Skip to main content

Full text of "Der apokryphe dritte Korintherbrief von Paul Vetter"

See other formats


über 



•loijifc 
fultd 



tief)« 



er, lio 
ugcii 

««.,8 



f II. 
I e r , S| 

U'ClOfl 

nät., 
, 5« 



)cr, 5, 
t itnb 
if (9Jto 
Ii»., 3' 
n f, fl 



üicllc 

II 1 

tflu.). 



EINLADUNG 

ZUR 

AKADEMISCHEN FEIER DES GEBURTSFESTES 
SEINER MAJESTÄT DES KÖNIGS 

WILHELM II VON WÜRTTEMBERG 

AUF DEN 25. FEBRUAR 1894 
IM NAMEN 

DES 

RECTORS UND AKADEMISCHEN SENATS 

DER 

KÖNIGLICHEN EBERHARD -KARLS-UNIVERSITÄT TÜBINGEN. 



BEIGEFÜGT IST EINE ABHANDLUNG: 

DER APOKRYPHE DRITTE KORINTHERBRIEF. 

VON 

Dr. P. VETTER 

ORDENTLICHEM PROFESSOR DER ALTTESTAMENTLICHEN EXEGESE AN DER KATHOLISCH-THEOLOGISCHEN 

FACÜLTÄT JN TÜBINGEN. 



WIEN 

MECH ITH ARISTEN -BUCH DRÜCKEREI 
189*. 



:l;oIi)d 
•logtfd 
fultät 



ev,I)o 
ngcii 

»t.,8 



u 3. 
f II. 
[er, 
jeolo 
nät., 
, 5 



i er, 
f in 
if(S 
b. ( 
nf, 
iolo 

IttdC 

L 3-1 

er, 
I be 



Unsere Hochschule wird den Geburtstag 

Seiner Majestät unseres gnädigsten Königs 

in gewohnter Weise durch einen festlichen Act begehen. Die Festrede wird 
von dem Rector 

Professor Dr. Henke 

gehalten werden üher das Thema: 

„Der Typus des germanischen Menschen und dessen Verbreitung im deutschen Volke". 

Zu dieser akademischen Feier werden alle Mitglieder und Freunde der 
Universität auf Sonnlag den 2ö. Fehruar. vormittags II I hr. in den Feslsaal 
der Aula geziemend eingeladen. 



Rector und akademischer Senat. 



Der apokryphe dritte Korintherbrief. 



Von 

Dr. P. VETTER 

ordentlichem Professor der alttestamentlichen Exegese an der katholisch-theologischen Faculliit iu Tübingen. 



Inhalts Verzeichnis. 



Seite 

Erstes Capitel : Litterargeschichtliche Einleitnns 1—38 

§ 1. Die bisherigen Editionen des dritten Korintherbriefes 1—3 

§ 2. Die Commentare zum dritten Korintherbriefe 4—7 

S 3. Die ursprüngliche Sprache des Apokryphons . 7—12 

S 4. Die Quellen des apokryphen Briefwechsels 13—17 

§ 5. Anlass und Zeit der Fälschung; 17 22 

§ 6. Beziehungen zum Diatessaron und zur syrischen Uebersetznng der apostolischen 

Briefe 22—26 

S 7. Der dritte Korintherhrief im Gebrauche der syrischen Kirche 26—29 

S 8. Der dritte Korintherhrief in der armenischen Litteratur 29—35 

g 9. Der dritte Korinthcrbrief in der lateinischen Litteratur 35, 36 

S 10. Anklänge an den dritten Korintherhrief in der griechischen Litteratur . . . 36—38 

Zweites Capitel : Die altarmeuische Uebersetznng des dritten Koriutherbriefes . . 39—57 

Drittes Capitel : Die lateinischen Uebersetzungen 58—69 

A. Der lateinische Text in der Handschrift von Mailand 68—64 

B. Der lateinische Text in der Handschrift von Laon 64—69 

Viertes Capitel : Der Connueutar des hl. Ephram 70—79 

Fünftes Capitel : Der Commentar des Johannes Kachik Urotuethsi 80—97 

Nachträge 98—100 



Erstes Capitel. 
Litterar-geschichtliche Einleitung. 



§ ». 

Die bisherigen Editionen des dritten Korintherbriefes. 

Der dritte Korinthcrbrief wurde europäischen Gelehrten erstmals durch eine 
aus Smyrna stammende armenische Handschrift, bekannt, auf welche Jacob 
Usher 1P>44 weitere Kreise aufmerksam machte.») Nach dieser Handschrift 
veröffentlichte David Wilkins 1715 zu Amsterdam den armenischen Text.*) 
Die Handschrill war aber sehr mangelhaft, denn nicht nur fehlt in ihr das ge- 
schichtliche Zwischenstück, sondern es ist auch das Antwortschreiben des Apostels 
stark gekürzt. Eine zweite Handschrift, die aus Aleppo stammte, ward 1730 zu 
London durch die Brüder Wilhelm und Georg Whiston in ihrer Text- 
ausgabe der Geschichte des Moses von Choren, S. 369—384, als Anhang zu 
diesem Werke veröffentlicht. Dieser Anhang führt den Titel: Appendix literaturae 
Armeniacae, quae continet Epistolas duas, primam Corinthiorum ad Paulum 
Apostolum, alteram, Pauli Apostoli ad Corinthios, nunc primum ex Cod. Ms. 
Armeniaco integre pleneque editas, et Graece Latineque versas.*) 

') Vergl. Riuck, das Sendschreiben der Korinther etc. 1823, S. 1; Carriere-Berger, la 
correspondanee apoeryphe etc. 1891, S. 7. 

l ) Vergl. Carriere-Berger, a. a. 0., S. 8. 

•) Für die Gebrüder Whiston hatte der dritte Korintherbrief eine besondere persönliche 
Bedeutung; er war nämlich, wie sie in der Vorrede (S. I— IV) erzählen, der Aulass für sie gewesen, 
das Armenische zu erlernen. Ihr Vater Wilhelm Whiston, hatte sich durch einen englischen 

1 



— 2 — 



Zum dritten Male ward das Apokryphon gedruckt in der von dem gelehrten 
Mechitharisten P. Johannes Zohrab besorgten Ausgabe der altarmenischen 
Bibelübersetzung. Dieses Werk erschien 180Ö zu Venedig in doppeltem Format: 
als einziger Quartband und zugleich in vier Octavbänden. Einen Wiederabdruck des 
Quartformates veranstaltete 1859 P. Arsen Bagratuni. In der Quartausgabe 
des Jalires 1805, die mir einzig zu Gebote steht, befindet sich der dritte Korinther- 
hrief im Anhange, S. 25-27. Auf der Zohrabschen Edition ruht der armenische 
Text des dritten Korintherbriefes, den die dreifache Auflage der zu Venedig ge- 
druckten armenisch-englischen Grammatik des P. P aschal Awker') enthält. 

Diesen Textausgaben können wir eine deutsche Uebersetzung anreihen, 
die an Bedeutung einer Edition des armenischen Textes so ziemlich gleichkommt. 
Em deutscher Theologe, Wilhelm Fr. Rinck, evangelischer Pfarrer zu 
B.schoflingen, war in Venedig mit dem schon genannten P. Pa schal Awker 
bekannt geworden und machte sich nun daran, unterstützt von dem gelehrten 
Armemer, eine deutsche Uebersetzung des dritten Korintherbriefes herzustellen. 
Obwohl Awker nichts vom Deutschen und Rinck nichts vom Armenischen 
vorstand, so dass sie sich vermittelst des Lateinischen und Italienischen über 
«ten Sinn des armenischen Wortlautes einigen mussten, so ward doch die 
-hhesslieh gefertigte Uebersetzung ein Werk, das unbedingt auch einem deu.schen 
Anncnisten Ehre gemacht hätte. Denn diese Uebersetzung ist mehr, als eine 
M*se Uebertragung, sie ersetzt, mit der Zohrabschen Ausgabe zusammen- 
gehalten, geradezu eine Neuausgabe des armenischen Text,,. Erst durch Rinck s 
Angaben erfahren wir Zahl und Alter der von Zbhrab für seine armenische 
Textausgahe Im^^m^ und da Rinck diese Handschriften (es sind 

SSTJ! ° b f v a 7' liSChe **** Um Text ausserdem ein in A.eppo wohnhafter 

m 72 ml c w k / iU,ertraSen hatte ' Verschafft ' <** aber * ***** 

La Cr tL "hh Tr Wäre ' iUDeUtSChkU<1 W0SS -i Kenner dLelben, „„„.ich 

f P L^ZYTT aud armeuian ' 80 - 1819 - - G ~ ™- -* ^ *> 

r. AHker aud Lord Byron 2-1« i>-ma i 7 Q T , 
(armenisch* n B J .• l < ™ ' Iu der ersteu A "«ag:e, der von 1819, steht der 

(armen.sche und enghsche) Text des Apokryphons S. 17G-194. 



deren acht) classificirt und zugleich häutig, wenn auch nicht immer, die Quellen 
der einzelnen Varianten kennzeichnet, ausserdem aber seine Uebertragung äusserst 
wortgetreu ist, so lässt sich aus seinen deutschen Anmerkungen, zusammen- 
gehalten mit Zohrab's armenischen Textvarianten, der kritische Apparat zum 
armenischen Texte mit ziemlicher Vollständigkeit herstellen. 1 ) Rinck veröffent- 
lichte diese Uebersetzung in seiner Schrift: „Das Sendschreiben der Korinther 
an den Apostel Paulus und das dritte Sendschreiben Pauli an die Korinther, in 
armenischer Uebersetzung erhalten, nun verdeutscht und mit einer Einleitung über 
die Acchtheit begleitet. Heidelberg 1823." 

Soweit reicht die Geschichte der armenischen Textausgaben. Denselben 
leihen sich noch zwei in neuester Zeit entdeckte und publicirte lateinische 
Uebersetzungen an. Die erste derselben fand der französische Gelehrte Samuel 
Berger 1890 in der ambrosianischen Bibliothek zu Mailand handschriftlich vor 
und veröffentlichte ihren Text gemeinsam mit seinem Freunde August Carriere, 
dem rühmlichst bekannten Armenisten, in der Schrift: „La correspondance apo- 
cryphe de Saint Paul et des Corinlhiens, ancienne Version latine et traduetion 
du texte armenien par A. Carriere et S. Berger, Paris 1891." ") Linen neuen, 
selbständigen Abdruck desselben Textes publicirte A. Ilarnack in der „Theo- 
logischen Litteratur-Zeitung" 1892, Nr. 1, S. 7 — 9, anlässlich der Besprechung 
von Garriere-Berger's Edition. Die Entdeckung der Mailänder Handschrift hatte 
alsbald einen weiteren Fund zur Folge. Prof. Bratke in Bonn war auf- 
merksam geworden, dass in der öffentlichen Bibliothek zu Laon ebenfalls ein 
lateinischer Text des Apokryphons sich befinde. Die Veröffentlichung desselben 
erfolgte in der „Theologischen Litteratur-Zeitung" 1892, Nr. 24, S. 585 — 588, 
unter dem Titel: „Ein zweiter lateinischer Text des apokryphen Briefwechsels 
zwischen dem Apostel Paulus und den Korinthern." 

') Allerdings ist Rinck nicht unbedingt zuverlässig. Was er S. 9 üher die Stellung des 
apokryphen dritten Korintherbriefes in den Handschriften bemerkt, widerspricht positiv der Angabe 
Zohrab's in der Vorrede zu der Ausgabe des Apokryphon. Achnlich bcmeikt Rinck, S. 23H, Antat. 5 
zu III, 19, dass hei den Whiston mnR/ingl m fm p m fy fehle, es fehlt aber dort bloss der Partikel *«-• 

-) Zuerst erschien die Tublication iu der Revue de theol. et de philos., tom. XXIII (Lausanne). 

1* 



— 4 — 



§ 2. 

Die Commentare zum dritten Korintherbrief. 

Aus patristischer Zeit ist nur ein einziger Commentar zun. dritten Korinther 
briefe bekannt: Der des hl. Ephram. Dieser Commentar, ursprünglich syrisch 
abgefasst, ging in dieser Sprache verloren, ist aber in einer altarmenischen 
Uebersetzung erhalten. Die letztere wurde erstmals edirt in der (vierbändigen) 
Gesamtausgabe der armenisch erhaltenen Werke Ephräm's, die 1836 zu Venedi, 
erschien unter dem Titel: ^ W p^,^^. Der driüe ^ 
ent alt d,e Commentare zu den paulinischen Briefen und unter diesen steht auf 
ä. IIb— 183 die Erklärung „des dritten Briefes an die Korinther«. Und zwar 
hat d,eser Brief seine Stelle formell als dritter Korintherbrief, nämlich nach den 
beiden kanonischen Korintherbriefen und vor dem Galaterbriefe. üebersetzt 
wurde derjenige Abschnitt, welcher die Erklärung des dritten Korintherbriefes 
b det, erst m neuester Zeit: nahezu gleichzeitig und unabhängig von einander 
er scheuen zwe, deutsche Übertragungen, die eine, gefertigt von dem Armenier 
Stephan Kanajeanz und revidirt von Prof. H. Hübschmann in Zahns 
feuchte des neutestamentlichen Kanons« II, 1891, S. 595-606, die andere, 
von mr gefertigt, m der „Theologischen Quartalschrift« 1890, S. 627-631. 

^ au.'"' 5 ? G : amtÖberSetZU ^ des ^nzen Bandes, der die Erklärung zu' 
c p u, nise Bnefen mm ^ ^ venetian . chen p p ^ 

Wnt" 1893 - In dieSCm Buche («: S. Ephraem Syri 

se zu es C ^ & 117-124 die Ueber- 

setzung de Commentars zum apokryphen Korinthcrbriefe. 

einen, \ C ° m ™*™ « den paulinischen Briefen beruht auf 

ZtZZE 7 altGn LetZte - *■* « ^m Jahre 448 

d^iemschen.Aera, d - * aus dem Jahre 999 n. Chr..) 

ebenfalls iS^tS^ ^ Commento « Ephräm's zu den paulinischen Briefen, welche 
—rs. » ^tt clde!" 7 eDthä,t ' befiBdet SiCL ZUTifliS iU «^Bibliothek des Nersissia,.- 
dritten Korintherbriefes Zht' S aZST** dm Jahre 1768 (latirt ' Die Erklärung des 

491. Ich entnehme diese Notiz dem (neuannenisch gc- 



Die Echtheit des Commentars als eines vom hl. Ephram herrührenden Werkes 
anzuzweifeln, liegt kein Grund vor. Die von Carriere geäusserte Vermutung, dass 
Ephräm's Commentar erst nach dem Texte der armenischen Uebersetzung aus- 
gearbeitet sei,') ist nicht haltbar. Der Commentar lässt an zahlreichen Stellen einen 
wesentlich anderen Text crschliessen, als ihn die armenische Uebersetzung bietet. 
So hat E (= Ephräm's Commentar) an folgenden Stellen einzelnes erhalten, das bei 
A (= armenische Uebersetzung) ausgefallen ist, und, sei es durch den Zusammen- 
hang, sei es durch Li (= lateinischer Text von Mailand) und L n (= lateinischer 
Text von Laon) als ursprünglich bezeugt wird: I, 1 /• 8<i> (bezw. Sty). I, 8 den 
(bei A ganz fehlenden) Schluss des Verses, zwischen I, 13 und I, 14 einen ganzen 
Vers, der bei A fehlt, aber auch bei L, Ln erhalten ist, II, 5 wrt< ^ ,; ■ /? "/" VB "'/ - 
III, 10 ^p^utnuf,, Ml, IL ,., r ui„.,%/ f( , (bezw. u., l „;i,..;i,i. t ), ebendaselbst •'■■•ri h" !,, < 
III, 37 k &* " l " n "- Umgekehrt steht in A eine Glosse, die bei E fehlt, 

nämlich III, 9 der Zusatz: 4-w 8**»«* A eV &!-"•"/• Prf"""""h Einen selbständigen 
Zusatz gegenüber von A, den Ephram jedenfalls in seinem syrischen Texte des 
Briefes las, wenn auch seine Ursprünglichkeit zweifelhaft sein mag, hat E III, 13, 
nämlich fkpMmikfJr. Ferner zeigen A und E in der Wiedergabe bedeutsamer 
Begriffe ganz wesentliche Unterschiede: so liest E III, 20 ^«^.««v? anstatt. 
,,.., nL .% (A), III, 30 r*"he anstatt (A und die armenische Bibel- 

übersetzung Jon. 2, 6), III, 6 f-rt- anstatt opi^-p {A). Endlich finden sich bei A 
Uebersetzungsfehlcr, wo E das Bichtige hat: so ist III, 37 die Grundstelle 
Epb. 2, 12 in A ganz entstellt, bei E aber deutlich erkennbar und insbesondere 
weist A III, 32 ein offenkundiges Missverständnis der syrischen Vorlage auf, 
dessen E sich nicht schuldig machte. Ohnehin zeugt ja doch der ganze Stil und 
Ton des Commentars dafür, dass wir eine aus dem Syrischen geflossene Ueber- 
setzung vor uns haben. Wir können sogar noch einen Schritt weitergehen und 

schriebeueu und mit deutschem Titelblatt versehenen) Katalog der armenischen Handschriften 
des Nersissian-Seminars zu Tiflis von Stephan Kanajeanz, TiHis 1893, S. 20ff. 

i) a. a. 0. S. 6, Anm. 3. Ueber Carriere's weiteren Einwand, dass der Commentar zum 
dritten Korintherbrief im Mauuscript von Edschmiatsin fehle, vergl. Zahn, Gesch. d. neut. Kau. II, 
lfc!l2, S. 1017. 



als Datum dieser Uebersetzung die ersten Jahrzehnte des 5. Jahrhunderts, d. fa die 
Zeit zwischen der Erfindung des armenischen Alphabets und der Uebersetzun» 
der griechischen Bibel in das Armenische, mit grosser Wahrscheinlichkeit an- 
setzen. So viel aber ist allerdings richtig, dass die armenische Uebersetzung des 
ephrämischen Conm.entars nach dem armenischen Texte der Briefe spät« 
rorrigirl wurde, ,,. zw. auf Grund einer Handschrift, die mit dem von Zohrab 
benutzten Codex V, aufs engste verwandt war, denn die Thatsache, dass der 
Text von E und V, einerseits in zahlreichen, ganz unwesentlichen Dingen vöüiß 
zusammenstimm., anderseits wieder in wesentlichen Punkten auseinandergeht 
lässt s,ch nur unter Voraussetzung eines derartigen Vorganges erklären 

Eme förmliche Verarbeitung erfuhr Ephram 's Commentar in, Mittelalter 
durch den Doctor Johannes Kachik, wegen seiner Abstammung aus dem 
Bez,r eorotn, gewöhnlich Orotnethsi genannt. Dieser, ein angesehener Theo- 
oge des 14. Jahrhunderts ,f 1388,, hinterliess unter anderen, einen Commentar zu 
d n pauhn.se en Briefen,) Das Werk, bis jetzt ungedruckt, beftndet sich hand- 
« m derNahonalbibliothek zu Pari, Der betreffende Codex, Nr. 17 des 
F onds Armemen ,st m Cnrsivschrift geschrieben und stammt aus dem 17. Jahr- 
hund,!. ^ enthält Fol. 60-72, den Text des apokryphen Briefwechsels und 
" 'fr; 5 dC ° C °— «™ letztere ist in der Aufschrift ausd,,Vk,,„ 
len l77 f 0110 Ephräm ' S " *•*"■■«* Von Wichtigkeit ist es, zu 

n; t r achik für dic A,,sarbeitung seines eig ° non 
sin v ^i m sr m Urtexie ° der eret in der — «-» 

der^at e 1 * ^ ** 

Kach" m 7 U l a " n ? VÖ% ^hann,, 

Wendungen haben ^7;' ^ 
. . j^- "Li ^ und dagegen in keiner 

**» Stufen n,e,te L^l^T ^ ^ * «rotn gewesen sei. 

Später l e , lrte er im Kloster Stathev ia ^^T^TJT KU * stcr ^ kdwr ' 

SchJWer um sic l, 1 10V1UZ Süuikh (be Theologie und sammelte zahlreiche 



einzigen der Handschriften von A auch nur eine entfernte Stütze. Wenn man 
nicht annehmen will, es habe sich Johannes Kachik den Text des dritten Korinther- 
brief'es erst nach dem armenischen Ephram zurechtgemacht und sei hiebei ab- 
sichtlich von dem althergebrachten Wortlaut des Briefes, den er offenbar für 
echt hielt, abgewichen, so ist allerdings zu schliessen, dass er aus dem Syrischen 
übersetzt habe und somit im 14. Jahrhundert Ephräm's Commentar zu den 
paulinischen Briefen noch syrisch erhalten gewesen sei. 

§ 3- 

Die ursprüngliche Sprache des Apokryphons. 

Dass der Commentar, welcher Ephräm's Namen trägt, zweifellos aus dem 
Syrischen übersetzt ist, wurde bereits betont. Aber auch der armenische Text 
des Briefwechsels und ebenso die beiden lateinischen Texte sind aus dem 

Syrischen geflossen. 

Der armenische Text enthält zwar in seinem Stile unverkennbare Spuren 
einer syrischen Vorlage nicht. Doch aber lassen einzelne sprachliche Eigentüm- 
lichkeiten mit einiger Wahrscheinlichkeit auf ein syrisches Original schliessen. So 
sind Asyndeta wie m& & 1) und f.-***-* -j* P< 10 )< der s > riscllcn 

Svnlax geläufig.') Ferner lässt sich II, 2 mit der Partikel ftr** nur dann ein 
erträglicher Sinn verbinden, wenn man annimmt, sie habe hier consecutiven 
Sinn und stehe an Stelle des sonst hiefür gebräuchlichen Diese Ver- 

wechslung von mit hP k - aber weist auf eine Sprache zurück, in der eine 

und dieselbe Partikel sowohl Consecutiv- als Vergleichungssätze einleiten konnte. 
Das gilt nun vom Syrischen WO Jf oder beide Bedeutungen hat, aber 

ebensogut auch vom Griechischen, wo ebenfalls <b; denselben Bedeutungsumfang 

<) Vergl. Th. Nöldeke, Syr. Gramm. 1890, §. 337, A. 

»j Rinck überträgt: „So vergass er doch der Bande uud ward betrübt über die Worte, 
die er vernahm.« Immerhin noch correoter ist Carricre's Uebersetzung: „Comme s'il eutoubhe ses 
Bens.« Aber auch hier ist nicht berücksichtigt, das's ft^ als Vergleichungs-Partikel unmöghch 
den Infinitiv nach sich haben kann. Der logische Zusammenhang der ganzen Stelle fordert eme 
Consecutiv-Partikel, auf welche rein äusserlich auch der Infinitiv hinweist. 



— 8 — 



hat. und zudem, wie das bei fo.^ an der gedachten Stelle (nach der Analogie 
von ^-*.) der Fall ist. als Folgepartikel gleichfalls den Infinitiv regiert. Völlig 
sichere sprachliche Kriterien für syrischen Ursprung enthält der armenische Text 
also nicht. Wohl aber bietet solche ein anderer Gesichtspunkt: Die Vergleichung 
ihr für das Apokryphen von seinein Verfasser ausgenützten biblischen Grund- 
stellen. Der Schriftsteller hat nämlich zahlreiche Stellen, zumal aus der Apostel- 
geschichte und den pauliniseben Briefen, entlehnt: und unter diesen versteckten 
Gätaten sind wenigstens einige, deren Wortlaut nicht aus der armenischen und nicht 
ans der griechischen, sondern nur aus der syrischen Bibel seine ausreichende Er- 
klärimg findet, Hie Stelle 11. 3 ,dass ich gestorben wäre und bei dem Herrn wäre' 
ruht auf 11. Kor. 5. S. Hier hat nun der griechische Text ein Wortspiel (ixor,- 
BfÜR st rrt5 <r«4riar»c xai t vfyuijoai Rpk rÄv Küptov), das die armenische Bibel- 
übersetzung mit Glück nachgeahmt hat fr ■****» — 1 tL ■ / *"**z_ — - 
IX— Die Peschittha dagegen hat auf Nachbildung des Wortspieles ver- 
richtet und überträft einfach: „Dass wir auswandern aus dem Leibe und bei 
imserm Herrn seien.* Biese Fassung steht dem obigen Wortlaute ron IL 3 
offenbar näher, als die des griechischen Textes. — 111. 13 beisst es: ajp*«'ai 
f. y~yL.v_v 4mMkm^m^ y^-yfr~* »— rr fr •*••* -und er uaftdtc am Ende der Zeiten 
den heil. Geist in die Jungfrau*. Grundstelle kann einzig sein Gal. 4, 4: ort 3* 
iji#tv rA xtypmfta rot» ^oo'vo:», ssaziarstisv u f r*.v ulint mtrm. Dem \ order- 
salxo soll im Armenischen entsprechen fr y-/ta'-> rf-x*-f^ T am Ende der 
Zeiten*. So hätte aber der Armenier xtypwft*, wenn er es in seiner Vorlage 
gelesen hätte, gewiss nicht übertragen, wie denn auch die arn>enische Bibel 
Gal. t. \ wortwörtlich überträgt: ^.X ^./.>.^, „die Fülle der ZeÄ'.') In 
ihr lVsehiltha dagegen lautet der Vordersatz: U-j, * ßb» ^ Hier konnte 
U-w sowohl im Sinne von »Fülle* als in dem von „Ende* gefassi werden. 
Beim leUttren Sinn hat das Wort wiederliolt im syrischen N. T„ z. R Hebr. 6, 16; 
?, 3: 13, T, Ba für das griechische xlr^patna die Bedeutung „Ende* nicht 
Miliar ist. so sehliessen wir, dass dem Armenier das CStat aus «km Galater- 
hriefo in syrischer und nicht in griechischer Sprache vorlag. 

>Wh K|vh t. io tat die «tw<NV»sx***> UiM »ii <r— * «er**«. 



— 9 — 



In derselben Richtung, wenn auch nicht gerade im gleichen Grade beweisend, 
sind die Verse III, 36 und III, 40. Die erstere Stelle ruht auf Apostelgeschichte 7,53: 
Otriven iXdßeze zbv vöfiov ek dturafä; ö.yyi'kwv. Die armenische Bibel hat ganz 
dein Griechischen entsprechend •••••i,^ ./<>/»£>//</. >/#<«./?////.< > / »/. i ..<..«$.«./ . ha dritten 
Korintherbriefe aber laufet die Nachahmung der biblischen Stelle: nr^i.» r'oii-i-u~ 
tpuAi/fi J!u / „ l .., r i,f,,j% . Es steht also anstatt etV dtarapxe im 
Annenischen fr Urning „aus den Händen". Letztere Phrase hat im griechischen 
Wortlaute gar keine Stütze, wohl aber im Texte der Peschittha: )fAo^>i' ,gfo 

jyx4v^- Die Phrase \ Sf0aZ ^ „durch die Hand des Befehles" liegt dem 
armenischen fr ilr^ay jedenfalls näher, als der griechische Ausdruck. — III, 40 ist 
der Segenswunsch des Apostels (fr.iu, L , u . L „. p frj, /.<_ so geordnet, wie er 

sich im griechischen Texte und in der armenischen Bibel nirgends, wohl aber 
einige Male in der Peschittha findet. Im Griechischen lautet die Formel ent- 
weder /dpa xai etpijVT] (so Rom. 1, 7; I. Kor. 1, 3; II. Kor. 1, 2; Gal. 1, 3; 
Eph. 1,2; Phil. 1,2; Kol. 1, 2; 1. Thess. 1, 1 ; II. Thess. 1, 2; Tit. 1, 4; Phileni. 3) 
oder ^ä/)cr, e/eoc, eipijvrj (I. Tim. 1, 2; II. Tim. 1, 2). In der Peschittha dagegen 
ist an drei Stellen die Ordnung umgekehrt: Rom. 1, 7; Eph. 1, 2; Kol. 1, 3 
lautet die Formel, wie III, 40: )Y A £aLm = sip^vij xai zäpic = fr..u T u V .. p fr.-b 
Ll 2*-/><p • Wenn wir dieses Zusammentreffen nicht für rein zufällig hallen sollen, 
so müssen wir sehliessen, dass der Verferliger des dritten Korintherbriefes der 
syrischen, nicht der griechischen Bibel sich bedient hatte. 

Die von Berger entdeckte lateinische Uebersetzung (Li) erweist sich als 
aus dem Syrischen geflossen, vor allem durch 111,9. Hier stand in der Vorlage 
ein Ausdruck, der „allmächtig" bedeutete. Dies geht klar hervor aus E , r 
— Pfrj'HI *) mid in (omnipolens). Indem nun der Uebersetzer von L, den 
Begriff „allmächtig" durch omnia tenens (nicht, wie es III, 12 geschieht, durch 
oinnipotens) gibt, hat er seine syrische Vorlage ganz unzweideutig kenntlich 
gemacht;') Denn in der Pcschittha-Ueberselzung zum N. T. wird navtaxpariop, 
worauf schon Caslclli-Michaclis im Lcxicon syriacum, 1788, p. 25, aufmerksam 

i) Diese Beobachtung verdanke ich der gütigen privaten Mitteilung des Syrologen 
E. Nestle. 



_ 10 — 



gemacht haben, regelmässig durch J ^ gegeben (vergl. , B. II. Kor. 0, 18 ; Apok. 
1 8) Diese Phrase aber bedeutet buchstäblich „alles haltend«, omn.a tenens.-L>n 
sirisches Original schimmert auch III, 2. 14. 40 durch. Die Worte, welche III, 1 
„ach A E zum Grusse des Apostels gehören, zieht L, zum Folgenden, so dass 
der Vers III, 2 beginnt: in multis cum essem laediis, non miror. D.e Grund- 
stelle II Kor. 2, 4 (kx »ty*** zai ist aus L ' al,0rdingS 
nicht mehr zu erkennen, wohl aber aus E (fr «r/»« ■—«■ ! " der 
Peschittha lautet II. Kor. 2, 4: ^ « ^ £ ji>) ^ Fragen wir nun, aus 
welchem der beiden Texte, dem griechischen oder dem syrischen, das lateinische 
Wort taedium geflossen sein möge, so spricht doch gewiss die grössere Wahr- 
scheinlichkeit für das Syrische, denn M bedeutet in der That taednun. - 
m, 14 ruht: ex totis praecordiis entweder auf Eph. 6, 6 oder Kol. 3, 23, WO 
beide Male im griechischen steht ex fttfc im syrischen aber ^^<^ v » 
aus eurer ganzen Seele». Letztere Phrase stimmt wohl eher zu ex totis prae- 
cordiis, als das einfache sx ferfe: - I" dem Schlussvers III, 40 zeugen die 
Worte pax, gratia et dilectio in demselben Sinn für ein syrisches Original, wie 
bei A die Worte *» 2*«r^p* , J 

Für den syrischen Ursprung des von Bratke edirten lateinischen Textes 
(L„) spricht III, 2: in multis, quae mihi, non ut oportet, eveniunt. Diese sonder- 
bare Uebertragung gewinnt dann ihre befriedigende Erklärung, wenn wir, wie 
bei £* den Wortlaut der Grundstelle DL Kor. 2, 4 nach der Peschittha voraus- 
setzen. Nahm der Falsiiicator aus dem biblischen Texte der Grundstelle nur 
die Worte \^\ ^ herüber, die wir auch für L, als Wortlaut der Vorlage 
voraussetzen müssen, so konnte ein Uebersetzer, dem das Griechische geläufig 
oder gar noch geläufiger als das Syrische war, das echt syrische Wort anusia 
für ein griechisches Lehnwort halten und sich dasselbe in etymologisirender Weise 
zurechtlegen als dv-ouoia = „das, was nicht sein sollte", und dann allerdings 
übertragen: in multis, quae mihi, non ut oportet, eveniunt. Wir glauben aber 
in dem Uebersetzer von L„ in der That einen Griechen oder einen griechisch 
redenden Syrer erkennen zu sollen, der mit lateinischer Diction nicht sehr um- 
vergl. oben, S. 9. 



— 11 — 



zugehen wusste. Beweis hiefür sind zahlreiche Stellen: Teils braucht er die 
lateinischen Worte in ungewöhnlichem Sinn (so I, 11 communium, III, 4 prae- 
cedentibus, III, 10. 29 pronuntiare), teils bildet er geschraubte, unlateinische 
Phrasen (so I, 16 omne Studium adhibe, III, 2ö resurgunt in voluntatem dei, 
III, 2!) marina besLia), teils drückt er den beabsichtigten Gedanken ungeschickt 
aus (III, 10 salvam esse). Anderseits darauf, dass er griechisch dachte, weist der 
zweimalige Gebrauch des Wortes anastasis (I, 12; III, 24) anstatt des lateinischen, 
gewiss geläufigen, III, 35 von ihm selbst gebrauchten Wortes resurrectio. Iliezu 
kommt noch die aus allen vier Texten (AE L t Ln) geschöpfte Beobachtung, 
dass unter Voraussetzung einer syrischen (und meist nur einer syrischen) Vor- 
lage der unter sich abweichende Wortlaut sämtlicher vier Versionen häufig 
befriedigende Erklärung findet: I, 2 hat Li verbis adultcris, Ln corruptis verbis, 

Sämtliche Worte 

lassen sich auf syrisches )< zurückführen. I, 15: L t Ln nuntiorum; AE 
.„..,1,...^ . Das lateinische Wort (nuntii) entspricht syrischem j' /:\_ , das armenische 
(•; P l j>) syrischem Aus ursprünglichem J&A* war in derjenigen syrischen 

Becension, auf welcher Li L tt ruhen, durch einen Schreibfehler J-A» geworden. 
— III, 2: Ij[ maligni decreta; L lt malitiae diseiplina; AE <J/.<«.y»//if> i .„ ( ,fr'i,. Aus 
syrischem ) L\!\.J, konnten sämtliche Versionen fliessen. — III, 3: L t deci- 
piens; Ln iniuriam non ferens; A E </»»<>» (sc. •••{'••••ifr'i u. s. w.) Das Ur- 
spiüngliche enthält offenbar A E. •1»;.% aber musste im syrischen lauten 
Hieraus konnte durch ein Verderbnis (Part. Aph. von )^) entstanden sein, 
was nun Li buchstäblich durch deeipiens gab. während Lu die t'ngeieiinlheil 
des Ausdruckes durch eine freiere Wendung zu heben suchte. — III, 3: Li L lt 
adulterant; E •frn.fr„fr.i'i,\ A «/...^.«/../.* /.. ,,/>„, rY i'/,. Die Grundstelle II. Kor. 2, 17 
enthält in der Peschittha die Participialform ^j**»' deren Bedeutungsumfang 
sowohl L, Ln als AE erklärt. — III, 4: L, ab initio; (L„ in initio); A E fr 
,.t r/r ..fi4- Die Grundstelle I. Kor. 15, 3 hat im griechischen ev zpwTotc, in der 
Peschittha J^^^. ^x, * von Anfang an J . Letztere Phrase deckt sich entschieden 
mehr mit L t A E, als das griechische kv npwTot;. — III, 4: Li Ln tradidi vobis . 

A E K«n^ ikf_. Beide Bedeutungen: „übergeben" und „lehren" sind im syrischen 

9* 



— 12 — 



^ a Kor 15, 3), nicht aber im griechischen ^ 10 : 

^ L statuerat; AE ><.«■*<•■ ^ syrischen bedeutet ^ petut, also 

L; consolatus; Lu statueiai, a i 

. , i / ikn- cK^e-en U consolatus est (z.B. EL Koi. 1, 4). In tlei VW 

= stalUerat ' ' 1,UJIP - iTwollte- *□ U „er tröstete« verschrieben oder 

Imre von L f nun war „er wollte ^= » 

^U bers tzer verlesen worden. - 1H, 12: nolens alncere; 2. nolens 
2^ A , i-**-t~>L. Die Srundstelle P, 137. 8 (Masor. Text 138 8) 
£T£ der »a: .-d da. Werk deiner Hände verlas* 

S Das Aph. von A Ä sowohl .preisgeben, v,Wn« (. ,ere, 
h ,„ h) als .lockern, schwachen" .intirmare). - .... 

mortem [introdulxerat; A *rr~*~L ^ heg. 1 The.. 

