Impfungen 
an einem Tage vorzunehmeu und die mit der großen Zahl der 
geimpften Tiere zusammenhängende Schwierigkeit, die geimpften 
Tiere häufiger als einmal in der Woche zu untersuchen. 

Landsteiner und ich sind—si parva licet componere 
magnis — bei unseren Impfungen, die sich allerdings nur auf 
rund 500 Affen erstreckten und etwa zwei Jahre beanspruchten, 
so vorgegangen, daß wir nie mehr als zwei Tiere an einem Tage 
impften. 


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UNIVERSSTY OF MICHIGAN 



Beiträge zur Pathologie and Therapie der Syphilis. 


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Jeder Affe wurde chloroformiert, die zu impfende Haut- 
steile rasiert, dann mittelst Anlegen von 20 bis 30 Taschen 
geimpft. 

Das Tier blieb dann stets noch, um das rasche Abstreifen 
des Impfmateriales zu verhindern, etwa V, Stunde am Brett 
gespannt liegen. Die Revision der kranken, d. b. geimpften Tiere 
erfolgte täglich. Ein solcher Vorgang ist natürlich unmöglich, 
wenn an einem Tage 50—80 Impfungen vorzunehmen sind. Da 
muß die einzelne Impfung viel rascher und flüchtiger vorge¬ 
nommen werden, Geduld und Ausdauer des Experimentators 
wird auf eine große Probe gestellt und muß schließlich dessen 
„Präzision“ abnehmen, was sich durch zahlreichere „Versager“ 
bei den in der Tagesserie letztgeimpften Tieren äußerlich do¬ 
kumentieren muß, ein Fehler, den allerdings die große Zahl 
analoger Versuche ausgleicht, der aber doch zur Folge hat, daß 
in derselben Versuchsreihe neben zahlreichen positiven, auch 
zahlreiche negative Resultate Vorkommen, der Schluß aus den¬ 
selben keine Gesetzmäßigkeit, sondern Inkonstanz ergibt, ein 
Ergebnis, auf das Neisser selbst an einigen Stellen seines 
Buches hinweist. 

Die Abschnitte I—X beschäftigen sich vorwiegend mit der 
Pathologie der Affensyphilis, beziehentlich jenen Fol¬ 
gerungen, welche aus dem Haften der verschiedenen Impfma¬ 
terialien an Affen für die Pathologie der Menschensyphilis sich 
ergeben. Sie enthalten meist schon Bekanntes, wenn auch in er¬ 
weitertem Umfang. Interessant sind die Bemerkungen, die 
Neisser an die Verimpf bar keit des Sperma anschließt. 
Obwohl Neisser auf Grund serologischer Untersuchungen der 
Mütter hereditär-luetischer Kinder die Mehrzahl dieser Mütter 
für latent syphilitisch hält, läßt er doch auf Grund der in der 
Literatur angeführten Fälle von Ausnahmen vom Collesschen 
Gesetz die Möglichkeit rein paterner Infektion des 
Foetus zu, weist aber anderseits auf die Eigentümlichkeit 
des symptomenlosen Verlaufes der Lues bei den Müttern here¬ 
ditär-luetischer Kinder hin. Landsteiner und ich haben 
seinerzeit bei Mitteilung unserer positiven Spermaimpfungen 
daran gedacht, „daß das im Sperma enthaltene Virus in Uterus 
und Tuben gelangen und hier eine zunächst nicht nachweisbare 
Erkrankung hervorrufen. Gelangt das Virus in die Bauchhöhle, 
dann wäre auch eine Erkrankung mit eigenartigem Verlaufe 
denkbar, ja vielleicht sogar Immunisierung ohne eigentliche Er¬ 
krankung“. Die serologischen Befunde sprechen, wie gewiß 
Neisser mit Recht betont, mehr für Erkrankung, d. h. für 
Spirocbaetenansiedlung und Proliferation. Es wäre dabei viel¬ 
leicht noch an etwas anderes zu denken. Es wäre denkbar, daß 
das Virus allein, infolge seiner Eigenbewegung, oder mit dem 

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Sperma, den Uterus, die Tuben passiert, in die Bauchhöhle ge¬ 
langt, ohne daß. wegen der Schutzkraft des intakten Epithels 
es sich an einem dieser drei Orte festzusetzen und einen Primär¬ 
affekt mit konsekutiver hämatogener Infektion zu erzeugen 
vermag. Von der Bauchhöhle könnte das Virus in die Ovarien 
gelangen, zu denen es ja, wie zu den Hoden, nach den Ver¬ 
suchen Neissers eine besondere Affinität zu haben scheint 
und in denselben ein latentes, gewissermaßen sapropbytes Da¬ 
sein, wie etwa beim Affen fristen, ohne auch von hier, da es 
zu pathologischen Veränderungen innerhalb der 
Ovarien nicht kommt, zu hämatogener Infektion zu 
führen, es könnten aber diese Proliferationsherde eine gewisse 
Immunität und den positiven Ausfall der Wassermann- 
Beaktion bedingen. Daß die Möglichkeit eines Choc en retour 
auch von unserem heutigen Standpunkt eine hypothetische Er¬ 
klärung finden könnte, wird ebenso von Neisser dargelegt. 

Im Abschnitte V betont Neisser ebenso nachdrück¬ 
lich, wie ich es in meinem Beitrage zur Unna-Festschrift ge¬ 
tan. daß alle Differenzen im Verlaufe der Affensyphilis nicht 
von Qualitätsdifferenzen in der Giftigkeit der Spiro- 
chaeten, sondern vom Boden, den individuellen Eigen¬ 
schaften des Impftieres abhängen. Dagegen kann ichNeissers 
Angabe, von dem inkonstanten Angehen der Impfung 
bei niederen Affen nicht bestätigen. Landsteiner und 
ich hatten bei stetem Einbalten der oben angeführten Tech¬ 
nik fast keine Versager bei niederen Affen (C. Hamadryas, 
M. cynomolgns, sinicus, rhesus) zu verzeichnen gehabt, legen aber 
auf die von uns eingescblagene Technik, besonders die Taschen¬ 
impfungen großen Nachdruck. 

Von den Organimpfungen Neissers sind insbeson¬ 
dere jene interessant, die sich auf Tiere beziehen, deren 
Organe vor dem 40. Tage nach der Infektion verimpft wur¬ 
den. Von 74 Versuchstieren gaben 27 positives, 47 negatives 
Ergebnis. Zieht man von den 47 negativen Fällen jene 25 
Fälle ab, die innerhalb der ersten 10 Tage untersucht wurden, 
so stehen 27 positiven 22 negative Ergebnisse gegenüber, es ist 
also in einer relativ großen Zahl von Fällen Virus in den 
Organen schon nachweisbar nach dem zehnten 
Tag, also vor oder zurZeit, wo der Primäraffekt 
erst in Bildung begriffen ist. Auch die Blutimpfungen 
Neissers ergaben in einigen Fällen positives Resultat, obwohl 
die Blutentnahme und Verimpfung des Blutes geschah, noch 
ehe bei dem zur Impfung verwendeten Tiere der Primäraffekt 
anftrat. Leider sind die Angaben Neissers gerade in diesem 
so wichtigen und interessanten Punkte nicht ganz klar. Neis¬ 
ser hatte in seinen früheren Mitteilungen erwähnt, daß von 


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UNIVERSITY OF MICHIGAN 



Beiträge zur Pathologie mul Therapie der Syphilis. 245 

:'ü:-m ...dj %..<■ riftll r’> 

«friUn jäte». fj$r 1 2'. f!>:d 1ulitöiktn/ii3jmi'm<lo f . 

abs#\'vöv Ansbrueb Sei ' Primifrnäektes, 3 mal schnu itt <ie** 
rw<ntett Jfritt?brtUon8»«*m»de afand, I« «loft *Be)träj50h* sjiyjcKi 
fttr fttaut *,»on 92 BlrtÜmpfnugcu., von ,4eti#a, 13 (tD-echtnnead 
jxwjtivoa Jterttltat hatten, ober soj - jjfti tePvn'H«- <uchl 

und ko-ufüt sstiito Schluss»; 4*8. einer strongtm 
■ Kritik out <j geluögeue iilütioipfungeji mitöv iftt gftnwu iJ3. 
-• io4 halten Es t-,t nun nicht ersichtlich, all tum* früher cr- 
w&feteu 63 fcuf.hnigiKj uud mehr unter dhv 92 Impfungen lallen, 
KV.rffaC’i’« Kritik sich also- auch auf'diese ItöKtehK «der öfr 
ii?s* *ii> lüipjftiBgur/ siner früheren io <lia riieitriigö* nicht mehr 
autgetyname/iep luipfreihe augohörej). Im erstell Italic würde 
sviofr dar Schluß ergeh«», daß doch im Blute, sw dem Au-l'Ueten 
I'i'itnäi'itß'ßktea t>ujr sehr selten Virus nachweisbar ist, was 
«iüeulU'gs Mil der pefiiteven Orgänabißifdung vor Auftreten des 
i’rünarnöolctes in einem gewissen Widerspruch«, stünde. Wie 
defti auch Bei, ßo lassen sich diese Ergebnisse keinesfalls — 
und Me iss er tHf. e» auch nicht — irgend auf die Pathologie 
der jaeuscHiehmt Syphilis übertragen. 

Und nun galanten wir zudem interessantesten und wich¬ 
tigsten Kapitel XI, „Begriff dar konst i tu t i•> k clie n 
B.yjibi1.1e“ > in welchem Neisser jene Schlußfolgerungen er- 
örtert, die eich ans dem Experiment am Tiere für die Patho¬ 
logie der menschliche» Syphilis ergeben. Leider können wir 
ftueb hier au» dem «uoim reichen Material nur Bruchstücke 
te-.i'aushsbuH. die unter andereu geeignet sind die §vhvu«rig- 
*; n*-is»-c? tu heteuditeü, die sich für die De« tu hg und Anwendung 
!!& *<» erxieUeu Besultate znweilen ergehen. Neiascr kommt 
/un«d»«t auf dar Problem der I.» u r c h k ft u c h u fl g zu. 
»prochrp und -erörtert die Frage, wie lange die SpirO'haetei» 
»m O* •:• . Infektiön liegen bleiben. Er betont mit Kneift. 
?* ißvjr stoit die. Art der Läsion aatoromt. da von 
1 4Ii&sdr öhhiiogeßd ganz rerschiedAne Einwitaderungebcdiiigangeu 
könüjRfi, je nachdem die Parasiten io die Spitltcaiirne 
I.drWI>brÄtt»i« des IhtpillarkorpetS, mW sofort 
in tfb BltttfeolslBc eittdritigen. 5?eis«er versuchte nun diese 
Trage' experKr.enteil »• •• Art zu duh er bpi Vife» 

die läiplfttelt.c aneh faraübil de.» J.vr.gev I .\Ir 
e x% i o i e eve «frd tum de» Erfolg dor Exzrtit.o dutcb Eeöir 
okatetinn <W Tjöre erprobte. Unftute dm zweite Impfling, 
dnn.u. war aozUxiehme»; daß diu Exzision der ersteh Impfung 
••MVdgrcich war, ln. 17 FftihiH, hi deuea die E/u-iä»:-» to —W 
Minntew, •3—'6 ^tandöfl, 5—27 Tage nach; der frnpfufrg rdrtf. 
a»!»• für» W •”■ iiafeoteVi «pütert iieinoku.latil’Uftn, äjte EsvUnvo 
ÜrffAg; iü 23 .E»Ohu. Üi dxrtien die Fötzisiu» de- 



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UNIVERSITY OF MICHIGAN 


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246 


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stelle 8—24 Stunden, 3—27 Tage nach der Impfung erfolgte, 
war der Erfolg negativ, es kam zu örtlicher Rezidive oder die 
Reinokulation mißlang, das Tier war also syphilitisch. Auf¬ 
fällig ist die Regellosigkeit des Ergebnisses. 
Positive Erfolge noch nach 16 Tagen, negative bereits 
nach 8 Stunden stehen sich schroff gegenüber, was um so auf¬ 
fälliger ist, als doch bei gleicher Impftechnik die Ein¬ 
wanderungsbedingungen für das Virus ziemlich 
gleich angenommen werden können. Aber ein Ein¬ 
wand ist dieser, auch von Metscbnikoff empfohlenen 
Methode zu machen, daß keine Sicherheit besteht, daß die 
erste Impfung, die exzidiert wurde, auch wirklich gehaf¬ 
tet hatte, daß es also fraglich ist, ob der Erfolg der Ex¬ 
zision tatsächlich — wenigstens in einem Teile der Fälle — 
auf die Exzision und nicht vielleicht auf einen Mißerfolg der 
Impfung und damit auf eine tatsächlich nicht erfolgte Infektion 
zurückzuführen ist. Dafür, daß die erste Infektion 
gehaftet hat und ohne Exzision sich an der Impfstelle ein 
Primäraffekt entwickelt hätte, haben wir keinen binden¬ 
den Beweis. Ich führe diesen Einwand an, um zu beweisen, 
wie groß die Schwierigkeiten sind, die sich dem Experimen¬ 
tator in den Weg stellen und daß es mit der größten 
Mühe oft nicht gelingt, beweiskräftige, völligein¬ 
wandfreie Versuche anzustellen und will nur hinzu¬ 
fügen, daß es Sigmund, nach dessen Angaben, stets gelang, 
den Ausbruch der Syphilis zu verhindern, wenn die infizierte 
Erosion innerhalb 24—36 Stunden energisch verätzt wurde, 
nicht aber, wenn die Verätzung in einem späteren Zeitpunkt 
vorgenommen wurde. 

Für die Praxis plädiert Neisser mit Recht für möglichst 
frühzeitige Exzision und energische Allgemeinbehandlung. 

Was denNachweis des Virus jenseits der Impf¬ 
stelle betrifft, so folgert Neisser aus seinen positiven Blut- 
und Organabimpfungen von Affen, die sich in der ersten In¬ 
kubationsperiode, also vor Auftreten des Initialaffektes befanden, 
daß das Virus schon vor dem Auftreten von irgend 
welchen Veränderungen an der Impfstelle, ge¬ 
schweige denn primärer Indurationserscheinungen, sich im 
Gesamtorganismus nachweisen läßt, insbesondere vom 11. Tag 
nach der Impfung häufiger und reichlicher sich jenseits der 
Impfstelle im Organismus vorfindet. Neisser hebt nun zu¬ 
nächst mit Recht hervor, daß die Versuche am Tiere sich 
nicht auf den Menschen übertragen lassen. Wenn Neisser 
aber meint, daß die Verhältnisse beim Menschen 
weit ungünstiger liegen als beim niederen Affen 
und daß die Verbreitung der Spirochaeten in die Nach- 


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Beiträge *ur Pathologie «ad 'l'herapie der Syplrilift, 


247 


barschaft und td die allgem^mft Zirkulation beim Menschen 
ungemein schneller als beim. ; Alfen erfolgt, so kann ich ihm 
dieap» Wege nicht folgen Wenn auch mns der sich bald 
nt* das' Auftreten des IntfiohiijelUcf •»>»-»lUfteßeiulyn r«?yhndveö 
iMifiiiJtBel) well urig' z»i «efiiießen isi, «läli daa %’vtt,« voi- der I.nt- 
nkkhmg »!<*?. die Wmichbiirtch Brösen gid.ing!. 

m ist Hjnletefdie die Zahl rou gel tingeiten Kx*i*iottef< -*■ inh 
’fr-rvrinc. J<i»T auf den Fall Scherben» &ftk mmrer Kl:nü{, div 
m w Üt e aus letzter .Zeit. - nicht g»ii sp gering. 
I'aftetiten vor dev F.utwjckhiog des IndndrTibdJv-, snob. .•••■•!. 
5?<ä iait»:r*.ncben bat man kaum jeGelegenheit.. »tmi die Füll»; 
t itruek tmd Fritz Lass er sind so «»ißorgevröhnlic.h. «iüd 
ftioitetbeji gegenüber doch große Reserve mu t’kt;v kt, andon 
. *e*t4 : geh* « frische Sklerosen tia.fth.ÄlrBudion. gleiche 
lautenden Üntersachuiigeii und auch nach sahlrgrchaii iftitdr- 
tnii<iht>ngeu Müllers ut» meinor snr»id)Hi.giio»tisclHvir Staftou .fast 
a d .s nah tusloe n eg;T t i v*s W. ft., weiter'? hat Mn U»?r u-tov ns 
(-hHredt&fini'aiung mit C Bruck (M title j; v>nl öher dm nji 
emmrr-r Sinti»«» vetgehmnbmneti l’otfer»ojcho.t*i?‘’'i aji 'bisher'»hehr 
Ahr «ioftlfW Sereti demnächst berichten'} •■ gefuiiden,dhß die W, M 
jt»»xst ani die »>. Wach.» nac.h dev »;,' •• i.t i >•■» tm-hi)? 
wird. Auch die Fälle später iiostkonkewiiöiM'lfev ßbertriigiuig 
»Gr Sröhiiis ton der schv««»goren iVUitv-t kifttt Kind ! VV »I 

Leaser. Busrhke und Fut h«r . K i •» »i. » 
»md Martin), ui denen die Mlitfet sehnu Zeit vor ds-v 

(ietr-ni eine« fViuiämffeki zeigten, ihre .snkttmlaj’ou Krssjwr- 
oiwöeti ftbta' er*t kürz »ach dev Geburt {im Falle- ;•. 

" Wochen noch der Geburt) ;»oft raten, dm sich ttjäp <u t.wi-(um 
der- primären Fites zur Zeit der ImthiwIhtUic 
Wineiien. beweisen rtuVj daß in diesem zw eit, etv lokubo-- 
k* »t os s1 ?. ■> ■ u in schon retchlieher Vittje uti Bilde n-. h •. 

Uit UofftöHnn mil dem Blote »-iitfpjö 1'dienten 
■. Weiche« tdK<h der Impfung «mHifewe A4feu»jpj.tfutig ertieitr.Alh'? 
drangt üur Aöi»ahme, daß beim M«its«heri »j\st ei a » a m 
d i v .•;*•; 8t e W 0 C ti » n &( b d c r S r» i f|!>»> o p die (t..f..•■ •»i■ 
Viru? erfolgt, aisb <1 ic- Vvrii'E 1 tuehe r 
als beim Affet» liegen Weuu lintd» mm- 
pt <]ticn ist. daß «ach bei«» Mbnsffknn schon früher, vicijoichi 
Untd.V vnr Eftf-wickhiug des IeHmlaffekteft. Virue spärlich ix» die 
Bhifmease gelaugt, so ist wehl aitanaehmeu, »laß — wie sueU 
Ne iaeer- dies tut — der Or^aaismbs mit dem spärlichem 
Fdra%ifeoai»teF>al fertig würde, wean nicht eio Nächschic-boa 
»o>* nesioti Parasit*» aus den ? itialäffekte erfölgett wiirtle. 
da amu konnte tielleiebt »laian depken, »laß beim Affen die» 
VerfeiUtiWJ»®« deshalb angiinefigor liegen, die Generalisioning 
rastiher brleilg^ ’vbil Wega« der feir den Affenorgartisimm 




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Original fram 

UNIVERSiTY OF MICHIGAN 



248 


Finger. 


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geringeren Virulenz des Virus, geringeren Empfänglichkeit des 
Organismus, was ja im Endeffekte gleich kommt, der Affen¬ 
organismus nicht so prompt mit Abwehrerscheiuungen reagiert. 

Nei8 8er kommt in dem nächsten Abschnitte auf die: 
„Umstimmung der Gewebe“ zu sprechen. Neben der „Um¬ 
stimmung“ und „Allergie“ führt Neisser den von Sieb er t 
geprägten, sehr zweckmäßigen Begriff der „Anergie“ ein und 
versteht darunter jene „Immunität“, die nicht durch das Über¬ 
stehen der Infektionskrankheit und nach kompletter Heilung 
zurückbleibt, sondern im Gegenteil an die noch vorhandene 
Anwesenheit der Krankheitserreger im Körper gebunden ist. 
Interessant ist, daß Neisser, der ja die tertiären Erschei¬ 
nungen auf eine „Umstimmung“ des Gewebes zurückführt, wie 
dies ja schon lange angenommen wird, doch die Möglichkeit 
des Zustandekommens tertiärer Prozesse ohne 
Intervention von Virus, nur auf beliebige trauma¬ 
tische Reize hin, in dem umgestimmten Gewebe zugibt, 
damit also einen Standpunkt einnimmt, den ich in meiner 
„Toxinhypothese“ in „die Syphilis als Infektionskrankheit vom 
Standpunkt der modernen Bakteriologie“ 1889 einnahm, aber 
angesichts meiner und Landsteiners positiven Gumma¬ 
impfungen an Affen und der zahlreichen, wenn auch spärlichen 
Spirochaetenbefunde im Gumma aufgeben zu sollen glaubte. 
Neisser schließt dies aus Versuchen mit „Kutireaktionen“, 
welche ergaben, daß spirochaetenfreie Spirochaetenstoffe sekun¬ 
däre, tertiäre und maligne Reaktionen erzeugen können. 

Äußerst wichtig und interessant sind Neissers Aus¬ 
führungen im Abschnitte „Immunitätsfragen“, wenn ich 
mich auch denselben nicht ganz anzuschließen vermag. Volle 
Übereinstimmung besteht zwischen Neisser und mir darin, 
daß wir beide eine echte Immunität nach Ausheilung der Syphi¬ 
lis nicht annehmen. Was aber die Immunität zur Zeit noch 
bestehender Erkrankung, zur Zeit, als der Organismus noch 
virulente und aktionsfiüiige Parasiten im Körper beherbergt, 
betrifft, die zweifellos nicht als „Immunität“ im eigentlichen 
Sinne des Wortes anzusehen ist, so nimmt Neisser an, daß 
wohl eine relative aber doch ziemlich hochgradige Immunität 
besteht, er neigt aber zu der Ansicht, dem Syphilitischen doch 
eine ziemlich absolute Immunität gegen Neuinfektionen zu vindi- 
zieren und alle erfolgreichen Inokulationen an Syphilitischen 
in das Gebiet der Kutireaktionen zu verweisen. Damit gerät 
aber Neisser in den Widerspruch, auf den ich schon 1889 
hinwies, daß er dem Syphilitischen eine Immunität gegen 
fremden Virus zuschreibt, obwohl der Organismus für das eigene 
Virus sich noch empfänglich erweist, auf dasselbe mit Krank¬ 
heitserscheinungen reagiert. Wohl sind diese Krankbeits- 


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Original fro-m 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



- . 1 ■ • , 

Beiträge zar Pathojagiie und Tber&jjf]^ 249 

iü:.r*;«Jr' jv* r N*£ »V/rl*1 r. i >.hii 


b . ••■ >..-■ • g •■ ,G >*{.:- « •>■ i. ■ ivfti -■; iUj fä.idjt ?,Ul !'• 

j$$ottf(ijg' vo/i InjtiÄifttt'ökto», ht?-*t«I j t äW o äuelt g^akrtüber 

.«Jd*.M eigfeßon Virus eiöt> ,ubg««cbwäcliU.-“ K»»plßoglkd»k«ft. rtö 
y^fljteicbe zu dor IWkt'um. die aut dtti«gMlj4i YiftiS bei dessen 
*»f*t*r lu^asum nrfnlgte. Mi ruc-irn- aber, daß. clii&se BiffeVehih 
die*. .UiifabigkfOt des Or^aiwiuu*. oder der Üum, «.yiincrlich mir 
V/ ii!iii* ii»daratif3U *U< bilden, doch viv/;,.-: ubeVtüebeii wird. ! '.« 
W/d&.üishi zti vergössen, daß h**i je?iou h-: dis ••mm - 

2 «it afl Mer :.■ . ^ftliQJürivüu WiU’d'\*i dmixui;- nici*r nim»t 
i*i4ir»-«wUj und »dzet-ievte. Udü&talt«ki.fe. kbädoru »ehr btiyfig 
'^ltö>>j|*ai*eiii“, braunrot* scMppe-'uk KueUirai, i.utVator, die 

• : ro»,wb gao/ dem tntspracfctni. vir b' Reirmbd&t.io« 

^/hslititebetin der zweitön. I^kulbatMi des Pi'iaiär- und |b 
kSekujjdaretadriHa erhielten, daß anderseits bei AntrdiiMkuJaiiöü 

• Ahkiaudi* oft .sehr spät im Primär-, ;j|i «eUwt ira re»:e».sli*:.i. 
Sekuiialärstadidtn (pttt«hiüörvnj die AbkiatgclitttTäktcwYliidiiutt 
das Ptjld det imtialaffektee zeigen. Duejidi diu goattue lluobäiib.- 
tuog der $jraUit«l»ch*u bei der Salvaya<tdlieli«ßdiiw|: ist dit'. 
y»ngstbekaante ,,eha»feriforme“ Papel der.'■Öekujidiir&yfitulilifiKheri 
Vf MW mehr beachtet worden, die sehr •'•icl ic)ero^ri ätrpA 
ticbkdA 4 dafbieiöt und durchaus nicht ao aelfen ist, Neüfifib 
*nfcu><t wir an der Klinik einen nicht pjik^nlyaisa« hehutidelieia 
Pftfr«»ten ; . der bei rezidivierender Lus? etwa fein Dutzend 
»lieber <?Wökfeyft«Auer Papeln über Sfannn und Eievreoiitüteu 

darbot - Endlich »st ■1er Chan eiv red ux ein „ßha»kn- 
ftsehd** S v yptulispr«dulst. das dem lamuhdlekU: in 

: ; : 0 S/ß. - v .; ■ ■ ’ 

K ai&a«r kommt au ?eiD«m Standpunkt aslf .• GVööd von 
*fc*T*Y*U <? k#J) uß niederen Affen. Voll denen 
*b c daß $4 fo,*t alle negvdi? verliefen uiut keinerlei ule 



SA gebingBii.e ffeino knien 
war,;- die- ttnV&<ik«lfttr<m m dei rieten. Inkubation. voi* ydhr \ 
O*»'. iirat Auttretea des etflicn Injpfpdfetvtes vorgenotnruen »nid 
i a« poiub diese 

sieb jn »not 4» Fragt- der lummnität nuch dem Adftreri>»i des 
Ilii*iolol?6ljl<»B handelt. Bei Iiup&mg nach Auftreten des lyilVat- 
atfeki4s l»v*.lte aber Meise er immerhin 17 positive Kesuitab, 
Vhti dirsnn glaubt Nomscr nach 7 weitere, mit »H.i* '..rgc- 
»<ö knT‘i'ilngnu, obwohl si.oU an dm f .UntUiig 

nmi BcbwöHong eitt-wickefton, auesolteideü ?.» sollen, so daß 
lU joeulivo ftdinnknUiiionen Zurückbleiben, von denen N e 1 g sr 
• ' : .•:• :• 1 . tu mein in lei Lag»’ im -i, 

Lüifvondntigen -Ui Machen -1 . Man gewhmt so den Pnuh M k #»0 


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UN1VERS1TY OF MICHIGAN 



250 


Finger. 


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N e i 8 8 e r seine eigenen Resultate nicht befriedigen. Es mag 
dies vor allem deshalb geschehen, weil Neisser ein Mi߬ 
verhältnis zwischen der großen Zahl der negativen Reinokula- 
tiouen. die 165 (135 Tiere) beträgt, gegenüber den positiven, 
28 Reinokulationen findet Leider gibt Neisser nur an, in 
der ganzen Versuchsreihe der Reinokulationen 165 Impfungen 
an 135 Tieren vorgenommen zu haben, er gibt nicht an, wie 
viel von diesen Impfungen bei Tieren vor, und wie viel bei 
Tieren nach Auftreten des Primäraffektes vorgenommen wur¬ 
den, es ist aber anzunehmen, daß Neisser auch bei Tieren, 
die vor dem Auftreten des Primäraffektes geimpft wurden, 
zahlreiche negative Erfolge aufzuweisen batte, da in der ganzen 
Serie von 165 Impfungen im ganzen nur 28, 11 vor, 17 nach 
Auftreten des Primäraffektes angingen, und doch ist die Re- 
inokulabilität in der ersten Inkubation über alle Zweifel er¬ 
haben. Der Einwand, den Neisser sich selbst macht, daß bei 
vorher behandelten Tieren 102 positive Reinokulationen 
erzielt wurden, ist nicht ganz stichhältig. Zweifellos haftet 
die Reinokulation an wieder gesund gemachten 
Tieren, sowie die an gesunden leichter Land¬ 
steiner und ich haben für unsere Reinokulationen an 
Menschen betont, daß der Syphilitische zweifellos weniger 
empfänglich ist, daß daher eine sehr exakte Impftechnik 
(Taschenimpfung) und die Verwendung von reichlich gutem 
Material zur Erzielung positiver Resultate unbedingt nötig ist 
und erscheint die Annahme berechtigt, daß vielleicht Mängel 
in der einen oder anderen Richtung wenigstens einen Teil der 
negativen Resultate Neissers bedingten. Wie dem auch sei, 
zweifellos ist, daß ein unanfechtbares positives Resultat mehr 
beweist, als hundert negative. Aber Neissers positive Re¬ 
sultate stimmen mit allem überein, was wir bisher wissen. Sie 
stimmen überein mit den Impfungen von Wallace, Vidal 
und Pellagot, Sperino, Fournier, Poisson, Biden- 
kap, Diday, Ricordi, Bumm. Pontoppidan, Lasch, 
Queyrat an Menschen, mit den klinischen Erfahrungen von 
der Autoinokulabilität des Initialaffektes am Träger in der 
zweiten Inkubation, ja selbst kurz vor oder auch nach dem 
Auftreten des Exanthemes (6au eher und Lacapere, Hut¬ 
chinson), sie stimmen überein mit den Impfungen von 
Landsteiner und mir am Affen und den diesbezüglichen 
Untersuchungen von Landsteiner und mir, sowie Ehe¬ 
mann, am Menschen, die von uns am Berner, von Ehrmann 
am Berner und Budapester Kongreß mitgeteilt wurden. 

Die Untersuchungen von Landsteiner und mir be¬ 
trafen 22 Fälle des Primärstadiums (4.—7. Woche nach der In¬ 
fektion) mit 24 positiven Ergebnissen (89%)- Von 40 Fällen 


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Beiträge suf F#ikaiogie ued Therapie der Sypftflfö 

IMgiltfiiS ■■■ üü ; 

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florider sekundärer Lues hatten wir ‘J7 <&T&%) ;p<wtißye Er- 

«ehh*»*' *ie «iffiA--. .'V.-. • •• | P§ l| W i ; "! •',/ • ’’ 


Alter 4er Lä !£■' 7 , .■ KrWg -j- 

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-qti&y mfr. 

fnbruugoti von As eway upd Caapaua bestätigt wurde. Auch 
«litt niie Ig>jtfutig vöu Buu 1 ey -Schuepp läßt sich wähl in 
dvajsvlhw $ione Huffasso«. leb komme auf die«* Fntgcfi tüCjtb-,.'. 
ti&rpm „iWulhiich dey; r».eS\ddechlBkrunkhetotr‘ ^ß^heot« pi 
HjJW-'h«« Wenn ich nt»« auch den fertig N eissers, daß p's 
bfti Kyphilii' eiith öektc Immunität überhaupt nicht; gibt, vbiiig 
«• muß ich doch Noisserp Annahme von ihr 
rehdivtn» „Anevgu 1 -* dnhiti"interpretieren, daß der Syphilitische 
ti.rn*i {trwijt, wenn rtiteli her Abgehetzte Empfänglichkeit Ihr 
SmoufnktiopeH besitzt ppd daß nach imüeiou Versuchen, sowie 
dtW'.R ’njo 1 > at und Binard sowie EbEtna/nn, eigenes 

ottd i'wiwdbä Virus steta die gleiche«. dem Stadium dpt Be- 
hnrnkubg. fa dem sich der Patient imiVndm;;; ent*prcebemkn 
ij.iei‘uigoo bv.i vorrult. 

iMß o* «ich bei diesen 'Einwirkungen vou jYewdnm Virus 
iif hyiibiUli%cbe Dicht um £ nur iioi nu n ge ft nar.li Am «1 ,.•: 

Hfr (fi K ktiou handelt, leihen. Tiir Uh« tertiäre Stadium we 
SHgk eaib l.üodeteiner und ich um Skbcrhoü hhebWÄQhS 
kymien Wir haben bei eibet Patientin iiut Gun.nYeu, von mvrwm 
dtir'dJi Einwirkung von fremden Virus t'trttAtldegnih'.’mmeijeri 
goiumoxeu Geschwür zwei Uhesas, einen mir dem Sokrefci dvn 
uiidfeinö rlem Bandinftltrut geimpft, iki ^w wur du* 
Ergobii}» nngtitiv; bei dem mit Uundibtilfrat gehupften eftt 
«‘urTideii typische Pcimuraßekte, die sieb weiter tttft Affen übei - 
impfim Bettes»,. Ebenso ist in dicsein Sinne dih 'I ateno)«- zti 
vt-rsi or*on. ‘iftti e»» Putient u«t ehe», ahgeheiltnr guimeiiaer 
?■? t iUi‘u t*od nKgaijver W 1b. Ale bei »Ina durch tunwirkttHg 
von irerndo« Virus ein Göuima entetnDd, wieder ehrt! positive 
W. ft Mti-H'iGr kommt iltttm weiter auf di« Etage zu 

d|iveciu'ii, «h dir h a [<orinfekt ioneo nich t vi r-fiel <:h t 
tV »q m& t i■£■■&h f r o v > 1 a!e o Pr od.u k f e ni »< h t -j 

n©a 7 u-jf-e flirte j>, edridefn der'altec im Eiicpov 




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OrigirtaL’frorri 

UNIVERSfTY OF MICHIGAN 



252 


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bereits befindlichen Spirochaeten seien. Neisser 
nimmt zu dieser Frage keine absolut affirmative Stellung, 
scheint aber doch geneigt, sie hypothetisch zu bejahen oder 
mindestens nicht abzulehnen. Nun meine ich wohl, daß diese 
Annahme zweifellos abgelehnt werden müsse. Wenn wir über¬ 
legen, unter welchen Bedingungen ein Trauma syphilitische Er¬ 
scheinungen provozieren könne, so müssen wir an zwei Mög¬ 
lichkeiten denken. Zunächst daran, daß die traumatische Ent¬ 
zündung Spirochaeten, die in der Blutbahn zirkulieren, gewisser- 
massen „anlockt“, wohl in der Weise, daß durch Hyperämie 
und Stase reichlicher Spirochaeten an die betreffende Stelle 
gelangen und reichlicher und leichter aus dem Lumen der 
Blutgefäße in das perivaskuläre Bindegewebe auswandern, daß 
vielleicht auch durch die traumatische Entzündung die Abwehr¬ 
erscheinungen der Gewebe in loco herabgesetzt werden, oder 
aber daran, daß das Trauma zufällig eine Hautstelle trifft, an 
der sich von früher her Spirochaeten im Zustande der Latenz 
befindeu, und daß durch die traumatische Entzündung für die 
Spirochaeten örtlich günstige Lebensbedingungen geschaffen 
werden, so daß ein Proliferieren und die Entfaltung patho¬ 
gener Wirkungen derselben ermöglicht wird, etwa auch 
wieder dadurch, daß die traumatische Entzündung die örtlichen 
Abwebrerscheinungen herabsetzt. Prüfen wir weiter, in welchen 
Phasen des Syphilisprozesses die Vorbedingungen für diese 
Vorgänge am günstigsten sind, so werden wir zum Schlüsse 
kommen, daß der erste Vorgang, die „Anlockung aus dem Blut“ 
zu jener Zeit am leichtesten vor sich gehen wird, zu der Virus 
reichlich im Blute zirkuliert, d. i. also in der zweiten Inkuba¬ 
tion des primären Stadiums (6—8 Woche p. Infekt.) und im 
frischen sekundären Stadium. Der zweite Vorgang, daß das 
Trauma zufällig auf eine Örtlichkeit einwirkt, welche latente 
Spirochaetenherde beherbergt, hat zu jener Zeit die größte 
Wahrscheinlichkeit des Eintretens, zu der entweder reichlich 
latente Spirochaetenherde in der Haut sich vorfinden, oder 
wenn das Trauma Örtlichkeiten trifft, die erfahrungsgemäß 
häufig und lange latente Spirochaetenherde bergen. Das erste 
ist der Fall zur Zeit des ersten Exanthems und in der Latenz 
zwischen der ersten Eruption und der ersten Hautrezidive. 
Belehrt uns doch die Reichlichkeit und gleichmäßige Dissemi¬ 
nation der ersten rezidivierenden orbikulären und gyrierten Re¬ 
zidivroseola darüber, wie reichlich latente Herde von dem 
ersten Exanthem in der Haut Zurückbleiben können. Das zweite 
ist der Fall, wenn das Trauma Örtlichkeiten trifft, die, wie 
Mund- und Rachenschleimhaut, Genital-, Perigenital-, Parianal¬ 
gegend, erfahrungsgemäß lange Zeit reichlich latente Spirocha¬ 
etenherde beherbergen. Nach dem Gesagten läge also für das 


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Beitrags zur Pathologie und 253 

Vni: ^ ÜH# -Kl!•*•>• iföiim*» }•!■;.• ziofimi rms : rv imni'iii;:«'!. 

W.u-heo ; 

uRii »V—-t fegte' Jivicl) der IniVdction, eio ’■ spatere* ÄiiftiTstdü 
U fa# hist' «Vehr «n Werk de» Zufalles,, wemr fjas Trauma zu- 
{äjiig»ttf-wuro -Skr Öftui» dieser Zeit Wohl/hur mehr sp&r- 
likbv**) Spirwlmeti&h. iß der flata; s.wfift? aber 

Wide diefter %it könnt«« Tbutßi» : .suf M/uid- ,üud IU»eiien- 
fiCüHffi um! Anii:{ge.g«!?ui .«•) Vliesen mich, ärtliiilie 
!ii*iui«vsn : I.en. Berafi>u)iü%e& Trfttfm» • , . 1 . l ■■ 

hehlns jofiiMifigcit wirke«, so kann htri • in.-.o 5,1 hn.n.d fiäet 
-•' - erst upliofi einer 1 u Psbrinsm 

I-nt 1 «*s« *t pbuiUu* zur Zeit .ler Eruption des » v rsU« ICx^ntheiö.ö 
dntsh .»ÄttlocJmpja:*, alle späteren Rozidivftji der BsoyiMs : primae 
. , > ■ durch „tt^vokätinri latenter •"•rthc;-i . Sgj'fofmiir-Jeti,- 

\n pte" «.u'-.U imu Dasfieilr« plt von der provozieremloii Wir- 
sbH des liaadieos auf Papel« der Mund* and fiacbeoselileluj- 
Was uuu das Auftreten ton „Syphilis «ml iioo.nng“ uiit 
ÖiRdg' dtif da.« oben erwähnte zeitliche Öptiöjuu? - .?wi$ebeu 
6 VI oftoi« mui fi—7 Monateii «ach der Infekt io« hetriftl, killen 
seWöhl aieiiK' klimäoheö Beobachtungen, unf die si<-h Slteus-eui 
bezieht. -bi* die Mehrzahl der e:.pininentelleii T'rjtt*rsu«-liuir_'ir’ii 
T^TtKrj W H k» s mit positivem Erfolge in dw^emZaitraym. und 
ke*e.d,ost T;. r zweite InkdbiUTdds.pC'Htwic äijs dm 

Zeit, üta scharf ausgeprägte Resultate' zu •nrbaittni. 
belehrt t-iu 1.1 ick auf die oben gogetmi!.- «nml! .. 
/•JsaumKnsi.dloriÄ der Rosnltate der d)es,WHgiiciii*u i'iuei- 
auchtingen roß LendsteineY und mir'.Sb# dir Snpei- 
iufektion, daII «Ir ««.ich in <3et Zeit <>-— 1 2 MöiliU«, 1— 2 Jahr-- 
iiHch der Infektion rolativ viel pgsitsvo Ergebnisse batten» 
Weiters tväi’e es doch eilt ganz eig«dh in Lieber Zufall. .lab wir 
itt 64 positiven Knllen, «Jko bei fitst 12g; positiven Inokulationen 
tftnietitett Walwiwie* Stets au denseföe« Stellen devreclfcn < H?ßr* 
aiiiit!» •fegebwäStg auf erneu Weil tob Virus!«,rd geStrissen wären, 
wahrtfnd ebeiisovicl fntt äviruJeßten) Material naegefühtte Kon- 
troReti «U den analogem St eile n des; Hufen Ober«nt:?za. il'etir») 
ja «u<;h vu«> gewisse # im<,i.eretide“ Wirkung zukoiumt, nur 

d-.d.aii.: i-egnh.ulbig fiegotiV gt-blietveii »äre«, 'da ek stet» SS# 
fäitig auf keinen latenten VirtfsföKd' karnon. 

Wenn wir das _Ck sagte und die i»os*iti«eir Kein.oknjflitkn;«.'«'' 
Hci>^«re, dessoq ÄnJleruug jji. 145) „Bei der Rjrpiillie «ehe.rd 
es $4öb ntu eine »eiche relative Auergtd {iw gr- 

h;/- t * t;. wenn auch m ziemlich liocugrmiignr ■tiusi.ddHVjÄ z,u 
•1 fiiVdritö h Oerückstobtigeij, ist es ujiverstartälioli vvifiso :5i *:'K*rf' . 
(£». vifd; die folge «»len Scidülisät'/e Mäiir 1 a<;e ididgiHtkerr tr»d 
.-useiboa identitiziomi kann: ä. Bim.nlfnjat.mi! ist 
r.ofif Töfdtr möglich* wenn der Schanker sieh ab mstvmkuJu . '■ 


D.igrüzfs bj 


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254 


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beginnt. 3. Bei voller Entwicklung des Schankers ist die r Im- 
munität“ vollendet. 4. Diese Immunität besteht während der 
sekundären Syphilis in demselben Grade wie bei der primären. 

Ich meine, daß an der Stelle dieser Konklusionen zu 
setzen wäre: Der Syphilitische besitzt zu keiner 
Zeit seiner Erkrankung, zum mindesten nicht zur 
Zeit florider Symptome (über das Verhalten in den 
Latenzperioden sind wir auch experimentell noch nicht genü¬ 
gend orientiert) eine absolute, sondern stets nur eine 
relative „Anergie“, die allerdings in ihrer Inten¬ 
sität Schwankungen unterliegt. Exakte Impfungen 
reichlichen, guten, d. h. spirochaetenreichen Ma¬ 
ter ials führen häufig zu Haftung und entspricht 
die so gesetzte Veränderung klinisch jenen 
Formen, die auch das eigene Virus, dem Stadium 
der Erkrankung en tsprechend, zu setzen vermag. 
Ne iss er kommt nun auf die Frage zu sprechen, ob es eine 
echte Immunität bei Syphilis gibt, d. h. ob zweifellos aus¬ 
geheilte Luetiker auch noch gegen Syphilis immun sind. Ich 
meine mit Neisser, daß dies nicht der Fall ist Denn einmal 
hat ja schon der floride Syphilitiker keine absolute Immunität, 
wie oben auseinandergesetzt wurde, dann aber schützt auch 
floride tertiäre Syphilis, wie die Fälle Ducrey und die immer 
zahlreicher werdenden Fälle von Reinfektion hereditär-syphi¬ 
litischer Individuen (Stern, Rostaine, Gaucher, Jullien, 
Thuvieü) beweisen, nicht vor neuer typisch ablaufender Rein¬ 
fektion. Ich meine aber doch, daß wir zu der Annahme gedrängt 
werden, daß diese Anergie nicht etwa 60 lange unvermindert anhält, 
als noch ein Spirochaetenherd im Körper vorhanden ist, um 
mit dessen Erlöschen brüsk aufzuhören, Bondern daß sie all¬ 
mählich abklingt, einmal abgeklungen ist, obwohl noch ein 
Gumma, ein Spirochaetenherd sich vorfindet, meist aber doch 
allmählich abklingend de n letzten Spirochaetenherd 
zeitlich vielleicht zuweilen nicht unbedeutend 
überdauert, dann also auch bei einem Geheilten 
sich noch vorfindet. Nur durch diese Annahme sind jene 
gewissermaßen abortiven Reinfektionen zu erklären, die in 
Primäraffekt allein, oder Primäraffekt und Skleradenitis ohne 
Exanthem bestehen, deren Existenz ja Neisser stets zuge¬ 
geben hat und auch in den „Beiträgen“ (p. 180) zugibt. 
N e i s 8 e r nimmt auch selbst (p. 172) ein allmähliches Abklingen 
der Anergie an. Ist dies aber der Fall, dann bedarf die An¬ 
sicht Neissers, daß die relative Seltenheit der Reinfektionen 
dadurch bedingt wird, „daß die Zahl der ungeheilt bleibenden 
Syphilitiker beiweitem größer ist, als wir bisher angenommen 
haben“, doch eine Korrektur in dem Sinne, daß auch ge- 


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UNIVERSETY OF MICHIGAN 




um:. Syphilis^ <4.>»i,i«-*r»» a tiefe Ihmta-rlmo, ISfeytf *.<*•• >!>•• 
bdlhitaii AitetW'sdou' wesenilich seltener 

scfeuii b&i andereiv betaui 

?s>i 8«T r kouuat weiter auf die Frage »i«& Oe^ee-satres: 
V oh Il e» n ti Oi i*i unitsi t und Orggfcniäiia.u q Ci.Ät' 
t>.i^ fenigqet d.öSrtQ, Im Smue ftfitä'0-i). s?;t ? o\ Ji:*v 
Ui'»-»s % er gowili recht Aber qib« der nachtigeten Fi'<:»uiue>e 
«ciitfiit?« 4er'$e is s e r aeböu &xpenniöttt^;du*^•uiißr' 

feH? die Mb ia »4r qi\y|fcwüi'digvtpv^«i«.i! qteW liii.viäis/.. 

;»{. ■ • .itüiq, daß lötti: in» Orqu n .am «i« •! v »' • \i c 

8* «qi !' iiinglicbe» .‘TV?’«“« ' frch hiiW dies scliyy 

Itiißr 'tb ÖtäÖK'I* Mm irotjgHVijttU «u.i l&bdektUK>“ in 

döV t* u h a * Ft^tschrift ausgetühvt öh'4 heh.%iidiw atnsCiiliriiclier 



ay; — • vrr. ^r.- >- 

äftfl' TV»er«|«*. der Modi«,; Klinik,, thi l. 46) 

mM ßieVsiclit' auf KmpriViigr..:h,ki‘it f&geuiib-ör 



a )40 i ■■■pi„,. t . 

wiril. ötefe. »feer lebonsföbüg und «rbleut «tfenH, z. f|. Mit«» 
|rV<s.«heninfirk^ ^k*4en, Ovarien; i) io denen dUR Vdöis^igheqdb 
■ g,efe£, s.,» kftijnj. Zentialörgau, Maske! etc, Wirbren»! b.nm tm- 
4*>Wn- Affeu dieses V er h alten ab er* i e jfü f i « b t y p i # *? t 
iwi. dieselben Organe meist stete io dieselbe ttra.ope:;geb5reo, 
i$ t 1« e i ni Mens c- h 0 n 4 a s V e r h a I f *.■ ft d v f. >• i q ■•. ■ • i if q m 
O r^n« ganz u typisch, cs gehören (. 'vn- 




JWtgUcKer .Haut uml iiJiqropiftitglleliev ' innerer' < hfitvum .Vbei -«s 
ecfcn»okäti tu fiiesein Falle iiin innerön Ö^gsuo* 'rdev ,si>* v'r- 
kraMiwHi nicht, nicht deshalb, weil »iie .flaut oiqht erk^aaltl* 
oder erki'Äftkte, »faulem die Syi,hi:c-. v, : i.., ,i. =.■ 

Fstlle i»k ktUabe, in dem amlemr ela ?ts?eml<' dvebulb. weil 
:if < -,vn> «j»,i*ciöt i> tira.nl; en a jjfiori cinuiai ilmse, Wi deur tae- 
bj uv andere feniöbinUtioii eHipf'ä&gHidter v •uivminltnfM 
. Orgaue Jtu Sjinve der aMgeführ.ten .drei .Gruqneu voriipgt. 



Origin-al.fre-rn 

ÜNIVERSHYOF- MICHIGAN 



256 


Finger. 


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Eine Bestätigung meiner oben gegebenen Ansichten über 
die Superinfektion und deren klinische Erscheinungen ist darin 
zu finden, daß Neisser selbst (p. 191) einen „Unterschied 
zwischen fremden und eigenen Virus betreffs der Autoinoku- 
labilität“ nicht feststellen konnte. Neisser fügt dieser Fest¬ 
stellung hinzu: „Wenn wir also keinen Anhaltspunkt dafür 
haben, daß bei Superinokulationsversuchen fremde Spirochaeten 
sich anders verhalten, wie eigene, so ist damit eigentlich allen 
den Spekulationen, wie diese supponierte Differenz zwischen 
fremden und eigenen Spirochaeten zu erklären sei, die Be¬ 
rechtigung entzogen.“ Ich stimme diesem Satze vollkommen 
bei, da es ja meiner Überzeugung auf Qrund unserer Impfungen 
entspricht, daß fremdes und eigenes Virus stets die¬ 
selben Veränderungen beim Syphilitischen her¬ 
vor ru f t. Nicht so aber Neisser. Neisser bringt zunächst 
eine Tabelle von 14 Tieren, die Monate nach der Impfung und 
Feststellung des Primäraffektes mit Material aus der eigenen 
exstirpierten Milz und Hoden stets mit negativem Erfolg ge¬ 
impft wurden, während Kontrollimpfungen gesunder Tiere mit 
demselben Material stets positives Resultat gab. Der Schluß 
aus diesen Experimenten ist der, daß Affen für Autoin¬ 
okulationen mit eigenem Virus sich stets refrak¬ 
tär verhalten. Nachdem nun aber Neisser über 17 positive 
Reinokulationen von syphilitischen Affen mit fremdem Virus ver¬ 
fügt, würde gerade in diesen Momenten der Beweis liegen, 
daß der syphilitische Affe sich fremdem Virus 
gegenüber anders verhält als dem eigenen und man 
müßte zu dem Schlüsse kommen, daß die Verhältnisse beim 
Affen denen beim Menschen gerade entgegengesetzt sind. Der 
Affe würde, wenn einmal der Primäraffekt abgelaufen ist, auf 
das eigene Virus, gleichgültig ob dasselbe mit dem Blut in die 
Organe verschleppt, oder durch Autoinokulation eiugeimpft 
wurde, nicht mit krankhaften Erscheinungen reagieren, während 
er auf Reinokulationen fremden Materials mit krankhaften Er¬ 
scheinungen antwortet. Der Mensch aber reagiert auf das eigene 
Virus erfahrungsgemäß mit zahlreichen Rezidiven, während er 
nach der Ansicht Neissers auf fremdes Virus weitgehend 
„anergisch“ sein soll. 


Gck igle 


Original fro-m 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 




S1HBP 


Beitrage sur Pathologie and Therapie .der .Syphilis, 2ä7 

Nachdem die Syphilis der niederen Meu gntsz wesentlich 
in ihrem Verlaufe von der Meuschensyphiliö differiert, beim 

ÄßWvv an denen N e ijb B e r die Beiuokulaßnuen vm- 
is# «jgene Virus mir den PrinturaßbM, hocbaieii* eme 
>8 regionäre Rezidive, abgi keinef fiHMen.^eneu 
Njrphfilde,: kfeüae. to» diesen, ausgehende» Rezidive» erzeugt. #»<} 
am t«suag dieser Frage Experimente am Alfen schwer heran- 
Zwüifeb&it, aber gerade N e i s s e r. der für die UWtjW»dd’iÜhe 
Syphilis doch üineu uieht unwesentlichen f/ptfli&ijjiöjl )» der 
Withung des eigeneu und fremden Virns ätlhihmit, hSt'allen 
sieh (tut disHeii .«Spekulationen“ r.u befasse«, (lie fet 
aUot&ngs • miv der Motivierung ablelme, U&ÖAfc für Mich, weder - 
:«r d,ei» AJfeii »»ch für «ten Morisehep einen Vditorsciii* >! i« ü,*‘ 
Wbfoiüg de« fremden und eigenen Virus. a»l den syphilitifii heo 
Organismus gebe. War es doch für I< a 11 d st e i n e r y u d 
mi ch der GrJyid. weshalb wir an unsere Untersuchungen über 
die Eiatrirkuug vou fremdet» Virus auf syphilitische Menschen 
gingen, weil wir, ehe wir uns in Spekulationen aber die Gründe 
Rif die Wffernuz in der Wirkung des eigenen und fremden 
Virus »» Syphilitische» einUeßm, wir uns durch eigene Cntor- 
stkhnngon von der Richtigkeit dieser Vor;iuesetz.migen über* 
zeugen wollten, mußte» wir doch ?» unsuret gidßfe» Üiier- 
roaoimng hei unnerei» Ußters.uehungen an syphilitischen Mensrihec; 
»eben, daß diese Voraussetzung tatsäcblieh iddi. 

Haß N e i ft ä e r «tue Vererbung der »IB » n n i fe»f i 
»ib* *r Hoch der relativen ^Anecgie,“ leugnet, ist wob].'Jr.lgrrichtig 
und wird in eingehender Weisemotiviert. 

(üter«'s8flt»f sind die m XII. Abschnitt geschilderten, in 
•große/ Zahl ttüd .vielfältiger Variation ywgeüomöietiefi . im- 
»tMiM»i.e1 11 agsv8T'*uebe“, die leider alle ein iiogutm*a 
Erahnte.hatte ».• - ■ ■ ■ 

Im AhsohniHXm behandelt N ö i ssef die Thei a ptr 
jÄWföh«a'"AMiieiitßü N e i so zur Fnlge der queck • 

»ilhwE/V&tßü Spirpehuefensi.äöirae, der Herxhuintivr-Ueaktiön,, 

• A.r-n.bt N e i a h k v s, daß Quecksilber and Acssr» duckte 
!p;<OCfmotenPHexidc Mittel seien, werde ich midi in ru'-incm 
Rtnirog zur I> eeöef - Featscbrift iß diesem Archiv'. demnächst 
äußer t i, kann h« 1 dieselbe» bior nicht, diigehevt. Fhmisb 

a.*v.. l Dsihafr* " '''TT 1 *' Äi* ®i!fc ; r 


Go gle 


UNI 


Original from 
RSITY OF MICHIGAN 






258 


Finger. 


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genüge es darauf hinzuweisen, daß die „Beiträge zur Pathologie 
UDd Therapie der Syphilis“, außer der umfangreichen Arbeit 
Neissers, die wir eben zum Teil ausführlicher besprachen, 
noch sehr wertvolle Beiträge von G. Bruck (Serodiagnostik), 
Sichert, Halberstädter, Prowazek u. a. enthält. 

Neissers umfangreiches Werk ist aber nicht nur ein 
wissenschaftliches Werk, es ist ja zweifellos ein offizieller Re¬ 
chenschaftsbericht gegenüber den Behörden, die Neissers 
Expedition so weitgehend unterstützten, gegenüber der großen, 
besonders ärztlichen Öffentlichkeit, die gespannt auf die Re¬ 
sultate der Expedition wartete. Auch in dieser Beziehung bat 
Neisser nicht enttäuscht, der Bericht zeigt, daß Neisser 
mit Zeit und Geld gut hauszuhalten verstand; die Expedition 
bat reichlich die Opfer gelohnt, die sie beanspruchte. 


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Original fro-m 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



Verhandlung» tler herijnnr d«3rmaiii{.r»i; 1 iscUeu 

' : /.4^1&c3ia& ■- ' 

2 >'4’*■■‘‘v/ ;^v; ..!•* ^:t%$:? £> ’ ( 

ii(4f ejn;l*er H'll. 

■ 

t « »f'Crt aJut' • if . A ih rt V iriiv^ ^ f.i k If L t. .. /. * 


*V oreh-xeudsr: 1;e»»or. 


Scwiftfukrefr; -P-iä&it*., 


}. VVftik'nUerg stellt ein junges MäiJ- h*n von r, T^uc;: 
mit einer Hftutäftektion der Hände von <!»« in einer 
Meta]ifadeuUin$ietify.UYLi!- beschäftigt v-t, »• der mit \V o! Cmm 
gearbeitet würde, obue daß es selbst damit besßljäftigt wnr. 
Bisher war nur bekannt, daß die Wolfram säure «ixie mzruiio 
Wirkung ausübi. Möglicherweise sondert dieses Metid! bei der 
Verarbeitung feinet.« Stäubchen ab, die an der Luft .•»•v.i.lsrr!; 
uud mijf dieeo Weise Wolfrntmäure erzeugen. Beide Hände 
3t»'i aftizfeti die Finger rotliob blati, die Haut stark geapaonf 
«tvd seb**p|u?iid und ubernii derbe Knötchen zuai Teil isoliert, 
.. ffeii •in Gruppen vorbaudeu. 14 Tag« war die ß&fctbüt i 

j_ ein .1 •!• _ 1 - /•*.: - _ i a ei i i 



r bat uolftDg*t (sui junge« Mädchen wb>qhvM 

VsrlitMlfurrUigöTj ao der Haut d*r Finger iaigt^pd ^w«r inÄ?)gfr 
in e'inelr Fabrik, in der ]^«?^horiu«i t^rUeitet 
■iT'wfe tte'WuTfram fcach ein *Urk radioaktives ifct. **»' wäre- 4? 

dtttktiir. »laß di& eben v^rgGstelk^ Perirtatoae tswäf dieue jEigftäfccMti ä&sk 
*ärodk£ufüUr*b i*t, .'TetteofalU rufen die netien Industrie«, 
imt**-«- -hm* ; i^**^du*.!ie Schädigungen bervor, deter* Kznxtaiff-- fbr d*e 
Am v&n; ^rafisiu Wert Hii 

St i ndl&nd e r zeigt einen I3reifj»rbemlnj';ik ism dem Fall, den *r- 

i» Yor£*atellt b&i nach KbU\vffk*his mw 

/ijutiiebt liegt bei diesen Schädiguuy ( «vn eiue idtemfech* u;d 
W^*-' .'y-Äit^ÄkUve Einwirkung Ton Zugleich dvmuitetvieH er .ruikros^ü-, 
«ökj* rm|*ar«*ie von eeinem Fall, der uebeix äxa&?'Akmtbty* eio* 7*e!b 
d^nerfitfion in tieferen Stiebten erktremea WÖfc 

' IVnfcui-f erwähnt, dal3 m deti leider nicht tehr tieiVu• SVbait.iÄn 
d** Sgnfö*} «**rk verdickt ist oml daneben eine jqn^rkwQvdfg* 

u%Vi>$ uter Betezellen besteht, wie 8te (sehr *<.v:h mi Vinrhef 

-r/drfVfci warzigen Gebilden ec*hon gesehen wt.rcJtsvi Und, 

■ 






Dig 


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Ürigiral from 

UNIVERS1TY OF MICHIGAN 





260 


Verhandlungen 


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II. PinkliS stellt einen Fall von Pseudoxanthoma 
elasticum vor und berult sich auf seine im vorigen Jahre 
hei Vorstellung eines ähnlichen Falles gemachten Ausführungen. 
Bei dieser Patientin bestehen nur einige Knötchen zu beiden 
Seiten des Halses. Eigentümlicherweise war es nicht möglich, 
eine gute photographische Aufnahme dieses Falles herzustellen. 

III. Fritz M. Meyer. Untersuchungen über die 
Epiphaninreaktion bei Syphilis. 

Vortragender bespricht zunächst das Wesen der Reaktion, 
als deren Grundlage die von Traube studierten Gesetze der 
Oberflächenspannung anzusehen sind und das darauf beruht, 
daß Antigen und Antikörper (1. System) zusammengebracht 
ein 2. System, bestehend aus Baryumsulfat und Schwefelsäure 
in statu nascendi beeinflußt. An der Hand der Technik, die 
Vortragender ausführlich bespricht, zeigt er, daß im Versuch 
die quantitativen Verhältnisse durchweg die gleichen sind, nur 
qualitativ ist insofern ein Unterschied, als die Verbindung von 
Antigen und Antikörper einmal vor Zusatz, das andere Mal 
nach Zusatz des zweiten Systems erfolgte. Hierdurch treten 
durch Phenolphtäleiin deutlich gemachte Farbendifferenzen ein, 
die für die Beurteilung des Resultates entscheidend sind. 

Während die bisherigen Arbeiten, die vorwiegend von 
Weichardt und seiner Schule verfaßt sind, sich fast aus¬ 
schließlich mit Tuberkulose und Diphtherie beschäftigen, hat 
Vortragender die Verhältnisse bei Syphilis bei einem großen 
Material der Universitätspoliklinik für Hautkrankheiten geprüft. 
Vortragender berichtet über die gewonnenen Resultate, indem 
er ausdrücklich betont, daß seine Untersuchungen noch nicht 
zu einem definitiven Abschluß gelangt sind. Es fielen nach 
der Epiphaninreaktion mehr Seren positiv aus, als nach der 
Wassermann sehen Reaktion, allerdings waren unter diesen 
vereinzelte, bei denen die Syphilis mit großer Wahrscheinlich¬ 
keit auszuschließen war. Es wurden von jedem Serum mehrere 
Reaktionen in verschiedenen Verdünnungen angestellt, der Titer 
bestimmt, die Resultate wurden danach kurvenmäßig verzeichnet 

Zur Kontrolle wurden auch Seren von Patienten, die an 
akuten Infektionskrankheiten oder an Ca litten, untersucht; 
hierbei fiel ebenfalls die Reaktion positiv aus; die Kurven 
aber lassen wegen ihrer abweichenden Form keine Verwechs¬ 
lung mit den bei syphilisischen Seren gewonnenen Kurven zu. 

Vortragender hofft, daß bei längerem Studium sich die 
Fehler, die einstweilen der Methode noch auhaften, ausschalten 
lassen, bemerkt aber ausdrücklich, daß sie in jedem Falle ein 
außerordentlich exaktes Arbeiten erheischt, weil in sehr hohen 
Verdünnungen der Versuch angestellt werden muß, um nicht¬ 
spezifische, durch Kolloide bzw. Salze bedingte Ausschläge zu 


Gck igle 


Original fro-m 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



der {fatfföer AsmaiokfgiÄdj^n/ Oc8eUsßk»fV; 26 1 

yermeiden, und schon ein Tropfen zu viel öder zu wenig die 
Reaktmo. ins Gegenteil Umschlagen lasset! kann. 

IV DiÄku^ioo über den Vortrag von Heller* Kann 
sich der Ar*t mit der von den J uristen gefordert 

t.e.ri .fc Üppilk'ji^t _ dff> ü h u t u ag * Jfy t Ü<o & i ain —‘ 

n hei He.i rat>;k (iif d 

'* • ' 

’ •• 'LÄ^CT/€l!.’^Vii.t^:i M''k mit dofl.' >*<* 

; ^iiistVtraejidik^ taaß, ,äa:*%^ü^ 

■‘ vcrliägeri, i<atfV Krankheit^c ; und' *e&}k Füiif&Tv j&frt&iahi 

w^rwu W« ttiv Gkmovrhpfl fthb«?rifiV;-4V M i$% £pwiÖ : i>f{-. • 
^WJiPViien, «h yiu* r^iandi^ ..Öajlüo^ ^ö^eVr^kt. 
r 4 .;- fifou itfcfrätta, vrt$Ü 5 ’&Ue de&*fo tröu ; 

i **&*«*#&* -Al oUiVwubuHkv du? bin iiagafiyfc* Kmulfet ^k’fawn. itti* noch 
^radiv^k^ Öufcforl*fc tr&ht f^Mk\fe>ikkeit <vc>thünM&*miü kömit'ü. Mi%r 
i v!*6$*rn nui* Aaäü4töa<m«jttd UöuOiKisr*, «fenn *1 ie, nr.vprnn^IÜ2bfc 
Oü3^r>UuJfc imd deren Ablauf eine große Reih« wm Jahren ^rueVlif.^ 
tn fcaeo map mit Bestimmtheit nageu, daß eine l&jfekttoti töeto tköglb&h 
hi in Ai&btb F*Ue iet eine aldive 0ffenharun^sn6irjit $g}i&r n$hi ;S8£V. 
kß&äjSfy dageg&u anbedingt eine passive in deru wenn dev Bef 

fefi’fc *»»»« Schwiegervater dea Nup{urienten. danach gefragt Wird, E?öät* 
k<#(* Bedenken bestehen dagegen io den Fälle«, \yo poch yiVi -ar(^y*^T -. 
tV***d oder die Reet* einer doppelseitigen Ej^ididjtnitie. vö«4*apäi.gu ; ft-täit. 
d v k* F&i.fo v »« denen wesentliche Eigenschafteir £6r)*tfttd£& sind, die rfön 
for Ehe störe« können. 

. iSid^ierigev ist die Frage bei der Byjphilii»* da sowohl die Otiefr 4 
tFHgbarfcH teilte Frau und aut die Kinder and auderdrsei'u die Schädi^hg^. 

<i»o hirtr&tfcride Individuum selbst erleiden «/Miig, iä Ret^cid komtum 
ßfe Ffclte,, io douen uoch eine. Infektionsgefahr' taugbeb ht ; . rndiuco fdev 
«^irdryiden. ln diesem Falte besteht eine p*wmd,Mvh> 'feUgOöi»/^»Aft,; die 
lüSenban wa^d^n muß und die &bo kann nur danv ^toge^atig^w qferdeo, 
*j'ae KmvwMÄndüiserklärdiig von. der Breaf iforeu EU erd 

vr^ßffcgls W’Sä ftUerdioge muht gtfnr selten vorfeoni?&v Re» der i;w«.U*in- 
P'^gfe; t»i die Kn^sot)4*idünpf aebwreriger, da nYib&di^gt. eb» Maßii. dw By- 

Ö i\)$ hat-. Ton vc<rnber«dtJ. die Auwarr^cia» bat, f-twas uricvc^r /n 

«*o* a> eit? Vemch, der an dieser Krankheit uidjaCb.^eUtttiTi Ak 

die setoöiddcf* t'hanTen sind doch im Ycrhaltm^ sehr gering, vo daß; 
iWrifcr* die K.m^k’hett lange genug — acht bi> zehn dabre— zurhckUiHjt 
und irgendwie wdeüWichen ^ymptoou> bkbyr dod, 

O^nbaruögfpfticht für den Heirat^lfÄadidaten iue.hi» Vorhand^rj hE 
Ib(s Ahhrön^rocr des Kwo Keller eiud >^hl>g. die auf »iä^ 

d^uiHc'bfito beweisen, welche sohwereo Folgen tjotyc ifjo^tSödEn eiö^. dfcr'.*./ 
OÖVhbarangäpUioht iu itenam. Falle habaii wftedöv Nicki'..nur wurde 
uöW Üi^^> TAwstaodbn eine große Anzahl r*:*n Maauur^ v^o dei Khc 
jn^trtfkatekoM« sondern auch die Folgen einer £>Wk dat OtfB^bav'i^g b6* 

e vofiu IttüiriwfK.uoti 'Vördeii beA<e\^iichev tfumr s^ni Qu* ÄrVto aoilitsü 
i -.titdegeiiheir ^yr-säbmen, Ütefcyf : ).ria'fiuyrfrU<$t, däU dm Rechtsprecbiiiig 
fa iltitwß Äftftu? g^haiidhebt wKrd i*nd #fit htcht oihe übertriebene ®8eu^ 
t)^>^infe>pdicht au übl^ti Folgerv/fuhf^' 

V vrsT*»C‘hfeb glaubb daö' we*Q\\*:d*t Dur^hichßitt 

rJcf 'berbiiHlftV^, a^tA- m' mihe%ukfh*h 4itni Auch er fishfc 

^oiiipVihtep. • ihtm* 'SiamJf^ölt't unti lorcbtst die 

<*(>,-. • t Ywnsatlyu jnmtpich ■ sundptuiki r.iud >f ^aki-'b. ü ••<-'!»-->. 

;Jfjtt ^^fehvyrcug3!ifl>Äbt m oryf «Htth iUe )n ;iftä &jt«eW 

^tbracjrit Worden. '&?•« O^otr/ V^rtltt <|Ur uö* -h» ibfykrfT^*nbj£>i*;A’\{$ 


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Original fro.m 











262 


Verhandlungen 


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Moment. Das subjektive Moment sind die zur Kenntnis gekommenen Tat¬ 
sachen, das objektive Moment ist die Würdigung der Ehe. Das Gericht 
bat eigentlich in jedem Falle zu beantworten, ob eine bestimmte Person 
gerade bei verständiger Würdigung des Wesens der Ehe die Eheschließung 
unterlassen hätte, wenn ihm die jetzt zu seiner Kenntnis gekommenen 
Tatsachen früher bekannt geworden wären. Da aber das Gericht gar 
nicht in der Lage ist zu wissen, wie die eine oder die andere Person 
früher geurteilt naben würde, so urteilt es nicht aus der Psyche der be¬ 
treffenden Person sondern aus sich selbst heraus. Im allgemeinen kann 
man sagen, daß eine ganze Reihe von Eheschließungen Vorkommen, in 
denen der eine Teil von der Erkrankung des anderen Teils an Syphilis 
vor der Ehe gewußt hat Die Menschen sind eben außerordentlich ver¬ 
schieden. Der eine Teil ist übertrieben ängstlich, der andere urteilt 
außerordentlich leicht. Die Schwierigkeit liegt auch häufig in der Unvoll¬ 
kommenheit des ärztlichen Urteils und in dem noch unvollkommeneren 
Stande der Wissenschaft. B1 asc h k o kennt einen Fall, indem ein Mann, 
der sich vorher auf Gonokokken hatte untersuchen lassen, die Frau 
schon während der Hochzeitsreise infizierte. Die Ehe wurde für nichtig 
erklärt, trotzdem das Urteil eines Arztes in diesem Falle vorlag. Not¬ 
wendig ist vor allen Dingen eine größere Kenntnis unserer Volkskreise 
über die Geschlechtskrankheiten und über das Wesen derselben. Erst 
wenn die Beteiligten die Bedeutung dieser Krankheiten für das spätere 
Leben kennen, werden sie bei. der Eheschließung diesem Moment eine 
größere Wichtigkeit beilegen. Über Ruf, Vermögen und Stellung werden 
mehr Erkundigungen eingezogen als über die Gesundheit und werden 
Erkundigungen hierüber eingezogen, so wird mehr nach Nerven- und 
Geisteskrankheiten und Tuberkulose als nach Geschlechtskrankheiten ge¬ 
fragt. Einen Gesundheitspaß für die Eheschließung zu verlangen, wie 
Grub er will, ist vorläufig noch verfrüht, solange die Wichtigkeit noch 
nicht in das Volksbewußtsein eingedrungen ist. Das Gericht urteilt aber 
so, als wenn die Wichtigkeit dieser Dinge hinreichend anerkannt ist, in¬ 
dem es dem einen die Ehe schließenden Teil imputiert, daß er bei 
verständiger Würdigung des Wesens der Ehe diese unterlassen hätte, 
wenn ihm bekannt gewesen wäre, daß der andere Teil an einem Geschlechts¬ 
leiden gelitten hätte. Heute kann man wohl sagen, daß in 95 von hundert 
Fällen, keines der eheschließenden Teile von dem Eingang der Eheschließung 
absehen würde, selbst wenn ihm die vorherige Erkrankung des Partners 
bekannt geworden wäre. Bl. berichtet über folgenden interessanten Fall: 
Ein Mann glaubt an Syphilis krank gewesen zu sein. Er bekommt Jahre 
darauf eine unbedeutende Affektion, die ein Arzt für Syphilis erklärt, 
und nimmt Jodkali. Die Frau hat zu gleicher Zeit eine andere harmlose 
Affektion, die nicht syphilitisch war. Die Ehe bestand seit 10 Jahren. 
Der Mann gibt der Frau heimlich im Kaffee Jodkali. Außerdem hatte 
der Mann vor einiger Zeit in der Lotterie einen großen Gewinn gehabt; 
da er aber sehr verschuldet war, so hatte er diesen Gewinn seiner Frau 
verschrieben. Die Frau glaubt sich nun durch den Mann vergiftet. Durch 
das Zeugnis des Arztes wird klar, daß die Frau nicht vergiftet ist, son¬ 
dern daß der Mann der Frau das Jodkali in bester Absicht gegeben hat. 
Jetzt klagt die Frau auf Nichtigkeit der Ehe in der Hoffnung, daß sie 
den ganzen Gewinn bekommen wird, der, da die Ehe # kinderlos, beiden 
zusammen gehörte. Die Ehe wird für nichtig erklärt, nachdem sie sehn 
oder zwölf Jahre bestanden hatte, weil der Mann bei der Eheschließung 
die Tatsache, daß er Syphilis oder eine auf Syphilis verdächtige Krank¬ 
heit gehabt hatte, nicht mitgeteilt hatte. Der ganze Lotten ege winn fällt 
der Frau zu. 

In einem anderen Falle stellt sich im zweiten Jahr der Ehe bei 
einer jungen Frau eine Zerstörung in der Nase ein, die als Syphilis er- 


Gck igle 


Original fro-rn 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



dar Berliner dermatologischen Gesellschaft. 


263 



Hnixt wurde. Die Richtigkeit 4er Ehe wurde 


u, trotadem 

Falte vo<v.uWr «wie Offenbarung ief nicht möglich . 

jF?{*d.linder möchto &tü Grund eines vWbjdiiig h^ncht^feii 

die Hurogim, ob i&aö ih v"r 0 . /.ä. 

*<?TQjjnWl der" "Auamusse nicht in der L^f ist/ ■#&? 

h&r^Äiifrt- V»t\ die Wai^rmati'Ufßbö fiteaktVtw ile»i? är^wt 11<riiVu 'C3Vtevl 
tu öruüäv 

E. erwidert, tkÜB diie Wjkiüer^Ä.fl : sch% tkl ' ,r 

dt* ftvVhÖiBtfievnpie allerdings #W$i Momente <mnl Ate A&A diivs**. fVa^V ‘ 
mi.Uj*füoh*fc-< aber ^locii am br^oc». h*4 d.e> D.iskd^Vm 

. .is&so'k'ko fegt iiitiFu* dai; i& I'atic. «Igr. Arf<. vi 

stfjfen* in... Zweifel isi-i hihllife «täte..: <*».!*, 

•-y-Wieu» W'h AÄfciftAöflorseisu»^' ‘hlfeir Wb*H£t : 

’feftftor rer<fdiihei;»ki*it die ' i üho>l ; a8^rU,;mo.irf. 

•B'feHo * h* idtfrkt T <iaö &fe liß;©£**f*. SöthüU%Iine\nt vhtx Sjjiiid\» 
*iäb*4ittgt ein£ Fig£iUMjb*ft ist, die hw vomäutbgfei < W^Vf^igi'iiä jfe.- 

U'j.v v 7 j.-. dv.r Ehe de» anderer) Fell abg* halten ■• g . • < - ' : - 

*i*hh*!teti. itnpoUm ist ebenfalls *in ab^ojtuer Örutid ^tir A4j*echtu?ii(V 
tfer |vhö, Io iweUVlb^i'Ien Falten wird da» (deeiuld nnb^dinivt wenigen- 
im-cb der bisherig*!* Praxis 1% ^iv/r>ii^' KHf«ud 

v’»-: l!H*A abgeben, 

Ilte • JU*}•»*»•*V, virehemiigeo rtebto* :> der syivd.i.: 

.»mW«» Standpunkt ein, mdem .**«* s&h sidtv& I^rSmieä*iV!VKT 
Üafohr, die dem Syphilitiker dr>;h!, sieliem. 

Wai die Frag£ an betritt, jem^tsd - &me +kme’ 

9ta vtmmi daU er Syphilis batte^ft B**\Wiü l^ror erc»ie’* ICne $tig*äfe^c. 
Ptftü e*fer Witwe, *»o ist die b&e aftiffritteb'• • < wo*echtb&r, %h*v er M Air- 
spnjche 4uf die Vorteile, die I&r den >!n><:bouHgen TcU u> 

aioer E6tJSobei<l«i>g verlieht J>ex die. Hyj&iiM*' i*fe. fgau 

e^rd^fkE La» *»Lsr* dicstlbe hu -<5.w aHweötu\r«?it, -äIs- ; ob' e/ ^yh‘i)ibpc 

Feil gewr«en wttr*» Ide Volkz»aol'kiänjcg oataf seiir wi^; )L hö 

• •■■ 

Tu dem einöh FaUe hatte de* 8^’jöbt Ao^otiooMOedy <jk« l*i 
des frltffidüTigFWiiUgetj von'4cm jÄwgc^T>Uck ^r.^ 

iteib- eittwn Rachtaanwalt Aber die Sri der Jü/aoTthm]i - M:U- 
g^naoht vyordtn ist. A«ifier bei Frosütuiarten und Är^n vrnrde 
dwtr Gericht in jedf»m Fade duh $ef fttdrelftr*d.^ ; ‘ Wk:;- ,4rr. 

Krstikhen n-iehla gownftfr hat*. Tts *smüer»o Falle. U*SH 
vrtutr Ömut cr£t&>i*th, ästi er m ftihec Qp»chk4b^krattkbmT‘ 
bat, ‘tnd die 4ie ^hr Rt.m^ane get^m.«- njrtr.wtVHetfe -dhß. 

>u* herm? *ei^ 4 as 'DogHtäk g«ieeinsam tra^vu, i>Ä9ec 

•iko^c rtber Kd4c*^e, aia- bi> fefeh mit <W Kpj^ir^r^u^t^r vör : 
fc»Äcb : i halta ntni 4w ticldai^pröelie itelKe- lir U c r lt^b tßr : 

-. •• '••>:/(. uhcr diif- edt^ior’fj \r*^n uud ♦.lefabi-cn di* mebt: «e;-tbcb GVbi.l 
r* d;v'v» and desbatb muJU n»<ui wwe.h dvrn ’Ri‘.d.tr.f kpc.iap ' 

dsr ahe'ttfaite nicht iu der i*4, KiMslneD 

t,\y x,yef> $i Adien du »er Krankheiten ein *»ck* ilot&ei&m 

trtvt ÖftMi tib*t\g#ten ßsr wichtigste Puok f der r*rag» .i>t- 
^^th.r. cetitUtoJi&cr. Würdigung de« W^renc der so- pe'y'^U^r' 
'‘•‘;y v '.'.‘ •TÖt#, #. Ö Tt M tu dieser Beziehung atdbiV kter. Rieht, du- VV-öqr4i/ 
giWig' der Eh^ $)t£th eineti «ißiyerdfÄbcÜjeh Är^t f 
(Wb itetrcßaüdea und dit' Y*rV»itai$m : . m> :iö de». 
f?]im fr>>Sprechen, sind tnaßgebc-od und n.ae)t f>e^>e|)UpuUkt ht*r 

»ivr Richter artdu Urteil rrr fSicn. ÖC\ dvr \nhxhioui0kh % C int rrich’. 

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Original frorrY 

UNlVERSiTYOF MICHIGAN 




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264 Verhandlungen der Berliner dermatologischen Gesellschaft. 

maßgebend das spätere Verhalten des betreffenden Ehegatten, sondern 
der Richter hat die Verpflichtung, sich in die Gedanken des betreffenden 
Nupturienten hinein zu versetzen zu der Zeit, wo er im Begriff war, die 
Ehe einzugehen und hiernach hat der Richter sein Urteil zu fallen. 

So schwer diese Fragen auch sind, so müssen doch die Ärzte ver¬ 
suchen, auf die Rechtsprechung einen Einfluß auszuüben. Die Aufgabe 
eines späteren Vortrages müßte es sein, Mittel und Wege zu erwägen, 
die es dem Arzte ermöglichen, den Gefahren bei einer Heiratserlaubnis 
zu entgehen. O. Rosenthal. 


Gck igle 


Original fro-m 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



Yerliaiidltjugen der Wiener deriua^iogi'seiiön 
Gesellschaft. 

(Offizielles Protokoll.) 

r Hi t z ü-o«,- vom 'S. I> t,? t* m Ij &'r< liiii. 


icwft$pa<3er-- Fingrpr. 

;i r f •!*/»* V ;V V. ‘^T • «V ; 

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' A iio.li a juft. 


Xfcsftl stallt efhe. STjähr, Patientin vor; die «eit ca. neun 

; ii a? ‘ _l ■_ . 4 v » i *. . <. 



■$tfeck?öjiieii. sablpejchc bis Uasedmißkerngroße 

von derber Kon«is1oti* und gelbbrauner lös 
?*r';aov.'»t..v.' F!arW Die Kfflprc-^ei'Jt.m ijifiü kabln goiegtiuv 
>iStt ^OgfehiedCa iüier das Maiitniveau BihiJten, 
WH.tififitil nuL&'iüi' l;i)1ori»£eo?.eu iio-seiigroüp. ‘>.g»»enU#»rtsi. I».* 
ijjtmte Oaarsteilfu, ist «ln- Mf.li.r3n bl se!a'deuiJi«'!'iibcr .ilc ' 
l&öUe bervertreteifd. tHa größten, exD hasidtm%raßc.o Ef’fli.ct««. 

3ind abgedaeht, fallen .schräg gegen fl»e ge««reig Haut 
ttt* und «eigeti das Bild ein,er vomskoseu Effloresxguz. Die 
€d<«idlSdie i|t> gelbbraun. rauh. Icndbl -$id*«i|jpc»d, Aitcli kleioere 
Kaotclisü Mig&k iieütl?ch« n . v'o.ttliko««!» C’:bamkfc6i. 6» uieiatxrfi 

1 .. s ..: x 1 . 1 ‘ \.1 '■ 1 ■ ’■ . 


gerieben. vmrfUin. «eigen CK fmi'hrmeKnückgntßv 
Am y^pöiCjtäS Stell«*» udHurierte Pigmentaticnen. die iavol* 
^I^^trJEuSteiiou efltsju'ficliaQ. A 11 d«n Beugeaeiten vereinzelte 
D;f: tmi.•.-*■■*,*n ICxirferoitiitGu sind weniger b6i»Ueü. Die 
Ötatörheok';! btt auf 4 derbe Knötchen oberhalb der Kaie gitnz 
■s&4il ö»t «ftrzenÄrtigOiü Clmraktfer in der Gegend der 



. 

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Original from 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 


■hfytii 




266 


Verhandlungen 


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Epidermis an Breite weit übertreffende Lage. Außerdem finden 
sieb entzündliche Veränderungen meist perivaskulärer Natur, 
die in geringerem Grade in der Papillarschicht, stärker im 
Korium auftreten. 

Bei den Fällen der gewöhnlichen Urticaria chronica ist 
der Grund für die lange Dauer in einem rezidivierenden Auf¬ 
tauchen und Verschwinden der Effioreszenzen gelegen. In 
unserem Falle bleiben die Effioreszenzen lange Zeit bestehen. 
Er gehört zu jenen Fällen, die Willan und Pick als Urti¬ 
cariaperstans bezeiebneten. K reib ich unterschied neben der 
Urtic. perstans simplex noch eine zweite Form, welche ana¬ 
tomisch einem leukozytären Infiltrationsprozeß der Kutis und 
einer bedeutenden Epithelhyperplasie entspricht bei warzenartig 
verdickter Oberfläche: die Urticaria perstans verrucosa. 

Einer dieser seltenen Fälle von Urticaria perstans verru¬ 
cosa bildet der vorgestellte Fall. Da die papuläre und verru¬ 
köse Effioreszenz der Urtic. perstans mit dem Begriff der Ur- 
tikaria-Effloreszenz, für welche das flüchtige, vorübergehende 
Vorkommen charakteristisch ist, so wenig übereinstimmt, schlug 
Herxheimer für diese Fälle den Namen: Tuberosis 
cutis pruriginosa vor. 

Sachs demonstriert: 

1 . Einen 21 Jahre alten Patienten mit einem entsprechend 
dem sternalen Ansatz des rechten M. sterno-cleidomastoideus 
verlaufenden Naevus linearis, der sich aus stecknadelkopf¬ 
großen, gelblichbraun gefärbten, bandartig angeordneten Knöt¬ 
chen zusammensetzt, histologisch das Bild eines Talgdrüsen¬ 
naevus darbietet. 

2 . Einen 50jährigen Patienten mit einer Alopöcie 
n a e v i q u e des KapilUtiums, die angeboren ist, fünfkronen¬ 
groß, von rotblauer Farbe mit einem Stich ins Gelbliche, mit 
stecknadelkopfgroßen, gelblichen Knötchen versehen sich 
präsentiert. Histologisch ist dieser Naevus als Schwei߬ 
drüsennaevus anzusprechen. 

Neubauer demonstriert aus dem Ambulatorium Oppen¬ 
heim einen Patienten, der nur an der Haut des 1. Vorder¬ 
armes, und zwar am distalen Ende von der radialen zur volaren 
Seite hinüber sich erstreckend, einen etwa handtellergroßen 
Krankheitsherd zeigt. Der Herd ist scharf elliptisch kontu- 
riert, die Haut im Erkrankungsbereich stark gerötet, teils 
schuppenbedeckt und zeigt an verschiedenen Stellen Eiter, aus 
der Tiefe kommend. Der Band wird durch einen Blasensaum 
gebildet. Die Affektion stellt also eine tiefe Trichophytie dar, 
Pilze konnten bis jetzt nicht gefunden werden. 

Grünfeld berichtet Aber einen dem vorgestellten sehr ähnlichen 
Fall, der in gleicher Lokalisation gleichfalls bei einem Kutscher ent- 


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UNIVERSITY OF MICHIGAN 



der Wiener dferroehilogisoberi Gesellschaft. 2f>7 

War titjS, .ütijit. .^«Sr»f5vsi^> 

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gi.-H»jf?l ^lH«a trtfij «ladurclt deoi Euitlriu^eu de« Pi!?*» VUrwihnb ■aeiciirtlit; 
{wW^t: haMe Gelegenheit, während de« StaMmter? er«r Intih«: v.no 

J : AUst».. $«• ac 'lfmoa Mkmdt« ww, fea»ia*ii» läit Mt.. Ür. ji rn ü 
*0 hei äileii war derseibe $jt* in <it*< Gegend ;!<•« Kfe'knhv 

beW^MKew««»» Ai)e Patienten waren l/Mjrt'tLeaei« Uä»I.^i <i!«i gäUcn 
Älteire>rt» ! »<rtöir-od ao. daß dieie SltÖe bei ihrer Arbeit drs; Sfo'kctra£t'tia 
nun -tBslet«» .fjsdtlMrt wurde. IKs kulturelle OnfeMheWiu> »ir s fl k das 
Trtidwfiftytö« ■jfvpawwm asieraidtfa J>jc InföktrijriadHftJb' .ge«wt *" 
bia'vttSiSneB, (>t bis- jeist nicht getongen mul >*»ijtH. d^zü, :.u«><jii 
tfe?beö^e<j ««! Off nini .Stellt vorgeu-jrwmtri werden. 

a< itllriHf ■ jL Bitltlfi J'ati 2i<i Ih.i..» !>:>>:. EtVi 

M«Oü orkranlit« in? Soptemku fch jD^bgii i*uhpi- 
Hnnfctr .BtjqtÖjifie»' und würde mit 
bHti.mcWt. Shit der /Mt hat »ich eine wt'SOütUvdn; Anäßvkng 
ihr Krftnfchcitshndnr gezeigt, so daß dis e-orUiuiitrc pia^awiv 
Liohep «über pl&tiiis nicht aufrecht erhalten werden kann. Atu 
Sfatünte, at> de« Extremitäten, speziell an der bauch halft -sind 
psößißeitVr'ca«, runde und ovale, bi» böhneugrufic, wenig elövi«rte 
b Jlliub.sjcnzcu zerstreut, die zum Teil von dev Obordiieho. emo 
iaP*o!lc • . ■ huppe ablös tsson unter puiiktfüruiigov. iiUUubg : 
zttjth !' :' ■ - hwinden die F.üh.rreznnjKm al.iutrthiicti in der 

Ponphnftd. -«sät werden verwaschen und libderlaas-m ditbei 
ome ghibliiTbiiiiiche VigmeütieTuiig. Am 1ji.dersebr.oktd uni) 
innenseite dev Oberschenkel findü» sich kreisrunde 
lind kloefchd.tfhvniige bis tihiilmmenstuckgroße. Weinig er* 
braanliehrotc, tlächeuhutv. s-vbr schu/£ gegöfl .ü<: 
Umgebung abgehetzte KfftöresxenKbj», in d'eienj Bereiche hi«* 
uüd 4a ftn&logt) Kffloreazenzen si^Ji beSmien, wie *l»e X<ri#rsuiöh 
tttß Körper,. A« der fönehäeit«'der ObüüÄdbenliol 
ümlcT' .auch netz* und gii'Iahde.nlöriuiee' hileienitTj nug 

achiiiBrndp Öe>de bis zy Elaehb^hdgtÜßh, Wenn nwöt über. 

ttifiguotie nuicben darf, so baudelt er sich vn-iiei; hl 
Um. «Vs»t* tj(yj.*wche 1» Hy tf iia ja 1 1 cb * öd j d >\4 •' Irr *3 V i c >. 

^ JÖHil ifcbbaftes jucken, . . : e 

e.. : ; e«)en atisgfibreitcteii Fall von Pjtyvta-os* 

lic.heGO'idfcS ebron, vor, «lei durch längere Zeit mit Arateö 
tjebBiftdeti .^urcln und we*t aut die bochgracligeo Vftraudei äugen 
des S.riuikhßitÄVdldos im Stnae einer wtr«eittUch«m ‘ .V*r«t^fecßt^*' 
difc ßulifctulluog hin.! , • 1 . 

ü 'A«cl> .<hr von mir ile'Taoi'slriette du*«. .Vrfwi»’®' 

odcnüBNOre »nfj wßb>*(ftfd stlseci- TUttfapi* <tc<a vcrg;tie(e.hU»»r %i*pt«>»a«u* 
e«.iv ' ... 

OplMUibeiro t. Fun 1-Vtl KOB l ern j»b ■» tt> r fl lg >, r i s 
oiici* jBrp.'thöitsä' bnilösiiro äus der Kliölk T’rhf. E»ri’k« f . 
IVur. Eg!i Item in mein Amhulatmiuiö Mr^wett • -'pitrüsttciie«,'.!; y^r* 

.AUälkJCxtC^^*• '<it*bs misgede buten Crythemc. nui 



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Original from . 

UNIVERStTY ÖF MICHIGAN 





268 


Verhandlungen 


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Blasenbildungen. Wir finden jetzt einen schwerkranken, 
fiebernden Mann, an dessen Bauchhaut, Ober- und Unter- 
extremitäten, Rücken düsterrote, elevierte, erythematöse Haut¬ 
partien sichtbar sind. Daneben bestehen reichlichst Blasen¬ 
eruptionen bis zu Nußgröße; die Blasen sind prall gefüllt mit 
klarem Serum, einkämmerig und sitzen meistens auf geröteter 
Basis anf. Die größten und zahlreichsten finden sich auf den 
Oberarmen und Ellbogengend. Auch auf der Mundschleimhaut 
zeigen sich weiß belegte Erosionen nach Bläschenbildung. Die 
Affektion begann am Genitale. Sollte sich diese Eruption noch¬ 
mals wiederholen, so wäre die Diagnose Pemphigus oder 
Dermatitis herpetiformis Duhring am Platze. 

Eren berichtet über einen ähnlichen Fall aus der Klinik Riehl, 
welcher infolge ausgedehnter Erytheme mit nicht sehr sahireichen ein- 
gest reuten Blasen anfangs auch als Erythema toxicum imponiert hat. 
Nach relativ rascher Abheilung der Affektion ist es jedoch noch in der 
Klinik su einem für Pemphigus typischen Residiv gekommen. Kren ist 
der Ansicht, daß derartige Fälle erst aus dem Verlauf mit Sicherheit sn 
diagnostizieren sind. 

Königstein. 1 . Ich erlaube mir, bloß den gegenwärtigen Be¬ 
fund bei der Pat. B. festzustellen, bin jedoch nicht in der 
Lage, heute eine sichere Diagnose zu stellen. Am 1. Unterschenkel 
befindet sich seit 2 Monaten ein ziemlich rasch wachsender, 
flacher, scharf umschriebener Tumor. Die Oberfläche dieses 
Tumors ist gelbrot gefärbt, leicht höckerig. Der Tumor hat 
eine derbe Konsistenz und entleert auf seitlichen Druck aus 
zahllosen kleinsten Punkten dicken gelben Eiter. Bemerkens¬ 
wert ist, daß der Tumor wallartig gegen die normale Haut 
abgesetzt ist und nirgends an der Peripherie eine Blasenbil¬ 
dung oder Rötung erkennen läßt. Da wir Jod oder Brom als 
Ursache dieser Tumorbildung ausschließen können, haben wir 
an eine mykotische Wucherung gedacht Doch die sehr zahl¬ 
reichen Züchtungsversuche sind stets negativ ausgefallen. Aus 
dem Eiter wurden bloß Staphylokokken gezüchtet. Gerade in 
Rücksicht auf den letztgenannten Befund mnßte die Pseudo- 
Botriomykose differentialdiagnostisch in Erwägung gezogen 
werden, doch sind diese Tumoren meist kleiner und haben 
eine pilzartige Gestalt, liegen daher nicht allenthalben — wie 
unser Tumor — der Unterlage an. Wie schon aus der Be¬ 
zeichnung dieser Tumoren, die auch Granuloma teleangiectodes 
genannt werden, hervorgeht, ist das histologische Substrat des¬ 
selben durch ein sehr gefäßreiches Granulom gegeben. In 
unserem Falle handelt es sich zwar gleichfalls histologisch um 
ein Granulom, doch fehlt die Gefäßerweiterung, während ander¬ 
seits eine starke Akanthose vorhanden ist. In der allerletzten 
Zeit sind an 2 Fingern Veränderungen aufgetreten, die anfangs 
als Panaritium impouierten. Auffällig ist jedoch, daß sehr 


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UNIVERSfTY OF MICHIGAN 



der Wiener dermatologischen Gesellschaft. 


269 


stark hervortretende Vegetationen in der Umgebung des Nagel- 
bettes zu sehen sind, die von einem Blasensaum umgrenzt 
werden. In Rücksicht auf diese, letztgenannte Tatsache werden 
wir veranlaßt, an einen Pemphigus vegetans zu denken, der 
ohne vorausgegangene Blasenbildung entsteht. Wir werden 
über den Verlauf des Falles weiter berichten. 

Kren halt den demonstrierten Fall trotz Fehlens von typischen 
Blasen für einen Pemphigus vegetans und demonstriert die Moulage 
eines gleichen Falles, der anfangs auch nur einzelne isolierte bromo- 
dermahnlicbe Plaques zeigte, später jedoch sich als Pemphigus vegetans 
entpuppte und als solcher auch ad exitum kam. 

Im Anschluß daran demonstriert Kren einen Pemphigus vege¬ 
tans aus der Klinik Riehl, der seit 1 Jahr an mächtigen Vegetationen, 
jetzt besonders an den Füßen und der linken Hand leidet, während aus¬ 
gedehnte Vegetationen am Rücken, in den Axillen und ad genitale voll¬ 
ständig ausgeheilt sind. Auch bei diesem Falle treten in der Regel nur 
exsudative Knötchen auf, die peripher sich vergrößern und direkt zur 
Vegetation führen. Hin und wieder kommt es allerdings auch su echten 
Bläschen, welche die Diagnose bestätigen. 

Königstein. 2 . Einen Lichen ruber planus der 
Baut- und Schleimhäute, der alle Entwicklungsphasen dieser 
Erkrankung in deutlichster Weise wiedergibt. 

3. Eine Patientin mit mehreren perforierenden 
Gummen des weichen Gaumens. 

Sprinzcls zeigt eine Becherelektrode für die simul¬ 
tane Epilation zahlreicher Haare, welche an der Abteilung 
Nobl seit mehreren Monaten verwendet wird. Der Vor¬ 
schlag Weidenfelds, die Epilationsdauer durch Verwertung 
intensiverer Ströme und zahlreicher Nadeln abzukürzen, ist 
sehr beherzigenswert, zumal selbst mit den Kabelelektroden 
höchstens 5—10 Haare gleichzeitig behandelt werden können. 
Doch müssen die Kranken nach dem von W. vorgeschlagenen 
Verfahren den mit vielen Nadeln armierten Gesichtsteil in ein 
mit Wasser gefülltes Gefäß eintauchen, um durch den Kontakt 
der freien Nadelenden mit der Flüssigkeit die Leitung herzu¬ 
stellen. Die demonstrierte Elektrode erübrigt das dem Patien¬ 
ten sicherlich nicht angenehme Neigen des Kopfes, welches bei 
der Behandlung von 50 und mehr Haaren immerhin ein Ver¬ 
harren in der unbequemen Position durch 10—20 Minuten er¬ 
fordert. Der mit dem negativen Pole armierte konkave Ansatz 
ist mit feuchter Watta gefüllt und mit einer Leinendecke über¬ 
spannt und kann stets leicht der zu behandelnden Partie 
genähert werden. Es ist dies keine neue Konstruktion, sondern 
die für die skrotale Faradisation gebräuchliche Mulden- 
elektrode. 

Sehramek demonstriert aus der Klinik Riehl: 

1. Einen 38jährigen Patienten, der an der ganzen Aus¬ 
dehnung des freien Zungenrandes dichtaneinanderstehende 


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270 Verhandlungen der Wiener dermatologischen Gesellschaft. 

Geschwüre zeigt. Die Geschwüre sind teils rißförmig oder 
grubig vertieft mit polyzyklischer Randbegrenzung. Auf Be* 
rührung äußerst schmerzhaft. In dem ziemlich spärlichen 
Sekrete reichliche Tbk.-Bazillen. Die Affektion, die demnach 
als Ulcera tuberculosa linguae aufzufassen ist, besteht 
seit 10 Wochen. Intern besteht eine ausgedehnte Tbk. der 
Lunge mit Kavernenbildung. 

2. Einen 18jährigen Pat. mit einem tuberkulösen 
Ulkus der Lippe. Die rechte Hälfte des Lippenrotes der 
Unterlippe wird von einem unregelmäßig begrenzten Geschwür 
eingenommen. Der Grund desselben ist grob papillomatös ge¬ 
wuchert. Seichtere Geschwüre an der Innenseite des Lippen¬ 
rotes. Das mikroskopische Präparat, das nach einer Mikro¬ 
photographie im Projektionsapparat gezeigt wird, weist typischen 
tuberkulösen Bau. Es finden sich in den tieferen Schichten 
der Kutis zahlreiche Tuberkel mit zentraler Verkäsung, peripher- 
wärts Epitheloidzellen, zahlreiche Riesenzellen, ringsherum ein 
Lymphozyten- resp. Plasmazellenwall. Intern eine Apicitis 
sinistra. Günstige Beeinflussung der Geschwüre durch kleine 
Tuberkulindosen. 

3. Eine 63jährige Patientin mit einem Pemphigus 
vulgaris. Zahlreiche, bis walnußgroße gespannte Blasen mit 
klarem oder leicht hämorrhagisch getrübtem Inhalte finden 
sich auf roten elevierten Herden am Halse, Streckseite der 
Extremitäten und Inguinalbeugen. 

Für das Redaktionskomitee: 

Priv.-Doz. Dr. Groß. 


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UNIVERSITY OF MICHIGAN 



Verhandlungen der Royal Society qt" He<lieuse. 




ßermatologteeh* Abteiiaug. 

* .V.*; *' 

• • • . ■ ' . •• . 


S itisixn^ yo ra \ fji jf *ot i* m b% f V>\- [ . 


•V .i- s* 


Buticb,Ä. L. FftU von 1’Hi/efküUii 

Ein 1 Jj&hriger Kftafcg jjSfe&fc y<>»i t^Uen^jabr m : 

fangend. foto kleine Knötchv«, diefitot deti.'Nahe) fokar 
tiauirt ««reOs Später traten awU m der am 

Oesaß. «n den Lendeu, an den . 

tiüt k*.;ii K»joU'iifi!. ad', die mit deprimierten Nu.rl*ec •.»»beincn 
Ik?r Kftwttineribitä&i/g ging üa^er doe üdiSchrieben?.. ■.unrjkgcD 
tBiiÖigfi. i rO';keoe t rote p*’r-_iiutiiis voraus. Kerne Lu•;*.><• nsd^r- 
vergrößerte t>rqÄ<i7i asß 'ttal^"ond in <ier Leistfüprg’eiyi 
l>er fe«ä(>e {jhtte weder auf eiud litjekt jou voq 1 iny AJauW- 
ktilm, üöeb nacL Pirtjaet reagiert, in de« oxJmiCteu einige 
1 •eseusell»w», UutuizeUinfiltraÜott, keine Tub-rkelha^iUeo. 



Limite reiht den Fett. in die runerkalidgiuppe .A}&$ 

»jifefükwdrtiiiö ein. •■.'>. . 

Sittich. J. L. Multiple Anginme. 

Zweijähriges Kind, das schon bei der Uebürt ' uiclür;äls 
hundert «rbeengroße Angiome aufwies. Die Tumoren sind gar- 
pomit,- sie sind von weicher Konsistenz. 

lliebn»»ir>n: Morris bera*rkt. tinü sich uie Troiioveii wie tjfef' 
Fiferetne aoföhlen. • , 

üte<- 1 ■• ioH»it, «» handelt piph.tuu «udnpi." Imrdgtift l'/ttdo; 

t!*»ii(*i«e v»n k.itigi.-nuaieni AauthorulH*»?. w»ii -w köögoüitiiteb Xk'ij&iiwir 
aTt^smeia 'm 1 ! t*«j'!woe«, wie iu tUaaton Fatye, A'V kJinöftik ete AGg'i<>in«, 
Dann. • dp? UiJgjöoiatöss ZubUmI .■ 

MJötiog stellt .«w als XanUiom Ans. Aef -ä»frt«!ttWi rieht Oiavi daii/i. 4»^ 
Als* vorliegt. ^ ‘ ■' 

Ifuncll, i 1. Urticaria p i g m e u t u s o. 

Volenti, tfW. f. upiis trvt !i o, fcd• - ■, •? * des b'-liatt.;- 
tew K op fee. _ f ' ..■■• • \ V :\K 




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Original from 

UNtVERSITY OF MICHIGAN 


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272 


Verh&odlungen 


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Auf der Vorderseite des Kopfes einer jungen Frau sitzen 
sieben atrophische Herde mit unregelmäßigen Bändern, die von 
einer roten Infiltration umgeben sind. Die Tendenz des Lupus 
erythematosus, im Gegensatz zum Lupus vulgaris, den behaar¬ 
ten Kopf zu befallen, ist bekannt 

Little, Graham. Vitiligo. 

Bei einer 35jährigen Frau besteht seit 8—9 Jahren der 
Vitiligo. Ferner weist die Patientin eine Kolitis und Akropara- 
esthesie auf, die der Vorstellende mit der Vitiligo in Zusam¬ 
menhang bringt. 

Diskussion: Whitfield weist auf die Arbeiten Gbeatles über 
den Zusammenhang der Vitiligo und der Headschen Zonen bin. Nach 
Cassierer ist die Akroparaesthesie durch eine intestinale Toxaemie 
bedingt, eiDe Ansicht, der auch W. beipflichtet. 

Pringle meint, nach der Ansicht aller Dermatologen käme Viti¬ 
ligo und Akroparaesthesie häufig kombiniert vor, besonders bei weib¬ 
lichen Personen in diesem Alter. 

Morris betont, daß die Vitiligo so häufig ohne andere Symptome 
vorkäme, daß ein Zusammenhang, wie der obige zufällig sein könne. 
Dasselbe bemerkt Weber. 

Mac Leod, J. M. H. Granuloma annulare. 

Das vierjährige Mädchen zeigt 9 Herde am Rücken beider 
Lenden und an den Waden. Es handelt Bich um kleine weiße 
Knötchen und Ringe mit perlartigem Rand. Die Affektion hat 
nichts zu tun mit dem annulären Typus des Lichen plantts. 

Diskussion: Fox hat einen ähnlichen Fall 1905 in der Derma¬ 
tologischen Gesellschaft von London als „ringförmige Eruption der 
Gesäßgegend* vorgestellt. 

Davis hat einen ähnlichen Fall gesehen. 

Little wendet sich gegen den mißleitenden Namen Lichen annu- 
laris. Die Herde in dem vorgestellten Fall Beien außerordentlich zahlreich. 

Mac Leod, J. M. H. Fall zur Diagnose „Parapso¬ 
riasis en plaques“? 

Die erste Veränderung bei dem Exanthem der 28jährigen 
Patientin ist eine kleine, gering erhabene Papel von Stecknadel¬ 
kopfgröße, ohne Zusammenhang mit dem Haarfollikel. Sie ist 
erst rötlich, um dann eine gelbbraune Farbe anzunehmen. Am 
Rande der herdweise auftretenden Papeln entstehen neue 
Papeln, so daß sich größere Herde bilden. Im Zentrum finden 
Involutionsprozesse statt, so daß man einen zirzinär begrenzten 
Herd vor sich hat mit braunem, leicht erhabenem Rande. Eine 
Salbe mit 2% Schwefelpräzipitat und Salizylsäure hatte keinen 
Einfluß, außer der Entfernung der Schuppen. Der Vorstellende 
reiht den Fall an B r o c q s „Erythrodermie pityriasique en plaques 
disseminees“ ein. In mancher Beziehung ähnelt er Crockers 
„Xantho-erythrodermia perstans. 

Diskussion: Pringle findet, daß der Fall einer Psoriasis 
guttata ähnelt. 

Whitfield glaubt, daß die Herde mit einer Follikulitis Zusam¬ 
menhängen. 


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der Royal Society of Medicine. 


273 


Milligan, W. A. Pagets Krankheit am Nabel, ge¬ 
heilt durch Radium. 

Die jetzt 31jährige Patientin hat seit vier Jahren eine 
Affektion um den Nabel bekommen, die als Pagets Krankheit 
diagnostiziert, vergeblich mit Röntgenstrahlen, dann mit Erfolg 
mit großen Radiumdosen behandelt wurde. 

Diskussion: Morris, der die Patientin vor der Behandlung 
gesehen hat, bemerkt, daß er zwischen wahrer Pagets disease und einem 
oberflächlichen Ulcus rodens geschwankt hat. 

Pringle findet es auflallend, daß keine Narben zurückgeblieben 
sind und bedauert den Mangel einer mikroskopischen Untersuchung. 

Sequeira hat drei Fälle von Pagets disease mit Röntgen- 
strahlen geheilt. 

Sequeira. Ausgedehnte Trichophytie des 
Rumpfes und der Gelenke mit granulomatösen 
Bildungen. 

Über diesen Fall findet sich eine ausführliche Mitteilung 
im British Journal of Dermat. Aug. 1906. Zwei Jahre später 
war der Patient anscheinend geheilt. Kürzlich ist es zu einem 
neuen Ausbruch gekommen, wohl weil noch Erreger in den 
Nägelu übrig geblieben waren. Über den Fall wird nach An¬ 
lage von Kulturen noch ausführlich berichtet werden. 

(Referiert nach dem Originalbericht im British Journal 
of Dermatology Dez. 1911. p. 402. ff.) 


Sitzung vom 14. Dezember 1911. 

Fox, Wilfrid. Pityriasis lichenoides chronica 
oder Lichen variegatus. 

49jährige Frau, behandelt seit 5 Jahren wegen einer aufs 
Gesicht und auf den oberen Teil des Nackens beschränkten 
Affektion, die sich durch Röte und Brennen äußert; wenig 
Schuppung, keine Exsudation, keine Blasenbildung. Jede Be¬ 
handlung war unwirksam; die Haut wurde nach und nach ver¬ 
dickt und lichenifiziert. Bei der Besichtigung vor 2 Jahren 
war das Leiden vorgeschritten, hatte Brust und Schulterblätter 
und herdweise die Hüften und Gesäßgegend befallen. Es fan¬ 
den sich rote, lichenifizierte Herde mit adhärenlen Schuppen. 
Seit den letzten Monaten Auftreten isolierter Blasen. 

Diskussion. Pringle stellt ebenfalls die Diagnose Lichen 
variegatus. Die Auffassung der Pityriasis lichenoides chronica ist bei 
Juliusberg und anderen deutschen Dermatologen eine andere. 

Dawson stellt ebenfalls die Diagnose Parakeratosis variegata; 
auch Crocker bestätigte die Diagnose. 

Arcblr f. Dermat. n. 8yph. Bd. CXIL ]g 


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274 


Verhandlungen 


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Per net bemerkt, daß in solchen Fällen mit starker Irritation der 
Haut; die auf Röntgenstrahlen sich nicht bessert, die Lumbalpunktion 
oft ein gutes Resultat gibt. 

Little berichtet über einen eigenen Fall von Parakeratosis 
variegata, eine 80jährige Frau, die seit 18 Monaten erkrankt, den ganzen 
Körper bis auf Hände, Fuße und Gesicht befallen hat» 

Little, Graham. Rekurrierendes Granuloma 
annulare. 

Der Fall wurde vor fünf Jahren vorgestellt (Trans. Roy. 
Soc. of Med., Juli 1908 als W. S., Fall 47). Er blieb drei 
Jahre frei. Seit zwei Jahren entstanden neue rote Knötchen 
an Handgelenk und Ellbogen, keine Ringbildung, aber die 
Knötchen waren ebenso beschaffen wie die früheren. 

Derselbe. Fall zur Diagnose. 

Ein zweijähriges zartes Kind bekam am ganzen Körper 
etwa 50 tiefsitzende Knoten, die in Erbsengroße tief subkutan 
begannen. Die Knoten rückten dann an die Oberfläche, worauf 
sich die Haut über ihnen rötete. Von Zeit zu Zeit ver¬ 
schwanden einige Knötchen. In den inzidierten Knoten war 
kein Eiter. 

Diskussion. McDonagh hält die Tumoren für subkutane 
rheumatische Knötchen. 

Dawson findet, daß einige Effioressensen denen des Erythema 
iris gleichen und reiht den Fall in die Erythema multiforme-Gruppe ein. 

Pringle hält den Fall für ein Boecksches Sarkoid. 

Fox Colcott zweifelt, daß Litt lei Fall der Kategorie der sog. 
tuberkulösen Gummataform angehöre. 

Morris ist nicht der Ansicht von McDonagh, daß rhenmatisohe 
Knötchen vorliegen. 

Macleod, J. M. H. Pilzkulturen eines Falles 
von Piedra aus British Guiana stammend. 

Die erkrankten Haare wurden in der Julisitzung demon¬ 
striert. Der Fall wird ausführlicher im British Journal of 
Dermat. beschrieben werden. 

McDonagh, J. E. R. Syphilitische Elephantia- 
sisdesSkrotums. 

Der 46jährige Patient hatte sich 1882 syphilitisch infi¬ 
ziert. Unregelmäßige interne Quecksilberbehandlung. Mehrere 
papulöse und pustulöse Rezidive. Seit 1901 begann das Skro¬ 
tum, der Sitz eines serpigiuösen Syphilids, größer, dicker und 
härter zu werden. Die Hautsyphilide verschwanden, die Ober¬ 
fläche wurde ekzematös. Der Patient hatte zugleich eine 
superfizielle Glossitis und positive Wasserman n-Reaktion. 
Nach dreizehn intramuskulären grauen Ölspritzen wurde die 
Haut weich und dünner. 

Syphilis als direkte Ursache der Elephantiasis wurde 
selten beschrieben; sie kommt infolge von Gummen und tief¬ 
sitzender Periostitis wahrscheinlich durch sekundäre Infektion 


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der Royal Society of Medecine. 


275 


und spätere mechanische Obstruktion vor. Ferner kommt vor 
das Ton Mraöek und Lang beschriebene Syphiloma hyper¬ 
troph icum diffusum, eine primäre spezifische Elephantiasis, ver- 
ursacht durch Zusammenfließen vieler subkutaner Gummen. Im 
vorliegenden Falle handelte es sich um etwas anderes, denn 
es waren keine subkutanen Gummen vorhanden. Auch han¬ 
delte es sich um keine Sekundärinfektion. Der Vortragende 
nimmt an, daß die Schwellung durch eine diffuse syphilitische 
Infiltration der Kutis und Subkutis um die Lymphgefäße, eine 
syphilitische Lymphangitis, verursacht war. Mikroskopisch war 
die Epidermis unverändert, im Korium fanden sich zahlreiche 
neugebildete Bindegewebszellen und in den tieferen Lagen er¬ 
weiterte Lyrophräume mit nur einer Endothellage, eine starke 
Zunahme des Bindegewebes. 

Diskussion. Pernet betont, daß der vorliegende Fall den 
Wert der Oleum cinereum-Spritsen gut demonstriere. 

Fox Golcott bemerkt, daß nach einer gewissen Wirkung die 
Besserung durch Quecksilber Halt machen kann, was bei Entwicklung 
einer fibrösen Induration nicht wunderbar wäre. 

Pringle hat bei Behandlung dreier syphilitisoher Lymphangitiden 
die Erfahrungen von Fox betreffs der Orensen der Quecksilberbehand¬ 
lung bestätigt gefunden. 

Morris, Malcolm und Dore. Fall von Naevus. 

Ein achtjähriges Mädchen hat über der zweiten, dritten 
und vierten Rippe einen Naevus, bestehend aus flachen folli¬ 
kulären Papeln, die alle in der Mitte eine kleine Delle auf¬ 
weisen. 

Diskussion. Adamson und MacLeod halten den Fall für 
einen unilateralen Naevus, der wahrscheinlich von den Talgdrüsen seinen 
Ausgang genommen hat. 

Sequeira. Lupus vulgaris bei einer syphili¬ 
tischen Patientin. 

Fall von rapide fortschreitendem Lupus vulgaris des Ge¬ 
sichts, bei dem die tuberkulöse Natur durch Bazillenbefund, 
die syphilitische Erkrankung durch positiven Wassermann 
festgestellt wurde. Geringe Besserung nach Quecksilberein¬ 
reibungen, Atoxyl- und Salvarsaneinspritzungen. Aus dem Lu¬ 
pus wurde der Tuberkelbazillus vom Typus bovinus gewonnen. 

Diskussion. Pernet bemerkt, daß die antisyphilitische Be¬ 
handlung den Lupus vulgaris ungünstig beeinflußt. 

Derselbe. Schnitte von ausgedehnter Tricho¬ 
phytie mit granulomatöser Bildung. 

Charakteristisches Granulationsgewebe mit wenigen Riesen¬ 
zellen. 

Derselbe. Kultur von Achorion Quinckeanum 
(Mäusefavu s). 

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276 Verhandlungen der Royal Society of Medicine. 

Gewonnen von einem Fall am Bein eines fünfjährigen 
Mädchens. 

Shillitoe, Arthur. Psoriasisähnliches Syphilid. 
Derselbe. Kleinpapulöses lichenoides Sy¬ 
philid. 

Williams, Winkelried. Acne agminata. 

Diskussion. Pernet bezweifelt die Diagnose. 

Derselbe. Eigen artiger Naevus. 

(Ref. nach dem Originalberichte in The British. Joum. 
of Dermal 1912. Nr. 1. p. 20.) 

Fritz Juliusberg (Posen). 


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Manchester Dermatological Society. 

Sitzung vom 34. November 1911. 


Laneashire demonstriert: 

1. Lupus erythematosus bei einer unverheirateten 
40jährigen Frau. Der Fäll begann an beiden Ohren mit einem 
akuten Erythem mit vesikulären, erysipelähnlichen Rändern. 
Zu gleicher Zeit entstand ein Herd auf dem Handrücken. Dann 
traten am Arm Lichen planus ähnliche Papeln auf. Jetzt be¬ 
stehen symmetrische Herde auf beiden Wangen und auf Armen 
und Fingern. 

2. Dermatitis artefacta bei einer 26jähr. Patientin. 
Die seit 10 Jahren auftretende Hauterkrankung besteht z. Z. 
aus infiltrierten Papeln am Einn mit exkoriierter Oberfläche, 
aus einer nässenden Dermatitis der Nase, aus einem Herd auf 
dem linken Ohr. 

Brooke und Savatard demonstrieren: 

1. Epitheliome auf einer Lupusnarbe bei einem 
25jährigen Mann. Zwölf Monate vorher war ein Epitheliom aus 
der Nachbarschaft des jetzigen Tumors entfernt worden. 

2. Gestieltes kavernöses Angiom der Glutaeal- 
gegend. Auf der Patientin Rumpf und Extremitäten zahlreiche 
milchkaffeefarbene Naevi. 

3. Einen unregelmäßigen sklerosierten Herd 
von der vorderen Seite der linken Achselhöhle. Die Affektion 
hatte vor 10 Jahren mit einem Achselhöhlenabszeß begonnen. 
Der Rand des Herdes wies (Jlzerationen auf. 

Braithwaite und Reynolds demonstrieren drei Fälle 
zur Diagnose. 

1. Bei dem 18jährigen Mädchen begann die Krankheit 
mit Steifigkeit und kaltem Gefühl an den Fingern. Die Finger 
konnten nicht mehr geschlossen werden. Attacken von wenigen 
Minuten Dauer traten auf. Dann wurde die Haut der Hände 
und Vorderarme, der Füße und Beine glatt, wachsartig und 


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Manchester Dermatological Society. 


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hart anzufühlen. Histologisch fand sich eine Zunahme des 
Bindegewebes, keine Zellinfiltration. 

2. Bei einem 54jährigen Mädchen wurden die Finger beim 
Aufstehen und in der Kälte blau und kalt. Dabei Hitzegefuhl. 
Später trat dieselbe Störung an den Zehen auf. Die Haut zeigt 
histologisch eine Zunahme des Bindegewebes im Korium, die 
Wände der Blutgefäße sind verdickt. Radiologisch Atrophie der 
Endphalangen des Daumens und des ersten und zweiten Fingers. 

3. Bei der 36jährigen Patientin begann die Krankheit vor 
16 Jahren mit Nadelgefuhl an Nacken und Beinen. Die Spitzen 
der Finger bekamen ein taubes Gefühl. Dann trat Steifigkeit 
der Finger und Kniegelenke auf, die Haut wurde dunkel, 
mahagonifarben. 

Diskussion: Brooke meint, daß keiner der drei Fälle dem 
Qblicben Bilde der Sklerodermie entspricht, daß es sich bei den drei 
Fällen nm Symptome einer allgemeinen Zirkulationsstörung handelt. 

Dyson hält Fall 1 für Sklerodermie, Fall 2 für Raynaud sehe 
Krankheit 

(Referiert nach dem Bericht in British Journal of Dermat. 
1911. Dez. p. 417 ff.) Fritz Juliusberg (Posen). 


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Verhandlungen der Sociötä 
frangaise de Dermatologie et de Syphiligraphie. 


Sitzung vom 9. November 1911. 

Milian demonstriert: 1. Ein ulzeriertes Lymph- 
adenom am Hals bei einem 22jäbr. Mädchen. Die Affektion 
bat große Ähnlichkeit mit einem syphilitischen Gumma. 2. Einen 
tuberkulösen Schanker am Kinn mit Drüsenschwellung am 
Unterkiefer bei einem lOjähr. Knaben. Obschon Pat. Zeichen 
von hereditärer Lues aufwies und einen schwach positiven 
Wassermann im Blute hatte, stellt Milian gestützt auf den 
histologischen Befund, die Diagnose auf einen tuberkulösen 
Prozeß. 

ln der Umgebung des Geschwürs und an anderen Körper¬ 
stellen entwickelte sich später ein vesikulöses Ekzem, das Verf. 
ebenfalls mit der Tuberkulose in Zusammenhang bringen will. 

Brocq und Fernet beobachteten 2 Fälle von Syphilis, 
die mit intravenösen Salvarsan-lnjektionen und intravenösen 
Injektionen von Hg ozycyanatum behandelt wurden, heilten 
und nach einigen Monaten wieder typische Primäraffekte mit 
Roseolen aufwiesen. Obschon in dem einen Falle die histolo¬ 
gische Untersuchung des 2. Schankers kein eindeutiges Resultat 
ergab und in dem anderen die Spirochaeten im 2. Ulkus fehl¬ 
ten, stehen die Verf. doch nicht an, eine syphilitische Re¬ 
infektion als das wahrscheinlichste anzunehmen. 

In der Diskussion berichtet auch Milian über 3 Fälle 
von luetischer Reinfektion nach Salvarsanbehandlung. 

Jeanselme und Yernes. Beobachtung von 2 Fällen von 
syphilitischer Reinfektion nach Salvarsanbe¬ 
handlung. Während der erste Fall angezweifelt werden kann, 
scheint der zweite die nötigen Desiderata zu erfüllen. 

Hudelo, Darbois und Galtet haben eine 47jähr. Pa¬ 
tientin, die an stark ausgebreiteten Adenomata sebacea 
faciei litt, mit Röntgenstrahlen behandelt und ein sehr 
befriedigendes Resultat erzielt. 


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Verhandlungen der Societe fran^aiie 


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Gaucher und Brieoat demonstrieren einen Patienten, 
der zu gleicher Zeit eine Skabies und einen harten Schanker 
akquirierte. Es entwickelten sich allmählich infolge des Kratzens 
etwa 20 Primäraffekte am Penis durch Autoinokulation. 

Brocq und Fage demonstrieren einen Fall von Kera¬ 
toma palmare et plantare hereditarium und halten 
die Affektion für eine „Erythrodermie congenitale ichthyosiforme 
localisee“. 

Gau eher, Gougerot und Thibant demonstrieren einen 
Fall von Naevus, der sich auf die Nase und symmetrisch auf 
die beiden Wangen erstreckte. Die Affektion glich zum Ver¬ 
wechseln der sogen. Kupfernase. 

Gaucher, Gongerot und Croissant demonstrieren einen 
57jähr. Mann mit großen papulo-squamösen Syphiliden, die 
Ähnlichkeit mit Läsionen des Lupus erythematodes haben. 

Balzer demonstriert 2 Lupusfälle, die mit den von 
B o e c k angegebenen Salben behandelt und wesentlich gebessert 
wurden. Balzer pinselte die kranke Stelle zuerst mit einer 
V/o Methylenblaulösung und trug nachher die B o e c k sehe 
Salbe aut. Der zweite Fall wies auch Lupusknötchen an den 
Lippen auf und Verf. behandelte diese Läsionen mit der Schleim¬ 
hautsalbe (Resorcin-Talc. aa. 10 0, Gummi arab. 10'0, Balsam 
Peruv. 5*0) von B o e c k. Auch da soll eine deutliche Besse¬ 
rung eingetreten sein. 

Balzer und Godlevski rechnen mit der Möglichkeit, daß 
das Salvarsan im Körper infolge des Kontaktes mit dem Oxy¬ 
hämoglobin in Acid. arsenic. und Natrium arsenicosum umge¬ 
wandelt werden könne, um dann toxische Wirkungen zu ent¬ 
falten. Infolgedessen empfehlen sie nur kleine Dosen zur Be¬ 
handlung. Vert. empfehlen, zuerst eine Probedosis von 0*1 Sal¬ 
varsan zu verabfolgen und dann Dosen von 0*3 zu geben. 
Letztere Dosis überschreiten sie nicht; sie wird 3, ev. 4 mal 
wiederholt Um die intramuskulären Injektionen von 606 
schmerzloser zu gestalten, injizieren sie Dosen von 0*05 in die 
Glutaea und zwar in einer Sitzung auf jede Seite je 0*05. 

Vor und nach der Salvarsanbehandlung soll nach Balzer 
und Godlevski Hg gegeben werden. 

Hallopeau und Francois—Dainville haben eine 51jähr. 
Patientin mit einer zum ersten Mal aufgetretenen Psoriasis 
eruption beobachtet, die sehr intensives Jucken verursachte. 

Queyrat. Erythroplakie der Glans. 

Queyrat beobachtete 4 Fälle einer eigenartigen chroni¬ 
schen Affektion an der Glans bei alten Luetikern, die charak¬ 
terisiert war durch rote indolente Platten mit leichter Infil¬ 
tration, von scharfer Begrenzung und landkartenartiger Kon¬ 
figuration. Histologisch konnten eine Parakeratose und Neigung 


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de dermatologie et de ayphiligraphie. 


281 


zu epitheliomatöser Umwandlung konstatiert werden. Die Affek¬ 
tion trotzte sowohl der lokalen wie der allgemeinen Behandlung. 
Wegen ihrer Ähnlichkeit mit der Leukoplakie bezeichnet Veif. 
die Krankheit mit dem Namen: Erythroplakia glandis. 

Petrini-Galatz berichtet über einen Fall von Dermatitis 
herpetiformis, der einen leicht hypertrophischen Charakter hatte. 
Im Blute 11 bis 12*/« eosinophile Zellen. 

Dn Bois hat 2 Fälle von Lues beobachtet, die beide mit 
je 8 Dosen von 0*6 Salvarsan intravenös behandelt worden 
waren. Trotz negativen Wassermanns sollen bei beiden Fällen 
bald wieder Rezidive aufgetreten sein. Du Bois schließt dar¬ 
aus, daß zurZeit ein negativer Wassermann keine Garantie 
für die Heilung der Syphilis abgebe. 

Gougerot demonstriert die Photographien, die mikrosko¬ 
pischen Präparate und die Pilzkulturen des B1 o c b sehen 
Falles von Kladiose. 

Gaueher und Parte konnten bei einer wegen Spasmus 
laryngis ad exitum gekommenen 26jähr. Frau ein Gumma ex- 
zidieren, in dem Spirochaeten nachweisbar waren. Der Fall 
zeichnete sich durch eine besondere Virulenz aus. 

Brault konnte bei einem Fall von Mycosis fungoides so¬ 
wohl mit Hektin als mit Salvarsan Besserungen aber keine Heilung 
erzielen. Auf die schon vor der Arsenbehandlung bestehende 
Nephritis hatten die Präparate keinen ungünstigen Einfluß. 

Brault behandelte einen Fall von Lepra tuberosa 
mit Salvarsan und beobachtete einen deutlichen Rückgang 
der Knoten. Max Winkler (Luzern). 

Referiert nach dem Bulletin de la Sociöte frangaise de 
Dermatologie et de Syphiligrapbie. 1911. Nr. 8. 


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Verhandlungen der dermatologischen Gesellschaft 

zu Stockholm. 

Sitzung vom 26. Oktober 1911. 


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Sand man. Fälle von Syphilis uodosa und papu¬ 
losa mit ungewöhnlichen Aussehen und ein Fall von Mol¬ 
luscum contagiosum mit abnormer Lokalisation u. a. an 
den Augenbrauen. 

Schauman. Fall von Lupus mit Kankroid und 
löjähriger Knaben mit Hydroa vacciniforme. 

ln der Diskussion über den letzteren Fall erwähnt Möller die 
von ihm 1898 veröffentlichten experimentellen Untersuchungen, welche 
zeigen, daß die ultravioletten Strahlen dea Lichtes die Ursache dieser 
Krankheit sind. 

Müllern-Aspegren. Fall von reichlicher, intra- 
vesikaler Saccharomyces Vegetation im Harn. 
75jähriger Mann, ca. 5% Zucker seit Jahren, 5./10.1911 leichte 
Schmerzen in der Harnröhre und frequente Mictionen; Urin 
klar, 257oo Albumin. Prostata hart und mäßig vergrößert; ca. 
20 ccm Residualurin. 5 Tage später (nach einer Seereise) 
plötzlich erheblicher Harndrang und intensive Schmerzen beim 
Urinieren. Sehr reichlicher, schaumiger, blutig-eitriger Aus¬ 
fluß ; mikroskopisch zahlreiche Eiterzellen, lange Myzelium¬ 
fäden und enorme Mengen von Saccharomyzeten, aber keine 
Bakterien. Harn trübe, riecht kräftig nach Alkohol; Bodensatz 
von größeren und kleineren Klumpen, aus Hefepilzen und spär¬ 
lichen Kocken und Bakterien bestehend. Terminale Hämaturie; 
beim Schluß jeder Urinierung kommen mehr oder weniger 
reichliche Mengen von Gas unter Zischen hervor (Kohlensäure, 
durch Gärung des Zuckers hervorgerufen). Durch Ausspü¬ 
lung der Harnröhre und der Blase mit Borsäurelösung und 
Regelungen der Diät trat in 8 Tagen so wesentliche Besserung 
des Zustandes ein, daß der Urin vollständig klar und alle 
Symptome fast verschwunden sind. Der Fall mag ziemlich 
selten sein. 

Julia Kinberg (als Gast). Fall von psychogenem Pru¬ 
ritus vulvae, durch Psychotherapie mit Erfolg be¬ 
handelt (wird in extenso veröffentlicht werden). 

In der folgenden Diskussion wurden von verschiedenen Seiten wich¬ 
tige Einwendungen gegen die Deutung des Falles erhoben; eine Röntgen- 



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Verhandlungen der dermatol. Gesellschaft za Stockholm. 283 

bebandlung war nämlich einige Morate vor der Besserung eingeleitet 
worden, und der günstige £influß dieser Behandlungsmethode ist ja, we¬ 
nigstens den Dermatologen, allzu wohlbekannt. Der Fall ist also nicht 
rein und somit nicht beweiskräftig. (Referent.) 

Almkvist Die bei der vorigen Sitzung vorgestellte, 
luetische Patientin mit Accusticusneuri tis nach Sal- 
varsanbehandlung hört jetzt bedeutend besser, nach Be¬ 
handlung mit KJ, 10 Salicyl. Hydrargyr.-Injektionen und einer 
neuen Saivarsan-Einspritzung. 

Sitzung vom 30. November 1911. 

Müllern-Aspegren. 24jährige Frau mit Lieben accu¬ 
min a t u 8 und planus. Lokalisation hauptsächlich in den Seiten¬ 
regionen des Rumpfes; mäßiges Jucken; günstiger Einfluß 
interner Arsentherapie. 

M o b e r g. Diese Krankheit lokalisiert sich mit Vorliebe an den Seiten¬ 
teilen des Bauches, dem Druck der Kleidung entsprechend. 

Sederholm. Die spitzen Papeln jucken weniger als die planen; 
die Pathogenese dieser zwei Formen ist verschieden; bespricht weiter die 
Differentialdiagnose gegenüber Lichen scrophulosorum. 

Mareus. 52jährige Frau mit Lupus erythematosus 
der Mundschleimhaut, des behaarten Kopfes und der Ohren; 
die Krankheit entwickelt sich schnell, fast jede Woche kommen 
neue Flecke zum Vorschein. 

Marens. Fall von Dermatitis atrophicans idio- 
pathica chronica diffusa progressiva. 29jähriger 
Mann. Krankheitsdauer 18 Jahre; alle Behandlung bisher er¬ 
folglos. Pat. ist auffallend mager und blaß; von inneren Or¬ 
ganen nichts abnormes; kein Eiweiß; kein Zucker. An beiden 
Fußgelenken, fast symmetrisch, bedeutende Hautveränderungen 
in Gestalt eines Bandes, etwas höher an der Außenseite; die 
obere Grenze sebarf, die untere mehr diffus. Die Haut trocken, 
teilweise von dicken, festsitzenden Schuppenborken bedeckt, 
glänzend, stellenweise etwas gerötet; die normale Haut¬ 
zeichnung ausgeglichen; die kranke Haut erheblich dünner, ge¬ 
spannt und auf den Knochen wie aufgeklebt. Keine Sensibi¬ 
litätsstörung. Keine subjektiven Symptome. 

Afzeliue hat'einen ganz ähnlichen Fall beobachtet; Sederholm 
und Mob erg haben bei der nahestehenden Krankheit Akrodermatitis nach 
Bebandlung mit hochfrequenten Strömen eine Verminderung der Rötung 
feetateilen können. 

Müllern-Aspegren erwähnt einen Sekundärluetiker 
mit Lichen planus, der eine exzessive Empfindlichkeit der 
Fingerenden nach Arsengebrauch zeigte. 

Sitzung vom 28. Dezember. 

Ausschließlich geschäftlichen Angelegenheiten gewidmet. 

Karl Marcus (Stockholm). 


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Faehzeitsehriften. 


The British Journal of Dermatology. 1911 . 

Dezember. 

Whitfield, Arthur und Sabouraud, R. Ekzematoid 
ringworm of the extremities and groin. p. 375. 

Die Ausführungen von Whitfield und Sabouraud 
sind einleitende Vorträge zu einer Debatte in der Dermatologi¬ 
schen Sektion der Royal Society of Medicine, Sitzung vom 
16. November 1911. 

Whitfield kommt nach einer historischen Einleitung auf 
die drei klinischen Typen zu sprechen, die er unterscheidet: 
1. Der erste Typus ist der akute vesiko-bullöse. Die Krankheit 
bricht plötzlich in 24—48 Stunden aus und hat alle Charak¬ 
teristika des akuten vesikulären Ekzems oder der Dyshidrosis. 
Nur mikroskopisch läßt sich die Diagnose stellen. Einige Fälle 
werden verursacht durch das Epidermophyton, andere durch 
den Ektothrix und einige stellen Infektionen dar durch einen 
Erreger, der nicht zur Trichophytie gehört. Der Autor kommt 
auf einen Fall der letzten Art zu sprechen, wo der Erreger 
eine Spezies des Helminthosporiums war, von denen einige Ar¬ 
ten als Pflanzenparasiten bekannt sind. 2. Der zweite Typus ist 
der intertriginöse. Er ist immer sekundär einer mehr oder we¬ 
niger akuten Attacke; er ist außerordentlich chronisch und 
schwer zu heilen. 3. Der dritte Typus ist der hyperkeratotische. 
Die Diagnose aller dieser Formen liegt in der mikroskopischen 
Untersuchung, die entweder mit Kalilauge oder Methylenblau 
auszuführen ist. 

Sabouraud unterscheidet fünf Gruppen des „eczematoid 
ringworm“ der Extremitäten und Schamgegend. 1. Die wich¬ 
tigste ekzematoide Form ist das Ekzema marginatum H e b r a e, 
welches durch das Epidermophyton inguinale Sabouraud 
verursacht wird. Vielfach wird es mit dem Erythrasma und dem 
Intertrigo zusammengeworfen; aber das Erythrasma hat klinisch 
ganz anderes Aussehen, sein Erreger kann nicht gezüchtet wer¬ 
den und ist viel kleiner als das leicht züchtbare Epidermo- 


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F ächzei tschriften. 


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phyton iDguinale. Der Intertrigo kommt immer in den Beugen 
vor, aber nicht speziell in der Schambeuge; er zeigt immer 
eine feuchte Oberfläche; das Ekzema marginatum ist immer 
trocken. Das Ekzema marginatum ist keine Trichophytie. Sein 
Parasit greift das Haar nicht an. Der klassischen Beschreibung 
Hebras ist als neu hinzuzufugen, daß es auch an den Beuge¬ 
seiten der Zehen vorkommt. Acht von zehn Fällen von soge¬ 
nanntem Intertrigo der Zehen werden durch das Epidermo¬ 
phyton inguinale verursacht An den Händen ist das Ekzema 
marginatum selten. Behandelt wird die Affektion mit 1 °/ 0 igen 
Jod- und Chrysophansäurelösungen. Die zweite Form wird ver¬ 
ursacht durch das Trichophyton rubrum Castellani (Epi¬ 
dermophyton purpureum Bang). Die Affektion kann große 
Flächen des Körpers befallen, besonders aber befallen wird der 
Rumpf, die Gesäßgegend und die Lenden. Die Krankheit scheint 
in Europa nur eingeschleppt, aus Mexiko und Indo-China, vor¬ 
zukommen. Die dritte Gruppe stellen die Trichophytien der 
Handteller und Fußsohlen dar, die 1892 von Djellaleddin- 
Mouktar beschrieben wurden. Meist ist der Erreger das 
Trichophyton violaceum, seltener das T. acuminatum; in einem 
Fall fand sich das Mikroporon Audonii. Als vierte Gruppe 
kommen in Betracht die häufigen Trichophytien der Hand¬ 
rücken. Sie sind gewöhnlich eiternde Erkrankungen, die durch 
die pyogenen Trichophytien der Trichophyton microides-Gruppe, 
das T. gypgeum und T. niveum verursacht wurden. Schließlich 
kommen auf dem Rücken der Hand, des Daumens und des 
Vorderarms persistierende, nummuläre, trichophytoide Ekzeme 
vor, mit geringem Nässen, die keine Triphophytieu sind. 

Diskussion: Pringle hatte unter 1034Hospitalpatienten 10 Fälle 
mit ekzemartigen, vesiko-bullösen Affektionen der Extremitäten, bei denen 
vergeblich nach dem Epidermophyton gesucht wurde. In seiner Privat¬ 
praxis wurde bei 92 verdächtigen Fällen nach dem Epidermophyton ge¬ 
sucht und achtmal wurde es nachgewiesen. Von diesen acht Fällen von 
s eczematoid ring worin“ der Achselhöhle kamen vier bei Frauen vor. 

Per net berichtet über das Epidermophyton Perneti, welches 
einen rosafarbenen Pilz darstellt; von den zwei Fällen stammte der eine 
aus China, der andere von Südafrika. 

Colcott Fox hat die Pilze, seitdem man sich für die ekzema- 
toiden Formen interessiert, in ein bis zwei Fällen gefunden, aber sie 
meist nicht züchten können, nur in einem Falle war er damit erfolgreich. 

Weitere kasuistische Beiträge liefern Adamson, Bolam, Gray 
und Malcolm Morris. 


Januar 1912. 

Bolam, Robert. Trichophyton rosaceum. p. 1. 
Über Infektionen mit dem Trichophyton rosaceum besteht, 
wie Bolam hervorhebt, nur eine spärliche Kasuistik. In Eng- 


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286 


Fachzeitschriften. 


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land waren bisher nur vier Fälle veröffentlicht worden, je einer 
von Adamson und Whitfield und zwei von Haldin 
Davis. Sabouraud bekam unter 800 Kulturen nur acht¬ 
mal diese Varietät. Dalla Favera bat eine Anzahl Fälle 
aus Parma beschrieben; bei dem Material dieses Autors macht 
das T. r. 4% seiner Fälle aus. Bolam berichtet aus Nord¬ 
england, aus den Grafschaften Northumberland und Durham, 
über 16 Fälle, die durch das Trichophyton rosaceum verur¬ 
sacht waren. Klinisch finden sich unter diesem Material alle 
Formen, die dieser Parasit produziert, trockene schuppende 
Herde, wie bei der chronischen kokkogenen Sykosis bis zu 
stark entzündlichen Afiektionen von der Natur des Kerions; 
auf unbehaarter Haut fanden sich erythematöse schuppende 
Herde, wie auch vesikuläre und erhabene Plaques. Einige 
Barterkrankungen begannen als oberflächliche Trichophytie, um 
im Verlaufe der Krankheit tiefer sitzende Veränderungen zu 
machen. Unter den Fällen finden sich zwei Familiengruppen 
aus je 3 und 4 Personen. Der Autor stellte in allen Fällen 
Kulturen auf Sabourauds Nährboden dar, von denen vor¬ 
zügliche Abbildungen der Arbeit beigegeben sind. 

Friedländer, D. Der Wert der Mucbsehen Gra¬ 
nula und der Antiforminmethode zur Feststellung 
der Ätiologie der sog. Tuberkulide mit beson¬ 
derer Berücksichtigung des Lupus erythemato¬ 
sus. p. 13. 

Friedländer stellte seine Untersuchungen au folgenden 
fünf Geweben an: 1. an sicher tuberkulösem Lungen-, Leber¬ 
und Nierengewebe, 2. an Lupus vulgaris, 3. an Tuberculosis 
verrucosa cutis, 4. an Lupus erythematosus, 5. an normaler 
Haut. Alle Gewebe wurden in Schnitten und nach dem Anti- 
forminverfahren untersucht. Die Schnitte sowohl wie die Aus¬ 
striche wurden zum Teil mit Karbolfuchsin, zum Teil nach 
Weiß gefärbt. Letztere Färbung (cf. Mitteilungen aus den 
Hamburgischen Krankenanstalten. Bd. XI. H. 9) gestattet eine 
gleichzeitige Färbung der säurefesten Bazillen, der Mucli¬ 
echen Bazillen und Granula. Das sicher tuberkulöse Gewebe 
der inneren Organe gab in jeder Hinsicht ein positives Resul¬ 
tat, das normale Hautgewebe ein negatives. Im Lupus vulgaris 
fand sich bei 60 Schnitten nur ein nach Ziehl gefärbter 
Bazillus, Much sehe Granula fanden sich in jedem 4. bis 5. 
Schnitte. In mit Antiformin behandeltem Lupusgewebe fanden 
sich beide Formen reichlich, bes. aber grampositive Organis¬ 
men in Form granulierter Bazillen. Bei Tuberculosis verrucosa 
cutis fand der Autor in den Schnitten weder nach Ziehl noch 
nach Gram färbbare Bazillen, nach dem Antiforminverfahren 
fanden sich beide Organismen spärlich. Bei der diskoiden 


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Fachzeitschriften. 


287 


Form des Lupus erythematosus fanden sich in über 60 Schnitten 
weder nach Zieht noch nach Gram färbbare Organismen. 
Mit dem Antiforminverfahren fanden sich sowohl nach Zieht 
färbbare Bazillen, wie Much sehe Granula, die letztere in 
größerer Anzahl. Fritz Juliusberg (Posen). 


Annales de Dermatologie et de Syphiligr&phie. 

1911. Nr. 11. 

De Beurmann und Yerdun et Bith. Tumoren des 
Gesichtes und des behaarten Kopfes vom Typus 
der Zylindrome. p. 577. 

Einen Fall von multiplen Zylindromen beobachteten d e 
Beurmann, Verdun und Bith bei einem 58jähr. Manne. 
Die Tumoren waren durchaus gutartig und entwickelten 6ich 
im Verlaufe von 20 Jahren im Gesicht, am behaarten Kopf 
und, was ungewöhnlich bei dieser Affektion, am oberen Teile 
des Rückens. Sie waren zum Teil ulzeriert, fest mit der Haut 
verwachsen, auf der Unterlage verschieblich, von rot-violetter 
Farbe und stellenweise vaskularisiert Am behaarten Kopf waren 
die Haare im Bereich der Tumoren ausgefallen. Differential¬ 
diagnostisch wurde die Mycosis fungoides herangezogen, konnte 
aber auf Grund des mikroskopischen Befundes ausgeschlossen 
werden. Die Biopsie ergab die typische Struktur des Zylindroms. 
Der Patient erlag einer Tuberkulose und der Sektionsbefund 
wies eine nicht geahnte Erkrankung der Nebennieren auf wie 
bei Morbus Addisonii. Nichts von Metastasen des Zylindroms 
in den inneren Organen. 

Die Autoren treten gestützt auf ihre Befunde für die 
epitheliale Genese der Zylindrome ein. 

Therapeutisch wurde das Radium verwendet, teils durch 
äußere Applikation, teils intratumoral. Es zeigte sich, daß die 
äußere Anwendung das Wachstum der Tumoren eher beschleu¬ 
nigte, während durch Einführung des Radiums in die Tumoren 
selbst eine Degeneration der epithelialen Elemente und Ersatz 
durch Bindegewebe erzielt werden konnte. 

Brault und Masselot. Über eine neue Mykose, 
p. 592. 

Verf. beobachteten bei einem 24jähr. eingeborenen Araber, 
der seit 2 Jahren an Lues litt, 3 kleinkirschgroße, rote, ge¬ 
nabelte Tumoren am 1. Gesäß, ungefähr 2 cm von der Inter- 
glutaealfalte entfernt. Die Geschwülste glichen großen Mollusca 


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contagiosa, waren aber mehr gewölbt und gerötet. Aus dem 
Zentrum ließ sich mittelst Pipette Eiter entnehmen. Die Tu¬ 
moren waren anfänglich unempfindlich, belästigten aber später 
den Patienten beim Geben. Die Geschwülste wurden exzidiert 
und bakteriologisch und histologisch untersucht 

Es gelang Brault und Masselot einen Pilz zu kulti¬ 
vieren, den Pinoy zur Gruppe der Sporotricbeen rechnet, 
d. h. zu denjenigen Pilzen, bei denen sich die Konidien direkt 
am Pilzfaden bilden. Pinoy nennt diese Varietät Enantio- 
thamnus wegen der quirlförmigen Anordnung der Konidien 
längs des Fadens. Die Filamente sind ziemlich regelmäßig 
septiert 

Die histologische Untersuchung ergab banale Entzündungs¬ 
erscheinungen mit kleinen Abszedierungen. Von Tbk. oder Lues 
konnte nichts nachgewiesen werden. 

Das Tierexperiment ergab kein eindeutiges Resultat, die 
Inokulationsversuche werden von den Autoren noch weiter 
fortgesetzt 

Nicolas und Moutot Die bullösen Antipyrin- 
exantheme der Mundschleimhaut p. 603. 

Über einen typischen Fall von bullösem Antipyrinexanthem 
der Mundschleimhaut berichten Nicolas und Moutot. 

Der betreffende 30jähr. Patient bekam 3 mal, jedesmal 
nach Einnahme einer Dosis von 0 - 5—PO Antipyrin ein Exan¬ 
them der Mundschleimhaut, bei dem das eine Mal auch die 
Lippe und das zweite Mal die Glans und das Präputium mit¬ 
betroffen waren. Die Eruption begann 2—3 Tage nach der 
Einnahme des Antipyrins mit Amblyopie, Schwere im Kopf 
und Gedächtnisschwäche. Am folgenden Tag war die Zunge 
geschwollen, pastös, weiß und es zeigten sich zahlreiche kleine 
Blasen an derselben. An der Lippen- und Wangenschleimhaut 
starke Rötung und zahlreiche rundliche, porzellanartige Flecke, 
von denen sich beim Abkratzen eine mortifisierte Epithelschicht 
abheben ließ. 

Das Kauen sehr erschwert und schmerzhaft. 

Im Sulcus coronarius zahlreiche erodierte, rundliche Herde 
mit seröser Exsudation. Entzündliche Phimose. Daneben wei߬ 
liche Trübungen, die sich beim Reiben ebenfalls abheben lassen. 
Nach Aussetzen des AntipyriDS keine Rezidive. 

Therapeutisch empfehlen Verf. flüssige Diät, ein leichtes 
Laxativum und Diuretikum. Methylenblaulösungen */„ bis 1% 
zum Spülen, ev. Mundwässer mit Kokainzusatz bei starken 
Schmerzen. 

Niclas und Moutot besprechen im Anschluß an ihren 
Fall die Ätiologie, Morphologie, Difierentialdiagnose und The¬ 
rapie der Schleimhautantipyrinexantheme im allgemeinen. 


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Fachzeitschriften. 


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Noce. Systematisierter flacher Gefäßnaevus, 
p. 613. 

Noce beobachtete einen im Niveau der Haut gelegenen 
Gefößnaevus, der im Gebiet des Nervus ischiadicus lag. Be¬ 
troffen waren die Bückseite der Oberschenkel, die Kniekehlen, 
die Bück- und Außenseite der Unterschenkel, die Dorsalseite 
der Füße, die Innen- und Außenseite der Ferse, die Planta 
pedis und die vier äußeren Zehen. 

Verf. tritt für einen nervösen Ursprung der systematisier¬ 
ten Naevi ein und glaubt, daß in seinem Fall eine intrauterin 
verlaufende Neuritis die Affektion ausgelöst habe. Durch die 
Neuritis sei eine trophische Störung der sensiblen Nervenfasern 
entstanden. Max Winkler (Luzern). 


Monatshefte f. prakt. Dermatologie. Bd. LUX 

Heft 11 u. 12. 

Sntton, B. L. Über die Möglichkeiten von Ver¬ 
wandtschaftsbeziehungen zwischen der Derma¬ 
titis infectiosa eczematoides, der Dermatitis 
repens und der Acrodermatitis perstans, p. 583. 

Schlußsätze: Die infektiöse ekzematoide Dermatitis 
stellt einen deutlich charakterisierten klinischen und patho¬ 
logisch-anatomischen Prozeß dar und ist von der Gruppe der 
pustulösen Ekzeme, zu denen sie bisher gerechnet wurde, end¬ 
gültig abzusondern. Die Entstehung der Affektion ist sehr 
wahrscheinlich dem gelben oder weißen Staphylokokkus zuzu¬ 
schreiben. ln bezug auf die Histologie unterscheidet sich die 
infektiöse ekzematoide Dermatitis von der Dermatitis repens 
(mit welcher die sogenannte Akrodermatitis von Hallopeau 
identisch ist) hauptsächlich durch die Lokalisation des ent¬ 
zündlichen Prozesses und die Verschiedenheit der beteiligten 
Hautgebilde. Bei der erstgenannten Krankheit beschränken 
sich die pathologischen Vorgänge fast ausschließlich auf den¬ 
jenigen Teil des Stratum corneum, der über dem Strat. luci- 
dnm liegt, während bei der anderen Affektion die Infektion 
weiter in die Tiefe gedrungen ist, so daß die Stachelzellen¬ 
schicht den Hauptanprall der Attacke auszuhalten hat. Der 
histologische Befund liefert eine sehr einleuchtende Erklärung 
für die Diversität der beiden Anomalien in bezug auf ihre Zu¬ 
gänglichkeit therapeutischen Maßnahmen gegenüber. Die in¬ 
fektiöse ekzematoide Hautentzündung läßt sich schon durch 
die einfacheren und milderen antiparasitären Präparate schnell 

Are». f. Dermal, n. Syph. Bd. GXII. iq 


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F achzeitschriften. 


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bekämpfen and eine regelrecht behandelte Attacke dauert selten 
länger als 14 Tage. Bei der Dermatitis repens hingegen bietet 
die Behandlung gewöhnlich sehr erhebliche Schwierigkeiten 
und trotz der energischen Therapie bleibt das Leiden oft 
monatelang bestehen. Eine zweckmäßig angewandte Vakzine¬ 
therapie gewährt bei der Behandlung sowohl der infektiösen 
ekzematoiden Dermatitis als auch der Dermatitis repens ganz 
erheblichen Nutzen. 

Vörner. Über den Einfluß von Salvarsan- 
injektionen auf Lues mixta. p. 591. 

Lues mixta nennt V. jene Fälle, bei welchen neben der 
Spirochaete ein anderer Keim in dem gleichen Organteil (mani¬ 
fest oder latent) vorhanden ist. Bei einem Studenten, der 
neben Roseola einen nach Eiterung schlecht verheilten Schmiß 
am Kopfe hatte, traten nach 0*4 Salvarsan intravenös wenige 
Stunden nach der Injektion heftige Schmerzen daselbst mit 
Rötung und Schwellung der Umgebung, Fieber auf. In einem 
zweiten Fall bestand zur Zeit einer (II) intravenösen (0*4) 
Injektion noch Stomatitis nach vorausgegangener Hg-Kur. 
Nach der Injektion heftiges Brennen der Mundschleimhaut, 
starke Schwellung auf der Zunge, Salivation. Die Injektion 
hat wohl in diesen beiden Fällen zu einer Hyperämisierung der 
andersartig erkrankten Gewebe geführt, wodurch neuerliche 
Proliferation der hier noch vorhandenen Eiterkeime und Auf¬ 
treten heftiger akuter Symptome entsteht. In einem 3. Falle 
trat nach 0*45 Salvarsan neuerliche akute Schwellung von 
Hoden und Nebenhoden auf, die vor 2 Jahren gonorrhoisch 
infiziert gewesen. Durch Probepunktion gewonnenes Serum 
erwies sich gonokokkenhaltig, dieser Hoden war auch früher 
Sitz einer luetischen Entzündung gewesen. Ein 4. Fall, ein 
Tabiker, der nach 0*6 Fieber Erbrechen, Eiweiß im Harn, 
große Mattigkeit bekam, hatte in der 4. Woche nach der 
Injektion neuerliches Fieber, Brechreiz, Übelkeit, Leibschmerzen, 
heftige Durchfalle, endlich trat Exitus ein. Die Sektion ergab 
miliare Tuberkulose besonders des Peritoneum. Auch in diesen 
Fällen dürfte das Salvarsan die erkrankten Organe hyperämi- 
siert und dadurch alte Prozesse zum Aufflammen gebracht 
haben. Für die Therapie sind derartige Beobachtungen von 
großem Werte. 

Pawloff, P. Antwort auf die „Bemerkungen* 
von Professor A. J. Pospelow in Bd. LIII, Nr. 6 zu 
meiner Arbeit „Zur Frage der Blasensyphilide bei 
Erwachsenen. Ein Fall von Syphilis bullosa 
(Pemphigus syphiliticus) adultorum“ in Bd. LUI, 
Nr. 1. p. 596. 


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Fftchceiteohriften. 


291 


Pawloff hält gegenüber Pospelow seine Diagnose des 
Falles aufrecht Er demonstrierte in der Sitzung, in der er 
den Fall vorstellte, Spirochaeta pallida in Schnitten nach 
Levaditi. Die Diagnose Pospelows wurde einzig und 
allein von Sokoloff verteidigt 

Krzystalowicz. Fr. Die Histologie der syphi¬ 
litischen Infiltrate nach SalvarsananWendung, 
p. 633. 

Durch Salvarsan tritt in dem Hauptbestandteil der syphi¬ 
litischen Infiltrate, in den Plasmazellen, ödem, Atrophie und 
Zerfall in verschieden starkem Grade auf. Es könnte daher 
in diesem Falle von einer elektiven Wirkung des Salvarsans 
auf die unter der Wirkung der Spirochaeten entstandenen In¬ 
filtrationen die Rede sein; man ist aber nicht berechtigt, den 
Schluß zu ziehen, daß es kräftiger auf die Infiltrate selbst 
als auf die Parasiten wirkt. Verf. möchte vermuten, daß, wenn 
Salvarsan nur eine parasitotrope Wirkung ausüben sollte, das 
Infiltrationsgewebe rascher und homogener verändert werden 
müßte, als dies dem mikroskopischen Bilde zu entsprechen 
scheint. Denn aus den mikroskopischen Präparaten kann man 
eher zu dem Schlüsse kommeu, daß es sich um einen lang¬ 
samen und nur teilweise entstehenden Zerfall nach dem an¬ 
fänglichen stark hervortretenden ödem handelt, um Erschei¬ 
nungen, die nach den intravenösen Infusionen rascher und 
intensiver auftreten. 

Keyenburg. Über einen besonderen Fall von 
Tyloma beider Fußsohlen, p. 644. 

Symmetrische Affektion an den Fußsohlen an den beim 
Auftreten dem Druck besonders ausgesetzten Stellen, auch auf 
der Plantarfläche der großen und kleinen Zehe. Daselbst seit 
ca. 6 Jahren derbe, harte, eigentümlich gelbliche Schwielen¬ 
bildungen, an der Peripherie mehr weißlich verfärbte Partien. 
Diese Hornmassen verwischen völlig die normale Hautfelderung, 
sind nicht rissig und entbehren eines roten Hofes. Daneben 
sehr starke Hyperidrosis. Die Affektion bereitet beim Gehen 
und Stehen sehr heftige Schmerzen. Therapie (auch Röntgen) 
erfolglos. Nach Besprechnng der Differentialdiagnose gegen¬ 
über Keratoma hereditarium, der erytbematösen symmetrischen 
Keratodermie (Besnier), Arsenkeratose, Lichen ruber planus etc. 
kommt Verf. zu dem Schluß, daß es sich um ein symmetrisches 
Tyloma handelt. Der Fall ist besonders bemerkenswert wegen 
seiner Hartnäckigkeit (auch bei Bettruhe wuchsen die abge¬ 
tragenen Hornmassen sehr rasch nach) und der Schmerzhaftig¬ 
keit, die die Arbeitsfähigkeit des 29jährigen Kranken wesent¬ 
lich beeinträchtigte. 

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292 


Fachzeitschriften. 


Tschernogubow. N. A. Erwiderungen auf den 
Artikel von Dr. "Wonniger-Rotterdam über „die 
intravenöse Salvarsanbebandlung für diePraxis“. 
p. 657. 

Hervorhebung der Vorzüge des vom Verf. angegebenen 
Apparates zur intravenösen Salvarsanbehandlung. 

Ludwig W a e 18 c h (Prag). 


Russische Zeitschrift für Haut- u. Geschlechts- 
Krankheiten. Juni 1911. Nr. 9. n. 7. 

Lazarew. Zur Kasuistik des Gürtelausschlags 
kompliziert mit einer Paralyse des Gesichts¬ 
nerven. p. 467. 

Zwei Tage nach heftigem linksseitigen Kopfschmerzen trat 
ein Herpes occipitocollaris auf, dem Tags darauf eine Paralyse 
des N. facialis folgte mit herabgesetzter galv. Erregbarkeit. 
Keine Geschmacksstörung, die übrigen Gehirnnerven normal. 

L. schließt sich der Erklärung Hunts an, der zufolge 
entzündliche Veränderungen des Ganglion geniculi die Ursache 
des Zosters wären. Die Infiltration betrifft auch das umliegende 
Zellgewebe, also auch den im fallopischen Kanal liegenden 
N. facialis. 

Der Patient ist ein 45jähriger Bankbeamter. 

Andrinschtsehenko. Zur Kasuistik derlchthyosis 
hystrix bullosa congenita, p. 474. 

Das 4 1 / 9 jährige Mädchen, das von früher Kindheit her 
einen hydrozephalischen Schädel aufweist, leidet an „hereditärer 
Neurasthenie“. 

Am Stamm, Brust, Extremitäten ichthyotische Herde in 
verschiedenen Verhornungsstadien, von verschiedener Größe. 
Die Handflächen und Fußsohlen sind auch betroffen. 

Auffallend ist die Symmetrie und strichförmige Anordnung 
der Herde längs der Voigt-Langer sehen Linien der Haut. 

Jede zwei Monate tritt attackenweise Blasenbildung auf 
mit stärkerem Befallensein der 1. Körperhälfte, was auf eine 
intra uterine Entstehung des Leidens hindeutet. 

Der mögliche Zusammenhang mit den nervösen Sym¬ 
ptomen schließt ein Auftreten im intrauterinen Embryonalstadium 
nicht aus. 

Selenew. Ichthyosis hystrix bullosa oderEry- 
throdermie congenitale ichthyosiformeavec hyper- 
epidermitrophie Brocq. p. 479. 


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Fachzeitschriften. 


293 


S. hat vier Falle von Ichthyose in frühester Kindheit an 
seiner Klinik beobachtet. 1. Ichtyosis hystrix bullosa von ihm 
und Andriuschtschenko beschrieben. 2. I. hystrix striata 
bullosa von Smirjagin veröffentlicht. 3. L hystrix diffusa 
von Eudokimow publiziert. S. polemisiert gegen Brocq, der 
die Ichthyosis hystrix bullosa von der Ichthyosisgruppe als Ery- 
throdermie congenitale etc. abtrennen will. Es handelt sich um 
abnorme Verhornungsvorgänge, im Gefolge dieser stärkere 
Grade von Exudation (Blasenbildung). Wenn man aber den 
strichförmigen Lichen nicht von der Gruppe der Lichen aus- 
scheiden kann, auch nicht die nässende Psoriasis von ihrer 
Stammform etc., so ist auch die Brocqsche Abtrennung nicht 
gerechtfertigt. 

Sehnittkind. Ein Nabelhorn. p. 481. 

Bei dem 30jährigen Manne wurde zufällig das 2 cm lange, 
7, cm breite Nabelhorn entdeckt. Er trug den mumifizierten 
Rest des Nabelstranges ohne Beschwerden. 

Histologisch: MumifizierteBindegewebsstränge und Epithel¬ 
zellen. 

Selenew. Zur Behandlung des Lichen ruber 
mit Hektin. p. 453. 

52jährige Patientin mit L. ruber accuminatus, stellenweise 
planus r. exudativus, wurde durch 2 Serien von Hektininjek- 
tionenvon den Symptomen befreit Während in einem Hebra¬ 
schen Falle 16 g Arsen zur Heilung notwendig waren, fand man 
mit 1‘26 g in diesem Falle sein Auslangen. Einen ausgezeich¬ 
neten Erfolg erzielte S. mit der gleichen Therapie bei einer 
22jähr. Patientin, die außer dem L noch an Tbk. pulmonum litt. 

Sehebunew. Zur Frage der Quecksilberexan¬ 
theme. p. 492. 

Junger Soldat, seit dem 17. Jahre Alkoholiker, hatte 
40 Hg-Einreibungen ohne Beschwerden vertragen. Als zweite 
Kur wurden Hg salicyl. 10% injiziert. Am 5. Tage nach der 
5. Injektion ein an Hoden und Innenfläche der Oberschenkel 
beginnendes und sich über den ganzen Körper ausbreitendes 
nässendes Ekzem. Im Harn vor der Erkrankung kein Eiweiß, 
auf der Höhe derselben nur Spuren. Hg im Harn bei wieder¬ 
holter Untersuchung nicht nachweisbar. 

Es handelt sich also um eine Häufung des Hg im Orga¬ 
nismus bis zur toxischen Dosis, bei der die Haut und der 
Darmtraktus (Diarrhoea) die fehlende Ausscheidungsfunktion 
der Nieren zu ersetzen bestrebt war. 

■Jakowlew und Jasnitzki. Vakzinotherapie bei 
durch Gonokokken bedingten Erkrankungen, 
p. 449 und 507. 


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Fachzeitschriften. 


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An 42 Patienten worden nach der Wrightsehen Methode 
die Injektionen mit einer ans einem Petersburger bakteriol. 
Institut beschafften Vakzine angestellt, die 100 Mill. 6. in einem 
cm 3 enthielt. 

Soweit dies kleine Material allgemein gültige Schlüsse er¬ 
laubt, werden sie folgendermaßen zusammengefaßt: 

1. Die Vakzinetherapie gonorrhoischer Erkrankungen kom¬ 
biniert mit den üblichen Behandlungsarten, gibt bessere Re¬ 
sultate im Sinne des Enderfolges als die ausschließliche Vak¬ 
zination. 

2. Der beste therapeutische Effekt wird bei Anwendung 
folgenden Verfahrens erzielt: Die Anfangsdosis 0*5, die folgen¬ 
den nur 0*3—0*5, gesteigert bis zur Höchstdosis yon 2 g. Die 
Intervalle zwischen zwei Injektionen 3—5 Tage. 

3. Der Prozentsatz ausgeheilter Fälle akuter Infektion 
(bakteriologisch erhärtet) beträgt 41°/ 0 , in chronischen Fällen 
33%. Epididym. und Prostatitis 46%. 

Selenew. Lebende Parasiten als Ursache der 
aleukämischen Vergrößerung der Lymphdrüsen 
(Pseudoleukämie) und einer Vermehrung der Blut¬ 
plättchen. p. 3. 

Als Beitrag zur Aufklärung der mannigfachen Ursachen 
des klinischen Bildes der Pseudoleukämie werden 2 Kranken¬ 
geschichten mitgeteiit: Im ersten Falle soll Lues die Drüsen¬ 
schwellung bedingen. 26j. Frau mit Leukoderma und nega- 
jivem Wassermann. Die submaxillaren, submentalen, die 
tugularen, supra- und subklavikularen und axillaren Drüsen 
vergrößert Hg, J. und grüne Seife bedingen einen Rückgang 
der Lymphome, die nach zwei Monaten wieder schwellen. (Hier 
ist bloß die Diagnose „Drüsenschwellung bei einer Luetischen“ 
zulässig. Das therapeutische Moment, das einzige, das S. zum 
Beweis seiner Ansicht heranziehen könnte, versagt, _ da Hg 
J. etc. Resorbentia für Symptome verschiedenster Ätiologie 
darstellen. D. Ref.) 

Jedenfalls interessanter ist der zweite Fall. 

Patient, 60 J., Fleischer, schneidet sich beim Ausweiden 
eines drüsenkranken Schafes in einen Finger der 1. Hand und 
stillt die Blutung durch Kompression mit den Lymphomen des 
Tieres. Die Drüsenschwellung heim Patienten, die die Nacken-, 
Submental-, retroaurikularen, axillaren, kubitalen, inguinalen, 
kruralen und poplitealen Knoten betraf, wird vom Patienten 
mit dem Schnitte in Zusammenhang gebracht. 

Den Veterinärärzten in der Heimat des Patienten ist von 
einer Drüsenerkrankung der Schafe durch Insektenbiß nichts 
bekannt. 


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295 


Die Milz des Kranken ist vergrößert. Aas der detaillierten 
Beschreibung des Blutbildes sei nur die Vermehrung der Blut¬ 
plättchen und das Vorhandensein von basophilen Leukozyten 
(Mastzellen) hervorgehoben. Die Zahl der weißen Blutkörper¬ 
chen 9162. 

Selenew konnte nun aus dem Blut des seinerzeit ver¬ 
letzten Fingers ein geflügeltes Insekt und aus dem Blut der 
Haut über der linken Kubitaldrüse eine Insektenlarve mikro¬ 
skopisch anschaulich machen. Aber gerade bei einem solchen 
in der Literatur einzig dastehenden Fall wird das Insekt durch 
zu tiefes Schrauben des Objektives zertrümmert, so daß seine 
Bestimmung unmöglich gemacht wird. 

Hamroth-Kurek. Ein Fall Pseudo-Hutchinson- 
8eher Zähne, p. 24. 

Bei der 29jährigen Patientin sind von der Affektion der 
1. obere und untere mittlere Schneidezahn betroffen. Die drei¬ 
eckige Einkerbung ist durch ein mechanisches Moment, Aus¬ 
schälen von Sonnenblumensamen, hervorgerufen. 

Mzarenlow. Ein Fall von Syphilonchyia 
haemorrhagica. p. 26. 

Der 19jährige Schneider leidet nach seiner Angabe seit 
2 Monaten an Lues; vor 15 Tagen ist die Nagelaffektion, vor 
5 Tagen Iritis aufgetreten. Vier Zehennägel rechts und der 
dritte links sind verdickt, höckerige Erhebungen wechseln mit 
Einsenkungen. Die Nagelsubstanz aufgelockert, der Nagelwall 
verdickt. Alle Fingernägel mit Ausnahme des 1. kleinen Fingers 
sind in ihrem proximalen Anteil (®/ 4 ihrer Ausdehnung) dunkel¬ 
rotviolett verfärbt. Bei Druck verschwindet die Verfärbung 
nicht gänzlich. Die Nagelsubstanz ist nicht verändert, ihre 
Oberfläche glänzend, doch in toto gebuckelt. 

Salvarsaninjektionen Hg J. brachten fast vollständige 
Bestitutio ad integrum. 

Dolgopolow. Über 441 Salvarsaninjektionen. 
pag. 29. 

Statistischer Bericht über 370 Fälle. (Nebenerscheinungen, 
Verhalten d. W. R.) Kontraindikation bildet bloß Myodegene- 
ratio cordis, während kompensierte Herzfehler der Behandlung 
unterworfen werden. 

W. R. und das Auftreten von Rezidiven sind die einzigen 
Kriterien über Erfolg oder Nichterfolg durch das Mittel. 

Schnittkind. Selbstverfertigter Ring zur Ver¬ 
hütung von Pollutionen, p. 43. 

Der Patient verfertigte sich den Apparat aus einem Stück 
Blech, das er nach einer Papierschablone Zuschnitt Zwei über¬ 
einanderliegende Ringe, deren Innenfläche gleich den Speichen 


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Fachz eiUcb ri fte o. 


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eines Rades zahnartige Verstülpungen trägt. Der Apparat 
wird über den nicht erigierten Penis gestülpt. Im Momente 
der Erektion wird Patient durch das schmerzhafte Gefühl der 
Einklemmung geweckt. Richard Fi sc hei (Bad Hall). 


Olinioa dermosifllopatioa della R. Universita 

di Roma. 

1912. Jahrgang XXX. Fascicolo I. Januar. 

Campana, R. Tuberkulose und Tuberkulin, p. 7. 

Campana, der sich schon wiederholt in dieser Zeit¬ 
schrift über die günstige Wirkung des Tuberkulins bei Haut¬ 
tuberkulose geäußert hat, berichtet über seine Erfahrungen, 
die sich auf das Tuberkulin T. A., das Tuberkulin T. R. und 
das Tuberkulin T. A. F. (albumosefreies Tb.) erstrecken. Das 
Tuberkulin T. A. hat seine Bedeutung als diagnostisches Mittel 
und Heilmittel von langsamer Wirkung; das T. R. hat eine 
langsame Wirkung, die in ihren Einflüssen während der Kur 
nicht meßbar ist; das T. A. F. kann in höheren Dosen als die 
beiden anderen Tuberkuline, ohne Nebenwirkungen zu verur¬ 
sachen, gebraucht werden, wenn man auf die Temperatur Rück¬ 
sicht nimmt und es bei den leichtesten Temperatursteigerungen 
aussetzt. Das Tuberkulin kann bei allen Formen von Tuber¬ 
kulose Anwendung finden, wenn diese nicht durch andere be¬ 
sonders akute Krankheiten kompliziert sind, wie durch Sepsis 
oder Influenzainfektionen. Campana betont am Schluß, daß 
es sich beim Lupus vulgaris sicher um eine Infektion mit dem 
menschlichen Tuberkelbazillus handelt, wie aus Kultur- und 
Tierversuchen hervorgeht; das Tuberkulin wirkt in gleich gün¬ 
stiger Weise auf den Lupus, wie auf die gleichzeitig bestehenden 
inneren Tuberkulosen. 

Martegiani, Carlo. Die Psoriasis, studiert be¬ 
züglich ihrer organischen Prädispositionen und 
ihrer gegen ihren Erreger gerichteten Behand¬ 
lung. p. 19. 

Marteg'iano kommt zu folgenden Schlüssen: Bei den 
für Psoriasis Prädisponierten findet man Abweichungen im Zu¬ 
stande der Epithelschichten. Die Epidermis ist im allgemeinen 
wenig widerstandsfähig, was aus den Merkmalen der Anämie 
und anderer krankhafter Zustände hervorgeht. Das Korium 
und das subkutane Gewebe weist einen abnormen Reichtum 
an Fett auf. Die Schleimhäute zeigen eine sehr zarte und oft 


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UNIVERSETY OF MICHIGAN 



Fachzeitschriften. 


297 


hyperkeratotische Bekleidung. Die Talg- und Schweißdrüsen 
weisen eine Herabsetzung der Sekretion auf. Mikroskopisch 
findet man, nicht immer, das für die Krankheit pathogene 
Sporozoon. 

Foglietta, Paolis. Einige seltene Abweichungen 
bei der Syphilis hereditaria, besonders an der 
Epidermis. p. 35. 

Foglietta äußert sich über einen Zustand der Haut 
bei hereditärer Syphilis, den er als Epidermolysis squamosa 
bezeichnet Die Ausführungen sind zum kurzen Referat nicht 
geeignet Fritz Juliusberg (Posen). 


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Geschlechts-Krankheiten. 


Syphilis. Therapie. 

Du Castel und Paraf, J. Akute sekundäre, syphilitische 
Meningitis mit „606“ behandelt. Persistenz der Lympho¬ 
zytose nach Verschwinden der positiven Wassermannschen 
Reaktion im Blut und in der Zerebrospinalflüssigkeit. 
Wiederauftreten des meningitischen Kopfschmerzes. Bull, 
d. hopit. 1911. Nr. 9. p. 252. 

Du Castel und Paraf stellen einen Fall von akuter syphilitischer 
Meningitis vor, Wassermann war positiv. Nach intravenöser Injektion 
von 606 (0*4) schwindet die Nackenstarre, die Temperatur sinkt. 5 Tage 
später intramuskuläre Injektion von weiteren 0*8. Kernig verschwindet, 
dagegen bleibt das Fehlen der Reflexe an den unteren Extremitäten und 
die Lymphozytose der Zerebrospinalflüssigkeit bestehen. Wassermann 
in derselben und im Blute negativ, wird aber nach einem Monat wieder 
positiv. Neuerliche, intravenöse Injektion von 0*8 „606“. Reflexe, wenn 
auch sehr schwach, treten wieder auf, Wassermann wird vorüber¬ 
gehend negativ, dann rasch wieder positiv. Auftreten von sehr heftigem 
Kopfschmerz. Hierauf 15 Injektionen von Hg benzoic. Neuerliche Unter¬ 
suchung der Zerebrospinalflüssigkeit wurde nicht gemacht. Die Besserung 
der klinischen Symptome besteht fort. R. Volk (Wien). 

Widal, F. et JaYal. Ein Fall von Nephritis syphil., be¬ 
handelt mit Arsenobenzol. Bull, des hopit. 1911. Nr. 2. 

In diesem Falle hatte eine intravenöse Injektion von 0*6 Arseno¬ 
benzol eine auffallend günstige Beeinflussung der Eiweifiausscheidung zur 
Folge, während wiederholte Hg-Kuren ohne Effekt geblieben waren. Im 
Anschlüsse daran berichtet Siredey über einen Kranken, welcher trotz 
Albuminurie eine Injektion von 606 gut vertragen hat. 

R. Volk (Wien). 

Qaeyrat, Louis. Kann das Arsenobenzol unter bestimm¬ 
ten Bedingungen den Organismus des Luetikers sterili¬ 
sieren? Bull, des hopit. 1911. p. 107. 


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Bericht über die Leist, auf d. Gebiete d. Geschlechtskrankh. 299 


Queyrat stellt einen Patienten vor, den er bereits im Stadium 
des Primaraffektes vorgeführt hatte. Der Patient bekam, als das Geschwür 
14 Tage alt war, eine intravenöse, 6 Tage darauf eine intramuskuläre 
Injektion von ,606“. Vernarbung in wenigen Tagen, Wassermann zu¬ 
nächst stark positiv. Ultram ikroskopiseh findet man weder im Sklero¬ 
senresiduum noch meiner Inguinaldrüse lebende Spirochaeten, nur eine 
einzige unbewegliche, offenbar tote. Die übrigen Partien des Sklerosen- 
residiuums und der Drüse nach Levaditi gefärbt enthalten keine einzige 
Spirochaete. 14 Tage darauf Wassermann komplett negativ. Jetzt, 68 
Tage nach Auftreten des Primäraffektes, keine Sekundärerscheinungen. 
Der Patient wird weiter beobachtet werden. 

Im Anschluß erwähnt Milian den von ihm beobachteten Fall 
einer Reinfektion nach mit Arsenobenzol erzielter Heilung einer Lues 
nit einer einmaligen Injektion von 0*55 ,606“. R. Volk (Wien). 

Ullmann. Einfluß der Technik der Inj ek tionsmethoden 
auf Remanenz und Wirkungsweis e der Hg- und As-Präpa- 
rate. (Zur Kritik der intravenösen Injektion.) Wiener medizinische 
Wochenschr. 1911. Nr. 16 und 16. 

Auf Grund experimentell pathologischer Beobachtungen, insbesondere 
aber auf Grund der Aussoheidungsgrößen in den ersten 2—3 Wochen 
post injectionem möchte Ullmann die intravenöse Injektionsmethode 
durchaus nicht als eine besonders wirksame und zur regulären Lues¬ 
therapie geeignete finden. Viktor Bandler (Prag). 

Lucksch. Über die Behandlung der akuten Infektions¬ 
krankheiten mit Salvarsan. Wiener klinische Wochenschr. 1911. 
Nr. SO. 

Experimentelle Untersuchungen im Verein mit klinischen Erfah¬ 
rungen ermutigen den Autor zu der Hoffnung, daß wir im Salvarsan ein 
Mittel besitzen, mit dem vermutlich auch Streptokokken und Staphylo¬ 
kokkenerkrankungen erfolgreich behandelt werden können. 

Viktor Bandler (Prag). 

Hrdliczka. Zur Symptomatik de'r Salvarsanwirkung. 
Wiener klinische Wochenschr. 1911. Nr. 21. 

Der Autor berichtet über die Beobachtung bei einem jungen Of¬ 
fizier, der in der Latenzperiode eine intramuskuläre 8alvarsaninjektion 
0*6 erhielt, bei dem sich nach 4 Monaten ein Symptomenklompex wie 
bei Arsenvergiftung einstellte, der der Patient erlag. Sektion unterblieb 
leider. Viktor Bandler (Prag). 

¥• Bokay. Die Heilwirkung des Salvarsans bei der Lues 
des Kindesalters. Wiener klinische Wochenschr. 1911. Nr. 17. 

Nach ausführlicher Mitteilung der Krankengeschichten der 27 mit 
Salvarsan behandelten Säuglinge und Kinder kommt der Autor zu der 
Auffassung, daß „606“ bei der Lues des Kindesalters, des Säuglingsalters 
mit inbegriffen, in betreff der Raschheit der symptomatischen Heilwir¬ 
kung die Quecksilberpräparate übertrifft. Die Rezidiven weisen darauf 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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hin, daß die Einzelheiten der Salvarsanbehandlung auch bei der Heilung 
der Lues des Kindesalters noch nicht endgültig festgestellt sind. 

Viktor Bandler (Prag). 

Kn&ur, R. Präventivbehandlung der Syphilis mit Sal- 
varsan. Wiener klinische Wochenschr. 1911. Nr. 13. 

Von 14 mit Salvarsan präventiv behandelten Patienten sah der 
Autor innerhalb eines halben Jahres bei 5 Fällen Rezidive auftreten; 
5 Patienten, die ungefähr 4—6 Wochen nach der Infektion 0*6 und 0*6 
Arsenobenzol erhalten hatten, boten nach 8 1 /* Monaten keinerlei neue 
luetische Erscheinungen und negativen Wassermann. 

Viktor Band ler (Prag). 

Mayer, Hermann. Salvarsan und Hämolyse. Dtsch. mecL 
Woch. 1911. Nr. 21. 

Mayer faßt seine Erfahrungen folgendermaßen zusammen: Die 
mit physiologischer Kochsalzlösung hergestelltcn Salvarsanlösungen be¬ 
sitzen dem Blute gegenüber keine wesentliche Hypertonie, es tritt in 
physiolog. Kochsalzlösung früher oder später eine Ausfüllung von Sal¬ 
varsan ein, welche in stärker verdünnter Kochsalzlösung fortbleibt oder 
doch geringer ist Am geeignetsten für intravenöse Salvarsaninfusion 
erwies sich eine 0*6%ige Kochsalzlösung. Die Komplementbindung wurde 
durch Salvarsan in gewissem Sinne beeinträchtigt. 

Max Joseph (Berlin). 

Treupel, G. Die Salvarsan-l herapie bei Lues des Zen¬ 
tralnervensystems, bei Tabes und Paralyse. Dtsch. medis. 
Woch. 1911. Nr. 22. 

Die Erfahrungen, welche Treupel aus der Behandlung von 62 
Lueserkrankungen des Zentralnervensystems mit Salvarsan schöpfte, gehen 
dahin, daß die intravenöse Salvarsaninjektion bei Tabes und Paralyse 
statthaft sei, wenn die Erkrankung im Beginne und die Infektion nicht 
zu weit zurückgelegen ist. In solchen Fällen ist der Ersatz der alten Hg 
und Jodkuren durch Salvarsaninjektion zweckmäßig, eventuell auch die 
Kombination beider Methoden zu versuchen. Die angewandte Gesamtdosis 
höchstens dreimal 1*2 y ist vielleicht noch zu gering gewesen, bei der 
verhältnismäßig kurzen Beobachtungsdauer von etwa 1 Jahre will Verf. 
noch nicht von einem sicheren Stillstand der Krankheit sprechen. Von 
praktischem Werte erscheint die Forderung, die Injektion nur mit Wunsch 
und Willen des Patienten vorzunehmen und diesen zuvor zu verpflichten, 
daß er nach der Injektion in der vom Arzte kontrollierten Ruhe und 
Pflege bleibe. Max Joseph (Berlin). 

Manuel, Alex, und Bayly, H. W. Die S alvarsanbehand- 
lung. The Practitioner. Juni 1911. 

Sammelreferat. Enthält nichts Neues. 

Wilhelm B a 1 b a n (Wien). 

Rindfleisch. Ischiadikuslähmung mit Entartungsreak¬ 
tion nach intramuskulärer, schwerer Kollaps nach sub- 


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der Geschlechtskrankheiten. 


301 


kutaner Injektion von Salvarsan. Münchener mediz. Wochenschr. 
1911. Nr. 26. 

Bei einem 29jähr. Arbeiter, der wegen sekundärluetischer Symptome 
am Gaumen 0*7 Arsenobenzol in alkalischer Lösung intramuskulär injiziert 
bekam, traten 8 Stunden nach der Injektion fürchterliche, auch durch 
Morphium nicht zu koupierende Schmerzen auf, die fast 4 Wochen an¬ 
hielten und immer deutlicher den Charakter einer schweren Ischias an- 
nahmen. Außerdem stellte sich in der 3. Woche nach der Einspritzung 
eine totale Peronaenslähmung mit typischer Sensibilitätsstorung an der 
Außenseite des Unterschenkels und auf dem Faßrücken ein. Ferner be¬ 
richtet Verf. von schweren Kollapssymptomen, die nach subkutaner In¬ 
jektion von 0*2 Arsenobenzol bei einem 50jähr. Manne auitraten, und die 
nach seiner Ansicht durch die außergewöhnlich starken Schmerzen auf 
reflektorischem Wege hervorgerufen wurden. 

Oskar Müller (Recklinghausen). 

Desneux und Dqjardin Die Neurorezidive nach Be¬ 
handlung der Syphilis mit ßalvarsan. München, mediz. Wochen¬ 
schrift. 1911. Nr. 23. 

Krankengeschichten von 6 Patienten mit Neurorezidiven nach 
Salvarsanbehandlung. Verf. kommen auf Grund ihrer Beobachtungen und 
Untersuchungen zu dem Resultat, daß die Neurorezidive ausschließlich 
syphilitischer Natur und in diesen Fällen zum Teil auf ungenügende 
Behandlung surückzuführen waren. 

Oskar Müller (Recklinghausen). 

Stokar. Die Salvarsanbehandlung in der Hand des 
praktischen Arztes. Münch, mediz. Wochenschr. 1911. Nr. 24. 

Stokar empfiehlt auch für den praktischen Arzt die intravenöse 
Injektion des Salvarsans als die beste und zweckmäßigste Methode und 
zwar nimmt er bei allen frischen Luesfällen sofort eine intravenöse In¬ 
fusion vor, läßt nach 4 Tagen eine 4—öwöchige energische Quecksilber¬ 
kur folgen und macht am Schlüsse derselben noch eine zweite intra¬ 
venöse Injektion. Oskar Müller (Recklinghausen). 

Seidel. Zur Frage der Salvarsan Wirkung auf luetische 
Augenleiden. Archiv f. Ophthalmol. LXXIX. Bd. 2. Hft. 

Die bisher in der Literatur niedergelegten Beobachtungen über die 
mit Salvarsan bei syphil. Augenleiden erzielten Erfolge widersprechen 
sich in auffallender Weise. Yerf. berichtet über die Erfolge der Salvar¬ 
sanbehandlung in der Heidelberger Universitätsaugenklinik. Bei 9 Fällen 
von florider Keratitis parencbymatosa trat in 7 Fällen eine auffallende 
Besserung ein. Ebenso waren bei frischen Fällen von spezifischer 
Iritis Erfolge zu sehen. Bei 2 Fällen von luet. Augenmuskellähmungen 
war keine günstige Wirkung zu konstatieren. 

Edgar Braendle (Breslau). 

Mc. Intosh, James und Fildes, Paul. „606“ und Syphilis, 
eine Erwiderung auf Mr. Marshalls Ansichten. The Lancet. 
1911. 18. März. p. 724. 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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In der vorliegenden Arbeit von Mc. Intosh und Fildes handel 
es sich im wesentlichen um eine Polemik gegen Marshall, der sieh 
sehr absprechend über Salvarsan geäußert hat. Der letztere Autor war 
zu folgenden Schlüssen gekommen: 1. Bei dem gegenwärtigen Stande 
unserer Kenntnisse kann Salvarsan das Quecksilber bei der Behänd« 
lung der Syphilis nicht ersetzen. 2. Obgleich Arsenobenzol gewisse syphi¬ 
litische Affektionen schnell zur Abheilung bringt, ist seine Wirkung doch 
nicht konstant und oft nur temporär. 3. Es ist nicht bewiesen, daß 
durch dieses Mittel eine abortive Heilung der Syphilis erreicht werden 
kann. 4. Arsenobenzol ist vor allem bei den Fällen von Syphilis indiziert, 
welche durch Quecksilber nicht beeinflußt werden, aber solche Fälle sind 
selten. Überdies verhalten sich einige Fälle gegen Quecksilber und gegen 
Salvarsan refraktär. 5. Die Behandlung mit Arsenobenzol ist mit vielen 
Gefahren verknüpft. Die obigen Autoren machen gegen diese Behaup¬ 
tungen energisch Front und kommen ihrerseits zu folgenden Schlüssen: 
1. Im allgemeinen, wenn nicht immer, ist „606“ dem Quecksilber bei 
der Beseitigung der Symptome der Syphilis überlegen. 2. Es ist sicher 
in den früheren Stadien der Syphilis und auch wahrscheinlich in den 
späteren Stadien, daß Kuren mit „606*, in geeigneten Zeiten gegeben, 
das Auftreten der Symptome viel bequemer verhindern und auf das All¬ 
gemeinbefinden viel besser wirken, als solche mit Quecksilber. 3. „606* 
wird wahrscheinlich von Ungeübten in Form subkutaner oder intramus¬ 
kulärer Injektionen für die symptomatische Behandlung der Syphilis 
ohne Gefahr verwendet werden. 4. Der Geübte wird intravenöse Injek¬ 
tionen an wenden, in der nicht unbegründeten Hoffnung, eine Therapia 
sterilisans magna zu verwirklichen. Fritz Juliusberg (Posen). 

Gibbard, T. W. und H&rrison, L. W. Bemerkungen über 
den Gebrauch des Salvarsans bei der Syphilis. The Lanoet. 
1911. 18. März. p. 726. 

Gibbard und Harrison kommen in ihren Ausführungen über 
das Salvarsan zu folgenden Schlüssen: 1. Salvarsan hat bei den meisten 
Fällen von Syphilis eine ausgesprochene und schnelle Wirkung auf die 
klinischen Erscheinungen. 2. Dieser Effekt kommt zu Stande durch die 
Wirkung auf die Parasiten. Es handelt sich nicht bloß um eine Beseiti¬ 
gung der Symptome, wie aus dem Verschwinden der Spirochaeten aus 
den örtlichen Symptomen und dem Einfluß auf die Wassermann- 
re&ktion hervorgeht 3. Es ist unmöglich, zur Zeit zu entscheiden, ob 
die Wirkung eine gänzliche oder nur eine teilweise Vernichtung der 
Parasiten darstellt oder ob diese nur in ihrer Entwicklung gehemmt 
werden. 4. Die Gefahren bei seiner Anwendung sind gering. Darüber 
wird sich aber erst ein Urteil fallen lassen, wenn alle Anwendungs- 
methoden ausgearbeitet sind. Fritz Juliusberg (Posen. 

Bramwell, Byrom. Über zwei Fälle von Anaemia perni¬ 
ciosa, die mit Salvarsan behandelt wurden. The British Me¬ 
dical Journal. 1911. 11. März. p. 547. 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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Bram well hat bei zwei Fällen von pernisiöser Anämie Salvarsan 
angewendet and dadurch eine erhebliohe Besserung hervorgerufen« 

Frits Juliusberg (Posen). 

Alston, Henry. Die heilende Wirkung des Öalvarsans 
bei Framboesie. The British Medical Journal. 1911. 18. März. p. 618. 

Alston kommt in setuen Ausführungen über den Wert des Sal- 
varsans bei Framboesie zu folgenden Schlüssen: Salvarsan ist das beste 
Heilmittel gegen Taws. Unzweifelhaft wird diese Tatsaohe in jedem 
Yaws-Hospital bestätigt werden. Die Versuche in Trinidad haben in vier 
Riehtungen hin unsere Kenntnisse bereichert. 1. Das Serum der unter 
Salvarsan heilenden Fälle hat einen heilenden Einfluß gezeigt. 2. Yaws- 
knoten der Nase werden weder durch Salvarsan noch durch das Serum 
beeinflußt. 3. Die Milch einer mit Salvarsan behandelten Ziege hat einen 
heilenden Einfluß. 4. Soamin und Orsudau sind die einzigen organischen 
Körper, die außer dem Salvarsan einen heilenden Einfluß auf Yaws haben. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Krane, Arthur. Die Behandlung der 8yphilis mit Salvar¬ 
san. The British Medical Journal. 1911. 18. März. p. 617. 

Bericht über 44 mit Salvarsan behandelte Fälle von Syphilis. Meist 
wurde die intramuskuläre Injektion, seltener die intravenöse angewendet. 
Nichts Neues. Fritz Juliusberg (Posen). 

€erbne,B.C. Die Ursache des unmittelbaren Schmerzes 
und der Absseßbildung nach der Salvarsandarreichung in 
alkalischer Lösung. The Journal of the American Medical Assooia- 
tion. 1911. 29. April, p. 1262. 

Corbus ist der Ansicht, daß der Schmerz nach Salvarsanein- 
spritzungen in alkalischer Lösung und die Abszeßbildungen durch ein 
suviel von Natronlauge verursaoht werden. Man soll schwache Natron¬ 
lauge zum Alkalisieren verwenden, da man so einen Überschuß von Alkali 
am ehesten vermeiden kann. Fritz Julius borg (Posen). 

Pollitzer, S. Die Indikationen für Salvarsan bei Syphi¬ 
lis. Medical society of the state of New-York. 1911. 18. ApriL Medical 
Record. 1911. 22. April, p. 748. 

Pollitzer kommt in seinen Ausführungen über das Salvarsan su 
folgenden Schlüssen: Das Salvarsan ist indiziert: 1. Im frühen und ak¬ 
tiven Stadium. 2. Bei gummösen Hautveränderungen. 3. Bei Erscheinun¬ 
gen am Auge oder im Halse. 4. Bei schmerzhaften Knochenaffektionen, 
wo es sehr schnell den Schmerz beseitigt. 5. Bei syphilitischer Kachexie. 
6. Bei mit Tuberkulose komplizierten Fällen. 7. Bei Syphilis hereditaria 
der Kinder. 8. Im frühen Stadium der Tabes. 9. Wo Quecksilber nicht 
vertragen wird. 10. Wo Quecksilber einen positiven Wassermann in 
einen negativen nicht umwandeln kann. 

Fritz J uliusberg (Posen). 

Gibbs, Charles und Culthrop, E. S. Die heilende Wirkung 
von Salvarsanserum bei einem Fall von Syphilis. The British 
Medical Journal* 1911. 8. April, p. 809. 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Gibbs und Calthrop gaben einer syphilitischen Patientin durch 
Kantharidenpflaster gewonnenes Serum eines anderen syphilitischen Pa¬ 
tienten, der mit Salvarsan intravenös behandelt war. Es wurden eine 
Anzahl derartiger Injektionen von je 10 bis 25 eem gemacht. Der Erfolg 
war derselbe, wie ]bei der direkten intravenösen Salvarsanbehandlnng, 
während keine unerwünschten Nebenerscheinungen auftraten. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Sehamberg, Frank. Die Ursache der entzündlichen Bei¬ 
zung der Hirnnerven nach dem Gebrauche von Salvarsan. 
The Journal of the American Medical Association. 1911. 20. Mai. p. 1433. 

Schamberg berichtet über die Neurorezidive nach dem Gebrauche 
von Salvarsan, wie sie von Finger u. a. mitgeteilt worden sind. Er 
äußert sich über die Erklärungsversuche für diese Vorkommnisse und 
kommt zu folgenden Schlüssen: 1. Entzündung der Seh- und Hörnerven, 
des Fazialis und anderer Hirnnerven sind in einem kleinen Prozentsatz 
von Fällen nach dem Gebrauch des Salvarsans bei Syphilis vorgekommen. 
2. Dieselben Komplikationen können auch spontan oder nach Quecksilber¬ 
behandlung auftreten. 3. Ob derartige neuritische Komplikationen häufi¬ 
ger nach Salvarsan als nach Quecksilber Vorkommen, ist noch nicht 
entschieden. 4. Die Reizungen sind ausschließlich bei frischen Fällen von 
Syphilis vorgekommen. 5. Sie scheinen ausschließlich nach intramusku¬ 
lären und subkutanen Injektionen vorgekommen zu sein, nicht nach der 
intravenösen Verabreichung. 6. Optikus- und Akustikusneuritis sind viel¬ 
fach nach einer zweiten Dose von Salvarsan oder nach Quecksilber und 
Jod geheilt. 7. Die meisten Fälle von Neuritis erfolgten zwei oder drei 
Monate nach einer einzigen Injektion. Es besteht ein Risiko, wenn man 
bei frischer Syphilis die antisyphilitische Behandlung nach einer einzigen 
Salvarsaninjektion unterbricht, besonders wenn die Injektion intramusku¬ 
lär oder subkutan erfolgte. Es würde natürlich ebenso gefährlich sein, 
die Behandlung nach einer kurzen Quecksilberanwendung zu unterbrechen. 
8. Die intravenöse Methode hat viele Vorteile gegenüber den anderen 
Behandlungsarten. Fritz Juliusberg (Posen). 

Magnani, C. und Truffi, M. Syphilisrezidiv oder nervöse 
Läsionen durch 606? Gazz. med. it. Nr. 3. 1911. 

Die A. beschreiben einen Fall, in dem eine Reihe von Wochen 
nach Anwendung von 606 schwere 8ehstörungen auftraten. Ob es sich 
um ein Syphilisrezidiv handelte, oder ob die Alterationen auf neuro- 
trope Wirkung des Präparates zurückzuführen waren, lassen Aa. unent¬ 
schieden. J. Ul 1 mann (Rom). 

JakimofF, W. L. De Pinfluence de PArsönobenzol (606) 
sur la formule leucocytaire du sang. (Einfluß des Salvarsans auf 
die Leukozytenformel des Blutes.) Annales de Plnstitut Pasteur. Nr. 6. 
2ö. Mai 1911. 

Die Untersuchungen erstreckten sich auf gesunde Ratten und auf 
solche, die mit Spirochaeta Duttoni und Trypanosoma gambiense infiziert 
worden waren. • 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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Es ergaben sieb folgende Resultate: 

Gesunde Ratten mit starken Dosen von Arsenobenzol injiziert, zei¬ 
gen eine Leukopenie, die mehrere Tage dauert und die von einer Ver¬ 
mehrung der neutrophilen polynuklearen Leukozyten und eine Verminde¬ 
rung der Dissolutionsformen begleitet ist. Bei gesunden Ratten, die mit 
verhältnismäßig kleinen Dosen von Arsenobenzol injiziert wurden, kann 
man eine Leukozytose von mehreren Tagen beobachten mit einer Ver¬ 
mehrung der neutrophilen polynuklearen Leukozyten sowie eine Ver¬ 
minderung der Dissolutionsformen, unmittelbar nach der Injektion. Bei 
Ratten, die mit Spirochete de Dutton infiziert sind, ruft die Arsenoben- 
zolinjektion eine beträchtliche Hyperleukozytose hervor, die mehrere Tage 
dauert, mit Polynukleose und Verminderung der jAuflösungsformen*. 
Dasselbe geschieht bei mit Trypanosoma gambiense infizierten Ratten. 

Auf die roten Blutkörperchen haben die Maximaldosen des Arseno- 
benzols keine Wirkung. Bei vier infizierten Tieren verminderte sich die Zahl 
der roten Blutkörperchen ein wenig, um dann wieder normal zu werden. 

Das Arsenobenzol hat demnach zwei von einander unabhängige 
Wirkungen auf das Blut; es bringt erstens die jungen Elemente früher 
zur Reife; zweitens behindert es zuerst die hämatopoetischen Organe, 
dann erregt es sie. (Erst Leukopenie, dann Hyperleukozytose und Auf¬ 
treten neuer Elemente.) Ferner untersuchte der Verfasser das Blut eines 
gesunden und eines mit Trypanosoma gambiense infizierten Affen nach 
Arsenobenzoliqjektion und fand dieselben analog den Befunden bei den 
Ratten und Mäusen. M. Oppenheim (Wien). 

Neubauer, Adolf. Nach Salvarsaninjektion entstandene 
Taubheit. Budapesti Orvosi Ujsäg. Nr. 18. 1911. 

N. referiert einen Fall, in welchem der Patient 4 Wochen nach 
der subkutanen Salvarsaninjektion auf beiden Ohren total ertaubte. Da 
in diesem Falle auch die Syphilisdiagnose nicht ganz sicher ist, so ist die 
eingetretene Taubheit der toxischen Natur des Salvarsans zuzuschreiben. 

Alfred Roth (Budapest). 

Auaterweil, Ladislaus. 77 mit Salvarsan ambulant be¬ 
handelte Fälle. Orvosi Hetilap. 19. 1911. 

Unter den 77 Fällen wurden 20 intravenös behandelt. In keinem 
einzigen Falle zeigte sioh Herzschwäche. Außer Temperatursteigerung 
wurden andere nennenswerte Symptome nicht beobachtet. 

Alfred Roth (Budapest). 

Leede. Zur Frage der Behandlung der Anämie mit Sal¬ 
varsan. Möuchen. mediz. Wochenschr. 1911. Nr. 22. 

Leede hat eine Reihe von Anämie-Fällen der Behandlung von 
Salvarsan unterworfen und dabei festgestellt, daß das Salvarsan bei ech¬ 
ter perniziöser Anämie direkt kontraindiziert ist, während es sich bei 
einigen Fällen von schweren Anämien, die zum Teil wohl auf Lues zu¬ 
rückzuführen waren, glänzend bewährt hat. 

Oskar Müller (Recklinghausen). 

Arch. f. Dermat. u, Syph. Bd. CXII. 20 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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J esionek. Salvarsanmilch. München, mediz. Wochenschr. 1911. 
Nr. 22. 

Bei seinen Untersuchungen über die theurapeutischen Erfolge bei 
kongenital syphilitischen Säuglingen, die von ihren mit Salvarsan inji¬ 
zierten Müttern gestillt wurden, stellt Jesionek zunächst fest, daß 
widersprechend den Angaben von Taege und Duhot Arsen selbst 
noch 5 Tage nach der intravenösen Injektion in der Muttermilch nach¬ 
zuweisen war. 

Die Heilerfolge bei den nach dieser Methode behandelten Säuglin¬ 
gen waren keine günstigen, im Gegenteil, es trat regelmäßig eine Ver¬ 
schlimmerung der luetischen Erscheinungen oder auch ein Neuauflodern 
derselben unter starker Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens ein, so 
daß Verf. zu der Annahme berechtigt zu sein glaubt, daß die in die 
Milch übergehenden Endotoxine der Mutter eine Summierung und eine 
Verstärkung ihrer Wirkung durch die unter dem Einflüsse des Arsens 
gebildeten kindlichen Endotoxine erfahren, die für den syphilitischen 
Neugeborenen eine Gefahr bedeuten. 

Gestützt wird diese Anschauung durch das gänzlich andere Ver¬ 
halten und Reagieren eines 5jährigen luetischen Kindes, das die Milch 
einer mit Salvarsan gespritzten Ziege bekam. Hier, wo keine syphiliti¬ 
schen Gift- und Gegengiftstoffe zugeführt wurden, kam es zu unglaublich 
raschem Schwinden der starken luetischen Effloreszenzen, ohne irgend¬ 
welche unangenehmen Nebenerscheinungen. 

Oskar Müller (Recklinghausen). 

Rost. Salvarsan bei Framboesie, Lepra undGranuloma 
tropicum. München, mediz. Wochenschr. 1911. Nr. 21. 

Rost hat bei der Behandlung der Framboesia recht befriedigende 
Resultate mit Salvarsan erhalten. Dagegen wurden die Lepra-Fälle durch 
Salvarsan nicht beeinflußt und auch beim Granuloma tropicum versagte 
das Salvarsan gänzlich. Oskar Müller (Recklinghausen). 

Ploeger. Beiträge zur Technik der intravenöse n Sal- 
varsaninjektion. Über einen neuen Sicherungsglasgriff. 
München, mediz. Wochenschr. 1911. Nr. 20. 

Ploeger beschreibt einen einfachen Apparat, der ihm bei der 
intravenösen Einverleibung des 8alvarsans gute Dienste getan hat. Verf. 
benutzt an Stelle des Glasfensters im Schlauch ein Z-förmig gebogenes 
Röhrchen, dessen Ecken zu Kugeln aufgeblasen sind und an das die 
Ii^jektionsnadel gleich befestigt werden kann. Durch Umarbeitung des 
Glases zu einem Handgriff wird eine sichere Handhabung der Nadel er¬ 
reicht und außerdem ist Lufteintritt in die Vene durch die obere Kugel, 
in welcher die Luft zurückgehalten wird, ausgeschlossen. 

Oskar Müller (Recklinghausen). 

Martins. Über Todesfälle nach Salvarsaninjektionen 
bei Herz - und Gefäßkrankheiten. München, mediz. Wochenschr. 
1911. Nr. 20. 


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der Geschlechtskrankheiten. 


307 


Martins berichtet über die nach Salvarsanbehandlung beobach¬ 
teten Todesfälle, bei denen der Exitus unter den Ersoheinungen der 
Herzinsuffizienz eintrat und wo entweder in vivo oder bei der Sektion 
Veränderungen am Herzen oder dem Gefäßsystem festgestellt werden 
konnten. 

Die ausführliche Zusammenstellung, an die sich eine kritische Be¬ 
trachtung über die Wirkung des Salvarsans auf das Herz im einzelnen 
Falle knüpft, ist zu kurzem Referat nicht geeignet und daher im Origi¬ 
nal nachzulesen. Oskar Müller (Recklinghausen). 

Abelin. Über eine neue Methode, dasSalvarsan nach¬ 
zuweisen. München mediz. Wochenschrift. 1911. Nr. 19. 

Abelin hat folgendes Verfahren zum Nachweis yon Salvarsan im 
Urin gefunden: 7—8 com Urin werden durch Zusatz von 5—6 Tropfen 
verdünnter Salzsäure sauer gemacht und mit 8—4 Tropfen %prozentig. 
Natriumnitritlösung versetzt. Man bringt nun einige Tropfen dieser 
Mischung in 5—6 ccm 10% alkalische farblose Resoreinlösung, die sich 
beim Vorhandensein von Salvarsan sofort rot färbt. Die Probe ist so 
scharf, daß Verf. schon 2 Stunden nach einer intravenösen Salvarsan- 
injektion die Rotfärbung erhielt. Oskar Müller (Recklinghausen). 

Arning, Ed. Zwei Fälle von schwerem Erythem nach 
Salvarsan. Ärztl. Verein Hamburg. Sitzg. v. 11. April 1911. 

1. 23jähr. Mädchen mit Lues rezidiv; 0*3 Salvarsan intravenös, am 
Tage darauf beginnendes Erythem am Halse, das sich unter hohem Fieber 
aber den gesamten Körper verbreitete und zum Verlust sämtlicher Haare 
and Nägel führte. Heilung nach 3 Monaten. Prüfung der kutanen Emp¬ 
findlichkeit mit 0*001 Salvarsan ergab jetzt hochgradige Schwellung der 
Impfstelle. 

2. Paralytiker von 85 Jahren. Lues vor 6 Jahren, 10 intensive 
Hg-Kuren« Salvarsan intravenös und intramuskulär, im ganzen 1 g. Drei 
Wochen später Auftreten eines sich rasch über den ganzen Körper ver¬ 
breitenden Erythems mit heftigem Fieber und Angina. Nach 4 Wochen 
Exitus unter stetig zunehmender Herzschwäche. Die Sektion ergab neben 
Eolisepsis (Dekubitus) Pharyngitis, Tracheitis und Bronchitis. Innere Or¬ 
gane, auch Gehirn ohne Befund. Wassermann an der Leiche: Blut 
und Lumbalpunktät Phase 1 +. Da Patient im Voijahre Arsen intern 
genommen hatte, kommt vielleicht eine Anaphylaxie in Frage. 

F. Lewandowsky (Hamburg). 

Arning, Ed. Reinfektion mit Syphilis nachHeilung der 
ersten Lues mit Salvarsan. Ärztl. Verein Hamburg. 8itzung vom 
11. April 1911. 

Erste Infektion Ende Oktober 1910, Primäraffekt am Frenulum, 
Spir. pall. +, Wassermann — am 17. November. Salvarsan 0*4 intra¬ 
venös, 04 als Depot in Sesamöl 18 Hg-Inunktionen ä 4—6 g. 6. Februar 
1911 Koitus, 3—4 Wochen später Geschwür bemerkt; jetzt typischer 
Primäraffekt links im Sulcus, nicht am Orte des ersten Schankers, Spir. 

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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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pall. +, Wassermann +• Patient steht anscheinend dicht vor dem 
Ausbruch von Sekundärerscheinungen. 

F. Lewandowsky (Hamburg). 

Disknsaion Aber Neurorezidive nach Salvarsan. Ärztl. Verein 
Hamburg. Sitzg. v. 25. April u. 9. Mai 1911. 

Trömner. 2 Fälle. 1. 28jähr. Mädchen bekommt 2 Monate nach 
0*5 Salvarsan (intramuskulär) linksseitige Lähmung resp. Parese der 2., 
5., 6., 7., 8., 9. Hirnnerven. Durch Hg salicyl. Besserung, zugleich aber 
Entwicklung einer Polyneuritis; allmähliche Besserung. 

2. 23jähr. Seemann, 8 Tage nach 0*3 Salvarsan (intramuskulär) 
Schmerz in den Beinen, später Paresen, Aufhebung sämtlicher Reflexe, 
Nervendruckschmerz und Entartungsreaktion. 

Delbanco sieht die Ursache der Neurorezidive in einer toxischen 
Reizung der Nerven durch Salvarsan. An den dadurch geschädigten Ner¬ 
ven können sich besonders leicht luetische Prozesse lokalisieren. 

Hauptmann. Nach 128 intravenösen und 57 intramuskulären 
Salvarsaninjektionen hat Nonne nie ein Neurorezidiv gesehen. Wenn 
die Neurorezidive toxischer Natur wären, so durften sie nicht durch noch¬ 
malige Salvarsaninjektion gebessert oder geheilt werden, was aber in 
den meisten Fällen geschieht. 

Arning, Ed. Eine Verbreitung des Syphilisvirus durch den 
ganzen Organismus, also auch durch das Nervensystem erfolge schon im 
Anfangsstadium der Krankheit, auch früher habe man leichte nnd schwere 
Nervenstörungen bei Syphilis beobachtet. Die Häufung der Fälle nach 
Salvarsan in bestimmten Gegenden (Wien) spräche dafür, daß bei der 
Herstellung des Präparates oder bei Zubereitung und Aufbewahrung der 
Lösung Unregelmäßigkeiten Vorkommen, die zu einer Zersetzung und 
Bildung giftiger Produkte führe. Arning hat unter ca. 1000 mit Sal¬ 
varsan behandelten Fällen nur zweimal etwas gesehen, was als Neuro¬ 
rezidiv aufgefaßt werden könnte. Diese Erscheinungen wurden durch 
weitere antisyphilitische Behandlung vollkommen zum Schwinden ge¬ 
bracht. Der Grund, daß so wenig Neurorezidive Vorkommen, liegt viel¬ 
leicht darin, daß Arning durchweg eine Kombination von intensiver 
Salvarsan- und Hg-Therapie anwendet im Einverständnis mit Ehrlioh. 
Wenn Delbanco dies bemäkelt, weil man dadurch keinen klaren Ein¬ 
druck von der Wirkung des Salvarsans bekäme, so läßt sich dagegen 
folgendes sagen. Die Resultate der reinen Hg-Behandlung seien allmäh¬ 
lich genügend bekannt. Wenn nun durch das kombinierte Verfahren 
raschere ui^d dauerndere Heilungen erzielt wurden, so könne man dieses 
Plus auf das Konto des Salvarsans setzen. Die Resultate seien in der 
Tat bisher ausgezeichnet. Arning betrachtet es nicht als seine Aufgabe, 
an dem ihm anvertrauten Krankenmaterial pharmakologische Unter¬ 
suchungen über Salvarsanwirkung anzustellen, sondern zu versuchen, 
durch Zuhilfenahme aller zur Verfügung stehenden Mittel rasche und 
dauernde vollständige Heilungen zu erreichen, resp. die Syphilis mög- 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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liehst rasch in ein nicht ansteckendes Stadium za bringen, was volks- 
hygienisch von nicht za unterschätzender Bedeutung sei. 

Saenger hat bei seinen Fällen bisher kein Neororezidiv beobachtet. 
Bereits 1890 hat Saenger in einer Arbeit »Zur Kenntnis der Nerven¬ 
erkrankungen in der Frühperiode der Syphilis" darauf hingewiesen, daß 
Nervenerscheinungen im Frühstadium keineswegs selten sind. Daß die 
Beobachtungen sich jetzt so häufen, ist wohl auf die größere Aufmerk¬ 
samkeit zurüokzuführen, die man jetzt diesen Dingen zuwendet. 

Delbanco demonstriert einen 24jähr. Patienten, der 9 Wochen 
nach zweimaliger intravenöser Injektion von 0*3 Salvarsan eine komplette 
Okulomotorius- and Cochlearislähmung links bekam. Rückgang unter 
Hg. Solche Fälle seien vor der Salvarsanzeit außerordentlich selten ge¬ 
wesen. Delbanco hält seine Ansicht über die Natur der Neuro- 
rezidive aufrecht, ebenso seine Bemängelung der [Kombination von Hg 
und Salvarsan. 

Hahn hat die Zahlen aus der Abteilung des verstorbenen Kugel- 
Reimers zusammengestellt (21.794 Fälle) und behauptet, daraus schließen 
su können, daß die Nervenfälle jetzt häufiger seien als früher. 

Wichmann hat unter 137 Fällen kein Neurorezidiv beobachtet; 
das Mittel sei nach wie vor eine wichtige Bereicherung der Syphilis¬ 
therapie. 

Hegen er. Durch die feinere Diagnostik der Vestibularisschädi- 
gungen können noch eine ganze Anzahl früher unbemerkt gebliebene 
frühsyphilitische Nervenerkrankungen nachgewiesen werden. Aus der 
Literatur scheine hervorzugehen, daß diese Fälle nach Salvarsan etwas 
häufiger sind als früher, doch werden noch lange systematische Unter- 
aoehungsreihen nötig sein, um dies zu entscheiden. 

Preiser hat an Röntgenaufnahmen feststellen können, daß luetisch 
erkrankte Knochen auf Salvarsan weniger reagieren als auf Hg. 

Trömner hält die Neurorezidive für im Wesen syphilitisch, jedoch 
durch Salvarsan provoziert. 

Heß. In einem Falle von Tabes mit progredienter Optiousatrophie 
trat 9 Tage nach intramuskulärer Salvarsaninjektion völlige Erblindung 
ein. Möglicherweise handelt es sich jedoch nur um ein zeitliches Zusam¬ 
mentreffen. F. Lewandowsky (Hamburg). 

Cole, H. P. und Winthrop, G. J. Salvarsan bei Pellagra, 
ein Bericht auf der Basis von einundzwanzig Fällen. The 
Journal of the Amerio. Med. Association 1911. Juni 17. p. 1794. 

Cole nnd Winthrop kommen in ihren Ausführungen über den 
Wert des Salvarsan8 bei Pellagra su folgenden Schlüssen: Die Dar¬ 
reichung des Salvarsans bei einer Krankheit von unbekannter Ätiologie 
muß als empirisch angesehen werden, wenn wir uns vor Aagen halten, 
daß dieses Mittel als spezifisch gegen die Spirochaeta pallida gilt. 

Die bekannten Gefahren der Salvarsandarreichung bei Patienten 
mit Herz- und Nierenveränderungen schließen seine Anwendung bei 
vielen Fällen von Pellagra aus, denn diese Krankheit ist von Herzmuskel- 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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und Nierendegenerationen begleitet. Man soll es in kleinen wiederholten 
Dosen geben und die intramuskuläre Injektion wählen. 

Die klinische Beobachtung ergab nur bei 83*8% der Fälle eine 
Besserung, die sieben Tage oder länger anhielt. Da die Beobachtung alle 
Typen der Krankheit in sich schließt und keine Heilung sich ergab, so 
ist der Schluß gestattet, daß da9 Saivarsan keine besseren Resultate gibt, 
als die anderen Behandlungsmethoden. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Re&soner, Mathew. Eine einfache Technik für Salvar- 
saninjektionen. The Journal of the American Medical Association. 
1911. 17. Juni. p. 1804. 

Nichts Neues. Fritz Juliusberg (Posen). 

Meitzer, S. J. Der gegenwärtige Stand der Theurapeu- 
tika und die Bedeutung des Salvarsans. The Journal of the 
American Medical Association. 1911. 10. Juni. p. 1709. 

Die Arbeit Meitzers stelle einen einleitenden Vortrag zu einer 
Debatte über Saivarsan der New-York State Medical Society dar. Der 
Autor führt in großen Zügen die Entwicklung unserer Therapeutika dar, 
um dann auf die zielbewußten Arbeiten Ehrlichs zu sprechen zu kom¬ 
men, die zur Entdeckung des Salvarsans führten. Er äußert sich abfällig 
über die Kritiklosigkeit der ersten Arbeiten über dieses Präparat. Der 
Wert seiner Entdeckung liegt vor allem in der Einführung eines neuen 
Prinzips in die Therapie. Gewisse Spirillenerkrankungen können durch 
eine Injektion wahrscheinlich geheilt werden, es ist auch sicher, daß für 
die Syphilis die Bedeutung des Salvarsans die des Quecksilbers überragt. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Hutchinson, Jonathan. Saivarsan („606“) und Arsenkrebs. 
The British Medical Journal. 1911. 29. April, p. 976. 

Hutchinson berichtet über die Eigenschaft des Arsens, Karzi¬ 
nom zu erzeugen. Er teilt eigene frühere Beobachtungen mit. Er rät 
auch dem Saivarsan in dieser Beziehung zu mißtrauen. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Mattanschek. Die Erfolge der Salvarsanbehandlung bei 
Nervenkrankheiten. Zeitschr. f. d. ges. Neur.u. Psych. IV. Bd. p. 697. 

Nach M. ist das Saivarsan bei einwandfreier Technik und zweck¬ 
mäßiger Methode ein nahezu ungefährliches und für die echt syphi¬ 
litischen Nervenerkrankungen der tertiären Syphilis¬ 
periode ein ungemein wirksames Heilmittel. Hinsichtlich der 
Raschbeit des Erfolges erweist es sioh dem Hg und Jod überlegen. Bei 
Tabes gibt, besonders bei den aktiven Formen, die Salvarsan¬ 
behandlung häufig sehr gute Erfolge hinsichtlich der Reiiersoheinungen. 
Bei unkomplizierten, beginnenden Paralysen ist ein Versuch mit Saivar¬ 
san gerechtfertigt, bei ausgesprochenen Fällen ist keine Wirkung zu er¬ 
warten, ja bei vorgeschrittenen Fällen von Paralyse ist es direkt kontra¬ 
indiziert. Sonstige Kontraindikationen sind (vor allem bei intravenöser 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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Anwendung) Herzfehler, starke Arteriosklerose, hochgradiger Alkoholis¬ 
mus und Diabetes. Edgar Braendle (Breslau). 

Fischer. Über die Aussicht einer therapeutischen Be¬ 
einflussung der progressiven Paralyse. Zeitschr. f. d. ges. 
NeuroL u. Psych. IV. Bd. p. 482. 

Es ist eine Tatsache, daß die Paralyse durch fieberhafte Prozesse, 
die sich durch langdanernde profuse Eiterungen auszeichnen, günstig be¬ 
einflußt wird. Aus diesen Gründen injiziert V. bei Paralytikern nuklein- 
saures Natron, das auch unter leichten Fiebersteigerungen zu einer 
hohen Leukozytose des Blutes führt. Nuklein vermag nach F. 
den Verlauf der Paralyse zu beeinflussen, ja die Nukleinbehandlung führt 
in einer großen Anzahl von Füllen zu an Heilung grenzenden. Remissio¬ 
nen des Leidens. Vor der Salvarsantherapie der Paralyse 
warnt V. Edgar Braendle (Breslau). 

Welander, Eduard, Stockholm. Einige Versuche zur Be¬ 
handlung der Syphilis mit Asurol, Atoxy lquecksilber 
(intramuskulärer und subkutaner) Injektion von Ehrliche 
606 sowie mit Hektine und Hektargyre. Nord. Med. Arkiw. 1911 
(Inre Medicin). H. I. Nr. 1. 

Auf ein großes Material gestützt teilt W. seine Erfahrungen mit 
den obengenaunten neuen Mitteln mit. Alle Untersuchungen sind mit ge¬ 
nauen Harnanalysen kontrolliert. Das Asurol, kombiniert mit 01. cinereum, 
ist eine gute und kräftige Behandlungsform, auch weun sie nicht vor der 
von W. schon früher angegebenen und fortwährend angewandten Kom¬ 
bination von Salizyl.Hg und 01. Mercurioli besondere, größere Vorzüge 
hat. Gegenüber dem Atoxy lquecksilber verhält sich W. sehr skeptisch 
und abwartend. Von der Hektine und Hektargyre hat er ziemlich gute 
Erfahrungen gehabt 

Von besonderem Interesse sei es wohl zu sehen, was ein so be¬ 
rühmter und erfahrener Therapeute wie W. in der aktuellen Salvarsan- 
frage zu sagen hat. Die Mitteilung umfaßt keine intravenösen Injektionen; 
sie betrifft nur intramuskuläre und subkutane, solche fast alle nach den 
Vorschriften Wechselmanns gemacht Zuerst bemerkt er die allzu¬ 
großen lokalen Unannehmlichkeiten dieser Methode; in vielen Fällen 
haben die Patienten große und entstellende Nekrosen auf den Injek¬ 
tionsstellen bekommen. Die Erwartungen, die W. hegte, als er das Sal¬ 
varsan anzuwenden begann, sind in mehr als einer Beziehung getäuscht 
worden. Zugeben muß man jedenfalls, daß 606 ein Mittel ist, das oft 
rasch auf die syphilitische Krankheit einwirken kann und besonders auf 
verschiedene Symptome, z. B. muköse Papeln, eine staunenerweokende 
Fähigkeit diese zu verbessern, d. h. zu überhäuten, besitzt; von hier ist 
aber noch ein bedeutender Sohritt bis zur Entfernung derselben, d. h. 
bis zur Vernichtung der in ihnen befindlichen Spirochaete pallida. 

In 28 Fällen von 69 waren Rezidive, einige sehr schwere, einge¬ 
troffen; die längste Observationszeit war etwas mehr als 5 Monate 
gewesen. 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Die Ursache des relativ weniger guten Resultates in seinen Fällen 
meint W. in der angewandten Methode zu finden; die intravenösen In¬ 
jektionen versprechen bessere Resultate. Nur jahrzehntelange Beobach¬ 
tungen können über den wirklichen Wert des Salvarsans ein endgültiges 
Urteil fällen. Earl Marcus (Stockholm). 

H&llopeau, H. Neue Mitteilungen über abortive und 
kurative Behandlung der Syphilis mit Hektin. Bull. d. l’acad. 
1911. Nr. 3. p. 46. 

Hallopeau bedient sich zur Behandlung des Primärstadiums der 
Syphilis gegenwärtig ausschließlich des Hektins, das an der Stelle des 
Primäraffektes selbst injiziert wird. Die Applikation ist gewöhnlich 
schmerzfrei, nur zuweilen stärkere Schmerzen, einige Stunden andauernd. 

Hallopeau gibt bis zu 30 subkutane Injektionen ä 0*2 des Prä¬ 
parates in 1 cm s aqu. steril, und zwar täglich. An der Injektionsstelle 
bildet sich ein sehr bedeutendes ödem, das nach einigen Tagen ver¬ 
schwindet H. berichtet über 25 bei Auftreten des Primäraffektes behan¬ 
delte Fälle. Bei sämtlichen beobachtete er sofortigen Rückgang des Ge¬ 
schwürs und Fehlen jeglicher Sekundärerscheinungen. Andere Autoren 
berichten über ähnliche Resultate, Heilungen bis zu 100 */ r Einwänden 
über zu kurze Beobachtungsdauer entgegnet II., daß einige der Fälle 
bis 1908 zurückreichen. 

Die Wassermannsche Reaktion, die am Schluß der Behandlung 
und einige Monate nachher angestellt wurde, ergab immer negatives 
Resultat. 

H. erwähnt einen Mann, der 4 Monate nach beendeter Hektinkur 
einen neuen Primäraffekt akquirierte. 

H. geht so weit das Heiraten sofort nach der Behandlung unbe¬ 
dingt zu gestatten. Es wurden auch gute Erfolge bei Behandlung im 
Sekundärstadium erzielt, doch können diese Beobachtungen noch nicht 
als abgeschlossen betrachtet werden. 

In der Diskussion wird vor allzu großem Optimismus gewarnt. 

Die zur Meinungsabgabe über die Hailopeauschen Resultate 
eingesetzte Kommission hält die Heilungsbeweise nicht für ausreichend, 
um eine Heirat sofort nach Beendigung der Kur und bei negativem 
Wassermann gestatten zu können. 

(Der negative Ausfall der Wassermannschen Reaktion ohne 
ausreichende und genaue klinische Beobachtung berechtigt unserer Mei¬ 
nung nach nioht zur Erteilung des Heiratskonsenses. Der Referent.) 

R. Volk (Wien). 

Lebar und Kontier. Syphilis praecox maligna, erfolglos 
mit intensiven Quecksilber- und Hektargyrumkuren behan¬ 
delt. Vollständige und sofortige Heilung der Erscheinun¬ 
gen mit Arsenobenzol. Bull. d. hopit. 1911. Nr. 9. p. 250. 

Lebar und Routier stellen einen Fall vor, bei dem vor 14 Ta¬ 
gen eine Injektion von 0*60 Arsenobenzol gemacht wurde. Es handelte 
sich um eine maligne, ulzeröse Frühsyphilis, die durch 3 Monate mit 


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«fcr (ätjtacbl^chtftkrunkbeiten. 313 

Injektionen von Hy&wg, berucoie, behandelt werder warr Hierauf durch 
8 Wochen täglich S <? Jo&kali. Nach Vörhbergebetider tfeaeerang Auf¬ 
treten neuerlicher Ol^r^tic^tdu« Weitere Behandlung mit Bekiargyruüi 
und anderen Queck5ilber.prftpera.te0, ' die' -dareh' Monet* fc/rtgiwetst vrut* 

/lat*. ntiinvi- jtiv V a L Iv. _ _ ! ..t 1 -.'.'.L. fTt • ’llf 1 




tioijorrhofi und deren K o inj* U f vafiorien. 

iifMTjf.A, -'>nö ß<*n«u, li. Eitrige gonoriÄjfri*.#*/ Jfcrjfc'b'r^t* 
M* h* 4Ä hi tutr l*tb.u-Wn Pr<os»*4iti ti* **:i Bvl^hfä^v iS'bih. de* 

iiApitüUÄ, mL n*h X. IS 34 , ;V> y : V v ; ' • V' ,; A>vy ' ■• 

F * d * * v* y *»uii ft o »i <1 o berichtet. hh*?r gjjhlfö r*>h sehr sci.nvr a* 
hattor Sc’hvveJIaug d,€w t ‘t*>h$eD Khiegefottlcfr fepj lpuj£et} Mäiia, 

l>ie FnokDut) ergAt* 80 geH/beb.v. hi v^ier,om tionoi’.ykl^G 

nachg&^ieFen l/ei Patient batte v«>f. 8 ~)ab?eu 

di« ^Ti^ehliuh vollsteudig geheilt vä>rde* dagtgntr i>t di*? Fronte föitb&r nehr 
empfindlich. In «ior l)*v'\hra korurt ug*rtefiwifrrti£ k*Vi* .htfaUge-. 

Wiener Trerdim. v'oo Wichtigkeit >f6ok?bi$ den Anteil, ä*ö <ibr Paticcr eine 
WööLe /.vv Auftreten $0? At-thro »-toc l>b^-'^U v s a&tebös* Steen*- 
t)l!« dure!(gemacht hai, **>nd #ie ou-hfen, <W3 d<e *erdseu 

. HA*d£^n«er te£eklv>& geHsubber wenige* resiafeut. awcjrd.eö «itoi. 

K. yort-.-WL^h 

8«ktÄ, A nod' tt«!«4Ui^er, Na Knr aibtri? t4<? äoyfeb oi c& der 
•h£tnta«*x. lölf. pa 141. 

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♦te>* i.!«ad-.ift IhiÜÄiit Jiiöimt d^öjx kalte 

ÄVr.h auf' tten/il*uäj^k*n hyp^rkcfa5t?Il^h^; 

duv .er a die aterismiüf Frieder erscJifjöö^jt.'. ;lü 


' V»ißuhi» eyioimtitr^ch hvper.kenifotistfj'.c t~^i 

JbhH , c^ei>%äsär l hiieh vvctß 7 AB der Hpifc***;»:. H*rl)v. 

<?•-.• • •• i *ji ein räl]iehöi: lh-.f £fb& Avnv .von' 

der ^pidejruife. Die v»n ir»ieö J?at;i>oü t d^« - 

!: - zf'jjjön au**h >Uu*ke dvhup;mug t die tuiTpär-V^« 

Yerdh4;^4^, T^vilt* S^näliblKt&| der Palmaö h*i*u, A& FhtMri f 
6.'^v S:i^ dieser ICrkrankimlr sind d»«\ dvfcakt uu^ 

*Ü»r nur »porjinh. Der Scbleiruhautvi dbr« iu\Ut*.o vVphilie^* 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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sehne erweitert und schmerzhaft, desgleichen Schmerzhaftigkeit hinter 
dem Calcaneum. Alle inneren Organe und das Nervensystem vollkommen 
intakt. 

Inokulation der Elemente auf den Oberarm hatte keinen Erfolg, 
auch wurden unter den abgekratzten keratotisohen Elementen niemals 
Gonokokken gefunden. 

Die überaus seltene Lokalisation der Erkrankung auf den Händen 
erscheint hier von Bedeutung, da entgegen der Annahme vonChauffard 
und Froin, daß die oft mangelnde Reinlichkeit als Gelegenheitsursache 
für die Eruptionen am Fuß in Betracht käme, gerade in diesem Fall 
lange fortgesetzte Handbäder der Erkrankung vorangingen. 

Der vorgestellte ist der siebzehnte bekannte Fall dieser Erkrankung. 

R. Volk (Wien). 

von Wahl, A. Die Erreger der chronischen Urethritis. 
Dtsch. med. Woch. Nr. 24. 1911. 

Eingehende mikroskopische Untersuchungen über Sekrete bei lang¬ 
dauernder, gonorrhoischer Urethritis, bei Mischinfektionen der Urethra, 
auch bei Vulvovaginitis kleiner Mädchen führen von Wahl zu dem 
Schlußsätze, daß es eine im wahrsten Sinne chronische Urethritis, welche 
durch Gonokokken hervorgerufen sei, nicht gäbe. Die Gonokokken kenn¬ 
zeichneten das akute Stadium, während die meisten chronischen Urethri¬ 
tiden durch einen spezifischen Streptokokkus erzeugt würden. 

Max Joseph (Berlin). 

Scholtz, W. Gonorrhoen acuta et chronica anterior et 
posterior. Aus Handbuch der Geschlechtskrankheiten, herausgegeben 
von E. Finger, J. Jadassohn, S. Ehrmann, 8. Grosz. Wien. 1910. 
Verlag von A. Holder. 

Scholtz hat das Kapitel über die Gonorrhoe der männlichen 
Harnröhre, sowohl die akuten, wie die chronischen Formen bearbeitet. 
Es handelt sich um eine eingehende sorgfältige Bearbeitung des umfassenden 
Gebietes, in der alles Wissenswerte mit großem Fleiß und ausführlich 
dargestellt ist. Eine Reihe von Abbildungen über das Instrumentarium 
vefvollständigen die verdienstvolle Arbeit. Fritz Juliusberg (Posen). 

Frescoln, Leonard. Ein Fall von metastatischer gonor¬ 
rhoischer Konjunktivitis. The British Medical Journ. 1911. März 
25. p. 686. 

Kurze Mitteilung eines einschlägigen Falles, nicht zum Referat 
geeignet. Fritz Juliusberg (Posen). 

Courtade, D. Strikturenbehandlung mittelst Elektro¬ 
lyse. Annales d’Elektrobiologie et de Radiologie. 1911. Nr. 3. 

Schilderang der zirkulären und Dilatations - Elektrolyse zur Behandlung 
von Urethralstrikturen. Alfred Jungmann (Wien). 

Walson, Charles. Akute gonorrhoisohe Epididymitis. 
Medical Record. 1911. Juni 3. p. 1003. 

Nichts neues. Fritz Juliusberg (Posen). 


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der Geschlechtskrankheiten. 


315 


Heerfordt, C. F. Wird die traobomatöse Konjunktivitis 
von mutierten Gonokokken hervorgernfen? Gibt es eine 
trachomatose Urethritis? Dgeskrift for Lager. 1911. Nr. 24. 
p. 871—879. 

Übersichtsartikel. Harald Boas (Kopenhagen). 

Dnpny,ß. Die Behandlung der Urethritis gon. chronica 
beim Manne durch die Elektro-Ionisation. Presse med. 1911. 
Nr. 81. 

Die chron. Urethralgonorrhoe des Mannes ist im wesentlichen eine 
glanduläre Erkrankung. Die GG. sind in die Cowper sehen, Littre- 
schen, Morgagnisehen Drüsen bzw. Lakunen und in die Prostata 
hineingelangt, und dann haben chron. Irritationen und glanduläre 
Eiterungen das Epithel der Drüsen und ihrer Ausführungsgänge so ver¬ 
ändert, daß die übliche Therapie die GC. nicht mehr erreichen kann. 
Entweder trat Sklerosierung auf und Leukoplakie, die an Atresie streift 
(feuchte Form) oder durch Verhornungsprozesse in den Ausführungs¬ 
gängen stellenweise eine direkte Obturierung (trockene Form). In diesen 
Fällen kann man mit bakteriziden Medikamenten nichts erreichen, hin¬ 
gegen viel, wie Bouchets Erfolge bei gon. Metritis zuerst zeigten, mit 
Elektro-Ionisation resp. Galvanokaustik. Als positive Elektrode nimmt 
man am besten roten Kupfer, da Platin und Kohle zu wenig, Silber und 
Zink zu stark kaustisch wirken, u. zw. glatt polierte Stabohen von 16, 
18 oder 21 Charri&re. Sind nur umschriebene Partien zu behandeln, so 
kann die übrige Strecke des Stäbchens durch Firnis inaktiviert werden. 
Pro qem Gewebe soll höchstens 2 MA Strom kommen, im ganzen wendet 
Dupuy 8—25 MA in der Sitzung von 15—40 Min. an, je nach Intensität 
des Prozesses und Individualität des Pat. Während der Sitzung — der 
genaue Besichtigung und auch Dehnung der Urethra, sowie Urinent¬ 
leerung vorangehen sollen — hat Pat. keinen Schmerz, am Abend aber be¬ 
ginnt starkes Ödem des Penis; das Urinieren ist sehr schmerzhaft, der 
Urin trübe und bluthaltig. Nach 10 Tagen sind diese Beschwerden ab¬ 
geklungen und in 24% der Fälle Dupuys ist völlige Heilung eingetreten. 
Öfter aber entwickelt sioh dann eine ganz akute Gon. mit GC. in wahren 
Reinkulturen. Spülungen mit Kal. permang. 1:8000 bessern schnell, dann 
aber wiederholt Dupuy die elektrische Behandlung und erzielte in 
2—10 Sitzungen Heilung in weiteren 20%, Besserungen in 26%. Aber 
30% blieben unbeeinflußt trotz ungefähr 10 Sitzungen. 

Felix Münchheimer (Wiesbaden) 

Lebreton, P. 30 Fälle von Abortivbehandlung der Ure¬ 
thritis ganorrh. Journ. d. möd. de Paris 1911. Nr. 14. 

In 24 von 30 Fällen frischer Gon. erzielte Lebreton Heilung 
in 3 bis 21 Tagen; nach sorgfältiger Desinfektion i?) und Kokainisierung 
der Harnröhre macht er früh und abends Jan et sehe Spülungen der an t. 
und auch — da in 25% die Urethritis schon am ersten Krankheitstage 
eine totale ist— der post, mit Kal. permang. 1:5000 und läßt die Pat. 
diese Lösung in der Zwischenzeit 5—6 mal in die Ant. einspritzen, aber 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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nur Vs Min. halten. Diese Behandlung wird auch nach Schwinden aller 
Erscheinungen noch einige Tage fortgesetzt. Komplikationen kamen nioht 
vor, und die Gon. machte stets nur ganz minimale Beschwerden. Die 
Prognose der Abortivbehandlung hängt nicht nur davon ab, daß diese 
zeitig einsetzt, 24—36 St- nach Beginn der ersten Erscheinungen, sondern 
auch von der Länge der Inkubationszeit. Sehr kurze Inkubation spricht 
für besondere Malignität der Gk. oder für sehr geringe Resistenz des 
Organismus, und verschlechtert die Aussichten auf schnelle Heilung. 

Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Renault, A. Kritik der verschiedenen, zurZeit gebräuch¬ 
lichen Medikamente in der Behandlung der akuten und 
chronischen Gonorrhoe beim Manne. Journ. dL pratic. 1911. 
Nr. 22. 

Renault ist laudator temporis acti. Von der internen Therapie 
(Kopaiva + Kubeben oder Gonosan) in Verbindung mit der üblichen Diät 
sah er die besten Resultate. Felix Münchheimer (Wiesbaden). 


Ulcus molle. 

Dal Fabbro, G. Über die Behänd!ong der Adenitis naeb 
Ulcus molle. Gazz. Osp. e Clin. Nr. 2. 1911. 

Nach Dal Fubbro ist die beste Behandlungsmethode der Bubonen 
die der kleinen Inzisionen (höchsten l 1 /» cm) mit folgender einfacher und 
kurzer Aspiration, Spülung mit Wasserstoffsuperoxyd zu 12 voL und Ver¬ 
band mit einfacher steriler Gaze. A. kann nicht das Ausdrücken und den 
Gebrauch von Bi ersehen Saugglocken, Drainage, Pulver usw. empfehlen. 
Die Heilungsdauer betrug im Mittel 14, Minimum 8, Maximum 18 Tage. 
Nur wenige Fälle brauchten längere Zeit, wo die Verzögerung durch die 
Konstitution des Kranken bedingt war. J. Ullmann (Rom). 


Nicht venerische Erkrankungen der Harn- und 
Geschlechtsorgane. 

W alt h&rd, M. Über den psychogenen Pruritus vulvae 
und seine Behandlung. Dtsch. med. Woch. Nr. 18. 1911. 

Wo die Untersuchung der äußeren Genitalien keine maßgeblichen 
Veränderungen erweist und die Sekrete frei von reizenden Bestandteilen 
Bind, sieht W a 11 h a r d die Ursache des Pruritus vulvae in einer Steigerung 
der Empfindsamkeit der Apparate für bewußte, sensible Funktionen in 


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der Geschlechtskrankheiten. 


317 


der Großhirnrinde. Emotionelle Vorgänge im Nervensystem, welche 
weder in entsprechenden Handlungen endigen noch durch bewußtes Denken 
ran Stillstand gebracht werden, bewirken eine Ermüdung der Gehirnrinde 
und im Anschluß hieran Störungen der verschiedensten physiologischen 
Funktionen. Die Behandlung muß in solchen Fällen eine rein psychische 
sein, da das primäre ätiologische Moment in der krankhaften Denkweise 
liegt. Die Pat. muß von der Harmlosigkeit der Symptome überzeugt, ihre 
Neigung, Schwierigkeiten und Beschwerden auch auf andern Gebieten zu 
Überwerten, klargelegt, das fehlende Anpassungsvermögen durch Belehrung 
geweckt werden. An 9 Krankengeschichten wird der gute Erfolg dieser 
Psychotherapie erläutert. Max Joseph (Berlin). 

Paton, Noöl D. Thymus und Sexualorgane. Ihre Bezie¬ 
hungen zum Wachstum des Tieres. The Journal of Physiology. 
Bd. XL II. Nr. 4. 

V. gelangt zu folgenden Schlüssen: 

Beim männlichen Meerschweinchen beeinflussen Thymus als auch 
Hoden das Wachstum des noch nicht geschlechtsreifen Tieres. Bei 
Entfernung eines der beiden Organe kompensiert das zurückgebliebene 
den Verlust und kann rapid wachsen oder, wenn es die Thymus ist, länger 
persistieren. 

Beim weiblichen Tiere konnte ein Einfluß von Thymus und Ovarien 
auf das Wachstum nicht nachgewiesen werden, doch sind die Versuche 
noch nicht abgeschlossen. Wilhelm B alb an (Wien). 

Firth, A. C. D. Zwei Fälle von Eosinurie. The Lancet. 1911. 
Mai 13. p. 1276. 

Firth berichtet über zwei Fälle von Eosinausscheidung durch 
den Urin nach mit dem Genuß mit Eosin gefärbter Süßigkeiten. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Lohnsteilt. Beitrag zur Technik des Ureterkathete¬ 
rismus Med. Kl. Nr. 17. 

L. gibt in seiner kleinen Arbeit wertvolle Winke zur Ausführung 
des Ureterkatheterismus. Insbesondere empfiehlt er das Zystoskop nicht 
zu viel hin- und herzuschieben. Hat man ein Ureterostium gefunden, 
so ist es durch Heben des Schaftes nach der entgegengesetzten Richtung 
möglich, dasselbe größer erscheinen zu lassen, wodurch der Katheter 
natürlich leichter einsuführen ist. Näheres ist im Originalartikel nachsu- 
lesen. Ludwig Zweig (Dortmund). 

Oraison, J. Anurie im Laufe der Entwicklung von Neo- 
plasmen der Harnblase. Journ. d. möd. de Bordeaux. 1911. Nr. 3. 

Zwei eigene Beobachtungen Oraison s. 

Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Chadzynski. Schwere Verbrennung und akute Into~ 
xikation durch Vaginalspülung mit Sublimat. Journ. d. pratic. 
1911. Nr. 20. 

Chadzynski sah bei einer Frau, die zur Verhütung der Konzep¬ 
tion mit Sublimat in sehr schwacher Losung Vaginalspülang gemacht, 


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318 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Ulzeration am Coli. uter. und klonische Krampfe am selben und Gingi¬ 
vitis am folgenden Tage; er glaubt, daß eine extreme Idiosynkrasie be¬ 
stand. Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Barbellion, G. Striktur des Meatus durch präputiale 
Adhärenzen. Urinabszeß und -Infiltration. Jonrn. d. med. de 
Paris. 1911. Nr. 17. 

Bei einem 68jähr. Manne, von dem anamnestisch nur ein leichter, 
spontan abgeheilter Einriß ins Frenulum eruiert wurde, entwickelten sich 
nach vagen Allgemeinerscheinungen Dysurie und eine Schwellung zwischen 
Penis und Skrotum, die schnell wachsend zu einem kindskopfgroßen 
Tumor wurde. Bei der Operation stellte sich heraus, daß eine starre 
Phinose den Meatus verlegt hatte; Ruptur der Urethra etwa 6 cm post 
orificium und Urinabszeß waren die Folge. Wiederholte Inzisionen sowie 
Kontra-Inzisionen an der gleichfalls geschwollenen reg. pubis und Zirkum- 
zision mit Ablösung der Verklebungen brachten Heilung. 

Felix Münchheimer (Wiesbaden.) 

Hoehne, 0. Überdie Behandlung einer schweren Käthe- 
terisinusverletzung der weiblichen Urethra. Zeitschrift f.gynäk. 
Urologie. Bd. II. H. 6. 

Die schwere Verletzung der Harnröhre, durch welche die Einführung 
eines Katheters auf natürlichem Woge unmöglich wurde, machte die 
Vornahme der Sectio alta mit nachfolgendem retrogradem Katheterismus 
notwendig. Normaler Verlauf und Heilung. Wilhelm Baiban (Wien). 

K&tz und Lichtenstern. Experimentelle Studien zur 
Nierenfunktion. Wiener klinische Wochensch. 1911. Nr. 28. 

Aus den in extenso mitgeteilten Versuchen geht hervor, daß 1. der 
Nachweis der nach Ureterenunterbindung im Hunde- und Kaninchen¬ 
organismus entstehenden Toxine mit Hilfe der Präzipitinreaktion in ein¬ 
deutiger Weise möglich ist und daß 2. daher diese Toxine als Eiweiß- 
körper oder hoch molekulare Abbauprodukte des Eiweißes anzuseben sind. 

Viktor Bandler (Prag). 

Lardy, E. Über das häufigere Vorkommen von Harn¬ 
steinen in der Schweiz. Korrespondenzblatt für Schweizer Ärzte. 
1911. Nr. 13. p. 458. 

Auch Lardy ist mit Hottinger (Korrespondenzblatt 1910) der 
Meinung, daß die Blasen- und Nierensteine in der Schweiz häufiger Vor¬ 
kommen als früher. Verf. macht dafür den vermehrten Genuß von Schaf- 
fieisch verantwortlich. In der Schweiz wird, wie Verf. zahlenmäßig nach¬ 
weist, fast 5 mal mehr Schaffleisch konsumiert als vor 80 Jahren. Für 
seine Theorie verwertet Lardy auch das häufige Vorkommen der Stein¬ 
krankheit in England, in der Türkei und in Albanien, Länder, in denen 
sehr viel Schaffleisch genossen wird. Max Winkler (Luzern). 

Spaeth, F. Ein Fall von Genitaltuberkulose; geheilt 
durch Röntgenstrahlen. Dtsch. med. Woch. Nr. 16. 1911. 

Der tuberkulöse Uterustumor, welchen Spaeth bei einer bereits 
sehr geschwächten, andauernd fiebernden Patientin konstatierte, war 


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der Geschlechtskrankheiten. 


319 


durch chirurgische Eingriffe nicht zu beseitigen. Dagegen erzielten 
Röntgenbestrahlungen eine einwandfreie Heilung, welcher eine schnelle 
Besserung des allgemeinen Kräftezustands folgte. 

Max Joseph (Berlin). 

Nebeaky, Oskar. Zur Kenntnis der Sarkome der weib¬ 
lichen Urethra. Archiv f. Gynäkologie. 1911. XC1II Bd. p. 539. 

Verf. erörtert an Hand eines klinisch und histologisch genau be¬ 
obachteten Falles von Harnröhrensarkom ausführlich diese seltenen 
Geschwülste. V. Lion (Mannheim). 

Bobinaon, William. Akute Urethritis chemischen Ur¬ 
sprungs mit Bericht über drei Fälle. Medical Record. 1911. 
April 8. p. 625. 

Robinsons erster Fall betrifft einen Patienten, der wegen einer 
Urethritis sich Injektionen von Sublimat 1 zu 300 in die Harnröhre 
gemacht hatte. Es folgte eine schwere nekrotisierende Entzündung, die 
sehr hartnäckig verlief. In den beiden anderen Fällen handelt es sich um 
Urethritiden nach Injektionen hochkonzentrierter Silbersalze. Der Autor 
kommt zu folgenden Schlüssen: 1. Urethritis chemischen Ursprungs ist 
häufiger als man allgemein annimmt. 2. Während einige Fälle durch die 
Ratschläge von Barbieren, Freunden etc. verursacht werden, verdanken 
andere ihren Ursprung dem Übereifer der Ärzte. 3. Eine häufige Ursaohe 
für viele Fälle von chemischer Urethritis ist die unwissenschaftliche und 
ungerechtfertigte Injektion von starken Silbernitratlösungen. 4. Die 
Diagnose der chemischen Urethritis erfolgt auf die Anamnese, auf das 
Nicht Vorhandensein von Gonokokken und auf die spontane Besserung 
hin. 5. Eines der brauchbarsten Medikamente für die Behandlung der 
chemischen Urethritis ist warmes, sterilisiertes Oliven- oder Mandelöl 
oder eine , /*%ige Lösung irgend eines organischen Jodderivates (Jodo¬ 
form, Dithymoljodid, Isobutylorthokresoljodid) in einem dieser Öle. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Freyer, P. J. Eine neue Serie von 200 Fällen von totaler 
Enukleation der Prostata. The Lancet. 1911. April 8. p. 923. 

Nicht zum Referat geeignet. Fritz Juliusberg (Posen). 

Fnrnisa, H. D. Bericht über vier Fälle von Ureteren- 
steinen. Medical Record. 1911. April 15. p. 669. 

Vier Fälle von Ureterensteinen mit Abbildung der entsprechenden 
Röntgenbilder. Fritz Juliusberg (Posen). 

Meyer. Die Blasenspülung in der Hand des Patienten. 
München, mediz. Wochenschr. 1911. Nr. 22. 

Meyer hat einen Apparat zur Blasenspülung konstruiert, der 
zum Zwecke der Selbst-Blasenspülung dient und die hierbei bestehenden 
Forderungen — Keimfreiheit der zur Spülung nötigen Instrumente und 
automatische Sterilisation derselben — in anscheinend zweckmäßiger 
Weise erfüllt. 

Der Apparat ist vom medizinischen Warenhaus Berlin zu beziehen. 

Oskar Müller (Recklinghausen). 


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320 


Bericht ober die Leistungen auf dem Gebiete 


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Stoerk, 0. Über Cystitis (Pyelitis, Ureteritis und Ure¬ 
thritis) eystica. Zieglers Beiträge. Bd. L. p. 861. 1911. 

Sehr ausführliche anatomische Studie, deren Details hier nicht 
referiert werden können. Für die Entstehung der zystischen Bildungen 
wird angenommen, daß Epithelproliferationen an ganz umschriebenen 
Stellen mit Zellneubildungen einsetsen, zunächst zur Bildung von soliden 
Epithelkomplexen führen, aus welchen sich später zystische Formationen 
entwickeln können. F. Lewandowsky (Hamburg). 

Wolkowitsch. Zur Behandlung der lippenförmigen Fi¬ 
steln des männlichen Gliedes. Langenbecks Archiv f. klinische 
Chirurgie. 1911. Bd. XCV. p. 48. 

Die Methoden zur Entfernung von Harnröhrenfisteln geben wenig 
befriedigende Resultate. Wolkowitsch gibt deshalb folgende Modifikation 
an: Er mobilisiert die Harnröhre, reseziert die Fistel und näht nun die 
Enden aneinander. Der Erfolg ist günstig, ln einem Falle, wo die Fistel 
ganz vorn an der Eichel lag, hat er die Harnröhre vor der Fistel 
verödet und den Stumpf verlagert. Wilhelm Bartsch (Breslau). 

Bockhart, M. Über Bakteriurie bei Entzündung der 
Skeneschen Lakunen, ein Beitrag zur Kenntnis der Bakte¬ 
riurie. Unnas Dermatologische Studien (Unna-Festschrift Bd. II). 
Band XXI. p. 198. 

Bockharts Patientin hatte im Anschluß an eine Gonorrhoe einen 
Abszeß der linken Bartholinisohen Drüse bekommen. Dieser wurde 
inzidiert, Urethra und Vagina wurden mit desinfizierenden Lösungen 
behandelt. 9 Monate später wurde eine Bakteriurie festgestellt. Der Autor 
fand dann eine Wulstung des Orificium urethrae externum. Innerhalb dee 
Wulstes konnte man deutlich drei Skeneschen Lakunen erkennen. B. 
stellte fest, daß die Patientin an einer Kolibakteriurie und an einer 
chronischen, durch Bacterium coli hervorgerufenen oder unterhaltenen 
Entzündung der Skeneschen Lakunen (Kolifollikulitis der Harnröhren- 
mündung) litt. Die kranken Lakunen wurden galvanokaustisch zerstört. 
Mit der völligen Beseitigung derselben hörte die Bakteriurie auf. Während 
der Behandlung blieb die Bakteriurie auch dann noch bestehen, als alle 
Lakunen durch Ätzschorf verschlossen waren. Das spricht dafür, daß die 
Kolibakterien nicht durch die Harnröhre, sondern wahrscheinlich durch 
die periurethralen Lymphbahnen in die Blase eingedrungen sind. Diese 
Annahme entspricht den Ansichten von Barlow, Rovsing und Korn¬ 
feld. Fritz Juliusberg (Posen). 

Evans, Newton. Ein Glasröhrchen in der männlichen 
Harnröhre. The Journal of the American Medical Assooiation. 1911. 
Juni 17. p. 1794. 

Der Patient von Evans wies im hinteren Teil der Harnröhre, in 
die Blase hineinragend, ein Glasröhrchen auf. Wie dasselbe in die Harn¬ 
röhre gekommen, ließ sich nicht feststellen. Der Autor führte ein Endoskop 
ein und es gelang ihm, das Glasröhrchen vom Rektum aus in den Obtu¬ 
rator zu stoßen. Fritz Juliusberg (Posen). 


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der Geschlechtskrankheiten. 


321 


Posner, C. Harnfilamente und Harnzylinder, nach Unter- 
suchongen mit verbesserten optischen Methoden. Unnas 
Dermatologische Studien (Unna-Festschrift Bd. I). Band XX. p. 251. 

P 0 8 n e r wirft einen Rückblick auf die Entwickluug der Färbetechnik. 
Den „aggressiven“ oder „destruktiven“ Methoden der Färbung gegenüber 
stehen die „konservativen“ Untersuchungsmethoden, den Methoden, bei 
denen das Objekt unverändert bleibt und wo wir lediglich dnrch bestimmte 
physikalische Hilfsmittel eine bessere Erkenntnis zu gewinnen suchen. 
Hier setzen die neueren Bestrebungen ein. Der Autor kommt auf die 
Dunkelfeldbeleuchtung zu sprechen und erörtert den Wert dieser Unter- 
snchungsmethode für das Studium der Harnfilamente und Harnzylinder. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Townarad, Terry und Valentine, Julius. Störungen der 
Geschlechtsfunktionen durch Veränderungen an Harn- und 
Geschlechtsorganen. Medical Record. 1911. p. 950. 

Townsed und Valentine haben Erhebungen darüber angestellt, 
wie oft bei Störungen der geschlechtlichen Funktionen Veränderungen an 
den Harn und Geschlechtsorganen sich vorfinden, und wie häufig bei 
Veränderungen dieser letzteren Organe sich Störungen in der Geschlechts- 
funktion finden. Sie kommen zu folgenden Schlüssen: 1. Impotenz oder 
Störungen der Geschlechtsfunktion finden sich in 6 5% der Fälle von Harn- 
und Geschlechtskrankheiten. 2. 64% der Fälle von Störung der Geschlechts¬ 
funktion werden verursacht durch eine periphere Nervenreizung, die vom 
prostatischen Teil der Urethra oder vom Colliculus seminalis ausgeht. 
3. Lithaemie, Oxalurie und Phosphaturie finden sich bei 20% dieser Patienten; 
man sollte nicht unterlassen, diese zu beseitigen. 4. Der Symptomen- 
komplex, den man gewöhnlich zur Neurasthenie rechnet, hat einen realen 
Hintergrund, eine bestimmte Ursache und erfordert definitive Maßnahmen. 
5. Die Behandlung deckt sich zum großen Teile mit der chronischen 
gonorrhoischen Urethritis. Fritz Juliusberg (Posen). 

Constant. Die harnsaure Diathese und uro-genitalen 
Störungen. Journ. d. med. de Bordeaux 1911. Nr. 20. 

Die Ausscheidung der Harnsäure in Kristallen oder in zu konzen¬ 
trierter Lösung schädigt nicht nur die Epithelien der Nieren, sondern 
auch der Harnblase und Harnröhre, Zystitis und Urethritis kommen am 
häufigsten bei Frauen in der Menopause vor, die oft auch an Vaginitis, 
Zervizitis und Pruritus oder Erythemen der Vulva erkranken. Minderung 
der Harnsäure bringt Heilung dieser Affektionen. 

Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

L&bb£, M. Behandlung von Intertrigo und Erythem der 
Vulva bei Diabetikern. Journ. d. med. de Paris. 1911. Nr. 20. 

Lokal gibt Labbe — neben der kausalen, daher wichtigeren anti- 
diabetischen Therapie — gegen Intertrigo austrocknende und adstringierende 
Puder und alkalische oder adstringierende Waschungen, bei resistenten 
Fällen auch Pinselungen mit 2% Arg. nitr., gegen Pruritus 2V S % Kokain 
oder 1% Karbolsalbe, Arg. nitr.-Pinselungen, eventuell auch Hochfrequenz- 

Arth. r. Darinat. n. Syph. Bd. CXII. 21 


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?, 22 Bericht über die Leist, auf dem Geb. der Geschlechtskranke 


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ströme, Röntgen- oder Radiumstrahlen. Nervöse Pat. müssen auch Brom, 
Valeriana etc. erhalten. Felix Münohheimer (Wiesbaden). 

Bftchrach und Kecker. Versuche einer Vereinfachung 
des TnberkelbaEillennaehweises im Harn. Wiener klinische 
Wochen8ch. 1911. Nr. 12. 

Das Antiforminverfahren nach Uhlenhnt nnd Xylander bietet 
nur bei der Untersuchung sehr eiterh&ltiger Harne eine größere Sicherheit 
als die Färbung der nativen nicht vorbehandelten Sedimente. Für den 
Tierversuch gestattet die Kombination der Bloch sehen Impfung mit 
dem Antiforminverfahren eine wünschenswerte Vereinfachung der Unter- 
suohung bei großer Verläßlichkeit der Resultate. Bei Hamen, die neben 
Tuberkelbasillen virulente Eitererreger enthalten, dürfte die Vorbehandlung 
mit Antiformin das rasche Eingehen der Versuchstiere verhüten. 

Viktor Bandler (Prag). 


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Hautkrankheiten. 


Allgemeiner Teil. 

Sequeira, James. Die Fortschritte der Derma¬ 
tologie seit der Zeit Hunters. The Lancet 1911. Juni 
10. p. 1555. 

Historische Vorlesung über die Fortschritte in der Der¬ 
matologie und Syphilidologie, nicht zum Referat geeignet. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Marchand, F. Das ödem im Lichte der Kolloid- 
Chemie nach Martin H. Fischer (Cincinnati). Ztrbl. 
f. allg. Pathol. u. pathol. Anat. Bd. XXII. 1911. 

Scharfe aber objektive Kritik an dem von Ostwald über 
Gebühr gelobten Buche von Fischer, dessen hauptsächliche 
Theorien, die Ursache für die öderabildung liege im Gewebe 
selbst und die Flüssigkeit eines ödematösen Gewebes befindet 
sich in den Zellen selbst, nicht mit den sicheren Ergebnissen 
der physiologischen und pathologischen Forschung überein¬ 
stimmen. F. Lewandowsky (Hamburg). 

Unna, K. jr. Die Membran der Stachelzelle. 
Unnas Dermatologische Studien (Unna-Festschrift Bd. I), 
Bd. 20. p. 638. 

Unna jr. hat sich mit der vielumstrittenen Frage der 
Membran der Stachelzelle auf Grund einer Reihe neuer Farb- 
methoden beschäftigt. Seine Methoden beruhen auf der von P. 
G. Unna und Godoletz festgestellten Tatsache, daß durch 
in Paraffin-Xylol gelösten Farbbasen sich weder eine echte 
Kernfarbung, noch eine echte Protoplasmafärbung erzielen läßt, 
sondern daß auf diese Weise die auf andere Weise schwer dar¬ 
stellbare Membran der Stachelzelle sich tingiert. Zur Färbung 
des Ektoplasmas der Stachelzelle sind von sauren Farben ge¬ 
eignet: die Nitrochrysophansäure, von basischen: Methylgrün, 
Methyl violett, Methylblau, Nilblau, Neutralrot. Die Methylgrün¬ 
farbe wurde so dargestellt, daß eine 1 °/ 0 ige wässrige Methyl¬ 
grünlösung mit ein paar Tropfen Natronlauge versetzt und er- 

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324 Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 

wärmt wurde. Zusatz von Xylol und kräftiges Umschütteln. Das 
Xylol nimmt die Farbe auf. Trennung des Xylols vom Wasser 
im Scheidetricbter. Das Xylol wird mit gleichen Teilen Paraf- 
finum liquidum versetzt. Das Farbgemisch ist ungefärbt. Fär¬ 
bung 4 bis 6 Stunden. Die Schnitte kommen dann in Xylol, 
dann zur Differenzierung in Xylol-Azeton aa. Differenzieren bis 
alles entfärbt ist, und nur die Membranen gefärbt bleiben. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Pappenheim,A. Über die Anwendung des kom¬ 
binierten May-Giemsaverfahrens zur Schnittfär¬ 
bung. Fol. Hämat Bd. XI. Heft 2. 1911. 

In der Festschrift für Unna (Bd. H, Seite 305) hat Pap¬ 
pe nh ei m eine Vorschrift für ein kombiniertes May-Giemsa- 
verfahren veröffentlicht, bei welchem die Differenzierung in einer 
Lösung von 4 Tropfen Eisessig (oder Essigsäureanhydrid) in 
100 aqua destillata vorgenommen werden sollte. Ein zweites 
Verfahren besteht nun nach Pappenheim darin, daß man die 
Differenzierung in Unnascher Glyzerinäthermischung vornimmt. 
Schließlich wollte Pappen he im das Azur im Schnitt konser¬ 
vieren und eine violettrötliche Kernfärbung erzielen. Die besten 
Resultate ergab folgende Methode: 

1. Fixation in Helly-Maximow in Formol (10 Teile) 
und Zenker (90 Teile). 

Auswaschen in fließendem Wasser, Behandeln in steigendem 
Alkohol, Paraffinisieren. Vor der Färbung werden die auf Deck¬ 
gläser geklebten Schnitte, nach Entfernung des Paraffins in 
Xylol, absolutem Alkohol zur Entjodung in einer ca. 2°/ 0 igen 
Lösung Natronhiosulfat und dann in aqua destillata gründlich 
gewaschen. 

2. Vorfärbung in May-Grünwald (+ aqu. destillata 
aa.) 10 Minuten im Brutschrank. 

3. Nachfärbung in violetthaltigem Giemsa oder besser 
Panchrom für Schnitte 10 Tropfen auf 10 aqua destillata, x / 2 
Stunde. 

4. Kurzes Waschen. 

5. Einlegen in etwa 0'2 Pikrinsäure. 

5 a Gründliches Auswaschen. 

6. Einlegen in eine käufliche 8°/„ige Lösung essigsaurer 
Tonerde oder in 1% iger Lösung von Uranzylazetat. 

6 a Auswaschen. 

7. Leichtes Troknen zwischen Fließpapier. 

8. Azeton -f- absoluten Alkohol kurz eintauchen. 

9. Absoluten Alkohol nicht zu lange, bis Blau nicht mehr 
in allzu großen Wolken abgeht. 

10. Kajeputöl. 

11. Neutralbalsam -|- Dammarlack in Xylol gelöst aa. 


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der Hautkrankheiten. 


325 


Diese Färbung schafft scharf violette Kerne, rote eosino¬ 
phile Granula, kupfrig orangene Blutkörperchen, rosa gefärbte 
Gefäßmuskulatur. Das Verfahren eignet sich besonders zu zyto- 
logischen Studien. Meirowsky (Köln). 

Pappenheim, A. „Panchrom“, eine Verbesserung 
d er panoptischenüniversalfarblösung für Blutprä¬ 
parate jeder Art nebst Ausführungen über meta¬ 
chromatische Farbs toffe un d die metachromati¬ 
sche Potenz des polychromen Methylenblaus 
(Unna). Folia Hämatolog. Bd. IX. Heft 1. p. 194. 

Pappenheim hat sich die Aufgabe gestellt, Farbgemische 
zur Färbung von Blutpräparaten so zu kombinieren, daß alle 
zur Zeit bekannten und darstellbaren Gebilde in allen von ihnen 
bekannten spezifischen Eigentümlichkeiten gefärbt erscheinen. 
Bei der Durchprüfung aller Kombinationen erwies sich folgendes 
Gemisch als das Beste: 

Methylenblau 1*0 
Toluidinblau 0*5 
Azur I 1*0 

Methylinviolett 0*5 
Eosin 0*75 

Methylalkohol 250*0 
Glyzerin 200*0 

Azeton 50*0 

Bei Grübler ist unter dem Namen Pappenheims 
Panchromgemisch ein ähnlich zusammengesetztes Farbgemisch 
erhältlich, welches noch differenziertere Bilder liefert. 

Meirowsky (Köln). 

Bielschwowsky, M. Die Silberimprägnation der 
Neurofibrillen. Neurol. Zentralbl. 1903. Bd. XXII. Nr. 21. 
p. 997. Referat. Z. für wissensch. Mikroskopie. 1903. Bd. XX. 
p. 462.. 

1. Fixieren in 12%igem Formol (mit Brunnenwasser her¬ 
gestellt). 

2. Schneiden mit dem Gefriermikrotom. Die Stücke sollen 
vorher einige Stunden in fließendem Wasser gelegen haben. 
Schnitte nicht dicker wie 20 Mikren. Sollen die Schnitte liegen 
1 % Formol. 

3. Imprägnation 12 bis 24 Stunden in 2°/ 0 igem Arg. nitr. 

4. Die Schnitte werden je 10 bis 20 Sekunden in 3%ige 
Ammoniaklösung gebracht. Es ist dies der konzentr. erste Sal¬ 
miakgeist der Drogerien in lOfacher Verdünnung. Hierin er¬ 
folgt die Umwandlung des Silbernitrats in Silberdiammonium- 
nitrat. Die Schnitte nehmen eine gelbliche Färbung an. 

5. Übertragen der Schnitte in 20°/ o ige Formollösung, 
welche mit Brunnenwasser hergestellt ist. Die Alkaleszenz des 


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326 


Bericht über die Leitungen auf dem Gebiete 


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Brunnenwassers wird unter Umständen zweckmäßig durch Zu¬ 
satz von einigen Tropfen einer konzentrierten Lösung von Li¬ 
thium carbonicum gesteigert (ein Tropfen auf 10 cc Wasser). 
Dauer des Verweilens in der Lösung etwa 10 Minuten. 

6. Durchziehen durch eine 3%ige Ammoniaklösung. 

7. Direktes Übertragen in eine 0’5%ige Lösung von sal¬ 
petersauerem Silber in destilliertem Wasser. Hier bilden sich 
bräunliche Wolken von Silberdiammoniumnitrat in der Flüssig¬ 
keit, aus denen sich weiterhin metallisches Silber abscheidet. 
Die Lösung muß deshalb nach Behandlung weniger Schnitte 
filtriert bzw. erneuert werden. Eine Gefahr für die Schnitte ist 
bei der Bildung dieser Niederschläge nicht vorhanden, da in 
ihnen selbst in der Regel Verunreinigungen nicht auftreten, bes. 
dann nicht, wenn man die Schnitte mit der Glasnadel bewegt. 
In dieser Lösung bleiben die Schnitte, bis sie einen bräunlichen 
Farbenton angenommen haben, etwa 1 / 9 Minute. 

8. Übertragen in 20%ige Formollösung. Intensiver Re¬ 
duktionsprozeß. 

9. Die dunkelbraunen Schnitte werden durch 3%ige Am¬ 
moniaklösung hindurchgezogen. Hier wirkt das Ammoniak da¬ 
durch, daß es die Alkaleszenz des in den Schnitten vorhandenen 
Formaldehyds steigert, als Reduktionsverstärker. Die Schnitte 
werden braunschwarz. 

10. Erneute Übertragung in 20% ige Formollösung auf 
einige Min. oder wenn die Schnitte sehr dunkel sind in dest. 
Wasser. 

11. Auf 10 cc Wasser 2 bis 3 Tropfen einer 1 %igen Gold¬ 
chloridlösung. Dazu 2 bis 3 gtt Eisessig, bis der braune Ton 
verschwunden und grauer da ist. 

12. Einige Sekunden in 5%iger Lösung von Natrium¬ 
thiosulfat mit Zusatz von saurer Sulfitlaugenlösung (NaHSO,), 
ein Tropfen auf 10 cc Flüssigkeit. Dest. Wasser, Alkohol etc. 

Proeil, F. Lipoide Substanz und basophile Gra¬ 
nula in Plasmazellen. Zentralbl. f. allg. Pathol. u. path. 
Anat. Bd. XXII. p. 385. 1911. 

Die in den Plasmazellen vorkommenden Körnchen von 
lipoider Substanz und die basophilen Granula sind als Produkte 
aktiver Zelltätigkeit anzusehen. 

In den Plasmazellen finden sich dieselben Lipoide wie in 
den Makrophagen, die sich aus lymphozytären Bindegewebs¬ 
zellen entwickeln. Hieraus erhellt die Zugehörigkeit der Plasma¬ 
zellen zu den Gewebslymphozyten. Das Auftreten der baso¬ 
philen Granula in Lympnozyten, Plasma- und Bindegewebszellen 
spricht für nahe Verwandtschaft der drei Zellarten, die wohl 
nur verschiedene Entwicklungstadien ein und derselben Zellart 
darstellen. F. Lewandowsky (Hamburg). 


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der Hautkrankheiten. 


327 


Frfinkel, Eug. Über Färbung mit ’Bestachem 
Karmin, speziell zum Nachweis von Fibrin. Virch. 
Arch, Bd. CCIV. p. 197. 

Verf., der bereits früher darauf aufmerksam gemacht hat, 
daß das von Best zum färberiscben Nachweis von Glykogen 
angegebene Karmin sich ausgezeichnet zur tinktoriellen Dar¬ 
stellung von Fibrin verwenden lasse, berichtet über diesbezüg¬ 
liche weitere Erfahrungen. Er bezeichnet das Bestäche Kar¬ 
min als einen Glykogen und Fibrin spezifisch färbenden Farb¬ 
stoff, Die B e 81 sehen Angaben unterzieht er in vieler Bezie¬ 
hung einer Korrektur. Alfred Kraus (Prag). 

Pollaci. Ein höchst einfaches Mittel zum 
automatischen Aufkleben der mikroskopischen 
Schnitte, gleichzeitig mit dem Schneiden. Zentralbl. 
für allgemeine Pathologie und patholog. Anatomie. Bd. XXII. 
p. 289. 1911. 

Über den Paraffinblock, auf die Schnittfläche wird ein 
Deckglas gelegt, dessen untere Seite mit destilliertem Wasser 
befeuchtet ist. Das Deckglas muß etwa 2 mm über die dem 
Messer zugewandte Kante des Blockes hinausragen. Die abge¬ 
schnittenen Scheiben haften an dem Deckglas, ohne sich zu 
rollen. Die Methode ist geeignet zur Erzielung feiner Schnitte 
bei spröden, bröckeligen Objekten. 

F. Lewandowsky (Hamburg). 

Bnrckhardt, 0. Zur Technik der Anaeroben-Kul- 
tur. Zentralbl. f. Gynäk. 1911. Nr. 34. 

Burckhardt erzielt die Anaerobiose — bei Verwendung 
flüssiger Nährböden, u. zw. 2°/ 0 Traubenzuckerbouillons, in be¬ 
sonderen Reagensröhrchen mit eingeschliffenem dünnen Glas¬ 
röhrchen, das mit dem Zuflußrohr kommuniziert — durch Hin¬ 
durchleiten eines H,-Stromes durch die Bouillon, der direkt 
einer H s -Bombe mit Druckreduzierventil entnommen und mittels 
eines kurzen Gummidrainansatzes in das Kulturröhrchen ein¬ 
geleitet wird. Diese Methode der Hg-Zuführung verbessert das 
Verfahren zu einem einfachen und sicher funktionierenden. 

Münchheimer (Wiesbaden). 


Bildnngsanomalien. 

Bond, C. J. Über Krebs; der Krebs aufgefaßt 
als eine Adaptionswirkung von seiten gewisser 
Zellen oder Zellgruppen auf Veränderungen in der 
Nachbarschaft und als das Resultat eines Pro- 


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328 tferk'hf über die Leistungen aardem GebC-ii. 

zesses der .Variation und Seiekt iou int er- und 
intrazeilulärer Art. The Lancet. 1911. 'Augusts. p. $49. 

Bond fügt d»ü bekannten Krebstheomn eine neue hinzu, 
die er iittsfühtiscb begründet, Wir erwähnen zunächst die in 
Bonde Arbeit erst am Sohluß fbeorien; Cöh n- 

beim and Eihbertr I*r&- und..postnatal© ZeHverlagernng 
entweder allein oder ira Verein mit y«ti£indertem Wachstunis- 
wideretand. Oie parasitäre Theorie. V. Hanyetoannr Ana- 
plasie, die Bildung neuer Zel|ras$en mit ivonorroeu Chsraktereo, 
verbunden mit abnora&r Verteilung desnukleären ZelJmaterial v 
Adacni: Er legt. Nachdruck auf die übliche Zeüvarmebruiig 
und auf den Prozeß dfcr KsühteKffereneieriiHg ; ; 4@t Zelten« wie er 
sich bei der Metaplasie und normalen Zellteilung findet. 
Gertei: Er nimmt zwei Arten nukleären Materials an, eine, 
mir. kontroUierender Punktion, die andere mit vegetativer Eigen¬ 
schaft. Er vereint den Verlust funktioneller Aktivität, als 
ekarakiefistm'b ihr die KrebäseUeu mit dem Verlust der ersten 
Art wie et. sich aasspncbt in den 

irregulätein'ZeHteilungei?. bei malige bo Tumore;*». Marchand: 
Kr lenkte die ÄufuterkBamSreit aöf die auA^EpToebene OiffareBz 
der l'oteötialität zwischen normalen embryonalen Zellen und 
den embryonalen Zelle»! der Neubildungen, welche dazu führt, 
dte Biastbmätdse als ettie Räckkehr gewisser Körperzellen zu 
Zellen von enuVjoaa&iid Charakter aufzufassen.. Hauser: 
Die Zellen der Neubildungen sind Deszendenten einzelner 
Zellen, welche während der dntogeuetisdien Entwicklung in 
ihrem normalen Charakter Muhdiov) oder Variation erfahren 
haben und Bildung vor» Zellen yeranlußt haben, die neue 

Charaktere aufweiseo. Unter diesen Charakteren ist die vege¬ 
tative Aktivität der wichtigste. A4 Ami nimmt an, daß ver¬ 
schiedene Einflüsse krebsige Verändaruagefi verursachen. Unter 
diesen zählt er auf: Z^ll fc Hebe Entzündung. 

Reizung etc. Bond: Di" ist- eine adaptive 

Antwort von seiten einzelner Zeiten oder Zdllgruppen auf Ver¬ 
änderungen in der Nachbarschaft, die dreierlei Art sein können. 
Es können die Jletze verändert s.nu. welche; die Zellen von 
der Außenwelt her treffen; es köüuen Vbi^pderuagen in der 
Ernährung vorliegen und es Miineii Vöfänderungim . in deu 
Eigenschaften anderer Zellen vorliegen. die den Organismus 
zusammensetzeii. Die neuen Zdileharakictu,; weiche so ent- 
etehen, knnii ni&n iö zwei eilen: i'd'ie einen 

sind .charakterisiert durch igen. Welche alle 

histologischen Verieiiiten, vom ieratoni bis zuni Neuron» ein- 

schließeri, die anderen durch die atypischen Wucherungen ein¬ 
schließlich der qialignen Typen. Zwischen diesen Gruppen be¬ 
stehen zahlreiche Übergänge. Die zweite Gruppe kann man 


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der Hautkrankheiten. 


329 


teilen in Zellen von epithelialem und bindegewebigem Typus. 
Auch zwischen diesen beiden Gruppen finden sich Übergänge. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Beatgon, George. Diffuses Karzinom der Haut 
der weiblichen Mamma und der Brust („Cancer en 
cuirasse“). The Lancet. 1911. August 5. p. 356. 

Beatson berichtet über einen Fall von „Cancer en cui- 
r&see“ Velpe au. Es handelt sich um eine 63jährige Frau, 
die seit drei Jahren erkrankt ist. Die rechte Brust und die 
rechte Achselhöhle waren der Sitz einer oberflächlichen Ulze- 
ration und die rechte Brustwarze war durch eine ungeformte 
weiche Masse ersetzt. Die Haut der Vorderseite des Thorax 
war dicht, lederartig und beide Brustdrüsen waren hart und 
fest und mit der Brust wie verlötet. Die Haut des Thorax 
war im übrigen gerötet. An einzelnen Stellen, so über dem 
Sternum und der rechten Klavikula und dem Sternum, bestand 
ein livider, ekchymotischer Zustand der Haut In der geröteten 
Partie fanden sich zahlreiche Blasen und Bläschen. Die Ex¬ 
zision eines Stückchens solcher geröteten Haut ergab, daß 
auch in ihr Krebszellnester vorhanden waren. Der Fall kam 
zum Exitus und konnte genau untersucht werden. Der 
Autor kommt zu dem Schlüsse, daß es sich in solchen Fällen 
um ein Befallensein der Lymphgefäße der Haut handelt und 
daß Handleys Ansicht daß die eigenartige Härte der Haut 
nicht krebsig ist, sondern identisch mit der Pachydermie 
bei der Elephantiasis arabum und erst später krebsig wird, nicht 
aufrecht erhalten werden kann. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Sonntag, Karl. Epitheliom der Ohrmuschel. The 
British Medical Journal. 1911. Juni 17. p. 1429. 

Ein Fall mitsprechend der Überschrift, ohne Besonder¬ 
heiten. Fiitz Juliusberg (Posen). 

Gancher. Das Epitheliome cutis. Journ. d. med. 
de Paris. 1911. Nr. 36. 

Gaue her führt u. a. aus: Beim oberflächlichen Epi¬ 
theliom, dem Ulcus rodens, ist Entfernung durch das Messer 
nicht angebracht; dieses schafft Rezidive. — Die Pag et sehe 
Krankheit geht nicht über in Karzinom, sondern ist von Anfang 
an ein Epitheliom. Die in ihm gefundenen Körpereben sind 
keine Parasiten, wie dies fälschlich behauptet wurde, sondern 
Degenerationsprodukte des zellulären Protoplasmas. Das Epi¬ 
thelioma papillare ist ein E. pavimentosum lobulatum. Jedes 
Papillom muß sorgfältig überwacht werden, es kann zum Epithe¬ 
liom werden. — Aus einer Beobachtung, wo ein scheinbar zweifel¬ 
loses Epithelioma penis sich als Syphilid erwies, folgert G., 
daß man bei Ulzerationen am Penis stets zunächst spezifisch 


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330 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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behandeln müsse. — Die Ursachen der Epitheliome sind noch 
unbekannt, sicher aber ist Heredität und auch Übertragbarkeit. 
Oaucher sah Peniskrebs bei 2 Männern nach Geschlechts¬ 
verkehr mit Frauen, die an Karzinom des Collum uteri litten, 
ferner Epitheliom bei einem jungen Mädchen, das die an diesem 
Leiden laborierende Mutter geküßt, und einen analogen Fall 
bei einem Manne. G a u c h e r schließt aus diesen Fällen auf 
Kontagiosität und erwähnt als bemerkenswert, daß die beiden 
letzten Fälle, das junge Mädchen und der Mann, ihrer sekun¬ 
dären Affektion früher erlagen, als die Mutter bzw. Ehefrau, 
von denen das Karzinom übertragen wurde. 

F. Münchheimer (Wiesbaden). 

Gandiani. Beitrag zur Kenntnis des Epitheli¬ 
oms der Basalzellen. Policlin, Sez. chir. Band XIII, 
Heft V. 

Gandiani gibt eine synthetische Übersicht der Literatur 
und einen persönlichen Beitrag von sechs Fällen des sog. 
Basallzellenkrebses von Krompecher. Er kommt zu dem 
Schlüsse, daß der größte Teil der unter dem Titel Endotheliom 
beschriebenen Hauttumoren in Wirklichkeit epitheliale Tumoren 
sind. Die Bezeichnung Epitheliom der Basalzellen wird nicht 
in dem Sinne verstanden, daß diese Tumoren von einer direkten 
Proliferation der Basalschicht der Epidermis herrühren, sondern 
von Zellen, welche die Form der Basalzellen haben. Nach der 
am meisten anerkannten Hypothese sollen diese Tumoren ihren 
Ursprung im Korium von verlagerten Epithelkeimen her haben. 
Sie müssen von den gewöhnlichen Hautepitheliomen wegen 
ihrer Struktur und ihres gutartigeren Verlaufes unterschieden 
werden. Es scheint in der Tat, daß keine Metastasen Vor¬ 
kommen und daß sie nur selten nach ihrer EntiernuDg rezidi- 
vieren. Die klinische Diagnose ist angesichts der gut definierten 
Charaktere möglich sowohl, wenn der Tumor von einfacher 
Epidernis bedeckt, als auch wenn diese ulzeriert ist (Ulcus 
rodens). Die Differentialdiagnose ist besonders für Prognose 
und Therapie nützlich. J. U11 mann (Rom). 

Catsaras, Johannes. Über das Verhalten der 
Mitosen bei den gutartigen papillären Epitheli¬ 
omen. Virch. Arch. Bd. CCIV, Heft 1. p. 105. 

Verf. beabsichtigt, im Anschluß an die Angaben von 
Fabre-Domergue einen Beitrag zur Frage der Orientierung der 
karyomitotischen Figuren und ihrer diagnostischen Bedeutung 
zu liefern. Fabre-Domergue hat die Theorie der Karzinom¬ 
entstehung durch Desorientierung der Mitosen als formale Er¬ 
klärung des heterotopen Tiefenwachstums der Krebszellen ge¬ 
geben. Dagegen betonte er, daß im Gegensatz zu den Karzi¬ 
nomen bei den gutartigen Epitheliomen der Haut und der 


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der Hautkrankheiten. 


331 


Schleimhäute die Mitosen immer nach dem normalen Typus 
gerichtet seien. Catsaras hat nun Untersuchungen nach 
dieser Richtung angestellt an einem Material, das aus gut¬ 
artigen papillären Neubildungen der Haut und der Schleim¬ 
häute sowie aus spitzen Kondylomen bestand. Dabei ergab sich 
folgendes: Bei den gutartigen papillären Epitheliomen sowie 
spitzen Kondylomen treten immer mehr oder weniger zahl¬ 
reiche Mitosen auf. Der größte Teil der Mitosen tritt ferner 
immer in der untersten Zylinderzellenschicht, der kleinere Teil 
im Stratum spinosum auf. Die Wachstumsrichtung der mito- 
tiscben Spindeln ist nie eine konstante und regelmäßige. Ein 
Teil davon steht mit ihrer Achse senkrecht zu der unterliegen¬ 
den Stützmembran, während ein ebenso großer Teil ganz ent¬ 
gegengesetzte Richtungen aufweist. Bei diesen letzteren steht 
die Achse der mitotischen Spindeln entweder parallel oder 
bildet einen Winkel mit der unterliegenden Stützmembran. Die 
von Fabre-Domergue hervorgebobene Bedeutung der des¬ 
orientierten Mitosen für die Krebsentstebung kann nicht aner- 
kant werden, da — wie aus den Untersuchungen hervorgeht — 
solche Mitosen in großer Zahl bei ganz gutartigen epithelialen 
Neubildungen, die fast nie zu Karzinomen werden, ständig 
auftreten. Die verschiedene Richtung der mitotischen Spindeln 
bei den gutartigen Epitheliomen ist mit den Wachstums¬ 
bedingungen dieser Geschwülste eng verknüpft. 

Alfred Kraus (Prag). 

Minassian, P. Primäres subkutanes Sarkom. 
Riv. veneta di Scienze med. Heft 11. 1910. 

Minassian gibt eine klinische und histologische Be¬ 
schreibung eines subkutanen primären in einem einzelnen 
Herde aufgetretenen Sarkoms mit sekundärer Generalisierung 
in der Haut, Lymphmetastasen in der Nachbarschaft des Initial- 
tnmors, Anwesenheit von nekrotischem Pigment sowohl in dem 
Initialtumor als auch in den Metastasen. 

Es handelte sich um ein globo-zelluläres Sarkom, das sich 
im subkutanen Bindegewebe entwickelte, reichliche Gefäßver¬ 
sorgung zeigte, und in dem man in mäßiger Zahl auch andere 
Zelltypen (typische und atypische Plasmazellen, spindelförmige 
Zellen, Riesenzellen usw.) fand. J. Uli mann (Rom). 

Galt, Hugh. Sarkoma des Penis. TheLancet. 1911. 
Juli 22. p. 217. 

Galt berichtet über einen Fall von Sarkoma des Penis. 
Es handelt sich um eine vom Penisrücken ausgegangene Ge- 
schwult, die in acht Monaten Faustgroße erreicht hatte und 
klinisch einem Karzinom glich. 

Fritz Juliusberg (Posen). 


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332 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Buschke, A. und Hirschfeld, Hans. Über Leuco- 
sarcomatosis cutis. Folia Hämatologica. Band XIL 
Heft 1. 1911. 

Bei einem 22jährigen jungen Mädchen, das schon längere 
Zeit an einem doppelseitigen tuberkulösen Spitzenkatarrh litt, 
entwickelten sich im Anschluß an eine Tuberkulininjektion auf 
der ganzen Haut des Körpers kirschkern- bis pflaumengroße 
Tumoren, in denen durch die Punktion eigenartige lymphozytäre 
Zellen nachgewiesen wurden. Nachdem längere Zeit der Blut- 
hefund ein normaler gewesen war, wurden die Tumorzellen 
etwa ein Vierteljahr nach Beginn der Hauteruption im Blut 
gefunden und zwar in einem prozentualen Verhältnis von ca. 
29 %• Bald darauf bestanden fast alle Leukozyten aus diesen 
eigenartigen Zellen; gleichzeitig sanken der Hämoglobingehalt 
und die Zahl der roten Blutkörperchen und unter zu¬ 
nehmender Kachexie trat der Tod ein. Die Untersuchung 
der Hauttumoren mittelst Punktion ergab in äußerst spärlicher 
Zahl eigentümliche, durch ihre enorme Größe ausgezeich¬ 
nete Zellen, die in ihrem Protoplasma entweder gar keine 
oder spärliche, meist ziemlich reichliche, seltener grobe, 
häufiger sehr feine Granula aufwiesen. Eine scharfe Grenze 
zwischen diesen Tumorzellen und den großen mononukleären 
Elementen sowie den großen Lymphozyten bestand nicht. — 
Die Sektion ergab außer doppelseitiger Lungentuberkulose eine 
universelle Sarkomatosis mit Metastasen im Magen, in den Ein- 
geweiden, Lymphdrüsen und in den Ovarien. In den Abstrichen 
sämtlicher Organe fanden sich jene als Tumorzellen bezeich- 
neten Elemente in großen Mengen. Einzelne Organe wie das 
Ovarium und alle Lymphdrüsen waren von diesen Zellen der¬ 
artig infiltriert, daß von der Eigenstruktur dieser Organe nichts 
mehr zu erkennen war. Die Autoren sind geneigt, diesen Fall 
als Sarkomatosis zu bezeichnen, indem sie unter diesem Namen 
alle diejenigen leukämischen Wucherungen zusammenfassen, 
welche eine ausgesprochene Neigung zum anatomisch malignen 
Wachstum und zur Metastasierung bekunden, gleichgültig, ob 
die Neubildung vom eigentlich lympbatisch-hämatopoetischen 
Apparat ausgegangen ist, oder von einer beliebigen anderen 
Stelle und ob es sich um myeloides oder lymphadenoides Ge¬ 
webe, um kleine oder große lymphozytäre Elemente oder um 
granulierte Zellen handelt. Da klinisch die Hautaffektion im 
Vordergründe des Krankheitsbildes stand, wird der Fall als 
Leukosarkomtose der Haut rubriziert. 

Meirowsky (Cöln). 

Unna, P. G. Granuloma fungoides (Mycosis 
fungoides). Virch. Arch. Bd. CCII. Heft 1. p. 68. 


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der Hautkrankheiten. 


333 


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Yerf. gibt eine ausführliche histologische Analyse, welche 
das Verständnis der mannigfaltigen klinischen Erscheinungen 
der überaus interessanten Hauterkrankung ermöglicht. Unter 
den histopathologischen Symptomen, welche eingehend erörtert 
werden, sind für das Verständnis der Klinik der Erkrankung 
folgende drei die wertvollsten: 1. Der Ausgangspunkt der Er¬ 
krankung in der Höhe des subpapillären Gefäßnetzes mit 
sekundärer Ausstrahlung in den Papillarkörper und die Oberhaut 
einerseits, die Kutis bis zum subkutanen Gewebe andererseits. 
2. Die dauernde Erweiterung der oberflächlichen Blut- und 
Lymphbahnen. 3. Die ungemeine Weichheit und Hinfälligkeit 
des Zellinfiltrats, womit der exorbitante Zerfall der rasch 
wachsenden Zelleiber und eine ungewöhnlich starke, reaktive 
Zellneubildung durch Mitose und Amitose Zusammenhängen. 
Unna beschäftigt sich dann weiter mit der Frage, wie weit 
wir imstande sind, aus den histologischen Elementen die klini¬ 
schen Erscheinungen zu erklären. Er handelt zunächst dies¬ 
bezüglich die drei Gruppen von präfungoiden Exanthemen, die 
des Ödems und Erythems, der ekzemähnlichen und der lichen- 
ähnlichen Ausschläge ab und weist nach, wie alle diese sich 
durch mehr weniger scharf begrenzte histologische Bilder 
charakterisieren, welche unverkennbar nur dem Granuloma 
fungoides angeboren und weder in ihrer Architektur noch in 
ihrem Zellenbau mit einer anderen Krankheit verwechselt 
werden können. Auch die fungoide Periode haben wir als eine 
wesentlich auf die Haut beschränkte Dermatose aufzufassen. 
Was das Entstehen der Tumoren aus den präfungoiden Exan¬ 
themen anlangt, so zeigt es sich, daß wo die Tumoren sich 
aus anscheinend normaler Haut erheben, die letztere nicht 
wirklich gesund war, sondern ein bereits erkranktes oberfläch¬ 
liches Gefäßsystem mit spezifischem Zellinfiltrat besaß. Bei 
der Entstehung der Tumoren aus den präfungoiden Exanthemen 
handelt es sich um die allmähliche Emporwölbung der nur 
mechanisch veränderten Oberhaut und Papillarkörpers durch 
das sich immer in der Dicke vergrößernde Zellinfiltrat. Das 
elastische Gewebe wird nach abwärts gedrückt, ein schranken¬ 
loses Einwachsen in die Subkutis findet selbst bei großen Tu¬ 
moren nicht statt. Das wichtigste klinische Symptom der 
Tumoren, die Art ihrer Rückbildung, resultiert aus ihrem 
Zellenbau, wie sich anderseits ihr rasches Wachstum aus der 
großen Menge der Kernteilungsbilder in den Tumorzellen er¬ 
klärt. Auch zahlreiche andere Symptome, so die Ähnlichkeit 
der Tumoren mit gewissen Früchten, ihre Schmerzlosigkeit, ihr 
spurloses Verschwinden, ihre äußere Form lassen sich ana¬ 
tomisch erklären. In der letzten, kachektischen Periode scheint 
sich in vereinzelten Fällen der Charakter der Geschwülste zu 


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% 


334 Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 

ändern, indem auf dem Boden der Tumoren maligne Lympho¬ 
sarkome auftreten, welche in Muskel und Knochen einwachsen 
und Metastasen in inneren Organen verursachen. Nichtsdesto¬ 
weniger faßt Unna das Granuloma fungoides nicht als Teil- 
erscheinung einer Leukämie auf, sondern als einfache perniziöse 
Hautkrankheit von bisher unbekannter Ätiologie, weil sich 
einerseits weder die ßlutuntersuchungsresultate im Sinne einer 
Leukämie deuten lassen, andererseits es nicht erwiesen ist, daß 
die das Tumorgewebe zusammensetzenden Zellen veränderte 
Lymphozyten sind. Auch nach den von Pelagatti und Pa- 
sini erhobenen Befunden von wirklicher Leukämie in zwei 
Fällen von Granuloma fungoides ist vorläufig nur der Schluß 
auf die Möglichkeit einer Kombination beider Erkrankungen 
sicher. Alfred Kr ans (Prag). 

Apolant, H. Über die Immunität bei Doppel¬ 
impfungen von Tumoren. Zeitschr. f.Immunit Bd.X. H. 1/2. 

Der Verf. gelangt zu Resultaten, die denen von Uhlen- 
buth, Haendel und Steffenhagen zum Teil diametral 
entgegengesetzt sind: 

1. Bei dem Wachstum von Tumoren werden von seiten 
des Organismus keine Abwehrstoffe gebildet, die die Entwick¬ 
lung naebgeimpfter Geschwulstzellen irgendwie beeinflussen. 

2. Das schnellere Wachstum von Rezidiven beruht darauf, 
daß den zurückgebliebenen Zellen nach der Entfernung der 
Hauptmasse des Tumors reltaiv große Mengen spezifischer 
Nährstoffe zur Verfügung stehen. 

3. Die Nachimpfung bei nicht rezidivfrei operierten Tieren 
geht an, weil nach Entfernung der Haupttumormasse genügend 
spezifische Nährstoffe im Organismus vorhanden sind. 

4. Die Nachimpfung rezidivfreier Tiere ist erfolgreich, 
wenn die Operation ohne sonstige Schädigung der Tiere radikal 
ausgeführt worden ist; sie ist erfolglos, wenn der Wundverlauf 
kein idealer ist, oder wenn bei der Operation zurückgebliebene 
Geschwulstpartikel zur Resorption gelangen. 

5. Eine gesetzmäßige Beziehung zwischen dem Resultat 

der Operation und dem Angehen nachgeimpfter Tumorzellen 
besteht nicht. Marg. Stern (Breslau). 

Apolant, H. und Marks, L. H. Zur Frage der ak¬ 
tiven Geschwulstim'munität. Zeitschr. f. Immunit. Bd.X. 
H. 1/2. 1911. 

Nachprüfung der Angaben Wogloms, daß es möglich sei, 
durch Injektion der körpereignen exstirpierten Milz eine Resistenz 
gegen das Haften der späteren Tumorimpfung zu erzielen. Die 
Verfasser konnten nicht den geringsten immunisierenden Ein¬ 
fluß der Injektion der körpereignen Milz konstatieren und 
halten den aus einem einzigen Versuch gezogenen und für die 


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der Hautkrankheiten. 


335 


Auffassung der Tumorzellen schwerwiegenden Schluß W o g 1 o m s, 
daß die aktive Gewebsimmunität auch mit körpereignen Organen 
zu erzielen ist, für gänzlich unbewiesen. 

Margarete Stern (Breslau). 

Thibterge und Weißcnbach Xanthoma tuberosum 
disseminatum et generalisatum mit beträchtlicher 
Hyperch ole sterinämie. Bull, des hopit. 1911. p. 393. 

Die Xanthome bestehen aus Bindegewebszellen, in welchen 
Lipoide (Cholestearinester) abgelagert sind. — Der Pat. hatte 
zerstreute Xanthome mit Cholesterinämie; unter Kalomelkur 
und fettarmer Diät ging ein Teil der Tumoren zurück. Es 
handelt sich offenbar um eine gestörte Fettassimilation im 
Darme infolge einer Pankreas- und Lebererkrankung. Die Leber 
war vergrößert, nicht schmerzhaft. In Bestätigung der Versuche 
▼on Chauffard und Laroche halten die Verf. eine ver¬ 
ringerte Funktion der Leber für die Ursache der Hautkrankheit. 

R. Volk (Wien). 

Comby und Laboardettc. Blauer Mongolenfleck 
bei einemMädchen von weißerRasse (Vorstellung 
der Kranken). Bull, des höpitaux. 1911. p. 750. 

Die Autoren erinnern an 3 von ihnen vorgestellte Fälle 
von blauen Flecken am Os sacrum, die immer einzeln aufge¬ 
treten waren. In dem vorgestellten Fall handelt es sich um 
multiple und zwar 3 blaue Flecke in der Sakral- und Lumbal¬ 
region bei einem 17 Monate alten, schwer rhachitischen Mädchen. 
Nach Bericht der Mutter bestehen die Flecken seit der Geburt 
und haben sich seither nicht verändert. — Desgleichen konnten 
die Autoren bei wiederholter Inspektion keine Veränderungen 
bemerken. Hereditär ist nichts von Bedeutung zu sagen. Kein 
einziges der Familienmitglieder zeigt die gelbliche Hautfarbe, 
die man an der Kleinen beobachtet. R. Volk (Wien). 

Komoto. Über Vitiligo im Auge. Klin. Monatsbl. 
f. Augenbeilk Bd. XLIX p. 139. 

K. beobachtete einen Fall von chorioidealer Augener¬ 
krankung, welcher sich durch akut entzündliche Erscheinungen 
und beim Nachlassen derselben durch einen allgemeinen Pig¬ 
mentschwund im retino-chorioidealen Gebiet kennzeichnete. Da¬ 
neben wurde ein Vitiligo bei der Patientin konstatiert. V. 
glaubt an einen Zusammenhang zwischen Vitiligo 
und der beschriebenen Augenaffektion. 

Edgar Braendle (Breslau). 

Erdmann. Zur Frage eines Zusammenhanges 
zwischen Vitiligo und Augenleiden. Klin. Monatsbl. 
f. Augenbeilk. 49. Jahrg. p. 129. 

E. beobachtete einen Fall von Vitiligo, bei dem mit einer 
Ausbreitung der Dermatose zugleich eine Abnahme der Seh- 


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336 


Bericht über die Leistangen auf dem Gebiete 


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schärfe mit hemeralopischen Beschwerden eintrat. Der Fall 
legt nach dem Verf. die Vermutung nahe, daß zwischen der 
Augenaffektion und dem Vitiligo Beziehungen bestehen, in dem 
Sinn, daß die Krankheitsursache für beide Leiden die gleiche 
ist. Welches diese Krankheitsursache ist, entzieht sich zunächst 
unseren Kenntnissen. Edgar Braendle (Breslau). 

Sambalino, L. Die Läsionen der behaarten 
Kopfhaut beim Fötus. La Ginecologia. 1910. Heft 20. 

Sambalino macht auf die Bedeutung der Läsionen der 
behaarten Kopfhaut beim Fötus, auch vom Standpunkte der 
gerichtlichen Medizin, aufmerksam und ist mit 11 offmann der 
Ansicht, daß sie im allgemeinen auf Abschnürungen und amni¬ 
otische Adhärenzen durch entzündliche Prozesse entweder des 
Amnions oder der fötalen OberHäche zurückzuführen sind. 
Und zur Stütze der entzündlichen Theorie des größten Teiles 
der Autoren im Gegensatz zur traumatischen von Küstner 
und Olshausen, berichtet er über einen in der Florentiner 
Klinik beobachteten Fall. Er hält es auch für schwierig, solche 
Läsionen der behaarten Kopfhaut zu differenzieren von jenen, 
die durch Exostosen, durch vorspringende Promontorien in 
feUerhaften Becken, durch kriminelle oder ungeschickte Ma¬ 
növer, durch Syphilis hervorgerufen werden. Als gutes Kri¬ 
terium zu gunsten der Diagnose von Läsionen amniotischen 
Ursprungs betrachtet er die Anwesenheit einer Zone um die 
Läsion, in der die Haare fehlen und die an die Tonsur der 
Geistlichen erinnert. 

Zur Stütze dieser Pathogenese solcher fötalen Läsionen 
führt A. noch an ihre Tendenz zu schneller Reparation, das 
mögliche Vorhandensein pathologischer Mißbildungen (Poly¬ 
daktylie, kongenitale Amputationen, Mikrophthalmus, Zyklo¬ 
pismus, gespaltener Gaumen) und schließlich die mikroskopische 
Untersuchung der Haut und der Membranen in Korrespondenz 
mit der Läsion. J. Ullmann (Rom). 

Giovnnniai, S. Einige Anomalien der Haare 
des Kinn8. Vorläufige Mitteilung. Gazz. d. Osp. e. d. Clin. 
Nr. 43. 1911. 

An den Haaren des Kinnes beim Manne bat Giovannini 
außer den vier Arten von zusammengesetzten Haarpapillen, die 
er im „Anat. Anz. Vol. 32 u. 34“ beschrieben hat, folgendes 
bemerkenswerte gefunden: einfache und zusammengesetzte Haar¬ 
papillen entweder mit zwei oder drei verschiedenen Hälsen oder 
mit flachem und transversal gekrümmtem Körper, Verhindungs- 
schnüre zwischen Papillarkörper und Follikelwandung, zwei 
bis vier einfache oder zusammengesetzte Papillen in Beziehung 
zu einem einzigen Haare, Haare mit zusammengesetzter Papille, 
bald mit dem unteren Teile des Bulbus, adhärent am Grunde 


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der Hautkrankheiten. 


337 


des Follikels, zweilappig, dreilappig oder sonst unregelmäßig, 
bald mit Hypertrophie oder sonderbarer Bildung des Schaftes, 
bald mit einseitiger Achromie oder Oligochromie der ganzen 
Wurzel, oft entsprechend der kleinsten der Papillarbuchtungen, 
bald mit besonderen Kanälen in ihrem Innern, verschieden von 
den gewöhnlichen Markkanälen; Haare mit einer einzigen 
zusammengesetzten Papille oder mit zwei bis drei verschiedenen 
einfachen oder zusammengesetzten Papillen mit Mark von 
enormer Breite; Follikel von Haaren mit zusammengesetzter 
Papille, die an einer Seite des Grundes einen epithelialen, 
kegelförmigen Appendix hatten; nicht nur einfach, sondern 
zwei-, drei-, vier- und fünffach angelegte Haare mit einer ein¬ 
zigen inneren Wurzelscheide, versehen mit je zwei, drei, vier 
und fünf getrennten Papillen, die zuweilen einfach sind, zu¬ 
weilen zusammengesetzt, zuweilen gemischt; Haare mit ein¬ 
facher oder zusammengesetzter Papille mit ein bis zwei und 
selten drei überzähligen Talgdrüsen im Bulbus, bald sehr klein 
und gänzlich eingeschlossen, bald mehr oder weniger voluminös 
und protuberant, zuweilen mit einem feinen Ausführungsgang 
versehen, der die innere Wurzelscheide durchläuft und inner¬ 
halb oder oberhalb derselben endigt; Epithelperlen, die nicht 
selten Trichohyalin enthalten, sowohl im Innern der Haare als 
auch in den Wurzelscheiden, oder auch ein bis drei einfache 
oder multilokuläre Höhlen, die entweder leer sind oder ange- 
füllt mit hornartigen Zellen, zuweilen innerhalb des Bulbus 
gelegen und zuweilen außerhalb in Einbuchtungen der Follikel¬ 
wandung. J. Ullmann (Rom). 


Akute und chronische Infektionskrankheiten. 

Anderson, John und Goldberger, Josef. Die 
Periode der Infektiosität des Blutes bei Masern. 
The Journal of the American Medical Association. 1911. Juli 8. 
pag. 113. 

Anderson und Goldberger berichten über Versuche 
an Affen bei Masernkranken, die sie derart Vornahmen, daß sie 
das Blut in verschiedenen Stadien auf die Tiere verimpften. 
Von 9 geimpften Tieren gaben bei früheren Versuchen nur 
zwei eine deutliche Reaktion, so daß die Autoren zunächst 
vermuteten, daß der Affe wenig empfänglich für Masern sei, 
und daß die Empfänglichkeit bei den Tieren individuell sehr 
verschieden sei. Weitere Versuche ergaben, daß das Blut bei 

Arch. t Dermal, n. 8yph. Bd. CXII. 22 


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338 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Masern eine beschränkte Infektionsdauer besitzt. Diese In¬ 
fektiosität beginnt direkt vor dem Auftreten des Exanthems 
und dauert etwa 24 Stunden an. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Goldberger, Josef und Anderson, John. Der ex¬ 
perimentelle Nachweis der Anwesenheit des 
Virus der Masern im gemischten Mund-und Nasen¬ 
sekret. The Journal of the American Medical Association. 
1911, August 5. pag. 476. 

Goldberger und Anderson haben Impfungen an 
Affen mit dem gemischten Mund- und Nasensekret bei Masern 
vorgenommen, und zwar mit Erfolg. Es ergibt sich aus diesen 
Versuchen, daß das Nasen- und Mundsekret beim Auftreten 
der Hauteruption und 48 Stunden später noch infektiös ist. 
Diese Infektiosität kommt durch ein lebendes Virus zu stände, 
das sich auf Affen und von Affen zu Affen übertragen läßt. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Goldberger, Josef und Anderson, John. Die 
Natur des Virus der Masern. The Journal of the 
American Medical Association. 1911. September 16. pag. 971. 

Goldberger und Anderson haben weitere Versuche 
angestellt, wie Filtration, Austrocknen etc. auf das Virus der 
Masern wirkt, indem sie das Blutserum vor der Übertragung 
auf Affen den verschiedenen Schädigungen aussetzten. Sie 
kommen zu folgenden Schlüssen: Das Virus der Masern im 
Blut kann Berkefieldfilter passieren, es widersteht 24 Stunden 
der Austrocknung, es verliert seine Infektiosität nach löminutigem 
Aufenthalt bei 55° C, es widersteht dem Gefrieren 25 Stun¬ 
den lang, es behält möglicherweise seine Infektiosität nach 24 
Stunden bei 15° C. Fritz Juliusberg (Posen). 

Basker, C. A. Meningitis infolge von. Masern. 
The Lancet 1911. August 19. pag. 499. 

Basker berichtet über sechs Fälle von Meningitis, die 
sich an Masern anschlossen. Ob die Masern eine Disposition 
für die Meningitis schufen oder ob es sich um ein zufälliges 
Folgen handelt, läßt sich nicht entscheiden. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Stratfort, Ernest. Ein Fall von Röteln mit An¬ 
gina, gefolgt von letal endigender Purpura 
haemorrhagica. The Lancet. 1911. Juli 15. pag. 156. 

Stratfords Patient, ein 3 1 / 2 jähriger Knabe, bekam 
Röteln mit Angina und Schwellung der Tonsillen. Etwa 20 
Tage nach dem Ausbruch traten zahlreiche Petechien auf 
Beinen, Körper und Gesicht auf, schon vorher war es zu pro¬ 
fusen Blutungen aus Nase, Zahnfleisch und Hämaturie gekommen. 
Der Fall endigte letal. Derartige Komplikationen sind bei 


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der Ha n tkraükheiton. 339 

Masern und Variola vorgekommen, bei Rötel« sind sie noch 
nicht beschrieben. _ Fritz Juliusberg (Posen). 

Seheibert, Werner. Über Ne p b ri tis bei Ery sipel. 

Ibsa, Zürich 4911t (med. Klinik Eicbhoftiii; •_ .• 

SMjührigw krütthier Patient,, der ■'% 

Aofttrieo dar sichtbaren Erscheinungen dvr V;Vkya(>bub'}i 

• fcdgtyidou SchlÜKser. • 

Ö|e Nephritis hei .Erysipel 

IfQfdbl; nliem an* kann auch unter rien s*:Uvvei ? te<}'.!ir-yc.!!OiJiTi«^en 

entweder direkt - oder nach Übergang in bn- ■ ; 

•Riatrtet* Nephrit«» z»m Tode führet». Dk* ' • ■••i io den 

Nh- reu können durch -Muße ToxinwiVkuon zxvAuyde kommet!, 
ohne >'i»ü s*eb Mlfcröüeit in tfen Nn-ron auaiHfOtdCttt 

br««ch«u. Dmsb VwänderungcM bewbrä$rcin ...cridi. oiebt wir 
'mi 'd«s Ihirenchym der Niere. '8ontlerri >ie inacheii Bitjdi 
uwidj in deto mterstitisilen Gewebe ..geltend... Wir finden dort 
eine ttkik» «eilige Infiltration mul Getaßerweiteiiing: Ziciu- 
web; der KTUnhheitsverifiüf oiehr in die Länge, so entwickelt 
' j&tGb . : ,ht»a dieser zelügon JufiKration eine stark-• \ •-•du'-b- 

löog lUte interstitiellen Gewebe»/ und die Niere «mihit nll- 
mf hUeji den t'-borakior einer große« «eilie.-i Niere • m.-.. Bail; 
sich ruii einer Krysipelncplnitis auch eine chronische S'Ufi'hnipT* 
m^Jk. Kiiitwnikßit hätte, , ha be ich nirgends erwähnt - geturnte». 

Weiliiiy jLeipzig.?. 

Beujantith K. nwl W it/,ingi*r, O. Di e A b » eh ■« u%h uog 
d??? «iohaj'i&ühfl durch prophylaktiacUe Serum* 
injek.tio.nen. /.etisdn-ifi fiit Rindet!» 1hl, II. 

P«S- 

•Die Verfasser machten dio.,tBt^wpfetntn i>e«b«cbt.ung, u«ö 
rtt»{ DiplitbejiiRstäüofieD aosgebiotdiöwo Sci*»vhji;lierkranltnögtih 
fast tenm!?r einen leichte« V^-iaaf nehmen.. . Dur- f>*j>hlt«*ri* 
oribst kenn diese günstige Iteetiifinssnäg .hiebt ^Üggbchriehffu 
»erd»??,- *in ..in de»; V»}»*sej«öjpe?iode die '■stduuGädjioJh» auf 
Dipbihertbfitainxhen sieb in k%ier Wtdte vmi «buttigtin Sch»r- 
bl^Vrerkttroknttgeu >jnteri<r'bii , dc«/ E* kann sieb daher nach 
Aäaikht litrr Autoren »t»r - dmittieln, Hi«r 

hivr als günstig beeinflussender d'''äkioi- in Frag«"kbäunt. 

frie Aiitntm konnten Ami Rownir. . hjcfiip in' iolgonder 
Wai*« erbringe«. Es ist daß C.b^ifl*.»i«bjri»it'eRfb*iire.i» 

•iti- . innner dun gleichen Verlauf nahujoti. 

Kar« «ö in Familien mit mejirer^ii Kindern /«• ■ 

Sobftrl^ho 1 '. krenbongr so irisierten die Äuiqrcri |ifüpbjluHisoit 

«i.ii Kind mit mohrenn) Köb.iboetynrinrn wähenwi &J* 

iv-r>in>nh-, •»rf.'ts Kind glenm**-!« Ä^ KoStrolh? <u B«*.'«b,tr!i?a.>e, 
blich. K‘; zeigte üicb mth io der 1 .-4. «ifib. v.-.-nn »•; in*: .mm 
pfopj'Tiak^celv 'isf|ikierteii Kinde fcüi St^iH’rfeeliorkratikuiig 
■-V s .v. - v : V-, ■ -.• , ■ ; ‘ C; , ’ . 


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340 


Bericht über die Leisttmgen auf dem Gebiete 


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kam, diese durchaus leichter Natur war. Die Erkrankung 
dauerte nur wenige Tage, verlief afebril oder mit geringen 
ephemeren Temperatursteigerungen, so daß die Verfasser sich 
berechtigt glauben, in solchen Fällen von einer Scarlatina miti- 
gata zu sprechen. Als Ursache der leichten Scharlacherkran¬ 
kung nehmen die Autoren das Pferdeserum an und kündigen 
nähere Details hierüber in einer zweiten Arbeit an. Für die 
Praxis raten die Autoren, nur dann die prophylaktische Injek¬ 
tion anzuwenden, wenn die erste Scharlacherkrankung in einer 
Famibe bedrohliche Erscheinungen zeigt und eine Trennung 
der Geschwister undurchführbar ist. C. Leiner (Wien). 

Weill und Mouriquand. Unvorhergesehener 
Tod durch Myocarditis scarlatinosa. Presse med. 
1911. Nr. 62. 

Krankengeschichte und Obduktionsbefund eines neuen 
Falles bestätigen die von den Verf. bereits früher ausgesprochene 
Ansicht, daß plötzlicher Tod bei Skarlatina durch Myokarditis 
herbeigeführt wird. Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Leede. Zur Beurteilung des Rumpe 1-Leede- 
schen Sch ar la ch phänomens. Münch, med. Woch. 
31. 1911. 

Der positive Ausfall dieser Reaktion (Stauung bei einem 
Druck von 60—60 mm Hg und darnach Auftreten von Haut- 
blutungen) spricht nach Leede zu gunsten des Scharlachs, 
falls mehrere weitere Symptome vorhanden sind; der negative 
Ausfall spricht entschieden gegen Scharlach. 

Theodor Baer (Frankfurt a. M.). 

Ascoli, Alberto. Der Ausbau meiner Präzipitin¬ 
reaktion zur Mil zbranddiagno8e. Zeitschr. f. Immunit. 
Bd. XI. H. 1. 

Verf. berichtet über einen von ihm erfundenen Apparat, 
mit dem es auch dem Praktiker ermöglicht wird, die Präzipitin¬ 
reaktion zur Milzbranddiagnose an Ort und Stelle vorzunehmen. 
Über die vom Verf. dabei angewandte Thermopräzipitinmethode 
8. Orig. Margar. Stern (Breslau). 

Fergusson, Manson. Ein Fall von Milzbrand, 
behandelt mit Sclavos Serum. The British Medical 
Journal. 1911. Juli 15. pag. 105. 

Fergusson berichtet über einen Fall von Hautmilz- 
brand, der nach Kauterisation schlecht zu verlaufen schien. 
Nach Injektion von Sclavos Serum kam es zur Heilung. 
Auffallend war, daß die Milzbrandpustel erst 10 Tage nach 
der Infektion auftrat. Fritz Juliusberg (Posen). 

Laveran. Versuch einer Klassifizierung und 
Identifizierung der Säugetiertrypanosomen. 
Annales de l’lnstitut Pasteur. Nr. 7. 25. Jahrgang. Juli 1911. 


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der Hautkrankheiten. 34 J 

Die Identifikation der Trypanosomen soll auf der Ge¬ 
samtheit der morphologischen und biologischen Charaktere 
fußen, die diese Parasiten zeigen; in jenen Falimi. in denen 
die Charaktere ungenügend sind, um die Identifizierung zu er- 

ntoglndien ißt es aügnzeigt.': 

Du.mffisit&t ivi'iue /.uü-xjsf $it Uöh'in«?f, i...,o, jcui 

Äteiböböh -mi'w Jijgfero. 

? ■■ ’ i|*g*cc ■ ö» ■ mh rtkfvi . - ... . 

und ftdüut iö» Original •«."■•m'co • 

. - v : M. Oppro 1(0 «hi ( Wien!. ' 

Uthrtiij. Gustav. Dt*.. ;{?©;hta tk;( ; y oii : ;4.4:. 
iiiV^ ttfeiFtpwstoru üge.a . T rypa he,soiif,_-n iCi luoitiXoih ij 
pft.r«ly tifchh'e Demenz;, Ayinafe dfldTvM.ffsd»dt 

- Üt. ifcfeUSlJ. 

?*>♦• SehSalTcrsiuMiek ist von luv-hise.:-',: 1 * 
begleitet, wcttbe vom Beginn der Erkrankung ah br.öhaehJnt, 
werden fcbmitsn. Einmal. vorhanden gehen sie durch ein 
SradH'ffi. der. Verwirrung und der IViidoihrimm-/.. sich rapide 
»a»b progressiv entwickelnd, sta ein Siadmio der volktäudjgen 
iptÄl^kiyelffm ^ohwS^lfe über. 

_Öie TrypÄndsoBkendeiiteiiz zeigt die größte Ähnlichkeit 
h:teäi$tttiä .paraly siea. Man kann sie jeiiddi von dieser 
ttfil^rsothculen durch diö raschere Entwicklung, duw.-b das meh»- 
ansgosprö^hp^ur Stadium mir Verwirrung;, durch die Tendenz 
gut Vi^^iilirnmernng find durch die Geaftaifhoit der spogi^llöS 
Syüjpfom^ dta sie fregtöiten M. Oppenheim fWtenj, 

({^i«b'vpdt. Ad. Die endemische Leu lenk rank* 
h t}> e d 1 e-. Dtsöli. rneid, Wach Jiiv 34. 1!MI. 

N.avh' seinen rotchen Erfahrungen >,hj th-iönt dofiukjo 

■ - die Orient beule als eine ui .Form vor Knoten 

und ■■ • t*brt'i* auft-retonde lokale, durch ziriait'i'feripic In. 
rüb'p.th.'n doF Kuiis charakterisierte Hauterkrahkung, di*( dhtch 
ein Profexiioo, Leishmania tropica, erzeugt wird. !»io !ii- 
teilt • : . - iVge bis Monate höiriigen. die Kranichen-.- 

4-üh iVAhn durrhschnitiHch ein Jahr, die A Sektion beilfc mehrt 
apBtdAw. 1*« Gesiebt. h«»o»(te,t« nahe den Augen, tff abor 

fJ^pfftJilenswert, ehtmso «n llähdea und Füßen. Do» 

• t lfkbrscbemlich tdo loi (kteujsficb, als Erreget 

■ •? t'j ‘ r- Protozoon j|>t{;.hgvv.’(esen. Histologisch gestaltet 

ateh d'y-r Voio^Oti;:hd.dalt die Eireger du ich ei neu Stich oder 
Kiirb in dk IfaHözhllmi einwanci'grn, sich dort 

T*r(hkdfFetw' Wttctftfiutig erSbogei», wdr.inl' etik cot zünd licht Jö¬ 
rn; '.•».‘.•An «oreb Ao^noni'ung von Leukozyten. Plasnm Epsino-. 

«ßtstcht. Das ktlrCtsc-hc JBildi, Welches 
kleelt bis *uiu bohoon- Ina wuluußgroßen 
■:W/hn : jit>6.n''.t*U'' oder O'.vkorik'fender Epidertniskuppo 

' 






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UNIVERSITY OF MICHIGAN 




342 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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fortschreitet, wird ausführlich besprochen, da es in seiner 
Mannigfaltigkeit leicht mit andern Hauterkrankungen verwechselt 
werden kann. Max Joseph (Berlin). 


Tuberkulose. 

Wakabayashi, Tokushima. Über feinere Struktur 
der tuberkulösen Riesenzellen. (Virch. Archiv. Bd. 
CC1V, Heft 3. p. 421.) 

Aus den vorliegenden Untersuchungen geht hervor, daß 
Weigerts Hypothese über Zentralnekrose und Kernwucherung 
der tuberkulösen Riesenzellen nicht zu Recht besteht. Die 
Mehrkernigkeit der tuberkulösen Riesenzellen entsteht nicht 
durch Konglutination der Zellen, sondern durch einen Kern- 
teilungsvorgang, nach des Verfassers Ansicht höchstwahrschein¬ 
lich durch die Fragmentierung; dabei spielen die Zentral¬ 
körperchen eine große Rolle. Alfred Kraus (Prag). 

Bobbis, L. Tuberkulom der Unterlippe. Rif. 
med. 1910. Nr. 49. p. 1350. 

Bobbis berichtet über einen Fall von primärem Tuber¬ 
kulom der Unterlippe durch wahrscheinliche Einimpfung. Der 
Fall ist sehr selten, denn man hatte nicht mit einer tuber¬ 
kulösen Ulzeration zu tun, sondern mit einem wirklichen Knoten, 
einem typischen Tuberkulom innerhalb der Lippenmuskulatur. 

J. Ullmann (Rom). 

Rozenblatt, H. Scrophulosis, Lymphatismus, 
Diathesis exsudativa. (Przeglad pedyatr. B. UI.) 

Indem die Verfasserin verschiedene Anschauungen über 
Skrofulöse bespricht, gibt sie die Beobachtungen eigener 
Fälle im Kinderkrankenhause in Lodz an. Bei 29 von den ob¬ 
servierten Fällen (92) hat man mit Perkussion und Auskultation 
irgendwelche Veränderungen in den Lungenspitzen nachgewiesen, 
bei 11 waren die tuberkulösen Veränderungen vorgeschritten, 
bei 5 kam nur das Smithsche Phänomen zum Vorschein. 
Von den skrofulösen Kindern war also fast die Hälfte mit 
Lungenaffektion behaftet. Die Pirquetsche Probe war bei 
23 Kindern (aus den 24) positiv. Endlich bespricht Fräulein 
R. das sog. Lymphatismus Heubners und die exsudativeDia- 
these Czernys. Indem die Verfasserin drei eigene Fälle von 
exsudativer Diathese ausführlich zitiert und gute Resultate nach 
der diätetischen Behandlung angibt, ist sie jedoch der Meinung, 
daß diese Behandlungsart (Finkehstein) nur zeitweise exsu- 


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der Hautkrankheiten. 


343 


datives Ekzem zum Schwinden bringt und daß diese Erschei¬ 
nung der exsudativen Diathese sehr oft und in kurzer Zeit 
rezidiviert. F. Krzysztalowicz (Krakau). 

Leyberg, J. Über die Tuberkulide und ihre 
Bedeutung in der Diagnose der Tuberkulose. Me- 
dycyna i Eronika lek. 1911. Nr. 00. 

Verfasser erwähnt vor allem, daß in der letzteren Zeit 
nicht nur Lupus und diverse Form von Hauttuberkulose, aber 
auch die sog. Tuberkulide zu den durch den Koch sehen Ba¬ 
zillus selbst hervorgerufenen Krankheitsformen gehören. Den 
größten Verdienst hat in dieser Richtung zweifelsohne die 
Muck sehe Entdeckung der granulären Form der Tuberkel¬ 
bazillen, die in verschiedenen Formen von Tuberkuliden nach¬ 
gewiesen worden ist. Es sollen also alle diese Tuberkulide, 
wie Erytbema induratum, liehen scrophulosorum, Folliklis und 
papulöses Tuberkulid der Säuglinge Hamburgers für eine 
der wichtigsten Merkmale bei der Diagnose von Tuberkulose 
der inneren Organe betrachtet werden. 

F. Krzysztalowicz (Krakau). 

Messa. Über einen Fall von papulo-nekroti- 
schem Tuberkulid nach Masern. Riv. Clin, pediatr. 
1910. Nr. 7. 

Der von Messa beschriebene Fall betrifft ein Kind, das 
nach Masern eine Eruption im Gesicht, an den Extremitäten 
und am Gesäß zeigte, die aus Effloreszenzen von der Größe 
etwa einer halben Erbse bestanden, bedeckt von einer kleinen 
Schuppe oder Kruste, von rosa Farbe, die nach der Peripherie 
hin abblaßte. Die Kutisreaktion gab positives Resultat, und 
bei der histologischen Untersuchung fand man zahlreiche Riesen¬ 
zellen, lymphoide und epitheliale Zellen, aber ohne die charak¬ 
teristische Anordnung des Tuberkels. Die Untersuchung auf 
Tuberkelbazillen und die Inokulation beim Kanichen blieben 
negativ. A. spricht nach zahlreichen Betrachtungen die Hypo¬ 
these aus, daß bei dem in Frage stehenden Falle die beobach¬ 
tete Form von Tuberkulid toxischen Ursprungs sein könnte, 
eine Hypothese, die ihre Bestätigung in der Annahme fände, 
daß die jüngst durchgemachte Maserninfektion eine Hypersensi- 
bilität für das Tuberkeltoxin hätte hervorrufen können. 

J. Ullmann (Rom). 

Leiner und Spieler. Über disseminierte Haut¬ 
tuberkulose im Kindesalter. Ergebnisse der inneren 
Medizin und Kinderheilkunde. Bd. VH. 1911. 

An der Hand eigener Erfahrungen sowie eines reichen 
Literaturmaterials besprechen die Verfasser eine Gruppe der 
Hauttuberkulose, die durch die rasche Eruption besonders nach 
akuten Exanthemen im Kindesalter, durch die Disseminierung 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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über den ganzen Körper charakterisiert ist. Zu dieser Gruppe 
zählen die Verfasser nicht nur die disseminierten Formen der 
sog. echten Hauttuberkulose (Lupus, Scrophuloderma, miliare 
Tuberkulose), sondern auch die Tuberkulidformen, so die Folli- 
klis, den Lichen scrophulosorum und das Erythema induratum, 
deren bazillär-hämatogene Entstehung auf Grund der von ver¬ 
schiedenen Autoren erbrachten histologischen Befunde und 
experimentellen Ergebnisse — für die Folliklis haben die Ver¬ 
fasser selbst den Beweis bazillärer Ätiologie erbracht — an¬ 
genommen werden muß. Damit fällt auch die scharfe Grenze 
zwischen echter Hauttuberkulose und Tuberkulid; es handelt 
sich vielleicht nur um graduelle Unterschiede derselben Er¬ 
krankung, bedingt einerseits durch die Menge und Virulenz 
der zugeführten Bazillen, andererseits durch Differenzen in 
der Reaktionsfähigkeit und -art der verschiedenen Hautschichten. 
Klinik und Histologie der einzelnen Formen der disseminierten 
Hauttuberkulose werden in eingehender Weise besprochen. 

Carl Le in er (Wien). 

Suttoo, Richard. Eine klinische und histopatho- 
logische Studie über das Angiokeratom des Skro¬ 
tums. The Journal of the American Medical Association. 
1911. Juli 15. p. 189. 

Sutton leitet seine Arbeit mit einem Referat der Lite¬ 
ratur des Angiokeratoma M i b e 11 i ein, um dann auf seine zwei 
eigenen Fälle zu sprechen zu kommen. Der erste Fall betrifft 
einen 61jährigen Arzt, der neben einem Tumor des rechten 
Testikels folgende Veränderungen an der Hodenhaut aufwies: 
die Haut ist etwas verdünnt, die oberflächlichen Skrotalvenen 
sind erweitert und unregelmäßig in ihrem Verlaufe verteilt 
Anden sich harte, purpurrote, glänzende Papeln von Stecknadel¬ 
kopf- bis Senfkorngröße. Der zweite Fall betrifft einen 64jähr. 
Farmer, bei dem anläßlich einer Untersuchung wegen eines 
Pruritus ani die Affektion der Hodenhaut entdeckt wurde. Er 
wies seit 20 Jahren eine doppelseitige Varicocöle auf. Am 
Skrotum finden sich viele erweiterte Venen und etwa 100 Tu¬ 
moren, die denen im ersten Falle glichen. Eine Anzahl der¬ 
selben wurden mikroskopisch untersucht. Es ergab sich folgen¬ 
der Befund, der dem von Mibelli, Pringle und Fordyce 
entsprach: Es finden sich ovale oder nierenförmige, von Binde¬ 
gewebe umrandete und mit Blut gefüllte Lakunen im papillären 
Teile der Kutis. Die Zellen des Rete malpighi in ihrer Um¬ 
gebung sind hypertrophisch. Die Lakunen werden teilweise 
oder vollständig durch feine, bindegewebige Septa in zwei oder 
drei Abteilungen geteilt. Die Hornschicht ist leicht hyper¬ 
trophisch. Die elastischen Fasern waren kurz, fragmentiert 
und unregelmäßig angeordnet. Fritz Juliusberg (Posen). 


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der Hautkrankheiten. 


345 


Bobbi, Maria. Statistische, kasuistische und 
histologische Beiträge zur Lehre vom Lupus ery¬ 
thematodes. Diss. Bern 1910. (Jadassohn.) 

Verfasser veröffentlicht die von 1903—1908 von Jadas¬ 
sohn beobachteten 87 Fälle und kommt zu folgenden Schlu߬ 
folgerungen: 

1. Die Ätiologie des Lupus erythematodes ist nach wie 
vor unaufgeklärt. Seine Beziehungen zur Tuberkulose sind 
durch einige neue Beobachtungen gestützt worden; aber weder 
durch die Statistik, noch durch die Sektionsbefunde, noch 
durch die Tuberkulinuntersuchungen, noch durch einzelne histo¬ 
logische Befunde und Tierversuche ist der Beweis erbracht, 
daß der Lupus erythematodes in gleichem Sinne ätiologisch 
zur Tuberkulose zu rechnen ist, wie die Tuberkulide. Einige 
Tatsachen lassen an die Möglichkeit denken, daß unter den 
Fällen, die wir auf Grund klinischer und histologischer Kriterien 
zum L. e. rechnen, manche sind, die zur atypischen Tuber¬ 
kulose resp. zu den Tuberkuliden gehören. 

2. ln 2 Fällen von atypischem disseminierten L. e., die 
beide mit Drüsentuberkulose kombiniert waren, trat der Exitus 
durch Streptokokkeninfektion ein. Es gibt bei L. e. dissemi¬ 
natus ein durch Aussehen und Lokalisation dem Lichen strophu- 
losorum ähnliches kleinpapulöses Exanthem, das sich aber durch 
das histologische Bild und das Fehlen der lokalen Tuberkulin- 
Reaktion streng vom Lichen skrophulosorum unterscheiden läßt. 

3. Histologisch konnten wir in einer größeren Anzahl von 
Fällen das Vorkommen von elastischen Fasern zwischen den 
Epithelzellen feststellen. 

Blöcke und Klumpen von degeneriertem elastischem Ma¬ 
terial konnten wir nicht als ein konstantes und charakteristi¬ 
sches Merkmal anerkennen. Histologische Zeichen von Tuber¬ 
kulose fehlten in unseren Präparaten immer. 

Weiler (Leipzig). 

Cavagnis. Beitrag zur Kasuistik des Lupus- 
karzinoms. Riv. Veneta Szienze med. Band XXVII, Nr. 4. 

Cavagnis gibt die Krankengeschichte von drei Fällen 
von Lupus, die durch einen karzinomatösen Prozeß kompliziert 
waren, und eine Statistik von Antoren über das Vorkommen 
von Krebs auf Lupusnarben oder auf noch bestehendem Lupus. 
Was die Entwicklung des Krebses infolge der Lupusbehandlung 
mit Röntgenstrahlen betrifft, so nimmt man an, daß zuweilen 
diese die Entstehung des Karzinoms hervorrufen kann, aber 
nur dann, wenn die Röntgenkur in zu starken oder zu oft 
wiederholten Dosen angewandt wird. 

Von den verschiedenen Theorien über den Ursprung des 
Krebses glaubt A., daß keine vollständig befriedigt inbezug auf 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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die Kombination Karzinom-Lupus. Das Karzinom entwickelt 
sich in diesem Falle wie auf anderen chronischen Prozessen, 
ohne daß man mit Sicherheit sagen könnte, welches seine 
wahre Ursache ist. J. Ullmann (Rom). 

Seliger, E. Über die Entstehung eines Sar¬ 
koms auf dem Boden eines Lupuskarzinoms. 
Berlin, klin. Wochenschr. 1911. Nr. 15. p. 662. 

Verfasser beobachtete auf dem Boden eines nach zwei¬ 
maligem Rezidivieren mit Röntgenbestrahlung anscheinend ge¬ 
heilten Lupuskarzinoms das Entstehen eines überaus bösartigen 
Sarkoms. Er glaubt, daß es sich um einen Übergang von 
Resten des Karzinoms, die nach der Bestrahlung übrig geblieben 
waren, in Sarkom handelt und erinnert an die bekannten 
Ehrlich-Apolantsehen Beobachtungen über den Übergang 
von Mäusekarzinomen in Sarkome. 

K. Altmann (Frankfurt a. M.). 

Noeggerath, C- T. und Salle, V. Headsche Zonen 
bei beginnender Tuberkulose. Jahrbuch für Kinder¬ 
heilkunde. Bd. LXXIV. Nr. 71 

Englische Autoren haben auf die diagnostische Bedeutung 
der von erkrankten Viszeralorganen auf die Körperoberfläche 
projizierten Schmerzen hingewiesen. Die Verfasser fanden bei 
Kindern, bei denen eine klinisch sichere oder höchstwahrschein¬ 
liche Lungenaffektion vorlag, hyperalgetische Zonen, die Rücken, 
Brust und eventuell Schulter umspannen. C. Le in er. 

Schreiber, S. Herpes zoster im Verlaufe einer 
tuberkulösen Pleuritis. Archives des med. des enfants 
T. XIV. p. 40. 

Schon im Jahre 1878 hat Lendet 17 Beobachtungen mit¬ 
geteilt, die ihn zu dem Schlüsse führten, daß die Träger von 
Herpes zoster häufig tuberkulös sind. Verfasser beschreibt 
das Auftreten von Herpes zoster bei einem 14jährigen Mädchen, 
das kurze Zeit vorher an einer exsudativen Pleuritis erkrankt 
war. Der Herpes trat an der erkrankten Thoraxseite auf. Ob 
der weitgehende Schluß berechtigt erscheint, daß dem Herpes 
zoster eine besondere diagnostische Bedeutung für eine beste¬ 
hende Organtuberkulose zukommt, möchte Verf. sehr in Zweifel 
ziehen. C. Leiner. 

Preusse, Hans. Studien über das Auftreten der 
Area bei der kutanen Tuberkulinimpfung. Zeit¬ 
schrift f. Immunit. Bd. X. H. 4. 

Verfasser ist der Ansicht, daß die Area bei der Tuber¬ 
kulinimpfung in der Hauptsache ein lokales Phänomen sein 
dürfte, das von der Entwicklung der Papel abhängt und einen 
Entzündungshof darstellt, der durch Abströmen toxischer Ab¬ 
bauprodukte des Tuberkulins in die Umgebung hervorgerufen 


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Original fro-m 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



der fianttoiaffbeireti.. 347 

wird. Nebenher scheint; eine gewisse.Abhängigkeit von der 
Tageszeit zu bestehe«, die ihren örund darin haben könnte, 
daß nach der Nachtruhe ein stärkeres Auftreten von Anti- 

korpttr« im -Ifto ai&tAhä« Btrij daß iti _.$$* L&g$'bnng des 
Tuberkulin de po!;*’ *i'oi> M»hr ApottHon bdt&f Tbi jß jt1«0 Nacb- 
binE'heft söströmb Äfeg,. .Stfcr.i» Lfestyil) 

ITajineti-itHl K.» r fi«> h a n 4 1 ft n g inkb i i a Y- k 11 öh; « r« 
itt'böy■Pi , eiv«ah> mH JlVa -j- Öj. 
fCsp s? Ä fcivC i].,0 2 . Zenn-alMatt f. ij, g*SH»ftte Tb‘-*n»|»J<\ *t». 

■ : '5v ; ?eibuöi!r hat schon iti eimmi früheren Heft ,!• rselben 
(iJöft 1 Vtiu TÖtl) über giiri«i.ige liiljibrnogcn rnil, 
intet#*? Appliktajtm von Jodnatriuni t« fcki>iäjhiö«Höh mit Ozon* 
etmUamiigeii- Ixei tuWrkuböse« Afeofctioitbri deei ltiicSiiiite und der 
oberenLuftwege berichtet, I« diese«:. "2 Apisa-tz, beEiobt«.* >r- 

von ciseäs Fäll. de..- inzwischen «uat Kkil'ite gffaiütüifäi ■:■(., -li« 
seoanercK' |«ithöiog!iM;b unyloioischcD. tjnd i^thr^jd^H^Pn 
■- . Kügii - ß rft e >'.■<]• : t>.rr':: 11 -1 *i; 



Blocb, Iwan. Daa e r s t «*• A u iti*: t e •» t ■; A >. Sr :i t.. v * 
im alten Oermanieo nebst Bemerkungen übeT rt.cn 
Zueänttnenhang zwischen antiker u n <J mit u <all (*r- 
1 ich er. Lepra. Unnas dermatologische Studien (Tn.ua.- 
Fr»s«8cbrift Bd. I), Band XX. p. 14«. 

Bloch weist in der Einleitung darauf bi«, daß die Ver¬ 
setze cg raoüsdier Legionen von einem Standort in rioe« anderen 
entfernter. tJelegenbeit zur Verbreitung kontagiöser Krankheiten 
gegeben buh Wäre damals schou die Syphilis in der alteu 
W«b5'3ihafcdCn gewesen, so wäre es zweifellos auf diesem Wege 
so einer Verbreitung dieser Krankheit gekommen. Wir haben 
hi*'* eines der stärksten Argumente gegen die Existenz der 
Syphilis Mft klassischen Altertume vor uns. Dagegen ist es an- 
ä*V».neJinie»'. daß die Lepra durch vbTniscjj • :'<<rteu «jjf dh-sc 
VV.}jSt. ihren Eingang in Deutschland geftibden. lV;»E vVsi-: - 
sfbemikhbt'wewB siild in dem Lejrraberde Ägypten. 'sitA^’oiüert 
gewesen*.'SottkU’-n es gewesen, die die Krankheit hach ÖerOitmieü 
•eideppt •.haben. Fritz d «t \ja 3 h e .<• a tJ'iisen t 

Casrindmv. ßfe r ge g e n w är t ig e Z us t a ad d er Le j* >: a 
in SiziJiep (»ftzz. Osp. Nr: 24.. 1911. 

Während ynn den Behörden etwas getjan werden isti, gm 
eiuign knutagioae Krankheiten zu bekämpfen; ist »axb i isi;o- 


Co ole 


Ürigpin*af from 

UNIVERSfTY OF MICHIGAN 




348 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


rinabi8 jetzt keine Vorkehrung getroffen worden, um die Lepra 
radikal zu beseitigen, die in einigen Orten Siziliens herrscht. 
Pachino und Avola sind davon an meisten heimgesucht. A. 
schlägt vor: obligatorische Anzeigepflicht der Krankheit, 
Einrichtung eines Lepraheims, Verbot für die Leprösen zu hei¬ 
raten, Verbreitung gemeinverständlicher hygienischer Normen, 
die zur Verminderung der AnBteckungsgelegenheiten beitragen 
können. J. Uli mann (Rom). 

La Mensa, N. Die Frage der Lepra in Sizilien. 
Gazz. internaz. di med., chir. etc., Neapel. Nr. 17. 1911. 

Die Arbeit enthält eine Statistik über die Verbreitung 
der Lepra in den Provinzien Siziliens und Vorschläge zu ihrer 
Bekämpfung. J. Uli mann (Rom). 

Jeanselme. Gegenwärtiger Stand unserer 
Kenntnisse über die Bakteriologie und Ätiologie 
der Lepra. Presse med. 1911. Nr. 12. 

Eine analytische und klinische Übersicht über die Lepra- 
Arbeiten, die im Original nachgelesen werden muß. Hier sei nur 
wiedergegeben, daß es Ch. W. Du val gelungen sein soll (Univers. 
of Pennsylvania. Med. Bull. 1911. Febr.), bei einem Makakus 
rhesus durch wiederholte subkutane Injektionen einer homogenen, 
sehr viele Hansen sehe Bazillen enthaltende Emulsion diffuse 
Lepra zu erzeugen. 46 Tage nach der ersten Inokulation zeigte 
das Tier die typischen Symptome der menschlichen Lepra in 
der „tuberkulösen“ Form. F. Münchheimer (Wiesbaden). 

Stanziale, R. Über die experimentelle Über¬ 
tragung der Lepra. Acc. med. chir. Neapel. .911. 

Die ersten Resultate Stanziales wurden im vorigen Jahre 
veröffentlicht und auch in der zwölften Sitzung der ital. Ge- 
sellsch. für Dermatologie und Syphilis (Rom, 18—21. Dez. 1910) 
mitgeteilt (gleichzeitig mit der Demonstration mikroskopischer 
Präparate). 

Stanziale hat sich mit dem Argument weiter beschäf¬ 
tigt und der mediz. Akademie seine Untersuchungen zur Kenntnis 
gebracht, indem er wieder mikroskopische Präparate und einige 
der geimpften Tiere demonstrierte. Er hat die Inokulationen 
im ganzen an 31 Tieren versucht, ins subkonjunktivale Gewebe, 
in die Kornea und in die vordere Augenkammer. 

Er bediente sieb lepröser, frisch exzidierter Knötchen 
oder auch flüssigen Materials, bestehend aus Leprasaft, der von 
Hautknötcheu nach vorhergehender Skarifikation durch Saug¬ 
glocken aspiiiert wurde, oder schließlich einer feinen Suspension 
der Knötchen in physiologischer Lösung. 

Resultate. Die mit flüssigem Material, das immer reich 
war an Bazillen ausgeführten Inokulationen, haben konstant 
negatives Resultat ergeben. Negativ waren auch die Inokulationen 


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Original fro-m 

UNIVERSUM OF MICHIGAN 



w 


349 


der P^ütkrankbBiiuTi i\<t .{v;' ; y'« 

. • 4 / . 

in die Kornea; F2jnfuliruug dagegen vo« Siöcfetjii^u Jepröseu 
Gewebes in die' »ordere Angenliäniroer bat Jiach 4i?jf Entwick^ 
lung gewöhnlicher entzündlicher, auf den operativen Eingriff 
und die Persistent eines Fremdkörpers zurückzuführenden Er- 

»noiii'feJÖE psOlefi Uo.'l>l :<ui auf; BlitwipfeiUng 

v«v> .'Miwv. iü-.t *•vnknt iy.;.;s j» den (ta 

grfüitFf, dtVnu! >bm< Stviekdlien 

fakttx'U, wie in f -ita? . Vtatamt.- Fffudk« 

der Kpraea- «wi ü) ,4er gaiiaen Dick»? der Iröv sirnder» au> h 
itin Pfädin eJtÄ gewissen TWstai )p_ 
«teil -den« iilu’rpöäBZten Bittöketjä#, uiicii vxni ebr 
l’enetrÄtjonsetejie der i.»>Bz<jtiK beim opemtiven Eingriff.' ta all. 
dm*ß ISsinbeB w ; ftr die Itatarsdtihsmg huf käp>jd 'nnae.r 

pijs^V; niid denioii^trieile erb« große Zahl vfe ihnen,c vereinigt, 
isoheff. irr Gruppen, Haufen. sowohl muerkaib als außer k«uti 
der •’ZeU«o< - ;/■ 

lii dev gweitan Reibe von Espe,tia«euten hot A. «i wieder- 
holte« Mule« ündtSre Itiokuiätiortem mit derselben Tüchuik Vor- 
Br keriebtet über dir tmr an fünf .Kaninchen er 
imhonen fteBttltAte, die am $1*. Des;. UH'kuHbrf würden, du flir 
die vfüdüi-e« 'Tieft: die vertipss-ne Zelt zu kurz sei, um sink 
niu döffjiitGüs Orteil :*;u bilde» A r p!) dienen ifief KanineliHn tsf- 
eine M TWgte inuiti dx-r InofeiiJfttioja gestorben. Die Sekttdö 
:r,.’tr du- für AUgeuje.i!iiöt<«ikHtio« gliifcigen MerikniaJei Der 
.i:tii 1 teii„ei<-!>arlndugische Jtafiind; de* ««okulierten .»•..;.•«•• ließ 
-*it) sirühdlnije neuer .E(wnfUÄtioi»--.''djsiP! : 1««..' mit »ehr zabiieioheu 
isdfeBrfb%-i^p , peP' Und haufenlbrtnig angeordoeteri, extrfc- 
upd -tBtrttieTloiärofti.. ihtenwv gefärbten Bazillen erkennen.. In 
Um natii det Pn fi« scheu Methode behandelten Präparaten, die 
lobende iJiiEdifstt vPn toten lintamheiden soll, beobachtet inan. 
dclJ Ate Bazillen sieh stark blau -gefärbt zeigen; hüi an einige» 
Stake« tlndei. n»Wi vwM&ztdte, gelb gefärbte Iiftzdle 

Wqtpn; innU die kurze Zeit die zwischen Inokulation uod 
Tö» 1 dtM Kähiwkeiis vergangen ist, tu Betracht rieM, so sind 
du: Li'iio'u.-.fi «ich.' so vorgesr-briMe bei den •• liberlebendea 
ri«reu, bei denen iukbeit.spro«eö seine ganze Kvolutum 

«fe? datöbiiuidhe» kß&ueü. Jedenfalis ha: dieser Befund, auf 
deSf Av ht ttaur ffdgätakm 1‘nhlikotiou »urückzukotumen boab- 
eic-bktgt: eine hPuietk.UBä'W't^tp Bed«utt)«£" lur daf Studiatu 
üor vVtiftMigBj'haae dns P^jeesstMi/. .Weicher der Veipffärtzung *H'. 
LöjrrakfiPtcJitii ift die vordere AugOhk n>um-'- düs K,l.‘J<.o 

{Wb ho< 5 •»■•«••• nach dpi lubküiaiiPß vi.i'- 

gcüiiMHif.h«r VT asvtc in aüö sehe Hfeaktion war poeitiv. 

ftai dem rw.üit«« Kftitiuehea ffög mau 40 T#ge uaob der 
looVubitKui an. die VcrgwUeaung des vorpßapcten Ivepifi^tück 







Original from 

UNIVERSfTY OF Ml 


CHI GAN 



350 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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chens zu bemerken, das nach drei Monaten die Größe einer 
kleinen Erbse erreicht hatte, während distant von ihm sich ein 
Knötchen neuer Formation entwickelte von rosa Farbe, das in 
zwei Wochen die Größe eines Hirsekorns erreichte. Dieses 
Kaninchens bediente sich A. für die Übertragungen und so 
hat er am 6. April von dem neugebildeten Knötchen Inokulati¬ 
onen in die vordere Kammer von zwei anderen Kaninchen ge¬ 
macht, die in Beobachtung sind. Wassermann war 30 Tage 
nach der Inokulation positiv. 

Beim dritten und vierten Kaninchen sind die inokulierten 
Stückchen auf dem Wege vorgeschrittener Resorption. Die 
experimentellen Resultate waren negativ. W.-R. bei beiden negativ. 

Bei dem fünften Kaninchen, das A. demonstrierte, bestanden 
die interessantesten Alterationen. Das inokulierte Leprastück¬ 
chen fing nach einem Monat an sich zu vergrößern, indem es 
zum großen Teil dem Papillarrand und dem unteren Sektor 
der vorderen Irisfläche adhärent war. Nach etwas mehr als 30 
Tagen batten es das doppelte Volumen erreicht, während sich 
eine bedeutende Vaskularisation entwickelte, die, von der Iris 
ausgehend, sich auf seiner Oberfläche verteilte. Später, während 
das Knötchen sich weiter vergrößerte, war die Gefäßentwicklung 
besonders ausgesprochen im temporalen Sektor der Iris. Vier 
Monate nach der Inokulation hatte das verpflanzte Lepraknöt¬ 
chen ein das ursprüngliche um das 7—Sfache übertreffendes 
Volumen erreicht. Es war grau-rot gefärbt. 

Das an seiner Oberfläche verteilte Gefaßnetz war auf 
wenige Blutgefäßverzweigungen reduziert, und die Gefäßneu¬ 
bildung, die am temporalen Irissektor besonders deutlich war, 
wurde allmählich rarefiziert und ließ unterhalb eine Infiltration 
der Iris von ziegelroter Farbe erkennen, die scharf von der 
überpflanzten Masse getrennt war. Diese Neubildung resultiert aus 
der Zusammensetzung kleiner, nahe bei einander liegender Knöt¬ 
chen, und an der Peripherie sieht man noch einzelne isolierte 
Knötchen. Außerhalb, mit einer klaren Interruptionsgrenze, be¬ 
obachtet man andere neugebildete Herde von demselben 
Aussehen, groß wie ein Hanfkorn oder etwas größer, und mehrere 
andere kleinere Knötcheninfiltrate jüngerer Formation sieht 
man disseminiert im unteren Irisquadranten. Alle diese Knöt¬ 
chen haben gegenwärtig das klinische Aussehen wirklicher Gra¬ 
nulomknötchen. 

Die W.-R. nach 50 Tagen und wiederholt nach weiteren 
20 Tagen war deutlich positiv. 

A. hat auch Kontrolluntersuchungen angestellt Indem er 
in die vorderre Kammer mehrerer Kaninchen Stückchen von 
Knötchen, die aufgekocht waren, oder normale Epidermisstück- 
chen inokulierte, hat er nie irgend ein Faktum erhalten können, 


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der Hautkrankheiten. 351 

, .'1: 

das auch nur entferpt an die beschriebenen Alterationen erin¬ 
nert, hätte. 

Die Schlüsse des A. lassen sich so zusammenfassen: 

1 Die Inokniatioaeo von leprosem Material m die Kornea 

srphrö »&S5.ii’*h :.r‘ 

S: - rt’<e'Innkuiftjienftn ton ödssigSriji x.,., p s...-, 

ssv tteateht aus Lepra-Ai ft iodf ‘ ’ ; 

ans sl^ 'EnMfthbn &$r?i?j$rt wird öder ftu?: •säit-r 
Stückchen der Knötchen in phja. t,üs»pg}' in' das 
tD&te tisv^be in di«? ' Vorder« /VujKnfiiütjitn,®? $dHjn Iroti- 
«taßt ffegölives Resultat: : ^ 

3. •.«he Inokulationen von Sthokriio» r.o f^rate >ti:h $? 
in die v&rtkre ArigenbaiacSör Haben iß i epigyb 

■ >.: < vi.ipfitp Multiplikation von J..< r-niWiib-o. 

;>! die Kutwickhmtr von granulomatosen n 

in von dem verpflanzten Stückchen in dek Dicke der 

Dv»irhiiHilf> 

•e) iiitj Entwicklung, ebenfalls in Distanz von dem inokulierten 
SkÜckehcß/ ^oa zahlreichen grauuloinattwni Harden von ztegei- 
v.stcr i'iüH« auf der Oberfläche der Iris: 

d) das positivo ftesaltat der A\ asscrm uti äschert iteaktioti. 
f>te von S-tanzinlö erhaltenen neuen Hesiütaftp. sind — 
itf) Hin blick h»h' die Duierisuchiingen früherer Autoreii —. 1. Knf- 
Virikluwg' fön granu lo umtosen ßprfleu in 4o? Dicke der Kornea 
fitfk Anwesenheit von Leprabaziflen distaut von deru rrutliulierten 
Stückchen und von der Eiöti?tt8B.tel)e der L-ri-fMe heiui 
opnfativefl Eingriff-, & eukzessite EßtwkkUmg «ählmeher 
gratttflöroütö - :■ •••=••• '/.»rgej •*«.*< ec Farbe auf .Um Iris, klar 
dbg'«.’trennt von ’-■•• verfdhf.y.i'nr t.-.H:iO:rrae!rai. pöftdiS* 

W »sser ut ä o »«ehe ileaiti^nu bei rrfoigtvid>. mtkulierton 
Tieren. 

W<te vuit der Akadöroie eing*ieeteSvi Kuwmtusinn. besldfleitä 
*»« den ITuldWOftSlt De G lu xu. De A m< i c ’ S, Sebrüu, zur 
RiHo teiloiig der der -sich im Kaninchen 

ywge infolge 'ddj-. 3 ?t»fc<tiatio*>; Materials onDificketi hat, 

kata thtdi reiflicher I v iiih*.-g KU"»J«tö !»:=,*•, d;.ö $ i.:[ n z i a ! c 
.flii? ftspörjiBefttelln Gböitl'ajgCöR der Lepr.'*. vom Vicusehen aufs 
datuhthr-n gdlti/igOji ist . Q. U11 mm, ii ;R<nu). 

t»ött«’.hvr n. Abraüli. 1\ Üb e r die Öe ro>l i a g nus e 
Jvr Di'M Dnil, de» flopit^U*, HH V }* 

D«o '■■>■■>.'■*■■■-< ferwOisen Mi die h.'.i h=-. himt 

schfer tj'Oh’St^Derinjg; der Lepra aheh di« Sf iodtugriosc .titinj- 
vr»ft»tleu trod aeechen auf die TsvtsacKe äuf>n0rk»ttft«> d«ß das 
Lettin} tl>?f /;A‘p>Öect.i das Komplement nn’ht mtr h«t 
»tMj LnpraAiitigen. sondern auch von v^jscbjfalebeJi nndereu 
Antigeuep fixiert {l'uberkulose. lyidins» S|»«n*f,ncbi«MO. eieftetfo- 


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Original from 

RSIT7 OF MICHfGAN 




352 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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diese Polyfixation ist ein wertvolles, diagnostisches Hilfsmittel. 
Es empfiehlt sich wässerige und nicht alkoholische oder Äther¬ 
extrakte von Lepromen zu verwenden, da diese letzteren sich 
als nicht ganz zuverlässig erwiesen haben. 

R. Volk (Wien). 


Parasitäre Erkrankungen. 

Lombardo, C. Untersuchungen über Hypersensi¬ 
bilität und Immunität bei einigen Dermatomykosen. 
Zweiter Teil. Boll. d. Soc. Med.-Chir. Modena 1910—1911. 

(Das Referat über den ersten Teil der Arbeit ist in dem 
Berichte über die zwölfte Sitzung der ital. Gesellschaft für 
Dermatologie und Syphilis enthalten.) 

Lombardo kommt nach eingehenden kritischen Studien 
und eigenen Untersuchungen zu folgenden Schlüssen: 

1. Das Filtrat alter Kulturen in Flüssigkeiten, des Tricho¬ 
phyton violaceum, faviforme, sulfureum, funatum, acuminatum, 
rosaceum, gypseum, Microsporon lanosum, Acliorion Quinckes 
und Schönlein8, hat bei Kaninchen und Meerschweinchen, 
auch in starken Dosen injiziert, keine toxische Wirkung; für 
die Intradermo-Kutireaktion usw. gebraucht, bleibt es ohne 
Resultat und es ruft bei sukzessiven Injektionen weder Er¬ 
scheinungen von Anaphylaxie noch andere Formen von Hyper- 
8ensibilität hervor. 

2. Es gibt jedoch bei denselben Tieren, wenn sie durch 
eine vorhergehende positive Inokulation mit einem der Pilze, 
die für die Extrakte dienten, sensibilisiert sind, positive Intra- 
dermo- und Kutireaktion, bewirkt jedoch keine Allgemeinreaktion 
noch lokale Reaktion an den Inokulationsherden noch Ophthal¬ 
moreaktion. 

3. Diese Hypersensibiltät kann man nicht hervorrufen, 
indem man unter die Haut dieselben lebenden oder toten Pilze 
oder Kulturfiltrate oder Endotoxine injiziert. 

4. Beim Menschen mit Formen von Trichophytia profunda 
geben dieselben Filtrate intensive Intradermo- uud Kutireaktion, 
allgemeine Reaktion, weniger deutliche lokale Reaktion, jedoch 
keine Ophthalmoreaktion. Diese Erscheinungen sind wenig ausge¬ 
sprochen oder fehlen bei Individuen mit torpiden Formen von 
Trichophytie und bei Favuskranken. 

5. Sowohl beim Menschen als auch bei den hypersensibeln 
Tieren ruft man die Kutireaktion auch hervor, indem man auf 


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UNIVERSUM OF MICHIGAN 



der Hautkrankheiten. 


353 


der Haut Stückchen der Kulturen von den getöteten Hyphomy- 
zeten verreibt. 

6. Alle diese Reaktionen verhalten sich wie eine Reinoku- 
lation der lebenden Pilze hinsichtlich ihrer Spezifität, (die relativ 
ist, d. h. nicht nur gebunden an den Pilz, der den zum Ex¬ 
periment dienenden Organismus sensibilisiert bat, sondern ge¬ 
meinsam für eine Serie von Pilzen derselben Gruppe oder 
verwandter Gruppen) der Zeit, in der sie auftreten, ihrer 
Persistenz nach der Heilung der sensibilisierenden Inokulation, 
des Fehlens der Nachkommen bei den hypersensibeln Tieren. 

J. Ullmann (Rom). 

Legry, Sourdei u. Velter. Sporotrichosis disse¬ 
minata gummosa mit Augensymptomen (Iridozykli¬ 
tis, Gummen der Iris) und spina ventosa sporo- 
tricbotica. Bull, des höpitaux. 1911. p. 123. 

Es handelt sich um eine 64jährige Frau, bei welcher seit 
einigen Monaten multiple Tumoren auftreten, die zu Geschwürs¬ 
bildung führen. Gleichzeitig Anschwellen der Finger, desgleichen 
Schmerzhaftigkeit des linken Auges, Lichtscheu, Abnahme des 
Sehvermögens. Die Untersuchung des Eiters aus den Geschwüren 
ergab Sporotrichum. Am linken Auge bestand Iridozyklitis 
und Gummen an der Iris, das Auge ist beinahe vollkommen 
amaurotisch. Punktion der vorderen Augenkammer ergab 
negatives Resultat. An den Phalangen beinahe aller Finger 
zeigte sich Periostitis ossificans und Ostitis rariticans. Sämt¬ 
liche Untersuchungen auf Lues und Tuberkulose blieben negativ. 
Es handelt sich also offenbar um eine Sporotrichose der Haut 
und der Knochen, die auf dem Blutwege zu einer schweren 
Augenaffektion geführt hat. R. Volk (Wien). 

Jeanselme u. Chevallier. Übertragung von Sporo¬ 
trichosis auf den Menschen durch den Biß einer 
mit einer neuen Art von Sporotrichum inokulierten 
weißen Ratte. Bull, des höpitaux. 1911. p. 287. 

Eine tuberkulöse und syphilitische junge Frau wurde von einer 
mit Sporotrichum Jeanselmi inokulierten Ratte in beide Daumen 
gebissen. Einige Tage darauf an den Bißstellen Auftreten von 
typischen, sporotrichotiscben Geschwüren, indolent, klebrigen 
Eiter enthaltend, unterhalb der Ulzerationen gummöse Knoten. 
Auf Jodkali rascher Rückgang der Erscheinungen. 3 Monate 
darauf — die Therapie war inzwischen unterbrochen worden — 
dem Verlaufe der Venae radikales superficiales entsprechend 
beiderseits Lymphangoitis und in deren Bahn erbsen- bis hasel¬ 
nußgroße gummöse Knoten. Neuerlich Jodtherapie und zwar 
intern Jodkali und gleichzeitig Injektionen von Lipiodol (zu¬ 
sammen 10—12 g Jod tgl.) Trotzdem anfänglich Weiterschreiten 
des Prozesses bis zum Bizeps, die Knoten wurden größer, 

Arch. f. Dermat. n. Syph. Bd. GXII. 23 


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354 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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fluktuierend, schmerzhaft. Keine Drüsenschwellungen, die über« 
haupt bei Sporotrichose gewöhnlich fehlen. Nach einem halben 
Jahre fortgesetzter Jodtherapie Rückgang der Erscheinungen. 
An Stelle der Knoten bleiben narbige Verdickungen und jetzt 
zeigen sich kleine Axillardrüsen. Es handelte sich also um 
eine typische Lymphangoitis sporotrichotica nodularis gummosa. 

Ein von Beurmann und Gagnieres publizierter Fall 
verlief ohne jede Therapie dem mitgeteilten ganz ähnlich. 
Jedenfalls ist es klar, daß das Jod die Ausbildung neuer Herde 
nicht hindert. Hier handelte es sich um eine hoch virulente 
Form des Parasiten und einen durch Tuberkulose und Syphilis 
geschwächten Organismus. Der Zustand der Lungen hat sich 
entschieden verschlechtert, was von einigen Autoren auf das 
gleichzeitige Bestehen der Sporotrichose bezogen wird. Die 
kurz vor Entlassung der Patientin angestellte Blutuntersuchung 
ergab neben Verringerung der Erythrozyten ein zugleich Hammel¬ 
blut hämolytisches und lipoides Serum. Auf eine subkutane 
und eine gleichzeitige intradermale Injektion einer sehr starken 
Dosis von Sporotricbosin reagierte die Patientin lokal und in 
ihrem Allgemeinzustand sehr heftig. Die Fixationsreaktion mit 
dem Antigen Beurmann und dem von Jeanselm sowohl 
als die Wasser mann sehe Reaktion blieben negativ. Die 
Sporen des Sporotrichum Jeanselmi gaben mit dem Patienten¬ 
serum keine Agglutination. Ein positiver Ausfall der Reaktion 
berechtigt nur zur Diapnose Sporotrichose, nicht aber der 
Varietät des Sporotrichum. R. Volk (Wien). 

Walker, Normann und Ritcliie, James. Über einen 
Fall von Sporotrichosis. The Britisb Medical Journal. 
1911. 1. Juli. p. 1. 

Walker und Ritchies Patient, ein 46jähriger, sonst 
gesunder und kräftiger Mann, bekam im Anschluß an eine Ver¬ 
letzung am Finger die Affektion, die sich über den ganzen 
Arm ausdehnte. Mikroskopisch fand sich ein Granulom, auf 
angelegten Kulturen wuchs das Sporotrichon Beurmanni. 
Inokulationen auf Mäuse, Ratten, Kaninchen und Meerschwein¬ 
chen. Nur bei den Mäusen fielen die Inokulationen positiv aus. 
Der sehr sorgfältig durchgearbeitete Fall ist mit vorzüglichen 
Illustrationen versehen. Fritz Juliusberg (Posen). 

Steward, W. B. Ein Fall von Sporotrich osis. The 
Journal of the American. Medical Association. 1911. 5. August, 
p. 482. 

Stewards 42jähriger Patient bekam vor etwa einem 
Monat ein kleines Knötchen an der rechten Lende. Dieses 
Knötchen nahm allmählich Haselnußgröße an und neue Knöt¬ 
chen bildeten sich in der Umgebung. Der Patient bekam lokal 


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UNIVERSITY OF MICHIGAN 



der Hautkrankheiten. 


355 


antiseptische Verbände und innerlich Jodkali. Prompte Heilung. 
Keine Mitteilung über den Nachweis der Erreger. 

Fritz Julius borg (Posen). 

Jeanselme» Chevallier u. Darbois. Osteo-periostale 
und artikulare Läsionen der Sporotrichose. Die 
Spina ventosa durch Sporotrichose, ihr Aussehen im Röntgen¬ 
bild und ihre Entwicklung. Presse med. 1911. Nr. 50. 

Die Verf. beobachteten unter anderen Knochen- und Ge- 
lenkafiektionen bei Sporotrichose auch in 2 Fällen eine Spina 
▼entosa, die der bei Lues congenita vorkommenden durchaus 
glich (bilateral, Daumen und Zeigefinger am stärksten affizierend). 

Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Gougerot, H. Behandlung der Mykosen und der 
Sporotrichosen in den schwierigen Fällen, bei 
Kranken, die parkiell oder total intolerant gegen 
Jod sind, bei rebellischen Lokalerscheinungen. 
Journ. d. pratic. 1911. Nr. 23. 

Gougerot vermutet, daß auch den leichteren Fällen von 
Jodismus (Koryza, Hirnkopfschmerz mit Schlaflosigkeit etc.) 
länderte Tuberkulose zu gründe liegt. In großen Dosen dürfe 
JK dann innerlich nicht gegeben werden, sondern in häufigen 
kleinen zusammen mit Arsen, Phosphaten, Amaris, als Jodure 
de fer oder mit 5—10 cg Extr. Belladonn. p. die. Bei totaler 
Abstinenz bewähren sich Jodoma'isine in Pillen, von 8—30, ja 
50 steigend, oder Lipiodol in intramuskulären Injektionen. 
Ferner empfiehlt er für solche Fälle sein sernm antisporotri- 
chosique. Rebellische Abszesse in der Subkutis, Knochen etc. 
sind durch Punktion zu entleeren, dann mit 20 ccm Jod-Jod- 
kahlösung (1 :5:500—100) zu injizieren. Bei papillomatösen, 
verrukösen oder ulzerösen und bei Schleimbautläsionen, die 
interner Jodbehaudlung widerstehen, ist lokale Kauterisation 
mit Tct.-Jod, Lugolscher Lösung oder Arsen indiziert. 

F. Münchheimer (Wiesbaden). 

Dalla Favera. Beiträge zur Kenntnis der sog. 
menschlichen Botryomykose. Unnas Dermatologische 
Studien. (Unna-Festschrift Bd. II). Bd. XXI. p. 70. 

Im Anschluß an eine Übersicht über die Geschichte der 
menschlichen Botryomykose, wobei er auf die Beziehungen dieser 
Erkrankung zum telenagiektatischen Granuloms Küttner zu 
sprechen kommt, berichtet dalla Favera über drei eigene 
Beobachtungen. Er kommt zu folgenden Schlüssen: Bei ähn¬ 
lichem klinischen Aussehen weisen die sog. Botryomykome des 
Menschen einen verschiedenen histologischen Bau auf und zwar 
weicht letzterer von demjenigen der gewöhnlichen Granulationen 
ab und nähert sich den geschwulstmäßigen Bildungen. In den 
drei Fällen, die der Autor untersuchte, war das anatomische 

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35 6 Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 

Bild jedesmal verschieden (Fibrosarkom, Haenmangioendotheliom, 
Peritheliom). In einem Falle, der seit längerer Zeit bestand, 
fand der Autor im Gewebe eigentümliche Gebilde, die wahr¬ 
scheinlich den „Amöben“ vonLetulle entsprachen; nach der 
Meinung des Autors sind es degenerative Erscheinungen des 
Gewebes (Hyalin oder verwandte Substanzen). 

Der Erreger der sog. menschlichen Botryomykome ist 
noch nicht bekannt, aber die Klinik und Anatomie sprechen 
dafür, daß die Krankheit (trotz des histologischen Bildes) nicht 
zu den echten Geschwülsten, sondern zu den infektiösen „Gra¬ 
nulomen“ gehört 

Die sog. Botryomykome können unter Umständen eine 
vollkommene histologische Ähnlichkeit mit dem Sarkoma idio- 
pathicum multiplex haemorrhagicum Kaposi aufweisen. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Julliard, Ch. Ein Fall von Botryomykom beim 
Menschen mit doppelter Lokalisation. Revue medicale 
de la Suisse romande. 1911. Juliheft. 

Einem 25jährigen Manne dringt ein Tannenholzsplitter in 
die Haut der Beugeseite des rechten Mittelfingers. Der Holz¬ 
splitter wird entfernt, die Wunde gereinigt und verbunden. 
Heilung. 1 % Monate später entwickelten sich 2 Botryomykome 
am betreffenden Finger, das eine an der Eintrittsstelle des 
Splitters, das andere entsprach der Stelle, bis zu welcher der 
Splitter in die Tiefe gedrungen war. Verf. nimmt an, daß das 
Granulom der letzteren Lokalisationsstelle die gesunde Haut 
durchwachsen habe. Im übrigen konnten von Julliard weder 
histologisch noch kulturell irgendwelche Besonderheiten konsta¬ 
tiert werden. Die Kultur ergab Stapbylococcus aureus. 

Max Winkler (Luzern). 


Sonstige Dermatosen. 

Williams, G. 0. Ein Fall von ausgedehntem 
Herpes. Medical Record 1911. September 2. p. 478. 

Williams 68jährige Patientin bekam einen Zoster der 
linken unteren Lippe, der linken Nase, des linken Kanthus 
internus, des linken Mittelohrs und des linken äußeren Gehör¬ 
gangs. Die Gehöraffektion war von starkem serösen Ausfluß 
begleitet. Das Hörvermögen auf diesem Ohr war aufgehoben. 
Erst nach und nach stellte sich wieder die Hörfähigkeit ein. 

Fritz Juliusberg (Posen). 


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der Hautkrankheiten. 


357 


Rasso, V. Die Adenopathie beim Herpes zoster. 
Gazz. d. Osp. d. Clin. Nr. 87, 20. Juli 1911. 

Russo beschreibt einen schweren Fall von Herpes zoster 
im Gebiet des ersten Trigeniumsastes. Dabei bestanden äußerst 
heftige neuralgische Schmerzen in der linken Stirn- und Augen¬ 
gegend, Erbrechen, Prostration, starkes ödem des Augenlides 
und der ganzen linken Gesichtshälfte bis zum Halse hinunter, 
und — was A. besonders auffällig schien — eine zitronen¬ 
große, spontan und auf Druck äußerst empfindliche Schwellung 
der Drüsen unter dem Ohr und am Unterkieferwinkel. Diese 
Erscheinungen verschwanden in ziemlich kurzer Zeit, aber es 
blieben Ptosis des linken Oberlides und Diplopie zurück. Über 
den weiteren Verlauf spricht A. sich nicht aus. 

J. Ullmann (Rom). 

Krotoszyner, M. Herpes zoster in Beziehung 
zu Nierenveränderungen. The Journal of the American 
Medical Association. 1911. September 9. p. 900. 

Krotoszyners Fälle sind eine Bestätigung der von 
He ad betonten Zusammenhänge hyperalgetischer Hautzonen 
zu gewissen tiefsitzenden Erkrankungen der inneren Organe. 
Die hyperalgetische periphere Zone der Niere entspricht einem 
Hautbezirke, der vom zehnten und elften Dorsalnerv und von 
den Nerven des oberen Lendenmarks innerviert wird. Mit¬ 
teilungen über so lokalisierten Herpes zoster bei Nierenkrank¬ 
heiten finden sich bei Bittorf, Kanera, Rosenberg 
und Rosenbaum (Deutsche med. Wochenschrift 1911, Nr. 7, 
14, 17, 24). 

Der erste Fall Krotoszyners betrifft einen Mann, der 
schon seit Jahren an kolikartigen Schmerzen der linken Nieren¬ 
gegend litt Es trat ein Herpes zoster auf, der dem Gebiete 
der ersten und zweiten Lumbalnerven entsprach. Ausgelöst 
wurde der Zoster durch die Vornahme des Ureterenkatbeteris- 
mus, an den sich direkt eine Kolikattacke der linken Lenden¬ 
region angeschlossen hatte. Beim zweiten Falle saß der Zoster 
im Gebiete des zehnten Dorsalnerven, entsprechend dem unge¬ 
wöhnlich hohen Sitz der erkrankten Niere. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Lemmon, G. B. Ein Fall von Raynaudscher 
Krankheit. The Journal of the American Medical Asso¬ 
ciation. 1911. Juli 22. p. 290. 

Lemmon berichtet über einen Fall von Raynaud scher 
Krankheit, die zur Amputation mehrerer Finger geführt hatte. 
Dann ergriff die Affektion aach die Zehen. Unter schweren 
Erscheinungen von seiten des Nervensystems (epileptiformen 
Anfällen, Retentio urinae, motorischer Aphasie) kam es zum 
Exitus. Fritz Juliusberg (Posen). 


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358 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Pollock, G. Erythema nodoeum. The British Me¬ 
dical Journal. 1911. Juli 29. p. 214. 

Pollock berichtet über einen Fall von Erythema 
nodosum, der sich an Masern anschloß. Am 14. Tage der 
Erkrankung kam es bei der siebenjährigen Patientin zu einem 
Temperaturanstieg, der vorübergehendes Auftreten roter Flecke 
an den Schienbeinen und Armen einleitete. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Garrod, Arcbibald. Über die Natur der Be¬ 
ziehungen zwischen Erythemen und Gelenkaffek¬ 
tionen. The Lancet. 1911. Mai 27. p. 1411. 

Garrod weist darauf hin, daß schmerzhafte Affektionen 
der Gelenke und Eruptionen aus der Erythemgruppe so häufig 
zusammen Vorkommen, daß man kaum an Beziehungen zwischen 
beiden zweifeln kann. Das Vorkommen dieser beiden Symptome 
hei Rheumatismus könnte darauf binweisen, daß für beide ein 
rheumatischer Ursprung besteht, aber diese Erklärung genügt 
nicht, denn die Arthritis, welche ein Erythem begleitet, ist 
nicht immer rheumatisch. Der Autor ist. der Ansicht, daß die 
Gelenkaflektionen und Erytheme toxischen Ursprungs sind. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Schamberg, Jay Frank. Verallgemeinerter Pru¬ 
ritus von drei Jahre Dauer hei einer Patientin 
mit Cholaemie ohne Verfärbung der Haut. Unnas 
Dermatologische Studien (Unna, Festschrift Bd.I, Bd. XX. p. 264. 

Scbambergs 35jährige Patientin litt seit drei Jahren 
an Juckreiz, der im zweiten Monate einer Schwangerschaft 
auftrat. Zugleich trat eine vorübergehende Diarrhöe auf, die 
schnell vorüberging und von längerer Obstipation gefolgt war. 
Auch die Geburt des Kindes batte auf den Juckreiz, der nur 
Gesicht und Kopf frei ließ, keinen Einfluß. Auch eine zweite 
Schwangerschaft und Geburt batte keinen Einfluß. Bei der 
Untersuchung findet sich eine gelbe Verfärbung der Konjunk¬ 
tive, auch die Haut soll zeitweise einen gelben Farben ton auf¬ 
gewiesen haben. Die Leber ist leicht vergrößert. Der Morgen¬ 
urin ist deutlich dunkler wie der Abendurin. Es finden sich 
in ihm mit der Furfurol- und Gmelinscben Probe Gallen¬ 
säuren und Gallenfarbstoffe. Interessant ist das Fehlen einer 
Hautverfärbung. Fritz Juliusberg (Posen). 

Vidal u. Weil. Der Pruritus bei Morbus Brighti. 
Bull, des Höpitaux. 1911. p. 164. 

In manchen Fällen von Morbus Brighti ist der hoch¬ 
gradige Pruritus das für den Patienten quälendste Symptom. 
Er kann aber auch durch sein Auftreten zur Diagnose einer 
latenten Nephritis führen. Bei Frauen tritt er häufiger auf 
als bei Männern. Der Pruritus ist geradezu ein Zeichen für 


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der Hautkrankheiten. 


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die Retention von Stickstoff und bat neben dem Ödem und 
der Retinitis direkt diagnostische Bedeutung für die Azotaemie. 
Die chemische Untersuchung des Serums hat dies in 9 Fällen 
von Morbus Brighti mit hochgradigem Pruritus bestätigt. In 
6 Fällen wurde Lumbalpunktion ausgeführt, welche 15 bis 
20 cm 3 von unter hohem Druck stehender Flüssigkeit ergab. 
In 3 Fällen verschwand der Pruritus nach der Punktion voll¬ 
ständig, in den anderen 3 Fällen trat eine wesentliche Ab¬ 
schwächung des Juckens ein. R. Volk (Wien). 

Tron, 6. Klinisch experimentelle Beobach¬ 
tungen über den weißen Dermographismus. Riv. 
neuropatol. Turin. Bd. III, Nr. 10. 

Tron hat durch eine Reihe von Experimenten den 
Mechanismus des weißen Dermographismus, bei dem die Haut¬ 
reaktion in einer weißen anstatt roten Erhebung besteht, auf¬ 
zuklären gesucht. Er deutet ihn als Ausdruck eines spastischen 
Zustandes der glatten Muskelfasern der Gefäße, analog dem der 
gestreiften Muskeln. Im größten Teil der Fälle soll das Phä¬ 
nomen Zeichen für eine Läsion des Pyramidenstranges sein; 
es könnte aber auch auftreten als objektives Symptom ein¬ 
facher funktioneller Störungen. J. U11 mann (Rom). 

Bernacchi, L. Das harte traumatische Ödem 
von Secretan und die Cellulo-dermitis durch 
Autokontusion hei den versicherten Arbeitern. 
II Ramazzini. Nov. u. Dez. 1910. 

Das harte traumatische Ödem von Secretan ist nach der 
ursprünglichen Beschreibung des Autors (Secretan: Oedeme 
dur et hyperplasie träum atique du metacarpe dorsal. Revue 
med. de la Suisse romande, Nr. 7, 1901) eine Form von Kon¬ 
tusion des Dorsalmetakarpus, die sich als harte Schwellung des 
Dorsalmetakarpus und der Basis der Finger präsentiert, mit 
oinem harten ödem, das vergleichbar ist einem „coussin capi- 
tonne tres resistant“, mit gestörter Beugefunktion de; Finger, 
abgesehen vom Daumen, persistierend aber ausheilend mit 
völliger restitutio ad integrum. Secretan beobachtete und 
beschrieb 11 Fälle. Die Beobachtung wahrer Epidemien von 
hartem ödem in Industriezentren und die nachgewiesene Simu¬ 
lation führten dazu, die Affektion in den meisten Fällen als 
künstlich provoziert anzusehen. Der Kunstgriff, der von den 
unehrlichen Arbeitern angewandt wird, besteht darin, jeden Tag 
eine Viertelstunde lang mit irgend einem Gegenstand auf den 
Handrücken zu schlagen und dieses, täglich zu wiederholen, 
weil die Schwellung während der Nacht verschwindet. Nach 
einer gewissen Zeit jedoch ist es nicht mehr nötig, jeden Tag 
auf die Hand zu schlagen, weil die Härte eine Woche lang 
bestehen bleibt. — Bernacchi bespricht ausführlich die 


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Bericht über die Leistangen auf dem Gebiete 


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interessante Frage, indem er bemerkenswerte persönliche Bei¬ 
träge bringt. Er nimmt an, daß die zuerst von Secretan 
beschriebene Form von hartem traumatischen Ödem als eine 
wahre krankhafte Individualität aufgefaßt werden kann. Er 
neigt dazu, an die konstante Artifiziosität der Form zu glauben 
und gibt praktische Ratschläge, wie man es anstellen muß, um 
mit Sicherheit die Simulation zu diagnostizieren und ihre Wir¬ 
kungen so schnell wie möglich zu paralysieren. Das Kapitel 
dieser Erkrankungen wird vollständig sein, nachdem Bernacchi 
die Resultate der Experimente, die er in der fl Clinica del 
lavoro“ in Mailand anstellt, bekannt gemacht haben wird. 

J. Ullmann (Rom). 

Fidao, Stanislaus. Über Pityriasis rubra pilaris. 
Diss. Leipzig 1911. 

Das von Besnier 1889 zuerst als Pityriasis rubra pilaris 
bezeichnete Krankheitsbild beobachtete Verf. in der Poliklinik 
von Joseph in Berlin. Der 43 Jahre alte Patient war vor 
ca. 8 Wochen erkrankt. Verf. hält auf Grund des klinischen 
und mikroskopischen Befundes seines Falles und der in der 
Literatur erwähnten Fälle die Frage der Identität des Lichen 
ruber accuminatus und der Pityriasis rubra pilaris für nicht 
gelöst. Insbesondere erscheinen ihm noch Untersuchungen über 
die Formelemente der Infiltration im Papillarkörper und der 
subpapillären Schicht zur Klärung der Frage notwendig. 

Weiler (Leipzig). 

Scherer, F. Das Bromoderma im Säuglings¬ 
alter. Monatsschrift für Kinderheilkunde. Bd. X. p. 195. 

Der Verf. beschreibt einen Fall von ausgebreitetem Brom¬ 
exanthem. Das 9 Monate alte Kind nahm durch Monate hin¬ 
durch Natrium bromatum in Lösung z. T. mit Chloralhydrat, 
im ganzen nicht weniger als 45 Gramm Bromnatrium. 

Die unteren Extremitäten waren gürtelförmig mit abge¬ 
platteten, auf der Oberfläche wachsartig glänzenden oder 
braunschwarz verschorften erhabenen Infiltraten bedeckt. Unter 
dem Schorf trat die feuchte, papillomatös gewucherte Ober¬ 
fläche zu Tage. An der Wange und am Scheitel sind die 
Effloreszenzen mit dicht gedrängten Abszeßchen besetzt Das 
Kind wurde einer gesunden Amme angelegt, das Exanthem 
kam langsam zum Schwinden, wobei es noch hie da zu leichten 
Exazerbationen kam. Es weist dies auf die lange Retention 
und langsame Ausscheidung des Broms hin; in der Tat ließen 
sich noch 3 */a Monate nach dem Aussetzen des Mittels Spuren 
desselben im Urin nachweisen. Histologisch handelt es sich 
um eine perifollikulär lokalisierte Entzündung im Korium mit 
einer enormen Hypertrophie des Stratum corneum und des Str. 
Malpighii. Therapeutisch verordnete der Verf. von der experi- 


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der Hautkrankheiten. 


361 


mentell bewiesenen Tatsache ansgebend, daß die Symptome des 
Bromismn8 rasch bei Darreichung von Kochsalz verschwinden, 
eine 3 •/« Lösung von Natrium snbsulphurosum. C. L e i n e r. 

Kaumheimer L. Über akute Nephritis bei 
Kindern nach impetiginösen Hauterkrankungen. 
Monatsschrift für Kinderheilkunde. Bd. X. p. 139. 

In einer nicht geringen Zahl von hämorrhagischer Ne¬ 
phritis ist der impetiginösen Hauterkrankung die alleinige ätio¬ 
logische Ursache zuzuscbreiben. Die Hautaffektion in diesen 
Fällen fällt gewöhnlich durch den rezidivierenden Charakter 
auf. Auffallend ist es, daß die komplizierende Nephritis fast 
ausschließlich nur bei Kindern über l 1 /« Jahren auftritt. Die 
Nephritis ist wahrscheinlich durch bakterielle Toxine verur¬ 
sacht. Der Ausgang der Erkrankung ist in der Mehrzahl der 
Fälle ein gutartiger. C. Le in er. 

Marfan. Günstiger Einfluß der Höhenluft auf 
das Ekzem der Säuglinge. Journ. d. med. de Paris 
1911. Nr. 28. 

Marfan hat refraktäre Ekzeme bei Kindern unter 2 Jahren 
abheilen sehen, wenn die Kinder ins Hochgebirge gebracht 
wurden. Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Roth, 0. Zur Kenntnis der mit Fieber einher¬ 
gehenden vasomotorischen Neurosen. Neurol. Zen¬ 
tralblatt 1911, p. 898. 

38jährige Patientin litt an rezidivierendem akuten Ekzem 
des Gesichtes in Anschluß an Gemütsbewegung. Es bestand 
Labilität des Pulses und Fieber ohne erklärendes Grundleiden. 
Bei mehrfachem Spitalaufenthalt wurde dieselbe Beobachtung 
gemacht. Es wird eine nervöse Ursache angenommen. 

F. Lewandowsky (Hamburg). 

Hilbert. Über Augenerkrankung bei Acne ro¬ 
sa cea. Münchener mediz. Wochenschrift 1911. Nr. 29. 

Krankengeschichte eines 61jährigen Landwirtes, der plötz¬ 
lich Lichtscheu, Augenschmerzen, Augentränen bekam, und bei 
dem an den Augen außer Ziliarinjektion eine büschelförmige 
Gefäßneubildung, die beiderseits vom Limbus nach innen und 
unten verlief, ohne das Zentrum der Hornhaut zu erreichen, 
zu konstatieren war. 

Die Hornhaut war in dem vaskularisierten Gebiet getrübt 
und rauh. Eine Lokalbehandlung hatte wenig Einfluß auf die 
Rückbildung der Gefäßbüschel, dagegen schwand das Augen¬ 
leiden während der spezifischen Behandlung einer gleichzeitig 
bestehenden Acna rosacea, so daß Hilbert der Ansicht zu¬ 
neigt, daß die Augenerkrankung als Folge der Acna rosacea 
anzusehen sei, zumal schon einige derartige Fälle beschrieben 
sind. Oskar Müller (Recklinghausen). 


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362 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Thompson, Gilman. Elephantiasis non parasi- 
tica. Medical Record. 1911. Juli 29. p. 211. 

Thompson berichtet über vier Fälle von Elephantiasis 
der Extremitäten. Eine vorausgehende Erkrankung, die die 
Ursache der lymphangitischen Veränderungen war, ließ sich 
nicht eruieren. In drei Fällen traten wiederholte akute'Fieber¬ 
perioden auf, innerhalb deren die Extremitäten anschwollen, 
welches zu einer Zunahme der Elephantiasis führte. Aber 
auch für diese Attacken ließ sich eine Ursache nicht finden. 
Alle Patienten weisen sonst ein gutes Allgemeinbefinden auf. 
In einem Falle wurde eine mikroskopische Untersuchung vorge¬ 
nommen. Als auffallende Veränderung wurde eine Hypertrophie und 
Hyperplasie der Schweißdrüsen festgestellt. Diese Zustände lassen 
sich durch eine funktionelle Hyperaktivität und die chronische 
Entzündung erklären. Weiter fand sich eine Hyperkeratose, 
eine Verdickung des Rete malpighi, eine Erweiterung der 
Lyrnph- und Blutgefäße, eine Zunahme des Bindegewebes, eine 
muzinöse Degeneration des Fettgewebes, eine Atrophie der 
Haarfollikel. Fritz Juliusberg (Posen). 

Billkley, Duncan. Bericht über 140 Fälle von 
Psoriasis aus der Privatpraxis, die unter strikt 
vegetarischer Diät standen. The Journal of the Ame¬ 
rican Medical Association. 1911. August 26. p. 714. 

Bulkley berichtet in der vorliegenden Arbeit, die auf 
der Sektion für Pharmakologie und Therapie der American 
Medical Association vorgetragen wurde, über seine Fälle von 
Psoriasis, soweit sie ans der Privatpraxis stammen. Er be¬ 
schränkt sich nicht allein auf den Einfluß der vegetarischen 
Diät auf diese Erkrankung, sondern berücksichtigt auch weitere 
Momente. Auftreten der Erkrankung, Dauer derselben etc., um 
die Resultate in Tabellen vorzufübren. Was die Frage betrifft, 
ob die Psoriasis, ohne weitere Behandlung, allein durch vege¬ 
tarische Diät zu heilen sei, so ist der Autor der Ansicht, daß 
eine beträchtliche Zahl von Fällen von Psoriasis auf diese Weise 
geheilt werden und geheilt bleiben können. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Bravetta, E. Atypische Lokalisation des Ery¬ 
thema pellagrosum. Boll. Soc. med.-cbir. Pa via 1911. Nr. 1. 

Bravetta erinnerte daran, daß die Beschreibung des 
pellagrösen Erythems in ungewöhnlichen Körpergegenden 
neueren Datums und den Arbeiten von Deiaco und Merck 
zu verdanken ist. Er beschreibt dann einen Fall von Lokali¬ 
sation des Erythems an den Handflächen; er konnte alle Phasen 
des Verlaufs verfolgen und die charakteristische Rückfälligkeit 
konstatieren. J. Ullmann (Rom). 


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der Hautkrankheiten. 


363 


HartseU*M.B. Ein Fall von Pellagra, der seinen 
Ursprung in Pennsylvania, wahrscheinlich in 
Philadelphia hatte, mit karzem Bericht über die 
Krankheit in Norditalien. Medical Record 1911. Juli 
29. p. 209. 

Hartzells Fall von Pellagra hat dadurch ein besonderes 
Interesse, daß es der einzige Fall ist, der aus Pennsylvania 
stammte. Es handelt sich um ein 9jähriges Mädchen, das im 
August 1909 abzumagern begonnen hatte. Später traten Er¬ 
brechen and Durchfälle auf. Dann kam es zu den Verände¬ 
rungen an der Haut. April 1910 war die Haut der Stirn, der 
Nase, der Wangen, der Handrücken und Handgelenke befallen. 
Die Haut hatte einen violettbraunen Ton und wies eine Derma¬ 
titis auf, wie sie ähnlich an empfindlicher Haut durch Ein¬ 
pinselungen mit Jodtinktur erzeugt wird. An den Handgelenken 
schnitten die Hautveränderungen scharf ab. Der Fall endete 
letal. Weiter berichtet der Autor über seine Beobachtungen 
bezüglich der Pellagra in Norditalien. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Elrod, J. 0. Bericht über die Verwendung von 
kakodylsaur e m Natron bei vier Fällen von Pel¬ 
lagra. The Journal of the American Medical Association. 
1911. August 26. p. 719. 

Elrod berichtet über den günstigen Einfluß von Injek¬ 
tionen von kakodylsaurem Natron bei vier Fällen von Pellagra. 

Fritz JuHusberg (Posen). 

Iw&kawa, K. Über das entzündungserregende 
Pulver des japanischen Nutzholzes „Tagayasan“. 
Arch. f. exp. Pathol. u. Pharmakol. Bd. LXV, p. 315. 1911. 

Die mit Bearbeitung des Tagayasan-Holzes, eines der 
wertvollsten japanischen Kunsthölzer, beschäftigten Arbeiter 
erkranken oft an Konjunktivitis (in schweren Fällen mit Kera¬ 
titis und Iritis) und Dermatitis mit eigentümlich schwarzbrauner 
Verfärbung der entblößten Stellen, Gesicht, Brust, Hände. Die 
Ursache ist eine pulverförmige Substanz in den Spalten und 
Höhlungen des Holzes, die schwefelgelb ist, an der Luft aber 
bald braun-violett wird. Der wirksame Bestandteil ist etwa 
73% Chrysophanhydroanthron (C J5 H„ 0 ;l ), das sich nur durch 
den höheren Schmelzpunkt (206*) und die Kristallform von 
dem nahe verwandten Chrysarobin unterscheidet. Bei innerer 
Anwendung entsteht ein Reizzustand des Verdauungstraktus 
und der Niere. F. Lewandowsky (Hamburg). 

Lenormant, Ch. Verbrennungen durch die elek¬ 
trischen Ströme. Presse möd. 1911. Nr. 54. 

Von anderen Verbrennungen unterscheiden sich die durch 
den elektrischen Strom bewirkten durch Aussehen, Sehmerz- 


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364 


Bericht über die Leistungen anf dem Gebiete 


losigkeit und aseptischen Verlauf. Besonders auffallend ist die 
absolute Schmerzlosigkeit selbst bei Karbonisation aller Ge¬ 
webe, auch von Muskeln und Sehnen. Wegen der Analgesie 
und Asepsis dieser oft linearen Verbrennungen meist an Händen 
oder der Kopfscbwarte — da Angreifen oder Herabfallen von 
Drähten sie verursacht — genügt es, die Wunden durch asep¬ 
tischen Verband zu schützen; nur bei Nekrose von Knochen 
ist, weil die spontane Abstoßung von Sequestern sehr langsam 
und nicht ohne Gefahren erfolgt, deren chirurgische Entfernung 
indiziert. Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Schußler, 0. F. und Stern, M. A. Gangrän eines 
Fingers, verursacht durch eine 5%ige Karbol¬ 
säuresalbe. The Journal of the American Medical Asso¬ 
ciation. 1911. August 19. p. 628. 

Kasuistische Mitteilung ohne Besonderheiten. 

Fritz Juliusberg (Posen). 


Therapie. 

Nenberger. Über Ristin, ein neues Antiska- 
biosum. Münch, med. Wochenschr. Nr. 42. 1911. 

Neuberger hat bei der Skabiesbehandlung mit dem 
„Ristin“, dem Monobenzolester des Äthylenglykols (Bayer) 
sehr gute Erfahrungen gemacht. Das Präparat wird in 25% 
alkoholischer Lösung mit Glycerinzusatz in den Handel gebracht, 
zeichnet sich durch seine Geruch-, Färb- und Reizlosigkeit 
aus und gewährleistet einen Erfolg schon nach 3 maliger Ein¬ 
reibung an einem Tage. 

Nur der hohe Preis (175 g kosten Mk. 5'50) dürfte der 
allgemeinen Einbürgerung des Ristin im Wege stehen. 

Theodor Baer (Frankfurt a. M.). 

Mendel, Felix. Über Fibrolysin, seine Wirkung, 
Nebenwirkungen und rektale Anwendung. Therapie 
der Gegenw. 1911. Heft 4. p. 155. 

Von den zahlreichen Anwendungsgebieten des Fibrolysins 
sei hier nur darauf hingewiesen, daß auch die modernste 
Syphilistherapie von ihm — wie es scheint — erfolgreichen 
Gebrauch macht, indem es einerseits die intramuskulären und 
subkutanen Infiltrate an den Injektionsstellen des Arsenoben- 
zols, andererseits aber die Heilwirkung des Mittels erheblich 
beeinträchtigt. Es bewirkt aber auch eine derartige Umwandlung 
des syphilogenen Gewebes, daß dieses der Einwirkung des 


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der Hautkrankheiten. 


365 


Salvarsan zugänglich gemacht wird. Gleichzeitig mit den Heil¬ 
wirkungen kommen aber gelegentlich auch Nebenwirkungen zur 
Beobachtung. Die lokalen Nebenwirkungen können vermieden 
werden, indem man das Mittel vor der Injektion auf 45° er¬ 
wärmt, wobei infolge der rascheren Resorption sich auch die 
Heilwirkungen energischer einstellen. Viel wichtiger sind all¬ 
gemeine unerwünschte Nebenwirkungen, welche die Durch¬ 
führung und die Erfolge der Kur in Frage stellen können. 
Ganz vereinzelte Personen weisen eine Idiosynkrasie gegen 
Thiosinamin auf, doch tritt auch hier manchmal eine allmähliche 
Gewöhnung auf. Eine besonders eingehende Besprechung er¬ 
fährt der in der Literatur in einer Reihe von Abhandlungen 
als Fibrolysin- oder Thiosinaminvergiftung beschriebene Sym- 
ptomenkomplez. Verfasser kommt dabei zu dem Schlüsse, daß 
die Fibrolysin toxikose, welche mit akuteu Fiebererscheinungen 
einhergeht, auf Anaphylaxie beruht und ein Beweis für die 
energische Einwirkung des Heilmittels auf das Narbengewebe 
ist. An Stelle der Fibrolysininjektionen kann in geeigneten 
Fällen die rektale Behandlung mittels Fibrolysinsuppositorien 
treten. Alfred Kraus (Prag). 

Wockenftafi, A. Fibrolysin bei Narben nach 
Acne necrotica. Dtsch. med. Woch. Nr. 36. 1911. 

Zahlreiche tiefe Narben, welche nach einer Acne necrotica 
zurückgeblieben waren, behandelte Wockenfuß mit intra¬ 
muskulären und subkutanen Fibrolysininjektionen, welche 
wöchentlich zweimal ausgeführt wurden. Nach dreimonatlicher 
Behandlung wurdeu die Narben flacher, das Bindegewebe lockerer 
und blutreicher. Nach einer Pause wurde eine neue Beihe 
von Injektionen vorgenommen, deren kosmetischer Erfolg recht 
befriedigend war. Max Joseph (Berlin). 


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Buchanzeigen und Besprechungen. 


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Dessauer und Wieser. Leitfaden des Röntgen¬ 
verfahrens. IV. Auflage. 1912. (Leipzig, Verlag Otto 
Nemnich.) 

Der vorliegende Leitfaden bietet das Neueste auf dem 
Gebiete. Durch Mitwirkung hervorragendster Autoren haben 
die Herausgeber, die den physikalischen und technischen Teil 
selbst übernommen haben, dafür Sorge getragen, daß das Buch 
einen gediegenen und universellen Charakter erhalte. Dieses 
vorzügliche Lehrbuch vermeidet es, den Leser mit der Schil¬ 
derung von überflüssigen Konstruktionen und Modifikationen 
zu belasten. Durch strenge, kritische Sichtung ist es gelungen, 
nur feststehendes und wertvolles, dieses aber aufs gründlichste 
zu behandeln. Der Dermatologe, dem die Röntgentherapie 
heute ein unentbehrlicher Hilfsfaktor geworden ist, wird ins¬ 
besondere die von Holzknecht behandelten Teile des Buches 
begrüßen und wird mit Interesse die kritische Behandlung der 
Fragen über Röntgenschutz, Röntgendosierung, sowie über den 
Strahlencharakter bei der Therapie lesen. 

Alfred Jnngmann (Wien). 


Tonton und Fendt. Der Umschwung in der Sy¬ 
philis!) ehandlung im ersten Jahrzehnt des XX. 
Jahrhunderts und die jetzige Lage. J. F. Bergmann. 
Wiesbaden. 1911. 

Die ganz kolossalen Fortschritte in den letzten Jahren 
auf dem Gebiete der Ätiologie und experimentellen Pathologie 
und Therapie der Syphilis ließen es angezeigt erscheinen, unsere 
alten Methoden der Syphilisbehandlung einer Kontrolle zu 
unterziehen, andererseits aber auch dem Salvarsan, das ja leider 
die ursprünglich gehegten Hoffnungen nicht ganz erfüllt hat, 
den richtigen Platz im Behandlungsschema zuzuweisen. Der 
reichen Erfahrung und gediegenen Kritik der beiden Autoren 
ist es gelungen, ein für den Praktiker durchaus wertvolles 
Büchlein zu schreiben. 


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Buchanzeigen und Besprechungen. 


367 


Touton fiel im ersten Teile die Aufgabe zu, vorerst die 
mannigfaltigen, uns bisher zu Gebote stehenden Mittel vorzu- 
führen. Mit der Möglichkeit der frühzeitigen sicheren Diagnose 
des Primärafiektes werden der Abortivbebandlung gewiß immer 
mehr Patienten zugeführt werden; gelingt die Abortion aber 
nicht, oder kommt der Arzt zu spät dazu, dann hat die chro¬ 
nisch-intermittierende Behandlung einzusetzen. Dieser standen 
bisher außer Hg und Jod auch Arsen und Chinin zu Gebote; 
die Immunisierungsversuche sind wohl noch nicht spruchreif. 

Zu diesen kam nun Ehrlichs Salvarsan, über dessen 
Erfolge, Indikationen, Bereitungsweise, Nebenwirkungen etc. 
Fendt nach ca. I 1 /,,jähriger Beobachtung wenigstens ein vor¬ 
läufiges Urteil abgibt. Nicht als Allheilmittel der Syphilis soll 
dieses angesehen und die Therapie der Lues damit schablonen¬ 
mäßig durchgefübrt werden, sondern in den Heilplan dieser 
schweren Erkrankung ist es einzufügen als wichtiges, oft kaum 
zu entbehrendes Glied. 

Es ist ja klar, daß die zahlreichen, immer neuen For¬ 
schungen auch wieder neue Tatsachen und Ausblicke bringen, 
aber als grundlegendes, das wichtigste zusammenfassendes Werk 
behält das Büchlein seinen Wert und sei deshalb dem Praktiker 
aufs wärmste empfohlen. R. Volk (Wien). 


Der Redaktion eingeoandte Bficher. 

(Besprechung fallweise Vorbehalten.) 

Finger, Jadassohn, Ehrmann und Groß. Handbuch der Geschlechts¬ 
krankheiten. 8*. Preis K 6.— n Mk. 5.—. XII. Lieferung. (II. Band, 
Bogen 46—58 und Tafel XXI, XXH, XXIV—XXVI.) Verlag von Alfred 
Höh ler. Wien und Leipzig. 1911. 

Pappenheim, A. Grundriß der hämatologischen Diagnostik und prak¬ 
tischen Blutuntersnchnng. 8°. Preis Mk. 12.—, geb. Mk 13.50. Mit far^ 
bigen Tafeln. Verlag von Dr. Werner Klinkhardt. Leipzig. 1911. 

Jessner, S. Dr. Hautveränderungen bei Erkrankungen der Leber. 
8®. Preis Mk. —.60. Verlag von Cnrt Kabitzsch. Wnrzburg. 1912. 

Moll, Albert, Dr. Handbuch der Sexual-Wissenschaften. 8*. Mit 418 
Abbildungen und* 11 Tafeln. Preis Mk. 27.—, geb. Mk. 30.—. Verlag von 
F. C. W. Vogel. Leipzig. 1912. 

Jahreskurse für ärztliche Fortbildung Januarheft 1912. Allgemeine 
Biologie: Prof. Joh. Müller, Die chemischen Betriebsmittel der Organe. 
Allgemeine Pathologie: Prof. 0. Lu barsch, Die allgemeine pathologische 
Bedeutung der Schilddrüse und Hypophyse. Mit 10 Abbildungen. 8°. Preis 
Mk. 2.25. — Februarheft 1912. Zirkulationskrankheiten: Prof. A. Hoff- 
mann, Die Diagnose der Herzschwäche; Die Grundlagen der funkt. Be¬ 
handlung der Kreislauf Insuffizienz. Respirationskrankheiten: Prof. R. 
Staahelin, Entstehung des Asthma bronchiale. 8°. Preis Mk. 1.25. (III. 
Jahrg.) Verlag von J. F. Lehmann. München. 1912. 


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368 


Varia. 


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Mulzer, P. Br. Praktische Anleitung cur Syphilisdiagnose auf bio¬ 
logischem Wege. II. Auflage. Mit 20 Abbildungen und 4 Tafeln. 8*. Preis 
geb. Mk. 4.80. Verlag von Julius Springer. Berlin. 1912. 

Rasch, C. Verhandlungen des 1. Kongresses des Nordischen Derma¬ 
tologischen Vereins zu Kopenhagen den 17.-19. Mai 1910. 8°. Nord. Med. 
Archiv 1911. P. A. Norstedt & Söhne. Stockholm. 1911. 

Jadassohn, J. Über Pyodermien, die Infektionen der Haut mit den 
banalen Eitererregern. 8°. Preis M. 1.80. Verlag von Carl Marhold. 
Halle a. S. 1912. 

Sieskind, Richard. Dr. Der gegenwärtige Stand der Salvarsanthera- 
pie. 8°. Preis Mk. 1.20. Berliner Klinik. XXIV. Jahrgang. Heft 283. (Dop¬ 
pelheft.) Januar 1912. Fischers medizin. Buchhandlung. Berlin W. 35. 

Hutchinson, Jonathan. Archives of Surgery. 8°. Price 2 i 6 4 Vol. 
XI. Nr. 44, for October, 1900. (Issued in Dezember. 1911.) Verlag von 
West, Newman, Co. London, 54, Hatton Gardon, E. C. 


Varia. 


Druekfehlerberichtigung. ln dem Artikel: Die lokale Behand¬ 
lung der Entzündung etc. von rrof. Török in Bd. GXI, Heft 1, sind 
bei der Korrektur folgende Druckfehler stehen geblieben: 

Auf Seite 118, Zeile 8, statt Epidermikosa .... lies Epidermidosen, 

„ „ 118, „ 9, „ eingeführt.dargestellt, 

» » 118, „22, , es.sie, 

„ „ 119, „ 2, „ dürfte.dürfen, 

» » 119. . 17» » Ip r .von 

„ „ 120, „ 17, „ Dort.Doch, 

„ „ 121, „ 1, „ dichtere.dickere, 

„ „ 121, „11, „ steileren.stärkeren, 

„ „ 121, .14, . der..die, 

„ „ 123, „12, „ dunkle.dunkler, 

„ „ 123, „ 14, „ leichte ..starke, 

„ „ 125, „ 12, „ Bleinitrat.Bleiazetat, 

„ „ 128, „ 8, „ roten.bogigen, 

„ „ 128, „82, „ antisystischen.energischen, 

„ „ 130, „ 1, „ Wildin.Wilkmson. 


Berliner Urologisehe Gesellschaft;. Am 16. Januar 1912 ist in 
Berlin die Berliner Urologisehe Gesellschaft gegründet worden. 
Der Vorstand besteht aus Prof. Dr. Karl Posner und Prof. Dr. L. 
Casper als Vorsitzenden und stellvertretenden Vorsitzenden; Prof. Dr. 
Kutner und Rumpel als Schriftführer; Dr. Mankiewicz als Schatz¬ 
meister; Dr. S. Jakoby als Bibliothekar. Dem Vorstand steht ein sieben- 
gliedriger Ausschuß zur Seite. K. Posner hielt zur Einführung einen 
geistvcrilen Vortrag über die Wege und Ziele der modernen Urologie. 


Personalien. Prof. Dr. Albarran (Paris) ist am 17. Januar im 
Alter von 50 Jahren gestorben. 

Unmittelblar vor Redaktionsschluß erhalten wir die Nachricht, daß 
Armaur Hansen in Bergen am 12. Februar im Alter von 70 Jahren 
verschieden ist. Wir behalten uns eine ausführlichere Würdigung seiner 
Persönlichkeit und seiner Werke vor. 


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({ggf®? 


Archiv für Dermatologie u. Syphilis. Berichtteil. 

Bd. CXII. Hefi 4 




’ "A 


' 


Die mikrosftopiselie Technik im Dienste 




der Dermatologie. 

v ; ßin Rückblick auf die JaLre 1910/21. 

Von 

Dr 11. Lederin an u und Dr. Kurt Hendix 

Bortlu 


I. Allgemeiner Teil. 

Fntier« ngsm e 1 hoden, G efrierscb.oitte 

•iuseppö Poll«is* teilt „Ein büchet einfaches Mittel zum 
aotüme.tischeu Aufkleben der mikroskopischen Schnitte gleich¬ 
zeitig mit dein Schneiden (Zentfatbbitt für allgemeine rathö- 
- j.füj pathologische Anatomie, öd. XXII. Nr. 7)“- mit. Aof 
4». SchttiitÖacke des von übe’räifesigetis Paraffin befreiten. 
Blockes wird ätw» 2 m iiherstehend PMi auf dar Unterseite 
iingei^At&tete» Deckgläschen gelebt. Nach dem Schuoidep 
4er Schöllt fest an dem abzuhebenden Deokgläseheu 
u^d taue gieuoh imf diesem weiter behandelt werden. Bröckeln 
und Lati«. der Schnitte wird öt> ■völlig vermieden. 

ch'ho f( beneidet Öfter • «Eine einfache Methode 
zur Anfertigung von Zeibidwschujttaerieu (Zeitschrift für 
ertsö««%c4»iftiicbe Mikroskopie, Bd. JCXV1I lieft lj*. Auf einem 
mit, .Eiwclöglyzctio bestrichenen Objektträger werde!) die ge* 
ordneten Schnüre geglättet und mit, FV.triyrp&pier Ki.gedfikU 
i><xrutti’ Wfjrtl mit Nelkenöl oder einer i.5%iguo. Losung von 
FöriüAliti ln 7ö 0 4.!gem Alkohol betupft, dann festgc.druckjL Die 
ÖjgökMrägär kommen in Teinea Azeton, das " bis 3 mal ge- 
weebitftlt wird, hierauf in. Wasser oder bei ztwton Objekten ft» 
Woesär und Azeton zu gleichen Teilen und in 70%ig.eu Äiköfidi,. 
dWhi wieä^ tftÄV'asser. -„'4^0:4/'^ : 


Ai* fe. t Viris» M. «. ayvb. W. 0X11. 





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GrigmalltQm 

UNIVERStTY OF MtCHK 


AN 







370 


Ledermann und Bendix. 


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F. Maier berichtet gleichfalls „Über eine neue Methode 
der Herstellung von Zelloidinserienschnitten (Münchner mediz. 
Wochenschrift, 1910, Nr. 12)“. Die Zelloidinscbnitte (mit 
breitem Zelloidinmantel) werden mit Fließpapier auf den Ob¬ 
jektträger angedrückt, dann bis zur Erweichung des Zelloidins 
mit Nelkenöl 1 Teil und Alkohol abs. 9 Teilen übergossen. 
Nach dem Abtropfen der Flüssigkeit wird mit Alk. abs. Äther 
ana bis zur völligen Entfernung des Nelkenöls zur Verdünnung 
des Zelloidins übergossen. Nach Abdampfen des Ätheralkohols 
wird die Serie mit Schwefelkohlenstoff 10—15 Minuten ange¬ 
feuchtet und dann der Schwefelkohlenstoff in 2 mal zu wech¬ 
selndem 96°/ 0 igen Alkohol (15—20 Minuten) entfernt. Der ab¬ 
getropfte Schwefelkohlenstoff kann wieder verwendet werden. 

Anitschkoff berichtet ferner „Über die Methodik zur 
Aufklebung von Gefrierschnitten auf die Objektträger (Zeit¬ 
schrift für wissenschaftliche Mikroskopie, Bd. XXVII Heft 1)“. 
Die Gefrierschnitte kommen vom Wasser auf die Objektträger, 
nachdem sie vorher in 50°/ o igen Alkohol übertragen waren. Die 
Objektträger sollen nicht zu dünn mit Eiweiß bestrichen sein. 
Die Objektträger kommen dann entweder in 98°/oig em Alkohol, 
dann absteigend in Wasser oder, falls Fettfärbung beabsichtigt 
ist, für l’/ a —1 Minute in eine Mischung von 7‘5 ccm Formalin 
auf 50 ccm 60°/oigen Alkohol, zuletzt in Wasser. 

Färbemethoden. 

Johannes Fick-Wien bespricht die Frage „Was leistet 
die histologische Untersuchung der Hautkrankheiten für die 
Praxis“ (Unna Monatshefte, 1910, Bd. L, p. 3). Er weist 
darauf hin, daß in einer Reihe von Fällen die histologische 
Untersuchung ganz oder nahezu wertlos für die Praxis ist, 
während in anderen Fällen das Resultat der histologischen 
Untersuchung von ausschlaggebender Bedeutung für den Kliniker 
wird. Jedenfalls glaubt er, daß die histologische Untersuchung 
schon heute für die Praxis mehr leisten kann, als man vielfach 
ännimmt. Er betont die Wichtigkeit der Anamnese des exzi- 
dierten Stückes, d. h. daß der Kliniker dem Mikroskopiker 
eine genaue Beschreibung der zu untersuchenden Effloreszenz 
im Moment der Exzision und Angaben über ihren Verlauf bis 
zur Exzision zur Verfügung stellt. Eine weitere Voraussetzung 
der histologischen Untersuchung besteht darin, daß das exzi- 
dierte Stück für eine Bearbeitung mit möglichst zahlreichen 
Untersuchungsmethoden vorbereitet sei. Es sollen also möglichst 
viel verschiedene Färbemethoden angewendet werden. Es emp¬ 
fiehlt sich, diejenige Methode der Fixierung in erster Linie zu 
wählen, welche die mannigfachste Verwertung der Färbetechnik 


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Die mikroskopische T®chni3kAntÜisBiirtei der J>eMnatölogle. 371 

gestattet, und das ist die Fixierung io absolutem Alkohol. Hat'.|l| 
man reichlich Material ihr VeriUgnng; so ist es gewiß sehr 
gut, wenn man auch andere Methoden der Fixierung (Sublimat. 

m#.) WAts d«nAthltdnm iprieit» 

Verfasser der ltänmla<ihe«sio!afthij*g. ihr« • hiebt 

§I hält •-■ <>.... för ■ H#t tYbirV* ‘ ••" •" - Vlftö n>H 

t berswlltfeförbtirrg MSfrsdheit'. Ki“ esV|>fte?4'-. d;'4'-.:bvh-;u 'iie.v. i 
M^thod« ii'iii oebt>?i ä|ßir(s*>Krmrrt*^ti^r 
niisht alliufie) !• ist'irhb)/) ran (ü tb-Melhwd^ ib - uHen FUilevi. 
auch dh- Färbungen ui?t:‘h > aA^l|»h.• mit A/nbu- 

fotllöcbjft ili! <)• I :.!ri:r;i7 <■'■>•; -j 

Fiisem ivn.il aiiMi dii rs6h'ledit.*itshKtii ȟ- 

Methoden «blteit in eKtH- liibif* . • 

nf>fhl<U*»gi werden, während dh? ttäiuälantioosittmejhodo ui**3 
überhaupt die alleren Methoden nicht an ?ergcpi>ett sind, aber 
ef*st »n aweiter Stelle m Iletfiiobi komm/ «: 

• - . ■ •- , : I-''i; <J l.d'V*-!: 

btc»ßl*r«ibt Vinceiieo ütriiivion j» einem AtfThAU ^t'her die 

der JJntmucheng dfli’ tlaufc 

bette für praktische lfertiuitologiö, Hd. LI, l'Utitj? flie' Stfe^e. 
müssen au»‘(-si in Alkohol oder besser in 4?bF»JS!tHi« • iixieft, 
rbaatif •»• Alkohol gehaftet ond <kfid m IW* lfm «•mgobettet. 

' werden Daun; v ■•' • y ;■(. ; v 

1. S —ö. Minuten -■ ivrtaifj 

.:. U d.urttli ■-:<.••>>■■ Alfohüh :i ' > • öiulJ 

dA** l’räiiärat a&ier dem Mikroskop öbenvacht werden, - damit 

eine de’tiliebe nukleäro und heute (Uiluet FilrbutttJ M 

koniislb •; / 

.3. Kurzen Abspuler! itt d.e«t.il|>ertei(t Wasser 
■i. Mir»?*’er. laßgas Färben mit KvCaiwelvsin nach Weigert 

saurem Älkjdioi 

)!. Knie Mi tritt ft langes D’ätbeti bi Wiioäedger !‘*b j msiv<i. >•- 
ib-ang <5 —ti Tfopfeb der gesäUigleu L.öomg m ttWMb dvjstilr 
• ■ ■ ■ v Idtrglt : . Auch \ . :-:l- 

UidUigo Färbung zu vermeide«. 

. 'fl- 7 Küt-v.*'' Ät'8iui.h«ug in ib''st.illieri.eo»_VVHäSe-i- ovd .•••/..•!«• [•'!••- 
Wfiög>hing‘ in Alkohol. 

h. AuvlieUiiug in Xylol Ünoatlti-Önkam, 

, Mau tiziell ein« dupj«d*e I-'ätbjuhg, w ' ] < - ••■••!• «Jus 

l'ikf6kftt-mir« au tlfiiu Kern aui .dcuttichstorf-ra^kiort -«lird. Dann 
gt^ ; ofegß.Mig' FXrhufig db? g?u«oti elastischen Äcusyerkes bis aut 
d..t öiinmsifttl Ftlirillnn. welclio eine dubklo .blü)iUc.h’'gruue Furbe 
viirireud die Biädegowebsfasvru *ivr Ke.tis ßlaögrüiilidl» 

:!}■*)> ’f. ’ •■ ' . . ' 


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372 


Ledermann and Bendix. 


Folgende neue Methode „Zur Technik der Bindegewebs- 
färbung (Zentralblatt für allgemeine Pathologie und pathologische 
Anatomie, Bd. XXII)“ teilt C. Hüter mit: 

1. Beizung der Schnitte mit 10*/ o iger Phosphorwolfram- 
säure (Merck) V« — 7a Minute. 

2. Flüchtiges Abspülen in destilliertem Wasser. 

3. Färbung mit gut gereiftem Hämatoxylin 10—20 Min. 

4. Differenzierung der Schnitte in mehrfach gewechseltem 
50%igem Alkohol, bis der Schnitt durchsichtig und entsprechend 
seinem Gehalt an Bindegewebsfasern blau geworden ist 

5. Montierung in gewöhnlicher Weise. 

Gleichfalls „Eine neue und einfache Methode zur Binde* 
gewebsfärbung (Zentralblatt für allgemeine Pathologie und pa¬ 
thologische Anatomie, Bd. XX, p. 23)“ beschreibt R. Traina 
(Paria) in folgendem Verfahren: Fixieren in beliebiger Konser¬ 
vierungsflüssigkeit Einbettung in Paraffin. Beizung in frisch 
hergestellter l%iger wässriger Resorzinlösung. Auswaschen in 
destilliertem Wasser. Färbung in l°/ojg er Akridinrotlösung. 
Auswaschen in destilliertem Wasser. Färbung in gesättigter 
wässriger Pikrinsäurelösung. 95 ccm -J- l°/ c iger wässriger 
WaBserblau- und Anilinblaulösnng 5 ccm, Auswaschen, Ent¬ 
wässern: Bindegewebe himmelblau, Protoplasma grasgrün, rote 
Blutkörperchen kanariengelb, glatte Muskelfasern grasgrün, 
Kerne karminrot. 

C. Kreibich-Prag beschreibt eine „Leukozytendarstellung 
im Gewebe durch Adrenalin (Wiener klinische Wochenschrift, 
1910, Nr. 19)“. Nach seinen Beobachtungen färben sich mit 
Lösung von Suprarenin und Epirenan 1:1000 sowohl unfixierte, 
wie in Formol fixierte Gewebstücke rötlich. Die Färbung be¬ 
trifft vorzüglich die eosinophilen, weniger die neutrophilen 
Granula. Der Kern bleibt ungefärbt. In Ausstrichpräparaten 
gelingt die Färbung nicht. 

Einen ausführlichen Überblick „Über Fettfarbung. Farb- 
chemische und histologischtechnische Untersuchungen (Virchows 
Archiv für pathologische Anatomie und Physiologie und für 
klinische Medizin, Bd. CXCIX, 1910)“ gibt Philipp Eisenberg- 
Krakau und kommt dabei zu folgenden wichtigen Ergebnissen, 
von denen wir nur die für die mikroskopische Technik am 
meisten interessierenden wiedergeben: 

Jede Fettfärbung ist ein physikalischer Lösungsvorgang, 
wobei der Farbstoff aus seinem Lösungsmittel vom Fett heraus¬ 
gezogen wird. 

Fettfarbstoffe sind dementsprechend entweder indifferente, 
fettlösliche Farbstoffe oder aber relativ ganz schwache Farb- 
säuren und mehr oder weniger schwache Farbbasen. 


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Pie mikroskopischo Technik im Dienste der Dermatologie. 373 

Die indifferenten Farbstoffe (manche Azokörper, Indo¬ 
phenole) färben dank der Indifferenz elekti v aus alkoholischen 
Losungen, ebenso die Farbsäuren, 

Die nur Fslgfiv io:difioHsFäcbi» aseu färben entweder 
mfo de# vritemgem ösptftbget*: (Kilivlaü Itosoian, 

Chrje>:ul}ü A .i&ua'gmt. Bismftrckbrmih) 

Ailoy difv . !r ;0 ulltftiir.li b Akafi 1 Vvii - A iiinitttlJ'M Kt» 


.Äiich bei den indifferenten FfttlfhvbstoffeE knurr die 
oi»*hi aur aus alkoholischen, sondern noch aus y»r 
Khwdetwu «ttderen liösungsmiftehi erfolgen (Säuren, (’heuöftv 
ihifcsiges. Pnra£öu< Formalin usw.)-, manche davao efmbt'lipiihi} 
%" 'M**** I<öaungSTennögan das Erzielen von koniinn 
tflbfieE. I^fSunger« b*w, intensiven Fettiärbnogen (als JUisuiigs- 
«üffel •• •• ■ als Zusätze zu Alkohol). 

: '^;v Evr febanen auch indifferente Chrpmogitne, ohne selbst 
hcu-bstoSc su sein, Fett physikalisch auförben 

A'rch ffittüche organische Farbstoffe (Chlorophyll, Iff-tuff 
«KtÄift. lupoobrome) eignen sich aur Fettfärbung. 

<?taehftdfe über Fe-tttärbn.ng berichtet -X Boas .jtftmr 
feifiy'it oe»Wo Feltjfarbetoff (Berliner klhmc.hn VVochönmbriit, 
fff Fl, Nr. 26»“. Er verwendet eine 3%%« Lösung v<..n Cm,. 

iliiui bwdpjfträtöTjj (Holl & Co. in Troppau» u» .alkoholischer 
Lösung zur Färbung yon Fett in Fäzes- und Magouintmit. 
B («•v 4 i* etfiöhehlt dazu (Berliner klinische Wochenschrift, HH1, 
Ä> 27* Ihefcttwioo i» der Berintsr medizinischen ö.e^eifeblovtt, 
iiUf. 2i.. 4ußii folgende Tücbttik für .Sclmittfarbung: Das 
Material wird mit Formalm gehärtet, 0efn«f?chuiUg gemacht 
und ditnh wird mit konzentrierter CMorophylldaung m s%:gcm 
Alkohol 'gefärbt. Da« Chlorophyll hafte! fest m Brliparat, »i» 
daß mm mit enlzsaurem Alkohol hftphbeh.ariilölil kann, um 
ekMtfccbe F&serf4rbung yorzaöabmRti. Auch öiniuUänl&rbiing 
vött Fett und dfttäi Mt^obunif von Sftjzaaurein 

örzeiu und ^kohobimher ühfofophyUrffiing. AuffälJ^hd. ist, daß 
das FetfcdAa bei FottiqtllkaUuu sich 

ziemlich blaß mft #üi Mtfon Farbstoff; mit, Sudan 

eühf inteiisr? .fftrbtv Mlirend die Degöiif'rÄliöimfstlu mit Chloro¬ 
phyll infoust'»t>v als mit Sudan gefärbt worden. 

* 

| Spezieller Teil. 

Färbung rau Bakterien. Spiro oha rte' pal lid.« 

Lufor den SchjtellfärbuuKeit von Spirochaeteii hui. sich ■das 
&iiJt'rfsmho Verfahren ein großes Ansehen e'nvorben. Ein etwas 
ssödiSzierbea /^prfohroa gibt Berg an (Nachweis der Spirochaete 


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Ledermann und Bendix. 


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pallida durch ein vereinfachtes Tuschverfahren, Deutsche med. 
Wochenschrift, 1910, Nr. 20). Nach Reinigung der Unter¬ 
suchungsstelle mit physiologischer Kochsalzlösung werden die 
Randpartien mit dem scharfen Löffel abgeschaht, bis man 
Reizserum enthält. Eine Öse hiervon wird mit einer Öse voll 
Tusche auf einem sauberen Objektträger vermischt, die Mischung 
mit der Kante eines Deckglases ausgestrichen. 

Die Arbeiten von Petersen (Die Untersuchung der 
Mikroorganismen nach Prof. Burri mit flüssiger Tusche. 
Ruski Wratsch, 1910, p. 258), sowie von Pokrowski (Ver¬ 
gleichende Untersuchungen über den Nachweis der Spirochaete 
pallida nach Burri und Giemsa, Ruski Wratsch, 1911, 
Nr. 5) bestätigen nur den Wert dieses Verfahrens; ersterer 
empfiehlt es außer für den Nachweis der Spirochaete pallida 
auch für die Darstellung von Rekurrenzspirillen, ferner von 
Pilzen, wie Favus und Mikrosporen furfur und Blastomyzeten. 
Letzterer hält das Burrische und Giemsasche Verfahren 
für gleichwertig, gibt aber dem Burri sehen Verfahren den 
Vorzug wegen der schnelleren und leichteren Ausführbarkeit. 

„Über eine einfache Methode zur Färbung lebender 
Spirochaeten (Münchener med. Wochenschrift, 1910, Nr. 27)“ 
berichtet Meirowski. Die Methode besteht darin, daß man 
den aus Methylviolet (Grübler) und einigen Tropfen physiolo¬ 
gischer Kochsalzlösung hergestellten Farbstoffbrei in einen 
ulzerierten Primäraffekt oder in ein ulzeriertes Kondylom 
kräftig ausreibt. Das nach kurzer Zeit entnommene Reizserum 
enthält die Spirochaete pallida mehr oder weniger intensiv 
gefärbt. Die Brauchbarkeit der Methode wird anerkannt durch 
Zweig (Färbung der Spirochaete pallida in vivo nach E. Mei¬ 
rowski, Med. Klinik, 1910, Nr. 21). 

Neue Methoden zur Darstellung der Spirochaete pallida 
im Trockenpräparat sind folgende: Sdrawomyssl (Zur 
Technik der Sichtbarmachung von syphilitischen Spirochaeten 
im Trockenpräparat, Ruski Wratsch, 1910, p. 482) empfiehlt 
das verriebene Material 10—15 Minuten in 0'5®/ 0 igen Osmium¬ 
dämpfen zu fixieren. Alsdann Färbung 2 mal 24 Stunden in 
15%iger frischbereiteter Silbernitratlösung, Abspülen mit 
Wasser, dann dreimaliges je einige Minuten langes Reduzieren 
in 5°/ 0 igei‘ Pyrogallussäure. 

Lenartowicz und Potobowski beschreiben „Eine 
einfache Methode zur Darstellung der Spirochaete pallida“ 
(Zentralblatt für Bakteriologie, 1910, Bd. LVI, Heft 2). Der 
Öbjektträger wird 5 Sekunden lang über eine */„—2%ige 
Osmiumsäurelösung gehalten. Die Präparate werden ausge¬ 
strichen, dann wieder 10—20 Sekunden lang über Osmium¬ 
dämpfen fixiert. Hierauf '/«—1 Minute langes Färben mit 


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Original fro-m 

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Die mikroskopische Technik im Dienste, der Dermatologie. '37&- 
. 

Zieh! scher Fucbsialösung, Abspülen mit Wasser. Die Spiro- 
di.aeten erscheinen ungefärbt auf rosa- bis rotgebirbtßm 
Grunde. Die Refringens ist dunkelrot, Nacbtarbung gelingt 
nicht. 

Methode beschreibt liijd.b 

(Münchner mediz. \\\'i : i'!m.aseive«!t- Kx..‘ 2U,’--: 
leicht blutige Uewstrrurii üfitü .# -bipänv' - 

: itiiscli 1—2 mal über der runrnm «uo: 
abgegossen. Hierauf wird jr$ ;ri>v • 

itn.t äsbitte verdünnte Essigsäure »*>. 20' , „eio 
Ideufig beriib^igegöäseu. Die Öpirochanten sind *:u.g; fäctd >«<;( 
\\imwm Grunde. 

...Kitte Sekundt’nfivrbiioß der fepiroctitfiH«v pr.h.iu • i rii-u-r- 
Wyciteii8ckritt ' t 1 19'U) beav?brbJ% ; ^ u • i • 
bVfjcfolgeiiOer VVeigu: Das HeDse'rynf-tfifd Aid: 
autteiit eiuer MpüJekondö io mehreren pRftiifelrm Stt'idbcö auf 
dvn ObjafeHfdger aufketrsgea, Uieraul '••dpu.utt \ lttv 
08ä*jom.d»itieUkuMg etwa 1—2 Miutiicu fixiert. Da* 
ötii Öittibüü öxjmI« IVaparat wird mit dem gleich ?!!, be- 
stchräUmoden Farbstoff übergossen und et wo. id—:IU öhkumlen 
Hbet .der Flbniiae eibitzt, der l«'a* mH Wusser abgespuU, 
daim wifd bei (fiutjmer-.KUi . und khiisi.lKdmr 

4 .-14 . dl lilitH-SWCbt DH. 1 SpÜTsCh ■ ' ‘ bCHlt Als 

^tfötÜftii-blhues ßefeilde auf rosa liiittmgrtuid. Ztfäam- 

.-.»Hg doe F/trbäkiffpa —• An I linwtf$ä«kO cUikiüi-Y mlett — 
isjci tolgendnf. d m»i Anilin cd werden iöit 20 c dcf.tiÜKO'fmi' 
W*ss«V & - iv» Minuten kräftig «esehülteU, die so mit'Aianch 
Lmulstpu durch ein aög^efeaicbtetea Filter im-^kirkf und dm 
gf.wotrnejm klare Flüssigkeit; im Wibi»linis ‘2.; i mit ßittOr. 
kuBai'ptriortSo alkoholisches tieötj&nä-Y' •' Tseljst.- 

-••• v.«, Hi- Zusrtyie«set2ü«g Wie !■;-•. der bturk 

Ein« „MmlÜismrte Methode JlOjf Autün.i.ios, #r 
eh>.mie pttlfida. Schnelle tniprÜ.gnfttien dev . •syphiUtisohoii Hu- 
Weil* mit Silbemitrat (Qioruab IlaUano dell« aialattm veüePee 
dnljrt poU.e, 191», p. 1 ' Imsobreibt Maimisian.: Fixoinm .»ad 

ImprHgidermig in Argentum oilrtcum 1/5 y> i n. uni! 5 o n, 
Aiküb») &.0 ••'. ftnduküni) iii FyrogaHuSSäur« :K. </-. Fotmi?! 1» 

Alk. abs. DX>- Irr beiden Dösungeo bleibe« die Stücke- je 
stünden ■ \m 82—ibT*. \ 

.Naidnlm tiiemsa n Über dt« iiirboug Töö S.-tinu■.- i > 
ökHtfdB Aniir-Edsia (DetUycbe reetb 

•iiesis Afetbmle «wftr für die Sr-biiitt/ärbung' roif d’r.bXnrnen. aber 
ööüh- nicht für di« der .SpirHchnütti paltida -bramibhur .gef’u.uitm 
b«tke : Iwrtditet er »paief ,,Über neue SchüpHf»rbuijr, mit 
fwehmr Azur-Ki.*»iufürbnog (Müncbener n-edism vVode/n ... in'H, 
1910, Nr. 47) '(irr TrocbenprKparftte • f>i<- - • ■ 




376 


Ledermann und Bendix. 


wird mit gleichen Mengen Methylalkohol oder Azeton im 
Tropffläschchen verdünnt. 10—15 Tropfen dieser Losung läßt 
man 30 Sekunden lang auf den beschickten, in einer Petri* 
schale liegenden Objektträger einwirken. Dann werden 10 bis 
15 ccm Aqua destillata zugegossen und dann wird 3—5 Min. 
lang der Objektträger hin- und hergeschwenkt. Abspülen in 
destilliertem Wasser. 

Eine Besprechung der üblichen Methoden der Spirochaeten- 
färbung gibt Dreyer „DerNachweis der Spirochaete pallida 
in der Klinik der Syphilis (Dermatologische Zeitschrift, 1910 
p. 658)“. 


Tuberkelbazillen. 

Li er berichtet „Über Tuberkelbazillen - Nachweis bei 
Hauterkrankungen (Medizinische Klinik, 1910, Heft 37)“. Die 
bei der Biopsie gewonnenen Stückchen werden frisch verkleinert, 
ausgewässert und im Ofen in 15—20%iger Antiforminlösung 
bei 27° aufgelöst. Diese Flüssigkeit wird mit einem Fünftel 
Volumen Alkohol zentrifugiert, das Sediment 2 mal ausgewaschen 
und auf sterilem Objektträger gefärbt untersucht. 

S. Hidaka-Japan empfiehlt in einer Arbeit „Über den 
Nachweis von Tuberkelbazillen und Much sehen Granula bei 
Lupus vulgaris, Lupus erythematodes, Erythema induratum 
Bazin, Lupus pernio und papulonekrotischen Tuberkulid“ 
(Archiv für Dermatologie und Syphilis, Bd. CVI, 1911) die von 
Weiß angegebene Kombination der Much sehen und Ziehl- 
schen Methode: 

1. Methylviolettlösung */ 4 plhs Karbolfuchsin 3 / 4 24—28 
Stunden. 

2. Jodierung mit Lugolscher Lösung 5 Minuten. 

3. 5%ige Salpetersäure 1 Minute. 

4. 3%’ge Salzsäure 10 Sekunden. 

5. Azetonalkohol Ää. Die Entfärbung geschieht solange, 
bis kein Farbsteff mehr abfließt. 

6. Abtrocknen mit Fließpapier. 

7. Nachfärbung mit einer l%igen Safraninlösung 5—10 
Stunden. 

8. Abspülen mit Wasser. 

„Über neue Methoden der Tuberkelbazillenfarbung“ (Ber¬ 
liner klinische Wochenschrift, 1910, Nr. 8) gibt Eisenberg- 
Krakau folgende Vorschriften: 

1. Verstärkte Gramfärbung: Auf dem Präparat wird Karbol¬ 
oder anilinhaltige Violettlösung 2—3 Minuten bis zur Dampf- 


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Die mikroskopische Technik im Dienste der Dermatologie. 377 

feildang erhitzt, dann ebensolange Lngolscbe Lösung, dann 
Aufgießen von Azetonalkohol oder Salzsäurealkohol bis zur 

tuäkroöfcopiscbeh '"Eotfärbupg. I.»ü;'se re.n.'fdiH'. %MU' , u mti 
Vyfgefe.tiOj fenngentle Methode darf nör bei vnti; i , .fgl/iitbakleri,en 
freiem Material verwendet werden. 

2; Mi*difi«erte C1« u d i ns- Färbung• Lt-Liu-o. - 01 . Z. 
i’uofest» 2—3 Minuten fei« cur .1lumpt fetldrjug.. flfenitsti U — •< 
Vlmvwt erhitzet» mit gesättigter wAaspigdr- •l i 1fennss»i«S5l<>»«ng. 

b erschuf SalzHänrealkohe! bis *»•.• ä.»<»:• kopfeiPhWi 

Lnfförburig.’i ’ 

•>. Verstärkt? £ithl>Fäibvü&. to<di>;,: w frj 

Minuten tu« zur Üampt’bildiifig erkilvt, pbeäfftill?. L- 4 ;: ■> l-. !>■ 
L»«ung. Dann Q ti n th « j* scher SglÄsäurey^kö^wi . ; ^4'i5i*T inuf,r>f 
skopiscken .Entfärbung, 

Le prüfe iizil le n. 

E. 11 nf1 11 »ann „Ytirschtagzur Yerwendang.lies Burrt- 
seit- • ; »• rfeiitren-i uud der Drüecnpunktio» Vi de» Unter- 

s’tchmu: auf L<?prubftziflen (Mitteilungen «öd Ver-tMmilaßgen 
2. ibtevnatiüiiftln wisweuschaltliche Loprak«.>i»f* ! r<a» 2 ,.Le'fi%. M lOv" 
otfipfiohU, die ßurrischo Methode bei Lepra zu Tersui^b*}« 
nad fimnmt naoh Haktetier» zu suche», tßp nioh.Xiefel nföS 
vlölfendil äncli Ijfei der prolongierten öraiufävfeang nach Mnrfe 
bt mehr tiirbhat sind. Sollte *kii die E li lenb iv( hs- 
Aniiformimnethodr bei der Lepra bewähret», so wäre die 
durch Auflösung des Haut- und OrgangOwofeee gowonmiTH 
Flüssigkeit ihr die Untorsncfeuug besonders geeignet. Möglich 
»st es audi. »laß die so gewoßuönfe« FräpanU« nach Pi'-iieraiig 
und lärbung erkennet» lassen, oh es i,ep>. abuz d Ion gibt, diu 
auch mit leis der Muehschet- Methode (feo MeÜLi.: sind. 

P. y. Unna (Kanu nma-dfck Afestei&jleu der Lepvnfeßkiltai) 
»tu Ä».t?t»srfthch»'»i Körpöi* onchwi i?er» ' J Medizin. 'Klinik, ü» * • 
Pr. Dp empfiehlt, di« voa ihm im -luhru l0Qß angegebene 
S.ifi»tj 111i-Mtih•«h 1 n p .<1 -• . : Üo Angriffe T«0e.-b in ft k 1 s 
grgec dioft*.: Methode zurück. fyä 

Sporolrichuae. 

£, lioffin *ivn „Übet* Sporotrichose (hixprrhnPntolies 
snMtaiut'Os Spurnüricüota bsim Affen, ^besserte Färbfing der 


. Co gle 


Original from 

UNIVER 5 ETY. OFJJK 


:higan 




378 


Ledermann und Bendix. 


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Pilze im Schnitt (Bericht des Vereines der Ärzte in Halle, 
Sitzung vom 15. Dezember 1909, Münchener mediz. Wochen¬ 
schrift, 1910, Nr. 11)“ rät, die von ihm als sicherste Methode 
herausgefundene prolongierte Gram-Weigert-Färbung zur 
Darstellung von Pilzelementen anzuwenden und zu versuchen, 
ob nicht auch in menschlichen Sporotrichomen die histologische 
Darstellung der Parasiten auf diese Weise besser gelingt. 
Auch mittels der Pappen heim sehen Methylgrünpyronin- 
färbung lassen sich beim Affen die Pilzsporen ziemlich gut 
darstellen. 


Gonorrhoe. 

Frank „Zur Frage der Bedeutung der Gr am sehen Ent¬ 
färbungsmethode für den Gonokokkennachweis, Mediz. Klinik, 
1910, Nr. 49)“ weist darauf hin, daß die Gram sehe Methode 
für den Gonokokkennachweis nicht mehr als zuverlässig gelten 
kann, nachdem mehrere Autoren andere semmelförmige Diplo¬ 
kokken gefunden haben, die sich nach Gram entfärben. Abso¬ 
lute Sicherheit gibt nur die Kulturmethode. 

Janke berichtet über „Zelleinschlüsse bei Harnröhren- 
Gonorrhoe (Deutsche med Wochenschrift, 1910, Nr. 21)“ nach 
folgender Darstellungsmethode: 24stündige Färbung in Giemsa- 
lösung nach Fixierung in Sublimatalkohol, dann Alkoholdiffe¬ 
renzierung. Die runden und ovalen Körperchen haben Ähn¬ 
lichkeit mit Trachomkörpern, Negrikörpern und den Zytorhyktes- 
formen Guamieres. 


Spermatozoen. 

Joesten empfiehlt in seiner Arbeit „Über forensischen 
Spermanachweis (Münchener medizinische Wochenschrift, 1911, 
Nr. 34)“ folgende Methodik: Von dem ausgewählten Fleck 
wird ein Stückchen über 1—2 Stunden in Leitungswasser ma¬ 
zeriert. Die Mazerationsflüssigkeit oder ihr durch Zentrifugieren 
gewonnenes Sediment wird aufbewahrt, um bei negativem 
Resultat der nachstehenden Proben noch durchsucht zu werden. 
Von dem Fleck werden je einige Fasern in verdünntem Glyzerin 
oder in Pepsinglyzerin zerzupft und mikroskopisch untersucht. 
Dann folgt Färbung eines Fadens nach Baecchi mit Säure- 


Gck igle 


Original fro-m 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



’< .>V. ;:; ; VI;*-j ' ’.'jV.*'.l i ; t >V*vv? 

' - . : ^i'v-.-.i,;. ;• ' ': : . ; v‘- ’’' r £$i) ■''. r.V, i( ’iY 1$ V H 

Die taikrot.koriisehfl Technik via Dienste, der ftcmatnlogic, rS7!) 

luchsin. Zerzupfen. Je nach fl er Große fies verfügbaren 
Materials wird der Best des Stbekebeö#. 1&M Vorhehandlung 
mit H>%iger. Roseranlösu.ng (6— ‘24 Stunden) der Färhung mit 


MRI 



mn i\«tr Vau !> > e s o ri -eben LÖSahg.- 


/.‘•ne rSehluM riech die rttel efiMgof /.#iiMve 
a£^6?g fibtb*ato nickt ejgtvfjj«; V'-V-"' J,; 

Breckner, A. K»n neuer uiikrntedUbistlvey; Ftifejriftjif 
tZeitfifjhftft f, wissen'rcH'iiU. Mikroskope. XXVH. Hr'' < 

I . ; •• • j) 

S.«i.5iafOirfc, B. Ein eiufayh8t- Ae^v.’„i.3cha(fp;avu ■ibpiiiH. 

Bd. XXVJfi\, Heft 1. 

. fcehult/.e. Oskar. Neu« Methodan der h.istulrtgiaciiei^ 
.«liilivtlendV» Uftd koivosiereadeD Toohuik ^WiVrMwrg. Kal.itz-ch- 

JeritveU, Felix. Imii eintt'JS'lu r li-.u.iij'KuKt fiif iiukro-. 
sksuüsehe Be.obiicbfcjn.gfin (Zoitachr. f. wissctt'plfi MMu’oskopiev 
M aXv;i. mt % ( ixiim-mi 

' &I>li.lo> v A'ugu'ff;; übecfiie Ver-f'^udung de)* QiwuiiHnhei-: 

Ui hi;' tiir r.iüiitr.l,K» l >ivj..ae, Ari.*c'».*.co gehende, Öd; XWll, Heft 

v '■ : '■•■V;'x 

Müll er, Boinei:.. •EjwfceWr ' Ubjokth&Ö«» für 'Mil.ru- 
phulMgrdphip VsjbendÄ,J p. 2|1 i. 

i.i ;i 1 <1 H k f * 7 , V. J.n-Si-'. ••' : : t -I.HK-.hlU-tg » = *5.« UJÖf&ji 
ttaii'i'usjkoph? in der Ölötflgtv Um! $5 fföl ' 

Fi 

• 'H?3tc4efrSijtik ÄW ^ hpröseii iiftut. (Hitmhurg 

um) I/eipig. i *> |/>i J,eopold Voß). 

it ler • • ;t . /«(v’ittaohweis (B*lit*cho lucdiz. 

MB- ' 

l>.-r . tfaehwm" Sohr . W :j.*-en •*<>’• 
Tü'FO'k'öibazjlOii (fVeuisebe matfmmeohe - WocUetisMfrift, l4t Q, 

- •: ;-x'v- ■ ••.• 


Co 


Original from 

UlMIVERSrTf OF MICHIGAN 





380 


Ledermann and Bendix. 


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Schulte- Sigmaringen. Methodik aod Technik der 
neueren Verfahren zum Nachweis von Tuberkelbazillen im 
Sputum mit besonderer Berücksichtigung des Uhlenhuth sehen 
Antiformin verfahrene (Med. Klinik, 1910, Nr. 5). 

Ga sie. Zur Auffindung des Spermatazoen in alten 
Spermaflecken (Deutsche medizinische Wochenschrift, 1910, 
Nr. 29). 

Posner, C. Harnfilamente und Harnzylinder (Unnas 
Festschrift). 


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V^Tiiaaditmgea der Berliner derraatoiofisclien 

: ßässellsctiaft i ; 

. 

'-a 1 ---“f-' V : V. ' ;C- - \v :* '' ’• • ' ’'S v -T . - *- ::•'• »r" 



I. Arndt demonstriert mikroskopische Präparate funes 
Myom» eb tiäy da» seinen Sitz au der rechten Hinterbacke 
eiaes 4&tahrigen Maab« hatte. 

2- Zürn stellt ein« 26jähr.ige Arbeiterin vor, die weder 
selbst noch dm en Angehörige an Syphilis gfh'fcthö haben aöJJeD 
Seit drei Jahren begehen hei ihr Beiuge schwüre, die '/eit- 
weihg zubtnlton, Swit Anfang 191.-0 sind dieselben aber wieder 
uizeriert und affen. Bai der Aufnahme in die ÜmversUätHkliwik 
im Oktober 1WI -waron &öescbwiire aicbthar von rerscbifidener 
Ausdeboong, von denen das größte in der Mitte des ÜOtet- 
scheBkels seinen Sit?: batte. Alle waren pclyzykljtch sind zeigten 
rmtetiulnierte und infiltrierte Ränder. Da» klinische Bild ließ 
an eine tertiär-syphilitische Afifektipn denken. Bai der Unter- 
suehang stellte sieb aber hefaus. daß an der linken großen 
Sähamlippe ei» iriccher Primär»ffeM ■ mH.' zahlreichen 
Bpirocbaeten und '«* gleicher Zeit doppelseitige Ingitinaldriiaen- 
scb wellung und Roseola vorhanden waren. Der Wasser ui an n 
war po»itiv Impfung auf Maltose ergab ein negatives Resultat- 
Römer wurden von der evukorierten Esudintiltration eines 
Geschwürs i Affen gatmpft, von denen der eine am Augenlid 
«iöön typischen Pidmaiaffekt bekam. Die zuerst eiügelf>itete> 
dodbobftadluog bewirkte, daß alle mittelgroßen und kleinen 
Geschwüre innerhalb drei bis vier Wochen zuheilten, nur das 
mitilei:») Geschwür bildete sich nicht zurück- Auf eine spater 
tuiig&leitcte Kölomelkur sebwaaden der Primäraffekf und die 
Sek^kidSrefeeheanuBgen. Ekzematöse Erscheinungen in der Ura- 
gebyitg des großen Geschwürs führten immer wieder von neuem 
ottio 'Verschlechterung herbei. Da eine Sporotrichose atiszu- 
schließen ist# ist die* Pathogenese der Dntereeheukelgeschwüre 




Go gle 


□ rigiinal fram 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 


:s*i%b 



382 


Verhandlungen 


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nicht mit Leichtigkeit zu deuten. Die in den Geschwüren vor¬ 
handenen Spirochaeten können später hineingewandert sein 
oder auch einen Befund in tertiär-syphilitischen Produkten 
bedeuten. 

Isaac, H. fragt, ob die Patientin früher mit Merkur oder Jod be¬ 
handelt worden ist, da eine Reinfektion kaum denkbar ist, ohne daß 
vorher eine antisyphilitische Behandlung eingeleitet worden ist. 

Pink us trägt, ob der Vortragende an eine frische Syphilis bei 
einer Patientin glaube, die an alten tertiären Eruptionen leide. Nach 
seiner Auffassung zeigen die Geschwüre am Unterschenkel nicht genügend 
charakteristische Momente, um eine alte Syphilis anzunehmen. 

Isaac, R. fragt, ob nicht ein Artefakt in Betracht zu ziehen wäre. 

Tomasczewski macht auf die in der Literatur vorhandenen 
Fälle aufmerksam« bei denen im Verlaufe einer tertiären Syphilis ein 
Primäraflekt mit Drüsenschwellung und nachfolgenden Sekundärerschei¬ 
nungen aufgetreten ist. ln den bisher veröffentlichten Fällen könnte 
man an eine zugleich bestehende Sporotrichose denken, die in dem vor¬ 
gestellten Falle auszuschließen ist. Daß die Affenimpfung positiv ausge¬ 
fallen ist, könnte auch so gedeutet werden, daß die Syphüisspirochaeten 
bei der Generalisierung in die schon bestehenden Unterschenkelgeschwüre 
eingedrungen sind. 

Lesser betont, daß man im Aufang wohl an einen der seltenen 
Fälle von gleichzeitig vorhandenen sekundären und tertiären Krankheits¬ 
erscheinungen glauben konnte, indessen, der Weiterverlauf hat doch ge¬ 
zeigt, daß die Ulzerationen nicht als tertiär-syphilitische Produkte auf¬ 
zufassen sind. 

Fischei glaubt, daß man als ätiologisches Moment an einen tief 
liegenden thrombotischen Prozeß denken könne. Der positive Ausfall 
der Impfung kann nur Folge einer späteren Einwanderung von Spiro¬ 
chaeten sein, da man nach den heutigen Anschauungen an eine Reinfek¬ 
tion bei noch bestehenden spirochaetenhaltigen Symptomen nicht glau¬ 
ben kann. 

Blanck ist ebenfalls der Ansicht, daß auf die schon vorher be¬ 
stehenden Ulzerationen später durch Autoinokulatioa Spirochaeten ver¬ 
pflanzt worden sind. 

Le88er, Fr. macht den Vorschlag, eine quantitative Wasser- 
mannsche Reaktion zu versuchen. In Fällen, bei denen die syphilitische 
Infektion lange zurückliegt, findet man unglaublich starke Reaktionen. 
Er hat Fälle untersucht, bei denen der 160. Teil der von Wassermann 
vorgeschlagenen Serummenge noch genügte, um eine positive Reaktion 
auszulösen. Derartig starke Reaktionen werden im Frühstadium nicht 
beobachtet. Allerdings hat in dem vorliegenden Falle eine beträchtliche 
Quecksilberbehandlung stattgefunden und dadurch ist die Stärke der 
Wasse rm annschen Reaktion herabgesetzt. Vielleicht aber würde, wenn 
sein Vorschlag befolgt wird, trotzdem noch eine Aufklärung hierdurch 
eintreten. Wenn man nämlich finden würde, daß der 80. bis 100. Teil, 
also 0 002 oder noch weniger Serum eine positive Reaktion auslöst, so 
würde man daraus den Schluß ziehen können, daß in dem vorliegenden 
Falle eine 6chon viele Jahre zurückliegende Infektion angenommen 
werden müsse. 

Rosenthal möchte genaueres hören über die chronologische Ent¬ 
stehung der einzelnen Geschwüre. Nach seiner Überzeugung handelt es 
sich um ein Ulcus varicosum, das an einer schwer heilbaren Stelle seinen 
Sitz hat. Die eigentlich spezifischen Erscheinungen sind durch die Be¬ 
handlung inzwischen geschwunden, während das Ulcus cruris noch weiter 
besteht. Die Anregung des Herrn Fritz Lesser ist sehr plausibel, da 


Gck igle 


Original fro-rn 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



<$*?- -asrmaOjlbgisohen Ge$*ll&chftft. 883 

dt$ quaniitÄUven ünitjrfl.acbungeU ia neuerer Zeit. ;fn*6r* 

fz«h hs~ Anregung geHnmmtfi *md, . , * . 

Zürn erwidert) daß vorher eine antisyphiiitteth^ n'fthandiangf nicht 

mMÄ*häht W- Mit *Ab*i*ht 4is£ & »ii 

M'zäxv. ttii?« 'dew. khßi^cliwn 'jißfr./tMü W$ßV~: 

fatü.eaj- jßth ftföWfft• :P;^ßfeV)>'; 1*^rhv*.?.iw&*£ii wat* . • 

& feiler 8teilt zwei PVUU* v^>n >'• k i - t 1 m t- 

> :i; 0 pt L t $ c li e r II a u tBfl * v v ; i*o «Ol 

&iö ^Fß't« pAt., eiiie M Julob ■ Hv-s vtri 

Abazoö am ! in kirn /tti fml&fr 

V»n- v,v .:, ■<( machte • ScbföierMit» ♦Juw'b m • ■ im 

¥%)(^>.<u .Ifilu'o »vutfie sie wogeb • d%t*ji»'ik>»Hm -ui 

i!:-;* tiöteweüe^Vehi behandelt: In den iefsityp '•ni*n.u > :•> ■■ 
viii keife ?mit i %n de* linke» ■uiitär'nn lv>*«:*< \b •«-'v < -m- 
gefev.ftg- des KVka eine alte »d '«*r‘‘* 

t. i.i i - ;- kv li -l « t K f r U j- il 1 Kt Ilßt der .'.vvr;),‘h I' Vi !t - *it •;. 

i:> 4ft5»>e -a’H »«<i »«*»*. emem halben döbrö iferWiratci 'ist 
itiaV;V4tfi '.. I.»■ il • .,n miie Pigmentierung. i» .der Cbsgewl 
die bis suni lH. Iuebeii3j«Uf' ■ v.-t-d k . <■ h®» 

iiitfjd.-.dgnji’ sieh weiter aiisdehnte »ij«t >n. der lät^t l»>stehiJ0- 
:(3*äi• ■yefliöi'l.ttttjg'führte. ln» ßeröteli den linken- hm/orsclt«.£d«kS' 

. isf. .-$}&. Üä»ri gelblich «edirhi. /Ke Ökecßfeiie &t 'Vtil.Ut&ndig 
jxnc'.f'nj. <lie flflhrfniUkei sind Ijielit Wikhv. sichtbar. itefrnvv 
I.H-rö }>i , !•■ üj^enf ÜndiflilM' Gl»U» UPll »Ile V<’>«*»! sO'i'iiN-t» 

felitfifc Aft Fußgelenk Stft neben <kr üb^li; dj««teiien<t»tt 
ein* «t&eke Atrophie beieits .sk Irthiii* Plrefch die 
tieitilwldic' Sk I eru der tu ie ist die lUf-wt^iiiif.deS'^ty^ehrttfes- 
sel-mc-i 7 d.all, die Airopiiie der ganvicn K.\tn»r-.-iät -■ • >>• r •-*«*b 
dkdarchy S\iS m ftlleu Steil«u im VeFgloicli xuin niuleien ge» 

swodea fteiö «ln •••■•.• ; .ied vt>.. 2- .> cm dst IHl* 

eiUljJ’fedtirisatkldt fliejit vfrbiirietc Häaib des OlitH-sdt>’ifikt , ls oivr- 
I-.hIV der hukdla. ist, gerötet uml rftr.ophi^cls, .«n daß rann dii^ 
8>id bei itjiopatltisihBO llantalrophie au dieser Si»‘l(o övliäH. 
Äuclv 4i> flaut der >«eigt.;tH»i 

H.hnliebes Veifaulten. Nnnk li • ! 1 •; r - ; ÜU«jPiii‘-ngUi}g lk>gt hki 
FnU.rntii» wue 6 k 1 e !'o d « TM /V mH idi <> p« t h i Seit *’• r 

flsin tutropl) t u Vor, emv K.olAhiUftti'Slü dtö in dlli.-ufgtriÜeiren 
W«tk«n über diese Affektio» ondk etv;Ai»nt ist liiö »orheunn.nu 
Aifujrdue »St flieht iu Pantilkls w stc-lhm mit, d'.-r älk, Vmd- 
a'.kdn.tra <■•• . Skli*rydertuit} Inalier brst.li'M-i. i' : , > f *<.•?;!:‘ 

Ar »dt .luU n««h wAtivf ’k-t'Wiir&tdH* 

Ui? -gr.'&i. CfräptH; »hr t» ; pe utt» vX'- Wk 

thruiuyiSßa» tele<" »i-t ÄKr»»tenjiiitttf# r-kk^tc« nir.bvb.fcSW* ••h 4 ?e.k*-i«]>«n*.ä. 

5?4Ur ^r»5rv/. ßtü dieser A&aktji»» htldeti veti t»Usf»t s4Uv:»t '" 

PfSv")».^ atnß 'fek i»d iiart-oirkiper ftv»;hwdip s t»<.l<wii|f« J; *'-t 

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'V'8rd>tidBi*u««g»in wii» ■lf®t '4k id)'i|>Htf'i,i<.ft : 'i' idaat s-tttnjUte 
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3S4 

der dis Diftgaciäd Sklerodermie m b*»4e reofctfertigt lirÄet Jiler 

neben akieröddrmÄtiif&haii Heftfca öfter» Verändern4M der AlropMe 
enteprecb«ft nod «i* Jsei-ner Zeit ak!erndarro*ü8<jhe %*}gßu. 

Ledermann bat Im Jahre 1896 den damalig *nl- 

aprechend einen Palt von Akföderautiti« *ia Skiemdr.rm.fe r<»ii 

seitdem eiav g*xi*e Anzahl Ähnlicher Füll* beobäc&t^li Ffcfia 

mimckziü «eE banfig kp t daß oberhalb von Kaoebfin?or«p^nögeu Ü«kn- 
bitAlg’eeebwÖre Äuftreteh, die aaöerordenütcb schwer heilen. Die Haut- 
atrophie eniwiokßlt «sch daen oft nach langer Zeitsnsk Fille r*SÄ wirk* 
lieber Sklftfihkrmi» feind im Beginn oibW immer leicht abzoffrenaen. 

Heiler betont, daß die Dermatologie an der Neigung Irranke, t**t 
«msehriebene Srankhwtsbilder mit anderen Namen »u belege», olme daß 
doreh die NemeßsÄmkrijtig das Verettolm« vermehrt wird. In dem t^r- 
liegende» Falle ti-ogt &hm Zweifel eine Skterodexmie ror. Will man die 
Atrophie *1» be*tma«*e AfFektlon in diesem Falle aaffaas«n« to ?^ret6ßt 
man gegtio dl© d&B fcTfo 

S^n^ptom ..fn ; . h*i Uh Bf fcräftM i» 

den Vordergrund*’-/ *f:y . : - - -. ■ -f v/ 

Ajrnflt findet obdrbkltj tigfeSö «igir nty^'u^ gMÄAgfc 

Schwellung tnit /einer FklteMsig der üaui,'du» er nur bei der Aofodar- 
matitia chronica atrophicans gesehen bat. 

4. Heller: Zur Kolilensättreschnoebebandlung 
des Lichen chronicus. H. stellt einen Patienten mit 
Lichen ruber verru eosus vor, dernsit Kohlensäuresehnee 
mit Erfolg behandelt worden ist. Im allgemeinen wird man bei 
der Lichenbebandlung die Röntgentherapie mit güte« Erfolge 
in Anwendung ziehen können. Wenn aber diese Behandlung 
nicht aus irgend einem Grunde in Gebrauch genommen werden 
kann, so wirkt in den zirkumskripten Formen die Kohlensäure- 
echneevereisung außerordentlich gut, gleichgültig ob es sich um 
Lichen h^r.nnicnay.’Vid&l oder. Liehe« ruber planus oder Lichen 
mber vemicosus hasdeU. Die Ausbildung von Blasen ist hier¬ 
bei roß VöSrtei! v d« die Juckempfindung nachiäßfc. In vier 
Fällen hat Heller diese Behandlung Mt Erfolg angewendet. 

Fincbe J bat schon fi-nbei aof «ij«** Bebä.wälttög aufmerksam ge¬ 
macht, nur bei Aflfektionec, bei <3is*«n grötiar* Fliehen ftrkraukt sind, 
erfordert i3icse Behandlung- »ehr viele SiUnnge*. Auch bei etarkeo Var- 
dieHujigea jdiiö die Jßi-fmrung tiemlicb lange fertgesetst werden. Für 
f?n>Üe Flächen ist daher diese Methode weniger geeignet als die Röntgen- 
hebwidjang, 

5. Rosenthftl stellt einen Patienten von 32 Jahren mit 
Onyebolyais vor, der vor 2 .Jahren eine geringe Ulzeration 
am Penis hatte, die Böhr schnell heilte, ohne daß eine allge¬ 
meine Behandlung eingeleitet worden wäre. Die jetzt fo'rge* 
nominell« Wassermann sehe Reaktion war negativ. Irgend¬ 
welche anderen spezifischen Erscheinungen sind nicht vorhanden. 
Seit dreiviertel Jahren besteht, eine Losiösung der Nägel, die 
von der Kuppe ttusgeht und sich bis auf die Wurzel des Nagels 
fortsetzt. Eine Erkrankung des Nagelbettes ist nicht vorhanden, 
nur an denjenigen Nageln, die sich bereits losgelöst haben, ist 
die Neubildung des Nagels eine verkümmerte. Während zuerst 



der Berliner dermatologischen Gesellschaft. 


365 


nur die Hände befallen waren, ist jetzt die gleiche Affektion 
auch an den Zehen sichtbar. Irgendwelche bestimmten Ur- 
Sachen sind nicht vorhanden, weder Lues noch irgend eine 
andere Infektionskrankheit. Auch die Beschäftigung liefert 
keinen Anhaltspunkt. Patient ist Schlosser und hat die Affektion 
erst seit drei viertel Jahren. Nur muß man trotzdem an eine 
zentrale Ursache denken. Patient ist starker Alkoholiker und 
hei der Untersuchung zeigte sich eine beträchtliche Vergrößerung 
der Leber. Nun sind allerdings beim Alkoholismis derartige 
Veränderungen der Nägel bisher nicht beschrieben worden. 
Das einzige, was noch zu erwähnen ist, wäre, daß die Um¬ 
gebung des Nagels etwas trommelschlägerartig verdickt ist. 
Eine genaue Erklärung der Ursache ist in diesem Falle nicht 
zu geben. Daß der Alkobolismus hierbei eine Rolle spielt, hält 
R. nicht für ausgeschlossen. 

Heller möchte die Bezeichnung Onyobolysis für die Fälle reser¬ 
vieren, in denen eine Lösung der Nagelplatte ohne Erkrankung des 
Nagelbettes vorliegt. Da die Erkrankung vom freien Band ausgegangen 
ist, ist Trichophytie auszuschließen. 

Rosenthal ist mit dem Vorschläge einverstanden, nur weiß er 
nicht, welche bessere Bezeichnung gewählt werden soll. Die Erkrankung 
des Nagelbettes in diesem Falle ist sicher sekundär, da man an einigen 
Fingern noch deutlich sieht, wie der Nagel in ganzer Totalität sich ab¬ 
hebt. Bei Trichophytie findet auch eine Ablösung des unveränderten 
Nagels in seiner ganzen Länge nicht statt. 

Heller würde vorschlagen, für derartige Fälle den Namen Onycho- 
madysis zu wählen. Die Trichophytie kann nur ausgeschlossen werden, 
wenn eine genaue Untersuchung stattgefunden hat. 

6. Dreyer stellt aus der Rosenthalschen Poliklinik 
einen Fall von Lues vor, bei. dem der Primäraffekt am 
Introitus ani seinen Sitz hat. 

7. Alexander demonstriert Kulturen von Epidermo¬ 
phyton, die von 10 Fällen von Eczema marginatum 
herstammen, von denen er sieben als typisch und drei als aty¬ 
pisch bezeichnen möchte. Bei diesen sieben Fällen fand sieb 
fünfmal das Epidermophyton, so daß das letztere als Erreger 
des Eczema marginatum zu betrachten ist. Die Fälle zeigten 
im allgemeinen ein mehr sprungweises Befallensein einzelner 
Hautstellen und nach der Heilung keine Neigung zu Rezidiven. 
Auch die entzündlichen Erscheinungen und das Jucken waren 
geringer, als früher beschrieben worden ist. In den drei 
atypischen Fällen war die Lokalisation nicht charakteristisch, 
da die Effloreszenzen an beliebigen Stellen des Körpers ihren 
Sitz hatten und nur durch den positiven kulturellen Pilzbefund 
diagnostiziert werden konnten. Vielleicht könnte man diese 
atypischen Fälle mit denjenigen identifizieren, die in Deutsch¬ 
land als Herpes tonsurans disseminatus maculosus et squamosus 
bezeichnet werden. Das Epidermophyton wächst auf Maltose- 

Areh. f- Dermat. o. Sypta. Bd. CXII. 25 


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386 Verhandlungen der Berliner dermatologischen Gesellschaft. 

Agar langsam zu grauen bis gelbgrünen radiär gestreiften 
Hefden, die strahlenförmige Ausläufer zeigen und mit pulver¬ 
förmigen Staub bedeckt sind. Nach vier bis fünf Wochen treten 
an einzelnen Stellen schneeweiße Enöpfchen auf, die sich bald 
vergrößern und in der zweiten und dritten Generation die Ur- 
sprüngskulturen überwuchern. Mikroskopisch sieht man zahl¬ 
reiche für das Epidermophyton charakteristische Spindeln. 

Tomasczewski bemerkt, daß die Hyphen des Erythrasma dünner 
sind und ohne weiteres von denen des Epidermophyton unterschieden 
werden können. In zwei Fällen hat er Gonidienhaufen gefunden, so daß 
Sabouraud mit Unrecht das Vorkommen derselben leugnet. Für die 
Kultur ist das zerebriforme Zentrum und ferner der periphere, fein radiär 
gestreifte Strahlenkranz charakteristisch. Die demonstrierten Kulturen 
zeigen diese Merkmale nicht und sind daher als Epidermophyton- 
Kulturen nicht mehr zu erkennen, entweder weil sie schon zu alt sind 
oder zu frühzeitig degeneriert sind. Die weißen Knöpfohen kommen bei 
verschiedenen pathogenen Pilzen bald früh, bald spät vor und sind von 
uns noch unbekannten Faktoren abhängig. Klinisch erscheint interessant, 
daß das Epidermophyton einmal das klinische Bild des Eczema marginatum 
hervorruft und ferner Affektionen, die von oberflächlichen Trichophytien 
nicht zu unterscheiden sind, und daß sich endlich in den Randpartien 
dyshydrotische Ekzeme vorfinden. Welche Bedeutung diesen Pilzen zu¬ 
kommt, steht noch dahin. Das Eczema marginatum kann, worauf Sabou¬ 
raud zuerst hin wies, durch sexuellen Verkehr übertragen werden. 

