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Full text of "Die Kunstdenkmaeler der Rheinprovinz. Band 6: Stadt Koeln"

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CHARLES SUMNER 

(Glut of 1890) 
SENATOR FROM MASSACHUSETTS 

* ' For books relating to Polirica and Fhie Arts * * 




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DIE 



KUNSTDENKMÄLER 



DER 



RHEINPROVINZ 

IM AUFTRAGE DES PROVINZIALVERBANDES DER RHEINPROVINZ 

HERAUSGEGEBEN 

! VON 

; PAUL CLEMEN. 

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SECHSTER BAND, I. und IL ABTEILUNG 

DIE KUNSTDENKMÄLER DER STADT 

KÖLN 

ERSTER BAND, I. .und IL ABTEILUNG 
QUELLEN DAS RÖMISCHE KÖLN 

BEARBEITET VON BEARBEITET VON 

JOHANNES KRUDEWIG JOSEPH KLINKENBERG 



^ 



DÜSSELDORF 

DRUCK UND VERLAG VON L. SCHWANN 

1906 



DIE 



KUNSTDENKMÄLER 



DER 



RHEINPROVINZ 



ih 



DIE 



KUNSTDENKMÄLER 



DER 



RH EIN PROVINZ 

IM AUFTRAGE DES PRÖVINZIALVERBANDES 

HERAUSGEGEBEN 
VON 

PAUL CLEMEN. 

SECHSTKR BAND, I. i \i ) II. ABHEILUNG 

DIE KUNSTDENKMÄLER DER STADT KÖLN 

ERSTE ABTEILUNG: 

QUELLEN 

ZWEITE ABTEILUNG: 

DAS RÖMISCHE KÖLN 



^ 



DÜSSELDORF 

DRUCK UND VERLAG VON L. SCHWANN 

1906 



DIE 

KUNSTDENKMÄLER 

DER STADT 

KÖLN 

IM AUFTRAGE 

DES PROVINZIALVERBANDES DER RHEINPROVINZ 

IN VERBINDUNG MIT 

OTTO VON FALKE, EDUARD FIRMENICH-RICHARTZ, 

JOSEPH KLINKENBERG, JOHANNES KRUDEWIG, 

HUGO RAHTGENS, EDMUND RENARD 

HERAUSGEGEBEN 
VON 

PAbM. CLEMEN. 

ERSTER BAND, I. und IL ABTEILUNG 

QUELLEN DAS RÖMISCHE KÖLN 

BEARBEITET VON BEARBEITET VON 

|(;HANNKS krudewk; joskph klinkenbkrg 

1 

MIT I4 TAFELN UND 182 ABBILDUNGEN IM TEXT 



^ 



bÜSSELDORF 

DRUCK UND VERLAG VON L. SCHWANN 

1906 



















ALLE RECHTE VORBEHALTEN 



VORBEMERKUNG. 



Die Vorarbeiten für den vorliegenden ersten Halbband der Kunstdenkmäler 
der Stadt Köln haben schon vor sechs Jahren begonnen, während mit der Sammlung 
des Materials durch den Herausgeber bereits vor sechszehn Jahren der Anfang gemacht 
worden ist. Die Stadt Köln nimmt als das grösste Kunstzentrum der Rheinlande 
und als ihre eigentliche historische Hauptstadt eine solche Sonderstellung ein, dass 
für die Untersuchung und Veröffentlichung ihrer Denkmäler auch besondere Grund- 
sätze aufgestellt werden mussten, und dass eine gewisse Abweichung von dem seit 
Beginn der rheinischen Denkmälerstatistik beibehaltenen Schema der Bearbeitung 
notwendig erschien. 

Die bisherige Anordnung, bei der die römischen und frühgeschichtlichen An- 
lagen vorausgehen, die kirchlichen Denkmäler folgen, und diesen sich die profanen 
Denkmäler und die Sammlungen anschliessen, musste hier verlassen werden, weil 
für Köln eine Trennung zwischen der römischen Bautätigkeit und den mittelalter- 
lichen Befestigungsanlagen, die sich unmittelbar an jene angeschlossen haben, un- 
tunlich ist. Es sind daher zwei Bände für Köln als grosse Hauptabteilungen vor- 
gesehen. Band VI und VII der ganzen Reihe der Kunstdenkmäler. Der erste um- 
fasst die gesamten Quellen, das römische Köln, die profanen Denkmäler, die Samm- 
lungen; der zweite die kirchlichen Denkmäler. Der vorliegende Halbband, der den 
Reigen eröffnet, bringt die beiden ersten Abteilungen des ersten Bandes: die Quellen 
und das römische Köln. Bei einem so ausserordentlich reichen Stoffe schien auch eine 
ausgedehntere Arbeitsteilung am Platze zu sein. Die Bearbeitung des Literaturver- 
zeichnisses, der Archivübersichten und des Verzeichnisses der Pläne und Ansichten 
wurde Herrn Dr. Johannes Krudewig in Köln übertragen, der seit dem Jahre i9oi 
als historischer Hilfsarbeiter bei der Kommission für die Denkmälerstatistik der 
Rheinprovinz tätig ist. Die Darstellung des römischen Köln erfolgte durch Herrn 
Gymnasialoberlehrer Professor Dr. Joseph Klinkenberg in Köln, dem auf Antrag 
der Kommission für die Denkmälerstatistik dank der gütigen Vermittlung Seiner Ex- 
cellenz des Herrn Oberpräsidenten Dr. Nasse von Herbst i9oi bis Ostern i9o4 
zu diesem Zwecke durch das Provinzialschulkollegium teilweise Befreiung von seinen 
amtlichen Obliegenheiten liberaler Weise gewährt worden ist. Die beiden anderen 
Abteilungen dieses ersten Bandes, die Darstellung der Profandenkmäler und die Be- 



VI VORBEMERKUNG 

Schreibung der Sammlungen, werden bald folgen können. Die Profandenkmäler werden 
von dem Herausgeber und den Herren Dr. Edmund Renard und Dr. Johannes 
Krudewig bearbeitet, die Sammlungen von dem Herausgeber, Herrn Museums- 
direktor Professor Dr. Otto von Falke, Herrn Professor Dr. Eduard Firmenich- 
RiCHARTZ und Herrn Dr. Johannes Krudewig. Der zweite Band, die kirchlichen 
Denkmäler umfassend, befindet sich seit vier Jahren in Vorbereitung; seine Bearbeitung 
liegt in den Händen des Herausgebers, des Herrn Dr. ing. Hugo Rahtgens, der seit 
zweieinhalb Jahren ausschliesslich mit dieser Aufgabe beschäftigt ist, des Herrn Dr. Ed- 
mund Renard und des Herrn Dr. Johannes Krudewig. 

In der Anordnung des ersten Bandes tritt auch insofern eine Abweichung von 
dem früher aufgestellten Schema ein, als die Einleitung, die in den den einzelnen 
Kreisen gewidmeten Heften der Beschreibung der Denkmäler vorangestellt wird, hier 
selbstverständlich wegfällt Der Abschnitt über das römische Köln und der über die 
Stadtbefestigungen müssen selbständige geschichtliche Einleitungen enthalten. Dem 
zweiten Band, der Beschreibung der kirchlichen Denkmäler, wird aber eine eigene 
geschichtlich-kunstgeschichtliche Einleitung und Übersicht vorangestellt werden. 

Für die Übersicht der Literatur und der Abbildungen lag das durch den 
Herausgeber seit anderthalb Jahrzehnten gesammelte Material vor. Mit den um- 
fassenden Vorarbeiten für die systematische Zusammenstellung der Literatur hat Herr 
Dr. Krudewig vor fünf Jahren begonnen. Die Zusammenfassung des gesammelten, 
ausserordentlich reichhaltigen Materials wurde erst im Jahre i9o4 vorgenommen. 
Es schien ratsam, in der Hauptsache die bei den bisherigen Bänden der Denkmäler- 
statistik übliche Anordnung beizubehalten, die dem Benutzer dieser Bibliographie 
eine rasche Übersicht gestattet. Bei der ausserordentlichen Fülle der Titel war 
hier aber eine grössere Anzahl von Unterabteilungen notwendig. In vielen Fällen 
konnte es zweifelhaft sein, in welche Abteilung eine literarische Erscheinung zu 
verweisen war. Die ganze Zusammenstellung gibt nur die allgemeine Literatur. 
Die spezielle Literatur, vor allem die kunstgeschichtlicher Art, die Aufsätze in 
Zeitschriften und Zeitungen, werden, wie üblich, in der Literaturangabe für jedes 
einzelne Denkmal verzeichnet. Ebenso ist die gesamte Literatur über das römische 
Köln an die Spitze dieser Abteilung verwiesen worden. Eine vortreffliche Grund- 
lage für die gesamte Übersicht bot der von der Kölner Stadtbibliothek im Jahre 
i894 herausgegebene, durch Dr. Franz Ritter bearbeitete Katalog der Stadt- 
bibliothek, Abteilung Geschichte und Landeskunde der Rheinprovinz. 

Die Bearbeitung der Literaturzusammenstellung wurde im Sommer i9o4 ab- 
geschlossen und gibt deshalb im wesentlichen nur einen Überblick über die Literatur 
bis zu diesem Zeitpunkte. Jedoch war es noch möglich, während der Drucklegung, 
die sich bis zum Sommer i9o5 hinzog, einzelne wichtige Neuerscheinungen nach- 
zutragen. Bei der Fülle des Materials erschien es natürlich ganz ausgeschlossen, die 
Titel, zumal die älteren, sämtlich in extenso mit allen Zusätzen nach den Grund- 
sätzen der Bibliothekswissenschaft wiederzugeben. Sie wurden vielmehr, wie auch in 



VORBEMERKUNG VII 

den bisherigen Bänden und in den deutschen verwandten Denkmälerverzeichnissen, 
mit Abkürzungen und in knappster Form hintereinander gedruckt. 

Bei der Zusammenstellung der Literatur hat der Bearbeiter die wirksamste 
Unterstützung vor allem von Seiten der Verwaltung der Kölner Stadtbibliothek ge- 
funden, deren handschriftliche Kataloge zur Verfügung gestellt wurden. Dem Direktor 
der Bibliothek, Herrn Professor Dr. A. Keysser, wie dem Herrn Stadtbibliothekar 
Dr. O. Zaretzky und dem Herrn Dr. Jos. Götzen, wissenschaftlichem Hilfsarbeiter 
an der Stadtbibliothek, gebührt ebenso wie der Verwaltung der Königlichen Univer- 
sitätsbibliothek zu Bonn für die liberale und immer hilfbereite Förderung der schwie- 
rigen Arbeit der besondere Dank der Kommission. 

Die Übersicht über die handschriftlichen Quellen ist gleichfalls von Herrn 
Dr. JoH. Krudewig bearbeitet worden. Die wertvolle Übersicht über die Bestände 
des Kölner Stadtarchivs hatte Herr Archivdirektor Professor Dr. Jos. Hansen zur 
Verfügung zu stellen die Güte. Herr Professor Hansen hat als Mitglied der Kom- 
mission für die Denkmälerstatistik den Bearbeiter auch weiterhin stets mit seinem 
erfahrenen Rat gefördert. Der Verwaltung des Königlichen Staatsarchivs in Düssel- 
dorf gebührt besonderer Dank für die stete Unterstützung der Arbeiten. Bei der 
Zusammenstellung der in den Kölner Pfarrarchiven beruhenden Archivalien hat Herr 
Gymnasialoberlehrer Anton Miebach in Köln dem Bearbeiter seine Hilfe geliehen. 
Die handschriftlichen Quellen, die für die einzelnen Denkmäler besonders in Betracht 
kommen, werden, wie üblich, bei diesen verzeichnet werden. 

Das Verzeichnis der historischen Ansichten und Pläne beruht im wesentlichen 
auf der Veröffentlichung im 3i. Hefte der Mitteilungen aus dem Stadtarchive von 
Köln. Zur chronologischen und bibliographischen Feststellung einzelner, besonders 
älterer Darstellungen waren die Herren Dr. O. Zaretzky und Dr. Jos. Götzen dem 
Bearbeiter in dankenswerter Weise behilflich. Die Zusammenstellung umfasst zu- 
nächst nur die Ansichten und Pläne der ganzen Stadt; die sehr zahlreichen, zumal 
aus den beiden letzten Jahrhunderten stammenden Darstellungen einzelner Monu- 
mente sollen bei der Beschreibung der profanen und der kirchlichen Denkmäler 
aufgeführt werden. 

Die Beschreibung des römischen Köln beansprucht weit mehr Raum, als ihr 
nach den bisher für die Darstellung der Kunstdenkmäler beobachteten Grundsätzen 
hätte zugebilligt werden dürfen. Trotzdem glaubte die Kommission für die Denkmäler- 
statistik angesichts der besonderen Bedeutung, die der römischen Epoche von Köln 
und den verschiedenen aufeinanderfolgenden Anlagen zukommt, diese umfassende, 
von Herrn Professor Klinkenberg mit aufopfernder Hingebung ausgearbeitete Dar- 
stellung nicht verkürzen und beschneiden zu sollen. Der wissenschaftliche Wert des 
behandelten Materials rechtfertigt hier die grössere Breite. Nur in bezug auf die 
Beschreibung und auch auf die Illustrierung der Befestigungs- und Strassenanlagen 
konnte mit Rücksicht auf die ausgezeichnete Vorarbeit, die in der von den Herren 
ScHULTZE und Steuernagel bearbeiteten ,Colonia Agrippinensis* vorlag, eine wesent- 



VIII VORBEMERKUNG 

liehe Einschränkung eintreten. Im übrigen ist das danaals gebotene Material durch 
ausgiebige Heranziehung der Denkmäler und der Literatur sowie durch neuere Funde 
und Aufdeckungen nach sehr vielen Richtungen hin bereichert und ergänzt worden. 

Der Dank des Bearbeiters und der Kommission für die Denkmälerstatistik ge- 
bührt für diesen Abschnitt in vorderster Linie der Verwaltung des Museums Wallraf- 
Richartz, Herrn Direktor Hofrat Professor Aldenhoven und Herrn Direktorial- 
assistenten Dr. Poppelreuter, sodann wieder dem Direktor des Stadtarchivs und 
des historischen Museums, Herrn Professor Dr. Hansen, und dem Direktor des Pro- 
vinzialmuseums zu Bonn, Herrn Dr. Lehner, die bei dem Studium der Denkmäler, 
bei der Einsicht in das in den handschriftlichen Katalogen niedergelegte wissenschaft- 
liche Material mit grösstem Entgegenkommen sich hilfreich erwiesen und Auf- 
nahmen sowie einzelne Klischees bereitwilligst zur Verfügung stellten. Herr Direktor 
Dr. Lehner hat die gesamten Untersuchungen mit dem lebhaftesten Interesse und 
treuester Beihilfe begleitet und die Wiedergabe des noch nicht veröffentlichten 
Planes seiner Ausgrabungen auf der Alteburg liberaler Weise gestattet. 

Der besondere Dank des Bearbeiters gebührt weiterhin den Herren Geheimräten 
Professor Dr. Nissen und Professor Dr. Loeschcke zu Bonn, Geh. Hofrat Professor 
Dr. v. DoMASZEWSKi zu Heidelberg, den Stadtbauräten Heimann und Steuernagel 
zu Köln für freundliche Ratschläge und wertvolle Belehrungen in wissenschaftlichen und 
technischen Fragen. Herr Stadtarchivar Dr. Keussen zu Köln hat zuvorkommender 
Weise zahlreiche wertvolle Beiträge zur Geschichte der Denkmäler des römischen Kölns 
im Mittelalter aus dem Schatze seiner topographischen Forschungen beigesteuert. Den 
Verfassern der ,Colonia Agrippinensis*, Herrn Beigeordneten und Stadtbaurat Schultze 
zu Bonn und Herrn Stadtbaurat Steuernagel zu Köln, gebührt der Dank für die Erlaubnis, 
die Originale zu den Tafeln des genannten Werkes einer grossen Anzahl von Ab- 
bildungen, zumal zur Stadtbefestigung, zugrunde legen zu dürfen, dem Herrn Konsul 
Niessen zu Köln für wichtige Beiträge aus dem noch nicht veröffentlichten Teile 
seiner Sammlungen und für die Überlassung von Abbildungsmaterial, dem Herrn 
Steuerinspektor Clever zu Rheinbach für die von ihm gestattete Verwertung seines 
Planes des Eifelkanals. 

Der Vorsitzende der Kommission für die Denkmälerstatistik, Herr Geheimrat 
Professor Dr. Loersch, hat in der aufopferndsten Weise die Bearbeitung geleitet 
und den Bearbeitern vielfach die Wege gebahnt; die Drucklegung erfolgte unter seiner 
tätigen und umsichtigen Aufsicht und Mitwirkung. 

Die Mehrzahl der älteren Ansichten und Pläne sind nach den im Historischen 
Museum der Stadt Köln beruhenden Originalen reproduziert, die Siegel sind gleich- 
falls nach Abdrücken oder Abgüssen aus dem Historischen Museum wiedergegeben. 
Für die Ermöglichung der Aufnahmen gebührt wiederum der Verwaltung des Museums 
der Dank. 

Von den Illustrationen zu dem römischen Köln sind wiedergegeben : Nach den 
Originalplänen zu den Tafeln in Schultze- Steuernagel, Colonia Agrippinensis Fig. 57, 



VORBEMERKUNG IX 

60, 61, 62, 63, 64, 65, 66, 68, 69, 7o, 72, 73, 74, 75, 79, 81, 85, loi, i67; ebenso 
Taf. VI mit Ergänzungen des Bearbeiters, Fig. 7i mit Abänderungen des Bearbeiters, 
gezeichnet von Herrn Dr. Rahtgens. Nach den Originalen sind neu aufgenommen von 
Photograph Emil Hermann in Köhi: Taf. VII und VIII, Fig. 4i, 46, 47, 48, 49, 5o, 
5i, 53 (nach einem Abguss), 54, 55, 58, 59, 67, 76, 80, 82, 84, 86, 88, 89, 9o, 9i, 
92, 93, 94, 95, 96, io4, io5, 106, 108, 112, ii3, ii5, ii7, 118, ii9 126, I27, i33, 
i39, i4o, i44, i46, i5o, 160, i63, i64, i65, 166, 168, i69, i7o, i7i, i76, i79, 180, 
182. Im Bonner Provinzialrauseum sind photogiaphiert Taf. XIV, Fig. 99, io7, 
daselbst gezeichnet Taf. XIII. Nach Klischees des Bonner Provinzialmuseums sind 
hergestellt Fig. 77, 78, 9i, io3, io9, n4, 116, I23, I24, I25, 128. 129, i3o, i3i, 
i36, i37, i38, i43, i45, i48, i49, i5i, i52, i53, i55, i56, i57, i58, 161, 162, i75. 
Nach Klischees des Museums Wallraf-Richartz zu Köln sind angefertigt Fig. 83, 
III, 122, i35, nach der dortigen Originalzeichnung Taf. X, nach Photographieen des 
Historischen Museums zu Köln Fig. 52, i32, i77. Nach älteren, schon in der Literatur 
publizierten Abbildungen sind hergestellt Taf. XII, Fig. 87, 98, 102, iio, i54, i78, 
181; aus mehreren Plänen ist zusammengezeichnet Fig. i73, im Anschlüsse an eine 
vorhandene Rekonstruktion ist gezeichnet Fig. i74. Von Herrn Konsul Niesse n 
wurde zur Verfügung gestellt die Photographie zu Fig. i4i, zu Fig. i42 das Klischee. 
Nach dem Originalstich wurden angefertigt die Klischees zu Fig. 42, 43, 44. Nach 
Zeichnung von Herrn Dr. Rahtgens wurde hergestellt Fig. 45, nach Photographieen 
von Amateur- Photographen Fig. 56, 100, i47, i59, nach einer älteren Photographie 
aus dem Denkmälerarchiv der Rheinprovinz Fig. i72, nach der Originalzeichnung im 
Besitz des Herrn Professors Dr. Lauer zu Köln Taf. XII, nach Zeichnung des Be- 
arbeiters Taf. XI, unter Verwertung der Originalzeichnung des Herrn Steuerinspektors 
Clever zu Rheinbach Taf. IX. In auswärtigen Museen wurden die Photographieen 
angefertigt zu Fig. 97 (Darmstadt), 120 (Berlin), 121 (München), i34 (Worms). 

Der städtischen Verwaltung und den sämtlichen städtischen Behörden von Köln 
gebührt für die verständnisvolle und liberale Förderung und die tatkräftige Unter- 
stützung der langwierigen, zum Ruhme der Stadt beitragenden Arbeit aufrichtiger und 
ehrerbietiger Dank. 

Bonn, im Oktober i9o6. 

PAUL CLEMEN. 



ABKÜRZUNGEN 

FÜR DIE HÄUFIGER GENANNTEN WERKE. 

Ann. h. V. N. = Annalen des historischen Vereins für den Niederrhein, insbesondere die alte Erz- 
diözese Köln, Köln. I (1885) — LXXXI (1906). 

B. J. = Bonner Jahrbücher =: Jahrbücher des Vereins von Altertumsfreunden im Rheinlande, 

Bonn, I (1841) — C (1896), 101 (1897) — 113 (1905). 
BPM = Bonner Provinzialmuseum. 
Broblman = Steph. Hroelmanus, Civilium rerum memoria dignanim civitatis Ubionim et Colo- 

niae Claud. Aug Agripp. commentarii, I (doppelt) und II iKöli.er ijtadtanhiv, Chroniken u. 

Darstellungen Nr. 58—66). 

C. I. L. = Corpus Inscriptionum Latinarum consilio et auctoritate academiae litteranim regiae 

Borussicae editum, Berolini. 
C. I. Rh. = GuiLELMUS Br AMBACH, Corpus Inscriptionum Rhenanarum, Elberfeldae 1867. 
Ckombach = Herm. Crombach, Tomus I, et II. Annalium metropolis Coloniae Agrippinensis 

k prima origine ad A. Christi 900 deducti (Kölner Stadtarchiv, Chroniken u. Darstellungen 

Nr. 109—111). 
DüNTZBR, Verzeichniss = HsiNR. DüNTZRR, Verzeichniss der römischen Alterthümer des Museums 

Wallraf-Richartz in Köln, 3. Aufl., Köln 1885. 
Gelbnius = Abgidius Gelenius, De admiranda, sacra et civili magnitudine Coloniae Claudiae 

Agrippinensis Augustae Ubiorum Urbis libri IV, Coloniae Agrippinae 1645. 
H. M. = Historisches Museum der Stadt Köln. 
Ihm = Max Ihm, Der Mütter- oder üifatronenkultus und seine Denkmäler, Bonn 1887, in den 

Bonner Jahrbüchern LXXXIII, 1887, S. 1 — 200. Die beigefügte Nummer entspricht der 

des dortigen Inschriftenverzeichnisses. 
Kl. = Joseph Kunkenberg, Die römischen Grabdenkmäler Kölns, Bonn 19f'2, und Bonner Jahr- 
bücher 108/109, 1902, S. 80 — 184. Die beigefügte Ziffer bezeichnet die laufende Nummer 

der inschriftlichen Denkmäler. 
Lehner, Provinzialmuseum I = Hans Lehnrk, Das Provinzialmuseum in Bonn. Abbildungen 

seiner wichstigsten Denkmäler. I^eft I. Die römischen Skulpturen, Bonn 1905. 
V. Mering-Reischert = F. E. v. Mering und L. Reischert, Zur Greschichte der Stadt Köln 

a. Rh. Von ihrer Gründung bis zur Gegenwart, 2 Bände, Köln 1888 — 1840. 
Mitt. = Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln, 31. Heft, Köln 1902. Die beigefügte Ziffer 

bezeichnet die laufende Nummer. 
Mon. Germ. Script. = Monumenta Germaniae historica edidit sodetas aperiendis fontibus rerum 

Germanicarum medii aevi. Scriptores. Hannoverae. 
MWR r= Museum Wallraf-Richartz. 

Pauly-Wissowa, Realencyclopädie = Paülys Realencyclopädie der classischen Altertumswissen- 
schaft. Neue Bearbeitung von Georg Wissowa, Stuttgart 1894. 
TüRCKiüS = HEnricüs Turckius, Inferior ad Rhenum Germania sive Coloniensium, Juliacensium 

etc. res sacrae ac profanae a prima origine usque ad annum Christi MDCLX, annalium in 

morem digestae. Tomus I et II (Trierer Stadt bibliothek, Cat. mss. 1369). 
VoPEL = VopEL, Die altchrisdichen Goldgläser, Freiburg i. B. 1899 = Are» äologische Studien 

zum christlichen Altertum und Mittelalter, V. Heft. 
Wallraf-Ennen, Beiträge r= Ferdinand Wallraf, Beiträge zur Geschichte der Stadt Köln und 

ihrer Umgebungen, Köln 1818, abgedruckt in [L. EnnEn], Ausgewählte Schriften von Ferd. 

Wallraf, Köln 1861. 
Westd. Zs. = Westdeutsche Zeitschrift für Geschichte und Kunst, Trier, I (1882) — XXV (1906). 
Westd. Zs. Korrbl. = Korrespondenzblatt der Westdeutschen Zeitschrift für Geschichte und Kunst, 

Trier, I (1882) — XXV (1906). 
WiLMius = Joannes Wilmius, Historia Coloniensis, in Gelbnii Farnigines, Band XXII. 



^ 



ERSTE ABTEILUNG 

QUELLEN 



BEARBEITET 



VON 



JOHAXNKS KRUI)r:\Vl(i. 




Fig. 1. N«ue8 Stadt-Siegel ; musste seit 1271 bei allen öffentlichen Urkunden gebraucht werden, findet sich 
schon 1269, blieb in Gebrauch bis 1794. Stempel im Historischen Museum. 



I. LITERATURÜBERSICHT. 

(MIT AUSNAHME DER LITERATUR ÜBER KÖLN ZUR RÖMERZEIT.) 
Bearbeitet von Johannes Krudewig. 



Allgem. Dar- 
stellungen. 

Ende des 
Mittelalters 



I. Aligemeine Darstellungen. (Geordnet nach der Zeitfolge des Stoffes.) 
Caesarius, Libri iilustrium miraculorum et histor. memorabiiiuro, Köln, i. Aufl. 
o. O. und Jahr, weitere Auflagen i59i, i599, i6o5. — Werner Rolevinck, 
Fasciculus temporum, i474 ff. p. 24, 28, 37, 49. — Hartmann Schedel, Weltchronik 
(Libri chronicarum), i493. — Sebastian Münster, Cosmographie, Basel i552, i554, I6. Jahrhdt. 
III, p. 5oi. — B. MoLLERUS, Rhenus et eius descriptio elegans, Köln i57i, Lib. IV, 
p. 173-195. — Braun u. Hogenberg, Beschreibung und Contrafactur der vomembster 
Stät der Welt, I, i572, Nr. 39. — Michael Aitsinger, De Leone Belgico eius- 
que topographica atque historica descriptione Über, i586, p. 535 u. a. — Ders., 
Recens historica rerum intra sex menses in Europa gestarum relatio, Köln i592, 
p. 10 und 64. — Michael ab Isselt, De hello Coloniensi, Köln i584, p. i. — Newe 
Zeitung, darin vermelt . . von dem Cöllenschen Krieg sampt etc., o. O., i584. — 
Postrema relatio historica, d. i. die leste historisch Beschreibung, zu wissen, was sich nit 

allein im Niderlandt und Ertzstifft Collen als zugetragen, i588. — Abraham 

Säur, Stätte Buch (Theatrum urbium), 6 Auflagen, 1 593 — i658. — Laurentius Surius, 



2 STADT KÖLN 

Allgem. Dar-Commentarius brevis rerum in orbe gestarum, Köln 1602. — Math. Quad von 

17. Jahrhdt. KiNKELBACH, Teutscher Nation Herligkeitt, Köln, i6o9, S. 295. [z. T. nach G. Braun, 

Civitates orbis terrarum]. Vgl. E. Wiepen: Rhein. Geschichtsblätter, II. Jahrg., Nr. i. 
Bonn i895. — Ders., Europae universalis et particularis descriptio. Vgl. dazu 

F. J. Hildenbrand, Mathias Quad Leipzig i893. — W. Bandart van Deynse, 

Les guerres de Nassau, Amsterdam 16 16. — S. Bertius, Commentariorum rerum 
Germanicarum libri III, Amsterdam 161 6, III, p. 5o2. — Joh. Phil. Abelinus, 
Theatrum Europaeum, oder .... Beschreibung aller und jeder denkwürdigen 
Geschichten, so sich .... in der Welt .... vom Jahre Christi 161 7 zugetragen 
haben, Frankfurt 1662 ff., 21 Bde. — Jon. Gigas, Prodromus geographicus, hoc est 
archiepiscopatus Coloniensis .... descriptio nova, Köln 1620. — M. Merian, Topo- 
graphia archiepiscopatuum Moguntinensis, Trevirensis et Coloniensis, i646, p. 60. — 
F. Strada, De hello Belgico decades duae, Frankfurt i65i, p. 533-535, 635-637. — 
Gabr. Bucelinus, Germania topo-chrono-stemmato-graphica, Augsburg i655, I, p. 4; 
II, p. 24. — M. Henriquez a Strevesdorff, Archidioeceseos Coloniensis descriptio 
historico-poetica. 2. Aufl. Köln i67o, 3. Aufl. i74o. — Martinus Zeilerus, Itine- 
rarium Germaniae, Strassburg i674, p. 3o, 'i4o, i65, 265. — Rhenus fluminum 
princeps, de montibus Rhetiae oriens & in mare Germanicum occidens. Oder: 
Der vortreff'liche grosse Wasser -Strom der Rhein: Mit denen nahmhafften, in 

selbigen lauffenden Flüssen, an- und umliegenden Städten etc Th. i — 3. 

Augspurg i689, S. 20— 38. — Der edle Rhein-Strohm, von seinem Ursprung biss 
zu desselben Theilung, Augsburg i689, S. 58. — Merkwürdiger Anhang und histo- 
rische Erzehlung von der frantzösischen Grausamkeit in ... . Verheerung .... 
der edelsten .... Städte des Rheinstroms, i689. — Christian Teutschmuth, 
Der frantzösische Attila Ludovicus XIV, i69o, S. 529. — Ausführliche und grund- 
richtige Beschreibung des ganzen Rheinstroms, Nürnberg i69o, S. 625. — Martinus 
Zeilerus, Geographisch-historische und genealogische Beschreibung der zehen des 
h. Rom. deutschen Reichs Kreyssen, Nürnberg i694, S. 208, 9o7. — Curieuser Ge- 
schichts-Calender, darinnen die vornehmsten Thaten .... des Churfürsten zu Cöln, 
Leipzig i698. — Gründliche und warhaff*te Vorstellung deren von Zeit angefangenen 
gegenwärtigen Kriegs denen Ertzstiff*tisch Cöllnischen Landen . . . zugefügten Be- 

18. Jahrhdt. schwerden, Coeln i7o6. — J. G. Dielhelm, Rheinischer Antiquarius, oder ausführ- 

liche Beschreibung des Rheinstroms etc. 3. Aufl. Frankfurt u. Leipzig 1 7 76, S. 775 
bis 8o5. — Mart£:ne et Durand, Veterum scriptorum amplissima collectio. IV. — 
Materialien zur geist- und weltlichen Statistik des niederrheinischen und westphälischen 
Kreises, Erlangen i78i, I, V, S. 437. — [K. A. v. Mastiaux (Eichhoff)], Historisch- 
geographische Beschreibung des Erzstiftes Köln. (Beilage zu Büschings Erdbeschrei- 
bung.) Frankfurt 1 783. — Fr. R. von Grossing, Statistik aller katholisch-geistlichen 
Reichsstifter in Deutschland, Halle i786, I, S. 2 4o. 

19. Jahrhdt. Theod. VON Traiteür, Die Grösse, Bevölkerung und Einkünfte der Länder 

des linken Rheinufers, Mannheim, o. J. — Statistisch-geographisch-historische Be- 
schreibung sämtlicher auf der linken Seite des Rheins liegenden deutschen Reichs- 
landen, [o. O.] 1800, S. 221, 334, 337. — A. C. Borheck, Archiv für die Geschichte, 
Erdbeschreibung der deutschen Nieder-Rheinlande, Elberfeld 1800, S. Ii4. — Ders., 
Bibliothek für die Geschichte des niederrheinischen Deutschlands, Köln 1801. — 
H. S. van Alpen, Geschichte des fränkischen Rheinufers, Köln, I, S. 48 und öfter 
(vgl. Inhaltsübersicht), besonders II, S. 653. — A. J. Dorsch, Statistiqne du ddparte- 
ment de la Roer. Köln i8o4, S. 47. — Erinnerungen an Friedrich von Mathisson, 



STADT KÖLN 3 

Zürich 1812, III. — FiORiLLO, Geschichte der zeichnenden Künste in Deutsch- Kliffe m. Dar- 
land, Hannover i8i5, I, S. 389. — Statistik der Preussischen Rhein- Provinzen, in denpreugg^f^he 
drei Perioden ihrer Verwaltung: .... Von einem Preussischen Staatsbeamten, Zeit. 
Köln i8i7, S. 4o und öfter. — N. Vogt, Rheinische Geschichte und Sagen, III, 
Frankfurt i8i 7, S. 27o und 289. — J. A. Engels, Denkwürdigkeiten der Natur und 
Kunst, Religion und Geschichte, SchifiTahrt und Handlung in den Kgl. Preussischen 
niederrheinisch- westfälischen Provinzen. Werden i8i7, S. 55. — J. A. Demian, Geo- 
graphisch-statistische Darstellung der deutschen Rheinlande, nach dem Bestände vom 
I. August 1820, Koblenz 1820, S. 89. — Neigebaur, Darstellung der provisorischen Ver- 
waltungen am Rhein vom Jahre 181 3 bis 181 8, Köln 1 821. -— J. B. Rousseau, Rheinische 
Flora, Blätter für Kunst, Leben, Wissen und Verkehr, 1825 ff. — Rheinisches Städtebuch 
oder getreue Abbildung von 5o Städten, wie solche von Merian aufgenommen worden 
sind. Aufs neue gestochen von H. Gräfe, Heidelberg [c. 1825]. — J. B. Engelmann, 
Der erneuerte Merian, oder Vorzeit und Gegenwart am Rhein. Heidelberg [1826], 
S. 366 bis 38 1. — Das Weltall. Ein geographisch -statistisch -naturhistorisches Hand- 
wörterbuch . . . Fünfter Bd., zweites Heft, Frankfurt a. M. 1828, S. 299: Cöln. — 

— F. A. W. DiESTERWEG, Beschreibung der preussischen Rheinprovinzen. Crefeld 
1829, S. 129. — F. V. Restorff, Topographisch - statistische Beschreibung der 
Königl. Preussischen Rheinprovinzen, Berlin und Stettin i83(^, S. 21, i98, 220. — 
Archiv für die Geschichte des Niederrheins. Herausgeg. von T. J. Lacomblet, 
Bd. 1—5. Fortges. von W. Harless. Bd. 6, 7; N. F. Bd. i. 2. Düsseldorf- Elber- 
feld i832, Düsseldorf i857, 1860, i863, i865, Cöln i867, i87o. — Beschrei- 
bung des preussischen Rheinlandes, Aachen i832, S. 53. — Die Rheinprovinz 
der preussischen Monarchie, oder Beschreibung der systematischen Einteilung in Re- 
gierungsbezirke, Kreise, Bürgermeistereien und Honnschaften, sowie der Städte . . . 
zusammengestellt von mehreren Gelehrten. Düsseldorf 1 833, II, S. 78. — Offizielles 
Adressbuch für Rheinland -Westfalen. Herausgeg. von R. Brüning, bearb. von 
G. Krackrügge. Elberfeld i833, S. 423. — Carl Geib, Die Sagen und Geschichten 
des Rheinlandes, Mannheim i836. — T. J. Lacomblet, Urkundenbuch für die Ge- 
schichte des Niederrheins oder des Erzstifts Cöln. Elberfeld i84o, i846. Düsseldorf 
i853, i858. — J. Schneider, Übersicht der Lokal Forschungen in Westdeutschland, 
i84i— i89i. Düsseldorf 1 89 1. — E. Hölterhoff, Vaterlandskunde, ein geographisches- 
geschichtliches Handbuch. Solingen i84i, S. 181. — P. W. Mebus, Geographisch- 
statistische Be.schreibung der Königl. Preuss. Rheinprovinz, Elberfeld 18 4 1, S. i57, 180. 

— Ders., Statistische Beschreibung der Königl. Preussischen Rheinprovinz, 2. Aufl. des 
Vorigen. Köln i845, S. i9o. — Jahrbücher des Vereins von Altertumsfreunden im Rhein- 
lande. Köln i842, Bonn i843 ff. — Wilhelm Füssli, Die wichtigsten Städte am Mittel- 
und Niederrhein. Zürich i843, H. S. 2i2-5i3. — JoH. Bapt. Rousseau, Rheinische 
Sagen. Coblenz i846, Sp. 94-222. — A. Fahne, Geschichte der Kölnischen, Jülichschen 
und Bergischen Geschlechter. Köln i848. — Ders., Chroniken und Urkundenbücher 
hervorragender Geschlechter, Stifter und Klöster, 5 Bde. Köln 1862— 1880. — Ders., 
Forschungen auf dem Gebiete der rheinischen und westfälischen Geschichte, 5 Bde. 
in 8 Abteilungen. Köln 1 864-1 87 6. — Ders., Denkmale und Ahnentafeln in Rhein- 
land und Westfalen, 6 Bde. Köln i876-i883. — Levin Schücking, Der Rhein, 
Kunstdenkmäler und Landschaft. Brüssel o. J. — P. Wirtgen, Bilder aus der 
Heimathkunde der Rheinprovinz. [Königsberg nach i858] S. 43o. — Jos. Strange, 
Beiträge zur Genealogie der adligen Geschlechter, 3 Bde. Köln i864 — 1867. — 
HiPPOLYTE Durand, Le Rhin allemand et TAllemagne du nord. Tours i864. p. i89. 



4 STADT KÖLN 

AUgem. Dar- — Ders., Les bords du Rhin de Mayence k Cologne, Tours 1882. — F. Halm, 
' Statistik des Regierungsbezirks Cöln. Cöln i865. — Kriegk, Deutsches Bürgertum 
im Mittelaller, Frankfurt i87i. — F. J. Kiefer, Die Sagen des Rheinlandes von 
Basel bis Rotterdam, Mainz i87i, S. 254. — Verzeichnis der Schriften über mittel- 
alterliche Kunst, veröffentlicht in den Jahren 1862 — 1872 von Canonicus Fr. Bock. 
Köln und Neuss i872, S. 8, i3, 20. — A. Horstmann, Heimatskunde der Rhein- 
provinz. 2. Aufl. Düsseldorf [1881], S. 55. — Unser Deutsches Land und Volk. 
V. Bilder vom Niederrhein. Unter Mitwirkung von Dr. J. Heinzerling in Siegen, 
Dr. W. Kaiser in Elberfeld, Dr. H. Keussen [sen.] in Krefeld, Dr. J. Keller und 
Dr. F. Preiser in Mainz u. a. bearb. von Dr. J. Nover. Leipzig u. Berlin 1882, 
S. 53. — B. Brockhues, Das westdeutsche und französische Tiefland, S. 20: 
Progr. d. Gymnas. a. d. Apostelkirche Köln, i884. — L. Kaufmann, Bilder aus dem 

NeuesteZeit Rheinland. Köln i884. — A. Hummel, Kleine Landeskunde der Rheinprovinz, 2. Aufl. 
Leipzig i887, S. 2 7. — P. Kubach, Heimatskunde der Rheinprovinz. Bonn 1 889, 
S. 34, 36, 52. — Hackmann, Beschreibung der Rheinprovinz. Essen i89i, S. 47. — 
Karl Kollbach, Bilder vom Rhein. Köln i892, S. 294, mit Abbild. — J. Hansen, 
Rheinische Akten zur Geschichte des Jesuitenordens 1 542 — 1582. XIV. Publik, d. 
Gesellsch. f. Rhein. Geschichtskde., Bonn i896. — Eduard Sonne, Bilder vom Rhein, 
Leipzig i898, S. 72: Köln und die Seeschiffahrt. — Herm. Sieger. Rehm, Auf rhei- 
nischen Landstrassen. Neuwied u. Leipzig, o. J., S. 69. — H. Kerp, Am Rhein 
(Monographien zur Erdkunde, 10). Bielefeld u. Leipzig i9oi, S. i54. — H. V. Sauer- 
land, Urkunden und Regesten der Rhein lande aus dem Vatikanischen Archiv, I 
(1294 -1326), n (i327-i342). XXHL Publik, d. Gesellsch. für Rhein. Geschichtskde., 
Bonn i9o2. Besprochen: Ann. h. V. N. LXXVHI, S. 168. — P. J. Kreuzberg, Ge- 
schichtsbilder aus dem Rheinlande, Bonn i9o4. 




Fig. 2. Siegel der Ritterzunft Eisenmarkt, 2. H. des 14. Jh. Stempel im Hist. Museum. 

Reis ehe- II. Reiscbeschreibungen • (Geordnet nach der Zeitfolge der Reisen.) 

^T'jah'rWt'* Franc Petrarchae epistolarum libri, Lugduni 1601, Über T, ep. IUI, S. 12—16 

16. Jahrhdt. (Coloniae Agrippinae urbis descriptio). — H. Heidenheimer, Ein Italiener des 16. Jh. 
über Rheinländisches und Westfälisches (Viaggio d^Alamagna fatto dal Cardinale 



STADT KÖLN 5 

Commendone Vanno i56o . . . .) im Korresp.-Bl. d. West Zs. XXI, Sp. ii7. — Reisebe- 
JoH. W. Neumayr, Des durchlauchtigen hochgebornen Fürsten und Herrn Herrn 17. jahrhdt. 
Johann Ernsten des Jüngeren, Hertzogen zu Sachsen, Reise in Frankreich, Engel- 
land und Niederland, Leipzig 16 10, S. 3o2. — Martinus Zeilerus, Itinerarium 
Germaniae, Strassburg i674, p. 3o, i4o, i65, 265. — Der getreue Reiss-Gefert 
durch Ober- und Nieder-Teutschland, Nürnberg 1686, S. i85. — Der edle Rhein- 
Strohm, von seinem Ursprung biss zu desselben Theilung, Augsburg i689, S. 58. — 
Ausführliche und grundrichtige Beschreibung des ganzen Rheinstroms, Nürnberg i69o, 
S. 625. — Voyages de M. Du Mont en France, en Italie, en Allemagne, ä Malthe et en 
Turquie, Haag i699, HI, p. 346. — Herrn Maximilian Missons Reisen aus Holland I8. Jahrhdt. 
durch Deutschland in Italien, Leipzig i7oi, S. 4i. — Reise des Freih. Ludw. Christ. 
V. Vohenstein durch Norddeutschland und Holland i7o7— i7o9: Al. Kaufmann, Zur 
Literatur der Rheinreisen, Ann. h. V. N. XVIII, S. 166, speziell S. i7i. — Voyages 
de Montesquieu (im J. i728), publi&s par le baron Albert de Montesquieu, Paris 
i897, 2 vol. Dazu: Revue des deux mondes, i5. August i897, p. 924. — [David 
Fassmann,] Der auf Ordre und Kosten seines Kaysers reisende Chineser, Leipzig 
i729, III, 27. Stück. — Tagebuch des Georg Nikolaus Müller von Wertheim, 
1 732-1 743; Al. Kaufmann, Zur Literatur der Rheinreisen, Ann. h. V. N. XVIII, 
S. 166, speziell S. i72. — Lettres et m^moires du baron de Pöllnitz, contenant les 
observations qu'il a faites dans ses voyages (i 732), Amsterdam i737, III, p. i69. — Des 
Herrn Zacharias Conrad von Uffenbach Merkwürdige Reisen durch Nieder- 
sachsen, Holland und Engelland, Ulm i754, III, S. 744. — F. von Weech, Römische 
Prälaten am deutschen Rhein, i76i— 1764: Badische Neujahrsbl. N. F.L (i898), S. 53. 
— Des Herrn von Blainville Reisebeschreibung durch Holland, Oberdeutschland 
und die Schweiz, deutsch von J. T. Köhler, Lemgo i764, I, IX, S. 77. — J. von 
Stövesandt, Anmerkung von einer dritten Reise am Rhein a. 1796 (Handschrift im 
Stadtarchiv zu Bonn). — Jakob Jonas Björnstähls Briefe auf seinen ausländischen 
Reisen an C. C. Gjörwell, herausgeg. voa Chr. H. Groskurd, Leipzig i782, V, 
S. 33o. — Rhynvis Feith, Vermaakelyke reizen door het grootste gedeelte van het 
duitsche ryk in den jaaren i782 en i783, Leyden i784, p. 323. — Heinrich Sanders, 
Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande und Holland, Leipzig i873, 
S. 6i5. — Mahlerische Reise am Nieder- Rhein, Merkwürdigkeiten der Natur und Kunst 
aus den Gegenden des Nieder- Rheins, Köln 1 784, S. 5. — Reize längs den Neder-Rhyn 
over . . . Keulen tot Bon, en voorts over . . . ., Campen i785, S. I25. — Phil. Wilh. 
Gerken, Reisen durch Schwaben, ... die Rheinischen Provinzen . . . ., Stendal i786, 
III, S. 233, 25 1. — Viaggio sul Reno e ne suoi contorni, fatto neir autunno del i787, Ri- 
mini i795, p. i74. — Tagebuch einer Reise durch Holland und England von den Ver- 
fassern von Rosaliens Briefen, Offenbach i788, S. 34. — Eine Rheinreise i. J. i789: 
Kölnische Zeitung Nr. 1002 und 1006; 3o. September i9o4. — [Jos. Greg. Lang], 
Reise auf dem Rhein, II, von Andernach bis Düsseldorf, Koblenz i79o, S. 243; 
2. Aufl. 181 8, S. i94. — G. Forster, Voyage philosophique et pittoresque sur les 

rives du Rhin, .... etc. fait en i79o. Trad par C. Pougens., Nouv. ed., 

Paris i795, I, p. 55. — G. Forster, Ansichten vom Niederrhein, Berlin i79i, I, 
S. 36, 7o, 9o. Vgl. Jahrb. d. Düsseldorfer Gesch.-Ver. IV, S. 247. — Albert Leitz- 
MANN, Briefe und Tagebücher Georg Forsters, Halle i893, S. 9, i3o. — Ein Reise- 
bericht über Köln aus dem Ende des 18. Jh.: Stadtanz. d. Köln. Ztg. Beil. nr. 2? zu i9oi 
Nov. 3. — Voyage sur le Rhin depuis Mayence jusqu'ä Dusseldorf, Neuwied, II, i. Aufl. 
i79i, p. 88; 2. Aufl p. 7i. — Friedr. Leop. Graf zu Stolberg, Reise in Deutschland, 



6 STADT KÖLN 

Reiaebe- der Schweiz, Italien und Sicilien, i79i-92, Hamburg 1822, S. 2S. — Karl Gottlob 
ungen. j^^^j-j-jj^j^^ Wanderungen durch die Niederlande, Deutschland, die Schweiz und 
Italien in den J. i793 und i794. Leipzig i8o7, I, S. 69. — Reise von Mainz 
nach Kölln im Frühjahr i794 in Briefen, nebst Beilagen, Kölln i795, S. i95. — Frhr. 
V. VVakkerbart, Rheinreise, i794, S. 285; neue Ausgabe i8o7, S. 285. — T. Cogan, 
The Rhine, a joumey from Utrecht to Francfort, London i794, I, p. 2 56. — Villiers, 
Douze ans de campagnes (i 794- 1806): Nouvelle revue retrospective, nr. 83, Paris i9oi, 
S. 329. — A. Radcliffe, A joumey made in the summer of i794 through Holland and 
the western frontier of Germany with a return down the Rhine, London i795. — 
Reis längs den Rhijn van Maintz tot Dusseldorf, Haarlem i796, II, p. i35. — Male- 
rische Rheinreise von Speyer bis Düsseldorf. A. d. Ital. des Abbate di Bertola, 
Mannheim i796, S. 237. — Beknopte Beschrijving van den Rhijn-Stroom, Amsterdam 
i796, p. 43. — Freye Bemerkungen auf einer Reise in den Rheingegenden, 
Leipzig i797, S. 359. — Chr. Fr. Meyer, Ansichten einer Reise durch das Clevische 
und einen Teil des Holländischen, Düsseldorf 1 79 7, S. 95. 