2 4 zu Grande. Dort übersetzt die armenische Bibel i W « mit 
L^, die Peschi.»ba mit Letztere Fonn (die auch conversatus est 

erklären dürfte), konnte *, mit ^ anstatt mit IL in Zusammenhang 
briBgeD mul so würde sich zwar nicht mortem, wohl aber introduxerat erklären. 
_ III 27- L, benedicens; ^ (V, -r^)- D" s Parl - Pa *' 

konnte in einen unvoealisirten Texte sowohl mbarekh (Part. Act. - U) als 
nll-akh (Part. Pass. = A) gelesen werden. Merkwürdiger Weise bietet auch £ 
(falls hier niebt ein Schreibfehler vorliegt) gleich L, das logisch unmüghehe Activ. 
III 30: Li ex altissimo inferno: La ex infuna morte; A b >W* 

ö ^r syrischen Bibel steht an der Grundslelle Jon. 2, 6: 
j^. Letzleres Wort (ideulisch mit infemum, >r'"M konnte L " ZU 

^ (mOT3) verlesen (und deshalb noch siirrexit als PfMical ergänzt) haben. 
1^30: Li nianel: La intemlenml : A v«'" k-ifkr i * Hw< **"*»*• ,)as 
syrische Verlan». ^ vereinigt sämtliche Bedeutungen (mauere - L,E; permanere, 
conservare = 4; intendere, sperare = 

Nach äff dem glaube ich es als gesichertes Besultat bezeichnen zu dürfen; 
sämtliche bis jetzt bekannt gewordenen Texlzeugen des dritten 
Korintherbriefes sind aus dem syrischen übersetzt. Dass der Brief 
vom Anfang an syrisch coneipirt worden sei, folgt daraus noch nicht, denn es hätte 
ihn ja etwa ein Syrer aus dem Griechischen übertragen und die biblischen Citate, so 
oft er sie als solche erkannte, mit der syrischen Bibel in Einklang bringen können 



— 13 — 



§ 4. 

Die Quellen des apokryphen Briefwechsels. 

Der Schriftsteller, welcher den dritten Korintherbrief in Umlauf setzte, hat 
sein Elaborat aus einer schon vorhandenen Schrift entlehnt. Die Entlehnung 
verrät, sich durch folgende Momente: Erstens durch die Bezugnahme auf Personen 
oder Thalsaehen, welche der Briefwechsel als bekannt voraussetzt und die in den 
kanonischen heiligen Schrillen nicht erwähnt sind. Mit vollem Rechte hat Zahn 
auf diesen Umstand als Beweis für eine ausserkanonische schriftliche Unterlage 
des Apokryphons hingewiesen. ') Das Schreiben der Korinther enthält im S.Verse 
eine geschichtliche Anspielung, zu deren Verständnis im Texte der kanonischen 
neutestamentlichen Schrillen jeglicher Schlüssel fehlt. Und noch viel mehr gilt dies 
von dem geschichtlichen Zwischenstücke. Dort werden im 2. Verse Namen und 
Vorkommnisse erwähnt und bei dem Leser als bekannt vorausgesetzt, von denen 
die kanonische Apostelgeschichte nichts berichtet. Hieraus ist zu schliesseii. dass 
der Briefwechsel einer grösseren Schrill entnommen ist, deren frühere Abschnitte 
über die in I, 8 und II, 2 andeutungsweise berührten Personen und Thalsaehen 
den adligen Aufschluss enthielten. 

Diese Schrift muss aber geschichtlichen Inhaltes gewesen sein. Es beweist dies 
zweitens die Anordnung des ganzen Briefwechsels. Auch hieraufhat schon Zahn 
aufmerksam gemacht.*) Zwischen dem Briefe der Korinther und dem Antwort- 
schreiben des Apostels sieht ein geschichtliches Stück, dessen Stellung an diesem 
Platze nur dann verständlich wird, wenn wir es als den fortlaufenden Text einer 
erzählenden Schrift fassen, in deren Erzählungsstoff eben die beiden Briefe ein- 
geschaltet waren. 

Auf zwei verschiedene Schriftsteller weist drittens die stilistische Form des 
Antwortschreibens hin. Das letztere nämlich hat deutlich erkennbar einen 
doppellen Schluss. Mit den Versen 20 — 22 schliesst es ab, um dann in den 
Versen 38 — 40 zum zweiten Male auszuklagen. Und zwar ist gar nicht zu ver- 



") Gesch. des nentent. Kanons, II, 1892, S. 607 ff. 
s) a. a. O. 



— 14 — 



kennen, dass der zweite Schlussabschnitt, Vers 38-40, eine plumpe Nachbildung 
des ersten, Vers 20—22, darstellt, ein klarer Beweis, dass wir es mit zwei ver- 
schiedenen Autoren von ungleicher Originalität zu thun haben. Zu demselben 
Ergebnis führt die Vergleichung des Inhaltes der beiden Abschnitte. Der erste 
(III, 1—22) zeichnet sich im Gegensatze zum zweiten, durch einen gewissen 
oratorisehen Gedankenfortschritt aus ; nach einer in bewegter Sprache gehaltenen 
Einleitung (Vers 1—4) wendet sich der Schriftsteller von Vers 5 an gegen zwei 
häretische Aufstellungen, gegen den Doketismus und die Lehre vom Demtargen. 
Dem Doketismus gegenüber wird, Vers 5. G, die wahre Geburt Jesu aus der 
Jungfrau betont und von hier aus in wirklich feiner Weise zur Widerlegung 
der anderen Irrlehre übergeleitet: daraus, dass Christus wahre, menschliche Natur 
angenommen habe, folge, dass der Mensch vom Vater und nicht vom Demiurgen 
erschaffen sei (Vers 7). Nun folgt ein Abriss des alten Testamentes und der vom 
Vater im alten Testament gewirkten Heilsv orbereil ungen (Vers 8—12). Dieser Abriss 
läuft in die abermalige Betonung der Lehre von der wahren Menschheit Jesu 
Christi aus (Vers 13. 14). 

Die Verse 15—18 führen sodann das eigentliche Haupt argument gegen 
den Doketismus weiter aus: dass die Erlösung notwendig die wahre Menschheit 
des Erlösers voraussetze. Vers 19 weist nochmals die Aufstellung über den Demi- 
urgen zurück, die Verse 20—22 aber bilden die auf zwei sich gegenseitig er- 
gänzende Motive (negativ, weil die gegnerische Lehre eine teuflische sei, positiv, 
weil die Leser des Briefes Kinder der geliebten Kirche seien) gestützte Nutz- 
anwendung. 

Ganz anders die Anordnung des zweiten Teiles, der von der Auferstehung 
handelt! Schon die Anknüpfung des neuen Themas mit „deshalb" ist ungelenk 
und unlogisch. Von einer speculativen Entwicklung, wie sie der erste Teil auf- 
weist, ist im Folgenden gar nichts zu entdecken. Es werden einfach zur Begründung 
des Glaubens an die Auferstehung vier Gleichnisse aneinandergereiht, die fast 
alle mit der gleichen stereotypen Schlussformel (Vers 31, 32, 33) enden. Die 
folgenden Verse 34—37, meist eine ganz durchsichtige Compilation aus paulinischen 
Worten, greifen dem nach dem Vorbilde des ersten Teiles mit Vers 38 be- 



— 15 — 



ginnenden Schlüsse in wenig oratorischer Weise vor. — Es verraten sich also 
in dem Antwortschreiben zwei Schriftsteller, der eine ausgezeichnet durch Specu- 
lation und oratorische Sprache, der andere, arm an Gedanken, malt und un- 
selbständig in seiner Darstellung. Der letztere aber muss identisch sein mit dem 
Anordner des Ganzen, d. h. dem Fälscher des dritten Korintherbriefes, der 
erstere war seine Quelle. 

Es ergibt sich sonach als Grundlage des dritten Korintherbriefes eine ge- 
schichtliche Schrift, der die Abschnitte I, 1 — 16; II, 1—5; III, 1 — 22 entnommen 
sind. Diese Quellenschrift aber muss ein griechisches Buch gewesen sein. Dies 
folgt aus III, 9. Die ersten Worte dieses Verses machen ganz den Eindruck, 
eine Doppelübersetzung, und zwar aus einem griechischen Texte zu sein. Der 
Vers begann im syrischen Texte, wie die Vergleichung der vier Uebersetzungen 
A E L, Lu lehrt, mit den Worten: „Gott, der Herr über alles (über alle Welten?), 
der Allmächtige". Das syrische Wort für „allmächtig" war "^J,, wie L, beweist.') 
Von diesem syrischen Terminus aber wissen wir, dass er in der Sprache der 
Bibelübersetzung, wenigstens der zum neuen Testamente, regelmässig das griechi- 
sche TravroxpuTtup ersetzte. Das letztere Wort hatte jedoch thalsächlich einen 
anderen Sinn, es bedeutete nicht „alles haltend", omnia tenens, wie die syrischen 
Bibelübersetzer es zu fassen pflegten, sondern „alles beherrschend". Und gerade 
dieses Attribut stand III, 9 im syrischen Texte vor J ^»*), so dass die buch- 
stäbliche Uebersetzung jener Stelle lauten musste: „Gott, der alles beherrschende, 
der alles hallende". Da also hier zwei Ausdrücke unmittelbar aufeinander folgen, 
von denen der eine mit dem griechischen navzoxpärmp nach dessen eigentlichem 
.Sinne sich deckte, der andere aber mit dem im Syrischen gebräuchlichen Aus- 
druck für navToxpdvmp identisch war, so dürfen wir doch wohl schliessen, dass 
ein griechisches Original zu Grunde liegt, in welchem der Uebersetzer (nach 
Apok. 4, 8; 19, (>; 21, 22) die Worte las: e #e»c 6 Ttawoxpazop. Dies über- 
trug er zunächst wörtlich: „Colt, der Herr über alles (über alle Welten?)" oder 

i) Vergl. oben Seite 9, 10. 

J ) Vergl. A \\uu,m ,„a „ r .uJfbu.ji.l, mipb t „Gott, der über alles Herr ist*. K J DL""»«' 
mJlr %mß % „ v /.,.. r v., iV „der Gott aller Welten", Li deus oninium. 



— 16 — 



der Gott aller Welten". Dann aber erinnerte er sieh, dass in der Bibel navro- 
Ipdzmp regelmässig mit gegeben werde und setzte nun nachträglich auch 

diesen Ausdruck noch ein. So entstand seine Doppelübersetzung. 

War der Vers III, 9 aus dem griechischen übertragen, dann folgt der 
griechische Ursprung sofort auch für das ganze Stück von I, 1 bis III, 22, von 
welchem III, 9 nicht losgelöst werden kann. Noch nicht notwendig aber folgt 
er für III, 23—40. Denn es bleibt die doppelte Möglichkeit offen, einerseits, 
dass dieser Abschnitt ebenfalls griechisch verfasst und zusammen mit 1, 1 bis 
III, 22 ins syrische übertragen wurde, und anderseits, dass nur I, 1 bis III, 22 
griechisch vorhanden, derjenige syrische Schriftsteller aber, der diese Partien in 
seine Muttersprache übersetzte, noch III, 23-40 von sich aus anfügte. Im ersteren 
Falle müssten wir den dritten Korintherbrief zu den griechischen Apokryphen 
reebnen, im letzteren Falle wenigstens formell den syrischen Apokryphen zu- 
zählen. Zur Entscheidung dieser Frage sind wir lediglich auf ein argumentum 
ex silentio angewiesen: In der ganzen griechischen Litteratur findet sich keine 
Spur von Bekanntschaft mit einem apokryphen dritten Korintherbriefe ; darum 
haben wir auch keinen Grund zur Annahme, dass das Apokryphon als Ganzes 
jemals in griechischer Sprache existirt habe, sondern müssen voraussetzen, dass 
die Loslösung der Abschnitte I, 1—16; II, 1—5; III, 1—22 aus dem Zusammen- 
hange des griechischen Buches, dem sie ursprünglich angehörten, und die An- 
fügung von III, 23—40 erst durch einen Syrer erfolgte, der die erstgenannten 
Stücke in's syrische übertrug, das zweite Stück neu fertigte, und zwar von 
Anfang an in syrischer Sprache, und dann das Ganze als einen Briefwechsel aus 
der apostolischen Zeit veröffentlichte. In diesem Sinne können wir das 
Syrische als Ursprache des apokryphen dritten Korinther- 
briefes bezeichnen. 

Lässt sich nun etwa die griechische Quellenschrift, die wir als Grundlage des 
Apokryphon s erschlicssen konnten, mit irgend einer uns bekannten griechischen 
Schrift identificiren? Zahn nimmt an, dass es die von Origencs und Eusebius 1 ) 

') Die patristischeu Nachrichten über die ngdfri; Haidov. s. zusammengestellt bei Lipsius, 
die apokryphen Apostelgeschichten, 1887, II, ], S. 70 ff. 



— 17 — 

günstig beurteilten Ttpä^i; Uailoo seien, denen der ganze Briefwechsel mit- 
samt dem geschichtlichen Zwischenstücke entnommen sei.') Diese Hypothese 
begründet Zahn durch den Hinweis: erstens auf das grosse Ansehen der npdg- 
sk IlaüXou im christlichen Orient des 3. und 4. Jahrhunderts, zweitens auf 
den positiv bezeugten, beträchtlichen Umfang dieser Schrift, der die Einschaltung 
so ausführlicher Briefe ganz wohl glaublich erscheinen lasse, und endlich auf 
den anerkannt orthodoxen, also wohl antignostischen Inhalt der Schrift, sowie 
iiiiI' den Stil der beiden Briefe, der ihre Zugehörigkeit zu einem so berühmten 
Buche nicht ausschliesse. Zahn's Ausführungen erscheinen mir völlig überzeugend, 
und ich schliesse mich denselben an, jedoch mit der Modification, dass ich aus 
den oben angegebenen Gründen ') nicht den gesamten Inhalt des Apokryphons 
als entlehnt annehme, vielmehr die Verse III, 23—40 als eigenste Zuthat des 
Fälschers fasse. Das Resultat unserer Untersuchung über die Quellen des dritten 
Korintherbriefes ist somit in Kurzem folgendes: Der Grundstock des Apo- 
kryphons ist aus den griechischen Paulusacten entlehnt; von 
sich aus fügte der syrische Entl ehner noch den längeren Ab- 
schnitt III, 23—40 hinzu. 

§ 5. 

Anlass und Zeit der Fälschung. 

Ueber den Zweck, welchen die Veröffentlichung des dritten Korintherbriefes 
anstrebte, müssen uns die Zusätze Aufschluss geben, durch welche der Syrer seinen 
Auszug aus den griechischen Paulusacten erweitert hat. Der Abschnitt III, 23—40 
polcmisirt ausschliesslich gegen die, welche die Auferstehung des Fleisches leugnen. 
Und zwar ist eine Leugnung gemeint, die aus gnostischen Principien floss. 
Dies erweisen die unmittelbar vorangehenden Partien des Antwortschreibens 
(Uli 1 — 22), und insbesondere die Anfrage der Korinther; denn die in letzterer 
aufgezählten Irrtümer sind durchgängig gnostische Lehrpunktc. Demnach war 
es die Absicht des Autors, eine gnostische Irrlehre zu bekämpfen, deren Haup't- 

») Geschichte des neutest. Kanons, 1892, II, S. 608 ff, 879, 887, 1016. 
2) Vergl. S. 13 ff. 

:; 



— 18 — 



Charakteristikum, sei es an sich, sei es für seine persönliche Auffassung, die 
Leugnung der Auferstehung war. Diese Häresie nun suchte er dadurch zu 
bekämpfen, dass er sie als Lehre des alten Häresiarchen Simon Magus und als 
längst vom Apostel Paulus verurteilt und verworfen brandmarkte. Zu diesem 
Zwecke entnahm er den griechischen Paulusacten, die seinen syrischen Landsleuten 
nicht bekannt sein mochten, den gedachten, durchaus antignostisch gehaltenen 
Briefwechsel, übertrug ihn ins Syrische, verschärfte ihn noch durch eigene Zu- 
thaten und veröffentlichte das Ganze als echte Briefe aus der apostolischen Zeit. 

Welcher Gnostiker mag es wohl gewesen sein, dessen Bekämpfung der 
Syrer mit dieser seiner Fälschung anstrebte? Der Kreis von Persönlichkeiten, 
um die es sich handeln kann, ist ein sehr enger. Es muss vor allem ein Gnostiker 
gewesen sein, dessen System in Syrien Anhänger gewonnen hatte. Ferner muss 
die gnostische Predigt, durch welche den syrischen Christen Gefahr drohte, noch 
dem Anfang des 4. Jahrhunderts angehören. Denn der hl. Epbräm, dessen Geburt 
doch in den Anfang des 4, wenn nicht schon in das Ende des 3. Jahrhunderts 
m, fand die allgemeine Anerkennung des dritten Korintherbriefes seitens der 
Katholiken vor. Es kann also nur ein syrischer Gnostiker des 2. oder 3. Jak- 
hunderts gemeint sein. Unter den Persönlichkeiten nun, die liier möglicherweise 
in Betracht kommen könnten, brauchen wir nicht erst lange Umschau zu halten. 
Denn derselbe syrische Schriftsteller, dessen Schriften die Hauptquelle für unsere 
Kenntnis der syrischen Gnosis bilden, nennt uns mit klaren Worten die gnostische 
Seele, welche sich durch den dritten Korintherbrief thatsächlich getroffen fühlte. 
Der hl. Ephram bemerkt in seinem Commentare zum Schreiben der Korinthen 
»Das ist aber das System der Lehrer der Secte des Bardesanes«. Wir wollen 
auf diese Identification der beiderseitigen Lehren seitens des hl. Epbräm gerade 
kein besonderes Gewicht legen, denn die in dem Schreiben aufgezählten Häre- 
sien sind der valentinianischen Gnosis überhaupt eigentümlich, nicht speciell 
bar^iti^hen^Charakters.') Bedeutsamer aber ist, was Ephram im unmitlel- 

Was Pseudo-Tertulliau's über adversus umnes naereses als Lehre Valentin'* berichtet, 
i eckt sich ,m Wesentlichen mit den von den Korintheru aufgezählten guostisehen Lehrsätzen ; 
«■ *. A. H.lgeafeld, die Ketzergesch. des Urchristentums, 1884, S. 461 ff. 



\ 



— 19 — 

baren Anschluss weiter bemerkt: «Und deshalb haben die Bardesaniten diesem 
Briefe die Aufnahme in ihren „Apostel" versagt". Damit ist klar bezeugt, dass 
die Bardesaniten zu Ephrams Zeiten den Brief deshalb verwarfen, weil sie in 
den von Simon und Kleobius vorgetragenen Lehrpunkten das System ihres eigenen 
Sectenstifters wieder erkennen mussten.') Wenn die Bardesaniten selber den 
Briefwechsel als eine Desavouirung ihres Systems anerkannt haben, dann liegt 
es doch gewiss sehr nahe, hierin, in der Polemik gegen Bardesanes und seine 
Schule, auch die ursprüngliche Tendenz des Fälschers zu erblicken, umsomehr, 
als Bardesanes im 2. und 3. Jahrhundert der hervorragendste und dem christ- 
lichen Bekenntnisse gewiss gefährlichste Vertreter der Gnosis in Syrien war. Es 
kommt aber noch hinzu, dass gerade dann, wenn wir als den Gegner, auf 
welchen die Fälschung abzielte, Bardesanes voraussetzen, die Form der Polemik 
durch erdichtete Briefe aus der apostolischen Zeit 2 ) vollends begreiflich wird. 

Denn eben dies war die Methode der Bardesaniten, durch gefälschte, in 
bardesanitischem Geiste gehaltene Apostelgeschichten ihre Lehre heimlich unter 
das Volk zu bringen. Wenn wir auch nicht Ephräm's klares Zeugnis in seinem 
Commentar hierüber besässen, so würde schon der ganze Inhalt der unverkennbar 
bardesanitischen T hoinasacten a ) diese Praxis der Bardesaniten zur Genüge 
beweisen. Es hätte also in unserem Falle einfach ein katholischer Syrer die 
Methode der Bardesaniten in der Polemik gegen diese selber adoptirt. 

Auch die energische Betonung des Glaubens an die Auferstehung des 
Fleisches wäre gerade einem Bardesanes gegenüber völlig erklärlich, denn der 
hl. Ephram tadelt eben dies an Bardesanes besonders und wiederholt, dass er 

') Es ist also nicht ganz antreffend, wenn Zahn (Tbeol. Littcraturhlatt 1892, S. 193) 
bemerkt, dass „die Beziehung auf Bardesan erst von Ephram in den Text hineingetragen sei". 
Dies kann allerdings von dem ersten Satze („Dies ist aber"), nicht jedoch von dem zweiten gelten. 
In letzterem spricht Epbräm als geschichtlicher Zeuge. 

=) Dass der Verfasser den von ihm in den griechischen Paulusaetcn entdeckten und in's 
Syrische übertragenen Briefwechsel für echt hielt, ist zwar an sich wohl möglich, aber doch nicht 
sehr glaubhaft, weil er ja die Entlehnung durch eigene, beträchtliche Zuthaten erweiterte. 

>) Vgl. Lipsius, die apokr. Apostelgesch., 1883, I, 292 ff. 

3* 



— 20 - 



die Auferstehung dos Fleisches leugne.') Nach all'dem möchte ich es als genüge«! 
begründete Hypothese erachten, dass der apokryphe Briefwechsel in 
seiner syrischen Gestalt von Anfang an als Streitschrift, sei es 
gegen Bardesanes selbst, sei es gegen dessen Anhänger beab- 
sichtigt war. 

Ist dem aber so, dann kann die Fälschung jedenfalls nicht vor das öffent- 
liche Auftreten des Bardesanes fallen. Bardesanes ward i. J. 154 n. Chr. geboren. 2 ) 
Da er vor seinem 30. Lebensjahre doch kaum das nötige Ansehen besessen 
haben kann, um als Haupt einer gnostischen Schule aufzutreten, so dürfen wir 
als lerminus a quo für die Streitschrift frühestens die Jahre 180—190 ansetzen. 

Ungefähr in demselben Umfange wird die obere Zeitgrenze limilirt durch 
die Beobachtung, dass der Anordner des Apokryphons eine syrische Ueber- 
setzung des N. Test, bereits vorfand. Und zwar nicht bloss die Übersetzung 
der Evangelien in dem syrischen Diatessaron, auf welches III, 36 die Bezeichnung 
„das heilige Evangelium» hinzielt, sondern auch der Apostelgeschichte und der 
apostolischen Briefe. Es entstammen sicher zu identifizirende Grundstellen 
folgenden Briefen: dem Römerbrief, dein ersten und zweiten Korintherbrief, 
dem Galater-, Ephesier- und Philipperbrief, den beiden Timotheusbriefen und 
dem ersten Petrusbriefe. Aus solchen Entlehnungen würde nun freilich zunächsl 
noch nichts folgen, denn für diejenigen Teile, welche aus den griechischen 
Paulusacten stammten, waren ja die Grundstellen aus der griechischen Bibel 
entnommen, und für den Rest konnte der Syrer sie ebenfalls aus dem griechischen 
Texte zusammenstellen und ins syrische übertragen. Allein für mehrere dieser 
Grundstellen gestatten die Versionen den Rückschluss auf einen Wortlaut, 
der modern der Peschittha sich deckt, so: I, 2 (^ ); III, 2 (J^); 
- U-VoJ; III, 13 Hl, 85 (wenigstens für die Vorlage von L, L,,: 

Bs hatte so mit der Anordner des Apokryphons eine syrische Bibelüber- 

') Vgl. Schönfeider i„ Wetzer und Welte'« Kirehenlex., 2. Aufl., L, 8. 1999, 2002. 

^TtS t MCrX ' BardmneS V ° n E,lma ' 1863 ' S ' 80 ff - A. Hilgen fei d. Barde- 
saue«, J864, s. 69. 

') Vgl. Hilgen fehl, a . a. O., S. 11 ff. 



— 21 — 



sefzung vor sich, die meist — jedoch nicht durchgängig — mit dem Wortlaute 
der späteren Peschittha übereinstimmte. Leider aber versagt dieses Kriterium 
für eine genaue Datirung, weil es uns eben an sicheren Nachrichten gebricht 
über die Zeit, da die syrische Kirche die erstmalige Uebersetzung der apostolischen 
Briefe erhielt. Wir sind genötigt, uns mit dem allgemeinen Datum zu begnügen, 
dass es c. 200 geschehen sein möge.') 

Merklich später, als 200 werden wir jedoch die Anordnung und Verbreifung 
des Apokryphons nicht ansetzen dürfen. Denn am wahrscheinlichsten verlegen 
wir doch wohl diese Frucht antibardesanitischer Polemik in jene Zeit, da in der 
Kirche von Edessa die Häretiker von den Katholiken formell sich scheiden 
mussten. Als dieser Zeitpunkt aber wird gewöhnlich auf Grund einer Notiz bei 
Jakob von Edessa der Episkopat des Bischofs Palut, welcher ungefähr um 200 
Bischof von Edessa gewesen sein muss, verstanden. *) 

Allerdings will Zahn als die damals von Palut ausgeschlossenen Häretiker 
nur die Marcioniten fassen, nicht die Bardesaniten, „weil Bardesan und seine 
gleichzeitigen Anhänger sich schwerlich äusserlich von der Kirche getrennt 
haben.'' ') Aber auch wenn wirklich die Bardesaniten sich damals noch nicht 
von der Kirche geschieden haben sollten, so musste doch aus Anlass jener 
theologischen Streitigkeiten die Gefährlichkeit auch derjenigen Lehre, welche 
Bardesanes vortrug, zumal seiner Leugnung der Auferstehung, den Katholiken 
zum Bewusstsein kommen. Und gerade ihm gegenüber, der als Freund des Königs 
AbgarVm. gewiss eine einflussreiche Persönlichkeit, sicher auch als Dichter und 
Philosoph beim Volke hochangesehen war, konnte irgend ein Mitglied der 
katholischen Partei auf den Gedanken geraten, an Stelle des offenen Kampfes 
dem mächtigen Gegner durch ein gefälschtes apostolisches Sendschreiben entgegen- 

') Vgl. Zaun, „das ursprüngliche N. Test, der syr. Kirche" in „Gesch. des neutest. 
Kanons", 1888, I, S. 369—429. 

2 ) S. bei Zahn, Tatian's Diatessaron, 1881, S. 378 ff.; Tixeront, les origines de l'eglise 
d'Edesse, 1888, S. 140 ff. Die Stelle steht in ihrem syrischen Wortlaute bei W. Wright, Cata- 
logue of Syr. Manuscripts, 11, 1871. p. 600. 

3) a. a. O., S. 379. 



— 22 — 



zuarbeiten. Somit ergibt sich uns als wahrscheinliche Zeit der Fälschung der 
Episkopat des Bischofs Palut, die Regierung- des Königs 
Abgar VIII. Severus bar Manu, 1 ) in runder Angabe etwa das Jahr 
200 n. Chr. 



§ 6. 

Beziehungen zum Diatessaron und zur syrischen Uebersetzung der apostolischen 

Briefe. 2 ) 

Ist die dargelegte Hypothese, wonach der drille Korintherbrief um das 
Jahr 200 redigirt und in Umlauf geseM wurde, richtig, so müssen die etwa in 
dem Apokryphon enthaltenen Evangelien-Citate auf dem Diatessaron beruhen, 
denn dieses war ja um jene Zeit das officielle Evangelienbuch der syrischen 
Kirche. Die Stellen nun, die als Evangelien-Citate gelten können, sind folgende: 
III, 24 (Auferstehung zum Leben und zum Gerichte), 25 (Leugnung der Auf- 
erstehung), 26 (vom Samen, der in die Erde fällt), 29 (Zeichen des Propheten 
Jonas), 35 (Auferstehung der Toten), 38 (Schlangengezüchte). Unter diese* 
Citaten ist nur ein einziges, das sich in den bis jetzt bekannten Quellenschriften 
zur Kenntnis des Diatessaron nicht nachweisen lässt: III, 24 = Job. 5, 29. Alle 
übrigen lassen sich aus dem Diatessaron belegen: III, 24, 25 „dass keine Aul- 
erstehung (des Fleisches) sei«, kann der geschichtlichen Notiz über die Sadduz&er 

(Rhein A V G,UsCl ' nii ' 1 ***** als Regienragszeit dieses Königs die Jahre 176-913 
( ein. Mus., N. F., 19, 1864, „die Künigsnainen in den apokr. Apostelgesch.", S. 172). 
5 ) Bei Citation der Diatessaron-Litteratar gebrauche ich folgende Abkürzungen: 
A - Ephräm'B armen. Commeutar zun, Diatessaron (Venedig 1836). 

x, «■ „T Iüs,nger ' s lat - Uebersetzung des Comnientars (Evangelii concordautis expositis, 
Yenetus 1876). 

v p ' ateini8che Bearbeitung des Diatessaron durch Bischof Victor von Capua, od. von 

Rallke _( Co 'l« Fuldensis, Marburg! et Lipsiae 1868). 

barn, * * ™ A " "~ 

Text, UnL^l^t 3 ' * ™ * "'^ ^ ° f 1 * 



— 23 — 



entnommen sein, welche Matth. 22, 23; Mark. 12, 18; Luk. 20, 27, aber auch 
Apostelg. 23, 8 und L Kor. 15, 12. 13 steht. Wahrscheinlich ist jedoch die Stelle 
im Korintherbriefe Quelle des Cilates. Als Rede der Sadduzäer stand das Wort 
auch im Diatessaron: Vergl. E, S. 1 77 ; M, S. 193; Z, S. III; Ar, S. G0. — HL 26 
(„von dem Samen des Getreides .... dass ein einzelnes Korn nackt in die Eide 
fällt") ruht zunächst auf I. Kor. 15, 37, ist aber zweifellos auch beeinflusst durch 
Job. 12, 24. 25. Letzleres Wort siebt L, S. 125; Ar, S. 70; bei E ist es in der 
Erklärung übergangen. — III, 211 („ihr wisset von Jona, dem Sohne des 
Amataia" u. s. w.) geht zurück auf Matth. 12, 40 = E, S. 109, 110; M, S. 118; 

S. 61; Ar, S. 28; A, S. 222, 223. — 111, 35 („damit ich der Auferstehung von 
den Toten würdig werde") ruht') auf Luk. 20, 35 = L, S. 11 1 ; Ar, S. 60; 
A, S. 429. — III, 38 („ Schlangenbrut " u. s. w.) floss aus Matth. 3, 7; 12, 34; 23,33; 
Luk. 3, 7 = Ar, S. 7, 26; L, S. 39, 64. 

Damit, dass wir diese Stellen als Bestandteile dcsJDiatessaron nachweisen 
können, ist nun freilich für unsere Frage, ob der dritte Korintherbrief sie aus 
den kanonischen Evangelien oder aus dem Diatessaron geschöpft habe, noch 
nichts entschieden. Für die Lösung dieser Frage könnten nur solche Citate in 
Betracht kommen, die dem Diatessaron im Gegensatz zu den kanonischen 
Evangelien entweder nach Inhalt und Form oder wenigstens nach der formellen 
Fassang eigentümlich sind. Stellen der ersteren Art finden sich zufällig nicht, 
wohl aber aus der zweiten Classe eine einzige. Es ist Matth. 12, 40: Hier hat 
das kanonische Evangeliuni den blossen Namen des Propheten Jonas, ohne 
Angabe seines Vaters und ebenso auch E, L und Ar. Dagegen bei Aphraates, 
S. 222, 223, lautet das Cilat: „Wie Jonan, der Sohn des Mithai (Jbo p v Ja.) 
in dem Bauche des Fisches war drei Tage und drei Nächte, so wird sein der 
Menschensohn im Herzen der Erde." Und geradeso wird im dritten Korinther- 
briefe Jonas eingeführt als „Sohn des Amathia". Dass nun zwei Schriftsteller zu- 
fällig und unabhängig von einander das evangelische Citat durch diesen Zusatz 
erweitert hätten, ist doch sehr unwalirscheinlich und noch unwahrscheinlicher 
wäre die Annahme, dass etwa Aphraates hier vom dritten Korintherbriefe ab- 
') Wenigstens für die Fassung von A E, anders allerdings für die von Li Ln, worüber unten. 



— 24 — 



hängig sei. Die natürlichste Voraussetzung ist gewiss die, dass beide Schriftsteller 
ihr Evangelien-Citat samt dem Zusätze aus einer gemeinsamen Quelle geschöpft 
haben. Diese Quelle kann aber, da Aphraates seine Evangelien-Citate au,- 
schliesslich dem Diatessaron entnahm,') nur dieses letztere gewesen sein. Dass 
die anderen Zeugen für den Wortlaut des Diatessaron EL Ar den Zusatz nicht 
haben, kann eine ernstliche Schwierigkeit nicht bereiten, denn es werden doch 
wohl bei einem so häufig gebrauchten und darum gewiss vielfach abgeschriebenen 
Buche, w,e das Diatessaron war, sich verschiedene Recensionen herausgebildet 
taben. Wir nehmen es daher, als durch dieses Zusammentreffen des Aplu-aates 
m,t dem dritten Korintherbriefe erwiesen an, dass der Verfertiger des letzteren 
das Diatessaron benützt hat. 

Die meisten Bibelcitate im dritten Korintherbriefe sind den apostolischen 
Bnefen entnommen. Diese Citate stimmen, so weit wir auf Grund der Ver- 
tonen noch ersehliessen können, durchgängig mit dem Worthute der Peschittha, 
dre, Stellen aber weisen eine Abweichung vom Peschittha -Texte auf. Es sind: 
W , 3; 1. Kor. 15, 37; I. Pet , 3, 22. - R öm . lf 3 hat die Peschittha 
" T m "' ber V ° n de ' n bn letzteren Texte steht blos 

tZ^^ PeäChiUlia aber *™ dei " S — d <* Hauses 
lhl«i. n^-^ De »*» Zusatz La, las der hl. Ephram in seinem 

btf! t d ewe,ä ist vor allem der c — ■» »» ^ 

nee «o dre armenische Uebersetzung hat: f. ^ ^..) A ,„„ 

£ZJZ ^ »*« Würde „Elisabeth, deine Schwester". 

r er a r: r aus dem *— ^ - so - ** ** 

HarDat« *T£ ^ ^ ^ »Beide waren aus dem 

* " ' Dn Mar,a aus einem anderen Stamme wäre, so wäre 
') Vergl. Zahn, Tat Diatessaron, S M* <1~ t a 

«) Venedig 1836 S 8 Die 1 ■ • nente8t Kauous - *• S " 396 ff ' 

^ndig: A Stirpe Davidica. ' * UeberSetzu ^ (Venedig 1893, S. 3) nicht ganz Tofr 

') M- S. 16 a llztt frei:A.io 



— 25 — 



jenes unrichtig, dass es heisst „„aus dem Hause David's"" Auch der Apostel 

ferner bezeugt es, indem er sagt: „„Unser Herr Jesus Christus"", sagt er, „„war 
von Maria aus dem Geschlechte des Hauses Davids"". 1 ) Beide Citate, sowohl 
das aus dem Evangelium, als das aus dem apostolischen Briefe, finden sich, in 
auffallender Uebereinstimmung mit Ephram, auch bei Aphraates: „Und Joseph 
ward genannt der Vater Jesu, des Erlösers: und Jesus ward geboren von 
Maria, der Jungfrau, vom Samen des Hauses David's, vom Geiste der Heiligkeit, 
wie geschrieben ist: „„Joseph und Maria, seine Verlobte, beide») vom Hause 
Davids"". Und») der Apostel bezeugt: „„Jesus, 4 ), der Erlöser war von Maria 
aus dem Samen des Hauses David's durch den Geist der Heiligkeit"". 5 ) Auf 
demselben Vers des Bömerbriefes nun ruht auch eine Stelle des dritten Korinther- 
briefes: III, 5. Hier aber heisst es mir /• ^.uift „aus dem Geschlechte 

Davids", nicht {• »»«//* >^. u .p/, „aus dem Geschlechte des Hauses David's". 

lud sich nicht annehmen, dass der Text etwa nachträglich erst nach 

der ;u-inenischen Bibelübersetzung corrigirt worden sei, denn auch E L Ln 
stimmen hier genau mit A überein. Es fehlte also der Zusatz „des Hauses" 
bereits im syrischen Texte des dritten Korintberbriefes. Somit ist wenigstens 
möglich, dass der Verfertiger des dritten Korintberbriefes für den Römerbrief' 
einen syrischen Text benützte, der im Gegensatz zur Peschittha, so wie zu 
Ephräm's und Aphraates' Bibel dem Griechischen mehr confoim war und den 
Zusatz „des Hauses" Röm. 1, 3 nicht enthielt. 