Lobs er, Fritz hat in einem typischen Fall von Erythrasma den 
als Dermophyton inguinale beschriebenen Pilz in Reinkultur erhalten. 
In den abgekratzten Schuppen waren nach Methylenblaufärbung die für 
Mikrosporon minutissimum charakteristischen Pilzfäden nachweisbar. Nach 
seiner Ansicht ist also das Dermophyton als Erreger des Eczema margi¬ 
natum nicht anzusprechen. Außerdem hat er wiederholt in den Schuppen 
dieser Affektionen Pilzfäden und Sporen gefunden, wie sie für die Tricho¬ 
phytiepilze charakteristisch sind. Das Dermophyton inguinale ist nach 
seiner Ansicht ein nicht pathogener Pilz, der sich als Schmarotzer zu 
den verschiedenen pathogenen Pilzen hinzugesellen kann. 

Arndt bemerkt, daß der betreffende Patient von Fritz Lesser 
ein Eczema marginatum und ein Erythrasma gehabt haben kann. 

Bruhns erwidert, daß das regelmäßige Auftreten des Epidermo¬ 
phyton in diesen Fällen mit größerer Wahrscheinlichkeit dafür spräche, 
daß dieser Pilz wirklich der Erreger der in Frage kommenden Anektion 
ist. Eine Anzahl Kulturen, vor anscheinend normaler Haut hergestellt, 
hahen niemals das Wachstum dieses Pilzes erzielen können. Die demon¬ 
strierten Kulturen sind deshalb nicht mehr so charakteristisch, weil sie im 
Verlaufe von einigen Wochen in der Färbung abgeblaßt sind. Das mikro¬ 
skopische Bild des Epidermophyton ist eines der wenigen, das schon allein 
gestattet, die Art des Pilzes zu bestimmen. 

Alexander betont zum Schluß, daß nach seiner Überzeugung an 
der Spezifität des Pilzes für Eczema marginatum nicht zu zweifeln ist 
Bei Tageslicht zeigen auch diese Kulturen eine deutliche grüngelbe Farbe. 
Die weißen Knöpfchen kommen allerdings bei allen anderen Pilzformen 
als ältere Erscheinungen vor. 

0. Rosenthal (Berlin). 


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Verhandlungen der Wiener dermatologischen 
Gesellschaft 

(Offizielles Protokoll.) 

Sitzung vom 17. Jftnner 1912. 

Vorsitzender: Riehl. Schriftführer: Kerl. 


Brandweiner demonstriert: 

1. Eine 38jährige Frau, bei der das Exanthem seit 6 
Jahren besteht. Es setzt sich ans einer großen Zahl taler- bis 
flachhandgroßer Plaques zusammen, die rein makulöser Natur 
sind, meist runde Form aufweisen, blaß oder intensiver rot, 
manchmal etwas bräunlichrot gefärbt sind und eine ganz zarte 
Fältelung und kleienförmige Schuppung zeigen. Jucken besteht 
nur manchmal in geringem Maße. Die Form der Flecke ist 
meist rund, mitunter überziehen sie auch größere Hautfiächen, 
konfluieren miteinander und lassen oft zwischen sich Anteile 
und Streifen normal gefärbter Haut frei. Sie sind wohl über 
die ganze Oberfläche des Rumpfes und der Extremitäten ver¬ 
teilt, sind aber an beiden Unterschenkeln in Form runder, 
scharf begrenzter Plaques am deutlichsten zu sehen. An der 
Rückenhaut links befindet sich ein großer Naevus flammeus, 
in dessen Bereich die Reste einer Zostereffloreszenzengruppe 
wahrzunehmen sind. Patientin erhielt durch 2 Monate Arsen 
intern, der vor ungefähr einer Woche wegen hauptsächlich 
nervöser Symptome ausgesetzt werden mußte. Einen Tag später 
begann die Zostereruption mit der erwähnten Gruppe im Bereich 
des Flammenmales und einiger wenigen Effloreszenzen hinter 
der linken Mamma. Die Effloreszenzengruppe innerhalb des 
Naevus war infolge der tiefroten Tinktion desselben besser 
durch das Tastgefühl als mit dem Auge wahrnehmbar. Es 
handelt sich hier also höchst wahrscheinlich um einen Ausbruch 
von Herpes zoster infolge der Arsenmedikation. Das Hautleiden, 

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Verhandlungen 


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dessentwegen Patientin in Behandlung steht, dürfte wohl am 
zutreffendsten als Erythrodermie pityriasique en pla¬ 
que 8 dissominöes (Brocq) aufgeiaßt werden. 

Da eine histologische Untersuchung bisher nicht ausgeführt 
werden konnte, möchte ich die Frage, ob die Affektion in die 
Gruppe der Hautatrophie aufzunehmen ist — was bekanntlich 
Rille und Rusch befürworten — noch offen lassen. Die 
feine Fältelung der befallenen Hautpartien läßt dies wohl 
möglich erscheinen, doch findet sich nirgends ein höherer Grad 
von Atrophie, der durch die Palpation nachweisbar wäre. Nach 
der Angabe der Patientin begann die Affektion mit einem Fleck 
in der linken Iufraklavikularregion; eine Verdünnung dieser 
Hautpartie ist nicht nachweisbar. 

Während der Arsendarreichung war die Rötung der 
Plaques intensiver; sie ist jetzt wieder geschwunden und das 
Bild ist ungefähr so wie früher. 

2. Einen Fall von Lupus erythematodes bei einer 
40jährigen Frau mit Morbus Basedow. 

3. Einen Fall von Psoriasis palmaris luetica mit 
deutlicher Schuppenbildung und reichlicher Schuppung (alte 
Syphilis unbekannter Dauer). 

Nobl demonstriert einen Fall von Acne varioliformis 
bei einem 30j. Manne, die während eines lOj. Bestandes in 
dichten Nachschüben zum Ausbruch gelangte. Die gegenwärtige 
Aussaat ist in starker Rückbildung. Nur singuläre Blüten an 
der Stirnhaargrenze, Nasenwurzel und Kopfhaut zeigen noch 
die eingezogenen, nekrotischen Fokalbestände der in Involution 
begrifienen, vernarbenden Elemente. Die dicht gestellten Rest¬ 
formen früherer Schübe im Bereiche der Kopfhaut und oberen 
Gesichtshälfte, gleichwie die tiefe Depression der scharf ge- 
randeten Narben, zeigen für die besondere Intensität der Noxe 
und Reaktionsfähigkeit des Kranken. Die Vergesellschaftung 
mit Seborrhoe ist in diesem Falle besonders deutlich ausge¬ 
sprochen. 

Oppenheim demonstriert 1. einen Kutscher mit einer 
Trichophytia profunda der linken Hand. AmDorsum 
der linken Hand gegen den Daumen zu, findet sich eine kreis¬ 
runde fast 1 dm im Durchmesser große, höckerige, blaurote 
tumorartige Erhabenheit, an deren Oberfläche zahlreiche Fisteln 
und gelblich durchscheinende Knoten sichtbar sind. Auf Druck 
entleert sich gelber Eiter. Proximalwärts befindet sich ein 
kreuzergroßer analoger Herd. 

Grünfeld verweist neuerdings auf den auch in diesem Falle 
naheliegenden Faktor in der Ätiologie des Prozesses, nämlich den Zu¬ 
sammenhang des Kutscherberufes (der vorgestellte Fall ist innerhalb 
kurzer Zeit der dritte) mit der Lokalisation am Handrücken. Das Schleifen 


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der Wiener dermatologischen Gesellschaft. 


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und Scheuern des Leitseiles bildet den Locus minoris resistentiae für die 
den Prozeß hervorrufenden Pilse. 

Schramek betont, daß vor allem in dem Berufe (Kutscher) ein 
Moment für die Infektion gegeben ist. Tiefe, eiterige Trichophytien werden 
durch Ansteckung von Tieren am häufigsten erworben. Dafür liefern die 
zahlreichen Erkrankungen in der Schweiz genügende Beispiele. Zuerst 
erkrankt das Tier und durch direkte Übertragung dann der Mensch. 

Oppenheim. Diese tiefen Trichophytien bei Kutscher sind wohl 
als Gewerbekrankheit aufzufassen. Wir sehen in unserer Ambulanz, 
in der sich zahlreiche Stallpagen und Kutscher behandeln lassen, die 
Sykosis parasitaria nicht sehr selten. 

Riehl. An dem Leipziger Material, das relativ sehr viele Tricho¬ 
phytien aufwies, konnte R. konstatieren, daß die Mehrzahl der Per¬ 
sonen, die mit. Pferden zu tun hatten, an Sykosis parasitaria erkrankt 
waren. Das Reiben der mit Trichophyton infizierten Zügel kann selbst- 
verständlich eine Übertragung auf die Haut der Hände begünstigen. 

2. Einen 28jährigen Schneider mit einem toxi¬ 
schen Erythem, das nach Gebrauch von Euka¬ 
lyptusbonbons aufgetreten ist. Am Handrücken, an 
der Flachhand, an den Fingern und über dem Handgelenk 
zeigen sich tieirote hirsekorn- bis erbsengroße Flecke und 
Knötchen, die besonders dicht an den Fingerrücken zum Teil 
auch in Konfluenz vorhanden sind. Die Handfläche siebt wie 
gesprenkelt aus; dieselbe Affektion findet sich an den Beinen, 
auch mit dem Sprunggelenk die obere Grenze findend. Patient 
nahm vor 6 Tagen 20 Eukalyptuszeltchen, sogenannte „Huste¬ 
nichtbonbons“, worauf er sich müde und fiebrig fühlte und 
keinen Appetit hatte. Nach einer schlaflosen Nacht trat dieses 
Exanthem auf, das anfangs lebhaft juckte. Es ist wohl ein 
direkter Zusammenhang mit dem Eukalyptusöl anzunehmen, 
welches ja den Balsainizis wie Kopaivabalsam, Santal etc. nahe¬ 
steht. Dafür spricht auch die eigentümliche klinische Form. In 
der Literatur wird nur ein Fall von Urtikaria nach Euka¬ 
lyptustropfen von Vorn er beschrieben. 

3. Einen Fall von eigentümlichem Herpes tonsu- 
rans maculosus. Über dem Sternum, auf der Schulter 
und den Oberarmen finden sich sehr scharf begrenzte, bis 5- 
kronenstückgroße Plaques, die vorne namentlich über dem 
Sternum zu einem Kettenband konfluiert sind. Sie hatten im 
Zentrum eine mehr gelbbraune Farbe und eine gefältelte Ober¬ 
fläche, die Peripherie wird durch einen 2 mm breiten hellroten, 
erhabenen Saum gebildet, dessen Oberfläche leicht abschilfert. 
Die Affektion trat vor 3 Wochen plötzlich auf, der Pilzbefund 
ist negativ. Trotzdem rechnen wir den Fall aus klinischen 
Gründen zu den oberflächlichen Trichophytien. 

Riehl. Der demonstrierte Fall ist als Pityriasis rosea zu bezeichnen 
und stellt die etwas atynische Form der letzteren vor, welche größere 
konfluierende Krankheitsherde setzt im Gegensatz zu der typischen disse- 
minierten weitaus häufigeren Form, die früher Herpes tonsnr. maculosus 
genannt wurde. 


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Verhandlungen 


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Kerl demonstriert aus der Klinik Riehl 1. einen Fall 
von Seborrhoe mit Psoriasis. Der Fall wird ausführlich mit¬ 
geteilt. 

Riehl macht auf den Fall besonders aufmerksam, bei welchem 
neben einer ausgesprochenen Seborrhoe mit Komedonenbildung und einer 
typischen Psoriasis auf Kopf, Ellbogen und Qesicht annul&re Plaques 
zwischen den Schulterblättern nnd über dem Sternum zu finden sind, 
welche genau den als Seborrhoea corporis beschriebenen Leiden ent¬ 
sprechen. Bei der noch immer nicht völlig geklärten Stellung der letz¬ 
teren Affektion erscheint dieser Fall besonders beachtenswert und wird 
später noch Gegenstand einer Mitteilung werden. 

2. Einen Fall von Pemphigus vegetans. 

Das Leiden begann bei dem 45jährigen Rumänen vor 3 
Monaten mit Affektion der Mundschleimhaut. Vor 6—8 Wochen 
traten Blaseneruptionen auch an der äußeren Haut auf. Man 
sieht in der Genitokruralgegend beiderseits, am Perineum 
sowie in den Axillen, vereinzelt an den Extremitäten bis 
über ökronenstückgroße nässende Stellen, die kreisrund peripher 
noch einen Blasensaum erkennen lassen. Insbesondere in der 
Genitokruralgegend beiderseits erheben sich die zentralen 
Partien der erodierten Stellen zu warzigen Wucherungen, die 
mißfärbig belegt sind. Die Mundschleimhaut ist fast in toto 
befallen. An der Konjunktiva des linken unteren Lides findet 
sich eine zirka linsengroße Erosion mit Blasensaum. 

Stein demonstriert aus der Klinik Finger einen 37j. 
Patienten mit Lupus follicularis disseminatus faciei. 

Zerstreut über die Haut der Stirne,- des Nasenrückens, 
des Kinnes und der beiden Wangen sind hirsekorn- bis klein¬ 
linsengroße, teils einzeln stehende, teils konfluierende Knötchen 
von braungelber Farbe und weicher Konsistenz. Im Zentrum 
sind sie leicht eingesunken. Auf Glasdruck erkennt man ein 
subepithelial gelegenes, unscharf begrenztes, typisch lupöses 
Infiltrat. Mikroskopisch entspricht dasselbe einem in den 
Papillarkörper und in das subpapillare Bindegewebe eingela¬ 
gertem Granulome, welches aus epitheloiden und Riesenzellen 
sich zusammensetzt und in seinen zentralen Anteilen Verkäsung 
zeigt. Der Patient bietet sonst keinerlei Zeichen von Tuber¬ 
kulose. 

Ferner stellt Stein eine 43jährige Frau mit Lichen 
ruber planus verrucosus vor. 

An den Streckseiten der beiden oberen Extremitäten und 
an den Handgelenken finden sich neben vereinzelten typischen 
flachen polygonalen Planuspapeln, zirka bis 20hellerstückgroße, 
blauviolette, an ihrer Oberfläche verruköse Plaques. 

Die Wangenschleimhaut weist beiderseits die für die ge¬ 
nannte Affektion charakteristischen Epithelveränderungen auf. 

Weidenfeld hat nie als Primärexanthem bei Liehen rnber planus 
die verruköse Form auftreten gesehen and h&lt auch in diesem Falle sie 


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der Wiener dermatologischen Gesellschaft. 391 

nicht f&r primär. Bekanntlich geht auch der Lichen ruber planus mit 
einigen Rezidiven nnd Latenzstadien einher, die, sobald sie wenig manifest 
sind dem Patienten entgehen. Je älter aber die Erkrankung ist, desto 
mehr neigt der Lichen zu der verrukösen Form, womit aber nicht gesagt 
sein soll, daß nach Ablauf der verrukösen Form wiederum die gewöhn¬ 
liche Form auftreten kann. 

Kren demonstriert aus der Klinik Prof. Riehl: 

1. Eine 23jährige Patientin, die vor 4 Wochen an einer, 
wie sie selbst sagt, rotlaufähnlichen Affektion der rechten 
Wange erkrankt ist, die aber seit dieser Zeit sich allmählich 
über die Na 3 e und nun auch über die linke Wange erstreckt. 
Man sieht eine ziemlich scharf abgegrenzte Rötung, und tastet 
an dieser Stelle ein derbes Infiltrat, das beim Verdrängen 
der Hyperämie einen blaßbräunlichen Farbenton hinterläßt. Zwei 
zirka kronenstückgroße gleiche Herde der Na9e weisen auch 
schon zarte Atrophie auf, so daß die Erkrankung ah Erysi- 
pelas perstans, d. h. Lupus erythematosus aufzu¬ 
fassen ist. 

2. Eine 73jährige im allgemeinen gesunde Frau, die bei¬ 
läufig Ende Oktober des vorigen Jahres mit Schwellung der 
beiden Hände erkrankt ist. Als wir die Pat Ende November 
zum ersten Male sahen, konnten wir an der Streckseite der 
meisten Finger konform der demonstrierten Moulage ziemlich 
derbe, fiacherhabene Knoten von blauroter Farbe finden, die 
zentral vielfach gedellt und hier noch intensiver blaugefärbt 
waren. Die Größe der Knoten schwankte von ca. 1—2 1 /® cm 
im Durchmesser. Einige dieser Knoten zeigten auch klein 
lamellöse Schuppung. Die meisten Effioreszenzen schwanden an 
den Händen in wenigen Tagen, einige blieben länger bestehen, 
andere bestehen noch, oder sind an den leicht blauverfärbten 
Flecken, die als Reste ohne Atrophie abgekeilter Knoten auf¬ 
zufassen sind, neuerdings aufgetreten. 

Die Nasenspitze war zur Zeit der Aufnahme mit kon- 
fluenten derben braunen Infiltratknötchen gleich einem Lupus 
vulgaris besetzt. Am 19. Dez. erfolgte unter 38*5 an dieser 
Stelle eine helle erysipelähnliche Rötung, aber schon am 
nächsten Tage konnte man bei wieder normaler Temperatur 
erkennen, daß unter dem Bilde dieses Pseudoerysipel das 
braune Infiltrat sich vergrößert hat. Sekundäre Veränderungen 
wie Schuppung, Ulzeration, Atrophie fehlen stets. 

Nun zeigen auch die Ohrläppchen und der Ohrmuschel¬ 
rand eine leichte Verdickung, die ein blaßbraunes Infiltrat 
bedingt. In den letzten Tagen sind ähnliche Erscheinungen wie 
an den Fingern auch an den Zehen aufgetreten. Die Um¬ 
grenzung der Plaques ist hier weniger scharf. Die Affektion 
besteht hier hauptsächlich in blauroten Knoten, welche die 
Umgebung des Nagelfalzes diffus ergriffen haben. 


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Verhandlungen 


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Die interne Untersuchung ergab dem Senium entsprechend 
normale Verhältnisse. Die Blutuntersuchung wies außer voll¬ 
ständigen Fehlens der Blutplättchen keine pathologischen Ver¬ 
hältnisse auf. Die Tuberkulinreaktion verlief allgemein und lokal 
negativ. 

Durch die histologische Untersuchung konnte Tuberkulose 
ausgeschlossen werden. Es fanden sich lediglich zwischen die 
Bindegewebsbündel eingeschoben scharf abgegrenzte Stränge 
eines ganz uncharakteristischen Infiltrates. 

Wir konnten aus alledem nur zur Wahrscheinlichkeits- 
diagnöfce eines in Knotenform auftretenden Lupus 
erythematodes kommen. 

Grosz macht auf die Ähnlichkeit aufmerksam, die der vorgestellte 
Fall mit dem Bilde des Lupus pernio aufweist. Gemeint sind die Fälle, 
die von Jariscb, Kreibich u. a. zur Demonstration und Beschreibung 
gelangt sind, also jene Form des Lupus pernio, die auf Besnier- 
Tenn es on zuröckgeht und mit dem Lupus erythematodes in Beziehung 
gebracht wurde; zum Unterschiede von der Hutchinson sehen Form 
(Chilblain lupus), die als Tuberkulid angesprochen wird. 

No bl möchte sich in der Deutung des Falles der Auslegung 
Krens anschließen und die Eruption als eine, von der Norm abweichende 
Znstandsform des Lupus erythematosus ansprechen. Als gewebliche 
Grundlage wäre wohl die angioneurotische Entzündung anzunehmen, die 
unter Einwirkung toxischer Reize zustandekommt. Im übrigen sprechen 
ja auch die von K. angedeuteten Charaktere gegen die spezifisch bazilläre 
Natur des Prozesses. 

Grosz verweist darauf, daß der Lupus pernio in neuester Zeit 
von den tuberkulösen Hauterkrankungen völlig abgetrennt wird, daß 
speziell Zieler den Lupus pernio, das Erythema induratum Bazin und 
das Sarkoid Bo eck wegen ihrer histologischen und klinischen Überein¬ 
stimmung identifiziert und sie als Granuloma pernio bezeichnet wissen 
will. Der vom Vorredner erhobene Einwand bezüglich des histologischen 
Aufbaues dieser Tumoren ist also nicht zutreffend. Übrigens besteht hier 
keine Differenz in der Deutung des Falles, sondern nur eine solche der 
Namengebung. 

No bl. Ich stelle mich zu Herrn Kollegen Grosz keineswegs in 
Gegensatz, wenn ich für den demonstrierten Fall die Gruppenzugehörigkeit 
zum Lupus erythematosus im erweiterten Sinne in Anspruch nehme. Wir 
wissen ja ganz genau, daß die Sonderung der Typen: Lupus pernio 
(Besnier, Teneson, Hutchinson) kaum durchzuführen ist. Wohl 
aber ist die Trennung des Lupus erythematoides (L. erythemateux) 
Leloirs als eine durch diffuse Erytheme kaschierte Variante des Lupus 
vulgaris von ähnlichen Erscheinungsformen ätiologisch und geweblich 
begründet. 

Weidenfeld muß gleichfalls der Diagnose Lupus eryth. beipflichten. 
Bekanntlich unterscheidet man 2 Formen von Lupus pernio, die eine als 
Folgezustand von L. vulgaris, die andere als solche von L. erythema¬ 
todes. Da aber die Symptome durchaus nicht für eine dieser Erscheinungs¬ 
weisen sprechen, der Verlauf ein sehr akuter und vorübergehender 
ist, so muß wohl an die Diagnose Lupus erythematosus acutus iestgehalten 
werden. 

Riehl bemerkt, daß das Krankheitsbild des Lupus pernio, die 
anatomischen Befunde und die Pathogenese noch keineswegs so sicher 
begrenzt sind, daß es gerechtfertigt erscheine, unsere Kenntnisse als 


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der Wiener dermatologischen Gesellschaft. 


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abgeschlossen za betrachten. Vielmehr scheint es nötig, dermalen noch 
immer aaf die von Autoren unter diesen Namen einzeln beschriebenen 
Fälle speziell zu beziehen. So ist z. B. der Fall Jarisch keineswegs als 
typisch zu bezeichnen. Der von Kren demonstrierte Fall wird schon im 
Hinblick auf den Verlauf und den histologischen Befund nicht unter die 
Gruppe des Lupus pernio einzureihen sein, sondern als atypische Form 
des Lupus erythematosus bezeichnet werden. 

Kren. Gewiß sind mir jene Fälle von Lupus pernio bekannt, 
welche Zieler als identisch mit£rythema induratum und Lupoid Boeck 
bezeichnet. In diese Gruppe gehört der Fall nicht wegen des ganz anders 
gearteten histologischen Bildes, das für eine Tuberkulose auch nicht die 
geringsten Anhaltspunkte gibt. Die andere Art des auch als Lupus pernio 
beschriebenen Leidens, das keinen tuberkulösen Aufbau zeigt, ist so 
unscharf umgrenzt, daß es uns iür richtiger schien, den vorgestellten 
Fall in die Gruppe der knotenbildenden Lupus erythematod es-Fälle ein¬ 
zureihen. 

Riehl demonstriert einen 19jährigen Jungen mit am 
ganzen Körper zerstreuter mäßig starker Psoriasis, die 
namentlich auch im Gesicht mehrere linsen* bis hellergroße 
Plaques aufwies. Eine solche Plaque sitzt am unteren Lid des 
rechten Auges, ist nach unten halbkreisförmig begrenzt, nach 
oben durch die äußere Lidkaute abgeschnitten. Der intermargi¬ 
nale Saum ist frei. Die entsprechende Partie der Conjunctiva 
palpebrae zeigt eine intensive Rötung, leichtes Vorragen und 
granulöse Oberfläche. Verdickungen des Epithels sind nicht vor¬ 
handen. 

Da diese allerdings nicht scharf begrenzte Veränderung 
der Konjunktiva (es besteht nebstbei leichte katarrhalische 
Veränderung der Konjunktiva beider Augen) ungefähr der 
fehlenden Halbscheibe der Psoriasisplaque an der Lidhaut ent¬ 
spricht, wurde der Kranke dem Prof. Dimmer vorgestellt, 
welcher die Affektion als leichte Konjunktivitis erklärte. Die 
Inspektion durch Prof. Dimmer geschah mehrere Tage nach 
der Aufnahme des Patienten, zu welcher Zeit Rötung und 
Schwellung der Konjunktiva bedeutend rückgebildet waren. Die 
rasche Rückbildung, die unscharfe Begrenzung sowie die nur 
einem einfachen Katarrh entsprechenden Veränderungen schließen 
die Diagnose Psoriasis conjunctivae aus, trotzdem das Bild der 
von Sack im internationalen Atlas seltener Hautkrankheiten 
(1893. X.) gegebenen Abbildung ähnlich ist. 

Ferner demonstriert Riehl ein 12 bis 14 Tage be¬ 
stehendes Elzanthem bei einem 21jährigen Mädchen, das am 
ganzen Stamm und teilweise auch an den Extremitäten eine 
Eruption von nach 1000 zählenden, roten, mit Schuppen be¬ 
deckten Knötchen trägt. Letztere stehen teilweise dicht gedrängt 
isoliert, teilweise sind sie bereits in Konfluenz, die in der 
Bauchgegend zur Entstehung von kreisförmigen oder zirkulären 
Anordnungen geführt hat Das Bild errioert an Pityriasis lichen¬ 
oides chronica und an Parapsoriasis, läßt sich aber mit Sicher- 


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Original fro-m 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



394 


Verhandlungen 


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heit als Psoriasis vulgaris erkennen, da die Effloreszenzen peri¬ 
pheres Wachstum zeigen — manche derselben haben Linsengröße 
überschritten — hei Abkratzen des Schuppenlagers siebförmig 
bluten und die ganze Affektion binnen 2 Wochen entstanden 
ist. Riehl erinnert an ähnliche Fälle, die durch ihr akutes, 
massenweißes Auftreten mit Lichen ruber acuminatus große 
Ähnlichkeit zeigen. 

3. demonstriert Riehl die Moulage eines Falles von 
amniotischen Abschnürungen der Finger und die zugehörigen 
Röntgenbilder. Der Fall wird an anderer Stelle ausführlich 
beschrieben werden. 

Leiner erwähnt, daß bei Säuglingen mitunter Verstümmlungen 
herbeigeführt werden durch Um schnüren der Zehen mit Haaren. Ans 
Aberglauben, um eine Krankheit zu verhüten oder eine bestehende 
günstig zu beeinflussen, werden Frauenhaare in einer bestimmten Weise 
um eine oder mehrere Zehen geschlungen Die Haare schneiden die Haut, 
auch die Subkutis durch und führen zu mehr minder schweren entzünd* 
liehen und nekrotischen Veränderungen. In manchen Fällen sollen diesem 
Artefakt sexuelle Motive (Umschnürung des Penis mit Haaren) zu gründe 
liegen. Selten sind derartige Verstümmlungen einem bloßen Zufall zuzu* 
schreiben. 

Schramek demonstriert aus der Klinik Prof. Riehl: 

1. Eine 43jährige Patientin, die neben einer ausgebreiteten 
diffusen Atrophia cutis auch makulöse Erkrankungsformen 
darbietet. Die diffusen Erscheinungen bestehen seit ihrem 13. 
Lebensjahre, die makulösen seit zwei Jahren. Ätiologisch wird 
eine mehrfache Erkältung als Ursache angegeben. Der rechte 
Unterarm in seiner ganzen Zirkumferenz, der Handrücken 
bis zum Ansätze der Finger und das obere Drittel des 
Oberarms weisen eine verdünnte, vielfach gefaltete, breit 
marmorierte Haut auf. Das Venennetz deutlich sichtbar. 
Beim Versuche, die Haut in Falten aufzuheben, erweist sie 
sich als abnorm dünn und tritt die schon bestehende Fältelung 
und Runzelung noch deutlicher hervor. An der linken Extre¬ 
mität sind die Erscheinungen geringer. Hier ist namentlich 
ein Streifen, der ulnar gelegen gegen die Streckseite des Ell¬ 
bogengelenkes zieht, erkrankt. Am Stamme sieht man zahl¬ 
reiche, disseminiert stehende, ungefähr zweihellerstückgroße, 
bläulichrote Flecke. Einzelne von ihnen weisen zentral eine 
verdünnte, weißlichglänzende Haut auf und sind dann unter 
dem Niveau der sie umgebenden Haut leicht eingesunken. An¬ 
dere treten wieder als flache Verwölbungen über das Haut¬ 
niveau hervor. Endlich findet man auch bis walnußgroße Haut¬ 
säckchen, die eine höckerige Oberfläche aufweisen. Bei Betas¬ 
tung erweisen sich diese Säckchen leer und lassen sich sowohl 
einstülpen, wie nach allen Seiten hin vorziehen. 

2. Eine 16jährige Patientin mit einem Naevus ichthyosi- 
formis (wird ausführlich mitgeteilt werden). 


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der Wiener dermatologischen Gesellschaft. 


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3. Eine 89jährige Patientin mit Pemphigus vegetans. 
Befallen ist die gesamte Schleimhaut der Mundhöhle, die zahl* 
reiche linsengroße, gelblichweiße Auflagerungen zeigt, die 
manchmal von einem roten Hof umgeben sind. Diese sind leicht 
abstreifbar und bluten leicht. Auch der Zungenrand zeigt rund¬ 
liche, seichte Ulzerationen mit weißlicher Verfärbung oder 
gänzlicher Abstoßung des Epithels. Um das Genitale reichliche 
Blasenaussaat, hier ist aber auch der Blasengrund schon viel¬ 
fach gewuchert und ist es zur Entwicklung von Vegetationen 
gekommen. Seit zwei Tagen auch Auftreten von rundlichen, 
reiskorngroßen Defekten an der Konjunktiva des. rechten unteren 
Augenlides, die eine dunkelrote Farbe aufweisen. 


Sitzung am 7. Februar 1912. 


Vorsitzender: Riehl. Schriftführer: Kerl. 

Kyrie demonstriert aus der Klinik Finger eine 40jähr. 
Patientin mit den typischen Erscheinungen des Pemphigus 
vegetans; die Krankheitsherde finden sich an den gewöhn¬ 
lichen Lokalitäten; intensiv betroffen erscheint die Schleimhaut 
des Mundes; Effloreszenzen finden sich auch an der Unterbauch¬ 
gegend, vor allem aber sind das Genitale und die Innenflächen 
der Oberschenkel betroffen. 

Riehl erinnert an die in letster Zeit vorgestellten Fälle und 
bemerkt, daß der Pemphigus vegetans jetzt viel häufiger als in 
früheren Jahren beobachtet wird. Bezüglich der Therapie berichtet 
Riehl, daß an seiner Klinik sowohl mit Chinin als mit Salvarsan, die in 
letzter Zeit als Heilmittel empfohlen worden sind, Versuche angestellt 
wurden, die mancherlei temporäre Besserung, niemals aber volle Heilung 
oder auch nur längeres Intermittieren der Krankheit bewirkt haben. 

Königstein: Wir haben auf der Abteilung meines Chefs Ge¬ 
legenheit gehabt, 6 Fälle von Pemphigus mit Salvarsan intravenös zu 
injizieren. Es scheint, daß die Erosionen der Mundschleimhaut rascher 
epithelisiert werden, auf die anderen Effloreszenzen haben wir keinen 
deutlichen Einfluß bemerkt. 

_Kyrie. Bei einem im Verlaufe der letzten Jahre beobachteten 

Fall konnte mit Chinin (interne Darreichung) nnr ein vorübergehender 
Erfolg erzielt werden. 

Rusch demonstriert 1. einen 8 Monate alten, gut ent¬ 
wickelten Knaben mit Urticaria pigmentosa. Die Haut¬ 
decken sind übersät von dichtgedrängt stehenden, münzengroßen, 
schmutzigbraun pigmentierten, bzw. dunkelbraunroten, flachen 
oder leicht erhabenen, oberflächlich satiniert'aussehenden Flecken 
und blaßroten, derben, an der Kuppe abgeflachten Knötchen. 
Entere bevorzugen den Stamm, letztere den Hals, das Genitale 


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396 


Verhandlungen 


und die Extremität?», besondere Handteller und Fußsohlen, 
Auch die behaarte Kopfhaut und das Gesicht sind reichlich 
befallen. Beginn der Erkrankung im 4. Lebensmonät. Ein 
histologische» Präparat zeigt die charakteristische Einlagerung 
enorm zahlreicher Mastsellen in den oberen KutisschichteD, 

K öbl bemprM init Hiaweis anf die ei»gasleUteni*r&par*te dp» der 
Auebreifung and IntenuÜt nach ganz »ulterge wohnlichen Falles, daß 
wohl bei keifier iWeittu Dermatose au n dem Öewebabefuod allein, in so 
exakter Weite wie fiel der ÖrlMjaria pigmeotos», die Diagnose gestellt 
werden kann. Man zieht hier in klassischer Ausprägung die. herdförmige 
Anhäufung der MueUellkoniplexe ira gequollenen Papillarkörper. Eine ähn¬ 
liche eiftf<>rKiige ZelieusammeDsetiung ia? niemals hei auderweitigeoeauüt.d - 
Heben and angioneumtiscUeu Zuständen *u gewahren. Die nenerheha 
Betonung dieser Verhältnisse ist mit Küclcsu’bt anf eine Diskusaioti ange- 
xeigt, *» welcher im Vorjahre ein Fall Von Urtikaria mH komisfcutiver 
INjjSJOesrfatian Anlaß gab. No bl gleich änderet} Iferrca köonteiUmais Jem 
dewonstrierteid histologischen Subvtmt die Zugehörigkeit der Eruption 
zwr UrtUraria ptgr»ento»a niidit. ei\i !i>-i,jnen — auch dann nicht — als der 
Vartragende »eine Feststeilueg durch Unna »erißxiereii ließ, 

2, Eid 26jnhrig. Mädchen mit Lupus erythomatodes 
der Gestehtsh.gu t, der Mundhöhl enachleimhaut 
tt n d <1 e r Ko nj u fi k t i fe a. Abgesehen von letzterer seltenen 
Lokalisation interessiert der Fall durch weitgehende Atypie im 
klinischen AttsseltehV An der Stirne, in den Augenbrauen, an 
den Wangen und der h«ßereo Ifase finden sich zarte, ober- 
Hiichlich fdö gestichrlte BO,' ? • erg zu mehr 

diffusen ^erärtdenlf'geu oggi ^ 1* . i i-bräunlich- 
rötlicher Farbe, die «cbprrUßtydifl»ähneln, au 
der linke & Nftseusrite einen kkdtuniiüzengroßefi Herd, der von 
dicken,; hötäfgiEiiVul^l Nbliuppwiiajissch überlagert ist 

und unter diesen eine. papi>&uwmrig «nfkHiftet» Oberfläche 
.darbietet'; dazwischen eiet: uc ■. dt« ais pustulosa 

Formen begannen, im \'erls.j&" .i&rer Eot Wicklung zentrale Ne¬ 
krose und Bildung tiefer, oh durch die nDicke der Kutt.a 
reichender ülzerationen oo(- : Unterlassung 

deprimierter Närhcheo sich ' i; dem Typus 

Boeck »ngehöreitde papula-ulzeröse und papiiio-nekrotische 
Efttoreezenzcfi. Vom ganz eigenartigem Gepräge sind dissenu- 
uiert und symmetrisch verteilte Knötchen an 

der Haut über den Mammen, die •/ dkte><. Weht ablösbaren, 
schijderartfgen grauweißen Schüj,y.roi /jb? •; i; • : • werden, unter 
diesen öunkelbraunrot, von glatter, verdünnter Oberbaut bedeckt 
erscheinen und von .zahlreichen, radiär in die -gesunde. Um¬ 
gebung aUBstrabfendefi, zierlichen GefäßeJcja&ieü durchzogen 
werden. Ihrem histologischen Bau nach sind sie gleichfalls als 
Tuberkulide anzuapreebeo Von den Schleänijäuten sind jene 
der Lippen, des harten Gaumens, der Uvula, der Gaumeabögen 
nnd Tonsillen in typischer Weise befallen. Besonders bemßr- 


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der Wiener dermatologischen Gesellschaft. 


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kenswert wegen ihrer Seltenheit sind die Lokalisationen an den 
Konjunktiven. Ihre Erkrankung bei Lupus erythematodes 
wird von einzelnen englischen und amerikanischen Autoren er¬ 
wähnt, doch fehlen nähere Beschreibungen. Die Augenverän¬ 
derungen waren vor 6 Wochen viel hochgradiger. Damals be¬ 
standen intensive Entzündungserscheinungen, Lichtscheu, Tränen¬ 
fluß und Lidkrampf. Die Konjunktiven, vornehmlich jene der 
Lider, waren beträchtlich geschwollen und dunkelgerötet. Über¬ 
dies fanden sich an den letzeren folgende Veränderungen in 
durchaus symmetrischer Anordnung: Ein halbkreisförmig um¬ 
schriebener Anteil der Lidbindehaut, der sich mit seiner ca. 
lVa cm langen Basis von den mittleren Partien der Lidkante 
aus gegen den Fornix zu mit scharf konturierten Rändern er¬ 
streckte, erschien porzellanartig weiß, trocken, leicht gestreift, 
einem frischen Lapisschorf nicht unähnlich. Gegenwärtig sind 
die Entzündungserscheinungen am Bulbusanteil geschwunden, 
jene an den Lidern in mäßigem Grade vorhanden, die eigen¬ 
tümlichen leukoplakieartigen Veränderungen verschmälert, aber 
noch deutlich zu sehen. Die Augenaffektion besteht seit 
17 s Jahren, die übrigen Veränderungen seit 7 Jahren, zeigen 
zeitweise Exazerbationen und länger andauernde Remissionen, 
ohne jedoch gänzlich zu verschwinden. Keine hereditäre Be¬ 
lastung, keine manifeste Tuberkulose an den inneren Organen. 
Kutanreaktion nach Pirquet intensiv. Auf 1 mg AT typische 
Allgememreaktion (Temp. 38*5). Gleichzeitig traten die Er¬ 
scheinungen einer Angina auf (diffuse Schwellung und Rötung 
des weichen Gaumens mit Bildung fibrinöser Belege, die mit 
dem Fieber am folgenden Tage zurückgingen), die jedoch 
nicht mit Sicherheit als spezifische Lokalreaktion bezeichnet 
werden kann. Sehr auffallend und bemerkenswert war eine 
beträchtliche Abblassung der Hautveränderungen, ganz beson¬ 
ders aber der Rückgang der entzündlichen Augenerscheinungen 
im unmittelbaren Anschluß an das Abklingen der Allgemein¬ 
reaktion. 

Riehl erklärt den Fall als genau mit dem Typus Boeck überein¬ 
stimmend, der auch neben flachen Scheiben schon die ans der Tiefe nach 
oben wachsenden Knötchenformen beschrieben hat Besonders schön sind 
in diesem Falle die Schleimhautlokalisationen. Die Erosionen und Ulze- 
rationen am Lippenrot betrachtet Riehl als akzidentell und nicht zum 
Spontan verlauf des Lupus erythematodes gehörig. 

Lipschütz demonstriert aus der Abteilung Rusch eine 
strichförmige Dermatose bei einem 3jährigen Kind, die 
seit 3 Wochen besteht. Sie beginnt am Rücken etwa in der 
Höhe des zweiten Brustwirbels, zieht in horizontaler Richtung 
zur linken Schulter, ferner an der Volarfläche des Oberarmes 
und mit einer etwa 4 Querfinger betragenden Unterbrechung 
an der Radialseite des Vorderarmes bis handbreit oberhalb des 


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398 Verhandlungen 

Handgelenks. Die Affektum setzt sich aus blaßrotea bis gelb' 
lieben, Stecknadel koplgrollen. dicht neben einander sitzenden 
und mit einander konfiuierendeo papulösen Effloreszenzen zu- 
s&mmeo, ist entzündlicher Natur und ist bereits in Eückbildung 
begriffen, Bemerkenswert istdir Tatsache, daß das Kind in 
letzter Zeit an einem hartnäckigen seborrhoischen Ekzem der 
Kopfhaut gelitten hat, gefolgt von einem starken, an Alopecia 
are&tä erinnernden Haarausfall. Störungen im Nervensystem 
haben wir bei dem Kind nicht beobaebtet. 

Nöbl demonstriert einen der typischen Merkmale. ent¬ 
behrenden FaU von Lupus evythemaiosu«.. Ine seit drei 
Monaten bestehende Läsioßsföm betrifft eine Sbjäbrig«. wohl¬ 
genährte, sich des besten Allgemeinbefinden* erfreuende Frau, 
welche die Erkrankung mit extremer Kälteeinwirkübg io Zu¬ 
sammenhang bringt. In Jochheinhöhe der rechten Wange sieht 
man eine über fünfkranenstückgroße, stark prominente Scheibe, 
deren wallartig erhöhte, % cm breite ringförmige Randzone, 
ein leicht eipgusunt'-nc*', un der Oberfläche mehr raubes, 
jedoch nicht hi;■ : auch keine A nzeichen der Atro¬ 

phie darbus-ok- Zfi/tnuo -umkreist Die niacgiimleB, düster 
rot verfärbt'uu . h »tri liierten Partien zeigen deutlich die 
Konfluenz Ißi iföbm'ögroßör .Anteile. Die wird 

nicht unerhebheh durch die Einschichtuag de* Herdes in 
gleichmäßig tiefrotes Terrain erschwert, welches ia diffuser 
Weise beide Wangen .betrifft und einer 'habituellen, seit Jahren 
besteheudea hyperämischea Zustandsform entspricht, 

Sehrantefc demontriert ans der Klinik fl i eb l eine 
34jährige Patientin, deren Hautkrankheit seit 2 Jahren besteht. 
Sie begann als ungefähr köllergroße, fleckförmige Effloreszonz 
von rötlich-gelber Farbe, beinahe symmetrisch an den Stirn¬ 
hälften und wuchs allmählich zur heutigen Größe heran. Seit 
% Jahr© traten neu« Herde an der Wange auf. Man findet 
nun scharf begrenzte Herde von verschiedener Größe. Der 
größte beginnt an der Mitte der Stirn und «eisst «ich auch 
io geschlossenem Zuge auf die behaarte Kopfhaut fort. 
Er setzt sich deutlich aus 2 zusammengefioasenen Kreisen 
zusammen. Zentral ist die Haut ganz oberflächlich narbig 
verändert, weißlich verfärbt, die FölHkelmümlungeo klaffend.. 
In der Peripherie. findet sich ein ungefähr % em breiter Hof, 
der sich aus einem rötlich-gelben, ‘weichen Infiltrat zusammen' 
setzt Dieses grenzt sich gegen die «meehesde* gesünd« Huut 
scharf, an einigen Stellen sogar wallartig ab. An seiner Ober¬ 
fläche dunulamellöee Schüppenaullftgeruög. hie uud da auch 
Borken. Die Haare im Bereiche der Erkrankung an der Köpf¬ 
bant erhalten; Ein ähnlicher ovaler iierd von füafkrcuen- 
Btückgröße an der linken Wange, kleinere von Kronengröße an 



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der Wiener dermatologischen Gesellschaft. 399 

der rechten. Allen gemeinsam ist der oberflächliche Sitz der 
Veränderung in den zentralen Partien und die scharfe Begren¬ 
zung des peripheren Infiltrates und der Herde. Differential¬ 
diagnostisch konnte ein giriertes Syphilid durch die negative 
Wassermannsche Reaktion ausgeschlossen werden; Pilze 
konnten in den Schuppenauflagerungen nicht gefunden werden. 
Gegen die Diagnose Lupus erythematodes, an welches Krank¬ 
heitsbild die Affektion vielfach erinnert, sprach das Intaktsein 
der Haare im Bereiche der Kopfhaut. und das deutliche infil¬ 
trierende Wachstum an den Randpartien. Es dürfte sich um 
einen Lupus vulgaris erythematoides (Leloir) handeln mit ganz 
oberflächlichem Sitz der Erkrankung. Über die Ergebnisse der 
histologischen und anderweitigen Untersuchungen, die in diesem 
Falle noch vorgenommen worden, soll noch ausführlich be¬ 
richtet werden. 

Ehrmmn hält den Fall ebenfalls für einen oberflächlichen Lupus 
vulgaris (erythematoides Leloir), bei dem die vesikuläre Begrenzung aufiallt. 

Riehl bemerkt, dafi Lupus in dieser Form wohl zu den seltensten 
Variationen gehört und erinnert sich nur wenige Fälle dieser Art ge¬ 
sehen zu haben; 2 während seiner Assistentenzeit von ihm histologisch 
untersuchte Fälle zeigten typische Lupusknötchen, auf die Papillar- und 
Subpapillarschicht beschränkt. £s erklärt sich daraus die nur gans ober¬ 
flächliche Narbenbildung und das Weiterwachsen der Haare im erkrankt 
gewesenen Gebiete. 

Lipschütz zeigt 1. eine eigenartige Affektion bei einem 
25jährigeD Patienten in der Nähe des rechten Mundwinkels, die 
an das Bild der Dermatitis papillaris capillitii oder 
Sykosis nuchae sclerotisans erinnert. Vom unteren 
Ende des rechten Nasenflügels zieht bogenförmig zum Kinn 
ein prominenter Wulst, der sich scharf von der normalen Um¬ 
gebung absetzt und sich an seinem unteren und medialen Ende 
in eine Reihe streifenförmig angeordneter, tiefsitzender, derber, 
unten erbsengroßer, nicht follikulär lokalisierter Knötchen auf¬ 
löst. Die Konsistenz des Wulstes ist derb, keloidartig, die 
Oberfläche stellenweise glatt, rötlich verfärbt, stellenweise un¬ 
eben und höckerig. Von besonderem Interesse ist das Vor¬ 
handensein mehrerer trichterförmig eingezogener Stellen, aus 
welchen büschelförmig angeordnete, tief und fest sitzende 
Haare austreten. Die histologische Untersuchung ergibt nur 
geringe Veränderungen im Epithel in Form einer geringen 
Akanthose der Reteleisten, hingegen im Stratum subpapillare 
und ferner die ganze Dicke der Kutis durchsetzend, ein in zahl¬ 
reichen größeren und kleineren Herden aufgelöstes Infiltrat, das 
sieb der Hauptsache nach aus Plasmazellen zusammensetzt. 
Ferner findet man an einer Stelle unterhalb des Follikels einen 
Haufen mächtiger Riesenzellen. Auf Grund der histologischen 
Untersuchung muß die Affektion von einer hypertrophischen 


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Narbe getrennt werden. Die Anamnese ergibt jedoch, daß der 
Kranke infolge eines vor 2 Jahren erlittenen Vitriolattentates 
mehrere tiefe Schorfe davontrug, nach deren Heilung es zur 
ausgedehnten Narhenbildung sowohl in der Gegend der Nasen¬ 
wurzel und beider Augenbrauen, als auch in der von der be¬ 
schriebenen, jetzt bestehenden Hautaffektion befallenen Gegend 
des rechten Mundwinkels gekommen war. Außerdem besteht 
als Folge des erlittenen Unfalles ein Symblepharon totale 
rechterseits mit flächenhafter Anwachsung der Kornea an die 
Conjunctiva palpebrae. 

Riehl erklärt den Fall als hypertrophische Narbe. Für derartige 
Fälle darf die Bezeichnung Keloid ebensowenig wie Dermatitis papillaris 
in Anwendung kommen, da es sich hier ausschließlich um die weitere Um¬ 
wandlungsform eines nach Verätzung entstandenen Narbengewebes handelt. 
Äußerlich können diese Zustände einander sehr ähnlich werden, wie ein 
Fall, der seit vielen Jahren unter verschiedenen Diagnosen demonstriert 
und behandelt wurde, zeigt, der schließlich unter Salrarsan-Therapie in 
kürzester Zeit definitiv zur Abheilung gekommen ist (Fall Hartenstein). 

2. Eine seit 15 Jahren bestehende, nur mäßig ausgebildete, 
typisch lokalisierte Dermatitis papillaris capillitii bei 
einem 45jährigen Mann. Man findet am Hinterhaupt mehrere 
flache, sehr derb sich anfühlende, an ihrer Oberfläche glatte 
Prominenzen, die zum Teil vollkommen isoliert stehen, zum 
Teil aneinander stoßen und durch Furchen getrennt sind. Keine 
Spur von Pustelbildung. Bloß an einer Stelle findet sich eine 
trichterförmig eingezogene Hautpartie, aus der ein Haarbüschel 
hervorragt. Patient wurde in früheren Jahren mit Röntgen 
behandelt. 

3. Einen Patienten mit einer Psoriasis vulgaris der 
Gesichtshaut, bei der die über linsengroßen Effloreszenzen 
eine regelmäßige, exanthematische Anordnung, nach Art eines 
papulösen, lentikulären Syphilids aufweisen und fast die ge¬ 
samte Gesichtshaut bedecken. Am Stamm besteht eine gewöhn¬ 
liche Psoriasis nummularis. 

Sachs demontriert: 

1. einen 62jährigen Patienten mit einem serpiginösen 
Syphilid auf der Stirne, einem tubero-serpiginösen 
Syphilid der linken Wange, sowie beider Handrücken. Pat. 
wurde im Jahre 1870 auf der Klinik Prof. Siegmund mit 
Einreibungen mit grauer Salbe behandelt, hat seither keine 
antiluetische Kur gemacht. Wassermann positiv. 

2. einen 58 Jahre alten,mit einem Gumma des linken 
Muscul. triceps, in dessen unterer Hälfte sich ein derber, 
beinahe hühnereigroßer Tumor palpieren läßt, der beim Beugen 
des Ellenbogengelenkes noch deutlich vortritt. Die röntgeno¬ 
logische Untersuchung ergab keine Veränderungen am Periost, 
sowie keine Verkalkung des Gumma. 


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der Wiener dermatologischen Gesellschaft. 


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Auf der Kappe des linken Schaltergelenkes ist eine band* 
tellergroße, pigmentierte, bogenförmig begrenzte Narbe nach 
einem seipiginösen Syphilid za sehen. 

Die Wassermannsche Reaktion ist positiT. Über die 
Dauer der Erkrankung weiß Pat. keine Angaben zu machen; 
es handelt sich hier um eine unbehandelte Syphilis. Patient 
wurde auf sein Leiden erst aufmerksam, als er den linken Arm 
nicht vollständig strecken konnte. 

Riehl bemerkt, daß dieser Fall wohl nieht als Muskel gamma, 
sondern als Myositis speciiioa su bezeichnen ist. Ähnliche syphilitische 
Infiltrate kommen im tertiären Stadium nicht selten in Streifenform, die 
ganze Länge des Muskels, s. B. des Muse, sternocleidomastoidens ein¬ 
nehmend, vor. Auch der verlauf dieser Myositis unterscheidet sich von 
der Myositis gummosa durch seine längere Dauer und regelmäßigen Aus¬ 
gang in Resorption. 

Sachs: Der Bemerkung des Herrn Prof. Riehl, diese Verän¬ 
derung im Muskel besser als Myositis gummosa su bezeichnen,stimme 
ich vollständig zu; ich habe die Bezeichnung Gumma nur deshalb ge¬ 
wählt, weil man tatsächlich einen gut abgrenzbaron Tumor im Muskel 
palpieren kann. 

Bei Fehlen anderer syphilitischer Stigmata, sowie bei negativem 
Ausfall der Wassermannschen Reaktion kann die Differentialdiagnose 
gegenüber einem Sarkom Schwierigkeiten bereiten. 

Balban demonstriert aus dem Ambulatorium Oppen¬ 
heim einen Patientien mit Lues uud Psoriasis. Derselbe wurde 
im November v. J. mit derselben Affektion vorgestellt. Damals 
waren die Erscheinungen nach 2 Salvarsan-Injektionen ä 0*20 
und Applikation von D r e u w scher Salbe geschwunden, um vor 
14 Tagen neuerlich aulzutreten. An den meisten Effloreszenzen 
sind die Charaktere der Psoriasis das Vorherrschende, nur am 
behaarten Kopfe bieten sie das reine Bild der krustösen Papeln. 

Nobl demonstriert: 

1. einen Fall von Acne varioliformis. Die äußerst 
dichte Aussaat der erbsen- und linsengroßen Blüten hat aus¬ 
schließlich vom Kapillitium Besitz ergriffen und ist von der 
Stirnhaargrenze bis in die Nackengegend zu verfolgen. Der 
22jährige Kranke gibt an, im Verlaufe von 6 Monaten zum 
drittenmal von ähnlichen Ausbrüchen befallen zu sein. Im 
Einklang mit der Angabe sind in irregulärer Einstreuung aui 
Scheitel und in der Okzipitalgegend im Umfang den Efflores¬ 
zenzen entsprechende, seicht deprimierte Narben zu sehen, in 
deren Bereich die Haarfollikel völlig zerstört erscheiuen. Eine 
vorgewiesene Moulage zeigt das Höhestadium des Ausbruches 
der gleichen Affektion bei einem 27jähr. Manne, bei welchem 
der seit vielen Jahren bestehende Prozeß in seinen häufigen 
Rezidiven zu tiefreichenden, die Nase, Wangen, Stirn und Kopf¬ 
haut besetzenden Nekrosen und diesen entsprechenden narbigen 
Defekten geführt hat. 

Ank. t Dermal, u. 8ypb. Bd. CXII. 26 


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* "I 


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402 Verhandliiügeo 

2, Die Moulage jener seltenen Teilerseheinuüg der Palt- 

& o fff .H t ’? f o fi er g&vben ImriVitejk, rj&'- lxf&’ph'o*- 

xri n»Jouv u p^pulosn.tu 

gibt das Bild eine« schütteren großpapulba«« ßjteßtbjen.8 
•wie dev, weiches No bl im November «s dem Kvankon 

iV/iitibr. Kulturtechsjikov) ilemonsme/«?n — um! im ÄttMÄWieb' 
luilt mit der histojngieebejr Untersuebong enwie der Blutfonunl 
— sls tymphogtiiouloni der Haut defiuteren kooutö, 

Die darnftlige Feststellung, gleichwie,' der weitere Verlaut da» 
PsUies bis Juli 1911, eiuil einem Uekmg au eoipebtueo, der i« 
Archiv 1kl. DV, lieft H (p, 4S7 Festschrift 0* Bo eck) ek~ 
ndueuon ist, Patient ist nach wiederholter fötszeebatirtR dfcx 
uivbwsellen DrüsetiprezWee und nach Urig dancrndcni fcwmi- 
h »leb. Marasmus heute (7.A3. 3912) zur ÜbdakÜo« gelangt 
IÄ'S von- Ur.-rri» Prof. Al brecht v.jtgon-'ni.'füeue Biopsie konnte, 
die seinefzeitige Ännfibüte No bl 8 verifizieren. Longen, Pleura, 

Milz waren n< dichtester Weise von hirsekorn- bis nvdjgrotien. 

Ä«f der Schnittfläche nmtkig weißen Knötchen nnd Tiimoreu 
fturehsetet Di« mächtig vergrößerte Leber zeigte eine extreme 
Amyloidose. Ißö; Drttsenpakete dea llilus, der Leisten* dea 
Itetynpnnt miealgebietes 'vam» 7« mächtigen Geschwülsten nitu- 
mmierL In »len Lenjenwitbeiw ovale, grArrweiße Horde, das 
Knochenmark uiäkrösköpisth von normaler iteschafleiibeit. 

Ifitlty, stellt »ns acr Ablodung v. / u u. hu scb erneu vi- 
jährigep Mann vor, der ceit ssümrn b. Lübensjabre an eiößr 
Tube reu i oci8 vevsicosa ent,i s leidet, «iio insoterne .Jjater- 
esee bietet, ale ei» fiv« ü^tigea^rößfer, ehmefter, derber blumeU- , 
kolilartiger Tomot sich s« der haken Ferse findet, der den 
an ein Lpif.bc lioma mibeJegf, das sich «ü! Bne'G des 
Lupus (der seit Uh JaUVw- &»■ jeher Stelle sitzt) entwickelt hat, 

.Nunbftt aber die Pr^exdai'-oft•ergeben, daß sich büi inebt vef- 
li&>endn, io Plasnia/ettefUBfiitMte eingebettete Tuljerkei finden. 

Auf Wunsch des Patienten wird dieser Tumor exstirpiert werden 

S.JkhJ feig! <ii<‘ H!0-i von d'om-m Paf laotei. aufgeoiwumene Möu- 
tag* <)<« Fahec von Tnt»e>nü<->* ajttla rurngiM Ph ie'at ,:u intpkti 
jtspdlwoo Turner eotwiekvHe SteHe war damals nicht slärkcr aiitwiotcclt 
hbi. dte AFöfeikiw an 'teil' lUiri^nn Hanfbtthöa Die batteriolügWs!r« 
rinievmolmna teigig tUun* i- biöän beebadsra t-feibhe'B teehalt sdT uberkel- 
tmziibcn (an trxiK'kcrfl der VVieucr acrni. fidscUech. vom H, Nov. 1908, 
Wiener kl, Woch t WÖÖ, [>. 268.)' 

ICltrtmtUß. 1. Ein böhnengvofiea, mit ausgezackten 
Rändeirj versehenes OcscbvTÜr an «Im' /.migernndtz«,. dae keine 
Teudea? Weiteyschfeiten basitzi und «i/iua lüfiltrioriiai 

• ßraad bat» lis b»mteli. «ich uin mh «kroofrchcfi tbhiMktilösfta 
<'f«*e.hw»ir a,aeh Butfin, so 'iltnlteli Qs auuü einem fepjtboiiom 
Ist. Pat- bat.'ütißardeio' fhtbwis pUiiu,. i'v'J* *. 



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Original from 

UNIVERSKTY OF MICHIGAN 








der Wiener dermatologischen Gesellschaft. 


403 


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Riehl. Die demonstrierte Form erinnert an Lnpns semisclerosns 
der französischen Antoren. 

2. Einen Pat. mit Initialsklerose auf dem Augenlid nnd 
3 Sklerosen auf dem Penis, die alle nahezu gleichzeitig auf¬ 
traten. 

3. Ein Patient mit Fettakne, die stellenweise lentikuläre 
schuppende Papeln bildet, die man leicht für sypilitische Papeln 
halten konnte, aber man findet, daß sie sich um Komedonen 
entwickelt haben. Die Schüppchen gehen mehr als Hyperkera- 
tosen von den Follikelmündungen aus. 

4. Eine Kongelation mit Nekrose zweier Finger. 

Kren demonstriert aus der Klinik Riehl einen Patienten 
mit den Symptomen einer zirkumskripten, starr infiltrierenden 
Sklerodermie des ganzen Gesichtes und Halses. Der Pat. zeigt 
außerdem an der Brust, dem Rücken, den Schultern und Hand¬ 
rücken ganz oberflächlich atrophisierende, zum großen Teil 
konfluente Flecke nach Art der Atrophia cutis maculosa. Zu¬ 
dem findet man im Gesicht des Pat. noch scharf umschriebene 
oberflächliche und tiefere Ätzschorfe, sowie Narben nach solchen. 

Dieses scheinbar als Kombination von Sklerodermie und 
Atrophie aufzufassende Krankheitsbild erfahrt aber durch die 
Anamnese eine beträchtliche diagnostische Unsicherheit. Pat. 
gibt an, er sei im Juli v. J. mit Blasen im Gesicht und an 
den Handrücken erkrankt und habe sich vorerst mit Petroleum 
die jetzt Erkrankung zeigenden Körperstellen eingerieben und 
habe schließlich Karbolöl zu diesen Einreibungen benützt. Außer¬ 
dem hat er bis in die letzte Zeit einzelne Stellen des Gesichtes 
mit konzentrierter Karbolsäure behandelt. 

Durch diese Daten wird die ganze Erkrankung als Sklero¬ 
dermie fraglich. Es wäre möglich, daß sie nur Folgeerschei¬ 
nungen der vorangegangenen Schädigungen sind. 

Schramek demonstriert 1. einen 16jährigen Patienten mit 
Favus corporis. Zerstreut im Gesichte, an der Brust und 
auch an den Oberschenkeln finden sich oval begrenzte, den 
Spaltrichtungen der Haut folgende, ungefähr hellergroße Herde, 
die rötlich gefärbt sind und dünnlamellöse Schuppung auf¬ 
weisen. Einzelne von ihnen tragen stecknadelkopfgroße, gelblich 
gefärbte Skutula. Andere aber unterscheiden sich in keinerlei 
Weise von den bei Herpes tonsurans auftretenden Krankheits¬ 
formen. Der behaarte Kopf ist von jeglicher Erkrankung frei. 

Scherber erinnert an die von ihm im Jahre 1911 in der Gesell¬ 
schaft der Ärzte demonstrierte Familie, deren 4 Kinder von einer Katze, 
die typische Skutula aufwies, auf der Haut des Stammes mit Favus infi¬ 
ziert worden; die Effloreszenzen zeigten alle das sogenannte herpetische 
Vorstudium der Infektion. Später erst erkrankten die Kinder am be¬ 
haarten Kopf. Der Erreger war das Achorion Schönleinii. 

Riehl. Favns am Kölner ohne Beteiligung der Kopfhaut kommt 
selten zur Beobachtung and ist dann meist durch Übertragung durch 

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UNIVERSITY OF MICHIGAN 



404 


Verhandlungen 


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Tiere entstanden« — An der Klinik Billroth sah Riehl einen Favus 
an der Lidhant eines Kindes entstehen, der durch Übertrag ? von einem 
im Nachbarbett an Kopffavus leidenden Patienten entstanden war. Riehl 
zeigt Bilder von herpetischen Vorstadien des Favus, die experimentell 
erzeugt wurden una verweist auf die Ähnlichkeit mit dem demon- 
strierten Falle. 

2. einen 17jährigen Patienten mit einer ausgedehnten 
Acne vulgaris. Im Gesichte starker Fettglanz, zahlreiche 
Komedonen und typische Pusteln. Am Stamm aber, aber auch 
an den Oberarmen, hier namentlich die Streckseite einnehmend, 
zahlreiche schlaffe, matsche Pustel von großer Ausdehnung. 
Der Grund der Pusteln oft hämorrhagisch getrübt, die Pustel¬ 
decke oft eingerissen und vom Grunde aus mit weichen röt¬ 
lichen Granulationen erfüllt. Dazwischen rote entzündliche 
Knoten, kleinere Pusteln und Komedonen. Die Besserung, die 
jetzt an dem Patienten zu bemerken ist, wurde durch Vakzin¬ 
behandlung erzielt. Erwähnenswert scheint es noch, daß der 
Versuch, ein autogenes Vakzin darzustellen, mißlang; angelegte 
Kulturen blieben steril. 

Ehrmann bemerkt, daß bei solchen Fällen ein Bazillns gefunden 
wurde und fragt, ob nicht auch dieser Fall einigermaßen der Folliculitis 
conglobata Lang entspricht. 

Schramek: Gegen die Annahme einer Acne aggregata sen 
conglobata spricht das jugendliche Alter des Patienten, das Fehlen 
der in solchen Fallen beschriebenen Gntis laxa. Aach sind Brücken- 
narben und Doppelkomedonen beinahe nicht vorhanden. Einen säurefesten 
Bazillns, wie ihn Preiß für seine Fälle beschrieben hat, aufzufinden, 
gelang nicht. 

Riehl erinnert daran, daß Aknefälle von solcher Intensität und 
großer Ausbreitung auch über die Extremitäten relativ häufig bei jüngeren 
Leuten gefunden werden, was zur Annahme drängt, daß bei der Ent¬ 
stehung dieser Formen ein uns noch unbekanntes Moment im Spiele 
sein dürfte. 

Sachs: Bei Bäckern habe ich in einigen Fällen solche Formen 
von Acne vulgaris gesehen, ob das Gewerbe mit der Entwicklung der¬ 
artiger Formen in Zusammenhang zn bringen ist, kann ich nicht 
angeben. 

Kerl demonstriert aus der Klinik Riehl einen Fall 
von Röntgenulkus. Der Patient leidet seit ca. 12 Jahren 
an einem stark juckenden Ekzem und wurde wiederholt mit 
Röntgenbestrahlung behandelt. (Die letzte Bestrahlung fand 
vor ca. 6 Monaten statt.) Es findet sich in der rechten Knie¬ 
kehle ein ca. kronengroßes, unregelmäßig gestaltetes Ulkus mit 
gelbem festhaftenden Belag. Die Umgebung ist lebhaft gerötet 
und infiltriert. Zur Zeit der Spitalsaufnahme bestand starke 
Schwellung des ganzen Beines, die auf antiphlogistische Behand¬ 
lung bedeutend zurückgegangen ist. Die Schmerzhaftigkeit ist, 
wie die meisten Fälle der Röntgenulzerationen, eine ziemlich 
beträchtliche. 

Freund: Ich möchte trotz der ablehnenden Haltung, welche 
der Herr Voraitaende gegenüber der Röntgenbehandlung der Ekseme 


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de? Wiener dermale logiß&b Gesollsehaft 405 

■ . x;.av’,, w -' v : ~i- 

... 

«mgeqöfcviTieii ^Ä^d^b §*$mi kinweiseti t daß ein» soicho B^handlotig i&. 
vielen Füllen gaa* äut&xm&ht&te Hösci Hate gibt, So- ist si; B. in memer 
EHoßdraiijr ein Fall tan *brom»chem trocksoeti Ek*em de# Gerichtes, 
da* JroU ^h#ödiang: seitens Ferä. Bebra, Kaposi and- Sreti-Kttann 
doch cuk 20 Jahre unbeeinflußt blieb. Die etatnaUge Applikation-.- einer 
R^mtgennnrm&ldoais h&Ue einen geradezu überraschen den Erfolg, Das 
Eksßtö v#r*chw&nd, am &icht mehr wiederzukehren. Wenn in dem vor- 
gestellten Falle bei der Ra&tgeabeh&ndle&g des Ekzema eine derartig* 
Böhldigöög srseagi ivardei, dann war eben die Art der Seheadhmg 
Iraiae naJktMge, 

Ei eSf: Der vorges teilte Fall wurde m Rußland bestrahlt einem 
erfahrenen Arzte dürften Schädigungen bei dem Fortschritte in der Bo- 
$ Wrang .sieht mehr Vorkommen. 

Ich mnß mich dagegaa verwahren, daß ich afaem absoloter Gegner 
der Bwteeaheatraiilnng tu der Therapie von Haatkraakh eilen bezeichnet 
«wfa. Meine vor fast IQ Jahren in der ÖeeeilschalV der Ärzte snitge- 
ÄnefhhrcögeiD beiten den Zweck, dm damals be»tehend<?n Miß* 
braticben entgegen io treteo. Seither sind Methoden und Indikation** 
Stellung wesentlich verbessert worden und für die therapeutische An wen- 
duag gelten ungefähr die indikatioaeo, welche ich damals als berechtigt 
he&sieKnete. 

R i e h I weist darauf hin, daß an seiner Klinik Röntgfi^^ 
getrieben wird ntid daß er selbst als der *r#h>- W.*rk#V«vVfdfc mr 
Therapie bei Myeosn* Iböfgoidea demonstriert bat, 

Ehrmann anerkennt die Wirksamkeit der E^nf^uatrabi^ö hm 
gewissen Ekzemen, aber zahlreiche Erfahrungen aber FülW» an 

geblieh mit Röntgenstrahlen geheilt worden seien, in WirkUcnkek aber 
N ieder mSäiviertea> belehren um, daß die Eöntgenstrahlen kein souveränea 
Mist«) in der Eksemtberapie sind, 

Riehl demonstriert mmn Fall von Myositis ossifi- 
c&ß? progressiva mit wcsi%eh©nden Veränderungen an der 
Haut (cf. Protokoll der k. k. Gesellschaft der Ärzte in Wien vom 
26; Januar 1912, Wiener kl Woch. löl2, p. 223). 


Für da» Redaktionskomitee« 


Priv.-Do*. Dr. 


Groß. 




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Üri^ioal from* 

.UNIVERSITY OF MICHIGAN 







Verhandlungen der Manchester Dermatological 

Society. 

Sitzung vom 19. Januar 1912. 


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Wild, R. B. Lupus erythematosus acutus. 

Die 44jährige Patientin bemerkte vor 4 Monaten eine Röte 
an den Nasenflügeln, die sich auf die beiden Wangen aus¬ 
breitete. Schmetterlingsähnliche Verteilung. Weitere Herde auf 
beiden Fingern. 

Derselbe: Molluscum contagiosum. 

Fall von sehr verbreiteter Mollusca contagiosa, kompliziert 
durch eine sekundäre pustulöse Infektion der Effloreszenzen. 

Derselbe: Fall zur Diagnose. 

Tiefe Ulzeration am inneren Rande der linken Augen¬ 
braue bei einem 23jährigen Mann. Einige halten den Fall für 
eine vereiterte Talgdrüsenzyste, andere schlagen mikroskopische 
Untersuchung vor, 

Lancashire. Lichen planus bullosus. 

Die 66jährige Patientin ist seit 7 Wochen an einem roten 
Ausschlag erkrankt. Es handelte sich um einen typischen Lichen 
ruber, zu dem später Blasen von Linsen- bis Taubeneigröfle 
hinzutraten. Die sehr zahlreichen Blasen saßen besonders auf 
den unteren Extremitäten, einzelne waren hämorrhagisch. 

Savatard. Schnell wachsendes Epitheliom. 

Neben dem jetzt drei Monate bestehenden Tumor sitzt 
eine Narbe, die von einem früher unter Röntgenstrahlen ge¬ 
heiltem Epitheliom herrührte. 

Derselbe: Lupus vulgaris. 

Der sehr ausgedehnte Fall, der durch Injektion von Alt¬ 
tuberkulin nicht beeinflußt war, auch darauf nicht reagiert 
batte, war fast völlig unter Behandlung mit einer 5%igen 
Tuberkulinsalbe, die täglich frisch bereitet wurde, geschwunden. 

Derselbe: Tuberkulosis verrucosa cutis. 

Heilung nach erfolgtem Auskratzen t durch eine 5%ige 
Tuberkulinsalbe. 

(Referiert nach dem Bericht in The British Journal of 
Dermatology. 1912. Februar, pag. 80 —82.) 

Fritz Juliusberg (Posen). 


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Demonstrationsabende 

im Allgemeinen Krankenhause St Georg, Hamburg. 


16. Oktober 1910. 

Wachenfeld demonstriert einen Pemphigus malig- 
nus bei einem älteren Manne und bespricht die Differential- 
diagnose zu Dermatitis herpetiformis — starke Eruptionen ohne 
Yorhoten und Temperatursteigerungen ohne nachweisliche Organ¬ 
erkrankung — und Pemphigus vulgaris. Die Affektion, welche 
hier besonders ausgebreitet ist über Rumpf und Extremitäten, 
hat auch die Mundschleimhäute befallen, wenn auch nicht als 
erste Erscheinung. 

Plate. Sklerodermie bei einem 16jährigen Knaben; 
bis zum 4. Lebensjahr rachitisch, dann gesund. Dez. 1909 
brach er unters Eis ein, erschrak dabei fürchterlich und es 
stellten sich bald nachher ziehende Schmerzen in allen Gliedern 
ein, welche auf Berührung besonders empfindlich waren, dabei 
allmähliche und stetige Zunahme schlechter Geh- und Be¬ 
wegungsfreiheit. Nervensystem gesund, innere Organe ebenfalls, 
Zähne difform, Kopfform typisch für Rachitis, Eiweiß und 
Zucker negativ. Bezüglich der Haut bemerkt man über den 
ganzen Körper verstreute unregelmäßige Pigmentverteilung, die 
nicht konform geht mit den erkrankten Partien. Die Haut des 
Gesichts normal, nur zeigen die Augenlider leichte Verdickung 
und leichtes ödem; ausgesprochene Schlängelung der Koronar¬ 
arterie. Die hauptsächlichsten Veränderungen, über den ganzen 
Körper symmetrisch verteilt, weisen das Typische des harten, 
skleroderm. Stadiums auf, dabei nicht zirkumskript, sondern 
mit unregelmäßigen Grenzen in die gesunde Haut, besonders 
hart auf das Doraum ped., übergehend; in der geringen Pig¬ 
mentierung gewahrt man deutlich die vitiligoähnlichen Flecke. 
Affektion begann am Halse. Sensibilität erhalten und die Haut 
schwitzt überall gleichmäßig und normal stark. 


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Demonstr&tions&bende 


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Beträchtliche Verminderung der Bewegungsfähigkeit speziell 
in den Gelenken, so namentlich der Hände und des Hüft¬ 
gelenks bei fehlender objektiver Veränderung der betr. Gelenke 
(auch im Röntgenbild nichts nachzuweisen). Schleimhäute ab¬ 
solut frei. Plate erklärt die Behinderung der Bewegung (wie 
Kaposi) durch eine in diesen Fallen bestehende Myositis: 
bei Berührung grobe Mnskelzuckungen, aber keine fibrillären 
Zuckungen. 

Prognose sei gnt. 

Behandlung: Roborantien und schweißtreibende Proze¬ 
duren, besonders Sali zy late empfohlen. 

In der Diiknaeion bestätigt Seenger die Gutartigkeit der¬ 
artiger Fälle, von denen er sich besonders eines Falles erinnert, der 
einen, sogar noch hochgradiger von dieser Erkrankung befallenen Kapell¬ 
meister betraf, der nach mehreren Jahren vollkommen geheilt, seinem 
Bernf sogar soweit zurückgegeben wurde, daß er sich als .Pianist aus¬ 
giebig beschäftigen konnte. Empfiehlt besonders Fibrolysin. Dasselbe 
empfiehlt Deneke auf Grund eines unter ihm hier behandelten Falles. 

Hensel (Abteilung Arning) demonstriert an einem 
jungen Mann eine seit ca. 13 Jahren bestehende Pityriasis 
lichenoides chronica (Dermatitis nodularis); keine 
Prädilektionstellen, die behaarte Kopfhaut ganz frei 

Differentialdiagnostisch kämen Lues, Mycosis 
fungoides und Lichen ruber planus in Frage, während bei 
Mykosis sich zuerst Flecken, dann Knötchen einstellen, sei es 
hier gerade umgekehrt der Fall gewesen; im Gegensatz zu 
Lichen ruber planua-Erkrankung seien hier die Schleimhäute 
von der Affektion frei geblieben. Therapie in der Haupt¬ 
sache Teer und Prognose durchaus gut. 

Almann demonstriert einen 8jährigen taubstummen 
Knaben, welcher an einem universellen Hautemphysem 
leidet, seitdem er vor kurzer Zeit überfahren wurde. Es läßt 
sich auch in diesem Fall, wie so oft beim universellen Emphy¬ 
sem, der Ort nicht feststellen, von dem aus die Luft bei der 
Exspiration in die Gewebe dringt, während sich das betr. Loch 
bei der Inspiration von selbst ventilartig schließt. Die Be¬ 
handlung habe in erster Linie für ruhige Atmung zu sorgen 
und man gäbe deshalb Narkotika, während ein anderer Vor¬ 
schlag (König) dahingeht, die Haut an verschiedenen Stellen 
zu inzidieren. Das Emphysem ließ hier den Kopf, Hände und 
Füße frei und ging, unter hauptsächlicher Berücksichtigung 
des Thorax speziell der Mammagegend, bis an die Füße hinab; 
es läßt sich überall ein deutliches Knistern und polster¬ 
artige Schwellung nachweisen; leichtes Bronchialatmen, sonst 
auskultatorisch nichts recht zu hören, weil der Schall eben 
durchs Emphysem tympanitisch geworden war. 


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im Allgemeinen Krankenbauae St Georg, Hamburg. 


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Des Knaben Taubstummbeit röhrt davon her, daß er im 
2. Lebensjahr Gehirnentzündung gehabt habe. Leider konnte, 
weil der Knabe nicht still hielt, eine gelungene Röntgenauf¬ 
nahme nicht gemacht werden. 

Ludwig fragt an, ob hier die Schleimhäute auch befallen seien; 
wenn ja, so sei es wahrscheinlich, daß in der Tuba Eustachii das Ein- 
gangsloch zu suchen sei. A. verneint die Frage. 


19. November 1910. 

Aus der Abteilung des Oberarztes Arning. 

Arning stellt vor: 1. 21 jähriges Mädchen; anamnestisch 
und kongenital keine Lues nachweisbar, hat vor kurzem hier 
ein gesundes Kind geboren; es zeigten sich dann Veränderungen 
in Form von Schwellungen an der rechten Hand, spez. am 
r. Mittelfinger und Handgelenk, und am r. Fuß, die man ihrem 
klinischen Aspekt nach für tuberkulös halten konnte; trotzdem 
wurde der „Wassermann“ gemacht und stark (H—f-+) 
positiv gefunden. Die Vorderzähne oben zeigen allerdings 
sichelförmige Ausbuchtungen (wenn auch nicht typisch Hut¬ 
chinson sehe) und dieses zusammengehalten mit dem so 
zweifellosen Befund beim Wassermann lassen denn doch 
die Berechtigung zu, auch diese Veränderungen an den Zähnen 
als durch kongenitale Lues bedingt anzusprechen. Im 
Röntgenbild sah man Veränderungen am Handgelenk und 
an den Phalangen der Finger und Zehen, die auf energische 
Quecksilber- und Jodkur wieder zur Norm zurückkehrten, sonst 
aber, ihrem Aspekt nach, kaum von eventuellen tuberkulösen 
Knochenveränderungen hätten unterschieden werden können. 
Schließlich also gebar die Patientin ein gesundes Kind. 

2. Zwei Kinder mit Dermatitis herpetiformis 
Duhring: 

a ) Mädchen: Im Augenblick blasige Eruptionen impeti- 
ginösen Charakters besonders ander Mundschleimhaut, keine 
Eosinophilie oder Indikan, auch sonst gesund; die Blasen 
standen auf erythematösem Grund und es ließen sich (wie 
wohl sonst hei der reinen Impetigo) keine Streptokokken 
nachweisen. Arning verordnete hier (statt Brom und Chinin) 
eine „Hata 606“ (0*2). 

b) Einen wesentlich akuter, von derselben Krankheit 
befallenen Knaben mit kolossaler Eosinophilie, der Salvarsan 
0*3 bekam; auch hier waren die Mundschleimhaut und die 
Conjunctivae palpebrarum beteiligt (Moulage). 


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Demonstrationiabende 


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3. Einen Mann in den besten Jahren mit Elephantia¬ 
sis penis (Moulage), 

Als Kind nie hautkrank gewesen, aber spit dem 2 5. 
Lebensjahr stark juckende Hautausschläge, be¬ 
ginnend an den Armen, auf die Beine und Skrotalhaut über¬ 
gehend, die schließlich diese Mißgestaltung verursacht haben; 
die Affektion trifft lediglich die Haut; der normale Penis ist 
ganz „vergraben“ in dieser enorm geschwollenen Haut. A. zählt 
diese Affektion an den Extremitäten zur Neurodermitis 
disseminata Brocq mit ihren papulösen und lichenoiden 
Effloreszenzen und glaubt, den Lichen planus auch wegen 
gänzlichen Fehlens von Schleimhautaffektionen mit Sicherheit 
ausschließen zu können. Das Primäre waren die fabelhaft 
quälenden Juckreize (die vielleicht vom Darmtraktus ausgingen?), 
zu deren Beseitigung heftiges und andauerndes Kratzen voll¬ 
fuhrt und dadurch die rein kutane Elephantiasis hervorgerufen 
wurde, deren Beseitigung allein durch chirurgischen Eingriff, 
durch Abtragung der überflüssigen Haut erzielt 
werden könnte. 

Wachenfeld demonstriert: 

1. den in der Oktobersitzung vorgestellten Pemphigus¬ 
fall als vollkommen geheilt, nachdem er am 28./X. 0*7 Sal- 
varsan bekommen hatte; Pat. ißt wieder mit Appetit und 
fühlt sich wohl, obgleich er am 18./X. in Extremis lag. Ar¬ 
ni ng erinnert daran, daß auch unter intensiver Chininmedika¬ 
tion gelegentlich ein sehr schwerer Pemphigus zur Heilung 
gebracht werde (cf. Sitzungtvom 18./X.L 1911); 

2. ein papulöses Exanthem, dessen Heilung ganz 
besonders schnell und vollständig unter der Kombination 
von „606“ (0*7) und Quecksilber vor sich gegangen sei; 

3. einen zweiten, ganz ähnlich liegenden, therapeutisch 
ebenso prompt beeinflußten Fall. 

Stroink (path. Inst, des Allg. Kr.) stellt 2 Präparate 
von Aneurysma sacciforme der Bauchaorta vor. Das 
erste (Frau von 35 Jahren, keine antiluetische Behandlung) 
war über Mannskopf groß, ging von der Hinterwand der Aorta 
aus und hatte einen Lendenwirbel zerstört Das zweite (Mann 
von 33 Jabren, früher wohl mal antiluetisch behandelt) ging 
von der Vorderwand der Aorta aus, drängte das Pankreas vor 
und gab Anlaß zu einer Verwechslung mit Pankreastumor. In 
beiden Fällen war „Wassermann* bei Lebzeiten stark 
positiv. Die Aortenwand zeigte makro* und mikroskopisch 
typische Veränderungen der Aortitis luetica. 


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im Allgemeinen Krankenliause St. Georg, Hamburg. 


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17. Dezember 1910. 

Hensel (Abt. Arning) demonstriert [später wesentlich 
verbesserte und vereint Ref.j Methode der intravenösen 
Injektion nach Schreiber-Magdeburg. 

von der Porten (Abt. Arning) stellt einen Knaben 
aus einer Bluterfamilie vor und plädiert für die Dar¬ 
reichung von Ovarialsubstanz (speziell Ovarialtabletten 
von Merck), wodurch auch hier z. B. das starke Nasenbluten 
sofort zum Stehen gebracht worden sei. Der Pat. wurde am 
6-/XII. ohne Blutungen entlassen, ließ sich aber am 15./XII. 
schon wieder aufnehmen, da er inzwischen Blutungen am r. 
Arm und Handgelenk bekommen hatte. 

Aus der Wie sing ersehen Abteilung wird ein Fall mit 
Tumoren bei einem Knaben zur Diskussion gestellt W. 
selbst hält es für Recklinghausen sehe Krankheit, Arning 
für Leiomy omatose, während Simmonds die Tumoren 
wohl als Fibrome der Nerven anspricht, aber ohne dafür 
den Namen Reckl. Kr. gebrauchen zu wollen. Trömner 
hält diese Tumoren anatomisch für auf die quergestreiften 
Muskeln liegende Tubercula dolorosa, die sich als beson¬ 
ders schmerzhafte Gebilde besonders bei neuropathischen Indi¬ 
viduen fänden und Übergänge zu lipomatösen Bildungen dar- 
stellten; ferner fänden sie sich als Übergang zu den Fällen, 
welche Cornelius als an Nervenpunkten lokalisierte Er¬ 
krankungen der Muskulatur auffaßt. Werner schlägt vor, 
auch hier — wie kürzlich bei einem analogen Fall im Allg. 
Krankenhaus in Eppendorf— eine Röntgenuntersuchung 
machen zu lassen; doch zeigte sich dabei eine Veränderung 
der inneren Organe, speziell ein Tumor der Leber! 
Lewandowsky macht dazu noch ganz besonders auf cafe 
au lait-artige Flecke auf der Haut des Patienten aufmerksam, 
während allerdings die anderen Symptome zur Bestätigung der 
Wiesingersehen Vermutung fehlen; also handele es sich 
wohl um. einen Übergangsfall. Das mikroskopische Prä¬ 
parat zeigt deutlich Veränderungen, die man nur als Fibro- 
myome ansprechen kann. 


21. Jannar 1911. (Ref. Dr. Lewandowsky.) 

Arning . Ein Fall von Lues, 3 Jahre nach der Infek¬ 
tion, sehr bemerkenswert durch das frühe Auftreten von Ge- 


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Demonstrationsabende 


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schwüren, die mit enormen tumorartigen, an Sarkoide erinnern¬ 
den Keloiden verheilen. 

Waehenfed. 1 . Fall von L'upus der Glutaeal- 
gegend, tuberkulösen Ulzerationen im Rektum, Lungentuber¬ 
kulose. T.-B. im Sputum. 

2. Rektalgonorrhoe und Ulcus molle am Anus, akqui¬ 
riert durch passive Päderastie. 

Arning. Fall von eigentümlicher Rötung und Blasen¬ 
bildung über prominenten Knochenvorsprünge (Epidermo- 
lysis bullosa acuta?). An der Innenseite beider Knie 
und Füße fleckige Rötung und Blasenbildung, ebenso an Ge¬ 
säß und Schultern. Eine Stelle am linken Oberschenkel, auf 
die experimenti causa über Nacht ein Stein befestigt war, zeigt 
am nächsten Morgen die gleiche Veränderung. Blutbild nor¬ 
mal, desgl. Urin. Geringe Erythromelie der Hände und Füße. 
Innere Organe ohne nachweisbare Veränderungen. 


18. Februar 1911. (Ref. Dr. Lewandowsky.) 

Wiesinger. Ein Fall von Akrodermatitis atrophi¬ 
cans Herxheimer bei einem 8iährigen Mädchen, lokalisiert 
auf die Stirn rechts von der Mediane, streifenförmig, im 
Stadium der Atrophie sich befindend. 

Arning kann sich der Diagnose nicht anschließen, sondern hält 
den Fall für eine typische bandförmige Sklerodermie (Morphaea). Für 
die Herxheim ersehe Dermatose sei die symmetrische Lokalisation an 
den Akra und peripheres Fortschreiten charakterisiert. 

Hamei stellt einen 28jährigen Zigarrenarbeiter vor, der 
seit einem Jahr an Parästhesien und Rötung, zeitweise auch 
Schmerzen an den Händen leidet. Außerdem finden sich eigen¬ 
tümliche, kleine, harte, knotenförmige Ablagerungen in den 
Sehnen der Flexoren und Extensoren der Finger. Die Reflexe 
sind lebhaft, sonst normal; auch der übrige Nervenstatus 
bietet nichts besonderes, doch besteht eine Atrophie der Mus- 
culi interoB8ei und Knochen. Der Fall gehört in das Gebiet 
der vasomotorisch-trophischen Neurosen. Es ist kein typischer 
Fall von Raynaud scher Krankheit, da keine poroxysmalen 
Anfälle bestehen. Der Fall paßt in kein bestimmtes Krank¬ 
heitsbild; vielleicht könnte man ihn noch am besten als Acro- 
cyanosis chronica (Cassirer) bezeichnen. Doch fehlt bei 
Cassirer die Synkope. 

Plate acheinen die kleinen Knötchen nicht in den Sehnen, son¬ 
dern in den Nerven zu liegen, man könne daher an eine Neurofibrome- 
totis denken. 


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im Allgemeinen Krankenhause St. Qeorg, Hamborg. 


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Sänger. Die Knötchen liegen in den Sehnen. Die Genese des 
Falles ist ganz anklar, derselbe gehört snr Akrozyanose. 

Sndeck. Abgesehen von der Synkope, den Sensibilitätsstörungen 
and den Knötchen sei ein eigentümlich trophonearotisoher Zustand mit 
Knochenatrophie vorhanden, die nicht snm Bilde der Cassirerschen 
Fälle gehören, sondern eher der von Sndeck beschriebenen tranma- 
tischen, peripher ansgelösten Neurose gleichen. 

Deneke. Gegen die Sndecksche Auffassung spricht das symme* 
irische Auftreten. 

Hamei. Bei dem Patienten kommt Angina pectoris angionenro- 
tica vor, die anch bei Raynand beobachtet wurde (H. Cnrsonmann). 

Bolte. Fall von Ozaena geheilt durch Salvarsan. 28- 
jähriger Mann, vor & Jahren Lues akquiriert, intensiv mit Hg 
und JK behandelt. Bei der Aufnahme bestand hochgradige 
Ozaena 5 Tage nach der Injektion war die Ozaena voll¬ 
kommen verschwunden. Ein Sequester fiel aus, seitdem absolute 
Heilung. 

Ludwig hat einen weiteren Fall von Salvarsanheilung der Ozaena 
gesehen, gegen die es bisher kein Heilmittel gab. 

Wiesinger hat in einem Falle keinen Erfolg gesehen. 

Meyer -Brons. Dies sei ein Fall von besonders schwerer Sequestra¬ 
tion gewesen. Salvarsan wirke nur bei der syphilitischen, nicht bei der 
gemeinen Ozaena. 

Wachenfeld. 1 . Fall von spitzen Kondylomen des Skro¬ 
tums und des Oberschenkels (mikroskopisch sehr reichlich 
Spirochaetae refringentes). 

2. Fall von Recklinghausenscher Krankheit, typischer 
Fall mit allen Erscheinungen, außerdem Tumor der Schädel¬ 
basis, diagnostiert durch Störung der Reflexbahnen. Die 
Patellarreflexe sind bis zum Klonus gesteigert 

von der Porten stellt ebenfalls einen Fall von Reck¬ 
linghausen scher Krankheit vor; in diesem Falle finden 
sich große Tumoren am Vorderarm, keine Pigmentanomation. 

Arning hält den Fall nicht für einen Recklinghausen, son¬ 
dern für eine Neurolipomatosis dolorosa. 

Arning. 2 Fälle von Tuberkuliden: 

1. 8jähriger Knabe mit Acne scrofulosorum der Glutaeal- 
gegend und des Rückens. Bei dem Kinde besteht eine tuber¬ 
kulöse Augenerkrankung. Pirquet sehr stark positiv. 

2. 50jährige Frau mit altem Lupus und frischem Lichen 
scrofulosorum, außerdem subkutane und intramuskuläre Tumoren, 
teilweise erweicht. Meerschweinchen mit dem Eiter geimpft 
erkrankten an Tuberkulose. Der Lichen scrofulosorum ist 
histologisch typisch (Lewandowsky). T.-B. wurden bisher 
nach Much und Ziehl nicht gefunden. 

Dazu 3. 1 Fall von lichenoidem Syphilid, klinisch 
nnd histologisch dem Lichen scrofulosorum zum Verwechseln 
ähnlich. 


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Demonstrationsabende 


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18. März 1911. 

Arning demonstriert einen 39jährigen Mann, potator, 
mit kolossaler, flächenhaft sich ausbreitender Verbrennung 
3. Grades; er fiel im Sitzen auf eine neben ihm stehende, 
kleine Petroleumlampe; die linke Rückenhälfte wurde zuerst 
getroffen, von wo aus sich die Affektion dann bis heute mit 
großer Geschwindigkeit (7 Tage) bis vorn an die linke 
Mammillarlinie ausdehnte, sie folgt dabei nicht dem Verlaufe 
der Nerven und bildet eine große gangränöse Fläche, welche 
an einzelnen Blasen uns weiterzukriechen scheint. Beim Ein¬ 
tritt des Pat. ins Krankenhaus war da9 Allgemeinbefinden 
durchaus zufriedenstellend, das Sensorium klar und es bestand 
keine Temperaturerhöhung; heute 39‘8, Spuren von Indikan, 
aber kein Eiweiß. Die Demonstration erfolgt hauptsächlich, 
um die gegen Pemphigus acutus gangraenosus differential¬ 
diagnostisch bemerkenswerten Punkte hervorzuheben, besonders 
da Pemphigus nie so in die Tiefe geht und es bei Pemph. 
kaum bekannt sein dürfte, daß die Progredienz von den ur¬ 
sprünglichen Blasen ausginge; bei Pemphigus übelriechendes 
Sekret, hier schwarze, gangränöse Kruste; an den Randpartien 
tritt das Skrotum papill. hervor, im Zentrum das Unterhaut¬ 
zellgewebe. 

(Patient bekam noch eine reichliche intravenöse Salvarsan- 
infusion und kam am selben Abend noch ins Wasserbad, er¬ 
lag aber in wenigen Tagen seinem Leiden. Ref) 


8. April 1911. 

Lewandowsky. 2 Falle von Tuberkuliden: 

a) 2jährige8 Mädchen mit Lymphdrüsen-Tuberk. am Halse 
und Exanthem am Rumpf; die Effloreszenzen entsprechen den 
Follikeln und zeigen sich besonders an den Unterschenkeln 
akneartig; es handelt sich um eine Kombination von Lichen 
scrophulosorum mit Acne scrophulosorum. Pirquet 
stark positiv; histologische Diagnose steht noch aus, keine TB. 
gefunden. 

b) 1 Sjähriger Knabe mit ebenfalls Lymphdrüsenaffektionen 
am Halse. Exanthem über den ganzen Rumpf verbreitet. 
Diverse Drüsenoperationsnarben. .Wassermann 1 negativ 
und Blutbefund normal; auch hier stehen die histologischen 
Befunde noch aus. An den Effloreszenzen sieht man heute noch 


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im Allgemeinen KraoVenUao»e St« Georg, Hamborg. 415 

ganz deutlich, wie eie alle koufluiert stad aas ganz kleineu 
follikulären Herden. Die Beine sind frei; während an den Armen 
kleinste Herddien entdeckt werden können; es handelt sich 

■ l-ir*’ iii'.i %?<am ; I- ' 

p &S§<>*0 *i*bt Jttnob 4fä*. > ) 

etwas aiknhtife'ßtEdi®? i eh . • ll*i* T i i'i5t &ß 

chrßtjjsc.hßn idüfiti-e, sie. sieh ; 

zur HeUnng twch Knjbnren begab i] .Hilö r/n uktoher eh*^ 
Man den daun ebensolche ^Ekretue" inrd *Au8seld.ä-g*. u nn dt# 
{leihen. Al» sie Januar iCGl..hierher kwü, ä/ugteii sich .-atärkv 
variköse Stauungen au den Beinen, dm im Stadhrur 
liÄSÄöü'dvn Ek£eöji waren'. Trotz iae.bra?oö»tlirber Vefguclt«. 
mit allen cuoglitdien, sonst gut bewährten ther^poMtoscWc«. 
MeMlOdä«, istejlfe iiich die Siacht; eo, dliff sofort Ji«ch Abkilnp» 
<W Erwolates eine intensiv« Schwellung vir.d ifiksändte Ehiojin 
dem &ttUM?u Gesichte einlvät. Hier gei^pger! A. wö'; ™it eipcip 
Ss'tdägö, deq ganzen Prozeß söfibfrt. stum iStiiistäQd iüid zur Ab- > 
bni.U«i£ e.H bri'iKeu durch Anlegen einer Eo n «,>n kl 1 a Pero/m- 
sirlert:'«i» ((» Krhseni am Arm« (1.) der Patidnliu ived khiipil 
dtaraa de» Wunscir, diesen Dingen möge mein; als Jnsbivr; 
Biiybachtung' goechoiikt werdon. Da» Ekzeni s ,: i ho ftjner 'Stell»? 
iaOr lüorrurfahiug. chronisch gewesen und daim plötzlich .jhgte- 
Ue-flt, um dann nicht au derselben, Söddern W etnev gaqz 
■ amlnren Stelle 4u erscheinen. A. hofft, daß. hröh hierauf, eine 
Ver^uibereilie entwickeln möge iur die Bohaudlütig von Eforc- 
fö«Ki, an deren bakteriellen Ursprung er nicht ghutbte Der 
Ectolg bior war doch ein zu markanter, als daß man, gleich¬ 
gültig au ihm bälte vorübergehen können 

Wieeinger, dev früher auch viel Ilaai^eolö £A«6*a,t stellt 

3\<ib wbt optisch 7*u diesem Erfolg-, und Herr Fiat«* warttte vor 
Muibotxß, wetobe, durch Jahro hindurch fortgsiM>f«« ; nertflau&vreKö Än$mih 
TgbrYKVttefar 

A* I)«r Safteveriast an dem geßohvvoIK^tt .pTfeitfg.fi bfer titjxju 
äöch wesutdHrh bödmitcuder gcwcaen, als der ^üfteyorUisV au so 

St^Bcheü, wie OH die Koobujell^ wunde ittyl d^halb 

farfop*. ^ lUhih tißxbx tvie vor zur Mitarbeit ni'-reu sui; 

j7. 3ntH 1 f)ti, 

Btfile \Aiil; Atohi g) JouiMstriort. Füti von 

ralt^r ftvt bei einem 4*^Shrif;^> 


fj' .Ami«;. ’-M- Koer^ktar: fii heidfeu wvde die- blmHvb^ 

duröA #1*' tiimidgiw'-bü üw.tÄitgi*. Im: fetethf&ji 

$>1! ^nrde i m ÄC^vitt e^d x»a-cb Mach gefMn$r gefunden. 




416 


Demonstrationsabende 


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Patienten, deshalb bes. interessant, weil sie sieb bei sonst 
völlig intakter Haut und Schleimhaut nur auf eine ca. hand¬ 
tellergroße Fläche an der Vorderseite des linken Unterschen¬ 
kels beschränkt und neben älteren verrukösen, dicht neben¬ 
einanderstehenden Lichenherden an ihrem Rande auch typische, 
frische Lichenknötchen zeigte. (Demonstration der charakteri¬ 
stischen Lichenformen an Moulagen.) 


21. Oktober 1911. 

Yölkers (Abt. Hahn) demonstriert einen sehr ausge¬ 
breiteten Favus bei einer Puella. 

Sa enger, A. (Nervenabt.) demonstriert das pathologische 
Präparat von totaler Atrophie bei echtem Myxödem 
bei einer 65jährigen Frau ; vollkommen bindegewebige Entartung 
der Schilddrüse, dabei Todesursache durch einen Tumor, in¬ 
folgedessen sich ein Jahr vor dem Tode Zeichen von Hemi¬ 
anopsie und psychische Veränderungen einstellten, die also gar 
nicht durch das Myxödem hervorgerufen worden seien. Auch 
die Haut zeigt sich nach seinen Erfahrungen absolut nicht 
immer derb verändert, nur beständen zuerst lange Zeit einzig 
Paraesthesien und oft ein deutliches Nachlassen der psychischen 
Funktionen. Die Schilddrüsentherapie lasse sich auch diagno¬ 
stisch verwerten, wie es sich besonders deutlich in einem Fall 
von M. gezeigt habe, der einen Rechtsanwalt in seiner 
Klientel betroffen habe: Zunge und Gaumen seien verdickt 
gewesen, sonst keine diesbez. Zeichen; wurde durch energische 
Schilddrüsentherapie nennenswert gebessert. S. teilt noch eine 
Anzahl dahingehöriger Fälle mit, über welche er in Frank¬ 
furt a. M. auf dem südw. deutschen Nervenärztekongreß ge¬ 
sprochen habe. Ja es könne sogar ein vollständiger Schild¬ 
drüsenschwund ohne irgendwelche Hautveränderung Vorkommen 
(cf. das betr. heutige Präp.) und alle diese Fälle seien dann 
eben Formes frustes des Myxödems. 

Waitz berichtet über einen Todesfall durch Gono¬ 
kokken-Sepsis, dabei sei das Leberbild ganz auffallend 
gewesen und hätte durchaus dasjenige bei akuter gelber Leber¬ 
atrophie (Phosphorvergiftung) aufzuweisen. Sehr akuter und 
rapider Verlauf der Erkrankung bei einem jungen, trotz seiner 
frischen Gonorrhoe „flott“ lebenden Franzosen. In den Schnitt¬ 
serien der Leber zeigten sich eine Unzahl zu Häuf liegender 
Gonokokken. 


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im Allgemeinen Krankenhause St. Georg, Hambarg. 


417 


18. November 1911. 

Waehenfeld (Abt. Arning). 2 Fälle schwer tertiärer 
Laos, charakterisiert durch zahlreiche Gummata der Haut 
und rupia luetica am Kopf und Rumpf. 1. Infektion vor 6 Jahren, 
mangelhafte spez. Behandlung. 2. Angeblich niemals Schanker 
gehabt, nur Augenentzündung; alter Mann. Trotzdem bei beiden 
Fällen die klinischen Erscheinungen gar keinen Zweifel an der 
Richtigkeit der Diagnose aufkoinmen lassen, werden doch 
keine Spirochaeten p. gefunden. 

Hensel (Abt Arning) berichtet: 

1. über den Pemphigusfall, der am 19./XI. 1910 
demonstriert und nach Salvarsanbehandlung geheilt ent¬ 
lassen wurde; Pat erhielt damals 2 Depots Salvarsan und gibt 
an, in der Zwischenzeit (9 Monate) hier und da Bläschen 
gehabt zu haben; die damaligen ziemlich bedeutenden Pemphi¬ 
guserscheinungen heilte er wieder prompt ab unter 2 mal 
0*3 Salvarsan intravenös. Es handelt sich um einen sogen. 
Pemphigus benignus chron. bei diesem alten Mann. 

2. Weniger Erfolg dagegen wurde erzielt bei einem eben¬ 
falls hier demonstrierten Pemphigus folliaceus. In beiden 
Fällen keine Bläschen auf der Schleimhaut des Mundes und 
Rachens. 

3. Patientin, bei welcher der Pemphigus zuerst auf 
der Mundschleimhaut auftrat und welche sofort dabei schwer 
allgemein erkrankte. Auch sie erhielt bereits 2 Dosen Sal- 
varean, aber ganz ohne Erfolg für den Verlauf des Pemphigus. 


16. Desember 1911. 

Arning empfiehlt an der Hand eines Falles von Pem¬ 
phigus malignus acutus bei einem ca. 12jährigen Mäd¬ 
chen die kombinierte Therapie Salvarsan -|- Chinin, und zwar 
letzteres längere Zeit hindurch täglich in hohen Dosen gereicht. 
Dieses Mädchen wurde November aufgenommen und ist jetzt 
geheilt, erkrankte 4 Wochen vor ihrer Aufnahme simultan an 
Blasen auf der Schleimhaut des Mundes und der Vulva, worauf¬ 
hin sie durch den betr. Arzt auf Lues behandelt und energisch 
mit Hg geschmiert wurde; nach 4 Einreibungen trat ein diffuses 
Erythem über den ganzen Körper auf und der ganze Mund 
erschien in diffuser Stomatitis, während die Nahrungsaufnahme 
kaum bewerkstelligt werden konnte, dabei hohe Temperatur. 

Arch. f. Dermal n. Sypta. Bd. CXII. 27 


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v *»*f :•..... ^ Jjj 

dtiP 1 «iuperatur, ilu» jedudh tuen 4l-~5. lTagt> schnei 
tdeifend ibfihl, wahreud gleichzeitig iieB*, typische Pftniphigim- 
htaseu awfschosBem die als Pigmentieste noch jetzt. 20 eßWn 
stuiL Jetzt, nachdem wir während der ganzen Zeit vom 
iil/Xl al> tgl. 1 Gramer« Chinin glichen («nleUt swis 30,/XI .) 
joud S »sai 0*3 Salvarsan (ujtruvwöa) eiHgespvi+zt babai. 
ist alles geheilt hin auf f-in/chie, gan>; nnbedfrut: ■> Udi- 
chfui auf der Mundschlui miutu t. Diese Chimiuuedikation ist 
vnn C l *i 0 h - Sarajewo vor 15—)8 Jahren eingelilhrt worden, 
wobei wv bei Ktwfebsbaeh bis za 10 und 2t» Gramm pi«. du. 
♦feit und diese Dosis längere Zeit forteetzt; wir nehmen daher 
gar k<>)iteft inai&ßil, Wach«öleag täglich 2^-3 g Cbimn zn ver- 
abreidhrn. Man bann sich daba? dein Gedanken nicht vjgf- 
ecbliefloT), daß der Pemphigus aticb auf ein&n Iftfe ktiotüsfemjger 
(durch Koiitagium tta Körper?) zuriiekzuführen sei, vielleicht, 
auf eit» Protozoon, dessen Sichtbarmachung ja viel schwieriger 
ist, als die »1er ßakterieo. Ludwig wundert -»ich, daß noch 


bereits im vorjfeo Jah' •••e&jd.jfert -Wurde; um-L den jetzigen 
Krscbeiuuogen sei /weife \»»»-bamh?n. daß ß» sieh urti 

Neuro»:1 er•=. >i hnufeie. Seit: seufett'JS Lt- 
benspibr leidet d«r Mahn an ErWoktm»; der Hunt; Ptmis elc- 
pbHntiastiacb verdickt und verruköse Veränderungen an tfcr 
Maut der Keine. Die Schleimhaut des Mundes weist Xaritelzis- 
xuen auf, klejue gelbe „Spritzetoheo“', nicht weiß vriig bei Lieh# c ' 



rg (Hamburg). 


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Vv, vT 

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Original from 

UNIVER5ITY OF MICHIGAN 


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Verhandlungen der Breslauer Dermatologischen 

Vereinigung. 

Sitzung vom 10. Februar 1912. 


Brnek. 1 . Fall von atypischem Lichen ruber, 
der unter dem Bilde der Hebrascheu Hyperkeratosis 
follicularis striata et punctata verlädt (s. Publikation: 
Arch. 1 Denn. Bd. CYI. H. 1—3). Nachdem vor einem Jahre 
auf Arseninjektionen hin eine Abheilung eingetreten war, ist 
nunmehr wieder ein Rezidiv erfolgt, das zwar dem früher be¬ 
schriebenen klinischen Bilde gleicht, an Ausdehnung des Pro¬ 
zesses aber milder verläuft Zur Zeit sind hauptsächlich die 
Extremitäten befallen. Jucken fehlt wieder vollkommen. 

2. Papulo-nekrotisches Tuberkulid von pseudo- 
furunkulösem und pemphigoidem Charakter. (Der FaU 
wird in der Ikonographie Neisser-Jacobi ausführlich pu¬ 
bliziert.) 

Baumm spricht über chirurgische und Mesothoriumbe¬ 
handlung des Lupus vulgaris und demonstriert die Heil¬ 
erfolge an zahlreichen Patienten. 

Leopold stellt vor einen Fall von Erythema indnra- 
tum Bazin. Der Patient, ein Bauarbeiter, hat seit Beginn 
des Winters einen sich vergrößernden, plattenförmigen, derben 
Tumor in der Haut des rechten Oberschenkels. In die Um¬ 
gebung strahlen gut äbgrenzbare, knotige Stränge aus. Der 
Tumor ist nicht druckempfindlich, die Haut darüber ist etwas 
livide verfärbt. 

Anamnestisch ergibt sich für Tuberkulose, daß der Vater 
an einem Lungenleiden gestorben ist. Der Patient selbst ist 
kräftig und zeigt sonst keine tuberkulösen Veränderungen. Die 
Wassermannsche Reaktion ist negativ. Auf 0*3 mg Alt¬ 
tuberkulin keine lokale Reaktion. Die mikroskopischen Schnitte 
zeigen perivaskuläre Infiltrate und mehrere typische Tuberkel 
mit Riesenzellen, außerdem die von Fleming beschriebene 
Wucheratrophie des Fettgewebes. 

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420 Verhandlungen 

i 

Harttung seigt im Anschluß daran einen schon früher demon¬ 
strierten Bauarbeiter, der dieselbe Affektion aufweist. 

Leopold zeigt weiter einen ähnlichen Fall von Erythema 
induratumBazin. Es handelt sich um eine ausgesprochen 
tuberkulöse Patientin, die seit über 10 Jahren an beiden Armen 
in ganzer Ausdehnung steinharte Knoten aufweist. Die Knoten 
sind druckempfindlich. Mehrmalige Exzisionen von Knotenteilen 
ergaben histologisch das typische Bild des Bazin, wie ihn Profi 
Harttung und Alexander in früheren Arbeiten im Archiv 
beschrieben haben. Leider sind damals Überimpfungen von 
Gewebsstückchen auf Meerschweinchen ohne positives Resultat 
geblieben. 

Harttung demonstriert bei derselben Kranken torpide Ulzera- 
tionen am Unterleib und den Obersobenkeln, die das Bild der tropho- 
nenrotiscben Hautgangrän aufweisen. Die Kranke ist schwere Hysterika; 
materielle Störungen von Seiten des Nervensystems etwa im Sinne einer 
Syringomyelie sind aber nicht nachsuweisen. H. ist der Ansicht, dafi es 
sich im vorliegenden Falle um hysterische Selbstverstümmelungen bandelt, 
ohne damit sagen zu wollen, daß alle Fälle sogenannter trophoneuro- 
tischer Hautgangrän diese Ätiologie aufweisen. 

Glück. 1 . Ein 19jähr. Mädchen, welches im Juni 1911 
erkrankte. Die Erkrankung begann unter heftigen Schmerzen 
am rechten Fußrücken mit einem mückenstichähnlichen Fleck, 
aus welchem sich allmählich eine erst braunrote, dann bläulich« 
violette, scharf begrenzte, erhabene Verdickung der Haut bil¬ 
dete. Bald wurde auch die Haut der Oberschenkel und der 
Brüste befallen. Bei der Aufnahme im November 1911 zeigte 
der größte Teil der Haut beider Oberschenkel eine zusammen¬ 
hängende Verhärtung, bläulichviolette Verfärbung und Erhaben¬ 
heit, welche Veränderungen sich während des Aufenthaltes noch 
etwas ausdehnten. Ähnliche Veränderungen zeigte die Haut beider 
Brüste in den unteren Quadranten. Außerdem besteht ein halb 
handtellergroßer, erhabener, bläulicher Fleck in der Axilla. 
Am rechten Fußrücken ist nur noch braune Pigmentierung 
wahrzunehmen. Nach Behandlung mit heißen Bädern, Massage 
und Radium (Radiogen-Trinkkur) sind diese Veränderungen bis 
auf jetzt noch bestehende braune Pigmentierungen vollkommen 
geschwunden. Die mikroskopische Untersuchung berechtigt zur 
Diagnose Sklerodermie. Ungewöhnlich ist ein in der Kutis 
und Subkutis aus Eosinophilen bestehendes Zellinfiltrat. 

2. Ein 45jähriger Mann mit Sklerodermie en plaques, 
welche vor einem halben Jahre sich in der Nabelgegend zu 
entwickeln begann und jetzt aus 3 bis 4 zirka halbbandflachen 
großen Plaques besteht, welche sich segmentartig nach rechts 
um die Gürtelgegend ausbreiten. 

Leupolt. Zwei Fälle von Pemphigus, bei denen sich 
Chinin von eklatant günstiger Wirkung gezeigt hat 


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der Breslauer dermatologischen Vereinigung. 


421 


Ein Pemphigus vulgaris, begonnen Dezember 1911, wurde 
ab 15. Januar 1912 mit 3mal täglich Chinin mur. behandelt, 
am 21. Sistieren der Eruptionen, am 25. und 30. nochmals 
2 Schübe wesentlich kleinerer Blasen, seitdem kein neuer Aus¬ 
bruch, die alten Eruptionen fast völlig abgeheilt mit starker 
Pigmentation. 

Der II. Fall ein Pemphigus foliaceus, Beginn Juli 1911, 
kam am 21.[L 1912 zur Aufnahme, wurde vom 29. ab mit 
3X0'5 Cbin. mur. behandelt. Seit l./II. Sistieren der Blasen¬ 
bildung und ziemlich rasches Abheilen der alten Schübe. 

Beide Fälle wurden äußerlich hauptsächlich mit 5%iger 
Naftalanzinkpaste behandelt. 

Leopold stellt einen Fall von trophoneurotischer 
Hautgangrän vor. Patient hat vor 15 Jahren einen Unfall 
am r. Auge erlitten. Beginn vor 5 Monaten mit einer erbsen¬ 
großen Blase auf der r. Stirn, welche größer wurde und inzi- 
diert werden mußte. Jetzt besteht eine funfmarkstückgroße, 
gangränöse Hautpartie auf der r. Stirn. Der genaue Nerven- 
status ergibt Störungen im Okulomotoriusgebiet: Auf beiden 
Augen Sphinkterlähmung, fehlende Licht- und Konvergenzreak¬ 
tion, Obliquusinternuslähmung links, desgleichen Störungen im 
Trigeniumsgebiet: Hypaesthesie kreisförmig um das r. Auge 
angeordnet, ebendort mangelhafte Schmerz- und Temperatur¬ 
empfindung. Sonst ist das Nervensystem vollständig normal. 
Der Patient hat außerdem eine latente Lues mit positivem 
Wassermann und eine ausgesprochene Arteriosklerose. Sehr 
wahrscheinlich ist die Hautgangrän mit den Himnervenstö- 
rungen in Zusammenhang zu bringen. Nach Prof. Förster, 
der auf der Nervenabteilung des AUerheiligenhospitals den Fall 
untersuchte, handelt es sich jedenfalls um eine Hämato- 
myelie, eine Veränderung analog der Syringomyelie im Kern¬ 
grau des Okulomotorius und Trigeminuskernes, welche diese 
trophoneurotische Hautgangrän zur Folge hat. Der Zusammen¬ 
hang mit dem erlittenen Unfall ist nicht auszuschließen. 

Müller, E. Zwei Fälle von Mycosis fungoides, die 
beide gleichzeitig (April-Mai 1911) in die Behandlung der 
Breslauer Universitätsklinik kamen. Der eine Patient, ein 62jähr. 
Mann, zeigte damals nur die beiden Anfangsstadien der Er¬ 
krankung, ausgebreitete, ekzemartige, schuppende Erytheme 
und vereinzelte flache Infiltrate an. den Extremitäten, während 
der zweite, eine 30jähr. Bauersfrau, sämtliche Phasen, vom 
prämykotischen Stadium bis zur Bildung von großen fungoiden, 
z. T. exulzerierten Tumoren aufwies. Bei beiden Fällen ließ 
sich durch Röntgenbestrahlung ein prompter Rückgang der 
Erscheinungen erzielen, so daß nunmehr bei dem männlichen 
Patienten nur noch die prämykotischen, erythematösen Ver- 


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422 


Verhandlungen 


Änderungen, bei dem weiblichen im wesentlichen nur noch 
flache Infiltrate — allerdings noch in ziemlich erheblicher 
Ausbreitung — sichtbar sind. 

Außer der Röntgentherapie wurde in beiden Fällen eine 
Salvarsanbehandlung (je 2mal 0-4 intravenös), bei dem zweiten 
Fall auch eine Lokalbehandlung mit Radiumkeilinjektionen ver- 
sucht, beides jedoch ohne nennenswerten Erfolg. Erwähnt wird 
noch, daß die mikroskopische Blutuntersuchung in beiden Fällen 
eine ausgesprochene Eosinophilie (7—12%) ergab, die nach 
jedesmaliger Salvarsaninjektion für die Dauer von 24 Stunden 
in auffälligem Grade (in dem einen Fall von 7 auf 0*5%) 
zurückging. 

Kuznitzky. Drei in der Klinik beobachtete Fälle von 
Parapsoriasis (Brocq): 

1. Zwei Männer mit Erythrodermie pityriasique 
en plaques disseminees. 

1. Eine Frau mit Pityriasis lichenoides chronica 
(Jadassohn-Neisser, Juliusberg). 

An Hand der Fälle wird sowohl die Differentialdiagnose 
eingehend erörtert als auch hervorgehoben, daß sich diese 
Dermatosen der Therapie gegenüber — was Dauerbeilung an¬ 
langt — völlig refraktär verhalten. Es gelingt jedoch durch 
eine kombinierte Röntgen- und Chrysarobintherapie die Plaques 
zu beeinflussen und dieselben wenigstens zeitweise zum Ver¬ 
schwinden zu bringen. 

Braendle stellt 1. einen Jungen vor mit Effloreszenzen, 
die das klinische Bild einer Rupia luetica bieten. Die mikro¬ 
skopische Untersuchung ergab einwandsfreie Tuberkel. Die 
Wassermannsche Reaktion fiel negativ aus. Bei dem Pat 
besteht außerdem ein Lichen scrophulosorum, der auf */,, mg 
Tuberkulin deutlich exazerbierte, während die krustösen Efflo¬ 
reszenzen keine lokale Reaktion zeigten. 

2. Einen Patienten, der vor 3 Monaten mit einem Exan¬ 
them in Behandlung kam, das sehr einer Pityriasis lichenoides 
chronica ähnelte. Auf eine wegen Luesverdacht eingeleitete 
spezifische Behandlung hin ist das Exanthem teilweise deutlich 
zurückgegangen, während an einigen Stellen (Nasenflügel, Ell- 
bogengend) die Rückbildung des Ausschlags sehr langsam vor 
sich geht. Trotz des eigenartigen Bildes dürfte es sich doch 
um eine spezifische Affektion handeln. 

3. Einen Lupuspatienten, dessen fünfmarkstückgroßer 
Lupusherd auf der linken Wange nach der von Payr ange¬ 
gebenen Methode behandelt wurde: Unterminierung des lupösen 
Herdes mit Gazestreifen, die mit Perubalsam getränkt sind. 
Das Resultat der Behandlung war nicht gut. Patient wurde 


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der Breslauer dermatologischen Vereinigung. 


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daraufhin mit gutem Erfolg mit Röutgenstrahlen in Kombina¬ 
tion mit Quarzlicht nachhehandelt. 

Bernheim. Zwei Falle, die zeitweise das Bild der uni¬ 
versellen Erythrodermie darboten, während später die 
klinischen Erscheinungen stark divergierten. 

Fall I betrifft einen 32jähr. Postboten, der wegen einer 
Psoriasis mit Unguentum hydrarg. praecipitati alb. behandelt 
wurde. Es trat ein den ganzen Körper einnehmendes Exanthem 
auf. Auffallend scheint bei der schweren Störung des Allge¬ 
meinbefindens (hohes Fieber, starker Verfall der Kräfte) die 
geringe Beteiligung der Schleimhaut des Mundes und Darmes. 

Fall II ist eine Psoriasis generalisata, die bei dem 
19jähr. Patienten seit 8 Monaten ohne nachweisbaren Einfluß 
auf das körperliche Befinden besteht. Die Ausbreitung des 
vorher auf eine talergroße Stelle lokalisierten Krankheitspro¬ 
zesses erfolgte nach Anwendung von Rhinosalbe. Die histo¬ 
logische Untersuchung eines exzidierten Hautstückes sicherte 
die Diagnose. 

Schnitz demonstriert einen Fall von kombinierter 
vasomotorisch-trophischer Neurose (Oedema Quincke 
-|- neurotische Hautgangrän). 

Die jetzt 30jährige, erblich nicht belastete Kranke leidet 
seit ihrem 15. Lebensjahre an unregelmäßig auftretenden An¬ 
fällen von Schwellung beider oder bisweilen nur der linken 
Augenregion. Innerhalb kurzer Zeit, oft weniger Minuten, tritt, 
wie ärztlich beobachtet werden konnte, eine derbe, nicht ein- 
drückbare Schwellung der Haut ohne Verfärbung auf, die 
minuten- bis tagelang besteht. Erreicht das ödem höhere In¬ 
tensität, so kann das befallene Auge nicht geöffnet werden. 
Im 23. Lebensjahre wurde bei der Kranken ein beginnendes 
Lungenleiden festgestellt. Als sie sich zu dessen Behandlung 
im Krankenhause befand, wurde 1905 zum ersten Male das 
Auftreten von roten Flecken am rechten Unterarm beobachtet, 
auf denen sich Blasen entwickelten, die eintrockneten. Es ent¬ 
standen kleine Ulzera, die mit Narben abheilten. Auch unter 
einem Zinkleimverbande, der angelegt wurde, um Artefakte 
auszuschließen, kam die Affektion, wenn auch spärlicher, zur 
Entwicklung. 

In der Beobachtung von 1908 bis jetzt konnte Schultz 
verschiedentlich das Kommen und Gehen des Ödems beobachten 
und in einem Falle anscheinend suggestiv provozieren. Die 
nähere Beobachtung der Kranken ergab Anhaltspunkte für 
gleichzeitige Lokalisation des Ödems in inneren Organen (Ent¬ 
stehen und Verschwinden eines „Ovarialtumors“, Darmkrisen) 
und Verdacht auf multiple Sklerose (Nystagmus, gesteigerte 
Bein-Sehnenreflexe, schwach^ Bauohdeckenreflexe), die vielleicht 


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424 Verhandlungen der Breslauer dermatologischen Vereinigung. 

auch für die letzter Zeit hantig auftretenden Olmmachtsanfälle 
in Frage kommt. Daneben bestehen die Anzeichen einer dege- 
nerativenPsychopatbie mit reichlich hysterischen Zügen. Für eine 
Affectio pulmonum ergab sich kein Anhaltspunkt. 

Seit September 1911 zeigen sich rote Flecke, Blasen und 
nekrotisierende Prozesse an der rechten Mamma, die in ihrer 
Gesamtheit am meisten dem Zoster hystericus entsprechen 
(Demonstration). 

Dubois, P., bespricht seine Versuche an Kaninchen durch 
Quetschung des Hodens eine Lokalisation des syphi¬ 
litischen, intrakardial injizierten Virus zu veranlassen. Es 
gelang ihm, eine Orchitis syphilitica circumscripta hervorzu¬ 
rufen (zahlreiche Spirochaeten 1) 

Die anderen Organe waren frei von syphilitischen Erschei¬ 
nungen und dem Erreger (bei Punktion, sowie im Schnitt). 


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Verhandlungen der Royal Society of Medicine. 

Dermatologische Abteilang. 


Sitzung vom 18. Januar 1912. 

Little Graham. Striae kutis distensae. 

Der 16jährige Knabe hatte wegen eines Augenunfalls auf 
körperliche Übung verzichten müssen. Er hatte weiter eine 
Parotitis mit Orchitis durchgemacht und litt an einem Herz¬ 
klappenfehler. Während der erzwungenen Ruhe hatte er Fett 
angesetzt. Etwa fünf Monate nach dem Unfall wurden die' 
Striae bemerkt. Es handelte sich um zahlreiche unregelmäßige 
rote geschwellte Linien an der äußeren und hinteren Seite 
beider Gesäße und Hüften. An einzelnen Stellen fand sich 
statt Röte und Schwellung ein deprimiertes oder planes Narben¬ 
gewebe. Keine subjektiven Beschwerden. Vielleicht hängt die 
Bildung der Striae mit der Infektionskrankheit zusammen und 
ist durch ein spezifisches Toxin veranlaßt. 

Diskussion: Malcolm Morris sah mehrere Fälle dieser Art 
nach Typhus ; junge Menschen nehmen nach dieser Krankheit ott rapide 
au; es kommen auch Fälle von Striae unabhängig von Infektionen vor, 
wie die nach Schwangerschaft. Meist tritt allerdings der Zustand später 
auf, als im vorgestellten Falle. 

Parkes Weber meint, daß bei schweren Fällen von Parotitis 
wahrscheinlich das Pankreas befallen wird und dadurch Ernährungs¬ 
störungen zu stände kommen. 

Adamson glaubt nicht, daß., die Striae eine Folge des Streckens 
der Haut seien. Sie hätten dieselbe Ätiologie, wie die Maculae atrophicae, 
nämlich zunächst eine Entzündung, die zu einer Absorption des elastischen 
Gewebes führt. 

Little Graham. Fall zur Diagnose. 

Das zur Zeit 6jährige Kind ist seit einem Jahre erkrankt. 
Es weist eine Anzahl roter, leicht schuppender Flecken auf. 
Der Rand der Herde ist leicht erhaben und röter als der 
übrige Herd. Untersuchungen auf Pilze fielen negativ aus. Die 
Mutter leidet an Lungentuberkulose und bat das Kind öfters 


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426 


Verhandlungen 


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mit ihrem Speichel eingerieben. Die Affektion ähnelt Unnas 
Eczema seborrhoicum. 

Mac Leod. Fall zur Diagnose. 

Ein jetzt 30jäbriger Mann hatte 1907 eine Wunde am 
Penis zugezogen, danach Ausschläge gehabt, die als Syphilis 
gedeutet und behandelt wurden. 1911 sah ihn der Vortragende 
und fand ein Exanthem, bestehend aus roten Flecken und 
leicht erhabenen Papeln von Erbsen- bis Markstückgröße, welche 
mit feinen Schuppen bedeckt waren. Die Herde verschwanden 
nach ein- oder mehrmonatlicher Dauer, ohne Narben zu hinter¬ 
lassen. Befallen waren Stamm und Extremitäten. Wasser¬ 
mann negativ. Mikroskopisch fand sich eine Erweiterung der 
Blutgefäße in der papillären und subpapillären Schicht, eine 
Infiltration kleiner Entzündungszellen, keine Plasmazellen; 
Parakeratose der darüber befindlichen Epidermis. Der Autor 
hält die Affektion für ein psoriasiformes Seborrhoid oder eine 
anormale Psoriasis. 

Diskussion: Whitfield glaubt, daß es Bich um ein Tuber¬ 
kulid handelt. 

Adamson stimmt Whitfield bei. Die Gruppierung läßt ihn an 
Lichen scrofulosorum denken. 

Lieven hält den Fall für eine Seborrhoea exfoliativa. 

Meachen Norman. Fall zur Diagnose. 

Der z. T. 56jährige Patient ist seit 14 Jahren erkrankt. 
Es traten damals starker Juckreiz und Flecke in der Magen¬ 
gegend auf. Die Flecke nahmen später zu, es trat allgemeine 
Schwäche auf und es wurde die Diagnose Addison sehe 
Krankheit gestellt. Später kam es zu Hautreizungen im An¬ 
schluß an ein aufgelegtes Pflaster. Auftreten schuppender 
erytliematöser Eruptionen. Der Patient hatte früher einmal 
Arsenik genommen. Mikroskopisch ergab ein Herd vom Arm 
eine Rundzelleninfiltration um die Blutgefäße und in den oberen 
Teilen der Papillen. Der Vortragende hält den Fall für eine 
prämykotische Dermatose. 

Disknssion: Morris betont das Lichenoide der Eruptionen. Er 
erinnert an die Ausschläge nach Belladonna. 

Mac Leod glaubt eine prämykotische Dermatose, wie eine Para¬ 
psoriasis ausschließen zu können. Er hält den Fall für eine persistente 
toxische erythematöse Erkrankung, die der Urtikaria nabe steht. 

Sequefra. Fall zur Diagnose. 

Der 58jährige Patient ist seit einem halben Jahre er¬ 
krankt Er weist z. B. drei Tumoren auf: einen am Vorder¬ 
kopf ; derselbe ist frei beweglich; er ist von mäßig fester Kon¬ 
sistenz; die Haut über ihm ist gerötet Ein zweiter etwas 
kleinerer Tumor sitzt über der rechten Augenbraune. Eine 
dritte flachere Geschwulst sitzt über dem Epigastrium. Die 
Lymphdrüsen sind nicht vergrößert, Wassermann negativ. 


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der Royal Sooiety of Medicine. 


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Der Vortragende denkt an Mykosis fungoides und Sarkomatose. 
Arsenik und Röntgenstrahlen haben höchstens eine sehr geringe 
Verkleinerung der Tumoren bewirkt. 

Diskussion: Whitfield nimmt am ehesten an, daß eine primäre 
Sarkomatose vorliegt. 

Colcott Fox h&lt die Tumoren für Lipome. 

Bol am ist derselben Ansicht. 

Seqneira. Kulturen von Trichophyton plicatile 
von der „neokrateriformen“ Gruppe. 

Der Parasit ist relativ häufig in Kopenhagen. 

Sequeira. Fall von Naevus. 

Ausgedehnter Naevus der linken Körperseite, der am 
Halse auf die rechte übergeht Der Fall erinnert an einen 
von Malcoln Morris in der letzten Sitzung vorgestellten 
Fall von Talgdrüsennaevus. 

Diskussion: Davis erinnert, einen ähnlichen Fall demonstriert 
an haben. 

Gallowav und Morris erwähnen den von Selhorst auf dem 
internationalen Dermatologenkongreß zu London vorgestellten Fall. Der 
vorgestellte Fall soll diesem, der Brit. J. of Dermat. Vol. VIII. Nr. 11, 
pag. 419 beschrieben ist, gleichen. 

Whitfield rät den Fall mit Eohlensäuresohnee zu behandeln. 

Stowers hat einen derartigen Fall 1908 im Brit. J. of Dermat. 
beschrieben. 

Weber Parkes. Chronische artifizielle Haut¬ 
eruptionen. 

Der Fall wurde bereits am 15. Dezember 1910. (cf.: Proc. 
Roy. Soc. Med. Dermat Sektion 1911. Vol. IV. pag. 43) vor¬ 
gestellt In letzter Zeit sind chronische bullöse und ekzema¬ 
töse Hauterscheinungen, sowie oberflächliche Ulzerationen auf¬ 
getreten. Es fanden sich grüne kleine Partikelchen, die Pulver 
aus Kanthariden ähnelten. 

(Referiert nach dem Originalbericbt im The British Journal 
of Dermatology. 1912. Februar, p. 70—79.) 

Fritz Juliusberg (Posen). 


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Verhandlungen der Socidte 
frangaise de Dermatologie et de Syphiligraphie. 


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Sitzung vom 7. September 1911. 

Jeanselme hat drei Falle von Lepra (anästhetische und 
tuberöse Form) mit Salvarsan behandelt, ohne den geringsten 
Erfolg zu erzielen. 

Leredde warnt davor, die Dosen des Salvarsans allzu 
sehr herabzusetzen, da dadurch der Patient nur von seinen 
Symptomen befreit werde, ohne vollständig geheilt zu werden. 
Nach wie vor müsse individuell behandelt und womöglich die 
Sterilisation magna angestrebt werden. 

Snlzer, Fage, Richou und Ettinger beobachteten bei 
einer 19jäbrigen syphilitischen Patientin meningitische Erschei¬ 
nungen nach drei intravenösen Salvarsan-Injektionen und 10 
intravenösen Injektionen von Hg. oxycyauatum. Die Dosen 
des Salvarsans waren: Zweimal 0*3 und einmal 0*25, die des 
Hg. oxycyanatum je 1V 2 cg. Das Neurorezidiv stellte sich 22 Tage 
nach der letzten Hg-Injektion ein. 

Salzer bespricht die Mitteilung Ehrlichs vom Septem¬ 
ber 1911 anläßlich der Versammlung deutscher Naturforscher 
und Ärzte in Karlsruhe und demonstriert einen Patienten, bei 
deni das Neurorezidiv (meningitische Erscheinungen mit Be¬ 
teiligung der Seh- und Gehörsnerven) 25 Tage nach der letzten 
Salvarsan-Injektion aufgetreten war. Es wurden 3 Salvarsan- 
Injektionen in der Dosis von je 0*3 gegeben. 

tämery macht Mitteilung von einigen Modifikationen in 
der Technik der Salvarsan-Therapie. Verf. injiziert bei kräftigen 
Leuten nur noch Dosen von 0*3, gibt aber bei Primäraffekten 
5 bis 6 Injektionen in wöchentlichen Intervallen und nach 
einer 6 bis 8 wöchentlichen Pause noch eine zweite Serie von 
3—4 Injektionen. Auch im Sekundärstadium injiziert er serien¬ 
weise, bis die Wass er man nsche Reaktion negativ ausfällt. 

Verf. ist allmählich dazu übergegangen, das Kochsalz 
bei der Salvarsanpräparation ganz wegzulassen und das Mittel 
nur in gekochtem sterilen Wasser zu lösen, das dann alkalisch 
gemacht wird. 300 Fälle, die so gespritzt wurden, sollen sozu¬ 
sagen reaktionslos verlaufen sein. 

Leredde hat einen Fall von Ulzeration am Gaumen mit 
Einschmelzung des Knochens beobachtet, die trotz wiederholter 
Hg-Kuren nicht zur Heilung zu bringen war, auf Salvarsan 
aber sehr rasch in Vernarbung überging. 


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Verh. der Society fran$aise de Dermat. et de Syphiligraphie. 429 


Gancher, Gongerot and Bricout demonstrieren einen 
27 jährigen Mann, der schon 1 Jahr nach Beginn des Primär- 
affektes starke Zerstörangen der Weich- and Knochenteile der 
Nase bekam. 

Coyon und Gougerot demonstrieren 1. einen 43jährigen 
Kutscher, bei dem neben Lupus pernio an der Nase, den 
Ohren und den Händen typische Herde von Lupus erythe¬ 
matodes und papulo-nekrotische Tuberkulide an 
den Armen zu konstatieren waren, 

2. einen 33jährigen tuberkulösen Mann, bei dem ein 
zirzinäres fluchtiges Erythem an den Armen und am Rumpf 
bestand. Verf. ziehen die Möglichkeit einer tuberkulösen 
Ätiologie dieses Erythems in Betracht. 

Hudelo und de Jong demonstrieren einen Fall von 
systematisiertem verrukösem Naevus, bei dem sowohl mittels 
Radiotherapie als mittels Kohlensäureschnee ermutigende Besse¬ 
rungen erzielt werden konnten. 

Hudelo und Jolivet demonstrieren ein 26jähriges Dienst¬ 
mädchen, bei dem sie trotz Anwesenheit unzweifelhafter Zeichen 
von hereditärer Lues primäre und sekundäre Symptome 
einer akqnirierten Syphilis konstatieren konnten. Die 
Sekundärerscheinungen rezidivierten trotz Salvarsan- und Hg- 
Behandlung. 

Ravaut demonstriert einen an Lupus vulgaris leiden¬ 
den Patienten, bei dem die Heißluftbehandlung gute 
Resultate gab. 

Balzer, Lövy—Franckel und Condat empfehlen zur 
Psoriasisbehandlung tägliche Teerbäder mit der Modifikation, 
daß der Teer zuerst mit Schmierseife und Wasser emulgiert und erst 
dann dem Bade zugesetzt wird. Zur Verstärkung der Wirkung 
setzen die Verf. dem Bade noch 2 bis 5 g Gbrysophansäure 
zu. Über 3 so behandelte Fälle wird kurz referiert. 

Fonrnier, Gnönot und Renault haben Versuche mit 
der internen Verabreichung von Salvarsan bei Luetikern ge¬ 
macht, aber wenig ermutigende Erfolge erzielt. Das Mittel 
wurde teils in Lösung, teils in Pillenform in Dosen von 0*4 
bis 0*5 gegeben und im großen und ganzen gut vertragen. 

Longin empfiehlt zur Behandlung des Ulcus cruris Zink¬ 
leimverbände. Verf. taucht die Binde in den Leim ein, bis sie 
genügend imprägniert ist und wickelt sie dann erst um das 
Bein. Rezept für den Leim wird erwähnt 

Brocq und Fage demonstrieren einen Fall von Sporo¬ 
trichose, bei dem die Haut in der Nähe der Inokulations¬ 
stelle stark infiltriert war. Die Infiltration griff zum Teil auf 
das Unterhautzellgewebe über und die Affektion nahm einen 


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430 Verh. der Societö frtngaise de Dermat. et de Syphiligrmphie. 


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sehr torpiden Verlauf. An der Inokulationsstelle selbst waren 
nur 3 kleine oberflächliche Ulzerationen zu konstatieren. 

Fonqnet und P6pin geben genaue Vorschriften über die 
Zubereitung der Salvarsanlösungen, speziell in bezug auf 
Qualität und Quantität der zuzusetzenden Natronlauge. 

Gancher, L^vy—Fr anekel und Ahmed Sikbal demon¬ 
strieren einen Primärafiekt am Zahnfleisch, der auf eine Infek¬ 
tion bei der Kokaininjektion anläßlich einer Zahnextraktion 
zurückzufükren ist. 

Leredde und Kuenemann referieren in eingehender 
Weise über die Salvarsan-Therapie und stellen tabellarisch 58 
Fälle aus der Literatur zusammen, bei denen der Tod nach 
der Salvarsan-Behandlung eingetreten war. Von diesen Fällen 
blieben nur sieben dunkel, d. h. es konnte bei diesen Fällen 
die Art der Wirkung des Mittels nicht festgestellt werden. In 
38 Fällen konnte die Todesursache vollständig aufgeklärt werden. 
Es handelt sich nach den Verf. teils um Herxheimersche 
Reaktionen, teils um schwere viszerale Erscheinungen, bei denen 
die Injektion kontraindiziert war, teils um Fälle, die auch ohne 
606 zum Exitus gekommen wären, teils um Fehler, die bei der 
Technik begangen wurden. 

Verf. selbst haben nur die üblichen Nebenerscheinungen 
beobachtet. Letztere konnten noch vermindert werden, seitdem 
frisch destilliertes Wasser zur Präparation verwendet und die 
Lösung genügend alkalisch gemacht wird. Die Autoren befür¬ 
worten starke Dosen; bei gesunden kräftigen Leuten injizieren 
sie in wöchentlichen Intervallen 3 mal 0*6. Bei Patienten mit 
viszeralen Erscheinungen oder Symptomen von Seite des Nerven¬ 
systems gehen sie mit den Dosen herunter bis 0*1 oder 0*2, 
eventuell 0*3. 

Leredde und Kuenemann kommen zu dem Schlüsse, 
daß trotz der beobachteten schlimmen Ausgänge das Mittel 
ohne Furcht verabreicht werden dürfe, wenn der behandelnde 
Arzt die Technik genügend beherrsche und den Patienten vor 
der Untersuchung einer eingehenden Allgemeinuntersuchung 
unterziehe. 

Nach der Tabelle wird noch die Literatur angegeben. 

Brault kommt auf 6eine im Jahre 1907 mitgeteilton 
Fälle von Pellagra zurück und sucht den Nachweis zu erbringen, 
daß es sich in seinen Fällen vielmehr um eine pemphi¬ 
goide Form von Pellagra gehandelt habe, als— wie von 
anderer Seite betont wurde — um ein Erythema exsudativum 
multiforme in Pellagraform. Max Winkler (Luzern). 

Referiert nach dem Bulletin de 1» Societe fran 9 aise de 
Dermatologie et de Syphiligraphie. 1911. p. 9. 


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Verhandlungen der Moskauer yenerologischen und 
dermatologischen Gesellschaft. 


Sitzung vom 26./12. Februar 1912. 

1. Pospelow teilte den ochweren Verlust mit, den die 
Gesellschaft und die Wissenschaft in Person des Vizepräsidenten 
weil. S. A. Smirnöff erlitten haben. Als erster Direktor der 
kaukasischen Kurorte erwarb sich der Dahingeschiedene große 
Verdienste. Der hervorragende Balneologe und Kenner der 
kaukasischen Mineralbäder starb im Alter von 93 Jahren. 

2. Pospelow jr. demonstrierte einen Rhinosklerom- 
falL 36jährige Bäuerin aus dem Gouvernement Moskau leidet 
seit 5 Jahren an Verdickung der Nasenflügel und z. T. der 
Lippenhaut Wassermannsche Reaktion negativ. Makro¬ 
skopisch Mikulicz sehe Zellen. Reine Kultur vom Frisch- 
schen Bazillus. 

Tsehernogubow zeigte zum Vergleich die Kulturen vom Pneumo- 
und Sklerombazillua. 

Krasnoglasow betont die Seltenheit der Krankheit in der Provinz 
Moskau. Outen Erfolg beobachtete er von Röntgentherapie. Sehr oft 
wird die Krankheit bei Arbeitern in der Wolle- und Baumwolle-Industrie 
beobachtet. 

Pospelow hält für wahrscheinlich, daß organische Staubpartikel- 
eben während dem Spinnen, respiriert ^werden und ähnlioh wie bei Lepra 
die Infektion begünstigen. 

3. Pospelow jr. zeigt eine 57jährige Frau mit Pem¬ 
phigus pruriginosus. Langjährige Obstipation und Zystitis. 
Vor 8 Monaten nach Anwendung von Senfpapier entstanden 
die ersten Blasen, die jetzt außer der Haut noch die Mund¬ 
schleimhaut bedecken. Heftiges Jucken und Frösteln. Keine 
Eosinophilie (4°/ 0 ). Blaseninhalt steril, kutane Reaktion mit 
demselben negativ. Chinin ohne Erfolg. 

Bogrow bemerkte in dem vorgestellten Falle leichte Abschilferung 
des Epithels nach mechanischem Einfluß (Symptom von Nikolsky). 

4. Lewtsehenkow demonstrierte einen 10jährigen Knaben 
mit 2 ausgedehnten Lupus vulgaris - Plaques (am Ober- 
und Unterschenkel), die nach 107 und 135 Kohlensäureschnee¬ 
ätzungen völlig verschwunden sind. Glatte zarte Narbe. Seit 
5 Monaten ohne Rezidiv. 

Grintschar hatte nie so ein günstiges Resultat bei Lupus vul¬ 
garis nach Kohlensäurebehandlung beobachtet. Gewöhnlich kommen sehr 
bald Rezidive zum Vorschein. 

Pospelow würde hier such ein Rezidiv für möglich halten. 

Priv.-Doz. S. Bogrow (Moskau). 


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Bericht über den ersten Kongreß des Nordischen 
dermatologischen Vereins zu Kopenhagen. 

17.—19. Mai 1910. 

Nord. Med. Arkiv. 1911. Abt. II. Anhang, p. 1—67. 


Vorträge wurden gehalten von: 

Afzelius (Stockholm). Über einen Fall von Sklerodermie 
in Verbindung mit Hemiatrophia facialis (mit Demonstration 
von Photographien). 

Bang (Kopenhagen). Die dänischen Trichophytien und 
ihre Stellung in Sabourauds System (mit Demonstration 
einer sehr schönen Sammlung von Kulturen). 

Bruusgaard (Kristiania). Über Lymphogranulomatosis 
cutis (die granulomähnliche Form der Lymphosarkomatose) 
(mit Tafeln von histologischen Präparaten). 

Boas (Kopenhagen). Das Verhältnis des Prurigo Hebrae 
zur Tuberkulose. 

Prurigo Hebrae braucht mit Tuberkulose keineswegs in 
Verbindung zu stehen (durch subkutane diagnostische Tuber¬ 
kulininjektionen untersucht). 

— Die Wassermann sehe Reaktion, durch ca. 4000 
Fälle beleuchtet. 

Die Wassermannsche Reaktion wurde bei unbehan¬ 
delter sekundärer, tertiärer Syphilis, Tabes und Paralyse fast 
konstant gefunden. Der grobe Einfluß der Therapie auf 
die Reaktion wurde stark hervorgehoben. Wenn die Reaktion 
während der Behandlung schwindet, beruht dieses auf einem 
vitalen Prozeß. 

An der Diskussion beteiligten sich Krefting, Marcus, 
Ludwig Nielsen und Ehlers. 

— Züchtung der Spirochaete pallida (mit Demonstration 
von lebenden, nach Schereschewsky gezüchteten Spiro- 
chaeten im Dunkelfeld). 


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Nordischer dermatologischer Verein su Kopenhagen. 


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Haslnnd, Pool (Kopenhagen). Ein Fall von Syphilis, bei 
der Geburt erworben; Ansteckung des Kindes durch die Mutter. 

— Plaques muqueuses auf der Mundschleimhaut, gut 
5 Jahre nach der Infektion, mit Nachweis von Spirochaete 
pallida, nach kräftiger Behandlung und langer Latenzzeit 

— Ein Beitrag zur Histologie der Psoriasis in den Hand¬ 
flächen. 

H. betont, daß Munros und Sabourauds Auflassung 
der Krankheit als eines mikroskopischen Suppurationsprozesses 
im Epithel auch betreffs der Handflächen sich bestätigt. 

Moberg (Stockholm). Über Röntgenbehandlung von Lupus 
erythematosus. 

Zum Teil sehr gute Resultate, namentlich bei den ober¬ 
flächlichen Formen. 

— Ein Fall von solitärem Hautmyom. 

Forcbhammer (Kopenhagen). Klinische Bemerkungen 
über Lupus vulgaris mit Rücksicht auf Prognose und Therapie. 

Resümee der Untersuchungen (1200 Fälle). 

Die Krankheit beginnt in der großen Mehrzahl der Fälle 
(ca. 81*/o) im Gesicht, am häufigsten auf Nase und Wangen. 
Im Anfangsstadium ist die Krankheit immer oberflächlich; in 
diesen Fällen ist die Lichtbehandlung vorzuziehen (Heilungs¬ 
prozent 75). 

Jersild (Kopenhagen. Veränderungen des Zervikalsekrets 
während der Schwangerschaft. 

Während der Schwangerschaft wird das Zervikalsekret 
(normales und pathologisches) in der Menge vermindert und ganz 
zäh. Dieses Symptom kann schon in der 2. Woche observiert 
werden. 

Rasch (Kopenhagen). Klinische und therapeutische Be¬ 
merkungen über Lichen ruber. 

Die Krankheit dauert selten länger als 1*/, Jahre. Eine 
Bullabildung ist weit häufiger als gewöhnlich angenommen (in 
einem Fünftel der Fälle). Arsenik wirkt oft schädlich bei akuten 
Ausbrüchen der Krankheit (hier wendet man am besten Vale¬ 
riana an). Lokal empfiehlt R. Zinkpaste mit 1% Menthol oder 
Linimentum refrigerans d. h. Oxyd. zinc. venal., Sol. subacetat. 
plumb., Glycerini aa 20, Sol. hydrat. calc. 140. 

Grön (Kristiania). Fieber bei Syphilis. 

Ebenso wie Lindenheim findet G. Fieber im Anfang 
der merkuriellen Behandlung, im Gegensatz zu L. aber, daß das 
Fieber häufiger bei Männern als bei Weibern vorkam und daß 
kein bestimmter Reaktionstypus vorhanden war. 

Sundquist, Alma (Stockholm). Behandlung der Gonorrhoe 
hei der Frau. 

Arch. f. Dermmt. n. Syph. Bd. CXII. 28 


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434 


Nordischer dermatologischer Verein sn Kopenhagen. 


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S. verwendet lokal eine Va%|8 e Lösung von Salzsäure 
für Urethra und Uterus (mittels einer Braun sehen Spritze 
instilliert). 

Nielsen, Ludwig (Kopenhagen). Erosio punctata post- 
vesiculosa colli uteri bei Gonorrhoepatientinnen. 

Bei einer Zervikalgonorrhoe findet sich sehr oft auf dem 
Collum uteri eine Erosion mit sehr feinen, punktförmigen 
Grübchen bedeckt, ganz wie die Eindrücke an einem Fingerhut. 
Diese Grübchen sind durch Berstung von klaren, oberfläch¬ 
lichen Vesikeln entstanden. 

Außerdem wurde eine sehr große Reihe von zum Teil sehr 
seltener dermatologischer und venereologischer Patienten de¬ 
monstriert. Harald Boas (Kopenhagen). 


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Fachzeitschriften. 


Annales de Dermatologie et de Syphiligr&phie. 

1911. Nr. 12. 

Nicolan,S.HistologischeStudien über dasHaut- 
fett. p. 641. 

Sehr eingehende histologische Stadien über die Lokalisation 
des Hautfettes hat Nicolau unternommen. Yerf. bediente sich 
der neuen Färbetechnik, da ihm die Osmiumpräparate zu wenig 
eindeutige Resultate lieferten. Es kamen hauptsächlich Sudan 
Hl und Scharlach R. zu Färbezwecken in Anwendung. Ex- 
zidiert wurden die Hautstücke teils am Lebenden, teils am 
Kadaver von Leuten, deren Alter schwankte von 17 bis zu 
90 Jahren; es kamen ferner Hautstücke von 2 Foeten zur 
Untersuchung. Das Material wurde den verschiedenen Körper¬ 
stellen entnommen. 

N i c o 1 a u konnte nach weisen, daß das Fett stets intra¬ 
zellulär gelagert war und sich in Form von Granulationen oder 
Tröpfchen vorfand. Vorhanden war es stets in der Haut und 
zwar der verschiedensten Körperpartien, allerdings manchmal 
etwas reichlicher, so z. B. in den Achselhöhlen, am behaarten 
Kopf, im Gesicht etc. Die Epidermis zeigte den größten Fett¬ 
gehalt in der Basalschicht. Im Stratum malpighi war es 
ebenfalls noch zu konstatieren, aber in geringem Maße. Stratum 
granulosum lucidum und corneum erwiesen sich als fettfrei. 
Im Stratum corneum konnte nur in den oberflächlichen Schichten 
eine diffuse Verfärbung mit Scharlach R oder Sudan konsta¬ 
tiert werden, die nach Verf. möglicherweise auf eine Imbibition 
mit Talgfett zurückzuführen ist. Eine Ausnahme soll der Vernix 
caseosa und die Hornschicbt des Foetus machen, in denen 
ebenfalls Fetttröpfchen zu konstatieren waren. Verf. konnte 
weiterhin in den Haarfollikeln und Schweißdrüsen (Knäuel und 
Wand der Ausführungsgänge) sowie in gewissen Zellen der 
Kutis Fett nachweisen. 

Nicolau zog endlich die Haut verschiedener Tiere in den 
Bereich seiner Untersuchungen, so des Hundes, des Schafes, 

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43tJ Fachzeitschriften. 

der Katze, des Kaninchens und Meerschweinchens, sowie der 
weißen Maus. Auch hier konnten die Fettgranulationen, wenn 
auch etwas verschieden in Menge und Lagerung konstatiert werden. 

Das konstante Vorkommen des Fettes in der Haut des 
Menschen und der Tiere scheint Verf. dafür zu sprechen, daß 
es sich nicht um einen Degenerationsprozeß der Zellen handelt, 
sondern vielmehr um ein Produkt der physiologischen Tätigkeit 
der Zellen. Die Fettkörner würden, gewissermaßen Reservestoffe 
der Zelle darstellen. Der Autor ist geneigt, auch das Xanthoma 
palpebrarum als eine solche Fettproduktion der Zellen anzu¬ 
sehen, die möglicherweise schon im intrauterinen Leben ihren 
Anfang nehmen könnte und daher den Naevi anzugliedern wäre. 
Die Affektion würde nur das Resultat einer gesteigerten nor¬ 
malen Funktion darstellen. 

Civatto. Die Chemie der Haut nach den neuern 
Arbeiten Unnas und seiner Mitarbeiter, p. 659. 

Die zu8ammentlassende Arbeit Civattes bezweckt, die 
französischen Dermatologen mit den neuen Untersuchungsresul¬ 
taten bekannt zu machen, die von Unna und dessen Schule 
in den letzten Jahren über die Chemie der Haut publiziert 
worden sind. 

Einleitend befaßt sich Verf. mit den Untersuchungs¬ 
methoden, speziell der Färbetechnik von Unna, um dann über¬ 
zugehen auf einzelne chemische Körper, deren Rolle und Be¬ 
deutung noch vielfach umstritten sind. So werden der Reihe 
nach behandelt das Keratin, die Fette und die Lipoide, das 
Glykogen, Eleidin, Keratohyalin, der Vernix caseosa, der Schwefel 
der Haut. Endlich wird über die Wirkung des Chysarobins 
auf die Haut referiert, die mittels der von Unna und 
Golodetz verwendeten chemischen Methoden beobachtet und 
studiert werden konnte. 

Pied. Mastitis gummosa syphilitica, die das 
Bild des Carcinoma mammae vortäuschte, p. 681. 

Ober drei Fälle von Mastitis gummosa syphilitica, die mit 
Schmerzen und Drüsenschwellung in der Axilla einhergingen, 
referiert Pied. Bei 2 Fällen waren die Tumoren multipel, bei 
dem dritten Falle war nur ein Tumor konstatierbar. Die Ge¬ 
schwülste waren teils mit der Haut, teils mit der Unterlage 
verwachsen. Alle Fälle wurden bei Frauen von 40 bis 45 Jahren 
beobachtet. 

Verf. empfiehlt bei einigermaßen zweifelhaften Fällen von 
Carcinoma mammae stets die Wasser mann sehe Reaktion 
ausführen zu lassen und eventuell vor der Operation eine 
energische spezifische Behandlung einzuleiten. 

Max Winkler (Luzern). 


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Annales des maladies des Organes gänito- 
nrinaires. 1911. Jahrgang XXIX. 

Heft 20—24. 

Frenkel. Auswandernde Ureterensteine, p. 1825 . 

Unter auswandernden Ureterensteinen sind solche zu ver¬ 
stehen, die die Ureterenwand perforieren und sich im um¬ 
gebenden Gewebe festsetzen. Drei Prädilektionsstellen für das 
Festsetzen und Aufhalten von Steinen finden wir beim Ureter: 

1. im Nierenbecken, 2. unten am Übergang zur Blase, 3. an 
einem von Albarran beschriebenen Punkte in der Mitte. 

Vier Möglichkeiten liegen vor: 1. der Stein liegt noch 
zum Teil im Ureter, zum Teil schon im benachbarten Gewebe, 

2. der Stein ist schon herausgewandert und liegt in einer ei¬ 
trigen, septischen Tasche, 3. der Stein ist aseptisch abgekapselt 
außerhalb des Ureters, 4. kann der Stein durch eine Hautfistel 
spontan nach außen gestoßen werden. Die Behandlung wird 
immer eine chirurgische sein. 

Li Yirghi Girolano. Neue elektrolytische Instru¬ 
mente für die Behandlung von Harnröhrenverenge¬ 
rungen. p. 1921. 

Schon im vorigen Jahre hat Girolano von der günstigen 
Beeinflussung der Harnröhrenstrikturen durch Elektrolyse be¬ 
richtet. Er verfugt nunmehr über fast 100 Fälle, in denen er 
so ausgezeichnete Besultate erzielt hat, daß er die Uretrotomia 
interna oder externa für eine ganz geringe Anzahl von hart¬ 
näckigsten Fällen reserviert wissen will. 

Um Harnröhrenverengerungen zu erweitern, gibt es drei 
Methoden: 1. die Dehner nach Eollmann, Oberländer, 
Desnos usw., die rein mechanisch wirken, 2. die Gummibou- 
gies, die neben der langsamen mechanischen Wirkung noch 
eine lokale Reaktion und Phagozytose bewirken, und 3. die 
Elektrolyse, die wie die zweite Gruppe wirkt und außerdem 
ein allmähliches Absterben und Abstoßen des Narbengewebes 
erzielt. 

Sein Instrumentarium besteht aus einem geraden, metalli¬ 
schen, 22 cm langen Katheter. Das untere Ende läuft konisch 
zu und trägt eine Schraubenwindung zur Einschraubung des 
biegsamen, metallischen, isolierten Stengels, der mit den ver¬ 
schieden starken Oliven armiert werden kann. Die Olive wird 
bis an die Striktur herangeführt und dann der Strom durch 
den Apparat durchgeleitet. Die Resultate sind ausgezeichnet. 

Worms und Hamant. Chirurgische Behandlung 
der akuten Nephritis gelegentlich eines Falles 


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Fachzeitschriften. 


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von po8to8teomyelitischer Nephritis, der durch 
Nephrotomie geheilt wurde, p. 1940. 

Der Chirurg operiert meist die chronischen Nephritiden. 
Daß auch akute Nephritis sich dazu eignet, beweist der Fall 
der Verfasser, der mit Anurie und Urämie einherging und 
durch Nephrotomie geheilt wurde. 

Constailtine§CO. Ein Fall von tuberkulöser Harn¬ 
röhrenstrikturbei einem Kranken, der eine Tuber¬ 
kulose des Urogenitalapparates hatte, p. 2017. 

Der 34jährige Kranke leidet seit 14 Jahren an Beschwerden 
heim Urinieren; Blutungen, ungeheuer häufige Miktionen, 
Schmerzen in der Nierengegend usw. Die Untersuchung ergab 
eine ausgedehnte Nieren- und Blasentuberkulose und eine tuber¬ 
kulöse Sklerose der Urethra, beginnend an der Badix penis 
bis zum Perineum hinreichend. Sonden- und Dilatationsbehand- 
lung war völlig erfolglos. Man mußte sich schließlich zu ex- 
spektativer Behandlung entschließen. 

Compan. Zwei neue Instrumente zur trans. 
vesikalen Prostatektomie, p. 2033. 

Das eine der Instrumente, der „Tracteur“, dient dazu, 
die Prostata nach eröffneter Blase hochzuziehen, wodurch der 
Gegendruck des Assistenten vom Rektum her erspart wird. 
Das zweite, der „Inciseur“, dient zur Eröffnung des Gewebes 
und der Prostatakapsel. 

Bericht über den internationalen Urologen- 
Kongreß in London. Juli 1911. 

Zum Referat nicht geeignet. 

Lioukoumobitch. Ein Fall von karzinomatöser 
Degeneration einer hypertrophierten Prostata, 
p. 2209. 

Ein Mann von 64 Jahren leidet seit 14 Jahren an häu¬ 
figen Miktionen. Die Untersuchung des Körpers ergab eine 
leichte Hypertrophie des Herzens und der Gefäße. Die Prostata 
war weich, vergrößert, der obere Rand nur schwer zu errei¬ 
chen. Urin trübe und sauer. Trotz dieses undeutlichen Befundes 
fand man bei der histologischen Untersuchung der exstirpierten 
Prostata ein beginnendes Earzinom. 

Mälikiantz. Ein Fall von subpubischem Stein¬ 
schnitt, gefolgt von Darmverschluß durch einen 
Haufen von Würmern, p. 2215. 

Der Verfasser hat häufig Gelegenheit, im Gouvernement 
Erivan Erkrankungen durch Eingeweidewürmer zu beobachten, 
da das Wasser von der Bevölkerung ohne jegliche Abkochung 
oder Filtration genossen wird. In diesem Falle trat die Kata¬ 
strophe 2 Tage nach der Operation ein. 

Wilhelm Bartsch (Breslau). 


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Annales des maladies vönöriennes. 

Band V. 

Burnier. Betrachtungen über die bis jetzt ver¬ 
öffentlichten Resultate der Behandlung der 
Syphilis mit „606“. pag. 641. 

Ausführliche Beschreibung der Anwendung von „606“ und 
seiner Wirkung nach den bis jetzt erschienenen, meist deutschen 
V eröffentlichungen. 

Joltratn und B£nard. Vereinfachungen der 
Wasse rmannschenMethode beiderSerodiagnostik 
der Syphilis, pag. 657. 

Joltrain und Benard beginnen ihre Arbeit mit einer 
ausführlichen Besprechung der Technik der ursprünglichen 
Was 8 ermann sehen Methode und der zahlreichen Hypo¬ 
thesen, die sich mit dem Zustandekommen dieser Reaktion be¬ 
schäftigen. Verschiedene Schwierigkeiten, die sie bietet, haben 
zu den bekannten Vereinfachungen von Porges, Elaussner, 
Foix, Noguchi, Tschernogubow, Bauer und Hecht 
geführt; auch Joltrain und Benard haben eine Modifikation 
gefunden, die sich jedoch nicht wesentlich von der Hecht- 
schen unterscheidet. In 73 Fällen hatten sie mit ihrer Methode 
in 93% gleiches Resultat wie mit der von Wassermann 
ursprünglich angegebenen. Sie schließen damit, daß in sehr 
vielen Fällen die vereinfachten Methoden wohl praktischen 
Nutzen bringen könnten; die von Noguchi angegebene sei 
die exakteste von ihnen, aber nur im Laboratorium ausführ¬ 
bar; die von Hecht und den Verfassern angegebene Modifi¬ 
kation sei die einfachste. Im übrigen bleibe die ursprüngliche 
Wassermannsche Methode die zuverlässigste und daher in 
allen zweifelhaften Fällen zu empfehlen. 

Payenneville. Geschichte eines Spezifikums 
gegen die Syphilis (Le rob de Boyveau-Laflekteur). p. 681 
und p. 760. 

Eine sehr amüsante und interessante geschichtliche Studie 
über das „Syphilisheilmittel le rob (Syrup) Laffecteur“, das 
Ende des 18. Jahrhunderts von dem Doktor Pierre Boyveau 
und seinem Kompagnon hergestellt wurde und dank einer 
ungemein geschickten Reklame einen enormen Erfolg in Frank¬ 
reich und auch andern Ländern hatte. Es sind mehrere Rezepte 
dafür angegeben worden, doch scheint die Zusammensetzung 
dieses angeblich quecksilberfreien Heilmittels mehrfach ge¬ 
wechselt worden zu sein. Interessant ist, daß Napoleon I. den 
„Erfindern“ eine Million für die Preisgabe des Rezepts geboten 


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Fachzeitschriften. 


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haben soll. Das Interesse des Lesers wird durch mehrere Ab¬ 
bildungen von Karikaturen, Dokumenten usw. erhöht. 

Jnllien. Die Etappen einer Frage, p. 721. 

Die Frage der Abortivbehandlung der Syphilis ist seit 
einiger Zeit wieder in den Vordergrund getreten, besonders 
seit der Entdeckung der Spirochaeten, durch die ein größerer 
Schutz vor diagnostischen Irrtümern gegeben wurde. 

J u 11 i e n ist von der Exzision des Primäraffekts, die einen 
wechselnden Erfolg hatte, abgekommen und befürwortet jetzt 
eine lokale Einreibung mit grauer Salbe; daneben gibt er 
Kalomelinjektion (0*05) alle 5 Tage 3 Monate lang, die mit 
Pausen nötigenfalls bis zu einem Jahre fortgesetzt werden; er 
hat mit seiner Behandlung etwa in 50°/o der Fälle Heilung 
aufzuweisen. 

Emery und Pepin. Über die Pharmakologie des 
„606“. pag. 727. 

Bemerkungen über die chemische Zusammensetzung des 
606, sowie über dessen Zubereitung zur intramuskulären In¬ 
jektion, sowie deren Technik. 

Bertarelli, Pasini und Botelli. Resultate der Be¬ 
handlung der Syphilis mit 606. pag. 736. 

Dieser Aufsatz ist bereits im Giornal. italian. delle malat. 
verer. e. d. pell. 1310 Heft 4 erschienen und dieser Zeitschrift 
dort referiert worden. 

Bayct- Das Arsenobenzol in der Behandlung 
der Syphilis, pag. 801. 

Jambon. Behandlung der Syphilis mit 606. 
pag. 830. 

Burnier. Behandlung der Syphilis durch 606. 
pag. 857. 

Die Aufsätze bringen nichts Neues und besprechen an der 
Hand von Krankengeschichten die mehr oder weniger guten 
Erfolge bei der Behandlung mit 606, ihren Einfluß auf die 
Spirochaeten und auf die Was 8 er mann sehe Reaktion, sowie 
über die Technik der Injektion. Burnier führt noch eine 
Zusammenstellung der zuletzt erschienenen Arbeiten über dieses 
Thema auf. Hugo Hanf (Breslau). 


The British Journal of Dermatology. 1912. 

Februar. 

Fearnsides, Greaves E. Teleangiektasien bei Kin¬ 
dern, in Verbindung mit schwächender und pro¬ 
trahierter Diarrhöe, pag. 35. 


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Fachzeitschriften. 


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Während, wie Fearnsides hervorhebt, Teleangiektasien 
beim Erwachsenen zusammen mit zur Kachexie führenden 
anderen Krankheitszuständen oft beschrieben wurden, gehört 
das gleichzeitige Vorkommen von Teleangiektasien, Erythemen 
und Purpura und schwächender protrahierter Diarrhöe bei 
Kindern der Literatur nach zu den Seltenheiten. Der Autor 
führt die Krankengeschichten von sechs derartigen Fällen an. 
Von inneren Leiden fand sich bei diesen Kindern klinisch 
lediglich schwere Diarrhöen, nnr hei einem eine terminale 
Endokarditis, so daß der Verfasser geneigt ist, einen Zusammen¬ 
hang der Darmerscheinungen mit den Hautveränderungen an¬ 
zunehmen. Bei allen sechs Fällen fanden sich Erytheme; 
Teleangiektasien waren bei fünf Fällen vorhanden, nur zwei 
wiesen eine Purpura auf. Die Verteilung der Exantheme 
variierte; die Erytheme saßen gewöhnlich an den distalen Enden 
der Extremitäten, die Teleangiektasien an den Lenden und am 
Rumpf an Stellen, die dem Druck ausgesetzt waren. In allen 
Fällen fanden sich ferner Ödeme, die in einem Falle nur ein 
Bein befallen hatten, in anderen eine allgemeine Verteilung 
aufwiesen. Die Ursachen der Diarrhöen waren verschiedene, 
hei zwei Fällen war Bauchtuberkulose die Ursache. 

Freshwater, Douglas. Die Ätiologie des Lupus 
erythematosus, pag. 57. 

Freshwater leitet seine Arbeit mit historischen Be¬ 
merkungen über die .Nomenklatur und über die verschiedenen 
Ansichten über die Ätiologie des Lupus erythematosus ein. Er 
unterscheidet vier Varietäten: Die zirkumskripte oder diskoide 
Form, die diffuse oder disseminierte, die teleangiektatische und 
den Lupus pernio (chilbain lupus); in einem weiter ausgeführten 
Abschnitt referiert er über die Gründe, die die Autoren für 
und gegen die tuberkulöse Natur des Lupus erythematosus 
anführten. (Die Arbeit wird in der nächsten Nummer fort¬ 
gesetzt.) Fritz Juliusberg (Posen). 


The Jonrn. of out. diseases inolud. Syph. XXIX. 

Nr. 12. Dec. 1911. 

Darling, S. T. (Ancon Hospital, Canal Zone). Das 
orientalische Geschwür, p. 617. 

Das orientalische Geschwür (Synon: Aleppobeule, Pendjeh- 
ge8chwör, Delhigeschwür, Biskrabenle, Sartenbeule) ist gegen¬ 
wärtig auch in gewissen Partien Amerikas in einzelnen auto- 
chthonen Fällen beobachtet worden, so ein Fall von Darling. 


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F achzeitachriften. 


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Gemäß der geographischen Lage der bisher als verseucht 
bekannten Gegenden, dürften auch in Amerika in Orten zwi¬ 
schen dem 40° nördl. und südl. Breite und einer durchschnitt¬ 
lichen Jahrestemperatur von 17*6° ähnliche Fälle zur Beobach¬ 
tung kommen. Die meisten Fälle treten im September bis Fe¬ 
bruar auf, an manchen Orten (Aleppo, Bagdad) erscheinen sie das 
ganze Jahr mit verhältnismäßiger Bevorzugung der regnerischen 
Herbstmonate. Im Gegensatz zu Kala azar, welches, wie der 
Ringworm, eine ganze Gegend befallt, um sie dann verhältnis¬ 
mäßig frei zu lassen, betrifft das orientalische Geschwür in den 
betreffenden Ländern nur gewisse Punkte, während Gegenden, 
die nur einige Meilen entfernt sind, von der Seuche völlig be¬ 
wahrt erscheinen. 

Der Erreger der Krankheit ist zuerst von Borowski 
(1898), Bogoras, Schulgin beobachtet und von Wright 
(1903) sichergestellt worden. Letzterer, wie Marzinowsky, 
Bogrow, Plehn, Jame, Row, Carter und besonders 
Nicolle, haben die Leishmania tropica gefunden, Nie olle 
sie gezüchtet und mit ihr immunisiert. In Abklatschpräparaten 
der Geschwüre oder im aus den Knoten gepreßten Serum 
sind innerhalb großer mononukleärer Zellen die kleinen, ovalen, 
runden oder haferkornähnlichen Körper der Parasiten zu sehen, 
die meist 5—6 /u lang, 3—3'/ a fi breit sind, einen Kineto- 
nukleus von 1*5 ju Länge und einen Trophonukleus von 
2—2*75 n Durchmesser besitzen. Sie gleichen sehr den bei 
Kala azar in der Milz der Patienten von Leishman und 
Dono van gefundenen Körpern, der sogen. Leishmania Dono- 
vani. Die Leishmania Donovani befällt die tiefen (lichtfernen) 
Teile des Darms, die Leishm. trop. die belichteten Haut¬ 
partien etc. 

Die Empfänglichkeit für die Aleppobeule ist eine fast 
universelle, fast alle Kinder in Aleppo bis zum 7. Jahre ver¬ 
fallen der Infektion, eine Attacke der Erkrankung bedingt 
Immunität. Die Infektion geschieht durch Fliegen, Moskitos, 
Pferdefliegen. 

Nicolle züchtete die Leishm. trop. auf Blutagar und 
erzielte positive Impfresultate mit diesen Kulturen (bis zur 
4. Generation) bei Menschen und Affen innerhalb 16 bis 166 
Tagen. Bei Affen und Hunden ist die Nase Prädilektionsstelle 
für die Impfung. Bezüglich klinischer Verhältnisse der Aleppo¬ 
beule sei auf die bekannten Formen der Knoten, Geschwüre 
und der endlichen Narben, auf die nicht immer leichte Diagno- 
stizierbarkeit und externe Behandlung der Affektion verwiesen. 
Exzision, Durchfrierung, Jodtinktur, Kalihypermanganicum in 
Pulverform u. a. wird empfohlen. Dune an empfiehlt eine 


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Fachzeitschriften. 443 

Bedeckung des Geschwürs mit einer Bleipiätte, ein Vorschlag, 
.der das Luditbedürfnis der Leishmania trop berücksichtigt» 

youemamt, Charles, Öioeinirat». E i n e M e t hode z n r 
Darstellung der Spicoehnute» und Trypanosomen 
mittels Nigrosin« p. (128, 

Die Nigrpsi a methode. Spiruchneten und Trypanosomeu 
darzuatelleo, gibt «nea viel ’iöf^wär fön Körnern freien Hinter¬ 
grund als Ibdischtmte. Namentljöh die zarten Pulli da«. und 
Spiroeh. dent, werden deshalb besser gaaiehtdt. Die Präparate 
können dünner sein, feinere Details, so di« (»p-iüelu mancher 
Bakterien, sind leicht durzustelleo. Die Nigrosiniösuua wird 
durch Schütteln eines Überschusses von Nigrosin and destillier¬ 
tem. Wasser .und Abaetzenlassen des ungelösten bereitet. Eine 
Pktiüöso des zu untersuchenden Materials wir«! auf einem 
reinen Objektträger direkt oder igi&eh Verdüönuug not destil¬ 
liertem Wasser resp. physiologischer Küehsalsälösuug mit einer 
Öse der N-.v - gemischt und troek«^ gelasseu, Hierauf 

karm «g mH ÖliauiOärsnUi oder Känadabafeia'Deekgla^ besich¬ 
tigt werden. Die nicht leichte Ünterscfeidüßg von Spir. j»» 11. 
und Spiroeh. dent. verlangt, bei Muödajfpfeiionen die oberen 
Gewebssebiebten, in weit heu die Spir, dent. vorhanden sein 
kann, gründlich v;u eiitfejnen - Enthält aus der Tiefe kommendes 
Beksekrot Spirödiaeteii, welchtv iütigfii als 10 p sind und steile 
WiodutJgea haben, so sind dies Psllidae. 

ül&rkley, A. J,, Denver. Eine ungewöhnliche 
Form von Keratcm. p. 6H4. 

Innerhalb einer durch eine Rißverleizung n.m Oaumen - 
hallo» eines Mannes «ütstandenen Narb« «»tWickeKe aich bin 
in der Haut eingebettetes Knötchen, das uiich «inoin balbeu 
.Ttthr kleinerliaengröß wurde und heftige, küasirählefideSchwer- 
im verursachte. Die mikroskopische Untersucbcng -des oxstu- 
pierten Knötchens ergab eine konzentrische''Anhäufung von; 
verhornten, z, T. kernhaltigen Zellen, unsgebpu von einer unver¬ 
sehrten Kapael von Epithel, welches »ut dem Deckepitbel der 
Hast zusammenbing. also eine durch das Trauma bewirkte 
Verlagerung des Hornlagers. 

Heinaaflil, Walter James, New York» über den Ge¬ 
brauch der lltioilatöpe bei der Psorifisisbehaml- 
lung, mit Bericht über einon Pall, p. 68f», 

Entmann berichtet, über eines Falt sehr ausgedehnter. 
Psoriasis, die in frühester Kiöd&^ begann, und bei welcher 
er durch .tägücba Bestrakivurg mit Uritdlaiupeniicht : — im 
ganzen 40 Sitzungen von lö—iü Mitiuteu Daudc und 18 $ni 
Laispenentfernung — eine weitgehende Besserung rssp. zeitliche 
Heilung herbeigeführt hat. 




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F achiei tachriften. 


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Gegenüber der Salbenbehandlung ist die Uviolbestrahlung 
angenehmer, wenn auch nicht rascher im Effekt. Sie ist selbst¬ 
redend teurer. Rudolf Winternitz (Prag). 


Giorn. ital. d. mal. veneree e d. pelle. 
Heft 6. 19- Januar 1912. 

Panizzoni, G. Beitrag zur Kenntnis der Histo¬ 
logie und Pathogenese der urethrozystischen 
Malakoplakie. 

Panizzoni gibt eine genaue histologische Beschreibung 
eines Falles von Malakoplakie der Harnröhre, der von ihm bei 
einem an schwerer Tuberkulose der Knochen, der Pleura und 
des Peritoneums mit sekundärer Pyelonephritis und Zystitis 
gestorbenen Individuum beobachtet wurde. In der ganzen Länge 
der Urethra wurden papilläre, ziemlich weiche Erhebungen 
von grau-rosa Kolorit, mit der Tendenz zu konfluieren, gefun¬ 
den. Sie waren isoliert in der Urethra membranosa, oval, mit 
regelmäßiger Umrandung, gingen dagegen ineinander über je 
näher sie dem Orificium urethrale kamen. Die ganze Harn¬ 
röhrenschleimhaut war übrigens mehr oder weniger geschwollen 
und verdickt, ohne jedoch makroskopisch sichtbare entzündliche 
Hyperämie zu zeigen. 

Der Fall des A. stellt ein typisches Beispiel der sogen, 
urethrozystischen Malakoplakie dar und zwar im Frühstadium. 
Der histologische Charakter entspricht mehr einer Keratin¬ 
metamorphose der Mukosa im Zustande der Proliferation und 
Epidermisierung als der Umwandlung in eine endotheliale 
Neoplasie. Es scheint sich eher um eine chronische mecha¬ 
nische Reizung als um ein lokales, infektiöses Faktum zu 
handeln. Und damit würde der im allgemeinen gutartige Ver¬ 
lauf dieser Affektion erklärt sein, die in der Mehrzahl der Fälle 
in dem von A. beschriebenen (s. Details im Original) Initial¬ 
stadium verbliebe. 

Was die in Wirklichkeit ziemlich seltenen Fälle betrifft, in 
denen die Affektion malignen Charakter annimmt wegen des 
Auftretens eines neoplastischen Prozesses, kann dieser sich 
besonders in Form eines Krebses mit Plattenepitbel entwickeln. 
Man sieht dann wirkliche Epidermisstücke in das tiefe Gewebe 
eindringen. (Sebileau.) Es handelt sich jedoch um sehr 
seltene Transformationen, da die Tumoren, die sich aus leuko- 
plasischen Plaques entwickeln, relativ gutartiger Natur sind 
(R e c 1 u s), und es fehlt sogar meist jede Andeutung von An- 


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Schwellung der benachbarten Drüsen. Dieser Verlauf findet 
seine Erklärung in der Art der Entwicklung der leukoplasischen 
Plaques, nämlich in der Bildung einer wirklichen Malpighi- 
schen Schleimschicht in denselben. Wegen dieser Anordnung 
entwickelt sich das Epitheliom wie in der Haut, d. h. wie ein 
Kankroid. 

Nicolieb, G. Kritische Bemerkungen über die 
Behandlung mit Salvarsan. p. 688. 

Was die Abortivbehandlung mit Salvarsan betrifft, so 
gibt es nach den Beobachtungen Nicolichs an tausend mit 
dem Mittel behandelten Fällen keinen Beweis dafür, daß das 
von Ehrlich erhoffte Besultat erreicht worden ist. Über die 
beste Anwendungsweise des Salvarsans ist noch keine definitive 
Einigkeit erzielt; das fortwährende Wechseln mit der Dosis, 
mit der Einverleibungsart des neuen Präparates, und die Rück¬ 
kehr zum Quecksilber zeigen, daß man dem Syphiliskranken 
keine zu großen Illusionen machen darf. Die Abortivkur ist 
noch ein Mythus; wenn man in einigen seltenen Fällen den 
Zweck erreicht zu haben glaubt, so darf man nicht vergessen, 
daß die seit dem Beginn der neuen Kur verflossene Zeit noch 
zu kurz ist, um mit Sicherheit sagen zu können, daß der Kranke 
endgültig geheilt ist; wenn man es am wenigsten erwartet, tritt 
vielleicht eine luetische Manifestation auf, und die negative 
Wassermannsche Reaktion kann positiv werden. 

Was man vom Salvarsan sicher sagen kann, ist, daß es 
auf alle Manifestationen der Lues eine schnelle und energische 
Wirkung ausübt. Gewisse Formen, ‘die gewöhnlich refraktär 
gegen Quecksilber sind, wurden durch Salvarsan erstaunlich 
schnell geheilt, z. B. einige Fälle von Leukoplakie der Zunge. 
Ein Kranker mit schwerer luetischer Hirnerkrankung, der ver¬ 
geblich mit Kalomel behandelt worden war, wurde durch Sal¬ 
varsan von seinen Leiden befreit. 

Salvarsan hat jedenfalls aber auch seine Schattenseiten 
(Störungen des N. acusticus und opticus in erster Linie). 

Ein Patient des Autors mit Leberalterationen ist nach der 
endovenpsen Injektion von 0'5 Salvarsan gestorben. 

In seiner langen Praxis hat der Autor mehr als 20.000 
Kalomelinjektionen in allen Perioden der Syphilis bei Kranken 
mit den schwersten Affektionen der Nieren, der Leber, der 
Nerven gemacht; viele von den Kranken wurden nicht geheilt, 
aber keiner ist infolge der Kur gestorben. 

Solange man nicht eine absolut gefahrlose Methode der 
Anwendung des Salvarsans kennt, will Autor dem Hg treu blei¬ 
ben und Salvarsan nur in einzelnen rebellischen Fällen mit der 
allergrößten Vorsicht gebrauchen. 


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F achxeitaohrif ten. 


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Pasini, A. Beziehung der Adamsonschen Franse 
zur äußeren Sporen scheide bei der Mikrosporie, 
p. 692. 

Pasini hat sich die Aufgabe gestellt zu untersuchen, wie 
die Adamsonsehe Franse endigt und welche Bedeutung sie 
im Innern des Haares hat und wie sich die charakteristische 
Sporenscheide erhält, die das Haar außen umkleidet. In der 
Invasionsperiode der Krankheit bildet sich die Sporenscheide 
auf Kosten einer Teilung der Riesenmyzelien, die vom Infundi- 
bulum des Haares längs des Follikels zwischen der Wurzelscheide 
und der Kutikula hinabsteigen. Aber später, bei voll ausgebil¬ 
deter Krankheit verschwinden die Riesenmyzelien, und trotzdem 
bleibt bis zur vollkommenen Heilung die äußere Sporenscheide. 
Es bleibt also festzustellen, auf Kosten welcher Myzelien diese 
Scheide sich erhalten kann. 

Die Demonstration auf diese Frage wurde noch nicht 
gegeben. 

Die früher ausgeföhrten Untersuchungen hatten nach dem 
Autor den Übelstand, daß sie sich auf mit der Pinzette aus¬ 
gezogene Haare erstreckten. Er selbst hat deshalb das Haar 
im Follikel in Serienschnitten studiert und zwar bei der von 
ihm beschriebenen, durch das Microsporon iris hervorgerufenen 
Trichophytie. Auf diese Weise konnte er folgende Tatsachen 
konstatieren: 

1. Längs der Haarwurzel, oberhalb des Bulbushalses, haben 
die äußere Sporenscheide und die intrakortikalen Myzelien 
keine Kontinuitätsbeziehimgen. 

2. Die Adamsonsehe Franse endigt nach unten mit ganz 
dünnen Sporen, die durch die Kutikula am oberen Drittel des 
Bulbus hindurchgehen und an der Kutikula außen vom H%ar 
binaufsteigen, um sich nach und nach in Sporen zu spalten. 

3. Die äußere Sporenscheide bei der Mikrosporie hat ver¬ 
schiedenen Ursprung je nach der Invasionsperiode oder dem 
Stadium der Krankheit Während der Invasionsperiode rührt 
sie von einer Teilung der Riesenmyzelien her, die vom Haar- 
infundibulum hinabsteigen. Bei voll ausgebildeter Krankheit, 
wenn die Riesenmyzelien aus dem Infundibulum verschwunden 
sind, stammt die Sporenscheide von den dünnen Myzelien der 
Adamson sehen Franse, die aus dem Haare am oberen Drittel 
des Bulbus heraustreten und dann zwischen Kutikula und 
Wurzelscheide hinaufsteigen, indem sie sich nach und nach in 
Sporen spalten. 

Nicht gut bestimmt ist die Bedeutung der Myzelien, die 
hier und da, sehr spärlich an Zahl, zwischen der Kutikula und 
der Sporenscheide existieren, und die mit aller Wahrschein¬ 
lichkeit ein Residuum der usprünglichen Myzelien darstellen, 


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Fachzeitschriften. 


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die vom Follikelinfundibulum hinabsteigen. Autor hat nie ihre 
Teilung in Sporen beobachtet um behaupten zu können, daß 
sie an der Bildung der Scheide teilnehmen; sie sind jedenfalls 
in zu spärlicher Zahl vorhanden, um sie allein bilden zu können. 
Sicher ist, daß auch diese Myzelien nicht mit denen kommu¬ 
nizieren, welche die Rindensubstanz durchziehen. 

Diese Tatsachen hat Pasini in bezug auf das Microsporon 
ins festgestellt, das allgemeines Kulturverhalten und Art der 
Invasion des Kopfhaares zeigt wie die anderen schon früher 
bekannten Mikrosporonformen. Es ist deshalb rationell anzu¬ 
nehmen, daß, wie bei dem Microsporon iris, so auch bei den 
anderen Mikrosporonarten die äußere Sporenscheide von der 
Teilung extrakortikaler Myzelien der Adams on sehen Franse 
herrührt. 

Untersuchungen über dieses Argument müßten unter 
gleichen Bedingungen ausgeführt werden, nämlich bei mit 
Mikrosporie behafteten, in den Follikeln befindlichen Haaren 
vermittels histologischer Serienschnitte. 

Sprecher, F. Beitrag zum Studium des Naevus, 
p. 697. 

Bei einem 20jährigen, mit Syphilis in die Klinik aufge¬ 
nommenen Mädchen wurden von Sprecher folgende Anomalien 
der Knochen, der Haut und der Zähne beobachtet. 

1. Knochendeformitäten. Während sich die rechte Hand 
plump zeigt, was besonders durch Dicke und Breite der Finger- 
und Nagelenden bedingt ist, während der Ringfinger kürzer als 
normal ist, fällt an der linken Hand, abgesehen von diesen 
Fehlern, eine Kürze des Ring- und Mittelfingers auf von der 
Art, daß die Linie, die durch das äußerste Ende der Finger 
verläuft, nach vorn konkav anstatt wie gewöhnlich konvex ist. 
Konkav ist auch, und zwar parallel zu der durch die Enden 
der Finger verlaufenden Linien, eine Linie, die durch die Basis 
der Finger geht, und die an der ventralen Fläche durch die 
entsprechenden artikulären Hautfalten bezeichnet wird. Außer¬ 
dem sind an der Palma der linken Hand zwei andere abnorme 
Hautfalten vorhanden. Die Radiographie demonstriert die Kürze 
der dem Ring- und Mittelfinger entsprechenden Metakarpen 
(nicht der Phalangen); ihre distalen Epiphysen haben runde 
anstatt kegelförmige Gestalt (s. anschauliche Abbildungen im 
Original). 

2. Hautdeformität. Man sieht einen Naevus verrucosus 
etwas nach außen und vorn vom Zentrum der linken Handfläche, 
entsprechend der distalen Epiphyse des dritten Metakarpus. 
Dieser Naevus hat ovale Form und ist sagittal angeordnet, in 
der genauen Richtung der großen mittleren Hautfalte der 
Handfläche, hat schokoladenartige Farbe mit dunkleren Punkten, 


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F ach* eiUcbrift en. 


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ist mehr erhaben und verrukös im Zentrum als an der Peri¬ 
pherie, ist umschrieben und frei von Haaren, hat die Größe 
von 9X6 mm. 

3. Zahndeformitäten. Die Kranke hat nur 26 Zähne; es 
fehlen ihr oben und unten die beiden letzten Molarzähne und 
die beiden oberen seitlichen Schneidezähne. 

Der Fall scheint dem Autor der Veröffentlichung wert, 
abgesehen von dem ungewöhnlichen Sitz eines relativ großen 
Naevus verrucosus an der Handfläche, wegen der Assoziation 
mit zwei anderen kongenitalen Deformitäten, von denen die eine 
ein Organ mesodermalen Ursprungs betrifft, das in genauer 
Korrespondenz mit dem Naevus liegt, fast als ob dieselbe 
Störung die beiden Formationsprozesse im gleichen Augenblicke 
getroffen hätte, und die andere ein Organ ektodermalen 
Ursprungs. 

Martinotti. Über die Naevi und Tumoren der 
Talgdrüsen, p. 702. 

Martinotti gibt eine ausführliche histologische Beschrei¬ 
bung eines typischen Falles von „verrukösem, pigmentiertem 
Talgdrüsennaevus“, der von ihm bei einem 14jährigen, wegen 
Psoriasis zur Behandlung gekommenen Knaben an der linken 
Wange, lateral und nach unten vom äußeren Gehörgang, beob¬ 
achtet wurde. 

Am auffallendsten war die enorme Hyperplasie der zahl¬ 
reichen Talgdrüsen; in zweiter Linie kam der verruköse Zustand, 
der histologisch seinen Ausdruck in den Erscheinungen starker 
Akanthose und Hyperkeratose fand, und in dritter Linie endlich 
die Pigmentation. 

Typische Naevuszellen, wie sie Werther, Fabry, 
Dorst und Delbanco, Piccardi fanden, hat Autor nicht 
entdecken können, auch keine hyaline (Klingel) oder kolloidale 
(Pollitzer) Degeneration, ferner keine Erscheinungen, die 
eine Assoziation mit dem Epithelioma adenoides cysticum 
(Dorst u. Delbanco) oder mit dem Syringom (Pollitzer) 
demonstriert hätten. 

Im ganzen nähert sich die Beobachtung Martinottis 
sehr derjenigen von Benkmann. Die relativ häufigen zysti¬ 
schen Dilatationen des Talgdrüsenausführungsganges haben 
nach der Ansicht des Autors keine besondere Bedeutung. Was 
die kleinen Höhlen innerhalb des Drüsengewebes betrifft, die 
sich von einer Zellschicht endothelialen Aussehens begrenzt 
zeigen, so sind sie analog den von Schaumann beobachteten, 
die von diesem als Betentionszysten infolge der Ansammlung 
von Talgdrüsensubstanz gedeutet wurden; zu gunsten dieser 
Hypothese spricht das Faktum, daß die vom Autor beobachteten 
voll waren von durch Osmiumsäure geschwärzter und mit 


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Fachzeitschriften. 


449 


Sudan III gefärbter Substanz, in anderen Worten mit Fett Die 
kein Fett enthaltenden Höhlen, die sich in Epithelzapfen fanden, 
fern von Drüsen und deshalb nicht als Produkte der Retention 
von Sekret zu erklären, hatten das Aussehen dilatierter Gefäße, 
denen Autor keine genaue Bedeutung zuzuschreiben weiß. 

Vergesellschaftet mit den Akanthose zeigenden Zonen und 
in ihrer Nachbarschaft fanden sich Epidermisinseln auf dem 
Wege atypischer Proliferation, die vielleicht als Tatsachen 
beginnender Epitheliombildung oder auch als so zu sagen latente 
Herde von Epitheliombildung angesehen werden könnten. 

Was die kleinen in der Dicke der Epidermis gelegenen 
Talgdrüsen angeht, so erinnert Aut. daran, daß analoge Bil¬ 
dungen von Hoffmann, Pasini, Giorgi beschrieben wur¬ 
den, und daß sie ähnlich den von anderen Autoren, besonders 
Audry und Delbanco in der Mundschleimhaut beobach¬ 
teten sind. 

Die Schweißdrüsen waren erweitert, wie es auch Bandler 
und Fabry gefunden haben, und dies kann bis zu einem 
gewissen Grade durch Stauungserscheinungen ihres Sekretions¬ 
produktes erklärt werden; der Abßuß ist eben behindert infolge 
Kompression der Ausführungsgänge von seiten der neugebildeten 
Massen der Talgdrüsen. Auch die Gefäßerweiterungen (beson¬ 
ders die der Lymphgefäße) sind wahrscheinlich mit der Stauung 
durch Kompression in Verbindung zu bringen. 

Es ist nicht leicht, eine Erklärung für die kleinen An¬ 
häufungen von Bindegewebszellen lymphozytoiden Aussehens zu 
geben, die sich sowohl in den Bind ege webszonen innerhalb des 
Epidermisgewebes als auch im Korium selbst in Nachbarschaft 
der Gefäße zeigten. Es handelte sich um kleine Herde klein¬ 
zelliger Infiltration (wie man sie auch in normaler Haut nicht 
selten in der Nähe von Talg- und Schweißdrüsen findet), viel¬ 
leicht Andeutungen der peri- und paravasalen Lymphome Rib- 
berts und ähnlich den von Gebert und Burckhardt be¬ 
schriebenen. 

Die Beobachtung seines Falles gibt Martinotti Veran¬ 
lassung, sich mit der ganzen Literatur über die Naevi 
acneici oder acneiformi, über den Naevus sebaceus 
in Beziehung zum Adenoma sebaceum und zu den ein¬ 
fachen Hypertrophien und Hyperplasien der Talg¬ 
drüsen zu beschäftigen. Die Theorien der einzelnen Autoren 
werden ausführlich erörtert (s. Original). 

Tueeio, G. Dermatitis annularis chronica der 
unbedeckten Hautpartien, p. 737. 

Tuccio hat im Laufe von 6 Jahren in der Philipp- 
sonsehen Klinik zu Palermo bei vier an Alter, sozialer Stel¬ 
lung und Lebensgewohnheiten verschiedenen Individuen eine 

ArohiT t. Dermal, n. Syph. Bd. CXII. 29 


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Hautkrankheit beobachtet, die nicht nur identisch war wegen der 
objektiven Form der krankhaften Alterationen, sondern auch 
wegen der Art des Verlaufes und der konstanten Lokalisation 
in denselben Regionen. 

Die Charaktere der Läsionen bei den vier Kranken, die 
Art ihrer Gruppierung und ihres Verlaufes zeigen ein Gesamt¬ 
bild, das sich scharf von anderen gut bekannten Dermatosen 
unterscheidet; und so hält Tuccio es für angebracht, über 
die vier klinischen Beobachtungen ausführlich zu berichten, um 
die Aufmerksamkeit der Dermatologen auf diese Krankheitsform 
zu lenken. 

Es lohnt sich, eine synthetische Darstellung der anatomisch¬ 
klinischen Eigenschaften zu geben. 

Die Krankheit fangt mit ganz kleinen, lebhaft roten, kaum 
erhabenen Flecken an, die man durch Druck zum Verschwinden 
bringen kann; bald nachher beobachtet man im Zentrum einen 
weiß-opaken Fleck, bedingt durch die Hypertrophie des Stratum 
corneum, der mit der Bildung einer dünnen Lamelle endigt; 
diese ist so adhärent, daß man bei dem Versuch, sie abzureißen, 
auch die ganze Dicke der Epidermis wegnimmt. Nach Ent¬ 
fernung dieser Hornlamelle verbleibt meist ein rotbraunes 
Kolorit; aber die Läsion dehnt sich peripher aus, während sie 
im Zentrum verheilt, so daß man in einem mehr vorgerückten 
Stadium einen zentralen rotbraunen Fleck sieht, der von einem 
regelmäßigen, erhabenen, lebhaft roten, schon mit dünnen 
Hornschuppen bedeckten Kreise umgeben ist. Indem sie so 
fortschreitet, kann die Läsion den Durchmesser von 1 oder 
2 cot erreichen, aber der erhabene Rand, der ihre Peripherie 
bildet, besteht immer aus einem dünnen, keine 3 mm über¬ 
schreitenden Streifen. Mehrere benachbarte Herde können 
konfluieren, indem sie breite Stellen mit polyzyklischen Rändern 
bilden. Schließlich bleibt der Prozeß stehen, die Abschuppung 
hört auf, der Rand flacht sich ab, es verbleibt für mehr oder 
weniger lange Zeit eine braune Pigmentation, dann verschwin¬ 
det auch diese und es bleibt keine Spur der Läsion übrig. 

Die Krankheit manifestiert sich ausschließlich an den 
unbedeckten Körperstellen: Finger- und Handrücken und ent¬ 
sprechender Teil des Handgelenks, Gesicht und obere Hals¬ 
gegend; sie entwickelt sich symmetrisch auf beiden Seiten. 

Der Prozeß hat im ganzen einen chronischen Verlauf, aber 
die einzelnen Läsionen dauern im allgemeinen wenige Monate, 
wenn sie nicht durch ungünstige Wirkungen von außen, wie 
Reibung, wiederholter Druck usw. beeinflußt werden. Er steht 
in keinerlei Beziehung zu einer Störung des Stoffwechsels oder 
zu Allgemeinerkrankungen; er scheint nicht durch die Jahres- 


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Zeiten beeinflußt zu werden, denn er bat sich sowohl im vollen 
Sommer als auch im Winter entwickelt. 

Er ruft, abgesehen von leichtem Pruritus bei Beginn der 
einzelnen Herde, keine subjektiven Störungen hervor. Er kann 
spontan, aber auch unter dem Einfluß äußerer Agentien rezi- 
divieren; er geht relativ schnell bei Gebrauch der Hautirri- 
tantien (Resorzinalkohol, Salizylseifenpflaster) zurück. 

Die mikroskopische Untersuchung auf Hautpilze oder 
andere Mikroparasiten ergab in allen zu dem Zweck bei den 
vier Kranken examinierten Herden konstant negatives Resultat. 

Auch ohne histologische Untersuchung der Krankheitsherde, 
die aus verschiedenen Gründen nicht vorgenommen werden 
konnte, war es möglich, aus den klinischen Charaktem heraus fest¬ 
stellen, daß die Affektion wesentlich in einer sehr leichten 
Entzündung des Stratum papillare besteht, die ihren Ausdruck 
findet in leichter Hyperämie und in ödem, das so unbedeutend 
ist, daß es nicht die normale Zeichnung der Hautoberfläche 
verschwinden läßt. 

Die Entzündung geht schnell an der ursprünglichen Stelle 
zurück, aber dehnt sich peripher aus. In der Epidermis offen¬ 
bart sie sich durch eine leichte Störung der Verhornung, die 
im Anfang an dem weiß-opaken, von der leichten Hypertrophie 
der Hornschicht herrührenden Kolorit und später an der Ablö¬ 
sung dieser in Form von Schuppen zu erkennen ist; auf diese 
Hypertrophie der Hornschicht ist besonders die erhabene Form 
der einzelnen Krankheitsherde zurückzuführen. 

Auch die Abschuppung dehnt sich peripher aus, während 
sie im Zentrum sehr bald auihört. Schließlich verbleibt meist 
eine braune Pigmentation, die ihrerseits nach mehr oder weniger 
langer Zeit verschwindet. So endigt der ganze Krankheits¬ 
prozeß, ohne irgend eine Spur von sich zu hinterlassen. 

Die gut definierten Krankheitsformen, über die man 
diskutieren kann, um die beschriebene Affektion zu identifi¬ 
zieren, sind vor allem der Lichen planus und der Lupus 
erythematosus, dann auch die Porokeratosis Mibelli. 

Inwiefern sich diese drei Dermatosen von der beschrie¬ 
benen Erkrankung deutlich unterscheiden, wird vom Autor 
ausführlich besprochen. Wenn man sich die differential-diagno- • 
stischen Momente vergegenwärtigt, ist eine Verwechslung nicht 
möglich. 

Auch die zuerst 1895 von Colcott Fox mit dem Namen 
ringed eruption of the fingere, späterhin als chro¬ 
nische zirzinäre Eruption an den Händen, Granu¬ 
loma annulare, Neoplasia nodularis et circinata, 
Stereophlogoma nodulare circinatum bezeichnete 
Affektion hat fundamentale Charaktere, die sie scharf von der 

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Fachzeitschriften. 


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durch T u c ci o aufgestellten Krankheitsform unterscheiden 
lassen. 

Da Tuccio also die Dermatose der vier von ihm beob¬ 
achteten Individuen mit keiner mehr oder weniger gut bekann¬ 
ten anderen Krankheit identifizieren konnte, hat er ihr den 
neuen, vielleicht etwas langen Namen „Dermatitis annu- 
laris chronica der unbedeckten Körperstellen“ 
gegeben, einen Namen, der einerseits auf ihre entzündliche 
Natur hinweist und anderseits die wesentlichen klinischen 
Charaktere hervorhebt, ohne etwas näheres über ihre direkten 
Ursachen auszusagen, die dem Autor festzustellen nicht mög¬ 
lich war. 

Imparati, E. Über einen Fall von Psoriasis 
vulgaris bei Ehegatten, p. 746. 

Imparati beschreibt einen Fall von Psoriasis bei Ehe¬ 
gatten, der die Annahme einer Infektion des Mannes von seiten 
der Frau wahrscheinlich macht. Er berichtet ferner über eine 
Reihe von Fällen au 8 der Literatur, bei denen der Verdacht, 
daß die Psoriasis zuweilen kontagiös sein kann, gerechtfertigt 
war. Außerdem diskutiert er über die Theorie der Vererbung 
der Psoriasis und führt die für den parasitären Ursprung der 
Krankheit sprechenden Argumente und die in dieser Hinsicht 
angestellten Experimente an. 

Rampoldi, R. Neue Beiträge zur Behandlung 
des Haut- und Schleimhautepithelioms mit dem 
wirksamen Prinzip von Jequirity (Abrus precato- 
rius). p. 755. 

Seitdem Rampoldi die therapeutische Wirkung, die das 
aktive Prinzip von Jequirity auf Epitheliome der Haut und 
der Schleimhäute ausübt, mag es direkt appliziert werden oder 
in der Form flüssigen Extrakts oder gelatinöser Tabletten oder 
Salben, zu studieren unternommen hat — es sind fünf Jahre 
her — und seine reelle Wirksamkeit behauptete, wurden mit 
dieser Behandlungsmethode auch von anderen Ärzten viele 
Heilungen erzielt, wie eine Reihe von Publikationen (zitiert im 
Original) beweist 

Eine genaue Statistik der geheilten Fälle kann Rampoldi 
nicht geben, er glaubt jedoch, nach seinen eigenen Experimen¬ 
ten und nach Mitteilungen von Kollegen behaupten zu dürfen, 
daß die therapeutischen Erfolge um nicht wenig die Zahl 110 
überschreiten. 

Autor bespricht die Wirkungsweise des aktiven Prinzips 
von Jequirity (Abrin) und seine Art der Anwendung und berich¬ 
tet über 10 neue von ihm mit der Jequiritykur geheilte Fälle. 

Die Arbeit enthält außerdem Beiträge von fünf Ärzten, 
die mit Jequirity mehr oder weniger zahlreiche Fälle von Epi- 


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Fachzeitschriften. 


453 


theliom der Haut und der Schleimhäute zur Heilung gebracht 
haben. 

(Technik der Anwendung des Mittels und Krankengeschich¬ 
ten s. im Original.) J. U11 mann (Rom). 


Dermatologisohe Zeitschrift. 

1911. Heft 11. 

Brftodle. Die Behandlung der Oranulosis rubra 
nasi mit Röntgenstrahlen, p. 965. 

Der ursprünglich von Jadassohn als Granulosis r. nasi 
beschriebene Symptomenkomplex wurde von einer ganzen Reihe 
von Autoren bearbeitet. Während die ausgesprochenen Fälle 
selten sind und sich nach übereinstimmendem Urteil der Autoren 
vorwiegend bei anämischen Individuen finden, sind leichte Fälle 
(Hyperidrosis mit geringer oder fehlender Knötchenbildung) 
häufig genug. Die Therapie war bisher vollkommen machtlos. Schon 
Jeanselme hat über günstige Resultate bei Röntgenbe¬ 
strahlung berichtet. Der Verfasser hat 4 Fälle röntgen behandelt. 
Es wurde mit weichen Rohren gearbeitet und kleine Dosen 
verabreicht. Nach 5—6 Sitzungen war deutlicher Rückgang 
besonders der Knötchen zu bemerken, die Schweißsekretion 
hielt länger an. 

HeUer. Zur Kasuistik seltener Nagelerkran¬ 
kungen. Späte posttyphöse totale Alopezie und 
Koilonychie der Fingernägel, p. 969. 

Ein sonst gesunder 25jähriger Mann erkrankte an schwerem 
Typhus. Ein Jahr später begann allgemeiner (nie zirkumskripter) 
Haarausfall, der zu beinabe vollkommenem Verlust des Haares 
geführt hat. Die Nagelveränderung begann noch ein weiteres 
Jahr später und dokumentierte sich an den Nägeln beinahe 
aller Finger als ausgesprochene Koilonychie mit subungualer 
Hyperkeratose; die Nägel der Zehen sind frei. Ein Beweis der 
Abhängigkeit der Nagelerkrankung vom Typhus ist natürlich 
zu führen unmöglich, doch fehlt eben jeder andere ätiologi¬ 
sche Faktor. 

Marcnse. Zur Frage der Erblichkeit der 
Psoriasis, p. 672. 

Der Beweggrund zur Angriffsnahme der vorliegenden 
Arbeit war der Gedanke, mit ihr zur Frage der Krankheits¬ 
vererbung und vielleicht auch des Mendelismus beim Men¬ 
schen beizutragen. Das Ziel hat sich jedoch in der Weise 
verschoben, als es dem Verfasser bald klar wurde, daß es 


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Fachzeitschriften. 


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nicht gelingen kann, in den Vererbungsverhältnissen irgend eine 
Gesetzmäßigkeit nachzuweisen. Der Verfasser hat im ganzen 
3 Familien untersucht. Die Verhältnisse sind folgende: Im Stamm¬ 
baum A sind unter 37 Individuen 3 Psoriatiker, im Stammbaum B 
unter 78 Individuen 3 Psoriatiker, im Stammbaum C unter 
64 Individuen 8 Psoriatiker, wobei die jugendlichen Mitglieder, 
die vielleicht noch keine Psoriasis haben, eben unberücksichtigt 
bleiben müssen. Die Tatsache der Vererbbarkeit, die nunmehr 
nur von wenigen Forschern negiert wird, ist unabweislich. Im 
Stammbaum C ist das Vorwiegen der männlichen Psoriatiker, 
6 gegen die weiblichen 2, auffallend, wobei im ganzen die 
weiblichen Mitglieder des Stammes in der Mehrzahl sind. Das 
allgemeine Überwiegen der männlichen Psoriatiker ist bekannt. 
Nach Hirsch 8 Statistik kommen auf 1576 männliche 260 
weibliche Psoriatiker. In der Verfolgung der einzelnen Familien 
finden sich verschiedene interessante Details, so einmal das 
auffallende Freibleiben einzelner, bes. männlicher Deszendenz 
dann wieder das Überspringen einzelner Generationen, um in 
den Enkeln wieder aufzutreten. Die genaue Wiedergabe der 
verschiedenen Theorien und die vielen Einzelheiten überschreiten 
den Rahmen eines Referates. 

Heft 12. 

Frieboes. Beitrag zur Klinik und Histopathologie 
der lokalen Sal varsan-Hautreaktion. (L. S. H. R.) p. 1043. 

Die Erfahrungen des Verfassers stimmen mit den von 
P i n k u s gemachten Angaben im ganzen überein. Auch er 
konnte die Hautveränderungen häufig konstatieren. Nur ver¬ 
liefen die Fälle nicht so typisch wie sie Pinkus beschreibt. 
Auch Friboes sah Fälle mit hohem Fieber und Erbrechen, 
aber bei der größeren Anzahl kam es trotz starker L. S. H. R. 
nur zu leichten Temperatursteigerungen. Erbrechen kam, seit 
man die Kranken fasten ließ, nicht mehr vor. Die Form der 
L. S. H. R. war vorwiegend erythematös. Einzelne Fälle zeigten 
exzessive Reaktion und imponierten beim ersten Anblick als 
frische Urtikaria. In 3 Fällen konnten solche Quaddeln mikro¬ 
skopisch untersucht werden. Sie zeigten nicht nur ödem und 
stärkere Gefäßfullung, sondern auch chemotaktische Anlockung 
von polynukleären neutrophilen Leukozythen, welche im Lumen 
der kleineren oberflächlichen Hautvenen oft dicht angehäuft 
sind, sowie Schwellung und Kernteilung der Endothelien dieser 
Geiäße. 

Clingenstein. Fall von Thromboses ä distance 
nach intravenöser Salvarsan-Injektion. p. 1050. 

Bei einer 22jährigen Patientin trat 5 Tage nach einer 
intravenösen Salvarsan-Injektion (0*3) eine schmerzhafte Infil- 


Gougle 


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UMIVERSITY OF MICHIGAN 



Faclnettsehriften. 455 

ti^üiun äö& Obw»eh?Mfcc$i äclilfeölich iuzidiefl. 

■sveideo mußte. E* fiödßf /■#$■' W ; Tjofe &P Abszeß auf 
Öruihliftgö euiet' ziemlich aasgeluei*ötäii NektOaö. Dof Abszeß- 
ei; steril Si;«'.)) wiedcrbidtm lutMouen beilt Atfektiou 
iw V 0 rjstui'& von 4 Monate». Iter Verf&ss'er uiianit ab adhi&Ji- 
Ag.etia <iftt Acaiu an* welch©« an einem LPöus minoris 
aa einer 1 '•«tzÜnvUutg «dt (ifecltfolgendey 'HiruiHbns-u. 
geführt -tutt Ehr Meli will ©men &>*Haitn»üWftij /.wische« 
TSir-natiuee a«4 lUm nicht wwkfööeü. ij arten K, ao« dwbeo 
Ahiwlßßg ßie Arbeit «trtnina. ^ifet io eihc^ Aftmerkurig /u. daß 
msn'iä* m&tÜMto bat, aösetfobe EdHuronauznljegeu, sowie 
•{•iß: dW verwende*« Whssov nicht Iriäeh destilliert wftf 1 T '' 1 ’' 
des» Ü&tmt v? die M«glichfeeit,*>(:&«*n bei der InjekUuu uh. J 

. Ipipb Ö t> e r E r j f li ü m » § ö 3 r> a u «j b «d f* t» 
g*< ui; dar ;a- p. 1055. 

J « a & u u bringt vor allem eine Zusammenstellung der 
roiehlteheri Literatur über d*s obige Thema und zitiert aus« 
föhilMe Hoff man na «iiwcUljigige Arbeit; bringt auch in 
HcWogWorten die 12 vön H o tf ; w a U 4 r publisiurtcq 
• •;• . io«!! Io alle« dioaeü 1* ui len bi© auf einen läinl 

HoÜ’m&un <iio Erytheme ätiologisch aut Loos /.«ruck. Bo« 
«tehdeyi; erwähnt «r ßabei den Erfolg der Hntilü>:tiscbert Mittel 
»t.czi/i! ;lw« JndkAti. Ju-Uu-so:, e lall li:a.d»-.it bs äTiifi feu eine 
Lues mit: Meinpüj.uldsOiö Exaftthejm. Neigung zu 
HÄmorrhägiOTi Und einem Erythema öoüosum, welche» dem 
idi. 9 )M»t.bt*che.u durchaus äbuUcb iah Ob da-" Erythem zugleich 
oiit \te»t InetltscJmn liJcAntbeta »nlgctietän isi oder nicht, konnte 
nicbl koßstutiert; worden. Trofekm die'L'nteisutbuug dos ltoiz- 
soniTjic ■ \ ':••:?)•.•*<:• uufoi» und die BeludU*: kein*: Si-jr-**.-!.:»» ’- •. 

o««s>bßt>, nimmt dt taser dto Luc» ab •Itiologtsrbou Luktor 

bW«j. JJjffbleheü 4©ß Efythems an. fJ sirch• ÖAlvAratu» wurde Lues 
efcÄ'ltytlidtä- .in Weise «iiftuvb: zurückgebrnöbt. J*&- 

so'.bn httt sowobi oioe J’sjbd. als aitcb >>iuou I'.rytheiakBoteu 
hbtöJogtsöh Untersucht. Die i%|iel bat das bekannte histologische 
ihhli. Beim Erytbi.pdtOMlou ur^dc*. sieb das Epithel aileuthalbeu 
ii,s*k<« Nirgends -die gemigzV UkorUtio«. Das gesuwto.GeSß* 
nd« der »udis war orw?iitfrL u«ii ttü» einem diebten Infiltrat 
^iehiojjöftig umgeben. TliröäifeslstQugeH ließen sieb night 
mscbwoiseli. , 

! !l f % Hrjtx i 

-V UftbrtMich ß i. b* 0 e v r e B e b « o 4» og ; m t» i U u u c» 

•.; •'!! • y • rhol» *; ft er Knmplifiiilt i o n o« fo \. 

Di« in dar Arlloit ntodorgelogton Effabi trögetu bszieböfi 
»»•eh vpriyicgond &ü! die. Bebaudlürigsrosultate btu Nol>orxitoden-.. 
E&teftnduitgea und; ßdunksltootplikatjouen Das ileobaobtuiitgs- 




Originaf ftom 

UNIVER'SETY OF MICHIGAN 



456 Fachzeitschriften. 

material setzt sieb aus 43 Fällen von E p i d i d y in i t i s und 

f. von Von eesiefw «jod '£ mit ;dcr 

gebfhiu^hcbtm Bbl%st»jHisKg; lietaplatfiten tttod 
-x üvvt PuaktjoB, 1 mit Fjanktio» «iid Artbigoa., 6 «il El^ktrar- 
ticii. 4- mit Elektrargoi und ■Artbignu, 22 mit Arthigoa allein 
und 2 mit pbyeiolo^eber livftk^alzlösong behandelt worden» 
Wahrend der Koroplikati^. vatde die lokale f.rouorrhoebebanfl- 
hmg nicht unterbrochen, 3n den md Huliigsteiinng behandelten 
2 Fällen betrug die BebaudlbögsdÄuer 1$ und 20 Tage, Bei 
dm P«i.ktiou belief eich die Bauer der klinischen ftehaaditiMg 
$Af- i 7, 19 und 21 Tage, ha ersten Falle .beehrten eurli die 
Beurdjfcerdeß wesentlich, im zweiten war kein Erfolg, im dritten 
steigerten sieb Fieber und Selmirtrzes uach der Injektion. An 
Vnröuchen mit Elektrargol wurde Kohr hach durch dm 
Pnblikatlön von A * c Ir veranlaß^ welcher in 18 Fäden Akuter 
S-pididymitje 15 mal durch eine einzige Elektfargolinjei; 
jede abnorme Empfindung im Rebenbodeii schwinden und diesen 
ntdnö uormalo Form Aüiiebtaeti »ab. Noch artdaileudnre. weo« 
«och focht lip regelinäli^e Ilmltate nah Asch bei ihrige- 
wtbritteneH Fällen, fern denen ip lotervalleu von 24 Staude« 
bis S Jiijek!. x-.-UijuTd ' c .rden mußten. Bio vom V«rf. 
behnndelien Sä Fälle waren iu fortgeaclinttepem Stadium. Es 
wardst} zunächst B& «*»* hei ausbleibender Wirkung nach 
1—3 Tagen buch 1 ei« A injiziert, Die Injektion ist hochgradig 
schmerzhaft. Eine schmerzlindernde Wirkung war Unbedingt 
nachweisbar. In 2 Fällen kam es zu sehr heftigen tuiäBtrabiend*». 
Sebmemm, in eiurei Falle c« Erbrechen mit pontorieolem 
1 i i'Wr-rt'h Füllen mit höherem Fieber trat keine 

prutnpfe Wirkung eol dieses zu Tage. Ausnahmslos war die Kon 
eiste»? des narb der i!»;iiüUtt re:d«*>re>i:lcn 1'oüUra.tes eriröbr. 
ht* <)f4* vom h.-.iifüiio »d integrum nicht die Rode Heia 
kann. la den .«»••• ■ cdzlöwuug hebandclteu Fällen betrug 

dm Kfühkheitadüoer 18 and 11 Tag«, Mit Arthigon wurden 
27 Fälle behttBflelt, Die Behau illuagsdauer betrug im Mittel 
(f< Tuge, wovon <> das Minium» uud H-< Tage das Maximum 
dtitrsteiieu. Eb wurden oar iieberfroio Patienten behandelt, doch 
rät leichtes Fieber keine KontraiudikatioB;. Als Reaktion stellte 
rieb io 10 Fällen Fieber hie 4ü* ein. in 12 Fällen kam es zu 
koipetioi I» 6 Fällen gab us ausgesprochene lokale 

Henktion, auch die lojida-jonssieile war mehrfach schmerzhaft. 
Io 14 föllen wa£ dne Eirtwirkpug bezüglioh des Tol-scbvriadena 
der Behuiewen schon -tisch wenigen Stunden tinverkounbar. Ih 
13 Fällen trat «ieHÜu'h dtfp fäiflnö auf die Itesorpttoii dos 
Köototw zu Tüge. £>/e Oosokokkieuvnkzitjf stallt ein spexifrächee 
Heilmittel dav, welche.« io .Vt% dar Fäll* ausgezeichnet gewirkt 
bat. Koch io die Augiv? spriutseadere BosöUate zeigt die Be- 


Original frorn 

UNIVERStTY OF MICHIGAN 


Digitizsa by Q() QIC 



Fachzei tachriften. 


457 


handlung gonorrhoischer Gelenksaffektionen. Die Technik war 
folgende: Es wurden intramuskulär 0*5—1*0 Arthigon in die 
Glutäalgegend injiziert und die Injektion 2 mal um 0‘5 steigend 
nach je 2 bis 3 Tagen wiederholt. Höher als 2 cro* wurde nicht 
gegangen. Bei mangelndem Erfolg wurde der Turnus nach 
5—7 Tagen wiederholt. In einzelnen Fällen wurde der Turnus 
3—4 mal ohne Schaden wiederholt. 

Altmann. Die Serodiagnostik der Syphilis, p. 22 

Die vorliegende Arbeit ist ein Referat, welches vom Autor 
auf der Vereinigung Südwestdeutscher Dermatologen erstattet 
wurde. Nach kurzer Besprechung der aufgestellten Theorien 
wendet sich A11 m a n n der praktischen Seite zu. Zur Zeit 
arbeiten fast alle Untersucher mit alkoholischen Normalextrakten, 
während die wässrigen Extrakte aus syphilitischen Organen 
beinahe ganz verlassen sind, denen besonders die nach Sachs 
mit Cholesterim versetzten alkoholischen Normalextrakte voll¬ 
kommen gleichwertig sind. Ihre Einstellung auf antihämolytische 
Wirkung ist unbedingt notwendig. Von den Modifikationen der 
Wassermannschen Reaktion scheint dem Verfasser keine 
imstande zu sein, die Originalmethode zu ersetzen. Neben ihr 
kann die Stern sehe Modifikation, jedoch nur mit Vorsicht 
benutzt werden. Was die praktische Verwertbarkeit der W. R. 
betrifft, so tritt positive W. R. außer bei Lues mit Sicherheit 
noch bei Lepra, Tromboesia tropica im Narkosenblut, bei 
Malaria, selten und vorübergehend bei Scharlach und im 
eklamptischen Anfall auf. Die praktische Bedeutung der Reak¬ 
tion wird dadurch nicht verringert. Bei sonstigen Affektionen 
besonders bei malignen Tumoren wurde nur in vereinzelten Fällen 
pos. W. R. gefunden. Die Angaben über das Vorkommen der 
pos. W. R. in den verschiedenen Stadien der Lues und ihre 
Bedeutung schwanken beträchtlich, in besonders weiten Grenzen 
ist dies im Latenzstadium der Fall. Hier hat nur der positive 
Befund diagnostische Bedeutung. Der selbst wiederholte negative 
Befund läßt keine sicheren Schlüsse zu. Die Behandlung spielt 
beim Ausfall der W. R. eine bedeutende Rolle. Die prognostische 
Bedeutung der W. R. ist gering. Ein selbst wiederholt negativer 
Befund berechtigt uns nicht zu dem Schlüsse, daß der Patient 
geheilt sei. Dagegen soll die W. R. für den Gang der Therapie 
eine ausschlaggebende Rolle spielen. 

Seheuer. Syphilidophobie. p. 46. 

Nach Scheuere. Ansicht ist etwas Syphilidophobie heil¬ 
sam und hätten die Ärzte sogar die Pflicht, Syphilidophobie 
zu erzeugen. Beginnt die Furcht allerdings die Oberhand zu 
gewinnen, dann ist sie pathologisch. Es folgt eine Besprechung 
der Symptome des Syphilidophoben im Vergleiche zu anderen 
Kranken; der Tuberkulöse ist Optimist, der Luetiker ist Pessi- 


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F achzei tßchrift en. 


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mist. Es sind meist prädisponierte Individuen, bei denen diese 
Erkrankung auftritt. 

Heft 2. 

Brflckler. Beitrag zur Kenntnis der fieber¬ 
haften Reaktionen nach intravenösen Salvarsan- 
lnjektionen. p. 127. 

Zweck der Arbeit ist, zu zeigen, daß zwei verschiedene, 
aber leicht unterscheidbare Reaktionstypen, welche beide in 
den ersten 10 Stunden nach intravenösen Salvarsan-Injektionen 
sich abspielen, nicht genügend unterschieden, sondern vielfach 
durcheinander geworfen werden. Der erste Typus ist durch das 
Wasser verursacht. Der Verfasser hat ein unfreiwilliges Experi¬ 
ment gemacht, indem er sab, daß an 2 Tagen, an welchen 
lange stehendes, allerdings nochmals gekochtes steriles Wasser 
benutzt wurde, alle Injizierten hohe Fieberreaktionen zeigten. 
Dieser Fehler läßt sich leicht und sicher durch frisch destilliertes 
Wasser vermeiden. Anders ist es mit dem zweiten Typus, der folgen¬ 
dermaßen verläuft: Die Patienten fühlen sich wohl; erst 3—6 
Stunden nach der Injektion registriert das Thermometer einen 
langsamen Temperaturanstieg, ohne Frost, selten mit Erbrechen 
oder Diarrhoen. 5—6 Stunden nach der Injektion ist das 
Maximum erreicht, nach 2—3 ständiger Akme tritt lytischer 
Abfall ein. Alle die Fieberanfälle betreffen Kranke mit erster 
Salvarsan-Injektion. Die Reaktion hängt deutlich mit dem 
Stadium der Krankheit zusammen. Während latente Luetiker 
oder solche, welche nur geringe lokalisierte Rezidive haben, 
sowie tertiäre Fälle gar nicht oder sehr gering reagieren, 
zeigen Patienten kurz vor oder nach dem Ausbruch der Roseola 
die heftigsten Fiebererscheinungen. Ein zweiter beeinflussender 
Faktor ist die zeitliche Nähe oder Ferne der letzten Kur. 
Und endlich konnte man eine Relation mit der Form der 
Krankheitserscheinungen nachweisen. Je größer und fester das 
Gewebsprodukt, in dem sich die Spirochaeten eingekapselt 
hatten, um so länger dauert die fieberhafte Reaktion. 

Türk. Zur Kenntnis der idiopathischen geni¬ 
talen Lymphangiektasie. p. 138. 

Der Fall betrifft einen 43jährigen Patienten. Derselbe 
bemerkt plötzlich an seinem stark erigierten Penis eine auf 
Druck nicht schwindende Veränderung. Man fand in der 
Koronarfurche von hier aus dorsalwärtsziehend zwei, über 
2 cm lauge, */ 8 cm hohe, runde, ziemlich harte Stränge mit 
leicht höckeriger Oberfläche. Im histologischen Bild finden sich 
in dem etwas ödematösen Bindegewebe ektatische Lymphgefäße, 
von denen manches das ganze Gesichtsfeld ausfüllt. Als mecha- 


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Fachzeitschriften. 


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nische Gelegenheitsursache müßte in diesem Falle die Erektion 
angenommen werden. 

Pftwlow. Resultate längerer klinischer Be¬ 
obachtungen über die Behandlung der Syphilis 
mit Salvarsan. p. 149. 

Pawlow hat seine Untersuchung im September 1910 be¬ 
gonnen und berichtet über 64 Fälle. Er bestätigt im ganzen 
die Erfahrungen der anderen Autoren. Auch er findet, daß das 
Salvarsan im allgemeinen einen sehr guten Einfluß hat, jedoch 
ungleichmäßig wirkt. Auch er hat Rezidive gesehen und zwar 
unter 64 Fällen 24 mal. Selbst in Kombination mit Jod und Hg 
sah er keine Erfolge bei Erkrankungen des Zentralnerven¬ 
systems, er sah im Gegenteil, daß Salvarsan die Entwicklung 
von Affektionen der Hirnnerven begünstigte. 

Fritz Porges (Prag). 


Dermatologische Woohensohrift. Bd. LIV. 

(Früher Monatshefte für prakt. Dermatologie.) 

Nr, 1. 

Unna, P. G. und Golodetz, L. Zur Chemie der 
Haut. IX. Die Verteilung des Sauerstoffs und der 
Sauerstoffermente in der Haut. p. 2. 

Nicht beendet. 

Rille, J. H. Über Leukoderma psoriaticum der 
behaarten Kopfhaut, p. 10. 

Das Leukoderma psoriaticum ist keine seltene Erkran¬ 
kung. Unter 37 Fällen, über welche Rille genaue Aufzeich¬ 
nungen zur Verfügung standen, war es einmal an der hinteren 
Obrflirche und Mastoidealgegend, 8 mal am Hals, 4 mal an 
der Oberextremität, 14 mal an der Brust, je 9 mal seitlich 
am Thorax und am Bauch, 16 mal am Rücken, 5 mal in der 
Lumbalgegend, 1 mal an den Nates, 3 mal an den Oberschen¬ 
keln. An der behaarten Kopfhaut ist es bisher noch nicht 
beobachtet worden. Rille berichtet einen derartigen Fall, wo 
sich das Leukoderma innerhalb eines präexistenten Chloasma 
solare am behaarten Kopfe eines 6jährigen Kindes entwickelt 
hatte. Daselbst ist auch die Behaarung etwas schütterer. Nach 
2 Monaten war das Leukoderm verschwunden. Rille kennt 
noch einen zweiten derartigen Fall, wo sich das Leukoderma 
psoriaticum ebenfalls an der Kopfhaut, allerdings an einer 
nicht behaarten Stelle entwickelt hatte. 


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Fachzeitschriften. 


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Hodara und Fuad Bey. Zwei Fälle von Orient¬ 
beule. p. 16. 

ln dem ersten Falle, bei einem 20jäbrigen Soldaten, bestand 
die Affektion an der 1. Wange schon seit 11 Monaten in Form 
einer roten, pastösen Schwellung, in deren Mitte eine dünne 
schwarze Kruste auf pfenniggroßer, kreisrunder Erosion. Das 
wichtigste Merkmal des histologischen Bildes ist ein sehr 
starkes Plasraom, das von der Epidermisbasis bis tief in die 
Subkutis reicht und hie und da große Riesenzellen enthält. 
Den von Wright entdeckten Erreger der Erkrankung, das 
Helcosoma tropicum, konnten sie weder im Exsudat 
noch im Schnitt finden. Dagegen gelang dies leicht in dem 
2. Falle, der eine 22jährige Frau aus Angora betraf. Klinisch 
bot sie denselben Befund dar. 

Veress, Fr. v. Veränderungen im Verlaufe der 
Syphilis nach intensiver Behandlung. Über 
Pseudoreinfektionen und Frührezidive, p. 22. 

Nicht beendet. 


Nr. 2. 

Merlan, L. Ein Fall von primärer Hautaktino- 
mykose. p. 45. 

19jähriges Mädchen. In der 1. Nasolabialfalte, etwas über 
dem 1. Mundwinkel besteht eine kleine erbsengroße Geschwulst 
mit rötlich blauem Saum von der Form einer abgestumpften 
Pyramide, Grunddurchmesser 5 mm, Höhe 8 mm, Oberfläche 
höckerig, an der Spitze die Haut kraterförmig eingezogen. Die 
Geschwulst wurde abgekappt und histologisch untersucht. Es 
fand sich ein ödematöses Granulationsgewebe aus Plasma- 
Spindelzellen und aus freigewordenen Kernen mit Pilzdrusen. 

Hodara und Fuad Bey. Histologische Unter¬ 
suchungen bei 3 Fällen von Sporotricbosis. p. 50. 

Die drei Patienten gehörten zur selben Familie; die 
Knoten saßen bei einem 7jährigen Mädchen im Gesichte, bei 
der 16 Jahre alten Schwester am Nasenflügel (ähnlich einem 
Lupus verrucosus) auf den Lippen, Handrücken und Ellbogen, 
bei dem Bruder ein Knoten am Handgelenk. Die Knötchen 
waren rein kutan. Die bakteriologische Untersuchung ergab 
das Sporotrichon Beurmanni. Hystologisch fand sich an 
der Peripherie Alteration des Bindegewebes, gegen die Mitte 
zu ein tuberkuloseähnliches Bild, im Zentrum eitriger Zerfall. 
Tierversuche bestätigten die bakteriologische Diagnose. Jod¬ 
behandlung brachte prompten Erfolg. 

Unna und Golodetz. Zur Chemie der Haut IX. 
Die Verteilung de s Sau er Stoffs und der Sau er stoff- 
fermente in der Haut. p. 54. 


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Fachzeitschriften. 


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Als mikrochemisches Reagenz für Peroxydase dient ein 
Gemisch von 1% alkoholischer Benzidinlösung und 3% wässe¬ 
riger HgO, zu gleichen Teilen, zum Nachweis der Peroxyde 
ein solches von alkoholischer Benzidinlösung mit einem wässe¬ 
rigen Meerrettichextrakt, zum Nachweis der Oxydase die Ben¬ 
zidinlösung allein, zur Prüfung auf Katalase H,0 a allein. Per¬ 
oxydase wurde in den Kernen, Mastzellen und Knorpel gefun¬ 
den, Peroxydase und Peroxyd ließen sich nach obigen Methoden 
im Gewebe nicht nachweisen. Katalase war überall positiv. 
Sauerstofforte und Peroxydaseorte fallen zusammen, jedoch ist 
das Gebiet der Peroxydase schärfer begrenzt, hält sich aus¬ 
schließlich an die Kerne und geht nicht, wie die durch Ron- 
galitweiß nachweisbaren Sauerstofforte, in denen man keine 
echte Oxydase, sondern einen mineralischen Katalysator anzu- 
nehmen hat, auf das Plasma über. Oxygenase konnte in Vogel¬ 
blutkörperchen, welche reichlich Peroxyde enthalten, nicht ge¬ 
funden werden. Die Autoren unterscheiden dann Sauerstoff¬ 
orte ersten und zweiten Ranges (sekundäre). Zu erBteren 
gehören Kerne, Mastzellen, Knorpel, die mit den Peroxydase- 
orten zusammenfallen; zu letzterem Protoplasma (basale Epi- 
thelien, Knäuelgänge, Haarbälge etc.), Knorpelgrundsubstanz, 
Muskeln, Kollagen. Die theoretische Folgerung über den Gang 
des Sauerstoffstromes in der Haut muß im Original nachge¬ 
sehen werden. 

Vere§», Fr. v. Veränderungen im Verlaufe der 
Syphilis nach intensiver Behandlung. Ober 
Pseudoreinfektionen und Früh rezidive, p. 62. 

Auf Grund der geschilderten Fälle kommt Verf. zu dem 
Schluß, daß die in letzter Zeit häufiger mitgeteilten Fälle, in 
welchen innerhalb weniger Monate nach sicher festgestellter 
luetischer Infektion den Anschein von Reinfektion erweckende 
neue Sklerosen auftraten, welche ein Teil der Autoren tatsäch¬ 
lich für Zeichen von Reinfektion hält, eigentlich nichts anderes 
sind, als ungewöhnlich starke und infolge frühzeitiger spezifi¬ 
scher Heilung nach der Thal mann sehen Theorie ausgelöste 
frühzeitige Rezidive. Diese Pseudosklerosen entwickeln sich 
gewöhnlich bei negativer Wasser mann reaktion, was den 
Schein der Reinfektion noch mehr hebt; sie können an der 
Stelle der originalen Sklerose auftreten und charakteristische 
Drüsenschwellung hervorrufen, so daß sie von wirklicher Skle¬ 
rose nicht zu unterscheiden sind, aber sie können auch an 
welchem Teil immer der Haut und der sichtbaren Schleim¬ 
häute auftreten und imitieren dann extragenitale Reinfektion. 
Die bisherigen Erfahrungen machen uns — so glaubt v. V. — 
darauf aufmerksam, uns bei der Luesbehandlung ja nicht auf 
das Salvarsan allein zu verlassen, sondern es abwechselnd mit 


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Hg anzuwenden. Ehrliche Mittel wirkt schön, energisch und 
rasch, Hg dagegen langsam, aber sicher. 

Nr. 3. 

Vignolo-Lutatl, K. Beitrag znm Studium des 
sogenannten „Granulom a anulare“ (Crocker). p. 77. 

Nicht beendet. 

Nielsen, L. Tardive syphilitische erosive 
Papeinan den Genitalien eines Weibes fast 24 
Jahre nach der Infektion (+ Spirochaeta pallida, 
-f- Wassermann), p. 86. 

Der Inhalt ist durch den Titel gegeben. 

Schwenk, A. Zur Behandlung der Zystitis mit 
Uiplosal. p. 20. 

Diplosal ist Salicylo-Salizylsäure. Es leistete gute Dienste 
hei Pyelitis, Zystitis, Urethritis gonorrhoica und non gonorrhoica 
im akuten wie im chronischen Stadium, ohne irgendwelche un¬ 
angenehme Nebenwirkungen. „Das Präparat verdient das Inter¬ 
esse der Urologen.“ 

Nr. 4. 

Fontana, A. Über die Diagnose der Lues durch 
die Intradermoreaktion, p. 109. 

Fon tan a versuchte folgende Substanzen zur Intradermo¬ 
reaktion auf Lues. 1. Syphilin-Glyzerinextrakt aus spiro- 
chaetenreichen Schleimpapeln, 2. 10% Lösung von glykokoll- 
saurem Natrium, 3. Lezithin, 4. Extrakt aus Meerschweinchen¬ 
herz. Mit dem Syphilin wurden 51 Luetiker und 16 Luesfreie 
geimpft. Bei den ersteren war die Reaktion 27 mal = 53%, 
bei den letzteren 2 mal =r 12-5% positiv. Das Resultat der 
Reaktion wurde durch den Umstand, ob Behandlung voraus¬ 
gegangen war oder nicht, nicht beeinflußt. Die Wasser¬ 
mann sehe Reaktion ist ihr aber überlegen. Mit dem glyko- 
kollßaurem Natrium erhielt er bei 29 Syphilitikern 12 mal = 
40% + Reaktion, bei 15 Nichtluetikem war sie stets 0-. 
Lezithin und Herzextrakt gaben keine charakteristischen Reak¬ 
tionen. Es gibt also nur das Syphilin Hoffnung auf güte 
Resultate, falls es gelingen sollte, einen wirksamen Extrakt 
herzustellen, der leicht zu titrieren und zu konservieren ist. 

Vignolo-Lutati. Beitrag zum Studium des so¬ 
genannten „Granuloma anulare“ (R. Crocker). 
Schluß, p. 114. 

Bei dem 13jährigen Mädchen fand sich am Dorsum der 
linken Hand in der Nähe des Metakorpaphalangealgelenkes IV 
und V ein fast mandelgroßer ringförmiger Fleck, der am Rand 
einen rötlichen Wulst zeigte und sich nach dem Zentrum zu 


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abflachte. Der periphere Rand war glatt und glänzend oder 
schuppend, von ziemlich harter Konsistenz und ließ sich mit 
dem ganzen Herd in einer Falte aufheben. Das eingesunkene 
Zentrum war nicht gleichmäßig rot, blässer als der Rand, hie 
und da schuppend. Gleichzeitig bestand am Dorsum der ersten 
Phalanx des Mittelfingers ein rundlicher, fünfpfenniggroßer ery- 
thematöser, flacher, scharfbegrenzter Fleck, der bei Diaskopie 
fast verschwand. Dieser bestand seit 2 Wochen, der erstere 
seit 1 Jahr. Während 3monatlicher Beobachtung wuchs der 
jüngere Fleck ganz langsam mit der Tendenz im Zentrum abzu¬ 
blassen nndsich zu erschöpfen, während der Rand sich stärker rötete 
und über das Niveau erhaben schien. Der größere Fleck wuchs 
nicht, dagegen schien sein Zentrum deprimierter. Es bestand 
also zuerst ein erythematöses Stadium, das in ein papuloid- 
knotiges überging. Unter Injektionen mit Natr. kakodylicum 
trat Heilung des kleinen Fleckes nach 2, des großen nach 5 
Monaten ein. Histologisch fand sich Verdickung der Horn¬ 
schicht stellenweise mit Parakeratose und Papillarwucherung, 
letztere an Stelle deB erhabenen Randes. In der Tiefe des 
Derma ira wesentlichen herdförmige, streifige Infiltration, die 
den oberflächlichen und tiefen Gefäßplexus entspricht. Die 
Endothelien dieser Kapillaren gequollen, hypertrophisch, stellen¬ 
weise Karyomitosen. In einzelnen Herden Beginn von Gefäß- 
obliteration. An den tieferen Gefäßen Auseinanderdrängung 
der glatten Muskulatur, Diapede von uninuklearen Leuko- und 
von Erythrozyten. Der histologische Befund spricht für eine 
zentrifugale Ausbreitung des Prozesses und gibt das Bild einer 
chronischen Entzündung von sklerotischem Typus. An diesen 
Befund schließt Verf. ausführliche Literaturbetrachtungen über 
das Granuloma anulare, sowie morphologisch-klinische diagno¬ 
stische Erörterungen, endlich solche über Ätiologie und Patho¬ 
genese. Verf. will vorläufig das Granuloma anulare in der un¬ 
bestimmten Gruppe der chronischen Erytheme lassen und ab- 
warten, bis weitere zahlreichere Beobachtungen einen sicheren 
ätiologischen Beitrag liefern und erlauben, diese Dermatose 
in Einklang mit vollständigeren pathologisch-anatomischen 
Daten besser zu analysieren. Ludwig Wae 1 sch (Prag). 


Dermatologisches Zentralblatt. Jahrg. XV, 

Nr. 2—4. 

Fischer, Franz. Ulcera varicosa mit Berücksich¬ 
tigung der Indikationsstellungen. Nr. 2—4. p. 34, 
74, 102. 


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allmählich unverdünnt. Bei zu langsamer Reinigung des Grundes 
träufelt Verf. Perubalsam ein oder verbindet mit 10% Peru- 
balsamsalbe. Harte Ränder erweichen auf beiße Umschläge,. 
Bestreuen mit Salizylsäure, Bedecken mit Salizylpflaster. Ein 
Heftpflasterverband, der die Ränder auseinanderziebt, 
fuhrt am schnellsten zur Heilung. 

Auch die bekannte Argent.-Perubalsam8albe ist bei Ge¬ 
schwüren mit barten Rändern oft von Vorteil, auch, nach der 
Reinigung des Grundes, 4—10% Scharlachrotsalbe, oder Pudern 
mit Kalomel oder Airol und darüber ein fester Verband. 

Tiefe Ulzera mit hartem, bindegewebig schwartigem, gelb¬ 
weißem Grund sind besonders hartnäckig. Wochen- und monate¬ 
lange heiße Umschläge, dann adstringierende Salben (Blei, Arg. 
nitr., 5—15% Protargol) oder Pflasterverbände müssen abwech¬ 
seln, da diese Art nur kurze Zeit auf ein Mittel reagiert. 

Bei durch lange Stase bindegewebig entarteten Geschwü¬ 
ren kommen chirurgische Maßnahmen (Transplantationen, Unter¬ 
bindung oder Exstirpationen der Venen, Exzision) in Betracht, 
wenn nicht die obige, immer lange fortzusetzende Behandlung 
schließlich doch Heilung bringt. 

Die Versorgung eines Ulkus durch Verband kann auf 
mannigfache Art geschehen. Verf. unterscheidet zwischen Ver¬ 
bänden, die häufig gewechselt werden müssen und Dauerver¬ 
bänden. Zu ersteren gehören die Salbenverbände, die event. 
1—2 Tage hegen bleiben. Sie werden mit Cambric-Binden 
gemacht Ist das Geschwür mit Pulver versorgt, so wirken am 
besten Dauerverbände, deren es bekanntlich eine ganze Reihe 
gibt Verf. bevorzugt Pflaster- und Mastixverbände. 

Rezidive sind nur zu vermeiden durch permanente Wicke¬ 
lungen der Beine oder Gummistrümpfe. Bei Ödemen wirken 
oft Wunder Salz we de Ische Spiritusverbände, ebenso bei 
Thrombosen und Elephantiasis. 

Friedl&nder, D. Behandlung des Naevus vas- 
culosus mit Kohlensäureschnee. Nr. 3. p. 66. 

Empfehlung der Methode. Nichts neues. 

Pohl. Über eine Emulsion aus Seife als Mittel 
zur Haarpflege. Nr. 4. p. 98. 

Mattanmilch (Fabrikant Berliner Formpuderwerke) ist eine 
neutrale Seifenlösung, die zu 90—95% durch Säure neutrali¬ 
siert ist, eine vollkommen milchweiße, homogene Emulsion, die 
sich mit den meisten für das Kopfhaar gebräuchlichen Mitteln, 
sofern sie nicht Säuren oder Alkalien sind, mischen läßt. Es 
überzieht wie der Hauttalg jedes einzelne Haar mit einer 
dünnen Firnißschicht, klebt sie nicht zusammen und ist ganz 
unschädlich für die Haare und den Haarboden. 

Areh, f. Derma t. n. 8yph. Bd. CXII. 30 


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Fachzeitschriften. 


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Die ev. notwendige medikamentöse Substanz wird vorher 
eingerieben oder dem Mittel inkorporiert, z. B. Amyl. nitrit, 
gtts. 20—40, Spirit, rectif. 20—40, Mattanmilch ad 200, Tct. 
Fowleri 1*5—2'5 oder Sulfhrpraec. 1—2*5, Spirit., Glyzerin aa 15, 
Mattanmilch ad 200. Budolf Erösing (Stettin). 


Bauiiohe Zeitschrift für Haut- u. Geschlechts¬ 
krankheiten. Angast 1011. Nr. 8. 

Schiperska. Zur Frage des Milium colloidale. 
pag. 69. 

Bei der 25jährigen Patientin traten vor 5 Jahren hirse- 
bis erbsengroße Knötchen zuerst am Unterleib, in weiterer 
Folge an der Innenfläche der Oberschenkel auf. Beim Ein¬ 
schneiden entleerte sich eine glasartige Masse, die die Reaktion 
auf Kolloid gab. Histologisch: Ein gutartiges Epitheliom, dessen 
Zellen kolloide Degeneration zeigen, (p. 70. Abbildung eines 
histologischen Schnittes.) 

Troitzka. Zur Salvarsan-Behandlung der Lepra, 
pag. 72. 

Die Patientin leidet an Lepra maculotuberosa anaesthetica. 
Atrophia ichthyosiformis an den Unterschenkeln. Einzelne 
Knoten sind geschwürig zerfallen. 

Patientin erhielt 4 Salvarsan-Injektionen. Am 13. und 
18. Mai 0*4, 0*5, am 3. und 14. Juni 0*6, 0*7 S. Die Resultate: 
1. Deutliches und rasches Aufsaugen der Knoten und Infiltrate, 
an deren Stelle kaum Spuren der vorhandenen Affektionen 
zurückblieben. 2. Die fast vollständige Wiederherstellung der 
normalen Empfindlichkeit der Haut. 3. Verschwinden der 
Atrophia ichtyosiformis. 4. Verringerung der Menge der 
HansenBchen Bazillen in den Knoten und im Nasensekret. 

Letzterer Umstand und die schon nach der ersten Injek¬ 
tion auftretende Resorption der Infiltrate spricht für eine direkte 
Beeinflussung der Erreger durch das Salvarsan, nicht eine durch 
Hebung des Ernährungszustandes bedingte mittelbare Wirkung, 
zumal die Gewichtszunahme der Patientin während des Kranken¬ 
hausaufenthaltes nur 2 Kilo betraf, die auf Rechnung der 
besseren Ernährungsbedingungen gesetzt werden kann. 

Meleschko. Über die Wirkung des Salvarsans etc. 
pag. 83. 

Die Beobachtungen erstrecken sich auf 80 Patienten. Der 
therapeutische Effekt wird in folgenden Schlußfolgerungen zu¬ 
sammengefaßt: 1. Bei Primäraffekten können die Injektionen 


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F aohseitsohriften. 


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Allgemeinerscheinungen nicht verhindern. 2. In einzelnen Fällen 
frischer Syphilis, gummöser Formen und Rezidiven der Sekundär- 
periode wurde keine Wirkung erzielt, in einigen bloß ein teil¬ 
weiser Effekt. 3. Zahlreiche Rezidive zeigten sich verhältnis¬ 
mäßig schnell und zeigten einen intensiveren Charakter. (Nach 
dem Aussehen des Exanthems, seiner Verbreitung, nach der Lang¬ 
samkeit des Rückgangs zu schließen.) 4. Bei Syphilis gravis 
und praecox sind die Resultate entgegen den Versicherungen 
vieler Autoren, nicht immer glänzend. 5. Die Beeinflussung 
von Roseola, Schleimhautplaques, nässenden Papeln erfolgt 
rasch. 6. Das Befinden und der Allgemeinzustand der Patienten 
mit schwerer Syphilis und Kranken in der gummösen Periode 
besserte sich. 

Die Mitteilungen über die lokalen Komplikationen (In¬ 
filtrate, Necrosen) und Neurorezidive enthalten nur Bekanntes. 

Troitzki. Über den Einfluß des Trippers auf 
das Gewicht des Kranken und die resultierende 
Gewichtsabnahme, pag. 115. 

1. In der Periode des eitrigen Ausflusses kann das Ge¬ 
wicht der Kranken auch ohne Vorhandensein von Temperatur¬ 
steigerungen abnehmen. Der Gewichtsverlust kann'sich auch 
auf die folgenden Perioden erstrecken, der Periode des 
schleimigeitrigen Ausflusses und des Morgentropfens. 

2. Nach der Heilung können die Patienten das ursprüng¬ 
liche Gewicht wieder erreichen. 

3. Auch bei akuten Exazerbationen der chronischen Gonor¬ 
rhoe kommt es zu Gewichtsverlusten, welche sich nach Be¬ 
endigung der Erkrankung wieder ausgleichen. 

Beigefügt ist eine das Gewicht von 18 Patienten umfas¬ 
sende Tabelle. Richard Fischei (Bad Hall). 


Polnlsohe Zeitschrift für Haut- und vener. 

Krankheiten* 

(Przeglad ohoröb skörnych i wener. 1911. Bd. VI. H. 7—8.) 

Krzysztalowicz, F. Die Histologie der syphiliti¬ 
schen Infiltrate nach der Salvarsaneinwirkung. 
(Siehe Monatshefte f. prakt. Denn. Bd. LIU. H. 12.) 

Serkowskl, St. Vakzinetherapie. (Forts.) Der Verf. 
beschreibt im weiteren die verschiedenen Theorien über 
Opsonine und Bakteriotropine (Wright, Neufeld), wie auch 
die Technik samt diversen Modifikationen, die durch verschie¬ 
dene Autoren in dieser Hinsicht angegeben wurden. Endlich 
gibt er eine sehr klare Übersicht über die Prinzipien und den 

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Fachxeitachriften. 


Wert der sogenannten Opsoninbesthnmong respektive derVak- 
zinetherapie nach der W right sehen Methode. 

F. Krzjsztalowie* (Krakao). 


Japanische Zeitschrift flr Dermatologie und 
Urologie. VoL XL Fasz. 12. Dezember 1911. 

Ijiri. Über die Wirkung des Asurols, eines 
neuen löslichen Quecksilberpräparates. 

Der Verfasser hat 22 Kranke mit dem Mittel behandelt 
und ist mit seinen Erfolgen sehr zufrieden. Die lokale 
Schmerzhaftigkeit nach der Injektion kann durch Zusatz einer 
0'3%igen Kokainlösung vollständig beseitigt werden. Die In¬ 
filtrate an der Injektionsstelle gehen rasch zurück. Der Autor 
injiziert zweimal wöchentlich je 3 ccm einer 5%igen Asurol- 
lösung. Spirochaeten schwanden, innerhalb 24 Stunden, die 
Was s er mann sehe Reaktion wurde rasch abgeschwächt. 
Schwere Nebenerscheinungen wurden nie beobachtet als sonstige 
Nebenwirkungen, leichte Stomatitis, Kopfrehmerzen, Koliken 
und leichte Diarrhoe. 

(Referiert nach dem Autoreferat.) 

Walther Pick (Wien). 


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Hautkrankheiten. 


Therapie. 

Friedmann, Kurt. Purpura haemorrhagica nach 
Fibrolysininjektionen. (Therapie der Gegenwart 1911. 
Heft 5.) 

Es wird über einen Fall berichtat, bei welchem während 
einer Fibrolysinbehandlung eine schwere akute Purpura haemor¬ 
rhagica auftrat. Ob diese Purpura durch „geweckte Idiosyn¬ 
krasie“ oder durch „funktionelle Kumulation“ entstand, ist 
kaum zu sagen. Wichtig erscheint es zu erwägen, ob sie viel¬ 
leicht als eine Folge von „ Fibrolysinanaphylaxie “ angesehen 
werden könne. Dafür und dagegen lassen sich Gründe an¬ 
führen. Der einwandfreie Beweis dafür aber dürfte doch nur 
durch ausführliche Tierversuche erbracht werden können. 

Alfred Kraus (Prag). 

Riisea. Über die Behandlung von infizierten 
Wunden, Phlegmonen, Panaritien und Adenitiden 
mit Glyzerinverbänden. Korrespondenz-Blatt für 
Schweizer Ärzte. 1911. Nr. 21. p. 749. 

R u sc a zieht die zweimal pro Tag zu wechselnden Glyzerin¬ 
verbände bei infizierten Wunden, Phlegmonen, Panaritien etc. 
den Alkoholdunstverbänden vor, da bei letzteren Eiweißgerin¬ 
nung stattfindet und dadurch Sekretstauung eintritt. Die 
Glyzerinumschläge sind überdies ganz schmerzlos. Sie wirken 
dekongestionierend und antiseptisch und nehmen die Wund¬ 
sekrete gut auf. Intoxikationsgefahr besteht nicht. 

Max Winkler (Luzern). 

Wild, R. B. Über die offizinellen Salben, mit 
besonderer Berücksichtigung der Salbengrund¬ 
lagen. The British Medical Journal. 1911. Juli 22. p. 161. 

Wild hat die Salben der britischen Pharmakopoe einer 
genaueren Untersuchung unterzogen. Er bespricht die einzelnen 


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470 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Grundlagen, um Vorschläge zu ihrer Verbesserung daran zu 
knüpfen. Die Ausführungen sind zum Referat nicht geeignet. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Csillag, J. Über das trockene oder „Milch¬ 
creme“. Budapesti Orvosi ujsäg. 1911. Nr. 39. 

Czillag beschreibt die Zubereitung derCrömearten und 
betont, welche schädliche Wirkungen oft die Anwendung der¬ 
selben verursacht. Am zweckmäßigsten wäre, wenn die Apo¬ 
theker nach einer einheitlichen Vorschrift die Creme zubereiten 
würden und die schädlichen Substanzen wegließen. 

Alfred Roth. 

Skillern, Penn. Die rstronelle Behandlung der 
Furunkel. The Journal of the American Medical Association. 
1911. September 16. p. 968. 

Skillern warnt vor allem vor dem planlosen Inzidieren 
und Ausdrücken der Furunkel. Die Behandlung des Furunkels 
zerfällt in die des Furunkels selbst und in die des erniedrigten 
opsonischen Index des Blutes. Bei oberflächlichen Furunkeln 
ist es empfehlenswert, mit einem mit Phenol getränkten Watte¬ 
stäbchen in das Zentrum einzubohren, bei tiefsitzenden Furun¬ 
keln injiziert man reines Phenol in die Basis des Furunkels. 
Ist der Furunkel schon weiter fortgeschritten, so entferne man 
das zentrale Bläschen und wende dann die Bi ersehe Saug¬ 
glocke an. Die öflnung wird mit einem Umschlag bedeckt, 
der mit Kochsalzlösung und zitronensauerem Natron getränkt 
ist, letzteres in 1 ®Liger Konzentration. Der Patient präpariert 
die Lösung so, daß er einen Teelöffel zitronensaueres Natron 
und 2 Teelöffel Tafelsalz einem Glas heißem gekochten Wasser 
zufügt Innerlich wird zu gleicher Zeit zitronensaures Natron 
15 <7 dreimal täglich gegeben und zwar nach den Mahlzeiten, 
sowohl um die Alkaleszenz des Blutes zu heben, wie wegen 
seiner diuretischen Wirkung. Ferner werden autogene Bakterien 
abgetötet injiziert. Ihr nabe kommt die Hefebehandlung. Emp¬ 
fehlenswert sind Nukleintabletten. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Pernet, George. Hautkrankheiten und Kosme¬ 
tika. The British Medical Journal. 1911. Mai 27. p. 1242. 

Kurzer, teils historischer Bericht über Geheimmittel bei 
Hautkrankheiten und Schädigungen durch dieselben. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Keppler. Zur konservativen Behandlung des 
Gesichtsfurunkels. München, mediz. Wochenschr. 1911. 
Nr. 30. 

Polemik gegen die W r e d e sehe Arbeit über Gesichts¬ 
furunkelbehandlung. Keppler verteidigt scharf und hart¬ 
näckig seine schon in früheren Arbeiten vertretene Ansicht von 


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der Hautkrankheiten. 


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der konservativen Behandlung des Gesichtsfurunkels unter 
gleichzeitiger Anwendung der Stauungshyperämie and präzisiert 
auf Grund weiterer eigener Erfahrungen und der Literatur 
seinen Standpunkt jetzt dahin, daß er das konservativ abwar¬ 
tende Verhalten für das allein wichtige hält. 

Oskar Müller (Recklinghausen). 

Schwarz. Kosmetische Winke. Wiener ärztl. Ztr. 
Ztg. 1911. Nr. 37. 

Schwarz empfiehlt gegen seborrhoische Alopezie Wa¬ 
schungen mit Afridolseife, die sich nicht zersetzt wie meist die 
Sublimatseife, durch ihren Gehalt an 4% Oxydquecksilber 
eine stärkere Desinfektionskraft besitzt und die Haut nicht 
reizt. F. Münchheimer (Wiesbaden). 

Lalesque, F. Les injections d’eau de mer iso- 
tonique dans les affections eczemateuses. Journ. 
d. med. de Bordeaux. 1911. Nr. 36. 

Lalesque kann die Angaben von Jeanselme u. a. 
von der günstigen Einwirkung der Seewasser-Einspritzungen bei 
Ekzemen nur bestätigen. Auch er fand den antipruriginösen 
und einschläfernden Einfluß dieser Injektiouen in 3 Fällen be¬ 
sonders deutlich ausgesprochen. Er teilt die Krankengeschichten 
mit: 1. lOjähr. Mädchen mit Ecz. impetiginos der Kopfhaut 
und Ohrgegend seit 4 Monaten. Nach 3 Seewasser-Injektionen 
von 25—50 ccm Exazerbation, nach 15 Heilung; 2. Ecz. ac. 
generalisat. seit vielen Jahren im Frühling exazerbiereud bei 
einem 70jähr. Manne, Heilung durch 15 Injektionen von 10 
bis 300 ccm; 3. Ecz. chron. manuum bei einer 19jähr., seit 
Jahren refraktär gegen jede Behandlung, bedeutende Besserung, 
die 2 Jahre anhält, durch 2 Serien von Seewasser-Inj. ä 300 ccm. 

F. Münchheimer (Wiesbaden). 

Hall-Edwards, J. Die therapeutischen Wir¬ 
kungen des Kohlensäureschnees. Die Methoden 
seiner Applikation. The Lancet. 1911. Juli 8. p. 87. 

Hall-Edward8 berichtet über die Hautaffektionen, bei 
denen sich die Applikation der festen Kohlensäure als brauch¬ 
bar erwiesen hat, um dann seine eigene Apparatur zu beschreiben. 
Wegen der Details derselben sei auf das Original verwiesen. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Renaod, M. Vakzinotherapie mit bestrahlten 
Vakzins. Presse med. 1911. Nr. 56. 

Renaud stellt seine Vakzins aus 48stündigen Kulturen 
her. Er emulgiert sie in physiologischer Kochsalzlösung, in 
der Dosis von 5 mg pro cm*. Diese Emulsion bestrahlt er 
30 Minuten mit der Quarzlampe, wodurch die Bakterien 
(Eberthsche Bazillen) die Virulenz vollständig verlieren. Sie 
lassen sich nicht weiter kultivieren — die Platten bleiben 


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Bericht über die Leistangen auf dem Gebiete 


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steril — and haben auch ihre Beweglichkeit verloren, aber 
keine Änderung ihrer Formen, ihrer koloristischen Eigenschaften 
und keine Abschwächung ihrer toxischen Produkte erlitten. 
Die Resorption des Vakzins erfolgt bei Inokulation unter die 
Haut sehr schnell, sowohl im Tierversuch wie beim Menschen, 
unter sehr geringer entzündlicher Reaktion an der Inokulations¬ 
stelle. Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Werner, Sdndor, Die Behandlung der Staphylo¬ 
kokken, Infektion der Haut mit Opsonin. Budapesti 
orvosi ujsäg. Nr. 27. 1911. 

Bei einigen Patienten wurde das von der Gustrover che¬ 
mische Fabrik erzeugte Opsonogen mit sehr gutem Erfolge 
angewendet. Alfred Roth (Budapest). 

Mc Donald, C.L. Vakzinebehandlung bei einem 
Karbunkel eines Diabetikers. The Journal of the 
American Medical Association. 1911. Juli 1. p. 23. 

Mc D o n a 1 d s Diabetiker litt an einer Furunkulosis nuchae. 
Im Eiter der Furunkel fand sich der Staphylococous aureus. 
Eine aus diesem präparierte Vakzine wurde angewendet und 
führte zu schneller Heilung. Fritz Juliusberg (Posen). 

Kjer Petersen. Wrights Vakzinetherapie. Uges- 
krift for Läger. 1911. Nr. 35. p. 1275—1288. 

Verfasser hat mit der Vakzinebehandlung bei Furunku¬ 
lose sehr beachtungswerte Resultate erzielt. 

Harald Boas (Kopenhagen). 

Beeman, T. W. Chronische Blutinfektion er¬ 
folgreich behandelt mit Staphylococcus aureus 
Vaccine. Medical Record. 1911. August 5. p. 269. 

Erfolgreiche Behandlung einer tieftitzenden Furunkulose 
in der in der Überschrift angegebenen Weise. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Dominici, H. und Charon, H. Zur Behandlung 
tiefreichender Karzinome mit Radium. Archives 
d’Electricite Medicale. Nr. 313. 

Aus therapeutisch-technischen Gründen teilen die Autoren 
die Radiumstrahlung in eine ultrapenetrierende und infrapene¬ 
trierende. Radiumstrahlung, welche durch ein Bleiplättchen 
geschickt wird, welches dicker ist als mm, ist ultrapene¬ 
trierend, enthält nur y Strahlung und einen Teil der ß Strah¬ 
lung. Diese Strahlung wird von den oberflächlichen Hautpar¬ 
tien nur wenig absorbiert und erzeugt daher selbst bei sehr 
verlängerter, ja selbst Tage lang dauernder Applikation keine 
Schädigung der Hautschichten. Um Tiefenwirkungen bei tief¬ 
reichenden Karzinomen zu erzielen, bedienen sich die Autoren 
solcher Ultrapenetrationsstrahlung, indem sie ihre Radium¬ 
apparate mit Bleikapseln von % bis 4 mm Dicke versehen 


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der Hautkrankheiten. 


473 


und protrahierte Sitzungen anwenden. Die Infrapenetrations¬ 
strahlung ist in diesen Fällen nur schädlich, weil sie infolge 
der Beeinflussung der Oberflächenschichten eine genügend lange 
Anwendung der Radiumapplikation verhindert. 

Alfred Jungmann (Wien). 

Bdclire, M. Bericht über eine Arbeit des Dr. 
Haret, betreffend die Einführung des Radiums 
in tiefere Gewebsschichten mittels Jontophorese. 
Annales d’Electrobiologie et de Radiologie. 1911. Nr. 7. 

B. berichtet über Harets Versuche, Radiumionen in Ge- 
webstiefen zu bringen, ohne daß dabei das Hauttegument 
geöffnet werden muß. Die Versuche wurden an Kaninchen und 
anderen Tieren in der Art vorgenommen, daß die positive 
Elektrode eines galvanischen Apparates in eine sehr schwache 
Radiumbromurlösung (nur Mikromilligramme von Radium ent¬ 
haltend) getaucht und bei Durchleitung des elektrischen Stromes 
durch 40 Minuten lang auf eine unverletzte Stelle des Tier¬ 
körpers gesetzt wurde. Exakte Untersuchungen der ausge¬ 
schnittenen Gewebe ergaben in der Tat, daß in den verschiedenen 
Tiefen, bis zu mehreren Zentimetern unterhalb der Haut Radium 
von bestimmbarer Quantität eingebracht worden war. Auch 
bei mehreren Sarkomkranken wurden dann solche Behandlungen 
eingeleitet, wobei einige von diesen Fällen nach dem Berichte 
des Autors so einleuchtenden Effekt erzielen ließen, daß er zur 
Hoffnung gelangt, die Radiumjontophorese werde sich einen 
hervorragenden Platz erobern, Alfred Jungmann (Wien). 

Moullin, Mansell. Die Behandlung maligner 
Geschwülste mit Radium. The Lancet. 1911. Mai 20. 
p. 1337. 

Aus der Vorlesung Mo ul lins, die in der Röntgengesell- 
schaft gehalten wurde, sei folgendes hervorgehoben. Was den 
Einfluß des Radiums auf biologische Prozesse betrifft, so ist 
die einzige direkte sichere Wirkung die, daß das Radium die 
biologischen Prozesse herabsetzt und bei genügend langer 
• Dauer sie schließlich vernichtet. Ob eine stimulierende Wirkung 
mitspielt, ist sehr zweifelhaft Dem Radium wurde auch eine 
kumulative Eigenschaft zugeschrieben. Eine solche besitzt es 
nicht. Wenn bei einer zweiten Bestrahlung die Wirkung zer¬ 
störender ist, als bei der ersten, so rührt das daher, daß das 
Gewebe in seiner Widerstandsfähigkeit herabgesetzt ist und 
nicht Zeit hatte, sich wieder zu erholen. Auch eine selektive 
Wirkung kommt dem Radium nicht zu. An Gefäßen bewirkt 
das Radium zunächst eine Erweiterung. Dann geht die Kon¬ 
gestion vorüber, es erfolgt eine Erweichung des Bindegewebes, 
die Zellen vermehren sich und nehmen einen embryonalen 
Charakter an. Radium ist besonders für solche Tumoren ge- 


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474 


Bericht über die Leistlingen auf dem Gebiete 


eignet, die langsam wachsen und so zu sagen, eine geringe 
Malignität besitzen. Darum wirkt auch Radium so günstig bei 
Ulcus rodens. Fritz Juliusberg (Posen). 

Weinberg, Isaak. Zur Radiumtherapie des Nae¬ 
vus vasculosus. Diss. Zürich 1910 (Sommer). 

Mitteilung von 3 Fällen, die mit kosmetisch günstigem 
Erfolge behandelt sind. Verfasser kommt zu folgendem Re¬ 
sümee : 1. Wir besitzen im Radium ein Mittel zur erfolgreichen 
Behandlung der oberflächlichen und eventuell auch tiefer liegen¬ 
den Naevi. 2. Die Behandlung ist schmerzlos, die Reaktion bei 
richtiger Dosierung eine gleichmäßige und der Erfolg dauernd. 

Weiler (Leipzig). 

Kozerski, A. Die Behandlung durch Radium. 
Medycyna i Kronika lek. 1911. Nr. 28. 

Indem der Verfasser die Geschichte der Radiumtherapie 
berücksichtigt, beschreibt er die dazu gebrauchten Apparate, 
besonders die in den letzteren Zeiten durch die französische 
Fabrik von Armet de l’Isle eingeführten. Er beschreibt auch 
die Wirkungsdifferenzen in den Radiumstrahlen (a, ß u. y) und 
die Dosierungsart dieser bei dem Gebrauch auf die oberfläch¬ 
lichen oder tiefen Ge websschichten. Da K. auf diese Weise 
günstige Resultate bei mehreren Fällen von Naevi, Epithelioma, 
Lupus vulgaris und erythematosus und von Angioma erhalten 
hat, kommt er zu dem Schlüsse, daß die Qualität und Quan¬ 
tität der Radiumstrahlen für den Gebrauch als therapeutischer 
Faktor mit irgendwelcher Genauigkeit bemessen werden können. 

F. Krzysztalowicz (Krakau). 

Tigehner. Über Röntgentherapie bei Lidkar¬ 
zinomen. Klin. Monatsblatt für Ophthalm. 49. Jahrgang, 
p. 477. 

Nach V. besitzen wir in den Röntgenstrahlen für Lid- 
karzinome ein bequem anzuwendendes Mittel, das bei zuver¬ 
lässigen Patienten in einem hohen Prozentsatz Heilung bringen 
kann und das gerade in der Augenheilkunde verdient, mehr in 
Anwendung gebracht zu werden, da die plastischen Operationen ' 
am Augenlid nur relativ Gutes leisten können. Karzinome, 
welche die Augenlider Bchon größtenteils zerstört haben, lohnen 
die Röntgenbehandlung nicht mehr. Hier muß eine umfang¬ 
reiche Exstirpation Platz greifen. Bei inoperablen Karzinomen 
haben wir von der Röntgentherapie noch einen relativen Nutzen. 
(Schmerzlinderung auf die Bestrahlung hins.) 

Edgar Braendle (Breslau). 

Finzi, N. S. Die Radiumbehandlung des Karzi¬ 
noms. Erfahrungen über 100 Fälle. The Lancet. 1911. Mai 
20. p. 1339. 


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der Hautkrankheiten. 


475 


Finzi kommt in seinen Ausführungen über die Radium* 
beh&ndlung des Karzinoms zu folgenden Schlüssen: 1. In Fällen, 
die anderweitig nicht beseitigt werden konnten, erfolgte Ver¬ 
schwinden der Geschwulst in 12 */ 0 der Fälle, eine Herab¬ 
setzung des Schmerzes oder anderer Symptome in 62 %> keine 
Besserung in 25 %■ 2. Diese Statistik würde eine bessere sein, 
wenn die Fälle ausgeschlossen wären, die nur zum Zwecke einer 
Besserung behandelt würden. 3. Jede lokal-inoperable Geschwulst 
von geeignetem Typus sollte mit Radium behandelt werden. 
4. Prophylaktisch sollte das Radium nach jeder Krebsoperation 
zur Anwendung kommen. 5. 10% Erfolge entsprechen 90% 
Mißerfolge oder teilweise Erfolge. Darum ist kein Urteil möglich 
bei der geringen Anzahl der Fälle. 6. Es ist notwendig, große 
Quantitäten Radium zu verwenden und Metallfilter von wenig¬ 
stens Vj^mm Dicke von Blei oder Platin. Mit 50 mg Radium 
hatte er nicht so günstige Erfolge wie mit 200 mg. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

t. Ruediger-Rydygier jun. Zur Behandlung des 
Rhiuosklerom mit Röntgenstrahlen. Zentralblatt für 
Chirurgie. 1911. Nr. 35. 

v. Ruediger-Rydygier nimmt die Priorität für die 
Feststellung der Heilbarkeit des Rhinoskleroms durch Röntgen¬ 
strahlen für sich in Anspruch. Schon seit Jahren werden die 
Fälle der chirurgischen Klinik in Lemberg in Serien von 14 
bis 18tägiger Dauer und mit ungefähr ebenso lang dauernden 
Pausen geröntgent. Das oberflächliche Sklerom (Nase, Lippen) 
wird täglich etwa 2 Minuten mit einer mittelweichen Röhre bei 
einer Spannung von 32 Volt in der Primärspule und 2—3 Am- 

g äre Intensität bestrahlt. Die Lampe wird unterhalb des 
inns aufgestellt, so daß die Strahlen von unten her in die 
Nasen- und bei geöffnetem Munde in die Mundhöhle gelangen, 
während die benachbarten Hautpartien durch Bleiplatten ge¬ 
schützt sind. F. Münchheimer (Wiesbaden). 

Gaucher, Broca und Claude. Die Behandlung 
des Epithelioma cutaneum. Journ. d. med. de Paris. 
1911. Nr. 38. 

Energische chirurgische Behandlung (Messer, Paquelin) ist 
nicht angezeigt bei Epitheliomen, die allzu ausgedehnt sind 
oder hei denen Drüsenschwellungen auftraten oder die rapid 
fortschreiten oder endlich bei torpiden E. Dagegen ist chirur¬ 
gische Entfernung die einzige richtige Behandlungsmethode bei 
den tiefen, in den tiefen Schichten der Haut entstehenden E., 
und Kal. chlor, allein spezifisch bei den oberflächlichen Formen, 
dem Ulc. rodeus (in 1—2 % Kompressen). Für die übrigen E. 
empfehlen die Verfasser Thermokauter und Arsenpasten, nament¬ 
lich aber Röntgen- und Radiumbehandlung, letztere mit der 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Filtration nach Dominica. G a u ch e r schließt die Publikation 
seiner Mitarbeiter mit den Worten: Die einzige Behandlung 
beim Ep. cut. ist die lokale; sie muß destruktiv sein und diese 
Destruktion erreicht man am besten mit Röntgenstrahlen und 
Radium. F. Münchheimer (Wiesbaden). 

Judd, Aspinwall. Die X-Strahlen als Heilmittel 
bei malignen Tumoren. Medical Record. 1911. Septem¬ 
ber 2. p. <«71. 

Judd gebt zunächst auf die physiologischen und toxischen 
Wirkungen der Röntgenstrahlen ein. Die physiologische Wirkung 
der weichen Strahlen ist der des intensiven Sonnenlichtes ähnr 
lieh ; sie bewirken zunächst eine Hyperämie und bei längerer 
Dauer Verschorfung. Sie dringen höchstens 6 mm in die Ober¬ 
fläche ein. Die Strahlen harter Röhren haben eine elektive 
Wirkung auf erkranktes Gewebe und wirken zunächst stimu¬ 
lierend. Bei Zellwucherungen verursacht dieser Reiz eine 
Proliferation der Zellelemente durch Teilung der Kerne und 
Bildung neuer Zellen. Wird die Anwendung gesteigert, so 
kommt es zu Zellzerstörung durch fettige Degeneration oder 
Nekrose. Bei Blutgefäßen kommt es zu einer Zerstörung der 
Intima, zu einem Verschluß des Gefäßes, zur Bildung von 
Fibrin und schließlich zur Endarteriitis obliterans. Beim Binde¬ 
gewebe bewirkt der Reiz die Bildung eines ausgesprochenen 
Typus des erwachsenen Bindegewebes, d. h. des fibrösen Ge¬ 
webes. Epitheliales Gewebe an der Oberfläche des Körpers 
verfällt der Nekrose. Bei tiefsitzenden epithelialen Geschwülsten 
kommt es zunächst zu einer Zunahme der Geschwulst und zur 
rascheren Bildung von Metastasen. Bei Bindegewebsgeschwülsten 
wird zunächst der embryonale Typus des Gewebes in einen 
erwachsenen umgewandelt; das Sarkom wandelt sich in ein 
Fibrom um, dann entsteht eine Endarteriitis obliterans, die 
Ernährung der Geschwulst wird teilweise gehemmt. Bei Fibromen 
bewirken die Röntgenstrahlen lediglich eine Zunahme durch 
Proliferation der Fasern. Bei Drüsengewebe bewirkt Über¬ 
reizung die Vernichtung der Zellelemente. Die Zerstörung der 
Zellelemente verursacht das Freiwerden von Nukleinen und 
eine schnelle Bildung von toxischen Substanzen. Im Anschluß 
an diese Erwägungen äußert sich dann der Autor über die 
Wirkung der Röntgenstrahlen auf oberflächliche und tiefsitzende 
Karzinome, auf maligne Angiome, auf Sarkome und auf Lym¬ 
phosarkome. Besonders günstig ist die Wirkung der Röntgen¬ 
strahlen auf die oberflächlichen Epitheliome, bei etwa 90% 
der Fälle kommt es zur Heilung. Tiefsitzende Karzinome 
sollten nur, wenn sie inoperabel sind, mit Röntgenstrahlen be¬ 
handelt werden. Fritz Juliusberg (Posen). 


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der Hautkrankheiten. 


477 


Krause, Paal. Bonn. Zar Kenntnis der Schädigung 
der menschlichen Haut durch Röntgenstrahlen. 
Zeitschrift für Röntgenkunde und Radiumforschung. Bd. XIII. 
Heft 7. 

Der Antor schildert einen Fall von übermäßiger Reaktion 
auf normale Röntgendosen. Da bei der Applikation sehr exakte 
Vorsichtsmaßregeln angewendet wurden, nimmt der Autor eine 
Überempfindlichkeit an. Mit Rücksicht auf solche, wenn auch 
äußerst seltene Möglichkeiten empfiehlt, er bei röntgenthera- 
peutischen Versuchen stets mit kleinen Dosen zu beginnen. — 
Es werden ferner zwei Fälle von Röntgenverbrennung an Schwei߬ 
händen registriert Derlei müßte bei einem an sich nicht lebens¬ 
gefährlichen Leiden unbedingt vermieden werden. — In dem¬ 
selben Aufsatze wird auch eine Übersicht über die bisher 
beschriebenen Röntgenkarzinomfalle (im ganzen 94) geboten; 

Alfred Jungmann (Wien). 

Bleriii, Nantes. Frühreaktion nach Röntgen¬ 
therapie. Archives d’Elektricite Medicale. Nr. 317. 

Schilderung zweier Fälle von schwer herabgekommenen 
Individuen, bei welchen schon wenige Stunden nach verhältnis¬ 
mäßig schwacher Röntgendose eine Reaktion auftrat. 

Alfred Jungmann (Wien). 

Brots, Andre. Paris. Erfahrungen mit der Röntgen¬ 
therapie. Archives d’Electricite Medicale Nr. 317. 

B. verwendet auffallend hohe Dosen in der Lupusbehandlung. 
Begreiflicherweise sieht er daher recht oft schwere Reaktionen. 
Er vertritt die Auffassung, daß Alkoholiker nnd Syphiliskranke 
hiezu besondere neigen. Auch beim Lupus erythematosus ap¬ 
pliziert B. wiederholt Dosen bis zu 12 H, ein Verfahren, wel¬ 
ches trotz der von B. mitgeteilten Erfolge, vielleicht nicht 
nacbgeahmt werden sollte. 

In dem vorliegenden Artikel wird auch über zwei durch 
Röntgenbehandlung entstandene Karzinome berichtet, die durch 
neuerliche hohe Dosen geheilt worden seien. Da aber in dem 
einen Falle Lupus, in dem anderen Sycosis barbae vorher be¬ 
standen hatte, so ist die Diagnose Röntgen - Karzinom wohl 
mit Vorsicht aufzufassen. Alfred Jungmann (Wien). 

Arcelin, Lyon. Gibt es in der Röntgentherapie 
, spontane oder erworbene Idiosynkrasie. Archives 
d'Electricite Medicale. Nr. 314. 

Ein Sammelreferat, welches der Autor aus den Antworten 
geschöpft hat, die ihm eine Reihe hervorragender Autoren für 
seinen Fragebogen geliefert haben. Begreiflicherweise differieren 
die Auffassungen je nach dem verschiedenartigen Material und 
der verschiedenartigen Technik. Der Artikel enthält zwar nichts 
Neues; doch sind in sehr belehrender Weise die Umstände 


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478 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


znsammen^efaßt, welche nach übereinstimmenden Erfahrungen 
zu verschieden starken Effekten gleich hoher Röntgendosen 
führen müssen. Alfred Jnngmann (Wien). 

Albers-Schönberg. Prof. Hamborg. Die Lindemann¬ 
röhre. Fortschritte auf dem Qebiete der Röntgenstrahlen. 
XVIL 4. 

Das zur Fabrikation der Röntgenröhren verwendete Glas 
ist ein Natrium-Kalzium-Silikat. Bei den Lindemannröhren wird 
eine Glassorte als Fenster eingesetzt, welche eine Zusammen¬ 
setzung ans anderen Körpern von sehr geringem Atomgewicht 
bietet. Das Natrium (At. Gew. 23) wurde durch Lithium (At. 
Gew. 7), das Kalzium (At. Gew. 40) durch Beryllium (At. Gew. 
9), das Silizium (At. Gew. 28) durch Bor (At. Gew. 11) ersetzt. 
Während das gewöhnliche Röntgenglas 60% der Strahlen ab¬ 
sorbiert, werden von dem neuen Glase nur 15% absorbiert 
Hiedurch erhöht sich der Nutzaffekt der Röhre ganz wesentlich, 
in dem die Expositionszeit beträchtlich herabgesetzt werden 
kann, wie Alb. Schönbergs Versuche lehren. Durch diese 
Röhre werden auch überweiche Strahlen durchgelassen, die 
man mit den normalen Röhren in der Regel nicht hat Dieselben 
sollen bei der Naevusbehandlung Vorteile gewähren. Wichtig 
ist die Kenntnis des fast regelmäßigen Auftretens von Früh¬ 
reaktionen mit dieser Röhre schon nach sehr kurzen Expositionen. 

Alfred Jungmann (Wien). 

Walter, H. Ober das Bauersche Qualimeter. 
Fortschritte auf dem Gebiete der Röntgenstrahlen. XVH. 4. 

Bauer hat ein Härteprüfunginstrument für Röntgenröhren 
konstruiert, welches vor den anderen gebräuchlichen Härtemes¬ 
sern den großen Vorzug hätte, während der Bestrahlung den 
Härtegrad an einer Skala anzuzeigen, so daß man die Härte 
fortwährend von einem geschützten Punkte aus exakt beur¬ 
teilen könnte. 

Walter bat dieses Instrument geprüft und kommt zu 
dem Schlüsse, daß es nur bei Röntgeninstrumentarien von Wert 
ist, die von Funkeninduktoren betrieben werden, nicht aber 
bei solchen, wo Hochspannungsgleichrichter in Anwendung stehen. 
Selbst in dem ersten Falle sind aber manche Einschränkungen 
der Beurteilung der Härteskala gegeben, die bei der Verwendung 
des Apparates gekannt sein müssen. 

Alfred Jung mann (Wien). 

Hampton, W. Die Epilationsdose. Archives of the 
Röntgen Ray. 133. 

Enthält praktische Winke zur Röntgentechnik bei tricho¬ 
phytiekranken Kindern. Alfred Jungmann (Wien). 


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der Hautkrankheit«». 


G. Die medizinische und 


che Anwendung der Diathermie. Arcbivee 

stiscber Auffassung über die 
hon beute mit dem nofch viel 
stsseu sich Heilerfolge durch 
ad Exsudaten aaf bazillärer, 
s «n, wobei insbesondere die 
>t<mt wird. Durch jene Form 
n. als chirurgische oder als 
io* gelingt es, tiefsitzendes 
f, ohne Furcht dabei Gefäße 
m verschulden. 


zu eröffnen oder eine 





Original from 

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Geschlechts-Krankheiten. 


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Allgemeiner Teil. 

Strandberg, Ove. Über die Bedeutung der Was- 
sermaunschen Reaktion in der Rhinologie. Berliner 
klin. Wochenschr. 1911. Nr. 34. p. 1549. 

Mitteilung von 2 Fällen von zweifelhafter Erkrankung der 
Schleimhaut der Nase, wo die Wassermannsche Reaktion die 
Diagnose klarstellte. K. Altmann (Frankfurt a. M.). 

Plehn, A. Die praktische Bedeutung der Was- 
sermannschen Reaktion für die Therapie der Sy¬ 
philis, besonders der Spätformen. Berliner klinische 
Wochenschr. 1911. Nr. 34. p. 1544. 

Verfasser kommt zu folgenden Schlüssen: 

1 . Das Komplementbindungsverfahren ist für die Deutung 
von Krankheitserscheinungen während der Spätperiode der Sy¬ 
philis nur mit äußerster Vorsicht zn verwenden, weil es oft 
irreleitet; und zwar ganz besonders bei der Differentialdiagnose 
von Erkrankungen des Zentralnervensystems. 

2 . Das Komplementbindungsverfahren kann allein niemals 

die Indikation für oder gegen die spezifische Behandlung ab¬ 
geben, außer wenn es in der Frühperiode die Luesdiagnose ent¬ 
scheidet. K. Altmann (Frankfurt a. M.). 

Meier, Georg. Die technischen und klinischen 
Grundzüge der Wassermannschen Reaktion. Folia 
Serologica. Bd. VII. Heft 8. 1911. 

Die im Laufe der letzten 4 Jahre im Wassermann sehen 
Laboratorium an der Originalmethode vorgenommenen Abände¬ 
rungen beziehen sich auf folgende Punkte: Das hämolytische 
System wird durch einen Vor versuch kontrolliert, und die Ge¬ 
brauchsdosis des hämolytischen Ambozeptors von der 2fachen 
auf die 4fache Titerdosis, beim Arbeiten im Wasserbade auf die 
6 —8fache erhöht. Die Kontrolle des zu untersuchenden Serums 


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Original fro-rn 

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Bericht über die Leist, aal d. Gebiete d. Gescbiechbskrankh. 4S I 


gegenüber Normales*rakt fällt fort, und sollen neben den 
ursprünglichen (jedoch trüben, nur wenig zentrifugierten) wässri¬ 
gen Extrakten hauptsächlich alkoholische Kuealeherestrafctö 
verwendet werden. Oie Aufstallung des Versuchs uüd des Pro¬ 
tokolls erfolgt in 2 (resn. mehr! Reihen, ein«?* ‘reep. raohrör/snf 
Extrakt- nnd einer NaCl-Reihe. Sämtlich« PoageiiüHo wur¬ 
den in halben Dosen verwendet. 

Vor» den Versuchen, die Komplemöntbmdungsrnethode durch 
einfachere Verfahren zu ersetzon,, haben sich die. 5ipb.iie.tQ a n n- 
sehe Farbenreaktion, die Klaus«erseht* Fäliungsrcaktioa mit 
destilliertem Wasser und die Pritzipitierungäntethode vusj. Fort. 1 
und S c h o r e s o h e w s k y als: völlig urdmuchbör Oh?. H 

reUri? günstigsten Resultate ergab tliß l^ipoidau^fültcr*le. 
nach f'orgea und Meier, Die Frag* der praktMobe.-i Or,\uoh-' 
harkeit der Epiphaninreaktion von W e-ichardt und der 
Meiosiagui 111 roaktkm von As coli ist noch nicht entschieden. 

Bezüglich der Frage der Verwendbarkeit nicht spezifischer 
Aatigeoe vertritt v. W as* erma tu» den Standpunkt, daß sie in* 
»ojfera tür die Diagnose der Syphilis brauchbar sind, ule *•« 
metnais n'iit nicht!uetiachen Sens reagieren, dagegen versagen 
sie häufig, wo der spezifische Extrakt noch positive Reaktionen 
gibt, -i, 15. bei Idiotenseris. 

Dir ' u der Modifikationen erzielten Resultat* feieibeu 
sämtlich an Zuverlässigkeit hinter denen der öfigiüulmethodik 
zurück, Sie dürfen nur neben der Originalimithodik angeweu- 
Übt werden, um die Syphilitische Infektion oii't noch größerer 
SiöWbait auascbtießeo zu können, als es der nugativo Ausfall 
de» Orjgiiiatiuethodn allein gestatten wurde, In diaser Beziehung 
Schemen die MaditikÄtioueö von Stern und W e c h s e I in a n n 
djeß Vorzug zu verdienen. Was nun die klmiscbe Ftodeutoug der 
WötscrttiaiiBäehisn Reaktion bhttifft, So gibt eg eigentlich 
nur 2 Krankheiten, die dem Serum die glejt beu Eigeusehaftet» 

nämlich die Lepra mul die Malaria. 

Ifef potitiv» Atiafalt der Reaktion beim lliiekfallfiebur und bei. 
FtttisbiHisiu -trepfth* »t dtireh die ätiologische Verwandtschaft 
dfeäcr Kraükhfoi mit ■li-r Syphilis erklärlich. Dagegen fand 
]äe»er iti übef l»|ö Schttrlachfäileu kein emsige* Mal eftie 
•tive llosktKw nPd .behauptet, daß .die, uotei fiikt Schärläch- 
fidx n 6 mal positiv mtgiemiden Patienten syphilitisch- iufi»m 
wäre». Die gleichen Gesichtspunkte treffen. für dfoVhör .ftedfef- 
baiTiu uaJ houeumiei'cnden Krankheiten hu (geteiltes ‘Oaüpulu^r 
wWn Reaktionen SJ -' .... 

Emo gowisae Jlemmungsteudeuz ist in solchen Fuii 
sicher. vorhanden, sie wird jedoch durch dun gefordertem or- 
heblidiOn tllMnsobuß der lösenden Faktoren ausgegliebeh. Auch 
den neuen Befunden von Ureyer und Schitta? iibei das 




482 


Bericht Aber die Leistungen auf dem Gebiete 


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häufige Vorkommen der Wass er m ann sehen Reaktion bei 
Bleivergifteten wird man einstweilen noch ziemlich skeptisch 
gegenübertreten müssen. 

Da eine positive Reaktion als der Ausdruck einer aktiven 
Syphilis angesehen wird, ist ihre Bedeutung für die Therapie 
gegeben, und es muß das Ziel des Therapeuten Bein, eine 
dauernd negative Reaktion zu erzielen. 

Meirowsky (Cöln). 

Nedrigailoff und Studentin Kolobeff. ZurFrage über 
die Ursachen der nicht spezifischen Komplement¬ 
bindung bei der Wassermannschen Reaktion. Fol. 
Serologica. Bd. 7. Heft 5. 1911. 

Beim Zustandekommen der nicht spezifischen Reaktionen 
spielen zweifellos die Antigene eine große Rolle. Daher kamen 
die Autoren zu der Fragestellung, ob nicht die zu den Ex¬ 
trakten verarbeiteten Lebern auch gleichzeitig andere Anti¬ 
gene von bakteriellem Charakter enthalten könnten. An¬ 
dererseits könnten auch die Sera der zu untersuchenden 
Personen Antikörper enthalten, die durch die Erreger an¬ 
derer Infektionskrankheiten bedingt sein könnten. Durch ihre 
Untersuchungen werden die Autoren zu folgenden Schlüssen 
geführt: 

1. Die Extrakte aus syphilitischen Lehern können außer der 
syphilitischen auch bakterielle Antigene enthalten. 

2. Die nach der Wassermannschen Methode zu prü¬ 
fenden Sera können gleichzeitig mit den syphilitischen Anti¬ 
körpern oder unabhängig von denselben auch bakterielle, 
spezifische Antikörper enthalten. 

3. In manchen Fällen kann hei der Prüfung eines Serums 
von gesunden nicht syphilitischen Menschen, die aber früher 
eine Infektionskrankheit durchgemacht haben, oder von Kranken 
eine positive Was8 ermannsehe Reaktion dadurch zustande 
kommen, daß eine Koinzidenz eines bakteriellen Antigens im 
Leberextrakte mit dem ihm entsprechenden Antikörper im 
Serum vorliegt 

4. Antigene, die zur Ausführung der Wassermannschen 
Reaktion angewandt werden sollen, dürfen keine Komplement¬ 
bindung mit bakteriellen Antikörpern geben. 

Meirowsky (Cöln). 

Gennericb, Marinestabsarzt. Die Wassermannsche 
Serumreaktion bei Syphilis und ihre Nutzanwen¬ 
dung in der Marine unter Hinblick auf die inter¬ 
mittierende Quecksilberbehandlung. Veröff. a. d. 
Gebiete des Marinesanitätswesens, herausg. v. d. Medizinalab¬ 
teilung des Reichsmarineamtes. Heft 3. Berlin, 1911. Mittler 
und Sohn. 


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d«r GeidaiechUkraaldjeitßn. 483 

Nach einer kurzen Darstellung des derzeitige* Standes der 
Serodiagnostik bei Syphilis gibt Test ai) der Hand seines eige¬ 
nem refehoü Materiale« einen überblick über du- t.eistuwgeu der 
fteakuqn bei dem Krankeubestand der kaisevl Mariae, Wcnu 
»tiiurgeinnß diene 'Untersuchungen*.auch keine wev»iit,!ieii neim- 
tjv&c&tepa&kto ergeben buben, so sind sie» weil. au einem großen 
una «bwüglleh b^baebteieti Material gewönne».' nicht wetiigor 
‘ wiufifctxg. Es brasicbt daher auf die Einzelheiten der Arbeit nicht 
eingegniigen zu werden, sondern es nnt beieni, «iaft. V«if, 
hiebt öttr von der großen diagnostischen Bedu\ijtöli£ dlw. He-; ! 
aktiiOtb sondern auch von ihrer prognostische« liuU fiu©r&l«iu- 
fevten V erwsrtbarkeii überzeugt igi, Mi> 

rusche» und serologischen 'Erfahrungen ist Vsrf. atrikter Ati> 
hänggr der dironiach-intertfutticrtniien Boüaitdiiuig 
zu der Überzeugung gelangt, daß die gewöbnlicbe Sy hinierknr 
jav •‘Mlgsineinen in ihrer Wirkung zu schwad.» u.nd ap^uvorjassig 
isi H«tl iwih-nfalls von einer•; InjektK.»^«: ■•»••niwee 

bvichc!» mit üalomei oiktf ö’ iiberb'offen wird. Bohr' 

spi'övbej.id diöseu Ap^bbsiit itö {Mi<> «lei* Zeit ilio 

Art d*:J‘ iiebandhiug bei dar Mürifcs von Onind tkbs geändert 
Sehr intereseatti un l klinisch bedögt Bit» BAfpinle 

des» Ter/..über du» provokatorische Wirkung vtfn.&klVarsäftiid'ik-' 
Uöncn auf die Reaktion, (s. Heri, kl. Wo<ib. UDO hr,u. Di,} 
W»w ftiibero CnterftUcber, so konstatierte: auch V’e//, daß üntvr 
dein Emßuß einer allergischen Hg-EArr .dir* iite^tiviMRns 

aktioii suweilf-ß positiv werdön könhe. HßSOAders ''häufig wurde 
j«d«ct» die Reaktion nach uiÜAreiiiiss« SalWiHaiHniekttonoQ 
provoziert» auch denen Ver£ in kurzen Abstandnii legehnüßigc 
frcrodiagnoatische Kontrolle» ni>»telRe, Es zeigto «ich. daß ge¬ 
rade ib dti» schlackt behandelte« Fällen trotz jabfelangcr f.*- 
tfi&s nnd dauernd aegativur. ileaküou durch obie : Äöß*hij«rkthm 
«Ute. fasch mt'hftütciide ood bald wieder fersobwiadei»!« posi¬ 
tiv« Jleäbtion liervoigerufbn weiden kann, die dörnüHCh eil» 
Ah.tf?i«sbfctf dafür gibt, daß dje Syphilis noch nicht. «Jotimtiv ge- 
h<«»lt i«t, Vsrf. glaubt, daß diese Methode zur Entscheidung dm- 
Ff*g?. zwisntieu wirklicher Heilung oder klinisch und anfubigiiibb 
ÜbhjSÄr .^ypfiilis mit Erfolg hemugezogen werden kru.'>ü. 

■ ypH-rl Bruck $r»ölätiji. • 
FrÄig, Charte« und HhMiOljfr, Heiji.;y f> * n Vt ijr'k « n g 

de* Alkabn usaee ’läü j \&*M. A 4-.v/a 11 . der WasS-cJ* 
0 r> ix t -1 ir y ph ! t Ls, ■ t hy •imirnaJ di tbe Äxnenao?. 

Mediönl AsserCfAtiöb. icF- ■: 

ClrHig,,ft«d üj eiinfb b»b«;n tW»icstfeili, daß bnüdebt- 
lickei Atkeibatg«nuß ^ be^Ckt, dbü <nn?t stark positiv«: 
nach WasSB^Wo«>h ongttäE;reagiere<j. Diese r*eg?iti?e K«uk~ 
tiun MhucH tvorage Siuuden bis mehrere ^Tuge, Pie übtftr'iuchausists 

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484 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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wurden mit Noguchis Modifikation der Wassermannreak¬ 
tion vorgenommen. Fritz Juliusberg (Posen). 

Keidel, Albert. Über den Wert der Wassermann¬ 
reaktion. American Medical Association. 1911. (Los Angeles.) 
Medical Record. 1911. Juli 8. p. 94. 

Keidel berichtet über 378 Untersuchungen mittelst der 
Wassermannreaktion. 50 sicher nichtsyphilitische Fälle 
fielen ausnahmslos negativ aus. Yon 71 zweifelhaften Fällen ' 
fielen 24% positiv, 5% zweifelhaft aus; bei diesen Fällen war 
die Anamnese bezüglich Syphilis negativ. Bei zweifelhaften Fällen 
mit sicherer Syphilisanamnese gaben 61% positive Reaktionen. 
Ein positiver Wassermann ist ein sicherer Beweis für Syphilis. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Thomsen, Oluf und Boas, Harald. Die Wassermann- 
sche Reaktion als ein nicht isoliertes Phänomen 
betrachtet. Hospitalstidende 1911. Nr. 31. p. 857—860. 

Verf. haben die Thermoresistenz der „Antikörper“, welche 
bei der Wasser mann sehen Reaktion wirksam sind, unter¬ 
sucht. Yor der syphilitischen Infektion finden sich im Serum 
keine „Antikörper“. Nach der Infektion bilden sich im Serum 
allmählich solche Antikörper, welche noch thermolabil sind 
(d. h. welche bei Inaktivierung bei 56 # total destruiert werden). 
Eine Woche vor der Erscheinung der sekundären Symptome 
hat die Menge der Antikörper sein Maximum erreicht; sie 
werden aber alle noch bei 56 # destruiert Einige Tage vor Er¬ 
scheinung der universellen Symptome ändert sich dieses Ver¬ 
hältnis, indem die Thermoresistenz größer wird, so daß schon 
ein Teil der Antikörper bei der Inaktivierung destruiert wird, 
aber nicht alle; das Serum gibt auch nach der Inaktivierung 
positive Was s ermann sehe Reaktion. Unter Quecksilber-oder 
Arsenikbehandlung schwindet die Thermoresistenz wieder; die 
Menge der Antikörper im nicht erwärmten Serum bleibt aber 
anfangs unverändert und wird erst geringer, wenn die Reaktion 
im nicht erwärmten Serum ganz geschwunden ist Beim Eintritt 
der Rezidive findet sich dasselbe Verhältnis, indem die Menge 
der Antikörper größer wird, und dann erst nach einiger Zeit 
die „Antikörper“ thermoresistent werden. Bei kongenitaler Sy¬ 
philis ist die Thermoresistenz sehr groß, so daß oft die Inakti¬ 
vierung keine ermeßbare Verminderung der Menge hervorruft. 
Bei Cancer, Nephritis, Tuberkulose etc. finden sich auch im 
nicht erwärmten Serum „Antikörper“, welche positive Wasser¬ 
mann sehe Reaktion geben; diese „Antikörper“ sind aber alle 
thermolabil, werden bei der Inaktivierung total destruiert. 

Harald Boas (Kopenhagen). 

Dreuw. Wassermannsche Reaktion bei Prosti- 
tuierten-Untersuchung. Dtsch.med.Woch. Nr. 32. 1911. 


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der Geschlechtskrankheiten. 


485 


Da Puellen, welche lange Zeit keinerlei syphilitische Sym¬ 
ptome zeigten, dennoch häufig später tertiäre oder parasyphili¬ 
tische Erkrankungen aufwiesen, versuchte D r e u w diese latenten 
Fälle mittels der Wassermannschen Reaktion klarzustellen. 
Da die Prostituierten solchen Untersuchungen Widerstand ent¬ 
gegensetzen, konstruierte Verf. sich einen Apparat, mit welchem 
er, ohne daß es die Pat. im mindesten bemerkten, Blut aus 
der Schleimhaut des Zervikalkanals entnahm. Verf. wiederholt 
aber seine schon früher feststehende Meinung, daß eine einmalige 
positive Reaktion kein Beweis für Lues sei und erhärtet diesen 
Satz an der Geschichte eines Mannes, dessen Blut einmal posi¬ 
tive, dann vielmals stets negative Reaktion zeigte und der 
niemals die geringste syphilitische Erkrankung hatte. 

Max Joseph (Berlin). 

Gelarie, A. Über die diagnostische und thera¬ 
peutische Bedeutung der Wassermann-Neisser- 
Bruckschen Reaktion und die Brauchbarkeit der 
Modifikat ion Hecht. Diss. Jena,1910. (Scholtz,Königsberg.) 

Verf. stellte an 500 Seren vergleichende Untersuchungen 
an. Er kommt zu dem Schluß, daß die Modifikation Hecht 
durchaus zuverlässig ist. Die Ausschläge sind mit dieser Modi¬ 
fikation vielleicht feiner, als mit der Wassermannschen 
Reaktion. Die Störungen, die bei der Wassermannschen 
Reaktion durch Zusammenwirken artfremder Seren nicht so 
selten Vorkommen, sind vom Verf. bei der Hechtschen Modi¬ 
fikation nicht beobachtet worden. Weiler (Leipzig). 

Gottsmann, Eduard. Über die Brauchbarkeit der 
serodiagnostischen Untersuchungsmethoden bei 
Lues und anderen Erkrankungen. Dies. Würzburg, 1910. 

Verf. stellte an einem Material von 103 Fällen Versuche 
an. Mit den meisten Seren wurden neben der Wassermann¬ 
schen Reaktion noch 4 Proben angestellt, und zwar 1. die 
Porgesscho Reaktion, 2. die Klauen er sehe Reaktion, 
3. die Karbolkochsalzreaktion und 4. die Probe mit 
ölsaurem Natron. Auf Grund der angestellten Versuche 
ergab sich für Lues in all ihren Stadien ein ziemlich ein¬ 
heitliches Resultat der verschiedenen vereinfachten Proben mit 
der Wassermannschen Reaktion; die meisten Proben zeig¬ 
ten bei dieser Erkrankung einen positiven Ausfall. Bei anderen 
Erkrankungen und bei Gesunden war das Resultat ein anderes. 
Die Lezithin-Reaktion war unter diesen Fällen die ge¬ 
naueste. Nach dieser ergab die Karbolkochsalz-Probe 
die zuverlässigsten Resultate, während die Klauen er sehe bei 
den verschiedensten nicht luetischen Erkrankungen, besonders 
bei Skabies und Phthisis pulmonum fast zur Hälfte positiven 
Ausfall zeigte. Die Probe mit ölsaurem Natron erwies sich als 


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486 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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ganz unbrauchbar, da sie auch bei fast allen Nicht-Luetikern 
ein meist sogar stark positives Resultat ergab. 

Weiler (Leipzig). 

Zelrader, Hugo. Beiträge zur Serodiagnose der 
Syphilis. Diss. Zürich, 1910. (Haab.) 

Verfasser kommt auf Grund von Untersuchungen, die an 
112 Personen der Züricher Augenklinik vorgenommen wurden, 
zu folgenden Schlüssen: 

1 . ln der Serodiagnostik besitzen wir ein wertvolles dia¬ 
gnostisches Hilfsmittel für luesverdächtige Erkrankungen. 

2. Ihr positiver Ausiall spricht immer für Lues, während 
die negative Reaktion Lues nicht auszuschließen braucht. 

3. Der negative Ausfall kann bei gewissen Fällen insofern 
von Wert sein, als er unter Berücksichtigung der sonstigen 
klinischen Indizien und vor allem bei etwa positiv ausfallender 
Tuberkulin reaktion erlaubt, Lues mit größter Wahrscheinlichkeit 
auszuschließen. 

4. Die therapeutische Bedeutung der positiven W. R. für 
die Syphilis ist hauptsächlich bei unklarer Diagnose, ob über¬ 
haupt Lues vorliegt, in Fällen, wo man früher ex juvantibus 
Hg und Jodkali gab, anzuerkenneu. 

5. Die W. R. kann und sollte Verwendung finden zur Er¬ 
kennung der Lues occulta, zur Erkennung der hereditären Lues, 
überhaupt zur Untersuchung der Angehörigen, bzw. Nachkom¬ 
menschaft syphilitischer Menschen. 

6 . Der positiven Serumdiagnose kann bei Ausstellung von 
Gutachten eine forensische Bedeutung zugesprochen werden. 

Weiler (Leipzig). 

Kon, Waclaw. Die praktische Bedeutung der 
Wassermannschen Reaktion. Przeglad lek. 1911. Nr. 27. “ 

Verf. bespricht die große Bedeutung der Wassermann¬ 
schen Reaktion in der Praxis, nicht nur für die Syphilidologie, 
aber noch mehr für die Diagnose der zweifelhaften Fälle ver¬ 
schiedener anderer Krankheiten. Diese Überzeugung illustriert 
er mit eigenen zweifelhaften Fällen aus verschiedenen Medizin¬ 
gebieten und kommt zu dem Schlüsse, daß diese Serodiagnostik, 
die uns jetzt zur Verfügung steht, auch bei der Wahl der 
Amme, in der gerichtlichen Medizin, in hygienisch-prophylakti¬ 
scher Hinsicht einen großen Wert hat Es ist sehr wünschens¬ 
wert, daß sich alle Ärzte in den zweifelhaften Fällen dieser 
Methode bedienen. F. Krzysztalowicz (Krakau). 

Matozzi- Scafa, G. Beitrag zum Studium der 
WasBermannschen Reaktion in der inneren Medi¬ 
zin. Gazz. internaz. di Medic., Ghir. etc. Mai, 1911. 

Von den modernen Theorien, die aufgestellt wurden, um 
den Mechanismus der W. R. zu erklären, verdienen zwei nach 


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4er ÖescbtecbtÄkrankbeiieo* 487 

• * * V ' ’ . / '■ ’ > r " '■ , 

M* 14»;»:fc i - Sf* if& 4*® |p$ibkdie vor* 0. i tr © n,: .as*«fe. 

d*x- e* ;>i_4v arn ■ . liesfet&n wwcbe» Antiger. und. Äfetifcbr- 1 

perth ütwldie V-osn Sö-c& i uiad Altlöi »a ». wonach e& sfoÜ> Bin 
• *:•••?; ‘detrtiscb (tkysikalischen Prozeß handeln würde, der zum 
großen .Täilfe abhängig sei von der* Lipoiden und dem vermin- 
«ler^eö kikajigebaU fies* Blute«. 

A. beschreibt daun die genaue Technik der W ft. uncl 
«•escbgftjgt web mit dem Ausführlichen $»udmiu der verachic- 
denen klinischen Fälle, in denen er die Reaktion Bestellte, 
fo biiodelte sieb put 40 Kranke aus der Kliu’ik ton de Renzi 
Neapel fojt verschiedenen Affekffnnen, die jedocti wogen der 
AaaiDBAeö oder der Natur des Krankheiteprozegses selbst eine 
bsBteMnde oder vtiraugegangeue Syphilis vermuten ließen. 

>;|>k llestktiuri war positiv bei elf Krauten mit durch die 
Atußuofc^ebetätigter, bei zwei mit ignorierter Syphilis; a«e war 
itöjgäjiv hei allen anderen, öbsehöü eine sichere luetiscim tb- 
fektiön bei drei von ihnen vorleg 
' V Vbu dun vstaohiedenen Erkrunküngen zeigten die Aneürye- 
tuwtf rle« AoPteoboguDS mit der grüßten Frequenz eine positive 
wVU Mimt- go war er tiir ilie AorteniusuCfi/ieiJZ uml die Tabes 
dw‘ab*. Negativ wai die Reaktion in jenen Kranyiestsprozeesen, 
•iie *ßg«yi ihres Verlaufes oder wegen ihrer Ersehet nungen zu- 
'.wdeu mit Ln.es rnvwecltaelt werden ktinuaa, nämlich in Prfr* 
sj&ctra luberfewloseir und ueopläsiriaehej' Natur. 

. ’- y. A. kommt jsn tlent Schlüsse, daß die positive W. R., wenn 
sie. »uci» . hat, nm ein« syphilitische Infektion zu 

doch alletli nicht genügt, um mit Sicherheit die 
Hiä£$ti8* --M steilen. Dibse muß immer das Resultat eines sorg- 
fSiiit»« Stüdittlm» und einer exakten Kritik der vorsebto.leneu 
f$ranliuJ(tüng«>M aetxiv wobei die direkte Untersuehüng der Krau- 
- i!R’ d*u Arzt die Hauptsache sein nrilj Auch eme aegai 
W. ti kaut, nützlich und wertvoll sein, iim die diagnostische 
Aptfigabe z«; orieiübteru. 

"'Venn die W. ft. richtig eingesohätzi. wird, so ist sie ein 
wriredl*?*. liilfeTDitteJ und verdient ihre Stelle unter den ge- 
brÄttcJbiiohea LaboJatorimiiBmethoden, deren sieh die innere 
Medizin mit Nutzen bedient. J. Uli mann (Kam). 

feaviöi. Beitrag zur Frage des praktiscbou 
4er WaaSerniAnnschen Reaktion bei Syphi- 
lijb Sez. med. .Fahr. .1911. 

|8^^-. : '«id»lreiehen. Untersuchungen und britisch«» Belrach« 
kdagfep kommt Öavipi zu dem SeWusae, daß die W. R. heut.» 
Al* kdseJlViich^itilterertktion angesehen wird, deren quantitativer 
wird durch die verschiedenen Quantitäten der 
Anfigene; daß intensive und im allgemeinen auch 
ituttcfeuW’lK Reaktionen fiir die Diagnose der Lues entscheiden- 



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488 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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den Wert haben, daß die schwachen und zweifelhaften Reak¬ 
tionen Wert bekommen mit Hilfe der Anamnese und der klini¬ 
schen Untersuchung, daß die negativen Reaktionen nicht die 
Lues ausschließen, daß eine enge Beziehung zwischen der 
Quecksilbertherapie und der W. R. besteht, in dem Sinne, daß 
die letztere durch jene bis zum völligen Verschwinden beein¬ 
flußt werden kann, daß demnach die W. R. eine wirksame 
Kontrolle der Behandlung bilden kann. 

J. Ullmann (Rom). 

Tuecio, 6 . Die Wassermaonscbe Reaktion. Pa¬ 
thologien. Nr. 52. 1911. 

Ausführliche Beschreibung der Technik der Wasser¬ 
mann sehen Reaktion, wie sie in der Philippsonscben 
Klinik in Palermo ausgeführt wird. J. Ullmann (Rom). 

Dalla Favera, G. B. Die Serodiagnose der Sy¬ 
philis. Folia Clinica, Chim. et Microsc., Heft V. 1911. 

Die fleißige Arbeit DallaFaveras enthält eine kritische 
Studie der Literatur über die Wassermann sehe Reaktion, 
deren Technik'und die Resultate der eigenen Experimente. Nach 
A. stellt die Serodiagnose der Syphilis ein wertvolles Hilfsmittel 
bei der Untersuchung dar, und der Erfolg, den sie in der 
Praxis gehabt hat, ist vollkommen gerechtfertigt. Aber die erste 
Stelle bei der Luesdiagnose gebührt noch immer der klinischen 
und mikroskopischen Untersuchung. Die Serodiagnose darf nur 
als ein mächtiges Hilfsmittel aufgefaßt werden, und ihre Re¬ 
sultate muß man mit kritischem Sinn annehmen und inter¬ 
pretieren. Allzu großer Optimismus inbezug auf diese Methode 
kann in der Praxis, wie A. an einigen Beispielen erläutert, zu 
schweren diagnostischen und therapeutischen Irrtümern führen 
und schließlich all das Gute und Nützliche, was in der Sero¬ 
diagnose steckt, diskreditieren. J. Ullmann (Rom). 

Rossi, 0 . Über die Serodiagnose Wassermanns. 
Acc. medic. Florenz, 2. März 1911. 

Rossi erinnert daran, daß im menschlichen Blutserum in 
wechselnder Quantität hämolytische Ambozeptoren gegen Ham¬ 
melblutkörperchen enthalten sind. Diese hämolytischen Ambo¬ 
zeptoren stören das Endresultat der Wasse r mann sehen 
Reaktion, indem sie eine unbekannte Größe in das hämolytische 
System hineinbringen. Um diesem Übelstand zu entgehen, hat 
A. versucht, sie mit der Methode der elektiven Absorption zu 
entfernen, und er hat gefunden: 

1. daß mit der Verdauungsmethode bei 37° die Ambo¬ 
zeptoren allerdings von den Blutkörperchen fixiert werden, aber 
das Serum erwirbt die Eigenschaft aus sich heraus die Hämo¬ 
lyse zu verhindern (Phänomen von Friedberger u. Sachs); 


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UMIVERSITY OF MICHIGAN 



der Geschlechtskrankheiten. 


489 


2. daß dagegen, wenn man das Serum in Kontakt bringt 
mit Hammelblutkörperchen bei 3—4* für 35 bis 40 Minuten, 
folgendes cintritt: 

a) die Fixierung aller hämolytischen Ambozeptoren; 

i ) das Serum erwirbt keine die Hämolyse hindernden Eigen¬ 
schaften ; 

c) das Serum verliert nicht die Fähigkeit der Komplement¬ 
ablenkung, wenn es von einem Luetiker stammte; 

d) viele Seren von Luetikern mit reichlichem Gehalt an 
Ambozeptoren, die negative W. R. gaben, reagierten po¬ 
sitiv, wenn nach diesem Verfahren die hämolytischen 
Ambozeptoren entfernt wurden. J. Uli mann (Rom). 
Segale, M. Das syphilitische ozonisierte Serum 

erwirbt fixierende Eigenschaften für dasKomple- 
ment. Pathologica. 15. März 1911. 

Segale hat auf experimentellem Wege die Wirkung 
energischer Oxydation auf das syphilitische Serum mittels 
Ozonerzeuger G r a n d i s bei der Wassermann sehen Reaktion 
studiert und gefunden, daß das syphilitische Serum (mit den 
nötigen Reserven für die Seren anderer Affektionen), wenn es 
ozonisiert ist, durch dieses Faktum allein fixierende Eigenschaften 
für das Komplement erworben hat, die analog sind denen, die 
ihm durch Kontakt mit den Lipoidkomplexen verliehen werden. 
Ein gleicher Parallelismus besteht für einige Kaninchenseren. 

Während diese Untersuchungen der Wasser mann sehen 
Methode den Charakter einer Immunitätsreaktion nehmen könn¬ 
ten, demonstrieren sie anderseits die Existenz besonderer Mo¬ 
difikationen des syphilitischen Serums energischen Oxydationen 
gegenüber, Eigenschaften, die bisher noch nicht erforscht sind 
und wahrscheinlich von einigem Interesse sind für das bioche¬ 
mische Studium der Zusammensetzung syphilitischer Seren, die 
vielleicht auch erklären können, weshalb eine Reaktion ohne 
Immunitätstypus sich in der Praxis so sehr spezifisch gezeigt hat. 

J. Ul 1 mann (Rom). 

Rossi, 0. Über die Methodik der Wassermann- 
sehen Syphilisreaktion. Ein Verfahren zwecks Absorption 
der im Menschenserum normaler Weise enthaltenen Ambozep¬ 
toren gegen rote Hammelblutkörperchen. Zeitschr. f. lmmunit. 
Bd. X. Heft 3. 

Verfasser schlägt auf Grund seiner Versuche vor, jedes 
inaktivierte Serum auf seinen natürlichen hämolytischen Ambo- 
zeptoren-Gehalt zu prüfen. Ergibt die Untersuchung ein posi¬ 
tives Resultat bei gleichzeitig negativem Ausfall der Wasser¬ 
mann sehen Reaktion, so wird die letztere wiederholt, nachdem 
dem Serum durch Digerieren mit roten Hammelblutkörperchen etc. 
die Ambozeptoren entzogen worden sind. Zum Unterschied von 


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490 


Bericht über die Leistangen auf dem Gebiete 


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ähnlichen, von anderen Autoren vorgeschlagenen Methoden, 
digeriert und zentrifugiert Verf. bei 0° und glaubt damit die 
antagonistischen Eigenschaften der Sera vermeiden zu können. 

Marg. Stern (Breslau). 

Daniels, L. P. Über die Bedeutung der Verwen¬ 
dung von Antigenen verschiedener Herkunft bei 
der Wassermannschen Reaktion. Zeitschr. f. Immunit. 
Bd. X. Heft 1/2. 

Verf. kommt auf Grund seiner Untersuchungen zu dem 
Schluß, daß es sich bei Verwendung luetischer und nicht lue¬ 
tischer Extrakte um zwei verschiedene Reaktionen handelt, von 
denen die eine, spezifische nur mit einem luetischen Extrakt 
ausgelöst wird.' Jedes syphil. Serum kann, wenn auch nicht 
stets gleichzeitig, spezifische und unspezifische Antikörper ent¬ 
halten, die durch aufeinander folgende Reaktionen mit lueti¬ 
schem und nicht luetischem Antigen (cf. Technik im Origin.) 
nachzuweisen sind. Eine positive Reaktion mit nicht luetischem 
Extrakt spricht nicht gegen Syphilis, kommt aber als unspezifische 
Reaktion (Antolysine degenerierter Organe?) auch bei anderen 
nicht luetischen Krankheiten vor. Marg. Stern (Breslau). 

Hallion und Bauer. Über bestimmteUrsachen für 
die Divergenz der Resultate bei der Wassermann¬ 
schen Reaktion und deren Modifikationen. Bull, des 
höpitaux, 1911. p. 200. 

Es kommt vor, daß selbst hei gleicher Anstellung der 
Wassermannschen Probe bei einem und demselben Serum, 
durchgeführt von gleich qualifizierten Beobachtern, die Resultate 
verschieden ausfallen können. Und zwar handelt es sich seltener 
um eine merkliche Verschiedenheit der Resultate als um eine 
verschiedene Deutung derselben. Zwischen dem sicher hemmen¬ 
den Serum der Syphilitiker und dem vollkommen normalen, 
absolut nicht hemmenden gibt es eben eine Zahl von Zwischen¬ 
stufen, und partielle Hemmung kommt auch bei anderen 
Krankheiten (Lepra stark positiv, Malaria) vor. Es handelt sich 
also darum, die richtige Grenze zu finden. Die Autoren halteu 
nur eine deutliche Reaktion für positiv und ausreichend für die 
Stellung der Diagnose, beachten aber auch undeutliche Reaktion 
für den Verdacht von Lues. R. Volk (Wien). 

Thomsen, Olaf, Boas, Harald, Hjost, Rodil u. Lesehly, W. 
Eine Untersuchung der Schwachsinnigen, Epilep¬ 
tiker, Blinden und Taubstummen Dänemarks mit 
Wassermanns Reaktion. Berlin, klin. Wochenschr. 1911. 
Nr. 20. p. 891. 

Von 2061 Schwachsinnigen gaben nur 31 (= 1*5*/^) po¬ 
sitive Wasser mann sehe Reaktion, davon hatten 5 akquirierte 
Lues, bei den anderen war kongenitale Lues anzunehmen. Eis 


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der Geschlechtskrankheiten. 


491 


gibt somit die Wassermann sehe Untersuchung keine An¬ 
haltspunkte dafür, daß der Syphilis eine dominierende Rolle in 
der Ätiologie des Schwachsinns zukommt. 

Unter 259 Epileptikern gab nur einer, unter 146 Blinden 
keiner und untet 344 Taubstumme 3 positive Reaktionen. Es 
scheint also hienach in der Ätiologie der Epilepsie, Taubheit 
und Blindheit die Syphilis keine größere Rolle zu spielen als 
man bisher annahm. E. Altmann (Frankfurt a. M.). 

Schönhalg (Jena). Über atypischen Ausfall der 
Wassermann-Reaktion bei einem Falle von ana¬ 
tomisch-pathologisch sicherer Paralyse. Monatsschr. 
für Psychiatrie und Neurologie. Bd. XXIX. Heft 2. 

Schönhals beschreibt einen mit tabischen Symptomen 
einsetzenden, sehr langsam fortschreitenden, aber in den letzten 
5 Lebensjahren klinisch sicheren Fall von Paralyse, hei dem die 
Wassermannsche Reaktion sowohl des Blutserums wie der 
Spinalßüssigkeit zweifellos negativ ist. Die Nonne sehe Eiwei߬ 
reaktion war positiv (deutliche Trübung), die Lymphozyten waren 
vermehrt (47). Die histologische Untersuchung des Gehirns er¬ 
gab zweifellos Paralyse. 

Es scheinen also vollständig negative Wassermann¬ 
reaktionen bei sicherer Paralyse vorzukommen, besonders bei 
den langsam progredienten Fällen, worauf schon Plant hinge-' 
wiesen hat. Otto Clingestein (Breslau). 

Dembowski, Hermann. Beitrag zur Kenntnis des 
Ausfalls der Wassermannschen Reaktion im Lum¬ 
balpunktat und Blutserum bei Erkrankungen des 
Nervensystems unter Berücksichtigung verschie¬ 
dener Antigene. Dtsch. med. Woch. Nr. 36. 1911. 

Die eingehenden Untersuchungen Dembowskis ergaben 
eine fast stets positive Wassermannsche Reaktion im Blute 
und Liquor cerebrospinalis bei Paralysis progressiva und Tabo- 
paralyse. Wenn in seltenen Fällen die Reaktion zeitweilig ver¬ 
schwindet, muß durch die wiederholte Venen- und Lumbal¬ 
punktion eine Klärung erfolgen. Bei der Tabes dorsalis ist die 
Reaktion im Blute meistens, im Liquor sehr häufig positiv, es 
läßt sich also mittels der Liquorreaktion keine Differential- 
diagnose zwischen Tabes und Paralysis progressiva stellen. 
Entgegen der Regel kommt es bei andern luetischen Erkran¬ 
kungen des Zentralnervensystems vor, daß die Wassermann¬ 
sche Reaktion im Blute im akuten Stadium negativ, im Liquor 
positiv wird. Bei nicht luetischen Erkrankungen des Zentral¬ 
nervensystems kam weder im Blute noch im Lumbalpunktat 
ein positiver Ausfall vor, ebensowenig aber bei Luetikern ohne 
Veränderung des Nervensystems und Lumbalpunktats und bei 
gesunden Individuen. Als brauchbares Antigen erwies sich die 


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492 


Bericht über die Leistlingen auf dem Gebiete 


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von L e s s e r empfohlene vässrige Aufschwemmung eines Äther¬ 
extraktes aus normalen Menschenherzen (Antigenit), weniger 
zuverlässig das Antigen C (alkohol. luet. Leberextrakt). Höch¬ 
stens bei Parallelversuchen ist das Antigen B (alkohol. Extrakt 
aus normalen Menschenherzen) zu verwerten. 

Max Joseph (Berlin). 

ThomseD, 0. und Boas, H. Über die Thermoresi- 
stenz der in der Wassermannschen Reaktion wirk¬ 
samen „Antikörper“ in den verschiedenen Stadien 
der Syphilis und bei anderen Krankheiten. Zeitschr. 
für Immunit Bd. X. H. 3. 

Die Verfasser kommen zu folgender Zusammenfassung ihrer 
Untersuchungen: Bei einer Reihe von Krankheiten: Syphilis, 
Lepra, Tuberkulose, Krebs, Skarlatina, Nephritis etc. treten im 
Blut „Antikörper" auf, die in Verbindung mit verschiedenen 
Lipoiden (bzw. Lipoid-Eiweißverbindungen) eine Komplement¬ 
ablenkung ergeben. Wahrscheinlich sind diese Antikörper bei 
sämtlichen genannten Krankheiten gleicher Art und unterscheiden 
sich nur durch verschiedene Thermoresistenz, was möglicher¬ 
weise in sekundären Veränderungen in dem die „Antikörper" 
umgebenden Medium begründet ist. 

Die Thermoresistenz ist in dem ersten Stadium der Sy¬ 
philis (bis zum Ausbruch der sekundären Symptome) ebenso 
gering wie bei der Mehrzahl der genannten Krankheiten; sie 
nimmt dann zu in dem sekundären Stadium und nimmt unter 
der Hg-Behandlung wieder ab. In manchen Fällen zeigt es 
sich, daß die Thermoresistenz ganz geschwunden ist, noch ehe 
die Menge der „Antikörper“ vermindert ist, und erst später führt 
die fortgesetzte Hg-Behandlung auch eine Verminderung der 
Menge der „Antikörper" herbei, die nunmehr sehr wenig thermo- 
resistent geworden sind. 

Bei angeborener Syphilis ist die Thermoresistenz in der 
Regel erheblich deutlicher ausgeprägt als bei akquirierter Sy¬ 
philis, in einzelnen Fällen führt sogar eine Erwärmung auf 56° 
während 30 Minuten keine Verminderung der „Antikörper“-Menge 
herbei. Bei Lepra tuberosa findet man konstant „Antikörper", 
aber nur in einem Teil der Fälle sind diese relativ thermo- 
resistent. Bei Lepra anaesthetica fehlen, jedenfalls als Regel, 
die mit Lipoiden komplementbindenden „Antikörper“ ganz. Bei 
Skarlatina kann die Thermoresistenz der „Antikörper" bisweilen 
etwas verstärkt sein. Margarete Stein (Breslau). 

Perussia, F. Bleivergiftung und Wassermann- 
sehe Reaktion. Dtsch. med. Woch. Nr. 34. 1911. 

Perussia untersuchte bleikranke, nicht syphilitische 
Arbeiter auf die .Wasser mann sehe Reaktion hin und erhielt 
bei 88 Sera stets negative Resultate. Er. vergiftete sodann Ka- 


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der Geschlechtskrankheiten. 


493 


ninchen mit Bleiazetat, und auch bei den Seren dieser Tiere 
verlief die Beaktion negativ. Er hegt daraufhin Zweifel, ob die 
von Dreyer und Schnitter berichteten positiven Reaktionen 
bei Bleikranken wirklich von der Bleivergiftung herrührten. 

Max J o 8 e p h (Berlin). 

Heyn, Axel. Fehlen der Wassermann-Reaktion 
bei tertiärer Hautsyphilis. (Aus Finsens med. Lys- 
institut in Kopenhagen.) Hospitalstidende 1911. Nr 28. p. 761 
bis 7C4. 

In 3 Fällen von klinisch unzweifelhafter unbehandelter 
tertiärer Hautsyphilis wurde keine Wassermann.sche Reaktion 
gefunden. Die syphilitischen Prozesse waren nur sehr wenig 
ausgedehnt. In 2 der genannten Fälle wurde während des spä¬ 
teren Verlaufs der Krankheit eine positive Reaktion konstatiert, 
in dem 3. aber nicht. Harald Boas (Kopenhagen). 

Förster, Arthur. Die Wassermannreaktion in Be¬ 
ziehung zum Karzinom. The Lancet. 1911. Juni 24. p. 1695. 

Förster kommt nach seinen Untersuchungen über die 
Häufigkeit der Wassermannreaktion beim Karzinom zu fol¬ 
genden Schlüssen: 1. Syphilis spielt beim Karzinom, wenn über¬ 
haupt eine ätiologische Rolle, so eine sehr geringe. 2. Häufiger, 
als allen übrigen Formen von Karzinom, geht dem Epitheliom 
der Zunge eine Syphilis voraus. 3. Die Einreihung des Zungen¬ 
krebses unter die parasyphilitischen Affektionen, neben Tabes 
und Paralyse, ist noch nicht berechtigt. 4. Es ist möglich ein 
Antigen für die Wassermannreaktion aus reinem Krebs¬ 
material darzustellen. 5. Eine Serodiagnostik des Karzinoms 
auf den Grundlagen der Wassermannreaktion ist zur Zeit 
noch nicht möglich. Fritz Juliusberg (Posen). 

Monakow. Beitrag zur Serodiagnostik der ma¬ 
lignen Tumoren. Münch, med. Wochenschr. 1911. Nr. 42. 

Monakow untersuchte nach der Freund-Kaminer- 
schen Methode 15 Sera maligner Tumoren und 52 Sera von. 
nicht karzinomkranken Menschen und kommt zum Schluß, daß 
dieselbe differential-diagnostisch nur mit äußerster Vorsicht 
verwertet werden kann. Die Versuche, im Serum karzinomatöser 
spezifische Antikörper nachzuweisen, haben zu keinem praktisch 
brauchbaren Resultat geführt. Eine Ausnahme davon macht 
nur die Meiostigminreaktion Ascolis. 

Theodor Baer (Frankfurt a. M.). 

Csöpai, Karl und Torday, Ärpäd, v. Studien über 
die Serodiagnose der Tuberkulose und Lues mit¬ 
tels des Viskosimeters. Dtsch. Med. Woch. Nr. 32. 1911. 

Csepai und v. Torday nahmen Messungen vor über 
die Viskosität des Gemisches von 0*2 ccm aktivem, 5 ständigem 
Serum -f- (0*2 ccm Alttuberkulin -f- 0*2 ccm Alkohol absolut. -|- 


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494 Bericht über die Lfeiftangen auf dem Gebiete 

0-1 ccm 0-9 e / o iger NaCl-Lösung), erstens bei Zimmertemperatur, 
zweitens nach »Ya^ündigöm Verweilen in 3T° C. Waseerbad, 
{(teilten die Viskösitätswerte. in Verhältnis und erhielten eo den 
Viekositätsquotienten. Der Wert des V. Qn, über 4‘ü erwies sich 
als spezifisch für Tuberkalos«. Hei einigen Fallen von Lues 
wurde mit alkoholischem Inet wehen Fötalieberextrakt sin auf¬ 
fallend hoher V.Qu,gefunden. »31 Max Joseph (Berlin). 

Lucatello, L. und Farletti, M. Untersuchungen 
über die Kotuplemeutbindung bei Pell&grösen, 
G*m. d. Osp, e d Clin, Kr. CO, 1911. 

Die A., die über eio Material von 20 Leprosen verfügten, 
haben sich eijifcmdta vorgenommen zu erforschen, oh die Organe 
von Pellsgrakranken eim spezifisches Antigen enthalte» und an¬ 
derseits, oh im Serum der Kranken spezifische Ambozeptoren 
diesem Antigen gegenüber vorhanden sind. 

Die zum Studium der Reaktionen angewandte Technik war 
im wesentlichen dieselbe, die Was8erm ann für die Sero¬ 
diagnose der .Syphilis empfiehlt. 

Die Autigene wurden aus Extrakten von Organen Pellagra- 
kranker bereitet, Geh^ Leber, Milz, Nieren, Darm, Pankreas. 
Schilddrüse, Nebennieren. Die zu prüfenden Seren wurden 
immer eine halbe Stunde lang bei &5 W inaktiviert. Ala Kom¬ 
plement. wurde frische» Meerecbweirubeö&enmr gebraucht. Ab 
hämolytisches System dienten rote Ilammdblutkörperchen. 

Das Resultat war folgendes : 

li Bei Pßllaerft kann man das Phänomen der Komplement- 
bindung b-*Ji -dum man ab Antigen Extrakte aus Or¬ 
ganen von il-;rd.r «fcojj. gebraucht, 

2. D ' nicht konstant, sondern wechseln 

von Fall zu Fall und zeigen sich bald bei diesem Antigen, bald 
bei einem anderen, 

3. Die Seren syphilitischer .Individuen- und zuweilen auch 
die anderer Kranken können ebenfalls mit diese« Anttgenen 
die KompJementümdung bervorrofea. 

Angesichts dieser Tatsachen begreift ujMi, wie reserviert 
die Schlüsse in bezug auf die Bedeutung und Spezifität dee be¬ 
obachteten Phänomens sein müssen« JhqBnfiklb’ aber kann man 
das Faktum, daß zuweilen Antigene peUagröser örfaaie von 
pellagröspu Seren sensibilisiert werden, nicht leugnen. 

.T. Ullmuso (Ihm). 

Blumeutfaai, Franz. Waaset*maunscbe .Reaktiuu 
und experimentelle KaninchensypniU», Iferün, jküh. 
Wochenschr. 1911,. Nr. 32. p. Ult 

VerC sucht die Wassermann sehe. Reaktion der experi¬ 
mentellen Syphilisforscbüxig am Kaninchen nutzbar zu machen. 
Die Schwierigkeiten, die sich aus der Tatsache ergaben, daß 




der Geschlechtskrankheiten. 


495 


schon ein großer Teil normaler Kaninchen eine positive Was¬ 
sermann sehe Reaktion zeigten, wird dadurch umgangen, daß 
Extrakt und Serummengen auf die Hälfte resp. */ 4 reduziert 
werden. Bei dieser Anordnung erhielt Verf. bei normalen Ka¬ 
ninchen in 107 Fällen keine positive Reaktion mehr. Von sy¬ 
philitischen Kaninchen reagierten diejenigen, die von der vor¬ 
deren Augenkammer oder vom Hoden aus infiziert waren, bis 
auf eine Ausnahme negativ, dagegen fand sich bei 10 intravenös 
oder intrakardial gespritzten Tieren mit allgemeiner Syphilis 
5 mal eine stark positive Reaktion, die meist 2 Monate nach 
der Impfung auftritt Bei trypauosomenkrankten Kaninchen 
wurde in 4 Fällen 3 mal positive Wassermannsche Reaktion 
festgestellt. 

Verfasser benutzt des weiteren seine Methode zur Ent¬ 
scheidung der Frage, ob in wässrigen Extrakten aus syphiliti¬ 
schen Lebern (im Gegensatz zu den alkoholischen) echte 
syphilitische Antigene seien und ob die durch Immunisieren mit 
wässrigen Extrakten erzeugten und mit Komplementbindung 
reagierenden Stoffe echte Antikörper seien. Während erstere 
Frage bejaht, wird letztere im Gegensatz zu Citron und 
Munk verneint. K. A11 m a n n (Frankfurt a. M.). 

Carletti, M. V. Wassermannsche Reaktion und 
Pellagra. Gazz. d. Osp. e d. Clin. Nr. 69. 8. Juni 1911. 

Die Resultate seiner Untersuchungen in 20 Fällen von 
Lepra brachten Carletti zu folgenden Schlüssen: 

1. Die W. R. ist bei der Pellagra fast konstant negativ. 

2. Der spezifische Wert dieser Reaktion findet also bei der 
Pellagra keine neuen, ihn vermindernden Ursachen. 

3. Das negative Resultat der W. R. spricht nicht zu gunsten 
der Hypothese Sambons, daß die Pellagra eine durch Proto¬ 
zoen (vermittels Insekten) bedingte Krankheit sei. 

J. Ullmann (Rom). 

Grouven, C. Vakzinationsversuche beim syphi¬ 
litischen Kaninchen. Dtsch.med.Woch. Nr. 30. 1911. 

Durch ein aus den S o w a d e sehen Spirochaeten-Mischkul- 
turen gewonnenes Vakzin suchte Grouven syphilitische Ka¬ 
ninchen therapeutisch zu beeinflussen. Die allgemeinen und 
lokalen Reaktionen entsprachen den nach Alt-Tuberkulin bei 
Tuberkulösen beobachteten. Der Heilerfolg war augenscheinlich. 
Wenn auch bei dem einen, nur im geringen Maße behandelten 
Tiere 2 1 /, Monate nach der Vakzination ein verdächtiges, aber 
vorübergehendes Exanthem erschien, erfolgte doch bei einem 
anderen Tiere eine völlige Heilung der lokalen Prozesse, ohne 
daß bis jetzt ein Rezidiv auftrat. Max Joseph (Berlin). 

Nognehi. Über die Gewinnung der Reinkultu¬ 
ren von pathogener Spirochaete pallida und von 


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Bericht übet die Leistungen auf dem Gebiete 


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Spirochaete pertenuis. München, mediz. Wochenschrift 
1911. Nr. 19. 

Noguchi ist es nach ungezählten fr achtlosen Versuchen 

G elungen, insgesamt 6 Stämme von Spirochaete pallida und einen 
tamm von Pertenuis (aus Framboesia tropica) rein zu züchten. 
Der einzige Nährboden, der sich als geeignet erwies, bestand 
aus Serumwasser (1 Teil Serum und 3 Teile Wasser) mit Zusatz 
von Niere oder Hoden von normalen Kaninchen. 

Oskar Müller (Recklinghausen). 
Noguchi, H. Erzeugung syphilitischer Orchi¬ 
tis bei Kaninchen durch Reinkulturen von Trepo¬ 
nema pallidum. La presse med. 1911. Nr. 63. 

Noguchi ist es gelungen, die Spirochaete pallida in 
Reinkulturen zu züchten und mit diesen ihre Pathogenität nun 
auch im Tierexperiment zu erweisen. Von vielen versuchten 
Nährböden gab nur eine Mischung von physiologischem Wasser 
und sterilem frischem Gewebe (besonders der Nieren oder Ho¬ 
den) unter einer Schicht sterilisierten Paraffins gute Resultate. 
Die Flüssigkeitsmenge muß 15 cm Höhe in einem Röhrchen von 
1*5X20 cm betragen. Nach Einbringung des luetischen Materials 
ließ Noguchi Wasserstoff einige Minuten passieren, brachte 
dann das Röhrchen in einen Brutofen für anaerobe Kulturen, der 
durch eine Mischung von Wasserstoff, Pyrogallussäure und Kali 
luftleer gemacht war und beließ es dort mindestens 14 Tage 
bei 37° ohne Unterbrechung. Für die Kulturen verwandte Verf. 
nur Spirochaeten, die schon Kaninchen passiert hatten, und 
arbeitete mit 10 verschiedenen Arten, stets anaerob unter den 
gleichen Bedingungen. Die Treponemen erreichten in der an¬ 
gegebenen Mischung eine außerordentliche Länge. In der Um¬ 
gebung des Gewebsstückes entsteht während des Wachstums 
eine leichte Trübung und in diesem Milieu zeigen die Spiro¬ 
chaeten normale Dimensionen und sind von den Pallidae aus 
syphilitischen Prozessen nicht zu unterscheiden. Noch wochen¬ 
lang sind sie beweglich. Zwei von den erzielten Reinkulturen 
wurden zu Tierversuchen benützt und mit einer derselben bei 
zwei, in einer anderen Serie von 4 Kaninchen bei 3 Tieren 
typische Orchit. syph. erzielt. 

Felix Münchheimer (Wiesbaden). 
NogacU, Hideyo. Kultivierung des pathogenen 
Treponema pallidum. The Journal of the American Medical 
Association. 1911. Juli 8. p. 102. 

Noguchi weist in der Einleitung auf die bisherigen 
Züchtungsversuche der Spirochaeta pallida hin, auf die Arbeiten 
von Scherschewski, Mühlens und Hoffmann. Sie er¬ 
zielten Kulturen von Mikroorganismen, die der Pallida mor¬ 
phologisch glichen, aber an Tieren niemals Veränderungen 


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der Geschlechtskrankheiten. 


497 


hervorriefen. Nur Bruckner and G&lasesco und Sowade 
berichteten über syphilitische Veränderungen beim Kaninchen 
durch Injektion „unreiner Kulturen“. 

Noguchi verwandte zu seinen Züchtungsversuchen spi- 
rochaetenhaltiges Hodengewebe von Kaninchen. Als einziges 
brauchbares Kulturmedium verwandte der Autor Blutserum (von 
Schafen, Pferden und Kaninchen). Diesem wurde ein Stückchen 
infektiöses Material von Hoden und Niere der Kaninchen zu¬ 
gefügt. Es wurden Reagenzgläser von 20 cm Höhe und 15 cm 
Weite gewählt, in die 16 ccm flüssiges Serum gebracht wurde. 
Nach Sterilisation an drei auf einander folgenden Tagen bei 
100° wurden sie geimpft. Sie wurden mit Paraffinöl verschlossen 
und bei 37° gehalten. Zur Reinzüchtung wurde durch Berk¬ 
fel dfilter filtriert, welche die gewöhnlichen Bakterien zurück¬ 
halten. Von den ersten Kulturen wachsen spätere Abimpfungen 
auf festen Nährböden. Hodenimpfungen auf Kaninchen von 
zwei reinen Stämmen der Pallida führten zu den typischen 
Veränderungen, identisch den sonst mit syphilitischem Material 
erhaltenen. Ausführlicher wird die Methode im Journal of ex¬ 
perimental medicine beschrieben werden. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Hoffinann. Die Übertragung der Syphilis auf 
Kaninchen mittels reingezüchteter Spirochaeten 
vom Menschen. Dtsch. med. Woch. Nr. 34. 1911. 

Es gelang Hoffmann mit rein gezüchteten Spirochaeten 
aus menschlicher Syphilis bei Kaninchen Syphilis zu erzeugen. 
Die Reinkultur der Spirochaeten aus Serumagar war auf Bouillon 
zu einer dicken Masse verrieben und so in den Hoden der Ka¬ 
ninchen eine sehr zahlreiche Spirochaeten enthaltende Substanz 
injiziert worden. Die Spirochaeten aus den syphilitischen Hoden¬ 
veränderungen der Tiere wurden zurückverimpft auf künstliche 
Nährböden. Diese Befunde vervollständigen die Beweise für die 
Pathogenität der Spirochaete pallida für Syphilis, und die 
Übertragung der reingezüchteten Spirochaeten auf Versuchstiere 
läßt hoffen, daß man auch bald ein Verfahren zur Unterschei¬ 
dung der Spirochaete pallida von ähnlich erscheinenden, aber 
harmlosen Spirochaeten finden wird. Max Joseph (Berlin). 

Margolis, Tonia. Untersuchungen über die Emp¬ 
fänglichkeit der Meerschweinchen für Syphilis. 
Diss. Berlin. 1911. (Klinik Lesser.) 

Verf. gelang es nicht mit spirochaetenreichem Material vom 
Menschen beim Meerschweinchen eine Keratitis zu erzeugen. 
Dagegen war es ihr, gleich Bertarelli möglich, mit virulen¬ 
tem Passagevirus des Kaninchenauges beim Meerschweinchen 
eine Keratitis zu erzeugen, allerdings nur ausnahmsweise und 
nach verhältnismäßig langer Inkubationsdauer. Die Meerschwein- 

Areh. f. Dermal, o. Syph. Bd. OX1I. 32 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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ehcn-Keratitis konnte sie auf Kaninchen, nicht aber anf Meer¬ 
schweinchen übertragen. Versuche, Meerschweinchen subskrotal 
mit Virus von Kaninchenkeratitis zu impfen, führten zu dem 
Resultat, daß von 4 geimpften Meerschweinchen eins nach einer 
Inkubationszeit von 39 Tagen mit einem flachen, erodierten 
Infiltrat mit zahlreichen Spirochaeten reagierte. 

Weiler (Leipzig). 

Ramazzotti, V. Beitrag zur Übertragung der 
Syphilis auf die Haut des Kaninchens. Corr. Sanit. 
Nr. 29. 1910. 

Die von Ra maz zotti erhaltenen Resultate lassen sich so 
zusammenfassen: 

Bei einem ersten Kaninchen ist nicht das Initialgeschwür 
an der Stelle der Verimpfung aufgetreten, es zeigten sich je¬ 
doch lokale Reaktionserscheinungen in Form von Skrotalödem. 
48 Tage nach der Inokulation hat sich eine papulöse Läsion 
an der Eichel manifestiert. Das Tier wurde immer magerer. 
Die Wassermannsche Reaktion war positiv. All das beweist 
nach A., daß bei dem ersten Kaninchen die Übertragung der 
Syphilis stattgefunden hatte. 

Bei einem zweiten Kaninchen konnte A. ein typisches 
Syphilom hervorbringeu mit geschwollenen Inguinaldrüsen auf 
der entgegengesetzten Seite. Die Läsion war produziert worden 
durch Inokulation einer menschlichen syphil. Hauterscheinung 
sekundärer Natur und einer besonderen Manifestation syphili¬ 
tischer Varizellen. Und hierauf beruht die Eigenartigkeit des 
Falles. Denn damit wird demonstriert, daß auch Hautläsionen 
von derartigem Typus die syphilitische Infektion aufs Kaninchen 
übertragen können. Lokalisationen von Spirochaeten in inneren 
Organen waren nicht zu finden. 

Der klinische und mikroskopische Befund bei einem dritten 
Kaninchen demonstrierte die Übertragbarkeit der Infektion von 
Kaninchen auf Kaninchen. 

Was die Inkubationszeit angeht, so 'muß man annehmen, 
daß sie beim ersten Kaninchen kurz war, während sie beim 
zweiten und dritten eher lange dauerte, denn beim zweiten 
vergingen 54 und beim dritten 58 Tage vom Zeitpunkte der 
Impfung bis zum Auftreten der typischen Manifestationen. Für 
das zweite Kaninchen ist die Inkubationsperiode gleich der von 
anderen Autoren angegebenen, während sie für das erste ab¬ 
gekürzt, für das dritte verlängert ist. 

In dem einzigen Falle von Inokulation tertiärer Syphilis 
aufs Kaninchen trat keine spezifische Reaktionserscheinung aut 
Denn eine leichte und schnell vorübergehende Vereiterung an 
der linken Skrotalseite acht Tage nach der Impfung mußte auf 
gewöhnliche Eiterkokken bezogen werden. 

J. Ullmann (Rom). 


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der Geschlechtskrankheiten. 


499 


ühlenhntli und Mnlzer. Über die experimentelle 
Impfsyphilis der Kaninchen. Berlin, klin. Wochenschr. 
1911. Nr. 15. p. 653. (Nach einem Vortrage.) 

Verf. teilen ihre Resultate bei Verimpfung syphilitischen 
Materials auf die Hoden und in die Blutbahn von Kaninchen 
mit Zur Impfung wurde menschliches spirochaetenhaltiges Saug¬ 
serum aus frischen unbehandelten Primäraffekten oder nässenden 
Papeln genommen, das mit Glaskapillaren direkt in die Hoden- 
substanz oder unter die Skrotalhaut eingebracht wurde. Tieri¬ 
sches Material wurde in feine Stucke zerschnitten und mit 
einem Trockart injiziert. 

Verf. erzielten durch Weiterimpfangen von Hoden zu Hoden 
eine Steigerung der Virulenz der Spirochaeten, die sich im er¬ 
höhten Prozentsatz der positiven Impferfolge und in der Ver¬ 
kürzung der Inkubationszeit dokumentierte. Die Hodenerkran¬ 
kungen bei den geimpften Kaninchen verlaufen in 3 verschiedenen 
Formen: 1. In der eines Geschwürs auf der Skrotalhaut, das 
entweder flach und uncharakteristisch ist oder einem mensch¬ 
lichen Primäraffekt ähnelt, 2. in Form einer chronischen Hoden¬ 
entzündung, 3 . in Form einer schwieligen Verdickung der Hoden¬ 
hüllen. Diese Veränderungen, die Verf. als primäre Kaninchen¬ 
syphilis bezeichnen, können vollkommen abheilen, ohne weitere 
Sekundärerscheinungen nach sich zu ziehen, zuweilen kommt 
es aber vom Hoden aus zur Propagation des Virus: Erkran¬ 
kung der benachbarten Leistendrüsen sowie zur Allgemeininfek¬ 
tion: Erkrankung des zweiten, nicht geimpften Hodens, Horn¬ 
hauterkrankung. Auch konnten Verf. mit dem Leber-Milz- 
Knochenmarkbrei eines lokal an beiden Hoden syphilitisch 
erkrankten Kaninchens bei anderen Tieren syphilitische Orchitis 
nnd Periorchitis erzeugen. 

Solche Allgemeininfektionen gelang es nun den Verf. durch 
intravenöse, vor allem aber intrakardiale Injektion geeigneten 
Materials besonders bei ganz jungen Kaninchen zu erzeugen. 
Wichtig ist die Verwendung geeigneten Impfmaterials. Versuche 
mit menschlichem Virus schlugen fehl, dagegen erzielten sie mit 
hochvirulentem Passagevirus unter Einhaltung bestimmter Kau- 
telen fast 100% syphilitische Allgemeinerkrankungen. Verf. 
geben nun ein genaues klinisches Bild dieser Allgemeinsyphilis 
beim Kaninchen, dessen Einzelheiten im Original nachgelesen 
werden müssen. 

Wichtig sind noch die Mitteilungen, daß alkoholische 
Extrakte mit spirochaetenbaltigen Kaninchenhoden für die 
Komplementablenkung unbrauchbar sind, ferner daß alle Kultur- 
versucbe der Spirochaeta pallida fehlgeschlagen sind. 

K. Altmann (Frankfurt a. M.). 

32 * 


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500 


Bericht über die Leistungen naf dem Gebiete 


Tomasczewsky, £. Über Impfungen an Affen 
mit maligner Syphilis. Berlin, klin. Wochen sehr. 1911. 
Nr. 20. p. 890. 

Verfasser konnte in Impfaffekten, die an Affen mit anschei¬ 
nend spirochaetenfreiem Material von maligner Lues erzengt 
wurden, typische Spirochaetae pallidae nachweisen. Diese Befunde 
sind um so bedeutungsvoller, als die bisherigen Untersucher 
das Vorhandensein der Spirochaete in solchen Impfschankern 
leugnen. E. Altmann (Frankfurt a. M.). 

Baennann. Zur subkutanen Syphilisimpfung 
niederer Affenarten (sekundäre Erscheinungen). 
Münchener medizinische Wochenschr. 1911. Nr. 30. 

Baermann berichtet über gelungene subkutane Impfun¬ 
gen von Syphilis auf niedere Affen. Unter Freibleiben der Injek¬ 
tionsstelle trat ein sekundäres Exanthem auf. 

Oskar Müller (Recklinghausen). 

Schmitt, L. S. Die Laboratoriumdiagnose der 
Syphilis. American Medical Association. 1911. (LosAngeles.) 
Medical Record. 1911. Juli 8. p. 94. 

Schmitt kommt in seinen Ausführungen zu folgenden 
Schlüssen: 1. Die Untersuchung im Dunkelfeld ist die sicherste 
und schnellste Methode zur Feststellung der Anwesenheit des 
Treponema pallidum. 2. Das Resultat der Untersuchung frischer 
Ausstriche hängt wesentlich von der Sorgfalt der Herstellung 
der Präparate ab. 3. Die Frühdiagnose der Syphilis ist von 
größter Bedeutung für die Abkürzung des Verlaufes der Krank¬ 
heit, besonders mit Rücksicht auf den Gebrauch des Salvarsans. 
4. Die Serumdiagnostik hat ihre Bedeutung, nachdem die Krank¬ 
heit konstitutionell geworden ist. 5. Die Komplementfixations¬ 
methode war von Wert für die Feststellung der syphilitischen 
Ätiologie vieler Krankheiten und zur Kontrolle der Wirksamkeit 
der Therapie. 6. ln Fällen, die unter Behandlung stehen, ist 
der negative Ausfall der Reaktion nicht von demselben Werte, 
wie der positive, was An- oder Abwesenheit der Krankheit be¬ 
trifft. 7. Bei gewissen Fällen von Parasyphilis schließt die ne¬ 
gative Reaktion nicht die Anwesenheit einer Syphilis aus. 
8. Bei Syphilis des Zentralnervensystems soll der Wasser¬ 
mann sowohl mit dem Blute, wie mit der Zerebrospinalflüssigkeit 
angestellt werden. 9. Zur Herstellung des Antigens ist große 
Sorgfalt erforderlich. Die Reaktion ist eine quantitative und die 
Genauigkeit der Resultate hängt von den quantitativen Be¬ 
ziehungen zwischen den verschiedenen Reagentien ab. 10. Bei 
gut hergestellten Antigenen gibt die Modifikation vonNoguchi 
dieselben Resultate, wie die Methode von Wassermann. 

Fritz Juliusberg (Posen). 


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der Ot«cakiclits5t?»nfebe»fen v 501 

Eisenetadt. Uber Tödesufsasb en der beim 
Preußischen Beamten-Ver ein Hannover von 1903 

bis IÖ08 ito Alter von 31 — 50 .fahren ? tgr stör b* oea 
•Vertfiohttvie». Sextu-lProbleme. 1VM1 S.;f.s'<*mt.e». 

Inn Fortsetzung- *<*o E i % « o $ t*4 > t> NniMorscimr.g bringt 
matinto- befremdende Mitteilungen. Er fand w ,4er Alrerskhisso 
von 41 —50 Jahren tHsgesämt 597 Todesfälle bnd sot*.t von 
109 ,-i|i die Itübrijc Nachsyphiba, Io der Anf^ftfal'vng'setjev 
wir Üö Fälle tfiü F&rajy«. progre*»., ’H von Afteuiysi’o# btew. 
Erweiterung der Aorta hkn ^ßbwttbt, leuum a bet alle Fall)?-, 
dir der Verflicherntigsgeaelliiclntft ali ^iuni&ddag bereicjinet 
worden, »albet wenn der Exitus katz vor oder sogar nachdem 
3«.- Lebensjahr ei«getretöh warVt'ntlliebTifidon \ijir aiy- Syphilu 
aucjh so unaiebnr an rnlinxweHnd^ JffiÄgiiQ»en gerechnet Aie 
#ScM»gÄwfkH hei Arterienverkalkung, Scblügwiäll bei Her/er- 
«e'heriwigv Heiiivtihlatung uafcb Lungen- mfol Kippeomiioniriu«-- 
4üi?g* »W-..1 Der Verl, aber erklärt, in ■einer e[ukri»jeolieii 
sprechutjg der Erg'iböisse“ d.'eke 109 Fhile Celso 19*/ ? aller 
Ver«toth»nen) fßr die Mirnbistzähl der in die riruppö Syphilis 
Ctäfc..•• •■ ibtsche iidiol» iiock • i Fälle von Her'/.bibumog, 

«ftwi* einaeW- Fälle »ob l.Urfnkrar«bh»>i:cen ((‘hron. Lobvroütrihi- 
bUerenkrHnbhetteia, S«3’b»|m<ä* l d : o> *«f'tjhes->bruokä.u- 

jiibte.it ■seiea, so dürfte,. sagt E: ÄbsiyfffAlc wörtlich, eine G<- 
eHietcrlrftt^tiag der Syj4ii.liti««r aller Todcslalie noch 

»eit iwier der Wirklichkeit. Jiege.ij. 

Feroer konstatiert dov Ae/f , daß ia den ärztlichen Atteste« 
Ui teu Hyphiltttkarft nur i Fall von Tuberkulose und keieejrLei 
Krebs oder sonstige Neubildung, andererseits bei den Tuber-. 
bukben ^feain 8ehJagsnfal! üd>x* #eh$f?,gisi Eirs<*t»e»ming »<m Nacb- 
afjdiilih" vernelnbbet Wörde, Vlai sfcttfc dieser „Beobaobtuftg 4 
rieht Stadt (uUerdlitgs auch unter Ibaweis auf die 

Mtietluog ßlft»öhko8, dabei- britn StudiumdarTodäsurearhea 
lebfnafversscbeiter Syphilitiker Tuberkulose sehr geltet! And bös- 
NsubiUUmge.it relativ wenig gefunden) foigeede kühne 
Sahlilsäfi; .».Die Syphilis verleibt eine Immunität gegen Tabel¬ 
le ,.do*e und Kargmoro, Oder anders gusgudfuckt* bei den gius&r 
gen Arbebitn erfolgt «ine ständige Abnahme dei l’uberkuloÄe, 
w;äl bei ibuet) Syphilis und itoustitationelle Krankheiten- be- 
fiimdera Krebs. ständig zunettmen, Wenn na* ein junger Mann, 
u- »l«r Sprecbslundö fragt, wi* er r Toberkulose schiitzen 

■kiwifc» w köime» wir ihm öioM* Audere-s öutpteblea ab die Er¬ 
werbung einer aTphilitigcbßö (nfsktion .oder den IjtebfaQub de* 
PrÄä«ry«U.v». welches, regaftuMig - gngswendet, *ur Eotstebung 
einer kö/istitutiohelleu Krankheit eberbo führt, wie die gänzlich? 
Enlbuituog Vota Oesohlechtsverkebf. Eiue Byphiiib’sche lufek^ 
hon aber ist das emsige Mittel,' weiches ihn g*geo Tuberkulose 



Original from 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 


502 


Bericht äber die Leistungen auf dem Gebiete 


und Krebs immun macht. Die Krebskrankheit breitet sieb so¬ 
lange als Massenkrankbeit der Frauen aus, solange dieselben 
in geringer Zahl syphilitisch infiziert werden.“ 

Wer sieb mit diesen hochbedeutsamen Resultaten einer 
kleinen aber sorgsamen Mortalitätsstatistik nicht begnügen will, 
sei auf das Original verwiesen. Eisenstadt gibt ihm dort 
noch die Anregung, den Zusammenhängen zwischen „Zucker¬ 
krankheit und sonstigen Neubildungen“, sowie zwischen Magen¬ 
darmkrankheiten inkl. Blinddarmentzündung mit Sexualstörungen 
kasuistisch weiter nachzuforschen. 

F. Münch he im er (Wiesbaden). 

Szäesi. NeueBeiträge zurZytologie des Liquor 
cerebrospinalis: Über Art undHerkunlt derZellen. 
Zeitschr. f. d. ges. Neurologie u. Psych. VI. Bd. 5. Heft. 

V. beschreibt in einer umfangreichen Arbeit zuerst die 
verschiedenen Untersuchungsmethoden des Liquor cerebrospinalis, 
deren Details im Original nachzulesen sind. Nach seinen Be¬ 
funden sind weitaus die meisten der im Liquor vorhandenen 
lymphozytenähnlichen Zellen keine hämatogene, sondern 
histiogene Lymphozyten. Sie sind autochthon im perivasku¬ 
lären Meningealgewebe entstanden und von da dann durch eine 
„meningeale Reizung“ in den Liquor cerebrospinalis gelangt. 

Edgar Braendle (Breslau). 

Milian und Lövy-Yalensi. Zählung der zeitigen 
Elemente in der Zerebrospinalflüssigkeit zum 
Zwecke der Schätzung der Läsionen und der the¬ 
rapeutischen Einwirkung bei nervösen und lueti¬ 
schen Erkrankungen. Bull, des hopitaux. 1911. p. 707. 

Die Lymphozytose in der Lumbalfiüssigkeit ist ein Grad¬ 
messer für die entzündlichen Vorgänge, die sich an den Me¬ 
ningen abspielen. Durch die Untersuchung dieser Lymphozytose 
im Verlaufe einer Therapie kann man zu interessanten Schlu߬ 
folgerungen kommen. 

Bei 2 Fällen von Tabes incipiens zeigte sich nach Be¬ 
handlung mit Salvarsan eine rapide Abnahme der Lymphozyten, 
in einem Fall von 220 auf 19. Von 11 alten Tabesfällen blieb 
bei 4 Patienten bei derselben Therapie die Zahl der Lympho¬ 
zyten stationär oder nahm sogar noch zu, bei den 7 anderen 
schwand aber die Lymphozytose ungeheuer rasch, bei einem 
Fall nach 3 Salvarsaninjektionen im Verlaut von 2 1 /, Monaten 
ging sie von 49 auf 6 zurück, also beinahe bis zur Norm. Dieser 
Patient, welcher vorher hochgradig ataktisch gewesen war, 
konnte nach Ablauf dieser Zeit ohne Stock wenn auch noch 
mit deutlicher Anstrengung gehen. In 2 Fällen von Lues cerebri 
blieb die Lymphozyte durch die Therapie vollkommen unbeein¬ 
flußt. Bei 3 Paralytikern dagegen nahm die Zahl der Lympho- 


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der Qeachlechtaknnkheiten. 


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zyten nach Salvarsan rapid ab. Man braucht also nicht bezüg¬ 
lich der Heilung dieser schveren metaluetischen Nervenkrank¬ 
heiten vollständig zu verzweifeln. R. Volk (Wien.) 


Syphilis. Symptomatologie. 

Pap6e, J. Syphilis d’emblee. Tygodnik lek. lwows. 
1911. Nr. 21. 22. 

Nach der eingehenden Beschreibung eines Syphilisfalles, 
bei welchem die sekundären Erscheinungen ohne eine Initial¬ 
manifestation zutage traten, bespricht der Verf. die allgemeine 
Luesinfektion ohne sichtbare Initialsklerose bei Weibern. In 
diesen letzteren Fällen können die oberflächlichen Erosionen 
am Halse der Gebärmutter als Eingangspforte der Spirochaeten 
in den Organismus betrachtet werden. Als verwandte Infektions¬ 
art zitiert P. neben den aus der Literatur bekannten zwei 
eigene Fälle, bei welchen die suspekten Erosionen am Penis 
kurz nach dem Koitus ausgeschnitten wurden, trotzdem jedoch 
die sekundären Eruptionen zum Vorschein kamen. Auf Grund 
solcher Observationen kommt P. zu dem Schlüsse, daß die 
Möglichkeit des Eindringens der Spirochaeten in den Organis¬ 
mus, ohne eine Initialsklerose hervorzurufen (Syphilis d’emblee), 
nicht ausgeschlossen werden kann. 

F. Krzysztalowicz (Krakau). 

Sehamberg, Jay. Eine Epidemie von Schan- 
kern der Lippe, die durch Küssen verursacht 
wurde. The Journal of the American Medical Association. 
1911. September 2. pag. 783. 

Schamberg berichtet über eine höchst interessante 
Epidemie von Lippenschankern. Die Ausgangsquelle war ein 
junger Mann, der seit dem 12. Februar 1911 zuerst an der 
Unterlippe eine Affektion bemerkte. Ob der im März zugezogene 
Arzt ihn genügend iniormierte, ist nicht sichergestellt. Bei 
einer Wohltätigkeitsvorstellung, die mit Küssen verbunden 
war, die am 4. März stattfand, infizierte er 6 junge Frauen, 
die ebenfalls Schanker an der Lippe bekamen. Ein junger 
Mann wurde von einer dieser Infizierten auch durch Kuß an¬ 
gesteckt 5 oder 6 junge Frauen, die gleichfalls an den mit 
Küssen verbundenen Vorstellungen teilgenommen hatten und 
von dem Mann, der die Epidemie verursacht hatte, geküßt 
waren, entgingen der Infektion. Von den infizierten Frauen 
wußten vier von keiner Verletzung der Lippen vor der Infek- 


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504 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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tion etwas anzugeben, eine hatte eine Fissur an der Lippe, 
eine die Gewohnheit, sich in die Lippen zu beißen. Ein weiteres 
Opfer, eine junge Frau mit Schanker der Wange, kommt nur 
mit Wahrscheinlichkeit mit den obigen Fällen in Zusammen* 
hang. Jedenfalls handelt es sich in dem Vorliegenden um eine 
Epidemie von 8 resp. 9 Fällen von Syphilis, alle mit extra- 
genitaler Infektion, und zwar ist die Verbreitung zweifellos 
durch Küssen erfolgt. Fritz Juliusberg (Posen). 

Asch, Paul. Die syphilitischen Erkrankungen 
der Harnblase. (Zeitschrift für Urologie. Band V. Heft 7. 
1911.) 

Die Zahl der in der Literatur niedergelegten Fälle von 
Blasensyphilis ist noch keine große und nicht alle, namentlich 
älteren Beobachtungen halten einer eingehenden Kritik stand. 
Asch bespricht in einer eigehenden, sehr lesenswerten Arbeit 
zuerst ausführlich die Literatur. Daran schließen sich die 
Krankengeschichten von 3 eigenen Patienten. 1. 4Sjähr. Mann 
mit starkem Blutharnen ohne Beschwerden und sonstige er¬ 
kennbare Ursache, während der ganzen Dauer der Miktion, 
3—10 Tage, anhaltend. */ 3 cm nach außen von der linken 
Ureteröffnung ein haselnußgroßes Papillom und direkt daran 
nach oben anschließend ein etwa 1 cm im Durchmesser großes 
Ulkus mit hohen infiltrierten Rändern und graugelbem eitrigen 
Grund. Vollständige Heilung mit weißer Narbe auf Jodkali 
und Enesolinjektionen nach 3 Wochen. Nach 2 Jahren Bestä¬ 
tigung des Heilbefundes. Infektion vor 20 Jahren. Lues vor¬ 
her kaum behandelt. 

2. 28jähr. Frau mit starken Harnbeschwerden und An¬ 
zeichen heftiger Zystitis. Blasenschleimhaut in toto stark 
geschwollen und gerötet mit etwa 12 oberflächlichen Schleim¬ 
hautdefekten mit leicht unterminierten Rändern und weißlichem 
Grunde. Aussehen wie Plaques. Harte Leistendrüsen. Vor 
*/ 4 Jahren kleines Ulkus. Unter Schmierkur zuerst Zunahme 
der Beschwerden, dann völlige Heilung. Urinkulturen negativ. 
Vorher starke Abmagerung und leichte terminale Hämaturie. 
Vor 1 Jahr Gonorrhoe. Behandlung der Blase vorher mit 
Balsamicis und Argent nitr. Spülungen ohne jeden Erfolg. Es 
kann in der vorliegenden Beobachtung das sekundäre Stadium 
der Blasenlues vorliegen, dessen Feststellung noch gesicherter 
wäre, wenn nicht nur der therapeutische Erfolg, sondern auch 
die Konstatierung anderweitiger, gleichzeitiger, spezifischer Er¬ 
scheinungen Vorgelegen hätte. Die Beobachtung stammt aus 
dem Juni 1908, daher noch kein Wassermann. 

3. 35jähr. Mann, seit 3 Monaten schwere Blasenblutungen 
und seit 6 Wochen Dysurie. Trüber, eitriger Harn. Am rechten 
Unterschenkel schon seit 5 Monaten bestehendes luetisches 


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der Geechleohtekrankheiten. 


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Geschwür. Vor 20 Jahren harter Schanker. Im Blasenfundus 
ein großes gummöses Geschwür. Heilung auf Salvarsan. 

Loewenhardt (Breslau). 

Peltesohn, Felix. Über gummöse Syphilis der 
Nase. Berlin. Klin. Wochenschr. 1911. Nr. 14. p. 619. 

Vortrag, in dem die Pathologie und die Klinik der ter¬ 
tiär luetischen Erkrankung der Nase auf Grund der Literatur 
und eigener Erfahrungen besprochen wird. 

K. Altmann (Frankfurt a. M.) 

Bourgeois. Syphilis und Parasyphilis des 
Mittelobres. Progres med. 1911. Nr. 20. 

Es gibt eine Gruppe von Mittelohrentzündungen, bei der 
ein Zusammenhang mit Syphilis nicht zweifelhaft sein kann. 
Sie betrifft Patienten, welche sich im frischen Eruptionsstadium 
befinden und Plaques muqueuses aufweisen, über Schwerhörig¬ 
keit und Ohrensausen klagen und bei denen man objektiv eine 
Injektion des Trommelfells, Einziehung des Hammerfortsatzes 
und die Zeichen eines serösen Ergusses nachweisen kann. 
Diese Otitis heilt auf die spezifische Therapie zugleich mit den 
anderen syphilitischen Erscheinungen. Ob die Syphilis die 
direkte oder indirekte Ursache für die Otitis ist, ist nicht zu 
beweisen; das gilt auch für die trocknen, chronischen Otitiden 
und für die Otorrhoen, welche häufig als Begleiter tertiärer 
Erscheinungen des Nasenrachenraumes auftreten. 

L. Halbenlaedter (Berlin). 

Yeld, Reginald. Die Ätiologie der Iritis.. The 
British Medical Journal. 1911. Mai 13. pag. 1110. 

Aus der Statistik von Yeld ist von Interessö, daß von 
159 Fällen von primärer Iritis 45*28% syphilitischen, 15*09% 
gonorrhoischen Ursprungs waren. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Billings, Frank. Viscerale Syphilis. American 
Medical Association. 1911 (Los Angeles). Medical Record. 
1911. Juli 8. pag. 94. 

Billings berichtet über die tertiäre Syphilis der Leber, 
der Lungen, der großen Gefäße, des Herzens und der Nieren. 
Häufig sind Gummen der Leber und Hepatitis syphilitica. Die 
gewöhnlichen Symptome sind intermittierendes Fieber mit 
Schüttelfrösten, vergrößerte palpable, weiche Leber, gelegent¬ 
licher Ikterus, Leukozytose und mäßige sekundäre Anämie. 
Ruhe führt oft ein Latenzstadium herbei. Doch kommt es zu 
Rezidiven. Gummata der Lungen täuschen oft Tuberkulose 
vor. Gerade bei allen diesen viszeralen Lokalisationen ist das 
Salvarsan kontraindiziert, dagegen ist es angebracht bei frischer 
Syphilis und bei Syphilis mit gummöser Infiltration und Ulze- 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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ration. Man soll großen Dosen Salvarsan immer energische 
Qaecksilberkuren folgen lassen. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Hall, Artur und Beattie, J. M. Ein letal endigen- 
derFall von sekundärer syphilitischer Nephritis. 
The British Medical Journal. 1911. Mai 13. pag. 1102. 

Hall und Beatties Patient bekam mehrere Monate 
nach dem Erscheinen des Primäraffekts eine Nierenentzündung, 
zugleich mit den Allgemeinerscheinungen. Die Urinmenge war 
erheblich vermindert, es fand sich Blut im Urin, hyaline und 
granuläre Zylinder. Es kam zum Exitus. Die Nierenunter- 
suchung ergab: Die Nieren sind vergrößert. Die Kapseln lassen 
sich leicht ablösen, wobei man auf eine glatte blasse Oberfläche 
kommt, mit sternförmigen Venen. Die Rinde ist verdickt. Auf 
dem Schnitt ist die Farbe gleichmäßig gelb, die Gefäße weisen 
Obliterationen auf. Mikroskopisch finden sich stark ausge¬ 
sprochene fibröse Veränderungen in den Glomerulis und zwischen 
den Tubulis. Es handelt sich um einen der seltenen Fälle von 
Nephritis syphilitica präcox, wie sie Karvonen in drei Fällen 
erwähnt hat. Fritz Juliusberg (Posen). 

Seiffert, Oskar. Lues maligna mit hämorrhagi¬ 
schen Exanthemen. Diss. Breslau 1911. (Harttung.) 

Mitteilung von 2 Fällen bei einem 27- und 28jährigen 
Dienstmädchen. Die Genitalien waren frei von syphilitischen 
Erscheinungen, ebenso die Schleimhäute und die Drüsen. Bei 
der einen Patientin zeigten sich um zahlreiche pustulöse 
Effloreszenzen der unteren Extremitäten Hämorrhagien, bei der 
anderen nur vereinzelte papulo-pustulöse Effloreszenzen. Beide 
Patientinnen klagten über Schmerzen in den verschiedenen 
Gelenken, jedoch war keine spezifische Gelenkaffektion nach¬ 
weisbar. Weiler (Leipzig). 

Eich, Paul. Beiträge zur p ath ologischen Histo¬ 
logie, Genese und Ätiologie der Doehle-Helle r- 
sehen Aortitis. Diss. Rostock 1911. (Lubarsch, Düssel¬ 
dorf.) 

Verf. untersuchte 63 Aorten, deren gemeinsames Charak¬ 
teristikum entzündliche umschriebene Veränderungen an Media 
und Adventitia der oberen Aorta mit entsprechendem makro¬ 
skopischen Ausdruck bilden. 10 Fälle mit sicherer Lues, 17 
Fälle mit metasyphilitischen Erkrankungen, 36 Fälle ohne ana¬ 
tomische oder klinische Beweise für Lues und ohne meta¬ 
syphilitische Erkrankungen. 

Verf. kommt zu folgenden Ergebnissen: 

1. Die Doehle-Hellersehe Aortitis manifestiert sich 
makroskopisch an der Aorta ascendens, dem Arcus, der Aorta 
descendens bis zu den Arteriae renales durch narbige Falten 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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and Furchen, darch grübchenartige Einziehungen und Dellen, 
in deren Bereich die Gefäßwand bis zum Durchscheinendwerden 
verdünnt sein kann; neben solchen durch Intimaverdickungen, 
die sich von den atberosklerotischen durch ihre weißliche 
Farbe und das Fehlen von Verkalkung auszeichnen. 

2. Mikroskopisch sieht man eine nach Umfang und Dauer 
der Krankheit zu verschieden starken Schädigungen der Gefä߬ 
wand führende, zur Bildung stark schrumpfender Narben 
neigende herdweise Entzündung, die in den meisten Fällen nur 
Media und Adventitia ergreift, aber auch die Intima nicht ver¬ 
schont ; das letztere trifft bei den Fällen des Verfassers häufiger 
zu als bei denen der Voruutersucher. Der Infiltratbildung 
scheint in der Media fleckenweise Zerstörung der elastischen 
Fasern voranzugehen. 

3. Die Herde können gummösen Charakter tragen, unter¬ 
scheiden sich aber in den meist beobachteten leichteren Fällen 
nicht vom Granulationsgewebe oder bei längerem Bestehen vom 
Narbengewebe. 

4. Auch bei der Atherosklerose kommt herdweise Media- 
und Adventitiaentzündung vor, die sich aber durch geringeren 
Umfang und die nahe Abhängigkeit von Intimageschwüren 
als sekundär kennzeichnet. 

5. Eine vorausgegangene syphilitische Infektion ist für 
eine große Zahl der Individuen mit Doehle-Hellerscher 
Aortitis sicher oder wahrscheinlich insgesamt über 86°^. Doch 
ist eine von Lues unabhängige Entstehungsweise keineswegs 
völlig ausgeschlossen; namentlichkönnen vereinzelte umschriebene 
narbige Herde der Aorta auch auf traumatische Einwirkungen 
bezogen werden. 

6. Zur Klärung der Frage nach der Ätiologie ist bei 

Fällen mit fehlenden oder unvollkommenen klinischen oder 
anatomischen Luesbeweisen die Ausführung der Wasser- 
mannschen Reaktion am Leichenblut als brauchbares Hilfs¬ 
mittel zu betrachten. Weiler (Leipzig). 

Bertram, Erich. Ein Fall von Syphilis maligna. 
Düs. Göttingen 1910. 

Letal verlaufender Fall bei einem 24jährigen kräftigen 
Zimmermann. Wassermannsche Reaktion negativ. Ohne 
weiteres Interesse. Weiler (Leipzig). 

Blank, Otto. Beitrag £ur Frage der Malignität 
der extragenitalen Syphilis. Nürnberg 1910. (Neu¬ 
berger.) 

Tödlich endender Fall. 47jährige Hebamme. Infektion 
vor etwa 10 Jahren an der Streckseite des rechten Daumens. 
Ausgiebige frühzeitige spezifische Behandlung. Seit etwa zwei 
Jahren Verlust der Nase, rechts am Kopf handtellergroße, 


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508 


Bericht Aber die Leistungen auf dem Gebiete 


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foetide tiefgreifende Wunde. Schädelknochen usuriert, Gehirn« 
pulsation sichtbar. W eil er (Leipzig). 

Koch, Karl. Eigenartiger Befund bei Aorten¬ 
insuffizienz infolge von Aortitis syphilitica. 
Virch. Arch. Bd. 204. Heft 3. 

Im vorliegenden Falle handelte es sich um eine Aorten- 
insuffizienz infolge Fehlens der linken Klappe. Die Aorta bot 
besonders in der Pars ascendens schon makroskopisch das 
typische Bild der Aortitis syphilitica dar. Die Vermutung, daß 
die linke Klappe durch einen mit diesen Veränderungen in 
Zusammenhang stehenden Prozeß vernichtet wurde, ließ sich 
durch die mikroskopische Untersuchung erhärten, welche den 
Befund ausgesprochener syphilitischer Aortitis ergab. Als 
unterstützend für die Auffassung kamen noch klinische An¬ 
gaben: syphilitische Infektion, Tabes doisalis und positiver 
Ausfall der Wasser man n sehen Reaktion hinzu. Spiro- 
chaeten konnten nicht naebgewiesen werden. Trotzdem dürfte 
es auf Grund der histologischen und klinischen Befunde un¬ 
zweifelhaft sein, daß es sich um eine durch syphilitische 
Aortitis veranlaßte Aorteninsuffizienz gehandelt habe. 

Alfred Kraus (Prag). 

Guärin, A. Diagnose latenter Aneurysmen des 
Aortenbogens. Journ. d. pratic. 1911. Nr. 25. 

Guerin empfiehlt Röntgenuntersuchung von Syphilitikern 
bei dem ersten Symptom von Aortenerkrankung, z. B. plötz¬ 
licher Dyspnoe-Laiynx-Pharynxkrisen, um spezifische Behand¬ 
lung rechtzeitig einleiten zu können. 

Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Friedrich, W. Arteriosklerose im Jugendalter. 
Wiener ärztl. Ztr.-Ztg. 1911. Nr. 36—37. 

Nur wenige Autoren haben sich mit der jugendlichen 
Arteriosklerose beschäftigt. Friedrich bestätigt ihre Angaben: 
Von 1384 Männern und Frauen aus der Arbeiter-Versicherungs- 
Krankenkasse in Budapest konstatierte er Arteriosklerose bei 
100 Patienten vor dem 45. Lebensjahr, prozentual steigend 
von dem 15. Lebensjahre anderart, daß zwischen 30—39 jeder 
siebente, von 40—49 jeder dritte Kranke arteriosklerotisch ist. 
Vorausgegangene Luesinfektion konzedierten 18 Kranke und 
tatsächlich war bei 15, also* 15%> Wassermann positiv, 
während bei 26% Alkohol-, bei 30% Nikotinmißbrauch vor¬ 
lag. — Die juvenile Arteriosklerose beweist, daß die Gefä߬ 
erkrankung nicht eine Alterskrankheit durch Elastizitätsverlust 
der Gefäßwände, sondern einerseits eine Kultur-, andererseits 
eine Abhetzungskrankheit ist. 

F. Münchheimer (Wiesbaden). 


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der GeachlechUkrankheiten. 


509 


Hirtz, E. und Brann, P. Bericht über 10 Fälle 
von Aortitis syphilitica. Bull, des höpit. 1911. p. 363, 

Es ist eine häufige Erkrankung, die oft erst spät nach 
der Infektion auftritt. Wichtig iür die Diagnose sind die 
begleitenden nervösen Symptome (nächtlicher Kopfschmerz, 
Schlaflosigkeit). Unter 7 Fällen war der Wassermann 
sechsmal positiv. Die Erkrankung verläuft oft lange symptom¬ 
los und besonders bei lokalisierter Erkrankung der Aorta 
fehlen oft Insuffizienzerscheinungen. Die spezifische Behand¬ 
lung ist oft noch von Vorteil. Besonders schwer sind die 
Falle, welche mit Asystolie einhergehen, was mitunter das erste 
klinische Symptom ist. 

Therapeutisch ist bei Fehlen der Asystolie spezifische 
Behandlung indiziert, besonders bei Angina pectoris. Mit Jod¬ 
präparaten sei man vorsichtig, jedenfalls verwende man kleine 
Dosen (0 2—0 25 pro die). 

Affektionen der absteigenden Aorta sind oft durch Neur¬ 
algien gekennzeichnet R Volk (Wien). 

Fießinger, Gh. Die Syphilis des Herzens und 
der Gefäße. Journ. d. prat'ic. 1911. Nr. 27. 

Die Syphilis des Herzens, der Klappen, Myokards und 
Gefäße ist nicht selten, meist 15—30 J. p. inf. 75% aller 
Aorteninsuffizientien arteriellen Ursprungs und viele „Arterio¬ 
sklerosen“ sind tertiäre Syphilome, also heilbar, wenn die 
spezifische Behandlung einsetzt, bevor irreparable Veränderungen 
(Aneurysmen etc.) entstanden sind. Doch ist die Therapie oft 
schwierig. Bei Aortit syph. kann JK in großen Dosen Dyspnoe, 
Bronchialkongestion und, wie Fießinger in einem Falle sah, 
akutes Lungenödem provozieren, ferner auch bei ungenügender 
renaler Elimination — „von Aortitis zur Nephritis ist der Weg 
kurz“ — schweren Jodismus auslösen. Von JK ist daher in 
solchen Fällen nur 0*2—0*25 zu geben, eventuell zusammen 
mit Opium (JK 3*0, Tct. thebaic. 0.05, Aq. 300, davon 2X tgl. 
1 Eßl. vor d. Mahlz.) und mit Natr. bicarbon. Hg wird besser 
vertragen, selbst wenn hoher Blutdruck und Albuminurie vor¬ 
handen, und ist nur bei Galoppaktion des Herzens kontra¬ 
indiziert. Auf die Nieren ist sehr zu achten, Bettruhe, Milch¬ 
regime und wiederholte Aderlässe sind angezeigt. — Bei 
Aneurysmen und coronarit. syph. ist die Verhütung die Haupt¬ 
sache; Wassermann ermöglicht die beginnende Gefäßaffek¬ 
tion zu erkennen und rechtzeitig zu behandeln. Ist die Krank¬ 
heit aber ausgebildet, so läßt sich durch Inj. von Hg bijodat. 
and kleine Dosen von JK nur Milderung der Beschwerden, 
z. B. der Angina pektoris erreichen. Die gleiche Behandlung 
ist bei gummöser Myokarditis angezeigt, zusammen mit Digi¬ 
talis. ln 5 Fällen von puls, lentus-perman. (Lues des His- 


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510 


Bericht über die Lautungen auf dem Gebiete 


sehen MuskelbündelB) erzielte Fießinger allerdings keine 
günstigen Resultate; trotz zweijähriger intensiver Behandlung 
nahm die Bradykardie zu. Dennoch hält Fießinger das Hg 
für das beste Mittel gegen kardiale Syphilis, obgleich es bis¬ 
weilen eine extrasystolische Arythmie verursacht, die wohl 
nervöser Natur aber hartnäckiger ist als andere nervöse oder 
toxische Arythmien. F. Münchheimer (Wiesbaden). 

Beitzke, H. Ü b e r knötchenförmige syphilitische 
Lep tomen i ng i tis und über Arteriitis syphilitica. 
Virch. Arch. Bd. CCIV. Heft 3. pag. 453. 

In den drei Beobachtungen handelte es sich um Syphili¬ 
tiker mit schweren Erscheinungen von seiten des Zentral¬ 
nervensystems, bei welchen die Sektion eine zweifellose syphi¬ 
litische Basilarmeniugitis ergab. Sämtliche diese Fälle gehören 
zu dem von Dürck näher beschriebenen Krankheitsbild der 
knötchenförmigen syphilitischen Leptomeningitis. __ Aus den 
Schilderungen der Befunde geht hervor, daß die Ähnlichkeit 
zwischen der knötchenförmigen, syphilitischen und der tuber¬ 
kulösen Meningitis unter Umständen sehr groß ist. Trotzdem 
dürfte sich meist die Differentialdiagnose stellen lassen. Sehr 
wichtig dafür ist vor allem der makroskopische Befund, der 
zugleich am Gehirn oder den Meningen zweifellose syphilitische 
Veränderungen Dachweist, gewöhnlich eine gummöse Basilar- 
meningitis. In Größe und Beschaffenheit können die Knöt¬ 
chen allerdings Tuberkeln frappant ähneln. In frischen Fällen 
mit weit verbreiteter Aussaat des syphilitischen Virus an der 
weichen Hirnhaut, wird hier der Nachweis der Spirochaeten 
Beweiskraft haben; sonst ist man auf anatomische Unterschiede 
angewiesen. Die histologischen Unterschiede zwischen tuber¬ 
kulösem und syphilitischem Granulationsgewebe sind auch an 
der Leptomeninx die bekannten. Besonders hebt Verf. hier die 
bei syphilitischer Meningitis stets vorhandene syphilitische 
Arteriitis hervor, deren Differentialdiagnose — speziell gegen¬ 
über der tuberkulösen und der Arteriitis nodosa — er ein¬ 
gehend erörtert. Alfred Kraus (Prag). 

Landsbergen (Göttingen). Lues cerebri und pro¬ 
gressive Paralyse, ein klinischer und anatomi¬ 
scher Beitrag. Monatsschrift für Psychiatrie und Neurologie. 
Bd. XXIX. Heft 2. 

So naheliegend und wahrscheinlich der Zusammenhang 
zwischen Lues und Paralyse nach unseren klinischen Erfahrungen 
ist, so gelang es doch bis heute nicht, den paralytischen 
Krankheitsprozeß als syphilitischen einwandsfrei klarzulegen. 
Die pathologische Anatomie scheidet heute noch scharf zwischen 
den echt syphilitischen Gewebsveränderungen im Gehirn: 
■Gumma, Endarteriitis, Meningitis syphilitica und dem Befunde 


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der Geschlechtskrankheiten. 511 

bei der progressiven Paralyse, der völlig anders zu sein scheint. 
Besonders interessant sind daher solche Fälie. bei denen 
klinisch wie histologisch einerseits die paralytischen, andrer¬ 
seits die sicher syphilitischen Veränderungen einwandsfrei 
nebeneinander restgestellt werden können. Einen solchen Fall 
beschreibt Lands bergen. Er gibt eine ausführliche Be¬ 
sprechung besonders des mikroskopischen Befundes au Hand 
von Präparaten Juni ’h: r i n ;,,-; r •!< •;), von denen besonders 
eines dadurch brausen»'wert U\, dsu sich in einem Gesichts- 
leide die bekannten seht us- rv-=;pbih ; tiachen Veränderungen 
mit solchen der sog. Metasjphiüs koinbiaiertbeobachten lassen. 
Die morphologischen Unterschiede beider Prozesse beweisen 
nichts gegen eine gemeinsame Geneäe: hier wie dort heben 
wir eine starke Beteiligung 4«*'.- dtibii««. 

Man kann sich des Eindrucks hiebt erwehre», daß wir in den 
paralytische» Veränderungen weiter . nichts vor uns haben als 
eine besondere -Art syphilitischer Infiltration, die ihre 
spezifischen Merkmale verlören hat. Landsbergen findet 
es daher auch zuweit gegangen, wenn man die diffuse zerebrale 
Hrralues beseitigen Will. Gibt .e* doch auch mannigfach« 
syphilitische Veränderungen ohne Gummen ioOrganen, z. B. 
bei der interstitiellen luetische» Hepatitis and der Orchitis 
syphilitica simples. 

Landabergen glaubt also nicht, daß ca möglich sein 
wird, anatomisch eine scharfe Scheidung zwischen den syphili¬ 
tischen. und parasyphilitischen Prozessen durch zuführen und 
letztere als etwas gesondertes und von den syphilitischen, in 
unserem erweiterten Sinne losgelöstes zu betrachten. 

Otto dingest ein (Breslau). 

BettftVto, 3, Über die Schwankungen im Ver¬ 
laufe der Nerven Syphilis, Berlin, klin. Woehecachr. 1911. 
Kr. 26. pag. lo65. 

Eine Erwiderung auf die Fing ersehen Angaben, der die 
nach Salvarsanan wendung aaftretendon Erkrankungen der 
Sinnesnerven einer neurotrogen Wirkung des Mittels zuschreibt. 
Verf. weist aus der Literatur nach, daß die von Finger als 
Nebenerscheinungen sufgefaßton Krankheitsacecheiiiutigen als 
reinesyphilitische Affektionen im Sinne der Ehrlichsoheo 
Neurorezidive gedeutet werden können. Er betont, daß die 
Therapie dieser Nervenerkrankungen eine besonders energische 
sein müsse und daß ein expektafives Verhalteo unbedingt zu 
verwerfen sei. K, A^kni*»»» (Ft»«kfiirt $,). 

Seknry, A. Die paräsyphilUiscke Meningitis. 
Presse med 1911. Nr. 16. 

S e z a r y bekämpft die Hypothese N a. g e o 11 es, daß Tabes 
die Folge einer diffusen chronischen Meningitis von syphilitischer 


S le 


Original 

UWIVERStTY 0 



512 Bericht öber di* hetetungen *pf dem Gebiete 

Natur sei, welche die destruktiven Prozesse durch eine neuritis 

mdiejibme au&löät.~J5r wwfet düngen et«: Ui* Menmgftp*; 
die hei der Tabes gehiMeö wmb unterscheido sich histolo¬ 
gisch picht roa anderen HiYtthautentzüudungeii, speziell nicht 
von der luiierknlöseo * ihre difiuse Aiitjbr&iluag spreche ebenso 
wir die Öuheilbarkeit durch sjsezifische Behandlung gegen 4.te 
syphiiitisGlie Natur der Meningitis. da die Laos iß der 6. 
perindo nur kleine, umschriebene gummöse Herde, nickt tflöhr 
•iliTtW- Affektionen bowwte.. i* q x ä: y felcibf daher bei seio&r 
whifo wiederholt d&rgeiegteu Ansicht, die als Begleiterscheinung 
der, Labes konstatierte Meuuigitie sei eine bauale, irritattere.;, 
en'teltiiiden durch lang dauernde Reizung infolge einer 
•Säküpdej'ßtitdiom der Syphilis auftretenden Meningitis, welche 
durfte Leulojzytoae der Zerebrospinalflüssigkeit nachweisbar 
und durch sehr ei/ergiachEe autisyphilitische Bebandhrag beilbar 
gewesen ward. Wer»» die BehändItfug nicht intensiv üt»d nteki 
lange genug ön SekuodärStudiiHrt erfolgt, dann löst die ehtouiscbii 
Irritation L,ii8i«Jteu m den Wurzolzönon aus, und diese führen 
Ifogeneratioaun io den liinterfträngeo. also Tabes, und jene 
latente chronische Meningitis herbei, die durch I{g nicht wehr 
beehdtalibar weder Spirocintetjeu noch histologisch öder zytte- 
' üogiäoh die t-hnrnkiere einer spezifischen Affoktion aufweiat 
ftls p-trasy phiiitJsch ,ehrten ist, 

P. M ä u <• h h 61 m f v (Wiesbadens 

Ürippel und Weil Hie nervo sog Komplika- 
tiovsn des Magengeschwürs (PoIyne u rifide» und: 
mi» *T »tisch» P •••>.* ti dt '1 • -i i'r-. ifod !=>( * 
Nr. 70. 

Krippel und Weil oegiete-n nicht vollständig das Vor¬ 
kommen von gastrischfen Krisen mit Hätoaieatesis am Ernte 
der ta bischen Krise, fordern aber strengere. Kritik bei diesen 
Fällen. Es sei *» scheiden zwischen: 1. Öle. rmtric, bei 

Tabikern, 2. Paeudotabes polyuearit mit öle. veijtrie. und 
3. T&bikermit „Krieau mit Hämatemcsis (Foursi«r) # . Mehrere 
Krankengeschichten zeigen den Sywptomenkooipbs bei der 
.•»weiten Gruppe. F, Munrhheimer iWimhMm). 

Giliarowsky. Ein au a t ö misch er • H«i trag rer 
Frage, über die ßeziehuiigen der progressiven 
Paralyse zu der Gehirusypbiiis. Zeitschrift für dfoges. 
Neurologife hv Psychiatrie. Bd, VI. Heft 1. 

Nach eitugen Autorea, z. B. Koööe, sind Fälle von 
Paralyse .mit' echt Byphiiitischetj . Yerärsdcrungen^ sowie Fälle 
von-Tabes in Kombination mit Lues' cerebröspinahs gar nicht 
6o selten, Auch G. kommt auf Grund iitemrischer Studien und 
auf Grund eigener Beobachtung zu dem Resultat, daß viel 
öfter, nie man ariuimmt, syphilitische. Veränderungen 





der Geschlechtskrankheiten. 


513 


3es Zentralnervensystems einem paralytischen 
Prozeß Torangehen oder ihn begleiten. Wahrschein¬ 
lichfindet nach V. sogar ein solcher Zusammenhang in allen Fällen 
statt, doch läßt er sich bei dem jetzigen Stand unseres 
Wissens in der pathologischen Anatomie nicht immer mit 
Sicherheit feststellen. Edgar Braendle (Breslau). 

Yerger et Desqueyronx- Hemiplegie mit spasti¬ 
scher Lähmung der oberen und mit schlaffer 
Lähmung der unteren Extremität bei einem Tabi¬ 
ker. Journ. d. med. de Bordeaux 1911. Nr. 32. 

Krankengeschichte mit Obduktionsbefund. 

Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Mera. Syphilis cerebri maligna et praecox 
mit arteriellen Lokalisationen; ErfolgderHg-JK- 
Therapie. Journ. d. pratic. 1911. 

Parese (später komplette Paralyse) des r. Armes und un¬ 
erträgliche Kopfschmerzen einen Monat, Monoplegie des 1. Beines 
und dolores osteokopi in beiden Tibien und Füßen zwei Monat nach 
dem PA., Heilung aller Störungen durch Hg-Inj. und JK bis 10 g 
pro die. Entgegen der allgemeinen Ansicht konstatiert Mera, 
daß die Syphilis in Abessynien nicht leicht auftritt; sie ist es 
nur bei Eingeborenen, Europäer erkranken dort, wie obiger 
Fall zeigt, an schweren Formen. 

F. Münchheimer (Wiesbaden). 

Mfinkemöller. Zur Geschichte der progressiven 
Paralyse. Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psych. V. Band. 
4. Heft. 

M. kommt auf Grund geschichtlicher Nachforschungen zu 
dem Resultat, daß die Paralyse in früheren Zeiten nur in 
bescheidenem Maße bestand. Eine stärkere Ausbreitung der 
Erkrankung scheint sich erst am Ende des 18. Jahrhunderts 
und Beginn des 19. bemerkbar zu machen. Diese Vermehrung 
der Paralyse ist wohl sicher auf die zunehmende Zivilisation 
zurückzuführen. Edgar Braendle (Breslau). 

Piltz. Zur Prognose und Therapie der Para¬ 
lysis progressiva. Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychi¬ 
atrie. IV. Bd. pag. 457. 

V. wandte hei Paralytikern Tuberkulininjektionen nach 
der Vorschrift von Wagner an. Sein Material umfaßt 86 Fälle 
von klinisch einwandsfreier Paralyse. 40% dieser Fälle ließen 
eine Beeinflussung durch die Behandlung nicht erkennen. Bei 
60% war eine zweifellos günstige Einwirkung zu konstatieren. 

Edgar Braendle (Breslau). 

Brandt. Zur Kasuistik der Hirnsyphilis. 
Zeitschr. f. d. ges. Neurol u. Psych. IV. ßd. pag. 417. 

Areh. f. Derma t. «, Syph. Bd. CXII. 33 


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514 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Es gibt in seltenen Fällen meningitische Formen der 
Lues, die in ihrem klinischen Bild sehr an die Paralyse er¬ 
innern (Hervortreten psychotischer Erscheinungen in Form 
ängstlicher Delirien etc.). In solchen Fällen ist die serolo¬ 
gische und zytologische Untersuchung der Zerebrospinalflüssig¬ 
keit sehr wichtig. Manchmal wird eine besonders große Zellen¬ 
anzahl in der Lumbalflüssigkeit oder eine negative Wasser- 
mannsche Reaktion im Liquor bei positivem Wassermann 
im Blut die Zugehörigkeit zur meningealen Lues wahrschein¬ 
lich machen. Edgar Braendle (Breslau). 

Rubino. Der epileptische Symptomkomplez 
in der Sekundärperiode der Syphilis. Qiorn. int. d. 
Scienze med. 1911. 

Die Schlußfolgerungen Rubi)nos gipfeln in folgenden 
Sätzen: 

1. Die Epilepsie kann sich in der Sekundärperiode der 
Syphilis entwickeln und muß dann als eine toxisch-infektiöse 
epileptiforme Neurose angesehen werden, d. h. als ein epilep¬ 
tischer Symptomkomplez, hervorgerufen durch die spezifischen 
Toxine der Syphilis, mit oder ohne Läsionen .(kongestiv¬ 
hämorrhagischer oder entzündlicher Natur, aber leicht und 
schnell vorübergebend) der motorischen Rindenzonen. 

2. Zu ihrer Genese ist keine besondere Prädisposition, 
d. h. eine abnorme angeborene oder erworbene Reizbarkeit 
dieser Zonen nötig, da die Syphilotoxine ebenso wie andere 
Bakterientoxine und wie gewisse pflanzliche, mineralische oder 
tierische Gifte, den Effekt der epileptitormen Konvulsionen 
herbeifiihren können. Wenn jedoch diese Prädisposition 
besteht, so wird natürlich das Auftreten dieses konvulsiven 
Symptomkomplexes um so leichter sein. 

3. Die syphilitische sekundäre Epilepsie verschwindet 
schnell und ohne Spuren zu Unterlassen unter dem energischen 
Einfluß der Quecksilberkur; wenn dies nicht geschieht, so 
handelt es sich entweder um eine Form, die auf die Wirkung 
der neu hinzugekommenen Syphilis bei einem von Hause aus 
epileptischen Individuum zurückzuführen ist, oder um eine Ab¬ 
art jener verschiedenen parasyphilitischen Neuropathien, deren 
Pathogenese noch in Dunkel gehüllt ist. 

4. Man muß immer an die Möglichkeit eines sekundär¬ 
syphilitischen Ursprungs bei jenen Formen von Epilepsie 
denken, die sich unter dem Bilde der allgemeinen Epilepsie 
zum ersten Male nach dem 20. Lebensjahre ohne neuropathische 
familiäre oder persönliche Präzedentien manifestieren, auch 
wenn die Syphilis geleugnet wird oder nicht zur Evidenz aus 
den anamnestischen oder gegenwärtigen Daten resultiert. 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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5. Man muß in diesen Fallen immer die Qaecksilberkar 
durchführen, wenn auch nur zur Probe, denn ihre Wirkungen — 
während sie dazu dienen können, die unmittelbaren oder fernen 
Wirkungen der konvulsiven Krisen zu beseitigen — werden in 
einigen Fallen Gelegenheit geben, die Existenz einer ignorierten 
oder künstlich verheimlichten Syphilis zu entdecken. 

J. Ullmann (Rom). 

Gianelli, Rom. Beitrag zum Studium der here¬ 
ditären Lues (Friedreichsches Symptom). Monats¬ 
schrift für Psychiatrie und Neurologie. Bd. XXX. Heft 1. 

Gianelli gibt die Krankengeschichte und ausführlichen 
histologischen Befund eines hereditär luetischen Mädchens, das 
das vollständige Bild der Friedreichschen Krankheit zeigt, 
deren erste Erscheinungen bis in die Kindheit zurückliegen, 
der Tod erst im 22. Jahre eintrat. Der pathologisch-anato¬ 
mische Befund entspricht nicht ganz dem, wie er sich bei der 
Friedreich sehen Krankheit zu finden pflegt; vielmehr besteht 
er in einer Meningo-Encephalo-Myelitis sehr chronischen sklero- 
sierenden Charakters von luetischer Natur, die von Ent¬ 
wicklungshemmungen im Zentralnervensystem begleitet ist. 
Die vorhandenen Degenerationen in den Hintersträngen sind 
zum Teil systematisch elektiv, zum Teil uniradikulär, und er¬ 
innern in dieser Beziehung an den Befund bei Tabes incipiens 
und bei vorgeschrittener Tabes. Der Vergleich des von der 
Kranken dargebotenen Symptomenkomplexes mit dem patholo¬ 
gisch-anatomischen Befund legt also den Gedanken nahe, daß die 
Friedreichsche Krankheit in einigen Fällen eher als ein 
Syndrom als eine nosographische Einheit betrachtet werden 
muß und daß dieses Syndrom durch die hereditäre Syphilis 
hervorgerufen werden kann. Otto Clingestein (Breslau). 

TersOD, A. Behandlung der Keratitis heredo- 
syphilitica maligna. Journ. d. pratic. Nr. 23. 

Die maligne Form der Keratit. interstitial., d. h. mit Ent¬ 
stehung eines gelblichen (Eiter-) Herdes auf der Höhe der 
Kornea und Neigung zur Perforation während und trotz ener¬ 
gischer Hg-Behandlung seit Beginn der Keratitis, sah T e r s o n 
erst auf dem r. und 6 Jahre später auf dem L Auge einer 
kongenital Luetischen. Wassermann war vor und während 
der Behandlung mit Sir. Gibert und Enesol-Inj. positiv. Auf 
Kalomel-Iig. heilte die Affektion beidemale aus und Wasser¬ 
mann wurde nun negativ. 

F. Münchheimer (Wiesbaden). 

Gancher. Die Diagnose der Heredo-syphilis 
tertiaire. Journ. d. pratic. 1911. Nr. 25. 

Gau eher sucht an 12 Fällen tertiärer Syphilis, an Pat 
von 3 Monaten bis 43 Jahren, zu zeigen, daß teils der Nach- 

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Bericht Aber die Leistungen auf dem Gebiete 


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weis von Stigmata, bisweilen aber eine einzige ausgesprochene 
Dystrophie zur Diagnose kongenitale Lues berechtige. 

Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Gaucher. Heredo-syphilis tertiaire des Ohres 
und des Auges. Journ. d. pratic. 1911. Nr. 33. 

Nichts Neues. F. Münchheimer (Wiesbaden). 

Gaueber. Definition und Elemente der Dia¬ 
gnostik der tertiär en kongenitalen Syphilis. Progres 
med. 1911. Nr. 22. 

Gaucher unterscheidet vier Perioden der kongenitalen 
Syphilis. Erste Periode: Allgemeine Ausbreitung der syphili¬ 
tischen Herde im ganzen Organismus, entsprechend der sekun¬ 
dären Periode der erworbenen Syphilis = sekundäre kongeni¬ 
tale Syphilis. Zweite Periode: Die syphilitische Erscheinung 
ist auf einen Bezirk der Haut, Schleimhaut oder der Einge¬ 
weide beschränkt = tertiäre kongenitale Syphilis. Dritte 
Periode = Parasyphilis = quaternäre kongenitale Syphilis. 
Vierte Periode umfaßt die Dystrophien auf kongenital syphi¬ 
litischer Grundlage = quintäre kongenitale Syphilis. Die 
einzelnen Perioden können jede für sich isoliert auftreten, ohne 
daß Erscheinungen der vorhergehenden Periode vorher bemerkt 
worden sind. Es gibt eine tertiäre kongenitale Syphilis, welche 
als praecox und eine solche, welche als tarda bezeichnet 
werden muß, je nach dem Lebensalter, in welchem sich 
die Erscheinungen bemerkbar machen, ohne daß Unter¬ 
schiede in der Lokalisation, dem Aussehen und dem Verlauf 
der Erscheinungen bestehen. Es können Haut, Schleim¬ 
haut, Eingeweide, Gefäße und Nerven befallen sein. Die Fälle, 
in denen Erscheinungen der ersten Periode beobachtet worden 
sind, sind leicht zu diagnostizieren, Schwierigkeiten bereiten 
oft die Fälle, wo die tertiären Erscheinungen die ersten 
Symptome der Syphilis bilden. Hier unterstützt die Anamnese 
der Eltern, sowie das etwaige Bestehen eines der bekannten 
Stigmata die Diagnosenstellung. 

L. Lalberstaedter (Berlin). 

Gaucher. Die kutanen und subkutanen Ver¬ 
änderungen hei tertiärer kongenitaler Syphilis. 
Progres med. 1911. Nr. 25. 

Die papulösen und tuberkulösen Effloreszenzen sind sel¬ 
tener und werden von manchen Autoren zur sekundären 
Periode gerechnet, häufiger sind die gummösen Veränderungen. 
Die letzteren stimmen in der Entwicklung und im Verlauf voll¬ 
ständig mit den entsprechenden Veränderungen der erworbenen 
Syphilis überein. Besonders bevorzugt ist das Gesicht, wobei 
die Ähnlichkeit mit Lupus bemerkenswert ist und das Bein, 
wo ein variköses oder banales Ulkus vorgetäuscht werden 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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kann. Sehr selten sind Muskelgummen, charakteristisch ist 
hierbei die Lokalisation am Sternokleidomastoideus. 

L. Halberstaedter (Berlin). 

Leroux, Charles. Lues hereditaria und ihre 
Bekämpfung im Krankeninstitut Furtado-Heine. 
Bull, de l’Academie de medicine. 1911. Nr. 20. 

Leroux hat eine umfangreiche Statistik über die Lues 
hereditaria der Säuglinge angestellt und diese selbst durch 
energische Kuren geheilt. Er sucht moralisch auf die Mütter 
einzuwirken, indem er sie dazu verhält, die Kinder öfters vor¬ 
zustellen und während neuer Schwangerschaften selbst Kuren 
durchzumachen, auch wenn sie zu dieser Zeit keine Zeichen 
von Syphilis an sich bemerken. An der Hand einzelner Bei¬ 
spiele zeigt er den überaus günstigen Erfolg dieses Vorgehens. 

R. Volk (Wien). 


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Buchanzeigen und Besprechungen. 


Jessner, S. Hautveränderungen bei Erkran¬ 
kungen der Leber. Aus Sanitätsrat Dr. J e s s n e r s Derma¬ 
tologischen Vorträgen für Praktiker. Heft 24. Würzburg 1912. 
Verlag Curt Eabitzsch. Mk. —.60. 

Das vorliegende kurze Heft, welches den Hautverände¬ 
rungen bei LebererkrankuDgen gewidmet ist, schließt sich 
würdig den bisher erschienenen Vorträgen Jessners an. Der 
Verfasser geht trotz der Kürze der Darstellung sorgfältig auf 
die physiologischen und pathologischen Grundlagen der den 
Dermatologen interessierenden Leberkrankheiten ein. Die Lektüre 
ist nicht bloß den allgemeinen Praktikern, sondern auch den 
Spezialärzten aufs wärmste zu empfehlen. 

Fritz Juliusberg (Posen). 


Ledermann, R. Therapie der Haut- und Ge¬ 
schlechtskrankheiten. Berlin 1912. Vierte Auflage. Verlag 
von Oskar Coblentz. Gebunden 6 Mk. 

Ledermanns bereits in der vierten Auflage erschienene 
„Therapie der Haut- und Geschlechtskrankheiten" verdient 
durch die fleißige Bearbeitung des Materiales durchaus die 
Anerkennung, der das Werk sich immer erfreut hat. Die neue 
Auflage ist insofern allen Fortschritten der Wissenschaft an¬ 
gepaßt, als sie speziell die neuen Forschungen auf dem Gebiete 
der Syphilisdiagnostik und -therapie eingehend zur Darstellung 
bringt. Auch eine Anzahl vorzüglicher Abbildungen sind dieser 
neuen Auflage beigegeben. Dal das Werk auch die seltener 
gebrauchten und teilweise absoluten Therapeutika mit anführt, 
ist für den Dermatologen ein entschiedener Vorteil, da er hier 
manches finden wird, was er anderwärts nur mit Schwierig¬ 
keiten sich heraussuchen müßte. Frite Juliusberg (Posen). 


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Bnohanteigen und Besprechungen. 


519 


Hutchinson, Jonathan Sir. Archives of surgery. 
VoL XI, Nr. 44. Begonnen Oktober 1900, erschienen De¬ 
zember 1911. London, Wien, Neumann n. Co. 

Der vorliegende Band, der letzte des Archives of surgery, 
enthält außer einer Fülle dermatologisch wichtiger Mitteilungen, 
die sämtlich aus der Feder Jonathan Hutchinsons 
stammen, ein Inhaltsverzeichnis aller erschienenen Nummern 
der für die Entwicklung unserer Wissenschaft so bedeutungs¬ 
vollen Zeitschrift 

1. Mortimers Krankheit (eine Form des Lupus), 
pag. 289. 

Unter dieser Bezeichnung, die nach dem Namen einer 
Patientin gewählt ist beschreibt Hutchinson eine Krank¬ 
heitsform, die ausgezeichnet ist durch die Multipüzität der 
Herde und die Tendenz derselben langsam ohne entzündliche 
Erscheinungen und ohne geschwürig zu zerfallen, fortzu¬ 
schreiten, ferner durch das symmetrische Auftreten, und durch 
die Neigung spontan mit Hinterlassung feiner Narben abzu¬ 
heilen. Der Autor nimmt an, daß die Krankheit tuberkulöser 
Natur ist und dem Lupus verwandt ist. Doch weist sie wesent¬ 
liche Differenzen sowohl vom Lupus vulgaris, wie vom Lupus 
erythematosus auf. Vom Lupus vulgaris unterscheidet sie sich 
durch ihre bilaterale Symmetrie, durch die Multipüzität der 
Herde, durch ihr spontanes Abheilen, durch das Fehlen des 
„apfelgeleeähnüchen*, das Fehlen des serpiginösen Fort- 
schreitens, das Fehlen jeder Tendenz Geschwüre oder Krusten 
zu bilden. Vom Lupus eythematosus ist sie dadurch unter¬ 
schieden, daß sich keine Erytheme um die Herde finden, daß 
die letzteren wulstig vorragen, daß sie am Rande nur sehr 
langsam fortschreiten und daß gelegentÜch Herde an den 
unteren Extremitäten Vorkommen. Der Fall der Mrs. Mortimer, 
der der Krankheit den Namen gab, kam nach dem im 
69. Lebensjahre erfolgten Tode zur Autopsie, bei der sich eine 
Schwellung der Mesenterial- und Lumbaldrüsen fand. Histo¬ 
logisch wiesen die Drüsen kein Tumorgewebe, sondern eine 
Hyperplasie des normalen Drüsengewebes auf. Im Anschluß 
an diesen Teil erwähnt Hutchinson ähnliche Fälle aus seiner 
Praxis. 

2. Retinale Epilepsie und Lebererkrankung, 
pag. 298. 

3. Verschiedene Formen der Choroiditis. 
pag. 203. 

Dieser Artikel enthält mehrere kasuistische Mitteilungen 
über Falle von Choroiditis und Retinitis bei Syphflis. 

4. Framboesiforme Sykosisund Sykosis-Keloid. 
pag. 312. 


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520 


Baohanzeigen und Besprechungen. 


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Bei dem Fall, der einen Neger betrifft, hatte das Sykosis- 
Keloid am Nacken begonnen und sich von dort fast über den 
ganzen behaarten Kopf ausgedehnt. Über den Nacken zog 
sich ein breites streifenförmiges Band von verdickter, rotge¬ 
färbter, haarloser Haut; an den Rändern bestehen zahlreiche 
kleine Haarbüschel, jeder von 10—12 Haaren. Außerhalb des 
großen Herdes zahlreiche Papeln von Erbsengroße, viele mit 
einem zentralen Haar oder Haarfollikel. Auf dem behaarten 
Kopf große Herde, ähnlich wie der Hauptherd, aber nicht so 
wulstig. Zwei Drittel des behaarten Kopfes waren befallen. 
Der größte dieser Herde reichte bis vorn an die Haarstirn- 
grenze. An den Herden war das Haar meist verloren ge¬ 
gangen, so daß der Kranke auf den ersten Blick den Eindruck 
machte, als wäre er von einer atrophisierenden Kahlheit be¬ 
fallen. Die Krankheit beginnt, wie dieser und ähnliche Fälle 
zeigen, mit einer Sykosis, d. h. mit einer chronischen Ent¬ 
zündung der Haarfollikel und der zugehörigen Drüsen. Es 
kommt am Nacken zur Bildung harter kleiner Papeln, um die 
eine keloide Induration Platz greift. Das keloide Stadium be¬ 
steht in einer fibroiden Induration der Kutis. Im Anschluß an 
den Fall bemerkt der Autor, daß die dunklen Rassen besondere 
Neigung zur Bildung von Keloiden aus Narben zu besitzen scheinen. 

5. Einige seltene Hautaffektionen, die dem 
Xeroderma pigmentosum verwandt zu sein scheinen, 
pag. 318. 

Wir beschränken uns auf die Titel der Fälle, deren 
Verständnis nur durch Studium des Originals gewonnen 
werden kann. 

Fall I: Persistierende Narben hinterlassende lichenoide 
Eruption bei einem zarten Kinde aus tuberkulöser Familie, mit 
schwerem Befallensein des Gesichts (Lichen scrofulosorum). 

Fall II: Eine dem Lupus erythematosus ähnelnde Haut¬ 
erkrankung bei drei Brüdern. 

Fall III: Ein Xeroderma pigmentosum ähnelnder Fall, 
der in mittlerem Lebensalter begann, zusammen mit Lupus 
sebaceus. Der Patient lebte in den Tropen. 

Fall IV: Eine senile Form der Lentigo maligna — mehrere 
epitheliomatöse Tumoren an verschiedenen Teilen des Ge¬ 
sichts — Lupus in der Jugend. 

Fall V: Lentigo maligna im Greisenalter. — Multiple Ge- 
sichtskarzinome in Verbindung mit Lupus sebaceus. 

Fall VI: Ein Fall von Summer-Eruption, ähnelnd Xero¬ 
derma pigm. 

Fall VII: Chronische Dermatitis (durch Druck) an Hand¬ 
tellern, Fußsohlen, Ellbogen und Knien, mit Zuständen, die 
dem Lupus sebaceus verwandt sind. 


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UNIVERS1TY OF MICHSGAN 



Bnchanseigen and Besprechungen. 


521 


Fall VIII: Schweres lichenoides Ekzem mit Ulzerationen 
an den unbedeckten Teilen hei einem Knaben — mehrjährige 
Persistenz mit Exazerbationen — eine Schwester auch zu 
rekurrierendem Ekzem neigend? 

Fall IX: Bemerkenswerte Empfindlichkeit der Haut bei 
einer jungen Frau, herrührend von einer akuten erythematösen 
Dermatitis nach Seebädern. 

6. Raynaudsche Phänomene, p. 331. 

Hutchinson schlägt vor, nicht von Raynaudscher 

Krankheit zu sprechen, da die Phänomene der Asphyxie der 
Extremitäten und der Tendenz zu symmetrischer Gangrän unter 
den verschiedensten Bedingungen Vorkommen und streng ver¬ 
schiedene Gruppen bilden. Man sollte vielmehr von Raynaud« 
sehen Phänomenen sprechen und diese durch die verschiedenen 
Einflüsse zu erklären suchen, die an ihrem Zustandekommen 
Teil haben. Es kann sich in erster Linie um die Nerven 
handeln, welche die Weite der Arterien regulieren, in zweiter 
Linie um das Zentralorgan der Zirkulation, in dritter Linie 
um die strukturelle Integrität der Arterien seihst. Der Autor 
diskutiert diese Einflüsse eingehend, um daran anschließend 
über mehrere einschlägige Fälle zu berichten. 

7. Granuloma fungoides. p. 337. 

Krankengeschichten mehrerer Fidle von Mykosis fungoides. 

8. Gewisse Hauterkrankungen, die mit derErb- 
lichkeit bei Gichtikern Zusammenhängen, p. 345. 

9. Fall von hereditärer Tendenz zur Albu¬ 
minurie. p. 350. 

10. Syphilis. p. 353. 

Fall I berichtet über ein symmetrisches generalisiertes 
Exanthem, das aus Papeln und Kreisen bestand und fünf Jahre 
nach der Infektion aufgetreten war. 

Fall H: Symmetrische Eruption vom Psoriasis-Typus im 
sechsten Jahre der Syphilis. Schnelles Verschwinden unter 
Quecksilber. 

Fall IH: Ein Fall von Reinfektion zehn Jahre nach einer 
vollentwickelten Syphilis und einem langen Intervall von unge¬ 
trübter Gesundheit, mit folgenden Tertiärerscheinungen. 

11. Karzinom und verwandte Zustände, p. 357. 

12. Hauterkrankungen, p. 362. 

Kleinere kasuistische Mitteilungen. 

13. Diät und Therapie, p. 368. 

Der Referent fügt hinzu, daß die angeführten Bemerkungen 
nur eine Auslese des inhaltsreichen Heftes darstellen, das, mit 
vorzüglichen Abbildungen versehen, eine Fundgrube für alle 


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UNIVERSITY OF MICHIGAN 



522 


Buchanieigen and Besprechungen. 


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Gebiete unseres Faches darstellt. Um so mehr ist zu be¬ 
dauern, daß dieses Heft das letzte der Serie darstellen solL 

Fritz Juliusberg (Posen). 


Meyer, Hans H. und Gottlieb. Die experimentelle 
Pharmakologie als Grundlage der Arneibehand- 
lung. Ein Lehrbuch für Studierende und Ärzte, zweite neu 
bearbeitete Auflage mit 64 zum Teil farbigen Textabbildungen 
und 1 farbigen Tafel. Urban u. Schwarzenburg, Berlin-Wien. 
1911. Preis E 14.40. 

Innerhalb Jahresfrist ist eine zweite Auflage dieses aus¬ 
gezeichneten Lehrbuches erschienen und diese Tatsache beweist 
zur Genüge, wie sehr weite ärztliche Kreise dessen Vorzüge, 
die bereits bei der Besprechung der ersten Auflage (siehe Archiv 
Band CVIII, p. 381) hervorgehoben wurden, anerkannt haben. 
Die neue Auflage bringt mehrfache Zusätze, so z. B. bezüglich 
der Pharmakologie der Genital-Organe und der pharmakologi¬ 
schen Beeinflussung von Krankheitsursachen, sowie ein Schlu߬ 
kapitel mit Erörterung einiger Probleme der allgemeinen 
Pharmakologie und interessanten Hinweisen auf die scheinbaren 
Gegensätze zwischen pharmakologischer Theorie und Praxis. 

Friedei Pick (Prag). 


Zentralblatt für die gesamte innere Medizin und 
ihre Grenzgebiete (Kongreßzentralblatt). Herausgegeben 
von W. His, Fr. Müller, C. von Noorden, J. Schwalbe, 
Berlin, J. Springer. Preis pro Band (ca. 50 Bogen) Mk. 32.—. 

Der deutsche Kongreß für innere Medizin hat beschlossen, 
ein neues Zentralblatt herauszugeben, dessen erste Nummer 
soeben vorliegt. Der Plan hiebei ist, ein referierendes Organ 
zu schaffen, welches den ganzen Interessenkreis der inneren 
Medizin umfaßt und vor allem den Bedürfnissen des wissen¬ 
schaftlich arbeitenden Arztes dient. Deswegen sollen neben 
allgemeiner und experimenteller Pathologie Infektionskrank¬ 
heiten, Bakteriologie und Immunitätsforschung auch die Grenz¬ 
gebiete mit Chirurgie, Gynäkologie, Dermatologie, Ophthal¬ 
mologie, Otiatrie und Paediatrie, sowie einschlägige Arbeiten 
aus dem Bereich der Anatomie, Physiologie und pathologischen 
Anatomie referiert werden. Die Skepsis, welche ein derartig 
weit ausgreifender Plan erregen könnte, wird entwaffnet durch 
die großzügige Art der Anlage, die das vorliegende Heft zeigt, 
welches zu der Hoffnung berechtigt, daß das neu gegründete 


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UNIVERSITY OF MICHIGAN 



Buchanzeigen und Bespreohuugen. 


523 


Organ des Kongresses, dessen Redaktion Dr. von Domarus 
(Berlin) übernommen hat, auch für den spezialistisch tätigen 
Dermatologen sich als sehr wertvoll erweisen kann, indem es 
dem oft geäußerten, aber bei der Zersplitterung der medizini¬ 
schen Literatur kaum zu erfüllenden Wunsche nach einer 
handlichen Obersicht über die wichtigsten Strömungen der Ge¬ 
samtmedizin entgegenkommt. Die Ausstattung ist eine vor¬ 
zügliche. Friedei Pick (Prag). 


Her Redaktion eingeoandte Bücher. 

(Besprechung fallweise Vorbehalten.) 

Journal d’urologie mädicale et chirurgicale. 8°. Tome I. Nr. 1. 15 
Janvier 1912. Masson & Cie. Editears. 120, Boulevard Saint-Germain, Paris. 

Wechselmann, San.-R. Dr. Der gegenwärtige Stand der Salvarsan- 
therapie in Beziehung zur Pathogenese und Heilung der Syphilis. II. Teil. 
8°. Preis Mk. 10.—. Mit 13 teils farbigen Tafeln. Verlag von Oskar Co- 
blentz. Berlin W. 30. 1912. 

von Prowazek, S. Handbuch der pathogenen Protozoen. 8°. Preis 
Mk. 6.—. 8. Lieferung. Mit 1 farbigen Tafel und 61 Figuren im Text. 
Verlag von Johann Ambrosius Barth. Leipzig 1912. 

Leiner, Carl Dr. Über eigenartige Erythemtypen und Dermatitiden 
des frühen Säuglingsalters. 8*. Mit 3 Abbildungen im Text und 2 litho¬ 
graphischen Tafeln. Preis Mk. 3.60 ■— K 4.—. Verlag von Franz Deuticke. 
Leipzig und Wien. 1912. 

Festschrift fQr Prof. Dr. Barduzzi, nel XXV anno di insegnamento 
nniversitario. 8°. Officina d’arti grafische. G. Chiappini, Livorno 1911. 

Bernhard, Oskar, Dr. Heliotherapie im Hochgebirge mit besonderer 
Berücksichtigung der Behandlung der chirurgischen Tuberkulose. 8°. Mit 
11 Tafeln. Preis Mk. 4.—. Verlag von Ferdinand Enke. Stuttgart 1911. 

Prof. Finger. Jadassohn, Ehrmann u. Groß. Handbuch der Geschlechts¬ 
krankheiten. 8°. XHI. Lieferung. (11. Band, Bogen 58—59 u. Tafel XXIII, 
XXVII—XXIX.) Preis Mk. 5.—, K. 6.— . Verlag von Alfred Holder, Wien 
und Leipzig 1912. 


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täSfägt 


Armauer Hansen t 


Am X% Februar ht auf einer. Inspektiommse Oberarafc Dt. 
Gerhard Armauer StattMtif der fiatäeoker des Löpfah&ticültt^ an 
Paralyaia eprdta gestörten, $*in ilrtßfa war der Bekanjpümg der Lepra 
geweiht,,, öjad tRitten $itütet Arhtöt verschied er «tili und schnell. Als er 
starb, hatte aber seine Arbeit bereit* solche Röfultate gezeitigt, daß sie 
Viti?weit i \her die Greni«h «einer Heimat ~ Kor wegen— Inä*a9« 
reichend« Bedeut ung erlangt hatte. Ich weilt« es daher siebt nuterlaasen. 

:ifer geehrten Redaktion nachkommead, 
kureen Nekrolog *u schreiben. , v ’ 

Arm ftuer 8)ifcÄ?en war am 2X Taii 3S4i zu Bergen geboren und f 
mit Auftiitthnie dsr Studienjahre auf der Universität zu KmfianiA, v*r~ 
brachte er sein ganzes Leben in dieser Stadt, wo er, nachdem er Cand. 
tnedlcihtte gewürdeu war. eine Zcillaug als Arzt praktizierte und später 



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ISlSf ÖSViCWlGAN 


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Mök rclog, - 




525 > 

ver»chieden* Ämter im Bienste der Le|ö^fofsc5aog innebaUe, Btsh&n ala 
Student zeigt« er ein ausgeprü^tes Inteteaae für die natnrwiäeenapbaft* 

üöte jfö and fungierte einige Zeit &Jk< VvMÜktov an dem anv- 

twi'Mcbeit Isröltßt der XjüjVelr&it&l. Seine eirsto Wt^neobaftlieUe Arbeit 
war «ür Werk über die normale umi pfltludngi^iie Aogtoude der Lymph- 
</r$ae?K welcbes ihm itn Jahre iSt® eitte der ilfr Umvsräit&t 

iyütni£v ln dfeaer Schrift erwie* er £wb öi» üO->e^^pniche?*er Anhänger 
«i»# ps&idogwcb anatomische n luehtung ib der Medizin, welche von 
^.icctoov düMigunert war, und auf diesem täebiäte beherrschte er alle 
t* fuhren ArbeiUm-tt-M-.dctu Dies kam ihm bald ?tif , dpufr aehou 

sta dabtV wurde er als •Artt i*4 der TIei le aüä]| für Aan. 
^afciigt JSt'jäy’I: !Q 8erg cb (tteVesti Reinen for apedalske no I) aoge- 
eteJK* wwie *ücfe als AsdtrtenUr«t am Lhügegaerdboapital nofelr 
betubtntnu Leprologeii D, fL D * nittia *eio; dessen tm Verein mit 
ÜfcAtiV, verfaßtes W^rk xlb?r • to epc<i*bcnmcb».vud 'v«r, imd 

d«**wn Aiiaichieo frtw dWse Kritik fet tj?iU •ier-ep liVfianheo Äw inner Zeit 
iv tUz Wi$* WmngfsUeo& : waneuV-; &icjb dpr ftfmutix • 

\ on duu B o eck witr die UcftrH *> r h if e h t 0/*- 

fer dfe iöfdlg*6 ebblctohtor Leb« i&vrx'b'ä )teif *«• fiter. &}%»? apouUa 

fcat#fct>hen kjuouta^; mit bßdj&rm 'Worfeß,- Ule wit km de spoz\6tc.l<* 
i£r«o£hBit. Meben dieser Änainh* gfti» es «wur feigere., *.. B. die Jirank- 
heit * : .: -hi efb'lhdi,. feiner -u: tiöl .$pfi?d.S$ob % •tfiiattaeUaeh an] nord 
tjThlich, and «Midlich Auch w» ftei s^&sifiseh üa<i gOTfcoht ansi.etJkeiul *U 
etbUcfr. Ar ni au er Haaren warf sic’h sogleich 'nitgiHoÖfem Interesse 

auf dne Siu<Ü«iu d<**«r cefwMVtdteu Verbett&HRe nhd he^uot) raffe 
pMlhologi^üb-tiöaf^4ieöben tföterftuobeng^n Ätehald wie* er das eigeä- 
tAadil'üe Aöftr^Xn« des Ayt^niaee in den Lymfvu:rs^ji der; ;nn;r.>o 
u^-b, Wfe L-b^r tTUtl >lih. Srine .Vdmvrk^mkeiK hefteb ?ieli 
i»esoü*lwss auf Bildtmgeiij die «r and die 

ungefalir daAanjbe wie die .Virebowsoh ju Lepra/tllen r.nd die 
S ei«aen?ch e;j Globt ni od. Dieae Itildoügen. jneldt^ er» seien der 
t>pr* eTgentrürnöeh, and er kam /u dem Ee«nHaC daß dieselbe äwj 
• irp-e^l fi-ücUe !:£jv.>)Uurif ^* ; [/^ n > ^ ‘ J ? sn v/tr ubagc^ inxb.tfr at<f 

tkuweltien Geaank^n gokomiBeü, konnte j*W die^r Act^ÄdSuüg ninbt 
ftüffecid erhatti\Q, • c b ■»> w •WA>a*a.P*>.te 4 .dit ' Mgeetümlim^u 

Kofner in üea ^eoaoideTr ßikl t ren e^*'- Y?iuV^Ui'TM.\va. Im Jahve 
7i atudieW-e Arm au er Hfe e n u v ßnfihi orni SVipij^ und hier 
maebte er die ritt^haöde ß^kauumyliuik mit PvoIj- 

\fcfaV*hi** r '^Ob • wfeldik^' %t*ßer D^r.win»(' Werken, -biMWö'iere 
^i?4inriiebe Seb^>>fn ug >it e'tuaa .d.^rAyUg«^ .-iiefeiu • bad 

Eitidwck auf ihn m«cbtea i daß sie &eiri yii&u&r 

, n . :. ; Ali An‘ö.tat-f 0 ivnten ärä 'iev Ah^^uö^;vrasr, daß di 4 

Lnpeu jp.ipe ttf4»kb ; af»t sei, -Meinte <w, bM#Wob atji 

«phloat^Bj daß ^ «hS , Vofc&et* iif?Wfcfc«dt«<> • 


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UNIVERStTY OF MICHIGAN 




526 


Nekrolog 


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angeboren sein, im naturwissenschaftlichen Sinne, aber nicht erb¬ 
lich; sie müßten ansteckend seiu. 

Um über diese Frage ins Klare sn kommen, fing er an, das Auf¬ 
treten des Aussatzes in den Landdistrikten und innerhalb der aussätzigen 
Geschlechter bu untersuchen. Er fand da, daß die Krankheit nicht so 
sehr auf die Familien beschränkt sei wie auf gewisse Lokalitäten, wie¬ 
wohl die LebensverhältniBse ungefähr überall dieselben waren; und wo 
das Auftreten der Krankheit verhältnismäßig neueren Datums war, fand 
er eine Reihe Fälle, die in hohem Grade für Ansteckung sprach. Ferner 
fand er, daß die Nachkommen der Aussätzigen, die nach den Städten 
übergesiedelt oder nach Amerika ausgewandert waren, wo die Rein¬ 
lichkeit viel größer als unter der Landbevölkerung Norwegens war, selten 
oder niemals aussätzig wurden. Er hob auch ein paar Fälle hervor, in 
deren Familien nie Aussatz gewesen war, bei denen aber die Krankheit 
auftrat einige Jahre nachdem sie zur Dienerschaft der Heilanstalt für 
Aussätzige Nr. 1 gehört hatten. Seine Untersuchungen stimmen also 
ausgezeichnet überein mit Dro gn at-L a n d r ö s Resultaten, die in dessen 
Buche: La contagion seule cause de la lepre, Paris 1869, ent¬ 
halten sind. Armauer Hansens Hauptwerk über diese Frage: „Under- 
sögelser angaaende Spedalskhedens Aarager“ („Untersuchungen betreffs 
der Ursaohen des Aussatzes") erschien im Jahre 1874. Dieses bahn¬ 
brechende Werk ist leider zu wenig bekannt, da es nur in norwegi¬ 
scher Sprache erschienen ist. Die Auffassung, der Aussatz sei eine an¬ 
steckende Krankheit, hatte unter diesen Umständen selbstverständlich 
als natürliche Folge die Annahme, daß die Ursachen derselben bakterieller 
Natur sein müsse. Schon Danielssen hatte Pilze im Aussatze gesucht, 
ohne Erfolg aber, jetzt nahm Armauer Hansen diese Untersuchungen 
anfangs der Siebzigerjahre wieder auf. Ziemlich bald entdeckte er eine 
Unmeuge kleiner Stäbchen in den leprösen Knoten, besonders in den 
braunen Körperchen; es war aber anfangs schwierig, über die wirkliche 
Natur dieser Stäbchen ins klare zu kommen, da man damals die jetzigen 
Färbemethoden nicht kannte. Es gelang ihm indessen sie mit Osmium- 
•äure zu färben, was ganz deutliche Bilder gab. Doroh diese Methode 
gelang es, sie fast in allen Fällen des Aussatzes nachzuweisen, aus¬ 
genommen bei der anästhetischen Form. Armauer Hansen war daher 
immer mehr von der ätiologischen Bedeutung dieser Stäbchen für den 
Aussatz überzeugt, und nach Beratung mit Robert Koch gelang es ihm 
im Jahre 1879, sie mit der jetzt allgemein bekannten Bakterienfärbung zu 
färben, dadurch, daß er die Farbe während längerer Zeit auf sie ein¬ 
wirken ließ. 

Aber schon vor diesem Zeitpunkt hatten Armauer Han sens An¬ 
sichten über die Ansteckungsfähigkeit der Lepra die Anerkennung der 
norwegischen Administration gewonnen. Er wurde nämlich 1875 zum 
„Oberarzt der aussätzigen Krankheit* ernannt, d. h. er wurde an 
die Spitze im Kampfe gegen diese Krankheit gestellt. Und seit der Zeit 
ist dieser Kampf nach den von ihm aufgestellten Prinzipien geleitet worden. 


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Nekrolog, 527 

Bo kam im Jahre 1879 ein Gesetz das die io den Le iiJd? strikten gebrauch- 
liebe Armeuveraorgicmg, die AuaeäUigen vba Bof zü Bof reisen xn laasen, 
um in der Weise ihren JUebensnnteTbalt 20 erwerben, verbot, und am 

6. Jam 1885 bÄte&- das. bi'nfjgm Gmd® iov 

der Absonderung: : §Wy* Jedfef 

i.ita&tsig* ist »2 hre asä»* Begebung 

jgfeg«ai die ^ » tW Au«MUi.g* «Un* 

tu Ö&Ubcj wohnest to FAUfcj 4Ü£ iL^trikw die 

TarbaHviaie so■ ftmfet, daö die* £n' vbraniWoit^a Ist <Üo^ tueüf arr 
FrfiL fiSfft mB der Äran'K»-: cnrV.t ü“ :<u der &täättä hentfekofiiH! i**\ «>j t 
g^stödten ßedittgnag^Q füllen, kam* der'Kranke in einÄui 
«tinvrgebraelit werden, uod ini .Falte Weigerung; kann die öat«*Äi^g^r^ 
du^rib die Poibm geschehen, .'ineo/ierff . eine;solche XTtfteri'Mngäiig 
iröpian 'stfnl, soll die Meinung de« 'Ötapemdb^lhrr^r« geirrt a&d 

det Bs*srk*vrr?stiber (Amtmann) flniÖ *lav F^UdioüPing der ÜnJ>i ■ 

1'rTngi^Ä bdi^Affimdn, _. ; - . '. 

Äußerem reiste in allen diesen jahYeti Jet Ohera^t der am** 
rci^^rv fcjbWkUeiC W den Lg.a«'M^trik,too 4* k^ntrojljer^nite Obrigkeit 
HipHjrtC'r irtutr^^Iitu «weifblbafto Fälle dieser tvr*iiki«Mi und nfucui den 

J&t bv>i m\ V^fcratf /jher m wihwivngeii 
'FebWn 5 rj XnS&mJftcr Ma&regeltu ftifc Etfidj# Kawpie» gc^en die 
L4jfir-tt % duffer» iretfwadf' K'r*t< W&hröud t&ijj#** Jahr«- Arm aaer XlApee i.»; 

j^ivl sc» oft erwähnt? daß -fab ^ht Twc Fnoldeuw j»icb« wieder- 
T;C/Ict* Kr f iiJ J£oe dies, mhohte iol -?n,«^n Endo 1.91Ö ^*1* $» dar' an:;* • 

Hfcf 90b Lfprdse ii Norwegen, währet im Jahre rjföft ^‘53 1»alle dteaer 
KrO^biH An bndeo wate*, Eine Folge hieven war, datf .'Norwegen ~2- 
;f» : : JhupfftbüSpit^er bat i^amen törvueq, und'daü . mau die 

Do^frflig LitfL iu absehbarer Ankunft werde die Lkpra in nna»?rpw 
tiarnil*! vutog&oVJM sein 

?}f4>fVi> ieinec prakiricLeu Arbeit gegen den AuasMir. hat A rniEu'^r 
ils^v^n immertort auch wipaau^oh^klifSi«. O^tg!:<fonh^g0o tibei diese 
Kr^nkk^fit ,i)Wlrtöbeci r eiu Zangim dav/m. -sind -we feabIr^w?Mü Aufsätze ia 
FänWebrifwn. Er bat. etioh ^dagis^jP Inf.ere&seit genabt, 
owld ‘wt$*b? »U i?ru gCfcmonder. volkstörnJicher Vertaner, eno in meiner 
thireat dit? i±ai?.irou Svbiehiön der Ge?eUscbaft mit den Resultaten dfcr 
k^tVirW^?^asc^flÜchon Fdr^cbun^ bekoiuife 20 . aracbeih 

ßii* ÄenfitMubcu seiner Forecuung yfA'rm *iae auÜergewbbniicbe 
fiiiÄ Äutdadot ifii Untersueheu and Bammeln dw, Materials, um 
div re^ehiedonen Fragen anfznkiäreo, danoböfe oine^ itnerbiHik^e 

e^fv^r SohUlwe. deren praktische Foigeu ^r tur«;^j ?.a (ragen 
b^r^at V.Vl^. Und mit alle cleiti batte er ia nU^n r Jou genialon 

Blüik für das Wesentliobe, der van aUarw. weg Aah r waa kiuib nud 
dnr^orti^ Vkr. 

xlföHiaör HdöÄöh^ Aaaiohteji hetrfttfÄ de* ÄuaßfttSe* .nnd^ j$h?t 
.'iitfi 4)4>j t<K«d^o (liirchgeriningöri) wo man gegeo die»H «icljrßeWiobe 
vVtAÖrt^bu\geiiröffeit hüt. ütui a\tf dnli 




528 


Nekrolog. 


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internationalen Leprakonferenzen, die abgehalten worden sind, and zwar 
das erstemal zu Berlin 1897 and das sweitemal za Bergen 1909, sind alle 
gut geheißenen Resolutionen in seinem Geiste verfaßt und in allen da 
vertretenen Ländern durchgeführt worden. Es versteht sich daher von 
selbst, daß ihm große Ehrungen verschiedener Art sowohl von seinen 
eigenen Landsleuten als von fremden Nationen zu teil geworden sind. 

An seinem 60jährigen Geburtstage, 1901, wurde von einem inter¬ 
nationalen Komitee seine Büste im Garten des Museums zu Bergen 
aufgestellt, dessen Vorsitzender Rudolf Virchow war, und die Ent¬ 
hüllung geschah durch Oskar Lassar. Auf der zweiten internationalen 
Leprakonferenz war er selbst Vorsitzender und wurde zum Ehrenvor¬ 
sitzenden der internationalen Leprakommission an Stelle Vir- 
chows erwählt. 

Außerdem war er Mitglied einer Reihe naturwissenschaftlicher und 
medizinischer Gesellschaften, er hatte aber auch in allen Ländern viele 
Freunde gewonnen durch seine feine Persönlichkeit mit dem offenen, ehr¬ 
lichen und geradlinigen Charakter. Seinem Vaterlande war sein Hingang 
ein großer Verlust, und seine Freunde rings umher auf der Erde werden 
die Todesnachricht mit Wehmut empfangen haben. 

Sein Begräbnis geschah auf Kosten des Staates. 

Seine Asche wird im Sockel der Büste aufbewahrt werden, die ihm 
als ein Zeugnis seiner internationalen Bedeutung von Freunden und Ver¬ 
ehrern aller Länder errichtet wurde. 

Bergen, 20. Februar 1912. 

Dr. H. P. Lie, 
Bergen, Norwegen. 


Varia. 

Berichtigung zu der Arbeit: «Die Bedeutung der Herz¬ 
extrakte für den heutigen Stand der Wassermannschen 
Reaktion“ von Carl Lange. (Dieses Archiv, Bd. CXI, Heft 1, 1912.) 

In der Arbeit ist irriger Weise angegeben, die Verwendung der 
Herzextrakte sei von Michaelis eingeführt, während tatsächlich die 
erste Publikation hierüber von Landsteiner, Müller und Pötzl 
(Wiener klinische Wochenschrift, 1907) stammt. 

Berlin, 15. März 1912. Dr. C. Lange. 

Personalien. Habilitiert die Herren: Dr. Frieboes (Bonn) und 
Dr. Mulzer (Straßburg). 


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Archiv für Dermatologie u. Syphilis. Borichtteil. 

Bd. CXII. Heft 5. 


Aus der Abteilung fOr Haut- und venerische Krankheiten des St. Stephan¬ 
spitals in Budapest. 


Eine neue Haareinpflanzungsmethode 

besprochen 

von Professor Dr. Adolf Havas, 

Vorstand der Abteilung. 


Den Mangel an Haaren durch Implantation zu ersetzen, 
konnte bisher nicht entsprochen werden. Die bisher in dieser 
Richtung gemachten Versuche sind entweder nicht ernst zn 
nehmen, oder derart, daß an ihrer Durchführung, der Kompli¬ 
ziertheit halber, nicht gedacht werden kann. 

Den ersten Versuch in dieser Richtung machte 1876 Ernst 
Schweninger, 1 ) der mit Wurzelscheiden versehene Haare auf gut aus¬ 
sehende Granulationen nach Brandwunden, Fußgeschwüren etc. einfach 
auflegte, oder in dieselben leicht einsteckte. Es wurden sieben Versuche 
gemacht, von welchen bei zweien, von den aufgelegten Haaren ein, 
respektive zwei Haare adhärent blieben. Bei den übrigen fünf Versuchen 
ist trotz öfteren Auflegens von Haaren kein einziges adhäreut geworden. 

Der Zweite, der sich mit Implantation von Haaren befaßte, war 
Menahem Hodara — Eonstantinopel. Der unter dem Titel „Über das 
Wachstum der Haare auf Favusnarben nach Skarifikationen und Ein¬ 
pflanzung von Teilen des Haarschaftes tt , seine Erfahrungen in den 
„Monatsheften für praktische Dermatologie", Bd. XXVII, 1898 publizierte. 
Sein Verfahren bestand darin, daß er auf nach Favus entstandenen Narben 
dicht beieinander stehende, tiefe und sich kreuzende Einschnitte, Skari¬ 
fikationen machte. Nach gestillter Blutung pflanzte er auf den so prä¬ 
parierten Boden eine große Menge kleiner Stückchen (1—4 mm lang) 
Haarschaft ein. Bei diesem Vorgehen fand er, daß immer einzelne Haar- 
schuitzel Wurzel schlugen und weiter wuchsen, oder wie er sich aus¬ 
drückt : „Es ist festgestellt, daß kleine Haarsplitter in die skarifizierte 
Haut eingepflanzt, wenn sie günstig in den Hautspalten zu liegen 
kommen, daselbst haften bleiben können und sich alsdann zu langen, 
neugebildeten Haaren auswachsen.“ Durch seine mikroskopische Unter¬ 
suchungen bekräftigt dann Hodara seine klinischen Erfahrungen, er 
sieht Haarwurzelscheiden, Haarzwiebel, Talgdrüsen, ja noch mehr, auch 
neue Muskeln entstehen !!! 


*) Über Transplantation und Implantation von Haaren, von Ernst 
Schweninger, Assistent am pathol. Institute in München. Zeitschrift 
für Biologie von Buhl, von Pettenkofer und Voit. XI. Bd. 1875. 
München. 

Arch. f Dermal, n. Syph. Bd. CXII. 34 


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530 


Havas. 


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Der Dritte, der sich mit Haarimplantation befaßte, war Josef 
Kapp — Berlin.*) Er bediente sich des Haarstanzverfahrens, welche 
Kromayer bei Hypertrichosis zur Entfernung der Haare zuerst empfahl. 
Mit dem durch einen Elektromotor in Kotierung versetzten Hohlmesser 
Nr. 8 wird das einzelne Haar mit Wurzeln und Adnexen ausgestanzt. 
Das nun mit unversehrter Haarpapille versehene Haar wird, am es vor 
Austrocknung der Anhängenden Gewebsteile zu schützen, auf, mit physio¬ 
logischer Kochsalzlösung getränkter Watte gelegt, und wenn er fünf Stück 
beisammen hatte, bohrte er mit einem etwas größeren Stanzmesser 
(Nr. 9) fünf Öffnungen bis tief in die Unterhaut, sich stets an die Poren 
haltend, um, wenn möglich, vorhandene Talgdrüsenkanäle zu benützen. 
Nachdem die Blutungen aus den vorgebohrten Öffnungen aufgehört hatten, 
faßte er der Keihe nach je ein Haar mit einer Zilienpinzette und steckte 
es, Wurzel voran, in eine der Öffnungen. Die auf diese Weise implan¬ 
tierten Haare gingen in ungefähr 80% an« 

Wie ich bereits eingangs erwähnte, sind diese Haar¬ 
implantationsmethoden vom Standpunkte der praktischen Durch¬ 
führbarkeit entweder nicht ernst zu nehmen, wie die 
Schweningerische Methode, oder aber sie beruht auf einem 
Irrtum, respektive Verkennung der Tatsachen, wie die von 
Hodara angegebene Methode, was ich bereits 1899 in der Ge¬ 
sellschaft der Spitalsärzte bewies. Was übrigens 1906 auch 
Kapp bestätigte. — Das Verfahren Kapps wäre wohl ein 
Fortschritt, doch anerkennt er selbst, daß seiner Methode 
keine weittragende Bedeutung für die Heilung der Alöpecie 
zugesprochen werden kann, dasselbe weder Arzt noch Patient 
mit Geduld aushalten können, wenn man bedenkt, daß zur 
Deckung einer Glatze 5—10—20.000 Haare notwendig sind. 
Soviel Haare müssen nicht nur ausgestanzt, sondern auch ein¬ 
gestanzt werden, und da bleibt noch die sehr wichtige Frage 
zu lösen, woher diese kolossale Zahl von Haaren nehmen. Da 
muß es ja jemanden noch geben, der seine 15—20.000 Haare 
dazu hergibt. Das Kapp sehe Verfahren ist also vom theore¬ 
tischen Standpunkt beachtenswert; doch praktisch undurch¬ 
führbar, höchstens bei ganz kleinen Alopecien anzuwenden, und 
wo man den Ersatz aus eigenen Haaren bewerkstelligen kann. 

Diesen Haareinpflanzungsversuchen gegenüber bildet die 
neue, von Franz Szekely angewandte Methode, welche er 
zum Teil auf meiner Abteilung ausführte, und die ich hier be¬ 
sprechen will, einen großen Fortschritt. Diese Methode ist 
nicht nur sehr interessant, sondern es werden auch sehr be¬ 
merkenswerte Resultate mit ihr erzielt. Das Prinzip des 
Szekely basiert darauf, daß er fremde Haare in die Kopf¬ 
haut einsetzt, id est verankert. Es ist also kein Wachsen¬ 
lassen der Haare, sondern eine Fixation der Haare. * Dazu 
gebraucht er folgende einfache, sinnreiche Methode: 

Es wird aus 0*05 Millimeter dünnem Golddraht eine mini¬ 
male Öse gebildet. In diese, dem freien Auge eben nur sicht- 

*) Eine neue Methode der Haarimplantation von Josef Kapp — 
Berlin. Monatshefte für praktische Dermatologie 1906, Bd. XL11I. 


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Eine neue Haareinpflanzungsmethode. 


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bare Öse wird das dünne, weiche, geschmeidige, in ent¬ 
sprechender Farbe gewählte, 20—30 cm lange Frauenhaar 
derart eingeführt, daß zwei gleich lange Enden herunterhängen. 
Die nun so armierte Öse wird in eine kurze und dünne Pravaz- 
nadel eingeführt. Die Einführung in die Nadel geschieht der¬ 
art, daß die mit einem Drahtfortsatz versehene, und mit dem 
Haare bereits armierte Öse von dem Schaftende der Nadel, 
Drahtfortsatz voraD, soweit gegen die Spitze der Nadel vorge¬ 
schoben oder gezogen wird, bis die Öse knapp vor der Nadel¬ 
spitze liegt Nun wird der durchgezogene Draht um die Öffnung 
der Nadelspitze umgebogen und soweit abgeschnitten, daß ein 
2—3 mm langes Ende bleibt, wodurch dann ein kleines Häk¬ 
chen gebildet wird. Stets muß die Öse jedoch im Nadelinneren 
leicht beweglich sein. 

Dieserart werden nun mehrere hundert Nadeln armiert, 
und vor der Inanspruchnahme strengstens sterilisiert. 

Der Operationsvorgang ist nun folgender: Die Operations¬ 
stelle wird möglichst sterilisiert und mit einer 1V«°/o Tonagen- 
Novokain-Lösung anästhesiert. In die so präparierte Haut wird 
nun die mit Haar armierte Nadel senkrecht eingestochen, dann 
die Nadel leicht gesenkt und nach vorn in das Unterhautge¬ 
webe vorgeschoben und dort mit ihr eine Drehung von 180° 
vorgenommen; nachher wird die Nadel vorsichtig herausgezogen 
und das Haar bleibt durch den hakenförmig gebogenen Draht 
im Unterhautgewebe verankert. Das Haar ist implantiert. Die 
einzelnen Einstiche werden in einer Distanz von 1 Millimeter 
zueinander gemacht, und so werden nach Szekely auf ein 
Quadratzentimeter fläche zirka 100 Einstiche ausgefiihrt. Da 
mit jedem Stiche zwei Haare aus der Stichöffnung heraus¬ 
hängen, werden somit in ein Quadratzentimeter 200 Haare 
eingepflanzt sein. In einer Sitzung, die eine halbe bis drei¬ 
viertel Stunden dauert, können bei diesem Vorgang 400—500 
Haare implantiert werden. 

Das weitere Schicksal der so implantierten Haare ist nun, 
daß um die sterile Goldschlinge eine rasch verlaufende, und 
später höchstwahrscheinlich skierotisierende Entzündung sich 
entwickelt, welcher Vorgang das bisher nur mittelst Goldhäk¬ 
chens fixierte Haar noch intensiver befestigt. Der Einstich¬ 
kanal aber wird sehr rasch durch Epithel überhäutet und 
später mit Epithelmassen auch dicht ausgefüllt, welcher Umstand 
unbedingt auch zur intensiveren Fixation des Haares beitragen mag. 

Der Verlauf der durch die Implantation hervorgerufenen 
lokalen Entzündung ist ein außerordentlich glatter und rascher. 
Die mäßige ödematöse Schwellung ist nach 4—5 Tagen 
vorüber. Die Empfindlichkeit eine sehr geringe, und nach 
10—12 Tagen kaum nachweisbare. Ich habe kein einzigesmal 

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intensivere Entzündung, geschweige denn Pustulation oder 
Nekrotisation gesehen. 

Nun fragt es sich aber, was geschieht im weiteren Verlaufe 
mit dem implantierten Haar? Wird es nicht durch die Gewebs- 
säfte verdaut? bricht cs nicht an der Schlinge oder am Schafte ab? 
Was geschieht mit der mit dem Häkchen versehenen Goldschlingc, 
verursacht es keine Unannehmlichkeiten oder Schmerzen? 

Was zunächst das Haar betrifit, kann ich bestätigen, daß 
mir ein höherer Beamter von Szekely vorgestellt wurde, 
dessen Glatze vor fünfeinhalb Jahren bepflanzt wurde, und 
mehrere andere Personen, bei denen die Implantation vor 
anderthalb* bis zwei Jahren vorgenommen wurde, und dann 
sah ich die Fälle, die auf meiner Abteilung bepflanzt wurden. 
In all diesen Fällen war das implantierte Haar tadellos, es 
wurde weder von den Gewebssäften verdaut, noch wurde es 
am Schlingenteil oder anderswo brüchig, es war überall fest¬ 
sitzend. Natürlich kann es Vorkommen, daß ein oder das 
andere Haar, weil es hart und rigid war, bricht und dann ausfallt. 

Das Schicksal der mit Häkchen versehenen Goldschlinge 
ist nun höchstwahrscheinlich, daß sie durch skierotisierendes 
Bindegewebe inkapsuliert wird. Dieser schützenden Inkapsula- 
tion ist es zuzuschreiben, daß ich weder durch Klopfen, noch 
durch Massieren der betreffenden Stellen Schmerzen bei den 
Behandelten hervorrufen konnte. 

Das Operationsgebiet des Kollegen Szekely war bisher 
nur die Kopfhaut, und zwar hier auch nur der Scheitel. An 
den Schläfenteilen oder an anderen Stellen des Körpers wurden 
bisher keine Einpflanzungsversuche gemacht. Die Zahl der 
eingepflanzten Haare schwankte zwischen 10—15—20.000. Zur 
kompletten Deckung eines kahlen Scheitels bedarf es 15—20.000 
Haare. Bei dieser großen Zahl von Haaren ist der Verbrauch 
von Gold kaum mehr als ein Gramm. Es gehört eine gewisse 
Übung dazu, um die eingepflanzten Haare von den natürlichen 
zu unterscheiden. An der Kopfhaut können wir es nur so er¬ 
kennen, daß wir aus einer Öffnung zwei Haare hervorkommen 
sehen. Die implantierten Haare können gewaschen, gebürstet 
und gekämmt werden, und zur Erhaltung ihres Glanzes und 
ihrer Geschmeidigkeit werden sie von Zeit zu Zeit mit öl befettet. 

Zusammenfassend läßt sich sagen, daß die Haar¬ 
implantationsmethode des Franz Szekely einen großen Fort¬ 
schritt auf diesem Gebiete bedeutet, daß sie ganz ernst zu 
nehmen ist, daß sie praktisch durchführbar ist, kosmetisch und 
hygienisch entspricht, und in Anbetracht dessen, daß die im¬ 
plantierten, den ganzen Scheitel bedeckenden Haare nach fünf- 
undeinhalb Jahren noch intakt vorhanden sind, einen nicht 
vorübergehenden, sondern dauerhaften Haarersatz bietet. 


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Verhandlungen der Wiener dermatologischen 
Gesellschaft. 

(Offizielles Protokoll.) 

Sitzung vom 28. Februar 1912. 

Vorsitzender: Riehl. Schriftführer: Kerl. 


Rach demonstriert aus der Klinik v. Pirquet ein 
7V s jähriges Mädchen mit einem eigentümlichen 
Ausschlag. 

Dieser Ausschlag ist lokalisiert an den Hand* und Fuß* 
rücken, Waden, an den Streckseiten der Oberarme und am 
Gesäß und tritt ganz wenig auch im Gesicht und an den Ohr¬ 
muscheln auf. Er besteht aus dichtstehenden bis bohnengroßen 
Flecken oder mehr oder weniger erhabenen Knötchen. 

Die Effloreszenzen beginnen in Form von juckenden 
Quaddeln, mit hämorrhagischer Peripherie, sie werden später 
zitronengelb oder auch dunkelbraun, sogar violett, schließlich 
schuppen sie (an den Ellbogen) oder werden in ihrem Zentrum 
durch Atrophie glänzend feinrunzelig (am Gesäß). 

Die Pirquetsche Reaktion ist stark positiv und zwar 
entstand dabei die Reaktion in Form von Bläschen, die den 
Au8Schlags-Efßoreszenzen völlig glichen. 

Diese Erkrankung besteht seit Juli 1910; der Verlauf ist 
ein wechselnder; nur im Sommer 1911 war der Ausschlag 
durch 6 Wochen ganz verschwunden. 

Abends schwellen die Hände und Füße mitunter sehr 
stark an, so daß es schon einigemale notwendig war, zur Ent¬ 
kleidung die Ärmel aufzuschneiden. 

Zumbusch glaubt die Erkrankung als Acrodermatitis 
atrophicans auffassen zu müssen. Dieser Ansicht hat sich auch 
Nobl angeschlossen. 

Riehl kann sich der Diagnose Akrodermatitis nicht anschließen, 
weil einerseits nirgends ansgesprochene Atrophie zn konstatieren ist, 


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Verhandlungen 


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andererseits der Prozeß mit scharf umschriebenen) stark vorspringenden 
überlinsengroßen, quaddelähnlichen Effloreszenzen beginnt. R. ersucht 
den Vortragenden über das Resultat der histologischen Untersuchung 
später Mitteilung zu machen. 

Oppenheim. Der vorgestellte Fall ist meiner Meinung nach 
nicht als Dermatitis atrophicans aufzufassen. Die zahlreichen Knötchen 
und Papeln gleichen weder den diffusen Anschwellungen) die der Akro- 
dermatitis vorangehen, noch den von mir beschriebenen Fibromentwick¬ 
lungen bei dieser Plrkrankung. Auch sieht man nirgends das für die 
atrophisierenden Dermatitiden charakteristische Verhalten der atrophi¬ 
schen Haut, bestehend in Verdünnung, zigarettenpapierähnliche Fälte¬ 
lung, blaurote Färbung, kleienförmige Abschilferung und Durchscheinen 
der subkutanen Venen. 

Sach 8. Außer diesen erythematös - urtikariellen Effloreszenzen 
machen einzelne den Eindruck von Blasen oder Blasenresten. 

Zumbusch. Ich möchte mir zu bemerken erlauben, daß ich den 
Fall nicht als Akrodermatitis bezeichnet hatte, wie angenommen wurde, 
sondern als eine Veränderung der Haut, welche nicht ohneweiters in 
irgend eine fixe Diagnose eingereiht werden kann, aber den unter 
obiger Bezeichnung beschriebenen Dingen vielleicht nahesteht. Auch mit 
der Epidermolysis bullosa hereditaria scheinen gewisse Analogien vor¬ 
handen zu sein, und zwar mit deren dystrophischer Form. Für meine 
Annahme scheinen die deutlichen Atrophien, die feinsten, jetzt bei künst¬ 
lichem Licht nicht sichtbaren Teleangiektasien, die als Residuen von 
Blasen zu deutenden Epidermissäume und die Lokalisation zu sprechen. 
Letztere spricht für traumatischen Ursprung der Effloreszenzen, der auch 
anamnestisch angegeben wird. Meine Ansicht geht, wie schon gesagt, 
dahin, daß wir hier nicht in der Lage sein dürften, aus der Literatur 
einen zutreffenden Namen zu finden. 

Sachs demonstriert: 

1. einen 21 Jahre alten Patienten mit einer plasti¬ 
schen Induration der Corpora cavernosa penis. 
Im rechten Corpus cavernosum läßt sich ein ungefähr erbsen¬ 
großer, mit der Tunica albuginea zusammenhängender Knoten, 
im linken Corpus cavernosum nahe dem Sulcus coronarius 
eine 1 cm lange und 3 / 4 cm breite plattenfdrmige Induration, 
welche die Mittellinie ein wenig überschreitet, palpieren. 

Die röntgenographische Untersuchung (Robinson) er¬ 
gab keinen, als Kalkeinlagerung oder Knochengewebe, zu deu¬ 
tenden Schatten. 

Bemerkenswert in diesem Falle ist die Jugend des 
Patienten, Nobls Fall betraf einen 37 Jahre alten, Callo- 
mons Fall einen 25 Jahre alten Mann. Die Beobachtung einer 
plastischen Induration bei einem 21 Jahre alten Mann ist wohl 
der beste Beweis, daß diese Affektion nicht als senile Ver¬ 
änderung aufzufassen ist; 

2. einen 39 Jahre alten Patienten mit einer Plaque von 
Psoriasis vulgaris an der Glans penis, die übrige 
Hautdecke ist vollständig frei; 

3. einen 22jährigen Patienten mit einem Naevus pal- 
maris bilateralis. An beiden Flachhänden sieht man 


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der Wiener dermatologischen Gesellschaft. 


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bandartige, etwa Y> cm breite Streifen, die die Beugefläcbe 
der Finger II—V von der Fingerkuppe bis in die Mitte der 
Flachhand in Form einer Schwiele, die vielfach parallel quer 
gerieft ist, einnehmen. An der Übergangsstelle zwischen 
Daumen und Zeigefinger eine kronenstückgroße, rhagadierte 
schwielige Plaque. 

Diese strichförmigen Hyperkeratosen sind als Naevus 
linearis oder auch als systematisierter Naevus auf¬ 
zufassen. 

Oppenheim demonstriert: 1. Ein 39jähr. Arbeiter, dessen 
Haut fast alle Varietäten der tuberkulösen Infektion 
aufweist. An den Handrücken, Fingern, in der Ellbogenbeuge 
finden sich Herde, zum Teil konfluiert,' zum Teil isoliert von 
typischem Lupus vulgaris nodularis. An den Zehen des 
linken Fußes, an manchen Stellen des Handrückens ausge¬ 
dehnte Plaques von Lupus papillaris hypertrophicus. 
Am Ellbogen links, an den Zehen finden sich außerdem zahl¬ 
reiche Herde von Lupus verrucosus. Vom Handgelenke 
links bis zur Mitte des Oberarms sind in einer Kette ange¬ 
ordnet mehrere bis haselnußgroße, fluktuierende Tumoren von 
blauroter, verdünnter Haut bedeckt, entsprechend dem Ver¬ 
laufe eines Lymphgefäßes, die als Gommes scrophuleux 
aufzufassen sind. An der Dorsalseite des Handgelenkes links 
findet sich eine flachhandgroße, blaurote, pastöse Anschwel¬ 
lung, an deren Oberfläche zahlreiche Fistelöffnungen und unter¬ 
minierte Ulzerationen sichtbar sind, Scrophuloderma. Am 
Oberarme rechts zeigt die Haut ein braungelbliches Kolorit, 
ist leicht abschilfernd und trägt zahlreiche braune und braun¬ 
rote, zum Teil schuppende Knötchen, Lichen scrophu- 
losum. Der linke Zeigefinger ist an der Mittelphalanx durch 
eine dem Knochen fest anhaftende Hautnarbe tief eingeschnürt; 
außerdem finden sich an vielen Stellen die verschiedenartigsten 
Narben. Der linke Unterschenkel ist sehr verdickt, die Haut 
prall gespannt mit Schuppen und Knötchen bedeckt, von gelb¬ 
lichweißer Farbe und geht unter gleichzeitiger Verdickung der 
Haut des Fußrückens in den Lupus der Zehen über, Elephan¬ 
tiasis infolge von Lupus. 

Die Affektion begann vor 18 Jahren; trotz der intensiven 
Erkrankung ist Patient bis heute seiner Arbeit nachgegangen. 

2. Ein 22jäbriger Arbeiter mit Lupus verrucosus an 
der Palma und der Dorsalseite des linken Fußes von ganz be¬ 
sonderer Ausdehnung. 

Von der großen Zehe angefangen bis zum Rist finden 
sich 5 bis 5kronenstückgroße, sehr elevierte, scharf begrenzte, 
von normaler Haut umgebene warzige Exkreszenzen mit Krusten 


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Verhandlungen 


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und Schuppen bedeckt. Sie sind der Strecksebne der großen 
Zehe entsprechend in einer Reihe angeordnet. 

Iu der Mitte der Planta pedis ein 5kronenstückgroßer 
ebensolcher Herd. 

Nobl demonstriert zwei Fälle systemisierter Haut- 
erkrankungen. 

Im ersten Falle handelt es sich um einen ‘/2jährigen Be¬ 
amten, bei dem vor 1'/, Jahren eine den linken Handrücken, 
Vorder- und Oberarm einnehmende, in zentripetaler Richtung 
fortschreitende Dermatose zu entstehen begann. Im Rami- 
fikationsbezirk der N. N. medianus und radialis sieht man eine 
an den Fingerrücken beginnende und bis in Schulterhöhe 
reichende Aussaat distinkt stehender und zu Scheiben zu¬ 
sammentretender nadelstick- bis hanfkorngroßer, auf Finger¬ 
druck nicht ahblassender blutroter und rostbrauner Flecke und 
fassetierter, eingesunkener Knötchen. Die Schübe ziehen in 
unregelmäßiger leistenförmiger Anordnung über die Streck- 
ßäche des Vorderarmes weiter, um sich am Oberarm in einge¬ 
sprengten lineären Herden aufzulösen. Allerorten treten kapilläre 
Gefäßektasien im Standort der Blüten auf. Stellenweise um¬ 
grenzen ähnliche, mit rostbraunen Flecken vermengte Reiser 
bis hellerstückgroße normale Areale, gleich den Teiler¬ 
scheinungen der Purpura anularis teleangiectodes 
Majocchi. Von geringfügigen Färbungsunterschieden im Be¬ 
reiche der hämorrhagischen Chloasmen abgesehen hält sich 
das Zustandsbild in halbjähriger Beobachtungsdauer unverändert. 

Histologisch sind infiltrative kapillarektatische und auf 
modifizierten Blutfarbstoff bezügliche Veränderungen festzu- 
stellen, die für keine bestimmte Läsionstype beweisend siud. 

Die zweite Beobachtung betrifft einen 1 Ojährigen Knaben, 
der seit 4 Monaten den in der r. Kniekehle beginnenden, von 
da im Gebiete des N. ischiadicus bis aufs Gesäß und in 
die Fersen gegen übergreifenden Hautprozeß aufweist. Auch 
hier setzt sich die linear angeordnete Dermatose aus leicht 
erhabenen, bis erbsengroßen, einzeln und in Gruppen stehenden, 
braunroten, von ektatischen Gefäßen durchzogenen, leicht in¬ 
filtrierten Flecken zusammen, die sich in der Kniebeuge zu ge¬ 
felderten Knötchengruppen verdichten. Bei Kompression der 
erythematösen Komponenten bleiben gelbbraun tingierte, reich¬ 
lich vaskularisierte Stellen sichtbar. Vorangegangene Infek¬ 
tionskrankheiten (Masern) sind mit der Veränderung in keine 
ursächliche Verbindung zu bringen. 

Weiters demonstriert Nobl einen Cöjährigen Mann mit tief¬ 
reichender, zu Verlust des Nagels führender Ulzeration der 1. 
kleinen Zehe. Der Kranke ist seit Oktober 1911 luetisch infiziert 
(Paragenitalsklerose) und machte eine schwere papulöse Attacke 


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der Wiener dermatologischen Gesellschaft. 


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durch. Seit 4 MonateD erscheinungsfrei. Wasser mann positiv. 
Bei dem sklerotischen Zustand der Blutgefäße, dem herabgekom¬ 
menen Ernährungszustand, dem negativen Spirochaetenbefund und 
dem fortschreitenden, schmerzhaften Charakter des reaktionslosen, 
tiefreichenden Geschwürs ist die Annahme gerechtfertigt, daß 
es sich um eine, von der luetischen Infektion unabhängige 
senile Gangrän vom Typus Raynaud handelt. Die Mit¬ 
wirkung der Syphilis bei ähnlichen Vorgängen muß im übrigen 
um so eher zugestanden werden, als der periphere Gefä߬ 
apparat bekanntlich dem syphilotoxischen Einflüsse besonders 
ausgesetzt erscheint. 

Biehl hält den Prozeß für arterioeklerotischer Natur. 

Nobl demonstriert des weiteren jene, von ihm in der 
Gesellschaft der Ärzte präsentierten vier Patienten (Mutter mit 
drei 8 bis 11jährigen Kindern), welche die vorzüglich das 
Gesicht und Hände befallende Erscheinungsform der sogenann¬ 
ten Sommerprurigo Hutchinson darbieten. Daß es sich 
hiebei nicht um eine Prurigo Hebra handeln könne, geht 
schon aus der weichen und normalen Beschaffenheit der 
Körperdecke, dem Einsetzen der Attacken zwischen dem 6. bis 
8. Lebensjahre und dem intensiven Charakter des papulo- 
vesikulösen, vielfach auch nekrotischen Schübe im Bereiche 
von Nasenrücken, Wangen, Kinn und Ohren hervor. Gleich 
beschaffene, tiefreichende exsudative Veränderungen sind bei 
den Kindern auch an den Handrücken zu gewahren. Die 
Mutter (36 Jahre) zeigt überdies in schmetterlingsförmiger 
Ausbreitung pigmentatrophische, sehnigweiß glänzende Areale 
am Nasenrücken und den Wangen in Verbindung mit Farb- 
stoffanbäufungen in unregelmäßiger Anordnung. Diese ent¬ 
stellende Veränderung ist wohl weniger auf den Grundprozeß, 
als auf die irritierende Einwirkung einer vor drei 
Jahren erfolgten 3monatlichen Behandlung mit Röntgen- und 
Uviollicht, also auf, an ultravioletten Strahlen besonders 
reichen aktinischen Potenzen zu beziehen. 