19. Jahrhdt A. Klebe, Reise auf dem Rhein .... im Sommer und Herbst 1800. Frank- 

furt a. M. 1801, 1802, II, S. 321; 2. Aufl. 1806, S. 525. — J. B. J. Breton, Voyage dans 
la ci-devant Belgique et sur la rive gauche du Rhin, Paris 1802, II, p. 200. — A. G. 
Camus, Reise in die Departemente des ehemaligen Belgiens und des linken Rhein- 
ufers, übersezt von A. Chr. Borheck, Köln i8o3, I, S. 85. — A. G. Lang, Reise 
auf dem Rhein von Mainz bis Düsseldorf, Ehrenbreitstein i8o5, II, S. 212. — Male- 
rische Ansichten des Rheins von Mainz bis Düsseldorf, Frankfurt 1806, II. — 
Monsieur L*Abbd Libert, Voyage Pittoresque sur le Rhin, Frankfurt i8o7, III, S. 64. — 

Reiseführer. Reichard, Guide des voyageurs en Europe. Weimar i8o7, II, p. 54. — W. J. Heinen, 
Der Begleiter auf Reisen durch Deutschland. Th. i. Cöln 1808, S. 211. — Voyage sur 
le Rhin depuis Mayence jusqu'ä Dusseldorf. Mainz 1808, II, p. 7i. — [Lang?], Reise 
auf dem Rhein von Andernach bis Düsseldorf. Cöln i8o9, S. 243. — John Carr, 
Voyage en Hollande et dans le midi de l'Allemagne. Paris i8o9, II, p. 49. — 
[Baron de Ladoucette], Voyage fait en 181 3 et i8i4 dans le pays entre Meuse et 
Rhin. Paris 18 18, p. 63. — J. A. Demian, Statistisch-politische Ansichten und Be- 
merkungen auf einer Reise durch einen Teil der neuen preussischen Provinzen am 
Nieder- und Mittelrheine. Köln i8i5, S. 225. — Aloys Schreiber, Handbuch für 
Reisende am Rhein von Schaff hausen bis Holland etc., 1816, S. 3 13; 2. Aufl. o. J. 
S. 334; 4. Aufl. i83i, S. 37o; 5. Aufl. i84i, S. 386. — W. Smets, Taschenbuch für 
Rheinreisende, 1818, S. 69. — J. J. v. Gerning, Die Rheingegenden von Mainz bis 
Colin. Wiesbaden i8i9, S. 182. — Ders., A picturesque tour along the Rhine 
from Mentz to Cologne, London 1820, p. i37. — J. A. Demian, Neuestes Hand- 
buch für Reisende auf dem Rhein und in den anliegenden Gegenden, 1820, S. 25 1. 
— F. Elskoltz, Wanderungen durch Köln a. Rh. und seine Umgegend. In 
einer Reihe von Briefen an Sophie, i. Heft, Köln 1820. — EuG. Guinot, Les bords 
du Rhin^ Paris, o. J. [c. 1820], S. 244. — Moritz Thieme, Wanderungen dreier 
Musensöhne an den Rhein, 1821. S. 27i. — [Elizabeth Manners,] Atour through 
part of Belgium and the Rhenish Provinces, London 1822, p. 68. — [W. Rheineck], 
Gemälde von Köln. Mainz 1822. — A. Schreiber, Taschenbuch für Reisende am 
Rhein. Heidelberg 1823, S. i58. — E. Grille de Benzelin, Notes archöologiques 
recueillies dans un voyage en Allemagne, Blois 1824, p. 11. — Der Begleiter auf der 
Reise von Mainz bis Köln, Anhang zum Panorama des Rheines. Köln 1824 und 182 5, 
S. i5. — Willibald Rheineck [Demian], Rheinreise von Mainz bis Düsseldorf, 



STADT KÖLN 7 

1826, S. 366. — Neues Handbuch für Reisende am Rheine, 1826; 2. Aufl , Elber- Reisebesdir. 

und Fuhrer, 

feld 1829, S. i93. — Johanna Schopenhauer, Ausflug an den Niederrhein und 19. Jahrhdt. 
nach Belgien im J. 1828, Leipzig i83o, I, S. i4i. — Kurze Bemerkungen auf einer 
flüchtigen Reise am Rhein und durch das Königreich der Niederlande im J. 1828. 
Köln i83o, S. 64. — J. A. Klein, Rheinreise von Mainz bis Köln, i. Aufl. (1828), 
S. 484; 2. Aufl., von Strassburg bis Rotterdam (i835), S. 224; 3. Aufl. (i839), S. 24i; 
4. Aufl., von Strassburg bis Düsseldorf (i843), S. 324; weitere Auflagen (5. bis 27.) 
i. d. J. i846 bis i895. — K. Baedeker, Die Rheinlande von der Schweizer bis zur 
Holländischen Grenze, i. Aufl. 1828; 29. Aufl. i9o2; über Köln vgl. die Register. — 
[Jakob], Köln und Bonn mit ihren Umgebungen, Köln 1828, S. i. -- J. A. Klein-J. 
Lendroy, Voyage du Rhin, 1829, S. 393. — Cologne et Bonn avec leurs environs. 
Traduit de TAlIemand par N. B. Sautelet, Cologne i83o, S. 3. — Tombleson's, Views 
of the Rhine (Rhein- Ansichten), edited W. G. Fearnside, London i832, S. 3. — Be- 
schreibung des preussischen Rheinlandes. Aachen i832, S. 53. — J. D. Passavant, 
Kunstreise durch England und Belgien, Frankfurt a. M. i833, S. 4i. — E. Simons, Reise 




Fifir. 3. Ansicht mit Martyrium der b. Ursula. Schule des Meisters Wilhelm, um 1410. 

Sr. K. H. des Kronprinzen von Preussen durch Rheinland -Westphalen im Herbst i833, 
S. io5. — Lassaulx. Rheinreise von Strassburg bis Rotterdam, 2. Aufl. der Rheinreise 
von J. A. Klein [i835], S. 224. — A. Schreiber-L. Kohnen, The travellers guide 
tu the Rhine etc., Köln i835, p. 32 2. — J. E. Vulpius, Führer durch Köln. Guide 
dans la ville de Cologne. Köln i836. — Aug. Böhringer, Reisebilder, gesammelt 
auf einem Ausfluge nach dem Rheine in den Lenz-Monaten i837, Dessau i837, S. 42. 
— Carl Geib, Malerische Wanderungen am Rhein von Mainz bis Köln, Karlsruhe 
i838. — A. Schreiber, Taschenbüchlein der Dampfschiffahrt zwischen Rotter- 
dam und Basel, Heidelberg [i838], S. 21. — A. L. Lewald, Handbuch für Reisende 
am Rhein, im Taunus, in dem Nahe- und Moselthale, Stuttgart i838, S. 80. — Joh. 
WiLH. Spitz, Das malerische und romantische Rheinland, Düsseldorf i838, S. 29. — 
K. SiMROCK, Das malerische und romantische Rheinland, i. Aufl. [i838 - i84o], 
S. 45i; 3. Aufl. Bonn i85i, S. 343. — H. Herman, Neuestes vollständiges Rhein- 
Reise-Handbuch, Mainz i839, S. 200. — R. Benedix, Handbuch für die Reise 
von Rotterdam bis Strassburg, i839, S. 62. — J. St. Reck, Der Rheinstrom und seine 
Anwohner, Neuwied i84o, S. i4o und öfter. — Thomas Hood, Up the Rhine, i84o, 
p. 80. — Joh. Wilh. Spitz, (Die Rheinfahrt von Köln bis Mainz) Das malerische und 
romantische Rheinland, Düsseldorf i84o, J, S. 29. — Ders., Wanderungen durch Cöln 
und die Umgegend, Leipzig i84o. — K. Baedeker, Nord Westdeutschland, Leipzig, i. Aufl. 
i84i, 27. Aufl. i9o2; über Köln vgl. die Register. — J. W. Spitz, Rheinreise von Dussel- 



8 STADT KÖLN 

Reisebeschp. dorf bis Strassburg, Düsseldorf und Leipzig i84i, S. 6. — Jean Paul Mathieux, 
19. Jahrhdt. Malerische Beschreibung der Eisenbahn zwischen Köln und Aachen, i842, Anhang 
S. io3. — Die Fahrt auf dem Rhein von Mainz bis Köln, i842, S. 53. — Adolph 
Waldeck, Der Führer am Rhein, i842, S. 218. — Ludwig Lange u. Joh. Poppel, 
Der Rhein und die Rheinlande, Darmstadt und Wiesbaden i842 und i846, S. 271; 
i847, S. 27i; i87o, S 47o. — Victor Hugo, Le Rhin, Paris i842, Neue Ausg. i8S5, 
I, p. 118. — Dasselbe, Deutsch von C. Dräxler-Manfred, Frankfurt i842, I, S. i34. 

— Der Rhein von Cöln nach Mainz ; erläuternder Text zu Anton Ditzler's Taschen- 
Panorama, Köln [i843], S. 3. — W. Füssli, Die wichtigsten Städte am Mittel- und 
Niederrhein, Zürich i843, S. 212. — Malerische Beschreibung der rheinischen 
Eisenbahn, i844, S. io3 [nach S. i42]. — Malten's Handbuch für Rheinreisende, 
Darmstadt und Wiesbaden i844, S. 485. — Wegweiser für Reisende auf und an dem 
Rheine von Rotterdam bis Basel, i844, S. 4o. — Nouveau guide des voyageurs du 
Rhin de Roterdam k Bäle, i844 (Köln, F. C. Eisen), S. 10. — J. A. Klein, Le Rhin 
de Bäle ä Dusseldorf (i846), S. 263. — Fältx van Hülst, Le Rhin de Cologne k 
Mayence, Li^ge i847, I, p. 25. — J. P. Mathieux, Malerische Beschreibung des 
grossen Schienenweges von Köln bis Berlin nebst einem Führer durch Berlin .... 
und Köln . . . ., Köln i848, S. i. — Der Deutsche Rhein, Führer von Mainz bis Coeln, 
Frankfurt a. M. [c. i85o], S. i4. — J. L. Vecqueray, Neuestes Handbüchlein auf 
der Rheinreise von Mainz bis Düsseldorf, i85i. — E. Schlickum, Neuestes 
Panorama des Rheins von Cöln bis Mainz, i85i. — C. Baedeker, Le Rhin 
de Bäle ä Dusseldorf (i852), S. 218; (i854), S. 216. — J. L. Vecqueray, Der kunst- 
sinnige und getreue Mentor am Rhein, 2. Aufl. i85o, S. 24, 353; weitere Aufl. i855, 
S. 353. — Herm. Marggraff, Reise-Manuel, Die Rheinlande, Hamburg i855, S. 75. 

— N. V. Coblence, Nouveau manuel des voyageurs sur les bords du Rhin, i855, 
S. i55. — W. Müller von Königswinter, Das Rheinbuch. Brüssel, Gent und 
Leipzig [i 85 5], S. 280. — Ludwig Lange, Der Rhein und die Rheinlande von Mainz 
bis Köln, Darmstadt 1 856. — Das Rheinthal von Köln bis Mainz, Bonn 1 856, S. i. 

— NiKOL. Hocker, Der Rhein von Mainz bis Köln, Leipzig i857, S. i97. — M. 
Edmund Texier, Voyage pittoresque sur les bords du Rhin, Paris [i858], S. 4o6. 

— J. Heinr. Müller, Handbuch auf der Rheinreise von Düsseldorf bis Mainz, 
Koblenz 1860, S. 7. — Nikol. Hocker, Der Rhein. Ein Reisehandbuch, Leipzig 
1860, S. 3. — J. Heinr. Müller, Die Rheinreise von Basel bis Emmerich, 1861, 
S. 383. — Ders., Handbuch auf der Rheinreise von Düsseldorf bis Mainz, 1861, S. 7. 

— J. O. Westwood, Archaeological notes made during a tour in westem Germany 
and France: Archaeological Journal XIX, 1862, p. 21 9. — Ph. M. Klein, Der Wan- 
derer durch Köln, Köln i863. — Voigtländer's Rheinbuch 3. Aufl. Kreuznach 

1868, S. 297; 4. Aufl. i872, S. 3o8. — Frz. Theod. Helmken, Köln und seine 
Sehenswürdigkeiten, Köln [i87o]; 2. Aufl. Köln i874; 3. Aufl. Köln i883; 8., 9. Aufl 
Köln i895. — W. O. v. Hörn (F.W. P. Oertel), The Rhlne. History and legends 
of its Castles, abbeys, monasteries and towns. Wiesbaden [i872], S. 539. — Dass. 
in Deutsch, 2. Aufl. i875, S. 526; 3. Aufl. 1881, S. 526. — Wegweiser für Cöln, 4. Aufl. 
Cöln i872. — [F. Heyn], Guide to all curiosities of Cologne... Cologne i873; neue 
Aufl. um i875. — F. Hey'l, Meyers Reisebücher. Die Rheinlande oder West- 
Deutschland. 3. Aufl. Leipzig i874, Spalte 49i; 6. Aufl. 1888, S. 243; 8. Aufl. 
i896, S. 222. — K. Stieler, H. Wachenhüsen, F. W. Hackländer, Rheinfahrt. 
Von den Quellen des Rheins bis zum Meere. Illustr. von R. Püttner, A. und 
O. AcHENBACH, A. Baur etc. etc Stuttgart [i875, i876], S. 3i6. — Ferd. Hey'l, 

8 



STADT KÖLN ^ 

Vom deutschen Strom. Bilder von den Ufern des Rheins. Wiesbaden i87S, S. i77, i97. ^**"pah"*'; 

— [F. Heyn,] Nouveau guide pour voir les curiositds de Cologne Cologne [i875]. — la Jahrhdt. 

R. Voigtländer, An den Rhein, Führer für Rheinreisende, i876, S. 22. — L. Ennen, 
Führer durch die Stadt Köln, i877. — Plan von Köln und Umgebung. Mit Be- 
schreibung der Stadt und ihrer Sehenswürdigkeiten. Köln [nach i878]. — C. Scheuren, 
Vom deutschen Rhein. Mit Landschaften und architektonischen Ansichten nebst 
Illustrationen zu rheinischen Dichtungen, in 25 Blättern. Köln [i879], Bl. 21, 22. — 
[F. Heyn], Neuester Führer zu allen Sehenswürdigkeiten von Cöln nebst . . ., 8. Aufl. 
Cöln [i88o]; 11. Aufl. 1882; 1 5. Aufl. i89o. — Die Sehenswürdigkeiten von Köln. 
Neuester Führer .... Köln [1880]. — K. R. Beisler, Eine Rheinfahrt. Über Mainz 
nach Düsseldorf, Wiesbaden 1881, S. i45. — Paul Brown, Die Glanzpunkte des 
Rheines, 1881. — Neuester Führer durch Köln oder Beschreibung der Kir- 
chen . . . ., Köln [1881]. — Jos. Steinbach, Der Reise-Begleiter auf der links- 
und rechtsrheinischen Eisenbahn und auf dem Dampfboot von Düsseldorf nach 
Frankfurt und von Frankfurt nach Düsseldorf. Illustr. von W. A. Steinbach jun., 




Fiff. 4. Ansicht mit Martyrium der b. Ursula, von einem Nadifolger den Stephan Lochner, um 1450. 

Neuwied und Leipzig [1882], S. i3. — Excursion sur les bords du Rhin de la 

socidtd ouvriere Gretry de Liege. Liege 1882, S. 4. — Hippolyte Durand, Les 

bords du Rhin de Mayence k Cologne, Tours 1882. — H. T. Luks, Köln 

und Umgebungen: Grieben's Reise-Bibliothek. Abdruck aus der i3. Aufl. des von 

H. T. Luks neubearb. Führers „Der Rhein", Berlin 1882. — Lesimple*s Practical Guide 

through te Rhine Valley. 2. ed. Leipzig i883, p. i. — Wilh. Schütz, Erläuternder 

Text zum Rhein-Panorama von Cöln bis Mainz, Eisenach [o. J.], S. 2. — Jos. 

Steinbach, Mittel-Rheinland, [i884], S. i3. — J. Nover, Rheinfahrt von Mainz 

bis Köln. Zürich [188S, 1886], S. io9. — Von Mainz bis Köln auf Rheines Neueste Zeit- 

Well'n. Coblenz [um 1886J, S. 16. — [A.] Lesimple's Reisebücher. Illustrirter (Prakt.) 

Führer durch die Rheinlande, Leipzig 1888 u. i889, S. i. — J. L. Algermissen, 

Kölner Führer . . ., Köln 1888; 2. Aufl. i889; 3. Aufl. i89o; 4. Aufl. i89i; 5. Aufl. 

i892. — Führer durch Köln und Umgebung: Woelr's Reisehandbücher, Würzburg i889. 

— Lesimple's Reisehandbücher. „Am Rhein". I. Köln. Führer durch die Stadt . . . 

2. Aufl. Leipzig i889. — Panorama du Rhin. [Guide du Rhin de A. Lesimple.] 

Leipsic i889, S. i. — W. Hackmann, Beschreibung der Rheinprovinz in Skizzen und 

Bildern .... Essen i89i. — Karl Kollbach, Rheinisches Wanderbuch, i892; 

desgl. 2. Aufl. i897, S. 364. — H. T. Luks, Der Rhein (Grieben's Reise-Bibliothek, 

Bd. 29), 18. Aufl. Berlin i892, S. 6; hierzu: Kleiner Führer für die Rheinreise von 



lO STADT KÖLN 

Reisftbesdir. demselben, Berlin i884, S. 5. — Von Köln bis Mainz Auf Welln des Rheins, Kreuz- 
"9! Ja hrh dt! nach i894, S. 3. — G. Kölscher, Kölner Wanderbuch, i894. — Der Rhein; kleiner 
Führer von Köln bis Frankfurt, i9oo. — Rhein- Panorama von Mainz bis Köln, 
i9oo, S. 69. 
20. Jahrhdt. Führer durch Köln (P. Neubner), i9o2. — Praktischer Rheinführer für Touristen, 

[i9o2], S. 7. — G. HöLSCHER, Acht Tage am Rhein, i9o3, A, S. 84, B, S. 28. — 
Ders., Köln am Rhein, ein Wegweiser und Andenken, i9o3. — Rich. Nofi, Rhein 
und Rheinlande, Freiburg i. Br. u. Leipzig i9o3, S. 48. — Neuester Führer durch 
Köln am Rhein, Köln (J. G. Schmitz), i9o3. — Detta Zilcken, Alt- Köln, Mit 
16 Abbildungen: Wandern und Reisen I, L. Schwann, Düsseldorf i9o3, S. 326. 




Figr. 5. Pfarrsiefi^el von S. Kolumba. 13. Jh. Stempel im Hist. Museum. 

Einzel dar- III. Einzeldarstellungen. (Geordnet nach der Zeitfolge des Stoffes.) 

Stellungen. 
Erste Christ- W. KLEINEN, Die Einführung des Christentums in Köln und Umgegend: Progr. der 

liehe Zeit Ober-Realsch. in Köln, 1888, i889. — [P. J. Hartzheim,] De initio metropoleos eccle- 
AltesteKirdien- , ^ , . .. . . . ^ , . ,, t^ x tt ^ . . . 

und Stadt- siasticae Coloniae .... disquisitio, Coloniae i73i. — P. J. Hartzheim, De inilio metro- 

gesdiidite. poleos ecclesiasticae Coloniae disquisitio secunda Coloniae i732. — F. Görres, 

Die Einführung des Christentums in den Rheinlanden: Rhein. Geschieh ts- Blätter I, 
S. 4, 44. — J. Roderique, S. Coloniensis ecclesiae de suae metropoleos origine traditio, 
Coloniae i73i. — G.E.Hamm, ßurggraviatus Ubio-Agrippinensis ab urbe condita disser- 
tatio historica, Coloniae i75o. — Ders., Scabinatus Ubio-Agrippinensis ab urbe condita 
dissertatio historica, Coloniae i75i. — Ders., Advocatia Ubio-Agrippinensis ab urbe con- 
dita dissertatio historica, Coloniae i77i. — Ders., Respublica Ubio-Agrippinensis ab urbe 
condita, Coloniae i747. — Ders., Synchronographia scriptorum Ubio-Agrippinensium ab 
urbe condita . . . ., Coloniae i766. — Franz Xav. Trips, Quinquennalis seditio atque 
rebellis Ubiorum Status . . . ., Leipzig i7o4. — G. C.Neller .... examinat J. Hartzhemii 
comparationem . . . ., Augustae Trevir. [i755]. — Fr. Ritter, Entstehung der drei 
ältesten Städte am Rhein oder Urgeschichte von Mainz, Bonn und Köln, Bonn i85i. — 
Chr. Sternberg, Die Entstehung von Mainz, Bonn und Köln, Trier i853. — P. J. 
Schreiber, Das ursprüngliche Alter der drei Bistümer Trier, Cöln und Lüttich, Trier 
1860. — Th. Ilgen, Entstehung der Städte des Erzstiftes Köln am Niederrhein: Annal. 

IG 



STADT KÖLN 



II 



h. V. N., LXXIV, S. I. — G. F. V. Blum, Die Lage der Kölnischen Kirche in den 
ersten Jahrhunderten ihrer Entstehung bis auf die Regierung Erzbischofs Hildebald im 
J. 782, Bonn i788. — Epitome historiae ecclesiasticae Coloniae Agrippinae de rebus 
gestis ab A. Saec. primi XC. ad A. Saec. undecimi LXXVII . . . ., Coloniae i738. 

Petrus Kratepolius, Oninium archiepiscoporum Coloniensium ac Trevi- 
rensium .... catalogus brevisque descriptio, Köln i578. — P. Merssaeus Cra- 
tepolius, Electorum ecclesiasticorum, id est Coloniensium, Moguntinensium ac Tre- 
virensium, ä primis usque ad eos, qui jam praesident, catalogus . . . ., Coloniae 
i58o. — P. Merssaeus [Kratepolius], De electorum ecclesiasticorum archiepisco- 
porum ac episcoporum Coloniensium origine & successione a primo . . . exordio usque 
in praesens saeculum historica tractatio .... olim edita, nunc denuo recusa, Coloniae 
i736. — Verzeichnis der Kölnischen Bischöfe und Erzbischöfe nach Angabe des Joh. 
GiGAS, . . . ., wie dieses sich in einer, von demselben im Jahre 1620 verfassten .... 
Beschreibung des Kölnischen Erzbisthums vorfindet übersetzt und .... be- 
arbeitet .... von . . . F. C. H,^^*: Brewer. Vaterl. Chronik, 1826, S. 106, i57, 2i7. 
— J. M. Fuchs v. Herrnau, Das Leben der Bischöflf, Eriz-BischöfF, und Chur-Fürsten 
zu Collen . . ., München 1 69 1. — Georg Kolb, S. J., Series episcoporum, archiepis- 
coporum et electorum Moguntinorum, Trevirensium et Coloniensium. Rotweil, i725; 
2. Aufl. August. Vindel., i733. — [P. M. Mörckens,] Conatus chronologicus ad 
catalogum episcoporum, archi-episcoporum, cancellariorum, archi-cancellariorum, et 
electorum Coloniae . . . ., Coloniae i745. — J. H. Mooren, Verzeichnis der Bischöfe, 
Erzbischöfe und Kurfürsten von Köln: Brewer, Vaterl. Chron., 1825, S. 265. — 
J. J. Süss, Kurze Geschichte der Bischöfe, Erzbischöfe und Churfürsten im Erzstifte 
Köln von Maternus I. bis zu unserm jetzt regierenden Erzbischof Ferdinand II. Grafen 
Spiegel zum Desenberg, Köln 1825. — Ders., Geschichte des Erzstifts Köln, oder Leben 
und Thaten der kölnischen Bischöfe, Erzbischöfe und Churfürsten von Matemus I. bis 
zu dem jetzt regierenden Erzbischofe Ferdinand August . . . Nebst einer Beschreibung . . . 
der Kirchen und Stifter in Köln vor i794, und des jetzigen Bestandes, nach der jüngsten 
kirchlichen Organisation, Köln 1826. — F. E. v. Mering und L. Reischert, Die 
Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des 
Ursprunges, des Fortganges und des Verfalles der Kirchen und Klöster innerhalb der 
Stadt Köln .... Köln i842, i843, i844. 2 Bde. — H. J. Floss, Reihenfolge der 
Kölner Bischöfe und Erzbischöfe, [o. O. um i848]. — Electorum ecclesiasticorum Colo- 
niensium, Moguntinensium ac Trevirensium catalogus, Cöln 1860. 

J. Kleinermanns, Die Heiligen auf dem bischöflichen bezw. erzbischöflichen 
Stuhle von Köln, I. Die Heiligen im ersten Jahrtausend, Köln 1 896. — H. Ditges, 
Der hl. Kunibert, Bischof von Köln 623 — 663: [Freiburger] Kirchen-Lexikon, VII, 
S. 1246. 

Casp. Anton, eques de Mastiaux, De veterum Ripuariorum et praecipue eorum 
roetropoleos Coloniae statu civili et ecclesiastico a prima gentis orgine ad annum DCCLII. 
commentatio historica . . . ., Bonnae [i784]. — G. Eckertz, Die Ausdehnung des 
fränkischen Ripuarlandes auf der linken Rheinseite, Köln i854. — J. Kleinermanns, 
Der hl. Evergislus, Bischof von Köln: Kölner Pastoralblatt, XXVIII, S. 2 73. — Ders., 
Der hl. Agilolfus: Kölner Pastoralblatt XXIX, S. i5. — A. Steffens, Der hl. Agilolfus, 
Bischof von Köln und Märtyrer, Köln 1 893. — A. Scholz -A.J. Binterim, Kalen- 
darium ecclesiae Germanicae Coloniensis saeculi noni, Coloniae 1824. — K. Heldmann, 
Der Kölngau und die Civitas in Köln, Halle i9oo; besprochen von W. Fabricius: 
Ann. h. V. N. LXX, S. 95, von Oppermann: Westd. Zs. XIX, S. i96 und Kornemann: 



Einzeldar- 
stellungen. 



Erzbisdiofs- 
listen. 



Einzelne 
Erzbisdiöfe. 



Fränkische 
Zeit 



9. Jahrhdt 
Kdlngau. 



II 



12 STADT KÖLN 

Einzeldar- Korresp.-BI. d. Westd. Zs. XIX, Sp. 54. — G. H. Pertz, Ruotgeri vita Brunonis 

10. Jahrhdt. archiepiscopi Coloniensis: Scriptores rerum Germanicarum. Hannoverae i84i. Über- 

setzt von J. VON Jasmund: Die Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit, III, Berlin 
i85i. — A. Mittag, Die Arbeitsweise Ruotgers in der Vita Brunonis. Wissenschaftl. 
Beilage zum Jahresbericht des Askanischen Gymnasiums zu Berlin, i896. — F. Schulze, 
De Brunonis I. archiepiscopi Coloniensis ortu et studiis praecipuisque rebus ab eo 
gestis . . . ., Halis Saxonum [i867]. — J. P. Peiffer, Historisch-kritische Beiträge 
zur Geschichte Brun's L, Erzkanzler's, Herzog's von Lothringen und Erzbischofs von 
Köln (953 — 965), Cöln i87o. — J. Strebitzki, Quellenkritische Untersuchungen zur 
Geschichte des Erzbischofs Brun I. von Köln, Programm des Gymnasiums zu Neu- 
stadt, i87S. — K. Martin, Beiträge zur Geschichte des Erzbischofs Bruno I. von Köln: 
Programm des Gymnasiums zu Wesel i878. — J. Kleinermanns, Der selige Bruno, 
Erzbischof von Köln: Kölner Pastoralblatt XXIX, S. 48, 78, io5, i42, i7o, 200, 239, 
2 76. — A. D., St. Bruno von Köln: Köln. Volksztg. i9oi, nr. 888. — G. L. Boehmer, 
.... de archiepiscopis Coloniensibus archicancellariis per Germaniam sub Ottone M., 
Gottingae i753. — H. J. Floss, Die Papstwahl unter den Ottonen . . . ., Freiburg i. B. 
18S8. [Die Urkunden betreffen fast ausschliesslich die Kölner Erzbischöfe Gunthar, 
Willibert, Herimann I. u. Anno II.] — Ders., Leonis p[apae] VIII. Privilegium de 
investituris Ottoni I imperatori concessum nee non . . . archiepiscoporum Colonien- 
sium .... saeculi IX. X. XL epistolae Friburgi i. B. 18S8. — J. Kleiner- 
manns, Die Heiligen auf dem bischöfl. bezw. erzbischöfl. Stuhle von Köln, 2. Teil, Der 

11. Jahrhdt. hl. Heribert, Köln i898. — G. Eckertz, Fontes adhuc inediti rerum Rhenanarum. 

Niederrheinische Chroniken, Köln i864. [Vgl. Ann. h. V. N. II, 181.]: I. i. Chronica 
Biscfaofsdironik. Presulum et Archiepiscoporum Coloniensis ecclesie (Die kölnische Bischofschronik). — 
K. A. Ley, Die Kölnische Kirchengeschichte, Köln i883. — G. Schnürer, Piligrim, Erz- 
bischof von Köln, Studien zur Geschichte Heinrichs II. und Konrads IL, Münster i883. 

— J. H. Hennes, Hermann IL, Erzbischof von Köln, Mainz i85i. — A. J. Binterim, 
Hermann IL, Erzbischof von Coeln, Düsseldorf 1 85 1. — Ders., Die Bulle Leo's IX. für 
den Erzbischof Hermann IL und die kölnische Kirche vertheidigt , Köln i85i. 

— J. Mülleneisen, Friedrich von Schwarzenberg, Erzbischof von Köln (io49 — ii3i): 
Progr. des Apostelgymnas. in Köln, Köln i8<)8. — E. F. Mooyer, Anno IL, der Heilige, 
Erzbischof von Köln . . . .: Zs. für vaterländische Geschichte und Altertumskunde West- 
falens, VIL Münster i844, S. 39. — H. Floto, De S. Annone .... Berolini [i847]- 

— Ae. Müller, Anno II. Der Heilige, Erzbischof von Köln . . . ., Leipzig i858. 

— Th. Lindner, Anno IL der Heilige, Erzbischof von Köln io56—io7 5, Leipzig 
i869. — K. Roth, Leben des heiligen Anno, Erzbischofes von Köln. Deutsches Ge- 
dicht des 1 2. Jahrhunderts, n. d. opitzischen Handschr. Heft i. München 1 847. — J. 
Kehrein, Das Annolied. Genauer Abdruck des Opitzischen Textes, Frankfurt a. M. i865. 

— M. RoEDiGER, Das Annolied: Monum. Germ. Hist. Script, qui vemacula lingua usi 
sunt, Tom. I, pars II, Hannover i896. — A. R. J. Bünemann sen., Schediasma de Sancto 
Sigevino Coloniensium XLVI. archiepiscopo ex medii aevi aliisque monumentis, Hanno- 

12. Jahrhdt. verae i7oi. — R. Knipping, Die Regesten der Erzbischöfe von Köln im Mittelalter, 

II (iioo-i2o5). XXL Publik, d. Gesellschaft, f. Rhein. Geschichtskde., Bonn i9oi. 

— Hermann Coloniensis [ii27]: Potthast, Bibliotheca hist. medii aevi, I*, p. 59o. — 
Alb. Lauscher, Erzbischof Bruno IL von Köln (ii32— ii37), Köln i9o3. Vgl. dazu 

Anoaies Coio- [J- Krudewig] i. Korresp.-Bl. d. Westd. Zs. XXII, Sp. 180. — Die Geschichtschreiber 

niengeg. ^gj. deutschen Vorzeit, Bd. i : Die grossen Kölnischen Jahrbücher, übersetzt von C. 

Platner, Berlin 186 7. — Maxim. Lehmann, De annalibus, qui vocantur Colonienses 

12 



STADT KÖLN 



I3 



maximi, quaestiones criticae, Berolmi i867. — Scnptores rerum Germanicarum : Chro- Einzeldar- 
. * , . . , , . . ^ 1 . \ T^ ^ T^r TT Stellungen. 

nica regia Coloniensis (annales maximi Colonienses) .... Rec. G. Waitz, Hannoverae 
1880. — K. Lamprecht, Die Zeitrechnung der chronica regia: Ann. h. V. N. XXXVIII» 
S. III. — Die Kölner Königschronik, übersetzt von Carl Platner, 2. Aufl., bearb. 
von W. Wattenbach, Leipzig [i896]. — Liesegang, Zur Verfassungsgeschichte der Verfassung. 
Stadt Köln, vornehmlich i. 12. u. i3.Jh.: Zs. d. Savignystiftung f. Rechtsgesch. XI, 
S. I. — WiLH. Schwer, Arnold I., Erzbischof von Köln (ii38 — ii5i), Bonn i9o4. 
— P. Kersten, Arnold v. Wied, Erzbischof von Köln ii5i — ii56, Berlin 1881. — 
H. Crombach, Primitiae gentium seu historia ss. trium regum Magorum . . ., Coloniae 
i654. — J. FiCKER, Reinald v. Dassel, Reichskanzler und Erzbischof von Köln, ii56-ii67, 
Köln i85o. — H. Keussen sen.. De Philippo Heinsbergensi archiepiscopo Coloniensi 
(ii67 — ii9i) . . . ., Crefeldiae i856. — H. G. Peter, Analecta ad historiam Philippi 
de Heinsberg archiepiscopi Coloniensis, Berolini 1861. — H. Hecker, Die terri- 
toriale Politik des Erzbischofs Philipp I. von Köln (ii67 — ii9i). Eingel. von 
C. Varrentrapp: Historische Studien, herausgegeben von C. Varren trapp und Weiz- 
säcker, Heft 2, Leipzig i883. — V. Röhrich, Adolf L, Erzbischof von Köln, Th. i, 13. Jahrhdt. 




Fig. & Ansidit, Ausschnitt aus einem Gemälde des Meisters der Verherrlldiung Mariae, um 1460. 

Braunsberg 1886. — Kasp. Wolfschläger, Erzbischof Adolf I. von Köln als Fürst 
und Politiker (ii93 — i2o5): Münstersche Beiträge zur Geschichtsforsch. N. F. VI. 

— Caesarius von Heisterbach, De vita et miraculis s. Engelberti archiepiscopi 
Coloniensis libri III. In : Surii A. S. und herausgeg. mit Anmerkungen des Gelenius, 
Köln i633. — M. Bethany, Caesarius von Heisterbach, Engelbert der Heilige, Erz- 
bischof von Köln, .... Monatsschr. d. Berg. Gesch. -Ver., Elberfeld i898. — Aegid. 
Gelenius, Vindex libertatis ecclesiasticae et martir s. Engelbertus Archiepiscopus 
Coloniensis Princeps Elector, &c. una cum brevi suae aetatis annalium, nobilium 
familiarum, et monumentorum Agrippinensium ex archivis depromptorum editione. 
Coloniae i633. — J. Ficker, Engelbert der Heilige, Erzbischof und Reichsverweser, 
Köln i853. — ViNCENZ v. Zuccalmaglio, Engelbert der Heilige, Graf von Berg, 
Erzbischof von Köln und Wiederhersteller der deutschen Reichseinheit, Opladen i875. 

— J. Burckhardt, Conrad v. Hochstaden, Erzbischof von Kölln, 1238 bis 1261. 
Bonn 1 843. Besprochen: Kölner Domblatt 1 843, 7 o. Vgl. v. Ledebur, Allgem.Arch.XII, 
S. 84. — Hennes, Conrad von Hochstaden: Köln. Dombl. i843, nr. 80 fF. — R. Decker, 
Conrad v. Hochstaden, Erzbischof von Cöln, i238— 1261, Bonn i87o. — H. Cardanus, 
Konrad v. Hostaden, Erzbischof von Köln, Festschrift, Köln 1880. Erweitert: Hist. 
Jahrb. d. Görresgesellsch. 1881. — Ders., Regesten des Konrad v. Hochstaden: Ann. 
h. V. N. XXXV, S. I. — LuDW. Ettmüller, Aus der Cronica der hilliger Stat van 
Collen V. i499: Konrad v. Hochstetten u. Engelbert v. Falkenberg, Leipzig i847. 



i3 



I4 



STADT KÖLN 



Einzeldar- GoDEFRiED Hagene, Dyt is dat Boich van der Stede Coelne : Brewer, Vaterl. 

**Ha^en8^"^ Chron., i825, S. 53 1 u. ö.; 1826, S. i, u. ö. — E. v. Groote, Des Meisters 

Reimironlk. q H^gen . . . Reimchronik der Stadt Köln aus dem i3. Jh., Cöln i834; neue Auflage: 
Köln i847. — Massgebende Ausgabe von H. Cardauns: Die Chroniken der deutschen 
Städte XII, Cöln I, Leipzig i875. S. 3. — Meister Godefrit Hagene: B. J. LIX 
ii4; LXXV, 79. — H. Kelleter, Gottfried Hagen und sein Buch von der Stadt 
Köln: Westd. Zs. XIII, i5o. — H. Lenfers, De Sifrido II. archiepiscopo et 
principe Coloniensi (i275 — 1297), Monasterii i857. — Wächter, Siegfried von Wester- 
burg, Erzbischof von Köln I275-I297: Allgem. Deutsche Biogr. XXXIV, S. 252. — 
Stadtgeschidite. F. F. HAUSIEREN, Discursus inauguralis historico-publico-juridicus de ... . civitate 
Coloniensi, . . . ., Coloniae i72i. — Math. Classen, Erste Gründe der Kölnischen 
Schreinspraxis, Köln i782. — Ders., Der Kölnische Senat in den mittlem Zeiten, 
Köln i786. — [de Laporterie,] Pragmatische Geschichte der Ubier Stadt Köln, 
[Köln um 1824]. — F. E. v. Mering und L. Reischert, Zur Geschichte der Stadt 
Kölna. Rh., Köln i838, i838— i84o. — J. P. Mathieux, Geschichte der Stadt Köln, 
Köln [i845]. — L. Ennen, Geschichte der Stadt Köln, Köln u. Neuss i863— 1880. 
5 Bde. — Ders., Geschichte der Stadt Köln. Volksausgabe in einem Bande. Düsseldorf 
Juden. 1880. — C. AxENFELD, Geschichte der Juden in Köln, Köln i864. — E. Weyden, 
Geschichte der Juden in Köln, Köln 186 7. — C. Brisch, Geschichte der Juden in 
Cöhi, Bd. i, Mülheim a. Rh. i879, Bd. 2, Cöln 1882. — F. Stolle, Aus der Ge- 
schichte der Juden in Köln, Barmen 1888. — Th. Franzen, Die Juden in Köln . . ., 
Köln i9oi. — Adolf Kober, Studien zur mittelalterlichen Geschichte der Juden in 
Verfassung. Köln . . ., Breslau i9o3. Vergl. Korresp.-Bl. d. Westd. Zs. XXH, Sp. i47. — E. M. Lam- 
bert, Die Entwickelung der deutschen Städte -Verfassungen im Mittelalter. Bd. 2. 
Verfassung der Stadt Köln. Halle i865. — Ders., Zur deutschen Siädtegeschichte 
des Mittelalters, II. Köln a. Rh.: Zs. f. preuss. Geschichte u. Landeskunde III, S. 564. 
— C. Hegel, Verfassungsgeschichte von Cöln im Mittelalter, Leipzig i877. Be- 
sprochen: Sybels Hist. Zs. XL, S. 3i7. — Ders., Nachtrag zur Geschichte der Stadt- 
verfassung von Cöln im Mittelalters Hansische Geschichtsblätter, VII, Leipzig i879, 
S. ii5. — L. Ennen und G. Eckertz, Quellen zur Geschichte der Stadt Köln. 
1860 — 1879, 6 Bde. — E. Charv£riat, Etüde sur Thistore de la Constitution de 
Cologne au moyen äge, Lyon 1881. — K. Lamprecht, Köln im Mittelalter: Preuss. 
Jahrb. XLVIIII, Berlin 1882, S. 495. — R. Hoeniger, Der Ursprung der Kölner 
Stadtverfassung: Westd. Zs. f. Gesch. u. Kunst, II, S. 22 7. — E. Liesegang, Die 
Sondergemeinden Kölns, Bonn i885. — L. Korth, Die Stadt Köln im Mittelalter: 
Festschr. f. d. öi.Versamml. deutsch. Naturforscher u. Aerzte, Köln 1888. — Ders., 
Künstler. Köln im Mittelalter: Ann. h. V. N. Bd. L, (Köln i89o), S. 1. — J. J. Merlo, Kölnische 
Künstler in alter und neuer Zeit, neu herausgeg. von E. Firmenich-Richartz und 
Hermann Keussen: IX. Publik, d. Gesellsch. f. Rhein. Geschichtskde., Düsseldorf 

Verwaltung. i89S. — R. Knipping, Die Kölner Stadtrechnungen des Mittelalters: XV. Publik, 
d. Gesellsch. f. Rhein. Geschichtskde., 2 Bde., Bonn i897, i898. — Hans Bungers, 
Beitr. zur mittelalterlichen Topographie, Rechtsgesch. u. Socialstatistik d. Stadt Coeln. 
Leipzig i897. Besprochen von Tille: Zs. f. Kulturgesch., V, i898, S. 235. — Fr. Lau, 
Entwicklung der kommunalen Verfassung und Verwaltung Kölns bis zum Jahre i396. 
Preisschrift, herausgeg. von der Gesellsch. f. Rhein. Geschichtskde., Bonn i898. — 

14. Jahrhdt. GREGOR ScHWAMBORN, Heinrich IL, Erzbischof von Köln [i3o4 — 1332]. Beilage 
zum Jahresbericht des Gymnasiums zu Neuss, Neuss i9o4. — K. J. Waldeyer, 
Walram v. Jülich, Erzbischof von Köln, und seine Reichspolitik: Progr. Realprogymnas. 



i4 



STADT KÖLN 



l5 



Bonn, i89o, i89i. — H. Keussen, Walram von Jülich, Erzbischof von Köln: Allgem. Einzeldar 

Deutsche Biogr. XL, S. 773. — Paul Ueding, Ludwig der Bayer und die nieder- * "nKer 

rheinischen Städte: Münstersche Beiträge z. Geschichtsforsch. N. F., III, Paderborn 

i9o4. Besprochen von H. V. Sauerland: Deutsche Lit.-Ztg. i9o5, nr. 7, Sp. 42 5. 

— G. E. Hamm, Concordia Ubio-Agrippinensis ex a. MCCCXLIII, dissertatio historica, 

Coloniae i75i. — H. Keussen, Wilhelm, Erzbischof von Köln (i349 — 1362): Allgem. 

Deutsche Biogr. XLIII, S. ii3. — A. Kreisel, Adolf v. d. Mark, Bischof von Münster 

i357 — 1 363 und Erzbischof von Köln 1 363 — 1 364: Münster. Beitr. z. Geschichtsforsch., 

herausgeg. von Th. Lindner. Heft 7. Paderborn i885. — F. E.v.Mering, Beitr. z. Gesch. Verfassungund 

d. ehem. Churkölnischen u. Alt-Stadtkölnischen Verfassung bis i798, Köln i83o. Vgl- 



Chroniken. 




Fig. 7. Teilansichten mit Martyrium der h. Ursula auf Tafeln am Ursula-Schrein des Hans Memling im 

Johannishospital zu Brügge, um 1480. 

V. Ledebur, Allgem. Arch. XI, S. 9i. — Floss, Kölnische Chronik io87 — 1378: Ann. h. 
V.N.XV, S. i78. - Ennen, Kölner Chronik 274-i399: Ann. h. V. N. XXIII, S. 46. — 
R. GoECKE, Gedruckte rheinische Chroniken, Erzstift und Stadt Köln : Berg. Zs. XX, 
S. 2o7. — F. Walter, Das alte Erzstift und die Reichsstadt Cöln, ihre geistliche und 

weltliche Verfassung und ihr Recht Buch i. Bonn i866. Mehr nicht erschienen. 