Eine weitere Differenz von der Peschittha weist III, 2G auf: „Von dem 
Samen des Getreides und von den anderen Samen". Dieses Wort floss zweifel- 
los aus L Kor. 15, 37. Das Griechische laufet: yu/ivitv xöxxov, ei zü^oc,- airnu ij 
tivoz T&v Xoinwv. Die Peschittha zählt ausser dem Weizen auch noch die Gerste 
auf: „Ein nacktes Korn von Weizen oder von Gerste oder den übrigen Samen- 

') S. 17, 18. 

») Var.: „Beide waren". 

») Var.: „Auch der Apostel". 

«) Var.: „Unser Herr Jesus Christus". 

•) S. 472, 473. 



— 26 — 



arten«, und ebenso thut Aphraates.') Der dritte Korintherbrief aber folgt dem 
Griechischen, nicht der Peschittha. Doch kann liier bei der Bedeutungslos!^ 
des ausgelassenen Wortes immerhin ein sicherer Schluss auf die Beschaffenheii 
des zu Grunde liegenden syrischen Bibeltextes nicht gezogen werden. 

Anders liegt die Sache im folgenden Falle: l Petr. 3, 22 hat die Vulgatä 
n Gegensätze zur Peschittha den Zusatz: nt vitae aeternae haeredes efficereraur 
An dieses Wort klingt der Schluss von III, 36 „das ewige Leben werdet ihr 
erben« auffallend an. Dürfen wir auf Grund dieses Zusammenstimme,, I Petr 
3, 22 als Grundstelle voraussetzen, dann Hegt hier einer jener Fälle vor, in denen 
d.e synsche Bibel mit den abendländischen Zeugen der Textüberlieferung * 
sammengeht. Und zwar wäre dieser Fall insofern von besonderer Bedeutung, als 
er uns über die Peschittha „inausfüfirt, wob, gar in Jene Periode hinein, da die 
* sehen ün-tsten den ersten P-hnslaief eben erst in ihrer Muttersprache übe, 
kommen liatten. 



Der dritte Korintherbrief im Gebrauche der syrischen Kirche. 

Ansei!',', ''n' SV '!?:'" < "'' a " fe "" ' l,T temA >* '■■"'■< «*<M» l »''°"M'<* 
4 ° W - *. Tl,*,,,,,,. es der hl. K ,,„ in, 

1, : T* 5 '"' 1 " Sd ' ri " Stn " k - »»* "< K r Re ,„i, 

„n l, X K< "™""*»*» MM. kenn,,,, 7, ,„„ 

H i n! ick r; "? K " ri ** *> m, 6 ciüre •) A„cl, 

"•unack stimm dem bei«) Pop..:- i 

'• > Lain *«egeö findet die Identität der beiden 



') S. 185, 



Diatessaron. Dort heisst es K,, ™ ÜI * fc siel, auch in. Commentar zum 

-MfdMy«. « . ^ J . (,e ' Mu8 '»gw S. 119) vom Propheten Jonas: V . P ffü^k ». 
ans III, 30. " " ^ zn Gnlude Diese Worte stammen offenbar 

V Ge^ieMe ae S „eutest. Kanon, H , s . 
) Theol. Litteratur-Zeitung, 1892, S. 3, Anm. 2. 



— 27 — 



Stellen au moins douteuse.') Carriere's Zweifel teilen auch wir. Wahrscheinlicher, 
als dass das Citat bei Aphraates und bei Ephram ») — denn der letztere hat zweifel- 
los ganz dieselbe Stelle im Auge — aus unserem Briefwechsel stamme, möchten 
wir es finden, dass es eine Fassung von Rom. 1, 3 wiedergebe, die zur Zeit der 
beiden Väter in syrischen Texten vorlag und wenigstens teilweise noch in die 
Peschittha überging.*) 

Von Ephräm's Zeit an ist der dritte Korintherbrief auf syrischem Boden 
verschollen; in die Peschittha ward er nicht aufgenommen. Vermutlich isl seine 
Geschichte analog der des Diatessaron verlaufen, dessen Gebrauch im ö. Jahr* 
hundert von den kirchlichen Behörden förmlich untersagt und dessen noch vor- 
handene Exemplare grundsätzlich vernichtet wurden. 1 ) 

Ehe aber den apokryphen Korintherbrief dieses Schicksal erreichte, muss er 
bereits zahlreiche Abschriften erlebt gehabt haben. Lassen sich doch auf Grund der 
vier erhaltenen Versionen AE{J) LiL„ deutlich zwei Recensionen innerball) der 
syrischen Textüberlieferung unterscheiden. Auf der einen dieser beiden Re- 
censionen - S, ruht AE(J), auf der anderen = S„ ruht L, L„. Die Beleg- 
Stellen sind folgende: I, 15 las S, richtig L>^», was S„ zu UX- verderbt hat 
— I, 10 stand in S, JiU.^, in S„ Ji^. — Das geschichtliche Zwischenstück 
|| 5 i—r, f },it j n s„. — III, 1 hat Bi die aus II. Kor. 2, 4 entlehnten Worte vor 
die Grussformel gesetzt, S„ nach derselben. Auch die Präposition war beide Male 

1) a. a. 0., s. c, Anm. 4. 

2) Beide Citate sind oben, S. 24, 25, übersetzt worden. 

») Als die Vorlage zu dieser exegesirenden Debersetzung von Rom. 1, 3 dürfte eben das 
Evangelieu-Citat gelten, das Aphraates und Ephram mit nahezu wörtlicher Uehereiustimmung un- 
mittelbar zuvor anführen. Dieses Evangelieu-Citat aber kann doch wohl nur ans dem Diatessaron 
stammen, wo es vermutlich beim Bericht über die Reise Maria's und .Toseph's nach Bethlehem 
gestanden hat. Bei der Erklärung dieses Abschnittes fasst Ephram sich gauz kurz, geht aueh nicht 
auf Joseph's davidische Abstämmling ein, vielleicht eben deshalb, weil er den Text, welchen er 
an dieser Stelle las „beide waren aus dein Hause David's", schon vorher bei der Verkündigung 
angezogen und erklärt hatte. Auf das Diatessaron als Quelle weist wohl auch die Form, in welcher 
EphrBni bei Erklärung von II. Timoth. 2, 8 (S. 251, lat. Uebers., S. 260) dieselbe Stelle citirt. 

*) Vergl. Zahn, Tat. Diatess., S. 35, 110; Geschichte des ueutest. Kanons, I, S. 408. 

4* 



— 28 — 



verschieden: In S, stand ^ in 8a aber o. - III, 3 las S, richtig ^ was in 
S " m ^° versc hrieben war. - III. 5 hat S, den Zusatz „gemäss der Ver- 
heissung", den S„ nicht kennt. - III, 19 las S, einen Text, der die Grundstelle 
Kol. 3, 12 noch erkennen lässf, während in Sa irgend welche, nicht näher 
anzuheilende Textverderbnis vorlag. Denn zu Kol. 3, 12 ( a «Xd rZ ua ol- 
u-'P rve^Pf^) stimmen wohl AE r . v ,,,j;..p h% 

,13. ..ß,. IV „„„^, 7 , nkU Jü)er beide pnldenUam Letztepej 

Begriff konnte aus der vorauszusetzenden Grundstellc keinesfalls fliessen - 
Hl, 21 fehlen die Worte „durch die Krall Gottes" i» S„. Dass sie aber Ur- 
sprung!,* sind, beweisen die nach Vers 20, 21 gebildeten Verse 38, 39 In 
eueren stehen diese Worte. - h selhen Verse fehlt in 8 U die Bezeichnung 
der Lehre a verkehrt«. - III, 26 steht bei L, L u das Prädicat in der 3. PenZ 
e, A n E y das Verbum unterdrückt) in der 2. Person des Plural Der' 
Grund hegt wohl darin, dass im Syrischen ein Partium an Stelle des ver 

r l ^tzteres war in 

HM .«« ^ausgefallen. - „I, 27 zeigt Ä einen längeren (^,^,.„„,, / 

"i t IT / " ^ Sehle erweitert und 

Siffig r: t r r r des a ~ n t ^ ™ * b - 

...i^lautenden Zusatz'^ ^:: G r! nSa :7 U * »* * 40 

Vordersatz den *^JJ*J»^- ~ J 34 «** *" 
r-r»,,) an der in <? fl „ «cnnewig -^„„y,,^,,,,. 7 , jr^ .„ 

? « .7) au, aer in 6» fehlt. — jn «R mll) A 7 , . . , 

&^^^>~*+«~** 

* ipse inveniar) m ehr an Phil 3 , ' '" reSl "™ lione "»> rtu °™» 
-»eint darauf wück 2ug e„e„ Li Namen " iC " *" b * h " 

* ■* von _ S it^^*^" T > 
nungen der Schlangen (liU. oH , L 38 haUe S ' Zwei Beze,ch - 



— 2!» — 



/., 4 .... vr f, ;f '), während (/// genera viperariun, L« progenies viperarum) nur Eine las. 
— Die Beweise für die doppelte Becension der syrischen Ueberlieferung sind dem- 
nach so zahlreich, dass an der Thatsache schlechterdings nicht zu zweifeln ist. Inner- 
halb der beiden Becensionen lassen sich dann wieder Varianten beobachten, so 
IM, 11, wo L, die Grundstelle II. Tinioth. 2, 26 wie in der Peschittha las, nämlich 
n \ .V\y, während L„ (= E) die Präposition Ä jeßlaj*) voraussetzen lässt. Ungleich 
zahlreicher sind übrigens die Varianten innerhalb der Becension S h zwischen 
A und E. 

§ 8. 

Der dritte Korintherbrief in der armenischen Litteratur. 

Zur selben Zeit, da der dritte Korintherbrief in seiner Heimat einer allerdings 
wohl begründeten Vergessenheit anheimfiel, gewann er auf fremdem Boden 
neues Ansehen, in der eben aufblühenden kirchlichen Litteratur der Armenier. 
Im Jahre 405 oder 406 erfand Mesrop ein eigenes Alphabet für die armenischen 
Laute und machte sich, wie Moses von Choren berichtet, alsbald an die Ueber- 
setzung der hl. Schriften, indem er „alle 22 anerkannten Bücher und das Neue 
Testament in die armenische Sprache übertrug".') Diese Uebersetzung kann, 
da Mesrop des Griechischen nicht völlig mächtig war, ') nur aus dem Syrischen 
geflossen sein. Erst vom Jahre 432 an, nach der Synode von Aschtischat, ent- 
stand auf Grund eines aus Konstantinopel beigebrachten griechischen Bibelcodex 
jene Bibelübersetzung, die von da an officiellen Charakter trugt Ehe nun die 
letztere Uebersetzung gefertigt ward, muss der dritte Korintherbrief bereits in 
Armenien bekannt und im kirchlichen Gebrauche befindlich gewesen sein. Sonst 
wäre das quasikanonische Ansehen, dessen er sich nachweisbar vom 5. Jahrhundert 
an, wenigstens bei einem Teile der armenischen Theologen erfreute, schlechter- 
dings unerklärlich, da er doch offenbar in dem griechischen Bibelcodex, auf 
dem die officielle armenische Bibel ruhte, nicht enthalten sein konnte. Somit ist 

i) \\n P l„ \ß ...!/.,, neben **/»•'>"/ Hfo scheint Donpelübersetzung zu sein. 
») Geschichte Armeniens, III, 53. 

a) Lazar von Pharp, Gesch. Armeniens, Venedig 1873, S. 43. 



— 30 — 



notwendig anzunehmen, dass der dritte Korintherbrief vor dem 
Jahre 432 in das Armenische übertragen worden ist. Wahr- 
scheinlich bildete er bereits einen Bestandteil der alten mesropischen, syrischeil 
Texten entstammenden Bibelübersetzung, und wäre sonach als Datum seiner 
Uebertragung bereits das erste Jahrzehnt des 5. Jahrhunderts anzusetzen. Unter 
dieser Voraussetzung dürfte der armenische dritte Korintherbrief das einzige, 
auf uns gekommene Bruchstück der ältesten armenischen 
Bibelübersetzung sein. Gegen diese Argumentation scheint nun freilich 
ein gewichtiges Bedenken zu sprechen, nämlich der Umstand, dass ja die biblischen 
Grundslellen zum Texte der (späteren) armenischen Bibelübersetzung stimmen, 
also doch wohl letztere voraussetzen. Allein der Stellen, wo der armenische 
dritte Korintherbrief nicht zum Wortlaut der armenischen Bibel stimmt, sind es 
weit mehr. Es gilt dies für Eph. 3, 1; Phüem. 9 = III, 1; II. Kor. 2, 17; 
4, 2 = III, 3; I. Kor. 15, 3; Gal. 1, 17 - III, 4; I. Timolh. 1, 15 = III, «;' 
Rom. 6, 18. 22 = III, 9; II. Timolh. 2, 26 = III. 11; Gal. 4, 4 = III, 13; 
Kol. 3, 6 = III, 22; Matth. 12, 40 = III, 29; Phil. 3, 11 = III, 30; 
Gal. 6, 17 = III, 35. Wenn anderseits an einigen Stellen (Gal. 6, 17 = III, 34; 
Phil. 3, 8 = III, 35) Uebereinstimmung mit dem Wortlaute der armenischen 
Bibel vorliegt, so erklärt sich dies wohl daraus, dass zwischen der ersten 
und spateren Bibelübersetzungen der armenischen Kirche ein ähnliches Verhältnis 
statt hatte wie zwischen der Itala und der Vulgala des Neuen Testamenl,, 
-e der hl. Hieronymus den Wortlaut der Itala in, Neuen Testanu.de „ach 
Moghchkeit wahrte, ebenso werden auch die armenischen Uebersetzer den, 
mesrop,schen Texte gegenüber verfahren sein. Und dies um so mehr, als Mesrop, 
hochangesehen und von, ganzen Volke verehrt, damals noch lebte und die 
Vollendung des Werkes überlebte.') 

vnJT in Ä erhaUene armenische Text ** besten Periode der 

t ;r HCn " lUPratUr Skmme ' -ch der formelle Charakter der Heber- 

77 DieSelbG * näm,ich ' ™ ™ durch Vergleichung mit 

^nd^nstanren können, mitunter ziemlich willkürlich und ungenau, 

') Mesrop starb 441. 



jedenfalls der ol'ficiellen Bibelüberselzung methodisch nachstehend. Ks sollen zur 
liegrütidung dieses Urteils die Auslassungen gar nicht einmal betont werden,') 
allein der Uebersetzer hat offenbar wiederholt mehr paraphrasirt *), als übertragen 
und insbesondere gerne sich Glossen erlaubt, 3 ) einmal auch einen crassen 
Uebersetzungsfehler verschuldet. 4 ) 

Das älteste Zeugnis für die Anerkennung des dritten Korintherbriefes als 
eines paulinischen Schreibens lindet sich in der Geschichte des Agathangelos. 
Das Datum dieses Werkes, das den Anspruch erhebt, die älteste geschichtliche 
Schrift der armenischen Litteratur zu sein, ist freilich selir unsicher, denn wenn 
auch feststeht, dass Lazar von Pharp gegen Ende des 5. Jahrhunderts die 
Geschichte des Agathangelos gekannt und als das älteste armenische Geschichts- 
werk citirt hat, 5 ) so ist eine Datirung des Ganzen und seines Abschlusses doch 
wieder erschwert durch die zahlreichen Interpolationen, welche das Buch im 
Laufe der Jahrhunderte erfahren hat. Immerhin aber steht für die sofort zu 
nennende Belegstelle das fest, dass sie im 7. Jahrhundert bereits im Buche des 
Agathangelos stand, denn ein Schriftsteller des 7. Jahrhunderts, Theodor Khrlhe- 
nawor, beruft sich eben auf sie als ein vom hl. Gregor angefülu-tes paulinisches 
Citat. «) Die Stelle nun, welche bei Agathangelos dem hl. Gregor in den Mund 
gelegt wird, lautet: „Und nun sieh' du, was er (sc. der Teufel) sagte! Wenn 
ihr kostet, sagt er, so werdet ihr Götter. Die Gründe (sc. ihrer Weigerung) in 
ihnen und ihre innerliehe Selbstbeherrschung suchte er herauszureissen, damit 

') I, 8 ist der Nachsatz ausgefallen; III, i» das Attribut „allmächtig"; III, 10 der Genitiv 
„Chpsti" ; III, 37 der Satz „mit dem ist das Feuer" uud die Anspielung auf Epli. 2, 12 („Menschen 
ohne Gott in der Welt"). 

") So III, 8. 9. 12. 

«) So III, 7 ('it> ,/".•/'"■'/' ihH - 9 1 ±-".ir 8*"»«* A fii ;</""" "/■ 23 (g>>i 

tuMbkvhuüi)' 24 ('•'- /' mMimmvmmh jtvpfcjjVii /r/Z-jniiym u»n ifijgilfta^r) j 28 itltuptf tftuU). 

•) III, 32 lässt der Uebersetzer „die Gebeine des Propheten Elisäus auf den Toten 
fallen". Dass der Fehler nicht im syrischen Original gruudgelegt war, sondern einzig dem Ueber- 
setzer zur Last fällt, zeigt klar die Vergleichung mit E Li La, 

') Gesch. Armeniens, Venedig 1873, S. 1. 2. 

*) Vergl. unten. 



— 32 — 



er sie hintergehen und den Verheissungen entziehen könnte. Vielleicht sollte es 
ihm möglich sein, deren ') Stelle selber zu erben. Wie auch der Apostel Gottes, 
der geschickt und erfahren war in dem gottgegebenen Ratschlüsse — denn 
er sagt ja: „„der ruchlose Fürst, da er sich zum Gott machen 
wollte, legte Hand an und fesselte alle Menschen durch die 
Sünde."" Denn wenn er sie von jenen Gütern losgerissen hätte, dann sollte 
es ihm möglich sein, das Verheissene zu ergreifen. Jene aber, in eben dieser 
Sache hintergangen, kosteten. Und so übertraten sie das Gebot und wurden 
der Ehre, die sie Gott ähnlich gemacht hatte, entkleidet." ») Es kann keinem 
Zweifel unterliegen, dass hier der 11. Vers des dritten Korintherbriefes als ein 
echtes Wort des Apostels verwertet ist, und zwar, was noch besonderes Interesse 
verdient, in der einerseits verkürzten, anderseits geänderten Textgestalt, welche 
A im Gegensatze zu EL bietet. 3 ) Ausserdem finden sich bei Agathangelos noch 
zwei Stellen, die zwar keine formellen Citate sind, aber doch Kenntnis des 
Apokryphons verraten. In dem Gebete der hl. Hriphsime') heisst es: „Dabist 
es, der du deinen Knecht Jonas in die Abgründe der Tiefen des Meeres 
versenktest und ihm zu erfassen gäbest das Mass deiner Kraft. Und du befreitest 
ihn in einer die Gesetze der Menschennatur übersteigenden Weise, und führtest 
ihn von da wieder heraus, heil und ohne Verderbnis, und stelltest ihn dem 
Leben zurück. Denn nicht einmal ein einziges Härchen hatte sich 
von seinen Haaren losgelöst." Es ist möglicherweise der Schluss von 
III. 30, auf den diese Worte leise anspielen. 5 ) Noch deutlicher ist die Bezugnahme 

') Text: i-pu. „dessen". 

*> Veucdi S' 1862 > S - 214-215. Dieses Citat war schon Rinek bekannt, der es a. a. 0., 
S. 14, 15 anführt. Aber die Art, wie er die Stelle citirte, war so verworren, dass jeder Leser 
eher au die angeblich vom hl. Gregor herrührende Homiliensammlung (ed. Venedig 1838), als 
an die Geschichte des Agathangelos denken nrnsste. Die Fundgrube des Citate richtig gestellt zu 
haben, ist Carriere's Verdienst (vgl. a. a. 0., S. 6, Anm. 5). 

3 ) Es fehlt uml gteht * w m ^ nkf ( 

4 ) Venedig, 1862, S. 141. Die Kenntnis dieser und der unmittelbar folgenden EnÜetauttg 
m den, dritten Korintherbrief verdanke ich Carriere's gütiger privater Mitteilung. 

ODeehlässt sich auch an biblische Stellen, wie I. Sain. 14,45 ; II. Sani. 14,1 1 ; I.Kön. l,52deuke* 




auf den apokryphen Brief in folgender Stelle aus der „Lehre des hl. Gregor": 
„ (I o 1 1 sandte nun den hl. G e ist i n d i e J u n g fr a u M a r i a, und er nahm 
den Leib des Gottessohnes von der Jungfrau. Wodurch der Böse verderbt 
hatte, durch dasselbe Fleisch verdammte er die Sünden in 
dem mit Gott vereinigten Leibe."') Die beiden Verse III, 13 und 15 
liegen diesen Worten unverkennbar zu Grunde. 

Rinck nennt noch zwei weitere Zeugen : Theodor Khrthenawor aus dein 
7. und Nerses von Lambron aus dem 12. Jahrhundert. Von dem letzteren 
berichtet Rinck, dass er in einer damals, und auch heute noch ungedruckten 
(und desshalb mir unzugänglichen) Rede den Vers III, 0, also denselben, 
den auch Agathangelos anführt, als paulinisches Wort eitire. -') Besonderes 
Interesse darf das andere Citat beanspruchen, das von Theodor Khrthenawor. 
Der letzlere, im 7. Jahrhundert Abt eines Klosters zu Otnaragats, 3 ) verfasste 
eine polemische Schritt gegen die Mairagomier, eine häretische Secte seiner 
Zeil. 4 ) Der Text dieser Rede erschien zusammen mil den Werken Johannes des 
Philosophen 1833 zu Venedig. In dieser Schrift nun heisst es, S. 154, 155: 
„Nun, ihr Gegner, die ihr dem Truge nachjaget, indem ihr lobpreiset, den wahr- 
heitpredigenden Zeugen Christi, den seligen Gregor, um durch lügenhaftes Geschrei 
die verborgene Nacktheit zu verhüllen — durch eben sein Wort, das er an einem 
anderen Orte spricht, werde ich zeigen, dass eure Einfälle Schmähungen sind, 
für den vor allen des Lobes würdigen Gregor, aicht aber Lobsprüche! Denn die 

") Venedig, 1862. S. 287. 

') Rinck, a. a. (>., S. 16, 17. — Nerses, geboren 1168 zu Lambron in Cilicien, starb 1198 
als Erzbischof von Tarsus. Vergl. Wetzer u. Weite's Kircheulex., 2. Aufl., IX, S. 162—164. 
a) Vergl. Tschamtschean, Arm. Gesch., II, S. 361. 

4) Heber die Mairagomier uud ihre Lehre handelt K. Ter-Mkrttschean, die l'aulikiauer, 
Leipzig 189i$, S. 67 ff. Ter-Mkrttschean spricht (S. 69) die Vermutung aus, dass der Theodoros, 
welcher gegen die Secte schrieb, nicht der Khrthenawor, sondern ein anderer Theodoros ans dem 
9. oder 10 Jahrhundert gewesen sei. Ist diese Ansicht, die einer gewissen handschriftlichen Be- 
gründung nicht entbehrt, zutreffend, so ist natürlich unsere obige Datirung der Agatbangelos-Stelle 
(S. 31) entsprechend zu berichtigen. 



_ 34 — 



„rihota.. hochweiseu, christlich-gesinnten •) Patriarchen, die zu Nüüupohs ver- 
sammelt ,am, haben nur angeordnet, dass man zur Heiligung der Kirche die 
Briefe des gottpredigenden Apostels Paulus vorlesen solle in der Zahl von zwei,«) 
m! eins und vier. Und auch im modernen Schriftentume .st dieselbe Zu- 
mLuM* festgehalten. Nun aber hat der guten Lobes würdige Gregor das, 
was die Väter verschwiegen und die neuen Ucbersetzungen nicht aufgenommen 
haben, unter den biblischen Citaten aufgeführt, nämlich: „Der gottlose Fürst, 
da er sich zum Gott machen wollte, sagt der heilige Apostel, 
verpfändete') alle durch die Sünde.« Und das ist in die alten Bücher 
aufgenommen, nicht aber in die moderne Zusammenstellung.» Aus diesen Worten 
geht hervor, dass bereits im 7. Jahrhundert der dritte Korintherbrief in der ar- 
menischen Kirche vielfach für unecht gehalten und desshalb in die neu zu 
fertigenden Bibelhandschriften nicht mehr aufgenommen ward. Doch scheint es 
in den folgenden Jahrhunderten allmählich üblich geworden zu sein, den dritten 
Korintherbrief zwar abzuschreiben, aber, weil er von zweifelhafter Echtheit war. 
an den Sehtass des Neuen Testamentes zu stellen. Zohrab wenigstens, der in 
diesen Dingen gewiss zuständig war, bezeugt: „Diese Briefe (das heisst das 
Schreiben der Korinther und die Antwort des Apostels) befanden sich so 
ziemlich in allen Handschriften, in vielen, wie auch in den unsrigen, 
am Schlüsse der H Briefe, und in einigen in der Mitte, nämlich nach den beiden 
Korintherbriefen." ») Mehr als die Stellung des Briefes in den biblischen Hand- 
schriften dürfte zu Gunsten seiner Anerkennung seitens der armenischen Theologie 
ins Gewicht fallen das Zeugnis der beiden Verzeichnisse des armenischen 
Kanons, die sich bei Mechithar von Ajriwankh, einem Chronisten des 13. Jahr* 

') Wörtlich: „Die Christus angezogeu hatten." 

2) In der Handschrift steht „drei" #• Mit R"cht hat der Heiausgeher dafür »fH! 
„zwei" euiendirt, weil sonst die ganze Argumentation des Schriftstellers keinen Sinn hätte. 

3) ij pim Luit) nicht i/'uufLuy i 

<) Aasgabe der armen. Bibel 1805, Anhang, S. I. — Damit stimmt allerdings Eincksbe- 
merkuug a. a. 0., S. 9 nicht zusammen. Allein offenbar ist Zohrab der sachkundigere und dämm 
glaulm ürd i gere Zeuge. 



— 35 — 



hunderte, finden, und die dieser selbst einem älteren Schriftsteller, dem Johannes 
Sarkawag aus dem 11. Jahrhunderl entnommen hat. In beiden Listen 1 ) sind drei 
Koriniherbriefe genannt, und zwar ist der apokryphe dritte Brief zusammen mit 
den zwei kanonischen Korinthorbriefen aufgezählt. Es ist wohl anzunehmen, dass 
bei einigem Forschen sich noch weitere Spuren des dritten Korintherbriefes in 
der armenischen Lilteratur entdecken Hessen, aber voraussichtlich werden auch 
fernere Entdeckungen den durch Theodor Khrthenawor bezeugten Thatbestand 
nicht umstossen, dass der drille Korintherbrief in der armenischen Kirche, 
w eil er i n d e n g riechischen Handschriften fehlte, unbestrittenes 
Ansehen niemals besass, elwa die kurze Periode abgerechnet, welche 
zwischen der ersten (mesropischen) und der späteren officiellen Uebersetzung 
der Bibel lag. 

§ 9. 

Der dritte Korintherbrief in der lateinischen Litteratur. 

Kenntnis des dritten Korintherbriefes bei irgend einem lateinischen Schrill- 
steiler aus der patrislischen Zeit, oder aus dem Mittelaller lässl sich, bis jetzt 
wenigstens, nicht nachweisen. Das einzige Zeugnis für die Existenz des Apo- 
kryphons innerhalb der abendländischen Litteratur leisten die beiden, jüngst 
entdeckten lateinischen Lebeiselztingen. Dieselben sind zwei selbständige, 
unabhängig von einander entstandene, jedoch auf derselben 
Uecension des syrischen Textes ruhende U eb er tragung en. '<) 
Keine von beiden ist jedoch durch einen in der lateinischen Kirche geborenen 
Schriftsteller gefertigt. Nicht ein Lateiner, der des Syrischen kundig war, sondern 
ein Syrer, der lateinisch verstand, muss der Ucbersetzer gewesen sein. Dies folgt 

') Die beiden Listen sind aus Brossefs Histoire chronologique de Mekhithav d'AIrivank, 
traduit de l'armenien, St. Petersbonrg 18fc9, abgedruckt hei Carriere, a. a. Ü., S. 7, nud aus- 
führlicher bei Zahn, Forsch, z. Gesch. d. neut. Kau., 1893, V, S. 149 ff. — Johannes Sarkawag (das 
ist der Diakon) starb nach Tschamtschean (Arm. Gesch., HI, S. 41) im Jahre 11-29. Den anderen 
Schriftsteller, Mechithar von Ajriwankh, kennt Tschamtschean noch nicht. 

») Vergl. oben S. y7ff. 

5* 



— 36 — 



aus dem lexikalischen Bestand dar Versionen, die für ganz geläufige theologische 
Begriffe öfters nicht den in der Halft und Vulgala gebräuchlichen Ausdruck 
wählen. Für den erstentdeckten Text hat dies bereits Zahn nachgewiesen.') Es 
gilt aher auch für den zweiten, nur hei dem letzteren mit der Modification. 
dass der Ueberselzer zwar sicher kein Lateiner, aber wahrscheinlich auch kein Syrer, 
sondern ein des Syrischen und Lateinischen kundiger Grieche oder etwa auch 
ein mit dem Griechischen mehr als mit dem Lateinischen vertrauter Syrer war.') 

Zahn sprich! die Vermutung aus, dass einer der zahlreichen im Abend« 
lande ansässigen christlichen Syrer 3 ) durch die Uebertragung des Briefwechsels 
der Neugierde lateinischer Kreise, die er auf denselben aufmerksam gemacht hatte, 
Genüge geleistet habe. 1 ) 

Die Zeit der Uebersetzüng lädst sich nur insoferne bestimmen, als sie kaum 
später, denn im 6. Jahrhundert erfolgt sein kann. Denn jedenfalls vom Beginn 
des 5. Jahrhunderts an war ja der apokryphe Brief aus der syrischen Bibel aus- 
geschieden worden. 

§ 10. 

Anklänge an den dritten Korintherbrief in der griechischen Litteratur. 

Kein einziger der griechischen Väter verrät Bekanntschaft mit dem apo- 
kryphen dritten Korintherbrief. Wohl aber weist eine ursprünglich griechisch 
geschriebene, jetzt nur mehr in syrischer Uebersetzung erhaltene pscudonyme 
Schrift ganz unverkennbare Berührungen mil dem Wortlaut, des drillen Korinther» 
hriefes auf: Es ist die „Didasealia, das ist die katholische Lehr* 
der zwölf Apostel und Jünger". 5 ) Diese Schrift enthält ein Capitel über 

') Geschichte des nentest. Kanons, II, S. 1018, ausserdem Tlieol. Litteratnrbl. 1892, Nr. 1% 
») Vergl. oben S. 10, 11. 

s ) Vergl. Zahn's interessanten Exeurs Uber die syrischen Colonieu im Abendlande : Gesch. 
des nentest. Kanons, 1888, I, S 415 ff. 

«) Gesch. des nentest. Kanons, II, S. 1018. 

s ) Der syrische Text ed. in Didasealia anostolomm syriace, Lipsiae 1854 (von P. de 
Lagarde). Ueber die Schrift selber handelt F. X. Funk, die apostol. Constitutionen, 1891, 
S. 28-75. 



— 37 — 



die Häresien, worin als die frühesten Häresiarchen genannt werden: Simon 
und sein Genosse Gleobius. Ausser ihnen seien noch andere Irrlehrer aufgetreten. 
, : Es ist aber", so heisst es dann wörtlich, „ihnen allen Eine Regel auf Erden: 
des Gesetzes und der Propheten bedienen sie s : ch nicht; und Gott, den All- 
mächtigen, lästern sie; und an die Auferstehung glauben sie nicht".') Die Ver- 
wandtschaft dieser Worte mit dem drillen Korintherbrief ist unverkennbar. Auch 
dort erscheinen als die Irrlehrer, welche die Korinther verführen, I, 2: Simon 
und Gleobius. Und als deren Lehre werden I, 10-12 gerade die drei Punkte 
hervorgehoben, welche die Didasealia aufzählt, und zwar in der gleichen Reihen- 
folge, und beide Male an erster Stelle. Darin zeigt sich eine Abweichung, dass 
die Didasealia die directe Rede durchgängig in blosses Referat umgesetzt hat und 
dass sie im einzelnen bei dem ersten Punkte ausser den Propheten auch noch das 
Gesetz nennt, bei dem zweiten Punkte den Inhalt der Lästerung nicht ausdrücklich 
angibt, beim dritten die Auferstehung ohne den Beisatz „des Fleisches" anführt. 

Diese Abweichungen sind sämtlich so unwesentlicher Natur, dass sie der 
Annahme einer gegenseitigen Verwandtschaft zwischen beiden Schriften nicht im 
Wege sieben. Wenn wir nun dieses Verwandtsehaflsverhällnis dabin bestimmen 
wollten, dass einer der beiden Schrittsteller die Worte des andern entlehnt 
hätte, so könnte als Entlehner nur der Verfasser der Didasealia gelten, der 
die directe Rede seines Originals in die indirecte umgewandelt hätte. Sollen 
wir also annehmen, dass der Autor der Didasealia, der in der ersten Hälfte 
des 3. Jahrhunderts schrieb*), den dritten Korintherbrief ausgenützt habe? 
Zahn lehnt diese Annahme ab und entscheidet sich dafür, dass der Verfasser 
der Didasealia nicht den dritten Korintherbrief selbst, sondern dessen Quelle, die 
-j)d^si<; IlaöXou hier ausgeschrieben habe. 3 ) Hiefür scheint in der That noch ein 

') Ed. Lagarde, S. 101. Erstmals hat die Beziehung dieser Stelle znin dritten Korinther- 
brief hervorgehoben Zahn, das Evangelium des Petras, 1893, S. 60. 

2 ) Vergl. Funk a. a. O., S. 54. „Es darf hieuach als annähernd sicher gelten, dass die 
Schrift vor der Mitte des 3. Jahrhunderts entstand und als ziemlich wahrscheinlich, dass sie noch 
dem ersten Viertel des Jahrlmuderts augehört". 

3 ) Zahn, a. a. 0., S 60. Zahn macht S. 80 noch eine weitere Stelle in der Didasealia 
namhaft, an der die letztere ihre Verwandtschaft mit dem dritten Koriutherbriefe durch die Ver- 



— 38 — 



besonderer Umstand zu sprechen. Die Didascalia bezeugt, dass die Häretiker 
sowohl Gesetz als Propheten verwerfen, üies konnte nun von Bardesanes nicht 
ausgesagt werden, da dieser nach Ephräm's Zeugnis das Gesetz Mosis nicht 
verworfen hat 1 ) Dass Bardesanes auch die Propheten anerkannt habe, sagt 
allerdings Epiphanias ausdrücklich.') Und es mag dies insoweit richtig sein, als 
er die Propheten nicht principiell ablehnt«-, dass er aber gegen prophetische 
Stellen, wie z. P». Isaias 4», 7, die sein dualistisches System schlechterdings ver- 
urteilten, nicht formell opponirt haben sollte, ist doch schwer glaublich, Hat 
aber Bardesanes das Gesetz Mosis anerkannt, dagegen die Propheten wenigstens 
teilweise verworfen, so konnte als seine Lehre nicht angegeben werden, man 
dürfe das Gesetz und die Propheten nicht annehmen, sondern nur: „Man dürfe 
die Propheten nicht annehmen". Dies und bloss dies berichtet in der That das 
Schreiben der Korinther über die Lehre des Simon und Cleobius. Ich nehme 
daher an, dass die Didascalia hier die Quellenstelle (rbv vöfiov xai roüc npo^w:) 
vollständig herübernahm, der Anordner des dritten Korintherbriefes aber dieselbe 
seinem speciellen Zwecke entsprechend kürzte und tov vo/tov absichtlich unter- 
drückte. 

Ein förmliches Citat aus dem dritten Korintherbriefe in einer gricchsclun 
Schrift liegt also auch hier nicht vor. 

MltttOtag der griechischen P,mlusac,len verrate. Diese Stelle handelt von der ToteneroecknBf 
durch 3m Gebeine des Propheten Elisäns (Lagarde, S. 119), auf die ja auch der dritte Korinthcr- 
hricf III, 32 als einen Beweis fltr die Auferstehung der Toten sich beruft. Allein die Hcziehmig 
zwischen beiden Stellen ist doch eine zn äusserliche. als dass sie ein wirkliches Abhängigkeits- 
verhältnis beweisen könnte. 

') Bei Hilgeufeld, Bardesanes, S. 65. 

2) Bei Hilgenfeld, a. a. 0. 



Zweites Capitel. 

Die altarmenische Uebersetzung des dritten 
Korintherbriefes. 