Nobl möchte bei dem Verschontbleiben füuf weiterer, 
unter den gleichen hygienischen Bedingungen lebender 
Familienmitglieder (Manu und 4 Kinder) neuerdings für die 
Erkrankung dieser Fälle eine kongenitale Disposition annehmen 
und die Mitwirkung sensibilisierender Zirkulationsstoffe 
postulieren. Das für die Hidroata aestivalia des öftern 
nachgewiesene Hämatoporphyrin konnte im Harn der 
Kranken nicht nachgewiesen werden, wohl aber gelang Prof. 
S. Fraenkel die Darstellung einer kristallisierenden Substanz, 
über deren Natur und sensibilisierende Fähigkeit Vortragender 
vorläufig nicht berichten kann. 


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Verhandlungen 


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Brandweiner demonstriert: 

1. Eine 36jährige Patientin mit Akanthosis nigri¬ 
cans. Die ASektion begann vor % Jahr mit heftigem 
Jucken. Einen Monat später bemerkte Patientin den Beginn 
der Verfärbung in den Axillen. Derzeit finden sich am Stamm 
zerstreut Residuen von Kratzaffekten; der Juckreiz besteht be¬ 
sonders in den Achselhöhlen noch fort. Die Haut des ganzen 
Körpers der brünetten Patientin zeigt eine schmutziggelbliche 
Verfärbung. In den Axillen und Inguinalbeugen ist eine 
graubraune, scharf begrenzte Verfärbung zu sehen; die Furchen 
sind annähernd normal tingiert, während die leicht erhabenen 
Hautfelder dunkler sind. Das Stratum corneum ist klinisch 
noch nicht verdickt. Am Hals und in der Schnürfurche ist 
die Haut dunkel pigmentiert, rauh und leicht schilfernd. Die 
Kubitalbeugen — besonders die rechte — zeigen den Beginn 
der Affektion mit Bildung leichter Pigmentation. Die Inguinal¬ 
drüsen sind vergrößert und indolent. Die Schleimhäute sind 
frei von krankhaften Erscheinungen. Die innere Untersuchung 
ergab keinen Anhaltspunkt für das Vorhandensein eines 
malignen Tumors. Es bestehen nur rechtsseitige Apicitis, 
rechtsseitige Parametritis und eine Lageveränderung des Uterus. 
Der Blutbefund ist normal. 

2. Einen Fall von Erythrodermie pityriasique en 
plaques disseminees (Brocq). Die öOjäbrige Patientin 
leidet an der Krankheit seit 1 Jahr. Es finden sich am Stamm 
und an den Extremitäten große, ziemlich lebhaft rote, manch¬ 
mal (z. B. gegen die Axillen) recht scharf begrenzte, bisweilen 
mehr allmählich ausklingende, kleienartig schilfernde Flächen 
vor, die keine Komposition aus Einzelelementen aufweisen; 
sie sind bisweilen sehr groß und erstrecken sich stellenweise 
fast über eine halbe Thoraxseite. Zeichen von Atrophie sind 
nicht nachweisbar. Im Anschluß an den in der vorletzten Sitzung 
demonstrierten Fall erlaube ich mir mitzuteilen, daß die histo¬ 
logische Untersuchung beider Fälle deutliche Zeichen von Atro¬ 
phie ergab. Das Rete ist verschmächtigt, der Papillarkörper in 
eine gerade Linie ausgezogen. Ein ziemlich dichtes Infiltrat — 
etwa 3—4 mal so breit als die Reteschicht — zieht in hori¬ 
zontaler Linie unterhalb derselben hin und begrenzt sich ganz 
scharf gegen die Subkutis. Diese Befunde bestätigen somit die 
von Rille und Rusch vertretene Ansicht, daß die Erythro¬ 
dermie pityriasique en plaques disseminees den Hautatrophien 
zuzuzählen ist. 

Rusch. Der Fall gehört zweifellos zur Gruppe idiopathischer 
Hautatrophie und zwar zu jenen Formen, bei denen die entzündlichen 
Vorgänge im klinischen Bild prävalieren, die atrophischen Erscheinungen 
hingegen makroskopisch nicht zum Ausdruck kommen. Hingegen möchte 
er der Diagnose Erythrodermie pityriasique Brocq nicht zustimmen, 


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der Wiener dermatologischen Gesellschaft. 


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mit dieser eigenartigen Dermatose hatte der vorgestellte Fall nichts 
gemein. 

Schramek. Wenn die Erythrodermie pityriasique en plaques 
disseminees als selbständiges Krankheitsbild zagegeben werden kann, so 
muß an den von Brocq gegebenen Schilderungen festgehalten werden. 
In dem vorgestellten Falle ist eine diffuse Ausbreitung über ganze 
Körperteile zu beobachten, es widerspricht dies gänzlich der schon im 
Namen niedergelegten Erscheinungsform „en plaques disseminees“. Die 
Fälle Rusch und Rille, bei denen Atrophie in den Krankheitsherden 
aufgetreten ist, werden von den meisten Antoren nicht mehr zur Erythro¬ 
dermie (Brocq), sondern zu den Hautatrophien gerechnet. Auch in dem 
vorgestellten Falle ist es zur Atrophie gekommen, ein Grund mehr, das 
Krankheitsbild von der E. p. abzutrennen. 

Brandweiner. Es ist zuzugeben, daß die erkrankten Haut¬ 
partien auffallend groß sind. Brocq gibt an, daß sich in seinen Fällen 
Herde von 6 cm Durchmesser vorfanden. Da seine Beschreibung aber 
sonst für meine Fälle (im ersten vor 5 Wochen demonstrierten waren 
die Herde kleiner, etwa handtellergroß) vollkommen zutrifft, ist es be¬ 
rechtigt, sie mit Broc qs Beobachtungen zu identifizieren. Aus der 
variablen Größe der Plaques eine Berechtigung zur Abtrennung ableiten 
zu wollen, geht nicht an. Das Auffallendste bleibt der Umstand, daß bei 
jahrelangem Bestand (6 Jahre in unserem 1. Fall) eine klinisch wahr¬ 
nehmbare Atrophie nicht zustandekam. 

3. Ein 15jäbriges Mädchen mit einem Plaque von Mor¬ 
phaea an der Haut über dem rechten Unterkieferast. 

4. Einen Fall von Lichen planus. 

Nobl demonstriert: 

Ein lGjähriges Mädchen mit der seltenen topographi¬ 
schen Wechselbeziehung eines Lupus vulgaris der 
aggregierten Form mit den eruptiven Elementen des papulo- 
nekrotischen Tuberkulids. An den Beugen der Ober¬ 
schenkel und am Gesäß wechseln jüngere und in narbiger 
Involution begriffene heller- bis zweikronenstückgroße Lupus¬ 
plaques mit dichten Einstreuungen der akneiformen, nekroti¬ 
schen, vielfach auch rückgebildeten Aussaat ab. Die Elemente 
des Tuberkulids greifen bis auf Rückenhöhe über und ver¬ 
lieren sich im Niveau der Kniebeuge. Arme und Unter¬ 
schenkel frei. 

Wie die vorgezeigte Moulage zeigt, ist der exanthema- 
tische Ausbruch allenthalben zum Ausgleich gelangt und zwar 
ohne jede spezifische Behandlung, einfach durch die wesent¬ 
liche Verbesserung der hygienischen Verhältnisse. Während 
eines zweimonatlichen Landaufenthaltes haben sich keine 
neuen Tuberkulide entwickelt und die thrombophlebitischen 
Herde älterer Provenienz haben den Charakter der scharf ge¬ 
lochten Närbchen angenommen. 

Als Ausgangspunkt der spezifischen Hautveränderungen 
ist eine Urogenitaltuberkulose anzusprechen, die vor einem 
Jahr die Exstirpation einer Niere notwendig machte. Auch 
derzeit führt der zystitische Harn Reinkulturen säurefester 


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Verhandlungen 


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Bazillen, die jedoch mit den Kochschen nicht identifiziert 
werden können. Intraperitoneal und gegen die Leistendrüsen 
verimpfte Tuberkulidknötchen haben bei den infizierten Meer* 
schweinchen bisher keine manifeste Tuberkulose ausgelöst. 

Mucha demonstriert aus der Klinik Prof. Finger: 

1. Eine Pat. mit idiopathischer Hautatrophie, die Er¬ 
krankung ist vorwiegend an den Armen und Mammis lokalisiert, 
die unteren Extremitäten sind ganz frei. 

2. Eine 26jährige Frau mit einem ausgedehnten Karzinom 
au der Vulva. 

Weidenfeld stellt einen Fall von Sklerose am Nasen¬ 
rücken vor von Linsengröße und obertiächlieh erodierter und deut¬ 
licher Submaxillardrüsenschwellung; positiver Spirochaeten- 
befund. 

Schramek demonstriert aus der Klinik Riehl eine 
1. 50jährige Patientin mit Mykosis fungoides d’emblee (wird 
ausführlich publiziert werden); 

2. eine 32jährige Patientin. Ihr Leiden besteht seit 
1V, Jahren, ist lebhaft juckend und hie und da auch leichte 
Schmerzen hervorrufend. An den Extremitäten, und zwar 
namentlich an den untern, aber auch am Stamm finden sich 
rote Flecke untermischt mit größeren oder kleineren Herden, 
die polyzyklische Umgrenzung haben und unvollständige, schön 
gezeichnete Kreissegmente bilden. Die Umgrenzung stellt einen 
schmalen, mehr roten wallartig erhabenen Liniensaum dar, 
während die zentralen Partien einen abklingenden bräun¬ 
lichroten Farbenton aufweisen. Diese Effioreszenzen entsprechen 
vollkommen den bei Urticaria figurata zur Beobachtung 
kommenden. Hie und da treten aber auch am Rande kleine, 
ziemlich derbe, spitz konische Bläschen auf. Dieselben sind 
aber auch in der gesunden Haut zu finden. Eosinophilie im 
Blute 6%. Intern besteht Mitralinsuffizienz und Stenose. Das 
Krankheitsbild ist als eine Dermatitis herpetiformis (D uh ring), 
eine zur Pemphigusgruppe gehörige Erkrankung, anzusprechen; 

3. eine 21jährige Patientin, deren Leiden seit 9 Monaten 
besteht. An den Unterschenkeln finden sich sklerodermieähn¬ 
liche Veränderungen. Die Haut, namentlich des rechten Unter¬ 
schenkels, ist verdickt und verhärtet, sie hat einen wachsähn¬ 
lichen Glanz angenommen. Die Follikelmündungen sind deut¬ 
lich sichtbar, weit und klaffend. An den Oberschenkeln ist 
die Haut atrophisch, verdünnt, die Venen als bläuliche Netze 
sichtbar. An der Außenseite der Oberschenkel eine netzartig 
angeordnete Zeichnung von weißlichen Streifen, in deren Be¬ 
reich deutliche Atrophie zu erkennen ist. Die Erkrankung ist 
als Atrophia cutis aufzufassen, wobei namentlich das gleich- 


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der Wiener dermatologischen Gesellschaft. 


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zeitige Vorkommen von Sklerodermie ähnlichen Erscheinungen 
bemerkenswert ist; 

4. drei Schulknaben, die am behaarten Kopfe Tricho¬ 
phytieherde aufweisen. Dieselben zeigen klinisch Ähnlichkeit 
mit den bei Mikrosporie vorkommenden Erkrankungsformen. 
Es fehlt nämlich jegliche entzündliche Rötung, die Herde sind 
mit einer ziemlich dicken Lage von weißlichen Schuppen be¬ 
legt. Gesunde Haare sind in ihrem Bereiche nur in geringer 
Anzahl vorhanden. Wohl fehlen die lang abgebrochenen Haare 
mit ihrer charakteristischen, weißlichen Scheide, sondern ein¬ 
zelne hakenförmig gekrümmte Haarstümpfe finden sich in 
den Schuppenmassen eingebettet. Dieses Unterscheidungs¬ 
merkmal, wie auch der mikroskopische Befund gestatten die 
Abgrenzung. Bemerkenswert ist es nun, daß diese Fälle aus 
derselben Anstalt stammen, in der auch Mikrosporiefälle Vor¬ 
kommen. Es besteht neben der Mikrosporie auch eine Tricho¬ 
phytieerkrankung daselbst. Schramek macht darauf auf¬ 
merksam, daß die Mikrosporie in Wien nicht jenen gefürch¬ 
teten ansteckenden Charakter angenommen hat, wie er in 
Paris beobachtet wurde. Auch aus Schöneberg-Berlin wurde 
ein mildes Auftreten dieser Erkrankung gemeldet; 

5. einen Favus capitis mit Onychomykosis favosa. 

Königstein demonstriert: 

]. ein Syringozystadenom; 

2. Lichen scrophulosorum; 

3. Pemph. vegetans. 

Kren bemerkt, daß in seltenen Fällen die Vegetationen des Pem¬ 
phigus vegetans zu Pigmentflecken abheilen and daß dann neue Erup¬ 
tionen am Rande dieser Pigmentflecke neue girlandenförmige Vegeta¬ 
tionen bilden, so daß man, wie in dem vorgestellten Falle, ein ganz 
eigenartiges Bild beobachten kann: Pigmentflecke mit diese einsäumen¬ 
den ringförmigen Vegetationen. 

Neugebaucr. 1 . Ein Patient, der uns eine Hautaffektion 
im Nacken zeigt, etwa von der Haargrenze an nach abwärts 
ca. 4 Querfingerbreit reichend. Wir sehen in diesem Bereich 
ziemlich dicht stehende, stecknadelkopfgroße spitzige Knötchen, 
die an der Spitze ein kleines Schüppchen tragen. Daneben 
findet man mehr flache, oberflächlich glänzende Knötchen. Die 
Stelle fühlt sich sehr rauh, reibeisenartig an. Die Affektion be¬ 
steht seit ungefähr 2 Monaten und macht dem Patienten keine 
Beschwerden. Es dürfte sich um Effloreszenzen eines Lichen 
ruber accuminatus handeln. 

2. Der 30jährige Patient hat eine Erkrankung des Penis. 
Wir sehen, an der Dorsalseite des Präputiums beginnend, über 
die Umscblagstelle desselben auf das innere Blatt binüber- 
greifend, eine halbmondförmig begrenzte Affektion. die zunächst 
den Eindruck eines gereinigten Ulkus macht. Die glänzende 


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Verhandlungen 


Basis des Substanzverlustes, der aufgeworfene Rand, die Per¬ 
sistenz des Prozesses, welcher jetzt seit 11 Wochen besteht 
und seit 4—5 Wochen keine Veränderung zeigt, der Mangel 
einer Lymphdrüsenschwellung — eine Lymphadenitis inguinalis 
acuta bestand allerdings vor einigen Wochen — lassen uns 
die Diagnose auf ein Epitheliom stellen. 

Macha demonstriert: 

1 . einen Pat. mit Ichthyosis, die einerseits in diffuser 
Trockenheit der Haut mit kleienförmiger Abschilferung sowie 
Fältelung der Haut an den oberen und unteren Extremitäten 
besteht, sowie anderseits zur Ausbildung linsen- bis kronen¬ 
stückgroßer und größerer, über das Niveau der umgebenden 
Haut vorragender, runder oder rundlicher, meist isolierter, 
an der Oberfläche mit mächtigen Hornmassen bedeckter Plaques 
geführt hat. Neben diesen Veränderungen lassen sich noch 
blasenförmige Effloreszenzen oder Residuen von Blasen an der 
Haut des Stammes, Halses und hinter den Ohren nachweisen, 
die meist auf erythematöser Basis aufsitzen und teilweise mit 
gelblichen Borken und Krusten bedeckt sind. Es handelt sich 
um Blasen eines Pemphigus vulgaris. Im Gesicht besteht 
starke Seborrhoe, wodurch die daselbst sich findenden Form¬ 
auflagerungen stark durchfettet sind. 

Eren. Der vorgestellte Fall ist namentlich bei einer einmaligen 
Untersuchun£ gewiß sehr schwer zu diagnostizieren, zumal jede Aflek- 
tion, wenn sie durch Ichthyosis kompliziert wird, diagnostische Schwierig¬ 
keiten bereitet. Kren erinnert an jene von Riehl demonstrierten Fälle 
von Psoriasis, welche bei Ichthyotikern vorkommt und dann dem Lichen 
ruber accuminatus sehr ähnlich sehen kann. 

Ebenso wird ein Pemphigus auf ichthyotischer Haut gewiß auch 
ein differentes Bild geben gegenüber einem Pemphigus eines normalen 
Individuums. 

Es wäre aber wohl auch möglich, daß es sich in dem vorgestellten 
Falle um einen atypischen disseminierten Lupus erythematosus handelt, 
wofür da* Frei bleiben der Nasolabialfurche, die Lokalisation in und hinter 
der Ohrmuschel, Bowie die Hyperkeratose gerade auf den exsudativen 
Effloreszenzen eine Stütze bietet. 

2 . Zwei Pat. mit schankriformen Papeln u. zw. bei dem 
einen am Genitale, beim andern an der Stirne, die sich in 
einem Falle 1 Jahr nach einer Salvarsanbehandlung, im an¬ 
deren Falle V 4 Jahr nach einer Hg-Behandlung eingestellt 
batten, außerdem die Moulage eines früher beobachteten Falles, 
bei dem sich die scbankriforme Papel etwa Vs Jahr nach einer 
Hg-Behandlung am Halse entwickelt hatte. In allen drei Fällen 
kann das Vorhandensein einer echten Reinfektion ausgeschlossen 
werden, da in allen die W. R. positiv war, regionäre Drüsen¬ 
schwellungen teils fehlten oder geringfügig waren, es im 
weiteren Verlaufe nicht zur Ausbildung typischer Erstlings¬ 
exantheme, sondern bloß zur Entwicklung lokalisierter oder 


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der Wiener dermatologischen Gesellschaft. 


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gruppierter Effloreszenzen vom ausgesprochenen Typus der 
Rezidivformen kam. 

Von den in letzter Zeit ziemlich zahlreich, besonders bei 
salvarsanbehandelten Pat. beschriebenen Fällen von echter 
Reinfektion halten die meisten einer strengen Kritik nicht Stand 
und dürften gleichfalls nur solchen schanknformen Papeln ent¬ 
sprechen. Das gehäufte Auftreten derselben in letzter Zeit, 
besonders bei mit Salrarsan behandelten, kann wohl mit der 
besseren Beobachtung dieses Krankenmateriales Zusammen¬ 
hängen, jedenfalls muß darauf hingewiesen werden, daß das 
Vorkommen solcher lokalisierter, sklerosenähnlicher Rezidiven 
schon früher, besonders von französischen Autoren genau be¬ 
schrieben wurde und keineswegs erst seit der Anwendung des 
Salvarsans beobachtet werden könne. 

Außerdem macht M. noch darauf aufmerksam, daß so¬ 
wohl die Frage der. Reinfektionen wie auch der abortiven 
Heilungen nach Salvarsan-Präventivbehandlungen mit großer 
Vorsicht zu beurteilen sei, da an der Klinik schon mehrere 
Fälle beobachtet werden konnten, bei denen sich das erste 
Rezidiv 1 Jahr und später nach durchgefuhrter Präventivbe¬ 
handlung einstellte. 

Kerl demonstriert aus der Klinik Riehl einen Fall von 
Dermatitis papillaris capillitii. Man sieht in der Nackengegend 
einen halbmondförmigen und fingerbreiten derben Wulst mit 
höckeriger Oberfläche und vereinzelten kleinen Pusteln. Insbe- 
sonders an dem der behaarten Kopfhaut zugewendeten Rand 
sind zahlreiche pinselartig geordnete Haarbüschel zu sehen. 

Für das Redaktionskomitee: 


Grosz. 


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New-Yorker Dermatologische Gesellschaft. 

Sitzung vom 26. September 1911. 
(Präsident: Klotz.) 


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Fox Howard. Pityriasis rubra pilaris. 

5jähr. Mädchen deutscher Abkunft, ohne hereditäre Haut* 
belastung. Exanthem zuerst an den Sohlen, später an den Hand¬ 
tellern, Gesicht und Beinen aufgetreten. Bei der Demonstration 
waren typische Papeln noch in der bypogastrischen Partie, dif¬ 
fuse, rote, infiltrierte schuppige Eruptionen an den Händen, 
Sohlen und Fußrücken vorhanden. Psoriasiforme Herde an den 
Knien, bandartige in den Kniekehlen, Gesicht und Kopf fein- 
schuppig, Hypertrophie und Verwitterung der Nägel. 

Diskussion: Fox, 0. H. diagnostiziert Lichen ruber, Bulkley 
seborrhoische Dermatitis. 

Bulkley. Seborrhoische, sehr ausgedehnte Der¬ 
matitis. 

Ausgedehnte rote, mäßig schuppige Eruption an Händen, 
Armen, Füßen und Körper; typisch seborrhoisch am Stamm 
und Kopfe. Auffallend war Rötung und Hautverdünnung an 
Handtellern und Sohlen. 

Fox Howard. Urticaria pigmentosa. 

Demonstration eines 3jähr. Mädchens, ohne hereditäre 
Hautbelastung, bei dem die Urt. p. im 4. Monate aufgetreten. 
Typisches reichliches Exanthem; manche Herde am Stamm und 
Rücken haben Xanthomfarbe. 

Kingsbliry. Alopecia areata. 

Demonstration eines 6jähr. Mädchens mit einer seit 
2 1 /,, Jahren bestehenden Kahlheit. Seit 1 Jahr Nachwuchs von 
Wimpern und Brauen, sowie von Wollhaar am Kopfe. 

Diskussion: Sherwell empfiehlt Jodeisensyrnp mit Arsen inner¬ 
lich, Bnlkley findet, daß regelmäßig Wimpern nnd Branen zuerst nach¬ 
wachsen. 

Bulkley. Lepra tuberculosa. 

14jähr. hellfarbiges Negermädchen, bei dem vor 6 Monaten 
zuerst am Kinn, später an Armen und Beinen, seit 3 Monaten 


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Verhandlungen der New-Yorker Dermatol. Gesellschaft 545 


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überall gehäuft sehr kleine Knötchen von Lepra (mit reichlichsten 
Mengen säurefester, meist intrazellulärer Bazillen) aufgetre¬ 
ten sind. 

Diskussion: Bronson erinnert, daß auf den westindischen 
Inseln bes. in Trinidad die einheimische Lepra als anästhetische beginnt 

Fox, 6. H. Lepra tuberculosa. 

Anscheinend bedeutende Besserung eines Falles durch 
Chaulmoograöl kombiniert mit Kardamon und Glyzerin. 

FOx Howard. Papulo-nekrotische Tuberkulide 
bei einer Negerin. 

33jähr. Frau mit seit 14 Jahren rezidivierender Eruption 
von symmetrisch an Ellbogen und Vorderarmstreckseiten, sowie 
Fingern gelegenen stecknadelkopf- bis erbsengroßen, zum Teil 
pustulösen Knötchen. Außerdem depigmentierte Narben an Armen 
und Beinen. Tuberkulinprobe stark positiv. 

Kingsbury. Dermatitis factitia. 

18jähr. geistig und körperlich zurückgebliebenes Mädchen 
mit Basedow. Zeitweilig und auch gegenwärtig an verschiedenen 
Stellen wahrscheinlich durch Reibung entstandene Exkoria- 
tionen. 

In der Diskussion stimmen Trimble, Bulkley, Howard Fox 
nnter Anführung ähnlicher Fälle der Diagnose bei, Bronson und G. H. F o x 
betonen aber, daß in manchen neurotischen Fällen solche Läsionen auch 
spontan entstehen können. 

Fox Howard. Skrophuloderma. 

18jähr. Mann mit zahlreichsten Narben, einzelnen Tuber¬ 
culosis verrucosa ähnlicher Herden und Pbalanxdefekten. Tuber¬ 
kulinprobe mäßig positiv. 

Kingsbury. Chancre der Wange. 

Walnußgroßer Wangenchancre mit Sekundärerscheinung 
bei einer Singhallendame. Art der Übertragung unbekannt. 

Kingsbury. Xanthoma multiplex. 

28jähr. Mann, klein, schwer. Etwas glykosurisch. Die 
Xanthome zuerst an den Ellbogen, später Glutäen und Ober¬ 
schenkeln. Ausgedehnte gelbliche Verfärbung an Handteller- und 
F ußsohlenfurchen. 

Diskussion: Fox, G. H. bat schon früher für letztere Form und 
Lokalisation der Bezeichnung Xanthoma striatum vorgeschlagen. 

Bulkley. Ekzem behandelt mit Reisdiät. 

24jähr. Weib mit ausgedehntem Ekzem und deformierendem 
Rheumatismus beider Hände. Allgemeine und örtliche Besserung 
durch rein vegetarische Kost. (Reis, Brot, Butter, Wasser). 

Diskussion: Fox hat bei vielen Fällen von Hauterkrankungen 
von einem Wechsel der Diät vorzügliche Erfolge gesehen, so bei Lichen 
und Psoriasb; S her well rühmt für letztere Dermatosen den Einfluß 
einer Seekrankheit und einer langen Seerebe. 

Arcb. t. Dermal, u. Syph. Bd. CXII. 35 


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Verhandlungen 


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Bulkley. Generalisierte Paronychie. 

45jähr. W., der seit 5 Jahren 8 Fingernägel verloren; 
Fingerenden rot, geschwollen, mit unvollkommener, dünner 
Nagelsubstanz und mit oberflächlichen, sterilen Pusteln versehen. 
Besserung der Pusteln durch HgCl a . 

Diskussion: Sherwell rühmt: innerlich Jodeisensirnp mit Arsen; 
äußerlich reizende Salben (Hg, Salizyl). Bronson sah unter lokaler anti- 
septischer Behandlung zeitweilig guten Erfolg. 

Bulkley. Alte, gegen Behandlung resistente 
Syphilis. 

12jähr. Mädchen, ohne hereditäre luet. Symptome mit 
rezidivierenden gummösen Ulzerationen, resistent gegen innere 
und äußere antispez. Behandlung. Salvarsan in Aussicht ge¬ 
nommen. 

Bulkley. Fall zur Diagnose. 

16jähr. Mädchen, seit 5 Jahren an Armen und Gesicht, 
ohne Veranlassung, rasch rezidivierende, heftig juckende Knötchen 
am Gesicht, Nacken, Armen von verschiedener Größe. Diagnose 
vielleicht Dermatitis herpetiformis (Fox, G. H., Trimble, 
Jackson, schließlich auch Bulkley). 

Bnlkley. Fall zur Diagnose. 

12jähr. Mädchen, seit früher Kindheit gesonderte, scharf 
begrenzte rote, in Form und Größe sehr verschiedene Herde, 
die an Ichthyose resp. in den Achseln an Acanthosis nigricans 
erinnern. Am auffallendsten sind rezidivierende, scharf be¬ 
grenzte rotviolette Hautpartien verschiedenster Form. Beste Be¬ 
einflussung durch Adrenalin. 

Bulkley. Favus. 

Demonstriert wegen außerordentlicher Besistenz auch gegeu 
sorgfältige Behandlung. 


Sitzung vom 24. Oktober 1911. 

(Präsident: Klotz.) 

Trimble. Geflecktes Kinn vergesellschaftet mit 
Syphilis. 

Schmutzig gelbliche Verfärbung des Kinns mit leicht 
bräunlicher, unter beiden Mundwinkeln hält Tr. für fast charak¬ 
teristisch bei Lues (Demonstr.), daher auch ohne Entkleidung 
des Patienten fast pathognomonisch. 

In der Diskussion reihen Bronson und Jackson die Ver¬ 
färbung den bei Syphilis häufigen seborrhoischen Zuständen an. Einige 
Redner (Fox, Forayce, Winfield) haben bei luetischen Schwängern 
Salvarsan ohne Schaden für das Kind verabreicht. 


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der New-Yorker Dermatologischen Gesellschaft. 


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Klotz. Fall zur Diagnose. 

Stamm und Beugeseiten der Extremitäten bedeckt mit 
einem aus zumeist diskret stehenden flachen, wenig schuppen¬ 
den Knötchen bestehenden Exanthem. Röte auch bei Druck 
nicht schwindend. 

Klotz denkt an Lichen rnber (Hebra), Bronson, Jackson 
Trimble mehr an Purpnra. 

Dade. Sarcomagsutis. 

19jähr. Viehtreiber mit mehreren Tumoren an der Kopf¬ 
haut, am Bauch und der rechten Lendengegend, sowie einer 
2—3 Zoll großen, etwas schmerzhaften Geschwulst der r. Leiste. 
Der erste Knoten war vor 1 Jahr an der Kopfhaut entstanden. 

Sämtliche Redner (Fordyce, Whitehonse, Jackson) stimmen 
der Diagnose sn. 

Sherwell. Fall zur Diagnose. 

Beginn mit einer Stomato glossitis im Anschluß an eine 
Zahnaffektion. Hierauf Tonsillitis follicularis mit Rekrudeszenz 
der Stomatitis und einer Gesichtsschwellung. Schwellung der 
rechts- später linksseitigen Nackendrüsen, der Klavikel- und 
Sternklavikulargegenden. Hierauf Schmerz in der Nierengegend 
mit Auftreten eines Urtikaria-ähnlichen Exanthems. 

Letzterer Diagnose stimmen die Meisten — Fox, Jackson, 
Winfield, Johnston — bei. 

Jaekson. Fall zur Diagnose. 

Durch vier Jahre meist zur kalten Zeit an den Seiten¬ 
teilen des Stammes und der Oberschenkel auftretende, leicht 

i 'uckende, stecknadelkopfgroße, schuppige Knötchen, die später 
deine, unregelmäßig geformte, blaßgelbliche, schuppige, rote 
Flecken bildeten. 

Einzelne Redner (Winfield, Fordyce, Howard Fox) halten 
den Fall für eine Parapzoriasis; Bronson und Jackson für eine 
einfache Keratose bei einem mit keratotischer Haut versehenen, 
wasserscheuen Individuum. 

Fordyce. Fall zur Diagnose. 

3jahriges Negermädchen mit Exanthem seit 1 Jahr an 
Stamm und den unteren Extremitäten, am Stamme wie Lichen 
scrophulosorum (follikulär und gruppiert), an den Extremitäten 
diffus und schuppend. Am Kopfe seborrhoische Dermatitis. 

In der Diskussion bestreiten sämtliche Redner (Howard, Fox, 
Jackson, Sherwell, G. H. Fox, Bronson, Robinson nnd Johnston) 
die Diagnose Lichen scroph., nnr Trim t ble stimmt für die Affektion am 
Stamme zn. 

Johnston. Disseminierter Lupus erythema¬ 
tosus. 

21jähr. Weib. Beginn mit einer Frostbeule am Ohr. Typische 
Verbreitung im Gesichte. Später Ausbreitung auf Stamm, Ober¬ 
arme, in verschieden großen bis 2 cm messenden Herden, mit 
teilweiser Atrophie. Die postzervikalen Drüsen vergrößert. An 

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548 Verhandlungen der New-Yorker Dermatol. Gesellschaft. 


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den Fingerbeugen- und Streckseiten beider Hände typische 
nekrotische Granulome. 

In der Diskussion (G. H. Fox, Bronson, Whitehonse, 
Trimble, Holder), die der Diagnose völlig recht gab, machte Ho 1 der 
bei dem demonstrierten Falle auf die Zoster ähnliche Ausbreitang der 
Erythematosusherde am Stamme aufmerksam. 

Fox, George Henry. Lichen ruber planus. 

Ein Fall bei einem lOjähr. Mächen. 

Fordyce. Fall zur Diagnose. 

Lupus erythematosus ähnliche Afiektion bei einer Luetica, 
gut auf Chinin-Jodtinktur reagierend. 

Kingsbury. Lichen planus. 

1 Fall. 

Kingsbury (Bulkley). Dermat. seborrh. 

1 Fall. 

Whitehouse. Syphilis. 

Ein mit Ulzeration der Nasenwui'zel und Stirne, sowie 
Periostitis max. erkrankter Mann, dessen Wassermann¬ 
reaktion schwach positiv, hierauf negativ und nach den sehr 
gut wirkenden intravenösen Salvarsaninjektionen positiv wurde 
und blieb. 

Robinson. Fall zur Diagnose. 

Ein bereits (von Kingsbury) als Lichen ruber planus 
demonstrierter Fall, der sich als diabetisches Xanthom ent¬ 
puppte. 

Referiert nach: Jonrn. of cut. dis. XXX. Nr. 1 u. 9. 1912. 

Rudolf Winternitz (Prag). 


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New-Yorker Akademie der Medizin. 

Sektion für Dermatologie. 


Sitzung vom 7- Februar 1911. 
(Präsident: J. Kingsbur y.) 


Bulkley. Fälle mit Thoriumpaste behandelt. 

1. Fall. 24jähr. Mädchen; 2 Zoll großes Epitheliom 
der Schulter; behandelt mit einer 20%igen Lösung (auf die 
harten Ränder) und l°/ 0 igen Lösung (Kompressen jede Nacht 
appliziert). Nach 4 Applikationen Heilung mit zarter Haut* 
decke. 

2. Fall. 3 J. best. Epitheliom der Schläfe, von Hasel¬ 
nußgröße. Röntgen wirkungslos. Heilung nach zweimaliger 
Applikation der Paste und wiederholter Waschung mit 10%iger 
Lösung. 

d. Fall. Naevus araneus unter dem Auge. Behand¬ 
lung vom 16./XII.—30./XII. mit der Paste. Narbeulose Heilung. 

4. Fall. Fortschreitende Heilung und Besserung bei 
Lupus eryth. unter Paste mit 10°/ o iger Lösung. 

5. Fall. 61jähr. Mann, Epitheliom, V 2 Zoll groß; 
Heilung durch 4 Applikationen von Thoriumpaste innerhalb 
2 Monate. 

6. Fall. Lupusheilung resp. Besserung unter mehr¬ 
maliger Pasteapplikation. 

Diskussion: Pollitzer bemängelt nur die lange Behandlung«- 
daner, Clark anerkennt die temporären Erfolge bei Lupus und ober¬ 
flächlichem Epitheliom. Semerak zitiert die günstigen Erfolge mit 
Thoriumpaste im Hopital St Louis, Paris, und berichtet über die Heilung 
eines melanotischen Gesichtssarkoms mit der Thoriumpaste. 

Pollitzer. Bursitis gummosa. 

20jähriger Bestand. Orangengroße Bursitis praepatellaris 
links mit 2 Ulzerationen; symmetrisch eine große Narbe 
rechts; die Bursa des 1. Ellbogen hühnereigroß. 

Trimble. Fälle behaudelt mit „60 6“. Kurze Be¬ 
merkung. 


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New Yorker Akademie der Medizin. 


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Pollitzer. Syphilis behandelt mit „606“. 

Vorzüglicher Erfolg bei einer schweren ulzerösen Lues. 

Diskussion: Clark hat ein Stöok einer nach „606“ entstandenen 
Venenthromboge exstirpiert Abimpfung vom Thrombus blieb steril. 
Mac Kee möchte wissen, ob zwei intravenöse Injektionen kombiniert 
mit Hg die Behandlungsdauer auf 1 Jahr einzuschränken gestatten. 

Mac Kee. Papulonekrotische Tuberkulide 
(2 Fälle). 

1. Fall. Typische Lokalisation an den Streckseiten der 
Vorderarme, Hände, Glutaeen, vereinzelt im Gesicht. Moro 
positiv. Sichtbare Heilung unter Tuberkulin. 

2. Typischer Fall (bei gleichzeitiger Syphilis? Abort, 
Wassermann -J-). 

Mac Kee. Tuberkulid (?) 

Ein Fall mit typischem Tuberkulid (Unterarme und Hände) 
kompliziert mit Erythema induratum ähnlicher Affektion der 
Unterschenkel. Temporäre Besserung auf Antispezifika. Lokali¬ 
sation, Entwicklung, Form, negativer Wassermann stellen 
die Diagnose: Tuberkulid außer Zweifel. 

Mac Kee. Erythema induratum. 

Typischer Fall bei einem 18jährigen Weibe. Moro +, 
Wassermann negativ. 

Mac Kee. Lupus erythematosus. 

Vier Herde auf dem behaarten Kopf einer 20jährigen 
Frau. 14 Tage nach einer Tuberkulininjektion traten an der 
Nase und an den Handrücken Herde von Lupus eryth. auf. 

Clark. Morphoea. 

22jähr. Schwedin, keine Syphilis, noch Tuberkulose. Eine 
seit 2 Jahren entstandene weiße, atrophische, scharf begrenzte 
Hautpartie am Nacken, umgeben von deutlicher Teleangi¬ 
ektasie und zahlreichen kleinen weißen Fleckchen. 

Williams. Naevus unius lateris der Zunge. 

Junges Mädchen mit einem linksseitigen Naevus: Stirn, 
Gesicht, und was besonders zu erwähnen, linke Zungen¬ 
hälfte. 

Kingsbury. Annuläres Syphilid. 

Lokalisation: Kinn und Nasenumgebung. 

Kingsbury. Alopecia favosa. 

Ausgedehnte Kahlheit nach geheiltem Favus. 

Kingsbnry. Lupus vulgaris. 

Nasenlupus klinisch angeblich an Lues erinnernd. 

Kingsbury. Syphilid der Kopfhaut. 

Ausgedehnte Ulzeration und Narbenbildung bei einem 
ungenügend behandelten Fall. 


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New-Yorker Akademie der Medizin. 


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Sitzung vom 7. März 1911. 
(Präsident: J. Kingsbury.) 


Smith, Harmon. Rhinoskeroma. Journal of cut. dis. 
XXX. 2. 

Demonstration dreier in Russland gebürtiger Personen mit 
typischem Rhinosklerom. 

Im ersten Falle wurden wiederholte Vakzininjektionen 
gemacht, die eine starke Allgemeinreaktion (Kopf-, Ohren¬ 
schmerz, Prostration) aber keine lokale Besserung bewirkten. 
Die äußeren Erscheinungen wurden durch Röntgenstrahlen 
beseitigt. 

Der zweite Fall, ebenfalls äußerlich durch Röntgenstrahlen 
gebessert, war bemerkenswert durch Fehlen der Frisch sehen 
Bazillen im Gewebe, während dieselben aus dem Gewebsblut 
gut gezüchtet werden könnten. Die mikrochemische Unter¬ 
suchung ergab in und außerhalb der Plasmazellen Natrium- 
und Kalziumoleat. 

Im dritten Fall war Familiarität der Erkrankung be¬ 
merkenswert (Großmutter, Vater und Bruder). 

In der Diskussion berichtet Strong, daß die Komple¬ 
mentbindungsreaktion die Gleichheit des Frischschen und 
Friedländer- Fränkelsehen Bazillus ergeben habe, 
Pollitzer und Mac Kee machen auf die Wirksamkeit der 
Röntgenbestrahlung auch bei Schleimhautaffektionen aufmerksam. 
Die Vakzinbehandlung soll nach Mac Kee eine gradatim 
steigende sein, um die immunisierenden Kräfte bei klein 
bleibender negativen Phase zu steigern. 

Pollitzer. Lichen planus. 

Ausgedehnter Fall bei einem 10jährigen Knaben. 

Trimble. Fall zur Diagnose. 

Vielleicht ein Boecksches Sarkoid. 

Trimble. Fall zur Diagnose. 

Neurofibroma (?) seit 5 Monaten. 

Williams. Lichen planus an Handtellern und 
Sohlen. 

Beginn eines typischen L. pl. an Handtellern und Sohlen. 

Referiert nach Journ. of cut. dis. XXX. Nr. 1 u. 2. 1912. 

Rudolf Winternitz (Prag). 


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Chicago Dermatological Society. 

März and April 1910. 

(Präsident: Lieberthal.) 


Hyde. Blastomykosis. 

Schwester des Patienten an Krebs gestorben. Pat. durch 
zwei Winter heftigen Husten mit zeitweiligem Blutauswnrf. 
Kurz darauf Eruption von warzig werdenden Knötchen im Ge¬ 
sicht, beiden Handgelenken, Schienbein, Oberschenkel und 
Schulter, welche bis auf jene im Gesicht und am 1. Daumen 
schwanden. Knotenrezidive mit rapider Entwicklung von 
krustösen, pustulösen und warzigen Herden fast am ganzen 
Gesicht. Ektropium, zahlreiche Abszesse am Unterkiefer und 
namentlich linken Arme mit starker infiltrierender Schwellung. 
Positive Blastomyzetenabimpfung. 

Hyde. Tuberkulöses Syphiloderm bei einem 
Knaben. 

Serpigino-ulzeröses Syphilid am Oberarm eines 17jährigen 
Mannes; Wassermannreaktion im Blute negativ, im Serum 
der aktiven Läsion stark positiv. 

Foerster. Syphilis mit ständig rezidivieren¬ 
den Läsionen. 

Durch 17 Jahre rezidivierende papulosquamöse Herde au 
verschiedenen Körperregionen. 

Quinn. Fall zur Diagnose. 

Quinn. Epitheliom der Hand. 

llyde. Verruca vulgaris. 

Simpson. Lupus erythematosus. 

Beginn von einer Rasierverletzung. 

Simpson.. Keloid. 

Zahlreiche Keloide auf Brandnarben bei einem 4jährigen 
Kinde. 

Simpson. Sypilis. Ein Fall. 


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Chicago Dermatological Society. 


553 


Mai, Oktober, November und Dezember 1910. 

(Präsident: Lieberthal.) 

Ormsby. Blastomykosis. 

Seit 7 Monaten drei papillomatöse, z. T. narbige Herde 
an Augenlidern, Handrücken und Fuß eines 46jährigen Polen. 
Die Krankheitserreger mikroskopisch nachgewiesen. 

Ormsby. Fall zur Diagnose. 

Knötchenförmige, dunkelschuppige, nicht juckende Herde 
am Stamm, Ober- und Unterextremitäten seit 12 Jahren be¬ 
stehend, vielleicht Parapsoriasis. 

Ormsby Lupus vulgaris. 

1 Fall, Lupus elythematosusähnlich, ohne Knötchen. 

Anthony. Zirzinäres knötchenförmiges Syphi¬ 
lid von öOjähriger Dauer. 

64jähr. Mann mit zirzinärem Syphilid am 1. Oberschenkel; 
Beginn im,14. Jahr. 

Ormsby. Sycosis vulgär, mit Narben. 

Seit 2 Jahren bestehend; ausgedehnte Sykosis (auch 
Augenlider) mit mehreren großen unregelmäßigen Narben. 

Quinn. Lippenschanker. 

Unterlippensklerose vielleicht durch Trinken aus einer 
Flasche entstanden. 

Waugh. Hereditäre Syphilis. 

Negative Anamnese; 6jähr. Kind mit 6wöchentlicher Iritis. 
Wassermann positiv. Heilung durch antisyphilitische Be¬ 
handlung. 

Ormsby. Raynauds Disease mit Teleangi¬ 
ektasie. 

Typischer Raynaud mit Phalangenverkürzung und 
Distorsionen an Händen und Füßen einer 27jähr. Frau. Zahl¬ 
reiche Teleangiektasien an den Handtellern. 

Ormsby. Universelle Psoriasis. Ein Fall. 

Ormsby. Blastomykosis. 

49jähr. Pat., Dauer 7 Jahre, Beginn als subkutane, 
schmerzlose schwammige Knötchen am Kinn, Brust und Hypo¬ 
chondrien, welche exulzerierten, peripher wuchsen, trotz 
Exzision und Transplantation *rezidivierten. Auftreten von 
kreisförmigen Herden nach Art von Rupia syphilitica. Papillo¬ 
matöse Herde in den Achseln. Die Blastomyzeten mikroskopisch 
nachgewiesen. 

Ormsby. Raynaudsche Erkrankung mit Tele¬ 
angiektasien. pag. 110. 


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554 


Chicago Dermatological Society. 


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43jährige Frau. Beginn vor 20 Jahren mit schuppiger 
Affektion des Gesichts, von schubweise auftretenden Tele¬ 
angiektasien im Gesicht gefolgt. Gleichzeitig entstanden feste 
tiefe Knötchen an den Ellbogenstreckseiten und Knien. An den 
Händen und Füßen Kältegefühl, abwechselnde Weiß- und Blau¬ 
färbung. Bewegungshinderung der Fingergelenke und Bildung 
tiefer Geschwüre. Gesicht, Ohren und Nacken mit Teleangiek¬ 
tasien versehen. 

Schmidt. Syphilis mit Salvarsan behandelt. 

LippenBklerose von Exanthem gefolgt. Trotz 2 Salvarsan- 
injektionen Rezidive und positiver Wassermann; nach 
4 Injektionen von Ol. ein. negativer Wassermann. 

Schmidt. Syphilis behandelt mit Salvarsan. 
pag. 111. 

Zuerst mit Salvarsan, hierauf mit OL ein. behandelter 
Fall. Nach vier Injektionen der letzteren erste negative 
Wassermannreaktion. 

Foerster. Syphilis behandelt mit Salvarsan. 
pag. 111. 

Glänzender und rascher Heilerfolg einer Salvarsaninjek- 
tion bei einem Fall von schwerer ulzeröser Syphilis, der 
1 Vs Jahre nach der Infektion trotz Hg und J. ausgedehnte 
Ulzerationen der Kopf- und Gesichtshaut aufwies. 

Lieberthal. Syphilis behandelt mit Salvarsan. 
örtliche bedeutende Besserung nach einer intramuskulären 
und subkutanen Salvarsaninjektion. Wassermann 41 Tage 
später noch positiv. 

Referiert nach Journ. of cut. dis. XXX. Nr. 1 u. 2 . 1912. 

Rudolf Winternitz (Prag). 


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Verhandlungen der Royal Society of Medicine. 

Dermatologische Abteilung. 


Sitzung von 15. Februar 1D12. 

Morris, Malcolm und Fox. Colcott widmen Hansen 
einige Worte als Nachruf. 

Davis, Haldin. Fall von Pigmentation zur Dia¬ 
gnose. 

Die 27jähr. Frau zeigt seit 11 Jahren eigentümliche blau¬ 
schwarze Pigmentherde im Gesicht. Befallen ist das ganze Ge¬ 
sicht, der Nacken und die Basis der Fingernägel. Besonders 
ausgesprochen ist die Farbe über der Nase, sehr deutlich an 
den Skleren und den Wangen; schwächer gefärbt sind die Ohren. 
Sie leidet ferner an Dyspnoe und schwitzt leicht; sie hatHerz- 
palpitationen. Heine Alkaptonurie. Keine Abweichungen im 
Blutbefund, weder Methaemoglobinämie, noch Sulphaemoglo- 
binämie und Hämochromatosis. 

Diskussion: Mc. Donagh glaubt Ochronose ausschließen *u 
können 1. weil kein anderes Familienmitglied affiliert ist, 9. weil kein 
reduzierendes Agens im Urin vorhanden ist, 3. weil die Pigmentation all¬ 
gemein ist und sich nicht auf die Knorpel beschränkt. Er hält den Fall 
nr eine Hämochromatosis oder Methaemoglobinämie. 

Macormac schlägt spektroskopische Untersuchung des Blutes vor, 
um zu entscheiden, ob eine Methaemoglobinämie oder eine Sulphaemo- 
globinämie vorliegt. 

Ward schwankt ebenfalls zwischen diesen beiden Affektionen. 

Bore. Naevus linearis palmae manus. 

Bei dem fünfjährigen Mädchen reicht der Naevus von der 
Spitze des Hypothenar bis zu der Spitze des Ringfingers. 

Little, Graham. Zwei Fälle von Alopecia univer¬ 
sal i s. 

Der erste Fall betrifft eine 23jähr. Frau, bei der die 
Affektion vor zwei Jahren mit Herden einer Alopecia areata, 
der zweite Fall einen 30jähr. Mann, bei dem die progressive 
Kahlheit vor 6 Jahren auf der Kopfspitze begonnen hatte. 


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556 


Verhandlungen 


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Diskussion: Malcolm, Morris bemerkt, daß solche Fälle häufiger 
sind, wie man allgemein annimmt. Die Prognose ist sehr dubiös. 

Sequeira glaubt, daß die Affektion häufiger bei Frauen wie bei 
Männern vorkommt. 

Derselbe. Ein Fall zur Diagnose. 

Die 40jähr. Frau leidet seit 3 */ a Jahren an Eruptionen, 
die wiederkehren und der jetzt vorhandenen ähnlich sind. Auf 
den Ertensorenseiten der Vorderarme und Hände finden sich 
zirzinäre Effloreszenzen, von denen die kleineren dem Erythema 
Iris gleichen, aber länger persistieren. Die Effioreszenz geht peripher 
mit lebhaft rotem, erhabenen Saum weiter, während das Zentrum 
eine bläuliche Verfärbung annimmt. Auf dem Rücken der Finger 
ist die Haut rot und schuppend, ähnelnd dem Lupus erythema¬ 
tosus. Ähnliche rote Herde finden sich auf Wangen, Hase und 
auf der Vorderseite beider Beine. 

Diskussion: Fox,.Colcott stellt die Diagnose Ekzema seborrhoi- 
cum. Die Patientin leidet auch an chronischer Pityriasis capitis. 

Morris legt Gewicht auf die Veränderungen am rechten Arm, die 
noch nicht den Zustand von Quaddeln erreicht haben. 

Seqneira nimmt an, daß es sich um ein toxisches Erythem handelt. 
Er erinnert an einen Fall, der neben charakteristischen Herden von Lupus 
erythematosus solche von Erythema Iris aufwies. 

Pernet zweifelt nicht, daß eine Form des L. e. vorliegt der Form, 
die die Franzosen als Lupus erythematosus Iris bezeichnen. 

Adamson hält den Fall ffir eine Erythema multiforme. Die Ver¬ 
teilung, die Röte, das periphere Fortschreiten, die Gelenksschmersen, die 
rekurrierenden Attacken sind typisch. 

Mc. Donagh, J. E. R. Leucodermia syphilitica 
mit zentraler Atrophie. 

Die Patientin zeigt ein ausgesprochenes Leucoderma colli; 
im Zentrum der weißen Flecken sitzen Papeln; einige sind ge¬ 
schwunden und haben Atrophien hinterlassen. 

Morris, Malcolm und Dore. Folliculitis cicatrisans 
des behaarten Kopfes. 

Die 55jähr., seit zwei Jahren erkrankte Frau weist zwei 
kahle Stellen der Ozzipitalregion auf. Die Oberfläche des einen 
Herdes ist bräunlich rot; die Haare sind leicht ausziehbar. Die 
Haarscheiden sind nicht geschwollen, wie bei einigen Fällen 
von Pseudopelade, es liegt weder ein perifollikuläres Erythem 
noch Pustelbildung vor, wie bei Folliculitis descalvans, noch 
finden sich granulomatöse Wucherungen, wie bei dem Akne- 
keloid. Der zweite Fleck stellt ein späteres Stadium dar. Seine 
Oberfläche ist atrophisch, glatt und haarlos. 

Diskussion: Dore hat einige Haare gefärbt und sie ähnlich, wie 
bei Alopecia areata gefunden. Es finden sich Kokken und Mikrobazillen; 
es ließ sich eine Reinkultur des Flaschenbazillus zöchten. 

Fox denkt an Lupus erythematosus. 

Pernet schließt sich dieser Ansicht an, ebenso Dyson. 


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der Royal Society of Medicine. 


557 


Mor ris hält den Fall für einen ungewöhnlichen Fall von Sklero¬ 
dermie; für Lupus erythematosus ist er zu hypertrophisch. Der Fall ist 
verwandt der Aknekeloidgrnppe. 

Sequeira. Alopecia universalis mit Dystrophie 
der Nägel. 

Der jetzt 4jähr. Knabe war mit reichlichem Haarwuchs 
geboren; aber von der 6. Woche an begann der Haarausfall. 
Das Kind weist jetzt totale Alopecie auf; die Nägel beider 
Hände und Füße sind schmal, lateral gebogen und vom Nagel¬ 
bett durch hornige Massen abgehoben. 

Winkelried, Williams. Zungenkrankheit zur Dia¬ 
gnose. 

Die Zunge des im mittleren Alter stehenden Mannes weist 
eine allgemeine Glossitis auf, im Zentrum einen blassen, 
atrophischen Herd. Der Autor denkt an auf die Zunge be¬ 
schränkten Lupus erythematosus. 

Derselbe. Morphoea guttata. 

Die Haut des 35jäbr. Mannes, der seit 5 Jahren die 
Krankheit aufweist, die sich in den letzten Wochen ausgedehnt 
hat, sieht aus, als wäre sie mit Karbolsäure gepinselt, d. h. es 
finden sich senfkorngroße runde Flecken mit rötlichem Saum. 
Es finden sich zwei große Gruppen, die eine auf der Brust, die 
andere am Rücken. Die meisten der weißen Flecken hatten im 
Zentrum einen pigmentierten Punkt, einen Follikel. Keine subjek¬ 
tiven Beschwerden. 

Diskussion: Morris betont die Oberflächlichkeit der Hautver- 
ändernngen. 

Unna, Eugen. Euzerin. 

Vortrag über die chemische Natur des Euzerins und seine, 
für die praktische Verwertung wichtigen Eigenschaften. 

(Referiert nach dem Originalbericht in The British Journal 
of Dermatology. 1912. März. p. 115—124). 

Fritz Juliusberg (Posen). 


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Verhandlungen der 

Sociedad Espanola de Dermatologia y Siflliografia. 

Sitzungen vom Juni und Juli 1911. 


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Juan de Azua berichtet über einen Fall vonPyoder- 
mitis vegetans post-impetiginosa. Es handelt sich 
um eine Erkrankung, die mit Erythem und Bläschenbildnng 
beginnt und im Verlauf längerer Zeit in dem peripheren Ab¬ 
schnitte zu papillomatösen Wucherungen fuhrt. Die Therapie 
bestand in Exzision und Sublimatverband. Die Kulturversuche 
fielen negativ aus. Die mikroskopische Untersuchung ergab in 
den zentralen Partien Schwund des Papillarkörpers, binde¬ 
gewebige Umwandlung ohne frische Entzündung, in den peri¬ 
pheren Partien gut erhaltene Papillarkörper mit Infiltration 
von Plasmazellen, Bindegewebszellen und Leukozyten um die 
Gefäße und die Schweißdrüsen. 

J. S. Corisa teilt einen merkwürdigen Fall von 
Syphilis des Rückenmarks mit. Bei einem 34jähr. Mann 
traten 5 Monate nach der Infektion, gegen die nur mit einer ein¬ 
maligen intramuskulären Salvarsaninjektion vorgegangen war, eine 
linksseitige Fazialislähmung, eine motorische Lähmung des rechten 
sowieeine motorische und sensible Lähmung des linken Beines auf. 
Dazu kamen im weiteren Verlauf Blasen- und Mastdarmstö¬ 
rungen, eine schmale hyperästhetische Zone am Bauch, Auf¬ 
hebung der Haut- und Sehnenreflexe beider Beine und positiver 
BaKinski. Auf 4malige intravenöse Injektion von durch¬ 
schnittlich 0*3 Salvarsan prompte Heilung bis auf die Fazialis¬ 
lähmung innerhalb von 2*/ a Monaten. 

De la Villa und Nonell haben die Methoden von 
Abelin über den Nachweis des Salvarsan im Urin 
(Münchener Med. Wochenschrift, 1911) nachgeprüft und kommen 
im großen und ganzen zu einer Bestätigung der Angaben dieses 
Autors. 

Sainz de Aya berichtet über einen Fall von Lympho¬ 
sarkom, den er mit Salvarsan behandelt hat. Es kam nach 


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VerhandL der Scxiedad Espanola de Derm. y Sifiliografia. 559 


jeder Injektion zu einer ausgesprochenen Herzheim ersehen 
Reaktion und zu einer Reinigung der durch Zerfall des Tumors 
entstandenen Geschwüre, doch wuchs der Tumor später weiter 
und der Kranke ging daran zu Grunde. Pathologisch-anatomi¬ 
sche Untersuchungen fehlen. 

Garzia del Mazo hat einen Fall von sekundär¬ 
luetischer Nephritis (große Eiweißmengen, Zylinder, 
Ödeme) durch eine energische Schmierkur (3*0 g pro die wäh¬ 
rend ungefähr 2 */ a Monate) zur vollständigen klinischen Aus¬ 
heilung gebracht. 

Juan de Azua hat sehr gute Erfolge bei der Behand¬ 
lung der kongenitalen Syphilis mit kleinsten Dosen von 
Salvarsan gesehen. Er beginnt mit subkutaner Injektion von 
4 mg, gelöst im Verhältnis 1:500 in physiologischer Kochsalz¬ 
lösung, und geht allmählich bis zu 15 mg hinauf. Keine Ne¬ 
krosen an den Injektionsstellen, in einem Falle eine ernste 
Magendarmstörung, die das Verlassen der Behandlung er¬ 
fordert. 

Serrano berichtet über einen Fall von Lupus ery¬ 
thematosus, der durch Behandlung mit Trichloressig- 
säure gut beeinflußt worden ist. 

Juan de Azua stellt ein 2 Jahre altes Kind aus tuber¬ 
kulöser Familie vor, das im Anschluß an eine Bronchitis akut 
an einer Braunfärbung der Haut erkrankte. Keine asthe¬ 
nischen Erscheinungen. Auf dem Höhepunkt der Pigmentation. 
unter Abschuppung Besserung. 

Ratera berichtet über einen durch Röntgentherapie 
geheilten Fall von Pagetscher Erkrankung. Nach 5 Be¬ 
strahlungen sehr gutes kosmetisches Resultat; bis jetzt kein 
Rezidiv. Die anatomische Bestätigung der Diagnose steht aus. 

Garzia del Mazo weist auf die Notwendigkeit hin, 
vor jeder Injektion von Salvarsan eine genaue Untersuchung 
des Urins anzustellen. 

Ratera berichtet über günstige Erfolge der Röntgen¬ 
therapie bei der Behandlung von multiplen, benignen, zystischen 
Epitheliomen des Gesichtes. Die Veränderungen bestanden seit 
6 Jahren und waren mittelst Elektrolyse nur wenig beeinflußt 
worden. 

Juan de Azua teilt einen Fall von prätabischer 
Parästhesie im Gebiet des 1. N. cutaneus femoralis post, 
mit 5 Monate nach dem Auftreten dieser Erscheinungen Auf¬ 
hebung der Patellarreflexe. 

Sainz de Aya und J. Nonell berichten über zwei in¬ 
teressante Fälle von Herpeseruption nach intravenöser 
Injektion von Salvarsan. Bei dem 1. Fall trat zusammen¬ 
fallend mit der Temperatursteigerung ein ausgedehnter Herpes 


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560 Verhandl. der Sociedad Espafiola de Denn, y Syfiliografia. 


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labialis anf, dem, nachdem die Temperatur 3 Tage bereits 
wieder normal war, eine zweite Herpeseruption am 1. Ellbogen 
folgte. Der Autor fame diesen zweiten Herpes als einen toxischen 
auf, da er, wie erwähnt, bei normaler Temperatur auftrat. 
Dieselbe Deutung scheint für den 2. Fall anzunehmen zu sein, 
bei dem am 4. und 7. Tage nach der Injektion, ebenfalls bei 
normaler Temperatur, Herpeseruptionen am Gaumen, Nase, 
Lippe und Ringfinger der 1. Seite auftraten. 

Referiert nach den Aktas Dermo-Sifiliogräficas, 1911, 
Num. 5. Hannes (Hamburg-Eppendorf). 


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Fachzeitschriften. 


Dermatologische Wochenschrift, Bd. LIV. 

(Früher Monatshefte für prakt. Dermatologie.) 

Nr, 5. 

Grosz, S. Chilblain Lupus (Hutchinson) und 
Lupus pernio (Besnier-Tenneson). pag. 133. 

Eine eingehende literarisch-kritische Studie, die den Zweck 
hat, die von Ehr mann begonnenen Aufklärungen über die 
vielfach mit einander verwechselten obengenannten Krankheits¬ 
bilder zu ergänzen und auch in einzelnen Punkten zu berich¬ 
tigen. Grosz kommt zu dem Schlüsse, daß der Begriff des 
Chilblainlupus durch die von Ehr mann gegebene Charak¬ 
teristik genügend scharf umschrieben ist, doch ist die Nomen¬ 
klatur insoferne keine glückliche, als „Lupus“ an den Lupus 
vulgaris und nicht an den Lupus erythematodes, dem der Chil¬ 
blainlupus zweifellos nahe steht, denken läßt. Bezüglich des 
Lupus pernio ist in ätiologischer Beziehung eine Einigung 
unter den Autoren bisher nicht erzielt worden; hier steht vor¬ 
läufig Meinung gegen Meinung. Es empfiehlt sich wohl ans 
diesem Grunde die Namengebung zu verschieben, bis eine 
Klarstellung erfolgt ist und vorläufig die Bezeichnung Lupus 
pernio beizubehalten, eingedenk aller Momente, welche diese 
Krankheitsform einerseits vom Chilblainlupus trennen, 
andererseits — wenigstens im klinischen Sinne — dem Ery¬ 
thema induratum und den Boeckschen Sarkoiden nahebringen. 

Karo, W. Über Organotherapie des Prostatis- 
mus. pag. 139. 

Ünter Prostatismus versteht man jene Fälle von Prostata¬ 
hypertrophie, fdie bei klarem Harn ohne Vorhandensein von 
Residualharn das Symptomenbild der Prostatiker, also häufige, 
mehr oder minder schmerzhafte Miktionen, namentlich in der 
Nacht, dazu allerhand nervöse Symptome repräsentieren. Bei 
der innigen Beziehung zwischen Hoden und Prostata liegt es 

Arcblr f. Dermat. u. Syph. Bd. CZU. gg 


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562 


Fachzeitschriften. 


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nahe anzunehmen, daß eine gegenseitige Beeinflussung dieser 
Organe durch innere Sekretion stattfinden müsse. Auf diesem 
Gedankengange fußend, hat Karo aus Hodensubstanz ein 
Organpräparat, dasTestikulin, hersteilen lassen und damit 
bei Fällen von Prostatismus günstige Wirkungen erzielt. Bisher 
wurden 13 Fälle erfolgreich behandelt. 

Nr. 6. 

Ritter, H. Über Röntgenbehandlung der Darier- 
schen Dermatose, pag. 165. 

Vollkommene Heilung eines 32 Jahre bestehenden univer¬ 
sellen Morbus Darier durch intensive Röntgenbehandlung. 
Die Hyperkeratosen verschwanden, ohne Narben zu hinterlassen, 
nach einer, manchmal zwei Bestrahlungen mit Röntgenlicht 
vom Typus B e n o i s t-W alter; besonders schön ist der Erfolg 
im Gesicht. Ritter glaubt, daß ein Dauererfolg vorhanden 
ist, da seit 2 Jahren kein Rezidiv aufgetreteo. Damit wäre 
die Röntgenbehandlung allen anderen Methoden überlegen. 

Chrzelitzer. Über Jodozitin. pag. 168. 

Jodozitin, eine Jodlezithineiweißverbindung, leistete gute 
Dienste bei Tabes Skrofulöse, Arteriosklerose; bei Lues sah 
Chrzelitzer von Jodozitin als Zwischenkur zwischen zwei 
Hg-Kuren oder nach Salvarsanbebandlung (erste Woche 3 mal 
täglich 2 Tabletten, zweite Woche 3X2, dritte Woche 3X3) 
sehr gute Erfolge, auch bei tertiärer Lues. Kein Jodismus. 
Es beseitigt auch -{-Wassermann. Es ist überhaupt ein 
gutes Ersatzmittel des Jodkaliums; durch seinen Lezithingehalt 
ist es ein gutes Tonikum, wirkt bei Arteriosklerose kalklösend 
und ist bei Lues ein wertvolles, Lezithin ersetzendes Kräf¬ 
tigungsmittel. 

Nr. 7. 

Hanacek. Reinfektion und Solitärsekundär¬ 
affekt nach Salvarsanbehandlung. pag. 189. 

1. Fall (Reinfektion): Am 21. Januar 2 Sklerosen im 
Sulcus coronarius. 24./I. 0*5 Salvarsan intravenös. 29 /i. 0*6 
Salvarsan subkutan, 24./II. 0*5 Salvarsan intravenös. Kein 
Exanthem bei fortgesetzter Beobachtung, Wassermann e. 
24./1V. allmählich indurierende Erosion am Präputium, 4 Wochen 
nach Koitus mit der Frau. Diese hat nässende Papeln und 
Roseola. Patient erhält 3X0*4 Salvarsan intravenös. Durch 
s / 4 Jahre Wassermann keine Sekundaria. 

2. Fall (Solitärsekundäraffekt? Rezidiv? Neuinfektion?): 
Vor 27 a Jahren Primäraffekt am Penis. Damals sofort Hg- 
Kur. Am 31./X. 1910 große luetische Plaque unter der Zunge. 


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Fachzeitschriften. 


563 


W. R. 0 . 31./X. 1910 0 45 Salvarsan intravenös, 4./XI. 1910 
0*6 subkutan, 10./I. 1911 0'5 ebenso, 2./II. 1911 auf der Eichel 
belegtes pfennigstückgroßes Geschwür, Spirocbaeta pall. e, keine 
Drüsen. Das Geschwür nimmt allmählich den Charakter einer 
Sklerose an und heilt innerhalb einiger Wochen ohne Behand¬ 
lung. W. R. e. Vielleicht handelt es sich um eine Superinfek¬ 
tion, die angesichts der starken Entkeimung durch die kurz 
vorher durchgeführte energische Salvarsankur sich in atypischer 
Weise äußert. 

Fluß, E. Zur Kritik der Atropinbehandlung 
der Blennorrhoe des Ma.nnes. pag. 192. 

Fluß erkennt den prophylaktischen Wert [der systema¬ 
tischen Atropinbehandlung an und empfiehlt die Fortsetzung 
des kombinierten Heilplanes. Beobachtungen an 55 Fällen 
akuer Gonorrhoe, die vom ersten Behandlungstage an 2 mal 
täglich 1 mg Atropin in Stuhlzäpfchen oder Pillen, ausnahms¬ 
weise auch in der Injektionsflüssigkeit (0‘01/200) erhielten. Be¬ 
handlung mit Protargol 1— 2%. Von 22 reinen Gonorrhoeae 
anteriores gingen 10 auf die hintere Harnröhre über. Von 
33 totalen traten bei 6 Komplikationen auf. Dazu kommen 
noch 83 Eigenbeohachtungen No bis, von denen 40 anteriore 
waren, wobei 31 mal eine Fortsetzung nach rückwärts erfolgte. 
43 Fälle hatten Gonorrhoea totalis, davon 24 Komplikationen. 
Besondere toxische Nebenerscheinungen vom Atropin wurden 
hier nicht beobachtet, bis auf zweimal auftretende Tachy- 
kordien. 

Pawlow, P. A. Zur Frage über den Einfluß der 
rituellen Beschneidung auf die Ansteckung mit 
venerischen (weichen und harten) Affektionen, 
pag. 197. 

Auf Grund von Beobachtungen an 7065 Unbeschnittenen 
und 412 Beschnittenen kommt Pawlow zu dem Schluß, daß 
der Nutzen der Zirkumzision als Vorbeugungsmittel gegen 
venerische Infektionen bezweifelt werden muß. 

Nr. 8. 

Bettmann. Zur Frage der syphilitischen Rein¬ 
fektion. pag. 221. 

Bettmann hebt hervor, daß die Schwierigkeit der Unter¬ 
scheidung zwischen echten Primäraffekten und Pseudoscbankern 
so groß ist, daß im Einzelfalle eine ganze Reihe von Gesichts¬ 
punkten bei der Diagnose berücksichtigt werden muß und nur 
unter ganz besonders günstigen Umständen eine Neuinfektion 
als sichergestellt gelten dürfte. Auch der von ihm in dieser 
Mitteilung publizierte Fall von Reinfektion nach abortiver 

86 * 


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564 


Fachzeitschriften. 


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Heilung schließt nicht alle Zweifel aus. Dezember 1910 
Primäraffekt an der Unterlippe mit Drüsenschwellung. W. R. e. 
Spircch. +. Zwei intravenöse Salvarsaninjektionen (0‘6 -|- 0*4). 
Bis August 1911 W. R. e. Oktober 1911 Skabies. Ende No¬ 
vember zwei Primäraffekte. Spirochaeten +, W. R. dz. Nach 
kombinierter Salvarsan-Hg-Behandlung günstiger Erfolg. 

Oppenheim, M. Ein durch Eukalyptusbonbons 
hervorgerufenes Exanthem, pag. 224. 

Nach innerlichem Gebrauch von Eukalyptusöl wurde von 
Vörner ausgebreitete Urticaria beobachtet. Oppenheim 
sah nach Einnahme einer größeren Menge von Eukalyptusöl 
enthaltenden Hustenbonbons (20 Stück „Huste nicht*-Bonbons) 
ein Exanthem an der Haut des Handrückens, der Handgelenke, 
Flacbhände, Finger, an der Haut der Füße bis oberhalb der 
Sprunggelenke, bestehend aus hirsekorn- bis erbsengroßen, ver¬ 
schieden rot nuancierten Flecken, Knötchen und Papeln, die 
konfluierten. An manchen Stellen bat man den Eindruck 
kleiner Hautblutungen. Übrige Haut und Schleimhäute frei. 
Nach 12 Tagen Verschwinden. Der Ausschlag war unter 
leichten Allgemeinerscheinungen aufgetreten. 

Gunsett, A. Methoden zur quantitativen und 
qualitativen Messung der Röntgenstrahlen für die 
Dermatologie, p. 226. 

Nicht beendet. Ludwig Waelsch (Prag). 


Zeitschrift für Bekämpfung* der Gesohleohts- 

krankheiten. 

Band XI. Heft 9—13. 

Bierhoff, Frederic. Die Prostitutionsfrage in New- 
York. p. 317. (Schluß.) 

Die außerordentlich eingehende Erörterung der Prostitu¬ 
tionsfrage in New-York und die ausführliche Behandlung aller 
mit dieser bedeutungsvollen Frage, und nicht nur für New-York, 
in Beziehung stehenden Probleme lassen ein kurzes Referat 
der umfassenden Arbeit, deren Veröffentlichung sich über drei 
Bände dieser Zeitschrift erstreckt, nicht zu; doch sei auf die 
Lektüre der interessanten Arbeit hingewiesen. 

Schourp. Rundfrage über die Geschlechts¬ 
krankheiten der Schüler an höheren Lehranstal¬ 
ten in Westpreußen, p. 345. 


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Fach zei tschri ften. 


565 


Die Rundfrage hat gezeigt, daß in den größeren Städten 
für viele Schüler der autklärende Abiturientenvortrag zu spät 
kommt; ein Teil (vielleicht schon ein Fünftel) der Primaner 
hat geschlechtlichen Verkehr und Geschlechtskrankheiten sind 
nicht selten. 

UUmanil, Karl. Weitere Schritte in der Frage 
der sexualhygienischen Erziehung unserer Schul* 
jagend, p. 349. (Schluß.) 

Aus den Schlußfolgerungen (Leitsätzen) des Verfassers sei 
folgendes angeführt: 

Die Frage der obligaten sexuellen Aufklärung der Jugend 
durch die dazu berufenen Faktoren, entstanden auf Grundlage 
bistorisch-ethisch-moralischer und medizinisch-hygienischer Tat¬ 
sachen, besitzt heute mehr als früher volle Berechtigung. 
Regelung auf internationalem Weg ist nicht angängig, weil sie 
abhängig ist von den übrigen Problemen der Erziehung und 
Kultur. Sie ist im Wesen eine Frage der Gesamterziehung, 
doch beeinflußt vom schulmäßigen Unterricht. Die sexuelle 
Aufklärung muß durch eine sexual-hygienische Erziehung ersetzt 
werden. Den Gesichtspunkt dieser Erziehung berücksichtigen 
die Schulorganisationen nicht oder fast nicht. Eine der Haupt¬ 
schwierigkeiten des Problems liegt im Mangel eines entspre¬ 
chend einheitlich ausgebildeten und erzogenen Lehrkörpers 
(Sexualpädagogik!). Es ist also zunächst erforderlich (in Öster¬ 
reich, aber auch in Deutschland): Die sexualhygienische Er¬ 
ziehung und Ausbildung der Jugendbildner selbst, die möglichst 
breite Einführung der schulärztlichen Institution in Stadt und 
Land, die Durcharbeitung des gesamten Lehrstoffs auch nach 
den Gesichtspunkten des Sexualproblems zur systematischen Ver¬ 
mittlung in der Schule. — Ausführliche Literaturangaben. 

Loeb, Fritz. Index bibliographicus der sexual¬ 
hygienischen Literaturangaben seit 1908- II. p. 371. 

Welander, E. Geschlechtskrankheiten und Pro¬ 
stitution in Schweden, p. 385 u. 425. 

Ausführliche Darstellung der Bedeutung und Verbreitung 
der Geschlechtskrankheiten in Schweden und deren Ursache, 
ferner der Prostitution und der Behandlung der venerischen 
Krankheiten. Weiterhin bespricht Verf. die Verhältnisse betr. 
sexueller Aufklärung sowie an Hand der Statistik des Ge¬ 
schlechtsverkehrs und erörtert endlich die Möglichkeiten der 
Verhinderung oder Verminderung der Verbreitung der veneri¬ 
schen Krankheiten und empfiehlt dringend eine rein sanitäre 
Überwachung der Prostituierten in möglichst humaner Weise 
auf gesetzlicher Grundlage, ev. mit zwangsweiser Behandlung der 
Erkrankten im Krankenhause. 


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F acb zeits chriften. 


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Gnndrnm. Jean. Öffentliche Prostituierte in 
Kroatien und Slavonien im Jahre 1907/08. p. 433. 
Statistik. 

Loeb, Fritz. Verzeichnis der im zwanzigsten 
Jahrhundert erschienenen Bücher und Brochüren 
zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten, 
pag. 451. 


Band XII. Heft 1—5. 

Bendig, Paul. Die Prostitution in Stuttgart in 
den Jahren 1894—1908. p. 1, 41 u. 81. 

Ausführliche statistische Arbeit über die Prostitution und 
die diesbezüglichen Zustände in Stuttgart, mit einem Anhang 
über die Verbreitung der Geschlechtskrankheiten in Württem¬ 
berg. — In einem Nachwort fallt Hammer seine Erfahrungen 
dabin zusammen, daß man es bei der Bekämpfung der Prosti¬ 
tution nie weiter bringen wird als zu einem stets mangelhaften 
Kompromiß. „Die rein sanitäre Kontrolle“ erklärt H. für einen 
Traum wohlmeinender Theoretiker, der sich nie verwirklichen 
lassen wird. Die freiwillige Inskription ist deshalb beizubehalten; 
Bordelle und zwangsweise Iuskription wird man, dem Zug der 
Zeit folgend, wohl fallen lassen müssen. Eine entsprechende 
grundlegende Verbesserung der Gesetzgebung ist zur Besserung 
des Prostitutionsübels unbedingt notwendig. 

Richter, Paul. Beiträge zur Geschichte des 
„Kondoms“, p. 35. 

Historische Studie. 

Doell, Matthäus. Die sexuelle Frage im Erzieh¬ 
ungsplan des Gymnasiums, p. 69 u. 91. 

Die historische Beobachtung der Frage ergibt drei be¬ 
herzigenswerte Lehren: die Warnung vor rein verstandesmäßiger 
Aufklärung der Jugend, die Warnung vor übertriebener Ängst¬ 
lichkeit und auch vor allzu großer Vertrauensseligkeit. Der 
gegenwärtige Kampf gegen die geschlechtlichen Verirrungen ist 
nicht aussichtslos und darf eine gewisse Besserung, wie in der 
Alkoholfrage, hoffen lassen. Eine Gesundung kann erst bei 
größerer sittlicher Willenskraft und höherer Veredelung der 
Lebensauffassung gedeihen. Die Grundlagen hierzu sind in der 
Jugend neben der bisherigen religiösen und ethischen Erziehung 
durch größere Berücksichtigung der Physiologie zu legen. Die 
Vertreter der sexuellen Bewegung suchen auf Grund natur¬ 
wissenschaftlicher Erkenntnis die Schuljugend zu gewinnen. Die 
Schule kann sich von diesen Fragen nicht weiter freihalten. An 
das Gymnasium trat man mit zwei Hauptforderungen heran. 
Belehrung der Abiturienten über die Gefahren des Geschlechts- 


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Fachzeitschriften. 


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Verkehrs und vor oder in der Pubertätszeit auf naturwissen¬ 
schaftlicher Grundlage sich aufbauende Aufklärung über die 
Menschenwerdung zur Verhütung der Disposition der geschlecht¬ 
lichen Ausschweifung. In der Belehrung der Abiturienten un¬ 
mittelbar vor Verlassen der Schule kann Verf. keinerlei Schädi¬ 
gungen der Schulinteressen erblicken. Sie ist für das Einzel¬ 
individuum, für Familie und Staat aus sittlichen, wirtschaft¬ 
lichen und gesellschaftlichen Gründen von größtem Nutzen. 
Sie nimmt den jungen Leuten die billige Entschuldigung der 
„Unwissenheit“ und veranlaßt im gegebenen Falle in der Regel 
rechtzeitige Inanspruchnahme ärztlicher Hilfe. — Verf. bespricht 
dann eingehend die Kontroverse Touton- Marcuse und stellt 
sich voll und ganz auf den Standpunkt Toutons, dessen 
Forderungen an die Abiturienten er zu den seinigen macht. 
— Bezüglich der Masturbation muß die Aufgabe der Schule 
in erster Linie prophylaktischer Art sein, dann hat sie sich 
auch aus disziplinären Gründen damit zu befassen. Eingehende 
Vorbildung der Lehrer ist deshalb erforderlich. Die unmittel¬ 
bare Bekämpfung der Onanie in der Schule bringt nur betrü¬ 
bende Ergebnisse, deshalb ist gegen vorbeugende „Aufklärung“ 
über das geschlechtliche Leben auf physiologischer Grundlage 
in vernünftiger, maßvoller, dem betreffenden Alter entspre¬ 
chender, unauffälliger und absichtsloser Form nichts einzu¬ 
wenden. Hierbei sei der Lehrer dem Arzt vorzuziehen. 

Verf. erörtert sodann ausführlich das „wie und was“ der 
Belehrung, für die sich am fruchtbringendsten der naturwissen¬ 
schaftliche Unterricht verwenden läßt. Sexuelle Aufklärung soll 
nichts weiter sein als Erhaltung und Veredlung natürlich ge¬ 
sunden Empfindens gegenüber irreleitenden Einflüssen der 
Kultur, Erziehung zu klarer Erkenntnis und vernünftigem Denken 
sowie zu sittlich ernstem Wollen. Unnatur rächt sich, während 
nirgends zu finden ist, daß geschlechtliche Enthaltsamkeit oder 
absolute Keuschheit Schäden mit sich gebracht hat. Diese 
Anschauung muß den jungen Leuten zur lebendigen Überzeu¬ 
gung werden. Endlich gibt Verf. weitere Anregungen, wie auch 
die anderen Fächer, neben dem biologischen Unterricht, der 
sexuellen Belehrung nutzbar gemacht werden können, wie die 
Gesamterziehung als Grundlage für die Sittlichkeit dienen muß 
(Körperkultur, Turnen, Willensgymnastik). 

T. Notthafft. Alkohol und Geschlechtskrank¬ 
heiten. p. 117 u. 161. 

Die Ergebnisse der ausführlichen Arbeit lassen sich etwa 
in folgendem zusammenfassen: Der Alkohol ist ein wesentlicher 
Förderer der Geschlechtskrankheiten (Verzögerung ihrer Hei¬ 
lung, Begünstigung weiterer Ansteckungen). Weiterhin begün¬ 
stigt er die Entstehung der Prostitution, nicht durch Verfüh- 


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Fachzeitschriften. 


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rang des Weibes zum ersten Fehltritt und damit allmählich 
zur Prostitution, auch nicht durch sofortige Verführung einer 
normalen Frau zur Prostitution, sondern durch Schaffung des 
Milieus körperlicher und seelischer Entartung, aus dem die 
meisten Dirnen hervorgehen. Er vertiert die Prostitution und 
macht sie dadurch gesundheitlich gefährlicher, er erleichtert die 
Beziehungen zwischen Kundschaft und Prostitution, besonders der 
sanitär bedenklicheren klandestinen. Die lähmenden Wirkungen 
des Alkohols auf das Gehirn und seine Erregung der Ge- 
scblechtslust fuhren zu unvorsichtigen, sexuell gefährlichen 
Verbindungen — doch glaubt Verf., daß dies eine geringere 
Rolle spiele als nach der Statistik angenommen wird. Die 
meisten Kopulationen würden auch ohne Alkohol stattfinden, 
der erstmalige Geschlechtsverkehr wird durch ihn höchstens 
etwas früher geschehen. Daß der erste Schritt zur Prostitution 
im Alkoboldusel geschehe, lasse sich nicht beweisen. Für den 
Träger der Infektion erschwert der Alkohol den Verlauf der 
Krankheit, stellt ihre Ausheilung in Frage, begünstigt vielleicht 
die Entstehung parasyphilitischer Erkrankungen. Alle übrigen 
bekannten Verheerungen des Alkohols, der keimverderbend und 
Brustdrüsen zerstörend die Entartung der Nachkommenschaft 
begünstigt, zwingen zum rücksichtslosen Kampf gegen den Alko¬ 
holismus, auch wenn man mit dem Verf. der Ansicht ist, daß 
die Schäden des Alkohols in Bezug auf die Geschlechtskrank¬ 
heiten geringer sind als bisher angenommen. 

Bloch, Iwan. Die primitiven Wurzeln der Pro¬ 
stitution. p. 143. 

Die vergleichende Sitten- und Rechtsgeschichte, als ein 
Teil der Ethnologie, liefert das wichtigste Material für die 
Beurteilung der primitiven Sexual Verhältnisse und deren Ent¬ 
wicklung. Die Prostitution ist ein Überrest, ein Äquivalent des 
ursprünglich freien Geschlechtslebens der Menschheit; in ihr 
finden sich die gleichen Elemente des freien Trieblebens wie 
in diesem. Sie ist da, wo der freie Geschlechtsverkehr einge¬ 
schränkt oder unterbunden wird, ein Ersatz, eine neue Form 
der geschlechtlichen Promiskuität. Mit der Ehe wurde das 
ökonomische Moment in die Beziehungen zwischen die Ge¬ 
schlechter hineingetragen und von der Ehe wurde dieses Moment 
erst der Prostitution mitgeteilt. Die Kaufehe der frühereu, wie 
die Geldehe der heutigen Zeit ist ebenso null und nichtig, wie 
die Bezahlung der Prostitution. Um der Käuflichkeit des Ge¬ 
schlechtsverkehrs in der gebundenen Form der Ehe, ebenso 
wie in der ungebundenen Form der Prostitution den Boden 
zu untergraben, muß die Frau der Kulturwelt, die bis jetzt 
lediglich Besitzwert, nicht Persönlichkeitswert hat, sich zu einer 


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F achzeitechriften. 


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treien, selbständigen, aas eigner Kraft in das Leben eingrei¬ 
fenden und es beherrschenden Persönlichkeit entwickeln. 

V. Lion (Mannheim). 


Zeitschrift für Urologie. 1911. 12. Heft. 
1912. L—2. Heft. 

Cholzow, B. N. Ein Fall von allgemeiner Gono¬ 
kokkusinfektion (Gonoseptikämie). 1911, Hett 12, 
pag. 961. 

Einbruch der Gonokokken ins Blut von einem Prostata- 
Abszeß aus. Multiple gonorrhoische Gelenkentzündungen, 
schwerer Zustand, hohes Fieber. Besserung nach breiter Er¬ 
öffnung des Prostata-Abszesses unter mehrfacher Anwendung 
von Gonokokken-Vakzine. Interessant der positive kulturelle 
Nachweis der Gonokokken im Blut. 

Aaberen, J. P. Nephrektomie mit nachfolgen¬ 
der Entleerung des Urins der gesunden Niere 
durch den Ureterstumpf der Operationswunde. 
Heft 12, pag. 967. 

Nach Nephrektomie der tuberkulös erkrankten Niere 
fließt der Urin der anderen Niere zum größten Teil längs des 
stehen gebliebenen Ureterstumpfs aus der Operationswunde 
heraus. Blasenkapazität minimal (50 ccm). Ursache des falschen 
Urinflusses anhaltender krampfhafter Kontraktionszustand des 
Sphinkter und Detrusor vesicae, Erweiterung des Ureters. 

Cholzow, B. N. Zur Frage der chirurgischen 
Behandlung der chronischen Nephritiden. 1912. 
Heft 1, pag. 1. 

3 Fälle chronischer Nephritis, die vorzugsweise der 
Nierenschmerzen wegen, die sie auszeichneten, mit Nephrotomie 
(ein Fall) bzw. Dekapsulation (2 Fälle) behandelt wurden. Die 
Schmerzen schwanden nicht gleich, sondern erst nach einigen 
Wochen, die Albuminurie verlor sich. Erklärung: Entspannung 
der Kapsel und damit Hand in Hand gehend Verminderung 
des intrarenalen Drucks. 

Porosz, M. Die sexuelle Neurasthenie. 1912. 
Heft 1, pag. 24. 

Von der Atonie der Prostata gehen alle subjektiven und 
objektiven Störungen im Gebiet des Urogenitalsystems der 
sexuellen Neurastheniker aus. Die beste Therapie ist Faradi- 
sierung der erschlafften Prostata. Hydrotherapie und sonstige 


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Fachzeitschriften. 


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allgemeine tonisierende Behandlung kann daneben nur nütz¬ 
lich sein. 

Björling, G. Weitere Beiträge znr Kenntnis 
der Prostatakörner. Heft 1, pag. 30. 

Es gibt 3 Arten Prostatakörner: Hyaline, granulierte und 
lipoide. Chemisch und tinktoriell gehören erstere beide zu¬ 
sammen, die Entstehungsweise ist bei allen drei wahrscheinlich 
eine verschiedene. Die lipoiden sind spärlich gegenüber den 
anderen beiden, die lipoiden lösen sich in Alkohol, die beiden 
anderen nicht. Die hyalinen werden wahrscheinlich in der 
Prostata gebildet, die lipoiden in den Drüsenzellen der Prostata, 
die granulierten entstehen wahrscheinlich aus zerfallenen 
Leukozyten. 

Adrian, C. Zur Bestimmung der Residualharn¬ 
menge. Bd. VI, Heft 1, pag. 52. 

Wo eine chronische Überdehnung der Blase, eine chro¬ 
nische komplette Urinretention besteht, darf der Urin wegen 
der damit verbundenen Gefahren nicht mit einem Mal ganz 
abgelassen werden. Und dennoch ist von prognostischer und 
therapeutischer Wichtigkeit, zu wissen, wie viel Residualharn 
der Kranke hat Das gelingt ohne vollständige Entleerung 
(durch den Katheter) durch Bestimmung des Chlorgehalts des 
Blaseninhalts nach Ablassen eines kleinen Quantums Urin und 
Nachfüllung einer genau gleichen Menge von Kochsalzlösung 
oder durch Bestimmung des spezifischen Gewichts nach Nach¬ 
füllung mittelst destillierten Wassers. 

Wolff, Ernst. Zur Morphologie und topographi¬ 
scher Niere. Heft 2, pag. 97. 

Anatomische Studie. 

Giord&no, D. Anurie bei Solitärniere. Heft 2, 
pag. 117. 

Anurie seit 6 Tagen bei einem Manne, dem wegen Tuber¬ 
kulose vor 8 Jahren die eine Niere weggenommen war, jetzt 
infolge obstruierender Nierensteine. Nephrotome. Heilung. 

Guisy, B. Fernkomplikationen bei transvesi- 
kalen und perinealen Prostatektomien. Prä- und 
postoperative Geistesstörungen. Heft 2, pag. 124. 

Nach 17 totalen Prostatektomien 3 mal geistige Verände¬ 
rungen: Melancholie mit Neigung zu Selbstmord, einmal lang¬ 
anhaltender allgemeiner Tremor. Ursache: Ausfall der inneren 
Sekretion der Prostata. Auf die Hoden hatte die Prosta¬ 
tektomie keine Rückwirkung gehabt. 

Solowow, P. D. Zwei Fälle von Stich - Schnitt¬ 
wunden der Niere, pag. 131. 

Subkutane Schädigungen der Niere sind exspektativ, 
offene chirurgisch durch Naht zu behandeln. Wo die Blutung 


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F ach zeit sehr i ften. 


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aus der Nierenwande nicht zum Stehen zu bringen ist, muß 
die Exstirpation der Eiere erfolgen. 

Seilei, Josef. Versuche mit Prostatacy totoxie. 
Heft 2, pag. 137. 

Tierversuche mit Injektionen von menschlichem oder 
tierischem Prostatasekret, oder zerkleinertem Prostatagewebe 
oder letzterem und gleichzeitiger Behandlung mit dem Serum 
so vorbehandelter Tiere (Hund, Kaninchen). Häufige, aber 
nicht regelmäßige Veränderungen der Struktur des Prostata¬ 
gewebes, vorzugsweise in der Richtung destruktiver Verände¬ 
rungen der Epithelien und Vermehrung oder stellenweise auch 
Verminderung des Bindegewebes. 

Rudolf Krösing (Stettin). 


The British Journal of Dermatology. 

1912. März. 

Mc Donagb, J. E. R. Ein Beitrag zur Kenntnis 
des Naevo-Xantho-Endotheliomata. p. 85. 

Die Spärlichkeit der Arbeiten über das kongenitale oder 
juvenile Xanthom veranlaßt Mc Donagh über fünf hierher 
gehörige Fälle zu berichten, wobei der eine Fall in vorzüglicher 
Abbildung der Arbeit beigegeben ist. Nach Bericht über die 
eigenen Fälle und den in der Literatur beschriebenen kommt 
der Autor zu folgenden Schlüssen: Die Tumoren bestehen bei 
der Geburt oder nachher, können mehrere Jahre vorhanden 
sein, um dann spontan zu verschwinden, beginnen als rote 
Tumoren, wie Angiome, um später gelb zu werden. Nach den 
histologischen Untersuchungen des Autors gehören die Tumoren 
zu den Endotheliomen und müssen der großen Eiasse der Naevi 
untergeordnet werden. Zuerst findet vermutlich ein zu reichliches 
Wachstum der Zellen statt, welche die Kapillaren und Lymph¬ 
gefäße bilden sollen; dann gehen die Zellen eine fettige De¬ 
generation ein. 

Douglas, Freshwater. Die Ätiologie des Lupus 
erythematosus. (Fortsetzung und Schluß), p. 99. 

Freshwater kommt in seinen weiteren Ausführungen zu 
folgenden Schlußsätzen: 

1. Charakteristische Beispiele der beiden Hauptvarietäten 
der Krankheit differieren in so mannigfaltiger Beziehung, daß 
die Annahme erschwert wird, daß sie gemeinsame Ursache 
haben. 


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Bl&schko. 


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2. In Rücksicht auf unsere unvollkommenen Kenntnisse 
über die ätiologischen Faktoren der Hautkrankheiten sind wir 
nicht in der Lage festzustellen, daß alle anscheinend gleichen 
Eruptionen eine einzige Ursache haben müssen. 

3. Es liegt nicht die genügende Evidenz vor, klinisch, 
histologisch wie bakteriologisch, daß der Lupus erythematosus 
immer eine tuberkulöse Krankheit darstellt. Ebensowenig be¬ 
friedigend ist die Hypothese von den im Blute zirkulierenden 
tuberkulösen Toxinen, welche auf die Gefäßwände lokal wirken 
sollen, denn es gibt viele Fälle, welche keine Zeichen von Tuber¬ 
kulose aufweisen und die Krankheit ist im Vergleich zur Häufig¬ 
keit der Lungentuberkulose äußerst selten. 

4. Der Anschluß der Erkrankung an lokale Gewebsschädi¬ 
gungen, wie Frost, Sonnenverbrennung, spricht sehr dafür, daß 
rein lokale Ursachen öfter für ihr Auftreten verantwortlich ge¬ 
macht werden können. 

5. Eine große Zahl von Fällen leidet an Zirkulations¬ 
störungen, so daß die Haut unfähig wird, einen gesteigerten 
Strom zu ertragen, wie er durch ein im Blute zirkulierendes 
Toxin verursacht wird. 

6 Die exakte Natur des Toxins oder der Toxine ist un¬ 
sicher. 

7. Das primäre Befallensein der Blutgefäße, zusammen 
mit der symmetrischen Verteilung der Eruption in der Majori¬ 
tät der Fälle, spricht zu Gunsten der Annahme, daß die ur¬ 
sächlichen Agentien durch den Blutstrom wirken. 

8. Das Befallensein der geröteten Partien des Gesichts, 
welche wir so häufig bei dieser Affektion antreflen, kann man sich 
leicht erklären durch die Verlangsamung des Blutstroms und 
die verminderte Widerstandsfähigkeit, welche die Gefäßwände 
dem hypothetischen Toxin gegenüber darbieten. 

9. Es besteht eine nahe Verwandtschaft zwischen Fällen 
von Lupus erythematosus und gewissen Varietäten des Erythema 
multiforme. 

Der Lupus erythematosus ist also ein Zustand, der zu 
Stande kommt durch irgend eine Schädigung der Haut bei 
einem Individuum mit schwacher Zirkulation, zu der irgend 
ein im Blute zirkulierendes Gift hinzutritt, so daß der Tuber¬ 
kulose, das rheumatische Toxin, oder Produkte, die durch 
fehlerhaften Metabolismus in Leber, Niere, Uterus, Verdauungs- 
traktus entstehen. 

Fritz Juliusberg (Posen). 


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F ächzei tschriften. 


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The Jovtrn. of out. diseases inolnd. Syph. XXX. 
Nr. 1. Januar 1912. 

Gottheil, William S., New -York. BlaueHautatrophie 
durch Eokaininjektionen. 

Eine Patientin, die seit Jahren Morphin und Kokain, ge¬ 
sondert oder vereinigt, subkutan injizierte, kam mit einer An¬ 
zahl von Infektionsstellen (Abszessen, frischen Narben), die von 
den Einspritzungen rührten, in Beobachtung. Außerdem bot 
sie auf den Oberschenkeln, Glutaeen und Armen unzählige 
atrophische und pigmentierte Stellen, von Erbsen- bis Bohnen¬ 
größe, von mehr weniger rundlicher Form, deprimiertem 
Zentrum und stahl- bis dunkelblauer Farbe. Das vollständig 
schwarze Pigment lag, wie mikroskopische Untersuchung lehrte, 
in unregelmäßigen, größeren Massen, die aus mehr weniger 
rundlichen oder irregulären Körnern bestanden, innerhalb ver¬ 
schiedener, aber meistens zentraler Kutislagen, längs der Binde- 
gewebsbündel und in den Lymphspalten. An den Ablagerungs¬ 
stellen war die Kutis verdünnt. Die Eisenprobe konnte wegen 
geringer Menge dieses Farbstoffs nicht vorgenommen werden (?). 

Eine ähnliche Affektion hat Thibierge und Rene- 
Horand nach Morphin-, resp. Kokaininjektion beschrieben. 

Einfache Pigmentierungen ohne Atrophie haben Gottheil 
und Gaillard nach Arsen-, Quecksilber- und Morphininjek¬ 
tionen gesehen. Ob Eisen- und Kohlenpartikelchen oder 
sonstige Verunreinigungen an der Verfärbung schuld sind, 
konnte G. nicht sicherstellen. 

Ravogli, A., Cincinnati. Betrachtungen über Lupus 
erythematosus, p. 4. 

Ravögli ist der (bisher nicht bewiesenen) Ansicht, daß 
Lupus erythematosus u. zw. sowohl die diskoide als die akute, 
diffuse Form tuberkulösen Ursprungs ist Der L. e. discoides 
sei vom Lupus vulgaris nicht sehr verschieden. Einzelne ober¬ 
flächlichere Fälle des letzteren seien sehr schwer von Lupus 
erythem. zu unterscheiden. (Der von Ravogli beschriebene 
Fall (Fig. 1) beweist hiefür freilich nichts.) Die Tuberkel¬ 
bazillen (?) werden in den Plasmomherden des L. er. durch 
eine Art reaktiver Bindege webskapsei an dem Weiter Vordringen 
gehindert, gehen ein und bilden die charakteristische weiße 
Narbe. In manchen seiner Fälle sei auf Tuberkulin (1:100) 
allgemeine und lokale Reaktion, in manchen Heilung einge¬ 
treten, also sei Tuberkulin diagnostisch und therapeutisch für 
L. er. von Wert. Der Lupus erythem. sei die oberflächliche, 
der L. vulgaris die tiefere Tuberkuloseform, der Lup. eryth. 


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Fachzeitschriften. 


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discoid. ist nach R’s. Meinung kontagiös und inokulabel. 
Massage, Druck der Brillen, Stich der Hausfliege könnten die 
Übertragung veranlassen. Der Lup. eryth. diffus ist die Folge 
eines Einfließens von lebenden oder toten Bazillen aus inneren 
Herden (Lungentuberkulose) in die Haut resp. in die Wand der 
kleinen Hautvenen. Die Prognose des letzteren ist deshalb 
infaust. 

In der Diskussion berichtet Knowles über einen Fall von Lupus 
erythemat., in dessen Stuhl er Tuberkelbazillen gefunden, Sphepherd 
hat mindestens 20—30 Fälle von L. er. mit tuberkn lösen Drüsen oder 
anderen tuberkulösen Manifestationen gesehen, es gebe Fälle mit schwerer 
di deren zi eil er Diagnose zwischen Lup. er. und vulg. 

Dagegen sprechen sich Fordyce, Tri noble, Hart zell und 
GilChrist in mehr oder weniger entschiedenem Sinne gegen die Zu¬ 
sammengehörigkeit, des Lup. er. mit Tuberkulose aus. 

friedländer, D. Der Wert der Lympbdrüsen- 
untersuchung alsFaktor bei der Syphilisdiagnose, 
pag. 14. 

Friedländer hat 100 sicher syphilitische (Wasser¬ 
mann -}-) und ebenso viele nicht syphilitische Fälle auf das 
Vorhandensein von Lympbdrüsenschwellungen untersucht und 
kommt zu folgenden Schlüssen: 

1. Bei der Syphilis ist eine allgemeine Drüsenschwellung. 

2. Die Schwellung gewisser Drüsen ist charakteristischer 
als jene anderer. Die ersteren rangieren folgendermaßen: 
ä) die epitrochlearen, b ) die okzipitalen, c) die hintern zer¬ 
vikalen. 

3. Vergrößerung der Drüsen steht im umgekehrten Ver¬ 
hältnis zum Alter der Infektion. 

4. Beiderseitige Drüsenvergrößerung ist charakteristischer 
als einseitige. 


Nr. 2. Februar 1912. 

Schamberg, Jay Frank und Strickler, Albert, Phila¬ 
delphia. Bericht über Eosinophilie bei Skabies, 
nebst einer Diskussion über Eosinophilie in ver¬ 
schiedenen Hautkrankheiten, pag. 53. 

Eosinophie ist in normalem Blut in 0*5—4% vorhanden, 
dagegen fanden Sch. und Str. bei Skabies durchschnittlich 
70%. 

Einen ähnlichen Befund (5*9%) hat Kohner bei einer 
Kinderschulepidemie von Skabies gemacht. Die Verfasser 
stellen auch die bisherigen Untersuchungsresultate bei andern 
Hautkrankheiten zusammen, aus denen ziemlich konstant eine 
Vermehrung der Eosinophilen bei der Dermatitis herpeti- 
formis, der Dermatit. bullosa, dem Pemphigus (resp. seinen 


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F achzeitachriften. 


575 


verschiedenen Unterarten) und der Skabies sich ergibt. Fun 
Zusammenhang der Eosinophilie und Ausdehnung, Intensität und 
Chronizität (Canon) scheint bisher noch nicht außer Zweifel ge¬ 
stellt. Interessant ist, daß in manchen Fällen die Steigerung der 
Eosinophilie beim Ausbruch der Krankheit auftritt, während 
der Dauer aber nicht vorhanden ist. Die Bedeutung der 
Eosinophilie ist unklar, vielleicht bewirkt eine toxische Sub¬ 
stanz, die im Blute sich findet, eine Eosinophilie im Knochen¬ 
mark und Attraktion ins Blut. 

Diskussion : Nach Corlett ist Eosinophilie im Fr&hstadium des 
Scharlachiiebers vorhanden. 

Eng mann betont, daß nur große Beobachtungsreihen und Be¬ 
achtung gewisser Momente, wie Untersuchungszeit, Diät etc. eine Be¬ 
urteilung des Blutbefundes gestatten. 

Varney, Henry Rockwell und Clark, L. T., Detroit. 
Ein Mikrokokkus mit ungewöhnlichen Charak¬ 
teren als ein Faktor bei einer hartnäckigen Der¬ 
matose, die einer Akne vulgaris ähnelt, pag. 72. 

In fünf Fällen einer rezidivierenden, lang dauernden Akne 
vulgarisähnlichen .Affektion wurde ein Mikrokokkus isoliert, der 
dem Staphyloc. pyog. albus recht ähnlich war, sich aber von 
ihm in mehreren Punkten unterschied. Die Fälle selbst 
reagierten auf lange fortgesetzte Behandlung mit polyvalenter 
Stammvakzin mehrerer Kulturen von Stapb. pyogen, albus nicht. 
Die aus den Kulturen der betreffenden Fälle erhaltenen Kokken 
glichen mehr Diplo- als Staphylokokken, waren besser färbbar, 
lagen in kurzen Ketten, Tetraden und kleinen Haufen. Nament¬ 
lich aber unterschied sie die Agglutination, indem die Antisera 
von Staphylokokken resp. Diplokokken nur die jeweiligen 
Kokken, von denen sie erhalten waren, agglutinierten, aber 
nicht wechselweise resp. bei jeweilig weit höherer Konzentra¬ 
tion. Klinisch glichen die betreffenden Fälle einer Akne in¬ 
durata, waren aber durch ungewöhnlich lange Dauer, durch 
Auftreten jenseits der Aknealters unterschieden, wenn auch die 
Lokalisation dieselbe war, die Herde saßen tief, entwickelten 
sich langsam, waren außerordentlich fest, etwas druckschmerz¬ 
haft und heilten auf keine Behandlung als nur auf Stamm¬ 
suspensionen des aus ihnen gezüchteten Kokkus. 

Fox, Howard, New-York. Drei ungewöhnliche 
Formen kutaner Tuberkulose, pag. 78. 

Der erste Fall betraf eine 22jähr. Frau, die hereditär 
belastet war, im 11. Lebensjahr eine Achseleiterung durch¬ 
machte, im 17. Jahr zuerst an der Oberlippe, später über das 
ganze Gesicht, nur allmählich an den verschiedensten Haut- 
und Schleimhautpartien eine Affektion bekam, die sich aus 
großen, weichen, z. T. krustösen, teils ungruppierten, 
teils gyrierten Tuberkeln und oberflächlichen Narben 


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F achzei tschri ft en. 


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zusammensetzte, Wassermann negativ, Pirquet positiv. 
Die mehrfach von Fachmännern angezweifelte Diagnose eines 
Lupus wurde durch die positive AbimpfuDg der Hautläsionen 
auf Meerschweinchen und Kaninchen sichergestellt. 

Der zweite Fall hatte gruppierte Herde von 
pigmentierten Makeln resp. halberbsengroßen Knöt¬ 
chen an der Innenseite des r. Oberschenkels und Knies. Die 
Diagnose schwankte zwischen Lieben planus, Syphilis und 
Tuberkulose, wurde aber durch den anatomischen Befund 
(Udo Wile) von epitheloiden Infiltraten mit Riesenzellen zu¬ 
gunsten der Tuberkulose gedeutet. Röntgenbehandlung besserte 
die Affektion. 

Der dritte Fall betraf einen 46jäbr. Mann mit heredi¬ 
tärer Belastung und tuberkulösem Habitus, der 6eit 17 Monaten 
zwei scharfrandige, leicht blutende, nekrotisch belegte, fad 
riechende Geschwüre an der Unterlippe und eine 
olivengroße, barte, runde, submaxilläre Anschwellung darbot. Die 
anatomische Untersuchung der Geschwüre zeigte nebst typi¬ 
schem histologischen Befund einige säurefest^ Bazillen. Heilung 
resp. Besserung durch Ätzung mit Salpeters. Hg, später Radium. 
Später zeigte Patient Erscheinungen von Lungentuberkulose. 

Diskussion: Trimble hat im verflossenen Jahre drei Fälle von 
Tuberkulose der Lippe und Zunge gesehen, welche für Syphilis gehalten 
worden waren. 

Knowles, Frank Crozer, Philadelphia. Zahlreiche 
Pigmentationsherde von achtjähriger Dauer, 
namentlich den Stamm eines 12jährigen Mäd¬ 
chens betreffend; histologische Untersuchung 
und Literaturübersicht, pag. 83. 

Ein dunkelfarbiges (syrisches) Mädchen, schwarzhaarig, 
bekam im Alter von 4 Jahren Stecknadel- bis erbsengroße, 
stellenweise auch viel größere licht- und dunkelbraune Flecken, 
die zumeist auf dem Stamme und den Oberarmen, vereinzelt 
auch im Gesichte vorhanden waren. Die Pigmentherde waren 
glatt, weich, sommersproäsenartig. Die histologische Unter¬ 
suchung der Herde ergab starke, braune Pigmentierung der 
basalen, aber auch der höheren Epithelschicht; kleine Pigment¬ 
ansammlung in nächster Nähe der Papillargefäße, keine Naevus¬ 
zellen. Knowles hält die Pigmentierungen in seinem Falle, 
obzwar sie zum größten Teile an den bedeckten Körperteilen 
vorhanden waren, für sommersprossenartige, durch Lichtstrahlen 
bedingte; doch schließt er Morbus Recklinghausen nicht 
absolut aus, da hiebei Pigmentierungen den Tumorbildungen 
manchmal durch Jahre vorausgehen können. Die Prognose der 
Flecken ist zweifelhaft. Rudolf Winternitz (Prag). 


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Fachzeitschriften. 


577 


Japanlsohe Zeitschrift für Dermatologie und 
Urologie. 1912. Heft 1. 

Asahi. Nekrolog für F. J. Pick. 

Dohi und Tauaka. Unsere Erfahrungen über die 
Salvarsanbehanfllung im Laufe eines Jahres. 

Dieser Artikel ist bereits in der deutschen medizinischen 
Wochenschrift Nr. 48, 1911, erschienen. 

Tsntsui und Ishihara. Über intravenöse Salvar- 
saninjektionen. 

Die Erfahrungen der Autoren beziehen sich auf 173 Fälle. 
Mehr als die Hälfte derselben zeigten keine Nebenerscheinungen 
nach der Injektion. Bei 73 - 8°/ 0 aller Fälle blieb die Temperatur 
unbeeinflußt. Schwere Symptome wurden nie beobachtet. Die 
Fieberei scheinungen stehen nach Ansicht der Autoren mehr in 
Beziehung zur Erkrankung, als zum Medikament. 

Ijiri. Ȇber die vereinfachte Messungsmethode 
des Großschen Dreiecks nebst einigen Bemerkun¬ 
gen über die intragluteale Inj ektionstechnik.“ 

Das Groß sehe Dreieck wird als die beste Tnjektionsstelle 
für intramuskuläre Injektionen empfohlen. Die Methode seiner 
Auffindung wird durch Zeichnungen veranschaulicht. 

Yamato* Über die Infusion physiologischer 
Kochsalzlösung zur Behandlung von Hautkrank¬ 
heiten. 

Der Autor konnte, nach vorheriger Entnahme von 150 bis 
200 ccm Blut durch Infusion von 600 ccm physiologischer 
Kochsalzlösung in zwei Fällen von lokalem Pruritus prompte 
Heilwirkung erzielen. Die gleiche Methode wurde in der Klinik 
Dohi bei verschiedenen Dermatosen mit sehr gutem Erfolge 
angewandt. 

Heft 2. 

Maki Über Angiofibrom. 

Multiple Geschwülste am rechten Unterschenkel und Fuße 
eines dreizehnjährigen Patienten, seit vier Jahren bestehend, all¬ 
mählich an Zahl und Größe zunehmend, erbsen- bis pflaumen¬ 
groß, teilweise konfluierend, elastisch, weich und mehr oder 
weniger kompressibel. Die Haut darüber normal oder bläu¬ 
lich bis dunkelbraunrot, meist glatt, stellenweise verrukös. 
Histologisch fand sich ein Angioflbroma cavernosum, nur ein 
Tumor mit verruköser Oberfläche zeigte den Bau des Angio¬ 
keratoma Mibelli. Zwischen den subkutanen Gefaßgeschwülsten 
fand sich stellenweise myxomatöses Gewebe. Der Autor glaubt, 

Aich. f. Derma t. u. Syph. Bd. OX 1 I. 37 


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Fachzeitschriften. 


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5 78 

(laß es sich bei diesen Geschwülsten einesteils um eine Substi¬ 
tution des subkutanen Fettgewebes durch ein embrional ange¬ 
legtes Bindegewebe (wahrscheinlich aus der Wand der neugebil¬ 
deten Eapilaren) handelt. Die verruköse Beschaffenheit einzelner 
Tumoren entsteht als Gegenwirkung des Epithels gegen die 
allmählich gegen die Hautoberfläche vorrückenden Angiome. 

Moinobe. Übertragungsversuche der Lepra bei 
Säugetieren. 

Bei zwei intraperitoneal mit Lepraknotenemulsion (1 ccm) 
geimpften Meerschweinchen fanden sich bei der am 55. beziehungs¬ 
weise 70. Tage vorgenommenen Tötung leprabazillenhaltige, aus 
Epitheloidenzellen und jungen Bindegewebszellen bestehende 
Herde in der Leber. In einem Falle auch an der Netzhaut. Bei 
einem dritten Meerschweinchen wurde '/ a ccm der Emulsion in 
einen Einschnitt am Ohrläppchen gebracht. Fünf Tage nach 
der Operation entwickelte sich daselbst ein Geschwür, dem sich 
nach einem Monate zwei neue anschlossen. Alle diese Geschwüre 
heilten nach weiteren zwei Wochen. In den Narben fanden 
sich zwei Monate nach der Impfung spärliche Leprabazillen in 
epitheloiden Zellen. 

Comma. Über Cowperitis gonorrhoica, speziell 
über ihren Ausgang in akute Abszedierung. 

Verfasser beschreibt sieben Fälle, worunter ein Fall als 
Komplikation chronischer Urethritis in einen Abszeß ausging, 
der inzidiert wurde. Zur Cowperitis kommt es besonders bei 
chronischer Gonorrhoe und bei Rezidiven deshalb häufiger, weil 
da durch Infiltration der Schleimhaut und konsekutiven Elastizi¬ 
tätsverlust die klappenförmigen Mündungen der Drüsen weit 
klaffen, wodurch das Eindringen der Gonokokken erleichtert 
wird. In nicht vereiterten Fällen empfiehlt der Autor die Be¬ 
handlung mit Gonokokkenvakzine. 

Kuboyama. Über das Neurorezidiv der Syphilis 
nach Salvarsanbehandlung. 

Bei einem 30jähr. Patienten mit Roseola traten fünf Monate 
nach der zweiten intravenösen Salvarsaninjektion Schwerhörig¬ 
keit auf dem rechten Ohre und rechtsseitige Fazialislähmung 
auf, welche Symptome einen Monat später, nach einer dritten 
intravenösen Salvarsaninjektion verschwanden. Verfasser hält 
daher diese Nervensymptome für durch die Syphilis bedingt. 

Referiert nach den Autoreferaten. 

Walther Pick (Wien). 


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Fachzeitschrift en. 


579 


Folnisohe Zeitschrift für Haut* and vener. 

Krankheiten* 

(Przeglad choröb skörnych i wener. 1911. Bd. VI. H. 9-10.) 

Szerkowski, St. Vakzinetherapie. (Forts.) In der 
Fortsetzung beschreibt der Verf. die Dosierung der Vakzine 
nach Wright und die prinzipiellen Anschauungen Adamis 
über die Vakzinebehandlung im allgemeinen, dann die Metho¬ 
den der Vorbereitung der Autovakzine und die Modifikation, 
welche Renaud in der letzteren Zeit durch die Anwendung 
der ultravioletten Strahlen eingeführt hat. Der Verf. bespricht 
auch die prophylaktische Vakzination, welche nach seinen 
Untersuchungen bei Cholera bei besonderen Bedingungen 
großen Wert haben kann. S. hat in mehreren Fällen die 
Bakteriolysine im Blute der Vakzinierten untersucht und da¬ 
durch nachgewiesen, daß der bakteriolytische Index nach der 
Vakzination viel höher und bedeutender war. als vor derselben 

F. Krzysztalowicz (Krakau). 


Revista Espanola de Dermatologia 
y Siflliografia. 

1912. Enero. 

Perez-Grande, Enrique. Ces injecciones precoxi- 
geas de suero fisiolögico en la espermatorrea. 
(Präkoxygeale Injektionen von physiologischer Kochsalzlösung 
bei Spermatorrhoe.) 

Der Autor wendet an Stelle der technisch schwierigeren 
epidermalen Injektionen mit gutem Erfolge die von Revel-Zon 
angegebenen präkoxygealen oder retrorektalen Injektionen an. 
Die Einspritzungen wurden ohne Assistenz in Seitenlage der 
Patienten ausgefiihrt; um eine genauo Kontrolle über die Lage 
der Nadel zu gewinnen, empfiehlt es sich, mit dem Zeigefinger 
der einen Hand ins Rektum einzugehen, Es wurden 10—20 ccm 
steriler Kochsalzlösung injiziert und die Injektionen jeden 3. Tag 
wiederholt. Keine Nebenerscheinungen. In den 6 mitgeteilten 
Fällen, mit Ausnahme eines Falles von psychischer Impotenz, 
guter, schnell eintretender Erfolg, meist schon nach 5 Ein¬ 
spritzungen. Die Erscheinungen, Spermatorrhoe, Pollutionen, 
vorzeitige Ejakulation, gingen, wie aus den kurz mitgeteilten 
Krankengeschichten zu ersehen ist, prompt vollkommen zurück. 

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580 


Fach zeit Schriften. 


Campä. El diagnostico de la sifilis y la reac- 
ciön de Wassermann. (Die Diagnose der Syphilis und die 
Wassermann sehe Reaktion.) 

Ausführliches Obersichtsreferat. Nichts neues. 

Febrero. 

Oyarzabal. La simulaciön de las enfermedades 
de la piel. (Die Simulation von Hautkrankheiten.) 

Diese Arbeit ist vorwiegend von historischem Interesse 
und zeigt, wie zu allen Zeiten und aus den mannigfaltigsten 
Beweggründen heraus die Menschen bestrebt waren, Haut¬ 
krankheiten zu simulieren. Meistens sind die Motive Erlangung 
irgend eines materiellen Vorteiles (Pension, Bettelei, Befreiung 
vom Militärdienst), ein großer Teil der Simulanten ist den 
Hysterischen zuzurechnen. Die angewandten Mittel wechselten 
mit dem Stand der ärztlichen Kenntnisse von der rohen, rein 
mechanischen Beeinflussung der Haut bis zu den raffiniertesten, 
auf chemischen Prinzipien beruhenden Einwirkungen. 

Sierra, Rodriguez F. Un caso de prurito genital 
curada por la alta frecuencia. (Ein Fall von Pruritus 
genitalis, geheilt durch Hochfrequenzstrom.) 

Bei einem seit 10 Jahren bestehenden Fall von Pruritus, 
der jeglicher medikamentöser und diätetischer Therapie getrotzt 
batte, wurde in 22 Tagen vollkommene Heilung erzielt. Täg¬ 
liche lokale Behandlung von 10 Minuten Dauer, Stärke der 
Ströme 5 Ampere. Hannes (Hamburg-Eppendorf). 


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Geschlechts-KranWidten. 


■ 


i • r,.ü Ti. ‘ r ; 


Syphilis. Therapie;. 

8«>pt«nl*T.iyl<ii’ ( . U. uml IHaekyjioa, £>B- 

uh (io-, der isaa«i! •»ug d&i The fcitibfel 

Mai 27. i*. Br/, 

;,.B N’enee. Frjrt* J n. iiii tifMs*«:.dFo^nn;!.; 

Hatfonr. Andrew. bi- W i?• fcu g ■ •-• r» §5 *|i •<. :* j « 
n a ( -B-.t 1 1-p m n»• in;i pallidum..' The linUsd B'U'i'. 

IfJjh M« 20. p. 117 i. 

IhWTtbur üuterswehte jüi t >ankO IdJ.,i een. 1 ’j.vpa.räl vim 
SjUr-u. Hi'Bßiiuhftutphiqup X Stunde» mch dav it»i»dU;«>P v.,» 
0&iT4r83.h subkutan. Zuniicbat Janäen sieh 'cäiiygts böWdglje-U\ 
üstArk brhtijreoiiiejitlß Graocla, die aß erinnert©!, dtp 

ai*yU hei dar HUhuerapiriliöse lijmietv Es fände» sich mstlr E<-- 
<li>at i«id leere ♦,t>ri}>laste'o 4 -'pder Aelüßeiubiu»«», N$tcl» 

■ m Snfdu*» fand sich ein Trepoftörtw pllidnai widfefies 

(vCÄ*mda a&iStieß, wie ruai) es bei der %n irmotiiosö. »»not raps 
Wjf haben es hier offenbar mit einst- ik'huteonrn'ltt'.fi«? 
iler jßttlluU.. «i tön. Es wurde sich cföpietii sin mit Tcüi>ksddit 

_• "'S.*'- ' - %T . • .1 v -*t? f -.■ • ra * V . 


ft^iAcU und Mangel) tut tmz •> at* u $ 

Sohamberjt, Jaj Frank und KioäbAi% Nute, 


Th er*-' 


HHIg 


''Nach den Krbtbi ungen von $ ch & u> he rg »uid G i r> ? b'ur -j 
iwt»6Tt ijjitafnnu^a« Injektioneri von SaiTaiean öiöfen bossereu 
Eitjfltfß anF HC* tora* iind aut de» Verhiuf der fTrivaÜ 

wie di* s.uMttta««Oi Die übrige» Anafübrwugö» der AuU»r<»i. 

*-n denseibeu lieuul»»•»«». wie die andeicn Amor»». 




<: '-fl: 








582 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Anschließend findet sich ein Bericht von Ryan über die Arsen - 
ausscbeidung bei Sal varsaniujektionen. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Fage et Blaye. Der derzeitige Stand der Frage 
von der Abortivbehandlung der Syphilis. Progr. med. 
1911. Nr. 20. 

Sofort nach Sicherung der Diagnose eines Primäraffektes 
soll eine abortive Behandlung versucht werden und zwar nach 
Brocq: Exzision des P. A. und 2—3 intravenöse Salvarsan- 
injektionen in entsprechenden Abständen, darauf Quecksilber¬ 
behandlung; oder örtliche Injektionen mit Hektine und gleich¬ 
zeitige Hg-Behandlung in From intravenöser Hg-cyanat-Injek- 
tionen oder intramuskulärer Injektionen von Hg-bijodat. 

L. Hai berstaedter (Berlin). 

St&ntö, Emanuel. Die Anwendung d es Salvarsans 
in refraktären Dosen. Gyogyäszet 1911. Nr. 24. 

In einigen Fällen wurde Salvarsan wöchentlich 010 bis 
015 cg pro Dose angewendet und die Erfolge waren sehr 
befriedigend. Es entstanden weder Infiltrate noch Nekrosen 
und die Schmerzen wurden gering. A. Roth. 

BeUezza. Über einige Proben mit Salvarsan in 
der ambulanten Praxis. Tribuna med. Nr. 4. 1911. 

ßellezza hat acht Fälle von Syphilis mit Salvarsan in 
Form der von Zambeletti, Mailand nach Vorschrift Pasinis 
in den Handel gebrachten Emulsion behandelt. Er konstatiert 
vor allen Dingen, daß diese sehr gut vertragen wird und bei 
keinem seiner Kranken schwere Allgemeinerscheinungen hervor¬ 
gerufen hat. Die erhaltenen Resultate sind im Ganzen nicht 
sehr befriedigend, aber A. will angesichts der geriugen 
Zahl der behandelten Fälle daraus noch keine Schlüsse zieheD. 

Er beschreibt ausführlich zwei interessante Fälle. 

Im ersten handelte es sich um einen Mann mit rezenter 
Lues mit Manifestationen, der durch die Kur trotz wieder¬ 
holter Injektionen (vier Sitzungen im Verlaufe von 65 Tagen) 
nicht gebessert wurde. 

In dem anderen Falle handelte es sich um einen seit 7 
Jahren mit Syphilis behafteten Mann mit spezifischen Mani¬ 
festationen, der vor kurzem sich eine Malariainfektion zuge¬ 
zogen hatte; das Resultat der Kur (0‘5 g in einer Sitzung) 
war sehr günstig sowohl wegen des schnelleu Verschwindens 
der Erscheinungen als auch wegen der Besserung des Allgemein¬ 
zustandes des Kranken, bei dem auch die durch Malaria be¬ 
dingte Milzschwellung wesentlich zurückging. Es ist dies der 
einzige seiner Fälle, den A. ohne Zweifel zu gunsten des Sal- 
varsans anführen kann. 


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«ler C*^ct>]<3ehf»k»'«iDl4*ftiteQ. . 583 

Indem er aufdio vorzügUcbep Resultate anderer Experi¬ 
mentatoren Uinweist, fragt. A. sich nach objektiver Auseinander- 
Setzung der Tatsachen, ob die DiSerem: in den Erfolgen viel* 
leicht aut' deh yd, daß andere, 

sieh des Pa sin i- Karohe) etti selten Präparates W bediene«.: 
die Salyarsaniösang oder Ernuisioa im ÄugeabUcke der lajek- 
tioji hersteUen oder die iutraveisöse Einspritzung nunehmeü, 

Er sagt kchUeßUcl^ daßdar^ Eimlmek^ dcd; ihm ahine, 
Experimente feinferlasse» haben, ferp ist ?oo dem, der schnell 
ijpd spontan von einer großen Entdeckung äiisgcht. 

.1, 0 Um nun (Rom). 

Fozspy, Stefan und Koranyt. Barne«. Sal rars&n- 
.Eii Ule. Bndup Orvosi. Ujsag. 1811.. Kr, 26. 

Nichts Neues, 

4ittSsiu»äaja, Josef. Eitrige il eEßcrku jigen ü be r di *.< 

A n§rEndung «n»I üher «iots Wert des Sa 1 v.»rsan %. 
Orvctsi Hntil. Pili, Nr, 23. 

IJa die Resultate bei der &ilrsirsanbeb.;vndlm)g niebt .besser' 
eimt. als bei der Quecicsilberbeliaadlung, liegt kein Grgbd da¬ 
für, daß man das Qaccksilbfer bet beaosdürer lodikation beseitige 
lind das Satvarsan r'ömeht.' Es gibt immer l'aücv bei welchei> 
äte Iodikfttioß für Saivarsan spricht. So bei malignen hma- 
fiilleß, oder m .solche» Fällen, bei «leacn gegen yneriräiHter 
Idiosynkrasia vorhäödeß ist. 

Ihn der Sai v arsaa-The.rapie sollen kleinere Dosen ange- 
wendet werde«,da man auch mit solchem Erfolge örxfoiön 
kann- 

0. empfiehlt die Depot'Behandlung^ bei. der nach seiner 
Erfahrung Hie WfjjVttng*#a längsten wAhrtA;/'> ; •'• ;/ 

Altrod Roth (Budapest./. 

Hoffman, Eri<b und Jaff& Josef) W * i t er*? E r fall | 
r.'ußgen mit/ SaUa rsa». Deutsch, med. Wochensclir. Nr. 29. 

1911 . 

Die zahlreichen Erfahrungen von Hoffman n Und $ a f f e 
ergäbe» eine «ii8g^2eichafth6 : Wi’tlE^eÜhfiit des Safrut^ns, ihr 
dessen Anwcndüng Itesoiidete prlhriärä aridere weife ßcli#ei’C 
tertiär* oder maligne Perm geeignet sind. Nur selten zeigt snrfs 
bei wiederholten Injektionen eine -Als IßtoxikatipnaerBvliclntipg 
lmpoMierende Übermapßtidlidhkelt, hier 3 mal bei 40t» intrare- 
uose» Injektiöncfi, tp'.diesen Fällen träten sogleich uuefa Fin- 
]., u f jn die Vene irin kolkipätudieher Zustand, blaurote Farböng 
and Schwellüni Hhff (Gesichts, llerKachwatdfo; t 

Atem Störungen >pf, dpehrerschwandeo diese Symptome bald nach 
Koffein- nnd KaröpSereitripritzuogen und Saaaialotlinlialaiiouo»!. 

Hi taget’ühl and isr« mu:n im Gesiebt gehen voran und sind da¬ 
her Hie außer Acht, zu lassen, müssen eventuell eine Unter- 







584 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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brechung der Injektion gebieten. Rezidive sahen die Verf. in 
J / 3 aller Fälle, Neurorezidive nur 2 mal. Zur Abortivbehand¬ 
lung und Beeinflussung der Wasse r mann sehen Reaktion 
empfiehlt sich die kombinierte Salvarsan- und Quecksilber¬ 
behandlung. Max Joseph (Berlin). 

Leveu. Bemerkung zu der Arbeit „Weitere Er¬ 
fahrungen mit Salvarsan“ von Prof. Dr. Erich Hoff- 
mann und Dr. Josef Jaffe in Nr. 29 dieser Wochen¬ 
schrift. Dtsch. med. Woch. Nr. 35. 1911. 

Die Bemerkung Levens, daß es sich bei gewissen Zu¬ 
fällen nach intravenösen Salvarsaninjektionen um eine mecha¬ 
nisch bedingte, akute Lymphstauung im Ductus thoracicus und 
Truncus jugularis handeln könne, hatten Hoffmann und Jaffe 
nicht für zutreffend erachtet. Leven betont aber, er habe 
besonders darauf aufmerksam gemacht, daß die Erscheinung 
auch als akutes angioneurotisches Ödem aufgefaßt werden könne. 
Es hätte sich also um eine akute, mechanisch entstandene 
Xymphstase oder um ein durch toxische Einwirkung entstan¬ 
denes angioneurotisches Ödem gehandelt. Verf. konnte ähnliche 
Störungen seitdem völlig vermeiden dadurch, daß die zu inji¬ 
zierende Flüssigkeit völlig klar, das Salvarsan gut und vollständig 
gelöst war. Dann erfolgte höchstens eine leichte Temperatur¬ 
steigerung oder bei vorher überlastetem Magen Erbrechen. 
Individuelle Empfindlichkeit spielt natürlich hierbei eine Rolle. 
Wenn Hoffmann und Jaffe angeben, daß sie die von ihnen 
berichteten Störungen nur nach wiederholter Injektion sahen, 
so handelte es sich bei Levens Fall um die erste Injektion. 
Die Wiederholung der Injektionen kann daher nur in dem 
Sinne angeschuldigt werden, daß sie die Empfindlichkeit dea 
betreffenden Patienten vielleicht steigert. 

Max Joseph (Berlin). 

Wardle, Mark. Salvarsan. The British Medic. Journ. 
1911. Juni 10. p. 1372. 

Wardle hat zwei Fälle von Syphilis intramuskulär mit 
Salvarsan behandelt und schließt daraus, daß die intramus¬ 
kuläre der intravenösen Darreichung vorzuziehen ist. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Mc Intosh, James und Fildes, Paul. Die Dauerhei¬ 
lung der Syphilis mit „606“. The Lancet. 1911. Juli 22. 
p. 213. 

Mc. Intosh und Fildes berichten über die Dauerheilung 
der Syphilis mittelst Salvarsan. Die Fälle wurden 3 Monate bis 
ein Jahr beobachtet. Zunächst berichten die Autoren über die 
Wirkung der intramuskulären Injektionen. Von 4 Fällen von 
primärer Syphilis rezidivierte nur einer und blieb bezüglich 
Wassermann positiv. Von 15 Fällen von sekundärer Syphilis 


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der Geschlechtskrankheiten. 


585 


wurden 11 Wassermann negativ. Von 11 Fällen von terti¬ 
ärer Syphilis wurden zwei negativ. Günstiger waren die Resul¬ 
tate mit intravenösen Injektionen. Hierdurch wurden alle an¬ 
geführten Fälle von sekundärer Syphilis negativ. Die Autoren 
wandten intravenös relativ hohe Dosen an, meist 1 bis 1*4 Sal- 
varsan. Fritz Juliusberg (Posen). 

Geraghty, T. und Keidel, A. Über den Wert des 
Salvarsans. American Medical Association 1911.(Los Angeles.) 
Medic. Record. 1911. Juli 8. p. 95. 

Nichts Neues. Fritz Juliusberg (Posen). 

Fleming, Alexander und Colebrook, L. Über den Ge¬ 
brauch des Salvarsans bei der Behandlung der 
Syphilis. The Lancet. 1911. Juni 14. p. 1631. 

Fleming und Colebrook haben zuerst das Salvarsan 
intramuskulär angewendet, sind dann aber zu den intravenösen 
Injektionen übergegangen. Sie beschreiben ausführlich die Tech¬ 
nik der Darreichung und betonen den günstigen Effekt auf die 
Symptome der Syphilis. Fritz Juliusberg (Posen). 

French, H. C. Salvarsan („606“) und Quecksilber 
bei der Behandlung der Syphilis. The Lancet 1911. 
Juni 24. p. 1691. 

French bringt in der vorliegenden Arbeit eine abspre¬ 
chende Kritik über Salvarsan, die sich zum größten Teil auf 
die Literatur stützt. Er hat die Unfälle nach Salvarsan, speziell 
die, welche das Auge betreffen, zusammengestellt. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Stopford-Taylor, Mackenna, Bayly, Scholl. Salvar¬ 
san („606“) und Quecksilber bei der Behandlung 
der Syphilis. The Lancet. 1911. Juli 8. p. 121. 

Stopford-Taylor, Mackenna, Bayly, Scholl 
machen Front gegen einen Artikel von French, der ein zu 
weitgehendes absprechendes Urteil über Salvarsan ausspricht 
und tatsächliche Unrichtigkeiten enthält. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Geyer, L. Beitrag zur „Therapia sterilisans 
magna“ durch Salvarsan. Deutsch, med. Wochenschr. 
Nr. 33. 1911. 

Geyer berichtet über 3 Fälle, wo nach Salvarsaninjek- 
tionen von 0*6 (intravenös) eine so prompte Heilung der Sy¬ 
philis eintrat, daß nach einiger Zeit typische Reinfektionen er¬ 
folgen konnten. Allerdings muß diese Annahme zur Voraus¬ 
setzung haben, daß sich nur in einem syphilisfreien Körper 
wieder ein Primäraffekt entwickeln kann. 

Max Joseph (Berlin). 

Bab. Über Salvarsan. Deutsche Ärztezeitung. 1911. 
Heft 12 und 13. 


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586 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


Als Injektionsmethode wird die intravenöse jetzt allgemein 
empfohlen. Gute Erfolge sind bei der Salvarsanbehandlung vor 
allem bei spezifischen Nasen- nnd Halsaffektionen beobachtet, 
ebenso bei Lues cerebri. Weniger günstig sind die Erfolge bei 
der Behandlung syphilitischer Säuglinge. Unter den nichtspe¬ 
zifischen Erkrankungen reagiert besonders die P1 a u l h - 
Vincentsche Angina günstig auf Salvarsan. Als Kontra¬ 
indikationen gelten, abgesehen von Gefäß- und Herzerkran¬ 
kungen, auch schwerere Formen des Diabetes. Die 
Wirkung des Salvarsans beruht wahrscheinlich vor allem auf 
Antikörperbildung. Bei der intramuskulären und sub¬ 
kutanen Injektion hat man in 25°/ 0 der Fälle schwerere Infiltrat- 
bzw. Nekrosenbildung beobachtet. Die Behandlung der Lues 
mit Hg in Kombination mit Salvarsan dürfte die Behandlungs- 
Methode der Zukunft sein. Edgar Braendle (Breslau). 

Blaschko, A. Was leistet das Salvarsan bei der 
Behandlung der frischen Syphilis? Therapie der 
Gegenwart. 1911. Heft 5. 

Verf. beschäftigt sich speziell mit der Beantwortung der 
Frage: Ist das Salvarsan in der Frübperiode der Syphilis an¬ 
gewandt, imstande, die Krankheit zu kupieren oder auf den 
Krankheitsverlauf günstig einzuwirken ? Er kommt zu folgenden 
Resultaten: 

1. Ob eine Abortivkur der frischen Syphilis durch Sal¬ 
varsan möglich ist, läßt sich mangels ausreichender Kriterien 
der Heilung nicht entscheiden. 

2. Auch darüber, ob eine frühzeitige Behandlung der Lues 
den Verlauf der Krankheit günstig zu beeinflussen imstande ist, 
kann erst eine längere Beobachtung ein Urteil gestatten. 

3. Die Symptome der Frühlues bringt das Salvarsan in 
vielen Fällen schnell zur Heilung. 

4. Vorzüge des Salvarsans sind: seine schnelle Wirkung, 
seine leichte und schmerzlose Applikationsform, seine tonisie- 
rende Wirkung, seine oft spezifische Wirkung auf schmerzhafte 
Syphilisprodukte, seine Fähigkeit, gerade da heilend zu wirken, 
wo Hg versagt. 

Nachteile sind: Das schnelle Nachlassen der Wirkung 
(durch wiederholte Injektionen zu vermeiden), Schädigungen des 
Nervensystems, besonders der Seh- und Hörnerven. 

5. Es empfiehlt sich, falls nicht zum Zwecke wissenschaft¬ 
licher Beobachtungen eine alleinige Salvarsanbehandlung ge¬ 
wünscht wird, eine kombinierte Hg- und Salvarsanbehandlung 
möglichst frühzeitig einzuleiten. 

6. Ein zwingender Grund, frische Lues mit Salvarsan zu 
behandeln, liegt nur in dem Falle vor, wo Hg nicht anwend¬ 
bar ist. 


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der Geschlechtskrankheiten. 


587 


7. Ob das Salvarsan in der Laestherapie sich neben dem 
Hg als ebenbürtiges Mittel halten oder nur ausnahmsweise An¬ 
wendung finden wird, wird von der Zahl und Schwere der nach 
seinem Gebrauch auftretenden Nervenläsionen abhängen. 

Alfred Kraus (Prag). 

Zimmern, F. Über Erfahrungen bei 1900mit Sal¬ 
varsan behandelten Syphilis kranken. Berlin, klin. 
Wochenschr. 1911. Nr. 1550. 

Ist im Original nachzulesen. 

K. Altmann (Frankfurt a. M.). 

Krefting, Rudolf. Ein sicherer Fall von Reinfec- 
tio syphilitica eines mit Salvarsan behandelten 
Patienten. Dtsch. med. Wochenschr. 31. 1911. 

Einem Patienten mit sicher nachzuweisender Lues injizierte 
Krefting intravenös 0'5 Salvarsan, wonach sich die Krank¬ 
heitssymptome zurückbildeten, die vorher massenhaften Spiro- 
cbaeten verschwanden und die Wassermann sehe Reaktion 
negativ wurde. Vorsichtshalber wurde sechs Wochen später 
noch eine zweite Injektion von 0*45 Salvarsan gemacht. Pat. 
blieb dauernd gesund, die Serumreaktion wiederholt stets ne¬ 
gativ. Einige Monate darauf akquirierte er zwei neue Primär¬ 
affekte am Sulcus coronar. und Präputium, worauf die Drüsen 
wiederum anschwollen, typisch sekundäre Hautsyphilide er¬ 
schienen, Spirochaeten zahlreich gefunden, Wassermann 
Reaktion aufs neue stark positiv wurde. Verf. sieht in diesem 
Falle einen doppelten Beweis sowohl für die Möglichkeit einer 
Reinfectio syphilitica wie für die Möglichkeit einer vollständigen 
Heilung der Lues durch Salvarsan, die einer so ausgesprochenen 
Reinfektion voransgegangen sein mußte. 

Max Joseph ('Berlin). 

Laignel-Lavastine und Portret. Leukoplakia buc- 
calis praecox, nach vier Tagen durch eine Injektion 
von Salvarsan geheilt. 

Anschließend an einen syphilitischen Primäraffekt der Unter¬ 
lippe trat bei einem 58jährigen Mann eine schwere allgemeine 
Stomatitis mit heftigen Schmerzen auf. Nach Behandlung der 
Stomatitis mit Chorkali und deren Abheilung traten zwei deut¬ 
liche leukoplakische Stellen auf mit gleichzeitigen Drüsen¬ 
schwellungen. Man machte eine Salvarsaninjektion und 4 Tage 
darauf waren die Leukoplakien beinahe vollständig verschwunden. 
Wohl sind die Frühleukoplakien auch dem Quecksilber gegen¬ 
über nicht sehr resistent, dennoch verdient dieser Fall wegen 
seiner ganz besonders raschen Abheilung erwähnt zu werden. 
(Wäre diese Leukoplakie nicht besser als „Plaques“ zu be¬ 
zeichnen? D. Ref.) R. Volk (Wien). 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Sicard und Bloch. Behandlung der Tabes und 
der Syphilis d es Nervensystems mit Arsenoben - 
zol. Technik und Resultate. Bull, des hopitaux. 1911. 
p. 664. 

Die Autoren haben die Injektion von Salvarsan in wässe¬ 
riger und Ölemulsion verlassen, desgleichen die subkutanen und 
intramuskulären Injektionen. Sie machen nur mehr intravenöse 
Injektionen von kleinen Dosen. 

Die Dosis übersteigt niemals 0*3 bei tabischen Männern, 
und 0*2 bei tabischen Frauen und zwar machen sie gewöhn¬ 
lich mehrere, bis 6 Injektionen. 

In allen Fällen von kurzdatierender Syphilis des Nerven¬ 
systems, auch bei frischer Tabes konnten mit dieser, lang fort¬ 
gesetzten Behandlungsmethode, eventuell auch bei Kombination 
mit Quecksilbertherapie gute Resultate erzielt werden, während 
sich die progressive Paralyse absolut refraktär verhält. Das 
Verhalten der Lymphozytose in der Zerebrospinalflüssigkeit 
scheint bei dieser Therapie keinen bestimmten Regeln zu folgen. 

R. Volk (Wien). 

Dufour. Einwirkung des „606“ auf die Lympho¬ 
zytose der Lumbalflüssigkeit der Tabiker. Bull, des 
hopitaux. 1911. p. 715. 

Anschließend an die Beobachtungen von M i 1 i a n berichtet 
Dufour über einen Fall von Tabes incipiens, bei welchem die 
Punktionsflüssigkeit eine starke Lymphozytose zeigte. Im Laufe 
lange fortgesetzter verschiedener Quecksilberkuren nahm diese 
ab, um dann aber wieder zuzunehmen und schließlich stationär 
zu bleiben. Nach einer hierauf durcbgeführten Behandlung mit 
Salvarsan bestehend aus 3 intravenösen Injektionen blieb die 
Lymphozytose auch fernerhin unverändert. Die Lymphozyten 
wurden nicht wie bei Milian gezählt, sondern die Flüssigkeit 
wurde zentrifugiert und der Niederschlag gemessen. Soll man 
der Abnahme der Lymphozyten nach Salvarsan einen Wert 
beimessen, so wäre es nötig vorher die Schwankungen ihrer 
Zahl bei nicht behandelten Tabetikern zu kennen. Dufour 
empfiehlt die Behandlung von Tabetikern mit Salvarsan, trotz¬ 
dem er einen Einfluß auf die Lymphozytose für nicht vorhanden 
erachtet. R. Volk (Wien). 

Assmann, Herbert. Erfahrungen über Salvarsan- 
behandlung luetischer und metaluetischer Er¬ 
krankungen des Nervensystems unter Kontrolle 
durch die Lumbalpunktion. Dtsch. med. Wochenschr. 
Nr. 35. 1911. 

Die Erfahrungen, welche Assmann bei luetischen und 
metaluetischen Erkrankungen mit Salvarsanbehandlung sam¬ 
melte, gestalteten sich auch hinsichtlich der Lumbalflüssigkeit 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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folgendermaßen: Bei 8 Fällen von Paralyse traten nach Sal- 
varsaninjektionen keine Veränderungen im körperlichem und 
geistigen Verhalten, in der Liquorbeschaffenheit oder in der 
Wasser man n sehen Reaktion von Blut und Liquor ein. Bei 
Tabes waren nur geringe Einwirkungen festzustellen. Bei iso¬ 
lierter Pupillenstarre mit normaler Liquorbe3chaffenheit kamen 
nach Salvarsan in 2—6 Jahren keine weiteren nervösen Stö¬ 
rungen vor. Bei 3 Fällen von Lues cerebrospinalis war eine 
Wirkung des Salvarsans auf die nervösen Erscheinungen und 
die entzündlichen Eigenschaften des Liquors deutlich zu be¬ 
merken. Die Besserungen glichen den mit Hg erzielten. Anders 
aber wie nach Hg gestalteten sich die nach den intravenösen 
Salvarsaninjektionen auftretenden Reizerscheinungen: Fieber, 
Erbrechen, Kopfschmerz, Polyurie und Störungen in der Harn¬ 
entleerung. Besondere Vorsicht ist bei der Anwendung des 
Salvarsans geboten, wenn luetische Prozesse in der Nähe 
lebenswichtiger nervöser Zentren, vor allen in der Medulla ob- 
longata oder dem Rückenmark vermutet werden. 

Max Joseph (Berlin). 

Assmaan, Herbert. Erfahrungen über Salvarsan- 
behandlung luetischer und metaluetischer Er¬ 
krankungen des Nervensystems unter Kontrolle 
durch die Lumbalpu nktion. Dtsch. med. Wochenschr. 
Nr. 36. 1911. 

Assmanns bereits in der vorigen Nummer der gleichen 
Wochenschrift begonnene Arbeit klingt in folgende Schlußsätze 
aus: Ein wesentlicher Einfluß des Salvarsans besteht bei Para¬ 
lysis incipiens weder in Bezug auf die klinischen Symptome, 
noch auf die Eigenschaften des Liquor, noch auf die Wasser- 
mannsche Reaktion des Blutes. Bei Tabes erfolgten nach Sal¬ 
varsan einige Male Besserung der Schmerzen und Krisen, 
einmal vorübergehende Reizwirkung, niemals eine bedeutende 
Änderung der objektiven, nervösen Symptome. Zweimal zeigte 
der Liquor eine bemerkenswerte Abnahme seiner pathologischen 
Merkmale (Nonnes Reaktion, Pleozytose), öfter einen geringen 
Rückgang derselben. Die Wassermann sehe Reaktion von 
Liquor und Blut blieb unbeeinflußt. Günstiger gestaltete sich 
die Wirkung des Salvarsans bei Lues cerebrospinalis, sowohl 
in bezug anf die klinischen Symptome als auch auf den Liquor. 
Dreimal lag den Neurorezidiven nach Salvarsan (typische Ver¬ 
änderungen des Liquor; einmal günstige Wirkung des Salvar¬ 
san) eine Meningitis luetica zugrunde. 

Max Joseph (Berlin). 

Minor, L. Bericht über 15 mit Salvarsan be¬ 
handelte Fälle von syphilitischer Erkrankung des 
Zentralnervensystems. Neur. Zentralbl. 1911. p. 770. 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


Von 4 Tabesfällen wurde keiner gebeilt, dagegen in einem 
Fall eklatante, in einem andern sehr große Besserung erzielt. 
In einem kombinierten Tabes-Myelitisfall verschwand die My¬ 
elitis auf 0‘3 Salvarsan in 14 Tagen, die Tabes blieb bestehen. 
Auch in anderen Fällen von luetischer Erkrankung des Zentral¬ 
nervensystems wurden Erfolge erzielt. 

F. Lewandowsky (Hamburg). 

Vogt, H. Bemerkungen über die Anwendung 
des Salvarsans in der Neurologie. Neurol. Zentralbl. 
1911. p. 787. 

In Fällen von Lues des Zentralnervensystems wurde Hei¬ 
lung oder weitgehende Besserung erreicht. Auch bei Tabes 
Besserung nicht nur der subjektiven Erscheinungen. Fälle mit 
vorherrschenden ßeizerscheinungen mit mehr proliferativen als 
degenerativen Veränderungen nicht mit konstanten sondern 
wechselnden Störungen scheinen günstiger zu liegen. 

Vorsicht ist geboten bei Fällen mit ausgedehnten Zer¬ 
störungen der nervösen Substanz, Erweichungen, ausgedehnter 
Degeneration, schlechtem Allgemeinzustand, Arteriosklerose des 
Gehirns. Wegen der Möglichkeit einer lokalen (Herxheimer¬ 
sehen) Reaktion sind Erkrankungen im Bereich lebenswichtiger 
Zentren (Medulla oblongata) nicht mit dem Mittel zu behandeln. 
Augenhintergrundserkrankungen bilden keine Kontraindikation. 
Die Neurorezidive sind keine toxischen Salvarsanwirkungen. 
In den Fällen, wo plötzliche Wirkung zu vermeiden ist, sind 
mehrere Injektionen von O'l auf 0 3 steigend zu machen. 

F. Lewandowsky (Hamburg). 

llenke. Einige Bemerkungen zu der Salvarsan- 
wirkungbei der L arynx-Lues. Müncbn. med. Wochenschr. 
1911. Nr. 31. 

Henke berichtet über 2 durch Salvarsan sehr günstig be¬ 
einflußte Fälle von Larynx-Lues und bespricht dann die aus 
der Literatur vorliegenden Erfahrungen, die gleichfalls bez. der 
Salvarsantherapie günstig lauten. 

Nun ist es aber auffallend, daß bisher kein Fall bekannt 
geworden ist, bei welchem sich die Zeichen der „He rxhe i- 
m ersehen Reaktion“, Schwellung und Quellung des Gewebes und 
infolgedessen stärkere Stenoseerscheinungen gezeigt hätten. 

Da aber nicht anzunehmen ist, daß die He rxhe im er¬ 
sehe Reaktion im Larynx ausbleibt, so ist der Grund für diese 
Tatsache vermutlich darin zu suchen, daß durch das Salvarsan 
auch andere Spirochaeten, die sich äußerst zahlreich in den 
Geschwüren der Mundrachenhöhle und des Larynx finden, ge¬ 
tötet werden. Denn diese letzteren begünstigen den geschwü- 
rigen Zerfall und die Verjauchung des spezifisch erkrankten 
Gewebes. 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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„Es steht also bei einer mit Salvarsan behandelten gum¬ 
mösen Larynxtenose dem Plus, als Herxheim er sehe Reak¬ 
tion, auf der einen Seite, ein Minus auf der anderen Seite 
gegenüber, nämlich die sofortige Abnahme der sekundär ent¬ 
standenen, entzündlichen Schwellung des spezifisch erkrankten 
Gewebes.“ 

Diese hinwiederum wird verursacht durch die Abtötung 
der massenhaft vorhandenen anderen Spirocbaeten. 

Theodor Baer (Frankfurt a.M.) 

Hornstein, Adele und Bornstein, Arthur. Über Sal¬ 
varsan in der Milch. Deutsche mediz. Wochenschrift. 
Nr. 33. 1911. 

Bornsteins chemische Untersuchungen bewiesen, daß 
die Milch mit Salvarsan behandelter Frauen Arsen und zwar 
in Bindung mit dem Amidobenzolring enthielt. Daraufhin wurde 
versucht ein hereditär-syphilitisches Kind mit der Milch einer 
Ziege zu ernähren, welche in Abständen Salvarsaninjektionen 
erhielt. Diese Ziegenmilch übte aber keinerlei Heilwirkung auf 
den Säugling aus, enthielt auch weniger Arsen als die unter¬ 
suchte Frauenmilch und mußte zudem, um vertragen zu werden, 
mit Wasser verdünnt werden. Max Joseph (Berlin). 

Aschheim, S. Zur Behandlung des hereditär¬ 
syphilitischen Säuglings durch Behandlung seiner 
stillenden Mutter mit Salvarsan. Zentrbl. f. Gynäk. 
1911. Nr. 31. 

Aschheim injizierte der stillenden Mutter eines mit 
Lues palmaris et plantaris und papulösem Exanthem geborenen 
Säuglings 0*5 Salvarsan intramuskulär. Innerhalb 8 Tagen heilten 
die Erscheinungen heim Kinde ab, 5 Wochen später trat aber 
ein schweres Rezidiv ein. Asch he im glaubt, daß die Ta ege- 
sehe Behandlungsmethode als ungenügend für das Kind und 
wegen der im Frühwochenbett nicht gleichgültigen Reaktion 
bei der Mutter verlassen werden sollte. 

Felix Müncbheimer (Wiesbaden). 

Rosenbaum,M. Eine vorläufige Mitt eilung über 
die Wirkung des Salvarsans auf syphilitische und 
meta sy phi lit ische Augenaffektionen und auf an¬ 
scheinend gesunde Augen von Syphilitikern. Medic. 
Record. 1911. Juli 22. p. 177. 

Rosenbaum beschäftigt sich in der vorliegenden Arbeit 
mit der Wirkung des Salvarsans auf gesunde Augen und auf 
durch Syphilis erkrankte. Er kommt zu folgenden Schlüssen: 

1. Das Präparat ist sehr wirksam hei sekundären und 
tertiären Erscheinungen am Uvealtraktus. 

2. Es verursacht weder subjektive noch objektive Neben¬ 
erscheinungen auf gesunde Augen von Syphilitikern. 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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3. Bei Parasyphilitis und bei Optikusatrophie veranlaßt 
es keine bemerkenswerte Besserung. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

David, J. 606 und der Nerv, akustikus. Presse med. 
1911. Nr. 58. 

Bei einem rezent luetischen Soldaten, der sofort nach Auf¬ 
treten der Roseola neutrales Salvarsan 0'45 subkutan erhalten, 
traten 7 Wochen nach der Injektion plötzlich beiderseitige Schwer¬ 
hörigkeit, Ohrensausen und Gleichgewichtsstörungen auf — Pat. 
schwankte im Gehen stets nach rechts — und zugleich eine 
Eruption auf der Brust, die nicht sicher diagnostiziert wurde, 
aber auf 1 Hg-Injektion schnell verschwand. Die Annahme 
syphilitischer Erscheinungen wurde trotzdem aufgegeben. Erst 
mehrere Monate später erfolgte eine gründliche Bg-Kur und 
die Ohrerscheinungen schwanden langsam. Dennoch spricht sich 
David, besonders auf Grund der Berichte über 28 bereits 
publizierte Akustikus-Afifektionen nach 606, dagegen aus, daß 
Ehrliche Deutungen dieser Neuritiden für seinen Fall passen. 
Jarisch- Herxheim er sehe Reaktion sei nur anzunehmen, 
wenn die Phänomene kurz nach der Injektion sich einstellen; 
syphilitische Neuritis bei allgemeiner Sterilisatio corporis er¬ 
scheine ausgeschlossen, weil die Zerebrospinalflüssigkeit weder 
W + noch Lymphozytose zeigte. Auch bei seinem Pat. bestand 
noch nach 3 Monaten an der Injektionsstelle eine derbe Infil¬ 
tration und fand sich eine alte Tympanitis. D. glaubt, daß die 
von Ehrlich in vitro beobachtete Zersetzung des Arsenobenzols 
auch im subkutanen resp. intramuskulären Depot stattfindet und 
bei Leuten, die früher Ohrleiden gehabt, neurotrop wirkt. 

Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Tobias. Ein Beitrag zur Wirkung von Ehrlich- 
Hata bei Augenkranken. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. 
49. Jahrg. p. 87. 

Es ist schon des öfteren das Auftreten von Augenerkran¬ 
kungen kurze Zeit nach einer Einspritzung von Arsenobenzol 
beschrieben worden. Gewöhnlich sind diese Augenaffektionen 
echte Rezidive der Lues. Wahrscheinlich werden durch die un¬ 
genügende Dose von Arsenobenzol nicht alle Spirochaeten ab¬ 
getötet ; ein Teil derselben wird im Gegenteil mobilisiert, dringt 
ins Auge und erzeugt dort neue spezifische Affektionen. 

Edgar Braendle (Breslau). 

Stuelp. Bisherige Erfahrungen mit Salvarsan 
bei Augensyphilis, aus der Literatur und eigenen 
Fällen. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. XLI Bd. p. 369. 

In einer übersichtlich referierenden Arbeit kommt V. zu 
dem Endresultat, daß die luetischen Augenerkrankungen noch 
weniger prompt auf das Salvarsan reagieren als die übrigen 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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syphilitischen Manifestationen. Zu Ungunsten des Salrarsans 
spricht der Umstand, daß während der bisherigen Hataära 
auffallend häufig das Auftreten von meist dem 
tertiären Stadium derLues eigentümlichen Augen- 
(und Ohren-) Affektionen beobachtet wurde. Diese Affek¬ 
tionen setzten meist 2 — 3 Monate nach der Injektion ein, wenn 
alle übrigen luetischen Manifestationen verschwunden sind. 
Ophthalmologen sollen nur Salvar6an injizieren, wenn sie rasch 
(intravenös) einwirken wollen, oder wenn sich die Fälle gegen 
Jod und Hg refraktär verhalten. Sonst soll man ruhig bei 
der alt bewährten Luestherapie bl eiben. Die strengste 
Skeptis gegenüber der Salvarsanbehandlung soll man bei oku¬ 
laren Erscheinungen der Tabes und Paralyse walten lassen. 

Edgar Braendle (Breslau). 

Manzutto- Über den Einfluß des Präparates 606 
von Ehrlich bei einigen Formen von Augenaffek- 
tionen. Clinica Oculist. Febr. 1911. 

Manzutto hat 606 in 18 Fällen gebraucht (1 Gumma 
palpebrale, 5 Neuritis optica, 3 Neuroretinitis, 4 Iridozyklitis, 
5 Keratitis parenchymatosa). Kein Fall verschlimmerte sich durch 
Ursachen, die auf das Medikament zu beziehen gewesen wären. 
Die besten Resultate hatte man bei Iritis und Iridocyclitis, gar 
keine oder mittelmäßige bei Neuritis, gar keine bei Keratitis 
parenchymatosa infolge hereditärer Lues, während ein Fall von 
Ker. par. durch akquirierte Lues sich besserte. 

J. Ullman n (Rom). 

Schnaudigel. Ehrlich-Hata 606 in der Augen¬ 
heilkunde. Archiv f. Augenheilk. Bd. LXVIII. p. 212. 

Verf. spricht sich günstig über das Präparat aus. Er hat 
21 Fälle behandelt. Im übrigen bringt die Arbeit nichts Neues. 

Edgar Braendle (Breslau). 

Flemming. Wirkungen des Salvarsans auf das 
Auge. Arch. f. Augenheilk. Bd. LXVIII. p. 197. 

Fl. referiert über 180 Fälle vou spezifischen Augener¬ 
krankungen, die mit Salvarsan behandelt wurden. Er sah mit 
wenigen Ausnahmen niemals eine erheblich schnellere Besserung 
als mit den übrigen spezifischen Heilmitteln der Lues. Verf. 
glaubt nicht, daß die jetzt häufig beschriebenen Augenaffektionen 
nach Salvarsanbehandlung auf das Konto des Salvarsans zu 
setzen sind, sie sind vielmehr als Luessymptome aufzufassen. 
Diese Affektionen bestanden sicherlich auch schon vor der In¬ 
jektion, sie sind nur durch die Injektion eklatanter geworden 
im Sinne der Herxheim er sehen Reaktion. Das Salvarsan ist 
vor allem anzuwenden, wenn schnelle Hilfe not tut oder wenn 
das Hg und das Jod versagt haben. 

Edgar Braendle (Breslau). 

Are*, t Dermat. u. 8yph. Bd. GXH. 3g 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Fej£r, Gyula. Salvarsan und das Auge. Budapesti 
orvosi ujsäg. 1911. p. 39. 

Fejer beobachtete in 3 Fällen die Erkrankung des Auges 
nach Salvarsaninjektion. ln einem Falle trat nach einer intra¬ 
venösen Injektion eine linksseitige Papillitis auf, die nach 90 
Einreibungen verschwand. 

lu einem 2 ten Falle trat ebenfalls eine einseitige Papil¬ 
litis und eine Vertrübung des Glaskörpers auf. Im dritten Falle 
sah F. eine schwere Iridoc-horioditis nach subkutaner Salvar¬ 
saninjektion auftreten. Alfred Roth (Budapest). 

Christomanos, Ant. Über den therapeutischen 
Wert des Salvarsans bei Kala-Azar. Deutsch, mediz. 
Woch. Kr. 37. 1911. 

Cbristomanos Versuche mit Salvarsan bei 4 Patienten 
mit Kala-Azar hatten nur negative Erfolge. Weder die klini¬ 
schen Erscheinungen noch die Zahl und Färbung der Parasiten 
wurden beeinflußt. Intravenöse und intramuskuläre Einführung 
blieben gleicherweise wirkungslos. Max Joseph (Berlin). 

Thiroloix und Durand. Spirochaetäm ie im Ver¬ 
lauf einer akuten Appendizitis. Hämo- und Sero¬ 
kultur. Isolierung und Kultur des Parasiten. An¬ 
wendung von Salvarsan. Stillstand derSeptikämie. 
Bull. d. hopit. 1911. p. 653. 

Bei einer akuten Appendizitis mit schweren Allgemein¬ 
erscheinungen, die auf Septikämie schließen ließen, versuchte 
man Kulturen in Bouillon vom Blut und Serum anzustellen. 
Es zeigte sich aber, daß gar keine Mikroorganismen vorhanden 
waren. Ultramikroskopisch wurden im Blut und Serum Spiro- 
chaeten nachgewiesen. Auf Grund dieses Befundes machte man 
eine Salvarsaninjektion bei der hoch fiebernden, nicht operierten 
Patientin. Nach anfänglichem Kollaps Rückgang des Fiebers 
(40'2 auf 38), Kolpotomie, Entleerung einer sanguinolenten, 
nicht eiterigen Flüssigkeit Von da an und nach einer zweiten 
Salvarsaninjektion fortschreitende Genesung. Die Bouillonkultur 
ergab nach 5 Wochen eine überaus grosse Menge von Spiro- 
cbaeten. Von mehrfach angestellten Tierversuchen zeigte nur 
ein Kaninchen nach intraparenchymatöser Injektion eine leichte 
Keratitis. R. Volk (Wien). 

Achard u. Flandin. Angina Vincenti mit Arseno- 
benzol behandelt. Bull, des höpitaux. 1911. p. 501. 

Bei einer beiderseitigen ulzerösen Angina, die im weiteren 
Verlauf unter Temperatursteigerungen bis über 40 # zu einer 
Halsphlegmone und einer linksseitigen Otitis catarrhalis führte, 
wurde der Belag der Tonsillen ultramikroskopisch untersucht 
und es wurden nebst verschiedenen Kokken auch fusiforme 
Bazillen und eine Art von Spirillen gefunden, die aber sicher 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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nicht mit der Spirochaete pallida identisch sind. Eine infolge 
des Befundes von Spirillen verabfolgte Injektion von Salvarsan, 
desgleichen lokale Anwendung von Arsenobenzol in Pulverform 
beeinflußte den Verlauf der Krankheit in günstigem Sinne. 
Weder anatnnestisch noch klinisch konnten Anzeichen von 
Syphilis bemerkt "werden und auch die vor der Behandlung an- 
gestellte Wassermann sehe Probe war negativ ausgefallen. 

Der Autor empfiehlt die Behandlung dieser Erkrankung 
mit dem Ehrlichschen Mittel wegen des raschen Rückganges 
der Erscheinungen nach dessen Anwendung und weil es bei 
dieser Angina auch zu destruktiven Vorgängen im Pharynx 
kommen kann. R. V o 1 k (Wien). 

liipsztat, J. Über die Nebenwirkungen des Sal¬ 
varsan s. Medycyna i Kronika lek. 1911. Nr. 27. 

Nach seinen Observationen von 32 Kranken in verschie¬ 
denen Syphilisstadien, die mit 55 intramuskulären Salvarsan- 
injektionen behandelt wurden, kommt L. zu dem Resultate, 
daß iu 64% der Injektionen eine Reaktion hervorgetreten ist. 
Er erwähnt aber dabei, daß nach den Einspritzungen von 
Quecksilbersalyzilat die Nebenerscheinungen, meistens Fieber, 
auch in vielen Fällen (56%) zutage treten. Das Fieber war 
nach Salvarsaninjektionen in den erwähnten Fällen nicht hoch, 
pur in 5 Fällen ist es über 38° und einmal über 39* C. ge¬ 
stiegen. Die Nebenerscheinungen kommen nicht selten erst 
einige Zeit nach der intramuskulären Einspritzung zum Vor¬ 
schein, was der Verf. durch die nachfolgende Resorption des 
Mittels aus dem Depot erklären will. Alle Nebenerscheinungen 
sind in diesen Fällen nach des Verf. Meinung nicht durch Or¬ 
ganotropie hervorgerufen, sondern sie sollen als eine Reaktion 
des Organismus auf die Toxinwirkung betrachtet werden. Die 
in zwei Fällen nach den Injektionen aufgetretenen Gehörnerven¬ 
schädigungen schreibt L. nicht den giftigen Eigenschaften des 
Mittels, sondern einer Neurorezidive zu. 

F. Krzysztalowicz (Krakau). 

Ülakroeki. Doppelseitige Akkomodationslähmung 
nach Salvarsan. Berlin, klin. Wochenschr. 1911. Nr. 31. 
p. 1417. 

Verf. beobachtete bei einem jungen Mädchen, das 3 Mo¬ 
nate uach einer luetischen Infektion 0‘6 Salvarsan intravenös 
und 4 Tage darauf 0 6 Salvarsan intraglutaeal erhalten hatte, 
eine uach weiteren 2 Tagen einsetzende Akkomodationsparese, 
die in wenigen Tagen zur vollständigen Lähmung führte. Die 
Lähmung verschwand nach 4 Wochen wieder vollständig ohne 
jede Behandlung. Er deutet sie als Folgen einer nach der 
Salvarsan-Applikation aufgetretenenH erxh eimerschenReaktion. 

‘ K. Altmann (Frankfurt a. M.). 

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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Saenger, A. Über Neurorezidive nach Salvarsan. 
Neurolog. Zentralbl. 1911. p. 796. 

Schon in der Zeit vor dem Salvarsan waren Neurorezidive 
nicht selten. Verf. hat schon in einer 1890 erschienenen Arbeit 
festgestellt, daß durch die Syphilis schon ganz früh schwere 
anatomische Veränderungen im Nervensystem gesetzt werden 
und daß es durchaus notwendig erscheint, die Vorstellung 
definitiv aufzugeben, die Lues manifestiere sich in der Früh¬ 
periode lediglich auf Haut- und Schleimhäuten. Nach Unter¬ 
suchungen von Wilbrandt und Staelin kamen unter 200 
frischen Luesfällen 73 mal konzentrischeGesichtsfeldeinscbräDkung 
funktioneller Art, 6 mal organischer Natur vor. Unter 1000 mit 
Salvarsan behandelten Fällen der A r n i n g sehen Abteilung 
kamen 3 Fälle von Nervenerkrankung vor, die von Wilbrandt 
und Saenger mit beobachtet wurden 1. leichte Neuritis des 
N. ulnaris, 2. retrobulbäre Neuritis, 3. Neuritis des Cutaneus 
communicans peronei. Das häufigere Vorkommen von Nervener¬ 
krankung nach Salvarsan ist in erster Linie auf genaue Unter¬ 
suchung und Publikation der Fälle zurückzufuhren. Wahrschein¬ 
lich handelt es sieb nicht um toxische Erkrankungen, sondern 
um Luesrezidive. F. Lewandowsky (Hamburg). 

Fölix, E. Ehrlich - Hata 606 und Labyrinth¬ 
störungen. Presse med. 1911. Nr. 62. 

Beiderseitige Schwerhörigkeit, Ohrensausen und Schwindel 
bei einem 30jährigen Manne 14 Tage nach intramuskulärer 
Salvarsan-Injektion 0*5, die 6 Wochen post infect. gegeben 
worden war. Pat. hatte schon seit mehreren Jahren auf dem 
linken Ohre schlechter gehört (jetzt lautes Sprechen links nur 
auf 50 cm, rechts auf 1 m), also wohl eine alte Labyrinthitis 
gehabt. Diese bildet Kontraindikation gegen 606. 

Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Rocbon-Duvigneaud u. Monbrun. Zwei Fälle von 
Syphilis oculi gravis einige Wochen nach wieder¬ 
holten Injektionen von organischen Arsenverbin¬ 
dungen. Bull, des höpitaux. 1911. p. 731. 

In zwei Fällen von Syphilis mit verschiedenen organischen 
Arsenpräparaten behandelt, traten bei jungen Frauen 5 und 
3 Wochen nach der Behandlung schwere Erscheinungen an den 
Augen auf und zwar beiderseitige Iritis und Papillo-Retinitis. 
Verf. geben nicht der Therapie die Schuld an diesen Kompli¬ 
kationen. Ihre Erwähnung soll nur zum Beweise dafür dienen, 
daß die rasche Sterilisation des Körpers bei Lues durch ein 
chemisches Agens illusorisch ist. Und es bleibt ebenso wie vor 
dem Arsenobenzol auch jetzt noch das Gesetz der sukzessiven 
Behandlung bei der Syphilis bestehen. R. Volk (Wien). 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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Jeanselme u. Contela. Neuritis optica und „606“. 
Bull.* des höpitaux. 1911. p. 745. 

Die Autoren berichten über zwei Fälle von Neuritis op¬ 
tica, die gleichzeitig mit allgemeinen sekundär-syphilitischen 
Erscheinungen auftraten. In dem einen Fall zeigte sich die 
Augenaffektion 4 Monate nach einer sehr geringen Dosis von 
„606“ (0‘4) gleichzeitig mit Plaquerezidiven an der Mund¬ 

schleimhaut und verschwand wieder nach intravenöser Injektion 
von Arsenbenzol. In einem zweiten Fall war die Neuritis optica 
nach Injektionen von grauem Öl zu beobachten und ging auf 
,,606“ zurück, welches man anwendete, weil auch die anderen 
sekundär-luetischen Erscheinungen auf das graue Öl nicht ge¬ 
schwunden waren. R. Volk (Wien). 

Marschalko, Thomas von. Ein Fall schwerer Into¬ 
xikation (Arsen?) im Anschluß an eine intravenöse 
S a 1 var s aninjektion nebst weiteren Bemerkungen 
über die Entgifung dieser letzteren. Deutsche med. 
Wocbenschr. Nr. 37. 1911. 

Die schweren Intoxikationserscheinungen, welche bei einem 
Luetiker mit völlig gesunden inneren Organen unmittelbar nach 
intravenöser Salvarsaninjektion auftraten, will Marschalko 
nicht dem Arsen zur Last legen. Auch durch eine Herabsetzung 
des CINa-Gehaltes des Kochsalzwassers von 0-9°/ o auf 0'5"/ o 
kann diese Schädlichkeit nur vermindert, nicht gänzlich ver¬ 
hütet werden. Sie entsteht wahrscheinlich durch eine, besonders 
leicht in der warmen Jahreszeit mögliche Verunreinigung des 
Kochsalz- resp. destillierten Wassers, in welchem die schon 
nach kurzem Stehen vegetierenden kleinen Lebewesen zwar 
durch das Kochen getötet werden, aber ihre abgetöteten Keime 
als Eiweißkörper von schwerem toxischen Einfluß zurücklassen. 
Demnach muß man das zu den intravenösen Salvarsaninfusionen 
zu benutzende Leitungs- oder destillierte Wasser unmittelbar 
vox- der Infusion, möglichst unter Zusatz von einigen Tropfen 
KMn0 4 -Lösung, nochmals destillieren, wenigstens eine halbe 
Stunde kochen und erst dann mit dem entsprechenden Quantum 
chemisch reinen CINa vermengt, zur intravenösen Infusion be¬ 
nutzen. Max Joseph (Berlin). 

Mann. Ein schwerer Zufall durch Salvarsan. 
Münch, med. Wochenschr. 31. 1911. 

Mann injizierte einem kräftigen jungen Offizier 06 Sal¬ 
varsan intravenös, (lues lat.). Pat. beobachtete die Vorschriften 
nach der Injektion nicht, bewahrte keine Bettruhe, ging abends 
aus etc. Nach 3 Tagen Eintritt völliger Bewußtlosigkeit von 
3tägiger Dauer. 

Nach Ansicht Manns liegt eine leichte Disposition zu 
epileptiformen Anfällen vor, deren einer durch die Injektion 


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Bericht über die Leistungeu auf dem Gebiete 


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begünstigt, durch das unvorsichtige Verhalten des Pat. ausge¬ 
löst worden ist. Theodor Baer (Frankfurt a. M). 

Beek- Über bilaterale Ertaubung und Vesti- 
bularausschaltung nach Salvarsan. Münch.med. Wochen¬ 
schrift. 42. 1911. 

Beck ist der Ansicht, daß die Oktavuserkrankungen seit 
der Einführung der Salvarsantherapie sich wesentlich gehäuft 
haben. Fälle, bei denen sich auf der Basis von nicht mit Sal¬ 
varsan behandelter Lues doppelseitige komplette Taubheit und 
Untergang beider Vestibularapparate entwickelte, sind in der 
Literatur nur ganz spärlich verzeichnet. 

Theodor Baer (Frankfurt a. M.). 

Fischer und Zernick. Weitere Beiträge zur 
Neurotropie und Depotwirkung des Salvarsans. 
Berlin, klin. Wochenschr. 1911. Nr. 34. p. 1555. 

Mitteilung eines Falles von Polyneuritis, die als luetischer 
Natur aufgefaßt wurde, sowie eines Falles von Neuroretinitis, 
die einige Zeit nach Salvarsanapplikation auftraten. Es wird 
der Standpunkt vertreten, daß diese Nervenerkrankungen einer 
neurotropen Wirkung des Mittels zuzuschreiben seien. Über 
die Ausscheidung des Salvarsans nach intravenöser Applikation 
sind die Tabellen im Original nachzulesen. 

K. Altmann (Frankfurt a. M.). 

Wchner. Über das Vorkommen spätluetischer 
Erscheinungen im Frühstadium der byphilis nach 
Salvarsaninjektionen. Münch, med. Wochenschr. 1911. 
Nr. 32. 

W e h n e r belegt durch die Krankengeschichten von 3 Fällen 
eine Beobachtung, daß nach Salvarsaniujektiouen spätluetische 
Erscheinungen häufig im Frühstadium der Syphilis Vorkommen. 
Bei 2 Fällen handelt es sich um Zungengummata, die beide 
noch im ersteu Jahre nach der Infektion auftraten. Der dritte 
Fall — eine Neuroretinitis — stellt ein echt luetisches Spät¬ 
symptom vor. Oskar Müller (Recklinghausen). 

Jnliusberg u. Oppenheim. Spastische Spinal¬ 
erkrankung bei Lues nach Salvarsan. München, 
med. Wochenschr. 1911. Nr. 29. 

Juliusberg und Oppenheim beschreiben einen Fall 
von Rückenmarkserkrankung (spastische Spinalparalyse), der 
im Frühstadium der Lues im Anschluß an zwei intravenöse 
Salvarsaninjektionen aufgetreten ist. 

Ob es sich hiebei um eine primäre Schädigung des Nerven¬ 
systems durch das Salvarsan handelt oder ob sich in dem 
Nervensystem schon von vornherein Spirochaeten angesiedelt 
hatten und der Ausbruch der Rückenuiarkserkrankung dann 
als Herxheim ersehe Reaktion zu denken ist oder ob endlich 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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ein rein zufälliges zeitliches Zusammentreffen vorliegt, lassen 
Verf. off en. Oskar Müller (Recklinghausen). 

Westplial, A. Über einen Todesfall nach Be¬ 
handlung mit Salvarsan hei spinaler Erkrankung 
(Tab es und Meningitis spinalis syphilitica) 
mit mikroskopischer Untersuchung des Rücken¬ 
marks. Berl. klin. Wochenschr. 1911. Nr. 22. p. 973. 

In einem Fall von Tabes mit frischer Meningitis spinalis 
syphilitica traten 7 Stunden nach intramuskulärer Injektion von 
0*4 Salvarsan plötzlich starke Atembeschwerden auf, wobei der 
Tod unter den Erscheinungen der Zwerchfellähmung eintrat. 
Verf. glaubt auf Grund des pathologisch anatomischen Befundes, 
der die schwersten pathologischen Veränderungen in der Höhe 
des 4. Zervikalsegmentes des Rückenmarkes, der Stelle des 
Austrittes der Wurzelfasern des nerv, phrenicus feststellen 
konnte, daß es sich um eine Reaktion des syphilitisch erkrankten 
Gewebes in der Höhe des 4. Zervikalsegmentes gebandelt habe, 
wobei durch die eintretende Hyperämie und seröse Durch- 
träukung ein Druck auf die Phrenikuswurzeln ausgeübt worden 
sei, der zu einer Lähmung der Nerven führte. Verf. nimmt 
hierbei denselben Vorgang an, der für die Neurorezidive an den 
HirnnerVen in Frage kommt. 

K. Altmann (Frankfurt a. M.). 

Caussade u. Regnard. Nephritis syphilitica 
mit Arsenobenzol behandelt. Anurie, Exitus. Klinisch¬ 
anatomische Betrachtungen über die akute und subakute 
Nephritis syphilitica und über die Toxizität des „606“. Bull, 
des höpitaux. 1911. p. 113. 

Ein Patient, der vor 9 Jahren einen syphilitischen Primär¬ 
affekt gehabt., hat und seit 3 Jahren an Nephritis (6—9% 0 
Esbach) und Ödem der unteren Extremitäten litt, bekam, da 
die Nephritis als eine sicher luetische diagnostiziert worden 
war eine Injektion von „606‘. Vorher war eine Reihe thera¬ 
peutischer Versuche zur Herabminderung des Eiweißgehaltes 
im Harn ohne Erfolg angewandt worden. Hochgradige Oligurie 
bestand schon seit eiuiger Zeit. 9 Tage nach der Injektion 
Exitus nach zunehmender Anurie und Kachexie. 

Pathologisch-anatomisch wurde die Leber deutlich luetisch 
verändert gefunden, und auch die Zeichen einer sub- 
aknten Nephritis waren vorhanden. Spirochaeten konnten nir¬ 
gends nachgewiesen werden. Der Patient starb nicht wegen der 
Injektion, wie an der Veränderung der Glomeruli und besonders 
an der amyloiden Degeneration zu erkennen ist. Von Gautier 
nnd anderen ist die geringe Toxicität des Arsenobenzols 
behauptet worden. In diesem Falle war der Tod erst nach 
9tägiger Anurie an Kachexie und ohne Urämie eingetreten. 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Während man also bei syphilitischer Nephritis eine Queck¬ 
silberkur eher vermeidet (? d. Ref.), könnte man unbedenklich 
das „006“ verwenden, bei großer, weißer Niere wird ein Erfolg 
aber selbstverständlich ausbleiben. 

Millian bemerkt hierzu, daß er nicht im Entferntesten 
an das „606“ als Todesursache gedacht habe. Möglich sei, 
daß das vor der Injektion verabreichte Na. salicyl, welches für 
die Niere sehr toxisch ist und die 5 Injektionen von je 0*03 
Hydrarg. bijod, die dem Pat. appliziert worden waren, die 
Anurie herbeigeführt haben. Das Arsenobenzol hingegen gehöre 
zu den für die Niere am wenigsten schädlichen Medikamenten. 

R. Volk (Wien). 

Leredde. Technik der intravenösen Injektionen 
von Arsenobenzol. Presse med. 1911. Nr. 74. 

Leredde hat von der Firma Puuiet in Paris ein Doppel¬ 
gefäß konstruieren lassen, ein Gefäß für physiologische, das 
andere für die Salvarsan-Lösung, damit zunächst nur die erstere 
infundiert wird und erst dann, wenn sie richtig einläuft, Sal- 
varsan injiziert werden kann. 

F. Münchheimer (Wiesbaden). 

Spiethofif. Zur Frage der sauren oder alkali¬ 
schen venösen Salvarsaninfusionen. München, 
med. Wochenschr. 1911. Nr. 32. 

Spiethoff empfiehlt auf Grund seiner Erfahrungen die 
sauren Lösungen zur intravenösen Salvarsaninfusion, da er 
ebenso wie Dukot eine größere Wirksamkeit dieser Lösungen 
und ein schnelleres Negativwerden der Wasser mann sehen 
Reaktion wiederholt beobachten konnte. 

Oskar Müller (Recklinghausen). 

Bogrow, S. L. Technisches zur intravenösen 
Anwendung des Salvarsans. Berlin, klin. Wochen¬ 
schrift. 1911. Nr. 15. p. 845. 

Angabe eines Apparates zur intravenösen Injektion. 

E. Altmann (Frankfurt a. M.j. 

Jeanselme u. Vernes. Technik der intravenösen 
Injektion von Salvarsan. Journ. de pratic. 1911. Nr. 32. 

Nichts Neues. F. Münchheimer (Wiesbaden). 

Wechselmann. Neuere Erfahrungen über 
intravenöse Salvarsaninjektionen ohne R e- 
aktionserscheinungen. München, med. Wochenschrift. 
1911. Nr. 28. 

Nachdem Wechselmann schon in seiner letzten Arbeit 
gezeigt hat, daß stärkere Reaktionserscheinungen bei der intra¬ 
venösen Salvarsaninjektion fast ausnahmslos durch genauere 
Sterilisation des destillierten Wassers vermieden werden, ist er 
noch einen Schritt weiter gegangen, indem er das relativ keim- 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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arme Leitungswasser selbst destilliert und mit 0 - 9 proz. NaCl. 
versetzt injiziert. Er ist der Ansicht, daß das schon in der 
Fabrik in 50—100 Liter fassende Flaschen gefüllte destillierte 
Wasser eine Menge Bakterien aller Art enthält, die noch durch 
das wochenlange Lagern in den Apotheken vermehrt wird. 
Selbst wenn durch energisches Kochen die meisten Keime ge¬ 
tötet werden, so wird noch eine so hochprozentige Lösung von 
Eiweißkörpem injiziert, daß man die Giftreaktion im Organis¬ 
mus versteht. Verf. hat bei über 150 Patienten, die nach obiger 
Methode gespritzt wurden, stets nur Temperaturen von 36-5° 
bis 37° gesehen. Oskar Müller (Recklinghausen). 

"Wehner. Zur Frage der Konzentration der 
NaCl- Li ö s u n g bei Salvarsaninfusionen. 

Zur intravenösen Salvarsananwendung bewährte sich 
Wehner eine 10 Stunden lang gekochte 0-6°/„ige NaCl-Lösung, 
welche die Beschwerden des Fiebers wesentlich verminderte. 
Daß das Fieber nicht mit der Konzentration der Lösung, son¬ 
dern mit zu kurzem Kochon resp. Keimgehalt zusammenhinge, 
wird durch die Tatsache widerlegt, daß Infusionen mit 0-9%iger 
NaCl-Lösung, eine halbe Stunde gekocht und yrieder aufgefüllt, 
stärkeres Fieber hervorriefen. Max Joseph (Berlin). 

"Wätson, J. J. Eine Methode zur Fixation der 
Vene zwecks Erleichterung der Einführung 
der Nadel bei intravenösen Injektionen. The 
Journal of the American Medical Association. 1911. 29. Juli, 
p. 383. 

Watson fixiert die Vene durch eine quer eingestochene 
Nähnadel, die er durch eine Klemmpinzette feststellt. In die 
so festgestellte Vene führt er die Hohlnadel ein. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Halpern, J. Über die rationelle Methode 
der intramuskulären Einspritzungen ätzen¬ 
der Mittel, speziell des Salvarsans. Allgemeine med. 
Zentralzeitung. 31. 1911. 

Halpern verwirft die intravenöse Applikation als un¬ 
bequem und gefährlich. Bei seiner intramuskulären Methode 
seien die Beschwerden auf ein Minimum reduziert. Er suspen¬ 
diert 0‘6 Salvarsan in 1*5 ccm Flüssigkeit, und zwar erreicht 
er dieses, indem er die 15%>ge Natronlauge tropfenweise zu¬ 
setzt, jeden einzelnen Tropfen mit Salvarsan überrschüttet und 
verreibt und auf dieselbe Weise mit dem sterilisierten, destillierten 
Wasser verfahrt. Bei genauer Neutralisierung und richtiger 
Technik des Einstichs besteht nach der Injektion nur ein 
ziehendes“ Gefühl. Massage hält er für kontraindiziert. 

* H. Merz (Basel). 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Loxton, Arthur. Salvarsan in Mandelöl. The 
BritiBh Medical JouruaL 1911. 29. Juli. p. 214. 

Loxton wendet das Salvarsan in folgender Weise an: 
Unter antiseptischen Kautelen wird das Salvarsan im Glas¬ 
mörser mit wenigen Kubikzentimetern steriliertem süßen 
Mandelöl verrieben. Die feine Emulsion wird in die ganz aus 
Glas bestehende Spritze eiDgesogen und dann wird die Spritze 
mit der Nadel armiert. Die Injektion wird neben die Skapula 
gemacht. Fritz Juliusberg (Posen). 

Kromayer. Chronische Salvarsanbehnndlung 
der Syphilis. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 34. 1911. 

Kromayer sah gute Erfolge von chronischen Salvarsan- 
kuren, die wegen der geringen, auf einmal eingeführten Dosis 
fast immer ohne jede Schädigung vertragen werden. In kleineu 
Einzelmengen wurde bis zur Gesamtdosis von 3*6 g Salvarsan 
intravenös injiziert. Dosen bis 12 beseitigen die Wahrschein¬ 
lichkeit von Rezidiven nicht. Nach den Erfahrungen des Verf. 
übertrifft eine 4—6 Wochen (2*0—3*6) dauernde intravenöse 
Salvarsankur an Wirkung eine ebenso lange Quecksilberkur. 
Die Injektionen wurden 3 mal wöchentlich ausgeführt. Dennoch 
hält Verf. die Sicherheit rezidivfreier Heilungen durch Salvar¬ 
san noch nicht für so feststehend, daß er daneben der Queck¬ 
silberanwendung entraten möchte. Max Joseph (Berlin). 

Frenkel-Heiden u. Navassart, E. Über die Elimi¬ 
nation des Salvarsans aus dem menschlichen Kör¬ 
per. Berl. klin. Wochenschr. 1911. Nr. 30. 

Verf. konnten bei subkutaner und intramuskulärer Injek¬ 
tion von Salvarsan noch nach 7 Monaten Arsen im Urin nach- 
weisen. Bei intravenöser Injektion noch nach 24 Tagen, der 
längsten Zeit, die sie die Patienten in Beobachtung hatten. In 
den Faezes ist nach den Verf. die Arsenausscheidung mindestens 
so groß wie im Harn, bei vielen Personen aber erheblich größer. 

K. Altmann (Frankfurt a. M.). 

Gaucher u. Guggenheim. Erzeugt die Behand¬ 
lung der Syphilis mit organischen Arsenverbin- 
dungen eine Gewöhnung an das Arsen? Bull, des 
höpitaux. 1911. p. 174. 

Auf Grund eigener Beobachtungen gelangen die Autoren 
zu dem Resultat, daß das Darreichen von organischen Arsen¬ 
verbindungen keine Gewöhnung des Organismus an das Arsen 
erzeugt und daß eventuelle Mißerfolge einer Arsenobenzolkur 
ganz ebenso bei vorher nicht mit Arsen behandelten Patienten 
Vorkommen. Die Autoren berichten zwei Fälle. Bei dem einen 
hatte eine Injektion von nach vorherigen Injektionen 

von im ganzen 2*7 Hektin — welche Dosis gewiß eine Arsen¬ 
resistenz hätte erzeugen können — einen sehr guten Erfolg. 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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Bei dem zweiten Fall, in dem es sich allerdings um eine schwere 
ulzeröse Syphilis handelte und die in ihrem Primärstadium nicht 
erkannt und nicht behandelt worden war, hatte weder eine 
Hektinkur, noch eine Injektion mit ,,606“ mehr als einen 
vorübergehenden Erfolg. Es traten immer wieder Rezidiven 
auf. Die letzte beobachtete Rezidive heilte auf 10 Hektininjek- 
tionen vollständig aus. ln einem anderen, vorher nicht behan¬ 
delten Fall hatten zwei intramuskuläre Injektionen von .,606“ 
keinen Erfolg, während die dritte intravenöse die Syphilis zur 
Heilung brachte. Es war also auch hier keine Gewöhnung ein- 
getreten. 

Ray aut widerspricht in der Diskussion der Ansicht der 
Autoren und meint, daß man nicht immer rasch aufeinander 
folgende Injektionen mit steigenden Dosen machen würde, wenn 
man nicht die Arsenresistenz fürchtete. Der gleichen Ansicht 
sind Mil i an und Martin trotz der experimentellen Arbeit 
der Frau Margulies im Laboratorium Ehrlichs. 

R. Volk (Wien). 

ISbrlfcb, P. Au8 Theorie und Praxis der Chemo¬ 
therapie. Folia Serologica Bd. VII. Heft 7. 1911. 

In diesem auf der 6b. Tagung der freien Vereinigung für 
Mikrobiologie gehaltenen Vortrag betont Ehrlich von neuem, 
daß uns nur das Studium der „therapeutischen Biologie“ der 
Parasiten befähigt, in das Wesen der Heilerfolge einzudringen. 
Entsprechend den verschiedenen parasitenfeindlichen Stoffen 
unterscheidet Ehrlich serumfeste Stämme, die gegen die 
spezifischen Antikörper gefeit sind und chemofeste Stämme, 
gegen die verschiedenen Arzneimittel fest sind. Die 
Heranbildung dieser beiden Typen von festen Stämmen ist nach 
der Richtung verschieden, daß es sich im Falle der serum- 
festen Stämme um das Verschwind en einer Rezeptorenai’t 
and um das vikariierende Auftreten einer neuen anders¬ 
artigen Rezeptorenart, bei den chemofesten Stämmen dagegen 
um die Herabminderung einer bestimmten chemischen 
Funktion handelt. Während nun Ehrlich früher aunahm, 
daß im Gegensatz zu den serumfesten Stämmen chemofeste 
Stämme durch eine lange Generation fortgesetzte Beeinflussung, 
also durch eine Gewöhnung an das Chemicale entstehen, haben 
die Erfahrungen det* letzten Zeit gezeigt, daß es gelingt, in 
rascher Weise arsenfeste Stämme zu erzeugen. Bekannt¬ 
lich nimmt Ehrlich an, daß die organischen Heilsubstanzen 
nicht nur von einem einzigen Chemozeptor gefesselt werden, 
sondern daß mehrere derselben in Aktion treten, ebenso wie 
ein Schmetterling gleichzeitig an verschiedenen Stellen aufge- 
sDanut wird. Im Tierversuch ist leicht festzustellen, wie ver¬ 
schieden die Haftfestigkeit der Substanzen ist: während die 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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meisten löslichen Farbstoffe den Körper durchfliegen, bleiben 
andere monatelang in demselben gefesselt. Es müsson also 
gewisse Chemozeptoren existieren, die die Nebengrup¬ 
pierungen in sehr dauerhafter Weise an sich fesseln, 
so daß der mit Hilfe solcher Gruppierungen aufgenommene 
Stoff lange oder vielleicht dauernd in der Zelle ver¬ 
bleibt. Im Gegensatz dazu lösen andere Gruppierungen eine 
lockere, im Laufe kurzer Zeit trennbare Verbindungen 
aus. Man muß also die Arsenikalien als Zellhafter oder als 
Zellspringer bezeichnen. Diese letzteren sind nun im stände, 
reaktive chemische Veränderungen im Zelleib hervorzurufen 
und eine dauernde Beeinflussung des Rezeptoren¬ 
apparates auszulösen. Wir müssen also von jedem Arznei¬ 
stoff, der eine rasche Arzneifestigkeit hervorruft, an¬ 
nehmen, daß derselbe Gruppierungen besitzt, die länger ge¬ 
bunden werden. Im Speyerbause ist nun durch Unlersuchungen 
von G o n d e r festgestellt worden, daß arsenfeste Trypanosomen 
wieder zum normalen Zustande durch eine Befruchtung 
zurückgeführt werden können, da sie durch dieselbe die Arsen¬ 
festigkeit vollständig verlieren. Was nun die Rezidivstämme 
anbelangt, so war Ehrlich bekanntlich durch seine Versuche 
zu der Ansicht gekommen, daß die Zellrezeptoren, die die 
Bildung der Antikörper auslösen, Ernährungszwecken 
dienen und daß sie die Gänge sind, mit Hilfe derer die Para¬ 
siten die im Blute kreisenden Stoffe, die zu ihrer Ernährung 
nötig sind, an sich reißen. Versuche, die im Speyerhause ange¬ 
stellt wurden, haben nun ergeben, daß das Trypanosoma in 
der Maus in mindestens 5 Rezidivformen vorkommt und 
fortgepflanzt werden kann. Es gelingt, immer neue Rezidive zu 
erzeugen, wieder der Heilung zuzuführen und schließlich alle 
verschiedenartigen potentiellen Anlagen, die in der Trypano¬ 
somenzelle sind, herauszulocken. Unter solchen Umständen muß 
schließlich ein Punkt erreicht werden, an dem eine definitive 
Heilung erfolgt und zwar dann, wenn sich im Serum durch die 
verschiedenen geheilten Rezidive so viel Antikörper entwickelt 
haben, als Wuchsformen der Parasiten möglich sind. Daraus 
ergibt sich die Forderung, bei den Infektionen mit vielfachen 
Wuchsformen der Spirochaeten möglichst energisch vorzugehen 
und in einer Behandlungstour eine möglichst vollständige Sterili¬ 
sation des Körpers zu erreichen. 

Die Bedeutung, welche die Serum- und Arzneifestigkeit 
der Parasiten auf das Heilproblem ausübt, liegt darin, daß sie 
dasselbe erschwert. Wenn durch einen therapeutischen Akt 
der größte Teil der Parasiten vernichtet wird, so wird häufig 
der zurückbleihende Rest durch die Hilfsaktion des Körpers, 
nämlich durch die entstehenden Antikörper abgetötet. Nun 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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ist der Gehalt an Antikörpern ein um so größerer, je mehr 
Parasiten abgetötet werden und je schneller diese Abtötung 
erfolgt. Man wird daher gut tun, die Infektion nicht am An¬ 
fang der Erkrankung zu behandeln, sondern sie erst auf eine 
gewisse Höhe kommen zu lassen. Es dürfte sich weiter 
empfehlen, die Behandlung nicht mit einem einzigen Heil¬ 
stoff, sondern gleichzeitig mit zweien durchzuführen. Es ist 
ferner vielleicht die Hoffnung vorhanden, durch die Kombi¬ 
nationstherapie eine schon bestehende Chemofestigkeit der 
Parasiten aufzuheben oder ihre Entstehung zu verhindern. 

Schließlich weist Ehrlich in seinem geistvollen Vortrag 
auf die Bedeutung der zuerst von Wechselmann erkannten 
Notwendigkeit bin, zu den intravenösen Injektionen frisch 
sterilisiertes Wasser zu benützen und ferner auf die glänzenden 
Erfolge, die das Salvarsan in der Heilung der Framboesie, der 
Malaria tertiana, der Schlafkrankheit, des Flecktyphus, der 
Brustseuche der Pferde und schließlich bei einer anderen 
Pferdekrankheit, der Lymphangitis epizootika (hier schon in 
geringen Dosen) erzielt hat. Meirowsky (Cöln). 

Cloetta. Über Arsenikwirkung und Angewöhnung. 
Korrespondenz-Blatt für Schweizer Ärzte. 1911. Nr. 21. p. 737. 

Es ist Cloetta gelungen, einem Hund — Foxterrier — 
bis 2600 mg As 3 0 3 pro die in Substanz zu verabreichen. Mit 
zunehmender Dosis nahm die Resorptionsgröße ab, so daß bei 
25 mg pro die 17% resorbiert wurden, während bei 2600 mg 
die Resorption nur noch 0 - 13% betrug. Um nun zu eruieren, 
ob etwa andere Ausscheidungswege als die Nieren benützt 
werden und ob dadurch eine verminderte Resorption vorge¬ 
täuscht werden könnte, injizierte Verfasser dem Versuchstiere 
43 mg As 9 0 3 subkutan, den 60. Teil der täglich verabreichten 
Dosis, nachdem er vorher an anderen Tieren festgestellt hatte, 
daß die tödliche Dosis 40 mg betrug. Das Tier ging an Arsen¬ 
vergiftung ein. Die hochgradige Arsenimmunität war also nach 
Cloetta nur vorgetäuscht und beruhte auf einer verminderten 
Durchlässigkeit der Zellmembran für Arsen. 

Da experimentell festgestellt ist, daß bei Antimon eine 
Angewöhnung viel weniger leicht eintritt, als bei Arsen, rät 
Verf. die Antiraonpräparate gegen Trypanosomen und Spirillen 
therapeutisch zu verwenden. 

Cloetta hat in seinem Institute durch Lardelli den 
experimentellen Nachweis erbracht, daß die Gewichtszunahme 
nach Arsenverfiitterung nicht nur auf Fettansatz beruht, son¬ 
dern daß es s ich dabei um eine eigentliche Zellmast handelt. 
Die Arsentiere waren reicher als die Konfrontiere. Arsen stellt 
aso ein eigentliches Roborans dar. 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


Verf. gibt in therapeutischer Beziehung den Rat, das 
As gelöst zu verabreichen und bei der Syphilisbehandlung neben 
dem Salvarsan das Hg nicht zu vergessen. 

Max Winkler (Luzern). 

Me Walter, J. C. Eine neue Arsenikverbindung 
für Syphilis (Hydrarsan). The British Medical Journal. 
1911. 17. Juni. p. 1429. 

Mc Walter empfiehlt für Syphilis ein Präparat Hydrar¬ 
san ; es stellt eine Verbindung des Arsens mit Phenyldimethyl- 
isopyrazolon, mit Sublimat und Jodkali dar. Genauere Angaben 
fehlen. Fritz Juiiusberg (Posen). 

Loug, J. H. Natrium cacodylicum bei Syphilis. 
The Journal of the American Medical Association. 1911. 
1. Juli. p. 23. 

L o n g hat bei drei Fällen von sekundärer und einem 
Fall von tertiärer Syphilis Natrium cacodylicum in Injektionen 
gegeben. Jede Dosis enthielt 0 - l8 Natrium cacodylicum. Während 
dieser Behandlung nahmen die syphilitischen Symptome zu, 
so daß ein Übergang zur Quecksilber- resp. Jodbehandlung er¬ 
forderlich war. Fritz Juliusberg (Posen). 

Frey, Ernst Über die Wirkung des Encsols auf 
die metaluetischen Nervenerkrankungen und auf 
die Wassermannsche Reaktion. Berl. klin. Wochenschr. 
1911. Nr. 26. 

Verf. rühmt die Wirkung des Enesols bei metaluetischen 
Erkrankungen: Tabes, Ophthalmoplegie Cerebrasthenie lueti¬ 
scher Myelitis und Hemiplegie, er glaubt in einigen Fällen eine 
völlige Heilung im Sinne eines Stehenbleibens der Erkrankung 
auf dem status quo erzielt zu haben. Die Wassermannsche 
Reaktion wurde in 28 Fällen 18 mal = 72°/ 0 negativ. Wie lange 
diese negative Reaktion in den 18 Fällen anhielt, wird nicht 
angegeben. K. Altmann (Frankfurt a. M.). 

öigaard, A. Die Behandlung syphilitischer 
Herz- und Gefäßkrankheiten. Hospitalstidende. 1911. 
Nr. 30 p. 825-832, Nr. 31 S. 861—869, Nr. 32 S. 885—897. 

Bei der Untersuchung von 20 Patienten kommt Verf. zu 
folgenden Schlußsätzen: 

Die Wassermannsche Reaktion ist als diagnostisches 
Hilfsmittel bei Herz- und Gefäßkrankheiten unentbehrlich. 

Die Wassermannsche Reaktion ist bei den syphiliti¬ 
schen Gefaßkrankheiten (Aneurysma arcus aortae, Insufficientia 
aortae, Aortitis syphilitica) gewöhnlich sehr stark. 

Die Fälle wurden nur mit Quecksilber behandelt. Das 
Resultat war überraschend gut. Dagegen hatte Jod allein keine 
größere Wirkung. 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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Ein Wiederauftreten der Symptome erheischt eine neue 
antisyphilitische Behandlung, auch wenn die Wassermann- 
sche Reaktion noch negativ ist. 

Harald Boas (Kopenhagen). 

Le Blaye. Quecksilberstomatitis mit Arseno¬ 
ben zol behandelt. Progres Möd. 1911. Nr. 29. 

In einem Falle von schwerer gangränöser Stomatitis nach 
Behandlung mit grauem Öl brachte die intravenöse Injektion 
von Salvarsan sofort erhebliche Besserung. Die vorher sehr 
reichlich auf der Mundschleimhaut nachweisbaren mit fusiformen 
Bazillen vermischten Spirochaeten verschwanden nach der Injek¬ 
tion. Eine sieben Tage nach der Injektion wieder einsetzende 
Verschlechterung wurde durch eine zweite Salvarsaninjektion 
dauernd beseitigt. L. Halberstaedter (Berlin). 

Toussaint, H. Larvierte innerliche und c hi rur¬ 
gische Formen der Syphilis in der Armee. 
Journ. d. pratic. 1911. Nr. 29. 

. Kasuistik. T. hat nach grauen Öl-Injektionen Lungen¬ 
infarkte, Fieber und 2 Todesfälle (plötzliche hämorrh. Diarrh. 
mit Anurie) gesehen. Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Lebar, M. Syphilopyodermitis der Nase. Keratitis 
interstitialis ulcerosa gravis. Versagen der klassischen Behand¬ 
lungsmethoden. Unmöglichkeit der Behandlung mit Salvarean. 
Rasche Heilung mit der überintensiven plurimerkuriellen Me¬ 
thode. Bull, des höpitaux. 1911. p. 865. 

Wenn alle Methoden der Behandlung der Syphilis durch 
Injektionen, Einreibungen etc. versagt haben und die Anwen¬ 
dung von Salvarsan aus irgendwelchen Gründen unmöglich 
erscheint, so ist eine Heilung selbst schwerer syphilitischer 
Erscheinungen durch die plurimerkurielle, überintensive Methode 
von L. J a q u e t noch immer möglich. 

Sie besteht in folgendem: 

2 Pillen v. Hydrarg. protojodatum ä 0'04 Lavement mit 
20 g Liquor van Swieten Einreibung mit 2 g Unguentum 
Neapolitanum, Injektion von 0*01 Hydragr. benz. an einem Tage 
UDd wiederholt an den folgenden 2 bis höchstens 5 Tagen. 
Nach einer Pause wieder Injektionen von Hydrarg. benz. durch 
mindestens 5 Tage. 

Bei einem 54jährigen Mann mit hochgradiger Oboesitas, 
einem tuberkulogummösen Syphilom des einen Nasenflügels, 
beiderseitiger Iritis und Keratitis interstitialis ulcerosa, bei 
welchem eine Reihe von Methoden ohne jeden Erfolg angewandt 
worden waren, konnte man mit der J a q u e t sehen Methode 
einen rapiden Erfolg sehen. Schon am vierten Tage hatten sich 
die Corneae aufgehellt und das Geschwür an der Nase begann 
zu vernarben. 


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Bericht über die Leistangen auf dem Gebiete 


Jaquet bemerkt hiezu, daß er bei der Behandlung von 
85 Fällen von Syphilis gravis mit dieser seiner Methode keinen 
einzigen Mißerfolg zu verzeichnen gehabt habe. 

R. Volk (Wien). 

Sabbatini, L. Absorptionsprodukte des Jods 
der Tierkohle (Jodantraco). Acc. Med. Padua. 1911. 

Es ist seit langem bekannt, daß die Tierkohle große 
Quantitäten Jod fixieren kann. Sabbatini hat die Absorp¬ 
tionsprodukte hinsichtlich ihres Verhaltens bei der Anwesen¬ 
heit von Wasser und wässeriger saurer oder alkalischer Lösungen 
studiert. Er hat beobachtet, daß die Absorptionsprodukte des 
Jods von seiten der Tierkoble äußerst stabil sind, so daß das 
trockene Produkt, das 20°/ 0 Jod enthält, bei der Temperatur der 
Umgebung keine Spur von Joddämpfen — erkennbar durch 
Stärkepapier — gibt. 

Das 20%ige Produkt (Jodantraco) zeigt bei Kontakt 
mit reinem oder angesäuertem Wasser kein freies Jod; wenn 
es,sich in alkalischem Milieu befindet, so bildet sich freies Jod 
im Salzzustande. Daraus folgt, daß das neue Präparat vom 
MageD vollkommen ertragen wird, weil es unverändert ihn pas¬ 
siert und erst im Darm sich spaltet, wo das Jod sich nach und 
nach von der Kohle abspaltet, in Lösung übergeht, sich in Salz 
umwandelt und resorbiert wird. Jodantraco ist nach Sab¬ 
batini das einzige Präparat, das erlaubt, freies Jod direkt 
in den Darm einzuführen und sehr große Dosen des Medika¬ 
mentes zu verwenden. J. U11 mann (Rom). 

Müller. Über Jodozitin. Zentralbl. f. d. ges. Ther. 
1911. 8. Heft. 

Das Jodozitin (hergestellt von M. H a a s e, Berlin) verei¬ 
nigt die Wirkung von Jod und Lezithin und ergibt demnach 
seine Indikationsstellung von selbst. Das Präparat wird von den 
Patienten gut vertragen. M. hat Versuche über die mehr oder 
weniger rasche Ausscheidung des Jods im Urin bei den ver¬ 
schiedenen Jodpräparaten gemacht; darnach wird das Jod nach 
Einnahme von Jodkali am raschesten, nach Jodozitin lang¬ 
samer, am langsamsten nach der Einnahme von Jodeiwoiß- 
präparaten ausgeschieden. Edgar Braendle (Breslau). 

Lombardo, C. Experimentelle Untersuchungen 
über die intramuskulären Injektionen der Queck¬ 
silberpräparate. Boll. d. Soc. Med.-chir. Modena 1910. 

Lombardo hat die schon von vielen Autoren gemachten 
Studien über das Verhalten der in den Organismus durch in¬ 
tramuskuläre Injektionen eingeführten Quecksilberpräparate 
wieder aufgenommen und sich besonders die Aufgabe gestellt, 
zu erforschen, welche histologischen Alterationen durch die ge¬ 
löst (Sublimat, Hydrarg. cyanatum, oxycyanatum, succiuam., 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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hermopkenyl., bijodatum) oder ungelöst (Hg salicylicum, Kalo- 
mel, metallisches Hg usw.) injizierten Präparate bedingt werden, 
welche Transformationen diese erfahren von der Zeit der Injek¬ 
tion bis zur Resorption, welches der Mechanismus der Resorp¬ 
tion ist, welchen Einfluß der Gebrauch des Jodkaliums und der 
saliniscben Schwefelwässer hat. 

Mit diesen Vorsätzen studierte er zuerst, wie die Präpa¬ 
rate sich verhalten in Anwesenheit von Eieralbumin, von Mus¬ 
kelextrakten, Blutserum; ferner untersuchte er die durch die 
Injektionen hervorgerufenen Herde in den Muskelmassen von 
Kaninchen und Meerschweinchen, indem er sie nach verschie¬ 
dener Zeit (*/ a Stunde bis mehrere Monate) entnahm und mit 
ihnen chemische, histologische, histochemische und radio¬ 
graphische Untersuchungen anstellte. 

Aus all diesen Untersuchungen ging hervor, daß die inner¬ 
halb der Muskeln bedingten Reaktionsphänomene, wenn es sich 
um gelöste oder leicht lösliche Salze handelt, analog sind 
denen, die man bei einfachen Infarkten hat, daß jedoch außer 
den schädlichen Substanzen, die von dem nekrotisierten Gewebe 
stammen, noch hinzukommt die in verschiedenem Grade irri¬ 
tierende Wirkung der Kombination des injizierten Salzes mit 
den Gewebsalbuminoiden. Die von den unlöslichen Präparaten 
erzeugten Reaktionserscheinungen kann man dagegen vergleichen 
mit den mykotischen Infarcten durch lebende pyogene Bakte¬ 
rien, die nach einer gewissen Periode der Aktivität in dem 
Herde selbst absterben. 

Die injizierten Präparate erleiden Alterationen, die zum 
großen Teil gleich sind denen, welche sie im Kontakt mit den 
Albuminen zeigen; die unlöslichen verbinden sich schnell mit 
den Gewebsalbuminoiden, indem sie dieselben koagulieren oder 
auch nicht, je nach dem Präparat, seiner Konzentration, nach 
der Quantität der Salze; von den unlöslichen verwandelt sich 
das Hg salic. neutr. sofort in ein gelöstes Salz, langsam das 
basische Hg salic., die Oxyde, noch langsamer Kalomel; die sich 
bildenden Salze verbinden sich mit den Albuminoiden; in ver¬ 
schiedener Proportion isoliert sich in allen Herden metallisches 
Quecksilber; dieses ebenso wie das als solches injizierte wird 
elaboriert durch die Wirkung von Zellen infolge Einflusses eines 
Prinzips, das aus dem Quecksilber stammt. 

Die gebildeten Albuminate werden resorbiert, z. T. sofort 
nach der Injektion im Plasma gelöst, z. T., nämlich die koa¬ 
guliert bleibenden oder die aus der Kombination der Salze mit 
den Gewebselementen resultierenden, entweder langsam vom 
Plasma wieder gelöst oder — und zwar in größerem Maße — 
durch die langsame zelluläre Verdauung des Granulations¬ 
gewebes, das sieb um die nekrotisierte Zone herum gebildet 

Arth, t. Derma t. «. Syph. Bd. OX1I. 39 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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hat. In den Herden der löslichen oder sich schnell transfor¬ 
mierenden Salze hat man zuerst den ersten Typus der Resorp¬ 
tion und dann den zweiten, bei den anderen hat man die Super¬ 
position der beiden Typen; die direkte Phagozytose der inji¬ 
zierten Präparate fehlt. Die absorbierten Albuminate, gelöst im 
Plasma oder innerhalb der Leukozyten, erleiden tiefgehende 
Modifikationen, so daß sie mit den histochemischen Reaktionen 
nicht mehr nachweisbar sind, es aber wieder werden in den 
Auscheidungsorganen. 

Die Ausdehnung der Herde ist bei den löslichen Salzen 
mehr in Beziehung zur Quantität der injizierten Lösung als zu 
ihrer Konzentration; die unlöslichen Salze in Gummilösung 
werden zum Teil vor der Iujektion reduziert; die als Vehikel 
gebrauchten Fettsubstanzen verlangsamen etwas die Modifika¬ 
tion, welche die Salze innerhalb der Muskeln erfahren und 
rufen die Bildung kleiner rundlicher Räume hervor, in denen 
sie lange Zeit verbleiben, bevor sie resorbiert werden; die An¬ 
wesenheit von Fettsäuren kann bei der Bereitung des grauen 
Öls das Auftreten einer löslichen Seife bedingen. Die Anwen¬ 
dung von Jodkalium und alkalischer Schwefelwässer verur¬ 
sacht keine bemerkenswerte Beschleunigung der Resorptions¬ 
phänomene, das Jodkalium jedoch ruft, abgesehen von einer 
größeren Hyperämie um die Herde, in den Herden von Kalo- 
mel selbst die Bildung von Jodquecksilber hervor, und die 
Schwefelwässer erzeugen kolloidales Schwefelquecksilber infolge 
Wirkung des Schwefelwasserstoffes auf die Quecksilberalbumi- 
nate, die sich in den Herden gebildet haben. Alle diese Er¬ 
scheinungen lassen uns den verschiedenen Typus der Elimina¬ 
tion des Quecksilbers nach der Injektion der verschiedenen 
Präparate, wie auch die Intoxikation verstehen, die nach wieder¬ 
holten Quecksilberkuren eintreten kann. 

J. Ullmann (Rom). 

Schoull. Hektine und Ilektargyrum in der Be¬ 
handlung der Syphilis. Journal d. med. de Paris. 1911. 
Nr. 38. 

Schoull sucht die gute Wirkung von Hektine als Anti- 
syphilitikum durch 7 Krankengeschichten zu beweisen und be¬ 
tont die Unschädlichkeit dieses französischen As-Präparates. 

F. Münchheimer (Wiesbaden). 

Ballet und Hirschmann. Hör- und Sehstörungen 
nach Anwendung von Hektine. Presse medic. 1911. 
Nr. 75. 

Ein 72jähriger Mann, der schon im Vorjahr trotz Otitis 
sklerosa und verminderter Sehschärfe Hektine-Injekt. erhalten 
(wegen 1. Okulomot-Parsse, Blasenparalyse, Pupillenstarre) und 
nach der io. Injektion vorübergehende Seh- und Hörstörungen 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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gehabt, wurde im Mai 11 einer neuen Hektinekur unterworfen. 
Schon nach der dritten Injektion trat völlige Taubheit und 
Blindheit ein. Ophthalmoskopischer Befund absolut negativ. 
Hektine wurde fortgelassen; die Hörfähigkeit besserte sich dann 
unter Strychnin- und galvanischer Behandlung, das Sehver¬ 
mögen aber gar nicht. — Kurze Zeit später konstatierten die 
Verf. bei einem zweiten Falle, einem Tabiker, nach einer Serie 
von H.-Injektionen plötzlich Taubheit, doch entzog sich Pat. 
der Beobachtung. 

Ballet und Hirschmann sind überzeugt, daß Hektine 
diese Störungen verschuldet hat, wollen aber das Mittel des¬ 
halb nicht verwerfen; bei Ataxie hat es gute Dienste geleistet 
und in 3000 Injektionen, die sie bereits gegeben, sonst nie ge¬ 
schadet. Diese beiden Fälle zeigen nur, daß Vorsicht bei Hek¬ 
tine geboten ist. F. Münchheim er (Wiesbaden). 


Gonorrhoe und deren Komplikationen. 

Jaequet. Über die Keratosis arthro-blenor- 
rhagica. Bull des höpitaux. 1911. p. 233. 

Im Anschluß an die Arbeit von Robin und Fissinger 
berichtigt der Autor, daß er als erster den klinischen Zusam¬ 
menhang zwischen Blennorrhoe, Gelenks- und Hautaffektionen 
festgestellt habe. Es handelte sich um einen Patienten mit 
Rheumatismus gonorrh. und symmetrisch angeordneten kerato- 
tischen Effloreszenzen. Auf Anwendung von schottischen Du¬ 
schen trat Heilung ein. Nach zwei Jahren Rezidive. Der Autor 
veröffentlichte hierauf 1897 eine genaue Beobachtung über den 
Zusammenhang zwischen Gonorrhoe, Rheumatismus und Der¬ 
matitis papillaris mit Hyperkeratosis. (Bull. soc. hopit. 1897.) 

R. Volk (Wien). 

Scholtz, W. Cystitis gonorrhoica. Aus Hand¬ 
buch der Geschlechtskrankheiten, herausgegeben von E. 
Finger, J. Jadassohn, S. Ehrmann, S. Grosz. Wien 
1910. Verlag von Alfred Holder. 

Scholtz berichtet in einem speziellen Artikel über die 
relativ seltene gonorrhoische Cystitis. Augenscheinlich ist die 
Blasenschleimhaut besonders widerstandsfähig gegen die go¬ 
norrhoische Infektion und es gehören begünstigende Momente 
dazu daß ea zu einer gonorrhoischen Blaseneutzündung 
kommt. Schwierig ist gewöhnlich die Differentialdiagnose der 
Urethritis gon. post, und der Cystitis gonorrhoica. Für letztere 

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Bericht über die Leistangen auf dem Gebiete 


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sprechen besonders hochgradiger Eiter- und Gonokokkengehalt 
des Urins, ßlasenblutungen und ausgesprochene dumpfe Blasen¬ 
schmerzen, dabei bei der Dreigläserprobe eine stärkere Trübung 
der dritten Portion als der zweiten. Die Affektion ist bei 
Beginn wie die Urethritis post, zu behandeln, erst nach Ab¬ 
klingen der akuten Erscheinungen kann man zu Spülungen der 
Blase übergehen. Fritz Juliusberg (Posen). 

Lofaro, F. Die Untersuchung auf Gonokokken 
im zirkulierendenBlute derGonorrhoiker. Policlin., 
Sez. Chir. Nr. 2. Februar 1911. 

ln 17 Fällen akuter und chronischer gonorrhoischer Ure¬ 
thritis nahm Lofaro die Untersuchung des Blutes vor, und in 
58*2 % der Fälle isolierte er aus ihm den Gonokokkus. Diesen 
Befund hatte man nie hei Kranken mit akuter Urethritis, son¬ 
dern nur bei chronischen Formen und besonders bei denen, 
die mit Komplikationen einhergingen (Stenose, Lymphadenitis 
und vor allen Dingen Epididymitis). Wie kommt es, daß ange¬ 
sichts dieses Befundes die metastasischen Lokalisationen der 
Gonorrhoe so selten sind? A. meint, daß der Gonokokkus im 
Blute an Virulenz ein büßt; diese wird größer und führt zu 
einer Lokalisation nur dann, wenn besonders ungünstige Be¬ 
dingungen eintreten. Übrigens ist es möglich, daß manche 
Suppurationen, deren bakteriologische Untersuchung man nicht 
in den geeigneten Nährböden ausführt oder überhaupt nicht 
ausführt, durch den Gonokokkus bedingt sind, und daß aut 
diesen auch einige der postoperativen Eiterungen zurückzu- 
führen sind, deren Ursprung oft dunkel bleibt oder für deren 
Entstehen man einem hypothetischen Mangel an Asepsis die 
Schuld zuschreibt. J. U11 m a n n (Rom). 

Sowinski, Z. Über Vakzinebehandlung der 
gonorrhoischen Affektionen. Przeglad lek. 1911. 
Nr. 28. 

Der Verfasser hat 8 mal bei 35 Fällen von Gonorrhoe 
vollständige Heilung nach der Vakzinetherapie erzielt Die 
Vakzine wurde in der Dosis 0'20—1*50 als subkutane Ein¬ 
spritzung in der Kückengegend jede 5—11 Tage angewendet. 
Die Temperatur stieg nach der Einspritzung auf 37*2 bis 
38*8° C. Auf Grund seiner Erfahrungen kommt S. zu dem 
Schlüsse, daß die Vakzine die Gonokokken tötet; da jedoch 
die gonorrhoischen Affektionen sehr oft auf einer Mischinfektion 
beruhen, muß die lokale Therapie der Schleimhaut auch ange¬ 
wendet und die Vakzinebehandlung soll als ein Hilfsmittel be¬ 
trachtet werden. F. Krzysztalowicz (Krakau). 

Poliwka, K. Über die elektrolytische Be¬ 
handlung der chron. Gonorrhoe. Przeglad lek. 1911. 
Nr. 27. 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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Verfasser zitiert drei Fälle von chron. Gonorrhoe, welche 
er mit gutem Resultate und in kurzer Zeit durch elektro¬ 
lytische Methode nach Roncayrol und die gleichzeitige Massage 
der Harnröhreninfiltrate behandelt hat. Bei einem von diesen 
Kranken hat man mit tiefen Infiltraten der Schleimhautdrüsen, 
bei dem zweiten der Morgagnischen Krypten und bei dem 
dritten mit der Epithelhyperplasie zu tun. Die Elektrolyse 
hat die Exfolation und seröse Durchtränkung der Schleimhaut 
hervorgerufen, die Massage hat auf die Drüsen eine mechanische 
Wirkung gehabt. Krzysztalowicz (Krakau). 

Renault, A. Kritische Studie der gebräuch¬ 
lichen Mittel gegen die chronische Gonorrhoe 
des Mannes. Journ. d. pratic. 1911. Nr. 29. 

Nichts Neues. Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Watts, Stephen. Gonorrhoische Osteoperiostitis 
der langen Knochen. The Journal of the American Me¬ 
dical Association. 19il. August 19. p. 606, 

Während die gonorrhoische Periostitis der Epiphysen, 
speziell der kleinen Hand- und Fußknochen, wie Watts aus¬ 
fuhrt, nicht zu den Seltenheiten gehören, gilt dies nicht für 
die Osteoperiostitis der Diaphysen der langen Knochen. Er 
berichtet über einen Fall, bei dem die Diaphyse des Femur 
befallen war: Ein 24jähriger Mann litt seit 4 Wochen an 
Gonorrhoe. Es trat unter Temperaturerhöhungen eine Schmerz¬ 
haftigkeit über dem linken Femur auf, die zur Inzision den 
Anlaß gab. Unter dem Periost fand sich ein kleiner Flüssig¬ 
keitserguß, aus dem sich Reinkulturen von Gonokokken anlegen 
ließen. Das Periost war verdickt, ödematös und mit Granu¬ 
lationsgewebe bedeckt. Der Knochen wies Rauheiten durch 
neugebildetes Knochengewebe auf. Die Markhöhle wurde 
nicht geöffnet. Mikroskopisch zeigte sich neugebildeter Knochen 
in blutreiches Granulationsgewebe eingebettet. Auch die dar- 
überliegenden Muskelfasern sind durch Granulationsgewebe 
auseinandergedrängt. Zahlreiche mononukleäre Lymphozyten. 
Irgendwelche Mikroorganismen ließen sich mikroskopisch nicht 
feststellen. Fritz Juliusberg (Posen). 

Stevenson, Mark. Die Behandlung der eitrigen 
Ophthalmie und einfache Mittel zu ihrer Ver¬ 
hütung bei Kindern. The Journal of the American Me¬ 
dical Association. * 911. Juli 8. p. 95. 

Nicht zum kurzen Referat geeignet. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Hörder. Prophylaxe und Therapie der Oph- 
tbalmo - Blennorrhoe der Neugeborenen. Münch. 

med. Wocb. J911. Nr. 8 J. 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Hör der verwandte bei 1757 Kindern prophylaktisch 
eine 5% Sopbollösung und beobachtete keinen Fall von Früh¬ 
infektion. Die Reizwirkung des Sophols (2*2 °/ 0 ) ist gegenüber 
der des arg. nitr. (30°/ o ) sehr gering. Man muß, um auch 
diese Reizwirkung zu verhüten, stets frische Lösungen nehmen, 
da alte Lösungen sich zersetzen und durch Freiwerden von 
Formalin Entzündung hervorrufen. 

Bei nicht spezifischen Konjunktivitiden hat sich Verfasser 
die Blenolenizetsalhe bewährt. Bei Anwesenheit von Gono¬ 
kokken ist jedoch eine arg. nitr. Einträufelung auf jeden Fall 
erforderlich. Theodor Baer (Frankfurt a. M.). 

Lidler, Huguenin. Über metastatische Augen¬ 
entzündungen, namentlich bei Gonorrhoe. Archiv 
für Augenheiik. 69. Bd. p. c46. 

Trotzdem man schon lange weiß, daß die Gonorrhoe bei 
verschiedenen Erkrankungen des Auges eine wichtige ätiolo¬ 
gische Rolle spielt und obwohl schon die älteren Ärzte eine 
direkte metastatische Augenentzündung bei der Gonorrhoe an- 
nahmen, hat man außer bei der ektogenen Infektiou sonst 
noch nie Gonokokken weder mikroskopisch noch kulturell im 
Auge nachweisen können. V. hat 14 Fälle von metasta¬ 
tischen, gonorrh. Iridocyclit., bzw. Koniunktivititen untersucht. 
Bei 5 dieser Fälle konnte er Gonokokken im Blut nachweisen 
und bei einem (endogene gonorrh. Iridozyklitis) gelang es ihm 
aus dem vorderen Augenkammerinhalt Gonokokken in Rein¬ 
kultur zu Züchtern Edgar Braendle (Breslau). 

Hegener. Über die Wirkung des Syrgol bei 
Bindehautentzündungen (besonders bei der Go¬ 
norrhoe der Konjunctiva). München, mediz. Wochen- 
schr. 1911. Nr. 332. 

Hegener hat nach den Erfahrungen, die an der Jenenser 
Augenklinik mit Syrgol, einem neuen Silberpräparat bei eitrigen 
Konjunktivitiden gemacht worden sind, den Eindruck, daß 
dieses Präparat den anderen Mitteln wie Protargol, Systol, 
Argyrol noch überlegen ist. Die Hauptvorzüge des Syrgols 
sind seine starke bakterizide Wirkung (die Gonokokken ver¬ 
schwinden auffallend rasch) bei gänzlicher Reizlosigkeit und 
das schnelle Abnebmen der entzündlichen Erscheinungen. Es 
wird in der Form angewandt, daß man eine 5%ige Lösung 
2—6 mal täglich in den Bindehautsack einträufelt und nebenher 
Auswaschungen mit Borlösung macht. 

Oskar Müller (Recklinghausen). 

Wolffberg. Zur Behandlung der Blennorrhoea 
neonatorum. München, mediz. Wochenschr. 1911. Nr. 28. 

Auf Grund von Mitteilungen über die günstige Wirkung 
der Blenolenizetsalhe und aus eigener Erfahrung empfiehlt 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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Wolffberg die Lenizetsalben bei der Bleonorrhoea neonatorum 
auf das wärmste. Oskar Müller (Recklinghausen). 

Tyler, George. Exzision des parietalen Teiles 
der Tunika vaginalis zur Erleichterung des 
Schmerzes bei einer gonorrhoischen Entzündung. 
The Journal of the American Medical Association. 1911. Sep¬ 
tember 9. p. 888. 

Tyler exzidierte bei gonorrhoischer Orchitis und Epidi- 
dymitis das parietale Blatt der Tunika vaginalis mit dem Er¬ 
folge, daß die vorher bestehenden heftigen Schmerzen schwan¬ 
den. Schnelle Heilung. Fritz Juliusberg (Posen). 

Magian, A. G. Die Schnellbehandlung der 
Gonorrhoe. The British Medical Journal. 1911. Juni 24. 
p. 1463. 

Für die Schnellbehandlung der Gonorrhoe, wie sie Ma¬ 
gian ausführt und die bei frischen Fällen in 5 Tagen zum 
Ziele führen soll, sind folgende Apparate und Präparate not¬ 
wendig: 1. 3 große Glasgefäße, die auf einem Irrigatorständer 
hoch und niedrig zu stellen sind; jeder soll 3 bis 4 Gallonen 
fassen; 2. ein ähnliches Glas, das eine Gallone faßt; 3. mehrere 
Zweiweghähne und verschiedenartige Ansätze; 4. Kali permang., 
Protargol, Goldchlorid, Zinksulfat, Silbernitrat. Innerlich Allo- 
s&ntabletten. Die Behandlung erfolgt folgendermaßen: 1. Aus¬ 
spülung mit einer Kali permang.-Lösung 1 zu 50C0 mit drei 
Gallonen. Genügender Druck, daß die Flüssigkeit bis zum 
Blasenhals geht; 2. Ausspülen mit 3 Gallonen Wasser, dann 
mit einer Protargollösung, alles unter starkem Druck; 3. Aus¬ 
spülung mit Goldchlorid, dann mit destilliertem Wasser; 4. 
der Patient spritzt dann zu Hause Protargol y 2 % 8 bis 10 mal 
täglich. Nachts Spülung mit einer 1 %igen Lösung von 'Pro¬ 
targol und mit 2 °/ 0 Antipyrin. Innerlich Allosan. Die erwähnten 
Ausspülungen werden den zweiten, dritten und vierten Tag 
wiederholt; 5. am 5. Tag Ausspülung mit drei Gallonen einer 
schwachen Zinksulfatlösung, am 6. mit einer schwachen Silber- 
nitratlösuDg. Fritz Juliusberg (Posen). 

Clark, Bayard und Wylie, L. A. Vergleichende 
Untersuchungen über einige Antiseptika für die 
Harnröhre. The Journal of the American Medical Associa¬ 
tion. 1911. Juli 29. p. 394. 

Vergleichende Untersuchungen über die Wirkung des 
Argyrols, des Protargols, des Silbernitrats, des Kresols, des 
Coliargols auf eine Anzahl verschiedener Bakterien. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Renault» A. Vorsichtsmaßregeln, um die Wie¬ 
derkehr einer chronischen Gonorrhoe zu ver¬ 
hüten. Journ. d. pratic. 1911. Nr. 33. 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


Renault empfiehlt nach Beseitigung des Morgentropfens 
die hygienisch-diätetische Behandlung noch zirka 3 Monate 
fortzusetzen, „mäßigen* Geschlechtsverkehr aber nach 6 Wochen 
zu gestatten. Nur so könne man Rückfälle, Wiederkehr der 
ch. G. verhüten! F. Münchheimer (Wiesbaden). 

Hildebrand, Otto. Die Behandlung der gonor¬ 
rhoischen Gelenkentzündung mit Injektion von 
Jodtinktur. Berlin, klin. Wochenschrift. 1911. Nr. 31. 
p. 1410. 

Verfasser sah hei gonorrhoischen Gelenkerkrankungen 
gute Erfolge von Injektionen von Jodtinktur in die erkrankten 
Gelenke. Er injizierte 5*0 Tct. Jodi. 

K. Altmann (Frankfurt a. M.). 

Mehlhorn. Über Santyl-Knoll. Zentralblatt für 
die gesamte Therapie. 1911. 8. Heft. 

Beim Santyl treten 2 Komponenten in Wirkung: das 
Santalöl und die Salizylsäure. Das Präparat wird gern ge¬ 
nommen und gut vertragen. Dose: 3 X 25 Tropfen täglich oder 
3—4 Kapseln ä 0*4 g. Bei 250 Patienien wurden von M. nie 
Reizerscbeinungen seitens des Magendarmkanals oder der 
Nieren beobachtet. Von den Santyltabletten, die mit Magnesia 
carbonica zusammen hergestellt sind, hat V. nichts Günstiges 
zu berichten; die stuhlfördernde Wirkung, die die letzteren 
haben sollen, konnte V. nicht konstatieren. 

Edgar Braendle (Breslau). 

Haedicke, G., Berlin. Die Stellung des Allosans 
in der Reihe der internen Antigonorrhoica. Allge¬ 
meine medizinische Zentral-Zeitung. 34. 1911. 

. Allosau ist ein mit Allophansäure verestertes Santalöl. 
Diese Verbindung ist schon insofern eine glückliche, weil die 
Allophansäure, sobald sie aus ihrer Verbindung getrennt wird, 
in Kohlensäure und Harnstoff zerfällt, also Produkte, die für 
den Körper absolut harmlos sind. Es kommt deshalb nur die 
antiphlogistische und sekretionsbeschränkende Wirkung des 
Santalöles zur Geltung. Das Allosan ist ein weißes, luftbe¬ 
ständiges Pulver von angenehmem Geschmack, kommt in Ta¬ 
bletten von 0‘5 in den Handel, und wird in Tagesdosen von 
6—8—10 Tabletten verodnet. Die Spaltung erfolgt im Darm 
reaktionslos und die Ausscheidung beginnt nach 3—4 Stunden. 
Nierenreizungen und andere Nebenerscheinungen fehlen voll¬ 
ständig. Das Allosan bedeutet demnach für die Anhänger der 
kombinierten Therapie einen wertvollen Fortschritt. 

H. Merz (Basel). 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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Nicht venerische Erkrankungen der Harn- und 
Geschlechtsorgane. 

Reynolds, Walter. Die Technik der Harnröhren¬ 
untersuchung. Medical Record. 1911. Juli 1. p. 14. 

Nichts Neues. Fritz Juliusberg (Posen). 

Pelagatti, Mario. Endotheliom der Corpora ca- 
vernosa des Penis und der Urethra. Unnas Derma¬ 
tologische Studien (Unna-Festschrift Bd. I), Bd. XX. p. 318. 

Pelagatti berichtet über den seltenen Fall eines Tu¬ 
mors, der sich allein auf die Corpora cavernosa des Penis und 
der Urethra beschränkte. Der 65jähr. Kranke starb 4 Tage 
nach der Aufnahme. Es wurden eingehende histologische Unter¬ 
suchungen der Tumormasse vorgenommen, die den Autor ver- 
anlaßten, ein Epitheliom oder Sarkom auszuschließen und die 
Diagnose auf ein Endotheliom zu stellen. Die epithelial aus¬ 
sehenden Geschwulstzellen waren in Reihen angeordnet und 
bildeten Stränge und Röhren. Diese umrandeten Hohlräume, 
in denen sich mehr oder weniger veränderte rote Blutkörper¬ 
chen fanden. Die Zellen in den ältesten Partien haben die 
Fähigkeit verloren, sich in regelmäßigen Reihen anzuordnen 
und stehen unregelmäßig zueinander; ihr Protoplasma iBt 
zusammengeflossen, so daß gleichmäßige Protoplasmamassen 
entstanden sind, in deren Mitte sich zahlreiche stark gefärbte 
Kerne finden. _ Fritz Juliusberg (Posen). 

Matzenauer, Rudolf. Über kongenitale Harn¬ 
röhrenfisteln. Unnas Dermatologische Studien (Unna- 
Festschrift, Bd. II), Bd. XXI, p. 570. 

Bei Matzenauers Patienten ist die Glans penis in eine 
keulenförmige, vorne scheibenförmig abgeplattete Geschwulst 
umgewandelt, die auf den ersten Anblick einem Carcinoma 
penis ähnlich sieht. Doch ist die Oberfläche nirgends exulze- 
riert, sondern von größeren und kleineren Fistelöffnungen oder 
Hauteinstülpungen durchsetzt, sonst aber mit trockener Schleim- 
haut und überall mit Epithel bedeckt. Von einer Corona glandis 
oder einem Sulcus coronarius ist nichts zu sehen, es geht 
vielmehr die Penishaut direkt in die Haut der Glans penis mit 
einer unregelmäßigen, zackigen Begrenzung über. Eine eigent¬ 
liche Harnröhrenmündung ist nicht vorhanden, der Urin wird 
aus mehreren Fistelöffnungen entleert. Die Eutstehungsursache 
der Fisteln ist auf eine Stenose im glandulären Teil der Urethra 
und diese hinwieder zweifellos auf eine kongenitale Anomalie 
zurückzuführen. Fritz Juliusberg (Posen). 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Legueu, F. Ein neues Urethrotom. Presse med. 
1911. Nr. 58. 

Legueu bat das Maisonneuvesche Instrument modi¬ 
fiziert. Er gab dem Messer eine rautenförmige Gestalt und 
machte es frei beweglich in allen Bichtungen rings um einen 
zentralen soliden Schaft. An 4 Stellen ist Inzision der Striktur 
dadurch ermöglicht; bei der Einführung schneidet die Klinge 
oben und unten, wird sie nach der Passage zurückgezogen, 
dann genügt Drehung des Handgriffes um 45", damit sie auch 
an den beiden Seiten 2 Einschnitte macht Exzessive Blutungen 
oder andere Zwischenfälle hat Legueu, der meist Klingen 
von 24 Cbarriere benutzt, nie beobachtet. 

Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Dnpuy, Baoul. Behandlung der Urethritis mit 
Jontophorese nach Leduc. Bull, de l’acad. 1911. 

Die positive, in die Urethra eingeführte Elektrode von 
möglichst großem Durchmesser besteht aus Kupfer. Dauer der 
Sitzung 15—40 Minuten, Stromstärke 3—25 Milliampere. Die 
Behandlung ist schmerzlos. Auch durch eine Sitzung schon 
konnten hei Urethritiden, die mehrere Jahre bestanden, deutliche 
Besserung bemerkt werden. Unter 100 Fällen war die Methode 
bei 70 nach wenigen Sitzungen erfolgreich, 30 versagten. 
Dupuy sah niemals eine Striktur nach der Behandlung. 

R. Volk (Wien). 

Tittinger, Wilhelm. Eine „Rosenkranzsonde“ für 
Urethralmassage. (Ztschr. f. Urologie, Bd. V, Heft 4. 1911.) 

Eine einfache Massagesonde für die Harnröhre ließ Tit¬ 
tinger bei der Firma Reiner, Wien, herstellen. Durch An¬ 
bringung knopfartiger Hervorragungen resultiert, eine Rosenkranz¬ 
sonde, aus gewöhnlicher Bougiemasse hergestellt, welche, ein¬ 
geölt oder mit entsprechender Salbe beschickt, eingeführt wird. 

Loewenhardt (Breslau). 

Englisch, J. Das Urethralfieber. (FoliaUrolo- 
gica.) Bd. V. Heft 9 u. 10. 1911. 

Die Arbeit von Englisch über das Urethralfieber stellt 
eine umfassende literarisch-kritische Studie dar, der u. a. eine 
Kasuistik der Todesfälle nach Katheterismus, Strikturbehand- 
lung und Lithotripsie beigefügt ist. Das Urethralfieber wird 
als „fieberhafte Reaktion bezeichnet, die nach einer Reizung 
der Harnwege, sei es nach Einführung eines Instruments, sei 
es durch einen Fremdkörper, der während des Herahsteigens 
in den Harnwegen angehalten wird, eintritt“. Die unmittel¬ 
baren Ursachen sind: 1. reflektorische, durch Fortpflanzung des 
Reizes der sensitiven Nerven der Harnwege mit Störung der 
Funktion anderer Organe, besonders der Niere, 2. Intoxikation 
und 3. Infektion. Den Formen des Fiebers genügt die bekannte 


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der Geschlechtskrankheiten. 


619 


Einteilung Guyons ah 1. akute, einfache oder mehrfache 
Anfälle mit kritischem Verlauf und 2. chronische Formen 
mit langdauernder Temperatursteigerung auch in den Zwischen¬ 
zeiten. Auffallend ist der oft rasch eintretende Tod, der u. a. 
innerhalb 24 Stunden nach Katheterismus unter 22 Fällen 
5mal, bei Strikturbehandlung unter 78 Fällen 26mal erfolgte. 
Für die Diagnose ist die Feststellung eines vorher¬ 
gegangenen Eingriffes an den Harnwegen ma߬ 
gebend. Der Einfluß strenger Antiseptik für die Prophylaxe 
ist offenkundig, ebenso wie die Gefahr eines instrumenteilen 
Traumas bei infizierten, herabgekommenen und besonders nieren¬ 
kranken Individuen, daher die Notwendigkeit sanften Vorgehens 
einleuchtend. Loewenhardt (Breslau). 

Lohnstein, H. Über endourethrale Eingriffe 
bei chronischer, proliferierender Urethritis. Zeit¬ 
schrift für Urologie. Bd. V, Heft 6. 1911. 

Gewisse Formen der chronischen Gonorrhoe, die den 
üblichen Formen der Behandlung Trotz bieten, wurden von 
Lohnstein schon mehrfach in diagnostischer und therapeu¬ 
tischer Beziehung als chronische prolii'erierende Urethritis dar¬ 
gestellt. (Zeitschr. f. Urologie. 1909. 1. Beiheft, dtto. Bd. I, 
p. 959.) Es handelt sich um teils flächenhafte, teils zirkum¬ 
skripte "Wucherungen, die in der Regel, wenn in der Pars 
posterior lokalisiert, nicht unerhebliche subjektive Beschwerden 
machen können. Nicht nur, daß viele Fälle von Neurasthenia 
sexualis darauf zurückzuführen sind, auch Rezidive von Epidi- 
dymitiden, charakterisiert durch milden, fieberlosen Verlauf, 
wurden dreimal im Zusammenhang mit Papillomen in der 
Gegend des caput gallinaginis beobachtet Hand in Hand 
gehen damit auch in manchen Fällen Drüsenaffektionen mit 
Sekretretention. Alle diese Fälle sind nur mit Zuhilfenahme 
streng lokalisierter Eingriffe zu heilen. 

L. hat nun eine Anzahl anscheinend recht zweckmäßiger 
Apparate zu dem Goldschmidtschen Endoskop konstruiert. 

Eine Kürette und verschieden geformte Galvanokauteren 
dienen zur Zerstörung der Wucherungen. Der diesbezüglichen 
Kasuistik ist noch ein Fall von chronischer Prostatitis zugefügt, 
der zu Erscheinungen wie bei seniler Prostatahypertrophie 
führte und mit einem besonderen, anscheinend recht zweck¬ 
mäßigen» endoskopischen Inzisionskauter erfolgreich behandelt 
wurde. Loewenhardt (Breslau). 

Lissaner, Max. Zur Histologie der Prostata¬ 
hypertrophie. Virch. Arch. Bd. CCIV, p. 220. 

Die Untersuchungen Lissauers beschäftigen sich beson¬ 
ders mit der Frage, ob und in welcher Weise Entzündungsvorgänge 
bei der Prostatahypertrophie eine Rolle spielen. Er ist in 
fe. 


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620 Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 

Übereinstimmung mit anderen Untersuchern zu dem Resultat 
gekommen, daß die Prostatahypertrophie eine echte Neubildung 
ist; es ist ihm nicht gelungen, sich von der Richtigkeit der 
vou Ciechanowski und Rotschild vertretenen Entzün¬ 
dungstheorie zu überzeugen. Da wir nun in der Prostatahyper¬ 
trophie eine.. Tumorbildung sehen müssen, wird die Frage 
nach ihrer Ätiologie seiner Ansicht nach so lange ungelöst 
bleiben, bis wir über die Ätiologie der Geschwülste überhaupt 
etwas Sicheres wissen. Alfred Kraus (Prag). 

Ware, Martin W. Retentio urinae non prosta- 
tica der senilen Blase. Zeitschrift iür Urologie. Bd. V, 
Heft 8. 1911. 

Das Kapitel „Harnretention ohne mechanisches Hindernis“ 
ist in den Verhandlungen des L Internat. Urologenkongresses, 
Paris 1907 ausführlich erörtert worden. Ware bespricht 3 unter 
dies Thema fallende Krankengeschichten. Die muskuläre Atonie 
kann man als vaskulären, myogenen, neurogenen oder infektiösen 
Ursprungs diagnostizieren. Es gibt eine besondere Kategorie 
von Harnverhaltung, deren Merkmal eben nur die Muskel¬ 
insuffizienz ist, bei der es sich aber oft gar nicht erklären 
läßt, welches Moment die fundamentale Ursache bildet. Vesikale 
Dilatation ist, wie Gouley sagt, selbst wenn keine Obstruktion 
vorliegt, bei Greisen nichts ungewöhnliches, und postmortale 
Befunde zeigen die Abwesenheit jeglicher mechanischer Hinder¬ 
nisse. Unklar ist noch hei manchen Grenzfällen die Indikation 
zur Prostatektomie, nach der trotz mangelnder Hypertrophie 
doch über gelegentlichen Erfolg berichtet wurde. 

Loewenhardt (Breslau). 

Taddei, C. Über den inneren retikulären Appa¬ 
rat Golgis in den Epithelelementen der Prostata. 
Acc. med. fis. fiorent. Sperimentale, HI, 1910. 

Taddei hat mit der Golgisehen Methode vier Fälle 
von Prostatahypertrophie untersucht und die Anwesenheit des 
inneren retikulären Apparates in den Epithelien demonstrieren 
können. Er liegt in der Protoplasmazone zwischen Kern und 
distaler Extremität der Zelle; in den Zylinderzellen nimmt er 
den perinukleären Teil dieser Zone ein, in den kubischen 
Zellen neigt er dazu, sich vom Kern zu entfernen. Der Appa¬ 
rat bietet verschiedene morphologische Struktur dar, die genau 
beschrieben wird. J. Ullmann (Rom). 

Wischnewsky, A. Über die Regeneration der 
Pars prostatica urethrae im Verhältnis zu dem 
experimentellen Studium derFolgen der Prostat¬ 
ektomie. Zeitschrift t. Urologie. Bd. V. Heft 6. 1911. 

Die Mitteilung von Wischnewsky, in der die Möglich¬ 
keit der Regeneration der Pars prostatica urethrae nach peri- 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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ne&ler Prostatektomie durch Experimente an Hunden behandelt 
wird, soll hier nnr für Interessenten registriert werden. Es 
handelt sich in dem kurzen Bericht nach Angabe um radikale 
Entfernung der Brüse nach Durchtrennung der Urethra ober¬ 
halb und unterhalb der Prostata, wobei sich die Perinealfistel 
allmählich schloß und die Tiere auf natürlichem Wege urinierten. 
Sobald der Harn keinen freien Abfluß durch die Perinealwunde 
mehr besitzt, scheinen sich durch Druck in dem vorliegen¬ 
den weichen Gewebe Kanäle berzustellen, bis einer derselben 
mit dem Lumen der normalen Urethra zusammentrifft, und so 
eine neue Verbindung mit der Harnröhre wiederhergestellt ist. 
Leider ist das Verständnis durch anscheinende Verwechslung 
der Zeichnungen mit den Unterschriften erschwert. Auch auf 
die bekannten Arbeiten vonHabesern und Mackai (I. Inter¬ 
nat. Urologenkongreß Paris 1908 und XVI. Internat. Medizin. 
Kongreß zu Budapest) wird Bezug genommen. 

Loewenhardt (Breslau). 

Desnos, E. Indikationen der Prostatektomie. 
Joum. de med. de Paris. 1911. Nr. 27. 

Nichts Neues. Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Tandler, J. und Zuekerkandl, 0. Anatomische 
Untersuchungen über die Prostatahypertrophie. 
Die Wunde und der Heilun gsvorgang nach-Ex- 
stirpation der hypertrophischen Prostata. (Folia 
Urologica, Bd. V, Heit 9. 19*1.) 

Tandler und Zuekerkandl konnten durch anato¬ 
mische Untersuchungen an einem größeren Material von teils 
intra vitam, teils post mortem Prostatektomierten fundamentale 
Untersuchungen anstellen. Es muß jedem Interessenten drin¬ 
gend empfohlen werden, die mit vortrefflichen Illustrationen 
erläuterte Studie im Original nacbzulesen. Die landläufige 
Ansicht, daß die Hypertrophie meist den hinteren Halbring der 
Prostata betreffe, daß die hypertrophischen Seitenlappen in die 
Blase ragen etc. etc. wird endgültig als den Tatsachen nicht 
entsprechend zurückgewiesen. In allen Fällen bestand nicht 
ein einziges Mal eine Hypertrophie des Hinterlappens, dagegen 
wurde kein Fall bekannt, wo der Mittellappen von Hypertrophie 
verschont geblieben wäre. Die Hypertrophie der Pro¬ 
stata erstreckt sich ausschließlich auf den Teil, 
der vom Orificium urethrae bis zur Mündung der 
Ductus deferentes reicht. Die distal vom Colliculus semi- 
nalis gelegene Kommissur ist stets im Zustande der Druck¬ 
atrophie. Die Hypertrophie betrifft nur jene Teile primär, 
die mit der Zirkumferenz des ßlasenhalses und des oberhalb 
des colliculus seminalis gelegenen Harnröhrenteiles in Kontakt 
stehen. Diese sind mit der Harnröhre innig verwachsen und 


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Bericht Aber die Leistungen aui dem Gebiete 


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elongieren diese beim Längenwachstum. So hat die exstirpierte 
Prostata eine hreite Basis, verjüngt sich nach oben, ist von 
der Harnröhre durchzogen und stellt nur einen Teil der 
normalen Prostata dar. Die Testierende Kapsel besteht aber 
auch aus Prostatagewebe und hat nichts mit der anatomischen 
Bindegewebskapsel zu tun. Da nun ausnahmslos der der Blase 
zugekehrte Teil der Prostata bypertrophiert, ist die Aufsuchung 
von der Blase her die Methode der Wahl. Es soll aber nicht 
im Dunkeln, sondern unter Leitung des Auges operiert werden, 
eine prinzipiell für jedes chirurgische Handeln sehr beherzigens¬ 
werte Forderung, die hier in den anatomischen Ergebnissen 
eine neue Stütze fiodet. Zur Verminderung der Blutung wird 
die leicht ausführbare Umstechung der Schleimhautränder durch 
Katgutmatratzennähte und daran anschließende bequeme Tam¬ 
ponade allein der Wunde und nicht der ganzen Blase empfohlen. 

Loewenhardt (Breslau). 

Marion, G. Betrachtungen über den Ursprung 
der sogenannten „Prostatahypertrophie“. Zeitschr. 
für Urologie. Bd. V, Heft 8. 1911. 

Marion bringt anatomische und klinische Belege dafür, 
daß die neoplastischen Massen, die das Wesen der Prostata 
hypertrophica bilden, nicht in der Vorsteherdrüse, sondern in 
den Drüsen entstehen sollen, die sich direkt unter der Urethral- 
schleimhaut befinden. Verf. meint zwar, daß eine Verallgemei¬ 
nerung dieses Befundes noch nicht am Platze sei, glaubt aber, 
daß in der größten Mehrzahl der Fälle die Prostata keinen 
Anteil an dem hat, was man Hypertrophie nennt. Daß die 
Neubildung die Form von Seitenlappen annehmen kann, sei in 
der Lage der Urethraldrüsen zu suchen, die, rund um den 
Kanal liegend, an den Seiten stärker entwickelte Gruppen 
bilden; andererseits beruht der Tumor, der den Medianlappen 
darstellt, auf der Hypertrophie einer medianen, hinteren, sub- 
vesikalen, sehr bedeutenden Drüsengruppe. Die klinischen 
Erörterungen müssen im Original nachgelesen werden. Es wird 
hauptsächlich darauf Bezug genommen, daß bei der sogenann¬ 
ten Prostatektomie der Spinkter außerhalb der neoplastischen 
entfernten Masse liegt und die eigentliche Prostata zurückbleibt. 
Wegen des urethralen Ausgangspunktes gelingt es auch nicht, 
die Adenome ohne den Kanal zu entfernen. 

Loewenhardt (Breslau). 

Campana, R. Die Diphtheritis der Genitalien, 
klinische und ätiologische Varietäten. Clinica der- 
mosifilopatica della R. Universita di Rom. 1911. Mai. 

Campana beschreibt unter diesem Titel verschiedene 
Affektionen, nicht bloß die durch den Löf fl er sehen Bazillus 
verursachten. Er unterscheidet folgende Varietäten: 1. Eine 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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Form mit diphtherioidem Exsudat mit am Grunde nekrotischem 
Gewebe. Kulturell findet sich der vollvirulente Löffler sehe 
Bazillus. 2. Eine Form mit diphtherioider Exsudation, mit teil¬ 
weiser Epithelnekrose, mit Infiltration der benachbarten Teile. 
Es findet sich der Löf fl ersehe Bazillus, aber seine Virulenz 
ist eine herabgesetzte. 3. Eine Form mit ähnlichen Symptomen, 
doch läßt sich der Bazillus nicht nachweisen. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Messa, Fausto. Süll’ atrofia sclerosa idiopatica 
del prepuzio. Unnas Dermatologische Studien (Unna 
Festschrift, Bd. I), Bd. XX, p. 532. 

Messa berichtet über fünf eigene Beobachtungen. Auf 
Grund derselben und der Angaben aus der Literatur kommt 
er zu folgenden Schlüssen: 1. Es kommen am Präputium Verän¬ 
derungen vor, wie sie von Mazza, Galewsky, Fuchs, Kraus, 
Pflanz u. a. beschrieben wurden, welche der Leukokeratose 
der Schleimhäute ähneln. 2. Es kommen Veränderungen am 
Präputium vor, wie sie von Reale, Stancanelli, Delbanco 
und in der vorliegenden Arbeit beschrieben wurden. Diese 
gleichen der Kraurosis vulvae und werden mit ihr als um¬ 
schriebene Haut-Schleimhautatrophien mit Ausgang in Sklerose 
aufgefaßt. 3. Sowohl am Präputium und an der Glans, wie an 
der Vulva sind Leukokeratose und Kraurosis zwei unabhängige 
Prozesse: Der erste befällt vor allem die Epidermis, der letzte 
die Kutis und das Bindegewebe. 4. Die sogen, kongenitalen 
Phimosen sind nicht Entwicklungsanoinalien, sondern Folgen 
einer chronischen Entzündung, die wahrscheinlich dem Pro¬ 
zesse der Sklerose bei den Erwachsenen gleicht. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Casper, L. und Citron, A. Die Beeinflussung der 
infektiösen Prozesse der Harnwege. Zeitschrift für 
Urologie. Bd. V, Heft 4. 1911. 

Myrmalyd ist eine Verbindung von Urotropin mit ameisen¬ 
saurem Natrium, welche in der Caspersehen Klinik mit 
günstigem Erfolge zur Beeinflussung der infektiösen Prozesse 
der Harnwege verwendet wurde. Der nach Einnahme von 
1 g ausgeschiedene Harn ist imstande, Ö Tage lang die Ent¬ 
wicklung des Bacterium coli zu verhindern. Das Präparat ist 
unter dem Namen Formotropin (ehern. Laboratorium Dr. Mel- 
zer, Meiningen) schon seit einiger Zeit im Handel. Die 
Ameisensäure erscheint im Harn nicht wieder, sondern wird 
voraussichtlich im Körper verbrannt. 

Loewenhardt (Breslau). 

Bernard, Leon. Die Behandlung der Nieren¬ 
tuberkulose. Frühzeitige Nephrektomie oder 
Tuberkulin? Presse med. 1911. Nr. 54. 



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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Bei einseitiger Nierentuberkulose muß sofort Radikal¬ 
operation erfolgen; von Tuberkulin wurde noch nicht eine ein¬ 
zige Heilung erzielt. Nur wenn der Chirurg nicht helfen kann 
(beide Nieren erkrankt, allgemeine Tuberkulose etc.) ist medi¬ 
kamentöse Therapie zulässig. 

Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Karo, Wilhelm. Die spezifische Behandlung der 
Nierentuberkulos e. Unnas Dermatologische Studien 
(Unna, Festschrift). 

Karo empfiehlt die Tuberkulinbehandlung der Nieren¬ 
tuberkulose. Eine sachgemäße Tuberkulinkur kann den Pa¬ 
tienten nicht schädigen. Die Patienten zeigen nach den In¬ 
jektionen auffallende Besserung aller subjektiven Symptome, 
teilweise oder völliges Verschwinden der objektiven Erschei¬ 
nungen: Die Dysurie und die Tenesmen nehmen ab, die Pausen 
zwischen den Miktionen werden größer, der Urin wird klar, in 
einer großen Anzahl von Fällen hört die Ausscheidung von 
Tuberkelbazillen auf. Über die Wahl des Tuberkulins lassen 
sich bestimmte Angaben nicht machen. Zweckmäßig ist die 
Kombination des Tuberkulins mit anderen spezifischen Heil¬ 
mitteln, besonders mit dem Chinin. Solche kombinierte Injektio¬ 
nen werden unter dem Namen Tuberkulinctio cum Chinin, lact. 
von der Einhornapotheke Berlin in den Handel gebracht. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Maraini, B. Blasenneuralgie infolge von Vari¬ 
kozele. Zeitschrift f. Urologie. Bd. V, Heft 8. 1911. 

Das Auftreten einer heftigen Blasenneuralgie am Ende der 
Miktion bei Varikozele beobachtete Maraini. Suspensorium 
brachte palliative, Resektion der Venen radikale Heilung. Seit 
dem Tage der Operation verschwand auch außerdem die lästige 
Pollakiurie. Der Patient war nicht neuropathisch. 

Loewenhardt (Breslau). 

Sugimura, Shichitaro. Über die Entstehung der 
sogenannten echten Divertikel der Harnblase, 
insbesondere des Blasengrundes, nebst Beiträgen 
zur Lehre von der Pathologie der Muskulatur und 
elastischen Gewebe in der Harnblase. (Virch. Arch. 
Bd. CCIV, p. 349.) 

Gliizzetti, P. und Fabio, Pariset. Beziehungen 
zwischen Mißbildungen der Nieren und der Ge¬ 
schlechtsorgane. (Virch. Arch. Bd. CCIV, p. 372.) 

Zu kurzem Referate ungeeignet. Alfred Kraus (Prag). 

Salzberger, M. Kasuistische Mitteilungen über 
einen Eunuchoiden. Neurol. Zentralbl. 1911, p. 543. 

29jähr. Patient bietet das Bild des ausgeprägten Eunu¬ 
choidismus; Hypoplasie der Genitalien, Fehlen der sekundären 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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Geschlechtscharaktere, abnormer Hochwuchs, charakteristische 
Fettanhäufungen an Bauch, Nates und Brüsten. 

F. Lewandowsky (Hamburg). 
Lannois, Pinard et Gallois. Syndrome adiposo- 
genital avec hypertrichose, troubles nerveux et 
mentaux d’origine survenale. Gazette des hop. 1911, 
p. 649. 

19jährig. Mädchen erkrankte vor 2 Jahren, anfangs an 
Nervenkrisen, dann hochgradiger Adipositas, Hypertrichose im 
Gesicht bis zur Bildung eines richtigen Bartes, bräunlicher 
Pigmentierung der Haut. Später trat hochgradige Myasthenie 
ein; Aufhören der Menses. Ein großer Tumor im linken Hy- 
pochondrium erwies sich bei der Sektion als epitheliomatöser 
Tumor der Nebennierenrinde. 

F. Lewandowsky (Hamburg.) 

Schopper. Experimentelle Untersuchungen über 
einen Zusammenhang zwischen Leberschädigungen 
und Hodenveränderungen. Frankf. Zeitschr. für Patho¬ 
logie. VHI. Bd., 2. Heft. 

Weichselbaum und Kyrie haben darauf hingewiesen, 
daß bei längere Zeit bestehenden pathologischen Veränderungen 
der Leber (z. B. Cirrhose der Leber) auch mehr oder weniger 
bedeutende Veränderungen an den Hoden festzustellen sind. 
Verf. hat auf experimentellem Weg den Nachweis zu 
erbringen versucht, daß tatsächlich ein kausaler Zusammenhang 
zwischen pathologischen Veränderungen der Leber und der 
Hoden besteht. Es konnten sowohl durch Exstirpation von Leber¬ 
teilen, als auch durch Röntgenschädigungen der Leber Verän¬ 
derungen an den Hoden erzeugt werden, die im Sinne einer 
Herabsetzung des Ablaufes der germinativen Funktion derselben 
zu deuten sind. Edgar Braendle (Breslau). 

Stoppato, U. Über Zwischenzellentumoren des 
Hodens. Zieglers Beiträge. Bd. L, p. 113. 1911. 

In 3 Fällen wurden Hodentumoren von folgenden gemein¬ 
samen Charakteren beobachtet: große derbe Tumoren von lap¬ 
piger Beschaffenheit und grobretikulärem Bau. Die stark ent¬ 
wickelten, oft kleinzellig infiltrierten Stromabalken wechseln 
mit den Zellsträngen ab. Die letzteren bestehen aus großen, 
epithelähnlichen, locker angeordneten Zellen ohne Pigment und 
Kristalloide, welche viel Glykogen enthalten und einen großen 
Kern besitzen. Zwischen den Zellen ist keine Zwischensubstanz. 
Die Tumoren können auf das Gebiet des eigentlichen Hodens 
sich ausbreiten. Sie kommen an ektopischen und endosakralen 
Hoden vor. Ihre Entstehung kann durch Trauma veranlaßt 
werden. Das Wachstum ist rasch, Metästasenbildung scheint 
möglich zu sein. F. Lewandowsky (Hamburg). 

Arel. /. Dennat. u. Sypli. Bd. CXII. 40 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Springer, Maurice. Physiologische und ortho- 
statische Albuminurie. Presse med. 1911. Nr. 60. 

Bei der sog. physiologischen Albuminurie fehlt noch die 
Kontrolle des späteren Lebens; der Beweis ist nicht erbracht, 
daß die damit Behafteten gesund bleiben. Springer glaubt, 
daß sowohl der physiologischen wie der orthostatischen Albu¬ 
minurie eine angeborene oder erworbene Schwäche des Nieren¬ 
apparates zu Grunde liege und die Auslösung der Eiwei߬ 
ausscheidung durch okkasionelle Faktoren erst ermögliche. Bei 
o. A., die in der Wachstumsperiode, in der Zeit zellulärer 
Hyperaktivität auftritt, dürfte die sekundäre Ursache in der 
abnormen Erregbarkeit des Nervensystems, welche beim Stehen 
und bei anderer Beeinflussung des arteriellen Druckes vaso¬ 
motorische Reflexe provoziert, zu suchen sein. 

Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Zuckerkandl, 0. Umwandlung des Blasencpi- 
thels in sezernierendes Zylinderepithel. Zeitschrift 
f. Urologie. Bd. V, Heft 8. 1911. 

Zuckerkandl stellt an der zur Ausführung der Mayd 1- 
schen Operation wegen Ektropia vesicae bei einem 3 7« jährigen 
Knaben exzidierten Blasenscbleimhaut sehr bemerkenswerte 
Befunde über die Umwandlung des Blasenepithels in sezernie¬ 
rendes Zylinderepithel fest. Diese Metaplasie kann unter 
stärkerem dauerndem Reiz stattfinden und erklärt auch ohne 
Annahme präformierter Drüsen und fötaler Keimversprengung 
die primäre Entwicklung drüsiger Neubildungen der Harnblase. 
Nicht nur die Cystitis glandularis, sondern auch die C. cystica 
finden jetzt als analoge Prozesse nähere Erklärung. Bei der 
letzteren ist die Sekretion rudimentär geblieben. Das meta- 
plasierte Epithel gewinnt den Typus des Dickdarmepithels. Epi¬ 
thelwucherungen im genannten Sinne kann man auch ohne 
Entzündungen antreffen, physiologisch an der gesunden Blase 
in den Partien um die Blasenmündung, dann neben Tumoren 
und unter vielen anderen Umständen. Es kommt also dem 
Epithel der Blase die Eigenschaft zu, unter Umständen zu 
wuchern, wobei sich ein Vorgang wiederholt, den Lendorfs 
Untersuchungen als postembryonale Entwicklung wahrer Drüsen 
in beschränktem Maße feststellten. [Beiträge zur Histologie der 
Harnblasenschleimhaut. Anat. Hefte, 54. Vergl. auch die Unter¬ 
suchungen vön Zuckerkandl über Cystitis cystica usw. Monats¬ 
berichte für Urologie. Bd. VII, Heft 9, und Stoerk, Beiträge 
zur pathol. Anatomie. 1899, Bd. XXVI, sowie Stoerk und 
Zuckerkandl, Über Cystitis glandularis und den Drüsen¬ 
krebs der Harnblase. Zeitschrift für Urologie, Bd. I.] Dickdarm¬ 
drüsenähnliche Gebilde an der ektopischen Blase sind mehrfach 
beobachtet (Enderlen, Ehrich, Lichtheim). Hier soll 


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Pö»!»ti. vorlrilgt. Instruktive Abbildungen erläutern die 
>• - Abhandlung» Loepfe.i ti afi t i ite**l;ta). 

V» JVotÜistft Automobil Hiid Sex« hJ v*? r a. ö qeu. 

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inwiefern der Autoinobilisraus «H* $* 3 enalsufcÄre 

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*tfcddigt. Als Folge der Erschütterungen tritt Impotenz hüC* 
wetttl weniger infolge lokaler Traumen, weicsbo rlureli Bteßfi«. ?i»d 
'Vageits möglicherweise eine» louu» uunörts • 
dteotö>fc schaffen, sondern durch allgemeine Nervosität Denn 
• . • • immer nur diejenigen, die selbst steuern uotf den 

‘■■•■rif oüterstiitzen, nicht die daran uubeteiligten .Fahrgäste, 
i?,'<nVfe*odiu*»g besteht in strengem Fahrverbot, 'die Frophj'kse 
t'fvV AbÖffilBüBg, langsam zn "fahren. 


ir;. Jk*. Aiiwt^nUBg, längsai 


fahren. ■ ■■;•,:; ' r .'- 

Loewtabärdi fKreslätVi 


wßffl 




Hautkrankheiten. 


Allgemeines, Anatomie, Physiologie, allgem. und 
exper. Pathologie, path. Anatomie. 

v. Dalmady, Z. Versuche zur klinischen Beob¬ 
achtung der Lymphzirkulation der Haut. Deutsche 
med. Woch. Nr. 41. 1911. 

Die von Dalmady beschriebene Methode ermöglicht es, 
die Einwirkung von Eingriffen auf die Bewegung und Verteilung 
von in den Lymphgefäßen befindlichen Stoffen zu beobachten 
und zu demonstrieren. Er injizierte eine kleine Menge ver¬ 
dünnter Adrenalinlösung intrakutan, worauf die Haut längs der 
Lymphgefäße weiße Linien zeigte in der gleichen Art wie die 
rote Zeichnung bei Lymphangioitis. Diese Erscheinung wird 
durch die vasokonstriktorische Wirkung des Mittels hervor¬ 
gebracht. Zum Versuche ist die Beugeseite des Unterarmes 
am geeignetsten, aktive und passive Bewegungen, sowie Massage 
beschleunigen das Vorwärtsschreitep der Linien, rauhe Epider¬ 
mis ist dem Versuche hinderlich. Bei Bi er scher Stauung 
wurden die Linien breiter und verschwommen, blaugrau und 
der Gänsehaut ähnlich; nach Entfernung der Binde entwickelt 
sich die Linie schnell, verschwindet aber bald. Am esmar- 
chierten Arm verbreitete sich der Fleck diffus, bei der reaktiven 
Hyperämie schnell. Die Saugglocke bewirkte Rückwärtsströmung. 

Max Joseph (Berlin). 

Bruck, Earl. Über das Gift der Stechmücke. 
Ein Beitrag zur Mückenplage. Deutsche med. Woch. 
Nr. 39. 1911. 

Neben den dankenswerten epidemiologischen Bestrebungen, 
womit u. a. das kaiserliche Gesundheitsamt die Mückenplage 


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Bericht über d. Leistungen auf d. Geb. d. Hautkrankheiten. 629 

bekämpft, hält es Bruck im Interesse persönlicher Prophylaxe 
für nötig, den Vorgang des Mückenstichs einer Untersuchung 
zu würdigen. Nach einer Zusammenfassung der bisherigen 
Berichte über die Gifte der Skorpione, Kreuzspinnen und Bie¬ 
nen werden die eigenen Untersuchungen mit dem bisher unbe¬ 
achteten Gifte der hiesigen Stechmücke, Culex pipiens, dem 
„Culicin“, beschrieben. Völlig resistent erwies sich unter 
Mensch, Kaninchen, Hammel, Meerschweinchen, Pferd, Batte, 
Hund, Rind, Taube keine Blutart, am empfindlichsten war 
Menschen- und Kaninchen-, am resistentesten Taubenblut. Licht 
und einstündiges Erhitzen auf 45° hatte keine Wirkung auf das 
Gift, höhere Temperaturen schwächten es ab, 70° zerstörte es 
in einer Stunde. Normale Sera wirkten antilytisch, Alkohol, 
Säuren, starke Alkalien etc. hoben die Wirkung auf. Bindungs- 
Tersuche ergaben, daß sich das Mückengift nicht unter die 
echten Toxine einreihen läßt. In dem Mückenextrakt fand sich 
neben dem Hämolysin auch das urtikariogene Prinzip, welches * 
die Schädigung auf der Haut hervorbringt. Alle Faktoren, 
welche die Wirkung des Hämolysin auf hoben, vernichteten auch 
den urtikariogenen Einfluß, z. B. Erhitzung, Chemikalien, Nor¬ 
malseren. Studien über die Verbreitung von Infektionskrank¬ 
heiten durch Mücken sind noch nicht abgeschlossen. Bei einer 
Mücke, die längere Zeit auf einem syphilitischen Kaninchen¬ 
primäraffekt herumgegangen war, wurde eine bewegliche Spiro- 
chaete pallida gefunden. Max Joseph (Berlin). 

Hidaka, S. Japan. Experimentelle Untersuchun¬ 
gen über den Bakterienreichtum der Haut Gesun¬ 
der und Hautkranker und die Beeinflussung der¬ 
selben durch einige physikalische und chemische 
Prozeduren. Med. Kl. Nr. 44. 

H. hat an dem Material der Neisserschen Klinik in Breslau 
die oben angegebenen Versuche angestellt. Er prüfte die 
Bakterienzahl 1. auf der Haut gesunder und kranker Menschen, 

2. auf der Haut von Personen verschiedenen Geschlechts, 3. auf 
der Haut von Personen verschiedenen Alters, 4. unmittelbar 
vor und nach dem Bade, 5. zu verschiedenen Zeiten nach dem 
Bade, 6. bei häufigem und bei seltenem Baden, 7. bei Personen 
verschiedenen Ernährungszustandes, 8. bei verschiedener Haut¬ 
beschaffenheit, 9. bei leicht und schwer schwitzender Haut, 

10. bei den verschiedenen Ständen. 

Natürlich benutzte H. hei seinen Versuchen immer die 
entsprechenden Hautstellen der einzelnen Individuen. Er fand 
den Staphylococcus aureus, albus, diplococcus; Bact. coli com¬ 
mune ; Heubazillus, Schimmelpilz, Hefepilz etc. Gezählt wurden 
nur die Bakterienkolonien, nicht die Pilze. 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Es wurde jedesmal eine Hautstelle von 1 cm 2 untersucht, 
die mit einem Pinsel von Platindrähten bestrichen wurde. Der 
Pinsel wurde dann in 1 cm 3 sterilisierte Bouillon getaucht und 
von hier wurde weiter verimpft. Die erzielten Resultate faßt 
H. wie folgt zusammen: 

1. Als Durchschnittsbakteriengehalt für 1 cm 2 Haut (Rücken) 
gesunder Menschen ergab sich 1520 Keime. 

2. Zwischen dem Bakteriengehalt gesunder Hautpartien 
Hautkranker und Gesunder besteht kein Unterschied. 

3. Die Haut der Männer ist bakterienreicher als die der 
Frauen. 

4. Die Haut der Kinder bis zum 14. Jahre ist bakterien¬ 
ärmer als die der Erwachsenen. 

5. Magere Menschen weisen weniger Bakterien auf als 
fette; die Schweißsekretion spielt eine geringe Rolle. 

6. Angehörige verschiedener Berufsklassen zeigen unter 
gleichen Versuchsbedingungen keine Unterschiede. 

7. Gewöhnliche „Reinigungs“bäder bewirken nicht eine 
Verminderung, sondern eher eine Vermehrung des Hautbakterien¬ 
gehaltes, falls nicht nach dem Bade eine Abgießung mit reinem 
Wasser eriolgt. 

8. Röntgenstrahlen bewirken erst bei großen Dosen eine 
unwesentliche Abnahme des Bakteriengehaltes. 

9. Quarzlampenbestrahlungen setzt die Hautflora um das 
Zehnfache herab. 

10. Uviollampenbestrahlungen sind ohne Einfluß. 

11. Vaselinverbände ohne desinfizierende Substanzen be¬ 
wirken nach 24 Stunden eine enorme Vermehrung; ebenso 
Zinkpasta. 

12. Essigsäure Tonerde in Lösung hat eine zehnfach stär¬ 
kere Wirkung als die gleichprozentige Salbe und eine 200fach 
stärkere Wirkung als die Pasta. 

13. Spiritusverbände bewirken in 7 Stunden eine Keim¬ 
verminderung von 1: 0*004—0 008. 

Ludwig Zweig (Dortmund). 

Kraus, R., Graff, Ranzi. Über neuere serologi¬ 
sche Methoden zur Diagnose maligner Tumoren. 
(Freund-Kamin er sehe Zellreaktion und Aktivierung des 
Kobragiftes.) Wiener klin. Wochensch. 1911. Nr. 28. 

Die Schlußsätze der Autoren lauten: Die Freund sehe 
Reaktion erscheint besonders durch den Nachweis der zell¬ 
zerstörenden Substanz im Normal- und der zellschützenden im 
Karzinomserum interessant. Die Kobrareaktion ist mit Rück¬ 
sicht auf die Analogie, welche Sera von Graviden und von 
malignen Tumoren zeigen, bemerkenswert. Für klinisch-diagno¬ 
stische Zwecke kann nach der Autoren Ansicht der Kobra- 


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der Hautkrankheiten. 


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reaktion eine Beweiskraft nicht zugesprochen werden. Fallen 
die Reaktionen positiv aus, so muß nic.it Tumor mit Sicherheit 
angenommen werden, da andere Krankheitsprozesse auch positiv 
reagieren können. Fallen sie negativ aus, so kann Tumor nicht 
ausgeschlossen werden, da auch negative Reaktionen bei malignen 
Neubildungen beobachtet werden. Es gilt dies sowohl für die 
Freund sehe Zellreaktion, als für die Kobrareaktiou. Die 
Autoren schätzen auf Grund ihrer bisherigen Erfahrungen den 
Wert keiner der beiden Reaktionen so hoch ein, daß sie auf 
Grund des Ausfalles der Reaktion allein zu einer Operation sich 
entschließen, oder im entgegengesetzten Falle von ihr abstehen 
würden; nach der Autoren Ansicht gebührt der Meiostagmin* 
reaktion in gewisser Hinsicht der Vorzug. 

Viktor Ban dl er (Prag). 

Kreibich. Weiterer Beitrag zur Hydroxylionen- 
konzentration des pathologischen Blutes. Wiener 
klinische Wochenschr. 1911. Nr. 41. 

Die Alkaleszenz des Blutes, gemessen als Hydroxylionen- 
konzentration, zeigt eine starke Abnahme: 1. im Coma diabe- 
ticum, 2. im urämischen Anfall, 3. in der Leiche. Sofort vom 
Blut abzentrifugiertes Serum ist alkalischer als das betreffende 
Vollblut, doch nimmt die Alkaleszenz des Serums über dem 
Blutkuchen in einigen Stunden soweit ab, daß dann die Alka¬ 
leszenz von Serum -und Vollblut identisch sein kann. Da zen¬ 
trifugiertes Serum in derselben Zeit seine Alkaleszenz nicht 
ändert, so liegt der Grund für obige Alkaleszenzabnahme in 
Stoffen, die aus den roten Blutkörperchen in das Serum ge¬ 
langen. Viktor Ban dl er (Prag). 

Feuerstein, L. Die Vakzinetherapie einiger 
Hautkrankheiten und der Gonorrhoekomplika¬ 
tionen. Lwow. Tygodnik lek. 1911. Nr. 35, 36. 

Der Verf. hat in einigen Fällen von hartnäckiger Furun¬ 
kulose die Autovakzine von Staphylokokken angewendet und 
fast in allen Fällen schnelle und günstige Heilerfolge erhalten. 
Er hat auch die komplizierten Fälle von Gonorrhoe einer Vak- 
zinebebandlung unterworfen, namentlich durch die Einspritzungen 
von Arthigon Brucks (Chem. Fabrik auf Aktien), ln einem 
von 4 Bartholinitisfällen hat F. ein vortreffliches Resultat erhal¬ 
ten, da nicht nur die Drüseneiterung, aber auch der Scheiden- 
ausfluß nach 9 Arthigoninjektionen (20—40 Mil. pro dosi) in 
3 Wochen vollständig verschwand. In drei von diesen Fällen 
blieb die Gonorrhoe unverändert, die Bartholinitisabszesse 
waren nach der ersten und zweiten Injektion zwar gebessert, 
die nachfolgenden Einspritzungen haben jedoch auf die Infil¬ 
trationen keinen Einfluß gehabt. Ganz gute und verhältnis¬ 
mäßig rasche Resultate erhielt der Verf. auch in den Fällen 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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von Arthritis gonorrhoica, obwohl der Harnröhrentripper unbe¬ 
einflußt blieb. Krzysztalowicz (Krakau). 

Synnott, Martin. Die praktische Anwendung von 
bakteriellen Vakzinen. Medical Record 1911. Oktober 14. 
p. 759. 

Synnott beschäftigt sich in der vorliegenden Arbeit mit 
der Anwendung der bakteriellen Vakzinen im allgemeinen, um 
dann auf die Krankheiten zu sprechen zu kommen, bei denen 
die Vakzinetherapie sich als nützlich erwiesen hat. Von hier 
interessierenden Krankheitsgruppen sind es in erster Linie die 
Staphylokokkenerkrankungen, Cystitis, Ureteritis, Sycosis bar¬ 
bae, gewisse Formen des Ekzems, suppurierende Akne etc., die 
der Vakzinebehandlung zugänglich sind. Die geignete Dosis 
schwankt zwischen 50 und 750 Milionen, ln zweiter Linie 
kommen die Streptokokkenerkrankungen in Betracht, ferner die 
Aknebebandlung durch die Aknebazillusvakzine, weiter die 
Gonokokkenvakzine. 

Die bakteriellen Vakzinen sind in der Regel über lange 
Zeit haltbar, nur die Typhusvakzine wird in drei Monaten 
unwirksam. Wo autogene Vakzinen hergestellt werden können, 
sind sie vorzuziehen. Wenn auch die Feststellung des opso¬ 
nischen Index ein zweckmäßiger Leiter für die Therapie ist, so 
ist es doch auch möglich, sich allein durch klinische Beobach¬ 
tung leiten zu lassen. Fritz Juli-usberg (Posen). 

Marzinowsky, E. Über die Kulturen der Proto¬ 
zoen. Russkij Wratsch. 1911. Nr. 6. 

Verf. berichtet kurz über die Technik der Züchtung und 
Eigenschaften der Kulturen von Leishmania tropica, piroplasma 
equi, trypanosoma brucei etc. Man könne mit Bestimmtheit 
sagen, daß dank der einfachen Technik die Erreger vieler 
Krankheiten bald entdeckt werden. 

P. A. Welikanow (Petersburg). 


Bildungsanomalien und Tumoren. 

Fitzwilliams, D. C. L. Die Ätiologie der Naevi: 
der Einfluß der Nerven auf ihre Entstehung. The 
British Med. Ass. 1911 (Birmingham). Section of Diseases of 
children. The British Medical Journal. 1911. September 2. 
p. 489. 

Fitzwilliams beschäftigt sich in dieser Arbeit mit den 
Blutnaevis kleiner Kinder. Er hat im ganzen 691 Fälle aus 


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der Hautkrankheiten. 


633 


seiner Hospitalpraxis zusammengestellt. Von diesen betreffen 
34*7% männliche, 65‘3% weibliche Kinder. Bei 645 Fällen 
war der Datum des Auftretens zu eruieren; 537mal fanden sich 
die Naevi schon bei der Geburt; 83mal war der Naevus bei 
der Geburt nicht bemerkt worden, sondern wurde erst in den 
ersten 6 Monaten festgestellt. Nur bei 25 Fällen wurde er erst 
später beobachtet. Bei 16°/ 0 fanden sich mehrere Naevi. Nach 
des Autors Beobachtungen beginnen die Naevi besonders häufig 
dort, wo die Nerven in die Haut eintreten, an der Seite, wo 
laterale Hautäste abgehen und nahe der Mittellinie, wo die per¬ 
forierenden Anterioräste an die Oberfläche kommen. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Kfilbs. P artieller Riesenwuchs und Naevus. 
Charite-Annalen. 1911. XXXV. Bd. p. 42. 

Seltener Fall von partiellem Riesenwuchs dea, rechten 
Armes kombiniert mit einem ausgedehnten Naevus flammeus, 
der auch auf Brust und Schulter überging. Doch beteiligten 
sich die Knochen des Thorax (mit geringer Ausnahme der 
Klavikula) nicht an der Wachstumshypertrophie. 

V. Lion (Mannheim). 

Fasal, H. Über karzinomatöse Hautmetasta¬ 
sen. Wiener medizin. Wochenschr. 1911. Nr. 25. 

Lokale Hautmetastasen sind besonders häufig bei Brust¬ 
krebsen, wo die das Karzinom überziehende Haut mit Knötchen 
und linsenförmigen Verdickungen durchsetzt erscheint. Auch 
die krebsige Infiltration der Haut über der Mamma und in 
ihrer Umgebung kann unter verschiedenen klinischen Bildern 
auftreten. Die Hautpartien bekommen eine erhöhte Konsistenz, 
die Haut fühlt sich derb und starr an, das glatte, speckartig 
glänzende Aussehen der alabasterweißen Haut kann das Vor¬ 
handensein einer Sklerodermie Vortäuschen. An einem Falle 
seiner Beobachtung, den Fasal ausführlich mitteilt, kann man 
die mannigfache Morphologie der karzinomatösen Hautmeta¬ 
stasen erkennen. Viktor Ban die r (Prag). 


Akute und chronische Infektionskrankheiten. 

De Verteuil, Fernand. Zur Infektion bei Yaws. 
The British Medioal Journal. 1911. September 2. p. 523. 

De Verteuil macht auf die starken Femoraldrüsen- 
schwellungen bei Yaws aufmerksam. Die Krankheit schließt 
sich gewöhnlich an ein Trauma am Fuße an. Eventuell spielt 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Pulez penetrans eine wichtige Rolle für die Verbreitung der 
Krankheit. Fritz Juliusberg (Posen). 

Kramer, H. Gangrän des Beines als Folge von 
Diphtherie. The British Medical Journal. 1911. Septem¬ 
ber 2. p. 505. 

Bei Kr am er 8 Fall von Diphtherie schloß sich an die 
Rachenerkrankung eine gangränöse Entzündung des Fußes an, 
die zur Amputation deB Beines führte. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Blüh dorn. Ein Fall von Streptokokkensepsis 
mit purulentem ödem nach Varizellen. Münch, med. 
Woch. 1911. Nr. 43. 

Bei einem 1jährigen an Varizellen erkrankten Kinde tritt 
im Gesichte eine pralle ödematöse Schwellung unter hohem 
Fieber iüf. Aus der Ödemflüssigkeit und dem Blute lassen 
sich Streptokokken züchten. 

Infektion ging von nekrotischen Varizelleneffloreszenzen 
aus, die zerkratzt wurden. Baer (Frankfurt a. M.) 

Broadbent, John F. H. Über Masern. The Practi- 
tioner. Oktober 1911. 

Enthält nichts Neues. Wilhelm Balhan (Wien). 


Tuberkulose. 

Throwbridge, E. H. Ein Fall von Angiokeratom. 
The Journal of the American Medical Association. 1911. 
Sept. 30. p. 1130. 

Throwbridge berichtet über einen 61jährigen Patienten, 
der vor 26 Jahren einen Stoß an den linken Testikel erhalten 
hatte, als dessen Folge eine Schwellung des Hodens aufgetreten 
war. Jetzt sind die oberflächlichen Skrotalvenen erweitert und 
gewunden; in ihrem Verlaufe finden sich rote, glatte Knötchen 
von Weizeukorn- bis Stecknadelkopfgröße. An den Extremi¬ 
täten keine Effloreszenzen. Fritz Juliusberg (Posen). 

Engelbreth. Die englische Tuberkulosekom¬ 
mission und das Lupusproblem. Ugeskrift for Laeger. 
1911. Nr. 43. p. 1593—1596. 

E. hat schon 1904 die Hypothese ausgesprochen, daß 
Lupus von Tuberkelbazillen vom Typus liovinus hervorgerufen 
wird. Er findet jetzt eine Stütze für diese Anschauung in dem 
Bericht der englischen Tuberkulosekommission, indem die Kom¬ 
mission in 50% der Fälle bei Lupus Tuberkelbazillen vom Typus 
bovinus gefunden hat. Harald Boas (Kopenh 


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der Hautkrankheiten. 


635 


Hoffmann. C. A. Lokalreaktionen auf Alttuber- 
kuli neinspritzung bei Lupus erythematodes. Cha¬ 
rite-Annalen. 1911. XXXV. Bd. p. 574. 

Verf. bespricht zur Frage der Beziehung vou Lupus ery¬ 
thematodes zur Tuberkulose alle bisher bekannten Lokalreak¬ 
tionen des Lupus erythematodes auf Alttuberkulin und beschreibt 
einen Fall von typischem Lupus erythematodes, der zweimal 
auf Einspritzung von 5—10 mg Alttuberkulin lokal, besonders 
an einer Stelle der Haut, heftig reagierte. Die Reaktion blaßte 
ziemlich schnell wieder ab. Das erste Mal trat eine geringe, 
das zweite Mal eine starke Allgemeinreaktion ein. 

V. Lion (Mannheim). 

Menzel. Ein Fall von primärem isoliertem 
Lupus vulgaris des Rachens. (Sitzung der Wr. laryng. 
Ges. vom 5./IV. 1911.) Monatsschr. f. Ohrenheilkunde u. Lar.- 
Rhinologie. XLV. Jahrg. Heft 6. 

Xrankendemonstration. Wilhelm B alb an (Wien). 

Bailly-Salin, Sens. Heilung eines Falles von 
Lupus durch Röntgentherapie. Annales d’Electrobio- 
logie et de Radiologie. Nr. 8. 1911. 

Der Autor plädiert auf Grund eines Falles von ulzerösem 
Nasenlupus, den er durch eine Röntgenapplikation, welche eine 
Dermatitis von 75tägiger Dauer zur Folge hatte, zur Vernar¬ 
bung brachte, für die Anwendung hoher Röntgendosen in der 
Lupustherapie. Über Rezidivfreiheit von genügend langer Dauer 
wird nicht berichtet. Alfred Jungmann (Wien). 


Lepra. 

Hutchinson, Jonathan. Lepra und Cimex. The Bri¬ 
tish Medical Journal. 1911. August *6. p. 463. 

Hutchinson debattiert in diesem Artikel die Ansicht, 
daß der Übertragung der Lepra durch Insekten, speziell durch 
Wanzen, eine Bedeutung zukäme. Gegen die Häufigkeit dieses 
Infektionsmodus sprechen verschiedene Punkte: Die Lepra ist 
selten bei Ehegatten und man findet vielfach einen Leprösen 
mit einem gesunden Gatten zusammenlebend; ferner geht die 
Lepra nicht von Lepraheimen in benachbarte Gebiete über; 
ferner spricht dagegen die Beschränkung der Lepra auf gewisse 
Distrikte, während andere frei von der Krankheit bleiben; ein 
wichtiger Faktor ist das Nachlassen der Krankheit in Europa. 

Man hat eingewendet, daß das Vorkommen der Lepra in 
Basutoland gegen die Fischtheorie des Autors spräche. Eine 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Reise dorthin überzeugte ihn aber, daß von den Kranken dort 
viele Salzfische verzehrt würden. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Long, E. C. Vorläufige Mitteilung zur Über¬ 
tragung der Lepra. The British Medical Journal. 1911. 
September 2. p. 470. 

Long weist auf die Möglichkeit hin, daß die Lepra durch 
Bettwanzen übertragen werden könnte. Er hat Wanzen an 
Kranken mit tuberöser Lepra beißen lassen und dann den Ver- 
dauungstraktus der Tiere untersucht In allen Wanzen, die 
Leprösen angesetzt waren, fauden sich Leprabazillen, während 
in den Kontrollwanzen sich keine fanden. Der Autor beabsich¬ 
tigt sich noch mit folgenden Fragen zu beschäftigen: 1. Wie 
lange bleiben die Bazillen in dem Körper der Wanze? 2. Zeigt 
sich bei den Wanzen, die sich längere Zeit mit dem Blute 
Lepröser genährt haben, eine Zunahme der Bazillen im Gewebe ? 
3. Welche Organe der Wanze enthalten Bazillen? 4. Welche 
anderen Insekten enthalten Bazillen. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Sandes, Lindsay. Die Art der Übertragung der 
Lepra. The British Medical Journal. 1911. September 2. p. 469. 

Sandes kommt bei seinen Untersuchungen über Insek¬ 
ten, die er an Leprösen saugen ließ und dann auf Leprabazillen 
untersuchte, zu folgenden Schlüssen: 1. In Rücksicht auf die 
große Zahl der Leprabazillen, die sich in den Infiltraten, in 
der ulzerierten Haut und in der Nasenschleimhaut tuberösör 
Leprakranker finden und in Rücksicht auf die Aufnahme der 
Bazillen durch gewisse Insekten sind direkter Kontakt und die 
Übertragung durch Fliegen, Mücken, Moskitos und andere 
Insekten möglicherweise Arten der Verbreitung der Krankheit. 
Aber eine solche Infektion ist, wenn sie überhaupt stattfindet, 
zuiällig und ausnahmsweise. 2. Nachdem säurefeste Bazillen, 
die in ihrer Eigenschaft den Leprabazillen glichen, in einer 
beträchtlichen Anzahl (etwa 30%) bei Acanthia lectularia bis 
16 Tage, nachdem sie Leprösen augesetzt waren, gefunden 
wurden, ist die Annahme berechtigt, daß diese Insektenart eine 
wichtige Rolle für die Verbreitung der Lepra spielt. Leider 
kann eine solche Ansicht nur bewiesen werden, wenn man die 
an Leprakranken gefütterten Insekten an gesunde Individuen 
ansetzt, bis es festgestellt, wie zu hoffen ist, daß gewisse Affen 
für die Inokulation der Lepra empfänglich sind. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Deycke. Die bisherigen Ergebnisse derLepra- 
behandlung mit Nastin. Münch, med. Woch. 1911. p.43. 

In dieser interessanten Arbeit, die dringend der Lektüre 
empfohlen wird, beschreibt Deycke zunächst theoretische 


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der Hautkrankheiten. 


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Fragen zur Nastinwirkung. Er ist der Anschauung, daß Leibes¬ 
bestandteile der Leprabazillen (Lipoide, Eiweißkörper etc.) ge¬ 
meinsam mit dem Nastin Antikörperbilduug bewirken und daß 
dadurch der therapeutische Effekt ausgelöst wird. 

• 503 mit Nastin behandelte Leprafälle werden besprochen. 
Diese Fälle stammen aus Publikationen und einer Rundfrage. 
66 Ärzte waren an der Behandlung der Leprafälle beteiligt, 
Verf. hat, um objektiv zu sein, sein eigenes Material nicht 
verwertet. 

Von diesen Fällen sind geheilt, bzw. gebessert 62'23%. 
Bei einer anderen Anordnung des Materials (tuberöse, an¬ 
ästhetische, gemischte formen) ergab sich durchschnittlich Hei¬ 
lung bzw. Besserung ungefähr in der gleichen Prozentzahl. 
Auffallend ist hiebei, daß die anästhetische Lepra nicht, wie 
man erwarten sollte, günstigere Chancen bietet als die anderen 
Formen. 

ln 42 Fällen erhielten die Kranken das Prädikat »geheilt«. 
Mit Recht hebt der Verfasser hervor, daß es außerordentlich 
schwer ist, bei diesen Fällen von einer Dauerheilung zu 
sprechen, obwohl die teilweise sehr genauen bakteriologischen 
Untersuchungen dafür zu sprechen scheinen. Er hält es für 
ratsam, einstweilen von provisorischen Heilungen zu sprechen 
und — was praktisch wichtig ist — solche Fälle provisorisch 
zu entlassen mit der Möglichkeit weiterer Kontrolle. 

Jedenfalls kann aus der vorliegenden Arbeit der Ansicht 
desVerf., daß das Nastin einen Fortschritt der Lepra¬ 
therapie bedeutet, die Zustimmung nicht versagt werden. 

Theodor Baer (Frankfurt a. M.). 


Parasitäre Erkrankungen. 

Knowles, Frank. Tinea versicolor bei drei 
Schwestern. Bericht über die gewöhnlichen Charaktere der 
Krankheit. Medical Record. 1911. September 30. p. 672. 

Drei Fälle entsprechend der Überschrift. Sonst enthält 
die Arbeit nichts Neues. Fritz Juliusb erg (Posen). 

Henderson, Ralph. Ein Fall von Sporotrichose. 
The Journal of the American Medical Association. 1911. Sep¬ 
tember 23. p. 1048. 

Bei Hendersons Patienten, einem 19jährigen Farmer, 
hatte die Affektion mit einer kleinen Papel am Rücken der 
linken Hand begonnen. Sie war dann an der ulnaren Seite am 
Vorderarme aufwärts gegangen und hatte sich bis zur Achsel- 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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höhle ausgedehnt. Heilung unter Jodkali mit chirurgischer Be¬ 
handlung. Keine Angabe über den Nachweis der Erreger. 

Fritz Juliusberg (Posen). 


Sonstige Dermatosen. 

Blumer, 6 . Ein Fall von Dermatomyositis. Yale 
Medical Journal, New Haren. Bd. XVHI. Juni. Kef. The Jour¬ 
nal of the American Medical Association. 1911. Oktober 21. 
p. 1400. 

Blumers Patient bekam im Anschluß an mehrere At¬ 
tacken von Tonsillitis Schmerzhaftigkeit der Muskeln, verbanden 
mit Induration derselben, ödem der darüberliegenden Haut, 
eine Dermatitis im Gesicht in Form eines vorübergehenden 
Erythems und Petechien an den Beinen. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Betke, R. Ein Fall von Skleroderma diffusum. 
Dtsch. med. Woch. Nr. 42. 1911. 

Angeblich infolge von Erkältung erkrankte der 29jähr., 
schwach gebaute Patient Betkes an diffusem Skleroderma. 
Während der frischere Zustand derber harter Schwellung, das 
Sklerema elevatum, an Händen und Armen bestand, fand sich 
an Gesicht, Hals und Brust symmetrisch angeordnet das spätere 
Stadium der pergamentartigen Verdünnung, Skleroderma atro- 

{ thicum. Neben Gebrauch von warmen Bädern, Massage, Salizyl- 
anolin, galvanischem und faradischem Strom wurden zweimal 
wöchentlich */«—1 ccm alkohol. Thiosiaminlösung injiziert. Be¬ 
sonders die beiden letzteren Methoden erzielten eine sichtliche 
Besserung des Allgemeinbefindens und der Sklerodermie, welche 
durch die radiumemanationshaltigen Bäder noch gefördert wurde. 
Doch trat der tödliche Ausgang infolge einer interkurrierenden 
Lungen- und Rippenfellentzündung ein. Verf. nimmt eine zentral 
gelegene Ursache der Erkrankung, die er als eine Trophoneu- 
rose deutet, an. Max Joseph (Berlin). 

Le szczynski, R. Zwei Fälle von Molluscum con¬ 
tagiosum, die die Kontagiosität dieser Affektion 
beweisen. Lwow. Tygodnik lek. 1911. Nr. 35. 

L. beschreibt die Effioreszenzen dieser Erkrankung, 
welche zuerst bei einem 11jährigen Knaben am Rücken und 
an oberen Extremitäten und kurze Zeit nachher bei seiner 
Mutter in der Rückenhaut zum Vorschein kamen. Nach der 
Angabe der Mutter sollte die Krankheit durch den Gebrauch 
eines Handtuches übertragen werden. 

Krzysztalowicz (Krakau). 


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der Hautkrankheiten. 


639 


Meaehen, Norman G. Über Hyperidrosis. The 
Practitioner. Okt. 1911. 

Enthält nichts neues. Wilhelm Baiban (Wien). 

Hutter. Ein Fall von Lichen ruber planus der 
Zunge. Sitzung der Wiener laryngolog. Ges. vom 8. März 1911. 
Monatschrift für Ohrenheilk. u. Lar.-Rhinologie. XLV. Jahrg. 
Heft 6. 

Krankendemonstration. Wilhelm B alb an (Wien). 

Ormsby, Lambert H. Verbrennungen und Ver¬ 
brühungen. The Practitioner. Oktober 1911. 

0. richtet sein Augenmerk vor allem auf die Shockwir- 
kung, die er durch warme Bäder und Infusion von Kochsalz- 
AdrenalihlÖ8ung bekämpft. Für den Verband verwendet er 
Pikrinsäurelösung, später Borsäure- oder Burowsehe Lösung. 
Als ein neues Verfahren, das sich oft gut bewährt, empfiehlt 
V. Bedecken der Wundfiächen mit sterilem Rindernetz, welches 
den Vorteil besitzt Schutz zu bieten und dabei infolge seiner 
Porosität den Abfluß der Wundsekrete zu gestatten. Besondere 
Aufmerksamkeit ist der Verhütung von Kontrakturen zuzuwen¬ 
den; sind solche eingetreten, so leistet Fibrolysin bei Lösung 
derselben oft gute Dienste. Wilhelm B alb an (Wien). 

Wallis, Frederick. Über Pruritus ani. The Practi¬ 
tioner. Oktober 1911. 

W. bespricht die Ursachen des Leidens, das häufig durch 
Erkrankungen des untersten Darmendes wie Hämorrhoiden, 
Polypen, Hypertrophie der Morgagni sehen Falten oder Fis¬ 
suren bedingt ist; auch Diabetes kommt manchmal ätiologisch 
in Betracht. Im ersten Falle muß die Behandlung eine vor¬ 
wiegend chirurgische sein, im zweiten dem Grundleiden ent¬ 
sprechend. Ist lokal keine Ursache zu konstatieren, so bringt 
eine Behandlung mit 5°/ 0 Karbolsäure oder 2% Jodtinktur oft 
Erleichterung. Dem V. hat sich eine Chloreton-Euthymollösung 
von Parke Davis bestens bewährt. Sind schon Veränderungen 
im Sinne eines Ekzems vorhanden, so empfiehlt W. eine Mi¬ 
schung von Kalamine, Zinkoxyd, Liq. carbon., Glycerin und 
Aq. calcis. Wilhelm Balban (Wien). 

Seifert, Otto. Über Pemphigus. Zeitschr. für Laryn- 
gologie und Rhinologie. Bd. IV. Heft 3. 

Darstellung der Beziehungen von Pemphigus der Schleim¬ 
haut zu dem der äußeren Haut und seiner Behandlung an der 
Hand mehrerer ausführlich berichteter Fälle. 

Wilhelm Balban (Wien). 

Haucken. Blasenbildung, bedingt durch Epi- 
dermolysis bullosa congenita. Deutsche Mil.-ärztl. Z. 
1911. p. 676. 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Es handelte sich um einen Infanteristen, bei dem gleich nach 
der Einstellung auf dem Boden einer Epidermolysis bullosa 
cong. Blasen an den Füßen auftraten. Der Mann mußte wegen 
der sich immer wieder einstellenden Rezidive dienstunbrauchbar 
gemeldet werden. L. Halberstaedter (Berlin). 

Volk. Über atypische Psoriasisformen. Wiener 
klinische Wochenschrift. 1911. Nr. 34 und 35. 

In ausführlicher Weise führt uns Volk eine Fülle von 
Bildern vor, welche die Psoriasis als eine der wandlungsreich¬ 
sten und klinisch interessantesten Erkrankung zeigen. Für 
die Atypien ist es charakteristisch, daß die Psoriasis beim 
selben Individuum gewöhnlich in derselben atypischen Form 
erscheint und nur gelegentlich ein Rückschlag zur gewöhn¬ 
lichen Form wiederkehrt. Viktor Ban dl er (Prag). 

Yates, H. Behandlung dreier Fälle von Pellagra 
mittelst Hochfrequenzströmen. American electrothera- 
peutic Association. 1911. Sept. Medical Record 1911. September 
30. p. 707. 

Veranlaßt durch die Ähnlichkeit der Hauterscheinungen 
bei Pellagra mit denen des chronischen Ekzems behandelte 
Yates drei Fälle von Pellagra mit Hochfrequenzströmen. Die 
Wirksamkeit des Stromes fuhrt der Autor in diesen Fällen auf 
ihren Einfluß auf den Metabolismus zurück. 

Fritz Juliusberg (Posen). 


Therapie. 

Morton, R., London. Der gegenwärtige Stand 
der Röntgen- und Radiumtherapie bei malignen 
Affektionen. Archives of the Röntgen Ray. Nr. 135. 

Zu kurzem Referat nicht geeignete Übersicht über Radio¬ 
therapie bei malignen Geschwülsten. Herausgehoben möge 
nur werden, daß der Autor empfiehlt, den chirurgischen Ein¬ 
griff mit einer Röntgenbestrahlung zu verbinden, bevor die 
Wunde geschlossen wird. Die neuesten Fortschritte der Röntgen¬ 
technik, vor allem die Möglichkeit, in einem Zeitraum von 
wenigen Minuten große Röntgendosen zu applizieren, gestatten 
dies sehr gut. Alfred Jungmann (Wien). 

Humphris, H. Strahlendes Licht als thera¬ 
peutisches Agens. Archives of the Röntgen Ray. Nr. 135. 

Zu therapeutischen Zwecken verwendet der Autor die 
Lichtstrahlung einer 500 Kerzen starken Kohlenbogenlampe. 
Durch Fächern der bestrahlten Partie wird die starke Hitze 


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der Hautkrankheiten. 


641 


abgeschwächt. Unter anderem werden Erfolge gemeldet bei 
Akne, Ekzem, Psoriasis, Sykosis und bei Ulzerationen ver¬ 
schiedenen Ursprungs Alfred Jungmann (Wien). 

Peyri, M., Barcelona. Experimentelle und kli¬ 
nische Erfahrungen mit der Kromayerlampe. An- 
nales d’Electrobiologie et de Radiologie. 1911. Nr. 9. 

P. vertritt die Auffassung, daß die Eromayerlampe der 
Finsentherapie an Tiefenwirkung überlegen sei und nicht nur 
hervorragende Heilresultate bei zahlreichen oberflächlichen 
Dermatosen gewähre, sondern auch in der Lupustherapie bessere 
Resultate gebe als die Finsenbehandlung. Zur Erhärtung 
dieser auffallenden Meinung wird eine Kasuistik von mehreren 
Lupusfällen in sehr kursorischer Beschreibung beigebracht. 

Alfred Jungmann (Wien). 

Zinsser, E., Köln. Die Gefahren der Röntgen¬ 
therapie der Hautkrankheiten. Med. Kl. Nr. 42. 

Z. knüpft an eine Arbeit Josephs über Schädigungen 
durch Röntgenstrahlen an, in der J. den Standpunkt vertritt, 
daß Psoriasis, Ekzem und andere ähnliche Dermatosen nicht 
Gegenstand der Röntgentherapie sein sollten. Hiergegen 
wendet sich Z. mit Recht, denn man darf für Schädigungen, 
die durch mangelhafte Erfahrung und Technik entstanden sind, 
doch unmöglich das System verantwortlich machen. In der 
größten Anzahl der Josephschen Fälle, die Z. in seiner Ab¬ 
handlung erwähnt, sind die Röntgenschädigungen einzig und 
allein durch mangelhafte Erfahrung der Röntgentherapie ent¬ 
standen, und man sollte keine Gelegenheit versäumen, in Fach¬ 
kreisen darauf hinzuweisen, daß nur der Kollege mit Röntgen¬ 
strahlen zu arbeiten berechtigt ist, der genau mit den Dosie¬ 
rungsmethoden vertraut ist und der über eine ausreichende 
Erfahrung verfügt, um zu wissen, wann man event. mit dem 
Bestrahlen auf hören muß, und wann event. wieder begonnen 
werden darf. Z. zeigt dann an einigen Beispielen den Segen 
der Röntgentheraphie in der Dermatologie, den sicher jeder 
schon empfunden hat, der sich längere Zeit mit dieser neueren 
Errungenschaft in der Dermatologie beschäftigt hat. 

Ludwig Zweig (Dortmund). 

Mannich. Lichtschädigungen der Haut und 
Lichtschutzmittel. Wiener klinische W ochenschrift. 
1911. Nr. 24. 

Der Autor berichtet, daß nach seinen Versuchen die 
Zeozonpräparate bei richtiger Anwendung einen vollständigen 
Lichtschutz gewähren und auch der Äskulinsalbe, wenn sie 
14 Tage alt ist, überlegen sind. 

Viktor Bandler (Prag). 

Arch. f. Dermat. u. Syph. Bd. CXII. 41 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Holzknecht. Ein neues Dosimeter für Röntgen- 
strahlen. Wiener mediz. Wochenschr. 1911. Nr. 35. 

Der Autor hat eine Verbesserung des Sabonraudsehen 
Instrumentes unternommen mit Beibehaltung des einfachen Prin¬ 
zips die Möglichkeit, verschieden intensive Färbung abzulesen, 
also eine Skala zum Sabouraudscben Instrument, hinzugefugt. 

Viktor Bandler (Prag). 

Schwarz. Ein Fall von ausgedehnter Rön tgen- 
sebädigung. Deutsche militärärztl. Zeitschrift. 1911. p.360. 

Vierzehn Tage nach einer diagnostischen Bestrahlung, 
welche 6 Minuten dauerte, trat eine Röntgenreaktion ein, die 
zur Bildung einer Ulzeration führte. Heilung nach 3 Jahren 
durch Thier sehe Transplantation. 

L. Halberstaedter (Berlin). 

Levy-Dorn, Max. Zur Dosierung mit dem Radio¬ 
metre de Sabouraud et Noire. Deutsche med. Wochen¬ 
schrift. 1911. Nr. 38. 

Levy-Dorn sieht den größten Vorzug des Radiometre 
in der Zuverlässigkeit seiner Angaben. Nach den Erfahrungen 
des Verf. ist es ratsam, auch im Dunkeln auf bewahrte S. et. N.- 
Plättchen bald abzulesen, da die Verfärbung zwar nur ver¬ 
zögert abnimmt, aber doch nicht gleich bleibf. Das unerneuerte 
Set. N.-Plättchen ließ sich noch gut zur Bestimmung der Dosis 
benutzen, wenn eine größere Menge Bestrahlungen mehrere 
Tage hintereinander vorgenommen wurden. Natürlich müssen 
stets alle Vorsichtsmaßregeln beachtet werden. Neben dem 
Radiometre ist die in letzter Zeit technisch ausgebildete in¬ 
direkte Meßmethode zu Hilfe zu nehmen. Bei Gebrauch eines 
frischen Plättchens für jede Sitzung vermag ein zweites, da¬ 
neben angebrachtes, stets mitbestrahltes Plättchen die Resul¬ 
tate zu kontrollieren. Außer der Dosis, die der Teinte B 
entspricht, lassen sich auch Teildosen des S. et. N. Radiometre 
annähernd bestimmen, je nachdem eine hellgelbe bis orange¬ 
farbene Tönung erscheint. Eine Verfeinerung bedeutet die 
H olz kn echt sehe Modifikation. Verf. macht darauf aufmerk¬ 
sam, daß etwa ein Drittel der Volldose, gegen 4 H vorhanden 
ist, wenn ein Plättchen bei Glühlicht die Teinte B erreicht hat. 

„ Max Joseph (Berlin). 

Loose. Die Luft-Fernregulierung derRöntgen- 
röhre nach Bauer. Münchener medizinische Wochenschrift. 
1911. Nr. 43. 

Beschreibung zweier Apparate, welche an den Röntgen¬ 
röhren angebracht werden und mittels deren man während des 
Betriebes der Röntgenröhre jedes beliebige Quantum atmo¬ 
sphärischer Luft zuführen kann. 


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der Hautkrankheiten. 


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Loose hat mit dieser Neueinrichtung sehr gute Er¬ 
fahrungen gemacht. Baer (Frankfurt a. M.). 

Hirsch. Über kombinierte Röntgen-Radium- 
Behandlung bei Lidkarzinomen. Klin. Monatsbl. f. 
Augenheük. 49. Jahrg. p. 201. 

In einem Fall des Yerf. .erwiesen sich die Röntgenstrahlen 
dem Bindehautanteil des Karzinoms gegenüber machtlos. Die 
Behandlung wurde mit kräftigen Radiumdosen fortgesetzt 
(Dauer der Sitzungen 1 Stunde). Nach 12 Radiumsitzungen 
war die Heilung des Ka. komplett. Schädliche Nebenwirkungen 
wurden am Auge trotz der energischen Anwendung des Radiums 
nicht beobachtet. Verf. empfiehlt deshalb in diesbezüglichen 
Fällen von Lidkarzinomen die beschriebene Röntgen-Radium¬ 
behandlung. Edgar Braendie (Breslau). 

Kahane, Max. Über Hochfrequenzströme und 
ihre Indikationen. Zeitschr. f. physikal. u. diätet. Therapie. 
1911. Bd. XV. p. 449, 519, 600. 

Aus der ausführlichen Arbeit über Hochfrequenzströme 
sei hier herrorgehoben, daß denselben — lokal appliziert — 
wegen ihrer juckreizmildernden, sekretionsbeschränkenden, 
gefäßverengernden und trophischen Wirkung, die in vielfacher 
Beziehung der Wirkung des Teers ohne dessen toxische Neben¬ 
wirkung, auch ohne den üblen Geruch und die Beschmutzung, 
gleicbkomme, ein hervorragender Platz unter den physikalischen 
Methoden zur Behandlung der Hautkrankheiten, namentlich 
nässender und juckender Ekzeme, Substanzverluste, mit Gefä߬ 
lähmung einhergehender Dermatosen, Acne vulgaris und rosacea, 
gebühre. V. Lion (Mannheim). 

Heyn. Methode zur therapeutischen Verwen¬ 
dung von Jod in statu nascendi in den Geweben. 
Hospitalstidende. 1911. Nr. 40. p. 1129 —1143. 

Nach interner Darreichung von Jodkalium wurde das 
lupöse Gewebe mit Elektrolyse behandelt. Bei der positiven 
Elektrode wurde dann Jod in statu nascendi entwickelt. Die 
therapeutischen Resultate waren sehr gut. 

Harald Boas (Kopenhagen). 

Massey,Betton. Arsenjonisatiou bei inoperablem 
Karzinom. Eine vorläufige Mitteilung. American 
electrotherapeutic Association. 1911. Sept. Medical Record. 
1911. Sept. 30. p. 707. 

Massey dachte an die Möglichkeit, daß bei inoperablen 
Tumoren Arsenjonen besser wirken könnten, als die von anderen 
Autoren angewendeten Zink-Quecksilber-Jonen. Die Versuche 
sind noch nicht abgeschlossen. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

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644 Bericht über die Leist, auf dem Geb. der Hautkrankheiten. 

Gurbski, St. Die weiteren Experimente mit 
Azodermin. Medycyna i Kronika lek. 1911. Nr. 38. 

G. ist in seinem Intoxikationsfalle mit Scharlachsalbe za 
dem Schlüsse gekommen, daß die giftige Wirkung durch die 
Amidogruppe NH 8 hervorgerufen wurde. Curschmann hat 
neuerdings in dem Amidoazotoluol (Scharlach) die Amidogruppe 
durch Äthylgruppe ersetzt und das neue Präparat Azodermin 
benannt. Der Verf. hat dasselbe als 8%ige Salbe zur Epidemi- 
sierung in 2 Fällen von Verbrennung und in 3 Fällen von vari¬ 
kösen Geschwüren angewendet und kündigt sehr rasche und 
günstige Resultate an. Erzysztalowicz (Krakau). 

MamuHanz, S. Naftalan in der Therapie des 
Ekzems. Wratschebn. Gazeta. 1911. N. 40. 

Empfehlung des Naftalan bei verschiedensten Hauter¬ 
krankungen, wo der Prozeß in den oberflächlichen Schichten 
der Haut lokalisiert ist, hauptsächlich aber bei nässendem 
Ekzem in Form von Paste: Zinci oxyd., Amyli tritici ää 1*0, 
Naftalani 2‘0. Als Illustration der raschen und günstigen 
Wirkung auf das Ekzem teilt M. vier Krankengeschichten mit. 

P. A. Welikanow (Petersburg). 

Wolff, Walter. Zur Therapie der Urtikaria. 
Deutsche med. Wochenschr. 1911. N. 38. 

Bei der Urtikaria eines sechsjährigen Mädchens erzielte 
Wolff mit interner Chinindarreichung, 3mal täglich eine 
Schokoladentablette ä 0*1 Chinin gute Resultate. Weitere fünf 
Fälle zeigten immer wieder die gleiche prompte Wirkung, Ver¬ 
schwinden des Juckreizes und Exanthems. Da der nervöse 
Reiz, welcher die Urtikaria hervorhringt, häufig durch Ana¬ 
phylaxie verursacht wird, liegt in der Wirkung, welche das 
Chinin auch bei anderen durch Anaphylaxie entstehenden patho¬ 
logischen Vorgängen ausübt, vielleicht die theoretische Erklärung 
der hier berichteten Frfolge. Max Joseph (Berlin). 


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Buehanzeigen und Besprechungen. 


Sadhoff, Karl. Mal Franzoso in Italien in der 
ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. (Zur historischen 
Biologie der Krankheitserreger, 5. Heft.) Verlag von Alfred 
Töpelmann, Gießen 1912. 

Die Arbeit des ausgezeichneten Leipziger Medikohistorikers 
ist von höchstem Interesse und eröffnet, dies darf schon heute 
ausgesprochen werden, eine ganz neue Phase im Streite über 
den amerikanischen Ursprung der Syphilis. Es ist zum ersten- 
male, daß Bloch ein ebenbürtiger Kämpe gegenübertritt und 
dessen Argumentationen bedenklich erschüttert. 

Wir beschränken uns auf eine knappe Wiedergabe einiger 
Hauptsätze der angezeigten Schrift, weil ohnedies jeder, der 
sich für die vieldiskutierte Frage interessiert, nach dem Ori- 
ginal greifen muß und sich nur durch gründliches Studium 
desselben sein Urteil bilden kann. 

In einem italienischen Rezeptbuche, dessen Niederschrift 
mit voller Sicherheit in die erste Hälfte des 15. Jahr¬ 
hunderts verlegt wird — das Datum der Niederschrift des 
Marginators lautet zudem Anno domini MGCCGLXV — finden 
sich zwei Rezepte zum innerlichen Gebrauch gegen „Mal 
franzoso“. Was den Inhalt dieser Rezepte anlangt, so deckt 
er sich mit den Verordnungen, die wir bei den 
frühesten Autoreu überMorbus gallicus begegnen, 
d. h. es handelt sich um gewisse abführende Elektuarien, 
Sirupe und Pillen. Für die Annahme einer Fälschung fehlt 
jedwede Annahme. 

Sudhoff hebt zunächst hervor, daß wenigstens in bezug 
auf die therapeutische Seite keine Schwierigkeit obwaltet, die 
in diesem Rezeptbuch als „Mal Franzo“ bezeichnete Krankheit 
mit dem Franzosenübel, d. h. der Syphilis zu identifizieren 
oder vorsichtiger mit jenen Krankheitszuständen, welche am 
Ende des 15. Jahrhunderts unter dem Begriff Morbus gallicus 
zusammengefaßt wurden. Male franzoso wäre demgemäß ein 


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Buchanzeigen und Besprechungen. 


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italienischer Volksname für Syphilis, der schon Jahrzehnte vor 
der Mitte des lö. Jahrhunderts in Gebrauch stand. 

Es ist selbstverständlich, daß Sudhoff aus seinem 
hochbedeutsamen Fund die Konsequenzen ahleitet und wir 
können ihm die Bewunderung nicht versagen, wie scharf¬ 
sinnig er die Schwäche der Theorie des amerikanischen 
Ursprungs der Syphilis aufzuspiiren weiß. Vieles, was bisher 
über jeden Zweifel erhaben schien, zerfällt jetzt in Nichts, und 
gar manches historische Faktum gewinnt erst in Sudhoffs 
Beleuchtung den richtigen Wert. Es ist ein Genuß, seine 
kritischen Ausführungen zu lesen. Wir wollen nur darauf hin- 
weisen, daß er den Nachweis erbringt, wie Monate vor der 
Zerstreuung des französischen Söldnerheeres 
Karl VIII. in dem Edikte Kaiser Maximilians I. der Terminus 
„Malum francicum“ als Bezeichnung für Lues gebraucht 
wird und wie gerade durch dieses Edikt die ständige Erwähnung 
der Franzosenkrankheit in allen deutschen Chroniken von 1495 
und 1496 und die raschen Verordnungen der deutschen Reichs¬ 
städte verständlich werden. Schlagend ist auch der Nachweis, 
daß die Existenz einer Syphilisepidemie höchst zweifelhaft 
wird, wenn man die städtischen Urkunden aus dieser Zeit einer 
Nachprüfung unterzieht und z. B. in den Frankfurter „Beede- 
büchern“ (1496—1499) von 6, 15, 3 Erkrankten hört. Sehr 
bedenklich stimmt ferner der Umstand, daß kein Mensch vor 
1535 (Oviedo) bzw. 1539 (Diaz de Isla) etwas von der Ein¬ 
schleppung aus Amerika äußert, und daß diese Äußerungen 
seitens der Laien merkwürdig mit den merkantilen Interessen 
der Guajakholzeinfubr zusammenklingen. Sehr richtig ist end¬ 
lich die auffallende Tatsache bervorgehoben, daß schon die 
ältesten Schriftsteller über Lues von der angeblich zum ersten¬ 
mal gesehenen Krankheit völlig in der Richtung Bescheid 
wissen, daß sie es mit einer eminent chronischen Krankheit 
zu tun haben. 

Die Vorkämpfer der Lehre vom amerikanischen Ursprung 
sind in die Defensive gedrängt; an ihnen ist es jetzt, die 
schwerwiegenden tatsächlichen und logischen Einwände zu 
widerlegen, wenn es möglich ist! Noch herrscht manches 
Dunkel, aber der Forschung sind durch Sudhoffs ideen¬ 
reiche Schrift ganz neue Wege gewiesen. 

Max Neuburger (Wien). 


Jadassohn, J. Über Pyodermien, die Infektionen 
der Haut mit den banalen Eitererregern. 

Sammlung zwangloser Abhandlungen aus dem Gebiete 
der Dermatologie, der Syphilidologie und der Krankheiten des 


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Buchanzeigen und Besprechungen. 


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Urogenitalapparates, herausgegeben von Professor Dr. Jadas- 
sohn. Band. I. Heft 2. Preis 1*80 Mark. Halle a. S. Karl 
Marholds Verlag. 1912. 

Die durch die banalen Eitererreger, die Staphylokokken 
und Streptokokken verursachten Hauterkrankungen stellen, 
besonders was die Krankheiten anbetrifft, die durch äußere 
Infektion zu Stande kommen, in den Lehrbüchern so wenig 
scharf umschriebene, so wenig in ein Schema eingeordnete 
Krankheitsformen dar, daß es bisher unmöglich war, sie zu 
einem gesamten Bilde zu ordnen, welches unter dem Haupt- 
gesichtspunkte der Ätiologie sie ihren pathogenetischen und 
strukturellen Charakteren nach leicht überblicken ließ. Jadas- 
sohn hat diese Aufgabe gelöst, wobei das notwendige Tat¬ 
sachenmaterial zum größten Teil seinen Arbeiten und den Arbeiten 
seiner Schüler aus der Berner Klinik entnommen ist. Er teilt 
die hier in Frage kommenden Krankheiten, die er als Pyo¬ 
dermien bezeichnet, in hämatogene, lymphogene und durch exo¬ 
gene Infektion zu Stande kommende ein und legt den Schwer¬ 
punkt seiner Ausführungen auf die letzte, praktisch auch bei 
weitem wichtigste Gruppe. Er unterscheidet unter diesen auf 
exogenem Wege entstandenen Pyodermien die großen Haut¬ 
gruppen der Stapbylodermien und der Streptodermien, die er 
in einem anschaulichen Schema dem Leser vor Augen führt. 

Jadassohn geht im Anschluß an dieses Schema auf 
einzelne Krankheitsformen ein, die in den letzten Jahren besonders 
bezüglich ihrer Ätiologie Interesse wachgerufen haben. Bei den 
multiplen Abszessen der Säuglinge wissen wir durch 
die Arbeiten Lewandowskys, daß es sich um Schweißdrüsen 
abszesse handelt, daß diese Formen staphylogenen Ursprungs 
den Furunkeln der Erwachsenen entsprechen; die Verschieden¬ 
heit der Lokalisation der staphylogenen Infektion bedingt die 
differenten klinischen Charaktere bei Säuglingen und bei Er¬ 
wachsenen. Weniger bekannt ist die Impetigo Bockhart, 
die Staphylodermia follicularis superficialis, die verhältnismäßig 
selten als selbständiges Exanthem, häufiger in der Umgebung 
von Furunkeln, bei Ekzemen, bei artifiziellen Hautreizungen 
vorkommt. Besonders umstritten war die Ätiologie der Impe¬ 
tigo contagiosa. Nach Jadassohn handelt es sich bei ihr 
um eine Streptodermia superficialis vesiculosa, bullosa oder 
vesiculo-crustosa, die man in Anlehnung an ihre alte Bezeich¬ 
nung Streptodermia impetiginosa benennen kann. Nachdem zu¬ 
erst Sabouraud die streptogene Ätiologie der Impetigo 
contagiosa erwiesen hat, hat diese Annahme durch Lewan- 
dowskys Untersuchungen ihre Bestätigung erfahren. Neben 
diesen typischen Fällen kommen atypische Impetigo contagiosa- 
Fälle vor, bei denen sich nur Staphylokokken finden; diese 


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Buchanzeigen und Besprechungen. 


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Fälle zeigen auch klinisch gewisse Differenzen gegenüber den 
typischen Fällen; die Staphylokokken scheinen nicht nur atypische 
Formen der einfachen, sondern auch solche der zirzinären 
Impetigo bedingen zu können. Neben der Impetigo, als Typus 
der zirkumskripten, epidermidal gelegenen Streptodermien ist 
noch die Streptodermia superficialis bullosa zu erwähnen, die 
Toumiole streptococcique des doigts Sabouraud. Den zirkum¬ 
skripten Formen der Staphylodermien und Streptodermien gegen¬ 
über stehen die diffusen, deren epidermidal lokalisierten Ver¬ 
treter die Dermatitis exfoliativa neonatorum und das Pemphigoid 
der Neugeborenen darstellen. 

Im Rahmen des Referates ist es natürlich nur möglich, 
einige Schlagworte aus dem reichen Inhalt des vorliegenden 
Heftes anzuführen. Die wesentlichen Ergebnisse der Arbeit, das 
Einteilungsprinzip, die Beweisführungen für Ätiologie der ver¬ 
schiedenen Krankheitsformen und die sich daraus ergebenden 
Folgerungen für das Verständnis derselben, kann man sich nur 
durch Lesen des Originals vor Augen führen. Einer zusammen¬ 
fassenden Arbeit Jadassohns eine Empfehlung hinzuzufügen, 
dürfte überflüssig sein, besonders dieser, die die Stiefkinder der 
Diagnose und damit auch der Therapie, die praktisch so un- 
gemein wichtigen Pyodermien, in ihren so verschiedenartigen 
Formen, uns richtig verstehen und beobachten lehrt. 

Fritz Juliusberg (Posen). 


Rutherford, E. Radiumnormalmaße und deren 
Verwendung bei radioaktiven Messungen. Leipzig. 
Akademische Verlagsgesellschaft m. b. H. 

Auf dem radiologischen Kongreß September 1910 in 
Brüssel wurden Beschlüsse von weittragender Bedeutung zur 
Herstellung eines Radiumnormalmaßes — mit etwa 20 mg 
elementarem Radium — durch Frau Curie gefaßt. Der be¬ 
rühmte Radiumforscber und Begründer der Transformations¬ 
theorie hält dieses Ereignis für wichtig genug, um darüber in 
einer kleinen, sehr belehrend abgefaßten Schrift zu berichten. 

Es werden die Methoden zur Radioaktivitätsmessung re¬ 
kapituliert und ihre Wichtigkeit für die Wissenschaft erläutert. 
Leider sind die meisten Angaben heute größtenteils nur mit 
größter Vorsicht aufzufassen, weil die den Messungen zugrunde¬ 
liegenden Radiumpräparate kein absolut reines Radium ent¬ 
halten, sondern meist Verunreinigungen der Salze größeren 
und geringeren Grades, so daß die Messungen verschiedenster 
Autoren Fehlerquellen bis zu 20% enthalten, so daß Vergleiche 
nicht sehr exakt möglich sind. Die Herstellung des Radium- 


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Bachanzeigen and Besprechungen. 


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normalmaßes, als dessen Standort Paris, wo ja auch andere 
Normalmaße untergebracht sind, gedacht ist, wird daher für 
alle Disziplinen, die die Radioaktivität zu ihren Arbeiten heran¬ 
ziehen, sehr wichtig sein. Das Radium muß zwar nach unseren 
heutigen Kenntnissen als vergängliches Element angesehen 
werden, so daß das Radinmnormalmaß sich in seinem Aktivitäts¬ 
werte ändern wird. Die Verminderung schreitet aber so lang¬ 
sam fort, daß eine Zeit von 2000 Jahren zur Transformation 
der Hälfte des Radiums erforderlich ist. Ein bestimmtes Quan¬ 
tum reinen Radiums wird innerhalb 3 Jahren um l°/ 00 » * n 
100 Jahren um etwa 3’4°/ 0 abnehmen. Für diese minimale 
Veränderung von bekannter Größe ließe sich jederzeit eine 
Korrektion ausführen. Die Einrichtung dieses Radiumnormal¬ 
maßes, wovon man für die einzelnen Staaten Kopien herzu¬ 
stellen hätte, sind auch für die Bewertung der Thoriumpro¬ 
dukte, welche wegen ihrer großen Aktivität auf allen Gebieten, 
z. B. auch in der Medizin, eine Zukunft haben, von Bedeutung, 
da diese Produkte eine verhältnismäßig rasche Veränderlichkeit, 
das Mesothorium z. B. eine Halbwertsperiode von nur 5-5 Jahren, 
aufweisen, so daß man an der Radiumeinheit stets ein gutes 
Maß für sie und dadurch eine Garantie für ihren Gehalt an 
aktiver Materie hätte. 

Auf dieser Konferenz wurde auch beschlossen, eine Ein¬ 
heit für Emanationsmengen festzusetzen, und zwar wurde 
empfohlen, zur Ehrung des verstorbenen Curie die Menge von 
Emanation, welche sich im Gleichgewicht zu einem Gramm des 
Elementes Radium befindet, als „Curie“ zu bezeichnen. Ema¬ 
nation im Gleichgewichte mit O'OOl g Radium wäre als Milli¬ 
curie zu bezeichnen. 

Rutherfords anregende und unterrichtende Schrift, die 
weite Verbreitung finden wird, zeigt, daß viele Unklarheiten, 
die die Arbeit mit dem Radium heute so sehr erschweren, in 
kurzer Zeit beseitigt werden sollen. 

Alfred Jungmann (Wien). 


Mnlzer, P. Praktische Anleitung zur Syphilis¬ 
diagnose auf biologischem Wege. Julius Springer, 
Berlin. 1912. 

Schon die kurze Spanne Zeit (kaum 1% Jahre), welche 
zwischen dem Erscheinen der ersten und zweiten Auflage ver¬ 
flossen ist, macht es erklärlich, daß sich der Inhalt der letz¬ 
teren von dem der ersten nicht wesentlich unterscheidet. Aber 
gerade diese rasche Aufeinanderfolge spricht auch für die 
Gediegenheit des Inhalts. Mulzer, selbst ein erfolgreicher 


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Buch&nzeigen und Besprechungen. 


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Forscher, führt den Leser in präziser und klarer Weise in die 
Technik des Spirochaetennachweises und der Wassermann- 
sciien Reaktion ein. Nicht nur die Modifikationen der letzteren, 
sondern auch die Versuche, sie durch andere Methoden zu 
ersetzen (Präzipitation, Farbenreaktion etc.), werden kurz 
geschildert. Einen kleineren Raum, doch immerhin hinreichend 
und dem Zwecke des Buches entsprechend, nimmt die „klinische 
Bedeutung“ der Reaktionen ein. Ein reiches Literaturverzeich¬ 
nis und schöne Abbildungen erhöhen den Wert des Buches, 
um dessen vorzügliche Ausstattung sich die Verlagsbuchhand¬ 
lung verdient gemacht hat R. Volk (Wien). 


Sieskind, Richard. Der gegenwärtige Stand der 
Salvarsantherapie. Berliner Klinik. 1912. H. 283. 

In der Hochflut der Salvarsanliteratur finden sich auch 
bereits nicht wenige zusammenfassende Referate. Wenn wir 
auch dem Verf. nicht auf allen Wegen folgen möchten, so war 
es doch interessant, von einem Schüler und Mitarbeiter 
Wechselmanns, eines der Vorkämpfer für Ehrlichs Ideen, 
zusammenfassend dessen Erfahrungen über das Mittel nach fast 
zweijähriger Beobachtung zu hören. Nach einigen einleitenden 
Bemerkungen werden Wirkungen und Nebenwirkungen des Sal- 
varsans auf verschiedene Luesformen und Organe besprochen, 
wobei der Neurorezidive ein besonderes, ausführliches Kapitel 
gewidmet wird. Als Behandlung der Wahl wird die intravenöse 
Injektion angeraten, die Dosis je nach dem Falle variiert, doch 
wird vor Verzettelungen mit kleinen Dosen gewarnt Wir 
schließen un6 der Meinung des Verf. voll an, wenn er den 
Standpunkt Neissers energisch ablehnt, auch ohne klinisch 
oder bakteriologisch sichere Diagnose die antiluetische Kur zu 
beginnen. Ebenso begrüßen wir es, daß das Hg doch noch 
nicht ins „historische Zimmer“ gewiesen wird, sondern dessen 
Anwendung noch als zulässig anerkannt wird; wir möchten 
auch hervorheben, daß das Ol. einer, bei genauer Beobachtung 
des Pat. uns vorzügliche Dienste leistet. 

Den Schluß bilden zusammenfassend Indikationen und 
Kontraindikationen der Salvarsantherapie, die z. T. zwar auch 
die Kritik herausfordern würden, was jedoch den Rahmen des 
Referates überschreitet. Immerhin ist das Heftchen dem Prak¬ 
tiker wegen seines reichen Inhaltes und der großen Erfahrung 
des Verf. bestens zu empfehlen. R. Volk (Wien). 


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Buchanzeigen und Besprechungen. 


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Bernhard, Oskar, St. Moritz. Heliotherapie im 
Hochgebirge mit besonderer Berücksichtigung 
der Behandlung der chirurgischen Tuberkulose. 
Mit 11 Tafeln. Stuttgart. 1912. Bei F. Enke. Preis 4 Mk. 

Der Verfasser, gewesener dirig. Arzt des Kreisspitales in 
Samaden (Oberengadin), berichtet über 10 Jahre seiner Erfah¬ 
rungen mit lokaler Sonnenbehandlung. Diese nach 
Richtung der chirurgischen Affektionen von bescheidenen An¬ 
fängen ausgehend, nunmehr sehr erweitert, umfassen auch 
manche dermatologische Affektionen, Ulcera cruris, Mal perforant 
du pied, Abszesse, Furunkel, Karbunkel, Ulcera mollia chro¬ 
nica, Bubonen, Urogenital- insbesondere Hodentuberkulose, 
Lupus vulgaris, Hautkarzinome, Leukämie, Pseudoleukämie u. a. 
Affektionen mehr. Die Resultate, welche hier nach verschie¬ 
denen Gesichtspunkten geordnet wiedergegeben und besprochen 
werden, scheinen tatsächlich ganz vorzügliche, ja überraschende 
zu sein. Die anspruchslose und dabei überaus exakte Wieder¬ 
gabe aller der vielen Detailbeobachtungen wirkt durchaus nicht 
bo ermüdend, als dies sonst in solchen therapeutischen Mono¬ 
graphien der Fall zu sein pflegt. Gleich Rolli er in Leysin 
bat der Verf. viel Anteil und Verdienste an der systematischen 
und methodischen Ausbildung der lokalen Heliotherapie, die er 
jetzt nur in seiner Privatklinik in St. Moritz übt. Dort finden 
sich auch schon vermöge der glücklichen Isolationsverhältnisse, 
Höhenlage und Luftreinheit die günstigsten Bedingungen dazu. 
Eine gehaltvolle historische Skizze dieses Teiles der Tuber¬ 
kulose-Bekämpfung und -Heilung bereichert die höchst aktuelle 
Schrift. Karl U11 mann (Wien). 


Wecbselmann, Wilhelm, Sanitätsrat Die Behand¬ 
lung der Syphilis mit Dioxydiamidoarsenobenzol 
(„Ehrlich-Hata 606“). II. Band. Der gegenwärtige 
Stand der Salvarsantherapie in Beziehung zur 
Pathogenese und Heilung der Syphilis. 8°. Mit 13 
teils farbigen Tafeln. Verlag von Oskar Coblenz. Berlin. 1912. 
Preis. 10 Mk. 

Der vorliegende zweite Teil der bekannten, bereits für 
den I. Bd. im Archiv f. Denn. Bd. CIX, p. 382, besprochenen 
Monographie W. Wechselmanns über das Dioxydia¬ 
midoarsenobenzol repräsentiert sich abermals als ein 
stattlicher Band. Es enthält weitere eigene Erfahrungen des 
Autors und kritische Erörterungen wichtiger noch strittiger 
Fragen über die Wirkungsweise des Salvarsans. 

Die Erörterungen der Technik beziehen sich eigentlich 
nur mehr auf die intravenöse Methode, während der Autor die 


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parenchymatösen Injektionen nur noch mit ein paar Worten 
streift. Er beschreibt einen von ihm erfundenen, wie es scheint 
recht praktischen, gläsernen Kugelventilapparat zur intravenösen 
Infusion, der sich ihm bisher als stets sicher funktionierend 
und zeitsparend bewährte. Auch die sonstigen Apparaturen 
zur Trockensterilisation der Geläße und die Technik der In¬ 
fusion werden ausführlich erörtert. 

Den Hauptzweck des Buches legt der Autor aber in das 
Zusammentragen aller der schon bekannten, von ihm selbst 
und anderen erbrachten Beweismittel für die Ungiftigkeit des 
Salvarsans. Gewiß ein wichtiger, ja springender Punkt der 
neuen Therapie. Der Mangel jeder Toxizität ist für ihn ein 
absoluter, nicht nur ein relativer und kommt er demzufolge 
zu dem Schlüsse, daß die Einzeldosis des Präparates unbedenk¬ 
lich viel höher, die Einzelkuren (Injektionsserien) unbedenklich 
stets öfters wiederholt werden könne, ohne daß dadurch gewisse 
Organe, insbesondere auch nicht die Nervensubstanz, geschädigt 
würden, ja, daß im Gegenteil in den meisten Fällen von Rezi¬ 
diven und sogen. Neurorezidiven nach Salvarsangebrauch — so 
auch in den bekannten Fällen Fingers, die er dazu einer 
genauen kritischen Analyse unterzieht — nicht das zu viel, 
sondern das zu wenig des Medikamentes von Übel war. 

W. steht also auf dem Standpunkt der völlig mangelnden 
Organotropie des Salvarsans in jeder Dosis, ja er geht weiter 
als Paul Ehrlich selbst, indem er jede Art der Hg-Behand- 
lung gegenüber der Salvarsanbehandlung als minderwertig bis 
zu einem gewissen Grad organschädigend, ja, als gefährlich 
ansieht und demzufolge das Hg in jeder Form überhaupt für 
überflüssig und kontraindiziert erklärt. Andrerseits wird in 
diesem Teile des Werkes von Versagern oder gegen das As- 
Präparat refraktären Luesfällen nichts mehr berichtet. 

Ausführliche Bearbeitung widmet W. der Frage der Neuro¬ 
rezidiven, die er im Sinne von Benario und gegen die Auf¬ 
fassung Finger8 deutet. Eingehende Betrachtungen widmet 
er ferner dem praktischen Werte der von Vida.l und Ravaut 
in Frankreich, Benario in Deutschland eingeführten Methode 
der probatorischen Lumbalpunktion. 

Die Ausführungen des Autors enthalten eine Fülle inte¬ 
ressanter Beobachtungen und Tatsachen, viel Geschick in der 
Anordnung des Stoffes und große Sachkenntnis in der Kritik 
und Widerlegung mancher Einwendungen gegen die Salvarsan- 
therapie. Sie zeigen aber auch viel Tendenz, was dem Leser, 
der die Stellung des Autors zur Methode von deren Beginn an 
kennt, nur selbstverständlich erscheinen wird. Überall spricht 
aus den Beobachtungen ein gewisser Grad von Optimismus, zu 
welchem sich der Autor als Therapeut unverhohlen, ja bewußter 


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Weise bekennt, „da ohne diesen ein Fortschritt selten mög¬ 
lich sei.“ 

Die Forschung wird allerdings trotz allen Drängens den 
sicheren Boden der Empirie niemals verlassen dürfen. Sie 
könnte z. B. so weitgehende Schlußfolgerungen für die allge¬ 
meine Praxis heute schon nicht so ohne Weiteres und rasch 
ziehen, wie es W. tut, wenn er sich gänzlich vom Hg abwendet 
und von nun ab die Luetiker samt und sonders lediglich mit 
S&lvarsan behandeln will. Von diesem Gesichtspunkt erscheint 
uns auch sein Behandlungsschema etwas zu einseitig, ja ein 
Schema überhaupt viel zu verfrüht. 

Und so gibt es, zurzeit wenigstens, noch manch andere Be¬ 
denken, Einwendungen und Einschränkungen gegen die positiven 
Vorschläge und Auffassungen des Autors, die uns insolange 
nicht als unangebracht erscheinen werden, als nicht, was wir 
gewiß alle wünschen, weitere 2—3 Jahre objektiver Forschung 
und Beobachtung ergeben sollten, daß der Autor richtig ge¬ 
dacht und glücklich prophezeit hat. 

Jeder Facharzt wird übrigens das Buch mit großem In¬ 
teresse und Gewinn lesen. Die Ausstattung desselben durch 
Tafeln, Schematismen, Kurven ist eine reiche und sorgsame. 

Karl Ullmann (Wien). 


Y. Frankl-Hochwart, L. Dr. Die nervösen Erkran¬ 
kungen der Tabakraucher. Mit einer Abbildung. Verlag: 
Alfred Holder. Wien und Leipzig. 1912. 

In die Reihe der Supplemente zu Nothnagels monumen¬ 
taler „Pathologie und Therapie“ fügt sich v. Frankl-Hoch¬ 
wart 8 Monographie als ein Beitrag von ganz besonderem, 
aktuellen Interesse ein. Stehen wir doch erst an der Schwelle 
des Einblicks in jene verschlungenen Wechselbeziehungen, welche 
zwischen dem Tabakmißbrauch und den Störungen in den ein¬ 
zelnen Organsystemen zu Recht bestehen. Eingedenk des kli¬ 
nischen Rahmens der Enzyklopädie, faßt v. Frankl vorzüglich 
die klinische Seite des von ihm exzellent beherrschten Arbeits¬ 
gebietes ins Auge und schildert in der ihm eigenen, geistvollen 
Weise die zahlreichen Beziehungen des Nikotinismus mit der 
zentralen und peripheren nervösen Sphäre, wobei die Kompo¬ 
nenten der Veranlangung, gleichwie der Komplex der funktionellen 
Störungen und objektiven Symptome einer scharfsinnigen Ana¬ 
lyse unterzogen werden. Für uns Dermatologen gewinnen eine 
besondere Bedeutung jene sorgfältigen Feststellungen, welche 
den „Lues-Nikotinisten“ zum Gegenstände haben. 


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Die von Frankl-H. beobachteten starken Raucher, welche 
Lues in der Anamnese angaben, zerfallen bezüglich ihrer Nerven- 
6ymptomein4 Gruppen: 1. Neurastheniker, 2. Luesapoplektiker 
ohne sonstige Erscheinungen von chronischer Lues oder Meta¬ 
lues des Nervensystems, 3. Kranke mit echter zerebrospinaler 
Lues, 4. Metaluetiker (Tabes, progressive Paralyse). Die Lues¬ 
neurasthenie kam in 220 Fällen zur Beobachtung, wobei das 
labile Grenz Verhältnis der Erscheinungen zu spezifischen und 
metaluetischen Läsionen des Nervensystems vielfach die Ein¬ 
schätzung erschwerte. Zu dieser Gruppe steuerten 41-5 Proz. 
schwache und mittelstarke, 36 5 Proz. starke Raucher, gegen¬ 
über 22 Proz. Nichtrauchern bei. Das Verhältnis bei 800 Nor¬ 
malen weist 30 Proz. Nichtraucher, 51 Proz. schwache und 
mittelstarke, 18‘6 Proz. starke Raucher aus. Es ergibt sich 
hieraus ein deutliches Überwiegen der starken Raucher bei der 
Luesneurasthenie, wobei die Zigarettenraucher überwiegen. 
100 Luesneurastheniker, die starke Raucher waren, boten 
ähnliche Anomalien dar wie andere Nikotinisten. Gegen 40 
wiesen die Zeichen allgemeiner Nervosität auf: Angst, Erregungs¬ 
zustände, Depression, Schwindel oder Kopfschmerz, Gedächtnis¬ 
schwäche (für die Umgebung nicht auffällig). Bei einzelnen 
Kranken Pupillendifferenz und Reaktionsträgheit. Überdies kam 
13 mal Tremor zur Beobachtung, seltener steuerten Schwäche¬ 
zustände, Paraesthesien, Rückenschmerzen, Ischias, Trigeminus¬ 
neuralgien und Potenzabnahme zu den Erscheinungen bei. Zur 
Beleuchtung der Frage, inwieweit der Nikotinismus bei Luetikern 
organische Nervenkrankheiten auszulösen vermag, stehen v. Fr. 
45 Beobachtungen von Apoplexien bei Lues zur Verfügung. 
Bei diesen Kranken waren jedoch keinerlei Stigmen einer spezi¬ 
fischen Erkrankung oder metaluetischen Veränderung des Nerven¬ 
systems aufzufinden. In 44 Proz. handelte es sich um starke 
Raucher (gegenüber 18'/a Proz. der Normaltabelle). Ferner be¬ 
sitzt v. Frankl 202 Beobachtungen von Männern mit wahr¬ 
scheinlich echter Nervenlues. Diese steuern mit 18 Proz. zu 
den Nichtrauchern (30 Proz. Norm), mit 41*5 Proz. zu den 
schwachen und mittelstarken Rauchern (51*2 Proz.) und mit 
40'5 Proz. zu den starken und exzessiven Räuchern (18*6 Proz. 
Norm) bei. 583 Fälle von Metalues verteilen sich auf 23 Proz. Nicht¬ 
raucher, auf 43*5 Proz. schwache und mittelstarke und 33*5 Proz. 
starke und exzessive Raucher. Nach all diesen statistischen 
Daten vertritt Verf. die Ansicht, daß der Nikotinismus wenigstens 
für die Auslösung der Nervenlues eine nicht zu unterschätzende 
Bedeutung habe, eine Bedeutung, die jedoch jener des Alkohols 
nachsteht. In einsichtsvoller Schätzung des Bedürfnisses der 
Kulturmenschen nach leicht toxischen Erregungen, und in 
liberaler Anerkennung des Strebens nach Abwechslung in den 


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Anregungen der Sinnesorgane, steht v. Frankl nicht nur in 
der Alkoholfrage auf dem Standpunkt eines vernünftigen Tem- 
perenzlertums, sondern konzediert auch einen mäßigen Tabak- 
konsum. Gesunden Menschen soll schadlos das Rauchen von 
4—5 Zigarren mittlerer Qualität oder 10—12 Zigaretten nicht 
zu schwerer Sorte gestattet sein. Nobl (Wien). 


Der Redaktion eingesandte Bücher. 

(Besprechung fallweise Vorbehalten.) 

Jahreskurse für ärztliche Fortbildung: Märzheft, 1912. (S. Jahrgang.) 
8°, Einzelpreis dieses Heftes M. 3*—. Verdauungskrankheiten: Professor 
W. Fl ein er: Über das Körperliche und Seelische in der Diagnose und 
Behandlung der Verdauungskrankheiten. Stoffwechselkrankheiten: Prof. 
H. Lüthje: Die Entwicklung der Lehre von der Gicht. Blutkrank¬ 
beiten: Prof. Erich Meyer: Die blutbildenden Organe. — Die Leukämie. 
Verlag von J. F. Lehmanns, München. 

Riedels Berichte — Riedels Mentor. 8°. Ausgewählte Arbeiten aus 
den wissenschaftlichen Laboratorien der chemischen Fabrik von J. D. 
Riedel, A.-G., Berlin. Nr. 39. 1912. 

B. Motz et J. Tanton, Revue clinique d’Urologie. Abonnements: 
10 fr. pour la France: 12 fr. pour l’Etranger. Prix du Numero: 2 fr. 
Redaktion und Administration: 108, Rue du Bac, 108, Paris-Vlle. 1912. 

Prof. Dr. Klingmüller. Über die Behandlung der Gonorrhoe des 
Mannes. Sammlung zwangloser Abhandlungen aus dem Gebiete der 
Dermatol. Bd. I. H. 3. Preis M. 1*—. Verlagsbuchhandlung Carl Marhold, 
Halle a. S. 1912. 

Dr. Orlowski. Eindrücke und Erfahrungen über Syphilisverlauf und 
Behandlung. Würzburger Abhandlungen aus dem Gesamtgebiet der prak¬ 
tischen Medizin. XII. Baud, 6. Heft, 8°, Preis M. —*85, Verlag von Kurt 
Kabitzsch, Würzburg. 1912. 

Paul Gastou, Le Laboratoire du Pratieien. Analyse clinique, methodes 
et Procedes, 8°, Verlag von A. Poinat, Paris, 121 Boulevard 8aint Michel 
(V.) 1912. 

Jahreskurse fflr ärztliche Fortbildung: Aprilheft 1912. (3. J&hrg.) 
8°, Einzelpreis dieses Heftes M. 2*—. Krankheiten des Harnapparats. 
Prof. KJemperer, Prof. Oberländer u. Dr. Böhme: Fortschritte in 
der Erkennung und Behandlung der Nierensteinkrankheit — Über 
Hämaturie. Haut- und Geschlechtsleiden: Prof. Jadassohn und Dr. 
K. ßiebert. Wie soll sich der praktische Arzt zur Salvarsan-Therapie 
der Syphilis stellen? — Fortschritte der Gonorrhoetherapie. J. F. Leh¬ 
manns Verlag, Mönchen. 


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Varia. 


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Varia. 

Herrn Prof. Jesionek ist es nach hartem Kampfe gelungen, die 
Errichtung einer Klinik für Haut- und Geschlechtskrankheiten in Gießen 
durchzusetzen. Dieselbe soll im Herbste 1913 dem Betriebe übergeben 
werden und vorläufig nur 31 Betten umfassen, ist aber sehr erweiterungs¬ 
fähig und mit der bereits bestehenden Poliklinik verbunden. Die Kosten 
belaufen sioh auf M. 200.000. Außerdem wurde der Bau einer Lupus- 
Heilstätte beschlossen, welche von dem Heilstätten verein für das Gro߬ 
herzogtum Hessen und der Landesversicherungs-Anstalt errichtet, als 
Ergänzung und Vervollkommnung der Klinik gleichfalls der Direktion 
von Prof. Jesionek unterstellt wird. Die Lupus-Heilstätte soll 25 Betten 
enthalten; als Kosten sind M. 160.000 veranschlagt 

Personalia. Primararzt Dr. Leo R. v. Zumbusch (Wien) wurde 
zum außerordentlichen Professor ernannt. 

Prof. Dr. P. Colombini (Cagliari) wurde zum ordentlichen 
Professor der Dermatologie und Syphiligraphie in Modena ernannt. 

Prof. Dr. L. Magnus Möller, der erst kürzlich die Nachfolger¬ 
schaft Welanders in Stockholm angetreten, ist gestorben. 

Dem Privatdozenten Dr. med. Friedrich Bering (Kiel) wurde der 
Titel Professor verliehen. 

Privatdozent Dr. Hübner (Marburg) hat einen Lehrauftrag für 
Haut- und Geschlechtskrankheiten erhalten. 


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Archiv für Dermatologie u. Syphilis. Berichtteil. 

Bd. CXII. Heft 6. 


Aus der I. chirurgischen Klinik in Wien. 

(Prof. Freih. v. Eiseisberg,) 


Über partielle traumatische 
Transplantation von Fingernägeln. 

Von 

Dr. Egon Ewald Pribram, 

Operateur der Klinik. 


Bei der Häufigkeit und Mannigfaltigkeit traumatischer 
Insulte, denen die Finger und Nägel, besonders der dem 
Arbeiterstande angehörigen Bevölkerung ausgesetzt sind, bilden 
bleibende Deformitäten der Nägel eine recht häufige Erschei¬ 
nung. Von geringer Bedeutung sind Verletzungen, die die 
Nagelplatte allein betreffen. Der nachwachsende Nagel führt 
recht bald zur Abstoßung der verletzten Stelle. Ist jedoch die 
Nagelmatrix und das Nagelbett betroffen, so führen derartige 
Traumen meistens zu bleibenden Veränderungen in der Struktur 
und Form der Nägel. Nach Heller ist eine Verschiebung 
der Nagelmatrix durch ein Trauma die häufigste Ursache 
dauernder Formveränderungen, ferner auch jener Wachstums¬ 
anomalie, welche als Heterotopie des Nagels bezeichnet wird. 
Man versteht darunter das Wachstum eines Nagels an einer 
anderen, als der normalen Stelle. Es handelt sich dabei also 
höchst wahrscheinlich um eine traumatische Transplantation 
der Nagelmatrix, die dann nach einiger Zeit, oft viele Jahre 
nach dem stattgefundenen Trauma einen neuen Nagel hervor- 

Anh. t. Denn»*- «*- ^P 1 »- Bd - cxn - 42 


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Pribram. 


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bringt. Wenn destruktive Prozesse, wie Panaritien, oder wenn 
Verletzungen eine Zerstörung der ganzen Endphalange zur 
Folge haben, so kann dennoch bei erhaltener Matrix dieselbe 
auf dem Fingerstumpfe zur Anheilung kommen und einen neuen 
Nagel hervorbringen. Derartige Fälle sind aus der Literatur, 
die bis in das 17. und 18. Jahrhundert zurückreicht, bekannt 
und wurden als besondere Kuriositäten von Autoren dieser Zeit 
wieMarechal deRougers (1767), Ormancey (1809) u.a. 
berichtet. Eine ausführliche Zusammenstellung dieser Literatur 
findet sich in Hellers bekanntem Werke „Über die Krank¬ 
heiten der Nägel“, auf welches hier verwiesen werden soll. 

Von besonderem Interesse und seltener beobachtet sind 
die Fälle, wo es ohne Zerstörung der Endphalange und unter 
Erhaltung eines großen Teiles der Nagelmatrix an normaler 
Stelle, durch ein Trauma zu einer, partiellen Transplantation 
der Nagelmatrix und Bildung eines zweiten Nagels ge¬ 
kommen war. 

So berichtet Heller von einem Patienten, bei dem die eine Hälfte 
des Fingernagels völlig normal war. Ein Teil der Matrix jedoch war 
abgesprengt worden and erzeugte unter dem normalen Nagel einen 
zweiten kleineren, wodurch ein Doppelnagel zustande kam. 

Einen zweiten ähnlichen Fall erwähnt Siding. 

Es handelte sich um eine Frau von 76 Jahren. Dieselbe war als 
löjähriges Mädchen mit dem rechten Zeige- und Mittelfinger in die 
Walzen einer Maschine geraten. Erst in späterem Alter, also viele Jahre 
nach dem stattgefundenen Trauma, kam es zur Bildung eines zweiten 
Nagels. Auf der Endphalange des Mittelfingers der rechten Hand waren 
zwei Nägel vorhanden, von denen der kleinere lateral den größeren 
schuppen förmig überdeckte. Der größere Nagel zeigte sonst normale 
Verhältnisse, besaß lingsherum einen Nagelwall, während der kleinere 
an beiden Seiten frei war und nur an der Basis einen Wall besaß. Der 
größere Nagel war 13 mm, der kleinere 7 mm breit; beide Nägel zu¬ 
sammen genommen waren ebenso breit wie der entsprechende Nagel der 
andern Hand. Durch das Trauma dürfte es also damals zu einer Teilung 
der Matrix in zwei ungleiche Hälften gekommen sein. Jede für sich er¬ 
zeugte einen Nagel. Ein Wachstum der Matrix in die Breite erfolgte 
jedoch in keinem Falle. 

Ich möchte nun ausführlicher über einen ähnlichen Fall 
traumatischer Transplantation berichten, der von Professor 
v. Eiselberg beobachtet wurde und, wie ich glaube, ganz 
besonderes Interesse bietet. 


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Über partielle trÄumatiiclre Trskusplantaiioö öei Fingernagel. 659 


Es bündelte sich nm einen ISF/d&hrigsü fiBaben, den SoJ>u .eines 
Arztes* Derselbe batte sieh ir» Alter von $ l /i fahren an einem. eisernen 
Cnt«raüebangsse3sel eine Verletzung des rechten ftinghugera augesogen. 
Pifc letzte Pimlange war etwa *i\ m oberhalb des fetei&a durebge- 
■q-uei*ciit iwd hing radialwärts an den Wbichteileö. Der Nagel war 
größten teils abgelöst, die Mafcr»^ soll jedoch erhäUsa gewesen sein- Die 
rerfet*t&& Teile wtirdefc adaptiert and heilten in ungefähr 6 Wochen 
vollständig an/ Einige Zeit darauf konnte der Vater des Kindes'kom 
staticre et. daß der nfcqe Nagel, der gewachsen war, mu etwa de« vierten 
Teil kürzer war als der arsprnngliche Nagel utid auch als. der ent- 
sprechende der ändern Hand. An dar Stelle der Verletzung cm 

ttfarUfcU? des tieleukes) begann jedoch ein zweiter Nagel zu wachsen, der 


aber nicht, die Breite de* ganzen Fingers einttahm^ andern nur von der 
Ulcaraezte bis etwa zm Mitte der Ph^iungereichte, Pieser 
bestand durch 7 1 /* Jahre mul wurde erst vtn danuar dieses jeiiräs t^erabv 
entfernt Der Fiöger selbst, bat jetzt mit Shauahme ei her geriiigfeu Vec* 
bhäienmg des Knochens der Fndpbidäbge bbi&rhäV^;^ 9 O^WhkesV #ö 
normales An «»eben. Besonders beaierlccnöWert Vmd ,b)diesem-Fai/e^ 
doch die GroßenY^rhältnisse:. beiden N%el 1 ö normaler Wdiae akf 

mem Nagelbette ruhend, rings vorn Nagelwall umtoben, hat der größere 
der beldm Breite rDietauz der beiden Mmhic T* c>;< 


™-~«* Goi 'gle 






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Pribram. 


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wie der entsprechende Nagel der andern Hand, zeigt jedoch eine beträcht¬ 
liche Differenz in der Länge. Der Unterschied beträgt vom unteren Nagel¬ 
wall bis zum vorderen Rand gemessen 5 mm. (Siehe die Skizze.) Der 
Vater des Knaben hatte diese Größendifferenz, wie bereits oben erwähnt, 
schon vor Jahren konstatieren können. Der kleinere oberhalb des Ge¬ 
lenkes befindliche zweite Nagel hatte ebenfalls ein Nagelbett und war 
rings von einem Wall umgeben. Er war jedoch nur 7 mm breit und 
4 mm lang. Die Distanz zwischen dem unteren Nagelwall beider Nägel 
betrug 1 cm. Eine Lunula war bei keinem der Nägel vorhanden. 

Zum Unterschied von den beiden erwähnten Fällen von 
Heller und Siding dürfte hier durch das Trauma eine 
Teilung der Matrix in der Längsrichtung nicht erfolgt sein, 
weswegen der neue Nagel seine normale Breite beibehielt. Die 
Bildung des zweiten Nagels könnte man wohl durch die An¬ 
nahme erklären, daß bei der Quetschung ein Teil der Matrix 
in querer Richtung abgetrennt worden war. Derselbe heilte 
an der Stelle der Verletzung ein und brachte daselbst einen 
zweiten etwas kleineren Nagel hervor. 


Literatur. 

Heller, J. Die Krankheiten der Nägel. Berlin 1900. 

Siding. Verdoppelung des Nagels am rechten Mittelfinger nach 
einem Trauma. Arch. f. Derm. u. Syph. 1908. Bd. XCni. pag. 351. 


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Verhandlungen der Berliner dermatologischen 
Gesellschaft 

Sitzung am 13. Februar 1912. 

Vorsitzender: Lesser. Schriftführer: Pinkus. 


1. Bruhns stellt ein bald vierjähriges Mädchen mit einer 
atypischenlchthyosis vor; stellenweise ist Hystrixbildung 
vorhanden. Der Fall ist insofern bemerkenswert, als die Ge¬ 
lenkbeugen besonders stark befallen sind, ferner besteht im 
Gesicht eine eigentümliche, radiär um den Mund angeordnete 
Faltenbildung. Auch Handteller und Fußsohlen lassen deutliche 
Schuppung erkennen. Die Mutter gibt an, daß das Kind bei 
der Geburt auffallend rot ausgesehen habe und erst zwei Monate 
später die Schuppung aufgetreten sei. Heredität ist insofern 
vorhanden, als die Mutter unter dem Knie und an den Hacken 
eine schwielenartige Hautbildung zeigt. Ebenso sollen Gro߬ 
mutter und Urgroßmutter an denselben Hautverhärtungen an 
den Füßen gelitten haben. Die Affektion muß also als eine 
Kombination von Ichthyosis congenita und Ichtbyosis 
vulgaris aufgefaßt werden, da Lokalisation und Beginn mit 
dem Bilde der Ichthyosis congenita übereinstimmen. Derartige 
Fälle sind nicht häufig, aber bereits mehrfach in der Literatur 
beschrieben worden. Ri ecke betrachtet sie als überlebende 
milde Fälle von Ichthyosis congenita resp. als Ich¬ 
thyosis congenita larvata und tarda. Brocq hat 
derartige Fälle als Erythrodermie congenitale ich- 
thyosiforme beschrieben. Jedenfalls scheint dieser Fall auf 
das deutlichste zu beweisen, daß derartige Übergangsformen 
zwischen den beiden Affektionen unbedingt bestehen. Auch der 
histologische Befund spricht dafür, daß die beiden Affektionen 
zusammen gehören. Man sieht in diesem Falle eine starke 
hypertrophische Hornschicht und im übrigen die Epidermis, 
den Papillarkörper und die tieferen Schichten im wesentlichen 
normal. 


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% 


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Verhandlungen 


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Lippmann hat denselben Fall vor länger als drei Jahren hier 
vorgestellt und dieselbe Auffassung wie Bruhns damals schon ausge¬ 
sprochen. Der Zustand der kleinen Patientin hat sich gebessert; besonders 
ist das Ektropium beider unteren Augenlider bedeutend geringer ge¬ 
worden. 

Bruhns wußte nicht, daß dieser Fall mit dem Lippmann- 
schen identisch ist. Die normale Entwicklung des Allgemeinzustandes 
bestätigt aber seine Auffassung von dem Wesen des hier vorliegenden 
Krankheitsbildes. 

2. Ledermann stellt eine 56jähr. Patientin vor, die er 
bereits der Gesellschaft im Jahre 1902 gezeigt hat. Damals 
bestand das Bild einer Erythromyelie, während jetzt eine 
ausgesprochene idiopathische Hautatrophie zu 
sehen ist. 

3. Ledermann zeigt eine Patientin, die seit Juni 1911 
von ihm an einem außerordentlich großen und schwer heilenden 
U1 cu8 molle phagedaenicum behandelt wird. Die Pat. 
war im April 1911 mit Quecksilberinjektionen behandelt worden 
und zeigte ein handtellergroßes Geschwür an den Pubes und 
ein zweites am rechten Labium und in der Analgegend. Das 
letztere vergrößerte sich und zeigte unterminierte serpiginöse 
Ränder. Zur Zeit ist es in Heilung begriffen. Die Wasser¬ 
mann sehe Reaktion war mehrfach schwach positiv. Neben der 
lokalen Behandlung wurde auch eine antisyphilitische Behand¬ 
lung, bestehend aus zwei Schmierkuren ä 120 g, eingeleitet. 
Außerdem bekam die sehr schwächliche Patientin drei Salvarsan- 
injektionen, im ganzen 0‘7 und große Dosen Jodkali. 

L e 8 s e r fragt, womit die Pat. örtlich behandelt worden ist. 

Ledermann erwidert, daß Paquelin, Karbolsäureätzung, Sublimat 
und Kalipermnnganatbäder, Kampferwein, Jodoform und dessen Ersatz¬ 
präparate sowie alle sonstigen in Gebrauch kommende Mittel in Anwen¬ 
dung gezogen wurden, ohne eine Beschleunigung des Heilverfahrens zu 
erzielen. 

Ma.nkiewicz hat zuerst zwei anderweitig schon lange behandelte 
phagedänische Ulzerationen in vier Tagen mit 1—3 Proz. Wasserstoff- 
superoxydkataplasmen, die alle dreißig Minuten erneuert wurden, zur 
Heilung gebracht. 

4. Ledermann stellt eine 29jährige Patientin mit einer 
Kombination von Psoriasis vulgaris und Lues maligna 
vor. Typische Psoriasisstellen haben sich in knotige Syphilide 
umgewandelt, während auf dem Rücken mehr ein korymbiformes 
spezifisches Exanthem auf seborrhoischer Basis besteht. Die 
bisherige Quecksilberbehandlung mit Embarin- und Hydrar- 
gyrum salicylicum-Injektionen hat nur das ursprünglich beste¬ 
hende Fieber und die periostalen Schwellungen beseitigt, 
das Exanthem blieb unverändert. Die Wassermann sehe 
Reaktion, die allerdings erst nach der begonnenen Quecksilber¬ 
kur vorgenommen wurde, ergab mehrfach ein negatives Resultat. 
Die Patientin soll jetzt einer Salvarsanbehandlung unterworfen 
werden. 


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der Berliner dermatologischen Gesellschaft. 


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5. Ledermann zeigt ein 41jähr. Fräulein, bei der vor 
ca. 13 Jahren eine Lungenaffektion festgestellt wurde. Als sie 
im Mai 1911 in Behandlung trat, bestanden im Gesicht zahl¬ 
reiche, zum Teil gedellte, zum Teil mit hornigen Einsenkungen 
versehene Knötchen, die auf Glasdruck einen grauen Fleck 
zurückließen. Die Affektion ist als Lupus miliaris oder 
Acneteleangiectodes oder Lupusfollicularisdisse- 
m i n a t u s zu deuten. Die Pirquet sehe Reaktion war in diesem 
Falle negativ. Durch Röntgenbestrahlung, Tuberkulininjektionen 
und verschiedene lokal angewendete Mittel ist eine fast voll¬ 
ständige Heilung bereits eingetreten. 

6. Ledermann stellt einen 12jähr. Knaben vor, welcher 
vor einigen Monaten große Unterschenkelgeschwüre zeigte, die 
zuerst an syphilitische Gummata erinnerten. Die Wasser- 
mannsche Reaktion war negativ, dagegen der Pirquet un¬ 
gewöhnlich stark positiv. Der Patient wurde mit Tuberkulin¬ 
injektionen bebandelt und hat bisher 17 Injektionen erhalten, 
von Viooo m 9 anfangend bis zu 1 mg. Nach der 7. Injektion 
waren bereits die großen Geschwüre vernarbt. Zweimal ist ein 
mäßiges Fieber aufgetreten, jedesmal aber hatte der Patient 
nach der Injektion unter der toxischen Einwirkung mehr oder 
weniger zu leiden. Man muß annehmen, daß in diesem Falle 
ein primäres, auf hämatogenem Wege entstandenes 
Skrofuloderma vorhanden war, eine Form der Hauttuber¬ 
kulose, die Doutrelepont von der häufigeren sekundären 
Form des Skrofuloderma abgrenzt. 

7. Ledermann zeigt zwei Patientinnen mit F o 11 i k 1 i s, 
von denen die eine 39 Jahre alt ist und eine große Drüsen¬ 
narbe am Halse hat, die von einer früheren Tuberkulose Zeugnis 
ablegt. Seit einem Jahr traten bei dieser Patientin an den 
beiden oberen und unteren Extremitäten Knoten bis über 
Kirschengröße auf, die bei ihrem Zerfall zweimarkstückgroße, 
schlecht granulierende Geschwüre bildeten. In diesem Fall war 
der Pirquet positiv. Die andere 26jähr. Patientin leidet seit 
272 Jahren an derselben Affektion. Trotz Injektion von Alt¬ 
tuberkulin sind beständig weitere Nachschübe von Effloreszenzen 
aufgetreten. 

8. Arndt stellt eine 25jährige Patientin mit Lupus 
miliaris disseminatus faciei vor. Die charakteristischen 
Effloreszenzen sind im Gesicht deutlich vorhanden. Das histo¬ 
logische Bild zeigt scharf abgegrenzte Zelleinlagerungen, in 
deren Bereich Bindegewebe und elastisches Gewebe vollkommen 
zu Grunde gegangen sind. Die Zellanhäufungen bestehen aus 
epitheloiden und Riesenzellen mit mehr oder weniger reich¬ 
lichen lympbozytären Elementen. Im Unterhautzellgewebe sind 
auch deutlich stark abgegrenzte, zum Teil in Nekrose über- 


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Verhandlungen 


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gehende Tuberkel sichtbar. Der Fall ist insofern interessant, 
als sich die Affektion akut entwickelt hat. Die Kutanreaktion 
nach Pirquet ist negativ. Die Untersuchung der inneren 
Organe hat keine nachweisbaren Veränderungen auffinden lassen. 

9. Arndt demonstriert histologische Präparate eines Falles 
von Boeckschen Miliarlupoid, ln den Zellhaufen sind 
Langhanssche Riesenzellen nur spärlich vorhanden. Das 
ganze histologische Bild entspricht vollkommen den Verände¬ 
rungen, die Bo eck als charakteristisch für die von ihm 
ursprünglich als multiples benignes Sarkoid und in 
neuerer Zeit als Miliarlupoid bezeichnet hat. Die genaue 
klinische Untersuchung ergab, daß an den Fingern, den Vorder¬ 
armen, ferner im ganzen Gesicht und am Halse überall iso¬ 
lierte lupoide Einlagerungen, die bei Glasdruck stark hervor¬ 
traten, sichtbar waren, während an den Händen eine diffuse 
Röte bestand. Mithin handelt es sich um eine Kombination 
der knötchenartigen und der diffusen Form. Die Kutanreaktion 
nach Pirquet ist schwach positiv. Die inneren Organe sowie 
die Anamnese ergeben keinen Anhaltspunkt für Tuberkulose. 
Die Affektion an den Händen, die bläulichrot und geschwollen 
waren, hätte ebenso gut als Lupus pernio bezeichnet werden 
können. Über die Natur der Affektion ist bisher eine Einigung 
noch nicht vorhanden, da von einer Seite der Zusammenhang 
mit Tuberkulose geleugnet und die Affektion als eine Granula- 
tionsgeschwulst sui generis aufgefaßt wird, von einer anderen 
Seite aber die Einheitlichkeit des von Bo eck beschriebenen 
Krankheitstypus bestritten und die Veränderungen auf ver¬ 
schiedene, zum Teil vielleicht noch unbekannte Krankheitserreger 
zurückgeführt wird. 

10. Bruhns. ZurFrage der Immunisierung nach 
Trichophytieinfektion. 

Bruhns hat zusammen mit Prytek die Blochschen 
Experimente, über die er vor zwei Jahren mit Alexander 
berichtet hat,, von neuem aufgenommen. Damals konnte mit 
eigenen Stämmen eine weitgehende, aber keine völlige Immu¬ 
nität erreicht werden. Die Verschiedenheit in den Ergebnissen 
wurde auf die verschiedene Provenienz der Stämme zurück¬ 
geführt, da die B1 o c h sehen Kulturen von tiefen Trichophytien, 
die seinigen von einem oberflächlichen Herpes tonsurans 
herstammten. Diese Versuche wurden jetzt in verschiedenster 
Weise variiert. Zu den Impfversuchen wurde Trichophyton 
niveum, griseum, acuminatum, Microsporon villosum, verschie¬ 
dene Kulturen von Trichophyton cerebriforme asteroides und 
die virulenten Blochschen Stämme gewählt. Die Ergebnisse 
waren folgende: Die ersten Impfungen haben in einer Anzahl 
von Fällen eine volle Immunität gegen neue Impfungen zu er- 


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der Berliner dernialoUigisuüen Gesellschaft. 663 

zielen vermocht Die tieferen Triciiophytai führten iin allge¬ 
meinen öfters zur Immunität als die oberflächlichen. Bei den 
Versuchen, die oberflächlichen Trichophytoxiherde dttrch Erre¬ 
gung tou EntÄUCiiiaogeö zu tiefen zu mach cd. wurde mit Bezug 
auf die linmuaisttörang keine Wirkung erzielt Ja anderen Fullen 
blieb die lmnönsität auch bei Stättnben tiefer Ffövenieriz aun 

. Mithin 


.«Oi’-jni, =;’> auch, bei 'pOfeit-üreM J*1ub*Ömd«th ifiifh ■ 

'•A*fäit«r lirnpfting die kl/ms< 'fum Fii^«h f U»OTf«§eh 
■ werden oder eohmdiei' verK'.'üU'. • In iKy.n-mv.m r ■ 

.ut deiuhj eine ijnroumfivt: errjjKdh; Tanrh'v,' vir-ii. :run». I 
/nnj.jffinifJiuldöu;6rp/ihti**u auf,’ ■ di>i Ui.uvh :Ffbtq)pueg: •.»•y i 
Vrililtmtiö« '(entlieh tu v Kenivon ijvfl. Bei ifor Vörgiicfteu boftiv 
Hiesuö.cheu ».ar hoi öiner PiitieDtiE; -h ■> inßö) «berUdeiiliv'bou 

tv!«?uv»its gelitten hatte, my Kalbes.’dfthr $pK’ud' : 'c.i)Je. 
ittji .{er von ihr gewouneneu KoBbc von T$$ft>phjtd» 
au demselben Arme, an dem dw fierd- gösewsen infüfb 
'r>r-rpiit v , positiv an item ««den n Arth:-. 

\u ripÄ» ■.Yv-Vtö:;, b<:i < J• ,’\IIS!.:I;Yii vO.V 

DäpivHf««h xuil ■.Achnriuii Qiuijchmmuit' war <(v • w. inrphdtg 
-positiv. obgleich auch UiVt «iibedhiip . ihe 
c««•«'»{ KwibftehUd werden kennte. Del tbcfajtuutieuiie Vgftgtf 
■ ßluel». den hei einer tjnlen Ilftrtttiebupbytie <ltvreh,&nj-l*lHg 
n.jV Aukiyrtöß QüiiickeUWu« eine Kirckhiiiltihg 4 er ÜArilin« ho-' 
i’Hp'ir eftiell bet, ohne «h,ö irgend .-in . ■■:• om BeUamllnug ' 

. iiuk'Bi •er dabei aomihnv. näh Alhtffli di« Nei*- 
itfipibng 4A; Aödktirperbiidüüg hü rirgatffftntijs uiigert-g! und 
r<fvibi*‘?b».t Word*« »vurdn von (Irnhn? ui ah mm Fälle ybö täöf'H 
. fi«Vttrföfed'l>h>’D‘e wiederholt. Die. IrnpiVlBg atn .;d>ev dm 

Eiiyfätti auf'-di« FwirUifliJaion war tti keioor Wöise? wa erkaHMUt. 
Fitdi Wochen «pÜtar Wurde die Impfung ftoiAWhoif. Auch bi<-..r 

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£Y*«UfejMittjtötv bei liosei lmpl hebUeh ,!*lA;e$chwäeM| tvdiHfi>i 
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AiZrifciiio ms. Zii htunerfeen bst. daß die ilhvttrte|vupitrUv.ifdü* 
j(v.rl, i«u.-dra, tisfen Infektionen zählt; nicht «n t'mei 1 iiBftinoi- 
de.' ütib am betreffenden f'atienten geführt ha?B, dit dm luipibjjtt 
.pvHiiv t-erb'öf. Also eine volle IrnnmniRiet »tfig: ■«'in! «bHcb. dns 
{tlf'frtttehw.. von tiefey Tricbupiijtip nicht ui ittlutt Fällen Ot’- 
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Friedländer machte Versuche mit Mesothorium, 
das in einer Kapsel mit Glimmerverschluß enthalten war und 
einer Aktivität von etwa 4 mg Radiumbroinid entsprach. Dieses 
Präparat erzeugte auf normaler Haut nach zirka einständiger 
Einwirkung ein Exanthem, das am achten Tage sichtbar wurde, 
nach zweistündiger Einwirkung trat das Exanthem schon am 
vierten Tage auf. In Fällen von chronischem Ekzem, Psoriasis 
vulgaris, Naevus pigmentosus, Lupus erythematodes, Cancroid 
und Lupus vulgaris konnte erst nach einer im Verlauf von 
einigen Wochen bewirkten vielstündigen Bestrahlung eine hei¬ 
lende Beeinflussung erwartet werden. Der Glimmerverschluß 
genügt, um die oberste Hautschicht vor unerwünschten Neben¬ 
wirkungen zu schützen. Bei Versuchen, die mit einem Präparat 
angestellt wurden, das einen ca. 10*7 mg Radiumbromid ent¬ 
sprechenden Aktivitätsgrad hatte und das durch eine filtrie¬ 
rende Decke von ungefähr 0*05 mm dickem Silberblech geschützt 
wurde, wurde nach 20 bis 30 Minuten bereits ein Exanthem 
hervorgerufen, das am 13. bis 14. Tage sichtbar wurde. Bei 
längerer Bestrahlung von zirka einer Stunde konnten schon 
am 7.—8. Tage Exkoriationen, krustöse Ausschwitzungen und 
nach noch längeren Bestrahlungen Ulzerationen, die mit 
Narbenbildung abheilten, beobachtet werden. Ein Präparat mit 
einem Aktivitätsgrad von ungefähr 10 mg Radiumbromid scheint 
für alle in der Dermatologie in Betracht kommende Affektionen 
genügend zu sein. Bei oberflächlichen Affektionen, wie bei Ulcus 
rodens, ist schon ein schwächeres Präparat wirksam, bei dem 
die a- und /^-Strahlen nicht unbedingt filtriert zu werden 
brauchen. Die beiden Kapseln mit Glimmer- und mit Silber¬ 
verschluß bewirken, daß die härteren ß- und die ganz harten 
j'-Strahlen in der Tiefe der Kutis ihre Wirkung ausüben. In 
einer dritten Reihe von Versuchen wurde die Kapsel mit einem 
Filter bedeckt, dessen Absorptionskraft vorher festgestellt war 
und die entsprechend seinem Absorptionskoefflzienten geeicht 
werden konnte. Durch eine Reihe von derartigen Filtern ist 
man imstande, weitgehende Differenzen der Strahlungsarten 
qualitativ und quantitativ zu erzielen. So gelang es, eine Pso¬ 
riasis, die gegen Röntgen refraktär war, in einer Sitzung von 
20 Minuten zu beseitigen. Die bei dem Mesothorium in der 
Haut zu erzielende Gewebsreaktion ist offenbar infolge der 
weichen /^-Strahlen intensiver. Das kosmetische Resultat ist 
entschieden besser als nach Behandlung mit chemischen Mitteln 
und auch besser als nach Quarzlampenbestrahlung. In zwei 
Fällen von Lupus erythematodes erzielte F. nach zehn¬ 
wöchentlicher Behandlung eine wesentliche Besserung, aber er 
läßt es unentschieden, ob nicht hier vielleicht eine spontane 
Remission eingetreten ist, wie sie 0. Rosenthal bei Lupus 


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der Berliner dermatologischen Gesellschaft. 


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erythematodes beschrieben hat. Hervorragendes leistete das 
Präparat in einem Falle von halbseitigem Naevus angiomatosus, 
der die ganze linke Gesichtshälfte einnahm. Mit Kohlensäure¬ 
schnee wurde in diesem Falle eine Einwirkung erzielt, aber nur bei 
tieferer Ätzung. Die durch Mesothorium erreichte Abblassung 
ist aber kosmetisch sehr viel besser als die bei der Kohlen¬ 
säurebehandlung. Leichtere Naevi flammei erwiesen sich 
der Behandlung leicht zugänglich und heilten nach acht bis 
zehn Bestrahlungsstunden über einen Zeitraum von vier bis 
sechs Wochen verteilt, vollkommen aus. Das Präparat scheint 
aktiver zu sein als das Radium. Histologisch konnten in einem 
Falle von Psoriasis vulgaris am vierten Tage nach der 
Bestrahlung eine starke Hyperämie sowie die für Psoriasis 
charakteristischen Merkmale nachgewiesen werden. Nebenbei 
bestand eine erhebliche Leukozyteninfiltration, ohne daß die 
Epidermis dabei beteiligt war. Nach F.s Ansicht ist das Meso¬ 
thorium, das über die Hälfte billiger ist als das Radium, ein 
vollwertiger Ersatz dieses Mittels, das ziemlich schwer zu be¬ 
schaffen ist. 

M. Friedländer teilt mit, daß das Mesothorium seit vier bis 
fünf Monaten von ihm angewendet wird. Auch er hat zwei Kapseln ver¬ 
wendet, die eine, die 20 mg reinem Radiumbromid entsprach und mit 
Glimmerverschluß versehen ist, und eine zweite, die mit einer Silber¬ 
platte gedeckt ist und 50 mg Radiumbromid entspricht. Auch er hat eine 
Anzahl von ähnlichen Affektionen behandelt und besonders in zwei Fällen 
von Lupus erythematodes und Lupus pernio gute Erfolge erzielt, aber 
nach seiner Überzeugung ruft das Mesothorium mehr eine oberflächliche 
Exsudation hervor, während das Radium eine tiefer greifende elektive 
Zerstörung ausübt. Danach müßte das Mesothorium relativ mehr /9-Strahlen 
und relativ weniger /-Strahlen als das Radium enthalten, was ein ge¬ 
wisser Nachteil wäre. Bei den Angiomen hat Friedländer bisher keine 
besonderen Erfolge gesehen; ein anderweitig behandeltes junges Mädchen 
zeigt zwei tiefe weiße Löcher auf der Oberlippe. 

Was nun die Gleichwertigkeit mit Radium anbetrifft, so wäre das 
Mesothorium absolut nicht billiger, wenn es zutrifft, daß es sich in ca. 
7 Jahren aufgelöst hat, während sich das Radium, wenn es nur 30 Jahre 
vorhält, prozentualiter gerechnet, billiger stellen würde. Aber über diese 
Frage ist vorläufig noch nicht zu entscheiden. 

Zeh den berichtet über die Versuche, die er im Universitätslicht¬ 
institut mit Mesothorium angestellt hat. Die Dauer der Einwirkung 
betrug höchstens 30 Minuten. Trat eine Reaktion ein, was nach acht 
Tagen geschah, so ließ man die Reaktion erst abklingen, dann wurde 
meist nach drei Wochen eine neue Bestrahlung vorgenommen. Blasen¬ 
bildung oder Sekretion hat er nie beobachtet. Die Erfolge bei dem 
Naevi vasculosi, dem Lupus erythematodes ..sowie auch beim 
Lupus vulgaris waren recht gute. Nach seiner Überzeugung sind 
viereckige Kapseln den runden vorzuziehen, so daß nicht immer krankes 
Gewebe zwischen den einzelnen bestrahlten Stellen ohne Bestrahlung 

bleibt^ 0 ^^ eQ demonstriert einen Fall von Naevus flammeus, der un¬ 
gefähr 70 mal in einer Dauer von 10—20 Min. bestrahlt wurde. Besonders 
auf den Wangen ist eine erhebliche Aufhellung zu sehen, während am 


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Verh&ndlnngen 


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Kinn die Besserung noch nicht so beträchtlich ist. Die zweite Patientin 
hatte einen Lupus erythematodes auf Stirn und beiden Wangen 
und wurde mit 10 Bestrahlungen ä 5 bis 10 Minuten Dauer behandelt. 
Stellenweise ist eine Besserung, an anderen Stellen eine Heilung einge¬ 
treten. Bei der dritten Patientin waren vier Knötchen von Lupus vul¬ 
garis an der Nasenwurzel vorhanden, die nach 11 Sitzungen von 10 bis 
15 Minuten Dauer beseitigt wurden. Ferner wurden in einem Fall von 
Xeroderma pigmentosum bei den zahlreichen warzigen Haut- 
erhebnngen gute Erfolge erzielt trotz kurzer Sitzungen von 10 bis 20 Mi¬ 
nuten Dauer. 

Schließlich demonstriert Ledermann eine Anzahl von Lumiere- 
bildern, die zum Teil bei Tageslicht mit langer Expositionszeit, zum 
Teil mit kurzer Expositionszeit bei günstigem Bogenlicht aufgenommen 
wurden. 


Sitzung vom 12. März 1912. 

Vorsitzender: Les8er. Schriftführer: Pinkus. 

. I. Lesser, Fritz stellt eine 22jährige Patientin vor, die seit 
2 ’/ 4 Jahren zum viertenmal an einer Hautaffektion auf den 
Streckseiten der Vorderarme und Unterschenkel leidet. Der 
Ausschlag soll mit einer Blasenbildung im Zentrum beginnen. 
Zur Zeit bestehen leicht bläuliche Pigmentationen, sowie poly¬ 
zyklische Flecke in Kokardenform; starkes Jucken war stets 
mit dem Ausschlag verbunden. Unterlippe und Zahnfleisch 
sind ebenfalls ergriffen. Die Effloreszenzen haben zwar Ähn¬ 
lichkeit mit dem Erythema exsudativum multiforme, aber wegen 
der Rezidive und des Juckreizes spricht sich L e s s e r für Der¬ 
matitis herpetiformis an. 

II. Lesser, Fritz stellt eine 28jährige Patientin vor, die 
selbst stets gesund war, deren Eltern aber an Schwindsucht 
gestorben sind. Seit fünf Jahren besteht ein knötchenförmiger 
Ausschlag an den Streckseiten der Unterarme und Finger, der 
sich als ein typisches papulo-nekrotisches Tuberkulid 
herausstellt. Die Pirquet sehe Reaktion fiel negativ aus. 

III. Lesser, Fritz stellt einen 31jährigen Patienten vor, 
der sich vor 3y 2 Jahren mit Syphilis infiziert hatte, zwei In¬ 
jektionskuren durchmachte und dann eine akute Nephritis be¬ 
kam, die auf nicht luetischer Basis beruhte. Im Juli 1910 
bekam er 0-3 Salvarsan intramuskulär. Eine Roseola, die zur 
Zeit bestand, verschwand nach 8 Tagen, aber war drei Tage 
später wieder in voller Blüte vorhanden. Der Eiweißgehalt des 
Urins stieg nach der Injektion von 2 auf 18°/ 00 . Jetzt bestehen 
seit \% Jahren ununterbrochen zart angedeutete Ringe an 
den Oberarmen und an den seitlichen Partien des Rumpfes. 


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der Berliner dermatologischen Gesellschaft. 


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Die als Roseola tertiaria anzusprechende Form hat nur 
geringe Tendenz zur Ausbreitung und besteht in unveränderter 
Form seit Monaten an denselben Stellen. Diese Form wird 
sehr häufig übersehen, da sie nur von Patienten, die sehr auf 
sich achten, erkannt wird. Ob diese Spätroseala, wie Fournier 
will, als der Ausdruck einer ahgeschwächten Form der Syphilis 
anzusprechen sind, ist iraglich. Im vorgestellten Fall war 
Wass ermann bei wiederholten Untersuchungen negativ, 
nur vor acht Tagen war er seit langer Zeit einmal schwach 
positiv. 

0. Rosenthal. Der von Lese er als Dermatitis herpetiformis 
vorgestellte Fall wurde im Programm als Erythema multiforme perstans 
angekündigt. Diese Bezeichnung enthält einen kleinen Widersprach, da 
das Erythema multiforme einen zyklischen Verlaut hat und rezidiviert. 
aber nicht persistiert. Der Fall könnte übrigens trotz des Juckreizes als 
Erythema exsudativum angesprochen werden. 

Was die annuläre Spätform von Roseolen anbelangt, so haben sie 
die Eigentümlichkeit, in der Kälte stärker hervorzutreten, worauf R. 
schon vor Jahren in der Lewinschen Festschrift aufmerksam machte, 

Leaser, Fritz ist der Ansicht, daß, wenn man ein Erythema 
exsudativum recidivans anerkennt, nicht selten Grenzfälle beobachtet 
werden dürften, bei denen die Differentialdiagnose schwer zu stellen 
sein wird. 

IV. Isaak, Hermann stellt zwei Fälle von Skierode r- 
m i e vor. Der eine betrifft ein Mädchen von 8, der andere ein 
Mädchen von 13 Jahren. Bei dem kleinen Mädchen ist der 
Sitz der Affektion das rechte obere Augenlid. Der Prozeß soll 
erst seit 3 Monaten bestehen. Einige Thiosinamineinspritzungen 
waren ohne Erfolg. Bei dem zweiten Kind besteht die Afifek- 
tion seit 4 Monaten und hat ihren Sitz auf der rechten Bauch¬ 
seite, zieht sich auf den Oberschenkel herab und nimmt das 
Gebiet des Ramus hypogastricus des Nervus ileo-hypogastri- 
cus ein. 

V. Isaak, Hermann stellt eine Dame vor, die am Körper 
eine Reihe von im Unterhautzellgewebe liegenden Knoten zeigt, 
die ursprünglich lose, jetzt ziemlich fest mit der Oberhaut¬ 
schicht verwachsen sind. Die Größe variiert zwischen einer 
Haselnuß bis zu einer Walnuß. Das mikroskopische Bild zeigt, 
daß ein Erythema induratum Bazin vorliegt. Zwei 
Brüder der Patienten sind an Tuberkulose gestorben und sie 
selbst war vor einer Reihe von Jahren wegen eines Spitzen- 
katarrhes in Görbersdorf. Der eine Knoten ist auf eine Thio- 
sinamineinspritzung vollständig geschwunden, die Pirquet sehe 
Reaktion war positiv. 

Les8er, Fritz berichtet über den mikroskopischen Befand za 
diesem Falle, der die histologischen Veränderungen zeigt, die bei infek¬ 
tiösen Granulomen gefunden werden und durch die vorhandenen Riesen¬ 
zellen als Zentrum epitheloider Zellen mit einer schmalen Randzone von 
Lymphozyten an den Ban des Tuberkels erinnern. Tuberkelbazilen hat 
er bisher nicht nachweisen können. 


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VI. Friedländer, M. stellt einen Patienten vor, der vor 
drei Wochen auf dem linken Schulterblatt eine kleine, stark 
granulierende Wunde zeigte, die am meisten an ein zer¬ 
fallenes Gummi erinnerte, aber Anamnese wie Wassermann 
waren negativ. Ein Kankroid konnte ausgeschlossen werden. 
Die Impfungen ergaben nur Staphylokokkeninfektionen, so daß 
andere Aflektionen ebenfalls ausgeschlossen werden können. 
Eigentümlicherweise trat eine ziemlich schnelle Heilung ein, 
nachdem der Patient „ut aliquid fiat“ Hall er sehe Säure er¬ 
halten hatte. Die Diagnose blieb unklar. 

Rosenthal, 0. macht darauf aufmerksam, daß derartige üppige 
Granulationen nach Furunkeln oder auch nach anderweitig unzweckmäßig 
und unsauber behandelten Traumen Vorkommen. Die Heilungen erfolgen 
bei zweckentsprechender Behandlung mit oder ohne innere Medikation. 

Friedländer erwidert, daß eine Heilwirkung von der Hailer- 
schen Säure nicht erwartet wurde. 

VII. Friedländer, M. stellt einen 45jährigen Mann vor, 
der im August vorigen Jahres erkrankte. Die Affektion trat 
zuerst am Kopf auf und erstreckte sich dann innerhalb 14 Tagen 
über den ganzen Körper. Die Haut ist diffus gerötet. Die 
Papillen ragen konisch empor und sind mit einem kleinen 
Schüppchen bedeckt, so daß man das Bild der kleienförmigen 
Abscbuppuug erhält. Hand- und Fußteller sind pergamentartig 
verdickt, dabei besteht heftiges, unerträgliches Jucken. Teer¬ 
bäder, Röntgenbestrahlungen und Einspritzungen von Natron 
arsenicosum haben vielleicht einen geringen Erfolg gehabt. 
Die Affektion ist als Pityriasis rubra pilaris an¬ 
zusehen. 

VIII. Friedländer stellt einen jungen Mann von 18 Jahren 
vor, der an den unteren Extremitäten eine streifenförmige, 
blaurote, an Keloide erinnernde Affektion zeigt. Die Erkran¬ 
kung soll von Geburt an bestehen. Friedländer glaubt, 
daß eine auf skrofulöser Basis beruhende Erkrankung, ein 
Lichen scrophulosorum vorliegt, der als Lichen lividus 
anzusehen ist. 

Arndt hatte Gelegenheit, den von Friedländer vorgestellten 
Patienten längere Zeit zu beobachten, ohne eine absolut sichere Diagnose 
stellen zu können. Die histologische Untersuchung hat wenig charakte¬ 
ristische, ekzemartige Veränderungen ergeben. 

Friedländer erwidert, daß man an ein Ekzem bei diesem langen 
Bestehen nicht denken kann. 

Arndt hat diese Behauptung auch nicht aufgestellt, jedenfalls läßt 
sich aber auf Grund des mikroskopischen Befundes nach weisen, daß ein 
Lichen scrophulosorum mit Bestimmtheit auszuschließen ist, da das histo¬ 
logische Bild keinerlei Anhaltspunkte für diese Diagnose gibt. 

IX. Rosenthal, 0 . stellt einen 70jährigen Mann vor, der 
eine seit Jahren auf dem Kopf befindliche Affektion zeigt, die 
von fachmännischer Seite als Lupus erythematodes angesprochen 
und behandelt wurde. Zur Zeit bestehen dort 5 Herde auf 


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etwas atrophischer Basis, die zum Teil eine ziemliche Ver¬ 
dickung zeigen und zum Teil sich aus kleinsten mit Schüpp¬ 
chen bedeckten Knötchen zusammensetzen. Auf der Schleim¬ 
haut der Wangen bestehen typische Lichen planus -Efflores- 
zenzen und Konfigurationen und ebenso sind vereinzelte Ef- 
floreszenzen am Körper sichtbar. Die Afiektion auf dem Kopfe 
ist als ein Lichen verrucosus aufzufassen. 

X. Piukus demonstriert einen 13jährigen Bauemknaben, 
der seit 5—6 Jahren an einem tumorartigen Ausschlag 
im Gesicht leidet. Im Beginn war das rechte Ohrläppchen be¬ 
fallen. Die Affektion hat sich aber dort zurückgebildet und 
hat eine welke, zum Teil narbige Haut zurückgelassen. Zur 
Zeit besteht eine brillenförmige Anschwellung um beide Augen 
sowie ein rüsselförmiges Hervortreten der Oberlippe. Die mikro¬ 
skopische Untersuchung zeigt den Aufbau von Tuberkeln, vor 
allem epitheloide Zellmassen, in deren Mitte vielfach ein nicht 
immer ganz normales Gefäß liegt, sowie Biesenzellen und ein 
randständiges Infiltrat von kleinen Rundzellen. In der weiteren 
Umgehung sind typische Plasmazellen vorhanden. Im Bereich 
der Tuberkel sind die elastischen Fasern zerstört. Diese Ver¬ 
änderungen gehen vom Epithel aus und reichen bis tief in die 
Muskulatur. Die Affektion muß den Boecksehen benignen 
Sarkoiden oder Miliarlupoiden zugezählt werden, zu 
denen auch die meisten Fälle von Lupus pernio gehören. 

Bosen th al 0. hatte Gelegenheit, den Fall längere Zeit mit Pinkns 
zusammen zu beobachten. Das Gebiet der Boeckschen Sarkoide 
ist noch nicht vollständig klar gestellt und einheitlich. Der Patient ist 
schwächlich und für sein Alter mangelhaft entwickelt. Hervorzuheben 
ist in diesem Falle die symmetrische Lokalisation, charakteristisch die eigen¬ 
tümliche Konsistenz, die scharfe Abgrenzung, das feste Aufliegen auf der 
Unterlage und der Mangel jeglicher Knötchon. 

Arndt bemerkt, daß der vorgestellte Fall große Ähnlichkeit mit 
dem von Bloch auf dem Berner Kongreß als Lupus pernio vorge¬ 
stellten Kranken hat und einem von ihm selbst beobachteten ähnlichen 
Falle. Auch dieser Kranke bietet den Beweis der klinischen und histo¬ 
logischen Übereinstimmung des als Lupus pernio beschriebenen 
Krankheitsbildes mit der großen knotigen Form des Boeck sehen 
Miliarlupoids. 

XI. Ledennann und Held stellen einen Patienten von 
27 Jahren mit Lupus erythematodes disseminatus 
acutus vor. Die Affektion besteht seit dem Dezember 1911 
und trat unter leichten Fiebererscheinungen auf, zuerst im 
Gesicht und Hals und später auf beiden Handrücken. Im Ge¬ 
sicht bestand eine diffuse Rötung und leichte Schwellung, sowie 
zahlreiche follikuläre und gruppenförmig angeordnete Knötchen. 
Am Hals sah man eine diffuse livide Färbung und pernionen- 
ähaliche Knoten, sowie papulo-vesikulöse und papulo-pustulöse 

Effloreszenzen. 


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Verhandlungen 


XII. Tomaszewsky. Demonstrationen von Spiro- 
chaetenkulturen aus einem syphilitischen Primär¬ 
affekt. 

XIII. Derselbe demonstriert Kulturversuche sowie die aus 
diesen stammenden Spirochaeten im Dunkelfeld, in Burri- 
und Giernsapräparaten. 

Die von T. nach der Methode von Noguchi mit Serum - 
wasser gemachten Versuche unter Zusatz von Nieren oder 
Hodenstückchen hatten bisher alle einen negativen Erfolg, da¬ 
gegen sind die Kulturen nach Scherezcewski auf erstarrtem 
Pferdeserum gelungen. Anderweitig sind bis jetzt noch keine 
absoluten Beinkulturen erzielt worden, obgleich die siebente 
Passage bereits vorgenommen wurde. Tinktoriell sind Begleit¬ 
bakterien nicht mehr sichtbar. Die bisher angestellten Tier¬ 
versuche, die allerdings erst vor ganz kurzer Zeit gemacht 
wurden, sind bisher negativ gewesen. Unzweifelhaft bestehen 
gewisse Unterschiede zwischen diesen Spirochaeten und den¬ 
jenigen, die in syphilitischen Krankheitsherden des Menschen, 
der Affen und der Kaninchen gefunden werden. Prinzipielle 
Unterschiede sind aber nicht vorhanden. Die Enden sind 
spitz und zeigen nicht selten einen feinen, ebenfalls gewunden 
verlaufenden Fortsatz. Einigemal hat T. eigenartige nur von 
Noguchi bisher beobachtete Gebilde gesehen. Das sind ganz 
feine und regelmäßig gewundene Stäbchen, die entweder von 
einem glänzenden Knollen ausgehen oder an einer gewöhn¬ 
lichen Spirochaete hängen. In Jungkulturen sieht man zahl¬ 
reiche Spirochaeten mit nur 2 bis 3 Windungen. Die ersten, 
stark verunreinigten Kulturen verflüssigten fast vollständig und 
stinken, die letzten fast reinen Passagen waren geruchlos und 
verflüssigen nicht. 

XIV. Arnheim demonstriert einige Kulturen von 
Spirochaete pallida, die aus menschlichem Material 
herstammen. 

Es sind drei verschiedene Stämme, die nur mit großen 
Mühen gewonnen wurden. Zwei von ihnen sind schwach Ver¬ 
unreinigte Bouillonkulturen, die dritte Agarkultur ist eine junge 
Reinkultur in der vierten Generation. Das Noguchische 
Anzüchtungsverfahren hat Arnheim ebenfalls erprobt, die 
Methode ist äußerst zeitraubend und schwer. Nach seinen 
Untersuchungen ist eine Gewinnung von Ausgangskulturen von 
menschlichem Material auf andere Weise viel leichter zu er¬ 
reichen. Anders dagegen verhält es sich für die Anzüchtung 
des von Kaninchen stammenden Spirochaetenmaterials, da im 
Primäraflfekt beim Kaninchen schon eine Reinkultur rorhanden 
ist. Dieses Material eignet sich besonders fiir die Noguchi¬ 
sche Methode. Die Filtration nach Noguchi liefert deshalb 


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der Berliner dermatologischen Gesellschaft. 


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kein gutes Resultat, weil auch andere Bakterien durchwachsen. 
Die Hauptschwierigkeit bei der Kultur der Pallida beruht in 
der Trennung von den Begleitern und diese Trennung kann 
nur auf festen Nährböden erfolgen. In einem Falle wurden 
80 Abimpfungen gemacht und nur zwei waren von Erfolg. Der 
praktische Wert der Kulturmethode ist zur Zeit noch sehr 
gering und die Versuche sind nur in großen Laboratorien an¬ 
zustellen. Auch seine Kulturen haben bisher keine positiven 
Impfresultate ergeben. 

XV. besser, Fritz. Epileptiforme Anfälle bei 
S al v arsan. 

Lesser, Fritz hat 20 Fälle von epileptiformen Anfällen 
nach Salvarsan, unter denen zwei eigener Beobachtung sind, 
zusammengestellt, von denen 12 tödlich endigten. Bei diesen 
Fällen traten die Zuckungen 2—5 Tage nach der Anwendung 
des Salvarsans auf. Sechs andere Fälle von geringerer Inten¬ 
sität ereigneten sich 8—10 Wochen nach der Einspritzung und 
gingen sämtlich' in Genesung über. 

Der Sektionsbefund zeigte, soweit er festgestellt wurde, 
in gleicher Weise eine Leptomeningitis. 

Bei der Betrachtung der Hypothesen bespricht Lesser 
die Annahme der Pilzinvasion, die auszuschließen ist und die 
Herxheimersehe Reaktion, die er zurückweist. Bei dieser 
Gelegenheit bezweifelt er überhaupt die Möglichkeit, daß an 
syphilitischen Herden innerer Organe im Spätstadium der Sy¬ 
philis eine Herxheim ersehe Reaktion auftreten kann, da 
diese Fälle auch eine andere Deutung zulassen. Auch die 
Möglichkeit, daß nach der Ehrlich sehen Auffassung Neuro- 
rezidive die Ursache dieser Zwischenfälle sein könnten, weist 
er zurück, da u. a. diese erfahrungsgemäß in den meisten Fällen 
nicht früher als 6 Wochen zur Beobachtung gelangen. Dagegen 
spricht er sich für eine Intoxikation mit Salvarsan aus und 
lührt zum Beweis die Methylalkoholvergiftungen an, bei denen 
ebenfaUs die ersten Erscheinungen erst 2—3 Tage nach Zu¬ 
führung des Giftes aultraten, ferner den Sektionsbefund, der 
für gewöhnlich nur ein leichtes Ergriffensein der Leptomeningen 
ergibt. Möglicherweise findet beim Salvarsan ebenso wie beim 
Methylalkohol eine persönliche Disposition statt, indem sich in 
seltenen Fällen besonders giftige Produkte bilden, die diese 
Erscheinung hervorrufen. 0. Rosenthal (Berlin). 


Arrh. f. Derma*. 


u. Syph. Bd. CXII. 


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Verhandlungen der Wiener dermatologischen 
Gesellschaft 

(Offizielles Protokoll.) 

Sitzung vom 13. März 1912. 

Vorsitzender: Frühauf. Schriftführer: Kerl. 


Rusch demonstriert ein 22jähriges Mädchen, das im Jahre 
1910 Lues akquirierte und im März 1911 wegen rezidivieren¬ 
dem papulösen Exanthem im allgemeinen Krankenhaus 0'5 
Salvarsan intraglutäal injiziert bekam. 6 Wochen später 
erkrankte sie an Schwindelanfällen, zeitweiligem Erbrechen und 
beiderseitiger Schwerhörigkeit, die bereits im Monate Juni zu 
vollständiger Taubheit führte. In welcher Reihenfolge diese 
Störungen sich entwickelten, kann nicht eruiert werden. Die 
Schwindelanfälle und das Erbrechen hörten im Oktober 1911 
auf, die Taubheit blieb bestehen. Patientin, die Publica ist, 
hat sonderbarerweise bisher keinen ärztlichen Rat eingeholt 
und wurde vor wenigen Tagen wegen Skabies der Spitalsbe¬ 
handlung zugeführt. Die otiatrische Diagnose, die Herr Dr. 
Kaufmann feststellte, lautet: vollständige bilaterale 
Ertaubung und Vestibularausschaltung. Hervorge¬ 
hoben sei, daß laut Krankengeschichte der Ohrenbefund vor 
der Salvarsaninjektion durchaus normal war. Die übrigen 
Gehirnnerven sind intakt, auch sonst bestehen keine manifesten 
Syphiliserscheinungen, die Wassermannreaktion ist positiv. 
Es sei an zwei ganz ähnliche Beispiele beiderseitiger, dauernder 
Ausschaltung der Vestibulär- und Kochlearfunktion nach Sal¬ 
varsaninjektion erinnert, die voriges Jahr Mucha aus der 
Finger schenKlinik mitgeteilt hat und bei denen eine antiluetische 
Kur keine Besserung zu erzielen vermochte. Ob hier, wo die 
Störungen bereits 10 Monate andauern, eine antisyphilitische 
Behandlung noch Erfolg bringen wird, ist wohl sehr zweifelhaft. 
Darüber, sowie über den noch ausständigen Arsennachweis im 
Harn soll später berichtet werden. Bis dahin soll auch nicht 


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Verhandlungen der Wiener dermatologischen Gesellschaft. 675 


auf die Frage eingegaugen werden, ob toxische Arsenschädigung 
oder Neurorezidiv vorliegt. 

Kren. Die wenigen Akostikuaaffektionen, die wir an der Klinik 
Prof. Riehl an mit Salvarsan behandelten Luetikern beobachtet haben, 
sind alle auf eine energische Hg-Behandlung und sogar auf wiederholte 
Salvarsaninjektionen ganz geschwunden oder sehr bedeutend zurückge¬ 
gangen. Eine komplette halbseitige Taubheit haben wir nur einmal 
beobachtet, eine beiderseitige unter ca. 000 Fällen niemals. 

Nobl illustriert durch die Nebeneinanderstellung dreier 
Patientinnen die Schwierigkeiten, welche sich bei der ätiologi¬ 
schen Einschätzung klinisch ähnelnder Zustandsbilder ergeben. 

Die erste, 36jährige Kranke wird von No bl seit einem 
Jahre beobachtet und bot lange Zeit hindurch nur an der 
Nasenspitze und den Flügeln ein persistierendes livid getünchtes 
Erythem, feine Gefäßreiser durchzogen den Herd. Heute wird 
man nicht fehlgehen, die Läsion als Initialform des Lupus 
erythematosus discoides anzusprechen. Spärliche ad- 
härente Hornschüppchen, follikuläre Auflagerungen ähnlicher 
Natur, zart angedeutete, atrophische Stellen begründen die 
Annahme. Allgemeine Anäme und akroasphyktische Verände¬ 
rungen ergänzen den Befund. 

Im zweiten, eine 32jährige Frau betreffenden Falle sieht 
man die distalen Nasenanteile, die linke Wange und Oberlippe 
von erbsen- bis bohnenstückgroßen, teils eingesunkenen, teils 
ödematös geschwellten und vorgewölbten Plaques eingenommen, 
die ein düsterrotes Kolorit aufweisen und bei Kompression 
braungelb verfärbte, scheinbar infiltrative Restbestände zurück¬ 
lassen. Die vorgewiesene Moulage fixiert das Symptomenbild, 
wie es sich vor 9 Monaten darbot. Die seitherige Rückbildung, 
d. h. das Abblassen einzelner Plaques ist weniger auf Heilunter¬ 
nehmungen als auf den wesentlich verschlechterten Allgemein¬ 
zustand der Patienten zu beziehen. Die Überdeckung der 
Scheiben von strotzend injizierten Kapillargefäßen, das Fehlen 
atrophisierender Teilerscheinungen und nicht am wenigsten der 
diaphanoskopische Befund, legten von vornherein die Annahme 
nahe, daß es sich um die von Leloir hervorgehobene ery- 
thematöse Variante des Lupus vulgaris handle. Die 
restlose Rückbildung singulärer bis erbsengroßer reichlich vas- 
kularisierter Effioreszenzen, die Mitbeteiligung der Ohrmuscheln, 
deren Säume von narbig eingesunkenen lividroten derberen 
Herden eingenommen sind, sowie die Lokalisation diffuser und 
knotenförmig aufsitzender pernioähnlicher Einschichtungen 
im Bereiche der Fingerrücken und Daumenballen wieder, boten 
genügende Kriterien für die Deutung des Falles als jene seltenere 
Type des Lupus erythematosus, welche mit nodulären 
Verdichtungen und Hämorrhagien einherzugehen pflegt und 
schon von Kaposi, neuerdings von Crocker, hervorgehoben 

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Verhandlungen 


wurde. Die histologische Untersuchung eines Randsegments 
ergab ein ganz merkwürdiges Gewebssubstrat: Die reduzierte, 
rarefizierte, glattstreifig ausgeglichene Epidermis überdeckt 
einen homogenisierten Papillarkörper, der weder die 
Elastin- noch die Kollagendifferenzierung gestattet und eine 
Art hyaliner Degeneration darbietet. Infiltrative Veränderungen 
nicht nachweisbar. Der Gewebszustand berechtigt Hauttuber¬ 
kulose auszuschließen und die Läsionsform als dem 
Lupus erythematosus zugehörig zu definieren. 

Der dritte Fall betrifft ein 16jähriges Mädchen mit 
einem disseminierten Auschlag im Bereiche der Wangen. Stirn, 
Kinn und Ohren, welchen eruptiven Elementen sich außerdem 
noch an den Hand- und Fingerrücken, sowie den Hohlhänden 
allem Anscheine nach zugehörige Phänomene beigesellen. Die 
Einstreuungen des Gesichtes präsentieren sich als rundlich und 
unregelmäßig zackig begrenzte, erbsen- bis fingerkuppengroße, 
gesättigt rote, sich kaum infiltriert anfühlende Scheiben, welche 
teils adhärente zentrale, dünnste Schüppchenlamellen tragen, 
teils eine exkoriierte Oberfläche aufweisen. Die Ohrmuscheln 
säumen blauviolett schimmerude, dicht aneinandergereihte knotig 
palpable Infiltrate ein. 

Die Veränderungen der Hände setzen sich aus halbkugelig 
prominenten, derben, blauroten, auf Fingerdruck zum Teil ab¬ 
blassenden Verdichtungsherden, teils aus diffusen blauroten, 
prominenten, polsterartig geschwellten Plaques zusammen, deren 
einzelne, schmutzig verfärbte, hyperkeratotische Auflagerungen 
tragen. Füße und Stamm frei von Erscheinungen, keine spe¬ 
zifische Erkrankung innerer Organe nachweisbar. Den Hals 
umrahmen hyperplastische Drüsenpakete. In diesem Falle 
weist der oberflächliche Sitz, der teleangiektatische Zustand, 
die Mitbeteiligung der Ohren und Handrücken auf das Bild 
eines Lupus erythematosus disseminatus hin. Die 
an Segmenten der Ohrläppchen festgestellten anatomischen 
Details jedoch zwingen zur Interpretation als Lupus tuber- 
culosus erytbematoide8. Zirkumskripte Rundzellherde 
in perivaskulärer Anordnung durchschichten den Papillarkörper 
und sind in der typischen Knötchentormation durch das ganze 
Korium bis ins Fettgewebe zu verfolgen. Eine strukturelle An¬ 
ordnung, die keinesfalls eine Identifizierung der Gesichtseruption 
mit Lupus erythematosus rechtfertigen würde. Nach dieser 
Feststellung muß der pernioähnliche Ausbruch der Hände als 
Lupus pernio Besnier-Tenneson agnosziert werden. 

Schramek. Die histologische Untersuchung des von mir 
in der vorigen Sitzung demonstrierten Falles von Lupus vul¬ 
garis erythematoides eTgab ein oberflächliches, in der 
Papillarschicht gelegenes Infiltrat, das tuberkulösen Aufbau 


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der Wiener dermatologischen Gesellschaft. 


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zeigte. Knötchenförmige Anordnung, epitheloide Zellen, im 
Zentrum mit Riesenzellen und von einem Leukozytenwall um¬ 
geben stellen die einzelnen Details vor. Es wurden auch noch 
weiterhin Versuche an Meerschweinchen vorgenommen, um den 
sicheren Beweis der tuberkulösen Natur der Affektion zu bringen. 
Aus dem histologischen Bilde mit Sicherheit auf einen solchen 
zu schließen, ist wohl nur mit größter Vorsicht geboten. Na¬ 
mentlich muß man gegenüber den in derDermatologie jetzt vielfach 
zutage tretenden Anschauungen nicht in den Fehler verfallen, 
Veränderungen, die in ihrem Aufbau nur an Tuberkulose er¬ 
innern, auch ätiologisch mit dieser Erkrankung in Zusammen¬ 
hang zu bringen. 

Nobl. Die Demonstration des Falles kann für uns nicht 
den Anlaß zu einer Diskussion über die Histopathologie der 
Hauttuberkulose bieten, weshalb ich nur einen Punkt dieser 
recht komplexen Frage streifen will. Es wäre sehr irrig, den 
Begriff der spezifischen Gewebsreaktion immer nur von dem 
Vorhandensein typischer Tuberkel mit dem Aufbau aus epithe- 
loiden Elementen, Riesenzellen und zentraler Verkäsung ab¬ 
hängig zu machen. Die besten Kenner der Tuberkulose, wie 
Baumgarten, Jadassohn u. a. haben wiederholt darauf 
hingewiesen, und es bietet sich alltäglich die Gelegenheit 
an Testobjekten festzustellen, daß auch knotige Rundzellherde 
durch Tuberkelbazillen und ihre Toxine provoziert werden 
können und daß die Nekrose resp. die käsige Degeneration 
keineswegs zu den obligaten Attributen dieser Art entzündlicher 
Granulome zählt, zumal wenn es sich, wie eben in diesem Falle, 
um initiale Vorgänge handelt. Sicherlich aber ist der 
hervorgehobene Tiefgang der Rundzelltuberkel bis in die sub¬ 
kutane Textur ein Moment, das bei der hier notwendigen diffe¬ 
rentialdiagnostischen Betrachtung entscheidend gegen L. 
erythematosus in die Wagschale fällt. 

Nobl demonstriert des weiteren ein Geschwisterpaar (9 
und 11jährige Mädchen), das nach den Angaben der Mutter 
seit einer Reihe von Jahren in stets sich wiederholenden Nach¬ 
schüben die zur Zeit in Rückbildung begriffene universelle 
Dermatose darbieten soll. Es handelt sich um die Erscheinungs¬ 
form eines die allgemeine Decke vom Hals bis zu den Unter¬ 
schenkeln übersäenden Lichen skrofulosorum der miliär 
papulösen, flächenhaft konfluierenden und am Stamm besonders 
deutlich annulär und gyriert angeordneten Art. Akneiforme 
Blüten der Unterschenkel, ekzematöse Läsionen der Nasolabial- 
gegend, submaxillare Lymphome ergänzen das Symptomenbild. 
Exzessive Pirquet sehe Frühreaktionen (Nekrose, 2 cm Halo) 
sprechen für die abnorme Empfindlichkeit des spezifisch alte- 
rierten Integuments. 


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Verhandlungen 


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Kren demonstriert aus der Klinik Riehl: 

1. einen Gwöchentl Säugling mit ausgedehntem Herpes 
tonsurans superficialis. Das Kind zeigt 2 Herde im 
Gesicht und konfiuente Herde zum Teil mit Irisform an der 
Außenseite des linken Oberschenkels. Bemerkenswert ist außer¬ 
dem, daß die Mutter sowohl wie der Vater des Kindes an 
Herpes tonsurans vesiculosus leiden, beide mit Lokalisation 
am Kinn. 

Schramek bemerkt, daß bei der mikroskopischen Untersuchung 
sich in den Lanugohaaren ein Endothrixpilz nach weisen ließ. In den 
Schuppen war kein Pilz nachweisbar. Dabei handelt es eich nm einen 
Herpes tonsurans der unbehaarten Haut. Bei den so häufigen Unter* 
suchungen hat sich ein solcher Befund nur überaus selten erheben lassen. 

2. ein 16monatl. Kind mit Lichen ruber planus, der 
in seiner frischen Eruption besonders auch wegen des jugend¬ 
lichen Alters des Knaben schwer zu erkennen war, jetzt aber 
das absolut typische Bild aufweist. Die Eruption ist in ziem¬ 
lich großen Gruppen erfolgt und über eine große Fläche des 
Stammes in den unteren Extremitäten ausgebreitet. 

Rusch beobachtete vor Jahresfrist ein mehrere Monate altes Kind, 
das den nämlichen akuten Ausschlag an den Hautdecken.in universeller 
Ausbreitung darbot. Auch in diesem Falle war die Ähnlichkeit des 
Exanthems, stellenweise wenigstens, mit Effloreszenzen des Lichen ruber 
planus derart groß, daß diese Diagnose die wahrscheinlichste schien. Sie 
wurde jedoch fallen gelassen, als das Exanthem binnen 14 Tagen auf in¬ 
differente Behandlung hin vollständig abheilte; offenbar handelte es sich 
um ein akutes lichenoides Ekzem. 

Lipschütz demonstriert aus der Abteilung Rusch. 

1. ein 16jähriges Mädchen mit einem Herpes zoster 
intercostalis dexter et disseminatus. Neben dem 
wohl ausgebildeten Zoster auf der rechten Thoraxhälfte findet 
man zerstreut angeordnete papulovesikulöse oder bereits im 
Eintrocknen begriffene oder verkrustete rundliche Effloreszenzen 
auf der rechten Halsseite, unterhalb der linken Mamma und 
aut der Innenfläche des linken Oberschenkels. Ferner erwähnt 
Lipschütz eine im Wiedener Krankenhaus vor kurzem ge¬ 
machte Beobachtung einer seltenen Form des Herpes zoster 
bilateralis, nämlich die Kombination eines H e r p e s zoster 
intercostalis dexter mit einem Zoster lumboingui- 
nalis sinister. 

Sprinzels stellt aus dem Ambulatorium N o b 1 vor: 

1. ein 32jäbriges Mädchen, das an beiden Unterschenkeln 
von den Knöcheln aufwärts bis über die Knie reichend ein 
etwas lividrot koloriertes, netzartig angeordnetes Erythem zeigt, 
das beim Stehen viel deutlicher zutage tritt. Außerdem findet 
sich an der Außenseite des r. Unterschenkels ein ca. 5kronen¬ 
großer Herd, dem eine dichte, teigige, in die Tiefe der Subkutis 
reichende Infiltration zugrunde liegt, welche in der Mitte dem 


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der Wiener dermatologischen Gesellschaft. 


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Fingerdrucke nachgibt. Die Haut, darüber gespannt hinweg¬ 
ziehend, ist daselbst dunkelrot verfärbt, die Röte verschwindet 
auf leichten Druck, doch persistieren beim Wegdrängen des 
Erythems einzelne knotige, papulöse Infiltrate in der Peripherie ; 
ein ebensolcher kleinerer Herd entspricht an der Außenseite 
des 1. Unterschenkels, an der Tibiakante. Über dem äußeren 
Malleolus besteht ein kronengroßer, persistierender, zyanotisch- 
roter Erythemherd, ohne Infiltration der unterliegenden Kutis. 
Neben diesen größeren Herden ergeben sich dem palpierenden 
Finger mehrere tief in die Haut eingesprengte einzelstehende Knöt¬ 
chen von derber Struktur, welche nicht immer von einer deut¬ 
lich geröteten Haut bedeckt sind. 

Die Frage nach der tuberkulösen Natur des echten Ery¬ 
thema induratum Bazin erscheint wohl abgeschlossen. Immerhin 
scheint es wert, darauf hinzuweisen, daß es auch Krankheits¬ 
bilder gibt, welche — abgesehen von dem syphilitischen Ery¬ 
thema induratum und den umschriebenen phlebitischen Knoten 
— unter ähnlichen Erscheinungen verlaufen und bei denen doch 
andere Ätiologien mitspielen. Um einen solchen Fall könnte 
es sich wohl in dem vorliegenden handeln. Die asphyktischen 
Zustände an den unteren Extremitäten, korrespondierend an 
beiden Händen, das maschenartig angeordnete, passiver Hyper¬ 
ämie entspringende Erythem entlang beider Unterschenkel 
weisen zumindestens auf eine besondere Beteiligung der vasku¬ 
lären Komponente bei dem Krankheitsbilde hin; ob dabei auch 
das tuberkulöse Moment eine Rolle spielt, möge vorläufig dahin¬ 
gestellt sein. An der Pat. selbst finden sich sonst keine tuber¬ 
kulösen Manifestationen vor. Bei dieser Gelegenheit soll indes 
darauf hingewiesen werden, daß von manchen Seiten die Nei¬ 
gung besteht, gewisse Krankheitszustände, welche sich ebenfalls 
auf dem Boden peripher aspbyktischer Vorgänge bilden, mit 
der Tuberkulose in Zusammenhang zu bringen. Erinnert sei 
hier an das Angiokeratoma Mibelli, wo die tuberkulöse Ätiologie 
vielfach behauptet wurde. 

Was die Histogenese derartiger Produkte betrifft, so haben 
zunächst die Untersuchungen von Kraus beim Erythema in¬ 
duratum sowohl als auch bei Fällen, die mit eigentümlichen 
Tumoren der Haut einhergingen, einiges Licht gebracht. Der¬ 
selbe hat gezeigt, daß diesen Knotenbildungen ein gemeinsames 
patholog.-anatomisches Substrat zugrunde liegt, nämlich eine 
entzündliche Atrophie des subkutanen Fettgewebes u. zw. in 
der Form der einfachen, serösen und der sog. F1 e m m i n g sehen 
Wucheratrophie. So können dann patbol.-anatomisch und 
klinisch ähnlich verlaufende Fälle auf verschiedene Ursachen 
zurückzubeziehen sein. 


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C80 


Verhandlungen 


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Sachs demonstriert: 

1. einen 43jäbr. Pat. mit einem Erythema toxicum, 
das am Stamm, den Streckflächen der Extremitäten, in der 
Kreuzbeingegend, fast ausschließlich den Follikeln entsprechend, 
lokalisiert ist. Die lichenähnlichen Effloreszenzen haben eine 
bläulich-rote Farbe, sind von einem zartroten Hof umgehen; 
an den unteren Extremitäten zeigen einzelne Knötchen auf der 
Kuppe eine Hämorrhagie. Ein Teil der Knötchen heilt mit 
einer Pigmentierung, welche der Größe eines Follikeltrichters 
entspricht, ab; ein anderer Teil mit einer Schuppung ähnlich 
wie bei Pityriasis rosea. 

Pat. hatte vor 3 Wochen ein Erysipel überstanden; die 
Frage, oh das Erythema toxicum mit dem Erysipel in ursäch¬ 
lichem Zusammenhang steht oder nicht, läßt sich nicht ent¬ 
scheiden. 

Magyar demonstriert einen Fall von Pemphigus 
vulgaris bei einem 2 1 /» Jahre alten Mädchen aus dem St. 
Annakinderhospitale. 

Bereits vor 6 Wochen zeigten sich auf der sonst normalen 
Haut dieses Mädchens vereinzelte, ganz wahllos über den 
Körper verstreute, seröse, prall gespannte Blasen. Diese bildeten 
sich nach 2—3 Tagen in üblicher Weise unter Trübung und 
Eintrocknung zurück; während dicht um den verheilten Herd 
neue Blasen entstanden, zum Teil miteinander konfluierend 
und so serpiginös fortschreitend. 

Auch an anderen Körperstellen bildeten sich neue Blasen 
von gleichem Charakter wie die früheren und führten zu dem 
gegenwärtigen Krankheitsbild mit seiner Ausdehnung auf die 
meisten Hautpartien, während die Schleimhäute verschont blieben. 

Diese wiederholten Blasen-Eruptionen bestätigten unsere 
erste Diagnose, daß es sich hier um einen Fall von Pemphigus 
vulgaris handle. Das Allgemeinbefinden der kleinen Patientin 
ist dabei verhältnismäßig gut. 

Trotzdem ist die Prognose auch in diesem Falle eine 
ernste. 

Nobl demonstriert ein extra genitales Ulcus molle 
am r. Vorderarm eines 22jähr. Mannes. 

Das kronenstückgroße, von unterminierten Rändern um¬ 
säumte, tiefreichende Geschwür, gleichwie eine oberhalb sitzende 
lineäre, auf einem Kratzer entstandene 2 cm lange Helkose, 
sind als Autoinokulationen aufzufassen, deren Ausgangsmaterial 
virulente Präputialgeschwüre bilden. Die Reinzüchtung der 
Ducrey sehen Bazillen auf Blutagar ist vorläufig nicht gelungen. 
In den Aussaaten überwuchert der Staphylococcus aureus die 
Streptobazillen. Die Kuhitaldrüse des Kranken ist mäßig in- 
tumesziert. N o b 1 erinnert hei dieser Gelegenheit -an einen 


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der Wiener dermatologischen Gesellschaft. 


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aus der Abteilung Lang demonstrierten Kranken, bei welchem 
in multiplen, sich vielfach kreuzenden 8—12 cm langen linea¬ 
ren Schnittwunden der Vorderarme, sich venerische Ge¬ 
schwüre etablierten und zu kubitalen und axillaren Bubonen 
führten. 

Sprinzels demonstriert einen 26jährigen Mann, dessen 
Hautveränderung an eine besonders von englischen Dermato¬ 
logen öfters beschriebene Dermatose erinnert. Dieselbe ist in 
symmetrischer Weise an der Bauchhaut, am Rücken, den 
Schultern, Oberarmen und Nates lokalisiert und setzt sich aus 
in Gruppen gestellten, größere Herde bildenden Einzelefflores- 
zcnzen zusammen. Diese sind streng an den Follikularapparat 
gebunden und präsentieren sich als kleine, vielfach halbkugelig 
prominente Knötchen von normalem Hautkolorit, welche in der 
Mitte einen längeren, dunkelgefärbten Hornstachel tragen. 
Dieser Hornstachel hinterläßt nach Entfernung eine trichter¬ 
förmige Vertiefung. Er gibt dem Krankheitsbilde das charak¬ 
teristische Gepräge, welches von Crocker als Lichen spi¬ 
nul osus bezeichnet wurde. Die Affektion besteht seit vielen 
Jahren und ist mangels irgendwelcher Beschwerden für den 
Pat. nur als Nebenbefund erhoben worden. Von dem banalen 
Lichen pilaris unterscheidet sie sich dadurch, daß dieser an 
den StreckBeiten der Extremitäten lokalisiert ist und durch 
die charakteristische Stachelbildung. Allerdings ist der Lichen 
spinulosus vielfach mit anderen Krankheitsbildern verwechselt 
worden, so mit der Keratosis follicularis oder dem Lichen 
ruber acuminatus. 

Lipschütz demonstriert 

2. einen 22 Jahre alten Patienten mit Lichen ruber 
planus annularis. Am Stamm und auf den oberen Ex¬ 
tremitäten bestehen mäßig zahlreiche linsen- bis kreuzergroße 
rundliche Herde, die einen zentralen, sepiabraunen, leicht de¬ 
primierten Anteil erkennen lassen, umgeben von einem peri¬ 
pheren, zum Teil kreisförmig geschlossenen, zum Teil bloß auf 
3 / i des Kreisumfanges beschränkten oder auch nur halbförmigen 
Wall. Letzterer setzt sich aus wachsglänzenden, planen, anein¬ 
andergereihten, bläulichroten, typischen Effloreszenzen zusam¬ 
men, von denen einzelne eine feine zentrale Delle besitzen. 
Hie und da sind auch einzeln stehende Primäreffloreszenzen 
sichtbar. Genitale, Mundhaut und Kopfhaut sind unverändert. 
Patient wurde bisher nicht mit Arsen behandelt, was mit Rück¬ 
sicht auf die beschriebene intensive Pigmentierung der zentralen 
Partien der ringförmigen Herde erwähnt werden muß. 

3. einen 56jähr. Pat. mit einer „forme fruste“ des Mor¬ 
bus Recklinghausen. Am Hals und Nacken und auf der 
Rückenhaut bestehen äußerst zahlreiche, zum Teil polypös ge- 


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Verhandlungen 


stielte, weiche, substanzarme, kleinere und größere Gebilde, 
zum Teil grauweißliche stecknadelkopfgroße, derbe, das Niveau 
der Haut nur wenig überragende, rundliche Knötchen. Würden 
diese klinischen Erscheinungen bloß als multiple Fibromatosis 
der Rückenhaut zu deuten sein, so begegnen wir bei der wei¬ 
teren Untersuchung noch andereen Veränderungen, die das seit 
dem 10. Lebensjahr bestehende Krankheitsbild wesentlich er¬ 
weitern und, bei dem zweifellos herabgesetzten Intellekt des 
Kranken, die Diagnose stützen. Die Haut des Nasenrückens, 
der Nasolabialfalten und der angrenzenden Wangenpartien ist 
mit zahlreichen, dicht nebeneinander stehenden, größeren und 
kleineren halbkugeligen Knötchen bedeckt, die der Oberßäche 
ein grobhöckeriges Aussehen verleihen. Des weiteren findet 
man bei Betrachtung der Nägel, daß das Nagelbett durch das 
Auftreten derber, fibromartiger Gebilde von der Nagelmatrix 
abgehoben wird und daß die Nagelsubstanz stellenweise ver¬ 
dickt und mit Längsrippen versehen ist. Auch am seitlichen 
Nagelwall bestanden mehrere vorspringende, glatte, derbe Wülste, 
die wir auf Verlangen des Kranken vor mehreren Monaten ab¬ 
getragen haben. Trotz des Fehlens von Pigmentierungen usw. 
glauben wir doch das demonstrierte Krankheitsbild am ehesten 
der Neurofibromatosis Recklinghausen anreihen zu müssen. 

Spitzer. Ich glaube nicht, daß in Fällen, wie in dem demon¬ 
strierten, wo wir nnr eine Anzahl kleinster weicher Fibrome finden, 
deren Zusammenhang mit den bindegewebigen Scheiden der Nerven 
weder klinisch noch histologisch erwiesen ist, die Diagnose auf eine 
Recklinghausensche Erkrankung zu stellen ist, wenn sonst keine 
Momente dafür sprechen. 

Oppenheim. Der vorgestellte Fall dürfte wohl nicht als Morbus 
Recklinghausen aufzufassen sein, denn ihm fehlt das vielleicht wichtigste 
Charakteristiken im Bilde der Neurofibromatosis, die Pigmentationen, die 
sich in ephelidenähnlichen bis linsengroßen Pigraentflecken, sowie in 
größeren Pigmentnaevis oder in pigmentierten Warzen dokumentieren. 
In diesem Falle fehlt jegliche Hyperpigmentation. 

Was die forme fruste des Recklinghausen betriflt, so äußert sich 
gerade diese in Pigmentationen verschiedenster Art, wie Prof. Riehl 
hier an mehreren Fällen demonstriert hat. 

4. einen 45jährigen robusten Patienten mit einer klinisch 
eigenartigen Affektion des weichen Gaumens, der „einer chro¬ 
nischen Angina ähnlich“ gerötet erscheint, deutlich infiltriert 
und eleviert ist und sich von der Schleimhaut der normalen 
Umgebung unscharf abgrenzt. Das Zäpfchen ist deformiert 
und zu einem plumpen, an seiner Basis eingeschnürten Gebilde 
umgewandelt. Ferner sieht man im Zentrum der erkrankten 
Partie zahlreiche weißliche radiär gegen den harten Gaumen 
und nach den Gaumenbögen hin bis zur Gingiva ausstrahlende 
Narbenzüge. Die Konsistenz der Affektion ist sehr derb, fast 
einem Rhinosklerom entsprechend. Die Wassermannsche 
Reaktion ist negativ. Auf 1 mg A. T. trat eiue äußerst inten- 


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der Wiener dermatologischen Gesellschaft. 


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aive Stieb- und eine sehr deutliche lokale Reaktion auf. Die 
Behandlung mit Jodkali und Sublimateinspritzungen führte keine 
Besserung herbei. Die histologische Untersuchung ergab keine 
Anhaltspunkte für die Annahme eines Rhinoskleroms, vielmehr 
spricht alles dafür, daß es sich in dem vorgestellten Fall um 
einen sklerosierenden Lupus vulgaris des weichen 
Gaumens handelt. 

5. einen 54jährigen, an schwerer Lungentuberkulose lei¬ 
denden Kranken mit einer ausgebreiteten miliaren Tuber¬ 
kulose des weichen Gaumens, übergreifend auf die 
Gaumenbögen, auf den obersten Anteil der linken Wangen¬ 
schleimhaut und auf das Zahnfleisch des linken Oberkiefers. 
Der zentrale Anteil der Affektion ist exulzeriert und stellt eine 
graugelbliche von unregelmäßigen, huchtigen Rändern begrenzte 
Fläche dar, während die peripheren Anteile lebhaft gerötet 
und leicht infiltriert erscheinen und äußerst zahlreiche, steck¬ 
nadelspitz- bis stecknadelkopfgroße graugelblicbe, rundliche 
Knötchen eingelagert enthalten. Am Zahnfleisch des linken 
Oberkiefers ist es zur Ausbildung eines fast kreuzergroßen, 
tellerförmig vertieften, rundlichen Ulkus gekommen, durch 
dessen mit gelblichen, verkäsenden Massen bedeckten Grund 
man leicht auf rauhen Knochen stoßt. Die Kehlkopf- und 
Nasenschleimhaut sind intakt; in Abstrichpräparaten des Ge¬ 
schwürs wurden Tuberkelbazillen nachgewiesen. 

6. einen Müller mit einer typischen Trichophytia 
profunda in der rechten Submaxillargegend. 

Oppenheim demonstriert einen Fall von Sklerosen¬ 
rezidiv in situ bei einem Patienten, der im Dezember 1911 
eine Salvarsan-Injektion und darauf lä / 2 Salizyl-Quecksilber- 
Injektionen bekommen hatte. Der Kranke kam in der vierten 
Eirankheitswoche mit einer 5 mm großen, scharf begrenzten 
Erosion der glans penis, in der sich zahlreiche Spirochaeten 
nachweisen ließen, in die Ambulanz. Die Exzision war wegen 
des Sitzes der Sklerose unmöglich. Es wurde am 11. Dezember 
0*6 Salvarsan intramuskulär injiziert und unmittelbar darnach 
die Quecksilberkur durchgefübrt. Gleichzeitig wurde die Skle¬ 
rose mit Jodtinktur täglich gepinselt. Die Sklerose heilte mit 
einer deprimierten Narbe der Glans ab. Drüsenschwellung trat 
nicht auf. Jetzt zeigt der Pat. am Rande der Sklerose ein sie 
kreisförmig umgebendes, braunrotes, derbes Infiltrat, welches 
an einer Stelle erbsengroß, scharfrandig, erodiert ist. Die 
Spirochaeten-Untersuchung ergab ein positives und der Was¬ 
sermann ein negatives Resultat. Dieser Fall könnte zur 
Verwechslung mit Reinfektion Veranlassung geben, doch 
schützt uns davor die Lokalisation des luetischen Infiltrates 
um die alte Sklerosennarbe. Es zeigt gleichzeitig dieser Fall, 


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Verhandlungen 


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daß auch bei so frühzeitig zur Beobachtung kommenden Fällen 
Salvarsan-, Quecksilber- und lokale Jodtinkturbehandlung nicht 
imstande waren, die Spirochaeten völlig abzutöten. 

Müller. Negative W. R. bei Reindurationsklerosis oder schankri- 
former Papel nach Salvarsan gehört zur Regel. An Fingers Klinik 
wurden 4 solche Fälle beobachtet. Dadurch, daß die anfänglich nega¬ 
tive Reaktion allmählich positiv wird, könnte die Verwechslung mit 
Reinfektio noch leichter stattfinden. 

N o b 1. Zu der heute vielfach ventilierten Frage der Reinfektion 
nach Salvarsanbehandlung können wir einen äußerst instruktiven Beitrag 
liefern, der deutlich bezeugt, wie schwer es ist, den Reinfektionsbegriff 
einwandfrei zu demarkieren. Ein junger Beamter mit typischem Primär¬ 
affekt erhält an der Klinik Finger am 23./I. und 3./IL 1911 intravenöse 
Salvarsaninjektionen. W. R. positiv. (Die Daten verdanke ich der 
Liebenswürdigkeit des Herrn Kollegen Mucha.) Bis Februar d. J. an¬ 
geblich keinerlei Erscheinungen. Pat. präsentiert sich mit einer über 
kronenstückgroßen, knorpelderben Sklerose der inneren Präputiallamelle, 
die reichlich Spirochaeten führt. Nach entsprechender Zeit mäßige 
Skleradenitis, seit wenigen Tagen also der zweiten Inkubation ent¬ 
sprechend ein papulöses Exanthem, krustöse Papeln der Kopfhaut und 
Plaques der Unterlippe. Bei der gesetzlichen Aufeinanderfolge der Er¬ 
scheinungen müßte man für diesen Kall die Reinfektion in Anspruch 
nehmen. 

Oppenheim. Es ist hier selbstverständlich ausschließlich an 
eine Sklerosis redux zu denken. Ich habe vor Jahren in der Gesell¬ 
schaft der Ärzte einen Fall vorgestellt, wo ebenfalls nach Salvarsan- und 
Quecksilberbehandlung eine Erosion fernab von der ursprünglichen Skle¬ 
rose auftrat, die bei negativem Wassermann zahlreiche Spirochaeten 
zeigte. Da konnte man schon eher an eine Reinfektion denken, obwohl 
ich mich dagegen aussprach, was auch der weitere Verlauf dieses Falles 
bestätigte. 

Oppenheim demonstriert 2. einen jungen burschen, der am 
24. Februar durch Benzinexplosion eine Verbrennung des Ge¬ 
sichtes und der ganzen Hände erlitten hatte, die an letzteren 
mit eigentümlich en Nagelveränderungen ausgeheilt 
ist. Das Gesicht und die Hände des Pat. sind dunkelblaurot 
gefärbt, streckenweise mit streifen- und fleckenförmigen Hyper- 
keratosen besetzt, wie man dies öfters nach Abheilung ober¬ 
flächlicher Verbrennung ohne Narbenbildung beobachten kann. 
Diese Rötung ist proximal an den Händen scharf abgesetzt. 
Die Fingernägel des Kranken, u. zw. sämtliche, zeigen eine 
eigentümliche Veränderung: sie siud durch eine distal konkave 
Linie, die parallel dem Nagelfalz verläuft, in 2 Teile geschieden, 
von denen der proximale Teil von normaler Beschaffenheit ist. 
Der distale Teil ist jedoch, von dieser Linie angefangen, vom 
Nagelbett gelöst, so daß man mit einer Sonde bis weit unter 
die Hälfte des Nagels vrm freien Nagelrande aus gelangen 
kann. Dabei ist der Nagel abgehoben, nach aufwärts gekrümmt, 
weich, glanzlos und von rötlichbrauner Farbe. Sämtliche Finger¬ 
nägel sind so verändert. 


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der Wiener dermatologischen Gesellschaft. 


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Das Krankheitsbild erinnert an das von mir hier 
demonstrierte Bild der Onycholysis partialis bei Wäsche¬ 
rinnen; doch unterscheidet cs sich von diesem durch die Auf- 
wärtskrümmung und Weichheit der Nägel, sowie dadurch, daß 
kein Unterschied in der Intensität der Erkrankung bei den 
verschiedenen Fingern besteht, während bei den Wäscherinnen 
der Nagel des Zeigefingers immer am stärksten losgelöst ist, 
was ich damals mit mechanischen Momenten erklärte. 

Hier kommt als Ursache der Erkrankung wohl die Ver¬ 
brennung in Betracht, die durch Schädigung des Matrixepithels 
zur partiellen Lysis der Nägel führte. Wir können daher diese 
Affektion als Onycholysis partialis e combustione 
bezeichnen. 

Glanz demonstriert aus dem Ambulatorium des Doz. Dr. 
Grosz einen Patienten mit einem dichten papulo-pustu- 
lösen Exanthem. Die Sklerose findet sich extragenital, u. zw. 
am Zahnfleisch entsprechend der Alveole des linken Dens 
caninus sitzend, in der Mitte derselben die kariösen Reste des 
Zahns. Regionäre Lymphdrüsenschwellung der 1. Submaxillar- 
drüsen. Die Sklerose ist etwa 10 Wochen alt. 

Biaeh stellt aus dem Ambulatorium Brandweiner 

1. einen Pat. vor, dessen Erkrankung auf Monate zurück¬ 
datiert. Am 16. August v. J. bemerkte Pat. einen Ausfluß 
aus der Harnröhre, er wurde an einer dermatologischen Station 
längere Zeit mit der Diagnose „Gonorrhoe“ behandelt, ohne daß 
eine Besserung in seinem Leiden auftrat. Inzwischen bemerkte 
er einen Ausschlag an der Glans penis, ein Privatarzt diagnosti¬ 
zierte „Syphilis“ und überwies ihn einer dermatologischen Ab¬ 
teilung, hier wurde wegen der Hautaffektion zweimal der 
„Wassermann“ gemacht, beidemal mit negativem Resultat; 
die Erkrankung der Urethralschleimhaut wurde antigonorrhoisch 
behandelt, doch zeigte sich auch hier keine Besserung. Nach¬ 
dem der Pat. noch die Hilfe eines Erankenkassenambulatoriums 
erfolglos in Anspruch genommen hatte, erschien er vor vier 
Wochen an unserer Abteilung, um sich von dem lästigen Aus¬ 
fluß befreien zu lassen. Die Inspektion des Penis weckte in 
uns sofort den Verdacht an eine durch eine Urethralsklerose 
eventuell bedingte Sekretion; mikroskopisch konnten wir bloß 
Epithelien und polynukleäre Leukozyten nachweisen; gleich¬ 
zeitig wurde das Blut des Pat. untersucht; der Wassermann 
war negativ. Es wurde nun betreffs der Hautaffektion die Ver¬ 
mutungsdiagnose „Tuberkulid“ gestellt; der Harn des Pat. 
wurde sedimentiert und im Sediment konnten wir reichlich 
Tuberkelbazillen nachweisen. Auch wurde eine Effloreszenz an 
der. Unterseite des Penis exzidiert und im mikroskopischen 
Präparat fanden wir Epitheloid- und Riesenzellen. Damit war 


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die Diagnose Lupus vulgaris sichergestellt für eine Affek¬ 
tion, die sich heute folgendermaßen präsentiert: Das Orificium 
externum erscheint in seiner ganzen Zirkumferenz blaurot ver¬ 
färbt, infiltriert und fühlt sich derb an; nach der Peripherie 
löst sich dieser Prozeß in Effloreszenzen auf, die blaurot, über 
das Niveau der umgebenden Haut erhaben, ca. kleinlinsengroß 
sind und einen leichten Glanz haben; versucht man sie zu 
verdrängen, dann resultiert ein braunrotes Infiltrat. Die nähere 
urologische Untersuchung des Falles wird an der Abteilung 
des Herrn Prof. v. Frisch vorgenommen werden. Bisher wurde 
durch Herrn Dr. Glingar die urethroskopische Untersuchung 
durchgeführt, die folgendes Resultat ergab: ungefähr in der 
Mitte der Pars pendula sowie in der Gegend der Fossa navi- 
cularis sieht man zum Teil isoliert stehende, zum Teil zu 
größeren Gruppen zusammen tretende grauweiße, ca. stecknadel¬ 
kopfgroße, von einem roten Hof umgebene Knötchen, die das 
Aussehen von tuberkulösen Knötchen haben. 

2. einen Fall von Dermatitis herpetiformes Duh¬ 
rin g. Der Pat. hatte vor 2 Jahren zu gleicher Zeit mit einer 
luetischen Infektion die erste Attacke durchgemacht. Vor acht 
Wochen trat neuerdings der Ausschlag auf, der diesmal von 
einem heftigen Jucken begleitet ist An der Haut des Stammes, 
der Axillargegend, in der Axilla seilst sowie an den Streck¬ 
seiten der oberen Extremitäten sieht man zum Teil Knötchen, 
zum Teil mit klarem Saum erfüllte Bläschen; einzelne von 
diesen sind bereits im Eintrocknen begriffen. In der vorderen 
Axillargegend sehen wir auch zahlreiche Pigmentkreise, die 
ein lichteres Zentrum umschließen. 

Müller stellt aus Fingers Klinik vor: 

1. Fall von Dermatitis herpetiformis Duhring. 
Auffallend sind die urtikariellen, meist in Gruppen stehenden, 
über den Schulterblättern lokalisierten Quaddeln, die an ihrer 
Kuppe fast ausnahmslos ein kleines Bläschen tragen. Außer¬ 
dem sind am Rücken auch isolierte Effloreszenzen zu sehen. 
An der behaarten Kopfhaut zahlreiche Krusten, die von zer¬ 
platzten eingetrockneten Blasen stammen. 

2. Fall von luetischem Exanthem mit 2 Sklerosen am 
Hinterhaupt und mächtiger indolenter Drüsenschwellung 
am Hals. 

3. Fall von sekundärer Lues. Um die hellergroßen Pigment¬ 
flecke nach abgeheilten Papeln haben sich die hellroten Rezidiv- 
maknlae regelmäßig angeordnet. 

4. Fall von ausgebreitetem und sehr deutlich ausgebildetem 
Leucoderma psoriaticum. 

5. Fall von Lippensklerose (Frau). 

6. Fall von Zahnfleischsklerose (Frau). 


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der Wiener dermatologischen Gesellschaft. 


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7. Fall zur Diagnose (Poikilodermia Jakobi?). 
Bei der 56jährigen Pat. finden sich in der Haut des Gesichtes 
und der Unterarminnenfläche zahlreiche braune, netzförmig 
konfluierende Makulae. Die Netzmaschen sind teils von nor¬ 
maler Beschaffenheit, teils depigmentiert und besonders an der 
Außenfläche der Wange dabei so zart, daß der Gedanke an 
oberflächliche Atrophie naheliegt. Zu beiden Seiten schließen 
sich am Halse unter dem Ohre zwei scharf begrenzte 5kronen¬ 
große, oberflächlich atrophische, depigmentierte, zarten Narben 
ähnliche Hautstellen an. ln diesen Stellen finden sich auch 
einzelne feinste Gefaßektasien. Solche kleinste Ektasien zeigen 
auch — sehr spärlich — die braunen Makulae. Außerdem 
finden sich an vielen dieser Pigmentflecke erweiterte, mit hyper- 
keratotischen Auflagerungen bedeckte Follikelmündungen in 
dichter Anordnung. Besonders die Gegend über den Augen¬ 
brauen ist völlig besetzt mit solchen hart nebeneinander stehen¬ 
den Hornkegeln. Differentialdiagnostisch muß man wohl zuerst 
an ein von Jakobi unter dem Namen Poikilodermia 
atrophicans vascularis beschriebenes Erankheitsbild 
denken, von dem vor zwei Jahren von Müller aus Fingers 
Klinik ein Fall vorgestellt wurde unter dem Namen Atropho- 
dermia erythematodes vascularis. Der Name wurde 
deshalb gewählt, weil das Krankheitsbild der Gruppe des 
Lupus erythematodes jedesfalls sehr nahe steht. 

Oppenheim. Das Gesicht der Patientin erinnert ein wenig an 
Pellagra, wie wir sie im Atlas von Merck abgebildet finden, jedoch 
das Freibleiben der Handrücken, sowie das Fehlen von Nervensymptoroen 
spricht gegen diese Diagnose. Ich will der Meinung Müllers bei¬ 
pflichten, daß es sich hier nm eine der atrophisierenden Dermati- 
tidcn handelt. 

8. Zwei Fälle von hysterischer Gangrän. Bei der 
einen Patientin haben sich an Nahteiterungen, die sich nach 
einer Magenoperation an der Wunde der äußeren Bauchhaut 
entwickelt haben, gangränöse Ulzera angeschlossen, die ab¬ 
heilen, während neue entstehen. Man sieht in der mittleren 
Bauchgegend zahlreiche ziemlich tiefe mit scharfem steilen 
Rande begrenzte und einem trockenen gangränösen Schorfe be¬ 
deckte, Geschwüre, daneben oberflächliche Narben. 

Ähnliche Geschwüre finden sich bei der anderen Patientin 
am Unterarm, angeblich nach einer vor einem halben Jahre 
erlittenen Laugenverätzung. Die Geschwüre seien anfänglich zu¬ 
geheilt und erst später haben sich die jetzt sichtbaren, mit 
gangränösem Schorfe bedeckten, der Therapie trotzenden Ge¬ 
schwüre entwickelt. 

N o b 1. Bei der Beurteilung ähnlicher Erscheinungsformen läuft 
die Fragestellung darauf hinaus, ob es sich hiebei um spontane Er¬ 
scheinungen neurogener Abstammung handelt, oder aber um arte- 


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fizielle Veränderungen, zu deren Provokation bekanntlich der 
hysterische Allgemeinzustand ganz besonders disponiert. Die Sucht, das 
Interesse weiterer Kreise zu erwecken, reizt die Kranken nichts unver¬ 
sucht zu lassen, was die Aufmerksamkeit dauernd auf sie zu richten 
vermag. In dieser Hinsicht ist das Kapitel der hysterischen Selbst¬ 
beschädigungen ein reichlich beschicktes Gebiet, zu welchem 
wohl ein jeder von uns ergänzende Daten liefern kann. Ebenso 
geläufig ist das Raffinement und die Verstellung der Kranken, die selbst 
gewiegte Fachleute mit der künstlichen Erzeugung blasiger und nekroti¬ 
sierender, an die Äußerungen der verschiedensten Dermatosen gemahnender 
Artefakte hinter das Licht zu führen vermögen. Andererseits muß, 
wie erwähnt, immerhin zugestauden werden, daß der labile angio- 
neurotische Zustand Hysterischer auch zu idiopathischen Ausbrüchen An¬ 
laß bieten kann. 

Anschließend an diesen Fall möchte ich mir noch zu bemerken 
erlauben, daß die glaubselige Würdigung solcher Artefakte die Kranken 
immer kühner und sorgloser manövrieren läßt. So habe ich vor mehreren 
Jahren viele Monate hindurch eine, mit schweren Stigmen der Hysterie 
behaftete Patienten zu beobachten Gelegenheit gehabt, die sich stets mit 
neuen, tiefreichenden, schwarzen, muldenförmig eingesunkenen Brand¬ 
schorfen präsentierte, bis es endlich gelang, aus einer am Rücken tief 
herabreichenden lineären Verschorfung die wahre Abstammung des Leidens 
zu erkennen. Die Kranke hatte mit Kalilauge „gearbeitet“, die offenbar 
einmal über den ursprünglich beabsichtigten Defekt hinaus, längs des 
Rückens abwärts rann. Die Abbildungen des Falles gleich anderer zu¬ 
gehöriger werde ich mir nächstens zu demonstrieren erlauben. 

Dieselbe Kranke wurde späterhin wegen wiederholter Haemate- 
mesis und eines bei wiederholter Untersuchung palpablen Magen¬ 
tumors von Primarius Schnitzler einer Probelaparotomie unterzogen. 
Bei Eröffnung der Bauchhöhle war der Tumor verschwunden. Die 
Kranke hatte eben die Fähigkeit, durch willkürliche Kontraktionen die 
Geschwulst vorzutäuschen und das Bluterbrechen zu provozieren. 

Kerl demonstriert aus der Klinik Prof. Riehl: 

1. einen Fall von ausgebreitetem Lichen ruber 
planus; 

2. einen öljähr. Russen, der angibt, vor einem Jahr zirka 
an einem mit Blasenbildung einhergehenden Ausschlag erkrankt 
zu sein. Die Affektion, der heftiger Juckreiz vorausging, 
breitete sich nur an den Unterschenkeln aus. Erst später 
traten Blasen an anderen Stellen auf, die zerkratzt, sich unter 
Temperatursteigerung zu ausgedehnten Ulzerationen entwickelten. 
Vor 2 Monaten traten ähnliche Erscheinungen auch an den 
Armen und im Auge auf. 

Nunmehr findet man bei dem Patienten an beiden Unter¬ 
schenkeln die Haut lividrot, narbig verändert, stellenweise 
mit Krusten und Borken bedeckt. Am Oberschenkel rechts 
sowie auch vielen anderen Stellen flächenhaft ausgebreitete 
Narbenbildung. Außer diesen bereits ausgeheilten Prozessen 
findet man an der Innenseite des rechten Oberschenkels sowie 
an der Außenseite der linken und an manchen Stellen der 
Unterschenkel verschieden bis über 2 handtellergroße, die 
ganze Kutis und Subkutis durchsetzende Ulzerationen, die vor- 


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dfci Wiener dermatologischen 


wiegend scheibenförmig sich scharf mit rotem Hof von der 
normalen Umgehung abaetzeo. Der Rand des Ulkus ist über- 
hängend und besteht m$ matschem nei^otibChen Gewebe, über 
dem die Epidermis in Form eines iUnseriSHomes erhalten er 
scheint. Diese Bclonierig belegten mttwiclceltea 

Sich aua Blasen, deren ursprünglich klarer Gehalt sich, bald 
trübte oder s&nguinoleht rerßi^ Abfctöttftäg derWäsetK, 

decke traten die genannten Geschwüre, in j&sebeiiiuhg. die sich 
rasch, peripherw^ta izihx&t&lm* >\4 : : “' N •' \ 

Die TemperätMreti. dos- sind - sübfebril (37-5 Höchst- 
tempeniturj. 

Hie interne Vnfemicbm .?* ergibt Äpicitis sowie einen 
«iemlic!) bertracht^ Mdz ist ca. 4 Finger 

äftter dem Rippenbogen tastbar. 

Uketatioaen an der Kornea wurden von der I Augen¬ 
klinik als dein. rodens. : £bhlfch ; bezeichnet. Die Wasser 

:.f. - ' v Vv j . *-• n* P. . :r • ^ -* v.-rev^u #i i\ ‘ kiiv* 


J V^td,y K -.MJvUf ; ■ 

Wft '. ■. «;*; >C d • v* GrUpp.'. :i r 

g3hgraeno3iis eiuM&fft ..Wi'- 

dift* Beginn de« Leidens ia4 BU^eahsldöi^v'^h^ 1 ) 

Verlauf und »1 k- utefcs wiedßrkehrdn>l4> iiäftdvd l 

m* •. '-v ‘ • L/ '■ "P v ■ V 

L i p ie k ö ;t a ? - Aüs de« Aae4&hrf*«g&/. rfe Rerrn te- r Ä «k t ! 


Pt to^ ^fOö. ; rTJpter«#i!ohiHigeri tfeUmgeö, hei $ ixä, .yevg^hgeöttx rtelifc nu^ r 
•“u '-»ti') däutlhUje Mi.*>^e) i. /ojj^i i,uv ... 

v^t^udTV?S.- hietu*» t nook keiübsfalte der SliMvuuc*? rpi 

&>£;U*itnßhigtffl 0 K«zesses »n^eföhrt Mm, «nöhdeiii d«c ira variiert»- 

iötwuixVd fiRemig »d»$ri|äjfe ,*'jV wüChtigdr FvUvr Ä 
..ifll'-ijehön W«u*e* BeB»*rkerv machte •%$?. «tKecy/Fäli^ 
oder SftkunUäriniek-Öooeri nii* )3a>Uifvy!^r>ti. 
;4t^öh?Ä?k' : ;.ywdß *%* «ich )a ^ukftoiV •$€£/ 

■ grSÖnre Beuchtaog aä ötihertke*«;. ;w&«ei>' 1 W ; k th«vbvd*4 

in .tlnr ll&ge) ais einfache tfßraiko^öii. b^^»cinfUt<\i> 
(L hoi akutoa Außbnjot.en c* - b , a-h^r <>.)^./v« ^ 

* 1 Vcbals «iöcli Äfilideiirjri^ß^rimg. ;vjy «pnir- 

Atö^^nerl^ökuiig- deV O^güi)^»^ h^ckriebtti wordön iiuL 
. • ;•; • -K-x^u Jä. KriunAr^ki?. <■&]£ ß}t flüi eL'lcA> AiCje« . 

.^iirt»%»'/Älw 5ta^^rejirih»ii Erki-AwfeuiigeK g*-VTU^ . mi»k» Aik c?*nUri>?t^Vfc^' 
•-k’ÄfUir ^»hü *«}paw^k hes«>«j:1^3r» gjjt y»Ui deux r^Lt. ■ 

v * v £ kh«?ü jdH • Ü.l'ierntiou i>>n'b.eirgel?, ; e»\ieti‘: fi•.*l-.-r*\ *.,• 

feind. Kre-n bat iii fnsV: tl f 7ut»rnu vj LVei 
der 'Ikbaik ktotlä P^Ue yo-tt «.ogif*’nf*nute«i’ jvhi^ d h kV<^ 
gfr&j&Ä :■' .A< v a«'. Grymle- auch di^. v 

V/öifet,, nicht n*a%ßbead 
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690 Verhandlungen der Wiener dermatologischen Gesellschaft. 


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infolge ausgedehnter Ulzeration mit starker Eiterung komplizierten Er¬ 
krankung, so daß der Milzschwellung vielleicht überhaupt nur sekundäre 
Bedeutung zukommt. 

Kerl. Die Pemphigus-Fälle der Klinik werden stets einer genauen 
internen Untersuchung unterzogen. Eine Milzschwellung in solcher Inten¬ 
sität wurde jedenfalls bisher nicht bei uns konstatiert; ob der Milztumor 
mit der Erkrankung als solcher oder mit sekundärer Infektion in Zu¬ 
sammenhang steht, läßt sich derzeit nicht entscheiden, wie ja auch das 
ganze Krankheitsbild nicht vollständig geklärt erscheint. 

Scliramek demonstriert eine 69jähr. Pat., die das Bild 
des Favus squamosus oder papulosquamosus zeigt. 
Neben einer kronengroßen Plaque, die auf gerötetem Grunde 
weißgelbliche, krümelige Skutulaauflagerungen zeigen, finden sich 
namentlich am Rücken ungefähr fingernagelgroße, den Spalt¬ 
richtungen der Haut angeordnete Flecken oder stärker elevierte 
Papeln. Dieselben zeigen einen gelblich-rötlichen Farbenton 
und an der Peripherie oder auch manchmal im Zentrum eine 
dünnlamellöse, zarte, kleienförmige Schuppung. 

Für das Redaktionskomitee: 

Grosz. 


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Verhandlungen der Societe 
franpaise de Dermatologie et de Syphiligraphie. 

Sitzung vom 4. Januar 1912. 


Queyrat berichtet über seine Erfahrungen mit Salvarsan, 
die er seit einem Jahr gemacht hat. Verf. hat mit Hilfe seiner 
Assistenten 1003 Injektionen gemacht, davon waren 635 intra¬ 
venös und 368 intramuskulär. Verf. hat einen Todesfall hei 
einem jungen Manne erlebt, dessen Ursache trotz Autopsie 
nicht aufgeklärt werden konnte. Im übrigen verliefen die Ein¬ 
spritzungen glatt ohne wesentliche Nebenerscheinungen. 

Queyrat faßt sein Urteil über das Ehr lieh sehe Mittel 
in folgenden Sätzen zusammen: 

1. Im Primärstadium wirkt es abortiv. 

2. Im Sekundärstadium sowie im Tertiärstadium lokal 
heilend. 

3. Bei den parasyphilitischen Erkrankungen überhaupt nicht. 

Einzelne Fälle, besonders der tödlich verlaufene Fall, werden 

genau beschrieben. Ebenso wird die Technik eingehend ge¬ 
schildert. 

du Castel. 32jährige Frau mit Haarnaevus am Ab¬ 
domen. Die Affektion zeichnete sich dadurch aus, daß aus einem 
Haarfollikel eine Anzahl atrophischer Haare mit leichtem Zu^ 
entfernt werden konnten. Verf. nennt diese Haarbildung „poil s 
en carquois“ köcherförmige Haare, wie sie von Sabouraud 
beschrieben worden sind. 

Leredde und Kuenemann berichten über 20 Fälle von 
Lues, die im Primärstadium mit je 3 Injektionen von 0 - 6 Sal¬ 
varsan behandelt wurden. Von diesen bekamen nur 2 Rezidive 
und 3 eine positive Wassermannsche Reaktion; die übrigen 
verliefen ohne weitere Erscheinungen. Verf. glauben, es könnte 
in den letzteren Fällen eine Abortivbehaudlung stattgefunden 
haben. 

Leredde u. Kuenemann äußern sich zur Frage des Fiebers 
nach den Salvarsaninjektionen. Seit sie frisch destilliertes Wasser 
verwenden, ist die Fieberreaktion ihrer Ansicht nach unzweifel¬ 
haft geringer geworden, ganz vermeiden lasse sie sich aber 

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692 Verhandlungen der Societe frangaise 

auch damit nicht. Das Fieber rühre dann von der Einwirkung 
des Salvarsans auf die Spirochaeten einerseits und die syphili¬ 
tischen Läsionen andererseits her. Auch das Nervensystem 
spiele dabei eine gewisse Rolle. Leute, die mit starkem Fieber 
reagieren, müssen besonders vorsichtig behandelt werden. • 

Jeanselme und Vernes halten dafür, daß das Fieber 
nach Salvarsaninjektionen nur zum kleinsten Teil vom Patienten 
abhänge, sondern durch die injizierte Flüssigkeit bedingt sei. 
Die Lösung muß nach den Verf. den richtigen Grad von 
Alkaleszenz haben, 6%o NaCl enthalten und mit frisch destilliertem 
Wasser zubereitet werden. Dann sollen sich die Fieberreaktionen 
fast ganz vermeiden lassen. 

Queyrat hält die sog. Abortivbehandlung nach Hallo- 
peau mit Hektin für eine Utopie und führt klinische, experi¬ 
mentelle und pathologisch-anatomische Gründe an, die dagegen 
zu sprechen scheinen. 

Gaucher und Gougerot zitieren den Fall von Glinge¬ 
stein, der eine Thrombose „ä distance“ nach einer intravenösen 
Salvarsaninjektion beobachtet hat. 

Balzer und Condat beobachteten einen Todesfall Dach 
der zweiten Injektion von 0’3 Arsenobenzol (Präparat von 
Moune-yrat) bei einem 34jährigen Eisenbahnbeamten. Der 
Mann starb 5 Tage nach der zweiten intravenösen Injektion 
an Meningo-Encephalitis. Die Injektion erfolgte 8 Tage nach 
der ersten Injektion, welch letztere abgesehen von einer heftigen 
Fieberreaktion gut verlaufen war. 


Sitzung vom 1. Februar 1912. 

Gaucher, Gougerot und Salin demonstrieren eine 
20jäbrige Patientin mit multiplen, verschiedenartigen Hautläsionen, 
die zum Gebiete der Tuberkulose gerechnet werden. Die 
Patientin wies zuerst einen Lupus pernio der Hände und Vorder¬ 
arme, einen vesikulo-pustulösen Lupus erythematodes des Ge¬ 
sichtes und eine nicht syphilitische Roseola des Rumpfes und 
des Halses auf. Die Affektionen nehmen allmählich unter Fieber 
eine Entwicklung im Sinne des Lupus erythematodes acutus. 

Gaucher und Salin demonstrieren ein 24jähriges here¬ 
ditär-luetisches Mädchen, bei dem sich Zeichen von Basedow¬ 
scher Krankheit nachweisen lassen. Welche Rolle die Lues bei 
der Entwicklung des Basedow spielt, wagen die Autoren 
nicht zu entscheiden. 


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de iiermaiolcgie et de »yphUigrapUie. »93 

Gougerot; Ptetkiewtöt und Detape dsraoöstrieren emo 

4 "jährige bysteidKehe Frau, bei der es infolge der Anästhesie 
des harten Gaumens zu Verbrennungen der GaurüeMschleisxj- 
hant beim Essen kam. Es entwickelten sich von Zeit zu Zeit 
blasige Abhebungen Der Fall könnte nach den Tetf« leicht 
für eine sog. hysterische Sch'Seiinhautulzerätion gehalten werden, 
wahrend es sich in Wirklichkeit um eine gewöhnliche Vcr- 
brermung bei einer Hysterischen handelt. 

$ 4-j' .rv/iSii öniieerpt «in ^jSli^gdsi 

sylntneti-iavh an beideu Übdranoieh KGd>i>h\3e.kt* Flerke«unveii-r. 

Id" Atrophie ist v'iu.i Teil direkt «.••lü.s.t'Äwh/n-. ’i <'d 

ein knu däuerndes^'■«lythinüÄtiisbif/ ^lLaÄuiü. oder erb. Itbti- 
' r ' »rrner Fleck dor Aftekthi» vt>Jtni.v JjfÜtpgg äir^HSjfehf, 1 
»ewien iÖ der -JHitte ein FaitehHu : l»i4 ; jiheriiies 

'‘rüber an bTekodAMopos. I>i-r Fall hjndFut narirji'hrl; wrij iler 
■:. t&Sfaetitf&i dfe® publizierte;, firr di« tuWikiilüSC' Ätiologie eines 
Ar'-ic-: dt:> atrophischen Flecke. 