— Die Chroniken der deutschen Städte, Leipzig i875 — 1877, Bd. 12 — 14: Die 

Chroniken der niederrheinischen Städte. Cöln. Bd. i— 3. — H. Cardauns, Eine 

deutsche Kölner Kaiserchronik: Histor. Jahrb. II, 4 16. — [C] Mohr, Köln in seiner 

Glanzzeit. Köln i885. Besprochen von Schäfer: Zs. f. bild. Kunst XX, 9. — 

W. Stein, Akten zur Geschichte der Verfassung und Verwaltung der Stadt Köln im 

i4. und i5. Jh., Bonn i893. — J. Fecker, Friedrich v. Saarwerden, Erzbischof von 15. jahrhdt. 

Köln und Herzog von Westfalen, T. i, Münster 1880. — M. Birck, Der Kölner 



i5 



i6 



STADT KÖLN 



Hansa. 



Koelhofrs 
Chronik. 



Buchdm<k. 



Einzeldar- Erzbischof Dietrich Graf v. Moers im Streite mit dem päpstlichen Stuhle, Th. i: 
Stellungen. ^^^^ d. Realsch. Mülheim a. Rh., i878.— Ders., Der Kölner Erz bischof Dietrich Graf 
V. Moers und Papst Eugen IV., Bonn i889. — F. Ritter, Das Verhältnis des Erz- 
bischofs Dietrich II. v. Mors zur Stadt Köln in den Jahren i4i4 bis i424: Ann. 
h. V. N. LVI (i893), S. i. — Fr. Stentrüp, Erzbischof Dietrich II. von Köln und 
sein Versuch der Inkorporation Paderborns, Münster i9o4. — F. E. von Mering, 
Die Reichsgrafen von HohenzoUem in ihren Beziehungen zur Stadt und Erzdiözese 
Köln, Köln und Leipzig [i859]. — [F. C. Hillesheim,] Sätze und Fragen aus der 
Cöllnischen Kirchen- und Staatshistorie, aufgestellt zu akademischen Vorlesungen 
von e. D. M. u. T., Cöln i79i. — Die Bulle Pauls II. an Erzbischof Ruprecht 
von Köln, kritisch unters, u. gegen die Einwürfe einiger neueren Schriftsteller ge- 
Verhäitnia zur rechtfertigt, Bonn i789. — E. Therstappen, Köln und die niederrheinischen Städte 
in ihrem Verhältnis zur Hansa in der 2. Hälfte des iS.Jh.. Marburg i9oi. — Pres- 
biteri HiERONiMi Estensis Libellus. In preconium urbis Agrippine .... Köln 
[um i49o]. — Die Cronica van der hilliger Stat van Coellen. [Köln, J. Koelhoff 
jr., i499.] — Dasselbe mit hochdeutscher Übersetzung, Heft I: Beilage zur Colonia, 
Unterhaltungsbl. f. gebildete Leser, Köln 1818. — L. Ettmüller, Hochdeutsche 
Übersetzung aus der Cronica der hilliger stat van Collen von i499, Leipzig i847. — 
Ausgabe von H. Cardauns: Die Chroniken der deutschen Städte XIII, XIV, Cöln 
II, III, Leipzig i876, i877. — E. Voullieme, Der Buchdruck Kölns bis zum Ende 
16. Jahrhdt. des i5. Jh. XXIV. Publik, d. Gesellsch. f. Rhein. Geschichtskde., Bonn i9o3. — 
BuchWeinabeiv L. Ennen, Das Buch Weinsberg: Ann. h. V. N. VI, i23. — [L. Ennen,] Auszug 
aus einer Chronik des 16. Jahrb.; Kölnische Blätter 1866 März 4 bis Mai 20^ 
Beil. nr. 9 — 20. — Aus dem Gedenkbuch des Hermann Weinsberg. Mitgeteilt von 
L. Ennen in: Zs. f. deutsche Kulturgeschichte, N. F. I. Jahrg., Hannover i872, S. 554 ff. 

— P. NoRRENBERG, Kölnisches Literaturleben im ersten Viertel des 16. Jahrb., Viersen 
i873. — Das Buch Weinsberg, I. und IL Bd., i5i8 — 1577, bearb. von K. Höhlbaum, 
Leipzig 1886, i887; IIL und IV. Bd., i578 — 1597, bearb. von Friedr. Lau, Bonn 
i897, i898. — J. Dreesen, Kölner Kultur im XVI. Jh. Die Handschrift des Hermann 
V. Weinsberg, Köln i899. — De causa Coloniensi . . . ., i52 7 Antuerpiae primum editus, 

Haselberg'B nunc recusus, [o. O.] i588. — [J. Haselbergh,] Eyn lobspruch der keyserlichen 
LobgediÄt. freystath Coellen . . . [Coelln i53i]. — J. J. Merlo, Koeln i. J. i53i. Das Lob- 
gedicht Joh. Haselbergs auf die Stadt Köln, Köln 1886. 

Des Erzstiffts Cöln Reformation . . . Durch Herman ErzbischofFen zu Cöln etc. 
uffgericht, Cöln i538. — Concordata oder Vergleichungen zwischen Herman Ertz- 
bischofFen zu Cöln u. Johan Hertzogen zu Cleve, Gülich und Berge de anno i538. 
So dan zwischen Maximilian Henrich, ErtzbischofFen zu Collen u. Friedrich Wilhelm, 
Marggravn zu Brandenburg, wie auch WolfFgang Wilhelm, PfaltzgrafFen bey Rhein, die 
annis i65i, i652 eti653, Bonn [o. J.]. — M. Deckers, Hermann von Wied, Erzbischof 
und Kurfürst von Köln, Köln i84o. — C. Senden, De Joanne Sleidano reformationLs 
Coloniensis sub Hermanno de Weda archiepiscopo scriptore, Coloniae i87o. — 
C. Varrentrapp, Hermann v. Wied und sein Reformationsversuch in Köln, 2 Bde., 
Leipzig i878. Vgl. dazu: C. Krafft i. d. Theologischen Arbeiten a. d. rhein. wissen- 
schaftl. Predigerverein IV, S. io7. — C. Meyer, Stadt und Stift Köln im Zeitalter 
der Reformation, Hamburg i892. — Kölnische Reformation, Nürnberg 162 1. — L. Ennen, 
Geschichte der Reformation im Bereiche der alten Erzdiözese Köln, Köln u. Neuss i849. 

— G. Drouven, Die Reformation in der Cölnischen Kirchen pro vinz zur Zeit des Erz- 
bischofes und Kurfürsten Hermann V., Neuss u. Köln i876. — E. Demmer, Geschichte 



Reforroations- 
zeit 



16 



STADT KÖLN 



17 



der Reformation am Niederrhein und der Entwickelung der evangelischen Kirche da- Einzeldar- 
1. 1 . ^ . , «/s- ^ » X» T^. -nT ^ , -r. Stellungen, 

selbst bis zur Gegenwart, Aachen i885. — F. L. Hoffmann, Die Reformation des Erz- 
bistums Köln 1 544. Eine bibliograph. u. kirchengesch. Merkwürdigkeit: Serapeum XXXI, 
I. — A. J. BiNTERiM u. J. H. Mooren, Die Erzdiözese Köln bis zur französ. Staats- Erzdiözese. 
Umwälzung, Köln 1818—1 83 1. Neu bearbeitet von A. Mooren, Bd. i, Düsseldorf 
i892; Bd. 2, Düsseldorf i893. — Dieselben, Die alte und neue Erzdiözese Köln .... 
[Rhein.- Westph. diplom. Codex oder Urkunden-Sammlung zur Geschichte der Erz- 
diözese Köln], Mainz 1828, i83o. Vgl. v. Ledebur, Allgem. Arch. I, S. 289. — 
Barthol. Cardinal Pacca, Über die grossen Verdienste des Klerus, der Universität 
und des Magistrats zu Köln um die kathol. Kirche im 16. Jh., Augsburg i84i. — 
Karl u. Wilhelm Krafft, Briefe und Dokumente aus der Zeit der Reformation 
im 16. Jh. nebst Mitteilungen über Kölnische Gelehrte und Studien im i5. und 
16. Jh., Elberfeld i875. — [H.] Kampschulte, Graf Salentin v. Jsenburg, freiresignierter 
Churfürst und Eizbischof von Köln : Zs. f. vaterl. Geschichte u. Altertumskunde, 

XXXII, Münster i874. — E. G. Dietrich, larogov/j^eva de actis et fatis Gebhardi TruAsesslsAe 

wirren. 




KokniAcfaer 
Krieg. 



Fiff. 8. Teüansicht auf der oberen Hälfte einer Tafel am Ursulaschrein des Hans Memling im 
Jobannishospital zu BrfSLgge, um 1480. 

Truchsessii archiepiscopi et electoris Coloniensis , Altorf i745. — J. H. Hennes, 

Der Kampf um das Erzstift Köln zur Zeit der Kurfürsten Gebhard Truchsess und 

Ernst von Baiern, Köln i878. — M. Lossen, Der Kölnische Krieg. Vorgeschichte 

i565 — i58i, Gotha 1882. Besprochen von Hirn: Histor. Jahrb. III, S. 7o2. — Ders., 

Der Kölnische Krieg, II, 1 582 — 1 586, München und Leipzig i897. — J. Hansen, 

Nuntiaturberichte aus Deutschland 1 57 2—1 585, I. Der Kampf um Köln 1*^76 — 1584, 

Berlin i892. — M. ab Isselt, de hello Coloniensi libri quatuor , Coloniae [i584]. 

— A. Meshovius, Neuer Abdruck des vorigen. Cui praefixa est historia defectionis 

& schismatis Hermanni Comitis de Weda, Colon, quondam Archiepiscopi; . . . ., ab 

a. i584 ad nostra usque tempora, Coloniae 1620. — [F. B. Neuwirth (?)], A. Meshovs 

und M. v. Isselts Religionsgeschichte der Cölnischen Kirche, .... Aus der lateinischen 

Beschreibung zum erstenmal ins Teutsche übers Colin i764. — J. M. RufiTZ, 

Die Finanzzustände im Erzstift Köln 1 584-88: Ann. h. V. N. LXXII, S. i, — Unkel, p^S'^^II?/*" 

Erzstlites. 
Die Finanzlage im Erzstifte Köln i589— 1594: Histor. Jahrb. d. Görres-Ges. X, S. 493, 

7i7. — F. Stieve, Zur Finanzgeschichte des Erzstifts Köln: Berg. Ztschr. XVII, S. i5. 

P. Cratepoel, Historischer Bericht der Hl. Märtyrer und Confessom . . . ., wie 

sie in Colin erhaben und in ehren gehalten werden, .... Colin i597. — F. E. Winheim, n. Jabrhdt 

Sacrarium Agrippinae .... Coloniae i6o7; 2. Aufl. i736. — G. Eckertz, Kölnische 



i7 



l8 STADT KÖLN 

Einzeldar- Chronik (i6i5— 1799): Ann. h. V. N. XXX, S. 151. — F. Reiffenberg, . . . historia 

Jesuiten, societatis Jesu ad Rhenum inferiorem Tom. I. Coloniae i764. Tom. IL (162? — 1684) 

handschriftlich im Kölner Stadt- Archiv, Univ. vorl. nr. 321. — [W. Thummermuth,] 

Krumstab schienst Niemandt auss. Das ist: Documenta Stiffts CöUnischer Erb und 

Kunckel Lehen i632; 2. Aufl. i643; neuer Abdruck, Köln i738. — Aeg. 

Geschichts- Gelenius, Preciosa Hierotheca duodecim unionibus Coloniensis historiae exomata, 
forscbung. 

Köln i634. — Ders., D. O. M. Supplex Colonia sive Admiranda . . . . S. S. Corporum, 

Cleri & Populi Agrippinensis .... processio .... celebrata, A. MDCXXXIV. 

Coloniae [i639]. — Ders., Staurologia Coloniensis . . . ., Köln i636. — Historische 

Beschreibung derer stadtköUnischen Kollegiatstiftem, wie solche Erhard v. Winheim 

und Aeg. Gelenius .... mitgetheilet, i77i. — J. H. Heister, Suffraganei Colo- 

nienses . . . ., Coloniae i64i. — Ders., Suffraganei Colonienses extraordinarii, .... 

nunc renovavit .... et ad nostra usque tempora continuavit A. J. Binterim. Moguntiae 

i843. — Aeg. Gelenius, De admiranda sacra et civili magnitudine Coloniae .... 

libri IV, Köln i645. — P. De Greck. Leben und Wirken von Aegidius Gelen aus 

Legenden und Kempen, Köln i835. — E. Weyden, Cöln's Vorzeit. Geschichten, Legenden u. Sagen 
*'®°' Cöln^s, nebst einer Auswahl cölnischer Volkslieder. Cöln 1826, Anhang über Volks- 
feste u. -Spiele. — Ders., Kölns Legenden, Sagen, Geschichten nebst Volksliedern etc., 
Köln i839. — H. Cardauns, Kölner Bischofssagen: Picks Monatsschr. I, S. 75. — 
JoH. Bapt. Rousseau, Rheinische Sagen, Coblenz i846, Sp. 94—222. — F. J. Kiefer, 
Die Sagen des Rheinlandes von Basel bis Rotterdam, Mainz i87i, S. 254. — Jak. 
Dreesen, Sagen und Legenden der Stadt Köln, Köln [i9o4]. — L. Ennen, Frank- 
reich und der Niederrhein, Köln u. Neuss i855, 2 Bde. Stellt Bd. i, S. VII— XII aus- 
giebige Literatur über Köln zusammen. 

Erzstift und Trutina circa ius coronandi Regem Romanorum aequo & candido lectori ad dis- 

cernendum, ruminandum & decemendum proposita. [o. O.] i654: Quaestio Coloniensis 
circa ius coronandi .... [Nur Titel lateinisch.] Neuer Abdruck Bonn i656. — 
Iteratae vindiciae Iuris coronandi reges Romanorum pro archidioecesi Coloniensi. 
Bonnae i656. — Apologia des Ertzstißls Collen . . . ., Bonn i659. — [M. L. Noell], 

Archi-Episcopus Coloniensis et Pontificis Legatus, [o. O.] i729. — Ders., Gloria 

et eminentia Archi-Episcoporum Ecclesiae Coloniensis resuscitata .... [o. O.] i73i. 

— J. W. J. Braun, Die geborenen Kardinäle der kölnischen und trier*schen Kirche, 
Bonn i85i. — Ders., Die Sage von den geborenen Kardinälen der kölnischen, 
trier'schen und magdeburg*schen Kirche, Bonn i852. — A. J. Binterim, Die jüngste 
öffentliche Vorlesung des Herrn J. W. J. Braun: Die Sage von den geborenen 
Kardinälen . . . ., Köln i852. — F. E. v. Mering, Die hohen Würdenträger der 
Erzdiözese Köln, Köln i846. 

F. H. Reusch, Georg Paul Stravius, Weihbischof von Köln, t 1661: Allgem. 
Deutsche Biogr. XXXVI, S. 55o. — G. B. Depping, Geschichte des Krieges der 
Münsterer und Cölner im Bündnisse mit Frankreich gegen Holland in den Jahren 
i672, i673 und i674, Münster i84o. — Pet. Al. Bossart, Securis ad radicem posita, 
Oder Gründtlicher Bericht . . . ., Warin der Statt Collen a. Rh. Ursprung imd 
Erbawung .... vorgestellt, .... Bonn i687; 2. Aufl. i729. — Franc. Xav. Trips, 
Idea infulatae virtutis .... Maximiliani Henrici, [Bonn] 1688. — P. Petrus 
Gazen S. J., Triumph- und Ehrenwagen Maximiliani Henrici, Köln 1688. 

— Wahlkapitulation Maximilian Heinrich -j, .... verglichen mit jener seiner zween 
Nachfolger . . . .: Materialien zur geist- und weltlichen Statist. I, IV, S. 2 7i. — 
M. LossßN, Maximilian Heinrich, Kurfürst von Köln; Allgem. Deutsche Biographie, 

18 



Karstaat. 



STADT KÖLN 



l9 



XXI. Leipzig i885, S. 53. — C. Teutschmuth, Der Frantzösische Attila Ludo- Einzeldar- 

vicus XIV [o. O.] i69o, S. 529. — Arnold Judendunk, Theatrum Lanienae 

Coloniensis . . . ., Baden i694. — L. Ennen, Der spanische Erbfolgekrieg und der 18. Jahrhdt. 
Churfürst Joseph Clemens von Cöln, Jena i85i. — Heigel, Joseph Klemens, Erz- 
bischof von Köln: Allgem. Deutsche Biogr. Bd. XIV, S. 56?. — H. Düntzer, Joseph 
Klemens: Rhein. Provinzialbl. i839, nr. 4o fF. — G. F. Preuss, Joseph Klemens von 
Köln: Forschungen z. Gesch. Bayerns XI (i9o4). — F. E. v. Merino, Clemens 
August, Herzog v. Baiern, Kurfürst und Erzbischof zu Köln, Köln i85i. — J. F. 
Joachim, Commentatio juris publici de archicancellariatu archiepiscopi ac principis 
electoris Coloniensis per regnum Italiae. Jenae et Lipsiae i738. — J. Hartzheim, Bibiiogrraphie 
Bibliotheca Coloniensis, in qua vita et libri typo vulgati et manuscripti recensentur 
omnium archi-dioeceseos Coloniensis, ducatuum Westphaliae etc., Köln i747. — 
Geschichte der vier letzten Kurfürsten von Köln: F. E. v. Merino, Geschichte der 
Burgen, Rittergüter, Abteien und Klöster in den Rheinlanden .... Heft 6, Köln 
i842. — Civitatum, castrorum, vicorum provinciae Coloniensis nomina Romano, 



■^OME!^ t 








Fiff. 9. Ansicht in der Weltchronik des Hartroann Scbedel, 1493. 



Münz- 
geschichte. 



Francico, praesente aevo usitata .... docebunt grammatici tricoronati, Köln i752. — 
A. E. B. F. BoDiFE, Origines praecipuorum jurium archiepiscopi et ... . electoris 
Coloniensis .... Gottingae i753. — Discursus historici electoratus Coloniensis et 
civitatis Ubio-Agrippinensis .... ex a. MDCCLIII. [o. O.] i765. — Jos. Hartzheim, 
Historia rei nummariae Coloniensis . . . ., Köln i754. — F. P. E. Cronenberg, 
Geschichte der Erzdiözese Köln während der letzten 120 Jahre (i76i — 1881), Aachen 
1882. — Vollständige Sammlung deren die Verfassung des hohen Erzstifts Colin betref- 
fender Stucken, . . . Auf . . . Befehl Maximiliani Friderici zum Druck befördert. Colin 
i772, i773, 2 Bde. — Kölnisches literarisches Wochenblatt oder Abhandlungen und Aufklärung. 
Anzeigen aus dem Reiche der Gelehrsamkeit von einer Gesellschaft von Literaturfreunden, 
Köln i778, I. — J. V. Lomberg, Dissertatio publica de directorio comitiali sede 
Moguntina vacante archiprincipi Coloniensi competente . . ., Bonnae i78i. — P. Hedde- 
rich. Die köln. Kirche, ihre Gerechtsame u. die Quellen ihres bes. Kirchenrechtes: 
Materialien zur geist- u. weUl. Statistik d. niederrhein. u. westfäl. Kreises. Erlangen 
i78i, I, V, S. 399. [Mit reicher Literalurangabe]. — Erhard, Die Wahl des Kur- Letzte Zeit 
fürsten Max Franz: Ledebur's Archiv XV (i834). — F. E. v. Seida u. Landensberg, ^^ReichVs" 
Maximilian Franz, letzter Kurfürst zu Kölln und Bischof zu Münster. . . . Mit histor.- 
chronolog. Verzeichnisse aller Bischöffe, Erzbischöffe und Kurfürsten von Kölln. 
Nürnberg i8o3. — H. Hüffer, Maximilian Franz, Kurfürst von Köln: Allgem. 

2* 

i9 



20 STADT KÖLN 

Einzeldar- Deutsche Biographie, Bd. 21, Leipzig i885, S. 56. — Verfall der Reichsstadt Köln: 
engen, j^^^^^i ^^^ ^^^^ f^^ Deutschland, i786, Stück II. — G. F. v. Blum, Die Freiheit der 
Kölnischen Kirche. . . . Teil i. Frankfurt i787. Mehr nicht erschienen. — Galland, 
Franz von Fürstenberg und der Kurfürst Maximilian Franz: Hist.-polit. Blätter, 
Bd. 83, S. i9o. — ScoTTi, Sammlung der Gesetze und Verordnungen für das vor- 
malige Churfürstentum Cöln, Düsseldorf i83o. — Histor. geograph. Beschreib, des 
Erzstifts Köln, Frankfurt i793, i794. 

Französi- Herm. Hüffer, Rheinisch- westfälische Zustände zur Zeit der französischen 

Revolution, Bonn i873. — Gemeinnütziger, zur grössten Bequemlichkeit der Inn- 
und Aus-Städtischen eingerichteter Adresse- Kai ender der Stadt Köllen. Köllen i795, 
weitere Aufl. i797. — Verzeichnus der Stadt- Kölnischen Einwohner, Kölln i797, 
weitere Aufl. i798. — Geographisch -statistische Beschreibung der Stadt Köln: 
Weddigen's Neues fortgesetztes Westphälisches Magazin I, i798, S. i9. — Ch. Th. 
Perthes, Politische Zustände und Personen in Deutschland zur Zeit der französischen 
Herrschaft, Gotha 1862, S. i43; mit weiteren Literaturangaben. — W. Harless, Über 
die letzten Schicksale des Kölnischen Erzstiftes und Domkapitels, mit besonderer 
Beziehung auf das Archiv des letztem: Zs. f. preuss. Geschichte u. Landeskunde XI, 
S. 432; XII, S. I. — Karl Theod. Dumont, Descriptio omnium archidioceseos 
Colon, ecclesiarum .... (circa annum MDCCC), Köln i879. — S. M. X. De GoLBfiRV, 
Consid^rations sur le d^partement de la Roer . . . ., Aix-la-Chapelle 181 1. — T. F. 

Thiriart, Itineraire de Cologne, contenant la Statistique abregne Cologne i8i3. 

Preussische — F. Fr. Wallraf, Beiträge zur Geschichte der Stadt Cöln und ihrer Umgebungen, 
® *• Köln 1818. — Köln und seine Merkwürdigkeiten für den Alterthums- Forscher und 
Kunstliebenden von ***, Köln 181 8. — T. F. Thiriart, Adressbuch oder Verzeichnis 
der Einwohner der Stadt Cöln, Cöln 1822. — J. J. Günther, Einige vorläufige Bemer- 
kungen über Köln und seine Bewohner in medicinisch- physischer Hinsicht, Köln 1824. 
— J. B. Engelmann, Der erweiterte Merian, Heidelberg 1826, S. 365. — J. P. Weyer, 
Sammlung von Ansichten öffentlicher Plätze, merkwürdiger Gebäude und Denkmäler 
in Köln; mit Zugabe: Th. J, J. Lenzen, Aphorismen aus Köln's Geschichte, Köln 
1827. — Hand- und Adress-Buch der Erzdiöcese Cöln, Cöln 1827. — [Jacob,] Cöln 
und Bonn mit ihren Umgebungen, Cöln 1828. — Adressbücher der Stadt Köln, 
Jahrgänge 1828, i83i, i835, i838, i84i, i844, i846, i848, i849, i85o, 1862, i854 u. ff. — 
G. H. Reusch, Ferdinand August . . . ., Graf Spiegel zum Desenberg, Erzbischof 
von Köln: Allgem. Deutsche Biogr. XXXV, S. i49. — N. B. Sautelet, Cologne 
et Bonn avec leurs environs, Köln i83o. — Verzeichnis der Kölner periodischen 
Presse der letzten 60 Jahre. Veröffentlichungen der Stadtbibliothek in Köln, Heft 3, 
Köln i89o. — Handbuch der Erzdiöcese Cöln, 2.-18. Aufl., Köln i83o-i9oi. — 
J. J. Günther, Versuch einer Medicinischen Topographie von Köln a. Rh., Berlin 
i833. — de Ladoucette, Cologne, ses antiquit^ et monuments: AI. de la soc. 

Erzbistum. ^^^ ant de France, nouv. s^rie. Bd. I, i835, 126. — Der Erzbischof von Köln 
Clemens August Freiherr von Droste zu Vischering, seine Principien und Opposition, 
Leipzig i837. — Kurzer Lebensabriss des Erzbischofs Clemens August von Cöln, 
Münster i846. — M. [?], Clemens August, Frhr. Droste zu Vischering, Erzbischof 
von Cöln, Xanten i845. — H. Stoeveken, Clemens August, Frhr. Droste zu Vischering» 
Erzbischof von Köln, Mainz i846. — H. J. Kappen, Clemens August [H.], Erzbischof 
von Köln, Münster i897. — H. M[and], die Kölnische Kirche im Mai i84i, Würz- 
burg i84i. — H. M. Malten, Köln und seine Umgebungen . . . ., Darmstadt i844. — 
Ludwig Geiger, Köln vor fünfzig Jahren; aus Briefen Wolfgang Müllers von Königs- 

20 



STADT KÖLN 21 

Winter: Stadt- Anzeiger der Köln. Ztg. i9o4 Nov. i3, nr. S21, — C. L Cremer, Einzeldar- 

Stellungen. 
Johannes v. Geissei, Cardinal und Erzbischof von Köln . . . ., Köln i864. — F. X. 

Remling, Cardinal v. Geissei, Bischof zu Speyer und Erzbischof zu Köln, im Leben 
und Wirken. Speyer i873. — Otto Pfülf, Cardinal v. Geissei, I, Freiburg i895. 
Besprochen: Ann. h. V. N. LXI, S. 245. — Ders., Cardinal von Geissei, II, Freiburg 
i896. — L. Ennen, Die alte und die neue Stadt Köln, Köln 18 76. — Charles Roach 
Smith, Notes on the antiquities of Treves, Mayence, Wiesbaden, Niederbiber, Bonn 
and Cologne, London i85i. — F. Kreuter, Wanderungen durch das mittelalterliche 
Köln . . . ., Köln [um 1852]; 2. Aufl. des i. Bandes um i855. — Statistische Dar- 
stellung des Stadtkreises Köln, für die Jahre i859, 1860, u. 1861, Köln i864. — 
Coloniensia, Separatdruck aus dem demnächst erscheinenden Katalog von Werken 
zur deutschen Städtegesch. von J. M. Heberle, 1860. — C. v. Stramberg, Denk- 
würdiger und Nützlicher Rheinischer Antiquarius .... Abth. IV. Bd. i. Antiquarius 
der Stadt Coeln .... Coblenz i863. — Hand weiser zu Strambergs Rheinischem 
„Antiquarius", Coblenz i879. — P. M. Klein, Der Wanderer durch Cöln, Cöln [i863]. 

— E. AUS*M Weerth, Kunstdenkmäler, Leipzig 1868, I, S. i42. — E. Podlech, 
Geschichte der Erzdiözese Köln, Mainz i879. — Baugeschichte Kölns: Deutsche Baugeechichte. 
Bauztg. XXII, 393. — Mohr, Die Kirchen von Köln. Besprochen: Litter. Centralbl. 

i89i, 12. — Philippus Krementz, der neuemannte Erzbischof von Köln . . . ., Köln 
[i885]. — Dr. Philippus Krementz, Erzbischof von Köln. Sein Leben und Wirken bis 
zur heutigen Zeit, [Köln i885]. — [F. Bachem,] Dr. Paulus Melchers, Erzbischof von 
Köln, Köln i885. — [Ders.,] Philippus Cardinal Krementz, Erzbischof von Köln, 
Köln [i893]. — Aug. Hartel, Köln in seinen alten und neuen Architekturen; Orig.- 
Aufn. von G. Koppmann & Cie. Hamburg, Leipzig, 1886, i887. — J. Armand, Die 
Stadt mit dem ewigen Dom, mit 16 Abbild.: Vom Fels zum Meer I, 188 7, S. io93. 

— A. Procop, Köln einst und jetzt: Mitteilungen des Mährischen Gewerbe- Museums 
1888, Nr. 6. — Köln und seine Bauten. Festschrift zur 3. Wanderversammlung des 
Verbandes deutscher Architekten in Köln 1888. Von Wiethase. Besprochen: Moyen- 
äge II, i4. — W. Koch, Köln und seine nächste Umgebung: Städtebilder und Land- 
schaften aus aller Welt, No. 87 u. 88, Zürich u. Köln i89o. — Wilh. Bölsche, Das 
alte heilige Köln: Westermanns Monatshefte, Bd. IX, (i89o), S. 5i4; mit i7 Abbild. 

— Kölner Kirchen-Kalender auf das Gemeinjahr i89o .... Jahrg. 108, Köln i89o. 

— Floss, Die Stadt Köln am Rhein: Wetzer u. Welte, Kirchenlexikon, VII> 
S. 822. — Ley, das Bistum Köln: [Freiburger] Kirchenlexikon VII, S. 83i. — 
Karl Kollbach, Bilder vom Rhein, Köln i892, 
S. 294, mit Abbildungen. — H. Kerner, Köln, 
mit Illustrationen: Alte und Neue Welt i894, 
Heft II. — J. P. Ferdinand, Handbuch der Erz- 
diözese Köln, i7. Ausg., Köln i895. — J. B. 
D. JosT, Sancta Colonia. Die Gotteshäuser und 
Seelensorger in dem Dekanate Stadt Köln, Bd. I, 
Köln 1897. — C. Rademacher und Th. Scheve, 
Bilder aus der Geschichte der Stadt Köln, Köln 
i9oo. — Handbuch der Erzdiözese Köln, 
18. Ausg., Herausgeg. von dem Erzbischöfl. Ge- 
neral vikariat, Köln i9oi, S. I u. i65. — Leon. 
KoRTH, Die Patrocinien der Kirchen und Ka- Patrocinien. 

,1 . -r-i«. TT Sil T\.. ur^o^ Fig. 10. Geschäftssiegel des Stadtköln. Schöffen- 

pellen im Erzbistum Köln, Dusseldorf i9o4. Berichtes, u. Jh. Stempel im Hist. Museum. 

• 21 




22 STADT KÖLN 

Einzelnes XV. Einzelnes zur Geschichte Kölns. 

zur 

Geschichte. (Geordnet nach der Zeitfolge des Stoffes.) 

o'mische ^' ^"^ inner-politischen, zur Geistes- und zur Wirtschafts-Geschichte. 

Gelsteg- und [L. Ennen], Der Kölner Schiedspruch vom Jahre Ii69, Köln [1860]. — J. M. 

geschlchte Heberle, Beiträge zur Gesch. der Stadt Köln, Köln i84o. I. Gesch. d. Worringer 

Mittelalter. Schlacht. IL Eroberung der Stadt Deutz durch die Schweden i632. III. Beschrei- 
bung des Stadtkölnischen Zeughauses. — Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln, 
Heft I (1882) bis XIX (i89o), herausgeg. von Konst. Höhlbaum, Heft XX (i 89 1) ff. 
[bis jetzt 32 Hefte], herausgeg. von Jos. Hansen. — L. Korth, Urkunden aus 
dem Stadtarchiv von Köln: Ann. h. V. N. XLI (i884), S. 72. — Novem juvenes 
in medium Rheni Coloniae demerguntur: Brewer, Vaterl. Chron., I., 64 1. — 
G. EcKERTZ, Urkunden betr. Abteien, Stifter etc.: Ann. h. V. N. III, S. i42. — 
Urkunden betr. Stadt u. Erzstift Köln: Ebd. IXX, S. 3io. — J. J. Merlo, Urkunden 
betr. Köln u. Erzstift etc.: Ebd. XXIV, S. 3oo. — A. Fahne, Geschichte der Köl- 
nischen, Jülichschen und Bergischen Geschlechter, Köln u. Bonn i848, i853. Berichtigt 
im Folgenden. — F. Lau, Das Kölner Patriziat bis zum J. i325, I. Mitteil, aus dem 
Stadtarch. v. Köln XXIV, 65; IL ebd. XXV, 358; III. ebd. XXVI, io3. - Ders., Das 
Kölner Patriziat bis zum J. i396: Westd. Zs. XIV, S. 3i5. — Walth. Stein, Über den 
Verfasser des kölnischen Liedes von der Weberschlacht: Hans. Geschichtsbl. XI, S. i47. 

— DüNTZER, Maisilius u. d. Hölzfahrt: B. J. IX, 43. — A. Kober, Studien zur ma. 
Gesch. der Juden in Köln. Besproch. von Keussen: Korresp.-BI. d. Westd. Zs. XXII, 

Revolution 1398. 147. _« Kas. Hayn, Das Geschlecht von der Stessen: Ann. h. V. N. XL VIII, I24. — 
H. Keussen, Hilger von der Stessen: Allgem. deutsche Biogr. XXXVI, 126. — W. Stein, 
Zur Vorgeschichte des Kölner Verbundbriefes vom i4. Sept. i396: Westd. Zs. XII, 
S. 162, 268. — H. Keussen, Die Kölner Revolution i396, Köln 1888. — J. Hansen, 

Stadtwappen. Das Wappen der Stadt Köln: Stadtanz. d. Köln. Zeitung i897, nr. 2i3, 2i7 u. 23o. — 
Ders, Über das Wappen der Stadt Köln, Köln i897. — Deycks, Lat. Gedicht über 
Köln. Begebenheiten, i3. Jahrb.: Lacomblet, Archiv II, S. 352. — Annalistische 
Aufzeichnungen betr. Köln (i269 — 1342): Neues Archiv XIII, S. 598. — L. Ennen 
Kölner Chronik (274— 1 399): Ann. h. V. N. XXIII, S. 46. — Jon. Janssen, Studien 
über die kölnischen Geschichtsquellen: Ann. h. V. N. I, 78. — A. Wyss, Ober die 
Chronica quonindam Romanorum regum ac imperatorum und verwandte Kölner 
Geschichtsquellen: Neues Arch. d. Ges. f. alt. D. Gesch. VI, S. i53. — K. Höhlbaum, 
Handschriftliches zur Geschichte Kölns: Ebd. IX, S. 221. — Kurze Beschreibung 
der guten Zeit, so im Jahr i463 zu Colin gewesen ist: Brewer, Vaterl. Chron. 1825, 
S. i79. — Ennen, Die Beerdigung des Kölner Bürgermeisters Joh. v. Breide, i47i : 
Ann. h. V. N. XVI, S. i76. — H. Cardauns, Aufzeichnungen des Kölner Bürgers 
HiLBRANT SuDERMAN i489- i5o4: Ann. h. V. N. XXXIII, i879, S. 4i. — L. Ennen, 
Kölnisches Apothekerwesen: Ann. h. V. N. IXX, S. 3oo. — W. Harless, Die Pest 
in Köln u. d. Erzstifte im Sommer und Herbst i49o: Berg. Geschichts-Zs. II, S. 367. 

— Concordat der Stadt Köln mit dem Erzbischof Hermann i5o6: Brewer, vaterl. 
16. Jabrhdt. Chron. I, S. 3i9. 

Man find in disem büchlin beschaid von der groissen unainigkait, die sich kurtz- 

Revoiutlon Hch verloffen hat, zu Köln [o. O. um i5i4]. — G. Eckertz, Die Revolution in der Stadt 

1513 und 1526. ^^^^ .^ j ^^^^ ^^^ ^ ^ ^ XXVI-XXVII, S. i97. — K. Hohlsaum, Aussagen und 

Urteile über den Kölner Aufruhr von i525: Mitteil. a. d. Stadtarch, von Köln, XXI, 
S. 45. — J. G. A. Imhoff, Stiftungsurkunden von Klöstern, Hospitälern und Con- 
venten, ausgezogen aus d. Cölnischen Schreinsbüchern, [Cöln] i849. — [J. Hasel- 



STADT KÖLN «3 

bergh], Eyn lobspruch der keyserlichen freygstath Coellen, [Coelln i53i]. Vgl. Bre- Einzelnes 
WER, Vaterland. Chron. 1826, S. 582. — J. J. Merlo, Köln im Jahre i53i. Das Lob- Geschichte, 
gedieht J. Haselbergs auf die Stadt Köln. Mit einer Nachbild, d. Prospekts d. Stadt inner- 
Köln von A. Woensam von Worms [u. Kommentar von K. Nörrenberg]: Ann. h. V. politische, 
N., XXIV, S. i39. — Ennen, Das Buch Weinsberg; Ann. h.V.N. VI, I23. - Auszug aus ^^^f^* ^af u- 
einer Chronik des 16. Jh. (Buch Weinsberg): Belletristische Beil. z. d. Köln. Blättern geschichte. 
1866, Beil. Nr. 9— 20. — J. Aronius, Ein Wunder in Köln und die Juden: Zs. f. 
Gesch. d. Juden in Deutschland II, i887, S. 76. — R. Banck, Die Bevölkerungszahl 
der Stadt Köln in der zweiten Hälfte des 16. Jh.: Mevissen - Festschrift, i895, 
S. 299. — Entführung des Kölner Bürgers Phil. Becker (i588): Brewer, Vaterl. 
Chron. I. 645. — L. Ennen, Die Zeitungspresse in . . . Köln: Ann. h. V. N. XXXVI, 
S. 12. — Apologia senatus imperialis et liberae civitatis Coloniae Agrippinae, adversus 17. Jahrhdt. 
calumnias anonymi cuiusdam . . . Coloniae 161 1. — Diplomatische Flugschrift gegen die 
Stadt Köln und den Bürgermeister Joh. Michael Cronenberg ... für das Jahn 6 20 ff. — 
Über den Aufenthalt, die letzten Tage, den Tod und das Begräbnis der Königin Maria Maria Medicls. 
Meidicis zu Köln: Kölner Domblatt i854, Nr. 116, 11 7. — Ennen, Der Aufenthalt und 
der Tod der Königin Maria von Medicis in Köln: Ann. h. V. N. XIII-XIV, 212. Vgl. 
Brewer, Vaterl. Chron. I, 1825, S. 81. — Ders., Der Tod der Königin Maria von 
Medici: Kölner Dombl. 18 76, 3o3. — Von der Familie von Ehren u.vom Spiegel: Brewer, 
Vaterl. Chron. I, 1825, S. 238. — Die Familie von Siegen in Köln: Ann. h. V. 
N. XXXV, i7o. - F. Schröder, Die Chronik des Joh.Turck: Ann h. V. N., LVIII, i. 

— V. Mering, Die Pest in Köln i665-~i666: Ann. h. V. N. V, S. i5. - G., Die Pest 

in Köln 1 665— 66 und die Thätigkeit der Mönchs orden : Köln. Volksztg. i897» 

nr. i76. — J. J. Merlo, Nikolaus Gülich, Das Haupt der Kölner Revolution von 
1680— 1685: Ann. h. V. N. XLVI (i887), S. 21. — F. X. Trips, Quinquennalis 

seditio atque rebellis Ubiorum Status etc Lipsiae 1 7o4. — An die Rom. 

Kayserliche .... Majest. Bericht-Schreiben .... dess Heil. Rom. Reichs Frey er 
Statt Colin Burgermeister und Rath, ... contra Jacoben WollfFskehl, Colin 1681. — 
A. JuDENDUNCK, Theatrum lanienae Coloniensis sive Blutige Schau Bühne, auff 
welcher die im Jahr Christi i683 verübte Entsetzliche Massacre . . . erzehlt wird . . . 
[0.0.] 1694. — Ahn die Röhm: Kayserl: .. . Majestätt . . . Gegen-Bericht, mit Re- 
futation . . . [o. O. um i684]. — Species facti oder . . . Berschreibung der von Bürger- 
meister vnd Rhat zu Collen am 29. Maij i685 durch .... Manschafft in einem 
.... Chur-Cölnischen Dorft, Andorff genant, verübter Landtfriedtbrüchiger Ge- 
waldthat .... [o. O. um i685]. — Kurtze Ablehn- u. Verbesserung der unterm 
Nahmen Sr. Churfürstl. Durchl. von Collen .... aussgangener .... Facti speciei, 
den Statt Cölnischen Deserteur Obrister. Kirbrin betreffendt. [o. O. um i685]. 

— Allen Umständen nach abgefassete Relation, wie bey der in ... . Collen am is. jahrhdt. 
23. u. 24. Novembris prächtigst vorgangener Huldigungs Solennität die .... Com- 

pagnie zu Pferdt Ihre .... Begleit- und Auffwartungs Pflicht verrichtet, .... 
Collen [i7o5]. — Colonia ad Rhenum liberata, nee non castrorum descriptio .... 
[o. O. i7o7]. — [H. Lidbeeg], Heiliges Collen a. Rh. Colin i7o8. — Vindiciae 
des Heiligen Collen, . . . . [o. O. i7o8]. — Vollständiges Diarium dessen, was in 
der freyen Reichs-Statt Collen bey der Einhohlung .... des von Ihro Römisch - 
Keyserlichen Majestät Carolo dem VI. zur Einnehmung der Huldigung verordneten 
.... Herren Franz Georgen Graffen von Manderscheid, Blanckenheim und Gerold- 
stein .... merckwürdig vorgangen. — Angelus tutelaris Coloniae in causa Sodalitatum 
beatae Mariae Virginis ... [o. O. um i723]. 

23 



34 STADT KÖLN 

Einzelnes [H. LiNDENßORN], Der die Welt beleuchtende Diogenes, die Fehler und 

Geschichte. Thorheiten der Menschen... darstellend, Colin i742. — L. Korth, Erdbeben in 
Inner- Köln i755: Ann. h. V. N. XLIV, S. i97. — F. J. v. Bianco, Sammlung zer- 
Geist e "und streuter Aufsätze, Köln i85i. [Enthält viele Aufsätze über Köln.] — J. C. Mylius, 

Wir tschafts- Geschichte der Familien Mylius. Buttstädt i895. — G. Mallinckrodt, Beitrag 

geschichte. •' ° 

zur Geschichte der Kölner Familie Schaafhausen, Köln i896. — [J. Nicke], Die 

Familie Herstatt insbesondere das Haus Johann David Herstatt in Köln, Köln 
i885. — P. Kaufmann, Zur Geschichte der Familien Kaufmann aus Bonn und von 
Pelzer aus Köln, Bonn i897. — Dissertationes historico-critico-politicae, quas . . . 
in Aula majore Gymnasii Tricoronati enucleabunt selecti poetae . . . Colon iae 
i7S7. Behandeln u. a. verschied. Fragen a. d. Kölner Geschichte. — [M. Glasen], 
Das edcle Collen, oder Beyträge zu einer Abhandlung von Rittermässigen Cöllneren. 
Stück 1—5, o. O. i769. — [G. A. Schnatz], Entzücken eines Fremdlings, da die Stadt 
Kölln Herrn Johann Arnold Theodor von Stadtlohn als ihren Burgermeister feyerte. 
[o. O.] i774. — F. N. BouREL, Die Reichstadt Köln in den Jahren i776 bis i79o. 
[o. O.] 1790. — Kaiserliche Reichs- Hofraths-Conclusa 1 778— 1 789. [o. O. um i789.] 
Betreifen innerstädtische Angelegenheiten von Köln. — J. R S. (Schlemmer), Ge- 
danken über den Zustand und die mögliche Verbesserungsart der I^nd Wirtschaft um Köln : 
Köln. Encyclopäd. Journal i779. — J. G. v. d. Ketten, Der kleine Waldt der freyen 
Reichsstatt Collen: A. Fahne, Denkmale und Ahnentafeln in Rheinland und West- 
falen, Bd. VI, Düsseldorf 1 883. — Betrachtung der stadtköln. Banierfahne etc. (i785): 
Materialien z. geistl. iL weltl. Statist. III, 5o. — Subsidia Diplomatica . . . Ebd. I, V, 
437; VI, 568. 
Rheinaber- Der Aufbruch des Rheinstromes an den Stadtkölnischen Ufein im Jahr 

^''^'^m"'"'^ 1784. Stück 1—7. Köln [i784]. — Wahre Beschreibung des jammervollen Un- 
glückes, so die Stadt Köln und die benachbarten Oerter beim Aufbruche des 
Rheineisses und dabey ungemein stark aufgeloffenen Wasserfluten den 27. Kör- 
nung i784 erlitten haben. Köln [um i784]. — Wahre Beschreibung des jammer- 
vollen Unglückes, so die Stadt Köln den 2 7*«° Homung beim Aufbruche des Eisses 
erlitten hat. Nebst einer i. Forts. [Köln i784]. — Brief des Herrn Ritters v. **** an 
den Grafen v. **** über die zu Köln am Rheine den 27. und 28. Homung i784 er- 
folgte Ueberschwemmung. Aus d. Franz. übers, von M. **lff. [o. O] i784. — Da» 
arme Köln bey der Ueberschwemmung im Jahre i784, den 27. Homung . . . Köln 
[i784]. — J. L. Thelen, Ausführliche Nachricht von dem erschrecklichen Eisgange 
und den Ueberschwemmungen des Rheines, welche im Jahre i784 die Stadt Köln 
und die umliegenden Gegenden getroffen. ... Stück i —11. Köln [i784]. 2. Aufl. 
[i784]. — Ausführliche Beschreibung der Schicksale der Städte Köln, Deutz und 
Mülheim und der umliegenden Ortschaften ... bei der Ueberschwemmung und dem 
schrecklichen Eisgange des Rheines im Jahre i784. Anh.: Nachrichten über Eis- 
gänge und Ueberschwemmungen früherer Jahrhunderte. Mülheim a. Rh. [o. J.] — 
M. ***LFF, Der aufbrechende Rhein nebst der ... Lage der Stadt Kölln, i784. 
— Briefe bei Gelegenheit des Eisbmchs und der Ueberschwemmung von Köln i784, 
[Köln i785]. — H. Höfer, Zur Geschichte der Rheinüberschwemmung v. J. i784: 
Rhein. Gesch.-Bl. III, 287. 