Die nachstehende Ivlilion ruht auf folgenden Handschriften: 
S = Handschrift von Smyrna, erstmals veröffentlicht von David Wilkins 
1715. Ich kenne den Wortlaut dieser Handschrift nicht unmittelbar, sondern nur 
durch die Varianten, welche die Gebr. Whistou ans ihr anführen, und durch die 
beiden lateinischen Uebcrsetzungen. welche Fabricius im cod. apocr. Novi Test., 
Iii, S. 668—670 (von Wilkins) und 681—683 (von Lacroze) bietet. Der Text 
von S enthält nur die Verse I, 1 — 16 und III. 1 — 10. 

M «= Handschrift von Aleppo, abgedruckt in der Moses-Ausgabe der 
Gebr. Whiston.') 

P = eine Pariser Handschrift, dieselbe, welche auch den Gotnmentar des 
Johannes Kachik Orotnethsi enthält. ") Die beiden Briefe stehen auf Fol. 69 — 72, 
und zwar das Schreiben der Korinther nebst dem geschichtlichen Zwischenstücke 
zweimal nach verschiedenen Vorlagen (P; und P«). 

V, = eine venetianische, nicht datirte, aber von Rinck als die älteste 
unler den von Zohrab (ad hoc) benützten Handschritten, bezeichnete Handschrift. 
Auf ihr ruht nach Rinck's Zeugnis die Zohrab'sche Ausgabe des Apokryphons. 3 ) 

') Vergl. oben S. 1. 
s) Vergl. oben S. 6. 
3) A. a. 0., S. 7. 



- 40 



V Ii— 17// = sieben venetianische Handschriften, die Zolirab nacli Rinck's 
Angabe ebenfalls benützte. In einzelnen Fällen lässt sich nach Rinck's Ueber- 
setzung die aus ihnen geflossene Variante i'eslstellen. 

Diese armenischen Handschriften teilen sich in zwei Familien, nämlich 
einerseits: SHPV. C (das heisst die eine oder andere von Vu-vui) und anderer- 
seits Vi K,, 

Hiezu kommen als weitere Hilfsmittel zur Herstellung des Textes: 
7<; = Commentar des heil. Ephram nach der Ausgalic von Venedig 1836, 
Die Lesarten von E stiinnien meist zu denen von Vi und bezeugen damit 
deren innere Güte. Doch ist hiebei in Betracht zu ziehen, dass aller Wahr- 
scheinlichkeit nach der armenische Text des ephräiuischen Connnentars nach 
einer mit V, nahe verwandten Handschrift des dritten Korintherbriefes corrigirl 
worden ist. Aber auch so behält das Zeugnis von E doch noch grosse Be- 
deutung, weil die der venetianischcn Ausgabe zu Grunde liegende Handschrift 
bereits aus dem Jahre 1)99 stammt, also der andere, copirte Codex, der selbst- 
verständlich noch älter sein müssle, immerhin ein recht hohes Alter aufweist. 
</ = der Commentar des Johannes Kachik. 

Li = die lateinische Uebersetzung in der Handschrill von Mailand. 
L„ = die lateinische Uebersetzung in dem Codex von Laon. 
Für Anordnung des armenischen Textes sind folgende Grundsätze mass- 
gebend gewesen: 

1. Wo nicht die Varianten der Recension SHP, sei es durch innere, sei 
es durch äussere Gründe als die besseren bezeugt sind, wird der Wortlaul von 
V, zu Grande gelegt, da zu Gunsten dieser Handschrift und der durch sie re- 
präsentirten Recension das Zeugnis von E in die Wagschale fällt. 

2. Trägt von zwei armenischen Varianten die eine mehr syrisches tiepräge, 
so gilt sie als ursprünglich. 

3. Wenn bei den biblischen Grundslellen von zwei Valianten die eine 
mit dem Wortlaute der armenischen Bibel harmonirt, die andere davon abweicht, 
so hat letztere die Vermutung der Ursprünglichkeil für sich, die erste.«' aber 
gilt als spätere Correctur. 



-11 



4. Dielen EJ einerseits und L, L„ anderseits unter sich abweichende Les- 
arten, so ist ceteris paribus die von EJ bezeugte vorzuziehen, weil EJ A ein 
und derselben syrischen Recension angehören. L, und L„ sind erst in zweiter 
Linie zu berücksichtigen. 

f>. An nicht wenigen Stellen fehlen bei A in sämtlichen Handschrillen 
einzelne Worte, die gleichwohl durch die Uebereinstimmung von E L, L„ als 
ursprüngliche Bestandteile des syrischen Textes bezeugt werden. Die grössere 
Wahrscheinlichkeit spricht nun zwar in solchen Fällen dafür, dass solche Worte 
entweder in der syrischen Vorlage des armenischen Uebersetzers zufällig nicht 
standen oder von letzterem, sei es übersehen, sei es absichtlich übergangen 
wurden. Sie wären sonach bei der Restitution des armenischen Textes von 
diesem auszuschliessen. Da aber doch noch die Möglichkeit bleibt, dass sie schon 
frühzeitig, ehe die jetzt nachweisbaren beiden Recensionen der armenischen 
Ueberlieferung sich gebildet hatten, wieder ausgefallen waren, so setze ich sie 
zwar in den Text, mache sie aber durch eckige Klammern als zweifelhaft kenntlich. 

I. 

r» n b a f& 4 n p ii i& ii s h n 8"u un- u n k p f un-ufbiuv <nuhinu') 

1 . j | ml. ijiu, Inn Li ii^i fl'h'l 'liiftii itpjlßnäfltp | i \*iitj''lnm , \.i [-in Jim , (J. / /, ijijij im I. t 
*t-"/''t"i'f'* '"" "|#«/y/#", l.ijfiitjji ji % S4/' I ""f"/ 1 - '• 



') TtiX Vif 8 M"" '//'' l|"/»^'/^ uiiji »'/ um 'IpwiyHM; }f ft)wji y/r? \\t,,!. ifmi'h'him kpfafnt-i um. 
l t\uii tjim tun itilfl. ittpi (si(') /' \\tt[i'li(t1 tittji ntf • /' fahitit/ft) \yi[i'li[il ihi/i ni/ jitu^uSbuif/lg [Pll •> '''//'//'' MTU 
"|«i*f tjiiu tun uipLtui ; \ ij/ .fitu'^tulitujfiij tun '1|im. tjtm Will mpkmn ' V'vtll I'.' 1 niu^uihnij * ( J ... . ijuu 
um lunl. itii . 

l. »/>: Ha IIP E; Vi »pp- — t t>m*&**i ita Vi Li (Daphinus) Ln (DaplmsO; SJI'u t. JWi.au. 
P^i.jp.nu- PityM-dHtaw*. ~\fpn^ l nu:iio.Vi SHPLi (et Eubolas) Lu (et Zeuon et Eubolus). — 
.|:../.7.„%i ita Vi-, Li Ln Xeuou; S II P Vx \,nJh,,nu • (Vit • • • k-pfonity, .f>»^>«?>, 

"l,/. .//.7,„„ Li 'y i hilhun'u' tunS). — l.qpuj/p: ita E S H P VfB Li; Vi i <?//• Jl, P L •- "■«-' •»•upui'lifc lu 

h,hiih[i/,j- ,/„ ry „,„,/.,„. /. gt/ii ita Li Ln (in domino); E >"kf, Vi /• fjp/utmmm Q^imt-m 
SHP Vu om. 

6 



— 42 



II. Tim. % 18. 2. lV2f> '«^«V fyf'" 1 *#* Z 1 'I»/'V J "" , ■*«»* fct «.„„„A/.*/, 

^„„^ anJmhg ^,,„ „•..,., ^puiuinLpn^ I. . .uupnlj.ulil. p.j, : 

3 . ;>,./'",'/ /■'"'••/','/ '/'-/'",'/ 7 '" /•'':/'"/'''' •i , "V'"l"' v-,,.,.//,/., ■■ 

4. <>/, /, ././.•/, , v /./</■/-./' /»"'!/' TU""il'"l' f»«**"« '■• "' ./".'//".'/ •""•»(>'■/",■/ ■■■ 

I. Cor. 11.2. 5. „.ju^uJ, up.„I..Q., l.fJL "p &Lf 4'^ % (*fWP "V AVt A * "!l ' 

^mummmtn V/ upu-^l. gm^i 

Pliil. 1. 2t. 6. p,„, /v juyuJpL] jyj ,„,„,,.11.,,,,,, t&f $/./', ■//■ < •!/•''■; ■/ '■ » '/ ••• •f"'t" l '""l r '"l 

.11, i, l,n, tlju iiui'ht, iii.V Ji ./>/.'/> /i" /','/"'.{' '• 

7. QjM i/,.t, [,l n,/ ,/.,.i/./...i/ii.I//i ./ fil.nf/ifi um Jtf i/i.ii.ii/ i/'l' , I. i QuitT q.ltL p'/.fi'lip'l, pul/ 
ifiin,ifiiitjiii/,p mit tili if I, 1,1, "f/'p • 
A.t. ap. 12, fl. 8. Wkg V'" /' ,S'./'i [JI. < ••(•••iL- ,/"</»>'///». /.I fii'l, ;)•••;}•••• ^•/.i-i'/lil.„i / , l./JI. 

ijipljl. tiitf i, t p/,i, /' -\f' Ii mif tu'ltttpp' j.'h , ...... 

2. fc/.,«.. ita 7/ 75 P (t/.»»«.«) Li (viri dno) X// (duo); Sil om. — W* 1 ' 7/ UA-ßft. - 
■bLti X/ Ln qnidam. — i| 7 t»^./in..! ita Li La (C'leobins) ; Fi r *ivt'»r"«* : f \\i«irh" 
II Vx \\"L»r S Lacrozc- \\qupk»" , Wilkiin I|7<"//'A"": Pn Vvu l|7t/»t»»; 7'/ l|'/t«£». — 
»»»«.Uii ita Sil Fi X; (pervertunt) £n (subvertnnt) : Fj vt a "*V (= Vers. Arm.) — </■«»- 

iy«/ fNtf : I / \pii,u,i,t . 

4. £ »^t ita 77F/ ; 75P A ^i^. — t-ppL^' ita F/ 75 Xf iw (nuuqnam) ; om. 
HSP. — Vi tfuifbufpup. — ,/'v/;",v **"* "t^ßfi ' ita 77 JT; TV ,/<v//»^ "!/''*/"«'/ : ^'./"'//".v '"""'J''''"''' 

5. HPVx: r-»w u,,., : .„+. _ F; om . /./3t (77 P// AH). — <■/» AV ! H p W* ~~ ' A ~ 
Hf* 1 ita S II P Vx Lu (accepimus) : F/ E p^-inp (Pn (^gv^ »/" A^v. 1 IIP ve' ' 
Pn ungu&t, ■ Vi %„ a ui%i% r . un,. — uf^Lgutp, ita S IT P Vx J; Vi E L i (cnstodinins) : ■v»'S'"5" 

6. 7f7> jiujuiP . _ ita SHVxELn (nostri); om. F; 7'. — TV <V-V- '/"'-' ita 
F/ rel. om. — M' om. 77P. — p ^ii. ita SHPELu (a te); om. F/. 

7. uipij. - nuuiniqi,: ita SHPVx \ Vi uipn Ipii'l' upl.u'i jm um üha . 

8. PL — p4.gt 9 i ita F/ 75 4...^ (,./,; /..Ai«,,) J (,/»/«&<>• A»/" * 
J"'.»*" L P-i"^»,-/) 7w (sicnt adapertum est Theonae) Ln (quomodo Atheonae manifestatnm est); 

S II PVvm y t ^t « juiju'/mi pf, L % (]>! jtmm&m.P'lmnl&\ gm g,ui , /.< Sra^m <A/'v'- "W • • • — 

'•AU — u/ii^p/A/ih : ita F/ X; (qnoniam liberavit te dominus de manu inimici) £rf (quod te 
dominus de manibus inimici eripuit); 75 J tu ,/ T / / /.,„ v 7J ,i 7 .£,,/,.,.„„„ /. il.n.ug u!uu,p ^-o^AV' 

(J 4<pl(Lu, g a^kq^glp /, itn.*,g) - ; S H P Vflll •{■pl{l. <;., .,.11.,, ffcf /, Al.n uig „Aoppipi \ Pll-1'«-- 

rfH»)j in fine add. 75 u,n_ u , n Lu, g um. ^„„r p„ Ln p 1P l. ,„„ X/ add.: peüm«! 

nt rescribas nobis (X;/ add.: ita et nos credentes in domino). lüde patet periodi finein (sc. fore 
ut auf venia« aut scribas) in verstau Almena ab initio excidisse. 



— 43 — 



0* I/' /*V/ ftutifg 'i'itiijiu i/tifu/{ij>, ifuf tuutfb 1*1 iii um ifut'ifl/h , uißu$Mjt;a \ 

10* i£b UfiMtptri f UtulA f rjifti/fiij ittfif t i/r* ji'li if w 'li f. f : 
11* I." yl^ lMHIW it'b miif/l. in J!,'>- in !j tu f ; 

1 £j * I,*' 'V /'^ /" i""t-'ft tfnifttfhnj : 

13« I," fzitiut- tjtfiiifirf'fs tMsuirh utnfrtfir £ruߣ t j\\iiuttit »S /y : 

14* I/' /» f{ni tif w \\" ■"fif' mi/iif/ &%Srttl£ imi'ul.'li ij\\jtiitit Ii .\\^ijiu,iti>ii t/uäpt&Hiß 1 

15* I/' 7""A"«/'>» tvptufiuih ititiL'*i Qu uiinKiiß i tiifi -^fif. im in ff int j n • ptu tili i 

16. Cr/ '//•"://'• •/";//•! //i,i/?/,,i ■^•i.iim'lil. , lim Jttfj ,//i Hin in hg ., 111/(1) m~ 

'['['"(') I* Ii" 1 , 1 /,'!!' ^mt^uaau \\n,?h[t) lugt ug t Li 'lingtii jjnltii ,1 11t [tl p.'h't. 1 1 Ulf in gni'fiif pi/ii/hnt ~- 
[,} l.iu.lp iitill.'hhgni'li [tmij will n tili, I, inj ill, ,nl l, 11g [1 . \\'/? /I',' f' 

9. fr«-i S II P Vx A"4 (X/ enim; Xf/ autem). — (>»V — Jnm,pps ita SHPVx-, Vi puAm 
.i;,,,,,.,,, /.) i.„i'i, .unbiujii-, E puätp ii:,ptp {Li X// om) • — f»/» > ita F/ 75 X/ X// (quae); SHPVx 
<//>. — Fi «""MSri — ti_ n< unLguA,h%: ita F/ (»Loni gui'bfii'b) EL/ Lu (dicuut et doceut); 
om. S77P. 

10. iL' ita F/ 7i; J t; HPtpL "} t- — ita F/ 75 X/ (inqniunt) X;/(negaut); 
um. SIIPJ. — aifiupauipLu'ii : II Juipr,uipLu. — ita Fr EJLi (credi) 7>//(uti); 

.9 77 P p'l.p i.u'lm. , (Vi (Äß L^tm^p) . 

11. .,(><».«-«.&: ita 577 P 757; F/ 0.«""' • 

12> Ita SHPVxE (t>- imM jutpin-Pliuii JlnpULn,) Jj] (ueque esse resurrectionem 
earnis) X// (nec anastasiin futuram carnis); Vi ti_ ni _ uiuk'u ju.pi,. p fn-i, ./„ 7 ,,7/,, w ,u.„i. t „ }l J kt. 

ni juipm p [n^i ill, ii !•/"</ 

13. EineudaVI : *9 A». .,i/7up.,^. pliun uuilAi uuiUnflLui, \\mniti «V/»/: // /'/ /.< « ^ pliuit^ 
i,tlüipi,'ti iiuil,nbf,Hi, jy^tiutnt ttn, \ Pf, lii^ 11, püiui. t,iliiipifii ujutäi uutl.nSl.tu, [^mwmi A nf ; ^ /.». 
j'l,,,,, t,it!u,ii,'l. um/, i,,M. Iii, j\\iiiu,t. ,S it, ■ I / /■. /, , i,tliii,n,*1i Bwtl pl.tu. tnnl. t. ,„, jW„u,t,i 

14. 77 PJ Lu.uL-u. — .unlfb, ita Vi 75; S777 ) «»../.i. 

15. Pn quiflutup^. — P; uipuipu.li ii . — m>t&< ita SIIPJ; Vi E umifii. — i\ tun in & nj 
ita F/ #P; 777 €/ i>u.». * w . — P,/J mpLm.. 

16. b V ufjp, ita SHPVxJLi Lu (frater); om. F/. — guAip-u-. Ii uAAp. (Pn f..f)«i 

jin'l.Ä/i'li) . //,/ jfiifii.pinP fu ji . j,i,,iii: II jii,,i, . Pll jutlitiptlttm . F/ tll-p'l !'.,,[ih . 

[• SLpi ita SHPVx Ii (vale in domino) X// (vale iu domino semper); om. Vi. 



6* 



- 44 — 



II. 

1. Y,n [>% , mmpuA ,/(.> ...yfill, ..„.plp... ,,.j_p f. ,pu..fi..^,'h $>/•//...(/..,,,,,/' \,}.tpl. „/,„„,, /,, 
S/"./"'" ■ 

2. b/7'/" »'» '/",'/''' p-—-i{P-% "1»" '/«» i [il l.njl.in l.i /.'r.p'i, f, //,,,,,/,,//,„ l^i ,/,„„'/, ||,„,„^ 

•">•''■/• f/I-"{/ • l'.„pi,/,i./,i„'l,p Ifln.Q'll , /'pptl Jim il/lliu/ ?,,/?// ,///,„„/,, ,'/,„'/, , /./ «ItLf ,nn'l,,,, Jm& 
I' tiihfiijtt , y'Y' /"' ""- 1 

'ri'ii! "i, ti' ^* '•" ""'4 /"'/'"/ • /V/''" A". /"" kp pk& i t/M </.»/» ,v.«? /. „y /,/, , /., gfc^ s'- •"»''< 

'./' t /<> f. imnnl.'h 'linJfil- ,i:„i,:il, IrJT . /., .j,,,,,,,,^,,,/, p ,„'/.,, „,,//,,„[,,/ /,,/.,/' i/i/'i'/i'j mujl,^ 

...... f.l /.«//,. „y, .,„/;,, fj /„•/, /, ,„i„i,,n,, [,t l.„/i, Jlrpuy ■^,.,„„•'1,1, ,„,,„,//,// : 

4- h> ,i":n }••••[• ••„„p..,!,... .,..,%.„., ,//./„.,, v „ v /, //„„■„,'!„ i, ,„/.,,.,/!././ 7 „, /7 „, 7 /,,„„, 

..p„ /,'i.ftj ,„.jl. ,„j .f/^p/.'t, ummmbunhi 
II Cor. « *. r , , _ 

J. bi n,/.,,,//.,, /;.,,/„, ,/ ! ,„p ! „,pu.h„f, ,„„'1,/,/, <1\„„ ,/„„ /,),,/,! „fl, ,y,„„„„„/„,„%/, > 

;// ' — ita ETPJ; 17 E .,.■...,....,>■ — 4>hH l .r "a- ita 

PI B t|>/"//.";£, 7 <-»., J M£lkgi-*g%)- II P ,|,/„ V'V'-,7"W (-P'/ H>f-'''H k a L "S i ')- — r**!"*,""' 

Ha 1/: // tn.pt. , r .. : p td.pL.y..,; Vrtii ti-i.pl.-r-. Vrn W-tpL^t ........ — Sb^"" ' ita P« n/: 

»1/ . 

2. Kr praem. ¥ /. _ <i|„ L7 „„, it a F/ (E /l r/ ./.. »«. v,™ ,/>>•>«-#*); 
II 1'u.n.ku., «lu.^p ^„.ypi. _ t , , om p _ DMMm .^ yfr ^ , iu K/ PFk/< []m „^ La;l 

H N"»bkl"v\ 'Vi'./ Ww- -V.»rr"b™'"b< ita HPEJ; y, r . „,,.,/„„,„/„/,. - Fi (HL— 

7/ |^»|«V< — — *«■ ■ ita E; Vi *,*%*. , %*,; gp „,„>„^. 

3. m*. ita Fi Ä; UP „ ut<J . _ ^ Mt! y hppni ffp om _ ^ _ ^ : 

ita Vi EtVLi.I ,/.„/„*-,„•,,/.,„, /„ 8 /.,„„>, jr/,). ffPrf „^„^„^ ./.„/„k..;,,!,, t. S fr -« 4 

(f. — /Jt= IIP^h-u _ P// _ ^n.^, ita p . n j-^-ji^. Vi 

. iJ-= om. F/. — ^uufpup, UP v"!#<*< — "f^H^> ita ^P; F/ - 

r/ "' / *' / *""''' AU "' 7 ' : ita »'' v- - f. T7 .., v t au„a. _ „ 7 /„, /.;/„ Fi praem. - 

ffw« nP P <i pmj memJ .. (= Vers. Arm.). - P// add. ^ ' 

4. P// -/-f.*. _ p, — y- t . L «.A«>^, _ , llul , om //p _ m ^ mm , ita //p ; 7/ -lt* 
— '/"»tW». - .«„ *-wA' iia 2'J („„ „,,„ r ',.[.i ,„.,/.„.! M..,,/.;...,,/,,,-!. ■ 17 »»- "r 

'"•/•'■■"■V// W •>»•/ ^fc-rf 7 ,.. r /,„ : // t*/»«*^ .//.,./.■'"»//'// 

*i iu in utii uif [t , 



— 45 — 



III. 

f» n k a r» «nuhinuh u n- q n r 1 1» u s h u -u 

1. <l|.#// 7 <,«, ..p Hfl..... ..f. t'l'r"'"""/' < ""' '"//■"7"' 1 1"/''''/'' "'.'//"' 1 p ,r l'hi'lem. 1. 9. 

'//'/"Y'"7^" u'.i.i.f.^ "'if'!! 1 '- Co'« 2, 

2. 1;./ >y V"'/^ 7»y»/»',v'"'7 / " / ' '•/'"• "U'U""/' v 7 »' 7 '/""/'"'// f f/' 1 V""- G«1. 1, ft 
•V"W 2-rh''" 

3- CLcö St/> [«Ä-/»] 8^"<»" [ -P/»^ •»'»»«] i/..../J..../i" , /r .../'..'"./f. ././.../..."■"/•. p </'»»'// 

...fiiiipfil^ np ip.ri/i../ii/.'i. 1. 1 it/'iimptf t.'i- i^.^ntii.^ itiJ.i %npm 1 II. (.or. ?, 17 , 4, 2. 

4. |-. r// /.« /, ,./ r/r .,/i,f, , l „.fi. f,%i .,.,.,„ .ff, it.,/ , 7 ,y. /... f.'i.pYf.'r. f/L/f.../,../ j,,... ...f 'i,.../ I. Cor. 16 3. 

,..„ „y,!./..,/ u&mp", ..(• ./....I/.'i,.../l. .1 .,:/:./i,„./(,. p%f glrmn.% Jbfff 8/'»»"'/' •('-/T"""""/' H'f^b' 1 ' ' '' 17 

5- 1,-' »7'7 ...../../', .//. Sfy 6A""' " -V-pp""'"" [• \V...p/»».fi'i/ //'""/. ^ 1 "/' t /• Rom. 1, 8. 

,/„„ ,.,/f/, <\.„„/,if,, /,,,.., /., „/.,...) z..../ . ../'f. "pi-u ""' /' ^- *•/''■ ,i l -r l t' , hi ""' /• 

1) Ita S: PJ yi„p"i'/.) ••,.//•■. ['J' \],,pp"i.p ...t/fi..) tpp.'p'i II "|»«7»»A [■>"■. //'> /, p„.'i.„,i. „■■■ 
i|. 7 */.;... v . .. 7 /.'/././ tpffii;.. 'i.p : Vi om. titulum. 

1. ^./„.pulp:..: wucndavi; 17 irfa-ik ; 8HFh-a k LV ( 7> h'"a"t)'-rn" 1 H-i'-'t 1 .", J P"»i 
,/ ( ,/„ Y .„/ / to ; JE MfM ; i; in mnltia cum essem taediis; i/i iu ninltis, quae mihi, non ut 
oportet, eveuiunt. 

2. T ..p.n., n t.u ( IJ-, ita F/ .E; HP ., u ,p.r u A,u.J- (= Vers. Arm.). — "niz""t l ita K/ i'; 
7/7' ..././, -it.. .»»/■• — Sr—iypp < P praem. ./v/" 7 1 ' f ^•""»«HP*)' 

3. 7i add. <*/»; i/ i// add. /«/" (mens); om. omnes codd. Arm. — .p/.f. .«»»... ita 
7';7>/ J.//; om. omnes codd. Ann. — v?-"/"' *""= ita HPK; Vi 7? u. r . ..«A. — •yH'H 4 ita 
17 /•;//: 7' "ifr»gbh • +n+n/ub% 1 P f„i.„„.,.pfi,. — j,,„{,. t, oAmp^Ai K ,f,„,f,,,i„fi, (om. 
„A.. V7 .) ; J u,%u. Pf hl (om. ^»f); Ül X;; adulterant. — v «/«™ ? •» 1 ita 77 PJ; I*i 

4. ita HP£ (= jo»»); ^' om - — --"^sl" P-»-"3b- — 75/*' K/ «/•• — k.,.. P 
praem. i. • — 77 mmjm^mg. — wnuqfrtft .utunp, ita HPK; Vi a.n.-jpt,»^ (om. «.%«»/.). — 
Sfr«.«.^ >ft/f 7 / 1 ita Ff i' (Jb P n L J-) ; BSP (Li La) om. — &b-" "b ^.ph-»-«b' ita 
F/ (cum Christo Jesu) J>//(cum domino Jesu Christo); SHPK om. — 77 

5. #p(,..,„„„ . ita V/ .Ei/ i//; om. S H P. — t«M* ■■ ita F/ SHPLi (ex virgine Maria); 
om. JiVJ7// (ex Maria). — i = ita SHPLu (quae est); Ff f*» - ■ ita HPEJ; 
V 1 V u. ...^O. ■ — r».n .... i..nt. ug : ita omnes codd. Arm. et K; Li L11 om. •»» !• t&k ./t-r- 
1,1./,.,: ita /': 17 ..■« /■ t,fi b .ihWa 7 ""' jMMb\ >' b : 11 A /■ A*r*- - 
/, %u». ita HPEJ; Vi b %J ~-- 



— 46 — 



L TÜn. 1, 15. Q t i)J, j,„-,{ttti*ff^ i ifjiif. ntffi {^fititii ii f. i UMtjUttnh Ußli ifitstiL'htiij'h iliuptlftU /"/""/ tfuiHm, 

tfhinjh , ijfi tfiff'j ji ifl.nl. [nif Jiiifint nifl, \tliti[tilliit ij |, /y//y/, /# /./ fiftifif ijttihfäi jttfi Oftft'btii ff ; 
7 • |,w Jtiifui f/'/jf' « '//' tf'ii[ii['li ft ttitil, y<N //// : 

8» \\ mul- nifl'tiftjiff ft ft ff n [in tu f. in' l' Ii fit [im «/* ifiufiif'h ui'tfutttf ft[t ii* iflimij , UfJl /"/' - 
t[ [tl. tjitit f ijfi ft aLii'Ii ttpi[ /• i[ ['in [<1 !• tu'h'u fff.'/iif ii/linm iffi I 

II. Cor. II, 31. tgit/itqfi [\itititn iah , np mtff.'t-inj'itft cr*4f f. i A "<'//' '^'f"!f ii/""" '{*-/'/"""""/'< 

Rom. 6, l*\ ?2. tit [Hilft ijf. [ilffthn fit 'ff'ffyf'f'* tUlt-tBotätUß "hnifn um ^[tf, in f t/h tfi/tiiflif tiiftf, n'ff , tj/t ft tlLifintj 

ti/hutft f[ii[iijf. utßf r i^Unutu f.t •^iii'hiff. jiii[ti[ iti[tin ftl jti'r- fit [t ; 

.. *//'/ ].n,iinfl.fft , piu . Li f. u.rj 'ü.u [' ' "/ 

{•i't'f"""""f'\ fr 'If'C'U ifii'fiif u.pl.fi.ft, , »y» y,,/'<, ,/,'y ,n um in tu\,uui.,„n. [J fn'u'h Li. tAfm&qZk 
'{[fifiuutHiifi .,,iup,,,,/. ,n,l.'h ,1 ,..,/,u't, i m ,. p„,,,i/rifjt 

6. ,/"-^». J}uL: a b: ita Vi SP (a,^u. P -;..) ./ (jm^^pi) (j n j,uuc mnndam prodiret) 
!>// (prodiret iu boc saecuhim) ; 7/ Fv ^/>/J.. 7 .i ,,,/,. — ,u.,u,u.L„gL , ita F/ 7/J; 7' 23 u.«..,u,L~ 
gm «gl. — ./;.,,. w,,,,/ ; ita 2flj (corporales) 7,// (in carne); omnes codd. Arm. om. — »/.<vt» — 
■I^M« * ta ^ 77 (jopfilu.],) p ; 7/ om. i«_ et A^/»; £ pro om. frc; P/ sicut et ipse 
se typum uobis ostendit. 

7. ,/»-/»: 77 P j-ju,%h (ELr Lu om. 7A ./«.v» /A.vA) . — t Ai P/»t (S ,!•%/• L, — 

itittl. tf fi im ; // tS r him . 

8. <e^#fi ita F/ P (-yunphi) J (.u,.,„ppt) ; HF »,.»/. — fc^ . ita 77PJP/ (et perditus); 

om. Fi 7 j . — /. Avf&i ita 7/7'; F/ Arf.1i /. /,«,,.„„. /„ ,m.V. — uAfiAifpp > 

/u.„/ r . ;/?,„,, s /• Kuy. // „ ( „ / /., // „„/,;/,„ A . S 1,1.;.,,, „•,„.,,,,„ „ ;j i .. 

9. .i».a^.„yV>: ita 7/ SP; 77 ,/..../n„ v/ },/, : /•; „,„„„„ ,„* u ,,n.%..,/i. „ v /.,.. 7 ,v- w ; J m»««.wi 

ui^p^g- Li deus oninium (cf. snpra p. 15, 16). — »t/.= F/ -.t<*. — »/. •»/.-/- — vMA*" 

F. v i». - itaPJS; F//l ; 77 om. (7,/ Judaeis prophetas; 7.// prophetas 
ad Judaeos). - v ä v ,,.„^„^ ! ita F/ 7 -;j. Hp Af,^^.. _ ,„ w , : Fj add< fc^. _ 
nh., a L ^, mmm , i ta //p. F; ^ n)ui , rnhiifiL 

IQr V. #H^L 77 «Vf^ ^ „.„,m,. _ „ v//! ita Yi E- HP praem. - 

/■ •>*»?••//• ita 77 P {t« v v %) J- v, h ,,„,,„,. P ^, 7/ , ^j-- j iu£i/ (a spiritu 
Cbristi) J jW (de Christi spirita) ; S P . P „, ■ rel i qui C0(R Arm . (et J) ^.^^ ita 

lIFhJ; F/ I-^nA. - ^0,^}»«^», ita ///.;. Vi ^.■u..„ . u i,u.u l u. vr -p)pA, 

P j 7 ,„„ ukui, U jmi,i_pj . _ ^/,„„,„„/,, ita F/- ./7/ AVL/ 

(Christi); om. 57/ P. 



47 



11 . |>"J^ /y/ uiimpl,'li [nliiiii'/ti hp* l'l'l'l'' UMUUWnLUM&uAw£ l^iiiitliijiui , XL n'b itip/jiti': t.ft 

l.i nbnuiu \atMfuAiAI;p\ /■ , ijiuJIihiujh JiiipJfiU | iHnpn .hm'h | ilfn/nji ffiuiu^p, jiu/bij/i i/ imiiiu^ II. Tim. 2, 18. 
Itmu/li ti in iliiiup^jiu ill.pXhmj l r j*li i 

12- (',<"""' '"«V iiii//.'iiiiiI/iii/ 1 /</•/'/•' mpt^iuptugnuguAbi IfiuJhguii 1. 1 uj>_ tyuMrßun. 

[unuthl ijfn p null. yiN /»/ /««N V/ , jippl.i l.tiil.n £ mps mpt. m j , iitjupilL ißui t : PS. 138, S 

13. 1/'- um uytl. nifi ft ijuiliiZCii/ti r/ iiiiliu'Uiul^niij '/A'"/ /'^' ""'/'/' /» V'//"'' j \l %t "p/""'f' \ i *«al. 4. 
t /utu iiiViuij n/'h 'i'il^inpt. uif i/uiprf uip/,pi t j> : 

14. /V7''*' "/""/• Jtnog ^uit luimuif , hifhi. lupil lu'l.f, J,/u,'l,,ii/ Iil h'hntlil. / i/$kp ^j''^''^ ^j 1, ^'* 3 
«//^i l^fiuiii ii [i ii in ii ii : 

15. .",/' bltpumuibaAi XupXmlfh , ry! ^tamptniugllulf ,/»</iy // //-'n/.p >ui//l, , ', <////.'// ■/<•»/>- " CnMS. 2 *. 
Uiin'ijl, Ii im inJj'l. mf jui'hl/ /ii/ni'/i/. nif/i , I. fil I. >l,p mumMLUlh : 



11. /' (ifttiA. — 7' />/>p. — 77 u tfcu ^ . — <«^y. /.■ ipmnwi ita JfPVx; 

]'l UtmlU mplf. /■ )jn»«i. — uif.u'htu'hl.p: CHlOlld. J 7'' ^/.n-i .uplpuHp u u/ uili uA I. / ■ J Mn%mpQtp , 

, v/ „/,'/ v ,-;, nfakaUbj /,/ eos snb mann necabat j Pw exterminavit eos; omnes codd. Arm. om. — 

d&ynffti ita 77 PJ; /•.' Mup.lp^u- Vi ^up-iM. — JT.-/../ : ita 7' (JlupJlA.. J!..p,,4uA) Li (om- 

nem carnem liomimim) P// (nmnem illorum carnem); codd. Arm. omnes ora. — 1*75/?: ita 
VilIPJ; E g.u-i.1,.,. p Lu.Jp ■ Ln voluptatibns ; P/ ad snam volnntatem. — ^«"■«•""»'V : 
F/ praem. i«-; J 7-««»>u,.«,ii.A. — u.tfuMp^fiu ■. Vi "•ih"»psl'\ J ,/"';A""/' < >7"'• — C^f 
et cousummationes mundi iudicio adpropinqnabant). — Agatlmngelos: «A^t* fJnM /w 4 ' 
ununni uih ,u"ii,ujii fpuill.,,..,. , XL a"ii mffpiXkp I... .pu.ll/u.ufu Jlupif /. ? Jfcyop H^^; Tlieodoros : 

...■lu.pl.-l, pjpuuVb pppbi ,„„.,,„. ,.„\ „;u.,,;i, l,„„ll.,,:.,, , umdkit-pi plu/ ,11. ,,,,p ,,,„„, l.,„,j. 

12. f«.^ — lfu.JI.gu,.-, K u.p.fu.pu.pL.uJ'p /..pu-L. J (1>»»»-«»V u.JL-üu.ltu.1 ) u.p.fu.pn.^ 

i(M«*5 P/ cum sit instns. — u.p. t u.plg., P u.u l pl.gu.guA.L L . - 7/ P 0111. i«-. — 77 -.«./. 7 A.» - 

7' ()in. 1'ppliL- kuiLu — J!up,i„,pl,/iij.: \\p (v. 14). 

13. ,u„ „,,,!., „, r 11 ftdd. ■».»<: 7? add. fl.p.nuf.p.r. — /. -/.»/..a*.»7/ j u..ru.%u.i,u,g: om. (7?) P/ 
p„. _ /, v , v ,a ir^/i,«^, T/77 om. ir»'/'/""' / ': A ir-rh-'' 'h-M-^l 1 J i '» Mariam in 
Galilaea; P// in Mariam; Agathangclos: «rt u.n.u le Lu. g IV"""""* ••••• Pr I' fe»-* 
UV.,,/..,,,/-. _ -i.ifu.pLu,, (dcscripta): ita 77 P; 17 J<: %ff.uu.Lu,, (considerata) ; P/ 7,// om — «ßv^ 

1".pL /"./>! 7/ Jiiipuu.pl. /tg . 