Jfeitepf, Godlnwski und lowlat empfshlöu tfeuhDiiftg^ 
die i»'e'.'.r*:hrysopbnisäui e-p.iider vor Behandlung der 1-söriäsis. 
bf* ccm Ol, cadjrii worden jph •♦Jui!layiitn*ktuv. «jitejit 
• : V.V.v^slb »ifirt Wasser ü« einer Kmtihboo »erarbeitet und derseHidn 

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.WjjemÄngt nöd der Fatiniit diUifet. £itoui(*-iti v 
yuAb! ^obdii’u möglichst wuraum l’-.x fu . <.-i\vu ü Mat pr« 
■Wpi'i.c ■ .genommen worden jsoll Statt ClnysyphftnStiiirA feytip 
Ariiob i'vjfog«!!i>SKiMire 1—FA»'', veweu.tat worden Die Autoren 
eKWtw&v iiber 8. teils blöjß .'ipp dP-sB» Bädern, teile in Kom* 
KifiätiOn ihii Knfcbfjcrtffige .Psoriasis* 

■ ■ .■ all«': i» reianv huyfter ^ iiisit »»eti, ihrem Exanthem be- 
■ wurden. 

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i ■ • \%i-vn 'W©>n jpeken verbunden war, soll Ipi der Anwendung dev 

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et - li ,f i !> - i Flypu* l'fing toi >:u gehör»;«. »«diemt 

Puris und tti^nutüliere empfehlen zur lanHitreiC'.ß Eon- 
sowteruug des Ambozeptors, wie er hm <i$r VVasscrniAun- 
' ■ • ; i ikiioo zur Verwendung kormnt, ptue ' i ia ;• 

iHttrtüäiidsung, stntt der Kochsalzlösung. Din Resultate sötieo 
bei »a-oleH Lösungeu gleich gut ausfaUoa. 

isöt'fetide und Kueneruam» '$$$*&$%& . über die s.ut 
Sb.feiu'htb' 1911 registrierten Todostall»? »ach hdfe^'Auy^ad'iüi'ff’-'Ä 
dies iJieu Verf. sind im ganzen <>• Fälle, zur.fivuutota 

gäJUiigt ; sie fübruu dieselben auf die Reaktioii dvr Sy rdijltii-joheu 









6 94 


Verhandlungen der Societe frangaise 


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Läsionen auf das antiluetische Agens zurück. (Herxheimer- 
sche Reaktion.) Es handelte sich gewöhnlich um akute 
meningitische Erscheinungen. Der Tod trat nach epileptiformen 
Konvulsionen und nach dem Eintreten von hoher Temperatur 
im Koma ein. - 

Verf. empfehlen daher für die erste Injektion nur Dosen 
von 0*2 zu verwenden. Tritt keine besondere Fieberreaktion 
ein, so gehen sie bei der 2. Injektion auf 0*4 und enden mit 
2 Injektionen von 0 6, so daß der Patient schließlich eine Ge¬ 
samtdosis von 1*8 erhält. Die Intervalle sollen durchschnittlich 
8 Tage betragen. Dabei sollen stets die inneren Organe vor 
der Injektion genau untersucht werden. 


Sitzung vom 7. März 1912. 

Fage und Ettinger beobachteten einen 28jährigen jungen 
Mann, der 15 Tage nach Auftreten des Primäraffektes bei schon 
positiver 'Wasserraannscher Reaktion mit Salvarsan- und 
Hg-Injektionen behandelt wurde. Patient erhielt 3 Mal 0*3 
Salvarsan und 6 intramuskuläre Injektionen von Hg-benzoicum. 
Daneben nahm er 250 g Liquor Van Swieten. 1 Monat nach 
derletztenlnjektionNeurorezidi v in Form von meningitischen 
Erscheinungen: Kopfschmerzen, Schwindel, Schwerhörigkeit, 
Ohrgeräusche, Neurcretinitis oedematosa sinistra. Die Lumbal¬ 
punktion ergab eine an Albumen und Zellelementen reiche 
Flüssigkeit, die sich unter Druck entleerte. 

Im Anschluß an diesen Vortrag folgte eine lange Dis¬ 
kussion. 

Gaucher, Bricout u. Meaux-Saint-Marc demonstrieren 
einen 23jährigen hereditär-luetischen Patienten mit Zwerg¬ 
wuchs und allgemeiner Dystrophie, bei dem an der linken Tibia 
mehrere Gummen konstatiert werden konnten. 

Gaucher, Salin und Bricout demonstrieren eine 29jährige 
Patientin mit Erscheinungen von Lues maligna auf der Haut 
und nervösen Störungen vom Charakter der allgemeinen 
Pseudo -Paralyse. 

Gaucher und Meaux-Saint-Marc demonstrieren ein 
20jähriges Mädchen, das am Thorax eine zosterförmig angeord¬ 
nete Gruppe von Hämangiomen und Lymphangiomen aufweist. 
Die Naevi stehen zum Teil isoliert, zum Teil sind sie auf 
einem geschwulstartigen Bande lokalisiert. 

Balzer und Condat. Ein 28jähriger Mann litt an Primär¬ 
affekt und wurde mit Arsenobenzol-Injektionen behandelt. Etwa 


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Original fro-m 

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de derm&tologie et de syphiligraphie. 


695 


vier Wochen nach Beginn des Schankers entwickelte sich eine 
papulöse Eruption, die zuerst für eine sekundäre syphilitische 
Erscheinung gehalten und von den Verf. weiter mit Arsen und 
dann mit Hg. behandelt wurde; diese Therapie aber versagte. 
Verf. schlossen daraus, es handle sich um eine Psoriasis, die 
auf syphilitischem Terrain zum Ausbruch kam. 

Balzer, Barcat und Condat demonstrieren wiederum 
einen Fall von symmetrischen Gesichtsnaevi vom Typus 
Pringle (histologisch untersucht). Verf. ziehen als ätiologisches 
Moment die hereditäre Lues in Betracht, die eine Dystrophie 
der Haut veranlassen könne. 

Balzer sah einen 40jährigen Bolivianer, hei dem sich 
im Anschluß an subkutane Injektionen von Chininum hydro- 
chloricum und Ferrum cacodylicum Fibrolipome im Unterhaut¬ 
zellgewebe entwickelten. Verf. glaubt, daß die Injektionen im 
Sinne eines Trauma gewirkt haben. 

Jourdanet und Lebar demonstrieren eine 49jährige 
Frau mit einem Lupus erythematodes, der auf der linken 
Seite des Gesichtes, des Halses und des Nackens lokalisiert 
ist. Patientin leidet überdies an einer linksseitigen Spitzen¬ 
affektion und einer chronischen Dyspepsie. Auf der linken Ge¬ 
sichtsseite läßt sich eine ausgesprochene Hyperästhesie der 
Haut konstatieren. 

Verf. deuten diesen Lupus erythematodes im Sinne von 
J a c q u e t, der die Affektion als eine Trophoneurose des Sympa¬ 
thikus auffaßt. Die Lungenspitzenaffektion bedinge eine Kom¬ 
pression der Zervikalganglien des Sympathikus. Auch die 
Dyspepsie wirke im Sinne einer Reizung. 

Mirovitch referiert über die Resultate, die er bei der 
Behandlung der Lues mittels intramuskulärer Injektionen eines 
neuen Hg-Präparates „Hermesolin“ erzielt hat. Hermesolin 
ist eine beständige ölige Lösung von Quecksilberchlorid (Cl a Hg) 
und enthält: Hg Cl 2 1*0, Acid. camphor 1*0, Kreosot 5*0, 
Pflanzenöle q. s. ad 100*0. 

1 ccm des Öls enthält 0*01 Sublimat. Das Präparat soll 
schmerzlos sein, keine Infiltrationen machen und rasch resor¬ 
biert werden. Verf. injizierte jeden Tag oder jeden zweiten 
Tag bei Frauen 1—1 Va ccm, bei Männern 2 ccm. Die Erfolge 
sollen in allen Stadien der Lues gute gewesen sein. 6—12 
Injektionen genügen nach Verf., um Primäraffekte zur Heilung 
zu bringen, während sekundäre und tertiäre Erscheinungen 
12—15 Einspritzungen benötigen. 

Hermesolin soll zugleich ein gutes Tonikum für die Luetiker 
— die ja oft deprimiert sind und an Tuberkulose leiden — 
darstellen. 


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696 Verb, der Society frangaise de Dermat. et de Syphiligraphie. 

Goubeau und Milian beschreiben eine Spritzen-Pipette, 
die nach den Verf. berufen zu sein scheint, den Gebrauch des 
Mundes für die Pipette bei .Laboratoriumsuntersuchungen zu 
Termeiden. 

Brault beschreibt einen Fall von Favus beim Menschen, 
dessen Erreger das Achorion Quinckeanum war. 

Brault beobachtete einen Primäraffekt an der unteren 
Seite der Zunge. 

Nicolas und Moutot geben ihre Erfahrungen betreffend 
Salvarsanbehandlung wieder. Verf. machten während 15 Monaten 
über 800 Injektionen, wovon ungefähr 750 intravenös appli¬ 
ziert wurden. 

Nicolas und Moutot glauben im 606 namentlich ein 
Angriffsmittel gegenüber der Lues erblicken zu müssen, das 
besonders im Primärstadium der Krankheit gute Dienste leiste. 
Das Hg werde aber dadurch weder ausgeschlossen noch ersetzt. 
Sobald die Abortivbehandlung mit 606 versagt habe, trete das 
Hg in sein Recht, das dann immer noch die Grundbehandlung 
darstelle. 

Referiert nach dem Bulletin de la Societe framjaise de 
Dermatologie et de Syphiligraphie. 1912. Nr. 1—3. 

Max Winkler (Luzern). 


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Verhandlungen der Royal Society of Medicine. 

Dermatologische Abteilung. 


Sitzung vom 21. März 1912. 

Davis, Haldin. Fall von Raynaudscher Krank- 
heit mit Kalkdegeneration. 

Es handelt sich um eine 34jährige Patientin, die ihr 
ganzes Leben an Frostheulen gelitten hat und viele Jahre schon 
Raynau dsche Krankheit aufweist. In den letzteil sieben Jahren 
sind an den Fingern beider Hände von Zeit zu Zeit harte 
Schwellungen aufgetreten, die zum Teil die Haut durchbrochen 
haben. Es entleerte sich eine Ealkmasse, die aus Kalziumkar- 
bonat und Kalziumphosphat bestand. Die ulzerierten Partien 
wurden in der Regel infiziert, worauf sich neben dem Kalk 
Eiter entleerte. In letzter Zeit ist es auch am rechten Ellenbogen 
zu solch einem Kalkknoten gekommen. Die Zehen waren nicht 
befallen. Das Allgemeinbefinden war ein gutes. Der Fall er¬ 
innert an den von Weber und Scholefield im British J. of 
Dt-rmat. 1911. Sept. publizierten Fall. 

Diskussion. Adamson betont, daß ähnliche Fälle in Frankreich 
als „subkutane kalkige Granulome“, von Jadassohnals „Kalkmetastasen 
in der Haut“ beschrieben worden sind. Histologisch waren die Verände* 
rungen in diesen Fällen Granulome mit Kiesenzellen mit zentralem kal¬ 
kigem Material. 

Whitfield erinnert an einen Fall von Briseoe, der einseitig 
war, mit vielen Kalkknötchen verlief nnd sich an ein Tranma angeschlossen 
hatte. Behandlung mit Phosphorsäure, worauf keine neuen Knötchen mehr 
aoftraten, aber die alten nicht verschwanden. 

Dawson betont, daß Kalkdepots in der Hant nicht sehr ange¬ 
wöhnlich sind. Zar Zeit beobachtet er einen Kranken mit einer Kalkplatte 
am Vorderkopf, die er ezzidiert hat. 

Morris weist darauf hin, daß Gichtknoten bei Gichtikern seltener 
geworden sind. 

Midelton, ebenso Whitfield bestätigen die Beobachtung von 
Morris. Die Krankheit scheint jetzt mehr das Nervensystem zn befallen. 

Bnneh, J. L. Xanthoma congenitale. 

Der Fall von Bjinch betrifft ein etwa 10 Monate altes 
Kind, bei dem zuerst auf der Kopfhaut, dann an anderen Körper- 


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iiniv/f^iiV of y irmfiAN 



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Verhandlungen 


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stellen Schwellungen aufgetreten sind, die zuerst von gelber 
Farbe, harter Konsistenz und glatter Oberfläche erscheineu. 
Die mikroskopischen Schnitte ergeben, daß es sich um einen 
in der Kutis und im Unterbautzellgewebe gelegenen Tumor 
handelt, der auf die dartiberliegende Epidermis drückt und Ab¬ 
plattung der Papillen verursacht bat. Der Tumor besteht aus 
zahlreichen zelligen Elementen, die teilweise pigmentiertes xan - 
thomatöses Material und wenige Riesenzellen enthalten. Einige 
der Kapillaren sind mit Zellen endotheliomatösen Charakters 
gefüllt. Die Struktur der Tumorzellen ist eine mesoblastische, 
wie sie Mac Donagh in seinen Abbildungen gezeigt hat. 

Fearnsides, E. G. Nagelerkrankung der Finger 
verbunden mit sekundärer Karzinomatose. 

Die zur Zeit 39jährige Patientin, die Fearnsides demon¬ 
striert, ist seit 1 '/ a Jahren erkrankt und zwar an einem Unter¬ 
leibsleiden, welches zu Aszites führte, der mehreremale punktiert 
wurde. Später kam es zu Schwellungen der Leistendrüsen, die 
zur histologischen Untersuchung teilweise exstirpiert wurden. 
Die mikroskopische Untersuchung ergab sekundäres Karzinom 
der Drüsen. In den letzten vier Monaten sind die Fingernägel 
verdickt, unregelmäßig, opak und hornig geworden. Ihr Wachs¬ 
tum ist erheblich verlangsamt. Die Fußnägel sind nur in geringem 
Grade mitaffiziert. 

Diskussion. Pernet betont, daß an dem einen kleinen Finger¬ 
nagel ein deutliches transversales, weißes Band besteht. Solch ein Strich 
war auch bei einem Patienten von Radcliffe-Crocker vorhanden, der 
wegen Acanthosis nigricans demonstriert wurde und an Magenkarzi¬ 
nom starb. 

Fox, Colcott. Prurigo Hebrae. 

Das jetzt 15 Monate alte Kind weist seit 2 Monaten die 
Affektion auf. Der Fall spricht dafür, daß dem Prurigo He¬ 
brae kein Lichen urticatus Bäte man vorauszugehen braucht, 
wie Fox auch an anderen Fällen beobachtet hat. 

Morris, Malcolm: Dermatitis herpetiformis. 

Die z. Z. 48jährige Patientin wird von Morris seit Januar 
1904 wegen Dermatitis herpetiformis behandelt. Bei Beginn 
der Erkrankung waren erythematöse Flecke und Bläschengrup¬ 
pen an Armen und Beinen, besonders um die Gelenke vor¬ 
handen, später kam es zu Bläschen und Blasen. Seit 1904 
nimmt sie Arsenik, welches die Eruptionen etwas im Schach hält. 
Seit einem Jahr war die Krankheit latent, um jetzt wieder 
geringe Ausbrüche zu zeigen. Die Patientin hat typische Arsenik- 
Handteller und -Fußsohlen und Pigmentierungen der Haut. 

Diskussion. Whi tfield hat an einem ähnlichen Fall beobachtet, 
der auf kleinere Arsendosen gar nicht, auf größere recht gut reagierte.' 

Peru et bemerkt, daß bei schweren Fällen die Lumbalpunktion 
indieiert ist. 


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UNIVERSITY OF MICHIGAN 



der Royal Society of Medicine. 


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Fox, Colcott weist darauf hin, daß die Ursache des Leidens 
ganz dunkel ist. Es könnte sich um eine chronische Toxaemie oder eine 
Neurose handeln. 

Pernet, George. Xantho-erythrodermia perstans 
(Cr ocker-Per net). 

Pernet hat über den Fall in the British Journal of 
Dermat. 1904 eine Mitteilung veröffentlicht. Der Fall wurde 
ferner von Radcliffe-Crocker mit anderen Fällen dieser 
Art zusammen beschrieben (The British Journal of Dermat. 
1905). Der Fall ist jetzt noch so, wie bei Beginn vor 9 Jahren. 

Sequeira. Fall zur Diagnose. 

Die 40jährige Patientin, eine sehr geschwächte Frau, mit 
Spuren von Albumen im Urin, weist einen Ausschlag über Brust, 
Bauch, Rücken und den oberen und unteren Extremitäten auf. 
Die Eruption besteht aus atrophischen Herden, von ovaler oder 
runder Form, perlweiß und deprimiert mit einem schmalen 
erythematösen Saum. An den Extremitäten bestehen kleine 
eryihematöse Herde. Gesicht frei. An den Beinen Narben alter 
Fußgeschwüre. Wassermanu negativ. Diagnose Lupus erythema¬ 
tosus acutus. 

Diskussion. Pernet schließt sich der Diagnose an. 

Mac Donagh erinnert an einen ähnlichen Fall 

Sequeira. Lichen planus annularis. 

Bei der 50jährigen Patientin Sequeiras besteht die 
juckende an Vorderarmen und Beinen lokalisierte Affektion seit 
3—4 Jahren. Die Affektion besteht aus annulären Herden, die 
aus glatten, glänzenden Papeln zusammengesetzt sind. Zwischen 
den Ringen isolierte Papeln. Auf der Wangenschleimhaut kleine 
weiße Papeln. 

Disknssion. Galloway hat vor mehreren Jahren die Aufmerk¬ 
samkeit auf das Zusammenvorkommen von Lichen planus und chronischea 
Formen von Glykosurie gelenkt. 

Fox Colcott erinnert an einen von Cavafy vorgestellten Fall, 
an dem die einzelnen Papeln zirzinär geworden wären; aber konfluiereude 
Papeln, die zirzinär werden, sind häufiger. 

Fearnsides und Sequeira. Fälle von doppelten 
Zervikalrippen mit vaskulären Phänomenen, die 
Raynauds Krankheit glichen. 

1. (Fearnsides.) Die jetzt 41jährige Patientin hat als 
Kind oft „tote Finger“ gehabt. Später traten diese Attacken 
nur bei kaltem Wetter auf. Von Dez. 1910 an traten Schmer¬ 
zen, die von der inneren Seite des linken Vorderarms aus- 
strahlten, auf; diese führten zu ziehenden Schmerzen in der 
linken Achselhöhle und zu Taubheitsgefühl und Nadelgefühl 
der Finger derselben Seite. Linkerseits kam es zu einer Atro¬ 
phie der Muskeln des Thenar und Hypothenar und der interossei. 
Im allgemeinen ist die linke Hand blau und macht einen feuchten 
klebrigen Eindruck; bei relativer Kälte wird sie fleckig, blau 



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J Nl^E R 51JXOE-MIC HI GA N 



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Verhandlungen der Royal Society of Medicine. 


oder purpurn und die Finger nehmen eine graublaue Farbe an. 
Diese Veränderungen sind auf die untere Hälfte des linken 
Vorderarms, die linke Hand und die Finger dieser Seite be¬ 
schränkt. In letzter Zeit erschienen ähnliche Veränderungen, 
doch geringer ausgesprochen über der rechten Hand. Die Pulse 
beider Radialarterien sind gleich und synchron. Durch Palpation 
ließ sich auf keiner Seite eine palpable Halsrippe feststellen, 
aber das Röntgogramm zeigt auf jeder Seite eine gut entwickelte 
Halsrippe. 

2. (Sequeira.) Die jetzt 29jährige Frau bemerkt seit 
8 Jahren ein Fleckigwerden der Unterarme und Fingerspitzen. 
Beide Arme sind gleich befallen. Das Fleckigwerden war auf 
die innere Seite beschränkt und bestand im Auftreten einer 
purpurblauen Verfärbung. Gelegentlich wurden auch die Knie 
livide. Die Patientin hatte beiderseits, wie röntgologisch fest¬ 
gestellt wurde, eine deutliche Halsrippe. 

Diskussion. Galloway erinnert an einen wiederholt vorgestell¬ 
ten Fall mit überzähligen Halsrippen. Dieser Patient hatte ungewöhnliche 
„neuritische“ Sensationen im linken Arm und in der linken Hand und 
Muskelschwäche der Thenar- und Hypothenarprominenzen. Es traten öfters 
Blutstauungen auf, so daß der Patient an Ery thromelagie und Raynaud- 
sehe Krankheit denken ließ. 

Weber erinnert an einen Fall, den er 1909, April 26., in der Medical 
Society of London demonstriert hatte. Der Fall hatte doppelseitige Hals¬ 
rippen mit Atrophie der Handmuskeln. Die Entfernung einer Halsrippe 
brachte nach und nach etwas Besserung. Bruder und Schwester des 
Patienten hatten auch Halsrippen, aber keine Atrophie der Handmuskeln. 
Er glaubt zwar, daß bei dem Falle von Fearnsides ein Zusammenhang 
der Halsrippen mit der Muskelatrophie vorliegt, aber bei Sequeiras 
Fall von Livido annularis glaubt er an einen solchen Zusammenhang nicht. 

Whitfield. Hautschnitte von Katzenmikrospo¬ 
rie und Kulturen vom Haare eines Kindes, das von 
der Katze infiziert war. 

Die Schnitte zeigten, daß der Pilz die gewöhnliche An¬ 
ordnung des Mikrosporons aufwies; die Sporen umgaben das 
Haar und lagen in der inneren Wurzelscheide. Nur ein kleiner 
Teil der Haare war befallen. Die Kulturen zeigten ein seiden¬ 
artiges Wachstum, mit ausgesprochenen radiären Streifen und 
keine Fältelung der Oberfläche. Sie differierten also von Mikro- 
sporon Audouini und lanosum des Hundes. 

Diskussion. Fox Colcott stimmt mit Whitfield überein, daß 
die Katzenmikrosporie die Tinea circinata der Haut hervorruft. 

Bunch fragt Whitfield an, in welchem Prozentsatz von Katzen¬ 
trichophytie das Mikrosporon anzutreffen ist. 

Pernet bat einen Fall von Tinea circinata demonstriert, der von 
einer persischen Katae stammte. (Brit. J. of Dermat. 1904. p. 847). 

Whitfield fand bei der Katze unter 20—30 Haaren nur eins 
infiziert. 

(Referiert nach dem Originalbericht in The British Jour¬ 
nal of Dermatology. 1912. April, p. 142—157.) 

Fritz Juliusberg (Posen). 


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Verhandlungen der Manchester Dermatological 

Society. 

Sitzung vom 23. Februar 1912. 


Wild, R. B. 1 . Lupus erythematosus. Das 13jährige 
Mädchen wies neben einem typischen Lupu 3 erythematosus der 
WaDgen eine Tinea tonsurans auf. 

2. Sklerodaktylie mit Raynaudscher Krank¬ 
heit. Der Fall hatte früher eine pustulöse Infektion des 
Kopfes aufgewiesen, die jetzt geheilt ist. Die meisten Ulzera, 
die an den Fingern saßen, sind jetzt geheilt. 

Savatard. 1 . Multiple Epitheliome des Gesicht’s 
und Nackens. Der Fall betriflt einen 81jährigen Mann. Die 
kleineren, nichtulzerierten Tumoren haben das perlartige Aus¬ 
sehen des Ulcus rodens- Einige kraterförmige Ulzera wurden 
exzidiert. Es handelt sich um ein von den Talgdrüsen aus¬ 
gehendes Karzinom. 

2. Neur ofibromatosis cutis. 

3. Fall zur Diagnose. Der 17jährige junge Mann hat 
auf der linken Wange deprimierte Narben mit einigen Gefä߬ 
erweiterungen; auf der rechten Wange saßen erythematöse 
Herde. Es handelt sich wohl, wie auch Wild annimmt, um 
einen Lupus erythematosus. 

4. Lupus erythematosus acutus. Befallen sind 
Gesicht, Ohren und die oberen Extremitäten. In seiner Familie 
ist Tuberkulose vorhanden. Behandlung mit 5%iger Tuberkulin¬ 
salbe brachte keine Besserung hervor. 

5. Syphilitisches ödem der Oberlippe. Queck¬ 
silber und Jod hatten keinen Einfluß, erst Salvarsan brachte 
Heilung. 

Lancasbire. Lichen planus bullosus. Wahrscheinlich 
handelt es sich um gleichzeitiges Vorkommen von Lichen pla¬ 
nus und Pemphigus. 

(Referiert nach dem Bericht in the British Journal of 
Dermatology. 1912. April, p. 157—159.) 

Fritz Juliusberg (Posen). 


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New-Yorker Dermatologische Gesellschaft 

Sitzung vom 28. November 1911. 

Präsident H. 6. Klotz. 

Fordyce. Epidermolysis bullosa (Dem.). 

14jähriges Mädchen mit angeborenen Fingernageldefekten 
und bald nach der Geburt aufgetretenen Blasen, die in suk¬ 
zessiven Schüben an Händen, Ellbogen, Knien und überhaupt 
Druckstellen erschienen. Gegenwärtig atrophische und pigmen¬ 
tierte Stellen an den betreffenden Partien, Nagelverbildungen 
und Milien an den Vorderarmen. Fordyce erwähnt die Mög¬ 
lichkeit einer Entstehung der Epidermolysis bullosa im späteren 
Leben. Vielleicht bestünden Übergänge von Epidermolysis in 
wahren Pemphigus. 

Diskussion. Elliot bestreitet die letzterwähnte Möglichkeit. 

Kingsbury. Lupus vulgaris (Dem.). 

Ein Herd auf dem Nacken, zentralatrophisch, peripher 
einige weiche, rote Knötchen. 

Kingsbury. Alopecia universalis (Dem.). Ein Fall. 

Kingsbury. Lichen planus (Dem.). 

Tiefe und ausgedehnte Pigmentierung bei einem Lichen 
ruber planus, der eine intramuskuläre Salvarsaninjektion be¬ 
kommen hatte. Kingsbury hält es für möglich, daß die sehr 
ausgesprochene Pigmentierung mit dem Arsen zusammenhängt. 

' Diskussion. Howard Fox, Jackson und Elliot geben die 
Möglichkeit einer stärkeren Pigmentierung, als sie sonst bei Lichen planus 
auftritt, nach Salvarsan zu. Fordyce hat nach Salvarsan nie Pigmen¬ 
tierung gesehen, wohl aber bei Lichen planus nach Schwinden der Efflo- 
reszenzen. Trimble dagegen beobachtete nach Behandlung papulöser 
Lues dauernde Pigroentablagerung. 

Fox, Howard. Photographien von Biskrabeulen 
(Dem.). 

6 Photographien von Biskrabeulen, übersendet von Adams 
aus Beyrut. 

Diskussion. Fordyce sah in New-York einen Fall bei einer 
Armenierin, Johnston einen, bei dem intrazelluläre Parasiten vom 
Typus Leischman-Donovan gefunden wurden. 

Klotz. Acanthosis nigricans. 

Der von Klotz im März 1911 demonstrierte Fall von 
A. n. zeigte später ein Sarcom. 

Fordyce. Syphilis, mit Salvarsan behandelt. 

Alarmierende Herzerscheinungen nach Salvarsan hat 
Fordyce nur einmal bei einem starken Alkoholiker gesehen. 
Der Ausgang war jedoch günstig. 

(Ref. nach Journ. of cut. dis. XXX. Nr. 3.) 

Rudolf Winternitz (Prag). 


G oogle 


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Fachzeitschriften. 


Dermatologische Wochenschrift. Nr. 9—16. 

Nr. 9. 

Kantor, R. Zur Kasuistik des Naevus linearis, 
pag. 245. 

An der Haut des 9jährigen Knaben fanden sich multiple, 
unregelmäßig über den Körper zerstreute Hyperkeratosen, die 
kleinen derben Wärzchen aufsitzen. Stellenweise sind diese 
kleinen Tumoren linear gruppiert oder bandförmig angeordnet 
(linear: r. Vorderarm und Handrücken, Axilla, am Stamm 
parallele, bogenförmig gruppierte Streifen, ein linearer Herd 
in der Mittellinie vom Proc. xyphoides zum Nabel ziehend, am 
r. Unterschenkel, beiden Fußrücken: bandförmig: am Hals). 
An den übrigen Körperstellen leichte Ichthyose. Starke Be¬ 
haarung der Extremitäten. Auf Grund der histologischen Unter¬ 
suchung eines zweiten, ganz ähnlichen Falles glaubt K, daß 
es sich hier nur um intensivere Hyperkeratose ohne Naevus¬ 
zellen handelt, um echt ichthyotische Zustände, deren Aus¬ 
bildung an der übrigen Haut nur eine rudimentäre geblieben. 
Bezüglich der Ätiologie akzeptiert Kantor für seinen Fall 
die Theorie Blaschkos. 

Pawlow, P. Ein Fall von Ausheilung eines wei¬ 
chen Schankers durch Gebrauch von Salvarsan. 
p. 24 S. 

Spezifische Wirkung auf weiche Geschwüre (Ducrey- 
Unnas Bazillen +), ebenso wie auf den gleichzeitig beste¬ 
henden harten Schanker. Die Heilwirkung ist vielleicht als 
Folge der organotropen Wirkungen des Salsvarsan zu deuten, 
durch Erregung einer lokalen Reaktion um die weichen Ge¬ 
schwüre und Verstärkung der phagozytären Tätigkeit der Leuko¬ 
zyten. Bei gewöhnlichen Fällen von weichen Geschwüren hält 
Pawlow Salvarsan für unnötig, dagegen wäre es zu versuchen 
bei hartnäckigen Geschwüren und Bubonen. 



Original fro-m 

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704 


Fachzeitschriften. 


Gunsett, A. Methoden zur quantitativen und 
qualitativen Messung der Röntgenstrahlen für die 
Dermatologie, p. 252. 

Ausführliche zusammenfassende Arbeit über obiges Thema, 
die sich nicht zu kurzem Referate eignet. Es sei hiemit auf 
das Original verwiesen. 

Nr. 10. 

Brauer, E. Zur Kenntnis des Ulcus molle extra¬ 
genitale. Ein Fall von Ulcus molle am Fuße. p. 277. 

Eingehende Literaturzusammenstellung und klinische Schil¬ 
derung des Ulcus molle extragenitale nebst Statistik. In seinem 
Falle saß das Geschwür am 1. Fußrücken ungefähr oberhalb 
des Köpfchens des ersten Metatarsalknochens. Ducrey-Unna- 
sche Bazillen im Ausstrich und Schnitt Die Infektion an 
dieser Stelle erfolgte von gleichzeitig noch bestehenden weichen 
Ulzera des Penis im Anschluß an eine durch Quetschung des 
Fußes erlittene Verletzung. 

Hodara, M. Generalisierte Jodakne und maku¬ 
löses Jodexanthem nach dreimaliger Anwendung 
von Jodtinktur und Bedeckung der eingepinselten 
Stellen mit Wachstuch, p. 286. 

Der Inhalt ist durch den Titel gegeben. Der Fall ist 
dadurch bemerkenswert, daß einige Wochen nach Auftreten 
des Akneexanthems einige Efßoreszenzen gewuchert waren und 
ein Jododerma papulo-tuberosum entstehen ließen. Das maku¬ 
löse Jodexanthem bestand um diese Zeit ganz unverändert. 

Nr. 11. 

Dora, P. Erfahrungen mit Gonokokkenvakzine 
Arthigon. p. 301. 

Behandlung von 70 Fällen mit besonders augenfälligen 
Erfolgen bei Epididymitis (18 von 20 Fällen konnten ohne 
nachweisbare Veränderungen am Nebenhoden entlassen werden). 
Unangenehmere Nebenwirkungen traten nie auf. Mit deutlichen 
Temperatursteigerungen reagierten diejenigen gonorrhoischen 
Prozesse, die mit ausgesprochenen entzündlichen Erscheinungen 
einhergingen. Bestehendes Fieber scheint keine Kontraindikation 
gegen die Injektion zu sein, im Gegenteil scheint ein Tempe¬ 
raturabfall durch die Vakzine bewirkt werden zu können. Auch 
bei Arthritis sind die Resultate gut, ermunternd bei Zervikal¬ 
gonorrhoe. Bei Prostatitis schwinden die subjektiven Beschwerden, 
vermindern sich die Leukozyten, klärt sich der Urin, während 
die Gonokokken nicht verschwinden. Urethralgonorrhoe wird 
nicht beeinflußt. 


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UNJVER5JTY QF MICHIGAN 



Fächz eitschriften. 


705 


Vömer, Hans. Cutis verticis gyrata, p. 309. 

Typischer Fall von systemartig angeordneten, oft paral¬ 
lelen Furchen mit dazwischen gelegenen Wülsten an der Haut 
der Wirbelgegend des Kopfes; die Affektion wurde zufällig 
entdeckt. Histologisch keine Veränderungen. Ausführliche Lite- 
raturübersicht nebst Differentialdiagnose, auf Grund derer Verf. 
mit Recht die Fälle von v. V e r e s s und L u t a t i ausgeschieden 
sehen will. Diese sind Folliculitis decalvans beziehungsweise 
Dermatitis papillaris capillitii. 

Kapp, J. F. Neue Anwendungsgebiete der 
Elektrolyse, p. 315. 

Kapp benützt Elektrolyse zur Beseitigung der sogen. 
„Krähenfüßchen“. Die Spitze der von Kromayer zur Epi¬ 
lation empfohlenen Nadeln wird mit Isolierlack überzogen, 
ebenso der Schaft in einer Länge von 5 mm in einer Entfer¬ 
nung von 15—20 mm von der Spitze. Beiderseits von der Haut¬ 
falte und parallel zu dieser wird je eine derartige Nadel 2 mm 
unter der Hautoberfläche so eingestochen, daß isolierte Spitze 
und isolierter Schaft an der Ausstichs- bzw. Einstichsöffnung 
liegen. Stärke des Stromes */ a M. A., Dauer y 4 — 1 / i ‘. Durch 
den Strom wird das Gewebe auf beiden Seiten der Falte ein- 
gescbmolzen und dadurch gesenkt, wodurch die Falte ver¬ 
schwindet. Kapp empfiehlt auch Elektrolyse zur Beseitigung 
der manchmal über Paraffindepots entstehenden hartnäckigen, 
teigigen Schwellungen. 


Nr. 12. 

Wachenfeld. Zur Frage des P'iebers und ande¬ 
rer Nebenerscheinungen bei der Anwendung des 
Salvarsan. p. 341. 

Trotz vielfacher Variation der Infusionstechnik und der 
Herstellung der zur Infusion verwendeten Salvarsanlösungen 
konnte W. die Ursache des Fiebers und der anderen Neben¬ 
erscheinungen nach Salvarsanbehandlung nicht eruieren. Weder 
die Konzentration der Kochsalzlösung, noch die Verwendung 
von NaCl verschiedener Provenienz zur Herstellung dieser 
Lösung hatte einen wesentlichen Einfluß, ebensowenig der 
Umstand, ob Salvarsan heiß gelöst wurde oder nicht, ob frisch 
destilliertes Wasser oder solches gebraucht wurde, das einige 
Zeit wohlverschlossen aufbewahrt wurde, ob dieses vor dem 
Gebrauch filtriert wurde usw. Auch das Stadium der Syphilis 
schien nicht von Bedeutung, ebenso wie sich kein sicherer 
Unterschied bei Lues oder nicht Lues konstatieren ließ. Auch 
nach Anlegung saurer Depots tritt häufig in derselben Zeit, 
in gleicher Stärke und gleichen Nebenerscheinungen wie nach 

Archiv f, I>*rinAt. u. Syph. Bd. CXII. 45 


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706 


Fachzeitschriften. 


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intravenöser Infusion die Reaktion auf; bei der 2. Injektion 
waren diese Erscheinungen schon weniger stark. Dasselbe gilt 
auch für die intravenösen Injektionen; bei der 3. trat Fieber 
überhaupt nicht mehr auf. Nach Eochsalzinfusionen ohne Sal- 
varsan beobachtete W. bei frischen makulösen Exanthemen 
auffallende Abblassung innerhalb jener Zeit, in der man sonst 
Herxheimersche Reaktion auftreten sieht. Die letztere Re¬ 
aktion war dann, wenn am nächsten Tage die Salvarsaninfusion 
verabreicht wurde, geringer als bei nicht mit Kochsalz vor¬ 
behandelten Fällen. 


Nr. 13. 

Linser. Über die Behandlung der juckenden 
Hautkrankheiten mit normalem menschlichem 
Serum, p. 365. 

Der Heilungserfolg bei Impetigo herpetiformis durch Be¬ 
handlung mit Serum gesunder Schwangerer ermunterte Linser, 
diese Methode auch bei anderen Schwangerscbaftsdermatosen, 
dann auch bei Urtikaria, Stropliulus und Prurigo der Kinder, 
Kinderekzem zu versuchen. Die äußere Behandlung wurde dabei 
gleichzeitig durchgeführt, da die Erfahrung gezeigt hatte, daß 
die Serumbehandlung allein nicht genügt, um die Ekzeme zum 
Schwinden zu bringen. Auch universelles Ekzem und universeller 
Pruritus gaben gute Erfolge. Zur Behandlung von Schwangeren 
muß Schwangerenserum verwendet werden; zur Behandlung von 
Männern empfiehlt sich auch männliches Serum, zu der von 
Frauen weibliches. Das Serum wird durch Venaepunctio ge¬ 
wonnen, defibriniert, dann zentrifugiert und intravenös oder 
subkutan gegeben, 3—5 Injektionen an aufeinanderfolgenden 
Tagen zu 10—20 ccm. Dann wird die Wirkung abgewartet; 
bleibt sie aus, so kann dieser Turnus mehrfach wiederholt werden. 

Sprinz, G. Die Lebensaussichten der kongeni¬ 
tal-luetischen Kinder, p. 368. 

Nicht beendet. 


Nr. 14. 

Hodara, Osman Bey, Izet Bey, Chevkiek Bey. Ein 
Fall von Gonokokkämie und generalisiertem gonor¬ 
rhoischen Exanthem, p. 397. 

Aufnahme in das Krankenhaus wegen eines erythema- 
tösen, stellenweise annulären, lividen Exanthems, das einem 
Erythema multiforme ähnelte. Symmetrische Lokalisation: Ge¬ 
sicht, Thorax, Bauch, stellenweise Extremitäten. Hohes Fieber 
durch 11 Tage. Nach einigen Tagen Ausbreitung und Bildung 
eitriger Blasen. In Blutpräparaten fanden sich Gonokokken, 


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Fachzeitschriften. 


707 


die auch in den angelegten Kulturen wuchsen. Erst nachträg¬ 
lich stellte sich heraus, daß Pat. einige Tage vor Auftreten des 
Exanthems Ausfluß aus der Harnröhre hatte, der, auch jetzt 
noch bestehend, Gonokokken enthielt. Es handelte sich dem¬ 
nach um Gonokokkämie mit generalisiertem, gonorrhoischem 
Exanthem. Nach Aufhören des Fiebers und bei negativem Gono¬ 
kokkenbefund im Blut wurde ein bereits schuppender Erythem - 
herd exzidiert. Es fand sich heftige Entzündung mit starker 
Gefaßerweiterung, starkes ödem, schwere Veränderungen des 
Blutes, Bildung von Thromben, welche die kleinen Gefäße gänz¬ 
lich oder teilweise ausfüllten. Gonokokken ließen sich nicht 
nachweisen. 

Sprinz, 0. Die Lebensaussichten der kongenital¬ 
luetischen Kinder, p. 402. 

Nicht beendet. 

Nr. 15. 

Pollitzer, S. und Wile, U. J. Xanthoma tuberosum 
multiplex, p. 421. 

Typischer Fall von Xanthoma tuberosum multiplex mit 
bis haselnußgroßen Knoten. Die histologische Untersuchung der 
frühesten Stadien dieser Geschwülste ergab Zellwucherung in 
der unmittelbaren Umgebung der papillären und subpapillaren 
Blutgefäße und daneben in den perivaskulären und interzellu¬ 
lären Lymphräumen Infiltration mit fettiger Substanz, die auch 
reichlich in den neugehildeten Zellen enthalten ist, sowie im 
Endothel der Kapillaren und an einzelnen Stellen auch in der 
Basalschicht der Epidermis. Diese neugebildeten Zellen sind 
junge Xanthomzellen. Bei den mittelgroßen Effforeszenzen be¬ 
steht das Gewebe aus Xanthomzellen, Fibroblasten und Binde¬ 
gewebe. Die Xanthomzellen sind größer und häufig zwei- bis 
vielkernig (Xanthomriesenzellen). Diese sowie auch die Fibro¬ 
blasten enthalten mehr weniger reichlich Fett. Die größten und 
ältesten Tumoren enthalten sehr viel fibröses Gewebe, sehr 
wenig Xanthomzellen. Die Untersuchung frischer Schnitte im 
polarisierten Licht zeigt Anisotopismus eines großen Teiles der 
in den Zellen enthaltenen Zellsubstanz. Der Hauptbestandteil 
dieser wird von einem Cholesterinfettsäureester gebildet, der 
sich in älteren Xanthomgeschwülsten spaltet. Man findet dann 
Anhäufungen von Cbolesterinkristallen in den Geweben. Das 
reichliche Vorhandensein von Cbolesterinester im Blut bei Ikterus . 
und Diabetes — Lipoidämie — und auf der anderen Seite die 
starke Anhäufung dieser Substanz im Xanthom bieten eine 
Erklärung der Wechselbeziehungen zwischen beiden. Es erscheint 
den Verfif. nicht unwahrscheinlich, daß die Lipoide aus dem 
Blut durch die Hautkapillaren auswandern (Befund in den 

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708 


F achzeitschriften. 


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Lymphräumcn, in den perivaskulären Bindegewebszellen), hier 
wirken sie dann als Reiz und lassen, indem sie die Zellen zur 
Vermehrung und Vergrößerung anregen, die Xanthomzellen 
entstehen. Die Hyperplasie der Fibroblasten ist wahrscheinlich 
eine sekundäre Erscheinung, eine Folge der durch die Ver¬ 
mehrung der perivaskulären Zellen gesetzten Reizung. Diese 
sekundäre Bindegewebshyperplasie überflügelt dann das weitere 
Wachstum der Xanthomzellen und macht es unmöglich. Ebenso 
wird dadurch die Ernährung der Geschwülste seitens des Blutes 
beeiuträchtigt, wozu noch die übermäßige Ablagerung von 
Lipoidsubstanz iD den die Blutgefäße umgebenden gewucherten 
Zellen kommt. Diese Umstände bewirken, daß die Xanthome 
nicht unbegrenzt w'achsen. 

Sprinz, 0. Die Lebensaussichten der kongeni¬ 
tal-luetischen Kinder, p. 428. 

Sehr ausführliche und eingehende Zusammenstellung, in 
welcher die Polymortalität der fötalen Syphilis, die Lebens¬ 
fähigkeit der Frühgeburten und der reifen, lebend geborenen 
Kinder, die Todesursachen besprochen werden. Der Einfluß des 
Stadiums der elterlichen Syphilis sowie ihrer Behandlung auf 
die Prognose, ebenso wie der Einfluß der sozialen Verhältnisse 
und der Ernährung erfahren eingehende Beleuchtung. Weiters 
werden die Zeit des Ausbruches der Krankheit uud die Bedeutung 
des Beginnes der Behandlung für die Prognose, die Prognose 
der Sänglingssyphili8 (Syphilis praecox), die Rezidive, Syphilis 
hereditaria tarda, die Häufigkeit der einzelnen Krankheits¬ 
symptome bei dieser, die Beziehungen zwischen Erblues und 
Tuberkulose, die hereditär-luetischen Affektionen des zentralen 
Nervensystems erörtert. Daran schließt sich die Besprechung 
der Lues asymptomatica, der späteren gesundheitlichen Schick¬ 
sale der mit Erblues behafteten Kinder, sowie Beobachtungen 
über die Nachkommenschaft der Hereditärsyphilitischen. 

Nr. 16. 

Jordan. A. Über Bromoderma. p. 453. 

Jordan beobachtete 3 Fälle: 1. Bläulichrote, fast vio¬ 
lette Pigmentationen bei einem Mann mit schwerer Epilepsie 
und jahrelangem Bromgebrauch. 2. Bromoderma tuberosum am 
Unterschenkel nach einem Trauma entstanden. 3. Bromakne 
mit rupiaartigen Borkenbildungen über leicht blutenden unebenen 
Geschwürsflächen. Die Affektionen verschwanden nach Aussetzen 
des Bromgebrauches. * 

Kapp, J. F. Über Toilette- und Schminkpuder, 
p. 458. 

Vegetabilische Puder schädigen stets die Haut, rein me¬ 
chanisch durch Aufquellung der Puderkörner im Hautfett und 


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Faehleilwbnitwu • 7Ö9 

der Hautfenebtigkeit. Durch Quelluog .von in Haut poren gelangten 
Pttfe'teilchen kann eventuell das Auftreten „großer Pore«“ 
verschuldet wefdgii; Am ttn&DiiadBehitfen wegen seines geringen 
^uellmfgsvertnögenä W*g AinyHim «jryziw sein, sin «eisten 
sehaden durch starke Aufquellung opd raschen Zerfall i Auiyl. 
Manuttae., Farina a«J'gduiarurn, Far.nft fab«rnm. Die sehüdfgöwU 
■Wirkung des Aufqueheßs «ßd der Zersetzung bähet», mineralische 
Puder nicht. Am tuihedeuldichsten in «escljanischer und che¬ 
mischer Beziehung sind Zme. ox.yd., Talc,.vsset., Magoes. carbon. 
prftedpit., B.arjruro sitlfuric, Bakteiuiögische Ütßu.-sui'huiigeii 
vph PudcrresteQ, -schaciiteip, —tpUiMen ergaben die Mdglicblteit 
da ühertMiguhB schwereR ja tödlicher Krankheiten durch ge- 
wuii«3ieitsmä0tge& Rwpudern (Befund vdu Staphylo- tmd Strepto¬ 
kokken, io einem Fälle vou Tuherkelhaziilen), Aus dem vor¬ 
stehenden ergibt sich die RtDpfehhtßg vou Rüd'Cro, weiohö neben 
Amyl. oryziie mir die obeti genannten mioeraliseheu Steife eiü- 
Imlle» Kfilbu, statt Puderquasten nhd Watle- 

Itduscliciieif; Verwendung von PuiverblfBero mit sterilgal Inhalt 
Tägliche Massage des Gesichtes aod hei A u-> trocknen der Haut 
•Zuführung von etwas Feit *tud gute Mittel, am eventuelle 
Haut Schädigungen durch Kiripudeni wettzu machen, 

Ludwig W ft eise h (Prag). 


Armales de Dermatologie et de Syphiligraphie. 
1912- Kt\ 1—3 

:jktOCiJ. K.iinisehe Studie hbah dn 8 Rr y t ber«a 
1.. •• i t! i fl 1 n: e und diu in ii l: i tVr hielt Der,,.», tii i«h'H. p. i 
Jtjtt dtni Bi o oq, eigenen kritische» ö>bste i; gefeßUHrft ditivir 
gt-00« ^litdsche Schätzuög. beäpsMckl er du* (Isdnci dch hin- 
;• inuo n der Haut, und bhsbiiAftig* Sieh x- i; 

.den .iwt.lhlwöuui Pematitid»?»- fieipeb i^Sfutidiife,. Ücrnis- 
iiorpeiihiritiis Duhriv** und velwaHdt'i, AffVkiiftjfön /— 
Wtö- ■■ d; • Krytlloimi «siuhun'.m mof - - irrt wird 

. Ynrf. liggt Ua iieaMid^rs düViiii,, /.ii tfeW$(jtui dyli, (las voll. 
df».n Frau/osi.-ß aufgostelDe Kraiiifbeitshild döa >K r i t hg lua 
ttliil iifrfj'W.c. vp;3ieiil ij. b i» Ilivaij in“ :J<^ÜW'l|Kislgh^inhOglF 
. muht hat und in der. xfdii Brä.cij guuädr'y iiijiscUrH' 
Kmukbcilsgüruppe der , Dermatitis uiuitiibruiis 1 ; aufgßld 
ÖT'riF'ti will, daß dem iöv F, tf oliv» t*Än'UVihtWJihß- 
f: uia eitÄitidnt i nun. to u Lt i skdi. hcsilnx 

* durch Minie «••igeru>rt-ge (.-•k ;;', 
OPiitldrnttdbjrig gewahrt bleibe. Daran 5 sebiifdieu «feh dav;l; ;Viu'R 


Original 


Co gle 



710 


Fachzeitschriften. 


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die multiformen Dermatitiden, die folgendermaßen klassifiziert 
werden: 

1. Herpes gestationis = Dermatitis multiformis dolorosa 
recidiva der Schwangerschaft; 

2. Dermatites multiformes mit unbestimmter Ätiologie. 

Von letzteren unterscheidet er: 

1. eine schmerzhafte = Dermatitis multiformis dolorosa, 

2. eine nicht schmerzhafte Form = Dermatitis multiformis 
non dolorosa. 

Bei beiden Formen können die herpetiformen von den 
nicht herpetiformen Fällen getrennt werden, die dann je nach 
der Art der Hauterscheinungen noch in weitere Unterabtei¬ 
lungen zerlegt werden können. 

Die schmerzhaften und die nicht schmerzhaften Formen 
können akut — mit oder ohne Rezidive — subakut, oder 
chronisch mit Schüben verlaufen. Verf. hat die ganze Einteilung 
in einer Tafel schematisch zusammengestellt. 

Brocq hält die sämtlichen Erscheinungen der multi¬ 
formen Dermatitiden bei der bis jetzt noch dunklen Ätiologie 
dieser Hautaffektionen für Symptomenkomplexe, d. h. für Reak¬ 
tionserscheinungen des Organismus auf unbekannte Noxen. 

Du Bois. Kryptogamischer Parasit der erythro- 
squamösen Dermatosen vom Typus der Pityriasis 
rosea Gibert. p. 32. 

Du Bois konnte hei einem typischen Fall von Pity¬ 
riasis rosea Gibert und bei zwei etwas atypischen, aber 
zu dieser Krankheitsgruppe gehörenden Fällen in den Schuppen 
von kleinen frischen Effioreszenzen in der Gegend der Follikel¬ 
öffnungen und Drüsenkanäle haufenförmig gruppierte Sporen 
von verschiedener Größe nachweisen. 

Ein Myzelium war nicht zu konstatieren. Die Sporen 
konnten weder gezüchtet noch inokuliert werden, so daß sich 
Verf. über die Stellung des Pilzes nicht auszusprechen wagt. 
Am meisten Ähnlichkeit sollen sie mit dem von Vidal be¬ 
schriebenen „Microsporon dispar“ aufweisen. 

Zur Erleichterung des Pilznachweises empfiehlt Verf. die 
Hornschicht möglichst frischer Effioreszenzen in toto mittels 
Skalpells abzuheben, die Außenseite der Schuppe auf einen 
Objektträger zu bringen und die Schuppe mit einem Deckglas 
zuzudecken. Statt Kalilauge soll besser Petroläther zum Ent¬ 
fetten verwendet werden. 

Du Bois vermutet in den Sporen den Erreger der Pity¬ 
riasis rosea und nennt den Pilz vorläufig zum Andenken an 
Vidal „Microsporon dispar“. 

Bosellini, P. L. Ein Fall von lichenoidem Tuber¬ 
kulid vom Typus des Lichen „Wilson“, p. 65. 


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Fachzeitschriften. 


711 


6 08 eil in i beobachtete eine 37jähr. Patientin, tuberkulös 
belastet und Trägerin einer Lungenspitzenaffektion, die an der 
Streckseite der Hände und Vorderarme (unteres Drittel) ein 
Exanthem aufwies, das charakterisiert war durch das Vor¬ 
handensein von teils isolierten, teils gruppierten iiachen Papeln 
von Hanfkorn- bis Linsengröße. Die Oberfläche war glatt, die 
Farbe rosa bis blaurot. Die Effloreszenzen waren z. T. gedellt 
und z. T. polygonal und machten einen lichenoiden Eindruck. 

Histologisch konnte Verf. ein Granulationsgewebe ohne 
Degenerationserscheinungen konstatieren. Ferner gelang ihm 
der Nachweis von Tuberkelbazillen in den Effloreszenzen. Der 
Tierversuch fiel negativ aus. 

Nach Bosellini handelt es Bich um ein bazilläres Tuber¬ 
kulid vom Typus des Lichen ruber planus. 

Fage und le Blaye. Flächenförmiges lympha¬ 
tisches Epitheliom im Verlauf des Carcinoma 
mammae. p. 71. 

Einen Fall von lymphatischem Epitheliom der Mammae 
im Sinne von Brocq, Delaunay und Lenglet beobach¬ 
teten Fage und le Blay. Die Affektion zeichnete sich aus 
durch das Auftreten von roten, erythematösen Plaques, die 
eine Tendenz zu peripherer Ausbreitung zeigten und an einigen 
Stellen kleine, mit Lymphe gefüllte Bläschen aufwiesen. 

Die Plaques waren nicht nur in der Gegend der karzino- 
matösen Mamma, sondern auch fern davon bis gegen den Pubis 
hin zu konstatieren. 

Histologisch handelte es sich um Einlagerungen von Krebs¬ 
zellen in die Lymphgefäße der Kutis und Subkutis. Daneben 
waren karzinomatöse Zellen einzeln und in Gruppen zwischen 
den Bindegewebszellen zu konstatieren und Lymphozyteninfil¬ 
tration um die Geiäße. 

Die Verf. stellen ihren Fall zwischen das lymphatische 
Epitheliom (Brocq) und den „Cancer en cuirasse“ und halten 
ihn mehr für eine Übergangsform. 

De Verbizier. Über Pyodermien auf diphtheri- 
tischer Grundlage, p. 82. 

Nach Besprechung der bisherigen Literatur über die Haut¬ 
diphtherie erwähnt Verf. einen Fall, den er selbst bei einem 
7VJährigen Mädchen zu beobachten die Gelegenheit hatte. Es 
handelte sich um eine Rhinitis und Vulvovaginitis, die zuerst für 
gonorrhoisch gehalten wurden und in deren Gefolge sich Pyo¬ 
dermien vom Charakter der Furunkulose am Gesäß und am 
linken Vorderarm einstellten, bis ein Kulturversuch die Ätiologie 
abklärte, indem virulente Diphtheriebazillen aus den verschie¬ 
denen Läsionen gezüchtet werden konnten. Drei Injektionen 
von Diphtherieserum brachten die Hauterscheinungen zur glatten 


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712 


F achzeitsuhriften. 


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Heilung; auch die Rhinitis wurde beseitigt, während aus der 
Vulva immer noch Diphtheriebazillen gezüchtet werden konnten. 

Pied. Durch antiluetische Therapie geheilte 
Psoriasis guttata der Arme bei einem früher wahr¬ 
scheinlich syphilitisch gewesenen Patienten, p. 94. 

Beim Fall Pieds handelte es sich um einen 46jährigen 
Mann mit einer symmetrisch an beiden Armen lokalisierten 
Psoriasis guttata. Daneben bestand aber eine Leukoplakie der 
Zunge und der Wangenschleimhaut. Bei den Hautläsionen 
konnte die punktförmige Blutung nach dem Abkratzen mit 
Leichtigkeit demonstriert werden. 

Der Fall trotzte monatelang der antipsoriatischen Behand¬ 
lung, während die spezifische Therapie in kurzer Zeit eine 
Heilung herbeiführte, obwohl der Patient eine luetische In¬ 
fektion energisch bestritt. 7 Jahre später erlag der Mann einer 
Gehirnblutung. 

Pied hält den Fall für eine Psoriasis auf syphilitischem 
Terrain. 

Dubrcuilh. Über die zirkumskripte, präkarzi¬ 
nomatöse Melanose, p. 129. 

Referat folgt nach Abschluß der Arbeit. 

Bonuet. Primäre Sporotrichose des Kalkaneus. 
p. 152. 

Einen Fall von Sporotrichose des Knochens beob¬ 
achtete Bonnet bei einem 69jähr Manne. Die Affektion war 
am linken Fuße lokalisiert und machte den Eindruck eines 
Tumor albus des Fußgelenks mit Fistelbildung. Eine Operation 
wurde von chirurgischer Seite in Anbetracht des hohen Alters 
des Maunes abgelehnt; über die Diagnose schien kein Zweifel 
zu bestehen, bis ein Kulturversuch eine Reinkultur von „Sporo- 
trichon Beurmanni“ ergab. Der Patient erlag einer hypo¬ 
statischen Pneumonie, die mit der Fußaffektion in keinem 
genetischen Zusammenhang stand. Die Autopsie ergab in Über¬ 
einstimmung mit dem Röntgenbild eine Sporotrichose des Kalka¬ 
neus. Der Knochen zeigte auf der Außenseite eine Kaverne, 
die mit einer bräunlichen, übel riechenden Masse ausgefüllt 
war. Die Öffnung war scharf geschnitten, wie wenn sie mit 
einem Locheisen angebracht worden wäre. 

Verf. vermutet, es könnte die Infektion von der kranken 
Tochter auf den Patienten übertragen worden sein. Die Tochter 
litt an multiplen Abszessen, deren Genese nicht bekannt war 
und erlag vor unserem Patienten ihrer Affektion. 

Pnutrier, Helot und Richou. Sporotrichose mit 
gummösen und verrukösen Hautläsionen, einem 
großen Knochengumma und Läsionen der Nasen- 


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FtohretZs&imft en. 713 

schleiniliaut. Die Läsione» machten. einen z, T. 
svpbiloiden, z. T. tnherkutQi de n Eindruck, p. 163. 

Es handelt sieb am. eioe'n 42jabr '•Hulschioißd, der mit 
wuilliplen, subkutanen Knoten »ö den Armen ithd Beinen er¬ 
krankt«, die insidiert wurden irn.1 heilten. • ■..Dann 1 raten im 
Gesicht, besoBders ae deit Wangen und den Nksenfliigfctü 
läsianen auf, die den Eindruck eines tuhero-aUerÖiseü Syphilids 
machten.. Aw Unken Handrücken Eracbainongeti wie von Tuber- 
eulusis verrucosa cutis. An der rechten Tibia ein großes öüasnsa, 
&e der Unterlippe eirm syphiloide Scliweltung- EüdHdi zeigten 
sich Erscheinungen von, Seite der Na-ietjscbleirfihaüh Der knor¬ 
pelige Teil der Nasenscheidewand war zeretörL. die SobieitD- 
ßant selbst zeigte multiple kleine Perforationen, eine ,Erschei¬ 
nung, die dfca Autoren diifereBüaldiagüöstiacb gegenüber Syphilis 
j»»d Lupus Ton Bedebfrlng zu sein scheint. Trotz dieser vieles 
HJp! rerscLiedenartigen Lkaiopen, die Yerf alle auf die Sporo- 
inelvose sttr.ttckfß.fe^fddi«h;dti» : A'Ug«We‘UbeSn'(iet» des Patienten 
■-•=» gutes. 

SertterABttßr Wpissejihftcbö'b*> eiäU-rt Fall von 
N :=cTu&kar.zi»oia. p. 171. 

Die Afdanosarköine dürfen ;ü'«eh dc<r Beobachtung von 
Berti er und W ejssenhaeb kein „holt fnu tangere“ mehr 
sein. — Die Attjahr. Patientin der Verl, zeigte ßttÖgrößer 
Melauosarkoöi — nm den Ycr£ v die für de»! epithelialen Ursprung, 
der ISacvi esntretea, : SfepTttskarauom genannt .Ai-;, der «echten 
Wange mit eigroßer. .Dtösenselnvellutig am'.rechten : ti&terüefer, 
die in stetem und .rapidem Zimebmen begriffen war. 

Der Tumor im der Wange Wurde iro Gesunden exzidierL 
die Drüsen aber nicht. tndleriiL Es zeigte such nun, daß nach 
der Exstirpation der Oesebwulst die 'Drüsen.. bis auf uobedeu- 
tende fleste zözückgiugeo. 16 Mouuto mah der Operation 
wurde Patientin noch : rezidivfrei ■befunden. 

Max Wink ler (Luzernt 



J&üöales tiea mal&tiies des .ßTgMtfö®. geölto-, 
ariualrea 1912. Jahrgang XXX. 

(inufna! (fUrutogie medicale et cftirurgiuale jf 

> . iLdf JL ' . ,i'By v hv '■ • 


V Dies* tUfbrö;. 1 *?Bd fideie .Zeitschrift; pfliaU 'von 

jetzt au den oben in Klammem beigofiigteu ’iitel uou ersebeiot 
mir einmal monatlich. '' ? Lt 





714 


Fachzeitschriften. 


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Pousson. Steinerkrankungen. Ein historischer 
Rückblick. 

Eine historische Studie über die Entwicklung der dia¬ 
gnostischen und operativen Kenntnisse auf dem Gebiete der 
Steinerkrankungen mit vielen Bildern. Die Anfänge der Stein¬ 
operation reichen bis zu dem berühmten Arzte Sucruta 
zurück, der schon viele Jahrhunderte vor Hippokrates die 
erste Beschreibung des Steinschnittes brachte. Freilich war es 
noch ein ungeheures, abenteuerliches Wagnis, einen Blasen¬ 
stein operativ zu entfernen, ebenso wie die Technik recht 
primitiv war. Er suchte mit dem zweiten und dritten Finger 
der linken Hand vom Rektum her den Stein zu fassen und 
ging dann direkt durch die Weichteile vom Perineum her auf 
den Stein los. Hippokrates und Celsus brachten nicht 
viel Neues auf diesem Gebiete, erst * sehr viel später, im 
15. Jahrhundert sind Fortschritte in der Technik und im Er¬ 
folg zu verzeichnen. Das 18. Jahrhundert bringt dann eine 
Abbildung von einem Instrumentarium zur Steinoperation, das 
schon sehr an unsere heutigen Instrumente erinnert. Im 
17. Jahrhundert war Laurent Gollot der große berühmte 
Lithotom, der seine Technik ganz geheim hielt. Dann folgte 
Jakobus de Beaulieu „Lithotomus omniums Europaeorum 
peritissimus*, weiter im Anfänge des 18. Jahrhunderts Jean 
Baseilhac und Hevin, im 19. Jahrhundert Souberbielle 
und Amussat, Giviate und Leroy d’Etiolles und viele 
andere. Erst aber mit Hilfe von Narkose, Anti- und Asepsis 
und der Cystoskopie wurden die jahrhundertelangen Versuche 
gekrönt. 

Widal, Lemierre und Weill. Studie über den 
Urinaustausch und besonders über die Harnstoff¬ 
ausscheidung in einem Falle von orthostatischer 
Albuminurie, p. 27. 

Die Verfasser haben nach genauesten Untersuchungs¬ 
methoden bei einem jungen Manne, der nach einem Scharlach 
eine orthostatische Albuminurie zurückbehalten hatte, nachge¬ 
wiesen, daß die Harnstoffausscheidung beim Schwinden des 
Eiweißes unter geeigneter Therapie ebenfalls fast normal wird, 
und umgekehrt, wenn das Eiweiß wächst, der Harnstoff im 
Blute mehr zuruckgehalten wird. 

Legueu. Urinstörungen verursacht durch 
Fibrome des Gebärmutter halse s. p. 33. 

Legueu hatte Gelegenheit, ein 7 Kilogramm schweres 
Fibrom des Uterushalses operativ zu entfernen. Die Störungen, 
die ein solches Fibrom auf die Miktionen ausübt, können ver¬ 
ursacht sein durch Zerrung, Druck usw. entweder auf Blase 
und Urethra oder auf die Ureteren. Das letztere lag hier 


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F acbzei tschriften. 


715 


vor. Einige technische, auf die Operation bezügliche Rat¬ 
schläge fügt Legueu hinzu. 

Hovelacqne. Anatomische, pathologischeStudie 
über vollständige Blasenektopie. p. 43, Fortsetzung 
und Schluß, p. 205. 

5 Fälle von Blasenverlagerung hat der Verfasser be¬ 
obachtet und daran die wichtigen Anomalien folgender Organe 
studiert: 

1 . Bauchwand. Reichliche subkutane Fettansammlungen 
finden sich von der Lendengegend an. Die Muskulatur der 
rechten Seite zeigt in ihrer unteren Insertion geringe Ab¬ 
weichungen. Die Linea alba ist sehr breit, auch schon beim 
Kind, wo sie 3 cm oberhalb der Blase mißt. Der Nabel liegt 
sehr tief. Der Leistenkanal ist nach außen verlagert. 

2 . Blase. In der Regio hypogastrica und pubica wölbt 
sich ein rötlicher, rundlicher, mehr oder weniger hervortreten¬ 
der Tumor hervor. An seinem unteren Teile liegen die 
Ureterenmündungen. Die Blasenwand ist hypertrophisch. 
Häufig sind Verwachsungen mit dem Peritoneum vorhanden. 
Der Blasensphinkter fehlt. 

3. Die Ureteren sind bis zum Eintritt ins Becken normal, 
dann stark verlagert und verändert, meist dilatiert. Die arte¬ 
riellen Gefäße zeigen gleichfalls mehrfache Anomalien. 

4. Nieren. Pyelonephritis ist eine häufige Komplikation. 
In einem Falle fehlte eine Niere. 

5. Nabelgefäße. Die Arterien weisen viel Anomalien auf, 
die Venen liegen meistens normal. 

6 . Die Genitalorgane bieten in fast jedem Falle ein 
anderes Bild, sind aber natürlicherweise stark verändert und 
verlagert. 

7. Der Verdauungskanal wird je nach dem Grade der 
Ektopie verändert oder normal gelagert sein, ebenso ist es 
mit dem Peritoneum. 

8 . Knöchernes Becken und seine Gelenke. Auch hierbei 
verlieren sich die Beobachtungen in Beschreibung von Einzel¬ 
heiten, je nach dem Grade der Erkrankung. 

9. Das Perineum erscheint häufig atrophisch, meist 
unsymmetrisch. Die Muskulatur ist recht verschoben. 

Heitz-Boyer. Nachruf für Albarran. 1860—1912. 
pag. 165. 

Widal und Weill. Perikarditis bei Nieren¬ 
kranken; ihre Beziehung zur Stickstoffausschei- 
dung. pag. 177. 

Die Mengenbestimmung des Harnstoffes, die Widal und 
W ö i 11 systematisch bei Nierenkranken vornehmen, lassen 
darauf schließen, daß Perikarditis und Stickstoffgehalt mit- 


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Fachzeitschriften. 


einander in Beziehung stehen und daß Perikarditis sich bei 
einem Nierenkranken entwickelt, bei dem die Stickstoffaus¬ 
scheidung gestört ist. Ja, man kann so weit gehen, zu sagen: 
Wo sich eine Perikarditis entwickelt, ist die Stickstoffausschei¬ 
dung gestört. 

Bourcy und Lcgueu. Über eine große Zyste der 
Nebeunieren. pag. 181. 

Der Kranke wurde operiert und starb Die Autopsie er¬ 
gab eine Lymphangiomzyste, deren Entwicklung wohl lange ge¬ 
dauert hatte, obwohl die Symptome erst kurz vor der Opera¬ 
tion aufgetreten wareu. 

Botez. Betrachtungen über die Pathologie und 
Chirurgie der Hufeiseuniere. pag. 193, Fortsetzung 
pag. 373. 

Die Hufeisennierc ist eine noch 6ehr unerforschte Bil¬ 
dungsanomalie; meist stellt sich ihr Vorhandensein erst bei 
der Operation oder der Autopsie heraus. Denn die Symptome, 
die dieses Krankheitsbild macht, sind recht unbestimmt und 
wohl auch noch zu wenig bekanut. Man muß unterscheiden 
zwischen gesunder und kranker Hufeisenniere. Für die ge¬ 
sunde Hufeisenniere hat sich der Vorschlag von Martinow 
und Rovsing, die Doppelniere in zwei getrennte Nieren durch 
vollständige Spaltung des Nierenisthmus zu zerlegen, als 
günstig erwiesen. Meist kommt es aber gar nicht zur Opera¬ 
tion, da eine gesunde Hufeisenniere sehr wenig Störungen ver¬ 
ursachen kann. 

Nach den Publikationen ergibt sich als Statistik: Eiue 
Hufeiseuniere auf 715 Autopsien, bzw. 143 Operationen, wobei 
zu berücksichtigen ist, daß die letztere Statistik ungenauer ist. 
Beim Manne ist sie häufiger, als.beim Weibe. Sie neigt eher 
zu Erkrankungen, als die normalen Nieren. Die Form der 
Erkrankung ist die gleiche, wie bei normaler Niere. Es können 
also auftreten: Kontusionen, Pyelonephritis uud Pyonephrose, 
bakterielle Infektionen, Tumoren, Zysten, Steine, Hydronephrose, 
Hydropyonephrose, Nephritis, Anuiie, perinephritische Phleg¬ 
monen, Verlagerungen, Wauderniere. (Fortsetzung folgt.) 

Widal und B6nard- Deszendierende Pyelo¬ 
nephritis bei Schwangerschaft infolge von Septi- 
kämie durch Kolibazillen. pag. 317. 

Bei zwei schwangeren Frauen mit Pyelonephritis gelang 
es den Verfassern, aus Blutkulturen echten Kolibazillus zu 
züchten. Es sind dies die ersten zwei Fälle, die deutlich und 
einwandsfrei beweisen, daß bei Schwangerschaftspyelonephritis 
eine Lokalisation des Kolibazillus in der Niere auf absteigen¬ 
dem Wege auftritt. 


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F achzeit Schriften. 


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Vignard und Th&venot. Nierentuberkulose beim 
Kinde, pag. 323. 

Die Nierentuberkulose beim Kinde weist die gleichen 
anatomischen Veränderungen auf, wie beim Erwachsenen. Die 
klinischen Symptome sind mannigfaltig. Nur bakteriologische 
Untersuchungen des Urines oder Inokulation können einwands¬ 
freie Resultate geben; nur dadurch können Zystitis, Blasen¬ 
steine, Enuresis nocturna, Nierentumoren richtig diagnostiziert 
werden. Die Therapie wird am besten eine gut durchgeführte 
interne sein, obwohl die chirurgischen Resultate besser als bei 
den Erwachsenen sind. Besteht gleichzeitig eia perinephri- 
tischer Abszeß, so wird das Symptomenbild leicht verdunkelt. 

Boeckel. Die Ausschaltung der Harnblase bei 
der Nieren-Blasen-Tuberkulose. pag. 345. 

In den meisten Fällen sind es Blasenbeschwcrden, die 
einen Kranken mit Nieren-Blasen-Tuberkulose zum Arzte 
führen. Nephrektomie bringt meist Heilung dadurch, daß der 
Krankheitsherd entfernt wird und die Blase zur Ruhe kommt. 
Doch ist dieses -operative Vorgehen manchmal ohne Erfolg. 
Woher kommt das? Es kann entweder die Blase selbst be¬ 
reits tuberkulös geworden sein oder die andere Niere war auch 
erkrankt oder der Ureterstumpf wirkt noch als Krankheits¬ 
herd, kurzum, eine mehr oder weniger ausgebreitete allgemeine 
Genitaltuberkulose liegt vor. Endlich kann es sich nach 
Boeckels Ansicht noch um eine, von mancher Seite ge¬ 
leugnete primäre Blasentuberkulose handeln. Zur Heilung 
dieser Fälle ist 5 mal eine völlige Entfernung der Blase auf 
operativem Wege versucht worden. Die Erfolge waren nicht 
ermutigend. Recht aussichtsvoll ist es aber, in diesen Fällen 
Ureterenfisteln anzulegen, sei es nach dem Darm oder nach 
außen hin. Die Blase wird auf diese Weise ausgeschaltet und 
kann zur Ruhe kommen. 7 glücklich verlaufene Fälle sind 
beschrieben. Natürlich muß mau in Betracht ziehen, daß es 
sich meist um schwer kranke tuberkulöse Individuen handelt, 
deren Tage sowieso gezählt sind. 

Wilhelm Bartsch (Breslau). 


The British Journal of Dermatology. 

April 1912. 

- Mae Leod, J. M. H. Trichosporosis nodosa, p. 131. 
Di© Trichosporosis nodosa, über die Mac Leod berichtet, ist 
identisch mit der in Kolumbia vorkommenden „Piedra“. Die 


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F achzeitschriften. 


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Krankheit wurde auch in anderen Teilen von Südamerika be¬ 
obachtet. Sie ist selten in British Guiana, wo sie sich nur 
unter den eingeborenen Indianern findet. Sie kommt auch in 
Indien und Ceylon vor. Ihr nahe verwandt ist die in Europa 
beobachtete Tinea nodosa (Morris u. Che adle), Piedra uo- 
stras (Unna, Behrend, Trachsler), Trichomycosis nodularis 
(Duhel-Renoy). Dem Autor standen Haare zur Verfügung, 
die von einem Indianermädcben aus British Guiana stammten. 
Es handelte sich um schwarze feine Haare, die an dem Schaft 
eine Anzahl von bis zu stecknadelkopfgroßen Knötchen aufwiesen. 
Die Knötchen waren oval, braunschwarz, hart, festhaftend. Sie 
waren unregelmäßig am Haarschaft verteilt. Sie bestanden aus 
einer Masse von Sporen, welche teilweise die Kutikula durch¬ 
brochen und die Zellen auseinandergedrängt hatten. Sie waren 
ungewöhnlich groß und ähnelten dem Pilz, den Behrend als 
Trichosporon giganteum beschrieben hatte. Der Pilz ließ sich 
auf Bouillon und Agar leicht züchten. Die aus den Kulturen 
hergestellten mikroskopischen Präparate wiesen unregelmäßig 
verzweigte Myzelien auf mit Sporen nnd „Endogonien“ mit 
kleinen Sporen und Granulis verschiedener Größe. Differential- 
diagnostisch kommt gegenüber der Trichosporosis nodosa vor 
allem in Betracht die als Leptothrix bekannte Affektion, die 
auch als Trichomycosis tropica, nodosa und palmellina be¬ 
zeichnet worden ist. Bei letzterer Erkrankung sind gewöhnlich 
die Haare der Achselhöhle und gelegentlich des Skrotums be¬ 
fallen; sie ist viel häufiger als die Trichosporosis nodosa. Sie 
ist häufig mit rotem Schweiß vergesellschaftet und die Feuchtig¬ 
keit scheint ein wichtiger Faktor für ihre Entwicklung zu sein. 
Bei Leptothrix haben die Haare nicht das knotige Aussehen, 
sondern sind mehr verdickt, unregelmäßig und uneben, was die 
Folge der Anwesenheit von Konkretionen ist, welche in Lappen¬ 
form angeordnet sind. Diese Konkretionen bestehen nicht aus 
Sporen, sondern aus einer zementartigen Substanz. Castellani 
hat jüngst aus Ceylon drei Varietäten dieser Krankheit be¬ 
schrieben. 

Die Behandlung der Trichosporosis nodosa besteht in der 
Anwendung eines Lösungsmittels, wie Benzin, Terpentin, Paraf¬ 
fin oder Petroleum mit nachfolgender Waschung mit Seife und 
Wasser. Dann werden die Haare abgeschnitten und es folgt 
eine antiseptische Behandlung. 

Sequeira, J. H. Ulcus rodens des Sulcus retro- 
auricutaris. p. 137‘. Sequeiras Fall betrifft einen 38jähr. 
Mann, der den Tumor seit 8 Jahren beobachtet hatte. In den 
letzten 10 Monaten hatte eine starke Größenzunahme statt¬ 
gefunden. Bei dem hinter dem linken Ohr gelegenen Tumor 
handelte es sich um ein Basalzellenkarzinom. 


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Pernet, George. Tineatonsuransbeieinem60Jahr 
alten Patienteo. p. 141. Pernets Fall betrifft eine Kopf¬ 
trichophytie bei einer 60 Jahre alten Dame aus der Praxis von 
Radcliffe-Cr ocker. Der Erreger war das Trichophyton 
megalosporon endothrix. Fritz Juliusberg (Posen). 


The Journal of out. diseases inelud. Syph 

XXX. März 1912. Nr. 3. 

Ein Symposion über die toxischen Dermatosen. 

Hartzell, M.B. Philadelphia. Toxische Dermatosen: 
Dermatitis herpetiformis, Pemphigus und einige 
andere bullöse Affektionen von unsicherer Ein¬ 
reihung. p. 119. 

Gewisse Nahrungsmittel und toxische Substanzen ver¬ 
schiedener Art, so die in den letzten Jahren angewendeten 
Kohlenteerderivate und therapeutische Sera, können bei emp¬ 
findlichen Individuen Hauterscheinungen verschiedenen Cha¬ 
rakters hervorrufen. Letztere lassen sich in zwei Gruppen teilen. 
Zur ersteren gehören die durch Arzneimittel und Sera ent¬ 
standenen, wie das Erythema multiforme und die Urtikaria; 
zur zweiten die Dermatitis herpetiformis, der Pemphigus und 
andere einigermaßen schwer einreihbare Blasenaffektionen, für 
welche der strikte Beweis einer toxischen Entstehung bisher 
nicht erbracht ist. 

Die Glieder dieser beiden Gruppen zeigen aber unter¬ 
einander eine weitgehende Verwandtschaft. Dieselbe ist z. B. 
zwischen dem Erythema multiforme und der Dermatitis herpeti¬ 
formis sowohl durch die Art der Effioreszenzen als durch den 
klinischen Verlauf und durch die Histopathologie ersichtlich. 
Vielleicht noch näher ist die Verwandtschaft zwischen Derma¬ 
titis herpetiformis und Urtikaria; verlaufen doch manche Fälle 
der Dermatitis anfangs wie Urtikaria. Daß aber Dermatitis 
herpetiformis und Pemphigus mit einander verwandt sind, lehren 
die von mancher, namentlich französischer Seite vorgenom¬ 
menen Identifizierungsversuche. Die einzelnen Arten von Pem¬ 
phigus sind vielleicht Variäten derselben Affektion, zumindest 
aber ätiologisch und pathogenetisch einander nahestehend. Und 
der Pemphigus wieder zeigt im chronischen Verlauf zeitweise 
Eruptionen erythematöser Herde. Der Pemphigusgruppe wären 
auch gewisse mit Erythem, Bläschen und Blasen verlaufende 
Hauterkrankungen anzuschließen, die auf Vakzination oder 
Wundinfektion folgen. 


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Fachzeitschriften. 


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Für die Ätiologie einiger dieser hier genannten Affek¬ 
tionen, wie der Dermatitis herpetiformis, haben einzelne, 
Duhring, Brocq, Hyde, auf nervösen Einfluß rekurriert. 
Aber mit Rücksicht auf Fälle von Dermatitis-herpetiforrais- 
ähnlicher, auch recht lange bestehender Erkrankung, die im 
Anschluß an Jodkali-, Quecksilber- und Natrium salicylicum- 
Verabreichung beobachtet wurden, weiters der Fälle von Urti¬ 
karia, deren toxische oder autotoxische Entstehung zweifellos 
ist, oder gewisser Fälle (Herpes gestationis), bei denen Auto- 
toxie wahrscheinlich ist, neigt Hartzell der Anschauung zu, 
daß Toxämie die Ursache dieser Hautaffektionen und etwaiger 
hiebei zu beobachtender Nervenstörungen sei, mag diese Toxämie 
durch Autointoxikation oder bakterielle Toxine entstanden sein. 

Bezüglich des Pemphigus lassen sich einzelne Beobach¬ 
tungen (Nachweis von B. pyocyaneus bei Fällen von Pemph. fol., 
von Streptolysin in Pemphigusblasen) zu Gunsten einer toxi¬ 
schen (infektiösen) Entstehung verwerten. 

Der toxische Charakter post-vakzinaler Eruptionen und 
solcher nach Wundinfektionen ist zweifellos, bisher unklar aber 
ist, ob die Blasen direkt durch die bakteriellen Toxine oder 
durch eine von letzteren bewirkten Stoffwechselstörung hervor¬ 
gerufen sind. 

Also toxische Substanzen, änßere Gifte, autotoxische oder 
bakterielle Stoffe sind die Ursache der in Rede stehenden 
Dermatosen. 

Fordyce, John A. New-York. Der Einfluß der Ana¬ 
phylaxie bei toxischen Hauterkrankungen, p. 128. 

Die neueren Untersuchungen haben die Ätiologie der 
Urtikaria mit jener des Heufiebers und der Serumerkran¬ 
kung identifiziert. Die Ursache aller dieser Erkrankungen besteht 
in der Aufnahme körperfremden Eiweißes, sei es durch unvoll¬ 
kommene Tätigkeit der Verdauungssäfte (Urticaria ex ingestis), 
durch Einwirkung von Giften auf natives Eiweiß (Arzneiexan¬ 
theme) oder durch Obstipation, Schwangerschaft und Men¬ 
struation. Dieses veränderte Eiweiß führt zu Überempfindlich¬ 
keit speziell gegen das gleiche Eiweiß, die Anaphylaxie ist 
durch Injektion von Serum eines anaphylaktischen Tieres und 
auch hereditär übertragbar. Idiosynkrasie ist eine bestimmte 
Reaktion des Organismus resp. einzelner Teile desselben, so 
der Haut. Die kutane Reaktion zeigt die verschiedensten Grade, 
unabhängig von der Giftdose. Chronische Urtikaria findet so 
ihre Erklärung durch die Aufnahme unmodifizierter Proteide 
von Darm aus und Bildung anaphylaktischer Antikörper. 

Die Urtikariaquaddel selbst scheint nach neuesten Unter¬ 
suchungen Folge zentraler oder peripherer nervöser Einflüsse 
zu sein. 


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F achzei tschri ften. 


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Das Erythema exsudativum entsteht durch Toxämie; da 
die Ätiologie letzterer eine mehrfache ist, ist die Vielgestaltig¬ 
keit der durch sie bedingten Exantheme — Erythem, Ödem, 
Purpura, ausgedehnte Hämorrhagien — sowie die gleichzeitige 
Ergriffenheit innerer Organe — Gastrointestinal- und Respira¬ 
tionstrakt, der serösen Höhlen, Gehirn etc. — begreiflich. 

Die inneren Affektionen können zeitweise allein auftreten, 
zeitweise von den kutanen begleitet sein. Wo Schleimhaut¬ 
affektionen der Hauterkrankung vorausgehen, bieten sie häufig 
den Ausgangsherd für letztere; so bei den Erythemen, welche 
diphtheritischen und luetischen Schleimhauterscheinungen folgen. 
Dieses Alternieren innerer und kutaner Erscheinungen, die 
Flüchtigkeit und Variabilität letzterer macht häufig Klassifika- 
zierungsversuche hinfällig. Anaphylaxie, d. i. Überempfindlich¬ 
keit durch Einführung oder innere Entstehung körperfremden 
Eiweißes, kann den gemeinsamen Grund für die Entstehung 
dieser Dermatosen abgeben. 

Johnston, James C. New-York. Einige toxische 
Wirkungen auf dieHaut durch Störungen derVer- 
dauung und des Stoffwechsels, p. 196. 

Dreierlei Störungen, jene der Verdauung und des Stoff¬ 
wechsels, sowie Anaphylaxie lassen sich bei der toxischen Ein¬ 
wirkung auf die Haut unterscheiden. Was die ersteren betrifft, 
erscheint es schwer, den Sitz der Verdauungsstörung strenge 
zu lokalisieren. 

Rosacea beginnt mit funktionellen Magenstörungen, 
im 2. Grade der Rosacea ist der ganze Darmtrakt auch struk¬ 
turell erkrankt. Darmgärung, meist mit Obstipation 
und Hyperazidität, sind die hauptsächlichsten Züge bei der 
akneiformen Dermatitis. 

Haarverlust hängt häufig mit Toxämie (Gravidität), 
Hyperazidität, Chlorose zusammen. Regelung der Diät kann 
die betreffenden Affektionen heilen oder bessern. Bezüglich 
des Einflusses von Stoffwechselstörungen hat 
Johnston (und Schwärtz) bei Ekzem, Prurigo und Derma¬ 
titis herpetiformis, psoriasiformer Schuppung, Parakeratosis, 
Purpura und Pompholyx besonders im Beginne der Affektion 
Stoffwechselstörungen festgestellt und zwar Abnahme des Harn¬ 
stoffs und eine entsprechende Zunahme der Reststickstoffreak¬ 
tion. Gebrauch von entgiftetem Thyroid, Hydrotherapie und 
Verringerung der Stickstoffzufuhr heilten oder besserten ge¬ 
wisse Fälle. 

Dieser Fehler in der Stickstoffbilanz ist bloß ein Symptom, 
die Ursache der Erkrankung ist unbestimmt wo. 

Eine Besonderheit dieser Gruppe soll darin gelegen sein, 
daß die Stoffwechselstörung keine bleibenden Zeichen in den 

Areb. f. Dermat. u. Syph. Bd. CXII. 40 


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Fachzeitschriften. 


Geweben zurücklasse. Die Autopsien von Ekzemen und Pem¬ 
phigus sind anatomisch negativ. 

Bezüglich der Anaphylaxie hebt Johnston (außer Zitie¬ 
rung der allgemeinen Tatsachen) die Möglichkeit hervor, daß 
eine Sensibilisierung für die Ptomaine verdorbenen Fleisches 
besteht, da diese einen stetigen Faktor in der Krankenge¬ 
schichte der Urtikaria ahgibt. 

Anthony, Henry G. Der toxische Ursprung des 
Erythema multiforme. p. 152. 

Erythema multiforme wird durch manche Toxämien ber- 
vorgerufen. Die Kombination mit Urtikaria weist auf den 
Magendarmkanal, jene mit Purpura auf Infektionsherde oder 
Ptomainvergiftung. Das Erythema nodosum ist eine von den 
Manifestationen des Erythema multiforme, und zwar eine der 
milderen und bevorzugt die ersten zwei Lebensdezennien. Die 
Form der Eruptionen hängt möglicherweise von der Dosis und 
Virulenz der aufgesaugten Toxine, oder von der Lebensfähig¬ 
keit und funktionellen Integrität der Individuen und ihrer 
Organe ab. Eine Unterscheidung der Hebraschen Erythema 
exsudat. multiforme in ein symptomatisches und idiopathisches 
nimmt Anthony nicht an; letzteres sei ebenfalls nur als 
Symptom einer Toxämie, wenn auch unbekannten Ursprungs, 
auzuseben. 

Das anscheinend epidemieartige Auftreten von Erythema 
exsudativum sei kein Beweis für eine klinische Wesenheit des 
Prozesses; in allen solchen Fällen sei der innere Herd für die 
Toxämie, welche das Erythem bedinge, zu suchen. 

Die anatomische Grundlage des Erythema multiforme und 
nodosum ist eine Thrombophlebitis des Unterhautgewebes, die 
im Erythema gefundenen Mikroorganismen sind nicht einheitlich 
und es spricht die Kombination des Erythems mit verschiedenen 
Eiterinfektionen, sein Auftreten als Folge verschiedener In¬ 
fektionen anderer Organe, als Folge von Arzneigenuß und 
Ptomainvergiftung, sein Zusammenhang mit Stoffwechsel- und 
A usscheidungsstörungen mehr für toxischen als für mikrobischen 
Ursprung. 

Als veranlassende Ursachen des Erythema multiforme 
sieht Anthony Störung des Stoffwechsels und der Ausschei¬ 
dungen an; vorhandene Magendarmstörungen, Entzündung der 
Atmungsorgane, vorübergehende Albuminurie sind begünsti¬ 
gende Ursachen. 

Schrecken und Shok, die manchmal dem Erythema 
unmittelbar vorangegangen, wirken nicht durch nervöse Über¬ 
mittlung, sondern durch Stoffwechseländerung. In gleichem Sinne 
sind Änderungen in Nahrung, Kleidung, Licht, Lüftete, bei dem ev. 
rezidivierenden Frühlingserythem, und auch manche verborgenen 


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Suppurationsherde, Magendarmprozesse, Pharyngitis etc.ira Stande 
aut* den Stoffwechsel einzuwirken und so mittelbar das Erythem 
zu erzeugen. Die multiforraen Erytheme nach Pharyngitiden, 
nach Influenza folgen dem Typus anderer toxischen Symptome, 
welche nach gewissen Infektionen auftreten, z. B. der post- 
diphtheritischen Paralyse etc. Sie erscheinen erst längere Zeit 
nach dem Ablauf der betreffenden Erkrankungen. Wo Gelenks¬ 
affektionen mit Erythema multiforme kombiniert auftreten, sind 
beide gleichermaßen Produkte einer Toxämie. 

Erythema multiforme kann bei infizierten Wunden, Zahn¬ 
affektionen, Tubeneiterung, Prostatitis (mit Residualharn), Koli- 
zystitis der kleinen Mädchen und Gonorrhoe, seltener bei Lues 
auftreten, Purpura bei Pyelonephritis. Erythema nodosum kann 
durch Jodkali, Bromkali und Gasoline entstehen. 

Die Zahl der inneren Affektionen, welche durch Toxämie 
Erythem und Purpura hervorrufen können, ist sehr groß. Man¬ 
chesmal ist eine Phlebitis, namentlich der unteren Extremi¬ 
täten, mit Erythema multiforme kombiniert. Das bei Syphilis 
seit langem bekannte — von Anthony selten beobachtete — 
Erythema multiforme wird durch eine Trombophlebitis des 
Unterhautzellgewebes hervorgerufen. Nur die Beobachtung des 
ganzen Verlaufes kann die ätiologische Bedeutung der Syphilis 
lür diese Form feststellen. Die Phlebitis größerer Venenstämme 
zeigt sich hiebei als strangförmige, jene der großen durch 
Phlegmasia alba dolens mit Ödem und Zyanose. 

Auch die Phlebitis migrans führt Anthony hier an. 

Bei Erythema multiforme ist die Ausscheidung durch die 
Anwesenheit des Toxins im Organismus beeinflußt, Quecksilber 
bei falscher Diagnosenstellung verabreicht, bewirkt hier viel 
leichter Salivation als bei Gesunden. Die Salizylpräparate sind 
Toxineliminatoren und wirken daher bei den multiplen, wan¬ 
dernden — nicht fixierten — Arthritiden toxischen Ursprungs, 
sowie bei manchen Fällen von Erythema multiforme und, kon¬ 
sequent angewendet, bei schweren Fällen von Thrombophlebitis. 

Diskussion. Ravogli hat einen Fall von Dermatitis herpeti- 
formis ans einem Handekzem entstehen gesehen, welches sich bei einem 
mit FleischpöckeJn Beschäftigten entwickelt hatte. Ein Fall von allge¬ 
meiner Erythrodermie bei einer Frau fand als toxische Dermatose Er¬ 
klärung, als die Frau von einem faultoten Fötus und hiermit von ihrer 
Krankheit befreit wurde. 

Sb er well beabsichtigt, in Fällen von angioneurotischem Ödem 
— er sah einen Todesfall durch Larynxödem — Thyroidextrakt zu geben. 

Schamberg macht auf die verschiedene Inkubationsdauer bei 
den Sernmexanthemen aufmerksam. Skarlatiniforme Eruptionen hat er 
bei kurzer Inkubationsdauer gesehen; der allgemeine Typus bei längerer 
Inkubation war Urtikaria, manchmal Purpura oder ringförmige Erup¬ 
tionen. 

Grindon bestreitet den differentiell - diagnostischen Wert der 
Eosinophilie bei Dermatitis herpetiformis gegenüber Pemphigus. 

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F ächzeitschri ften. 


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Corlett hat ein um den Mnnd lokalisiertes Erythem durch Jahre 
beobachtet, das mit gastrischen Störungen verbunden war und hat öfter 
bei solchen Fällen sich nur um die gastrischen Störungen und nicht um 
eine lokale Therapie gekümmert. 

Gilchrist hält dafür, daß bei den toxischen (Arznei) Exanthemen 
der eingeführte Stoff durch die Schweißdrüsen eliminiert werde. Der 
normalerweise im Darm lebende Staphylococcus albus kann unter ab¬ 
normen Verhältnissen sich sehr vermehren und seine Toxine können 
durch die Haut eliminiert werden. In einem Fall von bullösem Erythem 
half Staph. alb. vaccine vorzüglich und in ähnlichen reinigte es die be¬ 
legte Zunge rasch. In schweren ähnlichen Fällen und solchen von Ery¬ 
thema multiforme sollten große Dosen von Staph. alb. vaccine versucht 
werden. 

To wie hält mit Gau eher diese (toxische) Dermatose als Folge 
der Überladung und Überreizung des Magens und will durch eine be¬ 
stimmte Diätvorschrift die chemische Toxämie beheben. 

En gm an u findet einen klinischen Unterschied zwischen septi¬ 
schem und vulgärem Pemphigus in der bei ersterem vorhandenen Leuko¬ 
zytose. Bei Dermatitis herpetiformis hat er stets Indikan im Harne der 
Patienten gefunden. Die von den Rednern erörterten Dermatosen hätten 
verschiedene Ursachen. Eine bestimmte Gruppe, wie Pompholyx, mul¬ 
tiples Erythem, Pemphigus, seien durch intestinale Toxämie hervor¬ 
gerufen. 

Pusey macht darauf aufmerksam, daß eine von Martin Fischer 
angestellte Untersuchung über die Affinität von Kolloiden zu Wasser von 
verschiedenem Säuregrade vielleicht auf manche Phänomene der toxischen 
Erytheme Bezug habe. 

King berichtet über das Verschwinden eines Pemphigus bei einem 
Patienten unter dem Einfluß einer seelischen Beruhigung. 

Knowles erwähnt Fälle von toxischem Erythem nach Jod, Bella¬ 
donnapflaster und Atropininstallation. 

Hartzell resümiert, daß zwar jede Dermatose, die einer Infektion 
entstammt, Produkt einer Toxämie sei, daß man aber bisher unter toxischen 
Dermatosen nur solche durch nicht bazilläre Gifte verstanden habe. 
Hieher gehören gewisse Bogen, septische Dermatosen, deren Symptome 
aus der Absorption bazillärer Toxine begrenzter Infektionsherde stammen 
gegenüber solchen bei allgemeiner Infektion. 

Nur die Urticaria factitia mache der Erklärung einer toxischen 
Entstehung Schwierigkeiten. 

Rudolf Winternitz (Prag). 


Russische Zeitschrift für Haut- u. Geschlechts- 
Krankheiten. 1911. September und Oktober. 

Schebunow. Zur Pathogenese der Schuppen¬ 
flechte. pag. 131. 

Patient, ein junger, sonst gesunder Soldat, gibt an, immer 
leicht erregbar und reizbar gewesen zu sein. Konstatierbar 
sind: Dermographismus, Steigerung der Reflexe, rascher 
Stimmungswechsel etc. Im Anschluß an die Impfung kommt 


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Fachzeitschriften. 


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es zu einer Eruption von Psoriasis guttata und punctata am 
Stamm und den Extremitäten. Ein toxischer Einfluß der 
Impfung scheint nicht in Betracht zu kommen, da sie negativ 
ausfiel. Wohl kommt das mechanische Moment in Frage, da 
die ersten Plaques (numulär) an den Impfstellen auftraten. Bis 
zu einem gewissen Grade spielt der psychische Affekt der 
Impfung bei dem labilen Nervensystem des Patienten eine 
Rolle. 

Eine weitere Stütze für den nervösen Ursprung der Er¬ 
krankung bildet der Erfolg der Behandlung, die nur in der 
Darreichung von N e r v i n i s Bromnatrium - Arsen (warme Bäder) 
bestand. 

Kudisch und Lurje. Granuloma fungoides 
Auspitz s. Mycosis fungoides Alibert. p. 137. 

51 jähriger jüdischer Lehrer. Typischer Fall von Mycosis 
fungoides im dritten Stadium. Klinisch und histologisch keine 
Besonderheiten. Zwei Arsobenzolinjektionen: die erste 0 25, 
die zweite nach einer Woche 0*3 ohne sichtbaren Erfolg wäh¬ 
rend der 14tägigen Beobachtungszeit. Röntgenbehandlung soll 
nach Wiederaufnahme des Patienten in Anwendung kommen. 

Meschtschersky. Zur Statistik der tertiären 
Syphilis. p. 152. 

Das statistisch verarbeitete Material entstammt der Mos¬ 
kauer dermatologischen Klinik und umfaßt den Zeitraum von 
1895—1911. Poliklinische Patienten kommen für diese Unter¬ 
suchung nicht in Betracht. Nodöse und tuberöse Syphilide 
werden als gummöse Affektionen betrachtet im Gegensatz zu 
den Rupia- und Ekthymaformen der L. maligna. 

Im ganzen kamen 406 Fälle, 222 Männer 54'5%, 184 
Weiber 4ö-5°/ 0 , darunter 56 (i3-8%) Erbsyphilis zur Be¬ 
obachtung. 

Die Syphilis ignoree 130 Fälle betraf in weit größerem 
Ausmaß Weiber 45*6°/ 0 als Männer 20 , 7%. 

Die größte Zahl von Erkrankungen liefert das dritte und 
vierte Lebensdezennium. 

Von 645 gummösen Affektionen bei den 406 Patienten 
fällt ein Drittel auf die Haut. Dann sind die Nase und der 
harte Gaumen in ihrer Häufigkeit mit der gleichen Quote be¬ 
teiligt (V 3 der Gesamterkrankungen). 

57 Fälle sind mit kariösen Prozessen des harten Gaumens 
und des Nasenhöhlenbodens registriert. An Zahlengröße zu¬ 
nächst steht die Erkrankung der Nasenscheidewand. 

Am seltensten erkrankten, mit Beziehung auf das Knochen¬ 
system, die Phalangen der Finger und die Alveolarfortsätze 
des Oberkiefers. (In zwei Fällen.) Es folgen prozentisch ab¬ 
steigend der weiche Gaumen, Pharynx, Epiglottis. 


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Fachzeitschriften. 


Nur mit 3‘7 0 /o partizipieren die äußeren Genitalien (ein 
einziges Weib mit einer tuberoulzerösen Form). Bei Männern 
sind es Affektionen der Eichel (gummöser Pbagadenismus). 
3 Fälle mit gummöser Orchitis. 

Es werden 20 Fälle von Nervenlues berichtet, nur 5 an 
den peripheren Nerven lokalisiert, 4 an N. facialis, 1 am N. 
ischiadicus. 

Von 12 Fällen gummöser Myositis (10 davon an den 
unteren Extremitäten) sind 4 mit fibröser Umbildung gebeilt. 

Gelenkaffektionen (11 Fälle) sind zum größten Teil durch 
Übergreifen des gummösen Prozesses vom Knochen her entstanden. 

Unter 7 Patienten mit gummösen Zungenveränderungen 
sind 4 tiefe sklerosierende Glossitiden bemerkt. 

In der Hälfte der Erkrankungen fällt der Übergang ins 
gummöse Stadium innerhalb der ersten vier Jahre post in- 
fectionem. 

Die Hg-Behandlung war durchaus ungenügend, immer nur 
symptomatisch, aber systemlos. Eine chronische intermittierende 
Therapie kam in keinem Falle zur Anwendung. 

Dies beruht auf der Unkenntnis der Patienten über die 
Notwendigkeit einer systematischen Behandlung, weshalb an die 
Patienten aufklärende Broschüren an den Kliniken zu vertei¬ 
len sind. 

Den ersten Anstoß zum Ausbruch des Tertiarismus gaben 
in 11 Fällen Infektionskrankheiten, in 4 alkoholische Exzesse. 
Traumen, chronische Entzündungen etc. schafften einen Locus 
minoris resistentiae. 

In der größten Zahl der Fälle sind Konstitutionsano¬ 
malien, allgemeine Ernährungsstörungen etc. zu konstatieren. 
Nur 2 Patienten erfreuten sich einer blühenden Gesundheit. 

Tschernogubow. Zur Frage der sogenannten 
gonorrhoischen Follikulitiden. p. 173. 

21jähriger Student mit zwei typischen Follikulitiden 
l‘/a cm hinter dem Frenularansatz in der Raphe. Im Eiter 
reichlich Gonokokken. Harnröhre frei. Die histologische Unter¬ 
suchung der exzidierten Abzeßchen ergibt, daß es sich um 
ein oder zwei verzweigte Gänge handelt, die mit mehrschich¬ 
tigem Plattenepithel von Schleimhautcharakter ausgekleidet 
sind. Rundzelleninfiltrate in der Umgebung und hydropische 
Degeneration der Epithelien. An einer Stelle kam es zur 
Bildung eines Abszesses im submukösen Gewebe. Die Epithel- 
vtränderungen (Ausbildung solider Stränge) werden durch den 
von den Gonokokken ausgehenden formativen Reiz erklärt. 

Tsch. steht auf dem Standpunkte, daß die Scheidung in 
Haut- und Schleimhautgänge vollkommen genügt, und bringt 
die Literatur der Einteilungsversuche der verschiedenen Autoren. 


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DNIVERSIT Y OF MICHIG AN 



F achzeitschr iften. 


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Er pflichtet Wechselmann bei, .nach welchem die mit 
Zylinder- und Plattenepithel ausgekleideten Zysten sich von 
den paraurethralen Gängen weder anatomisch noch histologisch 
unterscheiden lassen. 

Anhangsweise berichtet er noch über zwei Fälle, von denen 
einer nicht gonorrhoischen Ursprungs ist. In der Nähe des 
Skrotums, in der Ruphe fand sich ein y a cm langer, 3 rum 
breiter Strang. Richard Fischei (Bad Hall). 


Polnische Zeitschrift für Hant- und vener. 

Krankheiten. 

Heft 11, 12. 

Sonnenberg, E. Ein Kall von hereditärer Lues 
in der zweiten Generation. Der Verf. hat Periostitis 
tibiae utriusque bei einem lljähr. Knaben beobachtet, dessen 
Mutter an Periostitis mandibulae im 14. Lebensjahre gelitten 
und Hutchinsonsche Zähne neben den auf überstandene 
luetische Geschwüre verdächtigen Narben am Körper gezeigt 
hatte. Die Großeltern von mütterlicher Seite hat S. auch be¬ 
handelt, den Vater an Ostitis palati duri, die Mutter an Para¬ 
lysis progressiva. Er hat daher drei Generationen in seiner 
Observation gehabt, von denen die zwei letzteren mit heredi¬ 
tärer Lues behaftet waren. 

Malinowski, F. Über Syphilisbehandlung durch 
Salvarsan. Der Verf. hat schon zwei Abhandlungen in dieser 
Richtung veröffentlicht, in dieser dritten hebt er vor allem die 
Vorzüge der intravenösen Infusionen, zu welchem Zwecke er 
den Hau ptmannsehen Apparat benutzt. Die Dosis betrug 
in den meisten Fällen 0 - 5 — 06 g. Die Fieberreaktion war selten, 
etwas öfters kamen die Erscheinungen seitens des Ver¬ 
dauungskanals zum Vorschein. — Auf Grund seiner Erfahrung 
kommt M. zu dem Schluß, daß Salvarsan auf alle luetische 
Effloreszenzen prompter und stärker wirkt, als die bis jetzt 
gebrauchten Mittel, besonders aber auf die Erscheinungen der 
tertiären und malignen Syphilis seine energische Wirkung ent¬ 
faltet. Einige Fälle beweisen auch, daß mau zuweilen zur defi¬ 
nitiven Heilung der Effloreszenzen mehrere Salvarsaninjektiouen 
braucht. In den Fällen von Tabes dorsalis waren die erzielten 
Besserungen nur vorübergehend, bei der Paralyse kamen die 
Remissionen nach Salvarsan zuweilen ganz unerwartet. Deshalb 


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Fachzeitschrift en. 


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ist M. der Meinung, daß, da die Differentialdiagnose zwischen 
Paralyse und Lues cerebri zuweilen ganz unmöglich ist, Sal- 
varsan in zweifelhaften Fällen in kleinen Dosen angewendet 
werden sollte. Was die Dauerwirkung anbelangt, ist er der 
Anschauung, daß die Rezidive nach Salvarsanbehandlung in 
schwächerer Form und später auftreten, als bei der Queck¬ 
silbertherapie, er gibt also jetzt mehrere Salvarsaninfusionen 
in Intervallen von 2 Monaten und in der Zwischenzeit Queck¬ 
silber. Als Gegenindikation betrachtet er nur schwere Affektionen 
des Kreislaufsystems, der Nieren und der Leber. 

Serkowski, St. Vakzinetherapie. Im weiteren be¬ 
schreibt der Verf. sehr ausführlich die Vakzinetherapie bei 
Tuberkulose im allgemeinen, bei Menschen und Tieren, die 
Bedeutung der Behandlung mit Tuberkulin und verschiedene 
Arten dieser Vakzine. F. Krzysztalowicz (Krakau). 


Japanisohe Zeitschrift für Dermatologie und 
Urologie. 1912. 

Vol. XII. Fase. 3. März 1912. 

Matsuura und Matsumoto. Serumdiagnose bei 
Syphilis. II. Mitteilung. 

Matsuura, Matsumoto und Ando. Serumdiagnose 
bei Syphilis. III. Mitteilung. 

^jiri. Über die Lungenembolien der Salvarsan- 
emulsion und deren Einflüsse auf lokale Nerven 
und Gefäße bei Intraglutäalinjektion an Versuchs¬ 
tieren. 

Maki. Ein Fall von Retensionszyste an der 
kleinen Schamlippe. 

Der Inhalt der Zyste bestand aus Schleimmassen und 
zahlreichen Leukozyten, die Wand war von einem einschich¬ 
tigen Zylinderzellenepithel ausgekleidet. Verf. hält die Zyste 
für einen Abkömmling einer Schleimdrüse. 

Tahara. Erfahrungen über Spinalanästhesie. 

Das Verfahren wird für alle kleinen Operationen unter¬ 
halb der Nabelgegend empfohlen. 

Inouye. Tetrodoxin (Tahara) gegen Hautjucken. 

Das Tetrodoxin ist ein durch Extraktion des Ovariums 
von Tetrodon erhaltenes Gift, das in 0'5 bis l 0 / 0 iger wässriger 


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Facb Zeitschriften. 


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Lösung mit günstigen Erfolgen bei Hautjucken (Pruritus hie- 
malis, Prurigo, Lichen Vidal etc.) angewandt wurde. 

Watanabe. Zwei Fälle von Pityriasis licheno¬ 
ides chronica, behandelt mit Salvarsan. 

Es wurde durch einmalige intravenöse Injektion von Sal¬ 
varsan sehr rasche Besserung, resp. Heilung erzielt. In einem 
Falle Rezidiv nach zwei Monaten und rasche Heilung durch 
eine zweite Injektion. 

Sakurane. Über die Behandlung der Hühner¬ 
augen. 

Es wird 50°/ o iges Salizylpflaster empfohlen. 

Dohi, E. und Mine. Die Quarzlampe (Eromayer) 
in der Dermatologie. 

Bei Alopecia areata, Eczema chronicum et acutum, Lichen 
Vidal, Acne cornea, Acne vulgaris, Rosacea, Lupus erythema¬ 
tosus etc. waren besonders günstige Heilerfolge zu verzeichnen. 

(Referiert nach den Antoreferaten.) 

Walther Pick (Wien). 


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Geschlechts-Krankheiten. 


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Allgemeiner Teil. 

Kiefer, Guy. Bericht des Komitees über die 
Kontrolle der venerischen Krankheiten durch den 
Magistrat. The Journal of the American Medical Asso¬ 
ciation. 19.1. September 23. p. 1052. 

Das Komitee, über dessen Ausführungen Kiefer berich¬ 
tet, kommt zu folgenden Forderungen: 1. Die Einleitung einer 
Bewegung für die Erziehung durch eine speziell dafür organi¬ 
sierte Gesellschaft. 2. Die Anzeigepflicht aller Fälle von 
Geschlechtskrankheiten durch Hospitäler und Polikliniken. 3. 
Die Anzeigepflicht aller Fälle unter den Prostituierten. 4. Die 
Errichtung spezieller unter dem Gesundheitsrat stehender Kli¬ 
niken zur Behandlung und Kontrolle der venerischen Krank¬ 
heiten. 5. Die Einführung eines Gesetzes, welches die Anzeige¬ 
pflicht der Ärzte zum Vorwurf hat. 6. Die Einrichtung spezieller 
Hospitäler für die besonders ansteckenden Fälle durch die 
Munizipalität. 7. Die Errichtung von Laboratorien für diagno¬ 
stische Zwecke. 8. Geburten sollen in 24 Stunden angemeldet 
werden. 9. Kontrolle der Hebammen und Ärzte, die mit Geburts¬ 
hilfe zu tun haben. 10. Gesetze zur Anzeigepflicht venerisch 
infizierter Augen. Fritz Juliusberg (Posen). 

Greene, Frances. Die Übertragbar keit von Sy¬ 
philis und Gonorrhoe. The Journal of the American 
Medical Association. 1911. September 23. p. 1049. 

Nichts Neues. Fritz Juliusberg (Posen). 

Rothermundt, M. und Dale, J. Experimentelle 
Untersuchungen über die Ärsenfestigkeit der 
Spirochaeten. Dtsch. med. Wochenschr. Nr. 39. 1911. 

Die Versuche, welche Rothermundt und Dale mit 
Atoxyl an spirochaeteninfizierteu Hühnern Vornahmen, ergaben, 
daß selbst in 20 Passagen eine Arsenfestigkeit der Hühner- 


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Bericht üb. die Leist, auf dem Geb. der Geschlechtskraukh. 731 


spirochaeten nicht zu erreichen war. Die Verf. ziehen aus den 
Resultaten ihrer Experimente den praktisch wichtigen Rück¬ 
schluß auf das Verhalten anderer Spirochaeten gegenüber 
Arsenpräparaten und betonen besonders, daß durch länger 
dauernde Arsenkuren (Salvarsan) bei Syphilis keine Arsen¬ 
festigkeit der Syphilisspirochaeten eintreten könne. 

Max Joseph (Berlin). 

Schereschewsky, J. Die Übertragung der Sy¬ 
philis auf Kaniuchen mittels reingezüchteter 
Spirochaeten vom Menschen. Dtsch. mediz. Wochen¬ 
schrift. Nr. 39. 

Zu den Ergebnissen Hoffmanns, welcher aus Spiro- 
chaeten-Kulturen von Luesmaterial in Serumagar eine pallida- 
artige Spirockaete isolieren und mit größeren Mengen dieser 
Kultur beim Kaninchen Spirochaeten enthaltende Hodenschwel¬ 
lungen erzeugen konnte, bemerkt Schereschewsky, er habe 
seinerzeit über Hodenschwellungen mit Spirochaetenbefund nach 
Einspritzungen menschlichen Materials berichtet. Die Spiro¬ 
chaeten wucherten, die Veränderungen glichen den von Hoff- 
mann beschriebenen, dennoch erlaubte die Form der Spiro¬ 
chaeten und der Befund anderer Bakterien nicht, eine Syphilis 
völlig sicher anzunehmen. Verf. teilt besonders die Bedenken 
Hoffmanns gegen Syphilisdiagnosen auf Grund von Spiro- 
chaetennachweis bei Mundläsionen. Max Joseph (Berlin). 

Sowade, H. Ueber Spirochaete pallida-Kultur- 
impfungen nebst Bemerkungen über die Wasser* 
mannsche Reaktion heim Kaninchen. Deutsche med. 
Wochenschr. Nr. 42. 1911. 

Durch direkte Impfung von Kulturspirochaeten in die 
Blutbahn erzeugte Sowade bei Kaninchen eine unzweideutige 
Lues, selbst wenn die Spirochaeten der zweiten Kulturgeneration 
entstammten. Klinisch zeigte sich die Infektion in Kräfteabnahme, 
Haarausfall, papulösen und papulo- ulzerösen Exanthemen, 
Drüst-nschwellung, Paronychien, einmal Iritis, also gleichen 
Symptomen, wie sie bei der Lues des Menschen bekannt sind. 
Die Versuche über Wasser mannsche Reaktion bestätigten 
die Beobachtungen Blumenthals: negative Reaktion bei 
normalen Tieren, während Tiere, die generalisierte Lues hatten 
oder noch Symptome zeigten, positiv reagieren können. 

Max Joseph (Berlin). 

Grfinberg. Über Spirochaetenbetunde im Fel¬ 
senbein eines luetischen Fötus. Zeitschrift für Ohren- 
heilk. 1911. p. 223. 

Der betreffende Fötus war 7—8 Monate alt, totgeboren, in 
einer großen Reihe von Organen desselben waren Spirochaeten 
nachgewiesen worden. In den verschiedenen Regionen des 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Felsenbeins fanden sich Spirochaeten in der Dura der mittleren 
und hinteren Schädelgrube; im inneren Ohr nur im Stamme 
des Vestibularis und Cochlearis, peripheriewärts an Menge 
abnehmend, in der Labyrinthkapsel nur im Mark der die 
Kapsel umgebenden Spongiosaschiebt; im Mittelohr, canalis 
facialis und canalis caroticus sehr reichliche Spirochaeten mit 
deutlicher Beziehung zu Nerven und Gefäßen. 

L. Halberstädter (Berlin). 

Blumenthal, Franz, Berlin. Über die Behandlung 
der experimentellen Kaninchensyphilis mit aro¬ 
matischen Quecksilberdikarbonsäuren. Mediz. Kl. 
Nr. 39. 

Blumenthal berichtet über seine Versuche mit dem 
Quecksilbersalz, dinitrophenil mercuri, dikarbonsaurem Natrium, 
welches 38% Quecksilber enthält. Er injizierte Kaninchen, die 
mit syphilitischem Kaninchenvirus geimpft waren, die 5%ige 
klare Lösung und zwar in Mengen von 0*2 bis höchstens 
3 X 0*3 ccm. Er konnte im Experiment die sehr stark spirillo- 
zide Wirkung nachweisen, denn es gelang durch ein- bis zwei¬ 
malige Injektion einer weit unter der toxischen Dosis gelegenen 
Menge, die Spirochaeten zum Verschwinden zu bringen und die 
klinischen Erscheinungen zu heilen. 

Ludwig Zweig (Dortmund). 

Wolft; L. K. Die Wassermannsche Reaktion in 
der pathologischen Anatomie. Zeitschrift f. Immenit. 
Bd. XI, Heft 2. 

1. Die positive Reaktion vieler nichtluetischer Leichensera 
wird hervorgerufen durch die in dem Serum befindliche „lipoide 
Substanz“, die verschieden ist von der echten, die Wasser¬ 
mannsche Reaktion verursachenden Substanz. 

2. Diese „lipoide Substanz“ ist mittels BaS0 4 zu entfer¬ 
nen und auf diese Weise sind die pseudopositiven Sera zu 
unterscheiden von den positiven. 

3. Nach Behandlung der Sera mit BaS0 4 ist die Wasser¬ 
mannsche Reaktion auch brauchbar in der pathologischen 
Anatomie. 

4. Die „lipoide“ Hemmungssubstanz ist wahrscheinlich 
homolog mit den wirksamen Bestandteilen des Luesleberextraktes. 

Marg. Stern (Breslau). 

Sormaui, B. P. Quantitative Komplementreak¬ 
tion (insbesondere Reaktion von Wassermann) mit 
voraus berechneten Komplementquauta. Genaue 
Technik für kleinere Quantitäten. Zeitschr. f. Immu- 
tni. Bd. XI, Heft 2. 

Verf. ist der Ansicht, daß für eine gute serologische 
Kontrolle während und nach der Behandlung von Syphilitikern 


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der Geschlechtskrankheiten. 


733 


eine quantitative Auswertung der Sera erforderlich ist. Er hat 
eine exakte Untersuchungsmethode in kleinen Quantitäten aus¬ 
gearbeitet. Er bestimmt zuerst die Stärke des Komplements 
nicht nur im hämolytischen System, sondern auch gegenüber 
dem zu verwendenden Extrakt und er verwendet dann für den 
Versuch die kleinste noch lösende Menge des Meerschweinchen¬ 
serums. Außerdem wird der Ambozeptor in 10—12fachem 
Uberschuß gebraucht, wodurch die Hämolyse beschleunigt wird. 
Die Stärke der Reaktion bestimmt der Verf. durch 5 verschie¬ 
dene Extraktdosen. Zur genauen Dosierung dient Wrights 
Throttled Pipette. Marg. Stern (Breslau). 

Schmidt, P. Studien über das Wesen der 
Wassermannschen Reaktion. Zeitschr. f. Hygiene und 
Infektionskrankheiten. 1911. LXIX. Bd. p. 513. 

Verf. zieht aus seinen Studien über das Wesen der 
Wassermannschen Reaktion folgende Schlüsse: Die Was- 
sermannsche Reaktion ist eine Kolloidreaktion (Porges). 
Sie beruht auf der Bildung neuer freier Oberflächen durch 
Ausfällung äußerst feiner Teilchen auf dem Extraktkolloid, wahr¬ 
scheinlich durch Umladung der an sich elektrisch negativ 
geladenen Extraktkolloidteilchen. Diese Bildung neuer Ober¬ 
flächen erfolgt durch ein Zusammenwirken der Globuline mit 
dem Extraktkolloid, zwischen denen eine starke Affinität besteht. 
Im Normalserum wird diese Reaktion durch die Schutzwirkung 
der Albumine verhindert oder stark verzögert. Beim Lues¬ 
serum überwiegen die Globuline quantitativ oder qualitativ 
durch den Grad der Dispersität oder beides. Die Dispersität 
könnte durch stärkere Dissoziation mit Vorherrschen der 
H-Jonen (Fermente) beeinflußt sein. Normal- und Luesglobu¬ 
line geben mit Extrakt mehr oder weniger starke Hemmungen. 
Diese sind am stärksten, wenn die Globulinlösungen von feinsten 
suspendierten Globulinteilchen opalisierend sind. Albuminlösung 
verhält sich wie normales Serum. Albumintrübungen sind, wie 
Fettrübungen, fast wirkungslos. Die schönsten Wassermann- 
schen Reaktionen liefern Normalsera -|- Globulintrübungen. Die 
Schutzwirkung von Albuminlösungen für Extraktkolloid gegen¬ 
über Alaun als Fällungsmittel ist etwa zehnmal so groß als die 
von Globulinlösungen. Bei der Wassermann sehen Reaktion 
sind die Globuline direkt als Fällungsmittel gegenüber Extrakt¬ 
kolloid aufzufassen. Die Fällung von Globulin-Extraktgemischen 
durch Alaun geschieht um so prompter, je trüber das Gemisch 
ist. Das mit physiologischer Kochsalzlösung 1:10 verdünnte 
Komplement passiert Berkefeldfilter nicht, ist also ein Kolloid 
von relativ grober Dispersität. Von konzentriertem frischem 
Meerschweinchenserum passiert ungefähr die Hälfte Komplement 


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734 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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das Berkefeldfilter; es ist also offenbar im unverdünnten Serum 
in einem fein dispersen Zustand, alü V. Lion (Mannheim). 

Kinck, Artur. Die praktische Bedeutung der 
v. Dungernschen Modifikation der Wassermann- 
sehen Reaktion in der Oto-Rhino-Laryngologie. 
Monatsschr. f. Ohrenheilkunde u. Lar.-Rhinologie. XLV. Jahrg. 
Heft 7. 

Verf. gelangt zu dem Schlüsse, daß die v. Düngern- 
sehe Reaktion gleich gut verwendbare Resultate ergibt wie die 
Wassermannsche. In der Mehrzahl der Fälle waren die 
Ergebnisse mit denen der Originalmethode übereinstimmend; 
vor allem gab sie nicht positive Resultate, wenn die Wasser¬ 
mannsche Reaktion negativ war und keine Anhaltspunkte für 
Lues vorhanden waren. Nur in einer Minderzahl von Fällen 
(nach stattgebabten Kuren, bei latenter Syphilis und bei Primär¬ 
affekten) gab die v. Düngern sehe Reaktion negatives Resultat, 
während die Wassermannsche Reaktion ausgesprochen oder 
schwach positiv war. Da aber in der Oto-Rhino-Laryngologie 
das Verfahren hauptsächlich bei manifesten Erscheinungen zur 
Differentialdiagnose in Betracht kommt, ist ein Versagen weniger 
zu befürchten. Wilhelm B alb an (Wien). 

Epstein u. Deutsch. Nachprüfung der nach An¬ 
gabe Müllers und Landsteiners modifizierten Me¬ 
thodik der Wassermannschen Reaktion mit nicht 
inaktiviertem Serum. Wiener klinische Wochenschr. 1910. 
Nr. 24. 

Die Autoren verwendeten in ihrer Versuchsanordnung 
Dosen von 0*1 ccm einer fünffachen Verdünnung des Serums; 
es wurden unter Hinzufügung von 1 ccm 50°/ o igen Meerschwein¬ 
chenserums zwei Proben mit Organextraktverdünnungen von 
V 3 und J / 8 aufgestellt, nehstdem alle vorgeschriebenen Kon¬ 
trollen. Aus den Versuchen geht hervor, daß bei Anwendung 
der Aktivmethode ein Gewinn von 12 - 2°/ 0 positiver Ausfälle bei 
Fällen resultiert, bei denen durch die klinische Beobachtung 
Lues sichergestellt wurde. Die Methode nach Landsteiner 
und Müller ist teils als wertvolle Kontrolle, teils als Ergän¬ 
zung der bewährten Aufstellung mit reaktiviertem Serum heran- 
zuzieben. Viktor Ban dl er (Prag). 

Reuben, Mark. Hereditäre Syphilis und Wasser- 
mannreaktion hei fünf Fällen in einer Familie. 
New York Academy of medicine. 1911. März. Medical Record. 
1911. Oktober 14. p. 803. 

Bei der von Reuben zitierten Familie hatte die Mutter, 
ohne Syphilissymptome zu zeigen, positiven Wassermann, 
ihr zweiter Gatte negativen Wassermann. Von den fünf 
Kindern hatten vier positiven Wassermann, das fünfte, 


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der Geschlechtskrankheiten. 


735 


welches auch keine Syphilissymptome aufwies, negativen 
Wassermann. Fritz Juliusberg (Posen). 

Renben, Mark. Hereditäre Syphilis und Wasser¬ 
mannreaktion. New York Academy of medicine. 1911. 
März. Medical Record. 1911. Oktober 14. p. 804. 

Re üben kommt in seinen Ausführungen über die here¬ 
ditäre Syphilis zu folgenden Schlüssen: 1. Der häufigste Über¬ 
tragungsweg der Syphilis auf den Fötus geht durch die Pla¬ 
zenta. Ist das Kind syphilitisch, so ist es auch die Mutter; 
der Vater kann krank sein oder nicht. 2. Mütter, welche keine 
Symptome haben, aber syphilitische Kinder gebären, sind latent 
syphilitisch; 72% dieser Frauen geben positiven Wasser¬ 
mann. 3. Mütter mit Syphilissymptomen, die syphilitische 
Kinder gebären, geben ebenfalls in 72% positive Reaktion. 4. 
Je früher das Blut der Mutter nach der Geburt des letzten 
syphilitischen Kindes untersucht wird, um so größer ist der 
Prozentsatz der positiven Reaktionen. 5. Bei Frauen ohne 
Syphilissymptome, welche ein bis sieben syphilitische Kinder 
geboren haben, ist die Reaktion in 60% positiv, bei solchen, 
die mehr als 7 Kinder geboren haben, ist sie in 46% positiv. 

6. Bei Müttern mit Symptomen, welche ein syphilitisches Kind 
geboren haben, ist die Reaktion in 20% positiv, bei 2 Kindern 
in 60%, bei 4 bis 7 Kindern in 100%, bei 8 Kindern in b0%. 

7. Die größere Majorität der Kinder syphilitischer Mütter ist 
selbst syphilitisch. Eine syphilitische Mutter gebärt ein syphi¬ 
litisches Kind, oder im Latenzstadium ein gesundes Kind, aber 
me ein gegen Syphilis immunes. Von 123 Kindern syphilitischer 
Mütter gaben 110, das sind 90%, einen positiven Wasser¬ 
mann. 8. Mehr als 99% der Kinder mit Syphilis hereditaria 
geben einen positiven Wassermann. 9. Kinder mit über¬ 
standener hereditärer Syphilis geben in 50% einen positiven 
Wassermann. 10. Ein Kind, das an hereditärer Syphilis 
leidet, kann einen negativen Wassermann geben, bevor die 
Symptome da sind; dieser wird mit dem Auftreten der Symptome 
positiv, a) Quecksilber und Salvarsan lassen eine positive 
Reaktion in eine negative Umschlägen, aber in einer Reihe von 
Fällen wird die Reaktion innerhalb von 6 Monaten wieder 
positiv, b) Quecksilber und Salvarsan heilen die Syphilis nicht 
aus; sie verwandeln nur eine aktive in eine latente Syphilis. 
c) Das Blut jeder Amme sollte nach Wassermann unter¬ 
sucht werden; ist die Reaktion positiv, so hat sie eine Syphilis 
und sollte nicht verwendet werden; ist sie negativ, so sollte 
das Blut ihres Kindes untersucht werden; gibt dieses eine 
positive Reaktion, so ist auch die Mutter trotz negativer Re¬ 
aktion syphilitisch. 11. Bei Frauen mit Syphilisverdacht, wo 
häufige Aborte vorkamen, ist der Wassermann in 87% positiv 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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gewesen. 12. Das Virus der Syphilis ist anfänglich mild, wird 
in Jahren schwerer, bleibt dann stationär, um daun in seiner 
Virulenz herabzugehen. 13. Syphilitische Frauen konzipieren 
durchschnittlich sechsmal, aber sie haben durchschnittlich selten 
mehr als 2% lebende Kinder, auch wenn sie mehr wie sechs¬ 
mal schwanger gewesen sind. Von allen Konzeptionen syphi¬ 
litischer endigen 75% im ersten Jahre tötlich, 20% aller 
Schwangerschaften endigen mit Abort; 10% aller Schwanger¬ 
schaften endigen mit Totgeburt; 10% endigen mit Frühgeburt; 
22% führen zu ausgetragenen syphilitischen Kindern; 18% 
sterben im ersten Jahre an Syphilis oder interkurrenten Krank¬ 
heiten und nur 2% der Schwangerschaften bei syphilitischen 
Frauen fuhren zu gesunden Kindern. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Kolle, W. und Stiner, Otto. Die Verwendung von 
Azetonextrakten zur Serumdiagnostik der Syphi¬ 
lis. btsch. med. Woch. Nr. 38. 1911. 

Durch Verwendung von Azetonextrakten aus luetischer 
Leber gestalteten Kolle und Stiner die Wassermannsche 
Reaktion empfindlicher und zuverlässiger. Bei etwa 70% von 
Luetikern in späteren Stadien (zweite Latenzperiode und tertiäre 
Formen) wurde noch eine positive Reaktion erzielt mit quan¬ 
titativer Titrierungsmethode und Benutzung exakt eingestellter 
Azetonextrakte. Die gleichen Fälle reagierten bei Gebrauch 
stark wirksamer, eingestellter alkoholischer oder wässriger 
Extrakte nur in 40% positiv. Die Grenzwerte der Hemmung 
der Extrakte mit normalem Serum einerseits und Luesserum 
andererseits verhielten sich wie 9:1 anstatt wie bei Gebrauch 
von alkoholischen oder wässrigen Extrakten wie 2 :1 oder 3 :1. 
Die Gefahr von Fehldiagnosen erscheint also durch die Azeton¬ 
methode bedeutend verringert. Max Joseph (Berlin). 


Syphilis. Symptomatologie. 

Milne, Lindsay. Die glatte Atrophie der Zungen¬ 
wurzel. The Journal of the American Medical Association. 
1911. 23. September, p. 1040. 

Milne geht aus von der Arbeit Lewins und Hellers 
(Virchows Archiv 1894), die auf den diagnostischen Wert 
der glatten Atrophie der Zungenwurzel für die Syphilis hinge¬ 
wiesen haben. Von 200 zur Sektion gekommenen Syphilitikern 
zeigten 103 Fälle die glatte Atrophie der Zungenwurzel. 


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der Geschlechtskrankheiten. 


737 


(Am. Joum. of Med. Sc. 1910.) Symmers fand unter 75 Fällen 
von Syphilis 64 mit der glatten Atrophie der Zunge. Mil ne 
fand bei 505 Autopsien 39 mal die glatte Atrophie. Bei 14 von 
diesen Fällen fanden sich keine Zeichen von Syphilis und auch 
keine darauf deutenden anamnestischen Daten. Bei 3 Fällen 
fand sich keine Syphilis, doch ergab die Anamnese, daß eine 
solche möglicherweise vorhanden war. Bei 8 Fällen fand sich 
keine Syphilis, die Anamnese war nicht verwertbar. Bei 14 Fällen 
fanden sich sichere Zeichen von Syphilis. Demgegenüber stehen 
21 Fälle mit sicherer Syphilis, aber ohne glatte Atrophie des 
Zungengrundes. Nach des Autors Beobachtungen kommt die 
glatte Atrophie der Zungenbasis gelegentlich auch bei anderen 
Erkrankungen vor wie bei der Syphilis, so bei gewissen Fällen 
von Tuberkulose (unter 196 Fällen von Tuberkulose wiesen 7 
die glatte Atrophie auf). Von den Krankheitsprozessen, die 
zur glatten Atrophie führen, ist aber Syphilis die häufigste. 

Bei Fällen von aktiver Syphilis kommt es gewöhnlich zu 
einer Hyperplasie des lymphoiden Gewebes der Zungenbasü. 

Mikroskopisch entsprach der glatten Atrophie eine Atrophie 
der lymphoiden und anderer subepithelialen Elemente, so, daß 
sich ein dünnes squamöses Epithel über ein fibro-vaskuläres 
Gewebe legte, welches weder Drüsen noch lymphoide Follikel 
enthielt. Es schien sich nicht um narbige Prozesse zu handeln 
und die darunter liegenden Muskelstrukturen waren nicht ver¬ 
ändert. Fritz Juliusberg (Posen). 

Thrasher, A. B. Primärer Schanker der Ton¬ 
sillen. American laryngological Association. 1911. Mai. Me¬ 
dical Record. 1911. 16. September, p. 599. 

Thrasher berichtet im Zusammenhang über den Primär- 
afifekt der Tonsillen. Meist entstehe er im Anschluß an 
Küsse, seltener von Eßutensilien aus. Der Schmerz ist im all¬ 
gemeinen heftiger als bei anderen Erkrankungen der Tonsillen. 
Die Tonsillotomie vor Ausbruch der Allgemeinerscheinungen 
bietet nur geringe Hoffnung für einen abortiven Verlauf der 
Syphilis. Fritz Juliusberg (Posen). 

Ridder. Beitrag zur Kenntnis des Morbus 
Banti: Ein Fall von syphilitischer pseudobanti- 
scher Leberzirrhose. Charite-Annalen. 1911. Bd. XXXV. 
p. 193. 

Verf. beobachtete einen Krankheitsfall, der die Symptome 
des typischen „Morbus Banti“ aufwies. Der Stoffwechselversuch 
ergab aber keinen toxischen Eiweißzerfall, dagegen war die 
Wassermann sehe Reaktion stark positiv. Hg-Anwendung 
— von Salvarsan wurde wegen der bestehenden Leberaflektion 
abgesehen — bewirkte auffallende Besserung des subjektiven 
Befindens wie des objektiven Befundes. — Beim sog. „Morbus 

Archiv f. Dermal, n. Syph. Bd. CXII. 47 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Banti“ sind also zu unterscheiden: 1. Echter Morbus Banti 
mit nacbgewiesenem toxischen Eiweißzerfall (Umber). 2. Syphi¬ 
litische (kongenitale oder akquirierte) pseudobantische Leber¬ 
zirrhose. 3. Pseudobantische Leberzirrhose (Naunyn) ohne 
toxischen Ei weißzerfall und mit negativem Wassermann, mit 
verschiedener Ätiologie (Alkohol, Trauma postinfektiös, Dy¬ 
senterie, kongenitale Miß- und Hemmungsbildung, Tuberkulose). 
Therapie für Fälle ad 1: Splenektomie; ad 2: antisyphilitische 
Kur, bei deren Versagen event. Splenektomie; ad 3: konser¬ 
vative Behandlung der Zirrhose, event. Operation; endlich ad 2 
und 3 auch Röntgenbehandlung. V. Lion (Mannheim). 

Gudzent, F. Beiträge zur luetischen Erkran¬ 
kung der Gelenke und Muskeln. Charite-Annalen. 1911. 
Bd. XXXV. p. 20. 

2 Fälle von multipler Gelenkserkrankung auf luetischer 
Basis. Wassermann positiv. Der erste wurde zunächst durch 
Salvarsan und Sublimat nicht beeinflußt, besserte sich aber 
sehr auf Kalomelinjektionen. Ein bald auftretendes Rezidiv 
schwand auf Salvarsan, nachdem Jodipin subkutan ohne Erfolg 
gegeben war. Diese wirkte aber in 25prozentiger Lösung 
prompt beim 2. Fall, dessen Symptome schwanden bei Negativ¬ 
werden des Wassermann. V. Lion (Mannheim). 

Gaucher. Die tertiäre kongenitale Syphilis 
des Mundes, Larynx und Pharynx. Progr. med. 1911. 
p. 389. 

Die in Betracht kommenden Erscheinungen unterscheiden 
sich im allgemeinen nicht von den bei der erworbenen Syphilis 
beobachteten. L. Halberstaedter (Berlin). 

Gerber. Nebenhöhlensyphilis und Neben¬ 
höhlenkomplikationen. Zeitschrift iur Laryngologie und 
Rhinologie. Bd. IV. Heft 1. 

Polemik. * Wilhelm B alb an (Wien). 

Hirsch. Bericht über luetische Stirnböhlen¬ 
erkrankungen. (Sitzung der Wiener laryngolog. Gesell¬ 
schaft vom 14./VI. 1911.) Monatsschr. für Ohrenheilkunde und 
Lar.-Rhinologie. XLV. Jahrg. Heft 9. 

Wilhelm Balban (Wien). 

Ravaut,P. Studie über die Biopsie der meningo- 
vascularite syphilitique. Presse med. 1911. Nr. 77. 

Allen syphilitischen Affektionen des Nervensystems liegen 
als anatomisches Substrat und zugleich als ursächlicher, aus¬ 
lösender Faktor arterielle, venöse, lymphatische und meningeale 
Läsionen zu Grunde. Sie greifen so in einander, sind so eng 
verknüpft, daß die Bedeutung der einzelnen Elemente für die 
Entstehung dieses oder jenes Prozesses an Hirn, Rückenmark 
oder Nerven in der Früh- oder der Spätperiode der Syphilis 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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nicht präzisiert werden kann. Die Gesamtheit der Läsionen, 
von Rav aut meningo-vascularite syphilitique benannt, ist es, 
die sämtliche luetische Affektionen des Nervensystems verur¬ 
sacht und auslöst. Sie geht diesen vorher und besteht weiter 
zugleich mit ihnen, oft ohne jedes klinische Symptom. Stets 
aber ist sie durch Untersuchung der Zerebrospinalflüssigkeit zu 
diagnostizieren. Nach vieljährigen Beobachtungen glaubt 
Rav aut sogar, verschiedene Formen der Meningo-vascularitis 
syphilitica unterscheiden zu können. Die einfachste Form ist 
die Hypertension des liq. zer.-spin.; bisweilen besteht zugleich 
eine sehr geringe Vermehrung des Albumens und es sind sehr 
spärlich uninukleäre Zellen vorhanden. Diesen Typus findet 
man oft im Sekundärstadium nach der Roseola, ferner später 
bei Syphilitikern, die an Kopfschmerzen leiden, und endlich 
sah Rav aut ihn oft bei Patienten, die Salvarsan-Injektionen 
erhalten hatten. Eine andere sehr häufige Form ist die der 
zellulären Reaktion; bei leichter Meningo-vascularitis sind nur 
Lymphozyten in schwankender Menge vorhanden; bisweilen 
sieht man außerdem noch einige polynukleäre, ferner große 
Zellen von dem Typus der Plasmazellen und eventuell auch 
eine leichte Vermehrung des Albumens. Die dritte Form der 
Meningo-vascularitis zeigt sich bei schweren meningealen Pro¬ 
zessen. Die Zerebrospinalflüssigkeit' enthält dann alle Arten 
der genannten Zellen (lymphozyten, polynukleäre und plasma¬ 
zellförmige), bisweilen in solcher Zahl, daß die Flüssigkeit 
trübe aussieht, ferner Albumen in schwankender Menge und, 
wenn der Albumengehalt hoch ist, positiven Wassermann. 
Diese Form findet man bei den akuten, den subakuten und auch 
den lokalisierten Meningitiden der Sekundärperiode, welche zur 
Nervensyphilis dieser Periode führen, weiter aber sehr deut¬ 
lich ausgeprägt bei beginnender Tabes und Paralyse. 

Bedeutungsvoll ist die bei jahrelanger Beobachtung zu 
konstatierende Variabilität dieser Formen. Sie ändern sich 
konform mit den Läsionen, von denen sie herrühren. So sieht 
man bei der einfachen zellulären Reaktion mit einzelnen Plasma¬ 
zellen, daß diese, wenn die meningo-vaskuläre Affektion abheilt, 
sich auflösen, zerfallen und schließlich verschwinden. Nur sehr 
langsam allerdings erfolgt dieser Rückgang, er kann auch bei 
sehr intensiver Behandlung mehrere Jahre erfordern. Umge¬ 
kehrt tritt, wenn die Affektion zunimmt, sehr schnell Ver¬ 
mehrung der zelligen Elemente im Liq. cer.-spin. ein, der Pro¬ 
zentsatz der. polynukleären und der Plasmazellen wird größer, 
Her Albuinengehalt wächst und Wassermann wird positiv. 
Diese progressive Evolution der Reaktion findet sich in allen 
Stadien der Syphilis, da die Meningo-vascularitis im Sekundär¬ 
ere im tertiären Stadium von denselben Elementen bewirkt 

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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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wird. Bei Heilung schwerer Läsionen, z. B. nach Einsetzen 
der Sklerosierung bei Tabes oder syphilitischer Hemiplegie 
ergibt die Untersuchung die umgekehrte Evolution, die W a s s e r- 
mannsche Reaktion verschwindet zuerst. Bei alter Hemiplegie 
oder Tabes findet man daher nur einige verkümmerte Lympho¬ 
zyten (die Lymphozytoses residuelles von Sicard). 

Allein die Feststellung der Meningo-vAscularitis resp. die 
Prüfung der Reaktionen, welche sie im Liq. zer.-spin. auslöst, 
vermag zu enthüllen, ob das Nervensystem von der Syphilis 
affiziert ist, und die Indikationen für die Therapie zu geben. 
Wo dies der Fall, ist sehr intensive Behandlung geboten. 

F. Münchheimer (Wiesbaden). 

Geißler. Über Gehirnsyphilis. DeutscheMilitärärztl. 
Zeitschr. 1911. p. 614. 

Ein Unteroffizier infizierte sich 1906, einmalige Behand¬ 
lung. Seit Anfang 1910 Nachlassen der Intelligenz, Kopf¬ 
schmerzen, spätea Lähmung der rechten Körperhälfte, Apathie, 
Fehlen der Sprache. Exitus: Bei der Sektion zeigte sich 
ein großer Erweichungsherd im linken Großhirn, bedingt durch 
Verschluß der Art. fossae Sylvii. 

L. Halberstaedter (Berlin). 

Gaucher. Tertiäre kongenitale Syphilis des 
Nervensystems. Progr.'med. 1911. p. 459. 

Es werden folgende Gruppen besprochen: I. Hydro¬ 
zephalus, wobei zwei Arten zu unterscheiden sind, ein ange¬ 
borener Hydrozephalus und ein solcher, der sich in den erste» 
Lebensmonaten entwickelt. Dem letzteren gehen häufig syphi¬ 
litische Haut- und Scbleimhauterkrankungen voraus. II. Hirn¬ 
affektionen: Veränderungen an den Meningen, besonders Pachy- 
meningitis; Veränderungen der Arterien; Gummen; Sklerose. 
Klinisch lassen sich mit Fournier drei Typen unterscheiden, 
eine durch Konvulsionen, eine durch Kopfschmerzen, eine durch 
Intelligenzdefekte ausgezeichnete Form. Gaucher fügt zu 
diesen drei Typen noch eine vierte hinzu, bei dem es zu Apo¬ 
plexie kommt. III. Affektionen des Rückenmarks: Meningo¬ 
myelitis und Pachymeningitis sclerotica oder gummosa. IV. Affek¬ 
tionen des Nervensystems: Diese sind äußerst selten und bis¬ 
her nur sehr spärlich beschrieben worden. 

L. Halberstaedter (Berlin). 

Goebel. Zur Therapie der tabischen Seh¬ 
nervenatrophie. Zeitschr. f. Augenheilkunde. September¬ 
heft. 1911. 

Die Therapie der tabischeo Sehnervenatrophie ist ziemlich 
aussichtslos. G. hat mittels Saugmassage — das Nähere über 
diese Therapie ist im Original nachzulesen — einen Fall von. 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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t&bischer Sehnervenatrophie bedeutend gebessert. Nebenher 
wurden Injektionen von Hg. sal. und Strychnin gemacht. 

Edgar Braendle (Breslau). 

Koenigstein, R. Über parasyphilitische Erkran¬ 
kungen im Eindesalter. Wiener klinische Rundschau. 
1911. Nr. 29 u. 30. 

Ein zusammenfassender, instruktiver Vortrag über dieses 
Thema im Fortbildungskurs. Viktor Bandler (Prag). 


Syphilis. Therapie. 

Williams, Richard, Nichols, Henry, Reasoner, Mathew. 
Über Salvarsan. Association of military surgeons of tbe 
United States. 1911. Sept. The Journal of the American Medi¬ 
cal Association. 1911. Oktober 7. p. 1228. 

Williams und Nichols berichten über ihre Erfolge 
mit Salvarsan. Bei Primäraffekten hatte Nichols gegenüber 
30 Erfolgen zwei Mißerfolge. Bei sekundären Erscheinungen 
stellte sich das Verhältnis 92 zu 4. Alles in allem inklusive 
der tertiären Fälle wurden 94 °L geheilt, 6 % nicht geheilt. 
Reasoner weist darauf hin, daß die Neurorezidive nur bei 
einer kleinen Anzahl frischer Fälle Vorkommen, bei Spätformen 
nicht zu befürchten sind. Salvarsan soll mit energischer Queck¬ 
silberbehandlung kombiniert werden. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Edgerton, F. G. Salvarsan bei 100 Fällen von 
Syphilis. The American Association of genito-urinary sur¬ 
geons. 1911. Mai. Medical Record. 1911. Oktober 7. p. 747. 

Nichts Neues. Fritz Juliusberg (Posen). 

Tomasczewski. Experimentelle Untersuchungen 
überdas Schicksal intramuskulärer Salvarsan- 
injektionen. Charite-Annalen 1911. XXXV. Bd. p. 569. 

Verfasser injizierte das Salvarsan (alkalische Lösung, 
neutrale Emulsion, Ölmischung (je 0 01 Salvarsan), Joha (0'06 
Salvarsan) in den großen Brustmuskel von Tauben. Zunächst 
kommt es zur vollständigen Nekrose aller Gewebe im Injek¬ 
tionsbezirk. Nach etwa 30 Tagen nimmt der nekrotische Be¬ 
zirk langsam ab, wird resorbiert, nach 70 Tagen findet sich 
meist schon eine grauweißliche Narbe. Die langsame Resorp¬ 
tion ist bedingt durch die frühzeitige und vollkommene Throm¬ 
bose aller Gefäße im nektrotischen Bezirk und dadurch, daß 
der Salvarsangehalt desselben die Einwanderung von Leuko- 


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742 Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 

zyten und damit die schnellere Resorption hindert. Die inten¬ 
sivsten Veränderungen macht die alkalische Lösung, dabei 
werden aber die nekrotischen Herde am schnellsten resorbiert 
und am frühesten durch eine Narbe ersetzt. Bei den Johainjek- 
tionen (Dosis 0*06 Salvarsan) fanden sich noch nach 100 Tagen 
Nekrosen. Bindegewebige Abkapselungen fand Verf. nicht, 
doch kommen solche bei den großen Dosen bei Behandlung 
der menschlichen Lues vor (Röntgenbild), meist ist aber auch 
bei letzterer nach 2—3 Monaten kein Arsendepot mehr nach¬ 
weisbar. V. Lion (Mannheim). 

Friedberger, E. und Masuda, Nilo. Über den Ein¬ 
fluß des Salvarsans auf die Intensität der Anti¬ 
körperbildung beim Kaninchen. Therapeutische Mo¬ 
natshefte. 1911. XXV. Bd. p. 288. 

Verfasser untersuchten den Einfluß des Salvarsans auf 
die Intensität der Bildung bakterieller Antikörper, die sie in 
der Form der Agglutinine bestimmten bei mit Bakterien vak¬ 
zinierten Kaninchen, sowie' auch den Einfluß des Salvarsans 
auf die normalen Antikörper und fanden, daß dem Salvarsan 
die den Arsenverbindungen eigentümliche Fähigkeit der Stei¬ 
gerung der Antikörperbildung in besonders hohem Maße zu¬ 
kommt. V. Lion (Mannheim). 

Stttmpke, Gustav und Siegfried, Paul. Über das 
Verhalten des Salvarsans im Organismus. Deutsche 
med. Woch. Nr. 39, 1911. 

Die eingehenden Experimente Stümpkes und Sieg¬ 
frieds ergaben zunächst ein bedeutendes Depot des einge¬ 
führten Arsens in der Leber, wo sich die Mengen dann all¬ 
mählich verringern, aber sowohl nach intravenösen wie nach 
intramuskulären Injektionen noch monatelang in Spuren aufzu¬ 
finden waren. Die anderen parenchymatösen Organe enthielten 
Aräen in kleineren Mengen, aber ebenso lange Zeit hindurch. 
Der Arsenbefund in Nieren und Urin differierte erheblich. 
Vielleicht hatte das Mittel die Nieren schnell passiert, wenn 
in den Nieren kein Arsen, wohl aber solches im Urin gefunden 
wurde. Auffallend war der wiederholt positive Arsenbefund 
in Lungen “und Herz. Im Blute fanden sich nur in den ersten 
24 Stunden hach der Injektion Spuren des Medikamentes. 
Bekannt ist die reichliche Menge des Arsens an der Injektions¬ 
stelle nach intramuskulärer Einverleibung. In erster Linie reißt 
also die Leber das im Blute kreisende Arsen an sich. Die 
von den anderen parenchymatösen Organen, Milz, Nieren, Herz 
und Lungen an den Kreislauf schubweise abgegebenen Arseno- 
benzolmengen siud selbst mit der feinen Gut zeit sehen Me¬ 
thode im Blute nicht mehr nachweisbar. 

Max Joseph (Berlin). 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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Joannid&, N. Weitere Erfahrungen mit der 
intramuskulären und intravenösen Salvarsanin- 
jektion. Deutsche med. Woch. Nr. 39. 1911. 

Joannides behandelte 180 Syphilisfälle mit intramus¬ 
kulären, 50 mit intravenösen Salvarsaninjektionen und kommt 
auf Grund seiner günstigen Resultate zu dem Schlüsse, daß 
jeder Syphilitiker, auch bei negativer Serodiagnose, die Injek¬ 
tion anwenden sollte. Selbst parasyphilitische Erkrankungen, 
falls nur keine Komplikationen seitens der Zirkulationsorgane 
zu fürchten sind, hält er für die Salvarsanbehandlung geeignet. 
Von den verschiedenen erprobten Methoden befürwortet er die 
Alt sehe intramuskuläre Depotbehandlung. 

Max Joseph (Berlin). 

Gennerich. Die Ziele einer ausreichenden Sy¬ 
philisbehandlung und die provokatorische Sal- 
varsaninjektion bei zweifelhafter Syphilis. Münch, 
mediz. Woch. 1911. Nr. 43. 

Gennerich hält das Kalomel und 01. cinereum allen 
anderen Hg-Präparaten überlegen. 

Der Einfluß der Hg-Behandlung auf die Syphilis tritt 
entsprechend ihrer Güte in 3 Variationen des Krankheitsver¬ 
laufes hervor: 

1. Bei ausreichender Kalomel- und ol. ciner.-Behandlung 
gelangt man zu einer dauerhaft negativen Wasser mann- 
schen Reaktion. (3 Kuren in Abortivfallen, 4—6 Kuren in Sec.- 
oder Tert.-Fällen). 

2. Bei schwächerer Behandlung bleibt die Syphilis lange 
Zeit rezidivfähig, kann sogar malignen Charakter annehmen. 
Es scheint, daß eine häufige, aber wenig intensive Behandlung 
geneigt ist, die Rezidivfähigkeit zu erhöhen. 

Prognose bei Kalomel-ol. ciner.-Behandlung günstig. 

3. Die Syphilis wird nach nicht ausreichender Behandlung 
latent, um später in Form von gummösen oder spätsyphilitischen 
Symptomen in Erscheinung zu treten. 

Gerade für diese Fälle ist die W. R. von ausschlaggeben¬ 
der diagnostischer Bedeutung. 

Gennerich hat nun bei negativ reagierenden latenten 
Fällen durch Anwendung einer „provokatorischen Salvarsanin- 
jektion“ positive Schwankung der W. R. erzielt. 

Er hat die Erfahrung gemacht, daß bei sachgemäßer 
Kombinationsbehandlung fast ausnahmslos jeder Fall negativ 
wird. Diese besteht darin, daß neben 8—10 Knlomelspritzen 
(0*07—0-04) durchschnittlich 5 Salvarsaninjektionen (ä 0*5) 
verabreicht wurden, beide in 4tägigen, nur die beiden letzten 
Salvarsaninjektionen in 6—lOtägigen Intervallen. 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Wichtig ist, daß die negative Phase der W. R. während 
der Behandlung eintreten muß. 

Es findet eine 1 ‘/«jährige Kontrolle statt mit W.-R. alle 
14 Tage. 

Zum Schluß erfolgt die provokatorische Salvarsaninjektion 
mit täglicher Serumreaktion. 

ln 27 Fällen Heilung. Baer (Frankfurt a. M.). 

Bunch, J. L. Hereditäre Syphilis und ihre Be¬ 
handlung durch Arseno-Benzol („606“). The Practi- 
tioner. Juli 1911. 

Nach Besprechung der Pathologie, Prognose und Behand¬ 
lung der hereditären Lues berichtet Verfasser auch über drei 
Fälle, in denen er „606“ verwendet hat. Im ersten Falle trat 
Rezidive auf, im zweiten war die Beobachtung unvollständig 
und im dritten versagte das Mittel. Bunch glaubt aber, daß 
Fehler der Technik oder Applikationsweise an dem Mißerfolge 
Schuld sind und hofft, daß Versager mit der zunehmenden 
Kenntnis des Mittels seltener werden. 

Wilhelm Balban (Wien). 

Reissert. Salvarsan und Auge. Deutsche mediz. 
Woch. Nr. 38. 1911. 

Die Beobachtung Reisserts betrifft einen noch jungen, 
kräftigen Patienten mit zuvor gesunden Augen, welcher wenige 
Tage nach Erscheinen des Primäraffekts eine subkutane Injek¬ 
tion von 0 - 4 Salvarsan, 8 Wochen später wegen eines Haut¬ 
rezidivs 0*5 Sa wiederum subkutan injiziert erhielt, darauf 2 
Monate lang symptomlos blieb und dann unter Kopf- und 
Gesichtsschmerzen an einer ausgeprägten Neuritis optica er¬ 
krankte. Daneben bestand leichte Anisokorie, als spätere 
Komplikation traten Iritis und Deszemitis auf. Der Zustand 
des Auges verschlechterte sich trotz Hg- und Jodkur fast bis 
zur Erblindung. Verfasser zieht aus dem als Salvarsanschädi- 
gung anzusprechenden Fall hauptsächlich den Schluß, daß die 
intravenöse Einführung als besser und ungefährlicher der sub¬ 
kutanen und intramuskulären vorzuziehen sei. 

Max Joseph (Berlin). 

Hüfler. Zur Technik der Salvarsanbehand- 
lung. Münch, med. Woch. Nr. 43. 1911. 

Apparat zur Gewinnung sterilen destillierten Wassers für 
Salvarsaninjektionen. 

Im Original nachzulesen. Baer (Frankfurt a. M.). 

Austerweil, Ladislaus. Zur Technik der intra¬ 
venösen Sal varsan-Injektion en. Budapesti Orvosi Uj- 
säg. 1911. Nr. 41. 

Autor gebraucht das Wech8elmannsche Verfahren bei 
den intravenösen Injektionen. In 100 Fällen, die ambulant 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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behandelt wurden, wurden außer Schüttelfrost und schwachen 
reaktiven Erscheinungen keine nennenswerten Symptome beob¬ 
achtet. Alfred Roth (Budapest). 

Eitner, E. Intravenöse Salvarsaninjek tionen. 
Wiener mediz. Wochenschr. 1911. Nr. 31. 

Eitner hat gegen 244 intravenöse Salvarsaninjektionen 
gemacht, er verwendet 0*6—1 g für Männer, 0'5—0 6 g für 
Frauen. Bei floriden Fällen wird die Injektion innerhalb 8—14 
Tagen wiederholt, eventuell mit einer Hg-Kur kombiniert 

Viktor Bandler (Prag). 

Jakimow, W. und Kol-Jakimowa, N. Über den 
Einfluß von Mikrohen auf die Wirkung des Sal- 
varsans. Russky Wratsch. 1911. Nr. 41. 

Zur Aufklärung der Frage über den Einfluß der Endo¬ 
toxine verschiedener Bakterien auf die Wirkung des Salvarsans 
stellten Verf. eine ganze Reihe von Versuchen mit bact. coli 
commun. an. Das Endotoxin bekamen sie aus einer eintägigen 
Kultur auf Bouillon, getötet bei 70° während einer Stunde. 
Die Experimente waren an weißen Mäusen ausgeführt. Nach 
Feststellung der Dosis tolerata bei intravenöser Einführung 
für Salvarsan (1 cm 3 auf 200 Gewicht bei Verdünnung 1:400) 
und für das Endotoxin des bact. coli (0*5 cm* auf 20*0 Ge¬ 
wicht) injizierten die Verf. intravenös eine Mischung von Sal¬ 
varsan und Endotoxin; dann Salvarsan 24 Stunden vor und 
nach der Einführung von Endotoxin; ferner wurden Salvarsan 
und Endotoxin den mit Trypanosomen (Nagana ferox) infizierten 
weißen Mäusen eingefübrt; endlich — unter denselben Bedin¬ 
gungen — Salvarsan subkutan, Endotoxin — intravenös. Die 
Resultate dieser Versuche sind in einer Tabelle zusammen¬ 
gefaßt, aus welcher zu ersehen ist, daß die Toxizität des Sal¬ 
varsans durch die mit ihm eingeführten Endotoxine sehr erhöht 
wird. P. A. Welikanow (Petersburg). 

Awtokratow, Th. Prof. Wechselmanns Asep- 
tik bei der intravenösen Eingießung von Salvar¬ 
san. Russky Wratsch. 1911. Nr. 41. 

Seitdem Verfasser eine strenge Aseptik bei der Vorbe¬ 
reitung der Lösungen bewahrt, sah er auf 51 Eingießungen 
nur in 1*7 °/ 0 der Gesamtzahl der Fälle eine Erhöhung der 
Temperatur bis 37*5° und höher (38*4 bei einem Kranken mit 
schweren Erscheinungen, und 38*5 bei einem anderen, bei dem 
die Temperatur schon vor der Eingießung 38° war) und nur 
in einem Fall ein leichtes Erbrechen. 

P. A. Welikanow (Petersburg). 

Cheifetz, M. Ein Fall von schwerer extrageni¬ 
taler Syphilis, geheilt durch Salvarsan. Wratschebn. 
Gazetta. 1911. Nr. 42. 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


Ein 30jähriger Bauer bekam einen Herpes labialis. Seine 
Frau (syphilitisch), dem Rate eines Kurpfuschers folgend, rieb 
ihm ein wenig von ihrem Ohreuschmalz in die Lippe ein. Nach 
drei Wochen entwickelte sich an dieser Stelle ein Ulcus indu- 
ratum. Schwerer Verlauf der Krankheit. Syphiliserscheinungen 
bestehen ununterbrochen während 2 Jahre trotz Quecksilber- 
und Jodbehandlung. Nach subkutaner Injektion von 0-6 Sal- 
varsan (neutrale Emulsion) sind alle Erscheinungen sehr rasch 
verschwunden. P. A. Welikanow (Petersburg). 

Schindler, C. Über „Joha“, ein 40proz. Dioxydia- 
midoarsenobenzolöl. Wiener medizinische Wochenschr. 
1911. Nr. 28. 

Joha, ein Salvarsanpräparat, das unter Benützung von 
Jodpipin und Adepslanae von Dr. Kades Oranieuapotheke in 
Berlin hergestellt wird, wird von Schindler der intravenösen 
Injektion gleichgestellt. Zwei Injektionen von Joha innerhalb 
8—10 Tagen genügen oft, um die Symptome ganz oder fast 
zum Schwinden zu bringen. Luetische Ulzera überbauten sich 
schon 36 Stunden nach einer Injektion von Joha. Nichtsdesto¬ 
weniger empfiehlt Schindler die Kombination mit Hg-Be- 
handlung. Viktor Bandler (Prag). 

Oppenheim, M. Über einige durch Salvarsan- 
behandlung bedingte Eigentümlichkeiten kutaner 
Syphilis. Wiener klinische Wochenschr. 1911. Nr. 40. 

Die Eigentümlichkeiten in den Hautsymptomen bei Sy¬ 
philis nach Salvarsanbehandlung, die Oppenheim beobachten 
konnte, waren: 1. die von Bettmann beschriebenen Formen 
der Frührezidive, die Pseudoprimäraffekte, die Provokation 
luetischer Hautsymptome, die intensiven und häufigen Herx¬ 
heim ersehen Reaktionen, die vom Autor beschriebene Ery¬ 
thema multiforme ähnliche Beschaffenheit der Syphilisrezidiven, 
das Hämorrhagischwerden trockener Syphilisformen und die 
bei Säuglingen zu beobachtende starke Schuppung und ziga¬ 
rettenpapierähnliche Fältelung der luetisch infiltrierten Haut. 

Viktor Band ler (Prag). 

Finger. Die Nebenwirkungen des Salvarsans. 
Wiener medizinische Wochenschrift. 1911. Nr. 42. 

Finger hat das Salvarsan in 500 Fällen der Kranken¬ 
hauspraxis angewendet und .zwar ohne jede Kombination mit 
Hg. Die Nebenwirkungen des Salvarsans stellen sich bei jeder 
Applikationsweise in verschiedener Intensität „ein, bisweilen das 
Bild der akuten Arsenvergiftung zeigend. Ähnliche Erschei¬ 
nungen beobachtete Finger auch bei der Behandlung Nicht¬ 
syphilitischer mit Salvarsan; auch die Erklärungen Wechsel¬ 
manns, welcher die an die Injektionen anschließenden Er¬ 
scheinungen auf die Mikroorganismen des destillierten Wassers 



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der Geschlechtskrankheiten. 


747 


bezieht, bezweifelt Finger, da frühere intravenöse Injektionen 
physiolog. Kochsalzlösungen mit Wasser derselben Provenienz 
nie irgendwelche analoge Erscheinungen im Gefolge hatten 
and analoge Erscheinungen auch bei intramuskulären und sub¬ 
kutanen Salvarsaninjektionen Vorkommen. Weiters weist Fin¬ 
ger auf den prinzipiellen Unterschied bei der Reaktion von 
Hg und Salvarsan hin: Quecksilber ruft eine Reaktion nur an 
syphilitischen Krankheitsprozessen hervor, Salvarsan erzeugt 
dieselbe aber auch bei nichtsyphilitiscben Krankheitsherden, 
wie Psoriasis vulg. Lieben ruber, Lupus vulg. Die als Neuro- 
rezidive bezeichneten Erscheinungen stehen nach Finger in 
zweifellosem Zusammenhang mit der Salvarsanbehandlung. Da¬ 
für sprechen; 1. Das Auftreten dieser Erscheinungen mit typi¬ 
scher Regelmäßigkeit 6—8 Wochen nach der Salvarsanbeband- 
lung. 2. Die Häufuug dieser Vorkommnisse bei mit Salvarsan 
behandelten Patienten. Finger glaubt, daß die Salvarsan¬ 
behandlung auf die kutanen und mukösen Manifestationen der 
Lues zwar günstig einwirkt, den Verlauf der Lues aber ungünstig 
beeinflußt, indem es frühzeitig und häufig Erkrankungen des 
hiervensystems provoziert. Viktor Bandler (Prag). 

Mneha, V. Die Salvarsanbehandlung der Sy¬ 
philis. Wiener klinische Wochenschrift. 1911. Nr. 27 und 28. 

In der Zusammenfassung der ausführlichen, durch genaue 
Krankengeschichten illustrierten Abhandlung sagt M u c h a 
folgendes: Dem Salvarsan kommt eine prompte symptomatische 
Wirkung gegenüber den Sypbiliserscheinungen zu und ist das¬ 
selbe den bisherigen Mitteln in bezug auf Raschheit der Wir¬ 
kung überlegen. Bezüglich der Energie der Wirkung zeigt das 
Salvarsan dem Quecksilber und Jod gegenüber keine Über¬ 
legenheit und es steht die intravenöse Behandlung, die einzige 
wirklich empfehlenswerte Applikationsform, in beiden Belangen 
der intramuskulären gegenüber zurück. Bei abortiver Behand¬ 
lung hatten Salvarsan und Hg, wie die Vergleichung der 
jet zigen und früheren Erfolge ergibt, das gleiche Resultat. 
Wertvoll ist das Salvarsan gegenüber den schweren Fällen des 
tertiären Stadiums, sowie der Lues maligna und den Queck¬ 
silber refraktären Fällen, doch gehören Rückfälle auch bei mit 
Salvarsan behandelter Lues maligna nicht zu den Seltenheiten. 
Was die Neurorezidiven betrifft, so ist deren Zusammenhang 
mit der Salvarsanbehandlung wohl zweifellos und zwar spricht 
dafür: 1. Das Auftreten fast regelmäßig 6—8 Wochen nach 
der Behandlung. 2. Die Häufung dieser Vorkommnisse bei mit 
Salvarsan behandelten Patienten. Zweifellos ist, daß die Zahl 
von Nervenerkrankungen bei rezenter Lues bedeutend zuge- 
nommen hat. Das klinische Bild derartiger Nervenerkrankungen 
drängt zu der Annahme, daß ein an der Hirnbasis sich ab- 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


spielender mehr oder weniger ausgebreiteter Prozeß die Ur¬ 
sache dieser Symptome sei. Es dürfte sich bei den Neuro- 
rezidiven um Luesrezidiven handeln, etwa in der Art, daß 
durch das Salvarsan Loci minoris resistentiae gesetzt werden, 
die der Syphilis zum Angriffspunkte dienen. Für die Fälle, in 
denen es entweder zu einer spontanen Rückbildung der Er¬ 
scheinungen kommt, oder in denen auch durch neuerliche anti¬ 
luetische Behandlung keine Heilung erzielt wird, dürfte die 
Annahme berechtigt sein, daß es sich hier um eine vorwiegende 
Arsenwirkung handelt und daß nach Eliminierung des Giftes 
die durch dasselbe gesetzten Veränderungen entweder so gering¬ 
fügig sind, daß noch vollständige Restitutio ad integrum zu¬ 
stande kommt, oder aber, daß sie bereits so hochgradig sind, 
daß dies nicht mehr der Fall ist. Die Neurorezidiven stellen 
für die Patienten schwere und häufig mit ganz bedeutenden, 
bleibenden Schädigungen einhergehende Erkrankungen dar. 

Viktor Bandler (Prag). 

Kallos, J. Über den Grund der Reaktions¬ 
erscheinungen nach Salvarsaninjektionen. Orvosi 
Hetilap. 1911. Nr. 42. 

Kallos schließt sich der Meinung Marschalkos an, 
und glaubt auch, daß die Ursache der heftigeren Reaktions¬ 
erscheinungen nach intravenösen Injektionen in der Hyper¬ 
tonie der Lösung zu suchen ist. Alfred Roth. 

Marschalkö, Tornas. Über das Erscheinen der 
schweren Reaktionen nach intravenösen Salvar¬ 
saninjektionen und über deren Verhinderung. 
Gyogyäszat. 1911. N-. 33, 34. 

Autor weist nach, daß die Reaktionserscheinungen teil¬ 
weise der angewendeten Kochsalzlösung, teilweise die schon 
von Wechselmapn erörterte mangelhafte Sterilisierung des 
destillierten Wassers zuzuschreiben sei. Marschalkö emp¬ 
fiehlt die Anwendung einer 0‘5°/o Kochsalzlösung nebst der 
sorgfältigen Sterilisierung des destillierten Wassers. Nach 
dieser Methode wurden bisher 20 Luetiker intravenös injiziert 
und die Reaktionserscheinungen wurden auf das Minimum re¬ 
duziert. Alfred Roth (Budapest). 

Galewsky. Über Nebenwirkungen bei intra¬ 
venösen Salvarsaninjektionen, bedingt durch 
Kochsalzlösung. Deutsche medizinische Wochenschrift. 
Nr. 38. 1911. 

Galewsky machte bei 370 Patienten, die er mit Sal¬ 
varsan behandelte, die eigentümliche Erfahrung, daß die In¬ 
jektionen von dem ersten Teile der Kranken gut vertragen 
wurden, während sich bei späteren Fällen plötzlich Darm¬ 
störungen und Zoster einstellten. Nach genauester Nachior- 


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der Geschlechtskrankheiten. 


749 


schung wurde die Quelle dieser Schädigung endlich in der Be¬ 
schaffenheit der von einer anderen Apotheke bezogenen Koch¬ 
salzlösung nachgewiesen. Es kam weniger die Konzentration 
der Lösung in Betracht, als die Notwendigkeit, dieselbe stets 
frisch und absolut keimfrei herzustellen und nicht wieder auf- 
zukochen. Die Injektion, welche doch nicht ein so gering¬ 
fügiger Eingriff ist, wie manche behaupten, sollte nie ambulant, 
sondern stets unter klinischer Beobachtung gemacht werden. 
Besonders zu beachten ist, daß die Spitze der Platinvenen- 
kanüle nach oben, die abgeschrägte Öffnung nach unten ge¬ 
richtet sei. Max Joseph (Berlin). 

Bourgeoris. Zur Frage der Gehörstörungen 
nach Salvarsan. Progr. med. 1911. p. 397. 

Nichts Neues. L. Halberstaedter (Berlin). 

Ehrler, Wolfgang. Über schädliche Wirkung 
durch Lokalreaktion nach Salvarsanbehandlung 
in Fällen von Erkrankung der oberen Luftwege. 
Monatsschr. f. Ohrenheilk. u. Lar.-Rhinologie. XLV. Jahrgang. 
Heft 9. 

An der Hand einer Kasuistik von 4 Fällen empfiehlt Ver¬ 
fasser bei allen luetischen Knochen- und Knorpelprozessen am 
Schädel oder Kehlkopf bei der Anwendung von „606“ große Vor¬ 
sicht walten zu lassen, da es den Anschein habe, daß die 
spezifische Reaktion des Mittels eine Gefährdung lebenswich¬ 
tiger Organe herbeiführen könne. Wilhelm Balban (Wien). 

Beck, 0. Linksseitige Ertaubung, rechtssei¬ 
tige Schwerhörigkeit nach Salrarsan mit merk¬ 
würdigem Befunde nach neuerlicher Injektion. 
(Sitzung der österr. otolog. Ges. vom 26./VI. 1911.) Monats¬ 
schrift für Ohrenheilk. und Lar.-Rhinologie. XLV. Jahrgang. 
Heft 8. 

Krankendemonstration. Patient zeigt die sonderbare Er¬ 
scheinung, daß er an manchen Tagen am rechten Ohre kom¬ 
plett taub ist, während er an anderen 28 cm weit hört. 

Wilhelm Balban (Wien). 

Beek, 0 . Zwei Fälle von einseitiger Ertau¬ 
bung nach Salvarsan. (Sitzung der österr. otolog. Ges. 
vom 29./V. 1911.) Monatsschrift f. Ohrenheilkunde und Lar.- 
Rhinologie. XLV. Jahrg. Heft 6. 

Bei dem ersten Patienten wurden nach Einsetzen der 
Ohraffektion 2 weitere intravenöse Injektioneu gegeben, worauf 
die früher bestandene Ausschaltung des Vestibularapparates 
und die Fazialisparese zurückgingen, die Taubheit aber be¬ 
stehen blieb. Der zweite Patient wurde mit Hg ohne Erfolg 
behandelt. Die Wassermannsche Reaktion war in beiden 
Fällen konstant negativ. Wilhelm Balban (Wien). 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Beek, 0 . Drei weitere • Fälle kompletter ein¬ 
seitiger Ertaubung nach Salvarsan. (Sitzung der 
österr. otolog. Ges. vom 26./VI. 1911.) Monatsschrift f. Ohren¬ 
heilkunde und Lar.-Rhinologie. XLV. Jahrg. Heft 8. 

Krankendemonstration. Wilhelm Balb an (Wien). 

Fernet und Ettinger. Kombination von Salvar¬ 
san und Hg -cyanat. bei der Frühbehandlung der 
Syphilis. Progr. med. 1911. p. 498. 

Es werden zunächst 2 intravenöse Injektionen von Sal¬ 
varsan in 6—8 tägigem Intervall gemacht, wobei die Gesamt¬ 
menge von 0’6—0*7 nicht überschritten werden 6oll. Darauf 
folgen 10—12 intravenöse Injektionen von Hg cyanat., jeden 
zweiten Tag 1—1 % <#• Die Resultate waren klinisch befrie¬ 
digend, die vorher positive W. R. wurde in 90% negativ. 

L. Halberstaedter (Berlin). 

Arning. Ed. Über Abortivkuren der Syphilis 
durch kombinierte Quecksilbersalvarsanbehand-- 
luug. Deutsche mediz. Wochenschr. Nr. 39. 1911. 

Bei einer großen Anzahl syphilitischer Patienten begann 
Arning, sobald durch den Spirochaetennachweis die Diagnose 
festgestellt war, mit der gemischten Quecksilbersalvarsanbe- 
handlung: Hg-Inunktionen 4—6 g pro die, muskuläre Injektion 
konzentrierter saurer Salvarsanlösung und schloß die Kur am 
10. Tage mit intravenöser Infusion. Die Erfolge dieser kombi¬ 
nierten Therapie in der Frühperiode der Syphilis waren aus¬ 
gezeichnete. Verf. legt besonderen Wert auf die Kombination 
beider Mittel und auf die Anwendung des Salvarsans in saurer 
Lösung. Max Joseph (Berlin). 

Blumenthal, F. und Oppenheim, K. Über den Ein¬ 
fluß des Jodkaliums auf die Ablagerung von Queck¬ 
silber in der Leber. Biochem. Zeitschrift. Band XXXVI. 
Heft 2, 3, 4. 

Aus den Versuchen des Verfassers geht hervor, daß 
durch eine gleichzeitige Darreichung einer geeigneten Menge 
Jodkali die Ablagerung von Quecksilber in der Leber verhin¬ 
dert wird. Marg. Stern (Breslau). 

Etienne und Perrin. Spezifische Behandlung 
und tabische Arthropathien. Presse med. 1911. 
Nr. 81. 

Etienne und Perrin halten bei Tabes schnellste Ein¬ 
leitung der merkuriellen Behandlung für geboten. Ihren Nutzen 
hat Perrin gemeinsam mit Spill mann (Province med. 1909 
p. 547) zahlenmäßig dargetan: Heilung in fast 3%, Stillstand 
oder Verlangsamung der Entwicklung in 42°/ 0 , Besserungen in 
42% und nur in weniger als 13% Versager. • Bei den sog. 
tabischen Arthropathien ist die spezifische Therapie erst recht 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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indiziert. Denn sie sind oft das erste erkennbare Symptom 
einer latenten Tabes oder überhaupt das Initialsymptom, so 
daß es sich also zumeist um rezente, der Behandlung am besten 
zugängliche Fälle von Tabes handelt, und weiter findet man 
diese tabischen Arthropathien fast stets bei Leuten, deren 
Syphilis früher gar nicht, ungenügend oder aber — zu hohe 
Joddosen, die das tabische Rückenmark noch kongestionier- 
tenl — unzweckmäßig behandelt worden ist. Aber auch bei 
allen scheinbar „nervösen“ Arthropathien raten Etienne und 
Per rin einen Versuch mit Hg zu machen, sofern nicht fest- 
gestell werden kann, daß sie bestimmt von einer asyphilitischen 
Medullaraffektion herrühren. Denn es kann eine A. pretabetique 
vorliegen, oder aber ausnahmsweise die zufällige Komplikation 
einer syphilitischen Rückenmarksläsion z. B. mit Syringomyelie. 
Die tabischen Arthropathien dürften wohl, wie die der Syrin¬ 
gomyelie, mit der tiefen Läsion der Zellen der Vorderhörner, 
besonders ihrer postero-externen Gruppe, Zusammenhängen. 
Diese Zellenläsion aber ist wahrscheinlich eine trophische: die 
Ernährung der Zellen hängt ab von dem zentripitalen Neuron, 
das erkrankt ist, dessen senso-motorischen Kommunikations¬ 
fasern und von dem sympathischen Einfluß, den das zelluläre 
Zentrum im Ganglion der hinteren Wurzel erfahren hat. Die 
Behandlung kann nur nützen, wenn sie wirksam wird, ehe 
diese Nervenzellenerkrankung ihre Effekte ausgelöst hat. Die 
Gelenkdestruktion, die sich sehr schnell vollzieht z. B. am 
Humerus oft in 14 Tagen, ist irreparabel. Nur bei eben erst 
einsetzender Affizierung der Knochen resp. Gelenke ist die 
tabische Arthropathie zu beeinflussen und kann Besserung 
durch Hg erreicht werden, aber auch dann nur, wenn Form 
und Intensität der Nervenzellalteration nicht von vornherein 
zur unaufhaltsamen Atrophie führeh. 

F. Münchheimer (Wiesbaden). 


Gonorrhoe und deren Komplikationen. 

Toldt, A. Zur Prophylaxe der Blennorrhoea 
neonatorum. Wiener klinische Wochenschrift. 1911. Nr. 27. 

In einer äußerst interessanten und dankenswerten Ab¬ 
handlung hat Toldt das gesamte Material bezüglich der 
Blennorrhoea neonatorum zusammengestellt und seine großen 
Erfahrungen als Vorkämpfer des C r e d e - Verfahrens nieder¬ 
gelegt. Die ermittelten Tatsachen geben nach des Autors An¬ 
sicht Zeugnis von dem Werte der obligatorischen Credeisierung 


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752 Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 

eines jeden Neugeborenen durch die Hebamme. Die Beschrän¬ 
kung auf nur jene Fälle, in welchen ein Verdacht auf 
Gonorrhoe der Mutter besteht, erscheint als vollkommen un¬ 
genügend. Die nun bereits durch mehrere Jahre in Salzburg 
gemachten guten Erfahrungen lassen die gegen die allgemeine 
Credeisierung erhobenen Bedenken bei der jetzigen sichtlichen 
Verbesserung und gründlichen Ausbildung des Hebammen¬ 
standes als ungerechtfertigt erscheinen und sprechen vielmehr 
dafür, daß auch die Sanitätsbehörden in den anderen Kultur¬ 
ländern nicht mehr länger mit der gesetzlichen Verordnung 
derselben zögern sollten. Viktor Bandler (Prag). 

Gorbunow, G. Über den Zusammenhang zwi¬ 
schen Trachom und Gonorrhoe. (Vorläufige Mitteilung.) 
Russky Wratsch. 1911. Nr. 23. 

Auf Grund experimenteller Untersuchungen kam von 
Poppen in seiner Arbeit (Dissert., Petersburg 1910) zum 
Schlüsse, daß die sog. „Prowazeksche Einschlüsse“ bei 
Trachom nichts anderes als degenerative Formen von Gono¬ 
kokken sind. Nachimpfung von Gonokokken in die Konjunktiva 
entwickelte sich bei Affen ein typisches Trachom, wobei man 
in den Präparaten die charakteristischen „Einschlüsse“ kon¬ 
statieren konnte. G. berichtet über 4 Fälle, wo die Gono¬ 
kokkenvakzine mit Erfolg angewendet worden war: einmal (bei 
einem öwöchentlicben Kinde) gab eine schwere Conjunctivitis 
blennorrhoica nach zwei Vakzineinjektionen das Bild eines 
typischen Trachoms; in drei anderen Fällen (akutes und chro¬ 
nisches Trachom) trat nach einigen Vakzinationen ein sehr 
guter und dauernder Erfolg ein. Schlüsse: Die Conjunctivitis 
blennorrhoica der Kinder bat vieles verwandtschaftliches mit 
Trachom. 

Die lokale Injektion der Vakzine in die Konjunktiva ist 
für die Kornea und Iris absolut unschädlich, aber auch sub¬ 
kutane Injektionen in andere Stellen haben denselben guten 
Erfolg. P. A. Welikanow (Petersburg). 

Gatldy. Über gonorrhoischen Rheumatismus. 
Deutsche Ärztezeitung. 1911. Heft 16. 

Es gibt Individuen, die fast bei jeder Gonorrhoe auch 
Gelenkaffektionen zeigen. Der gonorrhoische Rheumatismus 
kommt in jedem Alter und bei beiden Geschlechtern gleich¬ 
mäßig vor. Der Schmerz ist bei der Arthritis gonorrh. weniger 
intensiv als beim gewöhnlichen Rheumatismus. Charakteristisch 
ist außerdem, daß der Schmerz morgens am intensivsten ist, 
er verringert sich im Laufe des Tages, da Bewegungen 
eine sedative Wirkung ausüben. Sekundär entwickelt sich 
vor allem im Kniegelenk oft ein Hydarthros. Im allgemeinen 
dauert eine gon. Arthritis lange und hinterläßt in der Regel 


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der Geschlechtskrankheiten. 


753 


bleibende Spuren (?Ref.). Kurz, die Prognose ist relativ un¬ 
günstig. Erfolgreich ist nur eine kausale Behandlung. Die 
Behandlung mit Gonokokkenvakzine scheint bis jetzt wenig 
günstige Resultate zu liefern. 

Edgar Braendle (Breslau). 

. Merkuriew. Serumdiagnose der Gonorrhoe. 
Klinisch-therap. Wochenschr. 1911. Nr. 8. 

Die Resultate der Untersuchungen faßt der Autor in 
folgende Sätze zusammen: 1. Bei Gonorrhoe kann man im 
Blutserum der betroffenen Individuen Antikörper nachweisen. 
2. Das Gemenge von Gonokokken und Antigen steht an 
Empfindlichkeit dem Antiforminantigen nach. 

Viktor Ban dl er (Prag). 

Dufeux, L., Berlin. Über Janetsche Harnröhren¬ 
spülungen und eine neue Kanüle zur erfolgreichen 
Ausführung derselben. Med. Kl. Nr. 42. 

Nach einer Angabe der allgemein bekannten J a n e t sehen 
Harnröhrenspülungen und aller ihrer verschiedenen Modifika¬ 
tionen beschreibt D. eine neue von ihm konstruierte Kanüle. 
Sie besteht aus einem zylindrischen Glasrohr, welches vorn in 
eine Olive ausläuft und hinten eine leichte Anschwellung zur 
Befestigung des Irrigatorschlauchs hat. 1—2 cm hinter der 
Olive befindet sich eine halbkugelförmige Schutzwand, damit 
die Flüssigkeit, wenn sie aus der Harnröhre ausfließt, den 
Arzt nicht beschmutzt. Zur Regulierung des Zuflusses befindet 
sich hinter der Schutzglocke ein zerlegbarer, leicht verstell¬ 
barer Glashahn. Aus der Beschreibung ist ersichtlich, daß 
die Kanüle in der Tat praktische Vorteile bietet. 

Ludwig Zweig (Dortmund). 

lüotz, B. Die Behandlung der gonorrhoischen 
Erkrankungen der Harnröhre. Gazeta lek. 1911. 
Nr. 33—37. 

Der Verf. bespricht eingehend die Behandlungsmethoden 
der gonorrhoischen Harnröhrenentzündung in verschiedenen 
Krankheitsstadien. In der anfänglichen Periode ist es ange¬ 
zeigt, die Abortivbehandlung nach Jan et anzuwenden. Die 
Resultate, welche Motz bei 180 Kranken erhalten hat, sind 
sehr ermutigend, da eine vollständige Genesung bei 114 von 
diesen in 7—14 Tagen eintrat. In den Fällen von akuter 
Gonorrhoe wendet M. gleich von Anfang die lokale Therapie, 
entweder nach N e i s s e r oder nach J a n e t, an; die letztere 
Methode führte jedoch in akuten Fällen erst nach längerer 
Anwendung (6—8 Wochen) zum Ziele. Deshalb empfiehlt M. 
in solchen Fällen im Anfänge die Irrigationen, einmal am Tage 
mit Quecksilberoxyzyanat (1: 3000) und erst, wenn die Sekretion 
sich zu vermindern anfängt, die Jan et sehen Ausspülungen 

Arch. f. Dermat, n. Syph. Bd. CXII. 43 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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mit Kali hypermang.-Lösung der ganzen oder nur der vorderen 
Harnröhre. Wenn die Drüsen mitbeteiligt sind, sollen die 
internen Mittel und zweimalige Irrigationen am Tage durch 
4—5 Tage zur Anwendung kommen und nachher auch Massage 
der Drüsen und heiße (50° C) Ausspülungen vorgenommen 
werden. Die subakuten Fälle sollen immer vom Anfang an 
lokal behandelt werden und in diesen Fällen können die 
J a n e t sehen Irrigationen wie die gewöhnlichen Einspritzungen 
zum Ziele Führen. In den chronischen Gonorrhoefällen ist es 
vor allem angezeigt, die Harnröhre mit irgendwelchem Präpa¬ 
rat zu desinfizieren, und wenn die genaue Untersuchung den 
Herd auffindet, welcher die Affektion langdauernd machte, 
durch Massage auf metallischen Sonden der vorderen resp. 
der hinteren Harnröhre und nachfolgende Irrigationen zu 
behandeln. Der Verf. legt einen großen Wert auf diese mecha¬ 
nische Therapie, welche auch die hartnäckigsten Fälle in ver¬ 
hältnismäßig kurzer Zeit zur Ausheilung bringt. 

Krzysztalowicz (Krakau). 

Merkuriew und Silber. Die Anwendung de,r 
Gonokokkenvakzine bei Gonorrhoe. Klinisch-thera¬ 
peutische Wochensch. 191). Nr. 28. 

Auf Grund der zahlreichen Versuche sprechen die Autoren 
der Vakziuebehandlung bei Gonorrhoe eine spezifische Wir¬ 
kung zu. Die Fälle mit ungenügendem Resultat sind auf 
mangelhafte Technik zurückzuiühren. Um bessere Resultate 
zu erzielen, ist es wünschenswert, die Behandlung unter Kon¬ 
trolle des opsonischen Index durchzuführen. 

Viktor Bandler (Prag). 

Horwitz, Orville. Gonokokkenvakzine und Anti¬ 
gonokokkenserum bei 211 Fällen von Gonorrhoe. 
The American Association of genito-urinary surgeons. 1911. 
Mai. Medical Record 1911. Oktober 7. pag. 747. 

Die Vakzinehebandlung ist, wie Horwitz hervorhebt, 
gegen akute Schmerzen bei Gonorrhoe ohne Wert. Das Serum 
ist wirksam bei schweren Fällen von Epididymorchitis und bei 
gonorrhoischer Myokarditis, ebenso bei akuter und subakuter 
Arthritis. Fritz Juliusberg (Posen). 

Rugles, Wood. Krankheit des Verumontanum. 
The American Association of genito-urinary surgeons. Mai 1911. 
Medical Record 1911. Oktober 7. pag. 747. 

Nach Rugles ist Erkrankung des Verumontanum beson- 
sonders häufig die Folge der Gonorrhoe; doch kommt sie auch 
nach exzessiver Masturbation, exzessivem Koitus vor; das aus¬ 
gesprochenste Sympsom ist häufigeres Urinieren; charakteristisch 
ist die Empfindlichkeit der Urethra posterior gegen Sonden. 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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Dns beste Präparat gegen die Erkrankung ist Silbernitrat in 
10 bis 20%igen Lösungen. Fritz Juliusberg (Posen). 

Fischei und Kreibich. Über Prostatasekretion. 
'Wiener klinische Wochensch. 1911. Nr. 25. 

Die Schlußsätze der Arbeit lauten: 1. Insolange nicht 
mikrochemische Analysen die Konstitution der Prostatakörper - 
eben aufklären, schlagen die Autoren die Einteilung in suda- 
nophile, philochrome, aphilochrome Korpuskula vor. 2. Sie 
stammen unter physiologischer} Verhältnissen sicher nicht, 
wahrscheinlich aber auch nicht in pathologischen Verhältnissen 
von deu Leukozyten ab, sondern sind ein direktes Sekretions¬ 
produkt der Drüsenepithelien. 3. Iu diesen kann man unter¬ 
scheiden sudanophile Granula (aus Fett oder Lipoiden bestehend), 
basophile Granula und eine durch innige In- und Aneinander¬ 
lagerung entstandene Mischform dieser beiden, welch letztere 
bisher noch nicht beschrieben wurde. 4. Es gibt säurebestän¬ 
dige und jodfeste Granula unter diesen. 5. In der glatten 
Muskulatur sind Körnchen, die durch Pigmentdegeneration her- 
Torgehen, säurebeständig. 6. Ob die Granula der Drüsen¬ 
epithelien schon Produkte der Sekretion darstellen oder Funk¬ 
tionsträger sind, die erst die Körperchen produzieren, bleibt 
Torläufig noch dahingestellt. 7. In einigen Fällen (häufiger im 
exprimierten Sekret der Leiche als der Lebenden) finden sich 
im Dunkelfeld schwarze Kugeln, die aphilochromen Körperchen 
entsprechen. Viktor Bandler (Prag). 

Porosz, M. Warum ist die faradische Behand¬ 
lung der Prostatitis besser als die Massage? 
Gyogyäszat. Nr. 22. 1910. 

Mit dem Elektrisieren verfolgte Autor den Zweck, die 
Muskeltätigkeit der Prostata, als eines Organes mit reicher 
Muskulatur, auszulösen. Wenn die Muskulatur abnormal ist. 
treten pathologische Erscheinungen auf, die das Symptomen- 
komplex einer „Atonia Prostatae“ bilden. Die entzündete 
Muskulatur funktioniert nicht, die Ernährung ist mangelhaft, 
deshalb atrophisiert die Prostata. Mit dem faradischen Strom 
erreicht man die Verhütung der Erkrankung der Muskelfasern. 
Autor behandelt auch die akuten Prostataentzündungen mit 
faradischem Strom und das Resultat war frappant. Der elek¬ 
trische Strom muß mit Unterbrechungen angewendet werden, 
daß 20—30 Kontraktionen in etwa 3—4 Minuten ausgelöst 
werden. Roth (Budapest). 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Ulcus molle, 

Glingar und Biach. Zur Kenntnis des Ulcus 
molle in der männlichen Harnröhre. Wiener medizin. 
Wochensch. 1911. Nr. 37. 

In dem mitgeteilten Falle handelt es sich um gleich¬ 
zeitig stattgefundene Infektion mit Gonokokken und D u c r e y- 
schen Bazillen, wobei angenommen werden muß, daß die 
schankröse Infektion zuerst in der Harnröhre stattfand und 
von dort aus sich Dach vorn und rückwärts verbreitete. Ein 
derartiger Fall konnte nur auf endoskopischem Wege geklärt 
und einer rationellen Behandlung zugeführt werden. 

Viktor Ban dl er (Prag). 


Nicht venerische Erkrankungen der Harn- und 
Geschlechtsorgane. 

Minz. Ein Fall von Hermaphroditismus. 
Wratschebn. Gazetta. 1911. Nr. 40. 

Kurze Beschreibung eines Falles von Hermaphroditismus 
verus bilateralis. P. A. Welikanow (Petersburg). 

Rawls, Reginald. Bacillus coli-Infektion des 
Traktus urinarius. Medical Record 1911. Oktober 7. 
pag. 709. 

Rawls kommt in seinen kritischen Ausführungen über 
die Rolle des Bacillus coli bei Infektionen des Harntraktus zu 
folgenden Schlüssen: 1. Bei einem gewissen Prozentsatz von 
Erwachsenen, auch bei Gesunden wird der Bacillus coli durch 
die Blut- und Lymphgefäße der Därme aufgenommen und 
gelangt in die Nieren. Die Zahl und Virulenz der Mikro¬ 
organismen hängt ab von der Darmstörung und der Eigenart 
des Stammes. 2. Besonders prädisponierend für die Bacillus 
coli-Infektion sind Störungen der freien Urinsekretion oder 
rückläufiger Druck im Traktus urinarius. 3. Das erste Sym¬ 
ptom der Bacillus coli-Infektion ist eine milde Zystitis, obgleich 
der wirkliche Herd der Infektion höher liegt und pathologisch 
bedeutungsvoller sein kann. 4. Bei größerer Sorgfalt in der 
Diagnostik werden wir finden, daß Bacillus coli-Infektionen 
häufig für Malaria, Appendicitis etc. gehalten wurden. 

Fritz Juliusberg (Posen). 


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der Geschlechtskrankheiten. 


757 


Bnlias. Schwefelgehalt von Blasensteinen 
bei Kautschukfremdkörper in der Blase. Charite- 
Annalen 1911. Bd. XXXV. pag. 210. 

Schwere Zystitis mit kleinen Blasensteinen, bestehend aus 
Harnsäure, kohlensaurem und schwefelsaurem Kalk. Die Er¬ 
klärung für das Vorhandensein des schwefelsauren Kalks er¬ 
gab der Steinschnitt, der einen Gummifremdkörper der Blase 
zu Tage förderte, aus dem wohl die Sulfate ausgelaugt waren. 

V. Lion (Mannheim). 

Lukina, A, Ein Fall von Dystopie der Niere. 
Russky Wratsch 1911. Nr. 42. 

Beschreibung eines Falles von Dystopie der linken Niere 
bei einer 31jährigen Patientin. Operation. Genesung. Mikro¬ 
skopische Untersuchung der entfernten Niere. Schlüsse: 1. Bei 
Konstatierung einer Geschwulst in der Gegend des Promon¬ 
torium ist an die Möglichkeit des Vorhandenseins einer dysto¬ 
pischen Niere zu denken. 2. Das beste Verfahren bei der 
Diagnose ist der Ureterenkatheterismus und Röntgenoskopie 
der katheterisierten Ureteren mit Mandrins.. 3. Wenn die 
dystopierte Niere irgend welche Beschwerden verursacht, so 
muß sie entfernt werden, was ohne Schwierigkeit durch den 
Schnitt in der Mittellinie geschieht. 

P. A. Welikanow (Petersburg). 

Liokumowitseh, S. Ein Fall von beginnender 
karzinomatöser Entartung der hypertroph ierten 
Prostata. Wratschebn. Gazetta. 1911. Nr. 42. 

Ein 64jähriger Kranker mit klinischen Symptomen einer 
gewöhnlichen Prostatahypertrophie. Die Diagnose wurde auf 
Grund einer histologischen Untersuchung der entfernten 
Prostata festgestellt. Genesung. 

P. A. Welikanow (Petersburg). 

Makewnin, N. Ein Fall von plastischer Opera¬ 
tion der Penishaut. Wratschebn. Gazetta. 1911. Nr. 40. 

Beschreibung eines Falles von Plastik der Penishaut (aus 
der Haut des Skrotum) wegen Gangrän nach Erysipelas bullo- 
sum et gangraenosum mit gutem Erfolg. 

P. A. Welikanow (Petersburg). 

Sdanowitsch, W. Eine neue Methode der Be¬ 
handlung der Hydrozele. Russky Wratsch. 1911. Nr. 23. 

Zur Behandlung der Hydrozele hat Verf. in 5 Fällen die 
Autoserotherapie mit befriedigendem Resultat angewendet. In 
zwei Fällen davon stellten sich Rezidive ein, die eine zweite 
Injektion erforderten, und in einem Falle zur Beseitigung des 
Leidens waren sogar 4 Injektionen nötig. Nach Punktion mit 
einer dicken Nadel wird ein Teil der Flüssigkeit (10—15 ccm ) 
ausgelassen, und 2 ccm werden subkutan in den Oberschenkel 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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injiziert. Verf. meint, daß wir in der Autoserotherapie ein 
gutes Mittel zur Hydrozelebehandlung besitzen; weitere Ver¬ 
suche müssen zeigen, in welchem Stadium der Krankheit diese 
Methode am besten anzuwenden ist, in welchen Zwischenzeiten 
und wieviel injiziert werden soll. 

P. A. Welikanow (Petersburg). 

Wildbolz, Bern. Ein neuer Beitrag zur Tuber¬ 
kulinbehandlung der Nierentuberkulose. Wiener 
mediz. Wochenschr. 1911. Nr. 37. 

Wie die früheren Beobachtungen haben auch die neuen 
Untersuchungen des Autors keine lokale Heilwirkung des 
Tuberkulins auf die Nierentuberkulose erkennen lassen. Diese 
durchwegs negativen Befunde, denen keine positiven gegen¬ 
überstehen, warnen trotz ihrer geringen Zahl eindringlich vor 
einer Überschätzung der Tuberkulinheilkraft und der in dieser 
Überschätzung liegenden Gefahr für die Kranken mit Nieren¬ 
tuberkulose. Viktor Bandler (Prag). 

Paschkis und Necker. Weitere Erfahrungen 
über die diagnostische Verwertbarkeit der Kon- 
junktivalreäktion in der Urologie. Wiener klinische 
Wochensch. 1911. Nr. 36. 

Die Autoren betrachten heute noch die Ophthalmoreaktion 
als eines der vielen diagnostischen Mittel, die zur raschen 
Orientierung in diagnostisch schwierigen Fällen gute Dienste 
leistet. Viktor Bandler (Prag). 

Bachracll und Necker. Zur Tuberkulinbehand¬ 
lung der Urogenitaltuberkulose. Wiener klinische 
Wochensch. 1911. Nr. 39. 

Die Schlußsätze der Arbeit lauten: 1. Operable Nieren¬ 
tuberkulosen sind kein Gegenstand der Tuberkulintherapie. 
2. Frühfälle sind bis zum Auftreten einer Indikation zur 
Nephrektomie zur Tuberkulinbehandlung geeignet. 3. Für 
nephrektomierte Tuberkulöse, bei denen Krankheitsherde im 
Urogenitaltrakte Zurückbleiben, erscheint die Tuberkulin¬ 
behandlung empfehlenswert. 4. Eine Beeinflussung des Krank¬ 
heitsherdes im Sinne einer Ausheilung ist bisher nicht nach¬ 
gewiesen. 5. Tuberkulinbehandlung soll reaktionslos und 
daher sicher ohne Schädigung des Organismus durchgeführt 
werden. 6. Inoperable Fälle sind durch Tuberkulin kaum 
beeinflußbar, aber mangels anderer therapeutischer Behelfe 
versuchsweise zu behandeln. Viktor Bandler (Prag). 

Casper.. Berlin. Zur Diagnostik der Uretersteine. 
Wiener med. Wochensch. 1911. Nr. 37. 

Der Autor empfiehlt zur Diagnostik ein kombiniertes 
Verfahren: Einführen eines mit Stahlmandrin bewaffneten 
Ureterkatheters, darauf Röntgenaufnahme; sobald es sich um 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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einen Ureterstein handelt, liegen Stein und Katheter immer 
aneinander, während Beckenflecke, die vorher zufällig sich mit 
dem Ureterkatheterschatten deckten, nunmehr seitlich von diesem 
liegen. Viktor Ban dl er (Prag). 

Prigl. Ein Fall von Blasenaktinomykose. 
Wiener med. Wochensch. 1911. Nr. 37. 

Der Autor gibt den genauen pathologisch-anatomischen 
und histologischen Befund eines Falles von letater Aktinomy- 
kose, bei der sich auch die seltene Lokalisation der Aktinomy- 
kose in der Blase vorfand. Viktor Bandler (Prag). 

Englisch, Wien. Zur pathologischen Anatomie 
der Harnorgane Neugeborener. Wiener med. Wochen¬ 
schrift. 1911. Nr. 37. 

Aus dieser Mitteilung, welche eine Zusammenfassung patho¬ 
logischer Befunde des Verfassers darstellt, geht hervor, daß 
die Untersuchungen reichliche Veränderungen finden ließen, 
welche die Grundlage späterer wichtiger Erkrankungen bildeten. 

Viktor Ban dl er (Prag). 

Sachs, 0. Beiträge zur Anatomie und Histo¬ 
logie des weiblichen Urethralwulstes. Wiener klin. 
Wochenschr. 1911. Nr. 41. 

Der Autor hat an einem Material von 37 Fällen, welche 
den verschiedensten Lebensaltern angehören, Untersuchungen 
über den weiblichen Urethralwulst angestellt. Sachs beschreibt 
das Epithel der weiblichen Harnröhre, wobei als Besonderheit 
desselben die Zähnelung der obersten Epithelschichte, sowie die 
Löckenbildung, die intraepithelialen Zysten und extraepithelia¬ 
len Drüsen hervorzuheben sind. Das Vorkommen von lympha¬ 
tischem Gewebe in der Schleimhaut der weiblichen Urethra 
möchte Sachs als physiologisch auffassen. Von den para¬ 
urethralen Zysten sind die periurethralen Zysten, die mit den 
periurethralen Drusen (weibliche Prostata) in Zusammenhang 
stehen, zu unterscheiden. Die periurethralen Drüsen sind als 
Homologa der männlichen Prostata gleichzustellen und werden 
auch als weibliche Prostata bezeichnet. 

Viktor Band ler (Prag). 


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Hautkrankheiten. 


Allgemeines, Anatomie, Physiologie, allgem. und 
exper. Pathologie, path. Anatomie. 

Donald, William M. Psychische Momente bei 
Dermatosen. American Journal of Dermatology. 1911. Nov. 
p. 586—588. 

Nutzen der Psychotherapie in Form der Aufklärung und 
Überredung, besonders bei chronischen, juckenden Hautaffek¬ 
tionen. Allgemeine Betrachtungen. 

J. H. Schultz (Breslau). 

Loewy, A. und Wechselmann, W. Zur Physiologie 
und Pathologie des Wasserwechsels und der Wärme¬ 
regulation seitens des Hautorganes. Virch. Arch. 
Bd. CCVI. p. 79. 

An drei blutsverwandten Personen mit mehrfachen ekto- 
dermalen Hemmungsbildungen, Störungen in der Entwicklung 
des Schädelskelettes, Hypotrichosis congenita, Zahnanomalien, 
fand sich eine vollkommene Anidrose. Bei histologischer 
Untersuchung wurde der absolute Mangel von Schweißdrüsen 
festgestellt, während die sonstige Struktur der Haut keinerlei 
Abweichung von der Norm aufwies. Makro- und mikroskopisch 
fand sich nicht das geringste Zeichen einer idiopathischen 
Hautatropbie. Es handelte sich um eine typische Störung in 
der embryonalen Anlage, die in eine frühe Zeit des embryo¬ 
nalen Lebens, etwa den 3. oder 4. Monat, zu verlegen ist. 
Da durch die vorliegende Anomalie, das vollständige Fehlen 
der Hautdrüsen, zum erstenmal die Möglichkeit gegeben war, 
die alte Streitfrage zur Entscheidung zu bringen, ob und in¬ 
wieweit die Schweißdrüsen für die insensibel vor sich gehende 


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Bericht über d. Leistungen auf d. Geb. d. Hautkrankheiten. 761 

Hautwasserabgabe wesentlich, resp. wie weit sie entbehrlich sind, 
in welchem Maße also eine rein physikalische Wasserverdunstung 
durch die Haut hindurch zu erfolgen vermag, haben die Autoren 
an diesen Fällen nach mehreren Richtungen hin Versuche aus¬ 
geführt Diese betreffen einerseits das Verhalten der Wasser¬ 
abgabe von der Haut unter wechselnden Bedingungen, ferner 
das Wärmeregulierungsvermögen bei hoher Umgebungstempe¬ 
ratur und hei Muskelarbeit, endlich das Verhalten des Gas- 
wechsels und etwaiger Eigentümlichkeiten desselben, die für 
die vorliegende Anomalie spezifisch sind. Bezüglich der Details 
muß auf das Original verwiesen werden. 

Alfred Kraus (Prag). 

Wakabayashi, T. Einige Beobachtungen über 
die feinere Struktur der Riesenzellen in Gummi 
und Sarkom. Virch. Arch. Bd. CCV. p. 54. 

Verf., dessen frühere Untersuchungen sich mit der feineren 
Struktur der tuberkulösen Riesenzellen beschäftigten, hat die¬ 
selben nun auch auf Riesenzellen bei Gumna und Sarkom aus¬ 
gedehnt Die Untersuchungen hatten zunächst die Zentral¬ 
körperchen und Protoplasmastruktur in den Riesenzellen, sowohl 
des Langhansschen als auch des myeloplaxen Typus zum 
Gegenstände. Dann suchte er die Beziehungen der Riesenzellen 
in Geschwülsten und in den infektiösen Granulomen aufzu¬ 
finden. Als Material dienten zwei Fälle von Lebergummen 
und ein Sarkom des Vorderarmes. Er fand, daß im Zelleib 
der tuberkulösen wie der Gumma- und Sarkomriesenzellen sich 
niemals Nekrose oder der nachweisbare Beginn einer solchen 
fesstellen läßt. Das Protoplasma der Riesenzellen enthält, um¬ 
geben von einer Sphäre, eine oder mehrere Gruppen von 
Zentralkörperchen, die sich in jedem Falle mit geeigneten 
Methoden nachweisen lassen. Ihre Form, Größe und Anordnung 
ist in allen Riesenzellen gleich. Mitosen haben sich in Riesen- 
zellen niemals nachweisen lassen. 

Alfred Kraus (Prag). 

Strattch. Über Stau ungs b lutungen in der 
Haut. Zur Kritik des Rumpel-Leedeschen Phä¬ 
nomens. Münch, med. Wochenschr. 1911. Nr. 33. 

Strauch prüfte dieses Phänomen an einem größeren 
Material der Schmidt sehen medizinischen Klinik mit folgen¬ 
dem Ergebnis: 

1. Von 160 Gesunden wiesen 45% nach 5—20 Minuten 
langer Stauung des Oberarmes Blutungen in der Ellenbeuge auf. 

2. Von 180 Kranken reagierten 59% positiv. 

3. Ein nennenswerter Unterschied zwischen den Haut- 
blutungen bei Gesunden und Kranken bestand nicht (nach 
Intensität, Ausdehnung etc.). 


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762 


Bericht über die Leistangen auf dem Gebiete 


4. Außer bei Scharlach ließen sich Stauungsblutungen 
stets bei Masern, Blutkrankheiten, häufig bei Gelenkrheumatis¬ 
mus, bei fast allen fieberhaften Erkrankungen nachweisen. 

5. Das Phänomen ist nicht pathognomonisch für Schar¬ 
lach, nur der negative Ausfall spricht gegen Scharlach. 

Baer (Frankfurt a. M.). 

Wallgren, Axel. Zur Kenntnis der Plasmastruktur 
der Plasmazelle. Zieglers Beiträge. 1911. LI. p. 227. 

Die scharfe Abgrenzung eines zentralen bellen Hofes ist 
wichtig zur Diagnose und Unterscheidung von den Polyblasten. 
Die zentrale Plasmapartie ist von anderem Bau als das übrige 
Plasma; im Zentrum dieser Partie sind zwei kugelige Zentriolen. 
Es werden sonst noch zahlreiche feinere Details gegeben. Der 
zentrale Plasmabezirk ist wieder in zwei Zonen gesondert, so 
daß im ganzen die Plasmazelle drei konzentrische Zonen auf¬ 
weist. F. Lewandowsky (Hamburg). 

Dufour, Henri. Physiologische Ursach en, welche 
die Anaphylaxie beeinflussen. (Schwangerschaft.) 
Bull, et mem. de la societe medicale des höpitaux. 1911. 

p. 260. 

Da nur bestimmte Individuen Erscheinungen von Anaphy¬ 
laxie zeigen, muß man an prädisponiereude Momente physio¬ 
logischer oder pathologischer Natur denken, die uns noch un¬ 
bekannt sind. 

Bei einer zum ersten Male schwangeren Frau traten von 
der Mitte der Schwangerschaft an nach jedem Fischgenuß 
Urtikaria und Fieber auf. Weder vorher noch nach erfolgter 
Geburt war Ähnliches zu beobachten. Es handelt sich hier 
sicher um den Einfluß der Schwangerschaft. (Anaphylaxie 
alimentaire.) R. Volk (Wien). 

Bernard, Leon. Ein Fall von Anaphylaxie nach 
Kochsalzinjektionen. Bull, des höpitaux. 1911. p. 252. 

Bei einem 17jährigen Typbuskranken traten 2 Stunden 
nach einer Injektion von 100 cm 3 Kochsalzlösung Schmerzen 
an der Applikationsstelle und Angstzustände auf. Temperatur 
40*5, Puls 116. Keine Phlegmone. Rückkehr zur Norm nach 
3 Tagen. Nachher wird bekannt, daß Patient vor 2 Jahren 
nach fortgesetzten Meersalzinfusionen einen ähnlichen Zustand 
gehabt habe. Offenbar handelt es sich hier um einen Fall von 
Anaphylaxie für nicht gleiche, sondern nur verwandte Substanzen, 
wie sie z. B. zwischen Antipyrin, Salipyrin und Pyramidon 
bestehen kann. 

M i 1 i a n meint, daß es sich um die toxische Wirkung 
der durch die Destillation abgetöteten Bakterienkörper gehan¬ 
delt haben könne, wenn das Wasser nicht frisch war. Er 
empfiehlt die Wiederholung der Injektion mit ganz frisch be- 


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der Hautkrankheiten. 


763 


reitetem künstlichen Serum. Erst wenn die beschriebenen 
Erscheinungen dann nicht auftreten, könne man von Anaphy¬ 
laxie sprechen. 

Bernard erklärt, daß es sich hier vom klinischen Stand¬ 
punkt um Anaphylaxie gehandelt haben müsse und daß die 
Lösung frisch bereitet war. B. Volk (Wien). 

Siegel, J. Gelungene Reinkultur des Cytor- 
rhy ctes vaccinae. Zentralblatt für Bakteriologie. Bd. LIX. 
Heft 4. p. 406. 

Die Untersuchungen des Verf. über die Pockenätiologie 
reichen in das Jahr 1893 zurück, führten damals aber nicht 
zu abschließenden Beweisen. 1904 konnte er im Blute und 
inneren Organen von Kälbern und Kaninchen, die vakziniert 
waren, mikroskopisch Gebilde nachweisen, die er mit dem 
Cytorrhyctes Guarneri der Kaninchenkornea für identisch hielt, 
doch erfolgte damals nicht die Züchtung der im Blute gefun¬ 
denen Körperchen, so daß ein schlüssiger Beweis ebenfalls 
nicht möglich war. Seine neuesten Pockenstudien hatten 
folgendes Resultat: Im Blut und in der Milz der Vakzine¬ 
kälber lassen sich mikroskopisch Kokken nachweisen. Diese 
Kokken sind schwer, meist nur mittels besonderer Anreiche¬ 
rungsmethoden, zur Kultur auf festen Nährböden zu bringen. 
Die Kokken unterscheiden sich von ähnlichen bekannten durch 
morphologische und biologische Eigenschaften. Sie wachsen 
am besten bei 25°, bilden in den jüngsten Formen und unter 
besonderen Ernährungsbedingungen außergewöhnlich kleine 
Körperchen und verwandeln sich bei bestimmten Ernährungs¬ 
bedingungen infolge von Schleimhüllenbildung zu großen 
Körpern. Dieselben Gebilde der kleinsten wie der großen Art 
sind in der mit Pockenlymphe geimpften Kaninchenkornea 
unter dem Namen Cytorrhyctes Guarneri bekannt. Durch 
Impfung mit Reinkulturen lassen sich unter Benützung geeig¬ 
neter Methoden, wenn auch vorläufig noch nicht mit derselben 
Regelmäßigkeit wie mit Pockenlymphe dieselben anatomischen 
Veränderungen des Korneaepithels sowie das Auftreten der 
Cytorrhyctes Guarneri hervorbringen. 

Alfred Kraus (Prag). 


Bildungsanomalien und Tumoren. 

Hirschberg, Leonhard K. Austerschalnägel. Ame 
rican Journal of Dermatology. 1911. August, p. 429—430. 


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764 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Chronische Affektion der Nägel unklarer Entstehung. 
2 Abbildungen. J. H. Schultz (Breslau). 

Wallace, W. H. Das Epitheliom und seine Be¬ 
handlung. American Journal of Dermatology. 1911. Januar, 
p. 34—351. 

Wallace unterscheidet vom klinischen Standpunkte Epi¬ 
theliome über, in und unter der Haut. Die oberflächlichen 
Epitheliome behandelt er elektrolytisch mit Röntgennachbe¬ 
handlung (weiche Röhre); bei tiefen Epitheliomen werden mit 
arseniger Säure (Ätzpaste) vorbehandelt und dann ebenfalls 
einer Röntgenbehandlung unterworfen. Kurze Bemerkungen 
über „wahrscheinlich“ mehr als 100 Fälle. 

J. H. Schultz (Breslau). 

Jennings, Walter B. Papilloma linguae. American 
Journal of Dermatology. 1911. April, p. 185. 

1 Fall mit Abbildung, histologisch nicht untersucht. 

J. H. Schultz (Breslau). 

Bainbridge, William Seaman. Krebsbekämpfung 
durch Aufklärung, Experiment und Klinik. Ameri¬ 
can Journal of Dermatology. 1911. Juli. p. 337—360. 

Wertvoll durch ausführliche klinische Mitteilung und 40 
gute Abbildungen. J. H. Schultz (Breslau). 

Unna, P. G. Granuloma fungoides (Mycosis 
fungoides). American Journal of Dermatology. 1911. 
p. 1—13. 

Kurze zusammenfassende Darstellung der Mycosis fun¬ 
goides mit besonderer Berücksichtigung der Hamburger 
Arbeiten (enthält 2 bunte Abbildungen). 

J. H. Schultz (Breslau). 

Dinkel, Hedwig. Zur Differentialdiagnose zwi¬ 
schen Pseudoleukämie und Lymphosarkomatose. 
Arbeiten aus dem patholog.-anat. Institut zu Tübingen, Bd. VII. 
1911. Heft 3. Herausgegeben von P. v. Baumgarten. 

Es handelt sich um einen „Grenzfall“: das Blutbild und 
die Hypertrophie der Milz sprechen für Pseudoleukämie; das 
progressive Wachstum der allein erkrankten abdominellen 
Lymphdrüsen aber, sowie das auf linke Niere und Nebenniere 
übergreifende Vordringen der Tumoren macht die Diagnose 
Lymphosarkom wahrscheinlich. 

Paula Schultz-Bascho (Breslau). 

Walker, H. D. Krebs ein parasitisches Leiden; 
der Regenwurm der Erstwirt des Parasiten. Ameri¬ 
can Journal of Dermatology. 1911. Dezember, p. 642—648. 

Sehr ausführlicher Bericht über das obenstehende Er¬ 
gebnis von etwa 10 Jahren Krebsforschung. Einzelheiten siehe 
Original. J. H. Schultz (Breslau). 


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der Hautkrankheiten. 


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Oargano, Claudio. Verpflanzung von epithelialen 
Tumoren auf die Maus (Mus musculus) und Um¬ 
wandlung derselben in Sarkome. Zentralblatt für 
Bakt. Bd. LIX. Heft 1. p. 35. 

Die Versuche wurden an gewöhnlichen Mäusen vorge¬ 
nommen und zwar mit Material eines Epithelioms der Unter¬ 
lippe eines 70jährigen Mannes; eines Mammaadenokarzinoms 
einer 40jährigen Frau; eines kleinzelligen Karzinoms, welches 
sich bei einer 50jährigen Frau als Rezidiv auf dem Amputa¬ 
tionsstummel des infolge Karzinoms operierten Uterushalses 
entwickelt hatte; eines Panzerkrebses der Brustdrüse bei einer 
50jährigen Frau. 

Aus seinen Untersuchungen schließt Verfasser, daß die 
alte Unterscheidung zwischen Neubildungen des epithelialen und 
bindegewebigen Typus — wenigstens soweit es sich um Tu¬ 
moren der Mäuse infolge der Einimpfung menschlicher epithe¬ 
lialer Tumoren handelt — nicht mehr aufrecht erhalten werden 
könne. Durch geeignete Versuchsanordnung gelang es zu 
zeigen, daß die Einimpfung von Stückchen derselben epitheli¬ 
alen Tumoren sehr oft die Entwicklung von Tumoren zur 
Folge Labe, welche der ursprünglichen Geschwulst nicht mehr 
ganz ähnlich sind und welche bei der ersten Inokulation in 
der Milchdrüse stets den Typus des Adenokarzinoms, in der 
Haut den des Epithelioms und im Peritoneum denjenigen des 
kleinzelligen Karzinoms annehmen. Bei der dritten und zu¬ 
weilen schon bei der zweiten Verpflanzung wandeln sich diese 
Tumoren in Mischgeschwülste (Karzinom-Sarkom) und bei den 
weiteren in reine Sarkome um, welche letzteren keine weitere 
Umwandlung mehr eingehen. Charakteristisch ist die Tatsache, 
daß das bei den Mäusen infolge der Einpflanzung menschlicher 
Tumoren entstandene reine Sarkom nach einer gewissen An¬ 
zahl von Verpflanzungen verschwindet, d. h. nicht mehr auftritt. 
Die sarkomatöse Umwandlung des epithelialen Tumors hängt 
nicht von der Natur der inokulierten Neubildung, sondern viel¬ 
mehr von der Stelle ab, an welcher die Einimpfung ausgeführt 
wird, indem z. B. diese Metamorphose im Peritoneum rascher 
eintritt. Es gelang nie bei den Verpflanzungen eine Rückum¬ 
wandlung in eine epitheliale Geschwulst zu erzielen. 

Alfred Kraus (Prag). 

Aldridge, Norman. Pagets Ekzem der Brust¬ 
warze. The British Medical Journal. 1911. September 16. 
p. 620. 

Aldridge berichtet über einen durch Röntgenstrahlen 
geheilten Fall von Pag et scher Krankheit. Die Heilung er¬ 
folgte nach 9maliger Applikation von je 3 /« Erythemdosis. 

Fritz Juliusberg (Posen). 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Harbitz, F. Akromegalie und Hemiatrophia 
farialis progressiva. Zentralblatt f. allg. Pathol. und 
patbol. Anatomie. Bd. XXII. p. 801. 1911. 

Bei einem 43jährigen Manne, der seziert wurde, war die 
linke Gesichtshälfte weniger entwickelt als die rechte, die viel¬ 
mehr übernormal war. Ebenso waren Füße, Hände, Zunge 
rechts vergrößert, links atrophisch. Es fand sich ein Tumor 
(Struma) hypophyseos, Hyperplasie innerer Organe (Leber, Milz, 
rechte Niere, Herz, Thyreoidea, Pankreas): Splanchnomegalie. 
Am N. trigeminus der linken Seite war nichts Pathologisches. 
Die Atrophie ist vielleicht auf eine angeborene Anlage (Hypo¬ 
plasie auch der linken Niere) zurückzufiihren. 

F. Lewandowsky (Hamburg). 


Akute und chronische Infektionskrankheiten. 

Landsteiner, Levaditi und Prnsek- EssaisdeTrans- 
mission de la scarlatine aux singes. Annales de l’In- 
stitut Pasteur. Nr. 10. 25. Oktober 1911. 

Den Autoren ist es gelungen durch Einreiben von Ton- 
sillarsekreten scharlachkranker Kinder auf der Höhe der 
Krankheit in den Schlund von Schimpansen eine scharlachähn- 
licbe Angina hervorzurufen. Diese erscheint nach einer Inkuba¬ 
tionszeit von 2—3 Tagen. Es kommt zur Bildung von Pseudo¬ 
membranen, die Schleimhaut der Mandeln exulzeriert, die 
Lakunen werden mit Fibrin-Leukozytenpfropfen verstopft. Häufig 
bestehen Fieber und Diarrhoe. Nach 6—7 Tagen beginnt die 
Heilung ohne Immunität zu hinterlassen, wenn die Reinokulation 
kurze Zeit vor der Heilung (2 Tage) vorgenommen wird. 

Die Übertragbarkeit der Angina ist leicht (in 4 Fällen 
4 mal). 

In 2 von 4 Fällen wurde durch subkutane Injektion von 
Scharlachblut und -Drüsen eine allgemeine Infektion hervorge¬ 
rufen, die zum Tod des Tieres führte; in dem einen Falle 
entstand ein allgemeines skarlatiniformes Erythem, in dem 
zweiten Falle ein lokales Erythem am Orte der Injektion. 

In den Krankheitsprodukten konnten die Autoren sowohl 
histologisch als auch kulturell den Streptokokkus naehweisen, 
doch glauben sie nicht, daß dieser der Erreger des Scharlachs 
ist, da die Übertragung der Reinkulturen auf den Schlund von 
Schimpansen negativ ausfiel. 

Auch die Inokulation auf niedere Affen (Makaken) war 
negativ. 


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der Hautkrankheiten. 


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Auch vorläufige Passageversuche sind negativ geblieben. 

Scharlachübertragungen auf 35 niedere Affen ergaben ein 
negatives Resultat. M. Oppenheim (Wien). 

Iieede, C. Zur Frage der Scharlachnephritis. 
Münch, med. Woch. 1911. Nr. 48. 

Leede kommt zu folgenden Schlüssen: 

Das Scharlachgift schädigt jede Niere mehr oder weniger. 
Die Scbarlachuiere hat eine verminderte Widerstandsfähigkeit 
gegen Diphtherieheilserum. 

Zu einer Scharlachnephritis fuhrt erst eine angeborene 
Minderwertigkeit des Nierengewebes, während eine Schädigung 
nicht immer zu einer Scharlachnephritis zu führen braucht. 

Die Wassermann sehe Reaktion fällt zweimal so oft 
positiv aus bei Scharlachnephritikern als bei sonstigen Schar¬ 
lachkindern. 

Die Nephritis als solche spielt keine ursächliche Rolle bei 
positivem Wassermann. 

Theodor Baer (Frankfurt a. M.). 

Picker, R. Ein Fall von geheilter kryptogene¬ 
tischer Sepsis. Med. Kl. Nr. 48. 

P. beschreibt den Krankheitsverlauf eines Patienten, den 
er mit einen treffenden Ausdruck als einen „Invaliden der 
Gonorrhoe“ bezeichnet. Der Patient gehört zu jener Gattung 
von Gonorrhoikern, die nach einer akuten Gonorrhoe alle Sta¬ 
dien des chronischen Zustaades durchmachen Und ebenso alle 
Behandlungsmethoden. Infektion vor 11 Jahren; üblicher Ver¬ 
lauf in 5—6 Wochen; 6 Jahre später Schmerzen im Hüftge¬ 
lenke ; keine Erscheinungen der Gonorrhoe; Heilung in 6—8 
Wochen. l*/ a Jahre später Ausbruch der Gonorrhoe nach 
starkem Exzeß; es bestand ein peruethraler Abszeß, fieber¬ 
hafter Zystitis, Gelenkentzündung fast aller Gelenke, Prosta¬ 
titis ; erneuerter Ausbruch der Hüftgelenksschmerzen; Endo¬ 
karditis stellte sich ebenfalls ein. Die Diagnose lautete damals 
auf Gonokokken und Streptokokken. Die Krankheitsdauer be¬ 
trug 1 Jahr, d. h. der Pat. verbrachte 1 Jahr im Bett; Be¬ 
handlung mit tiefen Blasenspülungen etc., dann konnte Pat. 
sich mühsam 1 Jahr mit Krücken fortbewegen. Jetzt kann er 
mit einem Stock gehen. Vor 9 Monaten heftige Iritis. Pat. 
machte folgende Behandlungsverfahren durch: Heißluft, Blau¬ 
licht, Schwefelbäder, Sonnen- und Sandbäder etc.; trotzdem 
nie völlige Heilung. Als der Pat. bei P. in Behandlung trat, 
findet Picker Vergrößerung beider Samenbläschen; Prostata 
etwas empfindlich, entleert auf Druck etwas dünnes Sekret; 
die bakteriologische Untersuchung ergab Bakterien (aber nie 
Gonokokken). Die Behandlung bestand dann in der Folge nur 
in rektaler Massage, mit der es P. gelang, die metastatischen 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Herde zu entleeren und den Krankheitsprozeß zur Abheilung 
zu bringen. Ludwig Zweig (Dortmund). 

Reinhardt, A. Zur Kenntnis der Hautdiphtherie. 
Virch. Arch. Bd. CCV. Heft 3. p. 452. 

In der vorliegenden Arbeit werden die isoliert in der 
Haut entstehenden primären und sekundären diphtheritischen 
Prozesse besprochen und die bisherigen Beobachtungen durch 
einen genau untersuchten Fall vervollständigt. Dieser Fall, der 
zur Obduktion gelangte, betraf ein neun Monate altes Mädchen, 
das längere Zeit bereits krank war und mehrere Wochen vor 
dem Tode teilweise mit Blasenbildung einhergehende Affektionen 
und nach diesen Geschwüre auf der Haut bekommen hatte. 
Die an Ausstrichen des Sekretes der Geschwüre vorgenommene 
Untersuchung ergab massenhafte Diphtheriebazillen, welcher 
Befund durch ausgedehnte bakteriologische und histologische 
Untersuchungsmethoden erhärtet wurde. 

Alfred Kraus (Prag). 

Trevisanello, Carlo. Extrapulmonale entzünd¬ 
liche Lokalisierungen des Fraenkelschen Diplo¬ 
kokkus. Bakteriologische Untersuchungen über den Herpes 
der Pneumonitiker. Zentralbl. f. Bakt. Bd. LX. Heft 12. p. 69. 

In zwei Fällen von Pneumonie, bei welchen der Fraenkel- 
sche Diplokokkus im Auswurf nachweisbar war, entwickelten 
sich am 2. resp. 3. Krankheitstage zahlreiche Herpesefflores- 
zeuzen am Gesicht, in deren Inhalt der pathogene Keim in 
reinem Zustande nachgewiesen werden konnte. Der aus den 
Bläschen isolierte Keim befindet sich in einem Zustande von 
abgeschwächter Virulenz, kann aber vermittels wiederholter 
Passagen durch geeignete Kulturmittel wieder seine völlige 
ursprüngliche Virulenz und somit alle dem Fraenkelschen 
Pneumokokkus eigenen Charaktere annehmen. Es ist anzu¬ 
nehmen, daß diese Hauteruptionen auch ein Übertragungs¬ 
vehikel der Infektion bilden können, was übrigens durch ge¬ 
eignete Versuche bestätigt wurde. Daraus erwächst die Not¬ 
wendigkeit gewisser prophylaktischer Vorsichtsmaßregeln. 

Alfred Kraus (Prag). 

Parry, L. A. Ein Fall von Erysipel, der mit 
Meningitis kompliziert war, alsFolge einer intra¬ 
nasalen Operation. The Lancet. 1911. September 30. p. 944. 

Das eigenartige an Parrys Fall ist, daß er zur Heilung 
kam. Er wurde mit polyvalentem Antistreptokokkenserum be¬ 
handelt. • Fritz Juliusberg (Posen). 

Huismans, L. Varizellen und ihre Komplikatio¬ 
nen. Zeitschrift f. ärztliche Fortbildung. 1911. VIH.Bd. p. 687. 

Verf. bespricht die Verschiedenheit im Verlaufe der Vari¬ 
zellen je nach Zeit und Ort und weist an Hand eines Beispiels 


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der Hantkrankheiten. 


769 


(Varicella septica) auf den häufig schweren Verlauf mit schweren 
Komplikationen hin, die die Wasserpocken durchaus nicht 
immer als gar so harmlose Erkrankung ansehen lassen. 

V. Lion (Mannheim). 


Tuberkulose. 

Calonette, A. und Gu£rin, C. Experimentelle 
Untersuchungen über die Abwehr des Organis¬ 
mus gegen die tuberkulöse Infektion. Annales de 
1’lDstitut Pasteur. Nr. 9. 25. Sept. 1911. 

Auf Grund ihrer zahlreichen Untersuchungen, die sie seit 
mehreren Jahren über die experimentelle tuberkulöse Infektion 
und über die Vakzination der Rinderrassen angestellt haben, 
kommen die Verfasser zum Schlüsse, daß die mehr oder min¬ 
der große Resistenz in bezug auf Tuberkulose, die den Rindern 
durch die verschiedensten Methoden der Vakzination, die seit 
Behring anempfohlen werden, verliehen wird (dabei die gegen¬ 
wärtigen Untersuchungen der Verfasser inbegriffen, welche auf 
den Gebrauch durch Kultur auf Ochsengalle modifizierter 
boviner Tuberkelbazillen beruhen), abhängig zu sein scheint von 
der mehr oder weniger großen erworbenen Fähigkeit des 
tierischen Organismus, die Tuberkelbazillen auszuscheiden mit 
den Abfallsprodukten der Zellen durch den Leberintertinaltrakt. 

Solange diese Anlage besteht — sie kann mehr oder 
minder flüchtig sein — verhalten sich die Tuberkelbazillen, in 
Anbetracht der resistenten Organismen, nicht wie aktive 
Bazillen, die fähig sind, Abwehrreaktionen auszulösen (Knötchen¬ 
bildung), sondern wie einfache indifferente Fremdkörper, welche 
die natürlichen Ausführungswege des Körpers ins Freie befördern. 

M. Oppenheim (Wien). 

Landouzy und Laederich. Experimentelle Unter¬ 
suchungen über Heredo - Tuberku lose. Bull, de 
l’academie de medecine. 1911. pag. 160. 

Weibliche Hunde, Kaninchen und Meerschweinchen wur¬ 
den teils vor der Konzeption, teils während der Trächtigkeit 
mit reinen Tuberkelbazillenkulturen inokuliert. 86 Föten und 
neugeborene Tiere dieser tuberkulösen Mütter wurden unter¬ 
sucht und zeigten weder makroskopisch noch mikroskopisch 
tuberkulöse Veränderungen. Eingeweideteile vieler dieser 
Föten wurden anderen Tieren inokuliert, und in einem Fall 
wies ein so geimpftes Meerschweinchen tuberkulöse Erscheinungen 

Arch. t Dennftt o. ßyph. Bd. OXII. 49 


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770 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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auf. Somit wäre die Möglichkeit des Übergangs der Bazillen 
von der Mutter auf den Fötus bewiesen. 

Bei 18 dieser jungen Hunde und Kaninchen zeigten sich 
nach mehreren Monaten keine Zeichen von Tuberkulose, dagegen 
ergaben zahlreiche Meerschweinchen dieser Würfe positives Re¬ 
sultat, u. zw. 23-5°/ 0 - Die Tuberkulose war immer in den Lungen 
lokalisiert. Um auch dem Einwand zu begegnen, daß die Infektion 
post partum von der Mutter auf das Junge erfolgt sei, wurden 10 
Meerschweinchen sofort nach der Geburt isoliert» Von diesen 
war eines (!) von Anfang an schwächlich und zeigte nach einiger 
Zeit Tuberkulose, die anderen blieben gesund. 

Auch Kinder phtisischer Frauen erkranken, von der Mutter 
sofort nach der Geburt isoliert, häufig an Tuberkulose. 

41’9°/o der Tiere dieser Würfe gingen als nicht lebens¬ 
fähig bald nach der Geburt ein. Bei den überlebenden konnten 
Dystrophien verschiedenster Art beobachtet werden. Die Tuber¬ 
kulose gehört somit ebenso wie der Alkohol und die Syphilis 
zu den Ursachen von angeborenen Schwächezuständen, von 
Unterentwicklung und Mißbildung. R. Volk (Wien). 

Leschke, Erich. Über die granuläre Form des 
Tuberkulosevirus. Zentralbl. f. Bakt. Bd. LIX. Heft 4. 
pg. 365. 

Polemik gegen die Arbeit S. Rosenblats. Zentralbl. 
f. Bakt, Bd. LIX. Heft 2. 

Rosenblat, S. Erwiderung auf die vorstehende 
Arbeit. Zentralbl. f. Bakt. Bd. LIX. Heft 4. pag. 371. 

Alfred Kraus (Prag). 

Blümel. Die Wahl unter den verschiedenen 
Tuberkulinen. Münch, med. Woch. 1911. Nr. 34. 

Von dem Satze ausgehend, daß ein brauchbares Tuber¬ 
kulinpräparat genügend spezifische Stoffe enthalten, zuverlässig 
geprüft und gut dosierbar sein muß, unterzieht Verfasser die 
bekanntesten Tuberkuline einer kritischen Prüfung. 

Er teilt dieselben ein in: 

1. solche, die die Stoffwechselprodukte des Tuberkel¬ 
bazillus, 

2. solche, die seine Leibessubstanzen (Endotoxine), 

3. solche, die beides enthalten. 

Da eine vollständige Gift- oder bakterielle Immunität nicht 
erreicht werden kann, ist man davon zurückgekommen, auf 
Giftfestigkeit als besonderes Ziel der Therapie hinzuarbeiten; 
da eine Giftfestigkeit sogar dem Kranken gefährlich werden 
kann, so besteht das Hauptziel einer geeigneten Tuberkulin¬ 
behandlung hauptsächlich in der sorgfältigen Beobachtung der 
klinischen Wirkung. Die bisher bekannten Präparate hält Verf. 
für durchaus ausreichend. Die Hauptsache bleibt bei der An- 


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der Hautkrankheiten. 


771 


Wendung derselben immer die Qualität des Arztes und seine 
Kenntnis der Therapie. Th. Baer (Frankfurt a. M.). 

Zieler, K. Die Toxinempfindlichkeit der Haut 
des tuberkulös infizierten Menschen. Dtsch. med. 
Woch. Nr. 45. 1911. 

Zieler widerlegt an der Hand eingehender Experimente 
die Behauptung Sorgos, daß „die Tuberkulinreaktion nicht 
der Ausdruck von Immunitätsvorgängen im Organismus ist, 
sondern abhängig ist von lokalen Reaktionsverhältnissen der 
Haut, von der Giftempfindlichkeit des Hautorgans“. Diese 
Giftempfindlichkeit sollte im tuberkulösen Organismus auch für 
andere Toxine gesteigert sein. Bei exakter Versuchsanordnung 
bestätigte sich dieser Satz nicht. Es gelang niemals, durch 
subkutane Tuberkulinzuführung eine örtliche Reaktion an posi¬ 
tiven Intrakutanimpfungen mit Diphtherie- und Dysenterietoxin 
zu erzielen. Dagegen treten die von Sorgo berichteten Er¬ 
gebnisse ein, sobald man, allein bei Verwendung physiologischer 
Kochsalzlösung, Spritzen und Kanülen gebraucht, die zuvor für 
Tuberkulininjektionen benutzt worden sind. Die Spezifizität 
der Tuberkulinhautreaktionen unterliegt nach der Meinung des 
Verf. keinem Zweifel. Max Joseph (Berlin). 

Capelle, Th. J. v. Über Tuberkulinanaphylaxie 
und ihrZusammenhang mit dem Wesen derTuber- 
kulinreaktion. Zentralbl. f. Bakt. Bd. LX. pg. 531. 

Aus den Untersuchungen geht hervor, daß mit Tuberkulin 
aktive Anaphylaxie hervorgerufen werden kann, weil das Tuber¬ 
kulin Tuberkuloprotein als integrierenden Bestandteil enthält. 
Auf der Gegenwart des letzteren beruht die Erzeugung der 
Anaphylaxie. Die Möglichkeit einer passiven Übertragung dieser 
Tuberkulinanaphylaxie ist nachgewiesen. Die Tuberkulinreak¬ 
tion ist ein anaphylaktischer Prozeß. Diese Ansicht vertritt die 
Theorie Wolff-Eisners, deren Richtigkeit durch das Vor¬ 
handensein der passiven Übertragbarkeit bewiesen ist. 

Alfred Kraus (Prag). 

Koenigsfeld, Harry. Über den Durchtritt von 
Tuberkelbazillen durch die unverletzte Haut. 
Zentralbl. f. Bakt. Bd. LX. Heft 1. 2. pag. 28. 

Aus den ausgedehnten Versuchen, die Verf. vornahm, 
geht hervor, daß die Tuberkelbazillen imstande sind, die un¬ 
verletzte Haut zu durchdringen. Sie dringen durch Haar¬ 
follikel und Lymphspalten ein, befinden sich nach 7 l / 2 Stunden 
schoD im Unterhautzellgewebe, stets nach 4 Tagen bereits in 
den regionären Lymphdrüsen, von wo sie auf dem Lyrnph- oder 
Blutwege in die inneren Organe weiterwandern. Die kutane 
Infektion mißlingt, wenn es sich um einen wenig virulenten 
Stamm oder um nur wenige Bazillen handelt. Zwischen der 

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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Infektion mit menschlichen Tuberkelbazillen und Perlsucht¬ 
bazillen scheint kein Unterschied zu bestehen. Die Haut zeigte 
niemals irgendwelche mikroskopische Veränderungen. Es scheint 
die Haut also gegenüber der tuberkulösen Infektion eine große 
Resistenz zu besitzen. Von der Hant und den regionären 
Drüsen aus schreitet die Infektion nur zögernd fort, was übri¬ 
gens mit der Klinik der exogenen Impftuberkulose der Haut 
übereinstimmt. Viele klinische Beobachtungen sprechen dafür, 
daß die beim Tier vorhandene Möglichkeit einer tuberkulösen 
Infektion von der unverletzten Haut aus auch für den Menschen 
in Betracht kommt. Die strengste Sauberkeit in jeder Beziehung 
kommt als Haupterfordernis der Prophylaxe in Betracht, die 
Tuberkulose auf diesem Invasionswege erfolgreich zu bekämpfen. 

Alfred Kraus (Prag). 

Gerber. Lupusbekämpfun g und Nasenverlauf. 
Münch, med. Wüch. 1911. Nr. 47. 

Gerber glaubt, daß der Nasen- oder Gesichtslupus 
größtenteils vom Naseninnern ausgeht und macht darauf auf¬ 
merksam, daß der eigentliche „Primäraffekt“ nicht selten oben 
im vorderen Nasenwinkel zu finden ist. Diese Lokalisation 
wurde bisher häufig übersehen. 

Theodor Baer (Frankfurt a. M.). 

Strandberg, Ove. Behandlung des Schleimhaut¬ 
lupus ad modum Pfannenstill. Hospitalstidende 1911. 
Nr. 45. 1274—1282. 

78 Patienten wurden intern mit Jodnatrium und lokal mit 
Oxydol behandelt. Die Resultate waren sehr günstig. 

Harald Boas (Kopenhagen). 

Wakushima, M. Üb er das Verhalten der 
Tuberkulose im Säuglingsorganismus. Arbeiten aus 
dem patholog.-anat. Institut zu Tübingen. Bd. VII. 1911. 
Heft 8. Herausgeg. von P. v. Baumgarten. 

Junge Meerschweinchen sind gegen Tuberkelbazilleninjek¬ 
tionen weniger empfindlich als alte. Dasselbe Verhalten stellten 
Titze und Weidanz bei jungen und erwachsenen Hunden 
fest. Wakushima überträgt diese Verhältnisse auf die 
menschliche Pathologie, was in dieser Form als zu weitgehend 
bezeichnet werden muß. Interesse verdient das starke und 
vorwiegende Befallensein der Bronchialdrüsen sowohl bei den 
jungen, wie den alten geimpften Tieren, selbst wenn die Lungen 
nur wenig oder gar nicht erkrankt waren. 

Paula Schultz-Bas cho (Breslau). 

Derewenko, W. U. Experimente über Inhala¬ 
tionstuberkulose. Arbeiten aus d. patholog.-anatom. In¬ 
stitut zu Tübingen. Bd. VII. 1911. Heft 3. Herausgeg. von 
P. v. Baumgarten. 


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der Hautkrankheiten. 


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Nachprüfung und Kritik der Flügge sehen Versuche zur 
Lehre von der Tröpfcheninfektien bei der menschlichen Tuber¬ 
kulose. Derewenko kam zu dem Schlüsse, daß die inhalierten 
Bazillen sowohl direkt in die feinem Bronchien eindringen 
können, als auch von den Schleimhäuten des oberen Respirations¬ 
traktes und Darmes aus lympho-hämatogen ihren Weg in die 
Lungen zu finden vermögen. Pathologisch-anatomisch stellt 
sich die so erzeugte experimentelle Tuberkulose auch nicht 
als akute oder chronische Aspirationstuberkulose dar, sondern 
entspricht durchgehends dem Bild der akuten oder subakuten 
hämatogenen Miliartuberkulose nicht nur der Lungen, sondern 
auch des Gesamtorganismus der Versuchstiere. 

Paula Schultz-Bascho (Breslau). 

Hara, S. Experimentelle Kritik zur Frage der 
Inhalationstuberkulose des Meerschweinchens 
hinsichtlich der Bedeutung der praktischen Ge¬ 
fahr der Tröpfcheninfektion beim Menschen. 
Arbeiten aus dem patholog.-anat. Institut zu Tübingen. Bd. VII. 
1911. Heft 3. Herausgegeben von P. v. Baumgarten. 

Hara spricht nach zahlreichen Versuchen der Flügge- 
schen Theorie von der Tröpfcheninfektion die ihr bis dahin 
eingeräumte Bedeutung in der Pathogenese der menschlichen 
Tuberkulose ab. Bestätigung und Erweiterung der von Dere¬ 
wenko gegebenen Versuchsresultate: die Hauptmasse der in¬ 
halierten Bazillen bleibt in der Mund- und Nasenhöhle haften 
und entfaltet von dort aus ihre Wirksamkeit. Nur die direkt 
intratracheal einverleibten Bazillen erzeugen eine wirkliche, 
primäre Aspirationstuberkulose, in jedem andern Fall stellt die 
Inhalationstuberkulose eine „Kontaktinfektion auf der breiten 
Basis der Schleimhäute der obern Wege“ dar. 

Paula Schultz-Bascho (Breslau). 

Saathoff. Die spezifische Erkennung und Be¬ 
handlung der Tuberkulose. Münch, med. Woch. 1911. 
Nr. 48. 

Die Tatsache, daß 95% aller Kulturmenschen auf Tuber¬ 
kulin reagieren, beweist, daß sie noch Tuberkelbazillen beher¬ 
bergen. Aber nur ein kleiner Prozentsatz erkrankt an klini¬ 
schen Zeichen, da Immunkörper gebildet werden; diese hin¬ 
wiederum schützen den Organismus vor einer erneuten Infektion. 
Diese so entstandene Tuberkuloseimmunität ist als Über¬ 
empfindlichkeitsreaktion aufzufassen. Nach erfolgter Infektion 
wachsen die Tuberkelbazillen weiter und sterben, nachdem sie 
ihre ersten pathologisch-anatomischen Produkte gebildet haben, 
fib. Hiebei wird der Antikörper gebildet, der als Tuberkulolysin 
bezeichnet werden kann, da er bei einer zweiten Infektion die 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Tuberkelbazillen auflöst und aus ihnen die giftigen Stoffwechsel¬ 
produkte freimacht. 

Genau so verhält sieb das Lysin dem Tuberkulin gegen¬ 
über : es spaltet das Tuberkulin und verursacht so indirekt die 
reaktive Entzündung durch Freimachen der giftigen Abbau¬ 
produkte. 

Fehlt nun der Immunkörper, so kann eine Reaktion nicht 
zustande kommen. Dies ist der Fall bei völligem Freisein des 
Organismus von Tbk. 

Die Reaktion kann aber trotz Anwesenheit des Immun¬ 
körpers auch ausbleiben, wenn durch reichliche Überschwemmung 
mit dem Gifte der Tb.-Bazillen die Körperzellen erschöpft sind. 

Das Tuberkulin zeigt uns also nicht eine bestehende Tbk. 
unmittelbar an, sondern ist nur ein Reagens auf die Anwesen¬ 
heit des Immunkörpers. 

Verfasser bediente sich zur Feststellung der verschiedenen 
Reaktionsgrade der Pirquetseben Reaktion und unterscheidet 
4 Gruppen: 

1. Umfangreiche Quaddeln oder dicke Infiltrate nach 24 
Stunden, wochen- oder monatelanges Bestehenbleiben einer 
Papel spricht für reichliche Anwesenheit von Immunkörpern und 
kräftige Abwehrreaktion des Organismus. 

2. Die häufigste Form der Reaktion besteht in einer nach 
12—48 Stunden auftretenden, mäßig entzündlichen Infiltration 
(„Dauerpapel“).*) 

3. Wechsel zwischen Ausbleiben und raschem Entstehen 
(6—12 Stunden) und ebenso raschem Verschwinden eines roten, 
fleckigen Hofs. (Wolfl-Eisners „Schnellreaktion“.) 

Hier handelt es sich meistens um ungünstige Fälle. 

4. Völliges und dauerndes Ausbleiben der Reaktion bei 
völlig Gesunden oder hoffnungslos Verlorenen. 

Diese Reaktionsgrade benutzt Saathoff zur Festsetzung 
seines Heilplanes mit Tuberkulin. Gehört der Patient zur 1. 
oder 2. Gruppe, so ist er zur Tuberkulinkur geeignet. Bei stark 
reagierenden beginnt er mit Viooo - Vsooo m 9i bei den mit 
Dauerpapel reagierenden mit y 500 mg Alttuberkulin. Er injiziert 
alle 5—7 Tage, aber nicht bis zur eingetretenen Tuberkulin¬ 
immunität. Denn die Erfahrung, daß trotz Festigkeit gegen 
die höchsten Dosen Tuberkulin die Tuberkulose trotzdem un¬ 
gestört fortschreiten kann, hat Verfasser gelehrt, die Methode so 
anzuwenden, daß die Tuberkulinüberempfindlichkeit sorgfältig 
geschont wird, Er geht nicht über V 100 mg hinaus. 

Diese Kur dauert etwa 8—12 Wochen. 


') Die meisten klinisch Gesunden reagieren in dieser Weise. Findet 
sie sich bei manifester Tbk, so ist die Prognose zumeist günstig. 


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der Hautkrankheiten. 


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Viel länger soll sie keinesfalls ausgedehnt werden. Kommt 
man nicht znm Ziele, so ist es das beste, den Organismus für 
mehrere Monate in Ruhe zu lassen und dann eine neue Kur 
zu beginnen. Theodor Baer (Frankfurt a. M.). 


Lepra. 

Ribb, R. H. Lepra. American Journal of Dermato- 
logy. 1911. August, p. 393—407. 

Nichts Neues. J. H. Schultz (Breslau). 

De Verteuil, F. A. und De Verteuil, F. L. Salvar- 
san bei Lepra. The British Medical Journal. 1911. Sep¬ 
tember 23. p. 655. 

De Verteuil haben da9 Salvarsan bei 9 Fällen von 
Lepra, von denen acht zur tuberösen Form, einer zu anästhe¬ 
tischen Form gehörte, angewendet. Angewendet wurde die 
Methode von Wechselmann. In dem klinischen Bilde wurde 
bei den Kranken nichts geändert. Die Hauptveränderung be¬ 
stand in dem Aussehen der Bazillen. Sie waren granulös 
geworden mit Coccothrix-ahnlicher Verteilung. Diese Umwand¬ 
lung war in allen Fällen vorhanden, in einigen, besonders im 
anästhetischen Fall, besonders stark. Die ßakteriolyse oder 
die degenerativen Veränderungen waren am deutlichsten etwa 
14 Tage nach der Einspritzung. Sie erinnern an die Befunde 
von Ehlers. Fritz Juliusberg (Posen). 


Parasitäre Erkrankungen. 

Fielitz. Über Spirotrichose. Zeitschrift für ärzt¬ 
liche Fortbildung. 1911. VIII. Bd. p. 389. 

Zusammenfassender Vortrag. V. Lion (Mannheim). 


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Buchanzeigen und Besprechungen. 


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Leiner, Karl. Über eigenartige Erythemtypen 
und Dermatitiden des frühen Säuglingsalters. Ver¬ 
lag Franz Deuticke, Leipzig und Wien. 1912. Preis Mk. 3.60 
= K 4.-. 

Der Autor hat sich hier der dankenswerten Aufgabe 
unterzogen, eine Anzahl von Erythemtypen des frühen Säug¬ 
lingsalters, welche wohl von allen Dermatologen und speziell 
von jenen, die sich mit der Dermatologie des Kindesalters zu 
beschäftigen haben, häufig beobachtet werden, die aber eigent¬ 
lich nie eine richtige klinische Abgrenzung erfahren haben, des 
Genaueren zu besprechen. 

Ausgehend von dem physiologischen Erythem der Neu 
geborenen bespricht der Autor zunächst eine von ihm als 
Erythema neonatorum toxicum bezeichnete Dermatose, 
die eine spezielle Erkrankung des Neugeborenen darstellt, und 
die in zwei Typen vorkommt. Der erste Typus ist charak¬ 
terisiert durch punktförmige bis kronengroße, flache, selten 
über das Hautniveau erhabene Effloreszenzen, die ein leichtes 
Infiltrat erkennen lassen. Durch ihre intensiv zinnoberrote 
Farbe heben sie sich von dem etwa noch bestehenden physio¬ 
logischen Erythem ab. Dieses Erythem kann auch am ganzen 
Körper und auf der behaarten Kopfhaut auftreten; nur Hand¬ 
flächen und Fußsohlen bleiben gewöhnlich verschont. Beim 
zweiten Typus finden sich neben den Erythemflecken und in 
deren Zentrum kleine papulöse Effloreszenzen von weißer 
Farbe, an kleine Quaddeln erinnernd. An der Gaumenschleimhaut 
zeigen sich in manchen Fällen von den Bednar sehen Aphten aus¬ 
strahlende Substanzverluste als Zeichen einer gesteigerten 
Ledierbarkeit der Mundschleimhaut. Stets finden sich gleich¬ 
zeitig Störungen in der Darmfunktion unter dem Bilde der 
Dyspepsie. Die Dauer des Erythems geht selten über 48 Stun¬ 
den hinaus; doch finden sich oft Rezidive. Der Autor fand 
diese Erytheme nur bei Brustkindern. Bezüglich der Ätiologie 
neigt der Autor der Ansicht zu, daß die Kolostrum- oder die 
Übergangsmilch die auslösende Ursache bildet, doch genügt 
die durch diese Milch bedingte Dyspepsie nicht zur Erklärung 
der Hauterscheinungen, da der Autor auch beobachten konnte, 


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Buchanzeigen und Besprechungen. 


777 


daß bei zwei gleich schweren, von der Mutter gestillten Zwil¬ 
lingen, zwar beide dyspeptisch wurden, aber nur der eine 
ein Erythem bekam. 

Neben diesem Erythem beobachtete der Autor oft, nament¬ 
lich bei kräftigen Kindern, die sich beim Saugakt sehr an¬ 
strengen, das Auftreten dichtgedrängter, tautropfen ähnlicher 
Bläschen auf der Stirne und der benachbarten Kopfhaut. Nach 
dem Trinken verschwinden die Bläschen wieder, um beim 
nächsten Saugakt wieder aufzutreten. Diese vom Autor als 
Mili aria des Neugeborenen bezeichnete Affektion ent¬ 
steht wohl durch eine Hypersekretion der Schweißdrüsen, 
deren Ausführungsgang möglicherweise durch Vernix caseosa 
verschlossen ist. 

Als zweite Dermatose beschreibt der Autor das Ery¬ 
thema glutaeale in seinen verschiedenen Formen (rein 
erythematös, papulös, vesikulös, polymorph). Die oft schwierige 
Differentialdiagnose gegenüber Lues wird eingehend erörtert. 
Das E. gl. steht der Intertrigo zwar nahe, ist aber als selb¬ 
ständige Dermatose aufzufassen. Von dem E. gl. trennt der 
Autor das Erythema vacciniforme oder ^ie er es mit 
Colcott Fox lieber bezeichnet wissen möchte, das Ecthyma 
vacciniforme, bei welchem es zur Bildung von mohnkorn- bis 
über linsengroßen, flach erhabenen, bläuliebroten Infiltraten 
kommt, welche im Zentrum eine schmierig belegte Delle und 
an der Peripherie einen Wall aufweisen. Die Affektion ist 
durch Autoinokulation auf die verschiedensten Körperstellen 
übertragbar, und kann das Resultat der verschiedensten mikro¬ 
biellen Prozesse auf der Haut sein (Follikulitis, Impetigo). 

Der Autor bespricht in eingehender Weise die verschie¬ 
denen, in der Literatur niedergelegten Ansichten über die 
Ätiologie der Glutaealerytheme, für welche seiner Ansicht nach 
zwei Momente ausschlaggebend sind: Schlechte Hautpflege und 
Reiz der Haut durch mechanische und chemische Insulte. 

Als weitere Form beschreibt der Autor das von Beck 
zuerst beschriebene Erythema mycoticum, bei welchem 
es zur Bildung stecknadelkopf- bis hirsekorngroßer Flecke kommt, 
die im Zentrum schuppen und später zu größeren polyzyklischen 
Plaques konfluieren, die sich auf den Rücken und die Ober¬ 
schenkel weiter verbreiten. In den Schuppen findet sich ein 
Pilz, der dem Soorpilz sehr ähnlich ist. 

Das Erythema seborrhoicum der Säuglinge stellt 
im wesentlichen eine Kombination von E. gl. mit Seborrhoe 
des Kopfes dar. Hiebei finden sich an Kopf und Gesicht 
fettige Schuppen- und Krustenauflagerung neben erythematösen 
schuppenden Flecken, am Stamm ein Erythem, welches sich 
vom Erythema Simplex dadurch unterscheidet, daß es eine 


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778 Buchanzeigen und Besprechungen. 

mehr diffuse Ausdehnung gewinnt, nirgend aber zum Nässen 
oder zur Eruption von Bläschen und Knötchen neigt. Dieses 
Krankheitsbild weist große Ähnlichkeit auf mit der Erythro¬ 
dermia desquamativa (Leiner) (cf. dieses Archiv, 
Band LXXXIX, pag. 65 und 163). Der Autor ergänzt seine 
früheren Mitteilungen über diese Dermatose. Im ganzen hat 
der Autor bisher 14 Fälle beobachtet, von welchen drei letal 
endigten, deren Krankengeschichte in extenso mitgeteilt wird. 
Der Autor verteidigt die selbständige Stellung des Krankheits¬ 
bildes mit großem Erfolge gegen die in letzter Zeit gemachten 
Einwände. 

Zum Schluß beschreibt der Autor einen Fall einer 
universellen, nur die Kopfhaut, das Gesicht, Hände und Füße 
freilassenden Hautaffektion, bei welcher die Haut diffus rot, 
samtartig, leicht turgeszent, zum großen Teil mit schmierigen 
schmutziggrauen Massen bedeckt war. In diesen Massen, sowie 
in einem Abszeß in der Gegend des linken Schultergelenkes 
und in der Konjunktiva des linken Auges, das eine Konjunk¬ 
tivitis zeigte, fand sich Pyocyaneus in Reinkultur und der 
Autor faßt diese Erkrankung als Pyozyaneusdermatitis auf. 

Ein ausführliches Literaturverzeichnis ergänzt die Arbeit, 
in welcher mit großer Fachkenntnis jene unklaren Dermatosen 
des Säuglingsalters zusammengefaßt werden, welche so häufig 
der Diagnose große Schwierigkeiten bereiten und welche selbst 
in den großen Handbüchern der Dermatologie nur stiefmütter¬ 
lich behandelt werden. So können wir das Buch als wirklich 
notwendig angelegentlichst empfehlen. Walther Pick (Wien). 


Trautmann, Gottfried. Die Krankheiten der Mund¬ 
höhle und der oberen Luftwege bei Dermatosen. 
Zweite umgearbeitete und erweiterte Auflage mit 41 Tabellen 
und 12 Abbild. Wiesbaden. J. F. Bergmann. 1911. 18 Mk. 

Das wohlbekannte und für jedermann, der sich mit Mund¬ 
krankheiten befaßt, unentbehrliche Trautmann sehe Handbuch 
liegt nunmehr in zweiter, beträchtlich erweiterter Auflage vor. 
Die neueren Ergebnisse des Gebietes erscheinen mit der größten 
Vollständigkeit berücksichtigt. Auf diese Weise ist das mühe¬ 
voll zusammengestellte und umfassende Werk ein verläßlicher 
Führer; nicht nur, daß Trautmann die dermatologischen 
Zeitschriften lückenlos verarbeitet hat und eine eigene große 
Erfahrung niederlegt, es sind sogar ungemein viele, zum Teil 
an recht entlegenen Stellen zerstreute Angaben verwertet. Mit 
Recht hebt der Verfasser in seinem Vorwort hervor, daß Sehen 
und Beobachten das Fundament alles Erkennens in der prak- 


Google 


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Buchanzeigen und Besprechungen. 


779 


tischen Medizin ist, es muß gesagt werden, daß es ihm gelungen 
ist, durch kritische Würdigung dessen, was er nicht selbst 
beobachtet hat, alles zu einem einheitlichen Ganzen zu formen. 

Die dem Buch heigegebenen Tabellen sind höchst über¬ 
sichtlich angeordnet und erleichtern die Orientierung ungemein, 
ebenso wie die Abbildungen sehr instruktiv sind. Lediglich in 
bezug auf die Einteilung war Ref. überrascht, die Mycosis fun- 
goides zwischen den durch pflanzliche Parasiten hervorgerufenen 
Dermatosen zu finden, was der Sache übrigens nicht schadet. 

Zumbusch (Wien). 


Pappenheim, A. Grundriß der hämatologischen 
Diagnostik und praktischen Blutuntersuchung. 
Ein Leitfaden für Anfänger, Studierende und praktische Ärzte. 
Leipzig 1911. Verlag von D. W. Klinkhardt. Geh. Mk 12.—, 
geb. Mk. 13.50. 

Das Buch ist Friedrich Kraus zugeeignet. Es ist 
durch übersichtliche Einteilung und Klarheit der Diktion aus¬ 
gezeichnet, so daß das Lesen und die Orientierung mühelos 
sind und Vergnügen gewähren. In der Einleitung schätzt der 
Verfasser die Wichtigkeit der Blutuntersuchung für den 
Kliniker eigentlich zu bescheiden ein, wiederholt hebt er her¬ 
vor, daß man aus dem Blutbefund allein meist keine Diagnose 
stellen kann. Wenn dies auch zugegeben werden muß, so ist 
doch andrerseits auch zu sagen, daß man ohne Blutbefund 
auch sehr oft keine Diagnose machen kann. 

In den zwei ersten Kapiteln finden wir die allgemeine 
hämatologische Methodologie und die normalen Verhältnisse 
des Blutes kurz und präzis rekapituliert. Das dritte, umfang¬ 
reichere Kapitel handelt von der Symptomologie des patho¬ 
logischen Blutes. Die Abweichungen der Erythrozyten von der 
Norm, was Zahl, Färbekraft und Form betrifft, die pathologi¬ 
schen Erscheinungen hei den Leukozyten, was ihre Menge in 
der Raumeinheit betrifft, werden erörtert. Dabei geht Verf. 
anch auf die Malaria und die Einschlüsse von Parasiten in die 
roten Blutkörperchen ein. 

Sehr genau sind die pathologischen Leukozytenarten be¬ 
handelt. Bei der theoretischen Erklärung der Blutkrankheiten 
betont der Verf. den richtigen Unterschied zwischen Anämien, 
bei welchem Untergang von Blutelementen das krankhafte ist 
und solchen, wo Neubildung pathologische Elemente erzeugt, 
ergeht mit kritischer Würdigung der bestehenden Theorien genau 
auf das Thema ein. 

Die Symptomatologie der Blutkrankheiten bei Berück¬ 
sichtigung aller Untersuchungsmethoden wird ebenfalls ein¬ 
gehend und in sehr übersichtlicher Art behandelt. 


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780 Buchanzeigen und Besprechungen. 

Den Schluß bildet eine ausführliche Beschreibung der 
Technik aller in Betracht kommenden Methoden. 

Das ganze Buch ist, wie schon gesagt, höchst übersicht¬ 
lich und verständlich, nur eine vollkommene Beherrschung der 
Sache ermöglicht es, dieselbe in so vortrefflicher Weise dem 
Leser auseinanderzusetzen. 

Ausgezeichnete farbige Tafeln dienen zur besseren Ori¬ 
entierung. Zumbusch (Wien). 


Handbuch der Sexualwissenschaften mit beson- 
dererBerücksichtigung der kulturgeschichtlichen 
Beziehungen unter Mitwirkung von Dr. med. et phil. 
G. Buscha n in Stettin, Havelock Ellis in West Dragton 
(Middlesex), Professor Dr. Seved Ribbing in Lund, Dr. K. 
Weißenherg in Berlin und Professor Dr. K. Zieler in 
Würzburg. Herausgegeben von Dr. Albert Moll, Berlin. Mit 
418 Abbildungen und 11 Tafeln. Leipzig. Verlag von F. C. 
W. Vogel. 1912. 

Die Idee zu einer Enzyklopädie der „Sexualwissen¬ 
schaft“ lag seit einigen Jahren nahe, namentlich seit das 
Wort „Sexualwissenschaft“ im Jahre 1906 von Iwan Bloch 
in seinem „Sexualleben unserer Zeit“ zum ersten Male genannt 
wurde. In der Besprechung dieses Werkes richtete bereits 
Hellpach an Iwan Bloch die Aufforderung, ein „Handbuch 
der Sexualwissenschaft“ zu schaffen, da sein Buch den Grund¬ 
stock zu einem solchen gelegt habe. Es ließe sich vielleicht 
darüber streiten, ob der Zeitpunkt für eine enzyklopädische 
Behandlung der jungen Wissenschaft schon jetzt gekommen ist 
oder nicht. Im Hinblick auf die Fülle der bereits geleisteten 
Einzel- und Vorarbeit glaube ich Moll darin beistimmen zu 
dürfen, daß der Versuch, die große Aufgabe zu lösen, gemacht 
werden dürfte. Ob er in dem nunmehr uns vorliegenden Hand¬ 
buche Molls gelungen ist, bedarf näherer Prüfung. 

Die Zusammensetzung des Buches aus Hauptabschnitten, 
die von Autoren verfaßt sind, deren Ansichten zum Teil so 
weit auseinandergehen, deren ganze Denk- und Empflndungs- 
weise vielfach so sehr heterogen ist, trägt zweifellos mehr zur 
Vielseitigkeit als zur Einheitlichkeit des Ganzen bei. Es dürfte 
zweckmäßiger gewesen sein, das Werk entweder in einer Reihe 
von Monographien zerfallen zu lassen oder die einzelnen Teile in 
einheitlicher Redaktion etwas harmonischer zusammen zu fassen. 
Die Ausstattung des Buches mit zahlreichen Illustrationen, 
unter denen sich fraglos einige äußerst interessante und wert¬ 
volle befinden, ist meines Erachtens insofern etwas überreich- 


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lieh, als vielfach Abbildungen gebracht sind, die jeder charak¬ 
teristischen Bedeutung entbehren, andererseits Darstellungen 
desselben — gewöhnlich recht obszönen — Vorwurfs in einer 
Fülle und Gleichförmigkeit gehäuft sind, die auch auf den 
Vorurteilslosen schließlich etwas ermüdend und anekelnd wirken. 
Als besonders krasses Beispiel der ersten Art erwähne ich 
nur die Reproduktion des Titelblattes der Zeitschrift „Kranken¬ 
pflege“ auf pag. 516. Der recht harmlose Künstlerscherz, den 
man möglicherweise in den suspekten Tierköpfen erblicken 
könnte, hat für jeden Unbefangenen doch gar zu wenig Be¬ 
ziehungen zur Erotik. Beispiele der zweiten Art im einzelnen 
anzuführen erübrigt sich, da ein Durchblättern des III., V. 
und VI. Hauptabschnitts dafür fast Seite für Seite Belege 
bietet. Namentlich die den ganzen VI. Hauptabschnitt durch¬ 
setzenden Phallusillustrationen spezialisieren seinen Titel „weitere 
Beziehungen des Sexuellen zur Kultur“ denn doch etwas gar 
zu 6ehr. Die äußerlich und zunächst sehr liberal und tolerant 
erscheinende Tonart des Buches enthält neben einigen etwas 
dunklen Anspielungen in den von Moll und Seved Ribbing 
ausgearbeiteten Abschnitten einige recht scharfe, wenn auch 
mehr weniger versteckte Ausfälle, die uns weder formell noch 
materiell berechtigt erscheinen. Zu erwähnen wäre besonders 
der Hinweis auf die Ärztereklame auf p. 376, auf die inneren 
Vorgänge im Bund für Mutterschutz auf p. 396, sowie auf die 
Bestrebungen zum Zwecke der Aufhebung des § 175 auf 
p. 670 und 675. 

Wenden wir uns nunmehr den Hauptabschnitten im ein¬ 
zelnen zu, so scheint mir eine gewisse Umkehr des Sprich¬ 
worts „Ende gut, alles gut“ bei der Einteilung vorzuliegen. 

Der erste Hauptabschnitt: „Biologie und Morphologie“ von 
Dr. Richard Weißenberg stellt eine so ausgezeichnete, klare 
und in sich geschlossene Arbeit dar, daß man sie gern aus 
dem gemischten Ganzen des Buches herauswünschen möchte. 
Die in Betracht kommenden schwierigen und zum Teil äußerst 
komplizierten Verhältnisse des hier erörterten Problems sind 
mit einer Sorgfalt und Gründlichkeit bearbeitet, mit einer An¬ 
schaulichkeit und Übersichtlichkeit dargestellt, daß man der 
Arbeit wünschen möchte, als selbständiges Werk dazustehen 
oder einer Sexaalenzyklopädie anzugehören, die in allen Teilen 
ihrer würdig wäre. 

Der zweite Hauptabschnitt des Werkes: „Die Psychologie 
des normalen Geschlechtstriebs“ von Havelock Ellis bildet 
in seiner knappen, aber doch gründlichen und klaren Darstellung 
des an sich schier unermeßlichen Gebietes ein würdiges Seiten¬ 
stück zu der Arbeit Weißenbergs. 


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Buchanzeigen und Besprechungen. 


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Außerordentlich fällt gegen diese beiden ersten Haupt¬ 
abschnitte der dritte, das „Sexuelle in der Völkerkunde“ von 
Buschan ab. Am besten sind noch der zweite Teil „über 
die Geschichte der Ehe“ und der vierte „über den Phallus¬ 
kult“ durchgeführt, der letztere ist aber mit monoton wirken¬ 
den obszönen Abbildungen entschieden überladen. Ganz mangel¬ 
haft dagegen ist die Behandlung der Homosexualität bei den 
Naturvölkern. Es erscheint das allerdings kaum wunderbar, 
wenn der Autor seinen Ausführungen vorausschickt, „er stehe 
auf dem Standpunkt, daß die Homosexualität nur in einer 
ganz geringen Anzahl von Fällen angeboren sei, d. h. auf 
Keimanlagen beruhe, zumeist aber ihre Entstehung Verführung 
oder Übersättigung im Geschlechtsverkehre verdanke, also 
gleichsam ein Erzeugnis der Kultur vorstelle“. Durch diese 
aprioristische Auffassung, aber auch nur durch sie wird es ver¬ 
ständlich, daß Buschan behaupten kann, „von einer Ver¬ 
breitung homosexueller Gebräuche bei den Naturvölkern werde 
nichts berichtet“. Wäre er ohne vorgefaßte Meinung an seine 
Aufgabe herangetreten, dann wäre ihm das enorme Tatsachen¬ 
material, das in den eingehenden Arbeiten Karschs, in den 
vielfachen Berichten zahlreicher Forschungsreisender über diesen 
Gegenstand niedergelegt ist, nicht entgangen. — Der Ab¬ 
schnitt, als Ganzes betrachtet, wirkt mangelhaft vorbereitet 
und unvollständig durchgearbeitet. 

Der vierte Hauptabschnitt „über die sozialen Formen der 
sexuellen Beziehungen“ von Dr. Moll bringt allzuwenig Eigenes 
und allzuviel Subjektives. Die auf pag. 396 zum Ausdruck 
gebrachte Auffassung, daß die Prostitution das geringere Übel 
gegenüber der freien Liebe sei, dürfte wenig Zustimmung 
finden. Es will mir überhaupt scheinen, als lege Moll dem 
Herkömmlichen und Gebräuchlichen etwas zu viel Wert gegen¬ 
über dem Natürlichen und Zweckmäßigen bei. 

Der fünfte und sechste Hauptabschnitt, welche „die Erotik 
in der Kunst“ und „weitere Beziehungen des Sexuellen zur 
Kultur“ behandeln, geben in erster Linie zu den Ausstellungen 
hinsichtlich der Illustrationen Anlaß, die ich in den allgemeinen 
Bemerkungen machte. Daß bei der schier unerschöpflichen 
Reichhaltigkeit des hier in Frage kommenden Materials die 
Darstellung keine auch nur einigermaßen vollständige sein kann, 
ist ja selbstverständlich. Ob die getroffene Auswahl eine glück¬ 
liche ist, darüber läßt sich streiten. 

Der siebente Hauptabschnitt „die Funktionsstörungen des 
Sexuallebens“ von Havelock Ellis und Moll ist eine fleißige 
Arbeit, die sich an manchen Stellen zu freien und großzügigen 
Auffassungen erhebt. Als solche sehe ich die Bezeichnung der 
Homosexualität als einer biologischen Variation an. Im einzelnen 


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Buchanzeigen und Besprechungen. 


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lassen sich freilich gegen viele Ausführungen dieses Teiles 
Einwände erheben. So halte ich die Herleitung perverser 
sexueller Assoziationen aus geschlechtlicher Hyperästhesie 
(p. 607) durchaus nicht für zutreffend. In der Behandlung 
der Homosexualität gibt Moll der von ihm als Assoziations¬ 
therapie bezeichneten Milieubehandlung den Vorzug. Ich meine, 
daß er dabei die ausschlaggebende Rolle des spezifischen 
Zentrums, auf das die Eindrücke der Umgebung wirken sollen, 
unterschätzt, und daß ferner Arzt und Patient gar nicht in der 
Lage sind, das Milieu völlig nach ihrem Willen zu regulieren. 
Ein der endogenen Veranlagung adäquater Eindruck, wie er 
jederzeit zufällig an den Behandelten herantreten kann, unbe¬ 
rechenbare Assoziationen, die durch beliebige Vorstellungen 
und Wahrnehmungen hervorgerufen werden, all’ das kann den 
Erfolg sowohl während wie nach der Behandlung in jedem 
Augenblick illusorisch machen. Auch überschätzt Moll den 
Einfluß der Gewohnheit. So scheint es mir eine Verwechslung 
von Ursache und Wirkung zu sein, wenn er meint, Pädagogen 
würden oft durch den Umgang mit Kindern pädophil. Sollte 
es nicht näher liegen, daß ihre — oft vielleicht unbewußte — 
Neigung zu Kindern sie veranlaßt, Lehrer zu werden, wie es 
im allgemeinen meiner Erfahrung entspricht? 

Gut durchgearbeitet ist der forensische Teil. Nur ist 
nicht einzusehen, warum die Schutzaltergrenze, wenn für das 
männliche, nicht auch für das weibliche Geschlecht auf das 
18. Lebensjahr festgesetzt werden sollte (p. 676). Uns erscheint 
bei vernünftiger Sexual-Pädagogik für das männliche Geschlecht 
dieselbe Schutzaltergrenze, wie sie jetzt für das weibliche be¬ 
steht, ausreichend. Auch die Neuropathia sexualis ist in knapper 
Form klar und übersichtlich behandelt. 

Der achte Hauptabschnitt, die an sich zweifellos ausge¬ 
zeichnete Behandlung der Geschlechtskrankheiten von Zieler, 
•will mir nicht recht in den Rahmen des Buches hineinpassen, 
da der behandelte Gegenstand zwar fraglos bei der Sexual¬ 
wissenschaft zu berücksichtigen ist, aber eigentlich doch in das 
Gebiet der Infektionskrankheiten gehört und außerdem in un¬ 
zähligen medizinischen Lehrbüchern und auch gemeinverständ¬ 
lichen Schriften nach, allen Richtungen hin erschöpfend be¬ 
handelt ist. 

Der neunte Hauptabschnitt, „die sexuelle Hygiene“ von 
Moll, scheint mir gelungen. Die maßvolle Kritik der Freud- 
schen Theorie, die Behandlung der Fragen der Bekämpfung 
der Geschlechtskrankheiten, der Eugenik und der Konsangui- 
nität machen einen sachlichen Eindruck. 

Nachdem die Kurve des Buches in diesem Teile zum 
letzten Male stieg, fällt sie in den beiden letzten Hauptab- 


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schnitten, der Sexualethik und Sexualpädagogik von Seved 
Ribbing steil ab. Aus den entgegengesetzten Gründen wie 
die Arbeit Weißenbergs möchte man auch diese Abschnitte 
aus dem Buche herauswünschen, stehen sie doch etwas zu tief 
unter dem im Durchschnitt immerhin streng wissenschaftlichen 
Niveau des Ganzen. Den Phrasen des Medikotheologen im 
einzelnen sachlich beizukommen, würde zu weit führen. Seinen 
Standpunkt ckarakterisiert er selbst am besten auf p. 965, 
indem er die heilsamen Einflüsse des Hungers und der 
Liebesnot betont und durchblicken läßt, man solle ihnen nicht 
allzusehr entgegenarbeiten. Es muß fast Verwunderung er¬ 
regen, daß er bei der Besprechung der sexuellen Aufklärung 
einer freieren Auffassung einige Konzessionen macht. 

Trotz der vielfachen Ausstellungen, zu denen das Buch 
in seiner Gesamtheit Anlaß gibt, stellt es einen dankenswerten 
Versuch dar, eine große Aufgabe zu lösen. 

Magnus Hirschfeld (Berlin). 

]>er Redaktion eingesandte Bücher. 

(Besprechung fallweise Vorbehalten.) 

Prof. Finger, Jadassohn, Ehrmann u. Gross. Handbuch der Geschlechts¬ 
krankheiten. XIV. Lieferung. (II. Band: Titel, Inhalt und Bogen 60—71, 
nebst Tafel XXX—XXXII.) 8°. Preis Mk. 6.— = 6 Kr. Verlag von Alfred 
Holder. Wien u. Leipzig. 1912. 

Prof. Roberto Campana. Clinica Dermosifilopatica della Ra. Universita 
di Roma. Anno XXX. Fascicolo 2. 8°. Roma. Fratelli Pallotta Editori Via 
del Nazzareno. 14. 1912. 

Prof. Paul Ehrlich. Abhandlungen über Salvarsan. Gesammelt und 
mit einem Vorwort und Schlußbemerkungen herausgegeben Band n. 8°. 
Preis geh. Mk. 10.—, geb. Mk. 12.—. J. F. Lehmanns Verlag. München 1912. 

P. Ehrlich, Krauss u. Wassermann. Zeitschrift für Chemotherapie 
und verwandte Gebiete. (Fortsetzung der Folia serologica) Erster Jahrgang. 
Heft 2. II. Teil: Referate. 8°. Preis jährlich Mk. 40.—. Verlag von Georg 
Thieme. Leipzig 1912. 

Dr. Fischer. Ulcera varicosa. Ihre Behandlung mit Berücksichtigung 
der Indikationsstellungen. 8°. Preis Mk 1.—. Verlag von Veit & Comp. 
Leipzig 1912. 

G. Kühnemann. Taschenbuch der speziellen bakterio-serologischen 
Diagnostik. 8°. Preis geb. Mk. 2.80. Verlag von Julius Springer. Berlin 1912. 

Prof. Dr. Lewandowsky. Praktische Neurologie für Ärzte. Mit 20 
Texthguren. 8°. Verlag von Julius Springer. Berlin 1912. 

Privatd. Dr. Bering. Über kongenitale SyphHis. Entstehung, Erschei¬ 
nungen und Behandlung. 8°. Einzelpreis dieses Heftes betragt Mk. 1.20. 
Verlagsbuchhandlung Carl Marhold. Halle a. S. 1912. 

Varia. 

Zuschriften an mich sind künftighin nach Wien I, Plankengasse 6, 
zu adressieren. Walther Pick. 


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Archiv fUr Dermatologie u. Syphilis. Berichtteil. 

Bd. CXII. Heft 7. 


Bericht über die Verhandlungen des internationalen 
Kongresses für Dermatologie und Syphilis in Rom 

vom 8. bis 13. April 1912. 

Referent: Dr. J. Ullmann (Rom). 


Der internationale Kongreß für Dermatologie und Syphilis 
hatte zahlreiche Vertreter unseres Faches aus allen Weltteilen 
Dach der ewigen Stadt gelockt, deren eigenartige Schönheit in 
hohem Grade dazu beitrug, den Aufenthalt zu einem wahren 
Genuß zu gestalten. Fast alle namhaften Dermatologen Italiens 
waren erschienen, vom Auslande waren besonders Frankreich, 
Deutschland und Österreich stark vertreten. Vor Aufnahme der 
eigentlichen Arbeiten fand im Kongreßsaal bei der Engelsburg 
eine Festsitzung statt, in der der Präsident des Kongresses 
De Amicis (Neapel) die Erschienenen begrüßte, den Wunsch 
ausspracb, daß vom Kongreß der leidenden Menschheit Nutzen 
erwachse und an das Wort erinnerte „Nisi utile est quod 
facimus stulta est gloria“. Die wissenschattliche Ausbeute des 
Kongresses war nicht gering. Auch bezüglich der gesellschaft¬ 
lichen Veranstaltungen kamen AUe darin überein, daß die von 
den italienischen Kollegen gebotene Gastfreundschaft nicht dank¬ 
bar genug anerkannt werden könne. 


1. Sitzung Montag, den 8. April 1912 vormittags. 

Fiocco, G. Venedig. Sitz und Morphologie der 
Pellagra. 

Fioeoo demonstriert zwei Fälle von Pellagra, bespricht das 
Wesen der Erkrankung nnd die verschiedenen Theorien ihres Ursprungs. 

Diskussion. Petrini de Galats, Bukarest. Die Pellagra ist in 
Italien ebenso verbreitet wie in Rumänien und in diesen beiden Ländern 
nährt sich die Landbevölkerung in ihrer großen Majorität von Polenta, 
die von alteriertem Mais herrfthrt. Deshalb ist m. E. die Hanptursache 
dieser Krankheit der durch einen besonderen Parasiten verunreinigte Mais. 

Gewiß, in derselben Bauernfamilie, wo die einzelnen Personen von 
derselben Polenta gegessen haben, bekommen nicht alle diese schwere 

Areb. t. Darmat. n. 8 yph. Bd. CM. 50 


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Verhandlungen 


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Krankheit, aber dasselbe gilt für viele andere Krankheiten und man muß 
hier auch die Empfänglichkeit für die einen, die Immunität für die 
anderen annehmen. 

Anderseits kann man an Pellagra erkranken, wenn man Alkohol 
trinkt, der aus alteriertem Mais hergestellt wurde. Deshalb hat die Argu¬ 
mentation, daß man keinen Mais gegessen habe und daß man trotzdem 
pellagrös ist, keine Bedeutung. 

Es heißt also kostbare Zeit verlieren, wenn man für die Pellagra 
einen anderen Ursprung suchen will, und wir müssen nns ein für allemal 
hierüber verständigen, um die interessierten Regierungen zu mahnen, daß 
die notwendigen Maßnahmen ergriffen werden zur Verhinderung der Er¬ 
nährung mit alteriertem Mais und der Herstellung von Alkohol aus 
demselben. 

Ravogli, A. Cincinnati. Er war der Ansicht, daß Pellagra die 
Krankheit der Armut sei und das Resultat der auf verdorbenes und durch 
Sponsorium maydis verunreinigtes Kornmehl beschränkten Nahrung und 
daß sie nur in einigen Teilen Europas vorkomme, wo das Landvolk sich 
ausschließlich von Korn nährt. Er war sehr überrascht, als in den Ver¬ 
einigten Staaten von Amerika die Existenz dieser Krankheit bekannt 
wurde. Zwölf Fälle wurden der amerikanischen mediz. Gesellsch. vor 
einigen Jahren in St. Louis gezeigt, die keinen Zweifel zuließen. Die 
Ärzte hatten die Hautsymptome nicht beachtet, als die Patienten wegen 
Demenz in Irrenhäusern waren. R. glaubt, daß die Pellagraeruptionen 
von der Natur eines toxischen Erythems seien, welches das Resultat einer 
allgemeinen Vergiftung sei und die Sonnenstrahlen als Gelegenheitsur- 
sache habe. Deshalb sind Handrücken, Gesicht, Nacken häufiger befallen. 
Das Erythem ist sehr tief, dunkelfarben und läßt schließlich die Haut 
in atrophischem, narbenartigem Zustande. Die ekzematösen und erysi- 
pelatösen Formen sind nur akzidentell bei dem Erythema. 

Nach den Beobachtungen in den Vereinigten Staaten kann die An¬ 
sicht von dem verdorbenen Kornmehl nicht aufrecht erhalten werden, 
denn wir hatten Fälle von Pellagra in Familien, wo weder Armut 
herrschte, noch Korn gebraucht wurde. Die Krankheit ist zweifellos das 
Resultat der Ingestion giftiger Elemente, wahrscheinlich Fungi, die als 
Saprophyten auf den Nahrungsmitteln vegetieren. Die Schleimhäute des 
Verdauungskanals werden zuerst betroffen, dann verbreitet sich die Infek¬ 
tion im ganzen Körper. Bis jetzt ist der Mikroorganismus noch nicht 
gefunden worden. 

Was die Behandlung betrifft, so ist der Gebrauch von Arsenik als 
einigermaßen nützlich angesehen worden. 

Verotti. Neapel. Inokulation von Lepromstück- 
chen in die vordere Kammer des Kaninchens. 

Die Inokulation wurde bei 14 Kaninchen ausgefiihrt, die 
zehn Monate in Beobachtung blieben. Man erhielt die Ent¬ 
wicklung eines Granuloms in der vorderen Kammer mit Diffu¬ 
sion auf die Kornea und Iris und von miliaren Knötchen in 
ihrer Peripherie und an Stellen, die anscheinend von der 
Hauptmasse entfernt waren. Das Granulom rührt her von dem 
mit dem Lepromstückchen inokulierten Bakterienmaterial; man 
kann jedoch nicht die Proliferation der Bazillen zugeben, das 
heißt ein sich Festsetzen derselben in den Geweben des Auges, 
denn die meisten und gut konservierten Bazillen beobachtet 
man nur in der nekrotisierten Zone, die dem Lepromstückchen 
oder den Residuen dieses Stückchens entspricht, und die Bazillen 


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des internationalen Kongresses in Rom. 


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sind spärlich und in regressiver Phase oder fehlen auch in der 
granulomatösen Zone, in der sie sich dagegen in einer vorge¬ 
rückten Periode nach der Inokulation zahlreich finden müßten, 
wenn eine Multiplikation der Bazillen stattgefunden hätte. Die 
mit leprösem Antigen ausgeführte Wassermannsche Reaktion 
ergab immer negatives Resultat bei den Kaninchen, ebenso wie 
die Transplantation von Kanineben auf Kaninchen. Deshalb muß 
man das Granulom, das sich entwickelt, als abhängig ansehen 
von dem Toxingehalt der inokulierten Bazillen, analog dem, 
was infolge der Inokulation von Kulturen toter Bakterien bei 
für diese Bakterien empfänglichen Tieren Vorkommen könnte, 
deren Effekt sich von dem, den man nach der Inokulation 
lebender Bakterien erhält, einzig und allein deshalb unterscheidet, 
weil die Reaktionsphänomene an der Stelle der Inokulation 
lokalisiert bleiben. 

Die Reproduktion der Lepra beim Kaninchen ist noch 
nicht erzielt worden. 

Serra, A. Cagliari. Der Leprabazillus und seine 
Inokulation in die vordere Augenkammer des 
Kaninchens. 

Redner bat konstant von Kranken mit florider tuberöser Lepra in 
Reinkultur einen Bazillas erhalten können, der wegen seiner morpholo¬ 
gischen und kulturellen Charaktere dem von Campana and Dacrey 
isolierten und dem ursprünglich von Hansen und N e i s s e r in den 
leprösen Geweben beobachteten gleich zu stellen ist. 

R. hat schon in früheren Arbeiten die Beschreibung dieses Bazillus 
gegeben und seine Biologie studiert. 

Heute spricht er von seiner pathogenen Wirkung, und indem er 
seine Untersuchungen hinsichtlich der Übertragorigsversuche der Lepra 
vom Menschen aufs Kaninchen mit leprösem Material überfliegt, verweilt 
er bei der Besprechung der von ihm mit Kulturmaterial, das dem 
Agarnährboden entnommen und in physiologischer Kochsalzlösung gelost 
wurde, ausgeführten Inokulationsversuchen in die vordere Augenkammer 
des Kaninchens. R. hat mit diesen Inokulationen im Auge des Kanin¬ 
chens noduläre Läsionen hervorrufen können mit den histologischen 
Charakteren einer lepromatösen Läsion und mit Bazillen, die mit den 
inokulierten identisch waren. Die experimentellen und serodiagnostischen 
Proben schlossen aus, daß es sich um ein tuberkulöses Granulom han¬ 
delte und sprachen zugunsten einer leprösen Läsion des Auges. R. konnte 
die Läsion hervorbringen, indem er Stückchen des erhaltenen Granuloms 
von Auge auf Auge inokulierte bis zur dritten Passage. Es war R. an¬ 
fangs nicht möglich, von neuem aus der experimentellen Läsion den 
Bazillus zu isolieren, der diese Läsion erzeugt hatte und nur bei einem 
Kaninchen, bei dem er die Inokulation vor mehr als elf Monaten ausge¬ 
führt hatte unter vierzig inokulierten Kaninchen, konnte er die Kultur 
wieder erhalten. Diese Kultur entsprach vollkommen der inokulierten 
Kultur und der Bazillus zeigt außer den identischen kulturellen Charak¬ 
teren auch die morphologischen, ist Grambeständig, hat jedoch seinen 
azidophilen Charakter verloren. A. hat die Absicht, dieses neue Aus¬ 
gehen des Bazillus zu studieren; inzwischen kann er jedoch behaupten, 
daß es sich nicht um einen Diphtherie- oder Pseudodiphtheriebazillus 
handelt, weil die in bezug hierauf angestellten Untersuchungen bisher 

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Verhandlungen 


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negativ waren und weil alles dafür spricht, daß es sich um denselben 
von R. kultivierten und inokulierten Bazillus handelt. Er wird das Re¬ 
sultat dieser in Gang befindlicher Studien zum Gegenstand einer anderen 
Mitteilung machen. 

R. berichtet über den Fall eines Kaninchens, das seit 14 Monaten 
inokuliert, die Resorption des experimentellen Granuloms, Atrophie des 
inokulierten Auges und neurotrophische Erscheinungen darbietet, die sich 
in Verlust der Haare, ödem der Hinterextremitäten, bullösen, zuerst an 
den hinteren, dann auch an den vorderen Extremitäten lokalisierten 
Formen äußern. R. behält sich vor, die diesbezüglichen Mitteilungen zu 
machen, sobald er die anatomisch-pathologischen Untersuchungen zu Ende 
geführt haben wird. 

Petrini de Galatz« Bukarest. Wie weit sind wir 
mit der Behandlung der Lepra? 

Um die Wirksamkeit einer Heilmethode zu beurteilen, muß man 
im Auge behalten, wie eine Krankheit sich spontan entwickelt. 

Die Leprome und Infiltrate resorbieren sich bei der Lepra oft 
spontan; die Regression ist also die normale Entwicklung dieser Krank¬ 
heit. Dasselbe ist bei Lupomen, Tuberkuliden, gewissen Sarkomen der Fall. 

Der Hansen sehe Bazillus erscheint weniger virulent als der 
Tuberkelbazillus; ein Lepröser kann 15—30 Jahre leben, was nicht bei 
Lungentuberkulose vorkommt. 

Man hat Fälle von Heilung oder Besserung der Lepra mit den 
verschiedensten Behandlungsmethoden veröffentlicht, wo nur von spon¬ 
taner Regression der Krankheit die Rede sein konnte. 

Nach der Leprakonferenz in Berlin, wo Carrasquilla und 
L a v e r d e die Heilung der Lepra durch ihr Serum behaupteten, eine 
Methode, die mit Recht der Vergessenheit anheimgefallen ist, haben wir 
seit einigen Jahren Nastin B, B und B lf trotzdem zahlreiche Versuche 
seine Unwirksamkeit und selbst die Gefahren seiner Anwendung gezeigt haben. 

Natr. cacodyl., Atoxyl haben ebenfalls nichts gutes ergeben. 

Hektin und Salvarsan, die ich in mehreren Fällen versuchte, be¬ 
dingen — weit entfernt davon, die Krankheit zu bessern — neue „poussöes". 

5«’ Ichthyol, Resorzin sind machtlos. 

Röntgen-Finsen-Radiumtherapie sind im Versuchsstadium, aber auf 
keinen Fall können diese Methoden den in der Tiefe und den Eingeweiden 
liegenden Leprabazillus zerstören; deshalb habe ich nach 20jähr. Praxis 
bei mehr als 120 Leprösen keinerlei spezifisches Heilmittel der Lepra 
gefunden. 

Es bessern sich jedoch viele Fälle mit Chaulmoograöl, galvano- 
kaustischer Behandlung, Pyrogallol, guter Hygiene und Ernährung, und 
manche sehen geheilt aus, aber die Heilung ist nicht dauerhaft, die Re¬ 
zidive kommen nach 4—6 Jahren. 

R. macht genaue Mitteilungen über die Anwendung des Chaulmoo- 
graöls und über die Behandlungsmethodik bei den verschiedenen Loka¬ 
lisationen der Lepra. 

Er kommt zu dem Schlüsse, daß es keine spezifische Kur gibt und 
er konstatiert zu seinem Bedauern, daß trotz der beiden Leprakonferenzen 
nichts wesentliches für die Behandlung dieser Krankheit getan worden 
ist. Er macht dem Kongreß den Vorschlag zur Gründung eines Preises 
für die Behandlung der Lepra und schreibt sich zu diesem Zwecke mit 
400 Mark ein. 

Photinos, G. u. Micha£lid6s, N. Athen. Die Wasser- 
mannsche Reaktion und die Pirqueteche Kuti- 
reaktion bei der Lepra. 


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des internationalen Kongresses in Rom. 


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A. haben ihre Untersuchungen bei 204 Kranken des Lepraheimes 
in 8pinalonga (einer kleinen Insel des Golfes Sitia), wohin die Regierung 
von Kreta die Leprösen geschickt hat, angestellt. 

Die W. R. war positiv bei 115 Leprösen (66*8%), negativ bei 89 
(43*7%) und «war reagierten von den tuberösen Formen positiv 76%, 
negativ 24%, von den nervösen Formen positiv 88%, negativ 62%» von 
den Mischformen positiv 75%« negativ 25%. 

Die Pirqnetsche Kutireaktion war positiv bei 118 Kranken 
(67*8%), negativ bei 86 (42*2%). 

Die W. R. stimmte mit der Pirquet sehen bei der Mischform 
überein in 86 Fällen (5 mal negativ, 31 mal positiv), nicht überein in 
41 Fällen (W. R. +, P. R. — 29 Fälle, W. —, P. + 12 Fälle). 

Die Reaktionen stimmten uberein bei der Nervenform in 36 Fällen 
(21 negativ, 16 positiv), nicht überein in 67 Fällen (W. +, P. — 23 Fälle, 
W. —, P. + 44 Fälle). 

Übereinstimmung der Reaktionen bei der tuberösen Form in 16 
Fällen (3 negativ, 12 positiv); keine Übereinstimmung in 9 Fällen (W. +, 
P. — 6 Fälle, W. —, P. + 4 Fälle). 

Also Übereinstimmung in 42*2%, keine Übereinstimmung in 67*8°/«. 

Da aus den Untersuchungen hervorgeht, daß die W. R. oft positiv 
bei der Lepra ist, so würde man in den Ländern, wo Lepra herrscht, 
mit der Seroreaktion Gefahr laufen, Fehler hinsichtlich der Syphilis¬ 
diagnose zu begehen. 

Peyri Rocamora, J. Barcelona. Salvarsan bei Lepra. 

R. kann keine definitiven Schlüsse geben und dies kann man in 
Anbetracht der Natur der Lepra leicht verstehen. Man kann jedoch jetzt 
behaupten, daß Salvarsan Modifikationen bei den feuchten Manifestationen 
dieser Infektionskrankheit herbeiführt und Besserungen des Allgemein¬ 
zustandes; außerdem bewirkt es einige Veränderungen in der Struktur 
der Bazillen. 

Piccardi, G. Turin. Antileprol in der Behand¬ 
lung der Lepra (mit Demonstration von Photographien). 

Antileprol ist ein Methyläther des Ghaulmograöls, dessen thera¬ 
peutische Eigenschaften es nicht nur bewahrt, sondern dem es sich über¬ 
legen zeigt und das außerdem sowohl bei der Ingestion als auch bei 
subkutaner Injektion besser vertragen wird. A. konnte Versuche damit 
anstellen in sechs Fällen von Lepra nodularis et nervosa; besonders in 
einem Falle, der sich refraktär allen anderen Mitteln gegenüber gezeigt 
hatte (Chaulmograöl, Natr. gynocard., Nastin), waren die Heilresultate 
äußerst evident. Sie bestehen in Besserung des Allgemeinbefindens, Ge¬ 
wichtszunahme, Vernarbung der Ulzerationen, Resorption der Knoten, 
der ein gelb-dunkler Fleck auf weicher und runzliger Haut folgt, 
Wiederau ftreten der Berührungs- und Schmerzempfindung sowohl auf den 
Knoten als auch an den scheinbar gesunden anästhetischen Stellen. 

In gleichem Schritt mit der klinischen Besserung geht das Ver¬ 
schwinden der Bazillen vor sich. 

Während der Kur sieht man Eruptionen entzündeter und schmerz¬ 
hafter, aber keine Bazillen enthaltender Knötchen. 

Redner ist der Meinung, daß Antileprol wirklich das aktive Prinzip 
des Chaulmograöls darstellt und als solches spezifische Wirkung bei der 
Behandlung der Lepra zeigt. 

Bertarelli, A. Mailand. Die Behandlung der 
Lepra mit Injektionen von Karbolsäure. 

Bedner hat bei einem schweren Falle von tubero-anästhe- 
tischer Lepra durch Injektionen mit Karbolsäure (1—2°/ 0 iger 


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Lösung; Dosis der täglich angewandten Karbolsäure 3 cg im 
Anfang, allmählich steigend bis 20 cg) eine auffällige Besserung 
erzielt, ohne Übelstände bei dem Gebrauche des Mittels zu 
bemerken. 

Faleao, Z. Lissabon. Über Lepra. 

B. berichtet über die Fortsetzung seiner Studien betreffend die 
Initialläsionen der Lepra seit der Mitteilung, die er auf der inter¬ 
nationalen Konferenz in Bergen 1908 gemacht hat. 

Er gibt außerdem eine Beschreibung der Symptome, die er zum 
ersten Male bei mit Lepra behafteten Individuen gemacht hat. 


2. Sitzung, Montag, 8. April, nachmittags. 

Pasini, A. Mailand. Spindel- und Riesenzellen¬ 
sarkom der Haut. 

Unter den primären und solitären Sarkomen der Haut 
zählen die gegenwärtigen Klassifikationen nur Formen auf, die 
histologisch charakteristisch sind durch runde Zellen oder 
Spindelzellen. Pasini demonstriert an der Hand klinisch¬ 
histologischer Beobachtungen, daß in der Haut als primäre und 
solitäre Sarkome Formen auftreten können, die aus kleinen und 
großen Spindelzellen bestehen, aus mono- und polynukleären 
und enormen Zellen mit voluminösen Kernen, dargestellt durch 
Chromatinanhäufungen, die sehr wechselnde Form annehmen 
können; diese Zellen differenzieren sich deutlich von den ge¬ 
wöhnlichen Riesenzellen der Granulome und den Myeloplaxen 
Robins und gleichen den Riesenzellen des Knochenmarks. 

Die klinische Beobachtung P a s i n i s betrifft einen jungen Mann 
von 23 Jahren, bei dem sich in der Haut des linken Schenkels, zwischen 
mittlerem und unterem Drittel an der Außenseite ein kleiner Tumor 
bildete, der ganz im Derma und Hypoderm enthalten und auf der unter» 
liegenden Aponeurose verschieblich war. Nachdem der Tumor chirurgisch 
entfernt worden war, bildete er sich von neuem in dem Reparations¬ 
gewebe, ohne jedoch noch Adhärenzen mit der unterliegenden Aponeu¬ 
rose zu haben. Nachdem die Neoplasie ein zweites Mal entfernt und die 
Aponeurose unbedeckt gelassen worden war, sah man einen dritten 
Knoten sich innerhalb dieser bilden. 

Der klinische Verlauf der Läsion und ihre histologische Struktur 
demonstrieren also, daß, wenn es sich auch um ein Sarkom handelte, 
das sich primär und solitär im Derma und Hypoderm gebildet hatte, die 
besondere Struktur, die gleich war derjenigen, die man bei den Sarkomen 
der Knochensubstanz zu finden pflegt, ihre Erklärung fand in den engen 
Beziehungen, welche die noduläre Läsion mit der Femoralisaponeurose 
zeigte, die in Kontinuität mit der Knochensubstanz steht. 

Ducrey, Genua, spricht über die sogenannte 
Trychomycosis palmellina und ihren Parasiten. 

Die Resultate der Untersuchungen des R. wurden schon 
vollständig der ital. dermat. Gesellschaft im Dezember 1911 



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mitgeteilt zugleich mit der Demonstration von Kulturen in 
festen und flüssigen Nährböden, yon mikroskopischen Präpa¬ 
raten, von Mikro- und Makrophotographien. Die Schlüsse, zu 
denen R. schon damals kam, lassen sich in folgendem zu¬ 
sammenfassen : 

1. Die Lepothrix (Wilson) oder Trichomycosis palmellina 
(Pick) genannte Erkrankung kommt sehr häutig an den 
Haaren und zwar gewöhnlich an den Achselhaaren vor. 

2. Sie ist parasitärer Natur. 

3. Die von dem Parasiten gebildeten Massen hüllen nicht 
nur den Haarschaft ein, indem sie sich auf seine Oberfläche 
beschränken, sondern sie gehen in die Tiefe, indem sie die 
Kutikula und auch in mehr oder weniger bemerkenswertem 
Grade die Kortikalschichten in Mitleidenschaft ziehen. Der Parasit 
kann deshalb nicht als ein einfacher Epiphyt angesehen werden, 
wie irrtümlich geglaubt wurde. 

4. Der Parasit kann in Reinkultur isoliert werden. 

5. Die mikroskopische Untersuchung der erkrankten Haare 
und das Resultat der Kulturen zeigen, daß der Parasit kein 
Schizomyzet ist, wie man bisher irrtümlich annahm, sondern 
ein Fungus. In den Kulturen wiederholt er durchaus die 
Charaktere, die er in den Massen darbietet, die das Haar um¬ 
geben und in dasselbe eindringen; es wiederholen sich in den 
Kulturen nicht nur die Charaktere der den Fungus zusammen¬ 
setzenden Elemente, sondern man findet in ihnen auch die 
Anwesenheit jener besonderen Substanz kristalloiden Aussehens, 
die der Fungus produziert. 

6. Dieser Fungus muß wegen der Konstanz, mit der man 
ihn in Reinkultur erhält und wegen der absolut identischen 
Charaktere, die er mit denen der parasitären Massen darbietet, 
welche die Trichomycosis palmellina charakterisieren, als der 
pathogene Fungus der Erkrankung angesehen werden. 

7. Diesem Fungus kann in Erwartung eines vollständigen 
botanischen Studiums wegen der großen Feinheit der ihn zu¬ 
sammensetzenden Elemente provisorisch der Name Trichosporon 
minuti8simum gegeben werden.. 

Pecori, G. Rom. Die Trichophytonarten der 
Provinz Rom. 

Redner bat 111 Kranke mit Trichophytie studiert, die er im Spital 
S. Gallicano in Rom beobachtet bat. Während der Favus in der Stadt 
Rom fast nicht mehr vorkommt, sondern nur noch auf dem Lande, ist 
die Trichophytie noch häufig in der Stadt. R. hat zur Züchtung der 
Trichophyton die Saboraudsehe Methode befolgt. Die gefundenen 
Spezies waren: Tr. violaceum (öl), glabrum (1), zerebriforme f 17), 
accuminatum (8), gyp9eum asteroides (2), umbilicatum (8). 24 Mal fand 
er eine parakratenforme Spezies, die sich meist dem Tr. fumatum nähert, 
aber nicht immer alle charakteristischen Eigenschaften derselben hat. 


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E. glaubt jedoch nicht wegen kleiner Differenzen jedesmal eine neue 
Spefeies aufstellen zu müssen und nennt diese Spezies einfach Tr. para- 
crateriforme. Dreimal sah er auf dem Kopfe ein wahres Kerion; in den 
anderen Fällen prädominierten die torpiden Formen. Im Barte dagegen 
waren die entzündlichen Formen vorherrschend. Auf der unbehaarten Haut 
sah er fast immer trockene Formen, keine pustulösen. Alle aus den Haaren 
isolierten Trichophytonarten wurden auch aus dem Barte isoliert und 
zwar ohne Unterschied bei den torpiden und entzündlichen Formen. R. 
ist der Ansicht, daß man die Trennung der Trichophyten in Endothrix 
und Ektothrix aufrecht erhalten muß mit der intermediären Gruppe der 
Endo-Ektothrix, zu der unter den von ihm isolierten Trichophyten ge¬ 
hören das Tr. cerebriforme, urabilicatum und parakrateriforme. Er leugnet 
nach den beobachteten Fällen, daß eine Beziehung zwischen einer ge¬ 
gebenen klinischen Form von Trichophytie und einer gegebenen Tricho- 
phyton*pezies besteht. 

R. hat nie in Rom das Mikrosporon Audouini beobachtet, hat jedoch 
drei Fälle von Mikrosporie, zwei durch Micr. villosum und einen durch 
Micr. pubescens (?) gesehen. 

Vignolo-Lutati, C. Über die Tineaformen in der 
Provinz Turin. (Mit Demonstration von Photographien und 
Kulturen.) 

A. berichtet über Untersuchungen, die während eines Zeitranmes 
von drei Jahren an 198 Kranken angestellt wurden, von denen 31 mit 
Favus, 17 mit Mikrosporie, 138 mit Trichophytie, 12 mit Epidermophytie 
behaftet waren. Die Kulturboden waren immer die von Sabouraud 
empfohlenen. Die Kulturen der Fälle von Favus ergaben immer das 
Achorion Schoenleinii; es wurden zwei Fälle von F&vub corporis 
gefunden. Die 17 Fälle von Mikrosporie betrafen eine in einem Kinder¬ 
asyl Turins beobachtete Epidemie. Die Kulturen zeigten das Mikrosporon 
Audouini. Bei den 138 Fällen von Trichophytie haben die kulturellen 
Untersuchungen ein Vorwiegen des Trichophyton violaceum und des 
Tr. acuminatum ergeben; es wurde auch in einigen Fällen das Tr. 
crateriforme beobachtet, außerdem in 1 Falle das Tr. effractum, 
Tr. umbilicatum in einem anderen Falle, das Tr. reguläre in 2 Fällen. 

A. hat auch das Tr. cerebriforme in 9 Fallen von torpiden 
Trichophytien, 6 der behaarten Kopfhaut und 3 des Bartes beobachtet 
und in 12 Fällen von Trichophytie des Bartes mit entzündlichem Charakter. 
Er hat das Tr. plicatile aus einem Falle von Sykosis des Bartes isoliert, 
aus einem Falle von totaler Onychomykosis der Hände und aus einem 
Falle von Onychomykosis, der gleichzeitig mit einem typischen Granu¬ 
loma tri chophyticum Maj occhi existierte. Diese, auch von Sabou- 
raud anerkannte Kultur des plicatile stellt einen Ausnahmebefund dar 
da bis jetzt beim Granuloma trichophyticum von Majocchi konstant 
das Tr. violaceum beobachtet und dieses auch von Vignolo-Lutati 
in einem 1909 mitgeteilten Falle isoliert wurde, In zwei Fällen von 
Herpes trichophyticus der unbehaarten Regionen des Halses bei einem 
Fuhrmann und einem Stallknecht wurde das Tr. gypseum granulosum 
isoliert. In zwei Fällen von Mykosis wurde das Tr. gypseum lacticolor 
gezüchtet und das Tr. gypseum farinulentum in 2 Fällen von Tricho¬ 
phytie der behaarten Kopfhaut mit entzündlichem Typus. Als Tricho¬ 
phyten mit großen Sporen gehen aus der Statistik aes A. hervor das 
in zwei Fällen von torpider Trichophytie beobachtete Tr. rosaceum 
und das in drei Fällen von typischer Sykosis gezüchtete Tr. faviforme 
ochraceum. A. zeigt Photographien und Kulturröhrchen von den bei 
seinen Untersuchungen gesammelten Spezies. Die 12 Fälle von Epidermo¬ 
phytie sind besonders interessant hinsichtlich der Lokalisationen der 


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Läsionen, die zuweilen weit entfernt waren von der Inguinalgegend, in 
der sie in einigen Fällen nicht mehr nachweisbar waren. 

Jader Cappelli. Florenz. Untersuchungen über die 
Trichophytien. 

R. berichtet über die Resultate seiner klinischen, kulturellen und 
biologischen Untersuchungen bei den Trichophytien. Die statistischen 
Daten während einer Zeit von 5 Jahren betreffen 957 neue Kranke. Es 
geht daraus hervor, daß die schon an und für sich in der Provinz 
Florenz — im Vergleiche zn anderen, selbst größeren Provinzen Italiens — 
sehr häufige Trichophytie in den letzten Jahren progressiv zunimmt. 
Dies ist auf das absolute Vorwiegen der Barttrichophytie zurückzuführen, 
die in Florenz 50% aller Trichophytien ausmacht und die wegen ihrer 
leichten Übertragbarkeit durch direkten oder indirekten Kontakt zum 
Anwachsen der Prozentzahl am meisten beigetragen hat. Es ist anderer¬ 
seits eine progressive Verminderung der Trichophytien der behaarten 
Kopfhaut bei Kindern zu konstatieren. 

Innerhalb zwölf Monate (März 1911 bis März 1912) hat R. 180 
Fälle von Trichophytie einer systematischen Beobachtung unterziehen 
können und zwar 51 der behaarten Kopfhaut (44 torpide Formen, 7 Formen 
von Kerion), 98 des Bartes (70 torpiae, 28 Sykosisformen), 30 der unbe¬ 
haarten Haut (16 von erythematös-squamösem, 15 von vesiko-pustulösem 
Typus). 

Bei jedem dieser Fälle hat R. die charakteristischen klinischen 
und mykologischen Charaktere zu fixieren gesucht. Zum Kulturverfahren 
benutzte er stets die Saboraudsche Technik. 

In klinischer Hinsicht ist das bemerkenswerteste Faktum das Vor¬ 
wiegen der trichophytischen Lokalisationen im Barte. 

Was die verschiedenen isolierten Trichophytonarten angeht, so hat 
sich R. nicht mit der von ihm persönlich vorgenommenen Identifizierung 
begnügt, sondern Muster eines jeden Typus Sabouraud zur Begut¬ 
achtung ein gesandt. Die Resultate waren: in 44 Fällen torpider Tricho¬ 
phytie der behaarten Kopfhaut 20 mal Tr. cerebriforme, 16 mal Tr. acu- 
minatum, 8 mal Tr. violaceum; in 7 Fällen von Kerion 3 mal Tr. cere¬ 
briforme, 2 mal acuminatum, 2 mal gypseum asteroides; in 70 Fällen von 
torpider Trichophytie des Bartes 60 mal Tr. cerebriforme, 8 mal Tr. 
violaceum, 2 mal Tr. rosaceum; in 28 Fällen von Sykosis 16 mal Tr. 
cerebriforme, 6 mal Tr. gypseum asteroides, 2 mal gypseum radiolatum, 
2 mal Tr. acuminatum, 2 mal eine selbst von Sabouraud noch nicht 
identifizierte Spezies; in 31 Fällen von Trichophytie der unbehaarten 
Kopfhaut bei den 16 erythemato-squamösen Formen 12 mal Tr. cerebri¬ 
forme, 4 mal Tr. acuminatum, bei den 15 vesiko-pustulösen Formen 2 mal 
Tr. gypseum asteroides, 4 mal Tr. gypseum persicolor, 1 mal Tr. gypseum 
radiolatum, 2 mal Tr. aquinum, 2 mal Tr. acuminatum und 4 mal Tr. 
cerebriforme. 

Das auffallendste Faktum bei Prüfung der Statistik der Kulturen 
ist das absolute Vor wiegen des Trich. cerebriforme, das in 75% &1 0 
ätiologischer Faktor der Barttrichophytie vorkommt, aber auch bei allen 
anderen Lokalisationen prädominiert. Das in anderen Provinzen Italiens 
so häufige Tr. violaceum kommt selten vor. Es fehlten absolut Mikrosporien. 

K zeigt die Kulturen der beiden noch nicht identifizierten Tricho¬ 
phytonarten, die er weiter zu studieren sich vorbehält. 

Aus den Untersuchungen geht hervor, daß für die Tricbophyten 
eine geographische Verteilung mit regionalen Charakteren existiert. 

Was die beiden Hauptprobleme angeht, die Anordnung der Parasiten 
in bezug auf das Haar (Endothrix und Ektothrix) und die Korrespondenz 
zwischen Trichophytonart und klinischer Form, so fehlen nach R. Argu- 


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mente, ura nie in absolutem Sinne zuzugeben, aber sie fehlen nicht, um 
sie in relativem Sinne euzugeben. 

Wenn es auch Obergänge gibt (Endo-Ektothrix), die der Regel 
jeden absoluten Wert nehmen, so bleibt doch die Differenz zwischen den 
beiden Typen unbestritten, die der Regel einen relativen Wert gibt. 

Was die Korrespondenz zwischen Trichophytonart und klinischer 
Form betrifft, so hat R. beobachtet, daß während in Florenz das Tr. 
cerebriforme bei allen Lokalisationen des Prozesses und bei dem wechselnd¬ 
sten morphologischen Aussehen Vorkommen kann, das Tr. gypseum von 
ihm nie bei Formen gefunden wurde, die frei waren von entzündlichen 
Erscheinungen. Dies demonstriert, daß man eine relative Verschiedenheit 
in der pathogenen Aktivität der Trichophyton nicht im absoluten Sinne 
leugnen kann. 

Um diese Frage zu klären, hat R. die biologische Probe der Kom¬ 
plementablenkung versucht, mit der z. B. Truffi in Fällen von Sykosis 
positives Resultat erhielt. R. hat Truffis Versuche bei Fällen von 
Sycosis profunda wiederholt, indem er als für jeden Fall verschiedene 
antigene Kulturen von Trichophyton verwandte, die am leichtesten in 
Florenz diese Form hervorzurufen pflegen, nämlich das Tr. cerebriforme, 
acuminatum und gypseum. 15 Fälle wurden studiert. Das Resultat war 
völlig negativ in 5. Von den anderen 10 gaben 7 positive Reaktion mit 
allen Antigenen und nur 3 mit dem Antigen, das der Spezies entsprach, 
auf welche die klinische Läsion zurückzuführen war. 

Diese Ergebnisse würden demonstrieren, daß die antikomplemen¬ 
täre Wirkung der Trichophyton eine Gruppenfunktion darstellt, die nicht 
streng und konstant spezifisch für die verschiedenen Spezies sein kann. 

Pasini, A. und Bottelli. Mailand. Trichophytien 
und Mikrosporien in denProTinzen Mailand 
und C o m o. 

Die Aa. nahmen unter mehreren hundert Fällen von Trichophytie 
aus den Provinzen Mailand und Como 123 zu einer methodischen, kli¬ 
nisch-mikroskopischen und kulturellen Untersuchung und erhielten in 
Kultur 12 Varietäten von Trichophytonpilzen, nämlich Tr. violaceum 
(48 Fälle), Tr. plicatile (40), Tr. rosaceum (12), Tr. exsiccatum (7), Tr. 
pelosum (4), Tr. fumatum (4), Tr. umbilicatum (4), Tr. cerebriforme (8), 
Tr. pseudocrateriforme (2), Tr. lacticolor (2), Tr. sulfureum (1), Tr. 
glabrura (1). 

Aus einer vergleichenden Studie einer jeden dieser Varietäten von 
Trichophyton mit den klinischen Lokalisationen der Alterationen, von 
denen diese Varietäten herrührten und mit den klinischen entzündlichen 
oder nicht entzündlichen Eigentümlichkeiten der verschiedenen Fälle 
ergab sich, daß keine absolute Beziehung zwischen klinischer Varietät 
und mykologiscber Varietät der Trichophyten besteht. 

Pasini hat außerdem in denselben Provinzen von 1906 bis 1912 
88 Fälle von MikroBporie gefunden, die durch drei Mikrosporonarten be¬ 
dingt waren: Mikr. Audouini (64 Fälle), Micr. ins (27), M. equinum 

i Bodin 2 Fälle). Über jede dieser Mikrosporien hat Pasini schon in 
rüheren Arbeiten ausführlichen Bericht erstattet. 

Lombardo, C. Pisa. Über die Vakzinetherapie 
der Trichophytie und des Favus. 

Redner glaubt, daß man nach der kritischen Prüfung der Beob¬ 
achtungen und Experimente der Autoren, die sich schon mit dem Argu¬ 
ment beschäftigten und nach seinen eigenen Untersuchungen bei dem 
gegenwärtigen Stande der biologischen Therapie der Trichophytie und 
des Favus folgende Schlüsse ziehen kann: 


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Die Vakzination mit Extrakten von Dermatopbyten hat keinerlei 
therapeutische Wirkung bei den torpiden Formen von Trichophytie sowohl 
der Kinder als auch der Erwachsenen. Das gleiche trifft für den Favus 
zu. Die günstige Wirkung, welche die Vakzination bei tiefen Formen 
von Trichophytie ausübt, rechtfertigt ihre Anwendung, die nicht frei von 
Übelständen ist, höchstens in exzeptionellen Fällen. 

Die Vakzination mit Injektionen toter oder lebender Hyphomyzeten 
hat bei Versuchstieren, sowohl was die vorbeugende als auch die heilende 
Wirkung betrifft, negative Resultate ergeben. 

Die vorbeugende Vakzination mit der Inokulation von Hyphomy¬ 
zeten, die Immunitätsphänomene beim Menschen und bei den Tieren 
hervorrufen, die sich wirksam zeigt gegen eine sukzessive Inokulation, 
ist als praktische Applikationsmethode nicht zu empfehlen, da es ein¬ 
facher und nützlicher ist, andere Vorkehrungen zu treffen, um der In¬ 
fektion vorzubeugen. 

Die Vakzination mit denselben Hyphomyzeten zu Heilzwecken bei 
floriden Dermatomykosen hat noch keine guten Resultate ergeben, da 
die bei Tieren gemachten Experimente und die Applikationsversuche 
dieser Methode beim Menschen sowohl bei torpiden als auch entzünd¬ 
lichen Formen von Trichophytie und Favus zum größten Teile negativ 
gewesen sind. 

Ciuffo, G. Pavia. Versuche zur Gewinnung 
eines trichotoxischen Serums. 

Redner hat ein Serum zu gewinnen versucht, das die Fähigkeit 
habe, toxisch zu sein in vivo für die Haare der Meerschweinchen. Er 
hat Kaninchen mit einem Extrakt von Meerschweinchenhaaren geimpft, 
das durch Mazeration der Haare in alkalischer Lösung und sukzessive 
Reinigungsmanipulationen erhalten wurde. Das Serum der zu dem Zwecke 
vorbereiteten Kaninchen in wechselnden Dosen bei Meerschweinchen in¬ 
jiziert, hat keine bemerkenswerten spezifischen Phänomene verursaoht. 
von einer gewissen Bedeutung ist das Faktum, daß sich, wenn man 
toxisches Kaninchenserum und geeignet filtriertes Impfmaterial in Kontakt 
brachte, ein Niederschlag ergab, den man nie beim Gebrauch normaler 
Seren fand. 

Petrini d© Galatz. Bukarest. Lupoide Tuberkulide 
(mit Demonstration von Photographien). 

Die Fälle mit klinischer oder bakteriologischer Demonstration der 
Tuberkulide hinsichtlich der tuberkulösen Natur dieser Eruptionen sind 
noch selten. Deshalb will ich die beiden Fälle, wo die tuberkulöse Natur 
klinisch in einem Falle, klinisch und bakteriologisch in einem anderen 
demonstriert wurde, vorstellen. 

Der letzte Fall betrifft eine ßOjähr. lymphatische Frau mit mul¬ 
tipler Drüsenschweilung und einem großen Drüsenpaket in der linken 
Axillaigegend. 

Diese Kranke zeigt eine noduläre Eruption an der Stirn und den 
Seiten der Nase, die in blaßroten bis erbsengroßen Effioreszenzen von 
mäßig harter Konsistenz besteht. Bei der Punktion erhält man keiner¬ 
lei Materie. 

Die Effioreszenzen sind hie und da von kleinen teleaugiektatischen 
Zonen umgeben. Einige der Knötchen sind auf dem Wege der Resorption. 

Ähnliche Effioreszenzen finden sich, symmetrisch angeordnet, zu 
beiden Seiten in der Schulterblattgegend. 

An den Vorderarmen, nach den Ellbogen hin, findet man Effio¬ 
reszenzen, wie mau sie bei „Tuberculide papulo-necrotique“ findet. 

Am unteren Drittel des linken Beines finden sicn zwei skrofulo- 
tuberkulöse, nußgroße Gummen. 


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Verhandlungen 


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Resultat der Untersuchungen: 

Biopsie der Knötchen im Gesicht und in Schulterblattgegend ergab 
die Struktur der tuberkulösen Follikel mit Riesenzellen und epitheloiden 
Zellen, und wa9 wichtiger ist, bei der Untersuchung in Serienschnitten in 
einem Schnitte sechs, in einem anderen zwei Tuberkelbazillen. 

Reaktion auf Tuberkulininjektion war positiv. 

Nach viermonatlicher Behandlung (Injektionen von Natr. cacodyl., 
lokale Applikation Hg-Pflaster, Resorzin, Ichthyol) waren die Efflores- 
zenzen resorbiert; auch die Gummen sind, obschon langsamer, zurück¬ 
gegangen. 

Es handelt sich also um einen Fall, wo die tuber¬ 
kulöse Natur dieses lupoiden Tuberkulids demonstriert 
worden ist. 

Der zweite Fall betrifft eine 32jähr. lymphatische Kranken Wärterin, 
die vor einigen Jahren papulo-nekrotische Tuberkulide an den oberen 
und unteren Extremitäten hatte. 

Nach Arsenikbehandlung resorbierten sich diese Effloreszenzen 
unter Zurücklassung von Narben. 

Aber 18 Monate später finde ich bei ihr ein tuberkulöses Gumma 
an der Nasenwurzel. Keine Spur von Lues. Nach sechswöchentlicher 
Behandlung (Jodol lokal, Injektionen von Natr arsenic.) Vernarbung 
dieses Gummas. 

Also ein zweiter Fall von Tuberkulide, bei dem die tuberkulöse 
Natur durch das Auftreten dieses Gummas demonstriert wurde. 

Nicolas, J. und Favre. Lyon. Über histologische 
tuberkuloide Bildungen bei der tertiären Syphi¬ 
lis der Haut und Schleimhäute. 

Nicola8 und Favre haben durch ihre Studien und histologischen 
Untersuchungen festgestellt, daß man bei tertiären kutanen, subkutanen 
und Schleimhautsyphiliden, mögen sie ulzeriert sein oder nicht, ebenso 
wie bei der gummösen Syphilis der Haut und der Schleimhäute fast 
konstant (24 mal bei 25 Untersuchungen unter der Bedingung, daß die 
Biopsie ziemlich tief geht) histologische tuberkuloide Bildungen, typische 
Riesenzellen, epitheloide Zellen mit polynukleären Zellen, komplette 
Follikel finden kann, die in allen den Kost er sehen Follikeln der Tuber¬ 
kulose gleichen, zuweilen sogar wirkliche typische Lupusknötchen. Es 
gibt, scheint es, gegenwärtig kein histologisches Mittel, um diese syphi¬ 
litischen Produktionen von den identischen tuberkulösen Bildungen zu 
unterscheiden. Es würde nützlich sein, beim Lichte dieser Kenntnisse 
vielleicht einen Teil der Geschichte der tuberkulösen Läsionen und der 
Tuberkulide der Haut zu revidieren. 

Peyri Rocamora, J. Barcelona. Die Alopekien im 
Verlaufe der viszeralen Tuberkulose. 

a) Experimenteller Teil. Die Strichpräparate des Tuberkulins R. 
und die der Bazillenkörper erzeugen bei Laboratoriumstieren (Kaninchen, 
Meerschweinchen, Katzen, Hunden) immer eine transitorische Alopekie, 
die histologisch den pseudo-seborrhoischen Formen von Alopekie ähnlich 
ist, die man bei viszeraler Tuberkulose findet. 

b) Klinischer Teil. Es gibt vier Formen von Alopekie bei viszeraler 
Tuberkulose: 1. in Lichtungen, 2. in „Pelade“, 3. in pseudo-seborrhoischer 
Form,4. in Form von „Plaques pseudopeladiques“ oder Lupus erythematosus. 

Es gibt einige Beziehungen zwischen diesen Formen und den 
klinischen Formen der viszeralen Tuberkulose. 

Nicolas und Favre. Lyon. Über die beiden Dege¬ 
nerationstypen der syphilitischen Tertiärläsionen. 


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Über die Rolle der Arteritis und Phlebitis bei ihrer Entwick¬ 
lung. Histogenese des syphilitischen Follikels. 

Die tertiäre Syphilis gibt Veranlassung zu zwei Typen 
gummöser oder degenerativer Läsion. Ein erster Typus, welcher 
der alten klassischen Beschreibung der syphilitischen Gummen 
entspricht, ist bedingt durch eine Mortitikation, eine Massen¬ 
nekrose infolge brüsker, totaler arterieller Ischämie eines 
mehr oder weniger ausgedehnten arteriellen Gefäßbezirkes, die 
einen wirklichen Gewebssequester erzeugt. Ein zweiter Typus, 
der fast die Gesamtheit der tertiären degenerativen syphiliti¬ 
schen Läsionen der Haut und der Schleimhaut umfaßt, den 
man aber auch in manchen Organen, Synovialhäuten, Tyroidea, 
Lunge findet, endigt hingegen mit der Bildung typischer tuber- 
kuloider Läsionen, epitheloider Zellen, Riesenzellen, typischer 
Kösterscher Follikel, Verkäsung, die absolut identisch mit 
denjenigen sind, die man immer als charakteristisch für die 
Tuberkulose angesehen hatte. Diese zweite Form würde die 
Folge einer arteriellen, partiellen, progressiven Ischämie sein, 
vielleicht sogar eher eines Prozesses von Phlebitis- 

Burzi, G. Turin. Tuberkulin bei der Diagnose 
der Syphilis. 

Tuberkulin dient nicht dazu, die Syphilis zu enthüllen; 
die Reaktion, die es im Organismus hervorruft, hat nicht die 
Bedeutung von Sensibilisierung den syphilitischen Toxinen 
gegenüber, denn sie ist in gleichem Grade und mit derselben 
Häufigkeit bei Individuen vorhanden, die klinisch und biologisch 
frei von Syphilis sind. 

Diskussion. 

Ravogli, A. Cincinnati. 

Seit einigen Jahren gebrauche ich die Morosche Reaktion, Tuber¬ 
kulin in Vaselin inkorporiert und appliziert auf eine Seite der Brust; 
die andere Seite wird mit Vaselin allein bedeckt. Die Bildung von Papeln 
and Blasen durch Tuberkulin ist Zeichen von Tuberkulose im Körper. Bei 
Kindern habe ich sie als sehr gute Methode befunden und auch bei Er¬ 
wachsenen gibt sie Aufklärung, wenn es sich darum handelt, die Diagnose 
einer vorhandenen tuberkulösen Affektion zu stellen. In allen Fällen aus- 

§ edehnter tuberkulöser Ulzerationenen bei syphilitischen Individuen war 
ie Morosche Reaktion positiv. 

Nicolas, J. und Favre. Lyon. Reaktion der Syphi¬ 
litiker auf Tuberkulin. Ihre Unzulänglichkeit, den tuber¬ 
kulösen Ursprung unbestimmter Läsionen bei Syphilitikern zu 
stützen. 

Nicolas and Favre haben festgestellt, daß klinisch nicht tuber¬ 
kulöse Syphilitiker der Sekundär-, Tertiär- und Quaternärperiode in fast 
derselben großen Zahl und in mindestens ebenso intensiver Weise auf 
Inokulationen mit Tuberkulin nach den Methoden von Pirquet nnd 
Moro und auch auf subkutane Inokulation reagieren. Es geht daraus 
hervor, daß weder die Kuti- noch die Intradermareaktion nach Tuber- 


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kulin nicht nur nicht dazu dienen können, die eher tuberkulöse als 
syphilitische Natur unbestimmter Läsionen, deren Träger die sicheren 
oder nicht erkannten Syphilitiker sein können, zu behaupten, sondern 
nicht einmal dazu, sie zu vermuten, ein Punkt, auf den ausdrücklich 
hinzuweiBen äußerst wichtig ist. 

Gavini, G. Bologna. Die Kutireaktion mit Tuber¬ 
kulin bei Syphilitikern. 

A. hat untersuchen wollen, ob wirklich, wie Nicolas, Favre und 
Gharlet und nachher viele andere behauptet haben, die mit Syphilis be¬ 
hafteten Individuen auf Tuberkulin mit derselben Intensität und Frequenz 
aufTuberlin reagieren wie die Tuberkulösen. Er hat die Kutireaktion bei 
luetischen Personen in den verschiedenen Stadien der Infektion ausgeführt, 
bei denen Anamnese und objektive Untersuchung hinsichtlich der Tuber¬ 
kulose negativ waren. Aus den zahlreichen Experimenten geht hervor, daß in 
der Tat die Syphilitiker eine gewisse Tendenz zeigen, auf Tuberkulin zu 
reagieren, daß jedoch nur etwa die Hälfte positiv reagierte und daß es 
sich in der Mehrzahl der Fälle um schwache Reaktionen handelte, die 
wohl zu unterscheiden sind von denjenigen, die gewöhnlich einen tuber¬ 
kulösen Prozeß charakterisiren. Indem A. daran erinnert, daß die biolo¬ 
gischen Reaktionen nach dem Kriterium der Intensität bewertet werden 
müssen, indem er ferner auf die Tendenz der Luetiker, von Tuberkulose 
befallen zu werden, aufmerksam macht und auf die Häufigkeit, mit der 
die Taberkulose ignoriert verlaufen kann, kommt er zu dem Schlüsse, 
daß er sich nicht damit einverstanden erklären kann, daß die Kutireaktion 
mit Tuberkulin bei Syphilitikern nur wegen der Art, in der diese darauf 
reagieren, jeden spezifischen diagnostischen Wert für die Tuberkulose 
verlieren soll. 

Fontana, A. Turin. Über die Diagnose der 
Syphilis vermittels der Intradermoreaktion. 

Versuche mit Kuti-, Ophthalrao- und Intradermoreaktion 
bei der Syphilis sind schon seit dem J. 1908 mit wechselndem 
Erfolge von Meyrowsky, Tedeschi, Ciuffo, Jadassohn, 
Nicolas, Favre u. Gauthier, Bertin u. LeBruyant etc. 
angestellt worden. Aber in Anbetracht der nicht sehr überein¬ 
stimmenden Resultate hat die Methode bis jetzt nicht in die 
Praxis überführt werden können. Auch ich habe mich im ver¬ 
gangenen Jahre mit analogen Untersuchungen beschäftigt, indem 
ich nur Experimente mit der Intradermoreaktion ausführte, da 
sie am ehesten nützliche Resultate versprachen. Ich habe 
sukzessiv zu den Versuchen benutzt die von L o e s s e r empfoh¬ 
lenen Lösungen von Natr. glycocol., die schon von Meyrowsky, 
Oppenheim und Ciuffo gebrauchte Lezithinsuspension, das 
Glyzerinextrakt aus Meerschweinchenherz und endlich das 
zahlreiche Spirochaeten enthaltende Extrakt aus flachen Kon¬ 
dylomen. Nur mit dem letzteren erhielt ich ermutigende Re¬ 
sultate. In der Tat fand ich positive Reaktion bei 53% der 
Syphilitiker und bei 12-5% der nicht mit Lues behafteten 
Patienten; besonders bemerkenswert waren die in 13 Fällen 
von tertiärer und latenter Syphilis erhaltenen Resultate, bei 
denen sich 9 positive Reaktionen ergaben. 


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Vor kurzem ist es Noguchi gelungen, ein Extrakt aus 
Spirochaetenkulturen von großer Aktivität zu bereiten, dem er 
den Namen Luetin gegeben hat; es zeigte sich ihm völlig ge¬ 
eignet bei zahlreichen Proben von Intradermoreaktion. Es ist 
deshalb zu wünschen, daß dieses Luetin den Ärzten bald zur 
Verfügung gestellt werde und daß auf diese Weise die Methode 
der Intradermoreaktion praktisch ausführbar werde. 

Diskussion. 

Nicolas, J. Lyon. 

Die Untersuchungen, die ich unter den ersten mit Favre, 
Gautier und Charlet ausgeführt habe, führten meist zu Resultaten, die 
mit denen Fontanas vergleichbar sind. Wir haben uns eines Syphilins 
bedient, das ein konzentriertes sterilisiertes Glyzerinextrakt aus der an 
Schaudinn-Hoffmannsehen Spirochaeten reichen Leber eines here¬ 
ditär-syphilitischen Fötus war. Dieses Syphilin hat uns kein Resultat 
bei der Kutireaktion gegeben, aber wir haben mit ihm sehr oft stark 

S ositive Intradermoreaktion erhalten. Unglücklicherweise haben wir nicht 
ie Präparation von Syphilinen erreichen können, die eine regelmäßige 
und konstante Wirksamkeit hätten. Zuweilen sind die Syphiline zu wenig 
aktiv und rufen keine Reaktion hervor, zuweilen sind sie zu aktiv und 
erzeugen die Reaktion bei allen Individuen. Die Frage ist also noch 
nicht auf dem Punkte, um eine wahrhafte Intradermoreaktion zu gestatten, 
die klinisch für die Syphilis verwertbar wäre. 

Ciuffo, G. Pavia. Experimentelle Untersuchungen 
über die Hauttuberkulose. 

Redner hat durch eine Reihe von Untersuchungen an 
Kranken und Laboratoriumstieren einen Beitrag zur Frage 
nach dem Ursprung der Hauttuberkulosen zu geben versucht. 

Er hat vergleichende Kutireaktionen an einigen Kranken 
mit Lupus verrucosus ausgeführt, an vielen Kranken mit Lupus 
vulgaris und mit nicht tuberkulösen Dermatosen und er hat 
gesehen, daß seine Kranken mit Lupus verrucosus entweder 
nur oder in ganz auffallender Weise auf Rindertuberkulin rea¬ 
gierten, während die mit Lupus vulgaris behafteten Individuen 
deutlicher auf Tuberkulin von menschlichen Bazillen reagierten. 
Auch anscheinend gesunde Personen reagieren oftmals bei der 
Kutireaktion mit Rindertuberkulin in einem größeren Prozent¬ 
satz, als dies dem menschlichen Tuberkulin gegenüber vorkommt. 

Die Agglutinierungsprobe hat gezeigt, daß der Bazillus 
vom menschlichen Typus sich mit Vorliebe vom Serum der 
Kranken mit Lupus vulgaris und umgekehrt der vom Rinder¬ 
typus leichter vom Serum Kranker mit Lupus verrucosus agglu- 
tinieren läßt. Deutlicher noch ist dieser Unterschied bei der 
Präzipitierungsreaktion. Wenig sicher in den Resultaten waren 
die Proben der Fixierung des Komplements, indem man als 
Antigene nicht nur Bazillen von verschiedenem Typus, sondern 
mehrere Extrakte von lupösen Geweben verwandte. 


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A. hat Übertragungen durch Skarifikation mit Material 
von Lupus verrucosus auf die Skrotal- und Abdominalhaut von 
Kaninchen gemacht und erhielt bei einigen Kaninchen (nach 
Verlauf etwa eines Monates) Knötchen, die bei bakterioskopi- 
scher und histologischer Untersuchung einen reichen Bazillengehalt 
zeigten und anatomisch-pathologisch wie wahre Tuberkel gebildet 
waren. Diesen Manifestationen folgten Adenitiden der Inguinal¬ 
drüsen (mit Anwesenheit von Bazillen), aber keine Generalisierung 
des Krankheitsprozesses. Auch bei subkutaner Inokulation der 
Kaninchen mit demselben Material hatte man nur Adenitis und 
keine Generalisierung des Prozesses. 

Nach der Summe der bisher von ihm festgestellten Tat¬ 
sachen teilt Experimentator die Meinung derer, die die Existenz 
von Varietäten oder wenigstens von verschiedenem Verhalten 
des Tuberkelbazillus annehmen, das die Entwicklung von klini¬ 
schen und experimentellen Formen von Hauttuberkulose mit 
wechselnder Symptomatologie erlaubt. 


8. Sitzung, Dienstag, 9. April, vormittags. 

De Amicis, Neapel, demonstriert einen Fall von Bou- 
ba brasiliana, charakterisiert durch die Zerstörung des 
weichen Gaumens und des Nasenseptums, ferner einen Fall von 
8 kl erotisch er Hemi atro phie und einen außergewöhnlichen 
Fall von Lupus erythematosus. 

Verrotti, Neapel, gibt zu den beiden letzteren Fällen 
ausführliche Erläuterungen. 

Es folgt das Referat über das erste Hauptthema: 

Welchen Einfluß haben die neuen ätiologischen und 
experimentellen Untersuchungen auf die Richtung der Syphilis¬ 
behandlung und auf die Möglichkeit der Immunisierung und 
einer radikalen oder abortiven Behandlung der Infektion ausgeübt ? 

Wegen Abwesenheit des ersten Referenten Neisser, 
Breslau, hat das Wort 

HUlian, G. Paris. 

Die Entwicklung der Spirochaeta p. und die Möglichkeit 
ihrer Inokulation auf Tiere (Affen, Kaninchen etc.) haben noch 
nicht zur Herstellung einer vorbeugenden Vakzine oder eines 
Heilserums gegen die Syphilis geführt. Trotzdem müssen die 
von Metschnikoff und Roux auf diesem Wege erhaltenen 
Resultate anreizen, darin fortzufahren. Vielleicht werden diese 
Resultate wirklich positiv sein an dem Tage, an dem man die 
Spirochaeten wird züchten, d. b. massive Inokulationen auf 
Tiere wird machen können. 


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Die Chemotherapie hat dagegen wirkliche bemerkenswerte 
Resultate ergeben. Es ist heutzutage demonstriert, daß Arsenik 
ein wunderbares Spezifikum bei Syphilis ist: nach dem Natr. 
arsenic., Atoxyl, Arsazetin, Arsenophenylglyzerin, die wegen 
ihres toxischen Verhaltens zu gefährlich sind, kamen das Hektion 
von Mouneyrat, von schwacher toxischer Wirkung, aber von 
mittelmäßiger Wirksamkeit und das Dioxydiamidoarsenobenzol 
von Ehrlich, von sehr schwacher toxischer Wirkung und von 
einer derartigen Wirksamkeit, daß man von ihm sagen kann, 
es bildet ohne Übertreibung das mächtigste, heute bekannte 
Spezifikum bei der Syphilis. 

Dank diesem neuen Mittel hat sich die Physiognomie der 
therapeutischen Beeinflussung der Syphilis geändert und neue 
Hoffnungen sind erschienen. 

Die Abortivbehandlung der Syphilis ist heute realisierbar. 
Sie ist möglich geworden einerseits dank dem Ultramikroskop 
und der Wasser mann sehen Reaktion, die eine frühzeitige 
und sichere Diagnose der Krankheit erlauben, andererseits 
dank den neuen Behandlungsmethoden. 

Mit der Methode von Hallopeau, die in 30 Injektionen 
von Hektin in und um den Schanker besteht, kombiniert mit 
intramuskulären Injektionen löslicher Quecksilbersalze, scheint 
die Abortion der Syphilis in einer großen Zahl von Fällen 
realisiert zu sein. 

Mit Salvarsan (Methode der vier intravenösen Injektionen, 
die ich empfohlen habe) erscheint die Abortion der Syphilis 
in der Hälfte, vielleicht in drei Vierteln der Fälle realisiert. 

Das vollständige Fehlen von Sekundärerscheinungen, das 
Fehlen der W. R. seit mehr als sechs Monaten, selbst nach 
•Reaktivierung, die Häufigkeit von Reinfektionen, sind wichtige 
Argumente zugunsten dieser Sterilisation. In der Sekundär- 
und Tertiärperiode ist es schwieriger von Heilung zu sprechen, 
und die notwendigen Bedingungen, um diese zu erhalten, sind 
noch nicht bestimmt. Aber mit dem Salvarsan von Ehrlich 
verschwinden die Manifestationen mit einer außergewöhnlichen 
Schnelligkeit, sie schmelzen buchstäblich zusammen wie der 
Schnee durch die Sonne. 

Selbst die Parasyphilis (Leukoplasie, Tabes, Paralysis 
progr.) geben jetzt eine günstigere Prognose. Rezente Leuko¬ 
plasie und Tabes kommen zur Heilung. Die alten Läsionen 
werden gebessert und scheinen in ihrer Entwicklung aufge¬ 
halten zu werden. 

Auch die progr. Paralyse hat Nutzen von der neuen Heil¬ 
methode, denn die Lymphozytose der Zerebrospinalflüssigkeit 
nimmt unter ihrem Einfluß konstant ab, wie man durch die 

Archiv f. Dermal, a. Syph. Bd. CXII. 51 


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systematische Zahlung der Zellelemente der Zerebrospinal¬ 
flüssigkeit feststellen kann. (Milian.) 

Diese Resultate konnten erwartet werden, wenn man an¬ 
nimmt. daß die parasyphilitischen Erscheinungen durch Queck¬ 
silber resistente (Milian) Spirochaeten bedingt sind und deshalb 
durch eine medikamentöse Substanz einer anderen Gruppe, wie 
es das Salvarsan ist, zerstört werden können. 

Die totale Behandlungsdauer der Krankheit wird ohne 
Zweifel abgekürzt werden können und es scheint möglich, die 
für die Ehe oder die Aufnahme der sexuellen Beziehungen 
sonst übliche Verzögerung abzukürzen. 

Die Beurteilung der Heilung der Kranken durch die kli¬ 
nische Untersuchung allein ist unglücklicherweise sehr vom 
Zufall abhängig, denn Individuen, die seit Jahren frei von 
jeglicher luetischer Manifestation sind, können plötzlich, in 
einem gegebenen Augenblick, eine Erscheinung zeigen. 

Die W. R. liefert ein sicheros Element der Beurteilung. 
Aber da diese Reaktion negativ ist in 20% der Fälle selbst 
dann, wenn sichere floride Erscheinungen vorliegen, so kann 
sie in Wirklichkeit nicht als absolutes Kriterium der Heilung 
dienen. 

Ein exakteres Urteil wird man erhalten, wenn man die 
Probereaktion (Milian) anstellt, die darin besteht, daß man 
eine intravenöse Injektion von 0‘3 Salvarsan macht und dann 
zu wiederholten Malen die W. R. ausführt. 

Durch diese Injektion erhält man eine biologische Reak¬ 
tivierung der Reaktion und sie, die negativ war, wird positiv 
bei hereditärer oder erworbener Syphilis, bei der Anwesenheit 
oder dem Fehlen von Erscheinungen. Mit Hilfe dieser von sechs 
zu sechs Monaten oder von Jahr zu Jahr wiederholten Probe¬ 
reaktion wird man sieb ein annäherndes Urteil über die Heilung 
und die Opportunität der Behandlung bilden können. 

Man muß nicht schließen, daß wir jetzt ausreichende und 
definitive Mittel zur Behandlung der Syphilis haben. Die neuen 
Arsenikpräparate sind wunderbar und haben Erfolg, wenn das 
Quecksilber versagt hat. Aber es ist möglich, daß in der Folge 
ihre Wirkung sich erschöpft und daß wir immer häufiger Fälle 
finden werden, die refraktär den Arsenikalien gegenüber sind 
und zwar wegen der Entstehung arsenikresistenter Spirochaeten- 
stämme. Der Eifer der Forscher darf also nicht erlahmen; es 
gibt noch genug zu finden in der Domäne der spezifischen 
Heilmittel: Seren chemischer Substanzen. 

Hallopeau, H. Paris. Über eine Abortivbehand¬ 
lung der Syphilis. 

1. Trotz der Argumente, die zugunsten einer frühzeitigen Generali¬ 
sierung der Syphilis sprechen, ist es möglich — die Erfahrung legt dafür 


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Zeugnis ab — sie zu abortieren. Dies maß die dominierende und leitende 
Idee eines jeden Arztes sein, der einen indurierten Schanker vor sich hat. 

2. Man hat noch Zeit, die Abortivbehandlung zu beginnen, wenn 
die Läsion nicht den dreißigsten Tag ihrer Entwicklung überschritten hat. 

3. Die Behandlung kann lokal oder allgemein sein oder beides 
zugleich. 

4 . Die Allgemeinbehandlung bedient sich gegenwärtig des Salvar- 
sans; diese Heilmethode hat den Übelstand, nicht, konstant wirksam zu 
sein, Gefahren im Gefolge zu haben, nicht allen Ärzten zugänglich zu 
sein, wenn das Medikament durch intravenöse Injektion einverleibt 
werden soll. 

5. Die Lokalbehandlung muß auf die ganze Region der primären 
Invasion der Krankheit wirken. 

6. Diese Region ist nicht, wie man allgemein annimmt, auf den 
Schanker und die benachbarten Drüsen beschränkt; beweisend dafür ist 
die Tatsache, daß ihre Entfernung nicht die weitere Entwicklung der 
Krankheit verhindert. 

7. Was die gewöhnlichsten Lokalisationen dieser Primärinfektion 
betrifft, so umfaßt diese Region außer der Primärläsion, die ganze Aus¬ 
dehnung der äußeren Genitalien, die davon ausgehenden Lymphgefäße und 
die Drüsen der Inguinalgegend. 

8. Man muß sich bemühen, hier die Spirochaeten durch spezifische 
lokale Injektionen zu zerstören. 

9. Zu diesem Zwecke darf man sich nicht der Hg-Präparate be¬ 
dienen, denn sie rufen lokale Reaktionserscheinungen hervor, die mit 
Gangrän oder der Bildung einer unvergänglichen Induration an der In¬ 
jektionssteile enden können. 

10. Das von Mouneyrat, der es zuerst mit Balzer in die Praxis 
eingeführt hat, H e k t i n genannte Arsenikpräparat, hat den Vorteil, 
gleichzeitig heilend und inoffensiv zu sein. 

11. Seine Injektion ruft ziemlich lebhaften, wenn auch erträglichen 
Schmerz besonders in den ersten Stunden hervor; er ist geringer bei 
Gebrauch einer isotonischen Präparatiou; er wird gelindert durch kalte 
Applikationen. 

12. Diese Injektionen müssen mindestens während 30 Tage hinter¬ 
einander in der Dosis von 0*2 eg wiederholt werden: man tut gut daran, 
sie noch fortzuführen, in größeren Intervallen, so lange die Induration besteht. 

18. Intoxikationserscheinungen kommen nur ausnahmsweise vor und 
sind gutartig; sie bestehen ausschließlich in einer leichten, schnell 
vorübergehenden Verwirrung und Ohrensausen; wenn sie auftreten, setzt 
man die Behandlung aus. 

14. Was die Technik betrifft, so sticht man die Nadel abwechselnd 
an jeder Seite möglichst nahe beim Schanker ein. 

15. Fouquet hat de visu konstatiert, daß Hektin in einigen 
Stunden die Spirochaeten tötet. 

16. Unter dem Einfluß dieser Behandlung vernarbt die Ulzeration 
rapide und die Induration unterliegt einer mehr oder weniger schnellen 
retrograden Evolution. 

17. Die so behandelte und geheilte Krankheit kann unter dem 
Einfluß einer neuen Infektion wieder auftreten; sie war also radikal ver¬ 
nichtet; niemals ist eine ähnliche Tatsache in so frühzeitiger Art nach 
Hg-Behandlung beobachtet worden. Milian hat denselben Erfolg mit 
Salvarsan erhalten. 

18. Die lokale Kur war in der Proportion von sechs Fällen auf 
sieben ausreichend, um gleichzeitig mit den Spirochaeten der Region 
primärer Invasion diejenigen zu zerstören, die in den Kreislauf eiuge- 

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drangen waren und so die Abortierun^ der Kiankheit herbeiführen. Es 
ist gut, die Behandlung gleichzeitig mit einer Hg-Kur zu kombinieren. 

19. Diese lokalen Injektionen, prophylaktisch gemacht, können das 
Auftreten des Schankers verhindern. 

20. Die eben auseinandergesetzten Tatsachen sind das Resultat 
unserer Beobachtungen und werden bestätigt durch die von Mariotti, 
Fouquet, Maisoneuve, Guiard, Bize, Moniz, Ravasini u. a. 

21. Die so erhaltene Heilung ist dauernd; der Anfang der Krank¬ 
heit liegt bei einem Kranken 34 Monate, bei vier 20—26 Monate, bei 
neun 12—20 Monate zurück. 

22. Die Mißerfolge waren 6 auf 86 j in fünf von diesen Fällen 
wurde das Auftreten der Sekundärerscheinungen um mehrere Monate 
verzögert und sie reduzierten sich auf eine „Plaque muqueuse“ an der 
Mund- oder Analschleimhaut* es ist wahrscheinlich, daß man sie in der 
Zukunft vermeiden wird, indem man, wie wir es jetzt tun, die lokalen 
Injektionen so lange fortsetzt, als die Induration besteht, abgesehen von 
ganz exzeptioneller Intoleranz. 

23. Das Fehlen aller Manifestationen während dieser prolongierten 
sekundären Inkubation spricht zugunsten der Persistenz — in derartigen 
Fällen — der Spirochaeten nicht im Kreislauf, sondern in der Initial- 
sklerose oder den benachbarten Drüsen. 

24. Die Dauer dieser Inkubation betrug bis jetzt im Maximum 
9 Monate; man kann also wahrscheinlich, wenn diese Proportion sich 
bestätigt, die Heirat 10—12 Monate nach Beginn der Krankheit erlauben, 
unter der Bedingung, daß die zweimal in dreimonatlichem Intervall 
wiederholte W. R. negatives Resultat ergeben hat. 

26. Diese regelmäßig durchgeführte Behandlung wird eine enorme 
Verminderung der Frequenz der Syphilis zur Folge haben. 

26. Die Schanker, bei denen die Methode wegen ihres Sitzes (Mund, 
UteruBhals, Lider) nicht angewandt werden kann, werden die einzigen 
sein, die fortfahren werden, sich zu entwickeln* man wird sie mit Sal- 
varsan bekämpfen können. Auf diese Weise muß es gelingen, die Syphilis, 
wenn nicht vollständig auszurotten, so doch aus ihr ein pathologisches 
Kuriosum zu machen, wie es mit der Lepra in unserem Klima der Fall ist. 

27. Tabes und progr. Paralyse werden dann aufhören sich zu mani¬ 
festieren, die Aneurysmen werden Ausnahmen sein, die Kindersterblich¬ 
keit wird in großen Proportionen abnehmen; ein mächtiger Faktor der 
Entvölkerung wird so eliminiert sein. Wir haben hier eine große wissen¬ 
schaftliche und soziale Eroberung. 

Truffl, M. Savona. 

Die Ausführungen des Redners lassen sich in folgenden Schlu߬ 
sätzen zusammenfassen: 

1. Die experimentelle Demonstration, daß die Syphilis aufs Kanin¬ 
chen als lokale und generelle Infektion übertragbar ist, hat zur Lösung 
des therapeutischen Problems der Syphilis bedeutend beigetragen, da sie 
das systematische Studium der Wirkung der antisyphilitischen Präparate 
beim Tiere leicht gestaltet. 

2. Die Experimente am Kaninchen bestätigen, daß es bis jetzt 
noch kein Mittel gibt, das dazu dienen könnte, den Organismus gegen 
die syphilitische Infektion zu immunisieren. 

8. Es ist im gegenwärtigen Augenblicke nicht möglich, auf Grund 
der Experimente beim Kaninchen ein absolutes Urteil über die Möglich¬ 
keit einer radikalen Kur der Syphilis auszusprechen. Man kann jedoch 
nicht ausschließen, daß es mit den energischsten Heilmitteln (Arsenik 
und Quecksilber) in einigen Fällen gelingen kann, die Krankheit in ihrem 
Verlaufe aufzuhalten. 


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Richter. Plauen, Vgtld. 

Die neue, von Redner empfohlene Methode der Syphilisbehandlung 
verwendet staubförmiges Quecksilber, welches physikalisch und 
chemisch vom Autor feinst verteilt ist. Der Autor verwendet die Methode 
seit 27t Jahren. Die günstigen Erfahrungen von 120 Fällen werden von 
Schourp, Danzig, mit 43 Fällen bestätigt. Die Injektion besteht aus 
1 ecm Quantität. 2—4—5 Injektionen, gewöhnlich 3—4 werden gemacht; 
sie sind schmerzlos (95%) und geben keine Abszesse oder Verdickungen. 

Das staubförmige Hg ist in einer allgemein bakterizid wirkenden 
Losung von Chinin-Salizyl-Sozojodol nebst akut antiluetisch wirkender 
schwacher Lösung von Sublimatarsen auf bewahrt. Die Hg-Menge des 
staubförmigen metallischen Hgs ist bereits bis auf 0025 gesunken. 
Mundpflege ist 6 Wochen noch weiterzuführen (nach Schourp) wegen 
10% Stomatitis (bei 5 Spritzen). Wassermann negativ (nach Schourp). 
Rezidive bis jetzt nicht. Weiteres später. Autor will nur die Methode vor¬ 
läufig fixieren. Das Kontraluesin genannte Mittel wird nur zu wissen¬ 
schaftlichen Zwecken von ihm selbst verfertigt. 

Bertarelli, A. Mailaud. Beobachtungen über die 
Behandlung mit 606. 

R. hat 145 Fälle von Syphilis in allen Stadien mit Sal¬ 
varsan behandelt, ln drei Fällen war das Mittel unwirksam, 
in allen anderen zeigte es schnelle, energische, oft überraschende 
Wirkung. 

Fast konstant waren Rezidive bei den Kranken, die lange 
Zeit beobachtet werden konnten. 

R. wendet bei den mit 606 behandelten Individuen nur 
dann Hg an, wenn er das Fortbestehen der Infektion konstatiert. 

Er hält Salvarsan für ein außerordentlich wertvolles 
Mittel, das in vielen Fällen notwendig und jedem anderen 
Medikament überlegen ist, aber trotzdem glaubt er nicht, daß 
man es als Spezifikum an Stelle des Hg adoptieren müsse, das 
während vier Jahrhunderte Millionen von Luetikern geheilt 
habe. Er ist der Meinung, daß man die Wirkung des Salvarsans 
im Organismus noch weiter studieren müsse, bevor diese Sub¬ 
stanz allgemein in der Praxis Verwendung finde. 

R. ist ein Gegner der kombinierten Hg-Salvarsankur bei 
der Syphilis von ihrem Beginn an, weil durch sie nur Kon¬ 
fusion erzeugt wird. Man soll die Wirkungsart der beiden 
Mittel, Hg und Salvarsan getrennt vergleichen. 

Vielleicht kann in der Zukunft die Kombination der beiden 
Mittel — wenn die Wirkung des 606 mehr geklärt sein wird — 
die Elektionsmethode werden. Vorläufig müssen wir darauf 
ausgehen, uns ein klares Urteil darüber zu bilden, was das 
von Ehrlich gefundene Heilmittel allein zu leisten im stände ist. 

Diskassion. 

Gau eher, Paris, möchte die Versammlung nicht unter dem 
Eindruck dessen lassen, was Milian gesagt hat. Die Meinung Milians 
wird nur von wenigen, die sich des Salvarsans in Frankreich bedienen, 
geteilt, die allgemeine Meinung ist eine ganz andere. 


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Salvarsan ist ein gutes Medikament, soll aber nur in gewissen 
Fällen, besonders wenn Hg versagt hat, angewandt werden. Die Sterili¬ 
sation der Syphilis ist mit 606 nicht mehr möglich als mit Hg. 

Man darf sich nicht auf eine negative W. R. stützen, um die 
Heilung zu behaupten. Die Reaktion kann sogar negativ sein, wenn 
Manifestationen imminent siud. Ich habe in bezug hierauf ein demon¬ 
stratives Faktum beobachtet. Ein Kranker konsultiert mich wegen 
eines Gummas in der Kniekehle, sagt mir, er habe die W. R. ausführen 
lassen, die negativ war, daß er geheilt sei und heiraten könne. Ich habe 
ihn nur mit Mühe davon zurückhalten können. Es ist also gefährlich, in 
gewissen Fällen einer negativen Reaktion zu trauen. 

Man kann auch nicht behaupten, daß die Syphilis nicht existiert, 
weil man keine Spirochaeten an der Oberfläche des Schankers gefunden 
hat. Eine negative Untersuchung hat keinen Wert, und einem Schanker, 
bei dem sich keine Spirochaeten fanden, können Sekundärerscheinungen 
folgen, die keinen Zweifel über dessen Natur lassen. 

Man kann keine sicheren Schlüsse aus den von Milian und Hal- 
lopeau berichteten Tatsachen ziehen. Haben wir nicht alle beob¬ 
achtet, daß ohne jede Behandlung mehr als ein Drittel aller Syphilitiker 
nie andere Erscheinungen hat als einen initialen Schanker, der leicht 
heilt, eine flüchtige Roseola, die leicht unbemerkt verschwindet? Das 
sind die Kranken, die uns 10 oder 12 Jahre später mit den tertiären 
Manifestationen einer ignorierten Svphilis konsultieren. 

Wie kann man die Heilung der Syphilis durch 606 nach erst ein¬ 
jähriger Erfahrung behaupten? 

Was die angeblichen Reinokulationen betrifft, so sind dies m. E. 
ganz einfache schankriforme Syphilide. 

Mehrere Monate nach der Wirkung des Salvarsans tritt die Syphilis 
wieder in ihr Recht. Die Wirkung des Medikaments ist vor allem retar¬ 
dierend, und sechs Monate, ein Jahr nach seiner Anwendung sieht man 
oft „Plaques muqueuses condylomateuses“, wie man sie nach drei Monaten 
bei einer nicht behandelten Lues sieht. 

Was die Heilung der Tabes und Leukoplasie durch 606 betrifft, 
so kann ich diese Meinung nicht akkreditieren lassen. Ich persönlich 
habe nie so etwas beobachtet. 

Kurz, 606 ist ein gutes, ein sehr gutes Medikament, Hektin ist 
weniger gefährlich, aber auch weniger aktiv, aber wie alle Arsenikalien 
sind es Medikamente für Ausnahmefälle. Quecksilber bildet das Funda¬ 
ment der Behandlung der Syphilis und muß es bleiben. 

Levy-Bing, A., Paris, berichtet zuerst über eine gewisse Zahl 
von Beobachtungen an Kranken, bei denen er die Abortivbehandlung 
mit intravenösen Injektionen von 606 in großen (0*6) und viermal wieder¬ 
holten (von 8 zu 8 Tagen) Dosen versucht hat. Diese Kranken waren 
im Beginn ihrer Syphilis, der Schanker datierte seit etwa 14 Tagen, die 
W. R. war noch negativ. Nun, bei fast sämtlichen dieser Kranken hat 
R. nach mehr oder weniger langer Zeit syphilitische, zuweilen sehr 
schwere Erscheinungen auftreten sehen. 

R. erinnert dann an die Untersuchungen, die er mit der Cerebro- 
spmalflüssigkeit syphilitischer, mit intravenösen Injektionen von 606 be¬ 
handelter Individuen ausgefuhrt hat. Bei etwa zwanzig der Kranken mit 
Sekundärerscheinungen hat er vor und nach der Behandlung Lumbal¬ 
punktionen gemacht. Vor der Injektion von 606 war die Zerebrospinal¬ 
flüssigkeit normal und nachher hat er immer eine beträchtliche, zuweilen 
sogar erschreckende Lymphozytose gefunden. Diese Lymphozytose ist 
bei manchen Kranken nicht einmal auf neue intravenöse Injektionen von 
606 verschwunden und wurde persistent gefunden 5, 6 und 7 Monate 
nach der letzten Injektion von 606. 


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R. will ans seinen Untersuchungen keine pessimistischen Schlüsse 
ziehen, aber diese Resultate erklären vielleicht zum Teil die nervösen 
und meningitischen Erscheinungen, auf die von allen Seiten hingewiesen 
worden ist. 

Au dry, C., Toulouse, beschränkt sich darauf, über einige der 
im offiziellen Bericht formulierten Punkte zu diskutieren. 

Er meint, daß Hallopeau außergewöhlich glücklich ge¬ 
wesen ist. 

Er kann fast in keinem einzigen Punkte die verschiedenen, von 
Milian ausgesprochenen Meinungen und Schlüsse teilen. 

Er dankt Finger und gratuliert ihm zu seinem ausgezeichneten 
Bericht (s. Programm des Kongresses); er will jedoch auf eine Divergenz 
aufmerksam machen; er persönlich hat nichts dagegen, daß man eine 
lokale Behandlung des Schankers vornimmt, aber man darf nichts von 
diesen Eingriffen erwarten. In der Tat, man muß wissen, daß die gene¬ 
ralisierten, auch klinischen Manifestationen der Syphilis oft viel früh¬ 
zeitiger vorhanden sind als man glaubt; es gibt eine ganze „Syphilis 
preroseolique“ der Haut, Schleimhäute, Nieren usw., die unsere Aufmerk¬ 
samkeit erfordert. Gerade diese sehr vorzeitigen, der Roseola vorauf¬ 
gehenden Manifestationen erlauben auch einige besonders frühzeitige 
Neurorezidive zu deuten, jene, die sich ausbilden selbst nach einer 
Arsenobenzolbehandlung des Schankers. 

In dem schönen Bericht N eis 8er8 (s. Kongreßprogramm) wünscht 
Au dry eine wichtige Behauptung hervorzuheben und zu bekämpfen. Im 
Gegensatz zu Neisser glaubt Audry nicht, daß man die Behandlung 
der Syphilis nach dem Ausfall der Wasser man n sehen Reaktion 
modellieren muß. 

Das Fehlen der W. R. liefert keinerlei Aufklärung, und selbst 
ihre Anwesenheit während der Spätperiode hat nur einen relativen Wert, 
denn in dieser Periode ist es oft unmöglich, sie zum Verschwinden zu 
bringen. 

L e r e d d e, Paris. Ich bin ein Gegner der Kombination des Queck¬ 
silbers mit dem Salvarsan trotz der Ansicht des Prof. Neisser (s. Kon¬ 
greßprogramm). ln der Praxis führt diese Kombination dazu, die Dosen 
zu verringern oder die beiden antisyphilitischen Agentien in beliebigen 
Dosen anzuwenden. Was die Infektion betrifft, so muß man in derselben 
Weise vorgeben, wie man es bei den unangenehmen Zufallen tut. Sind 
diese refraktär gegen Hg? Man wende Salvarsan an und umgekehrt. 
Ist die Infektion refraktär gegen Hg, d. h. ändert sich nicht die W. R.? 
Man muß zum Salvarsan greifen. Ebenso muß man mit Hg die Kranken 
behandeln, deren Infektion nicht auf 606 reagiert. 

Wohl verstanden, ich spreche in diesem Augenblick nur von gut 
behandelten Kranken, sei es mit Quecksilber oder mit Salvarsan. 

Descovicb, R., Fiume. Da der hohe Wert der therapeutischen 
Wirkung des Salvarsans und sogar dessen Unentbehrlichkeit bei einzelnen 
schweren Fällen von keiner Seite bestritten wird, wäre es wohl wün¬ 
schenswert, wenn auf Grund von gewissenhaften Statistiken es uns 
ermöglicht würde, eine sicher ergründete Einsicht in die perzentuelle 
Häufigkeit der von mancher Seite beklagten, schwerwiegenden, unange¬ 
nehmen, selbst tödlich verlaufenden Zufalle bei Salvarsanbehandlung zu 
gewinnen, um eben auf Grund einer solchen, groß angelegten Statistik 
eine Richtschnur zu haben, entweder für die Zulässigkeit einer ausgiebigen 
Anwendung des Salvarsans in der Behandlung eines jeden syphilitischen 
Kranken, oder aber für die Einschränkung der Salvarsananwendung nur 
bei strikt indizierten Fällen. 

Aus diesem Grunde erlaube ich mir meine bisherigen Erfahrungen 
vorzubringen u. zw. habe ich vom 80. August 1910 bis 29. Februar 1912 


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im g&nzen 214 in Betracht kommende Fälle mit Salvarsan behandelt; 
davon sind 147 Männer nnd 67 Fr&oen; diesseits des 1. Januar 1912 be¬ 
finden sich 31 Männer und 13 Frauen. 

Es erübrigen 116 Männer und über 70 von diesen habe ich sichere 
Auskunft, daß bei denselben keine Neurorezidive aufgetreten ist. 

Von den 54 Frauen habe ich wiederum über 35 sichere Auskunft, 
daß bei denselben keine Neurorezidive aufgetreten ist; bei einer ein¬ 
zigen jedoch stellten sich (nach einigen Monaten) spastische Spinal- 
symptome ein, die jedoch nach einer Inunktionsknr verschwanden. 

Über die anderen 64 jenseits des 1. Januar stehenden Fälle habe 
ich keine Nachricht und ist mir somit von den von mir im ganzen 214 
behandelten Fällen nur über einen einzigen bekannt, daß er an einer 
(jedoch vorübergehenden) Neurorezidive gelitten hat. 

Ehlers, Kopenhagen, ist zuerst ein begeisterter Anhänger des 606 
gewesen, aber nachdem er unangenehme Erscheinungen und völlige Mi߬ 
erfolge gesehen hatte, hat sich sein Enthusiasmus sehr abgekühlt, und 
er hat nie intravenöse Injektionen gemacht. Wenn 606 Wunder tut, 
warum Hg damit kombinieren? Was ihn angeht, so ist er sehr zufrieden 
mit dem Hydr. benz. nach der Formel Ganchers; er wendet es nur 
in höheren Dosen an. Es ist ihm gelungen, progressiv eine erste Dosis 
von 11 cg Hydr. benz. zu injizieren; nachher ließ er schmieren. Dank 
dieser Behandlung hat er Resultate, die identisch mit den durch Salvar¬ 
san erzielten sind. Man beobachtet erhöhte Temperatur mit lebhafter 
Herxheim er scher Reaktion und die Erscheinungen verschwinden so 
schnell wie nach Salvarsan. 

Ravasini, C., Triest, berichtet über seine Beobachtungen mit 
Salvarsan an 224 Kranken. In einem Falle trat Kollops ein, in einem 
anderen Encephalitis syphilitica mit folgendem Tode einige Monate nach 
den Injektionen; einmal sah er Neuritis optica, 6 mal Taubheit. 

Alle Fälle von Neurezidiv besserten sich schnell auf Injektionen 
mit Kalomel. Die Abortivkur mit 606 gelang nur in zwei Fällen. 

Petrini de Galatz. Bukarest. 

Redner hebt die Bedeutung des Quecksilbers als Heil¬ 
faktors bei der Behandlung der Syphilis hervor. Es habe jahr¬ 
hundertelang wahre Wunder gewirkt. 

Was Salvarsan betrifft, so muß man noch weitere Er¬ 
fahrungen sammeln, bevor man über seine Wirksamkeit ein 
entscheidendes Urteil haben kann. Er anerkennt den Nutzen 
der Untersuchung auf Spirochaeten bei den Primärläsionen, 
sagt jedoch, daß diese Untersuchung nicht als absolutes Urteil 
für die Diagnose gelten darf. Die W. R. ist nützlich, aber 
auch von ihr kann man keine Antwort von entscheidendem 
diagnostischen Wert erwarten. 

Was die Heiratserlaubnis angeht, so darf sie höchstens 
fünf Jahre nach der Infektion gegeben werden. Er kommt zu 
dem Schlüsse, daß man für die Behandlung der Lues noch 
immer dem Hg den Vorzug geben muß. 

Rosenthal, 0., Berlin. Über Salvarsan. 

Redner kommt in seinem Vortrage zu folgenden Schlu߬ 
folgerungen : 

Die intravenöse Einverleibung ist, wenige Ausnahmen abgerechnet, 
die einzige Art, in der das Mittel angewendet werden soll. Aus diesem 


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Grunde und aus anderen ist es unmöglich, das Salvarsan bei der here¬ 
ditären Syphilis der Neugeborenen zu gebrauchen. 

R. befolgt in letzter Zeit nur die Wechsel mann sehen Vor¬ 
schriften mit Bezug auf frische Destillation und Sterilisation, ohne in¬ 
dessen seine Erklärung als richtig anerkennen zu können. 

Eine Anzahl der sog. N eurorezidive beruht auf denselben Ursachen 
als manche Fälle von schwerer Intoxikation. 

Das Auftreten zentraler Nervenerkrankungen in einem früheren 
Stadium der Syphilis ist seit dem Gebrauch von Salvarsan häufiger, als 
man bei alleiniger Quecksilberbehandlung zu beobachten Gelegenheit hat. 
Die wahrscheinliche Ursache beruht auf dem Hervortreten einer toxischen 
Wirkung bei vorhandener Disposition oder lokaler Überempfindlichkeit. 
Die nach längerer Zeit auftretenden Neurorezidive gehören in das längst 
bekannte Gebiet von „Reizung und Syphilis tf . 

Das wirksame Prinzip des Salvarsans beruht auf der Größenmenge 
von Arsenik, das in unschädlicher Form dem Körper einverleibt 
werden kann. Es ist unmöglich, daß eine anorganische oder organische 
Arsenverbindung andere Wirkungen entfaltet, als Arsen selbst. Die hier¬ 
gegen besonders von Neisser erhobenen Einwände sind unbewiesen. 

R. gebraucht und empfiehlt die kombinierte Behandlung von Sal¬ 
varsan und Quecksilber, von dem er, wie auch früher, die unlöslichen 
Salze bevorzugt, auch bei der abortiven Methode. 

Bei der Paralyse hat das Mittel den gehegten Erwartungen nicht 
entsprochen auch bei der Tabes sind die bisherigen Erfolge als wenig 
günstige anzusprechen. 

Trotz der unendlich wertvollen Bereicherung, welche die Behand¬ 
lung der Syphilis durch das Salvarsan erfahren hat, ist der Wert des 
Quecksilbers durch das neue Mittel nicht nur nicht erschüttert, sondern 
gefestigt worden, da es immer noch das einzige Mittel ist, von dem man 
mit Bestimmtheit weiß, daß es die Syphilis in der Majorität der Fälle zu 
heilen vermag. 

Scholtz, W., Königsberg. Bei unserer Diskussion über den 
Wert des Salvarsans dürfen wir unser Urteil nicht ganz allgemein 
im guten oder schlechten Sinne abgeben, sondern wir müssen uns durch¬ 
aus darauf beschränken, festzustellen, was die einzelnen Formen 
der reinen Salvarsan- oder der kombinierten Salvarsan-Quecksilberbe¬ 
handlung zu leisten vermögen, um allmählich zu der besten und wirkungs¬ 
vollsten Behandlungsform zu gelangen; nur auf diese Weise werden wir 
rasch zu einer Verständigung kommen. 

Wenn einzelne Autoren zum Teil ungünstige Erfahrungen mit 
Salvarsan gemacht haben, so müssen sie ihr Urteil durchaus auf die 
von ihnen gewählte Behandlungsform beschränken und dürfen 
vorläufig nicht verallgemeinern. Beim Quecksilber sind wir seit Jahr¬ 
zehnten mit der Ausarbeitung der besten Methode beschäftigt, beim Sal¬ 
varsan kann diese Arbeit nicht in 2 Jahren geleistet werden. 

Wir selbst sind nach mannigfaltigen Untersuchungen zu folgender 
Form der kombinierten Salvarsan-Quecksilber-Therapie gekommen, welche 
sich uns geradezu glänzend bewährt hat. Wir injizieren an zwei 
aufeinanderfolgenden Tagen dem Kranken — je nach 
seinem Körpergewicht und seiner Konstitution — 
je zweimal 0*4 biB 0*5 Salvarsan, im ganzen also 
0*8 bis 1*0 und schließen dann sofort eine intensive Queck¬ 
silberkur möglichst in Form einer kombinierten Injektions - Inunk- 

tionskur an. Nach 4 Wochen wird die Salvarsankur in gleicher 
Weise wiederholt, d. h. es werden nochmals an zwei aufeinander¬ 
folgenden Tagen je 0*4—0*5 Salvarsan injiziert und dann die Queck¬ 

silberkur noch 2—8 Wochen fortgesetzt. 


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Ist die Wassermann sehe Reaktion am Schluß der Kur noch 
positiv, was bei primärer und frischer sekundärer Syphilis allerdings 
nach einer derartigen Kur nur sehr selten der Fall zu sein pflegt, so 
schließen wir noch eine drite Salvarsanbehandlung an, verlängern wohl 
auch noch die Quecksilberkur um weitere 2—3 Wochen. 

Von den zur Behandlung gelangten Kranken mit primärer und 
frischer sekundärer Lues, d. h. Luesfalle mit Exanthemen oder ausge¬ 
sprochen positiver Wassermann scher Reaktion innerhalb des 
ersten Jahres nach der Infektion, haben etwa 400 diese Kur in 
einigermaßen regelrechter Weise durcbgeführt; ein Teil hat natürlich die 
Kur vorzeitig unterbrochen, nachdem die Erscheinungen verschwunden 
waren. Von diesen Krankeu haben wir nur 28 mit klinischen Rezidiven 
wiedergesehen, trotzdem die Behandlung bei einem Drittel der Fälle 
über ein Jahr zurückliegt. 

Das ist Bchon ein ganz überraschendes Resultat, denn unsere Lues¬ 
patienten pflegen beim Auftreten von klinischen Rezidiven fast stets 
sich wieder in unserer Klinik vorzustellen. So haben wir z. B. auch 
fast alle Patienten, welche wir früher subkutan mit Salvarsan behandelt 
haben, wiedergesehen, weil sie eben fast fast alle Rezidive be¬ 
kommen haben. 

Bekommen die Lueskranken unserer Poliklinik keine Rückfälle, 
dann ist es allerdings oft schwer, sie wieder in die Poliklinik zur Unter¬ 
suchung zu bekommen, da unsere Kranken größtenteils von auswärts 
stammen und die oft beschwerliche Reise nach Königsberg scheuen, wenn 
sie keine Krankheitserscheinungen an sich bemerken. 

Immerhin haben wir von den Kranken mit frischer Syphilis doch 
225 über ein Vierteljahr, etwa Hälfte dieser Patienten 
über a /« Jahre und ca. 7s -d a v 0 n über 1 Jahr klinisch beob¬ 
achten und serologisch kontrollieren können. Hierunter 
sind 70 Fälle von primärer Syphilis und 155 Fälle von sekundärer 
Syphilis. 

Kurz zusammengefaßt ist das Resultat bei diesen Kranken nun 
folgendes: 

Unter den Fällen mit primärer Syphilis haben bei aus¬ 
reichender Durchführung der oben beschriebenen Behandlung 9% 
der Fälle Rezidive bekommen, oder die Wassermaunsche 
Reaktion ist bei ihnen positiv geblieben oder wieder posi¬ 
tiv ge worden. 

Bei den sekundären Luesfällen haben wir bei ausreichen¬ 
der Behandlung nur in 13% der Fälle Mißerfolge gehabt, indem ent¬ 
weder wiederum klinische Rezidive aufgetreten sind oder die Wasser¬ 
mann sehe Reaktion positiv geblieben oder später wieder positiv ge¬ 
worden ist. 

Alle anderen ausreichend behandelten Kranken sind rezidivfrei 
geblieben und haben dauernd negative Wassermann sehe Reak¬ 
tion gezeigt. 

Daß wir bei diesen Kranken, welche bisher frei von Rezidiven 
geblieben sind und negative Wassermaunsche Reaktion behalten 
haben, noch viele Spätrezidive bekommen werden, ist nicht wahrschein¬ 
lich. Die von uns beobachteten klinischen Rezidive sind näm¬ 
lich — mit Ausnahme von 2 Rückfällen nach 7 und 8Mona- 
ten — innerhalb der ersten 3—6 Monate nach Beginn der 
Behandlung eingetreten. Die Latenzperiode ist bei den beobach¬ 
teten Rezidiven also nicht größer als bei der gewöhnlichen Quecksilber¬ 
behandlung und nur wenig größer als bei der früheren Subkutanbehand¬ 
lung, wo ja die Rezidive auffallend schnell eintraten. 


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Neurorezidive gehören zu den größten Seltenheiten, 
seit wir die Behandlung in der oben beschriebenen Weise durchfuhren. 

Unser gesamtes Luesmaterial — besonders in der Poliklinik — hat 
sieb infolge dieser Behandlung in der letzten Zeit völlig geändert; 
während früher besonders in der Poliklinik, wo die Kranken die chronisch- 
intermittierende Behandlung gewöhnlich nicht regelrecht durchführen, 
unter den Kranken mit sekundärer Lues die Zahl der Patienten mit 
Luesrezidiven, welche bereits früher von uns behandelt worden waren, 
bei weitem überwog, sehen wir jetzt so gut wie nur noch neue Kranke 
mit sekundärer Lues, da Rezidive aus der Zeit vor der Salvarsanperiode 
und der Zeit der subkutanen Behandlung mit Salvarsan (bis Oktober 1910) 
jetzt natürlich nicht mehr sehr zahlreich auftreten. Unser poliklinisches 
Luesmaterial ist in bezug auf Rezidivfälle im letzten Halbjahr geradezu 
ein miserables geworden. 

Hoffmann, E., Bonn, hält die Gefahren des Salvarsans in Kom¬ 
bination mit Hg nicht für groß und wendet es seit langem auch intra¬ 
venös ambulant an. Einen Todesfall hat er nicht erlebt, wohl aber in 
seltenen Fällen Zufälle, die sich bald an die Infusion anschließen und 
beängstigende Zustände hervorrufen, wie Hyperämie, Krämpfe, Atemnot 
und Pulsschwäche und auf Reizung der Meningen (Med. obl.) beruhen. 
Der schwerste dieser Zufälle konnte erst durch starken Aderlaß und 
NaCl-Infusiou gerettet werden. 

. Hotfmann wendet die gleichseitige kombinierte Hg Salv.- 
Methode an (3—6 mal 0*4 Salvarsan jeden 5.—7. Tag und volle Hg-Kur, 
80—40 Inunktions- oder 12—15 Hg salic.-Injektionen) und hatte ähnliche 
günstige Erfolge wie Scholtz, doch protestiert er entschieden da¬ 
gegen, solche Fälle schon jetzt als geheilt zu betrachten und so zu be¬ 
nennen. Sicher ist, daß in den meisten Fällen Rezidive ausbleiben und 
die W.-R. 1 Jahr und länger negativ bleibt. Aber auch nach starken 

kombinierten Kuren kommen Rezidive und sehr selten auch Neurorezidive 
und schwere solitäre Sekundär affe kte vor, sind aber viel seltener als 
nach reiner Salvarsanbehandlung. 

Die Berechtigung, beide Mittel nebeneinander zu gebrauchen, be¬ 
sonders um die Abortivbehandlung der Lues, das höchste Ziel zu er¬ 
reichen, ist unzweifelhaft, da jedes Mittel allein nicht so gute Erfolge gibt. 

Ob eine solche starke Kur zur Abortion der Lues im primären und 
frühen Sekundärstadium ausreicht, ist noch nicht sicher zu sagen, da 
diese scheinbar geheilte Lues noch nach langer Zeit (1 Jahr und mehr) 
Erscheinungen, wozu ich auch positive W.-R. rechne, machen kann. 

Derartige Fälle dürfen bezüglich Heirat und Infektiosität nicht 
anders behandelt werden als bisher, da H. bei einem Fall ohne manifeste 
Symptome eine Infektion der Frau beobachtet hat. Hier gelten nach wie 
vor zunächst die alten Regeln. 

Die Abortivbehandlung darf natürlich nur begonnnn werden, wenn 
die Diagnose feststeht; Neissers entgegengesetzter Vorschlag ist als 
unwissenschaftlich zurückzuweisen. 

Alles in allem sind die Erfolge dieser kombinierten Hg Salvarsan- 
Knr bisher ausgezeichnet und die Gefahren infolge der größeren tech¬ 
nischen Erfahrungen im allgemeinen gering. Es ist wohl möglich und 
wahrscheinlich, daß die Abortion häufig gelingt, als bewiesen kann das 
aber noch nicht angesehen werden, da die Syphilis eine zu unberechen¬ 
bare Krankheit ist und die Spirochaeten den Heilmitteln gegenüber ein 
außerordentliches Anpassungsvermögen besitzen. 

Oppenheim, M., Wien. Über Abortivbehandlung 
der Syphilis. 


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Auf Grund von 61 Füllen, von denen 39 mit Salvarsan, 22 mit 
Quecksilber, teilweise mit, teils ohne Exzision, teils auch kombiniert be¬ 
handelt wurden, kommt 0. zu dem Resultate, daß bei früher Diagnose 
mit Spirochaeteunachweis die besten Resultate die Exzision, die unmittel¬ 
bar darauffolgende Salvarsaninjektion, darum die Vornahme einer ener¬ 
gischen Quecksilberkur gibt. Ungünstig sind die Resultate bei Kombi¬ 
nation von Salvarsan und Quecksilber, wobei die Frage noch nicht gelöst 
ist, ob nicht bei Kombination beider Mittel bei großem Spirochaeten- 
reichtum geschadet werden kann. Manches experimentell gefundene 
(Ehrlich) und klinisch beobachtete (Neugebauer) scheint dafür zu 
sprechen. 

Finger, Wien. Nachdem die Diskussion über die Thesen des 
Thema I (s. Kongreßprogramm) sich ausschließlich im Rahmen einer 
Salvarsandebatte bewegte, kann Ref. auch nur in diesem Sinne sprechen. 
Er anerkennt die vorzügliche symptomatische Wirkung von Salvarsan, 
muß aber auch dessen zweifellose unangenehme Nebenwirkungen hervor¬ 
heben. Die Häufigkeit der Neurorezidive sei bei mit Salvarsan Behan¬ 
delten zweifellos größer, das klinische Bild derselben von den bekannten 
Bildern oft abweichend, so epileptiforme Anfälle, Gedächtnisschwäche etc. 

Die Zahl der nach Salvarsan beobachteten Todesfälle sei durchaus 
nicht gering. Ref. bedauert mit Hai lopeau die „conspiration du silence*, 
die diesen üblen Zufallen gegenüber beobachtet werde. Die Todesfälle 
sind zurückzuführen auf: a) durch Salvarsan provozierte Lues cerebri, 
b) durch Salvarsan provozierte Meningitis tuberculosa, e) Encephalitis 
haemorrhagica. 

Im Vordergrund des Interesses stehe heute die Frage abortiver 
Behandlung. Daß deren Chancen heute günstiger sind, sei vor allem auf 
die durch die Entdeckung der Spirochnete pallida mögliche frühzeitige 
Diagnose zurückzuführen. In frischen Fällen leiste nicht nur Salvarsan, 
sondern auch Hg gute Dienste. Mit der Beurteilung des Erfolges müsse 
man vorsichtig sein, da die Erfahrung lehrt, daß noch nach 1 — l 1 /* Jahren 
Latenz und negativer W.-R. Syphiliserscheinungen auftreten können. 

Referent wendet sich gegen Neissers Thesen, man solle auch 
ohne sichere Diagnose, nur auf den Verdacht hin, mit antiluetischer 
Therapie beginnen, sowie gegen dessen Forderung nach Steigerung der 
Energie der Behandlung. Auch nach der bisherigen Behandlung sei die 
Zahl der dauernd syphilisfreien und W. negativen Fälle nicht gering. 
Bei der Behandlung sei die W. R. nur mit Vorsicht als Indikator aufzu¬ 
nehmen, da auch Tange Zeit negativer W. für Heilung nicht beweisend 
sei. Für eine Dissemination des Virus noch vor dem Auftreten des Initial¬ 
affektes, wie Au dry sie annehme, gäbe es bisher keine Beweise. 

Milian, G., Paris. Schlußwort. 

Es ist mir schwer, jedem der Redner zu antworten, die mir die 
Ehre erwiesen, meinen Bericht zu kritisieren, der die Frucht einer Be¬ 
obachtung von 20 Monaten bei einer Summe von 6000—8000 Injektionen 
bildet. 

Ich werde mich auf die Tatsachen beschränken, deren Wirklichkeit 
man mir bestritten bat. Es ist leicht zu leugnen und schwieriger zu be¬ 
weisen. 

Zuerst will ich bemerken, daß unter den Anhängern des 606 die 
meisten (Neisser, Schöltz, E. Hoffmann, Oppenheim etc.) so 
denken, wie ich es in meinem Berichte verkündet habe, daß nämlich bei 
der antisyphilitischen Kur die Kombination von 606 mit Hg vorteilhaft sei. 

Ich glaube nicht, daß Herr Ehlers mit der neuen Anwendungs¬ 
methode des Hg, die er vorschlägt, Resultate erzielen kann, die denen 
nach 606 vergleichbar sind. Es existiert hier eine materielle Unmöglich¬ 
keit, die Intoleranz der Individuen solchen Dosen des Medikamentes gegen- 


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über. Schon bei Anwendung von 4—5 cg Hydr. benz. entstehen fast kon¬ 
stant sehr heftige hämorrhagische Enteritiden. Ich habe selbst hohe 
Dosen löslicher Quecksilbersalze versucht in der Hoffnung, Resultate zu 
erhalten, die denen nach Salvarsan vergleichbar seien. Aber wenn man 
0 a 05 Sublimat oder Hg. cyanat. in die Venen injiziert, ruft man sehr 
schwere Kollapserscheinungen, intensive und langdauernde Albuminurien 
hervor, ohne von der Stomatitis zu sprechen. 

Dufour in Paris hat dieses therapeutische Vorgehen mit dem 
Hydr. benz. in großen Dosen versucht. Er hat jedoch darauf verzichtet, 
um sich des 606 zu bedienen, das ihm ungleich bessere Resultate ge¬ 
geben hat. 

Was die mir bestrittenen Tatsachen angeht, so habe ich gesagt, 
daß die nach 606 aufgetretenen Nervenstörungen nicht in der angewandten 
Heilmethode ihre Ursache hatten, und daß es sich um Neurorezidive, 
nicht aber um Neurotropismus handelte, d. h. um neurotonische durch 
606 bedingte Störungen. 

Ich kann dies leicht beweisen, indem ich an die in meinem in der 
letzten Sitzung der „Societö medicale des Höpitaux tf erstatteten Bericht 
enthaltenen Tatsachen erinnere. 

Man sieht daraus, daß der Symptomkomplex Facialisparalyse und 
Gehörstörungen (Läsionen des VII. und VIII. Gehirnnerven), wie sie in 
der Sekundärperiode zwei oder drei Monate nach der Injektion auftreten 
können, wunderbar zur Heilung kommen durch erneute Injektionen von 
606 in genügender Dosis. 

Man wiederholt auch konstant, daß die Reinfektionen in Wirklich¬ 
keit chancriforme Syphiliserscheinungen sind. Die von mir veröffentlichten 
Beobachtungen sprechen jedoch dagegen und können nicht bezweifelt 
werden. 

Man hat auch bestritten, daß rezente Leukoplasie durch 606 ge¬ 
heilt werden könne. Ich habe jedoch einen typischen Fall beobachtet, 
bei dem die Hg-Kur mich im Stiche ließ und eine einzige Injektion von 
606 genügte, die Patientin von der persistierenden Leukoplasie zu befreien. 

Dasselbe gilt für die Tabes. R. zitiert einige Fälle, in denen ihm 
die Heilung der Tabes gelungen ist. 


4. Sitzung Dienstag 9. April nachmittags. 

von Marschalkö und Vespr6mi, Kolozsvar, Ungarn. 
Experimentelle und histologische Studien über 
Salvarsantod. 

38jähriger Staatsanwalt mit latenter Syphilis (Infektion vor 20 J.), 
aber noch positivem Wassermann, erhielt von einem Provinzarzt 0*52 
Salvarsan intravenös in 220 ccm physiologischer CINa-Lösung (Körper¬ 
gewicht samt Kleidern 60 kg) unter allen Kautelen der Asepsis. 2 Stunden 
nachher Übelkeit, die bald vorüberging. Pat. tritt trotzdem die 500 km 
weite Eisenbahnfart nach Kolozsvar an, kommt dort am anderen Morgen 
an, erkrankt unter schweren Symptomen, Schüttelfrost, Erbrechen und wird 
am 4. Tag nach der Injektion in bewußtlosem Zustande auf die mediz. 
Klinik überfuhrt. Epileptiforme Anfälle. Exitus am 5. Tag nach der 
Injektion abends. Sektion (Prof. Vespremi) ergab ausgedehnte punkt¬ 
förmige Blutungen des Gehirns, die ganz symmetrisch im Pons Yaroli, 
dann im corp. callosum, lob. 4empor., nucl. lentic., clausticum, Operculum. 


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Wo die Blutungen ausgedehnt sind auch eine blutige Destruktion der 
Herzsubstanz, jedoch nirgends Zeichen der Erweichung. Außer Ver¬ 
änderungen aes Gehirns Sektionsbefund ziemlich negativ. 

Die mikroskopische Untersuchung der aus den verschiedensten 
Gehirnpartien entnommenen Stücke ergab sehr interessante Befunde, 
Stauung, Stase, hyaline Thrombose der Gefäße und Hämorrh&gien ohne 
ausgesprochene Entzündungserscheinungen. 

Tierversuche: Verf. injizierten Kaninchen intravenös Salvarsan- 
lösungen (alkalisch, 1% Lösung mit frisch destilliertem Wasser bereitet, 
0‘5% CINa-Lösung). Die vonHata festgestellte Dosis tolerata für Kanin¬ 
chen von 0*1 pro kg erwies sich entschieden zu hoch; die Hälfte der 
Tiere ging ein; über diese Dosis starben die Tiere alle, und zwar nach 
0*15 und mehr in einigen Stunden, mit 0*11—0*12 in Tagen. Es war nun 
äußerst interessant, daß diese paar letzteren Tiere unter denselben klini¬ 
schen Symptomen starben wie der Mensch (Bewußtlosigkeit, Krämpfe) 
und auch der Sektionsbefund (punktförmige Hämorrhagien des Gehirns) 
und Resultate der histologischen Untersuchung (Stase, hyaline Thrombose, 
Hämorrhagien des Gehirns ohne Entzündung). Somit erscheint die An¬ 
nahme, daß es sich bei Menschen bei den sogenannten Enzephalitistodes¬ 
fällen ebenfalls um Salvarsanvergiftung handelt, berechtigt. 

Der zweite Teil der Tierversuche von Verf. bezieht sich auf diese 
Frage: inwieweit ist Wechselmanns Hypothese vom „Wasserfehler“ be¬ 
rechtigt? Verf. haben käufliches destilliertes Wasser aus allen Apotheken 
Koloszwars bezogen, dasselbe auf ihren Bakteriengehalt untersucht und 
das am meisten verunreinigte (230.000 Kulturen in 1 ccm) zu weiteren 
Versuchen verwendet und sie teils dieser Wasser allein, teils aus dem¬ 
selben angelegten 27atägigen Bouillonkulturen (10% Emulsion mit 
0*5 CIHa), beide meist gut aufgekocht, mit und ohne Salvarsan den 
Kaninchen intravenös eingespritzt. Die Tiere vertragen ohne Salvarsan 
sowohl das verunreinigte Wasser wie die Emulsion selbst in hohen Dosen 
(10 ccm pro kg) ganz anstandslos; nicht einmal Fieber stellte sich ein; 
auf Wasser oder Emulsion und Salvarsan reagierten die Tiere folgender¬ 
maßen: unter 008 Salvarsan pro kg blieben alle am Leben; unter ö, die 
0*08 erhielten, gingen 4 ein. Die Bakterienleichen haben also kaum einen 
Einfluß auf die Erhöhung der Toxizität des Salvarsans. Verf. glauben 
dennoch das Postulat des Frischdestillierens aufrecht erhalten zu müssen, 
üa die klinische Erfahrung die Berechtigung derselben erwies, wenn auch 
Wechselmanns Erklärung nicht zu Recht besteht. 

Marschalkö ist nach wie vor ein warmer Anhänger von Salvarsan 
und bleibt auf seinem früheren Standpunkt, daß man sich eine moderne 
Syphilisbehandlung ohne Salvarsan nicht mehr vorstellen könne, doch 
warnt er vor Anwendung zu hoher Dosen zumal bei intravenöser und 
speziell erstmaliger Anwendung. Er war schon seit jeher überzeugt, daß 
die Dosis tolerata 0 01 pro kg viel zu hoch ist für die intravenöse An¬ 
wendung; er gab nie mehr als 0*005 pro kg; diesem Umstand glaubt er 
hauptsächlich zuschreiben zu können, daß er unter 2000 intravenösen In¬ 
jektionen keinen einzigen Todesfall zu verzeichnen hatte. Er ist darin 
nach seinen Untersuchungen bestärkt worden; es ist aber gar nicht not¬ 
wendig, hohe Dosen anzuwenden, da man nach (eventuell öfters wieder¬ 
holten) kleineren Dosen denselben Effekt erzielen könne, ja in den 
meisten Fällen auch mit einer einzigen kleinen Dosis. Beweise dafür 
sind Fälle, wo M. die Abortion mit 0*3, höchstens 0*4 scheinbar gelungen 
ist (seit 15 Monaten in Beobachtung). M. möchte aber, wie er diesen 
Standpunkt schon seit Anfang vertrat — das Salvarsan stete mit Hg-Kuren 
kombiniert an wenden. 

Diskussion: Finger freut sich, daß M., der bisher ein lebhafter 
Verfechter des n Wasserfehlers 8 war, durch seine Untersuchungen anderer 


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Ansicht wurde. F. versteht es Dicht, wie man die Untersuchungen 
Takimoffs in dieser Frage überhaupt als beweisend ansehen konnte. 
Yakimoff arbeitete nicht mit Wasserbakterien, sondern mit pathogenen 
Pilzen und hat die Kulturen derselben bei 60° C abgetötet. Das zur 
intravenösen Injektion zu verwendende destillierte Wasser werde aber 
10—15 Minuten auf 100° G. gekocht, wodurch die Toxine abgetötet und 
höchstens ausgelaugte Baktenenleiber vorhanden sein können. 

Leredde, Paris. Die Frage der parasyphiliti¬ 
schen Affektionen im Jahre 1912. Wirkung des 
Salvarsans bei der Tabes dorsalis. 

Das Dogma von der Unheilbarkeit der Tabes und der Paralyse 
durch die antisyphilitischen Mittel hindert die Ärzte, ihre Kranken in 
energischer und prolongierter Weise und selbst frühzeitig zu behandeln. 

Die Gruppe der parasyphilitischen Affektionen ist artefiziell und 
maß verschwinden. Die syphilitische Natur ist sicher und demonstriert 
dnrch die konstante Existenz einen spezifischen Meningitis und der W. R. 
Was die Tabes betrifft, so ist ihre Heilbarkeit durch Quecksilber nicht 
zn leugnen. Sie ist noch evidenter, wenn man Salvarsan zur Behandlung 
anwendet. 

Trotz der Unregelmäßigkeit in der Evolution der Tabes, trotz des 
Vorkommens eines stationären Verhaltens, spontaner Remissionen, kann 
das fundamentale Problem ihrer Heilbarkeit durch die antiluetischen 
Mittel gelöst werden. 

Die Existenz von heilbarer „Pseudotabes 14 ist ein Argument zu 
gnnsten dieser Heilbarkeit. 

Man muß eine hervorragende Bedeutung der therapeutischen Technik 
beilegen, d. h. den Dosen des antisyphilitischen Agens, der Dauer der 
Behandlungsperioden, ihren Intervallen. Die Neurologen, die Hg bei Tabes 
oder den anderen luetischen Affektionen des Nervensystems anwenden, 
und die meist von seiner Wirksamkeit überzeugt sind, gebrauchen es 
trotz des Fehlens von Gefahren in stets zu schwachen Dosen. 

Salvarsan muß in der normalen Dosis von 1 cg pro kg gebraucht 
werden. Ich bin so bei allen meinen Kranken vorgegangen, ohne es je¬ 
mals bedauert zu haben. 

Die Behandlung wird fortgesetzt bis zum Verschwinden der W. R. 
and auch später, wenn neue tabetische Manifestationen auftreten. 

Eine gewisse Zahl von Beobachtungen, welche die Unwirksamkeit 
des Salvarsans bei der Tabes behaupten, ist veröffentlicht worden. Wenn 
es sich um Kranke handelt, die mit einer einzigen Injektion oder mit 
wiederholten Injektionen schwacher Dosen behandelt wurden, so haben 
die Schlüsse der Autoren gar keinen Wert, man kann sie nicht als be¬ 
gründet annehmen. 

Die Heilbarkeit der Tabes durch Salvarsan ist vielleicht nicht kon¬ 
stant, aber sie existiert und wird um so häufiger sein, mit je größerer 
Energie und Ausdauer das Mittel angewandt wird. 

Sie kann demonstriert werden: 

1. durch die zahlreichen Beobachtungen, die wir schon besitzen, 
von denen einige von autorisierten Neurologen stammen und die zeigen, 
daß alle Symptome der Tabes auf Salvarsan zurückgehen können, selbst 
diejenigen, die nicht durch die Meningitis, sondern durch Läsionen der 
Hinterstränge bedingt sind (Inkoordination), selbst diejenigen, die man 
gewöhnlich auf definitive Degenerationen (W es tp halsches Zeichen) 
xnrückführt. Man hat beobachtet: Das Verschwinden der Inko¬ 
ordination, Zurückkehren der Sehnenreflexe, Verschwin¬ 
den des Argyllschen Symptoms, Verschwinden der visze¬ 
ralen Krisen, der Störungen in der Urinentleerung etc. 


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Wohl verstanden kommen alle diese Symptome nicht bei allen 
Kranken zur Heilung, ebenso wie eine Hemiplegie nicht immer bei einem 
zu spät behandelten Syphilitiker heilt. 

2. Durch eine genauere Methode, die ich angewandt habe, wobei 
die isolierten Fälle immer diskutiert werden können. 

Bei allen Kranken, die ich seit Ende 1910 behandelte, abgesehen 
von einem (der nur drei Injektionen erhielt), habe ich die prolongierte 
Regression der Tabes in 13 Fällen, die vorübergehende in einem ein¬ 
zigen Falle beobachtet. In zwei Fällen kann man sogar von Heilung 
sprechen. Niemals habe ich unangenehme Zufälle beobachtet, niemals 
Übelstände, abgesehen von schnell vorübergehenden Schmerzen durch 
Herxheim ersehe, den Injektionen folgende Reaktion. 

Das Zurückgehen der Tabes hat sich manifestiert durch das Nicht¬ 
auftreten neuer Erscheinungen, das Verschwinden einer großen Zahl von 
Symptomen. Die Wirkung des Salvarsans auf die Schmerzen ist oftenbar 
und prolongiert. Seine Wirkung auf die Inkoordination ist vielleicht 
konstant; einer meiner Kranken mit Ataxie kann sechs Monate nach 
dem Beginne der Behandlung 30 mal am Tage eine drei Meter lange 
Leiter hinaufsteigen. 

Ich habe nicht bei allen meinen Kranken das Verschwinden der 
W. R. erhalten, weil ich nicht bei allen die von mir angegebene Technik 
befolgen konnte. Alle meine Kranken bekamen Injektionen in Serien in 
der Dosis von 0*6 auf einmal, in progressiver Art; aber die Ipjektions- 
serien haben nicht in allen Fällen alle zwei Monate wiederholt werden 
können. 

Die Notwendigkeit der energischen und prolongierten Behandlung 
bei den Tabetikern schließt nicht die Notwendigkeit der frühzeitigen Be¬ 
handlung aus. Die große Majorität der Tabetiker ist heilbar 
durch die antisyphilitischen Agentien und vollständig 
heilbar. 

Donagh, J. M., London. Die Wirkung von Sal- 
vars&n auf die Wassermannsebe Reaktion. 

In primären Fällen mit negativer W. R. wird die Reaktion ge¬ 
wöhnlich positiv innerhalb 48 Stunden nach einer intravenösen Injektion 
von Salvarsan. Die Behandlung sollte dann darin bestehen, so viele In¬ 
jektionen von 606 zu geben, bis die W. R. negativ ist in dem Blute, das 
24, 48 Stunden, 5, 14, 21, 28 Tage nach der letzten Injektion entnommen 
wurde, und die Behandlung sollte in allen Fällen durch Quecksilber und 
Exzision des Schankers verstärkt werden. 

Im ersten Stadium sind etwa 3—4 Injektionen notwendig. Im 
sekundären Stadium sind wenigstens 2 g Salvarsan erforderlich und im 
Tertiärstadium wenigstens 3 g. Im Sekundär- und Tertiärstadium ist es 
nicht nötig, das Blut zu untersuchen bis nach der vierten Injektion. 
Viele Fälle von tertiärer Syphilis können nicht geheilt werden. 

Bei latenter Syphilis erhält man in dem Stadium, in das die 
meisten Patienten nach 3 —4jähriger Quecksilberanwendung eintreten, oft 
eine negative W. R. vor der Behandlung mit Salvarsan, während die 
Reaktion meist unabänderlich positiv wird, innerhalb 48 Stunden nach 
einer Injektion von 606. Nach der ersten Injektion wird diese Reaktion 
gewöhnlich negativ am dritten bis fünften Tage, um wiederum positiv 
zu werden nach einer zweiten Injektion, und sie bleibt dann positiv für 
einige Wochen. Diese Fälle erfordern 2—3 g Salvarsan, bevor das Blut 
negativ ist. 

Das frühe Auftreten einer positiven W. R. ist analog der Reaktion, 
die nach Vakzinebehandlung auttritt Die Wirkung von 606 ist nicht 
auf die Spirochaeten gerichtet, sondern sie stimuliert den Körper, den 
Mikroorganismen zu widerstehen. 


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5. Sitzung, Mittwoch, 10. April vormittags. 

Pelizzari, Florenz, demonstriert 1. Epidermolysis 
bullosa, 2. Myxomatosis nodosa, 3. Morphea. 

Bertarelli, Mailand, demonstriert 4 Fälle von Pellagra 
ans der Provinz Mailand, wo die Krankheit endemisch vor- 
kommt. Es bestehen charakteristische Erytheme an den Hän¬ 
den and nervöse Erscheinungen. 

Simonelli, F., Siena. Vererbbarkeit der experi¬ 
mentellen Syphilis. 

Nachdem Redner auf die seit 1907 erhaltenen und aut 
dem 9. Kongreß der italienischen Gesellschaft für Dermatologie 
in Rom mitgeteilten Resultate hingewiesen hat, setzt er die Er¬ 
gebnisse der zahlreichen, seit damals fortgesetzten Unter¬ 
suchungen auseinander und kommt zu folgenden Schlüssen: 

1. Die Syphilis beim Kaninchen hat weder Einfluß auf 
die Fruchtbarkeit, noch auf die Schwangerschaft; 

2. die von mit Syphilis inokulierten Kaninchen geborenen 
Jungen, besonders die von Weibchen, die gleichzeitig an der 
Kornea und den äußeren Genitalien oder an der Haut inoku¬ 
liert worden waren, sterben sehr jung, obschon sie keinerlei 
Symptome oder anatomisch-pathologische Läsionen darbieten, die 
man sicher auf hereditäre Syphilis beziehen könnte, während 
ebenfalls die Untersuchung auf Spirochaeten in verschiedenen 
Organen und deren Inokulation negativ ausfallen; 

3. die von mit Syphilis inokulierten Kaninchen geborenen 
Jungen sind immer empfänglich für Syphilis, obschou in einigen 
Fällen die Manifestationen, besonders die kornealen, einen sehr 
gutartigen Verlauf annehmen und die Inokulationen bald an 
einer Stelle eher positives Resultat ergeben als an einer an¬ 
deren und zuweilen in einer von der Geburt entfernteren Zeit¬ 
periode auftreten als bei Kontrollieren aus derselben Epoche, 
die mit demselben Material behandelt wurden; 

4. die Wassermann sehe Reaktion zeigt bei den Kanin¬ 
chen keine spezifischen Charaktere; 

5. das Kaninchen eignet sich aus den oben auseinander¬ 
gesetzten Gründen bei Befolgung der gegenwärtigen Technik 
nicht zur Lösung der vielfachen und interessanten auf die 
hereditäre Syphilis sich beziehenden Probleme. 

Malinowski, F., Warschau. Der Wert des Salvar- 
sans bei der Behandlung der Syphilis. 

Redner gibt einen kurzen Überblick über die während der letzten 
zwei Jahre erhaltenen Resultate bei mehr als 2000 mit Salvarsan behan¬ 
delten Fällen von Syphilis. Die Behandlungsmethode bestand meist in 
intravenösen Injektionen einer Dosis von 0*4—0'6 mit Hilfe des Apparates 

Arcb. f- Denn»«, o. Syph. Bd. CXIL ßjj 


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von Haupt mann. Er hat die Dosis mehrmals in Intervallen von einigen 
Wochen wiederholt. 

1. Er findet, daß das Salvarsan vorsichtig angewendet ein Medika¬ 
ment ist, das dieselben Gefahren hat wie alle anderen Heilmittel, be¬ 
sonders das Quecksilber. Er hat niemals gefährliche Komplikationen 
bemerkt. 

2. Das Salvarsan bringt eine äußerst schnelle Wirkung auf alle 
Symptome der Syphilis hervor. Er hat weniger glänzende Resultate bei 
den syphilitischen Affektionen des Nervensystems erhalten. Bei der Tabes 
erzielte er noch weniger bemerkenswerte Wirkungen. Er hat niemals 
einen vollständigen Stülstand in der Entwicklung der Krankheit be¬ 
obachtet. Er muß auch behaupten, wie es übrigens andere Autoren tun, 
daß die progressive Paralyse am wenigsten durch das Salvarsan beein¬ 
flußt wird, aber es ist ihm oft gelungen, eine wirkliche Besserung hervor- 
zurnfen. Er zitiert 3 Fälle, wo sichere Paralytiker nach Injektionen von 
Salvarsan zu ihrer gewohnten Arbeit zurückkehrten; sie befinden sich 
seit einem Jahre nach der Behandlung durchaus wohl. 

Wenn man auch einen Irrtum in der Diagnose zwischen progres¬ 
siver Paralyse und Zerebrallues annimmt, so glaubt R. doch, daß man 
verpflichtet ist, alle Paralytiker mit Salvarsan zu behandeln, sei es auch 
nur in minimaler Dosis und um zu versuchen. M. hat nie Neurorezidive 
beobachtet. 

3. Die völlige Sterilisation des Organismus von den Spirochaeten 
ist vielleicht möglich, wenn die Behandlung seit dem Anfang in der 
ersten Periode der Ulzeration eingeleitet worden ist, und bei der sekun¬ 
dären und tertiären Syphilis vor allem, wenn die Salvarsaninjektionen 
wiederholt werden, und wenn der Kranke zu gleicher Zeit Jod und 
Quecksilber erhält. M. hat hier mehrere Beobachtungen zitiert, wo der 
Zustand der mit Salvarsan behandelten Kranken durch die W. R. kon¬ 
trolliert wurde. Bei 9 Personen mit Primärulzeration blieb die W. R. 
seit mehr als einem Jahre negativ, es traten keine Sekundärerscheinungen 
auf, bei einem zehnten Kranken gab es kein Rezidiv, aber die W. R. 
ergab vollkommene Hemmung der Hämolyse einige Monate später. Er 
hat dasselbe bei zwei mit Hektin behandelten Fällen beobachtet (nach 8 
und 15 Monaten). Er ist deshalb der Ansicht, daß man sehr streng und 
vorsichtig bei den Kranken mit der Heiratserlaubnis sein und mindestens 
2—4 Jahre warten muß. Obschon er der Ansicht ist, daß man die 
Wirkung des Salvarsans, besonders hinsichtlich der Fähigkeit, die para¬ 
syphilitischen Symptome aufzuhalten beobachten und kontrollieren muß, 
kommt er zu dem Schlüsse, daß Salvarsan eines der besten gegenwärtig 
bekannten antisyphilitischen Medikamente ist, und daß cs zur gleichen 
Zeit mit dem Quecksilber so früh wie möglich und auf energischste Art 
angewandt werden müsse, indem man der Individualität des Kranken 
folge, besonders in den ersten Jahren der Krankheit, wenn die W. R. 
anzeigt, daß die syphilitische Infektion noch existiert. 

Freund, E., Triest. Salvarsan und Quecksilber 
in der Privatpraxis mit besonderer Berücksich¬ 
tigung der Wassermannschen Reaktion und der 
Abortivkuren. 

An 800 serologisch untersuchten Patienten kommt F. zu folgenden 
Resultaten: 

130 Patienten wurden mit 200 Salvarsaniqjektionen behandelt. 
Davon waren 100 Injektionen mittels intramuskulärer und subkutaner, 
100 endo venöser Methode. Die Erfolge der ersten Methode waren sehr 

g ut auf die Symptome, weniger gut auf die W. R. (30% nur wurden negativ), 
esonders erwähnenswert sind 3 Fälle, bei denen wegen I. und II. Lues 


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eine einzige Wechsel mann sehe Injektion, ohne weitere Be« 
handlnng vorner nnd nachher gemacht worden war, und wo seit 
17 Monaten W. R. konstant negativ ist nnd keine Symptome aufge¬ 
treten sind. 

Bezüglich der endovenösen Methode, so hatte F. seit Abschaffung 
des Wasserfehlers reaktions- und fieberlose Injektionen. Nur in 3 Fällen 
stürmische Erscheinungen und zwar bei einem Ghancre cefalique mit 
starker Sekreterscheinung, bei einem Falle, wo eine sauere Lösung ge¬ 
geben worden ist, und bei einem Vitium cord. 

. Bei Kombinationen mit Hg wurden 86% der Fälle negativ. Technik 
abweichend von der üblichen, sehr geringe Mengen von NaCl-Lösung. 
Abortivkuren wurden 17 gemacht. 

Von 11 verwertbaren Fällen sind Symptome bei negativem Was s er¬ 
mann ausgeblieben bei 8 Fällen. Beobachtungsdauer derselben 11, 10, 
7, 4 Monate. 

Von 186 nur mit Hg behandelten Fällen waren 96 in Redners Be¬ 
handlung gestanden. Von diesen wurden durch energische Kuren 
40 negativ, 55 blieben +. Von den anderen 95 in fremder Behandlung 
gestandenen waren 75 positiv und 15 negativ. 

Von den 180 positiv reagierten waren 106 latente Fälle, darunter 
40 Verheiratete und 14 Ehekandidaten. 

Isaac, H. Berlin. Meine Erfahrungen über Sal- 
varßan. 

Die ganze Salvarsanfrage hat sich auf folgende drei Punkte kon¬ 
zentriert: 1. ob es möglich ist, durch eine ein- oder mehrmalige Injek¬ 
tion die Syphilis zu kupieren, 2. ob eine Unterstützungs- resp. Mischkur 
mit Hg oder Jod bei der Salvarsanbehandlung geboten ist und 3. ob 
nach Beseitigung des sogenannten Wasserfehlers die intravenöse In- 
fusionsmethode der Injektionskur intraglutäal oder subkutan vorzuziehen 
ist. Die erste Frage und damit die von Ehrlich geforderte. Therapia 
sterilisans magna scheint zum Teil wenigstens gelöst zu sein, da es nach 
der fast einstimmigen Ansicht aller Syphilidologen möglich ist, beim 
ersten Erscheinen des indurierten Schankers, vorausgesetzt, daß die W. R. 
noch negativ oder schwach positiv ist, durch das Salvarsan die Allgemein¬ 
infektion zu verhüten. Der Vortragende verfügt bei 70 mit Salvarsan 
k 04—0*6 intraglutäal resp. intravenös behandelten Primärsklerosen 
über jetzt zwanzig Fälle, die seit %—l 1 /, Jahren frei geblieben sind von 
Allgemeinmanifestationen der Krankheit bei permanent negativ ge¬ 
bliebener W. R. Nach den Erfahrungen des Vortragenden scheint 
überhaupt der Schwerpunkt der ganzen Salvarsanbehandlung in ihrem 
Angriffvermögen auf die Anfangslues in den ersten 2—3 Jahren zu liegen, 
da durch das Ehrlichsche Heilmittel namentlich Schleimhautaffektionen 
nnd Hautinfiltrate jeder Art, die durch die ungenügende Heilungsfähig¬ 
keit der früheren Heilmethoden manchmal den Arzt und Patienten zur 
Verzweiflung brachten, in kürzester Zeit dauernd beseitigt werden. 
Dadurch wird aber die Übertragungsmöglichkeit so erheblich vermindert, 
daß jetzt schon die Ärzte ein Nachlassen der Syphilis¬ 
infektion merken und die Zeit kommen muß, wo die Lues 
eine selten vorkommende Krankheit ist. 

Der Vortragende hält eine Kombinationskur mit Hg oder Jod in 
jedem Stadium der Luesinfektion nur dann für nötig, wenn das Sal¬ 
varsan im Stich läßt, das ist aber nur ausnahmsweise der Fall, da das 
Salvarsan alle andern Syphilisheilmittel an Wirksamkeit bei weitem über¬ 
trifft. Er meint, daß wie zum Kriegführen erst dreimal Geld gehöre, so 
zur Syphilisbehandlung speziell bei der primären und sekundären Lues 
erst dreimal Salvarsan. 


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Zum Schluß wendet sich der Vortragende gegen die intravenöse 
Infusionsinethode, da er dieselbe auf Grund seiner Erfahrungen für ge¬ 
fährlich hält, für unausführbar für den praktischenArzt und an den 
sogenannten Wasserfehler nicht glaubt. Die schweren Zufälle, sogar 
Todesausgänge nach der Salvarsanbehandlung hält der Vortragende aus¬ 
schließlich für Intoxikationserscheinungen des Salvarsans; diese treten aber 
merkwürdigerweise bei der Abortivbehandlung im allerersten Stadium sehr 
selten auf, so daß er für diese Periode zur Verwirklichung der Therapia 
8terilisan& magna die intravenöse Infusionsmethode oder große Dosen 
intraglutäal gelten lasse. Für alle anderen Formen der Lues¬ 
infektion könne man mit kleinen Dosen ä 0*1—0'2 Salvarsan intra¬ 
glutäal injiziert dasselbe erreichen, wie mit der ein- oder mehrmaligen 
Infusionsmethode, da die Krankheitserscheinungen ebenso prompt weichen, 
Abszesse oder Nekrosen vermieden werden und diese Methode für jeden 
Arzt leicht durchführbar ist. Es genügen im Durchschnitt 5—6 Ein¬ 
spritzungen ä 01, um die Erscheinungen der Krankheit nicht nur dauernd 
zu beseitigen, sondern auch in einer großen Anzahl von Fällen die W. R. 
negativ zu machen. Der Vortragende hat fertiggestellte, dauernd halt- 
hare, sterile Ampullen einer Mischung von Salvarsan mit Adeps n suilli 
und Ol. olivar in Emulsion in Gebrauch, die auch den Beifall der Ärzte¬ 
schaft gefunden haben. Diese Emulsion stellt eine wachsartige Masse dar, 
die schon in der warmen Hand flüssig wird und so injiziert werden kann. 

Ledermann, R. Berlin. Die Wassermannsche Re¬ 
aktion bei Herz- und Gefäßerkrankungen. 

Redner berichtet über Blutuntersuchungen, die er bei 
100 an Herz- und Gefäßerkrankungen Leidende mittels der 
Was 8 er mann sehen Methode angestellt hat. Von allen unter¬ 
suchten 100 Fällen reagierten 45 positiv, 1 zweifelhaft, 
54 negativ. Luesinfektion war bei 24 und zwar 16 positiv und 
bei 8 negativ reagierenden nachweisbar. 

Von 39 Kranken mit Aortenaueurysma reagierten 
23 positiv, 16 negativ. Die Mehrzahl der Erkrankten erkrankte 
in 3 und 4 Dezennien. Luesinfektion war bei 7 positiv Rea¬ 
gierenden nachweisbar, außerdem gaben 4 Frauen Aborte, 

3 Infektion der Ehemänner zu. Von den negativ Reagierenden 
waren drei syphilitisch infiziert gewesen. 

Unter 32 Fällen von Arteriosklerose reagierten 
13 positiv, 1 zweifelhaft, 18 negativ. Luesinfektion war bei 

4 positiv und bei 6 negativ Reagierenden nachweisbar. Die 
Infektion lag bis zu 40 Jahren zurück. Als Nebenbefund wur¬ 
den 2 mal Tabes, 4 mal reflektorische Pupillenstarre, je 1 mal 
Lues cerebri und mehrmals Hemiparesen beobachtet. 

Unter den Herzfehlern fand sich 1 Fall von Aorten¬ 
stenose, und bei 6 Fällen von Aorteninsuffizienz 
unter 10 Beobachteten ein positives Resultat. 

Mitralfehler reagierten negativ, dagegen war bei 6 Fällen 
von Mediastinaltumoren 3mal eine positive Reaktion 
nachweisbar. Myokarditis (5 Fälle), sowie 4 unklare Fälle von 
Herzfehlern reagierten negativ. 


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Aus den Untersuchungen ergibt sich, daß die Lues für 
die Entstehung von Aortenneurysmen, Arteriosklerose, Aorten¬ 
fehlern und Mediastinaltumoren eine beachtenswerte Rolle spielt. 

Hoffmaim, E. Bonn. Über das primäre Hornhaut- 
sypbilom des Kaninchens. 

H. hat durch die stets gleichmäßige Impfung in die 
vordere Augenkammer die verschiedensten Formen von tumor¬ 
artigen umschriebenen Granulomen erreicht. Sie bilden sich 
im Anschluß an periphere oder zentrale Keralitiden, wie sie 
längst bekannt sind und entstehen in den verschiedenen 
Schichten der Kornea: 

I. als oberflächliche knöpf förmige Papel, 

2. als umschriebene Mesokeratitis centralis, 

3. als große, die ganze eine Hälfte einnehmende alle 
Schichten durchsetzende Granulome, 

4. als Granulom der tiefen Schichten mit ganz tuberkel¬ 
ähnlichen Knötchen, 

5. als tiefe gummiähnliche Granulome mit Ulc. corneae 
internum. 

Dieser klinischen Polymorphie entspricht eine hochgradige 
Vielgestaltigkeit des histologischen Bildes. In den Granulomen, 
die aus Rund- und Plasmazellen bestehen, finden sich stark 
erweiterte Blut und Lymphgefäße, welche zum Teil mit Rund¬ 
zellen und zum Teil mit gut färbbaren Plasmazellen vollge¬ 
stopft sind. Sie entsprechen ganz den Bildern, die uns aus 
menschlichen Primäraffekten und auch bei Leukämie bekannt 
sind. Außerdem finden sich Herde mit typischer Endovasku- 
litis, wieder andere mit hochgradigem Kernzerfall. 

Besonders wichtig ist der Befund von typischen tuberkel¬ 
ähnlichen Knötchen mit zentral gelegenen Riesenzellen, Epi- 
theloidzellen, Rundzellenwall in der Peripherie, die nur auf In¬ 
fektion mit Syphilis beruhen, da durch parasitologische Unter¬ 
suchungen und durch Weiterimpfung auf Kaninchen und Meer¬ 
schweinchen Syphilis bestätigt, Tuberkulose ausgeschlossen 
werden konnte. 

Hecht, H„ Prag. Abortivbehandlung der Syphilis. 

Sofort nach Sicherstellung der Diagnose eines Primäraffektes 
(Spirochaeten!) wurde mit der Behandlung begonnen, die in Exzision der 
Sklerose und der vergrößerten Leistendrüsen, Salvarsaninjektion, Kalomel- 
behandlung und schließlich wieder einer Salvarsaninjektion bestand Bei 
der Auswahl der Fälle wurde besonderer Wert auf die Verläßlichkeit 
und Möglichkeit zahlreicher Nachuntersuchungen gelegt. Ich berück¬ 
sichtige hier nur Fälle, die mindestens 3 Monate nach Abschluß der Be¬ 
handlung beobachtet wurden. 

8 Fälle konnten der Exzision, Salvarsan- und Hg-Behandlung unter¬ 
zogen werden. Bis jetzt blieben alle nach einer Beobachtungszeit von 
5 —iß Monaten symptomlos und bis auf 2 Ausnahmen stets bei nega¬ 
tiver W. R- 


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Bei S6 Fällen, die mit negativer W. R. in Behandlung kamen 
(Salvarsan und Hg ohne Exzision) können 22 mit einer Beobachtungszeit 
von 4—15 Monaten hier berücksichtigt werden. 18 blieben symptomlos 
und bei stets negativer W. R. (bis auf eine Ausnahme). 8 Rezidive. 

Mit positiver Seroreaktion wurden 87 Sklerosen in Behandlung 
genommen. Davon kommen für diese Zusammenstellung bloß 21 in Be¬ 
tracht. 18 Patienten blieben 4—16 Monate hindurch symptomlos, bei 11 
wurde die W. R. negativ und blieb so. 8 bekamen Rezidive. 

Wichtig ist die Zeit, die seit der Infektion verflossen ist und die 
W. Reaktion. Bei negativer Anfangs-W. R. erhielten wir 10%» bei 
positiver 86% Rezidive. Von größter Wichtigkeit scheint mir bei den 
Fällen mit positiver Anfangs-W. R. eine ausgiebige Hg-Behandlung. Tritt 
bis 8 Monate nach Beendigung der Behandlung kein Rezidiv ein oder 
ein Umschlag der Seroreaktion ins Positive, dann können die Aussichten 
auf abortive Heilung mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit als die günstigsten 
bezeichnet werden. 

Müller, R., Wien. Einfluß der Salvarsantherapie 
auf die Wassermannsche Reaktion. 

1. Bei Beurteilung der Präventivbehandlungen muß man schon 
positiv und noch negativ reagierende Fälle von einander trennen. 

Die schon positiven Fälle zeigen nach negativer Schwankung meist 
nach Verlauf einiger Monate wieder Reaktionsanstieg. 

Die intravenöse Behandlung unterscheidet sich hier in den Resul¬ 
taten kaum von den intramuskulären Injektionen. 

Bei nooh negativer Reaktion sind die Resultate nur bei intra¬ 
venöser Behandlung gute. Von 20 Fällen blieben 18 negativ. Durch¬ 
schnittsbeobachtungszeit 6 Monate. 

2. Bei sekundären Fällen stellt sich nach vorübergehender Ab¬ 
nahme (ca. in der 6. Woche) nach einigen Monaten wieder positive 
Reaktion ein. 

8. Tertiäre Fälle zeigen geringere und später einsetzende Reak¬ 
tionsabnahme. Dagegen scheint die negative Phase von längerer Dauer 
zu sein. 

4. Maligne Fälle unmittelbar nach starker Hg-Kur trotz klinischer 
Erscheinungen negativ reagierend, können nach Salvarsaninjektion bei 
klinischer Heilung zur positiven Reaktion ansteigen. 

5. Schankriforme Papeln und gewisse Mononeurorezidiven zeigen 
serologisch paralleles Verhalten: negative Reaktion zurzeit des Einsetzens 
in der 7.—12. Woche, allmähliches Positivwerden nach einigen Wochen. 

Vielleicht läßt, sich daraus auf verwandte Pathologie der beiden 
Rezidivarten schließen. 

6. Die Dauerwirkung der Salvarsanbehandlung auf die Wasser¬ 
mannsche Reaktion im Sekundärstadium scheint auch in Fällen, wo die 
negative Phase sehr prompt einsetzt, keine größere zu sein als bei Hg- 
Behandlnng. 

Hecht und Lederer. Die Wassermannsche Sero¬ 
reaktion mit aktiven Seren. 

Die Erfahrungen mit der Untersuchung von Kaninchen¬ 
seren einerseits und Liquor cerebrospinalis andererseits lehren, 
daß die W. R. nur in ganz bestimmten Mengenverhältnissen 
spezifisch für Lues ist. Der Gedanke lag nahe, für Verwen¬ 
dung aktiver Sera die optimalen Mengenverhältnisse hei Er¬ 
haltensein der klinischen Spezifität zu bestimmen. Wir ver¬ 
wendeten 0*05 ccm Komplement, 0'1 ccm aktives Menschen- 


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seram und alkoholischen Extrakt nach Verdunstung des Alkohols 
in Pulverform und genau titrierter Menge. 

Paralleluntersuchungen an 220 aktiven und inaktiven 
Seren (darunter 56 Sera von meist kachektischen Patienten, 
93 sichere Lues, 12 sicher Gesunde und 59 auf Lues Ver¬ 
dächtige) zeigten 51 mal übereinstimmend aktiv und inaktiv 
positive, 145 negative Reaktion. 17 Sera reagierten aktiv 
stärker als inaktiv, 7 aktiv schwächer als inaktiv, nie aber 
zeigte ein Serum aktiv stark positive Hemmung, wenn es in¬ 
aktiv negativ reagierte. 

Klausner, D., Prag. Zur Biochemie des Blut¬ 
serums bei Syphilis. 

Die vom Vortragenden seinerzeit angegebene Syphilis¬ 
reaktion mit destilliertem Wasser beruht nicht auf einer Glo¬ 
bulinvermehrung im Luesserum, wie bisher angenommen wurde, 
sondern auf einer Lipoidzunahme, die in der 6.—7. Woche post 
infect, also zur Zeit der hämatogenen Propogation des Virus 
im Serum auftritt. Mit Äther extrahierte Lues-Sera verlieren 
die Fähigkeit mit destilliertem Wasser auszuflocken, nach Zu¬ 
satz geringer Mengen Lipoid tritt die Reaktion- wieder in 
gleicher Stärke aut, auch in normalen, d. h. negativ reagieren¬ 
den Seren. Das Lipoid ist thermostabil, d. h. auch nach Er¬ 
hitzung wirksam, thermolabil also ist ein nichtlipoider Bestand¬ 
teil des Serums. Die mitgeteilten Befunde sind eine weitere 
Bestärkung der Ansicht von der Bedeutung der Lipoide für 
den Mechanismus der Komplementbindungsreaktion. 

Blumenthal,F.,Berlin. DieBehandlung der experi¬ 
mentellen Syphilis mit aromatischenQuecksilber- 
verhindungen. 

Bekanntlich wirken die Hg-Salze bei der Kaninchen¬ 
syphilis kaum, Franz Blumenthal hat Untersuchungen mit 
anatomischen Quecksilberverbindungen bei Kaninchensyphilis 
angestellt. Er untersuchte sowohl Präparate, in denen das Hg 
zwischen zwei Benzolkernen völlig gebunden ist, als auch Prä¬ 
parate, in denen das Hg nur nach einer Seite an den Kern 
gebunden ist. 

Von den Präparaten bewährte sich am besten das dinitro- 
diphenylmerkuridikarbonsaure Natron und das dioxydiphenyl- 
merkuridikarbonsaure Natron. Eine einmalige, weit unter der 
toxischen Dosis gelegene Menge genügt, um die Spirochaeten 
dauernd zum Verschwinden zu bringen. 

Von Verbindungen, die das Hg halbfest an den Benzol¬ 
kern gebunden enthalten, hat sich bisher am besten eine Ver¬ 
bindung bewährt, die einen Acetrest enthält. Sie wirkt bei 
einmaliger Injektion nur um */ 8 —y a unter der toxischen ge¬ 
legenen Dosis. 


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Verhandlungen 


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Müller, R., Wien. Wassermannsche Reaktion: 
Zur Antigenfrage. 

1. Die Annahme einer spezifischen Komponente beim 
Luesleberextrakt erscheint nicht notwendig. Jedenfalls ist Herz¬ 
extrakt durch die Konstanz der Wirkung, die Vortragender 
bereits an 50.000 Fällen erprobt hat, in der Praxis vorzu¬ 
ziehen. 

2. Schwache Hemmungen sind oft nur Wirkungen der 
Alkoholkomponente des Extrakts auf das Komplement. 

3. Es gibt gegen Alkohol überempfindliche Komplemente, 
die dann manchmal auch bei exakter Technik zu unspezifischen 
Resultaten führen. 

4. Durch Einengung des Extraktes, Substituierung des 
abgedampften Alkoholteiles durch doppelte Menge physiologischer 
Kochsalzlösung nach bestimmter Vorschrift kann ein Optimum 
des physikalischen Zustandes der Antigene erreicht werden. 

Die unspezifischen Hemmungen werden geringer — wäh¬ 
rend die Reaktionen mit luetischen Seren trotz der geringeren 
Lipoidmenge bedeutend verstärkt werden. 

De Napoli, F., Bologna. Bericht über die mitSal- 
varsan im Militärspital zu Bologna behandelten 
Fälle. 

Redner spricht über seine Beobachtungen an etwa 100 Fällen von 
Syphilis bei Soldaten, die im Spital zu Bologna behandelt wurden. Er 
macht vor allem darauf aufmerksam, daß Salvarsan sich ihm als unschäd¬ 
lich bewährt hat, und das schreibt er dem robusten Zustande und dem 
Fehlen eines jeglichen pathologischen Merkmals bei seiuen jungen 
Patienten zu. Er sagt, daß dies die Bestätigung dessen bildet, was 
Ehrlich ausgesprochen hat, daß man nämlich nie das Heilmittel bei 
Individuen mit ausgesprochenen organischen Alterationen des Nerven¬ 
systems, des Herz-Gofäßapparates gebrauchen soll. Er zählt die Übel¬ 
stände auf, die ihm vorgekommen sind: a) Zwei hystero-epileptische 
Konvulsionen zwei Stunden nach intramuskulärer Injektion bei neuro- 
pathischen Individuen, die schon früher an Anfällen von Konvulsionen 
litten, 6) eine Ischias nach intramuskulärer Injektion in der dem Gesäß 
entsprechenden Seite, wo die Injektion gemacht worden war, c) drei 
Fälle von Facialisparalyse, und zwar einer davon mit Hypoakusie und 
Neuralgie des Trigeminus, d) transitorische Albuminurie und Glykosurie 
in einigen Fällen, e) endlich eine Peronaeusparalyse rechts, entsprechend 
einer intramuskulären Injektion derselben Seite. In ausführlicher 
Analyse erklärt R., daß alle diese Übelstände unabhängig vom Salvarsan 
gewesen sind, daß die Heilung vermittels spezifischer Kur in allen Fällen 
die Regel gewesen ist, abgesehen von dem letzten Falle, in dem die Hg- 
Kur jedoch sehr großen Nutzen gestiftet hat, indem sie eine erhebliche 
Besserung herbeiführte. 

Er schließt mit dem Wunsche, daß Salvarsan als Kollektivmittel 
und besonders im Heere als Prophylaktikum gebraucht werde. Es hat 
diese Wirkung, da es bis jetzt mit Sicherheit eine rapide Sterilisation 
der Haut-Schleimhautläsionen demonstriert hat, die eminent kontagiös 
sind und die deshalb die Verbreitung der Krankheit hervorrufen können, 
sowohl auf extragenitalem Wege infolge des fortwährenden unvermeid- 


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lieben Kontakts unter Menschen, die gemeinsam leben» als auch durch 
die Prostituierten, die von den Soldaten gemeinsam aufgesucht werden. 

Oppenheim, M., Wien. Über Rezidiven nach Sal- 
varsanbehandlung. 

Es gibt eine Form der Rezidive, die nicht als Einzeleffloreszenz 
auftritt, sondern in Form eines Exanthems, das den Charakter des Ery¬ 
thema exsudativum multiforme oder Erythema nodosum hat, 
wobei die syphilitische Natur des Exanthems einwandfrei festgestellt ist: 
Lokalisation an der Stirne und an den Streckseiten der Extremitäten, 
akut entzündlich gerötete und derbe Effloreszenzen, zum Teil auf Druck 
schmerzhaft. 

Analoge Exantheme hat Oppenheim schon früher während oder 
nach energischen Quecksilberkuren beschrieben. 

Diesen Rezidivformen schließen sich solche an, bei denen diese 
typische Lokalisation fehlt, und nur der akut entzündliche Charakter der 
Effloreszenzen ausgesprochen ist. Es muß die generalisierte Rezidive mit 
einer Änderung des gesamten Organismus in Zusammenhang stehen, weil 
das Auftreten solcher Rezidiven auch wiederholt in ein- und demselben 
Falle nach spezifischer Behandlung beobachtet werden konnte. 

Bertarelli, A. Mailand. Das Pollinische Heil¬ 
mittel bei der Behandlung der Syphilis. 

Bertarelli hat das Pollinische Mittel, dessen Formel 
geheim gehalten und das nur in Mailand dargestellt wird, bei 
zwei äußerst schweren Fällen von Syphilis, die R. ausführlich 
beschreibt, mit ausgezeichnetem Erfolge angewandt. Beide 
Kranke wurden mit dem Mittel geheilt, nachdem Hg und Jod¬ 
kalium versagt hatten. In dem ersten Falle kam es nach An¬ 
wendung von Salvarsan zu einem Rezidiv, das durch das 
Pollinische Mittel beseitigt wurde, im zweiten Falle war 
der Gebrauch von 606 wegen des schlechten Allgemeinzustandes 
des Individuums kontraindiziert. Das P o 11 i n i sehe Mittel 
kann man entweder in Pulverform oder als Dekokt verwenden. 
Zu bemerken ist noch, daß der Preis des Mittels sehr hoch ist. 

Burzi ? G.,Turin. Das Arsenobenzol in Beziehung 
zum cardio-vaskulären Apparat. 

Redner hat nach dem Gebrauch von Salvarsan Störungen des Herz- 
rhythraus konstatiert. Die funktionellen Störungen sind von geringer 
Bedeutung und schnell vorübergehend. Es gibt jedoch durch 606 hervor- 
fferufene Alterationen des Rhythmus, die als spezifische Reaktionen ge¬ 
deutet werden müssen — oder als Herxheim ersehe Phänomene, und 
die für spezifische Lokalisationen sprechen. Zu diesen gehört die Brady¬ 
kardie. Die Beziehung zwischen diesen Reaktiouserscheinungen besteht 
nicht in der einfach chemischen Wirkung des Heilmittels, sondern viel¬ 
mehr in der spezifischen von ihm auf die Gewebe ausgeübten Wirkung 
— sei es direkt durcht Affinität, sei es indirekt durch Einfluß auf die 
Aktivität der Spirochaeten, die sich herdweise in loco finden, oder durch 
Einfluß auf die Produktion der Toxine, die von den durch das Mittel 
getöteten Spirochaeten herrühren. 

Fontana, A., Turin. Über den Einfluß des Sal- 
varsans auf Geschmack Und Geruch. 

A. hat bei 45 Kranken untersucht, ob nach Injektionen von 
Salvarsan Alterationen des Geruch- und Geschmacksinnes auftreten. 


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24 hatten nur eine Injektion erhalten, 11 zwei Injektionen, 6 drei, 
und 4 endlich vier von Dosen, die zwischen 80 und 185 eg wechselten. 
Die Injektionen wurden sowohl subkutan als auch intramuskulär und 
intravenös ausgefuhrt, indem man fast alle bisher anempfohlenen Präpa- 
rationsmethoden befolgte. 

Die Untersuchung der Sinne wurde bei einigen innerhalb der ersten 
80 Tage nach der letzten Injektion, bei anderen zwischen dem 2. und 
5. Monat und bei anderen endlich noch später vorgenommen. 

In keinem einzigen Falle konnte man Verminderung oder Ver¬ 
schwinden des Geruches oder Geschmackes bemerken. 

Spalteholz, W., Leipzig. Über die Verteilung der 
Arterien in der Haut des Kopfes. 

Spalteholz demonstriert an - einem Präparat die Ver¬ 
teilung der Arterien in der Haut des Kopfes. Das Präparat 
ist in der Weise entstanden, daß er nach Injektion der Arterien 
mit einer Ultramarin-Gelatinemasse die gesamte Haut des Kopfes 
mit der ganzen mimischen Muskulatur und mit dem Unterhaut- 
fettgewebe vom Knochen und von der Kaumuskulatur entfernte 
und unzerlegt nach der von ihm angegebenen Methode durch¬ 
sichtig machte. An einem solchen Präparat ist es möglich, 
die Arterien von ihrem Eintritt in das Unterhautfettgewebe 
an durch dieses und durch die Muskulatur bis in die Kutis 
hinein zu verfolgen. 

Es zeigt sich dabei hauptsächlich folgendes: 

Die Haut des Kopfes ist im allgemeinen und im einzelnen 
besser mit Arterien versorgt als andere Stellen des Körpers. 
Die Versorgung der Haut des Kopfes ist an verschiedenen 
Stellen durchaus verschieden. Die Haut über der mimischen 
Gesichtsmuskulatur und der Galea aponeurotica ist besser ver¬ 
sorgt, als die an anderen Stellen; und auch im Bereich der 
enteren sind noch bemerkenswerte Unterschiede vorhanden, 
so daß man, wie im einzelnen ausgeführt wurde, mindestens 
drei Typen aufstellen kann. Dabei anastomosieren die Arterien 
außerordentlich häufig mit einander; an manchen Stellen liegen 
im Unterhautgewebe 3 bis 4 Netze übereinander. Der Einfluß 
der mimischen Muskulatur zeigt sich auch an vielen Stellen 
noch in der Schlängelung der Gefäße und in dem Vorherrschen 
bestimmter Richtungen. Ein Einfluß der Haar- und Spaltbar¬ 
keitsrichtung auf den Verlauf der Arterien konnte nicht 
nachgewiesen werden. 

Diskussion. Philippson, L., Palermo. Wir Dermatologen müssen 
Prof. Spalteholz sehr dankbar sein für seine äußerst wichtigen Studien 
über das Gefäßsystem der Hautdecke, denn ihre Kenntnis ist auch für 
die Pathologie von großem Nutzen und viele Irrtümer hinsichtlich der 
Unterscheidung zwischen Venen und Arterien, die in der Histopathologie 
begangen worden sind, würden nicht vorgekommen sein, wenn man seine 
Veröffentlichungen besser gekannt bitte. 

Photinos, G., Athen. Über die Heilresultate des 
Sal varsans. 


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Seine Erfahrungen an 998 Kranken, bei denen 1766 Injektionen 
(256 intramuskulär, 13 subkutan, 1497 intravenös) ausgeführt wurden, 
brachten R. zu folgenden Schlüssen: 

1. Salvarsan ist Bicher ein spezifisches Medikament gegen Syphilis, 
da es nur schwach oder gar nicht auf Affektionen, die eine andere als 
luetische Ätiologie haben, wirkt. 

2. Alle syphilitischen Manifestationen der Haut, Schleimhäute und 
Knochen der Primär-, Sekundär- oder Tertiärperiode gehen leicht, man 
kann sagen immer, auf die neue Behandlung zurück. Wenn man die 
alte Heilmethode mit der neuen vergleichen will hinsichtlich der 
Schnelligkeit, der Resultate, so muß mau der neuen den Vorrang geben. 

3. Im allgemeinen sind sowohl die klinischen als auch serologischen 
Rezidive seltener nach der neuen Behandlung und kommen später als 
nach der alten. 

4. Die Syphilis heilt nicht nach einer einzigen Injektion von Sal- 
varsan; man muß deshalb die Behandlung vielleicht während sehr langer 
Zeit, deren Dauer die Zukunft besser bestimmen wird, wiederholen. 

5. Man muß mit kleinen Dosen (0*3) anfangen, sie oft wiederholen 
und sie immer auf intravenösem Wege geben, wobei man 0*6%ig e ganz 
frisch bereitete und gut sterilisierte Kochsalzlösung benutzt. 

6. Man kann Salvarsan bei Syphilitikern anwenden, die selbst an 
organischen Läsionen des Herzens und wahrscheinlich auch anderer Or¬ 
gane (Leber, Gefäße usw.) leiden, und bei denen Hg absolut kontraindi¬ 
ziert ist. Es genügt, daß in diesen Fällen das Medikament in sehr kleinen 
(0‘1) und wiederholten Dosen verwandt wird. 

7. Mir scheint, daß man im Interesse unserer Patienten die Krank¬ 
heit mit doppelter Waffe bekämpfen muß, d.h. mit 606 und Hg in Form 
unlöslicher Salze (graues Öl oder Kalomel), bis eine lange fortgesetzte 
Beobachtung erlauben wird, nur von der neuen Heilmethode Gebrauch 
zu machen. 

8. Es ist nötig, daß jeder mit Salvarsan behandelte Kranke min¬ 
destens alle zwei Monate sich vorstellt, um sich einer klinischen und 
serologischen Untersuchung zu unterziehen und gleichzeitig sich behandeln 
zu lassen. 

9. In jedem Krankenhaus für Geschlechtskrankheiten muß man das 
Blut aller Kranken ohne Ausnahme untersuchen. Wenn man so verfährt, 
wird man Fälle von ignorierter oder latenter Syphilis entdenken. Dieses 
Verfahren ist schon bei uns im Spital Syngros üblich. 

10. Der Gebrauch von Salvarsan wird sicher und in bemerkens¬ 
wertem Grade die Zahl der Luetiker vermindern, denn indem die äußerst 
kontagiösen Manifestationen der Syphilis schneller der neuen als der 
alten Behandlung weichen, erlischt die Quelle des Übels und infolgedessen 
das Kontagium schneller. 

11. Ich glaube, daß das neue Heilmittel von allen Ärzten adoptiert 
werden muß, denn die Behandlung damit ist schmerzlos und spart die 
Zeit des Kranken und vor allen Dingen heilt sie schneller als Hg die 
Manifestation und wahrscheinlich die Krankheit. 

Mantegazza, Pavia. Die mit Salvarsan bei 300 
Kranken erhaltenen Res ultate. 

Die im Verlaufe von 2 Jahren in der Klinik für Hautkrankheiten 
und Syphilis zu Pavia studierten Fälle sind 300 und beziehen sich auf 
Syphiliskranke in allen Stadien, vom wenige Tage alten Syphilom an 
bis zu Gummen, die nach 30 Jahren und später aufjgetreten sind, auf die 
verschiedensten klinischen Formen, auf Lokalisationen, wie sie tür unsere 
Spezialität (Haut, Schleimhäute, Knochen usw.) und andere (Auge, Nerven¬ 
system, innere Organe) eigentümlich sind. 


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Es wurden immer die intravenösen (170) und intramuskulären In¬ 
jektionen nach Wechselmann (300) angewandt, ohne daß je schwere 
lokale Übelstände aufgetreten sind, abgesehen von einer nicht ausge¬ 
dehnten Thrombose bei 3 Kranken nach den intravenösen und schmerz¬ 
haften Infiltrationen naoh den intramuskulären Injektionen. 

Die unmittelbaren Resultate sind immer gut oder ausgezeichet ge¬ 
wesen nicht nur bei den gewöhnlichen Manifestationen, sondern auch bei 
den hartnäckigeren und gegen Quecksilber refraktären, wie es die Papeln 
des Mundes und Rachens bei Rauchern sind, die sklerotischen Spät¬ 
gummen mit Leukoplasie der Zunge, die durch Stillen entstandenen 
Syphilisformen, die spezifischen Keratitiden, gewisse Lokalisationen an 
den Knochen, beginnende Tabes, manche Formen von Syphilis des Nerven¬ 
systems, mit Tuberkulose vergesellschaftete Syphilis, syphilitische Sarko- 
zele usw. Die Rezidive und auch die positiven Wassermann sehen 
Reaktionen ohne Symptome sind häufig auch nach starken Dosen bei 
der sekundären Syphilis (60%)> viel geringer bei Initialsyphilomen. In 
allen Fällen von Spätsyphilis ist nie ein Rezidiv beobachtet worden, ob- 
schon die W. R. in vielen nach der Kur positiv geblieben ist. Zwei im 
Beginn des Syphiloms behandelte Fälle haben keine Symptome mehr 
gehabt im Verlauf von mehr als einem Jahre der Beobachtung. Man 
hat auch 2 Fälle von Reinfektion konstatiert. 

Leichte Intoxikationserscheinungen von kurzer Dauer haben sich 
bei einigen Kranken eingestellt. Nur bei dreien sind die Symptome 
schwer, aber kurzdauernd gewesen auch nach gewöhnlichen Dosen (kon¬ 
genitale Anaphylaxie). Symptome von seiten der Nerven (Acusticus, 
peronaei) sind nicht ausgeblieben; in einigen Fällen sind die Störungen 
dem Salvarsan zuzuschreiben, in anderen der Syphilis. Da es unbestritten 
ist, daß Salvarsan durch Parasitotropismus wirkt, so kann man nicht 
ausschließen, daß es die Bildung spezifischer Antikörper hervorruft, die 
auf die Spirochaeten und die pathologischen Gewebe wirken, indem sie 
dieselben schnell auflösen, wie es Substanzen vom Typus der Fermente 
tun würden. 

Nach den angestellten Proben empfiehlt A. die Behandlung mit 
Salvarsan in allen Fällen von Syphilis, abgesehen von solchen, in denen 
eine Kontraindikation besteht. Nach dem Salvarsan ist es immer nütz¬ 
lich aufs Quecksilber als äußerst wertvolles Medikament zu rekurrieren. Vor¬ 
zuziehen ist das Salvarsan dem Quecksilber bei schwerer Syphilis oder 
bei jenen Formen, in denen das Hg nicht ertragen wird, bei Syphilitikern 
mit schlechtem Allgemeinzustand, bei Neurasthenikern, bei Luetikern 
mit chirurgischer Tuberkulose oder beginnenden tuberkulösen Läsionen 
der Lungen, bei beginnender Tabes, bei syphilitischen Rauchern mit 
Manifestationen im Munde und Rachen, bei spezifischer Keratitis und 
Iritis, bei Prostituierten mit positiver Wassermannreaktiou auch ohne 
Manifestationen. 


6. Sitzung. Mittwoch, 10. April, nachmittags. 

Milian, G., Paris. Diagnostischer Wert derWas- 
sermannschen Reaktion. 

Der diagnostische Wert der W. R. ist heute unbestritten. Jedesmal, 
wenn sie rein positiv ist, d. h. wenn die Hämolyse in allen zur Reak¬ 
tion dienenden Röhrchen fehlt, hat sie einen sozusagen absoluten 


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Wert, sie zeigt sicherlich Syphilis an, wenn man Lepra, Scharlach, 
Malaria ansschließen kann. 

Wenn die Reaktion dagegen »partiell positiv ist, so würde man un¬ 
vorsichtig sein, die Syphilis als sicher anznnehmen. 

Die partielle Reaktion hat also keinen diagnostischen Wert. 
Sie besitzt dagegen ein gewisses Interesse bei sicher luetischen Individuen, 
wo sie anzeigt, daß der krankhafte Prozeß noch aktiv ist. Sie kann also 
das therapeutische Handeln leiten. 

Die W. R. ist von Zeit zu Zeit negativ bei sicher Syphilitischen, 
selbst abgesehen von jedem therapeutischen Einfluß. 

Reaktionen, die jahrelang latent bleiben können, kann man durch 
eine spezifische Behandlung, besonders durch eine intravenöse Injektion 
von 606 wieder evident machen. Diesem Phänomen habe ich die Be¬ 
zeichnung „biologische Reaktivierung der W. R. tt gegeben. Diese 
partielle oder totale Reaktion kann am 2. bis 25. Tage nach der Injektion 
auftreten, aber mit einem Maximum an Frequenz vor dem 2. Tage 
in der Sekundärperiode, gegen den 15. Tag in der Tertiärpenode. Die 
frühzeitigen Reaktivierungen sind im allgemeinen flüchtig, dauern nur 
einige Tage, die Spätreaktionen können einige Monate dauern. 

Praktisch ist es also nötig, Blut am 5., 10., 15. und 20. Tage zu 
entnehmen, um nicht die Reaktion zu verfehlen. 

In 3*03% der Fälle von negativer W. R. kann man die Reakti¬ 
vierung nicht erhalten. Es bandelt sich um Individuen, die niemals die 
W. R. darbieten. Um also einen absoluten Wert zu haben, muß 
man die Probe der biologischen Reaktivierung bei Personen vornehmen, 
die schon einmal, in einem gegebenen Augenblicke, positive W. R. 
gezeigt haben. 

Die partielle oder totale W. R. hat eine sehr große Bedeutung 
für das therapeutische Handeln. Sie muß systematisch alle drei Monate 
in den ersten Jahren der Krankheit, alle sechs Monate in den späteren 
Jahren aasgeführt werden. Und bei jeder partiell oder total positiven 
Reaktion muß unmittelbar eine Behandlung bis zum völligen Verschwinden 
der Reaktion durchgeführt werden. Diese Untersuchung auf die einfache 
W. R. hin muß durch die Probe der Reaktivierung verstärkt 
werden, wenn die Reaktion mehrere Monate negativ geblieben ist. 

Die W. R. besitzt in gewissen Fällen und in gewissen Bedingungen 
einen prognostischen Wert. Ob. die W. R. partiell oder total ist, das 
hat kein prognostisches Interesse. Aber die Resistenz der W. R. der Be¬ 
handlung gegenüber weist auf eine rebellische und oft schwere Syphilis 
hin. Ich habe dies „nicht reduzierbare“ Syphilis genannt. Es gibt Kranke, 
bei denen die energischste Behandlung mit Hg oder Arsenikalien nicht 
die W. R. modifiziert. 

Die „Nichtreduzierbarkeit“ der W. R. beobachtet man bei Haut-und 
Knochenmanifestationen» die besonders refraktär gegen die Behandlung 
sind, ebenso in den Fällen, wo ein Rezidiv nach Heilung der Manifesta¬ 
tionen bevorsteht. 

Man beobachtet sie vor allen Dingen bei schweren Formen von 
Tabes, bei syphilitischer Myelitis und besonders bei Neuritis optica. 

Die Nichtreduzierbarkeit der R. gibt eine ernste Prognose bei den 
Nervenaffektionen. 

Die W. R. ist also ein wertvoller Führer für uns bei der Behand¬ 
lung der Syphilis. Und wir können sagen, daß es gegenwärtig unmöglich 
ist, einen Syphilitiker nach Gebühr zu behandeln, ohne daß wir uns auf 
diese Reaktion stützen. 

Nobl. Wien. Zur Syphilisabortion. 

Seit der ermöglichten Frühdiagnose werden an der Abteilung N.s 
an zugänglichen Standorten lokalisierte Primärafiekte ausgehoben und 


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energische OL cin.-Karen angeschlossen. Über die erzielten Erfolge bis 
zur Salvarsanära referiert eine Zusammenstellung Grünfelds. Diese 
weist im Sinne der Ausrottung des Übels nur sehr spärliche Erfolge auf. 
Von 1 bis zu 4 Jahren beobachteten Kranken blieben nur 2—8 bei nega¬ 
tivem W. erscheiuungsfrei. 

Die Radikalanshebung des Affektes, kombiniert mit intravenöser 
Salvarsaninjektion und merkurieller Behandlung, kam bisher in 150 Fällen 
zur Anwendung. Trotz eines größeren Perzentsatzes ausbleibender 
Sekundärerscheinungen bei dauernd negativem W. ist vorläufig der abor¬ 
tive Wert des Salvarsans nur mit Reserve einzuschätzen. Das Latent¬ 
bleiben der Syphilis durch viele Monate kann auch bei gewöhnlicher 
Heilanordnung verfolgt werden. Die ausbleibendo Abortion findet in den 
zahlreichen Beobachtungen sogenannter Reinfektionen ihre erhärtende 
Bestätigung. Schankriforme Genitalpapeln dürfen nicht im Sinue einer 
Neuinfektion gedeutet werden. 

Montesanto, D. E. Athen. Zur abortiven Behand¬ 
lung der Syphilis. 

Die Bestätigung einer radikalen Heilung der Syphilis ist keine 
leichte Frage. Die W. R. kann nicht diese Frage lösen. Nur wenn sie 
fortwährend oder eine lange Zeit negativ bleibt, kann sie die Hoffnung 
einer radikalen Heilung unterstützen. Aus einem Material von 26 Initial¬ 
geschwüren berichte ich nur 4 Fälle, bei welchen durch lokale (Exzision- 
Ätzung) und Salvarsanbehandlung (intravenöse Injektionen) keine sekun¬ 
dären Erscheinungen auftraten und die W. R. immer negativ war. Die 
Behandlung habe ich vom Dezember 1910 bis Januar 1911 angewendet. 
Letzte Reaktion negativ (Januar 1912). 

Ravogli, A. Cincinnati. 

Während der Diskussion habe ich oft von der Exzision des harten 
Schankers sprechen hören. Ich muß sagen, daß ich sehr viele Exzisionen 
mit gar keinem oder sehr geringem Resultat ausgeführt habe. Ich kann 
nicht verstehen, warum wir jetzt zu dieser Operation zurückkehren wollen, 
die wir ganz nutzlos gefunden haben. Salvarsan in die Venen injiziert 
hat eine so mächtige Wirkung auf die Initialläsion, daß diese rapid 
zurückgeht und in 8 bis 10 Tagen zu einem einfachen pigmentierten 
Flecke reduziert ist. Warum sollen wir den Kranken verstümmeln, wenn 
wir eine so wundervolle Wirkung durch „606“ sehen? Ich glaube nicht, 
daß Salvarsan eine absolute Kur ist, aber in meinen Fällen habe ich 
gesehen, daß nachher einige Hg-Injektionen wenn nicht eine vollständige 
Heilung, so doch ein großes Resultat erzielten. Nach dieser Behandlung 
war die W. R. in allen meinen Fällen negativ. 

Für die Hg-Kur gebrauche ich das graue Öl von Lang und ich 
gebe ihm vor allen anderen Präparationen den Vorzug. 

Einige Redner haben von den Gefahren des Salvarsans gesprochen. 
Ich bin froh, daß ich nie üble Wirkungen gesehen habe, wenn es richtig 
angewandt wurde. 

Wir müssen noch viele Jahre warten, bevor wir von vollkommener 
Heilung sprechen können. Aber wir können jetzt sagen, daß unsere 
Behandlung eine abortive ist. Sollten sich in der Zukunft Rezidive zeigen, 
so werden wir verpflichtet sein, die Behandlung wieder aufzunehmen. 

Silvestri, L. Rom. 

Die Lösung des Problems der Prophylaxe der Geschlechts¬ 
krankheiten ist nach R. sehr kompliziert. 

Die gesetzlichen Anordnungen, mögen sie auf Prinzipien 
absoluter Einschränkung oder vollkommener Freiheit beruhen, 
werden nie genügend sein, den Zweck einer wahren Prophylaxe 


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zu erreichen ohne die Erziehung der Massen, den Schutz der 
Jugend, die sanitäre weitgehende und unentgeltliche Assistenz. 

Es ist deshalb nötig, im Volke die Kenntnis der Schwere 
der Geschlechtskrankeiten und ihrer traurigen • Folgen für In¬ 
dividuum und Gesellschaft zu verbreiten. 

Oie Presse und Schule können wichtige Helfer sein, um 
dieses hygienische Gewissen im Volke zu bilden. 

Montesanto, D. E. Athen. Vortrag. Die Immunisa- 
tion des syphilitischen Organismus nach der Sal- 
varsanbehandlung. 

a) Statistik der Zeit der Rezidive dort, wo nur eine intravenöse 
Salvars&ninjektion angewendet war. 28 Fälle. 

Dosis 0*80, 0*40, 0*50, 0*60. 

Rezidive 1. Monat 21*4%, 2. Monat 42 , 8%, 3. Monat 11%, 4. Monat 

3*6%. 

Konklusion. Die Behandlung muß wenigstens 5 Monate dauern. 

ft) Die Rezidive sind nach einer Salvarsanbehandlung (ungenügender 
Dosis oder Methodik) reaktionsfähig, weil: 

e) Die Immunisatiou des Körpers verschwindet höchstwahrscheinlich 
vollständig nach einer genügenden Salvarsandosia. 

d) Ein Polyrezidiv ist die rasche Entwicklung eines Monoresidives. 

e) Die Reinokulationen sind Superinfektionen und beweisen 
nur einen Mangel an Immunarbeit des Körpers, „nichts mehr“. 

/) Bei diesem Zustand des Organismus kann sowohl ein Mono¬ 
rezidiv als auch eine Superinfektiou stattfinden (inkapsulierte eigene 
Parasiten, fremdes Virus). 

Finger. Schlußresume zu Thema I. 

F. will sich bemühen, dem Wunsche des Präsidiums nach 
einem objektiven Resume der Salvarsandebatte nachzukommen. 
Allseitig wurde dessen gute symptomatische Wirkung anerkannt, 
ebenso aber, daß wir von dem Ziele einer Therapia sterilisans magna 
weit entfernt sind. Als aussichtsreich wurde die Abortivbehand¬ 
lung mit Salvarsan empfohlen, wobei die dank der Entdeckung 
der Spirocliaeta pallida möglichst frühe Erkennung des Initial¬ 
affektes fördernd in das Gewicht falle. Fällen von positivem 
Ausfall der Abortivbebandlung sei in der Beurteilung Vorsicht 
nötig, da die Syphiliserscheinungen oft spät (1—1 l / a Jahr) auf- 
treten. Die Mehrzahl der bisher bekannt gewordenen „Reinfek¬ 
tionen“ stellen sich als „chankriforme Papeln“ dar. Außer zu 
Abortivkuren empfehle sich Salvarsan auch für die Hg refrak¬ 
tären Fälle. Mehrseitig wurde die Kombination von Salvarsan 
und Hg-Behandlung empfohlen, auf der anderen Seite aber 
(Ehler b) betont, daß alle symptomatischen Effekte von Sal¬ 
varsan auch durch Steigerung der Energie der Hg-Behandlung 
zu erzielen sind. 

Was die Nachteile des Salvarsans betrifft, wurde mehr¬ 
seitig betont, daß die Häufigkeit der Neurorezidive nach Sal¬ 
varsan zweifellos größer sei, sowie daß anch energische kom¬ 
binierte Behandlung dieselben nicht ganz zu verhindern ver- 


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möge (Hoffmann). Daß dem Salvarsan toxische Eigenschaften 
zukommen, ist durch die Mitteilung des Salvarsantodesfalles 
von Marschalko und durch dessen in demselben Sinne 
beweisenden Tierexperimente neuerlich erwiesen. Auch die 
Unstichhältigkeit des „Wasserfehlers“ hat Marschalko er¬ 
weisen können. Es sei daher bei Anwendung des Salvarsans 
größte Vorsicht nötig. Mehrseitig wurde betont, daß wir viel¬ 
leicht mit zu großen Dosen arbeiten. Es werde Aufgabe der 
nächsten Zeit sein, die „dosis efficax minima“ zu ermitteln. 
Im ganzen sei Salvarsan kein Ersatz der bisherigen Antisyphi- 
litika, sondern nur neben diesen ein drittes Antisyphilitikum, 
über dessen Indikationen und Kontraindikationen die Akten 
noch lange nicht geschlossen seien. 


7. Sitzung. Donnerstag, den 11. April vormittags. 

II. Hauptthema. 

Pellizzari, C. Florenz. Über die Resultate der 
physikalischen Therapie bei den Hautkrankheiten. 

Die verschiedenen Mittel physikalischer Behandlung (klas¬ 
sische Phototherapie, Einsen und Derivate-Uviol, Kromayer 
etc., Photochromotherapie, Röntgentherapie, Radium, Hoch¬ 
frequenz und Fulguration, Thermotberapie, Kohlensäureschnee 
usw.) stellen eine wahre Eroberung der modernen Therapie dar. 

Wenn man sie in ihrer Gesamtheit betrachtet, so kann 
man behaupten, daß sie in sehr vielen Fällen mit Vorteil die 
chirurgischen und medikamentösen Mittel ersetzen, denn sie 
können schönere und zuweilen definitivere Resultate geben, 
wobei sie die Leiden der Kranken eliminieren oder zum we¬ 
nigsten sehr abschwächen, indem sie zum Teil die normalen 
Gewebe schonen und deshalb sehr zur Ästhetik der kranken 
Teile beitragen. 

Alle oben erwähnten physikalischen Mittel können, die 
einen mehr, die anderen weniger, mit den medikamentösen 
Kuren kombiniert werden. Zuweilen können sie jedoch sukzes¬ 
siven Eingriffen chirurgischer Zerstörung vorangehen oder ihnen 
das Terrain vorbereiten; zuweilen können sie diese vervollstän¬ 
digen zu dem Zwecke, um Rezidiven besser vorzubeugen. 

Man kann sich von verschiedenen Kriterien leiten lassen, 
wenn man entscheiden will, ob man einem physikalischen Mittel 
vor den anderen den Vorzug geben soll: 


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des internationalen Kongresses in Rom. 


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1.. Von der Kenntnis, die wir nach und nach erwerben 
über jene besondere elektive Wirkung, welche die Strahlungen 
einer bestimmten Gruppe auf die verschiedenen Gewebe unseres 
Körpers zu haben scheinen, bald um die Vitalität gewisser 
Zellelemente zu aktivieren, indem sie die progressiven Phasen 
beschleunigen, bald dagegen, um die Degeneration zu erleich¬ 
tern, bis zur Hervorrufung des Todes und Verschwindens, bald 
um Erscheinungen funktioneller Hemmung in einigen Organen 
zu bedingen usw.; 

2. von der Eigenschaft der verschiedenen Gruppen von 
Strahlungen, die elektive Wirkung auf die krankhaften Gewebe 
auszuüben, während sie die normalen verschonen, die mit den 
pathologischen Zellelementen zu zerstören nicht nur unnütz 
wäre, sondern die zu erhalten wertvoll ist; 

3. von der Betrachtung, daß bei Gleichheit der Wirkung 
man den Vorzug jenem physikalischen Mittel geben muß, das 
am meisten Verstümmelungen oder auch einfache Deformitäten 
erspart, nicht nur zu kosmetischen Zwecken, sondern auch 
wegen der moralischen, sozialen und ökonomischen Effekte; 

4. von dem Wunsche, mit dem Mittel zu heilen, das 
ebenso sicher wie wenig Furcht einflößend und schmerzhaft ist; 

5. endlich von der Abwägung aller Gründe, welche die 
schnellste Heilung erfordern können, wozu gehören würden: 
Natur und Charakter der Krankheit, physischer Zustand des 
Patienten, seine soziale Stellung, seine Pflichten gegenüber der 
Familie oder der Umgebung, in der er lebt, seine ökonomische 
Lage, oder auch die Art und das Maß, womit er aus Gründen 
der Behandlung von Privatpersonen oder Gesellschaften unter¬ 
stützt wird. 

Während es also evident ist, daß ein jedes der physika¬ 
lischen Mittel aus verschiedenen Gründen bei den einzelnen 
Krankheitsprozessen gewählt werden kann, würde es irrationell 
sein, die absolute und generische Superiorität eines Mittels 
über die anderen zu behaupten. Es ist dagegen evident, daß 
man die besten Resultate erzielt, wenn man mit wissenschaft¬ 
lichen und praktischen Kriterien zwei oder mehrere Mittel mit¬ 
einander kombiniert. 

Das Geheimnis der besten Erfolge besteht darin, daß 
man auf eklektischem Wege zur Wahl desjenigen unter den 
physikalischen Mitteln schreitet, das zum Beginn einer Kur 
am meisten indiziert scheint wegen seiner elektiven Wirkung, 
indem man die Technik der Applikation je nach dem Sitze der 
Läsion, der größeren oder geringeren Dichte der Haut, dem 
Alter und der Reaktion des Individuums regelt, und den gün¬ 
stigsten Moment ergreift, um das erste durch ein anderes 
physikalisches Mittel zu ersetzen, wobei man nicht vergessen 

Arch. f. Dermal, u. Syph. Bd. cxii. 53 


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Verhandlungen 


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darf, daß man die nötige Zeit vergehen läßt zur Entfaltung 
des pbyaio-pathologischen, durch die verschiedenen Strahlungen 
hervorgerufenen Prozesses, indem man den an den einzelnen 
Individuen gewonnenen Schatz von Erfahrungen benutzt, der 
die Notwendigkeit demonstrieren kann, mehr oder weniger 
lange Pausen zu bewilligen (sei es, um neue Kraft jenen Appli¬ 
kationen zurückzugeben, die durch die Gewöhnung weniger 
aktiv geworden waren, sei es, um sich mit den akzessorischen, 
hygienischen oder medikamentösen Kuren zu beschäftigen, die 
dazu dienen, die Resistenz der Kranken zu erhöhen). 

Pellizzari demonstriert eine große Zahl von Kranken, darunter 
Fälle von Epitheliom, Aknekeloid, Lupus, Lymphangiom der Zunge, 
Mycosis fungoide8, die mit X-Strahlen, Radium, Finsen behandelt 
wurden. Er zeigt außerdem zahlreiche Mikrophotographien und mikro¬ 
skopische Präparate. 