Archiv für die Geschichte und Statistik des Vaterlandes. Bd. i. Bonn i785. 
Enthält vorwiegend Coloniensia. — J. L. Thelen, Der ausserordentliche Winter vom 
Jahre i788 in i789, S. 4i— 65. — A. Meuser, Rede bei Abwechslung der stadtköln. Re- 
gierung . . ., geh. am 5. July 1 79o. Köln 1 79o. — An die Churkölnische Landstände über 

24 



STADT KÖLN 



25 



die Frage des modi contribuendi bey bevorstehendem Landtag, i793. Von einem wohl- Einzelne» 
gesinnten Mitbürger [o. O.] c. i793. — J. Wolter, Die französische Revolution in Köln Geschichte, 
vom 6. Oktober i794— i8i5. [Köln imi i8i5.] — W. Bauer, Der Rhein und seine Ufer Ji^J^scbe 
bei Köln . . . (i794— 1881): Kölner Hafen festschrift, i898. — W. Behnke, Aus Kölns Geistes- und 
Franzosenzeit, Köln i9oi. — Verordnungen und Requisitionen der Volks-Repräsentanten ^1 sVh/ch'tV" 
und übrigen Kommissarien der französischen Republik nebst Rathsschlüssen der Stadt Köln, F r a n z ö- 
wie diese am 6. October als dem Tage der Einrückung der französischen Nation nach ^*®^^® ^®**- 
der Ordnung durch den Druck und Trommelschlag sind bekannt gemacht worden. 
Köln [i79S]. — F. F. Wallraf, A la Convention nationale du peuple frangais. De 
la part de la ville libre de Cologne, [o. O.] i795. — [Ders.], Reclamations de la 
ville libre de Cologne sur le Rhin, prdsentdes par les citoyens J. M. N. Du Munt, 
bourguemaitre, et Jean Stoehr, senateur, ses deputes, ä la Convention nationale. Paris 
i795. — [Ders.], Zwey Vorstellungen und Bitten an die französische National-Ver- 
sammlung von Seiten des Raths der freyen Stadt Köln. [o. O. i795]. — Bemerkungen 



CoeUm 




FiK- 11- Ansicht In der Cronica van der hilliKer Stat van Coellen [J. Koelhoff Jr.], 1499. 



eines freien kölnischen Bürgers über die unter dem Titel: Der Senat der Ubier an 
den Nationalkonvent, jüngst erschienene Druckschrift, [o. O. i795.] — Die entlarvte 
Pasquil oder kurze gründliche Uebersicht der Bemerkungen eines freien kölnischen 
Bürgers über die unter dem Titel: Der Senat der Ubier an den National -Konvent, 
jüngst erschienene Druckschrift, [o. O. i795.] — Noch ein Wort an Kölns Bürger 
über die Bemerkungen gegen den Senat der Ubier, . . . von einem Wahrheits- 
Freunde, [o. O.] 1795. — Kopf und Herz vor dem Richterstuhl der Vernunft in 
einem Gespräche zwischen zwei Bürgern in Kc)ln Guthmuth und Wahrmund. .... 
[o. O. i795.] — Representations faites aux citoyens representants du peuple frangais 
par le magistrat de Cologne. [o. O. i795.] — Representations au Comit^ de salut 
public par les d^putds du pays de Cologne. [o. O. um i795.] — Petition a la Con- 
vention Nationale par les Ddputds du pays de Cologne. [o. O. i795.] — Nähere Vor- 
stellung an den National-Convent durch die Deputierten des kölnischen Landes, 
[o. O. um i795.] — [J. W. C. v. Hüpsch], Ausführliche Erläuterung an das unpar- 
theyische Stadtkölnische Publikum. [Köln a. Rh. i795.] — Sebald Gramsalb Nase- 
weis, Freyheit, Gleichheit, Verbrüderung oder der Tod. Nagelneue höchst aben- 
Iheuerliche Historia, als welche sich . . . hat zugetragen in der heiligen Stadt zu 
Kölln. ... [o. O. i797.] — Le Senat de la ville libre de Cologne au citoyen com- 

25 



26 STADT KÖLN 

Einzelnes missaire Champein; ... (28. Avril i797) [Köln 1 797.] — Gegen- Anzeige. Betref der 

Geschichte. Kontributions-Einteilung. Köln d. 1 5. Julius i797. Köln [um i797]. — C. Sommer, 

^,?fl®''"i. Zuschrift an die Stadt-kölnische Kontributions-Kommission, auf Ihre am 5. Tuly i797 
politische, ' ^ -^ 

Geistes- und bei der kölnischen Bürgerschaft herumgetragenen Anzeige. Köln i797. — Die jüngsten 
^eVc*hiVhte^^®^^^ ^^ Kölln am Rhein, ein Beitrag zum jetzigen Kriege . . ., gesammelt ... im 
September i797. Kölln [i797]. — Über die Gleichheit. Eine Rede, welche am 
10. Ventos 6. J. in der öffentlichen Sitzung des konstituzionnellen Zirkels in Kölln 
. . . gehalten wurde von dem Bürger Blumhofer. [Köln i798.] — Rede über die 
Rede des Bürgers Shee, ehemaligen Präsidenten der Nazional-Regie. Gehalten am 
20. Ventos 6. J. in der öflfentlichen Sitzung des konstituzionnellen Zirkels in Köln von dem 
Bürger Blumhofer. Köln [i798.] — C. Breuer, Kölns Jugend am Jugendfeste. Köln 
[i799]. — H. J. Eschweiler, Antwort an den Bgr. C. Sommer. Zur Beleuchtung 
der die ehemalige Stadtkölnische Magistratur betreffenden Anklagspunkten. Köln 
[1800]. — [L. Ennen], Ausgewählte Schriften von [F.] F. Wallraf. Köln 1861. 
— Jakob Venedey, Die deutschen Republikaner unter der französischen Republi k 
Leipzig i87o, Buch VII: Der constitutionelle Cirkel in Köln, S. 329. — Reclamations 
adressdes au citoyen Jollivet, . . . par le Maire, les Commissaires Rdpartiteurs et les 
Membres du Comite de Commerce, au nom de la commune de Cologne. Cologne 
[i8oi]. — C. Sommer, Blicke über die gegenwärtige Lage der Stadt Köln am Rhein 
mit Verbesserungs vorschlagen. Köln 1802, i8o3. — Rede geh. von Bürger Kramer, 
Maire der Stadt Köln, als daselbst Sonntag den 3 Praireal 10. J. die protestantische 
Kirchen- Gemeinde das Dankfest wegen der von der fränkischen Regierung ... er- 
lassenen Religions- Verfassung christlich feierte. Köln [1802]. — Discours prononcd 
par le citoyen Boisser^e . . ., lors de l'installation du citoyen J. J. Wittgenstein, 
maire de Cologne, le 3o Thermidor an XI, Cologne [i8o3]. — Der Bürger [J. B.] 
Fuchs, Präsident der 3. Sektion der Kantonalversammlung der Stadt Köln, an die 
Bewohner dieses Bezirks. [Köln i8o3.] — Description des Embl^mes, inscriptions 
et monumens alMgoriques qui decoroient les places et les edifices publics de la ville 
de Cologne, a l'occasion du Sejour de . . . Napoleon et Josephine. Du 24 au 29 Fruc- 
tidor, an XII. [Cologne i8o4.] — Sammlung der Inschriften, welche bei den Be- 
leuchtungen der Stadt Köln am Tage der Ankunft . . . des Kaisers Napoleon und . . . 
der Kaiserinn Josephine angebracht waren. Köln [i8o4]. — F. Fr. Wallraf, Ge- 
schieh ts-, Kunst- und Sitten-Chronik von und für Köln. Köln, Jahr XII [i8o4]. — 
J. A. Stockhausen, Meine Noten oder der Selbstmörder, Cöln i8o5. (Handelt vor- 
wiegend über Köln, seine Bewohner, seine Sehenswürdigkeiten.) — [M. J. de No£l], 
Über den neuen Stadtkölnischen Kirchhof zu Melaten. Köln i8o9. — Sur les anti- 
quites de Cologne, übersetzt aus dem Rhein. Archiv. Merc. d. ddp. de la Roer, i5. Mai 
1810 S. 81 ff. Nr. VI. — H. V. Decken, Der Wasserstand des Rheins zu Cöln von 181 1 
bis 186 7, o. O. c. i87o. — E. Weyden, Köln am Rhein vor fünfzig Jahren. Köln 
1862. — Was hat Köln in der gegenwärtigen Zeit zu wünschen, zu hoffen, zu fürchten? 
Köln 18 14. — Abschied an das wegziehende Personal der verhassten französischen 
Administrationen; samt gutmüthiger Sehnsucht eines ehrlichen Bürgers zur Rückkunft 
unserer alten Verfassung in Köln. Köln 181 4. 
PreusBische Einverleibung der Stadt Köln in Preussen; Westd. Zs. Korr.-Bl. XI, Sp. i83. — 

***• J. P. Weyer, Kölns Aufschwung seit der Aufnahme in das Preussische Reich: Zu- 
gabe zu Nr. 25 d. Gemeinnützigen Wochenblatts d. Gewerb- Vereins zu Köln, Köln 
i852. — F. Fr. Wallraf, Beiträge zur Geschichte der Stadt Köln und ihrer Um- 
gebungen: Samml. v. Beitr. z. Gesch. d. Stadt Köln u. ihrer Umgeb., Bd. i, Köln 

26 



STADT KÖLN 2? 

1818. — Festbüchlein zur Erinnerung an die Feier des 29. November 1823 in Köln Einzelnes 
[Vermählung des Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preussen mit der Prinzessin qq^^^[ j^x 
Elisabeth von Baiem]. Köln [1823]. — Franz Friedr. Pape, Zur historischen inner- 
Literatur von Rheinland- Westfalen [nennt auch Literatur über Köln]: H. Brewer, Q^^g^^g^^^^ ®'^j 

Vaterl. Chron., 1825, S. 444. — Bourel, Einiges zu besserer Beurth eilung der Forde- Wirt seh afts- 

sescliichte 
rung, welche die Gebrüder Bourel an die Gemeinde Köln machen. Köln 1826. — 

J. J. Nöggerath, Das Erdbeben vom 23. Februar 1828 ... in den Königl. Preuss. 
Rheinisch-Westfäl. Provinzen, Halle 1828, S. 4i. — C. Garthe, Über die Höhe Kölns 
über der Meeresfläche. Progr. Höhere Bürgersch. Köln, i836. — K. Immermann, 
Das Fest der' Freiwilligen zu Köln, 3. Februar i838. Köln i838. 

Bericht über die Ereignisse zu Köln vom 3. u. 4. August i846 und den folgenden 
Tagen. Mannheim i846. — F. Raveaux, Die Kölner Ereignisse vom 3. u. 4. August 
nebst ihren Folgen. Mannheim i846. — Der sogenannte Aufruhr am 3. März i848 zu Revolution 1848. 
Cöln. [Köln i848.] — Cavaignac in Köln! Eine wahrheitsgetreue Erzählung der Kölner 
Ereignisse ... 2. Aufl., Köln i848. — J. Dreesen, Köln im tollen Jahr i848, Köln 
i898. — Ein Pressprozess gegen die Westdeutsche Zeitung, verh. vor den Geschworenen 
zu Köln, d. II. Oktober i849. 2. Abdr. Köln, Westdeutsche Zeitung, i849. — Zwei 
politische Prozesse. Verh. vor de» Februar - Assisen in Köln. i. Der erste Pressprozess 
der Neuen Rheinischen Zeitung. 2. Prozess des Kreis- Ausschusses der rheinischen Demo- 
kraten. Köln 1849. — Der Kölsche Gabbeck oder der Führer durch die Vergangen- 
heit und Gegenwart, Nr. i — 45, Köln i85o. — Monarchie oder Republik in Deutsch- 
land. Vertheidigungsrede von H. [H.] Becker, geh. vor dem Geschwomengericht zu 
Köln am 25. October i85o. Köln i85o. — Monarchie oder Republik in Deutsch- Konununiaten- 
land? [Th. i.] Anklageakt und Vertheidigungsrede von H. [H.] Becker vor dem 
Geschwomengerichte zu Köln am 25. October i85o. ig. Aufl.; Th. 2. [Beckers 4. Press- 
prozess.] I. geheimer Pressprozess . . . vor den Geschworenen zu Köln am 10. April 
i85i, 2. Aufl. Köln i85i. — Vertheidigung des Dr. [H. H.] Becker am Assisenhofe 
zu Köln. Erfurt [um i852]. — F. J. Bianco, Sammlung zerstreuter Aufsätze, Köln 
i85i. — A. Louis, Klüngelheimer Scizzen, Lief. i. Linz a. Rh, i858. Betrifft Köln. 
— [Zum Bach], Fragmente aus der Geschichte von Köln. Köln [o. J.]. — L. Ennen, 
Das Köln. Wasser und die Familie Farina [Zeitungsartikel]. — J. J. Merlo, Verzeichnis 
V. Vorstehern u. Vorsteherinnen d. Klöster in der Stadt u. Erzdiözese Köln: Kölner 
Domblatt i865, 248. — Jakob Nöggerath, Die Erdbeben im Rheingebiet in den Jahren 
1868, i869 u. i87o, Bonn i87o. — E. Heis, Mitüere Zeit an verschiedenen Orten 
gegen Kölner mittlere Zeit. Köln i874. — Hone, Bilder vom Rhein aus alter Zeit: 
Programm d. Gymnasiums an St. Aposteln 1880. Köln. — Die furchtbarste Über- Rheinüber- 
schwemmung des Jahrhunderts am Rhein und seinen Nebengewässem. In den No- 1882. 
vembertagen 1882. Köln [c. 1882]. — F. Thomas, Die Rhein- Überschwemmungen 
1882. Düsseldorf i883. — Rede des Abgeordneten R. v. Bennigsen, geh. auf dem Neueste zeit, 
nationalliberalen Parteitage zu Köln am 2. Juli 1882 im grossen Saale der Lese-Ge- 
sellschaft. [Köln 1882.] — Vortrag des Abgeordneten E. Richter, geh. am i. April 
1882 im Victoria-Saal zu Cöln. [Köln 1882.] — Eine grosse Anzahl der in kölnischen 
und rheinischen Tageszeitungen erschienenen Aufsätze über Köln finden sich in den 
Zeitungsausschnitten der Kölner Stadtbibliothek: Sammlung von zerstreuten Aufsätzen 
zur Geschichte und Landeskunde der Rheinprovinz, I29 Bde. — Veröffentlichungen 
der Stadtbibliothek in Köln, herausgeg. von Dr. A. Keysser, Köln 1886— i9o3. — 
F. Moldenhauer, Die Entstehung der Nationalliberalen Partei. Vortrag ... in der 
Versammlung der Nationalliberalen Partei in Köln am 22. November 1886. [Köln 

27 



28 STADT KÖLN 

Einzelnes 1886.] — G. MiTSCHER, Ueber Hochwassermarken am Rhein, besonders in Kein: 

zur "" ' 

Geschichte. Festschr. f. d. 61. Versammlung deutsch. Naturforscher u. Aerzte, Köln 1888. — Alb. 

poirt^sche, ^^^^'' ^^^^ ^^ Provinzial-Hauptstadt: Korr.-Bl. d. Westd. Zs. XI, S. i83. — Beiträge 
Geistes-und Zur Geschichte vornehmlich Kölns und der Rheinlande, Mevissen-Festschrift, Köln i89S. 

geschichte" ~ ^^^ Tornado und die Wolkenbrüche am Rhein am 7. August i898. Chemnitz, 
o. J., S. 3 ff. — Beiträge zur Wirtschafts-Geographie und Wirtschafis-Geschichte der 
Stadt Köln...: Festschr. d. i4. deutschen Geographentages, Köln i9o3. 

Auswärtige 2. Zur Geschichte Kölns in seinen auswärtigen Beziehungen. 

Ziehungen. M. Pfenniger, Konrads II. Beziehungen zu Aribo von Mainz, Pilgrim von 

er. j^^jj^ ^^^ Aribert von Mailand: Programm der Oberrealschule zu Breslau i892. — 
A. J. Krebs, Heinrich's IV. Entführung von Kaiserswerth nach Köln durch Erz- 
bischof Anno II., zugleich ein Beitrag zum Leben Anno's: Ann. h. V. N. IV, i857, 
S. 3n. — M. Jansen, Die Herzogsgewalt der Erzbischöfe von Köln in Westfalen 
seit d. J. 1180 bis zum Ausgang des i4.Jh.: Heigel-Grauert, Hist. Abhandlungen, 
Heft 7, München i895. — Sehr interessantes Itinerar von 11 85: Baudri-Organ VII, 79. 
— [O. Abel,] Die politLsche Bedeutung Kölns am Ende des zwölften Jahrhunderts: 
Allg. Monatsschrift f. Wissenschaft u. Literatur, Halle i852. — Isabellens von Eng- 
land, Braut Kaiser Friedrichs des Zweiten, Einzug in Köln, am 21. Mai im Jahre I235 : 
Brewer, Vateri. Chronik, 1826, S. 11 4. — R. Pick, Urkunde betr. Anleihe Karls IV, 
bei dem Edelvogt Gerhard von Köln i349: Rhenus III, S. 3o. — H. Diemar, Köln 
und das Reich I (i356 — i46i): Mitteil, aus dem Stadtarch. v. Köln XXIV, S. 9o; 
II (i 452 — 1 476) ebd. XXV, S. 2i3. — Ders., Johann Vrunt von Köln als Protonotar 
(i442 — 1448): Mevissen-Festschrift, i895, S. 7i. — Verzeichnis von silbernen Kost- 
barkeiten, welche vom Erzbischof von Mainz der Stadt Köln verpfändet worden 
sind (1428): Ann. h. V. N. XX, S. 4io. — F. E. v. Mering, Die Reichsgrafen von 
Hohenzollern in ihren Beziehungen zu Stadt und Erz-Diöcese Köln, Köln u. 
Leipzig i859. 

16. Jahrhdt. M. FucKER, Abtruck einer Alt -Teutscher Beschreibung des vom Rom. König 

Maximiliano in löblicher Statt Colin A. 1 5o5 abgehaltenen Königs- oder Reichs -Tags. 
Coellen, i9. September i5o5. [o. O. u. J.] — Frhr. von Mering, Abtruck Einer 
Alt -Teutscher Beschreibung des vom römischen König Maximiliano in ... . Colin 
Anno i5o5 abgehaltenen Königs- oder Reichs-Tags . . . .: Brewer, Vateri. Chron., 
1825, S. 322, 4oo, 42 1, 489. — Ed. Jacobs, Johann Meinertshagen und das Interim: 
Berg. Zs. XXIX, S. 238. — - W. Harless, Bericht des kurköln. Rats Jac. Omphalius 
vom Reichstage zu Speyer (i544}: Berg. Ztschr. XXX, S. i72. — J. Kühl, Die Ver- 
handlungen zwischen Köln und Jülich zu Bacharach i553: Rhein. Gesch.-Bl. V, 
S. i65 u. 296. — Max Lossen und sein „Kölnischer Krieg": F. Stieve, Abhand- 
lungen, Vorträge und Reden, XXIV. — M. Lossen, Römische Nuntiaturberichte als 
Quellen der Geschichte des Kölnischen Krieges: Sybels Hist. Zs. Heft 75, i. — 
J. Hansen. Römische Nuntiaturberichte als Quellen zur Geschichte des Kölner 
Krieges (i576— 1584): Westd. Zs. XIV, i95. — Ders., Der niederländische Pacifi- 
cationstag in Köln im Jahre i579: Westd. Zs. XIII, 227. — [F. Graminaeus,] 
Relatio ad Sacram Caesaream Maiestatem eorum, quae per S. Maiestatis Com- 
missarios in negotio Pacificationis Belgicae Coloniae peracta sunt, a. MDLXXIX, 
Coloniae i579. — Ders., Relation an die Rom. Kay. May. desjenigen, was zu 
Collen durch ihrer Kay. May. Commissarien in der Niderl endischen Friedens- 
handlung gepflogen, i. j. MDLXXIX .... Collen i58o. — J. M. Ruetz, Die 

28 



STADT KÖLN 



29 



Finanzzustände im Erzstift Köln während der ersten Regierungsjahre des Kurfürsten Einzelnes 
Ernst von Bayern, i584 — 88: Ann. h. V. N. LXXII, i. — K. Unkel, Die Finanzlage im Geschichte. 
Erzstifte Köln unter Kurfürst Ernst v.Baiem i589 — 1594: Histor. Jahrb. d.Görres-Gesell- Au.wä^rtifire 
Schaft, X, 493, 7i7. — F.Stieve, Zur Finanzgesch. d. Erzstifts Köln; Berg. Ztschr. XVII. Ziehungen. 
S. 15. — Zur Geschichte des Erzstifts Köln: Rhein. Provinzialbl. III, 9, 121, 276; IV, 39, n. Jahrhdt. 
12 5, 243 ; V, 6, I24. — Schwoerbel, Der Zug des Schwedischen Generals Baudissin nach 
dem Niederrhein : Progr. d. Progymnas. zu Deutz 1 87 7. — B. Poten, Johann Graf v.Werth : Jan v. Werth 
Allgem. Deutsche Biogr. XLII, io3. — J. J. Merlo, Zur Geschichte des Generals Joh. 
V. Werth: Ann. h. V. N. IV, S. 266. — Ders. Die Genesis des Kölner Liedes von Jan 
u. Griet: Ebd. XLII, S. i43. — Frentz-Schlenderhan, Beitrag z. Gesch. des Gene- 
rals V. Werth: Ebd. VI, S. 180. — Eckertz, Zur Gesch. d. Generals v. Werth: Ebd. 
XVIII, S. 324. — H. Loersch, Eine Nachricht über J. v. Werths Gemahlin: Ebd. 
XLVI, S. i76. — E. V. OiDTMAN, Bildnisse des Reitergenerals Jan von Werth. Edb. 
LXXVIII, S. 80. — Herm. Friedr. Macco, Das jülichsche Geschlecht von Werth: 




Pigr. 12. Tellanslcht auf der oberen Hälfte des rechten FlQdrels des St. Georssaltars In Kaikar, um 1600. 

Ann. h. V. N. LXXVIII, S. 87. — L. Ennen, Die Städte Köln und Mül- 
heim: Picks Monatsschr. V, 4x8. — Diemar, Hessen und die Reichsstadt Köln: 
Mitteil. d. Oberhess. Geschichtsvereins, neue Folge, Bd. VIII. — Ders., Köln und die 
Schlacht bei Lützen: Korresp.-Bl. d. Westd. Zs. XII, 39. — H. Keussen, Unterstützung 
Aachens durch Köln nach dem Stadtbrand von 16S6: Zs. d. Aachener Gesch. -Ver. 
XXII, S. 348. — Kurzer Bericht über die Sr. Maj. dem Kaiser Leopold im Jahre 1660 von 
der Bürgerschaft zu Köln geleistete Huldigung: Brewer, Vaterl. Chron. II, 1826, S. 681. 
— Gründlicher GegenBericht. Vif den Chur-Cöllnischen ohnlängst in Truck gegebenen 
also genandtenumbständlichen Bericht, die Gräff liehe Wiedische Sache betreffendt, Heidel- 
berg 1661. — Replica der Königl. Schwedischen Abgesandten zu Colin auff die von 
Jhro Kays. Majestät dem Schwedischen Residenten zu Wien, wegen der Entführung 
Printzen Wilhelms gegebenen Antwort, [o. O.] i674. — Curieuser Bericht, Mit was vor is. Jahrhdt 
Solennitäten Ihr. Rom. Käyserl. Maj. Josephus I. die beyden Gebrüdere und bissherigen 
Churfürsten von Colin und Bayern in ... . Wien d. 29. Aprilis A. i7o6 in die ... . 



29 



3o STADT KÖLN 

Einzelnes Acht und Ober -Acht öffentlich erklären lassen. Erstl. gedr. z. Wien, Jetzo i. Leipzig 
Geschichte, [um i7o6]. — Fernerer Curieuser Bericht Oder Gedoppeltes eigentliches Mandat . . , 
^"" ße-**'* Mit welchen Ihro Rom. Kays. Majest. Josephus I. Wider die bissherigen Chur- 
ziehunffen. Fürsten von Colin und Bayern die Käyserliche und des Heil. Rom. Reichs Acht 
und Ober -Acht In .... Wien d. 29. Aprilis i7o6 öffentlich publiciren lassen. Leipzig 
[um i7o6]. — [K. Heigel,] Kurfürst Josef Klemens von Köln und das Projekt einer 
Abtretung Bayerns an Oesterreich, i7i2 — i7i5: Sitzungsberichte d. philos.-philol. u. 
histor. Classe d. k. b. Akademie d. Wissenschaften z. München, Heft 3, München 
i883. — Unterthäniges Memorial und Bitte an eine Reichs -Versamblung zu Regens- 
purg von dess Hl. Rom. Reichs-Freyen Stadt Colin a. Rh., die ... . begehrte Ma- 
tricular- Moderation betreffend, [o. O. um i7i6.] — Fernere unterthänige rechtliche 
Vorstellung .... an die . . Reichsversamblung zu Regenspurg, ;an Seithen dess 
H. Rom. Reichs Freyer Stadt Collen a. Rh., in puncto moderationis matriculae imperij. 
streit zwischen t^^^^®'^] i72o. — Memorialc Und kurze Vorsttllung an eine . . Reichs -Versamlung 
Kurfüwtund in Betreff des von . . . demente Angasto Ertz - Bischoflfen zu Collen . . . anmass- 
lich genohmenen Recursus . . . [Köln i739]; weitere Schriften in diesem Kampfe 
des Kurfürsten gegen die Stadt Köln siehe: F. Ritter, Katalog der Stadtbiblio- 
thek in Köln, I, Rh. IV, von 1 538— 1 548. — J. B. Bebber, Als . . . Carolus VH. 
... zu Franckfurth, im Jahr Christi i742 am 24. Jenner erwöhlet, 12. Hornung ge- 
krönet worden, hat ein . . . Rath der . . Stadt Colin a. Rh. seine Ehrenbezeugung 
. . . durch gegenwärtige Freuden -Vorstellungen . . . offenkündig machen sollen. 
[Collen 1742]. — Carolo VI. Romanorum imperatori ... die XX. Octobris . . . 
a. MDCCXL . . . extincto . . . praesens castrum doloris senatus populusque Agrippinensis 
erexit . . . Coloniae 1 74o. — Als . . . Frantz Stephan . . . der . . . Maria Theresia . . . 
Gemahl und Mit-Regent . . . dem H. Rom. Reich Teuischer Nation zum König 
und Kayser . . . gegeben und gecrönet worden: Erkühnte sich eine treu-gehors. 
Kauffmannschaft der Freyen Reichs-Stadt Colin, ihre . . . aufrichtige Freude durch 
folgende äusserliche Bezeugungen an den Tag zu legen, [o. O. i745.] — Memoire 
(sur les avances faites aux troupes franc^aises par la ville de Cologne dans la guerre 
de i756). [0. O. i789.] — Abriss des herriich erleuchteten Ehren -Gerüstes, welches . . . 
Joseph II. bey Gelegenheit der . . . Königs-Wahl und der darauf am 3. April er- 
folgten Krönung ein . . . Magistrat der freyen Reichs-Statt Colin mit tiefester Ehr- 
furcht hat aufführen . . . und am 6. Mai i764 vorstellen lassen. Colin i764. — 
F. F. Wallraf, Beschreibung der Todtenfeier und des Trauergerüstes für . . . Leo- 
pold II. in der Rathauskapelle zu Köln, [Köln i792]. 
Franzö- Etwas zur Beherzigung an die Bewohner des Köllnischen Landes, [o. O.] 

Bische Zeit. ^^^^ _ Nüthwendigkeit der Abtretung des linken Rheinufers, theils für Frankreich, 
theils für Deutschland, [o. O.] i798. — [K. J. v. Bachem,] Plan einer billigen 
Entschädigung der auf der linken Rheinseite veHierenden Fürsten und Grafen, 
Basel i798. — Du Thalweg du Rhin, considertf comme limite entre la France et 
l'Allemagne, Mainz 1801. — P. F. Paravey, De la libre navigation du Rhin, ou 
reclamation des villes de la rive gauche contre le droit d'etape de Cologne et 
Mayence, Coblenz 1801. 
PreusBische Das Fest der Abgeordneten von Rheinland -Westphalen geh. zu Köln am 18. 

Abgeordneten- "' ^^' J"*^ '^^^' Leipzig i863. — Das Abgeordneten fest zu Köln am 22. u. 23. Juli i865, 
'est. Leipzig i865. — [W. Elven], [Beschwerdeschrift des in Köln wohnenden Kaufmannes 
Johann Classen- Kappelmann an den Gerichtshof zur Entscheidung der Competenz- 
Conflikte in Beriin], Düsseldorf i865. — [A. Bessel,] Aeusserung über den Compe- 

3o 



STADT KÖLN 3 1 

tenz-Conflikt, welchen die Königl. Regiening zu Köln bez. der . . . Adcitationsklage Einzelnes 
„Classen-Kappelmann contra Regierung zu Köln" puncto: Erstattung der Miethe des Geschichte. 
Gürzenichsaales erhoben hat. [Düsseldorf i865]. — Stenographischer Bericht der Ver- A.u8wäptifire 
handlungen des Abgeordnetenhauses über die Petition des Kaufmanns Classen-Kappel- Ziehungen, 
mann, das Kölnische Abgeordnetenfest betreffend, Berlin 1866. — J. Schwarz, Rede, 
geh. in der Synagoge zu Cöln, zum 5o jährigen Jubiläum der Rheinprovinz, a. i5. Mai 
i865, Cöln i865. — Ein Wort an das preussische Volk zur Jubelfeier der Wieder- 
geburt Deutschlands. Gegen die Kölner Loyalitäts-Deputation, Frankfurt i865. 

3. Zur Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte. Verfasaung 

und 
O. Oppermann, Kritische Studien zur älteren Kölner Geschichte, I: Westd. Verwaltung. 
Zs. IXX, S. 27i; II, ebd. XX, S. 120; III, i, ebd. XXL S. 4; III, 2, ebd. XXI, S. 59. Mittelalter. 
— J. Brück, Die Grundzüge des in der Stadt Köln bis zur Einführung des fran- 
zösischen Rechts geltenden ehelichen Güterrechts, Bonn i9oo. — S. Rietschel, Das 
Kölner Burggrafenrecht von angeblich 1 169: Westd. Zs. XXII, S. 32 7. — H. Keüssen, 
Untersuchungen zur älteren Topographie und Verfassungsgeschichte von Köln: Westd. 
Zs. XX (i9oi), S. 14. — F. Lau, Die erzbischöflichen Beamten in der Stadt Köln 
während des 12. Jahrhunderts. I. Lübeck i89i. Vgl. dazu: Korresp.-Bl. d. Westd. 
Zs. XIII, Sp. 236; II: ebd. XIV, Sp. 121. — E. Liesegang, Zur Verfassungsgeschichte 
der Stadt Köln, vornehmlich im 1 2. u. 1 3. Jh. : Zs. d. Savignystiftung für Rechtsgesch. 
XI, S. I. — Den., Die Sondergemeinden Kölns, Bonn i885. — R. Knipping, Die 
Papierurkunden des i5. Jh. und die städtischen Urkundenkopiare I (1210— i45o): Mit- 
teil, aus dem Stadtarch. v. Köln XXVII, 222. — Verzeichnis der Bürgermeister der 
freien Stadt Köln von 12 16 bis 1 797 : F. E. v. Mering, Gesch. der Burgen, Rittergüter 
etc., Bd. VII (i844), S. 20. — J. Greving, Steueriisten des Kirchspiels St. Kolumba 
in Köln vom i3.— 16. Jahrhundert: Mitteil, aus dem Stadtarch. v. Köln, Heft 3o. — 
Ders., Wohnungs- und Besitz Verhältnisse der einzelnen Bevölkerungsklassen im Kölner 
Kirchspiel S. Kolumba vom i3.-i6. Jh.: Ann. h. V. N. LXXVIII, S. i. —Jos. 
GoBBERS, Die Erbleihe und ihr Verhältnis zum Rentenkauf im ma. Köln des 12. bis 
i4.Jh. : Zs. d. Savigny-Stiftung für Rechtgeschichte, IV, Germanist. Abteil. — Urbare 
von Köln: K. Lamprecht, Verzeichnis niederrheinischer Urbarialien, in der Schrift 
zur feierlichen Einführung des neuen Rektors der Universität Marburg am 1 9. Oktober 
i89o, S. i4. — R. Knipping, Die mittelalterlichen Rechnungen der Stadt Köln: Mitteil, 
aus dem Stadtarch. v. Köln XXIII, S. i87. — Ders., Das Schuldenwesen der Stadt 
Köln : Westd. Zs. XIII, 34o. — E. M. Lambert, Die Entwickelung der deutschen 
Städte 7 Verfassungen im Mittelalter. Bd. 2, Verfassung der Stadt Köln. Halle i865. — 
C Hegel, Verfassungsgeschichte von Cöln im Mittelalter. Leipzig i877. Besprochen: 
Sybels Hist. Zs. XL, S. 3i7. — Ders., Nachtrag zur Geschichte der Stadt Verfassung von 
Cöln im Mittelalter: Hansische Geschichtsblätter, VIL Leipzig i879, S. ii5. — E. 
CHARVfiRiAT, Etüde sur Fhistoire de la Constitution de Cologne au moyen äge, Lyon 
1881. — R. Hoeniger, Der Ursprung der Kölner Stadt Verfassung: Westd. Zs. f. Gesch. 
u. Kunst, II, S. 227 — Otto Kallsen, Die deutschen Städte im Mittelalter, Halle 
i89i, I, S. 44, 572. — B. Heil, Die deutschen Städte und Bürger im Mittelalter: 
Aus Natur und Geisteswelt, Leipzig i9o3, Bd. 43. Besprochen von S. Rietschel: 
D. Litt.-Zeit. XXIV, i9o6. — A. M. Ehrentraut, Untersuchungen über die Frage der 
Frei- und Reichsstädte: Leipziger Studien a. d. Gebiet d. Gesch., IX, 2. Besprochen von 
Werminghoff: Z. S. R. G. XXIV, 395; Knöpfler: Beil. z. M. A. Z. 3. Febr. i9o3; 
Rietschel: Hist. Vierteljahrsschr. VII, 86. — Ch. Meyer, Der Haushalt einer 

3i 



32 STADT KÖLN 

Einzelnen deutschen Stadt im Mittelalter, I, 562. — F. Walter, Das alte Erzstift und die 
Oeschlchte. Reichsstadt Cöln, ihre geistliche und weltliche Verfassung und ihr Recht. ... Buch i. 
VerfasBung Bonn 1866. Mehr nicht erschienen. — W. Reisner, Die Einwohnerzahl deutscher 

und 

Verwaltung. Städte in 5 Jahrhunderten, mit besonderer Berücksichtigung Lübecks: Samml. national- 
ökonomischer u. stati.st. Abhandlungen des staatswissensch. Seminars zu Halle, Bd. 36. 
Besprochen von G. v. Below, Vierteljahrsschr. (t Soc. u. W. G. II, 476. — W. Stein, 
Deutsche Stadtschreiber im Mittelalter: Mevissen -Festschrift, i895. S. 2 7. — L. Ennen, 
Das alte Pfarrsystem in Köln: Ann. h. V. N. XXIII, S. 23. — H. Kelleter, 
Zur Geschichte des Kölner Stadtpfarrsystems im Mittelalter: Mevissen-Festschrift, i895, 
S. 222. — Weistümer der Erbvogtei : Lacomblet's Archiv N. F. I, 39i. — H. Schaefer, 
Pfarrkirche und Stift: Kirchenrechtl. Abhandl, 3. Heft i9o3. — R. Hoeniger, 
Der älteste Aktenbestand der städtischen Verwaltung Kölns: Mitteil, aus dem Stadtarch. 
V. Köln, Heft i, Köln 1882, S. 35. — Fr. Lau, Das Schöffenkollegium des Hochgerichts 
zu Köln bis zum Jahre i396: Mevissen-Festschrift i895, S. io7 und Westd. Zs. XIV, 
S. i72. — H. Keussen, [Kölner] Briefeingänge des i4. u. i5. Jh.: Mitteil, aus dem Stadt- 
arch. v. Köln XXII, 77; XXVI, i; XXVII, i59; XXVIII, 1. - L. Schwörbel, Die 
Rechnungsbücher der Stadt Köln von i35i — 1798. [Köln] i892. — H. Keussen, 
Kölner Prozessakten i364— i52o: Mitteil, aus dem Siadtarch. v. Köln XXIV, S. 45. 

Schreinawesen. — Die Kölnischen Schreinsbücher: Ann. h. V. N. XXXVIII, i85. — Sammlung 
deren Schrein Gebrauch und Rechten, Baw-Ordnung, Landts- Ordnung etc. Nach 
i766. — Aus den Schreinsurkunden: Ann. h. V. N. II, i42. — Vorläufiges Verzeich- 
nis der Schreinsbücher im Stadtarchiv von Köln nach der Aufnahme vom März 
d. J. 1886. Köln 1886. — M. Stern und R. Hoeniger, Das Judenschreinsbuch der 
Laurenzpfarre zu Köln: Quellen zur Geschichte der Juden in Deutschland. Bd. i. 
Berlin 1888. — Eine kurze Geschichte des Kölner Schreinswesens in L. M. B. 
AuBERT, Grundb0gerres histori i Norge, . . . Kristiania i892. Vgl. Doublier in Zs. 
der Savigny- Stiftung, Germanist. Abt. Bd. i4, S. i. — Herm. Keussen, Verzeichnis 
der Schreinskarten und Schreinsbücher: Mitteil, aus d. Stadtarchiv v. Köln, XXXII. 
— K. Keller, Die stadtkölnischen Kopienbücher. Regesten I, i367— 1387, II, 
i373— i4oi: Mitteil, aus dem Stadtarch. v. Köln, i. Bd., Heft i, S. 61, 2. Bd., Heft 4, 
S. Si. — H. Keussen, Die stadtkölnischen Kopienbücher: Mitteil, aus dem Stadtarch. 
V. Köln XXII, S. i. — J. J. Merlo, Das Ausgabebuch der Mittwochs-Ren tkammer 
zu Köln für die Jahre i37o bis i38o: Ann. h. V. N., Bd. XXXIX, Köln i883, 
S. i4i. — R. Knipping, Ein mittelalterlicher Jahreshaushalt der Stadt Köln (i379): 
Mevissen-Festschrift, i895, S. i3i. 

T^nrfitbrirf. U^^<^^ ^^^^ Verbundtsbrieff der H. Freyen Reichs Statt Collen, durch Burger- 

meister und Raht . . . daselbst auffgericht A. i396. [o. O. um i57o.] — Nachrichtliche 
Anmerkungen über den Verbund- u. Transfixbrief, . . . von einem Freunde der Wahr- 
heit Frankfurt u. Leipzig i777. — Wahrer Abdruck der . . . aus dem . . . Original 
der . . . Verbund- und Transfixbriefen von den Jahren i396 und i5i3 gefertigten 
Abschrift, [o. O. i784.] — K. Bader, Beiträge zur Geschichte des Kölner Verbund- 
briefes von i396, Darmstadt i896. — Folgen die Statuta vnd Concordata der H. Freyen 
Reichs Statt Colin . . . auffgericht A. D. i437. [o. O. um i57o.] — Zwei Kölner Eid- 
bücher, die ersten Verfassungscodices der Reichsstadt Cöln: A. Fahne, Forschungen, 
II, 2. Heft, Cöln i867. — Aus Kölns Geschichte. Das hohe weltliche Gericht: 
Köln. Landesztg. i897, Nr. 37-4o, 42-44, 46, 47, 49, Si, 53, 54, 58, 63, 64, 7o. - 
J. J. ScoTTi, Sammlung der Gesetze und Verordnungen, welche in dem vormaligen 

ift. Jahrhdt Churfürstentum Cöln . . . ergangen sind von i463 bis 1816, 4 Bände, Düsseldorf 

32 



STADT KÖLN 33 

i83o, i83i. — Aus dem Ausgabebuch der Mittwochs-Rentkammer zu Köln iSoo bis Einzelnes 
iSii: B. J. XLI, 66. — Der grosser Burger Eyd Binnen Colin (i5i3), [Köln, o. J.] Geschichte. 

— Abdruck und gemeiner begriff der PoUicey, Ordnungen, Plebisciten und Statuten Verfassung 
der alten Löblichen Freyen Reichs-Stadt Collen, i562. — Adam J. Wrede, Die Kölner Verwaltung. 
Bauerbänke, Köln-Ehrenfeld i9o5. — K. Hohlsaum, Armejnpflege der niederländischen 
Gemeinde in Köln, 1 589— 1 595: Korresp.-Bl. d. Westd. Zs. XV, loS. — Wider des n. Jahrhdt. 
theur und hoghen beaidten Verbondts und Transfix Cölnnischer Magistrats Verlauffs, 

Examen und Revision, i6ia. [Köln 1612.] — Responsa feudalia diversorum juris 
consultorum super feudis Coloniensibus Henrici Rosenthalii, Censura Academiae 
Coloniensis de eodem . . ., Köln i635. — A.Tille, Instanzenzug des kurkölnischen 
Gerichts im i7. Jahrhundert: Zs. der Savigny-Stiftung, Germanist. Abt XXI, S. 222. — 
Beschwerden des Kölner Erzbischofs Maximilian Heinrich über Eingriffe der Stadt Köln KonHlkt 
in die erzbischöfliche Jurisdiction, [o. O. um i67o.] — Kurtze und wahrhaflfte Remon- „nd E„bi8chof. 
stration deren . . . Ungründe, mit welchen der von Bürgermeister und Raht der Statt 
Collen wieder das ChurfQrstliche Edict . . . gegenbericht angefüllet ist, Bonn i67o. — 
Abtruck dessen, was ahn seithen Ihrer Churfürstl. Durchl. von Colin, wegen der Statt 
Cöllnischer Burgban • . . den 6. Octobris i67i vorbracht und dagegen von . . . der Statt 
Colin den 20. Octobris und 11. Decembris selbigen Jahrs repliciert worden, [o. O. um 
i67i.] — Abtruck der nahmens Chur - Cöllnischer Herren ... am 1 3. Octobr. i67o 
Burgermeisteren und Raht der Statt Collen wegen des vorgenommenen newen Vestungs- 
baw . . . insinuirter protestation . . . Bonn i67i. — Jus municipale Colon., ed. 2, Köln 18. Jahrhdt 
1 762. — Vollständige Sammlung deren die Verfassung des hohen Erzstifts Colin be- 
treffender Stucken . . . Auf Befehl Maximiliani Friderici zum Druck befördert Colin 
i772, i773. — C. Sommer, Konstitution für die Stadt Köln, Köln i797. — Math. 19. Jahrhdt 
Simon, Annalen der inneren Verwaltung der Länder auf dem linken Ufer des Rheins : 
Brewer, Vaterl. Chron., 1825, S. 639; Jahrg. 1826, S. ii9. — F. Joly, Das Beleuch- 
tungswesen der Stadt Köln, Köln i896. — Ders., Die Wasserversorgung der Stadt 
Köln, Köln i896. 

4. Zur Kirchengeschichte. Klrchen- 

geschlehte. 
L. DucHESNE, Le faux Concile de Cologne (346): Revue d'hlstorie ecclesiastique, Mittelalter. 

III. p. 16. — P. Heber, Die vorkarolingischen Glaubenshelden am Rhein und deren 

Zeit 2. Aufl., Göttingen i867. — Kessel, Die Synoden zu Köln: [Freiburger] 

Kirchenlexikon VII, S. 893. — Jos. Müller, Über Rupert von Deutz und dessen vita 

S. Heriberti. Progr. d. Apostelgymnas. zu Köln 1888. Vgl. Die kathol. Bewegung in 

unseren Tagen XX, 16 bis 18. — M. Perlbach, Aus einem verlorenen Codex tradi- 

tionum der Bonner Münsterkirche . . . Neues Archiv XIII (1888), S. i45. [Enthält 

manche Coloniensia]. — B. Simson, Ober eine Handschrift . . . der vita Brunonis: 

Lacomblet, Archiv VII, S. i48. — Die Siegel des Erzbischofs Anno II.: Ebd. III S. 4i5. 

— Vita Annonis : Neues Archiv VIII, S. 2o4. — F. W. E. Roth, Eine ungedruckte 
Vita Erzbischof Annos II.: Ebd. XII, S. 2o9. — Herm. Abels, Zur Zeitbestimmung 
des Annoliedes: Germania, Wissenschaftl. Beil. i9oi, nr. 38. — R. Knipping, Die 
Regesten der Erzbischöfe von Köln im Mittelalter, II (iioo— i2o5): XXI. Publik, 
d. Gesellschaft für Rhein. Geschichtskunde, Bonn i9oi. Vgl. dazu F. Vigener: Westd. 
Zs. XXI, S. 21 7. — Eine Kölner Urkunde v. J. 11 59: v. Ledebür, Neues allgem. 
Archiv III (i836}, S. 93. — Ein Lobgedicht auf Alb. Magnus: Organ f. christl. 
Kunst XXII, 21 4. — P. VON Lofi, De vita et scriptis Beati Alberti Magni, II: Anal. 
Bolland. XX, S. 273. — H. Cardauns, Zwei Konsecrationsurkunden Alberts d. Gr.: 
Picks Monatschrift II, S. 618. 

3 

33 



34 STADT KÖLN 

Einzelnes R, Knipping, Ungedruckte Urkunden der Erzbischöfe von Köln aus dem 12. u. 

Geschichte. i3. Jh. : Ann. h. V. N. LXV, S. 202; LXXV, S. 112. — Jak. Heimen, Beiträge zur Diplo- 
eJchUhte ™^^^^ Erzbischof Engelberts des Heiligen von Köln (12 16— 12 25), Paderborn i9o3. Vgl. 