14. «/.»./• ita 17 P/ (ex totis paecordiis); 77PFv »»^/« «ß«»^- — ß u.pJu.%/, 
Lnbu. — ^ppuu.,,.., Li add.: nt in saecnlum prodiret Jesus. 

15. »/.. ita 77P J- Vi «p~t, F.v ,/»/-. - t/»t= ita HJ- P H &t; Vi AH. - 
F/ add. b"k- — Agathangelos: «p»4_ l/«p»i" «*> upupu.u.^upku.g ^Mu..u 

«ii// tu&-tufuun»-b tfiii[iiiliiilfti . 



— 48 



ii 

Hj'' Col. 3 



16. <>> b ■'"■rV" - % te '" 

, % „//,v/,, fr. v»// </"»< /' t*«** b * L "-" < 

17- <>J- l J, - ! " ' v '"'' ""' /r ,/! "'"'b'" "''"'ii'' ib %b ii'a 

tui.i«i/im««'l' Hflh • 

18. 6»/" fVr*' •>'"" >"•••'■ »«/"""'•.'/"V : 

19- (W '-PL -i ''-4 r/A/' -ri-r-P '■■""< "ui -nke rr 

u. y „,/,//..,A, , r T „ r ,,./«. /«</..'>. .//.)-.. /."■ -->■'" II i>l "/ Hr*** j^^a f-r'. -r 

r„, /./j/. „ A /.v, /././//.'v fr- /■/'///'/< * "•'"";/'" "</""/""V " vrV U. "V/ 4«r 

IUI 

20. I',,// V»/..» Y -/j//.-N /.<»/ «ty*/ mjmm-Ä uili/iii I 

r. cor. i, 6. Ol. (Wo ■/'"/'' '/"/»" /<"""'//■ i'."""" A v/ /• /■■".'/ •H'/""-, , i-r-.r b 

II. Cor. 0, 7. 1 « * T -* ' 

I. P«>tr. t, 5. | fc,,^« /, /, ,.„.,, /.,/,.,. : 

CoLS.ft 22. «2. '-r '/"'•/' "/"//V '"^V"""/'"''"/'"/'' "in "hWofi 

h l^h '(t- t <i' "f '• 



ig. .//•= 8 add - Ff ,/fVp. - vV 1 ita Ff - ,f«-M%' 

ita P/JT: 77 7 J juMi ftml.'iiuiliui'iiu . 

17- ,//"/'= lU 1/7': 7/ />Lf>. T'/ d mdu/uml/mgli . 

18. 17 dhjfii, — P ywi UMv£w«^Vj // -^iui mutmgl.ui/jSli . 

19. . u/ > 7 : ) / ..„.,... . — »/"/Ap ru.pl/. : ita HPVx J; Ff oui. "p-itf — «r — IV'"" 1 ^ W 

iU Z7P f 7 /J ,„/.)/.,„■/, / „,,,, ; Fl '//' T .. rl ui:.. \.) [„Vh Q um«. A »/ : J '//■ l** 7"'/ J •"/"("'"'- 

/.»„■i'i i',««™*!,;; Jüj, ... prudentiani ; /.// dei prudentiani. — npui»L%t ita 7/7' : 1 / fr« 
P /Ji. _ ita 17 P; om. 7/7>. - frrffri HP praem. — u T-r"**' 
ita ViPELi (et omnia, qnae in eis smit) Pf/ (et quae in eis sunt);. 7/P om. *«-• — II*"" »! 
ita II PK; om. F/ (Pf patris opera; 2/f7 opus dei). — Ff .£,<>/•*>. 

20. P om. — uu.u P «tu. L — »lI^! emcudavi; 17 -A/kfr*-»^* 7"^' """" ffi 

7>/ nialedictam enmi couiun 

fidem habent ; Lff maledicti enim, fdi serpentis . . . sententiani sequuutar; HPVril ritt « A A* t "'/ 

ii ui lt. \ jiii u "li « üfib , 

t 7/7* 

21. /"v/fl! 77P — i^«mfiL* W i om. Pf Lff . — ujuumupi om. £f -^f/. — 

ilm/Hj uiiijl. <„,,l [,) fl, . P ^uipui-pgkj, . 

22. — Li,h„L S unj : ita FfXf (non enim estis fllii inoboedientiae, sed amaBtissimae 
(cclesiae); Fr;/ y/. tj» uppLyL«., duA^nui^ Li. jHtqtg^y Y,«m,..f>«, . H V 1 1'"' J 
'•<//'?/* l7 J tf/gAp) 'TV/V '"•''^."./«w»//.^ (P u.-i.^i..m l m%. l l, a \, ufff JiAi»M-%e /../. 7"' •/'"/''''• '''''' V 



— 49 



23- ll '""''» "/",'/ fr« <l m<lm'l<ml[ jmfiui fJ /. .«'/. ^mpnifhgtut /,'l„i wJntratrnAl 

24. U r/ ' > r ..-../.'/-, p-k :!•.[' ,/'"/"" /«'/"''- .rmp'J««,, %ifgm v «l t « } ** J^n^bk^g f y Cor.15,11. 1& 

///..„■; JU.t.f.U.Ui.f.g, ..;// f. ««...,...../«./,,,„., /,)/..% I.. f. . t m.muum.ul. J..,/,/..,//!. [J I. pm ...... .Toll. 5, 19. 

iliiiptfltitt^h : 

25. ä/< »/- ««'<• - ^ ,rr-Pb-'" > '"-r- -V ib/ib j-v- P h'" V-'-'.i < »■ , 2 * 

, Luc. 20,' ?7. 

y/. .///'/,. ,//,„/. ,/"</"" gt fi.fh .Ubmjt ... pmglrm/ n mmUftt. : 

26. V« /" 7»v«. ■"/!/' i\»r''t' l "'<-fbi" •ib-'-.v wr "i-i" R " % " '■• r"ii";i "'■(>•'"- i. cor. 16,37. 

V,/.„ v/ , ,//. <; ,..1/ ,/lpl, .«„//.„'„f. jl.pI/f.p, fr. «*7 /' /»»''..../. V,.../„ .//.,.../'./'• /.. ...»/»' Jol, 12, 24. 25. 

jmn'hl. l/mii:./. glruinA j. '' './>. ./.'..piff.'« Irl ./•/ I. gl. 111/ : 

27. b< »/ t-pi. /'■'/ -t.«,!. .n,.p.ip. gmu-iil , «in pm.,./«,../.«,,,/,!/ ^«ji/ming 

U/l..,!..,. .., [P «hphghm/ Wikgb) \\- H < 7> - *■**)! J '' / ' ^ '"■' : " ,,L "i-h 'l- r '"".7"' 

p-kmVbf i/fr diuU/ni "up «l'l> kj '•<"/• 

23. t-. ita. HP J: om. F/. - f*7- mdfuhuLu.1. , HP -«MwJ»^ 

24 . = F/ - /»t i ita B P J ; om. Ff . - *^.» A»4 ■ ita F/J*«T; 7/ /.»// Hr* ' - 
A , /u .^..= ita Ff 0«.) J \ P n i_ j»-ni«r, ^; H-f.» ~ F *^**' ~ ^ 

ita // /': 17 y/.. - // juippgp-ü. - II Idlpu. v... ..."V - Vi d:.. P ;li...,/ . 

25. ./!,,,.//.•/. m4« ita ar*j Ff CT - ^r"" ito ff; F/P *^ 

ita HP; om. F/. »»' Fv B (^«^) ^ ( circa e,,ra ^ rreMt >! 

F/**f>*«f«H*tP *s**4*mb - * ^ ' A "'" /,; r ' 7/0,11 ~ 

2C . w.. v ... + .= ita Ff 7-; ; //p mg «t » e( i ae eniu,; L " ue,iue) - ~ 

.. w = ita Vi E Pf (viri Cor.); om. HP. - iHf ffl» *H lW* SCmUt ; 

7.„ intellegunt). - Ff - ** E Li (semina); V, 

La sationem. - ^«fc**-*. ita ÄP£ («H-M(W Xf Pff (seminum) ; Ff »^»U • - 
_ Mb p: ita Ff Pf (quoniam nuda n.ittuntur in terra) Pff (quomodo nuda m.ttantur ra 

terram); HP * ^ 4 - t *#* ^ (V b Z r 

II M%- P 4^ - ita Ff H; P - H F -* (8 ' C) - _ 

. /. ^ _ ita Fv Pf (corporata et vestita) ; Vi 7/ P frfi W «V»7 • 

27. ita HPFvPf (corpn.. quod missum est) Pff (quod missnm); Ff om. - 

„ „,„ _ „{hu idLmdp. emendavi; Vi h u. n 

■Irl.-. Vi add. dLi/ff«. — juinU , H m«iL . — "ui °r->- if 

pmi/duiu/iumtl, mu^dml/ml,^ (1'«^ ''"'H"^ (* ^ *W (* 

'. ' , nLm ,, h . J „t..., «pVimptuidp, Li sed quam pluri.nuui benedicens; 

puiadtuu/mmpt/ fgbw/ pp^uiii /tf-bmup. J ,y /.'/'•'"/ i n 

Pff sed multiplex. - 



- 50 - 



28. f.,// ■*? 'V'"/"" • <v '7'",'/'' /' * lr r J ^*'d ■"''"••/• """»// /' .//,/,•/./././, „ v/ /; 
Mat.i, u. 4 o. 29 . AVV* ? 7 «„£,„a , , r7 p i , ,/,„„•„ , lb JMnKmm L ( „ 7 w ^ 

Matth. 6, ?0. mn«.ii » . . . . 

Luc u, es. 01 ■ *terv <■•» ~n.u.Li j«.„% u r , pL r .,-;u, L .uu ie . bpt, ^ m . LMHmmgLe T ,„^ b stf , 

». fr, ita Fr fr,) p, (n0I1 oportet); J/PF* om. - . L -. om. II. - Vi 

l'*^' ~ -*■*■?■• P - ~ -«••itaPi/Cparabolami L/r (exemplam); ("pu^j 
f Cm ~ ' * ^ Pij /f P F, pM-l A *£. - ^ ita F/ffZ, (sed); P -, L 

* Jiupjuny i lta F/Z/ (. dignioribns corporibus); //P J± P au v (P _ fT,,.t.1, 

ita I"/ (Ä r?¥ „iti p/ ; p om . 

29. P l6~»-*. - Fi <v 7 A- — frA^M^p ita pj /.//,// (Amathi): g^flnfli^ 
f-Fni ,„/ b««l V , - A ita F/ ; ff ^„j^; P _ i«, i U 
"7 ^M-zr.) FjtZ/ (glattitus est) L„ (devoratns est); Fj ^My« (ou.. W); £ ^ . - 
ihb- - ,A^r-= ita B et omaes codd. Ann.: om. L,Ln. 

30. ita //PA . ; om r/ _ ^ _ ^ ]{p ^ 

ta, .„temo) P„ (fx ^ mortc); 0DJ . Hp _^ ^ _ ^ ^ //p ^ & (- ^ ^ 
«rmptnm est | J.„ (nec quidquam eius consnmtum m) . F/ ^ ^ ^ „^.„^ ^ 

^ -i I tij,,L a «r«, %„ r „. _ : ita F/// . P kmptm ^ _ iL -£ _ 

J "" I i lU K/ om - Agathangelos: A. t ^ »i, ^ ^ „m^^ b ^ p . h 

31. P praem. - — w; i ta HP; Vi j< ife. _ = J/ praeiu. 

h ? - la ito ffPi; , (et ipge) . YiU om fcL 

.'"T t i 1 ~ ~ 4 L= ita V,E; HP . P! „+ i.- «. i, - 

I MktiL Ua A; W " e h ' r ~ e * % *** " ,/ ' A * % ({/ "'"' u/ ' ./M-f P low. «f) A 

./-rA^= .ta r,P ; P g _ h _ H 



— 51 



/. / // 111 11 im Ii ^ i\jiimt 11 iftpfiitUnm f'i y.\/.y jiufint "/jK titjftiiliif miP tfiuftihiml , ////<y/, // /,/ jitfjiti Rom. G, 4, 

34 • l',"/"' "/// /' // / •«"7'»"Y»7"'""// /»V/// "' ' "V^"""" 'i/* ,/"f/"'^ '//'" " Vi'ii i : 1 17 * 

uiftittiitff. : 

35 * .*\/' '* " ifffiiuifiii'liii '/"ff" t fiiitiXjiU ja/glLtT fffth t/*j y/f y.|^y#«f««f( * in ^ f. iftti fiß , /. / ^ ' ( , ' ' ( . ^JJ 
l^imiiutlniitj iftiifiitiiiißii itifuifJJi ^utifj'l.fihtf*, iffi juifiin je) f. m'fi ji iU, ii I, l'itft't nififf n*f*/i !• 'ff.// ^ J'u'* "sO^' V ' ' 

3G» I,*' '/'"./' fu fitiifuii'/if/'t f 'lf> i iiftttff.ii fi'l-f/iu i in ji in ft ijt>jif.'fii'/j fi Xh ii tut] f. fittt'fffsfft V V ! ' 

iliupt] tiijif. fiij'ft l.i "(tft'i im lr»WtU*£tUsirft% y ^ tun in in in ti t 'ft f("'/S(if* • f' ' ijiiipXu f**i'?/"»jfb-l* b ( /"'/""-— i l'U- " 
y*/ I, ni'li iff, ti f. /nif , ijl/l. ui'liii'fi i f"" fnnlShfttj tt tun tttitt^ ' 



33. 7// 1 om. — — ./ M/ /*v/5 : -ta F/P vArf"); H ibvk *»pty-"*i j—Wff* — 

.\\ [,[,„,„,,„ ■. Padd« r.»"»» »'A . — ita F/X/ (vos); 7/ P om. — «y^«Ay«/«r — ,fti,i. rll/ : 

emendavi ; // P «y^»«»v«y Jm^Stu^j np^k* t-' fkß^ b a k j m P^ m> (-B ,/"7''"v/i; '/ ,/»»"' 
r ,ifi„il,i t i w**fkm t.i (tiytii f"it/ jutpLutt- /» AiLkjmg (Li aicut et ipse a mortuis n surrexit) «7- 

^nitiij inj" tfiitfil fluni . 

;j I . uta^m - ffhifi'hfif,: 1'//. (uHy«f ",7/ /'''* A »""P """'"{"'"" // A 'j t 

7 »..^») P/ (qnod si quid alind recepistis) 2dif (qnod si alia 
potius admittitish HWvn ml •"/»'/ ''/' TO ftt "■•"/••"••r'T""" n r'"/ "'VwA/' C / A 7'"-V',yt^) - — 

in./"""" — uijnwiral : ita Pj B m^num <1ft />''<_. i/A« _/!«/«</■ ■>'' ">/, >'/■ ai p u*ugl // /' I l // 17// 
ui/unt ^LinLt (P pi'acni. "/// ^ tlti/ututn tip 

'//'",■'/' (/./ et molestus mihi nemo sit; P// mo- 

lesti esse mihi nolite). 

35< <//• '•" — ■,'""//■/./!/. i/": ita P/j B '//■ '■" ijifiuftihLi <i«n" j'u't'A/ih /i,i:„ ,r ///•/../", 7 /> 

7"t'/'/""""" ,/''"' jittfun p l.ui'h , /.i 7'/'./"' w/" * 7"/' "»""'//"// /' i/"'i'il/i'it» /"/': /./ egO 

piiim Stigmata Christi in manibns liabco, nt ('liristnm lncrer, et Stigmata Gratis eins in corpore 
meo; Lir ego enim in arca, nt Christum in me htcrifaciam, et ideo Stigmata eins in corpore 
meo porto; IlPVvn na >ih ßflp/fV" 1 *" J M mmmm t fr • n "i ,m, fr h ,n,,,r l ir k,r (= Vers. Arm.). 
Deinde add. HP Vitt vnr. zi—p>j> S'< ,a 7'?/ Ufr»«' -fr -f. P h-"—"fr ( r "7' v/v' 

ttfä^lT, t 7 /.« w .. ■r4%4 (= Vers. Arm. Qal. 6, 18). — v. 3G— 40 in HPVx desunt. - ?A — 
fr„^„ , r, om. /> ante B jA wpJ-mbfr frytj ^"m>«A*/ ,/ •"/"" "/■ /• *«.*/sj* fr; 

/,/ nt veniam in resnrrectionem ex mortnis; ÜB ut in resnrrectione lnortnornm et ipse invcniar. 

36. ,/,„!,... I ,'l.l / ...i.., l ,mj.... //«»/?/•/>... z»^//."/ V 1 /../. ... ,/"..."//"//. "<"/;/» 17: A /■' "/' 7"',7,v'. > 

ii* ...... /i. . . . fi.i^u,. ... f\^miafr) Li et si quisqnam accepit... manet... accipiet... couseqnetnr; 

/.;/ et qnicimqne... accepernnt, intendemnt . . . accipient (docent igitnr E Li Lu , Armennm qni 
A traustnlerit, mntasse constructioiiem, nempe personam tertiam (= I. Cor. 3, Ii) vertisse in 



52 



37 . U,- LfJL (J,. r ^ v /Hv//l jm%9m%hl , v m% M p 

H.t.n. C i, tfr^«*, /., e *, „, yuy%u£u[, ...... ..?.. r!/ ,„ [,,„,, * Krm p k + 

Matth. 3. 7. «,34. n 

6.7. ,.Pe,, ll5 . 39. r*K*»nr* ** A rv *f"*-r~* > »v*t «H"-f 8 *~* .//.,,„, 

niniiiih : 

Rom. 1. 7. Eph. JA i i / i 

L 

Schreiben der Korinther an den heiligen Apostel Paulus 

rtttt'i S r P v- anUS ^ diePl * ieSter ' diemitl ' hm ***** Dabnus > Eubulus, Theo- 
Ph&s und Xinon an Paulus, den Bruder im Herrn, Gruss- 

Cleobit MännCT kamen *"* Korinth: Simon mit Namen un.l 

* t ,aUbCn dUrCh tn " lgerische Und verderbliche Roden 

gewaltig, gewaltig erschüttern. 

3. Von welchen Reden du selbst Kunde erhalfen mus«t 
-deren A^tet ^ & ^ ^ ^ -* ™ de, 



£ Äp « sanctuin evangeli|Uu) 1 ' P i Ii et sanctnn, evan- 

— it ; q ;; 7 Ln ™ ista ■***«**■ - 

orunt (ergo sunt verba ^Lj^ E * Cn * U ^ aeU ' r " 
Armeunm. ant liberrima Tfrsio tovtn» « ■ • , a,,t «nterpolata per translatorem 

entond, V, j- fc ^ "' gnis est Cl,lu "><>•") ~ cH - 

Z, et cum eis od Z», 7 ^ — * »""" 

38 Praecurrunt. q „i 8ine Deo suut 

Progenies v.peramm. qid nuit geaen Tiperamm; Zff.gunt 

39- qaos repellite in domiui potestate • Ln ■ „ a 

et dilectio. Ameu; L„ et erit vobi sc „ m pal ? 7 '' V ° biSCU,n PaS ' ^ 



53 — 



5. Aber so viel wissen wir, dass wir alles, was wir von dir und von jenen 
empfangen haben, fest bewahrten. i. Kor. n, % 

6. Aber darin erzeigte uns der Herr viel Erbarmen, dass wir, wälirend du 

noch im Leibe bei uns bist, es abermals von dir hören sollen. Phil i, 24. 

7. Nun, entweder schreib' du uns, oder komm' doch sofort selbst zu uns! 

8. Wir vertrauen auf den Herrn, dass, wie eine Offenbarung dem Theonas ') 
gezeigt worden ist, dass nämlich der Herr dich aus den Händen des Gottlosen 

erlöst habe, *) Ap.-GtMh.TO, it. 

9. Und es sind die verkehrten Reden dieser Leute, welche sie aussprechen 
und lehren, folgende: 

10. Man soll, sagen sie, die Propheten nicht annehmen. 
LI. Und Gott, sagen sie, sei nicht allmächtig. 

12. Und nicht gebe es, sagen sie, eine Auferstehung des Fleisches. 

13. Und keineswegs, sagen sie, sei der Mensch von Gott geschaffen. 

14. Und sie lassen nicht Jesus Christus dem Fleische nach von der Jungfrau 
Maria geboren sein. 

15. Und die Welt, sagen sie, sei nicht ein Geschöpf Gottes, sondern irgend 
eines von den Engeln. 

16. Nun, Bruder, eilends nimm es auf dich, zu uns zu kommen, damit o. Tim. 4, a 
die Stadt der Korinther ohne Aergernis dastehe, und die Thorheit jener Leute t fcw. t, » 

II. Kor. 1, I. 

durch offenkundige Zurechtweisung vor allen zu Schanden und ausgetilgt werde! 
Lebe wohl im Herrn! 



') Sollte nicht im griechischen Texte der xßä&te TIavXov anstatt des Namens „Theonas" 
gestanden haben: Geo&an'i Denn einen (-höSa; bezeugt Clemens von Alexandrien als yvMgt/io^ 
TIavXov (s. hei Hilgenfeld, die Ketzergeschichte des Urchristenthums, 1884, S. 41 ff). Inder 
syrischen Schrift konnte ja ein „Theodas", das der Uehersetzer richtig herühergenommen haben 
mag, leicht zu „Theonas" verlesen werden. 

2) Der Nachsatz ist ausgefallen oder fehlte vielmehr von Aufang an in der armenischen 
Uebersetznng, vergl. oben S. 42. 



— 54 - 



II. 

1. Es nahmen, es brachten das Schreiben Diakonen in die Stadt Philippi, 
nämlich Thereptus und Tychus. 

2. Als Paulus dieses Schreiben erhielt, obwohl er selbst in Banden war 
wegen der Stalonike, des Apollophanes Weib, so sehr, dass er der Banden 
vergass, fasst er Trauer wegen der Beden, die er hörte. 

' », a ' ' ? >- Und er spricht weinend: „Wie es mir doch besser wäre, dass ich ge- 
storben wäre, und bei dem Herrn wäre, als dass ich hier in diesem Leibe 
piiii. bin! Und solche Beden der Kümmernis höre ich als die der Lehre! Betrübnis, 
siehe, kommt über Betrübnis! 

4. Und zu so grossen Bedrängnissen hin in Banden sein und ansehen 
solches Unheil, bei dem die Bänke Satans anlaufen V 

ii. 5- Un( i so fe r tig| p au ] us unter v j e ] „ Leiden die Antwort auf den Brief. 

III. 

Schreiben Pauli an die Korinther. 

Epii :i i. Pbikm.9. 1. Panlns, Gefangener Jesu Christi, an die Brüder zu Korintli, aus vielem 
ii. Kor. 2. 4. Missgeschicfc dahier — Grass! 

Gai. i, g. 2. Ich bin keineswegs sehr verwundert, dass gar so rasch die Verführungen 

des Bösen eindringen. 

3. Aber [unser] HeW Jesus [Christus! wird alsbald seine Ankunft vollzieh,«!, 
ii. Kor. ^, 7; .,, 2 . wegen derer, die seine Gebote verkehren und verachten, 

i Kor H, 3. 4. Ich alier habe euch von Anfang an das gelehrt, was ich selbst von 

fcü, i, n. jenen ersten Aposteln empfangen habe, die allezeit mit unserem Herrn Jesus 
Christus wandelten. 

5. Und nun sage ich, dass der Herr Jesus Christus aus Maria der Jung- 
Hon, i, i. frau geboren ward, die aus dem Geschlcchte Davids ist, gemäss der Verheissung 

des heiligen Geistes, des vom Vater aus dem Himmel zu ihr gesandten. 
1 ■* »• 0. Dass Jesus in die Welt eintrete und alles Fleisch durch sein Fleisch 

oilöse, damit er uns von den Toten auferwecke [im Fleische], wie er sich 
selbst als Vorbild gezeigt hat. 



— 00 — 



7. Und damit offenbar würde, dass der Mensch vom Vater erschaffen ist. 

8. Desshalb blieb auch der Mensch in seinem Verderben nicht unbesuchl, 
sondern er ward aufgesucht, damit er durch die Kindschaft lebendig gemacht würde. 

9. Denn Gott, der über alles Herr ist, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, n. Kor. Hi 31. 
welcher den Himmel und die Erde gemacht hat, sandte zuerst zu den Juden die Pro- 
pheten, damit er sie aus ihren Sünden herausziehe und zu seiner Gerechtigkeit erhebe. Köm. 6, ia 22. 

10. Denn erlösen wollte er das Haus Israel, teilte aus, goss vom Geiste 
[Christi] über die Propheten, welche den unmangelhaften Gottesdienst und die 
Geburl Christi predigen sollten, viele Zeiten durch. 

11. Der aber der ruchlose Fürst war, da er sich zum Gott machen wollte, 

legte Hand an und [mordete] jene, und alles Fleisch [der Menschen] fesselte er n. t™. 2, m. 
durch die Sünde, denn das Gericht der Welt war nahe. 

12. Der allmächtige Gott, da er rechtfertigen wollte und nicht verachten Ps m a 
wollte sein Geschöpf, hatte, da er es geplagt sah, Erbarmen. 

13. Und er sandte am Ende der Zeiten den heiligen Geist in die Jungfrau GaL 4 4 
[Maria], zuvor beschrieben durch die Propheten. 

14. Welche, weil sie von ganzem Herzen glaubte, würdig war, zu em- Ep |,, 6 6 Ko j 3i2 3. 
pfangen und zu gebären unseren Herrn Jesus Christus. ]jUk . (i 31. 45. 

15. Damit durch das vergängliche Fleisch, worüber hochfahrend der Böse Ir . Thess . 2i 4. 
sich gebrüstet hatte, durch eben dieses Fleisch er zurechtgewiesen und über- 
wiesen würde, dass er kein Gott war. 

16. Denn in jenem seinem Fleische hat Jesus Christus berufen und erlöst 
das vergängliche Fleisch und es in's ewige Leben gezogen durch den Glauben. 

17. Dass er einen heiligen Tempel der Gerechtigkeit in jenem seinem 
Fleische bereite den künftigen Zeiten. 

18. An welchen auch wir geglaubt haben, und desshalb erlöst worden sind.') 

19. Wisset also, dass jene nicht Söhne der Gerechtigkeit, sondern Söhne 

des Zornes sind, welche die Erbarmung der Barmherzigkeit Gottes von sich selbst k u i 3. 12. 
abkürzen, welche leugnen, dass Himmel und Erde und alle Geschöpfe das Werk 
Gottes, des Vaters des All' sind. 

') Wörtlich: in quem croia uos credidimus, redeniti samos. 



- 56 - 



20. Aber diese haben die verfluchte Lehre der Schlange. 
%rti£xt 21 - Dir j«doch. in der Kraft Gottes haltet euch von ihnen ferne, und ihre 
verkehrte Lehre treibet hinweg von euch! 

22. Denn ihr seid nicht Söhne des Ungehorsams, sondern Kinder der ge- 
liebten Kirche. 

23. Desshalb ist auch die Zeh der Auferstehung bei allen gepredigt worden. 
t*£*tK ttti 24 - Die nun sagen, dass keine Auferstehung des Fleisches sei. die werden 

**ui ,m auch nkht auferstehen zum ewigen Leben, sondern zur Verdammung und zum 
Gerichte werden sie auferstehen mit dem ungläubigen Fleische. 

25 " 1)61111 Aas Fleisch, welches sagt, dass keine Auferstehung sei, dem soll 
■* * s " keine Auferstehung zum Leben sein, denn derartige werden als Leugner des 
Auferstandenen') erfunden. 

26. Ihr wisset ja. ihr Männer von Korinth. von dem Samen des Getreides») 
ja tz.«.» und von den anderen Samen, dass ein einzelnes Korn nackt in die Erde fällt, 

und dort unten zuvor stirbt und darnach durch den Willen des Herrn ersteht 
in dem nämlichen Leib und bekleidet 

27. Und nicht bloss der einfache Leib erstellet sondern zusammen mit 
mannigfaltigen Stammesgenossen aufgerichtet und mit Segen erfüllt 

28. Wir müssen aber nicht nur von den Samen ein Gleichnis vorbringen, 
sondern von den schätzbaren menschlichen Leibern. , 

29. Ihr selbst wisset von Jonas, dem Sohne des Amathia: weil er sich 
fr* „ * verhärtete, den Niniviten zu predigen, ward er versenkt in den Bauch des Fisches 

drei Tage und drei Nächte lang. 

30. Und hierauf, nach drei Tagen, hörte Gott aul sein Gebet aus dm 
untersten Abgrunde, und nichts war ihm zu Grunde gegangen, und keine Augen- 
wunper war gekrümmt, und kein Haar von seinem Leibe war abgefallen. 

««^»^ 31. W,e viel mehr um euretwillen, ihr Kleingläubigen! Wenn ihr an den 
iw * 4. Uem, Jesus Christus glaubet, wird er euch auferwecken, wie er selbst auch auf- 
erstanden ist 



') Das ist Christi. 



32. Wenn die Gebeine Elisäus des Propheten, auf den Toten gefallen, iL Ken. 13, 21. 
den Toten auferweckten, wie vielmehr werdet ihr, die ihr auf das Fleisch 

und das Blut und den Geist Christi euch gestützt habt, an jenem Tage aufer- 
stehen, mit unversehrtem Leibe! 

33. Ferner Elias, der Prophet, nahm den Sohn der Witwe in die Arme i.Kün. 17, 19-23. 
und weckte ihn von den Toten auf — wie vielmehr wird Jesus Christus auch 

euch auferwecken an jenem Tage mit unversehrtem Leibe, gleichwie er selbst tum. 6, 4 
auferstanden ist von den Toten! 

34. Wenn ihr nun etwas anderes leichtfertig annehmet, so mache mir in ff. Kor. n, \. 
Zukunft niemand Mühe! g«i. 6, 17. 

35. Denn ich trage diese Bande an mir, damit ich Christus gewinne; und ^^Vi- 23 
die Martern dieses Leibes dulde ich, damit ich der Auferstehung von den Toten ^ \f-^- 
würdig werde. 

3C>. Und ihr. ein jeglicher, sowie ihr das Gesetz aus den Händen der seligen Pro- Ap.-f; M ch 7. 03. 

' J b ' r. Petr. 3, 2. 

pheten und des heiligen Evangeliums einpfienget, haltet fest (daran) ; und Lohn wei det T . Ko r. 3, 14. 
ihr empfangen bei der Auferstehung der Toten, das ewige Leben werdet ihr erben ! ( Pctl .. 3i 22. 

37. Wenn nun einer kleingläubig wäre und Uobertretungen beginge, das 
Gericht zieht er sich selbst zu mit den Uebelthätern ; und mit denen, welche 
solches Treiben verkehrter Menschen üben, wird er gestraft.') 

38. Denn diese selber sind ja Schlangenbrut und Gezüchte von Ottern Matth. 37.12. 34. 

J 23, 33. !,uk. 3, 7. 

und von Basilisken.») 

39. Weichet zurück und haltet euch ferne von ihnen durch die Kraft 1. Kor .2, b 11 Kor. 

6, 7. U Helr. 1, 

unseres Herrn Jesus Christus! 

40. Und es sei mit euch der Friede und die Gnade des geliebten Erst- iw 1. 7. E P h. 

1, 2. Kol. 1, 3. 

geborenen ! Amen. 



') Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass A hier mangelhaft ubersetzt hat. Denn 
1. fehlen die durch E Li Lu bezeugten Worte „das Feuer ist mit ihm", und steht an ihrer Stelle 
„das Gericht zieht er sich selbst zu mit den Uebelthäteru". 2. fehlt im Folgenden die in E Li Lu 
erkennbare Beziehung auf Graudstellen, wie Eph. 3, 2 oder Kol. 3, 7; 3. ist die in E Li erhaltene 
Entlehnung ans Eph. 2, 12 völlig unterdrückt. 

a) Hier liegt in A, wie der Vergleich mit E Li Lu zeigt, eine Doppelübersetzuug vor. 



Drittes Capitel. 



Die lateinischen Uebersetzungen. 



A. Der lateinische Text in der Handschrift von Mailand. 

Dom nachstehenden Abdruck dos lateinischen Textes lege ich die editio 
prineeps von Carriere-Berger und Harnack's Publication in der .Theo- 
log.schen Literatur-Zeitung» 1892, Nr. i, S. 7-9 zu Grunde. Die textkritischen 
Anmerkungen Harnack's notire ich jeweils unter H % während h die Handschrift 
bedeutet. 

L 

Incipiunt scripta Corinthiorum ad') apostolum Paulum. 

1. Stophanus et qui cun. oo sunt nmnos m aiores natu: Daphinus et Eu- 
bolus et Theophilus et Zenon, Paulo fratri in domino aeternam») salulen, 
n,r„ not , % I8 . 2 Supervenerunt Corintho viri duo: Simon quidam et Cleobius, qui quonmdam'j 
•H^ porvortmitverbisadulteris; 3. quod tu prob,; 4. nuuqnan, enim audivimus 
. " " ' 6 ' B ««* t • • • 7. . . nos. 4 ) 8. crediraus enim, sicut ada- 
>.»^1N^M^ quoniam liboravit te dominus de manu iniqui. petimus 

') h: ab. 

I p™»«*« ! » ist wohl freie Zuthat des Uebcrsetzers. 

vierten 7pf SiDd n ™ VierZeilen m Ms " abgerissen ausser den aebt ersten Buchstaben der 
vierten Zeile = m carne t . . " Das \et,t« \\r . 

entspricht dem * t iu AE "° S ' V ° r ' lem zweifelloä ai1 zu * 

6) " üaS Wort ***** * Vers 8 ist unleserlich.« 



- 59 - 



ut rescribas nobis.') 9. sunt enim quae dicunt et docent, talia: 10. non debere 

inquiunt vatibus credi, lt. neque esse deum ,*) 12. neque esse resur- 

rectionem carnis, 13. sed nec esse figm[entum] 3 ) hominem dei, 14. sed neque 

in carne venisse Christum, sed neque ex Maria natum, 15. sed nec esse sae- 

culum dei, sed nuntiorum. 16. propter quod petimus, frater: omni necessitatc a. Ttooth. 4, 8. 

eura venire ad nos, ut non in offensam maneat Corinthiorum ecclesia, et eorum i. Cor. 1,2.11. Cor. 

dementia inanis inveniatur. Vale in domino. 

m. 

Incipit rescriptum Pauli apostoli ad Corinthios. 

1. Paulus, vinetus Jesu') Christi, his qui sunt Corintho, fratribus in domino E P h!M - Philem - 9 - 
salutem. 2. In multis cum essem taediis 5 ), non miror, si sie tarn cito percurrunt n G ^\V' 
maligni decreta, 3. quia dominus meus Jesus 6 ) Christus citatum adventum suum 
ladet, deeipiens') eos qui adulterant 8 ) verbum eius. 4. ego enim ab initio tra- n.^or.2,17; 4,2. 
didi vobis, quae et aeeepi et tradita sunt mihi a domino 9 ) et eis, qui ante me 
sunt apostoli et l'uerunt omni tempore cum Christo Jesu. 10 ) 5. quoniam dominus o a i. i, 17. 
noster Jesus") Christus ex virgine Maria natus est ex semine David secundum Rom. 1, 3. 
carnem de saneto spiritu de coelo a patre misso in eam per angelum Gabriel.'*) 

1) Die Worte petimus — nobis fehlen in A. Vergl. hiezu oben, S. 42. 

=) : „In Vers 11 ist nach deum ein Loch, so dass von omnipotentem fast nichts mehr 
zu lesen ist." Ob gerade omnipotentem ergänzt werden darf, ist jedoch nicht sicher. Das Aus- 
gefallene könnte nach III, 9 auch omnia tenentem gelautet haben. 

») // : „Ein zweites Loch ist Vers 13 im Worte figm[entum]." 

*) h: Jhesu. 

s) h: tediis. Zum Sinne vergl. oben, S. 10. 

b) h: Jhesus. 

Vergl. oben 'S. 11. 

») Vergl. oben S. 11. 

°; et tradita — domino : fehlt in .'1 E Lu, ist, sei es vom Uebersetzer, sei es schon von 
dessen Vorlage wegen Gal. 1, 12 eingeschaltet worden. 
io) h; Jhesu 
") h: Jhesus. 

12) h: Gabrihel. Die Worte per angelum Gabriel fehlen in AELu. 