Bellini, Mailand, demonstriert zahlreiche Moulagen aus dem 
Ospedale Maggiore Mailand. 

Reiche Moulagensammlungen sieht man ferner aus der Klinik von 
De Amicis, Neapel und von Mantegazza, Pavia. 

Schiff. Wien. 

Redner kommt in seinem Vortrage zu folgenden Schlußsätzen: 

1. Die physikalische Behandlung der Hautkrankheiten ist berufen, 
die gegenwärtige chemische Therapie vielfach zu ergänzen. 

2. Elektrizität, Licht, Röntgentherapie, Radiumstrahlen, Massage, 
Hydrotherapie und Thermotherapie haben ein großes Gebiet der Dermato- 
therapie erobert und es ist die nächste Aufgabe der wissenschaftlichen 
Forschung, die Indikationen festzustellen, welche die einzelnen Heil¬ 
potenzen haben und ihren Wert mit dem Werte der entsprechenden 
chemischen Heilmittel zu vergleichen. 

8. Es ist von Seite des internationalen Kongresses der Wunsch 
auszudrücken, daß an allen dermatologischen Instituten der physikalischen 
Therapie ein weites Arbeitsfeld eröfmet werde und es ist ein Komitee 
einzusetzen, welches durch entsprechende Vereinbarung ein gleichmäßiges 
Vorgehen hinsichtlich der Prüfung der Valenz der einzelnen physikali¬ 
schen Heilmethoden ermöglicht. Dieses international zu bildende Komitee 
soll durch Sammelforschung ein möglichst großes Material zustande 
bringen, um in rascher Weise die Verschmelzung der chemischen Der- 
matotherapie mit der physikalischen Methodik zu ermöglichen. 

4. Das Komitee wird vom internationalen Kongresse gewählt und 
erhält das Recht, sich durch weitere Mitglieder, für deren Wahl eine 
einfache Majorität genügt, zu erweitern. 

Malcolm Morris. London. 

Die physikalisch-therapeutischen Methoden, mit denen Redner 
hauptsächlich arbeitet, sind Finsenlicht, X-Strahlen, Radium und 
Kohlensäureschnee. Er setzt die Vor- und Nachteile dieser Methoden 
auseinander und diskutiert über ihre Opportunität bei der Behandlung 
von Trichophytie, Favus, Sykosis, Lupus erythematosus, Ulcus rodens und 
oberflächliches Epitheliom, Karzinom, Pagets Krankheit, Papillom, 
Naevus, Furunkulosis, Akne, Lichen planus, Psoriasis, Pruritus, Lichen¬ 
ifikation, Keloid und verschiedene andere Affektionen der Haut und 
Schleimhäute. 

Die besten Resultate können oft durch rationelle Kombination 
gewisser neuer Methoden miteinander oder durch Kombination alter mit 
den neuen Methoden erhalten werden. 


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de» internationalen Kongresses in Rom. 


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Rösenthal, O. Berlin. 

Bei der Bebandlang von Dermatosen hat die Massage die ihr ge¬ 
bührend e Anerkennung noch nicht gefunden; sie ist den übrigen physi¬ 
kalischen Behandlungsmethoden als vollwertig an die Seite zu stellen. 

Sie übt ihren Einfluß auf alle anatomischen Bestandteile and auf 
die physiologischen Funktionen der Haut aas. 

Speziell wirkt sie keratoplastisch and begünstigt die Wiederbildang 
des elastischen Gewebes. 

Sie ist indiziert bei allen Affektionen, die mit einer Hypertrophie 
des Kollagens im weitesten Sinne verbanden sind. 

Sie reguliert das Blut- und Lymphgefäßsystem and übt einen Ein¬ 
fluß auf die nervösen Elemente der Haut aas. 

Sie wirkt bei den Affektionen, besonders Hypertrophien der Talg¬ 
drüsen. 

So hebt sie den Stoffwechsel und den Tonus und beeinflußt die 
trophischen Vorgänge, speziell die Hypertrophie des Fettpolsters; sogar 
bei bakteriellen Affektionen dient sie mitunter als Unterstützungsmittel. 

Bei der Kosmetik übertrifft die Handmassage, mit gelegentlicher 
Ausnahme des Vibrators, alle zu diesem Zwecke angegebenen Instrumente. 

Multiple parallele Skarifikationen in allen Richtungen unterstützen 
bei einigen Dermatosen die Massage. 

Breda, A. Padua. Die Radiumtherapie in der 
Dermatologie. 

Nachdem Breda die klinischen und histo-bakteriologischen, bei 
verschiedenen Gruppen von Dermatosen ausgefuhrten Forschungen aus¬ 
einandergesetzt hat, kommt er zu folgenden Schlüssen: 

1. Das Radium übt bei der Lepra eine langsame, schwache, 
aber nicht zu vernachlässigende zytolytisch® Wirkung aus, nnd eine 
bakterizide Wirkung, die so mangelhaft ist, daß nach 24 Stunden un¬ 
unterbrochener Radiumbestrahlung die Bazillen ihre Form, den Grad 
und die Einförmigkeit ihrer Färbung bewahren; 

2. die Boubasherde können, ohne sichtbare Läsionen zu er¬ 
leiden, sich verkleinern und derart resorbieren, daß man annehmen kann, 
man habe im Radium endlioh ein Heilmittel von unbestrittenem Werte; 

3. gut angewendet heilt das Radium den Lupus vulgaris der 
Schleimhäute, die kleinen Herde der Haut, kann ein gut regulierbares, 
anodynes Hilfsmittel sein, das geeignet ist, die Heilung bei diffusen und 
schweren Formen von Lupus zu krönen; 

4. es ist das geeignetste und wunderbarste Heilmittel in Fällen 
von Naevi pigmentosi, verrucosi, piliferi; 

5. es ist von sicherster, an Übelständen freiester Wirkung bei 
Keloiden; 

6. es erlaubt endlich das Arsenal an unsicheren, zuweilen violenten 
Heilmethoden zu verlassen, die man bisher gegen den Lupus erythe¬ 
matosus discoides angewandt hatte, bei dem Breda nach seiner 
Erfahrung das Radium als souveränes Heilmittel beurteilt. 

Pini, G. Bologna. 

1. Die oberflächlichen Epitheliome oder Hautkankroide sind, von 
wenigen Ausnahmen abgesehen, der Heilung durch Röntgenstrahlen zu¬ 
gänglich ; 

2. die Technik der Applikation hat eine große Bedeutung auf die 
Involution der Kankroide; 

3. die Heildosis muß vorzugsweise in einer einzigen Sitzung an¬ 
gewandt werden. 

Wickham, L., Paris. Die Radiumtherapie in der 
Dermatologie. 

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Verhandlungen 


Radium zeigt sich nützlich: 

1. um in Regionen zu wirken, wo die Röntgenstrahlen nicht leicht 
angewandt werden können (Conjunctiva, Fossae nasales, Mnndhöhle, Ge¬ 
hörgang, Fisteln usw.), 

2. um bei sehr alten Personen oder ganz jungen Kindern za 
wirken. Man kann z. B. den Schlaf der Kinder benutzen, um das Radium 
zu applizieren; anderseits können Kranke ihren Beschäftigungen nach¬ 
gehen, indem sie die fixierten Apparate bei sich tragen und sich so der 
Strahlung unterziehen, 

3. endlich, um in Fällen zu wirken, wo die X-Strahlen nutzlos ge¬ 
wesen sind. 

Das Terrain, das sich dem Radium in der Dermatologie darbietet, 
ist also ein sehr weites. 

Es ist endlich für gewisse Krankheitsformen, bei denen auch andere 
therapeutische Mittel günstige Resultate erzielen, nicht gleichgültig, im 
Radium noch ein Mittel zu haben, das unserem therapeutischen Arsenal 
hinzugefügt werden kann. 

Da die meisten Läsionen, die durch X-Strahlen günstig beeinflußt 
werden, in der Theorie dieselbe Wirkung vom Radium haben, so muß 
diesem in Fällen, wo die Läsionen ihm leichter zugänglich sind, der 
Vorzug gegeben werden. 

Einige von den Affektionen, für die das Radium einen besonderen 
Nutzen hat, sind: 

1. die hervorragenden Angiome, die subkutanen und submukösen 
vaskulären Tumoren. Es handelt sich hier durchaus nicht um kleine er¬ 
habene Naevi, die man vollkommen duroh verschiedene Mittel heilt, 
sondern um Moustruositäten, die bisher als unheilbar aufgefaßt wurden, 

2. die Hautepitheliome, die nach meiner Statistik so regelmäßig 
zurückgegangen sind, daß ich das Radium für die Behandlung dieser 
Läsionen als ein Elektionsmittel ansehe. Ich komme zu diesem Schlüsse 
wegen einer Zahl von X-Strahlen gegenüber refraktären Fällen, die mir 
mit Radium zu heilen gelungen ist. Aber wohl verstanden gibt es in 
dieser Gruppe von Tumoren, die gegen X-Strahlen refraktär waren, auch 
Fälle, die selbst durch Radium nicht beeinflußt wurden. 

3. die Keloide, 

4. die festsitzenden Warzen und die Plantar- und Palmarschwielen, 

5. das Rhinophym, 

6. gewisse Formen von Lupus und andere Hautaffektionen, wie 
Pruritus, lokalisierte lichenoide Ekzeme usw. 

Das Radium kann auch, im Gegensatz zu dem, was man gewöhn¬ 
lich sagt und glaubt, n>it großem Nutzen bei tiefliegenden, verborgenen 
Läsionen, z. B. malignen Tumoren gebraucht werden. Man kann ver¬ 
mittels Sonden, Bistouri dtc. das Radium bei krankhaften Affektionen 
des Oesophagus, der Blase, des Rektums, des Uterus anwenden. 

Die Apparate können mit oder ohne Filterbedeckung gebraucht 
werden. 

Ich habe die Filter in drei Kategorien eingeteilt: 

1. schwache, besonders für Behandlung der oberflächlicheren Läsionen, 

2. mittlere, Platten von 7io~ # /io Dicke von Blei oder Silber, 
wenn man auf etwas dickere Gewebe wirken will, z. B. auf Lupusknöt¬ 
chen oder ulzerierte Epitheliome mit indurierter Basis etc.. 

3. dichte und dicke, wenn man noch mehr in die Tiere wirken will. 

Die Anwendung dieser Filter entspricht übrigens vielen anderen 

Betrachtungen und therapeutischen Indikationen. 

Welches auch die Apparate oder die angewandten Filter sein 
mögen, man kann wirken durch therapeutische Zerstörung oder durch 
elektive Wirkung, und dann ohne die geringste Reizung hervorzurufen. 


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des internationalen Kongresses in Rom. 837 

Die Art der elektiven, durch die Strahlung hervorgernfenen Reak¬ 
tion bildet den interessantesten Punkt der Radiumtherapie im allgemeinen. 

Meine histologischen Studien zeigen die Art des Zurückgehens der 
durch elektive Reaktion modifizierten Angiome und Keloide. 

Ich habe bis jetzt nur von den Methoden gesprochen, welche die 
Strahlungen anwenden; was die Emanationsmethoden (Schlamm, Bäder, 
Lösungen, Injektionen etc.) betrifft, so glaube ich, daß sie gute Dienste 
leisten können, und daß ihr Wirkungsfeld sich schnell auf die Dermato¬ 
logie erstrecken wird. 

Thibierge, G., Paris. Die Lumbalpunktion bei den 
pruriginösen Affektionen. 

Nach R. hat die Lumbalpunktion eine äußerst bemerkens¬ 
werte Wirkung bei gewissen pruriginösen Affektionen. 

Sie bat vor allen Dingen einen beträchtlichen und rapi¬ 
den Effekt beim Lichen Wilson und zwar bei den akuten, 
generalisierten und stark pruriginösen Formen dieser Er¬ 
krankung; nach wenigen Stunden hört der Pruritus auf, und 
das vollständige Verschwinden der Eruption erfolgt in einigen 
Tagen. 

Bei den anderen Formen dieser Erkrankung sind die 
Effekte noch bemerkenswert, aber um so weniger deutlich 
ausgesprochen, je langsamer der Verlauf ist, und je begrenzter 
die Läsionen sind. Indessen vermindert die Lumbalpunktion 
selbst bei den chronischen und lokalisierten Formen den 
Pruritus, und ihre Wiederholung kann die Heilung der Krank¬ 
heit herbeilühren. Man kann ebenfalls jedesmal, wenn der 
Pruritus so stark ist, daß er den Schlaf verhindert, und wenn 
die anderen Medikationen eine ungenügende Wirkung haben, 
zu dieser Art der Behandlung seine Zuflucht nehmen. Bei den 
anderen pruriginösen Affektionen, im besonderen beim Lieben 
cjrcumscriptus, bei den Neurodermitiden vom Typus des dia- 
thesischen Prurigo, bei gewissen Arten von Pruritus, die mit 
Psoriasis vergesellschaftet sind, kann die Lumbalpunktion den 
Pruritus vermindern, zuweilen sogar sein vollständiges Ver¬ 
schwinden herbeiführen und die temporäre oder definitive 
Heilung bedingen. Bei diesen verschiedenen Affektionen sind 
die Wirkungen weniger sicher und rapid als bei dem Lieben 
Wilson; man kann jedoch auf die Lumbalpunktion in allen 
Fällen rekurrieren, wo der Pruritus heftig ist. 

Obschon die Lumbalpunktion allein das Verschwinden des 
Pruritus hervorrufen kann, ist es gut, damit den Gebrauch 
topischer antipruriginöser Mittel zu verbinden, um zu erreichen, 
daß die Kranken aufhören sich zu kratzen und durch das 
Kratzen die Hautläsionen zu unterhalten. 

Diskussion. Wolff, Straßburg, hat ebenfalls die Lumbalpunktion 
in fünf Füllen von Neurodermitis angewendet. Einer wurde dauernd ge¬ 
heilt, die vier übrigen zeigten eine Besserung, wurden aber nach einigen 
Tagen bis Wochen wieder befallen. 


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Die Versammlung beschließt, daß der nächste internationale Kon¬ 
greß für Dermatologie und Syphilis 1916 in Kopenhagen stattfinden soll. 


Thibierge, Paris, macht den Vorschlag, der Gründung 
einer internationalen Gesellschaft für Dermatologie, deren Haupt¬ 
aufgabe es sein solle, die internationalen Kongresse in regel¬ 
mäßiger und beständiger Weise vorzubereiten und zu organi¬ 
sieren. 

Der Vorschlag wird vom Präsidenten De Amicis zur 
Diskussion gestellt. 

In günstigem Sinne sprechen Malcolm Morris, Rosen¬ 
thal, Gauche r. 

Es wird, einstimmig die Gründung der Gesellschaft und 
die Ernennung eines permanenten Komitees von Vertretern der 
verschiedenen Nationen beschlossen. 

Radaeli, Sassari. Über die durch Radium in den 
Hauttumoren hervorgerufenen histologischen 
Modifikationen. 

Indem er histologische Präparate und Mikrophotographien vorzeigt, 
demonstriert Redner, daß die Wirkung des Radiums durch zwei Haupt- 

S hänomene zu erklären ist: Zerstörung der neoplastischen Elemente, 
Heizung des die neugebildeten Massen umgebenden Bindegewebes. 

Die Zerstörung der neoplastischen Elemente ist das Phänomen, das 
(bei Anwendung nicht zu starker Intensität) zuerst beginnt; sie kann vor 
sich gehen, ohne das Auftreten der ReaktionBerscheinungen im umgeben¬ 
den Bindegewebe; sie stellt deshalb das wesentliche und charakteristische 
Faktum dar, ein Faktum, das die Elektivität der Wirkung des Radiums 
auf die Zellen (Samenzellen — Geschwulstzellen . . .) mit mehr aktiver 
und reicherer Entwicklung bestätigt. Die Alterationen, die zum Tode 
der neoplastischen Elemente fuhren, können auf keinen der bekannten 
Typen von Degeneration oder Nekrose bezogen werden; der Zerstörung 
gehen zuweilen Erscheinungen von übertriebener oder unregelmäßiger 
Entwicklung voran. 

Die Reizung des Bindegewebes variiert bedeutend je nach der In¬ 
tensität der Applikation; sie kann auch vollständig fehlen. Sie tritt im 
allgemeinen später auf als die Elektiven, das neoplastische Gewebe 
interessierenden Erscheinungen; sie besteht in Hyperämie, Exsudation 
(gewöhnlich mäßige) und Bindegewebsproliferation. 


8. Sitzung, Donnerstag, 11. April, nachmittags. 

Nobl, Wien, bespricht an der Hand von Moulagen und 
Gewebsbildem eine in der Menschenpathologie bisher analo¬ 
gielos dastehende Veränderung, die in einer intrafolliku¬ 
lären stachelähnlichen Büschelformation der Haare ge¬ 
geben erscheint. Der Befund betrifft einen 24jährigen Mann, 


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des internationalen Kongresses in Rom. 


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dessen Schaltergürtel, Oberarme, Brust, Baach and Rücken bei 
sonst völlig normaler Beschaffenheit, in den Haarfollikeln 
1—2 mm lange, schwärzlich verfärbte, haarähnlich biegsame, 
spitz zulaufende, fest in den Follikel eingelassene, nur mit dem 
scharfen Löffel aushebbare Stacheln trägt. Mikroskopisch er¬ 
weisen sich diese Fortsätze als dünnste, Haarstruktur besitzende 
Walzen, die in der Summe zu 10—30 garbenähnlich aneinan¬ 
der geiügt, die einzelnen Stacheln formieren. Dem Follikelhals 
entsprechend werden die Bündel durch massige Hornbänder 
umschlungen. Der Follikulartrichter enorm erweitert, von einer 
hyperkeratotischen Auskleiduugsschicht besetzt. Über die Be¬ 
ziehungen der Walzen zu den Haarpapillen wird erst aus den 
fortgeführten Serienuntersuchungen Aufschluß zu erwarten sein. 
Was den Entstehungsmodus betrifft, so erscheint die von Pro¬ 
fessor Wolf geäußerte Vermutung, daß es sich hiebei um eine 
follikuläre Retention bzw. Kumulation von Lanugohaaren handelt, 
sehr plausibel. 

Nobl, Wien. Lymphogranuloma disseminatum 
cutis. 

Die von Paltauf - Sternberg aus der Summe der 
lymphatischen Erkrankungen abgegrenzte Lymphogranulomatose 
ist bisher nur als eine den Drüsenapparat und einzelne paren¬ 
chymatöse Organe befallende entzündliche Störung beschrieben 
worden. Die Haut als Projektionsfeld der Läsion findet nur 
in einem Beitrag von S. Grosz nähere Würdigung. Die groß- 
papulöse Knotenaussaat in der Kutis konnte N. bei einem 
20jährigen Manne beobachten und die Zugehörigkeit derselben 
zum Prozeß aus dem Aufbau der Plasmome ermitteln. Die 
demonstrierten Moulagen und eingestellten Schnitte belegen die 
Eigenart der Zustandsform. Bei der Biopsie ergab sich das 
ergänzende Bild der universellen lymphatischen entzündlichen 
Hyperplasie. Pleura, Lnngen, Mediastinum, Milz, gleich allen 
Drüsen dicht durchsetzt von Granulomen. 

Majocchi, D., Bologna. Purpura annularis tele- 
angiectodes. 

Sie ist unter den Purpuraformen, eine der eigenartigsten, 
obschon man wegen ihrer dunklen Ätiologie noch nicht be¬ 
haupten kann, ob sie zu den essentiellen oder symptomatischen 
Purpuraformen gehört. Wegen der früheren schon veröffent¬ 
lichten (V. Memorie d. R. Accad. d. Scienze dell’ Istituto di 
Bologna, Bd. I, Serie VI, 1905) und wegen der neuen Be¬ 
obachtungen (in der Zahl von sechs Fällen), die von A. in den 
letzten Jahren gesammelt wurden, kann er über diese hämor¬ 
rhagische Form die ersten Schlüsse aussprechen, die sich fol¬ 
gendermaßen zusammenfassen lassen: 


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1. Die Konstanz der morphologischen Charaktere ist 
das typische Merkmal der Purpura annularis tele- 
angiectodes, und vor allen Dingen tritt im objektiven Bilde 
sowohl die Form lividroter, punktförmiger, miliariformer 
kleiner Flecke (Hämorrhagien und Gefäßektasien) als auch 
die rein annuläre Figuration hervor. 

2. Die Topographie der Dermatose in ihrer ganzen Evo¬ 
lution ist auch konstant an den Extremitäten, besonders an 
den unteren, wo sie oft ihren Anfang nimmt; selten beobachtet 
man sie am Stamme; und mit der Topographie zeigt sich die 
symmetrische Disposition in ihrer ganzen Evidenz. 

3. Die Dauer ist, zum Unterschied von den Purpura¬ 
formen im allgemeinen, ziemlich lang, und was besonders 
eigentümlich ist, die Purpura annularis teleangiectodes zeigt 
keine „poussees“. 

4. Als anatomisch-klinische Erscheinungen treten immer 
die punktförmigen Hämorrhagien und die kapillaren 
Gefäßektasien hervor, von denen die rot-lividen kleinen 
Flecke herrühren; was die histopathologische Seite angeht, so 
sind konstante Alterationen die Endoarteritis obliterans 
und die Ektasien der Kapillaren wie auch der kleinen 
Arterien, zuweilen mit der Bildung punktförmiger Aneurysmen 
und Ruptur derselben. 

5. Wenn die Ätiologie, wie gesagt, noch dunkel ist, so 
kann man doch auf Grund gut festgestellter klinischer, bisher 
veröffentlichter Beobachtungen als pathogenetisches Agens die 
Syphilis ausschließen. Man kann deshalb behaupten, daß 
die Purpura annularis teleangiectodes weder eine 
Manifestation von Spätsyphilis noch von Parasyphilis ist. Daß 
ferner diese Form von Purpura in Beziehung stehen könnte 
zur tuberkulösen Diathese, konnte A. bisher nicht demonstrieren, 
während einige Beobachter neuerdings mehrere klinische, mit 
der eben genannten Diathese koinzidierende Tatsachen festge¬ 
stellt hätten. 

6. Obschon die Purpura annularis teleangiecto¬ 
des spontane Involution in einer Zeitperiode erleidet, die von 
wenigen Monaten bis zu einem Jahre und auch mehr wechselt, 
so erleichtert nichtsdestoweniger eine Kur mit Schwefelthermen 
und der Gebrauch von Fango die Heilung. 

Tignolo-Lutati, C., Turin. Purpura annularis tele¬ 
angiectodes Majocchi (mit Demonstration von 
Photographien, Mikrophotographien und Prä¬ 
paraten). 

A. spricht über die ganze Literatur des Arguments und beschreibt 
dann einen zweiten Fall seiner Beobachtung, der einen 24 j&hrigen Mann 
betrifft, in dessen Familie Tuberkulose vorgekommen ist. Der Kranke 


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ist von graziler Konstitution, aber hat keine bemerkenswerten organi¬ 
schen Läsionen. Die Dermatose, die das klinische Bild der von 
Majocchi beschriebenen Purpura darbietet, ist ganz unbemerkt aufge¬ 
treten und zirkumskript an den unteren Extremitäten. Histologisch kann 
man, wie aus den von A. demonstrierten Mikrophotographien hervorgeht, 
die drei auch klinisch verschiedenen Momente oder Stadien der Krankheit 
unterscheiden: Stadium der Teleangiektasien, hämorrhagisches 
Stadium, atrophisches Stadium. Nachdem er auf einige Hypothesen 
über die Histogenese des Prozesses hingewiesen hat, spricht A. über die 
verschiedenen Auffassungen, die von Majocchi und den Autoren über 
die Ätiologie und Pathogenese der Erkrankung vorgebracht worden sind; 
er verweilt bei seinem ersten Falle, der ein Kind betraf, bei dem sichere 
tuberkulöse Vererbung bestand, bei einem Fall von Balz er und Galup, 
der ebenfalls sicher tuberkulös war, und bei einem Falle von Radaeli, 
bei dem manifeste Tuberkulose bestand. Und indem er auch auf die Tat¬ 
sache aufmerksam macht, daß bei seinem zweiten Kranken Tuberkulose 
in der Familie war, so hält er es den vielfachen ätiologischen Hypo¬ 
thesen gegenüber, welche — einig über die toxische Theorie — die ver¬ 
schiedenen Beobachter ausgesprochen hätten, auch ohne etwas über die Natur 
des toxischen Elementes selbst spezifizieren zu können, (und indem er 
im allgemeinen die irritierende Wirkung bedenkt, die ein toxisches 
Element auf die Gefaßintima ausüben kann), für wahrscheinlich annehmen 
zu dürfen, daß das klinische Bild der Purpura annularis teleangiectodes 
den Exponent gemeinsamer Konvergenz verschiedener Ätiologien toxisch¬ 
infektiöser Natur bezeichnen könne, bei deren Entwicklung vielleicht 
auch eine Wirkung des Nervensystems im Spielo sei. 

Radaeli, Sassari. Beitrag zum Studium der My- 
co8i b fungoides. 

Indem Redner auf 8eine vollständige Arbeit (Lo Sperimen- 
tale, Jahrg. 65, Heft 3) hinsichtlich der ausführlichen Be¬ 
schreibung seines Falles verweist (typischer Fall von Mycosis 
fungoides mit nekroskopischem Befund multipler Knötchen in 
den inneren Organen), demonstriert er zahlreiche histologische 
Präparate und Mikrophotographien, aus denen einige inter¬ 
essante anatomisch-pathologische Tatsachen hervorgehen. Diese 
Tatsachen sind: 1. die Existenz eines neugebildeten Netz¬ 
werkes in den mykosischen Herden, das nicht auf Zerfall der 
Fasern des Bindegewebes zurückzuführen ist, ein Netzwerk, das 
Redner mit der Methode der Silberimprägnierung von Bie¬ 
se h o w 8 k y-L e w i sichtbar gemacht hat; 2. die Modifikationen, 
welche die mykosischen Herde in ihrer Struktur erleiden, in¬ 
dem sie einem Entwicklungsstillstand, der fibrösen 
Transformation, der Nekrose entgegen gehen; diese 
Modifikationen sind so ausgesprochen, daß sie verschiedene 
anatomisch - pathologische Diagnosen rechtfertigen können; 
3. die Verteilung der Krankheitsherde in der Haut und den 
Lungen, eine Verteilung, die offenbar in Beziehung steht zu 
präexistierenden lymphatischen Organen; 4. eine besondere 
Lokalisation des neugebildeten Gewebes in den Wandungen 
der venösen Gefäße, ähnlich dem, was man häufig bei den 
Lymphdrüsenerkrankungen beobachtet. 


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Diese anatomisch-pathologischen Tatsachen zusammen mit 
der häufigen Koinzidenz von Alterationen der hämatopoetischen 
Organe bei der Mycosis fungoides bringen Redner bei Deutung 
der Natur der Mycosis fungoides dazu, sich der alten Theorie 
der kutanen Lymphoadenie zu nähern, eine Theorie, die er je¬ 
doch entsprechend den modernen Auffassungen über die 
lymphoadenischen und polylymphomatösen Prozesse modifiziert. 

Piccardi, G., Turin. Ein Fall von Erythema ele¬ 
vatum et diutinum (mit Demonstration von Photo¬ 
graphien und Mikrophotographien).' 

Redner hat einen Fall der noch wenig bekannten, von 
Crocker unter dem Namen Erythema elevatum et 
diutinum beschriebenen Krankheit bei einem jungen Mann 
von 20 Jahren beobachtet, bei dem infolge rheumatisierender 
Ursachen gleichzeitig mit Erscheinungen von Gelenkrheumatis¬ 
mus eine Eruption auftrat, die aus runden, flachen, weiß-rosa¬ 
farbigen Papeln und Plaques von keloidartigem Aussehen be¬ 
standen, und welche die charakteristische Eigenschaft hatten, 
sich rapid vom Abend bis zum Morgen zu modifizieren. Die 
Dermatose, die zur Zeit der Beobachtung seit einem Jahre 
datierte, nahm besonders die Seite der Gelenkoberflächen und 
vor allem den Hand- und Fingerrücken ein. Zugleich mit den 
keloidartigen Elementen beobachtete man einzelne vesikulöse 
und hämorrhagische Elemente. Die Affektion kam unter Arsenik¬ 
behandlung schnell zur Heilung. 

Alle Untersuchungen, die ausgeführt wurden, um die 
Ätiologie festzustellen, waren negativ. Histologisch handelte 
es sich um Infiltration der oberen Dermaschicht, besonders um 
die Gefäße herum, die hauptsächlich aus polynukleären, zum 
großen Teil zerfallenen Leukozyten bestand. 

Redner ist der Ansicht, daß dieser Fall, der identisch ist 
mit dem von Au dry unter dem Namen Erythemato-sclerosis 
und von Deila Favera Erythema elevatum et diutinum be¬ 
schriebenen Falle eine Erkranlmng für sich darstelle, die unab¬ 
hängig sei von dem Granuloma annulare von Crocker, 
einer klinisch und anatomisch noch schlecht definierten 
Krankheit. 

Simonelli, F. Siena. Ätiologie und Pathogenese 
des Erythema pernio. 

Nachdem Redner kurz die Resultate seiner früheren Unter¬ 
suchungen auseinandergesetzt hat, welche die Hypersensibilität 
lür niedrige Temperaturen von Kaninchen gezeigt hatten, die 
mit Serum von anderen Kaninchen inokuliert worden waren, 
die schon die Erfrierung erlitten hatten, berichtet er über den 
Ausgang der sukzessiven Experimente und kommt zu dem 
Schlüsse, daß infolge der Erfrierung im Serum des Kaninchens 


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Meta albumin auftritt, daß als heterogenes Protein zur Bil¬ 
dung eines Autoantikörpers führt. 

In dieser Weise wird die Pathogenese des Erythema 
pernio aufgeklärt, und unter den verschiedenen gemeinhin an¬ 
genommenen ätiologischen Faktoren gewinnt einen großen Wert 
die Kälte und die Konstitution des Individuums, bei dem man 
die Krankheit findet. 

Peyri Rocamora, Barcelona. Ein seltener Fall von 
Cornu cutaneum. 

Ein 68jähriger Bauer mit seborrhoischen Erscheinungen 
an anderen Regionen zeigte am Fußrücken ein sehr voluminöses 
Cornu cutaneum von mehr als 5 cm Implantationsoberfläche, 
das mehr als 2 cm hervorragte und eine Anhäufung steiler 
Höcker mit verschiedenen Richtungsstreifen bildete. Volumen 
und Topographie bilden das besondere dieses Falles. 

Peyri Rocamora, Barcelona. Ein Fall von Präpu¬ 
tialstein. 

Kongenitale Phimosis bei einem 60jährigen Kranken. Seit 
4 Jahren hat er kleine progressive Störungen, wie sie bei 
Balanoposthitis Vorkommen. Er gleicht einem Fall von Phimosis 
mit Vegetationen, aber bei der Inzision findet man im Präpu- 
tialsack einen ovoiden, 12 g schweren Stein mit Schichtbildung, 
bestehend aus phosphorsaurem Kalk und organischer Substanz. 
Man hält den Fall eher für seminalen Ursprungs als von 
Smegma oder Urindepots herrührend und zwar wegen des 
Fehlens von Karbonaten. 


9. Sitsung, Freitag, 12. April, vormittags. 

Hoffinann, E., Bonn. Über eine experimentelle 
Sporotrichose(subkutanesGummi)beim Affen nebst 
Bemerkung über Protozoenbefunde Schriddes 
beim Granuloma teleangiectaticum. 

H. berichtet über ein hohnengroßes, kugelrundes subku¬ 
tanes Spörotrichom, welches nach intraperitonealer Infektion 
bei einem Cerkocebus fuliginosus im subkutanen Gewebe ent¬ 
stand. Ganz ähnlich wie in einem Falle de Beurmanns bei 
der Katze. Die isolierte Geschwulst wurde mitsamt der Epi¬ 
dermis exzidiert. Eine Allgemeinerkrankung des Tieres trat 
nicht ein, so daß eine isolierte Haftung der Pilze im Stich¬ 
kanal angenommen werden muß. Histologisch hat sich der 
typische Bau des Sporotrichoms mit auffallend zahlreichen 
großen Riesenzellen und scharfe Abgrenzung des Granuloms 


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gegen das umgebende Gewebe gefunden. In den Riesenzelien, 
aber auch sonst in und außerhalb der Zellen fanden sich zahl¬ 
reiche Pilzelemente. Die Darstellung aller Pilze gelang, be¬ 
sonders bei den intrazellulären, erst bei prolongierter Gram- 
resp. Gram-Weigertfärbung (24—36 Stunden). H. empfiehlt 
das Verfahren daher beim menschlichen Sporotrichom. Auch 
bei Pyronin-Methylgrün färbten sich die Pilze deutlich rot. 

Die Mitteilung Schriddes über Granuloma tele- 
angiectaticum und dabei gefundene Protozoeneinschlüsse 
erweckte bei H. den Gedanken, daß es sich hierbei um Pilze 
handeln könnte. Die Nachuntersuchung von Präparaten 
Schriddes ergab, daß sich in der Tat die von ihm be¬ 
schriebenen Körperchen (D. m. W. 1912) bei prolongierter 
Gramfärbung färben ließen und auch mit Pyronin-Methylgrün 
darstellbar sind, ln der Form entsprechen sie den Sporo- 
trichen nicht ganz. Der Schriddesche Fall kann aber zur 
Klärung der Ätiologie des Granuloma teleangiectaticum nichts 
beitragen, da er seinen Befund nur einmal und zwar an einem, 
den Knochen mitbetreffenden Falle gemacht hat, der vom Typus 
dieses Granuloms völlig abweicht. 

Diskussion. Arndt, Berlin. Zu dem, was Herr Hoffmann so¬ 
eben gesagt bat, möchte ich ganz kurz einiges bemerken. 

Meiner Ansicht nach bat man unter der Bezeichnung Granuloma 
teleangiectaticum benignum verschiedene Prozesse zusammenge¬ 
worfen, einmal die von Küttner, von dem ja auch der Name stammt, 
veröffentlichten Fälle und dann die Affektion, die zuerst in Frankreich 
von Poncet und Dor als Botryomycose humaine beschrieben 
worden ist. 

Die letztere Erkrankung, die mit der Botryomykose der Tiere 
wohl nur eine gewisse äußere Ähnlichkeit gemein hat, wird nicht selten 
beobachtet. Die an ihrer Basis meist leicht eingeschnürten, pilzförmigen, 
stets ulzerierten, himbeerartigen, fast ausschließlich an den Händen, 
seltener im Gesicht, am behaarten Kopf oder an einer anderen Körper¬ 
stelle sitzenden Geschwülste sind sowohl klinisch wie histologisch so gut 
charakterisiert, daß ich hier nicht näher auf sie einzugehen brauche. 

Von diesem scharf umschriebenen klinischen Bilde entfernen sich 
aber einige der von Küttner publizierten und als Granuloma teleangi¬ 
ectaticum benignum bezeichneten Fälle mehr oder weniger weit und sie 
nähern sich mehr dem sogenannten multiplen idiopathischen hämorrhagi¬ 
schen Sarkom Kaposi, von dem man wohl jetzt meist annimmt, daß es 
mit den echten Sarkomen nichts zu tun hat und entweder als ein eigen¬ 
artiges infektiöses Granulom oder als ein im pathologischen System eine 
Sonderstellung beanspruchendes, sowohl von den infektiösen Granulations¬ 
geschwülsten als auch von den echten Neoplasmen zu trennendes Krank¬ 
heitsbild aufzufassen ist. 

Was das klinische Bild des Schriddesehen Falles betrifft, so 
schließe ich mich der Ansicht von Herrn Hoffmann an. 

Die in dem demonstrierten Präparat sichtbaren parasitären Gebilde 
halte ich für BlaBtomyzeten (doppelter Kontur, zentrale kernartige 
Bildungen, Ansatz von Sprossung!). 

Dem Nachweis von Hefen in ulzerierten Gewebsneu¬ 
bildungen kann keine irgendwie ausschlaggebende Be- 


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dentnng beigemessen werden, da es sich sehr wohl nm eine 
sekundäre, so den Gewebsverändernngen in keiner ursäch¬ 
lichen Beziehung stehende Ansiedlnng von Hefepilsen 
handeln kann. 


III. Hauptthema. 

Blastomykose, Sporotrichose und Beziehungen zu analogen 

Prozessen. 

De Beurmann und Gougerot. Paris. Der gegen¬ 
wärtige Stand der Frage der Mykosen. 

I. 

Wachsende Frequenz und Multiplizität der 
Mykosen. 

Die Mykosen sind durch Pilze bedingte Infektionen. Früher 
galten die Mykosen, abgesehen von Trichophytie und Favus, in 
Europa als Kuriositäten ohne praktisches Interesse. Heutzutage 
ist ihre Häufigkeit und Bedeutung, dank dem Studium der 
Sporotrichosen, allgemein anerkannt. 

Rav aut und Pinoy haben beim Suchen nach der Sporo¬ 
trichose eine neue Diskomykose, hervorgerufen durch Disko- 
myzes Thibiergi gefunden, Gougerot und Caraven ent¬ 
deckten die Hemisporose durch Hemispora stellata, Beur¬ 
mann, Gougerot und Vau eher eine Oidiomykose durch 
einen neuen Parasiten, Oidium cutaneum, Balzer, Burnier 
und Gougerot einen Fall von Parendomycosis gummosa 
durch einen neuen Parasiten, Parendomyces Balz er i usw. 

Infolge des Studiums der Sporotrichose ist ein neues 
Kapitel für die Pathologie eröffnet worden. Eine neue Welt, 
die früher kaum geahnt wurde, fängt an erforscht zu werden. 

n. 

Sporotrichosen. 

Die Sporotrichosen sind bei Menschen und Tieren vor¬ 
kommende Infektionen, hervorgerufen durch fadenartige, mit 
Sporen versehene Pilze: Sporotrichum Schencki, Sp. Beur- 
manni (und Varietäten), Sp. Jeanselmei, S. Gougeroti, 
Sp. Dori. Es gibt also nicht eine, sondern viele Sporo¬ 
trichosen. 

Die A. geben eine ausführliche Geschichte des Studiums 
der Sporotrichosen, weisen daraufhin, wie sie diese Affektionen 


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von der Tuberkulose, Syphilis usw. getrennt haben, mit denen 
man sie früher zum Schaden der Kranken verwechselte. Sie 
haben gezeigt, daß das Sporotrichum Beurmanni sich in 
allen Geweben lokalisieren und äußerst polymorphe Läsionen 
hervorrufen kann. Diese Multiplizität der Formen und Läsionen 
beweist, daß die Sporotrichosen nicht nur den Dermatologen, 
sondern auch den Chirurgen, Laryngologen, Ophthalmologen 
interessieren müssen. 

Die Diagnose der Sporotrichosen ist, wie die Arbeiten 
der Autoren gezeigt haben, nicht schwierig. Weun die klini¬ 
schen Erscheinungen nicht genügen, kann man sich der bakterio¬ 
logischen Untersuchung vermittels der Sabourandschen 
Technik und, wenn diese resultatlos ist, der serodiagnostischen 
Methode von Widal und Abrami bedienen. 

Die Behandlung besteht in allgemeiner und lokaler Jod- 
Jodkalianwendung. Damit heilt man in einigen Wochen 
Kranke, die früher als unheilbar angesehen wurden. 

HI. 

Blastomykosen oder besser Exaskosen. 

Die anatomisch-klinischen Studien dieser Mykosen durch 
Buschke in Deutschland, Curtis, Guillemin, Blanchard 
in Frankreich, Gilchrist u. a. in Amerika, haben uns über 
die Natur dieser Affektionen aufgeklärt. 

Es ist unerläßlich, die Revision der botanischen und noso¬ 
logischen Nomenklatur dieser Affektionen zu versuchen. 

IV. 

Oosporosen. 

V. 

Mukormykosen (oder Diskomykosen oder Nokar- 

dosen). 

VI. 

Tineaformen. 

Das Studium dieser verschiedenen Mykosen ist in Frank¬ 
reich durch Roger, Widal und Abrami, Ravant und 
Pinoy für die Oosporosen (IV) gemacht worden, durch Luc et, 
Dienlafoy, Chantemesse und Widal, Renon, Bodin 
für die Mukormykosen und Aspergillosen (V), durch Sabou- 
raud und Bodin für die Tineaerkrankungen (VI). Von 
Autoren in anderen Ländern sind besonders Plato, Truffi, 
Citron, Bloch zu erwähnen. 


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VII. 

Notwendigkeit internationaler Konventionen 
beim Stadium der Mykosen. 

Ravogli, A. Über Blastomykosis. 

Hautblastomykose ist keine sehr seltene Krankheit in den 
Vereinigten Staaten. In einigen Monaten habe ich acht Fälle 
beobachtet. 

Es scheint, daß die Krankheit meist übertragen wird 
durch Kontakt mit toten Tieren, bei denen die Parasiten als 
Saprophyten leben. Im Anfang ist die Erkrankung zu heilen 
durch Zerstörung der infizierten Haut; wenn dies versäumt 
wurde, so breitet sich die Krankheit allmählich über den ganzen 
Organismus hin aus und verursacht den Tod durch allgemeine 
blastomyzetische Infektion. 

Splendore, A., St Paolo, Brasilien. Blastomykose, 
Sporotrichose und Beziehungen zu verwandten 
Prozessen. 

In Brasilien existiert eine besondere Form von Blasto¬ 
mykose, charakterisiert durch nodulo-ulzerative, vegetierende 
Läsionen, die meist in der Mundhöhle lokalisiert sind. Diese 
Affektion zeigt einen mehr oder weniger chronischen Verlauf 
von Monaten oder Jahren; sie kann sich im ganzen Organis¬ 
mus generalisieren und den Tod des Patienten infolge schwerster 
Kachexie bedingen. Sie ist refraktär den gewöhnlichen lokalen 
oder allgemeinen medikamentösen Kuren gegenüber, aber die 
Läsionen können durch Applikation von Radium in bemerkens¬ 
wertem Grade gebessert werden. Das allgemeine klinische Bild 
der Erkrankung ist zuweilen sehr ähnlich dem der Tuberkulose. 
Die Läsionen des Mundes können Ähnlichkeit zeigen mit einer 
neuen Form von Leishmaniosis, die vor kurzem von Redner 
entdeckt wurde und auch häufig in Brasilien vorkommt Diese 
Form von Blastomykose wird hervorgerufen durch Pilze, die 
zu der von de Beurmann und Gougerot Zimonema ge¬ 
nannten Art gehören. 

Man hat die experimentelle Reproduktion dieser mykosi- 
sehen Läsionen, durch Skarifikationen mit dem Material vom 
Menschen im Munde eines Meerschweinchens erhalten. 

Die Kulturen der Pilze haben pathogene, wenn auch in¬ 
konstante Wirkung, auf Meerschweinchen und Kaninchen. 

Die Blastomykose ist auch eine spontane Erkrankung bei 
gewissen Vogelarten, bei denen sie von A. in Form intramusku¬ 
lärer Pseudotuberkel gefunden wurde. 

Die Sporotrichosen sind relativ häufig in Brasilien unter 
Form gummöser, längs der Lymphbahnen einer Extremität 
lokalisierter Knoten. 


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Diese Knoten können einigen Manifestationen tertiärer 
Lues oder lymphatischer Tuberkulose gleichen, von denen sie 
sich jedoch durch verschiedene Charaktere unterscheiden. 

Sie ziehen gewöhnlich nicht die regionären Lymphdrüsen, 
noch den Allgemeinzustand des Patienten in Mitleidenschaft, 
haben aszendierenden Verlauf und können zur spontanen 
Ulzeration kommen. 

Es gibt in Brasilien eine andere Form von Sporotrichose, 
die, wie es scheint, äußerst selten vorkommt und die sich zeigt 
mit Läsionen nach Art verrukoider Vegetationen mit Beteiligung 
der regionären Lymphdrüsen. Diese Vegetationen gleichen bis 
zu einem gewissen Grade einigen Hautmanifestationen der 
Blastomykose. 

Die beiden eben erwähnten Formen von Sporotrichose 
haben gewöhnlich eine langsame und torpide Evolution; sie 
können eine Reihe von Monaten dauern, aber sind immer heil¬ 
bar durch Gebrauch von Jodkalium. 

Die Sporotrichose ist auch häufig als Spontanerkrankung 
bei den Mäusen der Stadt St Paulo (Brasilien), bei denen sie 
sich in Form von artikulärer und viszeraler Pseudotuber¬ 
kulose zeigt. 

Die Sporotrichose kann von Mäusen auf den Menschen 
durch Bisse übertragen werden. 

Der Mikroorganismus der bislang in Brasilien beobachteten 
Sporotrichosen gehört drei Rassen von Sporotrichum an, die 
sich untereinander durch morphologische und kulturelle 
Charaktere unterscheiden. Das Sporotrichum der Mäuse undr 
das der gummösen Form beim Menschen scheinen zu derselben 
Spezies jener in anderen Ländern beschriebenen Sporotrichon- 
pilze zu gehören. Das Sporotrichon der erwähnten vegetieren¬ 
den Form jedoch gehört zu einer anderen Spezies und verdient 
wegen seines charakteristischen Aussehens in den pathologischen 
Geweben das von A. vorgeschlagene Appellativum Asteroides 
zu bewahren. 

Splendore, A., St. Paulo, Brasilien. Leishmaniosis 
mit Lokalisation in den Schleimhauthöhlen (neue 
klinische Form). 

Die Leishmaniosis mit Lokalisation in der Mund- und 
Nasenhöhle ist eine von A. zuerst entdeckte und beschriebene 
Krankheitsform. Sie ist in gewissen Gegenden Brasiliens nicht 
selten, sie hat Ähnlichkeit mit anderen krankhaften Prozessen, 
ist äußerst rebellisch gegen die Behandlung, kann eine Reihe 
von Jahren (länger als die Leishmaniosis der Haut) dauern. 

Die Läsionen beginnen gewöhnlich auf der Haut mit den 
Charakteren der Orientbeule, aber auf der Schleimhaut nehmen 
sie die Form granulo-ulzerativer Vegetationen framboesischen 


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Aussehens an. Sie können an hartem und weichem Gaumen, 
Zahnalveolen, in Kehlkopf und Nasenhöhlen bedeutende Zer¬ 
störungen hervorrufen. 

Bei mikroskopischer Untersuchung finden sich typische 
Leishmansche Körperchen, zuweilen reichlich, zuweilen in sehr 
geringer Zahl. 

Die histologische Struktur unterscheidet sich im allge¬ 
meinen nicht von der der Orientbeule. 

Es ist A. gelungen, mit krankhaftem Material vom Men¬ 
schen experimentelle Reproduktionen an der Haut bei zwei 
Affen zu erhalten und auch zahlreiche Kulturen der Parasiten 
nach der Methode von Nie olle. 

Die kulturelle Entwicklung des Mikroorganismus ist iden¬ 
tisch mit der von anderen Beobachtern beim Parasiten der 
Orientbeule festgestellten; es kommen jedoch längere Geissei- 
faden vor (bis zu 40— 50 (i). 

Die Schleimhautläsionen sind meist sowohl den chemi¬ 
schen Mitteln (auch Salvarsan) als auch der physikalischen 
Therapie gegenüber refraktär, während die Hauteffloreszenzen 
in wenigen Tagen durch Radium zu heilen sind. 

Die Affektion war bis vor wenigen Jahren unbekannt und 
wurde mit anderen Erkrankungen verwechselt, die vulgär „Buba“ 
genannt werden. Diese Bezeichnung dient dem Volke für ver¬ 
schiedenartige Ulzerationen, besonders luetischer Natur, mit 
Lokalisation in Nase und Mund. 

Bemerkenswert ist das Faktum, daß die von mir als neue 
klinische Form gefundene Affektion vollkommene Ähnlichkeit 
besitzt mit vielen Fällen, die von Breda unter der Bezeich¬ 
nung „Bouba brasiliana“ registriert wurden. 

Die wahre Pathogenese der Erkrankung ist noch nicht 
mit absoluter Sicherheit festgestellt. 

Vignolo-Lutati, G. Turin. Blastomykosis, Sporo- 
trichosis und Beziehungen zu verwandten Pro¬ 
zessen (mit Demonstr. von Photographien, Mikrophotographien, 
Kulturen). 

Nachdem R. die Gruppe der Blastomykosen kritisch beleuchtet und 
die irrationelle Konstitution dieser Gruppe demonstriert hat, die heute 
verschieden benannt wird je nach dem ätiologischen, botanisch klassi¬ 
fizierten Element, geht er dazu über im besonderen die Sporotrichose ab- 
suhandeln. Das Vorkommen der Sporotrichose ist heute in fast allen 
Ländern der Welt behauptet worden. Die Sporotrichose durch Sporo- 
trichon Benrmanni ist unter den Sporotrichosen die häufigste. In 
Italien stellt sie jedoch bis jetzt eine selten beobachtete Krankheit dar. 
Die systematischen, in verschiedenen italienischen Studienzentren (Bologna, 
Neapel, Florenz, Catania, Mailand, Venedig, Padua, Pisa, Modena, Parma etc.) 
aasgeführten Untersuchungen wären negativ geblieben. Isolierte Fälle 
worden in Rom, Turin und Genua beobachtet. Der erste Autor, der sich 
mit solchen Studien in Italien beschäftigte, war Campana in Rom, der 

Arsh. t DennAt. u. Syph. Bd. CXII. 54 


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auf Grund einiger seiner Beobachtungen schließen zu können glaubte, daß 
man die Sporotrichose Beurmanni als von den allgemeinen schon 
bekannten infektiösen Ursachen (Syphilis, Tuberkulose, Sepsis) abhängig 
ansehen müsse, daß sie Bich jedoch unter Formen zeige, die von dem 
normalen klinischen Typus abweiche und zwar wegen des Hinzntretens 
anderer modifizierender Ursachen (Denutrition, individuelle Bedingungen, 
Traumen etc.): das Sporotrichon sei ein zur Diastase führender Sapropnyt, 
der sekundär in der Art auftrete, daß er das wahre pathogene Wesen des 
Prozesses verberge. 

Der R. setzt dann einen Fall seiner eigenen Beobachtung ausein¬ 
ander, der schon im Jahre 1910 der Ityl. dermatol. Gesellschaft mit¬ 
geteilt wurde, einen Fall, dessen klinische und kulturelle Diagnose von 
Beurmann bestätigt wurde, er berichtet über je eine Beobachtung von 
Carruccio und Curoio, Rom, Sprecher, Genua und dann über zwei 
neue Beobachtungen von ihm selbst, die er eingehend illustriert, indem 
er die Photographien und erhaltenen Kulturen vorzeigt. 

Er bespricht dann ausführlich die klinische Symptomatologie 
der Sporotrichose, die er als kutane und extrakutane unter¬ 
scheidet. Er spricht von dem langsamen Verlauf, der Morphologie dej* 
kutanen Sporotrichose, von ihrem evolutivem und regressivem Poly¬ 
morphismus, von ihrem topographischen Polymorphismus, von den 
Schwierigkeiten, die dieser Polymorphismus für die Diagnose birgt, die 
sich meist nach der Syphilis oder Tuberkulose hin orientiert. Er weist 
auf die viszerale Sporotrichose hin, die meist gleichzeitig mit der kutanen 
Sporotrichose existiert. In einem besonderen Kapitel behandelt er alles, 
was sich auf die experimentelle Sporotrichose bezieht, indem er 
an seine eigenen Experimente und die von Ghirivino erinnert, der mit 
positivem Resultat Fragmente von Reinkulturen des Sporotrichon Beur¬ 
manni in die vordere Augenkammer des Kaninchens und in die Lungen 
inokulierte, er spricht über die pathologische Anatomie und dann 
über die wesentliche Bedeutung, die der Kulturbefund für die Diagnose 
hat. Im Kapitel über die Diagnose weist er auf die Kutireaktion von 
Bruno Bloch hin, auf die Subkutanreaktion von Pautrier und 
Lutembacher, auf die Intradermoreaktion von de Beurmann 
und Gougerot und auf die von ihm selbst ausgeführten Versuche mit 
dem von Lombardo hergestellten Sporotrichin, Versuche, die sich auf 
mit Sporotrichose und Trichophytie behaftete Individuen erstreckten. Die 
Reaktion der Fixierung des Komplements macht man nach der Methode 
von Bordet und Gengou mit der bei der W. R. analogen Applikation. 

Indem er die Ätiologie und Pathogenese bespricht, kommt 
A. endlich zu dem Schlüsse, daß der Ursprung eines großen Teiles der 
Mykosen, welche den Menschen befallen können, in der Tatsache gesudht 
werden muß, daß sehr viele von den Parasiten, die solche Mykosen hervor- 
rufen, in der Natur als Saprophyten besonders auf Pflanzen leben. Die 
Kenntnisse über das „ha bi tat 41 der Sporotrichose und über dessen Sapro- 
phytismu8 haben in der klarsten Weise die Ätiologie und Pathogenese 
der Sporotrichose beleuchtet. 

Radaeli-SasBari. In einem Falle, der klinisch an denMadurafuß 
erinnerte, hat Redner einen neuen Hyphomyzeten gezüchtet (Mono- 
sporium apiospermum: Saccardo). Da seine Arbeit schon ver¬ 
öffentlicht ist (Lo Sperimentale, Jahrg. LXV, 1911, Heft 4), beschränkt 
er sich darauf, die Kulturen und mikroskopischen Präparate vorzuzeigen, 
indem er darauf aufmerksam macht, wie sehr sich der von ihm gezüchtete 
Pilz durch stärk ausgesprochene Differentialcharaktere vom Aktinomyzes- 
pilz unterscheidet. Der Wert des Monosporium apiospermum als 
pathogenen Agens der Krankheit ist sicher gestellt durch den immer 
reinen kulturellen Befund, der aus geschlossenen Herden der Weichteile 


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und Knochen erhalten wurde, durch die Anwesenheit besonderer aus der 
Vegetation des Fungus im Zentrum der Knötchen bestehender Körper, 
durch die Fixierung des Komplements, die man mit dem Serum des 
Kranken erzielte, indem man als Antigen die Kultur gebrauchte, durch 
die Reproduktion von Krankheitserscheinungen (Arthritiden, Kornea- und 
Irisknötchen) und Immunisationsphänomenen bei Tieren. 

Diskussion. Arndt, Berlin. 

Da in Deutschland bisher erst 3 Fälle von Sporotrichose 
(von mir, Fielitz und Hügel) beobachtet worden sind, die Krankheit 
also bei uns im Gegensatz zu Frankreich außerordentlich selten 
ist, dürfte die kurze Mitteilung eines vierten, erst vor 14 Tagen an der 
Berliner Universitätspoliklinik zur Beobachtung gelangten Falles von 
Interesse sein. Es handelt sich um einen 17jährigen Laboratoriumsdiener, 
der sich mit einer Pravazspritze, die Aufschwemmungen einer aus Paris 
stammenden Reinkultur von Sporotrichum Beurmanni enthielt, die Haut 
des rechten Handrückens verletzt hatte. An der kleinen Stichstelle, die 
zunächst energisch desinfiziert, in der Folgezeit aber nicht mehr beachtet 
wurde, entwickelte sich am 9. oder 10. Tage ein unscharf begrenztes, ca. 
linsengroßes, flachhalbkugelig vorspringendes Knötchen von hellroter 
Farbe, glatter Oberfläche, ödematöser, mäßig derber Konsistenz. Es war 
weder spontan noch auf Druck empfindlich. Schon am nächsten Tage 
hatte sich eine deutliche, recht druckschmerzhafte Schwellung 
der regionären, kubitalen und axillaren Lymphknoten eingestellt. 
Die Größe der einzelnen Lymphdrüsen schwankte zwischen der einer 
Bohne und der eines Taubeneis. Sie konnten gut voneinander abgegrenzt 
werden und ließen sich ,auf den tieferen Schichten und gegen die be¬ 
deckende Haut mit Leichtigkeit verschieben. Letztere zeigte über den 
kubitalen Drüsen ein unscharf begrenztes diffuses Ödem in der Ausdehnung 
eines Handtellers und in dieser ödematösen Partie fand sich ein dreh¬ 
rundes, derbes, strangartiges Gebilde von 2—3 cm Länge 
(infiltriertes Lymphgefäß). 

Gleichzeitig mit den lokalen Veränderungen kam es zu Störungen 
des Allgemeinbefindens. Der Pat. fühlte sich elend, hatte keinen 
Appetit und fieberte. Das primäre Knötchen am rechten Handrücken 
wies am 4. oder 5. Tage seines Bestehens eine leichte Abhebung und 
seröse Durchtränkung der Oberhaut auf. Nach sorgfältigster Desinfektion 
der Oberfläche wurde diese Epidermisdecke mit steriler Schere abgetragen 
und die aus der Tiefe reichlich vorquellende, vollkommen klare, seröse 
Flüssigkeit auf 6 mit Sabou rau dagar beschickte Röhrchen verimpft. 

Nach ca. 6 Tagen wuchsen in allen Röhrchen die charak¬ 
teristischen Kulturen von Sporotrichum Beurmanni. 

Unter Jodkalidarreiciung gingen die allgemeinen 
Störungen (Fieber etc.) sehr schnell, die lokalen Verände¬ 
rungen etwaslangs ^m e r, aber auch sicher zurück. Eine vollkommene 
Heilung war jedoch, als ich den Pat. vor wenigen Tagen sah, noch nicht 
eingetreten. 

Das Interesse dieser Beobachtung beruht zunächst darin, daß sich 
— wenigstens für unseren Fall — die Inkubationszeit sicher fest- 
steilen läßt. 

Ferner möchte ich auf die nicht unbedeutenden allgemeinen 
Störungen hin weisen, die im Anfang die Befürchtung, daß eine Sporo- 
trichonseptikämie eintreten könnte, nahelegten. Die Akuität der 
lokalen Veränderungen (schnelle Entwicklung sehr schmerzhafter 
Lymphknotenschwellungen, akute Lymphangitis) kann — bei Unkenntnis 
der Infektionsquelle — leicht dazu führen, daß man die wahre Natur der 
Erkrankung nicht richtig erkennt und eine Infektion mit banalen 
Eitererregern annimmt. 


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Nicolas, J., Lyon, konstatiert, daß in der Gegend von Lyon die 
Sporotrichose ziemlich häufig ist. Wenn man die von Bonnet ver¬ 
öffentlichten Fälle mit den vom Redner selbst publizierten oder von ihm 
gesehenen, aber nicht publizierten Fällen zusammenzählt, so bekommt 
man leicht etwa dreißig sicher festgestellte Fälle von Sporotrichose. 

Oppenheim, Wien. Über Hautblastomykose. 

An den Kliniken Neumann und Finger in Wien konnte ich 
4 Fälle von Hautblastomykose beobachten. Gemeinsam war allen Fällen 
das Auftreten im Gesichte, an der Nase, die Kombination chronischer 
und akut entzündlicher Symptome, der Befund eigentümlicher akne¬ 
ähnlicher Bildungen, in deren Inhalt reichlichst und konstant Hefepilze 
nachweisbar waren, die Unmöglichkeit, diese zu kultivieren und der gute 
Effekt der Jodkalibehandlung. In zweien dieser Fälle war das Nasen¬ 
septum perforiert. 

Diese Fälle sind different vom Typus Buschke, Curtis und 
Gilchrist, die drei verschiedene Formen der Hautblastomykose darstellen. 

Hervorzuheben ist noch in einem unserer Fälle der positive Ausfall 
des Impfexperimenfes (Autoinokulation auf den Oberarm). 

Thibierge, G., Paris. Ein Fall von in Paris beob¬ 
achteter Hautblastomykose. 

Es handelt sich um eine Frau von etwa 50 Jahren, die in Paris 
wohnt, aber Reisen in verschiedene Gegenden Europas gemacht hat, die 
mit einer breiten papillomatöseu Plaque vom Aussehen eines mit einer 
dicken Kruste bedeckten Tumors in aer Lumbalregion behaftet war. 

Das Aussehen der Läsionen erinnerte nur ganz vage an das der 
Tuberkulose. Die für die Klinik allein unmögliche Diagnose wurde durch 
die Biopsie sichergestellt. Die Untersuchungen von R a v a u t und P i n o y 
haben die Anwesenheit eines Blastomyzes zu konstatieren erlaubt, der von 
ihnen identifiziert wurde. 

Diese Beobachtung betrifft den ersten Pariser Fall von ausschlie߬ 
lich kutaner Blastomykose, der publiziert worden ist. Er trägt dazu bei, 
die in Amerika besonders von Gilchrist beschriebenen Fälle zu 
bestätigen. 

Breda, A., Padua. Leishmaniosis Splendore ver¬ 
glichen mit der „Bredaschen Krankheit“ (Jean¬ 
selme). 

Redner kennt die Arbeiten von Splendore über Blastomykose, 
Sporotrichose, Leishmaniosis und hat mit lebhaftem Interesse dessen 
heutigen wichtigen Mitteilungen über diese Argumente gehört. Er wieder¬ 
holt, daß auch er einige Analogien zwischen der Leishmaniosis und der 
Bredaschen Krankheit sieht und er kennt die über letztere veröffent¬ 
lichten Fälle von Fiocco, Majocch i und Bosellini, De Amicis 
und Verrotti. Es tut ihm leid, daß der vor 8 Tagen ohne sein Wissen 
dem Kongreß vorgestellte Boubapatient sich entfernt hat, ohne daß er 
ihn hat untersuchen können. 

Zwischen den beiden Krankheiten gibt es klinische Differenzen. 
Die Bredasche Krankheit zeigt sich in der Tat und verläuft ohne 
Fieber, ohne Exanthemeruptionen, ohne kompakte oder weiche Ödeme; 
es fehlen ebenfalls bei ihr die reichlichen Schleimsekretionen der Nase, 
die Sukkulenz der Gewebe, die furunkelartigen Ausbrüche. In einigen 
Fällen fangt sie an der Haut an und geht nicht weiter. Die Geschwüre 
zeigen sich in sichtbarer Nekrose und nicht in Suppuration, die Ge¬ 
schwüre haben Granulationen, nicht kleine, weiche, stark sezemierende, 
sondern rotgelb gefärbte (Siegellack), von der Größe einer Erbse und 


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des internationalen Kongresses in Rom. 


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größer, sehr kompakt; in ihnen findet man nicht nur Plasmazellen, 
sondern sie bestehen, man kann sagen, fast ausschließlich aus Plasmazellen. 

Seit langer Zeit hat sich ihm nicht die Möglichkeit geboten, 
Schnitte nach Giemsa zu färben, aber in den zahlreichen, während 
17 Jahren unter verschiedenen Bedingungen mit Hämatoxylin behandelten 
Schnitten konnte er nie die Anwesenheit des Geisselparasiten der Leish- 
maniosis entdecken, eines Protozoen, den zu finden auch Pellizzari 
und Verrotti nicht gelang bei einem Kranken, den vor ihnen Splen¬ 
do re untersucht und bei dem er den Parasiten gefunden hatte. 

Pasini, A., Mailand. Porokeratose. 

Pasini stellt einen typischen Fall von Porokeratose vor, 
einer in Italien nicht häufigen und im Auslande sehr seltenen 
Erkrankung. 

Der Fall ist interessant, veil er sehr ausgesprochen die 
klinischen Eigentümlichkeiten der Krankheit zeigt und im 
höchsten Maße ihren hereditären Charakter demonstriert. 
Es geht in der Tat aus der Anamnese hervor, daß bis zum 
Urgroßvater hinauf unter 37 Familienmitgliedern 26 kranke In¬ 
dividuen nachzuweisen sind; die Form ist ohne Unterschied von 
einem auts andere Geschlecht übergegangen und hat in der 
Deszendenz keinen korrigierenden oder abschwächenden Ein¬ 
fluß durch den gesunden Erzeuger gefunden. 

Die Vorstellung des Falles gibt Pasini Gelegenheit, die 
klinischen und histologischen Eigentümlichkeiten der Krankheit 
kurz zusammen zu fassen und zu behaupten, daß man sie bei 
unseren modern pathologischen Kenntnissen als Naevus an- 
sehen muß. 

Pasini, A., Mailand. Lepröses Knötchen der 
Horn haut. 

Histologische Studie eines leprösen Knötchens, das sich auf 
dem äußeren Korneasegment des linken Auges bei einem 
45jähr., seit etwa drei Jahren mit Lepra tuberosa behafteten 
Manne entwickelt hatte. — Das Lepraknötchen nimmt die 
eigentliche Hornhautsubstanz ein und hat sich auf Kosten der 
fixen Korneazellen entwickelt, die sich unter der Wirkung des 
Han senschen Bazillus und der konjunktivalen Gefäße, die 
aus der Konjunktivä bulbaris in das eigentliche Hornhautgewebe 
eingedrungen sind, in Proliferation befinden. Die Hansenschen 
Bazillen sind sehr reichlich vorhanden und nicht nur in den 
typischen Leprazellen verteilt, sondern auch in den fixen Zellen 
und in dem Lakunensystem der Kornea, die scheinbar normal 
sind, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft des Knotens und 
außerdem in dem bedeckenden Epithelgewebe finden. Mit den 
Unna sehen Färbungen ist es A. nicht gelungen, die lebenden 
von den toten Bazillen sicher zu unterscheiden. 


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Verhandlungen 


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10. Sitzung. Freitag, 12, April, nachmittags. 

Balzer, Burnier und Gougerot, Paris. Eine neue 
Mykosis: Parendomycosis gummosa ulcerosa durch 
einen neuen Parasiten, den Parendomy ces Balzeri. 

Die Autoren haben bei einer 26jähr. Frau eine nene Mykose be¬ 
obachtet, die charakterisiert war durch subkutane und subkutan-kutane, 
ulseröse Gummen, die in einer einzigen Region gruppiert waren, der 
Kruralregion, und sich durch sukzessive Schübe seit einem Jahre ent¬ 
wickelten. Jodkalium führte zur Heilung der Kranken innerhalb eines 
Monates. 

Die Punktion eines dieser Gummen ergab eine krümelige, gelbliche 
Flüssigkeit, die man auf Maltosegelatine aussäte und von der man Strich¬ 
präparate machte. Die direkte Untersuchung letzterer mit Gram, 
Prenaut, Unnas polychromem Methylenblau zeigte keine deutlichen 
sichtbaren Keime. 

Die Kulturröhrchen ergaben nach 5 Tagen Kolonien eines Hefe¬ 
pilzes, rein oder vermischt mit Kokken. 

Das Serum des Kranken agglutinierte, obschon es acht Tage nach 
dem Beginn der Jodkalibehandlung entnommen wurde, einen eigenen 
durch Zerreiben und Filtration homogenisierten Pilz im Verhältnis von 
1:100. Es agglutinierte nicht das Sporotrichon Beurmanni. Der Pilz 
ist pathogen für Tiere. Die W. R. war negativ. 

Der in Kultur isolierte Pilz gehört zur Gruppe der Hefepilze oder 
Blastomyzeten. Er bietet intermediäre Charaktere dar zwischen den nur 
aus Hefezellen ohne Filamente gebildeten Sacharomyzespilzen und den 
Endomyzespilzen, bei denen man Hefezellen, knospige Filamente und 
Endosporen findet. Er tritt also in die Gruppe der Parendomyzes- 
pilze ein. 

Balzer, Burnier und Gougerot, Paris. Dermatomy- 
c o 8 i 8 vegetans disseminata durch Mycoderma 
pulmoneum. 

Die Autoren haben bei einem 37jährigen Markthallenträger eine 
vegetierende, auf Rücken, Vorderarme, Gesicht, Beine generalisierte Der¬ 
matose beobachtet. Der Beginn besteht in einer kleinen akneförmigen 
Pustel, die sich ausdehnt, ulzeriert; der Grund wird höckerig. Die Ulze- 
rationen mit gezirkelten Rändern sind oft umfaßt von einem schuppigen 
Epidermis kragen. Die Pression, die immer schmerzhaft ist, läßt aus fast 
unsichtbaren Öffnungen Tröpfchen gelblichen Eiters austreten. 

Kurz, es handelt sich um eine Dermatitis, .die charakterisiert ist 
durch oberflächliche Ulzerationen mit multiplen Öffnungen, die mit tiefen 
Mikroabszessen kommunizieren. 

Die Untersuchung des Eiters zeigte einen Pilz mit großen ovoiden 
Elementen. Die mit dem Eiter angelegten Kulturen auf Maltosegelatine 
ergaben denselben Pilz. 

Das 8erum des Kranken agglutinierte den Pilz im Verhältnis von 
1 :100. Die W. R. war negativ. 

Die anatomisch-pathologischen, durch Kurettement entnommenen 
Läsionen der ulzerösen, vegetierenden Stellen sind identisch mit denen 
der Sporotrichose. 

Der Parasit ist pathogen für Meerschweinchen, Ratten, Kaninchen, 
deren Tod er in wenigen Tagen infolge Septikämie herbeiführt. 

Dieser Pilz wurde durch Prof. Vuillemin, Nancy, als Mycoderma 
pulmoneum identifiziert. 


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Fontana, A. Turin. Beitrag zum Studium der 
Sensibilität der spitzen Kondylome. 

Bei den spitzen Kondylomen besteht eine leichte Ver¬ 
minderung der Berührungs- und Schmerzempfindung; vermin¬ 
dert ist auch in nicht leichtem Grade die Empfindung für die 
Wärme; es fehlt dagegen fast immer die für die Kälte oder 
sie ist derart pervertiert, daß die niedrigen Temperaturreize 
fast immer das Phänomen der paradoxen Sensation von Wärme 
erzeugen. 

Yignolo-Lutati, C. Turin Umschriebene Sklero¬ 
dermie. 

A. bezieht sich auf eine Publikation von Fischer über 
einen Fall von Sclerodermia circumscripta lichenoides und 
nachdem er konstatiert hat, daß Fischer des Autors Arbeit 
entgangen ist über den Lichen planus atrophicus und dessen 
Beziehungen zu den zirkumskripten Hautatrophien, ebenso wie 
seine andere Arbeit über die Atrophia maculosa cutis, 
unterzieht er die Beobachtung von Lichen sclerosus von 
Hoffmann, von Lichen albus von Zumbusch einer kri¬ 
tischen Prüfung, indem er sich besonders für diesen letzteren auf 
eine Mitteilung stützt, die A. der italienischen dermatologischen 
Gesellschaft im Dezember 1911 über den sogenannten 
Lichen albus gemacht hat. Indem A. demonstriert, daß die 
Farbe der Papel beim Lichen planus nicht eine wesentliche 
Bedingung ist und daß die mosaikartige Anordnung zuweilen 
an der Oberfläche der krankhaften Stellen (durch Konfluenz 
von Papeln) beim Lichen planus selbst fehlen kann, erklärt er, 
daß der Lichen albus von Zumbusch, in Übereinstimmung 
mit Hallopeau, auch wegen des histologischen Bildes der 
skleroso-atrophischen Varietät des Lichen planus entspreche, 
ln demselben Sinne mußte der Fall von Czillag angesehen 
werden. Nach einer ausführlichen kritischen Diskussion be¬ 
richtet A., indem er sich auf die Ähnlichkeit des Lichen 
sclerosus mit der zirkumskripten Sklerodermie be¬ 
zieht und auf eine Arbeit von Ri ecke über die white spot 
disease (Weißfleckenkrankheit) hinweist, über eine von 
Milian unter dem Namen Leucodermie atrophique 
mitgeteilte Beobachtung und nachdem er sich konträr dieser 
Benennung gegenüber erklärt hat, die weder dem klinischen 
Wesen des Falles noch einer morphologischen Auffassung ent¬ 
spreche, da der Fall als eine Form von zirkumskripter 
Sklerodermie betrachtet werden müsse, beschreibt er seiner¬ 
seits klinisch und histologisch eine eigene Beobachtung, von 
der er, sich auf die Beobachtungen von Unna und Zarubin 
stützend, demonstriert, daß sie den Formen von oberflächlicher 
zirkumskripter Sklerodermie entspreche, die von Unna unter 


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Verhandlungen 


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dem Namen „kartenblattähnliche Form“ beschrieben worden 
sind und die ähnlich sei der Beobachtung von Fischer. Nach 
vielen Betrachtungen kommt Autor zu dem Schluß, daß man 
neben der Morphea die Existenz einer oberflächlichen umschrie¬ 
benen Sklerodermie (kartenblattähnliche Form Unnas), die 
zuweilen lichenoid sei, im ersten Stadium annehmen müsse; 
bei den lichenoiden Sklerodermien zeigt sich da9 erste Stadium 
der präsklerotischen Infiltration klinisch in einem papuloiden 
Aussehen, das zuweilen ähnlich ist dem einiger achromischer 
Varietäten des Lichen planus (Lichen albus, Lichen morpha- 
eicus), histologisch jedoch verschieden von flen charakteristi¬ 
schen Zeichen der wahren Initialpapel des Lichen planus scle- 
rosus (Brault), mit dem es histologische Analogien nur in 
den regressiven Momenten darbieten kann (Darier, Hoff- 
mann, Vignolo-Lutati) nach dem zweiten Stadium der 
atrophischen Sklerose hin, das sich klinisch in beiden Fällen in 
einem weißen, mehr oder weniger deprimierten Fleck von 
atrophisch-narbigem Aussehen zeigt. 

Piccardi, 0 . Turin. Blennorrhagische Balanitis 
circinata (mit Demonstration von Photographien). 

Redner berichtet über zwei Fälle von blennorrhagi- 
scher Balanitis circinata, die im Verlaufe schwerer blen- 
norrbagischer Infektion (Blennorrhagia urethralis, Conjunctivitis 
bien., Polyarthritis bien., Fieber usw.) auftraten. Diese Affektion, 
die nicht von lokaler Infektion mit Gonokokken herrührt, ist 
analog der blennorrhagischen Keratosis, die man an den Hand¬ 
flächen und Fußsohlen beobachtet. 

Die Läsion besteht aus kleinen Papeln und trockenen 
polyzystischen Plaques, die scharf von einem erhabenen, kor- 
neokrustösen Rand von gelblicher Farbe umgeben sind. Ihr 8itz 
ist fast immer an der Glans, dem Sulcus balano-praeputialis, 
dem inneren Präputialblatt. Sie wird nicht durch die gewöhn¬ 
lichen Reinigungsprozeduren modifiziert, verschwindet jedoch 
spontan mit der Heilung der blennorrhagischen Affektion. Weder 
an der Oberfläche der Läsionen noch in den Krusten findet 
man Gonokokken. 

De Napoli, F. Bologna. Die soziale Verteidigung 
in Bezug auf die Syphilis, hereditäre Syphilis und 
ihre Behandlung bei den Soldaten. 

Redner Spricht über die Frequenz der akquirierten und 
hereditären Lues im Heere. Er macht darauf aufmerksam, wie 
es manchmal unmöglich sei, bei einem syphilitischen Soldaten 
eine konstante Kur durchzuführen und zwar wegen des leicht 
und häufig vorkommenden Wohnungswechsels, dem sich Militär¬ 
ärzte und Soldaten aus dienstlichen Gründen unterziehen müssen. 
Er schlägt deshalb vor, daß den syphilitischen Soldaten überall 


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des intereationalen Kongresses in Rom. 


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hin eine Art nosologischer Tabelle begleite, in welcher der 
Zeitpunkt der Infektion, die Rezidiven, wenn solche vorhanden 
waren, die durchgemachten Kuren angegeben sind, und daß 
jedesmal der Arzt, der die Behandlung leitete, seine Unter¬ 
schrift gebe. So könnte der Syphilitiker mit Hilfe dieses Blattes, 
von dem eine Kopie in seinem Besitz sei und Qine von Amts 
wegen überall hin folge, wohin ihn auch der Militärdienst führen 
würde, mit großer Konstanz behandelt werden und außerdem 
würde er sich einen richtigen Begriff von dem Wesen der 
Krankheit und der Bedeutung der Kur bilden. Dieses Blatt 
könnte ihm fernerhin im bürgerlichen Leben dienen, um den 
Zivilärzten Indikationen zu liefern, wenn sie sie verlangen 
sollten und er die Zustimmung gäbe, daß eine Kopie von den 
Militärbehörden über den Stand der vorausgegangenen Krank¬ 
heit überlassen würde. Von dieser so mit größerer Konstanz 
durchgeführten Kur würde sicher die soziale Prophylaxe Vor¬ 
teil haben, denn beute werden viele Soldaten Kandidaten für 
die Parasyphilis und Urheber von Generationen Hereditärsyphi¬ 
litiker, eben deshalb, weil sie während ihres Militärdienstes 
eine ungenügende Kur machen und sich später im bürgerlichen 
Leben nie wieder behandeln lassen, im Gegenteil ihre Krank¬ 
heit verheimlichen. 

R. empfiehlt die W. R. bei Soldaten sowohl als Unter¬ 
suchungsmittel wie auch als Bekräftigungsmittel des Gesund¬ 
heitszustandes von Soldaten, die während ihrer Permanenz im 
Heere ausreichend behandelt worden sind. 

Er macht schließlich darauf aufmerksam, daß es für den 
Militärarzt nicht genug sei, oberflächlich die Lehre von der 
Syphilis und den venerischen Krankheiten zu kennen, sondern 
daß diese Disziplin Gegenstand besonderer Vervollkommnung 
in den Schulen für Militärgesundheitswesen sein müsse, in 
gleicher Weise wie die Augenheilkunde, die Traumatologie, 
die Hygiene, auf die von ihnen mit Recht großer Wert gelegt 
werde. 

Diskussion. Sberna, 8. Florenz. Der internationale Kongreß kann 
und muß den auf eine aktivere Prophylaxe der Geschlechtskrankheiten 
im Heere gerichteten Vorschlag De Napolis unterstützen, in dem 
Sinne, daß bei der Regierung beantragt wird, Sektionen für Syphilis und 
Hautkrankheiten in den Schulen der späteren Militärärzte zu schaffen, 
daß die Kommandierenden von Militärkorps veranlaßt werden, durch 
Vorträge und Schriften für die Verbreitung der Kenntnisse über Ge¬ 
schlechtskrankheiten und sexuelle Hygiene bei den Offizieren und Soldaten 
zu sorgen, so wie es in der Division Florenz geschieht. 

Fontana, A. Turin. Über die Anwendung des 
Arthigons für die Untersuchung der Komplement¬ 
ablenkung bei der Blennorrhagie. 


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A. bat das Arthigon Bracks als Antigen zu Versuchs¬ 
zwecken verwandt, um die Untersuchung der Komplement¬ 
ablenkung bei der Blennorrhagie leichter zu gestalten. 

Die Resultate entsprachen vollkommen den Hoffnungen. 
Man kann deshalb die Anwendung empfehlen. 

Pontoppidan, E. Kopenhagen. Syphilis der Seeleute. 

Die Syphilis der Seeleute ist sehr oft schwer und schlecht 
behandelt. Es würde nützlich sein, den Kranken eine Tabelle 
zu geben, die ein Resümee der Symptome und Kuren enthielte 
und die sie von einem behandelnden Arzte zum anderen bringen 
könnten. 

Linser, Tübingen. Das Normalserum in der Thera¬ 
pie der Hautkrankheiten. 

R. berichtete über die guten Resultate, die er mit In¬ 
jektionen von menschlichem Normalserum bei einer Reihe von 
Dermatosen erhalten hat, die mit Blutalterationen einhergehen. 
Er verwandte das Serum mit Erfolg zuerst bei schwangeren 
Frauen mit Eruptionen, die refraktär gegen jede Kur gewesen 
waren und die mit Fieber und Pruritus einhergingen. In der 
Folge führte er die Injektionen mit befriedigendem Resultate 
bei anderen pruriginösen Erkrankungen, Urtikaria, Ekzemen, 
Hauthämorrhagien aus. Er hatte nie Übelstände zu verzeichnen, 
so daß die Injektionen auch ambulatorisch gemacht werden 
konnten. 


Nach Beendigung der Kongreßarbeiten danken Hoff- 
mann, Marschalkö, Balzer dem Präsidenten De Amicis 
für den festlichen, von den italienischen Kollegen bereiteten 
Empfang, De Amicis dankt seinerseits allen Erschienenen 
und besonders denen, die durch ihre wissenschaftliche Mittei¬ 
lungen die Basis für das gute Gelingen des Kongresses ge¬ 
schaffen haben. Er ruft allen ein „Auf Wiedersehen in Kopen¬ 
hagen“ zu. 


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Verhandlungen der Berliner dermatologischen 
Gesellschaft. 

Sitznng am 14. Mai 1912. 

Vorsitzender: O. Rosenthal. Schriftführer: Pinkns. 


1. Heller stellt eiuen Fall von Onycholysis vor und 
bespricht des genaueren die Pathogenese dieser Affektion, in¬ 
dem er betont, daß er nur solche Fälle als Onycholysis be¬ 
zeichnet wissen möchte, bei denen das Nagelbett absolut 
intakt ist. 

2. Heller stellt eine Patientin mit Estbiomene vor. 
Die hei der Pathogenese dieser Affektion angegebenen Momente 
spielen in diesem Falle keine Rolle. Weder ist die Patientin 
eine Puella publica, noch hat sie übermäßigen Geschlechtsver¬ 
kehr gehabt. Die Genitalien sind normal gebaut. Gonorrhoe 
sowie Lues hat die Patientin niemals durchgemacht, die W. R. 
war negativ und eine antisyphilitische Therapie ohne Erfolg. 
Auch Tuberkelbazillen konnten im Sekret der Geschwüre nicht 
nachgewiesen werden. Die Verimpfung auf Tiere ergab ein 
negatives Resultat. Für den Bräutigam, mit dem die Patientin 
seit längerer Zeit verkehrt, war die Affektion nicht infektiös. 
Von den vielfachen Behandlungsmethoden führte nur die Hol- 
ländersehe Heißluftbehandlung eine Besserung herbei. Später 
aber traten neue Ulzerationen auf. Eine Elephantiasis hat sich 
im Laufe der Zeit nicht entwickelt. 

3. Heller berichtet über den im November vorigen Jahres 
vorgestellten Fall von Sklerodermie mit eigenartiger 
Hautatrophie, indem er erwähnt, daß in der Dermatologie 
die Neigung besteht, durch eine übertrieben scharfe Hervor¬ 
hebung der Wichtigkeit einzelner klinischer Symptome oder 
histologischer Details Krankheiten aus dem Zusammenhang 
herauszunehmen, in den sie ihrer ganzen Dignität nach hinein 
gehören und erinnert ferner daran, daß der damals vorgestellte 
Fall in der Diskussion als Acrodermatitis atrophicans ange¬ 
sprochen wurde. Bei dieser Affektion sind aber skleroderma- 


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Verhandlungen 


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tische Prozesse wie in dem vorgestellten Falle niemals in dieser 
Ausdehnung beschrieben worden. Infolge der Beschwerden, 
welche die Patientin durch diese Veränderungen an den Fu߬ 
gelenken hatte, hat sich bei derselben eine tiefe Melancholie 
entwickelt, die schließlich zum Selbstmord geführt hat. Wäh¬ 
rend Finger und Oppenheim in den 202 gesammelten 
Fällen von Hautatrophie eine Beeinflussung des Allgemeinbe¬ 
findens niemals gesehen batten, konnten Lewin und Heller 
in ihrer Monographie über Sklerodermie eine ganze Reihe von 
psychischen Erkrankungen zusammenstellen, so daß Heller 
geneigt ist, in dem vorgestellteD Falle das Zusammentreffen 
des Selbstmordes mit den Hautveränderungen als keine zu¬ 
fällige Komplikation zu betrachten. 

Rosenthal warnt, aus vereinzelten Vorkommnissen oder einem 
zufälligen Zusammentreffen weitgehende Schlußfolgerungen zu ziehen. 

4. Lipman-Wulf stellt einen Patienten vor, den er im 
Jahre 1904 auf dem Internationalen Dermatologen-Kongreß 
als Pityriasis rubra Hebrae gezeigt hatte. Damals be¬ 
stand eine diffuse Rötung und Schwellung der Haut des ganzen 
Körpers mit dauernden Abschuppungen. Zugleich war eine 
starke Drüsenschwellung in den Leistengegenden vorhanden. 
Die Diagnose wurde seinerzeit von den auswärtigen Dermato¬ 
logen bestätigt. Nachdem L.-W. den Patienten aus den Augen 
verloren hatte, sah er ihn vor drei Monaten in völlig ver¬ 
ändertem Zustande wieder. Der Kranke bot jetzt das Bild 
einer atypischen Psoriasis, die nicht an den Prädilek¬ 
tionsstellen, sondern an der vorderen Seite des Thorax und 
des Abdomens ihren Sitz hatte. Schon nach Behandlung mit 
einer schwachen Salbe von Hydrargyrum praecipitatum album 
trat ein ziemlich starker Reizzustand auf. Zugleich erfuhr der 
Redner, daß Patient vor Jahren in einer Poliklinik mit Chry- 
sarobin behandelt worden war. Mithin lag damals eine akute 
Psoriasis rubra exfoliativa vor. 

Saalfeld vertritt den Standpunkt, daß die Pityriasis rubra 
größtenteils keine Krankheit sui generis darstellt, sondern nur das ge¬ 
steigerte Kraukheitsbild einer anderen Dermatose, meist einer Psoriasis 
präsentiert. Auch auf dem Dermatologen-Kongreß hat S. den vorge¬ 
stellten Fall als typische Psoriasis angesprochen. 

BlaBchko erinnert sich, daß auch er damals die Affektion in 
derselben Weise gedeutet hatte; auch glaubt er sich zu erinnern, daß 
die Nägel des Patienten Veränderungen darboten, wie sie bei Psoriasis 
Vorkommen. 

Heller betont, daß damals das Aussehen des Patienten genau dem 
von H e b r a gezeichneten klinischen Bilde von Pityriasis rubra entsprach, 
die Nägel waren nicht für Psoriasis, sondern für Pityriasis rubra pilaris 
charakteristisch. Während Hebra bei der differentiellen Diagnostik auf 
die Intaktheit der Nägel bei der Pityriasis rubra Hebrae hinwies, haben 
andere Autoren bei dieser Afilektion auch Nagel Veränderungen beschrieben. 


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der Berliner dermatologischen Gesellschaft. 


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Arndt glaubt die Tatsache, daß die Pityriasis rubra Hebrae bei 
uns so außerordentlich selten beobachtet wird, dadurch erklären su 
können, daß das damals rein klinische Krankheitsbild heute nicht mehr 
existiert, indem durch die Zunahme unserer Kenntnisse auf den verschie¬ 
denen Gebieten eine derartige Affektion als tuberkulöse Erythrodermie 
oder als lymphadenitische Erythrodermie angesehen wird. 

Rosenthal kann sich dieser Ansicht nioht anschließen, da er 
sich erinnert, im Laufe der Jahre sowohl in dieser Gesellschaft als auoh 
anderweitig, wenngleich sehr selten, Fälle von Pityriasis rubra Hebrae 
gesehen su haben, die bei ihrem ganzen Verlaufe anderweitig nicht 
unterzubringen sind. 

Lipman-Wulf betont in seinem Schlußwort, daß die Diagnose 
Pityriasis rubra Hebrae eigentlich erat zu stellen ist, wenn der Patient 
an Marasmus zugrunde gegangen ist. Nur um mit Bezug auf die Diagnose 
zur Vorsicht zu mahnen, nat er es für richtig gehalten, den Fall heute 
Torzustellen. 

5. Arndt zeigt einen 16jährigen Laboratoriumsdiener, der 
sich im März dieses Jahres mit einer Pravazschen Spritze, die 
die Aufschwemmung einer Reinkultur von Sporotrichum Beur- 
manni enthielt, am rechten Handrücken verletzte. Trotz sorg¬ 
fältiger Desinfizierung bildete sich 14 Tage später ein rund¬ 
licher Knoten von glatter Oberfläche und öaematöser Kon¬ 
sistenz. Zugleich mit der Entwicklung dieses Primäraffektes 
trat eine recht erhebliche schmerzhafte Schwellung der rechts¬ 
seitigen kubitalen und axillaren Lymphdrüsen auf. Über dem 
Drüsenpaket in der Ellbogengegend war die Haut teigig ge¬ 
schwollen und ein infiltrierter Lymphstrang zu fühlen. Sehr bald 
traten Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit und nicht unerhebliche 
abendliche Temperatursteigerungen auf. Der Beweis, daß eine 
Infektion stattgefunden hatte, konnte durch das Kulturverfahren 
erbracht werden. Die Therapie bestand in Umschlägen von 
essigsauren Tonerdelösungen, Ruhestellung und Darreichung von 
Jodkali 20 zu 300 dreimal täglich einen Eßlöffel. Hiedurch 
wurde in wenigen Wochen eine vollständige Heilung erzielt 
Dieses unbeabsichtigte Experiment am Menschen gibt einen 
deutlichen Aufschluß über die Inkubationszeit sowie über die 
Verbreitung der Sporotrichose auf dem Lymphwege. Die 
besprochenen Allgemeinerscheinungen lassen die Möglichkeit 
einer Sporotrichumseptikämie zu. 

6. Arndt demonstriert histologische Präparate eines 
Falles von Lymphogranulomatose der Haut Der 
bereits verstorbene 44jährige Kranke zeigte Hautveränderungen, 
die dem Bilde einer Mycosis fungoides ähnlich waren. Die 
oberflächlichen Hautveränderungen sollten nach Angabe des 
Patienten schon seit 20 Jahren bestehen, während die tumor¬ 
artigen Bildungen erst in der letzten Zeit aufgetreten waren. 
Jucken und Schmerzen waren niemals vorhanden. Die zervi¬ 
kalen, axillaren und supraklavikulären Lymphdrüsen waren zu 
über mannsfaustgroßen Paketen angeschwollen. Leber und 


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Milz waren nicht vergrößert. Das Blutbild zeigte außer einer 
geringen Anämie eine polynukleäre Hyperleukozytose und 
mäßige Eosinophilie. Die Lungen ergaben einen normalen 
Befund. Die Pirquetsche Reaktion fiel bei mehreren Ver¬ 
suchen negativ aus. Die histologische Untersuchung ergab das 
charakteristische Bild der Lymphogranulomatose. Man sieht 
ein sehr zellreiches Granulationsgewebe, ein außerordentlich 
polymorphes Zellgewirr und neben Riesenkernen und Riesen¬ 
zellen viele polymorphkernige eosinophile Zellen. In Schnitten, 
die nach Zieh 1-N e e 1 s e n gefärbt waren, fanden sich säure¬ 
resistente Stäbchen, die etwas kürzer und plumper waren als 
gewöhnliche Tuberkelbazillen. In den nach Gram gefärbten 
Präparaten fanden sich solide und gekörnte grambeständige 
Stäbchen. Während ein Teil der Autoren mit Sternberg, 
der besonders die Affektion beschrieben hat, die Lympho¬ 
granulomatose in eine engere Beziehung zwischen malignen 
Granulomen und Tuberkulose bringen, sind andere geneigt, die 
Affektion als eine chronische Infektionskrankheit sui generis 
aufzufassen. Bisher sind die von ihm aufgefundenen säure¬ 
resistenten und grampositive Stäbchen anderweitig noch nicht 
nachgewiesen worden. 

7. Adler stellt einen 42jährigen Patienten vor, welcher 
seit einem Jahre an einem Neoplasma des Magens leidet. Seit 
drei Wochen trat hauptsächlich an Bauch, Armen und Beinen 
ein Exanthem auf, welches dunkelrot war und an Purpura 
erinnerte. Auf dem Handrücken fehlt der eigentliche hämor¬ 
rhagische Charakter; dagegen waren dort typische Efflores- 
zenzen von Erythema exsudativum multiforme sichtbar. Auch 
die Schleimhaut des Mundes war in Form von Erosionen be¬ 
fallen. Diagnostisch kommt ein Erythema exsudativum 
multiforme, das infolge des Neoplasmas einen hömorrhagi- 
schen Charakter angenommen hat, ein toxisches Erythem 
und eine Purpura papulosa in Betracht Eiweiß und Zucker 
waren niemals vorhanden. Die Indikanreaktion fiel negativ aus. 

Rosenthal spricht sich für ein toxisches Erythem mit Hämor- 
rhagien aus. 

8. Rosenthal stellt einen 22jährigen Patienten vor, 
welcher am 23. Januar d. J. mit einem typischen Primäraffekt 
in die Klinik aufgenommen wurde. Der Kranke zeigte eine ab¬ 
solute Idiosynkrasie gegen Quecksilber und bekam am 26. Januar 
eine Salvarsaninjektion von 0*6. Die Wassermannsche 
Reaktion war negativ. Am 9. Februar erhielt er eine zweite 
Injektion von 0'4 Salvarsan, ebenfalls bei negativem 
Wassermann. Am l.März war der Wassermann schwach 
positiv, der Primäraffekt noch nicht verheilt, an diesem Tage 
bekam der Kranke eine dritte Injektion von 0*4 Salvarsan. 


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der Berliner dermatologischen Gesellschaft. 


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Wenige Tage nachher wurde er entlassen. Kurz bevor R. am 
Sitzungstage die Klinik verlassen, wurde Patient von neuem 
aufgenommen und zeigte an der Stirn und am Halse typische, 
zum Teil knotige syphilitische Effloreszenzen, sowie am Körper 
ein universelles Exanthem, das noch nicht genau untersucht 
worden war. 

Adler hat den Patienten in der Zwischenzeit behandelt Während 
das Exanthem anf der Stirn schon längere Zeit besteht und einen 
spezifischen Charakter darbietet, zeigt sich seit ein bis zwei Tagen am 
Rumpfe ein Exanthem, das er für ein parasitäres, vielleicht seborrhoisches 
Ekzem halten möchte. 

Fritz Lesser: Die ringförmigen pfennigstuckgroßen Efflores¬ 
zenzen an der rechten Seite des Halses und an der Stirn zeigen ein 
derberes Infiltrat und sind zweifelsohne als ein syphilitisches Rezidiv 
aufzufassen. Am Röcken bestehen schwache Effloreszenzen, wie sie bei 
Eczema seborrhoicnm Vorkommen. Es ist aber nicht angängig, diese 
Effloreszenzen ffir sich za betrachten and daraas einen verallgemeinern¬ 
den Schluß za ziehen. 

Tomasczewski hält die Effloreszenzen am Halse, Stamm und 
Extremitäten für eine Pityriasis rosea. Ob die auf der Stirn vorhandenen 
Hautverändernngen syphilitische Krankheitsherde, die in Röckbildang 
resp. in Entwicklung sind, kann er bei der unzureichenden Beleuchtung 
nicht entscheiden. Ein fühlbares Infiltrat kann er nicht auffinden. 

Rosen thal gibt za, daß die zahlreichen Effloreszenzen am Stamm 
als Pityriasis rosea aufgefaßt werden können. Dagegen trägt nach seiner 
Überzeugung die Eruption an der Stirn, am Halse und auch vereinzelte 
Effloreszenzen am Stamm einen unzweifelhaft syphilitischen Charakter. 

0. Rosenthal (Berlin). 


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Verhandlungen der Socidtö 
franpaise de Dermatologie et de Syphiligraphie. 

Sitzung Tom 4. April 1912. 


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Leredde behauptet, daß er bis jetzt Neurorezidive nach 
SalTarsaninjektionen nicht beobachtet habe. Yerf. glaubt, daß 
vielfach zu kleine Dosen verwendet werden. Er gibt bei Primär¬ 
affekten mit negativer Wassermann scher Reaktion gleich 
Volldosen; erst im sekundären Stadium müsse wegen der ev. 
eintretenden Herxheim er sehen Reaktion tastend vorgegangen 
werden. 

Lafay macht darauf aufmerksam, daß die theoretisch 
von ihm empfohlene Zuckerlösung ohne Kochsalz zur intra¬ 
venösen Injektion des Salvarsans von Pleig und Pascal mit 
gutem Erfolg praktisch verwendet worden sei. 

Balzer und Belloir demonstrieren eine Frau von 25 
Jahren, die im 6. Monat gravide ist und an einem typischen 
Herpes gestationis recidiva leidet. Pat. bekam dieselbe 
Eruption schon anläßlich der 2. Gravidität, während die erste 
Schwangerschaft ohne Herpes verlief. 

Gaucher und Bricout demonstrieren einen 47jshr. Mann 
mit einem Paget der linken Brust und multiplen Hautknöt¬ 
chen der linken Brustseite, die sich bis zum Hypochondrium 
und in die linke Axilla erstrecken. Daneben multiple Drüsen¬ 
schwellungen iq der linken Axilla. 

Gaucher und Bricout demonstrieren einen 66jähr. Mann 
mit einem Epitheliom am linken Unterschenkel, das sich 
auf einer Plaque von Lichen chronicus „Vidal“ 
entwickelt hat Drüsenschwellung in der Leiste. 

Gaucher, Gougerot und Bricout demonstrieren einen 
27jähr. Mann mit positiver Wassermannscher Reaktion 
und multiplen ulzerierten Gummata am linken Unterschenkel, 
die auf Jod c. Hg nicht zurückgingen. Später auch Ulzera am 
linken Vorderarm und ödematöse Schwellung ohne Fieber. Aus 
einer Ulzeration konnten mikroskopisch Tbc.-Bazillen nachge¬ 
wiesen werden. Verf. halten die Gummata und das sog. „kalte“ 
ödem für tuberkulöser Natur. 


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Verh. der Societe frangaise de Dermat. et de Syphiligraphie. 865 


Gaucher, Gougerot und Bricout. Fall von gummöser 
Halsdrösentuberkulose mit Fistelbildung, der das Bild einer 
Aktinomykose nacbabmt. 

Gaucher, Gougerot und Bricout demonstrieren einen 
22jähr. Patienten mit schwach rosavioletten Infiltraten an den 
Dorsalseiten der Handgelenke, die eine leichte Herabsetzung 
der Sensibilität zeigen. Verf. ziehen die Diagnose einer begin¬ 
nenden Lepra in Betracht — Patient war in Madagaskar — 
trotzdem der Mnnn vor 2 Jahren Lues akquieriert hatte und 
immer noch einen positiven Wassermann aufwies. Die anti¬ 
luetische Behandlung brachte einen leichten Rückgang der 
Erscheinungen, nicht aber Heilung. 

Gaucher, Salin und Meaux Saint-Marc. Eine 41jähr. 
Frau, die seit dem 6. Lebensjahr an Psoriasis litt und einen 
Anfall von akutem Gelenkrheumatismus bekam. 

Gaucher, Gougerot und Meaux Saint-Marc demon¬ 
strieren ein 17jähr. Mädchen mit hereditärer Lues, in Form 
von 2 Gummata des weichen Gaumens, ohne Andeutung von 
dystrophischen Erscheinungen. 

Renault, J. und Cain, A. demonstrieren ein Kind mit 
einem Lymphadenom der rechten Tonsille und star¬ 
ken Drüsenschwellungen am Unterkiefer, die klinisch das Bild 
eines Primäraffektes vortäuschten. Das Kind erlag später der 
Affektion und die histologische Untersuchung der Tonsille ergab 
ein typisches Lymphadenom. 

Leredde und Kuenemann referieren über eine 25jähr. 
Patientin, die nach der zweiten Salvarsaninjektion 
(Dosis 0 - 6) — die erste Injektion wurde in der Dosis von 0’4 
gut vertragen — eine vorübergehende Hemiplegie 
nebst meningitischen Erscheinungen bekam. Verf. glauben, es 
könnte sich um eine Blutung gehandelt haben. Sie fassen die 
Erscheinungen auf als Äußerungen der Herxheimersehen 
Reaktion, obschon dieselben erst 3 Tage nach der Injektion 
auftraten. 

Leredde sah bei einem Tabiker von 36 Jahren nach 
3 Injektionen von je 0'6 Salvarsan einen deutlichen Rückgang 
der tabischen Erscheinungen in dem Maße, daß Verf. von einer 
„Heilung“ zu sprechen wagt. Die Wassermannsche Reak¬ 
tion, vor der Behandlung positiv, wurde negativ. 

Referiert nach dem Bulletin de la Societö frangaise de Dermatologie et 
de Syphiligraphie. 1912. Nr. 4. 

Max Winkler (Luzern). 


Arch. f. Dermat. u. 8yph. Bd. CXII. 


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Verhandlungen der Royal Society of Medicine. 

Dermatologische Abteilung. 


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Sitzung vom 18. April 1912. 

Dore. Multiples benignes zystisches Epitheliom. 

Der Fall betrifft eine 54 jährige Frau. Die Affektion begann 
vor 6 Jahren mit einem kleinen Tumor in der Mitte der linken 
Wange. Nach und nach kam es zur Bildung weiterer Knötchen 
an Stirn, Nase, Augenlidern und Kinn. Die größeren waren 
ulzeriert. Die Knötchen hatten feste Konsistenz, einige zeigten 
zentrale Eiterung, wenige wiesen eine Delle auf. Mikroskopisch 
bestand die Tumormasse aus epithelialen Zellen, die ihre Stacheln 
bewahrt hatten und von denen einige in direkter Verbindung 
mit der Basalschicht des Rete zu stehen schienen. Es fanden 
sich wenige beginnende Zysten, aber diese waren nicht ein 
ausgesprochenes Charakteristikum der Geschwulst. Es schien 
sich um ein Tricho-epitheliom zu handeln. 

Diskussion. 8equeira hat einen Patienten mit derselben Affektion 
mehrere Jahre behandelt und das Verschwinden der Tumoren unter 
Röntgenbehandlung beobachtet. 

Davis erinnert an eioen ähnlichen Fall von Adamson, der als 
Ulcus rodens multiplex bezeichnet wurde und bei dem es sich wohl um 
einen Fall von multiplen benignen zystischen Epitheliomen handelte. 

Dore bemerkt auf eine Anfrage von Colcott Fox, daß der 
Bruder des Patienten an einer ähnlichen Affektion leidet; der Großvater 
und ein anderer Bruder wiesen warzenähnliche Hautgeschwülste auf. 

Malcolm Morris bemerkt, daß die klinischen Charaktere des 
Falles von Ulcus rodens abweichen; er ist mit Dores Diagnose ein* 
verstanden. 

Dore bemerkte, daß die Tumoren beim Bruder schnell unter Kohlen* 
säureschneebehandlung schwanden. Beim vorgestellten Fall erwies sich 
neben Kohlensäureschnee auch Radium als nützlich. 

Dore. Ausgebreiteter Pigment- und Haarnaevus. 

Es handelt sich um einen Naevus vom Schwimmhosen¬ 
typus. Neben dem großen Naevus finden sich noch mehrere 
kleinere. 


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Verhandlungen der Royal Society of Medicine. 


867 


Diskussion. Whitfield äußert sich über Eindrücke auf die 
Mutter während der Gravidität und deren Einfluß auf das Entstehen 
▼on Naevis. 

Fox, Wilfrid. Fall zur Diagnose. 

Bei dem «3 jährigen Patienten begann die Affektion an 
der Stirn vor 18 Monaten mit einem pustulös-ekzematösen 
Zustand, um dann sich über den Körper zu verbreiten. Später 
kam es zur Bildung schlaffer Blasen, denen Exfoliation folgte. 
Der Autor schwankt zwischen Pemphigus foliaceus und Derma¬ 
titis herpetiformis. 

Diskussion. Die meisten halten den Fall für einen Pemphigus 
foliaceus. 

Morris bemerkt, daß jetat weniger Fälle von Dermatitis exfoliativa 
Vorkommen wie vor 80 Jahren. Er kann nicht entscheiden, ob sie in der 
Tat seltener geworden sind, oder ob jetzt die Frühbehandlung mehr 
Erfolg hat. 

Whitfield ist der Ansicht, daß das Verbot der Konservierung 
der Milch mit Borax möglicherweise die Ursache ist. 

Mac Leod. Lupus erythematosus. 

Bei der 31jährigen Patientin ist der größte Teil der Ge- 
sichtshaut befallen; die Affektion sitzt ausgesprochen sym¬ 
metrisch. Die zarte Patientin hatte schwere Attacken von 
Gastritis, auf deren Höhestadium ein erythematöser Zustand 
an der Nase auftrat, der über das Gesicht sich ausdehnte und 
aus dem sich dann der Lupus erythematosus entwickelte. Jetzt 
sind die gastrischen Beschwerden gebessert, aber es besteht 
noch eine Nierenreizung. 

Mac Leod. Oberflächliches Spätsyphilid des 
Gesichtes und Kopfes, welches wie ein Lupus ery¬ 
thematosus aussieht. 

Der jetzt 40 jährige Mann hat sich vor 18 Jahren hili- 
tisch infiziert. Das oberflächliche tuberoserpiginöse Syphilid 
war anfangs nicht von Lupus erythematosus zu unterscheiden. 
Wassermann war negativ. Hedung unter Quecksilber und Jod. 

Mac Leod. Persistierende Frostbeulen der Hand. 

Die Affektion, die zuerst nur bei kaltem Wetter auftrat, 
ist persistierend geworden und hat jetzt zu einem schuppenden 
atrophischen Zustand geführt, der sich klinisch nicht vom Lupus 
erythematosus unterscheiden läßt. Mac Leod frägt, ob man 
nach Kenntnis solcher Falle den Lupus erythematosus als wohl 
definierte Krankheit ansehen soll, oder vielmehr als Schlu߬ 
stadium eines persistierenden erythematösen Prozesses, der bei 
prädisponierten Individuen verschiedene Ursachenhaben kann. 

Diskussion, Davis frägt an, ob die Wassermannreaktion ge¬ 
macht worden ist. Er hat einen ähnlichen Fall beobachtet, der wie 
Syphilis aussah, und sich als L. e. erwies. 

Bolam hat einen Fall gesehen, der dem Mac Leods glich. Er 
erwies sich als ein Fall von Syphilis. 

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868 


Verhandlungen 


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Bunch weist auf die Schwierigkeit der Diagnose bei solchen 
Fällen hin. 

Mac Leod bemerkt, daß bei seinem Fall der Wassermann 
negativ ansfiel. 

Meachen, G. N. Bromeruption. 

Es handelt sich am ein Kind von 6 Monaten, welches 
nach Bromkalium eine ausgedehnte Eruption bekommen hatte, 
die aus braunen, teils fungösen, teils kondylomähnlichen Herden 
bestand. Die Eruption kann man nach Pini als Bromoderma 
nodosum fungoides bezeichnen. 

Morris Malcolm. Fibrome bei einem 17jährigen 
Mädchen. 

Die Patientin weist seit ihrer Kindheit Fibrome auf, aber 
Morris hält den Fall nicht für Recklinghausensche 
Krankheit. Er frägt an, ob manche von Fibrolysin bei solchen 
Fällen Erfolg gehabt hätten, oder was sonst therapeutisch vor¬ 
zuschlagen wäre. Mikroskopisch bandelt es sich um ein weiches 
fibröses Gewebe. Arsen hatte keinen Einfluß. 

Diskussion. Mac Leod empfiehlt Radium. Nach seiner Ansicht 
würde Fibrolysin keinen Einfluß haben. 

Wille empfiehlt Röntgenbehandlung. 

Whitfield würde den Fall als Recklinghausensche Krankheit 
bezeichnen. 

Weber meint, daß alle Fälle von multiplen Mollusca fibrosa zur 
Recklinghausen sehen Krankheit gehörten, bei der Pigmentflecken 
nnd Tumoren mit Nervenet&mmen in Zusammenhang ständen. Beim vor¬ 
liegenden Falle sehen die subkutanen Tumoren den venösen Angiomen 
ähnlich. 

Scholefield, R. E. und Weber, F. P. Sklerodaktylie 
mit subkutaner Verkalkung. 

Die 50 jährige Patientin hatte als Kind Röte der Hände 
und P'rostbeulen an Händen und Füßen. Im Alter von 20 Jahren 
bekam sie Anfälle von lokaler Synkope der Finger. Später 
wurde die Haut der Finger nach und nach hart und steif. Von 
Zeit zu Zeit traten schmerzhafte Ulzerationen an den Fingern, 
besonders den Spitzen auf. Vor drei Jahren kam es zu einer 
Schwelluog am linken Olekranon. In der entleerten Masse 
fanden sich keine Urate. Die Röntgendurchleuchtung ergab 
das Vorhandensein von Verkalkungen an den Fingern. Der 
sklerodermatische Zustand beschränkt sich auf die Hände. Die 
entleerten Massen erwiesen sich chemisch als kohlensaurer und 
phosphorsaurer Kalk. Der Fall erinnert an den von Davis 
vorgestellten Fall von „Raynaudscher Krankheit mit Kalk¬ 
degeneration“. 

Diskussion. Scholefield versuchte einen Knoten vom Ring¬ 
finger zu entfernen in der Erwartung, einen Sequester zu finden. Aber 
das mit dem scharfen Löffel Entfernte bestand aus einer harten kalkigen 
Masse, die innig mit dem subkutanen Gewebe vereinigt war. 

Davis bemerkt, daß der vorgestellte Fall seinem außerordentlich 
gliche. Die Veränderungen bei seinem Fall waren umfangreicher. 


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der Royal Bociafcy of Msdieme. ' 889 

M*ae ben fcui-$iaea öbnlu&ett Fall publiziert. (Brit- X Dermal.XV,}; 

Sequeiro. Fall tcd Angiom v o iu Tjpus des Hut- 
chiusoüscbeü „infektiösen A»io«is% 

Es handelt sich um ein 20jähriges 'Mädclteft, hei der die 
Eruption ata Öbencraj im Alter von 2 dabreti »«{trat. Sie ging 
langsam »eiter, um jetzt vom Schlüsselbein bis zur Hund zu 
reichen. Sie besieht was klöioen purp'urroten Flecken von .Pfeffer-, 
> f -;. Sind jf£ 'i.; : IKgto nip.i U> ••■■■ = --•'■•Ui' 
.4nst''ühru0d f ' '$$$£ ärucer-, ’ 

;;..;... 1-1 iftf ;•:»•!•. 

. .0 i>ko *fik>u- ■$&&%$)% Mil AtißiifjCUv .tou Jüdi '$&r %h'e*>c> ’Ao 
>- ib *"4;* o v M& in&Mi'ifybZ Ä'vgfci*)* '.iV^oc^V; 2tf;&*. Thi>r1kym h? c !i, i 

Seq<teira- FirU; zu tviu.’i'ti'nsv; / 

Hdu :F*$; heiw^-'^slhfh .' Äjunn. hni dein die 

AHfekueii mit einer gröltet. ’fjhsfrtl&w-u Schweiiutig ain rechten ’ 
AuggnlidP! liegaim. Nach und afteh seid uodei:') ähnliche Erup- 
tinnen binr.iigekommen. Da vjflsterA Mntersuubnue verweigert 
wird* ■ • die Diagnose nicht zu ätoüen. 

• .•/ AVdh«r ParlfeS. Tr opbo'fr.euro tische Nagel.abiö- 

•'...' hiiüg. gefolgt von Alopevia u'.-Mf.a, 

Jtfei der >•!jährigen lValentin, die schon t!»U, .jfuni 15.« 

': »fti^estaUt wurde, ist mitur Ai'«e.ojjkhehftndiung <'.me Resser tiug . 

:‘V ftdagut) et«ni, 

Whitöeld. Fall zu»- Piagno«e. 

. • Die Störung ist euch ciuer Ktn md „Antipoa“ autgetreten. 

r>ie Kopfhaut ist tust b;M».rh*A, und die Ha»«- 1 * - • t *. utmr 

Sicht- gerötet und Htröphi«i-it. $fii» tievicbi allgew-Möe Röte- 
Am* and ßrrtst sind der einer perifcdiikuiöceu KopgeH'tion 
mit leichter Intdiiadon. On* Erujdtee hat einig« Ähnlichkeit 
mit dein akutöü Lupus erjdhs’UiätouüA, der Parakeratnsiä vUrie- 

f ita, der Pitjnoh^is -rubra pdarik ; t|winge. Desseraug 
alziomlaktat. - •" 'v 


(Referiert uael) cleih OrisKtiatkerielO in The BfUwb 4aoftwt of Dor 
roatology. 1912. Mai', j.- l&>-•?»$.} {?ß(>e«1. 






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New-Yorker Akademie der Medizin. 

Sektion für Dermatologie. 

(Präsident: J. Kingsbury.) 

Sitzung vom 4. April 1911. 


Kingsbury. MedikamentÖBe Dermatitis. (Dem.) 

Allgemeine'Eruption von großen, eie vierten, erythematösen 
Plaques nach 7tägigem Genuß von 3 X tägl. 15 Tropfen von 
Quajakum. 

Robinson Daisy Orleman. Fall zur Diagnose, 
ähnlich einem Lichen planus. (Dem.) 

23jähr. farbige Hausarbeiterin. Zuerst an Armen, dann 
Beinen und Körper unter leichter Indisposition aufgetretene 
Lichen planus ähnliche Herde von kleinerem Typus, von denen 
die Mehrzahl follikulär von einer leicht ichthyotischen Haut 
lokalisiert ist. (Hyperkeratosis striatr. follicularis von Hans 
v. Hebra im Atlas f. seltene Hautkrankh.) Stärker ergriffen 
waren die Beugeseiten der Arme über den Ellbogen und die 
Seitenteile des Stammes; frei waren Handteller, Sohlen und 
die Schleimhäute. Die größere Mehrzahl der Herde zeigte einen 
schwarzen Fleck im Zentrum, mit einer kleinen Kruste oder 
einer zapfenähnlichen Formation, nach deren Abhebung ein 
zentraler Blutaustritt erfolgte. (Lichen planus Gomedo?) Die 
kleineren Stellen gleichen einfachem L. plan.; ein anderer 
Teil der Effloreszenzen von Stecknadel- bis Kleinerbsengröße 
zeigte erythematöse (verdrückbare) Rötung und leichte bräun¬ 
liche Infiltration. 

Mac Kee. Fall zur Diagnose. (Dem.) 

Ein 1 */, Jahre altes Kind luetischer Eltern, im Alter von 
mehreren Monaten mit Schnüffeln behaftet, erkrankt an schmerz¬ 
los auftretenden Schwellungen verschiedener Einochen (Meta¬ 
tarsus, Ellbogen), welche ulzerierten und fistulös wurden. 
Wassermann Die radiologische Untersuchung sprach 


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New-Yorker Akademie der Medizin. 


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nach dem Verfasser gegen Syphilis, ebenso das Aufhören der 
Fistulation nach Tuberkulin. Diagnose: Tuberkulöse Ostitis bei 
einqpi syph. Kinde. 

Kingsbnry. Lupus erythematosus (Dem.) 

In der Diskussion bezeichnet Mac K e e den Fall für 
einen oberflächlichen und empfiehlt für , solche innerlich Chinin, 
Jod, Phosphor, äußerlich vor der ev. Ätzung mit C0 a Adstrin- 
gentien, Irritantien und Stimulantien. 

Kingsbnry. Papulo-vesikulöse Eruption nach 
Injektion von Gonokokkenvakzin. (Dem.) 

Eine Woche nach der von Pat. selbst gemachten Injek¬ 
tion von Gonokokkenvakzin (im ganzen der 15.) trat an der 
Schulter eine Gruppe von festen Papeln mit kleinen Bläschen 
an ihrer Spitze und gefolgt von einem entzündlichem Hofe 
auf. Bald darauf an verschiedenen Körperstellen. Bis auf Jucken 
und Infektion einzelner Herde am Nacken kein weiterer Schaden. 

Klngsbnry. Tuberöses Syphilid. (Dem.) 

Sicher tuberöses, zirzinäres, rezidivierendes Syphilid bei 
zweimalig negativem Wassermann um den Mundwinkel eines 
28jähr. Weibes. 

Referiert nach: Journ. of ent. dis. XXX. Nr. 4. 

Rudolf Winternitz (Prag). 


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New-Yorker Dermatologische Gesellschaft. 

Sitzung vom 19. Dezember 1911. 

Präsident: Hermann G. Klotz. 


Fox, G. H. Diffuse makulöse Atrophie der 
Haut. (Dem.) 

48jähr. Kussin, seit 19 Jahren an Indigestion leidend, 
zeigt seit 10 Jahren zuerst an der Brust, später an Rücken, 
Arm und Beinen anfangs juckende, große, diffuse, rötliche, 
trockene nnd leicht schuppende Flächen mit zahlreichen kleinen, 
atrophischen Flecken. Bei einer bestimmten Beleuchtung weiße, 
durchscheinende Beschaffenheit und lineäre Anordnung der 
Flecken. An Ellbogen und Knien die typische diffuse Haut¬ 
atrophie 

Fordyce. Frische Luesinfektion begleitet 
von Fazialisparalyse. (Dem.) 

Frischer Luesfall mit Fazialisparalyse vor Einleitung einer 
Behandlung, wird gegenwärtig mit Hg behandelt. Fordyce 
sah zwei Neurorezidiven nach Salvarsan (Fazialisparalysen), welche 
unter neuerlicher Salvarsanverabreichung geheilt sind. In dem 
einen Fall war starke Lymphozytose der Spinalflüssigkeit; in 
beiden Fällen, die durch Salvarsan prompt heilten, war nach 
F. Meningitis vorhanden. 

F. hat nie Taubheit nach Salvarsan gesehen, wohl aber 
einen Fall beiderseitiger Taubheit während der Sekundärperiode 
ohne vorherige Salvarsaninjektion; auf Hg reagierte die Taub¬ 
heit nicht. 

Diskussion: Uorrow hält dennoch die auffallende Häufung von 
Neurorezidiven nach dem gegenwärtig verbreiteten Gebrauch von Saharsan 
für merkwürdig. Dieselbe sei größer als ohne Behandlung oder nach Hg. 
Gleichviel hat er Fazialisparalyse im Fr&hstadium auch schon vor Sal- 
varsan häufig gesehen. 

Fordyce hält es mit E m e r y (Paris) notwendig, daß eine ge¬ 
nügende, nicht vereinzelte Salvarsaninjektion frühzeitig erfolge. Bei 
600—700 Salvarsaninjektionen hat er keine spezifischen Nervenschädi- 
gungen gesehen. 


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UMIVERSITY OF M ICH I GA IM 




Verhandl. der New-Yorker Dermatologischen Gesellschaft. 873 

Trimble. Lupus erythematosus mit beson¬ 
derer Konfiguration. (Dem.) 

Merkwürdige Konfiguration eines typischen Lupus erythe¬ 
matosus längs der seitlichen Falten von den Mundwinkeln 
abwärts. 

Diskassion: Fox, Whitehonse, Morrow stimmen za. 

Trimble. Purpura. (Dem.) 

Nach Meinung Trimbles eine perifollikuläre kleinfleckige 
Purpura. Anfangs viel Schmerzen in den Beinen. 

Diskussion: Fordyoe and Whitehonse sprechen sich mehr 
für Erythem ans. 

JKinggbury. Geschwulst des Bauches. (Dem.) 

Seit 6 Monaten besteht ein silberdollargroßer, harter 
Fleck am Bauche, der stetig wächst und jetzt einige kleinere 
Knötchen am Rande zeigt. Er diagnostiziert Karzinom. 

Diskussion: Fordyoe und Holder halten es für ein Sarkom, 
Whitehonse dachte anfangs an Morphoea. 

Mac Kee. Akne varioliformis. (Dem.) 

Ungewöhnliche Lokalisation einer seit mehreren Jahren 
auftretenden Akne varioliformis an der Nase und unterer Stirn¬ 
partie. Besserung durch Staphylokokkenvakzin. 

Kingsbury. Lippentumor. (Dem.) 

48jähriger Mann mit einem seit 3 Monaten bestehenden 
Lippentumor, negat. Wassermann, aber einer Beschaffenheit 
der Zunge und Schleimhaut, die für frühere Lues spricht. 
Zweifel, ob Salvarsan oder Operation zu raten sind. 

Diskussion: Morrow diagnostiziert gemäfi Alter und früherer 
Syphilis ein Gumma. 

Fox, G. H. ist derselben Meinung, doch spiele das Alter keine Rolle. 

Fordyce desgleichen; viel hängt von der Technik der Wasser- 
mannreaktion ab, negative Reaktion spricht nicht gegen Lnes. 

Trimble desgleichen; doch hat er einen völlig gleichen Fall im 
gleichen Alter gesehen, Diagnose Lnes, doch wars ein Epitheliom. 

Johnstone rät mikroskopische Untersuchung. 

Whitehouse und W i n f i e 1 d raten kräftige antispezifische 
Behandlung. 

(Ref. nach Journ. of cut. dis. XXX. Nr. 4.) 

Rudolf Winternitz (Prag). 


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Manhattan Dermatologische Gesellschaft 

Mai 1911. 

Präsident: Albert C. Geyser. 


Kingsbury. Toxische Dermatitis. (Dem.) 

Zwei Tage nach Benützung einer Haarfarbe aufgetretene 
Bläschen an Stirn, Wangen, Ohren und Nacken mit starker 
Schwellung der Ohren und Augenlider. Leichte papulöse Erup¬ 
tion auf der Haut des Kopfes und Unterarme. 

Diskussion: Parounagian erklärt diese Lokalisation mit der 
größeren Widerstandskraft der Kopfhaut und mit der Verunreinigung 
des Kopfpolsters und des Gesiebtes mit dem Haarfärbemittel. 

Kingsbury. Papulosquamöses Syphilid. (Dem.) 

Bemerkenswert wegen der Knieaffektion, die eine Kom¬ 
bination von papulösem Syphilid und traumatischer Dermatitis 
bot. (Pat. war Parkettleger.) 

Gottheil. Sarcomahaemorrhag. multiplex. (Dem.) 

46jähriger Mann mit leicht elevierten, violettrötlichen, 
schmerzlosen Knoten an Hand- und Fußrücken, Zehen und 
Unterschenkeln und mäßig hartem ödem der Unterextremitäten. 
Außerdem waren schnell wachsende farblose Knoten an den 
Fußsohlen und bei der Palpation tastbare tiefsitzende, farblose 
Knoten in Haut und Unterhaut der unteren Extremitäten. 
Gott heil diagnostiziert eine Mischform von hämorrhagischen 
und gewöhnlicher Form von Sarkom. 

Diskussion: Wise bat diese Formen nie bei Amerikanern, 
immer nur bei Ausländern gesehen. 

Bleiman. Lichen planus bei einem Syphilitiker. 
(Dem.) 

Vor 18 Jahren Lues, gegenwärtig L. plan. 

Parounagian. Atrophoderma. 

Fleckiges Atrophoderma in der r. Interskapulargegend, 
Nacken, oberer Brustgegend und rechten Arm eines 15jährigen 
Knaben; Flecke rund oder oval, Stecknadelkopf- bis 5 cwi-groß; 
deutlich oder eben angedeutet. Anamnese nicht erhältlich. 


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-UN IV E R5ITY 0 F MICHIGAN 



Manhattan Dermatologische Gesellschaft. 


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Paronnagian. Lupus erythematosus und Alopecia 
areata. (Dem.) 

Seit 8 Jahren Lup. erythem. im Gesicht mit Kohlensäure 
behandelt. 3 Monate später 3 Herde von Alop. areata auf 
dem Kopie. 

Diskassion: Wise hält letztere für Lup. erythem. capillitii. 

Geyser. Hirsuties. (Dem.) 

Mädchen mit reichlichen Haaren am Kinne. Enthaarung 
durch mehrfache milde Röntgenbestrahlungen. Die nachwachsen¬ 
den dünneren Haare verlangen eine Wiederholung der Bestrahlung. 

Diskussion: Auch Gott heil plädiert für eine Röntgenbe¬ 
strahlung u. sw. namentlich der hellen wollhaarfthnliohen Gesichtsbe¬ 
haarung. Er bedient sich der E o r n e 11 - Kontaktröhren und hat nie 
Schädigung gesehen. 

Geyser repliziert, daß er gerade die stärkeren Haare bei Brünetten 
für günstiger hält als die blonden Wollhaare. 

Geyser. Tuberkulöse Drüsen nach X-Strahlen 
schwindend. (Dem.) 

Erfolgreiche Röntgenbehandlung von ljähriger Dauer, die 
nach Operation rezidivierte tuberkulöse Drüsen beseitigte. 

Gottheil. Demonstration von Blastomyzes. 

Mikroskopische Demonstration von runden blastomyzes- 
ähnlichen Körpern aus Serum und Eiter mehrfacher kleiner 
Abszesse, die einen tuberkuloseverdächtigen (T. verruc?) Herd 
des Unterschenkels umgaben. 

(Ref. nach Journ. of cut. dis. XXX. Nr. 4.) 

Rudolf Winternitz (Prag). 


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Verhandlungen der Moskauer yenerologischen und 
dermatologischen Gesellschaft. 

Sitzung vom 28./15. April 1912. 

1. Pospelow jr. demonstrierte eine 55jährige Frau mit 
tuberofungoiden Geschwülsten an der Nase, an den Wangen, auf 
der Stirn und am rechten Zeigefinger. Beim Druck gewinnt 
man Eiter mit Staphylo- und Streptokokken. Die Eruption 
entstand nach Jodeinnahme (3°/ 0 NaJ-Mixtur, im ganzen 30 g 
NaJ). Innere Organe, Blut und Urin normal. Das Jodo- 
derma tuberosum tungoides besserte sich wesentlich 
nach Aussetzung der Jodtherapie, um nach Wiederholung der¬ 
selben zu rezidivieren. 

2. Tschernogubow zeigte einen Fall von Bromoderma 
tuberosum der Unterschenkel und Vorderarme bei einer 27jähr. 
Frau. Temperatur bis 38°. Die Eruption entwickelte sich 
nach Brom-Mixtur und schäumendem Bromsalz (100 g ). 

Mestscherski konnte in einem Osteomyelitis-Fall ein toxisches 
Jodexanthem (pemphigoider Ansschlag) beobachten. Dabei 
war das Blutserum imstande Kaninchen gegen Jodpräparate zu sensibilisieren 
(Anaphylaxie). 

Pospelow sen. hält bei pustulo-fungoiden Brom- und Jodexan¬ 
themen den akuten Verlauf und die Gruppenanordnung für typisch. 

3. Fokin zeigte 3 Kranke mit Atrophia cutis idio- 
pathica progressiva. 

a) 47jähnge Bauernfrau hat aD den Wangen atrophische 
Flecke (Lupus erythematodes?), an der Rachenwand und den 
Gaumenbögen Narbenzüge. Seit 3—4 Jahren livide Verfärbung, 
zarte Teleangiektasien und zigarettenpapierähnliche Fältelung 
der Haut an den oberen und unteren Extremitäten. 

b) 52jähriger Hausdiener hat eich vor 25 Jahren erkältet. 
Dieselben atrophischen Veränderungen an den unteren Extre¬ 
mitäten. Die Haut über den Sprunggelenken hart, nicht faltbar. 

c) 60jährige Bäuerin zeigt gewöhnliche senile Atrophie 
an den oberen Extremitäten und am Stamme und idiopathische 
Atrophie an den unteren Extremitäten. Letztere seit 10 Jahren. 

Tschernogubow empfiehlt für den ersten Fall Wasser¬ 
mann sehe Reaktion. 

Bogrow bemerkt im zweiten Falle Atrophie nnd Sklerodermie 
zugleich. 

Krassnoglasow fragt naoh den Beziehungen der Atrophia idio- 
pathica zu den atrophischen nnd narbigen Flecken des Gesichtes und des 
Rachens im ersten Falle. 

Mestscherski erinnert an die Beobachtung von Atrophie der 
vaginalen Scheimhaut, als Fortsetzung des atrophischen Prozesses 
der Haut. 

4. Fokin stellt einen 42jährigen Patienten, Eisenhändler, 
vor, mit Lupus erythematodes (Gesicht, Ohren, Nacken, 
Körper), Epitheliom (linke Jochbeinregion) und Lupus 


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Verhandlungen der Moskauer ven. und dermat. Gesellschaft. 877 

pernio (dorsale Fläche der Hände und Finger). Krankheits¬ 
dauer 15 Jahre. Epitheliom existiert seit iy 2 Jahren und wurde 
erfolglos mit X-Strahlen behandelt. Im übrigen Besserung nach 
Arsenbehandlung und Quecksilberpflaster. 

6 o g r o w sieht am Röcken Lupus vulgaris-Papeln. 

Mestscherski diagnostiziert vorläufig den vorgestellten Fall 
als Lupus vulgaris atrophicans mit Lupusepitheliom. Die livide Verfärbung 
der Plaques an den Händen (papilläre und verruköse Effloreszenzen) 
könnte durch Pernionen (Handeln im kalten Lokal) und Akroasphyxie be¬ 
dingt sein. Ohne histologische Untersuchung kann nichts sicheres über 
Diagnose gesagt werden. 

8 o k o 1 o w beobachtete bei Lupus pernio starke Schwellung und 
Härte der befallenen Teile. 

Fokin wird seinen bis jetzt ambulanten Kranken weiter 
untersuchen. 

Krassnoglasow findet die Pirquet sehe Reaktion für 
notwendig. , 

5. Mestscherski und Grintschar zeigten einen 25jäkr. 
Bauer aus Südrußland (Kiew) mit Rhinosklerom der Nase 
und des weichen Gaumens. Krankheitsdauer 8 Jahre. Verdickung 
der Naseneingänge, Knoten am Nasenrücken, Infiltration und 
Narben am weichen Gaumen. Die Letzteren wurden als Syphilis 
tertiaria angesehen und der Kranke erfolglos mit Hg und „606“ 
behandelt. Wasser mann sehe Reaktion negativ. Aus den Ge¬ 
weben Züchtung der Rhinosklerombazillen. Vakzinebehandlung 
soll versucht werden. 

Tscheruogubow hat in 2 Rhiuoskleromfällen eine spezifische 
Komplementableiikung bekommen, indem Sklerom-bazillus-Kulturen als 
Antigen und Krankenserum als Antikörper angewendet wurden. Mit 
Serum gesunder Menschen und mit Friedländerschein Pneumokokkus 
fällt die Reaktion negativ aus. 

KrasBooglasow empfiehlt hier Röntgentherapie. 

6. Lewtschenkow demonstrierte einen 19jährigen Semi¬ 
naristen mit Lichen variegatus. Seit 1 */ s Jahren ist die 
Haut der Extremitäten und Körpers (außer Handflächen und 
Fußsohlen) mit kleinen stecknadelkopf- bis hirsekorngroßen 
rotbraunen kegelförmigen oder flachen Papeln dicht bedeckt. 
Manchmal Schleifen- und Streifenbildung. Kein Jucken. Allge¬ 
meinzustand normal. Wassermann sehe Reaktion negativ. 
Hg und Arsen ohne Erfolg. 

Fokin hält hohe Arsendosen für indiziert. 

Kraianoglaiov identifiziert den Fall mit Pityriasis lichenoides 
chronica. 

7. Muchin zeigte einen 48jährigen Mann mit mächtigem 
Rhinophyma. Alkoholgenuß. Keine Rosazea. 

Kedrowski glaubt, daß das Rhinophym häufig sekundärer Natur 
sein kann. Er fand es in einem Falle mit Sarkom, in einem anderen mit 
Tuberkulose kombiniert. 

Fokin zeigte Chromodiapositive von seinen demonstrier¬ 
ten Fällen. 

Priv.-Doz. S. Bogrow (Moskau). 


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Verhandlungen der Warschauer dermatologischen 

Gesellschaft. 


Sitzung vom 18./I. 1911. 

Rosenberg, H. stellt eine Kranke mit einem Tuberkel 
auf dem Kinne, sowie mit Narben in dessen Umgebung vor 
und diagnostiziert Lupus vulgaris. 

Racinowski, H. demonstriert einen hereditären Syphilitiker 
mit Cutis verticis gyrata. 


Sitzung vom 17./IX. 1911. 

Der Vorsitzende H. Watraszewski hält einen Vortrag 
„Über die Technik der intravenösen Salvarsan-Injektionen“. 

Rosenberg, H. demonstriert einen Fall von Dermatitis 
h erpetiformis Duhring bei einer schwangeren Frau 
von 34 J. Vor 6 Monaten fühlte die Kranke ein Brennen und 
Jucken am rechten Schenkel, woselbst Rötung und Bläschen 
auftraten. Das Leiden breitete sich sehr rasch fast über den 
ganzen Körper aus. Nach 8 Wochen verschwand das Exanthem 
mit Pigmentation. Ungefähr 4 Monate war die Eiranke frei, 
nur von Zeit zu Zeit traten stellenweise einzelne Papeln auf; 
vor drei Wochen kam es unter starkem Jucken fast auf dem 
ganzen Körper zur Eruption zahlreicher Bläschen. Jetzt sieht 
man auf dem Rumpfe und den oberen Extremitäten zahlreiche 
Pigmentationen und stellenweise oberflächlich pigmentierte 
kleine Narben, auf den unteren Extremitäten viele Papeln, 
Papulo-Vesikeln und Vesikeln gruppiert, außerdem sekundäre 
Veränderungen (Pigmentationen und Kratzeffekte). 

Wisniewski, H. demonstriert eine Frau mit Carcinoma 
mammae inoperabile. 


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Verhandlungen der Warschauer dermatol. Gesellschaft. 379 

WisniAwski, H. demonstriert eine Frau mit Struma. 
Nach zwei Röntgenbestrahlungen war der Umfang des Halses 
yon 48 cm auf 45 cm gesunken. 

Kopytowskl, H. demonstriert mikroskopische Präparate 
von Favus. 

Preczkowski, H. demonstriert eine Dermatitis arte- 
facta medicamentosa, die durch unrichtige Skabiesbe- 
handlung entstanden war. 

Wernic, H. demonstriert ein 5jahr. Mädchen mit Lichen 
ruber planus linearis. 


Sitzung vom 7./IV. 1911. 

Wortmann, H. stellt einen Fall von Tuberculides 
papulo-necroticae vor. 

Vorsitzender H. Watrasze wski stellt eine 38jähr. Frau 
mit großen Eeloiden in regione mandibulari dextra vor. 

Bernhardt, H. demonstriert einen Fall von Lupus 
tumidu8 faciei mit ausgezeichnetem Erfolge einer Alt- 
Tuberkulin-Behandlung. 

Bernhardt, H. demonstriert einen Fall von Tubercu¬ 
lides papulo-necroticae mit völliger Heilung nach Alt- 
Tuberkulin. 

Racinowski, H. stellte einen 19jähr. Kranken mit aus¬ 
gedehnter Keratosis follicularis vor. 


Sitzung vom 6./V. 1911. 

Zaleski, H. stellt einen Fall von Lichen ruber pla¬ 
nus penis vor. 

Wisniewski, H. demonstriert einen Fall von Vitiligo 
mit Besserung des Leidens unter dem Einflüsse des Sonnen¬ 
lichtes. Sterling (Warschau). 


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Verhandlungen der dermatologischen Gesellschaft 

zu Stockholm. 

Sitzung vom 26. Januar 1912. 


Schaumann demonstriert mehrere Fälle von Naevus, 
welche nach Behandlung mit Radium im Lichtinstitute des 
Krankenhauses St. Göran ein überaus gutes Heilungsresultat 
zeigten. 

Strandberg, a ) Eine ältere Frau mit Lues cerebro¬ 
spinalis und sehr ausgeprägten Deformitäten der Füße, 
welche an eine sog. Arthropathie tabetique sehr 
erinnerten. 

b) Einige Fälle von sog. Neurorezidiven bei Patienten, 
die im Krankenhause St. Göran mit Salvarsan behandelt waren. 

In der hierauf folgenden lebhaften Diskussion äußerten sich beinahe 
alle Anwesenden gegen die Salvarsan-Enthusiasten und die Gesellschaft 
beschloß, die Märzsiteung ausschließlich dieser Frage au widmen. 


Sitzung vom 29. Februar 1912. 

Müllern-Aspegren hält einen Nekrolog für das vor 
einigen Tagen verstorbene Mitglied der Gesellschaft, Prof. 
Magnus Möller. 

Afzelius. 40jähr. Kellner; mit Ausnahme der Hautkrank¬ 
heit gesund; Alkoholmißbrauch, doch nicht hochgradig. Ungefähr 
1 */« Jahr vor dem Auftreten der Sklerodermie Ischias im 
rechten Beine und Parästhesien (starkes Kältegefühl) im linken. 
Seit einem Jahre Sklerosierung am rechten Oberschenkel und 
etwas später am linken, hier noch fast unverändert, rechts sind 
aber die vorher sklerotischen Partien teilweise bedeutend weicher 
geworden. Der rechte Oberschenkel im ganzen erheblich 
schmäler als der linke. Die rechte Kniebeuge und die angren- 


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Verhandlungen der dermatol. Gesellschaft zu Stockholm. 881 


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zeuden Teile äußerst derb sklerosiert; die Beweglichkeit hier 
sehr beschränkt. Der Patient hat ungefähr 50 Fibrolysininjek- 
tionen bekommen. 

Strandberg. Fall zur Diagnose. 17jähr. Jüngling 
aus einer Gegend, wo einzelne Fälle von Lepra noch Vor¬ 
kommen. Tumorähnliche Auftreibung und Verfärbung des linken 
unteren Augenlides und ausgebreitete braunrote, kaum infil¬ 
trierte Flecken in der Haut des Nackens und des Bauches. Histo¬ 
logische Untersuchung exzidierter Stückchen weisen keine Ähn¬ 
lichkeit mit Lepra auf, sondern erinnern mehr an einen Tumor, 
doch ohne einen bestimmten Typus zu zeigen; keine Mikro¬ 
organismen im Schnitte oder in der Kultur. Wassermann 
und Tuberkulinprobe negativ. Blutuntersuchung ergibt keine 
Vermehrung oder ungewöhnliche Formen der Leukozyten. Kein 
Albumen oder Zucker im Harne. Innere Organe ohne An¬ 
merkung. 

[Während des Aufenthaltes im Krankenhanse St. Göran hat sich 
allmählich ein Tumor im Nasenrachenraum entwickelt, die Kräfte des 
Patienten sind im Schwinden und eine geringe Anämie — nicht 
Leukämie — ist entstanden. Auf Wunsch der Eltern wurde er entlassen, 
ehe die Diagnose gestellt werden konnte und im Augenblicke, wo wir 
eine Radiumbehandlung einzuleiten im Begriffe waren; alle die bis jetzt 
versuchten inneren und äußeren Mittel waren ohne Erfolg. Ref.] 

Diskussion. Sederholm glaubt Lepra ausschließen zu können; 
die Flecke im Nacken und am Rumpfe sind atrophische Haut mit sekun¬ 
dären ur’ikariellen Erscheinungen; vielleicht Pseudoleukämie? 

Müllern- Aspegren zeigt einen Fall von Chinin 
ezanthem. 

S an dman bespricht die therapeutischen Resultate 
der Salvarsanbehandlung im Prostituierten - Kranken¬ 
hause zu Stockholm; da alle während längerer Zeit beob¬ 
achteten Patientinnen Rezidive oder positive Wassermann- 
Reaktion bekommen hatten, konnte seine Ansicht über das 
Ehrlich sehe Mittel nur ungünstig sein. 

Diskussion. Almkvist dagegen hat mit kombinierter Queck¬ 
silber- und Salvarsanbehandlung bessere Resultate als mit Quecksilber 
allein erreicht. Die folgenden Redner — Marcus, Mü 11 ern-Aspegren, 
Strandberg und K e m p f f — äußerten sich mehr oder minder be¬ 
stimmt gegen das Salvarsan. 


Sitzung vom 28. März 1912. 

(Die Mitglieder der otiatrischen, ophthalmologischen und der neurologischen 
Sektionen der schwedischen Ärztegesellschaft waren eingeladen.) 

Diskussion Ober die Nebenwirkungen des Salvarsans. 

Strandbergr (Klinik Magnus Möller) hält denEinleitungsTortrag. 
In einer kurzen Historik über die Salvarsantherapie werden zuerst die 

Arehlr f. Dermal, xl . Sjph. Bd. CXII. 50 


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882 


Verhandlungen 


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großen Versprechungen, womit das Mittel zuerst hervortrat und wie diese, 
z. B. die Hoffnung einer Sterilisatio magna, allmählich reduziert 
worden, erwähnt. Nachher bespricht er die Reaktionserscheinungen 
und das Fieber nach den intravenösen Injektionen, die anaphylaktischen 
Phänomene, die Todesfälle usw. und die verschiedenen Ansichten hierüber, 
welche in der Literatur niedergelegt sind und die in dieser Beziehung 
gemachten Beobachtungen auf der Möller sehen Klinik, wo seit August 
1910 Salvarsan in 211 Fällen zur Anwendung kam. Die Behandlung ist 
nicht mit Hg- oder Jodtherapie kombiniert gewesen; die Einspritzungen 
waren, mit Ausnahme nur einiger der allerersten Zeit, intravenös. 

Das größte Interesse knüpft sich an die Frage von den sogen. 
Neurorezidiven. 

Von 47 Patienten, die mehr als 4 Monate beobachtet werden 
konnten, boten nicht weniger als 16 diese Komplikation dar, am häufisten 
Akustikusneuritiden und Augenaffektionen. Einige Fälle verliefen mit 
sehr ernsten Erscheinungen. Ein Patient z. B. hatte nach mehreren 
Salvarsaneinspritzungen Parese des rechten Armes und Beines, Fazialis¬ 
parese, Papillitis, Neuritis acustic, Ataxie und periodische Anfälle von 
Verwirrung. Nervensymptome bei frischer Lues scheinen bei Salvarsan- 

S atienten gewöhnlicher zu sein als bei mit Hg behandelten. Von den Theorien, 
ie dieses zu erklären suchen, ist die wahrscheinlichste die von Hoffmann 
ausgesprochene, daß das Salvarsan im Nervensystem ein Locus minoris 
resistentiae schafft, an dem später die Syphilis auftritt. Dadurch erhellt auch 
sowohl, daß die Neurorezidive öfter nach Salvarsan als nach Hg entstehen, 
daß sie klinisch wie Lues sich verhalten und deswegen neuer anti¬ 
luetischer Behandlung weichen. Auch ist das Mittel viel zu teuer, was 
bei einer sozial so wichtigen Krankheit wie die Syphilis, nicht zu unter¬ 
schätzen ist. Daß das Salvarsan eine kräftige antiluetische Wirkung hat, 
ist zwar nicht zu leugnen, aber die Dauerwirkung fehlt. Die intra¬ 
venöse Einspritzungsmethode — die einzig verwendbare — ist ja viel 
umständlicher als sonstige gebräuchliche Methoden bei Syphilis, gibt 
dadurch Gelegenheit für technische Fehler, die bisweilen gefährlich 
genug werden können. Die Nebenwirkungen des Salvarsans sind rätsel¬ 
haft und noch unerklärt, was die Verwendung des Mittels in hohem 
Grade beeinträchtigen muß. 

Heden erwähnt einige Fälle von Akustikus- und Optikusneuri¬ 
tiden, welche in der zweiten Abteilung (Almkvist) des Krankenhauses 
St. Göran während des Jahres 1911 beobachtet wurden; schließt sich im 
Großen und Ganzen dem vorigen Redner an. 

Witt (Assistent an der otiatrischen Klinik) hat in einigen Monaten 
9 Akustikusaffektionen bei ausschließlich mit Salvarsan behandelten 
Syphilitikern beobachtet, ln allen Fällen war der Kochlearisapparat an- 

f egriffen; in zwei Fällen war eine sehr herabgesetzte kalorische Reizbar- 
eit und in einem dritten — Lues recens mit negativem Wassermann 
— neben vollständiger doppelseitiger Taubheit auch totale, doppelseitige 
Ausschaltung des Vestibularapparates festzustellen. Die übrigen Affek¬ 
tionen traten in verschiedenen Stadien auf, darunter noch zwei bei Lues 
recens und nach 2 bis 8 Salvarsaninjektionen. Ob diese „Neurorezidive“ 
post oder propter entstanden sind, will W. nicht entscheiden, drückt 
aber sein Erstaunen darüber aus, daß so viele Fälle dieser vorher sehr 
ungewöhnlichen Krankheit binnen einer so kurzen Zeit beobachtet wer¬ 
den konnten. 

Lönborg (Assistent an der ophthalmologischen Klinik) bespricht 
die bei den Salvarsanpatienten gefundenen Augenveränderungen. 

In der folgenden Diskussion, welche u. a. auch die Keaktionser- 
scheinungen („Wasserfehler*) und die Methoden, solche zu vermeiden, 
berührte, äußerten sich zugunsten des Salvarsans Almkvist, der mit 


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der dermatologischen Gesellschaft zu Stockholm. 


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kombinierter Behandlung sehr gute therapeutische Resultate sah und 
H. Marcus (Neurologe). Mehr oder minder scharf gegen das Ehrlich- 
sche Mittel sprechen dagegen Sandman, Müllern-Aspegren und 
K. Marcus. 


Sitzung vom 25. April. 

Moberg. 1. Fall von Dermatitis ehr. atrophi¬ 
cans und 

2. Fall von Dermatitis solaris. 

Diskussion. Afzelius erwähnte, daß er allein mit Mitteln, die 
gegen die ultravioletten Strahlen einen Schutz gaben, bei zwei Zwillings* 
Schwestern ein gutes Resultat erzielt hatte. 

Marcus. 1 . Lues maligna bei einem jungen Manne, 
der zwei Salvarsaninjektionen für seine ein halbes Jahr alte 
Syphilis bekommen hatte. 

2. Lues hereditaria tarda mit Infantilismus 
bei einem 17jährigen Jüngling. 

Hed&n. Fall von Lues maligna, von Salvarsan sehr 
günstig beeinflußt. 

Schlasberg. Fall von Lichen planus. 

Strandberg. 1 . Erythema induratum Bazin bei 
27jährigem Dienstmädchen mit Lymphomen des Halses. 

2. Fall von Dermatitis pyämica (Pyämid Merck). 
29jährige Frau, seit mehreren Jahren an „Rheumatismus“ 
und Herzfehler leidend.. Seit einer Woche ein allgemeiner Haut¬ 
ausschlag mit Fieber, Übelsein, aber keinen Gelenksschmerzen 
verbunden. Jetzt am Körper und an den Armen zerstreute 
erbsengroße Pusteln und blaurote Infiltrate in der Kutis, an 
den Unterschenkeln bis haselnußgroße ähnliche Effloreszenzen. 
Albuminurie. Temperatur SS^ 0 . 

Mfillern-Aspegren. Tertiarismus praecox bei 
32jähr. Cand. phil. Nov. 1911 Lues recens (Sklerose, Inguinal- 
adenitis, negative Seroreaktion). 14./XI.—17./I. 1912 und 16./HL 
(symptomenfrei). 24./IV. kräftige Hg-Behandlungen (Injektion 
von Salizyl-Hg + Merkuriolöl). 23./IV. pflaumengroßes, ulze- 
riertes Gummi des rechten Unterschenkels und W. R. -|-. 


Sitzung vom 28. Mai. 

Schanmann. 31jähr. Mann mit Lupus pernio. Am 
Nasenrücken und an den Backen ungefähr zweikronenstückgroße, 

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884 


Verhandlungen 


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blaurote, scharf begrenzte, dicke Infiltrate; bei Diaskopie nur 
an einer Stelle einige lupusknötchenähnliche Bildungen. An 
der 4. rechten und der 1., 4. und 5. linken Zehe ist die End- 
phalange in der Umgebung des Nagels blaurot und geschwollen; 
mit und ohne Diaskopie zahlreiche, stecknadelkopfgroße Knöt¬ 
chen, welche Lupusknötchen zum Täuschen gleichen. Spindel¬ 
förmige Auftreibung der 2 proximalen Phalangen des rechten 
3. und 4. Fingers; ebenso der 2. rechten Zehe. Nach Injektion 
von 1—2 mg Alttuberkulin keine lokale oder allgemeine Reak- 
sion. Mikroskopisch tief in der Eutis Infiltrate von Binde¬ 
gewebszellen von verschiedenem Typus; keine Riesenzellen; keine 
Nekrosen. Die Hautveränderungen begannen im Gesichte vor 
5 Jahren. Der erste Anfang der Krankheit vor 10 Jahren, wo 
die spindelförmigen Auftreibungen der Finger zuerst beobachtet 
wurden. 

Afzelius. 36j. Frau mit Raynaudscher Krankheit. 
Vorher immer gesund. Vor dem Ausbruch der Krankheit ge¬ 
ringe Gefühllosigkeit und „Prickeln“ in den Füßen; sonst keine 
Symptome einer lokalen Asphyxie. Der linke Fuß zuerst vor 
2 Jahren erkrankt. Sämtliche Zehen desselben sind angegriffen 
von kleinen lokalen Nekrosen der Haut und des Unterhaut¬ 
bindegewebes, die als winziges Bläschen beginnen und mit 
mehr oder weniger tiefen Narben enden; während der ganzen 
Zeit sehr heftige Schmerzen. Ähnliche Nekrosen sind einander 
kontinuierlich gefolgt; nur einmal eine Pause von 2 Monaten. 
Während der letzten Monate sind an 3 Zehen die Phalangen 
teilweise nekrotisiert und abgestoßen. In der allerletzten Zeit 
sind einige kleinere Hautnekrosen auch auf dem bisher freien 
rechten Fuße erschienen. Jede Behandlung erfolglos. A. stellt 
die Diagnose auf Raynaud sehe Krankheit, trotzdem die lokale 
Asphyxie in diesem Falle kaum vorhanden ist. Gegen die An¬ 
nahme einer Syringomyelie sprachen die heftigen Schmerzen, 
welche bei dieser regelmäßig fehlen und der mehr akute, 
heftige Verlauf der Krankheit in diesem Falle. 

Almkvist. 28jähr. Ehefrau mit symmetrischem Ek¬ 
zem. Menses immer spärlich und schmerzhaft; normaler 
Partus 2./X. 1910; nachher sehr unregelmäßige Menstruation. 
Ende November 1910 durch Lauge hervorgerufene eitrige Bläs¬ 
chen unter dem rechten Daumennagel; nach 5 Monaten war 
die ganze Hand von einem vesikulösem Hautausschlag bedeckt und 
auch die linke wurde damals angegriffen. Juni 1911 in einem 
Provinzspital aufgenommen; anstatt Verbesserung auch die 
Füße erkrankt. Nachher von Kurpfuschern behandelt; im 
Krankenhause St. Göran am 971V. 1912 aufgenommen. 

St. pr.: Die Haut beider Hände gerötet, teilweise nässend, 
teils mit Eiterbläschen, teils mit dünner Epidermis bedeckt. 


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der dermatol. Gesellschaft in Stockholm. 


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An den Füßen ähnliche Veränderungen; hier auch Abschuppung. 
Nervensystem, Brust-und Bauchorgane ohne Anmerkung; Uterus 
stark retroflektiert. Neumanns und Hermanns Lipoid¬ 
reaktion negativ. 

Der Fall sei nicht mit den von Matzenauer und 
Polland beschriebenen Fällen von Dermatitis sym¬ 
metrica dysmenorrhoica gleicbzustellen, scheint jedoch 
mit der unregelmäßigen Menstruation oder anderen inneren 
Ursachen, obschon durch äußere Reizung veranlaßt, im Zu¬ 
sammenhang zu stehen. 

Kjellberg-Romanus. Fall von Lichen corneus. 

Müllern-Aspegren. Leukämie mit Priapismus bei 
31jährigem Beamten. Lues 18'i5; kräftig behandelt 1895 bis 
1900; keine Rezidive. Anfang 1912 Stechen in der Milzgegend. 
15. April plötzlich Priapismus. 29. April. Pat. sieht leidend aus, 
müde, graublasse Gesichtsfarbe; hat 14 Tage nicht geschlafen; 
Schwierigkeiten beim Gehen. W. R. —. v. Düngern+. Maxi¬ 
male Erektion, sowohl betreffend die C. cavemosa penis, 
urethrae et glandis. Keine Sensibilitätsstörungen in der Haut 
der Umgebung. Rektaluntersuchung ergibt nichs abnormes. Im 
hintersten Teile des Bulbus 3—4 oberflächliche, reiskorngroße, 
nicht empfindliche Infiltrate. Blutbefund: 65% H. nach Sahli, 
weiße Blutzellen 600.000, rote 3,150.000, 45% Myelozyten, 
10% Myeloblasten, 32% polynukleäre neutrophile, 6*7% eosino¬ 
phile und 3‘8% basophile Lymphozyten; daneben zahlreiche 
kernhaltige rote Blutkörperchen und spärliche in mitotischem 
Stadium befindliche sehr große Zellen (Myeloblasten). Typisch 
für myeloide Leukämie. Erhebliche Vergrößerung der Milz, 
ebenso der Leber. Unter kräftiger antiluetischer Behandlung 
(6 g JK täglich und täglicher Injektionen von Hydrargyrum 
bijod. 0 - 015—0‘01) verschwand die Erektion sehr schnell und 
das subjektive Allgemeinbefinden verbesserte sich. Blutbefund 
und Milzvergrößerung nicht beeinflußt. Therapie: Röntgen. 

Karl Marcus (Stockholm). 


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Verhandlungen der 

Sociedad Espanola de Dermatologia y Sifiliografia. 


Oktober—N ovember 1911. 

de Azüa, J. hat bei 3 Fällen von gonorrhoischer 
Gelenkserkrankung, die der üblichen Behandlung einen 
heftigen Widerstand entgegensetzten, die Vakzinebehandlung 
angewandt und zwar in dem 1. Falle, ohne in den beiden anderen 
Fällen mit deutlichem Erfolg. Bei dem 1. Fall war, als mit 
der Vakzinebehandlung begonnen wurde, die gonorrhoische Er¬ 
krankung der Harnröhre vollkommen ausgeheilt (Nachweis der 
Gonokokken mißlang immer), im Vordergründe der Krankheits¬ 
bilder standen artbritische Veränderungen an einem Knie- und 
beiden Fußgelenken (wahrscheinlich rein seröse Ergüsse), peri- 
ostitische Veränderungen am 1. Radius und Humerus sowie an 
mehreren Rippen, eine ganz akut aufgetretene und sehr hoch¬ 
gradige Muskelatrophie an beiden Armen und Beinen und eine 
geringe Vergrößerung des 1. Lappens der Prostata, die nicht 
schmerzhaft war. Dabei f .st immer Temperaturen um 39°, die 
nach jeder Manipulation an der Prostata sich noch steigerten. 
Es bestand also wohl ein abgekapselter, aber noch virulentes 
Material enthaltender Herd in der Prostata, von dem aus immer 
wieder eine Einschwemmung in den Kreislauf erfolgte und ein 
operativer Eingriff wäre das gegebene gewesen. Dies wurde 
jedoch abgelehnt. Zur Vakination wurde ein Präparat von 
Burrongbs und Wellcome benutzt und im Verlauf eines 
Monates 6 Injektionen mit den Dosen von 5, 20 und 50 Millionen 
gemacht. Keine allgemeine oder lokale Reaktion. Keine Besserung. 

Im 2. Falle handelte es sich ebenfalls um eine bereits ab¬ 
geheilte Gonorrhoe der Harnröhre, an welche im Laufe von 
9 Monaten eine doppelseitige seröse Iritis, arthritische Ver¬ 
änderungen an einem Knie- und Fußgelenk sowie periostitische 
Veränderungen am 7. Halswirbel sich angeschlossen hatten. 
6 Injektionen eines Präparates von Parke und Davis, in 
Dosen von 5 — 150 Millionen und in Abständen von 6—10 Tagen. 
Es kam meist zu einer geringen Temperatursteigerung und bei 
den ersten Injektionen zu sehr heftigen lokalen Reaktionen. 
Völlige Heilung. Der 3. Fall wird nur kurz mitgeteilt; es 
fanden sich ausgedehnte arthritische Veränderungen. Nach 
3 Injektionen mit denselben Dosen und Präparat wie beim vor- 


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Yerhandl. der Sociedad Eepaöola de Denn, y Syfiliografia. 887 

hergehenden Fall, alle 5—6 Tage starke Reaktion und erhebliche 
Besserung. 

Covisa, J. S. und Nonell, J. besprechen einen Fall von 
syphilitischer Reinfektion nach Salvarsanbehand- 
lung. 19 Jahre alter Mann mit einem zweimarkstückgroßen 
Geschwür auf dem r. inneren Blatt des Präputium, Induration, 
allgemeine Drüsenschwellung, positiver Wassermann. Nach 
Behandlung mit heißer Luft und intramuskulärer und intra¬ 
venöser Injektion von 0'9 g Salvarsan geheilt entlassen; zu 
Anfang der Behandlung war ein makulöses Exanthem an Rumpf 
und Gliedern auigetreten. Nach 10 Monaten kommt Pat. wieder 
mit einem Geschwür auf dem 1. inneren Blatt des Präputium, 
leichter Roseola und morgendlichen Kopfschmerzen. Wasser¬ 
mann positiv. Es fehlen leider Spirochaetennachweis oder 
Probeexzision und die Wassermann sehe Reaktion in der 
Zwischenzeit zwischen der 1. und 2. Erkrankung. 

Sainz de Aja stellt einen Fall von extraurethraler 
genitaler Gonorrhoe vor. 2 Ulzerationen in der Nähe des 
Frenulum und Infektion eines ductus paraurethralis; aus dem 
letzteren Gonokokken in Reinkultur. Urethra vollkommen frei. 
Der Autor weist auf die Wichtigkeit solcher Befunde für die¬ 
jenigen Fälle hin, wo es sich um eine abnorm lange Inkubation 
oder um ein häufiges Rezidivieren bei vollkommen ausgeheilter 
urethraler Gonorrhoe handelt. 

Ledo, A. bespricht einen Fall von Staphylokokken¬ 
infektion mit folgender Papillomatosis. Es handelt sich 
um eine Balanitis, Phimose und Staphylokokkeninfektion der 
Haut des Penis, Skrotum und der Regio pubica. Während 
die akuten Veränderungen unter entsprechender Behandlung 
schnell abheilten, blieben in der Regio pubica und an der Radix 
penis rundliche und ovale Erhabenheiten, von weicher Kon¬ 
sistenz, scharfer Abgrenzung und gefelderter Oberfläche zurück. 
Mikroskopische Untersuchung fehlt. Behandlung mit Kalium 
permangan., Argent. nitric. und Zinkoxyd. Heilung. 

Miguel Criado stellt einen Fall von durch Salvarsan 
geheilter syphilitischer Nephritis vor. 23jähriger Mann 
mit ausgesprochenen sekundären Erscheinungen. Im Urin 4°/ 00 
Eiweiß, spärlich Leukozyten und granulierte Zylinder, keine 
Ödeme, kein Kopfschmerz. Die Diagnose auf syphilitische 
Nephritis wird per exclusionem gestellt. Nach 2 intravenösen 
Injektionen von 0*25 und 0*3 g Salvarsan kein Eiweiß mehr 
nachzuweisen. Gute Abheilung der sekundären Syphilide. 

Rodrignez, Sierra, F. empfiehlt folgende Art der intra¬ 
venösen Anwendung des Salvarsans: 0'2 g (I) in Pausen 
von 50—60 Tagen, 3—4 Injektionen genügen (?), 2 Kranken¬ 
geschichten. 


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888 Verhandl. der Sociedad Espanola de Denn, y Sifiliografia. 


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de Azüa, J. stellt einen Fall von Akroaspbyxio der 
Hände und Füße verbunden mit Sklerodermie und Angio- 
keratom der Hände vor. 

Sainz de Aja spricht über einen Fall von Pneumo- 
kokkeninfoktion der Urethra in Anschluß an einen Coitus 
per os. 

Gareia del Mazo stellt einen Fall von Osteo periostitis 
des Kalkaneus bei einem syphilitischen und gonorrhoischen 
Individuum vor. 

de Azüa, J. warnt an der Hand eines Falles von Neuro- 
rezidiv in Form einer diffusen Basilarmeningitis, die 
2 Monate nach einer zweimaligen intravenösen Injektion von 
je 0‘5 g Salvarsan und 3 Monate nach der Infektion auftrat, 
eindringlich vor der Anwendung zu geringer Dosen von Sal¬ 
varsan und dem gänzlichen Verzicht auf Quecksilber in der 
Behandlung der Lucs. 

Sainz de Aja demonstriert einen Fall von geborstener 
Speicheldrüsenzyste der Unterlippe und weist auf die unter 
Umständen schwierige Differentialdiagnose gegenüber syphi¬ 
litischen Schleimhautaffektionen hin. 

Covisa, J. S. sah bei einem tertiären Syphilitiker (links¬ 
seitige Ulzerationen der Mundschleimhaut) einen ausgedehnten 
gummösen Prozeß der submaxillaren Lymphdrüsen 
derselben Seite auf 0‘4 g Salvarsan intravenös innerhalb von 
20 Tagen sich vollständig zurückbilden. 

Sainz de Asa stellt 2 Fälle von tertiärer Lymph- 
drüsenerkrankung vor. In dem ersten Fall handelt es 
sich um eine gummöse Periostitis des Stirnbeines mit folgender 
Schwellung der gleichseitigen präaurikularen Lymphdrüsen. Der 
2. Fall betrifft eine öfters rezidivierende multiple Lymphdrüsen- 
schwellung beider Inguinal-, Krural- und Lumbalgegeuden. Die 
anatomische Bestätigung, daß es sich in beiden Fällen tatsächlich 
um tertiäre Veränderungen handelt, fehlt. 

de Azüa, J. bespricht einen Fall von Perforation des 
knöchernen Schädels auf Grund einer gummösen Peri¬ 
ostitis. Es erscheint dem Ref. auffällig, daß dieser bei uns 
nicht selten zu erhebende Befund von einem Autor wie Azüa 
als äußerst selten angesprochen wird. 

Referiert nach den Actaa Dermo-Sifiliogräficas 1911. Anno IV. Nr. 1. 

Hannes (Hamburg-Eppendorf). 


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Fachzeitschriften. 


Dermatologische Wochenschrift. Bd. LIV. 
Nr. 17—20. 

Nr. 17. 

Luithlen, F. Über Entstehung von Gefä߬ 
erweiterung und abnormer Hautreaktion, p. 485. 

Bei einem Psoriatiker trat nach Röntgenbestrahlung der 
Elbogenbaut im Jahre 1908 heftige erythematöse Dermatitis 
auf, nach deren Ablauf die Haut daselbst normal war und blieb, 
trotzdem in der Folge an anderen Körperstellen vereinzelte 
PsoriasisefQoreszenzen auftraten. 4 Jahre später starke Urtikaria 
auch an dieser Elbogenpartie. Nach Verschwinden der Urtikaria 
wurden an der abgeblaßten Haut Gefäßerweiterungen sichtbar 
in dem Bezirke, der seinerzeit die Dermatitis dargeboten hatte. 
L. führt dies darauf zurück, daß infolge der Bestrahlung vor 
4 Jahren eine dauernde Veränderung der Gefäße in der an¬ 
scheinend normalen Haut bestand. Die bei der Urtikaria auf 
die Gefäße wirkenden toxischen Stoffe, welche bei normalen Ge¬ 
fäßen nur zu vorübergehender Änderung in der Blutfüllung, 
Transsudation und Exsudation führen, bewirken bei den vor¬ 
her geschädigten weniger widerstandsfähigen Gefäßen der einst 
eine Röntgendermatitis aufweisenden Hautpartie eine dauernde 
Erweiterung. Ähnlich läßt sich auch das Auftreten der Tele¬ 
angiektasien während Schwangerschaft, selbst Jahre nach Röntgen¬ 
bestrahlung in anscheinend normaler Haut erklären. In dieser 
Zeit kreisen infolge Veränderung des Gesamtstoffwechsels im 
Blute besondere Stoße, welche in analoger Weise auf die Ge¬ 
fäße wirken könnten. Es sind also Störungen der inneren 
Sekretion, welche ebenso die Reaktionsfähigkeit der Haut steigern 
können, wie Störungen des Stoffwechsels (Diabetes, Gift etc.). 

Fick, J. Über die Unbrauchbarkeit der Ar¬ 
beitshypothese „Endotheliom“. p. 488. 


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890 


F achzeitachriften. 


Der Endotbeliombegriff ist gänzlich aufzugeben, weil: 
1. kein einwandsfreier Fall von Endotheliom vorliegt, von Ficks 
subjektivem Standpunkt aus betrachtet; 2. kein Fall sich all¬ 
gemein dauernde Anerkennung als Endotheliom hat verschaffen 
können; 3. weil sich alle in Betracht kommenden Fälle auch 
mit der Hypothese Epitheliom erklären lassen, wenn wir auch 
nur die Erfahrungen, die an ganz sicheren Epitheliomen ge¬ 
macht wurden, berücksichtigen; 4. weil es gar kein Endo¬ 
theliom geben kann, sofern wir den einmal festgelegten Be¬ 
griff des Endothels und die mit diesem Begriff anderweitig ge¬ 
machten Erfahrungen als das Feststehende betrachten wollen. 
Für die Beurteilung der Histogenese eines fraglichen Tumors ergibt 
sich nach Eliminierung des Endotheliombegriffes in der Praxis: 
1. Wenn sich in einem iraglichen Tumor „krebsähnliche“ oder 
adenomähnliche Bilder oder überhaupt Zellanordnungen in 
epithelialer Schichtung finden, so enthält der Tumor jedenfalls 
epitheliale Bestandteile und ist ein Epitheliom im weitesten Sinne 
des Wortes. Eine Ausnahme machen nur die selteneren Misch- 
geBchwülste, die noch selteneren echten Kombinationsgeschwülste 
und die sehr seltenen, wenn überhaupt vorhandenen Fälle von 
Carcinoma sarcomatodes. 2. Das Fehlen der suh 1 angegebenen 
Bilder in einem fraglichen Tumor spricht nicht unbedingt gegen 
Epitheliom, denn Epithelzellen können sich so verändern, so 
anordnen und in solche Beziehungen zum Bindegewebe treten, 
daß mikroskopisch alle anderen Tumoren vorgetäuscht werden 
können. Durch die Anerkennung des Endotheliombegriffes würde 
eine große Gruppe von Tumoren von großem Formenreichtum 
unrichtigerweise unter die Bindegewebsgeschwülste geschoben. 

Nr. 18. 

Fontana, A. Die Hochfrequenz- und Hoch¬ 
spannungsströme bei der Behandlung einiger Haut- 
krankheiten. p. 517. 

Nicht beendet. 

Lie, P. Armauer Hansen f. p. 525. Nekrolog. 

Nr. 19. 

Ttirk, N. Zur Ätiologie der phagedänischen 
Genitalgeschwüre, p. 549. 

Nicht beendet. 

Fontana, A. Die Hochfrequenz- und Hoch¬ 
spannungsströme bei der Behandlung einiger Haut¬ 
krankheiten. p. 554. 

F o n t a n a berichtet über die ßehandlungserfolge hei 
98 Patienten. Die physiologische und therapeutische Wirkung 


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F achzeitschriften. 


891 


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dieser Ströme läßt folgende Klassifizierung dieser Wirkungen 
zu: 1. Beruhigende Wirkung bei Pruritus analis und vulvaris, 
Lichen planus, Ekzem, Lichen Vidal. 2. Revulsive Wirkung 
bei Alopecia areata, Psoriasis. 3. Dekongestierende Wirkung 
bei Acne vulgaris, Rosazea. 4. Destruktive Wirkung bei Verrucae, 
Condylomata acuminata, Molluscum contagiosum, Angiomen, 
Pigmentnaevi, Lupus vulgaris. 5. Reparierende Wirkung bei 
atonischen Geschwüren, Esthiomene, Lupus erythematodes. Bei 
Pruritus ani et vulvae war die beruhigende Wirkung eklatant. 
Nur in einem Falle traten aber immer schwächere Rezidive 
auf, bis Dauerheilung bei fortgesetzter Behandlung eintrat. In 
fünf Fällen von Lichen planus wurde der Juckreiz gelindert, 
aber die Papeln verschwanden nicht. Dies gelang nur in einem 
Falle; hei Ekzemen war der Erfolg ungleich (bei einem akuten 
Verschlimmerung, bei einem subakuten Heilung, bei 3 chronischen 
kein wesentlicher Erfolg). Lichen Vidal wurde in einem Falle 
gebessert, ein zweiter Fall wurde erst durch Röntgen geheilt. 
Die revulsive Wirkung leistete bei Alopecia areata gute Dienste, 
bei Psoriasis versagte sie. Bei Acne vulgaris oder Rosazea 
ließen sich durch Dekongestionierung zwar Besserung aber keine 
Heilung erzielen. Verrucae und Molluscum contagiosum ließen 
sich durch die zerstörende Wirkung gut beseitigen, dagegen 
nicht Papillome und flache Angiome; ein tuberöses erbsengroßes 
gab ein gutes Resultat. Pigmentnaevi und Lupus vulgaris blieben 
unbeeinflußt. Die reparierende Wirkung brachte drei atonische 
Geschwüre der Vulva zur Heilung, beeinflußte aber nicht Esthio¬ 
mene. Lupus erythematodes heilte nur in einem Falle nach 
2jähriger Behandlung; in 8 anderen Fällen (es waren durch¬ 
wegs sehr schwere Fälle) trat Besserung ein. Die Behandlung 
wurde stets gut vertragen. 

Nr. 20. 

Rfthl, K. Über eine sonderbare menstruelle 
Hauterscheinung, p. 581. 

Rühl beobachtete bei einer Frau Grau-Schwarzlärbung 
der Haut an denjenigen Stellen während 1—6 Tagen vor Auf¬ 
treten der Menses und während der Dauer der letzteren, wo 
die Haut mit goldenen Schmuckgegenständen in Berührung 
stand. Eine Umfrage ergab dieselbe Beobachtung bei vier 
weiteren Frauen (in einem Falle auch bei Berührung mit Platin). 
Es kommt dies wahrscheinlich dadurch zustande, daß vor und 
während der Menses die Haut Stoffe ausscheidet, welche Gold¬ 
legierungen angreifen und zersetzen und Stoffe entstehen lassen, 
die sich in der Haut in dünner Schicht ablagern. R. sieht 
darin eine „Bestätigung der menstrualen Intoxikation und der 
Ausscheidung der menstrualen Giftstoffe durch die Haut“. 


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892 


Fachzeitschriften. 


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Galewsky, E. Über das spontane Verschwinden 
juveniler oder harter Warzen im Anschluß an die 
Behandlung, p. 589. 

In einem Falle verschwanden alle vorhandenen harten 
Warzen an beiden Händen nach Behandlung einiger durch 
Elektrolyse, in einem zweiten verschwanden spontan flache 
Warzen der einen Hand nach elektrolytischer Beseitigung der¬ 
selben an der anderen. G. möchte nur darauf aufmerksam 
machen, daß es gleichgültig ist, mit welcher Methode man die 
Warzen behandelt, und dal es Fälle gibt, bei denen nach Be¬ 
handlung der einen Hand die Warzen der anderen verschwinden 
und Fälle, bei welchen die Behandlung einzelner Warzen schon 
genügt, um die anderen derselben Hand verschwinden zu 
lassen. (Letzteres ist schon mehrfach auch vom Bef. beobachtet 
worden. Ref.) 

Türk, N. Zur Ätiologie der phagedänischen 
Genitalgeschwüre, p. 591. 

Ausführliche Literaturzusammenstellung nebst Bericht über 
4 eigene Fälle, die sich als luetische Initialaffekte heraus¬ 
stellten. Die Spirochaeten sind nach Türk zu jeder Symbiose 
bereit. In den angeführten Fällen haben wohl durch nicht 
näher eruierbare Sekundärinfektion Gangrän bedingende Mikro¬ 
organismen für einige Zeit die Oberhand gewonnen und derart 
nicht nur die Eingangspforten der Luesinfektion bis zur Un¬ 
kenntlichkeit modifiziert, sondern auch den weiteren Verlauf 
derart verändert, daß das 2. Inkubationsstadium äußerst ver¬ 
längert wurde. In einem 5. lall entwickelte sich das den 
ganzen Penisschaft allmählich umkreisende Geschwür nach einem 
Fliegenstich. Keine Lues. Ludwig Waelsch (Prag). 


Annales des maladies vönäriennes. 

Januar 1912. Nr. 1. 

Nicolas, J. et Moutot, H. Ein Jahr Salvarsan- 
behandlung an der venerolog. Abteilung des alten 
Krankenhauses zu Lyon. p. 1. 

Die Verfasser teilen ihre Erfahrungen an 162 mit Salvar- 
san behandelten Patienten mit. Sie halten die intravenöse 
Einverleibungsmethode für das Verfahren der Wahl. 

Bei 15 Fällen nicht luetischer Erkrankungen: Psoriasis, 
Lupus, Mycosis fungoides fanden sie keine wesentliche Beein¬ 
flussung. Auch bei Tabes, Paralyse, Leukoplasie und Pigment¬ 
lues hatten sie wenig Erfolg. 


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Fachzeitschriften. 


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Über die Abortivbehandlung der Lues mit Salvarsan kann 
erst die Zukunft Aufschluß geben. Auch nach ausgiebigster 
Salvarsanbehandluug haben die Verf. Rezidive gesehen. Die 
Toxizität des Mittels ist eine hohe. Selbst bei korrektester 
Technik und bei Anschluß aller Kontraindikationen wurden un¬ 
liebsame Störungen beobachtet. 

Als wirkliche Indikationen gelten für die Verfasser nur 
folgende: 

1. der Versuch einer Abortivbehandlung beim ersten Auf¬ 
treten des luetischen Schankers; 

2. die Fälle, wo Hg versagt oder nicht vertragen wird; 

3. die Fälle, die schnell und intensiv behandelt werden 
müssen. 

Die Verfasser geben das Mittel gewöhnlich in einer Dosis 
von 0 - 3—0*4. 

Keinesfalls sind die Patienten nach mehreren Salvarsan - 
injektionen als geheilt zu betrachten. Es ist immer noch eine 
methodische, intermittierende längere Hg - Behandlung anzu¬ 
schließen. Das Salvarsan kann das Hg nicht ersetzen, sondern 
nur unterstützen. 

Leyy-Bing und Durveux. Zwei Fälle von Ikterus 
im Anschluß an intravenöse Salvarsaninjektio- 
nen. p. 40. 

Die Verfasser beschreiben zwei klinisch und physiologisch¬ 
chemisch sehr genau beobachtete Fälle von Ikterus, von denen 
der eine 4 Tage nach der zweiten Salvarsaninjektion, der andere 
3 Tage nach der dritten Injektion auftrat. Es wird der Nach¬ 
weis erbracht, daß es sich um einen sogen, hepatischen Ikterus 
handelt durch toxische Wirkung des Arsenpräparates auf die 
Leber verursacht, nicht um einen sogen, hämolytischen Ikterus, 
wie ihn vorher andere Beobachter beschrieben. Die Möglich¬ 
keit. eines syphilitischen Ikterus wird ebenso zurückgewiesen. 
Daß diese Nebenwirkung so selten beobachtet wird — von 
550 Injektionen nur 2 Fälle — führen die Verfasser darauf 
zurück, daß in beiden Fällen die Leber schon vorher geschä¬ 
digt war, in einem Fall durch Alkohol, im anderen durch längeren 
Aufenthalt in den Tropen. 

Broqnin- Folgen zu großen Vertrauens auf die 
Salvarsanbehandlung. p. 49. 

Broquin berichtet von 2 Fällen, bei denen die ersten 
Erscheinungen der Lues auf mehrere Salvarsaninjektionen sehr 
bald verschwanden, die Wasser mann sehe Reaktion sehr bald 
negativ wurde und während mehrerer Wochen sich keine Er¬ 
scheinungen zeigten. Die Patientin wurde geheilt in die Provinz 
entlassen, bekam dort ein Schleimhautrezidiv und infizierte 
ihre Umgebung. In ähnlicher Weise infizierte ein junger Ehe- 


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894 


Fachzeitschriften. 


mann seine Frau, nachdem er nach einer Salvarsanbehandlung von 
seinem Arzte als geheilt nach Hause entlassen worden war. 
Verfasser warnt vor zu großer Vertrauensseligkeit dem Salvar- 
san gegenüber. 

Februar 1912. Nr. 2. 

Gougerot, H. und Parent, F. M. Antisyphilitische 
Therapie und Wassermannsche Reaktion. 1. Folge, 
pag. 81. 

Die Verfasser geben kurze Auszüge aus den veröffent¬ 
lichten Resultaten der antiluetischen Therapie mit Bezug auf 
die Wasser mann sehe Reaktion von einer sehr großen Anzahl 
von Autoren. 

Im wesentlichen ergeben die Statistiken folgendes: Im 
Primärstadium schlägt die positive Wassermann sehe Reaktion 
nach Salvarsanbehandlung sehr schnell in die negative Phase 
um; im Sekundärstadium erfolgt der Umschlag langsamer je 
nach dem Bestehen größerer oder geringerer Sekundärerschei¬ 
nungen; im Tertiärstadium erfolgt wieder schneller Umschlag. 
Später kann jedoch der negative Wassermann wieder positiv 
werden. Er ist bei der behandelten Lues Schwankungen unter¬ 
worfen, genau wie die Symptome der Lues selbst und zwar 
besteht ein gewisser Parallelismus des positiven Wasser¬ 
manns mit dem Auftreten der luetischen Symptome. Im ter¬ 
tiären Stadium ist die Wa ssermannsche Reaktion sehr oft 
negativ oder nur schwach positiv. 

Überraschend sind in den Statistiken die ganz verschieden¬ 
artigen und zum Teil widersprechenden Berichte der einzelnen 
Autoren. Die Verfasser führen dies darauf zurück, daß „die 
Wirkung der antisyphilitischen Behandlung auf die Bildung der 
Antikörper von zahlreichen Faktoren abhängig ist, deren viele 
unserer Beobachtung entgehen, wie z. B. die Intensität der In¬ 
fektion, die Multiplizität oder Lokalisation der Herde, die Ein¬ 
kapselung der Spirochaeten, die Widerstandsfähigkeit des Or¬ 
ganismus, die Art und Menge des Medikaments, die Einver¬ 
leibungsmethode, die Wiederholung der Dosen usw....“ 

Tansard et Fleig. Die chron. gonorrhoischen 
Prostatitiden. Ihre Behandlung besonders mit 
Röntgenstrahlen, p. 99. 

Die Verfasser geben die Grundzüge der am Hospital St. 
Louis (Dr. Balz er) geübten Diagnostik und Therapie der go¬ 
norrhoischen Prostatitis 

1. bei subakuter Prostatitis: 

2 X tgl. heiße Einläufe, die 10 Min. angehalten werden, 
nach dem Abendeinlauf Ichthyolzäpfchen ä 0'25—0‘35, daneben 
heiße Sitzbäder. Später vorsichtig Massage; 


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FiejKeiischrtfteB. gjj$' 

2. bei ehren, Trtwt&titi*: 

«;) Massage, iJilatätiisfls«, Argeötliiaanstillatioiien ; 

b) BebanätUBg xuit de» glcktrlsfihen Strom, faraAische oder 
Hoehfreiqueazstroms, alle Tage 4—10 Mi».; 

c) <1hs radidtheiapeutssche Verfahren, »sch den Erfahrun¬ 
gen der Verfasser das wirksamste. 

KikrigeTJheBtrabiutjg der mittleren Färinealgegeald iu r. 

\ ■•;■. 0, ni\i } fr. U 1 Etrdü : Jsj : . > , um 

wMJ-’te Uvib'ug heuhacbiet. 

jfyijt Verfia8fe«y eöjpfelde« pißt* K-weyhipiM-iPH <hVi- -»Bim ifffts- 
3j4ol»«.ii! ifi.'ltivi'il.m.g iftii :1fr lUidi-.'.i-ktrf^j'n: • ;l:i-b>teh wurde di»; 
lernst der fSaWidJttng Mehlt;»* 

iBfeutlüte 'WUj'deB.' fetal ' ««$* il*'iiet*ui. -geteilt. 

; Df vy*BiMgt, ftuntMX, "Öitisl^kÜo lttr $iieütii»& iles. 
L i» ui h & > p o oktal 8 s. b e i s h 1 v <t e t f jtt d »> h un ; ••! : •• ö Sy - 
ph.tiitisciieQ, p, »00. 

Die VaterssüX'hur-geii Lety-Bingj göhen ha« ftfä ineh- 
v.- rPtfi» Fäijeii; hei dptier» man »sch Sal'Hieaniiehfiu«UuiiK nie- 
: Syöijjtomö. beobachtete Es wurde' divraüflim bei 
SO Fa!H.\nteo Ttuoii der Salvarsauhehiitnllühg die Lumbalfhiesig- 
kwi- uawswcht; i« einem Teil dieser lOUji fand di IJtiter- 

b der Behaadiucg «statt VpidiMaer 
OntorrrUoidet, nie Falle ii* snlfch<s mit klinisch itaohwiusbarett 
»«ümeitisr-hcn Symptomeii., wie z. 0. EopUebium ftltonetyeu 
erseheiuwosep Uew. und hi sog/ Eilby von s K6öOtioii meningeo 
frustt>*\' die sieh mir durch eiruvVeniif Tirui.g ilfel; i/, /npho/vt'-u 
re.i ’..'uuib;>}(iijiikt'i küudKebeiv. Hei hÜcü ‘.JO i*Viiieo- fand ör 
tjaelrricy Batvitigimbeüändluug eine Wruzytoffc, erhöhten Druck 
and vermehrten Eiweißg^balfc, m einzelxreu Füllen piÄi- 
gSßhn». Die Intensität der Veiiuidorungen im 
':ip ; Ltimhalpunktat Waren proportional den klinisch usolrweisbaren 
nieaingifcisciuui Symptomen. L«vy~JjJng mahnt disbw zur 
Voran hi- bei det- Sid?affiahtherapie, denn sie- unterdrück». mobt 
'■;;/\j|#'''Uij8hV' ; aie i.ues, .«ondera sie -führe zuweilen au.eli tü Buh wären. 
ia»ii5)ngi»i?tchcii Erscheinungen 

.(Bukarest). Alte Lues mit A rse ne hon/ul 
■behandelt. Ue iu fe n i i o a y p h i 1) t i c a. p. t 

Al hetiidite-t über uhiun Fall mp Lues. y?«i Äoit..:2S »fnlirWi 
beaUd»t t 4 Bciimierhuren dare.hgemacht hat-, Hill nwli siuih 
ppaitiii: ; W'ttä'k eraiÄnTiBchc ilftaktioiv Atlfwies", in-foigüd.PSker, 
S'Ssft'aJrsa'uiftjnbtioneQ (0-o intravenös. 0-<> ■inrcatiansku.bi-r;- ••-r- 
-uad': ilAOh unter dem Eindtiö diese' Söh'Ar.s;tnmlekU'>tt«i\ 
wifoe;. •■:■ •••-nerten typischen i’ritoiuMti'-'kt. zeigte 
, (0-r Thi* beweist erstens, *!uL> alt* taips keine *»bHO>«i»-»i 

gegei» ^'uiirdektionen bietet., wo'rAtif M-’iuriat tüid 




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Fachzeitschriften. 


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N e i 8 s e r bereits aufmerksam gemacht haben, zweitens beweist 
er, daß das Salyarsan keine Prophylaxe gegen luetische Infek¬ 
tion bietet und bestätigt damit die N e i s s e r sehen Versuche, 
die in dieser Hinsicht an Affen angestellt waren, am Menschen. 

März 1912. Nr. 8. 

Serra, Alberto. Beitrag zum Studium des gonor¬ 
rhoischen Ulkus, p. 161. 

Verfasser referiert, zunächst eine Reihe von Fällen aus 
der Literatur, in denen Phlegmonen, subkutane Abszesse und 
Ulzera auf gonorrhoischer Basis beschrieben sind. Dann be¬ 
richtet er zwei eigene Fälle, von denen der eine, eine frisch 
mit Gonorrhoe infizierte Frau, mehrere kleine Knoten mit sup- 
purativem Inhalt an der hinteren Kommissur zeigte; ein Knoten 
war bereits perforiert und imponierte als kleines Ulkus. Die 
genaue mikroskopische und bakteriologische Untersuchung des 
Abszeßinhaltes ergab positiven Gonokokkenbefund. Kulturen 
wuchsen auf Serumagar. Um die Virulenz der Gonokokken 
festzustellen, wurden Überimpfungen auf Kaninchen in die Pleura¬ 
höhle vorgenommen. Die Tiere starben nach 3 Tagen. Im 
Pleuraexsudat waren Gonokokken nachweisbar. 

Der zweite Fall betrifft eine schon länger bestehende 
Gonorrhoe, bei der sich ein Ulkus neben der Urethralmöndung 
und ein kleiner Abszeß neben der Klitoris gebildet hat. Auch 
hier mikroskopischer und bakteriologischer Gonokokkennachweis 
im Abszeß und im Ulkus. Streptohazillen wurden nicht gefun¬ 
den. Von 3 geimpften Kaninchen starb eins an serofibrinöser 
Pleuritis; jedoch waren Gonokokken im Exsudat nicht nach¬ 
weisbar. 

Bezüglich der Ätiologie glaubt der Verfasser, daß es sich 
im ersten Falle um eine direkte Inokulation der Gonokokken 
in die lädierte Vaginalschleimhaut handelt, da die Erscheinun¬ 
gen fast zu gleicher Zeit mit der Urethritis auftraten. Im 
zweiten Falle handelt es sich seiner Ansicht nach um eine Ver¬ 
schleppung auf dem Lymphwege, da Abszeß und Ulkus erst 
6 Monate nach Erscheinen der Urethritis und nach Einstellung 
des Geschlechtsverkehres auftraten. 

Puseal. Ein Jahr Salvarsanbehandlung. p. 182. 

Auf Grund seiner Erfahrungen kommt Verfasser zu dem 
Schlüsse, daß die klassische Behandlung der Lues die kombi¬ 
nierte Salvarsan-Quecksilberbehandlung sei. Er injiziert 0-4 Sal- 
varsan in 250 bis 300 ccm einer 0‘47%igen traubenzucker¬ 
haltigen Kochsalzlösung nach der Vorschrift von Fleig. P. gibt 
an, daß diese saure Salvarsanlösung in der obengenannten 
Verdünnung durchaus keine stürmischeren Erscheinungen her- 


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Fachzeitschriften. 


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Torrufe als die alkalische Lösung, dafür aber wirksamer sei 
als jene. 

Couloil, Gabriel. Tertiärsyphilitische Thyreoi¬ 
ditis. p. 200. 

C. beschreibt einen Fall von Gumma der Schilddrüse, 
welche auf antiluetische Therapie prompt reagiert. 

Monchet und Bricout. Arsenobenzol und posto¬ 
perative Nachblutungen, p. 206. 

Bei der Exzision zweier seit einem Jahre bestehender 
schmerzhafter Salvarsandepots traten jedesmal schwere, mehrere 
Tage dauernde Nachblutungen auf. 

Die chemische Untersuchung der exzidierten Gewebsstücke 
ergab bei dem einen noch 0'03,' beim anderen 0*011 Arsenik. 

April 1912. Nr. 4. 

Gougerot und Parent. Antiluetische Therapie 
und Wassermannsche Reaktion, p. 241. (Fortsetzung 
und Schluß.) 

Die Verfasser beantworten auf Grund des gesammelten 
umfangreichen Materials eine Reihe von Fragen: 

1. In welchem Verhältnis wird die Wassermannsche 
Reaktion durch die antiluetische Therapie beeinflußt? Ver¬ 
schwindet die Wassermannsche Reaktion immer nach der 
Behandlung? Darf man sich durch die Resultate der Reaktion 
leiten lassen bezüglich Behandlung oder Nichtbehandlung? 

Die Statistiken ergeben als Antwort darauf nur die sichere 
Tatsache, daß durch die Behandlung die Zahl der positiven 
Reaktionen vermindert wird. Der Prozentsatz dieser Wirkung 
ist hei den einzelnen Autoren sehr verschieden. 

Die vor der Behandlung negative Reaktion wird zuweilen 
durch die Behandlung positiv. 

Je intensiver die Behandlung, desto häufiger wird die 
W. R. negativ. 

Die Wirksamkeit der Therapie ist verschieden je nach 
Alter, Schwere und Art der Lues. 

Je jünger die Lues, desto häufiger wird die W. R durch 
die Behandlung negativ. 

Die Schwankungen der W. R. unter dem Einflüsse der 
Behandlung sind verschieden. Zuweilen schlägt die nach der 
Behandlung negative Reaktion nach 1 bis 2 Monaten wieder in 
die positive Phase um. 

Das Wiederauftreten der Reaktion kündet zuweilen das 
Rezidiv an. 

Die negative Wassermann sehe Reaktion darf unter keinen 
Umständen dazu verleiten, die chronisch intermittierende Be¬ 
handlung aufzugeben. 

Areh. f. Derart, u. 8yph. Bd. CXII. 57 


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Fachzeitschriften. 


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2. Frage: Gestattet die Wasser mann sehe Reaktion 
ein Urteil über die Wirksamkeit einer therapeutischen Methode? 
Darf man sich durch sie leiten lassen, diese oder jene Behand¬ 
lungsmethode zu wählen? 

Die Verfasser verneinen beide Fragen. Die positive Re¬ 
aktion sei nur ein Symptom der Lues, ebenso wie die anderen 
klinischen Symptome. 

8. Frage: Kann die W. R. als Kriterium für die Abortiv¬ 
behandlung dienen? 

Auch diese Frage verneinen die Verfasser auf Grund der 
Statistiken und schlagen trotz negativ bleibender W. R., trotz 
Ausbleibens der Sekundärerscheinungen nach einer Abortivbe¬ 
handlung eine chronisch intermittierende Kur von 4 Jahren nach 
den Regeln von Fournier und Gau eher vor. Sie verwerfen 
den Standpunkt vieler deutscher Autoren, die Patienten nach 
der Abortivbehandlung serodiagnostisch zu beobachten und die 
weitere Behandlung von dem Ausfälle der W. R. abhängig 
zu machen. 

Die Verfasser berühren dann noch die Frage des Wieder- 
aufflackems der W. R. infolge der Behandlung. Die Erschei¬ 
nung tritt gewöhnlich zwischen dem zweiten und dreizehnten 
Tage nach eingeleiteter Behandlung auf und verschwindet dann 
wieder. Sie erklären diesen Vorgang so, daß die durch die 
Vernichtung der Parasiten entstehenden Endotoxine eine Bil¬ 
dung von Antikörpern hervorrufen. Milian geht sogar soweit 
aus dem Ausbleiben dieser Reaktion zu schließen, daß keine 
Parasiten mehr im Körper vorhanden sind, die zur Bildung 
dieser Antikörper führen könnten. 

Zum Schlüsse warnen die Verfasser nochmals davor, der 
Wassermannschen Reaktion eine zu große Bedeutung bei¬ 
zulegen und schlagen als klassische Therapie der Lues im 
Sinne Fourniers und Gauchers die chronisch intermit¬ 
tierende, 4 Jahre dauernde Behandlung vor, womöglich nach 
durchgeführter energischer Abortivbehandlung, ungeachtet ob 
die W. R. positiv oder negativ ausfällt. 

Hanf (Breslau). 


Journal d’Urologie. 

(Annales des maladies des Organes genito-urinaires) 1912. 
Jahrgang XXX. 

Heft 4. 

Häresco und Cealic. Die Behandlung der gonor¬ 
rhoischen Gelenkkomplikationen durch Injektion 
von Antimeningokokken-Serum. p. 477. 


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Fachzeitschriften. 


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In jüngster Zeit mehren sich die Mittel, mit denen man 
den Tripperrheamatismus zu heilen sucht. Man verwendet 
Fibrolysin, Schilddrüsenpräparate, Applikation von radioaktiven 
Schlammpackungen, Autosernmtherapie und auch Injektionen 
von Antimeningokokken-Serum. 1909 stellten Pissavy und 
Cacuvet auf einem Kongreß in Paris 2 Fälle von gonor¬ 
rhoischer Arthritis vor, die auf diese letztere Weise behandelt 
waren. Man war zu diesem Versuch gekommen durch die 
Überlegung, daß die biologischen und morphologischen Eigen¬ 
schaften der Gonokokken und Moningokokken sich ähneln. In 
der Tat haben eingehende Untersuchungen diese Verwandtschaft 
bestätigt. Was die Erfolge dieser Therapie anbelangt, so waren 
sie durchaus ermutigend und Heresco und Cealic ver- 
verwendeten diese Injektionen in 4 Fällen ebenfalls mit aus¬ 
gezeichnetem Erfolge. Wichtig ist es selbstverständlich, daß 
vor der Injektion die gonorrhoische Natur der Gelenkaffektion 
festgestellt wird. 

Zur Technik sei folgendes bemerkt: Die Injektion wird 
subkutan in der Nähe des kranken Gelenkes ausgeführt. Die 
Gesamtmenge des injizierten Serums schwankt zwischen 50 und 
60 ccm , dargereicht in einzelnen Dosen von ca. 10 ccm in ver¬ 
schieden großen Intervallen (täglich oder auch seltener). 

Lecöne und Hoyelacqiie. Die Entwickelung von 
Krebsgeschwülsten bei Blasenektopie. p. 493. 

Krebsgeschwülste auf der Schleimhaut einer Blasenektopie 
hat man nicht häufig zu beobachten Gelegenheit, da die Kranken 
das Alter, in dem sich ein Krebs entwickelt, meist nicht er¬ 
reichen. Zwei eigene Fälle veranlassen die Verfasser die außerdem 
veröffentlichten 8 gleichen Fälle zum Vergleich heranzuziehen. 
Am häufigsten handelt es sich um ein pseudoglanduläres Adeno- 
Karzinom. Chirurgische Behandlung kann erfolgreich sein. 

Botez. Betrachtungen über die,Pathologie und 
Chirurgie der Hufeisenniere, p. 503. (Fortsetzung.) 

Die Symptome der gesunden Hufeisenniere: 1. Funktionelle: 
Lendenschmerzen, die anfallsweiee auftreten. Sodbrennen oder 
Erbrechen nach jeder Mahlzeit. Nervöse Beschwerden nach Art 
der Hysterie und Neurasthenie. 2. Physische: Durch Inspektion 
ist nichts festzustellen; Perkussion und Palpation können natur¬ 
gemäß wichtige Resultate bringen. Durch Auskultation läßt 
sich manchmal ein eigenartiges, charakteristisches Geräusch 
hören. Diese Symptome sind je nach der Lage, bzw. Ver¬ 
lagerung der Niere stärker oder nicht. Urinstörungen sind nur 
ausnahmsweise vorhanden. 

Die Symptome der kranken Hufeisenniere lassen alle die 
Beschwerden der gesunden stärker hervortreten. 


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Fachzeitschriften. 


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Um eine Hufeisenniere zu diagnostizieren, muß man sich 
bei jeder Nierenaffektion vor Augen halten, daß es sich eben 
auch um eine solche Anomalie handeln kann. Hat man über¬ 
haupt den geringsten Verdacht, so soll man in Narkose unter¬ 
suchen. Eine gesunde Hufeisenniere beim Lebenden zu dia¬ 
gnostizieren, wird in den seltensten Fällen möglich sein. (Fort¬ 
setzung folgt.) Wilhelm Bartsch (Breslau). 


The British Journal of Dermatology. 1912. 

Mai. 

Morris Malcolm. Über einige physikalische thera¬ 
peutische Methoden in der Dermatologie, p. 169. 

In dem ersten Teil seiner Ausführungen, die auf dem 
siebten internat. Dermatologenkongreß in Rom vorgetragen 
wurden, betrachtet Malcolm Morris au der Hand der ver¬ 
schiedenen Erankheitsbilder die Bedeutung der physikalischen 
Behandlungsmethoden. Zunächst wendet er sich zu den bös¬ 
artigen Tumoren, dem Epitheliom, dem Sarkom der Haut 
und zur Pag et sehen Krankheit. Bei den Fällen, die operiert 
werden können, können wir auf die physikalischen Methoden 
verzichten. Doch können auch bei operativen Fällen die physika¬ 
lischen Methoden ergänzend eingreifen. Sie können vor der 
Operation verwandt werden, um die Aktivität des malignen 
Prozesses herabzusetzen. Bei inoperablen Fällen sind Röntgen¬ 
strahlen und Radium alleine oder kombiniert indiziert. Sitzt 
der Tumor sehr tief, so kann die Chirurgie ergänzend eingreifen, 
um Öffnungen herzustellen, durch die die Radiumtuben ein- 
geführt werden. Zu den inoperablen Fällen gehören auch die, 
wo der Patient die Operation verweigert und nachdem ihm 
die Sachlage klargestellt ist, die physikalische Behandlung 
vorzieht. Besonders zu betrachten ist das oberflächliche Karzinom 
der Haut, das Ulcus rodens. Es verläuft in drei Stadien. Im 
ersten Stadium hat man eine knopfähnliche kleine Geschwulst 
vor sich mit deprimiertem Zentrum und hartem erhabenen 
Rande, es ist manchmal zystisch, aber immer oberflächlich. 
Beim zweiten Stadium wird das subkutane Gewebe mitbefallen; 
es findet sich dann eine Ulzeration in der Mitte des Tumors. 
Beim dritten Stadium ist aus der Geschwulst ein tiefes, kaver¬ 
nöses Ulkus geworden und die darunterliegenden Gewebe, in¬ 
klusive Periost und Knochen, sind in den destruktiven Prozeß 
miteinbegriffen. Beim ersten Stadium ist nach des Vortragenden 
Erfahrung, wenn keine Schleimhautoberfläche befallen ist, Radium 


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901 


imstande, die Geschwulst vollständig und schnell zu beseitigen. 
Ist die Geschwulst sehr ausgedehnt, so soll man mit Kohlen¬ 
säureschnee beginnen, um zu Radium überzugehen, wenn die 
Geschwulst nicht ganz beseitigt ist. Das zweite Stadium er¬ 
fordert chirurgische Behandlung. Ist diese nicht anwendbar, 
so kommen die Röntgenstrahlen in Betracht, während Radium 
und Kohlensäureschnee am Rande angewandt werden. Bei drittem 
Stadium ist keine Therapie befriedigend. 

Bei Mycosis fungoides führten Röntgenstrahlen bei 
einigen Fällen zu ausgesprochener Besserung; obwohl Rezidive 
eintreten, ist doch die Radiotherapie noch die beste Behand¬ 
lungsmethode für diese Affektion. 

Bei Lepra tuberosa hielt die Besserung durch Röntgen¬ 
strahlen nicht Stand; bei der makulösen Form mit Elephantiasis 
hatte Morris einige befriedigende Resultate. 

Große Erfolge haben die physikalischen Methoden beim 
Lupus vulgaris. Bei nicht ulzeriertem Lupus von geringer 
Ausdehnung gibt die Finsenbehandlung die besten Resultate. 
Bei sehr kleinen, oberflächlichen Herden kann Kohlensäure¬ 
schnee zur Anwendung kommen. Bei ausgebreiteter Erkrankung 
treten die Röntgenstrahlen in ihr Recht. Finsen- und Röntgen¬ 
behandlung kann unterstützt werden durch Anwendung von 
Salizyl- und Pyrogallusäure. 

Bei der Tuberkulose der Haut und der Drüsen 
geben die Röntgenstrahlen ausgezeichnete Erfolge. 

Bei Lupus erythematosus hat sich vor allem der 
Kohlensäureschnee als nützlich erwiesen. Die Zinkjonisation ist 
nach M. dieser Behandlung nicht überlegen. Man soll nur kurze 
Sitzungen mit C0 8 anwenden, und zwar bei mäßigem Drucke. 
Bei akut-erythematösen Fällen ist noch die Behandlung mit 
Jodtinktur notwendig. 

Kohlensäureschnee ist ferner nützlich beiRöntgenderma- 
titis mit Keratose, sowie bei Rosazea und Rhinophyma. 
Bei Eczema ani und chronischen Psoriasisherden sind 
die Röntgenstrahlen und Radium dem Kohlensäureschnee über¬ 
legen. Die Röntgenstrahlen sind auch von Wert für die Be¬ 
handlung des gewöhnlichen Ekzems und der Psoriasis, 
bei Lichenifikation sind sie brauchbar, ebenso wie Radium. 

Keloide und Lichen planus hypertrophicus 
reagieren gut auf Röntgenstrahlen und Radium. Bei großen 
Keloiden soll man erst Röntgenstrahlen anwenden, später 
Radium. 

Bei Leukoplakie wirkt oft Radium, wo jede andere 
Behandlung versagt hat. 

Bei Tinea tonsurans, Tinea barbae ist der Wert 
der Röntgenbehandlung unbestritten. Auch beiSycosiscocco- 


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902 


Fachzeitachriften. 


genes und Acne necrotica gibt die Radiotherapie gute 
Resultate, ebenso bei Hyperhidrosis axillae. 

Bei Naevis ist die Anwendung der Kälte die beste 
Methode. 

Im zweiten Teile geht Morris auf die einzelnen Methoden 
ein, wobei er mit der Kältebehandlung beginnt. Die Kohlen- 
säurescbneebehandlung erfordert keine komplizierten Apparate, 
sie erfordert keine Anästhesie, sie hinterläßt gute Narben, nur 
ist sie manchmal recht schmerzhaft und es folgt ihr Entzün¬ 
dung und Blasenbehandlung. Die Finsenbehandlung kommt nur 
für beschränkte nicht ulzerierte Lupusherde in Betracht. Die 
wertvollste physikalische Behandlungsmethode ist die Röntgen¬ 
therapie. Die Radiumbildung hat verschiedene Vorteile 
gegenüber der Röntgenbehandlung, die der Autor einzeln auf¬ 
zählt, allerdings kommen auch der Röntgenbehandlung einzelne 
Eigenschaften zu, die sie der Radiumbehandlung überlegen 
machen. Fritz Juliusberg (Posen). 


The Jonrn. of out. diseases inolud. Syph. XXX. 
Nr. 4. April 1912. 

White, Charles J. Boston. Ein Fall von Acanthosis 
nigricans, p. 179. 

Bei dem nunmehr 14jähr. Mädchen hatte an einer Haut¬ 
partie die Dunkelfärbung im 4. Lebensjahre begonnen und war 
hierauf nach verschiedenen Seiten weitergeschritten, wobei ein¬ 
zelne Flecke härter und rauher wurden. Seit 3 Jahren ist 
Gesicht und Nacken ergriffen. Gegenwärtig Bind Thorax, 
Achseln, Nacken, Leisten, Nabel, Arme, große Labien und die 
behaarte Kopfhaut herd- und bandweise leicht eleviert, grob¬ 
faltig (chagriniert) und verfärbt. Durch papilläre Schwellungen 
sind Brustwarzen, Mundöffnung und durch gleichzeitige stärkere 
Rötung harter und weicher Gaumen ausgezeichnet. Außerdem 
zerstreut innerhalb der im ganzen dunkelpigmentierten Haut 
' des Thorax weiche, fast schwarze Naevi. 

Seborrhoe des Gesichts. Bei Ausschluß von Addison, 
Psorospermose etc. konnte nur Akanthosis diagnostiziert werden. 
Besserung, d. i. Abdachung der Elevation, jedoch ohne Pigment¬ 
abnahme, trat unter zeitweiligerThyreoidextraktverabreichung ein. 

Die histologische Untersuchung ergab die charakteristische 
Wucherung des Rete malpighi und Pigmentvermehrung. Zylin¬ 
drische oder keilförmige Züge kernloser Hornzellen senken sich 
in das vielschichtige Retelager, dessen Basalschichte von einer 
zusammenhängenden Masse kerniger Pigmente gefüllt ist. 


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Fachzeitschriften. 


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Stratum granulosum unbedeutend, str. lucidum ebenfalls 
defekt. Die Papillen verlängert, breit oder dünn, das Binde¬ 
gewebe weitmaschig, im Papillarteil baso-, im Subpapillarteil 
azidophil. Stellenweise sind die Talgdrüsen enorm vergröbert 
und verästelt. 

Klinisch waren in diesem Falle das frühe Auftreten, das 
Freisein von innerer Karzinomentwicklung und die relative 
Besserung auf Thyreoidbehandlung bemerkenswert. 

Diskussion: Gi Ich riet sah zwei Falle, einen davon mit Magen-, 
den anderen mit Gallenblasenkarziaom. 

Klotz beobachtete Besserung eines Falles durch innere Behand¬ 
lung mit Eisenarsen und äußere mit Karbolsublimatsalbe. 

Pollitzer hält die Annahme, daß die Affektion des Splanchnicus 
(durch eine maligne Neubildung) der Grund der Akanthosis sei, für die 
bestbegründete. Die Prognose der Fälle bei Erwachsenen sei schlecht, 
jene der juvenilen günstig. 

Pollitzer, S. New-York. Veronalvergiftung. p. 185. 

Die durch Yeronal erzeugten Vergiftungen kann mau 
zweckmäßig in solche einteilen, welche durch eine einmalige 
(zufällige oder absichtliche) Einverleibung einer sehr großen 
Dose, zweitens durch längeren Genuß medizinaler Dosen oder 
endlich bei Idiosynkrasie der betreffenden Individuen entstehen. 

Die Vergifbungserscheinungen sind Schwindel, Ohnmacht, 
Erbrechen, Stupor und Verwirrung, Schwäche, Durst und sehr 
häufig Eruptionen von erythematösem, morbillosem, skarlati- 
nösem Aussehen, Bläschen an den Extremitäten und (selten) 
großen Blasen an den Schleimhäuten. 

Der von Pollitzer beschriebene Fall ist ein psychopathi¬ 
scher, bettlägeriger Kranker, der durch mehrere Wochen all¬ 
abendlich ein eingrammiges Veronalpulver vor dem Essen 
genommen und eines Tags ein morbillenähnliches, jedoch dunkler 
rotes Exanthem und rote Flecken an der Schleimhaut der 
Wangen und des Pharynx mit Temperatursteigerung (38’8°) 
und leichter Albuminurie aufwies. Erosionen der Mundschleim¬ 
haut und des Anus. Rückgang des Exanthems unter Abschilfe¬ 
rung in 4 Tagen, ebenso der Temperatur und der Nierener¬ 
scheinungen, nur die Schleimhautaffektion dauerte etwas länger. 
Pollitzer hebt als bemerkenswert die Schleimhautaffektion, 
das Fieber und die Nierenerscheinungen hervor und rät, Veronal 
nicht in Pulverform und nicht täglich durch lange Zeit zu geben. 

In der Diskassion berichten Scb&mberg und Hartzell über 
skarlatinoide und morbillöse Veronalexanthemfälle. 

Montgomery, Douglass, W. und Culver. George D. 
San Francisco. Ein Fall, der einen Zusammenhang 
von Akne und Schilddrüsen Vergrößerung zeigte, 
pag. 189. 

Der überall in der Haut, in den Talgdrüsen vorhandene 
harmlose Aknebazillus gewinnt erst durch gewisse veranlassende 


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Fachzeitschriften. 


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Momente seine pathogene Bedeutung und deshalb soll bei der 
Aknebehandlung der Konstitution der Patienten die größte 
Aufmerksamkeit geschenkt werden. 

Bei einem 17jähr. Mädchen, bei dem eine hartnäckige 
Akne indurata an den seitlichen (dem Männerbarte entsprechenden) 
Gesichtsteilen vorhanden war, fand sich sonst Seborrhoe und 
Anämie (mit kalten Händen und Füßen). Die Lebensweise un¬ 
regelmäßig, die Nahrung zu reich an Zucker. Abwechselnde 
Kongestionen, Pulsvermehrung und Abblätterung an den Extre¬ 
mitäten bringen die Verf. mit einer Vergrößerung der Schild¬ 
drüse in Zusammenhang. Alle Zustände und die Akne besserten 
sich bei geregelter Lebensweise, entsprechender Diät und 
namentlich bei reicblichem Genuß eines entsprechenden Trink¬ 
wassers. 

Die Anhäufung schädlicher intermediärer Stoffwechsel¬ 
produkte soll in dem beschriebenen Falle Hyperthyreodismus 
und durch Hautafflux Aknebildung begünstigt haben. 

Wile, Udo J. New-York, Arsenkrebs mit Bericht 
über einen Fall. p. 192. 

Ein 29jähriger Mann bemerkte 2 Jahre nach Aussetzen 
einer mehrjährigen Arsensalbenkur zahlreiche Stecknadel- bis 
erbsengroße Keratosen und warzige Effloreszenzen an Händen 
und Füßen. Eine der letzteren (am 1. Ringfinger) exulzerierte 
und wuchs langsam zu einem die Zirkumferenz des Fingers 
fast umgebenden, übel belegten und -riechenden Geschwür mit 
festen, knorpeligen Rändern. Neun kurze Röntgenbestrahlungen 
brachten bedeutende Besserung. 

Im Anschlüsse hieran bespricht Wile die Momente, 
welche für Krebsentstehung nach Arseneinverleibung in Frage 
kommen. Er gelangt zu folgenden Schlüssen: Bei Krebsent¬ 
stehung nach Arsengenuß sind mehrere Faktoren beteiligt. 
1. Die chemische Aktion des Arsens, welche ein Gewebe her¬ 
vorruft, das zur Malignität neigt, z. B. Keratosen. 2. Mecha¬ 
nische Reizungen, welche diese sogenannten präkankrösen 
Bildungen häutig treffen. 3. Vorhandensein von chemischen Ab¬ 
normitäten der Epitheldecke. 

Vielleicht ist auch eine stärkere aktinische Einwirkung 
(der Lichtstrahlen) auf die chemisch geänderten Gewebszellen 
nicht ohne Einfluß auf die Krebsbildung. 

Mac Kee, Georg M. New-York. Eine Studie über 
das Blut nach intravenösen Injektionen von Sal- 
varsan. p. 199. 

Verf. hat durch Blutzählungen (rote und weiße) vor und 
nach der Salvarsaninjektion sowie Beobachtung der Reaktions¬ 
erscheinungen nach der Injektion ermittelt, daß mehrere Stunden 
nach der Injektion ein leichter Abfall der Erythrozytenzahl 


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FachEeitdcliriftea. 905 

und ein mäßige» Anwachsen der Leukozytenzabl, u. zw. der 
Polymorphkerniges, erfolge, welche zumeist 24 Stunden nachher 
normalen Verhältnissen Platz machen. Er glaubt aus seinen 
Zählungen schließen zu können, daß ein« sehr feste Beziehung 
zwiseben der Reaktion des Organismus und der Abnahme der 
Erythrozyten, sowie zwischen, ersterer nbd der Qualität des 
(Altes ui«cb 4*h ..boEKdjp /U# 

MivtfrtWig der bei«efUgtuA tahelt* '$ 

rocht ioitnci y«. «-•<.>. ; . ;Srd«ar?>»u selb«* »H 

also keine Roll» bei dtn' V.^onuiderunfi d«r >•<>;?*t£u %'$% £n. 

Angeführt fOVei die Liferavafsjigaheü übhr •4V'Vßlttth)iifeö4n; ; ;y.ßrr. 
Bchiethoer Attiomv »Weh j.atväyeöd«er.; ; -ujd{..- in}r*Vtih*kflBt6x-: 
Sai 1 vaf , sat»irgekti?jft;. :'•■■■ ■ 

Foi. Howard. Ö a ? »r>i sn t gfcs ci>.w 9E \f')ttr,ittrtig :«n- 
den Herausgeber, jn 2<ig. ; 

Mtönilang eines Briefes von•. Ad.ums Beymt in 

-mlchern über die außeronteriUkho VerhrEitrmg' ÜU& „Aleppo- 
rotHons“ iß Aii-ppo. Bagdad und das fithwohitt 'V: •{kommen io 
iteyrttt.berichtet wird; Hie Dedeutüng dgr.rjDbiw;- 
vati Körper hält et: nicht f«r sfclier, dagegen sieni n->oli ihm 
Moskitos die sjchtivfui Ohertniger. 

Rudolf VV t (i t.; ; r /. i ( /. P> o-f,/ 


Clinioa dermosifüopatiea delia K Uwiveysita, 

di Roma. 

Ajiiil. 19.12. Anno XXX. Fasvmnlo 2. 

. tepälla. Roberto. O ber gono r.- ho <•*.<•• 'uh !•'.-u pcioi- 
l»utn p. 59. 

Im ersten Teile seiner .Ausführungen beBohftJtligt Sich G ‘vm- 
pj n» mit dum Ekzem und der Hyperker-iitosc der S&t'renuUitau 
bei tlojwrhon, und der Hypcrkerftiose des Sub'us eotoiiiiriuv 
%k jktrd yböi ranlüern einschlägige Fälle berichtet. Her zweite 
Trtil ftehaittf nlt di« Natur das Condylom* aoumitminmf Am*,* 
gattend von den Arbeiten von I> i; Ausiria und Tautnrri 
öaßnftier «ich omgnhond ilher die Rozvcliuogtiit des (Rxwkokkus 
aa diöf Eptateliuiig der Condyloma aaumimita. • A i.. 

Cu/ßpaßö. Roharto. 1 j u p u s (k fi u i s e.h t; u a d r b ;*i a - 
peiitisolic Beobacbtiiugeii). p, ß?. 

Die Ufunkengesdiichteu von 22 LiipilBkräpithii w»jrdotr. ’ 
oyjfüiu'Ücb • ■■•,. teilt. Die Arbeit enthält die gutmi Alihildungcu 

Ufer hchnudolteü Fälle. i' . i . 






906 


Fachzeitschriften. 


Terzaghi, Roberto. Einige Mutmaßungen über die 
Natur der Psoriasis, p. 101. 

Nicht zum kurzen Referat geeignet. 

Friz Juliusberg (Posen). 


Russische Zeitschrift für Haut- u. Geschlechts¬ 
krankheiten. November-Dezember 1911. 

Mordinow. Zur Kasuistik des hämorrhagischen 
Akroangioms. p. 227. 

Der jetzt 39jährige Patient setzte sich in Folge seines 
Berufes in seiner Jugend Erfrierungen aus. 

Sein Leiden begann mit Hyperhydrosis der Handflächen, 
der sich nach zwei Jahren rotbraune Flecken von Linsengröße 
an der Vola zugesellten. Bald darauf traten auch am Hand¬ 
rücken rotbraune Knoten und Pigmentationen auf. An den Fu߬ 
rücken symmetrische Knoten. 

Die Infiltrate sind bei Berührung schmerzhaft, die Haut 
des Handrückens ist geschwollen, an den Fingern spindelförmig 
verdickt, die Beugung der Fingergelenke unmöglich. Während 
des dreimaligen Krankenhausaufenthaltes (1905. 1908, 1910) 
hatten Arseninjektionen (40 Injektionen 1% Na. arsenic.) einen 
günstigen Erfolg, dem dann nach Aussetzen der Behandlung 
eine Verschlechterung folgte. 

Histologisch: Um die Schweißdrüsenknäuel Infiltrate, die 
aus rundkemigen Zellen mit homogenem Plasma bestehen und 
aus Plasmazellen. Großer Gefäßreichtum, Blutung per Rhexis. 

Patient zeigt Zeichen frühzeitiger Arteriosklerose und 
Psoriasis am behaarten Kopfe. 

Krikliw. Zur Behandlung der Lepra, p. 232. 

Im Laufe von 6*/a Jahren wurden 157 Lepröse in der 
Leproserie von Cholmsk behandelt. 

1. Ichthyol, 2. Sulf. praecip. und Sulfidol, 3. Natr. salicyL, 
4. Gurjunbalsam, 5. Herba chelidonii majus, 6. Kali hypermangan, 
7. Bals. peruvianum, 8. Styrax gelöst in Xylol und Alkohol, 
9. Kollargol. 10. Atoxyl und Arsazetin blieben wirkungslos. 

Nur das Oleum gynocardii, täglich in aufsteigender Dosis 
bis zu 180—240 Tropfen pro die genommen, dann absteigend, 
und nach einmonatlicher Unterbrechung in neuem Turnus ge¬ 
nommen, kann in jahrelang fortgesetzter Anwendung geradezu 
als Spezificum gegen Lepra gelten. 


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F achcei tschriften. 


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Von 115 dieser Behandlung unterworfenen Patienten zeigen 
104 zumindestens eine wesentliche, einige an Heilung grenzende 
Besserung. 39 Patienten konnten entlassen werden, nur 5 kehrten 
mit Rezidiven zurück. 

Interessant ist die Beobachtung, daß hei den Leprösen 
(niemals hei der anästhetischen Form) ein Exanthem unter 
Temperatursteigerung von 40* auftreten kann, das aus rot¬ 
braunen Flecken und Knoten im Gesicht, Stamm und Extremi¬ 
täten (erbsen- bis nußgroß) besteht und möglicherweise durch 
Toxine der durch das Öl getöteten Bazillen entsteht. 

Sowohl Na. gynocardicum als auch Antileprol (Bayer) 
bewährten sich nicht. 

Von den verschiedenen Präparaten des 01. gynocardii, 
die der Autor untersuchte, brachte das Merk sehe die zuver¬ 
lässigsten Resultate. 

Nastine (Deyke Pascha) allein zeigte keinen spezi¬ 
fischen Einfluß, doch hatte es (hauptsächlich in einem Fall) 
den Anschein, als oh es die Wirkung des 01. gyn. beschleunige. 
Die Kombination beider Präparate wird empfohlen. 

Oksenow. Über eine syphilitische Reinfektion 
vortäuschende Sklerogummen. p. 257. 

Drei Fälle mit, skleroseartigen Geschwüren und sympa¬ 
thischer Lymphdrüsenschwellung. Da aber eine zirka wöchentlich 
▼orgenommene Kontrolle ein Exanthem ausschließen konnte, 
gummöse Affektion oder Narben nach solchen sich bei den Pat. 
nachweisen ließen, so werden die Ulzera für gummöse gehalten, 
die Lymphdrüsenschwellung für entzündlich. Als Ursache Rei¬ 
zung des Präputialsackes durch das Sekret bei mangelhafter 
Reinigung etc. und vielleicht erst zu erforschende Momente. 

Nur in einem Falle wurde auf Spirochaeten untersucht 
mit negativem Erfolg. 

Die Redaktion ist in einem Nachwort anderer Ansicht 
und hält alle drei Fälle für Reinfektionen. 

Halpern. Über die rationelle Art der intra¬ 
muskulären Einführung giftiger Präparate, im 
besonderen des Salvarsans. p. 261. 

Die Hauptforderungen des Autors sind: Beschränkung der 
Wirkung des Präparates auf einen möglichst kleinen Gewebs- 
bezirk, d. h. mit einer möglichst kleinen Zahl sensibler Nerven¬ 
endigungen, die möglichste Beseitigung aller Umstände, welche 
an und für sich eine Gewebsreizung hervorrufen, die Beseiti¬ 
gung späterer Komplikationen, welche die schon bestehende 
Gewebsreizung verstärken können. 

Sein Ziel erreicht er: durch die Anwendung der kleinsten 
Flüssigkeitsmenge: zu 0*6 cm 3 1 X L cm 8 Flüssigkeit; Herstellung 
einer neutralen Suspension, Wahl einer geeigneten Injektions- 


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F achceitachriften. 


stelle und besonders Berücksichtigung der Technik des Einstichs, 
möglichst tiefe Injektion in die Muskeln, Vermeidung von sub¬ 
kutanen Injektionen, Vermeidung nachheriger Massage. 

Kromayers Verfahren täglicher Injektionen kleiner 
S.-Mengen empfiehlt sich nicht. 

Ramrath-Kuren. Ein Fall von Paraphimose. 

p. 280. 

Durch Masturbation entstanden. Diese wird bei dem 4jähr. 
Knaben auf frühzeitiges Erwachen des Geschlechtstriebs zurück¬ 
geführt. Richard Fischei (Bad Hall). 


Polnische Zeitschrift für Haut- and vener. 

Krankheiten* 

(Przeglad choröb skörnych i wener. 1912. Bd. VII. H. 1—3.) 

Wojciechowski, J. Der Nachweis von Arsen in 
einer nach Salvarsaneinspritzung entstandenen 
Zyste. 

Der Verf. hat in den Wänden einer Zyste, welche nach 
einer subkutanen Salrarsaninjektion am Rücken entstand 
und nach 18monatlicher Dauer ausgeschnitten wurde, große 
Mengen von Arsen mit dem Marsh sehen Apparat nachge¬ 
wiesen. Es soll hervorgehoben werden, daß bei dem Kranken 
die luetischen Erscheinungen nach dieser Injektion nicht ver¬ 
schwanden und daß erst die nachfolgende intravenöse Infusion 
dieselben zum Schwinden gebracht hat. Man könnte daher 
daraus schließen, daß nach der ersten Einspritzung nur ein 
kleiner Teil von Salvarsan resorbiert wurde und in der Zyste 
sich ein Depot von diesem Präparat gebildet hat, welches im 
Gewebe eingekapselt wurde. 

Serkowski, St. Vakzinetherapie. (Forts.) 

Im weiteren bespricht S. die biologischen Eigenschaften 
des Variolavirus, die Geschichte der Vakzination und viele 
Momente, welche mit der Statistik und der Bedeutung dieser 
in prophylaktischer Hinsicht in Verbindung stehen. 

Krzysztalowicz (Krakau). 


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Hautkrankheiten. 


Sonstige Dermatosen. 

Delbaneo. Sklerodermie und Hautatrophie. 
Ärztl. Verein, Hamburg, Sitzg. y. 24, Okt. 1911. 

1. 44jährige Patientin mit bandförmiger Sklerodermie, 
beschränkt auf die Haut der linken Mamma. 

2. 47jährige Patientin mit progressiver Atrophia cutis 
maculosa. Ätiologie dunkel. 

F. Lewandowsky (Hamburg). 

Friedl&nder, W. Berlin. Über Keratoma palmare 
und über Vitiligo. MecT. Kl. Nr. 36. 

F. demonstrierte in der Berliner Dermatologischen Gesell¬ 
schaft einen Fall von Keratoma palmare bei einem Knaben. 
Heredität war nicht nachzuweisen. Die Krankheit erstreckte 
sich auf die Handflächen, Fußsohlen und Fersen und bot das 
typische Bild. 

Der zweite Fall betrifft ein junges Mädchen, bei dem sich 
im Anschluß an Masern im dritten Lebensjahre der Vitiligo 
auf fast allen Körperstellen entwickelte. Eine dreimal ausge- 
führte Blutuntersuchung nach Wassermann hatte ein posi¬ 
tives Ergebnis. Bei genauerer Anamnese ergab sich, daß der 
Vater Luetiker war, während bei der Mutter keine Erschei¬ 
nungen nachweisbar sind (Wassermann negativ). Die Thera¬ 
pie ist gleich Null; eine Quarzlampenbestrahlung brachte vor¬ 
übergehend Erfolg, doch verschwand dieser nach einiger Zeit. 

Ludwig Zweig (Dortmund). 

Pettavel, Charles A. Über eigentümliche herd¬ 
förmige Degenerationen der Thyreoidea-Epithe- 
lien bei Purpura eines Neonatus. Virch. Arch. Band 
CCVI. p. 2. 

ln einem Falle von Purpura eines Neugeborenen fanden 
sich eigentümliche Veränderungen der Thyreoidea, die herd¬ 
weise auftraten und zur Degeneration von Zellen führten. 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Das herdweise Auftreten legte die Idee nahe, daß diese Ver¬ 
änderungen vielleicht mit der Purpura zusammenhingen, in¬ 
dem gewisse Zellen der Thyreoidea, durch eine im Blute 
befindliche Noxe geschädigt, sich loslösten und zugrunde 
gingen. Das herdweise Auftreten sprach nicht für die Einwir¬ 
kung einer gelösten Substanz, z. B. gelösten Hämoglobins. 
Das topographische Verhalten der Zellen machte es wahr¬ 
scheinlich, daß die schädliche Substanz in einem körperlichen 
Gebilde zu suchen sei, doch muß es unbestimmt bleiben, ob 
Bakterien oder sonstige parasitäre Organismen zu beschuldigen 
wären. Die Degeneration der Zellen und Kerne war von höchst 
eigentümlicher Art und unterschied sich ganz wesentlich von 
dem, was bisher als toxische Folgen der Bakterien auf Gewebs¬ 
zellen bekannt ist. Alfred Kraus (Prag). 

Papaioannon, Theodor. Ein seltener Fall von 
Narbenbildnngen nach schwerer Verbrennung. 
Münch, med. Woch. 1911. Nr. 47. 

Bei einem 35jährigen Patienten waren infolge einer 30 Jahre 
vorher erfolgten Verbrennung allmählich die Oberschenkel an 
ihrem oberen Drittel aneinandergewachsen und seine Genitalien 
von vorne und hinten vollständig von einer dicken Narben- 
maBse verhüllt. Operation, Heilung. 

Theodor Baer (Fankfurt a. M.). 

Bendeil, Joseph. Über das Vorkommen der 
Henochschen Purpura mit Bericht über einen 
Fall. Medical Record. 1911. November 11. p. 974. 

Bend eil unterscheidet nach Osler die symptomatischen 
Purpurafälle von den arthritischen. Erstere sind die Formen, 
bei welchen die Hautveränderungen einfach als ein Teil des 
Krankheitsprozesses bestehen. Die erste Unterabteilung dieser 
Gruppe stellen die Purparafälle nach Infektionskrankheiten, 
wie Pocken, Masern, Scharlach, Typhus und ulzeröser Endo¬ 
karditis dar. Die zweite Unterabteilung kann man als toxische 
Purpura bezeichnen, wie sie nach Chinin, Jod, bei Ikterus und 
nach Schlangenbissen auftritt Die dritte Unterabteilung kommt 
bei Kachexien vor, naoh Karzinom, Tuberkulose etc. Bei der 
vierten Unterabteilung sind gewisse nervöse Erkrankungen die 
Ursache. Bei der fünften Unterabteilung spielen mechanische 
Schädigungen eine ursächliche Rolle. Die arthritische Purpura 
kann man einteilen in die P. simplex, in die P. rheumatica 
und in die P. haemorrhagica. Eine besondere Stellung nimmt 
die zuerst von Will an gesehene, von Henoch genau be¬ 
schriebene Henochsche Purpura ein, bei der neben der Pur¬ 
pura und neben den arthritischen Erscheinungen noch abdo¬ 
minelle Symptome vorhanden sind. Sie findet sich vor allem 
bei Kindern zwischen dem 9. und 12. Lebensjahr, viel häufiger 


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der Hautkrankheiten. 


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bei männlichen, wie bei weiblichen. Die Krankheit wird ein¬ 
geleitet von Kopfschmerz, Depression und allgemeinem Übel¬ 
befinden. Weiter finden sich bei Beginn rheumatische lanzi- 
nierende Schmerzen und gelegentlich vorübergehende Schwel¬ 
lungen. Dann folgen Gelenkschwellungen und der bekannte 
Symptomenkomplex des akuten Gelenkrheumatismus. Während 
dieses Stadiums erscheinen schon isolierte Purpuraflecke, die 
anfangs hellrot sind. Sie werden immer dunkler, purpurfarben 
und zwar beginnt die Farbenveränderung zuerst an den Beinen. 
Unter Temperaturerhöhungen kommt es zu kolikartigen 
Schmerzen im Abdomen. Es treten die Symptome der Peri¬ 
tonitis, Druckempfindlichkeit, galliges Erbrechen auf. Dabei 
kommt es zu Diarrhoe und zu Schleimhautblutungen. Man 
gebraucht bei der Rapidität des Prozesses auch die Bezeich¬ 
nung Purpura fulminans. Der Autor berichtet über eine Frau 
von 53 Jahren, die die obige Erkrankung bekam. Es kam 
zum Exitus. Fritz Juliusberg (Posen). 

Parker, H. P. und Hazen, W. H. Erythema multi- 
forme im Verlaufe von Typhus abdominalis. Ameri¬ 
can Journal of Dermatology. 1911. März. p. 133—136. 

Bei einem bakteriologisch untersuchten Fall von Typhus 
abdominalis trat ein Erythema multiforme auf. 

J. H. Schultz (Breslau). 

Lüsk, Thorston Hilman. Seborrhoe. American Journal 
of Dermatology. 1911. April, p. 184. 

Nichts Neues. J. H. Schultz (Breslau). 

Brav, Aaron. Herpes zoster Ophthalmicus et 
Glaukoma acutum. American Journal of Dermatology. 1911. 
Juli. p. 365—367. 

1 Fall. J. H. Schultz (Breslau). 

Rundfrage über Psoriasis. American Journal of 
Dermatology. 1911. Februar, p. 89—92. 

Bemerkenswert ist die Beobachtung, daß die Psoriasis im 
südlichen Klima seltener, milder und weniger zu Rückfällen 
geneigt sein soll, so in Kalifornien (RalphWilliams) und die 
Empfehlung von Kalium aceticum innerlich bei Erwachsenen 
(Andrews P. Biddie). J. H. Schultz (Breslau). 

Levison, A. L. Haut- und Gefäßerscheinungen 
bei Basedow. American Journal of Dermatology. 1911. Febr. 
p. 44—75. 

Von seiten der Haut bekanntermaßen: Störungen der 
Schweißsekretion, Urtikaria, Pruritus, Pigmentanomalien. 

J. H. Schultz (Breslau). 

Kolm, Charles. Diagnostisch schwierige Fälle. 
American Journal of Dermatology. 1911. Juni. p. 312—314. 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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1. Universelle „erythemato-papulöse“ Dermatose als Früh¬ 
symptom einer Nephritis aufgefaßt. 2. Perivesikulär-Abszeß. 
3. Abszeß des äußern Gehörganges; angioneurotisches Ödem 
(Erysipel). 4. Fibromata mammae. 5. Tertiäre Lues als Erysipel 
behandelt. 6. Extragenitaler Primäraffekt (Barbier-Infektion). 

J. H. Schultz (Breslau). 

Turkes, R. Beverley. Pellagradiagnose. American 
Journal of Dermatology. 1911. August p. 408—412. 

In den Vereinigten Staaten sind etwa 5000 Pellagrakranke 
bekannt (Babcock), besonders aus Irrenanstalten. I. A.gehen 
den Hauterscheinungen Allgemeinerscheinungen voraus, beson¬ 
ders gastrointestinale Störungen. Die Hauterscheinungen sind 
charakterisiert durch symmetrisches Auftreten, zuerst auf den 
Handrücken, dann fortschreitend auf den Unterarmstreckseiten. 
Vielfach ringförmige Effloreszenzen im Handgelenke und Ell¬ 
bogen. Prädilektionsstellen sind ferner: Stirn, Nasenflügel und 
Wangen, seltener Bann, Hals und Fußrücken. Die Effloreszenzen 
sind zuerst rot, erythematös; bald wird die Haut rauh, trocken, 
rissig, bisweilen nässend. Auch Blasenbildungen werden be¬ 
obachtet. Oft Jucken und Brennen, daneben schwere allgemein 
nervöse Symptome (Erregung bis zur Psychose). Gehäuftes Auf¬ 
treten Frühjahrs und Sommers, in schweren Fällen in wenig 
Wochen exitus. Bisweilen Fälle ohne Hautsymptome „Pella¬ 
gra sine Pellagra“. 9 Fälle. Therapeutisch Hexamethylen tetramin. 

J. H. Schultz (Breslau). 

Niles, George. Die diätetische Behandlung der 
Pellagra. The Journal of the American Medical Association. 
1911. Oktober 28. p. 1430. 

Niles betont, daß solange die Theorie, daß die Pellagra 
durch verdorbenes Korn oder Kornprodukte verursacht wird, 
nicht aus der Welt geschafft ist, wir derartige Produkte mög¬ 
lichst nicht geben sollen. Die Fleischproteine werden speziell 
gut vertragen und auch wo Magen-Darmstörungen bestehen, 
werden sie in gleicher Menge besser vertragen, wie andere 
Nahrungsmittel. Eier sind in der Regel zulässig; besteht Fla¬ 
tulenz, so gibt man nur das Weißei. Milch ist von größtem 
Wert, wo sie vertragen wird, aber leider haben viele Pellagra¬ 
kranke eine Idiosynkrasie gegen dieselbe. Buttermilch ist sehr 
zu empfehlen, da sie selten ungünstig auf Magen oder Darm 
wirkt. Alkoholika sind nach Möglichkeit zu vermeiden. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Meyers, Edmund. Ungewöhnlicher Urtikariafall. 
American Journal of Dermatology. 1911. Oktober, p. 546. 

Sehr flüchtige, aber intensive Urtikaria des Gesichtes und 
der Arme mit Zyanose und Erbrechen. In VL Stunden ablaufend. 

J. H. Schultz (Breslau). 


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der Hautkrankheiten. 


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Harbitz, Francis. Kasuistik über Angioneurosen. 
1. Akutes poroxystisches Ödem -mit tödlichem Verlauf auf 
hereditärer Basis. 2. Symmetrische Gangrän. Münch, med. 
Woch. 1911. Nr. 48. 

Ad 1. Im Anschluß an den Fall eines 20jährigen Matrosen, 
der an einem akuten ödem des weichen Gaumens und Larynx 
zugrunde ging und in dessen Familie ebenfalls Erscheinungen 
von akutem ödem beobachtet wurden, bespricht Harbitz die 
in der Literatur vorliegenden ähnlich gelagerten Fälle. 

Er rechnet u. a. Vetlesens Fälle von „urtikaria und 
urtikariaähnlichen Ausbrüchen auf der Schleimhaut“, Nicolay- 
sens Fall von „akutem intermittierenden Hydarthus genus“, 
Schlesingers „hydrops hypostropbos“ hierher. 

Ad 2. Fall einer symmetrisch an den Fingern beider Hände 
aufgetretenen Gangrän bei einer 20jährigen Dame. 

Die Raynaud sehe Anschauung, daß es sich dabei um 
eine Angioneurose handle, besteht immer noch zu Recht. 

Theodor Baer (Frankfurt a. M.). 


Therapie. 

Geyser, Albert C. Therapie der Hypertrichose. 
American Journal of Dermatology. 1911. Nov. p. 574—577. 

Vor der Epilation durch Elektrolyse empfiehlt G. 
eine Lampenruß Öl-Paste aufzutragen, einzumassieren und ab¬ 
zuwischen, so daß die Follikel ohne weiteres sichtbar sind. 
Angeblich auch gute Erfolge bei Röntgen-Dauer-Epilation. (?) 

J. H. Schultz (Breslau). 

Rugg Gunn, A. Zur Behandlung der Acne vul¬ 
garis und des Pruritus hiemalis. The Practitioner. 
November. 1911. 

V. möchte die Aufmerksamkeit auf die Methoden lenken, 
die er in einigen Fällen von Akoe und in einem Falle von 
Pruritus hiemalis angewendet hat und deren Nachprüfung an¬ 
regen. Bei ersterer Erkrankung empfiehlt er, u. zw. im Früh¬ 
stadium der Akne, das sich nur durch Seborrhoe und Korne- 
donenbildung dokumentiert, Waschen des Gesichtes mit heißem 
Wasser und alkalischer Seife mit Nachspülung kalten Wassers; 
ferner Applikation einer wässerigen Sulfidal-Suspension mittelst 
Spray; eine dritte Maßnahme ist Einpinseln einer l%*8 en 
alkoholischen Jodlösung jeden 4.—7. Tag mit Verlängerung der 
Intervalle bei fortschreitender Besserung. 

Arch. f. Derma t. a. Sypb. Bd. CXII. gg 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Die Krankengeschichte des als Pruritus biemalis beschrie- 
benen Falles beliebtet, daß .bei einem 25jährigen Manne seit 
6 Jahren in jedem Herbste bei Eintritt des Frostes ein papulöser 
Ausschlag an beiden Handrücken auftrat, der, insbesondere im 
warmem Zimmer und im Bette äußerst heftig juckte. Bei 
Beginn warmer Witterung schwand das Leiden wieder. Nach 
erfolgloser Anwendung aller möglichen äußeren Mittel gelang 
es V. durch Verabreichung von Calcium lacticum die Affektion 
in kurzer Zeit zum Schwinden zu bringen. 

Wilhelm Balb an (Wien). 

Czerny und Caan. Über die Behandlung bös¬ 
artiger Geschwülste mit radioaktiven Substanzen, 
speziell mit Aktinium. Münchner mediz. Wochenschrift. 
Nr. 34. 1911. 

Veranlassung zu den Versuchen mit Aktinium bot den Verf. 
die Beobachtung, welche sie bei den Injektionen des Kreuznacher 
Radiumpräparates Radiol machten. Sie fanden, daß die starken 
Reaktionen, welche dies Präparat auslöste, nicht vom Radium, 
sondern möglicherweise von dem in dem Radiol enthaltenen 
Thorium bzw. Aktinium herrührte. 

Diese beiden Komponenten wurden nun getrennt unter¬ 
sucht. Da sich das „Thorium“ als giftig erwies, wurde das 
„Aktinium" systematisch geprüft. 

Dasselbe wurde aus der Chininfabrik Braunschweig be¬ 
zogen. Es wurde in ein Gefäß mit physiologischer Kochsalz¬ 
lösung gebracht und auch in dieser Form angewandt. Verf. 
begannen die intratumoralen Einspritzungen mit 0*01 und 
stiegen allmählich auf 0*1 und 0-2, alle 2 Tage. Außer einem 
heftigen Schüttelfrost in einem Falle bestanden keine Neben¬ 
erscheinungen. 

Das Aktinium steht chemisch dem Thorium sehr nahe, 
übertrifft dies aber viele tausendmal an Aktivität. Diese ver¬ 
schwindet aber viel rascher als die des Radiums. Ähnlich wie 
beim Radium entsenden die Aktiniumpräparate a, ß und y 
Strahlen. 

Das Präparat wurde hei 20 Fällen von karzinomatöser 
Erkrankung versucht. 

Nur vereinzelt erzielte objektive und subjektive Besse¬ 
rungen konnten die Verf. feststellen. Jedenfalls aber verdient 
das Aktinium, da es leichter und preiswerter zu beschaffen ist, 
als das Radium, neben diesem bei der Behandlung inoperabler 
Tumoren bzw. Tumorezidive versucht zu werden. 

Th. Baer (Frankfurt &. M.). 

Kraemer, Felix. Zur Therapie des Erysipels. 
Münchner med. Wochenschr. 1911. Nr. 47. 


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der Hautkrankheiten. 


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Günstige Erfahrungen in 2 Fällen nach Kollargol per 
Klysma. Theodor Baer (Frankfurt a. M.). 

Cones, William Pearce. Behandlung septischer 
Hand- und Finger-Erkrankungen. American Journal 
of Dermatology. 1911. Juli. p. 368—371. 

Bedeutung der Allgemeinbehandlung besonders anämischer 
Zustände als Prophylaxe. Sonst Alltägliches. 

J. H. Schultz (Breslau). 

Park, Roseveit. Hefebehandlung von Geschwüren, 
nekrotischen und tuberkulösen Prozessen. American 
Journal of Dermatology. 1911. Januar, p. 19—20. 

Empfehlung von Brauhefe als Paste oder Gaze-Pack- 
Verband zur Beseitigung nekrotischen Gewebes, zur Desodo¬ 
rierung ubw., wobei die Fermentwirkung der Hefe Nutzen 
bringen solL Per os dargereicht, soll sie Lungentuberkulose, 
tuberkulöse Darmgeschwüre usw. „wonderfully“ beeinflussen. 

J. H. Schultz (Breslau). 

Brauer, Paul J. Ekzemtherapie. American Journal 
of Dermatology. 1911. Juni. 300/300. 

Nichts Neues. J. H. Schultz (Breslau.) 

Brown, Samuel Horton. Gesichtsekzem bei Kin¬ 
dern. American Journal of Dermatology. 1911. Juni. 308/311. 

Nichts Neues. J. H. Schultz (Breslau). 

Saalfeld, E. Über Warze nbehandlung. Med. 
Kl. Nr. 50. 

S. gibt einen kurzen Überblick über die gebräuchlichsten 
Methoden zur Entfernung von Warzen; erstens die chemischen 
Behandlungsverfahren: rauchende Salpetersäure, Eisessig, 

Trichloressigsäure, 2%iges Salizylkollodium, 5°/ 0 Sublimat¬ 
kollodium ; zweitens: die mechanischen Mittel: Entfernung mit 
der Gooperschen Schere mit nachfolgender Ätzung mittels 
Acid. carbolic. liquefact. Exzision mit dem Skallpell. 

Abbrennen mit dem Paquelin oder dem Galvanokauter; 
Elektrolyse. 

Zum Schluß erwähnt S. dann noch die Röntgen- und 
Radiumbestrahlung und das Abbinden der Warzen. Die Ab¬ 
handlung ist für praktische Ärzte bestimmt und bietet dem 
Spezialisten nichts Neues. 

Ludwig Zweig (Dortmund). 

Tousey, Synclair. Elektrische Heilmethoden bei 
Dermatosen. American Journal of Dermatology. 1911. Okt. 
p. 522—528. 

Röntgen strahlen werden als Spezifizium bei Ekzema, 
Psoriasis, Pruritus, Epithelioma, Lupus, Keloid, Dermatitis 
papillaris capillitii, Hypertrichosis, Hyperhidrosis u. a. bezeichnet 
und einige Beispiele gegeben. Hochfrequenz wird bei Akne 

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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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(anliegend bis zu deutlicher reaktiver Rötung, meist 6 bis 
8 Minuten) in Kombination mit interner und Salben-Seifen- 
behandlung, ohne Inzisionen empfohlen, ferner speziell bei 
Stauungs-Ekzemen und als Unterstützung bei der sonstigen 
allgemeinen Ekzemtherapie. Gute Erfolge mit Fulguration 
bei Warzen, Keratosen, Epitheliomen und anderen Neubildungen. 
Elektrolyse in der üblichen Indikationsstellung: Kata- 
phorese erwies sieb bei Furunkulose in Verbindung mit Ab¬ 
fuhren und Phosphormedikation per os als sehr wirksam: 
%oo Zinc. sulf. wird bei 5—8 M-amperes 1—5 Minuten lang 
mit eng anliegender, gut durchfeuchteter negativer Elektrode 
appliziert. Oie Elektrode wird reibend auf dem erkrankten 
Hautgebiet bewegt. 10—15 M-amperes machen die Haut rauh 
und empfindlich, bisweilen etwas wund. Die typische, 5—8 M- 
Amperes-Kataphorese führt nur zur Rötung. Bei Stromwendung 
tritt lebhaftes Brennen ein. (Eintritt von H-Ionen.) 

J. H. Schultz (Breslau). 

Belot, J., Paris. B e ban d lu ngs resul täte mit 
Heißluft. Archives d’Electricite medicale. Nr. 321. 

B. berichtet über günstige Resultate mit Thermotherapie. 
Er verwendet zu dieser nur Temperaturgrade bis zu 60—70°, 
will also damit keine Destruktion, sondern Hyperämie erzielen. 
Die allerbesten Resultate werden, wie ja auch sonst bekannt 
ist, bei der Behandlung venerischer Ulzerationen erzielt. Die 
Applikationen werden täglich oder bei leichteren Affektionen 
jeden zweiten Tag eine Viertelstunde lang vorgenommen. Unter 
25 Fällen hatte B. nur einen Mißerfolg, welchen er einem aus¬ 
gedehnten Präputialödem zuschreibt, durch welches die direkte 
Einwirkung der heißeren Luft verhindert wurde. B. berichtet 
auch über gute Erfolge bei atonischen Ulzerationen verschie¬ 
denster Art, insbesondere bei Röntgenulzerationen. 

Alfred Jungmann (Wien). 

Toth, Gyula. Heißluft und heißes Wasser als 
therapeutische Mittel gegen chronischen Ekzem. 
Gyögyaszat 911. 47. 

Die kranken Stellen werden im Anfänge 3 mal, später 
2 mal täglich 110°—115° Hitze einige Minuten ausgesetzt, da¬ 
nach werden die Stellen mit einem heißen nassen Tuch bedeckt. 

Th. Roth. 

DaYidsohn, Felix. Zur Technik der Röntgen¬ 
durchleuchtung. Deutsche medizinische Wochenschrift. 
Nr. 47. 1911. 

Die Verdunkelung des Zimmers stellt Davidsohn auf 
die Weise her, daß er bei Doppelfenstern die Innenfenster mit 
schwarzem Satin und schwarzem Papier verdichtet, so daß die 
Schließung derselben völlige Dunkelheit, ihr öffnen wieder ein- 


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der IlaatTcraniiheiteß. 


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Faches Tageslicht; gibt. S&tVdes.Sehutzhanäes gebraucht Vatf. :’ ^ 
eine Schütz whad aus Eisen rtötl ßleiblecbv hiiitedr weichet- die 
Schalttafel, dar Wahßelfc und oben an dct ^immerEugswand 
der Induktor Fiat« 6nde». I» dfir Schutz wand ist das Üteiglas- 
fenster angebracht, von welchen« eit* beweglicher. ieit Gewichten 
balauctevendft .Leuchtacüir»} gleitet; das UnteemlätatiY uut 
aiSeta Zubehör sieht dein Fenster gegenüber. Verf, macht 
-wettere Angaben über die Lagerung der Patienten hei ver- 
«chiedcaen Durchleuchtung*«. die hierzu geeigneten Stühle und 
Stützapparate und Beieuehtusgsärt der Sebahtafe]. Die An¬ 
ordnung des Vörf, ermöglicht ohne teure Mjtte.ppArate gute 

A'd Finftllv Mi, S->-< *« i-, d 1 Xr^^V.. J 11 Li r« n Ia 



fi-S-ik V$M*i rltrennun ge n. Ahdaies d’Fteclröbio.'ögie ei. de 
Kediotegio. t*♦ i!. Nr- tÖE 

. Schilderung' eines Falles ?cl*wercv ausgedehnte»* 

RhAt^üijekrtjße, bei weicher der Atttjic günstige’ BeeindiJSSühg- 
dtuxh Arsnovaii?.»ti>tii Bebildert. Insbesondere wird rascLe 
SchmerÄhtidcniitg gerühmt 

AbVed .1 u u g tri u o & t Wnut). 

(uttia*, r. Omi |*riv. A.. li.i! vo!ö»:>. K.htasch-e Rh- 
snltAtVdnr Itötitg« o Ihn rüg i e «i ad i gon r G c seb wütete. 
Achate* ii'liäcctro biolngiö ui de .ftadiulhgift io) t. Nr 10 u. H. 
' Acatubrlüibö, snir^JHmeulRssetitte Arbeit, die frn wesent.- 
liehen be&äBnte Gesichtspunkte enthith. 

'■ > Alfred JuhgioaO rt (Wie.?}) 

UikjDhUMJtt. Hema-ni!, Gauibutg < !•<>'*: zr Ateere-Selmo- 
ImvgJ. Über die Abkürzung der Bx.j*0*rit i <* n * Sf«Ui*. ü 
u uü die Eigens ehafte » der Strakieiig det l.jii ie- 
manorührtia Fortschritte auf dem ftebiete der ßbot^ute 
strahlen. \ \ 13. ei. 

!.he Lin de taann röhren ujiterscbeidea sieh bekänntbc.b von 
deng«bTä>if;titiCnec»l{butg»*oröbreb(ypeii durch dieEiascizuDs, eine» 
Litiaupiglasfeuatere., lutblge der großen Dinü’cÄtäis^lted di£3e& 
Fensters Für die Strahlung wird die Kttergie der Röhre *wäc 
heteßcldiieh vermehrt ; doch ergeben die üntersudiuhg^ 11 » daß 
diese Efierg'ie Vermehrung vor aUeta der weichem IföniÄW- 
strabJnog zugute kciuuot. iejidgedeSBvn. ist die L indem uun- 
röhtfs bei der Behandlung -too tvberflücblteheti ...Frtö'^sda wohl 
von Vorteil wegen der Abkürzung der Fhcpositiojiszot. Für 
l'fe-leutheropiß «ad Durchleuchte ng bi ■■.'j >-o. 

iftfojgvi- ihres hohen Bruchteiles ah leicht abrmrbicjrWr vr •‘•trsli- 
iüüg -JHiokt. geeignet Alfred ,• •« n g m a d u iAA : i*.n). 

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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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strömen und Röntgenstrahlen. Fortschritte auf dem 
Gebiete der Röntgenstrahlen. XVII. 5. 

Der Autor hat die Möller sehe Mitteilung, daß Hoch¬ 
frequenz in Verbindung mit Röntgenstrahlen zur Desensibili¬ 
sierung der Haut gegen Röntgeneinwirkung dienen könne, nach¬ 
geprüft. Lenz weist auf Grund von exakten Versuchen nach, 
daß diese Supposition unrichtig sei. Im Gegenteile, die Arson¬ 
valisation wirkt eher sensibilisierend, so daß sie geradezu 
zu diesem Zwecke verwendbar wäre. Doch gestattet Thermo- 
genetration eine noch viel exaktere Anwendung zur Erhöhung 
der Radiosensibilität. Alfred Jungmann (Wien). 

Peyri, J. und San Ric&rt, R., Barcelona. Behand¬ 
lung der Sklerodermie mittelst Hochfrequenz. 
Annales d’Electrobiologie et de Radiologie. 1911. Nr. 10. 

Schilderung eines Falles von Sklerodermie, in mehreren 
Plaques an den oberen Extremitäten und ad nates, der seit 
einem Jahre gedauert hatte. Der Kranke wurde mittelst der 
0 u d i n sehen Kondensatorelektrode in 26 Sitzungen von je 5 
bis 6 Minuten Dauer behandelt. Die Autoren sehen ihn seit 
zwei Jahren geheilt. Alfred Jungmann (Wien). 

Lewi, William G. Hochfrequenzbehandlung der 
Akne. American Journal of Dermatology. November 1911. 
p. 584/585. 

Zur Unterstützung der typischen Therapie. 

J. H. Schultz (Breslau). 

Kästle, C. Die unipulare Arsonvalisation der 
Haut als Vorbehandlung nachfolgender Röntgen¬ 
bestrahlung. Münchner medizinische Wochenschrift. 1911. 
Nr. 47. 

Tierversuche sowie die Erfahrungen an Menschen zeigten, 
daß die mit Arsonvalisation vorbehandelte Haut den nach¬ 
folgenden Röntgenstrahlen gegenüber empfindlicher wird. 
So ist auch der wiederholt beobachtete günstige Einfluß der 
kombinierten Behandlung auf gewisse maligne Neubildungen zu 
erklären, die auf Röntgenbehandlung allein nicht in derselben 
Weise reagiert haben. Es handelt sich dabei um nahe der 
Haut gelegene Tumoren. 

Dagegen steht die kombinierte Methode in ihrer perkutanen 
Anwendung bei Behandlung von in der Tiefe gelegenen Tumoren 
der einfachen Röntgenbestrahlung nach, weil die Arsonvalisation 
nach Kästles Ansicht zwar die Haut sensibilisiert, während 
ihre sensibilisierende Wirkung in größerer Tiefe liegende Ge¬ 
bilde nicht erreicht. 

Verf. hat von der kombinierten Behandlung bei tiefliegen¬ 
den Tumoren keinen Erfolg gesehen. 

Theodor Baer (Frankfurt a. M.). 


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der Hautkrankheiten. 


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Davidsohn, Felix. Eine neue Hochfrequenzelek¬ 
trode. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 43. 1911. 

Davidsohn ließ von der Firma Kurt Westphal, Berlin, 
eine einfache und praktische Elektrode herstellen, bei welcher 
weder vom Zuleitungsdraht, noch von der Verbindungsklemme 
Funken auf den Patienten überspringen können und die An¬ 
sätze sich beliebig gestalten und wechseln lassen. Der Apparat 
besteht aus einem Hartgummistab, der mit einer Ausbohrung 
in einem federnden 1 Metallkontakt endet. Durch einen anderen 
rechtwinklig aufgeschraubten Hartgummistab führt eine Draht¬ 
verbindung zu der Kabelklemme am freien Ende. Als Griff¬ 
einsätze dienen Glasstäbe, deren Metallelektrode innen mit 
einer aufgekitteten Metallkappe leitend verbunden ist, welche 
wiederum in den Federkontakt in dem Hartgummigriff paßt. 
Der Apparat ist besonders geeignet für Hochfrequenzbehandlung 
der Schleimhäute, z. B. bei Nasenlupus. " 

Max Joseph (Berlin). 

Aikies, W.H. B. und llarrison, F. C. Gegenwärtiger 
Stand der Radiumtherapie. American Journal of Derma¬ 
tology. Dezember 1911. p. 634—641. 

Kurze zusammenfassende Besprechung der Radio-Trink- 
und Badekuren mit der Anwendung auf dermatologischem Ge¬ 
biete. J. H. Schultz (Breslau). 

Aikies, H. B. Neuere Beobachtungen über 
Radiumtherapie. American Journal of Dermatology. 1911. 
Januar, p. 37—40. 

Gute Erfolge bei Karzinomen und Sarkomen. 

J. H. Schultz (Breslau). 

Knowsley, Sebley W. Biersche Stauung oei 
Dermatosen. American Journal of Dermatology. 1911. Mai. 
p. 238—242. 

Saugbehandlung von 2—5 mal 5 Minuten mit je 3 Minuten 
Pause, in einzelnen Fällen bis zur Dauer von 1 Stunde erwies 
sich als nützlich bei Akne, Akne rosacea, Alopecia areata, 
Ekzem, Lupus vulgaris, Urtikaria, Lues tertiaria usw. 

J. H. Schultz (Breslau). 

Nobl. Die Teerbehandlung der Hautkrank¬ 
heiten. Zentralblatt für die gesamte Therapie. 1911. Heft 11. 

Die verschiedenen Teerpräparate haben gemeinsam eine 
antiphlogistische, antipruriginöse und keratoplastische Wirkung. 
Von den einzelnen Bestandteilen des Teeres wirken vor allem 
die Phenole anästhesierend. N. empfiehlt von den Holzteer¬ 
arten besonders das von Kohlenpartikeln freie 01. Rusci. Die 
allzugroße Scheu vor der Anwendung des Teers bei subakuten Ent¬ 
zündungsprozessen ist falsch. 1 / a —1°/ 0 01. Rusci-Pasten sind bei 
oberflächlichen seborrhoischen, psoriasiformen und parasitären 


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920 Bericht fiber die Leistungen auf dem Gebiete 

Ekzemen anzuwenden. Als Teerbad empfiehlt N. ein Gemenge 
von 150 Gramm 01. Rusci mit Liquor kal. caust. (15°/ 0 ), das 
mit V 2 Liter denaturiertem Spiritus versetzt unter beständigem 
Umrühren in dünnem Strahl dem Badewasser zugesetzt wird. 
Das Quantum reicht für 2 Bäder. Als Teerersatzpräparat 
empfiehlt Verf. das farblose Pitral, ein neutrales Teeröl. Von 
den Steinkohlenteeren empfiehlt er das englische Präparat des 
Liquor carbonis detergentis. Bei Lichen Brocq sind Appli¬ 
kationen von reinem Steinkohlenteer sehr wirksam. 

Edgar Braendle (Breslau). 

Craig, Henry. Die Prinzipien und die Anwen¬ 
dungen der autogenen bakteriellen Vakzinen bei 
der Behandlung von Krankheiten. Medical Record. 
1911. November 18. p. 1015. 

Craig hat in vorliegender Arbeit ausführlich über die 
Grundlagen der Vakzinetherapie berichtet. Die interessanten 
Ausführungen, die das ganze Gebiet der W r i g h t sehen Therapie 
umfassen, sind zum kurzen Referat nicht geeignet. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Mc Donald, C. L. Bericht über zwei mit Vak¬ 
zinetherapie behandelte Fälle. Medical Record. 1911. 
Oktober 21. p. 812. 

Mc Donalds Fälle betreffen Staphylokokkeninfektionen 
der Hand und der Brustdrüse. Sie wurden beide erfolgreich 
mit autogenen Vakzinen behandelt. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Goldmann, Felix. Die wichtigsten neuen Arznei¬ 
mittel des Jahres 1910. Zeitschrift für ärztl. Fortbildung. 
1911. Bd. VIH. p. 330. 

Besprechung u. a. des Salvarsan, Eisensajodin, Zykloform 
(Lokalanästhetikum), Mukosan, Hegonon, Afridolseife. 

V. Lion (Mannheim). 

Linke, H. Minderwertige Azetylsalizylsäure¬ 
tabletten? Therapeutische Monatshefte. 1911. Band XXV. 
p. 664. 

Gegenüber den Behauptungen von Seel und Friederich 
von der Überlegenheit des Aspirins gegenüber der Azetylsalizyl¬ 
säure betont Verf., daß nach seinen Untersuchungen und auf 
Grund der Nachprüfung der Befunde der genannten Autoren 
kein Grund vorliegt, das wesentlich teuere Aspirin an Stelle 
einer anderen guten Azetylsalizylsäure zu verordnen und die 
letztere als ein nicht vollwertiges Surrogat der ersteren zu be¬ 
trachten. V. Lion (Mannheim). 

Baßler, Anthony. Erfolge bei chronischen Der¬ 
matosen durchBekämpfung der Darmfäulnis,American 
Journal of Dermatology. 1911. März. p. 130—132. 


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der Hautkrankheiten. 


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Bei entsprechender Diätbehandlung und Rektal-Einlänfen 
mit Coli- und Ärogeneskulturen (zur Umstimmung des Darm¬ 
chemismus) gute Heilerfolge in 21 chronischen Fällen (Ekzem, 
Pruritus, Dermatitis ex foliativa, Lichen planus, Urtikaria). 

J. H. Schultz (Breslau). 

Eugling, Max. Über die Des infektions Wirkung 
des Jodoforms und des Novojodins. Zentralblatt für 
Bakteriologie. Bd. LX. Heft 5. p. 397. 

Durch die Vereinigung des Jod mit Formaldehyd wurde 
das Hexamethylentetramindijodid hergestellt, welches sich als 
außerordentlich wirksam und brauchbar erweist. Mit 50 °/ 0 
Talcum wurde es unter dem Namen Novojodin in den 
Handel gebracht. Verf. hat sich mit einer experimentell-bak¬ 
teriologischen Untersuchung der Desinfektions Wirkung des 
Präparates beschäftigt und fand, daß es sämtlichen in Be¬ 
tracht gezogenen Präparaten (Jodoform, Airol, Xeroform, Vio- 
form) an Desinfektionskraft und entwicklungshemmender Wirkung 
weit überlegen war. Es äußert auch eine deutliche Fernwirkung. 
Es spaltet freies Jod ab, doch ist es nicht sicher, ob gleich¬ 
zeitig Formaldehyd wirksam wird. Eiter wird durch Jodoform 
nicht steril, hingegen durch Novojodin. Mit Hilfe von Novojodin 
gelingt es, Milzbrandfäden bei weißeu Mäusen subkutan reak¬ 
tionslos zur Einheilung zu bringen, während bei Verwendung 
von Jodoform die Mäuse in 3 Tagen tot sind. Eine spezifische 
Wirkung von Jodoform auf Tuberkelbazillen war nicht nach¬ 
zuweisen, hingegen gelang es in 3 Fällen, bei Meerschweinchen 
tuberkulöses Sputum mit Novojodin subkutan einzuverleiben, 
ohne daß die Tiere erkrankten. 

Alfred Kraus (Prag). 

Tollens, C. Über den Monobenzylester des 
Äthylen-Glykolls, das „Ristin“ als Mittel gegen 
Krätze. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 44. 1911. 

In dem „Ristin“, dem Monobenzylester des Äthylen- 
Glykolls erprobte Tollens ein absolut wirksames, dabei un¬ 
giftiges, nicht reizendes, fast geruchloses, weder klebendes 
noch schmierendes Mittel gegen die Krätze. Bei 30 Skabiosen 
erfolgte restlose Heilung. Die wasserklare Flüssigkeit wird in 
Mengen von 100—150 Gramm 3 mal binnen 24 Stunden einge¬ 
rieben, dann ein lauwarmes Bad mit eingeschränktem Seife¬ 
gebrauch verordnet, schließlich ein vorhandenes postskabiöses 
Ekzem mit den hiefür bewährten Mitteln behandelt. 

Max J o 8 e p h (Berlin). 


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Geschlechts-Krankheiten. 


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Syphilis. Allgemeiner Teil. 

Finger, Ernst. Über die neuesten Errungen¬ 
schaften in der Pathologie und Therapie der 
Syphilis. Med. Kl. Nr. 46. 

Finger bespricht der Reihe nach 1. die Impfbarkeit der 
Syphilis auf Tiere und zwar: 

A. Typus der niederen Affen: die Haut ist nur an wenigen 
Stellen infizierbar; der Impfeffekt ist wenig typisch; die 
Syphilis ist auch bei diesen Tieren generalisiert^ wenngleich 
die inneren Organe das Virus, ohne selbst zu erkranken, beher¬ 
bergen können. 

B. Typus der antropoiden Affen: die Haut ist überall 
empfänglich; der Primäraffekt ist typisch; die inneren Organe 
wie bei A. 

C. Menschentypus: Infektionsmöglichkeit wie bei B. Von 
den inneren Organen fuhrt bald dieses, bald jenes Virus, das 
hier krankhafte Erscheinungen erzeugt. 

Dann unterscheidet Finger unter Tollempfänglichen Or¬ 
ganen — Haut und Schleimhaut etc. — unempfänglichen — 
welche das Virus enthalten, um nach Jahren erst mit Er¬ 
scheinungen zu reagieren (Milz, Knochenmark) — und unemp¬ 
fänglichen, in denen das Virus rasch und vollständig zu 
gründe geht. 

Die neueren Forschungsergebnisse haben uns gezeigt, daß 
die Syphilis keine Blutkrankheit ist, sondern eine Ge webs¬ 
krankbeit, bei der das Blut nur zu Zeiten Virus führt. Die 
Rezidive nehmen vielfach ihren Ausgang von Stellen, an denen 
abgekapseltes Virus lagert; ebenso findet man des öfteren 
Gummata an Stellen ehemaliger sekundärer und primärer Er¬ 
scheinungen. Das Tierexperiment hat uns die Infektiosität des 
Gummas gelehrt. 


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Bericht üb. die Leist auf dem .Geb. der Geschlechtskrankh. 923 


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Eine weitere praktisch wichtige Feststellung ist die Tat¬ 
sache, daß das Sperma von Syphilitischen hei gesunden Genital¬ 
organen oder bei Orchitis syphilitica auf Affen übertragbar 
iBt. Auch sonst läßt sich der Satz, daß die physiologischen 
Sekrete Syphilitiker kein Virus führen, nicht ganz aufrecht 
erhalten. Betreffs der Immunität hat nun die neuere Forschung 
auch ganz neue Perspektiven eröffnet 

Dann bespricht Finger die Entdeckung der Spirochaeta 
pallida und ihre Bedeutung für die Diagnose und ebenso die 
"Wassermannsehe Reaktion. Zur Therapie übergehend be¬ 
merkt F., daß die Vakzination ebenso wie die Serotherapie 
bisher erfolglos gewesen ist. 

Die Kupierung der Syphilis bei frühzeitigem Erkennen 
vermag nicht immer die Sekundaria zu verhindern. Das Prinzip 
der chronisch intermithierenden Behandlung hat durch neue 
Untersuchungen seine wissenschaftlichen Grundlagen erhalten. 

Den Schluß der Abhandlung bildet die Behandlung mit 
dem Ehrlichschen Salvarsan. F. erklärt, daß die' Wirkung 
des Salvarsans eine ganz vorzügliche sei, wenngleich wir von 
der Therapie sterilisans magna noch weit entfernt sind. Als 
unangenehme Nebenwirkungen schildert F. die Temperaturstei¬ 
gerung bis zu 40°; Übelbefinden; Prostration; Kopfschmerz etc. 
alles Erscheinungen, die in einer akuten Arsenintoxikation 
ihren Grund zu haben scheinen, denn die Wechselmann- 
sebe Ansiebt von den in dem sterilisierten Wasser enthaltenen 
Bakterienleihern hat einer urteilslosen Kritik nicht standge¬ 
halten. 

Als unangenehmste Nebenerscheinungen haben sich bisher 
die Neurorezidive bemerkbar gemacht und der Kampf hierüber 
tobt hin und her. Denn die eine Seite behauptet, die Neuro¬ 
rezidive sei eine Erscheinung der Syphilis, während die 
andere Seite einzig und allein das Salvarsan dafür verantwort¬ 
lich macht. Finger vor allem wirft Benario vor, in seinem 
Vortrage auf dem Karlsruher Naturforschertage, mit nicht ge¬ 
nügender Objektivität vorgegangen zu sein bei seinem Beweise, 
daß bei der Quecksilberbehandlung ebenfalls die Neurorezidive 
in genügender Zahl beobachtet worden seien. 

Wer schließlich Recht hat, wird die Zukunft lehren. 

Ludwig Zweig (Dortmund). 

Siebert, Conrad und Mironescu. Uber die Brauch¬ 
barkeit der Syphilisreaktion nach Karvonen. 
Dtsch. med. Woch. Nr. 45. 1911. 

Siebert und Mironescu prüften die von Karvonen 
empfohlene Serodiagnose mittels Konglutinationsreaktion an 
15 normalen und 85 luetischen Sera nach. Die 15 normalen 
Sera reagierten in Übereinstimmung mit WaR negativ. Von 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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den 85 luetischen, teils aus dem Latenzstadium stammenden 
Sera reagierten nach WaR58 negativ, bei der Karvonen- 
schen Methode nur 48. Es ergab sich also eine Differenz von 
10 Fällen. 2 nach WaR schwach positive Sera, blieben nach 
Karvonen negativ. 3 Sera mußten ausgeschaltet werden 
wegen „Eigenhemmung“, einer Erscheinung, die bei WaR 
fehlte und überhaupt nur selten vorkommt. Verf. empfiehlt 
die Karvonensche Methode neben WaR zu gebrauchen, da 
sie häufig feinere Resultate zu ergeben scheint, doch können 
erst fortgesetzte Untersuchungen erweisen, ob diese Methode 
allein zur diagnostischen Sicherstellung genügt, was allerdings 
eine Vereinfachung und Verbilligung der serodiagnostischen 
Luesuntersuchung bedeuten würde. 

Max Joseph (Berlin). 

Streng, Oswald. Die Konglutination und die 
Diagnose der Syphilis. Zieglers Beiträge. Band LI, 
p. 279. 1911. 

Die Konglutination der Mikroben und roten Blutkörper¬ 
chen (nicht zu verwechseln mit Agglutination) kann statt der 
Hämolyse bei der serologischen Diagnose mit Erfolg als In¬ 
dikator verwandt werden. Bei mehr als 1000 untersuchten 
Seris war bis zu 95 °/ 0 Übereinstimmung mit der Wasser- 
mannsehen Reaktion. Da aber in manchen Fällen die Kon- 
glutinationsreaktion positiv, wo die Hämolyse-Reaktion negativ 
ausfallt, so sollten immer beide Reaktionen zugleich angestellt 
werden. F. Lewandowsky (Hamburg). 

Ullom, J. F. Noguchis Modifikation der Was- 
sermannschen Reaktion; Technik, Resultate. (Ame¬ 
rican Journal of Dermatology. 1911. Juni. p. 281—287. 

Auf Grund von 110 untersuchten Fällen und nach den 
vorliegenden Mitteilungen empfiehlt Ullom die Noguchi- 
Modifikation in ihrer modernen Form (Anti-Menschenblut-Am- 
bozeptor, Komplementtitrierung, azetomunlösliches Antigen) 
als die empfindlichere, aber bisweilen unspezifische Methode 
zur Ergänzung als Parallelkontroll-Versuch. 

J. H. Schultz (Breslau). 

Calcaterra, Ezio. Über die Wassermannsche 
Reaktion bei nichtsyphili ti schein Serum und über 
Lezithin als Antigen. (Zentralbl. f. Bakt. Bd. LX, Heft 
3, 4. p. 319. 

Verfasser hat Kontrolluntersuchungen der Wasser¬ 
mann sehen Reaktion an nichtsyphilitischen Kaninchen und 
an einer Lezithinbehandlung unterzogenen Kaninchen vorge¬ 
nommen und fand, daß auch unbehandelte oder mit Substanzen 
nicht spezifisch syphilitischer Natur behandelte Kaninchen ein 
Serum liefern könnten, welches hämolysehemmend wirkt, wenn 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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es in das hämolytische System in Gegenwart von Meerschwein¬ 
chenherzextrakt (als Antigen) eingeführt wird. Ferner daß 
diese Eigenschaft des Kaninchenserums nicht auf die Ein¬ 
führung von Lezithin in den Kaninchenorganismus zurückge¬ 
führt werden kann. Nach Calcaterras Ansicht wäre bezüg¬ 
lich des positiven Ausfalles der Wassermann sehen Reaktion 
beim nichtsyphilitischen Kaninchen daran zu denken, daß die 
häufig vorkommende Kokzidioseinfektion, welche tiefgehende 
Läaiouen der Leber hervorruft, unter besonderen Bedingungen 
gewisse Veränderungen des Kaninchenserums herbeifahrt, in¬ 
folge deren dieses Serum die Eigenschaft gewinnt, sich bei der 
Wassermannschen Reaktion in derselben Weise wie das 
syphilitische Serum zu verhalten, vielleicht infolge des Ein¬ 
tretens durch die Zerstörung des Leberparenchyms entstehen¬ 
der Stoffe in den Kreislauf. Man müßte demnach sein Augen¬ 
merk darauf lenken, wie oft die Fixationsreaktion bei kokzi- 
diösen und nicht kokzidiösen Kaninchen und bei anderen 
kokzidiosefreien Tieren positiv ist, selbstverständlich bei Ab¬ 
wesenheit einer experimentellen Syphilisinfektion. 

Alfred Kraus (Prag). 

Stein, John. Die Wassermannreaktion. Ihre 
praktische Bedeutung für die menschliche Gesell¬ 
schaft. Medical Record. 1911. November 18. p. 1023. 

Kurze Ausführungen über die Bedeutung der Wasser¬ 
mannreaktion in forensischer Hinsicht, für Irrenanstalten, 
für geburtshilfliche Institute etc. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Laird, John. Die Technik und klinische Bedeu¬ 
tung der Wassermannreaktion. Medical society of the 
state of Pennsylvania. Sept. 1911. Medical Record. 1911. No¬ 
vember 4. p. 945. 

Laird berichtet über 2672 Wasserm annUntersuchungen 
bei 1555 Fällen. Bei 808 Fällen von Syphilitikern mit Ver¬ 
änderungen waren 767 Reaktionen positiv, 37 negativ und 4 
zweifelhaft. Bei 458 Fällen vou Syphilis ohne vorhandene 
Erscheinungen waren 278 positiv, 174 Reaktionen negativ und 
6 zweifelhaft. Bei parasyphilitischen Erkrankungen waren 177 
von 223 Reaktionen positiv. Bei Syphilis nach Salvarsan- 
bebaudlung waren unter 177 Reaktionen 121 positiv, 13 zwei¬ 
felhaft und nur 43 negativ. 482 Reaktionen an sicher nicht 
Syphilitischen fielen alle negativ aus. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Muirhead, Winifred. Die Wassermannreaktion 
bei Geisteskranken. British Medical Association. 1911 
(Birmingham). Section of neurology. The British Medical Jour¬ 
nal. 1911. September 30. p. 748. 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Muirhead hat 63 Fälle yon Geisteskranken nach 
Wassermann untersucht und zugleich die änderen diagno¬ 
stischen Untersuchungen Yorgenommen. Er kommt zu folgenden 
Schlüssen: 1. Das Lezithin plus Cholesterin-Antigen ist ein 
empfindlicheres Antigen als der rohe alkoholische Extrakt von 
Rinder- oder Meerschweinchenlebem. 2. Die Zunahme des 
Globulins in der Spinalflüssigkeit bei verschiedenen Psychosen 
ist vorübergehender Natur und scheint daher das Resultat 
metabolischer Veränderungen zu sein. In den Fällen, wo das 
Phänomen dauert, scheinen entzündliche Veränderungen oder 
ausgesprochene destruktive Zelldegenerationen die Ursache zu 
sein. 3. Die durch chemische Reagention festgestellte An¬ 
wesenheit von Globulin geht nicht immer Hand in. Hand mit 
dem Anwachsen der Quantität des vorhandenen Proteins. 
4. Es scheint keine wahre Beziehung zwischen der Vermehrung 
des Globulins in der Spinalflüssigkeit und der Zunahme der 
Lymphozyten zu bestehen. 5. Das aktive Prinzip für die 
Wassermannreaktion scheint an dem Globulinmolekül zu haften. 
6. Bei allen Fällen von Syphilis und Metasyphilis des Zentral¬ 
nervensystems zeigte die Spinalflüssigkeit eine Zunahme des 
Globulins mit einer Zunahme der Pioteinquantität. In fast 
allen Fällen findet sich eine Lymphozytose. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Pöhlmann, A. Physiologische Kochsalzlösung 
der neuen Pharmakopoe und Wassermannsche 
Reaktion. Münch, med. Woch. 1911. Nr. 48. 

Verf. warnt vor der Verwendung von nach der neuen 
Vorschrift hergestellter physiologischer Kochsalzlösung zur 
Anstellung der Wassermann sehen Reaktion, da der Soda¬ 
gehalt dieser Lösung eine unspezifische Hämolyse bewirken 
kann. Theodor Baer (Frankfurt a. M.). 

Weinstein, Joseph. Wassermanns Reaktion in 
der Laryngologie. (American Journal of Dermatology. 
1911. Oktober, p. 542-545. 

8 Fälle. J. H. Schultz (Breslau). 

Schoenrich, Herbert. Die Wassermannsche Re¬ 
aktion. (American Journal of Dermatologie. 1911. September 
p. 481—485. 

Nichts Neues. J. H. Schultz (Breslau). 

Citron, Julius. Die Bedeutung der Wassermann- 
sehen Reaktion für die Therapie der Syphilis. 
Therapeutische Monatshefte. 1911. XXV. Bd. p. 421. 

Die Bedeutung der Wassermann sehen Reaktion für 
die Behandlung der Syphilis läßt sich in folgenden Sätzen 
zusammenfassen: Durch die W. R. ist eine Behandlung in den 
Fällen möglich, in denen bisher die Syphilis nicht mit Sicher- 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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heit diagnostiziert werden konnte, sei es daß die Erscheinungen 
nicht eindeutig waren (differentialdiagnostisch schwierige Fälle), 
sei es daß Erscheinungen ganz fehlten (Lues asymptomatica). 
Weiter besitzen wir durch sie einen individuellen Maßstab für 
die Dauer der einzelnen Kur und für die Häufigkeit ihrer 
Wiederholung, wobei als Regel zu gelten hat, daß eine jede 
Behandlung soweit fortzusetzen ist, bis eine dauernd negative 
Reaktion erzielt ist. Endlich besitzen wir in der W. R. ein 
Mittel, um den therapeutischen Effekt der verschiedenen Anti- 
syphilitika biologisch zu beurteilen. 

V. Lion (Mannheim). 

Ledermann. R. Die Serumreaktion bei Syphilis 
in der forensischen Praxis. Ärztliche Sachverständigen- 
Zeitung. 1911. XVn. Bd. p. 178. 

Verfasser bespricht die Möglichkeiten, in denen die Vor¬ 
nahme bzw. der Ausfall der Wassermann sehen Reaktion 
für eine gerichtliche Entscheidung von Wichtigkeit sein kann. 
So z. B. im strafrechtlichen und zivilrechtlichen Verfahren zur 
Feststellung der Lues bei dem der Übertragung Beschuldigten 
hei Notzucht oder sonstiger geschlechtlicher oder außerge¬ 
schlechtlicher Ansteckung (Pflegekinder), bei fälschlicher An¬ 
schuldigung der Übertragung, Erpressung. Forensisch wichtig 
kann werden die serologische Untersuchung der Ammen, von 
Kindern luetischer Eltern, der Kinderwärterinnen; ebenso die 
Seroreaktion für die Aufnahme in Lebensversicherungen und 
vor allem zur Erteilung des Ehekonsenses. Verf. ist bezüglich 
des letzteren der Ansicht, daß wir allein auf Grund eines posi¬ 
tiven Wassermanns den Ehekonsens nicht verweigern dürf¬ 
ten, solange uns das eigentliche Wesen der Reaktion noch 
unbekannt sei und noch nicht erwiesen sei, ob diese im Blut 
zirkulierenden Stoffe nur lebenden und nicht auch toten Spiro- 
chaeten ihre Entstehung verdanken und wie lange nach dem 
Verschwinden der Krankheitserreger sie sich im Organismus 
halten können. V. Lion (Mannheim). 

Nenmann, Reinhold. Über einen hämolytischen 
Ambozeptor im Dickdarm des Hundes. (Arbeiten 
aus dem patholog.-anatom. Institute zu Tübingen. Band VII. 
1911. Heft 3. p. 546—559.) 

Kurzer Bericht über 10 Versuche und Deutung im Sinne 
der v. Bau mg arten sehen osmotischen Hämolysetheorie. 

J. H. Schultz (Breslau). 

Noguchi. Hautallergie hei Syphilis, ihre dia¬ 
gnostische und prognostische Bedeutung. Münch, 
med. Woch. 45. 1911. 

Noguchi prüfte die Allergie der Haut bei Syphilis 
mittels zweier Versuchsreihen: der experimentellen Kaninchen- 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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syphilis und der menschlichen Syphilis und bediente sich hiezu 
Pallidakulturen. Diese wurden steril verrieben und mittels 
verflüssigter Aszitesagarkulturen verdünnt. Dann wurde auf 
«0° C erwärmt und 0 - 5°/ 0 Karbolsäure zugesetzt. Diese so 
erhaltene, sterile Suspension nennt Verf. „Luetin.“ 

Er erzielte bei fast allen den Organismen, die durch 
längere Zeit der Einwirkung der Spirochaete pallida oder ihrer 
Stoffwechselprodukte ausgesetzt waren, wohl charakterisierte 
Hautreaktion, die er für spezifisch hält. 

Die Reaktion tritt in den frühen Stadien der Syphilis 
nicht so zuverlässig auf, als in den späteren Stadien. In diesen 
hält sie Verf. der Wasser man n sehen Reaktion überlegen. 

Auch in prognostischer Beziehung wird der Reaktion in¬ 
sofern Bedeutung beigemessen, als besonders bei solchen lange 
behandelten Fällen, in denen die Abwesenheit der klinischen 
Symptome und des „Wassermanns“ an sich keinen Beweis 
für endgültige Heilung darstellen, der negative Ausfall der 
Luetinreaktion völlige Heilung bedeutet. Andererseits gibt die 
Abwesenheit der Reaktion bei Fällen mit klinischen Symptomen 
oder positivem Wassermann eine ungünstige Prognose. Das 
Luetin wurde intrakutan (0 - 05cm a ) injiziert. 

Baer (Frankfurt a. M.). 

Harrisoll, L. W. Die Rolle des Pathologen für 
die Erkennung und Behandlung der Syphilis. 
British Medical Association. 1911 (Birmingh&m). Section of 
therapeutics. The British Medical Journal. 1911. September 
23. p. 686. 

Harrison weist auf die Bedeutung des Spirochaeten- 
nachweiBes und der Wassermannreaktion hin. Die eigenen 
Resultate hat er in Tabellen zusammengestellt. Er benutzt 
neben der originellen Methode der Blutuntersuchung die 
Stern sehe Modifikation. Fritz Juliusberg (Posen). 

BoasHarald. Züchtung der Spirochaete pallida. 
Hospitalstidende. 1911. Nr. 44. p. 1251—1256. (Mit 2 Tafeln.) 

Übersichtsartikel. Harald Boas (Kopenhagen). 

Hoffmann. Über die Benennung der Syphilis¬ 
erreger nebst Bemerkungen über seine Stellung 
im System. Münch, med. Woch. 1911. Nr. 33. 

Hoffmann bespricht auf Grund der vorliegenden Lite¬ 
ratur (Schellack, Groß, Du fl ein) die Stellung der Spiro¬ 
chaete. Sie ist noch nicht geklärt. Verf. wendet sich gegen 
die Auffassung der Spirochaete als „Spirillum“. Sie steht in 
naher Beziehung zu den Protozoen 1. wegen der Art ihrer 
Teilung; 2. der hochgradigen Flexibilität ihres Leibes; 3. der 
Beschaffenheit der Endfäden; 4. des Verhaltens ihrer Hülle 
gegen Reagentien (z. B. taurecholsaures Natron; 5. der Ana- 


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der GesclibcÜi«krÄn&b<ütöö* 929 

logie zwischen der Syphü» ftn4'--i8Äödieö\ TryimTK'ftomeu- 
Krankheiten; 6. der Boemfiussmig durah; eheJEnothempeutistjjhe 
Mittel, wie sie auch bei anderen Protozoen-Krankheiten zu 
Tage tritt. Zum $cbhiß der Arbeit betont Verf. gegenüber 
dem Verhalten jiiaricher AuturwB, dülj er mit Schaudiu zu¬ 
sammen die Spezifität des Syphdisewegers zuerst erkannt bat. 
(Dies dürfte doeh zweileiloss sdlgetoeiu auerkannt sein, lief.) 

ü Ü irigg en- 

, gaiigräi» u nd u Izeirietund «üu KAra]»>uft;..tKuitii*Tet^ 
-«üftSwi).' Zeatrufbl. f, Hakt. Bd, WK, lieft ]. p .20;. 

0 .«logentlirh seine?' tinftusobbiüigii»! diny; Bjurnchnete 
palUdü iutt Vgrf. aucii die MurpholagiV 

’Jftd Kultur anderer Spiruthaeteü ansgitföftii Bei LuxigHt*- 
guögrao Underj rieh, wie au* riöbßr Arbeit tiervorgelit, fast 
fegsltuäÖig Spirociiat'te'n. die mit der' iiönmil iu der Mundhöhle 
♦üt'feUxüriiendeti 8p^ dentinm idtriftstd* sind niese konnten in 
M;Bcbkii|turen Jäin^ere Zeit {wtge&üdiKd Weiden Ihm PtUho- 
geöitSt ist Vorläufig io negnlriem, 8 iuiie entschieden, jedoch 
infiglkberwois«; .durch längere FoftzürJitüng vovtoren gugaugeu. 
Ihe Rolle anderer, sie begleitender Mikroorganismen ist noch 
onootst-hjeden. Die bei ?ueiv-j-:>hi:then"*j?.M.l tierische« kumnmueo 
*orfeegifflendftB Spirocluietöri ieioe speeieg sui gtmerts 

dar. Ihre Kolooiefi sind Spiroeliaej'-P» Dicht 

so antersebeiden. Flir diA Ätiologie ■ derselben »ihd Beweis 
gründe tdsher nicht erbiadit wordiliiu" Kegen riß spricht vor 
eöem der Mangel ihres kofiBtahtei! Voikojrmien». fei*»et ihr 
.len im geschlossenen Karzinom, sowie ihr häufiges Vor¬ 
kommen in normalem Mäuse- und Rai teuhlut. Merkwürdig 
und bisher unerklärt bleibt indessen ihr Vorkommen gerade 
bei ßiöüechliobt'o und tierischen Karzinomen, sowie ihre Her¬ 
kunft. Alfred Krüiis (Frag). 

Xathu» -f,ftrrl«*r, L. D i e hc r e d i t »re- Ober t rag u n g 
zod Spi rill ns eu, Annalss de }' Institut Pasteur: Nr.. 10. 
26. Oktober lÖJJ. 

Oie Autoren komuioB zu fölgeuderi Resultaten: 

t. Die llekmTUösBpiriiiuD können von der Mutter aufdäu 
Fötus übergeben: dies ist jedneh nicht kömteud; er koapttj 
aar . is. b‘0 *4 dei’ Fälle beoh»fthi«t. weüxton. 

' % Ci egen Ende der d.uh«ftiri(pr«;f?baff ^ölizhitit mob die 
inifekridn: den Fötus oiobr jstusriMdteri, 0« An{ä.riR döf BrHViddäV. 
dd sie mussenhält. 

; ; -v-:V:.'t«lvZ'iür Durchwandert*«^;^ i|ey( u*j«d jdäventnre. 

dicht nötig. Die SpiriSö® «ind «uishoido dir ektö- 
d$rtwai.en Elemente der Plazenta zu diuchwartridni .und di« 
fe'mdöibßhso’tleR der fötalen Kapillaren /.« idmrisuUröitoit.- Am 

' C tÜi’^GWt; «. *5£jVfc. D*l. OXII. fiy 


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930 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Anfang der Schwangerschaft scheinen die Spirillen bei Ratte 
und Maus sich durch die Zwischensubstanz der Zellembraoen 
und ihrer Gefäße fortzupflanzen, während dies gegen Ende 
durch den spongiösen Teil der Plazenta geschieht. 

4. Wenn die Infektion im Anfänge der Gravidität erfolgt, 
können die Föten im Momente der Geburt aktive Immunität 
besitzen. 

Wenn jedoch die mütterliche Infektion kurze Zeit vor 
der Geburt erfolgt, so besitzen die Jungen keine Immunität 
in den ersten der Geburt folgenden Tagen; sie werden erst 
später immim, wenn die hereditäte Infektion mit Symptomen 
der Spirilleninfektion in die Erscheinung tritt. 

M. Oppenheim. 

Dfathis et Lejer, M. Plasmodium des Macaques 
du Tonkin. Annales de P Institut Pasteur. Nr. 8. 25. Au» 
gust 1911. 

Im Blute des Macacus rhesus und Macacus lasiotis 
tscheliensis aus Tonking findet sich ein Plasmodium, das sich 
vom Plasmodium Eochi Laveran, vom Plasmodium pitheci 
Halberstaedter und Prowazek und vom Plasmodium 
brasilianum Gon der unterscheidet. Es scheint mit dem Plas¬ 
modium inui Halberstaedter und Prowazek, das aus 
dem Blute des Macacus cynomolgus stammt, identisch zu sein. 

Es erzeugt keine Hypertophie des Blutkörperchens, wohl 
aber die Granulationen von Schüffner. Das Plasmodium 
des Tonking-Macacus hat Schizonten zu 16 Merozoiten; seine 
Entwicklung vollzieht sich in 48 Stunden, seine Inkubations¬ 
zeit beträgt 11 Tage. Es nähert sich in seinen Evolutions¬ 
formen dem Plasmodium praecox und malarie des Menschen 
und erzeugt wie diese keine Hypertrophie der Blutkörperchen. 

Oppenheim (Wien). 

Frank. Die experimen teile Übertragung der 
Syphilis auf Tiere. Zeitschrift für ärtzlicbe Fortbildung. 
1911. VIII. Bd. p. 422. 

Verfasser berichtet über die bisherigen Ergebnisse der 
Versuche, die Syphilis auf Tiere zu übertragen, und faßt die¬ 
selben in folgendem zusammen: Die Syphilis bzw. die Spiro- 
chaeta pallida ist auf Tiere der verschiedensten Art übertrag¬ 
bar und ruft bei diesen charakteristische, der Menschensyphilis 
ähnliche, krankhafte Veränderungen hervor. Bei Schimpansen 
und Gibbon treten oft den sekundären und tertiären Erschei¬ 
nungen beim Menschen gleichende Krankheitserscheinungen 
auf; bei Orang-Utan, Gorilla, den niederen Affenarten und den 
anderen für Syphilis empfänglichen Tieren (Meerschweinchen, 
Hunde, Kaninchen, Schweine, Ratten) fehlen meist diese sekun¬ 
dären Symptome. Bei diesen Tieren wird das syphilitische 


Original fram 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



der Geschlechtskrankheiten. 


931 


Virus in gleicher Weise durch den ganzen Körper verbreitet, 
ohne jedoch sichtbare Krankheitserscheinungen hervorzurufen. 
Beim Affen kann dieser Zustand zwei Jahre dauern, solange 
ist eine Neuinfektion dann unmöglich. Die Tiersyphilis heilt 
ohne Behandlung nicht-, als Heilmittel sind erkannt: Queck¬ 
silber, Jod, Arsen, Chinin. Nach der Heilung ist eine Neu¬ 
infektion möglich. Es gibt bei Tieren keine durch syphilitische 
Infektion erworbene Immunität. Das syphilitische Virus kann 
durch chemische und physikalische Einwirkung wohl zerstört, 
aber nicht abgeschwächt werden. Auch im Tierkörper findet 
eine Änderung der Virulenz nicht statt. 

V. Lion (Mannheim). 

Leonard, T. B. Jetziger Stand der Luesfrage. 
American Journal of Dermatology. 1911. Sept. p. 470—471. 

Nichts Neues. J. H. Schultz (Breslau). 

Neumann, E. D. Syphilis insontium. (American 
Journal of Dermatology. 1911. Februar, p. 67—71. 

Nichts Neues. Beispiele von aufklärenden Formularen 
für Patienten. J. H. Schultz (Breslau). 

A9hmead, Albert S. Beiträge zur Geschichte 
der Lues (amerikanische Altertümer). American 
Journal of Dermatology. 1911. Februar, p. 80—88. März 
p. 142—157. 

Zum Referat nicht geeignete, mit zahlreichen Abbildungen 
versehene kulturhistorische Studie. 

J. H. Schultz (Breslau). 

Blech, Gustavus M. Persönliche Prophylaxe. Ameri¬ 
can Journal of Dermatology. 1911. August p. 413—416. 

Gute Erfolge mit 25°/ 0 Calomel-paste in Tuben; Versuche 
an 11 Männern. J. H. Schultz (Breslau). 


Syphilis. Symptomatologie. 

Rosenthal, Melvin. Extragenitale Primäraffekte. 
American Journal of Dermatology. 1911. März. p. 117—119. 

4 Fälle. J. II. Schultz (Breslau). 

Fabry, F. Über einen Fall von Reinfectio 
syphilitica. Med. Kl. Nr. 31. 

F. berichtet über einen Lues-Fall, der vor 8 Jahren in 
seine Behandlung kam und der seit dieser Zeit in seiner Be¬ 
obachtung war. Damals bestand ein Ulous durum mit Sekun- 
daria. Die Behandlung bestand in gründlichen Unktionskuren, 
so daß man nach einigen Jahren von einer Heilung sprechen 

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932 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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konnte. 1908 stellte sich der Patient mit einem neuen Geschwür 
ein, das F. zweifellos für ein Ulcus durum hält. Pat. erhielt 

1908 19 Injektionen ä 0*08 Ealomel 

1909 20 „ ä 01 

1910 10 „ ä 0*1 

Die Wassermann sehe Reaktion, die am 13./X. 1909 
noch positiv war, wurde später negativ (2 X untersucht). F. 
vertritt in seiner Arbeit den Neiß ersehen Standpunkt, wo¬ 
nach das Ealomel als wirksamstes Agens bei der intramusku¬ 
lären Injektion gelten muß. Daher kombiniert F. jetzt immer 
die Salvarsantherapie mit Ealomel-Injektionen. 

Ludwig Zweig (Dortmund). 

Richardson, Charles W. Syphilis of the Naso- 
Pharynx. American Journal of Dermatology. 1911. Januar, 
p. 14, 15. 

Hinweis auf die besonders laryngologische wichtige „pa- 
pillomatöse“ Form der Lues im hinteren Nasen¬ 
rachenraum (Rhinoskopia posterior) und andere Manifesta¬ 
tionen der Lues im Nasenrachenraum. 

J. H. Schultz (Breslau). 

Umber. Zur viszeralen Syphilis (Pancreatitis 
syphilitica mit Diabetes, akute gelbe Leberatro¬ 
phie) und ihrer Heilung durch Salvarsan. Münch, 
med. Wochenschr. 1911. Nr. 47. 

Ein Fall von luetischer Paucreatitis mit Diabetes wurde 
nach 0*4 Salvarsau (in neutraler Suspension) völlig geheilt. 

Gleich günstig verlief ein Fall von akuter gelber Leber¬ 
atrophie bei einem 19jährigen Mädchen. Die Erkrankung war 
3 Monate nach dem Primäraffekt aufgetreten. Heilung nach 
0*4 Salvarsan intravenös. Durch akute Abtönung der Spiro- 
chaeten, deren Toxine derartig auf die Leber einwirken können, 
daß ein akuter Parenchymzerfall daraus resultiert, wurde dem 
Erankheitsprozeß plötzlicher Einhalt geboten. In allen sicheren 
oder suspekten Fällen von akuter Leberatrophie soll bei 
-j- Wassermann die Salvarsantherapie sofort einsetzen. 

Theodor Baer (Frankfurt a. M.). 

Grafe, E. Zur Eenntnis der paroxysmalen 
Hämoglobinurie. Deutsche medizinische Wochenschrift 
Nr. 44. 1911. 

Der 10jährige, etwas rachitische Pat. Gräfes stammte 
aus gesunder, syphilisfreier Familie. Trotzdem bestanden 
H utchinsonsche Zähne, und die Wasser mann sehe Reaktion 
blieb trotz Hg- und Salvarsan-Injektion von 0*2 schwach positiv. 
Pat. hatte als Eind Hautausschlag gehabt und spät laufen 
gelernt. Im Alter von 5 Jahren erschienen die ersten Anfälle 
von paroxysmaler Hämoglobinurie, die gewöhnlich 1.—l*/ a Std. 


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Original fru-m 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



der GcfleLI tcbtek r&nkheifen. q 33 

dauerten .and sich ia Z wischen pausen von Tagen bis Wocbeu 
* n W«®h*edo«er Starke Weüerfiolteo. Nach Frösteln, Kälte- 

£SyL blS z f T ? m V;M»tarau*ti8g, Körperechmerze« 

^tieerte ö.eh blot- und eiweißhaltiger Uri». Einige Stunden 

S%X^ f T ®tl** s4er m mi m Üi^Hi 

f?V'“5*^Ermüdung gut, Bur eine Gelbfärbung der Augen 
Die Untersuchung ergab öoclv broncbitiscfae 
Geräusche und geringe Verbreiter».©* - de*Herzens. bw 

( ' " r» ü 1 r, .... 1 , a -vt *i tu* ... K.vi ... 


b*«g'gken der AüfKiJ.e tno • -■ 

_ t»cneitet. t/gijar. Azöespe.imie and Syphilis. 
.*>»«!*ebn u!«(l. \\ oelxejifeebnft 38r. *3. ? •■?: j 

u . - ^ , vo ® s^vldiiMsebi' Dat, befand 

*'A j?i*ff ten r j? ta * lw ™ w4r teebrfaeJi mit Quec&Bilber 

5*£ jo«- beluuKielt- worden Zwecks aemer Heim ließ <-* «ein 
Sperma ttatersuch'en, welches bei Donfeetfeidbeieuclitnug «weiful- 
iose tempern» zeigte, trotzdem Üe Gesohlechtatirgane durch- 
sna iöine pathologiscbe Verändeßiftg mkönnen ließen. Dis 

tü* V a 1 17 } * h 8 h ! ei ' AhUim* ntrgmwmoiütie. Uodenpabktion 
vrga^ das Vorhandensein nomaler SpermjUoaacn und Wies. 
^löe^bMerfttjonsazriospermie, die aaf Quecksilber und Jod buhl 
>ei*efcwa,i,l. Wie selten die Azoospermie hei Syphilis ist. pinä 
ans der n.’gat.v anafa lieuden Unter,.,dhup* Kufe 

hm bei 20 Luetikern her toi. Sie finde! sich mit bei lokalen 

ieSSfChY* ir J l 0d *l ™ d &* Samenfäden 

J* rle V ., yrG ^ ? ,e Erkrankung jocht verändert, ui der Samoii- 
nüasigkeit wurden keine Spirochaeten gefoudeu. 

t , { r. mL Max 5 pb ; iU-riiii'c 

iiJUituer, riaiist. Übet einen in teree.ea <jf * i- a, 11; 

; er Uebtrjaes. Tber. der Gegmiw.fV UU) 

UhU p, ±At. 

De.t lidiaii ist aus dem Titel ersichtlich 

•iuii.« r»,. , , _ Alfred Kraus iTragj-. 

Inller Tbepdore, uud Denner. W» p.. g. b >> n#- 
^lohuag «er Syphilis zu den Kr $. flkfi ..jj 
a^^e iidy.si e.m g Med.cni mücw^ ui ,.h„ stata ti( • 

vamu, September lim. Medt«[ tfr& 0 i U>il. i. tiovsiuher. 

: i'uÜ! n t r Und D S üne ’ : I ■ lä U ut-uvur |i| 

1 f ui' -ri^ f ^ »wöbnlich an £ , 

r,n,) Wfemugei, snseliließt. während hei PitrasrpÜs 
die Vüd« nurch -lie Tntme der Srpluli, ÄM' 
vrerden tlttrf im aUgetnuinen ixubwlbär sind/ Die vviolitiggtoli 


■whHKiK 


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Ürigiinal fre 





934 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Symptome der zerebralen Syphilis sind nachts heftiger werdende 
Kopfschmerzen Schwindel und Torpor. Ergreift die Syphilis 
die Gehirnbasis, so kommt es zur Lähmung verschiedener 
Nerven. Wenn bei Anwesenheit schwerer anhaltender Kopf¬ 
schmerzen, apoplektiforme Konvulsionen und keine Optikus¬ 
neuritis besteht, so hat man an das Befallensein der Meningen 
der Konvexität zu denken. 

Fritz Juliasberg (Posen). 

Wichmann, P. Fälle von tertiärer Lues und 
von Lupus. Ärztlicher Verein Hamburg, Sitzung vom 24. Ok¬ 
tober 1911. 

1. 14jähriges Mädchen mit ansgedehnter Zerstörung des 
Gesichtes durch tertiäre Lues. Nase, Oberlippe, der vordere 
Teil des Oberkiefers fehlen. Wassermann stark positiv. 
Beginn im 6. Lebensjahr mit Arthritis, Keratitis und Haut¬ 
gumma. Spezifische Behandlung hat nie stattgefunden. 

2. Zwei Fälle von Haut- und Schleimhautlupus, geheilt 
durch Alttuberkulin. Außer Tuberkulin an einzelnen Stellen 
schwache Röntgenbestrahlungen. 

3. Fälle von Haut- und Schleimhauttuberkulose, gebeilt 
durch Bestrahlung mit Mesothorium. 

F. Lewandowsky (Hamburg). 
Mendel, K. und Tobias, E. Oie Syphilisätiologie 
der Frauentabes. Neurel. Zentralbl. 1911. p. 1158. 

Bei 67-4 °/ 0 der Patientinnen mit Tabes war Syphilis mit 
Sicherheit nachweisbar, bei 13 6 % mit Wahrscheinlichkeit (bei 
diesen Fällen war die Vornahme der Wassermann-Reaktion 
nicht möglich). Für Syphilis zu verwerten waren also 81 %• 
Bei 19 °/o war nichts zu eruieren. 28 % der verheirateten 
Frauen hatten nie konzipiert, 31% waren kinderlos durch 
Aborte oder totgeborene Kinder etc., also ein relativ hoher 
Prozentsatz der Kinderlosen: 59 °/ 0 . 7 Fälle von konjugaler 

Tabes wurden beobachtet, in denen Syphilis bei beiden Gatten 
nachgewiesen war. 3 tabische Jungfrauen waren mit hereditärer 
Lues behaftet. Die Inkubationsdauer bis zum Auftreten der 
Tabes war am größten bei den unbehandelten Fällen, nimmt 
mit der Zahl der Hg-Kuren ab. 

F. Lewandowsky (Hamburg). 

Milian. Pruritis und urtikariaartige Roseola 
bei Tabikern. BulL des höpitaux. 1911. p. 203. 

Zu den beiden bereits bekannten Formen des Pruritus 
bei Tabes, dem Pruritus purus und dem mit Lichenifikation 
beschreibt Milian noch eine dritte, nämlich Pruritus mit roseola¬ 
ähnlichem, urtikariaartigem Erythem. 

Bei dem vorgestellten Tabiker besteht seit einigen Mo¬ 
naten heftiger Juckreiz am Stamm und beim Reiben der 


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Original fro-m 

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dof Gosobjeehtekraokbeitea,. ; s : 335 

juckenden, aber auch der übrigen Ilautpartifen artiigen sich, 
iinaengrdße rote Flecken, die unter dem Fingerdmck Var-, ' 
schwinden. Manche sind von einer weißen aBaönsebea Zone 
umgehen, Nicht gereizt verschwinden die Pteekeh nach kurzer 
Zeit, stark gerieben aber werden sie erhaben und sehen ganz 
wie Urtikaria aus. Außerdem besteht Dermogruiihisöius. 

v, , ipa CiiMim andere« Tabiker bat vcir 14 dabcott -mup 

g&m U-:-;. gemacht \ : : ‘ b-' i . : ' ;T i,' 

vor Tfämren ata „Erytheme mituM-fe thuk<^^l^'he!* i :r0ri' ’’ 

Luetiker beschrieben durften W<:dd ein tropfet»?.* F?:>haym v*»c*u< 
der t'-tbes gewesen sein. 

. Lamy und Bi tot lud.-:'; Sh»! >•••?.<- -.KTiif k^ehiinheK, 
I2e : iug.*u hat beobachtet, daß 'P^yritiiS ■loiT-btttaiV':■ 

merendon Sdunerzeu. ättReittiuec, «!•• • •. -d mit imm 

Pi'unttt'» oft gleich zeitig KUsviikmen »nihv'le.u. 

\ • l i i W i-n,; ■ 

faUuglWMi, F X- J. Uli- Fall vo e >> phim. r r 
Nekrose der liulswir heisa ui c. Tbc' dviumyt;. HU J„ 

'IM. September, p, *w ; i, 

Jfjte ‘i-j jährig* 1 Potnjott;, 0 n 1 iug ii6 ;t* batte ?tt{ i.idwf». 
Syphilis ftkijuiriertv per l’Vhtfh'rii : t?ukTwar /sehrFvsgrdehnt g»--. 
wascii iuid hatte ä*ir Zerstörung großer. Flächen 4pt V-dMp : 
nnd Vaginalschleilühuiit geführt. ' najit| Festindlung 

des PrimäiulTekts Haut- und lLulsnr«ci-eitoJtj«r».'iv .'du wurde 
oiö.ht (Uitisyphihtisi-ii bchandeR. 190** brüten Schmeizei* a». 
der rechten rl auf, ßs k;«u tu einem Gr$cl:wuf\ das 

utilfet *Dti$ypbilil»«eher Behandlung •hed»e 13so !«-«te-i wieder 
Schmerzen am thdso und Schiuekbcschwiirdeja at»f, die zunächst 
SU; «jber Operation Anlaß gäbe)» S^tel fekiö i*s zu Fieber, 
sebwepen Kf>|d~. und llaJssfbmemu, Si;»:rkei? dar- Mm. Storno- 
ciaidoroftstoidai, Vergrößerung der IJalsdriw^tii der Mund 
konnte nur wenig geöffnet, wo; de». Ö«f IV.k-ot erbiet» i 
Itlcmc Dosen Snblimkt und iLtdkidi. iv* wurde ein Stück 
Knochen aaag«<*örlVü. welchns üfföfeiier den ■ großem» Ted des 
IMirpeiV des drittel BuiTtwiHmls dntstelit«. Fs folgt» feurige 
Tage stiftter äftfelt diii kleimirös ötiiek, Der Scbmmz und dm 
Schlockbeaehwei^bn sriiwniuK'n' doch blieb irino ttigidität des 
Hülsen zurück, vermutlich durch AnkyTose toeduerer: Zwvikal- 
W'irbnl yeni.rsacbt: Das größere Stück war 21 an hrfol. 1 '-li r,nt 
hoch, von voitj nach luoten »naß es 1 o»w; 

Fs handelte sich offenbar Um die syphilitische iNokrciev 

; • dm' Hatswirbelsänle, gefolgt rpn i» ». • • eines 

Stkluestefö. der durch die härtere i*(V-h»?ijWand ä,üsgt.Mt60i?fj 
ward«. Kimiscb ührtelti die jEraoheTciuhgeir bei dm 
schö»» iNfekrose der Llalswirbeieäule denen he» der tutierkiti^en 





936 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Karies; doch treten sie plötzlicher auf und der Verlauf ist 
ein schnellerer. Fritz Juliusberg (Posen). 

Fiessinger, Charles. Die Arteriosklerose des 
Herzens und der Aorta ist oft nichs anderes als 
Syphilis. Bull, de l’academie de medicine. 1911. p. 135. 

Bei 4 Fallen von Aortitis nicht rheumatischen Ursprungs 
ist sicher in dreien Syphilis die Ursache, desgleichen bei Aneu¬ 
rysma, Bradykardie und konstanter Arythmie, besonders 
bei Individuen unter 50 Jahren. Bei 92 untersuchten Fällen 
war 54mal Wassermann positiv. Eine spezifische Behand¬ 
lung bleibt aber gewöhnlich doch ohne Erfolg, ja verschlechtert 
den Zustand, weil sie oft so spät angewandt wird, daß sich 
aus der Aortitis bereits Insuffizienz der Klappen, Angina 
pectoris und Aneurysmen entwickelt haben. Arsenverbindungen 
sollten in jedem Fall vermieden werden, da sie toxisch, be¬ 
sonders auf die Nieren wirken. 

Entsprechend den Ausführungen Fourniers sollten in 
den ersten, dem Primäraffekt folgenden Jahren ausgiebige 
Kuren gemacht werden, besonders bei Auftreten von Brady¬ 
kardie und Arythmie. Die Syphilis des Herzens gehört ebenso 
wie die des Gehirns, wie Paralyse und Tabes zu den schwersten 
Folgekrankheiten. R. Volk (Wien). 

Thiroloix und Mora. Psoriasis palmaris und 
plantaris luetica. Rasche Heilung d t urch „606". 
Bull, des höpitaux. 1911. p. 269. 

Bei einem 60 jährigen Manne trat sehr kurze Zeit nach 
dem Primäraffekt Plantar- und Palmarsyphilis auf, sonst am 
Körper keine Effloreszenzen. Die Erscheinungen wurden durch 
Kalomel- und graue Ölinjektionen nicht im geringsten beein¬ 
flußt, ebensowenig durch interne Joddarreichung. Wasser¬ 
mann positiv. Hierauf Injektion von 0*6 Salvarsan. Eine 
Woche nachher vollkommene Heilung. 

R. Volk (Wien). 

Ravold, Armand. Heredolues. American Journal of 
Dermatology. 1911. April, p. 188—194. 

Nichts Neues. J. H. Schultz (Breslau). 

Vas, J. Über die Entwicklung der Kinder mit 
angeborener Syphilis und über deren Gesundheits¬ 
zustände. Orvosi hetilap. 1911. Nr. 46. 

Referat einiger im Stefanie - Kinderspital beobachteten 
Fälle. Alfred Roth (Budapest). 


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Original fro-m 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 




Ehrlich. Über SaivarRän. Mispcb, med. Woeh. 1911. 
Nr. 47. 



»eh«innngeu des Mittel« «u, wir; st«..*, fCrAh&JV-'fr. 

(ÜlasteUKlörungen), vp»i Darier (Ti^'4bws».4jF öoo.bifcpbbd vettv- 
deii, Die Schuld au diesen ist gewissm to vbaTien .'O^fVhuiapi'«- 
produkteti bäiwv oiiiw zu stack ttikuUsejl«e.u- hqsolhanmhcit d<k»f 
IujekU->usflfts?igkeit-^tizitaclireibep. 

,V»a außeroirdeDtiiebör Wichtigkeit füi eitieu reaJctious- 
ioket' Verlauf ist die Vermeidung des von Wac h a bl ni ap ji 
zuerst örkanJiten ^Wassei fihlere^; je hochgradiger die Vorün- 
föinigu«# des Wassers, um so seh’vreror d'e Reaktion. Durch 
jAfciraeff wurde dieser Wasserieliler auch ftn Tierversuche« 
fesj$c*heüt. 

Ehrlich stellt sich das Zuständefcotmoea der Reaktion 
so vor, daß unter [lern Einfluß der Itokterieifleicken die Körper- 
,'*e]k*ü eioe Erhöhung ihrer Arseeavidität orloidem: deshalb 
Äp&Ueu eie das Araemkal« intensiver; in folge dessen bekommen 
durch. die erhöhte Organotropie die Spiro*>ba«ten wooiger 
SAlyarsar« als sonst. Es folgt hieraus, daß diese Reaktion den 
SteFilisfRionsvofgang ungünstig beomäiiswcu maß. 

Ehe am Nervensystem beobachteten Nebenerscbeiflungen 
Erßtao entweder kurz tiash der Injektion dcler V» bis 4 Monate 
später auf. Ehrlich bißt das Bcbucile Auftreten der Nerven- 
aftörttugen als Herz he im ersehe Reaktiön auf (Sebwelhuig 

ufftd mfnlgodessen Kompression der Nerveu beBoihiert. io engen 
Knofheukauälen). Handelt es sich um schlecht vsskularrhÄrte 
Nerven, so braucht das Salvarsan längor, uro die Mehrzahl der 
SpsroehaetfiH abzutöteq, Es tritt also die Reaktion später 
(3—4 Tage) io El-äObeiüUtig, 

Stod nnn «naeLee Spirocbaeteq der Abtötung entgangene; 
so könneu gi« Anlaß zu Rezidiven bieten. Ja. es is» isbgiU 
möglich, daß bet einem Herd, der im Varbältnif zum Nenreur 
etfimm )Rt klein ist, die B ershei morse},»v Renktkm austullt 
tUtd erst allmählich durch Auswachsen der nicht/ gbtroffenun 
Koißif^sicli ein Ncurorezidiv oifWtöht. 

Vorf betont, daß dtrsik No.bfore.k’idiye hiebt auf Arseni- 
zidniuä bomben. Sie kommen üööb ßeuayio. der slnb speziell 
mit dieser Frage beschäftigt hat, auch bei (l'heekailberbeha&d- 
'lang *ftr, 71; bat 151 Fälle von Neuroreiudmav üntai Qeeek- 


Co gle 


. Original ftom 

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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Silberbehandlung der letzten Jahre zusammengestellt. In dem 
gleichen Zeitraum wurden 194 Fälle unter Salyarsanbehandlung 
beobachtet. 

Dafür, daß es sich bei den Neurorezidiven um „das Aus¬ 
keimen ganz vereinzelt liegender Spirochaetenherde handelt“, 
spricht u. a. die Tatsache, daß die N. durch Salvarsan meistens 
günstig beeinflußt werden. Gegen die Arsenintoxikation der 
Umstand, daß hei anderen Spirillenerkrankungen, die mit Sal¬ 
varsan behandelt worden sind (Framboesie etc.), Nervenstörungen 
nie beobachtet wurden. 

Auch die meisten bisher beobachteten Todesfälle sind 
nicht dem Salvarsan allein zuzuschreiben insofern, als in einer 
Reihe von Fällen schwere anderweitige Komplikationen den 
letalen Ausgang verschuldet haben. Die Zahl der Unfälle ist 
im Vergleich zu der großen Anzahl Behandelter so gering, daß 
man die Gefahrchance als viel geringer wie beim Chloroform 
veranschlagen kann. 

Verf. kommt zu dem Schluß, daß das Salvarsan als eine 
relativ unschädliche Substanz bezeichnet werden kann. 

Daß die Therapia magna sterilisans nicht eine 
bloße Fiktion ist, beweisen die ausgezeichneten Erfahrungen, 
die mit Salvarsan bei einer Reihe von Spirillosen (Recurrens, 
Framboesie, Malaria tertiana, Bilharzia, Aleppobeule) erzielt 
wurden. Bei der Syphlilis ist sie schwerer durchzufübren, doch 
kann man mit den bisherigen Resultaten zufrieden sein. 

Verf. gibt folgendes Behandlungsschema: Es ist notwendig, 
eine intensive Initialkur durchzuführen, sei es mit Salvarsan 
allein, sei es in Kombination mit Quecksilber, während 6—8 
Monaten muß der Wassermann genau verfolgt werden; 
bleibt derselbe auch nach dieser Zeit negativ, so ist eine pro¬ 
vokatorische Salvarsaninjektion vorzunehmen (G e n n e r i c h) und 
diese nach 6 weiteren Monaten zu wiederholen. 

Über die Frage der Dauerheilung in späteren Stadien sind 
die Akten noch nicht geschlossen. Es steht fest, daß die 
Spätformen der Syphilis quoad Negativwerden des Wasser¬ 
mann schwerer zu beeinflussen sind. Doch scheint es, daß 
eine Kombinationsbehandlung (Gennerich) Aussicht auf Er¬ 
folg hat. 

Zum Schlüsse erwähnt Verf., daß er trotz zahlreicher 
Versuche nicht im Stande war, ein besseres Arsenpräparat als 
das Salvarsan zu finden. Bei der ausgezeichneten Heilwirkung 
und der minimalen Toxizität erscheint es ihm auch kaum mög¬ 
lich, dasselbe zu verbessern. 

Theodor Baer (Frankfurt a. M.). 

Fouquet, M. Cb. Die verschiedenen Bereitungs¬ 
und Anwendungsweisen des Arsenobenzols in der 


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Original fro-m 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



der G«3ChkciitsVTÄnkli«ii«m. 930 

Syphiligbehandlufig. (Les difför^nte inodes de 
proparation et d’adioiuistra tion de ParsenubeviZtti 
daas le traiteaseut de Ta syphilisei Gaz. des hop, 1911. 
p. 1723, 

jSwsaaiJBeneteUting döf verschiedene« Techniken uüd 
IsjaktipaBfomerj. F, Lew»rtil e, ws'feJ (Hamburg), •; 

Htttcfe; Über Öp'iiexaot-he jb e nach intravenös«» 

• 'An 'des- Haad v«t.< * Käbeu, bet. miem-o >w-i t b»l- 
• raWra«i;ö.jefctionen Späl^utheiB* Heö i.k, 

d»0 aurJi euch iutiaveriösonTiyektiemm •sö)ts|w feeaothiiJiiö m[- 
kdimeti. Sie sirtjl wühl irtöht a]% 

. .'öacuen aofcmfäsaen Aus dein epiiit?» /Xöftmfeh dej- ' Ka«üfhmÖe 
: vt-M'liHi'if dar riclönß ImwyclöJgL; daß '.'da? Naiv««;*« .' nullt so • 
ftdmtU. wie bisher angeftötiitnc». atisgeslLi'edpü, sid&Ufn« v*Wbf- 
ScLeinljeh »u der Leber deponiert wird. 

Theodor Laer (FraoLfur! u. V!.j, 
VnÜ. 8e li w e t v b u 1 c 1 y i »x i kut v<u> «arb inirov 
YPnose«' Sal Vateau i ui nsio tt, MihRk nu-d. AV<>.•};.. 1011, 

Nr 44 

•VoÖ beobachte?« b*d 2 .Fälle« die uiii .je 0 v .diii*»«-.- • 
itilrafe.uds jftJjtüfer t- *uSchwere AIIp.e.in«»o«i övu»« en. Auf¬ 
fallend Ist. daß die beide» SHivarsn^pjeuge« - gemeinsam gelöst 
wurde« and daß die mit diese« Salri(HiVrilos>uigt*ri itijizierfeu 
Faüenien beide St'hwefe RaliopszustÄude oufwiose». 

Veit schreibt die IJt'Sgdlö d.ic**er &<>..*»» gern der ,-.uli-:.)>!'< !.• 
gtußcrou Toxizität gewisser Sa.1 * toWafcäbudieo?-. zn- 

t<»b hier uithl auch gut. ».« yf.y>i*«;krfc.- „Wasser- 

fehler“ i« Frage kdlünd/. UeÖ 

Theodor £l»** t. j.Fraoki%t M,), 
WftXtphal. F. i n ig e Bo Cfb&uTi tunge n bei 'lei' 

8»1 varsa» bebuüdlung lir» Givni ia/disl.»Fare i f VA ludbnk. 

tieUi ecb SSiid W e= t: 1 . f r i k a, Münch Mied r*U N -i • 

Wesipha i unterzieht idle in ?eu»mi Fällen tiöttii Sh'iiu - 
- »»RÖ^ÖtptiPb Fiebere'Iciiinkufigen omer Kjrtthk. 

raid booimt zn folgenden SrhliiesOD. 

I. Gie .Fifeberreaktiniji ipg/h. einer mu phyriofogjjMjbfe»" Kpcbr 
afilzliisut'ig kunstgerecht ausge-ffibrteö inlntTeuiisoB SidtarAan- 
ibfusi'otf )81 bei gleicher >iropotGt»pttl •.iftt: Fi'ts/lö. '• Räd 

#cbwerie' der sypliilitracbe« Frkränfoing, pfeppltiotjAl 

d!t aiftjlai.'tischeii BehfiJidluug. 

'■$& jedem Syphilixiall muß, um RückiiUk Aru rerufei'fep,.: 
in. kurze« '/eitabstaade« die intrareiidee SalvArsabiitiiWifUi oaTti- 
desten? so oft wiederholt werdet), bis der IO," ml'.- nicM. n > • 
md Fieber reägiert. TbeoUor Baer JA-iuFuin .e M ;. 


Co gle 


Original from 

UNIV.ERSIJY OF MICHIGAN 





940 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Klausner. Ein Fall von Reinfektion nach Sal¬ 
varsan. Münch, med. Woch. 1911. Nr. 44. 

Im Anschluß an einen Fall von zweifelloser Reinfektion 
bespricht Klausner die Bedingungen, die erfüllt sein müssen, 
um eine „Reinfektion“ zu diagnostizieren. In der Arbeit wird 
auch auf die von Fribes beschriebene „Pseudoreinfektion“ 
nach Salvarsan und von Thal mann beobachteten „Sekundär¬ 
affekte“ eingegangen. Theodor Baer (Frankfurt a. M.). 

Bar, Paul. Resultate nach Salvarsan an der 
Klinik Tarnier. Bull, de l’academie de m^decine. 1911. 
p. 198. 

Bar hat Salvarsan bei schwangeren und stillenden Frauen 
und bei Neugeborenen angewendet. In 14 behandelten Fällen 
nur einmal schwerere Albuminurie, in den übrigen 13 nur vor¬ 
übergehende Eiweißausscheidung. Die Resultate waren durch¬ 
wegs günstig, rasche Rückbildung der Plaques und Verschwinden 
der Spirochaeten. Wassermann wird zunächst stärker posi¬ 
tiv. Ein Kind, das 5*/* Monate nach Behandlung der Mutter 
geboren wurde, war vollkommen gesund, ein anderes, nach 
72 Tagen geborenes, luetisch. 

Zwei mit der Milch ihrer Mütter, die Salvarsan bekommen 
hatten, behandelte Neugeborene starben nach wenigen Tagen 
an unstillbarer Blutung. Die Leber beider enthielt Spirochaeten. 
Dieses Verfahren wurde aufgegeben. 

Bei 8 luetischen Neugeborenen mit Pemphigus, Hydro- 
cephalus und 1 Fall von luetischer Lähmung wurden mit 
Injektionen von 0,03 Salvarsan sehr günstige Resultate erzielt, 
ein Kind starb, 9 Tage alt, an Ikterus und Nabelinfektion. 
Möglicherweise erzeugt das Salvarsan beim Neugeborenen eine 
verminderte Resistenz gegen interkurrente Infektionen. 

Pinard berichtet über zwei eigene Erfahrungen an 
schwangeren Frauen mit ungünstigem Heilerfolg des Salvarsans. 
In einem Fall Wiederauftreten der luetischen Erscheinungen 
2 Monate nach der Injektion, das Kind, mit einer Narbe an 
der Oberlippe geboren, gedeiht nicht. Im 2. Fall zwei Tage 
nach der Injektion Uterusblutung, nach 3 Wochen Geburt eines 
mazerierten Fötus. R. Volk (Wien). 

Milian. Destilliertes Wasser und künstliches 
Serum. Bull, des höpitaux. 1911. p. 260. 

Nach intravenöser Injektion von „606“ treten zuweilen 
unangenehme Symptome auf: Schüttelfrost, Abgeschlagenheit, 
Kopfschmerz, Erbrechen, Übelkeiten, Temperatursteigerung, oft 
bis über 40°. Nach 5 Stunden ungefähr Rückkehr zur Norm. 
Bei Frauen ist die Reaktion weniger stark. Ein Vergleich 
ergibt, daß es sich hier um die gleichen Erscheinungen handelt 
wie nach der Injektion von reinem künstlichem Serum, sie 


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Original fro-m 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



der öe«ebleclitäkr*n&}ieitsn. 


941 


«ad aber nicht, wie viele Autoren meinen, dem froehsalz zu- 
zuschreiben. Nach Weeh Beim an n liegt die Ursache dieser 
sofort nach der Injektion auftretenden Symptome darin, daß 
altes destilliertes Wasser verwendet wird, welches iß ihftäit;; 'i'h 
reinen Behältern auf bewahrt wurde «ad somit. iioeh: eine 
reichliche Flora and Fauna enthalten, kann. Hersel he Autor 



den. Miliao zeigt zwei hgrot^Hsek ' veraöhb'iesewi i^üsebee 
von niriht frischem desti$>i£i;t$js W>x$eg, die tUdifJ/khev. ><>a 
Pilzen borrüluvnde Trübungtu eniheh eii. Ööildeiu Mil ian, 
dero Rütfi Wechsnlmanns ibtgetuJ, «oi- frisch, bereitei.^ 
VVtiSscr Vh-rv-cr. • bei» 3h;h nr iHtlhöi ben 

boscbriebemiö Erscheinungen noch der Injektion nicht mehr 
dfißostdlt. v.,<\ *'.V om 

Walter, E. Versuche über '4'reFi-ftfA>'vptiifxt'»- 
{ähigJtei t einer Saharsuns a 1 bts u nt h y T> (■.x hc k s; <B i, - 
tigusig der Ve.rwen‘lürigsüiögli<-h>,eii dferselhen 
Zur Sji*hil>Spropb.ylaxb: Zcotrulbhiff f Bn% Üd MX. 
ffeft 4. j», 452. 

•Vörf,. hat sich die Frage rorgdegt; ob des' Saivarsdi io 
eihcT für pTophykkt»s<;he Zwecke ausrrdcbetiden Tmiis ilihvii 
di« Haut resorbißrbtvr Sei. Da ■ bädh V«nfucb»x» veb Liyfrff* 

Ißjf Und Kühe möglich ist, As-Praparate auch, in SrJhftifoufB 
•lern Tis.rkorper piozuverlcibefe, erschien es autfilchtäreid*. mgeb 
ffit die prophylaktische Verwendung des Salyatsa« die Halben- 
e.u'tii zu v.äbteu. Die Prüfmrg der Frage ward» an Tieren v.ir- 
ge»rm»Tfte»v die mit Trypanosomen und Uekurrensspirochöfctou 
iBfrsiott WftiWn, da die Vacsuch? von Ehrlich und 11 * i u 
gezei daß Sidvarsan de« l\ekiirren«8pirill&m .den 

: p^^öershirothneten und den Trypanosomen gegenüber die gleich« 
yHpftsaakeu entfaltet wie gegenüber den Tue-rum--ho. ihm 
Sa-karsaii kam in Form einer ca. f.% Salbe, dsdereuifrund' 
Substanz Ernzen n gewählt wurde, zur Anwendüiig. WM-Ue <;• 
faßt 1 ]äs ltosi.il tat de/ Tie/yersOehe dahin aasumntän daß das 
iyafrAusaii auch ia ,>Albeulb.rn) durch dio. unverletzte IMy! Yffr-boM : 
äcbjedöjtei? Tiersp.eziae aafgeöommea wird iu elin-.t Menge. -Ire % 
groß genug ist, um im Blute der behaudrfien '1 iftr.fr kTeVsmid? 
Pärajüiieu ;?»• töten. weshalb die Methode fm jifOjihylaktfrcbe 
Zwecke tüit guter Aussicht auf Erfolg eutpfMblcti werdon fcöicae,. 

ih.f-d fr *;•-»- ■ < 

IlerbstUftii». Josef, über irttrfrTfrüuse ^alvai.-äan- 
lüjek/iooeo cibne Beakisanserschevuubgfc'ig Münch, 
med tVorli. ü.)ll Nr, oi. 

Nietita Besonderes. Theodor Baer (Fruuktuvl a. M■). 


.. -.b 




UNI' 




iriginal frorn 

fTY OF MICHIGAN 






942 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Httfler. Zur Technik der Salvarsanbehandlung. 
Münch, med. Woch. 1911. Nr. 34. 

Nach kurz vor der Injektion vorgenommener Destillation 
des Wassers fast immer fieberfreier Verlauf. Verf. empfiehlt 
sogar die ambulante Behandlung. 

Theodor Baer (Frankfurt a. M.). 

Strauß, Arthur. Ein neuer Venentrokar für 
intravenöse Injektionen. Münch, medizin. Woch. 1911. 
Nr. 34. 

Beschreibung im Original nachzulesen. 

Theodor Baer (Frankfurt a. M.). 

Knauer, Georg. Zur Technik der intravenösen 
Salvarsantherapie. Münch, med. Woch. 1911. Nr. 34. 

Beschreibung der intravenösen Salvarsaninjektion nach 
der Weintr and sehen Methode. Nichts Neues. 

Theodor Baer (Frankfurt a. M.). 

Abelin, J. Beginn und Dauer der Ausscheidung 
des Salvarsans durch den Urin nach intravenöser 
Injektion. Münch, med. Woch. 1911. Nr. 33. 

Verf. wandte zum Nachweis des Salvarsans im Urin eine 
Methode an, mit der man noch bei einer Verdünnung von 
1:100.000 S. nachweisen kann. Sie besteht darin, daß man 
zu einer alkalischen Resorzinlösung tropfenweise den mit sal¬ 
petriger Säure behandelten Urin zufiießen läßt. Bei Anwesen¬ 
heit von S. wird die Resorzinlösung rot gefärbt. 

Abelin hatte folgende Ergebnisse: 

1. Das Salvarsan wird bei intravenöser Injektion zum 
Teil unverändert ausgeschieden. 

2. Die Ausscheidung beginnt fast unmittelbar (5—15 Mi¬ 

nuten). Sie beträgt nach den bisherigen Erfahrungen des 
Autors 5—6 Stunden. Theodor Baer (Frankfurt a. M.). 

Spiethoff. Zur Frage der sauren oder alka¬ 
lischen venösen Salvarsaninfusionen. Münch, med. 
Woch. 1911. Nr. 32. 

Spiethoff hält in Übereinstimmung mit Du hot die 
sauren venösen Salvarsaninfusionen den alkalischen überlegen. 
Bei letzteren ging die Wasser mann sehe Reaktion langsamer 
zurück, es war deren eine größere Anzahl nötig, es wurden 
häufiger Rezidive beobachtet. Die größere Toxizität der 
sauren Lösungen macht sich durch eine vorübergehende stärkere 
somatische Reaktion bemerkbar. 

Theodor Baer (Frankfurt a. M.). 

Wehner. Über das Vorkommen spätluetischer 
Erscheinungen im Frühstadium der Syphilis nach 
Salvarsaninjektionen. Münch, med. Woch. 1911. Nr. 32. 


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Original fru-m 

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der Geschlechtskrankheiten. 


943 


Zwei Fälle, bei welchen im ersten Jahre post infectionem 
Gummata auftraten, ein Fall von Neuroretinitis, etwa % Jahre 
nach der Ansteckung, ln diesen 3 Fällen war dem Auftreten 
der genannten Erscheinungen eine Salvarsaninjektion voraus¬ 
gegangen. ' Theodor Baer (Frankfurt a. M.). 

Hecht, Hugo. Die bisherigen Ergebnisse der 
Abortivbehandlung derSyphilis mittels Exzision, 
Salvarsan und Quecksilber. Dtsch. mediz. Wochenschr. 
Nr. 44. 1911. 

Hecht unterzog 60 Syphilisfälle folgender Behandlung: 
Exzision des Primäraffekts, eventuell auch der vergrößerten 
Drüsen; meist intravenöse Salvarsaninjektion 0‘4—0*6 g, nur 
selten intramuskuläre; Injektion von 10% Kalomelinjektion 
in Oleum sesami jeden 5. bis 6. Tag. Ist dies nicht möglich, 
Inunktionen oder gleichwertige andere Hg-Kur. Zum Schluß 
eine zweite intravenöse Salvarsaninjektion. Diese 6—6 Wochen 
dauernde Kur zeitigte ausgezeichnete Erfolge. Besonders ge¬ 
eignet sind solche Fälle, bei denen der Sitz des Primäraffekts 
tind negative Seroreaktion dauernde Heilungen erhoffen lassen. 
Yerf. rät diese Methode besonders zur Behandlung frisch infi¬ 
zierter Prostituierter an. Max Joseph (Berlin). 

Fabry, Joh., Kretzmer, Eug. Zur Behandlung der 
tertiären Syphilis mit Salvarsan. Med. Kl. Nr. 37. 

F. und K. berichten in ihrer Abhandlung über den wei¬ 
teren Verlauf der bereits mitgeteilten und auch neuen Fälle 
von Lues III, die mit Salvarsan behandelt wurden. Infolge des 
sonstigen Krankenmaterials — meist Kassenpatienten — sind 
sie in der Lage, die Patienten längere Zeit hindurch zu beob¬ 
achten. Die einzelnen Fälle wurden anfangs mit intramusku¬ 
lären Injektionen behandelt; später aber wurden sie intravenös 
injiziert, wie ja F. auf dem Standpunkt steht, daß die intra¬ 
venöse Applikationsform die allein zulässige Methode darstellt. 
Neurorezidive, vor allem am Acusticus und Opticus, beobach¬ 
teten F. und K. nie. Trotzdem die Seroreaktion in einer ganzen 
Reihe von Fällen positiv blieb, bät sich das Allgemeinbefinden 
bei allen Patienten in großem Maße gehoben. Auch die Yerf. 
treten unbedingt für eine kombinierte Salvarsan-Hg-Behandlung 
ein. Ludwig Zweig (Dortmund). 

Weintrand, W. Über die Salvarsanbehandlung 
syphilitischer Herz- und Gefäßerkrankungen. 
Therapie d. Gegenw. 1911. Heft 10. p. 442. 

Syphilitische Herz- und Gefäßkrankheiten bilden keine 
Kontraindikation gegen die Anwendung des Salvarsans. Yerf. 
hat in 26 derartigen Fällen bedrohliche Erscheinungen im un¬ 
mittelbaren Anschluß an die intravenöse Injektion nie gesehen. 
Es handelte sich durchwegs um Erkrankungen der Spätperiode 


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944 Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 

mit mehr weniger schweren anatomischen Veränderungen, 
besonders die klassische luetische Mesaortitis productiva. Die 
klinischen Krankheitsbilder werden in fünf Gruppen gesondert 
besprochen. In allen diesen Fällen hat die Anwendung des 
Salvarsans ohne unmittelbaren Schaden stattgefunden und in 
keinem Falle sind in der Folgezeit ungewöhnliche und uner¬ 
wünschte neue Krankheitserscheinungen aufgetreten. Vielleicht 
liegen bei den luetischen Herz- und Aortenerkrankungen Gewebs¬ 
veränderungen vor, die auf eine spezifische Therapie noch 
unmittelbar reagieren. Wenn Verf. somit die Salvarsananwen- 
dung zur Behandlung der luetischen Herz- und Gefäßerkran¬ 
kungen empfiehlt, so verschmäht er doch dabei keineswegs die 
bisherige spezifische Therapie. Alfred Kraus (Prag). 

Waelsch, Ludwig. Beitrag zur Indikation und 
Wirkung kleinster Salvarsandosen. Münch, mediz. 
Woch. 1911. Nr. 47. 

Wälsch verwandte bei einem Fall schwerer gummöser 
Lues trotz bestehender Kontraindikation gegen Salvarsan und 
wegen seines refraktären Verhaltens gegen Hg-Salvarsan in 
dosi „refractissima“. Ausgezeichneten Erfolg nach 4maliger 
Injektion von 0'05 S. in neutraler Lösung (alle 4 Tage). Bemer¬ 
kenswert ist an diesem Falle, daß das S. auch in ganz geringen 
Dosen einen schweren luetischen Prozeß überraschend günstig 
beeinflussen kann, ferner daß die bis jetzt geltenden Kontra¬ 
indikationen bei vorsichtiger Dosierung eine bedeutende Ein¬ 
schränkung erfahren können, vorausgesetzt, daß es sich um 
gegen Hg refraktäre Fälle handelt 

Theodor Baer (Frankfurt a. M.). 

Kosak, Frederick. Ein Fall von syphilitischer 
Aortitis, behandelt mit Salvarsan. New York academy 
of medicine. Okt 17. 1911. Medical Record. 1911. Nov. 11. 
p. 993. 

Kosaks 40jähriger Patient, der sich vor 13 Jahren 
syphilitisch infiziert hatte und damals nur eine Kur durchge¬ 
macht hatte, zeigte jetzt die Symptome der Aortitis und posi¬ 
tiven Wassermann. Eine Salvarsaninjektion brachte eine 
Besserung zu Stande, die, wie in der Diskussion hervorgehoben 
wurde, nicht anhielt. Fritz Juliusberg (Posen). 

Satterlee, Georg. Ein Fall von Thoraxtumor und 
Aneurysma der deszendierenden Aorta thoracica, 
behandelt mit Salvarsan. New York academy of medicine. 
Okt. 17. 1911. Medical Record. 1911. November 19. p. 993. 

Satterlees Patient, ein öOjähriger Mann, der nichts 
von einer syphilitischen Infektion wußte, klagte über kontinuier¬ 
liche Schmerzen in der linken Brust, im Epigastrium und in 
der linken Schulter. Es bestand schwere Dyspnoe und Para- 


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der Geschlechtskrankheiten. 


945 


lyse des linken Stimmbandes. Röntgenologisch zeigte sich ein 
Tumor neben der Aorta. Wassermann positiv. Evidente 
Besserung nach einer Kur, bestehend aus zwei intramuskulären 
Salvarsanspritzen, Salizylquecksilberspritzen und Jodkali. Der 
Wassermann wurde negativ. Fritz Juliusberg (Posen). 

Corbns, B. C. Ein Jahr Erfahrung mit Salvar- 
san. Bericht über 230 Inj ektionen, mit besonderer 
Berücksichtigung der Augen- und Ohrenkompli¬ 
kationen. Medical Record. 1911. November 18. p. 1009. 

Gorbus kommt in seinen teils referierenden Ausführun¬ 
gen, teils solchen, die eigene Fälle betreffen, zu folgenden 
Schlüssen: 1. Salvarsan stellt eine wertvolle Stütze unseres 
syphilitischen Armamentariums dar. 2. In richtig ausgewählten 
Fällen bat es keine neurotropiscben Wirkungen entfaltet. 3. Mit 
Quecksilber kombiniert wirkt es mit wunderbarer Schnelligkeit 
zur Heilung der Syphilis und so stellt es einen grotieu Fort¬ 
schritt gegenüber den früheren Behandlungsmethoden dar. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Lane, Ernest, Mc Donagh, J. KR. Die Diagnose 
und Behandlung der Syphilis. British Medical Asso¬ 
ciation. 1911 (Birmingham) Section of therapeutics. The 
British Medical Journal. 1911. September 23. p. 673. 

Lane äußert ‘sich ausführlich über die Wirkungen und 
Nebenwirkungen des Salvarsans. Er berichtet über 3 ungünstig 
verlaufende Fälle: Der erste Fall betrifft einen 27jähr. Mann, 
der wegen phagedänischer Ulzeration am Penis, wegen Ulze- 
rationen am Beine und im Munde, 6 Kalomelspritzen ohne 
Erfolg, dann 0'5 Salvarsan intramuskulär erhielt. Die Ulzera 
heilten nicht, die Nekrose schritt weiter. Es kam zu einer 
septischen Toxämie, die tödlich endigte. Der zweite Fall betrifft 
einen 29jährigen Mann, der wegen maligner Syphilis mit aus¬ 
gedehnten Ulzerationen intravenös 0'5 Salvarsan erhielt. Der 
Injektion folgte Erbrechen und ein Kollapszustand. Zwei Tage 
später trat gelbe Verfärbung der Haut auf, die allmählich in 
eine dunkelbraune Farbe überging. Unter Delirien kam es zum 
Exitus. Der dritte Fall betrifft einen quoad Syphilis zur Zeit 
symptomlosen Ehekandidaten, der auf positiven Wassermann 
hin 0 6 Salvarsan intravenös erhielt. Es traten noch denselben 
Tag Brustschmerzen, Atemnot und Zyanose auf. Nach vorüber¬ 
gehender Besserung wurde der Puls schlechter und er starb 
die der Injektion folgende Nacht Aus allen diesen Gründen 
empfiehlt der Autor, das Salvarsan nur mit Vorsicht dort an¬ 
zuwenden, wo der Patient eine Zeit lang unter Beobachtung 
bleiben kann und nur von Ärzten, die mit der Technik ganz 
vertraut sind, die Behandlung geleitet wird. 

Arch. f. Derm*t. n. Syph. Bd. CXIL 00 


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946 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Mc Donagh hält einen längeren Vortrag über die 
Indikationen und über die Technik der Salvarsananwendung. 
Auch er zieht die intravenöse Injektion den anderen Applikations¬ 
methoden vor. Fritz Juliusberg (Posen). 

Jacoby, Martin. Die Ergebnisse der experimen¬ 
tellen Chemotherapie. Therapeutische Monatshefte. 1911. 
XXV. Bd. p. 645. 

Sammelreferat. V. Lion (Mannheim). 

Mc Intosh, James und Fildes, Paul. Ein experi¬ 
menteller Vergleich zwischen „606“, Quecksilber 
und Jodkali als Antisyphilitika. The Lancet. 1911. 
September 30. p. 940. 

Mc I n t o 8 h und Fildes haben an syphilitisch infizierten 
Kaninchen Versuche über die Wirksamkeit des Salvarsans, des 
Quecksilbers und des Jodkalis angestellt. Es wurden bei den 
Tieren Hodenimpfungen gemacht; nach Auftreten der syphili¬ 
tischen Erscheinungen erfolgte die Anwendung des Medikamentes, 
dessen Wirkung klinisch und durch Spirochaetenuntersuchungen 
kontrolliert wurde. Die Autoren kommen zu dem Schlüsse, 
daß Salvarsan bei der experimentellen Kaninchensyphilis größere 
spirochaetozide Eigenschaften besitzt als Quecksilber, daß Jod¬ 
kali kein direktes Antisyphilitikum darstellt. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Dawson, 0. W. Ein einfacher Apparat für die 
intravenöse (oder intramuskuläre) Injektion von 
Salvarsan. The Lancet. 1911. September 30. p. 954. 

Die Einzelheiten der komplizierten Apparatur sind zum 
kurzen Referat nicht geeignet. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Trimble, William. Eindrücke über den Wert des 
Salvarsans. Medical Record. 1911. Mai 6. p. 814. 

Trimbles Eindrücke über den Wert des Salvarsans 
gipfeln in folgenden Schlußsätzen: 1. Salvarsan führt zu unge¬ 
wöhnlich schnellem Schwinden der Schleimhautläsionen. 2. Bei 
der papulösen Form der Syphilis ist seine Wirkung nicht 
schneller wie die des Quecksilbers, wenn sie überhaupt ebenso 
energisch ist. 3. Es wirkt nicht so schnell wie Quecksilber auf 
die tertiären Hauterscheinungen der Syphilis. 4. Bei vielen 
Fällen kommen Rezidive vor. 5. Diese Rezidive treten sehr 
schnell nach der anscheinenden Heilung auf. 6. Die tonische 
Wirkung des Salvarsans ist ausgezeichnet; bei vielen Patienten 
hebt sich das Allgemeinbefinden in wunderbarer Weise. 7. Es 
ist ein sehr mächtiges Heilmittel, welches einen dauernden 
Platz in der Syphilistherapie für spezielle Fälle behalten wird, 
aber welches das Quecksilber nicht zu ersetzen bestimmt ist. 

Fritz Juliusberg (Posen). 


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der Geschlechtskrankheiten. 


947 


Browning, Karl, McKenzie, Ivy. Die Behandlung 
der Syphilis mit Salvarsan. The British Medical Journal. 
1911. September 23. p. 654. 

Nicht Neues. Fritz Juliusberg (Posen). 

Badland, Judson. Das Ehrlichsche Mittel bei der 
Behandlung der Syphilis. Medical society of the state 
of Pennsylvania. September 1911. Medical Record. 1911. 
Oktober 28. p. 894. 

Dadland weist auf die günstigen Heilresultate mit Sal¬ 
varsan bei Syphilis hin. Die Indikationeu für die Anwendung 
des Mittels sind: Fälle, die gegen Quecksilber refraktär sind, 
Fälle, die nur teilweise durch Quecksilber gebessert wurden, 
Fälle, die eine Idiosynkrasie gegen Quecksilber zeigen, so daß 
therapeutisch wirksame Dosen Merkurialismus erzeugen, infek¬ 
tiöse Erscheinungen bei Prostituierten und sorglosen Patienten. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Gibbard, T. W., Harri son, L. W. Zusammenstellung 
über die Anwendung des Salvarsans bei Syphilis. 
British Medical Association. 1911. (Birmingham.) Section of 
therapeutics. The British Medical Journal. 1911. September 23. 
p. 679. 

Gibbard und Harrison berichten in Tabellenform über 
129 Fälle, die sie mit Salvarsan behandelt haben. Unglückliche 
Zufalle haben sie nicht erlebt. Sie hatten 18mal Rezidive 
beobachtet, doch war das Zurückkehren der positiven Wasser¬ 
mann reaktion häufiger. Bei einem Fall von Primäraffekt blieb 
die Reaktion 7 Monate negativ, um dann schwach positiv zu 
werden. Fritz Juliusberg (Posen). 

Klein, S. R. Dioxydiamidoarsenobenzol-dihydro- 
chlorid. American Journal of Dermatology. 1911. April. 

p. 181-182. 

Nichts Neues. J. H. Schultz (Breslau). 

Bayet, Ad., Brüssel. Bemerkungen über Salvar¬ 
san. American Journal of Dermatology. 1911. Februar, 
p. 57—63. 

Größtenteils Referat. Zur intramuskulären Injektion 
empfiehlt B. das Salvarsan in Sodalösung alkalisch zu lösen, 
mit Essigsäure zum Neutralpunkte zurückzubringen, den ent¬ 
stehenden Niederschlag im Achatmörser zu verreiben und vor 
der Injektion, die unter streng aseptischen Kautelen zu erfolgen 
hat, mit Metbylorange als Indikator nochmals genaue Neutralität 
anzustreben. Gesamtvolumen 6—10 ccm; subskapular. 

J. H. Schultz (Breslau). 

Bell, Mc Kelvey. Erfahrungen mit „606“. Ameri¬ 
can Journal of Dermatology. 1911. Dezember, p. 625—626. 

60 * 


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948 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Bei einem Tabiker besserten sich die lanzinierenden 
Schmerzen; 2 Wochen nach der Injektion trat eine „Retinitis“ 
auf, die in 3 Wochen abheilte. 3 Fälle von Acne vulgaris (! 1) 
besserten sich. J. H. Schultz (Breslau). 

Holland, Estill D. Wann ist Salvarsan unwirk¬ 
sam? American Journal of Dermatology. 1911. Dezember, 
p. 630—633. 

Wenn zu kleine Dosen gegeben werden. Näheres s. Ori¬ 
ginal. J. H. Schultz (Breslau). 

Caffrey, A. J. Erfahrungen mit Salvarsan. Ame¬ 
rican Journal of Dermatology. 1911. Okt. p. 547—548. 

Neben 4 belanglosen Fällen der ausführliche Bericht über 
einen Akademiker mit tabischen Symptomen und Tabophobie, der 
im Januar 1911 0*6 neutrale Suspension subskapular erhielt, 
und nach deutlicher Verschlechterung, namentlich auf psychi¬ 
schem Gebiete (Suizidversuch), ohne weitere Behandlung 
im März 1911 ganz plötzlich ad exitum kam. Keine Autopsie. 
Annahme einer Apoplexie. J. H. Schultz (Breslau). 

Holliday, George A. Resultate der intravenösen 
Salvarsanbehandlung. American Journal of Dermatology. 
1911. November, p. 566—573. Mit 2 Abbildungen. 

55 Fälle. Gute Erfolge. Einmal starke Rückenschmerzen 
und Hämaturie nach einer Injektion, sonst nie Schädigungen. 
Meist nur einmal injizierte Fälle. J. II. Schultz (Breslau). 

Wolbarst, Abr. L. Einiges über Salvarsan. Ame¬ 
rican Journal of Dermatology. 1911. Sept. p. 467—470. 

W. hat von Ehrlich frühzeitig Salvarsan zur Prüfung 
erhalten und in über 100 Fällen gute Erfahrungen gemacht. 
Diskussion der Therapia magna sterilisans. 

F. H. Schultz (Breslau). 

Burke, John G. Lanolinöl - Salvarsansuspension. 
American Journal of Dermatology. 1911. Sept. p. 474—478. 

In 2 auf dieselbe Nadel passenden Spritzen wird öl und 
Salvarsan getrennt aufgesogen und öl vor- und nachgespritzt. 
(Lendenmuskulatur.) J. H. Schultz (Breslau). 

Vandergrift, George W. Quecksilber oder Salvar¬ 
san bei der Syphilis des Auges. American Journal of 
Dermatology. 1911. September, p. 478—480. 

Verschlechterung in 3 Fällen von Atroph, nerv, optic. 
nach Salvarsan; Rezidiv einer auf Hg abgeheilten Iritis gummosa 
nach Salvarsan (die Wassermann sehe Reaktion wurde erst 
durch Salvarsan negativ); 3 Fälle spezifischer Iridozyklitis, die 
auf Salvarsan Reizung, auf Hg Besserung zeigten. V. warnt 
vor dem allzu energischen Salvarsan vom augenärztlichen Stand¬ 
punkte. J. H. Schultz (Breslau). 


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Original frem * 

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der Geschlechtskrankheiten. 


949 


Zwick, K. H, Zwick, A. 0. Ehrlich-Hata „606“. 
Überblick über die leitenden Prinzipien bei sei¬ 
ner Entdeckung, über seine Resultate und Bemer¬ 
kungen über die Technik der Wahl. American Journal 
of Dermatology. September. 1911. p. 449—459. 

Nichts Neues. J. H. Schultz (Breslau). 

Balleager, Edgar 6. 145 Salvarsaninjektionen. 

American Journal of Dermatology. 1911. Sept. p. 460—466. 

Sehr gute Erfolge bei Primäraffekt (11 Fälle), Lues II 
(21 Fälle), besonders bei makulösen Exanthemen, Rachen¬ 
affektionen (19 Fälle), Plaques muqueuses (18 Fälle); Sklera- 
denitis mäßige Erfolge (ohne Zahlenangabe); Gummata (8 Fälle) 
und rheumatoide Beschwerden (5 Fälle) sehr prompt, ebenso 
Epididymitis und Orchitis (3 Fälle), Gaumenperforation (4 Fälle), 
Kupia (1 Fall), Periostitis der Tibia (2 Fälle), Paronychie 
(1 Fall), Albuminurie (4 Fälle), Epilepsie auf luetischer Grund¬ 
lage (1 Fall); zweifelhaft bei Tabes (4 Fälle), bei Gehörstörung 
(2 Fälle), ohne Nutzen bei Neuritis und Neuroretinitis optica. 
Es wurde intravenös (95mal), neutral subkutan (llmal) und 
intramuskulär nach Kromayer (46mal) behandelt. Selten 
Rezidive. J. H. Schultz (Breslau). 

Whitney, Charles M. Erfahrungen mit Salvarsan. 
American Journal of Dermatology. 1911. Sept. p. 480—481. 

Bessere Erfolge mit intramuskulärer, als mit 
intravenöser Applikation. J. H. Schultz (Breslau). 

Kytina, A. G. Technik und Apparatur für die 
intravenöse Salvarsanbehandlung. American Journal 
of Dermatology. 1911. September, p. 488—491. 

Eine Spritze ist mit Doppelweghahn so armiert, daß erst 
mit der auf einem Schlauch aufsitzenden Kanüle die Vene 
eröffnet, Blut und dann aus einem Standgefäß die Lösung 
aspiriert und injiziert werden kann. Näheres s. Original. 

J. H. Schultz (Breslau). 

Scholtz, W. Die Salvarsanbehandlung der Sy¬ 
philis und ihre Dauererfolge. Zeitschr. f. ärztl. Fort¬ 
bildung. 1911. VHI. Bd. p. 259. 

Zusammenfassender Vortrag. V. Lion (Mannheim). 

Krtunbein, Reinhard. Über Miterkrankung des 
Vestibularapparates und Salvarsanbehandlung 
bei Labyrinthlues. Beitr. z. Anatomie und Pathologie des 
Ohres, der Nase und des Halses. Bd. V. Heft 3. 

V. berichtet an der Hand ausführlich wiedergegebener 
Krankengeschichten über 6 Fälle luetischer Erkrankung des 
inneren Ohres, von denen 3 auf akquirierter, 3 auf hereditärer 
Syphilis beruhten. Alle Fälle bis auf einen mit erworbener 
Lues wurden mit Salvarsan behandelt. Im Falle 1 war eine 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Besserung der Kochlear- und Vestibularfunktion zu verzeichnen; 
der Fall 2 (ein hereditär-luetisches Kind) zeigte als einzige 
Änderung eine deutliche Reaktion auf Gong, während eine 
nebenbei vorhandene Keratitis parenchymatosa sich besserte; 
im 3. Falle war die Besserung des Hörvermögens eine sehr 
deutliche; Fall 6 zeigte eine Besserung der Kochlear- und eine 
Verschlechterung der Vestibularfunktion, vielleicht durch „606“ 
herbeigeführt, während Fall 4 nach der Injektion überhaupt 
keine Änderung des pathologischen Befundes aufwies. Zum 
Schlüsse der Arbeit versucht V. die therapeutischen Resultate 
mit den von Siebenmann und Mayer erhobenen patholo¬ 
gisch-anatomischen Befunden in Einklang zu bringen. 

Wilhelm B alb an (Wien). 

Valentin, F. Salvarsan und Akustikus. Internat. 
Zentralblatt f. Ohrenheilkunde. Bd. IX. Heft 11 u. 12. 

Sammelreferat. Wilhelm B alb an (Wien). 

Veress, Franz. Veränderungen im Verlaufe der 
Syphilis nach intensiver Behandlung. ÜberPseudo- 
reinfektion und Frührezidiven. Orvosi Hetilap. 1911. 
Nr. 46. 

Auf Grund eines beobachteten Falles glaubt V., daß die¬ 
jenigen in der letzteren Zeit beobachteten Fälle, in welchen in 
kurzer Zeit nach sicher festgestellten luetischen Infektionen 
Sklerosen auftreten und welche viele Autoren als Reinfektion 
bezeichnen, nicht anders al9 nach intensiver Behandlung 
erscheinende und der Thalmann-Theorie entsprechende Rezi¬ 
diven wären. Die Pseudosklerosen entstehen gewöhnlich bei 
negativer Wassermann -Reaktion, was den Schein einer 
Reinfektion noch mehr hervorhebt. 

Alfred Roth (Budapest). 

Fage, A., Gendron, Andre. Fälle von Meningitis 
bei Luetikern, diu mit Salvarsan und Quecksilber 
behandelt wurden (vorgestellt von Prof. Gilbert 
Ballet). Bull, des höpitaux. 1911. p. 355. 

Prof. Au dry (Toulouse) behauptet, bei zahlreichen nicht 
behandelten Luetikern Sekundärerscbeinungen auf dem Gebiete 
der Nerven beobachtet zu haben (Neuritis optica, Facialis parese 
etc.). In gleichem Verhältnis traten solche Neuritiden bei 
lediglich mit Salvarsan behandelten Patienten auf, nicht aber 
bei solchen, die nachher noch eine Quecksilberkur gebraucht 
hatten, weshalb er an Salvarsan anschließend immer auch Hg 
verordnet. Dem gegenüber führen die Autoren zwei Fälle von 
so behandelten Patienten an, die vor der Kur keine Erschei¬ 
nungen von Seiten des Nervensystems gezeigt hatten, nachher 
aber an Meningitis erkrankten. R. Volk (Wien). 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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Baiseh, E. Erfolge und Aussichten der Behand¬ 
lung der hereditären Lues. Monatsh. f. Geburtsh. und 
GynäkoL Bd. XXXIV. p. 273. 1911. 

Bei jedem Kind von luetischen oder luesverdächtigen Eltern 
ist die Wassermann-Reaktion anzustellen. Bei positivem 
Ausfall muß trotz fehlender klinischer Symptome antiluetisch 
behandelt werden. Durch intravenöse Salvarsaninjektion (0*4 
bis 0*6) bei Frauen ist die positive Reaktion nie negativ gewor¬ 
den. Salvarsan mit Hg kombiniert wird in der Schwangerschaft 
gut vertragen; der Erfolg war: lebende, in einigen Fällen 
gesunde Kinder. Ein Säugling mit Pemphigus syphiliticus wurde 
durch zweimal 0*15 Salvarsan intramuskulär geheilt, ein anderer 
Fall durch einmal O'l. Die Injektion bei den Kindern selbst 
ausgeführt war wirksamer als die Behandlung der stillenden 
Mutter. Die Prognose ist noch immer vorsichtig zu stellen, da 
Rezidive möglich. F. Lewandowsky (Hamburg). 

Abelsdorflf, G. Über die Sehstörungen nach Ver¬ 
giftungen mit Berücksichtigung der neueren 
Arzneimittel. Zeitschrift für ärztliche Fortbildung. 1911. 
VIII. Bd. p. 644. 

Bei Besprechung der wichtigsten und häufigsten Sehstö¬ 
rungen verursachenden Gifte erörtert Verf. ausführlicher die 
Wirkung des Atoxyls auf das Auge, sowie auch dessen Ersatz¬ 
präparate und betont, daß bezüglich des Salvarsans bisher noch 
kein Fall von Sehnervenerkrankung bekannt geworden wäre, der 
einer kritischen Würdigung Stand gehalten hätte, daß dagegen 
bereits bestehende Sehnervenatrophien durch Salvarsan zum 
mindesten nicht ungünstig beeinflußt wurden: Ob die vereinzelt 
nach oder trotz Salvarsaninjektion beobachteten Fälle von 
Augenmuskellähmung bei frischer Lues, die sonst in der Spät- 
periode aufzutreten pflegen, als Nebenwirkung des Salvarsans 
anzusprechen sind, bedarf noch vieler weiterer Beobachtungen. 

V. Lion (Mannheim). 

Michelet. Zur Syphilisbehandlung mit beson¬ 
derer Berücksichtigung der Salvarsantherapie in 
Verbindung mit den bisherigen therapeutischen 
Methoden. Zeitschr. f. ärztl. Fortbildung. 1911. VIII. Bd. 
p. 524. 

Verf. empfiehlt die intravenöse Salvarsaninjektion in 
Kombination mit einer Schmierkur, derart, daß er am Beginn 
und Ende der letzteren je eine Salvarsaninfusion macht, bei 
gleichzeitiger Schwefelbade- und Trinkkur. Das rasche Ver¬ 
schwinden von Salvarsaninfiltraten wie von solchen nach Queck¬ 
silberöl erklärt Verf. durch die gleich große chemische Ver¬ 
wandtschaft des Schwefels zu den beiden Metallen As und Hg. 


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952 Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 

Es falle also den Schwefelbädern wohl dieselbe Rolle bei der 
Arsenbehandlung zu wie bei der Hg-Kur. 

V. Lion (Mannheim). 

Hoftnann, Arno. Ikterus mit letalem Ausgang 
nach Salvarsan. Münch, med. Woch. 1911. Nr. 33. 

Bei einem 15jährigen Jungen wurde wegen Iritis eine 
Salvarsaninjektion 0‘3 intravenös, nach 6 Tagen 0'3 intramuskulär 
gemacht. Nach etwas mehr als 2 Monaten exitus unter den 
Symptomen einer schweren akuten Lebererkrankung. 

Bei der Sektion fand sich ikterische Verfärbung sämt¬ 
licher Organe, die Leber bot das Bild der akuten gelben 
Leberatrophie. 

Verf. nimmt an, daß möglicherweise hier schon vorher 
eine klinisch nicht nachzuweisende diffuse Hepatitis bestand. 
Die Salvarsaninjektionen führten durch völlige Funktionsstörung 
des Organes zum Tod. 

Auffallend ist, daß nach Erfahrung des Verf. in 80°/ 0 der 
mit Salvarsan behandelten Fälle „heftige akute Vergiftungser¬ 
scheinungen (Erbrechen, Kopfschmerz, Exanthem etc.)“ be¬ 
obachtet wurden. Theodor Baer (Frankfurt a. M.). 

Svenson, N. Rekurrens mit Salvarsan behan¬ 
delt. Münch, med. Woch. 1911. Nr. 48. 

Von 26 Patienten waren durch die Salvarsanbehandlung 
23 vollständig geheilt, bei 3 wurden Rückfälle beobachtet. Verf. 
hält das Salvarsan für ein Spezifikum bei der Behandlung des 
Rekurrens. Theodor Baer (Frankfurt a. M.). 

Hartwich. Erfolg der Salvarsanbehandlung bei 
einem Fall von Malaria. Münch, mediz. Woch. 1911. 
Nr. 44. 

Fall von Malaria tertiana mit Polyneuritis und „Korsa- 
k o f fscher“ Psychose. 

Zweimalige Injektion von Salvarsan intravenös (0'4 u. 0*25). 
Sofortiges Verschwinden der TertiaDaerscheinungen, gefolgt von 
schneller körperlicher Erholung. Schwinden der Infektions¬ 
psychose. Hart wich läßt es dahingestellt, ob dieser Erfolg 
dem Salvarsan -}- Chinin oder dem ersteren allein zuzuschrei¬ 
ben ist. Theodor Baer (Frankfurt a. M.). 

Gaucher. Traurige Folgen des Vertrauens auf 
die Behandlung mit „606“. Bull, de l’academie de m6- 
dicine. 1911. p. 238. 

Gaucher sieht die Gefährlichkeit des „606“ nicht nur 
in den Todesfällen, die nach manchen Behandlungen aufge¬ 
treten sind, sondern hauptsächlich darin, daß die Patienten sich 
nach einer Injektion für geheilt und keine weitere Kur mehr 
für nötig halten. Darin liegt eine große soziale Gefahr. Zwei 
Fälle sollen das beweisen. Eine Prostituierte, mit „606“ behan- 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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delt, bemerkt an sich Plaques im Munde und Papeln. Inzwi¬ 
schen sind schon nachweisbar einige Personen von ihr infiziert 
worden. Der zweite Fall betrifft einen Ehemann, der sich 
geheilt glaubte, dann aber Sekundärerscheinungen zeigte und 
seine Frau infizierte. In beiden Fällen war vom Arzte voll¬ 
ständige Heilung versprochen worden. Die Ärzte sollten aber 
endlich erkennen, daß die Wirkung des „606* eine zikatrisie- 
rende ist und die weiteren Evolutionen der Syphilis nicht auf¬ 
hält. R. Volk (Wien). 

Fla. Bericht über die Behandlung von 700 Fäl¬ 
len von Framboesia trapica und 4 Fällen von Pian 
Bois mit Salvarsan. Münch, med. Woch. 1911. Nr. 45. 

Bei Framboesie hatte Flu mit Salvarsan ausgezeichnete 
Ergebnisse. 

Auch bei Pian Bois, das durch zur Gruppe Leihsmania 
gehörige Protozoen verursacht wird, wirkte das Salvarsan so 
rasch, daß die sonst gegen jede Therapie widerstandsfähigen 
Geschwülste innerhalb 8 Tagen verschwanden. 

Theodor Bae-r (Frankfurt a. M.). 

Fischer, B. Über einen Todesfall durch Ence¬ 
phalitis hämorrhagica im Anschluß an eine Sal- 
varsaninjektion. Münch, med. Woch. 1911. 34. 

Bei einem 40jährigen, sonst gesunden Menschen wird ein 
makulopapulöses Exanthem und ein Primäraffekt der Nasen¬ 
schleimhaut festgestellt. Wassermann positiv. Nach einer 
intravenösen S. Injektion Schüttelfrost und Erbrechen. Wenige 
Tage darauf Beginn einer Schmierkur (30 Einreibungen), gut 
vertragen; dagegen heftige Reaktion auf Jodkali. Dann 40 Tage 
nach der 1. S. Injektion eine zweite intravenös, 0'4. Gut ver¬ 
tragen. 2 1 /, Tage nach dieser plötzlich schwere Erkrankung 
mit Bewußtseinsstörung, Krämpfen, Aufregungszustand, Nacken- 
und Rückenstarre; am Beginn des 4. Tages nach der Injektion 
exitus. Die Sektion und mikroskopische Untersuchung ergab 
eine schwere Gehirnschädigung, bestehend in einem akuten 
ödem und Schwellung des Gehirns, die zu akuter encephalitis 
haemorrhagica führte. Ferner eine beginnende Leberzirrhose, die 
aber zweifellos schon vor der syphilitischen Infektion bestan¬ 
den hat. 

Es dürfte sich wohl in diesem Falle um eine Kombinations- 
Wirkung von Lues und Salvarsan handeln. Das Gehirn war 
durch die Lokalisation des Primäraffektes besonders bedroht, 
da von der Nascnschleimhaut aus große Mengen von 
Spirochaeten nach dem Gehirn transportiert wurden (heftige 
Kopfschmerzen 1). Die Abtötung dieser Spirochaeten führte zu 
einer Endotoxinwirkung und die tödliche encephalitis ist durch 
das Freiwerden von Endotoxinen hervorgerufen worden. Diese 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Giftwirkung wurde durch eine besondere Überempfindlichkeit 
gegen metallische Gifte verstärkt. (Schwere Krankheitserschei¬ 
nungen nach geringen Jodmengen!) 

In dieser Auffassung wird Verf. bestärkt durch einen Fall 
von Plötzl und Schüller, die einen ähnlichen Verlauf bei 
einer 33jährigen Patientin nach Quecksilberbehandlung be¬ 
obachteten. Jedenfalls ist die Annahme, daß eine spezifische 
Salvarsanwirkung dem Exitus zugrunde liegt, hinfällig. 

Theodor Baer (Frankfurt a. M.). 

Almkvist, J. Ein Fall von encephalitis haemor- 
rbagica acuta nach intravenöser S alvarsaninjek- 
tion. Münch, med. Woch. 1911. Nr. 34. 

Almkvist teilt einen nach Salvarsaninjektion letal ver¬ 
laufenen Fall mit, der einzige Todesfall unter 184 intravenös 
behandelten Fällen. 

Bei diesem, einem 32jährigen Manne, trat 3 Tage nach 
0‘6 Salvarsan Bewußtlosigkeit auf, nach weiteren drei Tagen 
exitus. 

Der Sektionsbefund lautet: Encephalitis haemorrhagica 
acuta, splenitis chron. fibrosa, nephritis interstitialis, hepar adi- 
posum. 

Eine genügende Erklärung der Todesursache kann Verfasser 
nicht geben. 

Gegen die Intoxikation spricht das Fehlen von für die 
akute Asvergiftung charakteristischen pathologisch-anatomischen 
Veränderungen. Gegen eine Infektion das fehlende Fieber. 

Als ein ursächliches Moment, welches für die Schädigung 
des Gehirns in Betracht kommt, wird die Tatsache erwähnt, 
daß Pat. infolge geschäftlicher Aufregungen an Schlaflosigkeit 
litt und sich deshalb jede Nacht Vergnügungen verschiedener 
Art hingab. Theodor Baer (Frankfurt a. M.) 

Gaucher. Tod nach „606“. Bull, de l’academie de 
medicine. 1911. p. 196. 

Ein 19jäbriger, vollkommen gesunder Mann stirbt nach 
einer zweiten intravenösen Salvarsaninjektion von 0*6, nachdem 
er auch schon die erste, 3 Tage vorher schlecht vertragen 
hatte, unter urämischen Erscheinungen. Die Obduktion ergibt 
bei vollkommener Intaktheit sämtlicher übriger Organe eine 
perakute Nephritis. Es bandelt sich also offenbar um eine akute 
Arsenvergiftung. R. Volk (Wien). 

Hallopean. Tod nach zwei Injektionen von„606“, 
bei einem verhältnismäßig gesunden Individuum. 
Bull, de l’academie de medicine. 1911. p. 125. 

Bei einem 35jährigen Luetiker, bei dem alle anderen 
Mittel versagt hatten, wurde auf seinen ausdrücklichen Wunsch 
„606“ verwendet. Der Mann war kräftig gebaut und schien ge- 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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Bund, als Kind batte er eine Chorea, vor wenigen Jahren Pneu - 
monie überstanden. Bis vor 2 Jahren war er Alkoholiker, seit¬ 
her Abstinent. 

Die erste, intravenöse Injektion von 03 „606“ wurde gut 
vertragen. Am 6. Tage darauf zweite Injektion von 04. Un¬ 
mittelbar nach der Injektion Kongestionen und Angstgeiuhl, 
dann Besserung, in der Nacht Üblichkeiten und Erbrechen, 
ebenso in der folgenden Nacht, am Morgen Krämpfe, Tempe¬ 
ratur 38*5, steigt bis 40‘0, klonische und tonische Krämpfe, 
Trismus, gegen Abend Tod im Koma- Möglicherweise hat es 
sich um eine zirrhotische Leberveränderung des ehemaligen 
Alkoholikers gehandelt (vide Fall Fischers). Zu erwähnen 
wäre noch, daß die Injektionen in der Privatpraxis ambulato¬ 
risch und nicht im Spital gemacht worden waren. 

Hallopeau erklärt auf Grund dieser Vorfälle das 606 
für ein absolut schädliches Mittel und will es aus der Therapie 
der Syphilis unbedingt ausgeschaltet sehen. An seine Stelle 
setzt er das Hektin, welches mindestens ebenso wirksam und 
zugleich unschädlich sei. 

Gauch er bemerkt hiezu, daß das „606“ überhaupt kein 
Spezifikum sei, sondern nur ein „Cicatricans“. Da die Ärzte 
dies gut wissen, verwenden sie neben „606“ auch Hydrargyrum 
bei einem und demselben Fall. Das 606 ist also unnötig und 
gefährlich. Es sind mehrere Fälle von Exitus unter epilepti- 
formen Krämpfen nach „606“ beschrieben. Gau eher will das 
Mittel nur in Ausnahmsfällen, wenn alle anderen Heilmethoden 
versagt haben, angewandt sehen. 

B a 1 z e r rät zur vorsichtigen Auswahl der Patienten für 
606 und zu wiederholten, in wöchentlichen Intervallen erfol¬ 
genden Injektionen kleinerer Dosen. Nur große Dosen könnten 
tödlich wirken. 

Gau eher widerspricht letzterer Behauptung. 

Pierre Marie erklärt das Mittel wiederholt ohne jede 
üblen Folgen bei Paralytikern und Tabikern angewandt zu 
haben und zwar mit sehr guten Erfolgen. Besonders bei der 
Erbschen Paraplegie sei es dem Hydrargyrum vorzuziehen. 

R. Volk (Wien). 

Harris, J. Thomas. Todesfall nach Behandlung 
mit unlöslichem Quecksilbersalz. American Journal 
of Dermatology. 1911 Mai. p. 243—244. 

44jährige Kranke mit Lungentuberkulose, chronischer 
Nephritis und sekundärer Lues wird 1910 mit Hg salicylicum 
und später mit 5 Injektionen eines von Hay (Journal American 
Medical Association 1909. Bd. LIU. p. 674) angegebenen un¬ 
löslichen Präparates behandelt; Glutaealabszesse; Stomatitis; 
Tod in Urämie. . J. H. Schultz (Breslau). 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Loeb, H. Gmbarin ein neues Antisyphilitikum. 
Med. Bl. Nr. 41. 

L. stellte Versuche mit einem neuen Hg-Präparat an, das 
aus einer 6 2 / 3 °/ 0 ig eD Lösung von mercurisalizylsulfonsaurem 
Natrium besteht und außerdem noch '/«% Akoin enthält. Un¬ 
angenehme Nebenerscheinungen wurden nicht beobachtet, außer 
in einigen Fällen von Idiosynkrasie. Oie Durchschnittszahl einer 
Kur betrug 15 Injektionen ä 1*2 ccm. Der Heileffekt war ein 
guter. Die Resorption ist, wie durch die Urinkontrollen festge¬ 
stellt wurde, eine sehr schnelle. L. wendet das Embarin in Ver¬ 
bindung mit Salvarsan an und rühmt die gute Wirkung be¬ 
sonders bei der Abortivbehandlung der Lues. Embarin kommt 
in Ampullen zu 1'2 ccm in den Händel. 

Ludwig Zweig (Dortmund). 

Neuberg, C. Versuche mit Jodozitin. Ther. der 
Gegenw. 1911. Heft 8. 

Die Untersuchungen, die Verf. mit dem neuen Jodprä¬ 
parat. welches Jod an Lezithin und Eiweißsubstanzen gebunden 
enthält, vorgenommen hat, haben zu folgendem Resultate ge¬ 
führt: Die Zusammensetzung und der Jodgehalt des Jodizitins 
entsprechen der Deklaration, nach welcher jede Tablette 0 06 
Jod in der erwähnten Form enthält. Ein Teil des Jod haftet 
am Lezithin, der am Eiweiß gebundene Anteil liegt haupt¬ 
sächlich in Form von jodwasserstoffsaurem Salz vor. Das Prä¬ 
parat kann Hunden lange Zeit verabfolgt werden, ohne daß 
sich Störungen des Wohlbefindens einstellen. Das Gewicht der 
Tiere nimmt in der Fütterungsperiode nicht ab. Die Resorp¬ 
tion ist eine befriedigende und die Ausscheidung des Jods von 
mittlerer Schnelligkeit, so daß Gefahren des Jodismus nicht zu 
befürchten sein dürften. Ein Teil der Verbindung gelangt in 
ätherlöslicher Form ins Blut, so daß man auf lipotrope Wir¬ 
kungen rechnen darf. Der Ausfall der Tierexperimente und die 
Prüffing am gesunden Menschen rechtfertigen wohl eine thera¬ 
peutische Verwendung. Alfred Kraus (Prag). 

Lee, Elenor. Kürzere Behandlung der Syphilis. 
American Journal of Dermatology. 1911 April, p. 172—175. 

Naturheilbestrebungen schlimmster Art. 

J. H. Schultz (Breslau). 

Gaucher. Zwei neue Todesfälle durch „606“. 
Bull, de l’academie de medicine. 1911. p. 236. 

Gaucher berichtet über zwei Mitteilungen, die ihm 
neuerlich über Todesfälle nach Injektion von „606“ zugekom¬ 
men sind. 

Prof. Oltramare in Genf hatte einem 48jährigen, sehr 
starken, anscheinend vollkommen gesunden Manne, dessen Lues 
15 Jahre zurückdatiert, auf dessen ausdrücklichen Wunsch eine 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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intravenöse Injektion von 0‘6 ,606“ in alkalischer - Lösung 
gemacht. Sie wurde anscheinend gut vertragen, 4 Tage später 
aber plötzliche Bewußtlosigkeit, Krämpfe, Zyanose, schneller 
Puls, Temperatur 40*5, Tod im Koma. Die Obduktion ergab 
Leptomeningitis, Narben der Aorta ascendens, fettige Degene¬ 
ration des Herzmuskels, chronische purulente Bronchitis, broncho- 
pneumonische Herde beider Unterlappen. (Infektion? Ref.) 

Der zweite Fall ist von Dr. Caraven, Chef der chirur¬ 
gischen Klinik in Amiens, gemeldet. Bei einem 21jähr. Mann 
mit Primäraffekt werden zwei in einem Zwischenraum von 
7 Tagen verabfolgte intravenöse Injektionen von 0*6 „606“ 
anscheinend gut vertragen. Zwei Tage nach der zweiten Injektion 
Kopfschmerz, am folgenden Tage alle Symptome von Meningitis 
und Tod. Die Autopsie zeigt starke allgemeine Kongestion des 
Gehirns, der Lungen und Nieren, punktförmige Hämorrhagien 
der Magenschleimhaut. 

Die Gefährlichkeit des „606“ sei durch diese neuerlichen 
Todesfälle wieder bewiesen. R. Volk (Wien). 

RftYant, Paul. Über eine besondere Art von 
Nerven- und Hauterscheinungen, die plötzlich 
3—5 Tage nach einer zweiten Injektion von „606“ 
auftraten. Ihr Zusammenhang mit der Anaphyla¬ 
xie. Bull, des höpitaux. 1911. p. 365. 

Bisher wurden 7 Todesfälle bei jungen, organisch durch¬ 
wegs gesunden Individuen beobachtet, welche die erste Injektion 
von „606“ gut vertragen hatten, 3—5 Tage nach der zweiten 
aber unter meningitischen Erscheinungen erkrankten. Der 
Obduktionsbefund zeigte bei allen gleichmäßig Kongestionierung 
aller inneren Organe. R avant fügt zwei eigene Beobachtungen 
mit nicht letalem Ausgang hinzu, bei welchen 3—5 Tage nach 
der zweiten, resp. dritten Injektion unter hohem Fieber einmal 
ein skarlatinaartiges, das anderemal ein urtikariaähnliches 
Exanthem auftrat. Zwei ähnliche Fälle beobachtete Thibierge. 
Diese Exantheme wären als leichtere Formen der letal aus¬ 
gehenden Nervenerscheinungen zu deuten. Da die Technik bei 
den zweiten Injektionen nicht als fehlerhaft anzunehmen ist, 
scheint es sich um Anaphylaxieerscheinungen zu handeln. 
(Solche Erscheinungen treten zuweilen auch nach der ersten 
Injektion auf und haben mit Anaphylaxie wohl nichts zu tun. 
Ref.) R. Volk (Wien). 

Kannengiefier. Zur Kasuistik der Todesfälle 
nach Salvarsanbehandlung. Münch, med. Woch. 1911. 
Nr. 34. 

29jähr. Metzger erhielt 4 Monate nach der Infektion eine 
subkutane Salvarsaninjektion. Ca. 6 Monate später sah ihn 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Ver£, stellte neben syphilitischen Sekundärerscheinungen eine 
leichte Fazialisparese, ferner eine Akustikuserkrankung fest. 

Erneute Salvarsaninjektion 0’5 intravenös, Schmierkur, die 
aber wegen Stomatitis bald sistiert wurde. 13 Tage nach der 
ersten S.-Injektion neuerdings 0'5 Salvarsan intravenös. 3 Tage 
nach dieser setzt ein schwerer epileptiformer Anfall ein, gefolgt 
von Bewußtlosigkeit, nach weiteren 2 Tagen exitus. Bei der 
Sektion ergab sich außer beiderseitiger lobulärer Pneumonie, 
Fettdegenerationen im Herzmuskel, Nieren und Leber das Bild 
einer diffusen chronischen Leptomeningitis. Verf. läßt es dahin- 
* gestellt, welche Noxe — ob Syphilis oder Salvarsan — zu den 
schweren klinischen Erscheinungen und mittelbar zum Tode 
geführt hat. Theodor Baer (Frankfurt a. M.). 


Gonorrhoe nnd deren Komplikationen. 

Buschke, A. Hautkrankheiten bei Gonorrhoe. 
Aus Handbuch der Geschlechtskrankheiten, herausgegeben von 
E. Finger, J. Jadassohn, S. Ehrmann, S. Grosz. Wien. 
1910. Verlag von A. Holder, p. 265. 

ln dem vorliegenden Handbuche sind die durch gonor¬ 
rhoische Infektionen verursachten Hautveränderungen von 
Buschke bearbeitet worden, der besonders zur Abfassung 
des vorliegenden Kapitels berufen war, denn ihm verdanken wir 
die 1899 in dieser Zeitschrift erschienene erste zusammenfassende 
Darstellung der gonorrhoischen Exantheme. 

Das erste Kapitel der vorliegenden referierenden Abhandlung 
stellen die wenigen Fälle von gonorrhoischen Follikulitiden, 
Ulzerationen und Abszessen dar. Unter den gonorrhoischen 
Exanthemen unterscheidet der Autor die Erytheme, unter denen 
er wieder die einfachen Erytheme von den nodösen und frag¬ 
lichen urtikariellen Formen trennt, die hämorrhagischen und 
bullösen Exantheme und schließlich die Hyperkeratosen. Überall 
ist die vorhandene Kasuistik eingehend dargestellt und kritisch 
beleuchtet. Am Schlüsse berichtet der Autor über einige einz’g 
dastehende eigenartige Beobachtungen, einen Fall Truffis 
über entzündliche Knötchen bei Gonorrhoe am Warzenhof, 
zwei Fälle von Karwowski und M. Joseph über Hypertrichosis 
über einem gonorrhoisch erkrankten Gelenk, einen Fall von 
Jordan von Querfurchenbildung der Nägel bei Arthritis blen- 
norrhoica. Fritz Juliusberg (Posen). 


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Original fru-m 

UNIVERSSTY OF MICHIGAN 



der Geschlechtskrankheiten. 


959 


Mucha, Viktor. Diö Gonorrhoe des Rektums. Aus 
Handbuch der Geschlechtskrankheiten, herausgegeben von E. Fin¬ 
ger, J. Jadassohn, S. Ehrmann, S. Grosz. Wien 1910. 
Verlag von A. Holder. 

Die Gonorrhoe des Rektums ist eine praktische, speziell 
für die Prostituiertenuntersuchung und -behandlung so be¬ 
deutungsvolle Komplikation resp. Lokalisation der Gonorrhoe, 
daß ein so eingehendes zusammenhängendes Referat, wie wir 
es Mucha verdanken, mit Freuden zu begrüßen ist. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Elselmig, A. Gonorrhoische Erkrankungen des 
Auge8. Aus Haudbuch der Geschlechtskrankheiten, herausge¬ 
geben von E. Finger, J. Jadassohn, S. Ehrmann, 
S. Grosz. Wien. 1910. Verlag von A. Holder. 

Eine dankenswerter Weise besonders eingehende Bearbeitung 
haben die von Elschnig verfaßten Abschnitte über die gonor¬ 
rhoischen Erkrankungen des Auges erfahren. Der Autor ist auf 
die Diagnose und Therapie so erschöpfend eingegangen, daß 
der vorliegende Abschnitt dem Arzte ein treuer Führer für 
sein therapeutisches Vorgehen werden wird. Die Literatur ist 
getrennt den einzelnen Abschnitten beigefügt, so daß für den, 
der auf den einzelnen Gebieten weitere Nachforschungen anstellen 
will, die Arbeit wesentlich erleichtert ist. Da die Lehrbücher 
über Gonorrhoe in dieser ausführlichen Weise die gonorrhoischen 
Augenerkrankungen nicht berücksichtigen, so füllt das vorliegende 
Referat ein Lücke aus. Fritz Juliusberg (Posen). 

Mucha, Viktor. Die Gonorrhoe der Mundhöhle. 
Aus Handbuch der Geschlechtskrankheiten, herausgegeben von 
E. Finger, J. Jadassohn, S. Ehrmann, S. Grosz. Wien. 
1910. Verlag von A. Holder. 

Muchas Referat über die Gonorrhoe der Mundhöhle 
ist nicht allein dadurch für jeden Fachmann von Wert, daß 
der Autor alles auf diesem Gebiete Bekannte sorgfältig und 
kritisch zusammengestellt hat, sondern auch dadurch, daß er die 
Momente, die wissenschaftlich diese seltenen Fälle zu stützen 
vermögen, speziell die bakteriologische Diagnose aufs schärfste 
und gründlichste kritisch beleuchtet. 

Fritz Juliusb erg Posen). 

Grosz, Siegfried. Deferentitis und Epididymitis 
gonorrhoica. Aus Handbuch der Geschlechtskrankheiten, 
herausgegeben von E. Finger, J. Jadassohn, S. Ehrmann, 
S. Grosz. Wien. 1910. Verlag von A. Holder. 

Auf nur 25 Seiten hat in obigem Handbuch Grosz alles 
das zusammengestellt, was wir über die gonorrhoische Deferen¬ 
titis und Epididymitis wissen. Es handelt sich schließlich um 
eine der häufigsten Komplikationen der Gonorrhoe und die 


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960 


Bericht über die Leistungen aui dem Gebiete 


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Kürze des dieser Komplikation gewidmeten Abschnittes spricht 
dafür, daß ein weites Arbeitsfeld auf diesem Gebiete noch be¬ 
stehen muß. Fritz Juliusberg (Posen). 

Dannrenther, Walter. Die Diagnose und Be¬ 
handlung der gonorrhoischen Zervizitis und Endo¬ 
metritis. Medical Record. 1911. November. 4. p. 921. 

In einem interessanten Aufsatze weist Dannreuther 
darauf hin, daß die gonorrhoische Erkrankung des Uterus drei¬ 
mal so häufig vorkommt, wie die der weiblichen Urethra. Er 
legt besonderen Wert auf die mikroskopische Feststellung der 
Gonokokken. 

Bei akuten Fällen muß die Patientin zu Bett bleiben, 
außer Heißwasserspülungen der Vagina oder solchen mit Koch¬ 
salz-, Borsäure- oder Jodlösungen sollen keine örtlichen Ma߬ 
nahmen erfolgen. 

Bei subakuten Fällen wird der Cervix durch uterine 
Elektroden und den galvanischen Strom erweicht und erweitert. 
Nach genügenden Erweiterungen erfolgen intrauterine Ausspü¬ 
lungen mit schwachen Jod- oder HöllensteinlÖBungen. Später 
erfolgen Injektionen von Jodphenol oder l%igem Argentum 
nitricum. Fritz Juliusberg (Posen). 

Nobl, G. Metastatisch-gonorrhoische Erkran¬ 
kungen. Rheumatische Erkrankungen (Sehnenschei¬ 
den, Pleura, Meningen), Nerven, Muskeln, Knochen. 
Aus Handbuch der Geschlechtskrankheiten, herausgegeben von 
E. Finger, J. Jadassohn, S. Ehrmann, S. Grosz. Wien. 
1910. Verlag von A. Holder. 

In dem vorliegenden Handbuche hat Nobl die gonor¬ 
rhoischen Erkrankungen der Gelenke, der Sehnenscheiden, Pleura, 
Meningen, Nerven, Muskeln und Knochen aufs eingehendste 
dargestellt. Die einzelnen Abschnitte bringen alles das, was 
sich verstreut in der Literatur findet, vollständig und mit 
Kritik dargestellt. Das vorliegende Kapitel reiht sich würdig 
den bisher veröffentlichten Abschnitten des wertvollen Hand¬ 
buches sd. Fritz Juliusberg (Posen). 

Menzer. Die kausale Behandlung der akuten 
und chronischen Gonorrhoe des Mannes. Münch, 
med. Woch. 46. 1911. 

An der Hand von 5 chronischen und 12 akuten Gonorrhoe¬ 
fallen berichtet Menzer über günstige Erfahrungen mit Gono¬ 
kokkenvakzine, das er auch für ein hervorragendes Diagnostikum 
hält. Baer (Frankfurt). 

Georges, Luys. Über die Blennorrhoe und ihre 
Komplikationen. Bull, de l’academie de med. 1911. p. 278. 

Das Werk enthält nach dem Referate Dentus alle 
wissenschaftlichen und therapeutischen Erfahrungen der letzten 


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UNIVERSETY OF MICHIGAN 



der Gesehlechtaferajtkhöiten. 


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Jahre. Von besonderem Interesse ist die Bpseki-eibiiisg »I.er.'pkM- 
gonorrhoischen Urethritiden jD&s vom Autor modihzierteGbci - 
läp der - V al en ti ni sehe Uretbro&kop nud sein Rektoskop 
verdienen Beachtung, €r#te Abbildungen erläutern die patho¬ 
logische Anatomie der chronisch erkrankten Urethra und des 
Rektum. Das Ökch ist für den Praktiker besonders wertvoll. 
£2C- R- Volk j 

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der K 




Wirfeung3weV$e 

gonorrhoischer Sah Hö-gnet &iiung üu 2eü- 

raum voft 4 Takon bis n Worben 


Km« täglich 2—U med rorgenomment; Kintsiudluiö* genug! 

X^’''Vv’‘Ifv^Vvfö'-' : MX-ii^cäökf't^hA ’’ - 

I, hWduunrd! Die:.' txi ü u f Kf-jVh e V e v 
S i JJ> ftr viv& y iß. ßi o rio & H b ft r s e I x <i e r 
} ijt&i Äi d. V.iM#cX *1 U’egeu^' , 19VJ- 



W ft u d |i fi g rj es 
p Arnidopt>ftu } 1 
Heft 

-,§M .tu 

{»TSi'UsSurfi 

Die geringere Giftigkeit ist ift» WeiigUHchü '.sftcä Atöfeyl eilte 
ükhf ittierhebliftbc und h^rMÜt auf der UhJ^fchkeit der- Sillxirr' 
verhiodUngeu, «iftr tfdt'dlgö hier auch dift AifsfeciMidiiHg deö 
A?' länger wählt. Oarck die langsamere .Uesftrption wird 
jedoch diu tbiirapwiitjgehu Wirkung uJcht ard^elioben, indem 
<?r ?"2h aeigte, daß. hoi mhwerten MänseTt dhv’l'r^peiinoaonje.ii 
(N’jgan&I nach' I♦arr-ichtiüg • de-- # 'Alojiosßbmalzcft schin-il aus 
dem Blut vrrjnjhwaudpji- Das Silber *ck«ini ald <olfthes ztir 
iieliduvpfuftg dor Trypfteespiuhnjir^BktietUsu" nicht nötig. Von 
Kcanti*:-!(en aber, in denen ei'biuvi*.:^ da : i :c!b*-r einti 

tberftpevtioe’hu Wirkung ungdirt, kütuioeo die gtifiurrhuischcn■ 
find die Sepsis in Betracht Verb h'hi feisten’ *>«i Fälle ••on 
goa<>vrhci8chei** Itliuuaiatisrmie mit gtimttgftT». Besiiltate hehän- 
dftlt. Urtier Sind darunter sitetge recht schwöre FS1V; von 
P^erperylt-r Sepsis äußerst giiniMg vra'Uufftß. Jiift Jielrenwj.kitugftn 
fe Bräparates sind minima’ r Neumtropin wurde bi-dier jucht 
h^olfttchiht In fthie*o Falle ?ou chirtirgiadhef Sepsis, vjejlekht 
ijareh ßHCtniaüm e<di hervnrgci’iifeH, fährte die Anwendung des 



i'dp hei den gonorrhotselien Erkrarikungcn dev .Sifberkompu- 
uftutftf-'bm den .septisch«» der Arseiikonipoueata ziisprocheti. 
Ar>* fca. ftn»». iw. uxit. hj 


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SJTTtf *QRrHlCHI 







962 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


Was die Dosierung betrifft, hatVerf. bis jetzt zweimal 0-5 Silber- 
atoxyl innerhalb von 48 Stunden eingespritzt. Mit diesen Men¬ 
gen ist er ausgekommen, hält aber auch die Verabreichung von 
0*75 für ungefährlich. Er hält es am besten, die Injektion 
einige Stunden vor ßeginn des Schüttelfrostes zu machen. 

Alfred Kraus (Prag). 

Marttus, N. Unsere Resultate der Gonorrhoe¬ 
behandlung. Med. Kl. Nr. 38. 

Aus der gynäkologischen Abteilung des Hospitals zu 
Allerheiligen teilt M. seine Erfahrung über die weibliche Gonorrhoe 
mit, die nicht, wie oft angenommen wurde, am inneren Mutter¬ 
mund Halt macht, sondern auch das Endometrium befallen 
kann. Als Hauptgrundsatz muß die gleichzeitige Behandlung 
der Urethra und des Endometriums gelten. Die Sekretentnahme 
zur mikroskopischen Untersuchung geschieht mittels eines 
stumpfen Löffels, mit dem man an der Urethra entlang streicht. 
Die Behandlung besteht nach M. jetzt mittels Isoformstäbchen, 
anfangs pro die ein 5%iges, später ein 10%iges und zwei 
10°/ o ige d. h. für die Urethra. Bei Kindern wird die gleiche 
Behandlung geübt. Paraurethrale Gänge wurden mit Jothion 
ausgewischt. Die Zervixbehandlung geschieht in Dauertampo¬ 
naden mit 2%igem Alumnol, 10%igem Thigenol, 10°/ o Ichthyol 
und 5%igem Jod. Zur richtigen Gonorrhoebehandlung gehört 
auch die Behandlung der Gebärmutter. Man benutzt hierzu bieg¬ 
same Silberstäbchen (Sänger), die man mit Watte umwickelt 
und so mit einem Mittel versehen. Jodtinktur, Jothion etc., 
durch die Zervix in den Uterus bringt. Die Behandlung der 
Rektalgonorrhoe — etwa 30% aller Fälle — geschieht mittels 
Salben und , / 2 % 0 Arg. nitricum-Spülungen. Trotz aller dieser 
Methoden gelingt es oft nicht, wie M. zum Schluß erklärt, eine 
Dauerteilung zu erzielen. Ludwig Zweig (Dortmund). 

Oppenheim, M. Wien, Über die Behandlung des 
männlichen Harnröhrentrippers mit Argentum 
proteinicum. Med. Kl. Nr. 32. 

Zu den unzähligen Antigonorrhoica hat die Firma Hey¬ 
den ein neues hinzugestellt, das auf dem Oppen heim sehen 
Ambulatorium ausprobiert wurde und nach 0. alle Eigenschaften 
besitzt, die man an ein gutes Antigonorrhoicum stellen muß. 

Es eignet sich wegen seiner geringen adstringierenden und 
irritierenden Wirkung besonders zur Abortivbehandlung in ganz 
frischen Fällen und im Beginne der Urethritis acuta anterior 
und posterior, wo es hauptsächlich darauf ankommt, die 
Gonokokken abzutöten. Ludwig Zweig (Dortmund). 

Hübner, Max. Intravesikale Irrigation bei aku¬ 
ter Gonorrhoe. Medical Record. 1911. Mai 6. p. 804. 


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der Geschlechtskrankheiten. 


963 


Hübner plädiert in der vorliegenden Arbeit für die 
intravesikale Irrigation der Gonorrhoe anterior; auch wenn 
keine posterior besteht. Die interessanten Ausführungen müssen 
im Original nachgelesen werden. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Seilei» Josef. Budapest. Die Vakzinbehandlung 
der chron. Prostatitis und Arthritis. Med. Kl. Nr. 36. 

Die bereits bei der Epididymitis angegebene Vakzinbe¬ 
handlung dehnte S. auch auf obige Erkrankungen aus. Er 
stellte sich die Vakzine immer selbst her aus dem Prostata¬ 
sekret -|- Harnröhrensekret. An einigen Beispielen zeigt er die 
gute Wirkung seiner Methode, indem nach wenigen Tagen die 
Erscheinungen zurückgingen. Ludwig Zweig (Dortmund). 

Buka, Alfred J. Vakzintherapie der Gonorrhoe. 
American Journal of Dermatology. 1911. Februar, p. 42—73. 

Allgemein gehaltene Empfehlung. 

J. H. Schultz (Breslau). 

Alben, Anna. Vakzintherapie bei Haut- und 
Geschlechtskrankheiten. American Journal of Derma¬ 
tology. 1911. Juli. p. 363—365. 

Gute Erfolge bei gonorrhoischer Salpingitis, besonders 
mit Autovakzin p. operationem; sonst allgemein technische 
Bemerkungen, besonders über polyvalente und Auto-Vakzin. 
Näheres Original. J. H. Schultz (Breslau). 

Robbias, Frederick W. 300 Fälle von Prostatitis. 
American Journal of Dermatology. 1911. März. p. 113—116. 

Nichts Neues. J. H. Schultz (Breslau). 

Wood, E. Ruggles. Behandlung der Gonorrhoe 
derweiblichenUrethra. American Journal of Dermatology. 
1911. August, p. 426—428. 

Anleitung der Patientinnen zur Selbstbehandlung vor 
einem Spiegel. Spritzen-Injektionsbehandlung. 

J. H. Schultz (Breslau). 

Hayes, D. J. Therapie der akuten Gonorrhoe. 
American Journal of Dermatology. 1911. Juli. p. 372—375. 

4 Gläserprobe [anterior; Blase (Katheter); posterior; 
Prostata und Vesikeln] bei geringer Sekretion; Allgemeinbe¬ 
handlung; Abortivbehandlung ohne sehr große Erfahrung meist 
schädlich; Bericht über 150 operierte Fälle von Pyo-Spermato- 
zystitis (perineale Inzision) durch Füller. Trotz aller thera¬ 
peutischer Empfehlungen die Schlußwendung „God only knows 
where it will end“. J. H. Schultz (Breslau). 

Jessler. Über Arhovin. Deutsche Ärztezeitung. 1911. 
p. 509. 

V. empfiehlt das Arhovin, das von den Patienten gern 
genommen wird, vor allem auch als prophylaktisches Mittel bei 

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964 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Gonorrhoe, um Metastasierungen der Erkrankung zu vermeiden. 
Im übrigen bringt die Arbeit nichts Neues. 

Edgar Braendie Breslau). 

Boltenstern. Vesikaesanpillen. Deutsche Ärztezeitung. 
1911. p. 467. 

Die Vesikaesanpillen werden von der chemischen Fabrik 
Reisholz dargestellt. Eine Pille enthält die wirksamen Be¬ 
standteile von ca. x / a g der frisch getrockneten Blätter von Fol. 
uv. ursi. Man verordnet 4 mal täglich 6—10 Pillen. Die 
Vesikaesanpillen werden als Desinfiziens der gesamten Harnorgane 
empfohlen. Edgar Braen die ('Breslau). 

Goodmann, Charles. Akute diffuse gonorrhoische 
Peritonitis. American Journal of Dermatology. 1911. Oktober, 
p. 511—514. 

3 Fälle, einer bei einem Kinde von 7 x / a Jahren. 

J. H. Schultz (Breslau). 

Bnka, Alfred F. Mißerfolge der Behandlung der 
Urogenitalgonorrhoe und ihre Gründe. Americ. Journ. 
of Dermatology. 1911. Oktober, p. 517 — 521. 

Kurpfuschertum; unnötige Lokalbehandlung mit Instru¬ 
menten. J. H. Schultz (Breslau). 

Martin. GeL-Rat. Berlin. Zur Bewertung und Be¬ 
handlung der Gonorrhoe der Frau. Med. KL Nr. 44. 

M. weist einleitend darauf hin, daß bei der Behandlung 
der Gonorrhoe oft zu viel getan wurde und daß ferner 
diese Erkrankung bei der Frau nicht so häufig sei, da, wenn 
70‘40°/ 0 der Männer an Gonorrhoe erkrankt sei, diese Zahl 
bei den Frauen längst nicht erreicht würde. Vor allem kämen 
die frischen Fällen selten zur Behandlung. Grund: Unkenntnis; 
Schamhaftigkeit. Die Hauptschwierigkeit in der ganzen Frage 
ist die, daß man nicht wissen kann, welche Form die Gonorrhoe 
später einmal annehmen wird; außerdem ist die Diagnose oft 
sehr erschwert; denn oft ist gar kein Sekret weder aus der 
Harnröhre — wenn kurz vorher uriniert wurde — noch aus 
der Zervix zu erhalten; oft enthalten die Sekrete keine Gono¬ 
kokken. M. bespricht dann die peritonealen Erkrankungen, die 
Beziehung der Gonorrhoe zur extrauterinen Gravidität, die 
Sterilität (an der wohl meistens der Mann schuld ist). Er 
kommt dann auf die Gefahr der Gonorrhoe bei einer Schwanger¬ 
schaft, bei der außer der Mutter der Nabel und die Augen 
des durchtretenden Kindes besonders gefährdet sind. Das Haupt¬ 
augenmerk ist bei der weiblichen Gonorrhoe auf die Zervix 
zu richten, denn von hier aus geht die Infektion auf die inneren 
Organe über. — Ist die Diagnose durch sorgfältige Sekretunter¬ 
suchungen sicher gestellt, dann heißt es mit der Therapie und 
Prognose vorsichtig sein; denn sicher kommen eine ganze Reihe 


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der Geschlechtskrankheiten. 


965 


von Gonorrhoen ohne eigentliche Therapie zur Ausheilung. Im 
akuten Stadium kommen in Betracht: Bettruhe, reichliches 
Trinken nichtalkoholischer Getränke, leichtverdauliche Nahrung, 
Regelung des Stuhlganges; Fernbalten aller sexuellen Reize; 
laue Seifensitzbäder etc., bei starken Beschwerden ev. Narkotika. 
Bei Scheidenerkrankungen Spülungen mit leichter Lysollösung. 
Die akuten Erkrankungen des Korpus, der Tuben etc. heilen 
unter gleicher Therapie. Werden natürlich die Erscheinungen 
von seiten des Peritoneums sehr bedenklich, so soll operiert 
werden. Bei der chronischen Gonorrhoe empfiehlt M. eine 
ähnliche Therapie der Ruhe, wenn gleich er auch hier zu den 
bekannten Mitteln Protargol. Zincum sulfuricum greift. Bei 
der Zystitis benutzt M. das üierfür am besten wirkende Argentum 
nitricum. Ludwig Zweig (Dortmund). 

Hesse, E. Eine neue bequeme Form der Berei¬ 
tung medizinischer Tees. Med. Kl. Nr. 45. 

Von der Voraussetzung ausgehend, daß die Bereitung einer 
Teeabkochung z. B. der Folia uvae ursi immerhin mit Um¬ 
ständlichkeiten verknüpft ist und daß ferner bei der Be¬ 
handlung der Gonorrhoe ein diuretisches Getränk ein sehr 
zweckmäßiger Faktor der Therapie ist, hat H. die wirksamen 
Substanzen eines derartigen diuretisch wirkenden Tees in 
Tablettenform darstellen lassen. Eine Tablette in einer Tasse 
heißen Wassers gelöst, ersetzt eine Tasse Tee. Die Tabletten 
bestehen aus Folia uvae ursi, Radix ononidis, Lignum Sassafras, 
Herba herniariae, Fruct. petroselini, Folia menthae. Jede Tablette 
enthält 5 g der Extraktmenge. Ludwig Zweig (Dortmund). 


Ulcus molle, 

Rathbun, Nathaniel. P. Therapie des Bubo. Ameri¬ 
can Jornal of Dermatology 1911. Januar, p. 16—181. 

Rathbun bezieht den Bubo bei Ulcus molle in vielen 
Fällen auf Sekundärinfektionen mit Eitererregern, die sich auch 
bei bakteriologischer Untersuchung des Bubo-Eiters vielfach 
allein fanden (Staphylokokken). Er empfiehlt unter Hinweis auf 
ihm bekannte schwere Folgen der radikalen Ausräumung der 
Drüsen (Verletzung der Arteria femoralis, Gangrän des Beines, 
Amputation) Punktionen der Drüsenabszesse, Injektion von 10% 
Jodoform-Glyzerin und lokale Wärmeapplikation (Leinsamen¬ 
breiumschläge). J. Schultz (Breslau). 


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966 Bericht über die Leist, auf d. Gebiete d. Geschlechtskr&nkh. 


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Nicht venerische Erkrankungen der Harn- und 
Geschlechtsorgane. 

Joesten Joseph. Über forensischen Sperma¬ 
nachweis. Münch, med. Woch. 1911. 34. 

Zum Referat nicht geeignet. 

Th. B a e r (Frankfurt a. M.). 

Charteris, Frank. Ein Fall von persistierender, 
bei Rückenlage besonders ausgesprochener Fall 
tos Chylurie. The Lancet 1911. Oktober 7. p. 1011. 

Charteris Patient, ein 59jähriger Mann, hat nie eine 
Filariainfektion durchgemacht. Er leidet seit einigen Jahren an 
Malaria. Seit etwa 10 Jahren weist er eine Chylurie auf, die 
bei Rückenlage besonders ausgesprochen ist. Der Autor nimmt 
an, daß die Chylurie zu stände kommt durch einen inter¬ 
mittierenden Druck auf den Ductus thoracicus, der nur in 
Wirkung tritt, wenn der Patient bestimmte Lagen einnimmt. 
Wahrscheinlich wird der Verschluß durch eine gestielte ver¬ 
kalkte Drüse verursacht. Doch hat die Röntgenuntersuchung 
nicht den Beweis für diese Annahme geliefert. 

Fritz Juliusherg (Posen). 

Mowry, Albert E. Ein Fall von tuberkulöser 
Epididymitis mit lösl ichen Quecksilbersalzen (in¬ 
tramuskulär) behandelt. Americ. Journal ofDerm. 1911. 
Januar, p. 361. 

Angeblich Erfolg. Dosierung s. Original. 

J. H. Schultz (Breslau). 

Wilkinson, Hugo. Radikaloperation der Hydro- 
zela. American Journal of Dermatology. 1911. Juli. p. 376 
bis 378. 

Nicht Neues. 4 Bäder. J. H. Schultz (Breslau). 

Richstein, J. Zirkumzision. American Journ. of Derma¬ 
tology. 1911. April p. 183. 

R. empfiehlt Lokalanästhesie lediglich mit Kokain, ohne 
Adrenalin hei der Zirkumzision um kosmetisch nachteilige 
Schwellungen zu vermeiden und völlige Anästhesie zu erzielen. 

J. H. Schultz (Breslau). 


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Buchanzeigen und Besprechungen. 

- / 


Schnitz, H. Haut, Haare, Nägel, ihre Pflege, 
ihre Krankheiten und deren Heilung nebst einem 
Anhang über Kosmetik. Fünfte Auflage, neu bearbeitet 
von E. Vollmer. Leipzig. 1912. J. J. Webers Verlag. Preis 
Mk. 2.50. 

Das vorliegende kleine populär geschriebene Gesundheits¬ 
büchlein behandelt in bei seinem Umfange recht ausführlicher 
Weise die Anatomie, Physiologie und Pathologie der Haut. Es 
trägt den neuesten Errungenschaften der Wissenschaft Rech¬ 
nung und enthält viele gute Abbildungen. In etwas auffallen¬ 
der Weise wird in dem Buche für die Kreuznacher Quellen 
Reklame gemacht. Fritz Juliusberg (Posen). 


Kühnemann, G. Taschenbuch der speziellen 
bakterio-serologischen Diagnostik. Berlin. Verlag 
von Julius Springer. 1912. Preis Mk. 2.80. 

Das kleine Taschenbuch Kühnemanns enthält alle not¬ 
wendigen Angaben, die für bakteriologische und serologische 
Untersuchungen notwendig sind. Die Differentialdiagnose ist 
überall aufs eingehendste berücksichtigt; die Technik ist mit 
genügender Gründlichkeit dargestellt Das praktische kleine 
Büchlein erfüllt durchaus die Aufgabe, die es sich gestellt hat 
und ist warm zu empfehlen. Fritz Juliusberg (Posen). 


Orlowski. Eindrücke und Erfahrungen über 
Syphilisverlauf und Behandlung- 

Aus Würzburger Abhandlungen aus dem Gesamtgebiet 
der praktischen Medizin, herausgegeben von J. Müller und 
0. Seifert Würzburg. Curt Kabitzsch. 1912. Preis 0*85 Mark. 
Die Arbeit enthält nur wohlbekanntes. 

Fritz Juliusberg (Posen). 


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968 


Buchanzeigen und Besprechungen. 


Klingmfiller, V. ÜberdieBeh an diu ng der Gonor¬ 
rhoe des Manne8. Aus: Sammlung zwangloser Abhandlungen 
auf dem Gebiete der Dermatologie, der Syphilidologie und der 
Krankheiten des Urogenitalapparates, herausgegeben von Professor 
Dr. J. Jadassohn. Band I, Heft 3. Halle a. S., Karl Marholds 
Verlag. 1912. Preis 1 Mark. 

Klingmüller gibt in dem vorliegenden Heft eine klar 
geschriebene Zusammenfassung der männlichen Gonorrhoe. Die 
Ausführungen beruhen auf den Anschauungen der Neisserschen 
Schule und geben dem Leser ein guteB Bild der in der Breslauer 
Klinik üblichen Gonorrhoebehandlung. Wer, wie der Referent, 
der Ansicht ist, daß die Behandlung nach bakteriologischen 
Grundsätzen heute bei der Gonorrhoe noch die relativ besten 
Erfolge zeitigt, kann dem Hefte nur die weiteste Verbreitung 
wünschen. Fritz Juliusberg (Posen). 


Bering, Fr. Über kongenitale Syphilis. Entste¬ 
hung, Erscheinungen und Behandlung. 

Aus Sammlung zwangloser Abhandlungen aus dem Gebiete 
der Dermatologie, der Syphilidologie und der Krankheiten des 
Urogenitalapparates, herausgegeben von Professor Dr. J. Jadas¬ 
sohn. Band I. Heft 4. Halle. Karl Marholds Verlag. 1912. 
Preis 1‘20 Mark. 

Behring leitet seine Ausführungen mit einer Betrachtung 
über die Entstehung der kongenitalen Syphilis ein, wobei er 
die neueren Anschauungen, vor allem den Einfluß der Neisser¬ 
schen und Finger sehen Arbeiten auf unsere Auffassung von 
der kongenitalen Syphilis erörtert. Er geht eingehend auf die 
Gesetze von Colles-Baume und Profeta ein, deren Um¬ 
fang durch die Wassermannreaktion wesentlich modifiziert 
wurde. Der zweite Teil der Arbeit beschäftigt sich mit den 
Erscheinungen der Syphilis congenitalis, der dritte Teil ist der 
Behandlung gewidmet. Die kleine Schrift, die den neuesten 
Erfahrungen auf theoretischem und praktischem Gebiete Rechnung 
trägt, ist den Fachärzten und allgemeinen Praktikern auf wärmste 
zu empfehlen. Fritz Juliusberg (Posen). 


Zeitschrift für Chemotherapie undverwandte 
Gebiete. Herausgegeben von P. Ehrlich, F. Kraus, A. v. 
Wassermann. Erster Jahrgang. Heft 2. Teil HI. Referate. 
Leipzig 1912. Verlag von Georg Thieme. 

Diese neue Zeitschrift hat es sich zur Aufgabe gestellt, 
über das neu eröffnete Gebiet der Chemotherapie nicht bloß 


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Bachanzeigen and Besprechungen. 


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den Laboratoriumsforscher, sondern auch den Praktiker zu 
unterrichten. Das vorliegende Heft enthält ausschließlich Refe¬ 
rate, die nach dem Inhalt unter folgenden Schlagworten geordnet 
sind: Wesen der Infektion, Anaphylaxie, Eiweißdifferenzierung 
und Blutnachweis, Agglutination, Präzipitation, Toxine, Hämo¬ 
lysine, Opsonine, Leukozyten, Lues, Tuberkulose etc. etc. Die 
einzelnen Abschnitte enthalten zahlreiche Referate, so der Ab¬ 
schnitt über Wesen der Infektion alleine 27, der über Tuber¬ 
kulose alleine 34 Referate. Der Name der Herausgeber bürgt 
dafür, daß das neue Unternehmen eine bedeutungsvolle Berei¬ 
cherung der medizinischen Literatur darstellt. 

Fritz Juliusberg (Posen). 


Abhandlungen über Salvarsan, gesammelt und 
herausgegeben von Paul Ehrlich. J. F. Lehmanns Verlag. 
München 1912. Preis geheftet 10 Mark. Band II. 

Der erste Band der Abhandlungen über Salvarsan, erschienen 
im Januar 1911, enthielt eine Fülle von Arbeiten über das Sal¬ 
varsan, die zum größten Teil in der Münchner medizinischen 
Wochenschrift erschienen waren. Dieser zweite Band setzt diese 
Sammlung fort. Er enthält vor allem Arbeiten aus der Münchner 
medizinischen Klinik, zu denen noch einige anderwärts erschienene 
Aufsätze hinzukommen. So enthält das groß angelegte Werk 
eine reichhaltige Zusammenstellung der Originalliteratur über 
das Salvarsan, nicht bloß soweit es die Syphilisbehandlung an¬ 
geht, sondern auch andere Krankheiten, bei denen das Salvar¬ 
san mit Nutzen zur Anwendung kam, die Framhoesio, der Typhus 
recurrens, die Malaria usw. finden ihre Berücksichtigung. 

Von besonderer Bedeutung sind die Schlußbemerkungen, 
aus der Feder Ehrliche selbst. Er beginnt mit einer Diskussion 
über die Neurorezidive, um dann auf die akuten Todesfälle 
einzugehen. Bei einem Teile dieser Fälle ist ein Wasserfehler 
schwerster Art vorgekommen, wofür einige eingehend dargestellte 
Fälle, so die von Favento und Milian sprechen. Eine zweite 
Gruppe bilden die Fälle, die außer ihrer Syphilis anscheinend 
sonst nicht erkrankt waren, bei denen aber durch die Sekretion 
schwere Organveränderungen festgestellt wurden. Eine dritte 
Gruppe betrifft Patienten, bei denen schon innerhalb des 
Lebens schwere, zum Teil irreparable Veränderungen des Herzens 
erkannt worden waren. Eine weitere Ursache schwerer Erkran¬ 
kungen und Todesfälle ist in einem unzweckmäßigen Verhalten 
der Patienten vor und nach der Injektion zu sehen, hierher 
gehören weite Reisen, Alkoholexzesse, große körperliche An¬ 
strengungen. Es bleiben allerdings noch einige Fälle übrig, bei 


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Buchanzeigen und Besprechungen. 


denen eine eigentliche Todesursache nicht festgestellt werden 
kann. Nach Ehrlich wird es sich möglicherweise noch tun eine 
weitere Fehlerquelle technischer Art handeln. Es scheint, als 
ob die hei der Präparation auftretende Oxydation des Salvar- 
sans eine verhängnisvolle Rolle spielen kann. Bei der Oxydation 
bildet sich aus dem Dioxydiamidoarsenobenzol durch Sauerstoff¬ 
aufnahme das p-Oxyamidophenylarsenoxyd, welches sich bei 
Mäusen als 10—15 mal giftiger erwies, als das Ausgangsprodukt. 
Es könnte, wenn die Lösung nicht gleich verwendet wird, sondern 
z. B. ein Transport mit starkem Schütteln stattfindet, leicht 
eine Oxydation eintreten. Bei drohender Gefahr durch Gehirn¬ 
schwellung sollte die Vornahme der Lumbalpunktion nicht ver¬ 
absäumt werden. Eine solche hat sich in einem Falle Meirowskys 
als lebensrettend erwiesen. 

Auf die einzelnen Arbeiten des Werkes näher einzugehen, 
dürfte sich erübrigen; sie haben schon anderwärts ihre Berück¬ 
sichtigung gefunden. Sicherlich erleichtert das Sammelwerk 
dem Arzte Kenntnisnahme des ungeheueren Tatsachenmaterials, 
dessen Erkenntnis sich an die gewaltige Entdeckung Ehrlichs 
angeschlossen hat und trägt mit dazu bei, die Fortschritte der 
Chemotherapie in weitere Kreise zu tragen. 

Fritz Juliusberg (Posen). 


Fischer, Franz. Ulcera varicosa. Ihre Behand¬ 
lung mit Berücksichtigung der Indikationsstellun- 
gen. Leipzig 1912. Verlag von Veit & Comp. Preis 1 Mark. 

ln der vorliegenden kurzen Broschüre hat Fischer die 
wesentlichsten Hilfsmittel, die uns für die Behandlung der 
varikösen Unterschenkelgeschwüre zu Gebote stehen, zusammen¬ 
gestellt, wobei er die einzelnen Behandlungsarten nach den 
Indikationen ordnet. Trotz der Kürze der Ausführungen ent¬ 
hält die Arbeit viele praktisch wertvolle Winke für die Be¬ 
handlung der hartnäckigen Leiden. 

Fritz Juliusberg (Posen). 


.Lewandowsky, M., Berlin. Praktische Neurologie 
für Ärzte. Mit 20 Textfiguren. Berlin I. Springer. 1912. 

Das vorliegende Buch ist nach dem Vorworte nur für 
diejenigen Ärzte geschrieben, welche die Neurologie nicht als 
Spezialfach betreiben. Dementsprechend geht es von ganz 
elementaren Voraussetzungen aus und begnügt sich mit einem 
Mindestmaß von theoretischer Begründung; überall liegt der 


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BucbSnseigeu und Bus^reebungeii. 971 

Schwerpunkt der Darstellung in den Bedürfnissen der Praxis 
und dies macht sieb sowohl auf dem Gebiete der anatomischen 
Darstellung als auch auf dein der Therapie- geltend, wo 2 . EL 
die früher vielfach •' Kberecbiitate-;Elektrotherapie sichtlich in 

4ort ilfeyhigruöd .ifehü» .-d _ihren 

wird ifelBÄ 

{ijüte/die Psychoanaly^F FCrudV iBchgunuiifh- Knhk 
erfiÜrrt. . ßö.- ; ist daa adfön -im-gostriretc Buch .woKi gmigitei-, . 
auch dem auf anderen Gehictön ?.pe , /juUsti«oh Arbeitend«« hoi 
grlegeatlichet Begsgaaog mit ueurologisoliu« Eitwuiörhgeu tu 
der- fTa.itis rasche imd gründliche Auskimft zu 

•!•:• Pi.ci: iTr.-u,. 

Joseph, Max, Profi Bn £ümiinb Ha n d h u c i) d er K o s m e - 
ti.jc. MU 1C4 Piguren «öd 203 itegeptenmi Text, sojd^eiaem An¬ 
hang von 101 linzepter». Verlag, ;v«n. V«tÖL «.'-Oyiiop- Leipsig 1Ö12 

Das zu alle« Zeiten rege Streben sich oVggiiehsi no.il- 
haft xti üöige.ü, hat mit dfem Wechsel ; &i>).i‘VuhöitA>ög.riffe8 

wild dem kulturellen Hochstand eiheu gründliche« MhMyjel «v. 
führen.: Von dem lüsternen VeiSchönerüygsbeti'ioh upd aetper 
leichtfertig naiven Befriedigung ist •■ u- einer .gesoudm» \ <•'■ 
eioigcug v<;,i Kosmetik und Hygiene ge-: ■■■■ i m dirnm;; 

eigentlich alle Ärzte berufen sind, die sich f&c.hgetti&ß mit der 
Behantllüng und der BeseitigiiBg entsielleoder VcratHlnrusiicß' an 
beschäftigen haben, Iro Sin re* dieser, den. mOihVrinui Vei härtmHseu 
entsprechenden, ej'waiiej ton Avs'iegung des fehniihmtsbegviffes, 
hat Joseph üjtter Fuchgenössen ein Werk 

ge«chßßeD, das in einheitlicher Würdigung; dev townehaoben 

Dhektive. eigentlich ein angthvawdiffo-' fl^mÖirÄCli^ der physika- 
lisiiben BehändliHigsiucthoiicn. der BoimutofhevapiW ;-ud der ehi • 
Turgiacben Behelft» darstellt. 

1» einer einleitenden Übersicht liutemfcktet :4.>. -F t-t tSC.li 
: lin) Uber das kosmetische Kiistr-oug und di« kovrigji't'endcti 
Prozeduren verflossener Zftitlaufä. Iteiebb.ch cxporiwirb» anihro- 
p s’ogisch-tdhDOgrafibische D;:r,eo tue.- - 0 -Ion barbttritfc’nvi 

Schönheitskultqs asiatischer und *i4Hfc?iEiftcher Velkssttimpiü. 
Sc.humokbtrben, TatanWupg (IJ^ihfwlenyngp Bemahtog der Hälft. 
H«ar- und Nageikiütu« werden. fiihA'^ajit. geschildert Auf den 
Ute-mmch• historiscbeii Teil irlei •••• -•• .ik greil.t ein Aufsatz 
Pag eie über, dev wie afte Leietungep da? früh v^rsiorbeiijui 
tlistbrikers, den Stempel aifeeiti|jßr -Grientiextkeit trägt-, Di« 
dankbare Aufgabe, di« Schdnhcitsb-Hdiugujugun das'Kindes xii 
schildern, hat üzerny (Str&ßburg) mit seltener Liebe in einer 
ittbältareichea Skizze gelbst. Hier haben uai-h C. Prophylaxö 
ut-d Hygiene ibra würdigsten Aufgaben zu erfüllen. Line heiklere 



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Buchanzeigen and Besprechungen. 


Mission hatte Lorand (Karlsbad) mit der Ausführung jener 
Maßnahmen zu übernehmen, welche gegen das Altern gerichtet 
sind. Hygienisch-diätetische Vorschriften, therapeutische Ver¬ 
ordnungen finden eine beherzigenswerte Registrierung, sie sollen 
zumindest die Auflehnung gegen die unerbittliche Macht stützen 
helfen, wenn sie vorzeitig dem Exterieur die Zeichen der Ver¬ 
witterung aufprägen will. Mit gleicher Sorgfalt finden sich die 
allgemeinen physikalischen Heilpotenzen, wie Licht (Solger), 
Klima (Mense) und Wasser (Müller) berücksichtigt, inso¬ 
weit sie durch Hebung des Stoffwechsels und zirkulatorische 
Anregung, dem Aussehen und Wohlbefinden zugute kommen. 
Durch die Chemie und Pharmakologie der kosmetischen Stoffe 
leitet die sachkundige Führung von Golodetz, der als chemischer 
Partner Unnas die Wirkungsäußerungen der Arzneistoffe bestens 
zu bewerten weiß. Über die technische Ausführung und die 
dermatotherapeutischen Anzeigen der Massage liefert ein durch 
Abbildungen vielfach erläuterter Beitrag No bis Aufschluß. Die 
Minderwertigkeit maschineller Einrichtungen und die Leistungs¬ 
grenzen einer methoJischen Digitalübung werden objektiv be¬ 
leuchtet. Den aktinischen Valenzen im Dienste der Kosmetik, 
insoweit dieselben sich auf Rotlicht, Finsen und Röntgen¬ 
strahlen beziehen, wird Schmidt (Berlin) in einer kurzen 
Exposition der Indikationen, Dosierung und Reaktionsbewertung 
gerecht. Der Quarzlampenbehandlung mißt Pürckhauer einen 
nur bescheidenen Platz zu und möchte am ehesten noch auf die 
glänzende Schälwirkung und die gefäßverödende Eigenschaft 
der Strahlen Wert legen. 

ln die spezielle Organkosmetik führt Joseph mit der 
sorgfältigen Behandlung jener Methoden und Prozeduren ein, 
welche die Beseitigung störender und krankhafter Hautzustände 
ermöglichen. E. Meirowsky, C. Sichert und J. Colman 
führen eine reiche Auswahl auf die Beeinflussung von Verschie¬ 
bungen des Pigments und Störungen des Follikularapparates 
abzielenden Methoden an. Das weite und dankbare Feld kosme¬ 
tischer Probleme im Gebiete der Augenheilkunde, Stomatologie und 
Chirurgie beleuchten in lehrreicher Weise die Abschnitte 12—17 
des Handbuches. Axenfeld und C. Brons zeigen den ernsten 
Weg, den der Okulist zu betreten hat, wenn es darauf ankommt, 
entstellende Abweichungen von der Norm an den Lidern und 
Tränenorganen, Kornealschäden, Schieiarten und Lähmungszu¬ 
stände in kosmetisch befriedigender Weise operativ auszugleichen. 
Aus Holländers Ausführungen erkennt man auf Schritt und 
Tritt den erfahrenen Meister, der unermüdlich bestrebt ist, mit 
Verbesserungen der Technik den entstellenden Gesichtsläsionen 
beizukommen und den kosmetischen Anzeigen nicht minder als 
den funktionellen gerecht zu werden. Die Ziele der modernen 


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Bacbanzeigen and Besprechungen. 


973 


Ortodontie, die Bedeutung der Mundpflege und die kosmetische 
Seite der Onychopathologie fassen 6. Trautmann (München), 
Mamlok (Berlin) und Julius Heller (Berlin) in gründlichen 
Essays zusammen. 

Die auf gleiche Höhe nivellierte wissenschaftliche Richt¬ 
linie des Handhuches darf als Verdienst Josephs angesehen 
werden, der gleich dem mitwirkenden Stabe die Kosmetik als 
eine Domäne des Arztes achtet und sie von dem Unkraut 
quacksalberischen Afterwissens zu befreien bestrebt ist. 

No bl (Wien) 


Naegeli, Otto. Priv.-Doz. Zürich. Blutkrankheitenund 
Blutdiagnostik. Lehrbuch der morphologischen 
Hämatologie. 719 Seiten mit 24 Fig. im Text u. 20 farbigen 
Tafeln. 2. Auflage. Leipzig 1912. Veit u. Co. * 

Der sehr erweiterte Umfang der 2. Auflage des Naegeli- 
schen Werkes kann als ein Zeichen rühriger Weiterarbeit in 
der morph. Hämatologie angesehen werden, die, längst nicht 
mehr Alleingebiet der inneren Medizin, in stetig zunehmender 
Weise in vielen Spozialdisziplinen Berücksichtigung und dadurch 
auch Bereicherung gefunden hat. Nicht zuletzt gilt dies von 
der Dermatologie, in der schon eine große Anzahl wichtiger 
hämatologischer Einzelheiten vorliegen, die sich hoffentlich ein¬ 
mal zu einem Ganzen zusammenfassen lassen. Die Technik der 
morph. Blutuntersuchung ist eingehend geschildert. Unter den 
ungemein wichtigen Vorschriften für die Blutentnahme interessiert 
die Forderung Ns., unmittelbar vor der Entnahme des Blutes 
ein warmes Handbad zur Erzeugung einer aktiven Hyperämie 
zu gehen, weil nur so gleichmäßige Werte für Erythrozyten, 
Hämoglobin, Leukozyten, Viskosität gewährleistet sind. Das 
Ohrläppchen hält N. zur Blutentnahme wenig geeignet, da die 
Werte aus dem Ohrläppchen-Blut nicht so zuverlässig sind. Die 
Blutfärbungen für Ausstrich und Gewebsschnitt werden genau 
und nach eigenen Erfahrungen kritisch geschildert Sehr praktisch 
ist eine Ubersichtstabelle über die geeignetsten Färbungen für 
spezifische Zwecke, wie z. B. für die Nukleolen, für Kernstruktur, 
für die Azurgranulation der Lymphozyten, für die Altmann- 
Schrid de sehen Granula in den Lymphozyten. Als Übersicbts- 
farbung, die gleichzeitig die meisten Einzelheiten hervortreten 
läßt, empfiehlt Naegeli die von Pappenheim angegebene 
Jen ner-Giemsa -Färbung. Dieser Empfehlung kann ich 
mich anschließen, weil neben guter Granulafärbung auch 
eine distinkte Kernfärbung zustande kommt, die eine Unter¬ 
scheidung zwischen Gr. mononukleären und großen Lymphozyten 
wesentlich erleichtert In der Lymphozyten- und Leukozytenfrage 


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Bachanxeigen and Beiprechangen. 


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vertritt Naegeli nach wie vor streng die dualistische 
Lehre von der Spezifität der Lymphozyten und Leukozyten, 
wie sie von Ehrlich zuerst aufgestellt wurde, und wendet sich 
in eingehender, kritischer Weise gegen die unitaristische 
Lehre und die Annahme einer Nichtspezifität der Arten von 
weißen Blutkörperchen, die in verschiedener Nuance vor allem 
von Grawitz, Arnold und Pappenheim vertreten wird. 

ln dem klinischen Teile werden die Blutveränderungen 
bei den Anämien, Leukämien, bei der Pseudoleukämie, den 
Infektionskrankheiten, unter ihnen auch die Verhältnisse bei 
Lues, bei Helminthiasis, malignen Tumoren und bei Vergiftun¬ 
gen und Blutgiften geschildert. Auch auf die Befunde bei Haut¬ 
krankheiten ist an verschiedenen Stellen Bezug genommen. Dem 
Anfänger erleichtern die zahlreichen schön gelungenen farbigen 
Tafeln von Blutbildern bei verschiedenen Krankheiten das Ein¬ 
dringen in «die Blutmorphologie außerordentlich. 

Das Buch ist jedem, der bei Dermatosen seine Unter¬ 
suchungen auch auf das Blutbild ausdehnen will, bestens zu 
empfehlen, weil er mit seiner Hilfe sich eine Schulung auf 
diesem Gebiete aneignen kann, die es ihm allein ermöglicht, 
bei den Untersuchungen Resultate zu schaffen, die anderen 
Forschem zum Vergleich oder für eine Zusammenfassung allein 
wertvoll sein können. Spiethoff (Jena). 


Der Redaktion einf esandte Bücher. 

(Besprechung fallweise Vorbehalten.) 

Jahreskurse für ärztliche Fortbildung. (Maiheft.) 8. Jahrg. 1912. Einzel¬ 
preis dieses Heftes Mk. 2.25. 8°. Nervenkrankheiten. Doz. Dr. Marburg. 
Über die Beziehungen der Blutdrüsen zum Nervensystem. Psychiatrie Prof. 
Binswanger und Prof. Berger. Über den angeborenen Schwachsinn 
im kindlichen Alter. Die affektiven Psychosen und die Dementia praecox. 
J. F. Lehmanns Verlag. München. 

Ledoux-Lebard. La Revue du Cancer. Publiüe sous les auspices de 
l’association frangaise pour l’6tude du cancer. Tome I. Fdlix Alcan, edi- 
teur. Paris VI. Bd. St. Gennain 108. Abonnementpreis Fr. 15.— für Frank¬ 
reich ; Fr. 18.— für das Ausland. 

Delbet et Ledoux-Lebard. Bulletin de Passociatdon francaise pour 
l’etude du cancer. Tome IV. Felix Alcan, dditeur. Paris VI. Bd. St. Ger- 
main 108. Abonnementpreis derselbe. Für beide Publikationen zusammen: 
Fr. 26.— für Frankreich; Fr. 30.— für das Ausland. 

Prof. Dr. Reinhold Rüge und Dr. Max zur Verth. Tropenkrankheiten 
und Tropenhygiene. 8°. Preis geh. Mk. 13.—, geb. Mk. 14.20. Mit 8 Karten 


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Buchanzeigen und Besprechungen. 


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und 201 Abbildungen im Text. Verlag von Dr. Werner-Klinkhardt. 
Leipzig 1912. 

E. Merck» Jahresbericht. Ober Neuerungen auf den Gebieten der 
Pharmakotherapie und Pharmazie. 8°. 26. Jahrgang. E. Merck. Chemische 
Fabrik. Darmstadt 1912. 


Sixth annual report of the Henry Phipps Institute for the study. Treat¬ 
ment and Prevention of Tuberculosis. 8°. February 1908 to February 1910. 
Published by the Henry Phipps Institute. 238. Pine Street, Philadel¬ 
phia. 1912. 

Georg Hirtll. Parerga zum Elektrolytkreislauf. Inhalt: I. Zellenlähmung 
und Zellentod infolge von Störungen des Elektrolytkreislaufs. H. Dynamik 
und Hygiene des Elektrolytkreislaufs. 8°. Preis Mk. 1.—. Verlag der „Jugend“ 
Lessingstr. 1. München 1912. 

Prof. Finger, Jadassohn, Ehrmann und Gross. Handbuch der Ge¬ 
schlechtskrankheiten« 8°. XV. Lieferung. (III. Bd., Bogen 1—8 und Tafel 
I—III.) Preis: K 6.— z: Mk. 6.—. Verlag von Alfred Holder, Wien und 
Leipzig, 1912. 

D. Leredde. La Sterilisation de la Syphilis. Preis: Fr. 2.50. A. 
Maloine, 25—27, Rue de l’öcole de mödecine. Paris. 1912. 

Dr. Karo. Die Prostatahypertrophie, ihre Pathologie und Therapie. 
8“. Preis Mk. 1.60. Oskar Coblentz, Berlin W, 30. 1912. 

Dr. Beurmann et Gougerot. Les Sporotrichoses. 8°. Avec 181 figures 
dans le texte et 8 planches hors texte. Preis Fr. 20.—. CVIII. Bd. Felix 
Alcan, St. Germain, Paris. 1912. 

Prof. Finger, Jadassohn, Ehrmann und Gross. Handbuch der Ge¬ 
schlechtskrankheiten. 8°. XVI. Lieferung. (IH. Bd. Bogen 9—16 und Tafel 
IV—VI.) Preis K 6.— iz Mk. 6.—. Verlag von Alfred Holder, Wien und 
Leipzig. 1912. 

S. v. Prowazek. Handbuch der pathogenen Protozoen. IV. Lieferung. 
(Schluß de® I. Bandes.) Mit 2 farbigen und 5 schwarzen Tafeln und 36 
Figuren im Text. Preis Mk. 9.—. Verlag von Johann Ambrosius Barth. 
Lmpzig. 1912. 

Prof. Erhard Riecke. Lehrbuch der Haut- und Geschlechtskrank¬ 
heiten. Zweite vermehrte und verbesserte Auflage. Mit 17 Farben¬ 


tafeln und 307 größtenteils mehrfarbigen Textabbildungen. 8*. Preis geh. 
Mk. 16.50, geb. Mk. 18.—. Verlag von Gustav Fischer. Jena. 1912. 

Jahreskurse für ärztliche Fortbildung. (Juniheft.1 3. Jahrgang. 1912. 
Einzelpreis dieses Heftes Mk. 2.—. 8 °. Kinderkrankheiten: Prof. Lang¬ 
stein. Hunger und Unterernährung im Säuglingsalter. Einige Fragen 
der Ernährung beim gesunden und kranken älteren Kinde. Allgemeiner 
Rückblick. J. F. Lehmanns Verlag. München. 1912. 

Georg.. Büchner. Angewandte Jonenlehre für Studierende, Chemiker, 
Biologen, Ärzte u. a. 8°. Preis Mk. 8.—. J. F. Lehmanns medizinische 
Buchhandlung. München. 1912. 

Dr. MOlberger Grundzüge der pathologisch-histologischen Technik. 
8°. Mit 3 in den Text gedruckten Abbildungen. Preis Mk. 2.—, geb. 
Mk. 2.60. Verlag von Julius Springer. Berlin. 1912. 

Dr. Josef Urbach. Die Geschlechtskrankheiten und ihre Verhütung 
im k. u. k. Heer, in der k. k. Landwehr und in der k. u. k. Kriegsmarine 
mit vergleichender Berücksichtigung fremder Staaten. 8°. Mit 22 Tabellen, 
8 Kurven tafeln und 4 Karton. Preis K 6.—. Verlag von Josef Safär, 
Wien und Leipzig. 1912. 


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Varia. 


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Magnus Möller f. 


Am 24. Februar 1912 starb an Diabetes Dr. med. 
Lars Magnus Möller, Professor der Syphilidologie am 
Karoliniscben Institute zu Stockholm. Geboren am 11. Juni 
1857, wurde er 1892 Dozent der Syphilidologie, 1898 Abteilungs¬ 
vorstand am Krankenbause St. Göran und April 1911 als 
Nachfolger des in Ruhestand getretenen Edward Welanders 
zum Professor der Syphilidologie berufen. 

Seine wichtigsten Arbeiten sind „Studien über Rücken¬ 
marksyphilis 0 (1890), mehrere Aufsätze über die Behandlung 
der Syphilis mit Merkuriolöl, über Lungenembolien bei dieser 
Methode, über Follikulitis, Spermatozystitis et Ureteritis gonor¬ 
rhoica und andere Komplikationen bei dieser Krankheit, über 
„Der Einfluß des Lichtes auf die Haut im gesunden und krank¬ 
haften Zustande“ (1900) und eine lange Reihe von Abhandlungen, 
die sich mit den verschiedenen sozialen Seiten der venerischen 
Krankheiten beschäftigten; als der meist bedeutende der Mit¬ 
glieder der k. Kommission für Maßnahmen zur Bekämpfung 
der Geschlechtskrankheiten in Schweden hat er nämlich während 
der letzten sieben Jahre eine bedeutende Arbeit in dieser Be¬ 
ziehung niedergelegt. 

Er war ein glänzender Lehrer, ein ernster Forscher, dem 
Unterricht und der Wissenschaft warm ergeben. Sein vorzeitiger 
Tod ist als ein schwerer Verlust für die Syphilidologie und 
für die ärztliche Ausbildung in Schweden zu betrachten. 

Karl Marcus. 


Varia. 

Personalien. Prof. Dr. R. Matzenauer (Gras) wurde zum or¬ 
dentlichen Uniyersitätsprofessor ernannt. 

Privatdozent Dr. Hans Hübner (Marburg) erhielt den Professortitel. 


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Archiv für Dermatologie u. Syphilis. Berichtteil. 

Bd. CXII. Heft 8. 


Ans dem Krankenhaus St. Gtöran, Stockholm. 


Über einige für die Dermatologie 
anwendbare neue kolloide Präparate. 

Von 

Dr. James Strandberg. 

Durch die Fortschritte der Kolloidchemie haben mehrere 
vorher dunkle Fragen in beinahe allen Zweigen der Natur¬ 
wissenschaften, wie z. B. in der Mineralogie, Agrikulturchemie 
und Medizin, ihre Erklärung gefunden. 1 ) Da beinahe alle Be¬ 
standteile des Organismus aus Kolloiden gebildet oder aus 
solchen entstanden sind, so kann man verstehen, welch große 
Bedeutung die Kenntnis dieser Stoffe für die Biologie hat. 

Auch die technische Industrie hat großen Vorteil aus der 
Kolloidchemie gezogen, die z. B. bei der Entwicklung der Glas- 
und Tonwarenfabrikation, der Kautschukerzeugung, der Leder¬ 
gerbung, der Zuckerfabrikation, der Photographie usw. eine große 
Rolle gespielt bat 

Für die Medizin haben die Kolloide eine große praktische 
Bedeutung als anwendbare therapeutische Mittel erhalten. Ich 
brauche nur einige so bekannte Mittel wie Kollargol, Sublamin, 
Lysol, Kollodium, Traumaticin, Gelatine u. a. zu nennen. Kol¬ 
loides Quecksilber — Hyrgol — ist zur Anwendung gekommen, 
ebenso kolloides Platina, Platinosol, kolloider Schwefel usw. 

Thomas Graham ist durch seine 1861 und 1864 erschienenen 
Arbeiten als Grundleger der Kolloidchemie zu betrachten.*) Beim Studium 

1 ) Siehe Zeitschrift für Chemie und Industrie der Kolloide, Spe¬ 
zialheft „Kolloidchemie und Medizin". Dezember 1909. 

*) Eine kurzgefafite und gute Darstellung der Kolloidchemie ist die 
„Einführung in die Kolloidchemie" von Viktor Pose hl. Dresden 1910. 
Verlag von Theodor Steinkopf. 

Archiv f. Dermal a, 8yph. Bd. CXH. 02 


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Strandberg. 


der Diffusion von Stoffen in Lösung fand er v daß Körper, die leicht aus 
der Lösung auskristallisieren, schnell aus ihrem Lösungsmittel in reines 
Wasser ausdiffundieren oder durch tierische Membranen gehen, während 
andere amorphe Körper ihren Zusammenhang mit dem Lösungsmittel 
hartnäckiger beibehalten und nicht, oder wenigstens höchst selten und 
dann nur ganz langsam, durch tierische Membranen gehen. Die enteren 
Stoffe sind die sog. Kristalloidsubstanzen, während die letzteren von 
Graham nach dem Leim (xJlAa), den er als typisches Beispiel betrachtete, 
Kolloidsubstanzen genannt wurden. 

Körper, die im allgemeinen nur in fester Form Vorkommen, 
können sich in der Lösung doch als Kolloide vorfinden. Die Kolloid¬ 
chemie ist somit die Lehre von dem Vorkommen der Stoffe in kolloidalem 
Zustande. 

Das Prinzip für die Herstellung der kolloiden Lösungen ist die 
Verminderung der Körnergröße der Stoffe. Die Lösungen sind somit eher 
als Emulsionen zn betrachten, die indessen so fein sind, daß sie mehrere 
der für Lösungen charakteristischen Eigenschaften besitzen. Je nach der 
Körnergröße kann man somit von Emulsionen, kolloiden und kristal- 
loiden Lösungen sprechen. 

Eine kolloide Lösung besteht aus zwei Phasen, nämlich teils aus 
dem sog. Dispensionsmittel, teils aus den in denselben schwebenden 
Körneru, der sog. dispersen Phase. Das Dispersionsmittel kann sehr ver¬ 
schieden sein, beispielsweise Wasser, Glyzerin, Alkohol usw. Die kolloiden 
Lösungen oder, wie sie auch genannt werden, „Sole*, erhalten dadurch 
verschiedene Namen, wie Hydrosole, Glyzerosole, Alkosole usw. 

Da Suspensionen, kolloide und wirkliche Lösungen, sich nur durch 
die Körnergröße der dispersen Phase unterscheiden, hat man sie unter 
dem Namen Dispersoide vereinigt. 

Sie werden nach Ostwald eingeteilt in; 

1. eigentliche oder grobe Dispersionen, wo die Körnergröße 0*1 •• 
übersteigt. Hierhin gehören unsere gewöhnlichen Emulsionen und Suspen¬ 
sionen ; 

2. kolloide Lösungen, wo die Körnergröße zwischen 0*10 /< — 1 
schwankt; 

3. molekulare Dispersoide I „ _ , 

4. Iondispersoide / Korner & roße etwa 01 oder weniger. 

Vergleichsweise sei an die Größe folgender Körper erinnert: Körner 

im feinsten Reispuder 2 a«, in Kartoffelstärke Länge der Körner 100 a*, 
Durchmesser der roten Blutkörperchen 2*5 /<, Fetttropfen in der Milch 

2—10 A4. 

Auf die chemischen und physikalischen Eigenschaften der Kolloide 
will ich hier nicht näher eingehen, möchte aber auf einige leicht zu 
beobachtende Verhältnisse aufmerksam machen. 

In Dispersoiden, wo die Körnergröße kleiner als 8—6 a* ist, sieht 
man im Mikroskop (falls die Körner sichtbar sind), wie sich die Körner 
in einer beständig tanzenden, nach ihrem Entdecker Brownsche Be- 


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Über einige für die Dermatologie anwendbare Kolloide. 979 

wegnng genannten, Bewegung befinden. Über die Ursache hiervon sind 
mehrere Theorien aufgestellt. Die verbreitetste scheint die an sein* daß 
die Bewegung auf der innewohnenden Wärmeenergie beruht. 

Sind die Körner größer als 0*1 /«, so können sie sich im allgemeinen 
nicht im Dispersionsmittel schwebend erhalten, sondern steigen, wie bei 
der Rahmbilduug, zur Oberfläche auf, oder sinken zu Boden und bilden 
ein Sediment. In ein und derselben Lösung kann die Körnergröße so ver¬ 
schieden sein, daß man z. B. eine Sedimentbildung und Aber derselben 
eine Lösung von feinerer Körnergröße erhalten kann. 

Die Lösungen erhalten bei durchfallendem Licht eine rötliche 
Farbe oder zeigen, je nachdem das Licht durch die dispersen Körner 
reflektiert und diffus verbreitet wird, eine Opaleszenz oder Fluoreszenz. 
Das ist das sogenannte Ty ndallphänomen, welches die Grundlage der 
Utramikroskopie bildet; und dank ihr kann man die Körnergröße bei den 
kolloiden Lösungen berechnen. 

Als för kolloide Lösungen charakteristisch gilt, daß der gelöste 
Stoff sich entweder spontan bei zu hoher Konzentration, oder bei Zusatz ver¬ 
schiedener Stoffe oder bei mechanischer Einwirkung usw. niederschlägt 
Durch diesen Prozeß, der Pektisation, Koagulation, Niederschlag usw. 
benannt wird, entsteht ein Bodensatz, der nach Graham „Gel“ genannt 
wird. Entsteht in einem Hydrosol ein Gel, so spricht man von Hydrogel, 
nnd auf dieselbe Weise spricht man von Alkogel, Glyzerogel usw. Die 
Gele sind amorph und von ihnen lassen sich einige wieder in dem vorher 
angewandten Dispersionsmittel lösen, andere nicht. Die ersteren nennt 
man reversible Gele, die letzteren irreversible. Als Beispiele reservibler 
Hydrogele seien Gelatine und Leim genannt, als Beispiele irreversibler 
Gold, Platina und Silber. 

Unter den Forschern, welche die Kolloidchemie mit meh¬ 
reren wichtigen Erfahrungen bereichert haben, ist der Schwede 
The Svedberg einer der bedeutendsten. Er hat u. a. die 
Methode zur Darstellung von Kolloiden vervollkommnet. Es ist 
ihm z. B. gelungen, aus den schweren Metallen, aus sämtlichen 
Alkalimetallen, aus Fetten und Kohlenwasserstoff, Mineralien usw. 
kolloide Lösungen herzustellen. 

Seit dem Sommer 1911 habe ich infolge des großen Ent¬ 
gegenkommens seitens der Aktiengesellschaft Kolloid, deren 
Aufgabe die Exploitierung der Methode des Privatdozenten 
Svedberg zur Darstellung von Kolloiden ist, eine größere An¬ 
zahl Präparate erhalten, deren therapeutische Wirkung ich bei 
verschiedenen Hautkrankheiten erprobt habe. Die Untersuchung 
ist im Kraokenhause St. Göran auf der Abteilung des nunmehr 
verstorbenen Professor Magnus Möller ausgefübrt worden. 

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Die Stoffe, die ich auf Wunsch erhalten und deren thera¬ 
peutische Wirkung ich erprobt habe, waren Hydrosole von 
Schwefel, Teer, Naftalan und Lanolin. Außerdem habe ich 
einige Untersuchungen mit kolloidem Quecksilber begonnen. 
Die letztere Lösung enthielt als Schutzkolloid Gelatine, in den 
übrigen Lösungen haben sich keine Schutzkolloide befunden. 

Ich will die Präparate hier etwas naher beschreiben. 

Schwefel. 

Die Schwefellösungen sind opaleszierend, blaßgelb, mit 
schwachem Schwefelgeruch. Lösungen, die über einen Monat 
gestanden haben, haben keinen nennenswerten Bodensatz ab¬ 
gesetzt. Die Lösung reagiert schwach sauer. Sie wird durch 
Alkali gefallt, ist in neutraler Lösung haltbar und verträgt 
einen ziemlich großen Zusatz von Säure. Die Schwefellösung 
verträgt eine Mischung mit großen Mengen Alkohol. Wird eine 
Schwefellösung mit einer Kochsalzlösung gefällt, die Fällung 
abfiltriert und in feuchtem Zustand verwahrt, so läßt sie sich 
aufs neue in Wassör auflösen. Mit dieser Fällung kann man 
dann bei Bedarf leicht Schwefellösungen von verschiedener 
Konzentration darstellen. 

Teer. 

Von Teerlösungen habe ich teils Steinkohlenteer, teils Holz¬ 
teer erhalten, habe aber meistens den letzteren angewendet. 
Die Lösung hat ein der Kaffeemelange ähnliches Aussehen. 
Der Geruch ist der gewöhnliche des Holzteeres. Bei Zusatz 
von Säure entsteht Fällung, ebenso bei großem Überschuß von 
Alkali. Die Teerlösung wird durch große Mengen Alkohol nicht 
gefällt. Die stärkste erhaltene Teerlösung war 12%- Teer- 
glyzerosole mit viel höherem Teergehalt können dargestellt 
werden. Diese Glyzerosole mischen sich gut mit Wasser. 

Naftalan. 

Die Lösungen sind dickflüssig, schleimig, von grauer Farbe 
und mit Naftalangeruch. Sie reagieren alkalisch und vertragen 
einen Zusatz von Alkali, werden aber durch Säuren gefällt. 
Die Naftalanlösungen werden nicht durch Alkohol gefällt. Sie 
sind in Konzentration bis zu 15 Prozent zu erhalten. 


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Über einige für die Dermatologie andwendbare Kolloide. 981 


Lanolin. 

Die Lanolinlösnngen haben ein milchiges Aussehen und 
riechen nach Wollfett. Sie reagieren alkalisch, werden durch 
Säuren, aber nicht durch Alkali gefällt und vertragen große 
Mengen Alkohol. (Eine Mischung von % Volumen 6% Lanolin¬ 
lösung und V 3 Volumen abs. Alkohol ist haltbar.) Die Lösung 
kann mit 30—40% Lanolin hergestellt werden. 

Die Körnergröße in diesen Lösungen wird nach der Analyse 
folgendermaßen angegeben: Schwefellösungen haben amikrosko- 
pische Körner. Nur das eine oder andere Korn erreicht eine 
Größe von 0*10 fx . 

In den Teerlösungen sind die Körner ca. 0*125 fi und in 
den Wollfettlösungen 0*25 /x. 

Die Lösungen gehen unverändert durch gewöhnliche Filter. 
Als Beweis für die Feinheit der Lösungen kann ich anführen, 
daß mein Kollege Dr. Heden und ich bei einer Serie Tier¬ 
versuche, die wir zur Prüfung der Giftwirkung einiger Mittel 
begonnen haben, Kaninchen große Dosen dieser Lösungen (z. B. 
10 cm 3 1% Teerkolloid) intravenös injiziert haben, ohne daß 
bei den Versuchstieren ein einziges Mal Symptome von Trom- 
bose oder Embolie aufgetreten sind. Übrigens scheinen die 
kolloiden Teer- und Schwefellösungen intravenös injiziert sehr 
ungiftig zn sein. 


Die Vorteile, ein dermatologisches Heilmittel, das in ge¬ 
wöhnlichen Fällen unlöslich ist, in kolloider Form zu bekommen, 
könnten folgende sein: 

1. Das Mittel erhält infolge der geringeren Körnergröße 
ein größeres Penetrationsvermögen und damit eine kräftigere 
Wirkung. 

2. Eine Lösung ist in gewissen Fällen die geeignetste 
Applikationsform eines Mittels. 

Bei den von mir mit den eben beschriebenen Präparaten 
vorgenommenen Proben scheint mir das Ergebnis im großen 
ganzen das gewesen zu sein, daß das Mittel seine gewöhnliche 
Wirkung gehabt hat. Diese scheint jedoch oft kräftiger gewesen 
zu sein, als diejenige, welche das Mittel in ungelöster Form 


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besitzt. Über Erwarten gute Resultate sind in mehreren Fällen 
mit Schwefelpräparaten erzielt worden. */s — 2 proz. Lösungen 
sind bei verschiedenen impetiginösen Hautleiden mit Erfolg an¬ 
gewendet worden. 

Da sich indessen die Anwendung von Lösungen in vielen 
Fällen als unpraktisch erwies, wurden auf meinen Wunsch 
Salben von kolloidem Lanolin und kolloidem Schwefel her¬ 
gestellt. In diesen Salben hat der Schwefelgehalt zwischen 
2—50% geschwankt In einigen Fällen von Sycosis vulgaris, die 
jeder Behandlung getrotzt hatten, wurde mit diesen Salben 
ein glänzender Effekt erreicht. 

Die Teerpräparate sind bei verschiedenen Leiden, meistens 
jedoch bei chronischen Ekzemen, versucht worden. Ein besonders 
gutes Resultat wurde in ein paar Fällen von Ekzem am Skro¬ 
tum und am Anus erreicht. In einem Falle von Pemphigus 
foliaceus erfuhr der Patient durch Umschläge mit Vs proz. Teer¬ 
lösung eine bedeutende Linderung. Vs—1 proz. Lösungen haben, 
wie sich zeigte, eine gute antipruriginöse Wirkung besessen. 

Die Naftalanlösungen sind gut vertragen worden und haben 
in mehreren Fällen von Ekzem, besonders jedoch bei seborrhoischen 
Formen zu guten Ergebnissen geführt. 

Die Lanolinlösungen sind meist als hauterweichende Mittel 
angewendet worden. Durch Zusatz von Alkohol wird die Visko¬ 
sität der Lösung vermindert und man kann Lösungen herstellen, 
die sich zum Waschen, Einreiben der Hände bei rauher Haut u. a.m. 
eignen. Der unangenehme Geruch des Wollfettes läßt sich durch 
Zusatz eines Parfüms leicht verdecken. 

Da die Prüfung der Mittel nicht an einem größeren Material 
konsequent durchgeführt worden ist, sondern erst weiter fort¬ 
gesetzt werden soll, will ich in dieser vorläufigen Mitteilung 
nicht auf die Krankengeschichten eingehen. Nur einige Fälle 
möchte ich aber in Kürze relatieren. 

Fall I. 19jähriger Feiler. Seit über 1 Jahr Aasachlag im Haar¬ 
boden des Bartes, bestehend aus ausgebreiteten Pusteln. Ton mehreren 
Ärzten mit Salben und auch im November 1911 mit Röntgen behandelt. 
War Ende Dezember 14 Tage laug besser, seitdem aber wieder ver¬ 
schlechtert. 

81. p r.: 10./1.1912. Die Haut im Haarboden des Bartes (am wenigsten 
anf der Oberlippe) gerötet, infiltriert und mit zahlreichen, beinahe zu- 


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Über einige für die Dermatologie anwendbare Kolloide. 983 

sammendießenden impetiginösen Krusten, in der Peripherie verbreiteten 
Folliknliten und kleineren Farnnkeln bedeckt. Tiefe Infiltrate unter dem 
Kiefer meistens rechtsseitig. Kein Trichophyton. Diagnose: Sycosis vul¬ 
garis. Ordination: Umschlag mit t / 4 °/ 0 Resorzinlösung. 

18./I. Ölumschlag. 

23./I. Krusten beinahe verschwunden. Resorzinumschlag. 

28. /I. Unverändert. Umschlag mit einer Lösung von 1% Schwefel¬ 
und 3 9 /o Lanolinkolloid. 

29. /L Die Haut erscheint trockener und blässer. 

3./IJ. Warmer Brei über den Umschlag. 

5 ./II. Die Haut etwas gerötet (nach der Brei behänd) ung). 

5. /HI. Salbe mit 5% Kolloidschwefel. 

7./m. Bedeutend blässer unter dem Kiefer. Die Haut an den Backen 
beinahe normal. 

9 ./HI. Salbe mit ö0% kolloidem Schwefel. 

28. /IH. Die Haut an den Backen normal unter dem Kiefer gerötet, 
aber glatt und dünn. Keine Follikulitiden. 

6. /IY. Die Haut überall dünn, glatt und blaß, keine Infiltration, 
keine Folliknliten. 

Fall II. 25jähriger Maler. Seit Februar 1911 ein impetiginöser 
Ausschlag im Haarboden des Bartes. Seit April 1911 hierselbst zeitweise 
mit Salben (Salizyl-, Schwefel-, Vaselin-, Amidsalbe u. a.) sowie mit 
Röntgen behandelt, ohne jemals vollständig gesund zu werden. 

St. pr.: 30./XII. 1911. Im Haarboden des Bartes an Hals, Kiefer 
und Backen die Haut gerötet, infiltriert, mit schmutsiggelben, dicken 
Krusten bedeokt. In der Peripherie Folliknliten. Kein Trichophyton. 
Diagnose: Sycosis vulgaris. Ordination: 2% Salizylöl. 

9./L Verträgt das Salizylöl nicht. 1 / 4 f /o*R e 80 r 8 i 1 | lö 8 ungal 8 Umschlag. 

29. /n Krusten teilweise fort, der Zustand im übrigen unverändert. 
Salbe mit 8*/ 0 kolloidem Schwefel und als Konstituenz Kolloidlanolin. 

80./II. Gelindes Brennen durch die Salbe, jedoch nicht so groß, 
daß der Patient dasselbe nicht ertragen kann. 

1,/ni. Bedeutende Besserung; keine Krusten, keine Follikulitiden oder 
nässende Partien. 

14./HI. Die Haut überall glatt und dünn, keine Infiltration. 

Fall IH. 48jähriger Kassierer. Seit 26 Jahren wiederholt von ver¬ 
schiedenen Ärzten an einem seborrhoischen Ekzem behandelt. Jetzt seit 
8 Monaten ein Ausschlag an Penis und Skrotum. 

Status l./m. 1912. Die Haut an Penis und Skrotum infiltriert, 
teilweise gerötet, nässend. Umschlag mit l / 4 °/ 0 Resorzinlösung. 

6 ./III. Verschlimmert. Umschlag mit 2 % Naftalankolloid. 

14./III. Der Pat vertrug den Naitalanumschlag und hat sich täglich 
gebessert Das Ekzem näßt nicht mehr, verschiedene Rhagaden sind aber 
noch an der Radix penis zurückgeblieben. Die Behandlung wird mit Leni- 
gallol- und Tumenolsalben fortgesetzt. 


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Es ist natürlich ein großer Vorteil, daß man die von mir 
geprüften Stoffe in löslicher Form bekommen kann. Mit den 
kolloiden Lösungen lassen sich medikamentöse Bäder mit der 
größten Leichtigkeit bereiten. Ich habe auch Schwefel-, Teer¬ 
und Naftalanbäder mit guter Wirkung geprobt. Die verschie¬ 
denen Lösungen können auch miteinander vermischt werden. 
Man kann z. B. Bäder mit einer Mischung von Teer, Schwefel 
und Lanolin geben. Zu Schwefel- und Teerumschlägen habe ich 
auch in mehreren Fällen zur größeren Erweichung der Haut 
einen Zusatz von Lanolinlösung angewendet. 

Zur Herstellung von Toilettenmitteln und Haarwassern 
sind die Lösungen ebenfalls geeignet. Man kann beispielsweise 
aus Schwefel- und Lanolinlösung (oder einer anderen Fett¬ 
lösung) mit Zusatz von Alkohol und irgendeinem Parfüm ein 
ausgezeichnetes Haarwasser bereiten, z. B.: 

Rec. 5 */ 0 Schwefellösung 

2% Lanolinlösung ä» 50 g 
Alkohol abs. 15 <7 
Veilchenparfüm 

M. D. S. Haarwasser. 

Haarwasser mit Naftalanlösung und Teerlösung dürften 
wohl auch zur Anwendung kommen können. 

Die richtige Beurteilung des therapeutischen Wertes eines 
Mittels nach nicht ganz einjähriger Prüfung ist ja eine recht 
schwierige Sache. Besonders schwer ist dies aber innerhalb der 
Dermatologie, da der Verlauf der Hautkrankheiten ja so wech¬ 
selnd ist, daß es oft schwer fällt, eine vollständig objektive 
Auffassung von dem Effekt der Therapie zu erhalten. Auf Grund 
der mit den kolloiden Lösungen angestellten Proben glaube ich 
ihnen jedoch eine Anwendung in der Dermatologie Voraussagen 
zu können, und dies besonders darum, weil die Herstellungs¬ 
kosten so gering zu sein scheinen, daß die Kolloide nicht zu 
den Luxuspräparaten gerechnet werden können. 

Eingelaufen am 7. Juni 1912. 


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Verhandlungen der Berliner dermatologischen 
Gesellschaft. 

Sitzung am Dienstag, den 11. Juni 1912. 
Vorsitzender: Leaser. Schriftführer: Pinkus. 


1. Pinkns. Über zerebrale Reizzustände wäh¬ 
rend der Behandlung derSyphilis, namentlich bei 
Salvarsanbehandlung. 

P. betrachtet die Fälle von Enzephalitis, d. h. Hirnschwel¬ 
lung, die sich bis zu Hämorrhagien steigern kann, nach Salvarsan- 
infusion als Reaktionserscheinung syphilitischer Stoffe, die durch 
den Anstoß dos stark wirkenden Mittels hervorgerUfen werden. 
Sie sind nicht die Folge einer Vergiftung durch Salvarsan oder 
mit einem Abbauprodukt dieses Mittels; man muß sie vielmehr 
der Herxheimerschen Reaktion zurechnen. Daß diese Er¬ 
scheinungen erst mehrere Tage nach der Infusion auftreten, 
läßt sich dadurch erklären, daß das Ödem und die Hyperämie 
selbst klinische Symptome nicht hervorbringen, sondern erst 
die allmählich eintretende Schädigung der Nervenfasern und 
Ganglienzellen. Der reagierende Stoff braucht nicht von vorn¬ 
herein im Gehirn in ausreichender Menge angehäuft zu sein, 
sondern durch eine erste, anscheinend schadlose Infusion können 
latente Stoffe zur Vermehrung und Aufspeicherung im Gehirn 
kommen, die dann erst auf eine wiederholte Infusion reagieren. 
Diese Stoffe brauchen nicht aus syphilitischen Veränderungen 
des Gehirns und seiner Häute herzustammen, sie können viel¬ 
mehr von irgend einer anderen Stelle des Körpers auf dem 
Blutwege ins Gehirn transportiert worden sein. Man kann sich 
am besten gegen diese Vorkommnisse schätzen: erstens durch 
eine außerordentlich starke Behandlung, die stets aus einer 
Kombination der stärksten Quecksilber- und der stärksten 
und gebäuftesten Salvarsandosen bestehen muß — hierdurch 
wird eine Sterilisierung der Syphilis im großen hervorgerufen, 
ferner wenn man kleine und von einander entfernt liegende Sal- 


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Verhandlungen 


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varsandosen, die mehr als Provokations- denn als Heilmittel 
zu betrachten sind, anwendet. Die geweckten Syphiliskeime 
müssen zwischen den einzelnen Salvarsangaben durch möglichst 
große oder durch möglichst starke und lange Quecksilber- und 
Jodbehandlungen wieder zerstört werden. Hierauf beruht die 
fraktionierte Syphilissterilisierung. Infolgedessen soll man Dosen 
von 0*3 anwenden und die zweite Dosis in gleicher Stärke nicht 
zu schnell der ersten folgen lassen. Bei der Behandlung der 
Syphilis mit kleinen oder mittleren Salvarsandosen ist die Reiz¬ 
wirkung durch Salvarsan auf latente Syphilisherde wertvoller 
als die Heilwirkung selbst, denn das Medikament ist im stände, 
was bisher noch kein anderes Mittel leisten konnte, die im 
Organismus schlummernden Keime wieder zu erwecken. 