Mittelalter. Korresp.-Bl. d.Westd. Zs. XXH, Sp. 181. Siehe auch: Rüssel, Urkundenbuch der Abtei 
Eberbach, Wiesbaden 1 865,. Nr. 569. Ann. h. V. N. IX— X, S. 243. — H. Cardauns, 
Regesten des Kölner Erzbischofs Konrad v. Hochstaden (1210) I238— 1261: Ann. h. 
V. N. XXXV, S. I. Vgl. Brewer, Vaterl. Chron. H, 235; v. Ledebur, Allg. Arch. XH, 
S. 84. — W. Crecelius, Graf Adolf IV. von Berg und Erzbischof Konrad von 
Köln (o. O. u. J.). — W. Crecelius, Graf Adolf V. von Berg und Erzbischof Engel- 
bert II. von Köln, Elberfeld (o. J.). — A. Miebach, Die Indictio secundum stilum 
Coloniensem: Korresp.-BI. d. Westd. Zs. XXI, Sp. 5i. — A. Tille, Urkunde 
Erzbischofs Engelbert von Köln, i3. März 1272: Korresp.-Bl. d. Westd. Zs. XXVII, 
Sp. 16. — H. Schrohe, Die politischen Bestrebungen Erzbischofs Siegfried von Köln: 
Ann. h. V. N. LXVII, S. i, LXVIII, S. 54. — F. Kummer, Die Bischofswahlen in 
Deutschland zur Zeit des grossen Schismas i378— i4i8, vornehmlich in den Erzdiözesen 
Köln, Trier und Mainz, Jena i892. — Aus der Hofhaltung des Kurfürsten Friedrichs III. 
von Köln: Berg. Geschichtszs. IX, S. 100. — L. Korth, Der h. Rock zu Köln: Ann. 
h. V. N. XLVI (i887), S. 48. —Jos. Greving, Protokoll über die Revision der Kon- 
vente der Beginen und Begarden zu Köln im J. i452: Ann. h. V. N. LXXIII, S. 25. — 
Br. Albers, Zwei Bullen Pius* IL für die Kölner Klöster: Ann. h. V. N. LXIII, S. i97. 
— L. Schmitz, Die Kosten der päpstlichen Bestätigung Ruprechts von der Pfalz zum 
Erzbischof von Köln, i464: Rhein. Geschichts-BI. II, S. ii3. — Einritt des Erz- 
bischofs Hermann IV. in Köln, i488: Lacomblet, Archiv II, S. 180. — W., Aufschwörung 
des Herzogs Franz von Braunschweig-Giffhorn (i5o8 — 1544) für das Kölner Dom- 
kapitel: Korresp.-Bl. d. Westd. Zs. XIV, Sp. 47. — K. Krafft, Aufzeichnungen des 
Re forma- schweizerischen Reformators Heinrich Bullinger über sein Studium zu Emmerich und 
Köln (i 5 16 — 1 52 2) und dessen Briefwechsel mit Freunden in Köln, Erzbischof Her- 
mann von Wied etc. Elberfeld i87o. — F. W. E. Roth, Des Kurfürsten Hermann 
von Cöln Aufenthalt in Mainz i5i7 : Ann. h. V. N. LXIX, S. i65. — A. H. Rebensburg, 
Festschrift zur Einweihung der evangelischen Christuskirche in Köln am ... 2. Dez. 
i894, Köln i894. — A. Postina, Der Karmelit Eberhard Billick . . .: Eriäuter. und 
Ergänz, zu Janssens Geschichte d. deutschen Volkes, Bd. II, Heft 2/3, Freiburg 
i9oi. — K. Krafft, Die Beschlüsse des Rathes der Stadt Köln in bezug auf die 
Fliesteden beiden Märtyrer Peter Fliesteden und Adolf Ciaren bach (i527 — i529) : Berg. Zs. X, 
Clar^nbach. ^^^^ ^^74, S. i76. Vgl. ebd. XXtX, S. 2i5. — Auszüge aus den Kölner Ratsproto- 
kollen von 1 527 bis 1 529 bei K. Krafft in den Theol. Arbeiten aus dem Rhein. -wissen- 
schaftl. Predigerverein I, S. 43. — Karl Krafft, Die Geschichte der beiden Märtyrer 
der evangelischen Kirche Adolf Ciarenbach und Peter Fliesteden, hingerichtet in Köln 
am 28. Sept. i529, Elberfeld 1886. — E. Bratke und A. Carsted, Neuentdeckter Be- 
richt des Inquisitors Johann Host von Romberch über seine Verhandlungen mit den 
evangelischen Märtyrern Adolf Ciarenbach und Peter Flysteden: Theol. Arbeiten aus 
dem Rhein.-wissenschaftl. Prediger verein, N, F. II, S. i5. — K. Krafft, Zur rhein. 
Reformationsgeschichte unter dem Erzbischof Hermann von Wied: Theologische Ar- 
beiten aus der Rhein.-wissenschaftl. Predigerverein VIII, i52. — Oratio G. Insulani 
.... ad Pont. Max. Caes. Augus. Principes Magistratusque Reip. Christianae, de 
Sede Concilii apud Coloniam Agrippinam deligenda. Coloniae, i533. — J. [Hellerus], 
Contra anabaptistas unici baptismatis assertio, . . . apud Coloniam x\gripp., Coloniae 
i535. — H. J. Liessem, Johann Gropper's Leben und Wirken (i5o2 — 1559): Progr. 

34 



STADT KÖLN 



35 



d. Kaiser -Wilhelm - Gymnasiums zu Köln, i876. — W. v. Gülik, Der Scholaster Einzelnes 

zur 
Johannes Gropper und seine Thätigkeit im Kurfürstentum Köln bis zum Jahre Geschichte. 

i54o. Vgl. Korresp.-Bl. d. Westd. Zs. XXI, Sp. i5i. — ... Bericht Eins . Radts elcMchte. 
der Stadt Colin von wegen eins . Privilegiumbs, so die Werdige Clerisey' daselbst 
zuhaben vermeint. Zu Speir übergeben. A. MDXLII. [o. O. i542.] — Historia 
collegii Coloniensis soc. Jesu, ab anno i542 ad annum i654: Fr. Jos. von Bianco, 
Die alte Universität Köln, Köln i855, I, S. 855. — R. Cornely, Leben des sei. Peter 
Faber, ersten Priesters der Gesellschaft Jesu; herausgegeben von H. Scheid, Frei- 
burg i9oo. — J. Hansen, Die erste Niederlassung der Jesuiten in Köln i542 



Reforma- 

tionszeit. 

Jesuiten. 






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Fiff. 13. Teilansicht. Ausschnitt aus dem Basilikabild Santa Croce von Hans Bur^kmair in der Galerie 

zu Augsburg, um 1510. 

bis i547: Mevissen-Festschrift, i895, S. i6o. — Ders., Zur ältesten Geschichte des 
Jesuitenordens : Mitteil, aus dem Stadtarch. v. Köln XXIII, S. 283. — Ders., Der Anteil 
des Jesuitenordens an der Bekämpfung des Reformationsversuches Erzbischof Her- 
manns von Wied, i543 und i544: Korresp.-Bl. d. Westd. Zs. XVI, 25. — B. Duhr, 
Der erste Jesuit auf deutschem Boden, insbesondere seine Wirksamkeit in Köln: 
Hist. Jahrb. der Görresgesellsch. XVIII, 792. — J. Hansen, Der Jesuit Peter Faber in 
Köln i. J. i543 u. i544: Korresp.-Bl. d. Westd. Zs. XVI, 243. — O. Braunsberger, 
B. Petri Canisii . . . epistolae et acta, I, Freiburg i896; II. Freiburg i898. — Petrus 
Canisius in Köln: Köln. Volksztg. i897, Nr. 739. — Judicium cleri et universitatis 
Coloniensis de doctrina & vocatione Martini Buceri ad Bonnam . . . Coloniae i543. 



35 



36 



STADT KÖLN 



Einzelnes 

zur 
Geschichte. 

Kirchen- 
geschichte. 

Gegen- 
reformatioa 



Erzstift. 



Herrn, 
v.d. Busche. 



— Judicium deputatorum universitatis & secundarii cleri Colonien. de doctrina & 
vocatione Martini Buceri ad Bonnam . . . [Coloniae] i543. 

Ranke, Katastrophe der reformatorischen Bewegungen in Köln im Urkundenband 
zur Deutschen Geschichte VI, S. 4oi. — Von Gottes genaden unser Hermans Ertz- 
' bischoffs zu Cöln . . . einfaltigs bedencken . - . [Marpurg] 1 544. — Wie der hochwirdigst 
Ertzbischoff unnd Churfürst zu Collen . . . ersucht worden ist, die Predicanten sambt 
den vorgenommenen neuwerungen abzuschaffen, [o. O. um i544.] — Appellatio Rev. 
et Ins. Capituli Metropolitane Ecclesiae . . . Civitatis Coloniensis, in Causa Sacro sanctae 
Religionis nostre . . . [o. O. um 1 544.] — Exemplar literarum primarii ac secundarii 
Cleri et Universitatis Generalis Studii Coloniensis ad Rev. d. Archiepiscopum Coloni- 
ensem . . . [o. O. um i544.] — Land tagsausschreiben des Kölner Domkapitels . . . aus 
Anlass der religiösen Bewegung, [o. O. i544.] — Rechtfertigungsschreiben des Dom- 
kapitels, Clerus und der Universität von Köln auf 2 . . . Schriften des Erzbischofs, 
[o. O. um i544.] — Propositio per . . Capitulum, universumque Clerum, necnon 
almam Universitatem . . . Civitatis Agrippinae Coloniae . . . exhibita . Clero totius 
DioecesiS Coloniensis, octavo Novembris i544 . . . Coloniae i544. — Protestatio et 
Apostolorum responsio Rev. d. Archiepiscopi Coloniensis ad Appellation em Cleri & 
Universitatis. [o. O. um i544.] — Vortrag eins Erwirdigen Dhoem Capittels, den 
Weltlichen Stenden . . . des Ertzstiffls Collen, verlesen am 18. tag des Monats No- 
vembris i544. [Köln] i544. — Römischer Keiserlicher Maiestät . . . Bevelhschriften, 
an beide Geistlichn und Weltliche Stende und eyngesessen der Stadt und des Ertz- 
stiffts Collen, [Köln] i544. — Clausulae aliquot extractae ex iuramento speciali Ar- 
chiepiscopi nostri Coloniensis . . . [o. O. um i544.] — Erblandtvereynung des Ertz- 
stiffls Collen . . . [o. O. um i544.] — Erblandtvereynung eyns Erwirdigen Dhomcapittels 
und gemeyner Landtschafll des Ertzstiffls Cöln . . . [o. O. um i544.] — Mittel der dreier 
weltlicher Stende, unnd Gegenmittel eyns Erwirdigen Dhoimcapittels . . . [o. O. um 
1 544.] — Christliche und Catholische gegen berichtung eyns Erwirdigen Dhomcapittels 
zu Collen . . . Coloniae i544. — Publica attestatio magnifici d. Rectoris almaeque 
Universitatis generalis studii, nee non venerabilis Cleri secundarii civitatis Coloniensis 
. . . [o. O. um i545.] — Scriptum Rev. D. Hermanni de Weda Archiepiscopi Co- 
loniensis in synodo publicatum a. MDXLV. die XXIII. Februarii ... [o. O. um 
i545.] — Zwei ins Lateinische übersetzte Schreiben des Erzbischofs Hermann von 
Wied an den Kaiser und an die zu Worms versammelten Reichsstände gegen den 
Clerus und die Universität von Köln . . . [o. O. um i545.] — Transsumpt Römischer 
Kay. May. unsers aller gnedigsten herm Schutz unnd Schirmbsbrieff* . . . dem hohen 
Thumbstiffl, sambt algemeiner Cleriseien des gantzen Ertzstiffls, und der löblichen Uni- 
versiteten der Stadt Collen . . . mytgetheilt . . . [o. O. um i545.] — Unsers gnedigsten 
herm des Ertzbischoffs zu Colin, sambt des Dhoimdechants unnd seiner Adherenten 
schrifften ... [o. O. um i545.] — Appellatio per . . Archiepiscopum Colonien. 
[o. O. um i545.] — F. E. Billick, ludicii universitatis et cleri Coloniensis adversus 
calumnias Philippi Melanthonis, Martini Buceri, Oldendorpii . . . defensio. Coloniae 
i545. Neuer Abdruck Paris i545. — Delectorum per Capitulum Metropolitan um, 
Universitatem et Clerum Urbis Metropolitan ae Coloniensis Censura . . . [o. O.] 1 546. 

— W. Thümmel, Warum misslang der Reformationsversuch des Erzbischofs Hermann 
von Wied: Freundschaftl. Streitschriften, 56, Barmen i894. 

Herm. Jos. Liessem, De Hermanni Buschii vita et scriptis. Bonnae 1866. 

— Ders. H. v. d. Busche, sein Leben und seine Schriften: Progr. d. Kaiser- 
Wilhelm - Gymnasiums zu Köln i884— 1889, i9o5. — Ebd. i884, S. 35: Gedicht 



36 



STADT KÖLN 37 

auf Köln von Hermann v. d. Busche. Übersetzt von F. Sotzmann in; Über Einzelne« 

XU r 
des Antonius von Worms Abbildung der Stadt Köln aus dem Jahre i53i, Köln Geschichte. 

i8i9, S. 7o. — rC. Rahlenbeck,] Les bannis du duc d'Albe k Cologne. [o. O. '^'''?^®"; 
' L j *='^gescnicnte. 

nach 1861.] Besprochen: Berg. Geschichtszs. I, 393. — K. Krafft und W. Krafft, oegen- 

Briefe und Documente aus der Zeit der Reformation im i6. Jh. nebst Mit-''®'®''"***®*'' 

teilungen über Kölnische Gelehrte und Studien im i3. u. i6. Jh. ... Elberfeld 

[i876.] — E. Simons, Eine altkölnische Seelsorgegemeinde als Vorbild für die 

Gegenwart; Antrittsvorlesung, geh. am 28. October i893: Halte, was du hast, Zs. f. 

Pastoraltheologie, Berlin i894. — Über die lutherische Gemeinde in Köln: Ed. 

Simons, Niederrheinisches Synodal- und Gemeindeleben „unter dem Kreuz", Freiburg 

i897. — K. Unkel, Eine Episode aus der Geschichte der Kölner Nuntiatur: Hist. Nuntiatur. 

Jahrb. d. Görresgesellsch. XIV, io3. — W. Schwarz, Römische Beiträge zu Joh. 

Groppers Leben und Wirken: Hist. Jahrb. III, 392, 594. — Melanchthons Beziehungen 

zu Köln: Köln. Ztg. i897, Nr. i44. — F. Hipler, Die deutschen Predigten und 

Katechesen der ermländischen Bischöfe, Abteil. 3, Festschrift der Görresgesellsch., 

Köln i885: Köln und Ermland in ihren gegenseitigen Beziehungen ... in der 2. Hälfte 

des 16. Jh. — J. Hansen, Nuntiaturberichte II, Berlin i894. — W. E. Schwarz, 

Die Nuntiatur-Korrespondenz Kaspar Groppers . . . (i573— 1576), Paderborn i898. 

— Hansen, Zur Gegenreformation im Erzstift Köln: Korresp.-Bl. d. Westd. Zs. XIII, i72. 

— M. Braun, Ablienung und gründtliche Widerlegung der . Supplikation, so ett- 
liche der Augspurgischen Confession vermeinte verwantten umb einraumung einer 
öflfentlicher Platz zu jhres Glaubens exercitium, einem . . . Rhatt der Statt Colin 
übergeben haben. Colin i582. — J. Schopperus, Verantwortung der Christlichen 
unnd wolgegründten demühtigen Supplication . . ., Antwort auf Braun's Ablienung, 
Heidelberg i583. — G. Myliüs, Christlicher Sendtbrieff an einen Ersamen . . . 

Raht der . . . freien Reichssstadt Colin, Heydelberg i583. — Sammlung von Schrift- Tnichsess'sche 
stücken, welche die Truchsess'sche Angelegenheit betreffen, in 35 Abteilungen: Köln, 
Stadtbibliothek Rh. IV, 255. — Aussschreiben Unser Johan Casimirs Pfaltzgraffen bey 
Rhein, darinnen die Ursachen aussgeführet werden, warumb wir uns ... zu rettung 
dess . . . betrangten Herrn Gebharten, Erwehlten unnd Bestettigten Ertzbischoffs zu 
Colin, nottranglich . . . begeben, Newstadt a. d. Hardt, i583. — Ausschreiben und 
gründlicher wahrhafter Bericht Unser Gebhardts, von Gottes Gnaden erwehlten und 
bestetigten Ertzbischoffs zu Colin, warumb wir uns . . . [o. O.] i583 — Aussschreiben 
und Bericht unser Gebhardts Erzbischoffs zu Colin . . ., Arnsberg i583. — Christ- 
liche Erklärung, so Gebhardt, Erzbischoffen zu Colin, . . . verkünden lassen . . ., 
Bonn i583. — C. G. Joecher, Supplementum historiae Gebhardi Truchsessii archi- 
episcopi et septemviri Colon iensis . . . [Lipsiae] i75i. — G. v. Kleinsorgen, Tage- 
buch von Gebhard Truchses, Kölnischem Erzbischofe. Münster i78o. — A. Wolters, 
Ein Blatt aus der Geschichte des Truchsess'schen Krieges, Bonn, i872. — W. Goetz, 
Kurfürst Gebhard II.; die Gegenreformation am Niederrhein: Realencyclop. f. Pro- 
test. Theol. VI, S. 397. — H. Kaiser, Zwei zeitgenössische Berichte über die Ver- 
mählung des Gebhard Truchsess: Korresp.-Bl. d. Westd. Zs. XVIH, Sp. i34. — 
. . . klaglied von dem Capittel unnd Pfaffen zu Colin, dass sie beklagen, wie sie den 
jetzigen Krieg haben angefangen, Eysleben i583. — R. Goecke, Vier Spottgedichte 
auf den Erzb. Gebhard Truchsess: Berg. Geschichtszs. XII, S. 75. — Al. Meister, 
Pasquille gegen Gebhard Truchsess: Ann. h. V. N. LXXIV, S. i53. 

St. Ehses u. Al. Meister, Nuntiaturberichte aus Deutschland i585 — i59o, i. Ab- Nuntiaturatreit. 
theilung. Die Kölner Nuntiatur, Paderborn i895. — L. Ennen, Die reformirte Gemeinde 

37 



38 STADT KÖLN 

Einzelnes in der Stadt Köln am Ende des 1 6. Jahrhunderts : Pick's Monatsschrift I (i875), 397. 

Geschichte. — C. Ulenberg, Summaria descriptio privati cuiusdam colloquii, quod . . . habitum 

^^'^M^ht ®^^ Coloniae inter Casparum Ulenbergium, sacerdotem Catholicum, & Joannera 

Oegren- Badium Rodingensem, ministrum Calvinianum . . . Coloniae i59o. — F. Stieve, Reli- 

''®'°'''"***°°gionsbeschwerden der Protestanten zu Köln, 1594: Berg. Geschichtszs. XIV, S. 73.— 

K. Unkel, Der erste Kölner Nuntiaturstreit und sein Einfluss auf die kirchlichen 

Reformbestrebungen im Erzbisthum Köln um die Wende des 1 6. Jahrhunderts: Hist. 

Jahrh. d. Görresges. XVI, S. 784. — Ders., Die Kölner Congregatio ecclesiastica für die 

Reform der Erzdiözese: St. Ehses, Festschr. zum elf hundertjährigen Jubiläum des 

n.Jahrhdt. deutschen Campo Santo in Rom, Freiburg i896. — J. F. Matenesius, Peripateticus 

christianus sive Theophoria . . . civitatis Coloniensis ab haereticorum calumniis vin- 

dicata. Coloniae, i6i9. — M. Sandaeüs, Elogium constantiae Coloniensis. i635. 

— J. Heim, Schrifft- Regel des katholischen Kaisers Theodosii, zu erklärung des Cöl- 
nischen Schrifft Büchleins, Colin, i65i. -- Auff Ihrer Churfürstl. Durchl. von Colin 
Maximilian Henrichen . . . den 22. Decembr. nechstverflossnen 1 653. Jahrs signiert- 
unnd . . . aussgegebenen Manifesti. . . . Gegen Bericht Bürgermeistern und Rahts 
der . . . Statt Colin, [o. O. um i654.] — Manifest, Auss was vor erheb- und an- 
tringlichen Ursachen d. Churfürstl. Durchl. zu Collen Hertzog Maximilian Henrich in 
Bayern, zu Handhabung Ihrer und Ihres Erz-Stiffts in dero Statt Collen . . . eine 
Prohibition anzulegen genölhiget worden, [o. O. um i653.] — Apologia des Ertz 
Stiffts Collen . . . [Bonn] i659. — Überführung von Kölner Reliquien nach Mar- 
chiennes: Neues Archiv XV, 44. — E. A. Stückelberg, Gesch. d. Reliquien i. d. 
Schweiz, Zürich i9o2 [enthält viele Nachrichten über Kölner Reliquien]. 

Kurfürsten- Copia ahn ihro Hochw. Herren Praelaten in Petra de Sto. Petro erstatteten 

wahliesa Berichtschreibens Lucii Veri Statt Colnisch Babel betreffend!, &c. [o. O.] i684. 

— Das verwirrte Colin, oder die geschwächte Cöllnische Chur -Würde, [o. O.] 
1688. — Homo proponit, Deus disponit. Oder die mit einer langen Nasen 
abgewiesenen Menschen- Anschläge, vorgestellet in einem Discurs über die so gar 
wider Menschliches Verhofien abgeloffene Cöllnische Churfürsten - Wahl. [0. O.] 
1688. — Vindiciae Apostolicae, quibus justitia confirmationis a . . . Papa Innocen- 
tio XI. in favorem . . Archiep. & Elect. Coloniensis Principis Josephi Clemen- 
tis . . . concessae . . . proponitur. [o. O.] 1688. — Des Herrn Cardinais, Land- 
grafen V. Fürstenberg, summarische Antwort auff die Proposition, welche der Herr 
Graf V. Kaunitz, Ihrer Rom. Kaiserl. Majestät Abgesandter, an das Thom-Capitul 
zu Colin gethan hat, den i4. Julii 1688. [o. O.] 1688. — Relation, von dem, was 
in der Chur - Cöllnischen Wahl -Sache seithero auff gegenwärtigen Reichs - Convent 
in Regenspurg vorgangen, [o. O. um 1688.] — Exacta facti species, cum solida 
remonstratione non existentis praetensae electionis Josephi Clementis, . . . [o. O. um 
1688]. — Critica curiosa Irenaei Albermontii historici & jurisconsulti ad praeten- 
sam facti speciem & remonstralionem non existentis electionis Josephi Clementis &c. 
. . . Cosmopoli 1688. — Die Kölner Wahl und Frankreichs Friedensbruch, 1688: 
Hist. Taschenbuch, Jahrg. VI, nr. 9. — H. Kelleter, Zur Gesch. d. Kölner Kur- 
fürsten Joseph Clemens: Korresp.-Bl. d. Westd. Zs. XIII, i73. — Z. de Bona Casa, 
Consultatio super controverso archiepiscopatu & electoratu Coloniensi, . . . Coloniae 
i69o. — Sammlung von Schriftstücken, welche den Streit des Kölner Domkapitels 
mit dem Kurfürsten Joseph Clemens und seinem . Minister Johann Friedrich 
Karg von Bebenburg, i696— i7o2, betreffen. [i696— i7o2j: Köln, Stadt- Bibliothek, 
Rh. IV, 282. — Diarium Oder Protocollum Über den . Verlauft In Puncto des 

38 



STADT KÖLN 39 

von einigen Thumb-Capitularen zu Collen anmasslich aussgeschriebenen, und in dem Einzelnes 

Dominicaner Closter angestelten Land-Convents der Gemeiner Ständen des Rhei- Geschichte. 

nischen Ertz-Stiffts. . . . i696. — Ahn die Rom. Kayserl. Mavestät vom Capitull Kirchen- 

• ^ s^eschichte. 

des Ertz- und hohen Thumb-Stiffts Collen abgebene Remonstration . . . auff das n. J a h r h d t. 

. . . diarium oder protocollum. Collen [um i696] — Vera deductio facti in ever- 
sionem jurium & antiquissimi Status ecclesiae totiusque archidioecesis Coloniensis 
noviter intentati. [o. O. um i696]. — J. B. D. Jüst, Jungenbiesen, Eine Kommende 
d. Deutschen Ordens: Deutsches Adelsblatt i89o, S. 247. 

Der Streit zwischen Preussen und der Stadt Köln über die Zulassung calvinischen w. Jahrhdt. 
Gottesdienstes daselbst : Der Katholik, i889, 2. Heft, S. 39. — A. Meister, Der preussische 
Residentenstreit in Köln, ein Versuch zur Einführung des reformierten Gottesdienstes : 
Ann. h. V. N. LXX, S. i . — B. Desirant, Prosecutio actionis epistolaris, in qua principaliter 
impenditur Judicium cum censura Sacrae Facultatis Theologicae Coloniensis, . . . 
praemittitur brevis historia de vita, Doctrina, & moribus Paschasii Quesnel, Janse- 
nistarum Antesignani. . . . Coloniae, i7i3. — Verzeichnus deren von wegen Sr. Königl. 
Majestät in Preussen an die Ertz-Stifftisch- und Chur- Fürstl. CöUnische Landen. . . . 
wiederrechtlichen Anforderungen und deren gründliche Widerlägung [o. O. um i7i3]. 
— Der Evangelischen Kauffmannschafft zu Colin von dasigem Bürgermeister und 
Rath erleidender sehr harter Religions Bedruck . . . [o. O. um i7i6.] — Unterthänige 
. . . Gründliche Widerlegung der an die . . Reichs- Versammelung zu Regensburg 
von Seithen der Evangelisch- Reformirten Religion und Augspurgischer Confession 
Verwandten KauffmanschafTt zu Collen a. Rh. contra dasige Bürgermeistere u. Rath 
A. i7i6 in Truck ausgelassenen . . . gravaminum. [o. O.] i7i8. — Gründlicher 
Gegen-Bericht an Seithen Bürgermeister und Rath der Freyer Reichs-Statt Collen. . . . 
[o. O. um i72o.] — Gründliche Widerlegung von Kap. 2 der Securis ad radicem 
posita von J. C. Eccard, i724 [Die Vorlage beruhte beim Kölner Syndicat]: Köln, 
Stadt-Archiv, Alfter III, 279—338. — Epistola pastoralis Josephi Clementis, archi- 
episcopi et principis electoris Coloniensis, ... ad clerum populumque suum Coloniensem 
. . . Coloniae, i7i9. — N. de Tombeur, Provincia Belgica ord. ff. Eremitarum 
s. p. n. Augustini olim dicta Coloniensis, . . . Lovanii, [i727.]: Fol. 48, De universi- 
tate Coloniensi; Fol. 21 3, De monasterio Coloniensi. — Das Erzstift Köln [Auszug 
aus M. Henriquez von Stkevesdorf, Archidioecis Colon, descriptio, i73o]: 
Brewer, Vaterl. Chron., 1825, S. 3i6. — G. v. P., Wappen des Kurfürsten Clemens 
August von Köln: Hessenland IX., S. 80. — Catalogus personarum et offidorum 
Provinciae Societatis Jesu ad Rhenum inferiorem . . . Köln, i74i — 1773. — Aus- 
züge aus dem Manuscripte des Domherrn von Hillesheim [Kölnische Kirchen- 
und Staatsgeschichte] : Brewer, Vaterl. Chron., 1825, S. 257. — Dissertationes histo- 
rico-critico-ecclesiasticae . . . Coloniae [i757]. — P. Lucianus, Oratio funebris 
perorata sub exequiis pro demente Augusto . . . Electore Coloniensi in aula Bonnensi 
servatis. Das ist: Trauer- und Lobrede zu . . . Gedächtniss . . . dementen Augusten 
. . . vorgetr, den i3. Merz i76i. Bonn [i76i]. — Klar und ungezweifelter Beweis, 
dass die Verlassenschaft weyland Sr. im Jahre i76i verstorbener Churfürstl. Durch- 
laucht zu Colin Clementis Augusti dermaliger Sr. Churfürstl. Gnaden Maximilian 
Friderich zu Colin und dero Erzstiftischer Hof-Cammer als testamentarischen 
Erben unstrittig gebühre, ... [o. O. um i766]. — P. Paulinus, Trauerrede 
auf den tödtlichen Hintritt . . . Maximilian Friderichs, Erzbischofen zu Köln . . . 
bei der in der . Hof kapeile zu Bonn den i7- 18- und i9ten May gehaltenen feier- 
lichen Leichenbegängniss, Bonn [i784]. — J.W. Marx, Necrologium . . ., quum 

39 



4o 



STADT KÖLN 



Einzelnes 

zur 
Geschichte. 

Kirchen- 
geschichte. 
18. Jahrhdt. 



Nuntiatarstreit. 



. . . Maximiliano Friderico, archiepiscopo Coloniensi . . . comiti de Koenigsegg- 
Rottenfels, ... in ecclesia metropolitana electorali Coloniensi . . . justa exequiarum 
persolverentur, die 26. Maji i784. Coloniae, i784. — Consecrations Feierlichkeit 
des Churfürsten u. Erzbischofs Max Franz von Cöln. [Bonn, i785.] ~ Hoynck, 
Die Wahl des letzten Kurfürsten und Erzbischofs von Köln: Zs. f. vaterl. Gesch. und 
Altertumskde. Westfalens Bd. 58, II, S. 210. — [P. A. Winkopp,] Ueber das unjuslifizir- 
liche und aufrührerische Schreiben, welches . . . Pacca, . . Nunzius zu Kölln, an alle 
Pfarrer und Seelsorger der hohen Erzdiözesen Mainz, Trier und Kölln ... zu er- 
lassen sich unterfangen hat. Frankfurt u. Leipzig, i787. — Promemoria [des Kölner 




Fi|jr. 14. Teilansicht. Ausschnitt aus dem Prospekt des Anton Woensam von Worms, 1531. 

Erzbischofs Maximilian Franz an die Kaiserl. Majestät gegen die päpstlichen Nun- 
tiaturen zu Köln u. München.] [o. O. um i787.] — Vdritable ^tat du different ^leve 
entre le nonce apostolique resident a Cologne et les trois electeurs eccl^siastiques, 
. . . Dusseldorff, i787. — G- J. van den Elsken. Consistorial- Anmerkungen über 
den Cöllnischen Erzbischöflichen Unterricht vom vierten Hornung i787. Düsseldorf, 
i787. — Send-Schreiben eines rechtschaffenen Katholickcn an die . Bürger der . 
Stadt Kölln [o. O. i787.] — K. A. Auerbach, Kurze dem Begriffe des gemeinen 
Burger angemessene Abhandlung über das Sendschreiben [o. O.] i788. — Erörte- 
rung der kölnischen Nuntiaturstreitigkeit . . . [o. O.] i788. — Rdfiexions sur les 
73 articles du Pro memoria presentd a la diele de l'empire töuchant les nonciatures, 
de la part de Tarchev^que-decteur de Cologne . . . Ratisbonne, 1 788. — Servatius 
Friedlieb, Meine Gedanken in Betref der in . . Köln den Protestanten gestatteten 



4o 



STADT KÖLN 4l 

Religionsübung, [o. O.] i788. — J. J. Giurgazzi, Authentische Acktenstücke, welche Einzelnes 
sowohl zur Beleuchtung des kölnischen Toleranzstreites, als zur Rechtfertigung der Geschichte. 
Auerbachischen Abhandlung gegen Servaz Friedlieb hsgg. sind. i788. — Antwort ^**^u?*w' 
des kölnischen Stadtrathes auf die von dasigem . Pastoral-Koliegium in Betref des 18. Jahr hdt. 
protestantischen Beth-, Predigt- und Schulhauses übergebene Vorstellung. Deutz, i788. 

— An die Röm.-kaiserl. Majestät etc. allerunterth. Vorstellung und Bitte ... ad 
causam zu Köln Augsburgische Confessionis- Verwandte und Reformirte. [o. O.] i788. 

— K. F. V. EiGELSTEiN, Frage eines Stadtköllnischen Burger, und Beantwortung seines 
Bannerherrn, ob ein einzelne Rath befugt sey, . . . denen Reformirten ein Beth- 
und Schullhause zu erlauben? [o. O. um i788]. — Den Köllnischen Bürgern zur 
Messe. i788. [o. O. i788]. — Treuer Rath eines Köllnischen Bürgers an seine Mit- 
bürger und Gaflfelfreunde. [o. O. um i788.] — Reflexionen eines kölnischen Bürgers 
über das Betragen seiner Mitbürger, da er am 6. October aus seinem Taumel er- 
wachte, und sich die Augen ein bischen rieb. Duisburg, i789. — Gegen-Reflexionen 
von einem nüchtern Bürger Köllns gegen Jenen, der am 6. October aus seinem 
Taumel erwachte, . . . Klarfurth [um i789]. — Begründete Gegenbemerkungen über 
die Betrachtungen wider die 73 Artikeln des pro Memoria, das von Seiten des Herrn 
Erzbischofs und Kurfürsten von Köln der Versammlung der Reichsstände in Betref 
der Nunziatur ist überreicht worden, [o. O.] i789. — Kurze Wiederlegung der 
rdflexions sur les 73 artides . . . [o. O.] i789. — Unpartheiische Prüfung der Re- 
flexionen sur les 73 articles. [o. O.] i789. — . . . Pii papae VI. responsio ad Metro- 
politanos Moguntinum, Trevirensem, Coloniensem et Salisburgensem super Nuncia- 
turis Apostolicis. Romae, i789. — Etwas a. d. zweibrücker politisch- und holländisch 
hochdeutschen Zeitungsfabriken in Betreffe der Reichsstadtkölnischen Religionsunruhen. 
i789. — KoNR. Treffer, Warum werden die Protestanten so mächtig in Köln? 
[o. O.] 1 789. — . . . Pii Papae Sexti litterae in forma brevis ad Archiepiscopum 
Coloniensem. Romae, i79o. — Brief Sr. Päbstl. Heil. Pius VI. an den Erzbischof 
von Köln. Düsseldorf [i79o]. — B. Cardinal Pacca, Ueber die grossen Verdienste 
des Clerus, der Universität und des Magistrats zu Köln um die katholische Kirche 
im XVI. Jahrhundert. Augsburg, i84i. 

Höchstwichtige Worte für die guten Bewohner des linken Rheinufers. [Thal Neuere Zeit. 
Ehrenbreitstein] i798. — Historische Beschreibung derer Begebenheiten, Vorfällen, 1 9. Jahphdt. 
Ceremonien und Feierlichkeiten bei der Wahl S. Königl. Hoheit Anton Victor 
zum Erzbischofen zu Köln den 7ten October. Arensberg, i8oi. — F. Wilsing, 
Die Eröffnung des freyen protestantischen Cultus in Köln am 3ten d. Wiesen- 
monds i. X. J. d. Republ. (den 23ten Mai 1802). [Köln, 1802.] — Organisation Pfarr- 
des Paroisses de Cologne. Cologne [i8o3]. — Die Pfarreyen der Stadt Cöln, «^"»t^^^»*"«- 
nach der von dem Bischöfe zu Aachen festgesetzten Bestimmung ihrer Grenzen 
u. s. w. [o, O. um i8o4.] — Beschaffenheit der stadtkölnischen Pfarrkirchen samt 
den für eine jede neubestimmten Gränzen. [o. O. um i8o4.] — Die Feier des Reformations- 
dritten hundertjährigen Jubelfestes der . Kirchenreformation in der Evang. Kirche '* feier.**^ 
zu Köln a. Rh., den 3i. October u. i. Nov. i8i7. Cöln, [i8i7.] — C. G. Bruch, 
Predigt, am Tage der 3. Reformations -Jubelfeier, den 3i. Oktober 181 7 Abends, 
geh. in der Evang. Kirche zu Cöln a. Rh. Cöln [181 7]. — - J. G. Krafft, Predigt 
bei der 3. Jubel-Feyer der Reformation geh. am 3i. Oktober i8i7. Köln [i8i7j. 

— Programm zu der am 11. Juni 1825 statthabenden Weihe und Einführung 
des Hochw. Herrn Ferdinand August Spiegel Grafen z. Desenberg als Erzbischofs von 
Köln. [Köln, 1825.] — Feierlichkeiten bei der Weihung und Inthronisation unsres . . 

4i 



42 STADT KÖLN 

Einzelnes Erzbischofs von Köln Ferdinand August Spiegel, Grafen zum Desenberg, ... am 
Geschichte. II. Juni 1826 : Brewer, Vaterl. Chron., iSaS, S. 295. — A. Franz, Zur Charakteristik des 
geich?cht"e. Erzbischofs Grafen Spiegel von Köln : Hist-Polit. Bl. CXX, 732. — Die Feier der Union 
19. Jahrhdt. in der evang. Kirche zu Cöln, am Sonntag Rogate 1826. Cöln, 1826. — F. Nippold, 
Herme- Die vertrauten Briefe des Erzbischofs Spiegel von Köln. Barmen, i889. — W. Esser, 
ismus. Denkschrift auf G. Hermes, gewesenen Doctor der Theologie und Philosophie, Pro- 
fessor der Theologie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, und 
Dom Capitular der Metropolitan- Kirche zu Köln. Köln, i832. — Sonstige Streit- 
schriften über den Herrn esianismus siehe F. Ritter, Katalog der Stadtbibliothek in 
Köln, I, Rh. IV, nr. 765 - 834. — J. H. G. Reinarz, Trauerrede auf den Hochw. 
Herrn Erzbischof von Köln, Ferdinand August Grafen Spiegel z. Desenberg . . . 
Vorgetr. . . in der Pfarrkirche zu Crefeld, den 16. August i835 [o. O. um i835]. — 
J. L. S. Weitz, Trauerrede auf den Hochw. Herrn Erzbischof von Köln, Ferdinand 
August, Grafen Spiegel z. Desenberg. . . Geh. in der Metropolitankirche zu Köln, 
streit über den 8. August i835. Köln, i835. — Schriften über die sogenannte Kölnische Frage: 
gemiBc e «»»• ^^^j. ^^^^ ^^ ^^j^ westlichen Provinzen der preussischen Monarchie ausgebrochenen 
Streit der kirchlichen und bürgerlichen Gesetzgebung über die gemischten Ehen, 
1820—1853, siehe F. Ritter, Katalog der Stadtbibliothek in Köln, I, Rh. IV, nr. 
835—852. 
Kirchenstreit. C. K. J. V. BuNSEN, Darlegung des Verfahrens der Preuss. Regierung gegen den 

Erzbischof von Cöln, Berlin, den 25. November i837. [Berlin, um i837.J — Dasselbe, 
Berlin i838. — Bessel, Die Rechtsgrundsätze in der erzbischöflichen Streitsache. Frank- 
furt, 18 38. — Beurtheilung der Tatsachen, durch welche die Massnahmen der preuss. 
Regierung gegen den Erzbischof von Köln, Clemens August, herbeigeführt worden sind. 
Frankfurt, i838. — Dasselbe, 2. Aufl., nebst Anhang, welcher der „Gefangennehmung 
des Erzbischofs von Cöln und ihren Motiven, rechtlich erörtert von einem praclischen 
Juristen," und der Schrift „Athanasius" von J. Görres gewidmet ist. Frankfurt, i838. 
— Weitere Schriften und Broschüren über den Kölner Kirchenstreit zwischen der 
preussischen Regierung und dem Erzbischofe von Köln, siehe F. Ritter, Katalog 
der Stadtbibliothek in Köln, I, Rh. IV, nr. 853— 96 1. — Walter, Das Privat- und 
öffentliche Leben des Erzbischofs von Köln, Frhrn. Clemens August von Droste-Vische- 
ring. Hanau, i838. — [J. A. F.] Baudri, Der Erzbischof von Köln Johannes Car- 
dinal V. Geissei und seine Zeit: 2. u. 3. Vereinsschrift d. Görresgesellschaft, Köln, 
1881. — K. T. DuMONT, Schriften und Reden von Johannes Cardinal v. Geissei, 
Erzbischof von Köln. Köln, i869, i87o, i876. — Bericht über die Feier der Ueber- 
reichung des Cardinalsbirretes an Se. Em. d. hochw. Erzbischof von Köln. [Köln, 
i857.]: Deutsche Volkshalle, Zugabe 22. — Responsio . . . Johannis . . . cardinalis 
de Geissei, archiepiscopi Coloniensis, . . . domino Stella S. S. . . . data, quum hie 
pileum cardinalitium ... ei afferret. Coloniae, i857. — Rede des Cardinais Erz- 
bischofs V. Geissei bei Entgegennahme des Cardinals-Hutes. Köln, i857. — Fest- 
Bericht über die Feier des 2 5 jährigen Bischofs-Jubiläums des Herrn Johannes Car- 
dinal-Priesters v. Geissei, Erzbischofs von Köln am i3. August 1862. Köln, 1862. — 
F. X. Dieringer, Trauerrede auf . . . Herrn Johannes Cardinal v. Geissei, Erz- 
bischof von Köln, . . . geh. am 12. September i864 in der Metropolitan-Domkirche 
zu Köln, Köln i864. — Zur Erzbischofswahl in Köln. Beilin, 1866. 
Altkatholiken. Die Verhandlungen des 2. Altkatholiken-Congresses zu Köln . . . am 20., 21. u. 

22. September i872. Köln & Leipzig, i872. — Der Altkatholiken-Congress in Köln. 
Köln, i872. — W. Tangermann, Nach 10 Jahren. Zur Festfeier der altkatholischen 

42 



STADT KÖLN 43 

Gemeinde in Köln am 2. Februar 1882. Bonn, 1882. — Justus Judex, Cur? Viersen, Einzelnes 

•* j ' zur 

i876. (Kirchenpolitische Broschüre vom katholischen Standpunkte aus mit Bezug- Geschichte. 

nähme auf Kölner Verhältnisse.) — Fest-Bericht über die Feierlichkeiten zum En^pfang^J^^!*^®j|*^'g 
und zur Inthronisation des . Herrn Erzbischofs von Köln Philippus Krementz am NeuesteZeit- 
i4. u. i5. December i885. Köln, i885. — Der 10. deutsche Altkatholiken-Kongress, 
der I. internationale in Köln 11. — 14. September i89o. Köln, [i89o]. — C. Starck, 
Denkschrift zur Feier des 20jährigen Bestehens der evangelischen Gemeinde Köln- 
Ehrenfeld am 12. März i892. [Köln- Ehrenfeld, i892.] — Heinr. Samson, Die 
Heiligen als Kirchenpatrone und ihre Auswahl für die Erzdiözese Köln . . . Pader- 
born, i892. — Gregorius Illuminator, Köln, die allezeit getreue Tochter der 
römischen Kirche. Bonn [i893J. - Die Kölner Agende: Kölner Pastoralblatt XXIX, 
S. 69 und i5i. 

5. Zur Topographie und allgemeinen Baugeschichte. Topo- 

gfraphieu. 
Beiträge zur chronolog. Bestimmung d. älteren Gebäude Kölns bis zum 11. Jh.: Bau- 
Kölner Domblatt i848, Nr. 4o, 4i, 45. 55, 68, 69, 7o. — Beitr. zur chronolog. Be- ««»«^hichte 
Stimmung d. älteren Gebäude Cölns im 11. Jh.: B. J. X, S. 186. — Historisch-topo- 
graph. Beschreibung des Niederichs in Köln: Materialien zur geist- u. weltl. Statistik 
d. niederrhein. u. westfäl. Kreises. Erlangen, i78i. I, H, 49i. — J. J. Merlo, Urk. 
aus d. Schreinskarten d. Bezirks Niderich: Kölner Domblatt i857, i45. — v. Quast, 
Zur Chronologie d. Gebäude Kölns: B. J. X, 186; XHI, 168. — H. Bungers, Bei- 
träge zur mittelalterlichen Topographie, Rechtsgeschichte und Sozialstatistik der Stadt 
Köln: Leipziger Studien 3, I, i897. — L. Ennen, Die stadtköln. Bauordnung: Ann. 
h. V. N. XVn, 89. — Ders., Der Hürther Bach: Ann. h. V. N. XVHI, 180. — Ders., 
Die Herrenhöfe in Köln: R. Pick, Kleinere Beiträge zur Geschichte des Niederrheins. 
Köln i874, S. 26. Ann. h. V. N. XXVI— XXVII, 424. — DerBerlich: B.J.XLII,64. 

— ScHWöRBEL, Zur Topographie u. Geschichte v. Köln: B.J. LXXXII» i5. — J. Hansen, 
Das Rheinufer bei Köln und seine Bedeutung . . . : Neue Werft- und Hafenanlagen 
zu Köln, Festschrift zum i4. Mai i898. — Zur Topographie des Erzstifts Köln: 
Materialien zur geist- u. weltl. Statistik d. niederrhein. u. westfäl. Kreises, Erlangen, i78i, 
I, II, 226. — Unbebaute Plätze in der Stadt Köln: Ebd. I, i74. — J. Schnorren- 
BERG, Etwas von den Kölner Adressbüchem vor hundert Jahren: Stadtanz. der 
Köln. Ztg. i897, nr. 2, 3. — Der Neumarkt in Köln: Brewer, Vaterl. Chron., 1825, 
S. 5 12, 552, 698; Jahrg. 1826, S. 56. — Düntzer, Die Romanisierung köln. Strassen- 
u. Thornamen: B. J. XXVII, i9. — Lenzen, Alte Volksnamen in den Strassenbe- 
nennungen Kölns: Brewer, Vaterl. Chron. I, 52, i79. — H. Becker, Der Neumarkt 
und seine Geschichte: Stadtanz. d. Köln. Ztg. i9oi, Sonntagsbeil. nr. 25 bis 27. — Ders., 
Jahrmärkte u. Schützenfeste zu Köln in alter Zeit: Köln. Tagebl. i9oi, nr. 599. — [J. 
F. Fuchs,] Der Jülichs- Platz in Köln: [o. O. um 1820]. — Ders., Der St. Laurenz-Platz 
in Köln: [o. O. um 1820]. — Günther, I. Kölns Umgebungen, in geognostischer und 
medicinisch-physischer Hinsicht betrachtet : Brewer, Vaterland. Chronik, 1825, S. 65, 
i44. II. Köln und seine Umgebungen nach ihren klimatischen Verhältnissen: Ebd. 
S. 206, 242, 38o. III. Köln selbst näher betrachtet: Ebd. S. 626 u. Jahrg. 1826, S. 59. 
— - Der Calvari-Berg bei St. Gereons- Platz in Köln: Ebd. 1826, S. 7i3. — J. P. Weyer, 
Kölns Aufschwung seit der Aufnahme in das Preussische Reich, 24. März i852. — 
J. Kreuser, Kölns Kirchen und Kirchenkunst. Vgl. dazu Baudri, Organ i, 5o. — 
Ders., Kölns alte Kirchen in Andeutungen: Kölner Domblatt i844, 122 bis i32. 

— H. Keussen, Kreuters topographische Sammlung: Mitteil, aus d. Stadtarch. v. 
Köln, XXI, Sp. 89. — Denkschrift zu der Eingabe, betr. die Erweiterung der Stadt 

43 



44 STADT KÖLN 

Einzelnes Köln, vom 2?. Febr. i879: [o. O. um i879]. — Die Erweiterung der Stadt Köln. 
Geschichte. Erläuterungen, ... Köln, 1881. — A. Reichensperger, Zur Profanarchitektur. Mit 
"^^^P^^Jj'^^P^^® besonderer Berücksichtigung der Erweiterung der Stadt Köln, Köln 1886. — Bau- 
geschichte, geschichte Kölns: Deutsche Bauztg. XXII, 393. — Aug. Hartel, Köln in seinen 
alten u. neuen Architekturen, Leipzig 1886 — 87. — Köln u. seine Bauten. Festschr. 
z. 3. Wanderversamml. d. Verb. Deutscher Architekten in Köln 1888. — Die Ent- 
wicklung der Hohestrasse in Köln: Stadtanz. d. Köln. Ztg. i9oi, Sonntagsbeil. nr. i, 2. 