8* 



— 60 — 

I. Timwlli. I. ib. ( 



ut in l,u„c „„„„l,,,,, prodMW) in ca,.,,,,.) , „,,„,,( 

PC, s„a„, „athiia.™,,., et „ t ex „ Mrluis „ os Mcile , corpora] ^ * 
■ÄVV »'i toWl »ob« os.e„dit. 7. ,„i„ hMno . palre eius ., flndus m1 c 
quod et peeddus „„aesdas est ab eo, „t vivitieetar per Olli creati„„e m ..) 9 „,„„ 
W de„s om„i„„, et o„,„i„ Ummfi 1™ MI eoelum et terram, mis j, pH,,,,,,,, 
„dae, s peop e,a s , „, . peeeatis ab S t,ahere„,„r. I0 . co„s„,a,„ S ,, e„i,„ 

171 ; t crso a spiru " **" — - Vi 

** ** ' * M,MW ™ Praedieante,,,, lera p^ nlulti , 

') Jhesus. 

2 ) in canie fehlt in AELu. 

'Jpersuam nativitatem: ist willkürliche Wendung ta TT eVcrsetzers . . . -.J 

(= per suam carnem), X// per carnem. Ätzers , ^ ^ ^ ^ ^ 

J J T " WahrSCheiDlich * - * «tatt est „se" zu le sen." 

•) Ä. tipum. Vielleicht ist Grundstelle I p etr o 9 , w „ ,. D ,. , 
hat bxobfut&nw ^« w „v j , > ,m %" ' ?\ W ° <1,e Pescluttha (la * Wort ^ 
Griechische ^öuevo, «rf*. 7 . T ~*° } ' An ^ 2 ' 7 ' W0 »'"gekehrt ,1ns 

bat, ist schwerlich zu dein ^ ^ * W "* die P « ch ««» *" ^ 

6 )eius fehlt in ÄMJ <ß* ist hier defect). 

* * «Iii creationem auf ^ zurückzuführen "Auch Ä^^? — " " * 
er«« die Ph™, _ In (ler Handschrift foK lln nt " ( * * ^ * ' 6) 

per eam et vinceretur, q„ ia non est den, Pe '' qUal " ° ar " em conversatus est niallls > 

™>i. Ä: „Sehr merkwürdig ist dass", 7 7 COlr ° re JheSUS Chri ' StUS SalTOVit 0I " lle " , 
'les 16. eingeschaltet ist aber wie e l ' irrtÜI " liCh ^ VerS UU(l ,,er Allfau 8- 

es: et vinceretur qnia non est deus hier 1 ^ andereu Ersetzung; denn dort heisst 
lieber ist es wohl, dass die Intern 1 f T"^ Probat " S est nou es8e rteus -" Wahrschein- 

setzer sich der Identität beider Siek« J?£ J" Syrischen Vo ri«ge angehörte, und der lieber- 
'> Vergl oben S. 9, , . WSrd - 

j^ v i£ ^Lb!tr!cht Li r tnrbI - 189 - Nr - i6 - s - is6) wsre zu 

süiatas vor." Vorschlag wird bei H erwähnt: „Vers 10 schlägt Di eis con- 

•0 tii^Triv^ hier das Attriiut * mmet « u ist - 



-ti- 



li, nam') quia initistus princops, deum volens esse se, eos sub manu necabat') et 
ornnem caraemhominuHa ad suam voluntatem aüigabat,») et consummationes mundi u. TimoHuz, 2«. 
iudicio adpropinquabant. 12. sed deus omnipotens, cum sit iustus, nolens abicere«) Ph m «• 
suam finetionem, misertus est. 13. de coelis») emisit 8 ) spiritum sanetum in Mariam 
in Galilaca. 14. quae ex totis praecordiis') credidit aeeepitque in utero qiäbata*fe*f °*J 
sanetum, ut in saeculum 8 ) prodiret Jesus. 9 ) 15 ut per quam carnem conversatus 11. iw . z, 4. 
est»"») malus, per eam victus") probatus est,' 2 ) non esse deus. 16. suo enim cor- 
pore Jesus' 1 ) Christus 17—19 sed ftlü . . . prudentiam,") absque fide") «t 3, 3. 



1) h: non; Berger übrigens hat: nam. Der logische Zusammenhang fordert auch eine 
begründende Partikel, wie sie bei E (^«^) steht (ÄJ M ist indifferent, L11 sed). Die Tauto- 
logie nam quia mag durch syrisches , ^^»o oder , }0 veranlasst sein. 

») h: negabat. //: „Vers 11 ist vielleicht necabat zu lesen." Zahn (a. a 0.) entscheidet 
sich bestimmt für necabat. 

3) Diese Fassung gibt unter allen Versionen die Gruudstelle II. Tim. 2, 26 am getreuesten 

wieder. 

*) abicere: Vergl. oben S. 12. 
6 ) h: caelis. 

6 ) h: misertus est de caelis et inisit. Der Zusatz de coelis ist, weil er in AELu fehlt, 
verdächtig, eine aus Vers 5 herubergenommeue Glosse zu sein. Stammt er aber wirklich aus Vers 5, 
so kann er nach dem Sinne des Glossators nur mit misit, nicht mit misertus est zu verbinden sein. 
Da aber et vor misit störend ist, so habe ich statt et misit vermutet: emisit. 

') ex — praecordiis: Vergl. oben S. 10. 

6 ) h: secnlum. 

«) h: Jhesus. — Der Nebensatz ut — Jesus fehlt bei A. Als Glosse (die aus Vers 6 stamme» 
mttsste) kann er deswegen doch noch nicht erschlossen werden, weil das Zeugnis von. EL11, die 
den ganzen Vers vermissen lassen, aussteht. 

conversatus est: Vergl. oben S. 12. 

") h: viuetus. 

'«) Selbstverständlich wäre sit zu erwarten. 
") h: Jhesus. 

'«) //: „Es sind nun vier Zeilen im Manuscript fast ganz abgerissen; auf der vierten 
Zeile hat Müller noch die Worte geleseu . . sed fllii . . . prudentiam; Berger bietet nur prudeutiam." 
Zu prudentiam vergl. oben S. 28. 

15) absque fide: fehlt in AELu; es scheint aus Tit. 3, 3 dmle 'ji}) entlehnt zu sein. 



- 62 — 



ta-ta. naa esse coeta,., e. te™, „ omn ,, ^ in efa 

l £SA" a a 651 2, 1 aoi "■»«■ ><»* dicaat resurectiaaea, „„„ esse carnk illi- 

«~*«u.noa enl resuraiio in vitam, sed i„ i„di ci um eius 2ä 

» romeiil a m ™t,.i- "whmiib eilt. 2a. quomam circa eum qui 

e. Vit 27 Z C0,TUPla de0,,U,n ^ in ™ ta "<* « ™P— 

dicet . T 28 r qU ° d miSäUm «* "»* - Wiurimum be„e- 

r* ' 5emi " ita — P-bo„a, seda* 

Z, Z£TL ' a " dem,,) eiaudWl *- Joaae, e. nihil 

— ' S " Per 0Sa Eli ^") proplietae") morlaas missus esl a Uta 
') *: caelum. 

ausgefallen. Vergl. oben S. 28 angehören, die Wort«: „in der Kraft Gottes" 

') Ä: Uli. 

s ) h: Nach Berger iuobedientiae nach M«n * „ ■ 

•) Ä: ainanti ss i me ,Uler bel ff: koboedientiae. 

') sed - fugisset: fehlt in AL„ (F «i w t ... 
'•) tinden,: ist von Rar ° hüehin gekttrzt >- 

") *: Jhesuni **** » ach ***** -sicher. 

,5 ) Berger ergänzt sicut enim 7/. «-„ , 
simUiter et zu lesen". ' ' " er hat a «i'eine Ergänzung verzichtet; es ist wohl 

") h: Helisaei. 
") h: prophete. 



— 63 — 



Israel, et resurrexit corpus et anima et ossa et spiritus; quanto inagis vos, pusillae') 
fidei, a morluis 2 ) in illa die resurgetis, habentes sanain carnem, sicut et Christus n»". «. 4. 
resurrexit? 3 ) 33. simililer et de Elia«) propheta: fiüum viduae a morte resus- L <W •«, i»- 23. 
citavit. 5 ) quanto inagis vos dominus Jesus 6 ) in voce tubae,') in nutu 8 ) ocuB») '• ,'i' r '^ Ä ' 6 M ' 
a morte resuscitabit, sicut et ipse a moituis resurrexit? typum 1 ") enim nobis in Köm. c, 4. 
suo corpore ostendit.") 34. quod si quid aliud reeepistis, erit vobis deus in testi- »• c«r. u, i 
monium,") et molestus mihi nemo sit. 35. ego enim stigmala Christi in manibus Ad. G ap. %"i> u . 
habeo,*») at Christum lucrer, et Stigmata cracis'*) eins in corpore meo, ut veniam WH»,«.«. 

Luc. 20, 34. 

in resurrectionem ex mortuis. 30. et si quisquam regulam aeeepit per felices An ap . t, S3. 
prophetas et sanetum evangelium, 15 ) manet, '«) niercedem aeeipiet, et cum resur- , Cor 3 H 

') h: pusille. 

■) h : a m . . . . II: „Sicher ist die Ergänzung Berger's a mortuis." 

3 ) sicut — resurrexit fehlt in ÄELn. 

<) h: Helia. 

s ) h: resuscitabit. 

e ) h: Jhesus. 

■>) h: tube. 

8 ) /(: notu. Zahn (a. a. 0.): „Jeder sieht, dass . . . p. 18 v. 33 resnscitavit und nutu für 
resuscitabit Und notu zn lesen ist." 

•) in voce — ocnli: fehlt in A (bei ELu wird der ganze Vers vemiisst,. Die Orundstelle 
des Zusatzes ist I Kor. 15, 22 (in der Vnlgata: in ictu oculi, in novissima tuba) eombiuirt mit 
Ps. 98, 6 (Vulg. 97, fi: voce tubae corneae; Pesch. 98, 6: jij^ JÜ>. 

10 ) h: tipuin. 

") typum — ostendit: fehlt in A, stammt ans Vers 7 und 16. 

'*) erit — testimonium, steht nur in X/"(Vergl. Rom. 1,9; Phil. 1,8; T. Thess. 2, 5; Jac. 6, 3). 

•') Der Text muss hier verderbt sein. Nach AB ist der Gedankengang des Verses folgender: 
„Ich trage diese Bande (Ap. G. 26, 29) an meinen Händen, damit ich Christus gewinne (Phil. 3. 8); 
und ich trage diese azlytiara au meinem Leibe (Gal. 6, 17), damit ich zur Auferstehung gelange 
(Phil. 3, 11)." Der Text von Li hat die Symmetrie der beiden Vershälften zerstört, indem das 
Citat aus dem Galaterbriefe schon in die erste Vershälfte heriibergeuommen wird. Li wäre daher 
etwa zu corrigiren : ego enim vineula ista iu manibus habeo, nt etc. 

") cracis : fehlt bei ATjii; {E ist hier sonst gekürzt). 

ls ) h: ev . . . . lium. 

<«) manet: Vergl. oben S. 12. 



— 64 — 

Eph P 2 r 2'c 3 oi. 2 %7. rcxerit ') a mortuis, vitam aeternam consequetur. ») 37. qui autem liaec praeterit. 

Eph. 2, 12. . . ... ... 

Mauh.3 7. 12. 34. ignis est cum illo, et cum eis qui sie praecurrunt. 3 ) qui sine deo sunl hominesO 

23 33, Luc. 3, 7. ' ' 

ffifv&iS. qui sunt ? enera viperarum. 39. quos repellite in domini potestate. 40. et erit 
R i,°!i. coi 7 'if3 h ' voljiscum P ax i gratia et dilectio. 5 ) Amen. 

Explicit epistula«) ad Corinthios tertia. 



B. Der lateinische Text in der Handschrift von Laon. 

Der folgende Abdruck ruh! auf der bis jetzt einzigen Edition der Hand- 
schrift von Rratke (B). 

I 

Petitio') Corinthiorum a Paulo apostolo. 

1. Stephanus et qui cum eo sunt 8 ) maiores natu: Daphus») et Eubolus et 
Tlieophilus et Zenon Paulo in domino salutem. 2. Veneruut Corinthum duo 
quidam, Simon et Cleobius, qui quorumdam Odern subvertunt. corruptis verbis, 
3. quae tu proba et examina. 4. Ista enim nunquam noque a te neque ab aliis 

') h: res . . . . exerit. 

5 ) Zu vitam - eousequetur vergl. oben S. 26. (7c Bei Berger: eousequetur, H cou- 
sequatnr). 

') et - praecurmnt: aus F (+* t L „ ttf .%) und L, (prae - eurrant) geht hervor, 

dass hier im syrischen Original ein Verbum stand, das „wandeln" bedeutete und mit einem auf 
die Vergangenheit sich beziehenden Temporal- Adverb verbunden war. Dies weist auf Grnmt- 
stellen wie Eph. 2, 2 (fr aSr xoze [syrisch jap 4$ ^Mnjimu) oder Kol. 3, 7 (fr oh ml 
ifteTi ntqumufymn), und zeigt zugleich, dass praecurmnt gemeint ist im Sinne von antea cuenrre- 
n.nt. Eine Spur dieser Grandstellen hat sich auch bei A im ersten Theile des Compositum« m^fi. 
und wohl auch bei Li, in qui taliter versantur, erhalten. 

*) qui - homiues: Fehlt in AL„, ste ht aber bei E, und zwar in einer die Grandstelle 
Eph. 2, 12 (äfeoi Jr t$ x 6o fl o>) vollständiger wiedergebenden Fassung, als dies in Li der Fall ist, 
wo in mundo fehlt. 

8 ) Zu pax, gratia et dilectio: Vergl. oben S. 9, 10. 
•) epistula: so Müller bei H; Berger: epistola. 
') Ä: Peticio. 

8 ) B. „Hinter sunt steht ein ausgestrichenes fratres.« 

•) *: Daphus et Zenon. Der Name Zenon steht also zweimal. 



— 65 — 



apostolis audivimus, 5. sed quaecunque ex te aut ex Ulis aeeepimus, custodimus. 
6. Cum ergo dominus nostri misereatur, ut, dum adhuc in carne es, Herum 
haec •) a te audiamus, 7. aut perveni ad nos aut scribe nobis. 8. Credimus enim, 
quomodo Atheonae') manifestatum est, quod te dominus de manibus inimici eripuit,' 
ita et nos credentes in domino. 9. Sunt autem quae dicunt et docent, lalia: 
10. negant prophetis oportere uti; 11. nec communium rerum esse deum poten- 
tem; 12. nec anastasim futuram carnis; 13. nec hominem a deo factum; 14. nec 
in carne Christum descendisse nec de Maria natum; 15. nec dei esse orbem, sed 
nuntiorum; 16. propter quae, frater, omne Studium adhibe veniendi ad nos, ul 
sine scandalo maneant Corinthiorum ecclesiae 3 ) et illorum dementia mani- 
festetur. Vale in domino semper. 

III. 

Epistola tertia ad Corinthios, quae autentica non est. 

1. Paulus vinetus Christi Jesu *) fratribus, qui Corintho sunt, salutem. 2. In 
multis, quae mihi, 5 ) non ut oportet,") eveniunt, non miror, si malitiae praecurrit 
diseiplina, 3. quia dominus meus Jesus') Christus velociter veniet iniuriam non 
ferens ultra adulterantium doctrinam suam. 4. Ego enim in 8 ) initio tradidi vobis 
quae a praecedentibus nostris sanetis apostolis aeeeperam, qui omni tempore 
cum domino Jesu») Christo f'uerant: 5. quod 10 ) dominus noster Jesus") Christus 

hec 
*) h: Atheone. 
') h: ecclesie. 
h: Jhesu. 
5 ) h: michi. 

8 ) in multis — oportet: Vergl. hiezu oben S. 10, 11. 
T ) h : Jhesus. 

s ) B: „So steht deutlich in der Handschrift." 
•) h: Jhesu. 

I0 ) h: q. . . B-. „Hinter q steht ein geschwungenes z, dessen unterer Bogen in den Schaft 
des q zurück biegt. Die ganze Figur sieht den Sigleu von quod ähnlicher, als denen von quia." 
») Äi Jhesus. 

9 



— 66 — 



p Maria nalus est, quae « ex ^ «WM ad eam a palre sp.nl» 

coole* 4 6. ul prodirot in hoc saeculun,') et liberaret omnem [carnem] per carnem 
ff* et ut in carne nC) de mortui* suscitaret, .... quod .... M 
L statuit exe m plar; 7. et quia hom[o a deo patre]*) formatus est, 8. ut revw 
visceret') per adopüonem, ideo post mortem.) quaesitus est. 9. Deus ennn onn, 
potens, conditor codi«) et terrae/«) cum Judaeos") avellere vellet a de h-I,s 
suis 10. q[nia s]tatucraf») donmm Israel salvam esse, partem de Ghr*b 
Jl, emlajtam super pro]phelas ») ad primos Judaeos") misit, qai mutto 
,, ll( pore q[uoniam s]in[e] errore") deum colebant, pronuntiaverunl. 11. Sed 

**t.JM« ex steht ein ausgestrichenes Maria. An der darauffolgenden, jetzt durch- 
löcherten Stelle hiess es natürlich se, so dass zu lesen ist semine." 
2) h: celesti. 

a) ki ut - saeculum: e.neud., k; ut pro . . . ret in hoc se cultu. B ergänzt: ut proderet 
in hoc se cultn. 

4) et liberaret - nos: emend., k: et liberaret omnem et ut per carnem et in came nos. 

•) B: „Vor quod hat ein kurzes Wörtchen, vielleicht ac, und hinter «iuod wahrsehe.nl.ch 
ipse gestanden. Hinter diesem, aber nicht unmittelbar dahinter, erkenne ich noch ein o, an welchem 
ein schräger, nach oben gehender Strich, wahrscheinlich Bindestrich, sichtbar ist. Mit cendum be- 
ginnt die neue Zeile. Die Zahl der vor o und hinter ipse ausgefallenen Buchstaben schätze ich 
anf etwa drei." 

•) B. „An der defecten Stelle hinter hom glaube ieh noch ein d, ein o uud ein p zu er- 
kennen. Darnach wäre zu ergänzen homo a deo patre cou[formatus]. u 

i) h: revivesceret. 

.) post mortem: Li perditus; AB b H"-***** V W»'" i< "/J 1111 «>™chen Texte stand 

r y 

Wühl joeuo- 

») h: ceü. 
in) h: terre. 

ii) h: Judeos. 

i») B: „Hier ergänze ich [q]ia s[tatuerat]." 

i») h: colla .... phetas. B: „Mit Rücksicht auf A uu.l K ergänze ich [eollajtam effudit et 
pro[phetas]. u 

m) h: Jndeos. 

15). 7t: \ in errore. B. „Hinter \ steht noch ein Zeichen, welches schwerlich ein u, eher 

ein n ist. In letzterem Falle hätten wir wahrscheinlich hier das am Ende abgerissene Siglum »r 



— 67 - 



iusta pote ') cum vult osse deus, exterminavit eos adeo,») oinnem illorum 

[car]nem*) voluptatibus obligando. 12. Tunc deus omnipotens nolens opus 
suum infirmari, 13. 14. dimisit spiritum suum in Mariam, 15. ut per quam 
carnem ille malus mortem [introdu]xerat, «) per eandem victus comproba- 
rotur. 16. Sic mim in corpore [Christus]») Jesus«) omnem carnem servavit, 
17. iustitiam') et oxomplum in suo corpore ostendens, 18. per quod libo- 
rali sumus. m. Qui ergo istis consentiunt, non sunt tilii iustitiae, 8 ) sed irae,») 
qnia dci prudentiam respuunt dicentes coelum '») et terram et quae in eis sunt, 

quotiens, welches auch in den Satz gut passt Der sonst üblichen Zeilenlänge nach zu urteilen, 
kann hinter quotiens noch ein Uli gestanden haben." Die oben vorgeschlagene Ergänzung geht 
von ...i.J-nfu.p bei .41? aus, dem im Lateinischen fast nur ein sine errore entsprechen kann. Subject 
zu colebant sind nach dieser Auffassung natürlich die Propheten, „die lange Zeit, weil sie selber 
Gott ohne Irrtum verehrten, gepredigt haben". 

') Die Ergänzung B's (iusta potens turbavit) scheint mir nicht überzeugend; eine bessere 
weiss auch ich aber nicht vorzuschlagen. 

=) adeo: J? schwerlich richtig: a deo. Da exterminavit zweifellos dem «prifcA^ bei EJ 
und necabat bei Li entspricht, so muss wohl adeo eine irgend wie verfehlte Wiedergabe derjenigen 
syrischen Phrase sein, für die bei ABJ U-nl mf^m%kf (bezw. ikn.ibu.pftp), bei Li sub manu stellt 

a ) B-. „Die abgerissenen Buchstaben waren offenbar car[nem]. u 

*) h: mortem mortem [sie] xerat. B: „Vielleicht ist contra [xerat] zu ergänzen." Die 

obige Ergänzung | introdu]xerat geht aus von dem Verbum ^u/u.pu.uAu,, , das AJ an dieser Stelle 
haben. Mit diesem Worte gibt die armenische Bibelübersetzung II. Thess. 2, 4 das griechische 
vnegatQo/ievo; wieder. Vorausgesetzt nun, dass H. Thess. 2, 4 wirklich Grmulstelle sei, dann würde 
sich ein introduxerat aus dem entsprechenden Worte der syrischen Bibel wenigstens einigermasseu 
erklären lassen. Denn die Peschittha hat hier «Sa 2U ]• Diese Form konnte ein Uebersetzer anstatt 
der richtigen Ableitung von Xi. mit „ingressus est" in Zusammenhang bringen und dann aus 
dem Sinne mortem ergänzen. 

5 ) B: „Ich glaube noch zu erkennen, dass hier ein Siglum für Christas gestanden hat." 
°) h: Jhesus. 

7 ) h: justiciani. 

8 ) h: jnsticie. 
o) h: ire. 

">) h: celnm. 

9* 



- 68 - 



non esse opus dei; 20. maledicti enim qui serpentis') sententiam ») sequuntur. 3 ) 

21. Hos ergo abicite a vobis, et a doctrina eorum fugite; 22. 23. 24. 25. et quod 
dicunt anastasim non esse carnis, sibi *) dicunt,') quia non resurgent, quia non 
crediderunt, quia mortuus resurrexerit.«) 26. Neque, o Corintbii, frumenti aut 
ceterorum') seniinum intellegunt 8 ) sationem, quomodo nuda rnittantur in terram, 
et, cum dissoluta fuerint, resurgunt in voluntatem dei et fmnt ununi corpus; 
27. et non solum, quod missum, surgit, sed multiplex. 28. Quodsi a seminibus 
nolumus sumere exemplum, 29. certe scitis, quod Jonas, Amathi fdius, dum non 
vult pronuntiare in Ninivem, devoratus est a marina bestia, et post tres dies et 
tres noctes ex infima 9 ) morte surrexit. 30. Exaudivit enim deus orantem Jonani, 
nec quidquam 10 ) eius consumptum") est, non capillus neque palpebra; 31. quanto 
magis vos, qui credidistis in Christo Jesu, 1 ») suscitabit, quomodo et ipse surrexit? 
32. Et cum Elisaei 1 3 ) prophetae 14 ) mortuis ossibus quidam disiectus a filiis Israel 
resurrexit a mortuis in suo corpore; nonne et vos super corpus et ossa spiritu doinini 

') B-. „Ich ergänze: snnt, eius." 

2 ) h: scntenciam. 

3 ) h: secuntur. 
*) h: siby. 

») /»: dicuntque. B: „Dieses que ist deutlich in der Handschrift zu lesen. Wenigstens steht 
dort ein q mit angehängtem Semicolon. Es stört aber den Sinn des Satzes so sehr, dass ich, zumal 
dahinter nirgends eine Lücke vorlianden ist, es für einen der Schreibfehler unseres Scribenten 
halten möchte." Zu übersetzen ist offenbar: „Und wenn sie sagen, dass es eine Auferstehung des 
Fleisches nicht gebe, so sagen sie sich selber, dass sie nicht auferstehen werden." 

•) resurrexerit: einend., h: morteus rex surrexerit. Der Sinn ist: „Weil sie nicht glauben, 
dass Christus, der tot war, auferstaudeu sei." 

7 ) h: cereroram (falls nicht etwa ein Drnckfehler vorliegt). 

9 ) h- intelliguut 

•) infima: emend., h: infirma. 

,0 ) h: quieqnam. 

") h: compsnmtum. 

,a ) /»: Jhesu. 

") h : Helisei. 

u ) h: prophete. 



— 69 — 

misso, in ffla die resurgetis integram habentes carnem? 34. Quod si alia potius 
admittitis, ') molesti esse mihi nolite. 35. Ego enim in arca,*) ut Cliristum in me 
lucrifaciam; et ideo stigmata eius in corpore meo porto, ut in resurrectiono 
mortuorum et ipse inveniar. 3G. Et quicunque huic regulae, ») quam per bealis- 
siinos prophetas et per sanctum evangelium acceperunt, intendorunt, mercedem 

a domino accipient. 37. Qui vero ista praeterierint, in ignem aeternum') 

mint. 5 ) 38. Et quicunque taliter versantur, ii») sunt progenies viperarum ; 39. a 
qnilms vos separate') in virtute domini; 40. et erit vobiscum pax. 

i) h: admittititis. 

») marca: emend.; h: arca. Ich habe angenommen, dass arca hier die auch im classischen 
Latein belegbare Bedeutung „Gefängnis" habe und davor wegen des Gleichklanges mit enim ein in 
ausgefallen sei? Also: „Demi ich bin im Kerker, damit etc." 

•) h: regule. 

4 ) h: eternum. 

«) B-. „Das einst hinter aeternum und vor erunt stehende, jetzt durchlöcherte Wort um- 
fasste den Raum von etwa drei Buchstaben. Ueber dem letzten, der vielleicht ein t war, ist noch 
ein wagrechter Abküizungsstrich zu sehen." 

") B: „In der Handschrift lese ich das Siglum hü mit verlängertem Schlnss-i." 

') h: separarate. 



Viertes Capitel. 
Der Commentar des hl. Ephram.') 



Der dritte [Brief] an die Korinther. 

Bei den Korinthe« hatten sieh, nachdem sie durch die Briefe des Apostels 
einträchtig geworden waren, und jene Irrlehren, die da und dort, von sich 
seiher, eine nach der anderen, emporgesprosst waren, aufgesehen hatten, fremde 
Unruhestifter eingedrängt und sie in Verwirrung gebracht Unter dem offen- 
kundigen Einflüsse desselben neidischen, bösen Dünion, der in ihnen Gewalt 
hatte, predigten sie die Verkelirtheit ihres Truges auf öffentlichen Plätzen, und 
verheimlichten oder verbargen nichts vor irgendeinem, der ihnen begegnen 
mochte. Da nun die Priester der Korinther sahen, dass jene von Tag zu Tag 
ihre Predigt ausdehnen und ausbreiten, so eilten sie, ein Schreiben an den 
Apostel abzufassen und alles darzulegen, was jene predigten, damit er entweder 
selbst eilends persönlich komme, oder eine Widerlegung und Zunichtemaclmng 
der Reden jener Leute mit grosser Sorgfalt von ihm gesandt werden möchte. 
Aus diesen und ahnlichen Gründen also schreiben sie einen Briet' und lassen 
ihn durch zwei sorgsame Diakone zu Paulus bringen, indem sie Folgendes sagen : 
Stephanus und die Priester, die mit ihm [sind], an Paulus, den Bruder, 
den Herrn — Gruss! 

<) Die von Kanajeanz gefertigte und von Hälft 6h mann revidirte Uebersetzung 
bezeichne ich mit KH, die der P. P. Mechitharisten mit M. 



- 7t — 



Zwei gewisse Männer kamen nach Korinth, mit Namen Simon und 
Kleobius,') und ziehen diese und jene aus den hiesigen Gläubigen an sieh. Aber 
nicht etwa durch Reden in der Wahrheit ziehen sie dieselben an sich, sondern 
durch verderbliche Reden, von welchen Reden du selbst Kunde erhalten iniisst. 
Denn niemals haben wir von dir irgend solche Reden gehört, noch von den 
anderen Aposteln, deinen Genossen, wie wir sie von diesen Männern hier ver- 
nehmen. So viel wissen wir, dass wir alles, was wir von dir und den anderen 
Aposteln gehört haben, fest bewahren. Unsere Betrübnis gilt aber nicht etwa uns 
selbst, sondern der Gemeinde. Aber darin hatte der Herr grosses Erbarmen mit uns, 
dass wir, so lange du noch im Fleische bei uns bist, in einem Briefe all' das wieder- 
um von dir vernehmen sollen, was wir mündlich von dir gehört hatten. Oder komm' 
gar selber sofort zu uns! Wir vertrauen auf den Herrn, dass er entweder dem 
Elhconas sich geoffenbart, und Christus dich aus den Händen jenes Gottlosen 
erlöst und zu uns gesandt habe, oder dass du einen Brief an uns schreiben werdest. 

Vielleicht aber war dies der Name des Richters, der ihn in der Stadt 
Philippi gefesselt und in den Kerker geworfen hatte. 

Und die verkehrten Reden, welche sie vortragen und lehren, sind folgende: 
Man soll, sagen sie, nicht die Propheten annehmen, sondern das Evangelium. 
Und Gott, sagen sie, sei nicht allmächtig: d. h. jener, sagen sie, der zu den 
Propheten geredet hat, sei nicht der allmächtige Gott. Und eine Auferstehung 
des Fleisches, sagen sie, gebe es nicht. Und keineswegs sei der Mensch, sagen 
sie, von Gott geschaffen, sondern von den sieben Lenkern.*) Und nicht mit 
einem irdischen Leibe, sagen sie, kam unser Herr, sondern mit einem himmlischen 
Leibe. Und nicht von der Jungfrau Maria lassen sie ihn geboren sein. Denn 
hindurch, sagen sie, ging er durch sie, ohne etwas von ilir anzunehmen. *) 

>) Li der Handschrift steht Klomus. 

2) Syr. wohl: b^yo V S^- Merx, Bardesanes, 8. 37. 

») Aehulich M, tnnqnam si nihil assnmpserit ex ea. KH „wie etwas nicht von ihr Kommendes". 
Diese letztere Auffassung welche als Präposition nimmt, hat gegen sich, dass mau erwarten 
sollte: her 1 " ith "t Vermutlich ist hr 1 "- huchstiihliche Uebertragnng von syrischem 

\ und das üauze ein Folgesatz „so dass er nichts von ihr annahm". 



— 72 — 



Und die Welt lassen sie nicht das Geschöpf Gottes sein, sondern irgend eines 
von den Engeln, d. i. eben von den sieben Lenkern. 

Dies ist aber das System der Lehrer der Secte des ßardesanes. Und 
desshalb haben die Bardesaniten •) diesem Briefe die Aufnahme in ihren „Apostel" 
versagt.») Hatte doch der Apostel dies in der Apostelgeschichte gesagt, nämlich: 
A P .-Gesd.. ?o, an. n Nach mir werden, wenn ich fortgehen werde, räuberische Wölfe bei euch ein- 
treten, die mit den Jüngern kein Erbarmen haben werden. Und aus euch werden 
Menschen aufstehen, die Verkehrtes reden und werden die Jimger verführen, 
ihnen nachzufolgen." 3 ) Also schon seit den Tagen des Apostels, wie der Apostel 
selbst geweissagt, und wie auch die Korinther geschrieben hatten, ist diese Secte 
gegründet worden. Die Anhänger des Bardesanes nämlich glauben, dass ihr 
Lehrer Bardesanes dies erfunden habe.«) Von ihnen sind ja auch die Apokryphen 
geschrieben worden, damit sie mittelst der Krattthalen und Zeichen der Apostel, 
welche sie beschrieben, ihre eigene Gottlosigkeit, gegen welche die Apostel ge- 
kämpft hatten, auf den Namen der Apostel sehreiben könnten. 5 ) 

Desshalb sagen sie: Nachdem 6 ) wir einen Brief an dich gesclu-ieben haben, 
so nimm es eilends auf dich, zu uns zu kommen, und zwar du selber persönlich, 

') In der Handschrift: „Die Desaniteu." 

-) Mit dieser Uebertragung folge ich KU und M. Die von mir früher (Theol. Quartal- 
schrift, 1890, S. 630) vertretene Auffassung der Stelle halte ich jetzt für unrichtig. Vergl. auch 
Zahn, Geschichte des neutest. Kanons, H, S. 598, Anni. 4. 

3 ) Dieses Citat ist einer der Beweise fürdie ursprünglich syrische Ahfassung unseres Coiinnentars, 
denn es stimmt weit mehr zum Wortlaut der Peschittha, als zu dem der armenischen Bibelübersetzung. 

4 ) Mit Hecht bemerkt llühschniann (bei Zahn, a. a. 0., S. 598, Anm. 6) „grammatisch 
nicht in Ordnung", denn wegen des Prädikats il>— y»//" würde man notwendig erwarten: 
f... T7 /..N..//, ,j,u l „ r .,„ l l.u, i.„, r „. Der Sinn aber kann nicht zweifelhaft sein. 

s) Das heisst, die Bardesaniten verfassten apokryphe Apostelgeschichten, in denen sie die Wunder 
der Apostel berichteten, dabei aber den Aposteln ihre eigene falsche Lehre in den Muud legten. 

«) Im Armenischen wörtlich : „welchen Brief wir au dich geschrieben haben." Es liegt wohl 
eine buchstäbliche Wiedergabe des Syrischen zu Grunde, indem im Syrischen hier das blosse 
Relativzeichen ; anstatt einer vollständigen kausalen oder temporalen Phrase gestanden haben 
mag (vergl. Nöldeke, Syrische Grammatik, 1880, § 366 A. B). Der Armenier aber hat die con- 
.junetionale Bedeutung verkannt und , einfach als Relativuni übertragen. 



— 7;5 - 

damit durch deine Erscheinung und deine Bede die Stadt der Korinther ohne 
Aergernis dastehe, und jener Leute Thorheit durch die offenkundige Zurecht- 
weisung deiner wahrhaftigen Predigt vor allen zu Schanden und ausgetilgt werde. 

Sie nahmen, sie brachten das Schreiben in die Stadt Philippi. Und da es 
sicli gerade auf den Tag «1er Verfolgung Pauli getroffen hatte, auf jenen Tag, 
wo sie ihn mit Ruthen gequält und m's Gefängnis geworfen hatten, weil er 
den bösen Geist aus jener Magd, die wahrsagend umhergegangen war, aus- 
getrieben hatte, so fürchteten sie sich, zu ihm zu gehen. Und sie liessen den 
Brief durch das Weib des Apollophanes überbringen. Das geschah nun nicht 
jene Nacht: Denn in jener Nacht fand ein Erdbeben daselbst statt, und die 
Thoren des Kerkers öffneten sich allzumal, und die Fesseln lösten sich von ihm, 
und der Kerkermeister nahm sie heraus und führte sie in sein Haus, und sie 
übergäben den Brief. 

Als er aber den Brief erhalten hatte, da vergass er der Banden. Und 
er fasst Trauer wegen der Beden, die er vernahm. Und weinend spricht er: 
„Wie es mir doch besser wäre, dass ich gestorben wäre und bei dem Herrn 
wäre in Hoffnung und Frieden; und dass nicht, nachdem ich um der Menschen 
willen Fesseln erlragen, wieder die Priester Satans zuvorkommen, zu verwirren 
und zu verkehren die Menschen, welche ich bekehre." Und so unter vielen Leiden 
in Folge der Verfolgungen und Enttäuschungen, die er erduldet hatte, fertigte 
Paulus weinend die Antwort auf den Brief für die Korinther, indem er also sagte: 
Paulus, der Gefangene Jesu Christi, das ist um Jesu Christi willen, an die 
Brüder zu Korinth, aus vieler Bedrängnis dahier, die ich habe durch Foltern 
und Fesseln und schlimme Nachrichten — Gruss! Ich bin keineswegs sehr ver- 
wundert, d. h. ich bin arg verwundert, dass so rasch die Verführungen des 
Bösen in die Welt eindringen. Aber unser Herr Jesus Christus wird alsbald 
seine Ankunft vollziehen wegen derer, die ihn verachten eben dadurch, dass 
sie die Wahrheit seiner Worte verdrehen. Ich aber habe von Anfang an, d. h. 
seitdem ich euch gesehen habe, das was ich von den Aposteln, welche die 
ganze Zeit der Verkündigung des Evangeliums mit unserem Herrn gewandelt 
sind, gehört habe, euch gelehrt: dass Jesus Christus von Maria geboren ward — 

10 



— 74 — 

nicht durch sie hindurchgieng; und aus dem Geschlechte Davids — und nicht 
als ein himmlischer Leib; und gemäss der Verheissung des heiligen Geistes, 
des vom Himmel zu ihr gesandten — und nicht durch Josephs Zutritt zu ihr; 
und dass dies geschehen sei, damit er alles Fleisch durch sein Fleisch von der 
Verderbnis erlöse, und dass er uns von den Toten auferwecke im Fleische, 
wie er sich selbst als Vorbild gezeigt hat. 