Ähnliche Erscheinungen von Enzephalitis sind auch, wenn¬ 
gleich in sehr viel seltenerem Maße, nach Quecksilberzufuhr 
beobachtet worden, indem die Syphilis oder ein anderer toxi¬ 
scher Prozeß, vielleicht durch alte Schädel- und Hirnhautsyphilis 
begünstigt, vor dem Beginn des Quecksilbers eine Enzephalitis 
hervorrief, die sich unter einer besonders starken Reaktion 
auf das Quecksilber verstärkte. Die lokale Reaktion an syphiliti¬ 
schen Herden muß nicht unbedingt ein Syphilisreiz oder eine 
Zerfallswirkung sein; ebensowenig wie die Schwellung machende 
Tuberkulinwirkung hei einem Lupus einen Zerfall der Tuberkel¬ 
bazillen bedeutet. Wir wissen mit Bestimmtheit, daß spiro- 
chaetenhaltige Herde in sichtbarer und auch für unser Auge 
nicht sichtbarer Form anschwellen, da das Salvarsan ohne 
Zweifel eine elektive Wirkung auf die Spirochaeten besitzt. 
Wahrscheinlich ist es, daß sensibilisierte, vielleicht von einem 
Syphilin durchtränkte Gewebe auf das Medikament selbst 
reagieren. Als Zerfallsreaktion kann die Herxheim ersehe 
Schwellung aber schon deshalb nicht angesehen werden, weil 
sie zu schnell entsteht, und in den ersten Stunden der Herx- 
h ei me r sehen Reaktion gut geformte Spirochaeten reichlich 
gefunden werden. 

Während an der Haut die Herxheimerscbe Reaktion 
schnell auftritt, kommt sie bei den inneren Organen und be¬ 
sonders bei dem Nervensystem nicht so schnell zur Beobachtung, 
bis die Verstärkung oder die Wirkung auf die Nervensubstanz 
selbst in Erscheinung tritt, d. h. bis eine andauernde Läsion 
der Nervenfasern eingetreten ist Eine erste, selbst reaktionslos 
verlaufene Salvarsaninfusion kann durch gelockerte Syphilis¬ 
stoffe das Gehirn so sensibilisieren, daß eine darauffolgende 
Infusion eine starke Herxheim ersehe Reaktion dieses Organes 
herbeiführt. 

P. berichtet hierbei Aber eine Pnella, die im Jahre 1907 mit Syphilis 
infiziert wnrde nnd im Desember vorigen Jahres 03 Salvarsan Ultra- 


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der Berliner dermatologischen Gesellschaft. 


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venös in 100 ccm alkalischer, 0*5 prozentiger Kochsalzlösung bekam. Am 
6. Dezember wurde eine zweite Infusion von 0*5 in der gleichen Menge 
der Lösung vorgenommen. Nach zwei Stunden trat eine Temperatur¬ 
steigerung auf, am Tage darauf Schmerzen im Leib, zu denen sich ein 
akut delirierender Zustand mit Schreien, stierem Blick und aufgehobenem 
Bewußtsein hinzugesellte. Des Nachts traten Koma und Konvulsionen 
auf, die Pupillen wurden eng, der Puls fadenförmig, Temperatur stieg 
bis auf 42 und der Exitus trat ein. Die Obduktion ergab nach Härtung 
des Gehirns besonders in den Linsenkerneu punktförmige Blutungen, die 
zum Teil zu größeren Herden konfluierten und die sich in Blutgefäßen 
kapillaren oder präkapillaren Charakters vorfanden. 

In einem anderen Falle, bei dem einer 28 jährigen Pnella 0*2 in¬ 
jiziert wurde, stellten sich am Tage darauf Fieber und starke Nerven¬ 
reizerscheinungen ein. Nach einer Venaesektiou und häutigen wiederholten 
Kochsalzklystieren von 200 ccm gingen alle Erscheinungen wieder zurück. 

Pin Je us glaubt, daß er durch die Entlastung des Kreis¬ 
laufes und die energische Durchspülung des Körpers das Leben 
der betreffenden Patientin erhalten hat. Im gegebenen Falle 
würde er noch eventuell die Lumbalpunktion, wie Spiethoff 
sie vorschlägt, oder die Trepanation, wie Ehrlich will, aus- 
fiihren. 

2. Diskussion über den Vortrag von Fritz 
Lesser über epileptische Zustände bei Salvarsan. 

Edmund Lesser kann sich der Ansicht von Pinkus nicht an¬ 
schließen, daß diese schweren Zustände identifiziert oder als Analogien 
zu der H er xh ei morschen Reaktion aufgefaßt werden. Einer der erheb¬ 
lichen Unterschiede beruht darin, daß die Gehimerscheinungen etwa 
3 Tage nach der Injektion erst zutage treten. Wenn Pinkus hierzu 
erklärt, daß man die Anschwellung zwar auf der Haut sieht, dagegen im 
Gehirn nicht, so kann er sich nicht vorstellen, daß eine derartige Reaktion 
im Gehirn verlaufen könnte, ohne schwere Symptome hervorzurufen. 

Er ist auch der Ansicht von Fritz Lesser, daß es sich um Intoxi¬ 
kationen handelt. Zwischen den Neurorezidiven und dieser Symptomen¬ 
gruppe besteht doch ein wesentlicher Unterschied. Die Neurorezidive 
betreffen Erscheinungen, die man schon längst kannte, wenngleich sie 
früher nicht so häufig zur Beobachtung kamen. Wenn Pinkus anführt, 
daß die gleichen Gäirnerscheinungen auch bei Q uec k"überbehandlung 
vorgekommen sind, so möchte er betonen, daß sich die früheren Fälle 
von Gehirnaffektionen, die in den verschiedenen Stadien der Syphlis auf- 
treten können, von den jetzt beobachteten Zuständen bedeutend unter¬ 
scheiden. Für den schließlichen Ausgang ist es gleichgültig, in welcher 
Weise man diese Fälle erklärt, dagegen nicht gleichgültig mit Bezug auf 
die Mittel und Wege, wie diese Zwischenfalle zu vermeiden sind. Wenn 
es Bich um eine Herxheim ersehe Reaktion handelt, so würde man 
durch vorsichtige Auswahl oder durch Vermeiden des Salvarsans das 
Eintreten der Zwischenfalle verhindern können. Liegt aber eine Intoxi¬ 
kation vor, so ist es unmöglich, die Fälle vorher zu bestimmen, in denen 
eine solche Wirkung eintreten würde. Indessen, die Gefahrsquote, daß 
derartige Fälle eintreten können, ist doch gering im Verhältnis zu dem 
außerordentlichen Nutzen, den die Syphilistherapie durch das Salvarsan 
gehabt hat. 

Rosenthal erklärt sich mit den Ausführungen von E. Lesser 
im allgemeinen einverstanden und hält den Vortrag von Fritz Lesser 
deshalb für verdienstvoll, weil er die Kenntnis der Nebenwirkungen des 
Salvarsans bedeutend erweitert. Gegen die Deutung, die Pinkus diesen 


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Fällen gibt, spricht neben vielem anderen schon die Tatsache, daß auf 
dem Internationalen Dermatologen-Kongreß in Rom Marschalko Tiere 
demonstriert hat, bei denen er experimentell durch Salvarsan meningeale 
Blutungen und Reizungen hervorrief. Bei diesen Tieren ist doch von 
Syphilis gar keine Rede. Die Kenntnis der Nebenwirkungen ist um so 
notwendiger, weil Ehrlich die toxische Wirkung des Salvarsans im all¬ 
gemeinen ableugnet und sie auf ein Zusammentreffen mit Intoxikationen 
nach der bekannten Wechselmann sehen Erklärung zurückfährt. 
Diese Deutung wird aber mit Recht von vielen Autoren angezweifelt, da 
ähnliche toxische Erscheinungen auch bei intramuskulärer Anwendung 
zur Beobachtung kommen und auch jetzt noch trotz der Ausschaltung 
des sogenannten Wasserfehlers ab und an bei derselben Vorsicht und der¬ 
selben Präparatennummer plötzlich starke toxische Symptome in die Er¬ 
scheinung treten. Mithin wird man beim Salvarsan ebenso wie bei jedem 
anderen Medikament annehmen müssen, daß bei einzelnen Personen eine 
dauernde individuelle oder eine vorübergehende Idiosynkrasie oder Ana¬ 
phylaxie gegen dieses Medikament besteht. Die Symptome als Herx- 
heim ersehe Reaktion zu deuten, kann R. nicht anerkennen; am aller¬ 
wenigsten bei den Erscheinungen, die erst nach Wochen auftreten, da 
nach Salvarsan nicht nur eine Reaktion der syphilitischen Erscheinungen 
im sekundären Stadium, sondern in allen Stadien auftritt und da ferner 
auf dieses Medikament die verchiedensten Dermatosen reagieren. So 
glaubt R., daß man in der Deutung dieser Erscheinungen vorsichtiger 
sein muß, denn während man bei der Quecksilberreaktion mehr oder 
weniger auf die Anwesenheit von Spirochaeten rekurriert, wird man doch 
annehmen müssen, daß bei der sogenannten Salvarsanreaktion mehr eine 
Anwesenheit von Arsenik als von Spirochaeten die Hauptrolle spielt. Zum 
Schluß macht R. auf die Verhandlungen in der Gesellschaft deutscher 
Nervenärzte aufmerksam, die im Oktober vorigen Jahres stattfanden. Bei 
dieser Gelegenheit sprach sich Oppenheimer dahin aus, daß es zweifel¬ 
haft ist, ob die Behandlung der Nervenkrankheiten durch das Salvarsan 
einen Fortschritt erfahren habe und ob nicht das Gute durch die Nach¬ 
teile aufgehoben wird. Foerster aus Breslau betonte hierbei die außer¬ 
ordentlichen Erfolge der Kalomelbehandlung bei spezifischen Affektionen 
des Nervensystems, während er die geringe Wirkung des Salvarsans bei 
den gleichen Affektionen beobachten konnte. 

Hermann Isaac macht darauf aufmerksam, daß die größte Zahl 
dieser Fälle Patienten beträfe, die sich im sekundären Stadium der 
Syphilis befanden. Möglicherweise könnten aber noch andere Gesichtspunkte 
hinzukommen, wie z. B. das Moment, daß mehrere Patienten nach der 
Salvarsaninfusion sofort eine größere Reise antraten und dann erst den 
schweren Anfall bekamen, dem sie unterlagen. Auch wurde darauf auf¬ 
merksam gemacht, daß naoh schweren sonstigen Krankheiten wie Malaria, 
Influenza usw. eine Salvarsaninfusion eine größere Schädigung hervorrufen 
kann. I. berichtet dann über einen selbst beobachteten Fall, bei dem sich 
schwere Intoxikationserscheinungen mit starker Zyanose und Zuckungen 
einstellten, die erst nach 6 Stunden zurückgingen. In diesem Falle hatte 
Isaac irrtümlicherweise die saure Lösung injiziert. In einem zweiten 
Falle trat nach 0*6 eine Temperatur von 89 6 auf. Später trat Bewußt¬ 
losigkeit hinzu und die Temperatur stieg bis auf 42 Grad. Infolgedessen 
entschloß sich Isaac größere Dosen Chinin zu geben. Nachdem der 
Patient 2 Gramm erhalten hatte, schwanden sämtliche Erscheinungen. 
Der Patient berichtete, daß er einen ähnlichen Anfall vor einer Reihe 
von Jahren durcbgemacht hätte, als er in den Tropen an Malaria litt. 
Jedenfalls war durch die Salvarsaninfusion dieser schwere Malariaanfall 
ausgelöst worden. Auch hat keiner der Patienten, die zugrunde gegangen 
sind, unter 0*4 Salvarsan bekommen. Also auch aie Menge des Salvarsaas 


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der Berliner dermatologischen Gesellschaft. 


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ist unbedingt ein bedeutender Faktor für das Zustandekommen eines der¬ 
artig traurigen 8ymptomkomplexes. Man wird daher bestrebt sein müssen, 
wie Finger will, nicht nacn der größtmöglichsten Dosis, sondern nach 
der möglichst kleinsten Dosis des Salvarsans zu fahnden. 

Baum glaubt, daß die Fälle nicht gleichwertig ihr eine Deutung 
sind; sicherlich sind eine Anzahl darunter, die nur im Sinne der Herx¬ 
heim ersehen Reaktion erklärt werden können. Ein Patient von ihm 
mit Sklerose und positivem Wassermann bekam 0*4. 5 Tage darauf 
wurde die Injektion wiederholt. Am Tage nachher trat eine Temperatur- 
Steigerung ein bis 40*2, am 5. bis 6. Tage schwerer Kollaps, Delirium 
und zum Teil Bewußtlosigkeit. Der Patient erholte sich später wieder. 
Die Tatsache, daß diese Fälle nach Quecksilber nicht beobachtet werden, 
scheint ihm nicht auf einem prinzipiellen Unterschied, sondern nur auf 
gradueller Basis zu beruhen. Wie Pinkus schon erwähnte, gibt es eine 
Reihe von Fällen, speziell der Spätperiode, besonders bei Tabes und Para¬ 
lyse, wo nach Beginn der Quecksilberkur eine Verschlimmerung in dem 
erwähnten Sinne eintritt. Auch hat er in einer in der Berliner Klinischen 
Wochenschrift publizierten Arbeit darauf hingewiesen, daß nicht nur die 
sichtbaren Hauteffloreszenzen, sondern auch latente Herde am Periost und 
an der Synovia nicht selten reagieren, d. h. sich entzünden. Bei der 
Herxheimersehen Reaktion ist das eine Moment vorläufig sicher, daß 
sie nur dann zustande kommt, wenn ein entzündliches Gewebe vorhanden 
isL Diese Reaktionen sind aber nicht nur der Syphilis eigentümlich, 
sondern sind als ein charakteristisches Moment aller speziellen Mittel, 
wie z. B. des Tuberkulins aufzufassen. Auch nach Mesotonum beobachtete 
man zuerst eine akute Schwellung der Gichtgelenke, die dann zur Hei¬ 
lung führte. Bei den Fällen, die lange Zeit nach der Injektion auftreten, 
ist es zweifelhait, ob sie als Herxheim ersehe Reaktion aufzufassen sind. 

M. Friedländer teilt einen Fall mit, bei dem ein Patient 6 intra¬ 
muskuläre Einspritzungen von 0*1 wegen einer syphilitischen Zungen¬ 
affektion bekam. 7 Monate später erkrankte der Patient an epileptischen 
Anfällen mit vollständiger Bewußtseinsstörung. Dieser Zustand besserte 
sich nach der ersten Injektion von 0*1 Salvarsan und verschwand voll¬ 
ständig nach 6 Einspritzungen von gleicher Stärke wieder. In diesem 
Falle sind also die epileptistmen Anfalle durch Salvarsan geheilt worden. 
Man muß auch besonders darauf hinweisen, daß diese schweren Fälle nur 
bei Syphilitikern Vorkommen, während bei anderen Affektionen wie bei 
Malaria, Rekurrens, Lichen ruber derartige Zustände nach Salvarsan nicht 
beschrieben worden sind. An den Wasserfehler glaubt Friedländer 
auch nicht, da er es für ganz gleichgültig hält, ob man destilliertes oder 
einfaches Leitungswasser nimmt, das man abkocht. Bei großen Dosen 
sind die jeweiligen Erscheinungen absolut die gleichen. Man darf auch 
nicht vergessen, daß wir Injektionen mit Extrakten von Mitteln höchster 
Virulenz — Tuberkelbazillen, Gonokokken, Tetanusbazillen — ausführen, 
ohne daß derartige Erscheinungen eintreten. Die von Schreiber und 
seinen Assistenten auch bezüglich des Neosalvarsans gemachten Aus¬ 
führungen, daß nur bei der ersten Behandlung diese Nebenerscheinungen 
infolge massenhaften Freiwerdens von Spirochaetentoxinen auftreten, 
kann Friedländer nicht billigen, da er mehrfach Fälle gesehen hat, 
welche erst bei späteren Infusionen schwere Erscheinungen bekamen. 

Die Herxheim er sehe Reaktion faßt er als ein toxisches Erythem 
auf, die leichteren Nebenerscheinungen als akute Salvarsan- oder Arsen¬ 
vergiftungen und die schweren Erscheinungen sind dadurch zu erklären, 
daß eine gemeinschaftliche Schädlichkeit durch das Salvarsan und die 
Syphilis auf die Nervensubstauz eingewirkt hat. Da sämtliche Todesfälle 
nur nach der intravenösen Infusion vorgekommen sind, so ist es vielleicht 


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ratsamer, eine Dauerbebandlung mit kleinen Dosen, sei es intravenös, sei 
es intramuskulär, auszuführen. 

Roscher beobachtete einen 21 jährigen Mann, der 5 bis 7 Wochen 
nach der Infektion einer kombinierten Kur unterworfen wurde. Nachdem 
80 Gramm grauer Salbe eingerieben waren, bekam er eine Injektion von 
0*5 Salvarsan. Am folgenden Tage wurde die Schmierkur fortgesetst. 
4 Tage später klagte er über Schwindel, er wurde unruhig, verlor das 
Bewußtsein und die Pupillen waren reaktionslos. Dieser Anfall ging schnell 
vorüber. Am nächsten Tage wiederholte er sich aber, und es traten dann 
im Verlaufe von 4 Stunden acht schwere Anfälle ein, bei denen schließlich 
eine andauernde Bewußtlosigkeit vorherrschte. Im ganzen machten die 
Anfälle mehr den Eindruck von urämischen als epileptischen. Nachdem 
die Bewußtlosigkeit mehrere Stunden angedauert hatte, wurde ein Ader¬ 
laß gemacht und eine Kochsalzlösung eingespritzt. Dann bekam der Patient 
Jodkali und Diuretin. Schon nach dem Aderlaß trat Beruhigung ein und 
die Krämpfe sistierten. Die Benommenheit verlor sich aber erst langsam 
nach mehreren Tagen. In diesem Falle also war der Patient noch im 
primären Stadium. Eine weitere Deutung dieses Falles will Roscher 
nicht vornehmen. 

Eckert hatte Gelegenheit in der Charitögesellschaft aus der Ab¬ 
teilung von Geheimrat Heubner zwei Kinder mit Spätnekrosen nach 
Salvarsaneinspritzungen zu demonstrieren. Der eine Fall betraf ein zwei¬ 
jähriges Kind, das zweimal im Zwischenraum von 14 Tagen mit Salvarsan 
intravenös behandelt wurde. 8 Wochen nach der zweiten Einspritzung 
zeigten sich bei dem Kinde multiple Hautblutungen an den Extremitäten, 
die zu Nekrosen ein trockneten. Ein bis anderthalb Wochen später bekam 
das Kind eine hämorrhagische Nephritis. Jetzt ist das Kind in der Ge¬ 
nesung begriffen. Heubner glaubt diese Erscheinungen auf Grund von 
experimentellen Studien von Wolfgang Heubner dahin erklären zu 
können, daß Arsen wie Silber, Gold und Platin außerordentlich starke 
Kapillargifte sind. Sonstige Reaktionen sind bei den Kindern nicht zur 
Beobachtung gekommen ; mithin kann man annehmen, daß die plötzlichen 
Hämorrhagien durch Arseneiweißverbindungen, die sich an aen Depots 
gebildet haben, entstanden sind. Allerdings scheint nur in vereinzelten 
Fällen diese Verbindung eine schädliche Wirkung auszuüben. 

Blaschko macht darauf aufmerksam, daß an den Präparaten von 
Pinkus an den Stellen, an denen die Hämorrhagien auftraten, Entzün- 
dungserscheinungen und Erkrankungen nicht vorhanden waren. Da man 
bisher annahm, daß die Herxheim e r sehe Reaktion eine akute 
Exazerbation einer schon vorhandenen syphilitischen Entzündung dar¬ 
stellt, so müßte man, falls man die Erscheinungen im Gehirn ebenso 
deuten will, auch nachweisen, daß vorher an diesen Stellen bereits ein 
syphilitischer Krankheitsherd bestanden hat. Ist das aber nicht der Fall, 
so ist es unmöglich, diese Erscheinungen als Herxheimersehe Reak¬ 
tionen zu deuten. Wenn Pinkus meint, daß diese Stoffe von anderen 
Stellen nach dem Gehirn transportiert werden, so wird damit nur an die 
Stelle des Salvarsans ein anderes Gift, in diesem Falle ein Kapillargift, 
gesetzt und die Deutung einer solchen Erscheinung als Herxheimer- 
sche Reaktion ist wiederum nicht angängig. Ferner bemängelt Bl., daß 
man auch nicht berechtigt sei, von Reaktionserscheinungen syphilitischer 
Stoffe zu sprechen, da Stoffe als solche überhaupt nicht reagieren können. 
Das kann nur der lebende Organismus tun. Von einer Aktion eines 
chemischen Stoffes darf man nach seiner Überzeugung nicht sprechen. 

Tomasczewski möchte zur Erwägung stellen, ob man nicht die 
schweren epileptischen Formen als eine Spätreaktion auffassen kann, im 
gleichen Sinne wie man eine Spätreaktion auf der Haut beobachtet, die 


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nach intravenösen 8alvarsaninjektionen wenngleich nicht sa häufig, bei 
allen möglichen Arsneiexanthemen aber häufiger zur Beobachtung kommt. 

Brüh ns hatte Gelegenheit einen Fall von Kollaps zu sehen, den 
er nicht anders als Intoxikationserscheinung auf Grund einer vorhandenen 
Idiosynkrasie deuten kann. Unter 600 Infusionen war diese Beobachtung 
die erste. Die Patientin, die vor vier Jahren infiziert war und nur einen 
stark positiven Wassermann zeigte, bekam 015 Neosalvarsan — 0*1 8al- 
varsan in 75 Gramm Wasser. Nachdem die Injektion gemacht war, klagte 
die Patientin über Übelkeit, Erbreohen, denen ein starker Schwächeanfall 
des Herzens folgte, so daß sie völlig pulslos war. Mit dem Erbrechen 
zeigte sich auch ein scharlachrotes Erythem über den ganzen Körper. 
Nach einer Stande war das Erythem schwächer geworden und Dach 2 1 /» 
Stunden trat eine Urtikaria auf. 

Pie licke hat den Eindruck, daß derartige Anfalle als toxische 
Erscheinungen aufsufassen sind. Wörde ein anderer Autor und eine andere 
chemische Fabrik das Salvarsan auf den Markt gebracht haben, so würde 
man sich sicher viel eher dazu entschlossen naben, die Umwege der 
Erklärung über die Herxheim ersehe Reaktion nicht zu gehen. Bei 
chirurgisch Schwerkranken sind Kochsalzinfusionen mit irgend einem vor¬ 
handenen Wasser, das schnell abgekooht wurde, häufig gemacht worden 
and derartige Erscheinungen sind nie vorgekommen. Auch die Neuro- 
rezidive — schon der Name ist unglücklich — sind doch besser als 
Schädigungen durch ein schweres Nervengift aufzufassen. Auch bei intra¬ 
muskulärer Anwendung von Salvarsan sind Todesfälle bereits vorgekommen. 
P. weiß von einem nicht veröffentlichten Fall, bei dem der Patient 
5 Wochen nach der Injektion plötzlich umfiel. Überhaupt ist er der An¬ 
sicht, daß viel mehr Fälle zur Beobachtung gekommen sind als veröffent¬ 
licht wurden. Nach seiner Überzeugung darf man nicht wie Ehrlich 
sagen, wenn an einer Stelle sehr viel mehr Zwischenfälle beobachtet 
werden, daß diese Ereignisse auf die betreffende Klinik zurüokzufübren 
sind. Die Ursache der häufigeren Beobachtung liegt vielmehr darin, daß 
die eine Klinik oder der eine Arzt ihre Beobachtungen regelmäßig ver¬ 
öffentlichen. Er beobachtete folgenden Fall: Bei intramuskulärer Anwen¬ 
dung von 0*8 stellten sich 8 Tage lang Fieber und starke Kopfschmerzen 
ein. Nach 3 Wochen zeigten sich aie Anzeichen einer Peritonitis, die 
bei einem Fieber von 40 Grad zu einer Überführung in eine Klinik führte. 
Nach Eröffnung des Peritoneum wurde der Blinddarm entfernt, trotzdem 
er kaum erkrankt war. Möglicherweise sind ähnliche Beobachtungen auch 
anderswo gemacht worden. Nichtsdestoweniger wendet er das Salvarsan 
allerdings in kleinen Dosen weiter an, und zwar nur in intravenöser Form. 

Edmund Lass er kann sich mit den Ausführungen von Pielioke 
nicht einverstanden erklären, da er annimmt, daß alle Kliniken oder 
wenigstens dieT meisten ihre Unglückställe veröffentlichen. Auf seiner 
Station sind bis jetzt 6 Neurorezidive und zwei Fälle von schwerem 
Kollaps vorgekommen. Fraglos haben sich an manchen Stellen mehr der¬ 
artige Fälle ereignet als an anderen. 

Pielioke möchte nur darauf erwidern, daß die Veröffentlichung 
jedes Falles nicht im Interesse des Arztes liegen kann, der sich unter 
Umständen den größten juristischen Konsequenzen aussetzen muß, be¬ 
sondere wenn von wissenschaftlicher anderer Seite stets sofort die Behaup¬ 
tung auftritt: Hier muß etwas nicht richtig gemacht worden sein. 
Sicherlich sind aus diesem Grunde manche Todesfälle und Schädigungen 
nicht veröffentlicht worden. Auf den von ihm vorhin erwähnten Fall von 
Peritonitis erwiderte Ehrlich, daß offenbar eine einfache Appendizitis 
zufälligerweise hinzugekommen sei. 

Adler sah einen Patienten, der im April 1911 an Lues infiziert 
und mit Quecksilber behandelt, wegen eines gangränösen Geschwüre zwei 


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Salvarsaninfusionen bekam. 6 Monate spater seigte sieb eine Affektion 
des Nervus cochlearis. Zu gleicher Zeit trat eine schwere Meningitis mit 
starken Kopfschmerzen, Schwindel und Bewußtseinsverlust auf. Im Kranken¬ 
haus bekam er wiederum Salvarsaninfusionen, die eine absolute Besserung 
herbeiführten. 

Ledermann möchte die Frage vorlegen, wie man diese Unglucks¬ 
fälle vermeiden kann, da die Meinungsverschiedenheiten über die Art 
der Behandlung noch ziemlich groß sind; der eine empfiehlt große Dosen, 
ein anderer ganz kleine, ein dritter Dosen von 0*8. Einige Autoren wollen 
nur das Medikament im primären und tertiären Stadium angewendet 
wissen, während im sekundären Stadium das Medikament vermieden 
werden soll, da bei dem reichlichen Spirochaetenzerfall leichter derartige 
toxische Wirkungen auftreten. 

Ed. Le88er gibt zu, daß vorläufig noch nicht bekannt ist, wie 
diese Unglücksfalle zu vermeiden sind. 

W. Friedländer wurde durch den Fall von Pielioke an zwei 
frühere Fälle erinnert. In dem einen trat 8 Tage nach einer intravenösen 
Infusion eine starke Periphlebitis am Oberschenkel auf bei einem Manne, 
der vielfache Varizen hatte. Diese starke Reaktion konnte sich F. damals 
nicht erklären. In einem zweiten Fall wurde F. vor 8 Tagen zu einem 
Patienten gerufen, der eine Woche vorher eine intravenöse Salvarsan- 
einspritzung von 0*3 bekommen hatte Am 4. Tage nach der Injektion 
wurde mit Hydrargyrumeinspritzungen begonnen. 4 Tage später stellte 
sich eine heftige Kolik ein, die den Transport in das Krankenhaus er¬ 
forderte. Unter Morphium und Belladonna besserte sich der Zustand wieder. 
Bei einem dritten Fall ging der Patient 10 bis 16 Minuten, nachdem er 
eine Salvarsaninjektion bekommen hatte, in seine 5 Minuten entfernte 
Wohnung. Hier trat eine schwere Ohnmacht auf. Allerdings hatte der Patient 
eine Entfettungskur durchgemacht, die möglicherweise eine Schwächung 
des Herzens hervorgerufen hatte und so unmittelbar Ursache der Ohn¬ 
macht wurde. 

Pinkus setzt im Schlußwort noch einmal seine Ansicht mit genauer 
Erklärung der von ihm beobachteten Fälle auseinander. 

Fritz Lesser berichtet in seinem Schlußwort zuvörderst, daß sich 
die Anzahl der Fälle seit einem Vorträge im ganzen mehr als verdoppelt 
habe. Mithin sind diese Fälle viel häufiger als wir bisher glauben durften. 
Eine Anzahl Fälle mag auch gar nicht zur Kenntnis gelangen, da die 
Patienten, nachdem sie die Salvarsaneinspritzung bekommen naben, den 
Arzt verlassen und falls nachher Zufälle auftreten, dem dann behandelnden 
Arzte von den vorangegangenen Ereignissen nichts mitteilen. Zur Erklä¬ 
rung der Fälle darf man allerdings nur solche wählen, die ein vollkommen 
einheitliches Gepräge sowohl klinisch als auch anatomisch-pathologisch 
tragen. Die erste Kategorie seiner Fälle betrifft Patienten, die abgesehen 
von der syphilitischen Affektionen ganz gesund sind, keinerlei Symptome 
von Gebirnsyphiiis darboten und 3 bis 5 Tage nach der Salvaroaninfusion 
ganz plötzlich einen epileptischen Abfall bekamen, ohne daß ein Vorbote 
vorangegangen wäre. In den meisten dieser Fälle trat dann am nächsten 
Tage — nur zwei sind bis jetzt genesen — der Exitus ein. 

Von den bisher zusammengestellten 18 Fällen dieser Kategorie sind 
9 Fälle zweimal gespritzt worden. Nichts liegt näher als zu sagen, daß 
die sekundären Syphilitiker am meisten gefährdet sind, aber man muß 
auch nicht vergessen, daß Patienten dieser Art häufiger und mit größeren 
Dosen behandelt werden als andere. Mithin könnte die höhere Salvarsan- 
dosi8 den Grund für den epileptoiden Anfall und den Exitus abgeben. 

Gegen die Deutung als Herxheim ersehe Reaktion sprechen alle 
Momente, c. B. auch der, daß die Hälfte der Fälle erst nach der zweiten 
Injektion einen Anfall bekamen, während die Herxheim er sehe Reaktion 


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der Berliner dermatologischen Gesellschaft. 


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bei der ersten Quecksilbereinspritzung auftritt. Auch die Roseola reagiert 
nach Salvarsan innerhalb 24 Stunden und reagiert nicht zum zweiten 
Mal, wenn nach 6 Tagen eine neue Infusion gemacht wird. Ferner ist 
auch zu bedenken, wie Blaschko schon hervorgehoben hat, daß über¬ 
haupt ein lokaler srphilitischer Prozeß vorhanden gewesen sein muß. 
Man sieht aber im Gehirn diffuse und keinen lokalen Herd. Auch die 
Erklärung von Pinkus, daß das Ödem allmählich entsteht und sich 
klinisch erst nach mehreren Tagen im Gehirn bemerkbar macht, ist nicht 
anzuerkennen, da das Charakteristische dieses Symptomkomplexes das 
plötzliche Auftreten bildet. Ehrlich selbst gibt zu, daß in einzelnen 
Fällen giftige Umsatzprodukte im Körper entstehen können, die zu einer 
Intoxikation führen. Auch ist es nicht zulässig, wie er tut, die verschie¬ 
densten Momente heranzuziehen, um einen gleichartigen Symptomen- 
komplex zu erklären. Hier gibt es nur eine Ursache, die ebenso wie die 
Spätexantheme auf der Haut nach Salvarsan auf einer Intoxikation beruhn. 

Wie diese Fälle zu vermeiden sind, ist schwer zu sagen. Werden 
zu kleine Dosen gewählt, so treten Neurorezidive auf und verwendet man 
große Dosen, so bekommt man epileptische Anfalle und Koma. Mit der 
Äußerung von Ehrlich, daß Fälle, die Mattigkeit, Kopfschmerzen und 
allgemeines Krankheitsgefühl zeigen, wenig gespritzt werden sollen, kann 
man nicht viel anfangen. Gewöhnlich wird auch gesagt, daß die Fälle pro¬ 
zentualiter so gering seien. Unbedingt hat das Mittel einen neurotropen 
Charakter, denn Gehirnsyphilis wird nach Salvarsan häufiger beobachtet 
als früher. Man wendet auch die chronische Behandlung mit Quecksilber 
und Salvarsan an, um Tabes und Paralyse zu verhüten, nur auf Grund 
einer positiven Wass ermann sehen Reaktion. Es ist gar nicht unmöglich, 
daß durch die chronisch-intermittierende Salvarsanbehandlung die be¬ 
treffenden Patienten der Tabes und Paralyse zugeführt werden. 

Die Lokalisation der Spirochaeten, das ist das Moment, das für die 
ganze Syphilis von der größten Bedeutung ist. Das Positive bei der 
Salvarsanbehandlung besteht darin, daß eine ganze Anzahl von Fällen 
abortiv zur Heilung gelangen. Mit dieser Rechtfertigung kann man die 
Unglücksfalle eher in den Kauf nehmen als nur mit der Begründung einer 
positiven Wasser mann sehen Reaktion. 0. Kosenthal. 


Areh. f. Dermat. u. Sypb. Bd. CXII. 


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Verhandlungen der Wiener dermatologischen 
Gesellschaft 

(Offizielles Protokoll.) 

Sitsung vom 16. Mai 1912. 

Vorsitzender: Riehl. Schriftfahrer: Kerl. 


Rusch demonstriert: 

1. ein 16jährigea, gut entwickeltes Mädchen mit pa- 
pulo-nekrotischen Tuberkuliden an den Streck¬ 
flächen der Extremitäten. Die Affektion bietet insofern Inter¬ 
esse, als neben zahlreichen disseminierten Effloreszenzen der 
verschiedensten Entwicklungsstadien und typischen Aussehens 
auch solche von abweichendem Gepräge und in aggregier¬ 
ter Anordnung zu sehen sind. So finden sich Knötchen in 
ringförmiger Anordnung, ein abheilendes, oberflächlich lichenifi- 
ziertes Zentrum einschliefiend, gleich Perlen, die eine Gemme 
umranden. Sie sind von normaler Oberhaut bedeckt und er¬ 
scheinen in ihrer abgeflachten Kuppe lediglich schmutzigweiß 
verfärbt» offenbar liegt ihre zentrale Nekrose ziemlich tief. 
Andere erscheinen in strichförmiger Anordnung, etwa wie Ef¬ 
floreszenzen vom Lichen ruber planuB. Am r. Unterschenkel 
findet sich ein größerer, nußgroßer Knoten, der zu einem 
unregelmäßigen, steilrandigen, belegten Geschwür zerfallen ist. 

2. ein 26jäbriges Mädchen, das in der 1. Achselhöhle ein 
handtellergroßes, scharf umschriebenes, plateauartig erhabenes, 
mäßig derbes Hautinfiltrat von hellroter Farbe und glatter 
Oberfläche zeigt, das aus Konfluenz flachelevierter Knoten 
entstand. Unter diesem Hautinfiltrate und mit ihm adhärent 
tastet man einen gänseeigroßen, höckerigen, plattgedrückten 
Lymphdrüsentumor. Ähnliche Veränderungen an der Innenfläche 
des linken Oberschenkels. Am Planum femorale findet sich 
ein kindskopfgroßer, derber, oberflächlich glatter, subkutan 
sitzender Tumor, der mit den Hautdecken größtenteils verlötet 
erscheint und diese unter starker Spannung vorwölbt. Diese 


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Verhandlungen der Wiener dermatologischen Gesellschaft. 995 


sind oberflächlich von zahlreichen bläulich durchschimmernden 
streifen- oder sternförmigen Gef&ßektasien durchzogen und 
zeigen an umschriebener Stelle strichförmig angeordnete oder 
aggregierte, lebhaft rote, bis bohnengroße, flachkugelig erhabene 
Knoten, die ab und zu bläschenartige Veränderungen an ihrer 
Kuppe aufweisen; oder aber die Haut erscheint in mehr diffuser 
Weise und flächenhaft infiltriert, lebhaft gerötet, oberflächlich 
glatt, am Rande oft unregelmäßig zackig, wie geflammt, ödem 
an der 1. unteren Extremität. Große Drüsenschwellungen in 
der 1. Beckenhälfte, oberhalb des Poupartschen Bandes tast¬ 
bar, eine nußgroße Drüse in der r. Achselhöhle, eine beträcht¬ 
liche, schmerzhafte Knochenauftreibung entsprechend dem Epi- 
condylus medialis des rechten Femur; mäßiger Milztumor; im 
Blute keine auffallenden Veränderungen. Die histologische 
Untersuchung eines Hautknötchens der Achselhöhle ergab das 
Vorhandensein eines sarkomatösen Gewebes, das sich aus 
rundlichen, aber auch eckigen und vielfach spindeligen kleinen 
Zellen zusammensetzt, zwischen diesen auch feinfaseriges aus¬ 
gebildetes Zwischengewebe aufweist, nach Art sarkoider Tumoren 
durchwuchert es von der Tiefe her in infiltrierender Weise 
den Lymphwegen entlang die Haut. Es handelt sich demnach 
um eine Art sarkomatösen Lymphbahninfarkt der 
Haut, um reg ionäre Metastasenbildung inderHaut, 
ausgehend von bestehenden Lymphdrüsensarkomen. Offenbar 
sind diese multiplen Tumoren auch als Metastasen zu betrach¬ 
ten; über den Sitz des Primärtumors läßt sich, solange ein 
Obduktionsbefund nicht vorliegt, eine sichere Vorstellung nicht 
gewinnen; auch ist es wohl fraglich, ob die sarkomatöse Wuche¬ 
rung in den Drüsen jener in der Haut in morphologischer Be¬ 
ziehung vollständig entspricht, vielmehr seinerzeit nicht doch 
als Lymphosarkom sich entpuppen und das Krankheitsbild als 
Lymphosarkomatosis zu deuten sein wird. Vortr. erinnert an 
die große klinische Ähnlichkeit, die die vorliegenden Hautver¬ 
änderungen mit regionären karzinomatösen Hautmeta¬ 
stasen aufweisen und an einen solchen Fall, den er in der 
Oktobersitzung an gleicher Stelle vorgestellt hatte. 

Fasal. Hautmetastasen maligner Tumoren traten am h&nfigeten 
beim Ca.mammae auf, bei dem daa Auftreten der Hautknoten eine sehr 
schlechte Prognose gibt. Selten sind die Knoteu so lebhaft rot wie bei 
dem vorliegenden interessanten Fall. Von großer klinischer Wichtigkeit 
ist die Diagnose des Hautknotens in den seltenen Fällen, bei denen erst 
das Auftreten des metastastiscben Hautherdes die Aufmerksamkeit auf 
den klinisch nicht diagnostizierten tief sitzenden primären Tumor lenkt. 

Grosz erinnert an den Fall, den er seinerzeit in der Gesellschaft 
der Arzte vorgestellt, der mit dem vorliegenden eine gewisse Ähnlichkeit 
darbot. Der betreffende Pat. kam an der Abteilung Knach ad exitum, 
die genaue Mitteilung des histologischen Befundes steht noch aus. 

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Ullmann erwähnt einen Fall einer 56j&hr. Frau, die ihn wegen 
Hautjucken an den Beinen konsultierte. Sie stand wegen Ikterus und 
Abmagerung in Behandlung. Außer dem vorgerückten Alter und dem 
Ikterus lag kein Anhaltspunkt für eine maligne Neubildung vor. Keine 
Spur von Schmerz, keine besondere Schwäche. Die Unterschenkel zeigten 
schon eine Aussaat von bis erbsengroßen rötlichen Knoten dicht, subepi- 
dermoidal. Der spätere Verlauf bestätigte meine Diagnose Ca. lenticulare 
disperBum metastaticum. Der Herd lag im Pankreas. 

Sachs. Im Wiedener Krankenhause hatte ich Gelegenheit, eine 
Patientin zu beobachten, die am Stamme zahlreiche derbe, entsprechend 
der Spaltrichtung der Haut angeordnete Knoten zeigte. Bei der Sektion 
erwiesen sich diese Knoten als Metastasen eines am Pylorus des Magens 
sitzenden Karzinoms, fiine zweite Metastase befand sich in der 
rechten Mamma. 

N o b 1. Die metastatische Aussaat bösartiger Neubildungen an der 
allgemeinen Decke kann unter allen Umständen diagnostische Schwierig¬ 
keiten bereiten, insbesondere aber dann, wenn über den Sitz der primä¬ 
ren Läsion keine Orientierung herrscht. Ich habe vor einigen Wochen 
das Zustandsbild einer 36jähr. Virgo zu beurteilen gehabt, hei welcher 
eine Reihe bohnen- bis nußgroßer, z. T. exulzerierter Knoten das Ab¬ 
domen und die Leistengegend überdeckten Die rechte untere Extremität 
war diffus, bretth#t infiltriert und besonders druckempfindlich. Durch 
die Leiste ein großes Paket geschwellter Lymphknoten palpabel. Der 
Zustand war als Mykosis fungoides angesprochen worden, ließ sich jedoch 
in Zusammenhalt mit dem nachträglich zur Verfügung gestellten Befund 
eines Budapester Chirurgen als Karzinom definieren. Vor 4 Monaten er¬ 
heischte ein in die Tiefe greifender destruierender Prozeß die Totalexstir- 
pation der Vagina. Die histologische Untersuchung ergab den malignen 
neoplastischen Charakter. 

Kren macht auf die Schwierigkeit der histopathologischen Diagnose 
der Hautmetastasen aufmerksam. Dadurch, daß die in der Haut dissemi- 
nierte Metastasen setzenden Tumoren fast stets dem Darmtrakt ange¬ 
hören — nicht von regionären Hautmetastasen der Mammakarzinome 
wurde hier gesprochen — ahmt das histologische Gefüge der Metastasen 
das Bild des Darmkarzinomes nach. Der Aufbau der Tumorzellen findet 
sich dementsprechend dann in säulenförmigen Reihen und gleicht oft 
sehr dem des Sarkoms. 

Scherber erwähnt, Hautmetastasen eines Karzinoms, vom 
Bronchus ausgehend, beobachtet zu haben. 

Fasal. Zu den karzinomatösen Hautmetastasen gehört auoh das 
von Chirurgen oft gesehene Ca. en cuirasse in den meisten Fällen. Die 
histologische Diagnose der metastatischen Karzinomknoten ist, wie Herr 
Dozent K r e n n hervorgehoben hat, nicht leicht, um so mehr als die 
Basalzellenschicht meist eine scharfe Grenze bildet und keine Durch¬ 
brechung zeigt. 

3. einen 35jähr. Mann, der an den Nates, Außenflächen 
der Oberschenkel und über denKnien, mit intensiverer Ausbildung 
an der r. Körperseite, die charakteristischen Veränderungen 
idiopathischer Hautatrophie aufweist. Nur über den 
Knien zeigt die Haut „atrophisches“ Aussehen neben Rötung 
und Schuppung. Verdünnung und Faltenbildung, an den übrigen 
Partien sieht man lediglich diffuse Rötung, also entzündliche 
Symptome, die im klinischen Bilde prävalieren, während die 
„atrophischen“ Charaktere hier vollständig zurücktreten. 


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4. einen 28jähr. Mann, dessen Hautdecken gleichfalls die 
Veränderungen idiopathischer Hautatrophie zeigen, 
allerdings zeigt der Fall mannigfache Besonderheiten und Ab¬ 
weichungen in klinischer und histologischer Beziehung. Erkrankt 
sind die Hautdecken der oberen Extremitäten ihrer gesamten 
Zirkumferenz nach, ausgenommen Handteller und Finger, ferner 
der Rücken, die Nates und angrenzenden Partien der Ober¬ 
schenkel. Die Grenzen sind meist scharf abgesetzt und ver¬ 
laufen öfters bogenförmig, z. B. an den vorderen Achselfalten, 
unterhalb der Nates. An den genannten Hautpartien sieht 
man zunächst eine diffuse, eigentümlich braunrote Verfärbung, 
die bei Einwirkung von Kälte außerordentlich intensiv und 
mehr livid wird. Drückt man sie weg, dann erscheint eine 
ziemlich beträchtliche, gleichmäßige, schmutzig-gelbliche Pig¬ 
mentierung. Überall durchschimmernde Venennetze zeugen 
von erhöhter Transparenz. Nirgends Schuppung, überall wohl¬ 
erhaltenes Lanugo. Atrophische Beschaffenheit zeigen überdies 
nur bestimmte Hautanteile; so beiderseits an den Unterarmen 
ulnarwärts gelegene Streifen, die von den Ellbogen bis zum 
Proz. styl. ulnae reichen; hier ist die Haut verdünnt, knitterig, 
ausgeweitet, stärker glänzend. Weiters sieht man zahlreiche 
zart gerunzelte, eingesunkene, zirkumskripte bis münzengroße 
rundliche oder ovale Herde an den Oberarmen und über den 
Schultern, teils disseminiert, teils durch Ausläufer unterein¬ 
ander zu netzartigen Bildungen zusammentretend. Histologisch 
fällt auf, daß die Zellinfiltrate, Rundzellen und Fibroblasten 
im allgemeinen spärlich sind, daß sie lediglich perivaskulär ge¬ 
lagert erscheinen, und Plasmazellen vollständig fehlen. Atro¬ 
phische Vorgänge am Gewebe sind nur dort deutlich, wo sie 
auch klinisch schon feststellbar sind. Besonderes Interesse 
nimmt eine Hautpartie in der rechten Lendengegend ent¬ 
sprechend dem Quadratus lumborum in Anspruch. Hier sieht 
man zunächst einen dunkelpigmentierten, trapezoid gestalteten, 
gut abgegrenzten Herd, offenbar einen Naevus pigmento¬ 
sus. Innerhalb desselben erscheinen zahlreiche, auffallend 
hell weiße kleine Flecke, teils in die präexistenten Haut¬ 
felder eingefügt und dann polygonal umrandet oder um die 
Follikelmündungen gelagert und rundlich gestaltet, isoliert oder 
zu mehreren aggregiert, mitunter auch netzartig zusammen¬ 
fließend. Sie liegen im Niveau oder sind kaum merkbar er¬ 
haben, sodann von leicht vermehrter Konsistenz; ihre Ober¬ 
fläche ist glatt, Sie erinnern an „Weißflecken", ihre ana¬ 
tomische Grundlage bilden gequollen aussehende dicke Kollagen- 
bündel, meist im Papillarkörper verlaufend. Hervorgehoben sei, 
daß das übrige histologische Bild jenem des atrophischen 
ulnaren Streifen außerordentlich nahe kommt. Die Verände- 


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rangen am Bindegewebe sind allerdings sklerodermieartig, doch 
wäre es verfehlt, in solchen Fällen von einer Kombination der 
idiopathischen Hautatrophie mit Sklerodermie zu sprechen. Sie 
sind lediglich als symptomatische Vorgänge am Bindegewebe 
zu betrachten, die gelegentlich, an umschriebenen Stellen, vor¬ 
übergehend und in verschieden großem Umfang auch bei vor¬ 
liegender Dermatose zu beobachten sind. Die vielfach gangbare 
Vorstellung, die idiopathische Atrophie wäre eine zu Atrophie 
führende Dermatose reicht eben nicht aus, die klinischen Tat¬ 
sachen zu erklären. Vielmehr bildet eine ganze Reihe höchst 
komplexer Vorgänge, von denen „Entzündung“ und „Atrophie“ 
lediglich die wesentlichsten und konstantesten sind und bis zu 
einem gewissen-Grade unabhängig von- und nebeneinander ver¬ 
laufen, die Grundlage für diesen polymorphen und habituellen 
Krankheitszustand der Haut, dessen Bezeichnung als „idio¬ 
pathische Atrophie“ wohl ganz praktisch sein mag, ihrem Wesen 
aber durchaus nicht in ausreichendem Maße Rechnung trägt. 

Oppenheim. Die Auffassnng des Primarius Rusch ent¬ 
spricht der meiningen: Kombination von generalisierter, mit 
m ak iilöser idiopathischer Hautatrophie. Dabei möchte ich 
darauf hinweisen, daß dort, wo bei dem Falle exzidiert wurde, s. B. am 
Rucken, deutliche Keloide entstanden sind. Es entspricht dies dem 
von mir beschriebenen eigentümlichen Verhalten der idiopathisch - atro¬ 
phischen Haut Neigung zur Bindegewebshyperplasie zu haben, 
konform den Fibromen, die an den Streckseiten der Knie und Ellbogen 
über atrophischer Haut auftreten können und der diffusen sklerodermie- 
ähnlichen Veränderung der atrophischen Haut, die man öfter an Unter¬ 
schenkeln und Fußrücken beobachten kann. 

Weit wichtiger aber in bezug auf die Ätiologie der atrophisieren- 
den Dermatitiden erscheint mir in dem 1. von Rasch demonstrierten 
Falle das scharfe Absetzen der pathologisch veränderten 
Haut der Oberschenkel mit einer dem Ligamentum Pou- 
partii und der Crista onis ilei entsprechenden Linie, ober¬ 
halb der plötzlich und unvermittelt die normale Haut beginnt und ganz 
besonders im 2. Falle das Auftreten der Atrophie in den zen¬ 
tralen Partien eines Pigmentnaevus des Rückens. 

Ich habe vor kurzer Zeit hier einen Fall demonstriert, der einen 
ausgedehnten Naevus vasculosus des ganzen Armes und 
eine Hautatrophie des ganzen Beines derselben Seite 
(rechts) darbot. Der Fall wurde von mir publiziert, wobei ich 
darauf hinwies, daß das histologische Verhalten eines 
Naevus flammens und der idiopathischen Hautatrophie 
speziell mit Rücksicht auf den Gefäßbefund und das Ver¬ 
halten der elastischen Fasern nicht sehr von einander ver¬ 
schieden ist, daß Unna die Entstehung der Naevi vasculosi auf 
intrauterinen Druck zurückfuhrt, daß Druck zur Degeneration 
und zum Schwund der elastischen Fasern führt, so daß eine 
Hypothese, die die Entstehung der idiopathischen Hautatrophien mit der 
von Naevi vasculosi analogißiert, resp. auf intrauterinen Druck zurück¬ 
fuhrt, wohl gestützt erscheint. 

Der Zufall hat mir in den letzten Tagen eine neue Stütze für diese 
Hypothese gebracht. In der Entbindungsanstalt Lu ein a wurde ein Kind 
geboren, das neben anderen Mißbildungen auf der Haut Narben nach 


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amniotischen Verwachsungen, fleckige Hantatrophien und Naevus vascu- 
lozus-Bildungen an zahlreichen Stellen zeigte. Das Kind wurde in der 
Gesellschaft für Kinderheilkunde demonstriert, wobei ich auf den Zusam¬ 
menhang zwischen makulöser Atrophie, Aplasia cutis congenita und zu 
geringer Fruchtwassermenge hinwies. 

Ganz besonders interessant war aber eine Hautstelle, die sich am 
linken Bein vom unteren Drittel des Oberschenkels über die Streckseite 
des Knies zum Unterschenkel hinsog. Hier fanden sich deutliche 
makulöse Atrophien mit der bekannten Säckchenbildung 
und dazwischen zahlreiche Naevi flammei. 

Es spricht dies sehr für die Annahme von dem Angeborensein 
auch der nel später erst sich entwickelnden Hautatrophien. 

N o b 1. Die fibröse Entartung aller Exzisionsstellen in diesem 
Falle, gleiohwie das Auftreten der deutlichst sklerosierten Scheiben gilt 
für mich als wertvoller Beweis für die Disposition zur KollagCnwucherung 
jener von der atrophisierenden Akrodermatitis befallenen Kranken, in 
deren Zustandsbild die von Oppenheim beschriebene, aber auch 
von anderen hervorgehobene knotige, fibröse Einschichtung das 
Krankheitsbild begleiteten. Gleich dem intensiven Entzündungsvorgang 
und der Organisationstendenz der Infiltrate, vermag eben auch der 
mechanische Insult und der hiermit verbundene Reparationsvorgang auf 
die keloidähnliche Formation auslösend einzuwirken. Die Ent- 
lastungetheorie möchte ich für solche Vorgänge nur in letzter Linie 
heranziehen. 

Idpschtttz demonstriert aus der Abteilung Rusch (Wie¬ 
dener Krankenhaus): 

1. zwei Fälle idiopathischer Keratodermien der Handteller 
und Fußsohlen, die offenbar dem von Buschke und Fischer 
beschriebenen Krankheitsbilde der Keratodermia macu¬ 
losa disseminata symmetriqa palmaris et planta¬ 
ris entsprechen. Bei dem ersten Fau, ein jüngeres Mädchen 
betreffend, besteht die Affektion in ihrer jetzigen Ausbildung 
seit 17 Monaten. In die normale Haut eingestreut findet man 
zahlreiche, offenbar der Epidermis angehörige Effloreszenzen 
von rundlicher Form und gelblichweißer Farbe. Sie springen 
flach plateauförmig vor und einzelne zeigen eine zentrale dellen¬ 
förmige Vertiefung, ohne daß daselbst Ansammlung von Horn¬ 
substanz nachweisbar wäre. Die Größe der Effloreszenzen 
schwankt von Stecknadelkopfgröße bis Linsengröße. Die Kon¬ 
sistenz ist sehr derb. Am Thenar findet man kleinste gruben- 
förmige Vertiefungen, die höchstwahrscheinlich ausgefallenen 
kleinsten Effforeszenzon entsprechen; man hat hier den Ein¬ 
druck, als wäre die Hautoberfläche mit einem Stecknadelkopf 
eingedrückt worden. Die Schweißabsonderung ist normal, die 
Nägel sind unverändert, ebenso die Fußsohlen. 

Bei dem zweiten, einen 46 Jahre alten Briefträger be¬ 
treffend, soll die Affektion seit 22 Jahren bestehen und in den 
letzten 3 Jahren eine Verschlimmerung erfahren haben. Auch 
hier findet sich das gleiche' Bild wie beim ersten Fall, nur 
sind die Effloreszenzen bedeutend größer und zahlreicher. Auch 


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springen sie über das Niveau der normalen Umgebung viel 
stärker vor, besitzen die Konsistenz von Warzen und weisen 
sehr flache tellerförmige Einsenkungen ihrer Oberfläche auf. 
Einzelne Effloreszenzen sind ausgefallen und haben förmliche 
Löcher zurückgelassen. Auch hier sind die Nägel unverändert, 
hingegen sind die Fußsohlen in den Prozeß mit einbezogen. 
Die Was 8 er mann sehe Reaktion ist bei diesem Kranken 
negativ, bei dem zuerst demonstrierten Mädchen, das seit sechs 
Monaten an Lues leidet, positiv. 

2. einen Naevus verrucosus unius lateris in be¬ 
sonders starker Ausbildung bei einem 6jähr. Mädchen. Die 
linke Körperhälfte ist vollkommen frei. Es besteht eine mäßige 
Ichthyosis. Am stärksten befallen ist die rechte Achselhöhle, 
die bis auf einen frei gebliebenen zentralen Anteil mit zahl¬ 
reichen schmutzig-braunen, papillös vorspringenden zerklüfteten 
Exkreszenzen bedeckt ist. Von der Achselhöhle zieht eine etwa 
V fl cm breite streifenförmige Hautveränderung in gerader Rich¬ 
tung zum Ellbogen, die Haut ist daselbst rauh, warzig, stärker 
abschilfernd. Auf der Haut des Abdomens findet man zwei 
parallel zu einander verlaufende, bogenförmig angeordnete, 
streifenförmige Hautveränderungen von ähnlicher Beschaffenheit 
wie die oben beschriebenen. Schließlich sind auch auf der 
Beugefläche des rechten Oberschenkels und von hier auf die 
Kniekehle und den Unterschenkel übergreifend ähnliche Haut¬ 
veränderungen nachweisbar in Form mehrerer, zum Teil parallel 
verlaufender, ungleich breiter Streifen, in deren Bereich die 
Hautoberfläche stärker vorspringt, stark abschilfert und durch 
scheinbare Depigmentation von der hyperpigmentierten Haut 
der Umgebung scharf absticht. 

Sachs demonstriert einen 24 Jahre alten Patienten mit 
einer Leukonychie. Die Fingernägel, weniger die Zehen¬ 
nägel, zeigen das Bild der Leukonychia punktata, striata und 
universalis. Nach den Angaben des Patienten besteht die 
Nagelverfarbung seit seiner Geburt. 

Oppenheim demonstriert: 

1. einen 19jähr. Patienten mit der Diagnose Mycosis 
fungoides, der vor 1 */ a Jahren in der dermatologischen Ge¬ 
sellschaft demonstriert worden war, ohne daß damals eine fixe 
Diagnose gestellt werden konnte. Heute ist die Diagnosen¬ 
stellung möglich u. zw. auf Grund des klinischen und histolo¬ 
gischen Befundes. 

Man sieht auf der Außen- und Hinterseite des linken 
Oberschenkels von der Natesfurche bis handbreit über dem 
Knie eine Hautveränderung, die sich von dem vor 1'/, Jahren 
erhobenen Befunde dadurch unterscheidet, daß die zentralen 
Anteile dieser Hautpartie normal oder fast normal geworden 


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sind, während die Infiltrationen peripherwärts gerückt sind. 
Diese bestehen aus Kreisbogen, Achterfiguren, girlandenförmigen 
und arabeskenähnlichen Streifen, zum Teil auch aus kreisrunden 
und ovalen Erhabenheiten, die alle scharf nach außen und 
innen gegen die normale Haut abgesetzt sind, flach über das 
Hautniveau wie ein Plateau hervorragen, braunrot gefärbt, 
stellenweise kleienförmig abschilfernd und sehr derb sind. Die 
Breite der Streifen schwankt zwischen und l 1 /, cm-, die 

Scheiben erreichen Fünfkronenstückgröße. Nach oben gegen 
die Nates findet sich ein etwa 1 cm breiter und 8 cm langer 
Streifen, der horizontal geradlinig verläuft. 

Die zentralen Partien der befallenen Oberschenkelregion 
sind großenteils normal, an wenigen Stellen depigmentiert, an 
einzelnen bläulich gefärbt durch passive Hyperämie; auch finden 
sich kreisrunde oder ovale bis guldengroße Herde, die von ver¬ 
dünnter, zigarettenpapierähnlich gefalteter und gelbbrauner und 
scheckiger Haut gebildet werden. 

Die übrige Haut des Körpers ist frei, die inneren Organe 
gesund. 

Die histologische Untersuchung eines scheibenförmigen 
Infiltrates ergab Verhältnisse, wie sie von Paltauf als cha¬ 
rakteristisch für das infiltrative Stadium der Mycosis fungoides 
beschrieben wurden: Zahlreiche Hohlräume in der sonst un¬ 
veränderten Epidermis, enthaltend Lymphozyten. Plasmazellen, 
Leukozyten, riesenzellenähnliche Zellen und krümelige Massen. 
Dann ein scharf gegen die Tiefe abgesetztes Infiltrat der Kutis 
aus polymorphen Zellen bestehend. 

Bemerkenswert in diesem Falle ist der frühe Beginn 
(angeblich vor 8 Jahren syraptomlos mit einem Fleck am Ober¬ 
schenkel), die ausschließliche Lokalisation an einer 
Hautstelle und das Fehlen des Juckens. 

Kren fragt nach dem Resultat der Wasser mann-Reaktion im 
demonstrierten Falle und berichtet gleichzeitig Aber 2 Fälle von Mycosis 
fungoides, die bei absolut fehlenden Anhaltspunkten für Lues komplette 
Komplementbindung ergeben habeD. In einem Falle ist bei Rückbildimg 
des prämykotischen Stadiums und gleichzeitiger Arsentherapie die Reaktion 
allmählich wieder negativ geworden. 

Zumbusch frägt, wie der Blutbefund sich verhielt und betont, 
daß normaler Blutbefund durchaus nicht gegen die übrigens sicher¬ 
stehende Diagnose spreche. Interessant sei das jugendliche Alter des 
Kranken, er kenne lediglich den Fall von Menahem Hodara, der ein 
12 Jahre altes Kind betraf. 

2. einen Fall, der ebenfalls vor 1 '/„ Jahren in der Wiener 
dermatologischen Gesellschaft mit der Wahrscheinlichkeitsdia¬ 
gnose Pityriasis lichenoides chronica vorgestellt 
worden war, die auch heute aufrecht erhalten bleiben muß. 
Der 63jähr. Pat. zeigte jetzt fast die gesamte Haut mit Aus¬ 
nahme des Rückens, einiger Teile der Brust, des Gesichtes 


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und des Halses netzförmig braun pigmentiert. An einzelnen 
Stellen hat diese Pigmentierung ein helleres Kolorit und dif¬ 
fusen Charakter. Diese Veränderung ist die Folge mehrerer 
intensiver Arsenikkuren. Außerdem findet man am Nacken, 
an den oberen und unteren Extremitäten, ad Nates, in der 
Leistengegend, an der Innenseite der Oberschenkel unregelmäßig 
zerstreute bis linsengroße hellgelbrote aber auch intensiver 
rot gefärbte, flach erhabene, scharf abgesetzte und leicht derbe 
Papeln, die stellenweise kleienförmig ahscbilfern und durch 
Kratzen deutlichere Schuppen ohne Lamellenbildung zeigen. 
An manchen Stellen, z. B. Innenseite des Oberarmes, über dem 
linken Metakarpalgelenk konfluieren diese Papeln zu streifen¬ 
förmigen Bildungen, die sich scharf gegen die Umgebung ab¬ 
setzen. Handrücken und Dorsalflächen der Finger sind diffus 
rot gefärbt und leicht infiltriert. 

Auch findet man allenthalben mehr verwaschene, gelb¬ 
braune Effiore8zenzen bis zu Hellergröße, über denen die Haut 
leichte Fältelung zeigt und die' dann ganz abflachen, um völlig 
im Niveau der umgebenden Haut zu verschwinden. Die gesamte 
Körperhaut gewinnt dadurch ein sehr buntes, kleinscheckiges 
Aussehen. Die Differentialdiagnose ist eine schwierige. Schon 
bei der ersten Demonstration konnten Lichen ruber planus, 
Psoriasis vulgaris ausgeschlossen werden. Pat. hat vor einigen 
Wochen ein Arsenikexanthem durchgemacht, wovon die Pig¬ 
mentierungen herrühren, die das Krankheitsbild noch kom¬ 
plizieren. 

Trotzdem spricht das klinische Bild und der Verlauf für 
die Berechtigung der Diagnose Pityriasis lichenoides 
chronica. 

Sachs. Das klinische Bild in Oppenheims Fall setst sich ans 
2 Krankheitsbildern susammen, das eine ist eine erythemähnliohe Der¬ 
matose, das zweite das der Arsenmelanose. Welcher Natur die erythem- 
ähnliche Dermatose ist, kann ich allerdings nicht entscheiden, keinesfalls 
möchte ich die Diagnose Pityriasis lichenoides chronica 
anerkennen. 

Bekanntlich verhält sich die Pityriasis liohenoides chronica jeder 
Therapie gegenüber refraktär. 

Kyrie. Der demonstrierte Fall erinnert ganz an den vor kurzem 
hier von Finger vorgestellten Pat., dessen typische Pityriasis licheno¬ 
ides unter Arsen das Aussehen derart veränderte, daß nachher eine 
sichere Diagnose kaum mehr hätte gestellt werden können. 

Kren. Der demonstrierte Fall unterscheidet sich von dem Falle 
von Pityriasis lichenoides chronica von Professor Finger ganz be¬ 
deutend. Letzterer Fall war zurzeit beider Demonstrationen eine typisehe 
Pityriasis lichenoides; nur bestand bei der 2. Demonstration gleichseitig 
ein Arsenerythem, wie man es auch in manchen Fällen von Psoriasis, 
Lichen ruber planus usw. sehen kann. Das war ein Erythem, das sich 
um die bestehenden Krankheitsherde angeordnet hat. Hier bei dem vom 
Kollegen Oppenheim demonstrierten Falle sehen wir aber alte zum 


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Teil abgeheilte and pigmentierte Effloreszensen und frische hellrote, abor 
kein Arsenerythem. 

Zumbnsch möchte die Diagnose Pityriasis lichenoides nicht 
knrserhand ablehnen. OewiS sei der Fall kein typischer, schon die 
Massenhaftigkeit der Herde nnd die Lokalisation an den Streckseiteh sind 
als ungewöhnlich zu bezeichnen. Von den Pigmentationen dürfte man 
abstrahieren können, sie sind wohl auf die Arsenmedikation zurückzu* 
führen. Was die Konfluenz der Herde anlangt, so ist sie nicht so reich¬ 
lich, als es bei flüchtigem Hinsehen den Anschein hat; die Pigmentflecke 
führen su Täuschungen. Übrigens komme Konfluenz öfter vor. 

Müller. An der Klinik Finger wurde vor kurzer Zeit ein Fall 
beobachtet, der ein ähnliches Bild von konfluierenden roten nnd braunen 
Plaques bot Es sei an die zweite Abart von Parapsoriasis die Para- 
keratosis variegata erinnert, deren nahe Verwandtschaft wenn nicht 
Identität zur Pityriasis speziell von R i e c k e behauptet wird. Vielleicht 
handelt es sich hier um einen solchen Fall. 

Oppenheim. Ich kann mich den Ausführungen v. Zumbuschs 
völlig ansohließen. Spontane Remissionen von Pityriasis liohenoides chro¬ 
nica sind bekannt Man mufi die eigentlichen charakteristischen Efflo- 
reszenzen, die ja reichlich vorhanden sind, genau betrachten und darf 
sich durch die Arsenmelanose nicht irreführen lassen. Seit 2 Monaten hat 
der Kranke kein Arsen mehr bekommen. Jetzt kann von einem Arsenik¬ 
exanthem gar keine Rede mehr sein. Es kann sich also nur um eine zur 
Pityriasis liohenoides chronica gehörige Erkrankung handeln. 

Nengebauer demonstriert: 

1. einen 36jähr. Pat., der seit langen Jahren an Psoriasis 
vulgaris, die in Pausen auftritt, leidet. Der Patient hat derzeit 
wieder eine neue Attacke und zeigte uns, als er zum erstenmal 
in unserer Ambulanz erschien, das Bild einer Psoriasis 
acuta, die Effloreszenzen sind ja auch jetzt noch über den 
den ganzen Körper zerstreut zu sehen. Besonders hervorzuheben 
sind in diesem Falle die Erscheinungen von Psoriasis und 
Reizung. Der Pat. weist uns nämlich überall dort, wo er sich 
infolge des heftigen Juckreizes kratzte, namentlich sind solche 
strichförmige Kratzeffekte an der Haut der Vorderarme zu 
sehen, ebenfalls strichförmige Anordnung der PsoriasisefSores- 
zenzen auf. Besonders aufrnerksam zu machen ist ferner auf 
2 Effloreszenzen an der Volarseite des linken Vorderarmes, die 
jetzt wieder sich als 2 typische Psoriasiseffloreszenzen reprä¬ 
sentieren, deren ursprüngliches Aussehen aber ein ganz anderes 
war, denn es wurde der Patient an diesen beiden Stellen pir- 
quetisiert und die positiv.reagierende Haut zeigt auch hier das 
gegenwärtig nicht mehr von Psoriasis zu differenzierende Bild. 

2. Bei diesem Pat. ist vor allem aus der Anamnese her¬ 
vorzuheben, daß er im Dezember mit Sklerose zu uns kam. 
Die Sklerose wurde exzidiert, die Exzisionswunde mit Jodtinktur 
touchiert, Ehrlich 0*6 intraglutaeal gemacht. Nachdem der Pat. 
in den folgenden Wochen keine Lueserscheinungen darbot, blieb 
er 3 Wochen aus und stellte sich Mitte Januar mit einem ma¬ 
kulösen Exanthem vor, gegen welches Hg salicylicum-Injektionen 
angewendet wurden. Nach Abschluß dieser Kur wies Pat. keine 


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Erscheinungen auf. Nach ca. 14 Tagen aber kam er neuer¬ 
dings wieder mit einem Rezidivexanthem, das den Charakter 
einer Rupia syphilitica zeigend, durch seine Lokalisation be¬ 
sonders bemerkenswert ist. Wir sehen nämlich gerade die 
Beugeseiten der Extremitäten frei und die verschieden großen 
Effloreszenzen namentlich an der Streckseite der oberen Ex¬ 
tremitäten auftreten. Zusammen mit der für Lues sehr hell¬ 
roten Farbe der einzelnen Herde ergibt das jetzt vorhandene 
Krankheitsbild Ähnlichkeit mit einem Erythema multiforme. 
Damit reiht sich dieser Fall jenen anderen an, in welchen im 
Anschluß an energische antiluetische Kuren Erythema multi- 
formeähnliche Exantheme auftreten. 

Lier demonstriert aus der Abteilung E h r m a n n 
einen 65jährigen Taglöhner mit multiplen Epi¬ 
theliomen. B’ünf von diesen — eines in Handteller¬ 
große — sitzen im Gesichte und sind ulzeriert; eines, das 
jüngste und kleinste, über der Streckseite des Metakarpalknochens 
des rechten Daumens und ist nicht erodiert. Die Epitheliome 
dürften aus senilen Warzen, deren Patient sowohl im Gesichte 
wie am Stamm und den oberen Extremitäten mehrere hat, ent¬ 
standen sein; zur Bildung des Epithelioms an der rechten 
Unterlippenhälfte hat wohl der Umstand, daß der Pat. starker 
Pfeifenraucher war, beigetragen. 

Nobl demonstriert 

1. einen Fall von Akne varioliformis. 

2. Die Simultanerscheinung einer totalen Alopecie 
und Lupus erythematosus disseminatus. Die 40jähr., 
sehr herabgekommene Patientin ist seit einem Jahre von dem 
völligen Haarschwund befallen, der nach Art der neurotischen 
Alopecie unvermittelt, ohne entzündliche Vorboten einsetzte 
und in kürzester Zeit den Verlust des gesamten Haarkleides 
bedingte. Am Hinterhaupt sind typische, figuriert angeordnete 
Plaques des Lupus erythematosus im Stadium der Atrophie zu 
sehen. Das Gesicht, die Stirne und Ohren befinden sich in 
einem intensiven, mit düsterroter Verfärbung verbundenen 
Schwellungszustand. An zahlreichen Partien ist es zu leichter 
Exfoliation und Krustenbildung gekommen. Ähnliche akut ent¬ 
zündliche, von heftigen Schmerzen *und Spannung begleitete 
Attacken hat die Kranke während einer zweimonatlichen Beob¬ 
achtungszeit schon wiederholt durchgemacht. Nach dem Ab¬ 
klingen derselben bleiben an der Nase, den Wangen und Obren 
multiple, reich vaskularisierte, nur ganz oberflächlich atrophi¬ 
sche Lupusherde bestehen. Der Prozeß hat auch den äußeren 
Gehörgang bis ans Trommelfell in Mitleidenschaft gezogen. Be¬ 
merkenswert erscheint die Lokalisation zugehöriger Läsions- 
formen an den Handtellern, Finger- und Zehenspitzen. 


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Es sind dies unregelmäßig zackig begrenzte, von Hornmassen 
bedeckte, atrophisch eingezogene, bis bohnengroße, an den 
Handtellern auch konfluierende Stellen, die bei Mazeration der 
Horndecke (Zehen) violett verfärbte eingezogene Stellen zutage 
treten lassen. Wiederholte interne Untersuchung hat weder für 
den schweren Ausbruch des Erythematosus noch für die Alopecie 
ursächliche Momente ergeben. 

Nobl demonstriert im Anschluß die Handmoulage einer 
zweiten Patientin, die in einem gleichschweren Zustand durch 
6 Wochen beobachtet wurde. Auch hier war die disseminierte 
Form im Bereich des Gesichts und Nackens, Brust und an den 
Armen zu verfolgen (vorgewiesene Photographie). Rapid fort¬ 
schreitende Abmagerung, negativer interner und Röntgenbefund, 
Temperatur normal. Drei Wochen nach der Entlassung war 
nach ärztlicher Information unter profusen Darmblutungen der 
letale Ausgang erfolgt. Leider konnte die Nekropsie nicht be¬ 
wirkt werden. Die Moulage zeigt die tiefreichenden atrophi- 
sierenden Lupusherde an allen Fingerspitzen in Form distinkter 
bis hellergroßer Scheiben. » 

3. eine 25jähr. Pat., die mit Aussparung der Prädilektions¬ 
stellen am Naseneingang ödematös emporgehobene diskoide 
Plaques des L. erythematosus aufweist. Überdies zeigen noch 
die Ohrmuscheln und der Gehörgang typische Veränderungen. 

4. ein serpiginös gummöses Hautsyphilid und gummöse 
Nackenlymphome bei einer 65jähr. Frau. Der seit 45 Jahren 
bestehende, unbehandelt vegetierende Prozeß hat vom Hals aus 
den Weg über die ganze Brustfläche genommen, um an den 
meisten Stellen mit Hinterlassung zarter oberflächlicher Narben¬ 
züge spontan abzuklingen. Am Hals links und in der Sub- 
maxillargegend teigig weiche, zum Teil perforierende, walnu߬ 
große Lymphknollen. Wassermann stark positiv. 

Ullmann. Fall von Arsenikkeratosis der Pal- 
mae und Plantae. 

Das 23jähr. sonst gesunde Fräulein konsultierte mich wegen 
eines leichten Ekzems auf seborrhoischer Basis im Gesichte und 
Hyperhidrosis manus. Es zeigte sich folgender interessante 
Nebenbefund. An beiden vom Schweiße etwas mazerierten 
Innenflächen der Hände sowie an den Seiten- und Dorsalflächen 
der Finger zeigen sich zerstreut stehende gelbliche bis gelblich¬ 
braune, im Zentrum meist leicht grübchenförmig vertiefte, sehr 
derbe, warzenförmige Erhebungen. Meine Frage, ob die Pat. 
nicht längere Zeit Arsenik in irgend welcher Form genommen 
habe, wurde bejaht. Vor 6 Jahren nahm sie auf Verschrei¬ 
bung eines Landarztes eine Mischung von Fowl er scher So¬ 
lution mit Eisentropfen in fallender und steigender Dosis bis 
zu 3 X 30 Tropfen im Tage. Sie nahm dies ununterbrochen 


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durch fast 1 Jahr, ohne den Arzt dazwischen öfters konsultiert 
zu haben. Wegen Aufstoßen und Magenbeschwerden wurde 
das Medikament vom selben Aizte ausgesetzt. Von da ab ent¬ 
wickelten sich diese Wärzchen auf der Hand, die sich die Pat., 
da alle andern Mittel versagten, zum Teile abhiß oder mechanisch 
mit Bimstein ahrieb. Seit derselben Zeit spürt sie Verdickungen 
au den Fußsohlen mit Auftreten von Sprüngen und Rissen. Es 
zeigt sich beiderseits, insbesondere die Gegend der Ferse und 
Umgebung bis fast zu den Knöcheln hinauf intensiv verdickt, 
gelbbräunlich verfärbt; aber auch die vorderen Partien der 
Fußsohle bieten ausgesprochene diffuse Hjperkeratosen. In den 
Randpartien einzelne kleine, grubig vertiefte Wärzchen. Auch 
die Seitenpartien des Fußes sind in leichtem Maße beteiligt. 
In der Nasoiabialfurche und auf dem Nasenrücken stark ver¬ 
größerte hyperkeratotische Talgfollikel und Hypersteatosis. 
Anamnestisch ist angeborene Naevusbildung auszuschließen. Es 
bandelt sich hier um einen typischen Fall von Arsenkeratosis 
mit Lokalisation an Stellen, wo viel Schweiß- und Hautfett pro¬ 
duziert wird. Einen ähnlichen Fall dieser Art, den ersten der¬ 
artigen bei uns überhaupt, habe ich seinerzeit aus H e b r a s 
Abteilung vorgestellt, denselben, bei welchem sich dann auf 
der Stirne und in schwieligen Partien der Planta Epitheliome 
gebildet haben. 

2. Reinfectio syphilitica oder Solitär-Sekun¬ 
däraffekt nach Salvarsaninjektion? 

Diesen Kranken habe ich bereits in der Novembersitzung 
v. J. vorgestellt mit einer sklerosenähnlichen, erodierten 
Induration im Sulcus coronarius und derb geschwellten links¬ 
seitigen Leistendrüsen. Ich nahm damals Reinfektion an, da 
Pat. 4 Wocheu vorher durch Koitus sich evident links vom 
Frenulum erodiert und auf derselben linken Seite derbe Drüsen- 
scbwellungen gezeigt hatte, dabei der Wassermann negativ 
und die Zwischenzeit von Februar bis November symptomlos 
geblieben war. Wegen Sklerose im Sulcus coronarius und 
Exanthem hatte er in Prag im Februar eine Ehrlich sehe 
Injektion von Prof. Bukowski erhalten. Bis heute ohne jede 
weitere Behandlung wurde allmonatlich die Wassermann- 
sehe Blutprobe gemacht und stets negativ befunden. Für die 
Reinfektion spricht die nochmalige, linksseitige, derbe, lokale 
Drüsenschwellung ohne allgemeine Drüsenschwellung, ohne jede 
Haut- oder Schleimhauterscheinung. Ich nehme hier an, daß 
die lange Remanenz der parenchymatösen Injektion von 0*6, 
die sich noch im November als ein palpables Infiltrat nach- 
weisen ließ, sei es im Sinne der Parasitotropie, sei es durch 
Bildung genügender Antikörper genügende Wirkung entfaltet hat. 


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Müller. Die negative Wassermannsche Reaktion bei schankri- 
formen Papeln ist keine Ausnahme, sondern die Regel and man kann 
somit aas ihr allein nicht auf Reinfektio schließen. 

Ähnlich reagieren auch die meisten Mono-Neuro- Rezidiven negativ. 

Beide Formen werden erst, nachdem sie einige Wochen bestanden 
haben, positiv. 

Kren. Ohne auf die Diagnose dieses Falles einzugehen, möchte 
ich hier nur die ÜbereilStimmung unserer klinischen Beobachtungen mit 
den eben gemachten Äußerungen des Eoll. Müller konstatieren. Die 
Rezidive nach Salvarsan und besonders die sog. Neurorezidive tritt zu 
einer Zeit auf, wo die Wassermannsohe Reaktion oft noch negativ 
.abläuft. Einige Tage später jedoch wird die Reaktion schwach positiv 
und schließlich komplett positiv. 

U11 m a n n. Da der Pat. bis heute seit 14 Monaten völlig und ab¬ 
sichtlich ohne Behandlung war, wäre es doch merkwürdig, daß er außer 
dem großen Solitär-Sekundäraffekt oder Monorezidiv niemius die Spor einer 
8chleimhauterscheinung oder Drüsenschwellung gezeigt hat. Auch war ja, 
wie er selbst hervorhebt, Gelegenheit zu einer Infektion am Penis. Erscheint 
•es doch nicht logisch einerseits eine klinische oder experimentelle Super¬ 
infektion mit eigenen oder fremden Spirochaeten anzunehmen, aber jeder noch 
*o wahrscheinlichen Reinfektion von vornherein immer skeptisch gegenüber 
au stehen. Ich lege auf den negativen Wassermann an sich natürlich 
wenig Wert, im Zusammenhang mit dem geschilderten Verlauf hat man 
aber wohl auch ein Recht hier an eine Heilung bzw. auch Reinfektio 
mit abermaliger spontaner Ausheilung zu denken. Für das Vorkommen 
solcher Fälle gibt es ja selbst aus der Zeit vor dem Salvarsan eine 
Reihe einwandfreier Beobachtungen von Reinfektion, ohne daß die zweite 
Infektion auch bis zum Exanthem geführt hat. Nun erst unter Salvarsan- 
wirkung! Warum sollte auch gerade die zweite Infektion bei der Lues 
nicht ebenso leicht verlaufen können als wie bei den meisten anderen 
Infektionskrankheiten, akuten Exanthemen usw., wo sie ja unbestritten 
leichter verläuft. Meine Annahme hat mindestens ebenso viel Wahr¬ 
scheinlichkeit als die einer Solitärpapel am Penis. 

. 3. Perifolliculitis fibrosa atrophicans neben 

Lupus erythematodes. 

Der Patient wurde schon vor Jahresfrist hier yorgestellt 
wegen der eigentümlichen, zahlreichen, papulösen, scheiben¬ 
förmigen, bis über 2hellerstückgroßen, anfangs rötlichen, später 
.gelblichen Infiltraten auf dem Rücken und innerhalb der be¬ 
haarten Brusthaut. Der histologische Befund zeigt im Beginne 
•des Prozesses in der Tiefe der Haarfollikel, aber auch rings 
-um die Talg- und Schweißdrüsenazini lockere Zellinfiltrationen 
von den Drüsengefäßen ausgehend, die sich proximalwärts zur 
Haarwurzelscheide in ein dichtes, feinfaseriges, konzentrisch 
ungeordnetes, den Haarbalg umfassendes Bindegewebe verwan¬ 
deln. Im weiteren Verlauf nimmt das Gewebe an Mächtigkeit 
•und Dichte zu, atrophiert aber vom Follikel aus wieder, so daß 
•es stellenweise zu den herniösen Vorstülpungen der Haut Ver¬ 
anlassung gibt (drittes Stadium), ähnlich wie bei der Aneto- 
dermie. Ich habe eine ähnliche Affektion selbst bis jetzt nicht 
gesehen und auch nicht in der Literatur gefunden. Eine gewisse 
Aehnlichkeit mit dem Aknekeloid ist vorhanden. Mehrere Plaques 


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von Lupus erythematodes an der Kopfhaut zeigen an der Peri¬ 
pherie derbe fibröse Knoten, deren histologische Natur noch 
dahinsteht. Es liegt nahe, an einen ähnlichen Zusammenhang 
zu denken zwischen LupuB erythematodes und diesen Fibromen, 
wie dies Oppenheim heute von der Acrodermatitis atrophi¬ 
cans und Fibrombildung erwähnte- Wegen der Eigentümlichkeit 
des klinischen und histologischen Befundes, die einander gut 
erklären, habe ich der bisher noch nicht beschriebenen Affek¬ 
tion den Namen Perifolliculitis fibrosa atrophicans 
beigelegt. 

Sachs. Aus dem einen von Ullmann eingestellten histo¬ 
logischen Präparate bin ich nicht in der Lage, eine präzise Diagnose 
zu stellen, weil jene Veränderungen, auf die es nach der klinischen Dia* 
gnose ankommen sollte, in diesem mikroskopischen Präparate nicht zu 
sehen sind. 

Riehl kann in den geringfügigen Alterationen, welche das peri- 
follikuläre Bindegewebe zeigt, keine genügende Erklärung für die ausge¬ 
dehnten massigen Veränderungen, welche die einzelnen Krankheitsherde 
klinisch aufweisen, finden. 

Ullmann. In dem einzigen, mir zur Verfügung stehenden Mikro¬ 
skop habe ich jene Schnitte eingestellt, welche den am meisten charak¬ 
teristischen Befund enthalten. Wohl ist das neugebildete Gewebe auch 
Bindegewebe, aber durch seine feinfaserige und konzentrische Anordnung 
um die Follikel vom normalen Kutisfasergewebe sofort zu unterscheiden. 
Auch die Färbung des Kollagens ist eine lichtere. In den beginnenden 
Stadien findet sich nur leichte Zellanhäufung in der Tiefe der Follikel 
und im Papillarkörper Ödem. Die Schnitte vom atrophischen Stadium 
zeigen Andeutungen von Fettwucherung. Stellenweise auch Verminderung 
des elastischen Fasernetzes im Rete. Über die Richtigkeit dieser Ver¬ 
änderungen, welche ich auch früher schon namhaften Histologen sowie 
Herrn Hofrat Pal tauf vorgelegt habe, kann kein Zweifel erhoben werden 
und stehen die verschiedenen Schnitte jederzeit zur Verfügung. 

4. Papulo nekrotisches Tuberkulid an den Ex» 
tremitäten und auch der Nase neben zahlreichen Knoten von 
Erythema induratum an den Waden. 

Die Kranke bietet die gewiß ziemlich häufige Kombination 
von papulo-nekrotischen Tuberkuliden mit Erythema induratum 
(Bazin). Die Patientin war wegen Apizitis bis vor kurzem 
auf dem Lande. 

Mfiller stellt, aus Fingers Klinik vor: 

1. 24jährige Köchin. An der linken Wange ein ökronen- 
großer Plaques, der durch Konfluenz dreier kleinerer entstanden 
zu sein scheint. Der Plaque ist von roter Farbe, von zahl¬ 
reichen ektatischen Gefäßen durchzogen, dabei einige erweiterte 
Follikelmündungen. Die Randpartie ist eleviert und hellrot. 
Atrophien sind nicht zu sehen. Am Rande der Ohren, be¬ 
sonders am Ohrläppchen livid gefärbte wie ödematöse Partien. 
Am Handrücken zahlreiche teigig weiche, unscharf begrenzte 
Knoten mit normaler Hautdecke livid gefärbt. 


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Es dürfte sich um einen Lupus erythematodes handeln, 
der besonders an der Hand und an den Ohren ein völlig pernio¬ 
ähnliches Bild vortäuscht. 

Riehl bestätigt die Diagnose Lnpus erythematodes für die Plaqne 
an der Wange, kann aber weder die Beseichnnng Lupus pernio noch 
Lnpus erythematosus für die Erscheinungen an den Händen anerkennen, 
die mit ihrer diffusen blauroten Färbung und den flachen lividen Knoten 
mit einer Erfrierung ersten und zweiten Grades vollkommen identisch 
erscheinen. 

Müller. Das Bild an den Händen ist einem Pernio wohl völlig 
ähnlich; wenn wir die Diagnose Lupus erythematodes gemacht haben, 
so geschah das im Hinblick auf den Herd in der Wange und da wir vor 
korsem einen Fall beobachteten, der ebenfalls ein völlig pernioähnliehes 
Bild an den Händen bot und später sich zu einem typischen Lupus 
erythematodes entwickelte. 

2. Fall von Pemphigus vegetans. Die Frau wurde 
schon früher mit dem typischen Bilde der Krankheit vorge¬ 
stellt. Derzeit hat sich aas Bild durch Wegfall der Vegeta¬ 
tionen am Blasengrande zu einem dem Pemphigus vulgaris ent¬ 
sprechend verwandelt 

3. Fall von Pemphigus vulgaris. 

Weidenfeld. Die Symmetrie der Effloreszenzen, dann das 
Prävalieren der Erytheme läßt vorderhand eine sichere Diagnose Pem¬ 
phigus nicht zu, und würde sich W. Voranschlägen erlauben, die Diagnose 
einstweilen in suspenso zu belassen. 

R i e b 1 wiederholt seinen Standpunkt, daß er die Bezeichnung 
Dermatitis herpetiformis Duhring als Formbezeichnung für gerechtfertigt 
hält aber bis nun keinen triftigen und ausreichenden Grund dafür er¬ 
bracht findet, daß diese Affektion von der Gruppe Pemphigus vollständig 
zu trennen uud als selbständige Affektion zu erklären sei, weil er wieder^ 
holt ähnliche Fälle in Pemphigus foliaceus übergehen gesehen hat 

Kren demonstriert aus der Klinik Riehl: 

1. einen 41jährigen Patienten, der seit 8 Jahren an einer 
juckenden Hautanektion leidet, die mit z. T. einzeln, z. T. gyriert 
stehenden Quaddeln einhergeht. Diese Quaddeln tragen kleinste 
runde Exkoriationen und an manchen Stellen sieht man die 
Quaddeln auch mit stecknadelspitz- bis stecknadelkopfgroßen 
Bläschen gekrönt Die Lokalisation ist der der Skabies ähnlich: 
Axillarfalten, Gesäß, Ellenbogen; allerdings sind auch Kreuz¬ 
beingegend, Beugeseite der Oberschenkel, Kniekehlen und Axillen 
symmetrisch befallen. Das Krankheitsbild kann als Dermatitis 
herpetiformis bezeichnet werden. 

Kren macht gleichzeitig auf jene Fälle der Forme fruste 
dieses Krankheitshildes aufmerksam, die oft nur wenige Quaddeln, 
keine Bläschen, nur kleine, runde Kratzeffekte und gleichzeitig 
Kratzekzeme zeigen. Da kann die Fehldiagnose Skabies bei 
flüchtiger Untersuchung wohl unterlaufen, um so mehr, wo auch 
die Lokalisation der Skabies speziell in diesen Forme fruste- 
Fällen oft besteht. 

Areh. f. Dtmit, n. Syph. Bd. CXII. 04 


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Bichl verweist auf seine frühere Bemerkung und betont, daß der 
demonstrierte Fall mit seinen nrtikaria&hnliehen Erythemen und leb¬ 
haftem Jucken dem Pemphigus pruriginosus nahesteht. 

2. einen 40jährigen Patienten, der seit 3 Jahren an einem 
prämykotischen Exanthem leidet, das gegen Psoriasis 
differentialdiagnostisch interessant ist. Der ganze Stamm und 
alle Extremitäten zeigen Effloreszenzen von Linsen- bis Kronen- 
stückgröße. Die Infiltration ist noch nirgends deutlich und 
doch läßt sich die Differentialdiagnose stellen. Während die 
Psoriasis ihre Effloreszenzen alle im gleichen Stadium der Ent¬ 
wicklung oder Involution darbietet und damit ein monotones, 
ruhiges, gleichmäßiges Bild gibt, finden sich die Effloreszenzen 
des prämykotischen Exanthems alle in .den verschiedensten 
Stadien der auf- und absteigenden Kurve ihres Bestandes. Da¬ 
her sieht man hellrote, frischeEffloreszenzen neben abklingenden, 
schon Pigment zeigenden, exsudative neben flachen, schuppende 
neben nichtschuppenden. Dadurch wird das Bild mannigfaltig, 
verschiedenartig und unruhig. 

3. einen 17jährigen Jungen, der vor 2 Monaten mit nicht 
sehr ausgebreitetem Lichen ruber planus zur Aufnahme 
gelangt war und vor 5 Wochen bei einer Dosis von täglich 
3 X 16 Tropfen Liqu. arsen.-Fowleri eine disseminierte, sehr 
dicht gestellteAussaat frischer Lichenknötchen durchgemacht hat, 
die, allerdings im Abklingen, immerhin noch deutlich sichtbar 
bestehen. 

Kerl demonstriert aus der Klinik Riehl: 

1. einen 17jähr. Patienten mit zahlreichen Lupus vulgaris- 
Herden vorwiegend an den Extremitäten. Exulzerierte Partien 
zeigen eine veruköse Oberfläche. 

Weidenfeld weist darauf hin, daß bei solchen multiplen Herden 
die Tnberknlinknr sehr angeseigt wäre, da er ans Veranchen, die er ge¬ 
meinsam mit Dr. Löwenstein angestellt hatte, die Überzengnng ge¬ 
wann, daß in manchen Fällen nach dieser Behandlung Besaitete erzielt 
werden, die nicht so bald von einer anderen Methode übertroffen 
werden können. 

2. einen 15jähr. Patienten, der seit 3 Jahren an einem 
Lupus vulgaris der unteren Extremität leidet und nunmehr seit 
ca. 7 m Jahr auch einen lupösen Herd am weichen Gaumen 
zeigt. Besonders bemerkenswert erscheinen die zirkumskripten, 
zum Teil zerfallenen Lupusknötchen an den Randpartien der 
Affektion. Seit 3 Wochen besteht ziemlich starke Schwellung 
der Halslymphdrüsen. 

Schramek demonstriert eine 40jährige Patientin, deren 
Affektion an der Nase seit 4 Jahren besteht. Früher war sie 
nie erkrankt, keine Zeichen von Tuberkulose oder Lues. Das 
Hautleiden begann mit dem Auftreten kleinster roter Knötchen 
und Flecken am Nasenrücken, ohne daß Beschwerden vorhanden 


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waren. Jetzt erscheint die Konfiguration der Nase namentlich 
im knorpeligen Anteile verändert. Die Nasenspitze ist deutlich 
verbreitert, tiefer herabhängend und aufgetrieben. Diese Ver¬ 
änderung kommt durch eine Vorwölbung zustande, die die 
Nasenspitze und den Nasenrjicken in seinem unteren Anteile 
einnimmt. Diese Vorwölbung ist halbkugelig gestaltet, gegen 
die übrige Haut der Nase scharf abgesetzt, die Oberfläche 
glatt. Sehr auffallend ist das einheitliche, düster bläulichrote 
Farbenkolorit, in dem einige größere ektatische Venengefäße 
hervortreten. Die Haut selbst ist von der darunterliegenden 
Geschwulst nicht abzuheben. Bei Verdrängung der Hyperämie 
bemerkt man eine diffuse gelbliche Farbe, die sich nirgends in 
distinkte Knötchen auflösen läßt. Die Konsistenz des Tumors 
ist weichelastisch. Aus der übrigen Untersuchung der Pat. 
erscheint der Blutbefund bemerkenswert, der bei einer nor¬ 
malen Zahl von Leukozyten die polymorphkernigen vermindert, 
die Lymphozyten etwas vermehrt ergab. Dabei besteht eine 
bedeutende Eosinophilie (13*28 Ä / 0 ), sowie eine bedeutende Ver¬ 
mehrung der Mastzellen (2*73°/ 0 ). 

Auf Tuberkulin weder Allgemein- noch lokale Reaktion, 
auch die nach Pirquet vorgenommene Reaktion war negativ. 

Diese Beobachtung entspricht den Beschreibungen, wie sie 
für den Lupus pernio (Besnier) in der Literatur nieder¬ 
gelegt sind. Das Krankheitsbild kann keineswegs geklärt er¬ 
scheinen, da es einerseits zum Lupus erythematodes, anderseits 
zum Lupus vulgaris gerechnet wird. Zieler glaubt, daß ein 
selbständiges, chronisches, wahrscheinlich infektiöses Granulom 
dieser Erkrankung zugrunde läge und bringt es mit dem Ery¬ 
thema induratum und dem Boeckschen Sarkoid unter der Be¬ 
zeichnung Granuloma pernio oder Erythema pernio in Zusam¬ 
menhang. Kreibich bezeichnet diese Form als Lymphogranu¬ 
loma pernio, da die histologische Untersuchung eine Überein¬ 
stimmung mit der Lymphogranulomatosis ergab. 

Frennd. Die Affektion ähnelt sehr den „Sarkoid“ benannten- 
Dermatosen. Ich habe bei einem ganz analogen Falle mit folgender 
Therapie ein vorzügliches Resultat erzielt: Zunächst Applikation eines 
30%igen Pyrogalluspflasters während 5 Tagen, darnach nach vollständiger 
Exkoriation des Herdes Röntgenbestrahlung u. zw. eine Erythemdosis. 
Die Affektion heilte vollständig, ohne eine sichtbare Narbe zurückzulassen. 

Riehl. Die Bezeichnung Lupus pernio ist nur mit Vorbehalt 
klinisch gewählt worden, da die histologische Untersuchung noch aus- 
steht und bekanntlich dieses Krankheitsbild in vieler Hinsicht nicht ge¬ 
nügend klinisch abgegrenzt erscheint. Bei Gebrauch der Diagnose Lupus 
pernio muß heute eigentlich notwendig der Name des Autors beigesetst 
werden, mit dessen Beschreibung der neue Fall identifiziert wird. 

Schramek demonstriert aus der Klinik Riehl: 

1. eine 52jährige Patientin mit Sklerodermie. Die 
über dem Manubrium steroi und über der Magengegend gele- 

«4* 


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gerne Haut ist wachsartig glänzend, gespannt und verhärtet 
Diese Veränderung setzt sich ohne scharfe Abgrenzung in die 
gesunden Hautpartien fort. An der Unterbauchgegend und an 
der Innenseite der Oberschenkel finden sich netz- und strich- 
förmig angeordnete atrophische Hautstellen. Die Erkrankung 
besteht seit 6 Monaten und soll nach einer Erkältung aufge¬ 
treten sein. Pat. hatte damals starkes Fieber und die Bewe¬ 
gung beinahe aller Gelenke war schmerzhaft 

2. eine 24jährige Patientin mit einer Neurofibroma- 
tosis Recklinghausen. Über den Stamm und in geringerem 
Maße über die Extremitäten verteilt finden sich verschieden 
große, bräunlich verfärbte Pigmentflecke. Dazwischen zahlreiche 
bläulich verfärbte, linsengroße Flecke und zahllose verschieden 
große Tumoren, die in hernienartigen Vorwölbungen der Haut 
liegen. 

Ullmann. In dem Protokoll vom 7JU, 1912 der Wiener dermat. 
Gesellschaft findet sich eine Disknssionsbemerkong des Herrn N o b 1 zum 
Falle Urticaria pigmentosa, vorgestellt von Herrn Ensch, welche 
aus verschiedenen Gründen meinen Widerspruch und meine Stellung¬ 
nahme herausfordert. Sie richtet sich gegen die Gültigkeit meiner Dia¬ 
gnose Urticaria pigmentosa maculosa, sich beziehend auf den 17jähr. 
Kellnerjungen R. K. (Prot, dazu in W. klm. W. t 1909, p. 1285). Damals 
bestritten, wie vielleicht noch manchen Mitgliedern erinnerlich, die Zu¬ 
gehörigkeit des Falles zur U. p. bloß die Herren No bl und Grosz. 
Ersterer fand „an den Effloreszenzen kein einziges jenerZeichen wieder, 
die ihm als zur Diagnosestellung charakteristisch und nötig erschienen“. 
Ausnahmslos wies er damals alle Fälle aus der Gruppe U. p„ die nioht 
das „früheste Auftreten erektiler, tiefdunkelbrauner, mollusziformer Ef¬ 
floreszenzen darbieten“. Grosz schloß sich No bl mit den Worten 
an: „der vorliegende Fall ist keine Urticaria pigmentosa, sondern höch¬ 
stens eine chronische Urtikaria mit Hinterlassung von Pigmentresiduen.“ 
Meine damaligen Einwendungen blieben unberücksichtigt. Ich führte 
aus. daß gerade diese makulösen Formen häufig bei Adoleszenten 
una auch bei Erwachsenen beobachtet werden, sich oft durch ihre un¬ 
scheinbare, mattgraue bis blaßviolette Färbung, bei starkem Ausgeprägt¬ 
sein der typischen vasomotorisch-urtikariellen Reizbarkeit, ganz besonders 
der pigmentierten Hautareen auszeichnen und sowohl eine Varietät 
gegenüber den besser gekannten und beschriebenen infantilen oder 
kongenitalen Knötchen formen aber durchaus keine andere Er¬ 
krankung darstellen. Wie bekannt, ist solche Meinungsverschiedenheit 
zumal bezüglich Verwechslung solcher Formen mit Pigmentationen nach 
Lues schon des öftem zutage getreten. Schon Unna (1887), Jadas- 
so hn (1894), Morrow, Croc k e r (1906), Graha m Li111 e (1905) 
und zahlreiche andere Autoren, jüngst (1911) E r c o 1 i und Bizzozero 
haben solche mak. Formen ausführlich beschrieben, kasuistisch belegt und 
insbesondere auch histologisch durch Vorhandensein von Mastzellenan¬ 
häufungen im Derma als der U. p. zugehörig, bezeichnet. Schon damals 
(1909) wies ich auf das Lehrbuch Crockers hin (2. Aufl.), das auf 
t>. 138 gerade für die makulöse Form tief bis zum Hypoderm reichende 
Mastzellentumoren abbildet. 

Als ich nun, schon mit Rücksicht auf die trotzdem laut gewordenen 
Zweifel in der nächsten Sitzung vom 26./V. (Wiener klin. Woch., p. 1315) 
ganz analoge histologische Bilder von meinem Falle vorwies, dieselben, 


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welche ich Ihnen auch heute wieder vorfähren werde, da fand sich aber¬ 
mals ein Hindernis zar Agnoszieren? der Präparate. Denn dieselben 
Kritiker fanden, daß wohl mastzellenähnliche Komplexe vorhanden seien, 
daß aber die charakteristischen Zellgranulationen fehlten. Außerdem be¬ 
mängelte N o b 1 das Mißverhältnis zwischen der relativ geringen Pigment- 
anhänfung in der Epidermis und den großen Mengen der Mastzellen in 
der Tiefe, die er überhaupt nicht als Mastzellen agnoszieren wollte. Ich 
hob damals hervor, daß die bemängelten Mastzellengranula wohl weniger 
deutlich und nicht so leuchtend rot gefärbt seien wie sonst bei Behand¬ 
lung mit polychromen Methylenblau, weil das exstirpierte Hautstück un¬ 
versehens einige Stunden in einer Chromsäuremischung gelegen hatte 
und verwies auf die sonstigen charakteristischen Eigenschaften der hier 
kubischen und schön reihenformig angeordneten Zellkomplexe, wie sie 
weder bei Leukozyten noch Bindegewebszellen jemals Vorkommen. Dies 
hob damals schon auch E h r m a n n hervor. Und auch Unna, dem ich 
als besten Kenner dieser Erkrankung und gleichzeitig der Mastzellen 
einige Schnitte zur Diagnose übersendet hatte, fand, daß er solohen 
Mastzellentumor nur bei U. p. gesehen habe und auch die Auflösung 
der Mastzellengranula in der Peripherie des Zelltumors für typisch halte. 
Diese Äußerung Unnas wurde Herrn N o b 1 bekannt. Trotzdem meinte 
er noch neulich, das von mir demonstrierte Präparat nicht als zur U. p. 
gehörig anerkennen zu können. Übrigens finde ich die meisten und besten 
älteren und neueren Abbildungen und farbigen Tafeln von Gewebs- 
schnitten der U.p. (Unna, Crocker u. v. a.) ohne diese Granulationen, 
da diesen Forschern offenbar schon die typischen Zellformen im Derma, 
deren Lagerung, Reichtum usw. genügend charakteristisch erscheinen. 

Gestatten Sie mir nun die Präparate von meinem Falle und zum 
Vergleich damit auch einige andere von Fällen gewöhnlicher Urtikaria 
mit Pigmentationen, zu demonstrieren. 

Vortr. demonstriert nun verschieden gefärbte Schnitte des ange- 
zweifelten Falles von U. p. maculosa, daneben solche von U. ehr. c. p. 
zum Vergleiche der Zellanordnung und Pigmentation. Unter letzteren 
auch Schnitte des jüngst von Herrn B i a c h (Aroh. GXI, p. 619) ausführ¬ 
lich beschriebenen Falles von U. chron. c. pigm., die ihm dazu freund¬ 
licherweise überlassen worden waren. Dabei wird auf die Mächtigkeit 
des Mastzelleninfiltrates im Verhältnis zu der relativ spärlichen Pigment- 
zellenbildang in der Basalzellenschicht bei der U. p. mac. hingewiesen. 
Andererseits zeigt sich bei der U. ehr. c. p. relativ starker Pigmentgehalt 
in der Epidermis bei nur sehr spärlichen Wanderzellen in der Kutis und 
nahezu fehlenden Mastzellen. Gerade dieses Präparat von U. p. mac. 
zeige also die Unhaltbarkeit der speziell von N o b 1 hervorgehobenen, 
eingangs erwähnten Behauptung, es stehe die Menge des Pigmentes in 
jedem Falle von U. p. im quantitativen Verhältnis zur Menge der auspe- 
wanderten Mastzellen. Weiterhin macht Vortr. auf das nahezu völlige 
Freibleiben der obersten Kutisschichten von Mastzellen aufmerksam, wo¬ 
durch sich wieder die Unmöglichkeit ergibt, gerade die subepitheliale 
Zellanhäufung als charakteristisch und absolut notwendig für das histo¬ 
logische Bild der U. p. zu erklären. Es ist allerdings sehr leicht möglioh, 
daß gerade das Freibleiben der inteipapillären und obersten Kutis- 
lagen von Mastzelleninfiltration das klinische Bild anders gestalte 
und dadurch auoh die Diagnose gegenüber den Knötchenformen schwie¬ 
riger maehe. 

Die hier in Rede stehenden makulösen Formen sind nicht etwa 
spärliche Ausnahmen, sondern sie bilden die Mehrzahl der Gruppe Urti¬ 
caria pigmentosa. Schon 1905 konnte Graham L i 111 e in seiner be¬ 
merkenswerten klinisch-histologischen Studie unter 121 Fällen aus der 
Literatur 88 rein makulöse gegenüber nur 16 rein nodulären und 28 ge- 


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mischten makulo - papulösen aufweisen. Von den makulösen Formen 
wird die Majorität erst im späteren Lebensalter bekannt und gelangt oft 
nur durch Zufall zur Kognition der Ärzte. Bekannt "ist diesbezüglich 
Dari er8 Fall, der zuerst im 5. Lebensjahr beim Kranken beobachtet, 
bis zum 65. Lebensjahr« dem Todesjahre, andauerte. Es geht also wohl 
nicht an, die so gut bekannten makulösen Formen der Urticaria pigmen- 
sosa aus der Gruppe zu eliminieren. Aus demselben Grunde geht es 
allerdings auch nicht an, wofür Herr B i a c h jüngst wieder mit der Be¬ 
gründung Nob 1 8 plädierte, den alten Namen von Tilbury Fox 
.Urticana Xanthelasmoidea“ für die Bezeichnung U. pigm. Sangsters für 
aie ganze Gruppe wieder ein Zufuhren. Denn hiedurch würden eben die 
makulösen Formen ausgeschlossen werden. „Xanthelasmoidea“ schließt 
aber den Begriff eines Knotens in sich. Wir können aber nicht für ver¬ 
schiedene Grade derselben Affektion verschiedene Bezeichnungen wählen. 


Sitzung vom 2. Juni 1912. 


Vorsitzender: Riehl. 


Schriftführer: Kerl. 


Seherber demonstriert einen 43jähr. Mann, der einen seit 
5 Jahren immer wieder rezidivierenden Ausschlag zeigt, der fast 
ausschließlich aus distinkt stehenden Stecknadelkopf- und darüber 
großen Knötchen besteht, die anfangs von frischroter, später 
von mehr hräunlichroter Farbe, einem luetischen Exanthem 
ähnlich sind und schließlich hie und da unter Hinterlassung 
einer Pigmentation verschwinden; zwischen den zahlreichen 
knötchenförmigen Effloreszenzen sind einzelne kleine, rundliche, 
frischrote, makulöse Effloreszenzen eingestreut Die histologische 
Untersuchung eines Knötchens ergibt nun eine mäßige Verbrei¬ 
terung des Epithels, der Papillarkörper erscheint ödematös, die 
Gefäße stark erweitert hie und da kleine Anhäufungen mono¬ 
nukleärer Leukozyten und im Gewebe rote Blutkörperchen, auf 
welchen die zurückbleibende Pigmentation zu beziehen ist 
Drüsenschwellungen fehlen, die Wassermann-Reaktion ist 
negativ. Nach dem klinischen Bilde, dem durch fünf Jahre 
dauernden Rezidivieren ist der Fall in die Gruppe der Para- 
psoriasis einzureihen; um den Fall als Pityriasis lichenoides 
chronica direkt anzusprechen, fehlt ihm das Zerfließen der 
Knötchen zu den pityriasisähnlichen, fleckförmigen, lachsfar¬ 
benen, mit gefaltetem Epithel gedeckten Effloreszenzen. 

Nobl demonstriert 

1. eine auf dystrophischen Störungen beruhende exzessive 
Form der Onychogryphose. Die Veränderung betrifft einen 
46jährigen Mann, der nebst artikulären Verdickungen der Pha- 
langealenden der Finger eine bläulichrote, atrophische, teils 
zerknitterte, teils straff gespannte Beschaffenheit der Haut über 


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den Endphalangen darbietet. Die Fingernägel befinden sieb in 
einem lamellös verdünnten, von Längsriffen und Ritzen durch¬ 
setzten Zustand. Der Nagelbesatz aller Zehen zeigt das 
extreme Bild der walzen-, widderborn- und schollen¬ 
förmigen Hyperkeratose. Das Vircbowsche Symptom 
der Zehenbeerenverkürzung ist deutlicbst ausgeprägt. Die 
normal gestellten Großzehen werden von mächtigen, 3 cm vor¬ 
springenden, Terrassenschichtung zeigenden, gelblichen, äußerst 
derben Nagelschildern überlagert. Die anderen Zehen tragen 
einen seitlich abgebogenen, die unteren Phalangealfläcben um¬ 
greifenden, walzenförmigen Nagelbesatz. An der Schichtung 
einzelner Platten ist deutlichst das Zusammenwirken des Nagel¬ 
bettes pnd der Matrix an der Formation des abnormen Ver¬ 
hornungsprozesses zu verfolgen. Mit der Virchow-Unna sehen 
Drucktheorie läßt sich in diesem Falle das Phänomen nicht 
genügend erklären, zumal die Verkürzung und Verschmälerung 
des Nagelbettes und die massige Proliferation der Hornsubstanz 
alle Zehen gleichmäßig betrifft. Für die Mitwirkung neuro- 
trophischer Störungen sind hier in den asphyktischen Verände¬ 
rungen, der Atrophie an den Fingern und dem rarefizierten 
Zustand der Fingernägel genügende Hinweise gegeb*en. Über¬ 
dies spricht der sehr Kurze, erst 2jähr. Bestand des Prozesses 
für eine ähnliche Deutung. 

2. ein Röntgenkarzinom an der Nase einer özjäbr. 
Frau, die vor 11 Jahren der kosmetischen Epilation unter¬ 
worfen wurde. Die untere Nasenapertur, Lippen, Wangen, 
sowie der Hals bis in Klavikularhöhe zeigen den bekannten 
Endausgang vor Jahren abgeklungener Röntgendermatitiden, 
mit der Wechselbeziehung extrem atrophischer, eingesunkener 
Hautpartien, sklerodermieähnlich verdichteter alabasterweißer 
Parzellen, buntscheckiger, dunkelbrauner Pigmentanhäufung 
und naevusähnlicher Gefäßektasien. Unterhalb des Kinns linsen- 
his bohnengroße Einstreuungen schwärzlich-braun verfärbter 
Keratosen vom Charakter senil-seborrhoischer Warzen. Die 
Nasenspitze und -Flügel nimmt ein von harten elevierten Säumen 
umgrenztes Ulkus ein, das seit vielen Monaten nicht zur Epi¬ 
thelisierung gelangt. Eine ähnliche destruktive Form hatte vor 
l 1 /« Jahren am Kinn den Sitz und erwies sich bei der Ent¬ 
fernung als exulzeriertes Epitheliom. Es zeigt sich in 
diesem Falle neuerdings, daß den Röntgenstrahlen keine spe¬ 
zifische, die abnorme Epithelproliferation auslösende Valenz 
zuzusprechen ist. Sie wirken gleichmäßig auf alle Komponenten 
der Haut, wobei die primäre Schädigung des Gefäß- und Kol- 
lagenapparates die entzündlichen Veränderungen nach sich zieht. 
Die Karzinombildung bedarf dann erst des durch Entzündungs¬ 
vorgänge präparierten Bindegewebszustandes im Sinne der 


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Ri bbert sehen Auslegung. In allen von N. beobachteten Rönt¬ 
genkarzinomen waren diese, von den Residualformen vor Jahren 
abgelaufener, schwerer entzündlichen Reaktionszuständen aus¬ 
gegangen. 

Sprinzels stellt aus der Abt. No bl eine Pat. vor, welche 
als Nebenbefund über dem Manubrium sterai eine ca. kronen¬ 
große Hautpartie zeigt, welche von der Umgebung sich deut¬ 
lich abhebt und besonders nach unten zu bogenförmig scharf 
abgesetzt erscheint. Hier ist ein derber, wallartig aufgeworfener 
Rand fühlbar. Unter dem Niveau liegend zeigt sie eine deut¬ 
lich markierte Depression. Die Haut ist in toto verdünnt und 
substanzarm, läßt sich auf der Unterlage leicht verschieben und 
ist an der Oberfläche geglättet. Besonders auffällig sind die 
zahlreichen, dendritisch verzweigten, ektatischen Gefäßchen, die 
diesen Hautbezirk durchziehen und z. T. auch über dieses Areal 
hinausreichen. Die Pat. gibt an, diese Affektion seit der ersten 
Kindheit zu besitzen und wir haben auch Grund anzunehmen, 
daß es sich um eine kongenitale Mißbildung resp. Aplasie 
handelt, wobei die apiastischen Zustände das subkutane Fett¬ 
gewebe, das kutane Gewebe und vielleicht auch die epithelialen 
Anhangsgebilde betreffen dürften. Die Ursache werden wohl 
amniotische Verwachsungen sein. Die Möglichkeit, daß an 
dieser Stelle intrauterin ein Defekt bestanden habe, der auch 
noch während der fötalen Periode zur Vernarbung gekommen 
ist, kann nicht ausgeschlossen werden. Diese Aplasie würde in 
die Gruppe jener gehören, die im Bereiche des Kapillitiums 
öfters als kongenitale Alopezie oder Aplasie beschrieben wor¬ 
den sind. 

Der Fall erinnert gerade hinsichtlich der Vaskularisation 
an einen Fall, der in einer anderen Gesellschaft vor kurzem 
demonstriert wurde und von Oppenheim wiederholt diskutiert 
worden ist. Bei einem Kinde, das neben mehreren Spaltbildun¬ 
gen auch eine kongenitale Aplasie des Haarbodens zeigte, waren 
an verschiedenen Stellen der Haut Veränderungen nachweisbar, 
die außer in einer beträchtlichen Verdünnung und atrophie¬ 
ähnlichem Aussehen der Hautstellen auch noch in reichlicher 
Vaskularisation der Oberfläche charakterisiert waren, so daß 
die Frage entstehen konnte, ob da nicht auch Angiome vor¬ 
liegen. In diesem Punkte bestehen Analogien zu dem vorliegen¬ 
den Fall. 

L e i n e r möchte den vorgestellten Fall nicht als Amniondefekt 
auffassen, sondern als Angiom, bei dem es intrauterin durch Druckein¬ 
wirkung zu regressiven Veränderungen gekommen ist. 

N o b 1 bemerkt, daß die von L e i n e r geltend gemachte Ent* 
stehungsweise für den vorgestellten Fall insofern nicht völlig zuzutreffen 
scheint, als weder in der Epithelialschicht der häutchenförmigen, zarten 
Überbrückungsdecke des Kutisdefektes narbige Veränderungen zu ver- 


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der Wiener dermatologiaehen Gesellschaft. 


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folgen sind, noch die gleichmäßige Areolierung der transparenten, offen¬ 
bar der Snbpapillarsohioht angehörenden Gefäßrei»er eine dnrob Involu¬ 
tion bedingte Aussparung bzw. Unterbrechung wahrnehmen läßt. 

Sprinzels erwidert, daß die Annahme, diese Bildung auf Selbst- 
heilnng eines Angioms zu beziehen, doch genügender Anhaltspunkte ent¬ 
behrt und die vorhandene Gefäßbildnng als die Reste des Angioms zu 
deuten, ihm nicht gut angängig erscheine. Es liegt doch näher, die Af¬ 
fektion als eine Bildungshemmung aufzufassen und sie der kongenitalen 
Aplasie im Bereich des Kapillitiums nahe zu stellen; sie würde mit den 
Angiomen auf einer Stufe stehen und mit diesen auf ähnliche Ursachen 
au Deziehen sein. 

Rusch demonstriert einen 30jähr. Anstreichergehilfen mit 
Hautveränderungen, die von den Autoren als dystrophisch er 
Typus der Epidermolysis hereditaria bullosa 
bezeichnet werden. Die Neigung, auf traumatische Einwirkungen, 
wie Stoß, Schlag, Reiben u. dgl. mit Blasenbildung zu reagieren, 
besitzen nur gewisse, umschriebene, symmetrisch gelagerte 
Hautbezirke von streifenförmiger oder rundlicher Gestalt an 
den Ellenbogen, Knien, an den Hand- und Fingerrücken und in 
den Knöchelgegenden. Sie sind gleichzeitig livide verfärbt, un¬ 
elastisch, verdünnt, in Falten gelegt, knitterig und erinnern 
dergestalt in hohem Maße an das Aussehen idiopathischer 
Atrophie; überdies gibt es Herde von oberflächlich zartatro¬ 
phischem Aussehen, die auffallend hellweiß sind, weiters Stellen, 
die echten, deprimierten, glatten Narben entsprechen. An solchen 
ist die Fähigkeit von Blasenbildung nach Angabe des Patienten 
dauernd erloschen. Hie und da sieht man Milieneinlagerungen; 
gegenwärtig keine rezenten Blasen; die Schleimhäute sind in¬ 
takt. Sämtliche Fingernägel sind mit Ausnahme jenes am 1. 
Ringfinger hochgradig defekt, uneben, angenagt, brüchig, auf¬ 
blätternd, schmutziggrauweiß verfärbt; von den Zehennägel be¬ 
stehen kümmerliche Reste und Stümpfe. Die Affektion besteht 
seit frühester Kindheit; ob sie hereditär ist, läßt sich mit 
Sicherheit nicht feststellen; hingegen ist sie familiär, denn vier 
Brüder leiden an den nämlichen Veränderungen, hingegen sind 
eine Schwester und 7 Kinder zweier Brüder gesund. 

Lipschütz demonstriert aus der Abteilung Rusch 
ein 16jähriges Mädchen mit einer Purpura annu- 
laris teleangiectodes (Majocchi). Auf der Haut beider 
Oberschenkel bestehen kronengroße, rundliche oder elliptische 
Herde, die eine periphere, eine Spur elevierte, rötlichbraune 
Zone von etwa Vs cm Durchmesser besitzen, in welcher auf 
Glasdruck zahlreiche feinste Blutpunkte und mehr oder weniger 
ausgebildete Teleangiektasien nachweisbar sind. Der zentrale 
Anteil der Herde ist gelblichbraun verfärbt, nicht atrophisch 
und frei von den in den peripheren Zonen festgestellten Ver¬ 
änderungen. Ferner findet man Herde von ähnlicher Beschaf¬ 
fenheit in der Kreuzgegend und oberhalb des Mons veneris, 


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Verhandlungen 


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jedoch sind sie nicht kreisförmig geschlossen, stellen daher 
meistens Halbkreise dar. Schließlich seien anch kleinere Herde 
erwähnt, die gelblich verfärbt und mit zahlreichen Teleangi¬ 
ektasien versehen, oft streifenförmig angeordnet sind, aber keine 
Differentierung in Zentrum und Peripherie erkennen lassen. 
Pat. ist sehr anämisch, seit wenigen Monaten Menses. Für 
Tuberkulose keine Anhaltspunkte. Pirquet sehe Reaktion 
negativ. 

Lier demonstriert aus der Abteilung Ehrmann eine 
21jährige Frau mit multiplen verschiedenartigen Erscheinungs¬ 
formen der Tuberkulose. Pat. hat eine Apicitis bilateralis, eine 
Karies des kleinen Fingers der r. Hand und ausgedehnte spe¬ 
zifische Lymphome am Halse. Die Haut zeigt mehrere Skro- 
fulodermen mit Lupusknötchen in der Umgebung am Halse, 
dann ein dichtes papulonekrotiBches Tuberkulid an den oberen 
und unteren Extremitäten, in der Kreuzbeingegend und am 
Unterbauche und ein Erythema induratum Bazin an den Unter¬ 
schenkeln. 

Oppenheim demonstriert 

1. einen 20jähr. Hilfsarbeiter mit einer zur Pemphigus¬ 
gruppe gehörigen Hautaffektion (Dermatitis her- 
petiformis Duhring). Zu beiden Seiten der Brust und 
Bauchwand, ad nates, an den Armen und Beinen finden sich 
gelbbraun pigmentierte Hautpartien, die teils größere, teils 
kleinere Hautpartien bedecken, die mittleren Partien des Rückens 
und der Brust frei lassen, zum Teil in symmetrischer Anord¬ 
nung. Vereinzelt finden sich auch flachhandgroße pigmentierte 
Herde, wie vorne am Halse. Im Bereiche dieser Zonen, sowie 
auch unabhängig von diesen finden sich allenthalben zerstreut 
flache und kugelig vorspringende derbe Knötchen von gelb¬ 
brauner Farbe, ferner zahlreiche bis erbsengroße Pusteln, zum 
Teil gelbe Krusten von hellroten Höfen umgeben; hie und da 
zeigen sich auch gelblich getrübte Bläschen. Die Femoraldrüsen 
in inguine mächtig vergrößert, weniger die Kubitaldrüsen. Das 
Herdförmige der Hauterkrankung tritt deutlich zutage, diffuse 
Verdickung der Haut zeigt sich nirgends, auch nicht am Unter¬ 
schenkel. Die Affektion begann angeblich vor 17 Jahren, tritt 
unter Jucken auf, das dann schwindet; auch jetzt hat der 
Kranke kein Jucken. 

Differentialdiagnostisch kommen in Betracht Prurigo, 
Urticaria chronica und Pemphigus pruriginosus 
ev. Dermatitis herpetiformis Duhring. 

Prurigo kann ausgeschlossen werden wegen Lokalisation, 
Mangel typischer Veränderungen an der Streckseite der Extre¬ 
mitäten und wegen der Blasenentwicklung, Urticaria chronica 
wegen Fehlen des Juckens gegenwärtig und der Pusteln halber, 


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der Wiener dermatologischen Gesellschaft. 


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so daß die Diagnose Pemphigus chronicus die größte 
Wahrscheinlichkeit für sich hat 

2. einen Fall von medial gelagerter, kronengroßer Unter¬ 
lippensklerose mit konsekutivem, makulösem Exanthem. 

Ider demonstriert einen 57jährigen Mann mit Lichen 
ruber planus, der auch schöne EfSoreszenzen an der Wan¬ 
genschleimhaut und an der Zunge zeigt, 

weiters einen 9jährigen Knaben, der an einer nunmehr zehn 
Monate bestehenden Dermatitis herpe tiform is Duhring 
erkrankt ist. Bei der Aufnahme des Pat. vor 10 Tagen fanden 
sich am ganzen Körper sehr zahlreiche bis nußgroße, mit klarem 
Sernm erfüllte, prall gespannte Blasen, die meist in Gruppen 
gestellt waren; diese großen Blasen sind unter Chininbehand¬ 
lung an Zahl bedeutend geringer geworden und finden sich 
jetzt nur mehr im Gesichte und vereinzelt am übrigen Körper. 
Dagegen bestehen jetzt' seit 2 Tagen am Rücken und den 
Seitenteilen des Rumpfes sehr zahlreiche bis guldenstückgroße, 
halbkreis- und kreisförmige, polyzyklisch begrenzte, rotumsäumte 
Herde kleinster seröser Bläschen, endlich 

einen 37jährigen Mann, der im Jahre 1897 eine Sklerose 
akquirierte, damals eine Schmierkur durchmachte und im Laufe 
der letzten Jahre wiederholt an gummösen Ulzerationsprozessen 
erkrankte, die jedesmal nach lokaler Applikation grauer Salbe 
und einer Schmierkur abheilten. Auch an dem jetzt vorwiegend 
erkrankten r. Arm traten schon vor 5 und dann wieder vor 
4 Jahren unter starken, nachts exazerbierenden Schmerzen 
Schwellungen in der Ellenbogengegend auf, die aber ebenfalls 
nach spezifischer Behandlung ganz abheilten. Jetzt besteht die 
Erkrankung der oberen r. Extremität wieder seit 2 Jahren. 
Das Ellenbogengelenk erscheint sehr stark geschwollen, ebenso 
der Vorderarm, besonders in seinem proximalen Abschnitt, 
doch auch sein distales Ende ist bedeutend verdickt. Über 
der Gegend des Olekranon findet sich eine leichte Vorwölbung, 
die deutliche Fluktuation erkennen läßt und über dem mitt¬ 
leren Drittel des Vorderarmes ein walnußgroßer, von entzünd¬ 
lich geröteter Haut bedeckter, mit den tieferen Gewebsteilen 
in Zusammenhang stehender Knoten. Die Muskulatur des Ober¬ 
armes stark atrophisch. 

Die Röntgenaufnahme zeigt eine grob konsumptive Zer¬ 
störung des rechten Radius in seiner ganzen Ausdehnung sowie 
der das Ellbogengelenk konstituierenden Skeletteile, ferner eine 
Subluxation des distalen Endes der r. Ulna offenbar wegen 
Zerstörung des Bandapparates und eine hochgradige Atrophie 
des Handskeletts. Links finden sich ältere Konsumptionsherde 
in den Ossa multangula und Zerstörung mit hochgradiger Ver¬ 
kleinerung des Metakarpus IV. 


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Verhandlungen 


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Es bandelt sich also in diesem Falle um schwere and 
ausgedehnte, durch ostitische and periostitische tertiär-syphi¬ 
litische Erkrankung bedingte Zerstörungen der Knochen. 

Schramek demonstriert aus der Klinik Riehl: 

1. einen 27jähr. Patienten, der seit 4 Wochen eine unge¬ 
fähr bohnengroße, halbkugelige Geschwulst an der 1. Nasenhälfte 
aufweist. Die Konsistenz derselben ist gering, die Farbe gelb¬ 
lichrot und nach Fingerdruck zeigt sich ein einheitliches, gelbes 
Infiltrat. In der Umgebung entzündliche Veränderungen in 
Form von hellroten Bläschen und krustösen, weißlichgelhen 
Auflagerungen. Am Halse indolente Lymphdrüsenscbwellung. 
Im Reizserum ließen sich bei Dunkelfeldbeleuchtung Spirochaeten 
nach weisen. Es handelt sich demnach um eine Sklerose an 
der Nase, die durch ihre Weichheit und Aussehen klinisch 
abweichend erscheint. Während der Spitalsbeobachtung trat 
bei dem Patienten ein psoriasisformes' papulöses Exanthem am 
Stamm auf. 

2. eine 26jährige Patientin, die an Sklerodermie er¬ 
krankte, wobei hauptsächlich das atrophische Stadium zu be¬ 
obachten ist. Befallen ist die linke untere Extremität in 
größerem Ausmaße, geringer die rechte untere Extremität. 
Die Haut, namentlich am Unken Oberschenkel, erscheint ver¬ 
dünnt, rötlich gefärbt, die Venennetze erweitert und deutlicher 
sichtbar. In dieser so verdünnten Haut findet sich ein unge¬ 
fähr 8 cm langer und 4 cm breiter Streifen, der wachsglänzend 
verfärbt ist, verhärtet und verdickt. Am Knie finden sich 
rundUche Depressionen von ungefähr Hellerstückgröße, die von 
narbig atrophischer Haut gebildet werden. Die Haut des 
Unterschenkels erscheint gespannt, anliegend und glänzend, das 
Hautrelief an derselben tritt stärker zutage. 

Kren demonstriert aus der Klinik Riehl: 

1. einen 34jährigen Mann, der seit 15 Jahren nebst einer 
ausgedehnten hautverdickenden Sy ko sie des Bartes und der 
Augenbrauen ein Ekzema folliculare aUer übrigen Schaft¬ 
haare des Körpers aufweist. Der Mons veneris zeigt ausge¬ 
dehnten Haarverlust infolge länger dauernder und zum Teil 
tiefgreifender follikulärer Entzündungsattacken. 

2. einen 23jähr. Patienten, der außer Knie- und Knöchel¬ 
schmerzen ein bloß auf den weichen und z. T. harten Gaumen 
lokalisiertes Erythema multiforme aufweist, das hier in kreis¬ 
runden Flecken mit leichter Exsudation den. Charakter der 
rheumatischen Entzündung noch dadurch wahrt, daß auf mini¬ 
maler, durch Exsudation bedingter Epidermisabstoßung zentral- 
wärts an einzelnen Stellen sich Epithelisierungsinseln zeigen. 

3. einen 14jährigen Jungen, der seit 14 Tagen eine eigen¬ 
artige Staphylococcie ad nates, den angrenzenden Obersdhen- 


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der Wiener dermatologischen Gesellschaft. 


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kein und Armen zeigt. Neben typischen Impetigopusteln finden 
sich noch anfangs hellrot, später mehr blaurot werdendeErytheme, 
die isoliert auftreten. Diese Erytheme sind ganz gering infil¬ 
triert und lassen in sich vereinzelte echte Impetigo-Pusteln 
aufschießen. 

Ehrmann stellt vor einen Fall von Lupus erythema¬ 
todes. 

Kerl demonstriert aus der Klinik Riehl eine 37jährige 
Frau mit disseminiertem korvmhösen luetischem Exan¬ 
them. Zwischen den bis über kronenstückgroßen Plaques finden 
sich einzelne pustulöse und papulöse Effloreszenzen. Der Aus¬ 
schlag besteht seit drei Wochen. Lymphadenitis universal. Spiro- 
chaetenbefund positiv. 

Oppenheim. Interessant ist die Lokalisation des 8yphilids in 
dem vorgestellten Falle: vordere and hintere Schweißfurche, Kapillitiam, 
Achselhöhlen asw., die Stellen der Seborrhoe. Man kann dieses Exan¬ 
them als seborrhoisches Syphilid bezeichnen. 

Für das Redaktionskomitee: 

Privatdozent Dr. Grosz. 


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Verhandlungen der Royal Society of Medicine. 

Dermatologische Abteilung. 


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Sitzung vom 16. Mai 1912. 

Adamson, H. G. Persistierende zirzinäre pa- 
pulonekrotische Eruption (Tnberknlid?). 

Bei dem 1 % Jahr alten Kind sind die Vorderarme, Hände, 
Finger, die Beine unterhalb der Knie, die Zehen, die rechte 
Wange und der rechte Ohrrand befallen. Die Eruption be¬ 
steht aus Papeln, die nekrotisieren und, wie ausgestanzte, 
Narben hinterlassen. Die Eruption soll seit der Geburt be¬ 
stehen. Pirquet negativ. Nach Injektionen von Tuberkulin 
erfolgte eine Allgemeinreaktion, dber eine lokale ßeaktion 
findet sich keine Angabe. Die mikroskopische Untersuchung 
ergab keine für Tuberkulose typischen Veränderungen. 

Adamson, H. G. Tuberkulid? vom Typus der 
Sarkoide der Form Darier-Roussy. 

Der Fall betrifft eine 35jährige Frau, bei der seit sechs 
Wochen am Knöchel des linken Fußes sich ein Knoten ge¬ 
bildet hat. Dieser ist gewachsen und andere Knötchen sind 
hinzugekommen. Obgleich von tiefem Sitze scheinen sie in der 
Kutis und nicht im subkutanen Gewebe zu liegen. Die Haut 
ist dunkelrot verfärbt, aber nirgends aufgebrochen. Die 
mikroskopische Untersuchung ergab nur eine leichte Zellinfil¬ 
tration um die Gefäße. 

Bunch, J. L. Lupus erythematosus. 

Die Affektion hat auf dem Handrücken begonnen und 
zwar in zahlreichen Einzelherden. Neben atrophischen Narben 
finden sich frische Herde. Pirquet negativ. 

Diskussion: Morris berichtet Uber einen ähnlichen Fall. 

Bunch, J. L. Ichthyosis generalisata. 

Bei dem jetzt 14jährigen Mädchen ist der eigenartige 
Zustand der Haut bald nach der Gehurt bemerkt worden. Es 
scheint sich um eine Mischung der Ichthyosis simplex und J. 
hystrix zu handeln. Der Anteil der letzteren besteht in war¬ 
zigen papillösen Erhabenheiten von dunkelgrauer Farbe mit 
stachelartigen Bildungen an der Vorderseite der Achselhöhlen 


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Verhandlnrigen dar Royal Society of Medioine. 


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und der Außenseite der Hüften. Spontane Besserung bei 
warmem Wetter. 

Diskussion: Morris empfiehlt prolongierte Schwefelbäder. 

Mac Leod hat bei einigen Fällen von generalisierter Ichthyosis 
Erfolg von Thyreoidextrakt gesehen. Lokal wendet er Resorzinsalben an. 

Dore. Hydroa vacciniforme vel aestivale. 

Oer achtjährige Knabe weist eine vesiko-bullöse narben- 
hinterlassende Eruption des Gesichts, besonders an Nase, 
Wangen und Vorderkopf, an den Ohren und Handrücken auf. 
In den letzten 4 Jahren kehrte die Eruption jährlich wieder, 
um von März bis September zu dauern. Die Effloreszenzen 
begannen als kleine Bläschen, welche sich vergrößerten und im 
Zentrum eintrockneten, so daß man eine der Vakzine ähnliche 
ringförmige Blase vor sich hatte. Einige Bläschen zeigten 
Nabelung, andere waren vielkämmerig. Kulturen aus den 
Blasen ergaben den Staphylococcus aureus. 

Dore. Fall zur Diagnose. 

Die 54jährige Patientin hatte braunrote, erhabene, gelatine¬ 
artig aussehende ovale Schwellungen beiderseits über der Nase. 
Ferner bestanden in den Ohrmuscheln symmetrische Flecke, 
die an Lupusknötchen erinnerten. Es scheint sich auch nach 
-dei Ansicht der anderen um einen ungewöhnlichen Fall von 
Lupus erythematosus zu handeln. 

Dore. Tuberkulid. 

Der 10jährige Knabe weist am Gesäß das Bild der Akne 
scrofulosorum auf. An den Beinen große, runde, schuppende 
Herde von verschiedener Größe. Kein Zeichen von Tuber¬ 
kulose, nur ein Onkel soll tuberkulöse Drüsen aufweisen. 

Fox, Wilfrid. Pseudo-Pelade. 

Die 21jährige Frau leidet seit 4 Jahren an der Affektion. 
Sie weist eine narbenbildende Alopecie auf, welche aber weder 
mit dem Lupus erythematosus noch mit der Acne decalvans 
etwas zu tun hat, vielmehr handelt es sich umBrocqs Pseudo¬ 
pelade. Die Herde haben durchschnittlich Briefmarkengröße, 
haben weiße Farbe, sind leicht deprimiert und weisen voll¬ 
kommene Atrophie der Haarfollikel auf. 

Goodall, E. W. Exanthem durch Eisenjodid. 

Es bandelt sich um eine Eruption, die an Variola vera 
erinnerte, am ausgesprochensten im Gesicht war, und wohl nach 
der Einnahme von ferrum jodatum entstanden war. Der Patient 
litt zugleich an Endocarditis und Nephritis. Einen ganz gleichen 
Fall, der zuerst für Blattern gehalten worden war, sah der 
Autor vor mehreren Jahren nach Jodkali auftreten. 

Morris, Malcolm. Fall zur Diagnose (Exanthem 
nach Eisenjodid). 

Es handelt sich um eine ähnliche Eruption wie die 
-vorhergehende. 


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Verhandlungen der Royal Society of Medicine. 


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Me. Donagh, J. E. R. Syringom. 

Es handelt sich um eine Eruption, die aus kleinen Knüu 
chen besteht. Histologisch bestand die Neubildung aus soliden, 
epithelialen Zellsträngen und -nestern, die im Zentrum hohl 
waren, und soweit es sich um Stränge handelte, an normale 
Schweißdrüsenausführungsgänge erinnerten, aus kleinen Zysten 
mit einem kolloiden Inhalt, deren Wand aus zwei Lagen epi¬ 
thelialer Zellen bestand. 

Mac Lcod. Makulo-anästhetische Lepra. 

Die 25jährige Patientin ist eine Kreolin aus Westindien. 
Die Krankheit begann vor 6 Jahren mit einem trichophytie¬ 
ähnlichen Herde, der sich nach und nach in einen charak¬ 
teristischen Herd von makulo-anästhetischer Lepra amwandelte. 
Sie wurde seit 1909 regelmäßig behandelt, zuerst mit Nastin- 
injektionen. Die einzelnen Herde nahmen trotz der Therapie 
an Größe zu, dann ging der Autor zu Injektionen mit Bayous 
Leprolin über; die Krankheit blieb darauf stationär, die Herde 
sind teilweise geschwunden. 

Diskussion: Morris hat Tuberkulininjektionen bei anästhe¬ 
tischer Lepra angewandt Starke lokale Reaktion. Der Fall blieb stationär. 

Fox Colcott hat gleiche Beobachtungen wie Morris gemacht. 

Sequeira. Lupus vulgaris und Skrophuloaerma, 
behandelt nach Pfannenstills Methode. 

Sowohl die Schleimhaut, wie die Hautaffektion wurde sehr 
günstig durch diese Methode beeinflußt. 

Weber, Parkes. Erythema nodosum mit Brust¬ 
drüsentuberkulose. 

Aer Autor äußert sich unter Angabe der einschlägigen 
Literatur an der Hand eines Falles über das gleichzeitige Vor¬ 
kommen von Erythema nodosum und Tuberkulose. 

Diskussion: Whitfield hat Fälle von Erythema nodosum bei 
schwerer tuberkulöser Adenitis und Lungentuberkulose gesehen; er sah 
Wiederherstellung bei solchen Fällen, so daß er nicht glaubt, daß diese 
Kombination prognostisch ungünstig su beurteilen wäre. 

Sequeira sah Erythema nodosum nach Tuberkulininjektionen 
auftreten. 

Williams, W. Ichthyosis. 

(Referiert nach dem Originalbericht in The British Journal of 
Dermatology. 1912. Juni. pag. 217—284.) 

Fritz Juliusberg (Posen). 


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Klinische Sitzung der 45. Jahrestagung 
der Amerikanischen Dermatologischen Vereinigung. 


White, Charles J. Dermatitis exfoliativa (Dem.). 

24jähriger Mann, der ein phagedänisches Ulkus, Roseola 
und eine Schmierkur durchgemacht. Im Anschlüsse an die 
6. Tour, Übelkeit, Halsschmerz und universelle Desquamation 
mit tiefdunkler Hautrötung, steUenveisem Nässen und großer 
Schuppenbildung, Jucken, Schlaflosigkeit und geistiger Be¬ 
nommenheit. Nach zeitweiser Besserung abermalige hoch¬ 
gradigste Rezidive dieser allgemeinen Dermatitis, die erst durch 
Aussetzen jeder aktiven Therapie unter einfachem Bortalk¬ 
streupulver heilte. Bei demselben Patienten ist hinterher so¬ 
wohl durch Hg-Injektionen als durch Hg-Pillen dasselbe 
Exanthem hervorgerufen worden, weshalb White die Frage 
nach einer geeigneten Behandlungsweise stellt. 

White, Charles J. Dermatitis exfoliativa (Dem.). 

Ein zweiter ähnlicher Fall, bei welchem eine annähernd 
ebensolche Dermatitis unter einer indifferenten, austrocknenden 
Behandlung, täglichem Stärkebad und immerwährender Anwen¬ 
dung von Bortalkpoudre bald in Heilung ging. 

Towle. Dermatitis exfoliative (Dem.). 

Beginn als Ekzem der Handteller, Fortschreiten über den 
Körper. 

Diskussion. Rsvogli. Dermatitis exfol. kann aus Eksem und 
Psoriasis hervorgehen; diese Fälle heilen auf indifferente Behandlung. Er 
sah auch den malignen Typus — Hebras Pityriasis rubra. 

Bug gl es 8 ah einen Fall von Dermat. exfoliat. in eine allgemeine 
Psoriasis übergehen (?) 

Ormsby sah einen ähnlichen Fall (Hg) wie White. 

Bronson hält To wies Fall für ein lionenoides Ekzem, den ersten 
Fall von White für eine Hydrargyrose. 

Hartsell bezeichnet Towles Fall als Pityr. rubra pil. 

Eng man hält Towles Fall ebenfalls für Pityr. rubra pilaris. Er 
betont besonders die Wirksamkeit der Poudre- gegenüber der Fettbe¬ 
handlung ; während des Trookenstadiums der Krankheit sind Stärkebäder 
von Nutzen. 

Corlett hat in ähnlicher Affektion von der Poudrebehandlung 
keinen Erfolg gesehen. 

Areh. f. Dermat. o. Syph. Bd. cxii. ^ 


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Klinische Sitzung der 46. Jahres tagung 


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White, Charles J. Erythrodermia congenitalis 
ichthyosiformis (Dem.). 

Seit Geburt bestehend, zuerst als rauhe Flächen an den 
Oberschenkelinnenflächen und den Glutaeen aufgetreten, dann 
auf Rücken, Kopf und Füße übergegangen. Besserung auf 
Schilddrüsenextrat und Salizylseifenpflaster. Gegenwärtig große 
und unregelmäßig leicht elevierte Herde von rötlicher Farbe, 
leicht schuppend an Erythermie pityriasique en plaques er¬ 
innernd. 

Diskussion. Gorlett denkt an Psoriasis. 

White. Letztere ist nicht angeboren. 

White, Charles J. Ausgedehnter Naevus vascu- 
laris im Gesicht. (Dem.) 

Naevus vascularis des unteren Gesichts und oberen Nackens, 
gebessert durch flüssige Kohlensäure. 

Diskussion. Morrow sah bessere Erfolge von Radium. 

Jackson hält bei so tiefen Fällen nur die chirurgische Behand¬ 
lung für ausreichend. 

Winfield sah in einem ähnlichen Falle bei einem Neger durch 
Kohlensäure deutliche Besserung. 

Fox nennt den Fall Winfields einen oberflächlichen, für tiefe 
reicht CO f nicht aus. 

Shepherd rät flüssige Luft, jedoch mit Konsequenz Gednld und 
Intermissionen anzuwenden. 

Corlett macht auf Heißwasserinjektionen aufmerksam. 

S h e r w e 11 sah einen guten Erfolg durch unter Druck vorgenommene 
Applikation von CO g . 

Gilchrist sah bei einem umschriebenen GesichtsangiomBesserung 
durch protrahierte Radiumanwendung. 

White, Charles J. Elephantiasis der Lippe. (Dem.) 

15jähriger Mann mit einer seit 6 Jahren bestehenden, 
seither zunehmenden Lippenschwellung, die 1 Jahr nach einem 
Nasenekzem, ödem der Wange und Pediculosis capitis aufge¬ 
treten war. Die Unterlippe ist stark evertiert, bedeutend 
hypertrophiert, hart, mit dünner, roter, glänzender Oberfläche. 

Diskussion. Schamberg hält diese Form durch verschiedene 
Infektionen entstanden und durch Obliteration der Lymphgefäße bedingt. 
Er sah einen Fall nach einem alten syphilitischen Geschwür. Er zieht 
die Benennung Makrocheilie vor. 

Antony findet bei dem Fall Zirkulationsstörungen an Händen 
und Fußen. 

Enginan fand diese Affektion im Zusammenhang mit adenoiden 
Vegetationen und verschiedenen anderen intranasalen Zuständen. 

Shepherd sah sie nach verschiedenen septischen Mundaffektionen. 

Schamberg berichtet, daß der Patient ein Lippengeschwör vor 
der Vergrößerung der Lippe gehabt hat. 

White, Charles J. Ein Fall zur Diagnose. (Dem.) 

51 jähriger Manu, bei dem vor 21 Jahren ein juckender 
Knoten am Glutaeus entstand und zu gegenwärtiger serpigi- 
nösen, scharf begrenzten, 4 Zoll betragenden, oberflächlich 
rauhen Area sich entwickelte. Zwei Jahre vor der Demon- 


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der Amerikanischen Dermatologischen Vereinigung. 


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8tration waren isolierte, rote, leicht glänzende Knoten mit 
zwischenliegenden Narben sichtbar. Druckschmerzhaftigkeit. In 
der Umgebung papulöse, erbsengroße Herde und zahlreiche 
Angiomata am Bauche. Histologisch Akanthose mit Kariokinese 
und Papillenverlängerung. Wassermann Jodkali besserte, 
Kürettage beseitigte die Affektion, die nach 1 Jahr noch größer 
rezidi vierte. 

Diskussion. Corlett nnd Ravegli denken an Lnpos, so 
dessen Konstatierung Ravogli Tuberkulin (Morro) rät. 

Hartsell and Oilohrist denken an eine prekanzeröse Affektion, 
doeh schließt White nach dem histologischen Befände wenigstens 
Pagets Disease aus. 

White, Charles J. Mottendermatitis (Brown-Tail 
Moth Dermatitis). 

Bei einem Farmer nach Bespritzung von Bäumen mit 
Bleiarsenat entstandene Eruption von festen, roten, spitzen, 
vereinzelt bläschentragenden oder exkoriierten Knötchen im Ge¬ 
sicht, Nacken, Händen und Unterarmen. 

White, Charles J. Keratosis palm. et plant here- 
ditaria. (Dem.) 

Von 5 Geschwistern hatten 3 und zwar 1 Bruder und 
2 Schwestern dieselbe Affektion, ebenso die Mutter, Tante und 
Großmutter der Patientin. 

White, Charles J. Parapsoriasis. (Dem.) 

57 Jahre alte Frau. Seit 7 Jahren an Stamm und Extremi¬ 
täten trockene, rotbraune, leicht infiltrierte Plaques mit scharfen 
Rändern, stellenweise außen lichenifizierte Papeln. An einem 
Unterschenkel eine scharf begrenzte runde normale Stelle mit 
ringförmig erkrankter Peripherie. 

Diskussion. Bronson findet außerdem ausgesprochene Haut¬ 
atrophie, die er für eine trophische Störung hielt. 

White, Charles J. Dermatitis herpetiformis. (Dem.) 

10 Jahre alter Knabe mit seit dem 18. Lebensmonate 
nach einer Diarrhoe auftretenden Attacken von Vesikeln, Pusteln 
und anderen Eruptionsformen. 

White, Charles J. Prurigo. (Dem.) 

Ein 14jährige8 Mädchen mit typischer Prurigo mitis(?), 
die bei jedesmaligem Spitalsaufenthalte unter den hygienischen 
Verhältnissen daselbst rasche Besserung zeigte und ebenso 
rasche Rezidiven nach Verlassen des Hospitals. 

Diskussion. Sherwell hält den Fall für Dermat. herpetiformis, 
ebenso Klotz und Bronson. 

Corlett stimmt mit White fiberein. 

Fordyce denkt an Lichen urticatus, ebenso Ormsby. 

White, Charles J. Adiposis dolorosa. (Dem.) 

63jährige Frau. Seit 6 Jahren mit dickem Fettpolster, 
überall druckschmerzhaft; keine Knoten. 

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Klinische Sitzung der 45. Jahrestagung 


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White; Charles J. Granuloma annulare. (Dem.) 

8jähr. Mädchen mit einem seit 6 Wochen an der Beuge* 
seite des 1. Zeigefingers bestehenden, schmerzlosen, ovalen Ring 
von 1 1 / 4 Zoll Durchmesser, von l / 4 Zoll Höhe, von weißer Farbe 
und fester, elastischer Konsistenz, etwas knötchenförmig. Zentrum 
flach, livid. Ein ähnlicher, kleinerer Herd an der Streckseite 
des r. Zeigefingers. Der Ring wuchs, Knötchen wurden deut¬ 
licher, gedellt, glänzend. X-Strahlen beseitigten alles bis auf 
den Farbenunterschied zwischen kranker und gesunder Haut. 

Histologisch: Hyperkeratose, kernhaltiges 8tr. luoid., hyper¬ 
plastisches Str. granul. and Kern- sowie Protoplasmadegenerationen im 
Strat. malpigh. Str. oorn. eher rarefiziert mit dilatierten, infiltrierten 
oder endothelgewucherten Gefäßen. Im Koriam herdförmige Lympho- 
zyteainfiltration, durch senkreohte Bänder fibrösen Bindegewebes ge¬ 
sondert. In den Herden große Venen mit peri- und endothelialer Wuche¬ 
rung bis völliger Obliteration. Kompression der Schweißdrüsen, Ver¬ 
ringerung des elastischen Gewebes. 

Diskussion. Hart zell hat einen ähnlichen Fall erfolgreich 
ebenfalls mit Röntgenstrahlen behandelt. 

. Gilohrist zitiert einen ähnlichen Fall, der im Frühjahr gewöhn¬ 
lich verschwand, im Herbste aber rezidivierte. 

Anthony faßt den Fall als Erythema elevatum dintinum 
(Crockfer) auf, welcher selten bei Erwachsenen, nicht selten bei Kindern 
mit Rheumatismus oder Chorea ist. 

Towle. Dermatitis herpetiformis. (Dem.) 

Anamnese völlig unzureichend, der Status ist der einer 
Dermatitis heipetiformis. In der Diskussion (Hartzell, Orm- 
sby, Fox, Griodou, Ravogli) schwankt die Diagnose zwischen 
Erythema multiforme, Dermatitis herpetiformis und Pemphigus. 
Fordyce denkt an eine chemisch-artefizieUe Dermatose. 

White, Charles J. Vergiftung mit Rhus. 

White berichtet über eine an ihn gestellte Frage be¬ 
züglich eines angeblichen Vergiftungsfalles mit Rhus toxi- 
kodendron. Er hat sie dahin beantwortet, daß eine solche 
Vergiftung gewöhnlich in 1—2 Tagen, nie aber nach dem 
5. Tage nach der Hantierung mit Rhus auftritt (im befragten 
Falle soll sie 8—12 Tage nachher aufgetreten sein). 

Er selbst hat einen tödlichen Verlauf bei einem Knaben 
gesehen, der nach dem Schwimmen von einem Mann trocken 
gerieben wurde, der am selben Tage Wurzeln von Rhus aus 
dem Boden genommen. White hält eine Vergiftung auch 
ohne direkten Kontakt mit der Pflanze für möglich. 

Diskussion. Klotz iah einen Fall bei einem Mädchen, die in 
einem offenen Wagen durch das betreffende Gehölz gefahren war. 

Schamberg berichtet, daß Personen, die gar nicht in direkten 
Kontakt, sondern nur in der Nachbarschaft von Efeu gewesen, an Rhus- 
vergiftnng erkrankt seien. 


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der Amerikeniiohen Dermatologischen Vereinigung. 


1029 


White denkt im Gegensatz zn Pfaff, der ein flüchtiges Gift 
leugnet, daß dennoch ein solches nicht aussnschließen sei. 

Shepherd sah eine Übertragung durch Kleider. 

White berichtet, daß die getrocknete Pflanze keine Vergiftung 
mache. 

Pollitzer erz&hlt, daß ein Mann, der sich dem Dampf nndRanch 
von angezündeten Rhusstöcken ausgesetzt habe, eine allgemeine Derma¬ 
titis bekam. 

Auch Trimble h&lt die Inkubation von Rhusdermatitis für kürzer 
als 14 Tage. 

Post.- Syphilis heredit tarda (20 Fälle). (Dem.) 

Unter den Fällen von Post, die 5—20 Jahre alt waren, 
zeigten last alle partielle, an Hutchinson erinnernde Zahn¬ 
deformitäten (der inneren, oberen Schneidezähne). Auch diese 
hatten bei Vorhandensein anderer Symptome diagnostischen 
Wert. Weiter fanden sich verhältnismäßig viel Keratitis inter- 
stitialis, sehr vereinzelt Hautgeschwüre, geistige Defekte; relativ 
häufig Schwellung der Nackendrüsen, die oft verkannt wird. 
Endlich fand er einigemal konkave Schulterblätter, „Scaphoid 
scapulae“, die nach Graves pathognomonisch sein sollen, was 
er aber nicht annimmt. 

Diskussion. Wende, Engman und Sphepherd sehen diese 
Mißbildnng der Skapula nicht für charakteristisch an. 

Post. Syphilis behandelt mit Salvarsan. (Dem.) 

Zwei sehr günstige Erfolge bei tertiärer respektive 
maligner Syphilis durch subkutane respektive intravenöse und 
intramuskuläre Injektion. 

Smith. Ein früher Fall von Syphilis praecox 
mit Salvarsan behandelt. (Dem.) 

Glänzender Erfolg der intravenösen Salvarsaninjektion bei 
einem vergeblich innerlich lind subkutan mit Hg und JK be¬ 
handelten Fall von frühzeitiger Rupia. 

Howe. Akne varioliformis. (Dem.) 

An Stelle nekrotischer Knötchen am Gesicht, Kopf und 
Nacken eines jungen Mannes bestehen gegenwärtig nur Narben. 

Diskussion. Der Fall erinnert Schamberg an Aknitis. In 
einem eigenen hiehergehörigen konnte er mit keiner Methode tuberkulöse 
Entstehung nachweisen nnd er hält deshalb die Zurechnung solcher Fälle 
zur Tuberkulose für zu schematisch. 

Engman hält den Fall für tuberkulöse Akne. Bei Akne varioli- 
formis gibt Staphylokokkenvakzine die raschesten Resultate. 

Fordyoe schließt Tuberkulose aus und rechnet den Fall zu Akne 
varioliformis oder Aknitis. 

Pollitzer mochte sich jeder Diagnose enthalten, da die NarbeD 
nieht charakteristisch sind. 

Howe. Fall zur Diagnose. (Dem.) 

18jähriges Mädchen, das seit 3 Jahren kleine Knötchen 
bekommt, die vesikulös, an der Spitze pustulös, dann nekro¬ 
tisch werden. Narbenbildung und Abheilung bei warmem 


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Original fro-rn 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



1030 


Klinische Sitzung der 45. Jahrestagung 


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Wetter. Auftreten in Gruppen bei Kälte und Heilung in warmem 
Wetter. 


Histologisch (C. J. White): Vakuolisation der Epidermis, um¬ 
schriebene Knötchen aus mononukleären Leukozyten und vergrößerte 
Bindegewebszellen bestehen. An einer Stelle ein mit zerstörtem Lumen 
versehenes rottrombosiertes Gefäß mit nekrotischer Bindegewebsumhflllung. 
Keine Bazillen. Dieser Befund erinnert an die Hidros adenitis destruens 


suppurat Pollitzer. 

Diskussion. Fordyce diagnostiziert papulo - nekrotisches 
Tuberkulid. 

Hart zell stimmt mit Fordyce überein; hiezu paßt auch die 
Korrespondenz mit den WärmeverhältnisBen. 

Pollitzer maoht auf den tiefen Ursprung der Knötchen in der 
Subkutis aufmerksam. Ob Aknitis oder Hidrosadenitis, ist ihm ungewiß. 

Post. Interstitielle Keratitis verbunden mit 


Nacken drüsen Vergrößerung. 

Beiderseitige Nackendrüsenrergrößerung bei einem jungen 
Weibe mit Keratitis. Exstirpation auf der einen Seite. Heilung 
auf der anderen Seite durch Hgt 

Towle. Epitheliom des Rückens (Paget disease). 
(Dem.) 

Seit 25 Jahren bestehende Affektion am Rücken zwischen 
beiden Schulterblättern, die seit 5 Jahren eine geschwulstartige 
Beschaffenheit des untersten Viertels zeigte. Dieses letztere 
präsentierte sich als infiltrierte, rauhe Area mit einem maul- 
beerartigen Tumor in der Mitte. Die histologische Untersuchung 
ergab an Stelle des untersten Viertels epitheliomatöse Be¬ 
schaffenheit, dagegen an den oberen Partien nur chronische 
Entzündung. 

Diskussion. White, J. C., Hartzell und Jackson sahen 
ähnliche Fälle. Jacksons Fall heilte unter X-Strahlen, rezidivierte an 
entfernten Stellen (Kopfhaut und Ohren) und wurde daselbst mit Kürette 
und HNO, geheilt. 

Nach Hartzell sollten auch die als Vorläufer (noch vor dem 
Wuchern) auftretenden Veränderungen des Epithels als karzinomatös be¬ 
zeichnet werden. , 

Fordyce glaubt, daß die flachen, schuppigen Epitheliome sohwer 
von Paget disease zu sondern seien. 

Morrow hat einen ähnlichen Fall mit CO,-Schnee geheilt. 

Enginan findet an diesen Fällen von Paget am Bücken und den 
Seiten die teilweise spontane Rückbildung bemerkenswert. 

Towle. Lupus erythematosus oder Morb. Addi¬ 
son. (Dem.) 

Die Affektion besteht seit 8—10 Jahren. Am ganzen Kopf 
kahle Stellen von schmutzigweißer Farbe mit bräunlichem 
unregelmäßigen Zentrum und kleinen Follikelzäpfchen, die 
tiefrote Entzündungshöfe zeigten. Die Kopfhaut allenthalben 
verdünnt Ähnliche Veränderung im Gesicht mit zahlreichen 
dunkelbraunroten Flecken und rauhen, schuppenden, verdickten 


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der Amerikanischen Dermatologischen Vereinigung. 


1031 


Herden um die erweiterten Follikelzapfen. Die Pigmentierung 
der Gesichtsflecken zunehmend, Vorderarme, Handrücken, Unter¬ 
schenkel (untere Dritteile) und Fuß rücken trocken, leicht 
schuppig und braun. Die Patientin zeigt zunehmende Schwäche, 
ödem der Augenlider, zeitweise der Finger, doch ohne charak¬ 
teristischen Harnbefund. 

Diskussion. Corlett denkt an Nebennierenaffektion. 

Scbamberg an Hypothyroiderm. 

Ravogli an Myxödem; die beiden letzteren raten Schilddrüsen- 
extrak t 

White. Lupus erythematosus. (Dem.) 

Fall von Lupus erythematosus an Schläfen, Wangen, 
Kopfhaut, den Ravogli in der Diskussion als typischen Lup. 
. eryth. diesem, bezeichnet. 

Towle. Osteomyelitis, Nervenaffektion, Ge¬ 
schwüre. (Dem.) 

Nach einem Trauma auf die große Zehe war bei dem 
nunmehr 7jährigen Mädchen im 2. Lebensjahre die Endphalange 
abgegangen. Später wurde durch ein wegen schlechten Gehens 
angewendetes Band ein Druck auf 2 andere Zehenspitzen aus¬ 
geübt, der zum Verlust der Endphalangen führte. Die neuro¬ 
logische Untersuchung ergab Fehlen des Achilles-, Plantar- und 
Kniereflexes der betreffenden Seite. Das auf dem Fußrücken 
durch das Band erzeugte Ulkus heilte nicht, es entleerte sich 
später ein Knochenstück, radiologisch wurde Fehlen der Dia- 
pnyse des vierten Metakarpus konstatiert Es wurde eine zu 
einer nervösen (trophischen) Storung zugekommene Osteomyelitis 
diagnostiziert 

White, Gh. J. Ein trophisches Ulkus. (Dem.) 

46jährige Frau, vielfach erkrankt gewesen, bekam einen 
Lupus pernio der Zehen, der zum Verlust der 2.—5. Zehen 
führte. Gegenwärtig ein sehr schmerzhaftes Geschwür des Fu߬ 
rückens, das unter heißem Wasser in 16 Tagen heilte. 

White, Ch. J. Xeroderma pigmentosum. (Dem.) 

Beginn der sehr typischen Erkrankung im 3. Lebens¬ 
monate mit einem Erythem im Gesichte, das nach dem ersten 
Ausgang aufgetreten und von Sommersprossen gef olgt war. Später 
Flecken, Narben, Teleangiektasie, Hyperkeratose und ein Epi¬ 
theliom an den entblößten Hautpartien. 

Histologisch: Parakeratose, Verdünnung das Rete malpighi mit 
degenerativen Erscheinungen, Korium fragmentiert, sellig infiltriert; an 
den epitheliomatösen Zellen Ein Wucherung der Epithelmassen, Ver¬ 
wischung der Koriomgrenze. Dilatation der Gefäße and der Schwei߬ 
drüsen. 

Diskussion. Trimble fragt, ob dasXerod.pigm. immer in der 
Jagend entsteht 

White h&lt die Fülle bei von Natar dankel pigmentierten Menschen 
für leichter als bei blonden oder rothaarigen. 


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1032 Klin. Sitzung der 46. Jahrestag, der Amer. Denn. Ver. 


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Corlett sah einen Mann znerst mit ranher Haut erkranken, der 
später nach 15 Jahren eine Xerod. pigm. ähnliche Aüektion mit Epitheliom- 
entwicklnng bekam. 

Nach Estman sind die ersten Störungen bei Xeroderma pigmen¬ 
tosum epidermidal, jene im späteren Alter sind mehr vaskulär resp. 
nutritif. Das Xeroderma beginnt bei jungen Kindern. 

Ravogli sah zwei Kinder eines gesunden Elternpaares erkrankt; 
ein ebensolches Beispiel sah er in Italien, er möchte fast an ein Kon- 
taginm denken. 

Trimbles Anfrage nach einer Benennung desselben Krankheits- 
bildes, wenn im späten Alter aufgetreten, beantwortet En gm an mit der 
Bezeic hnun g: Matrosenhaut. 

White, Ch. J. X-Strahlendermatitis (2 Fälle). 
(Dem.) 

Zwei Patienten, die ersten, die in Amerika röntgenisiert 
wurden, mit allen üblen Konsequenzen unzweckmäßiger Be¬ 
strahlung außer Tod: Lentigines, Angioma, Atrophien, Haar¬ 
ausfall, schmerzhafteste Ulzera, Karzinome und Verlust fast 
sämtlicher Finger. 

White, _Charles J. Dermatitis factitia. (Dem.) 

Durch Ätzmittel vom Patienten selbst erzeugte Ulzera- 
tionen, welche Amputationen und Nervendehnungen veran¬ 
lagten. Die neurologische Untersuchung und Beobachtung er¬ 
gab Hysterie (Anästhesie). 

Diskussion. Know 1 e b berichtet einen hiehergehörigen Fall. 

White, Charles J. Ichthyosis hystrix. 

Blind, taub und stumm geborenes Kind mit ausgedehnter 
Ichthyosis und linien- sowie plaquesförmigen, braunen, papil¬ 
lären Verlängerungen an Gesicht, Nacken, Ohren, Nase, Lippen, 
Genitalien und Füßen. Panaritien respektive Nagelverlust und 
schütteres, kurzes trockenes Haar (wie bei Fällen von Nie olle 
und Hallpre). 

White, Charles J. Mycosis fungoides. (Dem.) 

Der sonst typisch entstandene Fall war besonders durch 
starke Exfoliation respektive Desquamation bemerkenswert. Die 
Tumoren spärlich und meist klein. Besserung durch X-Strahlen. 

Diskussion. Jackson hat eine ähnliche Desquamation n&oh 
Röntgenbestrahlung der Mycos. fungoides gesehen. 

White, Charles J. Acanthosis nigricans. (Dem.) 

Ein Fall . . (S. ausführlich in The Journal. 1912. Nr. 4). 

(Referiert nach dem Originalbericht in: Journal of cutaneous 
diseases, 1912, Nr. 6, p. 268 ff.) 

Rudolf Winternitz (Prag). 


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Verhandlungen der 

Sociedad Espafiola de Dermatologia y Sifiliografia. 


Sitzung vom Dezember 1911 — Januar 1912. 

De Azüa, J., berichtat über einen Fall von Impetigo 
v eg et an 8. Impetigo, in deren Verlauf es zur Bildung von 
papillomatösen Wucherungen, Hyperkeratose und Pigmentinfil¬ 
tration des subkutanen Gewebes kam. Die Pigmentierung wird 
auf eine vorhergegangene Salvarsanmedikation zurückgeführt. 
Genaue anatomische Beschreibung der Veränderungen. Schneller 
Rückgang unter indifferenter Behandlung. 

De Aja, Sainz, stellt einen Fall von sogenannter 
Botryomycosis humana vor, 2 erbsengroße, schwammige, 
weiche, rötliche Tumoren auf der 1. Wange, geringe schmerz¬ 
hafte Schwellung der regionären Lymphdrüsen. Exstirpation. 
Mikroskopisch handelte es sich um frisches Granulationsge- 
webe, in den oberen Abschnitten des Tumors fanden sich reich¬ 
lich harmlose Staphylokokken und Hautbakterien. 

Garcia del Ufazo berichtet in einer ausführlichen Ab¬ 
handlung über den Lupus vulgaris in Madrid, hinsichtlich 
seines Vorkommens und der Häufigkeit, der Heimat, des Ge¬ 
schlechts und des Alters der Erkrankten, der Art der Lokali¬ 
sation der Haut- und Schleimbautveränderungen, des Infek¬ 
tionsmodus, der Beziehungen zwischen Lupus und Tuberkulose 
anderer Organe, des Wertes der probatorischen Tuberkulinin¬ 
jektion und der Behandlung. Unter ungefähr 40.000 Haut¬ 
kranken, die in den Jahren 1887—1909 im Krankenhaus San 
Juan de Dios aufgenommen wurden, fanden sich 457 Fälle von 
Lupus = 1-14% Aus der Zusammenstellung nach der Heimat 
geht hervor, daß in den feuchten, nebeligen und viehreichen 
Provinzen die zahlreichsten Erkrankungen Vorkommen. Der 
Zusammenhang mit Verletzungen und namentlich auch solchen 
Verletzungen, die sich im landwirtschaftlichen Betrieb ereignen, 
wird an der Hand mehrerer interessanter Beobachtungen dar- 


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1034 


Verhandlungen 


getan. Hinsichtlich der Diagnose and Therapie bietet die Arbeit 
nichts Neues. Aus dem Schlußkapitel geht hervor, daß der 
Kampf gegen den Lupus in Spanien erst organisiert werden muß. 

Castans stellt einen Fall von immer wieder rezidivieren¬ 
der Dermatitis nach Sonnenbestrahlung vor. Bei der brünetten 
Patientin kam es dabei niemals zu einer Pigmentbildung. 
Therapie: Schutz vor direkter Sonnenbestrahlung. 

De Aja, Sainz, stellt ein 1*/Jähriges, kongenital syphili¬ 
tisches Kind (Wassermann bei Kind und Eltern positiv) mit 
Spina ventosa an 3 Phalangen beider Hände vor. Auf anti¬ 
syphilitische Behandlung (Salvarsan, Schmierkur) prompte 
Heilung beziehungsweise Besserung. 

Covisa, J. S., berichtet über einen Fall von tertiärer 
Lu es mit parenchymatöser chronischer Nephritis. 
Quecksilber und Jod verursachten in geringen Mengen Steige¬ 
rung der Ödeme und des Eiweißgehaltes. Salvarsan wurde gut 
vertragen. Die Anwendung von Salvarsan bei bestehender 
Nephritis ist also nicht nur nicht kontraindiziert, sondern war 
in diesem Falle direkt geboten. 

De Azüa, Juan, stellt einen Fall von symmetrischer 
Sklerodaktylie vor. 52jährige Frau, allmählicher Beginn, 
im Anfang ausgesprochener Raynaud scher Symptomenkom- 
plex, Wassermann negativ. Behandlung mit Massage und 
Gleichstrom, keine Besserung. 

De Aja, Sainz, betont an der Hand eines falsch dia¬ 
gnostizierten und demgemäß chirurgisch behandelten Falles von 
Lues hereditaria tarda mit gummösen Haut-und Knochen¬ 
veränderungen die eminente Wichtigkeit derartige Erkran¬ 
kungen rechtzeitig richtig zu erkennen. 

De Azüa, J., stellt einen Fall von Pruritus ohne jeg¬ 
liche Hautveränderungen vor, die sich im Anschluß an eine 
Verdauungsstörung entwickelte. Auf Kalomel und Diät prompte 
Heilung. 

Covisa stellt einen Fall Endocarditis gonorrhoica vor. 
Die Diagnose erscheint nicht hinreichend gestützt. 

Crlado, Mignel, berichtet über einen Fall von Aortitis 
syphilitica, der sich einer Salvarsanbehandlung gegenüber 
vollkommen refraktär verhielt; während der Behandlung trat 
ein systolisches Geräusch an der Aorta auf, die Gelenk- und 
Knochenschmerzen wurden nicht beeinflußt. 

De Aja, Sainz, berichtet über ein eigenartiges sekun¬ 
däres Syphilid an Hals und Nacken, das, wie die beige¬ 
gebenen Abbildungen zeigen, aus schuppenden Kreisen und 
Kreisbögen bestand, und große Ähnlichkeit mit einer Tricho- 


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der Sooiedad Espafiola de Dermatologie y Syfiliografia. 1035 

phytie zeigte. Es ließen sich keine Pilze nachweisen; auf 
antisyphilitische Behandlung Heilung. 

De Azüa, J. spricht über einen Fall von sekundärer 
Lues mit linuseitiger Hemiparese, bei dem es 3 Tage nach 
einer intravenösen Salvarsaninjektion von 0*3 g zum Auftreten 
von Anisokorie, Erbrechen und Singultus kam. Diese Erschei¬ 
nungen werden als Herzheimersehe Reaktion eines klinisch 
vorher nicht bemerkbar gewordenen Herdes im Zentrum Cilio- 
spinale aufgefaßt. 

Ledo hat bei einem Fall von Molluscum conta¬ 
giosum gute Erfolge mit der Behandlung mittelst Kohlen¬ 
säureschnee gesehen. 6 Sitzungen in 2 Monaten. Heilung. 

Referiert nach den Adas Dermo-Sifilograficas. 1912 afio. IV. Nr. 2. 

Hannes (Hamburg-Eppendorf). 


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Fachzeitschriften. 


Dermatologisohe Woohensohrift. Bd. UV. 

Nr. 21—25. 

Nr. 21. 

Brsnlt, J. Einige interessante Lokalisationen 
von Pilzerkraukungen. p. 613. 

1. Herpes tonsurans circinatus an der „Schleimhaut“ der 
Glans penis. 2. Favus scutularis (das Skutulum war 1 cm 
lang, über X L cm hoch) am Augenlid. Die Züchtung ergab 
Achorion Quinckeanum. 3. Ekzema marginatum an der 
Haut der Achselhöhlen, die primär befallen waren. 

Dreuw. Vermehrung der reduzierenden Wir¬ 
kung der Pyrogallolpflaster. pag. 618. 

Will man die reduzierenden Eigenschaften des Pyrogallols 
in Pflasterform voll und ganz zur Wirkung bringen, muß das 
Pflaster vor seiner Applikation direkt angefertigt werden mit 
Hilfe einer Pflastermasse, die luftdicht in Zinn- oder Glastuben 
abgeschlossen ist und durch den Sauerstoff nicht oxydiert wird. 
Zu diesem Zwecke hat Dreuw ein „Unguent. adhäsivum“ 
angefertigt, das 10% Salizylsäure, 20% Pyrogallol, Liquor, 
carbon. deterg. und Zinkoxyd, 207« Sapo vivid. und Adeps 
lanae anhydr. enthält. Das Pflaster wird statt mit Liq. carb. 
deterg. auch mit Ol. Russi, Anthrasol, Ichthyol angefertigt 
(Kaiser Friedrich-Apotheke, Berlin N. W.), und zwar in weichem 
oder pastenartigem Zustand. Indiziert ist dieses Pflaster be¬ 
sonders bei Ekzem und Psoriasis. Reizung der Haut tritt 
kaum ein. 

Bänmer, E. Zur Theorie der mikroskopischen 
und klinischen Beobachtung in der Dermatologie, 
pag. 620. 

Das klinische Bild eines krankhaften Prozesses an der 
Haut zeigt uns das Nacheinander von Erscheinungen, das 


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Fachzeitschriften. 


1037 


histologische ein räumliches Nebeneinander. Diese Inkongruenz 
der beiden Bilder läßt sich abschwächen, wenn man den histo¬ 
logischen Vorgang in allen seinen. Stachen histologisch unter¬ 
sucht u. zw. in lückenlosen Serien. Für die Abbildungen 
empfiehlt Verf. Zeichnungen, die „mit Geschick und Kritik“ 
aus den einzelnen Bildern der Serie kombiniert von einem 
histologisch und zeichnerisch geschulten Arzt, am besten von 
dem Untersucher selbst, angefertigt worden, da sie nur eine 
optische Ebene des Präparates darstellen. Das Mikrophoto¬ 
gramm bringt alle optischen Ebenen mehr weniger deutlich 
zur Ansicht. Gegenüber dem mühsamen Durchstudieren einer 
Schnittserie möchte er den Versuch empfehlen, alle Schnitte 
einer Serie auf einen Film zu photographieren und diesen 
langsam (kinematographisch) abroll.en zu lassen. 

Nr. 22. 

Merian, L. E. Zwei Fälle von Lepra mit tuber- 
kuloiden Gewebsveränderungen. Leprabazillen¬ 
nachweis in denselben mittels des Antiforminver¬ 
fahrens. pag. 637. 

ln manchen Fällen klinisch einwandsfreier Lepra ist der 
histologische Nachweis der Bazillen im Schnitt ezzidierter 
Hautstückchen zum Teil sehr schwer, zum Teil überhaupt nicht 
gelungen. So erging es auch Merian in zwei Fällen, deren 
exzidierte Herde tuberkuloiden Bau zeigten. Die Färbung nach 
Ziehl und nach Much ergab bezüglich Leprabazilleu ein 
negatives Resultat. Dagegen gelang es, sie mit Hilfe des Anti¬ 
forminverfahrens nachzuweisen. Dann glückte es auch im 
Schnitt (nach Ziehl, ohne Gegenfärbung). Mit einer Methode 
Unnas (Färbung eine Nacht in Thymen viktoriablau, dann Ab¬ 
spülen in Wasser, hierauf x / s St. Orange-Tannin, Alkohol absoL, 
Zedemöl, Balsam; Bazillen blau, Gewebe orange) ließen sich 
auch gute Resultate erzielen. 

Nr. 23. 

Yignolo-Lutati, K. Über den sogenannten Lichen 
albus von Zumbusch, pag. 661. 

Auf Grund der klinischen Charaktere eines einschlägigen 
Falles (Lokalisation von Lichen albus am Penis und Skrotum 
neben typischen Lichen planus-Effioreszenzen an den Armen) 
und .auf Grund der histologischen Untersuchung verschiedener 
Entwicklungsstadien dieser Dermatose kommt Vignolo- 
Lutati zu dem Schluß, daß der Lichen albus vonZumbusch 
eine Form von Lichen planus, u. zw. eine atrophisch-sklero¬ 
tische Varietät desselben darstellt. 


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Fachzeitschriften. 


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Nr. 24. 

Scholtz und Riebes. Die kombinierte Salvarsan- 
Quecksilber behandlung der Syphilis, pag. 693. 

Die Verff. erhielten vorzügliche Resultate mit folgender 
Methode: an 2 aufeinander folgenden Tagen zwei intravenöse 
Salvarsaninjektionen, im sofortigen Anschluß daran intensive 
Hg-Kur; nach dieser wiederum zwei intravenöse Salvarsaninjek¬ 
tionen wie im Anfang der Kur. (Salvarsan 0*4—0*5 pro In¬ 
jektion, bei Vorhandensein von Prodromen oder meningitischen 
Reizerscheinungen erste Dosis 0*15—0*3, dafür drei Injektionen.) 
Nach der zweiten Salvarsanbehandlung Fortsetzung der Hg-Kur 
durch 2—3 Wochen. Auf die Inunktionskur wird besonderer 
Wert bei Vorhandensein von Exanthemen gelegt und sie mit Ein¬ 
spritzungen kombiniert. Ist W. R. noch nach der zweiten Hg- 
Kur +, so erfolgt noch eine dritte, gleichartige Salvarsanbe¬ 
handlung, ebenso in Fällen, wo besonders intensive Wirkung 
angestrebt wird (Ehemänner!). Bei zirka 1200 Injektionen ein¬ 
mal vorübergehender Kollaps. Fiebersteigerungen traten nur 
bei primärer und frischer sekundärer Lues ein u. zw. fast aus¬ 
schließlich nach der ersten Injektion (Endotoxinwirkung). Die 
Resultate der Behandlung sind im wesentlichen dieselben, wie 
sie von den Verf. schon an anderer Stelle publiziert wurden 
(Deutsch, med. Woch. Nr. 7. 1912). Neurorezidive sind bei 
dieser energischen Behandlung sehr selten geworden. In der 
letzten Zeit wurden statt zwei Injektionen an aufeinanderfol¬ 
genden Tagen innerhalb 24 St. drei zu 0*4—0*45 gegeben, da 
möglicherweise die Wirkung des Salvarsan wesentlich davon 
abhängig ist, daß es als solches genügend lange im Körper 
kreist. (Nach 4—6 St ist es als solches im Blutserum nicht 
mehr zu finden.) 

Engelbreth, C. Ursprung der Lepra, pag. 700. 

Nicht beendet. 

Nr. 25. 

Sagakuchi und Watabiki. Kutane Reaktion bei 
Gonorrhoekranken, pag. 717. 

Prüfung mit auf verschiedene Weise hergestellten Gono- 
toxinen an Gonorrhoikern ergab nur in einem sehr geringen 
Prozentsatz positive oder sehr schwache Reaktion u. zw. fast 
ausschließlich bei Kranken mit Allgemeininfektion oder Epididy- 
mitis, an welchen klinisch oder serologisch in gewissem Grade 
Antikörper konstatiert werden konnten. Man kann daher bei 
solchen Kranken die Diagnose stellen, wenn man stärkeres 
Toxin verwendet; aber es lohnt sich nicht, weil die Herstel¬ 
lung des Toxins sehr schwierig ist und weil sich die Diagnose 
schon aus dem klinischen Befund ergibt. Die Hoffnung, den 


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Faohseittohriften. 


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Fortbestand der Gonorrhoe oder deren Heilung durch die 
Gonotoadnimpfbng zu diagnostizieren, erfüllte sich gleichfalls 
nicht. 

Engelbreth, C. Ursprung der Lepra, pag. 723. 

Auf Grund von Überlegungen, welche die geographische 
Verbreitung der Lepra, ihre wahrscheinlich nicht direkte Kon- 
tagiosität betreffen, kommt Engelbreth zu dem Schluß, daß 
sie durch ein Zwischenglied übertragen wird. Ungeziefer, 
Fische, Erde, Luft, die man in dieser Hinsicht beschuldigt hat, 
sind es sicher nicht, sondern ein Haustier, u. zw. die Ziege. 
Verf. halt die Lepra für eine Form von Tier- u. zw. Ziegen¬ 
tuberkulose, die auf den Menschen übertragen wird. Er ver¬ 
weist darauf, daß nach Hertha bei der Ziege zwei verschiedene 
Arten von Tuberkulose Vorkommen. Die eine ist die gewöhnliche 
Tuberkulose des Viebs, die andere zeigt feste graue oder grau¬ 
gelbe Knoten mit halbfestem oder fettigem Inhalt, ohne 
Tuberkel- aber mit zahlreichen anderen Bazillen. Ihre tuber¬ 
kulöse Natur bestätigt das Impfexperiment. «Der Bazillus hat 
den Typus bovinus. Diese Ziegentuberkulose entspricht den 
Versuchsergebnissen Kedro wskys bei Einimpfung der Lepra 
in das Blut. Ludwig Waelsch (Prag). 


Dermatologisohe Zeitschrift 1912. 

Heft 3—6. 

Heaek. Über „Granuloma pediculatum“ (sog. 
menschliche Botryomykose). p. 221, 324, 404. 

Der Name Botryomykose wurde von Rollinger im 
Jahre 1887 eingeführt und auf eine von ihm im Jahre 1869 in 
der Pferdelunge beobachtete chronische Infektionskrankheit, bei 
der es zur Bildung lokaler fibromähnlicher Geschwülste mit 
zentraler Erweichung, und in seltenen Fällen auch zu inneren 
Metastasen kommt, angewendet. Solche knotige Wucherungen 
kommen an der Haut durch Infektion infolge Reibung der Ge¬ 
schirre, seltener am Samenstrangstumpf nach Kastration vor. 
Diese fibrösen Bindegewebsmassen zeigen im Durchschnitt, im 
Zentrum hervorquellende sulzige Herde, welche makroskopisch 
aktimomyzegäbnliche Gebilde enthalten. Sie präsentieren sich 
als ma6chenförmige Konglomerate grammbeständiger, von ge¬ 
meinsamer Hülle umgebener Kokken, die mit verschiedensten 
Namen belegt wurden. Im Jahre 1897 stellten Poncet und 
Dor vier Fälle von gestielten Granulationsgeschwülsten der 
Haut vor (XL Chirurgenkongreß in Paris), die sie als „Botryo- 


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mycose humaine“ bezeichneten. Die bis jetzt publizierten Fälle 
von menschlicher Botryomykose hat Heuck zusammengestellt 
und bringt sie in kurzem Auszug. Ihre Zahl beträgt 125. Aus 
allen den Berichten geht hervor, daß es sich um ein ganz 
eigenartiges Krankheitsbild handelt, das durch seine pilzartige 
Form und den schmalen Stiel mit der kragenforaig an ihm 
heraufziehenden Epidermis, ferner durch die feuchte granu¬ 
lierende Oberfläche, die Neigung zu Blutungen und die Art 
seiner Entstehung (meist im Anschluß an Verletzungen) sehr 
wohl charakterisiert ist. Heuck verfügt über 7 Fälle eigener 
Beobachtung, welche einer genauen anatomischen Untersuchung 
zugeführt wurden, deren Ergebnisse genauest wiedergegebea 
sind. Was die Größe betrifft, so zeigt die Geschwulst ein be¬ 
schränktes Wachstum, welches meistens Erbsen- bis Kirsch¬ 
kerngröße hält, äußerst selten über Nußgröße hinaus geht. 
Typisch ist die Pilzform der Geschwulst, deren Oberfläche ge¬ 
buchtet, meist ulzeriert erscheint, die Farbe der Geschwülste 
ist meist dunkeljot, ihre Konsistenz meist elastisch. Im Sitz 
bevorzugt der Tumor offenbar die Hand und hier wiederum 
besonders die Finger. Relativ häufig lokalisiert es sich umLippen und 
Mundwinkel, wo er meist an der Hautschleimhautgrenze sitzt. Nach 
dem histologischen Bild empfiehlt es sich 2 Gruppen zu unter¬ 
scheiden u. zw. a) das Granuloma pediculatum Sim¬ 
plex, welches im großen und ganzen den Bau des Granula¬ 
tionsgewebes aufweist, nur daß es durch Neigung zu Gefaß- 
ektasien und Wucherung der Endothelien und perithelial ge¬ 
legenen Spindelzellen in verschiedener Stärke charakterisiert 
ist, b) das Granuloma pediculatum angiomatosum, 
welches sich durch Neigung zur Bildung exzessiv großer Blut¬ 
gefäßräume auszeichnet. Das Entstehen der Geschwülste nach 
Verletzungen spricht für Infektion, wobei es noch nicht er¬ 
wiesen ist, ob der Staphylococcus pyog. aur. eine ätio¬ 
logische Rolle spielt. Nach Heucks Untersuchungen kann 
das Granuloma pediculatum des Menschen nicht mit 
der Botryomykose des Tieres identifiziert werden. 

Rasch. Sklerodermie mit Affektion der Mund¬ 
schleimhaut und Basedow - Addison - Symptomen. 
Bemerkungen über die Ätiologie der Krankheit, 
pag. 245. 

Es handelt sich um eine 26jährige Patientin, welche an 
ausgebreiteter Sklerodermie des Gesichtes, der Brust und 
Extremitäten litt, die mit Atrophie der Mundschleimhaut 
speziell aber der Zunge einherging. Auffallend war die allge¬ 
meine dunkle Pigmentierung der Haut sowie die bestehende 
Vergrößerung der Glandula thyreoidea. Die genaue Augen¬ 
untersuchung sowie die Röntgendurchleuchtung, welche behufs 


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Nachweis eines Hypophytentumors unternommen worden, waren 
negativ. Trotzdem spricht der Verfasser der Theorie der 
Blutdrüsenerkrankungen bei Sklerodermie das Wort. 

Loeb. Beitrag zur Kenntnis der Röntgenver- 
hrennungen. pag. 250. 

Der Verfasser bringt drei Fälle von schwerer Röntgen¬ 
verbrennung. Fall I betrifft einen 30jährigen Mann, welcher 
wegen Psoriasis zur Rö-Behandlung kam. Er wurde an ver¬ 
schiedenen Stellen des Körpers bestrahlt und zwar wurde jede 
Stelle durch vier Tage hindurch immer je 20 Minuten lang be¬ 
strahlt, erhielt also 80 Minuten Rö-Licht. Die entstandenen 
tiefen (Jlzerationen zeigten auch noch 4 Monate später keine 
Heilungstendenz. Fall II wurde wegen Sycosis barbae 
röntgenbehandelt. Es war zu einer Zeit, wo man die Dosi 
metrie nicht kannte. Die Bestrahlung wurde partienweise vor¬ 
genommen. Er erhielt an 4 aufeinanderfolgenden Tagen eine 
lokale Bestrahlung beider Wangen, welche jedesmal 
IVa Stunden dauerte. Die hiedurch entstandenen tiefen Ge¬ 
schwüre heilten mit häßlicher Narbenbildung ab. Fall III ist 
infolge einer röntgenographischen Aufnahme entstanden. Es 
handelte sich um eine Beckenverletzung. Im Verlaufe weniger 
Tage wurden 5 Aufnahmen gemacht, welche zusammen 40 Min. 
dauerten. Schon einige Tage nach der letzten Aufnahme trat 
Dermatitis auf, welche sich zu einem torpiden Geschwür ent¬ 
wickelte, welches nach mehreren Monaten vollkommen heilte. 

Sier. Die histologischen Veränderungen der 
Hautsyphilide durch Salvarsan. pag. 315. 

Zur Untersuchung gelangten im ganzen 9 Fälle, bei denen 
vergleichweise vor und nach der Salvarsaninjektion Papeln 
exzidiert und untersucht wurden. Als hervorstechendstes ge¬ 
meinsames Merkmal findet sich die rasche, starke und gleich¬ 
mäßige Beeinflussung der Plasmazellen. Sie tritt, beginnend 
mit ödematöser Schwellung in den verschiedenen Abstufungen 
bis zum völligen Zerfall auf. Eine andere, sehr merkwürdige 
Beeinflussung trat in zwei Fällen auf, und betraf das in den 
Infiltrationsherden vorhandene zellreiche junge Bindegewebe. 
Es zeigte Metachromasie des Kernes hei Erhaltung der sonstigeu 
morphologischen Verhältnisse der Zellen. 

Meyer, L. Zur endovenösen Therapie derLues 
mit Hg-Präparaten. pag. 393. 

Die große Bedeutung der intravenösen Salvarsantherapie 
legte den Gedanken nahe, auch mit anderen Präparaten, 
speziell dem Quecksilber, Versuche auf dem Wege der endo¬ 
venösen Einverleibung zu machen. Solche Versuche wurden 
schon von verschiedenen Autoren gemacht, doch konnten größere 
Mengen des Hg-Präparates speziell des meist verwendeten 

Axeb. f. Demant. u. Sypb. Bd. CXU. ßß 


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Sublimates wegen der Blutgiftigkeit dieser Präparate nicht 
einverleibt werden. Der Verfasser hat zu seinen Versuchen 
Afridol sowie Enesol benützt, Präparate, welche das Ei¬ 
weiß nicht fallen. Es wurden im ganzen 14 Fälle behandelt. 
Trotzdem verhältnismäßig große Dosen einverleibt wurden, so 
war doch der Heileffekt ein unbefriedigender; es traten näm¬ 
lich ungemein bald, manchmal schon während der Behandlung 
Rezidive auf. Die Versuche zeigen, daß das Hg, welches schnell 
den Körper passiert, selbst in großen Dosen wenig wirkungs¬ 
voll ist Die Wirksamkeit scheint um so größer, je langsamer 
das Hg den Körper passiert. In einem Nachwort bespricht 
Blaschko die eigentümlich gegensätzliche Wirkung des Sal- 
varsans gegenüber dem Hg. Während Salvarsan nur in großen, 
schnell zur Wirkung gelangenden Dosen wirkt, wirkt Hg am 
besten, wenn es dem Körper langsam angeführt wird. 

Fagenstecher. Behandlung von syphilitischen 
Nasengeschwüren im Jahre 1820. pag. 420. 

Es ist eine historisch interessante Notiz, welche besagt, 
daß man in dieser Zeit sehr gute Heilerfolge durch Rauchen 
von Tabak erzielt hat, welcher mit Zinnober gemischt war und 
durch die Nase ausgeblasen wurde. 

Neustadt. Über Cancer en cuirane mit Blasen¬ 
bildung und Lokalisation an derHaut des rechten 
Oberschenkels und des Unterbauches, pag. 487. 

Die Affektion betrifft eine 76jährige Frau. Die Affektion 
sitzt am rechten Oberschenkel. Seine ganze Innenfläche ist 
knorpelhart infiltriert. Die Haut ist blaurot verfärbt und mit 
kleinen, Stecknadelkopf- bis erbsengroßen Prominenzen bedeckt, 
deren Oberfläche eine blaßrote, steUenweise infolge abgehobener 
Epidermis grauweiße Farbe aufweist. Die Affektion erstreckt 
sich bis in die Haut des Unterbauches. Die histologische 
Untersuchung zeigt, daß das ganze Gewebe nach unten zu bis 
weit in das subkutane Gewebe, nach oben bis dicht unter die 
Epidermis von Epithelmassen dicht infiltriert ist. Der Aus¬ 
gangspunkt der krebsigen Infiltration ist nirgendwo die Epi¬ 
dermis, sondern man sieht deutlich, daß das Karzinom von 
Kntis oder Subkutis ausgehend, nach der Epidermis vordringt. 
Ein sehr bemerkenswerter Befund ist in einer großen Zahl von 
Präparaten das Vorhandensein sicher nicht entzündlicher Blasen¬ 
bildung in der Epidermis, oberhalb der Karzinomherde. Be¬ 
sonders bemerkenswert ist die enge Beziehung der Geschwulst¬ 
massen zu den Lymphräumen and Lymphgefäßen, indem die 
letzteren von den Zellhaufen des Krebses vollständig ausgefüllt 
werden und somit den hauptsächlichen Verbreitungsweg der 
Geschwulst bilden. Eigentümlich ist die auffällige Lokalisation 
des Panzerkrebses am Oberschenkel, während das Vorkommen 


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dieser Erkrankung nur an der Brusthaut beschrieben ist. Die 
wenigen in der Literatur bekannten Fälle von Cancer en cuirane 
bat der Verfasser gesichtet und bringt die markantesten aus¬ 
zugsweise wieder. 

Aoki. Zur Frage „Tätowierung und Syphilis“, 
pag. 508. 

Von einer Reibe yon Autoren wurden die Beziehungen 
zwischen tätowierten Stellen und syphilitischen Produkten 
nachgewiesen. Es wurde beobachtet, daß an den dunkel 
tätowierten Stellen oft sehr reichliche Papeln auftreten, wäh¬ 
rend sie an daneben liegenden Stellen, welche mit Zinnober 
tätowiert sind, fehlen. Aoki verfügt über einen Fall, welcher 
eine Tätowierung in Form einer Schlange am r. Arm auf weist. 
Auch in seinem Fall konnte obige Beobachtung gemacht wer¬ 
den. Um einen Nachweis der Richtigkeit dieser Beobachtung 
zu machen, hat er Syphilis auf den Hodensack eines Kaninchens 
verimpft, nachdem er längere Zeit vorher die Hodensackhaut 
tätowiert hatte, u. zw. auf einer Seite mit schwarzer Tusche, 
auf der anderen Seite mit Zinnober. Er hat im ganzen diesen 
Versuch bei zwei Tieren unternommen und konnte beidemal 
beobachten, daß es auf der mit Tusche tätowierten Seite zu 
Qeschwürsbildung kam, während es auf der mit Zinnober 
tätowierten Seite entweder überhaupt nicht zur Ulzeration 
kam, oder aber dieselbe ungemein schnell abheilte, während 
die der schwarztätowierten Seite blieb. Es scheint, als ob die 
kleinen im Zinnober befindlichen Hg-Teilchen einen hemmenden 
Einfluß auf die Entwicklung der Spirochaeten ausübten. 

Fritz Porges (Prag). 


Annales de Dermatologie et de Syphiligr&phie. 

1912. Heft 4. 

Dubreuilh. Über die zirkumskripte präkarzi¬ 
nomatöse Melanose. H. 8, p. 129 u. H. 4, p. 205. 

Was Dubreuilh früher unter dem Namen „Lentigo 
malin des vieillards“ beschrieben hat, nennt er jetzt zirkum¬ 
skripte präkarzinomatöse Melanose. Nach Verfasser 
läßt sich an diesen Melanosen besonders gut der Beginn der 
Hautkarzinome studieren. Auch die Melanosarkome leitet er 
von epithelialen Gebilden her, indem er sich auf den Stand¬ 
punkt von Unna stellt, wonach die Naevi epithelialen Ursprungs 
sind und von Naevokarzinomen gesprochen wird. 


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Von 32 Fällen von präkarzinomatösen Melanosen, die 
Dubreuilh beobachtet hat, betrafen 14 das männliche und 
18 das weibliche Geschlecht. Das Alter schwankte von 18 bis 
68 Jahren und betrug im Mittel 40 Jahre. Die Zeit vom Auf¬ 
treten der Hautdecken bis zum Beginn des malignen Tumors 
betrug im Mittel 10 Jabre. Die Affektion sitzt am häufigsten 
im Gesicht, besonders in der oberen Hälfte, kann aber auch 
an den übrigen Körperstellen auftreten. Die Affektion ist braun 
bis schwarz, aber die Farbe ist nicht gleichmäßig über den 
ganzen Fleck verteilt, sondern letzterer setzt sieb aus einer 
Menge von kleinen Punkten und braunen bis schwarzen feinen 
Linien zusammen. Die Größe schwankt von Stecknadelkopf- 
bis Handtellergroße. Die Entwicklung des Flecks kann nach 
Verf. eine progressive oder eine regressive sein und ganz ver¬ 
schwinden. Die Entwicklung zum Karzinom kann gleich zu 
Beginn eintreten oder nur sehr spät oder auch gar nicht statt¬ 
haben. 

Nach diesen allgemeinen Erörterungen geht Dubreuilh 
auf die Beschreibung seiner Fälle über. Er führt zuerst 7 Fälle 
von zirkumskripten Melanosen im Gesicht an, die nicht zur 
Tumorbildung geführt hatten, dann 10 Fälle — teils eigene 
Beobachtungen, teils Fälle aus der Literatur — die mit Tumor¬ 
bildung endeten. Des fernen erwähnt Verf. konjunktivale und 
palpebrale Melanosen, Melanosen der Mundschleimhaut und 
solche der Extremitäten. 

Nach einer zusammenfasBenden Darstellung des histo¬ 
logischen Bildes schließt Verf. mit der kurzen Erwähnung der 
therapeutischen Maßnahmen. 

Carle. Die Interpretation der Gesetze der 
hereditären Lues. Dritte Bemerkung, p. 231. 

Carle interpretiert das Coli es sehe Gesetz so, daß er 
annimmt, daß die Immunität der Mutter gegenüber ihrem syphili¬ 
tischen Kinde bei der größten Mehrzahl der Fälle nur durch 
die bei ihr bestehende latente Lues vorgetäuscht werde, wäh¬ 
rend er zur Erklärung des Profetaschen Gesetzes eine In¬ 
fektion des Kindes voraussetzt. 

Der konzeptionellen Lues steht Verf. skeptisch gegenüber 
und vertritt die Ansicht, daß die Infektion der Mutter vielmehr 
durch den geschlechtlichen Verkehr als durch den vom Vater 
her syphilitischen Foetus zu stände komme. Dafür scheinen 
Carle hauptsächlich serologische Untersuchungen zu sprechen. 

Audry. Über ein eigenartiges Syphilisrezidiv; 
Rezidiv ab initio. p. 241. 

Verf. beobachtete bei einem 30jähr. Mann einen typischen 
Schanker im Sulcus coronaris mit spärlichen Spirochaeten, dem 
eine Roseola folgte. Pat ist 3 Jahre früher luetisch infiziert 


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worden, machte aber eine ungenügende Behandlung durch. Er 
litt überdies an Polyarthritis, die einen Verkehr während der • 
letzten 18 Monate verunmöglich te. Au dry spricht in diesem 
Fall von einem Chancer redux und hält die Affektion für ein 
Rezidiv ab initio. Er warnt, gestützt auf diesen Fall, vor all¬ 
zurascher Diagnosestellung auf eine syphilitische Reinfektion. 

Berg6 und Weissenbach. Kompletter kongeni¬ 
taler Mangel sämtlicher Fingernägel; Biopsie, 
p. 244. 

Bei einer 37jährigen, leichte psychische und körperliche 
Abnormitäten aufweisenden Frau konstatierten Berge und 
Weissenbach einen vollständigen Mangel sämtlicher Finger¬ 
nägel, der von Geburt an bestanden haben soll, während die 
Zehennägel ganz normal waren. An Stelle der Fingernägel 
zeigten sich leichte Vertiefungen. Der histologische Befand 
ließ das vollständige Fehlen des Nagelfalzes erkennen und eine 
Verhornung, die nicht zur Bildung von Nagelsubstanz führte, 
sondern den Typus der gewöhnlichen epidermoidalen Verhor¬ 
nung darstellte. Von frischen oder abgelaufenen entzündlichen 
Erscheinungen konnten Verf. nichts konstatieren. 

Max Winkler (Luzern). 


The British Journal of Derm&tology. 
Juni 1912. 

Sequeira, J. H. Ein Fall von Granuloma tricho- 
phyticum. pag. 207. 

Sequeira berichtet ausführlich über einen Fall von 
Granuloma trichophyticum, eine Krankheitsform, die zuerst von 
Majocchi beschrieben wurde. Auch die meisten späteren 
Fälle stammen aus italienischen Kliniken, so die Fälle von 
Campana, Pini, Mazza, Vignolo-Lutati. Verursacht 
war Sequeiras Fall durch das von Sabouraud 1902 be¬ 
schriebene Trichophyton plicatile. Der Fäll betrifft einen Jungen, 
der seit dem sechsten Jahr an Trichophytie erkrankt war. Der 
Autor sah ihn zuerst im Alter von 14 Jahren, wo er wegen 
eines Geschwüres um den Nabel das Hospital aufsuchte. Das 
Ulkus hatte einen verdickten indurierten Rand, der unter¬ 
miniert war. Die Basis war unregelmäßig und mit gelblich¬ 
braunem Sekrete bedeckt. Die übrige Haut am Stamme 
schuppte, war braun verfärbt und wies papulöse Erhabenheiten 
in Ringform auf. Die Nägel waren rauh, verdickt, opak und 
braun verfärbt. Die Heilung nahm zwei Jahre in Anspruch. 


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Später traten wieder neue Granulome auf, und zwar in Form 
knopfähnlicher Knoten von purpurrotbrauner Farbe mit glatter 
Oberfläche. Die mikroskopische Untersuchung dieser Knoten 
ergab folgende Verhältnisse: Die Hornschicht ist verdickt; in 
sie sind zahlreiche polymorphkernige Leukozyten eiugedrungen. 
Es findet sich eine Abszeßbildung, deren Peripherie von einem 
Granulationsgewebe umgeben ist. Das Granulationsgewebe be¬ 
steht zum großen Teil aus Riesenzellen mit unscharfen Rändern 
und peripher gelegenen Kernen. Den übrigen Teil des Infil¬ 
trats machen Lymphozyten, Plasmazellen und einige eosino¬ 
phile Zellen aus. In den Riesen zellen finden sich Pilzfäden. 

Williams, A. W. Eine brauchbare Medikament¬ 
formel für die Behandlung von ausgedehnter 
Tinea tonsurans. pag. 216. 

Das Rezept von Williams, das er für die Behandlung 
der Kopftrichophytie empfiehlt, ist zusammengesetzt aus Kampfer, 
Spiritus vini und Pikrinsäure. Fritz Juliusberg (Posen). 


The Jonrnal of out diseases inolud. Syph 

XXX. Mai 1912. Nr. 5. 

Pollitzer, S. undWile, UdoJ., New-York. Xanthoma 
tuberosum multiplex, pag. 235. 

Pollitzer hat gefunden, daß das Xanthoma der Augen¬ 
lider aus einer fettigen Degeneration der Muskelfasern entsteht. 
In vorliegender Arbeit gibt er den Befund bei Xanthoma tuber. 
multiplex, von welchem er einen Fall bei einem 42jähr. Mann 
anatomisch untersucht hat. Die Affektion hatte durch viele 
Jahre in wenigen kleinen Knötchen an der linken unteren 
Extremität (Knöchel, Oberschenkel) bestanden und hat sich 
seit 6 Jahren in zahlreichen bis haselnußgroßen Tumoren an 
verschiedenen Körperstellen entwickelt. Die ersten anatomi¬ 
schen Veränderungen zeigen sich um die kleinen Blutgefäße 
des papillären und subpapillären Lagers in Gestalt von runden 
oder rhombischen Zellen mit einem fein granulierten, blaßge- 
färbten Zytoplasma, das in Alkoholhärtung bläschenhältig er¬ 
scheint und einen deutlichen Kern mit mehreren Kernkörper¬ 
chen enthält. Die Osmiumfärbung ergibt die Ausfüllung der 
bläschenartigen Hohlräume mit einem (Anisotropie bietenden) 
Lipoid (Cholestearin-Fettsäureester), das ebenfalls in den 
Lymphiäumen zwischen den Zellen, frei in den Lymphräumen 
unter der Epidermis, in den Zellen um die Kapillaren, in deren 
Endothelien nur stellenweise in den basalen Epithelzellen nach- 


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zuweisen ist. Je weiter diese Einlagerung von Xanthomzellen 
und Fett vorschreitet, desto reichlicher entwickeln sich auch 
Fibroblasten und Bindegewebe, die einem unbegrenzten Wachs¬ 
tum des Xanthoms Einhalt tun. Die Verfasser stellen sich die 
Entwicklung dieser Xanthome so vor, daß das im Blute über- 
reichlich vorhandene Lipoid aus den Blutkapillaren in die 
Lymphspalte austrete, von den benachbarten Zellen aufgenommen 
werde und die letzteren durch Reizung in Xanthomzellen ver¬ 
wandle sowie infiltriere. Durch letztere werden die umgeben¬ 
den Bindegewebszellen zur Wucherung angeregt (Fibroblasten) 
und sie fibertreffen schließlich die wirklichen Xanthomelemente. 

In der Diskussion findet diese Darstellung den ein¬ 
stimmigen Beifall von Pusey, Gilchrist, Hartzell, Scham¬ 
berg und Fordyce. 

Bowen, John T., Boston. Dem Krebs vorangehende 
(precancerous) Dermatosen: Eine Studie über 
zwei Fälle, chronischer, atypischer epithelialer 
Proliferation, pag. 241. 

Alle als präkanzeröse Dermatosen bezeichnete Hauter¬ 
krankungen, wie Cornu cutaneum, Keratoma senile, Xeroderma 
pigmentosum, Arsenkrebs, Kaminfeger-, Paraffin- und Teer¬ 
arbeiterkrebs, Leukokeratosis, Paget disease etc. haben als 
gemeinsame Kennzeichen langsam zunehmende epitheliale 
Wucherung, charakterisiert (außer bei Paget disease) durch 
Hyperkeratose, ausgesprochenes Wachstum des Rete Malpighi 
mit Kernteilungsfiguren, Vakuolisation und degenerative Ver¬ 
änderungen der Epithelzellen. Bindegewebsveränderungen sind 
bei allen (außer der Röntgendermatitis) vorhanden. Bowen 
berichtet nun über zwei nach seiner Ansicht einschlägige Fälle. 
Im ersten, einem 49jähr. Mann, bestand seit 19 Jahren eine 
aus einem leicht juckenden Knötchen der Glutaealgegend ent¬ 
standene, stetig wachsende Affektion, die beim Sitzen oder 
nach dem Gehen, besonders wenn sie exkoriert war, Schmerz 
verursachte, durch Röntgenstrahlen nicht beeinflußt wurde und 
trotz Kurettement und lokaler Abheilung rezidivierte. 

Die Affektion selbst präsentierte sich vor dem Kurette¬ 
ment als ein unregelmäßig runder, 4 Zoll im Durchmesser 
haltender Herd, der teils aus isolierten, teils aus zusammenge¬ 
flossenen, leicht elevierten, an der Kuppe flachen, runden Knoten 
bestand. Die zentrale Partie enthielt mehr konfluierte Herde, 
die auch von Narben durchzogen waren; die isolierten Knoten 
saßen randständig. Farbe dunkelrot, Konsistenz mäßig fest, 
Oberfläche uneben, stellenweise papillär oder schuppend, 
krustig, leicht nässend. 

Der zweite Fall betraf eine ähnlich aussehende, wenn 
auch aus kleineren Herden bestehende und seit 4—5 Jahren 


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F aohzeiUchriften. 


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dauernde Affektion an der Wade eines 52jähr. Mannes, die 
unter Eohlensäureschnee zu heilen schien. 

Die histologische Untersuchung ergab deutliche Prolifera¬ 
tion des Rete malpighii mit mitotischer oder amitotischer Zell¬ 
teilung, Klumpenbildung von Kernen und Vakuolisation der 
Zellen. Bei den vorgeschritteneren Stadien war Hyper- und 
Parakeratose und ödem (Krustenbildung) vorhanden. Unter 
den epithelialen Wucherungsherden bestand Dilatation der Ge¬ 
fäße und Einscheidung deshalb mit Plasmazellen. Ein Ver¬ 
gleich der beobachteten klinischen und anatomischen Eigen¬ 
tümlichkeiten seiner zwei Fälle mit jenen der eingangs ge¬ 
nannten präkanzerösen Affektionen veranlaßt Bo wen die ge¬ 
schilderten Fälle als Krebsvorstadien anzusehen. 

Engman, M. F. und Buhman, Rudolf, St. Louis. Ein 
Bericht über die Wassermannrea ktion in 61 Fällen 
von Syphilis, nach Behandlung mit .Salvarsan. 
pag. 266. 

Von 42 Fällen, welche bloß Salvarsan erhalten hatten, 
gaben 9 (28%) negative, 23 (72%) positive Reaktion. 

Von einer Gruppe mit stets positiv bleibender Reaktion 
hatten 5 zweimal, 1 dreimal Salvarsan bekommen. 

29 Fälle bekamen nach Salvarsan Quecksilberinjektionen; 
hievon reagierten 14 (48%) negativ. Vier behielten stets posi¬ 
tive Reaktion nach 2 Salvarsaninjektioneu und 2 Injektions¬ 
kuren von Hg. 

Bei Frühsyphiliden wurde Salvarsan in 7 Fällen gegeben; 
hievon wurde in 3 Fällen negative Reaktion erzielt. 

Bei 26 Fällen von Spätsyphiliden gab Salvarsan allein 
62% negative Reaktionen. 

Intravenös wurde in 16 Fällen eingespritzt, mit nicht 
einer negativen Reaktion nach einer einzigen Injektion; nach 
zwei Injektionen zweimal negative Reaktionen; fünf blieben 
auch nach zwei intravenösen positiv; der Rest erhielt nachher Hg. 

Diskussion. Howard Fox macht auf die Verschiedenheit in 
den Angaben bezüglich nachheriger negativer Reaktion aufmerksam; sie 
schwankt zwischen 5 und 90% • Eine Dose ist klinisch und serologisch 
ungenügend. 30*/« seiner eigenen Fälle wurden S Wochen nach der 
Salvarsaninjektion negativ (früher +). 

Buhman bestätigt, dafl die klinischen Lues-Symptome nach Sal¬ 
varsan rascher schwinden als die positive Reaktion, fetstere ändert sich 
häufig prompt nach einer der Salvarsaninjektion folgenden Quecksilber¬ 
behandlung. 

Ruggle demonstriert ein kleines Instrument, das das Eindringen 
der Nadel in die Vene und die Fixierung daselbst gewährleistet und sich 
demnach auch zur Blutentnahme für den Wassermann gut eignet. 

Gilchrist macht auf die zeitweilige Inkongruenz von klinischem 
Befund und Ausfall der Wassermannreaktion aufmerksam. Bezüglich 
der Zukunft mit Salvarsan behandelter Fälle wissen wir nichts. Mit Hg 
erhielt G. manchmal so wunderbare Erfolge wie mit Salvarsan. 


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Pollitzer macht eine einzelne Salvarsaninjektion zum Zwecke 
der Provokation, Salvarsan wirke kräftiger als Hg. Er injiziert znerst 
intravenös, dann nach 4—5 Tagen intramuskulär, hierauf ist nach 5 bis 
6 Wochen der Wassermann negativ. Ausnahmen bildeten Knochen¬ 
läsionen und ein Fall von syphilitischer Pachymeningitis mit Epilepsie, 
der klinisch geheilt war trotz positivem Wassermann. Wenn trotz 
Hg Wassermann positiv ist, wird er durch eine einzige Salvarsan- 
injektion nach 4—5 Wochen negativ. 

Gorlett spricht eine skeptische Meinung über die Verläßlichkeit 
der Wassermannreaktion und über die Sorgfalt, mit welcher sie an 
verschiedenen Stellen (Europas und Amerikas) angestellt wird. 

Sc ha mb erg ist im Gegenteil von dem großen Wert der 
Wassermannprobe überzeugt, wofür er auch klinische Belege bringt. 
Was die an manchen Orten ungünstig beurteilte interne Hg-Therapie be¬ 
trifft, so hat er eigene Fälle, die so behandelt, frei von Symptomen und 
mit negativen Wassermann sind. Intravenöses Salvarsan wirkt rascher 
auf Syphilissymptome, namentlich maligne, als Hg. 

Rudolf Winternitz (Prag). 


Giorn. ital. d. mal. veneree e della pelle. 
Heft I. 21. März 1912. 

Bericht über die Verhandlungen der 13. Vereinigung der ital. 
Gesellschaft für Dermatologie und Syphilis ln Born vom 17. bis 

19. Dezember 1911. 

Truffi, M. Öffentliche und private Prophylaxe 
der Geschlechtskrankheiten. 

Barduzzi. Über die neuen Normen der ratio¬ 
nellen Therapie der Syphilis. 

Pagini. Demonstration vonKulturen vonMikro- 
sporon iris und kurze illustrative Zusammen¬ 
fassung. (Die Arbeit ist in extenso im Giorn. ital. d. mal. 
ven. e d. pelle Heft V und VI 1911 erschienen.) 

Pasüii. Zwei Fälle von Mikrosporie durch 
Microsporon equinum. 

P. erhielt die Entwicklung des Microsporon equinum in 
seiner typischen makro- und mikroskopischen Kulturform. Die 
Fälle sind die ersten in Italien beobachteten und beschriebenen 
von Mikrosporie durch M. equinum. 

Bottelli. Keratosis follicularis spinulosa mit 
besonderer Lokalisation im Gesicht. (Klinische Be¬ 
schreibung.) 

Bardnzzi. Dermatologische Nomenklatur. 

Vignolo-Lntati. Über einen Fall von Neuroder¬ 
mitis linearis psoriasiformis (mit Demonstration von 
Photographien und Mikrophotographien). 


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Fachzeitschriften. 


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Vignolo-Lutati. Über den sogenannten Lichen 
albns von Zumbusch (mit Demonstration von Photo¬ 
graphien und Mikrophotographien). 

CappellLUnter suchungen über den Stoffwechsel 
bei einigen mit Salvarsan behandelten Syphili¬ 
tikern. 

Cappelli. Area Gel si und Syphilis. 

Nach Cappelli kann die Syphilis zuweilen als ätiologi¬ 
scher Faktor bei der Genese der Area in Betracht kommen, 
aber man muß annehmen, daß sie in diesem Falle nicht die 
Bedeutung einer direkten Ursache habe, sondern einer in¬ 
direkten, gleich anderen Erkrankungen, die auf den Allgemein¬ 
zustand ihren Einfluß auszuüben fähig sind. 

Die klinischen Beobachtungen demonstrieren, daß auch 
diese klinische Beziehung nicht in allen Fällen gültig sein kann, 
in denen bei Kranken mit Area Celsi syphilitische Präzedentien 
figurieren; zuweilen veranlassen die vor langer Zeit stattge¬ 
habte Infektion, die wiederholt negative Wasser mann sehe 
Reaktion, die absolute Wirkungslosigkeit der spezifischen Kur, 
anzunehmen, daß es sich in manchen Fällen einfach um Koin¬ 
zidenz der Area mit Syphilis handelt, und diese Hypothese 
wird auch von zwei Tatsachen gestützt: 1. daß es wenige 
Kranke mit Area Celsi gibt, die syphilitische Präzedentien 
haben, trotz der großen Zahl der Syphilitiker, 2. daß nicht 
alles, was wir bei einem Syphilitiker finden, in direkter oder 
indirekter Weise mit der Syphilis in Verbindung stehen muß. 

Truffi. Bemerkungen über die Syphilis des 
Kaninchens. 

Aus den Untersuchungen Truffis geht hervor, daß durch 
Inokulation der Syphilis in die Haut nicht nur lokale Mani¬ 
festationen, sondern auch solche auf Distanz hervorgerufen 
werden können. 

Truffi. Inokulation leprösen Gewebes in die 
vordere Augenkammer des Kaninchens. 

Truffi berichtet über eigene Experimente bei Kaninchen, 
unterzieht die Versuche Stanziales einer Kritik und kommt 
zu dem Schlüsse, daß die Frage der Übertragbarkeit der Lepra 
auf Tiere auch heute noch nicht gelöst ist, sondern auf dem 
Punkte steht, auf den sie vor etwa 30 Jahren durch Da ms ch, 
Vossius, Melcher und Ortmann gebracht wurde. 

Truffi. Purpura annularis teleangiectod es 
(Majocchi). 

Truffi. Nageltrichophytie. 

Ercoli. Über die Verteilung des elastischen 
Gewebes in den Corpora cavernosa des Penis und 
der Eichel. 


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Fachzeitschriften. 


1051 


Lombardo. Ein Fall von Anaphylaxie gegen 
Scharlach-R. 

D’Amato. Die Wassermannsche Reaktion in 
den Fällen plötzlicher Taubheit. 

Simone!II. Klinischer Beitrag zur Therapie 
der Syphilis mit Salvarsan. 

Simonelli. Über die Pathogenese des Erythema 
pernio. 

D’Amato. Beitrag zu den Normen für die Pro¬ 
phylaxe der Geschlechtskrankheiten. 

Barduzzi. Über den klinischen Wert der Ana¬ 
phylaxie in der Dermatologie. 

Terzaghi. Polymorphes Erythem der Mund¬ 
schleimhaut. 

Terzaghi. Verhalten des Blutes neuropatbi- 
scher Individuen bei der Wirkung der Röntgen¬ 
strahlen. 

Garibaldi. Lupus und Epitheliom. — Syphilis 
und Epitheliom. 

Galimberti. Salvarsan bei den papulösen 
Syphilisformen. 

Di Cristina und Cipolla. Über die Produktion 
spezifischer Antikörper bei mit Nukleoproteiden 
syphilitischer Organe behandelten Kaninchen. 

Heft 11, 5. Juni 1812. 

De Fayento, P. Die Behandlung der Syphilis 
mit Salvarsan. p. 177. 

In einem Vortrage vor der ärztlichen Gesellschaft in 
Triest hat De Favento seine Erfahrungen mit Salvarsan mit¬ 
geteilt, die im wesentlichen mit denen der meisten Autoren 
übereinstimmen. Bemerkenswert ist, daß nach De Favento 
die Leukoplakie der Mundschleimhaut durch Salvarsan wunder¬ 
bar beeinflußt wird. Er hat in sechs Fällen dieser gegen Hg 
refraktären Erkrankung vollkommene Heilung erzielt. 

Giuliani, G. Über einige histologischeBefunde 
bei mit Kohlensäureschnee behandelten Fällen 
von Lupus vulgaris. (Mit Abbildungen.) p. 185. 

Aus den Untersuchungen Giulianis geht hervor, daß 
die Applikation von Kohlensäureschnee auf ein lupöses ulze- 
riertes Gewebe zur Bildung einer großen Blase mit Ablösung 
und sukzessivem Fall der nekrotisierten Epidermis führt 

Der betroffene Teil des Dermas dehnt sich yeit nach 
unten hin bis fast zum subkutanen Gewebe aus. 


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Fachzeitschriften. 


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Das Dermagewebe zeigt sich zuerst hämorrhagisch im 
höchsten Grade, ödematös, infiltriert mit vorwiegend polynu¬ 
kleären Elementen, die dann nur um die Gefäße herum Zurück¬ 
bleiben, mit zum großen Teile zerrissenen elastischen Fasern, 
mit vielen nekrotisierten Zellen und hier und da zerstreuten 
Fragmenten von Chromatin. Die Papillen sind stumpf und in 
ihrer Vitalität beeinträchtigt und zwar derart, daß sie schlie߬ 
lich verschwinden, um sich dann wieder zu regenerieren. Schon 
96 Stunden nach der Applikation hat sich eine Reaktionszone 
um die behandelte Stelle herum gebildet, bestehend aus Pro¬ 
liferation des Bindegewebes, die bis »zum Hypoderm reicht. 
Gleichzeitig beginnt die Epidermis sich von der Peripherie 
nach dem Zentrum hin zu regenerieren. Und die Regeneration 
ist so reichlich, daß man nach einer Woche eine Epidermis 
hat, die mindestens doppelt so dick ist wie normal. Die 
Papillen fehlen noch, aber das restierende Derma besteht aus 
jungem Bindegewebe in voller Entwicklung. 

Die Wirkung des Kohlensäurescbnees auf das lupöse Ge¬ 
webe entfaltet sich durch Kontakt und auf Distanz. Wenn 
der tuberkulöse Knoten oberflächlich ist, so erleidet er die¬ 
selben Alterationen wie das umgebende Gewebe. Man sieht 
zuerst eine Zerstörung von Elementen, Hämorrhagie und ödem, 
Infiltration mit polynukleären Zellen, die in großer Menge in 
das lupöse Gewebe eindringen. So hat man eine Trennung der 
verschiedenen spezifischen Elemente, während in einer zweiten 
Zeit die Proliferation des umgebenden Bindegewebes vor sich 
geht, das nach und nach in die verschiedenen Tuberkel ein¬ 
dringt und ihre fibröse Transformation bedingt. Zuerst sieht 
man an der Peripherie der Tuberkel wenige junge Bindege¬ 
webszellen, die in der Folge sich vervielfältigen und zur Bil¬ 
dung von Fibrillen führen, die sich zwischen die verschiedenen 
Elemente drängen. Nachher entstehen wahre Bindegewebs- 
bündel, die eine Kompression ausüben, während neue Fibro¬ 
blasten sich noch mehr im Zentrum reproduzieren. ^So werden 
die Elemente des Tuberkels zerstört, und man hat mitten im 
Derma Anhäufungen von sternförmigen Zellen, wie A. sie im 
Original ausführlich beschrieben hat 

In den tiefer gelegenen tuberkulösen Knötchen fehlen die 
unmittelbar nach der Applikation auftretenden Erscheinungen 
von Zellzerstörung entweder gänzlich oder sie sind weniger 
ausgesprochen; die Invasion der polynukleären Zellen ist 
weniger beträchtlich und dauert kürzere Zeit; das am häufigsten 
prädominierende Faktum ist die Neubildung des jungen Binde¬ 
gewebes, das proliferierend die Tendenz hat, in das lupöse Ge¬ 
webe einzudringen. Diese meist schwache Tendenz wird deut¬ 
licher nach sukzessiven Applikationen. 


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F achceitschriften. 


1053 


Die elastischen Fasern werden dnrch eine einzige Appli¬ 
kation nicht ganz zerstört, man kann sie jedoch zum Ver¬ 
schwinden bringen, wenn man bei der Kur beharrt. Sie regene¬ 
rieren sich allmählich zuerst im tiefen Derma, dann in den 
Papillen, die sich in der Zwischenzeit wieder vollkommen ge¬ 
bildet haben. So kommt es, daß die Narbe nach Kohlen¬ 
säureschneebehandlung nicht deformiert ist, sondern dank ihrer 
Elastizität dünn, glatt, nur ganz leicht deprimiert. 

Wenn man die Wirkung des Kohlensäureschnees auf das 
lupöse Gewebe mit der der Finsenbehandlung oder der 
Kromayersehen Lampe vergleicht, so sieht man, daß der 
Prozeß, der zu mehr oder weniger vollkommener Heilung 
führt, im Grunde derselbe ist; die Resultate sind verschieden, 
weil die Intensität und Dauer der einzelnen Phasen des nekroti¬ 
schen, entzündlichen, regenerativen Prozesses variieren. 

Im Vergleich zur Kr omay er sehen Lampe hat der 
Kohlensäureschnee eine tiefere, im Vergleich zur Finsenbehand¬ 
lung eine langsamere und oberflächlichere Wirkung. 

Bei der Behandlung des Lupus muß jedenfalls der Kohlen¬ 
säureschnee in Kliniken und Instituten, wo man über wirk¬ 
samere Mittel verfügt, in zweiter Linie stehen; man kann ihn 
zur Stütze dieser Mittel in besonderen Fällen gebrauchen. 

Für den praktischen Arzt, der nicht über kostspielige 
Apparate verfügt, kann der Kohlensäureschnee von großem 
therapeutischen Wert sein und die alten, bisher gebräuchlichen 
Mittel ersetzen. 

Menst, E. Über die Hautalterationen des 
Skierems. Histopathologischer Beitrag (mit Mikrophotogra¬ 
phien). p. 209. 

Das Sklerem kann sich nach Mensi in zwei Formen 
offenbaren, je nachdem die Haut sich verdickt und mehr 
weniger saftreich oder verdünnt, trocken, pergamentartig zeigt. 
Diesen beiden klinischen Arten kann man noch eine dritte 
hinzuiügen, bei der die Haut, obschon sie an Volumen ver¬ 
mindert ist, doch noch eine mäßige Dicke bewahrt, intermediär 
zwischen der ersten und zweiten Form; zuweilen, aber selten, 
kann man bei demselben Individuum den Übergang von der 
einen zur anderen Form von Sklerem beobachten. 

Gemeinsam ist diesen klinischen Manifestationen der 
charakteristische Sitz an Waden, Schenkeln, Gesäß, Schulter, 
Wangen. Die Hautläsion kann sich jedoch über die ganze 
Körperoberfläche verbreiten. 

Der anatomisch-pathologische Befund besteht bei der 
ersten Form von Sklerem: in der Epidermis in Atrophie meist 
bei Fehlen des Stratum granulosum, im Derma in dichter An¬ 
häufung von Fasern und Zellen, in intensiver Blutfülle (Kon- 


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Fachzeitschriften. 


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gestion, Gefäßdilatation, Hämorrhagien), im Hypoderm in Blut- 
imbibition des gewöhnlich gut erhaltenen Fettgewebes, bei der 
zweiten Form in Atrophie mit Fehlen des Stratum granu- 
losnm, im Derma in Verdickung der Fasern, geringer Menge 
von Zellen und Gefäßen, im Hypoderm in abnormer Entwick¬ 
lung des Trabekelwerks um das bedeutend reduzierte, mit Blut 
imbibierte Fettgewebe herum. 

A. gibt eine kurze Beschreibung von vier Fällen der 
Affektion bei Neugeborenen. Es geht daraus hervor, daß die 
charakteristischsten und wichtigsten Läsionen der Haut beim 
Sklerem ihren Sitz besonders im Derma haben, wenn auch der 
Befund von Atrophie, Fehlen des Stratum granulosum der 
Epidermis mehr oder weniger häufig, mehr oder weniger aus¬ 
gesprochen ist. 

Es handelt sich in jedem Falle um einen hyperplastischen 
Bindegewebsprozeß mit dem Charakter vom jungem Bindege¬ 
webe — Reichtum an Fasern und Kernen — mit großem 
Reichtum an mit Blut stark angefüllten Gefäßen, gut erhal¬ 
tenem Pannikulus, oder um eine Bindegewebshyperplasie mit 
dem Charakter alten, fibrösen, sklerosierten Bindegewebes — 
große fibröse Bündel, spärliche Kerne — mit geringer Vasku¬ 
larisation und zuweilen Reduktion im höchsten Grade des Fett¬ 
gewebes. 

Tommaai, L. Ein Fall von akutem, figuriertem 
Erythem des Gesichts, p. 213. 

Tommasi beschreibt einen merkwürdigen Fall von Haut¬ 
eruptionen bei einem 25jährigen kräftigen Fuhrmann, der bis¬ 
her niemals krank war. Es handelte sich um zahlreiche rote, 
erhabene, bei der Palpation mäßig resistente Flecke von der 
Größe eines Zentesimo bis zu der von zwei Soldi, von rund¬ 
licher Form, während bei einigen eine geringere Höhe des 
Zentrums eine Figuration andeutete. Bei manchen Flecken war 
die zentrale Resolution so ausgesprochen, daß fast ein Ring 
entstand. Die Affektion war ganz plötzlich aufgetreten mit 
Fieber und Kopfschmerzen (Influenza?), die nach einigen Tagen 
verschwanden, während die Dermatose noch persistierte. Sie 
war lokalisiert an Kopf und Hals und zwar symmetrisch. Am 
meisten befallen waren Stirn, Augenumrandung, Retroaurikular¬ 
regionen. Der Rest des Körpers, auch Hände und Füße, war 
vollständig frei von jeder Eruption. 

Syphilis, Trichophytie, Granuloma annulare waren bei der 
Differentialdiagnose auszuschließen. 

Es handelte sich um eine Dermatitis multiformis exsuda¬ 
tiva Hebra, die von dem gewöhnlichen Typus abwich. 


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Fachzeitschriften. 


1055 


Der anatomisch-pathologische Befund, der von A. aus¬ 
führlich beschrieben wird, zeigte die Charaktere einer gewöhn¬ 
lichen akuten Entzündung mit Torwiegendem Sitz im Derma. 

Der Fall spricht im ätiologischen Sinne zugunsten eines 
rheumatischen Ursprungs, und bleibt als solcher in dem Dunkel, 
das diese Formen umgibt. 

Lama, A. Über einen interessanten Fall von 
Blitzschlag, p. 222. 

Lama hat bei einer 35jähr. Frau, die vom Blitz getroffen 
worden war, Verbrennungen zweiten Grades an 'verschiedenen 
Stellen der Haut gefunden und außerdem eine Verbrennung 
ersten Grades, die in Form einer roten Linie, an der linken 
Hüfte beginnend, am Oberschenkel bis zur Kniekehle verlief, 
sich hier in Form eines Y teilte und bis zum unteren Drittel 
des Beines hinabstieg, wo eine neue Bifurkation stattfand, und 
mit einem Zweige am Fußrücken, mit einem anderen an der 
Ferse endigte. Diese merkwürdige Verbrennung war durch 
das Entfliehen eines elektrischen Funkens von dem Reste des 
Blitzes bedingt. 

Die Frau, die schwanger war, hat nach Ablauf der nor¬ 
malen Zeit völlig gesunde Zwillinge zur Welt gebracht 

Nach der schnell vorübergehenden ungeheueren Erregung 
durch den Blitzschlag sind bei der Frau keine psychopathischen 
Störungen zurückgeblieben. 

Stanziaie, R. Bemerkungen zu der Mitteilung 
Truffis: Inokulation leprösen Gewebes in die 
vordere Augenkammer des Kaninchens, p. 225. 

Polemische Bemerkungen, in denen Stanziaie die gegen 
ihn Torgebrachten Ausführungen Truffis in der 13. Vereini¬ 
gung der ital. dermatol. Gesellschaft als nicht stichhaltig zurück¬ 
weist J. U11 mann (Rom). 


Japanisohe Zeitschrift für Dermatologie und 
Urologie. 1912. 

Vol. XH, Fase. 5. Mai 1912. 

Erna. Pigmentanomalien durch Syphilis. 

Auf Grund histologischer Untersuchungen führt der Autor 
die Hyper- und Depigmentation bei Lues auf entzündliche Pro¬ 
zesse in loco zurück, wobei ein toxischer Einfluß der Spiro- 
chaete pallida als wahrscheinlich angenommen wird. Der Autor 
beobachtete bei einem Manne als Residuum eines großpapu- 


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Fachzeitschriften. 


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lösen Syphilids eine Hyperpigmentation in Ringform mit zen¬ 
traler Depigmentation. Später rezidivierten neue Papeln au 
Stelle der hyperpigmentierten Ringe. Bei einer Patientin fand 
sich links am Halse ein Leukoderm, während die rechte Hals¬ 
seite statt der Depigmentation mehrere bräunlichschwarze 
Pigmentflecke aufwies. 

Na$amatsu. Der histologische Bau der Viti¬ 
ligo bei Lepra. 

Es fanden sich spärliche Leprabazillen in der Papillar¬ 
und Subpapillarschicht 

AokL Tätowierung und Syphilis. 

Der Autor fand wie vordem schon Do hi die mit Zinnober 
tätowierten Stellen von einem papulösen Syphilide ausgespart. 
Der Elinfluß des Zinnobers auf Spirochaeten in loco wird vom 
Autor durch Tierversuche bewiesen. 

Dohi, Sh. Physikalische Therapie beiPigment- 
anomalien der Haut. 

Der Verfasser konnte mit der Quarzlampe und mit Kohlen- 
säureschnee, mit letzterem besonders bei Pigmentnaevis, An¬ 
giomen etc. günstige Resultate erzielen. 

Kitagawa- Kohlensäureschneebehandlung von 
Naevus und Chloasma. 

Günstige Erfolge. 

Sano und Maid. Die Behandlung dor Pigment¬ 
anomalien der Haut mit Kohlensäureschnee. 

Am wirksamsten ist diese Behandlung bei Gefäßtumoren, 
speziell beim Angioma cavernosum. Leichte Pigmenthyper¬ 
trophien werden ebenfalls günstig beeinflußt, rezidivieren aber 
leicht. Tiefere Pigmentflecke heilen nur mit Narbenbildung. 
Bei Vitiligo wurde durch ganz kurze Applikation (bis zu einer 
halben Minute) Pigmentation erzielt. Das neugebildete Pigment 
erwies sich als Melanin. Auch bei Lupus erythematosus wurden 
befriedigende Heilerfolge erzielt. 

(Referiert nach den Antoreferaten.) 

Walther Pick (Wien). 


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Geschlechts-Krankheiten. 


Syphilis. Allgemeiner Teil. 

Stiner, 0. Untersuchungen über die Brauch¬ 
barkeit der von Dungernschen Reaktion für die 
Serumdiagnostik der Syphilis. Korrespondenzblatt für 
Schweizer Ärzte. 1911. Nr. 33. p. 1137. 

Verf. hat 100 Sera nach von Düngern und zugleich 
nach Wassermann untersucht und fand in 74 Fällen über¬ 
einstimmende Resultate. In 8 Fällen sicherer Lues versagte 
die von Dungernsche Methode gegenüber der Wasser¬ 
mann sehen Reaktion. In 5 sicher nicht luetischen Fallen, 
bei 3 erfahrungsgemäß nicht syphilitischen Patienten und 1 
Karzinom bekam Stiner positive Reaktion nach v. Düngern, 
während 11 Fälle unbestimmte Resultate ergaben. 

Verf. prüfte ferner das v. Dun ge rnsche Komplement¬ 
papier und fand dasselbe inkonstant 

Auf Grund seiner Untersuchungen kommt Stiner zum 
Schlüsse, daß die von Düngernsche Reaktion wegen der 
Inkonstanz der käuflichen Reagentien, besonders des Komple¬ 
ments und weil theoretisch anfechtbar, für den praktischen 
Arzt nicht zu verwenden, und daß die Reaktion für Syphilis 
nicht charakteristisch sei. Sie versage in einem großen Prozent¬ 
satz der Syphilisfälle gegenüber der Originalmethode und gebe 
hie und da bei Gesunden und bei anderen Krankheiten, wie 
z. B. Karzinom, positive Ausschläge. 

Max Winkler (Luzern). 

y. Werdt, J. Über die Wassermannsche Reak¬ 
tion an der Leiche. Korrespondenzblatt f. Schweizer Ärzte. 
1911. Nr. 29. p. 993. 

Verf. hat 329 Leichensera auf die Wassermannsche 
Reaktion untersucht und dabei 47 positive Reaktionen bekom¬ 
men; 256 fielen negativ aus. Der Rest war zweifelhaft oder 
unbrauchbar. 

Areh. f. Dermal tu Syph. Bd. CXII. 07 


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1058 


Bericht aber die Leiatangea auf dem Gebiete 


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In 20 von den positiv reagierenden Fällen war die Dia¬ 
gnose Lues schon am Sektionstisch gestellt worden. 2 Fälle 
zeigten vernarbte Ulzera im Darme. Bei den übrigen positiv 
reagierenden Fällen war der Sektionsbefund negativ. 

Als beweisend sieht v. Wer dt nur ausgesprochene Re¬ 
aktionen an. Sera von Patienten mit stark konsumierenden 
Krankheiten sollen ausgeschaltet werden. 

Verf. glaubt, daß die strittige Ätiologie von Veränderungen 
durch die Reaktion geklärt werden könne, wenn größere Unter¬ 
suchungsreihen vorliegen und die Reaktion regelmäßig oder fast 
regelmäßig positiv ausfalle. Erst dann sei man berechtigt, eine 
Veränderung als luetisch zu bezeichnen. Negativer Ausfall be¬ 
weise gar nichts. 

Der Autor hält die Brauchbarkeit der Reaktion für den 
Pathologen für eine beschränkte, denn eine große Zahl von 
Sera könne nicht eingestellt werden wegen kadaveröser Ver¬ 
änderungen, Eigenhemmung, konsumierenden Krankheiten. 

Eine Anzahl von untersuchten Fällen ist im Text kurz 
skizziert. Max Winkler (Luzern). 

Yerrotti, 6 . Die Wassermannsche Reaktion bei 
Syphilis während dreier Jahre in der Klinik für 
Hautkrankheiten und Syphilis zu Neapel. Gazz. 
internaz. d. Scienze med. H. 17, 1911. 

Die Untersuchungen Verrottis erstrecken sich auf die 
stattliche Anzahl von 2000 Fällen. Es geht daraus hervor, daß 
vom Beginn des Initialsyphiloms an eine die primäre Syphilis 
charakterisierende aufsteigende Tendenz zur positiven Wasser¬ 
mann sehen Reaktion besteht; dann folgt eine Periode, in der 
die Reaktion fast konstant positiv ist, und die beginnt mit dem 
Auftreten der ersten Manifestationen der sekundären Syphilis; 
dann kommt es, ohne bestimmte Grenzen, je mehr man nach 
und nach zur Spätsyphilis übergeht, zu einer unregelmäßigen, 
schwankenden Phase, in der die Konstanz der positiven Re¬ 
aktion sich abschwächt. 

Die Reaktion war bei primärer Syphilis am häufigsten 
positiv zwischen dem 15. bis 30. Tage nach dem Beginn der 
Initialsklerose, wenn diese schon mit der benachbarten Adeno- 
pathie vergesellschaftet ist, und je mehr man sich der Sekundär¬ 
periode nähert, um so mehr neigt die Reaktion dazu -|- zu 
werden, ein Verhalten, das man bei einer Reihe von Kranken 
verfolgen konnte, bei denen die Reaktion zuerst —, dann ± 
und schließlich rein -f- wurde. 

Die R. + steht in direkter Beziehung zur Existenz der 
krankhaften Manifestationen und ist deshalb ein Anzeichen für 
die Aktivität des luetischen ViruB. 


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der Geschlechtskrankheiten. 


1059 


Die R. ist um so leichter +, je größer die Zahl der spe¬ 
zifischen Krankheitsherde ist, indem sehr wahrscheinlich die 
R. + zum großen Teil das indirekte Resultat der von diesen 
Herden produzierten toxischen Substanzen darstellt, in dem 
Sinne nämlich, daß diese letzteren, in den Kreislauf einge¬ 
treten, jenen biochemischen Mechanismus des Blutes hervor- 
rufen, deren Ausdruck die R. bildet. 

Bei der latenten Syphilis ist die Zahl der Fälle mit R. — 
immer größer als mit R. besonders im Spätstadium; hiermit 
wird, während die Auffassung bestätigt wird, daß die R. + 
gewöhnlich der Ausdruck der Aktivität des syphilitischen Virus 
ist, anderseits wegen der Existenz von Fällen mit R. die 
Möglichkeit demonstriert, daß die biochemische Blutmodifikation, 
die von der Reaktion angezeigt wird, in einigen Fällen den 
klinischen Erscheinungen vorausgehen kann. 

Die spezifische Behandlung läßt die positive R. negativ 
werden gleichzeitig mit der Heilung der spezifischen Läsionen 
oder kurz nachher. 

Bei der Spätsyphilis bleibt bei der spezifischen Behand¬ 
lung unter gleichen Bedingungen im allgemeinen die R. persi¬ 
stenter als im Frühstadium, was von der geringeren Inten¬ 
sität und Stabilität des biochemischen Verhaltens abhängt, 
dessen Ausdruck die R. ist. 

Die Hg- und JK-Kur, die harmonisch und gleichzeitig alle 
krankhaften Herde und die W. R. beeinflußt, stellt eine fort¬ 
schreitende Kur dar, während die Anwendung von Salvarsan, 
das nur gewisse Läsionen und ohne Regel die R. beeinflußt, 
als symptomatische Behandlung gelten muß; deshalb zeigt sich 
Salvarsan vom Gesichtspunkte der involutiven Wirkung auf den 
syphilitischen Prozeß, absolut inferior der Hg-JK-Kur gegen¬ 
über und als nicht spezifisch. 

Die spezifischen zirkumskripten Läsionen in bestimmten 
Organismen oder äußeren Apparaten (Haut, äußere Schleim¬ 
häute, Knochengelenkapparat, Drüsen) geben einen höheren 
Prozentsatz an R. + als an R. —, ohne daß man eine be¬ 
merkenswerte Differenz in Bezug auf das befallene Organ hätte 
konstatieren können. 

Bei Läsionen des Nervensystems, auch wenn man nicht 
die Existenz der Lues demonstrieren konnte, ist die R. -f- 
vorherrschend gewesen, und die Resistenz, sich unter dem 
Einfluß der Behandlung zu modifizieren, hat in einigen Fällen 
gleichen Schritt gehalten mit der Resistenz der Läsionen sich 
zu modifizieren. 

Bei zweifelhaften Krankheitsbildern ohne Drüsenschwel¬ 
lungen war die R. — immer vorherrschend über die R. +, 
bei solchen mit Drüsenschwellungen die R. -f- über die R. —. 

67* 


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1060 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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So wird die erhebliche diagnostische Bedeutung der 
Adenopathien, die mit Recht der Puls der Syphilis genannt 
werden, bestätigt. 

Die W. R. hat einen relativen Wert, in dem Sinne, daß 
sie ein neues Faktum dem Symptomenbilde der Syphilis hin¬ 
zufügt. 

Man kann nicht immer auf die W. R. rechnen, um Syphilis 
anzunehmen oder auszuschließen. 

Die W. R. verliert wegen der variierenden Resultate, be¬ 
sonders im Spätstadium, in dem diagnostische Irrtümer häufig 
Vorkommen, viel von der praktischen Bedeutung, die man ihr 
auf der Basis der bei rezenter Lues erhaltenen Resultate zu¬ 
zuweisen sich veranlaßt fühlen könnte, denn sie eliminiert in 
den zweifelhaften Fällen, wenn sie nach anamnestischer und 
objektiver Untersuchung des Kranken ausgeführt wird, nicht 
die Unsicherheiten und kann nicht dazu dienen, die Diagnose 
zu rektifizieren oder zu bestätigen, sondern sie muß in letzter 
Analyse bewertet werden nach den folgenden klinischen Kri¬ 
terien (therapeutisches Resultat, weiterer Verlauf der krank¬ 
haften Manifestationen), die also die aus dem Resultate der R. 
vorweggenommene Diagnose kontrollieren, indem sie dieselbe 
zuweilen als nicht zutreffend hinstellen. 

J. Ullmann (Rom). 

Sttthmer, A. Zur Technik der Untersuchung 
der Lumbalflüssigkeit auf Wassermannsche Re¬ 
aktion. Zentralbl f. Bakt. Bd. LXI. H. 1—2 p. 171. 

Die Tatsache, daß bei den luetischen Erkrankungen des 
Zentralnervensystems der Ausfall der W.schen Reaktion häufig 
oder meist ein negativer war, führt Stühmer auf einen Fehler 
in der Methodik zurück und findet ihn in den Mengenverhält¬ 
nissen, mit denen allgemein die Wassermannsche Reaktion 
im Lumbalpunktat vorgenommen wurde. Er verwendete von 
0'2—1*0 ccm steigende Mengen der zu untersuchenden Lumbal¬ 
flüssigkeit, wobei es sich häufig zeigte, daß die Reaktion 
erst bei 0*4, 0*6, ja 0*8 ccm positiv war. Mit dieser Methode 
gelingt es, in fast allen Fällen von Lues cerebrospinalis spezi¬ 
fische Hemmungskörper nachzuweisen. Die negative Reaktion 
des Blutserums schließt, wie aus den Versuchen gleichfalls 
hervorging, eine positive des Liquor nicht aus. 

Alfred Kraus (Prag). 

Candler, J. P. Die Wassermannreaktion bei 
progressiver Paralyse. The Lancet. 1911. November 11. 
p. 1320. 

Candler kommt bei seinen Ausführungen über die 
Wassermannreaktion bei progressiver Paralyse, wobei die 


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der Geschlechtskrankheiten. 


1061 


Kontrolle der Serumreaktion durch den Sektionsbefund kon¬ 
trolliert wurde, zu folgenden Schlössen: 

Die Zerebrospinalflüssigkeit ergab bei 67 von 69 Fällen 
Ton progressiver Paralyse, also in 97%, eine positive Reaktion. 
Nur bei zwei Fällen fiel die Wassermannreaktion vor dem 
Tode negativ aus. Bei einem der Fälle reagierte die Zerebro¬ 
spinalflüssigkeit zwei Monate vor dem Tode negativ, nach dem 
Tode positiv. Das Blutserum dieses Patienten ergab drei Tage 
vor dem Tode eine positive Reaktion. Bei dem anderen Falle 
reagierte die Zerebrospinalflüssigkeit drei Monate vor dem Tode 
negativ. 

Sechs Fälle, die verdächtig auf progressive Paralyse waren 
und bei denen der Wassermann negativ war, kamen zur 
Sektion und erwiesen sieb als andersartige Erkrankung. Bei sechs 
weiteren Fällen, die auf progressive Paralyse verdächtig waren, 
verließen vier das Asyl; bei allen mußte eine andere Diagnose 
gestellt werden. 

Die positive Reaktion der Zerebrospinalflüssigkeit wurde 
bei anderen Formen des Irreseins nicht erhalten, außer bei 
wenigen seltenen Fällen von Syphilis des Zentralnervensystems. 

Die Lymphozytenvermehrung in der Zerebrospinalflüssig¬ 
keit bedeutet immer eine organische Erkrankung, aber nicht 
notwendigerweise Syphilis oder Parasyphilis. 

Eine positive Reaktion der Zerebrospinalflüssigkeit, zu¬ 
sammen mit Lymphozytose derselben, deutet mehr auf Para¬ 
syphilis, besonders progressive Paralyse, als auf zerebrale oder 
spinale Syphilis. 

Jeder Fall von progressiver Paralyse soll eine positive 
Reaktion geben, wie /nan sagt; aber eine positive Serumreak¬ 
tion beweist nur, daß der Patient Syphilis gehabt hat; des¬ 
wegen ist, wenn sich Nerven- oder psychische Symptome hei 
positiver Serumreaktion finden, eine Lumbalpunktion vorzu¬ 
nehmen ; wenn dann die Zerebrospinalflüssigkeit positiv reagiert, 
so spricht das stark für progressive Paralyse. 

Bei negativer Reaktion der Zerebrospinalflüssigkeit und 
starkem Verdacht auf progressive Paralyse ist es ratsam, die 
Zerebrospinalflüssigkeit noch ein zweites Mal zu untersuchen. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Bayly, Wansey. Vergleichende Untersuchungen 
über den Wert der verschiedenen antisyphili¬ 
tischen Behandlungsmethoden, beurteilt nach der 
Wassermannreaktion. The Lancet. 1911. November 11. 
pag. 1332. 

Wenn man die Wassermannreaktion als Prüfstein der 
antisyphilitischen Behandlungsmethoden nimmt, so ist die wir¬ 
kungsvollste Behandlung nach Bayly die Salvarsanbehandlung; 


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Bericht über die Leistangen not dem Gebiete 


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an zweiter Stelle kommen die Einreibungen und Injektionen 
ungelöster Quecksilberverbindungen, an dritter Stelle Queck¬ 
silberpillen und Suppositorien. Am ratsamsten ist eine kombi¬ 
nierte Quecksilber-Salvarsanbehandlung. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Phillips, Montague und Glynn, Ernest. Untersuchun¬ 
gen über die verschiedenen mikroskopischen Me¬ 
thoden zum Nachweis der Spirocbaeta pallida. 
The British Medical Association (Birmingham). 1911. Section 
of Patbology. The British Medical Journal. 1911. November 11. 
pag. 1282. 

Phillips und Glynn haben sich die Aufgabe gestellt, 
die Methoden festzustellen, welche am schnellsten und sicher¬ 
sten den Nachweis der Spirochaeta pallida ermöglichen. Sie 
kommen zu folgenden Schlüssen: Die Spirochaeten sind am 
konstantesten vorhanden in Kondylomen und Schleimhautplaques; 
sie sind weit weniger konstant in sekundären Hauteruptionen 
als in Primäraffekten. Die Drüsenpunktion hat keinen großen 
diagnostischen Wert; typische, vergrößerte, indurierte, syphili¬ 
tische Drüsen geben in mehr als der Hälfte der Fälle negative 
Resultate, bei denen man Spirochaeten leicht im Primäraffekt 
uachweisen kann. Die Dunkelfeldbeleuchtung ist zweifellos die 
beste Methode zum Nachweis; sie ist einfach und gibt am sel¬ 
tensten Fehlschläge. Sie gibt oft positive Resultate, wenn die 
anderen Methoden versagen; die verschiedenen Spirochaeten 
können bei ihr leicht auseinandergehalten werden. Die Tusch¬ 
methode ist leichter auszuführen als die Giernsamethode. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Balfour, Andrew. Die Rolle de^ infektiösen Gra¬ 
nula bei gewissen Protozoenkrankheiten. The British 
Medical Association (Birmingham). 1911. Section of tropical 
medicine. The British Medical Journal. 1911. November 11. 
pag. 1268. 

Balfour weist darauf hin, daß bei gewissen Protozoen¬ 
infektionen, besonders bei Spirochaeten- und Trypanosomen¬ 
erkrankungen, die sog. infektiösen Granula wahrscheinlich eine 
wichtige Rolle spielen; sie bilden ein Stadium im Lebenslauf 
der Parasiten, welches bisher größtenteils übersehen wurde. 
Diese Körnchen erklären zum Teil die latenten Stadien der 
Infektionen und den Mechanismus der Rezidive. Unsere An¬ 
sichten über Prophylaxe und Therapie werden durch die Er¬ 
kenntnis dieses Granula- oder Sporenstadium wesentlich beein¬ 
flußt werden. Der Autor hat das Vorkommen der Granula spe¬ 
ziell studiert bei der Ilühnerspirillose und bei der Spirochaeta 
pallida. Das Treponema pallidum ist ein Granulabildner; Sal- 
varean stimuliert zu solcher Granulabildung; die Granula sind 


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der Geschleohtskrankheiten . 1063 

widerstandsfähig; die oft mit der Pallida vergesellschaftigten 
Spirochaeten, so die Refringens, sind ebenfalls Granulabildner. 
Es ist wahrscheinlich, daß diese Granula eine Gewebsreizung 
verursachen, daß sie verantwortlich sind für latente Infektionen 
und für Mißerfolge in der Therapie und vielleicht für gewisse 
tertiären Erscheinungen der Syphilis. Es ist nach einer Methode 
zu suchen, um sie entweder in der Mutterspirochaete oder im 
Gewebe abzutöten. Fritz Juliusberg (Posen). 

Pasini, A. Über die Anwesenheit der Spiro- 
chaeta pallida in den Hautbezirken, die schon 
Sitz syphilitischer Manifestationen waren. Riv. 
Insubra di Scienze med. Nr. 17. 15. Oct. 1911. 

Pasini kommt in seiner Arbeit zu folgenden Schlüssen: 

1. Die Bezirke, die Sitz einer syphilitischen Manifestation 
waren, können nach Verlauf von Monaten und Jahren nach 
der klinischen Heilung dieser Manifestation pathologische Re¬ 
siduen darbieten; sie bestehen in der Persistenz der Spiro- 
chaete pallida oder kleiner Infiltrationsherde. Diese beiden 
Tatsachen sind jedoch nicht notwendig miteinander verbunden. 

2. Die Spirochaete pallida, die in den Residuen syphili¬ 
tischer Manifestationen persistiert, kann noch vital sein und 
ausgestattet mit pathogener Aktivität lange Zeit nach (es ist 
demonstriert bis zu 14 Monaten) der klinischen Heilung der 
Manifestationen. 

3. Aus den angegebenen Tatsachen kann man logischer 
Weise schließen, daß die Rezidive in situ der Syphilis be¬ 
dingt sind durch ein Wiederaufflackern der pathogenen Akti¬ 
vität der an der Stelle zurückgebliebenen Spirochaeten. 

J. Ullmann (Rom). 

Freneh, H.G. Hunterian lecture über die neue¬ 
sten Entdeckungen in der Erkennung, Therapie 
und Prophylaxe der Syphilis. The Lancet. 1911. 
November 11 u. 18. p. 1315 u. 1385. 

Nichts neues. Fritz Juliusberg (Posen). 

Reischig, Leopold. Statistische Beobachtung 
über kongenitale Lues. Diss. München. 1911. 

Unter 19.442 Geburten der Frauenklinik zu München 
(1900—1910) kamen 509 = 2 , 61% Fälle von Lues vor. Lebend 
wurden nur 60 Kinder geboren, darunter 27 ausgetragene. 

Unter den Lebendgeborenen waren 45 ohne luetische 
Erscheinungen, 10 mit Pemphigus und 5 mit Hepatitis luetica 
und aufgetriebenem Abdomen. 

Unter den Totgeborenen waren 414 mazeriert, 21 ohne 
Mazeration, 2 mit Pemphigus; 11 Kinder starben gleich oder 
1 Stunde später, 1 Kind einen Tag post partum. Die meisten 
Fälle von Mazeration fielen in den 8. Monat (114). Aborte 


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Bericht über die Leistungen auf dem Qebiete 


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kamen nur 4 vor. Am meisten vertreten waren die Frühgeburten 
im 8., 9. und 7. Monat (122, 112, 101). Von den 509 Füllen 
wurden nur 121 Mütter klinisch syphilitisch gefunden. 

Felix Weiler (Leipzig). 


Syphilis. Symptomatologie. 

Mendozzi, G. Eigenartiger Fall von außer¬ 
gewöhnlicher gummöser Infiltration des linken 
Femur-Tibialgelenks und von gummösen Infiltra¬ 
tionen an anderen Stellen. Befriedigendes Re¬ 
sultat durch die Injektion von Salvarsan. Gazz. 
intemaz. d. Scienze med. H. 11. 1911. 

Bei dem von Mendozzi beobachteten Patienten bestand 
eine enorme Schwellung vorn und an den Seiten des linken 
Kniegelenks. Das linke Bein war in seiner ganzen Länge von 
normalen Dimensionen, so daß die nur auf das Knie beschränkte 
Umfangszunahme besonders auffällig war. Die Schwellung hatte 
unregelmäßige Oberfläche, Erhöhungen und Vertiefungen und 
auf ihrer Vorderfläche zwei Ulzerationen. Die Kniescheibe war 
kaum verschieblich, nicht gut abgrenzbar, vergrößert, etwas 
schmerzhaft auf Druck. 

An der Vorderfläche des rechten Oberschenkels bestand 
eine ovale Schwellung von Umfang eines großen Fötuskopfes, 
und zwar handelte es sich um eine diffuse Infiltration des 
M. quadriceps, die jedoch die Funktionen des Muskels nicht 
wesentlich störte. 

Am linken Augenlid fand sich eine mandelgroße, von 
geröteter Haut bedeckte, weich elastische, auf Druck empfind¬ 
liche Schwellung. Ähnliche Schwellungen zeigten sich an den 
Scheitelbeinen, an der Klavikula, auf dem Sternum, auf der 
fünften Rippe, am r. Unterkieferwinkel. 

Der Spirochaetenbefund war negativ, die Wassermann- 
sche Reaktion dagegen positiv. 

Da die Behandlung mit Hg und JK erfolglos gewesen war, 
wurde ein Versuch mit Salvarsan (0*5 g subkutane Injektion 
neutraler Suspension) gemacht, der günstig ausfiel. Die Ulze¬ 
rationen am Gelenke reinigten sich, bedeckten sich mit guten 
Granulationen, der Knieumfang wurde erheblich reduziert, die 
Gelenkfunktion fast normal; die gummösen Alterationen an 
den anderen Stellen wurden schnell resorbiert. 

J. Ullmann (Rom). 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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Franeeschini. Die Uterusblutungen syphiliti¬ 
schen Ursprungs. Aus der Festschrift für Prof. Bar duz zi. 
1911. 

Nachdem er an seine früheren Arbeiten über die Syphilis 
des Uterus und seiner Anhänge erinnert hat, beschreibt Fran- 
ceschini das Symptomenbild der Eierstocks- und Gebärmutter¬ 
syphilis mit besonderer Berücksichtigung der von diesen Er¬ 
krankungen herrührenden Blutungen. Bei der sklerotischen 
syphilitischen Degeneration der Ovarien muß die Diagnose 
ihre Basis haben in folgenden Symptomen: 

1. Hypertrophie oder Atrophie des Organs, 

2. reichliche Blutungen, die sich zuerst als Menstrual¬ 
blutungen zeigen, dann als keine Blutverluste und in der Folge 
als starke Blutungen intermittierenden Charakters, 

3. geringer oder gar kein Schmerz auch während der 
Perioden der Blutungen, 

4. keine krankhafte Beteiligung von Seiten des Uterus 
oder der Eileiter, 

5. schnelle und unmittelbare Wirksamkeit der spezifi¬ 
schen Kur. 

Die Hämorrhagien infolge syphilitischer Angiosklerose des 
Uterus differenzieren sich: 

1. weil bei ihnen der Uterus zuweilen hypertrophisch ist, 

2. weil sie von Anfang an nie den Charakter von Men¬ 
strualblutungen haben, 

3. weil in den Hillen, in denen sie mit Schmerzsensationen 
einhergehen, diese in der Uterusgegend und nicht in den 
Aduezen lokalisiert sind. 

Auch in diesen Fällen ist die spezifische Behandlung oft 
das beste diagnostische Kriterium, indem man mit derselben 
zuweilen wunderbare Resultate erzielt. 

J. Ullmann (Rom). 

Garginlo. Über einen Fall von latenter Syphi¬ 
lis mit zerebralem, endoarteritisch-gummösem 
Symptomenkomplez. Boll. d. Soc. Eustach. Camerino. 
H. 2. 1911. 

Gargiulo hat bei einem 47jährigen Individuum eine 
bilaterale, an der linken Seite jedoch stärker ausgesprochene 
Paralyse des dritten Hirnnervenpaares beobachtet. Der Patient 
wurde in seiner Wohnung von einem Ictus apoplectiformis be¬ 
fallen, infolgedessen man bei ihm nach mehreren Tagen der 
Bewußtlosigkeit die vollständige Ptosis des linken und unvoll¬ 
ständige des rechten Augenlides, außerdem eine Paraparese 
der unteren Extremitäten konstatierte. 

Aus der Anamnese ging nicht hervor, daß der Kranke 
Syphilis durchgemacht hatte, aber bei der objektiven Unter- 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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suchung entdeckte Autor eine Läsion am rechten Bein mit den 
charakteristischen Eigenschaften des Hautgummas. 

Die typische Krankheitsform, bestehend in der doppel¬ 
seitigen Paralyse des Okulomotorius und Paraparese der unteren 
Extremitäten ohne gleichzeitig bestehende Paralyse anderer 
Himnerven, ist bedingt durch eine Läsion in der mittleren 
Hirngrube an jener Stelle, wo die beiden peripheren Stämme 
des dritten Nervenpaares aus den Hirnschenkeln hervorkommen. 
Eine hier lokalisierte Läsion bedingt eine Paralyse des dritten 
Hirnnervenpaares (zuweilen allerdings vorwiegend an einer Seite) 
mit gleichzeitiger Störung jenes Bündels des Fußes des Pedun- 
kulus, durch das die von den Kortikalzentren der Extremitäten 
und des korrespondierenden Fazialis herkommenden Fasern 
nach der inneren Kapsel und dem Knie des Pedunkulus hin 
verlaufen, und nach dem hinteren Segment der Kapsel, durch 
das das motorische Faserbündel für die Extremitäten verläuft. 

Da die Gefäßalterationen bei Syphilis häufig sind, und 
da sie die Gehirnbasis und besonders die mittlere Grube bevor¬ 
zugen, war es nicht gewagt, an der beschriebenen Stelle einen 
gummösen, endoarterischen, obliterierenden Prozeß zu diagno¬ 
stizieren, der auf dem Punkte seiner höchsten Evolution zu 
einem wahren apoplektiformen Iktus geführt hatte. 

Die Jodquecksilberkur besserte rapid — wie zur Be¬ 
stätigung der Existenz der Lues — den Zustand des Kranken, 
der bei bestem Befinden die Klinik verließ. 

J. Ullmann (Rom). 

Comessati. Serodiagnostische Beobachtungen 
und klinische Bemerkungen über die Erkrankun-. 
gen der Aorta und des Herzens syphilitischen 
Ursprungs. Riv. Crit di Clin. med. Nr. 36 u. 37. 1911. 

Die von Comessati beobachteten und kurz beschrie¬ 
benen Fälle belaufen sich auf 26. Bei einigen war die Affektion 
des Herzens und der Aorta prädominierend, bei anderen ging 
sie einher mit Erkrankungen des Nervensystems, unabhängig 
(Tabes dore., Paralysis progr., Leptomeningitis chron.) oder nicht 
von Gefäßalterationen (Hemiplegie, Zerebralhämorrhagie). 

Die Wassermannsche Reaktion war in 23 Fällen von 
den 26 positiv. 

Die klinischen und serodiagnostischen Untersuchungen 
Comessatis stimmen mit denen früherer Autoren (die zum 
größten Teil in der Arbeit angeführt werden) überein, insofern 
sie die hohe Bedeutung bestätigen, welche die alte oder rezente 
syphilitische Infektion, mag sie vom Patienten geleugnet, zu¬ 
gegeben oder ignoriert werden, in der Hervorrufung chronischer 
Affektionen des Herzens, der Aorta und des übrigen Arterien¬ 
systems hat (Myokarditis, Aneurysmen, Aortitiden, Arterioscle- 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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rosis praecox, Arteritis, Entzündung der Koronararterien). Und 
da als wahrscheinlich anzunehmen ist, daß die positive W.-R. 
einen Zustand von Aktivität des syphilitischen Virus anzeigt, 
so wird der positive serodiagnostische Befund bei diesen Krank- 
heitsformen schon an und für sich eine der hauptsächlichen 
Indikationen für die Hg-JK-Kur bilden, die, abgesehen von 
ganz besonderen Kontraindikationen, einen wichtigen Teil der 
Behandlung dieser Affektion ausmachen wird, und der es in 
nicht wenigen Fällen, besonders wenn sie frühzeitig erkannt 
werden, gelingen wird, dem Auftreten schwerer und irreparabler 
Komplikationen vorzubeugen oder es zu verzögern. 

Anderseits kann der Befund einer negativen Seroreaktion, 
den man, wenn auch in einem niedrigen Prozentsatz der Fälle, 
bei alten Luetikern, die an Affektionen des Herzens und der 
Aorta leiden, haben kann, nicht ohne weiteres eine Kontra¬ 
indikation für die Hg-JK-Kur bedeuten, wie auch die Beob¬ 
achtungen des Autors zeigen (3mal negative W.-R. auf 20 Fälle); 
ob es opportun ist, diese Kur auszuführen, darin muß sich der 
Arzt von klinischen Kriterien leiten lassen. 

J. Ullmann (Rom). 

Mott, F. M. Die Differentialdiagnose der Sy¬ 
philis und ParasyphiliB des Nervensystems. The 
Lancei 1911. November 18. p. 1394. 

Aus den ausführlichen Erwägungen Motte sei als be¬ 
sonders wichtig die Differentialdiagnose zwischen Tabes, Pseudo¬ 
tabes und ataktischer, toxischer, peripherer Neuritis angeführt: 

Tabes dorsalis: 1. Durchschnittliche Zeit zwischen 
syphilitischer Infektion und den ersten Symptomen 10 Jahre; 
selten weniger als vier. Gewöhnlich nur leichte Zeichen syphi¬ 
litischer Residuen. Einsetzen und Verlauf langsam in der Regel, 
andauernd, progressiv. 2. Pupillenphänomene, Ungleichheit und 
Unregelmäßigkeit, gewöhnlich vorhanden; Argyll-Robert- 
sons Phänomen selten fehlend. Häufig vorübergehender oder 
permanenter Strabismus. 3. Bei etwa 10% der Fälle primäre 
Optikusatrophie. 4. Blasenstörungen sehr häufig; gewöhnlich 
viszerale Krisen. 5. Kniereflexe m der Regel schon im Früh¬ 
stadium fehlend. 6. Lanzinierende Schmerzen in den Beinen. 
Keine Nacken- oder Spinalsteifigkeit. Gürtelgefühl und Anä¬ 
sthesie bei leichter Berührung in der Thoraxregion schon als 
frühes Symptom. 7. Lymphozytenreaktion in der Regel in frühen 
Stadien nicht ausgesprochen. Positiver Wassermann der 
Zerebrospinalflüssigkeit in etwa der Hälfte der Fälle, positiver 
Wassermann des Blutserums regelmäßig. 

Pseudotabes syphilitica: 1. Durchschnittliche Zeit 
zwischen syphilitischer Infektion und den Symptomen 18 Monate 
bis 2 Jahre, selten mehr wie 5 Jahre. Am Körper im allge- 


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Bericht aber die Leistungen auf dem Gebiete 


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meinen Zeichen syphilitischer Residuen. Einsetzen und Verlauf 
gewöhnlich rapide und Rückgängen und Remissionen unter¬ 
worfen. 2. Id der Regel verschiedene okulo-motorische Para¬ 
lysen gewöhnlich vorhanden. Sehr selten Argyll-Robert- 
s o n s Phänomen. 3. Optikusneuritis und postneuritische Optikus¬ 
atrophie nicht ungewöhnlich. Es können einseitige zentrale 
Skotome durch das Befallensein der papillo-makulären Bündel 
bei gummöser Meningitis Vorkommen. Oft, zu Nacht, stärkere 
Kopfschmerzen. 4. Blasenstörungen gewöhnlich. 5. Kniereflexe 
verhalten sich verschieden; einen Tag fehlen sie, um den 
anderen Tag vorhanden zu sein. 6. Spinaler Schmerz, Steifig¬ 
keit, von der Spina zu den Beinen ausstrahlende und lanzinie- 
rende Schmerzen. Sehr häufig Gürtelgefühl und thorakale Anä¬ 
sthesie. 7. Ausgesprochene Lymphozytose der Zerebrospinal¬ 
flüssigkeit. Wassermannreaktion weniger häufig, Blutreaktion 
immer vorhanden. 

Ataktische, toxische, periphere Neuritis: 1. In 
der Anamnese irgend ein toxischer Anlaß, wie Diphtherie, 
Typhus, Blei, Arsenik, Diabetes und besonders Alkohol. 2. 
Schmerzen und Empfindlichkeit der Beine und Paraplegie oder 
Ataxie; auch Parästhesie kann vorhanden sein; die Muskeln 
sind gewöhnlich reduziert und es kann Entartungsreaktion be¬ 
stehen. Es bestehen keine okulo-motorischen Paralysen und die 
Pupillen sind nicht affiziert Keine Veränderungen im Augen¬ 
hintergrund; hei Diphtherie findet sich häufig Akkomodations¬ 
paralyse. In der Regel keine Blasenstörungen, außer bei gleich¬ 
zeitiger Demenz. Die Kniereflexe fehlen, oder sie sind da oder 
sie sind gesteigert. In der Zerebrospinalflüssigkeit keine Lympho¬ 
zytose und negativer Wassermann. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Minassian, P. Geschwüre infolge Varizen und 
Syphilis. Riv. Veneta di Scienze med. H. 5. 1911. 

Aus zahlreichen Beobachtungen Minassians geht her¬ 
vor, daß es unter den sog. varikösen Geschwüren sicher Formen 
gibt, bei denen die venösen Alterationen nur einen prädispo¬ 
nierenden Einfluß haben, und daß man auch den Einfluß arte¬ 
rieller und neurotrophischer Läsionen und infektiöser Ursachen 
(Streptokokken) zugeben muß. Bei einigen Formen muß man 
auch, wie Fournier und Fiocco behauptet haben, die Exi¬ 
stenz eines spezifischen Elementes annehmen. Dies wird be¬ 
stätigt durch die Resultate der spezifischen Behandlung (Hg 
und Salvarsan) und auch durch den Befund der W asser¬ 
mann sehen Reaktion. In Bezug hierauf hat Autor zahlreiche 
Kranke untersucht, und bei sechs hatte er positive W.-R. 
Diese heilten schnell und definitiv mit der Hg-Kur, nur einer 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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reagierte nicht auf diese Therapie, aber kam durch eine 
sukzessive Behandlung mit Salvarsan zur Heilung. 

J. Ullmann (Rom). 

Harman, Bishop. Eine klinische Vorlesung über 
die akute Iritis. The Lancet. 1911. November 4. p. 1248. 

Die Ausführungen von Harman über die akute Iritis 
sind zum kurzen Referat nicht geeignet, sie haben aber wegen 
der ätiologischen Rolle der Syphilis und Gonorrhoe für das 
Entstehen der Iritis für die Leser dieser Zeitschrift ihr In¬ 
teresse. Fritz Juliusberg (Posen). 

Nielsen, Ludwig. Tardive, syphilitische, erosive 
Papeln an den Geschlechtsteilen eines Weibes, 
beinahe 24 Jahre nach der Infektion (-(- Spiroch. 
palL, + Wassermann). Hospitalstidende. 1911. Nr. 51. 
p. 1490—1494. 

Kasuistische Mitteilung. Harald Boas (Kopenhagen). 

Beek, 0 . Labyrinthlues mit merkwürdigem 
Vestibularbefunde. Gehörgangspapein. (Sitzung der 
österr. otolog. Gesellschaft vom 30./X. 1911.) Monatsschr. für 
Ohrenheilk. u. Lar.-Rhinologie. XLV. Jahrg. H. 12. 

Bei der Patientin, die schon einmal demonstriert wurde, 
hatte sich die nach der Salvarsaninjektion aufgetretene Taub¬ 
heit während einer Quecksilberinjektionskur gebessert. Gegen 
Ende derselben trat ein allgemeines luetisches Exanthem auf 
und zugleich zeigte sich der Vestibularapparat für Drehreize 
unerregbar, für kalorische Reize eher überregbar. Diese Er¬ 
scheinungen schwanden nach einer Schmierkur. 

Wilhelm Baiban (Wien). 

Beek, 0. Konfluierende luetische Papeln an 
beiden Ohrläppchen und an der rechten Augen¬ 
braue bei Fehlen anderweitiger Lueserscheinun¬ 
gen. (Sitzung der österr. otolog. Gesellschaft v. 30./X. 1911.) 
Monatsschrift für Ohrenheilkunde und Laryngo - Rhinologie. 
XLV. Jahrg. H. 12. 

Krankendendemonstration. Wilhelm B alb an (Wien). 

Farquharson. Primäraffekt der Nase. (Sitzung der 
schottischen otolog. u. laryngol. Gesellschaft.) Edinburgh med. 
Journal. Jan. 1912. 

Krankenclemonstration. Der Schanker saß am Boden des 
Naseneingangs rechts. Wilhelm B alb an (Wien). 

Guthrie, Leonard. Rezidivierender Ikterus, Fie¬ 
ber, Splenomegalie, Anämie und Hautpigmenta- 
tion bei einem 11jährigen Mädchen. The Practitioner. 
Dec. 1911. 

Die Patientin zeigte außer den im Titel angeführten Er¬ 
scheinungen Blutungen aus den Schleimhäuten und positive 


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Bericht über die Leistung«» auf dem Gebiete 


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Pirquetsche and Wassermannsche Reaktion. Verf. ist, 
mit Rücksicht auf einen von anderer Seite beobachteten ähn¬ 
lichen Fall, zu der Ansicht gelangt, daß es sich tun Leber¬ 
zirrhose und Splenomegalie handelt. 

Wilhelm Baiban (Wien). 

Stanley, Douglas. Syphilis der Lungen. The British 
Medical Association (Birmingham). 1911. Section of Medicine. 
The British Medical Journal. 1911. Oktober 7. p. 802. 

Mit Rücksicht auf die spärliche Literatur über die Syphilis 
der Lungen beanspruchen die Ausführungen Stanleys ein 
besonderes Interesse. Er selbst hat in den letzten 7 Jahren 
15 Fälle von Lungensyphilis beobachtet, die teilweise mit 
Tuberkulose kombiniert waren. Veränderungen im Sekundär¬ 
stadium an den Lungen sind Seltenheiten. Der Autor berichtet 
über einen Fall, der 5 Wochen vorher sich infiziert hatte, und 
neben typischen Erscheinungen an Pharynx und der Wangen¬ 
schleimhaut Herde in der Trachea und pleuritisches Reiben 
aufwies. Abheilen aller Erscheinungen unter Quecksilbertherapie. 

Wichtiger sind die Erscheinungen der Spätsyphilis. Es 
können die Trachea, die Bronchien, das Lungengewebe und 
die Pleura isoliert oder kombiniert befallen sein. Von Bedeu¬ 
tung ist auch das Vorkommen einer diffusen Mediastinitis. 

Die Trachea neigt besonders zu tertiärer Ulzeration. 
Das Ulkus kann in die Umgebung und in wichtige Gefäße (in 
einem Fall in die Vena cava sup.) perforieren. Bleibt die Ulze¬ 
ration oberflächlich, so sieht die Trachea wie wurmzerfressen 
aus. Bei ausgedehnteren Ulzerationen kommt es zu Stenosen, 
die besonders im vertikalen Durchmesser Verengerungen auf¬ 
weisen. 

Im Anschluß an Veränderungen in der Trachea können 
beide Bronchien befallen sein oder es kann einer allein der 
Sitz der Krankheitsherde werden. 

Was das Lungengewebe betrifft, so unterscheidet der 
Autor, der von der syphilitischen Lungenerkrankung bei here¬ 
ditärer Lues absieht, folgende Formen: 1. Intensive Zellproli¬ 
feration, welche die Alveolen infiltriert und die Septen, das 
peribronchiale, subpleurale und perivaskuläre Gewebe füllt. 
Sie ist besonders ausgesprochen in den Alveolarwänden und 
verursacht Epitheldesquamation. Die Gefäße weisen die typischen 
Veränderungen der Syphilis auf. Es handelt sich um eine akute 
interstitielle Pneumonie, die ein eigenartiges, gelatinöses Aus¬ 
sehen aufweist. 2. Eine weitere Varietät kann man als diffuse 
Sklerose bezeichnen. Die Lunge sieht an einzelnen Stellen blaß, 
an anderen gefleckt aus. Es handelt sich um eine große Zunahme 
des Bindegewebes, besonders in den Alveolarwänden; miliare 
Gummen sind reichlich vorhanden; auflallend ist die große 


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Geschlechtskrankheiten. 


1071 


Zunahme des proliferierenden elastischen Gewebes. Der Prozeß 
wird von einer mehr oder weniger ausgedehnten Pleuritis be¬ 
gleitet 3. Die dritte Form ist die einer dichten Sklerose. Die 
Lunge ist kontrahiert und mißgestaltet, die event. adhärente 
Pleura ist stark verdickt. Auf dem Schnitte ist die Farbe 
eisengrau. Mikroskopisch bandelt es sich um dichte Massen 
fibrösen Gewebes. Die eigentlichen Strukturen der Lunge sind 
zerstört. An einigen Stellen besteht Emphysem. Auch hier 
besteht eine große Vermehrung des elastischen Gewebes. 4. 
Weiter kommen große Gummen vor, über deren Häufigkeit 
die Autoren uneins sind. Alle die einzelnen Formen kommen 
kombiniert vor. Die Ausführungen sind durch Extrakte aus 
Krankengeschichten verdeutlicht, so daß diese Arbeit eine 
wichtige Sammlung für die Kasuistik des behandelten Gebietes 
darstellt. Fritz Juliusberg (Posen). 

Pied, H. Die latente Syphilis des Herzens und 
der Aorta. Journ. d. prat 1911. Nr. 45. 

Zwei Krankengeschichten. Im ersten Fall, bei einem 
16jährigen, dessen Vater alte Lues zugestand, diagnostizierte 
Pied Aortitis mit Dilatation des Aortenbogens und Aorten - 
Insuffizienz, Pericarditis adhaesiva, Albuminurie, Leucoplakia 
buccalis. Auf Hg-Inj. (bijodure de Hg jodure ä 0*02) trat über¬ 
raschend schnell Rückgang aller Erscheinungen ein. Nach 10 
Injektionen eine Pause. In dieser Verschlechterung wieder 
Tachykardie und ein Leucoderma colli. Diese Pigmentsyphilis 
glaubt Pied auf Alterationen der Nebennieren zurückführen zu 
können. Nach Wiederaufnahme der Injektion und Beendigung 
der Hg-Kur völlige Heilung. Im zweiten Fall handelte es 
sich um kardiales Asthma (Dyspnoe und zeitweise Cheynestokes 
Atmung, sowie Oppression in der Retrosternalgegend) bei einem 
52jährigen Manne, bei dem Pupillen- und Kniereflexe erloschen 
waren und eine hochgradige Arythmie mit Asystolie bei jeder 
Bewegung, Sprechen etc. auftrat. Endlich Albuminurie und 
Ödeme an den Fußknöcheln. Hg, JK und Digitalis brachten 
vollständige Heilung, sogar die Reflexe kehrten wieder. 

F. Münchheimer (Wiesbaden). 

Török, Lajos. Periphlebitis luetica. Budapesti 
Orosi Ujsäg. 1911. Nr. 51. 

Török beschreibt 7 Fälle von Periphlebitis luetica. In 
einem Falle ist die Phlebitis mit dem ersten Rezidiv gleich¬ 
zeitig aufgetreten, in 4 Fällen im Anfangsstadium der Syphilis, 
in 2 Fällen nach lang bestehender Lues. In sämtlichen Fällen 
erkrankte die Vena saphena magna, in einem Falle war auch 
die V. saphena parva miteinbezogen. 

Alfred Roth (Budapest). 


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Bericht Aber die Leistungen auf dem Gebiete 


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Dem&nche and Mlnard. Gibt es eine Polyneu¬ 
ritis syphilitica? Presse med. 1911. Nr. 91. 

Nor etwa 20 Fälle der Literatur halten der Kritik stand. Die 
Polyneuritis syph. ist also eine seltene Krankheit, ohne pathogno- 
monische Zeichen für die spezifische Natur der Nervenaffektion, 
als spezifisch nur durch Exklusion anderer Ursachen diagnosti¬ 
zierbar. Einen ziemlich typischen Fall sahen Demanche und 
Menard bei einem 46jährigen Schneider, nicht Alkoholiker. 
Not. 1908 P. A., dann Roseola. Therapie 2 Serien yon je 6 Inj. 
ä 0*07 01. einer. Die I. Serie wurde sehr gut vertragen, keine 
Hydrargyrose, dann 6 Wochen Pause. Während der II. Serie 
(Februar) traten, ohne jedes Symptom von Hydrargyrose, gene¬ 
ralisierte Schmerzen auf und gleichzeitig eine Psychose (Manie). 
Völlige Heilung in 1 Monat. Im Juli rezidivierten vage Schmerzen 
und besonders Asthenie, zunächst ohne objektive Erscheinungen, 
bald aber kam eine Dipleg. facial. des peripheren Typus hinzu, 
hochgradige Schwäche und psychische Störungen vom Typus 
der Korsakoffsehen Psychose. Sensible Störungen minimal, 
Lumbalpunktat negativ. Auf Schmierkur und JK keine Ände¬ 
rung der Psychose, die Fazialisparalyse ging zwar zurück, aber 
es trat eine Paraplegie auf, die bald eine vollständige war, 
Abschwächung der Sehnenreflexe und Sensibilitätsstörungen. 
Im August brüsker Temperaturanstieg, bei unverändertem 
Nervenstatus, Dyspnoe durch zentrale Pneumonie, Exitus. 
Sektion verweigert. F. Münchheimer (Wiesbaden). 

Rosenthal, Franz. Über tertiärsyphilitische- 
Prozesse im Mediastinum. Diss. Berlin. 1910. (Benda.) 

Der 57jähr. Patient, der vor 26 Jahren einen Schanker 
gehabt hatte, erkrankte vor 3 Jahren an Bronchialkatarrh mit 
starkem, immer sehr anhaltendem Reizhusten ohne Auswurf. 
Vor 2 Jahren hatte er den ersten Erstickungsfall, der sich 
aber nur selten wiederholte. Zur Häufung der Erstickungsfälle 
kam es erst 2 Monate vor dem Tode. Der Husten wurde immer 
stärker, es stellte sich glasig schleimiger Auswurf ein, die 
Atmung wurde geräuschvoll, zugleich bestand ein Fremdkörper¬ 
gefühl hinter dem Sternum. Der Kranke nahm sichtlich ab- 
und starb kurz nach der Einlieferung im Krankenhaus, wo die 
Diagnose Lungentuberkulose gestellt wurde. Die Sektionsdia¬ 
gnose lautete: Mediastinale Haut- und Muskelgummen, Myo- 
degeneratio cordis und Aortitis syphilitica, Nephritis chronica 
und Orchitis chronica fibrosa syphilitica. W aas ermann sehe 
Reaktion des Leichenblutes positiv. 

Felix Weiler (Leipzig). 

Delbet, Pierre. Über eine Uretrorekal-Fistel. 
Syphilitischer Ursprung gewisser Intestino-Uri- 
nar-Fisteln. Journ. d. prat. 1911. Nr. 47. 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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Delbets Pat. bemerkte plötzlich, daß er beim Urinieren 
nur eine geringe Menge des Harns normal und das größere 
Quantum durch den Anus entleerte. Nur bei der Miktion 1 Dies 
sprach dafür, daß eine Fistel nicht von Ureter oder Blase 
(dann hätte das Überfließen in den Darm fortwährend, auch 
außerhalb der Miktion erfolgen müssen), sondern von der 
Urethra ins ßektum führte. Deibet fand endoskopisch eine 
Ulzeration in der Pars prost, unterhalb der Prostata an der 
hinteren Wand, mit dem Rektoskop im Rektum dicht oberhalb 
des Sphinkter eine kleine Öffnung. Neoplasma und Tuberkulose 
konnten ausgeschlossen werden, da Palpation der Rektalschleim¬ 
haut, der Prostata und Samenblasen normalen Befund zeigte. 
Trotz W. — leitete Deibet spezifische Behandlung ein und 
erzielte schnelle Heilung. Aus dem gleichen Erfolge in den 
2 anderen Fällen (zwischen einer Darmschlinge und der Harn¬ 
blase) folgert er, daß bei solchen Fisteln, wenn keine andere 
Ursache aufzufinden ist, Syphilis vorliegen dürfte und spezi¬ 
fische Therapie einzuleiten sei. 

F. Münchheimer (Wiesbaden). 

Suter, Adolf. Über die Augenhintergrunder¬ 
krankungen bei erworbener Syphilis. Dies. Zürich. 
1910. 

Verf. fand unter 90.000 Krankengeschichten von 1886 bis 
1909 70 auf erworbener Syphilis beruhende Fälle von Fundus¬ 
erkrankungen. Es bestand 14mal Neuritis (20%), lömal Reti¬ 
nitis (21 - 4®/ 0 ), 25mal Chorioiditis (35*7%) und 16mal Chorio¬ 
retinitis (23%). 36 Patienten waren weiblich, 34 männlich. 
Die meisten Erkrankungen kamen zwischen 20 und 30 Jahren 
vor. Durchschnittlich traten die ersten Krankheitserscheinungen 
am Fundus acht Monate bis zwei Jahre nach der Infektion auf, 
doch trat in einem Falle (Chorioiditis) die Erkrankung schon 
drei Monate nach der Ansteckung zu Tage, andererseits wurde 
ihr Auftreten erst nach 15 Jahren zum ersten Mal beobachtet. 
Glaskörpertrübungen traten in 46% der Fälle auf (32mal), und 
zwar hauptsächlich bei Retinitis und Chorioiditis. Iritis wurde 
in 38’6% (27mal) festgestellt und zwar 13mal bei gleichzeitig 
bestehender Glaskörpertrübung. Die Therapie hatte 26nud 
Erfolg, in einer großen Anzahl von Fällen konnte wenigstens 
ein weiteres Fortschreiten der Erkrankung verhütet werden. 
In 11 Fällen trat trotz aller Therapie Verschlimmerung ein, 
hauptsächlich bei schweren Fällen von Chorioretinitis in vor¬ 
geschritteneren Stadien. Felix Weiler (Leipzig). 

Filanro, Paolo. Das Verhalten der Haut und des 
Urins bei einigen Fällen von Syphilis hereditaria. 
Clinica dermosifilopatica della R. Universitä di Roma. 1911. 
Okt p. 106. 

Areh. f. Dcrmftt. o. Syph. Bd. CXIL 0g 


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Bericht über die Leistungen auf dem Qebiete 


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Filauro kommt in seiner Arbeit zu folgenden Schlüssen: 
1. Es gibt Epidermolysen in Beziehung zur Syphilis congenita, 
welche die Charaktere der oberflächlichsten Hyperkeratose mit 
leichten dystrophischen Störungen aufweisen, die parallel zu 
setzen sind der kongenitalen Leukoplasie syphilitischen Ur¬ 
sprungs. 2. In dem Urin der Kranken mit dieser Epidermo- 
lysis findet man eigentümliche Produkte, welche wahrscheinlich 
ein Alkaloid darstellen. Diese Alkaloide, bei Tieren injiziert, 
geben Anlaß zu einer Vergiftung des Nervensystems. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Adler, Heinrich. Über einen Fall von Frühapo¬ 
plexie mit luetischer Ätiologie. Diss. München. 1910. 
(May.) 

Die 24jähr. Patientin hatte vor 2 Jahren eine Frühgeburt 
im 6. Monat. Eine luetische Infektion war ihr nicht bekannt, 
nie hatte sie Erscheinungen von Lues bemerkt. Seit zirka 
2 Monaten bestand eine linksseitige postapoplektische Hemi¬ 
plegie. Wassermann positiv. Paralyse, multiple Sklerose 
und Hysterie konnten ausgeschlossen werden. 

Felix Weiler (Leipzig). 

Schuster, Karl. Über zwei Fälle von Strumitis 
auf luetischer Basis. Diss. München. 1910. 

Ein 66jähr. Mann und eine 27jähr. Frau mit klinisch und 
serologisch festgestellter Lues haben eine Vereiterung der 
bereits vorher kropfig entarteten Schilddrüse. Bei beiden Pat. 
wandelt sich die durch die Inzision gesetzte Wunde geschwürig 
um und heilt erst nach spezifischer Behandlung. 

Felix Weiler (Leipzig). 

Blfimel, Fritz. Abnormes Längenwachstum in 
den langen Röhrenknochen bei hereditärer Lues. 
Diss. München. 1911. 

Zwei Fälle der chirurgischen Poliklinik in München, ein 
13jähr. Mädchen und ein 38jähr. Mann. Bei dem ersteren war 
seit einigen Jahren der r. Unterschenkel umfangreicher geworden 
und zeigte eine Krümmung mit nach von) gerichteter Kon¬ 
vexität. Seit 2 Jahren Verlängerung des r. Unterschenkels und 
Verdickung der Tibia. Bei dem letzteren, der schon als Kind 
häufig Schmerzen in den Unterschenkeln bemerkt hatte, begann 
mit dem 7. Jahre die erwähnte Krümmung an beiden Unter¬ 
schenkeln. Beide Unterschenkel sind abnorm lang, stark ge¬ 
krümmt, die Tibien sind verdickt. 

Einen gleichen Befund gibt bei Beiden die röntgeno¬ 
logische Untersuchung. Wassermann positiv. Die Ursache 
der krankhaften Veränderungen war gummöse Erkrankung der 
Tibia gewesen. Felix Weiler (Leipzig). 


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der Geschlechtskrankheiten. 


1075 


Sabl6, J. und Dorel, L. Heredo-Syphilis. Hämo¬ 
lytische Anämie mit Neigung zu Ikterus. Bull, des 
höpitaux. 1911. p. 657. 

Bei einem 15jähr. Mädchen mit allen Zeichen einer Lues 
hereditaria wurde subikterisches Aussehen bei gleichzeitigem 
Auftreten einer Osteoperiostitis specifica beobachtet. Wasser¬ 
mann stark positiv. Blutuntersuchung ergab nur 2,728.000 
rote, 9920 weiße Blutkörperchen. Der Verdacht auf hämo¬ 
lytische Anämie, welche das erste Stadium eines hämolytischen 
Ikterus wäre, wurde bestätigt, indem durch die Methode von 
Waquez und Ribierre sich starke Resistenzherabsetzung 
der Erythrozyten nachweisen ließ. Nach einer intramuskulären 
Salvarsaninjektion und anschließender Quecksilberkur auffallende 
Besserung (4,100.000 Erythrozyten). R. Volk (Wien). 


Syphilis. Therapie. 

Leredde. Die neuen Regeln für die Behand¬ 
lung der Syphilis. Joum. d. Pratic. 1911. Nr. 46. 

Salvarsan wirkt auf syphilitische Erscheinungen in der¬ 
selben Weise wie Quecksilber, schneller noch und vollständiger, 
und bringt auch Hg-refraktäre Syphilide zum Verschwinden. 
Man kann annehmen, daß es auch schneller und sicherer die 
definitive Abschwächung oder die vollständige Heilung der 
Krankheit herbeifahren wird. Jedoch bisher ist nur in der 
Primärperiode die Sterilisation erreicht worden, für die späteren 
Stadien sind, da 3 und 6 Infusionen ä 0*6 nur die Syphilis 
„stumm“, aber Wassermann nicht negativ gemacht haben, 
weitere Versuche und längere Beobachtung nötig. Die Aussicht 
besteht, mit 606 auch hier, durch wiederholte Injektionen, das 
Ziel zu erreichen. 

Für die Hg-Behandlung stellt Leredde folgende Regeln 
auf: Sie muß chronisch-intermittierend durch 4 Jahre erfolgen, 
sofort vom Primäraftekt an. In den beiden ersten Jahren soll 
je 6, in den beiden späteren je 3 Monate Hg gegeben werden 
u. zw. in genau bestimmter Dosis, also nur, da Hg-Quantum 
bei Schmierkur und Pillen nicht dosierbar ist, in Injektionen. 
Jeder Pat. soll in den ersten beiden Jahren fast je 2, im 
dritten und vierten Jahre fast je 1 Gramm Merkur erhalten. 
Ob dies in der Form der löslichen oder unlöslichen Salze ge¬ 
schieht, ist gleich, Hauptsache ist, daß dem Organismus die 
zugleich ausreichende und gut vertragene Dosis von 0*01 Hg 
pro Tag zugeführt wird (benzoat. bijodür 0*02, Sublimat 0*012, 

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Bericht über die Leistangen auf dem Gebiete 


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40*/« OL einer. 7 Tropfen oder Kalomel 0*1 pro Woche). Doch 
soll diese im allgemeinen richtige Behandlung nicht schematisch 
erfolgen. Positiver Wassermann erheischt, wie Neisser 
es lehrt, weitere Hg-Therapie auch nach dem vierten Jahr, bei 
negativem Wassermann (Lues maligna, kleinen tertiären 
Herden) muß man sich nach den alten Regeln und dem klini¬ 
schen Befunde richten. 

F. Münchheimer (Wiesbaden). 

Abrams. Beitrag zur Behandlung der Aorten¬ 
aneurysmen. Presse med. 1911. Nr. 79. 

Abrams hat vor Jahren entdeckt, daß energische Be¬ 
klopfung der Wirbel Reflexe der normalen Aorta auslösen, 
Kontraktion wenn der VH. Halswirbel, Dilatation wenn die 
4 letzten Rückenwirbel energisch und schnell beklopft werden. 
Be Aneurysmen der Aorta thoracica oder abdominalis werden 
die Reflexe der Dilatation verstärkt, der Reflex der Kontraktion 
aber erscheint abgeschwächt, allerdings erst nach mehreren 
Sitzungen. In mehr als 40 Fällen hat Abrams gefunden, 
daß die methodische Auslösung des Kontraktionsreflexes 
Aortenneurysmen symptomatisch zur Heilung bringt. 

F. Münchheimer (Wiesbaden). 

Eliiani-Scbeggi. Beitrag zur Therapie der Sy¬ 
philis. Rassegna d’ Ostetricia e Ginecologia. Nr. 6. 1911. 

Der Beitrag des A. betrifft die interne Behandlung der 
Syphilis. In sieben Fällen, von denen mehrere gegen das 
durch Injektionen einverleibte Hg eine Intoleranz zeigten oder 
keinen Erfolg davon hatten, erhielt er gute Resultate mit 
Mergal. Er macht darauf auflnerksam, daß man ausgezeichnete 
Erfolge beim Gebrauch mäßiger Dosen des Mittels erzielen 
kann (4—6 Pillen täglich anstatt der empfohlenen 8—10), 
wenn die Kur mit einer gewissen Konstanz fortgesetzt wird. 
Die Anwendung des Medikaments verursachte in den von E. 
behandelten Fällen keine Intoleranzerscheinungen von seiten 
des Darmes. J. Uli mann (Rom). 

Mc Donagh, J. E. R. Die Behandlung der vene¬ 
rischen Krankheiten. The Practitioner. Dez. 1911. 

Enthält nichts Neues. Wilhelm Balban (Wien). 

Mazzini. Hektin und Hektargyrium in der 
Therapie der Syphilis. Gazz. internat. di med., chir. etc. 
Nr. 13. 1911. 

Mazzini hat in 20 Fällen rezenter und alter Syphilis 
mit Hektin und Hektargyrium gute Resultate erzielt. In den 
Fällen tertiärer Lues und bei heruntergekommenen Kranken 
hat sich das Hektin sehr wirksam gezeigt, während bei rezenter 
Syphilis das Hektargyrium mehr angebracht war. Die Injek¬ 
tionen dieser Präparate wurden immer gut ertragen, waren 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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schmerzlos und hatten keine Nebenwirkungen. A. empfiehlt 
den kombinierten Gebrauch von Hektin- und Kalomelinjektionen. 

J. Ullmann (Rom). 

Trufli, M. und Sabbia, U. Über die Wirkung des 
Arsenobenzols auf die Spirochaete pallida. Patho- 
logica. Nr. 73. 15. Not. 1911. 

Bei ihren Experimenten haben die Autoren Tor allem die 
Wirkung saurer oder alkalischer Lösungen von 606 auf Spiro- 
chaeten, die ron menschlichen Läsionen oder Tom Syphilom 
eines Kaninchens herriibrten, festzustellen gesucht; in zweiter 
Linie haben sie die Wirkung von Lösungen von 606 geprüft, 
die verschieden lange Zeit im Thermostaten oder Eisschrank 
in Kontakt mit Organbrei von gesunden Kaninchen oder mit 
trockner Leber von hereditär-syphilitischem Kinde gelassen 
wurden; schließlich haben sie die etwaige Wirkung auf Spir. 
pall. von Serum des Menschen oder Kaninchens, die mit 606 
behandelt worden waren, nachzuweisen gesucht. 

Die Untersuchungen bestätigten zum großen Teile das, 
was von anderen Autoren inbezug auf die Wirkung von Arsenik¬ 
präparaten in vitro auf Spirochaeten und Trypanosomen de¬ 
monstriert worden ist. Diese Präparate zeigen sich nämlich 
inaktiv an und für sich, in dem Sinne wenigstens, daß sie 
unter den Bedingungen der Experimente nicht die Vitalität 
der angedeuteten Parasiten zu beeinflussen scheinen. Aber 
wenn die Lösungen von Arsenobenzol mit tierischen Geweben 
zusammengebracht werden, so können sie eine toxische Wir¬ 
kung auf die Spir. pall. erwerben. Diese Wirkung, die gleich 
Null ist für einige Organe (Niere und Lungen), sehr gering 
für andere (Milz, Nebennieren), ist mehr ausgesprochen für 
die Leber. In dieser Hinsicht entsprechen die Resultate der 
Autoren zum großen Teile den von Levaditi und Yama- 
nouchi hei den Untersuchungen über die Wirkung des Atoxyls 
auf die Trypanosomen erhaltenen Ergebnissen. 

Wenn es erlaubt ist, auf biologisches Gebiet die Resul¬ 
tate von Versuchen in vitro zu übertragen, so kann man sich 
für berechtigt halten zu glauben, daß bei der Hervorrufiing 
der Wirksamkeit des Arsenobenzols im syphilitischen Organis¬ 
mus einige Organe und ganz besonders die Leber einen be¬ 
deutenden Anteil haben. J. Ullmann (Rom). 

Balienger, Edgar und Eider, Omar. Ein kurzer Be¬ 
richt über 414 Injektionen mit Salvarsan. Medical 
Record. 1911. 2. Dezember, p. 1126. 

Nichts Neues. Fritz Juliusberg (Posen). 

Braun, Max. Intravenöse Salvarsaninjektionen 
ohne Kochsalzzusatz. Deutsche mediz. Wochenschrift. 
Nr. 49. 1911. 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Braun behandelte 63 Luetiker verschiedener Stadien 
mit intravenösen Salvarsaninjektionen ä 0-30—0 40 Gramm. 
Während bei Verwendung von frischer steriler Kochsalzlösung 
und 15% Natronlauge Fieber, Kopfschmerz und wiederholtes 
Erbrechen auftraten, wurde das Mittel bei Zubereitung in 
frischem, sterilem, destilliertem Wasser ohne Kochsalzzusatz, 
mit 15% Natronlauge meist ohne jegliche, selten mit auch nur 
geringen, nach Pyramidon schnell vorübergehenden Beschwerden 
vertragen. Einmal erschien von der Einstichstelle ausgehend 
eine Thrombophlebitis. Oie Heilerfolge waren besonders 
schnelle und gute bei Mund- und Bachenaffektionen, sowie bei 
Nephritis luetica, während Hautsyphilide besser auf Quecksilber 
reagierten. Max Joseph (Berlin). 

Bendig» Paul. Über das Verhalten des Zuckers 
im Urin bei Salvarsanbehandlung. Deutsche mediz. 
Wochenschr. Nr. 50. 1911. 

Die Erfahrungen Bendigs ließen feststellen, daß das 
Salvarsan den syphilitischen Diabetes in gleicher Weise wie 
andere Manifestationen der Syphilis beseitigt und auch den 
neben der Lues einhergehenden Diabetes mellitus günstig be¬ 
einflußt. Der schwere Diabetes stellt hingegen eine Kontrain¬ 
dikation dar wegen des drohenden Komas. Andrerseits kommt 
es vor, daß die Salvarsanninjektion selbst eine vorübergehende 
Glykosurie verursacht. Max Joseph (Berlin). 

Golubinin, L. Einige Fälle von Salvarsanan- 
wendung in der inneren Medizin. Ther. d. Gegenw. 
1911. Heft 11. p. 489. 

Bei Leberkrankheiten, chronischen Malariaerkrankungen, 
Polyarthritis, Lues bei einem Phthisiker, Tabes incipiens, Morbus 
Basedowii und Lues hereditaria, sowie bei einigen anderen 
internen Affektionen wurde Salvarsan angewendet. „Fast alle 
Patienten erhielten Erleichterung nach der Einführung des 
Salvarsans; jedoch alle diese einzelnen verschiedenen Krank¬ 
heitsformen geben kein Recht, irgendwelche Schlüsse zu ziehen.“ 

Alfred Kraus (Prag). 

Bonget. Tod nach einer intravenösen Salvar- 
saninjektion. Bull, des höpitaux. 1911. p. 621. 

Bei einem 22jährigen Mann mit Lues latens wird auf 
seinen dringenden Wunsch eine intravenöse Injektion von 
0*60 Salvarsan gemacht Zwei Tage darauf Tod unter epilep¬ 
toiden Krämpfen, Hämatemesis und hohem Fieber. Bei der 
Autopsie an den inneren Organen nichts Pathologisches außer 
einer leichten Mitralinsuffizienz. In beiden Hirnbemisphären 
kleine Hämorrhagien. Chemische Untersuchung ergibt in der 
Leber 5 mg, in der Gallenblase 0*9 mg, in den Nägeln 0*015 mg 
Arsen. In diesem Falle kann nicht Anaphylaxie angenommen 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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werden, auch ist wohl die leichte Mitralinsuffizienz nicht aus¬ 
reichend zur Erklärung. Man muß annehmen, daß manche In¬ 
dividuen ganz besonders empfindlich sind gegen Arsenpräpa¬ 
rate. Und als Anfangsdosis kann 0*60 g eben doch eine zu 
hohe sein. ß. Volk (Wien). 

Lucien, Jaquet. Auffallende Gewichtszunahme 
nach Salvarsan bei einem luetischen Tuberkulösen. 
Bull, des höpitaux. 1911. p. 567. 

Einem hochgradig tuberkulösen, luetischen, 42jährigen 
Manne wurde auf seinen ausdrücklichen Wunsch intramuskulär 
Salvarsan injiziert. Die luetischen Erscheinungen gingen zurück, 
aber merkwürdigerweise zeigten auch die tuberkulösen Besse¬ 
rung (Diarrhoe verschwindet, ebenso der Husten, Appetit wird 
sehr gut). Der Mann kann wieder schwere Arbeit verrichten. 
Nach einem Jahr Gewichtszunahme von 12 kg, trotzdem die 
Lues rezidivierte und der tuberkulöse Prozeß deutliche Fort¬ 
schritte gemacht hat. Dem Salvarsan muß also wohl eine 
organotrope Wirkung zugeschrieben werden. Vielleicht könnte 
diese Beobachtung — natürlich mit großer Vorsicht — in Fällen 
von Unterernährung, chronischer Anämie und anämisierender 
Tuberkulose verwertet werden. R. Volk (Wien). 

Neumann. Salvarsanschädigung des Vestibu- 
larapparates. (Sitzung der österr. otolog. Gesellsch. vom 
30. Okt. 1911.) Monatsschr. für Ohrenheilk. u. Lar.-Rhinologie. 
XLV. Jahrg. Heft 12. 

Die Erscheinungen, die 4 Wochen und dann später wieder 
4 Monate nach der Injektion auftraten, bestanden in rotatori¬ 
schem Nystagmus nach beiden Seiten, Ünerregbarkeit für Dreh¬ 
reize, herabgesetzte kalorische und normale galvanische Erreg¬ 
barkeit. Dieser Befund läßt eine Schädigung der Nerven im 
1. Neuron annehmen. Wilhelm Balban (Wien). 

Desmonliäres. Zirkulation und Transforma¬ 
tionen des Quecksilbers im Organismus. Journ. 
d. pratic. 1911. Nr. 47. 

Desmoulieres verwirft die Theorie Mergets, daß 
daB Quecksilber, gleich wie es appliziert werde, ins Blut in 
Dampfform diffundiere und nimmt mit Weat Transformation 
in Sublimat an. Diese Umwandlung erfolgt im Körper durch 
die alkalischen Chloride, im Magen, Darm oder im Blute. Je 
schneller das gewählte Hg-Präparat sich umwandeln läßt, um 
so größer ist seine therapeutische Wirkung. Sublimat und lös¬ 
liche Salze gelangen am schnellsten zur Wirkung, langsamer 
die unlöslichen Salze, Protojodür und Protochlorür, zuletzt 
metallisches Quecksilber. Schwefelwässer beschleunigen durch 


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Bericht Aber die Leistungen auf dem Gebiete 


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ihren Gehalt an Kochsalz die Umwandlung und Zirkulation, 
ihre Anwendung bei einer Kur mit unlöslichen Salzen fördert 
daher deren Effekt. F. Münchheimer (Wiesbaden). 


Gonorrhoe and deren Komplikationen. 

Perrin. Die Vulvo-Vaginitis bei den kleinen 
Mädchen. Revue medicale de la Suisse romande. 1911. Nr. 11. 
p. 733. 

Nach Perrin ist die Vulvo-Vaginitis gonorrhoica 
der kleinen Mädchen immer mit Endometritis und fast immer mit 
Urethritis gonorrhoica kompliziert, während die Bartholini- 
schen Drüsen, die nur wenig entwickelt sind, kaum jemals 
befallen werden. Zum Nachweis der Gonokokken im Zervikal¬ 
kanal bedient sich Verf. des Endoskops von Nietze, das, 
ohne das Hymen zu lädieren, mit Leichtigkeit eingeführt werden 
könne. 

Therapeutisch müssen die Vagina, die Urethra und der 
Zervikalkanal berücksichtigt werden. Perrin bedient sich fol¬ 
gender Lösung zum Betupfen der betreffenden Partien: 
Protargol 8*0 

Aq. dest. 8*0 

Glyzerin ad 50*0. 

Bei den postgonorrhoischen Vulvo-Vaginitiden empfiehlt 
Verfasser eine 4%ige Lysoformlösung zum Spülen, ebenso bei 
Proktitis und Kolitis. 

Die Gefahr der Adnexerkrankungen soll bei Behandlung 
des Endoluktriums bei Kindern viel weniger zu befürchten sein 
als bei Erwachsenen. In 14 Tagen bis 3 Wochen erzielte Verf. 
in der Regel eine definitive Heilung. 

Ober 2 einschlägige Beobachtungen wird im Texte kurz 
berichtet. Max Winkler (Luzern). 

Marrell, William. Tripperrheumatismus. The. 
Practitioner. Jan. 1912. 

Verf. gibt eine ausführliche Darstellung der Ursachen, 
klinischen Symptome und Therapie der Erkrankung. Was 
letztere betrifft, so empfiehlt er als jeder anderen Behandlung 
weit überlegen die Vakzinetherapie und zwar womöglich unter 
Anwendung autogener Vakzine in einer Dosis von 5 bis 200 
Millionen. Wilhelm B alb an (Wien). 

Sehultz, J. H. Klinische Erfahrungen mit dem 
Gonokokkenvakzin Arthigon. Dtsch. medizin. Woch. 
Nr. 50. 1911. 


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der Geschlechtskrankheiten. 


1081 


Bei einem Material von 93 Fällen konnte Schultz bei 
etwa 80% gute, oft außerordentliche Heilresultate von dem 
nach Bruck durch die Chem. Fabrik vorm. Schering herge¬ 
stellten Arthigon beobachten. Dieses Gonokokkenvakzine wurde 
in 1—7 Injektionen in Dosen von 0*5—3*0 intraglutäal injiziert. 
Die günstig beeinflußten Fälle betrafen Epididymitis, Funiku- 
litis, Prostatitis und Arthritis gonorrhoica. In Verbindung mit 
der üblichen Therapie bildete sich die Erkrankung sehr häufig 
völlig zurück, schädliche Nebenwirkungen kamen nicht vor, 
hingegen allgemeine Herd-, seltener Lokalreaktionen. Bei gün¬ 
stiger Wirkung stieg das Fieber etwas höher als in refraktären 
Fällen. Verf. erhofft viel von dieser Therapie in Verbindung 
mit lokalen Maßnahmen bei frischer Zervikalgonorrhoe. 

Max Joseph (Berlin). 

Rygier, Stephanie. Über Arthigonbehandlung 
der gonorrhoischen Vulvo-Vaginitis kleiner Mäd¬ 
chen. Dtsch. med. Woch. Nr. 50. 1911. 

Rygier behandelte 4 Fälle von gonorrhoischen Vulvo- 
Vaginitiden kleiner Mädchen mit dem Gonokokkenvakzin Ar- 
thngon und erzielte 2 einwandfreie Heilerfolge, einen zweifel¬ 
haften, einen negativen Erfolg. Vielleicht wären auch die beiden 
weniger günstig verlaufenen Fälle bei größerer Ausdauer zur 
Heilung gelangt. Verf. sieht in dem Arthigon ein Heilmittel, 
das die anderen Methoden an Schnelligkeit und Sicherheit 
übertrifft, dabei unschädlich ist und um so mehr angewandt 
werden sollte, als die engen, zarten, leicht blutenden kindlichen 
Geschlechtsteile den lokalen Einspritzungen große Schwierig¬ 
keiten verursachen. Max Joseph (Berlin). 


Nicht venerische Erkrankungen der Harn- und 
Geschlechtsorgane. 

Lust, F. Die Beteiligung der Schleimhaut des 
Urogenitalapparates am Symptomenkomplex der 
exsudativen Diathese. Monatsschrift für Kinderheilkunde. 
Bd. X. 1911. p. 420. 

Lust fand, daß außer der Schleimhaut der Atmungs¬ 
organe und des Verdauungsapparates auch die Schleimhaut 
des gesamten Urogenitalapparates sich an den Ausdrucksformen 
der exsudativen Diathese beteiligt. Aus dem Sediment ist zu 
ersehen, daß ein Desquamationsprozeß an der gesamten Schleim¬ 
haut der ableitenden Harnwege sich abspielt. Das Sediment 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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setzt sich aus massenhaften Epithelien zusammen, denen zu¬ 
weilen auch Leukozyten beigemengt sind. Diese Desquamation 
hat eine große Ähnlichkeit mit der Linqua geographica. Wie 
diese kann sie eine Zeitlang das einzige Symptom der Diathese 
sein. Lust ist der Ansicht, daß die Schleimhaut im Stadium 
der Desquamation einen günstigen Boden für die Entstehung 
von Infektionen abgibt und es sehr wahrscheinlich ist, daß die 
Pyelonephritis besonders leicht bei Kindern mit Desquamation 
des Urogenitalapparates auftritt. 

Auch bei Kindern mit Erythrodermia desquamativa konnte 
Lust denselben Befund erheben. Es wird nach Ansicht des 
Autors die Annahme derer bestätigt, die die L einer sehe 
Hauterkrankung als eine universelle Dermatitis ex intertrigine 
mit ausgesprochenem Status seborrhoicus auf exsudativer Grund¬ 
lage auffassen. Bei Kindern mit einfachem Intertrigo infolge 
zahlreicher dyspeptischer Stühle oder bei infektiösen Haut¬ 
prozessen (Impetigo contagiosa) war der Uriubefund ein nor¬ 
maler und kein besonderes Sediment nachweisbar. 

C. Lein er (Wien). 

Rach, Egon und v. Reuss, A. Zur Ätiologie der 
Zystitis bei Knaben im Säuglingsalter. Jahrbuch 
f. Kinderheilk. Bd. LXXIV. 1911. p. 684. 

Die Verfasser fanden in 2 Fällen als Erreger der Zystitis 
und Pyelonephritis Parakolibazillen, das einemal gemeinsam 
mit Bac. bifidus communis. In beiden Fällen setzte die Krank¬ 
heit plötzlich mit Fieber und Allgemeinerscheinungen ein; nach 
wenigen Tagen kam es zu Ikterus, Zystitis und Pyelonephritis. 
Der Ausgang war letal. Anatomisch wurde in beiden Fällen 
Darmkatarrh nachgewiesen. 

In einem 3. Fall konnten die Verfasser bei einer akuten 
Darmerkranknng aus den Stühlen den Bac. Proteus züchten, 
der sich später auch als Erreger einer hinzugetretenen Zystitis 
und Pyelitis nachweisen ließ. In den beiden ersten Fällen er¬ 
folgte die Infektion mit großer Wahrscheinlichkeit, im 3. Fall 
von voller Sicherheit vom Darm. Zum Schlüsse bringen die 
Verf. noch die Krankengeschichte eines Falles, bei dem es auf 
hämatogenem Wege von den Lungen aus zu einer tuberkulösen 
Erkrankung der Harnorgane gekommen ist. 

C. Le in er (Wien). 

Caturi, F. Üb er nicht blennorrhagische Strik- 
turen der Harnröhre. Gazz. d. Osp. e d. Clin. Nr. 71. 
13. Juni. 1911. 

Cuturi gibt eine klinische Beschreibung von fünf Fällen 
nicht gonorrhoischer Hamröhrenstrikturen. Im ersten Falle 
handelte es sich um einen Mann, der vor 20 Jahren, um vom 
Militärdienst befreit zu werden, eine Urethralsekretion durch 


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der Geschlechtskrankheiten. 


1083 


Einführung von Zündhölzern provoziert hatte. Es kam damals 
zu einer Entzündung des Meatus urinarius, eitriger Sekretion 
und starkem Brennen beim Urinieren. Sobald die lokalen Er¬ 
scheinungen nachließen, wiederholte Pat. die Einführung der Zünd¬ 
hölzer. So gings ein ganzes Jahr hindurch. Nach seiner Ent¬ 
lassung bemerkte er von Zeit zu Zeit Brennen beim Urinieren 
und Schwächerwerden des Harnstrahls. Autor führt die Striktur 
auf die Vernarbung der Schleimhaut zurück, die durch in den 
Zündhölzern enthaltenen Phosphor ulzeriert war. Die Dilatation 
war wegen des festen fibrösen Gewebes nicht möglich; deshalb 
wurde die Urethrotomie vorgenommen. 

Im zweiten Falle war die Striktur durch ein hühnerei¬ 
großes syphilitisches Gumma am Perineum, das auf die Bulbar- 
portion der Urethra überging, bedingt 

Auch im dritten Falle waren zwei Strikturen der Harn¬ 
röhre auf einen syphilitischen Prozeß zurückzuführen. 

Im vierten und fünften Falle handelte es sich um tuber¬ 
kulöse Strikturen. 

Charakteristisch für die syphilitischen Strikturen ist nach 
Autor ihre geringe Dilatierbarkeit (wegen des festen fibrösen 
* Gewebes). Die schon erreichte Dilatation tuberkulöser Strikturen 
bleibt nicht bestehen, weil von neuem Infiltration der Urethral¬ 
wandungen erfolgte. J. Ullmann (Rom). 

Tomkinson, Goodwin. Ein Fall von Pruritus 
vulvae. The British Medical Association (Birmingham). 1911. 
Section of Dermatology. The British Medical Journal. 1911. 
Oktober 7. p. 826. 

Bei Tomkinsons Fall von Pruritus vulvae, bei der alle 
anderen Mittel versagt hatten, führte eine Röntgenbehandlung 
zum Schwinden des Juckreizes. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Purslow, C. E. Über einen Fall von tuberku¬ 
löser Elephantiasis der Vulva. The British Medical 
Association (Birmingham). 1911. Section of Gynaekology. The 
British Medical Journal. 1911. Oktober 21. p. 999. 

Purslow berichtet über einen Fall von tuberkulöser 
Elephantiasis der Vulva bei einer 37jähr. Frau, die schon früher 
an einer tuberkulösen Peritonitis erkrankt war. Befallen waren 
die großen und kleinen Labien, die Klitoris und der Mons 
veneris. Die affizierten Teile waren geschwollen, die Oberfläche 
war mit Depressionen und Erhabenheiten bedeckt. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Bruce, Ironside. Die Pyelographie und der Ge¬ 
brauch des Kollargols für die Diagnose der Krank¬ 
heiten der Harnwege. The British Medical Association 


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1084 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Birmingham. 1911. Section of Electro-therapeutics. The British 
Medical Journal. 1911. Oktober 14. p. 909. 

Bruce berichtet über die 1906 von Voelcker und 
Lichtenberg eingeführte Methode der Pyelographie: In den 
Ureter wird durch ein Eystoskop ein Katheter so weit einge¬ 
führt, daß sein Auge sich im Nierenbecken befindet. Dann wird 
das Nierenbecken mit warmer Eollargollösung gefüllt. 40 ccm 
und mehr sind notwendig, um es zu füllen. Es folgt Abklem- 
mung des Katheters und die Röntgenaufnahme. Man stellt so 
fest, ob der Katheter ohne Schwierigkeit in das Nierenbecken 
eindringt und bekommt ein Bild von der Größe und Gestalt 
des Nierenbeckens. Fritz Juliusberg (Posen). 

Wildbolz. Über Deflorationspyelitia. Korrespon¬ 
denzblatt für Schweizer Ärzte. 1912. Nr. 1. p. 17. 

Wildbolz hat bei drei Frauen, die kurz verheiratet 
waren, Auftreten von akuter Pyelitis beobachtet und glaubt, 
ohne einen direkten Beweis erbringen zu können, daß die In¬ 
fektion bei der Defloration erfolgt sei. Es handelte sieb jedes¬ 
mal um reine Koliinfektionen der Blase und des Nierenbeckens 
bei Patientinnen, die früher wegen Nierentuberkulose nephrek- 
tomiert worden waren. Symptome der Tuberkulose konnten seit 
langer Zeit bei diesen Fällen nicht mehr nachgewiesen werden. 
Wildbolz hat dann ferner noch bei fünf anderen Frauen 
kurz nach der Deffloration Pyelitiden auftreten sehen. Eine Frau, 
die an Vaginismus und Kraurosis vulvae litt, bekam nach jedem 
Kobabitationsversuch Zystitis und Pyelitis dextra. Verfasser ist 
geneigt, für die Mehrzalü der Fälle, auch die Pyelitis gravidarum, 
auf eine Koliinfektion bei der Defloration zurückzuführen. 

Max Winkler (Luzern). 

Wildbolz. Soll die Nierentuberkulose chirur¬ 
gisch behandelt werden? Korrespondenzbl. f. Schweizer 
Ärzte. 1911. Nr. 36. p. 1265. 

Wildbolz ist auf Grund seiner Erfahrungen ein ent¬ 
schiedener Anhänger der Frühoperation der Nierentuberkulose 
geworden. Verf. konnte nach Tuberkulinkuren nie wirkliche 
Heilungsprozesse in den Nieren konstatieren, wenn er auch 
dem Mittel einen günstigen Einfluß auf das subjektive Befinden 
keineswegs abspricht. Bei der konservativen Methode erreichte 
die Mortalität innerhalb der ersten fünf Jahre 60%, während 
sie bei operativer Behandlung nur 20—25% betrug. Daneben 
erzielte er aber mit letzterer Methode 50—60% Dauerheilungen. 
Allerdings ist nach Wildholz mit der Wegnahme der Niere 
die Behandlung keineswegs abgeschlossen, sondern der Kranke 
bedarf noch dringend einer langdauernden sorgfältigen Allge¬ 
meinbehandlung. Bei gut situierten Leuten ist ein Erfolg viel 
leichter erreichbar als bei Unbemittelten. Erstere weisen 70*8%- 


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der Geschlechtskrankheiten. 


1085 


Heilungen auf, während letztere nur 37*7% erreichen. Die Er¬ 
fahrungen von Wildbolz decken sich in der Beziehung mit 
denen yon Zuckerkandl und Israel. 

Max Winkler (Luzern). 

Karo, W. Kombinationstherapie der Nieren¬ 
tuberkulose. Tuberculosis X. 1911. p. 273—279. 

Bei 18 Fällen von Nieren tuberkulöse (?) mußte nur in 
einem die chirurgische Therapie herangezogen werden; in den 
übrigen wurde z. T. völlige Symptomfreiheit, in allen eine 
erhebliche Besserung mit interner Therapie erzielt. Diese be¬ 
stand aus Injektionen von Alttuberkulin in steigenden Dosen 
kombiniert mit 0*1 Chininum lacticum bei jeder Injektion 
(gebrauchsfertig im Handel unter dem schönen Titel: „Tuber- 
culinctio cum Chininum [ 1 ] lacticum“, Einhorn-Apotheke, 
Berlin C 19). Die Injektionen sind absolut schmerzlos und 
namentlich in Fällen indiziert, wo Tuberkulin allein nicht 
wirksam ist. Diese kombinierte Therapie wurde durch Balsa¬ 
mika (Kopaiwa-Balsam und Bukkoextrakt) und Harnantiseptika 
(Hexamethylentetramin [Dosis?] mit „Spuren“ Acidum salicy- 
licum), vereinigt in Geloduratkapseln (Bukkosperin-Kapseln [1], 
Askanische Apotheke, Berlin SW 11), unterstützt. Der Nach¬ 
weis der Bazillen im Urin gelingt oft nur nach provokatori¬ 
scher Tuberkulininjektion. Genauere Mitteilungen über Beob¬ 
achtungsdauer usw. fehlen. J. H. Schultz (Breslau). 

West, Samuel. Bemerkungen über die Diagnose 
und Therapie der Tuberkulose der Harnwege. The 
Lancet. 1911. November 11. p. 1318. 

Nicht zum kurzen Referat geeignet. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Dind. Über einen Fall von Balano-Posthitis 
circinata mit Gangrän des Präputiums. Revue mödi- 
cale de la Suisse romande. 1911. Nr. 8. p. 592. 

Dind beobachtete einen Fall von Balano-Posthitis 
erosiva circinata bei einem ungefähr 30jähr. Manne, der 
zugleich an Typhus litt. Der Fall wurde vom Verfasser, wie 
gewöhnlich, mit einer 10%igen alkoholischen AgNO a -Lösung 
behandelt, worauf sich eine Gangrän des Präputiums einstellte. 
Ob die durch die Allgemeinerkrankung — Typhus — bedingte 
Schwächung des Organismus oder die von Dind sonst stets 
mit gutem Erfolg angewendete Höllensteinpinselung die Ursache 
der Gangrän war, wagt Verf. nicht zu entscheiden. 

Max Winkler (Luzern). 

Du Bois. Ein 17 Gramm schwerer Harnröhren¬ 
stein. Revue mödicale de la Suisse romande. 1911. Nr. 10. 
p. 702. 


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Bericht über die Leistungen auf dem Qebiete 


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Bei einem 43jähr. Zementarbeiter konstatierte du Bois 
in der Gegend des Skrotumansatzes am Penis, also in der 
Bulbusregion, einen Fremdkörper, der Beschwerden bei der 
Miktion verursachte. Mittels Uretbromia externa gelang es Verf., 
einen 17 g schweren Harnröhrenstein zu entfernen, der laut 
chemischer Untersuchung aus kohlensaurem Kalk und phosphor- 
saurer Ammoniakmagnesia bestand. Du Bois nimmt eine pri¬ 
märe Steinbildung im erweiterten Bulbus an, da keine Anhalts¬ 
punkte für Steinbildung in anderen Teilen des Urogenitaltraktus 
vorhanden waren. Max Winkler (Luzern). 

Fink, Fritz. Über einen (wahrscheinlich) aus¬ 
schließlich aus Ghorionepitheliomgewebe beste¬ 
henden Tumor des Hodens. Arbeiten aus dem patholog.- 
anatom. Institut zu Tübingen. Bd. VII. H. 1. 1909. Heraus¬ 
gegeben von P. v. Baumgarten. 

Mannsfaustgroßer Hodentumor eines 35jähr. Patienten. 
Nur kurze Zeit sollen makroskopische Veränderungen am Hoden 
wahrnehmbar gewesen sein. Ca. 2 Monate post operationem 
Tod unter den Erscheinungen von Kachexie und Metastasen¬ 
bildungen in den Lungen. Keine Sektion. Die mikroskopische 
Untersuchung des Tumors ergibt zwei Bestandteile des Tumor¬ 
gewebes: 1. syncytiale Biesenzellen, hauptsächlich in der Um¬ 
gebung von Kapillaren, 2. Langhaus sehe Zellen, daneben 
reichliche Residuen von Blutungen. Der Tumor wird als ein 
einseitig entwickeltes Teratom aufgefaßt, in dem nur 
dasektodermale Keimblatt gewuchert ist; somit „wäre 
das Chorionepitheliom weiter nichts als eine 
besondere Erscheinungsform des fötalen Ekto¬ 
derms.“ Paula Schultz-Bas cho (Breslau). 

Przedborski, S. J. Gangra'ena penis et scroti. 
Diss. Breslau. 1911. (Küttner.) 

Verf. teilt über 200 Fälle aus der Literatur mit, außerdem 

3 Fälle der Breslauer chirurgischen Klinik. Die Gangrän war 
entstanden: 21 mal als Folge von Allgemeinerkrankungen, 12mal 
nach Urininfiltration, 28mal hervorgerufen durch mechanische, 
chemische und thermische Noxen, 145mal durch lokale, ent¬ 
zündlich-infektiöse Prozesse. Die Mortalität innerhalb dieser 

4 Gruppen betrug: 4, 1, 6, 32. Therapeutisch kommen in Be¬ 
tracht ausgiebigste Inzisionen und Umgrenzung der nekrotischen 
Gewebspartien mit einem Thermokauterbrandschorf. 

Felix Weiler (Leipzig). 

Buerger, Leo. Zystoskop. Americ. Journ. Dermat. 1191. 
Mai. p. 225—226. 

Technische Bemerkungen. 3 Abbildungen. 

J. H Schultz (Breslau). 


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der Geschlechtskrankheiten. 


1087 


Greenberg, Geza. Urethral-F.ieber. Americ. Journ. 
of Dermat. 1911. Mai. p. 227—281. 

Erwähnung eines Falles von Adrenalinvergiftung (Zyanose, 
Kollaps, Dyspnoe, Herzangst, Kopfschmerz) nach Anämisierung 
der Urethra mit Vaooo Adrenalin gelegentlich einer Blutung 
heim Dehnen. Sonst nichts Neues. 

J. H. Schultz (Breslau). 

Carr, W. P. Skrotum-Plastik. American Journ. of 
Dermat. 1911. p. 291—296. 

Die Plastik-Lappen werden aus der dem Perineum an¬ 
liegenden Oberschenkelhaut genommen. (5 Abbildungen.) 

J. H. Schultz (Breslau). 

James, N., Yander, Veer und Lewie, William F. Er¬ 
folgreiche Behandlung eines Blasen-Papilloms 
mit Fulguration durchs Zystoskop. Amer. Journ. of 
Dermat. 1911. August p. 431—433. 

Kasuistik. J. H. Schultz (Breslau). 

Bürger, Leo. Diagnose und Behandlung der 
Läsionen des Blasenhalses und der P osterior. 
Americ. Journ. of Denn. 1911. Januar, p. 27—33. 

Genaue Schilderung eines vom Autor konstruierten Zysto- 
Urethroskops mit zahlreichen Abbildungen. Empfehlung der 
Diathermie bei chronischer Prostatitis. 

J. H. Schultz (Breslau). 

Shoemaker, Harlan. Peritheliom der Prostata. 
American Journ. of Dermat. 1911. Nov. p. 592—595. 

Der intra vitam als „Prostatahypertrophie“, dann als 
Karzinom aufgefaßte barte Tumor der Prostata erwies sich bei 
der nach der Autopsie ausgeführten genauen mikroskopischen 
Untersuchung als „Peritheliom“, das seinen Ursprung von den 
Lymphgefäßen genommen haben solL Das Ungewöhnliche dieses 
Falles verdient Beachtung; die beigegebenen Mikrophotogramme 
sind nicht überzeugend. 

Paula Schultz-Bascho (Breslau). 

Buerger, Leo. Zur Theorie und Praxis der zy- 
stoskopischen Technik. Amer. Journ. of Dermat. 1911. 
Dez. p. 617—625. 

Mit 26 Figuren versehene, ausführlich technisch-optische 
Erörterungen über die verschiedenen Zystoskop-Typen. Einzel¬ 
heiten s. Original. J. H. Schultz (Breslau). 

Michel, Leo L. Moderne Methoden der Diagnose 
und Therapie der Krankheiten des Urogenital¬ 
apparates. American Journal of Dermatology. 1911. Dez. 
j>. 627—628. 

Nichts Neues. J. H. Schultz (Breslau). 


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1088 


Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Wolbarst, L. Abr. Diagnostisch bemerkens¬ 
werte urologiscbe Fälle. Americ. Journ. of Dermatology. 
1911. Oktober p. 505—508. 

1. Balkenblase als Tabesfrühsymptom. 

2. Blasenstein im Blasenhals (Zystoskopie). 

3. Colliculus-Zyste. 

4. Balkenblase als Tabesfrühsymptom. 

5. Pyonephrose. 

J. H. Schultz (Breslau). 

Koliseher, G. und Kraus, H. Perineale oder supra¬ 
symphysäre Prostatektomie. Americ. Journ. ofDermat. 
1911. Oktober, p. 500—511. 

J. A. ist die suprasymphysäre die Methode der Wahl. 

J. H. Schultz (Breslau). 

Kyrie, J. Über die Regenerationsvorgänge im 
tierischen und menschlichen Hoden. Sitzungbericht 
der kaiserlich. Akademie der Wissenschaft, in Wien. CXX. Bd. 
1. Heft. 

Umfangreiche Arbeit Zum Referate nicht geeignet. 

Wilhelm Balban (Wien). 

Peyron, M. Versailles. Hochfrequenzbehandlung 
der Prostatitis. Annales d’ Electrobiolog. et de Radiologie. 
1911. Nr. 11. 

Der Autor empfiehlt die Anwendung von Hochfrequenz¬ 
strömen zur Behandlung von akuter und chronischer Prosta¬ 
titis und bringt eine Kasuistik von vier Fällen bei. Die Elek¬ 
trode gelangt Tom anus aus zur Wirksamkeit 

Alfred Jungmann (Wien). 

Kyrie, J. Über einen ungewöhnlichen Fall tod 
Tumormetastasen im Skrotum. Wiener klin. Wochen¬ 
schrift. 1911. Nr. 39. 

Kyrie beschreibt einen Fall, der das seltene Bild eines 
in der Mittellinie des Skrotums liegenden Tumors darbot, der 
durch Metastasierung entstanden war und durch dessen Ex¬ 
stirpation und Untersuchung die Erkenntnis von dem Bestehen 
eines malignen Primärtumors an anderer Stelle gezeitigt wurde. 

Viktor Bandler (Prag). 

Hammer, Berlin. Über die Gesundheitsschäd- 
lichkeit langdauernder Enthaltsamkeit. Deutsche 
Ärztezeitung. 1911. p. 345. 

H. glaubt über diese Frage nach langjähriger Tätigkeit 
als Kloster- und Gefängnisarzt mit Recht urteilen zu dürfen. 
Die Behauptung, daß Enthaltsamkeit vom geschlechtlichen Ver¬ 
kehr in der Regel nicht gesundheitsschädlich sei, ist nach 
seiner Ansicht nicht richtig. Verf. hat die Überzeugung, daß sich 
bei Enthaltsamkeit vom regelrechten Geschlechtsverkehr die 


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der Geschlechtskrankheiten. 


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Triebsentartungen za Päderastie und Sadismus leichter ent¬ 
wickeln. Von 25 Försorgemädchen, die jahrelang in Haft 
gehalten wurden, neigten 80% zur lesbischen Liebe, von den 
im Krankenhaus befindlichen Dirnen hingegen, die nicht so 
lange vom geschlechtlichen Verkehr abgehalten waren, nur die 
Hälfte. Bei enthaltsamen Männern und Frauen finden sich 
häufig Blutarmut, Bleichsucht, reizbare Nervenschwäche und 
Kopfschmerzen. Edgar Braendle (Breslau). 

Scheuer, 0. Urethroskopische Befunde bei 
Spermatorrhöe und Prostatorrhöe. Medizin. Klinik. 
Nr. 45. 

Nach einer kurzen Einleitung über den Nutzen der Ure- 
throskopie über die normalen Befunde bei der Untersuchung 
mit dem Goldschmidtschen Urethroskop für die hintere 
Harnröhre beschreibt Sch. die Befunde bei einigen Fällen 
von Spermatorrhöe und Prostatorrhoe. An den beigefügten Ab¬ 
bildungen erkennt man genau die pathologischen Verhältnisse, 
die darin bestehen, daß bei einigen Pat. entweder der Sinus pro- 
staticus klafft qnd erweitert ist, ebenso die ducti ejaculatorii 
mit ihren Öffnungen größer sind, als es der Norm entspricht. 

Ludwig Zweig (Dortmund). 

Fleischm a nn. Beitrag zur Lehre von der kon¬ 
trären Sexualempfindung. Zeitschr. f. d. ges. Neur. u. 
Psych. VH. Bd. 3 Heft. 

Man spricht von konträrer Sexualempfindung, wenn der 
Perverse sich in seinem ganzen psychischen und physischen 
Sexualleben noch als die seinem Geschlechte zugehörige Per¬ 
sönlichkeit fühlt, während nur seine Sexualäußerungen in irgend 
einer Richtung — sei es zum Sadismus, Masochismus oder 
Fetischismus — abgelenkt werden. 

V. berichtet über 30 Fälle von sexuellen Perversionen 
aus der Kraepelinschen Klinik. Er kommt zu dem Resultat, 
daß die konträre Sexualempfindung nicht angeboren ist! 
Bei degenerierten Menschen kann das sexuelle Triebleben durch 
verschiedene, oft unscheinbare Vorkommnisse von dem normalen 
Sexualziele abgelenkt werden. Begünstigend wirken in diesen 
Fällen schlechte Lektüre, Alkoholabusus und exzessive Onanie. 
Hauptsächlich die letztere bewirkt durch die meist eintretende 
Angst vor der Impotenz eine immer größer werdende Scheu vor 
dem normalen Geschlechtsverkehr. 

Edgar Braendle (Breslau). 

Winfield, H.Hall. Psychologie der Pubertät und 
ihre soziale Bedeutung. American Journal of Dermatol. 
1911. Oktober, p. 528—534. 

Allgemeine Ausführungen mit besonderer Berücksichtigung 
der Aufklärungsfrage. J. H. Schultz (Breslau). 

Arak. f. Dermat. a. Syph. Bd. OXII. 09 


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1090 Bericht üb. die Leist, auf dem Geb. der Gesohlechtskraukh. 

Jftnney, Edward 0. Medizin und Moral. Amer.Journ. 
of Dermat 1911. Noy. p. 589—591. 

Shuffeldt, R. W. Nacktheit und öffentliche 
Sittlichkeit. American Journal of Dermatol. 1911. Novemb. 
p. 596—601. 

2 Aufsätze, von denen namentlich der erste für die Psy¬ 
chologie des freien Amerikas interessant ist. 

J. H. Schultz (Breslau). 

Blaekener, R. C. Sexuelle Ethik. Americ. Journ. of 
Dermatol. 1911. Juni. 317—326. 

Allgemeines ohne Bedeutung. 

J. H. Schultz (Breslau). 

Zemter, Philipp. Sexuelle Aufklärung von Schul¬ 
kindern. American Journal of Dermatology 1911. Juni. p. 287 
bis 291. 

Nichts Neues. J. H. Schultz (Breslau). 

Ireemann, Maurice. Masturhationsstegmata. Ame¬ 
rican Journal of Dermatol. 1911 Juni. p. 297—299. 

Ireemann vertritt den Standpunkt, daß lange fort¬ 
gesetzte Onanie zu gewissen typischen Krankheits-Erscheinun¬ 
gen fährt: Depression, verstörter Blick, glanzlose, eingesunkene 
Augen, Palpitationen, Karotishüpfen, Zungentremor; schlaffes 
Skrotum mit tiefhängenden Hoden; Rötung der weiblichen Ge¬ 
nitalien, Druckempfindlichkeit der Ovarien (vaginal*). Eine Ab¬ 
grenzung gegenüber anderweitigen, nervösen Krankheitsbildern 
wird nicht versucht, ebensowenig darauf eingegangen, warum 
in diesen Fällen die Masturbation so bedeutsam sein soll. 
Praktisch nichts Neues. J. H. Schultz (Breslau). 


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Hautkrankheiten. 


Allgemeines, Anatomie, Physiologie, allgem. and 
exper. Pathologie, path. Anatomie. 

Tftrök, Lajos. Neuere Gesichtspunkte bei der 
Diagnose der Hautkrankheiten. At „Orvoskeptes“. 
1911. 9—10. 

Der Autor legt die Vorteile einer anatomo -genetischen 
Betrachtungs- und Untersuchungsmethode der Hautverände- 
rungen für den praktischen Arzt klar und macht auf die mannig- 
fachen Inkonvenienzen und Schwierigkeiten aufmerksam, welche 
in bezug auf Nomenklatur, Menge der in unterscheidenden 
Krankheitsformen und Kompliziertheit der Differentialdiagnose 
aus der gangbaren Untersuchungsmethode entstehen. 

Alfred Roth (Budapest). 

Galloway, James. Gewisse Erkrankungen der 
Haut, die durch Degeneration der Blutgefäße zu¬ 
stande kommen. The British Medical Association (Bir¬ 
mingham). 1911. Section of Dermatology. The British Medical 
Journal. 1911. Oktober 7. p. 824. 

Gallo way berichtet im Zusammenhänge über die Haut¬ 
erkrankungen, die die Folge einer Degeneration der Blutgefäße 
sind. Berücksichtigt werden: 

1. Die senile Gangrän. Ihre Hauptursache ist der 
Verschluß der Blutgefäße der Extremitätenarterien, der durch 
eine senile „atheromatöse“ Degeneration zu stände kommt. 
Drei Faktoren bewirken diese „atheromatöse“ Degeneration: 
a) Die Erkrankung der Blutgefäße, sowohl der Arterien wie 
der Venen und Kapillaren, b) Die Erkrankung der Gewebe. 
c) Die schädlichen Einflüsse von Bakterien und anderen Para¬ 
siten. Der erste Faktor ist evident genug; unter den degene- 
rativen Vorgängen im Gewebe ist das wichtigste die Verände¬ 
rung des elastischen Gewebes, welche der Altershaut ihre eigen¬ 
es* 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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artige Struktur verleiht; der Einfluß der Mikroorganismen zeigt 
sich in der Gangrän, dem Gerüche, der Eiterung, dem Befallen* 
sein der Lymphgefäße. 

2. Die Gangrän hei jüngeren Individuen. Auch 
bei jüngeren Individuen kommen ähnliche Veränderungen, wie 
hei der senilen Gangrän vor. Hier spielen verschiedene infek¬ 
tiöse Zustände eine Rolle, welche speziell zu degenerativen 
Vorgängen an den Gefäßen führen. Auch Diabetes und Gicht 
gehören hierher, ebenso die Bleivergiftung. Besonders wichtig 
ist für diese Gruppe der Einfluß der syphilitischen Infektion. 
Dieser Gruppe ist beizufügen die Erythromelalgie. 

3. Die Nekrosen an den Extremitäten bei 
jungen Erwachsenen. Es kommt zu paroxysmalen Schmer¬ 
zen in den Extremitäten mit Verschluß des Blutstroms and 
Ausgang in Nekrose. Die Affektion kommt meist bei der jüdi¬ 
schen Rasse vor. Arterien, wie Venen weisen einen Entzündungs¬ 
prozeß auf, der zur Thrombose führt; die Folgen sind Blässe 
und Zyanose der Extremitäten mit folgender Nekrose; heftiger 
Schmerz ist für die Affektion charakteristisch. Befallen werden 
meist Männer zwischen 19 und 40 Jahren. Man findet nicht 
die gewöhnlichen Ursachen der Endarteriitis, wie Syphilis; 
Buerger gab ihr den Namen „Thrombo-angiitis obliterans“. 
Mikroskopisch fand sich eine entzündliche Erkrankung der 
Arterien und Venen, die einen Verschluß der arteriellen und 
venÖBen Zirkulation hervorrief. 

4. Beider Raynaudschen Krankheit, die dieselben 
Symptome aufweist, handelt es sich dagegen nur um funktionelle 
Störungen an den Gefäßen. 

5. Andere Hauterkrankungen, die durch die 
Erkrankung der Blutgefäße zu stände kommen. 
Ein älterer Mann bekam eine Affektion, die an die Dermatitis 
repens und Akrodermatitis perstans erinnerte. Es trat eine 
pemphigoide Dermatitis des ganzen Körpers hinzu, die zum 
Exitus führte. Es fand sich histologisch eine ausgesprochene, 
weitausgebreitete Degeneration an den Arterien mit Verschluß 
der kleineren Blutgefäße der Haut. Daraus ist der Schluß 
gestattet, daß die epitheliale Nekrose durch die schlechte Er¬ 
nährung der Haut zu stände kam. Was die Fälle von „Gicht¬ 
ekzem“ betrifft, so ist wohl anzunehmen, daß die metabolischen 
Störungen zu arteriosklerotischer Degeneration führen und 
diese zusammen mit den Veränderungen am elastischen Ge¬ 
webe der Haut die Grundlage für die Attacken des wahren 
Gichtekzems abgibt. 

6. Bedingungen, die Teleangiektasien hervor- 
rufen. Teilweise spielt das Alter eine Rolle. Weiter ver¬ 
schiedene toxische Einflüsse, Alkohol z. B. Sie kommen ferner 


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der Hautkrankheiten. 


1093 


vor als familiäre Erkrankung zusammen mit Anlage zu Hämo¬ 
philie. Es gibt seltene Fälle, bei denen genau dieselben Ver¬ 
änderungen an den Gefäßen plötzlich entstehen bei gewissen 
viszeralen Erkrankungen. Einen solchen Fall von Leber- und 
Milzvergrößerung erwähnt der Autor. 

Fritz Juliusborg (Posen). 

Robinson, Tom. Hauttricks. The British MecUcal 
Journal. 1911. Oktober 14. p. 921. 

Kurzer Artikel Ober die Selbstverletzungen Hysterischer, 
über das gewohnheitsmäßige Nagelabbeißen und Haarausziehen. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Fox, Golcott. Die vaskulären Erkrankungen der 
Haut und ihre Beziehungen zu anderen Krank¬ 
heitszuständen. The British Medical Association (Birming¬ 
ham). 1911. Section of Dermatology. The British Medical Journal. 
1911. Oktober 7. p. 817. 

Fox leitet seine Ausführungen ein mit den Erythemen. 
Die sog. hyperämischen Erytheme umfassen ein großes 
Gebiet oberflächlicher, nicht kontagiöser Exantheme. In ihren 
Haupttypen sind sie skarlatiniform, morbilliform, makulös und 
roseolär. Nach ihren Ursachen unterscheidet man 1. solche 
bei spezifischen Infektionskrankheiten, wie Scharlach, Masern, 
Varizellen, Variola, Typhus; 2. solche bei Infektionen mit 
nicht charakteristischer Eruption, so bei Rheumatismus, Influ¬ 
enza, Malaria, Tuberkulose, Pneumonie, zerebro-spinaler Menin¬ 
gitis, Trypanosomiasis, Beri-Beri, Dengue und Gonorrhoe. Bei 
Cholera, Diphtherie und Tetanus sind die Mikroben lokalisiert 
und wirken durch in das Blut eintretende Toxine. Es ist 
immer schwierig das wahre rheumatische Fieber zu unter¬ 
scheiden von einigen dieser toxämischen und infektiösen Zu¬ 
ständen, bei denen die allgemeinen Störungen, besonders das 
Befallensein der Gelenke, Knochen und Muskeln, sehr der 
rheumatischen Vergiftung ähneln. Solche Zustände hat man 
bei Vorhandensein von Erythemen und Purpura oft als rheu¬ 
matoid bezeichnet. 3. Erytheme kommen vor bei Septikämien, 
Pyämien, saprämischen Vergiftungen; hierher gehören die sog. 
Puerperalfieber und die infektiöse Endokarditis. 4. Erytheme 
kommen zu stände durch die Absorption von Toxinen von In¬ 
fektionsquellen aus, so von Anginen, aphthöser Stomatitis, Im¬ 
petigo contagiosa, Vakzinewunden, septischen Wunden jeder 
Art. Hierher gehören die skarlatiniformen Exantheme, wie sie 
der Autor nach oft leichten Operationen gesehen hat. 5. Ery¬ 
theme können der Nahrungsaufnahme folgen, wenn diese Ptomaine 
enthält, welche durch die Einwirkung von Bakterien auf stick¬ 
stoffhaltige Produkte produziert werden. Hierher gehört das 
skarlatiniforme Erythem nach Milch, die Yon erkrankten Eutern 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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herrührt. 6. Ähnlich wirken gewisse Arzneimittel, wie Bella¬ 
donna, Chinin und Fibrolysin. 7. Eine interessante Quelle 
toxischer Vergiftung ist die von viszeralen Erkrankungen, so 
von akuter membranöser Kolitis, von den Endstadien von 
Nierenerkrankungen. 8. Schließlich kommen in Betracht Ery¬ 
theme nach verschiedenen Seren, Toxinen und Vakzinen. Fast 
alle Seren wirken vasodilatatorisch, besonders das Pferdeserum. 
Die Eruption entsteht 8—12 Stunden nach der Einverleibung 
und verläuft akut mit Fieber, oft mit Drüsenschwellungen, 
ödem und Albuminurie. 

Eine zweite Gruppe der Erytheme wird dargestellt durch 
das Erythema exsudativum multiforme. Abgesehen 
von dieser Hauteruption variieren die übrigen Symptome je 
nach der Ursache; Nephritis ist nicht ungewöhnlich; Endo¬ 
karditis ist selten, aber es wurde bei einigen Fällen von Ery¬ 
thema nodosum beobachtet; sonst sah man noch schwere 
Magendarmstörungen mit Scbmerzkrisen, wie bei Henocbs 
Purpura, Pneumonie, Pleuritis, Arthritis und sogar Hemiplegie. 
Das Erythema exsudativum tritt unter allen den Bedingungen 
auf, unter denen die sog. hyperämischen Erytheme entstehen, 
so sah es der Autor nach Diphtherie, nach Osteomyelitis. Das 
Erythema nodosum wurde beobachtet nach Angina, Stomatitis, 
nach Influenza, nach Tuberkulose, Diphtherie, Ulcus molle, Ma¬ 
laria, Gonorrhoe, Rheumatismus und im Verlauf des sog. skar- 
latiniformen Rheumatismus. Bei manchen Fällen ist der Autor 
geneigt, die Erytheme in Zusammenhang zu bringen mit meta¬ 
bolischen Störungen, besonders des Magendarmtraktus und 
der Leber. 

Eine weitere Gruppe stellen die Eruptionen dar, die man 
als Purpura bezeichnet. Zum großen Teile bestehen für die 
Purpura dieselben Ursachen, wie rar Erytheme. Charrin pro¬ 
duzierte experimentell eine Purpura durch den B. pyocyaneus 
und durch dessen Produkte. Die Hämorrhagien kommen auch 
an anderen Stellen, als an Haut und Schleimhaut, vor. Aus¬ 
gedehnte Ulzeration der Därme ist nicht selten bei tödlicher 
Purpura. 

Eine dritte Gruppe symptomatischer Eruptionen, die mit 
dem Gefäßsystem zusammenhängt, wird dargestellt durch die 
Urtikaria. Die Quaddeln können auch auf anästhetischen 
Bezirken auftreten, so bei der Lepra. 

Beim Lupus erythematosus kommt es zuerst zu 
einer Erweiterung der Blutgefäße, dann zu einer perivaskulären 
Zellinflltration, welche das Resultat einer Proliferation der Ge- 
fäßendothelien und des umgebenden Bindegewebes zu sein 
scheint Die endotheliale Proliferation kann so ausgesprochen 


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der Hautkrankheiten. 


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sein, daß es zum Verschluß der Gefäße kommt. Später kommt 
es zu degener&tiven Veränderungen in den Infiltrationszellen. 

In der Diskussion bemerkt Osler William, daß er spe- 
spesiell sein Augenmerk auf die viszeralen Komplikationen der 
Erytheme gerichtet hat. Von 29 derartig komplizierten Fällen 
starben sieben. Auffallend war ihm der polymorphe Charakter 
der Hauterscheinungen; derselbe Patient wies in verschiedenen 
Attacken Purpura, Urtikaria und angioneurotisches ödem auf. 
Die viszeralen Erscheinungen waren sehr verschiedenartig; meist 
sah man abdominelle Erscheinungen, entweder gastrische Krisen, 
Erbrechen und starke Schmerzen oder einfache intestinale Kolik. 
Oft wurden solche Fälle irrtümlicher Weise für Appendizitis 
gehalten und operiert. Am häufigsten nächst den Magendarm* 
Störungen beobachtete der Autor Nierenkomplikationen. Unter 
seinen 29 Fällen hatten 14 Albumen im Urin mit Zylindern; 
bei 7 Fällen fand sich Blut im Urin und die Anzeichen einer 
akuten Nephritis. Fünf von seinen sieben Todesfällen kamen 
durch Urämie zu stände. Die respiratorischen Komplikationen 
waren selten ernsthaft, außer bei angio-neurotischem ödem 
durch Glottisödem. Einige unklare Fälle von Erythem wiesen 
bemerkenswerte Lungenkomplikationen auf. Die Beziehungen 
zwischen Asthma und Urtikaria sind ja bekannt Bei einem 
seiner Fälle begann die Erkrankung mit Erythem an Wangen 
und Nase, es trat Pneumonie dazu und dann starb der Patient 
an akuter Nephritis. Ein anderer hatte Perikarditis und Pleu¬ 
ritis. Ein 16jähriges Mädchen hatte seit dem siebenten Jahr 
periodische Ausbrüche von Purpura mit Nausea und Abdominal¬ 
schmerz. Bei einer Attacke von Purpura bekam sie Hemi¬ 
plegie, Aphasie und Konvulsionen. Bei der Operation fand 
man eine verdichtete Dura und Kongestion der Pia und des 
Gehirns. Tod drei Tage später im Koma. Von Interesse sind 
auch die Fälle von chronischer rekurrierender Purpura, bei 
denen im Laufe von Jahren Sklerose von Leber, Milz und 
Pankreas, Bronzehaut und das allgemeine Bild der Häma- 
chromatosis folgt. Bei Hämophilie kommen Magendarmkrisen 
vor. MorrisMalcolm erinnert an einen Fall von Erythema 
iris, bei dem sich eine allgemeine Dermatitis vom Pityriasis 
rubra-Tvpus entwickelte. Der Patient starb; bei der Sektion 
wurde das Fehlen einer Niere festgestellt; die andere Niere 
stellte eine große woiße Niere dar. Bei einigen Fällen von 
angio-neurotischem ödem, wo andere Mittel versagten, brachten 
Injektionen von Bacillus coli-Vakzine wesentliche Besserung. 
Eddowes, Alfred berichtet über einige Beobachtungen von 
Urtikaria und Purpura bei allgemeinen Störungen. Roberts 
Leslie unterscheidet folgende drei Gruppen: 1. die angio- 
neurotischen Ödeme und Erytheme; 2. vaskuläre Störungen, 


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Bericht über die Leistlingen auf dem Gebiete 


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gefolgt von Atrophie der perivaskulären Gewebe; 3. vaskuläre 
Störungen, gefolgt von Hauthämorrhagie. Der Lupus erythema¬ 
tosus ist ein typisches Beispiel der zweiten Gruppe. Er zer¬ 
fällt in drei Formen a ) die diskoide Form, die auf kleine Herde 
beschränkt ist; b) die chronische disseminierte Varietät, die 
mit Albuminurie und oft mit Tuberkulose verbunden ist und 
tödlich endigen kann; c) die akut beginnenden Formen, welche 
mit Fieber und Pulsbeschleunigung einsetzen und zum Exitus 
fuhren. Sequeira, J. H. äußert sich über die akute oder 
erythematöse Form des Lupus erythematosus und ihre Be¬ 
ziehungen zur Tuberkulose. Der Lupus erythematosus ist aller 
Wahrscheinlichkeit nach eine toxische Eruption und bei seinem 
akuten Typus sind seine Charaktere nicht zu unterscheiden 
von den gewöhnlichen Formen des Erythems; in einigen Fällen 
ist sogar Schmerzhaftigkeit und Gelenkschwellung vorhanden. 
Nur seine Verteilung und Persistenz läßt ihn von den Erythemen 
unterscheiden. Von dem akuten exanthematischen Typus 
kommen wir durch unmerkliche Übergänge zu der chronischen 
Varietät. Die Beziehungen zur Tuberkulose sind keineswegs 
klar, selbst für die akute Varietät Bei dem gegenwärtigen 
Zustande unserer Kenntnisse ist es nicht möglich die Tuber¬ 
kulose als eine Ursache des Lupus erythematosus auszu¬ 
schließen; aber die intestinale Toxämie scheint ein identisches 
Bild auf der Haut hervorrufen zu können. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Galloway, James. Hautaffektionen bei rheu¬ 
matischen Erkrankungen. The Practitioner. Jan. 1912. 

Verf. bespricht zuerst die manchmal im Verlaufe eines 
Rheumatismus acutus durch Schweißausbruch verursachte Su- 
damina-Eruption (diese zufällige Komplikation sollte wohl nicht 
im Rahmen einer die rheumatischen Hautaffektionen behandeln¬ 
den Arbeit erwähnt werden. D. Ref.), sodann das seltene Auf¬ 
treten von Urtikaria. Ausführliche Darstellung finden die 
Erytheme, beginnend von den oberflächlichen urtikariellen bis 
zu dem Erythema multiforme und dem Erythema nodosum, 
während ein besonderer Abschnitt der Purpura gewidmet ist. 
Von allen diesen Hautaffektionen ist eine Besprechung der 
klinischen Symptome und der Therapie gegeben. 

Wilhelm Balban (Wien). 

Menschikoff, V. Chlorretention bei exsudativen 
Prozessen der Haut. Monatsschr. f. Kinderheilk. Bd. X. 
1911. p. 439. 

Der Verf. berichtet über das Resultat von Untersuchungen, 
die zum Zweck des Studiums des Chlorstoffwechsels bei Kindern 
mit Ekzemen, die der exsudativen Diathese angehören, ange¬ 
stellt wurden. Der Autor fand, daß gerade Kinder mit floriden 


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der Hautkrankheiten. 


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exsudativen Erscheinungen verhältnismäßig mehr Chloride reti- 
nieren als die nichtkranken Kontrollkinder. Die aus experi¬ 
mentellen Gründen erhöhte Kochsalzzufuhr bleibt ohne Einfluß 
auf die Hauterkrankung. Obwohl deutliche Retention von 
Chloriden stattfand, wurde die bereits während des Versuches 
beginnende Abheilung des Ekzems, bzw. die exsudative Diathese 
in keinem Falle nachteilig beeinflußt. C. Le in er (Wien). 

Labbä, Marcel. Klinische Interpretation der 
Urin-Analysen. Journal de med.de Paris. 1911. Nr. 48. 

Labbe verlangt, daß die Apotheker aufhören, in ihren 
Mitteilungen der Urinanalysen eine zweite Kolumne von „Nor¬ 
malzahlen“ als Vergleichswerte aufzuführen. Solche Normal¬ 
zahlen gibt es nicht, da das Quantum von Harnstoff, Harnsäure, 
Phosphaten etc. im Urin stets von der Zusammensetzung, der 
Nahrung abhängt. Laien können dies nicht wissen und Ärzte 
vergessen dies off, wie Labbe an prägnanten Beispielen von 
falsch, nur aus den Differenzen der Zahlen in Urinanalysen, 
diagnostizierten Phosphaturien, Azoturien u. a. zeigt. Ein von 
Leven den Apothekern gemachter Vorschlag, zwei Formulare 
zu halten und nur das ohne Vergleichszahlen an Kranke zu 
geben, die diese Analyse studieren und danach sich selbst be¬ 
handeln wollen, genügt daher nicht. Die Normalzahlen bleiben am 
besten ganz weg. F. Münchheim er (Wiesbaden). 

De Sandro. Farbe und Spektrum des normalen 
Blutserums. Rif. medica. Nr. 11. 1911. 

De Sandro schließt aus seinen Untersuchungen, daß 
das normale Blutserum theoretisch eine farblose Flüssigkeit ist 
und deshalb kein Spektrum hat, und daß Farbe und Spektrum, 
welche die Seren zeigen so wie wir sie erhalten, auf Spuren 
von Hämoglobin infolge Auflösung roter Blutkörperchen während 
der Präparation zurückzuführen sind. Im absoluten Sinne sind 
die Hypo- und Hypersierochromie von Silbert nicht zulässig. 
Trotzdem bleibt die klinische Bedeutung der Hypo- und Hyper¬ 
sierochromie bestehen, wenigstens was das Urteil über die 
globuläre Resistenz betrifft, da auch bei einer immer gleichen 
Technik in den verschiedenen Fällen die Farbintensität der 
Blutseren wechseln kann. J. Ullmann (Rom). 


Bildungsanomalien. 

Gargano. Überpflanzungen menschlicher epi¬ 
thelialer Tumoren auf die Maus. Bull. d. Soc. dei Na- 
turalisti, Neapel. Jahrg. 24. Vol. 24. 


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Bericht &ber die Leistungen auf dem Gebiete 


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ln einer vorläufigen Mitteilung setzt Gargano das Re¬ 
sultat seiner Experimente mit der Transplantation von Epi¬ 
thelialtumoren auf die Maus auseinander. Er bediente sich zu 
seinen Versuchen eines Epithelioms der Unterlippe, eines Adeno¬ 
karzinoms der Brustdrüse und eines kleinzelligen Karzinoms 
des UterushalseB. Mit den Filtraten dieser Tumoren erhielt er 
nie neoplastische Produktionen, dagegen erzielte er mit Stück¬ 
chen dieser Tumoren Formen, die in der Brustdrüse den Typus 
von Adenokarzinom, in der Haut von Malpig hi schein Epi¬ 
theliom, im Peritoneum von kleinzelligem Karzinom annahmen. 
A. beobachtete, daß diese Knötchen, sukzessiv überpflanzt, bei 
der zweiten oder dritten Passage sich mit sarkomatösen Ele¬ 
menten infiltrierten, und daß in der Folge das reine kleinzellige 
Sarkom entstand. Er erhielt nie die Bildung der primären 
epithelialen Form, er beobachtete im Gegenteil, daß das ent¬ 
standene reine Sarkom in einem gegebenen Momente nicht zur 
Formation von Tumoren bei anderen Mäusen führen kann. 

J. Ullmann (Rom). 

Gamna, C. Beitrag zum Studium der atypischen 
Epithelwucherungen. Pathologica. Nr. 70. 1. Okt. 1911. 

Aus den Experimenten Gamnas lassen sich folgende 
Schlüsse ziehen: 

1. Die durch Pinselungen mit Jodtinktur bedingte Ent¬ 
zündung schädigt im allgemeinen die Entwicklung der durch 
Scharlachrot in der Haut des Kaninchens erzeugten Epithel¬ 
proliferationen, und zwar wegen der Alterationen, die im sub¬ 
epithelialen Bindegewebe hervorgerufen werden; diese Wirkung 
ist besonders evident, wenn die Jodirritation eine gewisse Zeit 
vor der Injektion des Scharlachrots vorgenommen wurde. 

2. Bei Ohren, die ein mechanisches ödem zeigten, hatten 
die Epithelproliferationen im Vergleich zum gesunden Teile eine 
reichlichere Entwicklung. 

3. In Bezirken, die durch die nekrotische Wirkung des 
subkutan injizierten Pneumobazillus Friedländer geschädigt 
waren, war die Quantität der Poliferationen geringer. 

4. Bei den infolge Wegnahme des oberen sympathischen 
Zervikalganglioms vasoparalytischen Ohren zeigte die Epithel¬ 
proliferation eine frühzeitigere und schnellere Entwicklung; die 
Quantität der Proliferationen war auch reichlicher. 

Aus den Versuchen geht also hervor, daß das Verhalten 
des umgebenden Gewebes einen bemerkenswerten Einfluß auf 
die experimentellen Epithelproliferationen hat, sei es, daß das 
Bindegewebe mehr oder weniger kompakt, sei es, daß die 
Blutzirkulation mehr oder weniger aktiv ist. 

J. Ullmann (Rom). 


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der Hautkrankheiten. 


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Potter, Alfred. Ein vorläufiger Bericht über 
den Gebrauch der Neoformans-Vakzine in der 
Krebsbehandlung. Medical Becord. 1911. November 25. 
pag. 1075. 

Potter behandelte eine Anzahl von Karzinomen, die 
inoperabel waren, mit der von Doyen empfohlenen Mikrokokkus 
neoformans-Vakzine. Er sah bei den Karzinomen der inneren 
Organe zwar kein Kleinerwerden der Tumoren, aber einen sehr 
günstigen Einfluß auf das Allgemeinbefinden. Bei 3 Fällen von 
Ulcus rodens reinigte sich die Oberfläche, die Neigung zu 
Blutungen ließ nach, es bildeten sich gesunde Granulationen 
um den Rand der Wunde und das Fortschreiten der Affektion 
schien zu sistieren. Fritz Juliusberg (Posen). 

Urbantschitseh, Ernst. Ausgedehntes periauri¬ 
kuläres Epitheliom, durch Operation geheilt. 
(Sitzung der österr. otolog. Gesellschaft vom 30.0kt. 1911.) 
Monatsschrift f. Ohrenheilk. u. Lar. Rhinologie. XLV. Jahrgang. 
Heft 12. 

Krankendemonstration. Wilhelm B a 1 b a n (Wien). 

Giudiee, L. Über einen Fall von kavernösem 
Angiom des Musc'nlus semitendinosus. Liguria med. 
Nr. 13. 1911. 

Der von Giudiee veröffentlichte Fall ist besonders von 
diagnostischem Gesichtspunkte aus wichtig. Bei einem Mäd¬ 
chen von 21 Jahren trat Schmerz im rechten Schenkel auf, 
zuerst beim Gehen, dann konstant; ihm folgte nach einigen 
Jahren eine weder fluktuierende noch reduzierbare Tumefaktion, 
die in der letzten Zeit schnell wuchs, während der Allgemein¬ 
zustand der Kranken sich verschlimmerte. Dieser Umstand 
ließ an ein Sarkom denken. Es handelte sich jedoch um ein 
Angiom von kavernösem Typus, das erfolgreich mit dem ent¬ 
sprechenden Muskelsegment ezstirpiert wurde. 

J. Ullmann (Rom). 

Campana, R. Über das Molluscum contagiosum 
des Menschen (Kulturen und andere experimen¬ 
telle Studien). Clinica dermosifilopatica della R. Universitä 
di Roma. 1911. Okt. p. 67. 

Campana schließt seine Ausführungen an Arbeiten an, 
die Sab eil a unter seiner Leitung gemacht hat. Dieser Autor 
impfte Material vom Molluscum contagiosum in die Kaninchen¬ 
kornea; dort entwickelten sich parasitäre Einschlüsse, welche 
nicht Zelldeg enerationen sein konnten, wegen ihrer Regelmäßig¬ 
keit, wegen ihres Verhaltens zu färbenden Substanzen, wegen 
der Existenz isolierter Elemente, wegen ihrer Anordnung zu 
Haufen, wie beim Molluskum des Menschen. Es wurden, wie 
in dieser Arbeit ausgeführt wird, Kulturen angelegt auf alkali- 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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siertem Bouillonagar, wo sich in den Röhrchen, die außerhalb 
des Bratofens gehalten worden, eine gelatinöse Masse ent¬ 
wickelte, in der sich mikroskopisch zahlreiche eiförmige, oft 
mit Kern versehene Körperchen fanden, die denen des Mollus¬ 
cum contagiosum glichen. Es gelang, diese Körperchen auf 
anderen Röhrchen weiter zu züchten. Man sieht in den Kul¬ 
turen alle Übergänge, wie sieBizzozzero im ersten Bande 
seines Archivio per le scienze mediche 1876 beschrieben hat. 
Der Verf. geht dann auf die Struktur und auf die färberischen 
Eigenschaften der Körperchen über. Bezüglich der Einzel¬ 
heiten und der interessanten Tierversuche sei aufs Original 
verwiesen. Fritz Juliasberg (Posen). 


Akute und chronische Infektionskrankheiten. 

Pulvirenti. Über die Anwesenheit der Orient¬ 
beule in Catania. Pathologica. 1911. 

Nach den positiven Resultaten von Gab bi und Lacava, 
die in Calabrien and in der Provinz Messina das Vorkommen 
einiger Fälle von Orientbeule in den Orten demonstrierten, wo 
Kala-Azar endemisch war, hat Pulvirenti in Catania, einem 
endemischen Herd von Kala-Azar, nach Fällen von Orientbeale 
gesucht. Er hat in der Tat einen Fall beobachten können. 
Es handelte sich am einen 17jährigen Jüngling, Tischler, wohn¬ 
haft in Catania. Derselbe fing vor fünf Monaten an leichtes 
Jacken in der rechten Jochbogengegend zu verspüren. Nach 
einiger Zeit erschien hier eine kleine Anschwellung, die lang¬ 
sam an Volumen zunahm, bis sie den Durchmesser von 1 cm 
erreichte. Seit einem Monat zeigte sie kleine, von grauen 
Krüstchen bedeckte Ulzerationen. Nach Entfernung der 
Krusten konnte Autor in dem von der Oberfläche gewonnenen 
Material die Anwesenheit der Wrightsehen Körper in spär¬ 
licher Zahl nachweisen. J. U11 mann (Rom). 

Verrotti, G. Histologische, bakteriologische 
und experimentelle Untersuchungen bei 3 Fällen 
von Boubas brasiliana. Gazz. internaz. d. Scienze med. 
Heft 7. 1911. 

Die Resultate der Untersuchungen Verrottis gipfeln in 
folgenden Schlüssen: 

1. In Übereinstimmung mit den Beobachtungen früherer 
Autoren (Breda und Fiocco, Maiocchi und Bosellini) 
ist die framboesiartige Läsion der drei Kranken zusammenge¬ 
setzt aus granulomatösem Gewebe mit Gefaßneubildung and 


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der Hautkrankheiten. 


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Infiltration von mononukleären Elementen und Plasmazellen, 
ohne Riesen- und epitheloide Zellen, ohne bemerkenswerte 
Alterationen der Gefäßendothelien und ohne Degenerationser¬ 
scheinungen innerhalb des Infiltrates. 

2. Es wurde nie die Spirochaete pertenuis von Castel- 
lani gefunden; man fand dieselbe auch nie nach den hei 
Affen ausgeführten Inokulationen im Initialknoten, in den In¬ 
guinal- und Axillardrüsen, in den inneren Organen. 

8. Man fand in dem Granulom einen Bazillus, der iso¬ 
liert, kultiviert und als Pseudodiphtheriebazillus identifiziert 
wurde, dem man aber nicht die Bedeutung des pathogenen 
Agens zuschreiben kann. 

4. Wegen des von Breda scharf gezeichneten klinischen 
Symptomkomplexes (Monomorphismus, Sitz und Typus der Ef- 
floreszenzen, ununterbrochene lange Dauer des Verlaufes, 
Schmerzlosigkeit und mangelnde Kontagiosität der Läsionen, 
häufiges Erkranken der Schleimhäute und Intaktsein der sub¬ 
kutanen und submukösen Schicht, Unheilbarkeit und absolut 
refraktäres Verhalten Hg und JK gegenüber) und wegen des 
konstant negativen Befundes der Spirochaete pertenuis — mag 
auch die pathogenetische Frage noch diskutierbar bleiben — 
ist die Auffassung von Breda gerechtfertigt, daß die von ihm 
unter dem Namen Boubas brasiliana beschriebene Affektion 
eine Krankheitsform für sich sei, verschieden von den anderen 
Frambösien, hei denen der Spirochaetenbefund positiv gewesen 
ist. Um zu dem Zwecke weitere Konfusion zu vermeiden und 
zu Ehren des italienischen Dermatologen wird es angebracht 
sein, ihr eine genauere Bezeichnung zu geben, nämlich Breda- 
sche Krankheit. J. Ullmann (Rom). 

Row,R. Die Leishmania tropica und die Orient¬ 
beule von Cambay. The British Medical Journal. 1911. 
Oktober 7. p. 828. 

Die ausführlichen Untersuchungen Rows über die Leish¬ 
mania tropica und über die Hausfliegen als vermutliche Über¬ 
träger eignen sich nicht zum kurzen Referat. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Rosenfeld, James W. Der Inhalt der Vakzine¬ 
pusteln. Zeitschrift für Kinderheilkunde. Band HL 1911. 
Heft 3. 

Bis ungefähr zum 6. Tage kann man im Inhalt der Vak¬ 
zinepapeln nur selten zeitige Elemente nachweisen. Mit dem 
Anwachsen der Leukozytenzahl in dem Exsudat geht gleich¬ 
zeitig ein leichtes Gelberwerden der Epidermisdecke am Rande 
einher und die Farbe der Papille um diese Zeit ist hauptsäch¬ 
lich durch die Veränderungen der Decke bedingt, nicht durch 
die des Inhalts. Werden die Papeln sekundär infiziert, so 


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Bericht über die Leistungen ui dem Oebiete 


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weicht ihre Farbe und die des Exsudates von dem normalen 
Aussehen ab und variiert von schmutsiggrau bis zum ausge¬ 
sprochenen Oelb. C. Le in er (Wien. 

Flu, P. G. Die Ätiologie der in Surinam vor¬ 
kommenden sogenannten „Boschyaws“, einer der 
Aleppobeule analogen Erkrankung. Zentralbl.f.Bakt. 
Bd. LX. Heft 7. p. 624. 

Zu kurzem Referate ungeeignet. 

Alfred Kraus (Prag). 

Kryloff, D. Über die Komplementbindungs¬ 
reaktion bei der Variolois und der Variola vera. 
Zentralbl. f. Bakt. Bd. LX. Heft 7. p. 661. 

Wie Verf. feststellte, findet auch bei Variolois und Variola 
vera Komplementbindungsreaktion statt. In einigen Fällen kann 
sie zu diagnostischen Zwecken verwendet werden. Die Pocken¬ 
pusteln enthalten ein Antigen gegenüber dem Serum der Pocken¬ 
kranken. Die wirksame Kraft des Pustelinhaltes geht mit dem 
Tode des Kranken nicht verloren, sondern geht ins Filtrat 
über und bleibt funktionsfähig beim Trocknen im Vakuum¬ 
apparate. Die tierische Lymphe und die wässerigen Organ¬ 
extrakte an Pocken verstorbener Individuen können nicht als 
Antigen bei der Reaktion gebraucht werden; doch sind dies¬ 
bezüglich noch weitere Untersuchungen erforderlich. Die im 
Serum der Pockenkranken enthaltenen Antikörper verschwinden 
mit der Zeit aus dem Organismus. Ein richtiger Verlauf der 
Reaktion und richtige Schlußfolgerungen sind nur bei vorher¬ 
gehendem Titrieren mit einem Normalserum möglich. Das zu 
untersuchende Serum soll in möglichst frischem Zustande zur 
Untersuchung gelangen. Alfred Kraus (Prag). 

Schamberg, Frank und Kolmer, John. Vorläufige 
Mitteilung über die Behandlung der Vakzinations¬ 
stellen mit Pikrinsäurelösungen. The Lancet. 1911. 
November 18. p. 1897. 

Schamberg und Kolmer haben die Impfstellen mit 
Pikrinsäure nachbehandelt und kommen auf Grund der klini¬ 
schen Beobachtungen und auf Grund zahlreicher experimenteller 
Versuche zu folgenden Schlüssen: 1. Der Gebrauch einer vier¬ 
prozentigen alkoholischen Lösung von Pikrinsäure 48 Stunden 
nach der Beibringung der Lymphe stört nicht den Erfolg der 
Impfung. 2. Diese Behandlung vermindert den Grad der ört¬ 
lichen entzündlichen Reaktion. 3. Die Patienten bekommen 
nicht so leicht allgemeine Störungen. 4. Die Epithelbedeckung 
der Vakzineläsion wird erhärtet und ist deswegen schwerer 
von außen bakteriell zu infizieren. Das kommt zum Teil auch 
durch die antiseptischen Eigenschaften der Lösung zu stände. 
5. Laboratoriumsversuche haben ergeben, daß Pikrinsäure als 


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dar Hautkrankheiten. 


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lokales Antiseptikum viermal so wirkungsvoll ist, als Phenol. 
6. Die gewöhnlichen Organismen der Haut werden an Zahl 
durch die Anwendung der Pikrinsäure verringert 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Döhle. Leukozj 'teneinschlüsse bei Scharlach. 
ZentralbL f. Bakt B<L LXI. Heft 1—2. p. 63. 

Bei der Untersuchung von Blutausstrichen Scharlach* 
kranker hat Döhle in etwa 30 Fällen fast regelmäßig Ein¬ 
schlüsse in Leukozyten gefunden, wie sie bei Scharlach noch 
nicht beschrieben sind. Das Verfahren bestand in Fixierung 
der lufttrockenen Ausstriche mit 96% Alkohol oder Sublimat¬ 
alkohol, Färbung in einem Gemisch von J. Hoppe-Seylers 
Reagens auf Zucker, 2 Teile auf 100 Teile dest Wasser und 6 Teile 
Michaelis-Azurblau. Färbung 6—24 Stunden. Abspülen 
mit Wasser. Später ergab die einfache Färbung mit Michaelis- 
Aznrblau 6 : 100 Wasser fast ebenso gute Resultate. Man findet 
im Protoplasma der polymorphkernigen Leukozyten blau ge¬ 
färbte Einschlüsse. Sie sind in verschiedener Zahl und Form 
vorhanden. Am geeignetsten zum Nachweis derselben ist die 
Zeit kurz nach dem Ausbruch des Exanthems. Durch Über¬ 
tragung von Blut Scharlachkranker auf weiße Mäuse, Kanin¬ 
chen, Schweine gelang es nicht, diese Einschlüsse bei den 
Tieren nachzuweisen. Affen waren nicht zur Verfügung. 

Alfred Kraus (Prag). 

Wladimiroff, G. E. Zur Frage über die Scharlach¬ 
vakzination und Anginen. Archiv für Kinderheilkunde. 
LVI. Bd. 1911. 411. 

Der Autor befaßt sich mit der Frage der prophylaktischen 
Wirkung der Scbarlachvakzine. Als Ausgangspunkt der prophy¬ 
laktischen Methode Gabritschewskys gilt der bei der 
Scharlacherkrankung fast stets vorhandene Streptokokkus. Das 
Vakzin wird bei Kindern von 2—5 Jahren in der Menge von 
0*3 ccm, bei Kindern von 5—10 Jahren in der Menge von 
0*5 ccm und im Alter von 10—15 Jahren in der Menge 
von 0*7 ccm subkutan eingespritzt. Es werden gewöhnlich 
3 Injektionen mit je einwöchentlicher Zwischenpause gemacht. 
Nach der Vakzination entwickelt sich ein Symptomenkomplex 
analog dem des natürlichen Scharlachs. Wladimiroff spricht 
von einer Vakzin-Skarlatina. 

Zur Zeit einer Scharlachepidemie werden auch viele Fälle 
von Anginen beobachtet, ohne daß es zu einem Exanthem 
kommt. Wladimiroff betrachtet diese Anginen als skarla- 
tinös und wendet bei ihnen dieselben Methoden der Behandlung 
und Prophylaxe an wie beim typischen Scharlach. 

C. Leiner (Wien). 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Wells, Constant. Der Schutz vor Milzbrandin¬ 
fektion durch importierte Häute und Felle. The 
Lancet. 1911. Nov. 4. p. 1260. 

Wells empfiehlt zur Desinfektion der ev. mit Milzbrand 
infizierten Häute und Felle folgende, von einem Gerber Sey- 
moure, Jones erdachte Methode: Die Häute kommen für 
24 Stunden in ein Bad, welches 1—2% Ameisensäure und 
0*02% Sublimat enthält; dann werden sie mit Chlornatrium¬ 
lösung behandelt Bakterielle Untersuchungen überzeugten ihn 
von der Sicherheit der Methode. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Lesnä, Gerard und Frankon. Die Nebennieren¬ 
kapseln beim Erysipel. Presse med. 1911. Nr. 91. 

Schwerer, ja tödlicher Verlauf des Erysipels ist allein 
auf Suprarenalitis zurückzufübren. Auf 9 Beobachtungen mit 
letalem Exitus, bei denen die Autopsie die schon in vivo aus 
bestimmten Symptomen diagnostizierte Nebennierenerkrankung 
bestätigte, und auf 2 Fällen, in denen die spezifische Therapie 
— Adrenalin — die schweren Erscheinungen beseitigte und 
zur Heilung führte, basiert diese Hypothese. Für diese spricht 
auch, daß Suprarenalitis neuerdings bei anderen Infektions¬ 
krankheiten gefunden und als die eigentliche Todesursache an¬ 
gegeben wurde. Endlich gebe kein anderer Befund am Kranken¬ 
bett und bei der Obduktion ausreichende Erklärung für die 
Septikämie und den brüsken Tod, während die Suprarenalitis 
wohl deren Ursache sein könne. 

Lesne, Gerard und Fran<jon berichten über die 9 letal 
verlaufenen Fälle: Nach klassischer Evolution und lokaler 
Besserung des Erysipels trat eine Verschlechterung des Allge¬ 
meinbefindens ein, zuweilen unter Temperaturanstieg und lo¬ 
kalem Rezidiv. Eine zweite Phase begann. Die Pat., Greise, 
Alkoholiker oder geschwächte Personen, bekamen Herzschwäche 
P. 130—140, irregulär), Erbrechen, Durchfälle und, ohne ent¬ 
sprechenden Auskultationsbefund, Dyspnoe. Dann folgten Dila- 
tatio cordis, Schwellung der Leber, Anschoppung der Lungen 
und relativ schnell erfolgte der Exitus, also ein Verlauf ähnlich 
wie bei Diphtherie. Sehr wichtig erscheint den Verf., daß in 
allen Fällen Herabsetzung des arteriellen Druckes (von 16—17 
auf 12, 11 sogar 9 Potain) konstatiert wurde. Diese Hypotension 
weist direkt auf Insuffizienz der Suprarenalkapseln hin. Tat¬ 
sächlich wurde in einigen anderen Fällen, z. B. bei einem 
14jähr. Mädchen, durch Adrenalin zugleich mit der Hebung 
des Blutdruckes baldige Besserung des Allgemeinbefindens und 
in 3 Wochen völlige Heilung erzielt. Die Obduktion bestätigte 
in den 9 Fällen die klinische Diagnose. Höhlenbildung in der 
Marksubstanz, also Kapsulisation infolge fast kompletter De- 


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der Hautkrankheiten. 


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sruktion des Drösenparenchyms war makroskopisch, diese. De¬ 
straktion and in den Kapseln leukozytäre Infiltration (mono- 
nukleärer Zellen) sowie Hämorrhagien mikroskopisch der ana¬ 
tomische Befand. F. Münchheimer (Wiesbaden). 


Tuberkulose. 

Imfeld, Alex. Beiträge zur Therapie des Lnpus 
vulgaris mit besonderer Beröcksichti gang der mo¬ 
dernen Lichttherapie. Dies. Zürich. 1911. (Sommer.) 

Zur Vorbehandlung mittelgroßer und ausgedehnter Lupus¬ 
flächen empfiehlt Verf. Pyrogallol oder die Kombination von 
Pyrogallol und RöntgenÜcht. Röntgenbehandlung ist insbe¬ 
sondere anzuwenden als vorbereitende Methode bei Lupus 
tumidus und exulcerans. Eisenlampen und Quecksilberdampf¬ 
lampen kommen als vorbereitende Behandlung nur für ober¬ 
flächliche Lupusherde in Betracht. Zur Radiumbehandlung 
eignen sich besonders kleine isolierte Herde. Ideale Behand¬ 
lungsmethoden sind Operation und Finsenlicht. 

Felix Weiler (Leipzig). 

Bruner. E. Die Lupusbekämpfung. Gazeta lek. 
1911. Nr. 46/47.. 

Indem der Verf. die Geschichte der Organisation der 
Lupusbekämpfung in verschiedenen Staaten bespricht und durch 
statistische Daten beweist, daß in Rußland in. dieser Richtung 
gar nichts gemacht wurde, ruft er zum Kampfe mit dieser so 
sehr verbreiteten Erkrankung in Russisch-Polen auf. Er schlägt 
am Ende die durch Neisser gestellten Aufgaben vor, näm¬ 
lich : die Errichtung besonderer Lupusheilstätten und besonderer 
Abteilungen bei größeren Krankenhäusern, die Organisation der 
Belehrungskurse für Ärzte, das Aufsuchen der anfänglichen 
Fälle von Lupus, endlich die Fürsorge für die ausgeheilten 
Kranken. Krzysztalowicz (Krakau). 

Borisqjak, A.N., Sieber und Metalnikow. Zur Frage 
von der Immunisation gegen Tuberkulose. Zeitschr. 
f. Immunit Bd. XII. Heft 1. 1911. 

Auf Grund ihrer an Meerschweinchen, Ziegen und Schafen 
angestellten Versuche kommen die Verfasser zu folgenden 
Schlüssen: 

1. Als beste Antigene zur Gewinnung antituberkulöser 
Reaktionskörper dienen Tuberkelwachs, entfettete Tuberkel¬ 
bazillenkörper nnd Lezithin, sowohl allein als auch im Ge¬ 
misch mit anderen Substanzen. 

Areh. t. Dermal ta. Byph. Bd. CXU. 7 q 


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Bericht über die Leistungen auf dem Oebiete 


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2. Das Tuberkulin (das Präparat wurde im Institut für 
experimentelle Medizin in St Petersburg hergestellt) ruft keine 
Antikörperbildung hervor und hemmt sogar die Bildung anderer 
Antikörper. Bei Injektion von Tuberkelwachs oder entfetteten 
Tuberkelbazillen im Gemisch mit Tuberkulin erhält man weniger 
Antikörper als wie bei Injektion des Tuberkelwachses oder der 
entfetteten Tuberkelbazillen allein. 

3. Die gegen Tuberkelwachs gebildeten Antikörper ge¬ 
hören zu den konstantesten; sie werden weniger zerstört und 
rascher wieder hergestellt. 

4. Bei Immunisation mit Tuberkelwachs und entfetteten 
Tuberkelbazillen ergeben sich Antikörper nicht nur gegen 
Tuberkelwachs, sondern auch gegen lebende und tote Tuberkel¬ 
bazillen. 

5. Bei Immunisation mit Lezithin werden keine Antikörper 
gegen diese Substanz selbst, wohl aber gegen Tuberkelwachs, 
Tuberkelbazillen und entfettete Tuberkelbazillenkörper gebildet. 

6. Antikörper werden nicht nur bei subkutaner Injektion 
von Tuberkelwachs und entfetteten Tuberkelbazillen, sondern 
auch bei peroraler Verfütterung derselben produziert 

Marg. Stern (Breslau). 

Schlaudraff; Wilh. Beitrag zur Kenntnis des 
Neurin-Tuberkulins. Zeitschrift für Immunität. Bd. XII. 
Heft 1. 1911. 

Die 25%ig e Mercksche Neurinlösung löst große Mengen 
Tuberkelbazillen fast vollständig auf. Die Auflösung gebt um 
so rascher und vollständiger vor sich, je höher die Temperatur 
ist (Temperaturoptiumum 56°.) Die lösende Kraft des Neurins 
ist nicht nur Basenwirkung. Neurin löst gleiche Mengen Tu- 
berkelbazilen in kürzerer Zeit viel intensiver auf, als es gleich 
stark alkalische Natronlauge und Ammoniumhydroxyd tun. 
Natronlauge löst stärker als Ammoniumhydroxyd. 

Bei der Auflösung durch Neurin ist zuerst eine Quellung 
der Bazillen bemerkbar, dann wird das Protoplasma mit Aus¬ 
nahme der Granula gelöst Zuletzt erfolgt Lösung der Gra¬ 
nula, ob aller, ist noch nicht sicher erwiesen. 

Das Merck sehe Neurintuberkulin wird geprüft auf Giftig¬ 
keit und antigene Eigenschaften: Für Meerschweinchen von ca. 
300 g ist die Dosis letalis 0*1 ccm. 

Anaphylaxie durch Neurintuberkulin konnte weder gegen 
Neurintuberkulin noch gegen Tuberkulin mit Wahrscheinlichkeit 
nachgewiesen werden, ebensowenig Anaphylaxie gegen Neurin¬ 
tuberkulin durch tuberkulöse Infektion. 

Als Antigen in der Bordet-GengonBeben Reaktion ist 
das Neurintuberkulin brauchbar. — Präzipitationsversuche mit 


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der Hautkrankheiten. 


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Neurintuberkulin als Antigen haben zu keinem sicheren Er¬ 
gebnis geführt. 

1m Serum von mit Neurintuberkulin vorbehandelten Tieren 
konnte im Eomplementbindungsversuch kein Immunkörper nach¬ 
gewiesen werden. 

Durch 10 Minuten lange Einwirkung von 25%igem Merck- 
schen Neurin auf eine sehr dichte Typhusbazillenemulsion 
(Neurin und Emulsion zu gleichen Teilen) bei 42° wird die 
spezifische agglutinogene Substanz der Typhusbazillen nicht 
zerstört. Marg. Stern (Breslau). 

Hall, H. C. Ein Fall von „Röhrentuberkulose“ 
der Leber, wahrscheinlich mit Syphilis kombi¬ 
niert. Virch. Arch. Bd. CCYI. Heft 2. p. 167. 

Außerordentlich selten finden sich in ein und demselben 
Organe Veränderungen tuberkulösen und syphilitischen Ur¬ 
sprunges gleichzeitig vor. Der von Hall mitgeteilte Fall ist 
für die Frage von Interesse, inwieweit die als Hepar lobatum 
benannte pathologisch-anatomische Veränderung nebst ihrem 
gewöhnlichen syphilitischen Ursprung auch von tuberkulöser 
oder tuberkulös-syphilitischer Natur sein könnte. Die ana¬ 
tomische Untersuchung stellte fest, daß der Fall aufzufassen 
sei als ein Beispiel zur Kasuistik der seltenen Fälle, in denen 
eine Kombination von Syphilis und Tuberkulose in ein und 
demselben Organe wahrscheinlich ist, teils zur Kasuistik der 
bei Erwachsenen selten vorkommenden „Röhren“tuberkulöse 
der Leber, wo die zahlreichen verkästen tuberkulösen Knötchen 
im Leberparenchym um die Gallengänge gelagert erscheinen. 

Alfred Kraus (Prag). 

Raw, Nathan. Einfluß von Diabetes und Gicht 
auf die Tuberkulose-Infektion des Menschen. Tu- 
berkulosis. Bd. X. 1911. p. 169—174. 

Von 62 Diabetikern mit 25 Autopsien (Beobachtungsdauer 
bis zu 12 Jahren) erwiesen sich 37 (59%), von 57 Gichtkranken 
mit 11 Autopsien kein einziger als tuberkulös (speziell Tuber¬ 
culosis pulmonum). Tuber.kelbazillenkulturen wuch¬ 
sen auf Diabetesblut (Glyzerinagar) auffallend 
üppig, auf dem Blute von Gichtkranken wurde das 
Wachstum fast völlig unterdrückt. Näheres über die 
sozialen Verhältnisse der Kranken wird nicht mitgeteilt. 

J. H. Schultz (Breslau). 

Königlich englische Tuberkulose-Kommission. Ty¬ 
pus humanus und bovinus. Tuberculosis. Bd. X. 1911. 
p. 317—386. 

Dieser ausführliche (protokollarische) Bericht über die 
Tätigkeit der englischen Kommission umfaßt die Einzelberichte 
von 10 Sektionen über die verschiedenen Tuberkelbazillus- 

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Bericht Aber die Leistungen auf dem Gebiete 


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Typen (ausschließlich der Kaltblüter-Tuberkulose) und ihre 
gegenseitigen Beziehungen. Eine Wiedergabe der zahlreichen 
allgemein-bedeutsamen Feststellungen würde zu weit führen, 
es sei dieserhalb auf das Original verwiesen und hier nur kurz 
über die Lupus-Untersuchungen referiert. Bei tuber¬ 
kulöser Lymphadenitis colli (9 Fälle, Operations¬ 
material) fand sich 6 mal Typus humanus, 3 mal 
bovinus (Nahrungsinfektion); besonders komplizierte Verhält¬ 
nisse ergaben sich beim Lupus vulgaris; die hier gefun¬ 
denen Bazillen wurden auf Konstanz ihrer Eigenschaften durch 
Tierimpfung und Bückkultivierung geprüft, wobei sich eine 
völlige Konstanz der charakteristischen Eigenschaften ergab, 
die ebenso hervortrat, wenn Lupusmaterial zugleich zur Tier¬ 
impfung und zur Ktdtur benützt wurde. Auch die so ge¬ 
wonnenen Stämme zeigten konstantes Verhalten. Trotzdem 
stimmten nur 3 von diesen 20 aus Lupusgewebe 
gewonnenen Stämmen im kulturellen und sonsti¬ 
gen Verhalten mit den bei iuterner Tuberkulose 
gefundenen Stämmen überein, die übrigen 17 verhielten 
sich teils nach Wachstum, teils nach Pathogenität ganz atypisch 
(Tierversuche mit Kälbern, Kaninchen, Meerschweinchen, Affen); 
im allgemeinen zeigte sich eine Verminderung der Viru¬ 
lenz. Da 8 der atypischen Formen im kulturellen Ver¬ 
halten dem Typus bovinus nahestanden, aber nur ge¬ 
ringe Pathogenität für Kälber zeigten, wurden sie 
als abgeschwächte Vertreter des Bovinus-Typus angesprochen. 
Durch Tierpassagen (Kaninchen — Kalb 1 — Kalb 2) gelang 
es, sie wieder vollvirulent zu machen (2 Stämme), so daß Kalb 1 
nur mit geringen Lokal- und Drüsenherden, Kalb 2 mit Miliar¬ 
tuberkulose reagierte, obwohl es eine um die Hälfte kleinere 
Dosis erhielt als Kalb 1. 

In 11 weiteren Fällen zeigten die Bazillen kulturell 
di e Eigenschaften desTypus humanus, aber geringe 
Affen- und Meerschweinchen-Pathogenität. Auch 
hier gelang Virulenzsteigerung durch Tierpassage. 

Versuche über die Beeinflussung der Tuberkelbazillen, 
speziell der aus Lupusherden gezüchteten durch Belichtung 
der Kulturen mit Finsen- imd Kromayerlampen ergaben keine 
wesentlichen Aufschlüsse. (Griffith.) 

Eine genaue histologische Untersuchung ergab bei der 
künstlichen Infektion des Meerschweinchens drei Stadien: 

1. Entzündliche Reaktion, Phagozytose. 

2. Verschwinden der Bakterien, silentium morphologicum. 

3. Wiederauftreten von Bazillen, umgeben von Riesen¬ 
zellen, zugleich mit erneuter entzündlicher Reaktion; die Riesen- 


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der Hautkrankheiten 


1109 


zellfollikel bleiben bestehen oder lösen sich unter Vermehrung 
der reaktiven Entzündung auf. 

Morphologische Unterschiede hei verschiedenen Tuberkel- 
bazillen-Typen traten in der zellulären Reaktion nicht hervor 
(Miller, Eastwood). J. H. Schultz (Breslau). 

Landrat Büchting. Bekämpfung der Tuberkulose 
auf dem platten Lande. 

Jacob. Tuberkulose und hygienische Mißstände 
auf dem Lande. Tuberculosis. Bd. X. 1911. p. 215—242. 

Der zweite Aufsatz entspringt einer direkten Anregung 
Kochs. Zum Referat nicht geignet. 

J. H. Schultz (Breslau). 

Hillenberg. Beitrag zur Entstehung und Ver¬ 
breitung der Tuberkulose. Tuberculosis. Bd. X. 1911. 
p. 254—272. 

Durch systematische Untersuchung (Tuberkulin) eines sehr 
großen Kindermaterials im Landkreise Zeitz und mit Benützung 
der Sterberegister kommt Hillenberg zu dem Schlüsse, daß 
noch bisher unbekannte Infektionsmodi existieren müssen, die 
zu einer im allgemeinen sehr gutartigen Entwicklung (Immuni¬ 
sierung?) führen. Für die schweren Tuberkulosen Erwachsener 
macht H. nicht-infantile Infektionen, sondern schwere Ju¬ 
gendinfektionen oft familiärer Art verantwortlich. 

J. H. Schultz (Breslau). 

Petrusehky. Zur prophylaktischen und thera- 
peutischenTuberkulose-Fürsorge. Tuberculosis.Bd.X. 
1911. p. 85—88. 

Gelegentlich einer Erwiderung auf polemische Bemerkungen 
Efflers (Tuberculosis 1910) hebt P. die große Bedeutung 
ambulanter spezifischer Therapie (Tuberkulin) 
hervor. J. H. Schultz (Breslau). 

X. Internationale Tuberkulose-Konferenz. Rom 1911. 

Tuberculosis. Bd. X. 1911. p. 37—77. 

Von den Fragebogen für die Internationale Tuberkulose- 
Konferenz sind von besonderem Interesse für den Dermatologen 
die eingehenden Erörterungen der Prophylaxe in der Kindheit, 
besonders auch hinsichtlich der Autoinokulation (Pflege der 
Hände, allgemeine Hautpflege). 

J. H. Schultz (Breslau). 

X. Internationale Tuberkulose-Konferenz. Rom 1911. 

Tuberculosis. Bd. X. 1911. p. 89—97. 

Der Fragebogen der Kommission VI „Sonnenforschung“ 
ist für den Lichttherapeuten von Interesse; im Anschluß an die 
Untersuchungen von Pannwitz auf dem Hochplateau des 
-Pie Teneriffa (2100—3750 m) und die einer Anzahl Schweizer 
Ärzte (Bernhardt, Rollier, Rosseiet) steht besonders 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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der Einflaß des Sonnenlichtes anf tuberkulöse Prozesse zur 
Diskussion, über den v. Schroeller bereits 1910 auf der 
Internationalen Tuberkulose-Konferenz Brüssel berichtete. Der 
Fragebogen umfaßt 14 Punkte, von denen hier erwähnt seien: 
Physiologischer Einfluß des Höhenklimas auf Pflanzen* Tiere 
und Menschen, besonders betreffs der Wirkung der Luftver¬ 
dünnung, der Isolation und isolierter Strahlenwirkung; Indi¬ 
kationen, Gegenindikationen und Spezifizierung 
der Höhenklima-Therapie und der Allgemein- (Sonnen¬ 
bad-) und Lokal-Heliotherapie; Differenzen der Helio¬ 
therapie in verschiedenen Höhen, Unterschiede und Be¬ 
deutung der reaktiven Pigmentierung, besonders 
bezüglich der Prognose. 

J. H. Schultz (Breslau). 

X. Internationaler Tuberkulose - Kongreß Rom. 

Tuberculosis. Bd. X. 1911. p. 201—206. 

Von Interesse für den Dermatologen sind die Referate 
von: Spezifische Therapie der Tuberkulose (Neumann-Wien, 
Römer-Marburg, Calmette-Lille) und ihre Serumtherapie 
(Lucatello-Padua, Teissier-Lyon, Kaiserling-Berlin); 
Einfluß der Sonnenstrahlen (Morin-Colombier. lvanoff- 
Trojan, Zuntz-Berlin); Atoxyl und Lungentuberkulose (Cle- 
mente-Ferreira). J. H. Schultz (Breslau). 

Chr. Jenson. Die ersten 10 Jahre des däni¬ 
schen Nationalvereines zur Bekämpfung der Tu¬ 
berkulose. Tuberculosis. Bd. X. 1911. p. 152—162. 

Der dänische Verein besitzt 23.000 Mitglieder; besonderer 
Wert wird auf allgemeine Aufklärungsarbeit im Publikum ge¬ 
legt Die Gesamtausgaben der dänischen Staatskasse betrugen 
für Bekämpfung der Tuberkulose in den letzten Jahren etwa 
anderthalb Millionen Mark jährlich. 

J. H. Schultz (Breslau). 

Winternitz, W. Tuberkulose und Hydrotherapie. 
Tuberculosis. Bd. X. 1911. p. 401—415. 

Die Hydrotherapie alsRoborans, als „allgemeines Hormon“. 
Nichts Neues. J. H. Schultz (Breslau). 

Fischer, Walther. Über Tuberkulose in einem 
Krebs der Brustdrüse und in einem Krebs der 
Gallenblase. Arbeiten aus dem patholog.-anatom. Institut 
zu Tübingen. Bd. VII. 1910. Heft 2. Herausgegeben von P. v. 
Baumgarten. 

Zwei interessante, kasuistische Beiträge. Die tuberkulöse 
Aussat in den bzgl. Karzinomen ging jeweils von alten tuber¬ 
kulösen Herden aus, einmal in den regionären axillaren Lymph- 
drüsen, im zweiten Fall in der Lungenspitze gelegen. Die In- 


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der Hautkrankheiten. 


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fektion der karzinomatösen Partien wird als hämatogen erfolgt 
angesehen. Paula Schultz-Bascho (Breslau). 

Haustein, Hermann. Über hämatogene Lymph- 
drösentuberkulose. Arbeiten aus dem patholog.-anatom. 
Institut zu Tübingen. Bd. VH, Heft 1. 1909. Herausgegeben von 
P. v. Baumgarten. 

Mitteilung zweier Fälle von hämatogen entstandener Lymph- 
drüsentuberkulose bei Miliartuberkulose. Berücksichtigung der 
Literatur. Paula Schultz-Bascho (Breslau). 

Römer, Earl. Über Tuberkulose beim Hand. 
Arbeiten aus dem pathol.-anatom. Institut zu Tübingen. Bd. VH. 
Heft 1. 1909. Herausgegeben von P. v. Baumgarten. 

Eingehende Würdigung der bzgL Literatur. Mitteilung 
zweier Falle von Tuberkulose beim Hund, hervorgerufen durch 
Tuberkelbazillen vom Typus bovinus. 

Paula Schultz-Bascho (Breslau). 

Mietzseh, Walther. Über die Frage des Vorkom¬ 
mens von Perlsuchtbazillen im Sputum derPhthi- 
s i k e r. Arbeiten aus dem pathologisch-anatomischen Institut zu 
Tübingen. Bd. VH. 1910. Heft 2. Herausgegeben von P. v. 
Baumgarten. 

Verf. wies in 11% seiner Fälle mittels der Spengler- 
schen Färbemethode „Perlsuchtbazillen“ im Sputum Pbthisiscber 
nach. Der zur Kontrolle ausgeführte Thierversuch am Kanin¬ 
chen aber ergab stets, daß che Infektion trotzdem nur durch 
Bazillen vom Typus bumanus erfolgt war. Im Gegensatz zu 
Spenglers Behauptung verliefen die Fälle mit „Perlsucht- 
bazillen“ im Sputum sehr ungünstig. Verf. spricht auf Grund 
seiner Untersuchungen der Spengler sehen Tuberkulintherapie 
(Kombination des Tuberkulins vom Typus bumanus und vom 
Typus bovinus) die wissenschaftliche Grundlage ab. 

Paula Schultz-Bascho (Breslau). 

v. Baumgarten, P., Dibbelt, W. und Dold, H. Über 
Immunisierung gegen Tuberkulose. Experimentelle 
Untersuchungen (IV. Bericht). Arbeiten a. d. patholog.-anatom. 
Institut zu Tübingen. Bd. VH. 1910. Heft 2. Herausgegeben von 
P. v. Baumgarten. 

Schluß einer großen Versuchsreihe, Kälber durch Impfung 
mit menschlichen Tuberkelbazillen gegen Perlsucht zu immuni* - 
sieren. Alle Einzelheiten müssen im Original nachgelesen 
werden. Paula Schultz-Bascho (Breslau). 

Dold, H. u.Ulufl^W. Untersuchungen über die bak¬ 
terizide Wirkung von Hormal- und Immun-Sera 
und Hormal- und Immun-Leukozyten (getrennt 
und im Wrightschen Gemisch auf Staphylococcus 
pyogenes aureus,Bac anthracis und Pneumococcus. 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Arb. a. d. patholog.-aoatom. Institut zu Tübingen. Bd.VII. 1910. 
Heft 2. Herausgegeben von P. v. Baum garten. 

Ausführliche kritische Bemerkungen würden zu weit 
führen. Paula Schultz-Bascho (Breslau). 

Hollmann, B. Über den Verlauf der Tuber¬ 
kulinreaktion bei Tag und bei Nacht. Beitr. z. Klinik 
d. Tuberkulose. Bd. XXI. Heft 2. 

Auf Grund einer großen Versuchsreihe ist Verf. zu dem 
Resultate gelangt, daß die Tuberkulinreaktion nach Injektion 
am Morgen früher eintritt als nach Injektion am Abend und 
weist auf die Möglichkeit hin, daß dem Einflüsse des Lichtes 
bei dieser Erscheinung Bedeutung zukomme. 

Wilhelm Balban (Wien). 

Gabrilowitsch, J. Zu den „Erfahrungen mit 
eiweißfreiem Tuberkulin“ von Dr. Walter Frey¬ 
mut h. Beitr. z. Klinik d. Tuberkulose. Bd. XXL Heft 2. 

G. nimmt das Endotin gegen Freymuth in Schutz, der 
behauptet hatte, daß es durch seine Herstellung das Tuberkulin 
verloren habe. Hingegen spricht Verf. dem T. h. o. (eiwei߬ 
freies Tuberkulin Jochmanns und Möllers) jede spezifische 
Wirkung ab. Wilhelm Balban (Wien). 


Lepra. 

Babes, V. Bemerkungen über die Kultur und 
die Übertragung des Leprabazillus. Zentralblatt für 
Bakt. Bd. LIX. Heft 5—7. pag. 493. 

Verf. nimmt Stellung zu den Untersuchungen Kedrows- 
kis (Zeitschr. für Hyg. Bd. LVI. p. 1) und der Arbeit Ber- 
tarellis (Zentralbl. für Bakt. Abt. I. Bef. Bd.XLIX) und ge¬ 
langt an der Hand der Wiedergabe seiner eigenen Befunde 
und der Kritik anderer Autoren zu dem Schlüsse, daß die Er¬ 
gebnisse Kedrowskis und anderer Forscher es geboten er¬ 
scheinen lassen, die Frage nach der Züchtbarkeit und Über¬ 
tragbarkeit des Leprabazillus mit großem Eifer zu verfolgen, 
daß uns dieselben aber noch nicht berechtigen, diese Fragen 
als endgültig gelöst zu betrachten. Alfred Kraus (Prag). 

Bayon, H. Demonstrationen zur Kultur des 
Leprabazillus. The British Medical Association (Birming¬ 
ham) 1911. Section of tropical medicine. The British Medical 
Journal. 1911. November 11. pag. 1269. 

Bayon kommt bei seinen Mitteilungen über die Kultur 
des Leprabazillus zu folgenden Schlüssen: 1. Die Kultur eines 


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der Hautkrankheiten. 


1113 


säurefesten oder anderen Organismus von einem oder mehreren 
Fällen von Lepra berechtigt uns nicht, diesem gezüchteten 
Organismus Beziehungen zur Lepra zuzuschreiben; zu einer 
solchen Annahme sind vollständige Tierexperimente und sero¬ 
logische Untersuchungen erforderlich. 2. Man kann von Fällen 
menschlicher Lepra einen säureresistenten diphtherieähnlichen 
Bazillus gewinnen, fr nach Injektion in Mäuse oder Batten 
säurefeste Eigenschaften gewinnt. Man kann den Bazillus aus 
den infizierten Tieren wiedergewinnen als säurefestes Stäbchen. 
Wieder injiziert in Ratten oder Mäuse verursacht er bei ihnen 
lepraähnliche Erscheinungen. 3. Kein spezieller Nährboden 
garantiert eine Reinkultur von Leprabazillen. Sein Wachstum 
hängt von Bedingungen ab, die wir nicht kennen. Am ge¬ 
eignetesten scheint Plazentarextraktagar oder Pferdeserum¬ 
nutroseagar zu sein. 4. Kedrowskis Arbeiten über die 
variable Morphologie und Färbbarkeit des Leprabazillus 
scheinen bestätigt werden zu können. 5. Die Agglutination, 
Präzipitation, Komplementablenkung und die perkutanen Proben 
können benutzt werden, um die Beziehungen säurefester Stäb¬ 
chen, die aus Lepra kultiviert sind, zu bestätigen. 6. Ratten- 
und Menschenlepra scheinen identisch zu sein. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Stanziale, R. Über die experimentelle Über¬ 
tragung der Lepra. Giorn. internat. d. Scienze med. 
Heft 12. 1911. 

Zahlreiche Experimente führten Stanziale zu folgenden 
Schlüssen: 

1. Die Inokulationen leprösen Materials in die Kornea 
von Kaninchen geben negatives Resultat. 

2. Die Inokulationen flüssigen Materials, das immer sehr 
reich war an Bazillen und aus dem Saft von leprösen Knoten 
bestand, der mit Saugglocken aspiriert worden war, oder be¬ 
reitet wurde mit einer Suspension von Stückchen der Knoten 
in physiologischer Lösung, ergaben sowohl im konjunktivalen 
Gewebe als auch in der vorderen Kammer konstant negatives 
Resultat. 

3. Die Inokulationen von Stückchen lepröser Knoten in 
die vordere Kammer haben in einigen Fällen gezeigt: 

а ) eine evidente Multiplikation von Leprabazillen, 

б) die Entwicklung granulomatöser nodulärer Herde in 
einiger Entfernung von dem in die Kornea transplantierten 
Stück, 

c) die weitere Entwicklung, ebenfalls entfernt von dem 
transplantierten Stück, zahlreicher granulomatöser Herde von 
ziegelroter Farbe auf der Oberfläche der Iris, 


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Bericht Aber die Leistungen auf dem Gebiete 


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d) positives Resultat der Wasser mann sehen Reaktion. 

Die vonStanziale erhaltenen neuen Resultate hinsicht¬ 
lich der von früheren Autoren vorgenommenen Unter¬ 
suchungen sind: 

1. Entwicklung granulomatöser Herde innerhalb der Kornea 
mit der Anwesenheit von Leprabazillen entfernt von dem 
transplantierten leprösen Stückchen und „von der Eintrittsstelle 
der Lanzette beim operativen Eingriff. 

2. Sukzessive Entwicklung zahlreicher granulomatöser 
Herde von ziegelroter Farbe auf der Irismembran, scharf ge¬ 
trennt von dem transplantierten leprösen Stückchen. 

3. Positive Wasser mann sehe Reaktion bei den mit 

Erfolg inokulierten Tieren. J. Ullmann (Rom). 


Parasitäre Erkrankungen. 

Block, B. Die Trichophytien und verwandte 
Pilzerkrankungen der Haut. Korrespondenzblatt für 
Schweizer Ärzte. 1912. Nr. 1. pag. 2. 

Der auf dem Gebiete der Dermatomykosen besonders er¬ 
fahrene Verf. gibt uns in dieser Arbeit ein Obersichtsreferat 
über den gegenwärtigen Stand der Frage. Es werden be¬ 
sprochen der Favus — wobei besonders das von Bloch ent¬ 
deckte Achorion violaceum gewürdigt wird — die Mikro¬ 
sporie und die Trichophytie im engeren Sinne. Verf. macht 
auf den Unterschied zwischen Menschentyp und Tiertyp der 
Pilzstämme aufmerksam, wobei es sich zeigt, daß die vom Tier 
auf den Menschen übertragenen Stämme viel stärkere reaktive 
Erscheinungen auslösen als die obligaten Menschentrichophyten. 
Nach kurzer Besprechung der therapeutischen Maßnahmen geht 
Verf. auf die neu entdeckten Mykosen ein, speziell auf die 
Sporotrichose, die nach Bloch eine der am besten 
studierten und erforschten Krankheiten darstellt. Nebenbei er¬ 
wähnte er auch die Kladiose, eine Krankheit, die Verf. selbst 
zuerst beschrieben hat. 

Mit sehr interessanten Erörterungen betreffend die Fragen 
der Immunität und Überempfindlichkeit schließt Verf. seine 
anregende und sehr gut orientierende Arbeit 

Max Winkler (Luzern). 

Adamson, Low Cranston, Street. Fälle von Spiro- 
trichosis. The British Medical Association (Birmingham) 
1911. Section of Dermatology. The British Medical Journal. 
1911. Oktober 7. pag. 827. 


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der Hautkrankheiten. 


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Demonstration und Bericht über Fälle von Sporotrichosis, 
nicht zum Referat geeignet. Fritz Juliusberg (Posen). 

Cureio. Sporotrichose in anämiBierenderForm 
mit fieberhaftem Verlauf. II Policlin., Sez. chir. 
Nr. 5. 1911. 

Gurcio berichtet über einen Kranken, der seit 11 Mona¬ 
ten eine Form subchronischer Phlogose zeigte, die charak¬ 
terisiert war durch Lokalisationen von gummösem Typus, 
isoliert und konfluierend, in großer Zahl, in verschiedenen Ge¬ 
weben, nämlich dem dermo-epiderraoidalen, dem subkutanen, 
muskulären, osteo-periostalen, osteo-artikulären. 

Die Lokalisationen auf der Epidermis waren morphologisch 
Pithyriasisformen. 

Die subkutanen Gummen fingen ganz langsam an, be¬ 
kamen das Volumen einer Erbse bis Haselnuß, waren hart, 
indolent, von unregelmäßiger Oberfläche, wenig adhärent an 
den benachbarten Geweben, gar nicht an der Haut, die lange 
Zeit normal blieb. Es erfolgte entweder partielle resti¬ 
tutio ad integrum, da eine Infiltration in der Peripherie 
zurückblieb, die einen locus minoris resistentiae für 
sukzessive Lokalisationen des Prozesses bildete, oder häufiger 
kam es zu einer Verflüssigung mit Adhärenzen an der Kutis, 
die ulzerierte. Es entleerte sich dicker, graugelber Eiter, der 
lange Zeit in einem Reagensglas aufbewahrt homogen blieb. 
Es bildete sich ein Fistelgang, der langsam und mit weicher, 
glatter, an der Peripherie wenig infiltrierter, im Zentrum ad- 
härenter, violetter Narbe heilte. 

Wenn viele solcher Gummen konfluierten, bildeten sich 
ausgedehnte Abszesse. Die zahlreichen Knochen- und Knochen- 
Gelenklokalisationen riefen indolente Nekrosen hervor, die bei 
der Sondierung nicht bluteten und Fistelgänge zeigten mit 
Granulationen schlechten Aussehens. Der Kranke hatte während 
des ganzen Verlaufes der Erkrankung abendliche Temperatur¬ 
erhöhung bis zu 38°, die mit leichten Schüttelfirösten anfing. 
Er zeigte keine bemerkenswerten Alterationen der Brust- und 
Bauchorgane. In der Inguinalgegend bestand multiple Drüsen¬ 
schwellung. Die Drüsen waren rundlich, indolent, verschiebbar 
untereinander und auf den benachbarten Geweben. Der 
Patient war stark anämisch; man zählte 1,400.000 rote Blut¬ 
körperchen, 8000 Leukozyten mit 4% eosinophiler Blutkörper¬ 
chen. Hämoglobingehalt =r 56. 

Der Eiter bestand aus ziemlich gut erhaltenen poly¬ 
nukleären Blutkörperchen und aus Makrophagen, welche Sporeu 
mit hyalinem Rand und mit durch die gebräuchlichen Anilin¬ 
farben stärker gefärbten Polen einhüllten. 


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Bericht aber die Leistungen auf dem Gebiete 


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Bei Kulturen des Eiters und Blutes kamen die charak¬ 
teristischen Formen des Sporotrichon Beurmann zur Ent¬ 
wicklung. Die Sporoagglutination war positiv bis zur Propor¬ 
tion von 1:400. Der biologische Versuch hei Meerschwein¬ 
chen ließ eine mögliche Assoziation mit Tuberkulose aus¬ 
schließen. Eine intensive Jodkur ergab zuerst eine rapide und 
bedeutende Besserung (Verschwinden des Fiebers, günstige Be¬ 
einflussung des Allgemeinzustandes, keine weitere Lokalisation), 
während sie sich in der Folge unwirksam zeigte. Der Kranke, 
der im Anfang der Behandlung kachektisch war, ging dem 
Tode entgegen. J. Uli mann (Rom). 

Di Loreto, 0. Beitrag zum Studium des Ery- 
thrasma. Giorn. internaz. d. Scienze med. Nr. 13. 1911. 

Di Loreto bat bei Erythrasma Reinkulturen von drei 
Arten von Hyphomyzeten erhalten, die sich durch ihre Ent¬ 
wicklung auf verschiedenen Nährböden unterschieden, aber 
nicht mikroskopisch von einander differenziert werden konnten. 

Von diesen Kulturen entsprach nur eine der von 
Ducrey und Reale erhaltenen Varietät; die beiden anderen 
seien neue Varietäten. A. macht darauf aufmerksam, daß die 
kulturellen Varietäten des aus den Schuppen von Erythrasma 
stammenden Hyphomyzeten an die zahlreichen Varietäten des 
Trichophytonpilzes erinnern, die bekanntlich nicht immer in 
Beziehung stehen zu verschiedenen klinischen Varietäten von 
Trichophytie; dieselbe klinische Form kann verschiedene Kul¬ 
turen bedingen und umgekehrt. 

Die Schlüsse, zu denen A. in seiner fleißigen Arbeit 
kommt, sind folgende: 

1. Beim Erythrasma ist konstant die Anwesenheit eines 
Hyphomyzeten mit bestimmten Charakteren, die denen des 
Mikrosporon minutissimum entsprechen. Er findet sich sehr 
reichlich bei der Affektion. 

2. Beim Studium mikroskopischer Präparate von Schuppen 
4es Erythrasma kann man zuweilen außer der reichlichen 
Vegetation des Micr. minutissimum einige spärliche und inkon¬ 
stante Myzelelemente beobachten, die nicht die gewöhnlichen 
Eigenschaften des Micr. min. zeigen. 

3. Die kulturellen Untersuchungen haben zur Entwick¬ 
lung eines Hyphomyzeten geführt, der zwar in seinem mikro¬ 
skopischen Verhalten dem Micr. min. entspricht, in den Kul¬ 
turen sich jedoch in zahlreiche Varietäten differenzieren lassen 
kann, die nicht alle von den früheren Autoren beschrieben wurden. 

4. Gersten-Agar hat sich unter den angewandten Nähr¬ 
böden am besten bewährt. 

5. Es ist wahrscheinlich, daß der schon von Ducrey 
und Reale isolierte Pilz, den A. ebenfalls mit vielfachen kul- 


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der Hautkrankheiten. 


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turellen Varietäten erhielt, wirklich der pathogene Hyphomyzet 
des Erythrasma ist; aber um dies sicher behaupten zu können, 
ist die Reproduktion der klinischen Form infolge Inokulation 
der Kulturen auf den Menschen erforderlich. 

J. Ullmann (Rom). 


Sonstige Dermatosen. 

Preston, John. Psychische Einflüsse als mög¬ 
licher ätiologischer Faktor bei gewissen Fällen 
von Pellagra. Medical Record. 1911. Dezember 2. p. 1128. 

Preston sucht an der Hand zweier Fälle es plausibel 
zn machen, daß psychische Defekte in der Anamnese mit dem 
Auftreten der Pellagra Zusammenhängen. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Yallardi, C. Die Methode der Komplementab¬ 
lenkung bei der Pellagra. La Riforma med. Nr. 36. 
4. Sept. 1911. 

In 37 von Yallardi beobachteten Fällen, die alle 
möglichen Formen von Pellagra darboten, war die W. R. ne¬ 
gativ. Dieses Faktum nimmt der Hypothese, die aus der 
Pellagra eine Protozoenkrankheit machte, ein Argument, das, 
wenn auch nicht von sehr hohem Wert, doch schon von den 
Verfechtern jener Hypothese beigebracht worden war. 

Die Resultate Vallardis stimmten nicht mit denen von 
Bass überein; wenn man die von ihm aufgestellte, soeben er¬ 
wähnte Hypothese zugibt, so kann man nicht verstehen, warum 
auch die Seren des schwer Kranken, die alle weit vorgerückte 
Läsionen, besonders des Nervensystems zeigten, sich in bezug 
auf die Komplementablenkung ganz identisch verhielten wie 
die Seren der Kranken mit leichten oder mittelschweren 
Formen von Pellagra, bei denen keinerlei pathologische Er¬ 
scheinungen des Nervensystems Vorlagen. 

J. Ullmann (Rom). 

Cole, H. P. Pellagra. Behandlung durch direkte 
Transfusion von Blut. The British Medical Association 
(Birmingham) 1911. Section of tropical medicine. The British 
Medical. Journal. 1911. November 11. p. 1276. 

Cole kommt in seinen Ausführungen über die direkte 
Bluttransfusion bei Pellagra zu folgenden Schlüssen: Die 
Transfusion bei 31 Fällen von Pellagra hat direkt nie üble 
Folgen gehabt. Wir können sogar beim schwersten Typus der 
Krankheit mit Sicherheit zur Transfusion greifen, wenn wir sie 


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1118 Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 

technisch richtig aasfahren. Es ist gleichgültig, ob das Blut 
▼on einem Menschen stammt, der von Pellagra geheilt ist 
oder von einem, der nie Pellagra gehabt hat Die Heilungen 
(58%) heim schweren Typus durch Transfusion sind wesent¬ 
lich günstiger, als bei anderen therapeutischen Maßnahmen 
(10 bis 20%). Fritz Jnliusberg (Posen). 

Martin, E. H. Die Behandlung der Pellagra. 
Medical ßecord. 1911. Dezember 2. p. 1154. (Medical Associ¬ 
ation of the Southwest. Okt. 11. 1911. 

Martins Ausführungen gipfeln in folgenden Sätzen: 
1. Soamin bessert die Symptome der Pellagra in den meisten 
Fällen. 2. Salvarsan übt, wenn mit Vorsicht gegeben, auf ge¬ 
sunde Personen keinen üblen Einfluß aus. 3. Das Fieber bei 
Syphilis und bei Pellagra kommt durch freiwerdende Endo¬ 
toxine zu stände. Es wirkt bei Pellagra symptomatisch günstig. 
Kleine ansteigende Dosen von Salvarsan stellen eine rationelle 
Behandlung der Pellagra dar. Fritz Juliusberg (Posen). 

Cash, Theodore. Die durch ostindisches Satin¬ 
holz („Chloroxylon Swietenia“) verursachte Der¬ 
matitis. The British Medical Journ. 1911. Oktober 7. p. 784. 

Wie Cash ausführt, kommen im Handel zwei Sorten von 
Satinholz vor, das Chloroxylon Swietenia aus Ostindien und 
die Fagara flava aus Westindien. Aus dem ostindischen Satin¬ 
holz läßt sich gewinnen: ein kristallisiertes Alkaloid, das 
Chloroxylonin (C aa H a3 0 ? N), zwei Harze, ein öl, ein eigenartiger 
Eiweißkörper und Kalziumoxalat. Cash hat eingehende Tier¬ 
experimente und Versuche an Menschen mit den isolierten Be¬ 
standteilen angestellt. Die einzelnen Bestandteile machen am 
Kaninchenohr auch bei wiederholter Anwendung keine Beiz¬ 
erscheinungen. Länger dauernde Applikation von Chloroxylonin- 
einreibungen machen am Kaninchen so geringe Irritationen, 
daß sie mit den Reizungen beim Menschen nicht verglichen 
werden können. Die Holzabkochung bat toxische Einwirkungen 
auf Frösche; diese kommen aber wohl auf dem Magenwege 
zu stände. In den Lymphsack von Fröschen eingespritzt, 
kommt die toxische Eigenschaft des Chloroxylonins nur lang¬ 
sam zur Wirkung. Die lokale Applikation des Satinholzstaubes, 
sowohl in trockenem Zustande, wie mit Wasser angefeuchtet, 
wie in Mandelöl, bewirkte bei dem Autor eine Dermatitis; am 
wirksamsten schien die Applikation in Mandelöl zu sein. Der 
lokale Effekt ist eine vermehrte Vaskularisation, die sich zu¬ 
nächst auf die Stelle der Applikation beschränkt, dann aber 
weiter schreitet; bei geringer Einwirkung kommt es nur zu 
einer Rötung mit Papelbildung; Blasen, ödem und ein erysipel- 
ähnlicher Zustand sind Anzeichen einer stärkeren Einwirkung. 
Bei jedem Grade kommt es leicht zu urtikariellen Ausbrüchen. 


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der Hautkrankheiten. 


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Entfernte entzündliche Anschwellungen, welche der lokalen 
Applikation von Chloroxylonin folgen, sind hauptsächlich im 
Gesicht, an den Ohren und am Nacken lokalisiert. Von den 
zwei Harzen, die das ostindische Satinholz enthält, ist das 
eine reizlos, das andere leicht irritierend; auch das öl reizt 
nicht. Aber alle drei Körper wirken reizend an den Stellen, 
wo schon eine Chloroxyloninreizung bestanden hat. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Walker, Norman. Antipyrinexanthem. (Sitzung 
der Edinburger med. chir. Gesellschaft) Edinburgh med. 
Journal. Dez. 1911. 

Krankendemonstration. Der Patient zeigt ein Exanthem 
bestehend aus kronenstückgroßen Flecken, die, hauptsächlich 
an der Hüfte lokalisiert, Verdickung der Haut zeigen und ziem¬ 
lich stark jucken. Die Affektion sei vor 5 Jahren nach Anti- 
pyringebrauch aufgetreten. Wilhelm Baiban (Wien). 

Qnidet. Ein Fall von subakuter Vergiftung 
mit Thalliumazetat. Journ. de med. de Paris. 1911. 
Nr. 40. 

Aus Versehen trank ein Arbeiter eine Lösung von 1 g 
Thalliumazetat 2 Tage später konstatierte Q u i d e t Magen¬ 
krämpfe und Albuminurie, sowie Lumbalschmerzen und Zyanose 
an Fingerspitzen und Ohrläppchen. Baldige Heilung, ohne daß 
Haarausfall auftrat F. Münchheimer (Wiesbaden). 

Petges und Bonnin. Fibro-adönome mammaire 
aberrant sous-cutane. Journ. d. med. 1911. Nr. 45. 

2 Fälle. F. Münchheimer (Wiesbaden). 

Bab, Edwin. Über Adipositas dolorosa (Dercum- 
sche Krankheit). Dies. Berlin. 1910. (Lesser.) 

Diese Erkrankung veröffentlichte der amerikanische Psy¬ 
chiater Dercum im Jahre 1888 und gab ihr 1892 den Namen 
Adiposis dolorosa. Als Hauptcharaktere der Krankheit bezeich¬ 
net er einmal die teils allgemeine, teils lokale diffuse Fettin¬ 
filtration des subkutanen Gewebes, andererseits die Schmerz¬ 
haftigkeit der befallenen Gebiete. Daneben konstatiert Dercum 
Erkrankungen der Schilddrüse und schwere Funktionsstörungen 
des Nervensystems. Bei dem Falle des Verf. handelt es sich 
um ein 19jähriges Dienstmädchen. Drei Jahre vor der Auf¬ 
nahme begann zuerst der rechte, dann auch der linke Unter¬ 
schenkel anzuschwellen. Die geschwollenen Partien verursachten 
heftige reißende Schmerzen, besonders des Nachts. Ähnliche 
Schmerzen bestanden in der Brustgegend über dem Processus 
xiphoideus. Das Fettpolster war überall stark entwickelt, be¬ 
sonders stark im Bereich des unteren Drittels der Unterschenkel. 
Diese imponierten über den Malleolen als unförmige zylindrische 
Wülste. Die Haut war hier straff gespannt und ließ sich nicht 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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in Falten abheben. Die Farbe war bläulich, mit einer zier¬ 
lichen Gefäßzeichnung, wurde aber bei Bettruhe weiß. Bei 
Fingerdruck keine Delle. Druckempfindlichkett sehr gering. 
Die Schilddrüse war vergrößert. Die rohe Kraft der Muskeln 
war gering. Keine geistigen Störungen. 

Verf. betrachtet die D e r c u m sehe Krankheit als eine 
Stoffwechselanomalie, welche durch bestimmte organische Er¬ 
krankungen der Schilddrüse hervorgerufen wird. Die Schmerzen 
erscheinen durch den Druck des Fettgewebes auf die Nerven 
bedingt. 

Differential-diagnostisch kommen in Betracht: Schmerz¬ 
hafte Lipome, Rheumatismus, Skierödem, wirkliches Ödem, 
Elephantiasis, Oedeme hysterique und Myxödem. Therapeutisch 
empfiehlt sich Bettruhe, Fußhochlagerung, Massage und Druck¬ 
verband. Felix Weiler (Leipzig). 

Galkns, Bronislawa. Über Pemphigus foliaceus. 
Diss. Berlin. 1910. (Lesser.) 

Typischer Fall bei einer 27jährigen Frau ohne weiteres 
Interesse. Felix Weiler (Leipzig). 

Porter, W. G. Ein Fall von chronischer Ulze- 
ration des Pharynx, der Tonsillen und der Zunge, 
verursacht durch Pneumokokkus. (Sitzung der schotti¬ 
schen otolog. und laryngol. Gesellschaft.) Edinburgh med. 
Journal. Jan. 1912. 

Kranken demonstration. Wilhelm B alb an (Wien). 

Paton Montgomerie. Herpes zoster der Beine. 
The British Medical Journal. 1911. Oktober 28. p. 1106. 

In Anbetracht der von Head und Campball (Brain 
1910) betonten Seltenheit des Herpes zoster der Beine — 
unter 294 Fällen, bei denen eine einzige Nervenwurzel be¬ 
troffen war, waren nur viermal die beiden letzten Lumbal- und 
die beiden ersten Sakralnervengebiete betroffen — berichtet 
Paton über einen Zoster, der die Gebiete deB vierten und 
einen Teil des fünften Lumbalnerven befallen hatte. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Kemp, Rou8. Cheiro-pompholyx. The British Medical 
Journal. 1911. Oktober 28. p. 1106. 

Kemps Patient, ein 35jähriger Mann, bekam eine leichte 
Reizung an beiden oberen und unteren Extremitäten, die in 
Blasenbildung überging. Befallen waren die Rücken beider 
Hände, die Seitenflächen der Finger und der vordere Teil der 
Unterschenkel. Heilung unter Chinin innerlich und Karbollösung 
äußerlich. Fritz Juliusberg (Posen). 

De Mareo, Raffaele. Die Sepsis bei einigen Epi- 
dermolysen. Clinica dermosifilopatica della R. Universita di 
Roma. 1911. Okt. p. 85. 


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der Hautkrankheiten. 


1121 


De Marco kommt bei seinen klinischen und experimen¬ 
tellen Studien der Epidermisablösung zu folgenden Schlüssen: 
Die Epidermolysis ist sekundär einer septischen gleichzeitigen 
Infektion, wenn die Sepsis selbst nicht die Ursache der Epi¬ 
dermolysis ist; der septische Zustand ist in der Majorität der 
Fälle an eine Fäulnis der Haut des Kranken gebunden. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Laneashire, G. H. Ein ungewöhnlicher Fall von 
Hautpigmentierung. The British Medical Association 
(Birmingham) 1911. Section of Dermatology. The British 
Medical Journal. 1911. Oktober 7. p. 822. 

Lancashires Patientin hatte seit ihrer Kindheit einen 
dunklen Pigmentfleck am Halse. Seit einiger Zeit begann sich 
eine Pigmentation von diesem Herde aus über Hals, Brust und 
linken Arm auszubreiten. Die Pigmentation war unilateral und 
sie war Ton heftigen neuralgischen Schmerzen begleitet. Die 
Flecke kamen in Gruppen heraus. Dieser ganze Prozeß zog 
sich über vier Monate hin. Dann macht er plötzlich Stillstand 
und es tritt ein Verschwinden des Pigmentes ein, während der 
alte Herd bestehen bleibt. Histologisch fand sich an den später 
hinzugekommenen Flecken das übliche Pigment im basalen 
Epithel und leichte entzündliche Veränderungen imKorium in Form 
dilatierter Gefäße mit perivaskulärer Infiltration. Der Autor 
hält das Krankheitsbild für die Folge trophischer Nervenver- 
änderungen. In der Diskussion weist Galloway auf das Zu¬ 
sammenvorkommen schwerer Neuralgie mit strukturellen De¬ 
fekten der Haut hin; er erwähnt das Zusammentreffen des 
schwersten Typus von Neuralgie mit Myom der Kutis. 
Eddowes denkt bei dem vorgestellten Fall an Arsenikver¬ 
giftung. Adamson bemerkt, daß ihn der Fall an zwei Fälle 
von unilateraler Pigmentation erinnert. Bei beiden dieser Fälle 
waren Flecken, wie Masern, vorhanden; die Fälle wurden ange¬ 
sehen als Beispiele unilateraler Pigmentation kongenitalen Ur¬ 
sprungs. Fritz Juliusberg (Posen). 

Roberts, Mona Dew. Ein Fall von Hämochroma- 
tosis oder Pigmentzirrhoze der Leber mit Glyko- 
surie. The British Medical Journal 1911. Oktober 11. 
p. 1248. 

Der Fall von Hämochromatosis, über den Roberts be¬ 
richtet, ist deswegen bemerkenswert, weil er eine Frau betrifft, 
während die bisher beobachteten Fälle von Bronzediabetes 
ausschließlich Männer betrafen. Es bandelt sich um eine 
69jährige Frau, bei der die Krankheit vor vier Jahren begonnen 
hatte. Die Haut der stark abgemagerten Patientin hatte eine 
eigenartige Bleifarbe und war trocken und schuppend. Die 
Sektion ergab eine Leber mit unregelmäßiger Oberfläche, histo- 

Areh. f. Dermal, n. 8ypb. Bd. CXII. yj 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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logisch fand sich eine feine granuläre Zirrhose und ein starker 
Pigmentgehalt der Leber; das Pankreas wies eine chronische 
interstitielle Pankreatitis auf. Fritz Juliusberg (Posen). 

Sheffield, Herman. Pneumohypoderma (Emphy- 
sema cutis), scleroma neonatorum. Medical Record. 
1911. November 25. p. 1062. 

Bei Sheffields Patientin kam es im Anschluß an Masern 
zu einer Bronchopneumonie; während eines heftigen Husten¬ 
anfalles entstand ein Riß der Pumonalalveolen und dadurch 
drang Luft in das subkutane Gewebe. Der Fall wurde unter 
Behandlung mit Kodein und Digitalis geheilt. Gegenüber diesem 
Falle von Pneumohypoderma berichtet der Autor über einen 
Fall von Scleroma neonatorum, einem Neugeborenen, bei dem 
am 6. Tage ein ödem auftrat, das besonders an den unteren 
Extremitäten ausgesprochen war. Die Haut war blauweiß und 
glänzend. Die ödematösen Partien waren teigig anzufühlen. 

Fritz Juliusberg (Posen). 


Therapie. 

Imhofer, R. Zur Behandlung der Gehörgangs¬ 
furunkel. Therapeut. Monatshefte. 1911. Bd. XXV. p. 357. 

Verf. empfiehlt zur Behandlung der Otitis externa circum¬ 
scripta, des Gehörgangsfurunkel, die Saugbehandlung, die leicht 
durchführbar ist, der Messerscheuheit der Patienten entgegen¬ 
kommt, und vor allem, mehr als jede andere Methode, Rezi¬ 
dive verhütet. V. Lion (Mannheim). 

Ephraim, A. Ungiftige Schleimhautanästhesie. 
Monatsschrift für Ohrenheilk. und Lar.-Rhinologie. XLV. Jahr¬ 
gang. Heft 9. 

Verf. hat nach zahlreichen Versuchen in einer Verbindung 
des Antipyrin mit Chinin, bimuriat. carbamid. and Suprarenin 
eine Substanz gefunden, die gegenüber anderen Anaestheticis 
den Vorzug besitzt, völlig ungiftig, sterilisierbar, sehr schnell 
wirksam und dabei billig zu sein. 

Wilhelm B a 1 b a n (Wien). 

Roth, Alfred. Über die ambulante Behandlung 
des U1 cu 8 cruris. Budapesti orvosi Ujsäg. 1911. Nr. 51. 

ln der neu eingerichteten Abteilung für „Ulcus cruris “- 
Kranke der Budapester Bezirkskrankenkasse wurden in einem 
halben Jahre 379 Kranke behandelt. Die Kranken erhielten 
größtenteils Kontentiewerbände. Als Kontentiwerband wurde 
teilweise das Unna sehe Zinkleim, teilweise das Kolamin 


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der Hautkrankheiten. 


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benutzt. Von den 379 Kranken waren 176 im Krankenstand, 
die durchschnittlich gerechnet nach 16 1 /, Tagen wieder die 
Arbeit aufnahmen. Autorreferat 

Viry, H. Eine Behandlungsmethode der Fu¬ 
runkel. Journ. dl pratic. 1911. Nr. 44. 

Viry hat als Militärarzt, da bei berittenen Truppen 
außerordentlich viel Furunkel zur Behandlung kommen, alle 
bekanten und empfohlenen Methoden ausgeprobt. Wenn Abor- 
tierung durch Tct. Jod. oder Bier sehe Stauung nicht gelingt, 
sah er während der Kongestionsphase das Beste von Hg-Salbe, 
auf Leinwand aufgestrichen oder Emplastrum Vigo. Die 
Schmerzen lassen sehr schnell nach und die „Reifung“ wird 
beschleunigt. Nach eingetretener Suppuration bringt Stauung 
oder weitere Anwendung von Hg-Salbe schnelle Öffnung und 
die Ausstoßung des Pfropfes. Danach ist das Innere des 
Kraters mit Tct. Jod. zu pinseln und die Außenränder müssen 
mit Vaseline eingefettet werden. Auch während der Vernarbung 
ist Behandlung noch notwendig, Reinigung mit Hydrogen, per- 
oxyd. und Verband mit Diachylonsalbe. 

F. Münchheimer (Wiesbaden). 

Robin, Pierre. Behandlung gewisser ulzeröser 
Affektionen der Mundschleimhaut mit ac. pyro- 
sulfuric. oder Ac. Nordhausen. Journ. d. med. de Paris. 
1911. Nr. 48. 

Bei Aphthen, Stomatitis ulcero-membranosa und bei lue¬ 
tischen oder tuberkulösen Ulzerationen sowie bei Pyorrhoe des 
Weisheitszahnes hat sich Ac. Nordhausen sehr bewährt. Robin 
gibt für die — früher sehr komplizierte — Herstellung folgen¬ 
des Rezept: 

Anhydrid, sulfuric. pur. . . 35 
Ac. sulfur. pur. S0 4 H 9 pur. 62 

in Flakons von 15 g mit Glasstöpsel. Wegen der stark kau¬ 
stischen Wirkung der rauchenden Salpetersäure ist eine be¬ 
sondere Technik der Applikation und sehr sorgfältige Nach¬ 
behandlung notwendig, deren Vorschriften im Original nachzu¬ 
lesen sind. F. Münchheimer (Wiesbaden). 

Stopford - Taylor, G. G. S. Einige praktische 
Winke für die Behandlung des Ekzems. The British 
Medical Association (Birmingham). 1911. Section of Dermato- 
logy. The British Medical Journal. 1911. Oktober 7. p. 823. 

Nichts Neues. Fritz Juliusberg (Posen), 

Dalmahoy- Allan, J. C. Die Gefahr der Karbol¬ 
säuresalbe in heißen Klimaten. The British Medical 
Journal. 1911. Okt. 7. p. 828. 

Bei Dalmahoy-Allans Patienten, der sich nach Appli¬ 
kation einer Karbolsäuresalbe auf die Hand eine schwere Yer- 

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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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brennung zugezogen batte, war die Schädigung dadurch zu¬ 
stande gekommen, daß sich die Karbolsäure durch die Wärme 
völlig von der Salbengrundlage getrennt hatte, so daß der Pat. 
sich reine Karbolsäure appliziert hatte. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Kromayer. Das Licht in der Kosmetik. Ther. d. 
Gegenw. 1911. Heft 10. p. 452. 

In der wissenschaftlichen Kosmetik stellt das Licht einen 
bedeutenden Heilfaktor dar. Kromayer bespricht die Wir¬ 
kungen des Lichts, welche kosmetische Leiden direkt zu be¬ 
seitigen vermögen. Erst seit der Erschaffung der Quarzlampe 
spielt das Licht in der kosmetischen Therapie eine große 
Rolle. Der Reihenfolge nach werden die einzelnen Hautaffek¬ 
tionen abgehandelt, bei welchen die Quarzlampe mit Erfolg 
angewendet werden kann. Diese sind: 1. Pigmentationen, 
1. Acne vulgaris, 3. Komedonen und Verhornungsanomalien, 
4. Furunkeloide und Sycosis simplez, 5. rezidivierende Ekzeme, 
6. gewisse Formen von Haarausfall (Alop. areata), 7. hyper¬ 
trophische Narben, Keloide, 8. Teleangiektasien aller Art, Ro- 
sazea, Naevi vasculosi usw. Die Technik betreffend erfordern 
die sub 1—6 angeführten Prozesse die sog. Oberflächen- und 
Fernbestrahlung, die zwei zuletzt genannten dagegen müssen 
unter Kompression bestrahlt werden. Alfred Kraus (Prag). 

Rosseiet, A. Die ultravioletten Strahlen. Tuber¬ 
culosis. Bd. X. 1911. p. 175—178. 

Vergleichende Untersuchungen des Autors über die In¬ 
tensität der ultravioletten Strahlen in Lausanne (450 m) und 
Leysin (1300 m) ergaben, daß in der wärmeren Jahreszeit ein 
wesentlicher Unterschied nicht besteht, während im Winter 
die Intensität in Lausanne nur halb so groß war. Die Pigment¬ 
bildung ist in derHöhenlage wesentlich vermehrt. 

J. H. Schultz (Breslau). 

Butcher, Deane. Die wissenschaftlichen Seiten 
der Radiumtherapie. 

Seqneira, J. H. Radium bei Ulcus rodens und 
anderen Hauterkrankungen. The British Medical Associ¬ 
ation (Birmingham). 1911. Section of Electro-therapeutics. The 
British Medical Journal. 1911. Okt. 14. p. 893. 

Butcher berichtet über die Wirkungen des Radiums 
im allgemeinen, seine Dosierung und die Arten seiner Appli¬ 
kation. Sequeira geht mehr auf die Hauterkrankungen ein, 
die für die Radiumbehandlung geeignet seien. Bei 177 Fällen 
von Ulcus rodens hatte er bei 116 einen vollen Erfolg. Weiter 
wandte er diese Therapie mit Erfolg an bei senilen Keratomen, 
bei Leucoplacia linguae, bei Naevis, bei kleinen Lupusknötchen. 


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der Hautkrankheiten. 


1125 


Die Ausführungen geben Anlaß zu einer längeren Debatte, be¬ 
züglich der aufs Original verwiesen werden muß. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Ruediger, £. (Kiel, Klinik Anschütz.) Zur Frage 
der Röntgenstrahlenwirkung auf Gartenerde. 
Fortschr. a. d. Geb. d. Röntgenstr. Bd. XVIII. Heft 1. 

R. wiederholte die von Albers-Schönberg mitgeteilten 
Versuche über Wachstumsveränderungen von Erbsen, Bohnen 
und Kressensamen, die in Erde gepflanzt wurden, die vorher 
der Röntgenbestrahlung ausgesetzt wurde. R. berichtet nun 
darüber, daß seine Versuche vollkommen negativen Erfolg er¬ 
geben hätten. Die Röntgenbestrahlung der Erde hätte keinen 
ersichtlichen Einfluß auf die Pflanzenkeime bewirkt. 

Alfred Jungmann (Wien). 

Schwarz, Gottwald (Wien). Forderung nach einer 
staatlichen Kontrollstelle für Röntgenstrahlen¬ 
meßinstrumente (sog. Dosimeter). Fortschr. a. d. Geb. 
d. Röntgenstr. Bd. XVIII. Heft 1. 

Die gebräuchlichsten Dosimeter sind das Sabouraud- 
Noiresche, die Holzknechtsche Modifikation hiezu, das 
Kienböcksche Quantimeter und das Kalomelradiometer. 
Alle diese Dosimeter bieten große Fehlerquellen, die durch 
unrichtige Fabrikation hervorgerufen werden können. Daher 
empfiehlt S. in Anbetracht der großen Gefahren, welche durch 
unrichtige Dosierung entstehen können, staatliche Kontroll- 
stationen, in welchen das Kalomelradiometer in Anbetracht des 
Umstandes, daß die Ammonium oxalat-Sublimatreaktion chemisch 
genau definierbar ist, als Basis dienen könnte. (Ich glaube, 
daß auch dann bei jedem dieser Instrumente manche Fehler¬ 
quellen zu berücksichtigen wären und daß eine genaue Rönt¬ 
gentechnik außer dem Dosimeter stets noch die einzelnen 
Faktoren, welche die Dose ausmachen, zu überwachen hat.) 

Alfred Jungmann (Wien). 

Chartier und Delherm. Radiotherapie von Ta- 
lalgie auf blennorrhoischer Grundlage. Archives 
d’Electricite Medicale. Nr. 323. 

Kasuistische Mitteilung über röntgentherapeutische Er¬ 
folge bei Fußschmerz infolge von Periarthritis, die die Autoren 
auf eine blennorrhagische Ursache zurückführen. 

Alfred Jungmann (Wien). 

Fischer, J. F. Die Röntgentherapie des Haut¬ 
karzinoms, speziell desKankroids der Unterlippe. 
Ugeskrift for Laeger. 1911. Nr. 51. p. 1935—1946. 

Fischer hat 6 Fälle von Kankroid der Unterlippe und 
1 Fall von verbreitetem Epitheliom an der linken Wange mit 
großen Dosen von Röntgenstrahlen behandelt. Die Resultate 


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1126 Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 

waren sehr gut; es wurde kein Rezidiv observiert (Zeit der 
Observation 3 Monate bis 3 Jahre). Wenn nach der Behand¬ 
lung noch pathologisches Gewebe vorhanden war, wurde die 
Bestrahlung wiederholt. Harald Boas (Kopenhagen). 

Hall-Edwards, John. Die Röntgenbehandlung 
der Kopftrichophytie. The British Medical Association 
(Birmingham). 1911. Section of Glectro-therapeutics. The British 
Medical Journal 1911. Okt. 14. p. 890. 

Hall-Edwards leitet eine Diskussion über die Röntgen¬ 
behandlung der Kopftrichophytie ein. Die Ausführungen des 
Vortragenden und der Diskussionsredner beschäftigten sich mit 
der Technik, der Sicherheit und der ev. Gefahren der Methode. 
Die allgemeine Ansicht ist die, daß die Röntgenbehandlung die 
beste und sicherste Methode für die Behandlung der Kopf¬ 
trichophytie darstellt und daß sie bei richtiger Anwendung 
der Technik gefahrlos ist. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Mitchell, Leonard. Die Anwendung des Kohlen¬ 
säureschnees in der Ophthalmologie. The British 
Medical Association (Birmingham), 1911. Section of Ophthal¬ 
mologie. The Britisch Medical Journal. 1911. November 4. 
pag. 1176. 

Mitchell empfiehlt die Anwendung der festen Kohlen¬ 
säure für die Ulcera rodentia, wenn der Knochen nicht befallen 
ist, für das Trachom und für Naevi aller Art 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Evans, Willmott. Hauttransplantation (mit be¬ 
sonderer Berücksichtigung der Wolfeschen Tech¬ 
nik). The Practitioner. Dez. 1911. 

Nach Schilderung der von Reverdin und Thiersch 
angegebenen Methoden empfiehlt Evans für solche Fälle, wo 
Defekte an besonders empfindlichen Stellen z. B. über Knochen¬ 
vorsprüngen zu decken sind oder wo die Thiersch sehen 
Lappen über eine Höhlung zu liegen kämen, die Anwendung 
der von Wolfe im Jahre 1876 angegebenen Technik. Wolfe, 
der Augenarzt war, entnahm zum Ersätze fehlender Augenlider, 
80 wie später Krause, Hautlappen, die in ihrer ganzen Dicke 
vom Unterhautzellgewebe abgelöst und, völlig vom anhaftenden 
Fette befreit, auf den Defekt gelegt wurden. 

Wilhelm B alb an (Wien). 

Jones, Lewis. Die Jonenmedikation und die 
Theorie der Jonen. The British Medical Association 
(Birmingham). 1911. Section of Electro-therapeutics. The British 
Medical Journal. 1911. Okt. 14. p. 887. 

Jones leitet eiue Diskussion über die Jonentherapie ein. 
Aus der Diskussion ist für die Leser dieser Zeitschrift von 


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der Hautkrankheiten. 


1127 


Bedeutung die Lupusbehandlung, wie sie Taylor und Mac 
Kenna ausüben: Vor der Jonenbehandlung wird der lupöse 
Herd energisch mit Liquor Kalii caustici eingerieben. Die 
Kalilauge löst das schlecht entwickelte Epithel über den Lupus¬ 
knötchen, während das gesunde Epithel in der Umgebung fast 
gesund bleibt. Dann kommt auf den sorgfältig gereinigten 
Herd mit 10°/*igem Zinksulfat getränkte Watte, darüber die 
Zinkelektrode, die mit dem positiven Pol verbunden wird. Jede 
Sitzung dauert 10—20 Minuten. Sie werden alle 14 Tage 
wiederholt. Die Stärke des Stroms wird so stark genommen, 
als der Patient vertragen kann. Es erfolgt kein Verband. Der 
Patient reinigt sich mehrmals täglich die erkrankten Herde mit 
einer schwachen Zinksulfatlösung. Das Endresultat ist eine 
weiche gute Narbe, die der Narbe nach der Finsenbehandlung 
nicht nachsteht. Die Methode kann auch beim Nasenlupus 
angewendet werden. Fritz Juliusberg (Posen). 

Marqu&s, H. (Montpellier). Mitteilungen über 
Jonotherapie. Archives d’Electricite Medicale. Nr. 323. 

Es wird über einen Fall von Lymphangoitis des Vorder¬ 
armes und der Hand, der durch Behandlung mit Zink-Jono- 
phorese zurückging, berichtet. Die erkrankte Extremität wurde 
mit hydrophiler Gaze bedeckt, welche in 2 Ä / 0 ige Chlorzinklösung 
getaucht und mit dem positiven Pole verbunden war. Die an¬ 
gewendete Stromintensität betrug 40 Milliampere. Durch drei 
halbstündige Applikationen wurde der Krankheitsprozeß kupiert. 
— Der Autor teilt ferner einen erfolgreichen Fall von Magne- 
sium-Jonotherapie bei multipler Verrukosis mit 

Alfred Jungmann (Wien). 

Seholtz, W. Die Behandlung des Ekzems. Zeit¬ 
schrift f. ärztliche Fortbildung. 1912. IX. Bd. p. 65. 

Zusammenfassender Vortrag. V. Lion (Mannheim). 

Wilenkin-Bronstein. Beitrag zur diätetischen 
Behandlung des Säuglings-Ekzem. Dies. Zürich. 1911. 

Von zehn Säuglingen hatten 5 Kopfekzeme, 3 dissemi- 
nierte Ekzeme und 2 Mischformen. Sie wurden z. T. nach 
Czerny mit knapper fettarmer Kost z. T. nach Finkei¬ 
st e i n mit fetter, salzarmer Kost ernährt 

Verf. kommt zu folgenden'Schlüssen: In einzelnen Fällen 
führt die Finkei stein sehe Therapie zur Besserung, besonders 
im akuten Stadium, aber nur bei den fetten Kindern. Bei den 
atrophischen ist der Gewichtssturz und das Entsalzen des 
Organismus ein zu gefährlicher Eingriff. Bei diesen Ernährungs¬ 
störungen leistet die fettarme knappe Diät viel mehr. Ein 
Fortschritt ist daher in der Finkei stein sehen Diät nicht zu 
erblicken, zumal ein wesentlicher Nachteil in ihrer umständ¬ 
lichen Zubereitung liegt. Es ist auf sie zu rekurrieren, wenn 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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knappe, fettarme Kost versagt und falls keine Kontraindika¬ 
tionen von Seiten des Darmes vorÜegen. 

Felix Weiler (Leipzig). 

Finkelstein, H. Zur Indikation und Technik der 
Behandlung des Säuglingsekzems mit molken¬ 
armer Milch. Therapeutische Monatshefte. 1912. XXVI. Bd. 
p. 37. 

Verf. stellt für den Gebrauch der von ihm vor Jahren 
zur Behandlung des Säuglingsekzems angegebenen .Ekzemsuppe“ 
(= molken- bzw. salzfreie Milch bzw. Nahrung) folgende 
Regeln auf, deren Befolgung zur Erzielung des gewünschten 
Erfolges und zur Vermeidung von Schädigungen der Kinder 
notwendig sind. Die Suppe ist nur nach einem Versuch mit 
den gewöhnlichen Methoden und nur bei entzündlich-gereizten, 
stark nässenden, impetiginösen Ekzemen anzuwenden. Durch¬ 
fälle oder schwerere Ernährungsstörungen bilden eine Gegen¬ 
anzeige. Die Mengen der Ekzemsuppe sind reichlich zu be¬ 
messen; Mehlsuppen, Gemüse, Breie in salzfreier Zube¬ 
reitung und Obst sind sofort oder bald beizugeben. Abnahmen 
sollen nicht zugelassen und durch (Kohlehydrate-) Zulagen be¬ 
seitigt werden, es sei denn bei vorher überfütterten Kindern, 
bei denen man stets zuerst eine Vorperiode mit gewöhnlicher 
knapper Kost versuchen sollte. Abnahmen in Begleitung von 
Appetitlosigkeit, Erbrechen und Apathie deuten auf „Salzhunger“ 
und bilden eine dringende Anzeige für sofortige Zulage von 
Molke oder Buttermilch. Die Anwendungsdauer sei lange bei 
geeigneter Zukost, nie unter 3—4 Wochen. Dann setze man 
an Stelle der Suppe am besten Buttermilch in langsam stei¬ 
genden Gaben. Verf. hat selbst sehr schwere Ekzemformen 
sich durch kombinierte Behandlung mit Ekzemsuppe und ener¬ 
gischen äußeren Maßnahmen in 1—2 Monaten bedeutend 
bessern sehen. V. Lion (Mannheim). 

Beck, Karl. Das Abreiben von Geschwüren. 
Medical Record. 1911. Dezember 30. p. 1322. 

Beck rät, die infizierten Ulcera cruris zunächst in tiefer 
Narkose mit grüner Seife und sterilem Wasser tüchtig abzu¬ 
bürsten, sie dann mit Jodtinktur zu bepinseln und zunächst 
unter feuchtem Verband zu halten. Auf diese Weise kann man 
hartnäckige große Beingeschwüre zur Heilung bringen. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Beeilet, P. E. Die Behandlung des Eccema 
rubrum der unteren Extremitäten. Medical Record. 
1912. März 16. p. 518. 

Bei der Behandlung des Eccema rubrum der unteren 
Extremitäten ist nach Bechet der Hauptwert auf die Allge¬ 
meinbehandlung zu legen. Lokal ist es vor allem notwendig, die 


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der Hautkrankheiten. 


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Venen zu entfernen. Ferner ist von der größten Bedeutung 
die Anwendung einer festen Bandage, die von der Zehe bis 
zum Knie angelegt werden soll. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Bircher, Eugen. Die Behandlung der Varizen 
und des Ulcus crurus. Zentralblatt für Chirurgie. 1911. 
Nr. 13. 

Behandlung des Ulc. cruris varicos. nach dem Vorgang 
von Rindfleisch mit einem über das ganze Bein in Abständen 
von 6—10 cm verlaufenden Spiralscbnitt. 

Max Leibkind (Dresden). 

Fischer, Franz. Eine Methode zur Heilung großer 
Hautdefekte an den Extremitäten. Deutsche med. 
Wochenscbr. Nr. 9. 1912. 

Bei einer nicht gut anheilenden Transplantation versuchte 
Fischer mit Erfolg die hier geschilderte Methode: Reinigung 
des Defektes durch feuchte desinfizierende Umschläge, Be- 
streuung der Fläche mit einem Adstringens, etwa Xeroform, 
Zinkoxyd, Vioform oder Minium, schräges Auflegen von Pflaster¬ 
streifen, die etwa 4 cm breit, 4 cm im Gesunden beginnend, 
einander dachziegelförmig deckend, dem Muskelzuge folgen. 
Bei Verhärtung der Ränder werden dieselben mit Kuprum- oder 
Argentumstift geätzt, etwas von einandergezogen, wodurch sie 
abflachen und Spannung, Einrisse sowie Keloidbildung vermieden 
werden. Die Pflaster, welche bei stärkerer Sekretion perforiert 
sein müssen, läßt man je nach Bedarf mit Blei, Xeroform, 
Vioform oder Desinfizientien versehen. Zur Verhütung von 
Ekzemen wird die Umgebung mit Zinksalbe bestrichen. Vom 
distalen Ende der Extremität anfangend wird eine Cambric- 
binde als gleichmäßig komprimierender Zirkulärverband zum 
Abschluß umgelegt. Werden diese Verbände 3 Tage lang gut 
vertragen, so können sie 1 bis 1V« Wochen liegen bleiben. 
Diese Methode bewährte sich auch bei allen Substanzverlusten 
nach Verletzungen und Verbrennungen. 

Max Joseph (Berlin). 

Cropper, J. Die Frühexzision der Furunkel The 
British Medical Journal. 1912. Februar 17. p. 361. 

Cropper schlägt vor, die Furunkel möglichst früh unter 
Chloräthylanästhesie in toto zu exzidieren. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Bis, W. Über langdauernde Drainage der Haut¬ 
ödeme. Zeitschrift für physikal. u. diätet. Therapie. 1912. 
XVI. Bd. p. 1. 

Verf. konnte in einem Fall von Polyserositis mit Hydrops 
und starken Hautödemen durch tiefe Ger har dt sehe Inzi¬ 
sionen an beiden Beinen eine über 4 Monate dauernde Drainage 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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ermöglichen. Die Inzisionswunden blieben die ganze Zeit offen 
und vor Infektion bewahrt and der vorher stets rezidivierende 
Hydrops konnte in erträglichen Grenzen gehalten werden. 

V. Lion (Mannheim). 

Pontano. Die Behandlung des Erysipels. II Poli- 
clin., Sez. med. Heft L 1912. 

Pontano bringt eine Statistik, die von Januar 1909 
bis August 1911 geht und 1084 Eiysipelkranke betrifft, von 
denen 995 geheilt wurden, 89 starben und bei denen die ver¬ 
schiedensten Behandlungsarten zur Anwendung kamen. Er 
kommt zu folgenden Schlüssen: 

1. Die bis jetzt versuchten Mittel lokaler Therapie beim 
Erysipel zeigen keinerlei Einfluß auf den Verlauf der Krankheit, 
noch auf den Prozentsatz der Mortalität. 

2. Einige von ihnen (ödemisierung, Skariffkation) sind 
zu verwerfen, weil sie wirkliche Methoden unnützer Tortur für 
den Patienten bilden. 

3. Die Versuche allgemeiner spezifischer Kur (Therapie 
mit Antistreptokokkenserum) haben bei den schweren Formen 
von Erysipel negatives Resultat ergeben. 

4. Der Gebrauch heißer Umschläge mit physiologischer 

Kochsalzlösung, die alle vier Stunden wiederholt werden, bildet, 
ohne daß der Verlauf der Krankheit und der Prozentsatz der 
Mortalität modifiziert wird, das einfachste aller Mittel, das den 
Anforderungen der Therapie entspricht, indem es den erkrankten 
Teil schützt, das Kontagium verhindert und das Symptom 
Schmerz vermindert. J. Ullmann (Rom). 

Jourdanet Behandlung der Erfrierungen. Journ. 
d. pratic. 1911. Nr. 56. 

Jourdanet empfiehlt Jacquets bio-kinetische Methode 
für die Behandlung von Erfrierungen, Hochlagerung der betr. 
Extremitäten mit häufigen ausgiebigen Bewegungen. Möglichst 
alle Stunden sollen die Hände und besonders die Finger oder 
bei Erfrierungen an den Füßen die Zehen schnelle und ener¬ 
gische Flexionen ausführen. Die Asphyxie und Schwellung 
gehen nach wenigen Tagen ganz zurück und die Ulzerationen 
vernarben. F. Münchheimer (Wiesbaden). 

Cramp, W. C. Akute Infektionen der Hände und 
ihre Therapie. American Journal of Dermatology. XVI. 
1912. p. 38—41. 

Nichts Neues. J. H. Schulz (Breslau). 

Sibley, W. K. Therapie des Narbengewebes. 
American Journal of Dermatology. XVI. 1912. 71. 

Sibley empfiehlt zur Behandlung von Narbengewebe, 
besonders wenn -es zu Entstellungen führt, wie in einem mit¬ 
geteilten Falle von Blatternarben: 


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der Hautkrankheiten. 


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1. Saug-Hyperämiebehandlung. 

2. Fibrolvsin subkutan (nicht lokal). 

3. Katapborese mit 2%iger Kochsalzlösung (— Pol). 

4. Kataphorese mit 10% Thiosinamin (— Pol). 

5. Kleine, wiederholte Röntgendosen. 

J. H. Schulz (Breslau). 

Thilo, Otto. Zur Behandlung der Hautnarben. 
Mönchen, med. Wochenschr. 1912. Nr. 4. 

Thilo erzielte ein Einschmelzen der Narben durch 
wochenlang liegende feuchtwarme Einpackungen und Massage. 
Die feuchte Wärme wird nicht durch Kompressen mit Wasser 
erzielt, sondern durch Packungen mit Heftpflaster und Watte. 
Die Dehnung und Loslösung der Narbe wird durch Heftpflaster- 
zöge, passive und aktive Bewegungen, Massage erzielt. Besonders 
empfiehlt Verf. die Massage mittels Sand und öl. 

Theodor Baer (Frankfurt a. M.). 

Köllig und Hoffmann, A. Schnelldesinfektion 
des Operationsfeldes mit Thymolspiritus. Zentralbl. 
f. Chirurgie. 1911. Nr. 24. 

Auf Grund von Tierexperimenten empfehlen Verf. 5% 
Thymolspiritusdesinfektion, die gegenüber der Jodtinktur die 
Haut niemals reizen. Max Leibkind (Dresden). 

Reclus. Jodtinktur und Antisepsis. Journal d. 
pratic. 1911. Nr. 52. 

Nichts Neues. F. Mönchheimer (Wiesbaden). 

Schoeller, Walter und Schranth, Walter. Ober die 
Desinfektionskraft komplexer organischer Queck¬ 
silberverbindungen. Zeitschr. für Hygiene u. Infektions¬ 
krankheiten. 1911. LXX. Bd. p. 34. 

Verf. haben ausgehend vom oxyquecksilberbenzoesauren 
Natrium untersucht, wie die Einführung verschiedenartiger 
Substituenten in die Orthostellung zur Karboxylgruppe die 
Desinfektionskraft beeinflußt. Bei den an Staphylokokken und 
Milzbrandsporen ausgefiihrten Versuchen zeigte sich, daß die 
Einführung von Halogen (Chlor und Jod), Methyl- und Meth- 
oxylgruppen in den Benzolkern des oxvquecksilberbenzoesauren 
Natriums die Desinfektionskraft erheblich steigert, ebenso der 
Eintritt einer zweiten Oxyquecksilbergruppe in den Benzolkern. 
Der Eintritt der sauren salzbildenden Phenol(OH)- und Sulfo- 
(SO a H-)Gruppe schwächt die Desinfektionskraft, ebenso ver¬ 
mindert der Eintritt des Amidorestes die bakterizide Wirkung. 
Durch eine Alkylsubstitution in der Amidogruppe wird die 
Desinfektionskraft wieder gesteigert. Eine saure Substitution 
in der Amidogruppe setzt dagegen die Desinfektionskraft der 
Oxyquecksilberamidobenzoesäure (Anthranilsäure) weiter erheb¬ 
lich herab, durch Eliminierung der Kernkarboxylgruppe aus 


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Bericht über die Leistangen auf dem ttebiete 


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dem oxyquecksilberphenylglyzin-o-karbonsauren Natrium wird 
die Desinfektionskraft wiederum erhöht. 

V. Lion (Mannheim). 

Beyer, Alfred. In welcher Konzentration tötet 
wässeriger Alkohol allein oder inVerbindung mit 
anderen desinfizierenden Mitteln Entzündungs¬ 
und Eiterungserreger am schnellsten ab? Zeitschr. 
f. Hygiene u. Infektionskrankheiten. 1911. LXX. Bd. p. 225. 

Der 70%ige Alkohol übertrifft alle anderen Alkoholkon¬ 
zentrationen bedeutend an bakterizider Kraft. Konzentrationen 
unter 60 und über 80% sind für praktische Desinfektion wert¬ 
los. Absoluter (entwässerter) Alkohol hat bei Fernhaltung jeg¬ 
licher Feuchtigkeit konservierende Wirkung auf Bakterien. Die 
Stärke der Alkoholwirkung ist einerseits durch möglichst starke 
Alkoholkonzentration, andererseits durch seine Wirksamkeit 
ermöglichende Feuchtigkeitsmengen bedingt, das Optimum des 
Alkoholwassergemisches für Bakterientötung liegt bei 70°/ o igem 
Alkoholgehalt Gemische von Alkohol mit Chloroform. Äther, 
Benzol u. v. a. übertreffen den wässerigen Alkohol an bakteri¬ 
zider Kraft nicht. Eau de Cologne wenn es ein gewisses Alter 
hat, wirkt stärker als die, entsprechende Alkoholkonzentration. 
Die meisten ätherischen Öle sind rein und in Alkohol gelöst 
für die praktische Desinfektion nicht brauchbar. Die Wirkung 
der Karbolsäure, des Lysols, der Kresolseife und des Kresols 
wird durch Alkohol nicht wesentlich verstärkt. Jodalkohol 
übertrifft alle anderen Desinfektionsmittel, tötet Milzbrandsporen 
innerhalb 1 Minute. Jodlösungen mit 7«% Jodgebalt sind für 
Staphylokokkendesinfektion absolut sicher. Auch die dekolorierte 
Jodtinktur ist noch sehr stark bakterizid. Jodtinktur ist nur 
in alkoholischer Lösung wirksam, alkoholische Jothionlösungen 
bedeutend schwächer, aber Jothion ist auch wirksam in 
wässerigen oder eiweißhaltigen Solventien. Chlormetakresol ist 
sehr wirksam, schon ein geringer Zusatz derselben verstärkt 
die Alkoholwirkung sehr erheblich, so daß die alkoholische 
Chlormetakresollösung nach Jodtinktur die beste bakterizide 
Wirkung zeigt. 5 Minuten langes Waschen mit Chlormetakresol 
V ? # / 0 in 70% Alkohol bewirkte Keimfreiheit der Hände, ohne 
dieselben merklich anzugreifen. V. Lion (Mannheim). 