»efcYiVhte. ^- Zur Kunstgeschichte. 

C. KoENEN, Zur fränkischen Kunstweise: Rhein. Gesch.- Bl. II, 21 9. — F. X. 
Kraus, Die christlichen Inschriften in den Rheinlanden, II. von der Mitte des 8. 
bis Mitte des i3. Jh., 2. Abt. Die Inschriften der Erzbistümer Trier und Köln^ 
Freiburg, i894. — Fr. Bock, Die textilen Byssus- Reliquien des christlichen Abend- 
landes, aufbewahrt in den Kirchen zu Köln, Aachen, Comelimünster, Mainz u. Prag. 
Aachen, i895. — L. de Farcy, Über die am Arcus triumphalis der mittelalterlichen 
Kirchen aufgehängten Kruzifixe: Revue de Tart chretien i887, 45o. — C. Ritter, 
Über die Altertümer von Köln: Rhein. Archiv i, i99. — Zur Geschichte der Maler- 
kunst in Köln: Baudri, Organ VIII, 73. — Die Malereien des Mittelalters in Köln: 
Baudri, Organ X, i5i. — A. Schrammen, Franko aus Köln: Ann. h. V. N. XVIII, 
S. 321. — Meister Gerhard Lange, ein Kölner Gold- und Silberschmied des i4. Jh.: 
B. J. LXXVII, 123. — Al, Meister, Neue Dokumente über Kunstbeziehungen 
zwischen Burgund und Köln um die Wende des i4. Jh.: Hist Jahrb. d. Görres- 
gesellschaft XXI, S. 78. — J. Probst, Verbindungen zwischen Oberschwaben u. Köln 
im i5. Jh.: Schriften d. Ver. f. Gesch. d. Bodensees XXXIII (i9o4), 87. — A. Kisa, 
Die Wandgemälde aus dem Hause Glesch: B. J. CVII, S. 279. — Die Kölnische 
Bilderbibel: Köln. Volk sztg. i897, nr. 498. — R. Kautzsch, Die Holzschnitte der 
Kölner Bibel von i479: Studien z. deutschen Kunstgesch. VII, Strassburg i896. — 
P. Heitz u. O. Zaretzky, Die Kölner Büchermarken bis Anfang des i7. Jh., Strass- 
burg i898. — Rückblicke auf Kölns Kunstgeschichte: Baudri, Organ XII, 2. — 
Neue Nachrichten aus dem Leben und den Werken kölnischer Künstler: Organ 
für christl. Kunst XV, i44 ff. — J. J. Merlo, Nachrichten aus dem Leben und den 
Werken kölnischer Künstler. Besprochen: Sotzmann, Deutsch. Kunstbl. I, nr. 18, i9; 
Entgegnung von Merlo, ebd. nr. 23; Entgegnung von Sotzmann, ebd. nr. 27. — 
Jos. Neuvvirth, Peter Parier von Gmünd, Dombaumeister in Prag, und seine Familie, 
Prag i89i. Vgl. dazu: Ad. Horcicka in den Mitteil. d. Inst. f. österr. Geschichts- 
forsch. XII, S. 665. — Der Kölner Steinmetz Albert Schallo: B. J. LXI, 88. —- Pick, 
Der Glockengiesser Dietr. Overrath : B. J. LXXV, S. 202. — Otto Donner v. Richter, 
Steinskulpturen aus Köln: Westd. Zs. VI, 11 5. — H. Schaefer, Ein Verzeichnis von 
Kölner Prälaten- und Stiftsherren-Bildern aus dem J. i635 : Ann. h. V. N., LXXV, S. 94. 
— A. Meister, Eine Kölner Hausmarke: Ann. h. V. N., LXIX, S. i56. Früherer Hin- 
weis von E. Wiepen in dessen Besprechung von „F. Lau, Das Buch Weinsberg**: 
Korresp.-Bl. d. Westd. Zs. XVII (i898), Sp. i78, speziell Sp. 182. — H. Michow, 
Caspar Vopell, ein Kölner Kartenzeichner des 16. Jh.: Festschrift der Hamburger 
Amerikafeier i892. — Über P. P. Rubens: Picks Monatsschr. VI, 432; Ann. h. V. N. 
IX — X, 216, XX, I. — J. J. Merlo, Die Familie Hackeney zu Köln, ihr Rittersitz 
und ihre Kunstliebe. Köln i863. — Ders., Die Familie Jabach zu Köln und ihre 
Kunstliebe: Ann. h. V. N., IX, X, S. i. Vgl. dazu: Der Banquier Eberhard Jabach 
von Köln mit seiner Familie, Bild von Charles Lebrun: Berlin, Gemäldegalerie 47 1. 

44 



STADT KÖLN 



45 



Phot im Hist. Museum in Köln, Eigelsteintorburg. — E. Wikpen, Matthias Quad von Einzelnes 
Kinkelbach und sein Buch „Teutscher Nation herligkeitt": Rhein. Gesch.-Bl. II, S. lo. Geschichte. 
Vgl. Leipziger Studien I, i895, 4. Heft, S. 94. — Ders., Barthol. Fuscus (Bruyn): Korresp.- es^hiVhte 
Bl. d. Westd. Zs. XV, Sp. 20. — Die Lauten- u. Geigenmacher in Köln : Köln. Ztg. 
i9oi nr. 523. — Floss, Verordnung des Kurfürsten Klemens August betr. Kirchen- 
bauten und Verwaltung: Ann. h. V. N. XXX, S. 22?. — Figrillo, Geschichte der 
zeichnenden Künste in Deutschland, Hannover 181 5, I, S. 389. — Hüpsch„ Epigram- 
matographia, I, i. — Les tresors sacres de Cologne, von W. et E. Suckau, Paris 1862. 
— Charles Lucas, Souvenirs du congres international archeologique de Bonn, Paris 
i869, p. 2 7. — G. Gronau, Leibl, Bielefeld i9oi. — Oskar Fischel, Die LeibU 




t»0 FELIX AGRÜTINA NOBFH^ ROMANORVM CXJLONIA «N 




Fig. 15. Teilansicht. Ausschnitt aus dem Prospekt des Anton Woensam von Worms, 1581. 

Ausstellung in Köln: Die Rheinlande, Jahrg. i, Bd. 2, Maiheft, S. 32. — W. S., Heinr. 
Mosler-Pallenberg: Die Rheinlande III, Dez. i9oi, S. 5. — F. Zilcken, Kölner Denk- 
mäler: Ebd. S. 20. 

L. Ennen, Theatralische Vorstellungen in der Reichsstadt Köln: Zs. f. preuss. 
Geschichte u. Landeskunde, VI, S. 5. Vgl. Aach. Geschichtszs. XXIII, S. 3i. — Die 
Pflege der Musik an dem Hofe der letzten kölnischen Kurfürsten: L. Kaufmann, 
Bilder aus dem Rheinland, Köln i884, S. 223. — J. Wolter, Chronologie des Theaters 
der Reichsstadt Köln: Zs. d. Berg. Gesch. -Vereins, XXXII, I, 85. — Zur Geschichte 
des Kölner Stadttheaters: Köln. Ztg. 1881, 28. Aug. — A. von Weilen, Charlotte 
Wolter, Schauspielerin: Allg. Deutsche Biogr., XLIV, S. i67. — H. Kipper, Zur 
Geschichte des Kölner Theaters, Festschrift i9o2. — Blätter der Erinnerung an die 
fünfzigjährige Dauer der Niederrheinischen Musikfeste, Cöln 1868. 



Theater 
u. Musik. 



45 



46 STADT KÖLN 

Einzelne« 7, 2ur Geschichte des Handels und Verkehrs. 

Geschichte. Zur Geschichte von Köln. Über die Entstehung der deutschen Hanse: West- 

u Verkehr P^^^^^ ^^^» ^^^^' ^- ^^^' '~ ^' ^' Daenell, Die Kölner Konfoederation vom Jahre 
i367 und die schonischen Pfandschaften, i367 — 1385: Leipziger Studien, I, i, XHI. 
— H. V. LoESCH, Zur Datierung der Verordnung für die in England verkehrenden 
Kölner Kaufleute (i324 Oktober 23): Korresp.-Bl. d. Westd. Zs., XXI, Sp. 182. — 
Ernst Kruse, Die Kölner Richerzeche: Zs. der Savigny-Stiftung f. Rechtsgeschichte, 
Bd. IX, Weimar 1888, S. i52. — G. v. Below, Die Kölner Richerzeche: Deutsche 
Zs. f. Geschichtswissenschaft, I, S. 443. — R. Knipping, Eine bisher unbekannte 
Urkunde der Kölner Richerzeche: Korresp.-Bl. d. Westd. Zs., XI, S. 116. — R. Höniger, 
Die älteste Urkunde der Kölner Richerzeche: Mevissen- Festschrift, i895, S. 253. — 
F. Lau, Ein Verzeichnis der Kölner Richerzeche (i389 — i39i): Korresp.-Bl. d. Westd. 
Zs. XIV, Sp. 239. — Über die Kölner Richerzeche in: A. Düren, Untersuchungen 
z. Geschichte der Kaufmannsgilden im Mittelalter, Leipzig i9o3. Vgl. Keussen im 
Korresp.-Bl. d. Westd. Zs. XII, Sp. 57. — H. von Loesch, Die Kölner Kaufmanns- 
gilde: Westd. Zs. Ergänzungsheft XII, Trier i9o4. — K. Höhlbaum-H. Keussex, 
Kölner [Hansa-] Inventar I, Leipzig i896; II, Leipzig i9o3. — E. Therstappen, Köln 
u. d. niederrhein. Städte in ihrem Verhältnis zur Hansa i. d. 2. Hälfte d. i5. Jh., 
Marburg i9oi. — Kölns Beziehungen zur Hansa: Köln. Loc.-Anz. i899 März 10, 
nr. 66. — Ennen, Köln u. d. Kaufhaus der Deutschen in Venedig : Picks Monatsschr. I, 
io5. — C. MoLLWo, Kölner Kaufleute im 16. Jahrh. auf den kanarischen Inseln: 
Post. Mitteil, aus dem Stadtarch. v. Köln, XXVIII, i34. — Sauter, Die Post in Köln: 
Denkschrift zur Eröffnung des Reichspostgebäudes, Köln i893. — Ein Postkrieg am 
Ende des 18. Jahrhunderts: Stadtanz. d. Köln. Ztg. i9oi, nr. 126, 128, i3o. — L. Ennen, 
Postwesen in Köln: Zs. f. Kulturgesch. N. F. II, S. 289, 357, 425. — H. Keussen, 
Dr. jur. Heinr. Sudermann, Syndicus der Hansestädte: Allgem. Deutsche Biogr. XXXVII, 
121. — Nanninga Uitterdijk, Een Hansedag te Keulen op 5. — 8. Juni i576, Kampen 
i876. — E. GoTHEiN, Rheinische Zollkongresse und Handelsprojekte am Ende 
des i7. Jh.: Mevissen - Festschrift, i895, S. 36o. — Ders., Zur Geschichte der 
Rheinschiffahrt: Westd. Zs. XIV, S. 234. — G. E. Hamm, Stapula ubio-agrippinensis, 
Coloniae i774. — J. W. Windscheid, Commentatio de Stapula, quae praecipue du- 
catus Juliae et Montium libertas navigandi et commercandi in Rheno contra injustas 
Agrippinatum molitiones vindicatur. Düsseldorf i786. — P. F. Paravey, De la libre 
navigation du Rhin ou reclamation des villes de la rive gauche contre le droit 
d'etape de Cologne et Mayence, Coblenz 1801. — Über die Rheinschiffahrt vgl.: 
V. Below in der Zs. f. Sozial- und Wirtschaftsgesch. IV; femer: Ders., Landtagsakten 
von Jülich-Berg, I, 554. — Zurhoven und Franz, Gedanken zur Aufnahme u. Be- 
förderung der Handlung u. der damit in Verbindung stehenden Gewerbe i. d. kur- 
kölnischen Ländern. Köln i786, S. 7, i79. — Bericht über die Verhandlungen der 
Handelskammer zu Köln am 8. Nov. i897. Festsitzung zur Feier des hundertjährigen 
Gedenktages der Errichtung eines „Handelsvorstandes** in Köln, Köln i897. — 
E. Gothein, Geschichtliche Entwickelung der Rheinschiffahrt im i9. Jahrhundert: 
Schriften des Vereins f. Sozialpolitik, Bd. loi, Leipzig i9o3. Vgl. Korresp.-Bl. d. 
Westd. Zs. XXn, Sp. 2o4. — Chr. Eckert, Rheinschiffahrt im XIX. Jahrhundert: 
Schmoller, Staats- und sozial wissensch. Forsch. XVHI, Heft 5. — F. Wickert, 
Der Rhein und sein Verkehr mit besonderer Berücksichtigung der Abhängigkeit 
von den natürlichen Verhältnissen: Forschungen zur deutschen Landes- und Volks* 
künde XV, i. 

46 



STADT KÖLN 47 

8. Zur Geschichte des Buchdruckes. Einzelnes 

, zur 

E. VouLLiEME, Der Buchdruck Kölns bis zum Ende des i5. Jh.: XXIV. Publik. Geschichte. 

d. Ges. f. Rhein. Geschichtskde., Bonn i9o3. — Beytrag zur Gesch. d. alt. Buchhandels ^'**^'>^''"<'*^- 
i. Köln: Materialien zur geistl.- u. weltl. Statistik d. niederrh ein. u. westf. Kreises. Erlangen 
i78i. I, IV, S. 375. — J. ScHNORRENBERG, Ulrich Zell: Allgem. Deutsche Biogr. 
XLV, S. i9. — J. J. Merlo, Ulrich Zell. Bearbeitet von O. Zaretzky, Köln i9oo. 
— O. Zaretzky, Einige Nachträge zu Merlos „Ulrich Zell": Zs. f. Bücherfreunde, 
5. Jahrg., Heft 3, Juni i9o i, S. io8. — Ders., Die Kölner Bücher-Illustration im XV. und 
XVI. Jahrh.: Zs. f. Bücherfreunde, 3. Jahrg., Heft 4, Juli i899. S I29. — [O. Zaretzky], 
Köln als Druckerstadt: Stadtanz. z. Köln. Ztg. i9oo Juni i7, nr. 27o. — [Ders.], Die Buch- 
Ausstellung in der Stadtbibliothek : Ebd., i9oo Juni 26, nr. 284. — [A. KeysserJ, Die 
Kölner Stadtbibliothek und ihre Ausstellung von älteren Druckwerken: Kölner Tagebl. 
i9oo Juni I, nr. 42 1. — Zur Geschichte der Buchdruckerkunst in Köln: Stadtanz. 
d. Köln. Ztg. i89o Juni 25, 26. — Kölns älteste Buchdrucker (Die deutsche Bücher- 
messe): Köln. Ztg. i884 Mai 26, nr. i46. — Ennen, Die Kölner Buchdrucker des 
1 5. Jahrh : Bell. Beil. z. d. Köln.BIl. i863 Dez. i3 und 20, nr.2i3, 2i4. —J.J. Merlo, Beitr. 
z. Gesch. d. Kölner Buchdrucker u. Buchhändler des i5. u. 16. Jh.: Ann. h. V. N. XIX, 
61. — Ders., Buchhandl. u. Buchdruckereien zum Einhorn Unter Fettenhennen in 
Köln: Ebd. XXX, i. — Collectio catalogorum librorum. qui apud bibliopolas et typo- 
graphos Colonienses prodierunt aut impressi sunt, Köln i598 — 1742. — Die Kölnische 
Bilderbibel: Köln. Volksztg i897, nr. 498. — - R. Kautzsch, Die Holzschnitte der 
Kölner Bibel von i479: Stud. z. deutschen Kunstgesch. VII, Sirassburg i896. — 
P. Heitz und O. Zaretzky, Die Kölner Büchermarken bis zum Anfang des 
i7. Jahrh., Sirassburg i898. 

9. Zur Kulturgeschichte. Kultur- 

geschichte. 
Al. Kaufmann, Aus den Erzählungen d. Gas. v. Heisterbach: Ann. h. V. N. XL VII, 

S. 67. — Kessel, Ältere Stifts- u. Klosterschulen zu Köln: [Freiburger] Kirchenlexikon 

VII, S. 893. — Ed. Wiepen, Palmsonntagsprozession und Palmesel, Bonn i9o3. Vgl. 

Korresp.-Bl. d. Westd. Zs. XXII, Sp. i47. — Petrarca in Köln: Rhein. Provinzialblätter, 

4. Bd., 12. Heft, i836. — Jac. Kemp, Die Wohlfahrtspflege des Kölner Rates in dem 
Jahrhundert nach der grossen Zunftrevolution, Bonn i9o4. — E. Pauls, Zur Gesch. 
der Censur am Niederrhein bis zum Frühjahr 1816: Beitr. z. Gesch. d. Niederrh. XV, 

5. 36. — L. Ennen, Kölner Holzfahrttag: Zs. f. Kulturgeschichte N. F. I, S. 64i. — 
Eine Kölner Gerkammer i. 16. Jh.: Ann. h. V. N., XLV, S. 116. — G. v. Below, Ein 
Bürgermeisterschmaus in Köln: Ann. h. V. N., LVIII, S. 2o7. — H. Cardanns, Ein 
Kölner Bürgerhaus im 1 6. Jh. : Ann. h. V. N. XLI, i o9. — - Eckertz, Tagebuch des 
Ratsherrn J. v. Brackerfelden : Ebd. VI, i56; VII, i54. — Mönch, Stammbuch vom 
Ende d. 16. Jh.: Picks Montsschr. IV, 364. — Fass, Missbräuche früherer Zeit 
(Erzstift): Ebd. VI, 77. — Kölnische Verordnung gegen Lustwandeln nach Deutz: 
Brewer, Vaterl. Chron. II, S. 24o. — J. F. Matenesius, Critices christianae libri 
duo de ritu bibendi super sanitate Pontificum &c. ad . . Dominos J. Harden- 
radium, G. Hochstein . . . universumque Senatum celeberrimae Agrippinensis Rei- 
publicae. Coloniae 161 1. — Ders., Syntagma criticum de somno potuque Christi- 
anorum somnifero. Coloniae 161 2. Beide Schriften bekämpfen die Trunksucht in 
Köln. — Ders., De luxu et abusu vestium nostri temporis, Coloniae 1 6 1 2 . Behandelt 
u. a. den Kleiderluxus in Köln. — [N. Heyendal], Dispunctio censurae Coloniensis 
. . . Bruxellis i7i4. — Bettelunfug im alten Köln: Das neue Jahrhundert, Jahrg. I, 

47 



48 STADT KÖLN 

Einzelnes nr. 9. — A. HoLLER, Culturskizzen aus Kur-Köln im vorigen Jahrhundert. Zülpich 

Ge schlechte. [i878]. — H. BECKER, Jahrmärkte u. Schützenfeste zu Köln in alter Zeit: Köln. TagebL 

Kultur- i9o,^ nr. 599. — Hubert Ennen, Die Olympische Gesellsch. zu Köln, Würzbure i88o. — 
gfescnicnte. ° 

Emrichtung und einige Gesänge zur Frohnleichnams -Prozession in Köln, 1 8 1 9, [Köln 1 8 1 9]. 

— [F. F. Wallraf,] Programm zur Ordnung der grossen Frohnleichnams- Prozession 
in Köln, [Köln 1820]. — J. J. Dilschneider, Die kölnische Frohnleichnamsprozession 
von 1824, Köln [1824]. — Lenzen, Über die alten Volks-Namen in den Strassen- 
Benennungen von Köln: J. W. Brewer, Vaterl. Chronik, 1825, S. 52 und i79. — 
Köln, wie es isst — und trinkt, s. Sitten, Gebräuche, Vergnügungen, Kirmessen usw. 
vom Vf. d. Gabbecks- Almanach u. d. Bürgermeisterwahl. Heft i m. e. color. Abbild., 
gezeichn. u. lithogr. v. D. Levy-Elkan. Köln i844. Betr. nur das Kirmeswesen. 

— Fränkel, Volkskundliches aus J. J. Wolfs Kölner Jugenderinnerungen : Zs. d. Ver. 
f. Volkskde., Jahrg. IX (i899), Heft 4. — A. Reifferscheid, Kölner Volksgespräche 
und Sprich>\ örter unter Benutzung von P. J. Kamps Sammlung Kölner Sprichwörter. 
Hannover i876. 

sprachliche lo. Zur Geschichte der sprachlichen Entwicklung. 

Ent- 
wicklung. Fritz Honig, Wörterbuch der Kölner Mundart. Nebst Einleitung von F. W. 

Wahlenberg, Köln i877. — G. Keintzel, Kölnische Idiotismen: Korresp.-Bl. d. Ver. 
f. siebenb. Landeskde. XI, 1888, S. i. — W. Scheel, Beitr. z. Geschichte der neuhoch- 
deutschen Gemeinsprache in Köln, Trier i892. — Ders, Jaspar von Gennep und die 
Entwicklung der neuhochdeutschen Schriftsprache in Köln : Westd. Zs., Ergänzungs- 
heft 8. — G. Blumschein, Über die Kölner Mundart: Rhein. Gesch.-Bl. I, i37. — 
Ders., Aus dem Wortschatze der Kölner Mundart: Festschr. zum XI. Deutschen 
Neuphilologentage i9o4 in Köln. 

Gelehrte n. Zur Gelehrten- und Sammler-Geschichte, 

u. Sammler. 

Steph. Fellner, Albertus Magnus als Botaniker, Wien 1881. — Merlo, Peter 

V. Clapis, ein Kölner Gelehrter und Kunstfreund d. 16. Jh.: Ann. h. V. N., XVIII, 
S. i.— H.Michow, Caspar Vopell, ein Kölner Kartenzeichner des 16. Jh.: Festschr. 
der Hamburger Amerika-Feier i892. — L. Korth, D. Koelner Globen d. Kaspar 
Vopelius V. Medebach: Westfälische Zs. für vaterländische Geschichte und Altert.- 
Kde. XLII, 1 69. — K. u. W. Krafft, Briefe u. Dokumente aus d. Zeit d. Reformation 
nebst Mitteilungen über Köln. Gelehrte u. Studien im i3. u. 16. Jh., Elberfeld [i876]. — 
Katalog einer Mercator- Ausstellung in d. Kölner Stadtbibliothek, Köln i894. — 
N. Paulus, Kölner Dominikanerschriftsteller aus dem 16. Jh.: Der Katholik (i897), 
16, 160, 237. — J. J. Höveler, Jacobus Omphalius Andemacus, ein berühmter Huma- 
nist und Staatsmann des 16. Jahrhunderts: Progr. des Progymn. zu Andernach, i9oo. — 
Arnoldus Meshovius, De vita, moribus et obitu Caspari Ulenbergii . . ., Köln i638. — 
P. De Greck, Leben u. Wirken von Aegid. Gelen, Köln i835. — Ennen, Aeg. 
Gelenius, seine Reise v. Rom nach Köln: Ann. h. V. N., XXIII, S. i. — R. Knipping, 
Zu den Farragines des Gelenius (Bd. 1 2) : Korresp. - Bl. d. Westd. Zs., XIII, 9. — 
Ders., Zu den Farragines Gelenii: Mitteil, aus dem Stadtarch. v. Köln, XXIV, S. 208. — 
L. Tross, Bruder Goebel von Koeln und seine Zeit: Zs. f. Kulturgeschichte IV, S. i96. 

— C. BiNZ, Johann Weyer, Arzt: Allgem. Deutsche Biogr. XLII, 266. — Biographie des 
Christ. Phil. Aug. Forst: Brewer, Vaterl. Chron., 1826, S. 229. — L. Ennen, Zeit- 
bilder aus der neueren Geschichte der Stadt Köln, Köln i857. — H. Keussen, 
Ferd. Franz Wallraf, Gelehrter und Sammler: Allgem. Deutsche Biogr. XL, 764. — 

48 



STADT KÖLN 



49 



E. IsoLANi, Ein berühmter Sammler. Zum iSojährigen Geburtstage von Ferd. Franz Einzelnes 
Wallraf . . .: Der Sammler, XX, S. ii3. — Jg., Ferd. Franz Wallraf zu seinem Geschichte. 
iSojährigen Geburtstage: Köln. Volksztg. i898, nr. 6i8. — Nekrolog auf Barth. Jos. J^^^^^^^^ 
Blas. Alfter (t 26. November 1808): Brewer, Vaterl. Chron., 1826, S. 112. — * 
Museum Alfterianum, sive Codices manuscripti bibliothecae Bartholomaei Jo- 
sephi Blasii Alfter . . . .: Brewer, Vaterl. Chron., 1826, S. i53, 238, 298. — 
Christ. Boisseree, Entwurf z. Bildung eines wissenschaftl. Centralvereins in Köln 
[i872]. — Ennen, Die Altertumsstudien in Köln: Picks Monatsschr. III (i877). — 
A. Baumgartner, August Reichensperger: Stimmen aus Maria-Laach LVIII, S. 24i, 



377, 5o7. — L Pastor, Aug. Reichens- 
perger, 2 Bde., Freiburg i899. ^ 
F. X. Kraus, August Reichens 
perger: Allgem. Ztg. Beil. i9oo, 

nr.224,2 25. — S.G.SCHÄFFER, 

Adolf Kolping, der Gesellen 
vater, 3. Aufl., Paderborn, 
i894. — Merlo, Kreuser: 
Allgem. D. Biogr. XVII, 




i43. — Herm. Becker, Vom alten 
Kreuser: Köln. Volksztg. i9oi 
Dct. 29, nr. ii57. — Salomon, 
Heinrich Düntzer : Illustr. 
Zeitung i9oi Dez. 26. — 
G. HöLSCHER, Heinrich 
Lempertz : Börsenblatt 
des deutsch. Buchhandels 
i898, nr. 57—58. 



Fig. 16. Rektorats-Siegel der Kölner Universitflt, um 1400. Stempel im Hist. Museum. 

V. Münzwesen und Münzsammlungen. Münzwesen 

C. Robert, Les noms de Cologne . . . ä propos d*un denier inddit de Lo- 
thaire I.: Bulletin mensuel de numismatique et d*archöologie VI, i887, nr. 3. — 
S. W. Oetter, Erläuterungen einer überaus raren Münze von dem Erzbischof 
zu Kölln Piligrim um die Jahre io24 bis io34. Nürnberg i788. — G. E. Hamm, 
Moneta Ubio-Agrippinensis ab urbe condita. Coloniae [um i76o]. — H. Ph. Cappe, 
Beschreibung der cölnischen Münzen des Mittelalters. Dresden i853. — H. Dannen- 
BERG, Die Aachener und Kölner Denare der Hohenstaufischen Zeit: Berliner Blätter 
für Münz-, Siegel- und Wappenkunde, Bd. III, Berlin 1868. — Mittelalterlicher Münz- 
fund an dem ehem. Dominikanerkloster, i4. Jh., i893: Korresp.-Bl. d. Westd. Zs. XII, 
Sp. 206, 258. — Kölnische Münzen: v. Ledebur, Allg. Archiv IX, 255. — F. van 
Vleuten, Zur Numismatik von Köln: B. J. XCIV, i7o. — H. Schultz, Sancta 
Colonia, nummis antiquissimis illustrata et monumentis historicis explicata. Ploenae 
i738. — Apologia trium virorum rei monetariae Coloniae Claudiae Augustae Agrip- 
pinensis. Ad Censorem Historiae Patriae nuromariae. [Coloniae] i743. — J. Hartz- 
heim, Historia rei nummariae Coloniensis. Coloniae i754. — v. Merle, Sammlung 
Koelnischer Müntzen, [c. i79o]. — [F. Wallraf,] Beschreibung der Köllnischen Münz- 
sammlung des Domherrn . . . von Merle, Köln i792. — F. Fr. Wallraf, Ver- 
zeichniss Kurkölnischer Münzen, so gesucht werden, und welche man, falls sie wohl 



49 



5o STADT KÖLN 

Münzwesen. konserviret sind, gut zu bezahlen sich erbietet, [o. O. um 1800] — C. K. Chelius, 
lieber die wahre kölnische Mark, Frankfurt a. M. 1820. — Kölnische Münzen: 
I. Kaiserliche, 2. Erzbischöfliche. Hand Zeichnungen von J. A. H. Oedenthal in der 
Kölner Stadtbibliothek. [Köln o. J.] — Catalog der nachgelassenen Münzen- und 
Medaillen-Sammlungen des verstorbenen Herrn Hugo Garthe in Köln. Köln i884. 
— Paul Joseph, Die Münzstempel und Punzen in dem bist. Museum der Stadt 
Köln: [Wiener] Numism. Ztschr. [Jahrg. 1888], S. 9i. — Über die Medaillen und 
und Münzen der Kölner Erzbischöfe aus dem Hause Bayern siehe: Die Medaillen 
und Münzen des Gesamthauses Witteisbach, herausgegeben vom Kgl. Konservatorium 
des Münzkabinets, München i9oi. — Die [Münz-] Sammlung Carl Farina, Cöln, Ver- 
steigerungs-Katalog von A. Hess in Frankfurt, i893. — Otto Oppermann, Kölner 
Medaillen: Die Rheinlande III. Dez. i9oi, S. 32. — Menadier-Oppermann, Führer 
durch die Münzsammlung des Historischen Museums der Stadt Cöln, Cöln i9o2, 

Anstalten. VI. Anstalten, Vereine und Sammlungen. 

Universität. Friedr. Zarncke, Die deutschen Universitäten im Mittelalter. Leipzig i857. — 

Th. Esch, Heinrich von Westerholt, ein Mitbegründer der Kölner Universität: Zs. 
des Vereins f. Orts- u. Heimatskunde, Recklinghausen, V, i55. — C. Kr äfft, Mit- 
teilungen a. d. Matrikel der alten Kölner Universität zur Zeit des Humanismus: Zs. 
f. preuss. Geschichte u. Landeskunde, V, S. 467. — W. Schmitz, Matrikeln von Köln; 
besprochen: Sybels H. Z. XLV, 264. — Ders., Mitteilung aus den Akten der Uni- 
versität Köln: Progr. d. Kais.-Wilh.-Gymn. zu Köln, 1882. — H. Keussen, Die Matrikel 
der Universität Köln i389 i559; i. Hälfte unter Mitwirkung von W. Schmitz. Bonn 
i892. — Ders., Die Stadt Köln als Patronin ihrer Hochschule von deren Gründung 
bis zum Ausgange des Mittelalters: Westd. Zeitschr. IX, S. 344 und X, S. 65. — 
Ders., Beiträge zur Geschichte der Kölner Universität, I. Die älteren Bibliotheken, 
insbesondere die Artisten- Bibliothek; H. der Humanist Stephan Surigonus und sein 
Kölner Aufenthalt: Westd. Zeitschr. XVHI, S. 3i5 u. 352. — Ders., Die Rotuli IV, 
V und VI der Kölner Universität: Korresp.-Bl. der Westd. Zs. XIII, 25.— Ders., Die 
Bibliothek der Kölner Artistenfakultät: Korresp.-Bl. der Westd. Zs. XXI, Sp. 108. — 
[JoH. Krudewig], Mitteilung über das Archiv der Kölner Universität: Korresp.-Bl. der 
Westd. Zeitschr. XX, Sp. i5o. — Fr. J. v. Bianco, Versuch einer Gesch. d. ehemal. Uni- 
versität und der Gymnasien d. Stadt Köln. Köln, bei Arend i833; besprochen: Rhein. 
Prov.-Bl. V, 356. — Ders., Die alte Universität Köln. Köln i855; IL [Die Studien- 
stiftungen], Köln i85o. — Die alte Universität Köln: Köln. Ztg. i857, nr. 37 ff. — 
Knöpfler, Die Universität K()ln: [Freiburger] Kirchenlexikon VII, S. 9o2. — G. Kauf- 
mann, Die Geschichte der deutschen Universitäten, Bd. II, Stuttgart 1 896. — Fick, Auf 
Deutschlands hohen Schulen, i9oo. — J.Janssen, Geschichte des deutschen Volkes VII, 
S. i64 (betr. Kölner Universität). — J. Hansen, Der malleus maleficarum, seine Druckaus- 
gaben und die gefälschte Kölner Approbation vom J. i487: Westd. Zeitschr. XVII (i898), 
S. ii9. — v. Bremen, Die Lepra- Untersuchungen der Kölner medizinischen Fakultät 
i49i— 1664: Westd. Zs. XVIII, S. 65. — H. Heidenheimer, Peter Ravennas in Mainz 
und sein Kampf mit den Kölner Dunkelmännern: Westd. Zs. XVI, 223. — D. Reich- 
ling, Petrus von Ravenna und die Universität Köln : Köln. Volksztg., Literar. Beil. i9oo, 
nr. 26. — Ders., Hermann von dem Busche und die Universität Köln: Ebd. i9oo, 
nr. 28. — W. John, Die Einführung der Anatomie in Köln: Burschenschaftl. Blätter 
5, II, S. i73. — Eine Urkunde über die Reformierung der Kölner Universität, i525: 
Ann. h. V. N. XVI, S. 218. — Litteratur über den Religionsstreit zwischen dem 

5o 



STADT KÖLN 



5l 



Erzbischof Hermann von Wied und dem Clerus und der Universität von Köln, i543 Anstalten, 
bis i544 siehe: Fr. Ritter, Katalog der Stadtbibliothek in Köln, Rh. IV, nr. 69 1 Universität 
bis 7o8. — Zimmerische Chronik, herausgegeben von Karl August Barack, 2. Aufl., 
Freiburg i. B. und Tübingen 1881, Bd. III, S. i56ff. — B. Cardinal Pacca, Ueber 
die grossen Verdienste des Clerus, der Universität und des Magistrats zu Köln um 
die kathol. Kirche im XVI. Jahrhundert. Augsburg, i84i. — Novi collegii theologici 
Agrippinensis magnifici . . . domini Joannis a Schwolgen . . . favore et benevolentia 
. . . erecti descriptio. Coloniae i578. — Oratio famose universitatis studii Coloni- 
ensis habita per Henricum de Horst, Köln i586. — Statuta collegii studiosorum 
utriusque universitatis Coloniensis, Köln i589. — Johannes Krudewig, Ein Erlass 
der Kölner Universität zur Regelung der Depositionsbräuche: Zs. f. Kulturgesch. IX, 
S. i3. — F. H. Reüsch, Kaspar Ulenberg: Allgem. Deutsche Biogr. XXXIX, 
S. 181. — H. Keussen, Kaspar Ulenberg in Köln als Erzieher der badischen Mark- 
grafen Wilhelm und Hei mann, 1600—1606: Mevissen- Festschrift i895, S. 206. — 
Middendorp, Academiarum orbis universi descriptio, 1602. — L. Ennen, Zur Sitten- 
geschichte der Kölner Universität: Zs. f. Kulturgesch., N. F. II, S. 756. - Annus secularis 
societatis Jesu adumbratus ex anno temporali a gymnasio tricoronato Ubiorum: anno 
confirmatae societatis contesimo salutis humanae MDCXL. [Coloniae i64o.] — Oeffent- 
licher musikalischer Abschied der achten Schul der Montaner Bursch, i767 und i774, 
Colin. — N. DE Tombeur, Provincia Belgica ord. ff. Eremitarum s. p. n. Augustini 
olim dicta Coloniensis, Lovanii [i72 7], fol. 48: De universitate Coloniensi. — Klage 
des Domkapitels zu Kölln gegen die Kurköllnische Universität zu Bonn. . . . Als ein 
Beytr. z. Geschichte der Aufklärung in der uralten freyen Reichsstadt Kölln. Frey- 
burg i79o. — Vertraute Briefe über die Rechtfertigungen der drei Professoren zu 
Bonn gegen die Klage des Domkapitels zu Köln. Heft i. [o. O.] i792. — L. Ennen, 
Die Universitäten Köln und Bonn: Kath. Zeitschr., Jahrg. II, Heft 3 ff. Münster i852. 
— J. Haarhaus, Antipäpstliche Umtriebe an einer kath. Universität: Hist. Viertel- 
jahrsschr. IV, S. 334. Bespr. von Krudewig: Korresp.-Bl. d.Westd. Zs. XX, Sp. i69. — 
Gerh. Schoenen, Die Kölner Studienstiftungen, Köln i892. — Beyer, Studentenleben 
im 1 7. Jh. Schwerin i899. — Jura et privilegia praecipua universitatis generalis studii Colo- 
niensis, Köln 1 7o7. ~ H. J. Schmitz, Gross-Siegelbewahrer Prof Dr. J. G. KaufTmans und 
die Universität Köln während ihrer letzten fünfzig Jahre: Hist. Jahrb. der Görresges. XIV, 1. 
Milz, Geschichte des Marzellen-Gymnasiums zu Köln I (i45o— i63o): Progr. 
des Gymnasiums an Marzellen 1886. — Ders., Entwicklung des Gymnasiums an Mar- 
zellen: Progr. des Gymnasiums, Köln i9oi. — Erzbischöfl. Seminar: Bock, Gesch. 
d. liturg. Gew. I, 287. — Entwurf der Gegenständen, worüber .... eine öffentliche 
Prüfung aushalten werden die auserlesene Jünglinge der Domschule in Köln. [Köln] 
i795. — Erziehungs- und Unterrichts- Plan für die beyden Gemeinde-Secundair- 
Schulen zu Köln, Köln [c. 1806]. ~ Distribution des prix faite aux eleves de Tdcole 
secondaire communale . . . ä Cologne par Mr. Klespd, 1806. Cologne [i8c6]. — 
Distribution des prix faite ... 181 2 aux Kleves des deux dcoles du College de Cologne 
[Cologne c. 1812]. — Examina Gymnasii Coloniensis ... a. d. XII., XIII. Sept. 
MDCCCXXIII. [Coloniae 1823]. - Bericht über die Verhältnisse der höheren Bürger- 
schule [in Kölnl. Köln 1 848.1 — Herm. Bigge, Die Gründung des dritten Gym- 
nasiums zu Köln: Progr. des Aposteln-Gyranasiums 1861. Köln 1861. — Rasch- 
dorff, Gymnasium an der St. Apostelnkirche in Köln: Zs. f. Bauwesen II, 37 1, 
Bl, 39—41. — Bericht über die Industrie-Schule im Waisenhaus zu Köln i87o, i87i. 
Köln i872. — Herm. Erkelenz, Die Gründung und Eröffnung der städt. höheren 



Sdiulen. 



5i 



52 



STADT KÖLN 



Anstalten, 

Zflnfte und 

Vereine. 

Sdiulen. 



Zunft- und 
Vereinswesen. 



Sdifltzen. 



Bildungs- 
vereine. 



Versamm- 
lungen. 



Freimaurer. 



Töchterschule zu Köln, i87i — 1872. Köln i872. — W. Schmitz, Die Feier des 25- 
jährigen Bestehens der Anstalt: Progr. d. Kaiser Wilhelm-Gymnasiums, Köln i894. — 
Brandenberg, Beiträge zur Geschichte der Elementarschulen, A. Israelitische Schulen 
B. Die evangelischen Schulen. Köln i894. — Ph. Beck, Bericht über die evange- 
lische höhere Töchterschule und Lehrerinnen-Bildungsanstalt zu Köln, Ostern i899 
und i9oo. Zur Geschichte der Anstalt. Köln i899, i9oo. — Zur Eröffnung der 
städtischen Handels-Hochschule in Köln am i. Mai i9oi. Köln [i9oi]. 

GusT. Croon, Zur Entstehung des Zunftwesens, Marburg i9oi. Vgl. dazu: 
H. V. Loesch im Korresp.-Bl. d. Westd. Zs. XXI, Sp. 78. — Fr. Lau, Ein neues Ver- 
zeichnis der Kölner Münzerhausgenossen: Korresp.-Bl. d. Westd. Zs. XII, S. 266. — 
L. Ennen, Zunftbrief der Kölner Gilde der Maler, Glaswörter und Bildschnitzer : Ann. 
h. V. N. XVI, 182. — Die Sarwörter in Köln: Ann. h. V. N., XLVIII, i72. - Kölner 
Schützenbrief. Einladung zum Schieisspiel nach Köln i5oi. Köln, gedr. v. J. Koel- 
hoff jun. i5oi. 1 Bl. Abgedr. bei A. Fahne, Forschungen . . . Bd. i. Heft 2 S. 106 
bis 112. — Dass., Verkleinerte Kopie in Photolithogr. Köln, photo-lithogr. von W. Gross 
[i893J. — Emewerte Schützen-Ordnung dess Heyligen Reichs Freyer Statt Collen. 
Collen i694. — Emewerte Schützen- Ordnung des Heyligen Reichs freyer Statt Colin: 
Brewer, Vaterl. Chron. 1825, S. 222. — A. Fahne, Die Düsseldorfer Schützen und 
die Kölner Gewandzunft: A. Fahne, Forsch, auf d. Gebiete d. rhein. u. westßll. Gesch- 
I, 2. Heft, i864. — Programm zudem grossen Schützen -Feste u. Ehren -Preisschiessen 
des Cölner Schützen- Vereins, welches am 2., 3., 4. u. 9. Sept. i855 stattfindet Cöln 
i855. — F. D AHMEN, Beitr. zur Geschichte des Seidamtes in Köln: Progr. der höheren 
Töchterschule, Köln i893, i894. — L. Korth, Verhandlungen über die Hausweberei 
im Kloster der Tertiarier zu Köln: Ann. h. V. N., LVI, 180. — Verhandlungen des 
kölnischen Kunstvereins . . . Abgedruckt ... als Bericht über die Wirksamkeit des 
kölnischen Kunstvereins vom J. i838 an; vom J. 1862 an nur als Bericht etc. und 
vom J. 1899 an als Jahresbericht des kölnischen Kunstvereins gedruckt. — F. Ritter, 
Zur Geschichte des Vereins der Handlungsgehülfen in Köln 1 843— 1 893: Festschrift, 
Köln i893. — N., Die Lauten- und Geigenmacher in Köln: Köln. Ztg. i9oi nr. 523. 

— J. AvENARius, Kurze Geschichte des Kölner Männergesangvereins, i842— 1892: 
Festschrift, Köln i892. — E. Weyden, Sängerfahrt des Kölner Männergesangvereins 
nach London, Köln i854. — Christ. Boisseree, Entwurf zur Bildung eines wissen- 
schaftlichen Central- Vereins in Köln, [Köln i872j. — Aufruf des Kölner Komit^s für 
Volksbildung zur Betheiligung: Blicke in die gute alte Zeit in den „Deutschen 
Blättern", Köln i874. — Bericht über die Thätigkeit des Kölner Volksbildungs- 
Vereins i878 bis 1880. — Festschrift zu der am 16. April i9o4 stattfindenden Feier 
des 3ojährigen Bestehens des Vereins für Volksbildung in Köln-Nippes. Köln i9o4. 

— Festschrift für die Mitglieder und Theilnehmer der 61. Versammlung deutscher 
Naturforscher und Aerzte. Herausgeg. im Auftr. der Geschäftsführung von [E.] 
Lent. Köln 1888. — Tageblatt der 61. Versammlung deutscher Naturforscher 
und Ärzte in Köln vom 18. bis 23. September 1888. 2. Teil: Wissensch. Teil. Köln 
i889. — Kölner Philologen-Festschrift (43. Versamml.), Bonn i895. — Berichte des 
Architekten- u. Ingenieur -Vereins für Niederrhein und Westfalen, i899 ff. 

Br. [B. R.] Fetscherin, Ueber die Colin er [Freimaurer-] Urkunde. Bern [i 838]. 

— E. BoBRiK, Text, Uebersetzung u. Beleuchtung d. Cöluer Urkunde . . . Zürich 1 84o. 

— G. Kloss, Die Cölner Urkunde v. 24. Juni i535 nebst den holländischen Proto- 
kollen von i637 und i638 . . . Altenburg i84o. — G. Schwetschke, Paläographischer 
Nachweis der Unächtheit d. Kölner Freimaurer-Urkunde vom J. i535. Halle i843. 



52 



STADT KÖLN 



53 




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54 



STADT KÖLN 



Samm- 
lungen. 
Stadtarchiv. 



Stadt- 
bibliothek. 



Sammlung 
HüpsdL 



Natur- 
gesdiichtlidie 
Sammlungen. 



Dombibliothek, Stadtarchiv und die übrigen Archive: Westd. Zs. I, 4o6. — Über 
Archive in Köln: Mitteil, aus dem Stadtarchiv von Köln, I, i, 4o5 ff. — L. Ennen, 
Gesch. d. Kölner Stadiarchivs : Archival. Zs, II, S. 89. — H. Keussen, Das histor. 
Archiv der Stadt Köln: Korresp.-Bl. d. Westd Zs. IX, Sp. 63. — J.Hansen, Das Archiv 
der Stadt Köln. Festschrift zur 23. Jahresversammlung des Hans. Geschichtsvereins 
in Köln, i894. — H. Loerslh, Rheinische Weistümer und verwandte Urkunden 
im Kölner Stadtarchiv: Mevissen- Festschrift S. 333, Köln i895. — [Johannes Kru- 
DEWiG,] Mitteilung über das Archiv der Kölner Universität und des Kölner Jesuiten- 
kollegs und über den Nachlass Fahne im Kölner Stadtarchiv: Korresp.-Bl. d. Westd. 
Zeitschr. XX, Sp. 1 5o. — J. L. Algermissen, Archiv und Bibliothek der Stadt Köln, 
mit 3 Tafeln: Österreich. Monatschr. f. d. offen tl. Baudienst IV (1898) Heft V. 