Der erste Mensch ist vom Vater erschallen — nicht etwa von den Lenkern, 
wie jene sagen. Desshalb ward er auch im Verderben aufgesucht — durch den 
Sohn, nicht dass er bestraft würde und sterbe der Gerechtigkeit gemäss, weil 
er sich durch die Sünde verderbt hatte, sondern dass er lebendig gemacht 
werde durch die Gnade, und in der Kindschatt sei. Aber der Gott über alle 
Welten, d. i. über alle Jaluhunderte, der allmächtig ist, der 1 ) den Himmel und 
die Erde gemacht hat (und nicht etwa Engel, wie eure Verführer predigen), sandte 
zuerst zu den Juden die Propheten, damit sie durch deren Malmungen von den 
Sünden und von ihrer Götzenanbetung erlöst würden. Denn er wollte das 
Haus Israel erlösen, und Zeuge dafür ist die eifrige Sorge durch die Propheten, 
die um jener willen statt hatte. Desshalb teilte er aus, goss herab vom Geiste 
Christi über die Propheten. Dieser, nämlich jener Geist, der durch die Apostel 
predigte, derselbe predigte auch bei den Propheten den unmangelhaften Gottes- 
dienst und die Geburt Christi viele Zeiten durch, d. i. 1430 Jahre. Vom Auszug 
aus dem Land Aegypten bis zur Ankunft unseres Herrn sind es ungefähr so viele. 

Denn der, welcher der ruchlose Fürst war, weil er sich zum Gott machen 
wollte, desshalb legte er Hand an, um die mahnenden Propheten zu morden, 
damit er alle Leiber der Menschen durch die hegierlichkeil fessle. „Fürst" aber 
hiess er ihn, weil er Herrschaft hatte über die Scharen seiner Genossen;*) 
und „ruchlos" nannte er ihn, weil ihm die Herrschaft über die Dämonen nicht 
genügend war, und er auch über die Menschen sogar zum Gott sich machen 
wollte. Und dass er die Propheten mordete — nicht etwa selber, sondern 

1) Das zweimalige «y/* «p entspricht oft'eubar syr. , oa- 

2) In der Handschrift: pifu^g „seiner Bewohner"; die obige Übersetzung ruht auf der 
Conjectur yt i fa ni j . Johannes Kachik hat p-'t-mlftug. 



— 75 — 



durch seine eigenen Propheten und durch Jezabel und Achab und durch die 
Könige, welche diesen ähnlich sind, mordete er die Propheten, damit sie nicht 
die Wahrheit predigten und die Augen derer öffneten, die steinerne und 
hölzerne und sonst gegossene [Bilder], die aus natürlichen Stollen bestehen, 
Götter nannten, und ohne Einsicht, waren. Und alles menschliche Fleisch, sagte 
er, fesselte er durch die Begierlichkeit. Schau und sieh', dass er durch die 
Regierlichkeit fesselte und nicht mit Gewalt stritt Nicht etwa mit Einer Begier- 
lichkeit fesselte er alle Menschen, aber auch nicht mit vielen Begierliclikeiten 
fesselte er den einzelnen Menschen; denn den Menschen gibt es nicht, der 
durch alle bedrängt wäre, damit er durch alle gefesselt würde, sondern einen 
jeden von den Menschen fesselte er durch die Begierlichkeit, die ihn gerade 
reizte, damit ihm auf ewige Zeiten keine Loslassung zukäme. 1 ) 

Der allmächtige Gott aber in seiner Gerechtigkeit — denn er besitzt die 
Herrschaft, und zwar hat er sie nicht geraubt durch einen Raub, wie eure 
Lehrer sagen — fand kein Gefallen daran, dass Satan die Menschen regiere. 
Wenn er auch nur durch listige Ränke sie verführte, und nicht mit Gewalt, so 
sah er auch hierin ihm nicht nach und Hess ihn nicht gewähren, weil er Erbarmen 
hatte mit seinem Geschöpfe, das mit seinen eigenen Händen sich selbst zu 
Grunde richtete.*) Er sandte den heiligen Geist mit aller Glut, d. h. eilends 3 ) 
in Maria von Galiläa. Weil es der Freiheit 4 ) also schien, dass es keinen gebe, 

i) ufpmnj wohl Wiedergabe von syr. £o. 

5) KH „indem er selbst mit seinen Hiinden sich selbst vernichtete (dahingab)," sicherlich 
richtiger M: praesertim qnia ipsa suis manibus sese interimebat. Ich habe ih als au Stelle 
des sonstigen «y* »p (= syr. . oq) stehend gefasst. Vergl. auch P. Jakob Daschean, 4«A 7 i« 
.„JZapbuy, 1891, S. 233. 

s) Das Wort ft t ,J-u,fh P J- fehlt in A Li Lii. Da aber Ephram es erklärt, so ist anzunehmen, 
dass in seinem syrischen Text des Briefes dieser Zusatz sich befand. 

*) Zur Aufklärung dieses eigentümlichen Ausdruckes dient wohl folgende Stelle aus dem 
Commentar zum Diatessaron: S. 119 (Mösinger, S. 130) sagt der hl. Ephram mit Bezugnahme 
auf die Einwohner von Nazareth : „Wegen ilurer Freiheit stiessen sie ihn hinab, wegen seiner 
Gottheit fiel er nicht hinab. Wenn auch die Frechheit ihn hiuabstiess, ein willfähriger Lufthauch 
trug ihn doch auf seinen Flügeln". Hier ist unter der „Freiheit", wie schon der Parallelismus 

10* 



7ö 

der im Fleische siegen könne, zog unser Herr das Fleisch an und siegte in ihm. 
Und es haben nach ihm gesiegt die, welche ihm ähnlich geworden sind, damit 
sich keine Ausrede fände für die, welche in ihm ') als schuldig erfunden werden. 

Aber wiederum — weil das Fleisch dem Feinde sich unterwürfig gemacht 
halte, und dieser durch dasselbe jeglichem Drange der Begierlichkeit nachgehen 
konnte, so zog unser Herr das Fleisch an, und in ihm ward er in der Wüste 
vom Satan versucht; und da wurde dieser überwunden und überwiesen, dass 
er nicht Gott werde über die Welt, wie sein eigener Sinn ihn hatte glauben lassen. 
Denn dass er nicht Gott war, das wusste er freilich selbst; aber in seinem 
Wahne wähnte er, dass er ein Gott würde durch den Sieg, den er über alles 
Fleisch davongetragen hatte. Aber da ihn unser Herr im Fleische besiegt hatte, 
nicht im himmlischen, sondern in dem, das gleicher Natur war mit demjenigen, 
das durch ihn in Verschuldung gebracht worden war, jetzt wusste er, dass er 
nicht Gott werde, ') wie er gewähnt hatte. 

Denn in seinem eigenen Fleische, heisst es, hat Jesus Christus berufen 
und erlöst alles Fleisch, damit er in dem heiligen Tempel der Gerechtigkeit, in 
seinem eigenen Fleische, zeige, d. h. durch die Werke seines Fleisches zeige, 
wie der Mensch ein Tempel der Gerechtigkeit werden kann. Und wir sind ja 
durch eben dieses Fleisch errettet worden von dem geheimen und offenen Tode, 
d. i. von dem Tode der Sünde und von dem Tode des Leibes. 

Nun sind jene nicht Söhne der Gerechtigkeit. Denn wenn in ihnen die 
Werke der Gerechtigkeit wären, hätten sie auf die Vergeltung der Gcrech%kril 
geachtet und nicht ihre Leiber auch der Auferstehung beraubt. Ja, Söhne des 
Zornes smd sie, welche die Erbarmung der göttlichen Barmherzigkeit, die um der 
Auferstehung will en erfolgte, von sich abkürzen. Und seine Schöpfung verachten 

von Freiheit (^„.^i) md Frechhcit { ^ nl fs/iL%) ^ ^ ^ ^ ^ ^ 

wders<tzende thöriehte geschöpfte Wille zu verstehen. In diesem Sinne .ässt sich das Wort 

ge^inT U " Serer faSSeU ' ^ ^ UiCLt <laS lnenSChlicbe ' sondern das — »*h. **■ 

') d. h. im Fleische. 
2 ) Vergl. P. J. Daschean, a. a. (). 



— 11 — 

f sie darin, dass sie sagen: Himmel und Erde und alle Geschöpfe sind nicht das 

Werk Gottes, des Vaters des All, sondern der „Herrscher".') Aber jene hatten 
den Glauben der verfluchten Schlange, d. h. entweder an dem Urteilsspruch, 
der aus Anlass der Verfluchung der Schlange erging, nämlich: „Staub warst Gen. s, 
du, und zum Staube sollst du wiederkehren", hatten sie festgehalten, oder, 
sowie die Schlange glaubte und jener, der in der Schlange war, dass Adams 
Haus für ewig auf Erden bestehen werde, so glauben auch diese. 8 ) Ihr aber, 
in der Kraft [Gottes] 3 ) haltet euch ferne von ihnen, d. h. löset auf ihre Worte, 
und ihre verkehrte Lehre treibet weg von euch ! Denn ihrer ist die Lehre, und 
nicht des Geistes, und des Satan ist sie, der in ihnen Gewalt hat, und nicht 
von Gott. 

Und die sagen: „es gibt keine Auferstehung des Fleisches", denen soll keine 
Auferstehung sein, nicht weil sie die Auferstehimg geleugnet haben, sondern 
weil sie als Leugner eines solchen Auferstandenen erfunden werden.*) Nun 
wohlan, ihr Männer 5 ) von Korinth, was sollen die Samen des Getreides oder 
auch die anderen Samen, die nackt in die Erde fallen und vergehen, mehr sein, 
als der Leib, der in die Erde fällt und vergeht!'' Aber wie die Samen durch 
Gottes Willen auferstehen, in den gleichen Leib gekleidet, nicht mit der Kleie, 



') Im Svr. jig^Xj», ! vgl. Mcrx, a. a. 0., S. 37. 
' •) Der Sinn ist : entweder stützen sie ihre Leugnung der Auferstehung auf das Wort der 
hl. Schrift, das hei demselben Anlass, da die Schlange verflacht ward, au den Menschen erging, 
oder sie leugnen die Auferstehung dcsshalb, weil sie den Untergang der sichtbaren Schöpfung 
für uumöglich erklären, vielmehr dem Menscheugeschlechte ewigen Bestand auf Erden zuschreiben. 
j) ^««in«_*iy ist wohl nur durch einen Schreibfehler ausgefallen. 

*) Der Sinn scheint zu sein: Indem sie die Auferstehuug überhaupt leugnen, leugnen sie 
auch die Auferstehung Christi („eines solchen Auferstandenen"), und dcsshalb, weil sie Christus- 
leugner sind, nicht weil sie die Auferstehung geleugnet haben, sollen sie nicht, d. h. nicht zum 
Leben auferstehen. M: non quia resurrectionem ipsam negarunt, sed nnia huiusmodi resur- 
rectionera negasse deprehenduntur. Hier ist, wie in meiner früheren Uebersetzung (Theol. 
Quaitalschr. 1890, S. 636), das Partie ip ,/■"/"" a'-i'n inlinitivisch gefasst, was rein sprachlich gewiss 
möglich ist. 

») Die Handschrift hat <*7»y, sicher nur eine Verderbnis aus «</>/>. 



— 78 - 



die mit ihm«) in die Erde gestiegen war, sondern mit mannigfachen Stammes- 
genossen sich aufrichtend, gesegnet«) und geziert mit Kleie und Stengel und 
Granne, welche die Erde ihnen anwachsen lässt, so weckt der Wille Gottes auch 
den Leib auf, gleichsam gekleidet und geschmückt, nicht mit den Lappen, die 
mit ihm in die Erde gestiegen waren, sondern mit der Glorie,») die ihm vom 
Himmel gesandt wird. Ferner: was scheint euch schwieriger: dass Jonas, der 
in den Bauch des Fisches gefallen war, für drei Tage und drei Nächte, und dass 
hernach aus dein tiefen Abgrunde heraus Gott sein Gebet hörte, und er sich 
bekehrte und nichts von seinem Leibe zu Grunde ging — oder, dass der Leib, 
der gestorben ist, lebendig gemacht werde, wie auch Christus, sein Lebendig- 
macher, gestorben war und lebendig geworden ist? Und wenn die Gebeine des 
Elisäus«) den Toten') lebendig gemacht haben, der auf sie gefallen war, wie 
viel mehr werdet ihr, die ihr in eurem Glauben auf das Blut und den Leib uml 
den Geist Christi euch gestützt habet, d. i. auf seine Menschheit, die starb, und 
auf seine Gottheit, die nicht stirbt (denn er stieg in seiner Liebe mit dem Leibe 
in das Grab hinab, und desshalb hat auch die Vergänglichkeit nicht über ihn 
geherrscht) - wie viel mehr werdet ihr an jenem Tage auferstehen mit unversehrten 
Leibern, die als Staub inmitten der Erde zerstreut waren? 

Wenn ihr nun künftig etwas anderes leichtfertig annehmet von diesen 
oder von denen, die nach ihnen kommen, dann mache mir in Zukunft niemand 
Muhe, denn wie zu Kindern schreibe ich stets an euch. Denn ich trage diese 
Bande an mir, damit ich Christus gewinne nach der Auferstehung. Und diese 
Wunde^he^an meinem Leibe bekommen habe durch Foltern und Steinigung 
') D. h. mit dem einzelnen Samenkorn. 

') lu der Handschr, „,<;**, was ich als Sehreibfehler für W*H ge fasst habe. Doch 
K auch mogheh, dass nicht ein Fehler des Schreibers, sondern des Uebersetzers vorliegt, da 
auffallenderwe.se auch L, das Activum hat. (Vergl. oben S 12) 

') In der Handschr, wofür zweifelk)s m ^ ^ ^ _ 

Die Handschr. hat hib-jt „des Elias". 

Shuruh? f ? Chrift Steht ***" e * " (Ue T0teü "' ** I-orrectheit für de,, 

D^heat^fo aUCL ^ PrMiCat NebeimtZeS ^ ja Sill * U ' ar - * **»* 



— 79 — 



und Schleifung, damit ich würdig werde, zur Auferstehung zu gelangen, die von 
den Toten ist, und welche jene geleugnet haben.') Und wenn sie zu. euch 
sagen, dass man die Propheten nicht annehmen dürfe, [so sage ich]: Wer aus- 
harrt und bleibt bei der Ordnung des Gesetzes, d. h. wer ausharrt und bleibt 
bei der Wahrheit, die er durch die seligen Apostel und von dem heiligen Evan- 
gelium empfangen hat, den Lohn dafür und für seine Werke wird er bei der 
Auferstehung der Toten empfangen. Wenn nun fürder einer kleingläubig ist 
und, das übertritt, was wir ihm gegeben haben,, so ist das Feuer mit ihm, d. h. 
Feuer ist sein Anteil und sein Los, nicht etwa bloss eines solchen, sondern 
auch derer, welche schon vorher auf diese Weise als Menschen ohne Gott auf 
Erden wandelten. Denn diese selber sind Ottern- und Basilisken-Gezüchte, welche 
die Menschen mit den Bissen ihrer Zungen treffen und morden. Denn solche 
auszurotten durch die Kraft Gottes, d. i. durch die Bäte Gottes, sollt ilir euch 
drängen lassen ! 

i) uyu .,/. wieder für •»/*<»/» i und dieses = syrisch ? ^. Der ganze Satz ist nach syrischer 
Weise construirt, indem <•/- A %Jh.%h steht anstatt j-p-". 



Fünftes Capitel. 
Der Commentar des Johannes Kachik Orotnethsi.') 

b <i> r b II' h [\ U l". 8 b II u- 

X\»r*P«>ate'*> ./'•"• •![< -,■...■<.:. [,) /.-„•„ /„,,/.,„•,,,, /, /,;,,/,/„/„ ;/(/ . / ,, / /( ^ 

' H '" '" ''.(>■ -i if-i' />>-.,■ «*, .-;„ ,,.,,...■„,,„.//.../, % r , r ..,/ r Jutm 

Mbuffifi, „ p frktfrtp %„ a / ,„, / „„ // , / , / , : V „ k § r fy m ^ ,,^7,/,/,,..,/, f./.,,,.. .„/.„fr, 

w-mWAfalr^g, ./.,,.[,>,.,,,...;,,,,,,., ,.. 
■•'•"•■'■i whvV ;■:>/» vt H?» „•;<■/■■",;/■ />". ^ kLk ug L , 

'' '" "'■ '■ ™a»> ■„•>■■>■ /■>-,/.> , fr. | V,| .) /„,., /. ttn.% i/,1,..,, 

'/'".'/ fatuAg, {.,,.;;„.,., /., ,.,„■„■. 

P&.») ^/.....n,,. ,,,,,/ /., ..„ v .,l r ,-i,l.„, l . 

P*- b« 'V ,/»<//»,y mn ,,,[,/./„,/,, . 
ö**- l'.,/'^V' J^kl l h l ,u,( t gu. 8 % l , n;l . 

lieber die Handschrift, welcher der nachstehende Abdruck entnommen ist, siehe oheu 

Lc^ir rpu,,ktiüu ' die iu ,,em co,iex ziemiich wiiikuriich * fo,ge icL jemse,beu 

2) fehlt in der Handschrift. 

>) = p-uA. 

') \yiii{i,,„ /,)/,, ;,. 



— 81 — 



|'»'' * ^iii um m in ii t 'h u/ m ^ /, y in ji , 

H'^- IL* '/'""■'» >//./i />V/^ fcäiij.pL ,Q, , y/, m'/, f. /t ///.,„/ mA/nGf ■/um [• utuatgtrm/uli , 

"'// '/'""'' " mJX/mi/ti . 

f**V* • nullit/ nur /Hl Jii/m t f* • 

11*^ • I'.,/"/'';/'" '/'V ,/""•<"/""/ »//// /-ii/Ii/hj, , Li in/fl ,1' [J i/[<) 1,,/j, . 

■^m/m'/im /,) /i,'u gnt-gutl ^•/.m'/lini/ , I. i t/i/it/L mg •/./•/■!/ $/./i /• XI. n mg . 
{]•//■ \ihl.,,l.i 

" '* £ tj-iutttiut :ijijih , /y» y*J|/«/ i^im fjttJitjf* ttttj m f/ij jt ^iiitf'ii^flh '^j 

<t>/i/ /'»//'//' * 

. 0/ ^ Ufutpua ijiftitptj mpl^i'it ji'iiif lu'hhj . 

11*^ • tftut I. uiittptulili . fftitfi\f,t/\ fi) /„ attpm ijim t. minftiit'ti'h ji'ttij m'hfi'fS jitmf.j'ft, 

ftf /„ tflrn-trwfeg »* jmit'hl.'h , Li yi l r Qfnint-u »flpjtautiiu Jtupifhit»^ b'hiu^ jt l.n, ut'h , 

p»% . |»t wo muifc uan^ieutLuti . 

Wfy * £** ti '/ ,f CL«WW*rt«Wb | /y* y*///y/y /*y//. //*// um utjtfrtuiß • \\ji/iiffiufi jiilh tt^m inzCiun . 'lauft? 

mitftf^ Iitiij I, t tt£ A /y . /# ['fyc'P'l 'ff* ff t tiitjti tufttitt^t 

h'li tultuitt^titl^tuh^* 1. 1 fff r ii^* tiutftiiffu/ttf. f{ij> • ifitfiisitjLuifu'i* tfjfiiMf'b itt'ltft . f. /'['"["{ * iiJii/hf* //*// 
/ '" / /'/*/' ' / "^" / ' / ;/ > ufimULpfiß • iyy»/yyV/ Jfttttfh injtpt, , UWttb% • /*"//// ffutph fr[> \V ,, '' r 'fll ,t ''," l ", i f 1 '*) 

uimmutirw£ Li ungtu t 

[\'f/ . pltuii tfi/tiifiij'/i titii/. ycN Ä //y ( yj* fc //f///n (\ . 

, /y/ ijiiiuf, /y<\ /»# lY/i t/tiiptf nj'lt iijtiwii/i, . y/i liiiitilfiuij ttttutt . 

,M„/ V ,,y. 

• ijL* 1 **^ '//' 'V ij*\\p[ttiumii fuantnntfuMliftb iN.nl. inj Li jtunnunlrui^ Li u* ijifiupif'f« 

uitiLijtS Litij luiiuiiffL p \*jiiiihi <N / ( y . 

f^V/ . |// /»^ ffiii iif r % b'liLuij y(^»//#// // •\\pjiu>ui<ii ifiiipthmi^j. 

Wty ' ^\/' f/''/"5 r ' / /V/ iiiiiL'h ijifinptffi'fi Li luhjjtiiiiL j inj iii*IiijL inj /''*"{ fy'if"" u ' "f 

ft'h* um '/iL ji 'hl! uil ' l r . npu^ii f3 L n£ ttff Lf jf'F tyf'Uili , L fi) f r //♦ /yi t^^' < /'*/*^ , A'/' "f*" fi'" 

t/iupif u f . 

J\V/ . f/j* y»// fJntUg$^l$ uipiupiuh t fWuumi (N yy luuL'l- , '"// ^yf'i' ' uunfftuif in p tat . 



1) In der Handschrift '/■y.y/ip- 

2) Handschrift ^tun^pu . 

3) Handschrift •/Jh/hf l pkgng% . 

11 



- 82 — 



ITf • tWV* f </»W<- 11«,/ 9L ^. ri ,„ u/ , p h% ^,„ r/ ,„,„,,„ t , 

7 -^-r****- -» „ w „ wv , ^ ^ a 

< .„„,„/, 7 v y ,„.„ 7 „. 7/ , H4Ä m ^ m%t %t 

„W^i ,^ L „ 9% ,,,„„,,,,„„ p hUi> , r(i ( _ h/hirh ^ ^ 

irr,, sj, .,,„.,,„■„ L '„ yv,,,,,,,,, pj L%% h 

h*'- b< -1:..,... jf,.i;..p,„pp;, ,„,,„,. 

XV,. ^ W-vt» r-H- **%* a ~ ........ p,,,,, J ., r ,„, l , )l , mJlAkgnL%i Ll 

V- l-.-A — ,.i ,,,.,„,,,,.,.„ ; m , 4 , W . >% „ wl . 

irf.i,. , r ... fa , 

: » „ .,..,.,,,,.„....,.„,.,.., ,„ ; £j 

,/-,.......,. JP^P», ^ ,, v .., ( .„ / „,„ / „ ) 

^trr^r : - ' — * * +-*- ^ >■ 

') Handschrift le-k-P^tm-i^, 

^mmrl-ZnlZ^y^t^ 7 i8S iChUiChtZ " bes,i »''"«»- «»'1 kam, nur vermute, 

ÜB unmittelbar folgenden Worte' T>* ^ ^ kii "" te - ES wären daun woL1 

nethsi zu fassen. " - * als erklärende Anmerkung des Johannes Orot- 

s ) Handschrift w »/.*pi. 
4 ) Handschrift »*£,/»,. 

Ü der H *ift regelmässig den Akut. 

6 ) Handschrift mp"^, 

Sau,. Deswegen nahm ich an, dass „ ^ uach ^ g estamleu 



— 83 - ^^^^ 

Y [if.'l'i/l, , 'hnjtiuff.il kt. ^lUfm&ruStigti I* ^""l^ig* 1 ' t l'Hfi tt i^'i'~"O i 

. \*fl[lf' t- lllllt lu'ltiHJ 'lltfllt Iffflllllfllj'f'll'h . 

tu ftf\f> [ttiifiiiu [ti f uiiff- min'l-l.p ijnittli l^lflffi'l ft} L füllt TlttflUI • 

f*»>/ . i\iuh»7fktuSi trtui frt /'*'"/ $trutn5* hf* ' 

\yf[ . y^jnfilifp'li t jni.niiij fiitiiijiiitjnt [tt f. mit . 
|**V/ . n^rtfSj l>h[*f t'itj f-'i* / 'fb/*? 1 *'"'?//'//*' • 

|ir£'|M IV,/"/'*';/'*' /' f"'"f' f *r"ffhf .i'"'^"'''"'jfol "'"»""'"';//'• 

un- «inriiia-ushu b p r n r t- 

[pA.] >l|oy/>« 5 ^ ^ia£m%UMt.np {^fumi n/l Jijifliiiiitliif. ■ 

IPy . ||£ y',«»'// <»//»'/ 6 ) f&t_ />l""g I "III "3/""""/' -f-/'/"""""^ * 

|VW . |i fiiiijii. ['*"\l 7 ) .[L'l"^'"h^" ' 

Wh' &</"A%P* t* %tr^n^-ltlf%gu e .,..j,,L,r. '/,.«/,/ l/.u.yu.'ijfi. In. ftt&uA .») tplfpnp^ ..,// 
^tup^tupu^ah • hpp.ip.^ %np ^iti.lj'iui- £UMpBuaflb « 

P* . ±.i<""TUN' ti"vb' u ■ 

U'lj . np I. ///.'!. [•) p'l'.l' ,,„....„,'1....,/. . ./.„(..r;,."!...../', ■.'../. , '/f. /' ul,.,,:..'!.!. 

/.,//.. JSupf-UintMpvh I. . iuufatubiuia /■u,'i..iii./i//i: "// . 

p. 1 *» . Y$liii[ii[ ISh rplj.iii..t/ ll.ifil 'lli.fl.u • 



habe und durch ein Versehen des Abschreibers um eine Zeile hinanfgerückt worden sei, unmittel- 
bar nach qpLguA. 

1) Handschrift s'H""V"""M • 

2) In der Handschrift steht nur #^«» , J«.^«.*^ . die Grammatik fordert aber notwendig 
die Einsetzung von 

3) Handschrift ganz sinnlos: »/■»■"«. 

4) In der Handschrift fehlt U"i> • 

s) In der Handschrift fehlt und steht mir «f*». 
•) Handschrift "„•//?/• 

7) II hat an dieser Stelle /«» tf t w/ , P h"3"O h l"l- Vielleicht ist zu emendiren: b r^H"^ 

lunijt. uij tj l'l"<{ '"IjL " . 

') Handschrift pu."!. m%. 

11* 



— 84 - 

li,„, [J [u'i/r, ^pftumnufi „•nl.'l, Li „,/,^ ,„,/•„/, ^/.'l, ,j j,, . ,(,„,/„, p '/, 

'tiiipm i y Html, „tjpi p 'bifin'lil, . 

P^/ . jw/ p'til/llt/inj ' /. , „iiimijp *\/.y , ijft ist,/' {\pimii p \\ in pji „i J',,, i ,\'/,,„, . 
U'y- !'.,// "t_ t'Pt. '">','/ /•''"/ ■ 

p-% . }• ijuit utljl, 'y*,„, p j, . 
]]'// . ]., „. jLpIfi.f,., 

• -t"y i iij'l, • ) „ppii/ j, ^n/i/. „,„ „,/,/./,,/ jt 'im,. 

H'V" •'•.// f 4 {\°»h'/";>/ ') Jomkjiy p %m. 

f* ■ Ofr — */„,,, p--, tljul.uijp QjittBLM L, mmumttmgk « 

IF^ • V>J"/*'ty> r ' 1 fuiun'li L Inf ifpm „pl. „i/fi p tluipilp'l, . ,/f, mn.m%g „iit/iiil/ „,'!,, ii p) L ,„'.', 

„l.pJlui,, ,//, ,,„i„,,nL„,jI, ,j 'mp.lp'i, ,lLp j„,„p„lj,„'i,,ii p l.'t,l. , u*jnp%pii' ,\ Vi,,/ 1.,,,.1'p -^„y , „:j(, 
ja,, ,„.p„'l,l,'l, fr«. j,„p„, [,> I, ,„,//■;, p, /t p ,/L „ /./„,/' Li ,/,/Li/ juifULugt %»M% „p/,'l,,„ff,„i . 

f-'h . \)'i„pi/Y- p C"/'/, ii„,l. yi\ /u< . 

H'V • b L ^ i/iup * ii.ift, , „p„//,ii '/.<;/,/«//, „ii.l.'l, . /., y*,,,,,?, ufßunpflL [n'bqp t.iuij 'tun yy"— 

/"••"'■•"/''' < ■//' /•■(• '•/• r s '■■■'/ ■ '//• /"'"/ /•/■,'/"" »i /. l„p„.,.„, „,p,j „,p,„ /,) /.,.,'t, . ,/,,,,,'t, ,//, 
i/„p.„ „/.„,, i.p Jttjsp, ,,.,/ : 'i,„p^ v , „pn ,„,, p /.,,,;, ///.■,,/,„'/ „,,/,„, . 

P^l . ■£iu'l,,/p [\„,„„i„,S „,^/„,„p^,„H I, . 

U'V- l , .,/<'/ 4 V' / ' •"■n.'li.yl, h ■"('■"//■ •//■ .„•f/.'i. •„//„./ I. -I,,.,, p /.,.//.„, h-mb-t\k% f. lk%£ 
-/-. v ,y„„y/.„ r V, XI. p. L.%,„U ,„p..,pp^ Lrfy, /., Lp///,/,, /., , v pi ^pl. r „„.l l4 ,. I., <,,„. 
,„„„,/,/. mg ,,,/;„,„,,„,,£ „7, , ,„„/. , v , y , , r „ 4 , ;,',„!„,;,/, /ß . 

• /• tRrifmg Ijiipijl. ,„i . 

\yif r.,/"/'V^' t '/"".'/'' ■•i-i>„„,,ii.i. t.. ,/„p,\ Aqmg, /., j[, : i.,,„, „,,/.-!, ./„.p,/ ,„p„, - 

[J pi '//ii [ .\\pp„.„„„p^ . t\ 

für. \\„,ill,p ,/,p///./ ,/„„,, Vi, (. «y,«,//,,/, . 

ITy. &...j.n fr ,„%,„/, „p .^„p^upi,.;,, „,„,„ r i_p ,/„„/,; ,„,y/ >( ,. 

') Handschrift p'i,/p„ r , . 
2 ) Handschrift W"pfr""i™ • 

») Handschrift f<%. fr ^u. L p P fr L njL . g^. ^„,, „ /I( . 

4 ) Handschrift joutfui. 

4 ) Handschrift ■//■/»/// «ml ... T .. m . 

«) In der Handschrift steht nach i noch die Ahhreviatnr 4.. 



- 85 — 



P^V* . \\p/{ [' ~*>„'l 1 ,// tlititnp JttipH „ip/.pij'/i . 

Wty • Wf 1 &"L%nfii £,„h [> ht „p p„,t[„I. „,,f ifinpH „ipl.ptß'h fr/_ i„„ „,/,/. /„,/t, . ,„„// L, 
%npm ,j,„'i,,/;,/,„p 1/11,11,1,11, <//,\ „i„, ,„,,,, pl 'ii'i, L, ,j>i'i,,,,'i-,f'ii .{'./i/,ii,„„„f, otupnqhplti ■ 

f*Jtl . ,]*t/ii//,i'tti„//i,p pitttpfit^i . 

II*} • f-„',/„, •//> /,/>'// ,/,'iipn ,„pl..[, 1 ,„„/., L, m/% /', ,/,„,j„, ,j ^L-iiif; . ,//,'„ . '//. '/.,„,/' 
I, t //,/f,,j't, ( /l»y p,H„i„„h ' ^ 'Ifö't \'.plitii,,ini ■ 

^ V/ . |»«^ luhopL/ii fi^jniii'ii'ii ftppL, „/„„,„, „iS „Stitiif //,„,//.,/„,, ( XL„'t,„,p l/t t p , 
[H'y] • 2 ) 11,/"^''!/'*'' my»»Sr««Äfr/ ,/,f,'„/,,/ ,„/,/.„ ,/,/f,^L ,/„, yp;„'i, . 

\*'li . ^\/» ip„ilL*hiiijli ttiiipilp'l, ilLiptp 1/1,,,,/l.p. 

ü''/' Y^l"'"' 1 ' l/"tk ijttiumnAuy , y/< /• '/'•/'",'/ p'lii„l/„ii) /,, p„,j tf.fri.mg < /««y „,'l,„pl,'l, , 

'//' ,/,"i/i»„„if/„i f<lL„,,/p /■*■/, „,,/„,, p ./Lp,,,/ Jiupif.yu , L , Lp//p„/„„f „, [<~i [,,'u ,, ,„'!,, np , tliuiT 

„p „,„,„,/' L,j/,,j ,/„,{,>„„ p,r JluJu^U 3 J /. / "!//'''■ Li ipli'np,/ „,pl,ii'l, , n/1 yy/i ,„„p„,,„„, {,) f, , 'inili 

//,.«//„/////./,'//,*) umm%m%kfHi t /i'lif,/. ,„,//■ .M. „,„./}■, mf£ Jmpif.mpkjn 1 B% f,, p , ].></«</■/.//<> , 

I '..('";/"'/'"•/ Ll >,„p „,,/„,, „pn^t'li . Li 1/11,,/L'fiiiij'f, ,/;„pi//,'/, y„i'l,/p,,{J/.,„,/p //„„H^p , Ui. „i 
p„'l,„, [,) L, „,1p ,/;„p„,'l,fl,p , Li „t ,1/, iji, /!,//, 11 /,!/, „,,//■ ,i„,,ll.'l,„,fl, ,/,'„p,j /,// l/,„„/l.p , L, „,,//, ^ 

%mpi ./„.'hl/,,, [,) l.,„,fp ,/,//, JlupH . ,//, ./,j> ,l,'„p,/ , „p „,,ll/,,Lj,„, '/,!,,//,, p l r „„//.'/,/.(,„, ,1p 'j 

//,„,,//. „,jp , mf£ p, p„if >„,'/,*/,, p ,j„i'l,lj„, fi) L nflig „p „,„fi„/f.p Jmpn , ,„/'/,„, L i l/„,„/l,p Am, 

\*fli . ^•mmmumm'ii t /,„-*{„„i/f^p„ tlL/iXLm/ £ • 

* y i„/„, „ „1 $L„i„'/i j „pn/1,11 um/,/,. „,/,/ i/p/ 1/ „iiimiii, „,„'ii l f „1 ,[„„,/, ^j,,, 

L 1 „1/1'ti • 

I^Vr > r^»#«#f# ###<Y iinll.'ti ml/m / „i/,,/ „//im p /. tiiii • 

||*^. y^ilL'leitit/,,,/ y i„„/ r } Li fn/i nmmgnumv /i'tn/ 1/ t. tf %agm , „/'./' „ml.Ji'li , yfr mtm.m^ 

piliPpl'/l 'llll/llll ll\ /, . 6 J t J„llfu„l„l//„l P pt'tl , „p„/l r II 'im /im „l„L'/l . 

p>#> . \ f inL„ 2^iip£i„phi„i^, „i/iipilLijiiii • 

') Handschritt frf£a|u»a(. 
2 ) Fehlt in der Handschrift. 
s ) Handschrift fr ,/u<u7y... 
•») Handschrift fuuipm'iiLrp'h. 

5 ) Handschrift heide Male tuJbikf,!,, iTp. 

6 ) Handschrift yA mp^mpm.ß'^tA %npi„ tj fr*- "* J u "l'2^f" m k'"~i^b t ^ t * 



— 86 — 



ll*y • lp ''"/'*" '/"/' wiAkp •Hupi^nji, ututniuhuij • 1 J f,) l.u/l.i,, „• pn.%m^. 

fjl.imfj*, tu// [iiiiii'I.iii fj InutlJ' , tmil/iujb 'lil. [if. mij . 

fii/ . ifiu/ii/ in/tf r fit^> . 

M*^ • l'.,/*' f./i /■• uyn ipnL&i /nun niflnl" iu-^i„ l/n/n j§faiugfi I. • S'hy/i . I, , fj /. 

jl, /il//ip I. /it. t 1. ni/fi 1. 1 /i'ln/ Jin/ii/ l/m'h tpgbagft , 

|'.'//. [\n/,i, um, l/m'h i/li-uf . np ^lyuipmmgm £uiph p %ntfffh Jtupi&nJ //< m ,//■/.,,,/ . 