Hübner. Notizen über die Anwendung des 
Anästhesins. Therapeutische Monatshefte. 1912. XXVI. Bd. 

p. 121. 

Verf. empfiehlt u. a. Anästhesin 1*0, Alkohol abs. 10*0, 
Liq. Alum. acet. 2, Glyzerin 30*0 zur Behandlung der Furunku¬ 
lose des Gehörganges. V. Lion (Mannheim). 

Gruget. Allgemeinanästhesie und Albuminurie. 
Journal, d. pratic. 1911. Nr. 48. 


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der Hautkrankheiten. 


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G r u g e t betrachtet Albuminurie leichten Grades infolge 
beginnender Nierensklerose nicht als Konterindikation gegen 
Narkose, bei beträchtlicher Albuminurie aber prüft er die 
Nierenfunktion bei verschiedener Diät (Wasser, Milch, Kombi* 
nation von Milch und vegetarischer Kost) und macht von dem 
Ergebnis die Entscheidung abhängig, ob die Operation über* 
haupt vorgenommen werden soll. In manchen Fällen (Nieren¬ 
beckeneiterung etc.) indiziert die A. geradezu chirurgische 
Intervention. Chloroform oder Äther sind der Lumbalanästhesie 
vorzuziehen. F. Münchheimer (Wiesbaden). 

Lydston, G. F. Kokain bei.Kankroiden und un¬ 
reinen ülzerationen. The Journal of the American Medical 
Association. 1912. Februar 24. p. 551. 

Lydston weist darauf hin, daß Kokain heilend anf 
Kankroide und schlecht aussehende Ülzerationen wirkt, indem 
es eine künstliche Hyperämie hervorruft. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Linke, H. Minderwertige Azetylsäuretabletten? 
Therapeutische Monatshefte. 1911. XXV. Bd. p. 665. 

Gegenüber der Arbeit von Seel und Friedrich weist 
Verf. nach, daß gute Azetylsalizylsäure dem Aspirin vollkommen 
gleichwertig und daher als vollwertiger Ersatz desselben zu 
verordnen sei. V. Lion (Mannheim). 

Scharff, K. Zur perkutanen Salizyltberapie. 
Therapeutische Monatshefte. 1912. XXVL Bd. p. 117. 

"Verf. empfiehlt unter dem Namen „Unguentum Terebin- 
thinae compositum“ folgende Salbe: Acid. salicyl 10*0, solve in 
01. terebinthini 10*0 Sulf. praecip. vel. sublimati Terebinthinae 
ü 40*0 als schneller und nachhaltiger wirkend, als alle anderen 
perkutan wirkenden Salizylpräparate. V. Lion (Mannheim). 

Hellendall, H. Weitere Erfahrungen mit meiner 
Methode der Credeisierung. Zentralbl. f. Gynäk. 1911. 
Nr. 42. 

* Auch in l°/®iger Lösung provozierte Arg. nitr. im Crede- 
schen Verfahren häufig Konjunktivitis, sogar wenn man nach 
Hellendalls Vorschlag das Mittel nur in zugeschmolzenen 
Ampullen bezog und sich für die Einträufelung von 1—2 
Tropfen besonderer Pipetten bediente. Denn auch dann trat 
Trübung der Lösung, also Zersetzung ein und Hellendall 
selbst sah noch in 9*5% bei 1000 Credeisierungen den „Argen¬ 
tumkatarrh“. Sein Verdacht, daß nicht das Höllenstein, sondern 
die Zersetzung die Reizungen herbeiführe, wurde bestätigt. 
In 3 getrübten Ampullen wurde freies Silber und 0*026—0*126 
freie Salpetersäure nachgewiesen. Als er aber von der chemi¬ 
schen Fabrik Reisholz neue l°/ 0 ige Lösungen verwandte, die 
durch besondere Vorbereitung der Ampullen konstanter waren 


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1134 Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 

und freie Salpetersäure nur in geringen Spuren enthielten, be¬ 
obachtete er bei 1000 Credeisierungen nur noch 0*19% Kon¬ 
junktivitis. Mit absolut neutralem und absolut reinem Silber¬ 
nitrat, das außerdem vor dem Gebrauch noch einer Filtration 
unterworfen wird, dürfte Schleimhautirritation ganz zu vermeiden 
sein. (Anm. des Ref.: Da liegt wohl die Vermutung nahe, daß 
auch manche Komplikationen der männlichen Gon. urethr. 
(Equididymit. nach Guyon, Strikturen nach Tuschierungen ein¬ 
zelner Infiltrate etc. mit starkem Arg. nitr.) von freier Salpeter¬ 
säure in zersetzten Lösungen herrühren. 

F. Münchheimer (Wiesbaden). 

Ameisensäure als Heilmittel. Wiener ärztl. Zen- 
tral-Ztg. 1912. Nr. 1. 

Lobende Besprechung eines Buches von E. K r u 11 
„Ameisensäure und chronische Krankheiten“. (Gmelin, München.) 
Der Mecklenburger Wunderdoktor hat erst jetzt seine 20jährigen 
Versuche und Beobachtungen mit Ameisensäure — subkutan 
in Dosen von 0*1—1*0 je nach Alter und Krankheitszustand 
des Pat. — publiziert Anfangs hatte er geglaubt, eine spezi¬ 
fische Heilmethode gegen Tuberkulose entdeckt zu haben, später 
aber fand er, daß sie auch bei Diabetes, Psoriasis und chroni¬ 
schen Nephritiden (wenn es sich nicht um ausgedehnte 
Schrumpfung des Nierenparenchyms handelt und das Herz be¬ 
reits sehr in Mitleidenschaft gezogen ist) überraschende Hei¬ 
lungen bewirkt. Bei keiner Krankheit hat Krull den Einfluß 
der Injektion so schnell bemerkt, wie beim Lupus vulgaris. 
War er von noch nicht langer Dauer und nicht zu großer Aus¬ 
dehnung, so wurde Heilung wiederholt in 3 Monaten erzielt, 
nur bei jahrelang bestehenden Fällen erst in längerer Behand¬ 
lungszeit. F. Münchheimer (Wiesbaden). 

Macali§ter, C. J. Ein neues Zellproliferans; 
seine klinische Anwendung zur Behandlung von 
Ulzera tionen. The British Medical Journal. 1912. 
Januar 6. p. 10. 

Macalister berichtet über ein neues Überhäutungsmittel, 
das Allantoin. Untersuchungen mit dem Symphytum officinale 
ergaben, daß sich aus der Wurzel dieser Pflanze, deren Ex¬ 
trakte in der Volksmedizin vielfach Anwendung gefunden hatten, 
ein kristallinischer Körper sich isolieren ließ, der sich als 
identisch erwies mit dem aus der Harnsäure bereiteten Allan¬ 
toin. Das Allantoin (C 4 H e N 4 0 3 ) entsteht bei der alkalischen 
Oxydation der Harnsäure in der Kälte. Es ist eine weiße 
krystallinische Substanz vom Schmelzpunkte 226. Es löst sich 
nur zu 0-6% in kaltem Wasser, aber leicht in heißem Wasser. 
Es kommt zur Verwendung in Form von Umschlägen in einer 


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der Hautkrankheiten. 


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Konzentration von 0*3—0*4°/ 0 . Es hat bei Wunden und Ulze- 
rationen eine glänzende überhäutende Wirkung. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Bramwell, William. Ein neues Zellproliferation; 
über das Symphytum officinale. The British Medical 
Journal. 1912. Januar 6. p. 12. 

B r a m w e 11 berichtet über die überhäutende Wirkung 
der Extrakte der Wurzel des Symphytum officinale, deren 
wirksamer Faktor nach Macalister das Allantoin ist. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Drenw. Unguenta adhaesiva. Deutsche medizin. 
Wochenschr. Nr. 1. 1912. 

Die weißgraue, klebrige, der flaut fest anhaftende Salbe, 
welche D r e u w konstruierte, besteht aus Acid. salicyl 10*0, 
Pyrogallol, Liq. carbon. deterg aa. 20*0, Zinc. oxydat 20*0, Sapon. 
ririd. Adip. lan. anhydric. aa. 25*0. Sie übte eine vorzügliche 
Heilwirkung aus bei chronischen infiltrierten Ekzemen, Ulcus 
cruris varicosum, Psoriasis, Lichen ruber, Eccema marginat., 
petaloid. und psoriasiform, sowie Herpes tonsurans. 

Max Joseph (Berlin). 

Curschmann, F. Experimentelle und klinische 
Erfahrungen mit Azodermin. Therapeutische Monats¬ 
hefte. 1911. XXV. Bd. p. 717. 

Das Azodermin Afga, dargestellt durch Einführung einer 
Azetylgruppe in die Amidogruppe des Amidoazotoluols, ist ein 
gelblichrotes, sehr fein verteiltes Pulver, schwerer wie das 
Amidoazotoluol in Äther und Alkohol löslich. Es ist, nach den 
Tierversuchen, diesem gegenüber als ungiftig zu betrachten, 
wie sich dies auch bei der klinischen Anwendung erwiesen hat. 
Als 10%- oder 8%ige Salbe bewährte es sich bei Verletzungen, 
Wundnähten, Unterschenkelgeschwüren, Verbrennungen und 
schlecht sich überhäutenden Granulationen. Besonders Brand¬ 
wunden, selbst sehr ausgedehnte, trockneten rasch aus und 
überhäuteten sich überraschend schnell. Unterschenkelgeschwüre 
müssen zuvor durch feuchte Verbände gereinigt sein. Die 
Azoderminsalbe färbt Haut und Wäsche nur wenig. Vertragen 
wurde sie fast durchweg, selbst auch von kleinen Kindern. 

V. Lion (Mannheim). 

Gardiner, F. Eine vorläufige Mitteilung über 
die Eindringungskraft gewisser Salbengrundlagen. 
The British Medical Journal. 1912. Februar 3. p. 238. 

Gardiner hat Tierexperimente über die Eindringungs¬ 
kraft verschiedener Salbengrundlagen angestellt, indem er 
rasierten Meerschweinchen die betreffenden Öle und Fette ein¬ 
rieb, die Tiere dann tötete und die Haut mit dem Gefrier¬ 
mikrotom schnitt. Von den flüssigen ölen erwiesen sich Oliven- 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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und Zedernöl als die besten Mittel, von denen das erste noch 
besser eindringt; unter den festeren Fetten kommt Gänsefett 
an erster Stelle. Fritz Juliusberg (Posen). 

Sachs, 0. Zur Anwendung des Urotropins in 
de* Dermatologie. Wiener klin. Wochenschr. 1912. Nr. 4. 

Aus den Untersuchungen ergibt sich ein ziemlich großes 
Feld für die therapeutische Anwendung des Urotropins nicht 
nur für den Herpes zoster und das Erythema exsudativum 
multiforme et bullosum, sondern vielleicht für eine große Reihe 
von mit Bläschenbildung einhergehenden Dermatosen, wie z. B. 
Impetigo contagiosa, Impetigo herpetiformis, Dermatitis herpe- 
tiformis, Pemphigus neonatorum et vulg. Varizellen und Variola. 

Viktor Ban dl er (Prag). 

Cuthbertson, William. Na triumkakodylat bei der 
Behandlung des rekurrierenden Erythema multi- 
forme. The Journal of tbe American Medical Association. 
1912. Januar 6. p. 30. 

Cuthbertsons Patientin, die seit ihrer Kindheit an 
häufig wiederkehrenden Erythema multiforme litt, bekam In¬ 
jektionen von Natriumkakodylat, worauf die Eruptionen nicht 
mehr wiederkehrten. Fritz Juliusberg (Posen). 

Herzfeld, A. Natrium perboratum als Ver¬ 
bandmittel bei diabetischer Gangrän. The Journal 
of the American Medical Association. 1911. November 11. 
p. 1613. 

Herzfeld empfiehlt das Natrium perboratum in Pulver¬ 
form zur Bedeckung diabetischer Gangränen. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Mant£. Gegenwärtiger Stand der Väkzino- 
therapie. Journ. d. pratic. 1912. Nr. 6. 

Bei allen Follikulitiden ist die Vakzinotherapie indiziert. 
Die besten Erfolge sah Maute bei der Furunkulose. In mehr 
als 250 Fällen erzielte er durch 5—6 Inj. von 500 Millionen 
volle Heilungen. Selbst in bisher stets rezidivierenden Fällen 
hörten nach den ersten Injektionen Nachschübe auf. Die Injek¬ 
tionen geschahen meist in 6tägigen Zwischenräumen. 

F. Münchheimer (Wiesbaden). 

Ritchie, James. Vakzinetherapie. The Edinburgh 
med. Journal. Jan. 1912. 

Verf. gibt erst eine Darstellung der theoretischen Grund¬ 
lagen der Vakzinebebsndlung, insbesondere im Gegensätze zur 
Serumtherapie sowie eine Schilderung der Herstellung der 
Vakzine und der Applikationstecbnik. Neben Pneumonie, Typhus 
und Tuberkulose der Lungen, Knochen und Drüsen werden 
auch einige für den Dermatologen wichtige Affektionen be¬ 
sprochen. 


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der Hautkrankheiten. 


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Von chronischen Hauterkrankungen sind es besonders die 
durch den Staphylokokkus verursachten, die eine Vakzinehe¬ 
handlung indiziert erscheinen lassen. Verfasser empfiehlt bei 
Furunkulose Dosen von 100 Millionen, die man bis 500 
Millionen steigern kann. Die beobachteten Erfolge sind sehr 
ermutigend. Auch Sykosis ist erfolgreich behandelt worden. 
Weniger gut sind die Resultate bei A k n e, die auch durch 
Hinzufugen von Aknebazillus-Vakzine zur Staphylokokkenvakzine 
nicht wesentlich gebessert wurden. 

Bei der gonorrhoischen Vulvovaginitis kleiner Mädchen 
ist, sowohl was die Zahl der Heilungen als auch was die Be¬ 
handlungsdauer betrifft, die Vakzinetherapie sehr zu empfehlen, 
dagegen sind bei akuter Gonorrhoe keine Erfolge zu ver¬ 
zeichnen. 

Auch bei Lupus entsprachen die Heilerfolge nicht den 
an die Behandlung geknüpften Erwartungen; denn von 21 be¬ 
richteten Fällen wurden 3 geheilt, 17 gebessert und 1 nicht 
verändert, ein Effekt, den man mit den üblichen Methoden auch 
erzielen kann. 

Die tuberkulösen Erkrankungen des llarn- 
apparates zeigten io einigen Fällen bei Behandlung mit 
autogener Vakzine recht ermutigende Erfolge, doch persistierte 
oft durch lange Zeit Bakteriurie; jedenfalls ist hier eine große 
Reserve in der Beurteilung der Wirkung am Platze. 

Sehr günstig sind die Berichte über die Behandlung des 
Erysipels. Die Dauer der Erkrankung betrug hei den be¬ 
handelten 19 Fällen durchschnittlich 12*8 Tage gegen 25 Tage 
bei den nicht vakzinierten 19 Patienten. Bei letzteren traten 
6 mal Komplikationen auf, was bei den ersteren nur 1 mal 
der Fall war. 

Als Grundbedingung für die Wirksamkeit der Vakzine¬ 
therapie sieht R. die Möglichkeit an, daß die gebildeten Anti¬ 
körper freien Zutritt zu dem Erkrankungsherde haben und er 
glaubt, daß man Mißerfolge vielleicht damit erklären könnte, 
daß diese Bedingung in manchen Fällen, z. B. wo die Ver¬ 
mehrung der Krankheitserreger auf der freien Körperoberfläche 
oder auf einer Schleimhaut, wie z. B. bei Blasenaffektionen 
oder akuter Gonorrhoe stattfindet, nicht erfüllt ist. (Dagegen 
sprechen die Erfolge bei Erysipel. D. Ref.) 

„ Wilhelm Balb an (Wien). 

Cassidy, Maurice. Der Gebrauch der Kalzium¬ 
salze als Prophylaktikum gegen Serumezantheme. 
The Lancet. 1911. Dezember 16. p. 1695. 

C a 8 8 i d y hat bei 60 Fällen von Diphtherie, die mit 
Heilserum behandelt wurden, zur Hälfte gleich hei Beginn 
Kalziumsalze, meist Kalziumchlorid, manchmal auch Kalzium- 

Areh. f. Dtnut, n. Sypk. Bd. OX1I. 72 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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laktat gegeben, zur Hälfte die Kalziummedikation weggelassen. 
Das Ergebnis war, daß die Arzneiexantheme Dach dem Serum 
bei den mit Kalksalzen zugleich behandelten Kindern an Zahl 
geringer vorkamen, daß aber die Zahl der schweren Exantheme 
bei den mit Kalksalzen behandelten größer war. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Freund, R. Mit Pferdeserum geheilte Schwanger¬ 
schaftstoxikose. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 52. 1911. 

Das Pferdeserum, welches Freund zunächst bei puer¬ 
peraler Eklampsie serotherapeutisch erprobte, hat vor den 
menschlichen Sera den Vorzug, daß es leicht zu beschaffen und 
ohne weitere Umstände zu injizieren ist. Da sich die Heran¬ 
ziehung des Schwangerenserums unnötig erwies, griff Verf. bei 
der Behandlung echter Schwangerschaftsdermatosen auf das 
normale Pferdeserum zurück, welches eine ausgezeichnete Heil¬ 
wirkung ausübte. Einer Frau mit multiformem toxischen 
Schwangerschaftsexanthem wurde am 6. Wochenbettstage 25 ccm 
frisches Pferdeserum injiziert, die Reaktion äußerte sich 7, Tag 
lang in Fieber und Kopfschmerz, das Jucken ließ sogleich nach 
und das Exanthem ging schnell in Heilung über. 

Max Joseph (Berlin). 

Frazier, F. R. Direkte Transfusion von Blut 
bei akuter hämorrhagischer Erkrankung. The Jour¬ 
nal of the American Medical Association. 1912. Februar 17. 
p. 478. 

Frazier hat bei einer akuten Erkrankung, die mit Epi- 
staxis ohne erkennbare Ursache begann, wozu noch Hämaturie, 
Hämatemesis, Hämoptoysis und eine Purpura traten, — es handelte 
sich um ein 19 Monate altes Kind — das Blut des Vaters des 
Kindes transfundiert. Unmittelbare Besserung. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Szpanbok, A. Ein Beitrag zur Methodik der 
Lichttherapie. Gazeta lek: 1911. 52. 

Der Verf. beschreibt die Vorgänge eines durch ihn selbst 
konstruierten Apparates „Universal“, welcher für die Photo¬ 
elektrotherapie bestimmt ist. Der Apparat hat die Form einer 
Konche und ist mit 4 Glüh- und zwei röhrenförmigen Lampen 
versehen, er besitzt also diesen Vorrang, daß er für verschie¬ 
dene Körperregionen leicht angepaßt werden kann. 

F. Krzysztalowicz (Krakau). 

Reicher, K. und Lenz, E. Weitere Mitteilungen 
zur Verwendung der Adrenalinanämie als Haut¬ 
schutz in der Röntgen- und Radiumtherapie. Dtsch. 
med. Wochenschr. Nr. 1. 1912. 

Durch Anämisierung der Haut mittels Adrenalin konnten 
Reicher und Lenz eine bedeutendere Widerstandsfähigkeit 


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der Hautkrankheiten. 


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der Haut gegen Röntgen- und Radiumstrahlen erzielen, als 
der normalen Haut eigen ist. Für 3 Wochen wurde fast die 
doppelte Erythemdosis weicher Strahlung, bei harten Strahlen, 
mit Ausschaltung der weichen, für 3 Wochen die 3fache Ery¬ 
themdosis (15 H) mit flolzknechtsRadiometer oder Sabou- 
raud-Noire gemessen vertragen. Da die anämisierte Haut 
weniger als die durchblutete von den weichen Strahlen absor¬ 
biert, so gelangt ein größerer Teil dieser sonst wenig pene- 
trationsfahigen Strahlen unter der Haut zur Wirkung. Wo 
außer der Haut noch andere strahlenabsorbierende Weichteile 
die zu bestrahlende kranke Stelle bedecken, ist es ratsam, 
auch diese Überschicht zu anämisieren, um den weichen 
X-Strahlen die Tiefenwirkung zu erleichtern. 

Max Joseph (Berlin). 

Wurm, E. Ein neues Präparat zum Schutze 
der gesunden Haut gegen Röntgenbestrahlung. 
München, med. Wochenschr. 1912. Nr. 10. 

Wurm verfertigte eine Röntgenschutzpaste; es handelt 
sich dabei um eine Glyzerin-Stärkepaste, der Blei- und Wismutnitrat 
in feinster Verteilung zugesetzt ist. Dieselbe wird vor der Be¬ 
strahlung aufgestrichen und kann nachher leicht mit kaltem 
Wasser wieder entfernt werden. 

Experimentelle Versuche mittels Radiumplatinzyanürplätt- 
chen, deren eine Hälfte mit der Paste bestrichen wurde, er¬ 
gaben zuverlässige Resultate. 

.Theodor Baer (Frankfurt a. M.). 

Perutz, A. Über die antagonistische Wirkung 
photodynamischer Sensibilisatoren auf ultra¬ 
violettes Licht. Wiener klin. Wochenschr. 1912. Nr. 2. 

Die Versucbsresultate ergaben folgendes: 

1. Das von Hausmann als photodynamischer Sensibili¬ 
sator charakterisierte Hämatoporphyrin ist in ätiologischem Zu¬ 
sammenhang mit der menschlichen Hydroa aestivalis zu bringen, 
da andere fluoreszierende Körper (Eosin, Methylenblau) nach 
der Bestrahlung beim Kaninchen keine Erscheinungen her- 
vorrufon. 

2. Werden zwei fluoreszierende Substanzen im Tierkörper 
ultravioletten Strahlen ausgesetzt, so können sie entweder 
synergistisch (Eosin) oder antagonistisch (Chininbisulfat) wirken. 

3. Die antagonistische Wirkung des Chininbisulfats gegen¬ 
über dem Hämatoporphyrin tritt sowohl bei interner, wie externer 
Verabreichung dieser Substanz auf. 

Viktor B a n d 1 e r (Prag). 

Freund, L. Physiologische und therapeutische 
Studien über die Lichtwirkung auf derHaut. Wiener 
klinische Wochenschr. 1912. Nr. 5. 

72 * 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Als praktische Schlußfolgerung der ausführlich wieder¬ 
gegebenen Untersuchungsresultate ergibt sich, daß Präparate, 
welche die innerhalb des vermittelten Spektralgebietes gelegenen 
kurzwelligen Strahlengattqpgen absorbieren, auch prophylaktisch 
bei jenen Affektionen gute Dienste leisten müßten, welche 
durch die Einwirkung jener kurzwelligen Strahlungen hervor¬ 
gerufen werden. In der 4%igen Äskulinglyzerinsalbe besitzen 
wir Mittel, die photochemisch irritierenden Strahlen mit Sicher¬ 
heit zu absorbieren und ist es Freund gelungen, experimen¬ 
tell nachzuweisen, daß die Äskulinglyzerinsalbe eine Hydroa 
aestivale Erkrankung verhüten kann. 

Viktor Ban dl er (Prag). 

Scaduto, 6 . Mit Röntgestrahlen zur Heilung 
gebrachtes Dermatomyom des Gesichts. Poliklin. 
Heft 6. 1911. 

Die von Scaduto in der Philippsonschen Klinik in 
Palermo beobachtete seltene Hautaffektion betraf einen Sljähr. 
Mann, der an der rechten Wange und oberen Hälfte des Halses 
der rechten Seite eine leichte Hautrötung mit unregelmäßiger 
höckeriger Oberfläche zeigte. Dieses Aussehen war auf kleinste 
Tumoren zurückzuführen, die um das Haarorifizium lokalisiert 
waren, weißliche transparente Farbe zeigten und ihren Sitz im 
Derma hatten. An einigen Stellen sah man an Stelle der 
isolierten Knötchen wenige Millimeter lange und nicht einmal 
1 mm dicke weißliche, durchscheinende Streifen. 

Die wegen der klinischen Charaktere der Erkrankung ge¬ 
stellte Diagnose Leiomyom wurde durch die histologische Unter¬ 
suchung einiger exzidierter Knötchen bestätigt. Diese bestanden 
nämlich aus Bündeln glatter Muskelfasern mit sehr spärlichem 
Bindegewebe und wenigen Gefäßen. Nach einigen Röntgenbe¬ 
strahlungen nahmen die Knötchen an Volumen ab und ver¬ 
schwanden an manchen Stellen gänzlich. Die durch die Er¬ 
krankung hervorgerufenen neuralgiformen Schmerzen wurden 
vollkommen beseitigt. J. Ullmann (Rom). 

Mfiller, Christoph. Immenstadt. Über Kombination 
von Hochfrequenzströmen und Röntgenstrahlen. 
Fortschritte auf dem Gebiete der Röntgenstrahlen. XVIH. 3. 

Gegenüber einer in der gleichen Zeitschrift erschienenen 
Arbeit von Lenz hält Müller seine ursprünglichen Mittei¬ 
lungen, daß durch Arsonvalisation Desensibilisierung für 
Röntgenstrahlung erzielt werden könne, aufrecht und verweist 
darauf, daß Lenz seine Versuche nicht exakt wiederholt habe. 
Während in Lenzs Versuchsanordnung die Funkenwirkung der 
Hochfrequenzströme benützt wird, schaltet Müller gerade den 
Funken, den mechanischen und thermischen Effekt mög¬ 
lichst aus und erzielt durch entsprechende Regulierung der 


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der Hautkrankheiten. 


1141 


Apparate, ferner durch eine Zwischenlage von feuchter Gaze 
zwischen Haut und Elektrode Anämie der Haut und Desensi¬ 
bilisierung für Röntgenstrahlen, wohingegen Lenz durch eine 
andere Methodik Hyperämisierung und Sensibilisierung her¬ 
vorgerufen hat. Alfred Jungmann (Wien). 

Christen, T. Bern. Beitrag zur Einführung der 
direkten Dosimetrie. Fortschritte auf dem Gebiete der 
Röntgenstrahlen. XVIII. 2. 

Christen plädiert gleich Walter für die Dosierung 
der Röntgenenergie mit Hilfe des Milliamperemeters anstatt 
der jetzt größtenteils üblichen Anwendung von Reagenzkörpern. 
Da jedoch die Verschiedenheit der Glasdicke der einzelnen 
Röntgenröhren hier Schwierigkeiten macht, beschreibt er eine 
Methode zur Messung der Glasdicke mit Hilfe des Theodolithen. 
Durch die genaue Messung der Wanddicke der Röhren wären 
die Fabrikanten in die Lage versetzt, jeder einzelnen Röhre 
Tabellen beizugeben und zwar einerseits solche mit doppeltem 
Eingang für die Härtegrade und Fokaldistanzen, woraus sich 
die zur Erythemdosis notwendigen Milliampereminuten entnehmen 
ließen, andererseits durch eine Reihe von Tabellen, für jeden 
Härtegrad eine, mit doppeltem Eingang für die Fokaldistanzen 
und die Belastungen, welchen sich die Bestrahlungszeiten ent¬ 
nehmen ließen. Alfred Jungmann (Wien). 

Rägaud und Nogier, Th. Lyon. Abhängigkeit der 
Beurteilung von Röntgendosen mittels Chromo- 
metrie von den Verschiedenheiten der Belichtung. 
Archives d’Electricite medicale. Nr. 322. 

Die Autoren berichten über die bereits bekannte Tatsache, 
daß man die Färbung der Barium-Platin-Zyanürpastillen je nach 
den verschiedenen Lichtverhältnissen ganz different beurteilt 
und empfehlen daher, die Messung nur bei künstlichem Lichte 
bestimmter Intensität vorzunehmen. 

Alfred Jungmann (Wien). 

Schmidt, H. E. Berlin. Neuere Beobachtungen 
über das Auftreten der Frühreaktion nach Rönt¬ 
genbestrahlung. Fortschritte auf dem Gebiete der Röntgen¬ 
strahlen. XVHI. 2. 

S. vertritt die Auffassung, daß die als Rarität beschriebene 
Frühreaktion eine regelmäßige Erscheinung bei der Applikation 
einer Erythemdose mit mittelweicher Röhre sei. Er deutet die 
Frühreaktion als direkte Reizwirkung auf die Gefäßnerven. 
Hiefür spreche z. B. das häufige Auftreten solcher Früh¬ 
reaktionen bei Basedowkranken selbst nach 1 / 3 Erythemdose. 
Auch der Umstand, daß bei Bestrahlungen unter gleichzeitiger 
Adrenalinanämie selbst 2—3fache Erythemdosen keine sicht¬ 
bare Spätreaktion an der Haut zu erzeugen brauchen, während 


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Bericht aber die Leiatnngen auf dem Gebiete 


die Frühre&ktion durch die Adrenalindesensibilisierung nicht ver¬ 
hindert werde, deute auf die unterschiedliche Auffassung, die 
man von dem Charakter der Früh- und Spätreaktion haben 
müsse. Bei härteren Röhren sieht man die bei Röhren von 
5—7 Wh. Qualität eintretende Frühreaktion nicht, wenn auch 
die Sabouraudpastille die Erythemdose ebenso anzeige. 
Dies rührt daher, daß die Einwirkung der Röntgenstrahlung 
auf das Barium-Platin-Zyanür bei härterer Strahlung nicht mehr 
den Absorptionsverhältnissen der Haut adäquat ist und daher 
auch kein richtiges Maß mehr angibt. 

Alfred Jungmann (Wien). 

Spider, E. Über schädliche Wirkungen filtrierter 
Röntgenstrahlen bei zu hohen Dosen., Archives 
d’Electricite medicale. Nr. 327. 

Durch Einschiebung von Filtern, welche leichter absorbier¬ 
bare Strahlungskomplexe der Röntgenröhre zurückhalten, können 
höhere Dosen von penetrierenden Strahlen appliziert werden, 
ohne die Haut zu schädigen. S p e d e r warnt aber davor, in 
der Filtration ein absolut sicheres Mittel gegen Röntgenschäden 
zu erblicken. Er beschreibt sehr ausführlich solche schädliche 
Wirkungen der harten Röntgenstrahlen, wenn die Dosen zu 
sorglos erhöht werden. Es handelt sich da hauptsächlich um 
trophische Störungen, die arterio-skleriotischer Gangräne 
ähneln. Bei manchen Körperregionen, z. B. Bauchhaut, ist die 
Gefahr solcher Ereignisse eine höhere. 

Alfred Jungmann (Wien). 

Belot, J. und H&dengue, P. Paris. Radiotherapie 
derSykosis simplex und parasitaria. Archives 
d’Electricite medicale. Nr. 324. 

In einer sehr ausführlichen Arbeit beschreiben die Autoren 
ihre röntgenologische Technik bei diesen Erkrankungen. Sie 
kombinieren die Röntgenepilation stets mit antiseptischen Medi¬ 
kamenten. Das Naseninnere muß, wenn erkrankt, gleichzeitig 
behandelt werden. Bei entsprechend ausgeübter Behandlungs¬ 
technik erzielen sie Radikalheilungen in kurzer Zeit. 

Alfred Jungmann (Wien). 

Runge, Ernst. Zur quantitativen Messung der 
Röntgenstrahlen bei therapeutischer Verwendung. 
Münchn. med. Wochenscbr. 1912. Nr. 7. 

Runge empfiehlt die von Holz kn echt vorgenommeue 
Verbesserung des Sabouraud-Noireschen Dosimeters, die 
exakte Resultate gibt. Theodor Baer (Frankfurt a. M.). 

Ritter, Hans. Über rationellen Röhrenbetrieb 
in der Röntgentherapie. Münch, mediz. Wochenschr. 
1912. Nr. 3. 


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der Hautkrankheiten. 


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Ritter empfiehlt als besonders geeignet fhr therapeu¬ 
tische Bestrahlungen die Burger sehe Röhre. Sie hat den 
Vorzug vor anderen Röhren, besser regenerierbar zu sein, 
weil sie die Neigung hat, während des Betriebes härter zu 
werden und sich durch die Osmoregulierung leichter weicher 
machen läßt. Auch ihre lange Lebensdauer erscheint als ein 
nicht unwesentlicher Faktor bezüglich der Ökonomie des Ver¬ 
fahrens. Theodor Baer (Frankfurt a. M.). 

Gaedecken, P. Über die psychophysiologische 
Bedeutung der atmosphärischen Verhältnisse, ins¬ 
besondere de8 Lichtes. Zeitschr. für Psychotherapie und 
mediz. Psychologie. III. 1911. Heft 4. 

Ausgehend von der Lang eschen Affekttheorie, die jeden 
Affekt durch primäre somatische Vorgänge erklären will, be¬ 
sonders auf dem Umwege über die Vasomotoren, hat Gaedecken 
in langjähriger Arbeit ein sehr umfassendes statistisches Material 
auf ethnologischem, kriminalogischem und allgemein-biologischem 
Gebiete gesammelt. Von den atmosphärischen Verhältnissen 
sind Luftdruck, Temperatur und Luftfeuchtigkeit ohne eindeu¬ 
tigen Einfluß. Dagegen entspricht eine psychische 
Mehrleistung und Mehrerregung denPerioden der 
wirksamsten Lichtstrahlung, so daß der Autor die 
bisher meist auf die Sexualität als das Primärste, 
bezogene Jahreskurve der Kriminalität, der Ge¬ 
hurten usw. in direktem Zusammenhang mit den 
chemisch wirksamen Lichtstrahlen zu bringen ge¬ 
neigt ist. Eine reine Wärmewirkung ist auszuschließen. 

J. H. Schultz (Breslau). 

Joseph, Max und Siebert, Eonrad. Die Röntgen¬ 
behandlung in der Dermatologie. Deutsche mediz. 
Wochenschr. Nr. 2. 1912. 

Die Erfolge, welche Joseph und Siebert mit Rönt¬ 
genbehandlung bei Hautkrankheiten erzielten, betrafen Psoriasis, 
einzelne Ekzemformen, Lichen chron. Simplex, Sykosis und 
Hidrocystadenoma tuberosum multiplex. Als Unterstützung 
anderer Heilmethoden leistet die Bestrahlung ferner gute 
Dienste bei Akne. Pruritus, Epitheliomen und oberflächlichen 
Karzinomen. Verff. sind der Meinung, daß durch vorsichtige 
Dosierung und richtige Technik nicht beabsichtigte Röntgen¬ 
schädigungen zu vermeiden sind, empfehlen aber gerade des¬ 
wegen die größte Sorgfalt und Genauigkeit. 

Max Joseph (Berlin). 

Tartakovsky, Marie. Kritische Betrachtung der 
Behandlungsarten des Lupus erythematodes. Diss. 
Genf. 1910. 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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Die besten Resultate gibt die Röntgenbehandlung. Es 
empfiehlt sich meist eine Kombination der zur Verfiigung 
stehenden Behandlungen. Weiler (Leipzig). 

von Ruedyger-Rvdygier, jun. Zur Behandlung des 
Rhinosklerom mit Röutgenstrahlen. Zentralblatt für 
Chirurgie. 1911. Nr. 35. 

Verf. macht darauf aufmerksam, daß in der Festschrift 
zur 40jährigen Stiftungsfeier des deutschen Hospitals in New- 
York seine rom J. 1904—1909 erschienenen 3 Arbeiten nicht 
erwähnt werden und gibt kurz an, in welchen Dosen er in den 
letzten Jahren seine Rhinoskleromfälle mit gutem Erfolge ge¬ 
röntgt hat. Max Leibkind (Dresden). 

Ritter, Hans. Beitrag zur quantitativen Messung 
der Röntgenstrahlen in der Therapie. Münchn. med. 
Wochenschr. 1911. Nr. 50. 

Da die Teinte B. des Sabouraudschen Dosimeters bei 
Tageslicht und bei künstlichem Licht verschiedene Farbe zeigt, 
hat Ritter eine Tabelle angegeben, die es ermöglicht, Fehler¬ 
quellen zu vermeiden und den Arzt in Stand setzt, je nach 
Wunsch bei Tageslicht oder bei Lampenlicht die Röntgenbe¬ 
strahlung bei seinen Kranken vornehmen zu können. 

Theodor Baer (Frankfurt a. M.). 

Pragier Adam. Über die Radiumtherapie des 
Kankroid. Diss. Zürich. 1911. (Sommer.) 

Verfl kommt auf Grund der Erfolge bei 6 Fällen zu 
folgenden Schlüssen: 

1. Operable Karzinome aller Art gehören in die Domäne 
des Chirurgen. 

2. Für die Therapie mittels Radium eignen sich kleine, 
umschriebene, oberflächliche Kankroide von nicht über Franken¬ 
stückgröße, ohne Infiltration der Umgebung. 

3. Als Technik empfiehlt sich die Verwendung der Inten¬ 
sivmethode: einmalige intensive Bestrahlung jeder einzelnen 
Stelle. Eventuell weiterhin notwendige Bestrahlungen dürfen 
erst nach Ablauf aller Reaktionserscheinungen vorgenommen 
werden. 

4. Eine über Jahre nach der letzten RadiumanwenduDg 
sich erstreckende Kontrolle der Resultate ist absolut notwendig. 

5. Für intensive Kankroidbestrahlungen mittels Radium 

eignen sich nur hochaktive Radiumpräparate; die zur Be¬ 
strahlung notwendige Menge allerbesten Radiumbromids sei 
mindestens 10 mg. Felix Weiler (Leipzig). 

Wichmann, P., Hamburg. Instrumentarium zur 
externen therapeutischen Anwendung von hoch¬ 
aktiven Radium- und Mesothorpräparaten. Radium 
in Biologie und Heilkunde. Bd. I. 1912. H. 7. 


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der Hautkrankheiten. 


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W. stellt mit Recht eine Reihe von prinzipiellen Anfor¬ 
derungen an Radiuminstrumentarien. Die radioaktive Substanz 
muß, in feinster gleichmäßiger Verteilung fixiert, znr Wirkung 
gelangen können. Der Behälter muß die radioaktive Substanz 
vor schädigenden äußeren Einflüssen bewahren, der Radium¬ 
träger muß leicht applizierbar sein, die leichte Anbringung' 
von Filtern gestatten und schließlich in seinen Wandungen einen 
hinreichenden Schutz gegenüber der Umgebung des Bestrahlungs- 
feldes gewährleisten. Diesen Prinzipien entsprechen zwei von 
W. beschriebene Radiumträger, mit denen er, wie er berichtet, 
volles Auskommen findet. Obwohl W. Mitteilung auf im wesent¬ 
lichen bekannte Erfahrungen hinweist, ist sie dennoch wertvoll 
im Hinblick darauf, daß die unzweckmäßigen Kapseln, wie sie 
von Fabriken häufig zum Versand gelangen, nicht selten in 
dieser Form zu therapeutischen Zwecken verwendet werden 
und natürlich unbrauchbare Resultate erzielen. 

Alfred Jungmann (Wien). 

Abbe, Robert. Eine Anregung zu einer ver¬ 
besserten Methode für den Gebrauch des Radiums. 
Medical Record. 1912. Februar 10. p. 255. 

Abbe berichtet über interessante Versuche betreffend die 
Wirkung der Radiumstrahlen auf Haferkörner. Die Ausführungen 
sind zum kurzen Referat nicht geeignet. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Mesernitzky. Über den zerstörenden Einfluß 
der Radiumemanation auf die Haut. Münchn. mediz. 
Wochenschr. 1912. Nr. 6. 

Mesernitzky beobachtete 3 Fälle von Radiodermatitis 
bei Personen, die bei Madame Curie arbeiteten. Diese entstand 
nach der Berührung mit sehr großen Quantitäten Emanation 
(100— 300 Mill. Mache-Einheiten), wie sie in der Praxis nie 
zur Anwendung kamen, durch Wirkung der ß- und y-Strahlen. 

Jedenfalls ist nach dieser Beobachtung die Radiumemana¬ 
tion nicht zu den indifferenten Gasen zu zählen. 

Theodor Baer (Frankfurt a. M.). 

Bentheim, S. Radiumtherapie der Tuberkulose. 
Zeitschr. f. Tuberkulose. XVHI. 1911. p. 108—131. 

Bereits im Juni 1911 konnte B. mit mehreren Mitarbeitern 
über gute Erfolge mit Dioradin (Jod-Menthol-Radium) 
in 75 Fällen berichten; in der vorliegenden Arbeit werden zu¬ 
nächst die allgemeinen Grundlagen der Serotherapie der Tuber¬ 
kulose, deren geringe Erfolge eine Chemotherapie wünschenswert 
erscheinen ließen, besprochen; es folgt ein kurzer Bericht über 
Tierversuche mit Radium hinsichtlich Verweildauer im Organis¬ 
mus, Verträglichkeit usw. 


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Bericht über die Leistungen auf dem Gebiete 


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In einem Falle eitriger gonorrhoischer Arthritis sehen 
Debooe und Domenici guten Erfolg von externer Be¬ 
handlung mit Radium; daran anschließend werden eine Reihe 
von Fällen referiert, bei denen das Radium bei verschiedener 
Applikationsweise tuberkulöse Prozesse günstig beeinflußte. 
(Literatur!) 

Im experimentellen Teile werden zuerst Versuche an 
Meerschweinchen geschildert (de Szendeffy); es gelang All¬ 
gemein- und Lokal-(Haut)-Infektion mit Tuberkelbazillen zu 
beeinflussen. Auch Tuberkelbazillen - Kulturen wurden durch 
Dioradin geschädigt. 

Das Sputum Dioradin behandelter Patienten war im Tier¬ 
versuch weniger pathogen, als vor der Behandlung. (B e r n h e i m.) 

J. H. Schulte (Breslau). 

Zimmern und Chaufour. Die neuen Fortschritte 
in der Radiotherapie. Journ. d. med. de Paris. 1912. Nr. 1. 

Ausführliche Besprechung von Neuerungen in Technik und 
Methodik der Röntgenstrahlenapplikation, sowie von Ausdehnung 
der Strahlenbehandlung auf einzelne Nerven- und Frauenkrank¬ 
heiten. Felix Münchheimer (Wiesbaden). 

Mac Donald, T. Radium bei malignen Tumoren 
und varikösen Beingeschwüren. The British Medical 
Journal. 1911. Dezember 9. p. 1529. 

Mac Donald berichtet an der Hand vorzüglicher Ab¬ 
bildungen über glänzende Heilerfolge durch Radium bei malignen 
Hauttumoren und varikösen Beingeschwüren. 

Fritz Juliusberg (Posen). 

Aubertin, Ch. Blutuntersuchungen an Radio¬ 
logen. Archives d’Electricite medicale. Nr. 328. 

Blutiinter8uchungen, die an 16 Radiologen vorgenommen 
wurden, ergaben häufiges Auftreten von Leukopenie. Diese 
betraf in 6 Fällen die polynukleären Leukozyten, so daß das 
Bild der Mononukleose auftrat, in 10 Fällen war Polvnukleose 
und Eosinophilie vorhanden. Kein Zweifel, daß diese Verände¬ 
rungen unter dem Einflüsse der schwachen Dosen durchdrin¬ 
gender Strahlen entstanden, welche Jahre hindurch täglich 
trotz aller Vorsichtsmaßregeln absorbiert werden. 

Alfred Jungmann (Wien). 

Baumm, Gustav. Vorläufige Mitteilung über die 
therapeutische Verwendbarkeit des Mesothoriums. 
Berl. klin. Wochenschr. 1911. Nr. 35. p. 1594. 

Das Mesothorium zeigte bei Versuchen an Meerschwein¬ 
chenhaut annähernd gleiche Wirkungen wie ein entsprechendes 
Radiumpräparat. Beim Menschen wurde es bei Naevus, bei 
Lupus vulgaris und Krankroid angewandt. Der Erfolg war in 
2 Fällen von Naevus pigmentosus sehr günstig. Beim Lupus 


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der Hautkrankheiten. 


1147 


vulgaris war der therapeutische Effekt in einem Falle günstig, 
in 4 anderen Fällen zweifelhaft. In einem Falle von Kankroid 
der linken Wange, das sich gegen Röntgenbestrahlung absolut 
refraktär verhalten hatte, wurde mit Mesothorium eino glatte 
Heilung erzielt. Verf. glaubt annehmen zu können, daß die 
Mesothoriumpräparate den Radiumpräparaten an therapeuti¬ 
scher Verwendbarkeit kaum nachstehen. 

K. Altmann (Frankfurt a. M.). 

Mioami, D. Über die biologische Wirkung des 
Mesothori ums. Berliner klinische Wochenschrift. 1911. 
Nr. 40. p. 1798. 

Die ß- und ^-Strahlen des Mesothoriums üben nur eine 
ganz geringe Wirkung auf Diastase, Pepsin und Trypsin aus. 

E. Altmann (Frankfurt a. M.). 

Perlmann, Jenny. Heißluftbehandlung der Ek¬ 
zeme im Säuglingsalter. München, med. Wochenschr. 
1912. Nr. 2. 

Mittels eines Heißluftapparates, der täglich 8—10 Minuten 
lang auf die ekzematösen Stellen appliziert wurde, beobachtete 
Verf. ausgezeichnete Erfahrungen bei Säuglingsekzemen. 35 Fälle 
wurden damit behandelt, meistens solche, die vorher monate¬ 
lang mit Salben erfolglos behandelt wurden. 

Theodor Baer (Frankfurt a. M.). 

Vignat, Marcel. Die Heißluftdusche als Heil¬ 
mittel. Presse med. 1911. Nr. 96. 

Beschreibung eines von Vignat und Deperdussin 
konstruierten Apparates (1908) und Verweisung auf die Mittei¬ 
lungen Rav aut s über seine günstigen Erfolge mit Heißluftbe¬ 
handlung bei verschiedenen Dermatosen. (Annal. d. Dermat. 
et Syph. 1910.) F. Münchheimer (Wiesbaden). 

Anderson, H. 6. Kohlensäureschnee für die 
Behandlung der Hämorrhoiden. The British Medical 
Journal. 1912. Januar 20. p. 120. 

Anderson empfiehlt den Kohlensäureschnee für die 
Behandlung kleiner unkomplizierter Hämorrhoiden. 

Fritz Juliusberg (Posen). 


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Buchanzeigen und Besprechungen. 


Ruse, Reinhold, Prof. Dr. und zur Verth, Max, Dr. 
Tropenkrankheiten und Tropenhygiene. (Leitfäden 
der praktischen Medizin, herausgegeben von Prof. Dr. Ph. 
Bockenheimer, Berlin, Bd. VI.) Verlag von Dr. Werner 
Klinkhardt, Leipzig. 1912. 

Der flott geschriebene Leitfaden von Rüge und zur 
Verth liefert in gedrängter Kürze eine gute Übersicht über 
das große Gebiet der Tropenkrankheiten, wobei eine kurze 
Schilderung der Tropenhygiene sowie zahlreiche gelungene Ab¬ 
bildungen dem Werk besonderen Vorteil verleihen. Auch neuere 
Arbeiten (brasilianische Trypanose, Simuliumtheorie der Pel¬ 
lagra etc.) haben Berücksichtigung gefunden, die filtrierbaren 
Vira des Gelbfiebers, Denguefiebers etc. gelten aber noch 
immer als „unbekannte“ Erreger. In dermatologischer Hinsicht 
sei namentlich auf die Besprechung des Granuloma venereum, 
einer ausschließlich in den Tropen vorkommenden Geschlechts¬ 
krankheit, die Aufmerksamkeit gelenkt. Als Ratgeber und Nach¬ 
schlagewerk kann der Leitfaden jedem in die Tropen sich be¬ 
gebenden Arzt empfohlen werden. Lipschötz (Wien). 


Leredde. La Sterilisation de la Syphilis. Paris. 
1912. A. Maloine, Editeur. 

Nebst der Ergründung dermatopathologischer Vorgänge 
und ihrer Erscheinungsweise hat Leredde von jeher als 
überzeugungstreuer Therapeut von allen zugänglichen chemi¬ 
schen und physikalischen, kurativen Valenzen den denkbar 
ausgiebigsten Gebrauch gemacht. So sehen wir ihn auch in 
der Ära der Ehrlich sehen Chemotherapie, an dem äußersten 
Flügel jener Parteigänger der Salvarsanbehandlung stehen, die 
dem Mittel über die allgemein anerkannten Grenzen hinaus 
noch heilbringende Wirkungsäußerungen zuerkennen. Die Grund¬ 
linien seiner Heilanordnung finden sich hier in vier klar ge¬ 
botenen Vorlesungen in sorgfältigster Genauigkeit ausgewiesen, 
die gleichzeitig auch die erstaunlichen Toleranzgrenzen 
maximalen Einverleibungen gegenüber bezeugen. Verf. steht 


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Bachanzeigen and Besprechungen. 


1149 


nicht an, in 3 Reprisen 0*6, in 4 weiteren Einspritzungen 0'2, 
0'4, 0'5, 0*6 zu injizieren, wenn es sich darum handelt, im 
Initialstadinm der Generalisierung zu steuern. Bei negativem 
Wassermann erfolgt diese Injektionsserie in 8tägigen Inter¬ 
vallen. In den Stadien manifester Erscheinungen der irritativen 
und gummösen Periode kommt eine ähnliche Folge mehrfacher 
Reinjektionen zur Anwendung. Leitend für die Fortsetzung der 
Euren in den Latenzphasen ist die Seroreaktion, deren dauernde 
Negativität jedoch auch diese Masseninundation mit Salvarsan, 
keineswegs immer, zu erzielen vermag. Mit einer vierjährigen 
Behandlungsperiode glaubt L e r e d d e immerhin sein Aus¬ 
kommen zu finden. Als guter Kenner der deutschen Fachlite¬ 
ratur und kritischer Beobachter der Bilanz der schwan¬ 
kenden Salvarsandebatten, sieht Leredde die Lösung des 
Sterilisationsproblems doch nicht in so greifbare Nähe gerückt 
als Wechselmann, aber auch nicht in jenen unerreichbaren 
Weiten stehen, wie es sein Landsmann Au dry verkündet. 

No bl (Wien). 


Karo, Wilhelm. Die Prostatahypertrophie. Ihre 
Pathologie und Therapie. Für Ärzte und Studierende. 
Berlin. Verlag von Oskar Coblentz. 1912. 

Nach der üblichen Führung durch einen flüchtigen pro¬ 
pädeutischen Kursus der Entwicklungsgeschichte und Anatomie 
des Organs, steuert Earo in raschem Tempo auf das ver¬ 
schleierte Ziel seiner Ausführungen zu. Dieses scheint mir in 
der Beleuchtung seiner organo-therapeutischen Bestrebungen 
und Erfolge gegeben zu sein. Für das kausale Vorgehen bilden 
die Feststellungen der Lehre von der inneren Sekretion den 
Ausgangspunkt, wenn dieselben auch nur zum geringsten Teil 
auf die Prostata Bezug haben. Obwohl die Hormonnatur der 
Prostataauscheidungen und ihr Verhältnis zur Blasen- und 
Hodenfunktion keineswegs aufgeklärt erscheint, trachtet Earo 
dem Prostatismus, welchem Begriff er einen labilen Erschei¬ 
nungskomplex unterordnet, durch Testikulininjektionen beizu¬ 
kommen. 

;'uf diese Weise sollen die Ausfallserscheinungen der 
prostatischen Innensekretion einen Ausgleich erfahren. Ange¬ 
führte Exempel erzählen von überraschenden Heilungen. Dieser 
Erfolg der spezifischen Therapie wird dem Verständnis näher 
gebracht, wenn man die Krankengeschichten verfolgt. In diesen 
erscheint als das dominierende und einzige Phänomen der 
Prostataerkrankung eine gesteigerte Miktionsfrequenz angegeben. 
Die Funktion des Harnapparates vermag Karo auch durch 
intraglutäale Yohimbinapplikation zu regulieren; immer von 


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1150 


Bachanzeigen and Besprechungen. 


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der Vorstellung ausgehend, daß eine Prostataerkrankung auch 
dann anzunehmen sei, wenn ihr alle zuerkannten kennzeichnen¬ 
den Begleiterscheinungen fehlen. Dem Yohimbin wird die Fähig¬ 
keit zugemutet, die erlahmende Drüsentätigkeit des Organs zu 
reaktivieren und damit die mechanische Funktion des uropoetischen 
Systems zu stärken. Um von dem Ausgangsthema nicht völlig 
abzuschweifen, wird auch die symptomatische und operative 
Behandlung der Prostatahypertrophie skizziert. Operation der 
Wahl: die suprapubische Prostatektomie. Nachbehandlung: 
Testikulinkur. Nobl (Wien). 


Urbach, Josef, k. u. k. Regimentsarzt und Abteilungschef¬ 
arzt im Garnisonsspital Nr. 10 in Innsbruck. Die Geschlechts¬ 
krankheiten und ihre Verhütung im k. u. k. Heere, in 
der k. k. Landwehr und in der k. u. k. Kriegsmarine mit ver¬ 
gleichender Berücksichtigung fremder Staaten. Militärztliche 
Publikationen Nr. 142. Verlag: Wien, Leipzig. 1912. Josef Safaf. 

Die letzten statistischen Auskünfte über den Stand der 
venerischen Erkrankungen in den Heereskörpern Österreichs 
reichen auf 21 Jahre zurück und sind in einem ausführlichen 
Bericht Töplys im Archiv für Dermatologie und Syphilis 
niedergelegt. Den Zeitpunkt für eine neuerliche Revision der 
Zahlenverhältnisse, mit welchen die Armee zur Syphilis, vene¬ 
rischen Helkose und Blennorrhoe beisteuert, erachtet Verfasser 
für um so eher gekommen als die in den letzten Jahren einge¬ 
führten strengeren prophylaktischen Maßnahmen bereits die Ein¬ 
engung der Seuchen in den numerischen Ausweisen bezeugen sollen. 
Die tabellarischen Übersichten und Kurventafeln belegen eine 
Abnahme des Zuganges venerischer Krankheiten im k. u. k. 
Heere um 9*5 Prozent in dem berücksichtigten Zeitraum von 
1900—1909, die k. k. Landwehr weist für die J. 1909 und 1910 

i frühere verläßliche Daten stehen nicht zur Verfügung) um ein 
)rittel weniger Geschlechtskranke aus als die gemeinsame 
Armee für den gleichen Zeitraum. In der Marine fällt die 
Frequenz von 1902 bis 1907 stetig ab. Kleine Garnisonen steuern 
mehr als Korpsstationen und große Städte zu den Erkrankungen 
bei. Der Aufteilung der Geschlechtskrankheiten nach ihren 
Formen, nach den Waffengattungen bei welchen sie zur Beobach¬ 
tung gelangen, nach den Nationalitäten, sind in allzu kleine 
Details zersplitterte, den Überblick erschwerende 6 Abschnitte 
gewidmet. Die zeitlichen Beziehungen in bezug auf Zugang, 
Rückfälle, Dienstalter und Behandlungsdauer, gleichwie die 
Ausgänge der behandelten Läsionsformen fassen weitere 
statistische Betrachtungen zusatnmen. Die Gesichtspunkte 


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Buchanzeigen and Besprechungen. 


1151 


der allgemeinen Vorbauung sowie die Maßnahmen des 
individuellen Schutzes, insofern sie beim Militär gehandbabt 
werden, erörtert Urbach in erschöpfendem Ausmaß und 
mit bester Verwertung der einschlägigen hygienischen Literatur. 
Beachtenswert erscheint die Notiz über die bisherigen Ergebnisse 
der Verhütungsmaßnahmen (Sublimatwaschung, Albarginträufe- 
lung), die nach den Vorschlägen von Feistmantel und 
Ferenczy in manchen Garnisonen allgemeiner geübt werden. 

Komparative Daten aus verschiedenen europäischen Staaten 
zeigen, daß die Einkreisung der Geschlechtskrankheiten auch 
in der österreichischen Armee mit allen Mitteln des modernen 
therapeutischen Rüstzeugs unter Verwertung der neuesten ätio¬ 
logischen und biologischen Kenntnisse bestens in die Wege 
geleitet ist. 

Medizinalstatistiker werden die Monographie Urbachs 
bei der vielseitigen Beleuchtung des behandelten umfangreichen 
Stoffes für Spezialstudien gut verwerten können. 

No bl (Wien). 


Her Redaktion eingeaandte Bücher. 

(Besprechung fallweise Vorbehalten.) 

Schlegel, E. Das Heilproblem. Einführung der Homöopathie. 0°. 
Preis Mk. 2.50. Akademische Verlagsgesellschaft m. b. ü. Leipzig. 1912. 

Haetrelter, Dr. J. Was jeder junge Mann zur rechten Zeit erfahren 
eollte. Ein Buch zum Schutze vor den Folgen der Unwissenheit und der 
Unvorsichtigkeit in geschlechtlichen Dingen. 8*. III. Aufl. Preis Mk. 1.80. 
Verlag von Ernst Reinhardt. München. 1912. 

Ehrlich, P., Kraus und Wassermann. Zeitschrift für Chemotherapie 
und verwandte Gebiete. 8°. I. Teil: Originale. I. Band. Heft 1. Preis: 
Originalband (4 Hefte) Mk. 20.—, Referatband (12 Hefte) Mk. 40.—. Verlag 
Ton Georg Thieme. Leipzig. 1912. 

Helmers. Zentralorgan der Medizin. Bibliographische Monatsschrift. 
Internationale Zeitschrift für die gesamte Literatur der Medizin. 8°. 
I. Band. 1. Heft. Mai 1912. Preis (jährlich 12 Hefte) Mk. 36.—. Verlag 
der Internationalen Bibliographischen Afonatsschrift. Rettig & Kollmorgen. 
Hamburg 36. 

Jahreskurse fflr ärztliche Fortbildung. (JnlihefL) 3. Jahrgang. 1912. 
Einzelpreis Mk. 2.—. 8 °. Geburtshilfe: Geh. Rat Prof. G. Winter, 
Ursachen und Behandlung der uterinen Infektion in Geburt und Wochen¬ 
bett. Eklampsie (Prof. J. Hofbau er). Allgemeiner Rückblick [Geburts- 
hüfe] (Doz. Dr. E. Sachs). Gynäkologie. Geh. Rat Prof. A. Martin: 
Übersicbtsvortrag (Endometrium und Endometritis). Zu den Gonorrhoe¬ 
fragen. Die Urotuberkulose der Frau. Röntgenbehandlung gynäkologischer 
Leiden. Über peritoneale Wundbehandlung. Zur Utreushalskarzinom-Ope- 
ration. Zur Sakralanästhesie und Lokalanästhesie. Künstliche Befruchtnng. 
Verlag von J. F. Lehmann. München. 1912. 

Prof. Finger, Jadassohn, Ehrmann und Gross. Handbuch der Ge¬ 
schlechtskrankheiten. 8°. XVII. Lieferung. (III. Bd., Bogen 17—26 und 


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1152 


Varia. 


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Tafel VII—VIII.) Preis Mk. 6.— “ K 6.—. Verlag von Alfred Holder. 
Wien and Leipzig. 1912. 

Prof. Zins8er. Syphilis and syphilisähnliche Erkrankungen des 
Mondes. 8°. Mit 51 mehrfarbigen and 18 schwarzen Abbildungen auf 
44 Tafeln. Preis K 18.—, geb. K 21.—. Verlag von Urban, Schwarzen- 
berg. Berlin, Wien. 1912. 

Bloch. Dr. J. Die Prostitution (Handbuch der gesamten Sexualwissen¬ 
schaften in Einzeldarstellungen. Band I). Mit einem Namen-, Länder-, 
Orts- und Sachregister. Erstes bis zehntes Tausend. Preis Mk. 10.—. 
Verlag von Louis Marcus. Berlin. 1912. 

Bobrie, Dr. J. fitude sur la syphilis post-conceptionnelle et l’here- 
dite syphilitique. 8°. Sociätö generale d’imprimerie et d’edition leve, ’rue 
de Rennes, 71. Paris. 1912. 

Prof. Linden, Meissen und Strauss. Beiträge zur Chemotherapie der 
Tuberkulose. 8°. Mit 3 Tafeln (Sonderabdruck aus „Beiträge zur Klinik 
der Tuberkulose“, herausgegeben von Prof. Dr. L. Brauer. XXIII. Band. 
Heft 2). Preis brosch. Mk. 1.60. Verlag von Curt Kabitzsch. Würzburg. 1912. 

Prof. Dr. Sommer. Röntgen-Taschenbuch. IV. Band. Preis Mk. 6.—. 
Verlag von Otto Nemnich. Leipzig. 1912. 

Bulliard, Dr. H. La depilation diffuse et son traitement bio-kine- 
tique. 8°. Avec 14 figures dans 1e texte et 2 tableaux. A. Maloine, öditeur, 
rue de l’ecole de mödecine, 26—27. Paris. 1912. 

Casslrer, Dr. R. Die vasomotorisch-tropisohen Neurosen. 8°. Zweite 
umgearbeitete und vermehrte Auflage. Mit 24 Abbildungen im Text und 
24 Tafeln. Preis Mk. 30.—. Verlag von S. Karger. Berlin. 1912. 


Varia. 

Das von Geheimrat N e i s s e r bekleidete persönliche Ordinariat für 
Dermatologie und Syphilis ist in ein etatsmäßiges umgewandelt worden. 
Mit einer starken Verspätung anderen Ländern gegenüber (in Österreich 
z. B. wurde das erste Ordinariat in Prag im Jahre 1896 geschaffen) wird 
somit auch in Deutschland die Bedeutung unseres Faches anerkannt, 
welches bisher auch im Staatsexamen nur ganz nebenbei geprüft wurde* 
obwohl es für den praktischen Arzt keine folgeschwereren Entscheidungen 
zu treffen gibt, als z. B. die über Syphilis oder Nichtsyphilis. 

Daß Ne iss er, dem wir ja soviel in dem Ausbau unseres Faches 
verdanken, nun auch diesen Erfolg seines Strebens verwirklicht sieht, 
muß ihn, wie uns alle, mit größter Befriedigung erfüllen. Und wir hoffen 
nnd wünschen wohl mit ihm, daß diesem ersten Schritte der richtigen 
Einschätzung unseres Faches bald die weiteren folgen mögen. W. P. 

Personalien. Dr. Richard Volk (Wien) hat sich als Privatdozent 
für Dermatologie und Byphilidologie habilitiert. 


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UNIVERSITY 0F MICHIGAN 



Register für Band CX1I, 


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i. 

Sach-Register. 


A. 

Ableitungsverfahren (Bloch). 91. 
Abschnürung, amniotische (Riehl). 
394. 

Abstinenz, sexuelle (Hammer). 1088. 
Achorion Quinckeanum, Favus durch 
(Brandl). 696. 

— Quinckeanum, Kultur (Sequeira). 

276. 

— Schönleinii u. Achorion Quincke¬ 
anum (Tomaschewsky). 87. 

Achselhöhlenabszeß, sklerosierter 
Herd nach (Brooke und Savatard). 

277. 

Adalin (Salomonski). 76. 
Adamsonsche Franse (Pasini). 446. 
Addisonsche Krankheit oder Lupus 
erythematodes (Towle). 1080. 

— Krankheit und Raynaudsche 
(Petges und Bonnin). 96. 

— Krankheit und Tuberkulose 
(Werner). 68. 

Adenoma sebaceum, Röntgenbehand¬ 
lung (Hudelo, Darbois und Gallet). 
279. 

Adipositas dolorosa (Bab). 1119. 
Adrenalin als Hautschutz (Reicher 
und Lenz). 1138. 

Adrenalinanämie bei Röntgentherapie 
(Mayer). 39. 

Adrenalinanämisierung (Reicher und 
Lenz). 108, 1138. 

Adrenalinvergiftung(Greenberg). 1087. 
Affensyphilis (Tomasczewsky). 600. 

(Baermann). 500. 

Afridolseife (Schwarz). 471. 
Akanthosis nigricans (Königstein). 6. 

— nigricans (Brandweiner). 688. 

— nigricans (Klotz). 702. 

— nigricans (White). 902. 

— nigricans (White). 1032. 

Archiv f. Dermat. u. Sypb. Bd. CXII. 


Akne agminata (Williams). 276. 

— Hocnfrequenzströme bei (Lewi). 
918. 

— jodi (Hodara). 704. 

— kachecticorum (Bosellini). 149. 

— rosacea, Augenerkrankung bei 
(Hilbert). 361. 

— seborrhoica (Ehrmann). 403. 

— scrophulosorum (Bosellini). 149. 

— scrophulosorum (Arning). 413. 

— scrophulosorum (Lewandowsky). 
414. 

— teleangiektodes (Ledermann). 663. 

— und Schilddrüse (Montgomery 
und Culver). 903. 

— varioliformis (Schramek). 181. 

— varioliformis (Nobl). 888. 

— varioliformis (Nobl). 401. 

— varioliformis (Mac Kee). 873. 

— varioliformis (Nobl). 1004. 

— varioliformis (Howe). 1029. 

— vulgaris (Schramek). 404. 

— vulgaris, Behandlung (Rugg 
Gonin). 918. 

Aknebehandlung mit Vakzine (Morris 
und Dore). 29. 

Aknekeloid (Rowiöre). 171. 

— Behandlung (Belot und Gonin). 
187. 

Aknenarben, Fibrolysin bei (Wocken- 
fuß). 366. 

Aknitis (Bosellini). 149. 

Akroangioma hämorrhagicum (Mor- 
dinow). 906. 

Akroasphyxie (de Azua). 888. 
Akrodermatitis atrophicans (Wiesin¬ 
ger). 412. 

— perstans (Sutton). 289. 
Akromegalie und Hemiatrophia faciei 

(Harbitz). 766. 

Akrozyanosis chronica (Hamei). 412. 

a 


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II 


Sach-Register. 


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Aktinium bei malignen Tumoren 
(Czerny und Caan). 914. 
Aktinomykose der Haut (Girardi). 90. 

— primäre Haut- (Merian). 400. 
Akustikuserkrankung beiLues(Mayer). 

213. 

Akustikusneuritis nach Salvarsan 
(Almkvist). 283. 

Albin-Zahnpaste (Meyer). 190. 
Albuminurie, hereditäre (Hutchinson). 
521. 

— orthostatische (Widal). 714. 

— physiologische und orthostatische 
(Springer). 626. 

— und Narkose (Gruget). 1182. 
Aleppobeule und Orientbeule. 
Alkaloide, Neutralisierung durch 

Hodenextrakt (Metalnikow). 70. 
Alkohol und Geschlechtskrankheit 
(Notthafft). 667. 

Allantoin (Macalister). 1134. (Bram¬ 
well). 1135. 

Allergie der Haut (Noguchi). 927. 
Allosan (Haedicke). 616. 

Alopöcie naevique (Sachs). 266. 
Alopezia areata (Sequeira). 20. 

— areata (Kingsbury). 544. 

— areata, Ätiologie (Nobl). 79. 

— areata und Lupus erythematosus 
(Parounagian). 875. 

— areata und Onycholysis (Weber). 
869. 

— bei viszeraler Tuberkulose (Peyri 
Rocamora). 796. 

— favosa (Kingsbury). 660. 

— nach Nervenverletzung (Traut¬ 
mann). 170. 

— totalis (Adam8on). 140. 

— totalis (Little). 566. 

— totalis (Kingsbury). 702. 

— totalis congenita (Afzelius). 28. 

— totalis mit Nageldystrophie (Se¬ 
queira). 557. 

— totalis und Lupus erythematodes 
(Nobl). 1004. 

— s. auch Kahlheit. 

Ambozeptor im Hundedickdarm, 

hämolytischer (Neumann). 927. 
Ameisonsäurebehandlung. 1134. 
Amniotische Abschnürung (Riehl). 
394. 

Anaemia perniciosa, Salvarsan hei 
(Bramwell). 302. 

Anämie, syphilitische der Kinder 
(Hutinel). 219. 

Anaeroben - Kulturtechnik (Burck- 
hardt). 327. 


Anästhesie der Schleimhaut, ungif¬ 
tige (Ephraim). 1122. 

Anästbesin (Hübner). 1132. 
Anaphylaxie (Coppolino). 154. 

— (Orsini). 209. 

— (Fordyce). 720. 

— (Barduzzi). 1051. 

— gegen Scharlach-R. (Lombardo). 
1051. 

— in der Gravidität (Dufour). 762. 

— nach Kochsalzinjektion (Ber- 
nard). 762. 

— Tuberkulin- (Capelle). 771. 
Aneurysma sacciformae aortae ab¬ 
dominalis (Stroink). 410. 

Aneurysmenbehandlung (AbramsV 
1076. 

Angina und Scharlachvakxinmtion 
(WladimiroÖ). 1103. 

Angiofibrom (Maki). 577. 
Angiokeratoma (Kyrie). 11. 

— (Throwbridge). 624. 

— (de Azua). 888. 

— des Skrotums (Sulton). 344. 
Angioma infektiosum Hutchinson 

(Sequeira). 869. 

Angiom-Behandlung (Sterling) 179. 

— Behandlung mit Elektrolyse 
(Marie und Sorel). 191. 

— gestieltes kavernöses (Brooke und 
Savatard). 277. 

Angiome, multiple (Buneh). 271. 
Angiom, Muskel* (Giudice). 1099. 

I Angioneurosen (Harbitz). 918. 

| Antidiphtherieserum und Erysipel 

I (Polak). 104. 

! Antiforminmethode bei Tuberkuliden 
(Friedländer). 286. 
i Antigenauswertung (Hecht). 205. 
Antigenfrage (Müller). 824. 
Antikörper (Di Cristina und Cipolla). 
1051. 

— Thermoresistenz der (Thomson 
und Boas). 492. 

Antileprol (Piccardi). 789. 
Antimeningokokken- Serum bei Ar¬ 
thritis gonorrhoica (Heresco und 
Cealic). 898. 

Aatipyrinexanthem (Walker). 1119. 

— des Mundes (Nicolas und Montol). 
288. 

Antituberkulin (Schultz). 84. 

Anurie bei Solitärniere (Giordano). 
570. 

— durch Abkühlung (Hörder). 70. 

— durch Blasenneoplasmen (Orai* 
son). 317. 


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Sach-Register. 


III 


Aertenaneurysma, Diagnose (Guörin). 
506. 

Aorteninsuffizenz and Syphilis (Ful- 
ohiero and Reverdito). 212. 

Aortitis Doehle-Heller(Eich). 213,506. 

— laetica (Schwarz). 212. 

— laetica (Stroink). 410. 

— laetica (Koch). 508. (Hertz and 
Brsan). 509. (Fiessinger). 509. 

— laetica, Behandlung(öigaard) 606. 

— laetica. Röntgenbild der (Lieck). 

212 . 

Aplasia cutis (Sprinzels). 1016. 

Area celsi und Syphilis (Cappelli). 
1060. 

Argentum kalium cyanatam (Philipp- 
son). 59. 

— proteinicam (Oppenheim). 962. 
Arhovin (Jessler). 963. 

Arsen bei Syphilis (Herzfeld). 52. 
Arsenbehandlung, Ohraffektionen 
nach (Gaucher und Gaggenheim). 
222 . 

Arsengewöhnung (Gaucher u. Guggen- 
heim). 602. (Cloetta). 606. 
Arseninjektionen, Syphilis ocali nach 
(Rochon - Duvigalaud und Mon- 
brem). 596. 

Arsenjonisation, Karzinom bei (Mas- 
sey). 643. 

Arsenkeratose (Ullmann). 1005. 
Arsenkrebs (Wile). 904. 

— und Salvarsan (Hutchinson). 310. 
Arsenmedikation, interne (Friedlän- * 

der). 189. 

Arsennekrosen (Geyer). 51. 
Arsenobenzol von salvarsan. 
Arsenobenzolinjektion, Todesfall nach 
(Balzer und Condat). 692. 
Areenwirkung (Cloetta). 605. 
Arsenvalisation (Kastle). 918. 

Arterien der Kopfhaut (Spalteholz). 
826. 

Arteriitis luetica (Reitzke). 510. 
Arteriosklerete, jugendliche (Frie¬ 
drich). 508. 

Arthigon (Dorn). 704. 

— (Schultz). 1080. (Rygier). 1081. 

— Komplementablenkung mit (Fon¬ 
tana). 867. 

Arthritis gonorrhoica (Gaudy). 762. 

— gonorrhoica,Antimeningokokken- 
Serum bei (Heresco u. Cealic). 898. 

— gonorrhoica*Behänd 1. (Schmidt). 
63. 

— gonorrhoica, Jodtinkturii\jektion 
bei (Hildebrand). 616. 


Arthritis gonorrhoica purulenta nach 
Prostatitis (Pissavy und Rendu). 
313. 

Arthropathie, Hg bei tabischer 
(Etienne und Perrin). 750. 
Arzneimittel, neue (Goldmann). 920. 
Arznei verordnungslehre (Ewald und 

Heffter). 238. 

Asurol (Schreiber). 54. (Kunst). 64. 

— (Welander). 311. 

— (Ijiri). 468. 

Atherome (Lipschütz). 136. 

— multiple (Oppenheim). 4. 
Atoxylquecksilber bei Syphilis (We¬ 
lander). 311. 

Atoxyl und Auge (Abelsdorff). 951. 
Atrophia cutis diffusa maculosa (Bo- 
grow). 145. 

— cutis diffusa maculosa(Schramek). 
394. 

— cutis diffusa, maculosa (Fox). 872. 

— cutis diffusa maculosa (Delbanco). 
909. 

— cutis idiopathica (Oppenheim). 4. 
(Schramek). 15. (Möller). 26. 

— cutis idiopathica (Mucha). 640. 
(Schramek). 540. 

— cutis idiopathica (Ledermann). 
662. 

— cutis idiopathica (Fokin). 876. 

— cutis idiopathica (Rusch). 996. 

— cutis idiopathica mit Sklero¬ 
dermie (Heller). 883. 

— makulosa und Lupus erythema¬ 
todes (Little). 18. 

Atrophie bei Leukoderm (Mc.Donagh). 
556. 

— nach Lupus (Gougerot). 693. 

— bei Myxödem (8aenger). 416. 

— der Zuugen wurzel, glatte (Milne). 
736. 

Atrophoderma (Parounagian). 874. 
Atropin bei Gonorrhoe (Fluss). 563. 
Aufklärung, sexuelle (Zenner). 1090. 
Augenerkranknng bei Akne rosacea 
(Hilbert). 361. 

— und Vitiligo (Erdmaun). 335. 

Augenhintergrunderkrankung bei Lues 

(Suter). 1073. 

Anster8chalennägel (Hirschberg). 763. 
Azetylsalizylsäure-Tabletten (Linke). 
920, 1133. 

Azodermin (Gurbski). 644. 

— (Curschmann). 1186. 

Azoespermie und Syphilis (Scheuer). 

933. 


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IV 


Sach-Register, 


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B. 

Bakteriurie (Bockhart). 820. 

Balanitis circinata blenorrhagica 
(Piccardi). 856. 

Balkenblase als Tabesfrühsymptom 
(Wolbarst). 1088. 

Basalzellenepitheliom (Gaudiani). 830. 
Basedow, Haut una Gefäße bei 
(Leviaon). 911. 

— und Erblues (Gaucher und 8alin). 
692. 

Ba8ilarmeningiti8 nach Salvarsan (de 
Azua). 888. 

Becherelektrode zur Epilation (Sprin- 
zels). 269. 

Bestsche Karminfärbung (Fränkel). 
327. 

Beulenkrankheit (Reinhardt). 841. 
Biskrabeule v. Orientbeule. 

Blase 8 . auch Harnblase. 
Blasenaktinomykose (Prigl). 759. 
Blasendivertikel (Sugimura). 624. 

— Behandlung (CholzofF). 73. 
Blasenektopie (Hovelacque). 715. 
Blasenepitnel (Zuckerkand)). 626. 
Blasenerweiterung und Diabetes 

(Strauß). 68. 

Blasengangrän (Mock). 173. 
Blasenhernien (Felten). 73. 
Blasenneuralgie durch Yarikokele 
(Maraini). 624. 

Blasenspülung (Meyer). 319. 
Blasensteine, Historisches (Pousson). 
714. 

Blasenstein. Schwefel in (Bulius). 757. 
Blasensyphilide (Pawloß). 290. 
Bla8tomyk086 (Shepherd und Rhea). 

162. 

— (Hyde). 552. (Ormsby). 558. 

— (Kongreßdiskussion). 845. (Ra- 
vogli). 847. (Splendore). 847. 
(Yignolo - Latati). 849. (Oppen¬ 
heim). 852. (Thibierge). 852. 

Blastomyzes (Gottheil). 875. 
Bleivergiftung, Wassermannreaktion 
bei (rerussia). 492. 

Blennorrhoea neonatorum, Prophy¬ 
laxe (Toldt). 751. 

Blitzschlag (Lama). 1055. 
Blutalkaleszenz (Kreibich). 681. 
Blutgefäßdegeneration (Galloway). 25. 
Bluttransfusion (Frazier). 438. 
Boecksche Salbe bei Lupus (Balzer). 
280. 


Boschyaws (Flu). 1102. 

Botryomykose (Dalla Favera). 365. 

— (Juillard). 356. 

Botryomykosis humana (de Aja). 1033. 

— humana (Heuck). 1039. 

Bouba brasiliana (de Amiois). 800. 

— brasiliana (Yerrotti). 1100. 
Bredasche Krankheit (Yerrotti). 1100. 

— Krankheit und Leishmaniosis 
(Breda). 852. 

Bromoderma (Müller). 137." 

— (Jordan). 708. 

— (Mearhen). 868. 

— beim Säugling (Scherer). 360. 

— tuberosum (Tschernobagow). 876. 
Bubobehandlung (dal Fabbro). 316. 

— (Rathbun). 965. 

Bursitis gummosa (Pollitzer). 549. 

c. 

Calmettesche Reaktion von Konjunk- 
tivalreaktion. 

Cancer en cuirasse (Muchin). 145. 

— en cuirasse (Beatson). 329. 

— en cuirasse mit Blasenbildung 
(Neustadt). 1042. 

— v. auch Karzinom. 

Cheilitis (Meachen). 143. 
Cheiro-Pompholyx (Kemp). 1120. 
Chemotherapie (Ferry). 229. 

— (Ehrlich). 603. 

— (Jacoby). 946. 

— der Spirochaetenkrankheiten 
(IJhlenhuth). 283. 

— Zeitschrift für. 968. 

Chilblain Lupus und Lupus pernio 
(Grosz). 561. 

Chinin bei Pemphigus (Arning). 417. 

— bei Pemphigus (Leupolt). 420. 

— bei Urtikaria (Wolff). 644. 
Chininexanthem (Müller - Aspegren). 

881. 

Chloasma, Kohlensäureschnee bei 
(Kitagawa). 1056. 

Chlorretention bei exsudativen Haut¬ 
prozessen (Menschikoff). 1096. 
Cholaemie, Pruritus bei (Schamberg). 
358. 

Choroiditis (Hutchinson). 519. 
Chromoradiometer (Bordier), 194. 
Chylurie (Charteris). 966. 

Condylome, Sensibilität spitzer (Fon¬ 
tana). 855. 

Congelatio, Behandlung der (Jour- 
dannet). 1130. 


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Sach-Register. 


V 


Cornu cutaneum (Peyri Rocamora). 
843. 

Corpus caveruosum, Elastica im 
(Ercoli). 1050. 

Cowperitis gonorrhoica (Comma). 578. 

Credöisierung (Hellendall). 1133. 

Cutis verticis gyrata (Rouviere). 171. 

— verticis gyrata (Vörner). 706. 

— verticis gyrata (Rainowski). 878. 

D. 

Darmverschluß durch Eingeweide¬ 
würmer (Melikiantz). 438. 

Deferentitis gonorrhoica (Grosz). 959. 

Deflorationspyelitis (Wildbolz). 1084. 

Dariersche Krankheit v. Psorosper- 
mosis. 

Depilationsdose, Bestimmung der 
(Perie). 180. 

Dercumsche Krankheit vide Adipo¬ 
sitas dolorosa. 1119. 

Dermatitis annularis chronica (Tue- 
cio). 449. 

— arteficialis (Mendenhall). 93. 

— arteficialis (Little). 142. 

— arteficialis (Lancashire). 277. 

— arteficialis (Kingsbury). 645. 

— arteficialis (Preczkowski). 879. 

— arteficialis (White). 1032. 

— arteficialis durch Bleiarsenat 
(White). 1027. 

— arteficialis durch Haarfarbe 
(Kingsbury). 874. 

— arteficialis durch Mesothorium 
(Lesser). 259.. 

— arteficialis durch Radium (Meser- 
nitzky). 1145. 

— arteficialis durch Satinholz (Cash). 
1118. 

— arteficialis durch Tagayasanholz 
(Iwakawa). 363. 

— arteficialis durch Wolframsäure 
(Wollenberg). 259. 

— atrophicans (Marcus). 283. 

— atrophicans chronica (Moberg). 
883. 

— atrophicans maculosa (Scherber). 
130. 

— chronica und Lupus sebaceus 
(Hutchinson). 520. 

— cruris, Behandlung (Bechet). 1128. 

— exfoliativa (White). 1026. (Towle). 
1025. 

— exfoliativa infantum (Leopold). 94. 

— herpetiformis (Mucha). 14. 


Dermatitis herpetiformis (Nobl). 133. 

— herpetiformis (Preobraschenski). 
146. 

— herpetiformis (Petri ni-Galatz).281. 

— herpetiformis (Arning). 409. 

— herpetiformis (Schramek). 540. 

— herpetiformis (Lesser). 668. 

— herpetiformis (Biach). 686. (Mül¬ 
ler). 686. 

— herpetiformis (Morris). 698. 

— herpetiformis (Hartzell). 719. 

— herpetiformis (Rosenberg). 878. 

— herpetiformis (Kren). 1009. (Lier). 
1019. 

— herpetiformis (White). 1027. 
(Towle). 1028. 

— infectiosa ekzematoides (Sutton). 
289. 

— multiformis (Brocq). 709. 

— papillaris capillitii (Ronviere).171. 

— papillaris capillitii (Lipschütz). 
399, 400. 

— papillaris capillitii (Kerl). 543. 

— pyämica (Strandberg). 883. 

— repens (Sutton). 289. 

— Säuglings- (Leiner). 776. 

— seborrhoica (Bulkley). 544. (Kings¬ 
bury). 548. 

— solaris (Moberg). 883. 

— solaris (Castans). 1034. 
Dermatologie, Fortschritte der (Se- 

queira). 323. 

— Mikroskopische Technik in der 
(Ledermann u. Bendix). 369. 

Dermatomykosen, Hypersensibilität 
und Immunität bei (Lombardo). 
352. 

Dermatomykosis vegetans dissemi¬ 
nata (Balzer etc.). 854. 
Dermatomyositis (Blumer). 638. 
Dermatose , erythemato - papulöse 
(Kulm). 911. 

— Mikrokokkus bei akneähnlicher 
(Yarney u. Clark). 575. 

Dermatosen v. auch Hautkrankheiten. 
Dermographismus, weißer (Tron). 359. 
Desinfektion des Mundes (Marschik). 
54. 

— mit Alkohol (Beyer). 1132. 

— mit Jodtinktur (Keclus). 1131. 

— mit Quecksilber (Schoeller und 
Schrauth). 1131. 

— mit Thymolspiritus (König und 
Hoffmann). 1131. 

Diabetes, Intertrigo bei (Labbe). 321. 

— und Hautveränderungen (Little). 
142. 


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Original fro-rn 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



VI 


Saeh-Register. 


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Diabetes and S&lvarsan (Bendig).1078. 
Diagnostik, bakterio - serologische 
(Kühnemann). 967. 

Diathermie (Fournier, Mönard, Gu- 
endt). 192. 

Diathermieapparat (Nagelschmitt). 
192. 

Diathese, exsudative (Planta). 77. 

— exsudative (Rozenblatt). 852. 
Diphtherie der Haat (De Verbizier). 

711. 

— der Haut (Reinhardt). 768. 
Diphtherieepidemie (Auerbach) 82. 
Diphtherie, Gangrän des Beines nach 

(Kramer). 634. 

Diplokokkus Fraenkel, Hauteruption 
durch (Trevisanello). 768. 

Diplosal bei Zystitis (Schwenk). 462. 
Doohlo-Hellersche Aortitis (Eich).ö06. 
Doppelimpfung von Tumoren, Immu¬ 
nität bei (Apolant) S84. 
Dosimetrie, Direkte (Christen). 1141. 
Dystrophia unginum und Alopezie 
(8equeira). 557. 


E. 

Ektopie der Blase (Hovelacque). 715. 

Ekzem, Behandlung (Taylor). 24. 

— der Säuglinge, Behandlung (Wi- 
lenkin-Bronstein). 1127. (Finkei¬ 
stein). 1128. 

— der Säuglinge, Heißluft bei 
(Perlmann). 1147. 

— der Säuglinge, Höhenluft bei 
(Marfan). 361. 

— Heißluft bei (Toth). 916. 

— Kinder- (Brown). 916. 

— lichenoides (Hutchinson). 620. 

— Naftalan bei (Mamuljanz). 644. 

— Reisdiät bei (Bulkley). 646. 

— Röntgenbehandlung bei (Urban- 
tschitsch). 186. 

— Seewasserinjektionen bei (Lales- 
que). 471. 

Eczema, chron. lineare(Grünfeld).127. 

Ekzema follikuläre (Kren). 1020. 

— marginatum durch Epidermo¬ 
phyton (Alexander). 886. 

— papulo-vesiculosum (Brocq etc.). 
171. 

— rubrum, Behandlung des (Berhet). 
1128. 

— skrophulosorum (Sachs). 126. 

— symmetricum (Almkvist). 884. 


Ekzemhehandleng (Bremer). 915. 

— (Stopford-Taylor). 1123. 

— (Scholtz). 1127. 

— durch fontanelle (Arning). 416. 
Elastikafflrbung (Verhoeff). 76. 
Elektrischen Strom, Verbrennung 

durch (Lenormant). 368. 

Elektro - Jonisation bei Urethritis 
(Dupuy). 315. 

Elektrolyse bei Angiomen. (Sterling). 
179. 

— bei „Krähenfußchen“ (Kapp). 706. 
— Tecnnik der (Jogichess). 195. 
Elektrolytische Behandlung derStric- 

tura urethrae (Virghis). 437. 

— Epilation (Weidenfeld). 195. 
Elephantiasis labii (White). 1026. 

— non parasitica (Thompson). 802. 

— penis (Arning). 410. 

— syphilitica (Mc. Donagh). 274. 

— tuberculosa (Gaillard u.Baufle).88. 

— tuberculosa vulvae (Purslow), 1088. 
Emollientia (Scheffler). 189. 
Emphysema cutis (Sheffield). 1122. 

* — cutis universale (Almann). 408. 
Enantiothamnus (Brault u. Masselot). 
287. 

Endometritis gonorrhoica (Dann- 
reuther). 960. 

Endocarditis gonorrhoica (Covisa). 
1034. 

Endeskopie (Wossidlo). 62. 
„Endetheliom“ (Frick). 889. 

— der Corpora cavemosa (Pelagatti). 
617. 

Endotin (Gabrilowitsch). 1112. 
Endourethrale Behandlung (LohVi- 
stein). 619. 

Enesol (Frey). 606. 

Entzündung u. Krebs (Theilhaber) 80. 
Eosinophilie bei Skabies (Schamberg 
u. Strickler). 574. 

Eosinurie (Firth). 317. 
Epidermalzellenstruktur (Anitsch- 
kow). 76. 

Epidermolysis bullosa (Neugebauer). 

11 . 

— bullosa (Fordyce). 702. 

— bullosa (Pelizzan). 817. 

— bullosa acuta (Arning). 412. 

— bullosa congenita (Hancken). 689. 

— bullosa congenita (Rusch). 1017. 

— Sepsis bei (De Marco). 1120. 
Epidermophyton, Eczema marginatum 

durch (Alexander). 386. 
Epididymitis gonorrhoica (Walson). 
314. 


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UNIVERS1TY OF MICHIGAN 



Sach-Register. 


VII 


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Epididymitis gonorrhoica (Gross). 959. 

— tuberculosa, Hg bei (Mowry). 966. 
Epilation , Becherelektrode zur 

(Sprinzels). 269. 

— Elektrolytische (Weidenfeld). 195. 
Epilationsdoae (Hampton). 478. 
Epilepsie und Lebererkrankung, re¬ 
tinale (Hutchinson). 519. 

— und Syphilis (Rubino). 514. 
Epiphaninreaktion bei Syphilis 

(Meyer). 260. 

Epithelialtumoren, Übertragung von 
fGargano). 1098. 

Epitheliom (Gaucher). 829. 

— (Savatard). 406. 

— (Wallace). 764. 

— auf Lichen chronicus Vidal (Gau¬ 
cher u. Bricout). 864. 

— auf Lupusnarbe (Brooke und 
Savatard). 277. 

— auf Lupus vulgaris (Adamson). 17. 

— Behandlung (Gaucher, Broca u. 
Claude). 475. 

— Behandlung mit Thoriumpaste 
(Boikley). 549. 

— Benignes zystisches (Dore). 866. 

— der Basalzellen (Gandiani). 330. 

— der Hand (Quinn). 552. 

— der Mamma lymphatisches (Fage 
u. le Blaye). 711. 

— der Ohrmuschel (Sonntag). 329. 

— des Rückens (Towle). 1030. 

— der Vulva, Behandlung (Massey). 
73. 

— Miosen beim (Catsaras). 330. 

— periaurikuläres (Urbantschitsch). 

1099. 

— Radiotherapie (Chuiton). 190. 

— Röntgen bei zystischem (Ratera). 
559. 

— und Lues (Garibaldi). 1061. 

— and Lupus (Garibaldi). 1051. 

— und Lupus erythematodes (Fokin). 
876. 

Epithelioma penis (Neugebauer). 541. 
Epitheliome, multiple (Savatard). 701. 

— multiple (Lier). 1004. 
Epithelwucherung (Gamna). 1098. 
Erfrierung, Behandlung der (Jour- 

dannet). 1130. 

Eresio punctata colli uteri (Nielsen). 
434. 

Erysipel, Nephritis bei (Schelbert). 
339. 

— mit Meningitis (Parry). 768. 

— und Nebennierenkapsel (Lesnö 
und Frangon). 1104. 


Erysipelbehandlung (Polak). 104. 

— (Kraemer). 914. 

— (Pontano). 1130. 

— mit Antidiphtherieserum (Baran- 
nikow). 186. 

Erythema acutum figuratum (Tom- 
masi). 1054. 

— annulare recidivans (Kren). 15. 

— bullosum (Oppenheim) 267. 

— elevatum et diutinum (Piccardi). 
842. 

— exsudativum multiforme (Kerl) 14. 

— induraturo (Nobl). 6. 

— induratum (Leopold). 419, 420. 

— induratum (Mac Kle). 550. 

— induratum (Isaak). 669. 

— induratum (Sprinzels). 678. 

— induratum (Strandberg). 883. 

— induratum, Tuberkulinbehandlung 
(Thibierge und Weißenbach). 87. 

— multiforme (Brocq). 709. 

— multiforme (Kren). 1020. 

— multiforme bei Typhus. (Parker 
und Hazen). 911. 

— multiforme, Natriumkakodylat 
bei (Cuttbertson). 1136. 

— multiforme, toxischer Ursprung 
des (Anthony). 722. 

— nodosum (Joynt). 83. 

— nodosum (Pollock). 358. 

— nodosum (Weber). 1024. 

— nodosum bei Lues (Janson). 455. 

— nodosum syphiliticum (Leviseur). 
162. 

— pellagrosum, atypisch lokalisiert. 
(Bravetta). 362. 

— pellagrosum und solare (Fiorani). 
116. 

— pernio (Simonelli). 1051. 

— pernio, Ätiologie des (Simonelli). 
842. 

— toxicum (Sachs). 680. 

— toxicum durch Antipyrin (Wal¬ 
ker). 1119. 

— toxicum durch Eiseigodine (Goo- 
dall) 1023. (Morris) 1023. 

— toxicum durch Eukalyptusbonbons 
(Oppenheim). 389, 564. 

— toxicum durch Chinin (Müller- 
Aspegren). 881. 

— toxicum durch Gusgakgenuß 
(Kingabury). 870. 

Erythem bei Neoplasma ventriculi 
(Adler). 862. 

— der Mundschleimhaut, polymor¬ 
phes (Terzaghi). 1051. 

— nach Salvarsan (Arning). 307. 


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VIII 


Sach-RegiBter. 


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Erythem und Tuberkulose (Auffini).85. 

— und Tuberkulose (Alessandri). 86. 
Erytheme, Säuglings (Leiner). 776. 

— und Gelenkaffektionen (Garrov). 
368. 

Erythrasma (di Loreto). 1116. 
Erythrodermia congenitalis ichthy- 
osiformis (Selenew). 292. 

— congenitalis ichthyosiformis 
(White) 1026. 

— maligna tubercularis (Fiocco). 86. 

— universalis (Bernheim). 423. 
Erythrodermie exfoliante göneralisee 

(Lipschütz). 3. 

— pityriasique en plaques dissömi- 
nöes (Brandweiner). 888. 

— pityriasique en plaques dissemi- 
nees (Kuznitzky). 422. 

— pityriasique en plaques dissemi- 
nöes (Brandweiner). 538. 

Erythroplakie der Glans (Lueyrat). 
280. 

Esthiomäne (Henisius). 120. 

— (Heller). 859. 

Ethik, sexuelle (Blackener). 1090. 
Eunuchoiden (Salzberger). 624. 
Euzerin (Unna). 557. 

Exanthem bei Grippe und Darm¬ 
infektion (Rumpel). 92. 

— gonorrhoisches (Hodara etc.) 706. 

— prämykotisches (Schramek). 15. 

— prämykotisches (Kren). 1010. 
Extraduralanfi8th69ie (Frühwald). 166. 

F. 

Favus (Volkers). 416. 

— (Bulkley). 546. 

— (Kopytowski). 879. 

— corporis (Schramek). 131. 

— corporis (Schramek). 403. 

— der Nägel (Schramek). 641. 

— durch Achorion Quinckeanum 
(Brault). 696. 

— papulosquamosus (Schramek). 690. 

— Vakzine gegen (Lombardo). 794. 
Fazialisparese bei frischer Lues 

(Fordyce). 872. 

Fett, Histologie das Haut- (Nicolau). 
435. 

Fibroadenom der Mamma (Petges u. 
Bonnin). 1119. 

Fibrolipom nach Injektion (Baiser). 

695. 

Fibrolysin (Mendel). 864. 

— bei Aknenarben (Wockenfuß). 365. 


Fibrolysin. — Intoleranz gegen (Cra- 
mer). 190. 

Fibroly8ininjektionen, Purpura nach 
(Friedmann). 469. 

Fibrom des Zervix (Leguen). 714. 

— der Kopfhaut (Moraca). 80. 

— der Mammae (Kuhn). 911. 
Fibrome multiple (Morris Malcolm), 

868 . 

Finnen, Muskel- u. Haut- (Pichler). 96. 
Fins6n-Instrumentarium(Jungmann). 
105. 

Fistel des Penis, Behandlung (Wol- 
kowitsch). 320. 

Flüssige Luft (Tayler u. Mac Kenna). 
103. 

— Luft (Lichtmann). 184. 

Fluor albus, Xerasebehandlung (Toy- 
bin). 69. 

Follikelbildung in der Haut (Burck- 
hardt). 77. 

Folliklis v. Tuberkulid. 

Folliculitis cicatrisanB (Morris und 
Dore). 556. 

— gonorrhoische (Tschernobugow). 
726. 

Fontanelle bei Ekzem (Arning). 415. 
Formamint (Marschik). 54. 
Framboesie (Kayserl. 99. (Brug). 100. 

— Salvarsan bei (Strong). 186. 

— Salvarsan bei (Rost). 806. 

— und Syphilisreaktion (Schüffner). 
99. 

Framboesiebehandlung (Aiston). 48. 
Framboesiforme Sykosis (Hutchinson). 
519. 

Freund-Kaminersche Reaktion (Mo¬ 
nakow). 493. 

Freund -Kaminersche Reaktion (Kraus 
etc.). 630. 

Friedrichsche Krankheit und Lues 
(Gianelli). 515. 

Furunkel des Gehörganges, Behand¬ 
lung (Imhofer). 1122. 

Furunkelbehandlung (Bruch). 107. 

— (Fuchs). 180. 

— (Gaskill). 188. 

Schüle). 188. 

Skillern). 470. (Keppler). 470. 
Viry). 1123. 

Cropper). 1129. 

Furunkulose, Ätiologie (Gaskill). 188. 

— Vakzinetherapie bei (Beeman). 472. 


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Sach-Register. 


IX 


G. 

Gangrän (Galloway). 1091. 

— des Penis und Skrotums (Przed- 
borski). 1086. 

— des Präputiums (Dind\ 1085. 

— durch 5% Karbolsäuresalbe 
(Schuster und Sternl. 364. 

— hysterische (Müller). 687. 

— nach Diphtherie (Kramer) 684. 

— Natriumperborat bei (Herzfeld). 
1136. 

— neurotische (Schultz). 423. 

— trophoneurotische (Leopold). 421. 
Geburtsflecke, blaue V. Mongolen¬ 
flecke. 

Gefäßerweiterung, Entstehung der 
(Luithlen). 889. 

Gefäßleiden, Behandlung luetischer 
(Öigaard). 606. 

Gefäßnaevus, systemisierter (Noce). 
289. 

Gefäßstörungen der Haut (Fox). 21. 
Gefäßsyphilis (Gomessati). 1066. 

— latente (Pied). 1071. 

Gefäß- und Rückenmarkserkran¬ 
kungen (Adamkiewicz). 215. 
Gehirnerkrankung, operativ geheilt 
(Neumann u. Lewandowsky). 217. 

— paralytische (Spielmeyer). 217. 
Gehirnerkrankungen und die Papilla 

nervi optici. (Salzer). 238. 
Gehirnsypnilis cf. Syphilis cerebri. 
Geislesstörung nach Prostatektomie 
fGuisy). 570. 

6elenkaffektionen bei Erythemen 
(Garrod). 358. 

Genitale, Diphtherie des (Campana). 
622. 

— und Nierenmiflbildung (Guizzetti 
und Fabio). 624. 

Genitaltuberkulose, Heilung durch 
Röntgenstrahlen (Spaeth). 318. 
Geschlechtsfunktionen, Störung der 
(Townsend und Valentine). 321. 
Geschlechtskrankheiten (Urbach). 
1150. 

— Behandlung (Ledermann). 518. 

— Behandlung (Mc Donagh). 1076. 

— in Schulen (Schourp). 564. 

— in Schweden (Welander). 565. 

— Kontrolle der (Kiefer). 730. 

—• Prophylaxe (Truffi). 1049. ( I V 
Amato). 1051. 

— Übertragbarkeit der (Greene). 730. 


Geschlechtskrankheit und Alkohol 
(Notthafft). 567. 

Geschlechtskrankheiten und Ehe 

(Heller). 236, 261. 

Gicht und Hauterkrankung (Hut¬ 
chinson). 521. 

Glas, für Röntgenstrahlen durch¬ 
lässiges fLindemann). 192. 
Globulinreaation (Comessatti). 199. 
Glyzerinverband (Rusca). 

Gynokokkämie (Lofaro). 612. (Hodara 
etc.). 706. 

Gonokokkeninfektion, allgemeine 
(Cholzow) 569. 

— ungewöhnliche (Lenartowicz). 167. 
Gonokokkentoxämie (Townsend und 

Valentine). 55. (Cholzow). 569. 

— Tod durch (Waitz). 416. 
Gonokokkenvakzine (Jakowlew und 

Jasnitzki). 298. 

— Arthigon (Dorn). 704. 

— Exanthem nach Injektion von 
(KingsburyJ. 871. 

Gonorrhoe (Karo). 236. 

— (Scholtz). 314. 

— Abortivbehandlung (Spitzer). 137. 

— Abortivbehandlung (Lebreton.) 
315. 

— Atropin bei (Fluß). 563. 

— Behandlung der weiblichen 
(Sundquist). 433. 

— Behandlung der weiblichen 
(Dannreuther). 960. 

— Behandlung der weiblichen 
(Wood). ! 63. (Martin). 964. 

— des Auges (Elschnig). 959. 

— der Mundhöhle (Mucha). 969. 

— des Rektums (Wachenfeld). 412. 

— des Rektums (Mucha). 959. 

— -Komplikationen (Ullmann). 7. 

— -Komplikationen (Waelsch). 61. 

— -Komplikationen (Grosz). 61. 62. 

— -Komplikationen (Pissavy und 
Rendu). 313. (Robin und Fiessin¬ 
ger). 313.(Frescoln). 314. (Walson). 
314. 

— -Komplikationen, Behandlung 
(Robrbach). 455. 

— Kutanreaktion bei (Sagakuchi u. * 
Watabiki). 1038. 

— Paraurethral- (Aja). 887. 

— Prophylaxe (Guiard). 61. 

— rheumatische Erkrankungen bei 
(Nobl). 960. 

— Seramdiagnose der (Merkuriew). 
763. 

— u. Körpergewicht (Troitzki). 467. 


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X 


Sach-Register. 


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GmirrkN and Trachom (Lindner).65. 

— and Trachom (Gorbanow). 762. 
Genorrhoehehandlung (Karo). 56, 59. 

(Cronqaist). 60. (Goliner). 60. 

— (Renault). 316. 

— (Renault). 613. 

— (Motz). 753. (Merkuriew u. Silber). 
764. (Horwitz). 764. 

— (Menzer). 960. (Georges). 960. 

(Marttus). 962. (Oppenheim). 962. 
(Hübner). 962. (Wood). 968. 

(Hayes). 963. (Klingmüller). 968. 

— elektrolytische (Poliwka). 612. 

— Mißerfolge der (Buka). 964. 

— mit Antigonokokkenserum (Lesch- 
new). 64. 

— mit Arg. kal. cyan. (Philippion). 
69. 

— mit Argentum proteinicum (Op¬ 
penheim). 962. 

— mit Arhovin (Jessler). 968. 

— mit Arthigon (Schults). 1080. 
(Rygier). 1081. 

— mitElektrojoni8ation(Dupuy).315. 

— mit Gonotoxin (Vorschulzej. 60. 

— mit Serum (Swinburne). 63. 

— mit Serum (Horwitz). 764. 

— mit Vakzine (Sowinsky). 64. 
(Swinburne). 63. 

— mit Vakzine (Sowinsky). 612. 

— mit Vakzine (Feuerstein). 631. 

— mit Vakzine (Merkuriew u. Silber). 
764. (Horwitz). 754. 

— mit Wasserstoff (8kulsky). 60. 

— schnelle (Magian). 615. 
Gonorrhoerezidive, Verhütung der 

(Renault). 615. 

Gonorrhoische Allgemeininfektion 
(Leede). 59. 

— Arthritis (Gaudy). 762. 

— Arthritis (Marreil). 1080. 

— (Arthritis, Antimeningokokken* 
Serum gegen (Heresco u. Gealie). 
898. 

— Arthritis, Jodtinkturinjektion bei 
(Hildebrand). 616. 

— Arthritis, Vakzinebehandlung 
(de Azua). 886. 

— Balanitis circinata (Piccardi). 866. 

— Cowperitis (Comma). 578. 

— Deferentitis (Grosz). 969. 

— Endokarditis (Covisa). 1034. 

— Entzündung, Tunikaexzision bei 
(Tyler). 

— Epididymitis (Grosz). 969. 

— Eruptionen (Campana). 905. 


Gonorrhoisches Exanthem (Hodaru 
etc.). 706. 

Gonorrhoische Follikulitiden (Tscher- 
nobugow). 726. 

— Lymphangitis (Audry). 172. 

— Osteoperiostitis (Watts). 613. 

— Peritonitis (Gooamann). 964. 

— Prostatitis, Behandlung (Tansard 
und Fleig). 894. 

— Talalgie, Röntgen bei (Chartier 
u. Delherm)' 1125. 

Gonorrhoisches Ulkus (Serra). 896. 
6onorrhoische Zystitis (Scholtz). 611. 
Granuloma annulare (Bunch). 140. 

— annulare (Cbipman). 168. 

— annulare (Mac Leod). 272. 

— annulare (Vi g nolo-Lutati). 462. 

— annulare (White). 1028. 

— annulare, rekurrierendes (Little). 
274. 

— fungoides v. Mycosis fung. 

— pediculatum von Botryomycosis 
humana. 

— pilzförmiges (Bogrow). 175. 

— teleangiektatioum, Protozoen 
heim (Hofimann). 843. 

— trichophyticum (Sequeira). 1045. 

— tropicum, Salvarsan bei (Rost). 
306. 

Granula in Plasmazellen (Proell). 326. 
Granulosis rubra nasi (Brooke und 
Savatard). 144. 

— rubra nasi, Röntgenbehandlung 
der (Brandle). 463. 

Graviditätsdermatosen, Pferdeserum 
bei (Freund). 1138. 

Gumma des Gaumens (Königstein). 
269. 

— der Lymphdrüsen (Aja). 888. 

— der Lymphdrüsen (Nool). 1005. 

— der Lymphdrüsen, Salvarsan bei 
(Corisa) 888. 

— der Mamma (Pied). 486. 

— des Muse, triceps (Sachs). 400. 

— der Nase (Peltesohn). 605. 

— der Schilddrüse (Conton). 897. 

— Kontagiosit&t des (Sprecher). 211. 

— Spirochaeten im (Gaacher und 
Paris). 281. 

— tuberculosum (Gaucher etc.). 864, 
866. 

Gummen, multiple (Oppenheim). 129. 
Gummöse Bursitis (Pollitzer). 549. 
Gummöser Magentumor (Haasmann). 

43. 


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Sach-Magister. 


XI 


H. 

Haare, Büschelformation der (Nobl). 
888. 

Haaranomalien am Kinn (Giovan- 
nini). 836. 

Haarausfall, Elektrizitätsbehandlung 
(Damoglau). 180. 

Haareinpflanzung (Hervas). 529. 
Haarfärbemittel (Loewy n. Colman). 
182. 

Haarnaevus (Castel). 691. 

Haarpflege (Pohl). 466. 

Haematologie (Naegeli). 973. 

— (Pappenheim). 779. 
Haemochromatosis (Little). 142. 

— der Leber (ßoberts). 1121. 
Hämoglobinurie, paroxysmale (Grafe). 

982. 

Hämolyse und Salvarsan (Mayer). 
800. 

Hämophilie, Ovarialsuhstans gegen 
(Porten). 411. 

Halsrippen und Stauungen (Fearn- 
sides und Sequeira). 699. 
Handerkrankung, Behandlung sep¬ 
tischer (Cones). 916, (Cramp). 
1130. 

Harnanalysen (Labbd). 1097. 
Harnapparats, Diagnose der Krank¬ 
heiten des (Bruce). 1088. 

— Mißbildung (Linzenmeier). 74. 

— Tuberkulose (Pedersen). 71. 

— Tuberkulose (West). 1085. 

— und exsudative Diathese (Lust). 
1081. 

Hamblasenatonie (Walker). 68. 
Harnblasenansschaltung bei Tuber¬ 
kulose (Boeckel). 717. 
Harnblasenektopie u. Krebs (Lecene 
und Hovelacaue). 899. 
Harnblasenneoplasma, Anurie durch 
(Oraison). 817. 

Harnblasenpapillom, Fulguration bei 
(James etc.). 1087. 
Harnblasensyphilis (Asch). 504. 
Harnblasenstein im Blasenhals (Wol- 
barst). 1088. 

Harnfilamente, Untersuchung der 
(Posner). 821. 

Harnkrankheiten, Diagnose der 

(Michel). 1087. 

Harnleitersteine, Diagnose der 

(Gasper). 758. 

— Entfernung (Fabrikant). 72. 


Harnleiterzyste (Pietkiewicz). 74. 
Hammenge, Residual- (Adrian). 670. 
Harnorgane Neugeborener (Englisch). 
759: 

Harnretention (Ware). 620. 
Harnrtihrenantiseptika (Clark und 
Wytie). 615. 

Harnröhrenbakterien (Wahl). 66. 
Harnröhrenbehandlung (Dommer). 57. 

— mit Jontophorese (Dupuy). 618. 
HarnröhrendrOsen, Behandlung der 

(Cariani). 173. 

Harnröhrenfieber (Englisch). 618. 

— (Greenberg). 1087. 
Hararöhrenfistel, kongenitale (Matze- 

nauer). 617. 

Harnröhrenmassage, Rosenkranz¬ 
sonde für (Tittioger). 618. 
HarnröhrenspOlung (Dufeux). 758. 
Harnröhrenuntersuchung (Reynolds). 

617. 

Harnröhrenverengerung (Lederer). 71. 

— Behandlung (Desnos). 67. 

— Behandlung mit Elektrolyse 
(Courtade). 814. 

— Behandlung mit Elektrolyse 
(Yirghi). 437. 

— Behandlung mit Glyzerin-Druck - 
injektion (Goldenberg). 56. 

— kongenitale (Fronstein). 69. 

— nicht gonorrhoische (Cuturi). 
1062. 

— tuberkulöse (Past-eau). 71. 

— tuberkulöse (ConstantineBco). 438. 
Harnsäure und uro-genitale Stö¬ 
rungen (Constant). 321. 

Harnsteine, Häufigkeit (Lardy). 818. 
Hamstoffaussebeidung (Widal etc.). 
714. 

Harntrakt, Koli-Infektion des (Rawls). 
756. 

Harntraktinfektionen (Brennemann). 
67. 

Hamtrakttuberkulose und Tuberkulin 
(Young). 72. 

Harnverhaltung. Behandlung (Ed- 
mond). 74. 

Harnwege, Infektion der (Casper u. 
Citron). 623. 

Harnzylinder, Untersuchung der 
(Posner). 321. 

Haut, Bakterien der (Hidaka). 629. 
Haut bei Lebererkrankung (Jessner). 

618. 

Haut, Lymphzirkulation der (Dal- 
mady). 628. 


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XII 


Sach-Register. 


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Hautallergie bei Syphilis (Noguchi). 
927. 

Hautatrophie, blaue (Gottheil). 573. 

— durch Kokain inj ektiouen (Gott¬ 
heil). 573. 

— s. auch Atrophia cutis. 
Hautchemie (Civatte). 936. 

— (Unna u. Golodetz). 459, 460. 
Hautdefekten, Heilung von (Fischer). 

1129. 

Hautdiphtherie (De Verbizier). 711. 

— (Reinhardt). 768. 
Hautempfindlichkeit nach Seebädern 

(Hutchinson). 520. 

Hautemphysem, universelles (Almann) 
408. 

Hauterkrankung durch Diplokokkus 
Fraenkel (Trevisanello). 768. 

— nach Tätowierung (Arning). 95. 
(Lewandowsky) 95. 

— Nephritis nach impetiginöser 
(Kaumheimer). 361. 

— strichförmige (Rusch). 1. 

— strichförmige (Lipschütz). 397. 

— systemisierte (Nobl). 536. 
Hauterscheinungen bei Basedow 

(Levison). 911. 

Hauteruplion, chronische, artefizielle 
(Weber). 427. 

Hauteruptionen, gonorrhoische (Cam- 
pana). 905. 

Hautfett, Histologie (Nicolau). 435. 
Hautgangrän, neurotische (Schultz). 
423. 

— trophoneurofcische (Leopold). 421. 
Hautjucken, Tetrodoxin bei (Inouye). 

728. 

Hautkrankheiten (Hutchinson). 521. 

— Behandlung der (Ledermann). 
518. 

— Behandlung mit flüssiger Luft 
(Lichtmann). 184. 

— Behandlung mit Hochfrequenz¬ 
strom 8. Hochfrequenzstrom. 

— Behandlung mit Hyperämie 
(Knowsley). 180, 919. 

— Behandlung mit Kälte (Axmann). 
108. 

— Behandlung mit Kochsalz (Ya- 
mato). 577. 

— Behandlung mit Kohlensäure¬ 
schnee vide Kohlensäureschnee. 

— Behandlung mit Normalserum 
(Linser). 858. 

— Behandlung mit Teer (Nobl). 
919. 


Hautkrankheiten — Behandlung mit 
Trichloressigsäure (Knauer). 184. 

— Behandlung mit Vakzine vide 
Vakzinebehandlung. 

— bei Gonorrhoe (Buschke). 958. 

— bullöse (Hartzell). 719. 

— Chlorretention bei (Mensohikoff). 
1096. 

— Diagnose der (Török). 1091. 

— durch Gefaßdegeneration (Gallo- 
way). 1091. 

— Elektrotherapie der (Tousey). 
915. 

— juckende (Jessner). 110. 

— Mundhöhlenerkrankung bei 
(Trautmann). 776. 

— Normalserum gegen juckende 
(Linser). 706. 

— Opsoninbehandlung bei (Saal¬ 
feld). 183. 

— physikalische Behandlung der 
(Pellizzari). 832. (Kongreßdiskus¬ 
sion: Schiff, Morris, Kosenthal). 
834, 885. 

— physikalische Behandlung (Morris) 
900. 

— präkarzinomatöse (Bowen). 1047. 

— Psychotherapie der (Donald). 
760. 

— Rheumatische (Halloway). 1096. 

— Simulation von (Oyarzäbal). 580. 

— Toxische (Hartzell). 719. ~ 

— und Darmfäulnis (Baseler). 920. 

— und Eosinophilie (Schamberg u. 
Strickler). 574. 

— und Gicht (Hutchinson). 521. 

— und Kosmetika (Pernel). 470. 

— und Zähne (Sibley). 79. 

— Untersuchung der (Bäumer). 1036. 

— vaskuläre (Fox). 1093. 
Hautmetastasen, karzinomatöse (Fa- 

sal). 633. 

Hautmyom, solitäres (Moberg). 433. 
Hautödeme, Drainage der (His). 1129. 
Hautorgan und Nebennieren (Mei- 
rowsky). 48. 

— Wasserwechsel und Wärmeregu¬ 
lation (Loewy u. Wechselmann). 
760. 

Hautpigmentierung (Lancashire). 24. 
(Tanaka). 78. 

— ungewöhnliche (Lancashire). 1121. 
Hautreaktion (Luithlen). 78. 

— abnorme (Luithlen). 889. 
Hautsarkome (Pasini). 790. 
Hautschädigung durch Röntgenstrah¬ 
len (Krause) 477. 


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Sach-Register. 


XIII 


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Hautschutz (Wurm). 1139. 

— Adrenalin als (Reicher u. Lenz). 
108, 1138. 

Hauttransplantation (Evans). 1126. 
Hauttricks (Robinson). 1093. 
Hauttuberkulose (Ciuffo). 799. 

— Toxinempfindlichkeit bei (Zieler). 
771. 

Hautulzeration, serpiginöse, chro¬ 
nische (Tuccio). 34. 
Hautverfärbung, Menstruelle (Röhl). 
891. 

Headsche Zonen bei Tuberkulose 
(Nolggerath und Salle). 346. 
Hefebehandlung, externe (Park). 915. 
Heiratskandidaten, Offenbarung von 
Geschlechtskrankheiten zwischen 
(Heller). 236. 

Heißluft bei Ekzem (Toth). 916. 
Heißluftbehandlung (Esau). 108. 

— (Betot). 916. 

— (Yignat). 1147. 

— des Lupus vulgaris (Ravaut). 429. 

— des Säuglingsekzems (Perlmann). 
1147. 

Hektargyrum (Schoull). 610. 

— (Mazzini). 1076. 

— bei Syphilis (Welander). 311. 
Hektin (Schoull). 610. 

— (Mazzini). 1076. 

— bei Lichen ruber (Selenew). 293. 

— bei Syphilis f Welander). 311. 

— bei Syphilis (Hallopeau). 312. 

— Hör- und Sehstörungen nach 
(Ballet und Hirschmann). 610. 

Hemiatrophia faciei bei Sklerodermie 
(Afzelius). 432. 

— faciei und Akromegalie (Harbitz). 
766. 

Hemiatrophie, sklerotische (De Ami- 
cis). 800. 

Hemiplegie bei einem Tabiker (Yeryer 
und Desqueyroux). 613. 
Hermaphroditismus (Muratow). 69. 

— (Dawydow). 72. 

— (Minz). 756. 

Hermesolin bei Lues (Mirowitch). 
695. 

Herpes facialis (Williams). 356. 

— gestationis recidivans (Balzer u. 
Belloir). 864. 

— nach Salvarsaninjektion (Aya u. 
Nonell). 559. 

— rezidivierender (Adamson). 29. 

— tonsurans (Neugebauer). 11. 

— tonsurans maculosus (Oppenheim). 
389. 


Herpes tonsurans superfizialis (Kren). 
678. 

— zoster (Claude u. Schaffer). 98. 

— zoster, Adenopathie bei (Russo). 
357. 

— zoster, Behandlung (Leullier). 
103. 

— zoster bilateralis (Klausner). 113. 

— zoster der Beine (Paton). 1120. 

— zoster generalisatus (Steuer). 97. 

— zoster generalisatus (Lipschütz). 
678. 

— zoster nach Pleuritis (Schreiber). 
346. 

— zoster und Fazialisparese (La- 
zarew). 292. 

— zoster und Glaukom (Brav). 911. 

— zoster und Nierenleiden (Rosen- 
berg). 97. (Rosenbaum). 97. 

— zoster und Nierenleiden (Kro- 
toszyner). 357. 

— zoster und Poliomyelitis (Garrow). 
99. 

— zoster und Psoriasis (Gjorgjeviö). 
97. 

Herzsyphilis v. Syphilis der Gefäße. 
Hirnsyphilis v. Syphilis des Gehirns. 
Hirsuties v. Hypertrichosis. 
Hochfrequenzelektrode (Davidsohn). 
919. 

Hochfrequenzstrom, Behandlung mit 

(Fontana). 890. 

Hochfrequenzströme (Kahane). 643. 

— bei Akne (Lewi). 918. 

— bei Pellagra (Yates). 640. 

— bei Prostatitis (Peyron). 1088. 

— bei Pruritus (Sierra). 580. 

— bei Sklerodermie (reyri u. San 
Ricart). 918. 

— und Röntgenstrahlen (Lenz). 917. 

— und Röntgenstrahlen (Möller). 
1140. 

Hocbspannungsstrom, Behandlung mit 
(Fontana). 890. 

Hoden, Regeneration im (Kyrie). 
1088. 

Hodenatrophie (Koch). 74. 
Hodentumor (Stoppato). 625. 

— (Fink). 1086. 

Hodenveränderung und Leber (Schop- 
per). 625. 

Höhenluft bei Säuglingsekzem (Mar¬ 
fan). 301. 

Hornhautleprom (Pasini). 858. 
Hornhantpapillom (Westhoff u. Grij- 
nes). 100. 


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XIV 


Sach-Kegister. 


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Hornbautsypblloai (Hoffmann). 197. 

— des Kaninchens (Hoffmann). 821. 
Hühneraugen, Behandlung(Sakurane) 

729. 

Hufeisenniere (Botez). 716, 899. 
Hutchinsonsche Zähne, Pseudo- 
(Hamrotb-Kurek). 296. 

Hydrarsan (Mo Walter). 606. 

Hydroa aestivale (Dore). 1028. 

— vakziniforme (Schanmann). 282. 
Hydroxyiionen - Konzentration (Krei- 

bicb). 631. 

Hydrozelenbehandlung (Sdanowitsch). 

767. 

Hydrozelenoperation(Willdnson). 966. 
Hyperämiebehandlung der Urethra 

(Poroszj. 56. 

— von Dermatosen (Knowsley). 180. 
Hypercholesterinimie bei Xanthoma 

tuberosum (Thibiörge u. Weissen- 
baoh). 535. 

Hyperidrosis (Meachen). 639. 
Hyperkeratoeis follicnlaris striata et 
punctata (Bruck). 419. 
Hypertrichose (Geyser) 875. 

— Behandlung (Geyser). 913. 


I. 

Ichthyosis (Williams). 1024. 

— atypische (Bruhns). 661. 

— bullosa (Pernet). 168. 

— congenita (Leiner/. 126. 
eneralisata (Bunch). 1022. 
ystrix (Pernet). 30. 

— hystrix (White;. 1032. 

— hystrix bullosa congenita (An- 
drinschtschenko). 292. 

— hystrix bullosa congenita (Sele- 
new). 292. 

— and Pemphigus (Mucha). 642. 

Idiosynkrasie gegen Röntgenstrahlen 

(Arcelin). 477. 

Immunität, aktive gegen Tumoren 
(Apol&nt und Marks). 384. 

— * bei Tumoren - Doppelimpfung 
(Apolant). 334. 

Impetiginöser Hauterkrankung, Ne¬ 
phritis nach (Kaumheimer). 361. 

Impetigo vegetans (De Azüa). 1033. 

Incontinentia alvi et urinae nach 
Sal varsau (Frigaux und Hen- 
rionnet). 229. 

Induratio penis plastica (Sachs). 534. 

Infektion der Hände, Behandlung 
(Cramp). 1130. 


Infektion und Zirkumzision. 568. 
Infektionskrankheiten, Salvarsan bei 

(Luksch). 299. 

Initialsklerose der Tonsille (Markus). 
28. 

Injektionetechnik (Ullmann). 299. 

— intragluteale (Meitzer). 49. 

— intragluteale (Ijiri). 677. 

— intragluteale (Halpern). 601. 

— intravenöse (Schwartz). 227. 
Insolation, 8chutz gegen (Unna). 190. 
Intertrigo bei Diabetes (Labbö). 321. 
Intradermoreaktion bei Lues (Fon- 

tana). 462. 

Intravenöse Injektionstechnik 
(Schwartz). 227. 

lenentherapie (Iones). 1126. (Mar¬ 
ques). 1127. 

Iontophorese bei Urethritis (Dupuy). 
618. 

Iridocyclitis gonorrhoica (Ullmann). 7. 
Iritis, Ätiologie (Yeld). 606. 

— acuta (Harman). 1069. 
IsehiadikusläliaNing nach Salvarsan- 

injektion (Rindfleisch). 300. 


J. 

JeauiritybebudluR, (Rampoldi). 462. 
iMakiie und -exantbem (Hodara). 
704. 

Jedantraco (Sabbatini). 608. 
Jodbehandlung bei Lupus (Reyn). 643. 
Jodkalium u. Quecksilberablagerung 
(Blumenthal u. Oppenheim). 750. 
Jednatrium-Ozonbehandlung der Tu¬ 
berkulose (Pfannenstill). 347. 
Jedoderma tuberosum fungoides (Po- 
spelow). 876. 

Jodozitin (Chrzelitzer). 662. 

— (Möller). 608. 

— (Neuberg). 966. 

Joha (Schindler). 746. 


K. 

Kältebehandlung der Hautkrank¬ 
heiten (Axmann). 108. 

Kahlheit, Elektrizitätsbehandlung 
(Damoglau). 180. 

— s. auch Alopezie. 

Kakodylsaures Natron bei Pellagra 
(Eirod). 363. 


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Sach-Register. 


XV 


Kaninebensyphilis (Ramazotti). 498. 

— Vakzineversuche bei (Grouven). 
495. 

— Wassermann bei (Blumenthal). 
494. 

Kankroid und Lupus (Schaumann). 
282. 

Karbolsäuresalbe, Gangrän durch 
(Schuster und Stern). 864. 

— Gefahren der (Dalmahoy-Allan). 
1123. 

Karbunkel, Vakzine bei (Mc. Donald). 
482. 

Kanainfärbung, Besteche (Frankel). 
327. 

Karzinom (Bond). 827. 

— (Hutchinson). 521. 

— Ätiologie des (Walker). 764. 

— Arsen- (Wile). 909. 

— Arsenjonisation bei (Massey). 648. 

— Behandlung (Bagge). 186. 

— Behandlung mit Neoformans- 
Vaksine (Potter). 1099. 

— Behandlung mit Radium (Morton). 
185. 

— Behandlung mit Radium (Domi- 
nioi u. Cheron). 472. 

— Behandlung mit Radium (Finzi). 
474. 

— Behandlung mit Radium (Pra¬ 
gfier). 1144. 

— Behandlung mit Röntgen (Fi¬ 
scher). 1125. 

— bei Blasenektopie (Lecene und 
Hovelacque). 899. 

— Bekämpfung des (Bainbridge). 
764. 

— des Lides, Radiotherapie bei 
(Hirsch). 648. 

— der Mamma (Wisniewski). 878. 

— des Penis (Schamarin). 72. 

— des Penis (Neugebauer). 541. 

— der Prostata (Liokumowitsch). 
757. 

— der Vulvae (Mucha). 640. 

— Hautmetastaren des (Fasal). 683. 

— in Lupo (Cavagnis). 845. 

— Naevus — (Berti er und Weissen- 
bach). 718. 

— Nagelerkrankung bei (Fearn- 
sides). 698. 

— Röntgen — (Nobl). 1015. 

— Röntgen bei Lid - (Tischner). 
474. 

— und Entzündung (Theilhaber). 80. 

— und Lupus sebaceus (Hutchinson). 
520. 


Karzinom und Tuberkulose (Fischer). 
1110 . 

— Wassermannreaktion bei (För¬ 
ster). 493. 

Katheterismus (Heyse). 69. 
Katheterismusverletzung (Hoehne). 
318. 

Kathetersterilisation (Gorodisch). 57. 
Keimzentrenbildung in der Haut 
(Burckhardt). 77. 

Keloid (Limpson). 552. 

— (Watraszewski)* 879. 

— nach Ulcus gummosum (Arning). 
411. 

Keratitis syphilitica,^ Behandlung 
(Terson). 515. 

Keratodermia blenorrhagica (Little). 
141. 

— maculosa disseminata symmetrica 
(Lipschütz). 999. 

Keratom, ungewöhnliches (Markley). 
443. 

Keratoma hereditarium (Brocq und 
Fage). 280. 

— palmare (Friedländer). 909. 
Keratosis blenorrhoica (Robin und 

Fieisinger). 313. 

— blenorrhagica (Jaquet). 611. 

— follikularis (Racimowski). 879. 

— follikularis spinulosa (Bottelli). 
1049. 

— hereditaria palm. et plant. 

(White). 1027. 

Keratitis interstitialis (Post). 1030. 
Kinn, geflecktes (Trimble). 546. 
Kladiose (Gougerot). 281. 
Knochenwachstum bei Erblues 
(Blömel). 1074. 

Kochsalzinfusion bei Hautleiden 

(Yamata). 577. 

Kochsalzimektion bei Spermatorrhoe 
(Perez-Grande). 579. 

Körpergewicht und Tripper (Troitaki). 
467. 

Kohlensäureschnee (Allworthy). 108. 

(Tayler und Mac Kenna). 103. 

Koblensäureschneebehandlung 

(Strauss). 102. (Trintschar). 103. 

— (Fründ). 108, 

— (Grintschar). 145. 

— (Aichlmann). 184. 

— (Bunch). 185. 

— (Hall-Edwards). 471. 

— (Kitagawa). 1056. (Sano und 
Maki). 1056. 

— bei Hämorrhoiden (Anderson). 
1147. 


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XVI 


Sach-Register. 


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Kohlensäuraschiieebehandlung bei 

Lichen chronicus (Heller). 384. 

— bei Lupus vulgaris (Lewtschen- 
kow). 431. 

— bei Lupus vulgaris (Giuliani). 
1051. 

— bei Molluskum kontagiosum 
(Ledo). 1035. 

— bei Naevus (Friedländer). 466. 

— bei Naevus verrucosus (Hudelo 
u. de Jong). 429. 

— in der Ophthalmologie (Mitchell). 
1126. 

— Tubus zur. (Strauss). 108. (Kuz- 
nitzky). 1^. 

Kohlensäureschnee - Ersatzmittel 

(Knauer). 184. 

Koilonychie,po8ttyphÖ8e (Heller). 453. 
Kokain bei Ulzerationen (Lydston). 
1133. 

Kokaininjektionen, Atrophie durch 
(Gottheil). 573. 

Kollargol (Bruce). 1083. 
Kollikulus-Zyste (Wolbarst). 1088. 
Kollodiumring bei Furunkel (Fuchs). 
180. 

Kolloidpräparate (Strandberg). 977. 
Komplementablenkung bei Pellagra 
(Vallardi). 1117. 

Komplementbindung bei Pellagra 
(Lucatello u. Carletti). 494. 
Komplemenibindunosreaktion bei Va- 
riolois u. Variola (KrylofF). 1102. 
Kondom, Geschichte des (Richter). 
666 . 

Kondyloma acuminatura extrageni¬ 
tale (Sprecher). 169. 

Kondylomata akuminata scroti 
(Wachenfeld). 413. 

Konephrin (Vorschulze). 182. 
Kongelatio mit Nekrose (Ehrmann). 
403. 

Kongreß in Rom, Dermatologischer. 
785. 

Koniunktivalreaktion in der Urologie 
(Paschis und Neck er). 758. 
Konjunktivitis gonorrhoica (Frescoln). 
314. 

— psoriasisähnliche (Riehl). 393. 

— trachomatosa und Gonokokken 
(Heerfordt). 316. 

Kopfhaut, Arterien der (Spalteholz). 
826. 

Kopfhautlftsionen, fötale (Lambalino). 
336. 

Kosmetik (Schultz). 967. (Joseph). 971. 

— (Schwarz). 471. 


Kosmetik, Licht in der (Kromayer). 
1124. 

Krähenfflßchen, Beseitiguug der 
(Kapp). 706. 

Krätze v. Skabies. 

Krebs v. Karzinom. 

Kromayerlampe (Peyri). 641. 
Kteinokapseln (Cronquist). 60. 
Kubitaldrflsen, fühlbare bei Rindern 
(Grosser und Dessauer). 219. 
Kuorinreaktion (Kuboyama und 
Baba). 177. 

Kubanreaktion bei Gonorrhoe (Saga- 
kuchi und Watabiki). 1038. 
Kystoekop s. Zystoskop. 


L. 

Labyrinthlues (Hintze). 213. 

— (Beck) 1069. 

Lähmung der Kinder, syphilitische 
(Box). 218. 

Leberatrophie, Salvarsan bei gelber 
(Umber). 982. 

Lebererkrankung, Haut bei (Jessner). 
518. 

— und retinale Epilepsie (Hutchin¬ 
son). 519. 

Leberschädigung und Hoden (Schop- 

per). 625. 

Leberzirrhose (Guthrie). 1069. 

— luetische (Ridder). 737. 
Leishmania tropica (Row). 1101. 
Leishmaniosis der Schleimhaut¬ 
höhlen (Splendore). 848. 

— und „Bredasche Krankheit“ 
(Breda). 852. 

Lentigo maligna (Hutchinson). 520. 
Lepra (Sugai, Mabuchi, Mononobe, 
Ohashi).88. (Haan). 89. (Sugai). 89. 

— (Jeanselme). 348. 

— (Ribb). 775. 

— (Faleas). 790. 

— fMerian). 1037. 

— Ätiologie der (Engelbreth). 1039. 

— Historisches (Bloch). 847. 

— incipiena (Gaucher etc.). 865. 

— in Sizilien (Castorins). 347. (La 
Mensa). 348. 

— rnaculo* anaesthetioa (Mac Leod). 
1024. 

— Pirquetsche Reaktion bei (Pho- 
tinos u. Michaelides). 788. 

— Serodiagnose der (Gaucher und 
Abrami). 351. 


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Sach-Register. 


XVII 


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Lepra tuberculosa (ßnlkley). 544. 
(Fox). 545. 

— und Gimex (Hutchinson). 635. 

— Vitiligo bei (Nagamaten). 1056. 

— Wassermannsehe Reaktion bei 
(Photinos u. Michaelides). 788. 

Leprabazillu8 (Terebinsky). 171. 
(ünna). 171. 

— im Blute (Sugai und Mononobe). 
176. 

— Kultur des (Babes). 1112. 
(Bayon). 1112. 

— Nachweis des (Merian). 1037. 
Leprabehandlung (Kanaday). 89. 

— (Petrini de Galatz). 788. 

— (Krikliw). 906. 

— mit Antileprol (Piccardi). 789. 

— mit Karbolsäureinjektionen (Ber- 
tarelli). 789. 

— mit Nastin (Deycke). 636. 

— mit Salvarsan (Brault). 281. 
(Rost). 306. 

— mit Salvarsan (Jeanselme). 428. 

— mit Salvarsan (Troitzka). 466. 

— mit Salvarsan (de Verteuil). 775. 

— mit Salvarsan (Peyri Rocamara). 
789. 

LepraDbertragung (Stanziale). 348. 

— (Momobe). 578. 

— (Long). 636. (Sandes). 636. 

— (Babes). 1112. (Stanziale). 1113. 

— auf Kaninchen (Verotti). 786. 
(Serra). 787. 

— auf Kaninchen (Truffi). 1050. 

— auf Kaninchen (Stanziale). 1055. 
Leprom der Hornhaut (Pasini). 853. 
Leptomeningitis luetica(Beitzke). 510. 
Leukämia cutis (Hazen). 159. 

— mit Priapismus (Müller-Aspe- 
gren). 885. 

Leukoderma lueticum (Kolokin). 176. 

— lueticum mit Atrophie (Mc 
Donagh). 556. 

— psoriaticum (Rille). 459. 

— psoriaticum (Müller). 686. 
Leukonychie (Sachs). 1000. 
Leukosarkomatosfs cutis (Bouschke 

und Hirschfeld). 332. 
Leukozyteneinschlüese bei Scharlach 
(Döhle). 1103. 

Lezithin als Antigen (Galcaterra). 924. 
Lichen albus Zumbusch (Vignolo- 
Lutati). 1037. 

— albus Zumbusch (Vignolo-Lutati). 

— chronicus, Kohlensäureschnee bei 
(Heller). 383. 

Aroh. f. Dermat. u. 8ypb. Bd. CXII. 


Liehen corneus (Kjellberg-Romanus). 
885. 

— lueticus (Lipschütz). 136. 

— lueticus v. auch Syphilis. 

— ruber acuminatus (Neugebauer). 
541. 

— ruber hypertrophicus (Heller). 94. 

— ruber planus (feren). 15. 

— ruber planus (Friedlaender) 123. 
(Sachs). 126. 

— ruber planus (Königstein). 269. 

— ruber planus (Stein). 390. 

— ruber planus (Brandweiner). 539. 

— ruber planus (Fox). 548. (Kings- 
bury). 548. (Pollitzer). 651. 

— ruber planus (Kren). 678. 

— ruber planus (Kerl). 688. 

— ruber planus (Kingsbury). 702. 

— ruber planus (Bleimann). 874. 

— ruber planus (Schlasberg). 883. 

— ruber planus (Kren). 1010. 

— ruber planus (Lier). 1019. 

_ ruber planus annularis (Lip¬ 
schütz). 681. 

— ruber planus annularis (Sequeira). 
699. 

— ruber planus atypicus (Bruck). 
419. 

— ruber planus, Behandlung (Rasch). 
433. 

— ruber planus, Behandlung mit 
Hektin (8elenew). 293. 

— ruber planus bullosus (Lanca- 
shire). 406. 

— ruber planus bullosus (Lanca- 
shire). 701. 

— ruber planus der Flachhand 
(Williams). 551. 

— ruber planus der Fußsohlen 
(Williams). 651. 

— ruber planus linearis (Wernic). 
879. 

— ruber planus linguae (Hutter). 639. 
_ ruber planus penis (Zaleski). 879. 

— ruber planus und accuminatus 
(Müller-Aspegren). 283. 

— ruber planus und Lues (Müller- 
Aspegren). 283. 

— ruber verrucosus (Bolte). 416. 

— scrophulosorum (Arning). 413. 

— scrophulosorum (Lewandowsky). 
414. 

— scrophulosorum (Braendle). 422. 

— scroph ul osorum (Hutchinson).620. 

— scrophulosorum (Königstein). 541. 

— scrophulosorum (Friedländer). 
670. 

b 


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XVIII 


Sach-Register. 


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Liehen scrophulosorum (Nobl). 677. 

— spinulosus (Sprinzels). 681. 

— variegatus (Fox). 273. 

— verrucosus capitis (Rosenthal). 
670. 

— „Wilson“ (Bosellini). 710. 

Licht, Behandlung mit strahlendem 

(Humphris). 640. 

Lichtbehandlung (Kromayer). 1124. 
Lfcht8chädigung and- Schutzmittel 
(Freund). 104. 

— und- Schutzmittel (Mannich). 641. 
Lichtwirkung (Freund). 1189. 

— auf syphilitische Exantheme 
(Schein). 221. 

— psychophysiologische (Gae- 
decken). 1143. 

Lidkarzinom, Radiotherapie des 
(Hirsch). 643. 

— Röntgentherapie (Tischner). 
Lindemannröhre (Albers-Schönberg). 

478. 

— (Holthusen). 917. 

Lipoid in Plasmazellen (Proeil). 326. 
Lipojodin (Loeb u. van den Velden). 
221. 

Liquor cerebrospinalis, Zitologie des 
(Szecsi). 602. (Milian und Levy- 
Valensi). 502. 

Lokalanästhetika (Vorschnlze) 182. 
Lumbalpunktion bei pruriginösen 
Leiden (Tbibierge). 837. 

— u. Serodiagnostik (Kleineberger). 
208. 

Lungensyphilis (Jensen). 215. 

Lupus der oberen Luftwege — Be¬ 
handlung (Pfannenstiel). 86. 

— erythematodes (Friedlaender). 
123. 

— erythematodes (Brooke und 
Savatard). 144. 

— erythematodes fLancashire). 277. 

— erythematodes (Marcus). 283. 

— erythematodes (Robbi). 345. 

— erythematodes (Brandweiner). 
388. 

— erythematodes (Kren). 391. 

— erythematodes (Mac Kee). 550. 

— erythematodes (Simpson). 552. 

— erythematodes (Ravogli). 673. 

— erythematodes (Sequeira). 699. 

— erythematodes (Wild). 701. 

— erythematodes (De Amicis). 800. 

— erythematodes (Mac Leod). 867. 

— erythematodes (Kingsbury). 871. 

— erythematodes (Trimble). 878. 


Lupus erythematodes (Nobl). 1005. 
(Möller). 1008. (Ehrmann). 1021. 
(Bunch). 1022. 

— erythematodes (White). 1031. 

— erythematodes acutus (Wild). 406. 

— erythematodes acutus (Savatard). 
701. 

— erythematodes ähnliches Syphi¬ 
lid (Gaucher, Gougerot, Croissant). 
280. 

— erythematodes,Ätiologie (Fresch- 
water). 441. 

— erythematodes, Atiologie(Fresch- 
water). 671. 

— erythematodes, Ätiologie (Jour- 
danet u. Lebar). 695. 

— erythematodes, Alttuberkulin bei 
(Hoffinann). 636. 

— erythematodes, Antiforminme¬ 
thode bei (Friedländer). 286. 

— erythematosus, atypischer (Nobl). 
398. 

— erythematodes, Behandlung (Tar- 
takovsky). 1143. 

— erythematodes des Kopfes (Fox). 
271. 

— erythematodes discoides (Nobl). 
676. 

— erythematodes disseminatus (Lan- 
oashire). 144. 

— erythematodes disseminatus 
(Johnston). 647. 

— erythematodes dissem. acutus 
(Ledermann u. Held). 671. 

— erythematodes faciei, murani oris 
el conjunctivae (Rusch). 396. 

— erythematodes, familiärer (Hut¬ 
chinson). 520. 

— erythematodes in Knotenform 
(Kren). 391. 

— erythematodes mit Epitheliom 
und Lupus pernio. (Fokin). 

— erythematodes, Muchsche Gra¬ 

nula bei (Friedländer). 286. 

— erythematodes oder Morb. Addi¬ 
son (Towle). 1030. 

— erythematodes, Röntgenbehand¬ 
lung (Moberg). 433. 

— erythematodes,Trichloressigsäure 
bei (Serrano). 559. 

— erythematodes und Alopezia 

areata (Parounagiau). 876. 

— erythematodes und Alopezia 

totalis (Nobl). 1004. 

— erythematodes und Atrophie 

(Little). 18. 


Gck igle 


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UNIVERSITY 0F MICHIGAN 




Sach-Register. 


XIX 


Lupus erythematodes und Tuberkulid 
(Coyon und Gougerot). 429. 

— Atrophie nach (Gougerot). 693. 

— follicularis disseminatus (Stein). 
390. 


— follikularis disseminatus (Leder- 
mann). 663. (Arndt). 663. 

— in der Nase (Gerber). 772. 

— miliaris v. Lup. follikularis. 

— pernio (Friedländer). 123. 

— pernio (Nobl). 676. 

— pernio (Schaumann). 883. 

— pernio (Schramek). 1010. 

— pernio und Chilblain Lupus 
(Gross). 661. 

— pernio und Erythematodes 
(Coyon und Gougerot). 429. 

— pernio und Tuberkulid (Coyon 
und Gougerot). 429. 

— sebaceus und dermatitis chronica 
(Hutchinson). 620. 

— sebaceus und Karzinom (Hut¬ 
chinson). 520. 

— tumidus (Bernhardt). 879. 

— und Epitheliom (Garibaldi). 1051. 

— verrucosus (Oppenheim). 635. 

— vulgaris (Savatard). 406. 

— vulgaris (Forehhammer). 438. 

— vulgaris (Kingsbury). 560. 

— vulgaris (Ormsby). 653. 

— vulgaris (Kingsbury). 702. 

— vulgaris (Rosenberg). 878. 

— vulgär iS (Campana) 906. 

— vulgaris (Wichmann). 934. 

— vulgaris (Kerl). 1010. 

— vulgaris des Rachens (Menzel). 
87, 636. 

— vulgaris disseminatus (Lesser). 
121. 

— vulgaris erythematoides Leloir 
(Schramek). 399. 

— vulgaris erythematoides (Schra¬ 
mek). 676. 

— vulgaris in Madrid (del Mazo). 
1033. 

— vulgaris palati (Kerl). 1010. 

— vulgaris, Payrscne Operation bei 
(Braendle). 422. 

— vulgär i 8 regionis glutäalis 

(Wachenfeld). 412. 

— vulgaris sklerotisans (Lipschütz). 


— vulgaris und Epitheliom (Adam- 
son). 17. 

— vulgaris und Kankroid (Schau¬ 
mann). 282. 


Lupus vulgaris und Syphilis (Sequei- 
ra). 275. 

— vulgaris und Tuberkulid (Nobl). 
639. 

— vulgaris urethrae (Biach). 685. 
Lupusbehandlung (Imfeld). 1106. 

— mit Boeckscher Salbe (Balzer). 
280. 

— mit Heißluft (Ravaut). 429. 

— mit Jod und Elektrolyse (Reyn). 
643. 

— mit Jodnatrium und Wasser¬ 
stoffsuperoxyd (Sequeira). 30. 

— mit Jonisation (Jones). 1126. 

— mit Kohlensäureschnee (Rew- 
tschenkow). 431. 

— mit Kohlensäureschnee (Giu¬ 
liani). 1061. 

— mit Mesothorium (Baumm). 419. 

— mit Röntgenstrahlen (Bailly- 
Salin). 635. 

— mit Thoriumpasten (Bulkley). 649. 

— nach Pfannenstill (Strandberg). 
772. 


— nach Pfannenstill (Sequeira). 1024. 

Lupusbektmpfung (Brauer). 1105. 
Lupusinfektion, experimentelle (Stan- 
ziale). 32. 

Lupuskarzinom (Cavagnis). 345. 

— Sarkom auf (Senger). 346. 
Lupusnarbe, Epitheliom, auf (Brooke 

und Savatard). 277. 

Lupusproblem (Engelbreth). 634. 
Lymphadenitis und Syphilisdiagnose 
(Friedländer). 574. 

Lymphadenome tonsillae (Renault u. 
Cain). 865. 

Lymphangiektasie, idiopathische 

Lymphangitis gonorrhoica (Audry). 
172. 

Lymphatismus (Rozenblatt). 342. 
Lymphdrüsenschwellung durch le¬ 
bende Parasiten (Selenew). 294. 

— generalisierte (Rusch). 1. 
Lymphodermien und Mykosis fun- 

goides (Bosellini). 93. 
Lymphogranuloma cutis (Bruns- 
gaard). 432. 

Lymphogranuloma cutis (Nobl). 839. 

— cutis (Arndt). 861. 

— papulosum (Nobl). 402. 
Lymphoma ulzeratum (Milian). 279. 
Lymphome, gummöse (Oppenheim). 

129. 


Lymphosarkom, Salvarsan bei (Sainz 
de Aya). 658. 


* 


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UNIVERSITY 0F MICHIGAN 



XX 


Sach-Register. 


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Lymphosarkomatose und Pseudoleu¬ 
kämie (Dinkel). 764. 


m. 

Mäusefavus (Sequeira). 275. 
Maoengeschwflr, nervöse Komplika¬ 
tionen (Krippel u. Weil). 612. 
Makrocheilie (Meachen). 148. 

— (White). 1026. 

Malakoplakie, urethrozystische 

(Panizzoni). 444. 

Masern (Baldini). 82. 

— (Milne). 82. 

— (Broadbens). 684. 

—, Infektiosität des Blutes bei 
(Anderson u. Goldberger). 337. 

—, Meningitis nach (Basker). 

—, Tuberkulid nach (Messa). 343. 
—, Virus der (Anderson u. Gold¬ 
berger). 338. 

—, Virusnachweis im Mund- und 
Nasensekret (Anderson u. Gold¬ 
berger). 338. 

Masernepidemie (Auerbach). 82. 
Mastitis gummosa syphilitica (Ried). 
436. 

Masturbation (Ireemann). 1090. 
Mattanmilch (Pohl). 465. 

May -Giemsa, Färbung nach (Pappen¬ 
heim). 324. 

Meatusstriktur durch Präputialad- 
härenz (Barbellion). 318. 
Mediastinalsyphilis (Rosenthal). 1072. 
Medizin und Moral (Janney). 1090. 
Meiostagminreaktion(Comessatti).199. 

— bei Syphilis (Sensini). 31. 
Melanose, präkarzinomatöse (Du- 

breuilh). 1043. 

Meningitis luetica, Salvarsanbehand- 
lung (Du Castel u. Paraf). 298. 

— nach Masern (Basker). 388. 

— paraluetica (Sözary). 511. 

— und Erysipel (Parry). 768. 
Msningo-va8entaritisluetica(Ravaut). 

738 

Merjodin (Odströil). 220. 

Mesothorium (Halm). 106. 

— (Minarni). 1147. 
Mesothoriumbehandlung (Fried¬ 
länder). 665. 

— (Baumm). 1146. 

Mesothorium bei Lupus vulgaris 

(Baumm). 419. 

— bei Lupus vulgaris (Wichmann). 

934. 


Me80thorium-Dermatitis(Le8ser).259. 
Metalues, Enesol bei (Frey). 
Mikroskopische Technik (Ledermann 
u. Bendix). 369. 

Mikrosporie (Stein). 90. 

— (Bogrow). 146. 

— (Schramek). 541. 

— der Katze (Whitfield). 700. 

—, Sporenscheide bei (rasini). 446. 
Mikrosporon dispar (Du Bois). 710. 

— iris (Pasini). 1049. 

Milchcräme (Csillag). 470. 
Miliärlupoid Boeck (Arndt). 664. 

— (Pinkus). 671. 

Milieubildung (Leiner). 5. 

Milium colloidale (Schiperska). 466. 
Milzbrand (Mitchell). 81. (Okamura). 
81. 

Milzbrandinfektion, Schutz gegen 
Wells). 1104. 

Milzbrand, Behandlung (Gutzeit). 82. 
—, Behandlung mit Serum. (Fer- 
gusson). 340. 

—, Präzipitinreaktion des (Ascoli). 
340. 

Mitin (Jessner). 110. 

Mitosen beim Epitheliom (Catsaras). 
330. 

Mittelohrsyphilis (Bourgeois). 505. 
Molluscum contagiosum (Sandmann). 
282. 

— contagiosum (Wild). 406. 

— contagiosum (Leszczynski). 638. 

— contagiosum (Campana). 1099. 

— contagiosum, CO Ä bei (Ledo). 
1036. 

Mongolenfleck (Meyer). 79. 

— (Comby u. Labourdette). 335. 
Monochromes Licht (Freund). 100. 
Morbus Brighti, Pruritis bei (Vidal 

u. Weil). 358. 

— Recklinghausen (Königstein). 6. 

— Recklinghausen (Königstein). 137. 

— Recklinghausen (Wachenfeld). 
413. (Porten). 413. 

— Recklinghausen (Lipschüta). 681. 

— Recklinghausen (Schramek).1012. 
Morosche Reaktion (Ravogli). 797. 
Morphoea (Brandweiner). 539. (Clark). 

550. 

— (Pelizzari). 817. 

— guttata (Williams). 557. 

Moiiimers Krankheit (Hutchinson). 

51. 

Mottendermatitis (White). 1027. 
Muchsche Granula bei Tuberkuliden. 
(Friedländer). 286. 


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UNIVERSSTY OF MICHIGAN 



Sach-Begister. 


XXI 


Mflckengift (Brack). 628. 
Muskelangiom (Giudice). 1099. 
Muskelatrophie, syphilitische (Nanta). 
171. 

Myelitis syphilitica (Ducuing und 
Nanta). 171. 

Mycoderma palmoneam (Balzer etc.). 
854. 

Mykose, neue (Brault u. Masselot). 
287. 

—, neue (Balzer etc.). 854. 
Mykosen-Behandlung (Gougerot). 182. 
Mykosenfrage (De Beurmann und 
Gougerot). 845. 

Mykosen, Hypersensibilität und 
Immunität bei (Lombardo). S52. 

— seltener Lokalisation (Brault). 
1086. 

Mykosis fungoides (Schramek). 16. 

— fungoides (Oksenow). 176. 

— fungoides (Unna). 332. 

—- fungoides (Müller). 421. 

— fungoides (Hutchinson). 521. 

— fungoides (Schramek). 540. 

— fungoides (Kudisch u. Lurje. 725. 

— fungoides (Unna). 764. 

— fungoides (Radaeli). 841. 

— fungoides (Oppenheim). 1000. 

— fungoides (White). 1032. 

— fungoides, Behandlung durch 
Röntgenstrahlen (Merian). 166. 

— fungoides, Behandlung durch 
Salvarsan (Brault). 284. 

— fungoides und Lymphodermien 
(Bosellini). 93. 

Myocarditis scarlatinosa (Weill u. 

Mourignand). 340. 

Myom der Haut (Arndt). 381. 

— der Haut, Röntgen bei (Scaduto). 
140. 

— der Haut, solitäres (Moberg). 

433. 

Myositis ossificans progressiva 
(Riehl). 405. 

— syphilitica (Chiappe). 215. 

Myxffdem, Atrophie bei (Saenger). 416. 
Myxomatosis nodosa (Pelizzari). 817. 


N. 

Nabelhorn (Schnittkind). 293. 
Nacktheit und Sittlichkeit (Shuffeldt). 
1090. 

Naevi (Gaucher etc.). 694. 

—, blaue (Dubreuilh u. Petges). 172. 


Naevo-Xantho-Endotheliom (Mc. 
Donagh). 571. 

Naevus (Morris u. Dore). 275. 

— (Williams). 276. 

— (Gaucher, Gougerot u. Thibaut). 
280. 

— (Sequeira). 427. 

— (Sprecher). 447. 

—, Ätiologie (Fitzwilliams). 632. 

—, Behandlung mit Kohlensäure* 
schnee (Bunch). 185. 

—, Behandlung mit Kohlensäure¬ 
schnee (Kitagawa). 1056. 

—, Behandlung mit Radium bei 
(Schaumann). 880. 

—, Behandlung mit Thoriumpasten 
(Bukley). 549. 

— ichthyosiformis (Schramek). 394. 

— linearis (Sachs). 266. 

— linearis (Kantor). 703. 

— linearis der Hohlhand (Dore). 
555. 

— linguae (Williams). 550. 

— palmaris bilat. (Sachs). 534. 

—, Pigment- und Haar- (Dore). 
866. 

— Pringle (Balzer etc.). 693, 695. 

— Schweißdrüsen- (Sachs). 266. 

—, systemisierter (Noce). 289. 

—, Talgdrüsen- (Martinotti). 

— und Riesenwuchs (Külbs). 633. 

— vasculosus (White). 1026. 

— vasculosus, CO a bei (Friedländer). 
465. 

— vasculosus, Radium bei (Wein¬ 
berg). 474. 

— verrucosus, Behandlung (Hudelo 
und de Jong). 429. 

— verrucosus unilateralis (Lip- 
schütz). 1000. 

Naevnskarzinom (Bertier u. Weißen¬ 
bach). 712. 

Naftalan bei Ekzem (Manuljanz). 644. 
Nägel, Austerschalen- (Hirschberg). 
763. 

—, Mangel der Finger- (Berge u. 

Weißenbach). 1045. 
Nagelbett-Hämorrhagie (Mac Leod). 
142. 

Nagelerkrankung bei Karzinom 
(Flarnsides). 698. 

Nagelerkrankungen, seltene (Heller). 
453. 

Nageltransplantantion, traumatische 
(Pribram). 657. 

Nageltrichophytie (Truffi). 1050. 


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UNIVERSITY OF MICHIGAN 



XXII 


S&cb-Regtater, 


_ v - (TH!o;. i iBö; \:; p.V V;'>Y-; 

fUrftpft* iux£ . A^bÜ'fVA^^ 
tUM.ru (Kanaday), ft®, 

-V.'W Lepra .{I*ey<5 Vir). 63ft, 

cbt.roft). 5 f 4, (Oh ft»ny), fig. 

— Äv[*1i»He { 0 * 16 V« y0 52. 

^ Syphilis 0<ong) v EÖP. 

ebv &u>*tibuio 
■ ^J^i<|fei1Örti); H.i l 
^fbenfiOhieHöyjfjMiiii (UerOeri 738, 

H s l: «**dc«"enk apß*l o ui t'tpMpel 

i)t f'ranv’ii} ’iJOi. 
tt^&tttensfttirnior j&ii&ftioi? etc.).-1123* 
Ifcfcbtmtai^rtiysto {fioflröv v » ; l^g.uop); 
f&ti, 

lwwtof^üfü»»cije Th^u^uw (Jjjfr- 
g»*6hi). 907 

Nftoformäns 

iuug räÜ*‘f£ai'te& lOpft '. : ? 

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Ne^hrekbw»* f <1 

~ (AiHVfiijt wfP’r* 



■*-'C $$&$<$? &&&'• „ '.»//, 

'-■%! lugüca JÄlii« (i/Ätl U- Beattie). 
60H 

— Jäfci j’cäv Sa 1 vama hei {Kitte j. 
223.. 

™p©t, S*i*Mrfian bei (Widal u* 

m. . 

.—* tntj\ica # Sftlvarta&B bei (Oriado). 

PPi 

— siuoh i mp et,igiridsea 0 bat er* 

kfä^kpBgen (liftumheimer), 361. 

— nach iWöderl. 224. 

Mdp4sf$iamite bei akuter Nephritie 

fWofte bvtta«iainM> 4S7, 
N^rve«le|^fl; S&l varna* bei (Treu- 
„ geil J0& -•' : /;, - <• ' . , ' ! 

l|4WfmpWBi 51L* 

H%«ra5tNfl4a r (PoruÄA), 662, 

Häufift-Tuhrrk uiiii (SöbiaudrAth, 

im. 

Nmiredermiti* Brorq 4Änmig). -,-418.- 
*- iiüeariß peomftü^rnii» , 

liWtati). 104b. 

Nöuroflhrhien Silbttmoprigiiaiion 
der {ßfehc&tt&wakyj. ?/Z&. 
HewroHbromaUsis der Baut {Sars^ 
tard). 701, 

Weuretogie (Lewandowskyj. ^70. v ! 


Nearomidi* v Salvara*», 

N*üre*e, vaK*t»otf>riäcb> «rophiache 
(Schulte^ 425, 

Ntar&ren. vasomotorische jfl&tb)* 
ML 

N&uralropi* de« $tilv»reBH (Heuser)„ 

225 . 

Ntee, Bafeiseti* (ßötßii.. i 162 
—, Morphologie »ad Topographie 
(Wolfir). 570. : 

Nterenabsrnsö (Slpckey). 7ö. 
•iiereuaoejnaUe i Uokömowiucht 72. 
Hierendysibpjü (Lukinaj, MT. 
WferenfunkUon tKat?. u. Ldcbteti* 
aikeni},--3?B- 

NlerankrsmllfÄßi. i J enkardii3e bei (\Vi- 

m\ *, Wempm 

NiareßpüßbillÄuftg and öetdUle 
(CHurxeUi m. Faids). 624, 
Njerenschädigung durth Salvar^ao 

(MohrJ. 226. 

Hierensy phiUs, tertiäre (Cai’lliau), 214. 
^ierentuberkuleseiCeaHc u. HereBco). 
36. 

— (Vigoard xl Tbevenot); 7)ti 
—v Beliatidluug der (Bernard). 623. 
V» Behaudluog der(WiJdbplxT 10B4. 
(SHrb). 11)85. 

’+i~ f Tuljterkiihn bei (Karo). 624, 
r-, Tuberkulin bei {Wildholz). 758. 
: :> (Bacbracb u. Necker). 756. 
ftierftttverleüiiugirti {<Solowow}, 570. 
HigrA 9 io.SpirochacteanacLiweia dur^b 
(Yov»cüaiin). 443* . 

Hiköli&ftaaeife gegen iliiLg^orm 
(lU«higeri, 190. 

NaineikkU'iüiir (Barduzxi). 1049. 
HovokonepMn (Voricbul^e). 162. 
Novojödm (Fugbug). 92K 


V;v.v' 

i } 


ÖdÄ/nT>ramttge 

barie^ iraümatische« durch 
Autokobtuaivm (Berpaoch> •., 239, 

— t Qumck^chea (ScbultaK 43^* 
svpbilifiBCCiPii (Bmcdut u Savä- 
•, ta/di; 144. : • /■ 

— t typhiiitmdie^ der Lippe fSava- 
tard). 70| v ■ ' •^ \ J 

— uud KolKdd'Cbeiytj>5 (MiurobÄbdh 
: S23. • ’ * ‘ ' -V ; ' 

OffdnbAioiugspffjeM b*a 3esohlecibtÄ* 
krankbeitea. 2S6, 2€1. 
OhralUktioaau nach Araeabehaud- 
lung(Oauoher u.Guggeobeiia t. 222. 


■ >•..•; 'r-il-' , ! 

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Öhm, 3yp&iUii§rL& Erkrankoug des 
mußten (Frey), 

Onychia syphilitica (Adamaun) 140. 
O^ychofjryphosk fNobl). 10H. 
Önyßhctysis (JtoBeaibäi). 8&iU 

— (HfiiH m 

partinlis ( Onptmbtiw). 684- 

— tmd Aftrpewe i Weber). S82. 
Üwychoroykösl» fnvoaft (SihfÄtsek). 

Öpkinajmofcle&norrhat flfaDu^). tU>. 

— (Steveiwori), 613, {Harder}, di 3. 
(Luller). 614, 

—, Bh&no 1 eni*«iss 1 he bei (Wolff- 
berg). 614. ;' *> ■ j ‘■ ’, ' .. > 

— r Syrgül bei (Hegeiier). 
Öpsöninbehandiuriij (Saatfeld). 183. 

— bei St&phyloliökketjiafekfiou 
(Werter) 472. 

ttpaoasge« (Werner). 47^ 
öplUtt.->»!r»phi« f Therapie der tabi- 
Bciiea (GaebeV). 740,, 

Orcfcitf* kietic» .durch Lnpftmg 
0agwhi). 496\ 

—lüfrtiek tra^caatica (Buboisj, 424. 

('Darling u, Ccmnor) $L 
(ftöinhardt). 341.. 
iriftriing). 441. I 

— /Hbdartt u. Fuad Bey) 460. 

— (Fox). 702. 

— (De Amieis). 800. 

->*• (Fox). 906. 

— (Pülvirentjj. 3100. (RowV HOL 
Osteomyelitis (Towjjß; 1031- 
ÜstftOnaevus (Kant*). 173. 
Öale«p€HMtiii4 goiu»rrbdlcÄ \ White),- 

613. . 

—' k&tkanei (Mftsuk 8$£. 

Ölftfcte tuUrriiiloöÄ (Mac JEee'v 8*(L 
Owm&lsubstarM gggm Hämophilie 
(Porten) 411. 

Ozaena, Salvarsan b*'( 4&. 


p. 






Payots disease (Bauu\V 12S 
-r dfsea*e (Aldtrdge,. ‘ 7ü & 

— tliaea^e ifUhimittU-o- Rriferüriv$&fe.' 

— diatoab am Rücken 

— disoArfVr, ibirek Atöjinro 
{Milben}. 

— . HdTifgen 

Paucbriuugaroißch (Poppanhemi V Mfv 
PapiU* ftorvt *#dm nüd tfitwfä 
tawlkdogHU ... -2&V. 


PaaHlom der Bla**, h'a\gut&tton bei 
(Jftüten 8tc:jr 1087. '-‘ 

— der ZuiigB (JnmuQg»), 704. 
PafiHromaiosie TU<b*}. $s? 
Pariäsihesifi, prÄtÄbi^cjbe (&*&*). p$$. 
Por&jysfe (Höiikfpiolier ). '$1$;. 

— B^iwüOItjJPg fet; iFit^ber). $11. 

—, TcikeiküHn 'bei (PUftz), 61& 
und fcufoÄ cer^br! (Landsb&rgan j, 
510. (üilj&ro^ky). 0i2, 

Paralyste progressiv & und Paranoia 
(Kern). 216. 

— progressiva.. weibliche(Qeeoua* 
•aiaki^ 210, 

ParalydseheGebkrnerkrankuögfSpißl- 
tueyer). 217. 

Paranephvil!»eher Abaseti, verursacht 
durch. (jboo}jfofck«*.ü' .(Meyah»), 50. 
Paranoia itpd progressive Paralyse 
(fern).218. ' 

PantphimosejBaxnr&H^Ku-rep;.- 908. 
Parsnj?oriajp«< {Scberbor). lOlb 

— (Winde). 3027. 

— vn plarrue* fMac. b«od).- Tt% 
ParasyuhiRa beim Kimip (.Koedig* 

atein); 741; 

w der Kervei» { .1007; 

des Milteiobrea (Bonfgeoif). ß!W* 
ParasypbibfisrbeMsnitigiiii (Sezarv} 
Paräurätkralo <Joabkakkemdle.kiiaa 
(l>öf«rOj!\<'ir;y}. !ü7. 

Paronrfomyhoa^ iRzeröäa 

{Baiser eto,). SM.. 

Parony»kia (Bolkleyi; 

fmh« Operatiön Her btipuo 

MraemRe^-’ikä.'. ■:•<*;' ',■'• ■•.. ;; . : ' 

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— (BorforelUk 817, 

— r ÄliöIogiV def (PreMßn). in7, 

—, fl och Ire» j f täm b»i (Yales). 

040. 

kakadytshure* Naironbei (Wrod). 

m. 

—, KoffiplemeüUbletikmjg bei 

■i-fSallHrdi). Xl7v. ^■SV’ ; ;; 

—, Kbroplejo^ntbifiidoog itnr (l^uca- 
; iello- «. OüplMijb ■ 424. •' ‘ ■ ■_.:■.'.; " *; 

: ;WftssM.rmOan:b*M lOarletl*). 195. 

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. dift.tH|igiäre \ Ku«Äb 912L 1 . 

— darßli Bidrti^ftateiioi»(Cntelf. 11 
PaHagradiagnoss (Türkei). 31 iL 
Pol^gralheftrfe (Kobem). 94; 


J -. i 5 'iWf.V • 


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Original frt 

INIVERSITY OF I 


ftN. 




XXIV 


Sach-Register. 


Digitized by 


Pemphigus (Seifert). 639. 

—, Bakteriologie des (Pasini). 148. 
—, Chinin bei (Arning). 417. 

—, Chinin bei (Leupolt). 420. 

— chronicus (Oppenheim). 1018. 

— foliaceus (Öalkus). 1120. 

— gangraenosus (Kerl). 688. 

— mahgnus (Wachenfeld). 407. 

— pruriginosus (Pospelow). 431. 

— syphiliticus (Pospölow). 166. 

— syphiliticus (Pawloff). 290. 

— vegetans (Bottelli). 32. 

— vegetans (Königstein). 268. 

— vegetans (Kerl). 390. 

— vegetans (Schramek). 895. 
(Kyrie). 395. 

— vegetans (Königstein). 541. 

— vegetans (Möller). 1009. 

— vulgaris (Oppenheim). 267. 

— vulgaris (Schramek). 270. 

— vulgaris (Magyar). 680. 

— vulgaris (Hartzell). 719. 

— vulgaris (Möller). 1009. 

— vulgaris und Ichthyosis (Mucha). 
542. 

— vulgaris und Psoriasis (Muchin). 
146. 

Penisfistelbehandlung (Wolkowitsch). 
320. 

Penisplastik (Makewnin). 757. 
Penissarkom (Galt). 381. 
Perifollikulitis fibrosa atrophicans 
(Ullmann). 1007. 

Perikarditis bei Nierenkranken (Wi- 
dal u. Weill). 715. 

Periorchitis (Fronstein). 72. 
Periphlebitis luetica (Töröck). 1071. 
Peritheliom der Prostata (Shoemaker). 
1087. 

Peritonitis gonorrhoica (Goodmann). 
964. 

PerlsuchtbazillenimPhthisikersputum 
(Mietsch) 1111. 

Perniones, persistierende (Mac Leod). 
867. 

Perubalsam (Kakowsky). 108. 
Pfannenstillsche Lupusbehandlung 
(Sequeira). 30, 1124. (Strandberg). 
772. 

Phagedänischer Schanker (Törk). 
892. 

Pharmakologie, experimentelle 
(Meyer u. Gottlieb). 522. 

Piedra (Mac Leod). 20. 

—, Pilzkulturen (Mac Leod). 274. 

— auch Trichospororis nodosa. 


Pigmentanomalien, Behandlung von 
(Dohi). 1056. (Sano u. Muki). 1056. 
Pigmentationen (Davis). 555. 

— (Knowles). 576. 

Pigmentierung, ungewöhnliche (Lan- 

cashire). 1121. 

Pigmentnaevus (Lancashire). 144. 
Pityriasis des Haarbodens (Fox). 17. 

— lichenoides ähnliches Syphilid 
(Braendler). 422. 

— lichenoides chronica (Mucha). 14. 

— lichenoides chronica(Oppenheim). 
267. 

— lichenoides chronica (Finger). 267. 

— lichenoides chronica (Fox). 273. 

— lichenoides chronica (Hensel). 408. 

— lichenoides chronica (Kuznitzky). 
422. 

— lichenoides chronica (Oppen¬ 
heim). 1001. 

— rosea (Brooke u. Savatard). 144. 

— rosea, Erreger der (Du Bois). 710. 

— rubra (Fiocco). 86. 

— rubra (Lipman-Wulf). 860. 

— rubra pilaris (Fidao). 860. 

— rubra pilaris (Fox). 544. 

— rubra pilaris (Friedländer). 670. 
Plasmazellen (Proeil). 326. 
Plasmazellenstruktur (Wallgren). 762. 
Plasmodien des Makakus (Matnis u. 

Lejer). 930. 

Plastische Induration (Sachs). 534. 
Pneumokokkeaulzeration (Porter). 
1120. 

Pockendiagnose (Paschen). 83. 
Poikilodermia Jakoby (Möller). 687. 
Poliomyelitis und Herpes zoster 
(Garrow). 99. 

Polyneuritis luetica (Demanche u. 
Mänard). 1072. 

Pollutionenverhfltung (Schnittkind). 
295. 

Porokeratose (Pasini). 853. 

Potenz und Automobil (Notthafft). 
627. 

Präkarzinomatöse Dermatosen 
(Bowen). 1047. 

— Melanose (Dubreuilh) 1043. 
Prfiputialgangrän (Dind). 1085. 
Präputialstein (Peyri Rocamora). 843. 

— (Du Bois). 1085. 

Praeputium, Atrophie des (Messa). 

623. 

Präzipitinreaktion des Milzbrands 

(Ascoli). 

Präzipitationsreaktion der Syphilis 

(Baccelli). 201. 


Gck igle 


Original from 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



Sach-Register. 


XXV 


Präzipitationsreaktion mit Kuorin 
(Kuboyaraa u. Baba). 177. 
Priapismus bei Leukämie (Müller- 
Aspegren). 88ö. 

Primäraffekt v. Sklerose. 

Primat (Loewy u. Colman). 182. 
Prostata, retikulärer Apparat im 
Epithel der (Taddei). 620. 
Prostatabehandlung (Porosz). 755. 
Prostatablutungen (Albarran). 56. 
Prostatazytotoxie (Seilei). 571. 
Prostataentwicklung beim Weibe 
(Evall). 67. 

Prostataenukleation (Freyer). 319. 
Prostatahypertrophie (V eszpremi). 57. 

— (Schwenk). 58. 

— (Lissauer). 619. 

— (Karo). 1149.- 

— Therapie (Heyse). 69. 

—, Ursprung der (Marion). 622. 
Prestatakarzinom (Liokumowitsch). 
438, 757. 

Prostatakärner (Fürbringer). 58. 

— (Björling). 570. 
Prostataperitheliom (Shoemaker). 

1087. 

Prostatasekret (Posner). 58. 

—, Leukozyten im (Goldberg). 169. 

— und Phagozytose (Wischnewsky). 
56. 

Prostatasekretion (Fischei u. Krei- 
bich). 755. 

Prostatektomie (Kolischer u. Kraus). 
1068. 

—, Geistesstörung nach (Giusy).f)70. 
—, Heilung nach (Tandler u. Zucker- 
kandl). 621. 

, Indikation der (Desnos). 621. 

—, Instrumente zur transvesikalen 
(Compan). 488. 

—, Pars prostatica nach (Wisch¬ 
newsky). 620. 

Proetatismus, Organotherapie (Karo). 
661. 

Prostatitis (Robbias). 963. 

—, Hochfrequenz bei (Peyron). 1088. 
Prostatitisbenandlung (Tansard u. 
Fleig). 894. 

Prostatorrhoe (8cheuer). 1089. 
Prostatotomie (Cealie u. Strominger). 
36. 

Prostitution in Kroatien (Gundrum). 
566. 

— in New-York (Bierhoff). 664. 

— in Schweden (Welander). 665. 

— in Stuttgart (Öendig). 566. 

—, Wurzeln der (Blocn). 668. 


Protozoenkrankheiten, Granula bei 

(Balfour). 1062. 

Protozoenkulturen(Marzinowsky).632. 
Pruriginösen Leiden,Lumbalpunktion 
bei (Thibierge). 837. 

Prurigo (Fox). 698. 

— (White). 1027. 

— aestivalis (Einiss). 92. 

— und Tuberkulose (Boas). 432. 
Pruritus (De Azüa). 1034. 

— ani (Wallis). 639. 

— bei Cholaemie (Schamberg). 358. 

— bei Morbus Brighti (Yidal u. 
Weil). 358. 

— genitalis, Hochfrequenzstrom 
gegen (Sierra). 580. 

— hiemalis, Behandlung (Rugg 
Gunn). 913. 

— vulvae (Tomkin8on). 25. 

— vulvae (Tomkinson). 1083. 

— vulvae, Behandlung des (Walt- 
hard). 316. 

— vulvae, Psychotherapie bei 
(Kinberg). 282. 

Pseudo-Hutchinsonsche Zähne (Ham- 
burg-Kurek). 296. 

Pseudoleukämie und Lymphosarko- 
matose (Dinkel). 764. 
Pseudo-Paralyse u. Lues maligna 
(Gaucher etc.). 694. 

Pseudopelade (Ullmann). 7. 

— (Fox). 1023. 

Pseudoreinfektion, syphilitische 
(Veress). 460. 

Pseudotabes, polyneuritische (Krip- 
pel u. Weil). 512. 

Pseudoxanthoma elasticum (Pinkus). 
260. 

Psoriasis (Gaucher etc.). 865. 

— (Rundfrage). 911. 

— acuta (Neugebauer). 1003. 

— Ätiologie der (Terzaghi). 906. 

— antiluetisch behandelte(Pied).712. 

— atypische (Riehl). 398. 

— atypische (Volk). 640. 

— auf Narben (Fimmen). 40. 

— bei Ehegatten (Imparati). 452. 

— der Handfläche, Histologie (Has- 
lund). 

— Erblichkeit (Marcuse). 463. 

— generalisata (Bernheim). 423. 

— Juckende (Hallopeau u.Francois- 
Dainville). 280. 

— palmaris luetica (Brandweiner). 
388. 

— Prädisposition und Erreger 
(Martegiani). 296. 


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Go igle 


Original from 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



XXV! 


Sack-Register. 


^yV,' /i>) a* 1 

®lj| 


PaOfiasiSjTcercbrvsophaa^ftoreLiader 

Im (Balzer *te.V 693. 

V: «tiq Herpe* soHer (Ojorgje.vicjv 
97i 

— VP‘l Xeb^rVii^e ' 

— und 4Jf>,. 

~ -und • -• 

— «Mi»! • 

m. ' . - - 

— onivemti* (Orwfbyi* 65^« . X ; 

Bviollidit bei TjFfeitnaöu jf. 440, j 

— v%etartärchß Öli^t tet (Btflk)ey> 

m ",. / ^vr;>;r/V' 

— vulgaw. Ai&logie 

724. ■' .■/•:V'; > c ; ..' •; .-• v : ; • •?..' 

— vüigam der öjafaf \S^b«>; Mi, 

— vulgari* focki fLipschatz}'. Ält 
P wiasfrNhandliwig (Reiser etc..),429. 
Psoriastsähnficfrfi -Äön|xinttryitia 

(Riehl). B9B. 

PsoriasisIfmkchöä Syphilid (Shilli- 
toeh m 

Psoriatische* Leukoderma fRillei 
■45fr: 

Peorofcparmoais tAfeUärjw 13Cv (Kox), 

'■ Hi, . • ;• 

— Itent^fßn bet (Ritter). $ft& 
Pa|ühöpalk<&. »exoalis • Draeeke). Id. 
PgycHcüe bBT Kfldarrmitia bietica 

r:(rf‘*bh \libenri. 216- 
fsyehöttnerftplfj bei PrubriUa vulvae 
(Cvnjkergl* 28&. 

Pi4bert»r (menfieid;. 1089. 

Puter (Kupp). 70^. • V' ” 

Pttrpiwi (Thacber). 93v 

— iTrmbizh 813, 

•— ÄDöbiarbä *Ma* 

jocoüi;* HH&. i Vi^abio-l^tatih 840. 
—aimurior!*- *£}.e&&i$k totes . 

; achütü}. 1017. * 

«— mmuUiHa teleftBgiakiode^{l 1 rbffij/ 

. M : V. : .* ::S/• 

■•'—• iM^uorfbögici* •CannMü.). ö(>. 

-*• haemorrhagics«. ieWic xStratfort)- 

— Mem»cb ;■ Rentei!}, 910, 

— iiäctU Pibnil^^ttiaicktiön (Fried* 

itiftonj. •; ./-/■•' _ 

— i (vflut;bfi > i^Tfdiur\g f&Qböcourt- u, 

■ • % f s 


rpeUft?ci)..m 

Ä-:.:-. •!-• vniv.'.;- .Ai-• .i-'-7 '•. 


c d Marek (-Sfraadbßrgj. 8EÄ; 
Pyelitis iAleianürow). b f 9, 

— cysjtica iStocrbi 32(b 

—, Deflorfttums- fWildhbj&k 2084* 


Py*dcur>:«pbm ißm^ lütiS. 

Frofodthoiomte 

PtaJon*phrR1* 

' 74<* « 

Ftbdvt'mitre' v-c-y^ikrf !;&orȟ 
Pya«[ft|fbrj4te iwöllbik-^ 
fftPsäftalWitt Umt&i 1$#% 

Q. 

QualjfmeiAr / Bauer 

— i Wallen. 478. 

OiU&rs^fiipü (I>obi m* Mine). 729. 
OMackalibar trophisehe Wirkung 

Xfwwi a. ;t7Cv 

OutckÄillremblagemjöß ui^odforjibm 
(BldmenUial a r 0|»]f.enheim}. 7">0. 
0öecksiiberbeli5Jadl«r»|, endovenöse 
(Meyer i. 1041 . 

— iibd „Ä 

Oudcksiiberdikarbdnfawra bei Sypbi- 
lii? (Blrimentkalb; •75Sf i - 

0u«ck4*lberöxanthftme (FeuertiAke). 

— (Bch^banew/. 293. 
(W«cfe«iber-®ütine (Mataauio^ «• 

Ff fib^aVd^ 220, 

Qu^oksMl)^r?di>$yokni»ie (Bnm&nA^ 

OueCksitfapniijakKoii^ intramaakulare 
jliombardo). 

—«ühjiierzloso {Walsna). 2C9* 

— y Tod nach (Herrn). 955. 
Öuecksilkerticftt (Freund). IO>. 
Queckiüberre^rptiim tLombardo). 

^0 (fJUmaan 4* BöOidek). 4b 
öuackaRbBr-Salv&möbebftndluitg 

(Löweeberg). 226. 

OuecksrObörttsub bei SypUilis 

806> 

pMöCkÄUünratQfirmtiba, »606 Ä bei 
(Le filaye) 607, 

Ö«eck%lR»e r y8rg»ftun|,PbttrrDakolp^ie 
der «Müifer, Sckoeller u. Schraubn b 
, 22(T, 

Qu Beksi! kemv if k w rift (Deamau lie ree b 
1079. 


R. 




Radioaktivität, induzierte (Schiller 
und O’PoDel]). X96. 
Radioaktivitätsmmuoö (Rutherford). 
648. 


Original fro 


t» Google 



Sach-Register. 


XXVII 


Radio dermatitiß (Mesernitzky). 1145. 
Radiologen, Blutuntersuchung bei 
(Auhertin). 1146. 

Radiometerkontrolle (Schwarz). 1125. 
Radiotherapie (Szpembok). 1138. 

— des Epithelioms (Chuiton). 190. 

— des Lidkarzinoms (Hirsch). 648. 

— maligner Tumoren (Morton). 640. 
Radiothorium (Hahn). 106. 

Radium (Bayetj. 181. 

— bei Augrenkrankheiten (Lawson 
und Davidson). 101. 

— bei Karzinom (Morton). 185. 

— bei Karzinom (Dominici und 
Chöron). 472. 

— bei Karzinom (Finzi). 474. 

— bei Karzinom (Pragier). 1144. 

— bei rnalignon Tumoren (Moullin). 

473. 

— bei Naevus (Schaumann). 880. 

— bei Naevus vasculosus(Meinberg). 

474. 

— bei Tuberkulose (Bernheim). 1145. 

— bei Xanthelasma(Schindler). 186. 
Radiumbehandlung (Kozerski). 474. 

— (Breda). 836. (Pini). 835. Wick- 
ham). 885. (Raaaeli). 838. 

— (Aikies). 919. 

— (Aikies und Harrison). 919. 

— (Butcher) 1124. (Sequeira). 1124. 

— (Abbe). 1145. (Mac Donald). 1146. 
RadiumeinfUhrung durch Elektrolyse 

(Bertolotti). 107. 

Radiumemanation bei Sklerodermie 
(Benezur). 105. 

Radium-Instrumentarium (Fabre und 
Fabre). 191. 

— f Wienmann). 1144. 
Radtum-Jontophorose (Böclere). 473. 
Radiumstrahlen und CrookescheRöhre 

(Dominici, Bareat, Beaudoin). 191. 

— und Lezithin (Mesernitzky). 192. 
Radium, Tumorenänderung durch 

(Radaeli). 838. 

Raynaudscbe Krankheit (Lemmon). 
367. 

— Krankheit (Hutchinson). 520. 

— Krankheit (Nobl). 536. 

— Krankheit (Ormsby). 553. 

— Krankheit (Mild). 701. 

— Krankheit (Afzelius). 884. 

— Krankheit (Galloway). 1092. 

— Krankheit mit Kalkdegeneration 
(Davis). 697. 

— und Addisonsche Krankheit (Pet- 
ges und Bonnin). 96. 


Recklinghausonsche Krankheit v. 

Morbus Recklinghausen. 
Reinfektio nach Salvarsan (Brocq und 
Fernet). 279. (Jeanselme u. Vernes). 
279. 

Reinfektion nach Salvarsan (Arning). 
307. 

— nach Salvarsan (Mucha). 542. 

— oder Monorezidiv (Ullmann).1006. 

— syphilitische (Ullmann). 8. 

— syphilitische (Bettmann). 663. 

— syphilitische Pseudo- (Oksenow). 
907. 

Rektalgonorrhoe (Wachenfeld). 412. 

— Xeraßebehandlung (Toybin). 59. 
Residualharnmenge (Adrian). 570. 
Rhinophyma (Muchin). 877. 
Rhinosklerom (Pospelow). 431. 

— (Smith). 551. 

— (Mestscherski und Grintschar). 
877. 

— Röntgen bei (Ruediger-Rydygier). 
475. 

— Röntgen bei (v. Ruedyger-Rydy- 
gier). 1144. 

Rhusnitoxikation (White). 1028. 
Riesenwuchs und Naevus(Külhs). 633. 
Riesenzellenstruktur (Wakabayashi). 
761. 

Riesenzellen, Struktur tuberkulöser 
(Wakabayashi). 342. 
Ringworm,BehandlungmitNikotiana- 
seife (Raebiger). 190. 

— der Nägel (Shillitoe). 20. 

— ekzematoider (Whitfield und Sa« 
bouraud). 284. 

Ristin (Neuberger). 364. 

— (Tollens). 921. 

Röntgenatrophie (Sprinzels). 134. 
Röntgenbehandlung (Riddel). 181. 

— (Nemenow). 198. 

— (Broca). 477. 

— (Joseph und Siebert). 1143. (Zim¬ 
mern und Chaufour). 1146. 

— bei Adenoma sebaceum (Hudelo, 
Darbois und Gallet). 279. 

— bei Dermatomyosis (Scaduto). 
1140. 

— bei Karzinom (Tischner). 474. 

— bei Karzinoms (Fischer). 1125. 

— bei Ohrekzem (Urbantschitsch). 
186. 

— bei Rhinosklerom (Ruediger-Ry- 
dygier). 475. 

— bei Rhinosklerom (v. Ruedyger- 
Rydygier). 1194. 


Digitized by 


Go igle 


Original fro-m 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



XXVIII 


Sach-Register. 


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Röntgenbehandlung bei Sykosis (Belot 
and Hadeugue). 1142. 

— bei Trichophytie (Hall-Edwards). 
1126. 

— Gefahren der (Zinsser). 641. 

— maligner Tumoren (Jndd). 476. 

— maligner Tumoren (Comas und 
Prio). 917. 

Röntgenbestrahlung, Frühreaktion 
nach (Bergoniä und Spöder). 194. 
(Brauer). 194- 

— Frühreaktion nach (Morin). 477. 

— Frühreaktion nach (Schmidt). 

1141. 

Röntgendermatitis (White). 1032. 

— tödliche (Scott). 179. 
Röntgendosimeter, Sabourauds (Perie). 

180. 

— Sabourauds (Levy-Dorn). 642. 

Röntgendurchleuchtung (Davidsohn). 

916. 

Röntgenidiosynkrasie (Arcelin). 477. 
Röntgenkarzinom (Hesse). 107. 

— (Nobl). 1015. 

Röntgenröhren (Ritter). 1142. 

— Fernregulierungder (Loose). 642. 

— Härteprüfung (Walter). 478. 

— Lindemann- (Albers-Schönberg). 
478. 

— -Qualitätsmesser (Bauer). 100. 
Röntgenstrahlen, durchlässiges Glas 

(Lindemann). 192. 

— Einfluß auf Eitererreger (Bay- 
reuther). 198. 

— Einfluß auf Sexualorgane(Faber). 
193. 

— filtrierte (Spöder). 1142. 

— Hautschädigung durch (Krause). 
477. 

— Messung der (Stein). 181. 

— Messung der (Bordier). 194. 

— Messung der (Gunselt). 569. 

— Messung der (Holzknecht). 642. 

— Messung der (Gunselt). 704. 

— Messung der (Christen). 1141. 
(Regaud u. Nogier). 1141. Runge). 

1142. (Ritter). 1149. 

— Schutz gegen (Aubourg). 194. 

— und Hochfrequenzströme (Lenz). 

917. 

— und Hochfrequenz8tröme(Müller). 
1140. 

Röntgenstrahlenwirkung (Amato). 102. 

— (Meyer und Dering). 179. 
Röntgenstrahlen, Wirkung auf Blut 

(Terzaghi). 1051. 


Röntgenstrahlen, Wirkung auf Gar¬ 
tenerde (Albers-Schönberg). 195. 

— Wirkung auf Gartenerde (Rue- 
diger). 1125. 

— Wirknng auf Hoden (Hida und 
Kuga). 106. 

Röntgenulkus (Kerl). 404. 

— (Schwarz). 642. 

— Behandlung (Gohl). 917. 

Röntgenverbrennung (LoebV 1041. 

Röntgenverfahren, Leidfaaen (Des¬ 
sauer und Wieser). 366. 

Röteln mit Angina und letaler Pur¬ 
pura (Stratfort). 338. 

Rosenkranzsonde (Tittinger). 618. 

Roseola tertiaria (Lesser). 668. 

Rotz (Cramp). 81. 

Rückenmarks- und Gefäßerkrankun¬ 
gen (Adamkiewicz). 215. 

Rumpel-Leedesches Phänomen 
(8trauch). 761. 


s. 

Sabourauds Röntgendosimeter 
(Perie). 180. 

Saccharomykose der Blase (Müller- 
Aspegren). 282. 

Salbengrunalagen (Wild). 469. 

— (Gardiner). 1135. 
Salizylbehandlung, perkutane 

(Scharff). 1133. 

Salvarsan (Schmidt). 224. 

— (Stühmer). 224. 

— (Jsaac). 225. 

— (Stümpke). 226. 

— (Pollitzer, Fox u. a.). 228. 

— (Bizard). 229. (Carles) 229. (Sie- 
bert). 229. 

— (Neisser). 234. 

— (Queyrat). 298. 

— (Mc Intosh und FildeB). 301. 

— (Gibhard und Harrison). 302. 

— (Meitzer). 310. 

— (Pozsgay und Koranyi). 583. (Gu߬ 
mann). 583. (Hoflmann und Jaffe). 
683. (Leven). 584. (Wardle). 584. 

— (Geraghty und Keidl). 685. (Fle¬ 
ming und Colebrook). 585. (Bab). 
585. 

— (Queyrat). 691. 

— (Ehrlich). 969. 

— (Ehrlich). 937. (Trimble). 946. 
(Klein). 947. (Bayet). 947. (Hol- 
land) 948. (Wolbarst). 948. (Zwick). 
949. 


Gck igle 


Original fro-rn 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



Sach-Register. 


XXIX 


Salvar8&n, Akkomodationslähmung 
nach (Makrocki). 595. 

— Akustikusneuritis nach (Alm- 
kvist). 288. 

— ambulante Anwendung (Bellezza). 
582. 

— Arsen im Harne nach (Beck). 50. 

— Basilarmeningitis nach (de Azua). 
888. 

— bei akuten Infektionskrankheiten 
(Luksch). 299. 

— bei Anämie (Leede). 305. 

— bei Anaemia perniciosa (Bram¬ 
well). 302. 

— bei Aneurysma (Satterlee). 944. 

— bei Angina Yincenti (Achard und 
Flandin). 594. 

— bei Aortitis heretica (Criado). 
1034. 

— bei Augenleiden (Seidel). 801. 

— bei Augenleiden (Rosenbäum). 
591. (Tobias). 592. (Stuelp). 592. 
(Menozutto). 593. (Schnaudigel). 
693. (Flemming). 593. 

— bei Erblues (Brusch). 744. 

— bei Framboesie (Aiston). 48. 

— bei FrambÖ8ie (Strong). 186. 

— bei Framboesie (Alston). 303. 

— bei Framboesie (Rost). 306. 

— bei Frambösie (Flu). 963. 

— bei frischer Lues (Blaschko). 586. 

— bei Gefaßsyphilis (Weintraud). 
943. (Kosak). 944. 

— bei gelber Leberatrophie(Umber). 
932. 

— bei Granuloma tropicum (Rost). 
306. 

— bei Stomatitis (Le Blaye). 607. 

— bei Kala-Azar (Christomanos). 
594. 

— bei Kinderlues (v. Bokay). 299. 

— bei Larynx-Lues (Henke). 690. 

— bei Lepra (Brault). 281. 

— bei Lepra (Rost). 306. 

— bei Lepra (Jeanselme). 428. 

— bei Lepra (Troitzka). 466. 

— bei Lepra (de Yertenie). 775. 

— bei Lepra (Peyri Rocamora). 789. 

— bei Leukoplakie (Laignel-Lava- 
stine und Portret). 587. 

— bei Lues gummosa (Mendozzi). 
1064. 

— bei Lues hereditaria (Breda). 147. 

— bei Lues hereditaria (Azua). 569. 

— bei Lues mixsa (Yörner). 290. 

— bei luetischer Nephritis. (Criado). 
887. 


Salvarsan bei Lungenpest (Schreyer). 
224. 

— beiLymphdrüsengumma (Covisa). 
888. 

— bei Lymphosarkom (SainzdeAya). 
558. 

— bei Malaria (Hartwich). 952. 

— bei malignen Tumoren (Czerny 
und Caan). 223. 

— bei Meningitis luetica (du Castel 
und Paraf). 298. 

— bei Mikosis fungoides (Brault). 
281. 

— bei Nephritis chronica (Coyisa). 
1034. 

— bei Nephritis luetica (Nädor). 
228. 

— bei Nephritis luetica (Widal und 
Javal). 298. 

— bei Nephritis luetica (Caussade 
und Regnard). 599. 

— bei Nervenleiden (Treupel). 800. 

— bei Nervenleiden (Mattauschek). 
310. 

— bei Nervenleiden (Sicard und 
Bloch). 588. (Assmann). 588, 589. 
(Minor). 589. (Yogt). 590. 

— bei Nierenleiden (Takashi und 
Miyabe). 177. 

— bei Neuritis optica (Jeanselme 
und Coutela). 597. 

— bei Ozocna (Bolte). 413. 

— bei Palmar- und Plantarsyphilid 
(Thiroloix und Mora). 936. 

— bei Pankreatitis luetica (Umber). 
932. 

— bei Paralyse (Fischer). 

— bei Pellagra (Cole und Winthrop). 
309. 

— bei papulöser Lues (Galimberti). 
1051. 

— bei Pemphigus (Wachenfeld). 410. 

— bei Pemphigus (Hensel). 417. 
(Arning). 417. 

— bei Piom Bois (Flu). 953. 

— bei Pityriasis lichenoid, chronica 
(Watanabe). 729. 

— bei Rekurrens (Svenson). 962. 

— bei Schlafkrankheit (Jakimow und 
Kol-Jakimowa). 46, 47. 

— bei Spirochaetemie (Thiroloix u. 
Durand). 594. 

— bei Syphilis praecox(Smith). 1029. 

— bei Tabes (Leredde). 816. 

— bei Tabes (Dufour). 588. 

— bei Tabes (Leredde). 865. 


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XXX 


Sach-Register. 


Salvarsan bei Tertiärlues (Fabry and 
Kretzmer). 943. 

— bei Ulcus molle (Pawlow). 703. 

— bei Variola vera (Lenzmann). 226. 

— bei viszeraler Syphilis (Umber). 
982. 

— Dauerheilung mit(McInto8ch und 
Fildes). 584. 

— Depotwirkung des (Fischer und 
Zernick). 598. 

— Elimination des (Frenkel und 
Navassart). 

— Enzephalitis nach (Fischer). 953. 
(Almkvist). 954. 

— Enzephalitis nach (Pinkus). 985. 

— Epilepsie nach (Diskussion). 987. 

— epileptiforme Anfälle nach (Les- 
ser). 678. 

— Erythem nach (Arning). 307. 

— Experimentelles (Wassilowa). 47. 

— Gewichtszunahme nach (Lncien). 
1079. 

— -Hautreaktion, lokale (Frieboes). 
454. 

— Hemiplegie nach (Leredde und 
Kuenemann). 865. 

— Ikterus und Tod nach (Hofmann). 
952. 

— im Organismus (Stumpke und 
Siegfried). 742. 

— in alkalischer Lösung, Schmerz 
und Abszeß nach (Corbus). 308. 

— Incontinentia alvi et urinae nach 
(Frigaux und Henrionnet). 229. 

— in der inneren Medizin (Golubi- 
nin). 1078. 

— in der Milch (Bornstein). 591. 

— in Mandelöl (Loxton). 602. 

— in refracta dosi (Stauto). 582. 
-Indikation (Pollitzer). 308. 

— -Injektionstechnik (Benario). 48. 
(Gurari). 46. (Halm). 41. Heinrich 
und Tatarsk^). 45. (Iversen). 43. 
(Kozlowsky). 45. (Lutugin). 47. 
(Meitzer). 49. (Stuhmer). 45. 
(Tschernobugow). 46. 

— InjektionBtechnik (De Buij Wen- 
ninger). 166. 

— Injektionstechnik(Erzy8ztalowicz 
und Weber). 167. 

— Injektionstechnik(Krzysztalowicz 
und Weber). 174. 

— Injektionstechnik (Queyrat). 229, 

— Injektionstechnik (Ploeger). 306. 

— Injektionstechnik (Reasoner). 810. 

— Injektionstechnik (Hütier). 744. 
(Awtokratow). 745. 


Salvarsan, Injektionstechnik (Pou- 
quet). 988. 

— Injektionstechnik (Höfler). 942. 
(Knauer). 942. (Dawson). 946. (Ky- 
tina). 949. 

— Injektionstechnik, intravenöse 
(Sonnenberg). 223. 

— Injektionstechnik, intravenöse 
(Stokar). 225. 

— Injektion8technik, intravenöse 
(Assmy). 226. 

— Injektionstechnik, intravenöse 
(Tschernobugow). 292. 

— Injektionstechnik, intravenöse 
(Hensel). 411. 

— Injektionstechnik, intravenöse 
(Leredde). 600. (8piethoff). 600. 
(Bogrow).600.(Jeanselme u.Vernes). 
600. 

— Injektionstechnik, intravenöse 
(Austerweil). 744. 

— Injektionstechnik, intravenöse 
(MatraszewBki). 878. 

— Intoxikation durch (Vosse). 989. 

— Kombination von Hg mit (Fernet 
und Ettinger). 750. (Arning). 750. 

— -Lanolinöl (Burke). 948. 

— Leukozytenformel bei (Jakimoff). 
304. 

— Lungenembolie nach (IJiri). 728. 

— -Nebenwirkungen (Gilbert). 44. 

— Nebenwirkungen (Sellei). 44. 

— Nebenwirkungen des (Lipszbat). 
595. 

— Nebenwirkungen des (Finger). 
746. (Galewsky). 748. 

— Nebenwirkungen des (Diskussion). 
881. 

— Nebenwirkungen nach (Ravaut). 

957. 

— Nephritis nach (Weiler). 224. 

—■ neues Ezzipiens für (Queyrat). 
229. 

— Neurotropie des (Fischer u. Zer¬ 
nick). 598. 

— Neurotropie und Depotwirkung 
(Heuser). 225. 

— Nierenschädigung durch (Mohr). 
226. 

— Ohraffektion nach (Gaucher und 
Guppenheim). 222. 

— Pharmakologie des (Emery und 
Pepin). 440. 

— Präventivbehandlung mit(Knaur). 
300. 

— -Quecksilberbehandlung (Löwen¬ 
berg). 226. 


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Original fro-m 

UNIVERSITY 0F MICHIGAN 



Sach-Register. 


XXXI 


Salvarsan - Quecksilberbehandlung 
(Schölt* and Riebes). 1038. 

— Quecksilber und Jodkali (Mc 
Intosh und Fildes). 946. 

— Reinfektion nach (Brocq und 
Fernet). 279. (Jeanselme u.Vernes). 
279. 

— Reinfektion nach (Arning\ 307. 

— Reinfektion nach (Hanacek). 562. 

— Reinfektion nach (Bettmann). 563. 

— Reinfektion nach (Geyer). 585. 

— Reinfektion nach (Covisa und 
Nonell). 887. 

— Reinfektion nach (Krefting). 587. 

— Reinfektion nach (Melim). 895. 

— Reinfektion nach (Klausner). 940. 

— Reinfektion oder Monorezidiv 
nach (Ullmann). 1006. 

— Rezidiv nach (Du Bois). 281. 

— Rezidiv nach (Rosenthal). 862. 

— Säuglingsbehandlung mit (Arch- 
heim). 591. 

— Solitärsekundäraffekt nach (Ha¬ 
nacek). 562. 

— spastischeSpinalerkrankung nach 
(Juliusberg und Oppenheim;. 598. 

— Spätexantheme nach (Heuck).989. 

— SpätluetischeErscheinuc gen nach 
(Wehner). 598. 

— Syphilisreaktion nach (Engmann 
und Buhman). 1048. 

— syphilitische Infiltrate nach(Krzy- 
stalowicz). 291. 

— Taubheit nach (Beck). 222. 

— Taubheit nach (Neubauer). 304. 

— Taubheit nach (Beck). 598. 

— Taubheit nach (Beck). 749, 750. 

— Tod durch (v. Marschalko und 
Kesprömi). 818. 

— Todesfälle nach (Martins). 306. 

— Todesfall nach (Westphal). 599. 

— Todesfall nach (Leredde und 
Knenemann). 693. 

— Todesfall nach (Fischer). 953. 
(Gaucher). 954, 956. (Hallopeau). 
964. (Kannengiesser). 957. 

— Todesfall nach (Rouget). 1078. 

— trophische Wirkung des (Jaquet 
und Debat). 170. 

— und Akustikus (David). 592. 

— und Akustikus (Valentin). 950. 

— und Antikörperbildung (Fried¬ 
berger und Masuda). 742. 

— und Arsenkrebs (Hutchinson).310. 

— und Auge (Fejer). 694. 

— und Auge (Bunch). 744. 

— und Diabetes (Bendig). 1078. 


Salvarsan und Gefäßsystem (Burzi). 
825. 

— und Gehör (Bourgeoris). 749. 

— und Hämolyse (Mayer). 300. 

— und Hautsyphilide (Sier). 1041. 

— und Hornhaut (Löhlein). 224. 

— und Ikterus (Klausner). 42. 

— und Kehlkopflues (Glas). 50. 

— und Labyrinthlues (Krumbein). 
949. 

— und Meningitis (Fage und Gen- 
dron). 950. 

— und Nachblutung (Mönohet und 
Bricout). 897. 

— und Neuritis optica (Schanz). 42. 

— und Neurorezidiv (Lipschütz). 8. 

— und Neurorezidiv (Almkvist). 27. 

— und Neurorezidiv (Werther). 42. 

— und Neurorezidiv (Beck). 50. 

— und Neurorezidiv (Benario). 110. 

— und Neurorezidiv (Oppenheim). 
135. 

— und Neurorezidiv (Beoario). 221. 

— und Neurorezidiv (Almkvist). 
283. 

— und Neurorezidive (Desneux und 
Dqjardin). 301. 

— und Neurorezidiv (Magnani und 
Truffi). 304. 

— und Neurorezidive (Schamberg). 
304. 

— und Neurorezidiv (Diskussion). 
308. 

— und Neurorezidiv (Sulzer etc.). 
428. 

— und Neurorezidiv (Kuboyama). 
578. 

— und Neurorezidiv (Saenger). 596. 
(Fölix). 596. 

— und Neurorezidiv (Rusch). 674. 

— und Neurorezidiv (Fage und Et- 
tinger). 694. 

— und Neurorezidiv (Leredde). 864. 

— und Neurorezidiv (Strandberg). 
880. 

— und Quecksilber (French). 585. 
(Stopford-Taylor etc.). 585. 

— und Stoffwechsel (Cappelli). 1050. 

— und Syphilisreaktion (Noguchi). 
48. 

— und Syphilisreaktion (Swift). 48. 

— und Syphilisreaktion (Litterer). 
228. 

— und Syphilisreaktion(McDonagh). 
816. 

— und Syphilisreaktion(Muller).822. 


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Original fro-m 

UNIVERSITY 0F MICHIGAN 



XXXII 


Sat?h>n 6 gijrter, 


Saivamn npd Ubr.ra &»* Maadä* 
(Gerber}, ,48< 

' — und V*st i \ > uUrapp&r u t\ ft e u ma ä n j. 
1079. 

— Vertrauen auf (Öroquiu), 89a. 

— Vertraue*! auf {0. au eh er). 962. 
ZerebroBpina(ref?;ur<g nach (de 

Azüä). 1085. 

Salvarsafiaiisshh^dung ( Abelm}. 942. 
Salvarsanbatiandlung (Harrison und 
Gihb&rdV28. {ReU$ tiud Krzyezia- 
lowicf)^ 41 i;f£brniü^u). 41 (Raus - 
ffiSftai'iÜ: Jß-zckl 48 (Freund), 
44 Gibppb 44. (Tredpel/W*' 4 ^ 
44. (Fate). ^5. 


vFr 


(Saröbm). 47. (pordvce). 48. 7F«x ; 
and iVüuhlßj. i* : (Fretmh I 48. • 
(Marsebftlli' 50. (Nadorh £»i> ICa- ; 
rix&u*}*-ßt. (Lenzmann)*. 109> ; 

r~ (t^hcrüöbugüw). I7ß. j 

-- tir^ni^rich). 237. 
t- IBalder iincl Godlevski) 280« ; 

— (Doigopölow). 295. ' 

—; un.d 800; 

~ (Svau«). HOX 
—ÄH. ’ ' '■ 

(Ltf'har und Katttier). 312. 

— {WHchaufeiii). 41 0 

— (fcroeryj, 42K (Leredqe)s. 

— (i->u«."pn?l: utid l^r.bi). i:;0. (Le- 
rvMitje und Kveaeinann). 430. 

— (Burui*>v), 4a$, 

— (Bay*f), 44^ MambiÄ 440. (Jlar* 

■' niev). 440; • 

— (NiooUehj, 44**. 

It'w foyf)?: 4394 . j 

t;:■/ ., - 7 ;.•• .. ’} 

— (Tr»mbi*-h £40. (fsUitzer). 560. 

— (Schmidt) 564, (Lkbei^bal). 664. t 

%$ii :[* •• 1? 

— {ßdlVV unä Tanakah 57/. i 

— ^jßliäinh.Mrg und Giosbur^j. 664. ; 
^^^pJbM-Tiytnr' und Rachen oaj. j 

— .'{Ziöinieru). -587. • • • * jf 

— (Lieekiod) 050. f Wechaeliaaon}- i 

fldü, ■' • . ; . T 

— (bcredd* und Kueoemuan), 09t..' 
r~ (Nicolai und Mdatot); 6$6. 

— {F<uV.dy^). 702. 

<Ma»inowukij. 727. 



60^ ’ Ad^etfd^Vdfc- 

620. 

— (Mautega^sa), 827. (Firig^ji. ^i; 

r- feamiman^. B8L 

- (Fisrr*;. >>7 (Khiola» und Mi.ö- 
.tötjx 1 t’lMrOqmü} '603 (Pafieal). 

I m. • " 

- (VVe%ti J hal)m4Rar« 040.(Eerh^ 
maMii) :H5. (dVvime?). (Gor~ 
hu*). iMO. (Lahe uadydc !>onagb). 
246*; {Brovirtiittji usxä ^ itfc/föniia), 
M7, 

— fDadl&nd). 047, [Öihhard und 
H^mso.u) 017, 

rey }. iUX (Uoiiulayj, 246. . (BäI- 
0 40. (Whitney), 9 41K 
(Befoi izb 040. 

— imk 

~mt tfnMM). 1051. 

-•; (l :>0 -FavehM). 105i i : .• ■;.;.: v, 

- (lV^iiife%^ %ind Eider). 4077. 

—. (l>n*LMh>) I! 48. 

— ahoytivo 'Miyjjoaki;. r77. 
?nnb«lÄufi + {ÄUBterw^il). 8Q6. 

— Afvviin^tmoh«uin 5 tM (öaucher 
uiid (x0f^'<*nbe)ni> : , 602* 

— ; (Kreraayer),. 602. 

i»lr deu prakt. Arxr (Btocker)v^0L 

— Öeüehniaejt und fierucb bei (Fon- 

tana). 

— iiuoiaöJiatnadhCt^ 

— Oiteriie i^unier idc y 4^0. 

Rm^ e.ie t. 605 : 

— fu eLi ^*>1* x# 10:8^0 tiu it ^reu 1a U 

lOppenheim); ''. 

.r<-ifeV,id5ir'e. nach (ÖjvpetiBetin). 82X 
SiirÄmftdpsö^v wmt# 

' - ; -'.d•'•■•.V ■'■> ■ '■• •" ; '•>;.'7^"-;: 

SkiWÄöhidjöktiöf», Aedialtign ,55yat^ 

mich ( Woj'devibi.»Wski i.. 006, 

?m--'4*0 Blut (MävV £*?e), 901. 

— Öestiüiertey Wa^er bei (Miiiaw). 

;m • : ■ /■yay 

—'; Fieber naeU 4tinh'kler\ 466, 

— Fieber ’ nach (Lered.de n. Knene- 
inaisn). 09 L < Jeanpej me «.. V ernea), 

Ö92 • -■'•"•“:*. 7 •/. \ 

— Fieber weh (WacbeofeUJ). 705. 

— Ilerpea nwuh (Aya u, Nondl), 859 

v; 

v~ Ikt^r^ nadi (Le ry • Böig und iiur- 
veux). 698. 

r**- ini ramnakul&re (llalpertil. 001, 




Sach-Register. 


XXXIII 


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Salvarsaninjektion, intramuskuläre 

(Tomasczewski). 741. 

— intramuskuläre (Halpern). 907. 

— intravenöse (Tsutsui u. Jshikara). 
577. 

— intravenöse ohne Fieber (Wech¬ 
selmann). 222. 

— Ischiadikuslähmung nach (Rind¬ 
fleisch). 300. 

— Kollaps nach (Rindfleisch). 300. 

— Komplikationen nach (Mftrschal- 
ko). 697. Mann 597. 

— mit Zuckerlösung (Lafay). 864. 

— NaCl-Lösung bei (Wehner). 601. 

— ohne Kochsalzzusatz(Braun).1077. 

— ohne Reaktion,intravenöse(Wech- 
selmann). 600. 

— Reaktion nach (Kallos). 748. 
(Marschalko). 748. (Ehrler). 749. 

— Thrombose nach (Ulingenstein). 
454. 

— Thrombose nach (Gaucher und 
Gougerot). 692. 

— und Blutdruck (Sieskind). 42. 

— Venenfixation bei (Watsonk 601. 
Salvarsanlösung, Reaktion der (Spiet- 

hoff). 942. 

Salvarsanmilch (Jesionek). 306. 
Salvarsannachweis (Abelin). 307. 

— (De la Villa und Novell). 558. 
Salvarsanresorption (Ullmann und 

Haudek). 41. 

Salvarsansalbe (Walter). 941. 
Salvarsanserum, Behandlung mit 
(Gibbs und Calthrop). 803. 
Salvarsanwirkung (Hrdliczka). 299. 

— (Truffi und Sabbia). 1077. 

— auf die Spirochaeta (Balfour). 681. 

— Mikroben und (Jakimow und Kol- 
Jakimowa). 745. 

Santyl (Mehlhorn). 616. 

Sarkoid (Königstein). 6. 

— Boecksches (Pinkus). 671. 
Sarkom auf Lupuskarzinom (Senger). 

346. 

Sarkoma haemorrhagicum Multiplex 
(Gottheil). 874. 

— idiopathicum haemorrhagicum 
Kaposi (Kerl). 14. 

8arkom der Haut (Dade). 547. 

— der Haut (Pasini). 790. 

— des Penis (Galt). 381. 

— der Urethra (Nebesky). 819. 

— primäres, subkutanes (Mixmssian). 
381. 

Sarkommeta8taso der Haut (Rusch). 
994. 

Areh. t Dermat. n. Syph. Bd. OXII. 


Satinholzdermatitis (Cash). 1118. 
Säuglingsekzem, Behandlung (Wilen- 
kin-Bronstein). 1127. (Finkeistein). 
1128. 

— Heißluft bei (Perlmann). 1147. 

— Höhenluft bei (Marfan). 861. 
Sauerstoff der Haut (Unna und Go- 

lodetz). 459, 460. 

Sauerstofforte der Haut (Leistikow). 
167. 

Schaaker , phagedänischer (Türk). 
892. 

Schankriforme Papeln (Mucha). 542. 
Scharlach .Leukozy teneinschlüsse bei 
(Döhle). 1103. 

— Seruminjektion bei (Benjamin u. 
Witzinger). 389. 

Scharlachdiagnose (Gordon). 82. 
Scharlachmyocarditis (Weile u.Mou- 
ricandk 340. 

Scharlachnephritis (Leede). 767. 
Scharlachphänomen (Leede)* 340. 
Scharlachübertragung auf Affen 
(Landsteiner etc.). 766. 
Scnarlachvakzination und Anginen 
(Wladimiroff). 1103. 
Schlafkrankheit, Geistesstörung bei 
(Martin). 341. 

Schleimhautbehandlung mit Acid. py- 
rosulfuricum (Robin). 1128. 
Schnitte, Auf kleben mikroskopischer 
(Pollaci). 327. 

Schnittfärbung nach May-Giemsa. 
Schwangerschaft und Zervikalsekret 

(Jer8ild). 438. 

ScnweißdrUsennaevus (Sachs). 266. 
Sclavos Serum bei Milzbrand (Fer- 
gusson). 340. 

Seborrhoe (Luck). 911. 

— Behandlung mit Teer (Allert). 188. 

— Behandlung mit Vakzine (Savill). 
183. 

— und Psoriasis (Kerl). 890. 
Seewasserinjektionen bei Ekzem (La- 

lesque). 471. 

Seife, medizini8che(Gradenewitz).189. 
Sepsis beiEpidermolysen (De Marco). 
1120. 

— Heilung kryptogenetischer 
(Picker). 767. 

Serodiagnose (Gottsmann). 485. 
Serodiagnostik mittels Viskosimeters 
(Csepai und Torday). 493. 
Serologische Untersuchungen bei Tu¬ 
berkulose und Syphilis (Müller u. 
Suess). 210. 


Gck igle 


Original from 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



XXXIV 


Sach-Register. 


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Serum, Behandlung mit Normal- 
(Linser). 868. 

— Behandlung mit Pferde- (Freund). 
1138. 

— bei Syphilis (Klausner). 823. 

— Farbe und Spektrum des (De 
Sandro). 1097. 

— trichotoxisches (Ciuffo). 796. 
Serumbehandlung bei Arthritis go¬ 
norrhoica (Schmidt). 63. 

— juckender Hautleiden (Linser). 
706. 

Serumexantheme, Kalziumsalze bei 

(Gassidy). 1136. 

Serumuntersuchungen (Dold u. Uluff). 
1111 . 

Sexualempfindung, konträre (Fleisch¬ 
mann). 1089. 

Sexualhygiene der Schule (Ullmann). 
666. 

— der Schule (Poell). 666. 

Sexual hygienische Literatur (Loeb). 

665, 566. 

Sexualorgan und Thymus (Paton|.317. 
Sexualvermögen undAutomobil (Nott- 
hgfft). 627. 

Sexualwissenschaft, Handbuch der 

780. 

Sexuelle Neurasthenie (Porosz). 669. 
Silberatoxyl (ßlumenthal). 961. 
SiiberimprägnationderNeuroübrillen 
(Bielschwowaky). 386. 

Sittlichkeit und Nacktheit (Shuf- 
feldt). 1090. 

Skabies, Behandlung (Petersen). 182. 

— Ristin bei (Neuberger). 364. 

— Ristin bei (Tollens). 921. 

— und Eosinophilie (Schamberg u. 
Strickler). 674. 

— und Sklerosen (Gaucher und Bri- 
cout). 280. 

Sklerem (Sheffield). 1122. 

— (Mensi). 1063. 

Sklerodaktylie (Rauzier). 96. 

Wild). 701. 

Scholefield und Weber). 868. 

— (De Azua). 1034. 

Skleroderma diffusum (Belke). 638. 
Sklerodermie (Möller). 26. 

Kren). 403. 

Plate). 407. 

— (Glück). 420. 

— (Isaak). 669. 

— (Afzelius). 880. 

— (De Azüa). 888. 

— (Delbanco). 909. 

— (Schramek). 1010. 


Sklerodermie (Schramek). 1020. 

— Aetiologie der (Rusch). 1040. 

— mit Atrophie (Heller). 388, 869. 

— umschriebene (Vignolo-Lutati). 
866. 

— und Hemiatrophie faoiei (Afze¬ 
lius). 432. 

— und Hochfrequenz (Plyri und San 
Ricartl. 918. 

— und Radiumemanation (Benczur). 
106. 

— und Skrophuloderma(Mucha). 13. 
Sklerose (Sprinzels). 184. 

— des Anus (DreyerV 385. 

— des Augenlids (Ehrmann). 403. 

— des Hinterhaupts (Müller). 686. 

— der Lippe (Quinn). 663. 

— der Lippe (Müllerl. 686. 

— der Lippe (Oppenheim). 1019. 

— der Lippe, Epidemie von (Scham- 
berg). 603. 

— der Nase (Schramek). 1020. 

— desNaseneingangs(Farquharson). 
1069. 

— des Nasenrückens (Weidenfeld). 
540. 

— der Tonsille (Thrasher). 737. 

— der Wange (Kingsbury). 546. 

— des Zahnfleisches (Glans). 686. 

— des Zahnfleisches (Gaucher etc.). 
430. 

— des Zahnfleisches (Müller). 686. 

— der Zunge (Brault). 696. 

— extragenitale (Miyacaki). 177. 

— extragenilale (Kuhn). 911. 

— extragenitale (Rosenthal). 931. 

— und Skabies (Gaucher u.Bricout) 
280. 

Sklerosenrezidiv (Oppenheim). 683. 
8krophuloderma (Fox). 546. 

— (Ledermann). 663. 

Skrophulose (Rozenblatt). 342. 
Skrotum, Plastik (Carr). 1087. 

— Tumormetastase im (Kyrie). 1088. 
Solitftrniere, Anurie bei (Giordano). 

670. 

Sommerprurigo von Summereruption. 
Sonnenlichtschutz (Unna). 190. 
Sophol (Hannes). 60. 

Spermanachweis (Joesten). 966. 
Spermatorrhoe (Scheuer). 1089. 

— Kochsalzinjektion bei (Peres- 
Grande). 579. 

Spermatoxine-Neutralisierung (Me- 
talnikow). 70. 

Spinalanästhesie (Tahara). 728. 


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Original fro-rn 

UNIVERSETT OF MICHIGAN 



Sachregister, 


XXXV 


Spinalfllissigkeit bei Syphilis (Boas 

und Lind). 209. 

Spirillosenübertragung, hereditäre 
(Nathan-Larrier). 929. 
Spifochaeta pallida, experimentelle 
Untersuchungen über (Spengler). 
198. 

— pallida in abgeheilten Herden 
(Pasini). 1068. 

— pallida, Züchtung (Boas). 432. 
Spirochaetämie (Thiroloix und Du¬ 
rand). 594. 

8pirochaeten, Arsenfestigkeit der 
(Rothermundt und Dale). 730. 

— beim Fötus (Grünberg). 731. 

— im Gumma (Gaucher und Paris). 
281. 

— Salvarsanwirkung auf (Balfour). 
581. 

Spirochaetenarten (Arnheim). 929. 
Spirochaetenkultur(Schereschewsky). 
197. 

— (Noguchi). 496, 496. (Hoffmann). 
497. 

— (Tomaszewsky). 672. (Arnheim). 
672. 

— (Boas). 928. 

— Impfung mit (Schereschewsky). 
731. (Sowade). 731. 

Spirochaetennachweis (Phillips und 
Glynn). 1062. 

— durch Nigrosin (Yoosmann). 448. 
Sporotrichose (Low). 24. 

— (Adamson). 24. (Harker). 89. (Be- 
am). 90. 

— (Vignolo-Lutati). 90. 

— (Sutton). 90. 

— (Steward). 354. 

— (Walker und Ritchie). 854. 

— (Brocq und Fage). 429. 

— (Hodara und Fuad Bey). 460. 

— (Henderson). 687. 

— (Pautrier etc.). 712. 

— (Fielitz). 776. 

— (Kongreßdiskussion). 845. (Spien- 
dore). 847. ( Vignolo-Lutati). 849. 

— (Adamson). 1114. (Curcio). 1116. 

— Behandlung (Gougerot). 182. 

— Behandlung bei Jodintoleranz 
(Gougerot). 355. 

— des Kalkaneus (Bonnet). 712. 

— experimentelle (Hoffmann). 848. 

— gummöse mit Augensymptomen 
und Spina ventosa (Legry, Sour- 
del und Yelter). 353. 

— Laboratoriumsinfektion (Arndt). 
861. 


Sporotrichose, ostes-periostale und 
artikulare (Jeanselme, Chevallier 
u.Darbois). 355. 

— Übertragung durch Rattenbiß 
(Jeanselme und Chevallier). 363. 

Spirotrichotica, Iridocyclitis (Legry, 
Sourdel und Velter). 353. 

— Spina ventosa (Legry, Sourdel 
und Yelter). 353. 

— Spina ventosa (Jeanselme, Che¬ 
vallier und Darbois). 355. 

Spritzenpipette (Goubeau u. Milian). 
696. 

Stachelzelle, Membran der (Unna). 
323. 

Staphylokokkeninfektion (Kren). 1020. 

Stauungen und Halsrippen (Fearn- 
sides und Sequeira). 699. 

Stauungsbinde zurSalvarsan injektion 
(Stokar). 225. 

Stauungsblutung der Haut (Strauch). 
761. 

Stauungstherapie (Knowsley). 919. 

Steinerkrankungen, Historisches 
(Poussou). 714. 

Steinoperation (Haslam). 73. 

Steinschnitt, Darmverschluß nach 
(Melikiantz). 438. 

Strahlen, biologische Wirkung (Guil- 
leminot). 193. 

StrahlenwirkuM (Wichmann). 101. 

Sterilität bei Frauen (Rongy). 67. 

Streptokokkensepsis (Blühdorn). 634. 

Striae cutis distensae (Little). 425. 

Strnmitis luetica (Schuster). 1074. 

Sublaminseife (Piorkowski). 169. 

Sublimatvergiftung durch Yaginal- 
spülung (Chadzynski). 317. 

Summer-Eruption (Hutchinson). 520. 

— Eruption (Nobl). 537. 

Sycosis framboesiformis (Hutchin¬ 
son). 519. 

— -Keloid (Hutchinson). 619. 

— Röntgenbehandlung der (Belot 
und Hadengue). 1142. 

— vulgaris (Ormsby). 553. 

— vulgaris, Behandlung (Junker- 
mann). 167. 

Syphilid, annuläres (Kingsbury). 550. 

— der Kopfhaut (Kingsbury). 550. 

— lichenoides (Shillitoe). 276. 

— Lupus erythematosus - ähnliches 
(Gaucher, Gougerot u. Croissant). 
280. 

— Lupus erythematodes - ähnliches 
(Mac Leod). 867. 

— papulosquamöses(King8bury).874. 

* 


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UNIVERSITY OF MICHIGAN 



XXXVI 


Sach-Register. 


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Syphilid, Pityriasis lichenoides-ähn- 
lich (Braendle). 422. 

— psoria8ifore8 (Baiban). 128. 

— psoriasiformes (Shiliitoe). 276. 

— serpiginöses (Isaac). 122. 

— serpiginöses (Sachs). 400. 

— trichophytieähnliches (De Aja). 
1034. 

— tuberöses (Kingsbury). 871. 

— zirzinäres (Anthony). 553. 
Syphilidophobie (Scheuer). 457. 
Syphilis (Kren). 132. 

— (Havas). 221. 

— (Neisser). 241. 

— (Hutchinson). 521. 

— (Bulkley). 646. (Whitehouse). 548. 

— (Simpson). 552. 

— (Lesser). 668. 

— (Finger). 922. 

— (Harrison). 928. (Leonard). 931. 

— (Orlowski). 967. 

— (Neugebauer). 1003. 

— (Freuch). 1063. 

— Abortivbehandlung (Werther).42. 

— Abortivbehandlung (öerbsmann). 
53. 

— Abortivbehandlung (Miyacaki). 
177. 

— Abortivbehandlung (Jullien). 440. 

— Abortivbehandlung (Hecht). 821. 

— Abortivbehandlung (Hecht). 948. 

— Abortivbehandlung (Fage und 
Blaye). 582. 

— Abortivbehandlung (Arning).750. 

— Abortivbehandlung (Milian). 800. 
(Hallopeau). 802. (Truffi). 804. 

— Abortivbehandlung (Nobl). 829. 
(Montesanto).830. (Kongreßdiskus- 
sion). 830. 

— Akustikuserkrankungbei(Mayer). 
213. 

— als Todesursache (Eisen8tadt).501. 

— Augenhintergrunderkrankungbei 
(Suter). 1073. 

— Behandlung experimenteller(Blu- 
menthal). 823. 

— beim Kaninchen (Schereschews- 
ky). 197. 

— beim Meerschweinchen (Margo- 
lis). 497. 

— bullosa (Pospölow). 166). 

— bullosa (Pawloff). 290. 

— d’emblee (Papee). 603. 

— des Auges, Behandlung (Yander- 
grift). 948. 

— der Blase (Mikhailoff). 37. 

— der Gefäße (Fiessinger). 509. 


Syphilis der Gefäße (Fiessinger). 936. 

— der Gefäße (Comeesati). 1066). 

— der Gefäße, latente (Pied). 1071. 

— des Gehirns (Brandt). 518. 

— des Gehirns maligna (Mera). 513. 

— des Gehirns (Geissler). 738. 

— des Gehirns (Geissler). 740. 

— des Gehirns (Gargiulo). 1065. 

— des Gehirns und Paralyse( Lands¬ 
bergen). 510. (Giljarowsky). 512. 

— der Gelenke (Gudzent). 737. 

— der Harnblase (Asch). 604. 

— des Herzens (Warthin). 214. 

— des Herzens (Fiessinger). 609. 

— des Kindes, Salvarsan bei (von 
Rokay). 299. 

— der Knochen (Lier). 1019. 

— des Labyrinthes (Hintze). 213. 

— des Labyrinths (Beck). 1069. 

— des Larynx (Gaucher). 738. 

— der Leber (Günther). 983. 

— der Leber mit Tuberkulose (Hall). 
1107. 

— der Lunge (Jensen). 215. 

— der Lunge (Stanley). 1070. 

— des Mediastinums (Rosenthal). 
1072. 

— des Mittelobres (Bourgeois). 505. 

— des Mundes (Gaucher). 788. 

— der Muskeln (Gudzent). 737. 

— der Nsbc, gummöse (Peltesohn). 
505. 

— des Nasenpharynx (Richardson). 
932. 

— der Nebenhöhlen (Gerber). 738. 

— der Nerven (Benario). 511. 

— des Nervensystems (Gaucher). 
740. 

— des Nervus acusticus (McDonagh). 
19. 

— des Pharynx (Gaucher). 738. 

— des Rückenmarks (Corisa). 558. 

— der Seeleute (Pontoppidan). 858. 

— der Stirnhöhle (Hirsch). 738. 

— durch Kulturimpfung (Schere- 
schewsky). 197. 

— Epiphaminreaktion bei (Meyer). 
260. 

— Erythema nodosum bei(Janson). 
455. 

— experimentelle (Hoffmann). 197. 

— Fazialisparese bei frischer (For- 
dyce). 872. 

— Fieber bei (Grön). 433). 

— Geflecktes Kinn bei (Trimble). 
161, 546. 


Gck igle 


Original fro-m 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



Sack-Register. 


XXXVII 


Syphilis gummosa und Salvarsan 
(Mendozzi). 1064. 

— haemorrhagica (Seiffert). 506. 

— Hautallergie bei (Noguchi). 927. 

— hereditaria (Leroux). 218. 

— hereditaria (Arning). 409. 

— hereditaria (Waugh). 558. 

- hereditaria (Gaucher etc.). 694. 

— hereditaria (Sonnenberg). 727. 

— hereditaria (Gaucher etc.). 865 

— hereditaria (Ravold). 986. 

— hereditaria (Bering). 968. 

— hereditaria (8abl6 und Dorel). 
1075. 

— hereditaria, Behandlung (Baisch). 
951. 

— hereditaria, Bekämpfung der 
(Leroux). 517. 

— hereditaria des Auges (Gaucher). 
51.6. 

— hereditaria des Ohres (Gaucher). 
516. 

— hereditaria, Diagnose (Gaucher). 

515, 516. 

— hereditaria, Epidermis bei (Fo- 
glietta). 297. 

— hereditaria, Gesetze der (Carle). 
1044. 

— hereditaria, Haut bei (Gaucher). 

516. 

— hereditaria, Haut und Urin bei 
(Filauro). 1073. 

— hereditaria, Knochenwachstum 
bei (Blumse). 1074. 

— hereditaria, Prognose der(Sprinz). 
708. 

— hereditaria, Statistik (Reischig). 
1063. 

— hereditaria tarda (Marcus). 883. 

— hereditaria tarda (Post). 1029. 

— hereditaria tarda (De Aja). 1034. 

— hereditaria und acquisita (Hudelo 
und Jolivet). 429. 

— hereditaria und Basedow(Gaucher 
und Salin). 692. 

— hereditaria und „606 u (Breda). 
147. 

— hereditaria u. Wassermann (Reu- 
ben). 734, 735. 

— Historisches (Sudhoff). 645. 

— Historisches (Ashmead). 931. 

— in der Armee (Toussaint). 607. 

— Immunisierung gegen (Milian). 
800. 

— insontium (Neumann). 931. 

— Kaninchen- (Truffi). 1050. 

— corymbo8a (Shillitoe). 20. 


Syphilis corvmbosa (Kerl). 1021. 

— lichenoides (Arning). 413. 

— maligna (Fingland). 215. 

— maligna (Gaucher etc.). 429. 

— maligna (Bertram). 507. 

— maligna (Marcus). 883. (Heden). 
883. 

— maligna, Behandlung (Morrow). 
161. 

— maligna und Pseudo - Paralyse 
(Gaucher etc.). 694. 

— Malignität extragenitaler(Blank). 
507. 

— nodosa (Sandmann). 282. 

— oculi nach Arseninjektionen (Ro- 
chon-Durigneaud und Monbrun). 
696. 

— otitis interna durch (Frey). 214. 

— Pigmentanomalien bei (Erna). 
1056. 

— rezidivierende (Foerster). 662. 

— Rezidivroseola (Möller). 686. 

— Serum bei (Klausner). 823. 

— Spinalflüssigkeit bei (Boas und 
Lind). 209. 

— tarda (Nielsen). 1069. 

— Taubheit durch (Kownatzki). 214. 

— tertiäre (Wachenfeld). 417. 

— tertiäre (Wichmann). 939. 

— tertiäre der Niere (Cailliau). 214. 

— tertiäre, kongenitale (Gaucher). 
738, 740. 

— tertiäre, Statistik (Meschtschers- 
ky). 726. 

— tertiaria praecox (Möller-Aspe- 
gren). 883. 

— Tuberkulininjektionen bei (Nico¬ 
las, Favre, Augagneur, Charlet). 
211. 

— Tuberkulinreaktion bei (Burzi). 

797. (Nicolas u.Favre). 797. Gavini). 

798. 

— tuberkuloide Bildungen tertiärer 
(Nicolas und Favre). 796. 

Syphilid, tuberkulöses (Hyde). 562. 
Syphilis und Aorteninsuffizienz (Ful- 
chiers und Reverdito). 212. 

— und Area Celsi (Cappelli). 1050. 

— und Azoospermie (Scheuer). 933. 

— und Epilepsie (Rubino). 514. 

— und Epitheliom (Garibaldi).lOöl. 

— und Friedreichsche Krankheit 
(Gianelli). 515. 

— und Lichen planus (Möller-Aspe- 
gren). 283. 

— und Lupus vulgaris (Sequeira). 
276. 


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Go igle 


Original from 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 




XXXVIII 


Sach-Register. 


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Syphilis und Nervenläsion (Rusch). 
127. 

— und Nervenleiden (Diller und 
Denner). 933. 

— und Neuropathie(Hochsinffer).53. 

— und Parasyphilis der Nerven 
(Mott). 1067. 

— und Psoriasis (Oppenheim). 135. 

— und Psoriasis (Balban). 401. 

— und Psoriasis (Ledermann). 662. 

— nnd Psoriasis (Balzer u. Condat). 
694. 


— und Serumexanthem (Nobl). 133. 

— und Tabes der Frauen (Mendel 
und Tobias). 934. 

— und Tätowierung (Aoki). 1043, 
1056. 


— und Tuberkulose (Power d’Arcy). 

210 . 

— und Tuberkulose, serologische 
Untersuchungen (Möller ü. Suess). 
210 . 

— und Ulcus varicosum (Minassian). 
1068. 

— Ursprung der (Bloch). 230. 

— Vakzine bei Kaninchen- (Grou¬ 
ven). 495. 

— Vererbung experimenteller (Si- 
monelli). 817. 

— Vestibularerkrankung bei (Beck). 
214. 


— viBceralis (Billings). 605. 

— Wassermannreaktion bei tertiärer 
(Reyn). 493. 

— Zerebrospinale (Strandberg). 880. 
Syphilisbehandlung (Laue). 22. (Crig- 

ler). 49. (Prissmann). 51. (Herz¬ 
feld). 62. (Kroeger). 62. (Procho- 
row). 62. (Hesse). 53. (Hubbes). 54. 

— (Tschernobugow). 176. 


— (Gennerich). 743. 

— (Kongreßreferat). 800. . 

— (Petrini). 808. 


— (Freund). 818. 

— (Veress). 950. 

— (Michelet). 951. 

— (Lee). 956. 

— (Barduzzi). 1049. 

— (Leredde). 1075. (Elifani-Soheg- 
gi). 1076. 

— im Jahre 1820 (Pagenstecher). 
1042. 


— im XX. Jahrh. (Touton u. Fendt). 
366. 

— in der Armee (De Napoli). 866. 

— kombinierte (Scholtz u. Riebes). 
1038. 


8yphflitbehandlung mit Artenpräpa¬ 
raten (Welander). 311. 

— mit dem Politischen Mittel (Ber- 
tarelli). 825. 

— mit Einreibungen und Schwefel¬ 
bädern (Rothschuh). 220. 

— mit Embarin (Loeb). 966. 

— mit Hektargyrum (Schoull). 610. 

— mit Hektin (Hallopeau). 312. 

— mit Hektin (Schoull). 610. 

— mit Hektin (Queyrat). 692. 

— mit Hektin und. Hektargyrum 
(Mazzini). 1076. 

— mit Hermesolin (Mirovitch). 696. 

— mit Hydrarsan (Mc Walter). 606. 

— mit Merjodin (Odströil). 220. 

— mit Natrium-Kakodylat (Long). 
606. 

— mit Quecksilber (Walson). 219. 

— mit Quecksilberdikarbonsäure 
(Blumenthal). 732. 

— mit Quecksilberglidine (Matsu* 
moto und Frühwald). 220. 

— mit QuecksiIberstaub (Richter). 
806. 


— moderne (Neisser). 234. 

— neueste Entwicklung der (Touton 
und Feudt). 227. 

— und Wassermann (Gougerot und 
Parent). 894, 897. (Bayly). 1061. 

— Zerebralreisung bei (Pinkus). 986. 

— s. auch Salvarsan. 
8y£hili9diagnose(Harrison).24.(Laue). 


— (Schmitt). 600. 

— (Mulzer). 649. 

— und Konglutination (Streng). 924. 

— und Lymphadenitis(Friedländer). 
574. 

Syphiliserreger (Hoffmann). 928. 
Syphilisheilmittel Boyveau -Laffek- 
teurs (Payenneville). 439. 
Syphilisimofung auf Affen (Tornas- 
czewsky). 600. (Baermann). 600. 

— auf Kaninchen (Ramazzotti). 498. 
(Uhlenhuth und Mulzer). 499. 

— durch gezüchtete Spirochaeten 
(Hoffmann). 497. 

Syphilisinfektion bei der Geburt (Has- 
lund). 433. 

Syphilisprophylaxe (Blech). 931. 
Syphilisreaktion (Graets). 164. 

— (Malinowski). 174. 

— (Come88atti). 199. 

— (Fränkel). 204. 

— (Sonntag). 204. 

— (Hecht). 205. 


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UNIVERSITY 0F MICHIGAN 



Sach-Register. 


XXXIX 


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Syphilisrt&ktion (Hildebrand). 205. 

— (Troller). 206. 

— (Noguchi). 207. 

— (Braendle). 206. 

— (Dexter etc.). 209. 

— (Boas). 482. 

— (Altmann). 457. 

— (Meier). 480. 

— (Gennerich). 482. 

— (Thomson und Boas). 484. 

— (Keidel). 484. 

— (Kon). 486. 

Zelunder). 486. 

Gavini). 487. 

— (Dalla Favera). 488. (Tuccio). 488. 
(Eossi). 488, 489. 

— (Campä). 580. 

— (Matsuura etc.). 728. 

— (Wolff). 782. (Sormani). 732. 
(Schmidt). 738. 

— (Müller). 824. 

— (Stein). 925. (Laird). 926. (Schoen- 
rich). 926. (Citren). 926. 

— (Verrotti). 1058. 

— an der Leiche (y. Werdt). 1057. 

— Antigene bei der (Daniels). 490. 

— bei Alkoholgenuß (Craig und 
Nichols). 488. 

— bei Bleivergiftung( Schnitter). 205. 

— bei Bleivergiftung (Perussia).492. 

— bei Erblues (Reuben). 734, 785. 

— bei Frambösie (Schaffner). 99. 

— bei Gefäßerkrankungen (Leder¬ 
mann). 820. 

— bei Geisteskranken (Muirhead). 
925. 

— bei Hirnläsionen (Nizzi). 203. 

— bei Kaninchensyphilis (Blumen¬ 
thal). 491. 

— bei Karzinom (Förster). 498. 

— bei Lepra (Photinos und Micha- 
ölidös). 788. 

— bei Lues latens (Letulle u. Ber- 
geron). 206. 

— bei Nervenerkrankungen (Dem- 
bowski). 

— bei nichtluetischem Serum (Cal- 
caterra). 924 

— bei Paralyse (Schönhals). 491. 

— bei Paralyse (Candler). 1060. 

— bei Pellagra (Carletti). 495. 

— bei Prostituierten (Dreuw). 484 

— bei Retinocborioiditi8(Pignatari). 
202. 

— bei Schwachsinnigen, Epilepti¬ 
kern, Blinden und Taubstummen 
(Thomsen etc.). 490. 


8yphilitreaktien bei Spätformen 
(Plehn). 480. 

— bei Taubheit (D’Amato). 1051. 

— der Lumbalflussigkeit (Stühmer). 
1060. 

— Diagnostischer Wert der (Mili- 
an). 828. 

— Divergenz der Resultate (Hallion 
und Bauer). 490. 

— forensische Bedeutung der (Le¬ 
dermann). 927. 

— im Tertiärstadium (Reyn). 493. 

— in der int. Medizin (Matoszi- 
Scafa). 486. 

— in der Laryngologie (Weinstein). 
926. 

— in der Psychiatrie (Plaut). 206. 

— in der Rhinologie (Strandberg). 
208, 480. 

— intradermale (Fontana). 462. 

— intradermale (Fontana). 798. (Ni¬ 
colas). 729. 

— mit aktiven Seren (Hecht und 
Lederer). 822. 

— mit Azetonextrakten (Kolle und 
Stiner). 786. 

— mit Fluornatrium (Paris u. Des- 
mouliere). 693. 

— mit Kuorin (Kuboyama u. Baba). 
177. 

— mit ozonisiertem Serum (Segale). 
489. 

— Modifikationen der (Joltrain und 
Bönard). 439. 

— Modifikationen der (Gelarie).485. 

— nach Brieger-Renz (Ruta). 202. 

— nach v. Düngern (Schereschews- 
ky). 205. 

— nach v. Düngern (Stiner). 1057. 

— nach v. Düngern in der Oto-Rhi- 
nologie (Kinck). 734. 

— nach Karvonen (Siebert u. Miro- 
nescu). 923. 

— nach Müller und Landsteiner (Ep¬ 
stein und Deutsch). 784. 

— nach Noguchi (Ullom). 924. 

— nach Salvarsan (Enginan u. Buh- 
man). 1048. 

— nient spezifische(Nedrigailofi und 
Kolobeff). 482. 

— Thermoresistenz der Antikörper 
(Thomsen und Boas). 492. 

— und Behandlung (Gougerot und 
Pareut). 894, 897. 

— und Behandlung (Bayly). 1061. 

— und Kochsalzlösung (Pölilmann). 
926. 


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UNIVERSITY OF MICHIGAN 



XL 


Sach-Register. 


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Syphilisreaktion und Salvarsan (No- 
guchi). 48. 

— und Salvarsan (Swift). 48. 

— und Salvarsan (Litterer). 228. 

— und Salvarsan (Mc Donagh). 816. 

— und Salvarsan (Müller). 822. 

— und Temperatur (Guggenheimer). 
207. 

Syphilisrezidiv al initio (Audry).1044. 
Syphilisübertragung, experimentelle 

(Frank). 930. 

Syphilitische Anämie der Kinder 
(Hutinel). 219. 

— Aortitis (Koch). 508. 

— Arteriitis (Beitzke). 510. 

— Elephantiasis (Mc Donagh). 274. 

— Exantheme,Lichtstrahlenwirkung 
auf (Schein). 221. 

— Frühapoplexie (Adler). 1074. 

— Frührezidive (Veres). 460, 461. 

— Gefäßerkrankung (Biermann). 
212. 

— Gefäßerkrankung (Schwarz). 212. 
(Eich). 213. 

— Gefäßerkrankung, Behandlung 
(Öigaard). 606. 

Syphilitisches Gumma, Kontagiosität 

(Sprecher). 211. 

Syphi litische Halswirbelnekrose (Cal- 
laghan). 935. 

— Hemiplegie, Behandlung (Robin). 
53. 

— Infiltrate nach Salvarsan(Krzysz- 
talowicz). 291. 

— Kinder, Entwicklung heredo- 
(Vas). 936. 

— Kinderlähmung (Box). 218. 

— Leberzirrhose (Ridder). 737. 

— LeptoTneningitis (Beitzke). 610. 
Syphilitisches Leukoderma (Kolokin). 

176. 

— Leukoderm mit Atrophie (Mac 
Donagh). 666. 

— Odem (Brooke u. Savatard). 144. 

— Ödem (Savatard). 701. 
Syphilitische Mastitis (Pied). 436. 

— Meningo-vascularitis (Ravaut). 
738. 

— Muskelatrophie (Nanta). 171. 

— Myositis (Chiappe). 215. 

— Nephritis (Hall und Beattie). 606. 

— Nephritis, Salvarsan bei (Criado). 
887. 

— Orchitis, experimentelle (Dubois). 
424. 

— Orchitis, experimentelle (Nogu- 
chi). 496. 


Syphilitische Papeln des Ohres (Beck). 

— Periphlebitis (Török). 1071. 

— Polyneuritis (Demanche undMiö- 
nard). 1072. 

— Pseudoreinfektion (Veress). 460, 
461. 

— Pseudoreinfektion (0ksenow).907. 

— Reinfektion (Fabry). 981. 

— Reinfektion nachSalvarsan(Broca 
und Fernet). 279. (Jeanselme una 
Vernes). 279. 

— Spina ventosa (De Aja). 1034. 

— Strumitis (Schuster). 1074. 

— tardive Papeln (Haslund). 433. 
(Nielsen). 462. 

— Tertiärläsionen (Nicolas u.Favre). 
796. 


— Urorektalfistel (Delbet). 1072. 

— Uterusblutung (Franceschini). 
1066. 

Syphilom des Kaninchenauges (Chi- 
rivino). 198. 

— des Kaninchenauges (Hoffmann). 
821. 

Syphilonychia haemorrhagioa (Mza- 
reutow). 295. 

Syphilopyodermitis nasi (Lebar). 607.• 
Syrgol (Hegner). 961. 

Syringom (Mc Donagh). 1024. 
Syringozystadenom (Königstein). 541. 


T. 


Tabakraucher, nervöse Störungen 
der (Frankl-Hochwart). 653. 
Tabes dorsalis (Adamkiewicz). 215. 

— dorsalis beim Neger (Hummel). 217. 

— dorsalis der Ehegatten (Eshner)* 
218. 

— dorsalis der Frauen und Syphilis 
(Mendel u. Tobias). 934. 

— Dermatosen bei (Milian). 934. 

— Salvarsan bei (Leredde). 816. 
Tabesfrühsymptom, Balkenblase als 

fWolbarst). 1088. 

Taoiker, Hemiplegie bei einem 
fVoyer und Desqueyroux). 613. 
Taoischer Arthropathie, Hg bei 
(Etienne und Perrio). 750. 
Taoische Optikusatrophie (Goebel). 
740. 

Tätowierung und Syphilis (Adki). 
1043, 1056. 

Tagayasanholz-Dermatitis (Iwakawa). 

363. 


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UNIVERS1TY OF MICHIGAN 




Sach-Register. 


XLI 


Talalgie, Röntgen bei (Ghartier und 
Delherm). 1125. 

Talgdrflsennaevi u. -tumoren (Mar- 
tinotti). 448. 

TalgdrOsennaOvus (Sachs). 266. 
Taubheit durch Syphilis (Kownatzki). 
214. 

— nach Salvarsan (Beck). 222. 

_ nach Salvarsan (Neubauer). 804. 

Teer bei Hautleiden (Nobl) 919. 
Teerbad bei Psoriasis^Balzer etc.). 429. 
Teerhaut (Balban). 128. 
Teerchrysophansäure-Bäder bei Pso¬ 
riasis (Balzer etc.). 698. 
Teetabletten (Hesse). 965. 
Teleangiektasie (Galloway). 1092. 
Teleangiektasien bei Diarrhoe (Fearn- 
sides). 440. 

Tetrodoxin (Inouye). 728. 

Thalliumazetatvergiftung (Quidet). 79, 
1119. 

Thiosinamin (Rönon). 104. 
Thoriumpastenbehandlung (Bulkley). 
549. 

Thrombose nach Salvarsaninjektion 
(Clingenstein). ’454. 

Thymus und Sexualorgan (Paton) 317. 
Thyroviditis nach Jodkali (Seilei). 53. 
Tierexperiment bei Syphilis (Church- 
mann). 198. 

Tinea capitis (Scott). 30. 
microsporica (Pasini). 151. 

— tonsurans (Fernet). 719. 

— versicolor (Knowles). 637. 

— circinata (Whitfield). 700. 
Todesursachen (Eisenstadt). 211. 
Toxinempfindlichkeit bei Hauttuber- 

kulose (Zieler). 771. 

— bei Tuberkulose (Sorgo). 87. 
Toxische Hauterkrankungen (Hart- 

. zell). 719. 

— Hauterkrankung, Erythema mul- 
tiforme als (Anthony). 722. 

Toxischer Hauterkrankung, Stoff¬ 
wechsel bei (Johnston). 721. 

— Hauterkrankung, Anaphylaxie bei 
(Fordyce). 720. 

Toxi-Tuberkulide (Brooke und Sava- 
taro). 144. 

Trachom und Gonorrhoe (Heerfordt). 
315. 

*— und Gonorrhoe (Gorbunow). 752. 
Transplantation der Haut (Evans) 1126. 
Treponema v. Spirochaeta. 
Trichloressigsäure (Knauer). 184. 

— bei Lupus erythematodes(Serrano). 
559. 


Trichomycosis axillae (Castellani).l 57. 
r— palmelina (Ducrey). 790. 

— palmelina (Afzelius). 28. 
Trichonodosis (Csillag). 92. 
Trichophytia profunda (Neugebauer). 

266. 

— profunda (Oppenheim). 388. 

— profunda (Lipschutz). 683. 
Trichophytie (Schramek). 16. 

— (Jader Cappelli). 793. 

— (Bloch) 1114. 

— -Behandlung (Bruck und Kusu- 
noki). 91. 

— -Behandlung (Williams). 1046. 

— der Gelenke (Sequeira). 278. 

— der Nägel (Truffi). 1050. 

— des Rumpfes (Sequeira). 278- 

— Histologie (Sequeira) 275). 

— Impfung gegen (Bruhns) 664. 

— Isolierung der Kranken (Wile). 181. 
_Röntgenbehandlung (Bulkley). 181. 

— Vakzine gegen t (Lombardo). 794^ 
Trichophytien, dänische (Bang). 432. 
Trichophvton plicatile, Kultur (Se¬ 
queira). 427. 

— rosaceum (Bolam). 289. 
Trichophytonarten in Mailand und 

Como (Pasini und Bottelli). 794. 

— in Rom (Pecori). 791. 

— in Turin (Vignolo-Lutati). 792. 
Trichosporosis nodosa (Mc. Leod). 717. 
Trichotoxisches Serum (Cuiffo). 795. 
Tropenkrankheiten (Rüge und zur 

Verth). 1148. 

Trypanosomendemenz (Martin). 341. 
Trypanosomenklassifizierung (Lave- 
ran). 340. 

Trypanosomennachweis durch Nigra- 
sin (Yoosmann). 443. 
Tuberkelbazillen, Durchtritt durch 
die Haut (Koenigsfeid). 771. 
Tuberkelbaziliennachweis im Harne 
(Bachrach und Necker). 322. 
Tuberkulid (Sequeira). 143. (Brooke 
und Savatard). 144. 

— (Bosellini). 149. 

— (Leyberg). 843. 

— (Dore). 1023. 

— atrophisches (Bunch). 271. 

— lichenoides (Bosellini). 710. 

— lupoides (Petrini). 796. 

— nach Masern (Messa). 

— papulöses (Laseiner). 83. 

— papulo-nekrotisches (Bosellini). 
149. 

— papulo-nekrotisches (Bruck). 419. 


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XLII 


Sach-Register. 


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Tuberkulid, papulo-nekrotisches und 
Lupus (Goyon und Gougerot). 429. 

— papulo-nekrot. (Fox). 646. 

— papulo-nekrotisches (Mac Eee). 
560. 

— papulo- nekrotisches (Ledermann). 

668 . 

— papulo-nekrotisches (Lesser). 668. 

— papulo-nekrotisches (Wortmann). 
879. 

— papulo-uekrotisches (Rusch). 994. 
(üllmann). 1008. 

— Tuberkulin bei papulo-nekro- 
tischem (Bernhardt). 879. 

Tuberkulin bei Folliklis (Bernhardt). 
879. 

— bei Harntrakttuberkulose (Young). 
72. 

— bei Nierentuberkulose (Karo). 624. 

— bei Nieren tuberkulöse (Wildbolz). 

768. (Bachrach und Necker). 768. 

— bei Paralyse (Pilcz). 518. 

— eiweißfreies (Gabrilowitsch). 1112. 

— Neurin- (Scnlaudrafl). 1106. 

— und Tuberkulose (Campana). 296. 
Tuberkuline, verschiedene (Blümel). 

770. 

Tuberkulinanaphylaxie (Capelle). 771. 
Tuberkulinbehandlung (Pedersen). 71. 

— des Erythema induratum (Thi- 
bierge und Weißenbaqh). 87. 

Tuberkulinimpfung. Area bei (Preuße). 
346. 

Tuberkulininjektionen bei Syphilis 
(Nicolas, Favre, Augagneur , 

Charlet). 211. 

Tuberkulinreaktion (Secchi). 84. 

— (Hollmann). 1112. 

— bei Lepra(Photino8 u. Michaelidös). 
788. 

— bei Syphilis (Burzi). 797. (Nicolas 
und Favre). 797. (Gavini). 798. 

Tuberkulöse Drüsen, Röntgenbe¬ 
handlung (Geyser). 875. 

— Elephantiasis (Purslow). 1083. 
Tuberkulöses Geschwür der Lippe 

(Schramek). 270. 

— Geschwür der Zunge (Schramek). 
270. 

Tuberkulöse Harnröhrenstriktur(Con- 
stantine8Co). 487. 

Tuberkulom der Unterlippe (Bobbis). 
842. 

Tuberkulose (Typus humanus et 
bovinus). 1107. 

— Abwehr der (Calonette u. Guörin). 

769. 


Tuberkuloee. Alopekie bei viszeraler 
(Peyri Rocamora). 796. 

-Behandlung mit Radium (Bern¬ 
heim). 1146. 

— beim Hund (Römer). 1111. 

— -Bekämpfung der (Buohting). 
1109. (Jacob). 1109. (Petruschky). 
1109. (Jensen). 1110. 

— Blasonausschaltung bei (Boeckel). 
717. 

— des Gaumens, miliare (Lipsohütz). 
688. 

— des Harnapparates (Pedersen). 72. 

— der Harnwege (West). 1086. 

— der Haut (Oppenheim). 686. 

— der Haut (Gaucher etc ). 692. 

— der Haut (Ciuffo). 799. 

— der Haut (Lier). 1018. 

— der Haut beim Pferde (Herrmann). 
168. 

— der Leber mit Lues (Hall). 1107. 

— der oberen Luftwege, Behand¬ 
lung (Pfannenstiel). 86. 

— der Niere (Vignard und Thevenot). 
717. 

— der Niere, Behandlung (Wildbolz). 
1084. (Karo). 1086. 

— des Säuglings (Wakuchima). 772. 

— des Uterus; Heilung durch 
Röntgenstrahlen (Spaeth). 318. 

— Diabetes und Gicht bei (Raw). 1107. 

— disseminierte der Haut (Leiner 
und Spieler). 348. 

— hämatogene Lymphdrüsen (Hau¬ 
stein). 1111. 

— Headeche Zonen bei (Noeggerath 
und Salle]. 346. 

— Heredo- (Landonzy u. Laederich). 
769. 

— Immunisierung gegen (Borissjak 
etc.). 1105. (v. Baumgarten etc.) 
1111. 

— Inhalations- (Derewenko). 772. 
(Hara). 772. 

— Jodnatrium-Ozonbehandlung bei 
(Pfannenstiel). 847. 

-Kommission (Engelbreth). 684. 

— -Kommission, englische. 1107. 

— -Konferenz in Korn, X. inter¬ 
nationale. 1109. 

— kutane (Fox). 675. 

— spezifische Behandlung der 
(SaathoflQ. 778. 

— spezifische Diagnose der (Saathoff). 
773. 

— Toxinempfindlichkeit bei (Zieler). 
771. 


Gck igle 


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UNIVERSSTY OF MICHIGAN 



Sach-Register. 


XLI1I 


Tuberkulose. Tuberkulin bei Nieren- 
(Karo) 624. 

— Tuberkulin bei Nieren- (Wild¬ 
bolz). 768. (Bachrach und Necker). 
768. 

— und Addisonsohe Krankheit 
(Werner). 68. 

— und Erythem fCuiffini). 86. 

— und Erythem (Alessandri). 86. 

— und Hydrotherapie (Winteroitz). 
1110. 

— und Krebs (Fischer). 1110. 

— und Prurigo (Boas). 432. 

— und Syphilis (Power d’Arcy). 210. 

— und Syphilis, serologische Unter¬ 
suchungen (Müller und Suess). 210. 

— und Tuberkulin (Campana). 296. 
—Y er br ei tung der (Hil lenberg). 1109. 
Tuberkulosevirus (Leschke). 770. 

(Rosenblat). 770. 

Tuberculosis cutis universalis (Isaac). 
121. 

— verrucosa cutis (Urban). 88. 

— verrucosa cutis (Hintz). 402. 

— verrucosa cutis (Savatard). 406. 
THberosis cutis pruriginosa (Fasal). 

266. 

Tumor der Bauchhaut (Kingsbury). 
873. 

— der Lippe (Kingsbury). 873. 

— des Hodens (Fink). 1086. 
Tumoren, Aktinium bei malignen 

(Czerny und Caan). 914. 

— aktive Immunität gegen (Apolant 
und Marks). 334. 

— des Hodens (Stoppato). 625. 

— Immunität bei Doppelimpfung 
von (Apolant). 384. 

— Radiotherapie maligner (Morton). 
640. 

— Radium bei malignen (Moullin). 
473. 

— Radium bei malignen (Mac 
Donald). 1146. 

— Röntgen bei malignen (Judd). 476. 

— Röntgen bei malignen (Comas 
und Prid). 917. 

— Salvarsan bei malignen (Czerny 
und Caan). 223. 

— SerodiagnoBtik maligner (Mona¬ 
kow). 493. 

— Serodiagnostik maligner (Kraus 
etc.). 630. 

— -Überpflanzung (Gargans). 766. 
Tumormstastase im Skrotum (Kyrie). 

1088. 


Tyloma der Fußsohlen (Keyenburg). 
291. 


u. 

Ulzera, Behandlung mit Allantoin 
(Macalister). 1134. 

— des Mundes und Salvarsan 
. (Gerber). 43. 

Ulzeration durch Pneumokokken 
(Parter). 1120. 

Ulcus chronicum tuberculosum (Ehr¬ 
mann). 402. 

— chron. vulvae (Henisius). 120. 

— cruris (Wehner). 106. 

— cruris (Zürn). 381. 

— cruris, Behandlung (Althoff)' 106. 

— cruris, Behandlung (Roth). 1122. 

— cruris, Behandlung (Beck) 1128. 
(Bircher). 1129. 

— cruris, Behandlung mit Pflaster¬ 
strumpfband (Budinger). 187. 

— cruris, Zuckleimverband (Longin). 
429. 

— durch Röntgenbestrahlung (Kerl). 
404. 

— gangraenosum (Königstein). 6. 

— gonorrhoicum (Serra). 896. 

— molle ani (Wachenfeld). 412. 

— molle der Harnröhre (Glingar 
und Biach). 766. 

— molle des Unterschenkels (Lip- 
schütz). 3. 

— molle extragenitale (Lipschütz). 
127. 

— molle extragenitale (Merian). 168. 

— molle extragenitale (Nobl). 680. 

— molle extragenitale (Bruner). 704. 

— molle phagedaenicum (Leder¬ 
mann). 662. 

— molle, Salvarsan bei (Pawlow). 703. 

— molle urethrae (Tschumakow). 65. 

— molle, Verimpfung auf die Horn¬ 
haut (Fontana). 66. 

— rodens, Behandlung (Little). 185. 

— rodens, Behandlung mit Uran- 
kalzium-Phosphat (Churchward). 
185. 

— rodens, Radium bei (Sequeira). 
1124. 

— rodens retroauriculare (Sequeira). 
718. 

— Staphylokokken (Friedländer). 
670. 

— trophisohes (White). 1081. 


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UNIVERSITY OF MICHIGAN 



XLIV 


Sach-Register. 


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Ulcus tuberculosum der Lippe (Schra- 
mek). 270. 

— tuberculosum der Zunge (Schra- 
mek). 270. 

— varicosum (Fischer). 463. 

— varicosum (Fischer). 970. 

— varicosum und Lues (Minassian). 
1068. 

Ultraviolette Strahlen, Wirkung auf 
Eiweißantigen (Doerr und Moldo- 
van). 210. 

— Strahlen (Rosseiet). 1124. 

— Strahlen (Perutz). 1139. 
Unguentum adhaesivum (Dreuw). 1135. 
Untersuchungszimmer - Einrichtung 

(Dreuw). 168. 

Uran - Kalzium - Phosphat (Church- 
ward). 185. 

Ureterensteine (Furniß). 319. 

— auswandernae (Frenkel). 437. 

— Entfernung (Fabrikant). 72. 
Uretritis cystica (Stoerk). 320. 
Ureterkatheterismus (Lohnstein). 317. 
Ureterzysten (Pietkiewicz). 74. 
Urethra, Glasröhre in der (Evans). 820. 

— Sarkom der (Nebesky). 319. 

— siehe auch Harnröhre. 
Urethralanästhesie (Karo). 55. 
Urethralfieber (Greenberg). 1087. 
Urethralmassage (Dott und Finoc- 

chiaro). 56. 

Urethralschmerz (Dott und Finoc- 
chiaro). 55. 

Urethralwulst, weibliches (Sachs). 759. 
Urethritis, Behandlung der pro- 
liferierenden (Lohnstein). 619. 

— chemischen Ursprungs (Robinson). 
319. 

— chronica, Erregerder (Wahl). 314. 

— chronica cystica (Buerger). 68. 

— cystica (Stoerk). 320. 

— infolge von Tonsillitis (Hunner). 78. 

— trachomatosa (Heerfordt). 315. 
Urethrotom (Legueu). 618. 
Urethrozeptische Malakoplakie (Pa- 

nizzoni). 444. 

Urethrozystitis (Buerger). 68. 
Urotropin (Sachs) 10, 1136. 

Urtikaria (Meyers). 912. 

— Behandlung mit Chinin (Wolff). 
644. 

— chronica bei Pseudoleukämie 
(Polland). 104. 

— papulosa chronica (Mucha). 14. 

— perstans verrucosa (Fasal). 266„ 

— pigmentosa (Bunch). 271. 

— pigmentosa (Rusch). 395. 


Urtikaria pigmentosa (Fox). 544. 

— pigmentosa (Ullmann). 1012. 
Uterusblutung, syphilitische (Fran- 

ceschini). 1065. 

Utriculus prostaticus - Behandlung 
(Geraghty). 58. 

Uviollicht bei Psoriatis (Heimann). 443. 

v. 

Vakzinationsexantheme (Biehler). 83. 
Vakzinationsstellen, Pikrinsäure auf 
(Schamberg und Kohner). 1102. 
Vakzine bei Kaninchensyphilis (Grou¬ 
ven). 495. 

-Behandlung (Ullmann). 7. (Morris 

und Dore). 29. (Heinsius). 62. 
(Cunningham). 63. (O’Neil). 63. 
(Sowinsky). 64. (Cabst). 71. 
(Gardner). 71. (Geraghty). 71. 
(Strubeil). 105. 

-Behandlung (Engman). 182. 

— -Behandlung (Gilchrist). 183. 

— -Behandlung (Savill). 183. 

— -Behandlung (Mauche). 184. 

— -Behandlung (Serkowski). 467. 

— -Behandlung (Szerkowski). 679. 

— -Behandlung (Feuerstein). 681. 
(Synott). 632). 

-Behandlung (Serkowski). 728,908. 

-Behandlung (Craig). 920. (Mc. 

Donald). 920. 

— -Behahdlung (Mautö). 1136. 
(Ritchie). 1136. 

— -Behandlung der Arthritis gonor¬ 
rhoica (Schmidt). 63. 

— -Behandlung der Arthritis gonor¬ 
rhoica (de Azua). 886. 

— L-Bebandlung der Furunkulose 
(Beeman). 472. 

— -Behandlung der Gonokokken¬ 
erkrankungen (Jakowlew und 
Jasnitzki). 293. 

— -Behandlung der Gonokokken¬ 
erkrankungen (Seilei). 963. (Buka). 
968. (Albere). 963. 

— -Behandlung der Gonorrhoe 
(Merkurjew und Silber). 68. 

— -Behandlung der Gonorrhoe 
(Sowinski). 612. 

— -Behandlung der Gonorrhoe (Mer- 
kuriew und Silber). 754. (Horwitz). 
764. 

— -Behandlung der Hautkrank¬ 
heiten (Albers). 963. 


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Sach-Register. 


XLV 


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Vakzine* Behandlung der Karbunkel 
(Mc. Donald). 472. 

— -Behandlung des Krebses (Potter). 
1099. 

— -Behandlung der Pilzerkran¬ 
kungen (Lora bardo) 794. 

— -Behandlung mit bestrahlter 
Vakzine (Renaud). 471. 

— -Behandlung, Wrights (Petersen). 
472. 

Vakzinepusteln, Inhalt der (Rosen- 
feld). 1101. 

Varikokele, Blasenneuralgie dureh 
(Maraini). 624. 

Variola, Komplementbindungs¬ 
reaktion bei (Kryloff). 1102. 
Varizellen (Huismans). 768. 
Vasomotorische Neurosen (Roth). 361. 
Venentrokar, neuer (Strauß). 942. 
Verbrennung (Arning). 414. 

— (Ormsby). 639. 

— des Gaumens (Gougerot etcA 693. 

— durch elektrischen Strom (Leuor- 
mant). 363. 

— Narbe nach (Papaioannou). 910. 
Vergiftung mit Thalliumazetat (Qui- 

det). 1119. 

Verhütung von Pollutionen (Schnitt¬ 
kind). 295. 

Verkalkungen durch Jodipininjek- 
tionen (Dalhaus). 54. 
Veronalexanthem (Pollitzer). 903. 
Verruca vulgaris (Hyde). 562. 
Verumontanum, Krankheit des (Ru- 
gles). 754. 

Vesikaesanpillen (Boltenstern). 904. 
Vestibularerkrankung bei Syphilis 

(Beck). 214. 

Viskosimeter, Serodiagnose durch 
(Csepai und Torday). 493. 
Viszerale 8yphilis (Billings). 505. 
Vitiligo (Wieniewski). 174. 

— (Little). 272. 

— (Friedländer). 909. 

— bei Lepra (Nagamatsu). 1056. 

— im Auge (Komoto). 336. 

— Sonnenlicht bei (Wisniewski).[879. 

— und Augenleiden (Erdmann) 336. 
Vulvaerythem bei Diabetes (Labbd). 

321. 

Vulvo-Vaginitis bei Kindern (Perrin). 
1080. 

w. 

Warzen, spontanes Verschwinden von 
(Galewsky). 892. 


Warzenbehandlung (Saalfeld). 915. 

Wassermannsche Reaktion v. Syphi¬ 
lisreaktion. 

Wasserstoffsuperoxyd in Salbenform 
(Sylla). 189. 

Wismuth, Ersatzmittel (Hoffmann). 
168. 

Wismuthpaste gegen Eiterungen 
(Beck). 187. 

Wolframsäure-Dermatitis (Wollen¬ 
berg). 259. 


X. 

Xanthelasma, Behandlung mit Radium 
(Sohindler). 186. 

Xanthoerythrodermia perstans (Per¬ 
net). 699. 

Xanthoma oongenitale (Bunch). 697. 

— tuberosum multiplex (Kingsbury). 
546. 

— tuberosum multiplex (Pollitzer 
und Will). 707. 

— tuberosum multiplex (Pollitzer 
und Wile). 1046. 

— tuberosum mit Hypercholesterin- 
ämie (Thibierge und W eißenbach). 
385. 

Xerase bei Fluor albus (Toybin). 59. 

Xeroderma pigmentosum (Hutchin¬ 
son). 619. 

— pigmentosum (White). 1031. 


Y. 

Yaws (Verteuil). 633. 


z. 

Zellulodermitis durch Autokontusion 
(Bernacchi). 359. 

Zementkrätze (Martial). 96. 
Zentralblatt für innere Medizin und 
Grenzgebiete. 522. 
Zerebrospinalflüssigkeit, Reaktion der 
(Bertelsen und Bisgaard). 207. 

— Zytologie der (Szecsi). 602. 

(Milian und Levy-Valenei). 502. 
Zervikalsekret und Schwangerschaft 
(Jerailo). 433. 

Zervixfibrom (Leguen). 714. 
Zervizitis gonorrhoica (Dannreuther 
960. 


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XLVI 


Sach-Register. 


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Zinkleimverband bei Ulcus cruris 
(Longin). 429. 

Zirkumzision (Richstein) 966. 

— und Infektion (Pawlow). 663. 
Zirrhose der Leber (Guthrie). 1069. 

— der Leber, Pigment- (Roberts). 

1121 . 

Zona vide Herpes zoster. 
Zungenaffektion (Williams). 567. 
Zungenpapillom (Jennings). 764. 
Zungentuberkulose (Schramek). 270. 
Zungenwurzelatrophie, glatte (Milne). 
736. 

Zwischenzellen und Hodenatrophie 
(Kah). 74. 

Zylindrome des Gesichtes und Kopfes 
(de Beurmann und Verdun et 
Bith). 287. 

Zystedes Kollikulus (Wolbarst). 1088. 


Zyste der Nebenniere (Bourcy und 
Legueu). 716. 

— der Schamlippe (Maki). 728. 

— der Unterlippe, Speicheldrüsen - 
(Aja). 888. 

Zystitis bei Säuglingen (R*ch und 
v. Reuß). 1082. 

— Diplosal bei (Schwenk). 462. 

— gonorrhoica (Scholtz). 611. 

— tuberkulöse (Girolami Virghi). 37. 

— cystica (Stoerk). 820. 

Zystoskop (Ringleb). 174. 

— (Buerger). 1086, 1087. 
Zystoskopschäden (Marion). 174. 
Zystoskopstativ (Brenner). 74. 
ZystO-Urethroskop (Bürger). 57. 
Zytologie des Liq. cerebrospinalis 

(Szöcsi). 502. (Milian und Lery- 
Valensi). 502. 

Zytorrhyctes vacoinae, Kultur des 

(Siegel). 763. 


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II. 


Autoren-Register. 


laberen, J. P. Nephrektomie. 569. Alkies, H. B. Radiamtherapie. 919. 
Abbe, R. Radiumtherapie. 1145. — W. H. B. and Harriaon, F. C. 

Abelin. Über eine neue Methode, das Radiamtherapie. 919. 

Salvarsan nachzuweisen. 807. Aja, 8. de. Salvarsan bei Lympho- 

— J. Salvarsanausscheidung. 942. sarkom. 558. 

Abelsdorff, 6. Sehstönmgen nach — Paraurethralgonorrhoe. 887. 

Vergiftungen. 951. — Zyste der Unterlippe. 888. 

Abrami und Gaacher v. Gaacher. — Lymphdrösengumma. 888. 

Abrams. Aortenaneurysmenbehand- — Botryomycosis humana. 1088. 

lang. 1076. — Spina ventosa luetica. 1034. 

Achard und Flandin. Salvarsan bei — Lues hereditaria tarda. 1084. 

Angina Yincenti. 594. — Sekundärsyphilid. 1034. 

Adamkiewicz. Über die Beziehungen — und Nonei], J. Herpes nach 

der Erkrankungen der Gefäße zu Salvarsaninjektion. 559. 
Erkrankungen des Rückenmarks. Albarran, P. Blutungen aus der Pro- 
215. staU. 56. 

Adamson. Epitheliom auf Lupus vul- Alber8, A. Vakzinetherapie. 963. 
garis. 17. — -Schönberg. Röntgen strahlen wir- 

— H. G. Sporotrichose. 24. kung auf Gartenerde. 195. 

— Rezidivierender Herpes der Ge- — - Schönberg. Lindemannröhre, 

säßgegend. 29. 478. 

— Onychia sicca syphilitica und Aldridge, N. Pagets disease. 765. 

Alopezia totalis. 140. Alessandri, G. Beitrag zur pathoge- 

— Tuberkulid? 1022. netischen Beziehung zwischen 

— Sporotrichose. 1114. polymorphem Erythem und Tuber- 

Adler. Exanthem bei Neoplasma kulose. 86. 

ventriculi. 862. Alexander. Ekzema marginatum 

— Heinrich. Syphilitische Frühapo- durch Epidermophyton. 385. 

plexie. 1074. Alexandrow, W. Zur Kasuistik und 

Adrian, C. Residualharnmenge. 570. Behandlung der Pyelitis. 69. 
Afzeliu8. Alopezia toUlis congeniU. Allert, J. Beitrag zur Therapie der 
28. Seborrhoe. 188. 

— Trichomycosis palmelina. 28. Allworthy, S. W. Kohlensäureschnee. 

— Sklerodermie und Hemiatrophia 103. 

faciei. 482. Almann. Emphysema cutis univerale. 

— Sklerodermie. 880. 408. 

— Raynaudsche Krankheit. 884. Almkvi8t Neurorezidiv bei einer 

Ahmed Sikbal, Levy-Franckel und salvarsanbehandelten Luespatien- 

Gaucher v. Gaucher. tin. 27. 



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UNIVERSITf OF MICHIGAN 



XLVIII 


Autoren-Register. 


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Almkvist. Akustikus neuritis nach 
Salvarsan. 283. 

— Symmetrisches Ekzem. 884. 

— J. Encephalitis nach Salvarsan. 
964. 

Aiston, Henry. Die heilende Wirkung 
des Salvarsans bei Framboesie. 48. 

— Die heilende Wirkung des Sal¬ 
varsans bei Framboesie. 303. 

Althoff. Zur Behandlung des Ulcus 
cruris. 106. 

Altmann. Syphilisreaktion. 457. 

Amato, Alessandro. Über die Wir¬ 
kung der Röntgenstrahlen auf in 
Karyokinese begriffene Zellen. 102. 

Andersen, H. G. C0 2 bei Hämorrhoi¬ 
den. 1147. 

Anderson, J. und Goldberger, J. Die 
Infektiosität des Blutes bei Masern. 
337. 

— und Goldberger, J. Masernvirus 
im Mund- und Nasensekret. 338. 

— und Goldberger. Das Virus der 
Masern. 338. 

Andriuschtschenko. Zur Kasuistik der 
Ichthyosis hystrix bullosa conge¬ 
nita. 292. 

Anitschkow. Zur Lehre von der fein¬ 
sten Struktur der epidermalen 
Zellen der menschlichen Haut im 
normalen und pathologischen Zu¬ 
stand. 76. 

Anthony. Zirzinäres Syphilid von 
öOjähriger Dauer. 653. 

— H. G. Erythema multiforme. 722. 

Aoki. Tätowierung und Syphilis. 

1034, 1056. 

Apolant, H. Immunität bei Doppel¬ 
impfungen von Tumoren. 834. 

— und Marks. Aktive Geschwulst¬ 
immunität. 334. 

Arcelln. Rötgen-Idiosynkrasie. 477. 

Arndt. Myoma cutis. 381. 

— Lupus miliaris. 663. 

— Boecksche Miliarlupoid. 664. 

— Sporotrichose. 861. 

— Lymphogranuloma cutis. 861. 

Arnheim. Spirochaetenkultur. 672. 

— G. Spirochaeten. 929. 

Arning, Ed. Ein Fall von eigentüm¬ 
licher Hautaffektion nach Täto¬ 
wierung. 95. 

— Zwei Fälle von schwerem Ery¬ 
them nach Salvarsan. 307. 

— Reinfektion mit Syphilis nach 
Heilung der ersten Lues mit Sal¬ 
varsan. 307. 


Arning. Lues hereditaria. 409. 

— Dermatitis herpetiformis. 409. 

— Elephantiasis penis. 410. 

— Keloide nach luetischen Ge¬ 
schwüren. 411. 

— Epidermolysis bullosa acuta. 412. 

— Akne scrophulosorum. 413. 

— Lichen scrophulosorum. 413. 

— Lichen lueticus. 413. 

— Verbrennung. 414. 

— Ekzem, durch Anlegen einer 
Fontanelle behandelt. 415. 

— Pemphigus, mit Salvarsan und 
Chinin behandelt. 417. 

— Neurodermitis Brocq. 418. 

— Abortivbehandlung der Syphilis. 
750. 

Asahi. Nekrolog. 577. 

Asch, Paul. Syphilis der Harnblase. 
504. 

Aschheim, S. Salvarsan beim syphi¬ 
litischen Säugling. 591. 

Ashmead, A. S. Geschichte der Lues. 
931. 

Ascoli, A. Präzipitinreaktion zur 
Milzbranddiagnose. 840. 

As8m&nn, H. Salvarsan bei Nerven¬ 
leiden. 588. 

Assmy, H. Injektion oder Infusion 
bei der intravenösen Salvarsan- 
behandlung. 226. 

Aubertin, Ch. Blutuntersuchung bei 
Radiologen. 1146. 

Auboury, P Die X-Strahlen und die 
Mittel, Kranke und Ärzte zu 
schützen. 194. 

Alldry. Über die Struktur der Lymph- 
angitis gonorrhoica. 172. 

— Syphilisrezidiv. 1044. 

Auerbach, P. Mitteilungen über eine 

Masern- und Dipbtherieepidemie. 
82. 

Auga gneur, A. Charlet, L. Nicolas, 
J. Faore, M. v. Nicolas. 
Austerweil, Ladislaus. 77 mit Sal¬ 
varsan ambulant behandelte Fälle. 
306. 

— Intravenöse Salvarsaninjektion. 
714. 

Awtokratow, Th. Salvarsaninjek- 
tionen. 745. 

Axmann. Die Kältebehandlung von 
Hautkrankheiten. 108. 

Azua, J. de. Pyodermitis vegetans. 

558. 

— Salvarsan bei Lues congenita. 

559. 


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UNIVERSITY OF MICHIGAN 



Autoren-Register. 


XLIX 


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Azua. Prätabische Parästuesie. 559. 

— Arthritis gonorrhoica. 886. 

— Sklerodermie and Angiokoratom. 

888 . 

— Gamma cranii. 888. 

— Neurorezidiv nach Salvarsan. 888. 

— Impetigo vegetans. 1033. 

— SklerodaktyJie. 1034. 

— Pruritus. 1084. 

— Zerebralreizang nach Salvarsan. 
1035. 


Sab. Salvarsan. 585. 

— E. Adipositas dolorosa. 1119. 
Baba and Kaboyama v. Kuboyama. 
Babes, V. Kultur and Übertragung 

des Leprabazillus. 1112. 

Baccelli, M. Über den Wert einiger 
Präzipitationsmethoden in der 
Serodiagnose der Syphilis und der 
parasypnilitischen Alterationen. 
201 . 

Bachrach und Necker. Tuberkel¬ 
bazillennachweis im Harne. 822. 

— und Necker. Tuberkulin bei Uro¬ 
genitaltuberkulose. 758. 

Baermann. Syphilisimpfung auf Affen. 
500. 

Bflumer, E. Untersuchung in der 
Dermatologie. 1086. 

Bagge, Ivaz. Eine kombinierte bio- 
logisch-radiologische Methode der 
Cancer behandlung. 186. 
Bailly-Salin, S. Röntgentherapie bei 
Lupus. 635. 

Bainbridge, W. S. Krebsbekämpfung. 
764. 

Baisch, K. Behandlung der Erblues. 
951. 

Balban, W. Lues psoriasiformis. 128. 

— Teerhaut. 128. 

— Lues und Psoriasis. 401. 

Baldini, G. Anormale Masernfalle. 82. 
Balfour, A. Salvarsanwirkung auf 

das Treponema pallidum. 581. 

— Granula bei Protozoenkrank¬ 
heiten. 1062. 

BaUeager, E. G. Salvarsan. 949. 
Ballenger und Eider. Salvarsan. 1077. 
Ballet und Hirschmann. Hör- und 
Sehstörungen nach Hektin. 610. 
Balzer. Lupusbehandlung mit ßoeck- 
scher Salbe. 280. 

— Fibrolipom nach Injektion. 695. 

— Barcal u. Condat. Naevus Pringle. 
695. 

Areh. f. Dermat. a. Syph. Bd. CXII. 


Balzer. Barcat und Godlewski. Naevus 
Pringle. 693. 

— Burnier und Gougerot. Paren- 
domykosis gumosa ulzerosa. 854. 

— Dermatomykosis vegetans. 854. 

— Godlewski und Condat. Teer- 
chrysophansäurebäder bei Psori¬ 
asis. 693. 

— Levy - Franckel und Condat. 
Psoriasisbehandlung. 429. 

—■ und Belloir. Herpes gestationis 
recidivans. 864. 

— und Condat. Todesfall nach Arsen- 
obenzolinjektion. 692. 

— und Condat. Lues und Psoriasis. 
694. 

— und Godlevski. Salvarsanhehand- 
lung. 280. 

Banfle, P. und Gaillard, L. Elephan¬ 
tiasis tuberkulösen Ursprungs an 
der unteren Extremität. 88. 

Bang. Dänische Trichophytien. 432. 

Bar, P. Salvarsanbehandlung. 940. 

Barannikow, J. Zur Erysipelasbe- 
handlung mit Antidiphtherie¬ 
serum. 186. 

Barbellion, G. Striktur des Meatus 
durch präputiale Adhärenzen. 
Urinabszeß und -infiltration. 818. 

Barcat, Balzer etc. v. Balzer. 

Barduzzi. Syphilisbehandlung. 1019. 

— Nomenklatur. 1049. 

— Anaphylaxie. 1051. 

Bareat, Blandoin und Dominici 
v. Dominici. 

Basker, C. A. Meningitis nach 
Masern. 338. 

Bassler, A. Dermatosen und Darm- 
faulnis. 920. 

Bauer, Heinz. Das Qualimeter, ein 
Meßinstrument zur Bestimmung 
der Härte von Röntgenröhren. 100. 

— und Hallion v. Hallion. 

Baum. Pagets disease der Brust¬ 
warze. 123. 

Baumgarten, v., Dibbelt und Dold. 
Immunisierung gegenTuberkulose. 
1111 . 

Baumm. Mesothorium bei Lupus 
vulgaris. 419. 

— G. Mesothorium. 1146. 

Bayet, A. Das Radium in der Der¬ 
matologie. 181. 

— Salvarsanbehandlung. 440. 

— Salvarsan. 947. 

Bayly, W. Syphilisbehandlung und 
Wassermannreaktion. 1061. 

d 


Gck igle 


Original fro-m 

UNIVERSITY 0F MICHIGAN 



L 


A u toren-Register. 


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Bavly, Stopford-Taylor etc. vide Stop- 
ford-Taylor. 

— H. W. und Manuel, Alex. v. 
Manuel. 

Bayon, H. Leprabazillenkultur. 1112. 

Bayreuther, W. Untersuchungen über 
den Einfluß der Röntgenstrahlen 
aut Eitererreger des Pferdes. 193. 

Beam, Albert. Ein weiterer Fall von 
Sporotrichose beim Menschen. 90. 

Beatson, George. Cancer en cuirasse. 
329. 

Beattie und Hall v. Hall. 

Beandoin, H. Dominici und Bareat 
v. Dominici. 

Bechet, P. E. Ekzembehandlung. 
1128. 

Beck, Karl. Ulkusbehandlung. 1128. 

— 0. Arsen im Harne 5 Monate 
nach der intramuskulären Injek¬ 
tion von Salvarean bei einem 
Falle mit beiderseitiger Vestibu- 
larausschaltung. Taubheit rechts 
und hochgradige Schwerhörigkeit 
links. 50. 

— Syphilis als Ursache isolierter 
retrolabyrintärer Vestibularer- 
krankung. 214. 

— Zwei Fälle von einseitiger Er¬ 
taubung nach Salvarean. 222. 

— Taubheit nach Salvarean. 598. 

— Ertaubung nach Salvarean. 749, 
750. 

— Labyrinthlues. 1069. 

— Papeln des Ohres. 1069. 

Bdcläre, M. Radiumjontophorese. 473. 

Beeman, T. W. Vakzinebehandlung 

bei Furunkulose. 472. 

Beitzke, H. Leptomeningitis und 
Arteriitis luetica. 510. 

Bell, Mc. K. „606“. 947. 

Bellezza Salvarean in ambulanter 
Praxis. 582. 

Belloir und Balzer v. Balzer. 

Belot, J. Heißluftbehandlung. 916. 

— und Gonin, J. Physikalische 
Behandlung des Aknekeloids am 
Nacken. 187. 

— und Hadengue. Röntgen bei Sy- 
kosis. 1142. 

— und Pautrier v. Pautrier. 

Bönard und Joltrain v. Joltrain. 

— und Widal v. Widal. 

Benario. Zur Technik der Salvarsan- 

injektionen. 43. 


Benario, J. Über Neurorezidive nach 
Salvarean- und nach Quecksilber¬ 
behandlung. 110. 

— Zur Statistik und Therapie der 
Neurorezidive unter Salvareanbe- 
handlung. 221. 

— Nervensyphilis. 511. 

Benczur, Julius von. Über einen 
nach Gebrauch einer Radium- 
eraanationskur wesentlich ge¬ 
besserten Fall von Sklerodermie. 
105. 

Bendeil, Jos. Purpura Henoch. 910. 
Bendig, Paul. Prostitution in Stutt¬ 
gart. 666. 

— Zucker im Urin bei Salvarsan- 
behandlung. 1078. 

Bendix, K. und Ledermann, R. v. 
Ledermann. 

Benjamin, E. und Witzinger, 0. 
Scharlachabschwächung durch Se¬ 
ruminjektion. 339. 

Bergd und Weißenbach. Mangel der 
Fingernägel. 1045. 

Bergeron, Andrö und Letulle, Mau¬ 
rice von Letulle. 

Bergoniö und Röchon. Diathermie. 
479. 

— J. und Speder, E. Uber einige 
Formen von Frühreaktion nach 
Röntgenbestrahlung. 194. 

Bering, Fr. Kongenitale Syphilis. 968. 

— und Meyer, Hans v. Meyer. 
Bermacchi, Ii. Hartes, traumatisches 

Ödem und Zellulo-Dermitis durch 
Autokontusion. 359. 

Bernard, L. Behandlung der Nieren- 
tuberkulöse. 623. 

— L. Anaphylaxie. 762. 

Bernhardt. Lupus tumidus. 879. 

— Tuberkulid. 879. 

Bernheim. Erythrodermia univer- 
salis. 423. 

— Psoriasis generalisata. 423. 

— S. Radium bei Tuberkulose. 1145. 
Bertarelli, A. Karbolsäureinjektionen 

bei Lepra. 789. 

— Salvareanbehandlung. 805. 

— Pellagra. 817. 

— Pollinis Heilmittel bei 8yphilis. 
826. 

Bertel8en und Bisgaard. Resultate 
objektiver Ausmessungen der bio¬ 
logischen, zytologischen und 
chemischen Reaktionen in der 
Zerebrospinalflüssigkeit. 207. 


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UNIVERSITY OF MICHIGAN 



Autoren-Register. 


LI 


Bertier und Weißenbach. Naevus- 
karzinom. 713. 

Bertolotti, M. Eine neue Methode 
der Einführung des Radiums in 
lebendes Gewebe vermittelst der 
Elektrolyse. 107. 

Bertram, E. Syphilis maligna. 507. 

Betke, R. Skleroderma diffusum. 638. 

Bettmann. Syphilitische Reinfektion. 
563. 

Beyer, Alfred. Alkoholdesinfektion. 
1132. 

Biach. Lupus vulgaris urethrae. 685. 

— Dermatitis herpetiformis. 686. 

— und Glingar v. Glingar. 

Biehler Mathilde. Exantheme nach 

der Vakzination bei Kindern. 83. 

Bielschowskv M. Silberimprägna¬ 
tion der Neurofibrillen. 325. 

Bierhoff, Fr. Prostitution in New- 
York. 564... 

Biermann. Über syphilitische Er¬ 
krankungen des arteriellen Ge¬ 
fäßsystems und ein Fall von Aor¬ 
titis und Arteriitis obliterans 
peripherica bei kongenitaler Sy¬ 
philis. 212. 

Billings, F. Viszerale Syphilis. 505. 

Bircher, E. Ulkusbehandlung. 1129. 

Bisgaard und ßertelsen v. Bertelsen. 

Bizard. Erfolge mit „606“. 219. 

Björling, E. Prostatakörner. 570. 

Blackener, R. C. Sexuelle Ethik. 1090. 

Blank, Otto. Malignität der extra¬ 
genitalen Syphilis. 507. 

Blaschko, A. öalvarsanbehandlung. 

686 . 

BlayO, le. Arsenobenzol bei Hg Sto¬ 
matitis. 607. 

— und Fage v. Fage. 

B'ech, G. M. Syphilisprophylaxe. 931. 

Bleimann. Lichen ruber planus. 874. 

Bloch, Br. Über ableitende Verfahren 
in moderner Beleuchtung. 91. 

— B. Trichophytien. 1114. 

— Iwan. Der Ursprung der Syphilis. 
230. 

— Lepra im Altertum und Mittel- 
alter. 347. 

— Wurzeln der Prostitution. 568. 

— und Sicard v. Sicard. 

BlOhdorn. Streptokokkensepsis. 634. 

Blflmel. Tuberkuline. 770. 

— Fr.Knochenwachstum bei Heredo- 
lues. 1074. 

Blumenthal, F. Wassermannreaktion 
bei Kaninchensyphilis. 494. 


Blumenthal. Quecksilberdikarbon- 
säure bei Syphilis. 732. 

— Behandlung experimenteller Sy¬ 
philis. 823. 

— Silberatoxyl. 961. 

— und Oppenheim, K. Jodkalium 
und Quecksilberablagerung. 750. 

Blumer, G. Dermatomyositis. 638. 

Boas, Harald. Beiträge zur Beleuch¬ 
tung der Arsenobenzolbehandlung 
der Syphilis. 47. 

— Prurigo und Tuberkulose. 432. 

— Die Wassermannsche Reaktion. 
432. 

— Züchtung der Spirochaeta pal- 
lida. 432. 

—- Spirochaetenzüchtung. 928. 

— und Lind. Untersuchung der 
Spinalflüssigkeit bei Syphilis ohne 
Nervensymptome. 209. 

— und Thomsen etc. v. Thomson. 

Bobbi8, L. Tuberkulom der Unter¬ 
lippe. 342. 

Bockhart, M. Bakteriurie. 320. 

Boeckel, Andre. Unmittelbare und 
spätere Resultate von 57 Nephrek¬ 
tomien beiNierentuberkuloBe. 174. 

— Harnblasenausschaltung. 717. 

Bogrow. Atrophia cutis maculosa. 145. 

— Mikrosporie. 146. 

— Zur Kasuistik des pilzförmigen 
Granuloms. 175. 

— Intravenöse Salvarsaninjektion. 
600. 

Bokay, v. Die Heilwirkung des Sal- 
varsans bei der Lues des Kindes- 
alters 299. 

Bolam, Robert. Trichophyton rosa- 
ceum. 289. 

Bolbe. Ozoena, geheilt durch Sal- 
varsan. 413. 

— Lichen ruber verrucosus. 415. 

Boltenstern. Vesikaesanpillen. 964. 

Bond. C. J. Krebs. 327. 

Bonnet. Sporotrichose des Kalkaneus. 
712. 

Bonnin und Petges. Raynaudsche 
Krankheit in Kombination mit 
Addisonschen Syndrom. 96. 

— und Petges v. auch Petges. 

Bordier, H. Neues Chromoradio- 

metermodell. 194. 

Borissjak, Sieber und Metalnikow. 
Immunisierung gegen Tuberkulose. 
1105. 

Bornstein, A. und Bornstein, Arth. 
Salvarsan in der Milch. 591. 

v 


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LI1 


Autoren-Register. 


Bosellini, L. Lymphodermien und 
Mykosis fungoides. 98. 

— P. L. Über die Acne scrophulo- 
sorom und cachecticorum, folli- 
clis, Acniti8 genannten Tuber¬ 
kulide. 149. 

— Lichenoides Tuberkulid. 710. 

Botez. Hufeisenniere. 716, 899. 

Bottelli, C. Beiträge zum Studium 

des Pemphigus vegetans Neu- 
manu. 32. 

— Keratosis follikularis spinulosa. 
1049. 

— und Pasini v. Pasini. 

Boiircy und Leguen. Nebennieren¬ 
zyste. 716. 

Bourgeois. Syphilis and Parasyphilis 
des Mittelohres. 505. 

Bourgeoris. Gehör Störung nach Sal- 
varsan. 749. 

Bowen, J. T. Präkarzinomatöse Der¬ 
matosen. 1047. 

Box, Charles. Der syphilitische Fak¬ 
tor bei den Hemiplegien und Diple- 
gien der Kinder. 218. 

Braendle. Die Wassermannsche Re¬ 
aktion und ihre Bewertung. 208. 

— Lichen scrophulosorum. 422. 

— Pityriasis lichenoides ähnliches 
Syphilid. 422. 

— Lupusbfehandlung nach Payr. 422. 

— Röntgenbehandlung der Granu- 
loBis rubra nasi. 453. 

Braithwaite und Reynolds. 3 Fälle 
zur Diagnose. 277. 

Bramwell, Byron. Über zwei Fälle 
von Anaemia perniziosa, die mit 
Salvarsan behandelt wurden. 802. 

— W. Allantoin. 1135. 

Brandt. Hirnsyphilis. 513. 

Brandweiner. Erythrodermie pityri- 

asique en plaques disseminees 
(Brocq). 388. 

— Lupus erythematodes. 388. 

— Psoriasis palmaris luetioa. 388. 

— Akanthosis nigricans. 538. 

— Erythrodermie pityriasique 
(Brocq). 538. 

— Morphoea. 539. 

— Lichen planus. 539. 

Brauer, August. Das Röntgenprimär¬ 
erythem (Frühreaktion). 194. 

Brault. Salvarsan bei Mykosis fun¬ 
goides. 281. 

— Salvarsan bei Lep/a tuberosa. 281. 

— Pemphigoide Form der Pellagra. 
430. 


Brault. Favus durch Achorion 
Quinckeanum. 696. 

— 8klerose der Zunge. 696. 

— J. Pilzerkrankungen. 1036. 

— und Masselot. Über eine neue 
Mykose. 287. 

Braun, M. Salvarsaninjektion ohne 
Kochsalzlösung. 1077. 

— P. und Hirtz, E. v. Hirtz. 

Brav, A. Herpes zoster. 911. 

Bravetta, E. Erythema pellagrosum, 
atypisch lokalisiert. 362. 

Broda, A. Das ,,606“ von Ehrlich 
und die Syphilis hereditaria. 147. 

— Radiumtherapie. 835. 

— Leishmaniosis und „Bredasche 
Krankheit“. 852. 

Brennemann, Josef. Eitrige Infek¬ 
tionen des Harntraktus beimKinde. 
67. 

Brenner. Ein einfaches Zystoskop- 
stativ. 74. 

Bricout und Gaucher v. Gaucher. 

— und Mofichet v. Monchet. 

Broadbent, J. F. H. Masern. 634. 

Broca, A. Röntgenbehandlung. 477. 

— Gaucher und Claude v. Gaucher. 

Brocq. Erythema multiforme. 709. 

— Pautrier und Ayrignac. Die 
Symptomatologie, Histologie und 
Biochemie des papulo-vesikulösen 

i Ekzems. 171. 

I — und Fage. Keratoma palmare et 
plantare hereditarium. 280. 

— und Fage. Sporotrichose. 429. 

— und Fernet. Reinfectio syphili¬ 
tica. 279. 

Brooke und Savatard. Toxi-Tuber- 
kulide. 144. 

— und Savatard. Granulosis rubra 
nasi. 144. 

— und Savatard. Lupus erythema¬ 
todes der Kopfhaut. 144. 

— und Savatard. Pityriasis rosea. 
144. 

—.. und Savatard. Syphilitisches 
Ödem der Oberlippe. 144. 

— und Savatard. Epitheliom auf 
einer Lupusnarbe. 277. 

— und Savatard. Gestieltes kaver¬ 
nöser Angiom. 277. 

— und Savatard. Unregelmäßiger 
sklerosierter Herd. 277. 

Broquin. Salvarsan. 893. 

Brown, S. H. Ekzem. 915. 

Browning und Mc. Kenzie. Salvar- 
sanbehandlung. 947. 


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Autoren-Register. 


L1II 


Bruce, J. Diagnose der Harnkrank¬ 
heiten. 1063. 

Bruch. Zar Therapie der Furunku¬ 
lose. 107. 

Brflckler. Fieber nach intravenöser 
Salvarsaninjektion. 458. 

Bruck. Lichen ruber atypicus. 419. 

— Papulonekrotiscbes Tuberkulid. 
419. 

— K. Mückengift. 628. 

— und Kusunoki. Über die spezi¬ 
fische Behandlung von Tricho¬ 
phytien. 91. 

Brug, S. L. Tertiäre Framboesie. 100. 

Bruhns. Ichthyosis. 661. 

— ImmunisierungnachTrichophytie- 
infektion. 664. 

Bruner, E. Ulcus molle extrageni¬ 
tale. 704. 

— Lupusbekämpfung. 1105. 

— P. J. Ekzemebehandlung. 915. 
Brtinegaard. Lympho granulomatosis 

cutis. 432. 

Bflchting. Tuberkulosebekämpfung. 
1109. 

BQdinger. Die Behandlung des Ulcus 
cruris varicosum mittels Pflaster¬ 
strumpfbandes. 187. 

Baerger, Leo. Urethrozystitis und 
Urethritis chronica zystica. 68. 

— Ein Kysto-Urethroskop. 67. 

— Zystoskop. 1086, 1087. 

Buhman und Engman v. Engman. 
Buka, A. J. Vakzinetherapie der 

Gonorrhoe. 963. 

— Mißerfolge der Gonorrhoebehand¬ 
lung. 964. 

Buliu8. Schwefel in Blasensteinen. 
757. 

Bulkley, Duncan. Die Röntgenbe¬ 
handlung der Kopftrichophytie. 
181. 

— Psoriasis und vegetarische Diät. 
362. 

— Dermatitis seborrhoica. 544. 

— Lepra tuberculosa. 644. 

— Reisdiät bei Ekzem. 545. 

— Paronychia generalisata. 646. 

— Syphilis. 546. 

— Fall zur Diagnose. 646. 

— Favus. 646. 

— Thoriumpastenbehandlung. 549. 
Bunch, J. L. Gj anuloma annulare. 

140. 

— Über die Behandlung von 800 
Naevis durch Gefrieren. 185. 


Bunch. Ein Fall von atrophischem 
Tuberkulid. 271. 

— Multiple Angiome. 271. 

— Urtikaria pigmentosa. 271. 

— Xanthoma congenitale. 697. 

— Salvarsan bei Erblues. 744. 

— Lupus erythematodes. 1022. 

— Ichthyosis generalisata. 1022. 
Burckhardt. Zur Frage der Follikel- 

und Keimzentrenbildung in der 
Haut. 77. 

— O. Technik der Anaeroben- Kulter. 
327. 

Burke, J. G. Salvarsan-Lanolinöl. 
948. 

Bumand. Ein Fall von Quecksilber- 
diosynkrasie. 220. 

Burnier. Salvarsanbehandlung. 439. 

— Salvarsanbehandlung. 440. 

— und Balzer v. Balzer. 

Burzi, G. Tuberkulin und Syphilis. 
797. 

— Salvarsan und Gefäßsystem. 825. 
Buschke, A. Hautkrankheiten bei 

Gonorrhe. 958. 

— und Hirschfeld,H. Leukosarkoma- 
tosis cutis. 332. 

Butcher, D. Radiumtherapie. 1124. 


Gaan und Czerny v. Czerny. 

Cabst, H. Valne of vaccines in the 
treatment of infections of the 
urinary tract. 71. 

Caffrey, A. J. Natriumkakodylat bei 
Syphilis. 52. 

— Salvarsan. 948. 

Cailliau, M. Anatomische und histo¬ 
logische Untersuchung eines Falles 
von tertiärer Nierensyphilis. 214. 

Cain, A. und Renault, J. v. Renault. 

Calcaterra, E. Syphilisreaktion. 924. 

Callaghan, F. X. S. Syphilitische 
HalBwirbelnekrose. 935. 

Calonette und Guerin. Abwehr der 
Tuberkulose. 769. 

Calthrop, E. S. und Gibbs, Charles 
v. Gibbs. 

Caneus, L. Behandlung der Syphilis 
mit dem Ehrlichschen Mittel. 51. 

Campä. Syphilisreaktion. 580. 

Campana, R. Tuberkulose und Tuber¬ 
kulin. 296. 

— Diphtherie der Genitalien. 622. 

— Gonorrhoische Eruptionen. 905. 

— Lupus. 905. 

— Molluscum contagiosum. 1099. 


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UV 


Autoren-Register. 


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Candler, J. P. Wassermannreaktion 
bei Paralyse. 1060. 

Cannata, S. Zur Pathogenese der 
Purpura haemorrhagica. 96. 

Capelle, Th. J. v. Tuberkulinana¬ 
phylaxie. 771. 

Cappelli. Stoffwechsel nach Salvarsan. 
1050. 

— Area Celsi und Syphilis. 1050. 

Cariani. Neue mechanische Behand¬ 
lungsmethode der Harnröhren¬ 
drüsenentzündungen. 173. 

Carle. Lues hereditaria. 1044. 

— J. „606 tf . 229. 

Carletti, M. V. Syphilisreaktion bei 
Pellagra. 495. 

— und Lucatello v. Lucatello. 

Carr, W. P. Skrotum-Plastik. 1087. 

Cash, Th. Satinholzdermatitis. 1118. 

Casper. Uretersteine. 758. 

— L. und Citron, A. Infektion der 
Harnwege. 623. 

Cassidy, M. Kalziumstlze bei Serum¬ 
exanthem. 1187. 

Castans. Dermatitis solaris. 1034. 

Castel, du. Haarnaevus. 691. 

Caatellani, Aldo. Die Trichomykosis 
flava, nigra und rubra der Achsel¬ 
höhlen. 157. 

Castorina. Lepra in Sizilien. 347. 

Catsaras, J. Mitosen beim Epithe~ 
liom. 330. 

Caussade und Regnard. Salvarsan 
bei Nephritis luetica. 599. 

Cavagnis. Lupuskarzinom. 345. 

Cealic und Heresco. Einige Betrach¬ 
tungen über die Pathogenese der 
Nierentuberkulose im Anschluß 
an zwei Autopsien. 36. 

— und Heresco v. auch Heresco. 

— und Strominger. Über die ver¬ 
schiedenen Resultate der peri¬ 
nealen Prostatotomie bei blenor- 
rhagischen Abszessen der Pro¬ 
stata mit besonderen Betrach¬ 
tungen über die Heilung der 
Blennorrhagie. 36. 

Chadzynski. Schwere Verbrennung 
und akute Intoxikation durch 
Vaginalspülung mit Sublimat. 317. 

Charlet, L. Nicolas, J. Favre, M. 
Augagneur, A. v. Nicolas. 

Charteris, Fr. Chylurie. 966. 

Chartier und Delherm. Radiotherapie 
bei Talalgie. 1125. 

Chaulour und Zimmern v. Zimmern. 


Cheifetz, M. Salvarsanbehandlnng. 
745. 

Chöron und Dominici v. Dominici. 

Chevallier und Jeanselme v. Jean¬ 
selme. 

Cheokiek, Hodara etc. v. Hodara. 

Chiappe, G. Ein Fall von Myositis 
syphilitica. 215. 

Chipman, Ernest. Ein Fall von Gra¬ 
nuloma annulare. 158. 

Chirivino. Eigenartiger, mikroskopi¬ 
scher Befund bei einem experi¬ 
mentellen Syphilom im Auge des 
Kaninchens. 198. 

Cholzoff. Die Behandlung der ange¬ 
borenen Blaseudivertikel. 73. 

Cholzow, B. N. Allgemeine Gono¬ 
kokkeninfektion. 569. 

— Chirurgische Behandlung der 
Nephritis. 569. 

Christen, T. Direkte Dosimetrie. 
1141. 

Christomanos, Ant. Salvarsan bei 
Kala-Arar. 594. 

Chrzelitzer. Jodozitin. 562. 

Chuiton, E. Zur Radiotherapie des 
flachen Hautkrebses. 190. 

Churdmann, John. Der Wert des 
Tierexperiments, demonstriert an 
den letzten Fortschritten im Stu¬ 
dium der Syphilis. 198. 

Churchward, Albert. Die Behandlung 
des Ulcus rodens mit Uran-Kal- 
zium-Phosphat. 185. 

Cipolla und Di Cristina v. Di Cristina. 

Citron, J. Wassermannreaktion. 926. 

— und Casper v. Casper. 

Ciuffini, P. Das polymorphe Erythem 

bei Tuberkulose. 85. 

Ciuffo, G. Trichotoxisches Serum. 795. 

— Hauttuberkulose. 799. 

Civatte. Chemie der Haut. 436. 

Clark. Morphoea. 550. 

— und Varney v. Varney. 

— B. und Wylie, L. A. Antiseptika 
für die Harnröhre. 615. 

Claude, Gaucher und Broca v. Gau- 
cher. 

— H. und Schaffer, H. Paralytischer 
Zoster der Hirnnerven und die 
Theorie der Poliomyelitis posterior 
acuta. 98. 

Clingenstein. Thrombose nach Sal- 
varsan-Injektion. 454. 

Clofttta. Arsenwirkung und Ange¬ 
wöhnung. 605. 


Gck igle 


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A utor en-Register. 


LV 


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Cole, H. P. und Winthrop, 6. J. 
Salvarsan bei Pellagra, ein Be¬ 
richt anf der Basis von einund¬ 
zwanzig Fällen. 309. 

— Pellagrabehandlung. 1117. 

Colebrook und Fleming v. Fleming. 

Colman, J. und Loewy, A. v. Loewy. 

Comas, C. und Priv, A. Röntgen bei 

malignen Tumoren. 917. 

Comby und Labourdette. Mongolen¬ 
fleck. 335. 

Comesatti, G. Die Wassermann-, 
Meiostagmin- und Globulinreak¬ 
tion. 199. 

Comessali. Gefaßlues. 1066. 

Comma. Cowperitis gonorrhoica. 578. 

Compan. Instrumente zur transvesi- 
kalen Prostatektomie. 438. 

Condat und Balzer v. Balzer. 

Cones, W. P. Septische Hander¬ 
krankungen. 915. 

Connor, R. C. und Darling, S. T. 
y. Darling. 

Constant. Die harnsäure Diathese 
und uro-genitale Störungen, 321. 

Constantinesco. Tuberkulöse Harn- 
röhrenstriktur. 438. 

Coppolino, C. Anaphylaxieerschei¬ 
nungen in der Haut. 154. 

Corbus, B. C. Die Ursache des un¬ 
mittelbaren Schmerzes und der 
Abszeßbildung nach der Salvar- 
sandarreichung in alkalischer 
Lösung. 303. 

— Salvarsan, 946. 

Coulon, G. Schilddrüsengumma. 897. 

Courtade, D. Strikturenpehandlung 
mittelst Elektrolyse. 314. 

Coutela und Jeanselme v. Jeanselme. 

Covisa, J. S. Syphilis des Rücken¬ 
marks. 568. 

— Salvarsan. 888. 

— Salvarsan bei Nephritis. 1034. 

— Endokarditis gonorrhoica. 1034. 

— und Nonett, S. Reinfektion nach 
Salvarsan. 887. 

Coyon und Gougerot. Lupus pernio, 
Lupus erythematodes und Tuber¬ 
kulid. 429. 

— Erythem bei Tuberkulose. 429. 

Cralg, H. Vakzinebehandlung. 920. 

— Ch. und Nichols, H. Syphilis¬ 
reaktion bei Alkoholgenuß. 483. 

Cramer, A. Über einen Fall von 
Intoleranz gegen Fibrolysin. 190. 

Cramp, Walter. Chronischer Rotz 
beim Menschen. 81. 


Cramp, W. C. Infektion der Hände. 
1130. 

Criado, M. Salvarsan bei Nephritis. 
887. 

— Aortitis luetica. 1034. 

Crigler, L. W. Natriumkakodylat 
bei tertiärer Syphilis. 49. 

Croissant, Gaucher und Gougerot 
v. Gaucher. 

Cronquist, C. Kurze Mitteilungen 
über Kteinokapseln, ein neues 
Antigonorrhoicum zum inneren 
Gebrauche. 60. 

Cropper, J. Furunkelbehandlung. 
1129. 

Csdpai, K. und Torday, A. v. Sero¬ 
diagnose der Tuberkulose und 
Lues mittels Viscosimeters. 493. 

Csillag, Jakob. Ein Trichonodosis¬ 
fall. 92. 

— Milchcreme. 470. 

Culver und Montgomery v. Montgo- 
mery. 

Cummer, Stoner, Ostorn und Dexter 
v. Dexter. 

Cunningham, J. H. Report of the 
results in certain forms of genito- 
urinary diseases treated with vac- 
cines. 63. 

Curcio. Sporotrichose. 1115. 

Curschmann, F. Azodermin. 1135. 

Cuthbertson, W. Natriumkakodylat 
bei Erythema multiforme. 1136. 

Cuturi, F. Nicht gonorrhoische Harn- 
röhrenstriktur. 1082. 

Czerny und Caan. Erfahrungen mit 
Salvarsan bei malignen Tumoren. 
223. 

— und Caan. Aktinium. 914. 

IDade. Sarkoma cutis. 547. 

Dadland, J. Salvarsanbehaodlung.947. 

Dahlhaus, Paul. Durch Jodipininjek- 
tionen veranlaßte Verkalkungen. 
64. 

Dali und Rothermundt v. Rother- 
mundt. 

Dal Fabbro, G. Über die Behand¬ 
lung der Adenitis nach Ulcus 
molle. 316. 

Dalla Favera. Die menschliche Bo- 
tryomykose. 365. 

— G. B. Syphilisreaktion. 488. 

Dalmady, Z. V. Lymphzirkulation 

der Haut 628. 

Dalmahoy-Allan, J. C. Karbolsäure¬ 
salbe. 1123. 


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Original fro-m 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



LVI 


Autoren-Register. 


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D’Amato. Wassermannreaktion bei 
Taubheit. 1051. 

— Prophylaxe derGeschlecbtskrank- 
heiten. 1051. 

Damoglan. Statische Elektrizität zur 
Behandlung von Haarausfall und 
Kahlheit. 180. 

Daniels. L. P. Antigene bei der Sy¬ 
philisreaktion. 490. 

Dannreuth er, W. Zervizitis und En¬ 
dometritis gonorrhoica. 960. 

Darbois, Chevallier und Jeanselme 
v. Jeanselme. 

— Gallet und Hudelo v. Hudelo. 

Darling, S. T. Orientbeule. 441. 

— und Comor, R. C. Ein Fall 
von Orientbeule bei einem Ein¬ 
geborenen in Kolumbia. 81. 

David. „606“ und der Nervus aku- 
stikus. 592. 

Davidsohn, F. Röntgendurchleuch¬ 
tung. 916. 

— Hochfrequenzelektrode. 919. 

— und Lawson v. Lawson. 

Davis, H. Pigmentation. 555. 

— Raynaud sehe Krankheit mit Kalk¬ 
degeneration. 697. 

Dawson, 0. W. Salvarsaninjektion. 
946. 

Dawydow W. Uber einen Fall von 
Hermaphroditismus. 72. 

De Amicis. Bouba brasiliana. 800. 

— Sklerotische Hemiatrophie. 800. 

— Lupus erythematodes. 800. 

De Beurmsnn und Verdun et Bith. 
Tumoren des Gesichtes und be¬ 
haarten Kopfes vom Typus der 
Zylindrome. 287. 

— und Gougerot. Mykosenfrage. 845. 

De Buij Wenninger, L. M. Die intra¬ 
venöse Salvarsanbehandlung für 
die Praxis. 166. 

Debat und Jaquet v. Jaquet. 

De Favento, P. Salvarsanbehandlung. 
1051. 

De la Villa und Nonell. Salvarsan- 
nachweis im Urin. 558. 

Delbanco. Sklerodermie und Haut¬ 
atrophie. 909. 

Delbet, Pierre. Luetische Urorektal- 
fistel. 1072. 

Delherm und Chartier v. Chartier. 

Demanche undMönard. Polyneuritis 
luetica. 1072. 

De Marco, R. Sepsis bei Epiderrao- 
lysen. 1120. 


Dembowski, H. Syphilisreaktion bei 
Nervenerkrankungen. 491. 

De Napoli, F. Salvarsanbehandlung. 
824. 

— Syphilisbehandlung in der Armee. 
857. 

Donner und Diller v. Diller. 
Derewenko, W. U. Inhalationstuber¬ 
kulose. 772. 

De Sandro. Farbe und Spektrum 
des Serums. 1097. 

Desmouliöres. Quecksilberwirkung. 
1079. 

— und Paris v. Paris. 

Desneux und Dujardin. Die Neuro- 
rezidive nach Behandlung der 
Syphilis mit Salvarsan. 801. 
Desnos, E. Elektrolytische Dilata¬ 
tion der Harnröhrenverengerun¬ 
gen. 57. 

— Indikationen der Prostatektomie. 
621. 

Desqueyroux und Verger v. Verger. 
Dessauer und Grosser v. Grosser. 

— und Wieser. Leitfaden des Rönt¬ 
genverfahrens. 866. 

Detape und Gougerot v. Gougerot. 
Deutsch und Epstein v. Epstein. 

De Verbizier. Pyodermien. 711. 

De Verteuil. Salvarsan bei Lepra. 
Dexter, Cammer, Stoner undOsborn. 
Die W assermann sehe Reaktion. 
209. 

Deycke. Leprabehandlung mit Nastin. 
636. 

Dibbelt und Baumgarten v. Baum¬ 
garten. 

Di Cristina undCipolla. Antikörper. 
1051. 

Diller, Th. und Donner, W. R. S. 
Syphilis und Nervenkrankheiten. 
933. 

Di Loreto, 0. Erythrasma. 1116. 
Dlnd. Präputialgangrän. 1065. 

Dinkel, H. Pseudoleukämie und 
Lymphosarkomatose. 764. 

Dolf und Baumgarten v. Baumgarten. 

— H. und Uluff, W. Serumunter¬ 
suchungen. 1111. 

Dffhle. Leukozyteneinschlüsse bei 
Scharlach. 1103. 

Doell, M. Sexualhygiene im Gym¬ 
nasium. 566. 

Doerr und Moldovan. Die Wirkung 
des ultravioletten Lichtes auf das 
Eiweißantigen und seinen Anti¬ 
körper. 210. 


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Original fro-rn 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



Autoren-Regist er. 


LVII 


Dogny und Levy-Bing v. Levy-Bing. 

Dobi H. Pigmentanomalienbehand¬ 
lung. 1056. 

— K. und Mine. Quarzlampe. 720. 

— und Tanaka. Salvarsanbehand- 
lung. 577. 

Dolgopolow. Über 441 Salvarsanin- 
jektionen. 295. 

Domernikowa, A. und Kulnew, 8. 
v. Kulnew. 

Dominici, Bareat, Beaudoin, H. Ver- 
leich der Radiumstrahlung mit 
en Strahlen der Crookesschen 
Röhre vom therapeutischen Ge¬ 
sichtspunkte. 191. 

— H. und Cheron, H. Karzinombe¬ 
handlung mit Radium. 472. 

Dommer, D. Urologische Instrumente 
zur Behandlung der hinteren 
Harnröhre. 57. 

Donald, W. M. Psychische Momente 
bei Dermatosen. 760. 

Dora. Naevus linearis der Hoblhand. 
555. 

— Benignes zystisches Epitheliom. 

866 . 

— Naevus. 866. 

— Hydroa aestivale. 1C23. 

— Fall zur Diagnose. 1028. 

— Tuberkulid. 1023. 

— und Morris v. Morris. 

Dorel und Sable v. Sable. 

Dorn, P. Arthigon. 704. 

Dott, G. Finocchiaro, de Mev. II 
dolore uretrale postumo alle ure- 
triti. 55. 

— II massagio dell’ uretra e la 
blenorrhagia acuta. 56. 

Douglas. Ätiol. des Lup. eryth. 
FreBhwater. 671. 

Drftseke, Johannes. Zur Psychopa¬ 
thie sexualis. 75. 

Dreuw. Asepsis und Antisepsis im 
Untersuchungszimmer des PolizÄ- 
arztes. Über die Einrichtungen 
des sittenärztl. Untersuchungs¬ 
zimmers. 168. 

— Syphilisreaktion bei Prostituier¬ 
ten. 484. 

— Pyrogal lolpflaster. 1036. 

— Unguenta adhaesiva. 1135. 

Dreyer. Sklerose am Anus. 385. 

Du Bois. Rezidiv nach Salvarean. 281. 

— P. Orchitis luetica circumscripta 
traumatica. 424. 

— Parasit der Pityriasis rosea. 710. 

— Präputialstein. 1085. 


Dubreuilh, W. Natronlauge als Kau- 
stikum in der Dermatologie. 104. 

— Zirkumskripte, präkarzinomatöse 
Melanose. 1043. 

— und Petges. Über die blauen 
Naevi. 172. 

Du Castel und Paraf, J. Akute, 
sekundäre syphilitische Menin¬ 
gitis mit „606“ behandelt. 298. 
Ducroy. Trichomykosis palmellina. 
790. 

Ducuing und Nanta. Vorzeitige und 
rasen verlaufende Myelitis syphi¬ 
litica. Autopsie. 171. 

Dufeux, L. Harnröhrenspülung. 753. 
Dufour. Salvarean bei Tabes. 588. 

— Henri. Anaphylaxie. 762. 
Dujardin und Desneux v. Desneux. 
Dupuy, R. Die Behandlung der Ure¬ 
thritis gon. chronica beim Manne 
durch die Elektro Jonisation. 315. 

— Jontophorese bei Urethritis. 618. 
Duraux und Levy-Bing v. Levy-Bing. 
Durveux und Levy-Bing v. Levy- 

Bing. 

ZEdgerton, F. G. Salvarean. 741. 
Edmond, W. Die erste Hilfe bei Harn¬ 
verhaltung des Mannes. 74. 
Ehrler, W. Reaktion nach Salvarsan. 
749. 

Ehrlich, P. Chemotherapie. 608. 

— Salvarsan. 937. 

Ehrmann. Erfahrungen über die 
Behandlung der Syphilis mit 
Arsenobenzol. 41. 

— Ulkus chron. tuberkulosum. 402. 

— Skierosa des Augenlids. 403. 

— Akne seborrhoica. 403. 

— Kongelation mit Nekrose. 403. 

— Lupus erythematodes. 1021. 

Eich, P. Beiträge zur pathologischen 

Histologie, Genese und Ätiologie 
der Doehle - Hellerschen Aortitis. 
218. 

— Doehle-Hellersche Aortitis. 506. 
Eini88, L. Über eine Varietät der 

Prurigo aestivalis. 92. 

Eisenstadt. Über die Todesursachen 
der beim Preußischen Beamten- 
Verein von 1903—1908 im Alter 
von 34 Jahren verstorbenen Ver¬ 
sicherten. 211, 601. 

Eitner, E. Intravenöse Salvarsan- 
injektion. 745. 

Eider und Ballenger v. Ballenger. 
Elifani-Scheggi. Luestherapie. 1076. 


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Original from 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



LVIII 


Autoren-Register. 


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Eirod, J. 0. Kakodylsaures Natron 
bei Pellagra. 363. 

Elschnig, A. Gonorrhoe deB Auges. 
959 . 

Ema. Pigmentanomalien bei Lues. 
1055. 

Emery. Salvarsanbehandlung. 428. 

— und Pepin. Pharmakologie des 
„606“. 440. 

Engelbreth. Tuberkulosekommission 
und Lupusproblem. 634. 

— C. Lepra. 1039. 

Engling, M. Novojodin. 921. 

Englisch, J. Urethralheber. 616. 

— Harnorgane Neugeborener. 759. 
Engman, M. F. Bakteriotherapie in 

certain diseases of the skin. 182. 

— u. Buhman, R. Wassermannreak¬ 
tion nach Salvarsan. 1048. 

Ephraim, A. Schleimhautanästhesie. 
1122. 

Epstein u. Deutsch. Syphilisreaktion. 
734. 

Ercoli. Elastisches Gewebe im Cor¬ 
pus cavernosum. 1050. 

Erdmann. Vitiligo und Augenleiden. 
335. 

Esau. Heißluftbehandlung bei Der¬ 
matosen. 108. 

Eshner, Augustus. Tabes dorsalis 
der Ehegattin. 218. 

Etienne und Perrin. Hg bei tabi- 
scher Arthropathie. 750. 

Ettinger u. Fernet y. Fernet. 

— Sulzer etc. v. Sulzer. 

Evans, Arthur. Die Behandlung der 
Syphilis mit Salvarsan. 303. 

— Newton. Ein Glasröhrchen in 
der Harnröhre. 320. 

— W. Hauttransplantation. 1126. 
Ewald und Heffter. Handbuch der 

allg. und spez. Arzneiverord¬ 
nungslehre. 238. 

Evatt, Evelyn John. Ein Beitrag zur 
Entwicklung der Prostata beim 
Weibe und ein Vergleich der 
Urethra und Vagina bei beiden 
Geschlechtern. 67. 

Faber, R. Einwirkung der Röntgen¬ 
strahlen auf die Sexualorgane von 
Tier und Mensch. 193. 

Fahre, S. und Fahre, M. G. Die 
gegenwärtige Instrumentation der 
Kadiumtherapie. 191. 

Fabrikant, M. Operative Entfernung 
des Harnleitersteines. 72. 


Fage und Blaye. Abortivbehandlung 
der Syphilis. 582. 

Fabio u. Giuzzetti V. Giuzzetti. 

Fabry, F. Reinfectio luetica. 931. 

— J. u. Kretzmer. E. Salvarsan bei 
Tertiärlues. 943. 

Fage, Sulzer etc. v. Sulzer. 

— u. Ettinger. Neurorezidiv nach 
Salvarsan. 694. 

— A. u. Geudron, A. Salvarsan und 
Meningitis. 950. 

— und le Blaye. Epitheliom. 711. 

— und Brocq v. Brocq. 

Falcao, Z. Lepra. 790. 

Falta, Marcel Salvarsan bei Augen¬ 
hintergrundleiden. 46. 

Farquharson. Nasensklerose. 1069. 

Fasal. Urticaria perstans verrucosa 
(Tuberosis cutis pruriginosa). 266. 

— H. Karzinomatöse Hautmeta¬ 
stasen. 633. 

Favre u. Nicolas v. Nicolas. 

Fearnsides, Gr. E. Teleangiektasien 
bei Diarrhoen der Kinder. 440. 

— E. G. Nagelerkrankung bei Kar- 
zinomatose. 698. 

— u. Sequeira. Raynaudsche Krank¬ 
heit. 699. 

Fejör, Gyula. Salvarsan und das 
Auge. 594. 

Fälix, E. „606“ und Labyrinthstö¬ 
rungen. 596. 

Felten. Über Blasenhernien. 73. 

Fendt und Touton v. Touton. 

Fergusson, M. Milzbrand, mit Serum 
behandelt. 340. 

Fernet und Brocq v. Brocq. 

— u. Ettinger. Kombination von 
Salvarsan und Hg cyanat. 750. 

Feuerhake, Ernst. Über Queck¬ 
silberexantheme. 52. 

Feuerstein, L. Vakzinetherapie. 631. 

Fick, J. „Endotheliom“. 889. 

Fiduo, Stanisl. Pityriasis rubra 
pilaris. 360. 

Fielitz. Sporotrichose. 776. 

Fiessinger, Cb. Syphilis des Herzens 
und der Gefäße. 509. 

— Gefaßlues. 936. 

— N. und Robin, A. v. Robin. 

Filauro, P. Haut und Urin bei Here- 

dolues. 1073. 

Fildes u. Mc Intosh v. Mc Intosh. 

Fimmen. Über einen Fall von Pso¬ 
riasis vulgaris auf Furunkulose- 
Inzisionsnarben. 40. 


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Original from 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



Autoren- Register. 


LIX 


Finger, £. Pityriasis lichenoides 
cnronica. 267. 

— Nebenwirkungen des Salvar- 
sans. 746. 

— Salvarsan. 881. 

— Syphilis. 922. 

Fingland, W. Über einen Fall von 
maligner Syphilis. 215. 

Fink, F. Hodentnmor. 1086. 

Finkeistein, H. Säuglingsekzem. 1128. 

Finocchiaro, de Meo und Dott, G. 
v. Dott. 

Finzi, N. S. Radium bei Karzinom. 
474. 

Fiocco, G. B. Über einen Fall von 
Pityriasis rubra Hebrae (Eiythro- 
dermia maligna tubercularis). 86. 

— Pellagra. 785. 

Fiorani, Pier Luigi. Erythema pel- 
lagroßum und solare. 116. 

Firth, A. C. D. Zwei Fälle von 
Eosinurie. 317. 

Fischer. Über die Aussicht einer 
therapeutischen Beeinflussung der 
progressiven Paralyse. 311. 

— B. Todesfall nach Salvarsan. 953. 

— Fr. Ulcera varicosa. 463, 970. 

— Heilung von Hautdefekten. 1129. 

— J. F. Karzinombehandlung. 1125. 

— Walther. Tuberkulose und Krebs. 

1110 . 

Fischei u. Kreibich. Prostatasekre¬ 
tion. 755. 

Fischer u. Zernick. Neurotropie und 
Depotwirkung des Salvarsan. 598, 

Fitzwilliams, D. C. L. Ätiologie der 
Naevi. 632. 

Fleig und Tansard v. Tansard. 

Fleischmann. Konträre Sexualemp¬ 
findung. 1089. 

Flemming. Salvarsan bei Augen¬ 
leiden. 593. 

Fleming, A. u. Colebrook, L. Sal¬ 
varsan. 585. 

Flu. Salvarsan bei Frambösie. 953. 

— P. C. „Boschyaws“. 1102. 

Fluß, K. Atropinbehandlung der 
Gonorrhoe. 563. 

Ffirster, Arthur. Syphilisreaktion 

~und Karzinom. 493. 

Foer8ter. Rezidivierende Syphilis. 
552. 

— Salvarsanbehandlung. 554. 

Foglietta, Paolis. Einige seltene 

Abweichungen bei der Syphilis 
hereditaria, besonders an der Epi¬ 
dermis. 297. 


Fokin. Atrophia cutis idiopathica. 
876. 

— Lupus erythematodes, L. pernio 
und Epitheliom. 876. 

Fontana, A. Über die Verimpfbar- 
keit des Ulcus venereum auf «lie 
Hornhaut. 65. 

— Intradermoreaktion bei Lues. 462. 

— Kutireaktion der Syphilis. 798. 

— Salvarsaneinfluß auf Geschmack 
und Geruch. 825. 

— Spitze Kondylome. 855. 

— Arthigon. 857. 

— Hochfrequenzströme. 890. 

Forchhammer. Lupus vulgaris Pro¬ 
gnose und Therapie. 433. 

Fordyce, J. A. Die gegenwärtige 
Stellung des Salvarsans in der 
Syphilistherapie. 48. 

— Fall zur Diagnose. 547, 548. 

— Epidermolysis bullosa. 702. 

— Salvarsan. 702. 

— Anaphylaxie. 720. 

— Fazialisparese bei frischer Lues. 
872. 

Fouquet, M. Ch. Salvarsan. 938. 

— und Pepin. Salvarsanbehandlung. 
430. 

Fournier, Guenot u. Renault. Interne 
Salvarsanbehandlung. 429. 

— L. Menard, M. Guenot, M. Über 
ein Anwendungsgebiet der Dia¬ 
thermie. 192. 

Fox, C. Pityriasis des Haarbodens. 17. 

— Die Gefößstörungen der Haut und 
ihre Beziehungen zu anderen 
Krankheitszuständen. 21. 

— Colcott. Lupus erythematosus 
des behaarten Kopfes. 271. 

— Prurigo. 698. 

— Vaskuläre Hauterkrankungen. 
1093. 

— Howard. Pityriasis rubra pilaris. 
544. 

— Urticaria pigmentosa. 544. 

— Papulo-nekrot. Tuberkulid. 545. 

— Skrophuloderma. 545. 

— Lepra tuberculosa. 545. 

— Liohen ruber planus. 548. 

— Kutane Tuberkulose. 675. 

— Biskrabeule. 702. 

— Diffuse Hautalrophie. 872. 

— Orientbeule. 905. 

— und Trimble, B. Klinische Re¬ 
sultate nach der Anwendung von 
Salvarsan. 48. 

-r- Pollitzer, S. v. Pollitzer. 


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Original fro-rn 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



LX 


Autoren—Register. 


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Fox, Wilfried. Neubildungen des 
Gesichtes. 141. 

— Psorospermosis darier. 141. 

— Pityriasis lichenoides chronica 
oder Lichen variegatus. 273. 

— Fall zur Diagnose. 867. 

— Pseudo-Pelade. 1023. 

Fränkel, G. Die Wassermannsche 
Probe. 204. 

— E. Bestäche Karminfarbung. 327. 

Franceschini. Luetische Uterusblu- 

tung. 1065. 

Frangon u. Lesne v. Lesnd. 

Francois- Dainville und Hallopeau 
v. Hallopeau. 

Frank. Syphilisübertragung. 930. 

Frankl-Hoch wart, L. v. Nervöse Er¬ 
krankungen der Tabakraucher. 653. 

Frazier, F. R. Bluttransfusion. 1138. 

French, E. G.Über drei mit Salvarsan 
behandelte Fälle von Syplilis. 48. 

— H. C. Salvarsan u. Quecksilber. 
585. 

— Syphilis. 1063. 

Frenkel. Auswandernde Ureteren¬ 
steine. 437. 

— -Heiden und Navassart. Die Eli¬ 
mination des Salvarsan. 602. 

Frescolu, Leonard. Ein Fall von 
metastatischer gonorrhoischerKon- 
junktivitis. 314. 

Freshwater, D. Ätiologie des Lupus 
erythematodes. 441. 

Freund. Über 60 mit Salvarsan am¬ 
bulatorisch behandelte Fälle. 44. 

— E. Syphilisbehandlung. 818. 

— L. Die diagnostische Verwen¬ 
dung des monochromen und Queck- 
silberlichtes in der Medizin. 100. 

— Lichtschädigungen der Haut und 
Lichtschutzmittel. 104. 

— Licht Wirkung. 1139. 

— R. Pferdeserum bei Schwanger- 
schaftstoxicosen. 1138. 

Frey, Ernst. Enesol bei Metalues. 606. 

— H. Über das Vorkommen von 
Erkrankungen des inneren Ohres 
im frühen Stadium der Syphilis. 
214. 

Freyer, P. J. Eine neue Serie von 
200 Fällen von totaler Enuklea¬ 
tion der Prostata. 319. 

Frieboee. Lokale Salvarsan-Haut- 
reaktion. 454. 

Friedberger. E. v. Masuda, N. Sal¬ 
varsan und Antikörper bildung. 742. 


Friedlftnder. Zur internen Arsen¬ 
medikation. 189. 

— D. Der Wert der Machschen 
Granula und der Antiforminme¬ 
thode zur Feststellung der Ätio¬ 
logie der sog. Tuberkulide mit 
besonderer Berücksichtigung des 
Lupus erythematodes. 286. 

— CÖ t bei Naevus vasculosus. 465. 

— Lymphadenitis und Syphilis¬ 
diagnose. 574. 

— M. Lichen ruber planus. 123. 

— Lupus erythematodes. 123. 

— Lupus pernio. 123. 

— Staphylokokkenulkus. 670. 

— Pityriasis rubra pilaris. 670. 

— Lichen scrophulosorum. 670. 

— W. Mesothoriumtherapie. 665. 

— Keratoma palmare und Vitiligo. 
909. 

Friedmann, Kurt. Purpura nach 
Fibrolysininjektionen. 469. 

Friedrich, W. Jugendliche Arterio¬ 
sklerose. 508. 

Frigaux, L. und Henrionnet, M. 
Inkontinentia alvi et urinae als 
Folge einer intramuskulären Injek¬ 
tion von 606. Heilung durch 3 
epidurale Injektionen. 229. 

Fronstein, R. Kongeniale Strikturen 
der Urethra. 69. 

— Eitrige Periorchitis, hervorge¬ 
rufen durch Bacterium coli. 72. 

Frühwald, R. Erfahrungen mit der 
Extraduralanästhesie in der vene- 
rologischen Praxis. 166. 

— und Masunmoto v. Masunmoto. 

Fründ. Zur Technik der Kohlen- 

säureschneebehandlung. 103. 

Fuchs. Furunkeltherapie. Der Kol¬ 
lodiumring. 180. 

FQrbringer, P. Zur Kenntnis der 
Natur der Prostatakörner. 58. 

Fulchiero, A. und Reverdito, U. 
Insuffizienz der Aortenklappen und 
Syphilis. 212. 

Furniss, H. D. Bericht über 4 Fälle 
von Ureterensteinen. 319. 

O-abrilowitsch, J. Endotin. 1112. 

Gaedecken, P. Psychophysiologische 
Lichtwirkung. 1143. 

Gaillard, L. und Baude, P. v. Baude. 

Galewsky, Nebenwirkungen nach 
Salvarsaninjektion. 748. 

— E. spontanes Verschwinden von 
Warzen. 892. 


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Autoren-Register. 


LXI 


Galimberti. Salvarsan. 1051. 

6alku9, Br. Pemphigus foliaceus. 
1120. 

Galtet, Hudelo und Darbois v.Hudelo. 

— Lannois etc. v. Lannois. 

Galloway. Degenerative Veränderun¬ 
gen an den Blutgefäßen und ihr 
Einfluß auf die Haut. 25. 

— J. Hauterkrankung durch Blut- 
gefaßdegeneration. 1091. 

— RheumatischeHauterkrankungen. 
1096. 

Galt, Hugh. Sarkom des Penis. 331. 

Gamna, C. Epithelwucherung. 1098. 

Gandianl. Epitheliom der Basal¬ 
zellen. 330. 

Gardiner, F. Salbengrundlagen. 1135. 

Gardner, F. Vaccine therapy in ge- 
nit ourinarv tuberculosis. 71. 

Gargano, C. Tumorenüberpflanzung. 

765. 

— Epithelialtumoren - Übertragung 
auf die Maus. 1098. 

Gargiulo. Lues cerebri. 1065. 

Garibaldi, Lujjus und Epitheliom— 
Lues und Epitheliom. 1051. 

Garrod, Archibald. Erytheme und 
Gelenkaffektionen. 858. 

Garrow, R. P. Sind Poliomyelitis 
und Herpes zoster dieselbe Krank¬ 
heit? 99. 

Gaskill, H. K. Einige ätiologische 
Faktoren bei der Furunkulose und 
die Behandlung derselben. 188. 

Gaucher. Epithelioma cutis. 329. 

— Diagnose der Heredosyphilis 
tertiaire. 515. 

— Tertiäre, kongenitale Syphilis. 
516. 

— Heredo - Syphilis tertiaire des 
Ohres u. Auges. 516. 

— Tertiäre kongenitale Syphilis des 
Mundes, Larynx und Pharynx. 
738. 

— Tertiäre, kongenitale Syphilis 
des Nervensystems. 740. 

— Vertrauen auf Salvarsan. 952. 

— Tod nach „606“. 954, 956. 

— Bricout u. Meaux-Saint-Marc. 
Lues hereditaria. 694. 

— Broca u. Claude. Epitheliom¬ 
behandlung. 475. 

— Gougerot und Bricout. Lues 
maligna. 429. 

— Gougerot u. Bricout. Gumma 
tuberkulosum cruris. 864. 


Gaucher. Gumma tuberkulosum colli. 
865. 

— Lepra incipiens. 865. 

— Gougoret und Croissant. Papulo- 
squamöses Syphilid dem Lupus 
erythematosus ähnlich. 280. 

— Gougerot u. Meaux Saint-Marc. 
Lues hereditaria. 865. 

— Gougerot u. Salin. Hauttuber- 
kulose. 692. 

— Gougerot und Thibaut. Naevus 
faciei. 280. 

— Levy-Franckel u. Ahmed Sikbal. 
Sklerose der Gingiva. 430. 

— Salin u. Bricout Lues maligna 
u. Pseudo-Paralyse. 694. 

— Salin u. Meaux Saint - Marc. 
Psoriasis. 865. 

— und Abrami. Serodiagnose der 
Lepra. 351. 

— und Bricout. Skabies und mul¬ 
tiple Sklerosen. 280. 

— und Bricout. Pagets disease. 864. 

— Epitheliom auf Lichen chro¬ 
nicus. 864. 

— u. Gougerot. Thrombose nach 
8alvarsaninjektion. 692. 

— und Guggenheim. Ohraffektionen 
im Verlaufe der Behandlung der 
Syphilis mit den neuen organi¬ 
schen Arsenpräparaten. 222. 

— u. Guggenheim. Arsengewöhnung 
bei Salvarsanbehandlung. 602. 

— u. Meaux-Saint-Marc. Naevi. 694. 

— und Paris. Spirochaeten im 
Gumma. 281. 

— u. Salin. Lues hereditaria und 
Basedow. 692. 

Gaudy. Gonorrhoische Arthritis. 752. 
Gavini. Syphilisreaktion. 487. 

— G. Tuberkulin bei Lues. 798. 
Gelssler. Gehirnsyphilis. 740. 
Gelarie, A. Modifikationen der 

Wassermannreaktion. 485. 

Gendron u. Fage v. Fage. 

Gennerich, Dritter Bericht über 
Salvarsanbehandlung aus dem 
kaiserl. Marinelazarett. 237. 

— Syphilisreaktion. 480. 

— 8yphilisbehandlung. 743. 

Georges, L. Gonorrhoe. 960. 
Geraghty, J. T. Die Behandlung des 

Utriculus prostaticus. 58. 

— Vakzinebehandlung. 71. 

— u. Keidel, A. Salvarsan. 585. 


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LXII 


Autoren-Register. 


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Gerber. Die nicht spezifischen ulze¬ 
rösen Erkrankungen der Mund* 
racbenhöhle und Salvarsan. 43. 

— Nebenhöhlensyphilis. 738. 

— Lupus. 772, 

Gerbsmann, J. Zur Frage der Abor¬ 
tivbehandlung der Syphiliß. 53. 

Geyer, L. Arseniknekrosen. 51. 

— Reinfektion nach Salvarsan. 586. 

Geyser. Hirsuties. 875. 

— Röntgen bei tuberkulösen Drü¬ 
sen. 875. 

— A. C. Hypertrichose. 913. 

Gianelli. Lues und Friedreichsche 

Krankheit. 515. 

Gibbard u. Harrison. Salvarsanbe- 
handlung. 23, 302, 947. 

Gibbs, Charles und Calthrop, E. S. , 
Die heilende Wirkung von Sal- 
varsanserum in einem Falle von 
Syphilis. 303. 

Gilbert Über eine schwere Neben¬ 
wirkung des Salvarsans. 44. 

Gilchrist, T. C. Vaccine therapy as 
applied to skindiseases. 183. 

Giljarowsky. Paralyse und Gehirn¬ 
syphilis. 512. 

Ginsburg u. Schamberg v. Schamberg. 

Giovannini S. Haaranomalien am 
Kinn. 336. 

Giordano, D. Anurie bei Solitär¬ 
niere. 570. 

Girardi, A. Ein Fall von primärer 
menschlicher Hautaktinomykose. 
90. 

Giudice, L. Muskelangiom. 1099. 

Giuliani, G. CO, bei Lupus vul¬ 
garis. 1051. 

Gjorgjeviö. Koinzidenz von Herpes 
zoster und Psoriasis vulgaris. 97. 

Glanz. Extragenitaisklerose. 685. 

Glas, Emil. Arsenobenzol und Kehl¬ 
kopflues. 60. 

Glingar u. Biach. Ulcus molle der 
Harnröhre. 756. 

Glück. Sklerodermie. 420. 

Glynn u. Phillips v. Phillips. 

Godlevski und Balzer v. Balzer. 

Goebel. Therapie der tabischen 
Opticusatrophie. 740. 

Gobi, J. G. Röntgenulkus 917. 

Goldberg. Untersuchungen über das 
Vorkommen von Leukozyten im 
Prostatasekrete. 169. 

Goldberger, J. und Anderson, J. 
v. Anderson. 


Goldenberg, Theodor. Perurethrale 
Glyzerin-Druckinjektion zwecks 
leichteren Entrierens sog. imper¬ 
meabler Strikturen. 56. 

Goldmann, F. Neue Arzneimittel. 920. 

Gollner. Ein Fortschritten der Be¬ 
handlung der Gonorrhoe. 60. 

Golodetz u. Unna v. Unna. 

Golubinin, L. Salvarsan. 1078. 

Gonln, J. und Belot, J. v. Belot. 

Goodall, E. W. Exanthem durch 
Eisenjodid. 1023. 

Goodmann, Ch. Gonorrhoische Peri¬ 
tonitis. 964. 

Gorbemow, G, Trachom und Gonor¬ 
rhoe. 752. 

Gordon, A. Zur Diagnose des Schar¬ 
lachs. 82. 

Gorodisch, S. Über eine neue Me¬ 
thode der Sterilisation von Harn¬ 
leiterkathetern. 67. 

Gottheil, William S. Hautatrophie 
nach Kokaininjektionen. 573. 

— Sarcoma haemorrhagicum mul¬ 
tiplex. 874. 

— Blastomyzes. 876. 

Gottlieb u. Meyer, Hans H. v. Meyer. 

Gottsmann, Ed. Serodiagnostik. 485. 

Goubeau und Milian. Spritzen¬ 
pipette. 696. 

Gougerot, H. Behandlung der My¬ 
kosen im allgemeinen und der 
Sporotrichosen im besonderen. 182. 

— Kladiose. 281. 

— Behandlung der Mykosen und 
Sporotrichosen bei Jodintoleranz. 
355. 

— Atrophie nach Lupus. 693. 

— Bricout und Gaucher v. Gaucher. 

— Gaucher und Croissant v. Gaucher. 

— Gaucher und Thibaut v. Gaucher. 

— Pietkiewicz und Detape. Ver¬ 
brennung des Gaumens. 698. 

— und Balzer v. Balzer. 

— und Coyon v. Coyon. 

— und De Beurmann v. De Beur- 
mann. 

— u. Gaucher v. Gaucher. 

— u. Parent, F. M. Syphilisbehand¬ 
lung n. Wassermann. 894, 897. 

Gradenwitz, Hans. Über die Her¬ 
stellung und Zusammensetzung 
medizinischer Seifen. 189. 

Graetz, Fr. Praktische und theore¬ 
tische Erfahrungen mit der Wasser- 
mannschen Reaktion. 164. 


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UNIVERSITY OF MICHIGAN 



A utoren-Register. 


LXIII 


Grafe, E. Paroxysmale Hämoglo¬ 
binurie. 932. 

Greenberg, G. Urethralfieber. 1087. 

Greene, Fr. Übertragbarkeit der 
Geschlechtskrankheiten. 730. 

Grijus, G. und Westhoff, C. H. 
v. Westhoff. 

Grintschar. Kohlensäureschnee-Be¬ 
handlung. 145. 

— u. Mestscherski v. Mestscherski. 

Grön Fieber bei Syphilis. 433. 

Grosser und Dessauer. Über die dia¬ 
gnostische Bedeutung fühlbarer 
Kubitaldrüsen bei Kindern. 219. 

Grosz, Siegfried, Folliculitis, Peri- 
folliculitis Cavernitis gonorrhoica. 
61. 

— Gonorrhoische Erkrankung prä- 
putialer und paraurethraler Gänge. 
62. 

— Chilblain Lupus und Lupus 
pernio. 561. 

— Deferentitis und Epidydimitis 
gonorrhoica. 969. 

Grouven, G. Vakzineversuche beim 
syphilitischen Kaninchen. 495. 

Grflnberg. Spirochaeten beim Fötus. 
731. 

Grflnfeld, R. Strichformiges Eccema 
chronicum. 127. 

Gruget. Narkose und Albuminurie. 
1132. 

Gudzent, F. Lues der Gelenke und 
Muskeln. 738. 

Guenot, M. Fournier, L. Menard, M. 
v. Fournier. 

— Fournier u. Renault v. Fournier. 

Günther, Hans. Leberlues. 933. 

Guörin, A. Aortenaneurysma. 608. 

— und Calonette v. Calonette. 

Guggenheim und Gaucher v. Gaucher. 

Guggenheimer. Über den Einfluß der 

Temperatur auf die Wasser- 
mannsche Syphilisreaktion. 207. 

Guiard, F. P. Die Tripperprophylaxe, 
ihr Wert, ihre Ausführung. 61. 

Guilleminot, H. Über die biologische 
Wirksamkeit neuerer Strahlen¬ 
gattungen. 193. 

GuTsy, B. Geistesstörung nach Prosta- 
tektomie. 570. 

Guizzetti, P. u. Fabio, P. Nieren¬ 
mißbildung und Genitalien. 624. 

Gundrum, J. Prostitution in Kroa¬ 
tien. 566. 

Qimsett, A. Röntgenstrahlenmessung. 
564. 


Gimsett. Röntgenstrahlenmessung, 
704. 

Gurari, D. Zur Technik der intra¬ 
venösen Injektion des Salvar- 
sans. 46. 

Gurbski, St. Azodermin. 644. 

Gussmann, J. Salvarsan. 583. 

Guthrie, L. Leberzirrhose. 1069. 

Gutzeit, Richard. Zur Behandlung 
des äußeren Milzbrandes. 82. 


£sCaan, J. de. Het lepravraagstuk 
in Ned.-Indie. 89. 

Hadengue u. Belot v. Belot. 

Haedicke, G. Allosan. 616. 

Hahn. Zur Applikationsweise des 
Salvarsans. 41. 

- Otto. Mesothorium und Radio¬ 
thorium. 106. 

Hall, H. C. Lebertuberkulose mit Sy¬ 
philis. 1107. 

— A. u. Beattie, J. M. Letale lue¬ 
tische Nephritis. 506. 

— Edwards, J. Kohlensäureschnee- 
Behandlung. 471. 

— Röntgen bei Trichophytie. 1126. 

Hallion u. Bauer. Divergenz bei der 

Syphilisreaktion. 490. 

Hallopeau, H. Neue Mitteilungen 
über abortive und kurative Be¬ 
handlung der Syphilis mit Hektin. 
312. 

— Abortivbehandlung der Syphilis. 
802. 

— Tod nach „606“. 964. 

— und Francois-Dainville. Juckende 
Psoriasis. 280. 

Halpern, J. Intramuskuläre Salvar- 
saninjektion. 601. 

— Intramuskuläre Salvarsaninjek- 
tion. 907. 

Hamant und Worms v. Worms. 

Hamei. Akrozyanosis chronica. 412. 

Hammer. Abstinenz. 1088. 

Hampton. W. Epilationsdose. 478. 

Hamroth-Kurek. Ein Fall Pseudo- 
Hutchinsonscher Zähne. 295. 

— Paraphimose. 908. 

Hanacek. Reinfektion nach Sal¬ 
varsan. 562.. 

Hannes, W. Über den Ersatz des 
Arg. nitr. durch das Sophol in 
der Ophthalmoblennorrhoe—Pro¬ 
phylaxe. 60. 

Hansen, Armauer. Nekrolog. 524. 

Hara, S. Inhalationstuberkulose. 773. 


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LXIV 


Autoren-Register. 


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Harbitz, Fr. Akromegalie u. Rerai- 
atropbia faciei. 766. 

— Angioneurosen. 913. 

Harker, Harry. Ein Fall von Sporo¬ 
trichose beim Menschen. 89. 

Harman, B. Iritis akuta. 1069. 

Harris, J. Th. Tod nach Hg-Injek- 
tion. 955. 

Harrisoll, L.W. Syphilisdiagnose. 24. 

— Syphilis. 928. 

— u. Aikies v. Aikies. 

— und Gibbard. Salvarsanbehand- 
lung. 23. 

— u. Gibbard v. auch Gibbard. 

Hartwich. Salvarsan bei Malaria. 952. 

Hartzell, M.B. Ein Fall von Pellagra. 

363. 

— Toxische Dermatosen. 719. 

Haslam, William, Über Steinopera¬ 
tionenindermännlichen Blase. 73. 

Haslund. Syphilisinfektion bei der 
Geburt. 433. 

— Luetische Schleimhautplaques. 
433. 

— Histologie der Palmarpsoriasis. 
433. 

Haucken. Epidermolysis bullosa con¬ 
genita. 639. 

Haudek und Ullmann v. Ullmann. 

Hausmann. Ein Fall von gummösem 
Mageutumor, geheilt durch Sal- 
varsanbehandlung. 43. 

Haustein, H. Hämatogene Lymph- 
drüsentuberkulose. 1111. 

Havas, Adolf, Zur Lehre der Patho¬ 
logie und Therapie der Syphilis. 
221 . 

— Haareinpflanzung. 529. 

Hayes, D. J. Gonorrhoebehandlung. 
963. 

Hazen, H. H. Haatveränderungen 
bei Leukämie und ähnlichen 
Affektionen. 159. 

— u. Parker v. Parker. 

Hecht, H. Auswertung des Antigen- 
Extraktes. 205. 

— Abortivbehandlung der Syphilis. 
821, 943. 

— und Lederer. Wassermannreak¬ 
tion. 822. 

Heddn. Lues maligna. 883. 

Heerfordt. C. F. Wird die tracho- 
matöse Konjunktivitis von mu¬ 
tierten Gonokokken hervorge¬ 
rufen? Gibt es eine traohomatose 
Urethritis? 315. 

Heffter und Ewald v. Ewald. 


Hegner. Syrgol. 614. 901. 

Heimann, W. J. Uviollicht bei Pso¬ 
riasis. 443. 

Heinrich, Arthur und Tatarsky, 
Abraham. Eine neue Injektions¬ 
spritze für die intramuskuläre 
Salvarsanbehandlung. 45. 

Henisius. F. Versuche zur Vakzine¬ 
behandlung der weiblichen Gonor¬ 
rhoe. 62. 

— Ulcus chronicum Vulvae oder 
Esthiomene. 120. 

Heitz-Boyer. Nachruf f. Albarran. 
715. 

Held u. Ledermann v. Ledermann. 
Hellendall, H. Credeisierung. 1133. 
Heller, Julius. Lichen ruber hyper- 
trophicus (vonhyperkeratosus). 94. 

— Besteht nach der deutschen 
Rechtssprechung zwischen Hei¬ 
ratskandidaten eine Pflicht zur 
Offenbarung überstandener Ge¬ 
schlechtskrankheiten? 236. 

— Kann sich der Arzt mit der von 
den Juristen geforderten abso¬ 
luten Offenbarungspflicht von Ge¬ 
schlechtskrankheiten bei Heirats¬ 
kandidaten einverstanden er¬ 
klären? Diskussion. 261. 

— Sklerodermie mit idiopathischer 
Hautatrophie. 883. 

— Kohlensäureschnee bei Lichen 
chronicus. 384. 

— Seltene Nagelerkrankungen. 453. 

— Onycholysis. 859. 

— Esthiomene. 859. 

— Sklerodermie mit Atrophie. 859. 
Hsnderson, R. Sporotrichose. 637. 
Henke. Salvarsan bei Larynx-Laes. 

590. 

Hensel. Pityriasis lichenoides chro¬ 
nica. 408. 

— Intravenöse Salvarsaninjektion. 
411. 

— Salvarsan bei Pemphigus. 417. 
Herbsmann, J. Salvarsanbehandlung. 

941. 

Heresco und Cealic. Antimenin¬ 
gokokken - Serum bei Arthritis 
gonorrh. 898. 

— und Cealic v. auch Cealic. 
Herrmann, K. Über Hauttuberkulose 

beim Pferde. 163. 

Herzfeld, A. Arsenik bei Syphilis. 52. 

— Natriumperborat bei Gangrän. 
1136. 


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Autoren-Register. 


LXV 


H*S$e ? £. Jodival in der Luesthe¬ 
rapie. 53. 

— Medizinischer Tee. 965. 

— Otto. Das Röntgenkarzinom. 107. 

Heuck. Spätexantheme nach Sal¬ 
varsan. 939. 

— Botryomykosis hnmana. 1039. 

Heuser, K. Zur Neurotropie und 

Depotwirkung des Salvarsans. 225. 

Heyse. Über „steife Seidenkatheter a 
zum Gebrauch bei Prostataver¬ 
größerung. 69. 

Hida, S. und Kuga, K. Einfluß der 
Röntgenstrahlen auf den Hoden 
des Kaninchens und Hahns. 106. 

Hidaka, S. Bakterien der Haut. 629. 

Hrlbert Augenerkrankung bei Akne 
risacea. 361. 

Hildebrand. Zur Kenntnis einiger 
hämolytischer und antihämolyti¬ 
scher Substanzen. 205. 

— Otto. Jodtinkturinjektion bei 
Arthritis gonorrhoica. 616. 

Hillenberg. Verbreitung der Tuber¬ 
kulose. 110. 

Hintz. Tuberkulosis verrukoaa kutis. 
402. 

Hintze. Labyrinthsyphilis im Früh- 
Stadium der Sekunaarperiode. 213. 

Hirsch. Radiotherapie des Lidkarzi¬ 
noms. 643. 

— LuetischeStirnhöhlenerkrankung. 
738. 

Hirschberg, L. K. Austerschalen¬ 
nägel. 763. 

Hirschfeld, H. und Buschke, A. vide 
Buschke. 

Hirschmann u. Ballet v. Ballet. 

Hirtz, E. u. Braun, P. Aortitis 
syphilitica. 509. 

His, W. Drainage der Ödeme. 

Hjost u. Thomson etc. v. Thomson. 

Hochsinger. Erbsyphilis-Behandlung 
und Neuropathie. 53. 

Hodara, M. Jodakne und Jodex¬ 
anthem. 704. 

— Osman, Izet, Chevkiek. Gono- 
kokkämie und gonorrhoisches 
Exanthem. 706. 

— und Fuad Bey. Orientbeule. 460. 

— und Fuad Bey. Sporotrichose. 460. 

Hsehse, 0. Über die Behandlung 

einer schweren Katheterismusver- 
letzung der weiblichen Urethra. 
318. 

Areh. f. Dermal, u. Sypb. Bd. CXII. 


Hftrder, Alexander. Reflektorische 
Anurie durch plötzliche Abküh¬ 
lung. 70. 

— OphthalmoblenndVrhoe der Neu¬ 
geborenen. 613. 

Horfm ann. Mitteilungen über expe¬ 
rimentelle Syphilis (Sekundäre 
Syphilide, primäres Hornhaut- 
syphilom). 197. 

— Syphilisübertragung durch ge¬ 
züchtete Spirochaeten. 497. 

— Syphiliserreger. 928. 

— C. A. Alttuberkulin bei Lupus 
erythematodes. 635. 

— E. Hornhautsyphilom. 821. 

— Experimentelle Sporotrichose. 
843. 

— Erich u. Jafle, J. Salvarsan. 583. 

— K. F. Ein Ersatzmittel für Wis- 
muth in der Röntgentherapie. 168. 

— u. König v. König. 

— A. Ikterus und Tod nach Sal¬ 
varsan. 952. 

Holland, E. D. Salvarsan. 948. 
Holliday, G. A. Salvarsan. 948. 
Hollmann, R. Tuberkulinreaktion. 
1112 . 

Hollhusen, H. Lindemannröhre. 917. 
Holzknecht. Ein neues Dosimeter. 642. 
Horwitz, 0. Gonorrhoebehandlung. 
754. 

Hovelacque. Blasenektopie. 715. 

— u. Lecene v. Lecene. 

Howe. Akne varioliformis. 1029. 

— Fall zur Diagnose. 1029. 
Hrdliczka. Zur Symptomatik der 

Salvarsanwirkung. 299. 

Hubbes. Zur Syphilistherapie. 54. 
Hudfllo, Darbois und Gallet. Adeno- 
mata sebacea faciei mit Röntgen- 
strahlen behandelt. 279. 

— und de Jong. Naevus verrucosus, 
mit Radium und CO, behandelt. 
429. 

— u. Jolivet. Hereditäre und akqui¬ 
rierte Lues. 429. 

Hübner, M. Gonorrhoebehandlung. 
902. 

— Anästhesin. 1132. 

Hüfler. Salvarsan-Ipjektionstechnik. 
744. 

— Salvarsanbehandlung. 942. 
Hueter. Histologische Befunde bei 

intramuskulärer Salvarsaninjek- 
tion. 51. • 

Huismans, L. Varizellen. 768. 

e 


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LXVI 


Autoren-Register. 


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Hummel, E. M. Die Seltenheit tabe- 
tischer und paretischer Zustände 
beim Neger, mit Mitteilung eines 
Falles von T^bes bei einer Voll- 
blutnegerin. 217. 

Hunner, Guy. Chronische Urethritis 
und chronische Ureteritis, verur¬ 
sacht durch Tonsillitis. 73. 
Humphris, H. Strahlendes Licht. 640. 
Hutchinson, J. Salvarsan („606“) und 
Arsenkrebs. 310. 

— J. Archiv, f. Chirurgie. 619. 

— Lepra und Cimex. 635. 

Hutinel. Die syphilitischen Anämien 

der ersten Kindheit. 219. 

Hutter. Lichen ruber planus linguae. 
639. 

Hyde. Blastomykosis. 562. 

— Tuberkulöses Syphilid. 562. 

— Verruca vulgaris. 652. 

Ijiri. Asurol. 468. 

— Großaches Dreieck und Injek¬ 
tionstechnik. 677. 

— Lugenembolie nach Salvarsan. 
728. 

Ilberg. Ein Fall von Psychose bei 
Endarteriitis luetica cerebri. 216. 
Imfeld, A. Lupustherapie. 1105. 
Imhofer, A. Gehörgangsfurunkel. 
1122 . 

Imparati, E. Psoriasis bei Ehegatten. 
452. 

Inouye. Tetrodoxin bei Hautjucken. 
728. 

Ireemann, M. Masturbation. 1090. 
Isaac, H. Tuberculosis cutis univer¬ 
sale. 121. 

— Serpiginöses Syphilid. 122. 

— Über Erfahrungen mit Salvarsan. 
225. 

— Sklerodermie. 669. 

— Erythema induratnm. 669. 

— Salvarsan. 819. 

Wersen. Technik der intravenösen 
Salvarsaninfusion. 43. 

Iwakawa, D. Dermatitis durch 
Tagaya8an-Holz. 863. 

Izet, Hodara etc. v. Hodara 

Tackson. Fall zur Diagnose. 547. 
Jacob. Tuberkulosebekämpfung. 1109. 
Jacoby, M. Chemotherapie. 946. 
Jacquet. Keratosis blennorrhagica. 
611. 

Jada8$ohn, J. Pyodermien. 646. 
Jader Cappelli. Trichophytie. 793. 


Jakimow, W. L. Einfluß des Sal- 
varsans auf die Leukozytenformel 
des Blutes, 304. 

— W. und Kol-Jakimowa, N. Noch 
zur Frage der Behandlung der 
Schlafkrankheit und des afrikani¬ 
schen Rückfallflebers (tiok-fever) 
mit Arsenobenzol. 46. 

— und Kol - Jakimowa, N. Die 
Wirkung des Präparates Ehrlich- 
Hata „606“ bei der Schlafkrank¬ 
heit. 47. 

— u. Kol-Jakimowa. Mikroben und 
Salvarsanwirknng. 745. 

Jakowlew und Jasnitzki. Vakzino- 
therapie bei durch Gonokokken 
bedingten Erkrankungen. 293. 

Jamben. Salvarsanbehaodlung. 440. 

Jame8, Vander u. Lewie. Fulguration 
eines Blasenpapilloms. 1087. 

Janney, E.O. Medizin u. Moral. 1090. 

Jansen. Erythema nodosum bei Lues. 
455. 

Jaquet und Debat. Über die trophi- 
■che Wirkung des Quecksilbers 
und des Salvarsan» bei den Syphi¬ 
litikern. 170. 

Javal und Widal, F. v. Widal. 

Jawein, W. Kurzer Bericht über 11 
mit dem Ehrlichschen Präparate 
„606“ behandelter Syphilisfälle. 46. 

Jeanselme. Bakteriologie und Ätio¬ 
logie der Lepra. 348. 

— Salvarsan bei Lepra. 428. 

— Chevallier u. Darbois. Osteo- 
periostale und artikuläre Sporo¬ 
trichose. 355. 

— und Chevallier. Sporotrichose¬ 
übertragung durch Rattenbiß. 353. 

— u. Coutela. Neuritis optica und 
„606“. 697. 

— und Vernes. Syphilitische Re¬ 
infektion nach Salvarsan. 279. 

— und Vernes. Intravenöse Sal- 
varsaninjektion. 600. 

— u. Vernes. Fieber nach Salvar- 
saninjektion. 692. 

Jennings, W. B. Papilloma linguae. 
764. 

Jensen, C. E. Zwei Fälle von Lun¬ 
gensyphilis. 216. 

— Chr. Tuberkulosebekämpfung. 

1110 . 

Jersild. Zervikalsekret und Schwan¬ 
gerschaft. 433. 

Jesionek. Salvarsanmilch. 306. 

Jessler. Arhovin. 963. 


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Original fro-m 

UNIVERSSTY OF MICHIGAN 




Autoren-Register. 


Lxvn 


Jessner, S. Juckende üautleiden. 110. 

— Salben nnd Pasten mit beson¬ 
derer Berücksichtigung des Mitin. 
110 . 

— Hautveränderung bei Leberer- 
krankung. 518. 

Joannides, N. Salvarsaninjektion. 743. 

Joesten, J. Spermanachweis. 966. 

JogichesS', M. Zur Technik der 
Elektrolyse. 196. 

Johnston. Lupus erythematodes dis¬ 
seminatus. 547. 

— J. C. Stoflwechselstörung. 721. 

Jolivöt u. Hudelo v. Hudelo. 

Joltrain u. Bönard. Modifikationen 

der Syphilisreaktion. 439. 

Jtae$) L. Jonentherapie. 1126. 

Jona de u. Hudelo v. Hudelo. 

Jordan, A. Bromoderma. 708. 

Joseph, Max. Kosmetik. 971. 

— u. Siebert. Röntgenbehandlung. 
1143. 

Jourdanet und Lebar. Lupus ery¬ 
thematodes. 695. 

— Erfrierungen. 1180. 

Joynt, Edward. Erythema nodosum 
nach Masern. 83. 

Judd, A. X-Strahlen bei malignen 
Tumoren. 476. 

Juliusberg und Oppenheim. Spa¬ 
stische Spinalerkrankung nach 
Salvarsan. 598. 

Julliard, Ch. Botryomykom beim 
Menschen. 356. 

Jullien. Die Etappen einerFrage. 440. 

Jungmann, A. Verbesserungen im 
Finsen-Instrumentarium der Wie¬ 
ner Lupusheilstätte. 105. 

Junkermann, K. Zur Behandlung 
der Sykosis staphylogenes s. vul¬ 
garis. 167. 

Kastle, C. Arsenvalisation. 918. 

Kahane, M. Hochfrequenzströme. 

Kakovsky. Zur Pharmakotherapie 
des Perubalsams. 108. 

Kallos, J. Reaktion nach Salvarsan. 
748. 

Kannengießer. Todesfälle nach Sal¬ 
varsan. 967. 

Kantor, R. Naevus linearis. 703. 

, J. F. Elektrolyse. 705. 
uder. 708. 

Kare, W. Über die Verwendung von 
Gleitmitteln zur Anästhesie der 
Urethra sowie zur Gonorrhoe¬ 
therapie. 56. 


Karo. Über die kombinierte Behand¬ 
lung der Gonorrhoe. 69. 

— Die Gonorrhoe des Mannes, ihre 
Pathologie und Therapie. 236. 

— Organotherapie des Prostatismus. 
661. 

— Tuberkulin bei Nierentuberku¬ 
lose. 624. 

— Behandlung der Nierentuberku- 
lose. 1085. 

— Prostatahypertrophie. 1149. 

Katz und Lichtenstern. Experimen¬ 
telle Studien zur Nierenfunktion. 
318. 

Kaumheimer, L. Nephritis nach im- 
petiginösen Hauterkrankungen. 
361. 

Kayser, J. D. Ist Framboesia tropica 
Syphilis? 99. 

Keidel, A. Syphilisreaktion. 484. 

— und Geraghty v. Geraghty. 

Kemp, R. Cheiro pempholyx. 1120. 
Koppler. Furunkelbehandlung. 470. 
Kerb W. Erythema exsudativum 

multiforme. 14. 

— Sarcoma idiopathicum hämorrh. 
Kaposi. 14. 

— Seborrhoe und Psoriasis. 390. 

— Pemphigus vegetans. 390. 

— Röntgenulkus. 404. 

— Dermatitis papillaris capillitii. 
543. 

— Lichen ruber planus. 688. 

— Pemphigus gangraenosus. 688. 

— Lupus vulgaris. 1010. 

— Lupus palati. 1010. 

— Lues, korymbosa. 1021. 

Kern. Über das Vorkommen deB 
paranoischen Symptomen - Kom¬ 
plexes bei Paralyse. 216. 
Keyenburg. Über einen besonderen 
. Fall von Tyloma beider Fußsoh¬ 
len. 291. 

Kiefer, G. Kontrolle der Geschlechts¬ 
krankheiten. 730. 

Kinberg, Julia. Psychogener Pruritus 
vulvae, durch Psychotherapie mit 
Erfolg behandelt. 282. 

Kinck, A. Syphilisreaktion. 734. 



— Schanker der Wange. 645. 

— Xanthoma multiplex. 645. 

— Lichen ruber planus. 548. 

— Dermatitis seborrhoica. 548. 

— Annuläres Syphilid. 550. 

— Alopecia favosa. 560. 



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Original fro-rn 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



LXVIII 


Autoren- Register. 


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Kinosbury. Lupus vulgaris. 550. 

— Syphilid der Kopfhaut. 550. 

— Lupus vulgaris. 702. 

— Alopecia universalis. 702. 

— Lichen ruber planus. 702. 

— Medikamentöse Dermatitis. 870. 

— Lupus erythematodes. 870. 

— Exanthem nach Gonokokken¬ 
vakzine. 871. 

— Tuberöses Syphilid. 871. 

— Bauchgeschwulst. 878. 

— Lippentumor. 873. 

— Toxische Dermatitis. 874. 

— Papulosquamöses Syphilid. 874. 
Kitagawa« CO t bei Naevus und 

Chloasma. 1056. 

Kjeleberg, Romanus. Lichen corneus. 
885. 

Klausner. Über Ikterus nach Sal¬ 
varsan, 42. 

— Reinfektion nach Salvarsan. 940 
Klausner, D. Serum bei Syphilis. 

823. 

— E. Ein Fall von Herpes zoster 
bilateralis der oberen Extremi¬ 
täten. 113. 

Klein, S. R. Salvarsan. 947. 
Klieneberger, 0. Zur differential¬ 
diagnostischen Bedeutung der 
Lumbalpunktion und der Sero¬ 
diagnostik. 206. 

KlingmQller, V. Gonorrhoebehand¬ 
lung. 968. 

Kljutschew, E. Dioxydiamidoarseno- 
benzol („606“) bei den syphiliti¬ 
schen Erkrankungen des Zentral¬ 
nervensystems. 46. 

Klotz. Fall zur Diagnose. 547. 

— Acanthosis nigricans. 702. 
Knauer. Ein einfaches Ersatzmittel 

för den Kohlensäureschnee in der 
Behandlung der Hautkrankheiten. 
184. 

— Salvarsaninjektion. 942. 

Knaur, R. Präventivbehandlung der 

Syphilis mit Salvarsan. 800. 
Knowles, F. C. Pigmentation. 576. 

— Tinea versicolor. 637. 

Knowsley, Litley. Über Hyperämie¬ 
behandlung von Dermatosen. 180. 

— S. W. Biersche Stauung. 919. 
Kobjlinsky, Th. Über Pyelolithotomie. 

69. 

Koch, Karl. Zwischenzellen und 
Hodenatrophie. 74. 

— Aortitis syphilitica. 508. 


König und Hoffmann. Schnelldesin¬ 
fektion. 1131. 

Koenigsfeld, Harry. Durchtritt der 
Tuberkelbazillen durch die Haut. 
771. 

Königstein, H. Morbus Reckling¬ 
hausen mit Naevus. 6. 

— Ulcus gangraenosum. 6. 

— Sarkoid. 6. 

— Acanthosis nigricans. 6. 

— Morbus Recklinghausen. 137. 

— Ein Fall zur Diagnose (Pemphi¬ 
gus vegetans?). 268. 

— Lichen ruber planus. 269. 

— Gumma perforans palati. 269. 

— Syringozystadenom. 541. 

— Lichen scrophulosorum. 641. 

— Pemphigus vegetans. 541. 
Koenigstein, R. Parasyphilis beim 

Kinde. 741. 

Kolischer u. Kraus. Prostatektomie. 

1088. 

Kol-Jakimowa, N. und Jakimow, W. 
v. Jakimow. 

Kollo, W. und Stiner, 0. Syphilis¬ 
reaktion mit Azetonextrakten. 
736. 

Kölner u. Schamberg v. Schamberg. 
Kolobeff und Nedrigailoff v. Nedn- 
gailoff. 

Kolokin. Leucoderma syphiliticum 
(bei hereditärer Lues). 176. 
Komoto. Vitiligo im Auge. 335. 

Kon, W. Syphilisreaktion. 486. 

Kopp. Erfahrungen bei Behandlung 
von Salvarsan. 44. 

Kopytowski. Favus. 879. 

Koranyi und Pozsgay v. Pozsgay. 
Kosak, Fr. Salvarsan bei Aortitis 
luetica. 944. 

Kownatzki. Doppelseitige Taubheit 
infolge von Syphilis, 6 Monate 
nach der Infektion. 214. 

Kozer8kl, A. Radiumbehandlung. 474. 
Koziowski. Zur Technik der Zube¬ 
reitung der Salvarsanlösung zu 
Zwecken der intramuskulären 
Injektion. 45. 

Kraemer, F. Erysipel. 914. 

— H. Gangrän des Beines nach 
Diphtherie. 634. 

Kraus, Graff u Ranzi.* Serodiagnose 
maligner Tumoren. 680. 

— und Kolischer v. Kolischer. 
Krause, Paul. Hautschädigung durch 

Röntgenstrahlen. 477. 


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Original from 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



Autoren-Register. 


LXIX 


Kreiling, R. Reinfektion nach Sal¬ 
varsan. 687. 

Kreibich. Hydroxylionen-Konzentra- 
tion des Blutes. 681. 

— und Fischei v. Fischel. 

Kren, 0. Lichen ruber planus. 16. 

— Erythema annulare rezidivans. 
16. 

— Otto. Kleingummöses Syphilid. 
182. 

— Lupus erythematosus. 891. 

— Lupus erythematosus in Knoten¬ 
form. 891. 

— Sklerodermie. 408. 

— Herpes tonsurans superficialis. 
678. 

— Lichen ruber planus. 678. 

— Dermatitis herpetiformis. 1009. 

— Prämykotisches Exanthem. 1010. 

— Lichen ruber planus. 1010. 

— Eczema folliculare. 1020. 

— Erythema multiforme. 1020. 

— Staphylokokkie. 1020. 

Kretzmer und Fabry v. Fabry. 
Krikliw. Leprabehandlung. 906. 
Krippel und Weil. Nervöse Kompli¬ 
kationen des Magengeschwürs. 
612. 

Kroeger, E. Die Frühbehandlung der 
Syphilis. 62. 

Kromayer. Chronische Salvarsan- 
behandlung. 602. 

— Lichtbehandlung. 1124. 
Kretoszyner, M. Herpes zoster und 

Nierenveränderungen. 867. 
Krumbein, R. Salvarsan und Laby¬ 
rinthlues. 949. 

Kryfloff, D. Komplementbindungs¬ 
reaktion bei Variolois und Variola. 
1102. 

Krzysztalowicz, F. Die Histologie 
der syphilitischen Infiltrate nach 
Salvarsananwendung. 291, 467. 

— und Rei8s v. Heiss. 
Krzystalowicz, J. und Weber, H. L. 

Ueber die intravenösen Infusionen 
von Salvarsan. 167. 
Krzysztalowioz, F. und Weber, H. L. 
Ueber die intravenösen Infusionen 
von Salvarsan. 174. 

Kubeyama. Neurorezidiv nach Sal¬ 
varsan. 678. 

— und Baba. Über die Bedeutung 
der Präziffttationsreaktion mit 
Kuorin. 177. 

Kudiseh und Lorje. Mycosis fun- 
goides. 725. 


Kuaa, K. und Hida, S. v. Hida. 
Iliaemann, G. Bakterio-serologische 
Diagnostik. 967. 

Knenemann und Leredde v. Leredde. 
KOlbs. Riesenwuchs und Naevus. 
633. 

Kalm, Ch. Schwierige Fälle. 911. 
Kelnew, S. und Domernikowa, A. 
Zur Frage der Behandlung der 
Syphilis mit dem Ehrlichschen 
Präparat. 47. 

Kunst. Ist das Axurol dem Hydrarg. 

salicylicum vorzuziehen? 64. 
Kusunoki und Bruck, Karl v. Bruck. 
Kuznitzky. Tubus zur Behandlung 
mit Kohlensäureschnee. 184. 

— Erythrodermie pityriasique en 
plaques diseminees. 422. 

— Pityriasis lichenoides chronica. 
422. 

Kyrie. Angiokeratoma Mibelli. 11. 

— Pemphigus vegetans. 396. 

— J. Regeneration im Hoden. 1088. 

— Tumormetastasen im Skrotum. 
1088. 

Kytina, A. G. Salvarsaninjektion. 
949. 


Xjabbä, M. Intertrigo und Erythem 
der Vulva bei Diabetes. 321. 

— Harnanalysen. 1097. 

Labourdette und Comby V. Comby. 
Laederich u. Landouzy v. Landouzy. 
Lafay. Salvarsaninjektion mit Zucker¬ 
lösung. 864. 

Laignel-Lavastine und Portret. Sal¬ 
varsan bei Leukoplakie. 687. 
Laird, J. Wassermannreaktion. 925. 
Laleaque, F. Seewasserinjektionen 
bei Ekzem. 471. 

Lama, A. Blitzschlag. 1066. 

La Mensa, N. Lepra in Sizilien. 348. 
Lancashire, G. H. Ungewöhnliche 
Hautpigmentierung. 24, 1121. 

— Lupus erythematosus. 277. 

— Dermatitis artefacta. 277. 

— Lichen planus bullosus. 406, 701. 

— Lupus erythematodes dissemi¬ 
natus. 144. 

— Fächerförmige Pigmentation. 144. 
Landouzy und Laederich. Heredo- 

Tuberkulose. 769. 

Landsbergen. Lues cerebri und pro¬ 
gressive Paralyse. 610. 
Landsteiner, Levaditi und Prasek. 
Scharlachübertragung. 766. 


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Original fro-rn 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



LXX 


Autoren-Register. 


Lane, E. Fortschritte in der Dia¬ 
gnose and Behandlung der Sy¬ 
philis. 22. 

— und Mc. Donagh, J. E. R. Sy¬ 
philisbehandlung. 945. 

Lannois, Pinard u. Gallois. Nerven¬ 
störung, Adipositas und Hyper¬ 
trichose bei Nebennierentumor. 
625. 

Lardy, E. Uber das häufigere Vor¬ 
kommen von Harnsteinen in der 
Schweiz. 318. 

Lateiner, Mathilde. Über den histo¬ 
logischen Bau und die bazilläre 
Ätiologie des sogen, „papulösen 
Tuberkulids“ der Säuglinge. 83. 

Laveran. Trypanosomen-Klassifizie- 
rung. 340. 

Laweon, Arnold und Davidson. 
Radium bei Augenkrankheiten. 
101 . 

Lazarew. Zur Kasuistik des Gurtel¬ 
ausschlags, kompliziert mit einer 
Paralyse des Gesichtsnerven. 292. 

Lebar, M. Syphilopyodermitis der 
Nase. 607. 

— und Jourdanel v. Jourdanel. 

— und Routier. Syphilis praecox 
maligna, erfolglos mit intensiven 
Quecksilber- und Hektargyrum- 
kuren behandelt. Vollständige 
und sofortige Heilung der Er¬ 
scheinungen mit Arsenobenzol. 
312. 

Lebreton, P. 30 Fälle von Abortiv¬ 
behandlung der Urethritis gonor¬ 
rhoica. 315. 

Lec&ne und Hovelacque. Krebs bei 
Blasenektopie. 899. 

Lederer, Richard. Über eine ange¬ 
borene membranöse Verengerung 
der Pars prostatica urethrae. 71. 

— und Hecht v. Hecht. 

Ledermann, R. Therapie der Haut- 

und Geschlechtskrankheiten. 518. 

— Hautatrophie. 662. 

— Ulcus phagedaenicum. 662. 

— Psoriasis und Lues. 662. 

— Akne teleangiectodes. 663. 

— Skrophuloderma. 663. 

— Folliklis. 663. 

— Wassermann bei Herz- und Ge¬ 
fäßerkrankungen. 820. 

— Syphilisreaktion. 927. 

— und Bendix, Kurt. Die mikro¬ 
skopische Technik im Dienste der 
Dermatologie. 369. 


Ledermann und Held. Lupus erythe¬ 
matodes disseminatus acutus. 671. 
Ledo, A. Papillomatosis. 887. 

— CO, bei Molluscum contagiosum. 
1035. 

Lee, E. Syphilisbehandlung. 956. 
Leede. Zur Frage der gonorrho¬ 
ischen Allgemeininfektion. 59. 

— Zur Frage der Behandlung der 
Anämie mit Salvarsan. 305. 

— Das Rumpel-Leedesche Scharlach¬ 
phänomen. 340. 

Leg«, Sourdel und Velter. Sporo- 
trichosis gummosa mit Augen¬ 
symptomen und Spina ventosa. 
353. 

Legueu, F. Urethrotom. 618. 

— Zervixfibrom. 714. 

— und Bourcy v. Bourcy. 

Leiner, K. Milienbildung nach Im¬ 
petigo luetica. 5. 

— Ichthyosis congenita. 125. 

— Säuglingserytheme. 776. 

— und Spieler. Hauttuberkulose im 
Kindesalter. 343. 

Lelstikow, L. Sauerstofforte des tie¬ 
rischen Hautgewebes bei Anämie, 
venöser Hyperämie und Ödem. 
167. 

Lejer und Mathis v. Mathis. 
Lemierre und Widal v. Widal. 
Lemmon, G. B. Ein Fall von Ray¬ 
naudscher Krankheit. 357. 
Lenartowicz, J. T. Über eine unge¬ 
wöhnliche Lokalisation der Gono¬ 
kokkeninfektion. 167. 

Lenormant. Ch. Verbrennung durch 
elektrischen Strom. 363. 

Lenz : E. Hochfrequenzströme und 
Röntgenstrahlen. 917. 

— und Reicher v. Reicher. 
Lenzmann, Richard. Die Anwendung 

des Salvarsans in der ärztlichen 
Praxis. 109. 

— Über die Anwendung des Sal- 
varsans bei 2 Fällen von Variola 
vera. 226. 

Leonard, T. B. Syphilis. 931. 
Leopold, Jerome S. Dermatitis ex¬ 
foliativa infantum. 94. 

— Erythema induratum Bazin. 419, 

420. 

— Trophoneurotischo Hautgangrän. 

421. 

Leredde. Salvarsanbehandlung. 428. 

— Salvarsan-Injektionstechnik. 600. 

— Salvarsan bei Tabes. 815. 


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Original fro-rn 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



A utoren-Register. 


LXXI 


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Leredde. Salvarsan und Neurorezidiv. 
864. 

— Salvarsan bei Tabes. 865. 

— Syphilisbehandlung. 1075. 

— Salvarsanbehandlung. 1148. 

— and Kuenemann. Salvarsanbe- 
handlung. 430. 

— und Kuenemann. Salvarsanbe- 
handlung. 691. 

— und Kuenemann. Fieber bei Sal¬ 
varsan behandlung. 691. 

— Todesfälle nach Salvarsan. 693. 

— und Kuenemann. Hemiplegie nach 
Salvarsan. 866. 

Leede, C. Scharlachnephritis. 767. 

Leroux, Charles. Über hereditäre 
Syphilis. 218. 

— Syphilis hereditaria und ihre 
Bekämpfung. 517. 

Leschke, Erich. Tuberkulosevirus. 
770. 

Leschly und Thomsen etc. vide 
Thomson. 

Leschnew, N. Zur Frage der Be¬ 
handlung mit Antigonokokken¬ 
serum. 64. 

Lesnä und Frangon. Die Neben¬ 
nierenkapsel beim Erysipel. 1104. 

Lesser, E. Mesothorium-Dermatitis. 
259. 

— Fritz. Lupus vulgaris dissemi¬ 
natus. 121. 

— F. Dermatitis herpetiforrais. 668. 

— Papulo-nekrotisches Tuberkulid. 

668 . 

— Syphilis. 668. 

— Epileptiforme Anfälle bei Sal¬ 
varsan. 673. 

Leszczynski, R. Molluscum conta¬ 
giosum. 638. 

Letulle, Maurice u. Bergeron, Andre. 
Die Wassermannsche Reaktion als 
Mittel zur Erforschung der Lues 
latens. 206. 

Leullier, E. Die verschiedenen Me¬ 
thoden physikalischer Behandlung 
der Zona. 103. 

Leupolt. Chinin bei Pemphigus. 420. 

Levaditi und Landsteiner v. Land¬ 
steiner. 

Leven. Salvarsan. 584. 

Leviseur, Frederick. Erythema no- 
dosum syphiliticum. 162. 

Levison, A. L. Basedow. 911.* 

Levy-Bing und Duraux. Ikterus nach 
Salvarsanii^jektion. 893. 


Levy-Bing, Duraux u. Dogny. Zere¬ 
brospinalflüssigkeit nachSalvarsan. 
895. 

Levy-Dorn, M. Radiometer. 642. 
Lävy-FranckeL Ahmed Sikbal und 
Gaucher v. Gaucher. 

—Franckel, Balzer und Condat v. 
Balzer. 

Lävy-Valensi und Milian v. Milian. 
Lewandowsky, F. Histologische Prä¬ 
parate einer eigenartigen Haut¬ 
affektion nach Tätowierung. 95. 

— Lichen scrophulosorum und Acne 
scrophulosorum. 414. 

— M. Neurologie. 970. 

— und Neumann v. Neumann. 

Lewi, W. G. Aknebehandlung. 918. 

— und Treupel v. Treupel. 

Lewie und James v. James. 
Lewtschenkow. Kohlensäureschnee 

bei Lupus vulgaris. 431. 

— Lichen variegatus. 877. 

Leyberg, J. Tuberkulide. 343. 
Lichtenstern und Katz v. Katz. 
Lichtmann, J. Flüssige Luft und 

Kohlensäureschnee bei der Be¬ 
handlung von Hautkrankheiten. 
184. 

Lidler, H. Ophthalmoblennorrhoe. 
614. 

Lie, P. Nekrolog für Arm. Hansen. 
890. 

Lieberthal. Salvarsan - Behandlung. 
554. 

Lieck. Die rezente Aortitis luetica 
im Röntgenbilde. 212. 

Lier, W. Multiple Epitheliome. 1004. 

— Hauttuberkulose. 1018. 

— Lichen ruber planus. 1019. 

— Dermatitis herpetiformis. 1019. 

— Knochensyphilis. 1019. 
Lindemann, O. L. und F. R. Über 

ein neues, für Röntgenstrahlen 
durchlässiges Glas. 192. 

Undner. Gonoblennorrhoe, Ein- 
schluttblennorrhoe und Trachom. 
56. 

Linke, H. Azetylsalizylsäuretabletten. 
920, 1183. 

Unser. Normalserum gegen juckende 
Hautleiden. 706. 

— Serumtherapie der Hautkrank¬ 
krankheiten. 858. 

Linzenmeier, G. Eine Mittbildung 
am Harnapparate bei Uterus bi- 
cornis. 74. 


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LXXII 


Autoren-Register. 


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Liokumowitich, S. Zur Kasuistik der 
Nierenanomalien. Ein seltener 
Fall von linksseitiger Dystopia 
renis. 72. 

— Prostalakarzinom. 717. 

Lioukoumowitch. Karzinom der Pro¬ 
stata. 438. 

Lipman-Wulf. Pityriasis rubra. 860. 

LipachOtz. Ulcus molle des Unter¬ 
schenkels. 3. 

— Neurorezidiv nach Salvarsan. 3. 

— Erythrodermie exfoliante göne- 
ralisöe. 3. 

— Ulcus molle extragenitale. 127. 

— Atherome. 136. 

— Lichen syphiliticus. 136. 

— Strichförmige Dermatose. 397. 

— Dermatitis paprilaris. 399. 

— Dermatitis papillaris capillitii 
400. 

— Psoriasis vulgaris faciei. 400. 

— Herpes zoster disseminatus. 678. 

— Lichen ruber planus annularis. 
681. 

— Morbus Recklinghausen. 681. 

— Lupus vulgaris sclerotisans. 688. 

— Miliartuberkulose des Gaumens. 
683. 

— Trichophytia profunda. 683. 

— Keratodermia maculosa. 999. 

— Naevus verrucosus. 1000. 

— Purpura annularis teleangiecto- 
des. 1017. 

Lipszbat, J. Nebenwirkungen des 
SalvarBans. 595. 

Lissauer, Max. Prostatahypertrophie. 
619. 

Litterer, W. Salvarsan und die 
Wassermannsche Reaktion bei 
60 Fällen von Syphilis. 228. 

Littls, G. Makulöse Atrophie, ver¬ 
gesellschaftet mit Lupus erythe¬ 
matodes. 18. 

— Keratodermia blennorhagica. 141. 

— Hämochromatosis mit Diabetes. 
142. 

— Dermatitis arteficialis. 142. 

— Die Behandlung des Ulcus rodens. 
186. 

— Vitiligo. 272. 

— Rekurrierendes Granuloma annu- 
lare. 274. 

— Fall zur Diagnose. 274. 

— Striae cutis dextensae. 425. 

— Fall zur Diagnose. 425. 

— Alopecia universalis. 555. 

— Fall zur Diagnose. 556. 


Loeb. Röntgen Verbrennung. 1041. 

— Fritz. Sexualhygienische Lite¬ 
ratur. 565, 566. 

— H. Embarin. 956. 

— Oswald und van den Velden, 
Reinhard. Über die Grundlagen 
der internen Therapie mit Jod¬ 
fettsäurederivaten. 221. 

Löhlein. Klinische und experimen¬ 
telle Beobachtungen über das 
Verhalten des Salvarsans zur 
Hornhaut. 224. 

Löwenberg. Über die kombinierte 
Quecksilber-Salvarsanbehandlung. 
226. 

Leewenhardt, Felix. Nekrolog. 112. 

Loewy, A. und Colman. J. Über 
Primal, ein neues, unschädliches 
Präparat zum Färben von Haaren. 
182. 

— und Wechselmann. Wasserwech¬ 
sel und Wärmeregulation des 
Hautorgans. 700. 

Lofaro, F. Gonokokken im Blute. 
612. 

Lohnetein. Beitrag zur Technik des 
UreterkatheterismuB. 317. 

— H. Proliferierende Urethritis. 619. 

Lombardo, C. Über die Resorption 
der durch intramuskuläre Ipiek- 
tion einverleibten Quecksilber¬ 
präparate. SO. 

— Hypersensibilität und Immunität 
bei Dermatomykosen. 352. 

— Intramuskuläre Hg-Injektionen. 
608. 

— Vakzinetberapie der Trichophytie 
und des Favus. 794. 

— Anaphylaxie gegen Soharlach-R. 
1051. 

Long, J. H. Natrium kakodylicum 
bei Syphilis. 606. 

— E. Cf. Übertragung der Lepra. 
686 . 

Longin. Zinkleimverband bei Ulcus 
crnris. 429. 

Loote. Fernregulierung der Röntgen¬ 
röhre. 642. 

Low, C. Sporotrichose. 24. 

Loxton, Arthur. Salvarsan in Man¬ 
delöl. 602. 

Loratello, L. und Carletti, M. Kom¬ 
plementbindung bei Pellagrösen. 
494. 

LttOien, J. Gewichtszunahme nach 
Salvarsan. 1079. 


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Autoren-Register. 


LXXIII 


Luitfclen, F. Tierversuche über Haut¬ 
reaktion. 78. 

— Gefaßerweiterung und Hautreak¬ 
tion. 889. 

Lukina, A. Dystopie der Niere. 757. 

Lukseh. Über die Behandlung der 
akuten Infektionskrankheiten mit 
Salvarsan. 299. 

Lurje und Kudisch v. Kudisch. 

Lusk, Th. H. Seborrhoe. 911. 

Lust, F. (Jrogenitalapparat und ex¬ 
sudative Diathese. 1081. 

Lutugin, M. Neues in der Technik 
der intravenösen Eingießungen. 
47. 

Lydston, GL F. Kokain bei Ulzera- 
tionen. 1188. 

^£abuchi, Mononobe, Ohashi, 8u- 
gai v. Sugai. 

Macalister, G. J., AUantoin. 1184. 

Mac Donald, T. Radiumtherapie. 1146. 

Mac Kee. Papulonekrotisches Tuber¬ 
kulid. 550. 

— Erythema induratum. 550. 

— Lupus erythematodes. 550. 

— Fall zur Diagnose. 870. 

— Acne varioliformis. 873. 

— G. M. Das Blut nach Salvarsan- 
injektion. 904. 

Mackenna, Stopford-Taylor etc. v. 

Stopford-Taylor. 

Mac Leod, J. M. H. Piedra. 20. 

— Hämorrhagie der Nagelmatrix 
und des Nagelbettes. 142. 

— J. M. H. Granuloma annulare. 272. 

— Ein Fall zur Diagnose: „Para¬ 
psoriasis en plaques?“ 272. 

— J. M. H. Pilzkulturen eines Falles 
von Piedra aus Britisch Guiana 
stammend. 274. 

— Fall zur Diagnose. 426. 

— Lnpus erythematodes. 867. 

— Spätsyphilid. 867. 

— Persistierende Perniosis. 867. 

— Lepra. 1024. 

Magian, A. C. Schnellbehandlung 
der Gonorrhoe. 615. 

Magnani, C. und Truffi, M. Syphilis- 
rezidiv oder nervöse Läsionen 
durch 606. 804. 

Mapyar. Pemphigus vulgaris. 680. 

Majocchi, D. Purpura annularis tele- 
angiektodes. 889. 

Makewnin, M. Penisplastik. 757. 

Maki. Angiofibrom. 577. 

— Zyste des Labium minus. 728. 


Maki und Sano v. Sano. 

Makrocki. Akkomodationslähmung 
nach Salvarsan. 595. 

Malinowski, F. Die Bedeutung der 
Wassermannschen Reaktion in 
therapeutischer Hinsicht. 174. 

— Salvarsan. 727. 

— Salvarsanbehandlung. 818. 
Mamuljanz, S. Naftalan bei Ekzem. 

644. 

Mann. Ein schwerer Zufall durch 
Salvarsan. 597. 

Mannei, Alex, und Bayly, H. W. 

Die Salvarsanbehandlung. 800. 
Mannich. Lichtschädigung u. -Schutz¬ 
mittel. 641. 

Mantegazza. Salvarsanbehandlung. 

827. 

Manzutto. „606“ bei Augenleiden. 593. 
Maraini, B Blasenneuralgie durch 
Yarikokele. 624. 

Marchand, F. Ödem und Kolloid¬ 
chemie. 328. 

Marcus. Lues maligna. 883. 

— Lues hereditaria tarda. 888. 
Marcute. Erblichkeit der Psoriasis. 

453. 

Mareus. Lupus erythematosus. 283. 

— Dermatitis atrophicans idiopa- 
thica chronica diffusa progressiva. 
283. 

Marfan. Höhenluft und Säuglings¬ 
ekzem. 861. 

Margolis, T. Meerschweinchensyphi¬ 
lis. 497. 

Marie, M. M. und Sorel. Elektro¬ 
lytische Behandlung des kaver¬ 
nösen Angioms. 191. 

Marien. Schäden, die dem Zystoskop 
zustoßen können; ihre Vermei¬ 
dung und Beseitigung. 174. 

— G. Ursprung der Prostatahyper¬ 
trophie. 622. 

Markley, A. J. Ein ungewöhnliches 
Keratom. 448. 

Marks und Apolant v. Apolant. 
Markus. Primäraffekt der Tonsille. 28. 
Marques. H. Jonentherapie. 1127. 
Marrell, W. Tripperrheumatismus. 
1080. 

Marschalkö, Th. v. Intoxikation nach 
Salvarsan. 597* 

— Reaktion nach Salvarsan. 748. 

— und Vesprömi. Salvarsantod. 813. 
Marshall, C. F. Bemerkungen zur 

Behandlung der Syphilis mit Di- 
oxydiamidoarsenobenzol („606“)60. 


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LXXIV 


Autoren-Register. 


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Marschik. Zur Desinfektion von 
Mund, Rachen und Speiseröhre. 54. 

Martegiani, Carlo. Die Psoriasis, stu¬ 
diert bezüglich ihrer organischen 
Prädispositionen und ihrer gegen 
ihren Erreger gerichteten Be¬ 
handlung. 296. 

Martial, R. Die Zementkratze. 96. 

Martin. Gonorrhoe der Frau. 964. 

— E. H. Pellagrabehandlung. 1118. 

— Gustav. Die Schlafkrankheit und 
ihre Geistesstörung; Trypanoso¬ 
mendemenz und paralytische De¬ 
menz. 341. 

Martinotti. Naevi und Tumoren der 
Talgdrüsen. 448. 

Martius. Über Todesfälle nach Sal- 
varsaninjektionen bei Herz- und 
Gefaßkrankheiten. 306. 

Marttus, N. Gonorrhoebehandlung. 
962. 

Marzinowsky, E. Protozoenkulturen. 
632. 

Ma8S6lot und Brault v. Brault. 

Massey, B. Vulvaepitheliora. 73. 

— B. Arseujonisation bei Karzinom. 
643. 

Masuda und Friedberger v. Fried- 
berger. 

Mattauschek. Die Erfolge der Sal- 
varsanbehandlung bei Nerven¬ 
krankheiten. 310. 

Mattus u. Lejer. Makakusplasmo- 
dien. 930. 

Matozzi-Scafa, G. Syphilisreaktion 
in der int. Medizin. 986.,. 

Matsumoto und Frühwald. Über Be¬ 
handlung der Syphilis mit Queck- 
silber glidine. 220. 

Matsuura, Matsumoto u. Ando. Sy¬ 
philisreaktion. 728. 

— u. Matsumoto. Syphilisreaktion. 
728. 

Matzenauer, R. Kongenitale Harn¬ 
röhrenfisteln. 617. 

Mautä, A. Meine Methode der Vak¬ 
zinebehandlung. 184. 

— Vakzinetherapie. 1186. 

Mayer, F. M. Erfahrungen mit 
Adrenalinanämie (nach Reicher 
und Lenz) für die Röntgentherapie. 
39. 

— Hermann. Salvarsan und Hämo¬ 
lyse. 300. 

— 0. Über Erkrankung des Aku- 
stikus bei erworbener Lues. 213. 


Mazo, G. del. Nephritis luetica. 559. 

— Osteoperiostitis. 888. 

— Lupus vulgaris. 1033. 

Mazzini. Hektin und Hektargyrum. 

1076. 

Mc Donagh. Syphilitische Affektion 
des Nervus acusticus. 19. 

— Syphilitische Elephantiasis des 
Skrotums. 274. 

— Leucoderma syphyliticum mit 
Atrophie. 556. 

— Naevo - Xantho - Endotheliomata. 
571. 

— Salvarsan und Wassermannreak¬ 
tion. 816. 

— Syringom. 1024. * 

Mc Donald, C. L. Vakzinetherapie. 920. 
Mc Donagh, J. E. R. Behandlung der 
Geschlechtskrankheiten. 1076. 

— und Lane v. Lane. 

Mo Donald, C. L. Vakzinebehand¬ 
lung bei Karbunkel. 472. 

Mc Intosh, James und Fildes, Paul. 
„606 u und Syphilis, eine Erwide¬ 
rung auf Mr. Marshalls Ansichten. 
301. 

— J. und Fildes, P. Dauerheilung 
mit „606 a . 684. 

— u. Fildes. Salvarsan, Quecksilber 
und Jodkali. 946. 

MC Leod. Trichosporosis nodosa. 717. 
Mc Walter, J. C. Hydrarsan. 606. 
Meachen, Norman. Elephantiasis der 
Lippe. 143. 

— Norman, Fall zur Diagnose. 426. 

— N. G. Hyperidrosis. 639. 

— G. N. Bromoderma. 868. 
Meaux-Saint-Marc und Gaucher v. 

Gaucher. 

Mehlhorn. Santyl-Knoll. 616. 

Meier, Georg.,, Syphilisreaktion. 480. 
Meirowsky. Über den Zusammen¬ 
hang zwischen Hautorgan und 
Nebennieren. 78. 

Meleschko. Salvarsanbehandlung. 
466. 

MAlikiantz. Darmversohluß durch 
Würmer nach Steinschnitt. 438. 
Melln. Reinfektion nach Salvarsan. 
896. 

Meitzer, S. J. Über die Injektion 
von Arzneimitteln, speziell von 
Salvarsan in die Lumbalmuskeln. 
49. 

— Der gegenwärtige Stand der The¬ 
rapeutika und die Bedeutung des 
Salvarsans. 310. 


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Autoren-Register. 


LXXV 


Mänard, M. Guenot, M. Fournier, 
L. v. Fournier. 

— u. Demanche v. Demanche. 1072. 

Mendel, Felix. Fibrolysin. 364. 

— K. u. Tobias, E. Syphilis und 
Frauentabes. 934. 

Mendenhall, A. M. Chemische Der¬ 
matitis durch inkompatible äußere 
Applikationen. 93. 

Mendozzi, G. Lues gummosa und 
Salvarsan. 1064. 

Menschikoff, V. Chlorretention. 1096. 

Mensi, E. Sklerem. 1053. 

Menzel- Isolierter primärer Lupus 
vulgaris des Rachens. 87. 

— Lupus vulgaris des Rachens. 635. 

Menzer. Gonorrhoebehandlung. 960. 

Mera. Syphilis cerebri maligna. 513. 

Merlan, L. Heilung eines Falles von 

Granuloma fungoides (Mycosis 
fungoides) durch Röntgenstrahlen. 
166. 

— Ein Fall von extragenitalem 
Ulcus molle des linken Oberarmes. 
169 

— Hautaktinomykose. 460. 

— Lepra. 1037. 

Merkuriew. Serumdiagnose der Go¬ 
norrhoe. 763. 

Merkurjew, W. und Silber, S. Die 
Anwendung der Gonokokkenvak¬ 
zine bei Gonorrhoe. 63. 

Merkuriew und Silber. Vakzinebe¬ 
handlung der Gonorrhoe. 754. 

Mesernitzky, P. Zur Frage des Ein¬ 
flusses der Radiumstrahlen auf 
das Lezithin. 192. 

— Radiodermatitis. 1145. 

Me88a- Tuberkulid nach Masern. 343. 

— F. Atrophie des Präputiums. 623. 

Me8chtschersky. Tertiäre Syphilis. 

725. 

Mestscherski u. Grintschar. Rhino- 
sklerom. 877. 

Metalnikow, S. Über die Neutrali¬ 
sierung von Spermatotoxinen und 
Alkaloiden durch Extrakte des 
Hodens und Nebenhodens. 70. 

— und Borisajak v. Borissjak. 

Mej rer. Die Blasenspülung in der 
Hand des Patienten. 319. 

— A. B. Die blauen Geburtsflecke 
bei den Völkern des ostindischen 
Archipels. 79. 

— Fritz M. Untersuchungen über 
die Epiphaninreaktion bei Sy¬ 
philis. 260. 


Meyer. Hans und Bering, Fr. Die Wir¬ 
kung der Röntgenstrahlen auf den 
Chemismus der Zelle. 179. 

— Hans H. und Gottlieb. Experi¬ 
mentelle „Pharmakologie. 522. 

— Kurt. Über die desinfizierende 
Wirkung derZahnpaste Albin. 190. 

— L. Endovenöse Hg-Therapie. 1041. 

Meyers. Edm. Urtikaria. 912. 

Michel, Leo L. Diagnostik der Ham- 

krankheiten. 1087. 

Michelet, Syphilisbehandlung. 951. 

Mietzsch, W. Perlsuchtbazillen im 
Phthisikersputum. 1111. 

Mikhailoff. Syphilis der Blase und 
der oberen Harnwege. 37. 

Milian. Lymphadenoma ulceratum. 
279. 

— G. Syphilisbehandlung und 
-Immunisierung. 800, 812. 

— G. Wassermannreaktion. 828. 

— Tabikerdermatosen. 934. 

— Salvarsanbehandlung. 940. 

— u. Lövy-Valensi. Zystologie des 
Liq. cerebrospinalis. 502. 

Mllligan, W. A. Pagets Krankheit 
am Nabel, geheilt durch Radium. 
273. 

Milne, L. Glatte Atrophie der Zun¬ 
genwurzel. 736. 

— Robert. Masern: ihre Behandlung 
und Prophylaxe. 82. 

Minami, D. Mesothorium. 1147. 

Mina8sian, P. Primäres, subkutanes 
Sarkom. 331. 

— P. Ulcus varicosum und Lues. 
1068. 

Mine u. Dohi v. Dohi. 

Mimor. Salvarsan bei Nervenleiden. 
689. 

Minz. Hermaphroditismus. 756. 

Mironescu und Siebert v. Siebert. 

Mirovitch. Hermesolin. 695. 

Mitchell, L. CO a in der Ophthalmo¬ 
logie. 1126. 

Mitchell, William. Milzbrand und 
Fatalismus. 81. 

Miyabe und Takashi v. Takashi. 

Miyacaki. Über extragenitale Schan¬ 
ker und die Bedeutung von Sal¬ 
varsan für die Abortivkur der 
Syphilis. 177. 

Miyata, Tetauo. Ein Beitrag zur 
Kenntnis des primären para- 
nephritischen Abszesses, verur¬ 
sacht durch Gonokokken. 56. 


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LXXVI 


Autoren-Register. 


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Moberg. Röntgenbehandlung des 
Lupus erythematodes. 433. 

— Solitäres Hautmyom. 488. 

— Dermatitis chronica atrophicans. 
883. 

— Dermatitis solaris. 883. 

Mock. Starke Gangrän der Blase 
durch ätzende Injektionen. 173. 
Möller. Diffuse, lokalisierte Sklero¬ 
dermie nebst Sklerodermie „en 
bandes“ und idiopathischer Haut¬ 
atrophie. 26. 

— Magnus. Nekrolog. 880, 976. 
Mönkemöller. Progressive Paralyse. 

513. 

Mohr R. Über Nierensohädigungen 
durch Salvarsan. 226. 

Momobe. Lepraubertragung. 578. 
Monakow. Serodiagnostik maligner 
Tumoren. 493. 

Monbrun und Rochon v. Rochon. 
Monchet und Bricout. Salvarsan und 
Nachblutung. 897. 

Mononobe, Ohashi, Sugai, Mabuchi 
v. Sugai. 

— and Sugai v. Sugai. 

Monteeanto, D. £. Abortivbehand¬ 
lung der Syphilis. 830. 

— Immunität nach Salvarsan. 831. 
Montgomery, D. W. und Culver, G. 

D. Akne und Schilddrüse. 903. 
Montot und Nicolas v. Nicolas. 
Moraca. Über einen Fall von Fibrom 
der behaarten Kopfhaut. 80. 
Mordinow. Akroangioma haemorrha- 
gicum. 906. 

Morin. Frühreaktion nach Röntgen. 
477. 

Morris, M. Dermatitis herpetiformis. 
698. 

— M. Zur physikalischen Therapie 
der Hautkrankheiten. 884. 

— Malcolm. Fibrome. 868. 

— Malcolm. Physikalische Therapie. 
900. 

— Malcolm. Fall zur Diagnose. 1023. 

— Malcolm und Dore, Ernest. Die 
Behandlung der Akne mit Vak¬ 
zinen. 29. 

— Malcolm und Dore. Fall von 
Naevus. 276* 

— und Dore. Folliculitis cicatrisans. 
556. 

Morrow, Howard. Behandlung der 
malignen Syphilis. 161. 

Merton, Charles. Radium bei Kar¬ 
zinom. 185. 


Mtlitn, R. Radiotherapie maligner 
Tumoren. 640. 

Mott, F. M. Lues und Paraines des 
Nervensystems. 1067. 

Metz, B. Gonorrhoebehandlung. 753. 
Mouriquand und Weill v. Weill. 
Meutlin, M. Radium bei malignen 
Tumoren. 478. 

Moiltot und Nicolas v. Nicolas. 
Mewry, A. E. Tuberkulöse Epidy- 
dimitis. 966. 

Mucha, V. Sklerodermie und 8kro- 
phuloderma. 13. 

— Dermatitis herpetiformis. 14. 

— Pityriasis lichenoides chronica. 14. 

— Urticaria papulosa chronica. 14. 

— Atrophia cutis idiopathica. 540. 

— Karzinoma vulvae. 540. 

— Pemphigus vulgaris und Ich- 
thyosis. 542. 

— Sohankriforme Papeln. 542. 

— V. Salvarsanbehandlung. 747. 

— V. Gonorrhoe des Rektums. 969. 

— Gonorrhoe der Mundhöhle. 959. 
Muchin. Cancer mammae en cuirasse. 

145. 

— Pemphigus vulgaris und Psoriasis 
vulgaris. 146. 

— Rhinophyma. 877. 

MOller. Jodozitin. 608. 

— Chr. Hochfrequenzströme und 
Röntgenstrahlen. 1140. 

— E. Mycosis fungoides. 421. 

— F. Schoeller, W. Schrautb, W. 
Zur Pharmakologie organischer 
Quecksilbervergiftungen. 220. 

— Rud. Psorospermosis Darier. 136. 

— Bromoderraa. 137. 

— R. Dermatitis herpetiformis. 686. 

— Hinterhauptsklerose. 686. 

— Luesrezidiv. 686. 

— Leucoderma psoriaticum. 686. 

— Lippensklerose. 686. 

— Zahnfleischsklerose. 686. 

— R. Poikilodermia Jakobi. 687. 

— Hysterische Gangrän. 687. 

— R. Salversan und Wassermann. 
822. 

— R. Syphilisreaktion. 824. 

— R. Lupus erythematodes. 1008. 

— Pemphigus vegetans. 1009. 

— Pemphigus vulgaris. 1009. 

— Aspegren. Saccharomykose der 
Blase. 282. 

— Lichen planus und accuminatus. 
283. 

— Lichen planus und Lues. 283. 


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LXXVII 


Mflller-Aspegren. Nekrolog für Mag¬ 
nus-Möller. 880. 

— Chininexanthem. 881. 

— Tertiarismu8 praecox. 883. 

— -Aspergren. Leukämie mit Prä- 
pismus. 885. 

— und Suess. Vergleichende sero¬ 
logische Untersuchungen bei Tu¬ 
berkulose und Syphilis. 210. 

Muirhead, W. Wassermannreaktion. 
926. 

Mulzer, P. Syphilisdiagnose. 649. 

— und Uhlennuth v. Uhlenhuth. 
Muratow, A. Zur Frage des Herma- 

phroditismus. 69. 

Mzartulow. Ein Fall von Syphilo- 
nychia haemorrhagica. 295. 

£Tador, Bela. Behandlung einer 
luetischen akuten Nephritis mit 
Salvarsan. 50. 

— Heinrich. Über die akute lueti¬ 
sche Nephritis im Zusammen¬ 
hänge mit einem durch Salvarsan 
geheilten Fall. 223. 

Naegeli, Otto. Hämatologie. 973. 
Nagamatsu. Vitiligo bei Lepra. 1056. 
Nagelschmidt, Franz. Der Diather¬ 
mieapparat. 192. 

Nanta. Spinale syphilitische Muskel¬ 
atrophie und tertiäre Erschei¬ 
nungen auf der Haut. 171. 

— Über den Osteonaevus. 173. 

— und Ducuing v. Ducuing. 
Nathan-Larrier, L. Spirillosenöber- 

tragung. 929.« 

Nowassart und Frenkel v. Frenkel. 
Nebesky, Oskar. Zur Kenntnis der 
Sarkome der weiblichen Urethra. 
319. 

Neckar und Bachrach v. Bachrach. 

— und Bachrach v. Bachrach. 

— und Pascbkis v. Paschkis. 
Nedrigailoff u. Kolobeff. Nicht spe¬ 
zifische Wassermannsche Reaktion. 

4ß2. 

Neisser, A. Uber moderne Syphilis¬ 
therapie mit besonderer Berück¬ 
sichtigung des Salyarsans. 234. 

— Albert. Beiträge zur Pathologie 
und Therapie der Syphilis. 241. 

Nemenow, M. Zur Behandlung mit 
Röntgenstrahlen. 193. 

Neubauer, Adolf Nach Salvarsan- 
injektion entstandene Taubheit. 
304. 

Neuberg, G. Jodozitin. 956. 


Neuberger. Ristin, ein neues Anti- 
8kabiosum. 364. 

Neugebäuer, 0. Herpes tonsurans. 11. 

— Epiderraolysis bullosa. 11. 

— 0. Trychophytia profunda. 266. 

— Lichen ruber accuminatus. 641. 

— Epithelioma penis. 541. 

— 0. Psoriasis acuta. 1003. 

— Syphilis. 1003. 

Neumann. Salvarsan und Vestibular- 
apparat. 1079. 

— E. D. Syphilis insontium. 981. 

— R. Hämolytischer Ambozeptor. 
927. 

— und Lewandowsky. Zwei seltene 
operativ ausgeheilte Gehirner¬ 
krankungen. 217. 

Neustadt. Cancer en cuirace. 1042. 

Nichols und Craig v. Craig. 

— und Williams v. Williams. 

Nicolas. Intradermalreaktion der 

Syphilis. 799. 

— J. Favre, M. Augagneur, A. 
Charlet, L. Reaktion der Syphi¬ 
litiker auf subkutane Tuberkulin¬ 
injektionen. 211. 

— und Favre. Tuberkuloide Bil¬ 
dungen tertiärer Lues. 796. 

— Luetische Tertiärläsionen. 796. 

— Tuberkulin bei Lues. 797. 

— und Moutot. Salvarsan. 696, 892. 

— und Moutot. Die bullösen Anti- 
pyrinexantheme der Mundschleim - 
haut. 288. 

Nicolau, S. Histologie des Hautfettes. 
435. 

Nicolich, G. Salvarsanbehandlung. 
445. 

Nielsen. Tardive, luetische Papeln. 
462. 

— L. Erosio punctata postvesicu- 

v losa colli uteri bei Gonorrhoe¬ 
patientinnen. 434. 

— L. Lues tarda. 1069. 

Niles, G. Pellagrabehandlung. 912. 

Nizzi, F. Die Wassermannsche Re¬ 
aktion in Beziehung zu experi¬ 
mentellen Läsionen der Zentral- 
nervensubstanz. 203. 

Nobäcourt und Tixier. Ein Fall von 
Purpura mit subkutanen Injek¬ 
tionen von Witteschem Pepton 
behandelt. 187. 

Nobl,G. Erythema induratum Bazin. 6. 

— Studien zur Ätiologie der Alo¬ 
pecia areata. 79. 


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UNIVERSITY OF MICHIGAN 



LXXVHI 


Autoren-Register. 


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NobliF. Syphilis and Serumexanthem. 
1S3. 

— Dermatitis herpetiformis Duhring. 
133. 

— G. Akne varioliformis. 388. 

— G. Lupus erythematosus. 398. 

— G. Acne varioliformis. 401. 

— Lymphogranuloma papulosam. 
402. 

— G. Lupus vulgaris und Tuber¬ 
kulid 539. 

— G. Systemisierte Hauterkrankung. 
536. 

— Raynaudsche Krankheit. 536. 

— Sommerprurigo (Hutchinson). 637. 

— G. Lupus erythematodes discoides. 
675. 

— Lupus pernio. 676. 

— Lichen skrophulosorum. 677. 

— Ulcus molle extragenitale. 680. 

— G. Syphilisabortion. 829. 

— G. Büschelformation der Haare. 
838. 

— Lymphogranuloma disseminatum 
cutis. 839. 

— G. Teerbehandlung. 919. 

— G. Gonorrhoisch-rheumatische 
Erkrankungen. 960. 

— G. Acne varioliformis. 1004. 

— Lupus erythematodes und Alo¬ 
pecia totalis. 1004. 

— Lupus erythematodes. 1006. 

— G. Lymphdrüsengumma. 1005. 

— G. Onychogryphose. 1014. 

— Röntgenkarzinom. 1015. 

Noce. Systemisierter, flacher Gefä߬ 
naevus. 289. 

Noeggerath und Salle. Headsche 
Zonen bei Tuberkulose. 346. 

Nogier und Rögaud v. Regaud. 

Noguchi, II. Ehrlich-Hatas Arseno- 
benzol und die Serumdiagnose 
der Syphilis. 48. 

— H. I)ie quantitative Seite der 
Serodiagnostik der Syphilis mit 
Bemerkungen über den Globulin- 
und natürlichen Antihammel- 
Ambozeptorgehalt syphilitischer 
Sera. 207. 

— Spirochaetenkulturen. 495. 

— Kultivierung des Treponema 
pallidum. 496. 

— H. Syphilitische Orchitis durch 
Impfung. 496. 

— Hautallergie. 927. 

Nonell und Aya v. Aya. 

— und Covisa v. Covisa. 


Nonell und De la Villa v. De la Villa. 
Notthafft, v. Automobil und Sexual- 
vermögen. 627. 

— v. Alkohol u. Geschlechtskrank¬ 
heiten. 667. 


O’Donell, P. S. und Schiller, H. v. 
Schiller. 

Odatrcil. Merjodin als internes Anti- 
luetikum. 220. 

Oeconomakis. Über die weibliche 

a ^ressive Paralyse in Griechen- 
. 216. 

Ölgaard, A. Behandlung syphiliti¬ 
scher Herz- und Gefäßleiden. 606. 
Ohashi und Sugai v. Sugai. 
Okamura, T. Uber einen Fall von 
Milzbrand. 81. 

Oksenow. Ein Fall von Mycosis 
fungoides. 176. * 

— Pseudoreinfectio luetica. 907. 
O’Neil. Summary of results reporter 
from the use of vaccines and the 
sera of gonococci and other pyo- 
genie organisros in urology. 68. 
Oppenheim, M. Multiple Atherom¬ 
bildung. 4. 

— Atrophia cutis idiopathica und 
Naevus vasculosus. 4. 

— M. Multiple periostale und ostale 
Gummen und gummöse Lympho¬ 
me. 129. 

— M. Syphilis und Psoriasis. 135. 
— Neurorezidiv nach Salvarsan. 185. 
— M. Ein Fall zu* Diagnose. 267. 
— Pemphigus vulgaris oder Ery¬ 
thema bullosum. 267. 

— M. Trichophytia profunda. 388. 
— Erythema toxicum durch Euka¬ 
lyptus bonbons. 389. 

— M. Herpes tonsurans maculosus. 
389. 

— M. Tuberculosis cutis. 636. 

— Lupus verrucosus. 635. 

— M. Erythem nach Eukalyptus¬ 
bonbons. 569. 

— M. Sklerosenrezidiv. 683. 

— Onycholysis. 684. 

— M. Luetische Exantheme nach 
Salvarsanbehandlung. 746. 

— M. Abortivbehandlung der Sy¬ 
philis. 811. 

— M. Rezidive nach Salvarsan. 826. 
— M. Hautblastomykose. 862. 

— M. Argentum protenicum. 962. 
— M. Mycosis fungoides. 1000. 


Gck igle 


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UNIVERSITY OF MICHIGAN 



Autoren-Register. 


LXXIX 


Oppenheim. Pityriasis lichenoides 
chronica. 1001. 

— Pemphigus chronicus. 1018. 

— Lippen s klerose. 1019. 

— und Blumenthal v. Blumenthal. 

— und Juliusberg v. Juliusberg. 

Oraison, J. Anurie im Laufe der 

Entwicklung von Neoplasmen der 
Harnblase. 817. 

Orlowski. Syphilis. 967. 

Ormsby. Blastomykosis. 553. 

— Fall zur Diagnose. 553. 

— Lupus vulgaris. 553. 

— Sycosis vulgaris. 553. 

— Raynaudsche Krankheit. 553. 

Ormsby. Psoriasis universal». 553. 

— L. H. Verbrennungen und Ver¬ 
brühungen. 639. 

Orsini, E. Über Anaphylaxie. 209. 

Osbom, Dexter, Cummer und Stoner 
v. Dexter. 209. 

Osman, Hodara etc. v. Hodara. 

Oyarzäbal. Simulation von Haut¬ 
leiden. 580. 

Fagenstecher. Syphilisbehandlung 
im J. 1820. 1042. 

Panizzoni, G. Urethrozystische Mala- 
koplakie. 444. 

Papaisannou, Th. Narbe nach Ver¬ 
brennung. 910. 

Papöe, J. Syphilis d’emblöe.' 503. 

Pappenheim, A. May -Giemss ver¬ 
fahren zur Schnittfarbung. 324. 

— Panchromgemisch. 325. 

— Hämatologie. 779. 

Paraf, J. und Du Castel v. Du Castel. 

Parent und Gougerot vide Gougerot. 

Paris und Desmouliere. Fluor- 
natriumlösung bei Wassermann. 
693. 

— und Gaucher vide Gaucher. 

Parounagian. Atrophoderma. 874. 

— Lupus erythematodes und Alo¬ 
pecia areata. 875. 

Park, R. Externe Hefebehandlung. 
915. 

Parker, H. P. und Hazen, W. H. 
Erythema multiforme bei Typhus. 
911. 

Parry, L. A. Erysipel. 768. 

Paschen. Zur Pockendiagnose. 83. 

Paschkis und Necker. Konjunktival- 
reaktion in der Urologie. 768. 

Pasini, A. Bakteriologische Unter¬ 
suchungen beim Pemphigus chro¬ 
nicus. 148. 


Pasini. Tinea microsporica durch 
Microsporon Iris. 151. 

— Adamsonsche Franse und äußere 
Sporenscheide bei der Mikrosporie. 
446. 

— Hautsarkome. 790. 

— Porokeratose. 853. 

— Lepraknoten der Hornhaut. 853. 

— Microsporon iris. 1049. 

— Spirochaeta pallida in der Haut. 
1063. 

— und Botelli. Trichophytien in 
Mailand und Como. 794. 

Pasteau, 0. Entwicklung und Be¬ 
handlung der tuberkulösen Harn- 
röhren8triktur. 71. 

Paton, M. Herpes zoster der Beine. 
1120. 

— Noel D. Thymus und Sexual¬ 
organe. Ihre Beziehungen zum 
Wachstum des Tieres. 317. 

Pautrier, Belot und Richou. Sporo¬ 
trichose. 712. 

— Brocq und Ayrignac vide Brocq. 

Pawloff, P. Blasensyphilide. 290. 

Pawiow. 8alvarsanbehandlung. 459. 

Pawlow, P. A. Zirkumzision und In¬ 
fektion. 563. 

Pawlow, P. Salvarsan bei Ulcus 
molle. 703. 

Payenneville. Boyveau - Laffekteurs. 
„Syphilisheilmittel“. 439. 

Pecori,G. Trichopbytonarten in Rom. 
791. 

Pedersen, J. Two cases of reno- 
vesical tuberculosis treated with 
the bacillus emulsion. 72. 

Pelagatti, M. Endotheliom der Cor¬ 
pora cavernosa. 617. 

Peli zzari. Epidermolysis bullosa. 817. 

— Myxomatosis nodosa. 817. 

— Morphoea. 817. 

Pellizzari, C. Physikalische Therapie 
der Hautkrankheiten. 832. 

Pelte80hn, Felix. Gummöse Syphilis 
der Nase., 505. 

Pepin und Emery vide Emery. 

Päpin und Fouquet vide Fouquet. 

Perez-Grande, E. Kochsalzinjek¬ 
tionen bei Spermatorrhoe. 579. 

Perie, H. Über die Erzielung von 
Depilationsdosen mit Hilfe der 
Sabouraudschen Pastillen. 180. 

Perlmann, J. Heißluft bei Säug¬ 
lingsekzem. 1147. 

Pemet, G. Ichthyosis hystrix. 30. 

— Ichthyosis bullosa. 158. 


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UNIVERSITY OF MICHIGAN 



LXXX 


Autoren-Register. 


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Pernet. Kosmetika. 470. 

— Xanthoerythrodermia perstans 
699. 

— Tinea tonsaran«. 719. 

Perrin. Vulvovaginitis der Kinder. 
1080. 

Perrin und Etienne vide Etienne. 
Peru88ia, F. Bleivergiftung und 
Syphilisreaktion. 492. 

Perutz, A. Ultraviolette Strahlen. 
1139. 

Petereen. Vakzinetherapie. 472. 
Petersen, Hjalmar. Zur Behandlung 
der Krätze. 182. 

Potgos und Bonnin. Fibroadenoma 
maramae. 1119. 

— vide auch Bonnin. 

Petgee und Dubreuilh vide Dubreuilh. 
Petrini de Galats. Dermatitis herpe- 
tiformis. 281. 

— Lepra. 788. 

— Lupoide Tuberkulide. 795. 

— Syphilisbehandlung. 808. 

Pottavel, Ch. A. Thyreoidea degene- 

ration. 909. 

Petru8Chky. Tuberkulosebekämpfung. 
1109. 

Peyri, S. und San Ricart, R. Sklero¬ 
dermiebehandlung. 918. 

Peyri, M. Kromay er lampe. 641. 

— Rocamora. Salvarsan bei Lepra. 
789. 

— Alopezien bei viszeraler Tuber¬ 
kulose. 796. 

— Cornu cutaneum. 843. 

— Präputialstein. 843. 

Peyron, M. Hocbfrequenzbobandlung 
der Prostatitis. 1088. 

Pfannenstiel. Ein neues Heilver¬ 
fahren bei der Tuberkulose und 
dem Lapus der oberen Luftwege. 86. 

— Jodnatriuro - Ozon behänd lung 
tuberkulöser Rachen- und Bron¬ 
chialaffektionen. 347. 

Phillips und Glynn. Spirochaeten- 
nachweis. 1062. 

Philippson. Argentum calicum cya- 
natum als bewährtes Mittel bei 
chronischer Gonorrhoe empfohlen. 
59. 

Photino8, G. und Michaelides, H. 
Wassermannsche und Pirquetsche 
Reaktion bei Lepra. 788. 

— Salvarsanbehandlung. 826. 
Piccardi, G. Antileprol. 789. 

— Erythema elevatum et diutinum. 
842. 


Pieeardi. Balanitis blennorrhagica. 

866 . 

Pichler, K. Klinische Beobachtungen 
über Muskel- und Hautfinnen. 96. 
Picker, R Sepsis. 767. 

Pied. Karzinomähnliche Mastitis 
gummosa syphilitica. 436. 

— Antiluetisch behandelte Psoriasis. 
712. 

— H. Latente Gefäßlues. 1071. 
Pietkiewicz und Gougerot v. Gougerot. 

— M. Zwei Fälle von zystischer 
Erweiterung der vesikalen Ure- 
terenenden. 74. 

Pionatari, R. Die Wassermannsche 
Reaktion in einem Falle von 
Retinochorioiditis macularis dun¬ 
kler Ätiologie. 202. 

Pilcz. Tuberkulin bei Paralysis pro¬ 
gressiva. 513. 

Pinard, Lannois etc. v. Lannois. 
Pinl, G. Radiotherapie. 835. 

Pinkus. Pseudoxanthoma elasticum. 
260. 

— Miliarlupoid. 671. 

— Zerebrale Reizzustände nach Sal¬ 
varsan. 985. 

Plerkoweki. Über Sublaminseife. 169. 
Plssavy, A. und Rendu, ’H. Eitrige 

f 'onorrhoische Arthritis nach einer 
atenten Prostatitis seit 8 Jahren. 
313. 

Plate. Sklerodermie. 407.' 

Plaut. Die Bedeutung der Wasser- 
mannschen Reaktion für die 
Psychiatrie. 266. 

Plauta, von. Die exsudative Diathese 
und das hochalpine Gebirgsklima. 

77. 

Plehn, A. Syphilisreaktion bei Spät¬ 
formen. 480. 

Ploeger. Beiträge zur Technik der 
intravenösen Salvarsaninjektion. 
Über einen neuen Sicherungsglas- 
riff. 306. 

Imann, A. Kochsalzlösung und 
Wassermannreaktion. 926. 

Pahl. Mattanmilch. 465. 

Polak, 0. Erfahrungen über die Be¬ 
handlung des Erysipels mit Anti- 
diphtherieserum. 104. 

Pollwka, K. Elektrolytische Gonor¬ 
rhoebehandlung. 612. 

Pollaci. Aufkleben mikroskopischer 
Schnitte. 327. 

Polland, R. Urticaria chronica papu¬ 
losa bei Pseudoleukämie. 164. 



Gck igle 


Original fro-m 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



Autoren-Register. 


LXXXI 


Pollitzer. Bursitis gummosa. 549. 

— Salvarsanbehandlung. 650. 

— Lichen ruber planus. 551. 
Pollitzer, S. Die Indikationen für 

Salvarsan bei Syphilis. 803. 

— Veronalvergiftung. 903. 

— Fox, Howard u. a. Über Sal¬ 
varsan. 228. 

Pollitzer und Wile. Xanthoma tube¬ 
rosum multiplex. 707, 1046., 
Pollock, 6. Erythema nodosum. 358. 
Pootano. 'Erysipelbehandlung. 1130. 
Pontoppidan, E. Syphilis der See¬ 
leute. 858. 

Porosz, Morits. Die Methodik der 
Anwendung von heißen Sonden 
zur hyperämischen Behandlung 
der ürethra. 55. 

— Sexuelle Neurasthenie. 569. 

— Prostatabehandlung. 755. 

Porten. Ovarialsubstanz gegen Hämo¬ 
philie. '411. 

— Morbus Recklinghausen. 413. 
Porter, W. G. Pneumokokkenulze- 

ration. 1120. 

Portret und Laignel v. Laignel. 
Posner, C. Harnfilamente und Zylin¬ 
der. 321. 

— Über das Prostatasekret. 58. 
PospelOW jr. Rhinosklerom. 431. 

— Pemphigus pruriginosus. 481. 

— Jododerma tuberosum. 876. 
Pospelow, A. J. Blasensyphilide. 166. 
Post. Lues hereditaria. 1029. 

— Salvarsanbehandlung. 1029. 

— Keratitis interstitialis. 1030. 
Potter, A. Neoformans-Vakzine zur 

Krebsbehandlung. 1099. 

Pousson. Steinerkrankungen. 714. 
Power d’Arcy. Der Einfluß der 
Syphilis auf tuberkulöse Infek¬ 
tionen. 210. 

Pozsgay, St. und Koranyi, B. Sal¬ 
varsan. 583. 

Pragier, A Radiumtherapie. 1144. 
Prasek und Landsteiner v. Land¬ 
steiner. 

Preczkowoki. Dermatitis artefacta. 
879. 

Preobraechenski. Dermatitis herpe- 
tiformi8 Duhring. 146. 

Preston, J. Pellagra. 1117. 

Pr0ll8se, Hans. Area bei kutaner 
Tuberkulinimpfuug. 346. 
Pribram/E. E. Traumatische (Nagel¬ 
transplantation. 657. 

Prigl. Blasenaktinomykose. 759. 

Areh. f. Dermst. n. Sjph. Bd. CXII. 


Priv und Comas v. Gomas. 

Prißmann, [S. Zur Frühbehandlung 
der Syphilis. 51. 

Prochorow, P. Natrium kakodylicum 
bei der Behandlung der Syphilis. 
52. 

Proell, F. Lipoide Substanz und 
basophile Substanz in Plasma¬ 
zellen. 326. 

Przedborski, S. J. Gangraena penis 
et scroti. 1086. 

Pulvirentl. Orientbeule. 1100. 
Purslow, C. E. Tuberkulöse Ele¬ 
phantiasis der Vulva. 1083. 

Puscal. Salvarsan. 896. 

Quey rat. Sal varsaninj ektions technik. 
229. 

— Erythroplakie der Glans. 280. 
Quoyrat, Louis. Kann das Arseno- 

benzol unter bestimmten Bedin¬ 
gungen den Organismus des 
Luetikers sterilisieren? 298. 

— Salvarsan. 691. 

— Abortivbehandlung mit Hektin. 
692. 

Quidet. Ein Fall von subakuter Ver¬ 
giftung durch Thalliumazetat. 79. 

— Thalliumazetatvergiftung. 1119. 
Quinn. Fall zur Diagnose. 552. 

— Epitheliom der Hand. 552. 

— Lippenschanker. 563. 

IRach. Eigentümliche Hauterkran¬ 
kung. 533. 

— und v. Reuß. Zystitis bei Säug¬ 
lingen. 1082. 

Racinowski. Cutis verticis gyrata. 878. 

— Keratosis follicularis. 879. 
Radaeli, S. Histologische Änderung 

von Tumoren durch Radium. 838. 

— Mykosis fungoides. 841. 

Raebiger W. Uber Nikotianaseife 

als Heilmittel gegen Ringworm. 
190. 

Ramazotti, V. Syphilisübertragung 
auf Kaninchen. 498. 

Rampoldi, R. Jequirity-Behandlung. 
452. j 

Ranaday, S. G. N astin bei Lepra.^89. 
Ranzier. Ein Fall von Sklerodaktylie. 
96. 

Rasch. Lichen ruber, Klinik und 
Therapie. 483. 

— Sklerodermie. 1040. 

Ratera. Röntgen bei Pagets disease. 
559. 

f 


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Original fro-rn 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



LXXXII 


Autoren-Register. 


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Ratera. Röntgen bei benignen, zy¬ 
stischen Epitheliomen. 559. 

Rathbun, St. P. Bubotherapie. 965. 

Ravaut, P. Heißluft bei Lupus vul¬ 
garis. 429. 

— Luetische Meningitis. 738. 

— Nebenwirkungen ,von „606“. 957. 

Ravogli, A. Lupus erythematodes. 573. 

— Morosche Reaktion. 797. 

— Blastomykose. 847. 

Ravold, A. Heredolues. 936. 

Raw, ,N. Diabetes und Gicht bei 
Tuberkulose. 1107. 

Rawls, R. Kali-Infektion des Harn¬ 
trakts. 756. 

Reasoner, Mathew. Eine einfache 
Technik für Salvarsaninjektionen. 
310. 

— und Williams v. Williams. 

Rdchon und Bergoniö. Diathermie. 479. 

RecllJS. Jodtinkturdesinfektion. 1131. 

Regaud und Nogier. Röntgenstrahlen- 

messuug. 1141. 

Reanard und Caussade v. Caussade. 

Reicher und Lenz. Adrenalinanämie 
als Hautschutz. 108, 1138. 

Reinhardt, Ad. Orientbeule. 341. 

Reinhardt, A. Hautdiphtherie. 768. 

Rei8Chig, L. Heredolues. 1068. 

Reiss und Krzysztalowicz. Zur thera- 
eutischen Bedeutung des Arseno- 
enzols „606 a . 41. 

Reissert. Salvarsan und Auge. 744. 

Renaud, M. Behandlung mit be¬ 
strahlter Vakzine. 471. 

Renault, A. Gonorrhoebehandlung. 
316, 613. 

— Verhütung der Gonorrhoerezidive. 
615. 

Renault, J. und Cain, A. Lymph- 
adenoma tonsillae. 865. 

Renault, Fournier und Guenot vide 
Fournier. 

Rendu, H. und Pissavy, A. v. Pissavy. 

Rdnon, L. Therapeutischer Wert des 
Thiosinamin. 104. 

Reuben. M. Erblues und Wasser¬ 
mann reaktion. 734, 735. 

Reu88 ; V. und Rach v. Racb. 

Raverdito, U. und Fulchiero, A. vide 
Fulchiero. 

Reyn, Axel. Wassermannreaktion 
bei tertiärer Syphilis. 493. 

— Jodbehandlung. 643. 

Reynolds, W. Harnröhrenuntersu¬ 
chung. 617. 

— und Braithwaite v. Braithwaite. 


Rhea, L. J. und Shepherd, Francis 
J. v. Shepherd. 

Ribb, R. H. Lepra. 775. 

Richardson, Ch. W. Syphilis des 
Nasenpharynx. 932. 

Riohon, Sulzer etc. v. Sulzer. 

— und Pautrier v. Pautrier. 
Richstein, J. Zirkumzision. 966. 
Richter. Syphilisbehandlung. 805. 

— Paul. Geschichte des Kondoms. 
566. 

Riddel, James. Die Röntgentherapie. 
181. 

Ridder. Leberzirrhose. 737. 

Riebes und Scholtz v. Scholtz. 

Riehl. Psoriasisähnliche Konjunk¬ 
tivitis“. 393. 

— Atypische Psoriasis. 393. 

— Amniotische Abschnürungen. 394. 

— Myositis ossificans progressiva. 
405. 

Rille, J. H. Leukoderma psoriaticum 
der Kopfhaut. 459. 

Rindfleisch. Ischiadikuslähmun^ mit 
Entartungsreaktion nach intra¬ 
muskulärer, schwerer Kollaps nach 
subkutaner Injektion von Sal¬ 
varsan. 800. 

Ringleb. Das moderne Zystoskop. 174. 
Rftchie, J. Vakzinetherapie. 1136. 

— und Walker v. Walker. 

Ritter, H. Röntgenbehandlung des 
Morbus Darier. 562. 

— Röntgenröhren. 1142. 

— Röntgenstrahlenmessung. 1144. 
Robbias, Fr. W. Prostatitis. 963. 
Roberts, M. D. Pigmentsirrhose der 

Leber. 1121. 

— Stewart. Sambons neue Pellagra¬ 
theorie und [ihre Anwendung auf 
die Verhältnisse in Georgia. 94 

Robbi, Maria. Lupus erythematodes. 
345. 

Robin, A. Medikamentöse Behand¬ 
lung der syphilitischen Hemiplegie. 
53. 

— und Fiessinger, N. Keratosis 
blennorrhoica der Hände. 313. 

— P. Acid. py rosul furicum zur 
Schleimhautbehandlung. 1123. 

Robinson, D. 0. Fall zur Diagnose. 
648, 870. 

— T. Hauttricks. 1093. 

— William. Akute Urethritis chemi - 
sehen Ursprungs mit Bericht über 
3 Fälle. 319. 


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Autoren-Register. 


LXXXIII 


Rochon-Duvingneaud und Monbrun. 
Syphilis oculi nach Arseninjek¬ 
tionen. 696. 

Römer, K. Tuberkulose beim Hand. 
1111 . 

Rohrbach. Behandlung gonorrhoi¬ 
scher Komplikationen. 455. 

Rongy, A. J. Primäre Sterilität bei 
Frauen. 67. 

Rosenbaum, A. Zwei Fälle von Herpes 
zoster in Verbindung mit Nieren¬ 
krankheit. 97. 

Rosenbaum, M. Salvarsan bei Augen¬ 
affektionen. 591. 

Rosenberg, Ernst. Nierensteinkolik, 
Headsche Zone und Herpes zoster. 
97. 

Rosenberg. Lupus vulgaris. 878. 

— Dermatitis herpetiforrais. 878. 
Rosenblat, S. Tuberkulosevirus. 770. 
Rosenfeld, J. W. Vakzinepusteln. 1101. 
Rosenthal, F. Mediastinalsyphilis. 

1072. 

— M. Extragenitalsklerosen. 931. 

— 0. Dermatologische Rück- und 
Ausblicke. 120. 

— Onycholysis. 384. 

— Lichen verrucosus capitis. 670. 

— Salvarsan. 808. 

— Zur physikalischen Therapie der 
Hautkrankheiten. 835. 

— Salvarsan. 862. 

Rosseiet, A. Ultraviolette Strahlen. 
1124. 

Rossi, 0. Syphilisreaktion. 488, 489. 
Rost. Salvarsan bei Framboesie, 
Lepra und Granuloma tropicum. 
306. 

Roth, A. Behandlung des Ulus cruris. 
1122. 

— 0. Vasomotorische Neurosen. 861. 
Rothermundt, M. und Dale, J. Arsen¬ 
festigkeit der Spirochaeten. 730. 

Rothschuh, E. Unterschiede im Ver¬ 
halten der Urinsedimente bei der 
Einreibekur der Syphilis mit resp. 
ohne Schwefelthermalbehandlung. 
220 . 

Rouget. Tod nach Salvarsan. 1078. 
Routier und Lebar v. Lebar. 
Rouviöre. Cutis verticis gyrata und 
acne cheloidienne. 171. 

Row, R. Leishmania tropica und 
Orientbeule. 1101. 

Rozenblatt, H. Scrophulosis, Lympha¬ 
tismus, Diathesis exsudativa. 342. 
Rubino. Epilepsie und Syphilis. 514. 


Ruediger, E. Röntgenstrahlen und 
Gartenerde. 1125. 



1194. 


ROhl, K. Menstruelle Hautverfärbung. 
891. 

Rüge und zur Verth. Tropenkrank¬ 
heiten. 1148. 

Rugles, Wood. Krankheit des Veru- 
montanum. 754. 

Rugg Guun, A. Acne vulgaris und 
Pruritus hiemalis. 913. 

Rumpel, Th. Über ein großfleckiges 
Exanthem bei grippeartigen Er¬ 
krankungen und schweren Darm¬ 
infektionen. 92. 

Runge, E. Röntgenstrahlenmessung. 
1142. 

Rusca. Wundbehandlung mit Gly¬ 
zerinverbänden. 469. 

Rusch. Strichförmige Hauterkran¬ 
kung. 1. 

— Karzinomatöse generalisierte 
Lymphdrnsenachwellung. 1. 

— Nervenläsion im Frühstadium der 
Syphilis. 127. 

— Urticaria pigmentosa. 395. 

— Lupus erythematosus faciei, 
mucosae oris et conjunctivae. 396. 

— Neurorezediv nach Salvarsan. 674. 

— Tuberkulid. 994. 

— Hautsarkommetastase. 994. 

— Atrophia cutis idiopathica. 996. 

— Epidermolysis hereditaria bullosa. 
1017. 

Russo, V. Adenopathie bei Herpes 
zoster. 357. 

Ruta, S. Über die Jangebliche Sub¬ 
stitution des Kalium chloricum 
an Stelle des hämolytischen Ambo¬ 
zeptors bei der Wassermannschen 
Reaktion. 202. 

Rutherford , E. Radioaktivitäts¬ 
messung. 648. 

Rygier, St. Arthigon bei Vulvo¬ 
vaginitis der Kinder. 1081. 

Saatfeld, E. Zur Opsoninbehand¬ 
lung bei Hautleiden. 183. 

— Warzenbehandlung. 916. 

Saathoff. Tuberkulose. 773. 

Sabbatini, L. Jodantraco. 608. 

Sabbia und Truffi v. Truffi. 

Sable und Dorel. Heredolues. 1075. 

Sabouraud, R. und Whitfield, Arthur 
v. Whitfield. 


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LXXXIV 


Autoren-Register. 


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Sacht, 0. Urotropin. 10, 1186. 

— Lichen rnber planas. 126. 

— Eccema scrophulosorum. 126. 

— Talgdrüsenn&evus. 266. 

— Alopöcie naevique. 266. 

— Serpiginöses Syphilid. 400. 

— Gumma des Mnsculus triceps. 400. 

— Induratio penis plastica. 584. 

— Psoriasis vulg. glandis. 534. 

— Naevus palmaris bilat. 584« 

— Erythema toxicum. 680. 

— Weiblicher UrethralwuUt. 759. 

— Leukonycbie. 1000. 

Sack. Kasuistische Beiträge zur 
Salvarsanbehandlung. 43. 

Saenger, A. Totale Atrophie bei 
echtem Myxödem. 416. 

— Neurorezidiv nach Salvarsan. 696. 

Sagakuchi und Watabiki. Kutan* 

reaktion bei Gonorrhoe. 1088. 

Sakurant. Hühneraugenbehandlung. 
729. 

8alin, Gaucher etc. v. Gaucher. 

Salle und Noeggerath v. Noeggerath. 

Salomonski, M. Über die sedative 
Wirkung des Adalins bei sexueller 
Neurasthenie und anderen Ge¬ 
schlechtskrankheiten. 75. 

Salzberger, M. Eunuchoide. 624. 

Salzer, Fr. Diagnose und Fehl¬ 
diagnose von Gehirnerkrankungen 
aus der Papilla vervi optici. 238. 

Sambalino, L. Läsionen der Kopf¬ 
haut beim Fötus. 336. 

Sandes L. Übertragung der Lepra. 
636. 

Sandmann. Syphilis nodosa et papu¬ 
losa. 282. 

— Molluscum contagiosum. 282. 

— Salvarsan. 881. 

Sano und Maki. Behandlung der 
Pigmentanomalien. 1056. 

San Ricart und Peyri v. Peyri. 

Sarubin W. Die Behandlung der 
Syphilis mit dem Ehrlichschen 
Präparat „606“. 47. 

Satterlee, G. Salvarsan bei Aneu¬ 
rysma. 944. 

Savatard. Schnell wachsendes Epi¬ 
theliom. 406. 

— Lupus vulgaris. 406. 

— Tuberculosis verrucosa cutis. 406. 

— Multiple Epitheliome. 701. 

— Neurofibromatosis cutis. 701. 

— Lupus erythematodes acutus. 701. 

— Oedema lueticum. 701. 

— und Brooke vide Brooke. 


Savill, Agnes F. Die Vakzine¬ 
behandlung der Seborrhoe des 
Kopfes. 183. 

Soaduto, G. Röntgen bei Derma- 
tomyom. 1140. 

Schfiffer, H. und Claude, H. v. Claude. 

Schamarin, W. Karzinomatöse Neu¬ 
bildungen der männlichen Geni¬ 
talien. 72. 

Schamberg. Reizung der Hirnnerven 
nach Salvarsan. f.304. 

— JaylF. Pruritus bei Cholämie. 358. 

— J. F. Epidemie von Schankern 
der Lippe. 603. 

— J. F. und Ginsburg, N. Sal¬ 
varsanbehandlung. 681. 

— und Kolmer. Pikrinsäurelösung 
auf Vakzinationsstellen. 1102. 

— und Strickler. Eosinophile bei 
Skabies. 574. 

Schanz. Salvarsanbehandlung und 
Neuritis optica. 42. 

Scharff, K. Salizyltherapie. 1183. 

Sohaumann. Lupus und Kankroid. 282. 

— Hydroa vacciniforme. 282. 

— Radium bei 'Naevus. 880. 

— Lupus pernio. 883. 

Schebunew. Zur Frage der Queck¬ 
silberexantheme. 293. 

— Pathogenese der Psoriasis. 724. 

Scheffler. Die Emollientia. 189. 

Schein, Mor. Einfluß der Licht¬ 
strahlen auf syphilitische Exan¬ 
theme. 221. 

Schelbert, W. Nephritis bei Ery¬ 
sipel. 389. 

Scherber. Dermatitis atrophicans 
maculosa. 130. 

— Parapsoriasis. 1014. 

Scherer, F. Bromoderm im Säug- 
lingsalter. 360. 

Schereschewsky, J. Syphilitische 
Allgemeiner krankttag beim Ka¬ 
ninchen durch intrakardiale Kul¬ 
turimpfung. 197. 

— Syphilisdiagnostik nach v. Dün¬ 
gern. 206. 

— Impfung mit Spirochaetenkultur. 
731. 

Scheuer. Syphilidophobie. 467. 

— 0. Azoospermie und Lues. 983. 

— 0. Spermatorrhoe und Prosta¬ 
torrhoe. 1089. 

Schuft. Zur physikalischen Therapie 
der Hautkrankheiten. 834. 


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Autoren-Register. 


LXXXV 


Schiller, H. und O’Donell, P. S. 
Iuduzierte Radioaktivität durch 
Röntgenstrahlen. 195. 

Schindler. Zur Behandlung des 
Xanthelasma mit Radium. 186. 

— C. Joha. 746. 

Schiperska. Milium colloidale. 466. 
Schlasbera. Lichen planus. 883. 
Schlaudrarf, W. Neurin-Tuberkulin. 
1106. 

Schmid. Behandlung chronischer 
Eiterungen mit Wismutpaste. 187. 
Schmidt. Salvarsanbehancflung. 224. 
554. 

— H. E. Frühreaktion nach Röntgen¬ 
bestrahlung. 1141. 

— L. E. Vakzine und Serumtherapie 
bei gonorrhoischer Arthritis. 63. 

— P. Syphilisreaktion. 733. 

Schmitt, L. S. Syphilisdiagnose. 500. 
Schnaudigel. „606“ bei Augenleiden. 

593. 

Schnitter. Wassermannsche Reaktion 
bei Bleivergifteten. 206. 
Schnittkind. Ein Nabelhorn. 293. 

— Verhütung von Pollutionen. 295. 
Schoeller, W., Schranth, W., Müller 

F. v. Müller. 

— und Schrauth. Quecksilber¬ 
desinfektion. 1131. 

Schönhals. Syphilisreaktion bei Para¬ 
lyse. 491. 

Schoenrich, H. Wassermannreaktion. 
926. 

Scholefield, R. E. und Weber, F. P. 

Sklerodaktylie. 868. 

Scholl, Stopford-Taylor etc. vide 
Stopford-Taylor. 

Scholtz, W. Gonorrhoe. 314. 

— Cystitis gonorrhoica. 611. 

— Salvarsan. 949. 

— Ekzembehandlung. 1127. 

— und Riebes. Salvarsan-Queck¬ 
silberbehandlung. 1038. 

Schopper. Leberschädigung und 
Hodenveränderung. 625. 

Schoull. Hektine und Hektargyrum 
in der Syphilisbehandlung. 610. 
Schourp. Geschlechtskrankheiten in 
Schulen. 564. 

8chramek, M. Atrophia cutis idio- 
pathica. 15. 

— Exanthema praemycoticum. 15. 

— Mycosis fungoides. 16. 

— Trichophytie. 16. 

— Favus corporis. 181. 

— Acne varioliformis. 131. 


Schramek. Ulcera tuberculosa lin- 
guae. 270. 

— Ulcus tuberculosum labii. 270. 

— Pemphigus vulgaris. 270. 

— Atrophia cutis difiusa et maculosa. 
394. 

— Naevus ichthyosiformis. 394. 

— Pemphigus vegetans. 895. 

— Lupus vulgans erythematoides 
(Leloir). 398. 

— Favus corporis. 403. 

— Akne vulgaris. 404. 

— Mycosis fungoides. 540. 

— Dermatitis herpetiformis. 540. 

— Atrophia cutis idiopathica. 540. 

— Mikrosporie. 641. 

— Favus capitis et unguium. 541. 

— Lupus vulgaris erythematoides. 
676. 

— Favus papulosquamosuB. 690. 

— Lupus pernio. 1010. 

— Sklerodermie. 1011. 

— Morbus Recklinghausen. 1012. 

— Nasensklerose. 1020. 

— Sklerodermie. 1020. 

Schrauth, W., Müller, F. Schoeller, 

W. v. Müller. 

— und Schoeller v. Schoeller. 

Schreiber. Experimentelle Unter¬ 
suchungen über die bakterizide 
Wirkung des Asurols am Kanin¬ 
chenauge. 54. 

-- S. Herpes zoster nach tuber¬ 
kulöser Pleuritis. 346. 

Schreyer. Berichte über Behandlung 
der Lungenpest mit Salvarsan. 224. 

Schüffner, W. Über Framboesin 
tropica und die Wassermannsche 
Reaktion. 99. 

Schüle. Ein Nachtrag „Zur Be¬ 
handlung des Furunkels“. 188. 

Schultz. Kombinierte vasomotorisch - 
trophi8che Neurose. 423. 

— H. Kosmetik. 967. 

— J. H. „Antituberkulin“ im mensch¬ 
lichen Blutserum. 84. 

— Artbigon. 1080. 

Schussler, 0. F. und Stern, M. A. 
Gangrän durch 5% Karbolsäure¬ 
salbe. 364. 

Schuster, K. Strumitis luetica. 1074. 

Schwartz, G. Zur Technik der intra¬ 
venösen Injektion größerer Flüssig- 
keitsmengen. 227. 

Schwarz. AortitiB luetica. 212. 

— Kosmetik. 471. 

— Röntgenulkus. 642. 


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UNIVERSITY 0F MICHIGAN 



LXXXVI 


Autoren-Register. 


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Schwarz, G. Radiometerkontrolle* 
1125. 

Schwenk, A. Zur Behandlung der 
Prostatahypertrophie. 58. 

— Dyslosal bei Zystitis. 462. 

Scott, Gilbert. Bemerkungen zu 

einem Falle von Röntgenderma- 
titis mit tödlichem Ausgange. 179. 

— H. M. Bericht über 700 Fälle 
von Tinea capitis. 80. 

Sdanowitsch, W. Hydrozelenbehand- 
lung. 757 :< 

Secchi, R. Über den diagnostischen 
Wert der lokalen Tuberkulin¬ 
reaktionen mit besonderer Be¬ 
rücksichtigung der Ku tireaktion.84. 

Segale, M. Syphilisreaktion mit 
ozonisiertem Serum. 489. 

Seidel. Zur Frage der Salvarsan- 
wirkung auf luetische Augen¬ 
leiden. 801. 

Seifert, Otto. Pemphigus. 689. 

Seiffert, Oskar. Lues baemorrhagica. 

506. 

Selenew. Ichthyosis hystrix bullosa 
oder Erythrodermie congenitale 
ichthyosiforme avec hyperepi- 
dermitrophie Brocq. 292. 

— Zur Behandlung des Lichen ruber 
mit Hektin. 293. 

— Parasiten bei Pseudoleukämie. 294. 

Seilei. Nebenwirkungen des Sal- 

varsans. 44. 

— Thyreoiditis acuta nach Gebrauch 
von Jodkali. 53. 

— J. Prostatazytotoxie. 571. 

— Vakzinebehandlung der Gonor¬ 
rhoe. 963. 

Senger, E. Sarkom auf Lupus- 
karzinom. 346. 

Sentini, P. Der Meiostagminreaktion 
bei der Syphilis. 81. 

8equeira. Alopecia areata. 20. 

— Die Behandlung des intranasalen 
Lupus. 30. 

— Ein Fall von Tuberkulid. 143. 

— Ausgedehnte Trichophytie des 
Rumpfes und der Gelenke mit 
granulomatösen Bildungen. 273. 

— Schnitte von ausgedehnter Tricho¬ 
phytie mit granulomatöser Bil¬ 
dung. 275. 

— Lupus vulgaris bei einer syphi¬ 
litischen Patientin. 275. 

— Kultur von Achorion Quin- 
ckeanum (Mäusefavus). 275. 

— Fortschritte der Dermatologie.323. 


Sequeira. Fall zur Diagnose. 426. 

— jKultur von Trichophyton plica- 
tile. 427. 

— Fall von Naevus. 427. 

— Alopecia totalis mit Dystrophia 
unguium. 557. 

— Fall zur Diagnose. 699. 

— Lichen planus annularis. 699. 

— Ulcus rodes retroauriculare. 718. 

— Angioma infectiosum „Hut¬ 
chinson“. 869. 

— Fall zur Diagnose. 869. 

— Pfannenstills Lupusbehandlung. 
1024. 

— Granuloma trichophyticum. 1045. 

— Radium therapie. 1124. 

— und Fearnsides v. Fearnsides. 
Serkowski, St. Vakzinetherapie. 467. 

— Vakzinetherapie. 579, 728. 

— Vakzine therapie. 908. 

Serra, A. Lepraübertragung auf 
Kaninchen. 787. 

— Gonorrhoisches Ulzus. 896. 
Serrano. Trichloressigsäure bei Lupus 

erythematodes. 559. 

Säzary, A. Meningitis par&luetica. 
511. 

Sheffield, H. Emphyseme cutis. 1122. 
Skepherd, Francis, J. und Rhea, L. 
J. Ein tödlicher Fall von Blasto- 
mykosis. 162. 

Sherwell. Fall zur Diagnose. 547. 
Shillitoe, A. Ringworm der Zehen¬ 
nägel. 20. 

— Koryraböses Syphilid. 20. 

— Arthur. Psoriasisähnliches Syphi¬ 
lid. 276. 

— Kleinpapulöses lichenoides Sy¬ 
philid. 276. 

Shoemaker, H. Prostataperitheliom. 
1087. 

Shuffeldt, R. W. Nacktheit und Sitt¬ 
lichkeit. 1090. 

Sibley, Knowsley. Zähne und Krank¬ 
heiten der Haut und Schleim¬ 
haut. 79. 

— W. K. Narbengewebe. 1130. 
Sicard und Bloch. Salvarsan bei 

Nervenleiden. 588. 

Sieber und Borissjak v. Borissjak. 
Siebert, F. Wie wurde das neue 
Ehrlichsohe Heilmittel entdeckt. 
229. 

— und Joseph v. Joseph. 

— C. und Mironescu. Syphilis¬ 
reaktion nach Karvonen. 928. 


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Autoren-Regi8ter. 


LXXXVII 


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Siegel, J. Kultur des Cytorhyctes 
vaccinae. 763. 

Siegfried und Stümpke v. Stümpke. 

Sier. Hautsyphilide und Salvarsan. 
1041. 

Sierra, K. F. Hocbfrequenzstrom 
gegen Pruritus genitalis. 580. 

— Salvarsan. 887. 

Sieskind Das Verhalten des Blut¬ 
druckes bei intravenösen Sal- 
varsaninjektionen. 42. 

— R. Salvarsanbehandlung. 650. 

Silber s. und Merkurjew, W. vide 

Merkurjew. 

Simonelli, F. Vererbbarkeit experi¬ 
menteller Syphilis. 817. 

— Erythema pernio. 842. 

— Salvarsan. 1051. 

— Erythema pernio. 1051. 

Simpson. Lupus erythematodes. 552. 

— Keloid. 552. 

— Syphilis. 552. 

Skillern. Furunkelbehandlung. 470. 

Skulsky, M. Behandlung der Blen¬ 
norrhoe. 60. 

Smith. Salvarsanbehandlung. .1029. 

— H. Rhinosklerom. 551. 

Solowow, P. D. Nierenverletzungen. 

570. 

Sonnenberg. Zur Technik der intra¬ 
venösen Salvarsaninjektion. 228. 

— E. Erblues. 727. 

Sonntag, E. Erfahrungen über die 
Wassermannsche Reaktion. 204. 

— K. Epitheliom der Ohrmuschel. 
329. 

Soref und Marie, M. M. v. Marie. 

Sorgo, Josef. Die Toxinempfind¬ 
lichkeit der Haut. 87. 

Sormani, P. P. Syphilisreaktion. 782. 

Sourdel, Velter und Legry v. Legry. 

Sowade, H. Impfung mit Spiro- 
chaetenknltur. 731. 

Sowinsky, S. Zur Frage der Vak- 
zinebehandlung]der gonorrhoischen 
Erkrankungen. 64. 

— Vakzinebehandlung der Gonor¬ 
rhoe. 612. 

Spaeth, F. Ein Fall von Genital¬ 
tuberkulose; geheilt durch Rönt¬ 
ge ns trahlen. 318. 

Spalteholz, W. Arterien der Kopf¬ 
haut. 826. 

Spöder, E. Filtrierte Röntgen¬ 
strahlen. 1142. 

— und Bergonie, J. v. Bergoniö. 


Spengler, K. Züchtung und Färbung 
des Syphiliserregers. 198. 

Spieler und Leiner v. Leiner. 
Spielmeyer. Zur Frage vom Wesen 
der paralytischen Gehirnerkran¬ 
kung. 217. 

Spiethoff. Salvarsaninfusion. 600. 

— Reaktion der Salvärsanlösung. 942. 
Spitzer, Ernst. Die abortive Be¬ 
handlung der Gonorrhoe. 137. 

Splendore, A. Blastomykose und 
Sporotrichose. 847. 

— Leishmaniosis der Schleimhaut¬ 
höhlen. 848. 

Sprecher, F. Naevus. 447. 

— Das .spitze extragenitale Kon¬ 
dylom. 169. 

— Die Kontagiosität des syphi¬ 
litischen Gummas. 211. 

Springer, M. Albuminurie. 626. 
Sprinz, C. Lues hereditaria. 706, 
707, 708. 

Sprinzel8, H. Sklerosen. 134. 

— Röntgenatrophie. 134. 

— Becherelektrode zur Epilation. 
269. 

— Erythema induratum. 678. 

— Lichen spinolosus. 681. 

— Aplasia cutis. 1016. 

Stanley, D. Lungensyphilis. 1070. 
Stäntö, Em Salvarsan in refracta 

dosi 582. 

Stanziale, R. Lupus beim Meer¬ 
schweinchen. 32. 

— Lepraübertragung. 348. 

— Lepraübertragung auf Kaninchen. 
1055. 

— Lepraübertragung. 1113. 

Stein, Bethune. Messung der Rönt¬ 
genstrahlen. 181. 

— John. Syphilisreaktion. 925. 

— R. Mikrosporie. 90. 

— Lupus follicularis disseminatus 
faciel. 390. 

— Lichen ruber verrucosus. 390. 
Sterling, W. Die Behandlung der 

Angiome mit Elektrolyse. 179. 
8tern, M. 0. und Schussler, 0. F. 
v. Schussler. 

Steuer. Herpes zoster gangraenosus 
generalisatus. 97. 

Stevenson, Mark. Behandlung der 
eitrigen Ophthalmie. 613. 

Steward, W. B. Ein Fall von Sporo¬ 
trichose. 354. 

Stiner, 0. v. Dungernsche Reaktion. 
1057. 


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Original fro-rn 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



Lxxxvm 


Autoren-Register. 


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Stiner und Kolle v. Kolle. 

Stoerk, 0. Ober Cystitis (Pyelitis, 
Ureteritis and Urethritis) cystica. 
320. 

Stokar. Zur Technik der intra¬ 
venösen Salvarsanbehandlung. 225. 

Stokar. Die Salvarsanbehandlung in 
der Hand des praktischen Arztes. 
301. 

Stoner, Osborn, Gümmer and Dexter 
v. Dexter. 

Stopford-Taylor, G. G. S. Ekzem¬ 
behandlung. 1123. 

Stopford-Taylor, G. und Mackenna, 
K. Salvarsanbehandlung. 581. 

— Mackenna, Bayly, Scholl. Sal- 
varsan und Quecksilber. 585. 

Stoppato, U. Zwischenzellentumoren 
des Hodens. 625. 

Strandberg. J. Kolloidpräparate. 977. 

— Öre. Syphilisreaktion in der 
Rhinologie. 208, 480. 

— Pfannenstills Lupusbehandlung. 
772. 

— Lues cerobroepinalis. 880. 

— Neurorezidiv nach Salvarsan. 880. 

— Fall zur Diagnose. 881. 

— Erythema induratum. 883. 

— Dermatitis pyämica- 883. 

Stratfort, E. Röteln mit Angina und 

letaler Purpura haemorrhagica. 
338. 

Strauch. Stauungsblutungen derHaut. 
761. 

Strauß. Kohlensäureschneebehand¬ 
lung bei Hautkrankheiten. 102. 

— Tubus zur Behandlung mit 
Kohlensäureschnee. 108. 

— A. Venentrokar. 942 

— H. Blasenerweiterung bei Dia¬ 
betes insipidus. 68. 

Streng, Osw. Syphilisdiagnose. 924. 

Strickler und Schamberg v. Scham - 
berg. 

Stroink. Aneurysma sacciforme aor- 
tae abdominalis. 410. 

Strominger und Cealic v. Cealic und 
Strominger. 

Strang. Die spezifische Behandlung 
der Frambösie mit Salvarsan. 186. 

Strubell. Vazzinetherapie. 105. 

Stuckey, L. Metastatische Nieren¬ 
abszesse. 70. 

StQhmer. Intravenöse Salvarsanin- 
jektion. 45. 

— Zur Salvarsanirage. 224. 


Stflhmer. Wasaermannreaktion der 
Lumbalflössigkeit. 1060. 

8tuelp. Salvarsan bei Augenleiden. 
592. 

Stumpke. Welche Stellung gebührt 
dem Salvarsan in der Syphilis¬ 
therapie? 226. 

— und Siegfried. Salvarsan im Or¬ 
ganismus. 742. 

Sudhoff, K. Geschichte der Syphilis. 
645. 

Sugai, T. Lepra. 89. 

— Mabuchi, Mononobe, Ohashi. 
Lepra. 88. 

— und Mononobe. Leprabazillen im 
zirkulierenden Blute. 176. 

8na imura, Ch. Blasendivertikel. 624. 

Sulzer, Fage, Richou, Ettinger. 
Neurorezidiv nach Salvarsan. 428. 

Suter, Ad. Augenhintergrunderkran¬ 
kungen bei Lues. 1073. 

Sundquiat. Behandlung der weib¬ 
lichen Gonorrhoe. 438. 

Sutton, S. M. Sporotrichosis. 90. 

— R. L. Dermatitis infectiosa ekze- 
matoide8, Dermatitis repens und 
Akrodermatitis perstans. 289. 

— Augiokeratom des Skrotums. 344. 

8ven$on, N. Salvarsan bei Rekurrens. 

952. 

Swift, Homer. Salvarsans undWasser- 
mannreaktion. 48. 

Swinburne, G. K. A. Further report 
on antigonococcic serum and anti- 
gonoccic bacterins. 63. 

Sylla, B. Über die Applikation von 
Wasserstoffsuperoxyd in Salben¬ 
form. 189. 

Synolt, M. Vakzine therapie. 632. 

Szdcsi. Zytologie des Liquor cere¬ 
brospinalis. 502. 

Szpanbok, A. Lichttherapie. 1138. 

Paddel, C. Der retikuläre Apparat 
des ProstataepithelB. 620. 

Tahara. Spinalanästhesie. 728. 

Takaohi u. Miyabe. Intravenöse 
Salvarsaniqjektion bei Nieren¬ 
leiden. 177. 

Tanaka, V. Hautpigmentierung. 78. 

— u. Dohi v. Dohi. 

Tandler, J. u. Zuckerkand!, 0. 
Prostatektomie. 621. 

Tansard u. Fleig. Behandlung der 
Prostatitis. 899. 

Tartakovsky, M. Behandlung des 
Lupus erythematodes. 1143. 