Adolf Keysser, Die Stadtbibliothek zu Köln, Köln i885. — Ders., Die Kölner 
Stadtbibliothek: Köln. Ztg. 24. Juni i89i, nr. i73. — Ders.. Die Bibliothek der Stadt 
Köln. Festschrift zur 23. Jahresversammlung des Hansischen Geschichts Vereins in Köln, 
i894. — L. Ennen, Katalog der Inkunabeln in der Stadtbibliothek zu Köln, Köln 
[i865]. — E. Fromm, Die Ausgaben der Imitatio Christi in der Kölner Stadtbibliothek: 
Veröffentl. d. Stadtbibliothek in Köln Heft 2, Köln 1886. — F. Ritter, Katalog der 
Stadtbibliothek in Köln, Abteilung Rh, Geschichte und Landeskunde der Rhein- 
provinz I , Köln i894. — Katalog einer Mercator- Ausstellung im Lesesaal der KtWner 
Stadt-Bibliothek, Köln i894. — Katalog einer Ausstellung von Druckwerken bei Ge- 
legenheit der Gutenberg-Feier i9oo in der Kölner Stadt- Bibliothek. Köln i9oo. — 
[O. Zaretzkv,] Die Buch- Ausstellung in der Stadtbibliothek: Stadtanz. z. Köln. Ztg. 
i9oo Juni 26, nr. 284. — Benutzungs- Ordnung für die Volksbibliotheken und Lese- 
hallen der Stadt Cöln [Köln i9oo, i9o2]. 

Charl. Louis Jos. de Brion, Relation du fameux Cabinet .... consacrös ä 
Tusage public par Mr. le Baron de Hupsch [O. O. um i792]. Vgl. unten S. 72. 

Die Literatur über die heutigen Sammlungen und Museen künst- 
lerischen Charakters wird den dieselben behandelnden Abschnitten 
am Ende dieses Bandes vorausgeschickt. 
Führer durch die geologische Sammlung des naturhistorischen Museums zu Köln, 
i894. __ Carl Hilburg, Führer durch das Museum für Naturkunde zu Cöln, i9o2. 
— G. Berthold, Die Kölner Luftpumpe vom Jahre i64i: Annalen der Physik und 
Chemie, N. F. Bd. XX, Leipzig i883. — A. Herwegen, M. Körten, K. Hilburg, 
Geschichte und Inhalt der physikalischen und naturhistorischen Kabinette des Real- 
Gymnasiums zu Köln: Progr. Real-Gymn. Köln, 1888. — P. Esser, Die biologisch- 
botanische Präparatensammlung des städtischen Gymnasiums in der Kreuzgasse zu 
Köln, i9oi. — Bericht über die Verhältnisse des botanischen Gartens. Köln i849. 

M. J. Löhr, Botanischer Führer zur Flora von Köln. Köln 1860. — Statuten der 

Aktien-Gesellschaft „Flora** in Köln. Köln i863 u. i883. — V. H. R. Jung, Die 
Flora zu Kciln am Rhein, i894. — C. Garthe, Prospectus über einen zu errichtenden 
zoologischen Garten in Köln. Kciln i858. — H. K. Bodinus, Der Zoologische Garten 
in Coeln. Köln i864, neue Aufl. 1866. — Wegführer nebst Verzeichniss der Thiere 
und Plan des Zoologischen Gartens zu Cr)ln am Rhein, i875. — W. Koch,' Führer 
durch den Zoologischen Garten in Köln. Köln, 3. Aufl. [1888], 4. Aufl. [i889]. — 
Ernst Dünner, Sieben Bilder aus den Rheinlanden, Basel i889, S. 4i: Im Tier- 
garten zu Kr>ln. — L. Wunderlich, Führer durch den zoologischen Garten zu Köln 
Köln [i89o]; weitere Auflagen (4i. bis 160. Tausend) bis zum Jahre i9oo. 



54 



STADT KÖLN 55 

VII. Karneval. Karneval. 

Kölner Rats-Edikte v. 9. Febr. 1601, i4. Febr. i6o3, 9. Febr. i6o9, 26. Febr. 
i642, I. Febr. i644, 7. Febr. i657, 29. Jan. 1681, 9. Febr. i683, 21. Febr. 1686, 
23. Febr. i69i, i.Juni i696, 1 5. Febr. i697, 12. Febr. i795, 3o. Jan. i799, 7. Febr. 
i8o4, i7. Febr. i8o*>, welche, mit Ausnahme der beiden letzten, die Begehung des Karne- 
vals gestattenden, jegliche Mummerei, Aufzüge, Maskenbälle unter Strafandrohungen, 
aufs schärfste verbieten. Köln, 16 Einblattdrucke in der Kölner Stadtbibliothek, 
Rh. VI, nr. i94. — Curiosa descriptio, 1808. —W.John, Verbote des Kölner Karne- 
vals in früherer Zeit: Stadt- Anz. i89o Febr. 12 nr. 42 — 43. — Zimmerische Chronik, 
herausgegeben von Karl August Bakack, 2. Aufl. Freiburg i. B und Tübingen 1881, 
Bd. III, S. 160 ff. 

Reichhaltige Sammlung von Drucksachen, Abbildungen usw. des Kölner Kar- 
nevals im Historischen Museum zu Köln (Eigelsteintorburg). — Beratlischlagungen des 
kölnischen Bannerrathes, 1822 ff. — W. Walter, Der Cameval in Köln von den ältesten 
Zeiten bis zum Jahre 18 73. Z. fünfzigjähr. Jubelfeier s. Wiedergeburt. Köln i873. — 
Ch. S. Schier, Der kölnische Cameval vom Jahre 1823, Köln [1823]. — Ders., 
Kölnischer Camevals-AImanach v. J. 1824, Köln [1824]. — Das grosse kölnische 
Carnevalsfest von 1824, Köln 1824. — M. J. De No£l, Der Sieg der Freude oder 
Camevals-AImanach von 1825, Jahrg. II, Köln [182 5]. — Das grosse Maskenfest in 
Köln 1825. Nebst der Carnevalszeitung mit Beiwagen. ^ [J. Blum,] lieber den 
Ursprung u. das Eigenthümliche der Faschingslustbarkeiten ... zu Köln, 1825, Köln 
[1825]. — Ders., Poetisches Bild der grossen Maskenvorstellung zu Köln, 1825. Köln 
[1825]. — Der Mann aus dem Monde, oder grosses kölnisches Maskenfest von 1826. 
— Officielle Camevals-Zeitung von 1827. — Camevals-Zeitung von 1828. — Alte 
und neue Zeit, oder kölnisches Maskenfest von 1828. — Kölns Cameval im Jahre 
1829, Köln 1829. — B. Rave und Th. A. Traxel, Kölnischer Camevals-AImanach 
auf das Jahr i83o, Köln [i83o]. — Hanswurst's Wiedergeburt. Camevals-AImanach 
auf das Jahr i83i. — Ganz einfache, jedoch simple Beschreibung sämptlicher dies- 
jöhriger Fastelovendsspässcher; das heisst kurzgefasster summarischer Inbegriff aller 
Ereignisse u. Erscheinungen d. Cölnischen Carnevals v. Jahre i832, [Cöln i832]. — 
Dr. Weyden, Die Decoration des Gürzenich i835. Mit flüchtigen Andeutungen. — 
E. Jerrmann, Das Wespennest oder der Kölner Carneval, Leipzig i835. — 
H. Düntzer, 0-Jerum-Mann oder der Seifenbläser. Abfertigung von E. Jerrmann's 
Schrift; das Wespennest, oder der Kölner Karneval. Köln i835. — B. Rave, Köln 
und E. Jerrmann. Ein ergänzender Beitr. z. Jerrmann's Schrift: das Wespennest oder 
der Kölner Carneval. Köln u. Aachen i836. — Reue und Bekenntnisse von E. Jerr- 
mann. Ein Karnevals-Schreiben an den Herrn Dr. B. Rave. Mannheim i836. — 
Simmelsammelsurium ; oder Der Esel in der Löwenhaut; oder . . . Etwas für den 
Cölner Carneval. Köln i836. — F. A. Reimann, Der Carneval, Fasching oder 
Fastelabend zu Cöln: Deutsche Volksfeste im neunzehnten Jahrhundert . . . Weimar 
i839. — Magister loci [J. B. Stoll], Kölns Cameval, wie er war, ist und sein wird, 
Köln [i84o]. — W. Schneider-Claus, Unsere Grosse, wie sie ward und war. Eine 
geschichtl. Skizze der Grossen Camevalsgesellschaft zu Köln . . . Köln i894. — 
Ders., i894, das goldene Jubeljahr der Grossen Camevals-Gesellschaft in Köln. Ein 
Festbericht, Köln [i894]. — Grosses Maskenfest zu Köln. Gecken- Almanach . . . 
i857: . . Köln i857. — L. Ennen, Der Kölner Cameval: Zs. f. Kulturgesch. II, 
S. 24i. -- Ferd. Hey*l, Vom deutschen Strom, Wiesbaden i875, S. i97: Der Car- 
neval am Rhein [in Köln]. — Zeitschriften- Aufsätze über den Kölner Karneval, i Mappe 

55 



56 



STADT KÖLN 



Karneval. 



Name 
und Sprich- 
wörtliches 



in der Kölner Stadtbibliothek, Rh. VI, nr. 206. —J. Jörrissen, Zur Nothlage des Kölner 
Camevals. Köln, im Sept. 188 7. — Köbes Wolkenburg er, Noch e'nen offenen 
Brief för 20 Penning un för de Nuthlag vum Kölsche Fasteleer . . ., Köln 188 7. — 
K. Mehrmann, Ein Jahr im fröhlichen Rheinland. Leipzig, Neuwied, Berlin i899: 
Kulturhistor. Schilderungen, u. a. des Kölner Karnevals. 

VIII. Name und Sprichwörtliches von Köln. 

Der Spruch „Collen eyn Kroyn . . .": Koelhoff's Chronik, S. i46. — Fr. Woeste, 
Sprichwörter, Redensarten und Ausdrücke, die sich auf das mittelalterliche Köln be- 
ziehen: Berg. Geschichtszs. XI, S. io7. — „Alaff Colin" in Strophe VII von: Walber- 
berger Freudenlied über die Wahl Maximilianen Friderichen . . . . i76i April 6 
[Köln, Stadt-Arch., Chron. und Darst. i32]. Siehe ferner: Köln. Ztg. i844, nr. 23 1, 
238; Köln. Nachrichten 1888 nr. 62— 55; Köln. Volksztg. i9oi Okt. i4, nr. 9i9 und 
Okt. 21, nr. 94o. — Alaf Köln!: Oscar Schwebel, Deutsches Bürgertum, Berlin 
1894, S. i4o. — L. HuK [Kühl], Alaaf Köln!: Köln. Tageblatt i9o4 Okt. 22 bis 
Dez. 3. — A. Reifferscheid, Kölner Volksgespräche und Sprichwörter unter Be- 
nutzung von P. J. Kamps Sammlung Kölner Sprichwörter, Hannover i876. — 
C. Robert, Les noms de Cologne en latin et dans les langues modernes ä propos d'un 
denier inedit de Lothaire I.: Bulletin mensuel de numismatique et d'arch^ologie VI, 
i887, Nr. 3. — Schell, Etymologisches Wörterbuch der Geographie Rheinlands, 
Bielefeld, i89i, S. i5. — Franck, Landespolizei und Orthographie. Köln oderCöln: 
Preuss. Jahrb., i9o2 Februar. Vgl. Köln. Lok.-Anz. i89o April 16, nr. 102. 




Fig. 18. Siegel der Miinzerhausgenossen, 13. Jh. 



56 



STADT KÖLN 57 



n. HANDSCHRIFTLICHE QUELLEN. .chrmiVche 

Quellen. 

A. Obersicht über das Historische Archiv der Stadt. stadtarAiv. 

Bearbeitet von Joseph Hansen. 

Zur Einführung vgl. die Festschrift zur 23. Versammlung des Hansischen Ge- 
schichtsvereins zu Köln i894 (Köln, Du Mont - Schauberg i894) S. 5; Mitteilungen 
aus dem Stadtarchiv von Köln, hrsg. von Höhlbaum und Hansen, Heft i — 32, 
Köln 1882 — i9o4. Sonstige Literatur oben S. 54. 

Das Historische Archiv umfasst die Bestände bis zum J. 1816. Die jüngeren 
Akten beruhen im Verwaltungsarchiv, auf das hier keine Rücksicht genommen zu 
werden braucht 

A. Das alte städtische Archiv. 
Erste Abteilung: Urkunden. 

a) Original -Urkunden. Das sog. Haupturkundenarchiv. Es umfasst die 
Zeit von 922— 1 798. Die Regesten bis i45o sind gedruckt in den Mitteilungen aus 
dem Stadtarchiv, Heft 3 — 19 (Nachträge in den späteren Heften). 

Das Haupturkundenarchiv umfasst in chronologischer Folge alle Original- 
urkunden ohne Rücksicht auf die Provenienz. Ausgenommen sind nur die Original- 
urkunden der Armen Verwaltung (2100 Stück), der Hansa (600 Stück), des Klosters 
Lond (i!9 Stück) und des Depositums der Columbapfarre (iioo Stück). 

b) Städtische Urkundenkopiare. (Mitteil. 27, 222). 

1. Acht Bände Privilegienbücher Ii57— 1788. 

2. Drei Bände Urkundenbücher c. i4oo(i37o)— 1523. 

3. Urfehden i44i— 1474. 

4. Zwei Urkundenformel bücher des i5., Ende 16. Jh. 

Zweite Abteilung: Akten. 

I. Aus der reichsstädtischen Zeit. 

Für die ältere Zeit vgl. Walther Stein, Akten zur Geschichte der Verfassung 
und Verwaltung der Stadt Köln im i4. und i5. Jh., Publikationen der Gesellschaft 
für Rheinische Geschichtskunde X (Einleitung). 

a) Verfassung und Recht. Eidbücher von i32i, i34i, i372, i382, i395, 
i396, c. i4oo, i4i3/i4, c. i45o, i47i, i594, c. i67o. Eidbücher der Mittwochs-, 
Freitags- und Samstagsrentkammer. — Statuten von i4o7 und i437, Stadtrecht und 
Bürgerfreiheit — Sammelhandschriften. — Reform von Verfassung und Verwaltung: 
Reform vorschlage i48i, nach i55o, i556, i57o; Revisionsakten und -protokolle 1608 
bis 16 10, summarischer Extrakt über Verbund- und Transfixbrief; Prozess der bürger- 
lichen Deputatschaft gegen den Kölner Rat 1 778—1 789. — Unruhen und Amts- 
missbräuche: Prozessakten von i396 und i4i4, i43i, i477, i48i/82, i488, i49i, 
i5i3, i525; Sammelbände, Untersuchung gegen Cronenberg 1 633/34; Akten und 
Protokolle zum Gülichschen Aufruhr 1680— 1 687. — Morgensprachen, Mitte i4. Jh. 
1800. — Ratsedikte (vgl. Mitt. Bd. 29): Gedruckte Ratsedikte, bes. Polizeiwesen betr., 
16. und i7. Jh.; Offizielle Ediktensammlung i632— 1764 und i7., 18. Jh., gedruckte 
Ratsedikte, 16. bis Anf. i7. Jh.; allgemeine offizielle Sammlung i473 — i8i9 (i5 Bde.). 
— Ratsedikte, Einzelblätter in chronologischer Folge, 1 596— 1 793. — Rollen und 
Ordnungen: Offizielles Rollenbuch 16. Jh.; Ratsämterrollen und Beamteneide i549, 

57 



58 STADT KÖLN 

Hand- Anf. und Ende i7.Jh. und i72o, Rollenbuch von i720, Rollen der Wein meister, 
Quellen. Gewaltrichter und deren Diener i6. Jh.; der Kannengiesser und Wucherherren i6. Jh.; 
Stadtarchiv, der Pergamentherren, Klagmeister, Ratsherreneidbuch 16. Jh.; der Klageherren, der 
Deputierten zur Kellerschreiberstube (Zusätze i692, i7o3); Bruchstücke eines Rollen- 
buches; Salzrolle, Rolle vom Pferdegericht, von den Unvereideten c. iSoo. Bettler- 
ordnungen i7. und 18. Jh.; Verbesserung der Bierrolle 16. — 18. Jh. 

b) Verwaltung. Richerzeche, Statuten c. i39o; Mitgliederverzeichnis i389 
bis i39i. — Ratslisten i35o — 1793; Ratsämterlisten; Bürgermeisterlisten 1216—1715 
und Ratslisten (aus dem Besitz von Heimbach, Jabach, Oeckhoven, Burgh u. a.); 
Wappenbücher (aus der Rathausbiblioihek und aus dem Besitz von Ther Lan von 
Lennep). — Rats- und Schickungslisten seit i396, Ausführungen über den Banner- 
rat 1681. — Memorialmeisterrollen 18. Jh. 

Ratsmemorialbücher , Auszüge 1 335 — 1 353 , Bruchstücke 1 38 1 — 1 387 , Rats- 
memorialbücher 1 396— 1 522(23). (Für Bd. IV vgl. Mitt. 20, 99— 101.) — Memorial- 
buch des Protonotars i437, i452 Juli 26— 1468 Sept. 29, i47o, i475; Vorbereitungen 
für den Empfang des Kaisers, i473 Nov.; Kriegskommissionsprotokolle i474 März 18. 
bis Juli i5. 

Ratsprotokolle i5i3 — 1798; Register zu den Ratsprotokollen und Ratsmemorial- 
büchem i396— 1569, i57o— 1600, 1600— 1632, i633— 1665, 1666— 1699; Fuchs, 
Register zu den Ratsprotokollen i396 — i67o; Offizieller Auszug der wichtigsten Rats- 
beschlüsse i594— 1595. — Ratsregistraturen i5i7 — 1594. — Protokolle der Rats- 
kommissionen 161 6 — 1660. — Schickungsverzeichnisse i469 — i5o5. — Schickungs- 
protokolle 1 758 — 1 797. 

Ratsweinordnungen i445 — 1484, Weinmeisterrollen 16. Jh., Rolle der Deputierten 
zur Kellerschreiberstube i7i4— 1755, Ratszeichen Anf. 1 7. Jh. — 1 793. 

Ratsprozessionen i548— 1593. — Ceremonialbücher 1 524— 1 797. — Funeral- 
buch i58i — 1797. 

Syndicat: Eid der Syndici 1594 und i676, Amtsordnungen Ende 16. Jh., Ein- 
gänge vom Rat i695 — 1794, Nachschlagebuch i7oo— 1797. — Kanzleiordnungen 
und Eide 18. Jh. — Ausleihebücher der Registraturen 1600— 1 79 1. Buch des Hall- 
meisters i44i/42. — Depositen- und Konfiskationsregister 1622 — 1688 bezw. 1623 
bis 1680. — Formelbücher der Kanzlei i366, i444— 1529, i448, i468-i492, i488 
bis i499, i5oi— i5ii, 1611 — i6i4, Einzelstücke bis 1662, Ende i7. Jh., 18. Jh. — 
Kautionsbuch der städtischen Beamten 1688— 1 793. — Beamte: Rolle über Kleidung 
i435, i443; Eidrollen, Qualifikationsordnungen i7.Jh., Beisassenordnung i7i4. 

Gildeliste 12. Jh. — Grossbürgerlisten 12. Jh. — Bürgeraufnahmebücher i356 
bis i797; Grossbürgerbuch 16 13 — 1794; Qualifikation zur Bürgerschaft: Erhebungen 
und Bücher i584 bezw. 1616— 1698; Qualifikation zum Weinzapf i7o7 — 1775. — 
Verzeichnisse: Register der Beigeschworenen i645 — i7o3; Zunftgenossen i7o4, Ein- 
wohner i7i5. — Register der Bürgerschaftsaufsagen i397— l5ii. 

c) Gerichtswesen. Grundzüge der Gerichtsverfassung 18. Jh., Obersicht über 
die Gerichte in Stadt und Erzstift 18. Jh.; Stadtkölnische Statuten über Gerichts- 
wesen 16. Jh. — Eidesformeln 18. Jh. 

Ratsgerichte. Weistum c. i375, Appellationsordnung i464, Reformation der 
Ratsgerichte 16. Jh. — i63i und erneuerte Ordnung von i63i; Ordnung der Gerichts- 
schreiber und Prokuratoren 16. Jh.; Schuldbekenntnisse i39i — 1392; Ladungsbücher 
der Ratsboten i7o9— 172 2, i748, i749. 

58 



STADT KÖLN 59 

BQrgermeistergericht: Bürgermeisterboteneid i6.Jh.; Geschäftsgang i592, Proto- "?"^r j. 
kollbuch 1428 — 1435; Memorial-, Dienst-, Eid- und Bescheidbuch i58i— 1^55. Quellen. 

Gericht im Fischkaufhaus, Diarium i675— 1687, i69i — 1697. Stadtarchiv. 

Pferdegericht: Rolle i6. Jh. und 1623, Prozesse im 16. Jh. 

Amtleutegericht: Ordnung i39i, Protokollbuch i4ii — 1434, i5o6—-i 785, Zeugen- 
bücher i52o— i53i. 

Revisions- und Appellationsgerichtsordnung für Prokuratoren und Notare i733, 
Revisionsprotokolle 1661 — 1792. — Urteilmeisterrolle 16. Jh. — Ratsentscheidungen 
i599-i646. 

Weinschule: Neue Rolle i528 (Zusätze bis i637); Sammlungen der Ratsregistra- 
turen und Verordnungen zur Weinrolle, Weinschule und Jurisdiktion der Rheinmeister 
i7. Jh.— i7o9; Rolle der Rheinmeister i7o8; Auszug aus dem Buche der Weinschule, 
betr. die Vorbeifahrt der Schiffe i678— 1793. Weinschulengericht: Protokolle i738 
bis i772. 

Fiskalgericht: Fiskalische Ordnung i587, mit Erweiterungen bis i676; Gerichts- 
ordnung i587, mit Zusätzen bis i788; Dienstanweisung 16. Jh.; Protokollbücher i6o9, 
1627 — i64i, i73i — 1738; Gebühren und Strafgelder: Abrechnungen i587 — 1592, 
i587— 1597, i59o— 1594; Ladungen, Pfändungen i589— 1594; Religionsprotokolle i582. 

Stimmeister: Rolle i69i; Akten betr. Frauenhaus auf dem Berlich i565 — 1595; 
Protokolle 1620— 1 673; Hexenprotokolle 1629—1662. 

Gewaltgericht: Rollen der Gewaltrichter 1 5. Jh.— 1 65 7 (Register i565 — 1612), 
Totenschauregister i468— i48i; Totenbücher i557— 1728, i696— 1697; Gewaltrichter- 
verzeichnis i4i5 — 1557. 

Turmmeisterrollen 18. Jh. ; Rollen der Metzerherren 16. Jh., der Wuchermeister 
i6o5 — 1649, Zuchtmeister i6i4 — 1794; Registra violentiarum des Gewaltgerichts i4i3 
bis 1434; Verbrecherbuch i5io— 1522; Turmbücher i524— 1528, i555— 1764. 

Schöffengericht: Rotes und schwarzes Buch mit Ordnungen und Schöffenver- 
zeichnissen i385 — 15. Jh., bezw. i457 — i5i5: Auszüge aus dem roten Buch; Ord- 
nung des Gerichts i4. Jh., Gerichtstaxen, Schöffen-Eidbuch 1618 — 1633, Rechnungs- 
buch i778— 1797, Schöffenherrenrolle 16. und i7. Jh., Protokoll bücher i377— i39o, 
i525 — i 5 29, Jurisdiktionsbücher i7. und 18. Jh., Ladungsregister i388— i39o. Burg- 
grafenamt 18. Jh. — Kurkölnisches Oberappellationsgericht; Revisionsordnung i786. 

Vogtei: Inventar des Erbvogteiarchivs c. 1600, Klagen zwischen Rat und Vogt 
c. i35o und i39o/9i, Bescheidbuch der Geschworenen des erbvogteilichen Hacht- 
gerichts i445— 1447, i448— i45o, dgl. Protokollbuch i447 — 1449 und Handbuch, 
Häuserverzeichnis des Schreines Hacht, aufgestellt i55o, Lehenbuch 16. und i7. Jh., 
Protokolle über den Schultheissenstreit i589— i59o; Protokoll des erbvogteilichen 
Appellationskommissars i59o — 1610; Akten über die erbvogteilichen Rechte in Köln 
i598— 1606; Prozessakten i665— 1667. 

Afterdechaneigericht auf dem Altengraben: Protokolle 1622 — 1657; Pfennig- 
gelderempfang 1 7 2 6 — 1 7 3 7 . 

Notariatsmatrikel i582 — 1797. 

Schreinswesen: Amtleutebücher und Statuten von S. Alban, Brigida, Columba, 
Laurenz, Martin, Peter, Aposteln, Airsbach, Severin, Weyerstrasse, Christoph; Schreins- 
ordnungen (seit i473), Formeln, Regeln, Gutachten, Beobachtungen, Rechtsfälle, Ver- 
richtungen, Handbücher, Auszüge, Kollektaneen; Bezirke, Weingärten- Verzeichnisse; 
Liber religiosorum (i72 7); Schreinmeister- Verzeichnisse; Schreinskarten und Bücher 
(vgl. Mitt. I S. 35, und Hoeniger, Kölner Schreinsurkunden des 12. Jh., 2 Bde., 

59 



6o STADT KÖLN 

Hand- Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde I; neues Verzeichnis 
'^Quellen.*™ 32. Heft der Mitt); I. Schreinskarten: Aposteln, Brigida, Columba, Gereon, 
stadtardilv. Laurenz, S. Martin, Niederich, Severin, Schöffenschrein; IL Schreinsbücher: Nr. i 
bis 34 Airsbach (seit 1212), 35—49 Alban (seit i24o). So— 7i Aposteln (seit 1220), 
72—94 Brigida (seit I23i), 95— io9 Christoph (seit 1282), iio— 143 Columba (seit 
1255), i44— 146 Dilles (seit 1233), i47— 163 Eigelstein (seit i3oo) und Gereon (seit 
i384), i64— i7i Hacht (seit I285), i72-i9i Laurenz (seit 1235), 192—221 Martin 
(seit i23o), 222—224 Mittwochs-Rentkammer (seit i345), 225 — 262 Niederich (seit 
I24i), 263—294 Peter (seit I235), 295— 3o9 Severin (seit 1235), 3io— 3i9 Weyer- 
strasse (seit 1260), 32o— 362 Schöffenschrein (seit I225), 364—368 Mühlenschrein 
(seit 1276), 369—372 Werschaftsbücher (seit i487). 

Bauerbänke : L Generalia ; IL Akten der Bauerbänke Eigelstein, Friesenstrasse, 
Schaafenstrasse, Severin, Weyerstrasse seit dem 16. Jh.; Taxbuch Weyerstrasse (seit 
167 1); Erbvereinigung im Sülzerfeld. (Vgl. Wrede, Die Kölner Bauerbänke, Köln- 
Ehrenfeld i9o5.) 

d) Finanzverwaltung (vgl. Mitt. 21, S. 1; 22, S. i87; R. Knipping, Die 
Kölner Stadtrechnungen des Mittelalters, 2 Bde., Publikationen der Gesellschaft für 
Rheinische Geschichtskunde XV). 

A. Stadtrechnungen i35i — 1798. 

Mittwochs-, Freitags- und Samstags- Rentkammer Nr. i — 11 9. 

Registraturbücher und Verwandtes „ 120 — i52. 

Mittwochs-Rentkammer „ i53 — 5o4. 

Freitags- Rentkammer „ 5o5 — i3i4. 

Beide Rentkammem „ i3i5 — 1384. 

B. Akten, Korrespondenzen der Rentkammem seit dem 16. Jh. 

C. Beläge, Quittungen usw. seit i48o. 

e) Handel und Verkehr. 1. Allgemeine Handelspolitik, i437— 1794 (Hansa 
vgl. unten S. 64). — 2. Zölle, i35o— i79o. — 3. Stapel, i45o— 1794. — 4. Märkte, 
1278— 1794. — 5. Kaufhäuser, Mitte i5. Jh.— 1798. — 6. Hafen, i4oo— 1785. — 
7. Wagen, i4.Jh. bis i792. — 8. Kranen, i37o— 1794. — 9. Unterkäufer, i5.Jh. bis 
i793. — 10. Müdder und Träger, i572— 1794. — 11. Zähler, 1600— i79o. — 12. 
Schürger, 1 749— 1 789. — i3. Fuhrleute und Spedition, i5oo— 1794. 

i4. Handelszweige, i4— 18. Jh.: Bau- und Brennstoffe (Holz, Kohlen, Kalk, 
Steine), Blei, Branntwein, Butter, Drogen, Eisen und Eisen fabrikate, Fische, Flachs, 
Galanteriewaren, Garn, Getreide (Mehl), Gewürze, Glas- und Tonwaren, Häute und 
Leder, Holzwaren, Honig, Hopfen, Hom, Kaffee, Kannen, Käse, Kerzen, Kleider, 
Körbe, Kunstgegenstände, Kupfer, Kurzwaren, Lohe, Lumpen, Luxusmöbel, Obst, Öl 
und Samen (Pech, Tran, Teer), Papier, Pelze, Pferde, Posamente, Pulver, Salz, Schnitt- 
waren, Seide, Silberwaren, Spitzen, Tapeten, Trödel, Tuch, Vieh (Fleisch), Waffen, 
Wein (Weinzapf, Weinröder), Wild und Geflügel, Wolle, Zucker und Zuckenji'aren. 

Banken, i6.Jh.— 1794. — Pfandleiher (s. Käufer), i487— 1799. 

Buchhandel, i5. Jh.— Ende des 18. Jh. 

i5. Börse, 16. Jh. — 16. Messhandel, i5oo — i75o. — i7. Hausierhandel, i645 
bis i753. — 18. Buchführung, Ende 1 5. Jh.— 1 785. — i9. Warenzeichen, Mitte 16. Jh. 
bis i756. — 20. Wechsel und Zahlungsanweisungen, 1428— 1797. — 21. Handlungs- 
angestellte, i599— 1793. 

22. Handelsprozesse, i536— 1794. — 23. Arrest (Bekümmerung), Mitte i5.Jh. 
bis i793. — 24. Konkurse, i59o— 1794. — 25. Handelsgerichte, i663 — i79i. 

60 



STADT KÖLN 6l 

26. Post, i55i — 1793. — 27. Schiffahrt, i378— 1794. — 28. Fahramt (zwischen Hand- 
Köln und Deutz), i4.-i8. Jh. "QueVun!"' 

29. Münzwesen, Anf. i4. Jh. bis Ende i8. Jh.: a) Reste des Archivs der Münzer- stadtardüv. 
hausgenossen seit dem i4. Jh.; b) Bücher und Akten der städtischen Münzmeister 

seit dem 16. Jh., Münzregister seit dem i5. Jh., Rolle der Paimentsherren. 

30. Zeitungswesen, 1681 — 1794. 

f) Gewerbe- und Zunftsachen (teils städtische Akten, teils aus den 
Zunftarchiven stammend). — Vgl. die demnächst erscheinende Publikation XXII der 
Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde: Die Kölner Zunfturkunden von Heinr. 
V. LoESCH (2 Bde.). 

A) Allgemeines seit dem i4. Jh. — B) Akten der einzelnen Zünfte und Ämter, 
ebenfalls seit dem i4. Jh., und zwar die Zünfte und Ämter: Ähren, Bäcker, Barbiere, 
Bildschnitzer, Bombasinamt, Boratmacher, Brauer, Buchbinder, Buntwörter, Bürsten- 
macher, Dachdecker, Decklakenmacher, Eisenmarkt (vgl. Mitt. 7 S. 108), Färber, 
Fassbinder, Fechtmeister, Fischer, Fleischer, Garköche, Gammacher, Gewandschneider, 
Glaswörter, Goldschmiede, Grob- und Feinstricker, Gürtelmacher, Harnischmacher, 
Himmelreich, Hutmacher, Kaminfeger, Kannengiesser, Korbmacher, Kupfergiesser, 
Lederreider, Lehmschleifer, Leinenamt, Löher, Maler, Posamentierer, Riemenschneider, 
Seienmacher, Sarwörter, Schlosser, Schmiede, Schneider, Schreiner (Drechsler), Schuh- 
macher, Schwarzhaus, Schwertfeger (Messerschmiede), Seidmacher, Seiler, Steinmetzen 
(Zimmerleute), Stellmacher (Wagenbauer), Taschen- und Handschuhmacher (Beutler), 
Tuchscherer, Waidhändler, Wappensticker, Weissgerber, Windeck (vgl. Mitt. 1 1 S. 68), 
Wollenamt. 

g) Militaria: 

Inventare des Zeughauses seit i743. 

Quarliergeldheberegister i7o7/9, Quartierlisten seit i734, Kolonellschaftsver- 

zeichnisse 1 7 So ff. 
Munitionsbücher, Akten seit dem i7. Jh. 

Kriegskorrespondenz 1688 — 89, Diarium des Feldbataillons 1735/36. 
Schützengesellschaften, Bogen- und Büchsenschützen i58i. 
h) Judengeleit, Akten seit dem i5. Jh. 

i) Kirchenwesen, Verhältnis der städtischen Verwaltung zu den kirchlichen 
Instituten der Stadt 

A) Allgemeines seit dem 16. Jh. 

B) Verhandlungen der Stadt mit der päpstlichen Nuntiatur in Köln i588 

bis i79o. 

C) Verhältnis der Stadt zu den einzelnen kirchlichen Anstalten, alphabetisch 

nach diesen geordnet. 

D) Verhältnis der Stadt zur protestantischen Kirche, Akten seit dem 16. Jh. 
k) Armenverwaltung: 

A) Urkunden von 1227— 1 794. 

B) Rechnungs- und Verwaltungsbücher, besonders der städtischen Hospitäler 

(seit dem i5. Jh.). 

C) Korrespondenzen und sonstige Akten. 

1) Universität Köln (teils städtische Akten, Akten der städtischen Provi- 
soren, teils Bestände des früheren Universitätsarchives, welche grössten- 
teils vom Verwaltvmgsrat der Gymnasial- und Stiftungsfonds überwiesen 
worden sind). Vgl. Keussen, Matrikel der Kölner Universität I, Einl. 

61 



62 STADT KÖLN 

Hand- S. II; Mitt. 7, S. io5 und Korrespondenzblatt der Westd. Zs. XX (i9oi) 

'^Quellen.* Sp. i5o Nr. 7i; Hansen, Rhein. Jesuitenakten, Publikationen der Ge- 

sudtardüv. Seilschaft für Rheinische Geschichtskunde XIV, S. XXIII. 

A) Matrikeln, Fakultäts-, Dekanats-, Rechnungsbücher usw. 

B) Rechnungsbücher, Schülerverzeichnisse usw. der einzelnen Gymnasien 

(Montanum, Laurentianum und Tricoronatum). 

C) Berichte und Verwaltungsbücher des Kölner und ausserkölnischer Jesuiten- 

kollegien. 

D) Litteralien seit i388 und ältere Vorurkunden. 

m) Plankammer, Sammlung von Karten aus dem i6.— 19. Jh. (Ein Teil 
derselben, kölnische und ausserkölnische Ansichten, ist an das Historische 
Museum abgegeben). Vgl. Mitt 3i und unten S. 88. 

I. Gesamt- Pläne und Ansichten von Köln Nr. 1— 49. 

II. Die Kölner Stadtbefestigung „ 5o— io4. 

III. Köln — einzelne Teile — : Strassen und Gebäude in 

alphabetischer Folge „ io5— 366. 

IV. Der Rhein bei Köhi „ 367—499. 

V. Nähere Umgebung von Köln „ 5oo— 586. 

VI. Eisenbahnkarten „ 587— 6o7. 

VII. Ausserkölnische Pläne imd Karten: 

A) Rheinprovinz in alphabetischer Folge ...... „ 6o8 — 698. 

B) Das übrige Deutschland , 699 — 739. 

C) Ausland „ 74o— 755. 

D) Flusskarten: 

a) Der Rhein „ 756— 83 1. 

b) Sonstige Flüsse , 832--9oo. 

n) Städtische Korrespondenz, Auswärtige Angelegenheiten: 

1. Korrespondenz im allgemeinen. 

A) Briefbücher I367—1 758; vgl Mitt. i,6i; 4,5i; 6,75; 7,82; io,i5; i3,48; 

i5,55; i7,i; 22,1. 

B) Datierte Schreiben, Eingänge i32o — 1798 (i32o — i4oo in den Mitt. 

22, 77 verzeichnet); Ausgänge saec. i4flf. 

C) Undatierte Schreiben, Eingänge und Ausgänge, seit dem 1 4. Jh., nach 

Stichworten geordnet; (vgl. Mitt. 26,1; 27,i59). 

2. Reichssachen (vgl. Mitt. 24,9o; 25,2 13). 

A) Korrespondenz, Rechnungen, Denkschriften usw. seit i357. 

B) Abschriften und Drucksachen seit i473. 

C) Reichstagsakten seit i479. 

D) Reichsstädtetagsakten seit i522 (ältere mit C vereinigt). 

E) Ein Exemplar der Reichsstädte -Registratur, 7 Bde. (vgl. Mitt. 10, 

S. 12). 

F) Prozessakten (Kaiserliche Kommissionen und Reichshofrat). 

G) Reichskammergericht, Prozessakten seit i5io, Visitationsakten seit i586. 

3. Kreissachen, Niederrheinisch-westfälischer Kreis. 

A) Korrespondenzen, Denkschriften usw. seit i53i. 

B) Kreisrechnungen seit i548. 

C) Akten der Kreistage seit i55i. 

D) Akten der Münzprobationstage seit i566. 

62 



STADT KÖLN 63 

4. Verhältnis der Stadt zur Hansa. Hand- 
Die Akten sind seit 1882 eingeordnet in der Abteilung Hansa III, '*^qu eilen. * 

vgl. unten S. 65. Stadtanhiv. 

5. Verhältnis der Stadt zum Erzbischof (sog. Akten Köln contra Köln). 

Akten über Streitigkeiten, Verhandlungen, Verträge der Stadt mit dem 
Stift Köln, mit dem Erzbischof, mit dem Hochgericht vom Anfang des 
i5. bis zum Ende des 18. Jh., soweit sie nicht der Abteilung ,Reichs- 
sachen' (Reichstags-, Kammergerichts-, Hofratsakten usw.) angehören. 
Darin u. a. die alte Sammlung , Actus et processus', bestehend aus 
5o Bänden, Kopiaren und Aktensammlungen. 

6. Verhältnis der Stadt zu Jülich-Berg, und zu Aachen, Akten seit dem 16. Jh. 

7. Akten, betr. die Herrschaft Hürth und die Rechte der Stadt am Hürther 

Bach (DuflFesbach), (i428) i558— 1594. 

IL Aus der französischen Zeit. 

Die Akten aus den Jahren i794 — 181 5 sind i832 geordnet worden. Die wich- 
tigsten Gruppen sind folgende: 

Akzise, Amortisationskasse, Arsenal, Baupolizei (darin Akten zur Baugeschtchte 
der Kölner Kirchen und Klöster: Augustinerkirche, S. Brigiden, Carmeliterkirche, 
S. Georg, S. Jakob, S. Ignatius, S. Lupus, Weiss-Frauenkloster, S. Ursula, desgl. Akten 
über die Festungsgebäude), Bergwerke, Bevölkerungspolizei, Buchdruckereien, Budjets, 
Domänen, Douanen, Feuerpolizei, Feste, Finanzwesen, Fabrikwesen, Forst- und 
Jagdsachen, Gefängnisse, Geistliche und Kirchensachen (darin Akten, betr. Bauten 
am Dom und an S. Severin), Gewerbe- und Handlungssachen, Hospitäler, Kalender, 
Kontributionen, Köln-Städtisches Eigentum (darin Akten über die Verwendung kirch- 
licher Gebäude zu militärischen Zwecken, Kasernen usw.: S. Andreas, S. Cäcilien, 
S. Jakob, Minoriten, Weiss-Frauenkloster), Landwirtschaft, Lotterien, Mass und Ge- 
wicht, Markt- und Medizinalpolizei, Masquiren (darin Akten, betr. das Schauspiel- 
haus), Militaria (darin Bauakten, z. B. das Eigelsteiner Tor), Monetaria, Staats- und 
Territorialorganisation, Polizeisachen, Postwesen, Rheinschiffart, Statistik, Schulsachen, 
Tabak, Tür- und Fenstersteuer, Wohltätigkeitsanstalten, Wegepolizei, Weinbau, Zei- 
tungspolizei. 

B. Archivalien nichtstädtischer Provenienz. 

Erste Abteilung: Innerstädtisches* 

a) Kirchensachen: 

I. Kirchenbücher (Tauf-, Heirats- und Sterberegister), vgl. Mitt 24 S. 37. 

A) Katholische Kirchen (seit i595): S. Aposteln, S. Alban, S. Brigida, 

S. Cäcilia, S. Christoph, S. Kolumba, S. Kunibert, S. Georg, S. Gereon, 
S. Jakob, S. Johann Baptist, S. Johann Evangelist, S. Laurenz, 
S. Lupus, S. Maria im Kapitol, S. Maria ad Gradus, S. Maria- Ablass, 
S. Maria-Lyskirchen, S. Maria im Pesch, S. Martin, S. Mauritius, 
S. Paul, S. Peter, S. Severin. 

B) Protestantische Kirchen (seit i57i): Lutherische Gemeinde, Hoch- 

deutsche reformierte Gemeinde, Niederdeutsche reformierte Ge- 
meinde, Französische reformierte Gemeinde, Holländische refor- 
mierte Gemeinde. 

C) Kirchenbücher der 1 888 eingemeindeten linksrheinischen Orte (seit 1 624) : 

Kriel, Efferen und Stotzheim, Bickendorf, Bocklemünd, Mechtern, Me- 
laten, Müngersdorf, Junkersdorf, Ossendorf, Longerich, Merheim, Niehl. 

63 



64 STADT KÖLN 

Hand- 2. Handschriften der geistlichen Abteilung (Nekrologien, Distributionsbücher, 

'^Quellen. ^ Güterverzeichnisse, Rechnungen usw.), vgl. Mitt 24 S. 3. 

Stadtarchiv. A) Katholische Kirchen: S. Achatius, S. Agatha, S. Agnes, S. Andreas, 

S. Antonius, S. Apem, S. Aposteln, Augustiner-Chorherren, Augu- 
stiner-Eremiten, Beghinen, S. Brigida, S. Cäcilien, Celliten, S. Co- 
lumba, Deutschorden, Discalceatessen, Dom, S. Georg, S. Gereon, 
Herren-Leichnam (vgl. Mitt. i5, S. 89), Jesuiten, S. Ignatius, S.Jo- 
hann, Johanniterorden, Karmeliterinnen, Karthäuser, S. Klara, 
H. Kreuz, S. Kunibert, S. Laurenz, S. Lupus, Machabäer, S. Mar- 
garetha, S. Maria-Ablass, S. Maria ad Gradus, S. Maria im Kapitol, 
S. Maria im Pesch, Marienthron, Gr. S. Martin, Kl. S. Martin, S. Mau- 
ritius, Mechtern, S. Michael, Minoriten, S. Pantaleon, Priester- 
seminar, Ratskapelle, S. Severin, Sion, S. Ursula, S. Vincenz, Weiher, 
Weisse Frauen. 

B) Archiv des Kölner Jesuitenkollegiums i543 — 1773. 

C) Protestantische Kirchen (Konsistorialakten usw.) : Holländisch- refor- 

mierte Gemeinde, Deutsch-reformicrte Gemeinde. 

3. Akten des Offizialatgerichts der Kölner Kurie. Prozessakten seit i364 
(vgl. Mitt. 24 S. 45). 

4. Akten der Kölner Nuntiatur. Vier Bände Relationen und Korrespon- 
denzen 1621 — 1762, Kanonische Entscheidungen i576— 1623. (Die 
Nuntiatur bestand von 1 585— 1 794. Das Archiv ist bei der Aufhebung 
der Nuntiatur im J. i794 nach Rom übergeführt worden und beruht jetzt 
im Vatikanischen Archiv.) 

5. Depositum der Columbapfarre, Urk. von 1232 — 1729 (vgl. Mitt. 10 S. 9i). 
b) Privatsachen: 

1. Private Brief- und Rechnungsbücher (für die letzteren vgl. Mitt. 21, 
S. 4o— 44). 

Am wertvollsten sind: 

A) Haushaltungsbuch (i39i — 1394) und zwei Kopiare (i37o— 1393) des 

Hermann von Goch. 

B) Kopiar des Hilger von der Stesse (i396— 1398). 

C) Buch Weinsberg und zugehörige Sammlungen (i5i7 — 1598); vgl. Das 

Buch Weinsberg, hrsg. durch Höhlbaum u. Lau, 4 Bde., Publika- 
tionen der Gesellschaft für Rhein. Geschichtskunde III, IV u. XVI. 

2. Stammbücher, Genealogieen Kölner Familien. 

3. Handschriftlicher Nachlass Wallrafs. 

4. Handschriftlicher Nachlass des im J. i885 verstorbenen Komponisten 
Ferdinand von Hiller. 

Zweite Abteilung: Ausserstädtisches. 

a) Hansa (zusammengesetzt besonders aus dem Archiv des Hansekontors 
Brügge- Antwerpen und aus dem Archiv des kölnischen Drittels, vgl. Mitt i 

5. i7). Die Trennung beider Bestände ist nicht durchgeführt, vielmehr 
sind beide und dazu noch die hansische Korrespondenz Kölns ineinander 
verarbeitet. Hinzu kommt der umfangreiche handschriftliche Nachlass (im 
wesentlichen i552 — i59i) des Syndikus der Hansa, Dr. Heinrich Sudermann 
t i59i, welcher im Auftrag der Hansestädte von Köln übernommen wurde. 
I. Urkunden und Privilegiare seit i25o. 

64 




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STADT KÖLN 65 

Hand- 
II. Rezesse und Verwandtes i385— 1620. ■chriftiiche 

III. Korrespondenzen c. i4oo — 1744. (Die städtischen Korrespondenzen, vgl. J^",*^^!^* 

oben S. 63, sind hier eingeordnet.) 

IV. Mandate, Deduktionen, Klageschriften, Statuten, Ordonnanzen, Rech- 

nungen, Zollregister c. i4oo — 1600. 

b) Urkunden und Akten des Zisterzienserklosters Lond an der Warthe 
(vgl. Mitt. 2, S. 7i). 