. \'-im/,i, i/' ,,/mm!\'i,m »»<.«■ mn'hl./ ,/imi in , ilni/n/ I. 1/1,1 /,/ /, ,„'/,*/, /,>, J',,,/,,; , ,N „y . ) 

'U">/»' ■//• ^.,/m/,„,„i,//.„,/ (Jfbk/t S ) tfnpuutut^nth JlupXng , jnpnLäT n£ //h,/, /!.,/' l/m /( , , 

l.l/'i, ßtp% ki '/,„,//,'/, ,/,„i,Hii,,,j ' /f,,iiii,,/p/,iii/ /,,/:, /hl. mg tfhiu , l.i i/f ,,,,/'!, ,,,/,, , *") in// /., 

"PP '"/»''/-/.,./-'/,*/„/;„. £„/„/.y /.,„ v o,5- /.. ,///,., r f,n„. hpfonft ■//■ ■/■'/i,l/„, fl /. .„,//■ up ./.,,.//. - 

*/„,,//, ,n.. v .l r % ,,.//.„;./.,„/ /, r , i/.„,,\Up, p/. ,,„„„,„ ,„\ fob . 7 /././/, /.-, .//„„/,/, /„,!/ , ,//,.,. 

hp ..„„.,„, ,„,\ , „ v/ „„//.'/„„//,/, mfipbfgft,, ,/,,,/„ 1/,,,/Al./, /, ,//,„„,. ,.,,/ f, juA.. u . r .,,„/,'l, 

,/""//•' . ** 7"""' ,//"/'"//''' /■ **»• j-%. l i,.n..-,.i.... !h /,//, ^ ,«»«»8 . ty,, 

/'"/"/ ' '//' ff-^Stgr* ' / /'"" 'r'-"7 .*) JiupJp^ii P'p , pi, »pafta immpmamkagbf. " yjutpjffha , ,/,'/,/./ 
'""" V "T ""VT hpp-p'l 1 " P h " ,% • '2"pP"t"l '/f' ■'/■ ->'«» - "»./«» y /.k , .,„,..,..,/. „.//.-,, /, S ,,A ,,, 1/ 
'■' ,/"!/•"'''/• </<"V"'''> .</y,./V//y>7/ /, tflupä&nj /., /, Jbnu,g Ji„>$„,i, . 

p&. |./,;/, ^ /( ,„,„„„, ,„,s . 7 /, ^r) ,/„ r ,/ r ;, „;,, nv * r , r Qp-„„ L „ .py,/,,,,,,,,,, y , v /.„ v/ . 

IT^. iv»»»t™<v t Gpfiau.»», ..,„!;.'') fe u % » P y% ,f.., r ;/,;„;/,, /„,, ./.,,/,/.„,,, t L*p. 
./;„/„//,;,„, In Ä-,„to) , hl „„ /„„i.;,/,,! ,/i/L ,„;,„■„ , /,, , / „, / „ l5/ ,„ V/ > - < „, „ <iiw((/ ((<jj/ 

p». (1^. I.'l, 'l,iq,„i npif.fip ,„/„i ,„/„,! p) /.,,//, . 



'itimiiii - 



') Handschrift //■«#> ("sie). 

2) Handschrift »««-««-**/_ «»- « Jl V7 1 7 «. /J tu-li 1>„„ L A ?/ . Da diese Worte gar keiueu 
Sinn geben, so habe ich in der obigen Weise den Text zn verbessern gesucht. 
») Handschrift 
J ) Haudsclirift .//^uyi../!». 
s ) Haudsclirift t^uu-n/ii./ . 
6 ) Handschrift ^m^pfc^Mr. 
7 J In der Handschrift fehlt A- 
e ) Handschrift 
9 ) Handschrift 
">) Handschrift t/ t.». 



— 87 - 



7 '"l"t *"["" f* ' H "['^ kf*b i tttlil, t ^ttit tutnttijjili t ßiit(titt £t) L u/lt Li *^iiß~. 

ir£ • hfC Pk ffii'riii/tftf-ttftti-j, pu*pfynt,p-truA f Li uym tfiun'lt £p y// y»//,<N y [J >"/"/'- 
Jttt.p-Iruib 'J LV«/««/ ^ tfiupq., jutfut, [<) ^ , [u^L h jfäyabuMbg* Li. y ,iqt£l. j ,jf, 

i//////y,y //// ,//,//„ , U»pUlpfl£ UtJlr%OfJ%A . 

* Wifftip* 1 ' if-tuuttut£rtfin oAfilt f np tUUuigtut? $an t r [ifi Li ji y lupkifjtu . l^tutP 

[3 /„ Li §tp Ji %Jat p'hiiif[Liiij r h l '/"'/*'' '"///'*'' * /*^ ^ 'fl'flfl* f'l'fyf'f" "!f" ffi ,, 'f'/",'/ 

inui'h \\i£uitfuiß . y //'//>/ , ititt^r f Li i^npm * J ^ -///.«/,/////// - 

f^'' • I* /"'"// 'M'l'd f'/jf'.f* iffifi'unifi tfii/ftij muff, um' [(} j>> 'h %nnut * 

IF^ * ^" *ft"pH-iuiifLiitiu[t)-[it'li) L l n£ .\\^jtuujiinji . If.tr L. t, ft 'tttiutti p'htuffL tuj , /, / 

f't* um pp * iffi Li u in titi/tijt^p Li. iji"l< uif'ti <^ut£iit& Lijlr^p . <jfi tfjt 'inftuiiL "fl\p l' i '/"'./* 

'hnifiu i n'h -^'h i ii ij m'fi ij tit ^J L ttt'h'lt i ijfi tfintiffiii'hß) uftpLijL uif . 

f^V/ . »J luuh nfi ti/ Li dtttifii/biisfß jiupni jj L . itth *^ ^lupnijL tjttii « 

|T £ . Qur/1 tu^'hiit iP 'hm mifjiti puiijnt iP nt.p£rp tii titifff tf ,/ nif int p L m'lth pit/f*. 1 ) ijfi'fi* ii p 
Ufja-it 'l pf, /ff I. * »ff imifitjL'h f ftl l r ffif* jmpiti ftt fti'li i/iupifhiiß , % llp tu fti'ff "/ jimi'tiL j iitj 

fi '*) tßLtuhii , iifinff r ii Li t fl. ptfpnpif. ft) tu ijfi) t fthl, imfh'liLtfm'h jiuhq fitfii/h ffi'ttLj ff inj 7 ^ J"'^ 
tiiLhjflt ^p/itiuniiijt , fii fititpiii'ti + fit p iftiiplftitiij t /* / "'/f f' • 

^\iiiutiiiu/muh/i . JUtpnt ß fii'li i/Ln (. fiiij ^tttt tuaiup 9 J £ imlL'liiufh Juipiihtiij t/iupif ffin'li . 
puttt nif in/ j t ) ( r * in ill.'ii iii f'li iift fi i^L pl. ijiluilni lfm ijiji.'li , LffLiitßL'f* mpitmißni . fi'ify itf Iii iii ii ui ii p 
J"i fiiii ftl /, nihil Mßß Li iii ff ßitiut if itfitS iiif , ",'/"^''V**' f * "'^'^ißy fi If !• ui'i Ii i/fiim mif , Li. mftuhß* fi 
imauijifi- tj-tUUWUMUtnUthOMIJ , ftUUt tiiß'htP, "['"{J pmpf*i* t£ np\ L ttiß^f ji t ßtiipm /t) jtt'h ff-//lnmß t Li "f',p 



Handschrift "i*fJmi ß[*i% . 

2) p.^. fehlt in der Handschrift. 

3 ) Handschrift ^«-'^p. 

<) Handschrift ,/«/» (oftenbar Verderbnis von ,/«^'/» = ,/««/»" 

Handschrift //</»//» Ä^/: |Vfc. , . . 

6 ) In der Handschrift fehlt /». 
T ) Handschrift 

& ) Handschrift (sie). 



- 88 - 



!'"/' • /' ,/">/•"■/<>/••''' '/ mmumumuAmg . wupugt;» !)_//,/,„„/, , „ /7 , i,,,.,^,,,, /,) /„;/,. /., Jtkvhu 
/,;/„•///,/,/ ,•// ,,„/;„V, /.'/<, uyiiflifp}, i/.fyfi,,,,,,,,, „,/,,.,.,/.„,, ./ uiuAfÜ. , /. , /, ,/«-./„„ /. /,/, ff /.;,„., ^ . 

. Op^UU* jtf I. mjp . 

in III, . 

P-V/. f» i/,'a/ii/J,'/, Li juipflA .p.fifininiiiifi nif f.,f ■ 

IVfy' l'.,/"/'''V'' •//•••'•//• •'!/ l.j> ^WL uiu.it i£ a , 

b/""" " r-f'/'-""" ,/"'/"" »v'. »v^'"'/'7 '«./' ./;. r ;/i„,,/ , , r , y /.„ /., ^<, v /,, 

IT//- s/.„ I.. n/,,,,1, „ #(,/,„,„„„ (> „„„ ,„,\ y ( /,„ y /.„ 7 /,, j, Hf ,„ lg y„ L , 

nl ...ml, Jh.pjp.pum r ...,l ,, ;,.,„,,.,,, „JlAg , /., ,„/„ (/ /, ,„„/.« mjpA^.mJ' ./,-,/, ,%;„,/ , uffuf&uV 

uAmufm^mit . ,,/, ../,,„„/ /,,,,//„„,,/..„, f, .n.^f.f, p. ,„V . ,/,„„•„ „,„,,.„ /.,„/.„ , /( „, y ,_ 

f/uA,,, /.)/„■„, upy L, ±,1, /,■,,„,,.„ /,) „ r ,„ f, , r ,„J, ^.„y, £»„{ JlupuuuJ 

j«.pfigL% ....II.;,..,,',. j;., r/ /,// . ..,,../.;,,,;;,,/, , v /,■„. 7<(< 7 /. ,,/ / „ / ■„„,.„,/„,/,;/„■„ i, r/ „„/.. 
'"' ""^ ' "<" "//• / ' / ""' •>*/.,„/,. „,,„, „/„„„.v,,,,, /. , , //( ,,.„,„ ,/„„, /,//„•„•„ 7 , 7 „n/, , /., W V p W. 

/■"■-'" "'f"Th'"> »/• '/«■[">■/'■'■ ■/»/- /■"■"■>'/■ '■■ ■■>'".■/"">'/■"/ /■ <;«A„ Lp u.*) /.. .//„.././/i /., 

.,/. upp» opfit.u.^ /..„ ./,„„;, j.u pnL ^k mVu . x „,y „ hp3t lr , /r , r , r ^„.y,,,,/,,. bppnp ^ 
ibqi" '■■ yl..y/»./,. £ -/<"»■/<./. ,,/„ ,,...,,,„ (J /.„,;,. ./,„„•„ }lB/ ,„ f 

./-/-,■/■■■//■■»■ .»J-rr-rr» </»<»'* »^•H«-^ ,i-t- nh-:i" ■ 6 V„/ r , 

/<". WM -''■■>■■ ■\/.pf(p..p 1 IX uAa.ufu.iuA ,,,,.„,„„ ,,L.u l4 A. QtppuptkV 

VII '"'/.'/»'/«'/"''' ./■"("".■/"'//•''■ > *) 

Ursache des dritten Briefes an die Korinther. 

Nach Ephram. 

Bei den Korinthern hatten sich, nachdem sie durch den Brief des Apostels 
einträchtig geworden waren, unter gleichzeitiger Abwendung von den Irrlehren, 
welche da und dort von sich selber, eine nach der anderen, entstanden waren, 
gewsse fremde Unruhestifter eingedrängt. Nicht im geheimen oder im verborgenen, 
f^n^ft^dig, surf öffentlichen Plätzen, vor jedem, der ihnen begegnete, 

') Handschrift 

J ) Handschrift <Ji 

3 ) Handschrift jp-gf.%. 



- 89 - 



predigten sie. Da nun die Priester von Korinth sahen, dass sie von Tag zu 
Tag ihre Predigt ausstreuen und ausbreiten, so beeilten sie sich zu schreiben 
und darzulegen dem Apostel, was immer jene predigten, damit er entweder 
selber persönlich komme oder eine Widerlegung und Zunichtemachung der Beden 
jener Leute mit grosser Sorgfalt senden möge. Aus diesen und ähnliehen Gründen 
hihi schreiben sie einen Brief und lassen ihn durch zwei Diakon«' überbringen, 
indem sie sagen: Stephanus u. s. w. 

Text: „Mit verführerischen und verderbten." 

Erklärung: Nicht in Wahrheit, wie wir von dir gehört haben, sondern 
mit lügenhaften und falschen Beden. 

Text: „Noch von den anderen Aposteln." 
Er kl.: Das ist von deinen Genossen. 
Text: „Fest bewahrt haben." 

Erkl.: Nicht unsertwegen fragen wir etwa, denn, ohne zu zweifeln, halten 
wir das von euch Gesagte fest, sondern wegen der Laien. 
Text: „Abermals hören sollen." 

ErkL: 1). h. was früher durch Beden, jetzt durch Briete. 

Text: „Eine Offenbarung gezeigt wurde dem Tlieonas, und dich der Herr 
erlöst hat aus den Händen." 

Erkl.: Vielleicht ist das der Name des Dichters, der Paulus dort in der 
Stadl Philippi fesseln liess. 

Text: „Es ist nicht nöthig, die Propheten anzunehmen." 

Erkl.: Sondern das Evangeliuni. Ich denke, dass diese [auch] das Evan- 
gelium nicht annehmen, indem sie leugnen, dass die Toten auferstehen, und 
dass Jesus Christus dem Leibe nach von der Jungfrau geboren ward. 

Text: „Und Gott, sagen sie, sei nicht allmächtig." 

Erkl.: Jener Gott nämlich, welcher die Propheten sandte. Der Grund ist 
etwa folgender: erstens, weil sie die Welt eine Schöpfung der Engel nennen 
und nicht Gottes; zweitens, weil unter den Wesenheiten einige unvergänglich 
sind und ein Teil vergänglich ist. Einzig diejenigen besitzt er, welche bleibenden 
Bestand haben. Drittens, einige sind heilig und einige sind unheilig. Einzig über 

12 



- 90 - 



die heiligen, sagen sie, herrscht er. Es sind aber die Ansichten der Manichäer 
die Krankheit auch dieser Leute. 

Text: „Und keineswegs sei der Mensch von Gott geschaffen." 

Erkl. : Denn Moses, der die Erschaffung des Menschen erzählt, nehmen 
sie nicht an, da sie den Engeln [dieselbe] zuteilen. 

Text: „Und es gebe keine Auferstehung der Toten." 

Erkl.: Weil sie nicht bekennen, dass Christus gestorben und auferstanden, 
und dass der Mensch als Ebenbild Gottes geschaffen sei. 

Text: .Und nicht von der Jungfrau lassen sie Jesus Christas geboren 
sein dem Leibe nach." 

Erkl.: Denn sie sagen, dass er den Leib vom Himmel gebracht habe und 
hindurch gegangen sei durch die Jungfrau, ohne etwas von ihr anzunehmen, 
Joh. 3, 13. wie auch keiner zum Himmel aufstieg, ausser der. welcher vom Himmel herab- 
stieg, der Sohn des Menschen. 

Text: „Und die Welt, sagen sie, sei nicht Gottes Geschöpf, sondern irgend 
eines von den Engeln." 

Erkl.: D. h. der Lenker. Aber diese Lehre ist die Theorie des Bardesan 
(Bardwals), wesshalb die Bardesanifen [diesen Brief] nicht zugelassen haben, 
Ap.-G. 20, 29. so. gemäss jenem: „Nach mir werden räuberische Wölfe kommen und aus euch 
werden Männer aufstehen" dt s. w. Und im zweiten Briefe heisst es: „Denn wenn 
n. Kor. ü, 4. die, welche kommen werden, andere Evangelisten [sind]." Es ist also von den 
Tagen des Propheten an, d.h. des Apostels, wie auch die Korinther geschrieben 
haben, diese Secte gegründet worden. Die Bardesaniten nämlich glauben, dass 
Bardesanes, ihr Lehrer, diese Secte erfunden habe. Und von ihnen stammen 
die apokryphen Apostelgeschichten - Note: ^ bedeutet die Werke -; ver- 
mittelst der Kraft und der Wunder der Apostel, welche diese wirkten, schrieben 
sie auf den Namen der Apostel die Gottlosigkeit, gegen welche die Apostel an- 
kämpften. 

Text: „Nun Bruder!" 

Erkl.: Sie weisen nämlich hin auf die Verwandtschaft im Glauben. 

') = Griechisch .-rgä^et;. 



— 91 — 



Text: „Und jener Thorheit offenkundig." 

Er kl.: Damit durch dein wahrhaftiges Wort die Lüge jener allen offen- 
kundig, zur Schande gestellt und ausgetilgt werde. 

Text: „Es nahmen, es brachten das Schreiben in die Stadt der Philipper." 

Erkl.: Und es traf sich auf den Tag der Verfolgung, da sie ihn mit 
Ruthen peinigten und ins Gefängnis legten, weil er den Teufel aus einer Magd 
ausgetrieben halte, die wahrsagend umhergegangen war. Sie fürchteten sich hin- 
zugehen. Sie übergaben das Schreiben durch das Weib des Apollophanes. Sonst 
wäre das in jener Nacht nicht mehr geschehen. Denn in jener Nacht fand ein 
Erdbeben statt, die Thüren des Kerkers öffneten sich, die Gefangenen wurden 
frei und der Kerkermeister nahm sie heraus und führte sie in sein Haus. Und 

er liess sich taufen, er selber und alle seine Hausangehörigen ') dass dies 

nicht sein könne an jenem Tage. Denn nicht alle Drangsale wurden aufgeschrieben, 
noch seine und seiner Genossen Wunder. Denn, wo ist zum Beispiel geschrieben, 
dass er von den Juden fünfmal gezüchtigt oder dreimal gegeisselt wurde? Wie 
dieses ausgelassen und nicht aufgeschrieben wurde, ebenso auch die Verfolgungen 
in der Stadt Phflippi 

Text: „So dass er der Banden vergass." 

Erkl.: Denn dieses Leid war grösser als das der Banden. Und offenkundig 
ist es. dass er alles mit einer gewissen Freude cilrug, wegen ihrer Erlösung. 
Text: „Gestorben und beim Herrn wäre." 
Erkl.: D. Ii. in der Hoffnung auf den Frieden. 
Text: „Bei welchen anlaufend die Ränke." 
[Erkl.:] D. h. von den lügenhaften Priestern Satans. 

An die Korinther der dritte [Brief]. 

[Text:] .Paulus, Gefangener Jesu Christi." 

Erkl.: Nicht wegen irgend anderer Dinge, sondern um Jesu Christi 
Willen. 

i) Notwendig limss hier in der Handschrift eiii Satz ausgefallen sein, der etwa besagte: 
Niemand möge einwendeu, dass dies n. B. w. 

12* 



- 92 — 



Text: „Aus vielem .... Missgeschick." ') 

Er kl.: D. h. aus vielen Drangsalen. Erstens, Banden und Kerker; zweitens, 
andere Leiden: drittens, die neue Kunde schlimmer Dinge. 
Text: „Die Verführungen des Bösen." 

Erkl.: Darüber, dass gekommen sind die Betrügereien Satans, wundere 
ich mich nicht, sagt er, denn von Anfang an war er ein Menschenmörder und 
neidischer Verleumder. 

Text: , Verachten seine Gebote." 

Erkl.: Die, welche über die Wahrheit Christi lügen und seine Predigt 
gering schätzen, werden von ihm gerichtet werden. 

Text: ,Ich habe empfangen und euch gelehrt, dass der Herr Jesus von 
Maria geboren ward." 

Erkl.: Aber nicht, dass er durch sie hindurchging, 
Text: .Aus dem Geschlechte Davids." 
Erkl.: Und nicht vom Himmel. 

Text: .Des heil. Geistes, des vom Vater zu ihr gesandten." 

Erkl.: Nicht aber durch Josephs Zutritt zu ihr. 

Text: ,Dass in die Welt eintrete Jesus und befreie." 

ErkL: D. L, dass er sich vereinige und verbinde mit dem Fleische, und 
zwar ohne verderbten Samen, damit er unsern Leib von der Verderbtheit befreie, 
d. . durch <he Geburt im Geiste aus der Taufe, und dass er durch seine Auf- 
erstehung von den Toten auch uns auferwecke nach seinem Vorbilde. 

Text: „Der Mensch ist vom Vater erschaffen." 

er denV V ^ "'f ^ ™ ■** UnJ ***** 

rt! t 2 ^ S6in **# *** * ^nn gesucht ward er, nicht 

Z^nTVT?^ ^ " Verl ° ren in Sö «^ -dorn durch die 
Gnaden der K.ndschaft ward er lebendig gemacht. 

Text: „Denn ein Gott der Welten ist er." 



- 93 — 



Erkl.: D. i. aller Jahrhunderte. Denn er ist allmächtig, wenn auch eure 
Lehrer es vor euch verbergen. Und er ist der Schöpfer Himmels und der Erde, 
und nicht die Engel. Und er sandte die Propheten, sagt er, die ihr annehmet 

Text: „Damit sie aus den Sünden herausgezogen". 

Erkl.: D. h. aus dem Dienste der Götzen und dem Werke der Sünde, 
und dass sie gedächten der Gerechtigkeit [Christi]. ') 

Text: „Er wollte erlösen das Haus Israel". 

Erkl.: Es folgt dies daraus, dass er in Eile die Propheten sandte. 

Text: „Er teilte aus vom Geiste den Propheten". 

Erkl.: Ein und derselbe Geist ist es, den er den Propheten und Aposteln 
austeilte, sagt er, denn auch jene predigten den unmangelhaften Gottesdienst 
und die Geburt Christi. 

Text: „Viele Zeiten durch". 

Erkl.: Viele Propheten waren es, sagt er, und zwar von Alters her. Denn 
1430 Jahre sind es vom Auszug aus Aegypten bis auf Christus. 

Text: „Der ruchlose Fürst aber, da er sich zum Gott machen wollte, 
legte Hand an." 

[Erkl.:] D. h. um die Propheten, die Mahner, zu morden. 

Text: „Denn alles Fleisch fesselte er durch die Sünde". 

Erkl.: „Fürst" nennt er den Satan, denn er war Fürst über seine eigenen 
Leute, die Teufel. „Ruchlos" aber, weil er durch Raub den Menschen verge- 
waltigte, und Anbetung entgegennahm — oder weil er sagte: „ich will meinen 
Thron in die Wolken setzen" u. s. w. Und die Propheten, welche den Götzen- 
dienst bekämpften, mordeten sie, nicht durch eigene Hand, sondern durch ihre 
Propheten, Jezabel, Achab und die schlimmen Könige. Und alles Fleisch fesselte 
er durch Begierlichkeit, nicht durch Gewalttätigkeit bekriegte er es. Und nicht 
durch eine einzige Begierlichkeit fesselte er alles Fleisch, noch durch jegliche 
Begierlichkeit den einzelnen Menschen. Denn es gibt keinen Menschen, der 
durch alle gedrückt wäre, so dass er durch alle gefesselt würde, sondern jeden 
Menschen fesselte er durch jene Begierlichkeit, welche ihn drängte. 



i) Vgl. obeu ö. 84, Anw. 6. 



_ 94 — 



Text: „Das Gericht in der Welt ist nahe", 
loh, K,8i. Erkl: D. h. die Ankunft des Herrn, wie er [der Herr] sagte: „M?X ist 

das Gericht der Welt" u. s. w. 

Text: „Der allmächtige Gott der Gerechtigkeit". 

Erkl.: „Allmächtig", sagt er, und „sein Geschöpf": jenen gegenüber 
welche sagten, dass nicht Gerechtigkeit es von ihm sei, sondern Raub, wie' 
jene sagen. 

Text: „Es geplagt sah, erbarmte er sich". 

Erkl.: Nicht genehm war ihm, was Satan .lern Menschen anthat Wenn 
es auch nicht mit Gewalt, sondern durch Hinterlist geschah, so Hess er ihn 
doch nicht gewähren. 

Text: „Vorgebildet durch die Propheten". 

Erkl.: Jenes war das Vorbild und dieses die Erfüllung gemäss jenem: 
* .Siehe, e,nc Jungfrau wird empfangen und gebären", und: „Gott wird auf 
' <2- Erden erscheinen und mit den Menschen wandeln". 

Text: „Durch das verderbliche Fleisch, über das sich gebrüstet hatte der 
Hose, durch eben dasselbe Fleisch zurechtgewiesen". 

Erkl.: Viele Gründe, die Lüge als Lüge darzuthun, liegen in der Mensch- 
werdung Gottes: Erstens weil sich der Böse über die verderbten Leiber ge- 
brustel halte, worin niemand ihm entgegentrat, kam der Herr, »nd durch 
eben denselben Leib wies er ihn zurecht und überwies ihn, und nicht bloss 
) sondern auch die, welche ihm ähnlich waren. Niedertreten liess er die 
Schlangen und die Skorpionen. Zweitens weil er, der durch Begicrliehkeil alles 
He.sch vergewaltigt hatte, wähnte, dass er ein Gott sei. Denn wenn er ja auch 
wusste dass er nicht Gott war, so wähnte er es doch in seinem Sinne, 'weil er 
u es beherrschte. Aber in der Wüste ward er besiegt, und nicht ward gefunden 
von dem Seuugen m jenem.*) Da überwies er ihn, dass er nicht Gott war. 

. , »* m bloM den Teufel, wmdem" u. s. w 

^eu, C 1 vom Teufel and semem Wese „, iu jeuem , L t in Jesus 



— 95 - 



Drittens, damit sein mit ihm vereinigter Leib zeige, wie sie bereiten sollten ihre 
Leiber, um Tempel der heiligen Dreieinigkeit zu werden. Viertens, damit die, 
welche glauben, frei würden vom geheimen und offenen Tode, d. i. vom Tode 
des Leibes und vom Tode der Sünde. 

Text: „Dass er nicht Gott war. Denn in jenem seinem Leibe hat Jesus 
Christus berufen". 

Erkl.: Gott ist Christus, sagt er. Desshalb erlöste er durch seinen Leib die 
verderbten Leiber, und gab das ewige Leben, und zwar durch den Glauben, sagt er. 

T e x I : „Niehl Kinder der Gerechtigkeit sind jene". 

Erkl.: Denn wenn sie die Gerechtigkeit üben würden, sagt er, so würden 
sie an Auferstehung und Vergeltung glauben. 

Text: „Sondern Kinder des Zornes". 

Erkl.: Als Erben des Zornes, und zwar weil sie das grosse Erbarmen der 
Barmherzigkeit Gottes gegenüber von dem Menschen, das in der Auferstehung 
liegt, von sich abschneiden, und wieder, weil sie Gott entehren, als sei er nicht 
Schöpfer des All. 

[Text:] .Diese glauben der verfluchten Schlange". 

Erkl.: D. i. der Urteilspruch über die Schlange, der lautete: „Staub warst g,„. 8.«.«. 
• In. und zum Staube sollst du wiederkehren". Oder — dass die Schlange und 
der. welcher in ihr woh.de. dieses glaubten, dass nur diese Erde das Haus 
Adams sein werde. Das Gleiche, sagte er, glauben auch diese. 

Text: „Hinweg treibet ihre verkehrte Lehre!" 

Erkl.: imeT ist die Lehre und nichl Christi. Der Teufel ist es, der in 
ihnen wohnt und nichl der heilige Geist. Lern* nichts [N,ues] mehr, und das 
was ihr bereits gehört habt, Werfet fort! Damit nicht auch ihr dem Ungehorsam 
jener Leute ähnlich werdet. Denn geliebte Kinder. . .') 

Text: „Desshalb ist auch die Zeit der Auferstehung gepredigt worden». 

Erkl.: Das erste Mal') lehrte er an vielen Stellen das Wort von der 
Auferstehung. Warum schreibt er nun jetzt, dass die, welche sagen, es sei 

>) Hier müsseil einige Worte ausgefallen sein, 
s) D. h. Im ersten Briefe an die Korintlier. 



- 96 — 



keine Auferstehung des Fleisches, dass sie nicht auferstehen werden zum Leben? 

» **■ * 10. wie auch im zweiten Briefe: „Allen steht es bevor zu treten vor dffl 

Riehterstuh] Christi, ein jeder mit dem Leibe", u. s. w.? 

Antwort: Die Auferstehung der Toten ist allen Leibern ,1er Mensch* 
gemeinsam. Gemäss jenem: „Alle, welche in den Gräbern sind, werden hervor- 
kommen«. Aber der Anlass zur Auferstehung ist verschieden nach den Werker, d 1, 
oinige [stehen auf] znm Leben der Glorie, und einige zur Strafe des Gerichte,' 
' ( '" 2T S *** *■» ^an haben, zur Auferstehung des Leben, 
"■Hl ,l,o Böses, zur Auferstehung des Gerichtes«, Fürwahr, mit Recht werden die' 
d e Auferstehung und Belebung anfeinden, ebendamit als Verleugne, 
Christ, erfunden, und ferne von der Auferstehung zum Leben. 
Text: „Erfüllt mit Segen". ' 
ErKl; Die Verrnelirung meint er. 

Text: „Auf den Leib und das Blut Christi euch gestützt habt». 
Ki- kl.: D. h. einig geworden seid im Glauben. 

Text: .Jesus Clu-istus Göll wird aufenveken mit vollkommenem Leibe, 
wie er ja auch sell.tr auferstanden ist". 

mtershl t'" Si n? nd Vt>rSt ° h ' ! JPSUS CSaMm GoU < «W l «• ist begraben und 
H ; ^ ** ^ ^ib, nach „,,ssen Sectirern. Und da* 

. , ,,,, v„Hko, enem Leibe-, sott heissen: .ohne Verderbnis«. Denn 

d ; T SiC " LeibC ^ sah er nieh, die 

n ,ll tl n WmlC aUd ' ^ e m der Unterwelt gelassen. 

; ' ' - a,,e ta , n ffiij ^ aufeKteheö 

Schöpfe der ^ 'w, » H Sf* ^ *" *" Nal " - * 

Und zu wi.en T TT ^ ^ ™ M U " d ■"«* **** * 
^v.ssenjst, dass er dre, Vorbilder gab wegen der Auferstehung. Erstens: 

»och kleiner a^jir 7***?'' " e, ' St eintrete " WU '' de "- D - L <ler Leib wM weder 
VerileAt ' <l " Cr ' heSem Lebe " war - Wahrscheinlich ist übrigens ,1er Text 



— 97 



den Samen. Zweitens: Jonas. Drittens: Elias und Elisäus. Das erste wählte er 
wegen der Glorie der Auferstehung. Das zweite wegen des starken Willens des 
Auferweckenden. Das dritte wegen der Unversehrtheit der Auferstandenen. Aus 
dem ersten lernen wir, dass die Auferstehung notwendig ist. Aus dem zweiten, 
dass die Auferstandenen ohne Verderbnis sind. Aus dem dritten: die Ähnlich- 
keit mit dem Auferweckenden. 



X achträge : 



Zu S. 4. Eine beachtenswerte Anzeige von Zahn's Untersuchung „Der 
apokryph,. Briefwechsel zwischen Paulus und den Korinthern*, in der Geschichte 
des neutestamentlichen Kanons, II, S. 592-611, enthält die armenische Zeitschrift 
anRnpIrmu, 1891, Juli-, August- und September-Heft. Als Verfasser der 
drei Artikel ist gezeichnet 4- 8- 8- (P. Jakob Da sehe an). 

Zu S. 4-6. P. Gregor Kalemkiar hatte die Güte mir mitzuteilen, 
dass im Codex Nr. 104 der Mechitharisten-Bibliothek zu Wien auf S. 336 fol- 
gende Notiz sich finde: 

,, "' /v/ ' '"' / " ! '' ; ' l''- w*~/ , b p K ,„ i/rr/ t ,„ b 

,, "" / ""'' ■"•'■'•> "" " W-!**. '■■ 7-v, r h ..,,, lh ..„,,. llblli VpfH huiJhb , r 

7 ■'"< ' V '"" 'vr-r/^vA'^- - bfrlS ,,„/„< /y , y ,.„ : , Wrim wjr 

aber v,,,, mä Briefen gesprochen haben, die an die Korinther geschrieben worden 
seien, so wird anderseits behauptet, dass auch noch ein dritter Brief von Paulus 
an d,e Kormther geschrieben worden sei, und Exemplare desselben existiren heut- 
ige da und dort; wenn einer den Anlass des dritten Briefes finden will, so 
belehrt ihn der hl. Ephram wahrheitsgemäss darüber.«) Auf S. 357 desselben 
Codex w.rdEphrüm's Kommentar, übereinstimmend mit dem zu Venedig edirlen 
J -te citirt jedoch nur bis zum Anfange des Briefe, - Der Codex ist nach 
— Handschrift des Jahres 1725 copirt, das Werk selbst aber, betitelt: 
' ¥ """ a ■* (McheF dCT * h. wohl zur Abfassung der einzelnen kanoni- 



- 99 - 



sehen Schriften) stammt aus dem Mittelalter, rührt wohl gar, wie P. Kalemkiar 
vermutet, aus dem IX. Jahrhundert her. 

Zu S. 7. 8. Denjenigen Stellen, deren Sprache syrisches Gepräge trägt, 
lassen sich auch III, 3 und III, 15 beizählen. An der ersteren Stelle liegt der 
Syriasmus in der Phrase "ULlt* an der zweiten in dem Relativum »/»> das hier 
(wenigstens in HPJ) wie ein förmliches Indeklinabile behandelt ist. 

Zu S. 7 — 12. Aus einem Referat von Marchese Campo-Santo in der 
-Liter. Rundschau", 1893, Nr. 12, Sp. 367 ersehe ich, dass ein italienischer 
Gelehrter, Paolo Sa vi, in der Festschrift „A Leone XIII Pontefice Massirno nel 
suo Giubileo Episcop., Siena, 1893" u. a. auch den dritten Korintherbrief ein- 
gehend behandelt und sich für dessen syrischen Ursprung entschieden hat. Leider 
konnte ich von dieser Untersuchung nicht mehr Einsicht nehmen. 

Zu S. 20. 21. Rubens Duval, histoire politique, religieuse et litteraire 
d'Edesse jusqu'ä la premiere croisade will die Fertigstellung der ältesten syrischen 
Bibelübersetzung, auch der des Neuen Testamentes, schon für das Jahr 170 an- 
nehmen (Journal asiatique, VIII 6 serie, tome XVIII, 1891, II, p. 266). 

Zu S. 22. Nach A. von Gutschmid's späteren Forschungen, nieder- 
gelegt in den „Untersuchungen über die Geschichte des Königreiches Osroene", 
(Mein, de l'Academie imp. des sciences de St-Petersbourg, VII 8 serie, tome XXXV, 
1887, S. 1 — 49) lautet der Name des ersten christlichen Königs von Edessa: 
L. Aelius Septimius Abgar IX. der Grosse (Vs^aAöc) Bar Manu. 
Er regierte nach Gutschmid's Berechnung 35 Jahre (179 — 214) als alleiniger 
König, und 1 Jahr 7 Monate (vom September 214 bis April 216) zusammen 
mit seinem Sohne Severus Abgar X. Bar Abgar. Nach diesen letzteren Ergeb- 
nissen ist sonach die Datirung auf S. 22 zu berichtigen. 

Zu S. 22. 23. Zu den Diatessaron-Citaten mögen auch folgende 
Stellen zählen: III, 14 („weil sie von ganzem Herzen glaubte", Luk. 1, 45) = E, 
S. 19; M, S. 17; Ar, S. 2; L, S. 31; III, 14 („würdig war zu empfangen und 
zu gebären unseren Herrn Jesus Christus", Luk. 1, 31) = Ar, S. 2| L, S. 30; 
III, 31 („wie viel mehr um euretwillen, ihr Kleingläubigen", Matth. 6, 30) — Ar, 
S. 18. 



- 100 — 



Zu S. 25. Unsere Argumentation ruht selbstverständlich auf der Voraus- 
setzung, dass der Uebersetzer die inhaltliche Verwandtschaft des Textes mit 
Röm. 1, 3 gefühlt und seine Uebersetzung dem ihm geläufigen Wortlaut der 
syrischen Bibelübersetzung angepasst habe. Dass er dies in allen Fällen und 
specicll auch im vorliegenden Falle gethan habe, lässt sich freilich nicht beweisen 
Es wfll aber auch die Argumentation nichts weiter darlhun, als die Möglich- 
keit, dass der Syrer in seiner Bibel den Zusatz der Peschittha zu RM J 3 
noch nicht vorfand. Wer unsere obige Voraussetzung, wenigstens für dielen 
m »«cht teilt, der könnte geradezu aus dem Fehlen des Zusatzes einen 
Beweis für Benützung einer griechischen Quelle entnehmen.