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Original from 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



Autoren-Register. 


LXXXIX 


Tatarsky, Abraham u. Heinrich, 
Artur v. Heinrich. 

Taylor, Stophord n. Mac Kenna. 
Flüssige Luft und Kohlensäure- 
schnee bei der Behandlung von 
Hautkrankheiten. 108. 

— Die Behandlung des Ekzems. 
24. 

Terebinsky. Was sind die gelben 
Bazillen (Unna) der Lepra? 171. 
Terry, D. T. Chemotherapie. 229. 
Tereon, A. Keratitis heredoluetica 
maligna. 515. 

Terzaghi, R. Ätiologie der Psoriasis. 
906. 

— Erythem der Mundschleim¬ 
haut. 1051. 

— Röntgenwirkung auf das Blut 
1051. 

Thacher, J. S. Purpura. 98. 
Theilhaber, A. u. Theilhaber, F. 

Entzündung und Krebs. 80. 
Thdvenot u. Vignard v. Vignard. 
Tbibaut, Gaucher u. Gougerot v. 
Gaucher. 

Thlbiörge, G. Lumbalpunktion. 887. 

— Hautblastomykose. 852. 

— Georges u. Weißenbach, R. J. 
Behandlung des Erythema indu- 
ratum Bazin mit Tuberkulin. 87. 

— u. Weißenbach. Xanthoma tu¬ 
berosum mitHypercholesterinämie. 
335. 

Thilo, 0. Narbenbehandlung. 1181. 
TbirtJoix u Durand. Spirochaetämie 
'und Salvarsan. 594. 

— u. Mora. Salvarsan bei Palmar- 
u. Plantarsyphilis. 986. 

Thompson, G. Elephantiasis non 
parasitica. 862. 

Thomsen, 0. u. Boas H. Syphilis¬ 
reaktion. 484. 

— u. Boas. Thermoresistenz der 
Antikörper in der Syphilisreaktion. 
492. 

— Boas, Hjost u. Leschly. Syphilis¬ 
reaktion bei Schwachsinnigen, 
Epileptikern, Blinden und Taub¬ 
stummen. 490. 

Thrasher, A. B. Tonsillarsklerose. 
737. 

Throwbridge, E. H. Angiokeratom. 
634. 

Tischner. Röntgentherapie bei Lid- 
karsinom. 474. 

Tfttinger, W. Rosenkranssonde für 
Urethralmassage. 618. 


Tixior u. Nobecourt y. Nobecourt. 

Tobias. Salvarsan bei Augenkranken. 
592. 

— u. Mendel y. Mendel. 

T6rök, L. Periphlebitis luetica. 1071. 

— Diagnose der Hautkrankheiten. 
1091. 

Toldt, A. Prophylaxe der Blennor¬ 
rhoe. 751. 

Tollens, C. Ristin. 921. 

Tomaschewsky. Achorion Schönleinii 
und Aohonon Quinkeanum. 87. 

Tomasczewsky, E. Syphilisimpfung 
an Affen. 500. 

Tomaszewsky. Spirochaetenkultur. 
672. 

Tomasczewski. Intramuskuläre Sal- 
varsauinjektion. 741. 

Tommasi, L. Akutes, figuriertes Ery¬ 
them. 1054. 

Tomkin8on, G. Pruritus vulvae. 25, 
1083. 

Torday u. Csöpai v. Csepai. 

Totb, G. Heißluft bei Ekzem. 916. 

Touaey, S. Elektrotherapie. 915. 

Toussaint, H. Syphilis in der Armee. 
607. 

Touton u. Fendt. Syphilisbehand¬ 
lung im XX. Jahrh. 227, 366. 

Towle. Dermatitis exfoliativa. 1025. 

— Dermatitis herpetiformis. 1028. 

— Epitheliom des Rückens. 1080. 

— Lupus erythematodes. 1030. 

— Osteomyelitis. 1031. 

Townsend, Terry, M. u. Valentine, 

J. Julius. Gonococcen-Toxämia. 65. 

— u. Valentine, J. Störungen der 
Geschlechtsfunktionen. 321. 

Toybin, R. Xerase bei Fluor albus 
und Proetitis gonorrhoica. 59. 

Trautmann, G. Alopezie im Anschluß 
an operativeNervenverletzung.170. 

— Mundhöhlenerkrankung bei Der¬ 
matosen. 778. 

Treupel, G. Die Salvarsan-Therapie 
bei Lues des Zentralnerven¬ 
systems, bei Tabes und Paralyse. 
300. 

— u. Lewi. Die klinische Prüfung 
des Dioxydiamidoarsenobenzol 
„Salvarsan“ genannt. 44. 

Trevisanello, Carlo. Hauteruption 
durch Diplokokkus Fraenkel. 768. 

Trimble, W. Geflecktes Kinn bei 
Lu es. 161, 546. 

— Salvarsanbehandlung. 549. 

— Fall zur Diagnose. 551. 


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xc 


Autoren-Register. 


Trimble. Lupus erythematodes. 878. 

— Purpura. 873. 

— Salvarsan. 946. 

— B. u. Fox, Howard v. Fox. 
Trint8char. Kohlensäureschneebe¬ 
handlung. 103. 

Troitzka. Salvarsan bei Lepra. 466. 
Troitzki. Gonorrhoe und Körperge¬ 
wicht. 467. 

Troller. Komplement-Ablenkung und 
Wassermannsche Reaktion. 206. 
Tron, G. Weißer Dermographismus. 
359. 

Truffi, M. Abortivbehandlung der 
Lues. 804. 

— Prophylaxe der Geschlechts¬ 
krankheiten. 1049. 

— Kaninchensyphilis. 1050. 

— Lepraubertragung auf Kanin¬ 
chen. 1050. 

— Purpura annularis Majocchi. 1050. 

— Nageltrichophytie. 1050. 

— u. Magnani, C. v. Magnani. 

— u. Sabbia. Salvarsan Wirkung. 1077. 
Tschernobugow, N. Salvarsaninjek- 

tionstechnik. 46. 

— Die Anwendung des Salvarsans 
bei Syphilis. 176. 

— „Die intravenöse Salvarsanbe- 
handlung für die Praxis.“ 292. 

— Gonorrhoische Follikulitiden. 726. 

— Bromoderma tuberosum. 876. 
Tschumakow. Zur Frage des ver¬ 
steckten Schankers. 65. 

Tstltsiu u. Ishihara. Intravenöse 
Salvarsaninjektionen. 577. 

Tuccio, G. Multiple Hautulzerationen 
durch Staphylococcus pyogenes. 
34. 

— Dermatitis annularis chronica.449. 

— Syphilisreaktion. 488. 

Türk. Lymphangiektasia idiopathica. 
458. 

— N. Phagodämischer Schanker. 892. 
Turkes, R. B. Pellagra. 912. 

Tyler, George. Tunikaexzision bei 

gonorrh. Entzündung. 615. 

TThlenhuth, Paul. Chemotherapie 
der Spirochaetenkrankheiten. 233. 

— u. Mulzer. Impfsyphilis der 
Kaninchen. 499. 

Ullmann, K. Gonorrhoische Irido¬ 
zyklitis, durch Vakzinebehandlung 
gebessert. 7. 

— Pseudopelade Brocq. 7. 

— Reinfectio luetica. 8. 


Ullmann. Dermatose. 9. 

— Technik der Injektionsmethoden. 
299. 

— Sexualhygiene der Schule. 565. 

— Arsenkeratose. 1005. 

— Reinfectio oder Monorezidiv.1006. 

— Perifollikulitis fibrosa atrophi¬ 
cans. 1007. 

— Tuberkulid. 1008. 

— Urtikaria pigmentosa. 1012. 

— u. Haudek. Resorption von Queck¬ 
silber und Arsenobenzolinjek- 
tionen. 41. 

Ullom, J. F. Noguehis Syphilisreak¬ 
tion. 924. 

Uluff u. Dold v. Dold. 

Umber. Viszerale Syphilis. 932. 
Unna. Antwort an Herrn Terebinsky 
„über die gelben Bazillen der 
Lepra“. 171. 

— Eugen. Euzerin. 557. 

— K. jun. Die Membran der Stachel- 
zelle. 323. 

— P. G. Schutz gegen Sonnenlicht. 
190. 

— P. G. Mykosis fungoides. 382, 764. 

— u. Golodetz, L. Chemie der Haut. 
459. 460. 

Urbacn, J. Geschlechtskrankheiten. 
1150. 

Urban. Tuberkulosis verrukosa cutis. 

88 . 

Urbantschitsch, E. Behandlung des 
Ekzems der Ohrmuschel mit 
Röntgenstrahlen. 186. 

— Periaurikuläres Epitheliom. 1099. 


“Vabutin, F. Salvarsan und Akusti- 
kus. 950. 

Valentine, J. u. Townsend, T. v. 
Townsend. 

Vallardi, C. Komplementablenkung 
bei Pellagra. 1117. 

Vander u. James v. James. 

Vandergruft, G. W. Behandlung der 
Augensyphilis. 948. 

Varney, H. R. u. Clark, L. T. Mi- 
kroKokkus bei akneähnlicher 
Dermatose. 575. 

Vas, J. Entwicklung erbluetischer 
Kinder. 986. 

Volden, Reinhard van den u. Loeb, 
Oswald v. Loeb. 

Velter, Legry u. Sourdel v. Legry. 

Verdun et Bith u. De Beurmann v. 
De Beurmann. 


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Original fro-rn 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



Autoren-Register. 


XCI 


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Ve ress. Pseudoreinfektion u. Früh- 
rezidive. 460, 461. 

— Fr. Syphilisbehandlung. 950. 
Verger u. Desqueyroux. Hemiplegie 

bei einem Tabiker. 513. 

Verhoeff, F. H. Eine verbesserte 
Farbe für das elastische Gewebe .76. 
Vernes u. Jeanselme y. Jeanselme. 
Verotti. Lepraübertragung auf Kanin¬ 
chen. 786. 

— G. Wassermannreaktion. 1058. 
Verrotti, G. Bouba brasiliana. 1100. 
Vertekuil, F. De. Yaws. 688. 
Vespr6mi ; u. v. Marschalkö v. Mar- 

schalko. 

— D. Histologie der Prostatahyper¬ 
trophie. 67. 

Vidal u. Weil. Pruritus bei Morbus 
Brighti. 358. 

Vignard u. Thövenot. Nieren tuber¬ 
kulöse. 717. 

Vignat, M. Heißluftdusche. 1147. 
Vignolo-Lutati, K. Sporotrichose. 90. 

— Granuloma annulare (Crocker). 
462. 

— Tineaformen in Turin. 792. 

— Purpura annularis teleangiek- 
todes. 840. 

— Blastomykose und Sorotrichose. 
849. 

— Sklerodemie. 856. 

— Lichen albus. 1087. 

— Neurodermitis linearis psoriasi¬ 
formis. 1049. 

— Lichen albus Zumbusch. 1050. 
Virghi. Primäre tuberkulöse Zystitis. 

37. 

— Elektrolytische Behandlung der 
Haroröhrenverengerung. 437. 

Viry, H. Furunkelbehandlung. 1123. 
Völkers. Favus. 416. 

Vörner. Über den Einfluß von Sal- 
varsaninjektionen auf Lues mixta. 
290. 

— Cutis verticis gyrata. 705. 

V*fll, H. Salvarsan in der Neurolo¬ 
gie. 590. 

Volk. Atypische Psoriasis. 640. 
Vorschulze. Behandlung der Gonor¬ 
rhoe mit Gonotoxin. 60. 

— Konephrin und Novokonephrin 
als Injektions-Anästhetika. 182. 

Voss. Intoxikation durch Salvarsan. 
939. 


"^7"acbenfeld. Pemphigus malignus. 
407. 

— Pemphigus, durch Salvarsan ge¬ 
heilt. 410. 

— Exanthema papulosum, durch 
Salvarsan geheilt. 410. 

— Lupus regionis glutaealis. 412. 

— Rektalgonorrhoe und Ulkus molle 
aui. 412. 

— Kondylomata akuminata scroti 
et femoris. 413. 

— Morbus Recklinghausen. 413. 

— Tertiäre Lues. 417. 

— Fieber nach Salvarsan. 705. 
Waelsch, L. Gonorrhoekomplikati¬ 
onen. 61. 

— Kleinste Salvarsandosen. 944. 
Wahl, A. von. Die Bakterien der 

normalen männlichen Harnröhre. 
65. 

— Die Erreger der chronischen 
Urethritis. 314. 

Waitz. Tod durch Gonokokkensepsis. 
416. 

Wakabayashi, T. Struktur tuberku¬ 
löser Riesenzellen. 342. 

— Riesenzellenstruktur. 761. 
Wakushima. Säuglingstuberkulos.772. 
Walker, H. D. Krebs, ein parasiti¬ 
sches Leiden. 764. 

— J. W. Thomson. Atonie der Harn¬ 
blase ohne Obduktion oder Zeichen 
von organischer Nervenerkran¬ 
kung. 68. 

— N. Antipyrinexanthem. 1119. 

— u. Ritschie, J. Ein Fall von 
Sporotrichose. 354. 

Wallace, W. H. Epitheliom. 764. 
Wal lg ren, Axel. Plasmaz ellens truktur. 
762. 

Wallis, Fr. Pruritus ani. 689. 
Walson, Charles. Eine schmerzlose 
Quecksilberinjektion für Syphilis. 
219. 

— Akute gonorrhoischeEpidy dimitis. 
314. 

Walter, N. Salvarsansalbe. 941. 

— H. Qualimeter. 478. 

Walthard, M. Über den psychogenen 

Pruritus vulvae und seine Be¬ 
handlung. 316. 

Wardle, Mark. Salvarsan. 684. 

Ware. M. W. Retentio urinae. 620. 
Warthin, Alfred. Herzsyphilis. 214. 
Watabiki u. Sagakuchi v. Sagakuchi. 
Watanabe. Salvarsan bei Pityriasis 
liehen, chron. 729. 


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UNIVERSITY OF MICHIGAN 



XCII 


Autoren-Regia ter. 


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Watraszewskf. Salvarsan. 878. 

— Keloid. 879. 

Watson, J. J. Venenfixation bei Sal- 
varsaninjektion. 601. 

Watts, St. Gonorrhoische Osteoperi¬ 
ostitis. 613. 

Waugh, Hereditäre Syphilis. 558. 

Weber. P. Chronische, artefizielle 
Hauteruptionen. 427. 

— Nagelablösung und Alopekie. 869. 

— Erythema nodosum. 1024. 

— H. L. u. Krystalowics, J. v. 
Krystalowicz. 

— u. Scholefield v. Scholefield. 

Wechselmann. Über Ausschaltung 

der fieberhaften Reaktion bei 
intravenösen Salvarsaninj ektionen. 
222. 

— Intravenöse Salvarsaninj ektion 
ohne Reaktion. 600. 

— W. Salvarsantherapie. 661. 

— u. Loewy v. Loewy. 

Wehoer. Therapie der Ulcera cruris 
varicosa. 106. 

— Spätluetische Erscheinungen naoh 
Salvarsan. 598. 

— NaCl-Lösung bei Salvarsaninfek- 
tion 601. 

— Salvarsan. 942. 

Weidenfeld. Eine ökonomische Mo¬ 
difikation des elektrolytischen 
Epilationsverfahrens. 195. 

— Sklerose des Nasenrückens. 540. 

Weil u. Krippel v. Krippel. 

— u. Vidal v. Vidal. 

Weiler. Beobachtungen über Nephri¬ 
tis nach Salvarsan. 224. 

Weill u. Mouriquand. Tod durch 
Myocarditis scarlatinosa. 340. 

— u. Vidal v. Vidal. 

Weinberg, J Radium bei Naevus 
vasculosus. 474. 

Weinstein, J. Wassermannreaktion. 
926. 

Weintraud, W. Salvarsan bei Geflß- 
lues. 943. 

Weißenbach u. Berge v. Berge. 

— u. Bertier v. Bertier. 

— u. Thibierge v. Thibierge. 

Welander, E. Syphilisbehandlung.311. 

— Geschlechtskrankheiten und Pro¬ 
stitution in Schweden. 565. 

Wells, C. Schutz gegen Milzbrand. 
1104. 

Werdt, J. v. Syphilisreaktion an 
der Leiche. 1057. 


Werner, Alexander. Addisonsche 
Krankheit im Anschluß au uro¬ 
genitale Tuberkulose. 68. 

— S. Opsoninbehandlung der Sta¬ 
phylokokkeninfektion. 472. 

Wernic. Lichen ruber planus line¬ 
aris. 879. 

Werssllowa, M. Materialien zum 
experimentellen Studium der Wir¬ 
kung des Salvarsans. 47. 

Werther. Über die Neurorezidive 
nach Salvarsan, über Abortiv¬ 
heilung und weitere Erfahrungen. 
42. 

West, S. Tuberkulose der Harnwege. 

Westhoff, C. H. u. Grijns, G. Een 
zeldzaam gezwel van het hoorn¬ 
flies bij een Javaan. 100. 

Westphal, A. Todesfall nach Salvar¬ 
san. 599. 

— Salvarsanbehandlung. 939. 

White, Ch. J. Akanthosis nigricans.902. 

— Dermatitis exfoliativa. 1026. 

— Erythrodermia congenital» ich- 
thyosiformis. 1026. 

— Naevus vascularis. 1026. 

— Elephantiasis labii. 1026. 

— Ein Fall zur Diagnose. 1026. 

— Motten dermatitis. 1027. 

— Keratosis hereditaria palm. et 
plant. 1027. 

— Parapsoriasis. 1027. 

— Dermatitis herpetiformis. 1027. 

— Prurigo. 1027. 

— Adiposis dolorosa. 1027. 

— Granuloma annulare. 1028. 

— Rhusvergiftung. 1028. 

— Lupus erythematodes. 1031. 

— Trophisches Ulkus. 1031. 

— Xeroderma pigmentosum. 1031. 

— Röntgendermatitis. 1082. 

— Dermatitis artefacta. 1082. 

— Ichthyosis hystrix. 1082. 

— Mycosis fuugoides. 1032. 

— Akanthosis nigricans. 1032. 

Whitehouse. Syphilis. 548. 

Whitfield. Katzenmikrosporie. 700. 

— Fall zur Diagnose. 869. 

— u. Sabouraud. Ekzematoider 
„Ringworm“ der Extremitäten 
und Leisten. 284. 

Whitney, Ch. M. Salvarsan. 949. 

Wlchmann, P. Über Analogie und 
Antagonismus in der biologischen 
Strahlenwirkung. 101. 

— Lues und Lupus. 934. 


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Original fro-m 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



Autoren-Register. 


XCIII 


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Wichmann. Instrumentarium zur 
Radium therapie. 1144. 

Wickham, L. Radiumtherapie. 885. 

Widal, Lemierre, Weill. Orthosta- 
tische Albuminurie. 714. 

— u. Bänard. Pyelonephritis durch 
Kolibazillen. 716. 

— u. Javal. Nephritis syphil., be¬ 
handelt mit Arsenobenzol. 298. 

— u. Weill. Perikarditis bei Nieren¬ 
kranken. 715. 

Wie8er u. Dessauer v. Dessauer. 

Wieainger. Akrodermatitis atrophi¬ 
cans Horxheimer. 412. 

Wild, R. B. Lupus erythematosus 
acutus. 406. 

— Molluscum contagiosum. 406. 

— Fall zur Diagnose. 406. 

— Salbengrundlagen. 469. 

— Lupus erythematodes. 701. 

— Raynaudsche Krankheit. 701. 

Wildbolz. Tuberkulin bei Nieren¬ 
tuberkulose. 768. 

— Deflorationspyelitis. 1084. 

— Behandlung der Nierentuber¬ 
kulose. 1084. 

Wile, ü. J. Die Absonderung und 
Erziehung der von Kopftrichophy¬ 
tie befallenen Kinder. 181. 

— Arsenkrebs. 904. 

— u. Pollitzer v. Pollitzer. 

Wilenkin-Bronotein. Säuglingsekzem. 

1127. 

Wilkinson, H. Hydrozelenoperation. 
966. 

Williams, G. O. Ausgedehnter Her¬ 
pes. 366. 

— W. Akne agminata. 276. 

— Eigenartiger Naevus. 276. 

— Naevus der Zunge. 650. 

— Lichen planus an Handteller 
und Fußsohlen. 551. 

— Zungenaffektion. 557. 

— Morphoea guttata. 557. 

— Ichthyosis. 1024. 

— Trichopbytiebebandlung. 1046. 

— Michols u. Reasoner. Salvarsan. 
741. 

Wienfield. Pubertät. 1089. 

Winternitz, W. Tuberkulose und 
Hydrotherapie. 1110. 

Winthrop, G. J. u. Cole, H. P. v. Cole. 

Wischnewsky. A. Über den Einfluß 
des Prostatasekret es auf die Pha¬ 
gozytose. 56. 

— Pars prostatica urethrae nach 
Prostatektomie. 620. 


Wiiniewski, J. über Vitiligo. 174. 

— Mammakarzinom. 878. 

— Struma. 879. 

— Vitiligo. 879. 

Witzinper, O. u. Benjamin, E. v. 
Benjamin. 

Wladimiroff, G. E. Scharlachvakzi¬ 
nation und Anginen. 1108. 

Woekenfuß, A. Fibrolysin bei Nar¬ 
ben nach Akne nekrotica. 865. 

Wojciechowski, J. Zyste nach Sal- 
varsaninjektion. 908. 

Wolbarst, A. L. Salvarsan. 948. 

— Urologische Fälle. 1088. 

Wolff, E. Niere. 670. 

— L. K. Syphilisreaktion. 732. 

— W. Urtikariabehandlung. 644. 

Wolffberg. Behandlung der Blennor¬ 
rhoe neonatorum. 614. 

Wolkowitsch. Penisfistelbehandlung. 
320. 

Wollenberg. Wolframsäure - Derma¬ 
titis. 259. 

Wood, E. R. Behandlung der weib¬ 
lichen Gonorrhoe. 963. 

Worms u. Hamant. Nephrotomie bei 
akuter Nephritis. 487. 

Wortmann.Papulonekrotisches Tuber¬ 
kulid. 879. 

Wossidio, H. Endoskopie, 62. 

Wurm, E. Hautschutz. 1139. 

Wylie u. Clark v. Clark. 

"Z'amato. Kochsalzinfusion bei Haut¬ 
krankheiten. 577. 

Yates, H. Hochfrequenzstrome bei 
Pellagra. 640. 

Yeld, R. Ätiologie der Iritis. 605. 

Yoosmann, Ch. Darstellung der Spi* 
rochaeten und Trypanosomen 
durch Nigrosin. 443. 

Young, H. H. Results obtained by 
the use of tuberkulin in genito- 
urinarky tuberkulosis. 72. 

Zaleski. Lichen ruber planus penis. 
879. 

Zehnder, H. Syphilisreaktion. 486. 

Zenner, Philipp. Sexuelle Auf¬ 
klärung. 1090. 

Zerulok u. Fischer v. Fischer. 

Zieler, K. Toxinempfindlichkeit bei 
Hauttuberkulose. 771. 


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XCIV 


Autoren-Register. 


Zimmern, F. Salrarsanbehandlung. Zuckerkand I, 0. Blasenepithel. 626. 

587. — u. Tandler v. Tandler. 

— n. Chaufour. Radiotherapie. 1146. Zürn. Ulcera cruris luetica? 881. 
Zin88er, E. Gefahren der Röntgen- Zur Verth u. Rage v. Roge, 
therapie. 641. Zwick, E. H. u. A. 0. Salvarsan. 949. 


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Register für die Bände CV1-CX, 


I. 

Sach-Register. 

Die römischen Ziffern beseiehnen den Band, die arabischen die Seite. — Die mit • 
beselchneten Artikel sind Originale. 


A. 

Abstinenz für die Gesundheit. — 
Die Gefahren der sexuellen — 
Marcuse, M. — CVIN. 334. 

Acanthosis nigricans. — K. D. — 
CVUI. 264. 

Aehorion Quinckeanum (Mäusefavus). 
— Kulturen von — D. — CVIII. 
542. 

Aehorion violaceum, ein bisher un¬ 
bekannter Favuspilz. — Das — 
Bloch, B. — CX. 549. 

Acne bromica. — K. D. — CX. 284. 

Acne rosacea. — Keratitis ex — 
Weidler, W. B. — CIX. 381. 

Acne scrofulosorum. — K. D. — 
CVIII. 276. 

Acne teleangiektodes. — K. D. — 
CVIII. 270. 

Acne teleangiektodes mit typisoher 
Tuberkelstruktur. — K. D. — 
CIX. 223. 

Acremonium Potronii. — Kulturen 
und mikroskopische Präparate der 
— D. — CIX. 632. 

Adenokarzinom der Vagina. — Über 
das primäre — Hoehne. — CIX. 
327. 

Adenokarzinom mit Hautmetastasen. 
— Klinische und histopathologi- 
sehe Beobachtungen an einem 
intra vitam diagnostizierten Fall 
von bronchialem — Stropeni, 
L. — CVI. 379. 

Adenoma sebaceum bei Mutter und 
Kind. — K. D. — CIX. 229. 

Areh. f. Dcrmat. n. Sjph. 


Adenoma sebaceum Pringle. — K. 
D. — CVIII. 544. 

Adrenalinanftmie (nach Reicher und 
Lenz) in der Röntgentherapie. — 
Über Erfahrungen mit — Meyer, 
F. M. — CX. 278. 

Adrenalins auf einzellige Organis¬ 
men. — Über die Wirkung des 
— Schwarz. — CX. 368. 

Ainhum. — Zwei Fälle von — 
Abbe, T. — CX. 569. 

Akne. — Die kulturellen Charakteri¬ 
stika des Mikrobazillus der — 
Fleming, A. — CVI. 406. 

Akne durch Impfstoffe. — Die Be¬ 
handlung der pustulÖ8en — Las- 
sueur. — CVI. 426. 

Akne. — Fall von hochgradiger — 
Brinitzer. — CX. 670. 

Akne. — Röntgentherapie der — 
Lassueur. — CVI. 422. 

Akne. — Toxisches papulo-pustu- 
1Ö868 Exanthem nach Röntgen¬ 
behandlung einer — Schmidt. 
— CVIII. 555. 

Akneätiologie. — Ein Beitrag zur 
— Schwenter-Trach8ler, W. 
— CIX. 379. 

Aknebazillus. — Isolierung und 
Wachstum des — Lovejoy, E. 
D. und H a s t i n g s, T. W. — 
CVII. 498. 

Aknekeloids am Nacken. — Beitrag 
zum Studium der Histologie und 
der Pathogenese des — Pau- 
trier und Gouin. — CIX. 287. 

Akrodermatitis chron. atrophicans 
und diffuse Sklerodermie, ver¬ 
bunden mit Morphoea atrophica. 

a 


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II 


Sach-Register. 


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Von F. P. Kanokv und R. L. Sut- 
ton. — Bemerkungen zu dem 
Artikel: Eine vergleichende Stu¬ 
die über — Herxheimer, K. 
und Schmidt, W. — CX. 3‘2. 

Akrodermatitis chronica atrophicans 
(Herxheimer). — Beitrag zur 
Kenntnis der — Hertlein, v.. 
H. — CVI. 412. 

Aktinomykose der Haut. — Primäre 
— Vignolo-Lutati, K. — 
CIX. 540. 

Aktinomykose der Wange. — K. D. 
— CX. 290. 

Aktinomykose. Die Anwesenheit von 
Aktinomyzes in kariösen Zähnen 
und Tonsillenkrypten bei Men¬ 
schen, die keine Aktinomykose 
haben. — Die Ätiologie der — 
Lord, F. — CVI. 395. 

Aktinomykose. — Ein Fall von — 
Schwärtz, E. — CX. 382. 

Aktinomykose mit besonderer Be¬ 
rücksichtigung der J odkalibehand- 
lung. — Einige Fälle von — 
Wild, R. B. - CVIII. 298. 

Aktinomykose-ähnliches Epitheliom 
der ganzen Unterlippe und der 
gesamten Kinnhaut. — K. D. — 
CVI. 366. 

Aktinotherapie der durch Eitererre¬ 
ger bedingten Hautkrankheiten. 
— Die — Müller, G. J. — CVI. 
419. 

Albinism in man. — A raonograph 
on — Pearson, K., Nettle- 
ship, E. und Usher, C. H. — 
CX. 367. 

Albinismus. — Vollständiger — K. 
D. — CVI. 364. 

Albuminurie. — Klinische Vorlesung 
über die Differentialdiagnose in 
Fällen von — French, H. — 
CX. 360. 

Alkoholikerin mit Polyneuritis und 
Purpura. — K. D. — CVIII. 274. 

Allergie. — Pirquet, C. v. Bespro¬ 
chen von Pick, W. — CVII. 564. 

Alopecia areata. Die hereditäre und 
familiäre Alopezie. — Neue Unter¬ 
suchungen über die Ätiologie der 
— Sabouraud. — CVIII. 288. 

Alopecia areata. — Ein Fall von — 
Beauprez, M. — CVI. 423. 

Alopecia areata in den verschiedenen 
Lebensaltern. — Über die Fre- 


uenz der — Sabouraud. — 
X. 310. 

Alopecia areata. — Neue Unter¬ 
suchungen über die Ätiologie der 
— Sabouraud. — CVII. 486 

Alopecia areata. — Wassermanns che 
Reaktion bei — Du Bois. — 
CVII. 486. 

*Alopecia (Hypotrichosis) congenita. 
— Klinische und experimentelle 
Beobachtung über — Buschke, 
A. — CVIII. 2/. 

Alopecie. — Ein seltener Fall von 
traumatischer — Sohein, M. — 
CVIII. 306. 

Alopezie. — Sonnenexposition als 
ätiologischer Faktor der — Har- 
ding, G. F. — CIX. 243. 

Alopezie und Seborrhoe. — White, 
Ch. - CVI. 415. 

Alypin als Lokalanästhetikum in der 
kleinen Chirurgie. — Hamm. — 
CVI. 418. 

Amidoazotoluols, des wirksamen Be¬ 
standteils der Scharlachsalbe. — 
Eine neue Anwendungsart des — 
Michaelis. — CIX. 563. 

Amidoazotoluolsalbe. — Über die 
Behandlung granulierender Wun¬ 
den mit — Katz, W. — CVI. 438. 

*Anaemia pseudoleucaemica infan¬ 
tum. — Über ein eigentümliches 
Exanthem bei — Juliusberg, 
F. — CVI. 303. 

Anaesthetica und anderer Agentien. 
— Die Veränderung der Haut¬ 
empfindung durch Applikation 
lokaler — Franz, S. J. und 
Ruediger, W. C. — CVIII. 830. 

Analfissur durch Hochfrequenzstrom. 
— Behandlung der — Mer et, H. 
CVI. 420. 

Analfissuren. — Hochfrequenzthera¬ 
pie bei — Chanoz, M. — CVIII. 
322. 

Anaphylaxie. — Ein wahrscheinlicher 
Fall von — Taylor, A. E. — 
CIX. 364. 

Anetodermie Jadassohn. — Akuter 
ödematöser und erythematöser 
Jodismus der kranken Zonen bei 
einem Fall von erythematöser — 
De Azua, J. — CX. 569. 

Angiokeratom am kleinen Finger. — 
K. D. — CIX. 636. 

Angiokeratoma an den Fingern. — 
K. D« — CVIII. 642. 


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Sach-Register. 


III 


Anoioni) Angiocavernom and Naevus 
flammeus mit Kohlensäure. — 
Die Behandlung von — Fabry 

- CX. 648. 

Anoiomatöse Schwellungen bei einem 
Tuberkulösen. — Symmetrische ! 

- K. D. - CVII. 466. 1 

Angiome chez Penfant. — Quelques 

observations d* — Monnier, L. 
— CX. 367. 

Angiome. — Die Radiotherapie der 
— Barjon, F. — CVI. 421. 
Angiome. — Radium gegen die — 
Breda. — CIX. 568. 

Angiomen. — Applikation und Re- 
sultate der Behandlung mit Kohlen¬ 
säure nach Pusey bei — Noferi, 
U. — CVI. 427. 

Anpiomfälle. — Mit Radium behan¬ 
delte hochgradige — D. — CX. 
529. 

Anthrax. — Die Serumbehandlung 
des — Gutfreund, F. — CVIII. 
295. 

Antigonokokkenseren, ihre Heilwir¬ 
kung und anaphylaktische Er¬ 
scheinungen. — Ciuffo, G. — 
CVII. 499. 

Antigonokokkenserumtherapie. — Die 

— Ciuffo. — CX. 296. 
Antineomalthusianischen Bestimmun¬ 
gen in dem „Entwurf eines Ge¬ 
setzes gegen Mitistände im Heil¬ 
gewerbe“. — Die — Marcus e, 
M. — CX. 338. 

Anuria calculosa. — Über den zysto- 
skopischen Katheterismus als 
therapeutisches Mittel bei — 
Cutnri, F. — CVIII. 378. 
Appendicitis. — Nervöse Reflex¬ 
erscheinungen von seiten des Uro¬ 
genitalsystems bei der — Fi- 
nocchiaro deMeo. — CVI.372. 
Arroctores pilorum im Bereich der 
sog. „taches bleues“. — Lähmung 
der — Au dry. — CVIII. 289. 
Arsazetinbehandlung mit historischen 
und kritischen Bemerkungen. — 
Einige bemerkenswerte Fälle von 
— Heinrich. — CVIII. 380. 
*Arsenizismus mit retikulärer Me¬ 
lanodermie. — B o s e 11 i n i, P. L. 
— CIX. 87. 

Arsenkeratose. — K. D. — CIX. 234. 

Arzneiexanthem. CX. 529. 


I Arzneiexantheme als Ausdruck von 
! • Idiosynkrasie und Anaphylaxie, 
j — Klausner. — CVI. 405. 

Arzneiexantheme und Überempfind¬ 
lichkeit. — Klausner. — CVI. 
406. 

Arzneiexantheme unter besonderer 
Berücksichtigung eines varizelli- 
formen Exanthems. — Über die 
Formen der — Mörbitz, W.— 
CVI. 407. 

Arzneisxantheme. — Weitere Unter¬ 
suchungen über das Wesen der 
— Bruck, C. — CVI. 406. 

Atherome. — Beitrag zum Studium 
der Struktur und Pathogenese 
der — Castorina San Filip¬ 
po, G. — CIX. 341. 

Atherome des behaarten Kopfes. — 
K. I). - CX. 285. 

Atheromen. — Eine einfache Me- 

‘ thode zur Entfernung von — 
Freeth, H. — CVI. 439. 

*Atrophia cutis idiopatbica. — Ei¬ 
nige Fälle von — Török, L. — 
CVII. 215. 

Atrophia maculosa cutis. — D. — 
CVI. 363. 

Atrophie. — Idiopathische — K. D 
— CX. 532. 

*Atrophodermia erythematodes reti¬ 
cularis (Poikilodermia vascularis 
Jakobi). — Müller, R. — CIX. 
501. 

Atrophodermia idiopathiea. — K. D. 
— CVIII. 273. 

Atrophodermia striata et maculata. 
— K. I). — CVI. 363. 

Ätzgeschwüre. — K. D. — CVII. 439. 

Ätzgeschwüre durch Manipulation 
mit Wasserglas. — K. D. — CVII. 
439. 

Augeneiterungen der Neugeborenen. 
-Die— Willim. - CVIII. 36S. 

Aussatzes durch die Akariden. — 
Über die Verbreitung des — 
Bentarelli, E. u. Paranhos, 
U. — CX. 378. 

Ausschlag. — Chronischer (artefi- 
zieller ?) — K. D. — CVIII. 277. 

Ausschlag mit schweren konstitu¬ 
tionellen Symptomen; Heilung. — 
Ein Fall von ausgebreitetem, 
blasigen und hämorrhagischen — 
Fearnsides, E. G. — CIX. 241. 

Ausschlag zweifelhafter Natur. — 
Im Gesichte und an den Glied- 


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IV 


Saoh-Register. 


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maßen ausgedehnte Narben, an 
den Beinen pustulöser — K. D. 
- CX 294. 

Autoimmunisation durch elektrische 
Methoden. — Deaue Butcher, 
W. — CVL 433. 


B. 

Bacterium coli in seiner Wirkung 
auf die Niere. — Klinischer und 
experimenteller Beitrag zum Sta¬ 
dium des — Cuturi. — CVIII. 
562. 

B&kteriotherapie bestimmter Haut¬ 
krankheiten. — Engman, M. 
F. — CVII. 490. 

Balanitis, Condyloma acuminatum, 
Molluscum contagiosum. — 
Sch erb er, G. — CIX. 555. 

Balanoposthitis. — Histologische 
Untersuchungen über die Struk¬ 
tur des Balanopräputialsackes, 
besonders mit Bezug auf die 
Existenz von drüsigen Organen, 
und pathogenetische Theorie der 
durch Smegma bedingten — 
Ayala, G. — CVIII. 370. 

Beckenschußwunde ; Verwundung der 
pars membranacea urethrae; mehr¬ 
monatliche Miktion aus der Ein- 
und Austrittsöffnung des Geschos¬ 
ses ; Urethrotomia externa mit 
retrogradem Katheterismus. Hei¬ 
lung. — Transversale — Uzaö. 
— CX. 811. 

„Bedaf“. — Die elektrisch heiz¬ 
baren Binden und Kompressen 
— Jahr, G. - CIX. 563. 

Beriberi. — Du son de Paddy, dans 
le traitement preventif et curatif 
du — Bröaudat und Denier. 
— CIX. 377. 

Bindegewebes. — Die Struktur und 
Entwicklung des - J o 11 y, J. — 
CIX. 331. 

Bindehauterkrankung. — Über eine 
neue infektiöse — Leber, A. u. 
Prowazek, S. v. — CIX. 343. 

Blase mit Transplantation der Ure- 
teren in die Bauchwand. — Ein 
Fall von totaler Exzision der — 
Pisarski, T. — CIX. 324. 

Blasenmuskulatur. — Die Geschwülste 
der glatten — Heitz Boyer u. 
Dorö. — CVII. 487. 


Blasenmuskulatur. — Tumoren der 
glatten — Heitz-Boyer und 
Dorö. — CVI. 371. 

Blasensteine. — Die Diagnose und 
Beseitigung der — Ware,M. — 
CVIII. 377. 

Blasentumoren. — Beitrag zum 
Studium der endovesikalen Ope¬ 
rationen bei — Dorö u. Mock. 
— CX. 312. 

Blasentumoren. — Beitrag zum Stu¬ 
dium endovesikaler Operationen 
bei — Dorö und Mock. — CX. 
536. 

Blasentumors. — Transperitoneale 
Zystotomie wegen eines — Prin¬ 
gle, S. — CIX. 557. 

Blasenumdrehung. — Über-— Der- 
vaux. — CIX. 240. 

Blastomykose. — K. D. — CVII. 462. 

Blastomykose der Haut. — Ei n Fall 
von — Meleschko. — CVIII. 
299. 

Blastomykose mit Bericht über einen 
Fall. - Washburn, R. — CX. 
379. 

Blastomykose. — Systematisierte — 
Scott, 0. P. — CVI. 894. 

*Blastomykosi8 der Haut. — Zur 
Behandlung der — Petersen, 
0. v. — CVII. 139. 

Bleiglases. — Über die Absorptions¬ 
fähigkeit des — Bauer, H. — 
CVIII. 321. 

Bleiintoxikation. — Veränderungen 
der Nägel infolge chronischer — 
Thibierge u. Weissenbach. 
— CVII. 462. 

Blennorrhoe. — Beitrag zur Behand¬ 
lung der — Leistikow, L. — 
CVII. 472. 

Blennorrhoe. — Zur Balsamtherapie 
der — Cronquist, C. — CVIII. 
366. 

Blennorrhoischen Harnröhrenentzün¬ 
dungen. — Über die Behandlung 
der chronischen — Jungano. — 
CVIII. 363. 

Blutfarbstoff. — Revidierte Anwei¬ 
sungen zur Darstellung und zum 
Gebrauch von Wrights — Wr i g h t, 
J. H. - CVII. 514. 

Bordell. — Hausbesitz und — CX. 
338. 

*Botriomicosi umana. — Sulla cosi- 
detta — Bosellini, P. L. — 
CX. 85. 


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Sach-Register. 


V 


Botryomykom nach Brandwunden mit 
Schwefelsäuretropfen. — K. D. — 
CVIII. 275. 

Botryomykose. — Menschliche — 
Archibald, R. G. - CVIII. 299. 

Bougies in der Urethra oder in der 
Blase. — Geknotete — Pasteau. 
— CVII. 489. 

Brandblasen. — Über postmortale 
Bildung serumhaltiger — Sury, 
K. v. - CVII. 513. 

Brandwunden behandeln. — Wie 
sollen wir — Fischer, A. — 
CVI. 440. 

Brustdrüsen beim Weibe. — Diffuse 
idiopathische Hypertrophie der 
— Albert, H. — CVI. 377. 

Buba-Blastomikosi-Leishmaniosi. — 
Splendore. —.CX. 382. 

Bubonenpest. — Über Augenver¬ 
änderungen bei der — Werncke. 
— CX. 372. 

Bücher. — Der Redaktion ein ge¬ 
sandte — CVI. 473. CVII. 670. 
CVm. 884, 671. CIX. 384. CX. 
884. 

Burrischen Tuscheverfahrens in der 
gynäkologischen Sprechstunde. — 
Die Verwendbarkeit des — K r o e - 
mer. — CVIII. 337. 


o. 

Cheilitis exfoliativa. — K. D. — 
CIX. 534. 

Cheilitis glandularis apostematosa. 

— Sutton, R. — CX. 569. 
Chemotherapie. — Grundlagen und 
Erfolge der — Ehrlich, P. — 
Besprochen von Juliusberg, F. 
— CIX. 572. 

Chilblain lupus. - K. D. — CVII. 
444. 

Chilblain-Lupu8 Hutchinson. — K. 
D. — CVII. 455. 

Chilblain-Lupus von Hutchinson und 
was Lupus pernio von Besnier- 
Tenesson? — Was ist — Ehr¬ 
mann, S. — CIX. 360. 

Chinin mit der Muttermilch ansge¬ 
schieden ? — Wird eingenom¬ 

menes — G i e m s a, G. — CX. 
369. 

Chlormetakresol in der Desinfekti¬ 
onspraxis und die Schnelldesin¬ 


fektion. — Das — Konräd, E. 
— CVI. 439. 

Cholesterinesterverfettung beim Men¬ 
schen. — Zur Frage der — 
Asch off, L. — CIX. 341. 

Chromatinfärbung. — Eine neue 
Methode zur — Krogh, M. v. 
— CX. 359. 

Chry8arobin. — Neue Tatsachen über 
das — Unna, P. G. — CIX. 564. 

Chrysarobins. — Die keratolytischen 
Eigenschaften des — Tschu- 
mokow. — CVIII. 830. 

Condylome circa anum und Spiro- 
chaeta refringens. — Ausgebrei¬ 
tete spitze — Parfenenko. — 
CVIII. 303. 

Corum cutaneum zum Hautkrebs. — 
Über das Verhältnis des — Ve- 
ress, F. v. — CIX. 337. 


D. 

Bariersche Krankheit. — K. D. — 
CVIII. 264. 

Demodex follicularis bei Hautkrank¬ 
heiten. — Lewandowsky, F. — 
CVIII. 299. 

„Dermatites polymorphes erythe- 
mato-vesiculobulleuses non dou- 
loureuses“. — Über die — Bro cq, 
L. — CIX. 372. 

Dermatitis, Anaphylaxis als mög¬ 
licher Faktor bei Hautreaktionen. 
— Infektiöse ekzematoide — F o r - 
dyce, J. A. — CIX. 242. 

Dermatitis arteficialis und seine Fol¬ 
gen. — Ein Fall von — Adam- 
8on, R. 0. — CVI. 408. 

Dermatitis bullosa (streptococcica) s. 
pemphigUB v. benignus. — Ein 
Fall von — Bremen er. — CVI. 
372. 

Dermatitis der Haut des Handrückens 
und des Vorderarms infolge einer 
wässrigen Lösung von Thorium- 
nitrat. — K. D. — CX. 280... 

Dermatitis der Reisarbeiter. — Über 
eine professionelle — Mante- 
gazza, (J. — CVIII. 314. 

Dermatitis. — Ein tödlicher Fall einer 
bullösen — Pollitzer, S. — 
CX. 301. 

Dermatitis exfoliativa. — Fr ick, W. 
— CVI. 401. 


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VI 


Sach-Register, 


Dermatitis exfoliativa. — Der Stoff¬ 
wechsel bei — Tidy, H. L. — 
CIX. 560. 

Dermatitis exfoliativa generalisata 
secundaria. — K. D. — CIX. 224. 

Dermatitis fibrinosa faciei. — Über 
— Moro. — CX. 564. 

Dermatitis herpetiformis. — K. D. 
— CVII. 468, 470. 

Dermatitis herpetiformis (Duhring). 
— K. D. — CVII. 459, 471. 

Dermatitis herpetiformis (Duhring). 
— Mayer. — CIX. 218. 

Dermatitis herpetiformis Dühringi. 
— K. D. — CVIII. 547. 

Dermatitis hervorgerufen durch Ein¬ 
spritzungen von Hydrargyrum 
vivum. — Chronische — Timel. 
— CIX. 364. 

Dermatitis; mit Bemerkungen über 
symmetrische Eruptionen. — Ein 
ungewöhnlicher Fall von toxischer 
— Pernet, ö. — CIX. 863. 

Dermatitis mit periodischem Akut¬ 
werden in Beziehung zur Ame¬ 
norrhoe. — Über einen Fall von 
chronischer pruriginöser pemphi¬ 
goider— Verrotti. — CX. 296. 

Dermatitis mykotischer Ursache. — 
K. D. — CVIII. 533. 

♦Dermatitis nodularis necrotica. — 
Über — Klingmüller, V. — 
CX. 419. 

Dermatitis nodularis necroticans tu- 
berculosa. — Urban, 0. — CIX. 
346. 

Dermatitis papillaris capillitii (Ka¬ 
posi). — K. D. — CVIII. 280. 

Dermatitis repens und Akroderma- 
titis perstans. — Eine verglei¬ 
chende Studie über — Sutton, 
R. L. - CX. 305. 

Dermatitis unter den Blumenzüchtern 
auf den Scillyinseln, die sog. „lily 
rash“. — Untersuchung über eine 
— W alsh, D. — CVÖI, 316. 

Dermatitis vegetans bei Kindern. — 
Wende örover, W. und De 
Groat, H. K. — CX. 639. 

Dermatitis vegetans. — Ein Fall 
von — Smith, K. D. — CVII. 
498. 

Dermatological Literatore. — An 
Epitomised Index of — Winkel¬ 
ried, W. A. — Besprochen von 
Pick, W. - CVII. 566. 


Dermatologie als Spezialität und ihre 
Beziehungen zur inneren Medizin. 
— Wende, G. — CVI. 374. 

Dermatomykosen. —• Untersuchungen 
über Hypersensibilität und Im¬ 
munität bei einigen —■ Lom- 
bardo, C. — CX. 297. 

Dermatomyom. — Ein Fall von soli¬ 
tärem — Mob erg, L. — CIX. 
839. 

♦Dermatomyome (Kutismyome). — 
Ein Beitrag zur Kenntnis der 
multiplen — Kretzmer, E. — 
CVII. 379. 

♦Dermatoneuromyositis chronica atro¬ 
phicans. — Simonsohn, A. — 
CVIII. 59. 

Dermatose. — Artefizielle — K. D. 
— CVII, 464. 

Dermatosen der Hände. — Ätiologie, 
Pathogenese und Therapie der 
Berufs- — Jaquet, L. und 
Jourdanet, P. — CVIII. 287. 

Dermatosen mit warmer bewegter 
Luft. — Über die Behandlung juk- 
kender — Dreuw. — CVI. 489. 

Dermatosen. — Sensibilitätsprüfun¬ 
gen bei —Königstein. —CX. 
284. 

Dermatotherapie. — Neuere Me¬ 
thoden der — Pick, W. — CVI. 
424. 

Desmoplasie. — Zur Frage der nor¬ 
malen — Kromayer. — CIX. 
333. 

Diagnose. — Fall zur — K. D. — 
CVII. 466. CVIII. 277, 278, 281. 
CIX. 230, 231, 536, 538. 

Diagnosi. — Casus pro — K. D. — 
CVII. 471. CIX. 539. 

Diathermie als chirurgisches Ver¬ 
fahren. — Die Methode der — 
Nagelschmidt, T. — CVI. 436. 

♦Diathesen in der Dermatologie. — 
Bloch, B. — CIX. 527. 

Diphtherie. — Anal- — Haas, W. 
und Delbanco, E. —CIX. 845. 

Diphtherie der Wangenhaut. — D. 
— CVIII. 548. 

Diphtherie. — Ein neuer Fall von 
erythematös- vesikulo - pustulösem 
Hautausschlag nach — Bluth. — 
CVI. 386. 

Diphtherie. — Haut- — Dawson, 
G. W. — CVIU. 294. 

Diphtherieantitexin. — Ungewöhnlich 
schnelles Auftreten eines Arznei. 


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Sach-Register. 


VII 


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exanthems nach — Neawelt, L. 
— CVI. 407. 

*Dyskeratosen. — Beitrag zur Lehre 
von den kongenitalen — Bett¬ 
mann. — CX. 15. 


E. 

Ecthyma cachecticum. — Zur Ätio¬ 
logie und Pathogenese des — 
Re y her, P. — CVI. 387. 

*Ecthyma gangraenosum. — Über 
— Groen, K. — CVI. 217. 

Eczema seborrhoicum Unna. — Neue 
Beiträge zur klinischen Würdi¬ 
gung des — Bonne, G. — CIX.370. 

Ektepie der Blase. —Völlige Teilung 
der äußeren Genitalorgane, Ab¬ 
wesenheit des Sphincter ani. — 
Stefanesco-Galatzi. —CVI. 
370. 

Ekzem (1900/01,1909/10).- R i e c k e, 
E. — CVIII. 305. 

ä Ekzem*. — Der älteste Gebrauch 
des Wortes — Bloch, J. — CX. 
313. 

Ekzem der Säuglinge. — Über die 
Beziehungen der ohemischen Zu¬ 
sammensetzung der Muttermilch 
zur Diarrhoe und zum — M a 1 o - 
ney, W. J. — CX. 663. 

Ekzem. — Eigentümliches Hand- — 
K. D. — CVII. 468. 

Ekzem mit lineärer Ausbreitung. — 
Akutes - K. D. — CVII. 467. 

Ekzem. — Säuglings- — Rocaz. 
— CX. 563. 

Ekzem. — Seborrhoisches — K. D. — 
CVn. 469. 

Ekzem und Dermatitis herpetifor- 
mis. — K. D. — CIX. 229. 

Ekzem. (Zur Frage des Ursprunges, 
des klinischen Bildes und der 
Behandlung dieser Krankheit.) — 
Ein Fall von chronischem — 
Poltowitsch, K. — CX. 563. 

Ekzema exsudans, die mit Erfolg mit 
Hochfrequenzströmen und Kerol 
behandelt wurden. — Bemerkun¬ 
gen über zwei Fälle von — Lowe, 
G. M. — CVIII. 323. 

Ekzema scroti. — K. D. — CX. 287. 

Ekzema seborrhoicum. — Jesionek. 
- CVII. 476. 


* Ekzemfälle. — Zur Behandlung be¬ 
sonders schwer zu heilender — 
Veiel, Th. — CVII. 277. 

Ekzemkindern. — Über das Schick¬ 
sal von — Moro, E. und Kolb, 
L. - CVIII. 305. 

Ekzems. — Die antiparasitäre Be¬ 
handlung des — Bock hart, M. 
— CVII. 472. 

Ekzems. — Die Behandlung des 
Säuglings- — Galewsky. — 
CVIII. 324. 

Ekzems. — Die Diagnose und Be¬ 
handlung des — Dy er, J. — CVI. 
418. 

Elephantiasis der Lippe. — K. D. 
— CVIII. 544. 

^Elephantiasis et paratuberculose. — 
Brault, J. — CX. 105. 

Elephantiasis e varicibus und Ek¬ 
zema verrucosum. — K. D. — 
CVIir. 270. 

Elephantiasis. — Über die Patho¬ 
genese der — Define, G. — CIX. 
380. 

Elephantiasis und der Übertragung 
Krause scher Lappen. — Zur 
Frage der Lappen- — Nikolski. 
— CVI. 441. 

Elephantiasisartige Veränderungen 
an den großen Labien, pseudo- 
sklerodermatische Veränderungen 
an den Oberschenkeln unbekannter 
Natur. — Nicht kongenitale, — 
Ery raud-D echaux — CVlII. 
561. 

Entgegnung auf die Erwiderung von 
Dr. Dreuw inNr.7.—Hock.— 
CVIII. 557. 

Entzündungen durch Elektrizität und 
strahlende Energie. — Die Be¬ 
handlung von — Snow, W. B.— 
CVIII. 322. 

Entzündungsvorgang. — Über die 
Beziehung der sensiblen Nerven¬ 
endigungen zum — Bruce, A.N. 
— CVII? 508. 

Eosinophilie und Sekretion. — 
Schwarz. — CX. 858. 

Epidermis im normalen und patho¬ 
logischen Zustande, mit spezieller 
Berücksichtigung ihrer Faserung. 
— Über die Struktur der — P a s l - 
ni, A. — CIX. 332. 

Epidermis. — Rote Blutkörperchen 
in der — Josephy, H. — CX. 
369. 


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VIII 


Sach-Register. 


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Epidermolysis bullosa. — K. D. — 
CVIII. 276. 

Epidermoly8i3 bullosa—A11 w o r t h y, 
8. W. — CVII. 490. 

Epidermolysis bullosa. — Ein wei¬ 
terer Beitrag zum Studium des 
elastischen Gewebes bei der — 
Engmann, M. F. und Mook, 
W. H. — CVI. 401. 

Epidermolysis bullosa (Köbner). — 
Über einen der seltenen und aty- 

S ischen Fälle von — Ho dara, 
[. — CIX. 370. 

Epldermophytia erratica.— Über einen 
Fall von — Vignolo-Lutati.— 
CX. 299. 

Epidermophyton inguinale. — Über 
das häufige Vorkommen eines sog. 
Finger- und Zahnekzems verur¬ 
sacht durch das — Sabouraud. 
— CVI. 397. 

Epididymitis, die durch Injektion von 
Elektrargol in die Epididymis be¬ 
handelt wurden. — Zehn Be¬ 
obachtungen akuter blennorrha- 
gischer—Do re u. Desvignes. 
— CX. 311. 

Epididymitis. — Ein Fall von Paro¬ 
titis mit — Philipps. — CIX. 
555. 

Epididymitis gonorrhoica. — Über 
die Punktionsbehandlung der — 
Frühwald. — CVIII. 366. 
Epilation. — Elektrolytische — Ci- 
rera Salse, M. — CVI. 434. 
Epithelialen Tumoren der Haut. — 
Die Pathologie der malignen — 
Fordyce, J. — CVII. 516. 
Epitheliom von der Stirn. — Glattes 
narbiges — Thibierge und 
Weissenbach. — CIX. 238. 
Epitheliom der Gesichtshaut. — Ein 
Fall von zystischem basozellu- 
lärem— Henk und Frieboes. 
— CX. 314. 

Epitheliom der Oberlippe bei einem 
Vollblutneger. — Kerr, H. H. 
und Hazen, H. H. — CX. 805. 
Epitheliom der Zunge. — Das — 
Caird, F. M. — CIX. 339. 
Epitheliom. — Die weitere Kranken¬ 
geschichte von 40 Fällen von 
Lippen- — Ren die, S. — CVI. 
879. 

Epithelioma auf Lupus vulgaris. — 
K. D. — CX. 533. 


Epithelioma genae mit Kohlensäure¬ 
vereisung geheilt. — K. D. — CVI. 
367. 

Epitheliome. — K. D. — CVIIL 280. 

^Epitheliome der Haut. — Zur Kennt¬ 
nis der verkalkten — Murakami, 
K. — CIX. 51. 

Epitheliome deä Gesichtes. — Mul¬ 
tiple — K. D. — CVII. 445. 

Epitheliome. — Die Ätiologie der — 
Hertzler, A. — CIX. 337. 

Epitheliome im Gesicht und an den 
Händen. — Multiple — K. D. — 
CIX. 583. 

Epitheliome mit Elektrolyse durch 
Zinkionen. — Behandlung kleiner 
Haut- und Schleimhaut— C i r e r a 
Salse, M. — CVI. 435. 

Epitheliome und Adenoma sebaceum 
bei Negern. — Eine difFerenzielle 
Studie über multipie benigne 
zystische — S u 11 o n, R. L. — 
CX. 540. 

Epitheliomen des Gesichtes. — Die 
Wirksamkeit der Teinte IV. meines 
Chromoradiometers bei der Be¬ 
handlung von — Bordier, H. — 
CVIII. 321. 

Epithelwucherungen. — Erzeugung 
atypischer — Beuthin, W. — 
CX. 359. 

Epithelzyeten der .Finger und der 
Vola. — Zur Ätiologie der — 
Meleschko. — CIX. 245. 

Epitholzysten in dem Zahnfleisch von 
Säuglingen. — Über das Auftreten 
von —JDepeudorf, Th. — CIX. 
310. 

Erektionen beim Kinde. — Ein Bei¬ 
trag zur Behandlung der — Nie¬ 
mann, A. — CIX. 659. 

Ergrauen des Haupthaares möglich? 
— Ist plötzliches — Stieda, L. 

- CVI. 375. 

Eruption der Achselhöhlen, der 
Schamgegend und der Brust. — 
Eine chronische juckende papu¬ 
löse — IIaase, M. — CIX. 868. 

Erwiderung auf die Entgegnung des 
Herrn Dr. Ho ck-Prag. — Dr euw. 

- CVIII. 658. 

Erysipel. — Bakteriologische Erfah¬ 
rungen beim — Reiche, F. — 
CIX. 344. 

Erysipel. — Zur Kasuistik der me¬ 
tastatischen Leberabszesse nach — 
Stuckey, L. — CX. 370. 


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Sach-Regiater. 


IX 


Erysipeloid und dem Erysipel ähn¬ 
liche Erkrankungen. — Wer nie, 
L. — CVIII. 564. 

Erysipels im vorgeschrittenen Kin¬ 
desalter. — Benignität des — 
Hutine 1. — CX. 369. 

Erysipels mit heißer Luft. — Die 
Behandlung des — Jerusalem. 
— CVI. 427. 

Erysipels. — Über die äußere An¬ 
wendung von Magnesiumsul fat bei 
der Behandlung des — Choks y, 
B. — CIX. 346. 

Erysipel8. — Zentraler Nystagmus 
als Prodromalsymptom eines — 
Ruttin. — CX. 370. 

Erythem. — Atypisches — K. D. — 
CV1I. 449. 

Erythem bei Bronchiektasien. — Über 
ein durch Toxinresorption beding¬ 
tes Haut- — Ruediger, E. — 
CIX. 363. 

Erythem. — Über die Beteiligung 
der sichtbaren Schleimhäute beim 
polymorphen — Brückner, R. 
— CVI. 413. 

Erythema ab igne. — K. D. — CIX. 
535. 

Erythema ab igne oder Livedo reti¬ 
cularis mit Pigmentation. — K. 
D. — CVIII. 542. 

*Erythema elevatum et diutinum. — 
Über einen Fall von — Zweig, 
L. — CIX. 519. 

Erythema hydroa reoidivans — K. 
I). — CIX. 235. 

Erythema induratum Bazin.— Tuber¬ 
kulid von der Art des — K. D. 
- CVIII. 276. 

Erythema induratum Bazin und pa- 
pulo-nekrotisches Tuberkulid. — 
K. D. — CVIII. 283. 

*Erythema induratum (Bazin) und 
seine Beziehungen zur Tuberku¬ 
lose. — über atypische Formen 
des — Mucha, V. — CVIL 61. 

Erythema induratum Bazin und Sy- 
ringozystadenom. — K. D. — CIX. 
227. 

Erythema Iris. — Fall von rezidi¬ 
vierendem — Varney, Rock¬ 
well, H. u. Jamieson, R. C.— 
CVII. 497. 

Erythema multiforme.—K. D. — CIX. 
226. 


Erythema mycoticum infantile — 
Über das — Beck, S. C. — CIX. 
359. 

Erythema nodosum. — Ein Fall von 
— Davis, C. M. — CVI. 413. 

Erythema scarlatiniforme recidivans. 
— K. D. — CVII. 469. 

•Erythrodermia desquamative der 
Säuglinge (Leiners Krankheit). — 
über — Beck, S. C. - CVI. 9. 

Erythrodermia desquamative. — Ein 
Fall von — Weide, E. — CVIII. 
306. 

Erythrodermia desquamative. — Ein 
Fall von — Haushalter, P. — 
CVI. 412. 

Erythrodermia desquamativa (Leiner) 
im Krankheitssystem. — Über 
die Stellung der — Moro. — 
CX. 564. 

Erythrodermia pityriasiforme mit 
handgroßen Flecken am Bauch.— 
K. D. — CX. 276. 

Erythrodermia premycosique. — Bei¬ 
trag zum Studium der prämyko¬ 
tischen Eruptionen und speziell 
der — Darier, J. — CIX. 378. 

Erythrokeratodermia verrucosa sym¬ 
metrica et progressiva. — K. D. — 
CX. 291. 

Erythromelie. — K. D. — CVU. 446. 

(Erythromelie Pick) — Ein Fall von 
idiopathischer Hautatrophie. — 
Jordan, A. — CIX. 373. 

Eukadol. — Das — Töröck, L. — 
CIX. 641. 

Eunuchoide. — Über — Peritz. — 
CVIII. 334. 

„Europhen“. — Einige Beobach¬ 
tungen über — Ercoli, 0. — 
CX. 297. 

Exanthem. — Hämorrhagisches ma¬ 
kulöses — K. D. — CVIII. 547. 

Exanthem nach Bromgebrauch. (Ex- 
anthema vegetans ex usu Bromi). 
— Ein Fall von vegetierendem — 
Proskurjakow. — CVIH. 314. 

Exantheme. — Beitrag zur Patho¬ 
genese der akuten, postinfekti¬ 
ösen, herpetiformen — Pflug- 
beil, E. — CX. 372. 

Exantheme. — Die toxischen (Arznei-) 
— Zumbusch, L. v. — CIX. 363. 


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X 


Sach-Register. 


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F. 


Favus. — K. D. — CX. 287. 

Favus. — Atypischer - K. D. — 
CVIII. 537. 

Favus beim Menschen und seine 
Stellung im System der Dermato¬ 
mykosen. — Mäuse- — Bloch, 
B. — C1X. 641. 

Favus. — Beobachtungen über die 
Behandlung des — Daily, H. — 
CVIII. 324. 

Favus. — Ein Fall von — Heath, 
D. — CIX. 359. 

Favus. — Erfahrungen in der Be¬ 
handlung des — Hall8 Daily, 
J. F. — CVI. 394. 

Favus. — Fälle von — K. D. — 
CIX. 235. 

Favus. — Isolierte Erkrankung des 
Skrotums an — K. D. — CX. 283. 

Favus. — Über einen Fall von Gra¬ 
nulom bei — Darier u. Halle. 
- CVI. 398. 

Favus und Trichophytie an dem¬ 
selben behaarten Kopf. — Gleich¬ 
zeitiges Bestehen von — Bodin. 
— CVI. 397. 

Fettes der menschlichen Haut. — 
Über die Bestandteile des — 
Unna u. Golodez. — CX. 369. 

Fettfärbung. — Farbtechnische und 
histologisch-technische Untersu¬ 
chungen. — Über — Eisenberg, 
Ph. — CVI. 376. 

FettgeschwQIste. — Symmetrische — 
Balzer u. Burnier. — CVIII. 
640. 

Fibro-Angio-Sarkom? — K. D. — 
CVH. 471. 

Fibroma molluscum oder allgemeine 
Neurofibromatose. — Ravogli, 
A. — CVII. 498. 

Fibrofkiatäse Geschwülste. — K. D. 
— CX. 293. 

Fibrose. — Die klinisohen Symptome 
und die Behandlung der chro¬ 
nischen subkutanen — Stock- 
man, R. — CX. 366. 

Fixations- oder Irritationsorgans. — 
Rudimente eines mechanisch wir¬ 
kenden — K. D. — CIX. 222. 

*Flaschenbazillen und über den fei¬ 
neren Bau einiger Hautpilze. — 


Über das Wesen der Unnaschen 
— Meirowsky, E. — CVIII. 
129. 

Fluor albus. — Die Behandlung des 
— Liepmann, W. — CIX.659. 

Folliculitis decalvans. — K. D. — 
CVIII. 532. 

Folliculitis non trichophytica barbae 
durch das Zinkion. — Bemerkun¬ 
gen zur Technik der Behandlung 
der— Gauducheau, R. — CIX. 
649. 

^Follikeln und Talgdrüsen. — Bei¬ 
trag zur Kenntnis der Zystenbil- 
dung in — Schaumann, J. — 
CVIII. 141. 

Fortbildung. — Jahreskurse für ärzt¬ 
liche — CVIII. 333. 

Framboesie. — Ein Fall von — 
White, Ch. J. u. Tyzzer, E. E. 
— CIX. 242. 

Frambösie oder Bmba. — Über 
einige neuere Publikationen über 
die brasilianische — Breda, A. 
— CX. 323. 

FOrsorgewesens in Deutschland, mit 
besonderer Berücksichtigung der 
Verhütung und Bekämpfung der 
Geschlechtskrankheiten. — Der 
gegenwärtige Staud des — Stern, 
C. — Besprochen von Julius- 
berg, F. - CIX. 570. 

Furunkels. — Zur Behandlung des 
— Schüle. — CIX. 567. 

Furunkulose der Vulva auf gonor- 
rhoeischer Grundlage. — Prämen¬ 
struelle — Prochownick, L. 
— CIX. 807. 

Furunkulose. — Die Behandlung der 
— Bo wen, J. — CVI. 426. 

Furunkulose im Säuglingsalter. — 
Die Behandlung der — Schloss, 
E. — CVIII. 824. 

Furunkulose im Säuglingsalter. — 
Die Behandlung der — Vogt, H. 
— CVI. 438. 


G. 

Gangrän des Penis. — Behandlung 
mit heißer Luft bei — CX. 529. 
Gangrän (Gangraena hysterica). — 
Ein Fall multipler Haut- — Ni¬ 
ki forow. — CIX. 246. 


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Sach-Register. 


XI 


Gangrän mittelst Heißluft und Rot- 
lieht. — Über eine Behandlung 
der spontanen — Deutsch, J. 

— CVI. 424. 

Ganarän. — Über symmetrische — 
Sa eng er, A. — CIX. 373,. 
Gangrän. — Zur Klinik und Ätiolo¬ 
gie einer bisher nicht beobach¬ 
teten Form von Haut- — König- 
stein u. Hess. — CVII. 476. 
Gehörorganes. — Affektion des — 
Beck. - CVH. 461. 

Geschlecht und Gesellschaft. — Ha¬ 
velock, K. - Besprochen von 
Priebsch. — CVI. 471. 
Geschlechtlichen Beziehungen, der 
venerischen Erkrankungen, der 
Onanie der studierenden Jugend. 
— Zur Frage der — Favre. — 
CVIII. 334. „ „ 

Geschlechtsgliedes. — Zur Form¬ 
bildung des — Albrecht. — 
CVIII. 378. 

Geschlechtskrank gewesenen Heirats¬ 
kandidaten einverstanden erklä¬ 
ren? — Kann sich der Arzt mit 
der von der deutschen Judikatur 
indirekt geforderten absoluten 
Offenbarungspflicht der früher — 
Heller. - CX. 276. 
Geschlechtskrankheiten“. — Bemer¬ 
kungen zu dem Vortrage Herrn 
Dr. med. Placzeks (Berlin) „Das 
Berufsgeheimnis des Arztes und 
die — Fl e sch, M. — CVI. 442. 
Geschlechtskrankheiten. — Der neue 
österreichische Strafgesetzentwurf 
und die — Finger. — CVI. 463. 

Geschlechtskrankheiten. — Die Be¬ 
kämpfung der — Sichert, F. 
— CX. 387. 

Geschlechtskrankheiten. — Die straf¬ 
rechtliche Bedeutung der — 
Homburger, M. — CVII. 484. 

Geschlechtskrankheiten durch Unbe¬ 
fugte. — Ein Beitrag zur Behand¬ 
lung der — Fahry, J. — CVI. 
44?. . „ .. . . 

Geschlechtskrankheiten.-- Geschichte 
der — Prokscb, J. K. — CIX. 
247. 

Geschieohtskrankheiten. — Handbuch 
der — Finger, Jadassohn, 
Ehrmann und Grosz. — Be¬ 
sprochen von Pick, W. — CVI. 
469. 


Geschlechtskrankheiten in der Ma 

rine der Vereinigten Staaten. — 
Die Prophylaxe der — Ledbet- 
ter, R. — CX. 337. 
Geschlechtskrankheiten in Österreich. 

— Die Bekämpfung der — So - 
fer, L. — CVIII. 332. 
Geschlechtskrankheiten und Straf¬ 
recht. — Jaffe, K. — CIX. 247. 
Geschlechtskrankheiten unter den 
Seeleuten der Handelsmarine. — 
Kerr, J. W. — CVI. 466. 
Geschlechtskrankheiten vom prak¬ 
tischen Standpunkte. — Prophy¬ 
laxe der — Demeritt, Ch. L. 
- CVI. 464. 

Geschlechtsleben des Menschen. — 
Das — Hahn, G. — Besprochen 
von J uliusberg, F. — CIX. 571. 
Geschlechtsleben, Schule und Eltern¬ 
haus. — Meirowsky, E. — 
Besprochen von Juliusberg, F. 
— CIX. 570. 

Geschwulst vom Typus der Neben¬ 
nieren mit unbekanntem Sitz und 
multiplen, subkutanen und sub¬ 
mukösen Metastasen, Bedeutung 
der histologischen Untersuchung 
bezüglich der Diagnose des pri¬ 
mären Tumors. — Brugnatelli, 
E. — CX. 363. 

Geschwülste bei Hühnern. — Uber 
j bösartige — Wernicke. — CX. 
363. . v 

Geschwülste. — Die chirurgische 
Behandlung der malignen Haut- 
— Bloodgood, J. — CVIII. 325. 

Geschwulstkranksn, insbesondere über 
sexuelle Frühreife. — Chemische 
Ursachen und morphologisohe 
Wirkungen bei — Askanazy. 
CVII. 518. s 

Geschwüre« — Nicht spezifische — 
Mar8hall, C. F. — CVII. 534. 
Gewächse. — Weitere Beobachtung 
über die Technik eines wirksamen 
Vorgehens zur Entfernung und 
Heilung oberflächlicher bösartiger 
— Sherwell, S. — CVI. 369. 
Gewebes. — Die Sauerstofforte des 
tierischen — Unna. — CIX. 330. 
Gonokokken'immunen Körpern bei 
Kaninchen. — Über die Produk¬ 
tion von — Stanziaie, R. — 
CIX. 306. 


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XII 


Sach-Register. 


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Gonokokkenvakzin auf den Verlauf 
onorrboischer Prozesse. — Über 
ie Wirkung von — Schind¬ 
ler, C. - CVIII. 365. 

Gonokokkenvakzin. — Über neuere 
Methoden der Gonorrhoebehand¬ 
lung und die aktive Immunisierung 
mit — Schindler, C. — CVIII. 
365. 

Gonokokkenvakzine. — Uber die Be* 
handlung der Vulvovaginitis mit¬ 
telst — Boas, Harald und 
Wulff. — CVIII. 365. 

Gonorrhoe —Hübner, H. — CVIII. 
368. 

Gonorrhoe. — Allgemeine Ätiologie, 
Pathologie, Diagnose und Thera¬ 
pie der — JadasBohn, J. — 
CIX. 306. 

Gonorrhoe bei Graviden und Wöch¬ 
nerinnen. — Die klinischen Eigen¬ 
arten der — H i r 81, B. C. — 
CIX. 307. 

^Gonorrhoe der Frau. — Über die 
— Birger, S. — CVI. 43. 

Gonorrhoe des Mannes. — Die Be¬ 
handlung der — M i c k 1 e y. — 
CVIII. 363. 

Gonorrhoe des Mannes. — Die Be¬ 
handlung der — S p i v a k, L., 
Co veil, Ch., Casper, M., Ela, 
P. u. a. - CVIII. 364. 

Gonorrhoe des Mannes. — Die Be¬ 
handlung der — Wiek harn, L. 
— CVIII. 363. 

Gonorrhoe des Mannes. — Ein Fall 
von Peritonitis bei der — Bo¬ 
denstein. — CVIII. 862. 

Gonorrhoe des Mannes, ein kasu¬ 
istischer Beitrag. — Peritonitis 
bei der — Bodenstein, H. — 
CVIII. 366. 

Gonorrhoe des Mannes. — Über 
Abortivbehandlung der — To- 
masezewski, E. — CVIII. 367. 

Gonorrhoe des Mannes. — Über die 
Behandlung der — Klingmül¬ 
ler. - CVIII. 363. 

Gonorrhoe des männlichen Urogeni¬ 
talkanals und seiner Adnexe. — 
Beiträge zur Pathologie der — 
Rost, G. — CIX. 304. 

Gonorrhoe des Weibes. — Die Be¬ 
handlung der — Bol dt, H. — 
CIX. 307. 

Gonorrhoe : Hyperkeratotische Exan¬ 
theme und universelle, ankylo¬ 


sierende Arthritis. — Seltene 
Komplikationen der — Rost. — 
CVIII. 552. 

Gonorrhoe mit Gonokokkenvakzin 
behandelt — K. D. — CVII. 469. 

Gonorrhoe mit Wasserdruckspülun¬ 
gen, Spülmassage und Wasser¬ 
druckmassage. — Die Behandlung 
der chronischen — D r e u w — 
CIX. 303. 

Gonorrhoe. — Prophylaxe, Diagnose 
und Therapie der — Bates, M. 

F. , Hays, G. L. u. a. — CVIII. 
368. 

Gonorrhoe. — Über Wucherungen 
bei — Klingmüller. — CVIII. 
361. 

Gonorrhoe. — Zur Abortivbehand¬ 
lung der — Spindler, A. — 
CIX. 244. 

Gonorrhoen zu einem paraurethralen 
Gange lokalisiert. — K. D. — 
CIX. 234. 

Gonorrhoebehandlung. — Therapeu¬ 
tische Versuche mit der Pyocya- 
nase bei — Spatz, A. — LVHI. 
367. 

Gonorrhoica metastatica. — Zur Ka¬ 
suistik der Konjunktivitis. — 
Rusche, W — CVIII. 368. 

*Gonorrhoikern. — Über Blut- und 
Sekret-Untersuchungen auf eosi¬ 
nophile Zellen und basophile 
Leukozyten (Mastzellen) bei — 
Schuh, M. — CIX. 101. 

Gonorrhoische Allgemeininfektion. — 
Über — Chrzelitzer. — CIX. 
30% 

Gonorrhoische Arthritis von Hand 
und Kniegelenk bei einem drei 
Wochen alten Kinde. — Lyd- 
ston, F. — CVHI. 361. 

Gonorrhoische Hornhaut- und Haut¬ 
affektionen. — Über endogene — 
Heerfordt. — CVIII. 361. 

Gonorrhoische Infektion und die 
Genese der akzessorischen Gänge 
am Penis. — Über die — Gut¬ 
mann, C. — CIX. 305. 

Gonorrhoische Keratosis an Händen 
und Füßen. — K. D. — CVI. 865. 

Gonorrhoische keratotische Bildun¬ 
gen an Händen und Füßen. — 
Williams, A. W. — CIX. 301. 

Gonorrhoische Strikteren der Ure¬ 
thra pro8tatica. — LiVirghi, 

G. — CVIII. 362. 


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Sach-Register. 


XIII 


Gonorrhoischen Abszeß hervorgetre- 
tene Zyste. — Paraurethrale, im 
Anschluß an einen — Karwow- 
ski, A. v. — CVIII. 285. 

Gonorrhoischen Epididymitis. — Die 
Abortivbehandlung der — Asch, 
P. — CIX. 306. 

Gonorrhoischen Fisteln. — Zar Ka¬ 
suistik der — Hefter. — CIX. 
246. 

Gonorrhoischen Geschwüren bei 
einem Mann. — Ein Fall von 
multiplen — Mesch tschersky. 
- CIX. 302. 

♦Gonorrhoischen Hyperkeratosen. — 
Beitrag zur Klinik der — Ar- 
ning, E. und Meyer-Delius, 
H. — CVIII. 3. 

♦Gonorrhoischen Prozesse. — Über 
die Beteiligung der Drusen und 
der Skeneschen Lakunen der 
weiblichen Urethra am — Ja* 
novsky, V. — CVI. 287. 

Gonorrhoischen Urethritiden. — Be¬ 
handlung der — Motz. — CIX. 
239. 

Gonorrhoischen Urethritis und Cy- 
stitis beim Weibe. — Die Erken¬ 
nung und Behandlung der — 
Dannreuth er, W. — CIX. 807. 

♦Gonorrhoischer Affektionen. — Über 
Vakzinebehandlung—H ansteen, 
E. H. - CVI. 235. 

Gonorrhoischer Keratose. — Ein 
Fall von — Williams, A. W. 
— CVII. 490. 

Gonorrhoischer Komplikationen. — 
Vakzinebehandlung — Fried¬ 
länder, W. u. Reiter. — CVIII. 
264. 

Gonorrhoischer Konjunktivitis. — 
Ein Fall von metastatischer — 
Murray, W. - CVIII. 368. 

Gonorrhoischer Septikämie, geheilt 
durch Injektion von Antimeningo¬ 
kokkenserum. — Über einen Fall 
von — Strominger. — CVI. 870. 

Gonorrhoischer und tuberkulöser 
Mischinfektion. — Ein Fall von 
— Hefter. — CVIII. 292. 

Granulationsgewebes aseptischer 
Wunden für die pathogenen Bak¬ 
terien und ihre Antigene. — Über 
die Durchgängigkeit des — 
Clementi. — CVH. 518. 


Granulom der Schamgegend als eine 
Protozoenkrankheit.— Ulzerieren- 
deB — Carter, M. — CVHI. 803. 

Granuloma annulare. — K. D. — 
CVH. 466. 

Granuloma annulare (Galloway). — 
Varney, Rockwell, H. und 
Jamieson, R. C. — CVH. 497. 

♦Granuloma annulare (Radcliffe 
Crocker). — Zur Kenntnis des — 
Arndt, G. — CVHI. 229. 

Granuloma fungoides (Auspits). — 
K. D. — CVI. 367. 

Granuloma fungoides und Parakera- 
tosis variegata. — K. D. — CVII. 
471. CVIII. 647. 

6ranuloma inguinale. — Fragliches 
— K. D. — CX. 533. 

Granuloma pyogenicura (Pseudo- 
Botryomykosisl. — Über — Wile, 
U. — CX. 568. 

Granuloma pyogenicum. — Wile, 
U. J. — CVn. 496. 

Granulome. — Künstliche Riesen¬ 
zellen-De ton, W. — CX. 864. 

Granulosis rubra nasi. — K. D. — 
CVHI. 269. 

Gurgelns. — Über den prophylak¬ 
tischen Nutzen des — Hall- 
wachs, W. — CIX. 662. 

Gynaecomastia vera. — Ein Fall von 
— Marek, A. — CVII. 515. 


H. 

Haarboden, seit 3 Jahren bestehend. 
— Kahle Flecke am — K. D. — 
CX. 293. 

Haarverlust — Generalisierter — 
Jacquet und Rousseau-De- 
celle. — CIX. 531. 

Haarwuchs. — Kind mit unvollstän¬ 
digem — K. D. — CVHI. 548. 

Haarzunge. — Die schwarze oder 
— Hei dingsfeld, M. L. — 
CVin. 808 . 

Haarzunge. — Ein Fall von — 
Leon, M. — CIX. 341. 

Hämospermie. — Essentielle — 
Nelken, A. — CVIII. 372. 

Harnapparate bei Uterusmißbildung. 
— Eine mit dem Zystoskope dia¬ 
gnostizierte Anomalie am — 
Holzbach, E. — CIX. 325. 


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XIV 


Sach-Register. 


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Harnapparates. — Über zwei seltene 
Mißbildungen des — Han dl. — 
CVIII. 375. 

Harnazidität und des Verhältnisses 
der sauren zu den basischen Ver¬ 
bindungen. — Die Bestimmung 
der — Serkowski, S. u. Kras- 
zewski, W. — CIX. 246. 

Harnblase. — Röntgenographische 
Prüfung der — Oarratt, J. — 
CIX. 557. 

Harnleiterkatheteri8mus. — Zur 

Technik des — Voeckler, Th. 
— CVIII. 377. 

Hirnorgane des Kindes durch den 
Bacillus coli. — Die Infektionen 
der — Box, Ch., Pardoe, J. u. 
Parkinson, P. — CIX. 326. 

Harnröhre. — Zur Frage der kon¬ 
genitalen Stenosen der männ¬ 
lichen — W i 1 c k e n s, K. R. — 
CIX. 555. 

HarnrÖhrendriisen. — Mitteilungen 
über die elektrolytische Reinigung 
der erkrankten — Roucaryrol. 
— CIX. 303. 

Harnröhrenpolypen. — Zur Bedeutung 
der — Schlenzka, A. — CVIII. 
374. 

*HarnröhrenspQlung und lokalisierte 
Harnröhrenmassage. — Über kon¬ 
tinuierliche — Dreuw. — CX. 
141. 

Harnröhrenstrikturen. — Fibrolysin 
bei der Behandlung von — Na¬ 
than, A. — CIX. 556. 

Harnröhrentumor bei einem drei¬ 
jährigen Knaben. — Über einen 
— Wulff, P. — CIX. 556. 

Harnsedimente. — Die Herstellung 
von Dauerpräparaten der — 
Skutetzky, A. — CVIII. 371. 

Harnsedimentes mittels des Tusche¬ 
verfahrens. — Untersuchung des 
— Mesernitzky, P. — CX. 336. 

Haut als Chlordepot. — Über die 
Bedeutung der — Padtberg, 
J. H. — CVI. 376. 

Haut. VIII. Der locker gebundene 
Schwefel der Hornsubstanzen. — 
Zur Chemie der — Unna und 
Golodetz. — CIX. 547. 

Haut. — Die Funktionen der — 
Pembrey, M. S. — CVI. 370, 
374. CVII. 490. 


Haut. — Unnas Anteil an der bak¬ 
teriologischen Erforschung der — 
Herz, A. — CX. 360. 

Hautaffektion. — Vegetierende — 
K. D. - CVIII. 279. 

Hautaffektionen bei bakteriellen All¬ 
gemeinerkrankungen. — Über 
metastatische — Frankel, E. 
— CIX. 361. 

*Hautaffektionen. — Zur Kenntnis 
der atypischen bullösen — Bo- 
grow, S. — CX. 75. 

Hautatrophie. — Idiopathische — 
K. D. — CVII. 456, 458. 

Hautatrophie. — Inflammatorisches 
Vorstadium einer — K. D. — 
CVII. 470. 

Hautdesinfektion nach Grossich. — 
— Ein Jahr — Papaivannou, 
Th. - CVI. 418. 

♦Hautempfindlichkeit. — Weitere Bei¬ 
träge zur abnormen — Krei- 
bicb, C. — CVIII. 41. 

Hauterkrankungen bei Schwanger¬ 
schaft und deren Heilung. — 
Über — Linser — CVIII. 650. 

Hauterkrankungen. — Einige Stoff¬ 
wechselprobleme bei Patienten mit 
bestimmten — Bulkley, D. L. 
— CX. 302. 

♦Hautgangrän. — Ein Fall von 
idiopathischer symmetrischer — 
Borzgcki, E. — CVIII. 47. 

HautgeschwOlste. — Die Behandlung 
gutartiger — Paschkis, H. — 
CIX. 567. 

♦Hauthörner. — Einige histologische 
Betrachtungen über — Hei- 
dingsfeld, M. L. — CVII. 353. 

Hautkrankheiten. — Allgemeine 
Therapie der — Linser, P. — 
CVIII. 317. 

Hautkrankheiten. — Die Beziehungen 
des Schularztes zur Prophylaxis 
der — Für st, M. — CIX. 330 

Hautkrankheiten mit Hyperämie nach 
Bier. —Die Behandlung von — 
Sibley, K. - CIX. 561. 

Hautkrankheiten mit Opsoninen. — 
Zur Behandlung von — Bab, M. 
— CIX. 561. 

Hautkrankheiten. — Mraöeks Atlas 
und Grundriß der — Jesionek. 
— Besprochen von Pick, W. — 
CVII. 563. 


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Sach-Register. 


XV 


Hautkrankheiten. — Über die An¬ 
wendung von Aderlaß und Koch- 
salzinfusion bei der Behandlung 
von — Bruck, C. — CIX. 562. 

Hautkrankheiten vom Standpunkte 
des Unterrichtes. — Die Grund¬ 
formen der — Merk, L. — CIX. 
329. 

Hautkrankheiten zu Krankheiten an¬ 
derer Organe. — Die Beziehungen 
der — Zumbusch, L. v. — 
CIX. 329. 

♦Hautkrankheiten. — Zur Kenntnis 
der strichförmigen — Cron- 
q u i 8 t, C. — CX. 121. 

Hautläsionen zum Zwecke einer 
enauen Diagnosestellung. — Über 
as methodische Abkratzen der 
— Lutembach er. — CVI. 419. 

Hautnekrose mit erythematösem und 
exsudativem Vorstadium. — Über 
hysterische —W e r t h e r. — CVIII. 
554. 

Hautoberfläche. — Die stereoskopi¬ 
sche Photographie der — Hüb¬ 
ner.— CVII. 480. 

Hauttumoren vom dermatologischen 
Standpunkt. — Die Behandlung 
der — Pusey, W. A. — CVIII. 
327. 

Hauttumoren. — Zwei relativ seltene 
— Fick, J. — CIX. 339. 

Haut- und Geschlechtskrankheiten 
in Berlin. — Die Klinik für — 
Lesser, E. — CVI. 376. 

Haut- und Geschlechtskrankheiten. 
— Leitfaden der — Pinkus, F. 
— Besprochen von Juliusberg, 
F. — CVI. 470. 

Hefeverwendung bei Hautkrankheiten. 
— Untersuchungen über externe 
— Dreuw. — CVIII. 558. 

Heilquellen- Aktivität, physiologische 
Wirkungen und therapeutische 
Anwendung. — Sommer. — 
CIX. 568. 

Heißluftbehandlung in der Dermato¬ 
logie. — Die — Ravaut. — 
CVI. 426. 

Hektininjektionen. — Sehstörungen 
infolge — Balz er. — CVII. 462. 

Hektin-Injektionen. — Sehstörungen 
nach — Sulz er. — CVII. 461. 

Helkosen. — Kauterisation und 
Kürettage, verbunden als Be¬ 
handlungsweise der — Marsh, 
E. - CVHI. 369. 


*Helodermia Simplex et anularis. — 
Vorn er, H. — CVHI. 161. 

Hemisporose. — K. D. — CVII. 445. 

Herpes zoster bilateralis. — D i d d y, 
L. - CVI. 411. 

Herpes zoster der 1. Hälfte der 
Stirne und des Haarbodens. — 
K. D. — CIX. 534. 

Herpes zoster der Mundschleimhaut. 
— K. D. — CIX. 235. 

Herpes zoster des Gesäßes, des 
Perineums und Skrotums mit 
Urin- und Stuhlretention. — 
Parsat. — CVI. 402. 

Herpes zoster. — Ein Fall von bi¬ 
lateralem — Var ney, H. R. u. 
Jamieson, R. C. — CVI. 411. 

Herpes zoster. — Ein Fall von bi¬ 
lateralem und symmetrischem — 
Illuminati, J. — CVI. 411. 

Herpes zoster generalisatus. — K. 
D. — CVIII. 533. 

Herpes zoster generalisatus. — Zur 
Kenntnis des — No bl. — CX. 
566. 

Herpes zoster mit multiplem Sitz 
und Zosterimmunität. — Gou¬ 
gerot u. Salin. — CVIII. 275. 

Herpes Zoster mit pathologisch¬ 
anatomischen Veränderungen im 
Rückenmark. — Arent de 
Besehe. — CVIII. 306. 

Herpes zoster ophthalmicus als 
Unfallfolge aufzufassen? — Ist — 
Raecke. — CVI. 411. 

Herpes Z 09 ter ophthalmicus mit 
gleichzeitiger isolierter Abducens- 
lähmung. — Langenhan. — 
CVI. 402. 

Herpes zoster und Nierenkolik. — 
Bittorff, A. — CIX. 375. 

Herpes zoster und Nierenkolik. — 
Kanera, F. — CX. 566. 

Hexamethylentetramin. — Arzneiaus¬ 
schlag nach Gebrauch von — 
Hilbert. — CVI. 405. 

Hg. bijodat., das in wässeriger Lö- 
suDg in die Gewebe injiziert 
wurde. — Spontane Rückbildung 
in den metallischen Zustand von 
— Pellier. — CVIII. 289. 

Hidrozystom — K. D. — CX. 283. 

Hirsuties. — Bemerkungen zur 
Elektrolyse bei — Evans, W. 
— CVIII. 322. 

Hochfrequenzelektrode. —- Eine neu-' 

— Morin. — CVI. 422. 


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XVI 


Sach-Register. 


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Hochfrequenzfunkens auf die Gewebe. 
— Wirkung des — 0 u d i n, M. 
— CVI. 437. 

Hoden und Eierstöcke. — Einige 
Beobachtungen über den Einfluß 
der Lebensbedingungen des Or¬ 
ganismus auf die — Halpern. 
— CVIIJ. 377. 

Hoden und sekundäre Geschlechts- 
Charaktere. — Akquirierte Atro¬ 
phie der — Arning, E. — CIX. 
554. 

Hodenblutungen. — Über — Sim- 
monds, M. — CIX. 554. 

Hormone. — Über — Zuelzer, G. 
-- CIX. 334. 

Hornhauterkrankungen. — Über Ver¬ 
änderungen des Epithels der Horn¬ 
haut bei oberflächlichen — 
Franke, E. — CX. 357. 

Hydroa vacciniforme. — K. D. — 
CIX. 229. 

Hydroa vacciniforme Bazin. — Bei¬ 
trag zur Kenntnis der — Rada- 
eli, F. — CX. 298. 

Hydroa vacciniforme Bazin mit 
Hämatoporphinurie. — Über einen 
Fall von —Radaeli, F. — CVIII. 
307. 

Hydroa vacciniformis. — K. D. — 
CIX. 639. 

Hydrocystom. — Zwei Fälle von — 
Ercoli, 0. — CX. 297. 

Hydrocystoma papilliferum, ein Bei¬ 
trag zur Lehre von den Schweiß- 
drüsengeschwülsten. — Das — 
Blaschko. A. — CIX. 338. 

Hygiene in den Friseurgeschäften 
angezeigt? — Ist vom ärztlichen 
Standpunkt eine polizeiliche Re¬ 
gelung der — Adrian, C. — 
CVI. 417. 

Hyperhidrosi8 mit Röntgenstrahlen. 
— Die Behandlung der — Pi- 
rie, H. — CVI. 432. 

Hyperkeratose der Extremitäten 
(Hände, Füße, Nase, Ohren) nach 
Blasenbildungen, die 38 Jahre 
nach Erfrierung der Extremitäten 
aufgetreten sind.— Thibierge, 
G. — CVIII. 560. 

Hyperkeratose der Handflächen und 
Fußsohlen. — K. D. — CVII. 463. 

Hyperkeratosen. — Zur Kasuistik 
der Intoxikations- — Ruete. 
— CVIU. 304. 


„Hyperkeratosis“ mit ausgedehnter 
Borkenbildung nach Anwendung 
eines „Einreibemittels“. — Ein 
Fall von — Hess, 0. — CIX. 
863. 

*Hyperkeratosis striata et follicularis 
und Lichen ruber atypicus. — 
Über — Bruck, C. — CVI. 91. 
Hyperkeratosis subungualis. — K. 
D. - CVIII. 272. 


Hypernephromen. — Zur Kasuistik 
der — Generopitomzewa, E. 
— CX. 368. 


Hypertrichosis — Über — Pasch- 
kis. — CX. 365. 

Hyper- und Depigmentationen. — 
Zur Systematisierung der — 
Vörner. — CIX. 542. 

Hypho- und Schizomyzeten und auf 
lebende tierische Gewebe. — Die 
Wirkung der roten und blauen 
Strahlen des Spektrums auf einige 
Kulturen von — Galimberti. 
— CX. 299. 


*Hypotrichosis des Menschen und 
des Hundes. — Vergleichende 
Befunde bei — Scheuer, 0. u. 
Kohn, F. G. — CIX. 79. 
*Hypertricho8is lumbalis ohne Spina 
bifida. — Schein, M. — CVII. 
335. 


Hyphomyzeten in der Haut. — Tech¬ 
nisches und Theoretisches beim 
Nachweis der — Plaut, H. C. — 
CIX. 358. 


i. 


Ichthyol, gewöhnlich ein Entzündung 
herabsetzendes, manchmal ein sehr 
reizendes Mittel—Dawbarn, R. 
— CVI. 438. 

Ichthyosis. — K. D. — CIX. 231. 

Ichthyosis bei einemSchwachsinnigen. 
— Ein Fall von — Andrinsch- 
tschenko. — CVIU. 296. 

Ichthyosis follicularis. — K. D. — 
CX. 532. 

Ichthyosis hystrix und Naevus ver¬ 
rucosus. — B u n c h, J. L. — CX. 
638. 

Ichthyosis mit Alopezie.— K. D. — 
CVIII. 278. . 

Ichthyosis. — Über fötale — Mar- 
tinotti, L. — CX. 298. 


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Sach-Register. 


XVII 


Ikterus mit Purpura im Gefolge. — 
Hämolytischer — Gougerot u. 
Salin, H. CVII. 469. 

Impetigo contagiosa verrucosa. — 
K. D. — CIX. 531. 

Impetigo herpetiformis bei einem 
Manne. —Ein Fall von — Cham¬ 
bers, G. — CVIII. 563. 

Impetigo herpetiformis. — Zur — 
Richter, W. — CIX. 374. 

Impfschutzes. — Ein Beitrag zur 
Frage des — Levy, E. — CX. 
369. 

Induratio penis plastica. — Ein Fall 
von — Tschumakow. — CIX. 
325. 

Induration des rechten Corpus ca- 
vernosum penis. — Plastische — 
K. D. — CVn. 439. 

Influenza. — Klinischer Beitrag zur 
Kenntnis der Hautkrankheiten bei 
— Glied in i, G. — CVIII. 294. 

InstitutO Oswaldo Cruz. — Memorias 
do — Besprochen von Halber- 
staedter, L. — CVIII. 571. 

Intertrigo bei Kindern armer Leute. 
— Die große Häufigkeit von — 
Buckle, L. — CVI. 416. 
Irrigationsurethroskopes für die Er¬ 
kennung und Behandlung der 
Erkrankungen der Urethra und 
der Harnblase. — Die Bedeutung 
des — Lechtmann. — CX. 553. 

Irrigator mit Vorratsflaschen. — Ein 
— Strauß, A. — CVIII. 331. 

italienischen Gesellschaft für Derma¬ 
tologie und Syphilis in Rom vom 
18.—21. Dezember 1910. — Bericht 
über die zwölfte Sitzung der — 
CX. 296. 


j. 


Jodtinktur und Antisepsis. — R e c 1 u s, 
P. — CIX. 664. 

Jodtinktur zur Behandlung kleiner 
Zufalls wunden. — Schanz, A. — 
CVI. 438. 

*Jodverbindunaen im Harne. — Ein 
neues Verfahren zum Nachweis 
von — Holmgren, J. — CVI. 
283. 

Jonotherapie. — Die Prinzipien der 
— Lewis, J. H. — CVIU. 322. 

Arob. f. Dermst. u. Syph. 


K. 

Kala-Azar (schwarze Krankheit).— 
Seine Verbreitung und Beziehun- 
en zu der Banti-Krankheit. — 
chwetz, J. — CX. 373. 

Karbenzymtherapie. — Zur — R o t k y, 
H. — CVIII. 328. 

Karzinom der Haut. — Ein Fall von 
kolloidem — Bamberger, A. — 
CVI. 378. 

Karzinom der männlichen Urethra. 
— Primäres — Delbanco, E.— 
CIX. 566. 

Karzinom des Unterschenkels. — Ope¬ 
riertes—K. D. — CVII. 444. 

Karzinom. — Über — Gould, A. P. 
— CIX. 337... 

Karzinom. — Über das Mäuse- — 
Freytag, R. — CX. 364. 

Karzinoms. — Neue Fortschritte in 
der mikroskopischen Anatomie und 
Differentiation des — Mallory, 
F. B. — CVH. 519. 

Karzinoms. — Zur Ätiologie des — 
Theilhaber, A. u. Gr eischer, 
A. — CVII. 518. 

Kasuistik. — Varney, Rockwell, 
H. und Jamieson, R. C. — CVII. 
497. 

Katheter. — Elastische Metall- 

Solger, F. B. — CIX. 244. 

Katheter mittels Formalindämpfen 
im Jäger-Sittlerschen Apparat.— 
Sterilisation elastischer — Miro- 
polski. — CIV. 873. 

Katheter und Bougies. — Bakterio¬ 
logische Kontrolluntersuchungen 
der sterilisierenden Wirkung des 
Jägerschen Apparates auf — S c h a- 
piro. — CVI. 373. 

Keimdrüsen im Jugendalter. —Über 
Entwicklungsstörungen der männ¬ 
lichen — Kyrie, J. — CIX. 328. 

Keloid. — Spontan- — K. D. — CX. 
284. 

Keloide der Ohrläppchen bei den 
Javanen. — Über — 81 e i n e r, L. 
— CX. 367. 

Keratingranula. — Die Bedeutung 
der Ernstschen — Merian, L.— 
CX. 357. 

Keratodermia maculosa disseminata 
symmetrica palmaris et plantaris. 
— Buschke, A.u. Fischer,W. 
— CIX. 869. 

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XVIII 


Sach-Register. 


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Keratodermia plantaris. — K. D. — 
CVII. 471. 

Keratodermia symmetrica erythema¬ 
tosa Besnier. — K. D. — CIX. 
216. 

Keratoma hereditarinm palmare et 
plantare. — K. D. — CVII. 456. 

Keratoma palmare et plantare here- 
ditarium mit besonderer Berück¬ 
sichtigung der Vererbungsfrage. 
— Über das — Hahn. — CX. 
544. 

Keratoois an einem Finger. — Um- 

' schriebene — K. D. — CVII. 466. 

Keratosis blenorrhagica. — C h a u f- 
fard, A. u. Fiessinger, N. — 
CIX. 801. 

Kerat08i8 gonorrhoica der Hände.— 
Bolinu. Fieesinger. — CVIII. 
540. 

Keratosis spinulosa. — Beitrag zum 
Studium der — Vignolo-Lutat i, 
C. — CIX. 648. 

Kinderheilkunde in 36 Vorlesungen. — 
Praktische — Kassowitz, M. 
— Besprochen von Hochsinger. 
— CVI. 472. 

*Kladlose, eine durch einen bisher 
nicht bekannten Pilz (Mastigo- 
cladium) hervorgerufene Dermato¬ 
mykose. — Die — Bloch, B. u. 
F iS eher, A. — CVIII. 477. 

Knochenbildung in der Haut. — Über 
— Sehrt, E. — CVI. 876. 

Knochenbildung in der Haut. — Über 
heterotope — Strassberg, M. 
— CX. 866. 

Knotenförmige symmetrische Erkran¬ 
kung des Gesichtes. — Über 
eine — Au dry, Ch. — CVI. 403. 

Kochs Bazillus auf tierischem Ge¬ 
webe. — Über die Kultivierbar- 
keitvon — Frugoni,C.—CVI. 
390. 

Kohlensfiureschnee. — Mac Leod, 
J. M. H. — CVI. 424. 

Kohlensäureschnee. — Behandlung 
der Hautkrankheiten mit — Roth, 
A. und Karäcsny, M. — CVI. 
427. 

Kohlensäureschnee - Behandlung. — 
Über die dermato-therapeutischen 
Anzeigen der — No bl, G. und 
Sprinzels, H. — CVIII. 326. 

Kohlensäureschnee (Pusey). Klini¬ 
sche und histologische Beobach¬ 


tungen. — Über die Behandlung 
einiger Dermatosen mit — D a 11 a 
Favera, G. B. — CX. 817. 


Kohlensäureschneeerzeugung — Ap¬ 
parat zur — Hall, E. I. — CVI. 


428. 


Kohlensäureschnees bei Augenkrank¬ 
heiten. — Die Anwendung des — 
Harman, B. u. Morton, R.— 
CVIII. 325. 

Kohlensäureschnees in der Dermato¬ 
logie. — Der Gebrauch des — 
Morton, E. R. — CVIII. 326. 

Kolloidchemie der Haut. — Zur — 
Liesegang, R. — CIX. 386. 

Kolophonium zur Differenzierung des 
Eosinmethylenblaus und anderer 
Farben. — Der Gebrauch von — 
Wolbach, 8. B. — CIX. 335. 


Komedonen bei Kindern. — Mittei¬ 
lung über einige Fälle von grup¬ 
pierten — Harries, E. H. R. — 
CVIII. 290.. 

Kosmetik. — Über — Paschkis, 
H. — CVI. 440. 

Krankheiten der warmen Länder.— 
Die — Scheube, B. — Bespro¬ 
chen von Pick, W. — CVI. 470. 

Krätze beim Menschen (L’eruption 
provoquee chez l’homme par la 
gale du chat). — Katzen- — T h i- 
bierge, G. — CX. 380. 


Krebs bei Teerarbeitern. — Scham¬ 
berg, J. F. - CVIL 496. 


Krebs des männlichen Gliedes. — 
Über Operationen beim diffusen 
- Cholzoff, B. N. — CVIII. 
374. 

Krebs und Narbe. — Zur Lehre vom 
Zusammenhänge von — Th eil- 
haber, A. u. Theilhaber,F.— 
CVH. 518. 

Krebse. — Disposition und Irrita¬ 
tion beim — Abramovski. — 


CX. 363. 

Krebse. — Präkarzinomatöse Krank¬ 
heiten und künstliche — Orth, J. 
- CX. 364. 

Krebse und Dyskrasie. — Chemische 
Pathologie der — Neuburg, A. 
C. — CX. 864. 

Krebserkrankung. — Die Ursaohe 
der — Jaeger, A. — CIX. 336. 
Krebses. — Der Einfluß des Berufes 
auf die Häufigkeit des — Kolb, 
K. — CVII. 518. 


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Sach-Register. 


XIX 


Krebses der Vulva und der prä¬ 
kanzerösen Zustände. — Die chi¬ 
rurgische Behandlung des — Mc. 
Cann, F. — CIX. 657. 

Krebses. — Die Ätiologie des Haut- 
— Loeb, L. - CVII. 617. 

Krebses. — Die Jonen-Behandlung 

des Mund- und Nasen-Mas- 

sey, G. B. — CVI. 435. 

Krebses durch Kombination von Ex- 
kochleation mit Röntgenbestrah¬ 
lung. — Behandlung des Haut- 
— Belot u. Chaperon, R. — 
CVI. 431. 

Krebses, illustriert durch die Epi¬ 
theliome von Kaschmir. — Über 
eine Ursache des — N e v e, E. — 
CVI. 37a 

Krebses. — Pathologische Anatomie 
und Diagnose des — Hause¬ 
mann, D. — CX. 362. 

Krebses und die Bedeutung der 
Riesenzellen in pathologischen 
Geschwülsten. — Zur Ätiologie 
des — Mroczynski. — Bespro¬ 
chen von Juliusberg, F. — 
CVII. 670. 

Krebsfälle. — Untersuchung mit 
Antimeristem behandelter — Be- 
resnegarsky, N. — CVI. 379. 

Krebskranker. — Über Komplement¬ 
bindungsversuche mit dem Blute. 
— Engel, C. S. - CX. 364. 

Krebskrankbeit von den ältesten 
Zeiten bis zur Gegenwart. — Die 
Lehre von der — Wolff, J. — 
Besprochen von P i c k, W. — C VIII. 
381. 

Krebstheorie. — Zur parasitären — 
Abramowski. — CVI. 379. 

Kretinismus vom.. Menschen auf das 
Tier. — Die Übertragung des — 
Kutschers, A. v. — CIX. 328. 

Kröten ihrem eigenen Gifte (Haut¬ 
drüsensekret) gegenüber. — Über 
die angebliche Immunität von — 
Fühner, H. — CVII. 608. 

Kulturmedium für den Gebrauch in 
der Praxis. — Ein — Wood, F. 
— CX. 360. 

Kummerfeldschen Waschwassers. — 
Zur Geschichte des — Pagel, J. 
— CIX. 246. 


L. 

Landkartenzunge erblich? — Ist die 
— L u b 1 i n s k i, W. — CVIII. 308. 
Lanolinum Liebreich zum Eucerinum 
Unna. — Vom — Lifschütz, 
J. — CIX. 665. 

Läsionen. — Photographischer Ap- 

g arat für Bilder von kutanen — 
>. — CIX. 632. 

Leichentuberkels mit Röntgenstrah¬ 
len. — Behandlung des — Diet- 
len, H. — CIX. 569. 

Leiomyome der Muttermundslippe. 

— Die — Kolb, K. - CIX.326. 
Leishmaniosis ulcerosa cutis. Ein 
Fall von in Jericho akquirierter 
Orientbeule. — de Beurmann, 
- CIX. 360. 

Lenizet-Präparate. — Über — Döl- 
ling, M. — CVI. 418. 

Lepra. — K. D. - CX. 289. 

Lepra anaesthetica mutilans* Mor- 
vansche Krankheit. — Calde- 
rone. — CX. 298. 

Lepra auf Tiere. — Experimentelle 
Untersuchungen zur Frage der 
Überimpf barkeit der — Kre- 
dowski. — CX. 660. 

Lepra bei einer Weißen, verknüpft 
mit Geistesstörung. — Ein Fall 
von — Jones, R. u. Pearson, 
R. — CVI. 393. 

Lepra. — Die Diagnose der — 
Dyer, J. und Hopkins, R. — 
CVI. 392. 

Lepra. — Die Symptomatologie der 
— Fox, H. — CIX. 366.. 

Lepra durch Akariden. — Über die 
Verbreitung der — Bertarelli, 
E. u. Paranhos, U. — CVII.603. 
Lepra. — Fragliche Früh- — K. D. 
- CVIII. 544. 

Lepra in den Vereinigten Staaten. 
— Die Geschichte der — Pol¬ 
litzer, S. — CIX. 354. 

Lepra in den Vereinigten Staaten. 
— Eine historische Skizze über 
die — Pollitzer, S. — CX. 303. 
Lepra in Kolumbien. — Die — 
Feindei, E. — CIX. 364. 

*Lepra in Ungarn. — Beiträge zur 
Geschichte der — Nekam, L. 
— CVH. 95. 


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XX 


Sach-RegiBter. 


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Lepra. — Makuloanästhetische — 
K. D. — CVI. 364. 

Lepra mit leprösem Antigen. — 
Komplementbindung bei — B i e h - 
ler,R. u. Eliasberg, J. —CIX. 
356. 

Lepra mixta. — K. D. — CVI. 868. 

*Lepra nervorum, geheilt durch 
Ausschabung der leprösen Ner¬ 
ven. — Ein Fall von — Bock¬ 
hart, M. — CVI. 76. 

*Lepra. — Statistisches über — 
Lie, H. P. — CX. 473. 

Lepra tuberosa in den Handflächen, 
den Fußsohlen und am behaarten 
Teil des Kopfes. — Lie, H. P. 
— CIX 856. 

Lepra tuberosa. — Zur Kasuistik 
der — Gosumjanez und Ma¬ 
in ulj an ez. — CVII. 505. 

Lepra. — Über — Gerber. — CVI. 
393. 

Lepra. —Über Komplementbindungs¬ 
reaktion bei — Steffenhagen, 
K. — CVI. 892. 

Lepra und Abdominaltynbus. — Die 
Wassermannsche Reaktion bei — 
Merkurjew, W. — CX. 378. 

Lepra und die Frage ihrer Abson¬ 
derung. — Die soziologischen 
Gesichtspunkte betreffs — Dy er, 
J. — CX. 303. 

Lepra und ihr Verhalten bei Serum¬ 
therapie. — Experimentelle — 
Duval, Ch. W. u. Gurd, F. G. 
— CX. 804. 

Lepra und Karzinom. 2269 Todes¬ 
fälle mit bekannter Todesursache 
in den norwegischen Leprahospi¬ 
tälern. — Söegaard, M. — 
CVIII. 298. 

Lepra .und Serumtherapie bei Lepra. 
— Über experimentelle — Duval, 
Ch. — CIX. 358. 

*Lepra zuerkennen? — Kann man 
dem Antileprol eine speziflsche 
Wirkung auf die — Engel Bey, 
F. — CX. 147. 

Lepra. — Zur Ätiologie der — 
— Turner, W. — CX. 589. 

Lepra. — 2 Fälle von — K. D. —- 
CX. 295. 

Leprabazillen. — Der Einfluß des 
Salvarsans auf die — Monte- 
santo. — CX. 378. 

Leprabazillen im menschlichen Kör¬ 
per nach weisen? — Kann man 


das Absterben der — Unna, P. 
G. — CX. 877. 

Leprabazillen. — Über das Herstam¬ 
men und das weitere Schicksal 
der mit den Faeces entleerten — 
Bo eck, C. — CIX. 357. 

Leprabazillus und die Übertragung 
der Lepra auf Tiere. — Über die 
Kultur des — Campana, R. — 
CIX. 357. 

Leprabazillus. — Zur Mikrochemie 
des — Un n a, P. jun. — CIX. 357. 

Lepraimpfungen bei Tieren (zur 
Bakteriologie und pathologischen 
Anatomie der Lepra). — Experi¬ 
mentelle Untersuchungen über — 
Kedro wski, W. J. — CVI. 392. 

*Lepraknoten so häufig an symme¬ 
trisch in beiden Augen liegenden 
Stellen auf? — Weshalb treten 
im sklero-kornealen Limbus die 
— Börthen, L. — CVI. 81. 

Leprakranken mit Nastin und B,. 
— Zweiter Bericht über die Be¬ 
handlung von — Peiper. — CVI. 
393. 

Leprakranken mit Nastin B, und B s . 
— Dritter Bericht über die Be¬ 
handlung von — Peiper, 0. — 
CX. 378. 

*Löpre aux Antilles danoises 1909. 
— Rapport d’ensemble sur les tra- 
vaux de la Mission dano-fran$aise 
d’etude de la — Ehlers. — CVI. 
193. 

Leprösen des Memeler Lepraheimes. 
— Die oberen Luftwege bei den 
— Cohn, G. — CIX. 355. 

Leprösen. - Die Krankengeschichte 
eines — Au dry. — CVI. 391. 

Leprösen. — Die Verengerung des 
Tränenganges und deren Kompli¬ 
kationen bei den — C h a i 11 o n s. 
— CVIII. 286. 

Leprösen Materials in die vordere 
Augenkammer von Kaninchen. — 
Inokulation — Stanziale. — 
CX. 298. 

^Leprösen. — Über Tuberkulose bei 
— Lie, H. P. — CVII. 3. 

Lepröser. — Über das Fehlen freien 
Komplementes im Blute — Elias- 
berg, J. — CIX. 356. 

Leproserien in Tonkin. — Die — 
Desfosses, P. — CX. 878. 

*Leprosy. — Heredity of — Han¬ 
sen, G. A. — CX. 225. 


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Sach-Register. 


XXI 


“Leucaemia cutis mit syphilisähn- 
lichen Hauterscheinuugen und 
positiver Wassermannscher Re¬ 
aktion ; gleiche Hautveränderun¬ 
gen bei einem Fall von Pseudo- 
leucaemia lymphatica. — Ein Fall 
von — Heinrich, A. — CVIII. 
201 . 

Leucoderma psoriaticum. — Beitrag 
zum Studium des — P e t r i n 1 . 
— CVIII. 660. 

Leucoplacia praeputii. — Über — 
Heller. — CVIII. 629. 

Leucorrhoea. — Y e 11 e 11, H. — 
CIX. 326. 

‘Leukämie und der malignen Gra¬ 
nulomatose. — Über Hauterupti¬ 
onen bei der myeloiden — 
BruuBgaard, E. — CVI. 106. 

Leukämischen Erkrankungen der 
Haut. — Die — Bettmann, S. 
— CVIII. 808. 

Leukämischen und aleukämischen 
Lymphadenose (lymphatischen 
Leukämie und lymphatischen 
Pseudoleukämie) der Haut mit be¬ 
sonderer Berücksichtigung der kli¬ 
nischen und histologischen Dia¬ 
gnose und Differentialdiagnose. — 
Zur Kenntnis der — Arndt. — 
CX. 642. 

Leukämischer Hauttumor an Lupus 
pernio, bzw. an Boecksches Sar¬ 
koid erinnernd. — K. D. — CVIII. 
269. 

Leukämischer Infiltration der Brust¬ 
drüsen und der Haut. — Ein Fall 
von extensiver — Dencker, Ch. 
— CIX. 377. 

Leukoplakie der Harnblase. — Zur 
— Herzen, P. A. - CVIII. 376. 

Leukoplakie der Zungenschleimhaut 
mit Übergang in Epitheliom. — 
K. D. — CVIII. 273. 

Leukoplakie mit Hochfrequenzfun¬ 
ken. — Zur Behandlung der — 
Constantin. — CVIII. 289. 

Leukozyten bei der Eliminierung 
körperfremder Substanzen. — 
— Kolle der — Spillmann u. 
Bruntz. — CVIII. 539. 

Leukozyten. — Eine Methode zur 
Unterscheidung toter und leben¬ 
der — Achard, C. — CVII. 614. 

Lichen annularis. — K. D. — CVI. 
363. 


Lichen annularis. — V a r n e y, 
Rockwell, H. u. Jamieson, 
R. C. — CVII. 497. 

Lichen atypieus. — Notthafft, v. 
— CIX. 368. 

Lichen chronicus Vidal, Lichen 
ruber verrucosus. — K. D. — 
CIX. 216. 

Lichen corneus. — Über einen Fall 
von — Ayala. — CX. 296. 

Lichen. — Ein ungewöhnlicher Fall 
von — Broers, J. — CIX. 368. 

Lichen nitidus. — K. D. — CVni. 
539. 

Lichen nitidus. — S u 11 o n, R. L. 
— CVn. 493. 

Lichen planus. — K. D. — CVII. 
451, 469. CVIII. 266. CIX. 236. 

Lichen planus. — Kinch, Ch. — 
CVI. 410. 

Lichen planus atrophicus mit cornu 
cutaneum. — K. D. — CVI. 366. 

Lichen planus bullosus. — Ein Fall 
von — Miller, J. W. - CX. 306. 

Lichen planus corneus. — K. D. — 
CVII. 453. 

Lichen planus. — Hämorrhagischer 
— K. D. - CVIII. 544. 

Lichen planus obtusuB (Unna). Kli¬ 
nischer, histologischer und bak- 
terioskopischer Beitrag mit ex¬ 
perimentellen Untersuchungen. — 
De fine, G. — CVI. 409. 

Lichen planus sclerosus et atrophi¬ 
cans (Hallopeau). Eine Mitteilung 
von 6 Fällen mit einer Übersicht 
über die Literatur. — Orrasby, 
O. — CVI. 410. 

Lichen planus von ungewöhnlicher 
Lokalisation. — K. D. — CIX. 232. 

Lichen ruber acuminatus. — K- D. 
- CVII. 467. 

Liehen ruber acuminatus atypieus 
capitis. — Müller, R. — CX. 
566. 

Lichen ruber-Effloreszenzen an der 
Zunge. — K. D. — CVIII. 271. 

Lichen ruber planus. — K. D. — 
CVII. 452, 454, 470. CVIII. 271, 
273. CX. 283. 

Lichen ruber planus an der Wangen¬ 
schleimhaut und der Zunge. — 
K. D. — CIX. 222. 

Lichen ruber planus der Mund¬ 
schleimhaut und der Zunge. — 
K. D. — CIX. 533. 


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XXII 


Sach-Register. 


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Lichen ruber planus der Zunge und 
der Mundschleimhaut. — K. D. 

' — CX. 284. 

Lichen ruber planus-Fäll*. — Grosz. 

- CVIII. 581. 

Lichen ruber planus linearis. — K. 
D. - CVII. 433. 

Lichen ruber striatus et reticularis. 

— K. D. — CIX. 225. 

Lichen scrfulosorum. — K. D. — 
CVII. 463. 

Lichen scrofulosorum vom Aussehen 
einer Psoriasis. — K. D. — CIX. 
536. 

Lichen scrophulosorum. — K. D. — 
CX. 291. 

Lichen spinulosus. — Über einen 
Fall von sog. — Vignolo- 
Lutati. — CX. 299. 

Lichenoide Dermatose. — Strich¬ 
förmige — K. D. — CVIII. 270. 
Lichenoide Eruption. — Chronische 

- K. D. — CX. 294. 

Lichenoides psoriatiforraes Exan¬ 
them. - K. D. — CVIII. 268. 

„Lichtträger mit chirurgischem An¬ 
satz.“ — Bemerkungen zu der 
vorläufigen Mitteilung von Dr. 
Dreuw, Berlin, über — Hock, 
A. - CVIII. 286. 

„Lichtträger mit chirurgischem An¬ 
satz.“ — Erwiderung auf vor¬ 
stehende Bemerkungen von Dr. 
Hock, Prag. — Dreuw. — CVIII. 
286. 

Lupus an der Wange. — Exstirpation 
eines — K. D. — CX. 287. 

Lupus cavi nasi mittelst Jodnatrium 
und Wasserstoffsuperoxyd nach 
der Methode von Dr. 8. A. Pfan¬ 
nenstiel. — Die Behandlung des 
— Strändberg, 0. — CIX. 349. 
Lupus des halben Haarbodens und 
fast des ganzen Gesichtes. — K. 
D. - CIX. 536. 

Lupus. — Die Behandlung des 
Schleimhaut- — Senator, M. — 
CIX. 352. 

Lupus. — Die chirurgische Behand¬ 
lung des — Lang. — CVI. 385. 
Lupus erythematodes. — K. D. — 
CVI. 367. CVII. 450, 452. CVIII. 
280, 532. CIX. 228. CX. 287, 289. 
Lupus erythematodes acutus. — K. 
D. — CVIII. 543. 

Lupue erythematodes acutus resp. 
subacutus. — Ober den Nachweis 


von Tuberkelbazillen bei —A r n d 1, 
G. — CVI. 388. 

Lupus erythematodes. — Akuter — 
K. D. — CIX. 635. CX. 294. 

Lupus erythematodes der Kopfhaut. 
— K. D. - CVII. 455. 

Lupus erythematodes der Schleim¬ 
haut. — K. D. — CIX. 639. 

Lupus erythematodes mit Ulzera- 
tion. — Ausgebreiteter — K. D. 
- CVIII. 543. 

Lupus erythematodes mittels Exstir¬ 
pation der Halslymphdrösen. — 
Zur Behandlung des — Mesch- 
tscherski. — CIX. 561. 

Lupus erythematodes. — Statistische, 
kasuistische und histologische 
Beiträge zur Lehre vom — Rob- 
bi, M. - CVI. 387. 

*Lupu8 erythematodes. — Über einen 
eigenartigen Fall von — Guth, 
H — CIX. 157. 

Lupus erythematosus. — K. D. — 
CVH. 470. CX. 277. 

Lupus erythematosus acutus. — K. 
D. — CVII. 449. 


Lupus erythematosus (aigu d’emblee). 
— Akuter — Roberts, L. — 
CX. 800. 

Lupus erythematosus discoides. — 
K. D. — CVn. 468. 

*Lupus erythematosus linearis. — 
Bernhardt, R. — CVIH. 55. 

Lupus erythematosus linearis. — 
Bernhardt, R. — CX. 570. 

Lupus erythematosus mit papulo- 
nekrotischem Tuberkulid. — Ver¬ 
breiteter — Wile, U. J. — CX. 
305. 

*Lupus erythematosus mit Röntgen- 
strahlen. — Über die Behandlung 
von — Moberg, L. — CVII. 47. 

Lupus erythematosus mit spezieller 
Beziehung zu Tuberkulose und ein 
Bericht über 14 Fälle mit der 
Moro-Reaktion geprüft. — Die 
Ätiologie des — Friedländer, 
D. — CX. 308. 


Lupus erythematosus mit symmetri¬ 
scher Gangrän. — Ausgebreiteter 
— K. D. — CX. 292. 

Lupus erythematosus nach der 
Holländersehen Methode be¬ 
handelt. — K. D. — CVH. 431. 

Lupus erythematosus nach Radcliffe 
Crocker. — Nodulärer — D. — 


CX. 294. 


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Sach-Register. 


XXIII 


*Lupus erythematosus. — Über eine 
atypische Erscheinnngsform des 
— Nobl, G. - CVn. 109. 

Lupus esthiomenos (Ulcus chroni¬ 
cum elephantiasticum) vulvae. — 
Ätiologie und Therapie des — 
Kroemer. — CIX. 826. 

*Lupus follicularis disseminatus. — 
Ueber — Bruusgaard. — CX. 
111 . 


Lupus. — Kurze Studie über Altera¬ 
tionen im Gehirn der Leiche 
einer Kranken mit Residualspuren 
von — Garibaldi. — CX. 298. 

Lupus miliaris disseminatus faciei 
und Aknitis. — Über den Nach¬ 
weis von Tuberkelbazillen bei — 
Arndt, G. — CVI. 391. 

*Lupus miliaris, geheilt durch Neu¬ 
tuberkulin. — Delbanco, E. — 
CX. 129. 

Lupus mit besonderer Berücksichti¬ 
gung der diesjährigen internati¬ 
onalen Lupuskonferenz. — Be¬ 
handlung des — Nagelschmidt, 
F. — CIX. 862. 

Lupus mit Radium. — Die Behand¬ 
lung des — Wich mann, P. — 
CVI. 886. 

Lupus mit spezifischen Skarifikati- 
onen und Radiotherapie. — Die 
Behandlung des — Belot und 
Fage. — CVIII. 297. 

Lui ms nach anderen Methoden. — 
Die Behandlung des — Gott¬ 
schalk. — CVI. 386. 

Lupus nach Finsen. — Die Behand¬ 
lung des — Zinsser. — CVI. 
386. 

Lupus nach Masern. — Laber- 
nadie. — CVI. 386. 

Lupus oder Bredasche Krankheit? 
- K. D. - CVH. 461. 

Lupus pernio. — Chitrowo, A. — 
CX. 376. 

Lupus pernio (Besnier). — Zur Frage 
des — Bogoljepow. — CIX.849. 

Lupus. — Über die Tuberkulin¬ 
reaktionen bei — Philippson, 
L. — CIX. 361. 

Lupus und der Tuberkulose ? — Lo¬ 
kale Tnberkulinreaktion oder sub¬ 
kutane Injektion für die Diagnose 
des — Wolf f- Eis ner. —CVTL 
436. 

Lupus Tegetans mit multiplen Her¬ 
den an der rechten unteren Ex¬ 


tremität. — Ein Fall von — 
Verrotti. — CX. 296. 

Lupus verrucosus. — K. D. — CX. 
283. 

Lupus vulgaris. — Beitrag zur 
Pathogenese, Prophylaxe und Be¬ 
handlung des — Scaduto. — 
CIX. 350. 

Lupus vulgaris. — Die Quarzlampe 
in der Therapie des — Stümpke. 
— CVII. 479. 

Lupus vulgaris durch Irrtum als 
Lues behandelt. — M a c K e e, G. 
M. — CVI. 391. 

Lupus vulgaris faciei. — K. D. — 
CIX. 236. 

Lupus vulgaris hypertrophicus dis¬ 
seminatus post morbillos. — K. D. 
CIX. 234. 

*Lupu8 vulgaris, Lupus erythema¬ 
todes, Erythema induratum Bazin, 
Lupus pernio und papulp-nekro- 
tischem Tuberkulid. — Über den 
Nachweis von Tuberkelbazillen 
und Mnchschen Granula bei — 
Hidaka, S. — CVI. 269. 

Lupus vulgaris mit Radium zur 
Heilung gebracht. — K. D. — 
CVII. 461. 

*Lupu8 vulgaris nebst Beitragen zur 
Therapie desselben durch Salvar- 
sau. — Weitere Mitteilungen zur 
Reaktion des — Herxheimer, 
K. u. Altmann, K. — CX. 249. 

Lupus vulgaris. — Über das Vor¬ 
kommnis des Mochschen Tuber¬ 
kulosevirus bei — Boas, H. u. 
Ditlevsen, Ch. — CVIII. 296. 

Lupus vulgaris. — Zur Therapie 
des — Bonnenberg, H. — CX. 
376. 

Lupus. — Zur radikalen Behandlung 
des — Urban, G. — CIX- 862. 

Lupusfälle zum Vortrage über lokale 
Tuberkulinreaktion oder subku¬ 
tane Reaktion für die Diagnose 
des Lupus und der Tuberkulose. 
— K. D. — CVHI. 266. 

Lupuskarzinoms. — Die Behandlung 
des — Walker, N. — CVI. 387. 

Lupuskarzinoms. — Über die Be¬ 
handlung des — W a 1 k e r, N. — 
CIX. 351. CX. 876. 

Lupusknölclion. — Erhabenheiten, 
die opaker und gelber aussehen 
als — K. D. — CIX. 586. 


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XXIV 


Sach-Register. 


♦Lupustherapie. — Probleme der — 
Jengmann, A. — CVL 811. 

Lustgarten. — Nachruf für — Fin¬ 
ger. — CVII. 460. 

Lymphangiektasien der Vulva. — 
Über einen Fall von — Ercoli, 
0. — CX. 297. 

Lymphangiendotheliom des Neben¬ 
hodens. — Über einen Fall von 
primärem — Conforti, G. — 
CVII. 615. 

Lymphangiom der Haut. — Über 
einen Fall von zirkumskriptem — 
Truffi. — CX. 299. 

Lymphangioma cavernosum. — K. D. 
— CVII. 466. 

Lymphangioma circumscriptum cutis. 
— Fall von — Weissenbach. 
— CVIH. 561. 

Lymphangioma cutis circumscriptum. 
— K. D. — CVIII. 280. 

Lymphangioma cutis circumscriptum. 
— Ein Fall von sogenanntem — 
Schiperskaja. — CVII. 60 L 

♦Lymphangitis carcinomatosa derHaut 
oei Magenkarzinom. — Über — 
Geipel, P. — CVII. 397. 

Lymphangoitis acuta gonorrhoica pe- 
nis sine Gonorrhoea. — K. D. — 
CVII. 442. 

Lymphe mit besonderer Berücksich¬ 
tigung der Aufbewahrung der 
Lymphe in den Tropen. — Über 
die bakterienfeindlicben und kon¬ 
servierenden Eigenschaften einiger 
Aufbewahrungsmittel deranimalen 
— To markin, E. u. Serebreni- 
koff, N. - CVL 383. 

Lymphendothelioma. — Ein Fall von 
— Secher, R. — CX. 362. 

♦Lymphodermien und Mycosis fungo- 
ides. — Über — Bos eil ini, P. 
L. — CVIII. 88. 

♦Lymphogranuloma papulosum disse- 
minatum. — Nobl, G. — CX. 
487. 

Lymphogranulomatosi$(Paltauf, Stern¬ 
berg). — Die — Fabian, E. — 
CX. 670. 

Lymphome als Beitrag zur Prophy¬ 
laxe des Lupus. — Die Radio¬ 
therapie der — Scaduto. — CX. 
298. 

Lymphosarkom der Lippe. — Ulze- 
riertes — Darier. — CIX. 238. 


M. 

(Mala8Sez8Che Krankheit). — Zy¬ 
stische Degeneration des Hodens 
— Ortali, 0. — CVm. 373. 

Malignen Erkrankungen nichtepithe¬ 
lialer Bildung. — Pathologie der 
— Mallery, F. P. — CVII. 616. 

Malum perforans pedis durch Läsion 
der hinteren Sakral wurzeln. — 
Erwägungen über den trophischen 
Einfluß der hinteren Nervenwur¬ 
zeln. — Bonnet, L. M. — CVL 
403. 

Mammae. — Amputatio — KD. — 
CVII. 460. 

Marjolins Clkus). — Über die ma¬ 
ligne Entartung chronischer Bein¬ 
geschwüre (sogenanntes — 
Kretzsohmer, H. L. — CVL 
416. 

Masern. — Beitrag zur pathologischen 
Anatomie und zur Mikrobiologie 
der — Ciaccio, C. — CVL 380. 

Mäusekrebs. — Versuche über — 
Beck. — CX. 363. 

Melaningenese." — Erwiderung auf 
Herrn Meirowskys vorstehende 
Mitteilung. „Kritisches zur — 
Jaeger, A. — CVI. 374. 

Melaningenese. Kritisches zur — 
Meirowsky. CVL 374. 

Melanodermie, vergesellschaftet mit 
perniziöser Anämie. — K. D. — 
CVII. 465. 

Meralgia paraesthetica. — Sher¬ 
well, S. — CVL 402. 

Microsporon Andouini. — D. — CVII. 
458. 

Mikrosporie. — K. D. — CVII. 444 

Mikrosporie am Haarboden. — Frau 
mit einem Herde von — K. D. 
— CVIII. 546. 

Mikrosporie. — Über — Schrame k, 
M. — CIX. 369. 

Miliarlupoid Boeck. — Zur Kennt¬ 
nis der multiplen, heniguen — 
Nobl, G. — CIX. 348. 

Milzbrand — Die Präzipitindiagnose 
bei — Ascoli, A. — CX. 871. 

Milzbrandbazillus. — Beitrag zum 
Studium der Innengranulationen 
des — Pinzani, G. — CIX. 
846. 


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Sach-Regigter. 


XXV 


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Mißbildungen des männlichen Geni- 
tale. — Zwei seltene — Neu- 
mann, F. — CIX. 658. 

Molluscum contagiosum, Addison¬ 
scher Krankheit und Lungentu¬ 
berkulose. — Bericht über einen 
Fall von — Kahn, J. N. — CVI. 
387. 

Molluscum contagiosum. — Über 
einige Varietäten des — Abra¬ 
ham, P. S. — CVII. 620. 

*Mollu$cum contagiosum. — Weitere 
Beiträge zur Kenntnis des — 
Lipschütz, B. — CVII. 887. 

Molluscum 8eu Epithelioma contagi¬ 
osum bei deutsch-ostafrikanischen 
Negern. — Beitrag zur Kenntnis 
des — Stolovsky. — CVI. 880. 

Monilethrix. — K. D. — CIX. 230. 

*Morbus Darier. — Beitrag zur Pa¬ 
thologie der — Spiet hoff, B. 
— CIX. 197. 

Morphoea guttata, v. Scleroderma. 
— Jamieson, W. A. — CIX. 
373. 

Moskauer dermatologischen Klinik. 
— Krankendemonstration in der 
— CVII. 471. 

Moulagen von Hautkrankheiten. — 
Demonstration selbsthergestell- 
ter — Paldrock, A. — CX. 
861. 

Mund- und Rachenschleimhaut. — 
Über eine eigenartige Erkrankung 
der — Frese, 0. — CX. 383. 

Mycoses. — Les nouvelles — de 
Beurmann u. Gougeraut. — 
Besprochen von Schramek, M. 
— CVIII. 382. 

Mycosis fungoides. — K. D. — CVII. 
464, CIX. 537, 538. 

Mycosis fungoides. — Pardee, L. 
C. u. Zeit, R. F. — CVII. 496. 

Mycosis fungoides bei Negern. — 
Strobel, E. R. u. Hazen, H. 
H. — CIX. 243. 

Mycosis fungoides. — Beitrag zur 
Kasuistik und Histologie der — 
Leibkind, M. — CX. 541. 

Mycosis fungoides. — Fragliche — 
K. D. - CIX. 232. 

Mycosis fungoides. — Zwei Fälle 
von — Roman, B. — CVI. 370. 

Myiasis dermatosa, verursacht durch 
Hypoderma lineata. — Miller, 
R. — CVIII. 800. 


Mykosis fungoides. — K. D. — CVIII. 
536. 

Mykotischer Natur an einem Fuße. 
— Eigenartiger Fall von tiefer 
Hautalteration wahrscheinlich — 
Radaeli, F. — CX. 298. 


N. 


Nabels. — Chirurgische Erkrankun¬ 
gen des — Cu 11 en, Th. — CIX. 
379. 

Naevi durch Elektrizität und andere 
Methoden. — Die Behandlung der 
— Morton, E. R. — CVI. 420. 

Naevi mittelst flüssiger Luft und 
fester Kohlensäure. — Die Be¬ 
handlung der — Bunch, J. L.— 
CVIII. 326. 

Naevi. — Verruköse — K. D. - CVIII. 

275. 

Naevi von eigenartigem Aussehen. 
— K. D. — CIX. 231. 

Naevolipomata. — K. D. — CVII. 
464. 

Naevus flbrosebaceus (Adenoma seba- 
ceum). —Beitrag zum — Baum¬ 
garten. — CX. 544. 

Naevus. — Großer sklerotischer Pig¬ 
ment- und Gefäß— K. D. — CX. 
292. 

Naevus ichthyosiformis linearis uni¬ 
versal» und Keratoma palmare 
et plantare. — K. D. — CVII. 471. 

Naevus linearis. — K. D. — CVIII. 

276. 

Naevus linearis verrucosus genera- 
lisatus s. Naevus systematisatus. — 
Histologische Befunde zweier Fälle 
von — H o d a r a, M. — CVIH. 557. 

*Naevus mit quergestreiften Arrec- 
tores pilorum.—Ein — Polland, 
R. - CIX. 497. 

Naevus pigmentosus unilateral». — 
K. D. - CVIII. 544. 

Naevus pigmentosus verrucosus et 
pilosus. — K. D. — CVIII. 545. 

*Naevus Pringle und Neurcfibro- 
matosis (v. Recklinghausen). — 
Ein Fall von — Hintz, A. — 
CVI. 277. 

Naevus sebaceus entstandene Ge¬ 
schwulst, die Charaktere des Sta¬ 
chelzellen-, zum Teil die des Basal. 


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XXVI 


Sach-Register. 


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zellenkarzinom® darbietend. — 
Auf Grand eines — K. D. — CX. 
277. 

Naevus unins lateralis. — K. D. — 
CVIIL 545. 

Naevus vascularis. — Vergleichende 
Betrachtungen über die verschie¬ 
denen Behandlungsmethoden des 
— Nobele, J. — CVIIL 322. 

Naevus vasculosus der Mundschleim¬ 
haut. — K. D. — CVHI. 271. 

Naevuszellen. — Über die Natur der 
— Kreibich. — CX. 365. 

Nägel: 1. Leukopathia unguium; 2. 
Üngues flavi. — Verfärbung der 
— Sibley Knowsley. — CX. 
538. 

Nägel. — Pilzerkrankungen der 
Finger- — Low, C. R. — CX. 
381. 

Nägel. — Trophoneurotische (?) Ab¬ 
stoßung der — K. D. — CX. 633. 

Nagels. — Bemerkungen zur Struk¬ 
tur des — Br an ca, A. — CVI. 
375. 

Narben, umgeben von Pigmentation 
und Andeutung von Gefaßerwei- 
terung an den Fußknöcheln. — 
Durchscheinend aussehende—K.D. 
— CVI. 363. 

Narkotischer Medikamente durch 
Verteilung der Gesamtdosis. — 
Übei die Erhöhung der Wirkung 
— Beinaschewitz, F. — CVIIL 
830. 

Nastin B. — Die experimentelle 
Wirkung des — Sabella. — CX. 
299. 

Natrium hyposulfurosum als Jodab¬ 
waschmittel. — Sn oy, F. — CIX. 
562. 

NebenhodenentzOndung mit schwa¬ 
chen galvanischen Strömen. — 
Über die Behandlung akuter und 
chronischer — Becker, Ph. F. — 
CVIIL 364. 

Nebenniere. — Über experimentelle 
Farbstoffbildung in der — Mei- 
rowsky, E. — CVII. 511. 

Nephrektomie. — Gegenwärtiger 
Stand der Zuverlässigkeit in der 
Diagnose und der Sicherheit in 
der Behandlung der NierenafFek- 
tionen durch die — Pousson. 
— CVII. 487. 


Neurasthenie des Mannes. — Das 
sexuelle Moment in der—H ol m e s, 
G. — CIX. 560. 

Neurasthenie des Weibes. — Das 
sexuelle Moment in der — Mac- 
naughton, J. H. — CIX. 560. 

Neurasthenie. — Sexuelle — P o r o s z. 
— CVIIL 332. 

Neurodermatologischer Fall. — Ein 
— Menage, H. E. — CIX. 369. 

Neurofibromatose. — Über osteo¬ 
malazische Veränderungen bei — 
Wechselmann, W. — CIX. 338. 

Neurofibromatosis Recklinghausen. — 
K. D. — CVIIL 272. 

Neurofibromen mit einem Überblick 
auf 262 Literaturfälle. — Bericht 
über einen Fall von multiplen — 
Friedländer. -- CVL 369. 

Neuroleprid und einer Narbe von 
Pemphigus leprosus. — Histolo¬ 
gische und bakteriologische Un¬ 
tersuchungen zweier Fälle von — 
Hodara, M. — CX. 313. 

„Nichtfarbstoffen tt . — Über Färbun¬ 
gen mit — Godoletz, L. — CIX. 
334. 

Niere, deren Vorhandensein intra 
vitam festgestellt wurde. — Eine 
überzählige — Auge Isaya. — 
CVII. 489. 

Niere durch Muskeln. — Fixation 
der — Am za, J. — CX. 811. 

Niere. — Ein seltener Fall von 
Anomalie der — Görard.— CIX. 
240. 

Niere. — Eine Studie über den ve¬ 
nösen Kreislauf der — Pap in u. 
Jungano. — CVIIL 376. 

Niere. — Gekreuzte Dystopie der — 
Vapin u. Palazzoli. — CVHI. 
376. 

Niere mit doppeltem Becken und 
nicht vollständig verdoppeltem 
Ureter ; eitrige Pyelonephritis der 
korrespondierenden oberen Nie¬ 
renhälfte und des Beckens. — 
Bruöi. — CX. 311. 

Nieren. — Die polyzystischen — 
Pousson. — CVHI. 562. 

Nieren mit Hilfe des Phenolsulfo- 
phtalein. — Experimentelle und 
klinische Studie über die funktio¬ 
neile Tätigkeit der — Rown- 
tree und Geraghty. — CVIIL 
562. 


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Sach-Register. 


XXVII 


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Nieren. — Multiple Erkrankungen 
der — Zimnitzki. — CVIII. 
375. 

Nieren. — Schnelles Verfahren zur 
Aufsuchung der — Cathelin. — 
CIX. 550. 

Nierenoperation u. Schwangerschaft. 

— Pousson. — CVII. 488. 
Nierenoperationen und Schwanger¬ 
schaft. — Hartmann — CVII. 
488. 

Nierensteinen — Pyelotomie zur 
Entfernung von — B a z y. — CIX. 
240. , , 

Nierentuberkulose und tuberkulöse 
Bakteriurie. — Bolognas i. — 
CIX. 240. 

♦.Nil“ nocere in der Dermatologie. 
— Zum — Joseph, M. — CYI. 
297. 

♦Noduli cutanei, eine bisher wenig 
beachtete Hautatfektiou. — Ar- 
ning, E. u. Lewandowsky, F. 
— CX, 3. 

Noma. — Über — Breuer, M. — 
CVI. 394. 

Nomenclatnra dermatologica. — Mi¬ 
be Ui und Philippson. — CX. 
296. 

Nomenclatura dermatologica. — Mi- 
belli, V. - CX. 361. 

Novojodin, ein neues Ersatzmittel 
für Jodoform. — Polland — CVI. 
438. 


o. 


Orchitis im nicht herabgestiegenen 
Hoden nach einer Attacke von 
Parotitis epidemica. — Ein Fall 
von — Mitchell, W. S. — CIX. 
555. 

Orchitis und Funikulitis. — Ein 
Fall von beginnender Hodengan¬ 
grän bei eitriger rechtsseitiger — 
Peiper. — CVIII. 362. 

Orient, Cultures, Reproduktion ex- 

f >erimentale. — Recherches sur 
e bouton d* — Charles, N. u. 
Manceaux, L. — CVIII. 301. 
Orientbeule. - K. D. - CVIII. 281. 
CIX. 537. 

Orientbeule. — Ein Fall von — 
Adami, M. — CVI. 395. 
Orientbeule von Cambay, Indien. — 
Weitere Beobachtungen über die 
Leishmania tropica aer — Row, 
R. — CVIII. 302. 

Orificium ext. urethrae. — Primäre 
Diphtheritis des — Ho well, A. 
— CIX. 324. 

Osteomyelitis des Gesichtsskelettes 
im Zusammenhang mit dem Epi¬ 
thelstrang der Gaumenraphe eines 
Neugeborenen— Bergengruen, 
P. — CIX. 380. 

Osteomyelitis (Spina ventosa) mit 
Lupus Pernio. — Über Kombina¬ 
tion von chronischer — Rieder, 
H. - CVI. 385. 

Otolog. Gesellschaft. — 3 Demonstra¬ 
tionen in der österr. — Beck, 
0. - CX. 561. 

Oxydasen und Peroxydasen. — Uber 
— Kreibich, C. — CVII. 512. 


ödem des Beines und Fußes. — 
Lymphatisches — Morris, H. 
— CVI. 403. 

Oedema cutis dyspepticum und 
Asthma bronchiale dyspepticum. 
— Beitrag zur Lehre von den 
gastrointestinal en Autointoxikati- 
onen: — Stähelin, R. — CVIII. 


804. 

Ohrmuschel. Resektion. Heilung. — 
Einseitige Hyperplasie der — 
Urbantschits cd, E. — CX.367. 


Onyohogryphosis. — K. D. — CIX. 


Onychomykosls. — Low, C. — CX. 
380. 

Opsoninen. — Wrightsche Lehre von 
den — Schindler. — CIX. 219. 


P. 


Pagetschen Brustkrebses. — Die 
klinische Bedeutung des sog. — 
Hirschei. — CIX. 389. 

Pal&ogenesis. — Bemerkungen über 
— Hutchinson, J. — CVII. 512. 

Papillae filiformes. — Starke Hyper¬ 
trophie und Schwarzfarbung der 

— K. D. — CVin. 267. 

Papillome der Blase. — Die Fulgu- 
rationsbehandlung der — Buer- 
ger, L. — CIX. 324. 

Papillome der Harnblase. — Bemer¬ 
kungen zur operativen Behand¬ 
lung der — Walker, Th. — 
CIX. 324. 


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XXVIII 


Sach-Register. 


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Papulöse und ulzeröse Krankheit. 
— Eigentümliche — K. D. — 
CVII. 469. 

Paraffinschnitte. — Drei neue Färbe¬ 
methoden für — Pappenheiro, 
A. — CIX. 334. 

Parakeratosis variegata. — K. D. — 
CVII. 466. 

Parapsoriasis en gouttes. — K. D. 
— CVI. 367. 

Parapsoriasis en gouttes. — Ge¬ 
wöhnliche — K. D. — CX. 277. 
*Parapsoriasi8 en gouttes zu . der 
Brocqschen Krankheit. — Ober 
die Beziehungen der — Heller, 
F. — CVIII. 71. 

Parapsoriasis en plaques (Brocq). 

— Bogrow. — CVIII. 291. 
Parapsoriasis en plaques (Brocq) 
— Zur Klinik und Diagnose der 
— Bogrow. — CVII. 483. 
Paraurethraler Abszeß — geheilt 
durch Leukofermentinjektion. — 
Hannes, W. — CVIII. 368. 

Parotismischgeschwülste. — D. — 

CX. 286. 

Pechkrebs (pitch cancer). — Ste¬ 
phens, A. — CVI. 379. 
Pediculoides ventricosus. — Erup¬ 
tion durch — Ducrey. — Ca. 
299. 

Peenash. — Die Behandlung der — 
Lindsay, J. W. — CX. 380. 
Pelade d’origine dentaire. — Sur 
un cas de — Jacquet, L. und 
Rousseau, D. — CIX. 371. 
Pellagra. — Long, J. D. — CVI. 

409. 

Pellagra, der seinen Ursprung in 
Pensylvania hatte. — Ein Fall 
von — Hartzell, B. — CX. 
567. 

Pellagra. — Die klimatische Behand¬ 
lung der — Bass, C. C. — CVI. 

410 . 

Pellagra. — Diskussion über — 
Price, R. P., Ravogli u. a. — 
CIX. 376. 

Pellagra in Ohio. Bericht über einen 
Fall. — Corlett, W. Th. und 
Schultz, 0. Th. — CX. 300. 
Pellagra. Kurzer Bericht über die 
Theorien^ die Ursache der Pel¬ 
lagra, mit Mitteilung eines Falles, 
der in New-York city vorkam. — 
Co Hins, J. — CIX. 375. 


Pellagra mit analytischer Studie von 
55 sporadischen Fällen. — Tu¬ 
ck er, B. — CIX. 876. 

Pellagra mit Salvarsan behandelt — 
Nice, Ch., Mc. Lester, J. u. 
Torrance, G. — CX. 567. 

Pellagra. — Progress Report on the 
Investigation of — Sambon, L. 
VV. - CVIII. 309. 

Pellagra. — Transfusion bei — C o 1 e, 
M. P. — CX. 668. 

Pellagra, wie wir sie in Italien sehen; 
alte und neue Theorien. — Die 
— Caccini, A..— CX. 668. 

Pellagra. — Zur Ätiologie der — 
Hausmann, W. — CVI. 408. 

Pellagra. — Zur Pathogenese der 
— Raubitschek, H. — CVI. 
405. 

Pemphigus. — K. D. — CX. 289. 

Pemphigus acutus. — Über — Neu¬ 
feld. - CVIII. 807. 

Pemphigus. — Ätiologische Unter¬ 
suchungen über den tropischen 
— Bertarelli, E. u. Paran- 
hcs, U. — CX. 320. 

Pemphigus auf Narben. —- Trau¬ 
matischer, nicht kongenitaler — 
Le Blaye, R. - CVIII. 561. 

Pemphigus der Tropengegenden. — 
Ätiologische Untersuchungen über 
den — Bertareili, E.,rarau- 
hos, U. — CX. 566. 

Pemphigus foliaceus. — K. D. -— 
CVII. 463. CVIII. 267. 

Pemphigus foliaceus. — Schalek, 
A. — CVI. 401. 

Pemphigus foliaceus. — Ein weiterer 
Fall von — Low, R. — CVIII, 
290. 

Pemphigus in Kombination mit se¬ 
niler Hautatrophie. — K. D. — 
CIX. 228. 

*Pemphigus Störungen der Koch¬ 
salzausscheidung vor? — Liegen 
beim — Stümpke,G. — CVIII. 
467. 

*Pemphigu$. — Über — Joseph, 
M. - CX. 399. 

Pemphigus vegetans mit Bemerkun- 

f en über die Behandlung. — Ein 
all von — Per net, G. — CVIII. 
307. 

*Pemphigus vegetans, treated on 
general lines and by means of 
vaccines. — A case of — P e r n e t, 
G. — CX. 509. 


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Sach-Register. 


XXIX 


*Pemphigu8 vegetans. — Über — 
Cronquist, 0. — CVI. 143. 

Pergenol und seine Anwendung in 
der dermatologischen Praxis. — 
Über das feste Wasserstoffsuper¬ 
oxyd-Präparat. — Richter, P. 
- CYIII. 329. 

Periadenitis mucosa necrotica recur¬ 
rens. — S nt ton, R. L. — CVII. 
498. 

Periprostatische Aponeurosen und 
Hohlraume. Penprostatische Ei¬ 
terungen. — Aversenq u. Di- 
eulafe. — CVII. 487. 

Pernionen. — Keloide nach ulzerier- 
ten — K. D. — CIX. 533. 

Peroxydase. — Der histochemische 
Nachweis der — Fischei, R. 
— CIX. 331. 

Personalien. CVII. 570. CX. 384. 

Pflaster. — Eine leichte und schmerz¬ 
lose Methode zur Entfernung ad¬ 
häsiver — Beardsley, E. J. G. 
— CIX. 566. 

Pharmakologie als Grundlage der 
Arzneibebandlung. — Die experi¬ 
mentelle — Meyer, H. H. und 
Gottlieb, R. — Besprochen von 
Zumbusch. — CVIII. 381. 

Phimose im Kindesalter. — Stumpfe 
Behandlung der — Stuhl, K. — 
CIX. 326. 

♦Phytonosen. — Über einige — 
Kanngiesser, F. — CIX. 521. 

Piedra nostras. — Dohi u. Ohno. 
— CVIII. 641. 

Piffard. — Erinnerung an — Fox, 
G. H. — CVII. 499. 

Pigmentation. — Haut- — Dyson, 
W. — CX. 536. 

Pigmentbildung. I. Bildung der ver¬ 
zweigten Pigmentzellen im Ro¬ 
geners te des Amphibienschwanzes. 
II. Transplantations versuche an 
pigmentierter Haut. — Studien 
über — Winkler, F. — CVII. 
509. 

’Pigmentbildung. — Ein Beitrag zu 
Versuchen über postmortale — 
Winternitz, R. — CVII. 293. 

Pigmentierung. — Ungewöhnliche — 
Varney, Rockwell, H. und 
Jamieson, R. C. — CVII. 497. 

Pigments. — Über die Entstehung 
des melanotischen Haut- — 
K reib ich. — CX. 358. 


Pigmentsarkom. — Ein Fall von 
Kaposis — Mendes da Costa. 
— CIX. 379. 

Pigmentsarkom. — Multiples idio¬ 
pathisches — K. D. — CVI. 365. 

Pikrinsäure und ihre chirurgische 
Verwendung. — Die — Ehren- 
fried, A. — CIX. 564. 

Pirquetsche Reaktion bei aspezifischer 
und spezifischer Überempfindlich¬ 
keit der Haut. — Über — Bern¬ 
heim-Karrer. — CVIII. 295. 

Pityriasis rosea. — K. D. — CVIII. 
269. CIX. 231. 

Pityriasis rubra pilaris. — K. D. — 
CVII. 464. CIX. 216. CX. 292. 

Pityriasis rubra pilaris als Familien¬ 
krankheit. — de Beurmann, 
Bith u. Heu y er. —CVIII. 286. 

Pityriasis rubra pilaris mit Bemer¬ 
kungen über die Ätiologie dieser 
Affektion. — Tomkinson, G. 
— CVIII. 307. 

*Plasmazellen — Über einige Trans¬ 
formationsformen der — Mc. 
Donagh, J. E. R. — CIX. 441. 

Pneumaturie. — Ein Beitrag zur 
Kenntnis der — SörenseD, £. 
- CIX. 558. 

Poikilodermie (Atrophodermia ery- 
thematoides). — K. D. — CVII. 
457. 

Pollutionen, Spermatorrhoe, Impo¬ 
tenz in Abhängigkeit von der 
Prostata. — Über — P o r o s z, M. 
— CVIII. 377. 

Pollutionen und Verwandtes nebst 
mediko- historischen Notizen. — 
Weiteres über — N ä c k e. — 
CVIII. 335. 

Priapismus. — Ein Fall von — 
Abraraow. —; CIX. 660. 

^Priapismus. — Über — Scheuer, 
0. - CIX. 449. 

Primeldermatitis. — Förster, 0. H. 
— CVI. 407. 

Propäsin, einem neuen kräftigen und 
ungiftigen Lokalanästhetikum. — 
Praktische Erfahrungen mit — 
Kabisch. — CVI. 437. 

Prostata. — Innere Sekretion der 
— Serrallach u. Parös. — 
CIX. 240. 

Prostatahypertrophie. — Beitrag zur 
Pathologie der sogenannten — 
Tsunoda, J. — CVHI. 369. 


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XXX 


Sach-Register. 


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Prostatahypertrophie. — Die Patho- 
logie der — Pau 1, F. T. — CVTH. 
372. 

Prostatahypertrophie im Röntgen- 
bild. — Über die Darstellung der 
— Burckhardt u. Floerken. 
— CVIII. 378. 

Prostatahypertrophie uach Prostatek¬ 
tomie. — Zur Frage der rezidi¬ 
vierenden — Lumpert.— CIX. 
558. 

Prostatahypertrophie. — Über die 
Indikationen der verschiedenen 
operativen Methoden der — 
Bensa. — CVIII. 378. 

Prostatahypertrophie und die sexu¬ 
ellen Funktionen nach der Frey- 
erschen Prostatektomie. — Die 
Ductus ejaculatorii bei — Le¬ 
gneu u. Papin. — CX.312,636. 

Prostataimmisor. — Ein neuer Gold¬ 
schmidtscher — Schlenzka,A. 
— CIX. 567. 

Prostatasekrete. — Zur Biologie 
meiner Infusorien. Ihr Vorkom¬ 
men im — Zelenew. — CVII. 
506. 

Prostatektomie bei einem Kranken, 
der seit 9 Jahren eine Blasen¬ 
fistel hatte. — Transvesikale — 
Patel u. Cotte. — CIX. 550. 

(Prostatisme sans prostate). — Die 
chronische Kontraktur des Collum 
vesicae urinariae. — Cholzoff, 
B. N. — CVIII. 374. 

Prostituierten mit erhaltenem Hy¬ 
men. — Photographie einer — 
D. — CVIII. 629. 

^Prostitution. — Beitrage zur Sta¬ 
tistik der Berliner — P i n k u 8, 
F. - CVn. 143. 

Prostitutionsfrage in New York. — 
Die — Bierhoff, F. — CVH. 
484. 

Protargols in warmer Lösung. — 
Die Anwendung des — Chrze- 
litzer. — CVIII. 365. 

Prurigo Hebrae zur Tuberkulose. — 
Das Verhältnis des — Boas, H. 
- CVI. 416. 

Prurigo und die Papel auf urtikari- 
eller Basis. — Holder, 0. H. — 
CX. 302. 

Pruritus cutanens universalis. — 
Über den — Winkler, F. — 
CVHI. 657. 


Pruritus, den Erythemen und der 
Urtikaria vorkommenden inneren 
Störungen mit besonderer Berück¬ 
sichtigung des Gastrointestinal¬ 
kanals. — Beitrag zu den bei dem 
— Ahlendorf,M. — CVIII. 304. 

Pseudoarea Celsi. — K. D. — CVII. 
450. _ 

Pseudo-Pelade de Brocq.— Über 
— Ostrjakow. — CvUI. 279. 

Psoriasis als Antwort anf die Ar¬ 
beit von Brocq. — Erwägungen 
über die Ätiologie der — Pol¬ 
litzer. — CVI. 401. 

Psoriasis anläßlich der letzten Pu¬ 
blikationen aus Amerika. — Er¬ 
wägungen über die Ätiologie der 
— Brocq, L. — CVI. 400. 

Psoriasis. — Atypische — K. D. — 
CVII. 449. CIX. 228. CX 287. 

^Psoriasis der Handflächen. — Bei¬ 
trag zur Histologie der — Has- 
lund, P. — CX. 233. 

Psoriasis der Nagelmatrix. — K. D. 
— CX. 284. 

Psoriasis, Melanodermie und Arsen- 
keratose. — Mit Arsen behandelte 
— Eyraud. — CIX. 239. 

Psoriasis mit Arthritis deformans. 

K. D. — CIX. 533. 

Psoriasis mit sekundärer Dermatitis 
generalisata exfoliativa. — K. D. 
— CIX. 631. 

Psoriasis. — Röntgenogramme von 
Arthritis deformans bei — D. — 
CIX. 633. 

Psoriasis. — Studium über die Histo¬ 
logie und die Pathogenesis der 
— Haslund, P. — CX. 664. 

Psoriasis. — Untersuchungen über 
den medizinischen Stoffwechsel 
bei — Haemmerli, Th. — CX. 
814. 

Psoriasis vulgaris acuta mit Pityri¬ 
asis versicolor. — K. D. — CVII. 
44L 

Psoriasis vulgaris. Uber Dermotro- 
pismu8. Theorie der Pathogenese 
der Psoriasis vulgaris. — Ünter- 
suchuugen über — Lipschütz, 
B. — CVI. 399. 

Psoriasis vulgaris. — Z ur Ät iologie 
der - Seil ei, J. — CVI. 400. 

Psoriatikern. — Zur Frage der 
Veränderung des N-Sto ffwec hsels 
bei — Hainrath. — CVHI. 306. 


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Sach-Register. 


XXXI 


Purpura annularis teleangiectodes 
(Majocchi). — Beitrag zum kli¬ 
nischen und anatomisch-patho¬ 
logischen Studium der — Os- 
sola. — CX. 299. 


»Purpura annularis teleangiectodes 1 *. 
— Über einen Fall von — Ra- 


daeli, F. — CX. 320. 

Purpura haemorrhagica bei Keuch¬ 
husten. — Knight, H. W. — 
CVI. 415. 


Puri 


der 

von 


irpura mit Blutungen aus 
Mundschleimhaut, infolge 
Hämorrbagien ins Gehirn und 
Kleinhirn letal endigend. — 
Schwere — Balzeru. Burnier. 
— CIX. 633. 


Purpura mit Intussuszeption. — 
Henochs — B e t h a m, R. — CVIII. 
305. 

Purpura mit tödlicher Gehirnblutung 
im Kindesalter. — Über einen 
eigenartigen Fall von — 8 c h m e y, 
F. — CIX. 376. 

Purpura nach Jodpräparaten. — 
Knowles, F. C. — CVI. 404. 
Purpura oder Purpura abdominalis. 
— Ein Fall von Henochs — 
Macmil 1 an, S. — CIX. 376. 
Purpura variolosa. — Ein Fall von 
— Feinberg, A. — CX. 667. 
Pustula maligna. — Zwei Fälle von 
— Parry, L. A. — CVIII 294. 
Pyelitis. - Sp ontane Heilung der 
akuten — Chambard. — CIX. 
560. 

Pyodermien. — Bemerkung zur Bak¬ 
teriologie der — Dubreuilh u. 
Brandeis. — CVI...881. 
Pyodermitiden. — Zur Ätiologie der 
— Zelenew. — CVIII. 300. 
Pyrogallolerythems. — Beitrag zur 
Kasuistik des — Hoffmann, K. 
E. - CVHI. 330. 


R. 

Radiodermatitis und Radioneuritis. 

— K. D. - CVIII. 641. 
Radiotherapie. — Beitrag zur — 
Scaduto, G. — CVIII. 818. 
Radiotherapie. — Der Filter in der 
— Belot, J. - CVI. 432. 
Radium in der Chirurgie. — Abbe, 
R. — CVI. 426. 


Radium in der Heilkunde. — Wich- 
mann, P. — Besprochen von 
Juliusberg, F. — CVII. 668. 

Radiumbehandlung — Über derma¬ 
tologische — D r e u w. — CX. 
541. 

Radiumemanation auf die Phago¬ 
zytose (Opsonine). — Einfluß der 
— Reiter, H. — CVI. 433. 

Radiumtherapie bei malignen Er¬ 
krankungen. — Die Technik und 
die Resultate der — Dominici, 
H. u. Warden, A. A. — CVI. 
433. 

Radiumtherapie. — Übermoderne — 
Heuss, E. - CIX. 568. 

Rattensarkom und Mäusekarzinom 
auf neugeborene Tiere. — Die 
Übertragung von — Buschke, 
A. - CIX. 342. 

Raynaudsche Krankheit beim Säug¬ 
ling. — Beck, C. — CVI. 414. 

Raynaudschen Krankheit. — Zur 
Kenntnis der sogenannten — 
Kolisch. — CVI. 413. 

Recklinghausen durch Fibrolysin- 
injektionen. — Besserung der 
Erscheinungen des Morbus — K. 
D. — CVII. 449. 

Recklinghausen. — Über einen Fall 
von multiplen Hautfibromen mit 
Nebennierengeschwulst. Ein Bei¬ 
trag zur Kenntnis des sogenann¬ 
ten Morbus — Kawashima, K. 
— CX. 366. 

Recklinghausenschen Krankheit. Kli¬ 
nische, pathologisch-anatomische 
und histologische Beobachtungen, 
mit besonderer Berücksichtigung 
des Hautnervensystems. — Bei¬ 
trag zur — Vignolo-Lutati, 

C. - CVII. 473. 

(Reis ) Diät bei akuten entzündlichen 
Krankheiten der Haut. — Per¬ 
sönliche Erfahrungen mit einer 
sehr beschränkten — Bulkley, 

D. — CIX. 562. 

Reisnahrung bei gewissen akuten 
Erkrankungen der Haut. — Über 
den Wert der — Bulkley, D. 
— CVIII. 317. 

Residualharns in der Harnblase. — 
Zur Frage der Konstatierung des 
— Fraenkel. — CIX. 652. 

(Phinopharyngitis mutilans und an¬ 
dere ulzeröse Prozesse). — Kasu- 


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XXXII 


Sach-Register. 


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istische Beitrage zur Pathologie 
der Südsee-Eingeborenen. — 
Ful leborn, F. — CIX. 366. 

Rhinophym und seine operative Be¬ 
handlung. — Das — Sick, C. — 
CIX. 567. 

Rhinophyma. — D. — CX. 529. 

Rhinophyms. — Beitrag zum Stu¬ 
dium des — C1 e r c, L. — CVI. 
377. 

Rhinophyms. — Die Behandlung des 
— Pels-Leusden. — CIX. 566. 

Rhinosklerom. — Einige Bemerkun¬ 
gen über den Bazillus des — 
Brault, J. u. Masselot, L. — 

cvm. 3oo. 

Rhinosklerom. Kritische und experi¬ 
mentelle Studie. — Frischscher 
Bazillus und — P a s i n i, A. — 
CX. 318. 

Rhinosporidium Kinealyi in unge¬ 
wöhnlicher Lokalisation. — In¬ 
gram, A. C. — CVI. 396. 

Rhus toxicodendrou. — Ein Fall 
von Dermatitis durch — Nett, 
H. W. — CVI. 408. 

Ringworm der Finger, vergesell¬ 
schaftet mit Tinea barbae. — 
Kulturen von violettem Tricho¬ 
phyton endothrix von einem Falle 
von „ekzematoidem“ — D. — 
CX. 531. 

Ringworm. — Die Behandlung des 
— Abraham, Ph. S. — CVIII. 
325. 

Ringworm. — Kulturen von ekzema- 
toidem — D. — CX. 295. 

Röntgenbehandlung bei malignen Tu¬ 
moren. — R u 8 8 e 1, B o o g 8, 
Jicinsky u. Rudis. — CVIII. 
321. 

Röntgenbehandlung. — Die notwen¬ 
digen Bedingungen zur Erreichung 
radikaler Heilungen durch die — 
Freund, L. — CVI. 429. 

Röntgenbestrahlung der Hautkrank¬ 
heiten. — Die Indikationen and 
die Methodik der — Alexander, 
A. — CVI. 431. 

Röntgenbestrahlung größerer Haut¬ 
bezirke. — Anhang zur Koppel- 
sehen Arbeit: Über gleichmäßige 
— Levy-Dorn. — CX. 646. 

Röntgenbestrahlung größerer Haut¬ 
bezirke. — Über gleichmäßige — 
Koppel. — CX. 545. 


Röntgenbestrahlungen auf Blut, blut¬ 
bildende Organe, Nieren and 
Tnstikel. — Die Wirkung lokali¬ 
sierter, in Intervallen erfolgenden 
— Peters, E. — CVIII. 319. 

Röntgendermatitis und Röntgen¬ 
schutz. — Hall-Edwards, J. 
— CVI. 422. 

Röntgeneinrichtungen in Land- und 
Schiffdlazaretten mit Berücksich¬ 
tigung des ökonomischen Betrie¬ 
bes und der erforderlichen Schutz¬ 
maßregeln für Arzt und Bedie¬ 
nungspersonal. — Über moderne 
— Mohr. — CVIII. 321. 

Röntgenfiltern in Bezug auf die 
HauptBtrah lang. — Über die rich¬ 
tige Situierung von — Bordier, 
H. — CVIII. 319. 

Röntgenphotographie. — Zwei Be¬ 
obachtungen mit der — Desnos. 
— CVIII. 376. 

Röntgenröhren. — Distanzmesser für 
— Holzknecht, Gu. — CVI. 
428. 

Röntgenstrahlen. — Die Behandlung 
der Verbrennungen durch — 
Eddowes, A. — CVIII. 320. 

Röntgenstrahlen in der Therapie. — 
Bemerkungen vom Standpunkte 
des Physikers aus. — Thom¬ 
son, J. J. — CVI. 429. 

Röntgenstrahlen in der Therapie der 
Hautkrankheiten. — Die Anwen¬ 
dung der — Löwenberg. — 
CVIII. 321. 

Röntgenstrahlen in der Therapie. — 
Die — Thomson, J. J. — CVI. 
430. 

Röntgenstrahlen in der Therapie. — 
Eine Methode zur Messung der 
— Meyer. — CIX. 569. 

Röntgenstrahlen. — Über die Be¬ 
dingungen zur Erzielung von Heil¬ 
resultaten durch — Freund, L. 
— CVIII. 319. 

Röntgenstrahlenmessung. — Zur — 
Strauss, A. — CVI. 423. 

Röntgentaschenbuch. — Sommer, 
E. — Besprochen von Jung- 
mann, A. — CVIII. 571. 

Röntgentherapeutische Frühreaktion. 
— Die — S c h m i d t, H. E. — 
CVI. 431. 

Röntgentherapie in der Dermatolo¬ 
gie. — Die — Merz, H. — CIX. 
569. 


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Sach-Register. 


XXXIII 


Röntgen- und Hochfrequenz-Apparat. 
— D. — CIX. 219. 

Röntgen- und Radiumtherapie. — 
Entwicklung und gegenwärtiger 
Stand der — Mefrowsky, E. 
— CVIIL 318. 

Röntgen- und Radiumwirkungen. — 
Die biochemische Wirksamkeit 
verschiedener Strahlungen. Die 
biochemische Wirksamkeit ver¬ 
schiedener — Guillemout, H. 
— CVI. 484. 

Röntgen* und Ultraviolettstrahlen 
auf Bakterien; Beobachtung unter 
dem Ultramikroskop. — Einwir¬ 
kung der — Bordier, M. M. u. 
Horaud, R. - CVI. 423. 

Röntgen- und Ultraviolettstrahlen auf 
Protozoen. — Einwirkung der — 
Bordier, H. u. Horaud, R. — 
CVI. 429. 

Rosacea und äußeren Augenerkran¬ 
kungen. — Über die Beziehungen 
zwischen der — Erdmann. — 
CIX 381. 

Röteln. — Über — Schey, 0. — 
CVI. 383. 

Rotz. — Vergleichende Untersuchun¬ 
gen zur Auswertung der diagno¬ 
stischen Methoden bei — Möller, 
M., Gaehtgeus, W. und Acki, 
K. — CIX. 845. 

Russische Körperchen.— Miller, 
Willongliby, J. — CVI. 374. 

s. 

Sabouraild. — Weitere Mitteilungen 
über die Skala zum — Holz- 
kn echt, Gu. — CVI. 428. 

8alizylpräparate. — Über die Re¬ 
sorption und Ausscheidungsdauer 
einiger — Pinczower, E. — 
CVI. 418. 

Salvarsans auf den Stoffwechsel und 
da9 Blut des gesunden Organis¬ 
mus. — Der Einfluß des Ehrlich- 
sohen — Pawlow. — CX. 553. 

Sandelölgebrauch. — Urobilinikterus 
nach — Martineck. — CVIIL 
367. 

Saponine wissen? — Was soll der 
Dermatologe über — Kobert, 
R. — CIX. 566. 

*8arcoma idiop. multiplex baemor- 
rhagicum (Kaposi). — Über das 

Arcb. f. Darmat. u. 8yph. 


sog. — Dalla Favera, G. B. — 
CIX. 387. 

Sarcoma idiopathicum. — K. D. — 
CX. 284. 

Sarcoma idiopathicum haemorrha- 
gicum Kaposi. — K. D. — CVU. 
444. CVIII. 267. 

Sarcoma ipiopathicum haemorrha- 
gicum multiplex. — K. D. — CVII. 
470. 

Sarcomatosis cutis. — K. D. — 
CVII. 464. 

Sarcopsylla penetrans („puce chi- 
que - ). — D. — CVm. 276. 

*Sarkoid. — Beitrag zur Kenntnis 
des Boeckschen benignen — 
Galewsky, E. — CX. 186. 

Sarkoid Darier. — Ein Fall von 
subkutanem — Jader Cap¬ 
pel li. — CVII. 501. 

Sarkoid, das besser als benignes 
Miliarlupoid BoeckB bezeichnet 
wird, lokalisiert ausschließlich am 
Handrücken und Dorsum der 
Finger in Form eines kreisför¬ 
migen Exanthems. — Ein Fall 
von gutartigem — Bogolj epo w. 
— CIX. 348. 

Sarkoide Tumoren der Haut mit 
einem Bericht über einen Fall 
vom Typus Boeck. — Fox, G.H. 
und Wile, U. J. — CX. 807. 

Sarkoids. — Zur Kenntnis des Boeck¬ 
schen — Behring. — CVI. 388. 

Sarkom der Nase, das ein Rbino- 
sklerom vortäuschte. — Bündel- 
förmiges — Darier. — CIX. 238. 

♦Sarkom mit Knochenmetastasen. — 

Multiples idiopathisches Haut- 

Zumbusch, L. v. — CVII. 329. 

Sarkom. Sekundäre Sarkomatose der 
Haut. — Primäres subkutanes — 
Minassian. — CVII. 515. 

Sarkom. — Ungewöhnliche Form 
von — K. D. — CIX. 288. 

Sarkom. — Zikatrisierendes — K. 
D. — CX. 582. 

Sarkoma Kaposi. — Beobachtungen 
an drei Fällen von — Cavag- 
nis, G. — CX. 821. 

Sarkomatose der Haut. — Infantile 
— Dubreuilh. — CX. 810. 

8arkome. — Zur Statistik und 
Kasuistik der Blasen- — Mun- 
ves, Ch. — CIX. 667. 

Sarkomentwicklung auf einer Narbe. 
— Simon, H. — CX. 364. 

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XXXIV 


Sach-Register. 


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Sauerstoffbad, seine Wirkungsweise 
und seine therapeutische Verwen¬ 
dung. — Das — Scholz, F. — 
cvm. 330. 

Säurefesten Bazillen. — Verglei¬ 
chende Untersuchungen mit den 
praktisch wichtigen, — Jan cs 6, 
N. und Elfer, A. — CIX. 853. 

Scabie8. — Akute Nephritis im 
Verlaufe der — Dind. — CVI. 
396. 

Schanker auf Narben (Symphysis). 
— Weiche — Schnittkind. — 
CIX. 551. 

Scharlach. — Anormaler Cor- 
lett, W. Th. und Cole, H. N. 
— CVI. 381. 

Scharlach (der Scharlacherkrankung 
zweiter Teil). — Über — Pos¬ 
pischill, D. und Weise, F. — 
CVI. 382. 

Scharlach. — Exanthem an den 
Ellbogenfalten als Prodromal - 
erßcheinung bei — Pastia, C. 
— CX. 370. 

8charlach. — Myokarditis und plötz¬ 
licher Tod bei — Weill, E. u. 
Mouriquard, G. — CIX. 344. 

Scharlach. — Septikämie und 
Drüsenveränderungen bei — Hu- 
tinel v. — CX. 370. 

Scharlachfiebers. — Streptokokken, 
die Erreger des — Thomas,M. 
— CX. 371. 

Scharlachhaut — Über die — 
Hlava, J. — CX. 371. 

Scharlachs. — Beiträge zur Kennt¬ 
nis des — Gigon, A. — CVIII. 
293. 

Scharlachsalbe. — Beitrag zur gif¬ 
tigen Wirkung der — Gurbski, 
S. — CVIII. 328, 349. 

Schlafkrankheit. — Hauteruptionen 
bei der — K. D. — CX. 291. 

8chleimhautulzeration in Mund und 
Rachen. — Familiär auftretende 
rezidivierende — Straudberg. 
— CX. 549. 

Schleimiger Degeneration der Haut. 
— Ein seltener Fall von — 
Lewts chenkow. — CVI. 414. 

Schutzpockenimpfung. — Über die 
Exantheme nach — Biehler, 
M. — CVIH. 293. 

8chwangerschaft8dermatosen im be¬ 
sonderen und Schwangerschafts¬ 
toxikosen überhaupt. — Normales 


Schwangerschaftsserum als Heil¬ 
mittel gegen — M a y e r, A. — 
CX. 665. 

Schwefelpräparat. — Über ein neues 
— Joseph, M. u. Kaufmann, 
L. — CIX. 666. 

Schwefelpräparate. — Ein Beitrag 
zur Geschichte und Chemie der 
in Wasser löslichen organischen 
— Helmers, 0. — CIX. 666. 

Schwefels in der Dermatologie. — 
Über die Wirkung des — Bris- 
son. — CVI. 419. 

Schweinerotlanf beim Menschen. — 
Über einen Fall von — Linse r. 
— CVIII. 556. 

Sclerema neonatorum.—Über einen 
Fall von — Sedgwick, R. E. 

- CIX. 373. 

SclOroderma circumscriptum. — Ein 
mit Oudinschem Strom geheilter 
Fall von — Herzfeld, A. — 
CVIII. 650. 

Sclerodermle en bandes und en pla- 
ques. — K. D. — CVIII. 547. 

Sectio alta. — Technik der — 
Paste au. — CVIII. 563. 

Seifen. — Über Hydrolyse von — 
Runge, P. u. Görbing, J. — 
CIX. 666. 

Separators nach Luys. — Ein In¬ 
strument zur exakten Anwendung 
des — Taddei. — CVIII. 562. 

*Septic6mie sporotrichosique. — Un 
cas de — Hodara, M. u. Fuad 
Bey. — CX. 887. 

Serumreaktion. — Über einen Fall 
von unmittelbar einsetzender — 
Pryce, A. M. - CIX. 364. 

Sexualabstinenz. — Zur Frage der 
Gefahren der — Rohleder, H. 

- CVII. 485. 

Sexualhygienischen Erziehung un¬ 
serer Jugend. — Weitere Schritte 
in der Frage der — Ul 1 mann, 
K. — CVII. 485. 

Sexualhygienischen Literatur seit 
1908. — Index bibliographicus 
der — Loeb, F. — CYll. 484. 

Sexuelle Leben unserer höheren 
Schüler. — Über das — Mei- 
rowsky, E. — CVI. 464. 

Sinushaare. — Vergleichende Unter¬ 
suchungen über die Nerven der 
— Szymonowicz, W. und 
Zaczek, J. — CVII. 609. 


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Sach-Register. 


XXXV 


8kabi«s. — Eine vorläufige Mit¬ 
teilung über das Vorkommen von 
Eosinophilie bei — Scham berg, 

J. F. u. S t r i c k 1 e r, S. — CX. 
380. 

Skabies- — Eosinophilie bei — 
Kolmer, J. A. — CX. 806. 
Skabies und Nephritis. — Braune. 
— CVI. 399. 

Skiersdaktylie. — K. D. — CIX. 
226. CX. 289. 

8klerodaktylie mit subkutanen Kalk- 
kon krem enteil. — Ein Fall von 
— Scholefieldt, R. E. und 
Weber Parkes. — CX. 638. 
Skierödem. — K. D. — CVII. 440. 
Skierödem und seine Beziehungen 
zu den Sklerodermien. — Das — 
Bamberger, E. — CVIII. 313. 
Sklerodermie. — K. D. — CIX. 228. 
Sklerodermie ausgehend von Sklero- 
daktylie. — Universelle — K. D. 
— CIX, 228. 

Sklerodermie. — Bandförmige — 

K. D. — CIX. 229. 

8klerodermie. — Beitrag zur Kasu¬ 
istik der — Kono, M. — CX. 
667. 

8klerodermie. — Die Organotherapie 
der — Roques, E. — CVI. 426. 
8klerodermie. — Halbseitige — K. 
D. — CVII. 431. 

8klerodermie mit hartnäckigen Ge¬ 
schwüren an den Beinen, unter 
Schmierkur sehr gebessert. — K. 
D. — CVI. 366. 

'Sklerodermie mit Hemiatrophia 
facialis. — Afzelius, A. — 
CVI. 8. 

Sklerodermie ; nebst einigen Bemer¬ 
kungen. — Zwei Fälle von fron- 
tonasaler — S e q u e i r a, J. H. 

- CVm. 663 . 

^Sklerodermie. — Über eine dem 
Lichen sclerosus (Hallopeau) an¬ 
genäherte Form der zirkumskrip¬ 
ten — Fischer, W. — CX. 169. 
Sklerodermie. — Universelle — K. 
D. — CVII. 466. 

8klerodermie. — Verkalkungen im 
Unterhautzellgewebe und — Thi- 
bierge u. Veissenbach. — 
CVIII. 669. 

Sklerom. — Zahnfleisch- — Kah¬ 
ler. — CX. 667. 

Skleroms (Rhinoskleroms) in Ru߬ 
land. — Zur Statistik und dem 


Vorkommen des — Wolko- 
witsch, N. — CX. 567. 

Skleroms. — Zur Röntgentherapie 

des — Bohaö. — CVIII. 320. 

Skolopendrenbisse und einiges über 
Skorpionenstiche. — Sechs an mir 
selbst beobachtete — Schnee. 
- CX. 380. 

Skorpionenstichen. — Zwei Fälle von 
Gangrän infolge von — Thom, 
G. — CVIII. 314. 

Skrofulodermen ohne Aufbruch. — 
K. D. - CIX. 635. 

Skrophuloderma mit Röntgenstrahlen 
behandelt. — Ein Fidl von — 
Nadler, A. G. — CVII. 494. 

„Skrofulösen“ Kinder im 
hospital“ mittels der 
suchuugsverfahren v. Pirquets und 
Wassermanns. — Eine Unter¬ 
suchung der — H e r t z, R. und 
Thomsen, 0. — CX. 373. 

Soormykose der Haut im frühen 
Säuglingsalter. — Über eine — 
Ibrahim^ J. — CIX. 359. 

Spermareaktion. — Neuer Beitrag 
zu meiner — Barberio, M. — 
CIX. 660. 

Spermatozoon im weiblichen Genital¬ 
trakt bei Effluvium seminis. — 
Über das Verhalten der — Na- 
tanson u. Königstein. — 
CVIII. 379. 

Spermatozoon in alten Sperma¬ 
flecken. Ein neues Mazerations- 
resp. Anreicherung«- und Färbe¬ 
verfahren. — Zur Auffindung der 
— Gasis, D. — CVIII. 371. 

Spirochaetenbefunde und deren äti¬ 
ologische Bedeutung bei spitzen 
Kondylomen, Balanitis ulcerosa 
und Ulcus gangraenosum. — Über 
— Löwenberg. — CVIL 480. 

Sporotrichose. — Bonnet. — CVII. 
462. 

Sporotrichose. — Ein weiterer Fall 
von Haut- — Rouviöre. — 
CVI. 398. 

Sporotrichose in Amerika. — Sut- 
ton, R. — CIX. 360. 

*Sporotricho86s. — Etat actuel de 
la question des — de Beur- 
mann u. Gougerot. —CX. 25. 

Sporotrichosis. — D. — CX. 581. 

Sporotrichosis. — K. D. — CX. 292. 

Sporotrichosis. — 0 f e n h e i m, E. v. 
— CX. 379. 

• 


„Kyst- 

Unter- 


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XXXVI 


Sach-Register. 


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Sporotrichosis. — Perke 1, J. — 
CX. 282. 

8porotrichoti8. — Sutton, R.— 
CVI. 893. 

Sporotrichosis. — Ein Fall von — 
Adamson, H. C. — CX. 637. 

Sporotrichosis. — Über einen Fall 
von — Vignolo-Lutati. — 
CX. 296. 

Sporotrichum Beurmani. — Beitrag 
zum Studium der Morphologie 
und der Entwicklung des — Ri- 
spal u. I)alou8. — CVL 398. 

Spüler für Harnröhre und Blase. — 
Ein neuer — Wormser. — 
CVI. 371. 

Stauungsdermatosen. — Zur Dia¬ 
gnose und Therapie der — 
Straus s. — CVI. 406. 

Steinbildung. — 3 Fälle von Harn¬ 
verhaltung bei — Kouznetzki. 
— CIX. 241. 

8teinbildung in Niere und Ureter 
beim Kinde. — Über — Rafin. 
— CVI1I. 662. 

Steinkranken mit einer einzigen 
Niere, behandelt und geheilt durch 
Ureterenkatheterismus. — Anurie 
bei einem — A n d r 4. — CVII. 
488. 

Steinkranken. — Reflektorische An¬ 
urie bei — Eliot. — CVII. 488. 

Sterilität. Mit Bemerkungen über 
Laboratorium satteste. — Zur Be¬ 
gutachtung der männlichen — 
Po8ner, C. — CVIII. 380. 

Sterilität. — Zur Würdigung der 
Spermabefunde für die Diagnose 
der männlichen— Fürbringer 
- CVIII. 371. 

St. Louis für Hautkrankheiten. — 
Das Museum — Montgomery, 
D. W. — CX. 308. 

Stomatitis ulcerosa neurotica fami- 
liaris. — K. D. —- CIX. 234,235. 

Streptothrixerkrankungen des Men- 
eenen. — Beitrag zur Kenntnis 
der — Gjorgjeviö. — CX. 669. 

Striae distensae. — K. D. — CVIII. 
627. 

Striktur der Urethra infolge einer 
begrenzten Sklerose des Corpus 
spongiosum in der mittleren Peri¬ 
nealregion. Durchbruch der Ure¬ 
thra unter der Stenose. Urin¬ 
abszeß Perineale Inzision und 
Drainage. Heilung. Uretrotomia 


externa, begrenzt auf den spon- 
gio-vaskulären Zylinder mit Frei¬ 
legung der Urethra. Heilung. — 
Pied. — CIX. 240. 

Striktur. — Über ein postoperatives 
Rezidiv einer traumatischen — 
Palazzoli. — CVIII. 379 

Strikturon der Urethra durch Ex¬ 
zision des verengten Teiles. — 
Radikale Behandlung von — 
Choltzov. — CVI. 371. 

Sublimatvergiftung. — Die Altera¬ 
tionen der Schweißdrüsen in 
einem Falle von akuter — Co¬ 
lombo, G. L. — CVI. 406. 

Sulfoformäl. — Über — Sohnei¬ 
der, W. — CX. 641. 

„Summer eruption“. — K. D. — CVI. 
364. 

Sykotischen, keloidartigen Dermati¬ 
tis und Beitrag zur Bedeutung 
und Funktion der Unnaschen 
Plasmazellen bei den chronisch¬ 
entzündlichen Prozessen der Haut. 
— Eigenartiger histologischer 
Befund bei einer — Stanca- 
nelli, P. — CIX. 378. 

Syphilis. 

I. A llge m ein er Teil, Verbrei¬ 
tung, Prophylaxe. 

Alkoholiker mit Lungentuberkulose 
und akquirierter Lues, der Rezi¬ 
dive von Purpura und Erythem 
bekam. — K. D. — CVIII. 640. 

Allgemeinerkrankung bei Kaninchen. 
— Syphilitische — Uhlenhutb 
u. Mulzer. — CIX. 266. 

Allgemeinerkrankung beim Kaninchen 
durch intrakardiale Kulturimp¬ 
fung. — Syphilitische — 8 o w a d e, 
H. — CX. 337. 

Alopecia areata. — Zusammenhang 
zwischen Syphilis und — M i 1 i a n. 

— CVIII. 275. 

Amenorrhoe und tertiäre Syphilis. 
— MeirowBky u. Franken¬ 
stein. — CVII. 540. 

Antitrypsins bei Lues. — Das Ver¬ 
halten des — Kawaschina, K. 
— CX. 332. 

Autoinokulation durch Kontakt. — 
Über einen Fall von tertiär-syphi¬ 
litischer — Assmy, H. — CVII. 
527. 


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Sach-Register. 


XXXVII 


Auto-Reinfektion. — Syphilitische 
— K. D. — CX. 532. 

Beschneidung auf die Erkrankung 
an venerischen Geschwüren (Ulcus 
molle und Syphilis). — Zur Krage 
des Einflusses der rituellen — 
Pawlow, P. — CX. 338. 

Bordet-Gengou. — Sur le Möcanisme 
de la Reaktion de — Gendiro- 
poulo — CX. 328. 

Burri» — Untersuchung der Mikro¬ 
organismen nach der Methode von 
Prof. — Petersen, 0. — CX. 
336. . w 

ColleS8Che Gesetz und die Wasser- 
mannsche Reaktion. Wahrschein¬ 
liche Vererbung der Syphilis ins 
dritte Geschlecht. — Das — 
Zelenew. — CVIII. 291. 

Cytorrhyctes luis. — Gelungene Kul¬ 
tur des — Siegel, J. — CIX. 
256. 

Diagnose der Syphilis. — Zur — 
Traube, J. - CIX. 252. 

Diagnose. — Eine neue serologische 
Methode zur Syphilis— Weich- 
hardt, W. — CIX. 252. 

Diagnose und Therapie der Syphilis. 
— Die — F e i b e s, E, — CIX. 
271. 

Dunoerns Syphilisdiagnostikum. — 
v. — Sandman. — CVII. 469. 

Dungernsche Methode der Syphilis¬ 
reaktion? — Was leistet die v. — 
Spiegel. — CVIII. 342. 

Dunger8Che Methode der Syphilis¬ 
reaktion in der Sprechstunde. — 
Erfahrungen über die — Schulze- 
Zeh den. — CVI. 448. 

Experimentelle Syphilis. — L6vy- 
Bing u. Laffont. — CVI. 444. 

Familiensyphilis. — K. D. — CIX. 
538. 

Farbreaktion Schürmann—Cbirmno 
bei der Syphilis. — Die— Pa oli , 
A. u. Pappagallo, S. — CVII. 
500. 

Fieber (tertiäres Syphilid ohne Sekun¬ 
därerscheinungen). — Über einen 
Fall von luetischem — Gott¬ 
schalk, S. — CVII. 535. 

♦Fieber. — Über das syphilitische — 
Jordan, A. — CVIII. 613. 

Framboesiformer Syphilis. — Ein 
Fall von — Marian, L. — CIX. 
547. 


Globules rouges des mammiferes (du 
mouton en particulier) par les 
Solutions tres diluöes de Formol. 
— fitude de la Stabilisation de 
— Armand-Delille, P. u. 
Lannoy, L. — CX. 332. 

♦Geschichte der Syphilis im Norden. 
— Beiträge zur frühesten — G r ö n, 
F. — CX. 191. 

Globulinmessungen an luetischenSeris. 
— Vergleichende — Müller u. 
Hough. — CX. 328. 

Glossen zur Syphilis. — Einige — 
Kingsbury, J. — CVII. 544. 

Hämolyse. — Über die hämolytischen 
Eigenschaften des oleinsauren Na¬ 
trium und über die hemmende 
Wirkung des Blutserums auf die 
— Kerner, J. — CX. 331. 

Hämolytischen Eigenschaften von Ex¬ 
trakten ans Organen. — Uber die 
— Arinkin, M. — CX. 331. 

Hämolytischen Versuchen. - Über 
violette Farbe bei — Kostr- 
zewski, J. — CX. 327. 

Ikterus bei sekundärer Syphilis. — 
Vorläufige Mitteilung über hämo¬ 
lytischen — G a u c h e r u. Gi roux. 
— CVII. 522. 

Ikterus und Aszites bei rezenter 
Syphilis. — CVII. 524. 

♦Immunität bei Syphilis. — Ein Bei¬ 
trag zur Lehre von der — B1 a s c h - 
ko, A. - CVI. 66. . w ^ 

Infektion am Mund und im Mund. 
— Über extragenitale Syphilis- — 
Kämpf, H. — CX. 340. 

Infektion. — Neuer Beitrag von Unter¬ 
suchungen über die klinischen 
Erscheinungen der kutanen Ge¬ 
nesung in Beziehung zur syphi¬ 
litischen — Vignolo-Lutati, C. 
— CVIII. 335. 

Infektionskrankheiten. - Syphilis und 
akute — Nicolini, C. — CVII. 
525. 

♦Kaninchensyphilis. — Beiträge zum 
Studium der experimentellen — 
Wim an, A. — CVII. 281. 

Kaninchensyphilis. — Über experi¬ 
mentelle — Uhlenhuth u. Mul- 
zer. - CIX. 257. 

Kaninchen- und Affensyphilis. — Zur 
experimentellen — Uhlenhut u. 
Mulzer. — CVI. 443. 


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XXXVIII 


Sach-Register. 


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Kaninchen- und Meerschweinchen¬ 
syphilis. — Über — Tornas- 
czewsky. — CVII. 478. 

Kindersterblichkeit. — Einfluß der 
Syphilis auf — Urquhart, R. 
A. — CVI. 454. 

Komplementablenkungsmethode.— Die 

Diagnose der Syphilis durch die 
— Bassett-Smith, T. W. — 
CY1II. 339. 

Komplementbindungsreaktion — Über 
den Einfluß des Alkohols auf lue¬ 
tische Sera bei der — Satta u. 
Omati. — CVI. 463. 

Komplementfixation im allgemeinen. 
— Die — Muir, R. — CVTII. 
33?. 

Komplf mentfixation mit einem kri¬ 
stallinischen Antigen, welches aus 
syphilitischer Leber gewonnen 
wurde. — Craig, Ch. — CVTL 
622. 

Komplementfixationsmethode. — Der 

diagnostische Wert der — Was¬ 
sermann, A. — CVIII. 339. 

Komplementfixationsmethode für Sy¬ 
philis. — Der Gebrauch reiner 
lipoider und alkoholischer Extrakte 
mit aktivem und inaktivem Serum 
bei der — M a c R a e, Th., Eisen- 
brey, A. B. und Swift, H. — 
CX. 334. 

Komplementfixationsmethoden alsFuh- 
rer der Behandlung. — Die — 
Harrison, L. W. — CVIII. 341. 
*Konglutinationsreaktion. — Über 
Serodiagnose der Syphilis mittelst 
— Karvonen. — CVIII. 436. 

Kuorinseroreaktion zur Diagnose der 
Syphilis. — Die — Teruuchi 
u. Toyoda. — CVI. 463. 

Lang sich hinziehender Syphilis. — 
Ein Fall von — Schtseher- 
bakow. — CVII. 642. 

Leontiasis ossea und Syphilis. — 
Nauwerck, C. — CIX. 263. 

Leukozyten bei der Syphilis. — 
Untersuchungen über die vitalen 
Eigenschaften der — Burzi, G. 
— CVII. 499. 

Lue8 II. — Marcus. — CIX. 235. 

‘Lues maligna. — Hecht, H. — 
CVIII. 387. 

Lues. — Maligne — K. D. — CVII. 
434. 


Maligna nebst einigen Bemerkungen 
über „606*. — Klinische und ex¬ 
perimentelle Beobachtungen über 
— Buschke, A. — CIX. 308. 

Maligne Syphilis. - Tomasczew- 
s k i. — CIX. 215. 

Meiostagminreaktion Ascoli-Izar bei 
Syphilis; vergleicoendo Untersu¬ 
chungen mit der Serodiagnose 
Wassermann. —Die — Pasini. 
- CX. 299. 

Meiostagminreaktion erhaltenen Re¬ 
sultate bei der Diagnose der 
Syphilis. — Über die mit der — 
Usuelli. — CX. 299. 

Mlkrodiagnostikum. — Über ein Syphi¬ 
lis- - Engel, C. S. — CVI. 466. 

Nouuchi. — Die Serodiagnostik der 
Syphilis uach — Sleeswyk, J. 
H. - CVI. 449. 

Noguchi-Reaktion in der Serodia¬ 
gnostik. — Die — Phelps, W. 
— CVI. 449. 

Noguchis Modifikation der Wasser- 
mannschen Serumdiagnostik bei 
Syphilis. — Untersuchungen mit 
— Waugh, J. F. - CVI. 465. 

Noguohlsche Serumreaktion für Sy- 
hilis als eine Unterstützung bei 
er Diagnose der Augenkrank¬ 
heiten. — Die — Bulson, A. — 
CVI. 449. 

Noguchischen Buttersäureprobe der 
Zerebrospinalflüssigkeit. — Der 
diagnostische Wert der — Strou- 
se, S. — CX. 333. 

Ohrenkrankheiten. — Syphilis in Be¬ 
ziehung zu — Cheatle, A. — 
CIX. 259. 

Porges und Ascoli-Izar im Vergleich 
zur Wassermannschen Reaktion. 
— Über den Wert der Reaktionen 
von — Simonelli. — CX. 299. 

Porgessche Luesreaktion. — Die — 
De la Motte, W. — CVI. 466. 

Porgcsschen Luesreaktion. — Er¬ 
gebnisse der — Merian, L. — 
CVI. 448. 

Porgesschen Reaktion. — Die Sero¬ 
diagnose der Lues mittels der 
— Löwenberg. M. —CVI. 466. 

Prophylaktik der Syphilis. Ein neuer 
Typus eines Kinderasyls und seine 
öffentliche Bedeutung. — Zur — 
Jelzin*. — CIX. 538. 

Prophylaxo. — Venerische — Maus, 
M. — CIX. 255. 


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Sach-Register. 


XXXIX 


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Prostitutionsverhftltnisse. — Mos¬ 
kauer — Nötzel, K. — CVI. 
442. 0 , 

Reinfectio syphilitica. — Sand- 
man. — CIX. 236. | 

Reinfectio syphilitica und sklerose¬ 
ähnlichen Papeln. — Zur Diffe¬ 
rentialdiagnose zwischen 
Müller, R. — CX. 548. 
Reinfektion.— Syphilitische —H a 11 o- 
peau. — CVIII. 541. 

Reinfektion. — Über Immunität und 
— Finger, E. — CIX. 247. 
Resorptionsdifferenzen zwischen Mus¬ 
kel- und Zellgewebe. — Beitrag 
zu den — Ullmann, K. u. Hau- 
dek, M. — CVII. 64a 
Re Superinfektion bei Syphilis. — 
Zwei Fälle von — Selenew. — 
CVII. 539. 

Resuperinfektion. — Zwei Falle von 
- Selenew, F. - CVIII. 550. 
Rezidiven bei Syphilis. — Zur Kennt¬ 
nis von späten sekundären — 
— Schiassberg. — CVII. 482. 
Sera auf die Intensität ihrer komple¬ 
mentbindenden Eigenschaft gegen 
alkoholischen Herzextrakt. — Ver¬ 
such einer quantitativen Aus 
Wertung luetischer — Epstein, 
E. — CIX. 249. 

Serodiagnose der Syphilis. — Die 
Bedeutung des natürlichen Magen¬ 
saftes für die — Manoilow, 
E. — CX. 381. 

Serodiagnose der Syphilis für die 
Augenheilkunde. — Beitrag zur 
Bedeutung der — Hessberg. — 
CVI. 464. . 

Serodiagnose der Syphilis mit der 
Methode von J. Sabrazes-Ecken- 
stein. — Die — Mantovani, M. 

- CVI. 466. 

Serodiagnose der Syphilis mittels 
Präzipitation von ffatriumglyco- 
chol unter Heranziehung des 
Cholesterins. — Die — H e r m a n n, 
0. u. Perutz. A. — CX. 880. 

Serodiagnostik der Syphilis. - Die 
— Mefford, W. T., Simonds, 
J. P. u. a. - CVIII. 838. 
Serodiagnostik der Syphilis. — Jol- 
train. — CVI. 466. 
+Serodiagno8tik der Syphilis in der 
Pädiatrie.— Die — Ledermann, 

R. - CVI. 325. 


Serodiagnostik.— Wesen u. klinische 
Bedeutung der — Kraus, F. — 
CVI. 447. 

Serodiagnostischen Methoden für die 
Diagnose der Syphilis. — Die 
klinische Bedeutung der — Lit- 
terer, W. - CVI. 447. 
Serologische Methode zur Syphilis¬ 
diagnose. — Eine neue — Seif- 
fert, H. — CVIII. 344. 
Seroreaktion. — Welche Beziehungen 
bestehen zwischen Jod (Jodkali) 
und dem Ausfall der — Stümp- 
ke . — CVI. 452. 

Serumdiagnostik der Syphilis. --Bei¬ 
trag zur — Lewin, J. — CVIII. 
343. 

Serumdiagnostik der Syphilis. — 
Neue Fortschritte in der — Fox, 
H. - CVI. 463. . 

Serumdiagnostik der Syphilis, — über 
die — Mc. Donagh, J. E. R.— 
CVIII. 337. 

Sexuellen Infektionen mit besonderer 
Berücksichtigung der spezifischen 
Erkennung und Behandlung der 
Syphilis. — Die — Lesser, E. — 
CVI. 442. o , . 

Spirochaeta pallida bei den Syphi¬ 
liden der Mundhöhle. — Die — 
Schestopal, J. — CX. 337. 
Spirochaeta pallida bei Syphilitikern. 
— Weitere Studien über das Ver¬ 
halten der — Terzaghi. — CX. 
298. ^ 

Spirochaeta pallida. — Eine War¬ 
nung gegen die Methode mit chine¬ 
sischer Tusche für die — Bar ach, 
J. — CVIII. 337. 

Spirochaeta pallida in den Geweben. 
— Zur raschen Imprägnierung der 
— Minassiau. — CVI. 456. 
Spirochaeta pallida in vivo nach E. 
Meirowsky. — Färbung der — 
Zweig, L. — CVI. 444. 
Spirochaeta pallida und Sp. refnn- 
gens, sowie Tierversuche mit den 
kultivierten Spirochaeten. — Uber 
Züchtungsversuche der — M ü h - 
lens, P. - CVI. 446. # ^ 

Spirochaete pallida. — Eine einfache 
Methode der Darstellung der — 
Lenartowicz, J. T. u. Potr- 
zobowski, K. — CDC. 266. 
Spirochaete pallida. — Eine Sekun- 
denfarbung der — Klausner, E, 
- CIX. 257. 


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UNIVERSITY OF MICHIGAN 



XL 


S&ch-Register. 


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Spirochaete pallida. — Erkennung 
des Syphiliserregers auf dem Wege 
der Züchtung der — Schere - 
• chewski, J. — CVI. 456. 
Spirochaete pallida in Hautbezirken, 
die schon Sitz syphilitischer Mani¬ 
festationen waren. — Über die 
Anwesenheit der — Pasini, A. 
— CVII. 600. 

Spirochaete pallida nach Burri und 
Giomsa. — Vergleichende Unter¬ 
suchungen der — Pokrowsky, 
W. — CX. 336. 

Spirochaete refringens aus einem 
spitzen Kondylom bei einem Sy¬ 
philitischen. — D. — CIX. 688. 
Spirochaeten auf Meerschweinchen. 
Erfolgreiche Übertragung von Sy¬ 
philis- — Hoffmann. CVI. 466. 
Spirochaeten in Ausstrichpräparaten. 
— Zur Technik des Nachweises 
von syphilitischen — Sdrawo- 
mislow, W. — CX 335. 

Spirochaeten in den Sekreten? _ 

Was wird aus den — Charlton, 
F. - CIX. 312. 

Spirochaeten in 8chnittpräparaten 
nach einer modifizierten Gram- 
schen Färbungsmethode. — Neues 
Verfahren zur Färbung von Bak¬ 
terien und — Grigorjew, A. — 
CX. 336. 

Spirochaeten. — Probleme der Pro¬ 
tistenkunde. II. Die Natur der — 
Doflein. — Besprochen von Pick. 
W. - CVII. 563. 

8pirochaeten. — Über die Bedeu¬ 
tung der Methode von Burri 
(flüssige Tusche) zum Nachweis 
der Syphilis- — Petersen. 0. 
— CX. 336. 

Spirochaeten. Über einfache Me¬ 
thoden zur schnellen Färbung 
lebender —Me irowsky. — CVI. 
444. 

Spiroohaetenfärbung. Über eine neue 
— Kalb. — CVI. 446. 
Spirochaetennachweis für den prak¬ 
tischen Arzt. — Eine neue Me¬ 
thode zum raschen — Kalb. _ 

CVIII. 337. 

Sabkrotal geimpft. - Kaninchen 
mit Syphilis beiderseits — D. — 
CVIII. 628. 

*Superinfectio syphilitica. — Lip- 
schitz, F. — CIX. 3. 


Superinfektion bei der Syphilis der 
Kaninchen. — Über die Ergeb¬ 
nisse der — Toroasczewski. E. 
- CVI. 466. 

Superinfektion. — Ein Fall von sy¬ 
philitischer — Abulow. — CVII. 
639. 

Syphilis. — Bemerkungen über — 
Griudon, J. — CVn. 531. 
Syphilis im Lichte der modernen 
Forschung mit besonderer Berück¬ 
sichtigung ihres Einflusses auf 
Geburtshilfe und Gynäkologie. — 
Die — W e b e r, F. — Besprochen 
von Juliusberg, F. — CIX. 
572. 

Syphilis maligna. Beitrag zur Kasu¬ 
istik der — Piorkowsky, K. 
— CVII. 426. 

Syphilisübertragung von der Mutter 
auf das Kind. — Über einen wäh¬ 
rend der Geburt akquirierten Fall 
von — Haslund, P. — CVIII. 
287. . 

♦„Tätowierung und Syphilis.“ — Bei¬ 
trag zur Frage — Holland, W. 
- CX. 393. 

Tuberkulose. — Beitrag zur Symbi¬ 
ose der Syphilis und der — 
Behring, F. — CVII. 643. 
Tuberkulose, Karzinom and Syphilis 
der oberen Luftwege. — Bemer¬ 
kungen zur Differentialdiagnose 
zwischen — Fränkel. B. — 
CVIII. 836. 

Tuberkulose, Syphilis und maligne 
Tumoren. — Über — Morison, 

K. - CIX. 265. ’ 

Tumoren des Halses. — Die Syphi¬ 
lis und die malignen — Mas sei. 

— CVII. 544. 

Übertragung der Syphilis auf das 
Meerschweinchen. — Über die — 
Truffi, M. — CVI. 455. 
Venerischen Erkrankungen, insbe¬ 
sondere der Syphilis in der Stadt 
Würzburg. — Zur Statistik der 
Verbreitung der—Schmitt, A. 

— CVII. 485. 

Verlauf der Syphilis. — Über die 
Fortschritte in dem klinischen 
Studium über den — Hallopeau. 

— CVII. 544. 

Wassermann-, A. Neisser-, Brucksche 
Reaktion. — Die — Jesionck, 

A. - CIX. 248. 


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Sach-Register. 


XLI 


Wassermann in der Psychiatrie, nebst 
Bemerkungen zu den Untersu¬ 
chungsmethoden des Liquor ce¬ 
rebrospinalis. — Zur klinischen 
Bewertung der serodiagnostischen 
Luesreaktion nach — Zalozie- 
cki. — CVI. 461. 

*Wa886rmann mit den übrigen ge¬ 
bräuchlichen Modifikationen“ von 
Hoehne und Kalb. — Bemer¬ 
kungen zu n Vergleichende Unter¬ 
suchungen der Originalmethode 
naoh — Hecht, H. — CVII. 419. 

^Wassermann mit den übrigen ge¬ 
bräuchlichen Modifikationen*“ von 
Hoehne und Kalb. — Erwide¬ 
rung auf Hugo Hecht n Bemer¬ 
kungen zu Vergleichende Unter¬ 
suchungen der Originalmethode 
nach — Hoehne, F. — CVII. 
428. 

* Wassermann pour le sero-diagnostic 
de la Syphilis. — Mäthoaes de 
Simplification du Proc6d4 de — 
Joltrain, E. u. Levy-Bing. — 
CVI. 337. 

Wassermann. — Zur Organisation 
der Serodiagnostik nach — So- 
bernheim, G. — CVI. 447. 

Wassermannmethode mit ihren Modi¬ 
fikationen. — Vergleich der ur¬ 
sprünglichen — Dean, H. R. — 
CV1II. 340. 

Wassermann-Neisser-Bruckscbc Re¬ 
aktion in den Tropen. — Die — 
Baermann. — CVIII. 344. 

Wassermann - Neisser * Bruckseben 
Luesreakiion nebst Bemerkungen 
über ihre praktische Bedeutung. 
— Über Wesen und Technik der 
— Stuelp. — CVI. 456. 

Wassermannreaktion bei Augenkrank¬ 
heiten. — Die — Har man, B. 
— CVI. 450. 

Wassermannreaktion. — Der prak¬ 
tische Wert der — Bayly, W. 
— CVIII. 338. 

Wassermann-Reaktion. — Die Unter¬ 
suchung des Blutserums von Idioten 
mittelst der — Dean, fl. R. — 
CVI. 460. 

Wassermannreaktion. — Eine Ver¬ 
einfachung der — Kaliski, D. 
— CIX. 249. 

Wassermannreaktion. — Eklampsie 
und — Semon, M. — CX. 335. 


Wassermann-Reaktion im Liquor spi- 
nalis bei Tabes dorsalis sowie 
über quantitative Auswertung von 
Stärkegraden der Wassermann- 
Reaktion bei syphilogenen Krank¬ 
heiten des Zentralnervensystems. 
— Über — Nonne u.Holzmann. 
— CVI. 459. 

Wassermann-Reaktion in der Psy¬ 
chiatrie und Neurologie mit be¬ 
sonderer Berücksichtigung der 
Paralyse, Tabes und Lues cerebri. 
— Die — Wasser in eyer u. 
Bering. — CVIII. 343. 

Wassermannreaktion. — Individuelle 
Eigenschaften des Komplements 
und Organextraktes bei der — 
Mc. Kenzie, J. — CVIII. 340. 

Wassermannreaktion mit Angabe einer 
einfachen und exakten quantita¬ 
tiven Methode. — Hunterian Lec- 
ture über die Immunitätsreak¬ 
tionen für die Diagnose, speziell 
der Tuberkulose und Syphilis. 
Vorlesung II: Die Anwendung der 
— Emeryd’Este. — CX. 838. 

Wassermannreaktion. — Syphilis bei 
Geisteskrankheiten entdeckt durch 
die — Ensor, C. B. -7 CVI. 460. 

Wassermannreaktion. — Über die — 
Browning, C. H. — CIX. 260. 

W«ssermannreaktion. — Über die 
Verwertung der — Kaplan, D. 
M. — CVIII. 341. 

Wassermanns Reaktion bei Syphilis. 
— Klinische Beobachtungen über 
— Almkvist. — CIX. 645. 

Wassermanns Reaktion. — Die stö¬ 
rende Einwirkung der im Men- 
sebenserum enthaltenen natür¬ 
lichen Ambozeptoren bei Ja¬ 
cob aeus, H. C. — CIX. 252. 

^Wassermanns Reaktion. — Queck¬ 
silbertherapie und v. — Marcus, 
K. - CVII. 17. 

Wassermanns und ihre Modifikatio¬ 
nen. — Über die Seroreaktion — 
Dalla Favera. — CIX. 253. 

Wassermannsche Methode zur Diffe¬ 
rentialdiagnose zwischen der Lues 
cerebrospinalis und multiplen 
Sklerose. — Erweiterte — Haupt- 
mann. — CVI. 461. 

Wassermannsche Reaktion aus La¬ 
boratorium und Klinik. — Studien 
über die — Finkelstein, A. u. 
Dawydow, J. — CVI. 465. 


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XL1I 


Sach* Register. 


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Wassermannscbe Reaktion bei Alo- 
ecia areata. — Ober die — 
abouraud u. Vernes. — CIX. 
548. 

Wassermannscbe Reaktion bei ex¬ 
perimenteller Kaninchensypbilis. 
— Die — Blumenthal. — CX. 
280. 

Wa88ermann8Che Reaktion bei Psori¬ 
asis. — Die — Minassian, P. 
CIX. 254. 

Wa886rmann8che Reaktion. — Here¬ 
ditäre Lues und — M u 1 z e r, P. 
u. Michaelis, W. — CVI. 451. 

Wa8sermann8che Reaktion in der 
ärztlichen Praxis. — Die — Engel, 
C. S. — CIX. 249. 

Wassermannscbe Reaktion in der 
Sprechstunde. — Die — Münz. 
— CVI. 466. 

Wassermannscbe Reaktion in Fle- 
mings Modifikation. — K. D. — 
CVlil. 543. 

Wassermannscbe Reaktion mit be¬ 
sonderer Berücksichtigung ihrer 
klinischen Verwertbarkeit. — Die 
— Boas, H. — Besprochen von 
Volk, R. — CVI. 472. 

Wassermannscbe Reaktion mit Serum 
von narkotisierten Patienten. — 
Die — Boas, H. u. Petersen, 
Th. — CX. 335. 

Wassermannscbe Reaktion nach spe¬ 
zifischer Behandlung bei heredi¬ 
tärer Lucs. — Igersheimer, J. 
— CVI. 463. 

Wassermannscbe Reaktion nach v. 
Dnngern-Hirschfeld. — Über die 
vereinfachte — Steinitz. — 
CVIII. 342. 

Wassermannscbe Reaktion. — Ober 
den Einfluß der Arsenik- und der 
Quecksilberkur auf die —- B o r e 11 i, 
L. u. M e s s i n e o, G. — CVI. 
451. 

Wassermannscbe Reaktion. — Über 
den Einfluß der Behandlung mit 
Jodkalium auf die — Bizzozero, 
E. — CVI. 452. 

Wassermannscbe Reaktion. — Über 
die sogenannte — „paradoxe“ — 
Rasp, K. u. Sonntag, E. — 
CX. 327. 

Wassermannscbe Reaktion und der 
praktische Arzt. — Die — N o g u - 
chi. — CVI. 449. 


Wassermannscbe Reaktion. — Unter¬ 
suchungen über die — Zeissler. 

- CVIII. 343. 

Wassermannscbe Seroreaktion. — 
Chronische progressive Schwer¬ 
hörigkeit una — Z an ge. — CVIIL 
344. 

Wassermannscbe Syphilis-Reaktion 
an der Leiche. — Die — Nau- 
werk u. Weichert. — CVIII. 
344. 

Wassermannschen Reaktion. — Be¬ 
handlung der Syphilis im Zu¬ 
sammenhänge mit der — Zele¬ 
ne w. — CVIII. 292. 

Wassermannschen Reaktion bei Sy¬ 
philis. — Klinischer und experi¬ 
menteller Beitrag zur — Serra, 
A. - CVI. 467. CIX. 263. 

Wassermannschen Reaktion bei Sy¬ 
philis. — Über den praktischen 
Wert der — Guszmann u. 
Ne über. — CVI. 466. 

Wassermannschen Reaktion. — Be¬ 
merkungen zu dem Aufsatze von 
Julius Citron und Fritz Munk 
in Nr. 34 der gleichen Wochen¬ 
schrift. — Das Wesen der — 
Meyer, L. — CVI. 468. 

Wassermannschen Reaktiou.“— „Bio¬ 
logische Reaktivation der — CX. 
530. 

Wassermannschen Reaktion. — Das 
Wesen der — Citron, J. u. 
Munk, F. — CVI. 467. 

Wassermannschen Reaktion. — Der 
Wert der — Mc. Donagh, J. E. 

- CVI. 446. 

Wassermannschen Reaktion, die Be¬ 
wertung und Entstehung inkom¬ 
pletter Hemmungen.— Erfahrun¬ 
gen über die Spezifizität der — 
Scheidemantel. — CX. 329. 

Wassermannschen Reaktion. — Die 
praktische Verwendung der — 
Swift, H. — CVI. 458. 

Wassermannschen Reaktion. — Die 
Technik einer vereinfachten Form 
der — Emery d’Este, W. — 
CVII. 521. 

Wassermannschen Reaktion. — Die 
theoretischen Grundlagen der — 
Gurari, D. — CX. 331. 

Wassermannschen Reaktion. — Die 
v. Dungernsche Modifikation der 
— Frühwald, R. u. Weiler, 
F. - CVII. 621. 


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Sach-Register. 


XLIII 


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Wa88ermannschen Reaktion durch 
die Titrierung des Komplements. 
— Über Sensibilisierung der — 
Lenartowicz, J. T. u. Potr- 
zebowski. — CVII. 506. 

Wa88ermann8chen Reaktion. — Ein 
Beitrag zum Wesen der — G u t h, 
H. — CVIII. 342. 

Waasermannschen Reaktion. — Eine 
Untersuchung der Blinden, Taub¬ 
stummen und Epileptiker Däne¬ 
marks mittels der — Thomson, 
0. u. Leschly, W. — CX. 335. 

Wa88ermannsehen Reaktion. — Eine 
Untersuchung der Schwachsinni¬ 
gen in Dänemark mittels der — 
Thomson, 0., Boas, H., Hjort, 
B. u. L e 8 c h 1 y, W. — CIX. 250. 

Wassermannschen Reaktion. Erwi¬ 
derung auf die Bemerkungen des 
Ludwig Meyer in Nr. 38 der 
Dtsch. med. Woch. — Das Wesen 
der — Citron, J. u. Munk, F. 
— CVII. 521. 

Waasermannschen Reaktion. — Ex¬ 
perimentelle Untersuchungen zur 
Theorie der — Friedemann, 
U. — CIX. 249. 

Waasermannschen Reaktion in der 
ärztlichen Praxis. — Über die 
Ausführung der — Engel, C. S. 
— CIX. 249. 

Waasermannschen Reaktion in der 
Otiatrie. — Über die Verwend¬ 
barkeit der — Beck, K. — CVIII. 
345. 

Wassermannschen Reaktion in der 
Otologie. — Beiträge zur Bedeu¬ 
tung der — Mar um, A. — CIX. 
252. 

Wassermannschen Reaktion in der 
Praxis. — Vorläufiger Bericht 
über 57 Fälle, die unter Leitung 
der Wassermann-Reaktion be¬ 
handelt worden sind. — Zwei 
Jahre Erfahrung mit der — 
Corbus, B. C. — CVI. 465. 

Wassermannschen Reaktion in thera- 
eutischer Hinsicht. — Die Be- 
eatung der —Malinowski, F. 
— CX. 554. 

Wassermannschen Reaktion mit Be¬ 
rücksichtigung der Sternschen 
Modifikation. — Über die prak¬ 
tische Brauchbarkeit der — Hayn 
und Schmitt. — CIX. 249. 


Wassermannschen Reaktion mit be¬ 
sonderer Berücksichtigung ..der 
Sternschen Modifikation. — Über 
die praktische Brauchbarkeit der 
— Hayn u. Schmidt. — CVIII. 
553. 

Wassermannschen Reaktion mit 
Frauenmilch für die Wahl einer 
Amme. — Die Bedeutung der 
positiven — Thomson, 0. — 
CVI. 458. 

Wassermannschen Reaktion nach v. 
Dungern-Hirschfeld. — Über 
weitere Erfahrungen mit der — 
Kepino. — CVIII. 342. 

Wassermannschen Reaktion. —• 
Technisches zur — Alexander, 
A. — CIX. 250. 

Wassermannschen Reaktion. — Über 
den Einfluß der Zittmannschen 
Kur auf den Ausfall der — 
Stern, K. — CVI. 452. 

Wassermannschen Reaktion. — Über 
den klinischen Wert der — Sprin¬ 
ger, M. — CVI. 457. 

Wassermannschen Reaktion. — Über 
die sogenannten „Verfeinerungen“ 
der — Stern, K. — CVI. 463. 

Wassermannschen Reaktion. — Über 
die Wirkung des Sublimats bei 
der — Csiki u. Elfer. — CVX 
453. 

Wassermannschen Reaktion. — Über 
eine neue Methode der—HirSeh¬ 
feld, L. — CX. 332. 

Wassermannschen Reaktion und ihre 
Bewertung. — Die verschiedenen 
Modifikationen der — Lesser. 
— CVI. 460. 

Wassermannschen Reaktion. — Ver¬ 
leihende Untersuchungen über 
ie Modifikationen der — Bar- 
toione, S. — CVI. 467. 

Wassermannschen Reaktion zu den 
zytologischen und chemischen 
Untersuchungsmethoden der 
Spinalflüssigkeit. — Über das 
Verhältnis der — FröderstTÖm 
u. Wigert. — CVI. 460. 

Wassermannschen Reaktion. — Zur 
Frage der — Kondratowitsch, 
0., M i n z, S., S w e r e w, B. u. 
S tanoj e wi tsch, W. — CX. 380. 

Wassermannschen Reaktion. — Zur 
Frage der Vervollkommnung der 
— Hintz, S. — CX. 829. 


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XLIV 


Sach-Regiater. 


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Wassermannschen Reaktion. — Zar 
Frage der Vervollkommnung der 
— Minz, S. — CX. 830. 
Wassermannschen Seroreaktion in 
der Aligemeiu-Medizin, an 2667 
Fallen demonstriert. — Die Nütz¬ 
lichkeit der — Matson, R. B. 
— CVI. 462. 

Wassermannschen Seroreaktion bei 
Nervenkrankheiten. — Über den 
Wert der — v. Sarbö u. Kies. 
— CIX. 250. 

Waesermannschen Syphilisreaktion. 
— Ein Beitrag zur — Ehrlich, 
H. — CVJ. 448. 

Wassermannschen Syphilisreaktion. 
— Eine Mahnung zur Vorsicht 
bei der diagnostischen Verwer¬ 
tung der — Freudenberg, A. 
— CVI. 453. 

Syphilis II. 

Haut, Schleimhäute, 
Knochen, Gelenke, Muskeln. 

Alopezie infolge erworbener Lues. 

— K. D. — CIX. 232. 

Arthritis deformans. — Xtiologie 
der — Wollenberg. - CX. 
344. 

Arthritis luetica simpler. — Zur 
Kenntnis der — Scheuer, 0. 
- CVIII. 347. 

Atrophie bei 48j. Syphilitiker. — 
Makulöse — K. D. — CX. 531. 
Bttbo. — Über die Struktur des 
chronischen — Au dry, Ch. — 
CIX. 262. 

Chancres syphilitiques multiples. — 
Guenot, L. — CVEU. 845. 
# Eruptions occurred in succession. 
— A severe complicated case of 
Syphilis in which three different 
secondary — Pernet, G. — CVII. 
135. 

Erytheme bei Säuglingen. — Über 
luetische — Hoch singer. — 
CV1I. 631. 

+Exanthem (Lues leukischämica). — 
Über ein seltenes syphilitisches 
— Brauer, A. — CVI. 85. 
Exanthem Provokation im zweiten 
Inkubalionsstadium der Syphilis. 
— Zur Frage der — K r e m e r. 
— CVII. 476. 


FibrdSO Tumoren im Derma eines 
Syphilitikers. — K. D. — CVI. 
363. 

Gelenkerkrankungen bei Lues acqui- 
sita. — Kasuistische Mitteilungen 
über — Wysocki, S. — CVIII. 
347. 

*Gelenkerkrankungen bei Lues ao- 
quisita. — Über — Wysocki, 
St. — CVII. 305. 

Gumma am Rücken. — 4 Monate 
nach Beginn des Primäraffektes 
ein - K. D. - CVIII. 540. 

Gummata an der Stirn. — Periostale 
— K. D. - CX. 629. 

Gummata an der Zunge und Ober¬ 
lippe, wahrscheinlich tuberkulöser 
Natur. — Exulzerierte — K. D. 
— CX. 290. 

Gummata der Schleimhaut und des 
Periostes und Mischinfektion mit 
Tuberkelbazillen. — K. D. — 
CVII. 452. 

Gummata in den Trochanterengegen¬ 
den und serpiginöse Syphilide an 
der Haut. — Symmetrische — 
K. D. — CVni. 539. 

Gummon. — Ulzerierte — K. D. — 
CVII. 452. 

Gummosa ulcerosa. — Syphilis — 
K. I). - CVIII. 647. 

GummOse Infiltrate des Zungenran¬ 
des. — K. D. - CIX. 236. 

Gummöse Ulzerationen der Haut, 
der Nase, sowie der Stirn. — K. 
I). — CVII. 466. 

Hautatrophien. — Zwei Fälle von 
postsyphilitischen multiplen — 
Petersen, H. — CVII. 627. 

Infektion erodierte Papeln am Skro¬ 
tum und am Penis. — 36 Jahre 
nach der syphilitischen — K. D. 
CVIII. 540. 

Keloid. — Syphilitisches — K. D. 
— CVI. 363. 

Keloide in Narben nach syphilitischen 
Geschwüren. — K. D. — CIX. 231. 

Laryngealer Syphilis. — Ein Fall 
von — Harmon, S. — CVII. 637. 

Larynx, dilatation par les voies na¬ 
turelles, gnerUon. — Stenose 
syphilitique du — Aka. — CX. 
343. 

Leucoderma syphiliticum.— K. D. 
— CIX. 539. CX. 298. 


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Sacb-Register. 


XLV 


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Leucoderma syphiliticum und über 
Catis marmorata pigmentosa. — 
Über den Einfluß des Lichtes auf 
das — Buschkeu. Eichhorn. 
CVII. 481. 

Leukoplaoia praeputii. — Heller. 
— CX. 316. 

Leukoderma syphiliticum. — Ex¬ 
perimentelle Beiträge zur Kennt¬ 
nis des — Winkler, F. — CIX. 
262. 

Leukoderma (Typus Neisser). — 
Zur Kasuistik des diffuse u syphi¬ 
litischen — Okssenow, S. — 
CX. 360. 

Leukoderma und Paläogenesis. — 
Mc. Donagh, J. E. R. — CVII. 
641. 

Leukoderma und Paläogenesis. — 
Renshaw, G. — CVII. 541. CX. 
360. 

Leukokeratose. — Die — Breda. 
CIX. 266. 

Lupus vulgaris und Lues tertiaria. 
-- K. D. — CIX. 236. 

Mastoidite syphilitique. — Sur la — 
Ar den ne. — CX. 341. 

Nägeln; nebst einigen allgemeinen 
Bemerkungen über Nagelsyphilis. 
— Zwei ungewöhnliche Formen 
von syphilitischen — Adamson, 
II. G. u. Mc. Donagh, J. E. R. 
- CVIII. 664. 

Onychia luetica und nodöse Syphi¬ 
lide. — K. D. — CIX. 235. 

Onychie. — Seltene Form von sy¬ 
philitischer - K. D. — CVIII. 644. 

Osteoperiostitis. — Luetische — 
K. D. — CIX. 224. 

Papeln. — Dunkel pigmentierte — 
K. D. — CIX. 531. 

Papillomata linguae auf dem Boden 
einer Leukoplakie. — Ein Fall 
von — Jahr, K. — CVIII. 346, 

Paramyoclonus durch Syphilis. — 
Multipler — Simonelli. — CX. 
297. 

Pemphigus syphiliticus localis im 
besonderen bei der Syphilis ac- 
quisita der Erwachsenen. — 
vorn er. — CVII. 631. 

Phagedänismus bei unerkannter Sy¬ 
philis. — 8 eltene Form von ter¬ 
tiärem — S tan cane 1 li. — CVII. 
632- 

*Pigments aus der Haut. Ein Bei¬ 
trag zur Pathologie der Depig- 


mentatiouen, insbesondere „des 
Leucoderma syphiliticum. — Über 
den Transport des — M e i r o w - 
sky. — CIX. 611. 

Primftraffekt am Hinterkopf. — K. 
D. — CVin. 263. 

Primäraffekt an der Ohrmuschel. — 
Über den syphilitischen — 

Krause. — CVIII. 657. 

Primäraffekt der Mandel. — Nicht 
diagnostizierter — Bloch. — 
CVII. 534. 

Primäraffekt — Extragenitaler — 
Gaucher, Levy-Franckel u. 
Dubosc. — CVIII. 274. 

Primäraffekt und sekundäre Erschei¬ 
nungen nach Verletzung. — 

Balzeru. Burnier. — CVII. 
462. 

Primäraffekt zu erzeugen. — Über 
eine einfache Methode, bei Ka¬ 
ninchen — TomasczewBki.— 
CVI. 455. 

Primäraffektartige Bildungen im Ver¬ 
lauf der Syphilis. — Heim, G. 
— CX. 541. 

Primäraffektes. — Zur Therapie des 
syphilitischen — Müller. — 
CIX. 285. 

Pseudo-Hutchinsonschen Zähnen. — 

I Ein Fall von — Bogrow. — 

1 CVIII. 349. 

Roseola syphilitica, welche Jchthy- 
osis vortäuscht. — Abklingende 
— K. D. — CVIII. 276. 

Schanker am Kinn. — Riesen- — 
Hallopeau und Franqois- 
Dainville. — CVII. 461. 

Schanker bei einer Amme (Syphilis 
insontium). — Ein Fall von beider¬ 
seitigem Brust- — Kudisch. — 
CIX. 552. 

Schanker der männlichen Urethra 
mit Bericht über achtuuddreißig 
Fälle. — Übersehener — Whit¬ 
ney, Ch. — CIX. 257. 

Schanker der Nasenschleimhaut. — 
Syphilitischer — Stancanelli. 
— CVII. 625. 

Schanker. — Zur Kasuistik der 
extragenitalen — Meleschko. 
— CIX. 551. 

Schankers. — Über die Diagnose 
des — Gottheil, W. G. — CVII. 
534. 


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XLVI 


Sach-Register. 


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Schankers (Urethralschankers). — 
Zur Frage des larvierten — 
Tschutakow. — CYIII. 346. 

Sklerose mit Exanthem. — Lippen- 
— K. D. — CX. 286. 

Syphilid, das klinisch einem Ekzema 
marginatum gleicht. — K. D. — 
CVIII. 270. 

Syphilid — Diffus infiltrierendes, 
papillär gewuchertes — K. D. — 
CVIII. 635. 

Syphilid. — Einige Fälle von zirci- 
närem — Kingsbury, J. — 
CVIII. 348. 

Syphilid. — Großpapulöses — K. D. 
— CVIII. 281. 

Syphilid mit sekundärer Hautatro¬ 
phie. — Tubero- 8 erpiginÖ 8 es — 
K. D. - CVII. 455. 


Syphilid. — Papulöses Riesen- — 
K. D. — CIX. 539. 

Syphilid. — Pigmentation der Haut 
des Halses nach einem papulösen 
— K. D. — CIX. 539. 

Syphilid. — Pustulöse8 — KD. — 
CIX. 638. 

Syphilid. - Sykosiformes — K. D. 

_ QX. 293. 

Syphilide. — Tertiäre — K. D. — 
CVII. 469. 

Syphilide. — Zosterähnliche — 
Druelle u. Joltrain. — CVII. 
623. 

Syphilids. — Injektion der Con- 
junctiva palpebrarum et bulbi 
vergesellschaftet mit einer Herx- 
heimerschen Reaktion eines aus- 
gebreiteten — Königstein. — 
CVII. 456. 


Syphilis vertebralis (syphilitischer 
Morbus Pott) und tardives Auf¬ 
treten von Plaques muqueuses 
der Mundschleimhaut. — V i g - 
nolo-Lutati, C. — CVII. 686 . 

Syphiloderme mit Beitrag eines nicht 
gewöhnlichen Falles von fazialer 
und lumbo-abdominaler Lokali¬ 
sation. — Klinische Studien über 
die zoniformen — Ruta, S. — 
CVni. 349. 

Syphilonychla sicca. — K. D. — 
CIX. 221. 

Tarsitis syphilitica. — Ein Fall von 
— Protopopow, Yu. — CX. 848. 

„Tibia en lame de sabre“ als Folge 
der erworbenen Lues des Er¬ 


wachsenen. — Die — Fritsch, 
K. — CVIII. 348. 

Tonsillen als Ansteckungsträger der 
Syphilis. — Die — Schiassberg. 
— CX. 547. 

Ulcera indurata. — Photographie 
eines Falles mit 18 — D. — CVIII. 
548. 

Ulcus molle und syphilitischer Ini- 
tiahklerose. — Die Gestalt der 
Plasmome bei — Krzysztalo- 
wicz, F. — CIX. 809. 

Ulzeration. — Abszeß am Bein; 
Inzision. Umwandlung der Inzi¬ 
sionsstelle in eine typische terti¬ 
äre — Troisfontaines. — 
CVII. 642. 

Ulzeratlonen des harten und weichen 
Gaumens. — K. D. — CVIII. 267. 


8 yphilis ni. 

Lymph- und Blutgefäße. 

Aneurysma der Aorta. — Über Lues 
und — Kaleff, R. — CX. 346. 

Aortitis luetica. — Zur Klinik der 
— Deneke, Th. — CIX. 268. 

Aortitis syphilitica. — Über — 8 i« 
monowitsch, W. — CX. 846. 

Arterien des Zentralnervensystems 
mit detailliertem Bericht über 
einen Fall. — Syphilitische Er¬ 
krankung der — Hummel, E. 
M. — CVn. 638. 

Arteriitis nodosa. — Über einen 
Fallvon— Beitzke,H. — CVIL 
526. 

*Arteriosclerosi nei suoi rapporti 
colla sifilide. — L’ — Campana, 
R. — CVI. 136. 

Arteritis der großen Gefäße. — 
Experimentelle Untersuchungen 
über die syphilitische — Van¬ 
zett i, F. - cvm. 847. 

*DrOsenschwellung nebst Bemerkung 
über Neuritis des Sekundärsta¬ 
diums. — Über die Entstehung 
der sekundären syphilitischen — 
Ehrmann, S. — CVI. 211. 

Herzkrankheiten. — Syphilitische — 
Bie, W. — CX. 846. 

Mesarteriitis luetica der Arteria pul- 
monalis mit Aneurysmenbildung. 
— Ein Fall von — Barth. — 
CVII. 537. 


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Sach-Register. 


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Syphilis haemorrhagica bei Erwach¬ 
senen. — Zur Frage der — 
Schebunew. — CIX. 267. 
*Venensyphilis. — Drei Fälle von 
Strandberg, J. — CVII. 187. 


Syphilis IV. 

Nervensystem und Sinnes- 
orga ne. 

Apraxie. — Claude. — CX. 348. 

Argyll-Robertsonsche Phänomen bei 
zerebraler und spinaler Syphilis. 
— Das — Clarke, M. — CX. 
348. 

Auges. — Die ätiologische Bedeu¬ 
tung der Syphilis und Tuber¬ 
kulose bei Erkrankungen des — 
Irgesheimer. — CVII. 643. 

Auges. — Die Syphilis des — 
Levinsohn, G. — CX. 346. 

Brown- Sequardsche Krankheit sy- 
philitischenUrsprungs mit syringo- 
myelitischer Sensibilitätsstörung. 
— Milianu. Neveux. — CVII. 
632. 

Chancre indurö de la fosse nasale 
droite. — Dupond.— CX. 341. 

Dementia paralytica, Sclerosis multi¬ 
plex und Lues cereb/ospinalis auf 
Grund der zytologischen und 
chemischen Untersuchung der 
Lumbalflüssigkeit. — Beitrag zur 
Differentialdiagnose der — 
Szecsi. — CVI. 468. 

Dementia paralytica. — Zur Früh¬ 
diagnose der — Nonne, M. — 
CIX. 260. 

Fazialisparaiyse durch Syphilis be¬ 
dingt. — K. D. — CVII. 462. 

Gebirnsyphilis im Sekundärstadium. 
— Beitrag sur Kenntnis der — 
Löhe, H. — Cm 632. 

Gommes syphilitiques du sinus 
frontal. — Helot. — CX. 342. 

Großhirnerkrankungen. — Zur Ka¬ 
suistik früher syphilitischer — 
Kudisch. — CIX. 269. 

Gumma der Augenhöhle. — Dmit¬ 
rief. — CX. 326. 

Gumma der Tuba Eustachii und 
Membrana tympani. — Ein Fall 
von — Robertson, Ch. M. — 
CVII. 636. 


Gummen der Obergangsfalte der 
Lidbindehaut. — Über — Fila- 
tow. — CVII. 606. 

Hirnschwellung bei Syphilis. — Über 
letale — rötzl u. Schüller. 
- CX. 360. 

Idiotie. — Über die ursächlichen 
Beziehungen der Syphilis zur — 
Brückner. — CVI. 460. 

Idiotie zur Syphilis. — Über die 
Beziehungen der— Lippmann. 
— CVII. 533. 

Initialsklerose der Augenlider. — 
Ginzburg. — CVII. 526. 

Kochlearapparates im Frühstadium 
der Syphilis. — Zwei Fälle von 
Erkrankung der nervösen Ele¬ 
mente des — B e c k, 0. — CX. 
339. 

Labyrinthite syphilitique. — Un cas 
de — Kaufmann. — CX. 342. 

Lues cerebrospinalis. — Zur Dia¬ 
gnose der — Schuster, P. — 
CVIII. 346. 

Meningitiden und Tabes. — Tinel, 
J. — CX. 349. 

Musoheln mit Bericht über einen 
Fall. — Syphilitische Hyper¬ 
trophie der unteren — Jervey, 
J. V. — CX. 340. 

Nase. — Die Syphilis der Neben¬ 
höhlen der — Kuttner, A. — 
Besprochen von Juliusberg, 
F. — CVII. 567. 

Nervensyphilis der Frühperiode. — 
Trömner, E. — CIX. 260. 

Nerven- und anderen inneren Er¬ 
krankungen auf Grund von 573 
serologischen Untersuchungen. — 
Über die Beziehungen der Sy¬ 
philis zu — Ledermann, R. — 
CVI. 458. 

Papeln. am äußeren Gehörgange. — 
Zur Ätiologie verschiedener For¬ 
men luetischer — Beck, 0. — 
CX. 339. . 

Paralyse. — Der Stoffwechsel bei 
— Labbö, H. u. Gallais, A. 
— CIX. 261. 

Plaques der Konjunktivs des Lim- 
bus; sekundäre Syphilis der Kon¬ 
junktivs. — Anton eili.— CVII. 
635. 

Primftraffekt am Augenlid. — K. D. 
— CVIII. 263. 

Primiraffekt am unteren Augenlid. 
— D. — CVin. 263. 


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XLVIII 


Sach-Register. 


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Primäraffekt an der Nase. — Sy¬ 
philitischer — K. D. — CVII. 468. 

Primflraffekt der Bindehaut. — 2 
Fälle von — Wolfrum n. Stim¬ 
me 1. — CVII. 685. 

Pseudoparalysis syphil. — Beitrag 
zur Krage der — Schaffer. — 
CX. 850. 

Psychosen. — Klinische Studien 
über die syphilitischen — Chod- 
k ko, W. — CVIlI. 350. 

Ravnaudsche Krankheit anf syphi¬ 
litischer Grundlage. — CX. 290. 

Schanker der Konjunktiva.— Merle. 
CVII. 525. 

SpinalflOssigkeit bei Syphilis ohne 
Nervensyinptome. Kontrollunter- 
suchungen der bei Syphilis des 
Zentralnervensystems allgemein 
verwendeten Methoden. — Unter¬ 
suchungen über die — Boas, H. 
u. Lind, H. — CX. 334. 

Syphilis des Nasenrachenraumes.— 
Die — Sommer, H. — CIX. 262. 

Syphilis des Zentralnervensystems 
mit Fieber, der zweite mit posi¬ 
tivem Spirocbaetenbefund im 
Gehirn und Rückenmark. — Zwei 
Fälle von — Strassmann. — 
CIX. 261. 

Syphilogener Erkrankung des Zen¬ 
tralnervensystems und nicht sy- 
hilogener Erkrankung desselben 
ei Syphilitikern. — Zur Diffe¬ 
rentialdiagnose von — Nonne. 
— CV1II. 348 

Syphllom des Optikus und der Pa¬ 
pille mit Spirochaetenbefund. — 
Ein Fall von — Verhoeff. — 
CIX. 259. 

Syphilome des Ziliarkörpers. — Zur 
Kasuistik der — Pokrowsky, 
A. — CX. 346. 

Tabes dorsalis. — Die Balkenblase 
als Frühayraptom bei — Böhme, 
F. — CVII. 638. 

Tabes dorsalis. — Die Balkenblase 
aU Frühsymptom bei — Frohn- 
stein, R. — CVII. 538. 

Tabes. — Spezifizität und — 
Claude. — CX. 348. 

Tabes und frische luetische Efflores- 
zenzen auf der Haut. — K. D. — 
CIX. 228. 

Taubheit bei einem Syphilitiker, bei 
dem die Infektiou 30 Jahre zurück¬ 


lag. — Ein Fall von nervöser — 
Cheatle, A — CIX. 260. 

Tränendrüse. — Gummöse Syphilis 
der — Mendez. — CVII. 626. 

Zerebraler gummöser Lues mit pro¬ 
gressiver Paralyse nebst Beiträgen 
zur Frage der „Lues cerebri dif- 
fusa tt und der „luetischen Enze¬ 
phalitis“. — Über zwei weitere 
Fälle von Kombination — 
Sträussler. — CVII. 538. 

Zerebrospinalen Erkrankungen im 
sekundären Stadium der Syphilis. 
— Ein Beitrag zur Kenntnis der 
— Stursberg. — CVII. 639. 


Syphilis V. 

Eingeweide. 

Blasensyphilide bei Erwachsenen. 
Ein Fall von Syphilis bnllosa 
(Pemphigus syphiliticus) adul¬ 
torum. — Zur Frage der — 
Paw 1 off u. Mamurowsky.— 
CX. 312. 

Därmstrikturen. — Über luetische 
— Petrikat, E. - CVIII. 346. 
Eingeweidesyphilis. — Hudelo u. 
Emery. — CVII. 636. 

Gsnitaltraktus. — Beiträge zur Klassi¬ 
fizierung und Symptomatologie 
der Syphilis des weiblichen — 
Franceschini. — CVII. 623. 

Glossiti8 areata kompliziert durch 
rezente konstitutionelle Syphilis. 
— Chronische — Calderone. 
— CX. 298. 

Gumma des Pharynx. — Ein Fall 
von — Kahler. — CX. 339. 

Gumma urethrae et glaudis. — K. 
D. - CVII. 461. 

Gummata der Leber, die tropische 
Abszesse vortäusohten. — Zer¬ 
fallende — Thompson, G. S. — 
CVIII. 348. 

Gummen. — Zur pathologischen 
Anatomie multipler Lungen- — 
Shingu, 8 . K. — CVII. 626. 

Harnblase. — Ein Beitrag zur 
Kenntnis der Syphilis der — 
Engel mann, G. v. — CX. 844, 

Hodensyphilis beim Kaninchen durch 
Verimpfung kongenital-syphili¬ 
tischen Materials. — Experimen¬ 
telle — Koch, M. — CVI. 448. 


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Sach-Register, 


XL1X 


«Lebererkrankungen im Frühstadium 
der Syphilis. — Zur Kenntnis 
der — buschke, A. u. Z ernik, 

F. — CVI. 121. 

Leberfieber. — Luetisches — Huber, 
0. — CX. 339. 

Leberiuee. — Klinischer Verlauf und 
pathologisch-anatomischer Befund 
bei 2 Fallen von tertiärer — 
Kirchheim. — CIX. 264. 

Lungenerscheinungen durch Syphilis. 
— Dachtier, H. W. u. Dani- 
ells, R. P. — CVH. 623. 

Lungen8yphili8. — Ungewöhnlicher 
Fall von — Hansemann, D. — 
CX. 344. 

Magensyphilis. — Ein Fall von — 
Powsner, M. — CX 344. 

Mandelschanker. — Eiu Fall von — 
Glas, E. — CX. 339. 

Metrorrhagien. — Über syphilitische 
— Jaworski, J. — CVIII. 349. 

Nierensyphilis. — Beitrag zu den 
klinischen Studien über — 
Pfeiffer, P. — CX. 340. 

«Spätsyphilis des Hodens und des 
Nebenhodens. — Zur Anatomie 
der — Delbanco, E. — CVI. 
183. 

hilis des Magens. — Uber — 
iegheim. — CIX. 264. 

Syphilis intestinalis. — Salomone, 

G. - CVII. 536. 

Tertiär syphilitische Prozesse im 
Mediastinum. — Über — Rosen- 
thal. — CX. 646. 

Urethra. — Die Syphilis der — 
Tau ton. — CVIII. 346. 


Syphilis VI. 
Heredität. 

Angeborenen Syphilis. — Die Pro¬ 
gnose der — Hochsinger, K. 

- CVII. 627. 

Angeborener Syphilis des Säuglings. 
— Fieber bei — Bingel, K. — 
CX. 346. 

Aortitiden und das Atherom bei der 
hereditären Syphilis. — Die akuten 
und chronischen — L 6 v y - 
Franckel — CVII. 637. 
Augenhintergrundsbefunde bei here¬ 
ditärer Syphilis. — J a p h a, A. 

- CX. 345. 

Areh. f. Dermafc. n. Byph. 


Dystrophien und Kanities bei einem 
Hereditär-luetischen. — K. D. — 

CX. 529. 

Erbsyphilitischer Kinder. — Die ge¬ 
sundheitlichen Lebensschicksale 
— Hochsinger. — CVÜ. 530. 
Gefäß-Pathologie der kongenitalen 
Syphilis. — Schultz. — CVII. 
638. 

Gumma. — Hereditär-luetisches — 
K. D. — CVIII. 276. 

“Hemiplegie bei einem kongenital¬ 
syphilitischen Kinde. — Halb¬ 
seitige spastische — H e 11 e r, J. 
— CVI. 253. 

«Hereditär-sy politischer Kinder 

(Lues hereditaria tarda?) —Über 
das Schicksal — Bering, F. — 
CVI. 17. 

Hereditäre Lues. — Weitere Be¬ 
merkung über den Einfluß der 
beiden Erzeuger auf die — Carle. 
— CVIII. 288. 

Hereditäre Lues zerstört. — Augen¬ 
lid durch eine verkannte — K. 

D. — CIX. 633. 

Hereditäre Syphilis, deren Prophy¬ 
laxe und Therapie. Übersetzt von 

E. Neumann. — Fournier, 
A. — Besprochen von Julius- 
berg, F. — CVI. 469. 

Hereditären Lues. — Beitrag zur 
Prognose und Symptomatologie 
der — Heine, L. — CVn. 540. 
Hereditären Syphilis mit besonderer 
Berücksichtigung der Wasser¬ 
mann sehen Reaktion. — Die 
Therapie der — Haiberstaed- 
t e r, L. u. R e i c h 1, A. — CIX. 
270. 

Hereditären Syphilis und die Wich¬ 
tigkeit ihrer frühen Erkennung 
bei Kindern vom Standpunkte 
des Augenarztes. — Das Zu¬ 
nehmen der — Stedman, Ch. 
- CIX. 268. 

«Härädite de la Syphilis. — Sur 1’ 
— Krefting, R. — CX. 439. 
Heredo-syphilitisehen Säuglinge. — 
Die Lippenrhagaden und das 
Erythema papulo-erosivum der — 
Sabrazesu. Duperie. — CVn. 
540. 

Idiotie und hereditäre Syphilis. 
Untersuchung über 204 Fälle mit 
der Serodiagnostik. — Atwood, 
Ch. - CVI. 462. 

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L 


Sach-Register. 


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Insontium. — Über Syphilis — 
Brouner, W. B. — CVII. 642. 

Knochenaffektionen bei einem here¬ 
ditären Syphilitiker mit röntgeno- 
graphischer Untersuchnng. — Ein 
Fall von multiplen — Boikow. 
- CVI. 372. 

Knochenverfinderungen bei Lues here- 
ditaria heranwachsender Kinder 
im Röntgenbild unter besonderer 
Berücksichtigung des chronischen 
Kniege lenkergusses.— z u rV e r t h. 
— CVI1I. 351. 

Kongenitale Lues und Acne scro- 
phulosorum. — K. D. — CVII. 463. 

Kongenitalen Syphilis. — Die Thera¬ 
pie der— Stroscher. — CVII. 
546. 

Kongenitalen Syphilis. — Ein Bei¬ 
trag zur Kenntnis der — Orth, 
J. — CIX. 267. 

Lues hereditaria bei Zwillingen. — 
— Ein Beitrag zur — Dann- 
berg, W. - CX. 847. 

Lues hereditaria (Knochensystem 
und Auge betreffend} in der zwei¬ 
ten Generation. Positive Wasser- 
mannsche Reaktion. — Dystro¬ 
phische Form der — Boisseau 
u. Prat. — CX. 809. 

Perforatio partis carrilaginei septi 
nasi bei einem hereditär-luetischen 
Kinde. - K. D. — CIX. 639. 

^Pflegeheime für hereditär-luetische 
Kinder.— Über— Rosenthal, 
0. — CVII. 161. 

Roseola tardiva bei einem hereditär- 
syphilitischen Kinde. — G ali na¬ 
her ti. — CX. 299. 

Serologische Untersuchungen bei 
hereditärer Syphilis. — Gur- 
witsch. — CVIII. 280. 

Sklerose und Leukoplakie der Zunge 
bei zwei Brüdern. — Heredo- 
Byphilitische — Merk len, P. — 
CX. 347. 

Spftftsyphilis. — Beobachtung einer 
ungewöhnlichen Lokalisation der 
hereditären — Mibelli, A. — 
CX. 299. 

*Spirochaete pallida im Nasensekret 
hereditär-syphilitischer Kinder in 
diagnostischer Hinsicht eine prak¬ 
tische Bedeutung? — Hat die 
Untersuchung auf — Haavald- 
sen, J. — CX. 211. 


Syphilis bei der Geburt akquiriert; 
Infektion des Kindes von der 
Mutter aus. — Ein Fall von — 
Hasiund, P. — CX. 347. 

Treponema pallidum in kongenitalen 
Gummen. — Über die Verteilung 
des — S h a w, E. A. — CVII. 635. 

Obertragbarkeit der Syphilis des 
Kaninchens auf hereditärem Wege. 
— Beitrag zum Studium der — 
Lombardo, C. — CX. 817. 

Syphilis VII. 

Therapie. 

*Abortif local et prolongä do la Sy¬ 
philis. — Statistique du nouveau 
traitement — Hailope au, H. — 
CVT. 231. 

Abortiven Behandlung der Syphilis. 
— Über ein zufälliges Ereignis 
bei seiner — Hallopeau.H.— 
CIX. 321. 

Anogon, ein neues Mittel der Hg- 
Therapie der Syphilis. — Über 
— Glaser. — CIX. 322. 

Apparat von Prof. Bobroff für 
intravenöse Einspritzungen in 
seiner Modifikation. — D. — CVIII. 
518. 

Arsazetin. — Die Abortiv-Behand- 
lung der Syphilis mit — Hesse, 
E. — CIX. 282. 

Arsazetins unter besonderer Be¬ 
rücksichtigung der Nierenreizun- 
en. — Die toxischen Nebenwir- 
ungen des — Borohers, H. — 
CIX. 288. 

Arsen. — Neuritis optica und bei¬ 
derseitige Läsion des Akustikus 
nach — K. D. — CVIII. 637. 

Arsenbehandlung bei Syphilis. — 
Indikationen der — Milian. — 
CVII. 547. 

Arsenderivaten. — Sehstörungen 
nach — Burnier. — CIX. 28L 

Arsonikbehandlnng der Syphilis. — 
Die — Murphy, J. — CVII. 
569. 

Arsonobonzol. — Apparat für intra¬ 
venöse Einspritzung des — D. — 
CVI. 368. 

Arsonobonzol auf die Wassermann- 
reaktion. — Einfluß von Ehr- 
lich 8 — Audriuschtschenko. 
— CVm. 291. 


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Sach-Kegister. 


LI 


Arsenobenzol behandelte Fälle. — 
Mit — K. D. — CVI. 350. 

Arsanobenzol behandelten Fall von 
hartnäckigen gummösen Geschwü¬ 
ren. — Übereinen mit — Reis. 
— CIX, 246. 

Arsanobenzol. — Behandlung der 
Syphilis mit — Gaaoher. — 
CIX. 294. 

Arsanobenzol bei einem syphilitischen 
Mediastinaltumor. — Injektion \ on 
0*6 — Gastou. — CVII. 460. 

Arsanobenzol bei gangränösen Sy¬ 
philiden.— Brocq u. leBlaye. 
— CVIII. 274. 

Arsanobenzol bei luetischen Erkran¬ 
kungen der oberen Luftwege. — 
Ehrlich-IIatas — Safranek, J. 
— CX. 854. 

Arsanobenzol bei Nerven- und zere¬ 
bralen Störungen bei Syphilis. — 
Marie. — CVIII. 274. 

Arsenobenzol bei papulösem Syphi¬ 
lid. — K. D. — CVIII. 284. 

Arsanobenzol bei Syphilis. — Spiet- 
hoff. — CVII. 662. 

Arsanobenzol bei syphilitischen Ul- 
zerationen. — Brocq u. leBlaye. 
- CVIII. 274. 

Arsanobenzol. besonders die Dauer¬ 
wirkung des Präparates und die 
Methoden seiner Anwendung. — 
Über die Behandlung der Syphi¬ 
lis mit — Schöltz, Salzber¬ 
ger u. Beck. — CIX. 272. 

Arsenobenzol Billon. — Renault, 
Fournier u. Guönot.— CVJII. 
540. 

Arsenobenzol. — Die Behandlung 
der Syphilis mit Ehrlichs — 
Finger. — CIX. 288. 

Arsanobenzol (Ehrlich-Hata 606 ]. — 
Praktisches und Theoretisches vom 
— Touton. — CIX. 274. 

Arsanobenzol (Ehrlich 606) gegen 
syphilitische Augenleiden. — 
Grosz, E. v. — CVII. 563. 

Arsanobenzol. — Exitus letalis nach 
intravenöser Injektion von — 
Solowjew. — CIX. 538. 

Arsanobenzol gegen syphilitische 
Augenleiden. — Grosz, E. v. — 
CIX. 279. 

Arsanobenzol. — Intravenöse Be¬ 
handlung mit Ehrlichschem — 
Seilei, J. — CIX. 277. 


Arsanobenzol „606“. — Zur Ehrlich- 
Hataschen Therapie mit — U11 - 
mann, K. — CIX. 289. 

Arsenobenzol subkutan behandelt 
worden sind. — Patientinnen, die 
mit — K. D. — CVIII. 281. 

Arsanobenzol. — Über die Behand¬ 
lung der Syphilis mit — Wei¬ 
ler.— CIX. 287. 

Arsanobenzol und ihre Deutung. — 
Über die kutaue Reaktion der 
Syphilide bei der Behandlung mit 
- Kalb, R. - CIX. 309. 

Arsenobenzol und Syphilis. — 
Herxheimer, K. — CVII. 556. 

Arsenobenzolbehandlung der kon¬ 
genitalen Syphilis. — Die — 
Torday, F. — CIX. 296. 

Arsenobenzoldosen. — Große — 
Milian. — CVIII. 639. 

Arsanobenzolinjaktionen. — Große 
Dosen von — Leredde. — 
CVIII. 539. 

Arsanobenzolinjaktionen hervorgre- 
rufene Desquamation. — Über 
intravenöse, durch — Audry. 
— CIX. 239. 

Arsanobenzolinjaktionen. — Intra¬ 
venöse — Brault. — CVII. 461. 

Arsanobenzolinjektionan. — Lokale 
Thromboseu nach intravenösen 
— CX. 291. 

Arsenobenzol -Injektionen. — Un¬ 
mittelbare Resultate bei der Be¬ 
handlung der Syphilis mit intrave¬ 
nösen — Audry. — CX. 634. 

Arsenobenzols auf die Lues der Kin¬ 
der mit besonderer Berücksichti¬ 
gung der Syphilis congenita. — 
Uber die Einwirkung des Ehr- 
lichschen — Kalb, ft. — CVIII. 
366. 

Arsenobenzols (Ehrlich-Hata) bei 
Syphilis. — Über die Wirkung 
des — Racinowski, A — CX. 
364. 

Arsenobenzols, ihre. Technik und 
ihren Wert. — Über die intra¬ 
venöse Infusion des — Haus¬ 
mann. — CIX. 277. 

Arsenobenzols in der Syphilisthera¬ 
pie. — Indikationen des — Le¬ 
redde. — CX. 660. 

Arsenobenzols. - Zur Frage der 
Thrombosenmöglichkeit nach in¬ 
travenöser Infusion des — H a u s • 
man. — CIX. 315. 

* 


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LII Saeh-Register. 


Arsenobenzols. — Zur Umfrage über 
die Massage unmittelbar nach 
Injektion des — Tryb. — CX. 
562. 

Arsenphenylchlorohydroxyamin und 

Arsenphenyljodohydroxyamin be¬ 
handelt. — Syphilitische Patienten 
mit — Balze r, Burnier u. 
Gar&aux. — CVHI. 541. 

Arsenprflparate. — Spätwirkungen 
der — Balzer u. Garsaux. — 
CVIII. 540. 

Arsenpräparaten bei Spirochaeten- 
krankheiten mit besonderer Be- 
rüchsichtigung der Behandlung 
der Syphilis. — Die experimen¬ 
tellen Grundlagen chemothera¬ 
peutischer Versuche mit neueren 
— Uhlenhuth u. Mulzer, P. 
- CVIII. 357. 

Arsentherapie bei Syphilis. — Ent¬ 
wicklung und Ergebnisse der 
modernen — Zieler. — CIX. 
272. 

„Asurol“ als Antisyphilitikum. — 
Über die Wirksamkeit des — 
Kunreuter, M. — CVIII. 557. 

Asurolinjektionen in . der Therapie 
der Syphilis. — Über den Wert 
der — Veress, F. — CIX. 283. 

Atoxyl. — Die Schädigungen des 
Auges durch — Birch-Hirsch- 
feld u. Köster. — CVII. 550. 

*Atoxylsauren Quecksilbers in der 
Therapie der Syphilis. — Die 
Ergebnisse der Anwendung des 
— Seldowitsch, D. — CVII. 
361. 

Behandlung der Syphilis. — Die — 
Lane, E. — CIX. 290. 

Behandlung der Syphilis. — Die — 
Lesser, E. — CVII. 644. 

Behandlung der Syphilis. — Die — 
Marshall, Per net. Bayly, 
Hutchinson. — CV1L 544. 

Behandlung der Syphilis? Werden 
die Prostituierten genügend mer- 
kuriell behandelt? -- Intermit¬ 
tierende oder symptomatische — 
Dreuw. — CIX. 546. 

Behandlung mit Rücksicht auf die 
neuen synthetischen Präparate. — 
Die moderne Syphilis- — For- 
dyce, J. — CIX. 290. 

Behandlung und Klinik der Syphilis. 
— Praktische Punkte bei der — 
Cooper, D. N. — CVII. 532. 


Desinfektion. — Über neuere Mittel 
zur Mund- und Rachen- — 
Spitzer. — CVII. 547. 

Dioxydiamidoarsenobenzol. — Be¬ 
handlung der Syphilis mit — 
Rasch, C. — CIX. 293. 

Dioxydiamidoarsenobenzol. — Die 
Behandlung der Syphilis mit 
Ehrlichs— Wechsel mann, W. 
— CVIII. 359. CIX. 268. 

Dioxydiamidoarsenobenzol (Ehrlich- 
Hata 606). — Die Behandlung 

der Syphilis mit — Wechsel¬ 
nd an n, W. — Besprochen von 
Heller, J. — CIX. 382. 

Dioxydiamidoarsenobenzol (Ehrlich- 
Hata 606). — Über die Herstel¬ 
lung gebrauchsfertiger Lösungen 
von — Citron u. Mulzer. — 
CVII. 552. 

Dioxydiamidoarsenobenzol (Ehrlich 
606). — Erfahrungen über die 
Behandlung der Syphilis mit — 
Bloch, B. — CIX. 291. 

Dioxydiamidoarsenobenzol (Ehrlich 
606). — Über örtliche und allge¬ 
meine Überempfindlichkeit bei 
der Anwendung von — Wech¬ 
sel mann. — CVIII. 569. 

Dioxydiamidoarsenobenzol in twenty- 
one cases of Syphilis. —The thera- 
peutic Resnlts from the use of 
— Schamberg, J. F. u. Gins¬ 
burg, N. — CX. 658. 

Dioxydiamidoarsenobenzol(Salvarsan) 
unter besondererBerücksichtigung 
der Wirkung am Auge. — Ex¬ 
perimentelle und klinische Unter¬ 
suchungen mit dem — Igers- 
heimer — CIX. 318. 

Dioxydiamidoarsenobenzol (Salvar- 
san). — Weitere Mitteilungen 
über das Ehrlichsche — Heuck, 
W. u. Jaffö, J. — CIX. 294. 

Dioxydiamido ar&enobenzol (606); der 
Einfluß des Präparates von Ehr- 
lich-IIata auf die Wassermann- 
sche Reaktion. — Erste Versuche 
der Behandlung der Syphilis mit 
— Micheli, F. u. Quarelli, 
G. - CVIII. 353. CIX. 267. 

Dioxydiamidoarsenobenzol (606) Ehr¬ 
lich- Hata. — Über unerwünschte 
.Nebenerscheinungen nach An¬ 
wendung vou — Bohaö u. So¬ 
fa otka. — CVII. 551. 


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Sach-Register. 


LIII 


Dioxydiamidoarsenobenzol „606 von 
Ehrlich-Hata“. — Die Behandlung 
der Syphilis mit — Peliier. — 
CV1I. 486. 

Dioxy-diamido-ar9enobenzol. — Über 
Reinjektionen von — Wechsel¬ 
mann. — CVIII. 359. 

Dioxy-diaraido-arsenobenzol. — Zur 
Technik der Injektion von — 
Wechselmann u. Lange. — 
CVIII. 358. 

Dioxydiamidoarsenobenzol-Öl.— -Über 
ein 40proz. — Schindler. C. 
— CIX. 276. 

Dioxydiamidoarsenobenzol-Öl. — 

40 %iges _ D. — CVII. 438. 

Dioxydiamidoarsenobenzolöls (Joha). 
— Über eine genau geeichte 
Spritze zur Injektion des 40°/o“ 
igen — Schindler, C. — Ca. 
356. 

Dioxydiamidoarsenobenzols auf das 

Auge. — Über die Wirkung des 
— Wechsel manu u. Selig¬ 
sohn. — CIX. 279. 

Dioxydiamidoarsenobenzols auf die 
experimentelle Vakzineinfektion 
des Kaninchens. — Über die Wir¬ 
kung des — Mark8. — CIX. 311. 
Dioxydiamidoarsenobenzols.— Beginn 
und Dauer der Arsenausscheidung 
im Urin nach Auwendung des 
Ehrlich-Hataschen — Greven. 
— CIX. 282. 

Dioxydiamidoarsenobenzols bei Sy¬ 
philisformen. — Beobachtungen 
über die Wirkung des — Wa- 
traszewski, X. v. — CVIII. 352. 
Dioxydiamidoarsenobenzols. — Ge¬ 
sammelte Erfahrungen über die 
Anwendung des Ehrlichschen — 
— Spitzer. — CIX. 267. 

Dioxy-diamido-ar8enobenzols. — Über 
die Technik der Injektion de9 — 
Wechselmann u. Lange, K. 
- CVIII. 358. 

Ehrlich est eile realisable dans le 
traitement de la Syphilis par le 
Salvarsan ? — La Therapia störi- 
lisans magna de. — Du hot, R. 
— Besprochen von J u 1 i u s b e rg, 
F. - CVII. 567. 

Ehrlich-Behandlung. — Erfahrungen 
über Applikationsart und Do¬ 
sierung bei — Gennerich. — 
CVIII. 569. 


Ehrlich-Hata behandelt. - Exul- 
zerierte Papeln am Penis mit — 
K. D. - CVI. 319. 

Ehrlich-Hata-Behandlung bei syphi- 

Meine Erfahrungen mit — Op¬ 
penheim, H. — CIX. 277. 

Ehrlich-Hata-Behandlung in der in¬ 
neren Medizin. — Die — Mi¬ 
chaelis, L. — CIX. 273. 

Ehrlich Hata-Behandlung in Wien. 
— Zur Diskussion über die Er¬ 
folge der — Eschericb, Th.— 
CIX. 289. 

Ehrlich-Hata-Behandlung. — Kri¬ 
tische Bemerkungen zur — 
Blas eh ko, A. — CVII. 552. 

Ehrlich-Hata bei der Behandlung 
der Syphilis. — Das Präparat von 
— Truffi, M. — CIX. 296. 

Ehrlich-Hata bei der Lepra. — Das 
Präparat von — Giosseffi, N. 
— CIX. 295. 

„Ehrlich-Hata“ bei luetischen Augen- 
erkrankungen. — Hirsch. — 
CIX. 318. 

Ehrlich-Hata bei ulzeröser Lues. — 
K. D. — CVI. 353. 

Ehrlich-Hata bei Sklerose. — KD. 
- CVI. 349. 

Ehrlich-Hata bei Sklerose und Exan- 
theraa maculosum. — K. D. — 
CVI. 349. 

Ehrlich-Hata bei suspekter Erosion. 
— K. D. — CVI. 349. 

Ehrlich Hata. — Die Behandlung 
der Syphilis mit dem Präparate 
von — Pick, W. — CVIII. 354. 

Ehrlich-Hata. — Ein seltener Fall 
von Primäraffekt der Konjunktiva 
des oberen Augenlides und dessen 
Behandlung mit dem neuen anti¬ 
syphilitischen Mittel von — Sni- 
towsky, W. — CX. 355. 

Ehrlich-Hata. — 110 Fälle von Sy¬ 
philis, behandelt nach — Mi¬ 
chaelis, L. — CVII. 558. 

Ehrlich-Hata in der laryngologischen 
Praxis. — A v e 11 i s, G. — CX. 
354. 

Ehrlich-Hata-Injektion. — Eine be¬ 
queme schmerzlose Methode der 
— Kromayer. — CVII. 557. 

Ehrlich-Hata-Iniektionen, insbeson¬ 
dere bei Lues des zentralen Ner¬ 
vensystems, bei Tabes und Para- 


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LIV 


Sach-Register. 


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lyse. — Weitere Erfahrungen mit 
— Treupel. — CIX. 278. 
Ehrlich-Hata-Injektionen. — Weitere 
Erfahrungen bei syphilitischen, 
ara- und metasyphilitischen Er- 
rankungen mit — Treupel, Ö. 
— CVIII. 357. 

Ehrllch-Hata-Mittel, Marke 606. — 
Die Syphilisbehandlung mit dem 
— Boltenstern, v. —CVII. 551. 
Ehrlich-Hata-Mittel 606 bei Malaria. 
— Das — Werner. — CVITJ. 
360. 

Ehrlich-Hata Nr. 606. — Die Chemo¬ 
therapie in der Syphilis. — Das 
neue Präparat von — Pasini. — 
CVIII. 354. 

(Ehrlich-Hata-Präparat) behandelten 
Falle. — Zweite Mitteilung über 
die mit der Therapia magna — 
Spatz, A, — CVII. 561. 
Ehrlich-Hata-Präparat 606. — Das 
— Gourwitsch, M. u. Bor- 
mann, S. — CVII. 553. 
Ehrlich-Hata-Präparat „606“. — Die 
Technik der intravenösen Injektion 
mit — Grünbaum, O. — CIX. 
312. 

Ehrlich-Hata-Präparates gegen Sy¬ 
philis. — Die intravenöse Ein¬ 
spritzung des neuen — Schrei¬ 
ber, E. u. Hoppe, J. — CVII. 
560. 

Ehrlich-Hata -Präparates. — Über die 
Lösuugsverhältnisse des — Spatz, 
E. — CIX. 275. 

Ehrlich-Hata „606“. — Home, W. 
E. - CVIII. 667. 

Ehrlich-Hata 606 behandelte Fälle. 
— Einige mit — K. D. — CVT. 
347. 

Ehrlich-Hata 606 behandelte Fälle. 

— Mit — K. D. - CVI. 362. 
Ehrlich-Hata 606 behandelte Fälle. 
— Über 166 mit — Favento. 
— CVIII. 352. 

„Ehrlich-Hata 606“ behandelte Lues- 
falle. — Bericht über 50 mit — 
Polland u. Knaur. — CVIII. 
365. 

Ehrlich-Hata 606 behandelte Syphilis- 
Alle. — Bericht über 20 mit — 
Reisner, V. — CVIII. 567. 
Ehrlich-Hata 606 bei der Behand¬ 
lung der Syphilis. — Das Prä¬ 
parat von — Truffi, M. — 
CX. 298. 


„Ehrlich-Hata 606“ bei der stillen¬ 
den Mutter. — Zur Kenntnis der 
Behandlung kongenitaler Syphilis 
beim Säugling durch Injektion 
von — Peiser, J. — CIX. 296. 

Ehrlich-Hata 606. — Beitrag zur 
Behandlung der Syphilis mit — 
Salomon, 0. — CVII. 560. 

Ehrlich-Hata 606. — Beiträge zur 
Behandlung der Syphilis mit — 
Fischer, W. — CIX. 268. 

„Ehrlich-Hata 606“. — Das Präparat 
— Mondschein, M. — CVII. 
559. 

Ehrlich-Hata 606. — Die Behand¬ 
lung der Syphilis mit — Jun¬ 
kermann. — CVII. 666. 

Ehrlich-Hata 606. — Die intravenöse 
Therapie der Syphilis mit — 
Gerönne, A. — CIX. 277. 

Ehrlich-Hata 606. — Ein Fall von 
Knochenregeneration nach einer 
einmaligen Injektion von — 
Therstappen. — CIX. 801. 

Ehrlich Hata „606“. — Ein Todes¬ 
fall nach - Ehlers. — CIX. 
281. 

„Ehrlich-Hata 606“. — Erfahrungen 
mit — Z i eler, K. — CVni. 667 . 

„Ehrlich-Hata 606“. — Experimen¬ 
telle Erfahrungen über die letale 
Dosis der sauren Lösung von — 
Hering. — CIX. 816 

Ehrlich-Hata „606“ gegen Lepra. — 
Gioreffi. — CIX. 272. 

Ehrlich-Hata 606 in der ambulanten 
Praxis. — Kromayer.— CVIT. 
557. 

„Ehrlich-Hata 606“. — Meine Er¬ 
fahrungen mit — Chrzelitzer. 
- CIX 271. 

Ehrlich-Hata 606. — Meine Erfah¬ 
rungen mit — Stern, K. — CIX. 
273. 

Ehrlich-Hata 606. — Neuritis optica 
als Rezidiv nach — Kowalewski, 
R. - CIX. 280. 

Ehrlich-Hata 606. — Organotrop- 
Spirillotrop. Kritische Bemerkun- 
en zur Wirkungs- und Anwen- 
ungsweisc von — L e s s e r, F. 
— CVII. 557. 

„Ehrlich-Hata 606“ (Salvaraan) am 
Orte der Injektion. — Über die 
lokalen Wirkungen von — Mar¬ 
tins. — CIX. 318. 


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Saeh-Register. 


LV 


„Ehrlich-Hata 606“ (Salvarsan). — 
Weitere Mitteilungen über die 
Spirochaeten der Mundrachen¬ 
höhle und ihr Verhalten zu — 
Gerber. — CIX. Bll. 

Ehrlich-Hata 606. — Theoretische 
und praktische Erwägungen über 
— Kromayer. — CVII. 557. 

Ehrlich-Hata 606. — Über die Be¬ 
handlung der Malaria mit — 
Werner, H. — CX. 355. 

Ehrlich-Hata 606. — Über die Be¬ 
handlung der Syphilis mit — 
Ciarrocchi, Bartera u. Bon¬ 
figl io. — CX. 298... 

Ehrlich-Hata (606). — Über die Sy¬ 
philisbehandlung mit dem neuen 
Arsenpräparat. — Zaroubine. 
— CVIII. 286. 

Ehrlich-Hata 606. — Über Queck- 
silberiestigkeit der Syphilisspiro- 
chaeten nebst Bemerkungen zur 
Therapie mit — Oppenheim, 
M. - CVIII. 355. 

„Ehrlich-Hata 606“. — Vorläufige 
Bemerkungen über eine perkutane 
Applikationsmethode von — Ley¬ 
den, H. — CIX. 315. 

Ehrlich-Hata „606“? — Welche 
Herzerkrankungen bilden voraus¬ 
sichtlich eine Kontra indikation 
gegen die Anwendung von — 
Grassmann. —- CIX. 281. 

Ehrlich-Hata 606. — Zur Bewer¬ 
tung der Wirksamkeit von — 
Hecker. — CVIII. 568. 

Ehrlich-Hatas Mittel bei Syphilis. 
— Ober — Taylor Stopford 
u. Mac Kenna, R. W. — CIX. 
295. 

Ehrlich -Hatas Präparat 606. — Er¬ 
fahrungen und Beobachtungen bei 
der Behandlung der Syphilis mit 
— Ta ege. — CVIII. 852. 

Ehrlich-Hatasche Behandlung. — 
Bericht über die — v. Torday. 
— CVm. 356. 

Ehrlich-Hatasche Mittel „606“ bei 
der Behandlung der Syphilis. — 
Über das — Kobler, G. — CIX. 
287. 

Ehrlich-Hatasche Präparat in inter¬ 
nen und neurologischen Fällen. 
— Erfahrungen über das — 
Schlesinger, H. — CIX. 297. 

Ehrlich-Hataschen Arsenpräparat. — 
Die Behandlung der Syphilis mit 


dem neuen — Hoffmann. — 
CVII. 554. 

Ehrlich-Hataschen Arsenpräparat 
„606“. — Unsere bisherigen Er¬ 
fahrungen mit dem — Hügel u. 
Ru et e. — CVII. 554. 

Ehrlich-Hataschen Arsenpräparate 
bei Erkrankungen innerer Organe 
syphilitischen UrspruDges. — 
Therapeutische Erfahrungen mit 
dem — v.Korczynski. —CVIII. 
356. 

Ehrlich Hataschen Arsenpräparates. 
Ein Beitrag zur Wirkungsweise 
des — Bardachzi u. Klaus¬ 
ner. — CIX. 289. 

Ehrlich-Hataschen Mittel bei syphi¬ 
litischen und metasyphilitischen 
Erkrankungen. — Erfahrungen 
und Erwägungen mit dem neuen 
— Treupel. — CVIII. 356. 

Ehrlich-Hataschen Mittel 606 auf 
die Wassermannsche Reaktion. — 
Über den Einfluß der Luesthera¬ 
pie mit dem — Munk, F. — 
CVII. 559. 

Ehrlich-Hataschen Mittels auf die 
Spirochaeten.. bei kongenitaler 
Syphilis. — Überden Einfluß des 
— Herxheimer, G. u. Reinke, 
F. — CVII. 556. 

Ehrlich-Hatascheu Mittels bei Ner¬ 
venkrankheiten.—Die Anwendung 
des — Freukel-Heiden. — 
CIX. 278. 

Ehrlich-Hataschen Mittels bei Ner¬ 
venkrankheiten. — Die Anwen¬ 
dung des — Frenke 1. — CIX. 
298. 

Ehriich-Hataschen Mittels 606 auf 
die Mundspirochaeten. — Über 
die Wirkung des — Gerber. — 
CVIII. 568. 

Ehrlich-Hataschen Präparat behan¬ 
delte Fälle. — Zusammenfassen¬ 
der Bericht über 375 mit — 
Öieskind. - CVII. 561. 

Ehrlich-Hataschen Präparates, des 
Arsenophenylglyzin, des Jodkali 
und des Sublimat zur Wasser- 
raannschen Reaktion. — Über das 
Verhalten des — Schwartz u. 
Fleming. - CVII. 661. 

Ehrlich-Hataschen Syphilisheilmittel 
606. — Erfahrungen mit dem — 
W ein trau d. — CVIII. 359. 


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LVI 


Sach-Register. 


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Ehrlieh-Hataschen Syphilismittel. — 
Znr Technik der Behandlung mit 
dem — Alt. — CVII. 560. 

Ehrlich-Hata8chen Syphilismittels in 
neutraler Suspension. — Über die 
Anwendung des — Michaelis, 
L. — CVII. 558. 

Ehrlich- Hataschen Syphilispräpara¬ 
tes. — Die subkutane Anwendung 
des — Michaelis, L. — CVII. 
558. 

„Ehrlich 606“ behandelte Fälle. — 
— Berichte über mit — Havas, 
A. — CVII. 654. 

Ehrlich 606 behandelte Syphilis¬ 
kranke. — Über weitere 21 mit 
— Zeiss 1, M. — CVIII. 860. 

Ehrlich 606 behandelten Luesfällen. 
— Zur Kenntnis der Wasser- 
mannschen Reaktion, insbesondere 
bei mit — Lange, C. — CVII. 
557. 

„Ehrlich 606“. — Bericht über die 
Behandlung der ersten 100 Fälle 
mit — Zeissl, M. — CVIII. 666. 

Ehrlichs „606“ bei Syphilis. — 
Catteil, H. — CVin. 667. 

„Ehrlich 606“. — Bisherige Erfah¬ 
rungen mit — Braendleu. din¬ 
gest ein. — CVII. 551. 

Ehrlich 606. — Blasenstörungen und 
andere schwere Nebenerscheinun¬ 
gen nach einer Injektion von — 
Eitner. — C1X. 281. 

Ehrlich 606. — Die Behandlung der 
Syphilis mit — Guszmann, J. 
— CVIII. 353. 

Ehrlich G06. — Erfahrungen mit — 
Furth, J. - CVIII. 355. 

„Ehrlich 606“. — Erfahrungen mit 
— Ivanyi, M. — CIX. 289. 

Ehrlich 606. — Kasuistik über — 
Eitner, E. — CVII. 562. 

Ehrlich 606. — Meine Erfahrungen 
mit —Ivanyi, M. — CVII. 556. 

„Ehrlich 606“ mit Hervorhebung 
einzelner beachtenswerter Fälle. 
— Beitrag zu den bisherigen Er¬ 
fahrungen über — Anscherlik. 
— CVII. 651. 

Ehrlich 606. — Über 8yphilisbehand- 
lunj mit — Gennerich. — 
CVII. 553. 

Ehrlich 606 und die Syphilisbehand¬ 
lung. — Marschalko. Th. — 
CIX. 275. 


„Ehrlich 606“ und Sklerom. — Fein, 
J. - CIX. 811. 

Ehrlich 606. — Weitere Erfahrungen 
mit -- Malinowski, J. — CVIII. 
285. 

„Ehrlich 606“. — Zur Kasuistik der 
Luesbehandlung mit — T s c h e r - 
nogubow. — CVII. 606. 

Ehrlich und Hatas Arsenpräparat. 
— Über die Behandlung der Sy¬ 
philis mit— Selenew. — CVII. 
504. 

Ehrlichs Arsenobenzol behandelte 
Fälle von Syphilis. — Bericht 
über 20 mit — Mc. Donagh, J. 
E. R. — CVII. 558. 

Ehrliche Arsenobenzol. — Die neue 
Behandlung der Syphilis mit — 
Elsner, H. — CIX. 269. 

Ehrlichs Arsenobenzol und die Bio¬ 
therapie der Syphilis. — Bemer¬ 
kungen über die Behandlung mit 
— Jacquot, L. — CIX. 268. 

Ehrlichs bei der Behandlung der 
Syphilis. — Das neue Arsenik¬ 
präparat (606) — Truffi, M. — 
CXI. 267. 

Ehrlichs biochemische Theorie, ihre 
Bedeutung und Anwendung. — 
Marks, L, M. — CIX. 269. 

Ehrlichs Heilmittel. — Über Sy¬ 
philisbehandlung mit — Krenn, 
O — CIX 288 

Ehrlichs Heilmittel. — Über Sy¬ 
philisbehandlung mit — Riehl, 
G. — CIX. 287. 

Ehrlichs Mittel gegen Syphilis. — 
Mc. Donagh. — CIX. 268. 

Ehrlichs neues Mittel gegen Syphi¬ 
lis. — Dioxydiamidoarsenoben/.ol 
oder „606“ — Meitzer, S. — 
CVII. 558. 

Ehrlichs Präparat 606. — Über 
eventuelle Nebenwirkungen an den 
Hirnnerven bei Behandlung mit 
— Rille. - CIX. 279. 

Ehrlichs „606“. — Die Behandlung 
der Syphilis mit — N i c h o 1 s, H. 
u. Fordyce, J. — CVII. 659. 

Ehrlichs „606“ (Dioxydiaraidoarseno- 
benzol). — Der Wert von — 
Corbus, B. C. — CVIII. 567. 

Ehrlichs 606 durch die Mutter auf 
den Säugling. — Über die Heil¬ 
wirkung von —■ Dobrovits, M. 
— CVIII. 566. 


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Sacli-Register. 


LVII 


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Ehrlichs 606. — Einige neue Ver¬ 
suche mit dem neuen spezifischen 
Mittel — Lambert, S. W. — 
CIX. 289. 

Ehrlichs „606“ gegen Lepra. — 
Ehlers. - CVIII. 353. 

Ehrlichsche Mittel bei schweren 
Luesfällen. — Das — Justus, J. 
— CVII. 556. 

Ehrlichsche Präparat 606 bei Augen¬ 
krankheiten. — Das — Schanz. 

- CIX. 279. 

Ehrlichsche Syphilismittel. — Über 
das — Joseph, M. u. Siebert, 
K. - CVIII. 549. 

Ehrlichschen Arsenobenzols auf Pso¬ 
riasis und Lichen ruber planus. 
— Über die Wirkung des — 
Schwabe. — CVII. 560. 

Ehrlichschen Arsenobenzols bei 
Syphilis. — Weitere Mitteilungen 
über die Wirkung des — Herx- 
heimer u. Schonnefeld. — 
CVII. 555. 

Ehrlichschen Arsenobenzols. lür die 
Syphilisbehandlung. — Über die 
Bedeutung des — Neissor, A. 
u. Kuznitzky, E. — CVII. 560. 

Ehrlichschen Diamidoarsenobenzols 
(606). — Die klinische Wirkung 
des — Sei lei. — CVII. 561. 

Ehrlichschen Mittel „606“. — Er¬ 
fahrungen mit dem — Frankel 
u. Grouveri. — CVII. 652. 

Ehrlichschen Mittel „606 u . — Unsere 
Erfahrungen mit dem — Ritter. 

- CVJII. 352. 

Ehrlichschen Mittels auf den syphi¬ 
litischen Prozeß. — Die Einwir¬ 
kung des — Meirowsky, E. — 
CVII. 558. 

Ehrlichschen Mittels „606“. — Über 
die intravenöse Einspritzung des 
— Schreiber. — CVII. 560. 

Ehrlichschen Präparat behandelt 
worden ist. — Patient, der mit 
dem — K. D. — CVIII. 281. 

Ehrlichschen Präparat 606. — Bis¬ 
herige Erfahrungen mit dem — 
Rumpel. — CVIII. 351. 

Ehrlichschen Präparat 606. — Die 
Resultate der Behandlung mit 
dem — Pawlow. — CVIII. 281. 

Ehrlichschen Präparat 606. — Die 
Resultate der Behandlung mit 
dem — Solowiew. — CVIII. 
284. 


Ehrlichschen Präparat 606, Dioxy- 
diamidobenzol. — Ergebnisse mit 
dem — Isaak, H. — CVII. 566. 

Ehrlichschen Präparat 606 in dem 
klinischen Institute von der Gro߬ 
fürstin Helene Pawlowna. — Die 
Resultate der Behandlung mit 
dem — Petersen. — CVIII. 283. 

Ehrlichschen Präparat 606. — Unsere 
bisherigen Erfahrungen mit dem 
— Rumpel, Th. — CIX. 272. 

Ehrlichschen Präparat 606. — Zur 
Behandlung der Syphilis mit dem 
— Lesser. — CVII. 475. 

Ehrlichschen Präparates, Dioxydia- 
midoarsenobenzol („606“) auf 
Rekurrens bei Ratten. — Der 
Einfluß des neuen — M c. I n- 
tosh, J. — CVII. 558. 

Ehrlichschen Präparates ein Rezidiv 
eintritt. — Ulcera gummosa ma- 
nus, bei denen nach Injektion des 
— K. D. — CVI. 368. 

Ehrlichschen Präparates nach Wech¬ 
selmann behandelt. — Lues 
maligna ulcerosa mit 0 6 des — 
K. D. — CVI. 347. 

Ehrlichschen Präparates 606. —- 

Einige Bemerkungen über die 
Wirkung des neuen — Ehr¬ 
mann, S. — CVIII. 666. 

Ehrlichschen Präparates. — Über 
eine vereinfachte Injektionen) o- 
thode des — Volk, R. — CVIII. 
358. 

Ehrlichschen Präparates. — Weitere 
Ergebnisse über die Anwendung 
des — Malinowski, F. — CVII. 
507. 

Ehrlichstes Mittel. — Brocq n. 
Blaye. — CVII. 469. 

Ehrlichsches Präparat bei Iritis 
syphilitica. — K. D. — CVIII. 
282. 

Ehrlichsches Präparat bei multipler 
Periostitis. — K. D. — CVIII. 282. 

Eisenjodin. — Das— Ruhemann, 

J. - CVII. 547. 

Eisensajodin. — Über das — Leh¬ 
mann, 0. — CIX. 286. 

Eisensajodin. — Über — Görges. 
— CVII. 546. 

Enesol bei der Behandlung der 
Syphilis. — Mironowitsch. — 
CVII. 546. 

Erbsyphilis mit 606 behandelt. — 

K. D. — CVI. 365. 


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LVIII 


Sach-Register. 


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♦Eruptionen, die wäli rend energischer 
Qnecksilberbehandlung und kurze 
Zeit nach dieser oder auch nach 
Arsenobenzoliujektion auf treten. 
— Über Syphilis- — Oppen¬ 
heim, M. — CVII. 123. 

Frühbehandlung der Syphilis. — Die 
— Scherber. — CIX. 644. 

Grauem Öl. — Histologische und 
histochemische Studie über die 
intrazellulären Granulationen, die 
man in den Injektionsherden 
findet. — Injektionen von — 
Brissy. — CX. 309. 

Gummata in der Glutäalgegend ein 
Jahr nach einer Injektion von 
Hydr. oxyd. ilavum. — Syphiliti¬ 
sche Haut- —Vignolo-Lu tati, 
C. - CVII. 524. 

„Hata“ behandelten Fälle. — Über 
Resultate der mit — Basch, J. 
— CVII. 551. 

Hata-Injektionen beobachtete Neben¬ 
erscheinungen. — Zusammen¬ 
fassende Bemerkungen über ge¬ 
wisse nach — Bohaöu. Sobotka. 
— CIX. 319. 

„Hata“ mit tödlichem Ausgang. — 
Ein Fall von Dementia paretica, 
behandelt mit — Jörgensen, 
A. — CIX. 298. 

Hectargyrum bei einer luetischen 
Drüsengeschwulst. — Injektionen 
von — Balzer u. Marie. — 
CVII. 462. 

Hektin. — Abortivkur der Lues 
mittels Injektionen von — Hallo- 
pe au. — CVII. 461. 

Hektin ß. . — Sehstörungen nach 
Injektion von — CX. 290. 

Hektin bei Syphilis. — Erfahrungen 
mit — Ravasini. — CIX. 320. 

Hektin, nachher mit 606 behandelt. 
— Lues mit — CX. 529. 

Hektin. — Über die Syphilisbehand¬ 
lung mit — Selene w. — CX. 
325. 

Hektin. — Sequesterstück vom 
Frontalknochen bei Anwendung 
von — K. D. — CVIII. 274. 

Hektininjektionen. — Abortivbehand¬ 
lung der Lues mittels lokaler — 
Hallopeau. — CVIII. 274. 

Hektin- und Hektargyruminjektionen. 
— Paralyse mit — Marie u. 
Bourilhet. — CVIII. 640. 


Hermophenyl bei Syphilis. — Zur 
Frage der Wirksamkeit des — 
Rille. — CIX. 322. 

Hg-Behandlung. — Die falsche 
Lungenembolie bti der — Mal- 
lein, E. — CX. 535. 

Hg Injektionen. — Herabsetzung 
der Schmerzen bei — Dreuw. 
— CVII. 546. 

Hg -Intoxikationen. — Theobromin 
gegen — Au dry. — CIX. 549. 

Hg - Salizyl - Injektionen bei einem 
luetischen Exanthem. — Atrophia 
nervi optici nach — Frnhäuf. 
— CVII. 447. 

Hg-Salvarsanbehandlung unter spe¬ 
zieller Berücksichtigung der 
Wassermann sehen Reaktion. — 
Bemerkungen zur Frage der 
kombinierten — Jordan, A. — 
CX. 314. 

Hg und ihre Verwendung in der 
Praxis zur Therapie und Prophy¬ 
laxe der Syphilis. — Über die 
subpraeputiale Einfuhr von — 
Schrumpf. — CIX. 255. 

Hydrarg. salicylic. — Zur Technik 
der Anwendung von — Dreuw. 
- CVIII. 557. 

Hydrargyrum cyanatum. — Über die 
bis jetzt erhaltenen Resultate der 
Abortivbehandlung der Syphilis 
im Anfangsstadium mittels lokaler 
Injektionen von — Mariotti. — 
CX. 299. 

♦Hyperkeratosen bei Behandlung 
mit Salvarsan. — Über den Ver¬ 
lauf und die histologischen Unter¬ 
suchungen der luetischen — 
Odströil, J. — CIX. 131. 

Injektion. — Zur Technik de»* intra¬ 
venösen— Meirovsky. — CIX. 
313. 

Injektionen. — Eine federnde Doppel¬ 
kanüle für intravenöse — Enz- 
nitzky, E. — CIX. 312. 

Intrakraniellen Geschwülste, im 
Gegensatz zu der abwartenden 
Therapie betrachtet. — Die chi¬ 
rurgische Behandlung der — 
Horsley, V. — CIX. 285. 

Jodipins bei schwerer Syphilis. — 
Über günstige Heilwirkung des 
— Buss. — CIX. 323. 

Jodismue und Thyreoidismus. — 
Berg. — CIX. 328. 


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Sach-Register. 


LIX 


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Jods bei eäugeoden Syphilitikerionen. 
— Über die Anwendung des — 
Manossein. — CIX. 823. 

Jothion in der Kinderheilkunde. — 
Stamm, C. — CIX. 828. 

Jothions, besonders bei rektaler 
Applikation. — Die Resorption 
des — Wesonberg, H. — CIX. 
285. 

Kalomeis. — Über die Resorption 
des in die Muskulatur des Men¬ 
schen injizierten — Pellier. — 
CIX. 549. 

Keloide. — Durch Quecksilberinjek¬ 
tionen hervorgerufene — W e- 
lander, E. — CIX. 321. 

Laryngitis gummosa, mit „606“ be¬ 
handelt. — Ein Fall von — 
8ack, N. — CX. 560. 

Luesbehandlung. — Reaktionsfähig¬ 
keit des Organismus und — 
Hecht. — CIX. 323. 

*Medications dites adjuvantes, göne- 
rales et locales, dans le traiteraent 
de la Syphilis. Leur role et leur 
importance. — Les — Thibierge, 
G. — CVII. 203. 

Meriodin, ein innerliches Antisyphi- 
litikum. — Odströil. — CX. 
664. 

Merknriolöls. — Über Quecksilber- 
Vergütung und Angina, bzw. Sto¬ 
matitis ulcero-gangraenosa, sowie 
über die Indikationen und Dosie¬ 
rung des — Möller. — CVII. 
482. 

Natriumkakodylat. - Behandlung 
von drei Fällen von Syphilis der 
Chorioidea mit — Bull, C. S.— 
CIX. 321. 

Natriumkakodylat bei Syphilis. — 
Caffrey, A. J. — CIX. 320. 

Neurorezidiven, insbesondere solche 
nach Quecksilberbehandlnng. — 
Über syphilitische — Benario. 
— CIX. 319. 

Phagozytose. — Der Einfluß einiger 
antisypbilitischerPräparate(Subli- 
mat, Kalomel, *606“) auf die — 
Neuber, G. — CVIII. 288. 

^Phagozytose nach Darreichung 
einiger Antiluetika (Sublimat, 
Kalomel, 606). — Die Beein- 
flussung der — Neuber, E. — 
CVII. 406. 


Primäraffekt mit lokalen Hektinin- 
jektionen behandelt. — Balzer 
u. Lipschitz. — CIX. 531. 

Primäraffektes. — Lokalbehandlung 
des — Fage u. le Blaye. — 
CVIII. 276. 

Pseudoprimäraffekte nach intensiver 
Behandlung im Frühstadium der 
Syphilis. — Über — Friboes. 
— CIX. 643. 

Quecksilber. — Einspritzungen von 
metallischem — Förbringer, P. 
- CVII. 545. 

Quecksilber. — Einspritzungen von 
metallischem — Richter, E. — 
CVII. 544. 

Quecksilberausscheidung durch die 
Nieren bei intramuskulären Injek¬ 
tionen von Merkuriolöl im Ver¬ 
gleich mit einigen anderen Mitteln 
und Methoden. — Über — Möller 
u. Blomquist. — CVII. 474. 

Quecksilberbehandlung und Syphilis¬ 
reaktion. — Feuerstein, L. — 
CIX. 284. 

Quecksilberinjektionen bei Lues auf¬ 
tretende Fieber als ein Zeichen 
aktiver Lues aufzufassen? — Ist 
das nach — Stumpke, G. — 
CVII. 544. 

Quecksilberkur. — Syphilisrezidive 
im unmittelbaren Anschlüsse an 
eine energische — K. D. — 
CVIII. 532. 

Quecksilberreaktionen bei sekundärer 

Lues. -— Über — Baum, J. — 
CIX. 284. 

Quecksilbers. — Die Wirkung von 
Injektionen metallischen — Rich¬ 
ter, E. — CIX. 284. 

Quecksilbers zur Behandlung der 
menschlichen Syphüis. — Über 
die angebliche Brauchbarkeit des 
atoxylsauren — Bergrath, R. 
— CVII. 546. 

Quecksilbersalz zur Behandlung der 
Syphilis (Acetyl - Uretan Hg- 
[Ameril]). - Ein neues — La 
Mensa, N. — CVII. 646. 

^Quecksilbervergiftung. — Ein Fall 
von schwerer — Juliusberg, 
F. — CX. 408. 

Quecksilbervergiftung und Angina, 

bzw. Stomatitis ulcero-gan^rae- 
nosa, sowie über die Indikationen 
und Dosierungen des Merkuriolöls. 
— Über — M ö 11 e r. — CVIII. 665. 


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J,X Sach-Register. 


Salizyljonisation. — Heilung eines 
Falles von spezifischem Kopf¬ 
schmerz dnrch — Peyron, M. 
— CVI. 435. 

Salvarsan. — Jensen, C. E. — 
CX. 660. 

Salvarsan. — Kreibicb. — CIX. 
291. 

Salvarsan. — Abhandlungen über 
— Ehrlich, P. — Besprochen 
von Juliasberg, F. — CVII. 
669. 

Salvarsan behandelt waren. — Be¬ 
richt über 6 Palle voo Syphilis, 
die mit — Marshall, M. — 
CIX 290. 

8alvarsan behandelte Patienten. — 
Bemerkungen über 28 mit — 
Corbus, B. C. — CX. 363. 

8alvarsan behandelte Primäraffekte. 
— Mit — Milian. - CIX. 533. 

Salvarsan behandelte Syphilitiker. 
— Bericht über 16 mit — Eng¬ 
mann, M. F., Mook, W. H. 
u. Marchildon. J. W. — CIX. 
290. 

Salvarsan behandelter Patienten. — 
Eine Gruppe syphilitischer mit 
— Orrasby, 0. — CX. 852. 

Salvaraan-Behandluog. — Nerven¬ 
störungen und — E h r 1 i c h, P. 
- CIX. 280. 

Salvarsan bei 80 Syphilisfällen. — 
Rovasini — CIX. 287. 

Salvarsan bei der Behandlung der 
Syphilis. — Unsere Erfahrungen 
mit — Port, F. — CX. 569. 

Salvarsan. — Beiderseitige Aus¬ 
schaltung des Vestibulär Apparates 
nach —- Beck, O. — CX. 561. 

Salvarsan bei Malaria. — Ober 
die Wirkung von — Iversen, 
J. u. Tu sch Inski, M. — CIX. 
310. 

Salvarsan bei Syphilis. — Spiet- 
h off. — CIX. 293. 

Salvarsan bei Syphilis. — Über die 
ungenügende Dauerwirkung der 
neutralen Suspension von — 
Marschalkö, Th. v. — CIX. 
317. 

Salvarsan. — Delirium nach einer 
intravenösen Injektion von 0 3 — 
CX. 290. 

Salvarsan. — Die Behandlung der 
Syphilis mit — CVF. 359. 


Salvarsan. — Die Behandlung der 
Syphilis mit—Halber s taedter, 
L. — CIX. 293. 

Salvarsan. — Die Behandlung der 
Syphilis mit — Rissom. — CX. 
558. 

Salvarsan. — Die Behandlung der 
Syphilis mit — Török, L. — 
CIX. 292. 

Salvarsan. — Die Heilung der 
Syphilis und die überraschenden 
Heilerfolge durch — Zikel, H. 
— Besprochen von Juliusberg, 
F. — CVII. 566. 

Salvarsan. — Die intravenöse Be¬ 
handlung mit — Seilei, J. — 
CIX. 318. 

Salvarsan. — Die Verabreichung 
von — Montgomery, D. — 
CX. 861. 

Salvarsan — Diskussion über — 
CVI. 847. 

8alvarsan (Ehrlich-Hata 606). — 
Die Vorbeugung der Syphilis 
beim Manne durch — Zikel, H. 
— Besprochen von J uliusberg, 
F. — CIX. 382. 

Salvarsan (Ehrlich-Hata 606) nebst 
einer systematischen Zusammen¬ 
fassung der bisher veröffentlichten 
Literatur. — Die Syphilisbehand¬ 
lung mit — S t o k a r, K. v. — 
Besprochen von Juliusberg, F. 
— CVII. 668. 

Salvarsan (Ehrlich). — Über die 
beschleunigte Resorption aus den 
Lendenmuskeln und die Verwend¬ 
barkeit dieser Muskeln für die 
Injektion von — Meitzer, S. J. 
— CX. 355. 

Salvarsan. — Ein Apparat zur in¬ 
travenösen Anwendung des — 
Tschernogubow, N. — CIX. 
518. 

Salvarsan. — Ein verbesserter 
Apparat zur intravenösen Injek¬ 
tion von — Boehm, J. — CX. 
352. 

Salvarsan. — Ein weiterer Fall 
von Augenmuskellähmung nach 
— Stern, C. — CIX. 318. 

Salvarsan. — Erfahrungen mit — 
Fox, H. u. Trimble, W. — 
CX. 353. 

Salvarsan. — Erfolgreiche Behand¬ 
lung von Chorea minor mit — 
Bökay, J. v. - CIX. 311. 


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Sach-Register. 


LXI 


Salvarsan erreichten Resultate. — 
Die mit — Torday, A. v. — 
CX. 364. 

Salvarsan gegenüber. — Die Situ¬ 
ation dem — Pusey, W. A. — 
CIX. 312. 

Salvarsan geheilt werden? — Kön¬ 
nen durch Quecksilber unbeein¬ 
flußbare syphilitische Symptome 
durch — Zimmern. — CX. 
548. 

Salvarsan. — Histologische Ver¬ 
änderungen an der Injektions¬ 
stelle von 06 g — Lovejoy, 
E. D. - CX. 307. 

Salvarsan. — Histologische Verän¬ 
derungen des Gewebes nach Ein¬ 
spritzungen von — Tryb, A. — 
CVIII. 558. 

Salvarsan in den Organismus. — 
Veränderungen in den Syphiliden 
nach Einführung von — Efron. 
— CIX. 639. 

Salvarsan in der Behandlung der 
Syphilis. — Pappagallo, S. — 
CX. 324. 

Salvarsan in monazider Lösung in- 
traglutäal behandelt. — Mit — 
K. D. - CVIII. 538. 

Salvarsan in saurer Lösung ins 
Uuterhautzellgewebe injiziert. — 
Troisfontaines. — CIX. 532. 

Salvarsan in saurer Lösung sub- 
skapular ipjiziert. — K. D. — 
CVIII. 538. 

Salvarsan intravenös ipjiziert wegen 
eines makulopapulösen Exan¬ 
thems. — K. D. — CVII. 449. 

Salvarsan. — Intravenöse Einver¬ 
leibung von — D. — CVIII. 27(i. 

Sa I varsan. — Intravenöse Inj ektionen 
von — Le red de. — CIX. 531. 

Salvarsan. — Isolierte vorüberge¬ 
hende Ausschaltung des Vesti- 
bularnerven (2 Fälle) nach intra¬ 
muskulärer und intravenöser 
Injektion von — Beck, 0. — 
CX. 661. 

Salvarsan. — Kleiner Tumor nach 
Einspritzung von — D. —- CVIII. 
530. 

Salvarsan. — Lues maligna-Rezidiv 
nach Injektion von — B o d i n. — 
CVIII. 539. 

Salvarsan. — Nadel für intravenöse 
Injektion von — Loeb, H. — 
CIX. 313. 


Salvarsan, namentlich Frühreak¬ 
tionen. — Über die hyperämischen 
Hautreaktionen nach — Pinkus. 
— CX. 316. 

„Salvarsan“ oder „606“ (Dioxy- 
Diamino-Arsenobenzol), its Che¬ 
mistry ,Pharmacy andTherapeutics. 
— Martindale, H. u. West- 
c o 11. — Besprochen von Julius¬ 
berg, F. — CVII. 566. 

Salvarsan. — Periphere Nervener¬ 
krankungen nach — K. D. —■ 
CVIII. 632. 

Salvarsan. — Pro und contra — 
Ehrlich, P. — CIX. 319. 

Salvarsan. — Schwere luetische 
Iridozyklitis nach intravenös ver¬ 
abreichten — K. D. — CVIII. 538. 

Salvarsan (606). — Lokalisiertes 
Ödem der Lumbalgegend als 
Folge des Gebrauches von — 
Sutton, R. — CIX. 317. 

Salvarsan („606“) mit einem geeig¬ 
neten Apparate für diese Me¬ 
thode. — Die intravenöse Methode 
der Behandlung der Syphilis mit 
— Bayly, H. W. — CIX. 312. 

„Salvarsan*. — Syphilis und Nerven¬ 
system mit Bemerkungen über 
die Wassermannreaktion und — 
Leszynsky, W. — CX. 352. 

Salvarsan. — Über syphilitische 
Frühreaktion nach — Pinkus. 

- CVHI. 629. 

Salvarsan und Natriumkakodylat. — 
Nichols, H. — CX. 351. 

Salvarsan ; unmittelbare Erfolge und 
spätere toxische Erscheinungen. 

Syphilis bei Kindern. Er¬ 
fahrungen mit — Fischer, L. 

- CIX. 297. 

Salvarsan wegen rezenter Lue?. — 
Intraglut aale Applikation von 
05 — K. D. - CVII. 446. 

Salvarsan. — Weitere Erfahrungen 
mit — Favento. — CIX. 298. 

Salvarsan wesentlich gebessert. — 
Hochgradige Schwerhörigkeit bei 
Erblues, durch — Beck, 0. — 
CX. 661. 

Salvarsan. — Zur Behandlung der 
Syphilis mit — Joannides, N. 
Z. — CX 556. 

Salvarsan. — Zur Frage der Ge¬ 
fahr endovenöser Einspritzung 
saurer Lösungen von — Nott- 
hafft, v. — CIX. 314. 


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LXII 


Sach-Register. 


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Salvarsan. — Zur Technik der 

intravenösen Injektion des — 
Stapler, D. A. — CX. 557. 

Salvarsan. — Zur Technik der 

intravenösen Injektion von — 
BrauBs, W. — CIX. 313. 

Salvarsan. — Zur Technik der 

intravenösen Injektion von — 
Werner, H. — CIX. 314. 

Salvarsan. — Zur Wirkungs- und 
Anwend ungsweise von — L e s s e r, 
F. - CIX. 315. 

Salvarsananwendung und der Tech¬ 
nik der intravenösen Eingießungen. 
— Zur Frage der Methodik der 
— Abulow. — CX. 552. 

Salvarsanbehandlung bei Syphilis. 
— Resultate der — Schamberg, 

J. - CIX. 295. 

Salvarsanbehandlung bei Syphilis. 
— Tschernogubow. — CVIII. 
547. 

Salvarsanbehandlung bei syphiliti¬ 
schen Erkrankungen des Nerven¬ 
systems. — Die — Markus. —* 
CIX. 297. 

Salvarsanbehandlung. — Beitrag zur 
— Gennerich. — CIX. 314. 

Salvarsanbehandlung der syphiliti¬ 
schen und met&«yphilitischen 
Nervenerkrankungen. — Über 
— Sarbö, A. v. — CIX. 298. 

Salvarsanbehandlung. — Psoriati- 
formes Rezidivexanthem nach — 

K. D. — CVII. 449. 

Salvarsanbehandlung. — Rezidiv¬ 
exantheme nach — K. D. — 
CVIII. 536. 

Salvarsanbehandlung. — Technik und 
Folgeerscheinung der — Leder¬ 
mann, 6. — CX. 354. 

Salvarsan-Behandlung. — Zur Tech¬ 
nik und Kontraindikation der — 
Gennersich. — CIX. 316. 

Salvarsanbehandlung. — Über kutane 
Frührezidive der Syphilis nach — 
Bettmann. — CX. 556. 

Salvarsandosen zur Behandlung der 
Lues. — Wiederholte hohe — 
CX. 630. 

*8alvarsaneinwirfcung auf die sy¬ 
philitischen Infiltrate. — Ein Bei¬ 
trag zur Kenntnis der — Krzysz- 
talowicz, F. — CX. 447. 

Salvarsan-Erfahrungen. — Unsere 
— Falk, L. — CIX. 640. 


Salvarsaninjektion auf die Wasser- 
mannsche Reaktion. — Der Ein¬ 
fluß dreifacher intravenöser — 
Guttmann, G. — CX. 856. 

Salvarsaninjektion behandelt. — Sy¬ 
philis mit intravenöser — Er- 
lendsson. — CX. 560. 

Salvarsaninjektion bei akquirierter 
Lues. — K. D. — CVIL 452. 

Salvarsaninjektion. — Die Technik 
der intravenösen — Mc. Intosh 
u. Fildes, P. — CIX. 242. 

Salvarsaninjektion. — Eine einfache 
Methode der intravenösen — 
Dolgopolow. — CX. 552. 

Salvarsan-Ipjektion. — Herpes 
zoster nach — Bettmann. — 
CIX. 318. 

Salvarsan-Injektionen. — Apparat 
für intravenöse — D. — CIX. 632. 

Salvarsan-Injektionen. — Apparat 
für intravenöse — K. D. — CX. 
630. 

8alvarsaninjektionen benutzen? — 
In welcher Konzentration Süllen 
wir die CINa-Lösung in unseren 
intravenösen — Marschalk o, 
Th. v. — CX. 667. 

Salvarsan-Injektionen. — Hypoal¬ 
kalische intravenöse — CX. 290. 

8alvar$an-Injektion. — Infiltrate un¬ 
ter der Haut nach einer inter- 
skapulären — CX. 529. 

Salvarsaninjektionen. — Neuro rezi¬ 
dive nach — CX. 680. 

8alvarsaninjektionen. — Zur Tech¬ 
nik der — Schober, P. — CX. 
556. 

Salvarsan- Jodipinöl eingespritzt — 
Patienten mit 40%igem — K. D. 

- CVII. 481. 

Salvarsanlösung. — Über die Tech¬ 
nik der intravenösen Einführung 
der — Halpern. — CX. 562. 

Salvarsanlösungen. — Die Ursache 
für die giftige Wirkung saurer 
— Mies8ner. — CX. 665. 

Salvarsanlösungen durch einen klei¬ 
nen, automatisch wirkenden Kugel¬ 
ventilapparat. — Über Verein¬ 
fachung der Technik der intra¬ 
venösen Injektionen von Arznei¬ 
speziell — Wechselmann. — 
CX. 566. 

Salvarsans. — Apparat für die 
intravenöse Injektion des — D. 

- CVHI. 641. 


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Sach-Register, 


LXIII 


♦Salvarsans auf <las Gewebe und 
seine Resorption bei subkutaner 
Injektion. — Über die lokale 
Wirkung des — S c b o 11 z und 
Salzberger. — CVII. 161. 

Salvarsans bei Lues im Kindesalter. 
— Die Wirkung des — Bokai, 
J. — 662. 

Salvarsans bei Syphilis. — Weitere 
Beobachtungen über die Anwen¬ 
dung des — Tschernogubow, 
N. A. - CX. 313. 

Salvarsans (Dihydrodiamidoarseno- 
benzol) für die Syphilistherapie. 
— Die praktische Bedeutung des 
— Je s an er, S. — Besprochen 
von Juliusberg, F. — CIX. 382. 

Salvarsans. — Ein Bericht über die 
therapeutische Wirksamkeit des 
— Mc. Kenna, G. H. — CX. 351. 

Salvarsans. — Einige Kontraindi¬ 
kationen und Regeln beim Ge¬ 
brauche des — Schamberg, J. 
u. Ginsbürg, N. — CIX. 316. 

Salvarsans im Körper. — Über 
das Schicksal des — Bornstein, 
A. — CIX. 316. 

Salvarsans in der ärztlichen Praxis. 
— Zur Methode der Anwendung 
des — Lenzmann. — CX. 658. 

Salvarsans. — Über die intravenöse 
Anwendung des — Spatz, E. — 
CX. 562. 

Salvarsantherapie. — Beitrag zur — 
Brölemann, Ch. — CVIII. 560. 

Salvarsantherapie. Rückblicke und 
Ausblicke. — Die — Ehrlich. 
— CIX. 320. 

„606“ (80 Fälle). — Weitere Ver¬ 
suche mit — Mc. Donagh, 
J. E. R. — CIX. 270. 

„606“. — A propos — Magde- 
lainc, L. — CX. 560. 

„606“ behandelte Luesfälle. — 
Kurzer Bericht über 109 mit — 
Glück. - CVn. 563. 

„606“ behandelten Fall. — Die 
klinischen Charakteristika der 
„juvenilen progressiven Paralyse“ 
mit Bericht über einen mit — 
Abraham, J. — CX. 362. 

606 behandelten Kranken. — Die 
Wassermannsche Reaktion bei den 
mit — Ciuffo. — CX. 298. 

606 bei Lues maligna. — E. H. — 
Forbät, S. - CVHL 667. 


„606 u besondere Gefahren? — Bietet 
die intravenöse Injektion von — 
Ehrlich. - CVII. 652. 

606. — Die Behandlung der Syphilis 
mit dem Präparat — De Fa- 
vento, P. — CVII. 501. 

„606“. — Die neuen Forschungs¬ 
ergebnisse über die Ätiologie, 
Behandlung und Pathologie der 
venerischen Erkrankungen mit 
besonderer Berücksichtigung des 
— Mc. Donagh, J. E. R. — 
CIX. 266. 

„606“. — Die Theorie und Praxis 
der Behandlung der Syphilis mit 
Ehrlicbs neuem Speziücum — 
Mc. Inthos, J. u. Fildes, P. 
— CIX. 295. 

„606“. — Die Wassermann-Reaktion 
und — Mac Rae, Th. — CX. 
353. 

606 Ehrlich-Hata. — Über eine 
einfache und praktische Methode 
der Injektionen mit — Pasini, 
A. — CIX. 276. 

„606“ Ehrlichs. — Über die Be¬ 
handlung der Syphilis mit dem 
Präparate — Iversen. — CVII. 
556. 

606. — Erfahrungen mit — Mon- 
tesanto. — CIX. 287. 

„606“. — Erfolge mit — K. D. — 
CVI. 364. 

„606“. — Erfolgreiche Behandlung 
eines syphilitischen Säuglings 
durch Behandlung seiner stillen¬ 
den Mutter mit — Taege. — 

CVn. 562. 

„606“ erzeugten (Jlzeration. — 
Histologische Untersuchung einer 
durch — Boisseau u. Carrus. 
- CIX. 549. 

„606“ günstig beeinflußt. — Spät¬ 
erscheinungen bei hereditärer 
Lues, durch Injektionen von — 
Payenneville u. Bataille. — 
CVIII. 539. 

„606“ im städtischen Alexander- 
Krankenhaus. — Dolgopolow. 
— CIX. 246. 

606 in der Academie de medicine. 
— Larapere. — CIX. 294. 

„606“ in 100 Fällen. — Erfahrungen 
über — Dobrovits, M. — CVIII. 
566. 


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LXIV 


Sach-Register. 


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606 in kleinen wiederholten Dosen. 
— Intramuskuläre Injektion von 
— CX. 630. 

606-Injektionen. — Lafayu. Lövy- 
Bing. — CVII. 469. 

606-Injektionen auf die Wasser* 
mannsche Reaktion. — Einfluß 
der — Je an selme und Ton* 
raine. — CVII. 459. 

606-Injektionen. — Intravenöse — 
fimery. — CVII. 469. 

606-Injektionen letal endeten. — 
Fälle von Lues, die nach — CX. 
200 . 

606-Injektionen. — Vor- und Nach¬ 
teile der — Bayet. — CVII 459. 

606. — Meine bisherigen Erfahrun¬ 
gen mit — Werther. — CIX. 272. 

606 nach Erfahrungen an 400 
Fällen. — Die chronische Syphi¬ 
lisbehandlung mit — Kroraayer. 
— CIX. 276. 

606 („Salvarsan“). — Die Behand¬ 
lung der Syphilis mit — Heus8. 
— CIX. 288. 

606 (Salvarsan). — Unsere Er¬ 
fahrungen mit — Jadassohn, 
J. — CIX. 292. 

606. — Technische und biologische 
Erfahrungen mit — Plaut, H. C. 
— CIX. 273. 

606. — Technisches und Biologisches 
zu dem Präparat — Plaut — 
CVIII. 351. 

606. — Über — Rosenthal, 0. — 
cvm. 570. 

606. — Über die Behandlung der 
Syphilis mit — Montegazza, 
U. - CX. 298. 

606. — Über eine praktische und 
schmerzlose Injektionsart von — 
L6vy-Bing u. Lafay, L. — 
CIX. 276. 

606. — Über Blasenstörungen nach 
Anwendung von Präparat — 
Bohaö u. Sobotka. — CVII. 
651. 

606. — Über Spätreaktion bei An¬ 
wendung des Präparates — G o 1 d- 
bacb. — CIX. 282. 

606. — Unangenehme Folgeerschei¬ 
nungen nach Injektionen von — 
Gaucher, Gougerot u. Gug- 
genheim. — CVIII. 539. 

„606 w . — Unerwartete Resultate 
bei einem hereditär syphilitischen 
Säugling nach Behandlung der 


Mutter mit — Du hot. — CVII. 
552. 

„606* von Ehrlich. — Technik und 
Dosen der löslichen Einspritzun¬ 
gen des — Duhot. — CVIII. 363. 

„606“. — Weitere Erfahrungen 
über — Sei lei, J. — CIX. 276. 

606. — Zur Frage der Blutverän¬ 
derung bei der Syphilishehand- 
lung mit dem Präparate — 
Endollimow. — CVIII. 291. 

606. — Zur Frage der Chemothe¬ 
rapie bei Tick-fever. — Die 
Wirkung des Präparates — 
Jakimow, W. u. Kol-Jaki- 
mowa, N. — CX. 856. 

„606“. — Zur Frage der Therapie 
mit — Brüh ns, C. — CIX. 274. 

Serum (L. S. Quöry). — Neue Fälle 
von Syphilisheilung mit organi¬ 
schem — Matzkin. — CIX. 552. 

Spirasyl, Alkohol und Sublimat mit 
Sektionsbefund. — Über 3 Fälle 
von Intoxikation durch — Heg¬ 
ne r. — CIX. 282. 

8ublimathaltiger Sera von Serie mit 
Quecksilber behandelter Luetiker. 
— Zur U nterscheidung — Müller, 
R. — CVI. 463. 

Syphilid mit „indischem Balsam 0 
behandelt. — Papulöses — K. D. 

- CVIII. 284. 

Syphilistherapie. — Die Entwick¬ 
lung der modernen — Arning, 
E. — CVIII. 352. 

Syphilistherapie. — Neuere For¬ 
schungsergebnisse auf dem Ge¬ 
biete der — Hauck, L. — 
CVIII. 567. 

*Syphilemes, particulierement par 
Thectine. — Sur le traitement 
local des — Hallopeau. H. — 
CX. 217. 

Tabes dorsalis. — Über die Be¬ 
handlung der — Rassel, R. — 
CIX. 285. 

Tabes dorsalis. — Über die Queck- 
silberbehandlung der — Red¬ 
lich, E. — CIX. 822. 

Tabes. — Über eiuen erfolgreich 
mit 40% Kalovnelinjektionen be¬ 
handelten schweren Fall von — 
Sang Her. — CVII. 533, 534. 

Tabes und das Resultat spezifischer 
BebaudluDg. — Billings, F. — 
CIX. 322. 


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Sach-Register. 


LXY 


Therapia sterilisans magna behan¬ 
delte Fälle — Über mit — 
Spatz, A. — CVII. 561. 

Therapie der Syphilis. Ihre Ent¬ 
wicklung und ihr gegenwärtiger 
Stand. Mit einem Vorwort von 
Geh. Reg.-R. Prof. Dr. P. Uhlen- 
huth. — Mulzer, P. — Bespro¬ 
chen von Juliusberg, F. — 
CVII. 566. 

Therapie der Syphilis. — Zur — 
Traube, J. — CIX. 286. 

Therapie. — Über Syphilis- — 
Nets8er. A. — CIX. 286. 

Venaepunktion. — Zur Technik der 
— Sommer, A. — CIX. 278. 

Zahnpasten. — Über die desinfizie¬ 
rende Wirkung einiger gebräuch¬ 
lichen — Bassenge, R. und 
Seiender, E. — CVII. 646. 

♦Syringome. 1. Verhältnis zu den 
Trichoepitheliomen. 2. Glykogen¬ 
gehalt. — Über — Rothe. — 
CVm. 457. 


T. 


Tabes. — Pruritis bei — Bi tot, E. 
CX. 310. 

Teerbehandlung. — Die Entwick¬ 
lung der modernen — Britz. — 
CVI. 487. 

Thallium. — Weitere Beobachtungen 
über die physiologischen Wir¬ 
kungen des — Buschke, A. — 
CIX. 371. 

Thermopenetration. — Experimen¬ 
telles zur — U 11 m a n n. — 
CVI. 436. 

Tbermopenetrationsverfahren. — Die 

Theorie des — 8imon, H. — 
CVI. 420. 

Thiosinamin- resp. Fibrolysinbe- 
handlung. — Über das Auftreten 
von Fieber bei — Neisse, R. 
— CVI. 417. 

Tiefenbestrahlungen. — Eine Vor¬ 
richtung zur Desensibilisierung 
der Haut bei — Schmidt, H. E. 


— CVI. 423. 

Tinea cruris. — Beobachtungen 
über eine neue Art von Epidermo¬ 
phyton, gefunden bei — C a s t e 1- 
lami, A. — CVI. 896. 


Tinea versicolor. — Ein ungewohnt 
Hoher Fall von — Mc. Ewen, 
E. L. — CVII. 497. 

Trachomerreger durch Mutation des 
Gonokokkus? — Entsteht der — 
Halberstädter, L. — CVIII. 
360. 

Transformatio in situ. — K. D. — 
CVII. 443. 

*Trichloracetic acid in Dermatology. 
— Hei dingsfeld, M. L. — 
CX. 245. 

Trichophyton der Provinz Modena. 
— Die — Lombardo. — CVHI. 
298. 

Trichophytie der Kopfhaut. — Pro¬ 
funde — K. D. — CX. 285. 

Trichophytie des Kopfes. — K. D. 
— CVIII. 536. 

Trichophytie durch Trichophyton 
plicatile. — Kopf- — Pini, G. 
u. Martinotti, L. — CVII. 502. 

Trichophytie. — Einige Bemerkun¬ 
gen über — Whitfield, A. — 
CVIII. 563. 

Trichophytie in .Form von großen 
Kreisen. — Über eine durch 
einen neuen Trichophytonpilz 
(Trichophyton purpureum Bang) 
verursachte Haut- — Bang, H. 
CVI. 398. 

Trichophyton enthaltend. — Hora¬ 
schicht der Zehen, — D. — CIX. 
636. 

Trichophyton roseum. — Kulturen 
von — D. — CIX. 636. 

Trichophyton-ectothrix-Kulturen. — 
D. — CIX. 636. 

Trigonum vesicae. — Die Anatomie 
des — Wright, W. u. Benians, 
T. C. — CVIII. 380. 

Tripper. — Zur Frage der Vakzine¬ 
therapie beim — Fraenkel. — 
CX. 654. 

♦Tripperrheumatismus.—Beitrag zur 
Kenntnis des sog. — Strand¬ 
berg, J. — CVII. 177. 

Tripperrheumatismus. — Über — 
Hahn, G. — CIX. 806. 

♦Trippers beim Weibe. — Über die 
Behandlung des — Sundquist, 
A. — CVII. 197. 

Tropenkrankheiten, die in der Gegend 
der Bai von San Franoisko be¬ 
obachtet wurden. — Eine Liste 
der — Well man, C. — CVI. 895. 


Arth, t Dermal, u. Syph. 


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LXVI 


Sach-Register. 


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Trophfidem. — Funktionelles hyste¬ 
risches — K. D. — CIX. 584. 

Tuberculinum purum (Endotin.) — 
Über — Walterhöfer, F. — 
CX. 875. 

Tuberculosis verrucosa cutis und 
tuberkulöser Lymphangitis, her¬ 
vorgerufen durch Rindertuberkel¬ 
bazillen. — Ein Fall von — 
Heuser, K. — CIX. 347. 

Tuberculosis verrucosa cutis und 
tuberkulöser Lymphangitis, her¬ 
vorgerufen durch Rindertuber¬ 
kelbazillen. — Ein Fall von — 
Möllers, B. — CX. 874. 

Tuberkelbazillen nebst einem Bei¬ 
trag zur Morphologie dieser 
Mikroorganismen.—Vergleichende 
Untersuchungen über neuere 
Färbungsmethoden der — Rosen¬ 
blatt, S. — CX. 875. 

Tuberkelbazillen und deren käsigen 
Produkten. — Pathogene Wir¬ 
kung von toten — R o g e r, G. H. 
u. Simon, L. G. — CVIII. 297. 

Tuberkelbazillennachweis bei Haut¬ 
krankheiten. — Über — Lied, 
W. - CVI. 891. 

Tuberkulid, Boecks miliares Sarkoid, 
im Gefolge von Lupus vulgaris. 
— Fragliches nicht ulzerierendes 
— K. D. — CVIII. 546. 

Tuberkulid der Säuglinge. — Bak¬ 
teriologische und histologische 
Untersuchungen von papulo-squa- 
mösem — Lateiner, M. — 
CX. 373. 

Tuberkulid (Folliklis). - K. D. — 
CVIII. 278. 

Tuberkulid. — Papulo-nekrotisches 
- K. D. — CVII. 449. CIX. 537, 
638. CX. 287. 

Tuberkulide für die Diagnose der 
Tuberkulose im Kindesalter. — 
Die Bedeutung der — Leopold, 
J. u. Rosen stern, T. — CVIII. 
296. 

Tuberkulide. — Papulo-nekrotische 
— K. D. — CIX. 235,286. CX. 629. 

Tuberkulide. — Zur Kasuistik der 
Haut-Jordan. — CVin. 296. 

Tuberkuliden. — Über zwei Fälle von 
papulo-nekrotischen — C o p p o- 
lino, C. — CX. 322. 

Tuberkulose. — Atrophie des Inte¬ 
guments, ein Zeichen von dia¬ 
gnostischem Wert bei beginnender 


Lungen- — Wheaton, C. — 
CVI. 889. 

^Tuberkulose. — Beitrag zur Histo¬ 
logie der Haut- — Kyrie, J. — 
CX. 453. 

Tuberkulose der äußeren Genitalien 
des Mannes. — Beitrag zur — 
Seifert. — CIX. 568. 

Tuberkulose der Gaumenschleimhaut. 
— K. D. — CVn. — 454. 

Tuberkulose der Harnwege. — Helio¬ 
therapie und Tuberkulintherapie 
der — Rolli er. — CIX. 568. 

Tuberkulose der Harnwege? 
Inwiefern genügt die mikroskopi¬ 
sche Untersuchung auf Tuberkel¬ 
bazillen mit den neueren Färbe- 
methodeu zur Diagnose der — 
Schuster, G. — CVI. 390. 

Tuberkulose der Lungen und Pur¬ 
pura. — Gougerot u. Salin, 
H. — CVII. 459. 

Tuberkulose der Mundschleimhaut 
und des Unterkiefers nach Zahn¬ 
extraktion. — Primäre — Ehr¬ 
hardt, 0. — CIX. 847. 

Tuberkulose der Tonsille. — K. D. 

- CIX. — 228. 

Tuberkulose des Unterhautzellge¬ 
webes. — Knotige — Wenae, 
G. W. — CVII. 496. 

Tuberkulose des Zahnfleisches und 
des Processus alveolaris. — Ein 
Fall von isolierter — Braun, J. 

- CX. 375. 

Tuberkulose. — Die operative und 
spezifische Behandlung der Nieren - 
u. Blasen- — Kümmel, H. — 
CIX. 559. 

Tuberkulose. — Die Pathogenese 
der Haut- — Lewandowsky, 
F. — CX. 376. 

Tuberkulose; experimentelle Unter¬ 
suchungen am Meerschweinchen. 
— Über den Einfluß des Alko¬ 
hols auf die — Kern, W. — 
CVIII. 295. 

Tuberkulose. — Klinische Beobach¬ 
tungen über die embolische Haut- 
— Török, L. — CIX. 347. 

Tuberkulose mit multiplen tuber¬ 
kulösen Manifestationen auf der 
Haut. — Lungen- — K. D. — 

- CVHI. 540. 

Tuberkulose mit subkutanen Injekti¬ 
onen von Pepton (Witte). — Die 


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Original fro-rn 

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Sach-Register. 


lxvh 


Behandlung der Haut- — Terren- 
son. — CX. 553. 

Tuberkulose. — Pseudoleukämie und 
— Lichtenstein, A. — CX. 
374. 

Tuberkulose. — Seltene Vereinigung 
verschiedener Formen der Haut- 
— K. D. — CVIII. 537. 

Tuberkul08eimmunität und Tuber¬ 
kuloseimmunisierung in ihrer 
klinischen Bedeutung. — Wolff- 
EiBner, A. — CIX. 354. 

Tuberkulosekongreß. — Der VII. 
iuternationale — CVII. 570. 

Tuberkulosevirus bisher gewonuen? 
Welche Erkenntnisse wurden 
durch die Entdeckung der granu¬ 
lären Form des — Much, H. — 
CIX. 353. 

Tuberkulöse Affektion des Gesichtes. 
— Atypische — K. D. — CIX. 229. 

Tuberkulöse Knötchen. — Dissemi- 
nierte — K. D. — CVIII. 542. 

Tuberkulösen Erkrankungen. — Die 
differentialdiagnostische Hautre¬ 
aktion bei — Clarke, H. vu 
Forsyth, Ch. — CVI. 389. 

Tuberkulosen. — Kongestive Wir¬ 
kung des Jodkaliums auf die 
Haut-Au dry, Ch. — CVI. 390. 

Tuberkulöser Fisteln mit einem 
Derivat des Perubalsams — 
Zimtsäureallylester — nebst Be¬ 
merkungen über die Hetolbehand- 
lung und einen neuen Gesichts¬ 
punkt in der Tuberkulintherapie. 
— Über die Behandlung — 
Bios, E. u. Kronstein. — 
CVIII. 297. 

Tuberkulöser Prozesse nach Salvar-. 
. saninjektion. — Über eine Reak¬ 
tion — Herxheimer, K. u 
Altmann, K. — CX. 556. 

Tuberkulöses Ulkus am rechten 
Naseneingang. — Thibiergeu. 
Weis®©abach. — CVIII. 289. 

Tumoren. — Untersuchungen über 
das elastische Gewebe in den — 
Santantonio, U. — CIX. 341. 

Tylosis. — K. D. — CX. 294. 

Typhus exanthömatique entreprises 
k ricstitut Pasteur deTunis pendant 
l’ann£e 1910. — Recherche® ex¬ 
perimentales sur le — Nico Ile. 
— CIX. 343. 


hus exanthematique, entreprises 
Tinstitut Pasteur de Tunis pen¬ 
dant l’annee 1910. — Recherches 
experimentales sur le — Ni c o 11 e, 
Conor u. Conseil. — CIX. 348. 

Typhus. — Pustulöse Roseola bei 
— Eggleston, C. — CVI. 384. 

Typhusbazillen beim Abdominal¬ 
typhus und über akute typhöse 
Prostatitis und Spermatozystitis. — 
Über die Genese der Infektion 
des Urins mit — Pick, L. — 
CIX. 327. 


u. 

♦Oberempfindlichkeitsproblem in der 

Dermatologie. — Das — Volk, R. 
— CIX. 163. 

Ulcera cruris mit Radiumschlamm 
behandelt. — Octave-Claude 
u. Levy-Frankel. — CIX. 582. 

Ulcera semplice della vesica. — 
Contributo alla conoscenza delP 
— Gaudiani, V. — CVIII. 375. 

Ulcus cutis an der Nasenwurzel. — 
K. D. - CVII. 470. 

Ulcus molle am Zeigefinger mit 
Entblößung des Knochens. — 
K. D. — CIX. 539. 

Ulcus molle. — Ein Fall von ab¬ 
szeßbildendem — Heller. — 
CVII. 475. 

Ulcus molle. — Extragenitales — 
Ramazotti, V. — CX. 324. 

Ulcus molle in die Kornea des 
Kaninchens. — Über die Inoku¬ 
lierbarkei t des — Fontana, A. 
— CIX. 310. 

Ulcus molle (praec. phagedaenicum) 
mit Pyocyanase. — Die Behand¬ 
lung des — Hatzfeld, A. — 
CVIII. 369. 

Ulcus molle. — Über das extra¬ 
genitale — Sprecher, F. — 
CVII. 499. 

Ulcus neuroticum vulvae. — K. D. 
— CIX. 236. 

Ulcus rodens der Lende. — Ein 
Fall von — Friend, H. u. 
English, C. — CX. 363. 

Ulcus rodens mit fester Kohlen¬ 
säure. — Vorläufige Mitteilung 
über die Behandlung des — 
Morton, R. — CVI. 428. 



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lxviu 


Sach* Register. 


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Ulcus rodens mit Kohlensäureschnee. 
— Vorläufige MitteiluDg über die 
Behandlung von — Morton, R. 
— CVI. 428. 

Ulcus venereum. — Zur lokalen 
Therapie des — Lütb, W. — 
CX, 313. 

Ultramikroskope. — Elektive Fär¬ 
bung des lebenden Gewebes und 
der lebenden Mikroben und Unter¬ 
suchung derselben im — Feil¬ 
berg, J. — CVI. 444. 

Ultraviolettstrahlen. — Quantitome- 
trie der — Bordier, H. — CVI. 
421. 

Ulzerationen am Körper. — Ausge¬ 
dehnte — K. D. — CVII. 462. 

Unguentum solubile. — Stephan, A. 
— CVIII. 650. 

Unguentum terebinthinae composi¬ 
tum. — Scharff, P. — CIX. 565. 

Unna. — Festschrift für P # G. — 
Besprochen von Pick, W. — 
CVII. 566. 

Unnas Methoden. — Fünfundzwanzig 
Jahre Erfahrung mit — Jamie- 
son, A. — CX. 361. 

Ureasebestimmungen und ihre kli¬ 
nisch-diagnostische Verwertung. 
— Über — Simon, F. u. 
Meyer, E. — CVIII. 371. 

Ureter. — Zystoskopie und Ureteren- 
katheterismus in Fällen von 
doppeltem — Pasteau, — CIX. 
240. 

Ureterenkatheterismus und Separa¬ 
tion versagen. — Chirurgische 
Hilfsmittel, sich über den Zustand 
der Nieren Auskunft zu ver¬ 
schaffen, wenn — Röchet. — 
CIX. 239. 

Ureteren - Katheterismus. — Zur 
Instrumentation und Technik des 
— Heitz Boy er. — CX. 812. 

Ureterenkatheters. — Neues Modell 
eines undurchsichtigen — F o u r- 
nier, F. CVII. 488. 

Ureteren-Steine. — Operative Be¬ 
handlung der — Fabricannte. 
- CVII. 489. 

Ureterostomie als diagnostisches 
funktionelles Mittel, Urin getrennt 

aufzufangen. — Über — Key. — 
CX. 536. 

Ureters. — Studie über einen Fall 
von entzündlicher Zystenbildung 


des — Angier u. Lepoutre. 
— CIX. 550. 

Urethra, die durch Endoskopie ent¬ 
deckt wurde. — Über einen bis¬ 
her noch nicht veröffentlichten 
Fall von kongenitaler Mißbildung 
der — Chadzynski.— CVII. 489. 

Urethra. — Elektrische Behandlung 
der Erkrankungen der — Cour- 
tade, D. — CIX. 325. 

Urethra« — Traumatische Ruptur 
des fixierten Teiles der männ¬ 
lichen — Gäu b, 0. — CIX. 325. 

Urethritiden durch Aspiration. — 
Behandlung der chronischen — 
Bronn er. — CVII. 488. 

Urethritis und chronische Ureteritis 
verursacht durch Tonsillitis. — 
Chronische — Hunter, G. — 
CIX. 656. 

Urethro-cystitis. — Klinischer Bei¬ 
trag zur Kenntnis der durch In¬ 
fluenza bedingten akuten — 
Ghedini, G. — CVIII. 374. 

Urethroskop von Goldschmidt 
bei Polypen partfc post, urethrae. 
— K. D. — CVI. 367. 

Urethroskopie mit Beschreibung eines 
neuen Zystourethroskops. — Me¬ 
thoden der posterioren — Buer- 
ffer.- CVIII. 376. 

Urin nicht tripperkranker Männer. 
— Fäden im — Hoffmann, K. F. 
— CIX. 303. 

Urinstörungen der Überlebenden bei 
der Katastrophe in Kalabrien und 
Sizilien — Bruni. — CVIII. 376. 

Urorythmographie. — Reynaldo 
dos Santos. — CVIII. 879. 

Urticaria cum pigmentatione. — K. D. 
- CX. 285. 

Urtikaria perstans papulosa. — Bei¬ 
trag zur Kenntnis der — W o 11 ers. 
CIX. 367. 

Urticaria pigmentosa. — K. D. — 
CVII. 431. CIX. 221, 539. CX. 293. 

Urticaria pigmentosa. — Bizzo- 
zero, E. - CX. 534. 

Urticaria pigmentosa. — Fragliche 
— K. D. — CX. 293. 

Urticaria oder Dermatitis herpeti- 
formis. — K. D. — CX. 277. 

Urtikaria. — Über einige mit Serum 
geheilte Fälle von — Li ns er. 
— CIX. 568. 

+Urtikariaquaddel. — Pulsierende 
— N agy, A. — CIX. 625. 


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Sach-Register. 


LXIX 


V. 

Vagotonie entsprechende Erschei¬ 
nungen. — Der — K. D. — CX. 283. 
Vakzination am äußeren Ohr durch 
einen Impfling. — Unbeabsich¬ 
tigte humanisierte — Claus. — 
CVIU. 294. 

Vakzination bei ekzematösen und 
anderen Hauterkrankungen. — 
Die — Schiperskaja, A. — 
CX. 368. 

Vakzination. — Eine neue Methode 
der — Wassermann, S. — 
CVI. 883. 

Vakzination und Pocken in Japan. 

- Kitasato, S. — CX. 868. 
Vakzine uud Variola in Deutsch- 
Ost-Afrika. — Gewinnung von 

- CVI. 383. 

Vakzine und Serumbehandlung in 
der Ophthalmologie. — Der Stand 
der — W e e k 8, J. — CVI. 425. 
Vakzinebehandlung gonorrhoischer 
Komplikationen. — Über — 
Fried laender,W. u. Reiter, H. 
— CVIII. 866. 

Vakzinebehandlung. — Über die — 
Serkowski, 8. — CX. 654. 
Vakzinediagno8tik. — Reiter, H. 

CX. 360. 

Vakzinetherapie bei kutanen Staphv- 
lokokkenerkrankungen. — Wright 
— Renaut-Badet. — CIX. 632. 
Vakzintherapie bei Hautkrankheiten. 

- Gilchris t, K. T. — CVII. 491. 
Vakzintherapie in der Behandlung 

von Hautkrankheiten im Massachu- 
setter allgemeinen Krankenbause. 
— Towfe, H. P. u. Lingen- 
felter, G. P. — CVII. 492. 
Vakzinetherapie zur Behandlung ge¬ 
wisser Hautkrankheiten. — Die 
Anwendung der — Smith, K. D. 

- CX. 308. 

Varia. - CVI. 474. CVII. 570. CVIII. 
384, 672. CIX. 884, 672. CX. 384, 
572. 

Variola mit rotem Licht und im 
Dunklen. — Die Behandlung der 

- Würtzen, C. H. — CVL 883. 
Variola- und Vakzinevirus. — Zur 

Frage des — Rabinowitsch, M. 
— CX. 868. 


Variola vera. — Makulöses Erythem 
nach — K. D. — CVIII. 279. 

Varizellen mit gewissen Formen 
von Zoster. — Über den patho¬ 
logischen Zusammenhang der — 
Luth, W. CIX. 548. 

Varizellen. — Über Sepsis nach — 
Retzlaff, 0. — CVI. 384. 

Varizen des Unterschenkels. — Die 
Behandlung der — B a r k e r, A. E. 
— CVIII. 324. 

Vasenolpräparate und ihre Bedeu¬ 
tung för den praktischen Arzt. 
— Kabisch. — CVHI. 329. 

Venerischen Erkrankungen. — Die 
Notwendigkeit energischer Unter¬ 
drückung der — Green, F. M. 
- CVI. 454. 

Venerischen Krankheiten an der 
dermatologischen Klinik der Uni¬ 
versität Leipzig in den Jahren 
1903 — 1910. — Statistik der — 
Weller. — CX. 314. 

Verhandlungen der Amerikanischen 
dermatologischen Gesellschaft. — 
Montgomery Douglass, W. 
— CX. 306. 

Verhandlungen der Berliner derma¬ 
tologischen Gesellschaft. — CVII. 
431. CVIII. 267, 527. CIX. 216. 
CX. 275. 

Verhandlungen der dermatologischen 
Gesellschaft zu Stockholm. — 
CVII. 467. CIX. 234. 

Verhandlungen der Royal Society 
of Medicine. Dermatologische Ab¬ 
teilung. - CVI. 363. CVII. 463. 
CVIII. 276, 542. ClX. 230, 634. 
CX. 292, 631. 

Verhandlungen der Russischen syphi- 
lidologischen u. dermatologischen 
Gesellschaft Tarnowsky zu Peters¬ 
burg. - CVIII. 278. CIX. 537. 

Verhandlungen der Societe fran$aise 
de Dermatologie et de Syphili- 
graphie. - CVII. 459. CVIII 274, 
689. CIX. 531. CX. 290, 529. 

Verhandlungen der Wiener derma¬ 
tologischen Gesellschaft — CVI. 
847. CVII. 439. CVIII. 267, 631. 
CIX. 221. CX. 283. 

Verhandlungen des ärztlichen Ver¬ 
eines in Hamburg. — CVI. 369. 

*Verhornungsanomalie der Follikel 
und deren Haare. — Über eine 
eigenartige — Galewsky. — 
CVI. 215. 


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LXX 


Sach-Register. 


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♦Vernix caseosa. — Neue Unter¬ 
suchungen über — Unna, P. G. 
n. Gol det*, L. - CVII. 221. 

Verrucae durae durch Kohlensäure¬ 
schnee. — Zur Technik der Ent¬ 
fernung der — Csillag, J. — 
CVIII. 326. 

Verrucae planae der Bukkalschleim¬ 
haut. — K. D. — CIX. 236. 

Verruga peruana. — Über einen 
Fall von — Simonin, A. — 
CVI. 382. 

.Verruga peruviana: gelungene Über¬ 
tragung auf Auen. — Ein Fall 
von — Jadassohn u. Seiffert, 
G. — GVL 395. 

Ve8icaesan bei Erkrankungen der 
Nieren und Blase und bei Gonor¬ 
rhoe. — V o r s t e r, C. E. — 
CVIII. 660. 

Vitiligo im Anschluß an Masern. — 
K. D. — CIX. 217. 

Vitiligo mit Heredität. — Ein Fall 
von — M a r s h, E. H. — CVI. 
877. 

Vitiligo. — Sensibilitätsstorungen 
bei — Königstein, H. — CIX. 
380. 

Vitiligo. — Typischer — K. D. — 
CX. 284. 

Vitiligo und Auge, ein Beitrag zur 
Kenntnis der herpetischen Augen¬ 
erkrankungen. — G i 1 b e r t. — 
CVI. 411. 

Vulvovaginitis bei einem fünfjährigen 
Mädchen, mit Wismuthvaselin 
behandelt. — Ein Fall von — 
Stescbinski. — CVIII. 367. 


w. 

Warze. — Die Ätiologie der — 
Montgomery, D. — CX. 362. 
Warzen und Frostbeulen. — L i 111 e, 
G. E. — CVI. 416. 
Wasserdruckmassage. — Ein neues 
System der Vibrationsmassage für 

CVI. 440. 

Wechseljahre des Mannes (Climac- 
terium virile). — Die — Hol- 
laender, B. — CVIII. 338. 
Wechseljahre des Mannes iClimac- 
terium virile). — Die — Mendel, 
K. — CVIII. 333. 


Welander Edvard. — CVI. I. 

White spot disease oder Sclerodermia 
circumscripta? — Dreuw. — 
CIX. 372. 

Wunden an der Kör^eroberfläche. — 
Die Hauptprinzipien für die Be¬ 
handlung von — Tennant, Ch. 
- CVIII. 324. 

Wunden. — Die Behandlung von — 
Carrel, A. - CVIII. 323. 

Wunden und sezernierenden Haut¬ 
flächen mit trockener Luft. — 
Eine neue Methode der Behand¬ 
lung von — Kätner, R. — 
CVI. 425. 

Wundheilung in unempfindlichen 
Hautgebieten und ihre Beziehung 
zur Lehre von den trophischen 
Nerven. — Die — Jacobson, C. 
— CVI. 376. 


x. 

Xanthelasma. — Klinischer, histolo¬ 
gischer und kritischer Beitrag 
zum Studium des - Stancanel li, 
P. — CIX. 366. 

Xanthelasma und Ikterus. — Chvo- 
stek, F. — CIX. 865. 

Xanthom. — Angeborenes. — K. D. 
- CVIII. 544. 

Xanthom (Endotheliom). — Ange¬ 
borenes — K. D. — CIX. 282. 

Xanthom. — Tuberöses — Du- 
breuilh. — CVIH. 276. 

Xanthome. — D. — CX. 680. 

Xanthoms. — Die Natur des Augen¬ 
lid- — Pollitzer, S. — CvIL 
494. 

„Xanthomzellen“ beim Augenlid- 
xanthom. — Die Natur der — 
— Pollitzer, 8. — CX. 862. 

Xeroderma pigmentosum. — Zwei 
Fälle von — Kudiach. — CVII. 
504. 

X-Korper im menschlichen Blute. — 
Balfour, A. — CIX. 365. 

X-Strahlen-Dermatitis und Epithe¬ 
liom. — Bunch, J. C. — CVI. 
370. 


z. 

Zementpasta. — Dreuw. — CVin. 
285. 


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Sach-Register. 


LXXI 


Zilienfollikel and ihre Entstehung. 
— Über multiple — Contino. 
- CVI. 376. 

Zoster mit multiplen Lokalisationen 
und Immunität bei Zoster. — 
Gougerot u. Salin. — CIX. 
374. 

Zysten in der Genitoperinealgegend 
und ihre Beziehungen zu den 
akzessorischen Gängen des Penis. 
— Die kongenitalen — Gut¬ 
mann, K. — CIX. 553. 

Zystitis bei einer Frau. — Voll¬ 
kommene Urinretention im Ver¬ 
laufe einer ulzerösen — Gross 
u. Heully. — CIX. 241. 

Zystitis mit unvollständiger Urin¬ 
verhaltung. — Klinische und 
physio-pathologische Betrachtun¬ 


gen über 6 Fälle von — Cealic 
u. Strominger. — CX. 535. 

Zystitis und doppelte Niereninfek¬ 
tion. Entfernung einer30 em langen 
Seidenschlinge unter Leitung des 
Zystoskopes. — Ausstoßung mehre¬ 
rer Seidennähte durch die Blase 
nach einer abdominalen Ulterus- 
exstirpation. Diffuse — Fuer. — 
- CVIII. 373. 

Zystoskop. — Ein neues Photo¬ 
graphier- — Casper, L. — 
CIX. 557. 

Zystoskopie bei trübem, Ureteren- 
kathetriemus bei infiziertem 
Blaseninhalt. — Ho ff mann, M. 
— CVIII. 379. 

Zystourethroskop. — Ein neues 
— Buerger. — CVIII. 377. 


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ii. 

Autoren-Register. 

(Dio röniigcheu Ziffern bezeichnen den Band, die arabischen die Seite.) 


^.bbe, R. CVI. 426. 

Abbe, T. CX. 66». 

Abraham, J. CX. 352. 

Abraham, P. 8. CVII. 620. CVm. 
326. 

Abramovski. CX. 363. 

Abramow. CIX. 560. 

Abramowski. CVI. 379. 

Abulow. CVII. 539. CX. 552. 

Achard, C. CVII. 514. 

Acki, K. CIX. 345. 

Adami, M. CVI. 895. 

»Adamson, H. C. CX. 587. 
v Adamson, H. 6. CVIII. 564. 
Adamson, R. 0. CVI. 408. 

Adrian, C. CVI. 417. 

♦Afzelius, A. CVI. 3. 

Ahlendorf, M. CVIII. 804. 

Aka. CX. 843. 

Albert, H. CVI. 877. 

Albrecht. CVIII. 378. 

Alexander, A. CVI. 431. CIX. 250. 
Allworthy, S. W. CVII. 490. 
Almkvist. CIX. 545. 

Alt. CVII. 650. 

♦Altmann, K. CX. 249. 

Altmann. E. CX. 556. 

Amza, J. CX. 811. 

Andrd. CVII. 488. 

Andrinschtschenko. CVIII. 296. 

Ange Jsaya. CVII. 489. 

Angier. CIX. 550. 

Anscherlik. CVII. 551. 

Antonelli. CVII. 535. 

Archibald, R. G. CVIII. 299. 
Ardenne. CX. 341. 

Arent de Besehe. CVIII. 306. 
Arinkin, M. CX. 331. 


Armand-Delille, P. CX. 832. 

Amdl, G. CVI. 388. 

Arndt. CX. 542. 

Arndt, G. CVI. 891. CVH. 670. 
♦Arndt, G. CVIII. 229. 

♦Arning, E. CVIII. 8. CX. 3. 

Arning, E. CVIII. 352. CIX. 554. 
Asch, P. CIX. 306. 

Aschoff, L. CIX. 341. 

Ascoli, A. CX. 371. 

Askanazy. CVII. 518. 

Assmy, H. CVII. 527. 

Atwood, Cb. CVI. 462. 
Audriuschtschenko. CVIII. 291. 
Audry. CVI. 391. CVOI. 289. CIX. 

239. 549. CX. 534. 

Audry, Ch. CVI. 890. 403. CIX. 262. 
Avellis, G. CX. 354. 

Aversenq. CVII. 487. 

Ayala. CX. 296. 

Ayala, G. CVIII. 870. 

Sab, M. CIX. 561. 

Baermann. CVIII. 844. A 
Baisch. CX. 346. 

Balfour, A. CIX. 365. 

Balzer. CVII. 462. CVIII. 540, 541. 

CIX. 631. 583. 

Bamberger, A. C VI. 8 78. 

Bamberger. E. CVIÜ. 313. 

Bang, H. CVI. 398. 

Barach, J. CVIII. 387. 

Barberio, M. CIX. 660. 

Bardachzi. CIX. 289. 

Barjon, F. CVI. 421. 

Barker, A. E. CVIII. 324. 

Barlow, R. CVin. 672. 

Bartera. CX. 298. 


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Original fro-m 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



Autoren-Register. 


LXXIII 


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Barth. CVII. 537. 

Bartolone, S. CVI. 467. 

Basch, J. CVII. 651. 

Bass, C. C. CVI. 410. 

Bassenge, R. CVII. 616. 
Bassett-Smith, T. W. CVIII. 339. 
Bataille. CVIII. 539. 

Bates, M. F. CVIII. 368. 

Bauer, H. CVIII. 321. CX. 671. 
Baum, J. CIX. 284. 

Baumgarten. CX. 544. 

Bayet. CVII. 459. 

Bayly. CVII. 544. 

Bayly, H. W. CIX. 312. 

Bayly, W. CVIII. 338. 

Bazy. CIX. 240 

Beardsley, E. J. G. CIX. 566. 

Beauprez, M. CVI. 423. 

Beek. CVII. 461. CIX. 272. CX. 363. 
Beck, K. CVI. 414. CVIII. 345. 
Beck, 0. CX. 339, 561. 

•Beck, 8. C. CVI. 9. 

Beck, S. C. CIX. 369. 

Becker, Ph. F. CVIII. 364. 

Behring. CVI. 388. 

Behring, F. CVII. 543. 
Beinaschewitz, F. CVIII. 830. 
Beitzke, H. CVII. 526. 

Belot. CVI. 431. CVIII. 297. 

Belot, J. CVI. 432. 

Benario. CIX. 319. 

Benians, T. C. CVIII. 380. 

Bensa. CVin. 378. 

Bentarelli, E. CX. 378. 
Beresnegarsky, N. CVI. 379. 

Berg. CIX. 323. 

Bergengruen, P. CIX. 380. 

Bergrath, R. CVII. 646. 

Bering. CVIII. 343. 

♦Bering, F. CVI. 17 
♦Bernhardt, R. CVIII. 65. 

Bernhardt, R. CX. 670. 
Bernheim-Karrer. CVIII. 295. 
Bertarelii, E. CVII. 503. CX. 320, 
566. 

Betham, R. CVIII. 805. 

Bettmann. CIX. 318. CX. 556. 
♦Bettmann. CX. 16. 

Bettmann, 8. CVIII. 308. 

Beuthin, W. CX. 359. 

Bie, W. CX. 345. 

Biehler, M. CVIII. 293. 

Biehler, R. CIX. 356. 

Bierhoff, F. CVII. 484. 

Billings, F. CIX. 322. 

Bingel, E. CX. 346. 

Birch-Hirschfeld. CVII. 550. 


♦Birger. S. CVI. 43. 

Bith. CVIII. 286. 

Bitot, E. CX. 810. 

Bittorff, A. CIX. 375. 

Bizzozero, E. CVI. 452. CVII. 670. 
CX. 534. 

♦Blaschko, A. CVI. 65. 

Blaschko, A. CVII. 552. CIX. 338. 
Blaye. CVII. 459. 

Bloch. CVII. 534. 

♦Bloch, B. CVIII. 477. CIX. 527. 
Bloch, B. CIX. 291. 641. CX. 549. 
Bloch, J. CX. 313. 

Blomquist. CVII. 474. 

Bloodgood, J. CVIII. 325. 

Bios, E. CVIII. 297. 

Blumenthal, CX. 280. 

Bluth. CVI. 385. 

Boas. CVIII. 366. 

Boas, H. CVI. 416, 472. CVIII. 296 
CIX. 250. CX. 334, 335. 
♦Bockhart, M. CVI. 75. 

Bockhart, M. CVü. 472. 

Bodenstein. CVIII. 362. 

Bodenstein, H. CVIII. 366. 

Bodin. CVI. 397. CVIII. 539. 

Boeck, C. CIX. 357. 

Boehm, J. CX. 352. 

Bogoljepow. CIX. 348, 349. 

Bogrow. CVII. 483. CVIII. 291. 349. 
♦Bogrow, S. CX. 76. 

Bohaf. CVII. 661. CVIII. 320. CIX. 
319. 

Bühme, F. CVII. 538. 

Boikow. CVI. 372. 

Boisseau. CIX. 549. CX. 309. 

Bokai, J. CX. 562. 

Bökay, J. v. CIX. 811. 

Boldt, H. CIX. 307. 

Bolognesi. CIX. 240. 

Boltenstern, v. CVII. 661. 

Bonflglio CX. 298. 

Bonne, G. CIX. 370. 

Bonnenberg. H. CX. 876. 

Bonnet. CVII. 462. 

Bonnet, L. M. CVI. 403. 

Boogs. CVIII. 321. 

Borchers, H. CIX. 283. 

Bordier, H. CVI. 421, 430. CVIII 
319 321. 

Bordier, M. M. CVI. 423. 

Borelli, L. CVI. 451. 

Bormann, S. CVII. 553. 

Bornstein, A. CIX. 315. 

♦Börthen, L. CVI. 81. 

♦Borzgeki, E. CVIII. 47. 


Gck igle 


Original fro-m 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



LXXIV 


Autoren-Register. 


Digitized by 


♦Bosellini, P. L. CVIII. 83. CIX. 37. 
CX. 86. 

Bourilhet. CVIII. 540. 

Bowen, J. CVI. 425. 

Box, Ch. CIX. 326. 

Braendle. CVII. 551. 

Branca, A. CVI. 375. 

Brandeis. CVI. 381. 

♦Brauer, A. CVI. 86. 

Brault. CVII. 461. 

Brault, J. CVIII. 300. 

♦Brault, J. CX. 105. 

Braun, J. CX. 375. 

Braune. CVI. 399. 

Brauss, W. CIX. 313. 

Brdaudat. CIX. 377. 

Breda. CIX. 265. 568. 

Breda, A. CX. 323. 

Bremener. CVI. 372. 

Breuer, M. CVI. 394. 

Brinitzer. CX. 670. 

Brisson. CVI. 419. 

Brissy. CX. 809. 

Britz. CVI. 437. 

Brocq. CVII. 459. CVIII. 274. 

Brocq, L. CVI. 400. CIX. 372. 
Broers, J. CIX. 368. 

Brölemann, Ch. CVIII. 550. 

Bronner. CVII. 488. 

Brouner, W. B CVII. 542. 

Browning, C. H. CIX. 250. 

Bruce, A. N. CVII. 508. 

Bruöi. CX. 311. 

♦Bruck, C. CVI. 91. 

Bruck, C. CVI. 406. CIX. 562. CX. 
384. 

Brückner. CVI. 460. 

Brückner, R. CVI. 413. 

Brugnatelli, G. CX. 363. 

Bruhns, C. CIX. 274. 

Bruni. CVIII. 376. 

Bruntz. CVIII. 639. 

*Bruusgaard. CX. 111. 

*Bruusgaard, £. CVI. 105. 

Buckle, L. CVI. 416. 

Buerger. CVIII. 376, 377. 

Buerger, L. CIX. 324. 

Bulkley, D. CVIII. 317. CIX. 662. 
Bulkley, D. L. CX. 802. 

Bull, C. S. CIX. 321. 

Bulson, A. CVI. 449. 

Bunch, J. L. CVI. 370. CVIII. 326. 
CX. 538. 

Burckhardt. CVIII. 378. 

Burnier. CVII. 462. CVIII. 540. 541. 

CIX. 281, 533. 

Burzi, 6. CVII. 499. 


Buschke. CVII. 481. 

•Buschke, A. CVI. 121. CVIII. 27. 
Buschke, A. CIX. 308, 342, 369, 371. 
Bues. CIX. 323. 

Oaccini, A. CX. 668. 

Caffrey, A. J. CIX. 320. 

Caird, F. M. CIX. 339. 

Calderone. CX. 298. 

•Campana, R. CVI. 186. 

Campana, R. CIX. 367. 

Carle. CVIII. 288. 

Carrel, A. CVIII. 828. 

Carrus. CIX. 549. 

Carter, M. CVIII. 303. 

Casper, L. CIX. 557. 

Caspar, M. CVIII. 864. 

Castellanl, A. CVI. 396. 

Castorina 8an Filippo, G. CIX. 341. 
Cathölin. CIX. 650. 

Cattell, H. CVIII. 667. 

Cavagnis, G. CX. 321. 

Cealic. CX. 635. 

Chadzynski. CVII. 489. 

Chaillons. CVIII. 286. 

Chambard. CIX. 550. 

Chambers, G. CVIII. 563. 

Chanoz, M. CVIII. 322. 

Chaperon, R. CVI. 431. 

Charles, N. CVIII. 301. 

Charlton, F. CIX. 312. 

Chauffard, A. CIX. 301. 

Cheatle, A. CIX. 259, 260. 

Chitrowo, A. CX. 376. 

Chodzko, W. CVIII. 360. 

Choksy, B. CIX. 345. 

Choltzov. CVI. 371. 

Cholzoff, B. N. CVm. 374. 
Chrzelitzer. CVIII. 365. CIX. 271, 
808. 

Chvostek, F. CIX. 365. 

Ciaccio, C. CVI. 380. 

Ciarrocchi. CX. 298. 

Cipolla, M. CVI. 474. 

Cirera Salse, M. CVI. 434, 436. 
Citron. CVII. 562. 

Citron, J. CVI. 467. CVII. 621. 
Ciuffo. CX. 296, 298. 

Ciuffo, G. CVII. 499. 

Clarke, H. CVI. 389. 

Clarke, M. CX. 348. 

Claude. CX. 348. 

Claus. CVIII. 294. 

Clementi. CVII. 513. 

Clerc, L. CVI. 377. 

Clingestein. CVII. 551. 

Cohn, G. CIX. 356. 


Gck igle 


Original from 

UNIVERS1TY OF MICHIGAN 



Autoren-Register. 


LXXV 


Digitized by 


Cole, H. N. CVI. 381. 

Colo, M. P. CX. 668. 

Collins, J. C1X. 375. 

Colombo, G. L. CVI. 406. 

Conforti, G. CVII. 616. 

Conor* CIX, 343. 

Consoil. CIX. 348. 

Constantin. CYIII. 289. 

Contino. CVI. 376. 

Cooper, D. N. CVII. 532. 

Coppolino, C. CX. 322. 

Corbus, B. C. CVI. 466. CVIII. 667. 
CX. 353. 

Corlelt, W. Tli. CVI. 881. CX. 300. 
Cotte. CIX. 560. 

Courtade, D. CIX. 825. 

Covell, Ch. CVIII. 364. 

Craig, Ch. CVII. 622. 

•Cronquist, C. CVI. 143. CX. 121. 
Cronquist, C. CVIII. 366. 

Csiki, CVI. 463. 

Caillag, J. CVIII. 825. 

Collen, Th. CIX. 379. 

Cuturi. CVIII. 662. 

Cuturi, F. CVIII. 378. 

Xlaehtlor, H. W. CVII. 623. 

Calla Favora. CIX. 253. 

*Dalla Favora, G. B. CIX. 887. 
Calla Favora, G. B. CX. 317. 

Daily, H. CVIII. 324. 

Dalous. CVI. 398. 

Daniells, R. P. CVII. 523. 

Dannberg, W. CX. 347. 

Oannreuther, W. CIX. 307. 

Darier. CVI. 398. CIX. 288. 

Darier, J. CIX. 878. 

Davis, C. M. CVI. 413. 

Dawbarn, R. CVI. 438. 

Dawson, G. W. CVIII. 294. 
Dawydow, J. CVI. 466. 

Dean, H. R. CVI. 460. CVTO. 340. 
Deaue Butcber, W- CVI. 438. 

De Azüa, J. CX. 569. 

Do Beurmann. CVIII. 286, 382. CIX. 
860. 

•De Beurmann. CX. 25. 

Do Favento, P. CVII. 501. 

Define, G. CVI. 409. CIX. 880. 

Do Groat, H. K. CX. 539. 

Oe ia Motte, W. CVI. 466. 
*Delbanco, E. CVI. 183. CX. 129. 
Delbanco, E. CIX. 345, 656. 
Demeritt, Ch. L. CVI. 454. 

Dencker, Cb. CIX. 877. 

Deneke, Th. CIX. 263. 

Denier. CIX. 877. 


Dependerf, Th. CIX. 340. 

Dervaux. CIX. 240. 

Desfosses, P. CX. 378. 

Desnos. CVIII. 376. 

Desvignes. CX. 311. 

Deton. W. CX. 364. 

Deutsch, J. CVI. 424. 

Diddy, L. CVI. 411. 

Dietlen, H. CIX. 669. 

Dieulafd. CVII. 487. 

Dind. CVI. 396. 

Ditlevsen, Ch. CVIII. 29t>. 

Dmitrief. CX. 325. 

Dobrovits, M. CVIII. 66i : . 

Doflein. CVII. 568. 

Dohi. CVIII. 541. 

Dolgopolow. CIX. 246. CX. 652. 
DSIIing, M. CVI. 418. 

Dominici, H. CVI. 433. 

Dord. CVI. 371. CVII. 487. CX 811, 
312, 535. 

Dreuw. CVI. 439, 440. CVII. 646. 
CVIII. 285, 286, 657, 668. CIX. 
308, 372, 646. CX. 541. 

•Dreuw. CX. 141. 

Druelle. CVII. 523. 

Du Bois. CVII. 486. 

Dubosc. CVIII. 274. 

Dubreuilh. CVI. 891. CVIII. 275. CX. 
310. 

Duorey. CX. 299. 

Ducrey, A. CX. 384. 

Duhot. CVII. 562. CVIII. 352. 

Duhot, R. CVII. 667. 

Dupdrid. CVII. 540. 

Dupond. CX. 341. 

Duval, Ch. CIX. 358. 

Duval, Ch. W. CX. 304. 

Dyer, J. CVI. 892, 418. CX. 808. 
Dyson, W. CX. 536. 

Sddowes, A. CVIII. 320. 

Efron. CIX. 539. 

Eggleston, C. CVI. 384. 

•Ehlers. CVI. 193. 

Ehlers. CVI. 353. CIX. 281. 
Ehrenfried, A. CIX. 563. 

Ehrhardt, 0. CIX. 347. 

Ehrlich. CVII. 552. CIX. 820. 
Ehrlich, H. CVI. 448. 

Ehrlich, P. CVII. 669. CIX. 280, 
319, 672. 

Ehrmann. CVI. 469. 

•Ehrmann, S. CVI. 211. 

Ehrmann, S. CVIII. 666. CIX. 360. 
Eichhorn. CVII. 481. 

Elsenberg, Ph, CVI. 875. 


Gck igle 


Original fro-m 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



LXXVI 


Autoren Register. 


Digitized by 


Eisenbrey, A. B. CX. S 34 . 
Eitner. CIX. 281. 


Eitner, E. CVII. 552 . 

Ela, P. CVIII. 364. 

Elfer. CVI. 463. 

Eller, A. CIX. 363. 

Eliasberg, J. CIX. 356. 

Eliot. CVII. 488. 

Elsner, H. CIX. 269. 

Emery. CVII. 459. 

Emery. CVII. 636. 

Emery d’Este. CX. 333. 

Emery d’Este, W. CVII. 521 . 
Endollimow. CVIII. 291. 

Engel, C. S. CVI. 466. CIX. 249. 
CX. 364. 


»Engel Bey, F. CX. 147. 

Engelmann, G. v. CX. 344. 

English, C. CX. 363 

Engman, M. F. CVII. 490. CIX. 290. 

Engmann, M. F. CVI. 401. 

Ensor, C. B. CVI. 460. 

Epstein, E. CIX. 249. 

Ercoli, 0. CX. 297. 

Erdmann. CIX. 381. 

Erlendsson. CX. 560. 
Eiyraud-Dechaux. CVIII. 561. 
Escherich, Th. CIX. 289. 

Evans, W. CVIII. 322. 

Eyraud. CIX. 239. 


Fabian, E. CX. 670. 

Fabricannte CVII. 489. 

Fabry, J. CVI. 412. CX. 648. 

Fage. CVIII. 276, 297. 

Falk, L. CIX. 640. 

Favento. CVIII. 862. CIX. 293. 
Favre. CVIII. 334. 

Fearnsides, E. G. CIX. 241. 

Feibes, E. CIX. 271. 

Feilberg, J. CVI. 444. 

Fein, I. CIX. 811. 

Feinberg, A. CX. 567. 

Feindei, E. CIX. 364. 

Feuerstein, L. CIX. 284. 

Fick, J. CIX. 339. 

Fiessinger. CVIII. 540. 

Fiessinger, N. CIX. 801. 

Filatow. CVII. 605. 

Fildes, P. CIX. 242, 296. 

Finger. CVI. 453, 469. CVII. 460. 
CIX. 288. 

Finger, E. CIX. 247. 

Finkelsteln, A. CVI. 465. 

Finocohiaro de Meo. CVI. 372. 
Fischei, R. CIX. 381. 

Fischer, A. CVI. 440. 


Fischer, L. CIX. 297. 

Fischer, W. CIX. 268, 869. 

♦Fischer, W. CX. 159. 

Fleming. CVII. 661. 

Fleming, A. CVI. 406. 

Flesch, M. CVI. 442. 

Floerken. CVIII. 378. 

Fontana, A. CIX. 810. 

Forbät, S. CVIII. 567. 

Fordyce, J. CVII. 516,559. CIX. 290. 
Fordyce, J. A. CIX. 242. 

FOrster, 0. H. CVI. 407. 

Forsyth, Cb. CVI. 399. 

Fournier. CVIII. 640. 

Fournier, A. CVI. 469. 

Fournier, F. CVII. 488. 

Fox, G. H. CVII. 499. CX. 307. 

Fox, H. CVI. 463. CIX. 356. CX. 853. 
Fraenkel. CIX. 552. CX. 554. 
Franceschini. CVII. 523. 
Francois-Dainville. CVII. 461. 
Franke, E. CX. 357. 

Fränkel. CVII. 552. 

Fränkel, B. CVIII. 335. 

Fränkel, E. CIX. 361. 

Frankenstein. CVII. 540. 

Franz, S. J. CVIII. 830. 

Freeth, H. CVI. 439. 

French, H. CX. 860. 

Frenkel. CIX. 298. 

Frenkel-Heiden. CIX. 278. 

Frese, 0. CX. 388. 

Freudenberg, A. CVI. 46«. 

Freund, L. CVI. 429. CVIII. 319. 
CX. 571. 

Freytag, R. CX. 864. 

Friboes. CIX. 543. 

Frick, W. CVI, 401. 

Frieboes. CX. 314. 

Friedemann, U. CIX. 249. 
Friedlaender, W. CVIII. 866. 
Friedländer. CVI. 369. 

Friedlftnder, D. CX. 308. 

Friedländer, W. CVIII 264. 

Friend, H. CX. 863. 

Fritsch. K. CVIII. 848. 

FrOderstrOm. CVI. 460. 

Frohnstein, R. CVII. 588. 

Frugoni, C. CVI. 890. 

FrOhauf. CVII. 447. 

Frühwald. CVIII. 866. 

FrOhwald, R. CVII. 521. 

♦Fuad Bey. CX. 887. 

Fuer. CVIII. 373. 

FOhner, H. CVII. 508. 

Falleborn, F. CIX. 365. 

FOrbringer. CVIII. 871. 


Gck igle 


Original fro-m 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



Autoren-Register. 


LXXV1I 


Fürbringer, P. CYII. 545. 

Fürs», M. CIX. 330. 

Fürth, J. CVIII. 355. 

G-aehtgeus, W. CIX, 346. 
"Galewsky. CYI. 216. 

Galewsky. CVIII. 324. 

"Galewsky, E. CX. 185. 

Galimberti. CX. 291. 

Gallais, A. CIX. 261. 

Garibaldi. CX. 298. 

Garratt, J. CIX. 557. 

Garsaux. CVIII. 540, 641. 

Gasis, D. CVIII. 371. 

Gastou. CVII. 460 
Gaub, 0. CIX. 325. 

Gaueher. CVII. 522. CVIII. 274, 639. 
CIX. 294. 

Gaudiani, V. CVIII. 376. 
Gauducheau, R. CIX. 549. 

♦Geipel, P. CVII. 397. 

Gendiropoulo. CX. 328. 
Generopitomzewa, E. CX. 368. 
Gennerich. CVII. 553. CVIII. 669. 
CIX. 314. 

Gennersich. CIX. 316. 

Geraghty. CVIII. 662. 

Gdrard. CIX. 240. 

Gerber. CVI. 393. CVIII. 568. CIX. 
311. 

Gdronne, A. CIX. 277. 

Ghedinl, G. CVIII. 294, 374. 

Giemsa, G. CX. 369. 

Gigon, A. CVIII. 298. 

Gilbert. CVI. 411. 

GilchriSt, K. T. CVII. 491. 

Ginsburg, K. CIX. 316. CX. 558. 
Ginzburg. CVII. 526. 

6 ioreffi. CIX. 272. 

Giosseffi, N. CIX. 295. 

Giroux. CVII. 522. 

Gjorgievi*. CX. 569. 

Glas, E. CX. 339. 

Glaser. CIX. 322. 

Glück. CVII. 568. 

Godoletz, L. CIX. 334. 

Goldbach. CIX. 282. 

Golodetz. CIX. 647. 

"Golodetz, L. CVII. 221. 

Golodez. CX. 859. 

GSrbing. J. CIX. 566. 

Gürges. CVII. 546. 

Gosumjanez. CVII. 505. 

Gottheil, W. G. CVII. 534. 

6 ottlieb, R. CVIII. 881. 

Gottschalk. CVI. 886. 

Gottschalk, S. CVII. 636* 


Gougeraut. CVIII. 382. 

Gougerot. CVII. 459. CVIII. 275. 

539. CIX. 374. 

"Gougerot. CX. 25. 

Gouin. CIX. 237. 

Gould, A. P. CIX. 337. 

Gourwitsch, M. CVII. 663. 
Grassmann. CIX. 281. 

Green, F. M. CVI. 464. 

Greischer. A. CVII. 518. 

Greven. CIX. 282. 

Grigorjew, A. CX. 336. 

Grindon, J. CVII. 531. 

"Groen, K. CVI. 217. 

"Grün, F. CX. 191. 

Gross. CIX. 241. 

Grosz. CVI. 469. CVIII. 631. 

Grdsz, E. v. CVII, 553. CIX. 279. 
Grouveri. CVII. 662. 

6 rünbaum, 0. CIX. 312. 

Guenot. CVIII. 540. 

Guenot, L. CVIII. 346. 

Guggenheim. CXIII. 539. 

Guillemont, H. CVI. 434. 

Gurari, I). CX. 331. 

Gurbski, S. CVIII. 328, 349. 

Gurd, F. B. CX. 304. 

Garwitsch. CVIII. 280. 

Guszmann. CVI. 456. 

6 uzsmann, J. CVIII. 862. 

Gutfreund, F. CVIII. 295. 

Guth, H. CVIII. 342. 

•Guth H. CIX. 167. 

Gutmann, C. CIX. 305. 

Gutmann, K. CIX. 658. 

Guttmann, G. CX. 355. 

Haas, W. CIX. 346. 

Haase, M. CIX. 868. 

"Haavaldsen, J. CX. 211. 

Haemmerli, Th. CX. 314. 

Hahn. CX. 544. 

Hahn, G. CIX. 306, 571. 
Halberstädter, L. CVIII. 360. 
Halberstaedter, L. CIX. 270, 293. 
Hall, E. J. CVI. 428. 

Hall*. CVI. 398. 

Hall-Edwards, J. CVI. 422. 
Hallopeau. CVII. 461, 644. CVm. 
274, 541. 

"Hallopeau, H. CVI. 231. CX. 217. 
Hallopeau, H. CIX. 321. 

Halls Daily. J. F. CVI. 894. 
Hallwachs, W. CIX. 662. 

Halpern. CVIII. 877. CX. 562. 
Hamm. CVI. 418. 

Hamrath. CVIII. 306. 


Digitized by 


Go igle 


Original fro-m 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



LXXVIU 


Autoren-Register. 


Digitized by 


Handl. CVIH. 376. 

Hannes, W. CYIII. 368. 

Hansemann, D. CX. 344. 

»Hansen, G. A. CX. 226. 

»Hansteen, E. H CVI. 236. 

Harald. CVIII. 366. 

Harding, G. F. CIX. 243. 

Harman, B. CVI. 460. CVIII. 326. 
Härmen, 8. CVII. 637. 

Harries, E. H. R. CVIII. 290. 
Harrison, L. W. CVIII. 841. 
Hartmann. CVII. 488. 

Hartzell, B. CX. 667. 

Hartzell, M. B. CVI. 474. 

Haslund, P. CVIII. 287. CX. 347, 
664. 

»Haslund, P. CX. 233. 

Hastings, T. W. CVII. 498. 

Hatzfeld. A. CVIII. 369. 

Hauck, L. CVIII. 667. 

Haudek, M. CVII. 648. 

Hauptmann. CVI. 461. 

Hausemann, D. CX. 362. 

Haushalter, P. CVI. 412. 

Hausinan. CIX. 316. 

Hausmann. CIX. 277. 

Hausmann, W. CVI. 40S. 

Havas. A. CVII. 664. 

Havelock, E. CVI. 471. 

Hayn. CVIII. 663. CIX. 249. 

Hays, G. L. CVIII. 368. 

Hazen, H. H. CIX. 243, CX. 306. 
Heath, D. CIX. 369. 

Hecht. CIX. 323. 

»Hecht, H. CVII. 419. CVIII. 387. 
Hecker. CVIII. 668. 

Heerfordt, CVIII. 861. 

Hefter. CVIII. 292. CIX. 246. 
Hegner. CIX. 282. 

»Heidingsfeld, M. L. CVII. 363. CX. 
246. 

Heidingsfeld. M. L. CVIII. 308. 
Heim, G. CX. 641. 

Heine, L. CVII. 640. 

Heinrich. CVIII. 330. 

»Heinrich, A. CVIII. 201. 
Heitz-Beyer. CVI. 371. CVII. 487. CX. 
312. 

Heller. CVII. 476. CVIII. 629. CX. 
276, 316. 

»Heller, F. CVIII. 71. 

»Heller, J. CVI. 268. 

Helmers, 0. CIX. 666. 

Hdlot. CX. 342. 

Henk. CX. 314. 

Hering. CIX. 316. 

Hermann, 0. CX. 330. 


Hertlein H. CVI. 412. 

Hertz, R. CX. 373. 

Hertzler, A. CIX. 337. 

Herxheimer. CVII. 666. 

Herxheimer, G. CVII. 666. 
Herxheimer, K. CVII. 666. CX. 302, 
666 . 

»Herxheimer. IC. CX. 249. 

Herz, A. CX. 860. 

Herzen, P. A. CVIII. 876. 

Herzfeld, A. CVIII. 660. 

Hess. CVII. 477. 

Hess, 0. CIX. 368. 

Hessberg. CVI. 464. 

Hesse, E. CIX. 282. 

Heuck, W. CIX. 294. 

Heully. CIX. 241. 

Heuser, K. CIX. 347. 

Heuss. CIX. 288. 

Heuss, E. CIX. 668. 

Heuyer. CVIII. 286. 

•Hidaka, S. CVI. 259. 

Hilbert CVI. 405. 

»Hlntz, A. CVI. 277. 

Hintz. S. CX. 329. 

Hirsch. CIX. 318. 

Hirschei CIX. 339. 

Hirschfeld, L. CX. 332. 

Hirst, B. C. CIX. 307. 

Hjert, B. CIX. 250. 

Hlava, J. CX. 871. 

Hochsinger. CVII. 580. 631. 
Hechsinger, K. CVII. 627. 

Heck. CVIII. 667. 

Heck, A. CVIII. 286. 

Hodara, M. CVIII. 667. CIX. 370. 
CX. 313. 

»Hodara, M. CX. 887. 

Heehne. CIX. 327. 

»Hoehne, F. CVII. 428. 

Hoffmann. CVI. 455. CVII. 664. 
Hoffmann, K. E. CVIH. 830. 
Hoffmann, E. F. CIX. 308. 

Hoffmann, M. CVni. 379. 

Helder, 0. H. CX. 302. 

Hollaender, B. CVIII. 383. 

»Holland. W. CX. 393. 

Helmes, G. CIX. 560. 

»Holmgren, J. CVI. 283. 

Holzbach, E. CIX. 326. 

Holzknecht, Gu. CVI. 428. 

Holzmann. CVI. 469. 

Hemburger, M. CVII. 484. 

Home, W. E. CVin. 667. 

Hopkins. R. CVI. 392. 

Hoppe, J. CVII. 660. 

Horaud, R. CVI. 423, 430. 


Gck igle 


Original fro-m 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



Autoren-Register. 


LXXIX 


Digitized by 


Horsley, V. CIX. 286. 

Hough. CX. 828. 

Howell, A. CIX. 824. 

Huber, 0. CX. 339. 

Hübner. CVII. 480. 

Hübner, H. CVUI. 868. 

Hudelo, CVII. 636. 

HOgel. CVII. 654. 

Hummel, G. M. CVII. S88. 

Hunter, G. CIX. 666. 

Hutchinson. CVII. 644. 

Hutchinson, J. CVII. 612. 

Hutinel. CX. 369. 

Hutinel, v. CX. 370. 

Xbrahim, J. CIX. 369. 

Igersheimer. CIX. 318. 

Igersheimer, J. CVI. 468. 

Illuminati, J. CVI. 411. 

Ingram, A. C. CVI. 396 
Irgesheimer. CVII. 643. 

Isaak, H. CVII. 666. 

Ivanyi, M. CVII. 666. CIX. 289. 
Iversep. CVII. 566. 

Iversen, J. CIX. 310. 

Tacebaeus, H. C. CIX. 262. 
Jacobson, C. CVI. 376. 

Jacquet. CIX. 631. 

Jacquet, L. CIX. 268. 

Jadassohn. CVI. 895. 469. 

Jadassohn, J. CIX. 292. 306. 

Jader Cappelli. CVH. 601. 

Jaeger, A. CVI. 374. CIX. 336. 
Jaffd, J. CIX. 294. 

Jaff6, K. CIX. 247. 

Jahr, G. CIX. 563. 

Jahr, K. CVIII. 846. 

Jakimow, W. CX. 356. 

Jamieson, A. CX. 361. 

Jamiesen, R. C. CVT. 411. CVII. 
497. 

Jamieson, W. A. CIX. 373. 

Jancsd, N. CIX. 853. 

•Janovsky, Y. CVI. 287. 

Japha, A. CX. 345. 

Jaquet, L. CVIII. 287. CIX. 371. 
Jaworski, J. CVIII. 349. 

Jeanselme. CVII. 459. 

Jelzins. CIX. 638. 

Jenson, C. E. CX. 560. 

Jerusalem. CVI. 427.. 

Jervey, J. W. CX. 340. 

Jesionek. CVII. 476, 568. 

Jesionek, A. CIX. 248. 

Jessuer, S. CIX. 382. 

Jicinsky. CVIII. 321. 


Joannidis, N. Z. CX. 666. 

Jolly, J. CIX. 331. 

Joltrain. CVI. 466. CVII. 623. 
•Joltraln, E. CVI. 887. 

Jones, R. CVI. 393. 

Jordan. CVIII. 296. 

* Jordan, A. CVIII. 513. 

Jordan, A. CIX. 373. CX. 314. 
JSrgensen, A. CIX. 298. 

*Jo$eph, M. CVI. 297. CX. 899. 
Joseph, M. CVIII. 649. CIX. 666. 
Jesephy, H. CX. 369. 

Jourdanet, P. CVIII. 287. 

•Juliusberg, F. CVI. 803. CX. 409. 
Jungano. CVIII. 363, 376. 

•Jungmann, A. CVI. 311. 

Jungmann, A. CVI. 474. 

Junkermann. CVII. 566. 

Justus, J. CVII. 566. 

XZabisch. CVI. 437. CVIII. 329. 
Kahler. CX. 339, 667. 

Kahn, J. H. CVI 387. 

Kalb. CVI 446. CVIII. 337. 

Kalb, R. CVIII. 866. CIX. 309. 
KaleH, R. CX 345. 

Kaliski, D. CIX. 249. 

Kämpf, H. CX. 340. 

Kanera, F. CX. 666. 

•Kanngieser, F. CIX. 621. 

Kaplan, D. M. CVIII. 341. 

Kariesny, M. CVL 427. 

•Karvonen. CVIII. 435. 

Karwowski, A. v. CVTO. 285. 
Kassowitz, M. CVI. 472. 

Katz, W. CVI. 438. 

Kaufmann. CX. 342. 

Kaufmann, L. CIX. 566. 

Kawaschina, K. CX. 332. 

Kawashima, K. CX. 366. 

Kedrowski, W. J. CVI. 392. 

Kepino. CVIII. 342. 

Kern, W. CVIII. 296. 

Kerner. J. CX. 331. 

Kerr, H. H. CX. 306. 

Kerr, J. W. CVI. 455. 

Key. CX. 536. 

Kinch. Ch. CVI. 410. 

Kingsbury, J. CVII. 544. CVIII. 348. 
Kirchheim. CIX. 264. 

Kiss. CIX. 260. 

Kitasato, S. CX. 368. 

Klausner. CVI. 405. 406. CIX. 289. 
Klausner, E. CIX. 257. 

Klingmüller. CVIII. 361, 363. 
•Klingmüller, V. CX. 419. 

Knaur. CVIII. 365. 


Gck igle 


Original fro-m 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



LXXX 


Autoren-Register, 


Digitized by 


Knight, H. W. CVI. 415. 

Knowles, F. C. CVI. 404. 

Kobert, K. CIX. 565. 

Kobler, G. CIX. 287. 

Koch, M. CVI. 443. 

»Kohn, F. G. CIX. 79. 

Kolb, K. CV1I. 518. CIX. 326. 

Kolb, L. CVIII. 305. 

Kolisch. CVI. 413. 

Kol-Jakimowa, N. CX. 356. 

Kolmer, J. A. CX. 306. 
Kondratowitsch, 0. CX. 330. 
Königstein. CV1I. 456, 477. CVIII. 

379. CX. 284. 

Königstein, H. CIX. 380. 

Kono, M. CX. 567. 

Konräd, E. CVI. 439. 

Koppel. CX. 545. 

Korczynski v. CVIII. 356. 

Köster. CVÜ. 550. 

Kostrzewski, J. CX. 327. 

Kouznetzki. CIX. 241. 

Kowalewski, R. CIX. 280. 
Kraszewski, W. CIX. 245. 

Kraus, F. CVI. 447. 

Krause. CVIII. 567. 

Kredowski. CX. 550. 

♦Krefting, K. CX. 439. 

Kreibich. CIX. 291. CX. 358. 365. 
Kreibich, C. CVII. 512. 

»Kreibich, C. CVIII. 41. 

Kremer. CVII. 476. 

Krenn, 0. CIX. 288. 

»Kretzmer, E. CVII. 379. 
Kretzschmer, H. L. CVI. 416. 
Kroemer. CVIII. 337. CIX. 326. 
Krogh, M. V. CX. 359. 

Kromayer. CVII. 557. CIX. 276. 333. 
Kronstoin. CVIII. 297. 
Krzysztalowicz, F. CIX. 309. 
»Krzysztalowicz, F. CX. 447. 
Kudisch. CVII. 504. CIX. 269. 552. 
Kümmel, H. CIX. 559. 

Kunreuter, M. CVIII. 567. 

Kutner, R. CVI. 425. 

Kutschera, A. ▼. CIX. 328. 

Kuttner, A. CVII. 567. 

Kuznitzky, E. CVII. 560. CIX. 312. 
Kyrie. J. CIX. 328. 

»Kyrie, J. CX. 453. 

Xjabbö, H. CIX. 261, 

Labernadie. CVI. 386. 

Lalay. CVII. 459. 

Lafay, L. CIX. 276. 

Laffont. CVI. 444. 

Lambert, S. W. CIX. 289. 


La Mensa, N. CVII. 545. 

Landsberg, H. CX. 338. 

Lane, E. CIX. 290. 

Lang. CVI. 386. 

Lange CVIII. 358. 

Lange, C. CVII. 557. 

Lange, K. CVIII. 358. 

Langenhan. CVI. 402. 

Lannoy, L. CX. 332. 

Larapere. CIX. 294. 

Lassueur. CVI. 422, 426. 

Lateiner, M. CX. 373. 

Leber, A. CIX. 343. 

Le Blaye. CVIII. 274, 276. 

Le Blaye, R. CVIII. 561. 

Lechtmann. CX. 553. 

Ledbetter, K. CX. 337. 

»Ledermann, R. CVI. 325. 
Ledermann, R. CVI. 458,110,354. 
Legueu. CX. 312, 535. 

Lehmann, 0. CIX. 286. 

Leibkind, M. CX. 511. 

Leistikow, L. CVII. 472. 

Lenartowicz, J.T. CVII. 506. CIX- 266. 
Lenzmann. CX. 658. 

Leon, M. CIX. 341. 

Leopold, J. CVIII. 296. 

Lepoutre. CIX. 650. 

Leredde. CVIII. 539. CIX. 581, 582. 
CX. 560. 

Leschly, W. CIX. 250. CX. 336. 
Lesser. CVI. 450. CVII. 476. 

Lesser, E. CVI. 376, 492. CVII. 544. 
Lesser, F. CVII. 667. CIX. 316. 
Leszynsky, W. CX. 352. 

Levinsohn, G. CX. 346. 

Levy, E. CX. 369. 

»Levy-Bing. CVI. 837. 

Ldvy-Bing. CVI. 444. CVII. 469. 

CIX. 276. 

Levy-Dorn. CX. 546. . 

Lövy-Franckel. CVII. 587. CVIII. 274. 
Ldvy-Frankel. CIX. 532. 
Lewandowsky.F. CVm. 299. CX. 376. 
»Lewandowsky, F. CX. 8. 

Lewin, J. CVIII. 343. 

Lewis, J. H. CVin. 822. 
Lewtschenkow. CVI. 414. 

Leyden, H. CIX. 315. 

Lichtenstein, A. CX. 374. 

»Lie, H. P. CVH. 3. CX. 473. 

Lie, H. P. CIX. 366. 

Ued, W. CVI. 391. 

Liepmann, W. CIX. 559. 

Liesegang, R. CIX. 836. 

Lifschütz, J. CIX. 565. 

Lind, H. CX. 334. 


Gck igle 


Original fro-m 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



Autoren-Register. 


LXXXI 


Lindtay, J. W. CX. 880. 
Lingenfelter, 6. P. CYII. 492. 
Unser. CVIIL 660,665. CIX. 668. 
Unser, P. CVHI. 817. CX. 884. 
Uppmann. CVII. 633. 

Lipschitz. CIX. 631. 

•Lipschitz, F. CIX. 3. 

LipschOtz, B. CVI. 399. 

•LipschOtz, B. CVII. 387. 

Litterer, W. CVI. 447. 

Little, G. E. CVI. 416. 

Li Virghi, G. CVin. 362. 

Loeb, F. CVn. 484. 

Loeb, H. CIX. 313. 

Loeb, L. CVn. 617. 

L9he, H. CVH. 637. 

Lombardo. CVIII. 298. 

Lombardo, C. CX. 297, 317. 

Long, J. D. CVI. 409. 

Lord, F. CVI. 896. 

Lovejoy, E. D. CVn. 498. CX. 307. 
Lew, C. CX. 880. 

Low, C. R. CX. 881. 

Lew, R. CVIII. 290. 

Lewe, G. M. CVin. 323. 

LSwenberg. CVII. 480. CVm. 321. 
LSwenberg, M. CVI. 466. 

Lublinski, W. CVIIL 308. 

Lumpert. CIX. 668. 

Lutembacher. CVI. 419. 

LOth, W. CIX. 648. CX. 313. 
Lydston, F. CVIII. 961. 

2 u£ae Kee, G. M. CVI. 391. 

Mae Kenna, R. W. CIX. 296. 

Mac Leod, J. M. H. CVI. 424 
Macmillan, S. CIX. 375. 
Macnaughton, J. H. CIX. 560. 

Mac Rae, Th. CX. 334, 853. 
Magdelaine, L. CX. 660. 

Malinowski, F. CVII. 607. 
Malinowski, J. CVIII. 286. CX. 654 
Mallein, E. CX. 536. 

Mallery, F. P. CVII. 516. 

Mallory, F. B. CVII. 619. 

Maloney, W. J. CX. 663. 
Mamoljanez. CVn. 606. 

Mamurowsky. CX. 312. 

Manceaux, L. CVIII. 801. 

Manoilow, E. CX. 331. 

Manossein. CIX. 323. 

Mantegazza, D. CVIII. 814. 
Mantovani, M. CVI. 466. 

Marchildon, J. W. CIX. 290. 

Marcus. CIX. 236. 

«Marcus, K. CVII. 17. 

Marcuse, M. CVQI.334. CX. 388. 

▲reh. t. Dermal. a. 8yph. 


Marek, A. CVII. 515. 

Marian, L. CIX. 547. 

Marie. CVII. 462. CVIII. 274. 640. 
Mariotti. CX. 299. 

Marks. CIX. 811. 

Marks, L. H. CIX. 269. 

Markus. CIX. 297. 

Marschalko, Th. CIX. 276. 
Marschalkd, Th. v. CIX. 317. CX. 
667. 

Marsh, E. CVIII. 369. 

Marsh, E. H. CVI. 377. 

Marshall. CVII. 644. 

Marshall, C. F. CVII. 634. 

Marshall, M. CIX. 290. 

Martindale, H CVII. 666. 

Martineck. CVIII 367. 

Martinotti, L. CVII. 602. CX. 298. 
Martins. CIX. 318. 

Marum, A. CIX. 252. 

Massei. CVII. 644. 

Masselot, L. CVIII. 900, 

Massey, G. B. CVI. 435. 

Matson, R. B. CVI. 462. 

Matzkin. CIX. 562. 

Maus, M. CIX. 265. 

Mayer. CIX. 218. 

Mayer, A. CX. 665. 

Mc. Cann, F. CIX. 567. 

Mc. Donagh. CIX. 268. 

Mc. Oonagh, J. E. CVI. 446. 

*Mc. Donagh, J. E. R. CIX. 441. 

Mc. Donagh, J. E.R. CVII. 641,668. 

CVIII. 337, 664. CIX. 266, 270. 
Mc. Ewen, E. L. CVII. 497. 

Mc. Inthos, J. CIX. 296. 

Mc. Intosh, J. CVII. 668. CIX. 242. 
Mc. Kenna, C. H. CX. 361. 

Mc. Kenzie, J. CVIII. 340. 

Mc. Lester, J. CX. 567. 

Mefford, W. T. CVin. 338. 
Meirovsky. CIX. 313. 

•Meirowsky. CIX. 511. 

Meirowsky. CVI. 374,444. CVII. 640. 
Meirowsky, E. CVI. 464. CVII. 611, 
568. CVUI. 318. CIX. 670. 
•Meirowsky, E. CVHI. 129. 
Meleschke. CVIII. 299. CIX. 246, 
551. 

Meitzer, S. CVII. 563. 

Meitzer, S. J. CX. 366. 

Menage, H. E. CIX. 369. 

Mendel, E. CVIII. 833. 

Mendes da Costa. CIX. 379. 

Mendez CVn. 526. 

Märet, H. CVI. 420. 

Merlan, L. CVI. 448. CX. 357. 

f 


Digitized by 


Go igle 


Original fro-m 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



LXXXII 


Autoren-Register. 


Digitized by 


Merk, L. CIX. 329. 

Merklen, P. CX. 347. 

Merkurjew, W. CX. 378. 

Merle. CVII. 525. 

Merz, H. CIX. 569. 

Meschtscherski. CIX. 551. 
Meschtschersky. CIX. 302. 
Mesernitzky, P. CX. 336. 

Messineo, 6 . CVI. 451. 

Meyer. CIX. 569. 

Meyer, £. CVIII. 371. 

Meyer, F. M. CX. 278. 

Meyer, H. H. CVIII. 881. 

Meyer, L..CVI. 468. 

•Meyer-Delius, H. CVIII. 3. 

Mibelli. CX. 296. 

Mibelli, A. CX. 299. 

Mibelli, V. CX. 361. 

Michaelis. CIX. 563. 

Michaelis, L. CVII. 558. CIX. 273. 
Michaelis, W. CVI. 451. 

Micheli. CIX. 267. 

Micheli, F. CVIII. 853. 

Mickley. CVIII. 363. 

Miessner. CX. 555.. 

Milian. CVII. 532, 547. CVIII. 275. 

539. CIX. 533. 

Miller, J. W. CX. 306. 

Miller, R. CVIII. 300. 

Miller, Willonghby, J. CVI. 374. 
Minassian. CVII. 515. 

Minassian, P. CIX. 254. 

Minassiau. CVI. 456. 

Minz, S. CX. 330. 

Mironowitscb. CVII. 546. 

Miropolski. CVI. 373. 

Mitchell, W. S. CIX. 555. 

»Moberg, L. CVII. 47. 

Moberg, L. CIX. 339. 

Mock. CX. 312, 535. 

Mohr. CVIII. 321. 

MSIIer. CVII. 474, 482. CVIII. 665. 
MSIIers, B. CX. 374. 

Mondschein, M. CVII. 659. 

Monnier, L. CX. 367. 

Montegazza. U. CX. 298. 

Montesanto. CIX. 287. CX. 378. 
Montgomery, D. CX. 351. 362. 
Montgomery, D. W. CX. 308. 
Montgomery- Oouglass, W. CX. 306. 
Mook, W. H. CVI. 401. CIX. 290. 
Mörbitz, W. CVL 407. 

Morin. CVI. 422. 

Morison, R. CIX. 265. 

Moro. CX. 564. 

Moro, E. CVIII. 305. 

Morris, H. .CVI. 403. 


Morton, E. R. CVI. 420. CVIII. 326 
Morton, R. CVI. 428. CVIII. 825. 
Motz. CIX. 239. 

Mouriquard, G. CIX. 844. 

Mroczynski. CVII. 570. 

Much, H. CIX. 353. 

•Mucha, V. CVII. 61. 

Mühlens, P. CVI. 446. 

Muir, R. CVIII. 338. 

Müller. CIX. 285. CX. 328. 

Müller, G. J. CVI. 419. 

Müller, M. CIX. 345. 

«Müller, R. CIX. 501. 

Müller, R. CVI. 468. CX. 648, 665. 
Mulzer. CVI. 443. CVII. 562. CIX. 
266. 257. 

Mulzer, P. CVI. 451. CVn. 666. 
CVIII. 367. 

Munk, F. CVI. 467. CVII. 621, 669. 
Munves, Cb. CIX. 557. 

Münz. CVI. 466 
•Murakami, E. CIX. 51. 

Murphy, J. CVII. 559. 

Murray, W. CVIII. 368. 

XTflcke. CVIII. 335. 

Nadler, A. G. CVII. 494. 
Nagelschmidt, F. CVI. 436. CIX. 352. 
*Nagy, A. CIX. 626. 

Natanson. CVIII. 379. 

Nathan, A. CIX. 656. 

Nauwerck, C.. CIX. 263. . 

Mauwerk. CVIII. 344. 

Neisse, R. CVI. 417. 

Neisser, A. CVII. 560. CIX. 286. 
*Ndkam,.L. CVII. 96. 

Nelken, A. CVIII. 372. 

Nett, H. W. CVI. 408. 

Nettleship, E. CX. 367. 

Neuber. CVI. 456. 

♦Neuber, E. CVII. 406. 

Neuber, G. CVIII. 288. 

Neuburg, A. C CX. 364. 

Neufeld. CVIII. 307. 

Neumann, F. CIX. 553. 

Neuwelt, L. CVI. 407. 

Neve, E. CVI. 378. 

Neveux. CVII. 682. 

Nice, Ch. CX. 567. 

Nichols, H. CVII. 559. CX. 361. 
Nicolini, C. CVII. 525. 

Nicolle. CIX. 348. 

Niemann, A. CIX. 559. 

Nikiforow. CIX. 246. 

Nikolski. CVI. 441. 

Nobele, J. CVIII. 822. 

Nobl. CX. 566. 


Gck igle 


Original fro-m 

UNIVERSETY OF MICHIGAN 



Autoren-Regisser, 


LXXXII 


*Nobl, G. CVn. 109. CX. 487. 

Nobl, G. CVIII. 326. CIX. 348. 
Noferi, U. CVI. 427. 

Noguchi. CVI. 449. 

Nonne. CVI. 459. CVIII. 348. 

Nonne, M. CIX. 260. 

Notthafft, v. CIX. 314. 368. 

N5tzel, K. CVI. 442. 

Octave-Claudo. CIX. 532. 

Odstriil. CX. 554. 

•Odstriil, J. CIX. 131. 

Ofenheim, E. ▼. CX. 379. 

Ohno. CVIII. 641. 

Okssenow, S CX. 350. 

Oppenheim, H. CIX. 277. 
‘Oppenheim, M. CVII. 123. 
Oppenheim, M. CVIII. 355. 

Ormsby, 0. CVI. 410. CX. 852. 
Ornati CVI. 463. 

Ortali, 0. CVIII. 873. 

Orth, J. CIX. 267. CX. 364. 

Ossola. CX. 299. 

Ootrjakow. CVIII. 279. 

Oudin, M. CVI. 437. 

Fadtberg. J. H. CVI. 376. 

Pagel, *J. CIX. 245. 

Pafazzoli. CVIII. 376, 879. 

Paldrock, A. CX. 361. 

Paoli, A. CVII. 600. 

Papaivannou, Th. CVI. 418. 

Papin. CVIII. 376. CX. 312, 635. 
Pappagallo, S. CVII. 500. CX. 324. 
Pappenheim, A. CIX. 334. 

Paranhos, ü. CVII.603. CX.320,378. 
Parauhos, U. CX. 566. 

Pardee, L. C. CVII. 496. 

Pardoe, J. CIX. 326. 

Pares. CIX. 240. 

Parfenenko. CVIII. 303. 

Parkinson, P. CIX. 326. 

Parry, L. A. CVIII. 294. 

Parsat CVI. 402. 

Paschkis. CX. 365. 

Paschkis, H. CVI. 440. CIX. 667. 
Pasini. CVIII. 354. CX. 299. 

Pasini, A. CVII. 600. CIX. 276,382. 
CX 318 

Pasteau. CVII. 489. CVIII. 668. CIX. 
240. 

Pastta, C. CX. 370. 

Patel. CIX. 650. 

Paul, F. T. CVIII. 372. 

Pautrier. CIX. 237. 

Pawloff. CX. 812. 

Pawlew. CVIII. 281. CX. 553. 


Pawlow, P. CX. 338. 

Payennoville. CVIII. 539. 

Pearson, K. CX. 367. 

Pearson, R. CVI. 393. 

Peiper. CVI. 393, CVIII. 362. 
Peiper, 0 . CX. 378. 

Peisor, J. CIX. 296 
Pellier. CVII. 486, CVIII. 289, CIX. 
549. 

Pols-Leusden. CIX. 566. 

Pembrey, M. 8. CVI. 370,374. CVII. 
490. 

Peritz. CVm. 334. 

Perkel, J. CX. 382. 

Pernet. CVII. 544. 

‘Pernet, G. CVII. 135. CX. 509. 
Pernet, G. CVm. 307. CIX. 363. 
Perutz, A. CX. 330. 

Peters, E. CVIII 319. 

Petersen. CVIII. 283. 

Petersen, H. CVII. 627. 

Petersen, 0. CX. 336. 

‘Petersen, 0. v. CVII. 139. 

Petersen, Th. CX. 335. 

Petrikat, E. CVIII. 346. 

Petrini. CVIII. 560. 

Pewsner, M. CX. 344. 

Peyron, M. CVI. 435. 

Pfeiffer, P. CX. 340. 

Pflugbeil, E. CX. 372. 

Phelps, W. CVI. 449. 

Philipps. CIX. 565. 

Philippson. CX. 296. 

Philippson, L. CIX. 351. 

Pick, L. CIX. 327. 

Pick, W. CVI. 424. CVm. 364. 

Pied. CIX. 240. 

Pinczower, E. CVI. 418. 

Pini, G. CVII. 602. 

Pinkus. CVIII. 629. CX. 316. 

Pinkus, F. CVI. 470. 

•Pinkus, F. CVII. 148. 

Pinzani, G. CIX. 346. 

Piorkowsky, K. CVII. 525. 

Pirie, H. CVI. 432. 

Pirquet, C. v. CVIL 664. 

Pisarski, T. CIX. 324. 

Plaut. CVIII. 361. 

Plaut, H. C. CIX. 273, 358. 
Pokrowsky, A. CX. 346. 

Pokrowsky, W. CX. 335. 

Polland. CVT. 438. CVIII. 355. 
‘Polland, R. CIX. 497. 

Pollitzer. CVI. 401. 

Pollitzer, S. CVII. 494. CIX. 354. 

CX. 301, 303, 862. 

Poltowitsch, K. CX. 563. 


Digitized by 


Go igle 


Original fro-m 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



LXXXIV 


Autoren-Register. 


Digitized by 


Porosz. CVm. 332. 

Porosz, M. CVm. 377. 

Port, F. CX. 6B9. 

Pooner, C. CVEH. 380. 

Pospischill, D. CVI. 382. 
Potrzebowski. CVII. 506. 
Potrzobowski, K. CIX. 256. 

Pötzl. CX. 360. 

Pousson. CVn. 487, 488. CVHI. 562. 
Prat. CX. 309. 

Price, R. P. CIX. 376. 

Pringle, S. CIX. 667. 

Procnownick, L. CIX. 307. 

Prokscb, J. K. CEX. 247. 
Proskurjakow. CVIII. 314. 
Protopopow, Yn. CX. 343. 

Prowazek, 8. ▼. CIX. 348. 

Pryce, A. M. CIX. 364. 

Pusey, W. A. CVm. 827. CIX. 312. 

Quarelli. CIX. 267. 

Quarelli, G. CVm. 353. 

ZUbinowitsch, M. CX. 368. 
Racinowski, A. CX. 354. 

Radaeli, F. CVIII 307. CX. 298.320. 
Raecke. CVI. 411. 

Rafin. CVJII. 562. 

Ramazotti, Y. CX. 824. 

Rasch, C. CIX. 293 
Rasp, K. CX. 327. 

Raunitschek, H. CVI. 404. 

Ravasini. CIX. 820. 

Ravaut. CVI. 426. 

Ravogli. CIX. 376. 

Ravogll, A. CVn. 498. 

Redus, P. CIX. 564. 

Redlich, E. CIX. 322. 

Reiche, F. CIX. 344. 

Reichl, A. CIX. 270. 

Reinke, F. CVH. 666. 

Reis. CIX. 246. 

Reisner, V. CVIII. 567. 

Reiter. CVIII. 264. 

Reiter, H. CVI. 433. CVIII. 366. CX. 
360. 

Renault. CVIII. 540. 

Renaut-Badet. CIX. 582. 

Rendle, S. CVI. 379. 

Renshaw, G. CVH 541. CX. 860. 
Retzlaff 0. CVI. 384. 

Reyher, P. CVI. 887. 

Reynaldo dos Santos. CVm. 379. 
Richter, E. CVII. 545. CIX. 284. 
Richter, P. CVHI. 329. 

Richter, W. CIX. 374. 

Riecke, E. CVIII. 305. 


Rieder, H. CVI. 386. 

Riehl, G. CIX. 287. 

Rille. CIX. 279, 322. 

Rispal. CVI. 398. 

Riesom. CX. 568. 

Ritter. CVIII. 362. 

Robbi, M. CVI. 387. 

Roberts, L. CX. 300. 

Robertson, Cb. M. CVII. 535. 
Rocaz. CX. 563. 

Röchet. CIX. 239. 

Rockwell, H. CTO. 497. 

Roger, G. H. CVIII. 297. 

Rohleder, H. CVH 485. 

Rolin. CVm. 540. 

Rollier. CIX. 558. 

Roman, B. CVI. 870. 

Roques, E. CVI. 426. 

Rosenbiatt, S. CX. 375. 
Rosnestern, T. CVIII. 296. 
Rosenthal. CX. 546. 

«Rosenthal, 0. CVII. 151. 
Rosenthal, 0. CVIII. 670. 

Rost CVIII. 552. 

Rost. G. CIX. 304. 

Roth, A. CVI. 427. 

«Rothe. CVIII. 467. 

Rotky, H. CVIII. 328. 

Roucaryrol. CIX. SOS. 

Rousseau, D. CIX. 371. 
Rousseau-Decelle. CIX. 531. 
Rouviöre. CVI. 398. 

Rovasini. CIX. 287. 

Row, R. CVIII. 302. 

Rowntree. CVIII. 562. 

Rudis. CVm. 321. 

Ruediger, E. CEX. 363. 

Ruediger, W. C. CVm. 880. 
Ruete. CVn. 564 CVHI. 804. 
Ruhemann, J. C VII. 547. 

Rumpel. CVHI. 351. 

Rumpel, Th. CIX. 272. 

Runge, P. CIX. 565. 

Rusche, W. CVIH. 368. 

Rüssel. CVm. 321. 

Rüssel, R. CIX. 285. 

Ruta, S. CVm. 349. 

Ruttin. CX. 370. 

Babella, CX. 299. 

Sabouraud, CVI. 397. CVH. 486. 

CVni. 288 . CIX. 648. CX. 310 . 
Sabrazfts. CVII. 640. 

Sack, N. CX. 660. 

Saenger. A. CIX. 378. 

Safranex, J. CX. 354. 

Salin, CVIH. 275. CIX. 374. 


Gck igle 


Original fro-m 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



Autoreo-Regieter. 


LXXXV 


8 alin, H. CVII. 469. 

8 alomon, 0. CVII. 560. 

Salomone, G. CVII. 636. 
«Salzberger. CVII. 161. 

Salzberger. CIX. 272. 

8 ambon, L. W. CVin. 309. 
Samtman. CVII. 469. CIX. 235. 
8 anglier. CVU. 683. 634. 
Santantonio. U. CIX. 341. 

8 arbö v. CIX. 260. 

8 arbd, A. v. CIX. 298. 

Satta. CVT. 463. 

Seaduto. CIX. 360. CX. 298. 
8 caduto, G. CVIII. 318. 

Schaffer. CX. 360. 

Schalek, A. CVI. 401. 

Schamberg, J. CIX. 295, 316. 
8 chamberg, J. F. CVn. 496. CX. 
380, 658. 

8 chanz, CIX. 279. 

Schanz. A. CVI. 488. 

8 chapiro, CVI. 373. 

8 charff, P. CIX. 666. 

«Schaumann, J. CVIII. 141. 
8 chebunew, CIX. 267. 
Scheidemantel, CX. 829. 

«8chein, M. CVII. 386. 

Schein, M. CVIII. 806. 

Scherber, CIX. 644. 

8cherber, G. CIX. 665. 
Sehereschewski, J. CVI. 466. 
Schestopal, J. CX. 887. 

8 cheube, B. CVI. 470. 

*8cheuer, 0. CIX. 79, 449. 

Scheuer, O. CVIII. 347. 

Schey, 0. CVI. 383. 

8 chindler. CIX. 219. 

Schindler, C. CVIII. 365. CIX. 276. 
CX. 866. 

Schiperskaja. CVII. 604. 
8 chiperskaja, A. CX. 368. 
Schlaseberg. CVII. 482. CX. 647. 
Schlenzka, A. CVIII. 874. CIX. 557. 
Schlesinger, H. CIX. 297. 

8 chl 088 , E. CVIII. 324. 

Schmey, F. CIX. 375. 

8 chmidt, CVIII, 553, 665. 

8 chmidt, H. E. CVI. 423, 431. 
8 chmidt, W. CX. 302. 

8chmitt. CIX. 249. 

Schmitt, A. CVII. 486. 

8 chnee. CX. 880. 

Schneider W. CX. 541. 

Schnittkind. CIX. 661. 

8 chober, P. CX. 666. 

Scbolefieldt, R. E. CX. 638. 
•8choltz. CVn. 161 . 


Scholtz. CIX. 272. 

Scholz. CVIII. 330. 

Schonnefeid. CVII 565. 

Schramek, M. CIX. 359. 

Schreiber. CVII. 660. 

Schreiber, E. CVII. 560. 

Schrumpf. 255. 

Schtscherbakew. CVII. 542. 

«Schuh, M. CIX. 101. 

SchQle. CIX. 667. 

Schauer. CX. 360. 

Schultz. CVII. 688. 

Schultz, 0. Th. CX. 300. 
Schulze-Zehden. CVI. 448. 

Schuster, G. CVI. 390. 

Schuster, P. CVIII. 346. 

Schwabe, CVII. 560. 

Schwartz. CVII. 661. 

Schwartz, E. CX. 382. 

Schwarz. CX. 858. 
8 chwenter-Trachsler, W. CIX. 879. 
Schwetz, J. CX. 373. 

Scott, O. P. CVI. 394. 
Sdrawomi8low, W. CX. 336. 

Secher, R. CX. 362. 

Sedgwick, R. E. CIX. 373. 

8 ehrt, E. CVI. 376. 

8 eifert. CIX. 568 
Seiffert, G. CVI. 395. 

8 eiffert, H. CVIII, 844. 

Selander, E. CVII. 546. 
«Seldowitsch, D. CVII. 361. 
Selenew. CVII. 604, 539. CX. 325. 
Selenew, F. CVIII. 550. 

Seligsohn. CIX. 279. 

Sellei. CVII. 561. 

Seilei, J. CVI. 400. CIX. 276, 277, 
313. 

Semon, M. CX. 335. 

Senator, M. CIX. 352. 

Sequeira, J. H. CVIII. 563. 
Serebrenikoff, N. CVI. 383. 
Serkowski, S. CIX. 245. CX. 664. 
Serra, A. CVI. 467. CIX. 253. 
8 errallach. CIX. 240. 

Shaw, E. A. CVII. 535. 

8 herwell, S. CVI. 369, 402. 

Shingu, S. K. CVII. 526. 

Sibley, K. CIX. 561. 

Sibley Knowsley. CX. 638. 

8 ick, C. CIX. 567. 

Siebert, F. CX. 337. 

Sieben, E. CVIII. £49. 

Siegel, J. CIX. 256. 

Siegheim. CIX. 264. 

8 ieskind, CVII. 561. 

Simmonds, M. CIX. 654. 


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Go igle 


Original fro-m 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



LXXXVI 


Au toren - Register. 


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Simon, F. CVIII. 371. 

Simon, H. CYI. 420. CX. 864. 
Simon, L. G. CVIII. 297. 

Simonds, J. P. CVIII. 338. 
Simonelli. CX. 297, 299. 

Simonin, A. CVI. 382. 

^ Simonowitsch, W. CX. 345. 
•Simonsohn, A. CVIIL 69. 
Skutetzky, A. CVIII. 371. 
Sleeswyk, J. H. CVI. 449. 

Smith, K. D. CVII. 493. CX. 308. 
Snitowsky, \V. CX. 355. 

Snow, W. B. CVIII. 322. 

Snoy, F. CIX. 562. 

Sobernheim, G. CVI. 447. 

Sobotka. CVII. 651. CIX. 319. 
Söegaard, M. CVIII. 298. 

Sofer, L. CVIII. 332. 

Solger, F. B. CIX. 244. 

Solowiew. CVIII. 284. 

Solowjew, CIX. 538. 

Sommer. CIX. 568. 

Sommer, A. CIX. 278. 

Sommer, E. CVIII. 571. 

Sommer, H. CIX. 262. 

Sonntag, E. CX. 327. 

Sörensen, E. CIX. 558. 

Sowade, H. CX. 337. 

Spatz, A. CVII. 561. CVIII. 367. 
Spatz, E. CIX. 275. CX. 562. 
Spiegel. CVIII. 342. 

Spiethoff. CVII. 562. CIX. 298. 
•Spiethoff, B. CIX. 197. 
Spietschka, Th. CVI. 474. 
Spilimann. CVIII. 539. 

Spindler, A. CIX. 244. 

Spitzer. CVII. 647. CIX. 267. 
Spivak, L. CVIII. 364. 

Splendore. CX. 382. 

Sprecher, F. CVII. 499. 

Springer, M. CVI. 457. 

Sprinzels, H. CVIII. 326. 

Stähelin, R. CVIII. 304. 

Stamm, C. CIX. 323. . 

Stancanelli. CVII. 525, 532. 
Stancanelli, P. CVIII. 672. CIX. 
3':6, 378. 

Stanojewitsch, W. CX. 330. 
Stanziale. CX. 298. 

Stanziale. R. CIX. 306. 

Stapler, D. A. CX. 557. 

Stedman, Ch. CIX. 258. 
Stefanesco-Galatzi. CVI. 370. 
Steffenhagen, K. CVI. 392. 
Steiner, L. CX. 367. 

Steinitz. CVIII. 342. 

Stephan, A. CVIH. 650. 


Stephens, A. CVI. 879. 

Stern, C. CIX. 318, 570. 

Stern, K. CVI. 452, 463. CIX. 273. 
Steschinski. CVIII. 367. 

Stieda, L. CVI. 375. 

Stimmei. CVU. 535. 

Stockinan, R. CX. 366. 

Stokar, K. v. CVII. 568. 

Stolovsky. CVI. 380. 

Strandberg. CX. 549. 

•Strandberg, J. CVII. 177, 187. 
Strandberg, 0. CIX. 349. 

Straßberg, M. CX. 365. 

Straßmann. CIX. 261. 

Strauß. CVI. 405. 

Strauß, A. CVI. 423. CVIII. 331. 
Sträußler. CVII. 588. 

Strickler, 8. CX. 380. 

Strobel, E. R. CIX 243. 

Strominger. CVI 370. CX. 635. 
Stropeni, L. CVI. 379. 

Stroscher. CVII. 545. 

Strouse, S. CX. 833. 

Stuckey, L. CX. 370. 

Stuelp. CVI 456. 

Stuhl, K. CIX. 326. 

Stümpke. CVI. 452, CVII. 479. 
StQmpke, G. CVII. 544. 

♦Stflmpke, G. CVIII. 467. 

Stursberg. CVII. 539. 

Sulzer. CVII. 461. 

*Sundqui8t, A. CVII. 197. 

Sury, K. v. CVII. 513. 

Sutton, R. CVI. 893. CIX. 317. 360. 
CX. 569. 

Sntton, R. L. CVII. 493, 498. CX. 
305, 540. 

Swerew, B. CX. .330. 

Swift, H. CVI. 458. CX. 334. 

Szdcsi. CVI. 458. 

Szymonowicz, W. CVII. 609. 

Taddei. CVIII. 662. 

Taege. CVII. 562. CVIII. 352. 
Tauton. CVIII. 345. 

Taylor, A. E. CIX. 364. 
Taylor-Stopford. CIX. 295. 

Tennant, uh. CVIII. 324. 

Terrenson. CX. 553. 

Teruuchi. CVI. 453. 

Terzaghi. CX. 298. 

Theilhaber, A. CVII. 618. 
Theilhaber, F. CVII. 518. 
Therstappen. CIX. 301. 

Thibierge. CVII. 462. CVIIL 289, 
559. CIX. 238. 

•Thibierge, G. CVII. 203. 


Gck igle 


Original fro-m 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



Autoren-Register. 


LXXXVII 


Thibierge, G. CVIII. 560. GX. 380. 
Thom, 5. CVIII. 314 
Thomas, M. CX. 371. 

Thompson, G. S. CVIII. 348. 
Thomson, 0. CVI. 458. CIX. 260. 
CX. 335, 373. 

Thomson, J. J. CVI. 429, 430. 

Tidy, H. L. CIX.. 560. 

Timel. CIX. 364. 

Tinel, J. CX. 349. 

Tomarkin, E. CVI. 383. 
Tomasczewski. CVI. 455. CIX. 215. 
Tomasczewski, E. CVI. 455. CVIII. 
367. 

Toma8czewsky. CVII. 478. 
Tomkinson, G. CVIII. 307. 

Torday, v. CVIII. 356. 

Torday, A. v. CX. 364. 

Torday, F. CIX. 296. 

Ttrdek, L. CIX. 541. 

•Tfirök, L. CVII, 216 
Tfirök, L. CIX. 292, 347. 

Torrance, G. CX. 567. 

Touraine. CVII. 459. 

Toulon. CIX. 274. 

Towle, H. P. CVII. 492. 

Toyoda. CVI. 463. 

Traube, J. CIX. 262, 286. 

Treupel. CVIII. 366. CIX. 278. 
Treupel, G. CVIII. 857. 

Trimble, W. CX. 353. 

Troisfontaines. CVU. 642. CIX. 532. 
TrSmner, E. CIX. 260. 

Truffi. CX 299. 

Trufffi, M. CVI. 455. CIX. 267, 295. 

CX. 298. 

Tryb. CX. 662. 

Tryb, A. CVIII. 658. 

Tschernogubow. CVII. 606. CVIII. 
547. 

Tschernogubow, N. CIX. 548. 
Tschernogubow, N. A. CX. 813. 
Tschumakow. CIX. 325. 

Tschumokow. CVIII. 330. 
Tschutakow. CVIII. 346. 

Tsunoda, J. CVIII. 369. 

Tucker, B. CIX. 376. 

Turner, W. CX. 639. 

Tuschinski, M. CIX. 310. 

Tyzzer, E. £. CIX. 242. 

TJhlenhut. CVI. 443. 

Uhlenhuth. CVIII. 357. CIX. 256,257. 
Ullmann. CVI. 436. 

Ullmann, E. CVII. 486, 548. CIX. 
269. 

Unna. CIX. 880, 647. CX. 359. 


Unna, P. jun. CIX. 357. 

•Unna, P. G. CVII. 221. 

Unna, P. G. CIX. 664. CX. 377. 
Urban, G. CIX. 352. 

Urban, 0. CIX. 346. 

Urbautschitsch, E. CX. 367. 
Urquhart, R Ä. CVI. 454. 

Usher, C. H. CX. 367. 

Usuelli. CX. 299. 

Uzac. CX. 311. 

•Vanzetti, F. CVIII. 847. 

Varney CVII. 497. 

Varney, H. R. CVI. 411. 

•Veiel, Ih. CVII. 277. 

Verhoeff. CIX. 259. 

Vereß, K. CIX. 288. 

Vereß, F. v. CIX. 337. 

Vernes. CIX. 648. 

Verrotti. CX. 296. 

Vignolo-Lutati. CX. 296, 299. 
Vignolo-Lutati, C. CVII. 478, 624, 
536. CVIII. 336. CIX. 548. 
Vignolo-Lutati, E. CIX. 540. 
•Vischer, A. CVIII. 477. 

Voeckler, Th. CVIII. 877. 

Vogt, H. CVI. 438. 

Volk, R. CVIII. 368. 

•Volk, R. CIX. 163. 

Vfirner. CVII 531. CIX. 542. 
•Vörner, H. CVIII. 161. 

Vorster, C. E. CVIII. 650. 

■Walker, N. CVI. 387. CIX. 861. 
CX. 376. 

Walker, Th. CIX. 324. 

Walsh. D. CVIII. 316. 

Walterhüfer, F. CX. 375. 

Warden, A. A. CVI. 433. 

Ware, M. CVIII. 378 
Washburn, R. CX. 879. 

Wassermann, A. CVIII. 839. 
Wassermann, S. CVI. 383. 
Wassermeyer. CVIII. 843. 
Watraszewski, X. v. CVIII. 852. 
Waugh, J. F. CVI, 466. 

Weber, F. CIX. 672. 

Weber Parkes. CX. 538. 
Wechselmann. CVIII 363, 359, 569. 

CIX. 279. CX. 655. 

Wechselmann. W. CVIII. 359. CIX. 

268, 338, 382. 

Weeks, J. CVI. 426. 

Weichert. CVIII. 344. 

Weichhardt, W. CIX. 252. 

Weidler, W. B. CIX. 381. 

Weiler. CIX. 287. 


Digitized by 


Go igle 


Original fro-m 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 



LXXXVIII 


Autoren-Register. 


Digitized by 


Weiler, F. CVII. 621. 

Weilt, E. CIX. 344. 

Weintraud. CVIU. 359. 

Weiß, F. CVI. 882. 

Weißenbach. CVII. 462. CVIII. 289, 
659, 661. CIX. 288. 

Welander, E. CIX. 321. 

Weide, E. CVIU. 306. 

Weller. CX. 314. 

Wellman, C. CVI. 895. 

Wende, G. CVI. 374. 

Wende, G. W. CVII. 496. 

Wende Grover, W. CX. 539. 
Werncke. CX. 372. 

Werner. CVni. 360. 

Werner, H. CIX. 814. CX. 855. 
Wernic, L. CVIII. 664. 

Wernicke. CX. 863. 

Werther. CVIII. 564. CIX. 272. 
Wesenberg, H. CIX. 285. 

Westcott. CVII. 566. 

Wheaton, C. CVI. 389. 

White, Ch. CVI. 416. 

White, Ch. J. CIX. 242. 

Whftfield, A. CVIII. 563. 

Whitney, Ch. CIX. 267. 

Wichmann, P. CVI. 886. CVU. 568. 
Wickham, L. CVIII. 368. 

Wigert. CVI. 460. 

Wilckens, E. R. CIX. 666. 

Wild, R. B. CVIII. 298. 

Wile, U. CX. 668. 

Wile, U. J. CVII. 496. CX. 306,807. 
Williame, A. W. CVII. 490. CIX. 
301. 

Willim CVUI. 368. 

'Wiman, A. CVn. 281. 

Winkelried, W. A. CVII. 666. 
Winkler, F. CVU. 609. CVIU. 667. 
CIX 262. 

'Winternitz,' R. CVII. 298. 

Woibacb, S. B. CIX. 836. 


Wclff, J. CVni. 381 . 

Wolff-Eisner. CVII. 486. 
Wolff-Eisner, A. CIX. 364. 

Wolfrum. CVII. 685. 

Wolkowitsch, N. CX. 567. 
Wollenberg. CX. 344. 

Wolters CIX. 367. 

Wood, F. CX. 360. 

Wormser. CVI. 871. 

Wright, J. H. CVII. 614. 

Wright, W. CVIII. 880. 

Wulff. CVIII. 865. 

Wulff, P. CIX. 666. 

WOrtzen, C. H. CVI. 883. 

Wysoeki, S. CVUI. 847. 

•Wysocki, 8t. CVU. 806. 

*2X0«, H. CIX. 326. 

Zaezek, J. CVU. 609. 

Zalozlecki. CVI. 461. 

Zange. CVni. 344. 

Zaroubine. CVUI. 286. 

Zeisel, M. CVUI. 360, 666. 

Zeißier. CVUI. 343. 

Zeit, R. F. CVU. 496. 

Zelenew. CVII. 606. CVIU. 291,292, 
800. 

'Zernik, F. CVI. 121. 

Zieler. CIX. 272. 

Zieler, E. CVIU. 667. 

Zikel, H. CVU. 666. CIX. 382. 
Zimmern. CX. 648. 

Zimnitzki. CVUI. 375. 

Zinsser, CVI. 386. 

Zuelzer, G. CIX. 334. 

'Zumbusch, L. ▼. CVU. 329. 
Zumbusch, L. v. CIX. 329, 863- 
zur Verth. CVin. 361. 

'Zweig, L. CIX. 519. 

Zweig, L. CVI. 444. 


Go igle 


Original fro-m 

UNIVERSnT OF MICHIGAN 



Begründet von H. Auspitz und F. J. Pick. 


Referate. 


Archiv 

für 

Dermatologie uncT Syphilis. 


Unter Mitwirkung von 

AM1CIS (Neapel), ARNDT (Berlin), ARNING (Hamburg), BEHREND (Berlin), BETTMANN (Heidelberg), 
BL ASCH KO (Berlin), BLOCH «Basel), BOECK (Christiania), BRUCK (Breslau), BRUHNS (Berlin), 
BUSCHKE (Berlin), CEDERCREUTZ (Hel sing fors). DÖHl (Tokio), DUHRING (Philadelphia).EHLERS 
(Kopenhagen), EHRMANN (Wien), FABRY (Dortmund), GALEWSKY (Dresden). GIOVANNINI (Turin), 
GROSZ (Wien), GROUVEN (Hölle), GRÜN FELD (Odessa), HALLOPEAU (Paris). HAMMER (Stutt¬ 
gart), HARTTÜNG (Breslau), HAVAS (Budapest), HELLER (Berlin), HERXHEIMER (Frankfurt a. M.), 
HOCHSINGER (Wien), JACOB! (Freiburg l Br.), JANOVSKY (Prag), JESJONEK (Gießen), JOSEPH 
(Berlin), JULIUSBERG (Posen). KLINGMÖLLER (Kid). KLOTZ (NeW-York), KOPP (München), 
KOPYTOWSKl (Warschau). KRZYSZTALOW1CZ (Krakau), LANG (Wien), LEDERMANN (Berlin), 
LE WANDO WSKY (Hamburg). UNSER (Tübingen). LUKASIEWJCZ (Lemberg). MAJOCCHi (Bologna), 
v. MARSCHALKO (Klausenburg), MATZENAUER (Graz), MAZZA (Modena), MEIROWSKY (Köln), 
MERK (Innsbruck), du MESN1L (Altona), NEUBERGER (Nürnberg), NOBL (Wien), OPPENHEIM 
(Wien), v. PETERSEN (Petersburg), PHILlPPSON (Palermo), PINKUS (Berlin). POSPELOW (Moskau). 
POSSELT (München), PROKSCH (Wien), REISS (Krakau), RIECKE (Leipzig), RILLE (Leipzig), 
ROSENTHAL (Berlin), SCHIFF (Wien). SCHOLTZ (Königsberg), SCHUMACHER II. (Aachen), SCHÜtZ 
(Frankfurt a. M,), SElFERTiWürzburg), SP1ETHOFF (Jena), STERN (Düsseldorf). TOMASCZEWSKI 
(Berlin), TOÜTÖN (Wiesbaden). ULLMANN AVieni, VIGNOLO-LUTATJ (Turin), VÖRNER(Leipzig). 
VOLLMER (Kreuznach), WAELSCH (Prag.) v. WATRASZEWSKI (Warschau), WECHSELMANN 
(Berlin). WEIDENFELD (Wien), WELANDER (Stockholm), WINTERNITZ (Prag), WOLTERS 
(Rostock), v. ZEISSL (Wien), ZIELER (Wüvzburg), ZINSSER (Köln), v. ZUMBUSCH (Wien) 


und ln Gemeinschaft mit 















Register für Heft 8, Band CXII 


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Sach-Register. 


Acanth08is nigricans. 1032 
Adipositas dolorosa. 1027, 
1119. 

Adrenalinanämie. 1138. 
Akne varioliformis. 1004, 
1029. 

Alkohol. — Abtötung von 
£ nt z und a n gserr egern 
durch wässerigen—1132. 
Allgemeinanästhesie und 
Albuminurie. 1132. 
Alopecie und Lupus ery¬ 
thematosus dissemiuatus. 
— Totale — 1004, 1005. 
Ameisensäure als Heil¬ 
mittel. 1134. 

Amerikanische Dermatolo¬ 
gische Vereinigung. 

— 45. Jabrestagung. 
1025. 

Anaphylaxie in Dermatolo¬ 
gie. 1051. 

Anästhesin.— Anwendung. 
1132. 

Anaiom des Muse, semiten- 
dinosus. — Kavernöses 

— 1099. 

Antikörper. — Produktion 
spezifischer — 1051. 
Antipyrinexanlhem. 1119. 
Aorta und Herz. — Er¬ 
krankungen syphiliti¬ 
schen Ursprungs. 1066. 
Aortenaneurysmen. — Be¬ 
handlung 1076. 

Aortitis syphilitica. 1034. 
Apoplexie luetischer Ätio¬ 
logie. — Früh- — 1074. 
Area Celsi und Syphilis. 
1060. 

Arsenikkeratesis. 1005. 
Arthigon. — Erfahrungen. 
1080. 

Atmosphärische Verhält¬ 
nisse. — Psychophysio- 
logisch eBedeutungi 143. 

Azetylsäuretabletten. 1133 
Azodermin 1135. 


Balano-Posthitis circinata. 
1085. 

Blasenhals. — Diagnose 
und Behandlung der 
Läsionen. 1087. 

Blasen- Papillom. — Be¬ 
handlung. 1087. 
Blitzschlag. 1055. 

Blut—DirekteTransfusion. 
1138. 

Blutserum. — Normales — 
1097. 

Boschyaws.* — Ätiologie. 
1102. 

Botryomycosis humana. 

1033. 

Boubas brasiliana. 1100. 
Bücher. — Der Redaktion 
eingesandte — 1151. 
Cancer en cuirane. 1042. 
Cheiro-pompholyx. 1120. 
Corpora cavernosa penis. 
— Elastisches Gewebe. 
1050. 

Credäisierung. 1133. 
Deflorationspyelitis. 1084. 
Dermatitis dnreh ostindi- 
sches Satinhols verur¬ 
sacht. 1118. 

— exfoliativa. 1025. 

— facti tia. 1082. 

— herpetiformis. 1009, 
1027, 1028. 

— herpetiformis Duhring. 
1018, 1019. 

— Motten- — 1027. 

—nach Sonnenbestrahlung. 

1034. 

Dermatologie — Mikrosko • 
pische und klinische 
Beobachtung. 1036. 
Dermatomyom mit Röntgen¬ 
strahlen geheilt. 1140. 
Diabetische Gangrän. — 
Natrium perboratum bei 
— 1136. 

Diagnose. — Fall zur — 
1023, 1026, 1029. 


Diathese. — Schleimhaut 
des Urogenitalapparatee 
bei exsudativer — 1081. 
Dosimetrie. — Direkte — 
1141. 

DunQernsche Reaktion. — 
Brauchbarkeit. 1057. 
Eecema rubrum — Be¬ 
handlung. 1128. 

Ekzem. — Behandlung. 
1128, 1127. 

— Behandlung des Säug¬ 
lings- — 1127, 1128. 

Ekzeme. — Heißluftbehand¬ 
lung. 1147. 

Elephantiasis der Lippe. 
1026. 

— der Vulva. — Tuber* 
kulöse — 1083. 

Endocarditie gonorrhoica. 
1034. 

Enthaltsamkeit — Gesund« 
heitsschädliohkeit lang- 
dauernder — 1088. 
Epidermolysen. — Sepsis 
bei — 1120. 

Epidermolyeis hereditaria 
bullosa. 1017. 

Epitheliom des Rückens. 

1080. 

— Periaurikuläres —1099. 
Epitheliome. — Multiple 

— 1004 


Epithelwucberungen.-*Aty- 
pische — 1098. 

Erfrierungen. — Behand¬ 
lung. 1130. 

Eruption. — Persistierende 
zirzinäre papulonekro- 
tische — 1022. 

Erysijml. ~~ ^ e ^ an< ^ an B* 


— Nebennierenkapseln 
beim — 1104. 

Erythem. — Akutes, figu¬ 
riertes — 1054. 

— der Mundschleimhaut. 
1051. 


Der Referatenteil des Archivs für Dermatologie und Syphilis erseheint allmonatlich 
in Heften von wechselndem Umfang. 72 Bogen bilden einen Band. 

Preis M. 36.- «= K 43.20. 

In allen Redaktionsangelegenheiten wolle man sich an Geheimrat Neisser (Breslau, 
FQrstenstraße 112) wenden. Zusendung von Referaten und zu besprechenden Büchern 
erbeten an die Adresse von Privatdozent Dr. Walther Pick (Wien I., Plankengasee 6). 


Gck igle 


Original fro-rn 

UNIVERSITY OF MICHIGAN 




Digitia 





(Name gesetzlich geschützt) 


Energisch wirkendes 
inneres Antiluetikum 


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deren jede '0/M ' « 7 . 'cfadmureZ Quecksilber 
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Inseratenanhang zum Archiv für Dermatol, n, Syphilis 
Baud CXIf, Heft 8. 


MICHIGAN 











Register. 

Erythema raultiforoie. 1020. Hautnarhen. ~Ik>b»udlttng. Lepra 

—»tuHiformr, ~ ?Jatfiun>- v 3 i(s3fr 


Ursprung, lO&v 

. 

litt. Kolirtr. 

mrOsee Go^ebe. - tim 

Wmj&i.Wti, 108&.- ■:• 

mkpnyc&i* 1000. t / • $ 

m> *&**.«»?; 1060 .' 

•A robee piatM». 1010, 
Melodik. 


kukodyl&t bei «•korrie- 
rettdm — 1136. / > ■ 

— ood<wm «öd. Taber» 
ko lose . J024. 10^ 

— pwttiö* — P»i&uß[t«o&S6. 

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Heißluftdusche U*7. 
Heredo-SyphlH», UW5, 1 
Hei per *ost«r 4 «t Berne. 

ß^tgenatrahiea.. 1140 
Hod#n, ■-*■ BegeneraÜotH - 
Vorgänge. lim 
—• Tumor das 1086. 
Hydroa varemiforme. 1023 . 
temliyosJ*. {024t.; 

— gefcoratisst». 1022. , 


Haot5d«ns. 

^Utli 


"*?tarea. \*0H, 

• Kongenitale — 1063. 

- Wbymtb- —1069. 

i mit Horniger«», r- 
ßekondeee ~ 1035 . - 

|jÜW Nephritis ** Ter¬ 
tiär« — 1034. V,.*>. 

- ßöbrf-iikiäucliönvHoli*. 

S o tu bei horeditÄrer — 

•*$4. li^'MWv' ■ 

‘Therapie mit Hg-Prä- 
firatcou töti, jävSVsSS 


Impetigo vegetans. 1033t 
Infektionen Üer Hände — 
Akute — J130. 

Irlti». — Akute »j« 
lodtinktur »md A»ti«psi«, 

1181. : :‘#f|i|l| 

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Jonotherapi«. 1127, ! 

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Kankroide. - Kokain bei 

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Keratitis. —. Iutfcr8tfi3*ilc 

Keratodermia «p, waottieea 
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Luetisches Exanthem. •-*> '': 

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Himarrkoldan- — KoWea- 
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Mesothorium. — Verwend¬ 
barkeit. 1146. 

Mikrosporie. 1049. 

Mikrosporon Iris. 1049. 

Milzbrandinfektion. — 
Schutz, 1104. 

Molluscum contagiosum. 
1035. 

Molluscum contagiosum des 
Menschen. 1099. 

Mycosis fungoides. 1000, 
1032. 

Nacktheit und Sittlichkeit. 
1090. 

Naevus und Chloasma. — 
Kohlensänreachnee - Be¬ 
handlung. 1056. 

— vaecularis. 1026. 

— verrucosas unius lateria. 

1000. 

Nageltricbophytie. 1050. 

Narbengewebe. — Thera¬ 
pie. 1130. 

Neurin-Tuberkulin. 1106. 

Neurodermitis linearis 
psoriasiformis. 1049. 

Neurofibromatosis Reck¬ 
linghausen. 1012. 


Nierentuberkulose. — Chi¬ 
rurgische Behandlung. 

1084. 

— Kom bi nat i oustber a pi e. 

1085. 

Nomenklatur — Dermato¬ 
logische — 1049. 
Normal- und Immun-Sera. 
— Bakterizide Wirkung. 
1111 . 

Onychogryphose. 1014. 
Operationsfeld. — Schnell¬ 
desinfektion. 1131. 
Örientbeule in Catania. 
1100. 

Osteomyelitis. 1031. 
Parapsoriasis. 1014, 1027. 
Pellagra. — Behandlung. 
1117, 1118. 

— IvomplemeDtablenkung 
bei — 1117. 

— Psychische Einflüsse als 
ätiologischer Faktor. 
1117. 

Pemphigus foliaceus. 1120. 

— vegetans. 1009. 

— vulgaris. 1009. 
PerUolliculitis fibrosa atro¬ 
phicans. 1007. 

Periphlebitis luetica. 1071. 


Peritheliom der Prostata. 

1087. 

Perlsuchtbazillen im Spu¬ 
tum der Phthisiker. 1111. 
Personalien. 1252. 
Pigmentanomalien der Haut. 
— Kohlensäureschnee 
bei — 1056. 

— der Haut. — Therapie. 
1056. 

Pilzerkrankungen. — Lo¬ 
kalisationen. 1036. 
Pityriasis lichenoides chro¬ 
nica. 1001. 

Pneumohypoderma, Sole- 
rotna neonatorum. 1122. 
Pneumokokkus. — Chro¬ 
nische Ulzeration des 
Pharynx, verursacht 
durch — 1120. 
Pofyneuritis syphilitica- 
1072. 

Prämykotisches Exanthem. 
1010. 

Primäraffekt der Nase. 
1069. 

Prostatahypertrophie. 1149. 
Prostatektomie. 1088. 
Prostatitis.- Hocbfrequenz- 
behaudlung. 1088. 


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JNlVEKSfTY OF MICHIGAN 










Sach-Register. 


Digitized by 


Prurigo. 1027. 

Pruritus. 1084. 

— vulvae. 1083. 

Pseudo-Pelade. 1023. 

Psoriasis acuta. 1003. 

Pubertät — Psychologie. 

1089. 

Purpura annularis telean- 
giectodes. 1017, 1050. 

Pyelographie. 1083. 

Pyrogallolpflaster. 1036. 

Quecksilber imOrganismus. 
— Zirkulation. 1079. 

Quecksilberverbindungen.— 
— Desinfektionskraft 
1131. 

Radiologen. — Blutunter¬ 
suchungen an — 1146. 

Radiotherapie. — Fort¬ 
schritte. 1146. 

Radium bei malignen Tu¬ 
moren. 1146. 

— Verbesserte Gebrauchs¬ 
methode. 1145. 

Radiomemanation. — Ein¬ 
fluß auf die Haut. 1145. 

Radiumtherapie. 1124. 

Radium- und Mesothorprä- 
parate. — Instrumenta¬ 


rium zur Anwendung. 
1144. 

Rhinosklerom. — Röntgen- ( 
Strahlenbehandlung. 1144. 
Rhus. — Vergiftung mit 
— 1028. 

Röntgenbehandlung in Der¬ 
matologie. 1143. 
Röntgenbestrahlung. — 
Frühreaktion nach — 

1141. 

Röntgenbestrahlung. — Prä¬ 
parat znm Schutze 
gegen — 1139. 
Röntgendosen. — Beurtei¬ 
lung. 1141. 

Röntgenkarzinom. 1015. 
Röntgenstrahlen. — Mes¬ 
sung. 1142, 1144. 

— Wirkung filtrierter — 

1142. 

Röntgenetrahlenmeßinstru¬ 
mente. — Kontrollstelle 
für — 1125. 

Röntgenstrahlenwirkung auf 
Gartenerde. 1125. 

— Blut neuropathischer 
Individuen bei — 1051. 

Röntgentherapie --Röhren¬ 
betrieb. 1142 


Röntgenverbrennungen. 

1041. 

Salbengrundlagen. — Ein* 
dringungskraft. 1186. 
Salizyltherapie. — Perku¬ 
tane — 1133. 

Salvarsan behandelten Sy¬ 
philitikern. — Stoff¬ 
wechsel bei mit — 1050. 

— bei papulösen Syphilis« 
formen. 1051. 

— bei Syphilis. 1051. 

— bei Syphilis praecox. 
1029. 

— Epileptische Zustände. 
987. 

— Gewichtszunahme nach 
— 1079. 

— Injektionen. 1077. 

— Syphilisbehandlung. 
1029, 1051. 

— Veränderungen der 
Hautsyphilide durch — 
1041. 

Salvarsananwendung in der 
inneren Medizin. 1078. 
Salvarsanbehandlung. — 

Verhalten des Zockers 
im Urin. 1078. 


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Gleichmässiger und nachhaltiger wir¬ 
kend als Jodalkalien. 

Innerlich (Jodipin-Tabletten) besser ver¬ 
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Original fro-m 

UNIVERSSTY OF MICHIGAN 



Sach-Regi Bier. 


Salvarsanbehandiung. — 

Zerebrale ReizzuBtände. 
985. 

Salvarsaninjeklion. — Re- 

infectio syphilitica nach 
— ? — 1006. 

— Tod nach — 1078. 
Salvarsaninjektionen ohne 
Kochßalzzusatz, 1077. 
Salvarsan - Queckailberbe- 
handlung der Syphilis* 
1038. 

Salvarsanschädigung des 

Vestibularapparates. 

1079. 

Sarkomatdser Lymphbahn- 
infarkt der Haut. 995. 
Scharlach. — Leukozyten- 
einschlö98e bei — 1103. 

-R. — Anaphylaxe. 1051. 

Scharlachvakzination. 1103. 
Schleimhautanästhesie. — 
Ungiftige — 1122. 
Schwangerschaftstoxikose 
mitPferdefierura geheilt. 
1138. 

Serumexantheme. — Kal* 
ziumsalze gegen —1137. 
Sexualempfindung. — Kon¬ 
träre — 1089. 


Sexuelle Aufklärung. 1090. 

— Ethik. 1090. 

Sklerom. — Hautalterati¬ 
onen. 1053. 

Sklerodaktylie. 1034. 
Sklerodermie. 1011. 1020. 

— mit Basedow-Addisoo- 
Symptomen, 1040. 

Sklerose an der Nase. 1020. 

— Unterlippen- — 1019 
Skrotum. — Turaornaeta* 

«lasen im — 1088. 
Skrotum. — Plastik, 1087. 
Spermatorrhöe und Prosta¬ 
torrhoe.-—Befunde. 1089. 
Spina ventosa. 1034. 
Spirochaeta pallida in sy¬ 
philitisch gewesenen 
Hautbezirken. 1063. 

— pallida. — Nachweis. 
1062. 

Spirochaete pallida. — 
Araenobenzolwirkung. 
1077. 

Sporotrichose in anämisie- 
render Form. 1115. 
Sporotrichosis. 1114. 
Staphylococcie ad nates. 
1020. 


Strahlen. — Ultraviolette 
- 1124. 

Strikturen der Harnröhre. 
— Nicht blennorrbagi- 
sehe — 1082. 

Strumitis auf luetischer 
Basis. 1074. 

Sykosis simplex und para¬ 
sitaria. — Radiothera¬ 
pie. 1142. 

— und Ekzema folliculare. 

1020. 

Symphytum officinale. 1135. 

Syphilid. — Sekundäres —• 
1034. 

Syphilis. — Augenhinter- 
grund - Erkrankungen. 
1073. 

— der Langen. 1070. 

— des Herzens. — Latente 
1071. 

— des Kaninchens. 1050. 

— Erkennung, Therapie, 
Prophylaxe. 1063. 

— Geschwüre infolge — 
1068. 

— Hektin und Hektar- 
gyriurn bei — 1076. 

— hereditaria. — Haut 
und Urin bei — 1073. 


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Sach-Register. 


Digitized by 


Syphilis hereditaria tarda. 
1029. 

— Latente — 1066. 

—Pigmentanomalien. 1055. 

— Sterilisation. 1148. 

— und Parasyphilis des 
Nervensystems. — Dif¬ 
ferentialdiagnose. 1067. 

Syphilisbehandlung. 1075. 
Syphilisrezidiv. — Eigen¬ 
artiges —- 1044. 
Syphilistherapie. 1076. 

— Rationelle — 1049. 
Syphilitische Nasenge- 

schwäre. — Behandlung. 

1042. 

— Papeln 24 Jahre nach 
Infektion. 1069. 

Syringom. 1024. 

Talalgie. — Radiotherapie 
von — 1125. 

Tätowierung und Syphilis. 

1043, 1056. 

Tertlärsyphilftische Pro¬ 
zesse im Mediastinum. 
1072. 

Thadiumazetat. — Vergif¬ 
tung mit — 1119. 

Tinea tonsurans. — Be¬ 
handlung. 1046. 
Trichophytie. — Röntgen¬ 
behandlung der Kopf- 
— 1126. 

Trichophytien. 1114. 
Tripperrheumatismus. 1080. 
Tropenkrankheiten. 1148. 
Tuberculosis. — Typus 
humanus und bovinus. 
1107. 

Tuberkulid. 1023. 

— PapulonekrotischeB — 
1008. 

— vom Typus der Sarko¬ 
ide. 1022. 

Tuberkulide. — Papulo- 
nekrotische — 994. 
Tuberkulin. — Eiweißfreies 
— 1112 . 

Tpberkulinreaktion. — Ver¬ 
lauf. — 1112. 
Tuberkulose beim Hund. 
1111 . 

— Bekämpfung. 1109. 

— Dänischer National¬ 
verein zur Bekämpfung 
der - 1110. 

— der Harnwege. — Dia¬ 
gnose und Therapie. 
1085. 


Tuberkulose der Leber. — 
Röhren-1107. 

— Entstehung und Ver¬ 
breitung. 1109. 

— Hämatogene Lymph- 
dräsen- — 1111. 

— Immunisation gegen — 
1105, 1111. 

— in Krebs der Brust¬ 
drüse und Gallenblase. 
1110 . 

— Radiumtherapie. 1145. 

— und hygienische Mi߬ 
stände. 1109. 

— Verschiedene Erschei¬ 
nungsformen. 1018. 

Tuberkulose - Fürsorge. 

1109. 

Tuberkulose-Infektion. — 
Einfluß von Diabetes 
und Gicht auf — 1107. 

Tuberkulose - Kommission. 
— Kgl. englische —1107, 

Tuberkulose - Konferenz 
Rom 1109. 

— Kongreß Rom 1911. 

1110 . 

Tumoren. — Überpflanzung 
epithelialer — 1097. 

Ulcus cruris. — Behand¬ 
lung. 1122. 

— rodens. — Radium bei 
— 1124. 

Ulkus. — Trophisches — 
1031. 

Ultraviolettes Licht. — 
Wirkung photodynami¬ 
scher Sensibilatoren, 
1139. 

Ulzeröse Affektionen der 
Mundschleimhaut. — 
Behandlung. 1123. 

Unguenta adhaesiva. 1135. 

Urothral-Fieber. 1087. 

Uretrorektal-Fistel. 1072. 

Urin-Analysen. 1097. 

Urogenitalapparat. — Dia¬ 
gnose und Therapie der 
Krankheiten des —1087. 
Urologische Fälle. 1088. 

Urotropin. — Anwendung 
in der Dermatologie. 
1133. 

Uterusblutungen syphiliti¬ 
schen Ursprungs. 1065. 

Vakzinationsstellen. — Be¬ 
handlung. 1102. 


Vakzinepusteln. — Inhalt. 

1101 . 

Vakzinetherapie. 1136. 
Vakzinetherapie. — Stand. 
1136. 

Varia. 1152 

Variolois und Variola vera. 
— Komplementbin¬ 
dungsreaktion. 1102. 

Varizen und Ulcus cruris. 
— Behandlung. 1129. 

Venerische Krankheiten. 
— Behandlung. 1076. 

Verhandlungen der Berliner 
dermatologischenGesell- 
schaft. 985. 

— der Royal Sooiety of 
Medicine. Dermatolo¬ 
gische Abteilung. 1022. 

— der Sociedad Espafiola 
de Dermatologia y Sifi- 
liografla. 1033. 

Verhandlungen der Wiener 
dermatologischen Ge¬ 
sellschaft. 994. 

Vitiligo bei Lepra. 1056. 

Vulvo-Vaginitis. 1080. 

— Arthigonbehandlung 
gonorrhoischer — 1081. 

Wassermannreaktion als 
Prüfstein der antisyphi¬ 
litischen Behandlungs¬ 
methoden. 1061. 

— bei progressiver Para¬ 
lyse. 1060. 

— bei Syphilis nach Sal- 
varsanbehandlung. 1048. 

Wassermannsche Reaktion 
an der Leiche. 1057. 

— Reaktion bei Lumbal¬ 
flüssigkeit. 1060. 

— Reaktion bei plötzlicher 
Taubheit. 1051. 

— Reaktion bei Syphilis. 
1058. 

Xanthoma tuberosum mul¬ 
tiplex. 1046. 

Xeroderma pigmentosum. 

1031. 

X-Strahlendermatitis.1032. 

Zellproliferans. — Neues 
— 1134. 

Zystitis bei Knaben. — 
Ätiologie. 1082. 

Zystoskop. 1086. 

Zystoskoplsche Technik. 
1087. 


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Abrams. 1076. 
Adamson. 1022. 1114. 
Adler. 1074. 

Anderson. 1147. 

Aoki. 1043» 1056. 
Aubertin. 1146. 

Audry. 1044. 

Bab. 1119. 

Babes. 1112. 

Balfour. 1062. 
Ballenger. 1077. 
Barduzzi. 1049, 1061. 
Bbumer. 1036. 
Baumgarten, v. 1111* 
Baumm. 1146. 

Bayly. 1061. 

Bayon. 1112. 

Bechet. 1128. 

Beck. 1069, 1128. 
Belot 1142. 

Bendig. 1078. 

Berge. 1046. 
Bernheim. 1145. 
Beyer. 1132. 

Bircher. 1129. 
Blackener. 1090. 
Bloch. 1114. 

Blömel. 1074. 

Bonnin. 1119. 
Borissjak. 1105. 
Botlelli. 1049. 

Bowen. 1047. 
Bramwell. 1135. 
Brau!!. 1036. 

Braun. 1077. 

Bruce. 1083. 

Bruner. 1105, 

Bücht ing 1109. 
Buerger. 1086, 1087. 
Buhman. 1048. 

Bunch. 1022. 

Bürger. 1087. 

Butcher. 1124. 
Campana. 1099. 
Canaler. 1060. 
CappellL 1050. 

Carle 1044. 

Carr. 1087. 

Cash. 1118. 

Cassidy 1137. 

Casians. 1034. 
Chartier, 1125. 
Chaufour. 1146. 
Christen. H41. 

Cipolla. 1051. 

Cole. 1117. 

Comessati. 1066. 

Co Visa. 1034. 

Cramp 1180. 


Autoren-Register. 


Criado. 1034. 

Cropper. 1129. 

Curcio. 1115. 

Curschmana, 1135. 
Cuthbertson. 1136. 

Cuturi. 1082. 
Oaimahoy-Allan. 1123. 
D’Amato. 1051. 

De Aja. 1038, 1034. 

De Azüa. 1033, 1034, 1035 
De Favento. 1051. 

Deibel 1072. 

Demanche. 1072. 

De Marco. 1120. 

De Sandro. 1097. 
Desmouliöres. 1079. 
Dibbelt. Uli. 

Oi Cristina. 1051. 

Di Loreto. 1116. 

Dind. 1085. 

Dohi. 1056. 

Düble. 1103. 

Dold. 1111. 

Dore. 1023. 

Dorel. 1075. 

Dreuw. 1036, 1135. 

Du Bois 1085. 

Dubreuilh. 104a 
Ehrmann. 1021. 

Eider. 1077. 
Etitani'Scheggi. 1076. 

Erna. 1055. 

Engelbreth. 1038, 1039. 
Engman. 1048. 

Ephraim, 1122. 

Ercoll. 1050. 

Evans H26. 

Farquharson. 1069. 

Filauro. 1073. 

Fink. 1086. 

FinkeUtefn. 1128. 

Fischer. 1110, 1125, 1129. 
Fteischmann. 1089. 

Flu. 1102. 

Fox. 1023, 1093. 
Franceschini. 1065. 
Frangon. 1104. 

Frazier. 1138. 

French. 1063. 

Freund. 1138, 1139. 
Gabriiowitsch. 1112. 
Gaedecken. 1143. 
Galimberti. 1051. 

Gaikus. 1120. 
i Galloway. 1091, 1096. 
j Gamna. 1098. 

! Gardiner. 1135. 

| Gargano 1097. 

| Gargiuio. 1065. 
i Garibaldi. 1051. 


; Garzia def Mazo. 1033. 
Giudice. 1099. 

Giuliani. 1051. 

Glynn. 1062. 

Golubinin. 1078. 
Goodall. 1023. 
Greenberg. 1087. 
Gruget. 1132. 

Guthrie. 1069. 
Hadeugue. 1142. 

Hall 1107. 
Hall-Edwards, 1126. 
Hammer. 1088. 

Harman. 1069. 

Haustein. 1111. 
Hellendall. 1133. 
Herzfeld. 1136. 

Heuck. 1039. 

Hillenberg. 1109. 

Hls. 1129. 

Hoffmann. 1131. 
Hollmann. 1112. 

Howe. 1029. 

Hübner. 1132. 

Imfeld. 1105. 
imhofer. 1122. 

I reemann. 1090. 

Jacob. 1109. 

James. 1087. 

Janney. 1090. 

Jensen. 1110. 

Jones. 1126. 

Joseph. 1143. 

Jourdanet 1130. 

Karo. 1085, 1149. 
Kemp. 1020. 

Kerl 1010, 1021. 
Kitagawa. 1056. 
Koliacher, 1088. 

Kofmer. 1102. 

König. 1131. 

Kraus. 1088. 

Kren. 1009, 1Ö20. 
Kromayer. 1124. 

Kryiofl 1102. 

Kyrie. 1088. 

Ubbe. 1097. 

Lama. 1055. 

Lancashire. 1121. 

Ledo. 1035. 

Lenz. 1138. 

Leredde. 1075, 1148. 
Lesne. 1104. 

Lewie. 1087. 

Lier. 1004, 1018, 1019. 
Linke 1133. 

Lipschütz. 999, 1017. 
Loeb. 1041. 

Lombardo. 1051. 

Lucien. 1079. 









Autoren- Regia ter. 


Lust. 1081. 
Lydston. 1133. 
Macaiister. 1134. 
Mae Donald. 1146. 
Mac Leod. 1024. 
Maki. 1056. 
Marques. 1)27. 


Neumaun 1070- 
Neustadt 1042, 

Nielse«. 1060. 

Nobt. 1004, 1005, 10)4. 
Nogier. H4I. 

Oppenheim, iüoo, 1.918 
Pagenstecher. 1042. 
Pasiol. 1049, 1063. 

Paton Montgomerie- 1120. 
Perimann. 1147. 

Perrin. 1080. 

Perotz. U39. 

Feiges. 1119. 

Pelruschky. 1109. 

Peyron W8. 

Phillip«. 1062. 

Pied 1071. 

Pinkus 985 
Pollitzer 1046. 

Pentane. 1130. 

Porter, lisäft' : 

Post. 1029, 1090. ' 

Potter. 1099. 

Pragier. 1144.. 


Rasch 1040. 

Rsw. 3107- 
Reclus. 1131. 
RÄgSud. 1141. 
Reicher. 1138. 
Reischiß 1063. 
Reuss, v. 1082. 
Räebes 103a 
Ritchie. 1136. 
Ritter. 1142. 1144 
Roberts 112). 
Robi«. 1123. 
Robinson 1093, 
Römer, 1111. 
Rosönleld. IHM. 
fiosenlhat, 1072. 
Rosseiet. 1124. 
Roth, 1122. 


Marrelf, 1080. >.-■ 
Martin, lila M 
Mautö. Il36.vv#' ; ' « 
MaaMtni. 1076; 

Mc. Oonagh 1034, 1076, 
Möoard. 1072. 

Mehdozzi. 1064. 
Mensshiko», I09ß. 

Mensi. 1063. 

Morian 1037. 
Mssernitzky. 114$. 
Metalnikew. 1106. 

Meyer 1041, 

Michel. 1087. 

Mietrsch. 1111. 

Minamf 1147, 

Minassian. 1068. 

Mitchell 1126. 

Morris. 102S. 


Row. 1101. 

Ruediger. U25. 
Ruedyger-Rydygier, ¥ 1144. 
Rüge. 114». 

Runge. 1142. 

Rusch. 994. 1Ö17. 

Sygier. 1081. 

Safafeia. 1077. 

Sabie 1075 
Sachs. 1000, 1136. 
Sagakuch«. 1038. 


Prsston. 1117, 
Przedborski. 1080. 
Pulyjrentl. 1100. 
Purslew 1083. 
Quidet. MIO 
Rach. 1082. 


Mott 1067. 

Möller. 1008, 1)40, 
Nagämatsu. 1056. 
Neugebauer. 1003. 


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'. ’ St-holli 1ÖS8, J137. 

, --'P Sefiramsk. 11 ) 10 , 10 U, 11 >20. 

Sohraört 1131. 

SöfcKfJ*- l'iijo. 

$etWfl»F. W74. 

Stsbware. 1125. 

?V^^N«MW. K'ifl, 1045, 1124 
1122 . 

..V§|BSp||ÄRtJ0e7. 

; 

$k; Staber. tjos. 

SißK It&t, 

SimoueW. mii 
- Smith, i im 
Speßer 1M2. 


Autoren* Register, 

timm m 

, Sisnley. iü70. 

, Stanmto lo&&, 1118. 
$U«W. ,!«»&?. . 

Salford-Taylor. H33. 
♦Straeöfeerg. <177. 
Stühmer. iilr>0. ; 

Suter. 1073 • 

S?!»4flbok. Häg. 
Tartakevsky. 1143. 
Teriarjtl JoSi, 

TWIo. : ...•:• 

Temkinson itl8t>. ■ :t;: 
Tomnuai. 1054. 

TiSrfik. 1071, lOOl. 



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Tawte. jö 23 ; um, 11 * 80 , % 


Walker. rtik 
i Walabiki in;*. 

: Weber.' V 

Weisaeobaoh. ldük 
Wells, not. ./ 

Werdt, v. 1057 , 

Weit, l'o-ri. 


gl« 

" ’ '*, 


^SÜ'ÄPIüePiP 

Trutfi. 1 ( 148 , 1050 , iC 
UUmtrni iOß$.- 


Urban tseiiMßeh. ? Wlaifimiroff.. ;p *%, 


VallardS. MJ7. 

Verreto. 1058. U 00, 
Verth, *«r, l i 4ä 

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Wtoite. tim im, 1027 , 

1028, Mfi 10825 ;;,v': £ifö$%jß 

Wirbinaiur 1144 , 

Wtltfbolr 1081 




pl WB«. 1040. 
jWW WttieofUh^BreMtftift. i Hff.- 
Williams, ym> »04$. 
jlWtnfield. »0804 : 
WiötemltJr 






Wolbaret. 10S8, ! 

Wurm. 1189. 

Zenncp, *QliQ t , x 
Zimmerr» 1146, 

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Von Professor Dr. Alexander* FYsenkel» 


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(VL- 8 Ö 4 S. r 155 Textabbiktnugen). « ir «n h - A V 


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zeichnen sich vor allen anderen medikamentösen Pfla¬ 
stern aus durch ihre 


Wirksamkeit, Klebkraft, Haltbarkeit 


Die Guttaplaste enthalten die Arzneistoffe, auf 
das feinste und gleichmäßigste verteilt, in einer voll¬ 
kommen reizlosen und stark klebenden Kautschuk¬ 
grundmasse eingebettet. Guttaplaste sind auf eine 
undurchlässige Schicht von GuttaperchamuU ge¬ 
strichen, unter der die Aufnahmefähigkeit der Haut 
und die Tiefenwirkung der Arzueistoft'e des Pflasters 
überaus gesteigert werden. Guttaplaste bewahren 
bei sachgemäßer Behandlung jahrelang ihre Klebkraft und 
Wirksamkeit. Sie sind wirksamer als alle anderen 
medikamentösen Pilaster und sparsamer als Salben, sie 
stellen daher die im Gebrauch zweckmäßigste Form 
für die äußerliche Anwendung von Arzneistoffen zur 
Behandlung der Mehrzahl aller Hautkrankheiten dar. 


Am meisten werden gebraucht: 

Guttaplast Nr. 24 mit Zincum oxydatum 
Nr. 15 „ Hydrargyrum 

Nr. 16 „ Acidum carbolicum 

und Hydrargyrum 
Nr. 10 „ Acidum salicylicum 

Nr. 2 „ Acidum boricum 

Nr. 5 „ Chrysarobinum 

Nr. 7 „ Pyrogallolum 

Nr. 72 „ Resorcinum. 


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wird die prompte Wirkung der Pittyien-PrSparate für sich allein oder 1» 
Verbindung mit anderen Mitteln vH* Zinfcoxyd, Schwefel, SaUcylsiure, 
Perubalsam usw, gerühmt. 

Sehr bequem äst die Anwendung der PlttytesLSejfea, die, um die 
Wirkung nach Bedarf steigern zu können, io verschiedener Konzentration 
(2, 6 und lOV^g) und außerdem mit wetteren medikamentösen Zusätzen, 
wie Schwefel, Menthol, Perubaisam etc. hergtsteilt werden. 

Bewährte Vorschriften für die Rezeptur, Separat-Abdrücke der bis* 
her erschienenen Arbeiten und Proben von Pittyles-Seifen und ‘Pflastern 
stehen den Herren Ärzten gern zur Verfügung. 


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isipetigtaMam u»d sqiiametum — Chraniacha Ekzeme — Psoriasis — Pityriasis 
capitis — Utkan ruber vernresass — Uchaa scropfculwsr«« — Lieben ebrs- 
nid» »hapl. — Lichen syphiliticus - Saberrbos* capitis ateasa et aicca — 
SebwMi fads» •— Akne vulgsri* - Ahse ju¥t<dk* — Abas furae w i et a — 
Sycosis Tulgarit — Urticaria « iageatis — tytesls at Karat««« paimaram at 
plantarsm — Harpe* Zaster — Paarige — StrapMat latantam — Prarite« 
Getanes* — Pruritus aal et vntae — Hyferbfdmis — Sfcabi«* — Harpes 
tanturane — Ekzema maryiaatum —■Erythrs*«» — Pityriasis raaet — Pityriasis 

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