L Urkunden ii45 — 1S60. 
II. Akten i43o— 1574. 

c) Erz Stift Köln. Eine Anzahl von Handschriften: Kopiar des Erzbischofs 
Sigfried von Westerburg, saec. i3 (vgl. Mitt. 12, S. 4i), Statutensammlungen 
seit saec. i3, Matrikeln seit saec. 16, Landtagsakten saec. 16, i7, Akten des 
Amts Hülchrath saec. i7, Akten des Amts Rheinberg seit i576. 

d) Herrschaft Hürth. Gerichtsprotokolle i574— 1798. 

e) Jülich -Berg. Akten des Erbfolgestreits i6o9— 16S0 (aus der Jülichschen 
Registratur), Kirchenakten saec. i7. 

f) Ältere Archivalien der 1888 eingemeindeten Orte Deutz (in 16 Abtei- 
lungen geordnet), Ehren feld, Lindenthal und Nippes. 

g) Handschriften rheinischer Städte und Gemeinden, Stifter und Klöster 
(z. T. aus dem Mittelalter): Brauweiler, Distemich, Dünwald, Eversheim, 
Gerresheim, Gladbach, Gräfrath, Hoven, Marienthal, Merzenich, Moers, 
Neuss, Ratingen, Siegburg, Speyer, Steinfeld, Trier, Wipperfürth, Xanten, 
Zülpich. 

h) Familienarchive Hochsteden, Palant, Wachtendonck , Binsfeld und 
sonstige genealogischen Sachen. 

Dritte Abteilung: Varia. 

a) Handschriftensammlungen: 

1. Älterer Bestand, er ist zusammengearbeitet mit 

2. Wallrafsche Sammlung (zusammen 64o Handschriften). 

3. Handschriften der früheren Gymnasialbibliothek (6 So Handschriften). 

4. Chroniken und verwandte Darstellungen. Vgl. Mitt. 20, S. 67; neu ge- 
ordnet im J. i9o3. 

I. Kölnisches, Nr. 1—259. 
n. Allgemeines und Ausserkölnisches : 

A) Allgemeines, Nr. 260 — 294. 

B) Rheinisches, Nr. 295— 3 12. 

C) Ausserrheinisches, Nr. 3 1 3— 339. 

5. Farragiiw der beiden Brüder Johann und Aegidius Gelenius Bd. i— 3o 
(vgl. Mitt », S. i4i), 

6. Museum Alfterianum Bd. i — 146 (vgl. Breweks Vaterländische Chro- 
nik n, i53, 238, 298; Pertz, Archiv XI, S. 744; siehe auch unten S. 72). 

7. Sammlung Fahne; Nachlass de9 Qen#aiogen und Provinzialhistorikers 
Fahne (im Februar i9oo durch Kwf erworben). 

b) Siegelsammlungen: 

1. Ältere Sammlung des Archivs. 

2. Sammlung Rosenkrantz. 

Vgl. Wattenbach i. d. Archiv d. Gesellsch. f. alt. d. Gesch. XI, S. 74 1. 

5 
65 



66 STADT KÖLN 

Hand- 
schriftliehe ^ ^. „ .. ^, . , 

Quellen. B. Die Kölner Pfarrarchive. 

Piamrchive. Bearbeitet von Johannes Krudewig. 

Literatur. 

a) Mitteilungen: Westd. Zs. I, S. 4o5 ff.; Korresp.-Bl. der Westd. Zs. II, 
S. 7 u. 23; Ilgen, Rheinisches Archiv: Westd. Zs., Ergänz.-Bd. II, Trier i88S. 

b) Inventare: Von S. Gereon (S. Christoph), S. Severin, S. Maria in Lys- 
kirchen, S. Aposteln und S. Peter, bearbeitet von H. Schaefer jn Ann. h. 
V. N., LXXI (i9oi), vgl. Korresp.-Bl. der Westd. Zs. XX (i9oi), Sp. 2o4; 
von S. Andreas (S. Paul), S. Ursula (S. Maria- Ablass) und S Kolumba, be- 
arbeitet von demselben in Ann. h. V. N., LXXVI (i9o3). 

c) Urkundenbücher: P. Joerres, Urkundenbuch des Stiftes S. Gereon zu 
Köln, Bonn i893. — JoH. Hess, Die Urkunden des Pfarrarchivs von 
S. Severin in Köln, Köln i9oi. 

An dieser Stelle wird nur eine Übersicht über die bisherigen Veröffentlichungen 
von Archivalien der Kölner Pfarrarchive geboten ; weitere eingehende Notizen sollen 
im zweiten Bande der Kunstdenkmäler der Stadt Köln, der die kirchlichen Ge- 
bäude und ihre Geschichte behandelt, gegeben werden. 
S. Andreas, i. S. ANDREAS. 

Vgl. Schaefer i. d. Ann. h. V. N., LXXVI (i9o3), S. i. 
Das Archiv enthält Archivalien betr.: 
ä) Das Stift S. Andreas (S. 1—82); 

Im einzelnen: i Urkunde aus der Zeit vor io83, i vor 1106, 2 aus 
dem II., 3 aus dem 12., 35 aus dem i3., 220 aus dem i4. Jh., im ganzen 
467 Urkunden. Ferner sind vorhanden: i. a) Kopiare, b) Inventare, 2. Sta- 
tuten und Memorienbücher, 3. Urbariale Aufzeichnungen, 4. Prozessakten, 
5. Missalia und Psalteria. 

ad I b) a) Genaues Inventar des Stiftsarchivs von S. Andreas, i7. Jh.,. 
was die Besitzurkunden anbelangt, ähnlich wie das folgende Inventar von 1620. 
ß) Archivinventar II von 1620 mit Nachträgen, vollständiger als das 
vorhergehende. 

y) Archivinventar I von S. Andreas, i7. Jh., mit genauem Inhaltsver- 
zeichnis. 

6) Archivinventar III, i7. Jh., enthaltend u. a. die Urkunden-Regesten 
über Stiftungen und Dotierungen der zahlreichen Vikarien, auch die Regesten 
der Prozessakten des Stifts. 

b) Die Filialkirche S. Paul: (S. 82— iii), i Urkunde aus dem i3. Jh.^ 
i4 aus dem i4. Jh., im ganzen i4i Urkunden. Femer 3 Kopiare,. 
6 Memorienbücher, i3 Inventare von i57i — 1766; sodann Komputationen 
betr. S. Paul, Prozessakten, Missalia und Psalteria. 

c) Das ehemalige Dominikanerkloster (S. iii — 112): 

I Urkunde aus dem i3., i aus dem i4., 2 aus dem i5. Jh, im ganzen 
IG Urkunden. 
S. Aposteln. 2. S. APOSTELN. 

Vgl. Cardauns i. d. Korresp.-Bl. der Westd. Zs. II, S. 7; Schaefer i. d.. 
Ann. h. V. N., LXXI (i9oi), S. t3o-i83; Korresp.-Bl. der Westd. Zs. XX (i9oi), 
Sp. 2o4. 

66 



STADT KÖLN 



67 



Nach Cardauns a. a. O. enthält das Archiv: 

a) einige Kaiendarien der fraternitas vicariorum etc. 

b) 3o dieselbe betr. Original-Pergament-Urkunden, darunter i9 mittelalterliche, 
12 74— 1 48 1, geordnet von Kaplan Kürten. 

c) eine Successio et series dominorum, prepositorum, decanorum, scholasti- 
corum etc. des Apostelstifts (Ende i8. Jh.). 

d) ein Band eigenhändiger oder eigenhändig unterschriebener Korrespondenzen 
von Kölner Erzbischöfen des i6. und i7. Jh., Salentin, Gebhard usw. 

e) ein Band Abschriften verschiedener Briefe, i472 — 1477. 

f) Transsumt eines Urkunden- Registers des Brigitten klosters Marienborg bei 
Amersfoort, Pergament fol. 32 Bll., Ende i5. Jh., am Schluss unvoll- 
ständig, enthält zahlreiche Privilegien und Transsumte von Erzbischof 
Dietrich IL von Köln, Bischof Nicolaus von Schwerin, Bischof Kanut von 
Lynköping 

und mehre- 
ren Päpsten 
des i4. und 

i5. Jh. 
Scheint eine 
Sammlung 
der allgemei- 
nen Privile- 
gien des Bri- 
gittenordens 
zu sein. 

g) Amtliches In- 
ventar der 
Nachlassen - 
Schaft zweier 

Kölner Eheleute, Thonis Bertholt und Grietgin Hasener, aufgenommen i5i9 
von Notar Hermann Heister. 28 doppelt beschriebene Pergament-Blätter. 4®. 

ScHAEFER inventarisiert a. a. O. 11 Urkunden aus der Zeit vor i3oo, 26 aus dem 
i4. und 123 aus dem i5. Jh., zusammen 232 Urkunden nebst Aktenmaterial aus 
dem i4.— 18. Jh. 
3. DOM. 

Vgl. Westd. Zs. I, S. 4o5: Über die Dombibliothek; kurze Mitteilung über 
ihre Schicksale. — [Frencken,] Das Schicksal der im Jahre i794 über den Rhein 
geflüchteten Wertgegenstände des Kölner Domes, insbesondere die Zurückführung 
der Manuscriptenbibliothek, Köln u. Neuss 1868. — Jaffa und Wattenbach, Eccl. 
metrop. Coloniensis codd. manuscr., Berlin i874. — A. Decker, Die Hildeboldsche 
Manuskripten- Sammlung : Kölner Philologen - Festschr. (43. Versamml.), Bonn i895, 
S. 21 5. — Veraltet: Jos. Hartzheim, Catal. bist. crit. codd. msc, Köln i752. — 
Handschriftlich in der Dombibliothek: Inventarium des Archivs der Dompfarrkirche 
in Cöln 1824; mit erläuternder Vorbemerkung und alphabetischem Wortverzeichnis. 
Nach diesem Inventar enthielt das Domarchiv die Archivalien 

a) der ehemaligen Domkirche, 

b) der ehemaligen Pfarre S. Maria im Pesch, 

c) des ehemaligen Stiftes S. Maria ad gradus, 



Hand. 

schriftliche 

Quellen. 

Pfarrarcfaive 

S. Aposteln. 




Fiff. 19. Ansicht auf dem Titelblatt des Sacrarium Agrippinae 
(Bernhard Walters, Köln) vom J. 1607. 



Dom. 



67 



68 



STADT KÖLN 



Hand- d) der ehemaligen Pfarre S. Laurenz, 

Quellen. e) Archivalien der Dompfarre aus der Zeit seit ihrer neuen Organisation. 

PfarrarAive. ad a) Betr. Allgemeinen Kirchendienst, Kirchenfabrik, Vermögen, Stiftungen, 

**™' Muttergotteskapelle, Rechnungswesen, Bruderschaften, 

ad b) Betr. Allgemeines, Kirchendienst, Tauf-, Trau-, Sterberegister, 
Stiftungen, Bruderschaft, Rechnungswesen, Prozesse. 

ad d) Betr. Allgemeinen Kirchendienst, Pfarrer- Wahlen und Anstellungen, 
Stiftungen, Bruderschaft, Rechnungswesen, Thomaskapelle am Domhof, 
ad e) Kapitalien. 
S. Gereon. 4. S. GEREON. 

Vgl. Aeg. Müller i. d. Westd. Zs. I (1882), S. 4o8 ff.; P. Joerres, Urkunden- 
Buch des Stiftes S. Gereon zu Köln, Bonn i893; H. Schaefer i. d. Ann. h. V. 
N., LXXI (i9ol), S. 1 — 76; Korresp.-Bl. der Westd Zs. XX (i9oi), Sp. 2o4. 

An die Spitze seines Werkes stellt Joerres eine Übersicht über den Inhalt 
des Archivs. Danach sind im Archiv vorhanden: 

1. 25o Original- Urkunden, von denen i99 wiedergegeben sind, und zwar i aus 
dem II., i7 aus dem i3., 85 aus dem i4. Jh. etc.; 

2. Das Rote Buch, ein Urkundenkopiar des i5. Jh., enthält Urkunden des 
9.-I5. Jh.; 

3. Ein Kartular der Vikare, angelegt im J. i54o mit iio Abschriften von Ur- 
kunden des i4. — 17. Jh.; 

4. Akten über Prozesse der Vikare gegen das Stift, i5. Jh.; 

5. Einkünfte und Besitzregister vom J. i336 an und von 1 558— 1 567; 

6. Memorienbücher des i4., i5. und 18. Jh.; 

7. Haus- und Archivinventar vom J. i645, sowie ein Archivinventar vom J. i76o. 
Schaefer hat a. a.O. die von Joerres veröffentlichten Stücke nicht aufgenommen; 

er inventarisiert i Urkunde aus dem 12., So aus dem i3. und 61 aus dem i4. Jh.; im 
ganzen 332 Urkunden und zahlreiche Aktenstücke aus dem i5.— 18. Jh. 

5. S. JOHANN-BAPTIST. 

Vgl. Cardauns i. d. Korresp.-Bl. der Westd. Zs. H, S. 23. 

1. Ein Heft Original-Urkunden betr. die Benediktinerinnen- Klause bei S.Johann; 

2. Akten und Urkunden betr. Renten zu Lechenich und Umgegend; 

3. Rentbriefe zu Lasten der Stadt Köln, die ältesten 16. Jh.; 

4. Pergament-Heft (in sehr schlechtem Zustand), enthält Urkunden der Kirch- 
meister von S. Johann, i5. Jh.; 

5. Kopiar, angelegt i553 vom Pfarrer Heinrich Immendorf; 

6. Kopiar von i58o, enthaltend meist Rentbriefe und Testamente. 

S. Kolumba. 6. S. KOLUMBA. 

Vgl. Aeg. Müller i. d. Westd. Zs. I (1882), S. 4o8 ff.; Schaefer i. d. Ann. 
h. V. N., LXXVI (i9o3), S. 147-263. 

Schaefer inventarisiert a. a. O. i Urkunde aus der Zeit vor i i7i, 4 aus dem 12., 
6 aus dem i3., 35 aus dem i4. Jh., im ganzen 465 Urkunden. Sodann 

1. Kopiare; 

2. Memorienbücher, Messfundationen, Fraternitäten, Statuten; 

3. 23 Inventare von 1 5 60— 1888; 

4. Akten betr. das Rechnungswesen der Pfarrkirche und der mit ihr ver- 
bundenen kirchlichen Institute; 



S. Johann- 
fiaptist. 



68 



STADT KÖLN 



69 



5. Prozessakten; 

6. Missalia und Psalteria; 

7. Geschriebene wissenschaftliche Abhandlungen (vielfach herrührend von Pro- 
fessoren der Kölner Universität). 

7. S. MARI^-HIMMELFAHRT. 

Vgl. Aeg. Müller i. d. Westd. Zs. I (1882), S. 4o8 ff. 

Eine aus dem Archiv des ehemaligen Jesuitenkollegs stammende Chronik des- 
selben, welche u. a. eine Erwähnung des Friedrich von Spee enthält. 

8. S. MARIA IN LYSKIRCHEN. 

Vgl. ScHAEFER i. d. Ann. h. V. N., LXXI (i9oi), S. 120— 129; Korresp.-Bl. 
der Westd. Zs. XX (i9oi), Sp. 2o4. 

ScHAEFER inventarisiert a. a. O. 10 Urkunden aus dem i4., 3 aus dem i5., 16 aus 
dem 16. und 5 aus dem i7. Jh., im ganzen 34 Urkunden und 33 Aktenstücke. 

9. GROSS S. MARTIN. 

Vgl. HOENIGER in der Westd. Zs. I (1882), S. 4o8 ff. 

Das Archiv verwahrt die Archivalien der alten Abtei Gross S. Martin, einige 
Urkunden der ihr inkorporierten Pfarrkirche von S. Brigida, sowie der Bursfelder 
Kongregation. 

Vorhanden sind etwa 2 So Original-Urkunden und zwar 7 aus dem 11., i5 aus 
dem 12., 23 aus dem i3. und So aus dem i4. Jh. 

Erwähnenswert ist ein Sammelband (protocollum vetus), welcher u. a. ein vor 
i3oo geschriebenes und dann einige Jahrzehnte fortgesetztes Kopiarium (einige 
9o Urkunden vom Ende des 10. bis Anfang des i4. Jh.) enthält. 

IG. S. PETER. 

Vgl. ScHAEFER i. d. Ann. h. V. N., LXXI (i9oi), S. i84-2i5; Korresp.-Bl. 
der Westd. Zs. XX (i9oi), Sp. 2o4. 

ScHAEFER inventarisiert a.a.O. 2 Urkunden aus dem i3., i7 aus dem i4. und 
39 aus dem i5. Jh., zusammen 162 Urkunden und 16 Aktenstücke. 

11. S. SEVERIN. 

Vgl. JoH. Hess, Die Urkunden des Pfarrarchivs von S. Severin in Köln, Köln 
i9oi; H. Schaefer i. d. Ann. h. V. N., LXXI (i9oi), S. 77— ii9; Korresp.-Bl. 
der Westd. Zs. XX (i9oi), Sp. 2o4. 

Das Archiv enthält nach Hess 2 Urkunden aus dem 9., 2 aus dem 10., 8 aus 
dem 12., 25 aus dem i3. und 7o aus dem i4. Jahrh., im ganzen 287 Urkunden. 
Der Anhang des Urkunden- Buches umfasst das alte Schatz- Verzeichnis (Inventarium) 
der Kirche und eine Übersicht des noch im Archiv lagernden Aktenmaterials. 

Schaefer inventarisiert a. a. O. 10 Urkunden aus der Zeit vor 1200, 28 aus 
dem i3. und 64 aus dem i4. Jh., zusammen i99 Urkunden und 10 Aktenstücke. 

12. S. URSULA. 

Vgl. Schaefer in den Ann. h. V. N., LXXVI (i9o3), S. ii3 ff. 
Das Archiv enthält Archivalien betr.: 

a) Das Stift S. Ursula: i Urkunde aus dem 10., 5 aus dem 12., 11 aus 
dem i3., i5 aus dem i4. Jahrh., im ganzen 94 Urkunden; femer Akten. 

b) Die Pfarrkirche S. Maria- Ablass: 11 Urkunden aus dem i4., 32 aus 
dem i5. Jh., im ganzen 9o Urkunden; sodann Akten. 



Hand- 
schriftliche 

Quellen. 
Pfarrardiive. 



S. Mariae- 
Himmelfahrt. 



S. Maria 
in Lyakirchen. 



Gr. S. Martin. 



S. Peter. 



S. Severin. 



S. Ursula. 



69 



7o 



STADT KÖLN 



Hand- 
schriftliche 

Quellen 

ausserhalb 

Kölns. 



Andernach. 



Bamben;. 



Basel. 



Berlin. 



Bonn. 



C. Handschriftlich^ Quellen in Archiven und Bibliotheken 
ausserhalb Kölns. 

Bearbeitet von Johannes Krudswig. 

Vorbemerkung. Grundsätzlich soll an dieser Stelle nur eine Übersicht 
über die durch veröffentlichte Archiv-Inventare bekannt gewordenen ausserkölnischen 
handschriftlichen Quellen gegeben werden; die vielen sich in Urkundenbüchem und 
sonstigen Publikationen findenden Hinweise sind hier nicht berücksichtigt Eine 
Anzahl der unten gegebenen Notizen sind der gütigen Mitteilung des Herrn Archi- 
vars Dr. Keussen in Köln zu verdanken. 
Andernach, Stadtarchiv: 

Siehe : Goerz, Repertorium des städtischen Archivs der Stadt Andernach : Ann. 
h. V. N. LIX (i894), S. i. Vgl. Werners in der Archivalischen Zeitschrift V, 95: 

Urkunden der Erzbischöfe von Köln ii67 — i8. Jh., S. 2 ff. ; Urkunden betr. das 
Verhältnis zwischen Stadt Köln und dem Erzbischof und anderen rheinischen Städten, 
i359, S. i4; Privaturkunden, in welchen Kölner Persönlichkeiten und Korporationen 
vorkommen, i4.— 18. Jh.; Akten, betr. das Erzstift Köln und das Verhältnis der 
Stadt Andernach zu demselben, 16.— 18. Jh., S. 161 ff. 
Bamberg, Königliche Bibliothek: 

Siehe: Friedr. Leitschuh, Katalog der Handschriften der Kgl. Bibliothek zu 
Bamberg, i897: 

I2 S. i39, i5 (Cod. Msc. E. VH, 9o): Urbium Italicarum et Germanicarum 
notilia historica, 16. Jh. Darin S. 29: Fundationes urbium Germaniae; ausführlich 
sind die Städte mit Bischofssitzen behandelt; bei denselben wird ein Bischofskatalog 
mit den Wappen der Bischöfe hinzugefügt. S. 215—220 Köln (letzter Bischof: Her- 
mann IV. V. Hessen, i48o— l5o8). Wenige knappe Notizen ohne jeden selbstän- 
digen Wert. 

II. Helleriana nr. I29, hervorzuheben betr. kurkölnische Wahl von i687 — 1688. 
— nr. i3o. — nr. 5o7. 

Basel, Universitäts-Bibliothek: 

Hs. E III i3: „Chronicon Fr. Joannis Meieri Tigurini de predicatoribus" ent- 
hält auch Eintragungen, betr. das Kölner Dominikanerkloster aus der Zeit des i3. 
bis i5. Jh. 
Berlin, Königliche Bibliothek: 

Mscr. boruss. Fol. 477, 577 SS. Historia Coloniensis a r[everendo] d[omino] 
J[ohanne] W[ilmio] d[ecano] K[empensi], Bd. I; unvollständige Abschrift, die mitten 
im Satze bei Erzbischof Hermann III. (io52) abbricht. — Eine ebenso angelegte 
Fortsetzung ii3i — t577 im Kölner Stadtarchiv, Chron. u. Darst. nr. 92. Das voll- 
ständige Werk im Kölner Stadtarchiv, Chron. u. Darst. nr. 85, 86. 
Bonn, Universitäts-Bibliothek: 

Siehe: A. Klette - Gildemeister, Catalogi chirographorum in bibliotheca 
academica Bonnensi servatorum particula, i858 ff; vgl. Pertz, Archiv XI, S. 738: 
I. S. 60 nr. 2 48. In amplissimae clarissimaeque urbis Coloniae laudem Hermanni 
ßuschii Pariphili Sylva, cui Titulus Flora [auch Druck von i55oj. 
S. 77 nr. 3oi. Buch des Klosters Sion (s. Mechtildis visiones). 
S. 9i nr. 333. Separatio prepositure s. Gereonis Col. 1282. 

— nr. 334. Statuten von S. Caecilien. Gedr.: Ann. h. V. N. XV,. S. 225. 
S. 92 nr. 337. Kleinsorge, Diarium historiae Truchsesianae. 



/o 



STADT KÖLN 



7l 



Aktenstücke zum Kölner Toleranzstreit (prot. Schul- und Prediger- Hand- 

■ chrlftliche 

Quellen 
ausserhalb 



saecu- 



S. 93 nr. 339. 

haus), 1 787—1 789. 
S. 96 nr. 35o. Monast. Col. eremit. s. p. Augustini historiae quinque 

laris libri sex, collecti ac digesti a fr, A. Neelsbach, i676. 

— nr. 35i. Constitutiones sororum s. Aug. conv. ad Piscinam [Weiher] saec. 

i5.— i6., vgl. unten S. 74 (S. Caecilien); Bl. 49— 5 1 visitatio anno i465. 
S. io6 nr. 366. Miracula b. Bern, abbatis, que fecit in terra Coloniensi. 
S. 1 13 nr. 383. Breviarium eccl. Col. saec. XV. 

— nr. 384. Initialen des fr. Joh. de Valkenburg I299. 

S. I20 nr. 4o8. Cronica der hillyger Stadt Coellen saec. i6. — 17. 

— nr. 4o9. Chronik i683— 1686 betr. Aufruhr unter Nie. Gülich. 



Kölns. 
Bonn. 




Fig. 20. Ansicht von A. Braun und P. Isselburg auf dem Titelblatt einer Ausgabe der Werke des Beda 

Venerabilis vom J. 1612. 

— nr. 4io. Scripta miscell. Col. urbis historiam inlustrantia, saec. i7. — 18. Be- 

ginnt mit den Vorgängen im Erzstift Köln i689 — i69o. 
S. i38 nr. 463. Miscell. Col. Agripp. urbis iura et historiam inlustrantia saec. XVII 
Bürgermeisterliste, Aufruhr von i396 und i5i3, Sprüche in der: 
Prophetenkammer, Rheinmühlenvergleich u. a. 

— nr. 464. Iuris Col. miscellanea saec. XVII: Verbundbrief usw., Urk. von 

i6io Mai i5. 
Weitere Coloniensia, besonders betr. die Universität in nr. 7i*, 734, 739g, 74o, 
74i, 75i, 759, 8i5, 832. 

Brüssel, Königliche Bibliothek: 

Mscr. der Kgl. Bibliothek in Brüssel; handschriftliche Nachträge zu dem i857 
erschienenen Kataloge und dem neuen Kataloge von van der Gheyen: 

i962 7. Gesta pontificum Coloniensium. — 21226. Gelenius et van den Berg, 
De episcopis et archiepiscopis Coloniae. — i8o35. Titres d'institutions dVglises colld- 
giales. — i8452. Guillaume de Cule, Statuta concilii i32i. — i969i. Diplome du 



Brüssel. 



7i 



72 



STADT KÖLN 



Hand- 
«chrlftliche 

Quellen 

ausserhalb 

Kölns. 

Brüssel. 



Cheltenham. 



Darmstadt. 



Dflren. 



Düsseldorf. 



magistrat et des corporations des mötiers de la ville de Cologne de Tan i396, avec 
les sceaiix des corps des m^tiers, en langue allemande (Verbund brief). — 2208 (II 467), 
f. i9o^- Fragment d'un acte en parchement, concession de reliques ä l'archeveque 
de Cologne. — i9773. Diplome du magistrat et des corporations des m^tlers de la 
ville de Cologne de Tan i5i3, avec les sceaux des corps des mdtiers, en langue 
allemande (Transfixbrief). — 2o9 et 212. Missale ecclesiae Coloniensis. 
Betr. Ms. 9222 vgl.: Haskloff, Eine thüringisch-sächsische Malerschule des i3. Jh., 
Strassburg i897, S. 347—348: Das für das Kloster des h. Eliphius und des 
h. Martin in Köln angefertigte Evangeliar der Kgl. Bibliothek zu Brüssel. 
Cheltenham, Bibliotheca Phillipica: 

nr. 7o4, Köln, Karthäuser: Hampe, N. A. XXII, 676; nr. 4333, Cartae originales 
Col. eccl. 1 525— 1680: Hampe a. a. O. 681. 

Über Cheltenham vgl.: H. Schenkl, Wiener S. B., phil. bist. Kl. i892 und 
i894; R. Priebsch, Deutsche Handschriften in England I, Erlangen i896, S. 42. 
Darmstadt, Hofbibliothek: 

1. Bibliotheca manuscriptorum Alfteriana (ein kleinerer Teil derselben jetzt im Kölner 
Stadtarchiv, vgl. oben S. 65; ferner: Pertz, Archiv XI, S. 744). 

2. Sammlung aus dem Nachlasse des Barons von Hüpsch. 

Ein ausführliches Verzeichnis dieser viele Coloniensia enthaltenden Sammlungen 
in: Walther, Neue Beiträge zur näheren Kenntnis der Grossherzogl. Hofbiblio- 
thek in Darmstadt, Darmstadt i87i, S. Ii5 — 128. Vgl. Ilgen, Rhein. Archiv 
(Westd. Zs., Ergänz.-Bd. II), S. i55 Anm.; femer oben S. 54. 

3. Siehe: F. W. E. Roth und Adolf Schmidt, Mittheilungen aus Darmstädter 
Handschriften: Neues Archiv XIII (1888), S. 59i, 6o3. Speziell S. 596 nr. 792 
(Handschr. aus der Carthause S. Barbara in Köln, saec. i5), S. 596 nr. 926 
(Kalendar und Evangelien aus S. Kunibert in Köln, saec. 12), S. 598 nr. 2 244 
(Handschr. mit Kölner Jahreinträgen des i4. Jh. auf dem letzten Blatt), S. 599 
nr. 27oi (Sammelband aus Gr. S. Martin in Köln, 18. Jh.), S. 6o3 (Seelstiftungen saec. 
XL aus dem Mariengradenstift in Köln). Vgl. dazu: F. W. E. Roth, Urkunden 
und Auszüge zur Geschichte der Erzbischöfe und Kurfürsten von Mainz, Köln 
und Trier: Korrespondenzbl. des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und 
Altertumsvereine XL, S. ii6, i3i, i45. — Ders., Handschriften zu Darmstadt aus 
Köln und der alten Erzdiözese Köln: Ann. h. V. N. LXII, i77. 

Düren, Stadtarchiv: 

Vgl. A. SCHOOP, Inventar des Stadtarchivs zu Düren: Ann. h. V. N. LXIV, S. 264: 

Urkunden, in welchen Kölner Bürger und geistliche Korporationen vorkommen, 
i5, — 18. Jh.; Urkunden der Erzbischöfe von Köln und solche, in welchen dieselben 
vorkommen, i4.— i7.Jh.; Akten betr. Kölner Zollfreiheit 16 13, S. 357; Einige köl- 
nische Inkunabel- Drucke, S. 363. 
Düsseldorf, Königliches Staatsarchiv: 

Siehe: Ilgen, Rheinisches Archiv I, Niederrhein: Westd. Zs. Ergänz.-Heft II, 
Trier i885; vgl. Pertz, Archiv XI, S. 744: 
S. 18. A. L Kurköln. 

Köln I, Erzstift (Landesarchiv). 

Urkunden: Weit über 6000 Stück von 833— 1801. Kopiare: Bücher der 
Privilegien von c. i37o und c. i4oo, Gerechtsame i5.Jh., Verpfändungen i5 — i7.Jh., 
Urkunden betr. das Verhältnis des Erzstiftes zu Kleve -Mark, i5.Jh., CoUectanca 
Coloniensia, i5. Jh. 



72 



STADT KÖLN 73 

Litteralien und Akten betr. Hand- 

1. Das erzbischöfliche Zivilkabinet, i5.— 19. Jh. "^^Quiiun*** 

2. Spezielle politische Abteilung. Akten über die Beziehungen zur Stadt Köln, zu ausserhalb 
den Nachbarstaaten und dem Auslande, i5. Jh. ff. Düsaeidorf. 

3. Reichs- und Kreissachen, i6. — 18. Jh. 

4. Registratur der erzbischöflichen Landesverwaltung, i4. — 18. Jh. 

5. Kurkölnische Landstände, i463— 1794. 

6. Geh. Geistliche Konferenz des Kurfürstentums, Urkunden und Akten betr. das 
geistliche Leben innerhalb des Bezirkes der erzbischöflichen Gewalt, i6. — 19. Jh. 

Köln II, Domstift. 

Urkunden, über i7oo von 973 — 1806; Kopiare: Bücher der Privilegien, 
i4. Jh., über den Häuserbesitz usw., i5.--i7. Jh., Finanzsachen, i5. Jh. ff., Domfabrik, 
Steinbrüche, Gefälle, Gerechtsame, usw. i3. — 16. Jh. usw. 

Litteralien und Akten betr. Statuten, Dignitäten, Dompropstei, Domdechanei, 
Domkanonichen, Kapitularprotokolle , i5.— 19. Jh.; betr. äussere Stellung als erz- 
bischöflicher Wahlkörper, landständisches Collegium und Vertreter der Landes- 
regierung, i5. Jh. ff.; Güter- u. Vermögensverhältnisse, i5. — 18. Jh., Bruderschaft,! i. Jh. 

Handschriften: Necrologien, Memorienbücher, Entwürfe zu Katalogen der 
Pröpste usw., Kanonichenverzeichnis, i3. — 18. Jh. 
Köln III, Gerichte und Ämter: 

1. Schöffenstuhl und Hohes Weltliches Gericht in Köln (Stadt): a) Schreinsurkunden 
1235 — c. i775; Verträge, Schenkungen, Immissionsdekrete, Rentbriefe, Stiftungen 
usw. i3o6— i79o; Testamente i4. — 18. Jh. b) Litteralien und Akten betr. Vor- 
und Nebenakten des Schöffengerichtes und Protokolle i4.— 18. Jh.; Bücher des 
Gerichtes von Gereon und auf dem Eigelstein i594 — 1787. 

2. Offizialatsgericht, Akten und Protokolle i63o— 1797. 

3. Hofratskollegium zu Bonn, Gerichtsakten 1601 — 1798. 

4. Oberappellationsgericht zu Bonn, Akten i73o— 1797. 

5. Gerichte und Ämter im Erzstift überhaupt, i4. — 18. Jh. 

Köln IV, Wissenschaftliche Institute. 

1. Universität in Köln, Urkunden i388-i66o. 

2. Kurfürstliche Akademie zu Bonn, Akten i774 — i79i. 
S. 26. Beziehungen zwischen Jülich-Berg und Köln, i3. Jh. 

S. 3o. Beziehungen zwischen Kleve-Mark und Köln, i4. und i5. Jh., Soester Fehde 
usw. I27i — i449. 

S. 38. Akten des Roer- Departements i798 — i8i4; Akten des protestantischen Ober- 
konsistoriums zu Köln i8o4 — i8i3. 

S. 52. Deutschordens-Kommende S. Katharinae zu Köln. Urkunden 1218 — 1727; 
Akten bis i784 betr. die einzelnen Güter und Besitzungen hauptsächlich in 
Köln vom i5. Jh. ab, Zollfreiheit in Köln, Pachtbriefe von i49o usw. 

S. 53. Johanniter- Kommende S. Johann und Cordula zu Köln. Urkunden io5i bis 
i797, Kopiar aus dem 16., Abschrift desselben aus dem 18. Jh.; Akten betr. 
Komthur -Wahlen 1 522 ff., Kapitularprotokolle 1 762 ff., Memorienstiftungen 
i5i4ff, Visitation i663, Mitgliederaufnahmen, Streitigkeiten, Besitz, Renten- 
und Schuldenwesen usw. vom i5. Jh. ab. 

S. 9o. Ganz kurz sei noch eine Übersicht über die im Düsseldorfer Staatsarchiv 
beruhenden Archivalien der übrigen geistlichen Korporationen in Köln ge- 
geben, welche Ilgen a. a. O. S. 9o— io9 eingehender kennzeichnet: 

73 



74 STADT KÖLN 

Hand- S. Andreas, Kanonichenstift : Urkunden io9i — 1755; Akten xS.— 18. Jh. und ein 
schriftliehe ,., • i_ i -, ti. 

Quellen Memonenbuch i7.Jh. 

^^98eThAib s. Aposteln, Kanonichenstift: Urkunden I2i3— 1763 und zwei Kartulare des 

Dasseldorf. i5. Jh., Litteralien und Akten betr. die Zeit vom ii. — 18. Jh. 

S. Caecilien und Kloster Weiher, Damenstift: Urkunden 94 1 — 1606, Kopiar 

i5. — 17. Jh., Litteralien und Akten i4. — 18. Jh., Handschrift der Constitutiones 

des Klosters Weiher i5. Jh., vgl. oben S. 7i. 
S. Cunibert, Kanonichenstift: Urkunden 874 — 1773, Kartular des i4. und iS.Jh., 

Litteralien und Akten i5. — 18. Ih. 
S. Georg, Kanonichenstift: Urkunden io67— 1783, Akten i5. — 17. Jh., Handschrift 

der Jura praepositurae etc. 1 4. Jh. 
S. Gereon, Kanonichenstift: Urkunden 899-i769, Kopiar i5. Jh., Litteralien und 

Akten i4. — 18. Jh., Handschriften (Codex, Chroniken, Memorienbücher usw.) 

12. — 16. Jh. 
S. Maria im Kap i toi, Freiweltliches adliches Fräuleinstift: Urkunden 11 39 bis 

i748, Kopiar i7.— 18. Jh., Akten i5.— 19. Jh. 
S. Maria ad Gradus, Kanonichenstift: Urkunden io59 — 1766, Akten i4. bis 18. Jh., 

Handschriften (Kaiendarien, Memorienbücher usw.) i3. — 15. Jh. 
Gross S. Martin, Benediktinerabtei: Urkunden 989 — 1736, drei Kartulare i5. 

bis i7. Jh., Kopiar 16. Jh., Litteralien und Akten i4.— x8. Jh., Handschrift 

(Memonenbuch) i766. 
S. Pantaleon, Benediktinerabtei: Urkunden 964. io94 — 1762, zwei Kopiare 

i5. und 18. Jh., Litteralien und Akten i5. — 18. Jh., Handschrift verschiedenen 

Inhaltes i3.Jh. 
S. Severin, Kanonichenstift: Urkunden 785 — i77i, Kopiar i3. — 18. Jh., Littera- 
lien und Akten i3. — 18. Jh., Handschrift (Necrologium) i3. Jh. 
S. Ursula, Adliges Damenslift: Urkunden 927— i78i, Akten i5.— 18. Jh. 

Von folgenden Kölner Klöstern und Konventen verwahrt das Düsseldorfer 
Staatsarchiv Urkunden durchschnittlich vom i3.— 18. Jh., Akten vom i4. — 18. Jh.; 
das genauere s. Ilgen a. a. O. S. 98 ff. Die besonders bemerkenswerten Archivalien 
sind im Folgenden hervorgehoben: 
S. Agatha, Augustinessen (i3i3 von Bonn nach Köln verlegt): Urkunden von i3oi 

ab, zwei Kopiare 1 5. Jh. 
S. Antoniushaus, Regulierherren: Kopiar 18. Jh. 
S. Apern, vordem ad Martyres (Mechtern), Cisterzienserinnen : Kopiar 16. Jh. 

mit Urkunden vom i4. Jh. ab. 
Augustiner: Handschrift (Regula b. Augustini). 

S. Barbara, Karthäuser: Handschriften (libri benefactorum) i5. und Ende 16. Jh. 
S. Bonifacius, Franciscan essen. 
S. Clara, Franciscanessen. 
Dominikaner. 

Franziskaner: Akten i798 — 1802. 
Herren -Leichnam, Regulierorden. 
S. Gertrudis, Dominikanessen (Früher S. Katharina). 
S. Ignatius, Franciscanessen : Kopiar 1 8. Jh. 

Jesuiten (mit S. Achatius, zu den Oliven in Köln und S. Isidor in Bonn). 
S. Johann- Baptista, Benediktinessen. 

74 



STADT KÖLN 



75 



Kapuzinessen. 

Karmeliter. 

Karmeliter im Dhau. 

Karmelitessen in der Butgasse, in der Kupfergasse und in der Schnurgasse. 

Kreuzbrüder, constitutiones ordinis s. Crucis (i6. Jh.), Anniversarienbuch 
i5. Jh. 

Lämmchenconvent auf der Breitestrasse, Franziskanessen. 
„ auf der Burgmauer, Augustinessen. 

S. Lucia auf dem Filzengraben, Servitessen. 

Machabäer, Bened iktin essen : Zwei Kopiare, iS. Jh., mit zerstreuten lokal- 
geschichtlichen und ökonomischen Notizen. 

Maria - Bethlehem auf der Römergasse, Franziskanessen. 



Hand- 
schriftliche 

Quellen 
ausserhalb 

Kölns. 
Düsseldorf. 



MU^ARUM CONVINTU5, 




Pcaa/us kk;jujw hu; Charts htc^ kic puUkerA^plLjt Hu'MTiJ^f hu Mucm^kujacra Pallas mtf: 
Fig. 21. Ansidit von c. 1620 in Meissner's Thesaurus philopoUticus, 1624. 

Maria Magdalena in Bethlehem, zur Buss oder zur Büchse gen., auf dem 

Eigelstein, Augustinessen. 
Mariengarten, Benediktinessen. 
S. Mauritius, Cistercienserinnen. 
S. Maxim in, Augustinessen: Unter den Urkunden zahlreiche der Erzbischöfe 

von Köln. 
S. Michael, Augustinessen. 
Minoriten. 

S. Apollonia gen. Mommersloch, Augustinessen. 
Gross-Nazareth, Augustinessen. 
Klein-Nazareth, Celliten. 
S. Nicolaus, Augustinessen. 
Poenitenten-Convent, Franzisk.-RecoUectinnen. Akten über die Verlegung des 

Klosters von Aachen nach Brühl, von da nach Köln i667 — 1689. 
S. Reinold, Augustinessen: Unter den Urkunden zwei erzbischöfliche. 



75 



76 



STADT KÖLN 



Hand- 
schriftliche 

Quellen 
ausserhalb 

Kölns. 
Düsseldorf. 



Duisburg. 



Frankfurt. 



Hannover. 



Convent auf der Ruhr, Franziskan essen. 

Seminar. 

Sion, Brigittiner (Männer und Frauen): Unter den Urkunden neun erzbischöfliche. 

S. Vincenz, Franziskanessen. Das Archiv ist 1800 fast vollständig durch Brand 
vernichtet worden. 

Weidenbach, Priesterhaus, Augustiner: Einkünfte buch, i38i geschr. 

Weisse Frauen vom Marien- und Magdalenen -Orden, ursprünglich Cister- 
cienserinnen, dann Augustinessen : Unter den Urkunden eine grössere Anzahl 
von erzbischöflichen Urkunden. 

In der Zellen, Augustinessen. 

S. 126. Akten betr. das von der Abtei Steinfeld eingerichtete Norbertiner 
Seminar zu Köln, i7. Jh. 

S. i46. Köln, Reichsstadt: Urkunden betr. die Stadt Köln i322 — i73o. Hand- 
schriften betr. Verfassung, Verwaltung, Gerichts- und Prozessangelegenheiten, 
Verhältnis zum Erzbischof und zum Reich, Zunftwesen, Armen weseu, Erz- 
bischöfe und geistliche Korporationen, 12. — 18. Jh. 

S. i52. Urkunden der Stadt Köln ohne Angabe der Datierung in der Quixschen 
Sammlung. 

S. i53. Karte der Gegend von Köln bis Brühl mit Bezeichnimg des Burgbannes der 
Stadt Köln von i59o. 

S. i53. Handschriften zur Geschichte des Erzstiftes und der Stadt Köln, betr. die 
Zeit vom 11. — 18. Jh.; hervorzuheben sind (S. i54) die REDiNGHOVENSchen 
Manuskripte (der kleinere Teil derselben, i7. Jh.; vgl. unten S. 81), (S. i55) 
Excerpte aus den Farragines des Aeg. Gelenius und (S. i64) Neuere be- 
achtenswerte Abschrift von Gottfried Hagens kölnischer Reimchronik 
nebst älteren Bruchstücken. 

Vgl. im übrigen das ausführliche Register. 

Ein handschriftliches alphabetisches Verzeichnis der Kölner Testamente im 

Düsseldorfer Staatsarchiv, angefertigt im Mai i9o2, befindet sich im Kölner Stadtarchiv. 

Duisburg, Stadtarchiv: 

Siehe: O. F. Kleine, Verzeichnis der in dem Archiv der Stadt Duisburg be- 
ruhenden älteren Urkunden und Litteralien: Ann. h. V. N. LIX (i894), S. i7i. Vgl. 
AvERDUNK, Geschichte der Stadt Duisburg I (i894), i4ff;: 

Einige Urkunden der Erzbischöfe von Köln und solche, in welchen dieselben 
vorkommen, 128?— c. i5oo, S. i74ff".; Schenkung zur Erbauung der S. Peterskirche in 
Köln, 1485 Juli i7, S. 2i9. 

Frankfurt, Stadtarchiv: 

Siehe: Inventare des Frankfurter Stadtarchivs. Mit Unterstützung der Stadt 
Frankfurt am Main herausgegeben vom Verein f. Geschichte und Altertumskunde 
zu Frankfurt am Main, 4 Bde., Frankfurt 1888, i889, i892 und i894: 

Urkunden und Akten betr. die Stadt, die Erzbischöfe, das Erzstift und die 
Universität von Köln, i4. und i5. Jh., femer das Agathenkloster vom J. i433 und 
das Domstift vom J. i457. Siehe Register Bd. IV, S. i94, i95. 

Hannover, Königliches Staatsarchiv: 

Siehe: Max Bär, Übersicht über die Bestände des Kgl. Staatsarchivs zu Han- 
nover (Mitteil, der k. preuss. Archiv Verwaltung, Heft 3), Leipzig i9oo: 



76 



STADT KÖLN 



77 



Hand- 
„fr. e.« o ^. schriftliche 

420 — l75o, S. 20; vor l584, S. 34, Quellen 



I. Urkunden, betr. das Verhältnis 

1. des Fürstentums Calenberg zu Köln i29o, 

2. von Celle zu Köln 1256, S. 23. 
IL Akten, betr. das Verhältnis 

1. des Fürstentums Calenberg zu Kur-Köln, 16.— 18. Jh., S. 39, 

2. von Celle zu Kur-Köln i539— 1688, S. 44, zur Stadt Köln i594— 1663, S. So, 

3. des ehemaligen hannoverschen Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten 
zu Kur-Köln, 18. Jh., S. 61. 

Hannover, Bibliothek: 

Siehe: Ed. Bodemann, Die Handschriften der kgl. öffentlichen Bibliothek zu 
Hannover, i867, S. i99: 

XVni nr. 99o. Diplomata Coloniensia, Urkunden de annis 11 59 — i55o in Ab- 
schriften vom J. i758. 
XVin nr. 99 1. i. Notizen und Nachrichten betr. die Kölner Erzbischöfe des i5. Jh., 
Auszug betr. vier Gesandte des Erzbischofs von Köln in Venedig. 

2. Sache Wilhelm von Fürstenberg 1 674— 1688. 

3. Abschriften von drei erzbischöflichen Urkunden (Hermann III., 
Wichfrid, Bruno I.), Siegel des Erzbischofs Heinrich i3o7 (?), 
Aktenstücke zur Wahl Fürstenbergs und Joseph Klemens'. 

XVIII nr. 992. Levoldi a Northof Catalogus archiepiscoporum CoL, zwei Abschriften 
des i7. Jh. Aus der Bibliothek von Meibom, der den Catalogus 
herausgegeben hat. 
XVin nr. 993. Vita Annonis, Abschrift des 16. Jh., nicht ganz vollständig. Vgl. 

Mon. Germ. SS. XI, pag. 464 sub 2 *. 
XVIII nr. 994. Handschrift, i58i Febr. 12 angefangen durch Comelis a Bergen. 
Verbundbrief, Zusatz über das Stadtbanner, Transfixbrief, Statuten 
von i437, Gesetz gegen die tote Hand, Vertrag mit dem Erzbischof 
i5o6, Testament Heinrich Haich i452, Ratseidbuch, Brandordnung, 
Stadtrecht und Bürgerfreiheit, Kaufhaus-Gerichts-Ordnung, Rolle und 
Ordnung im grossen Kauf hause, Rolle von den Wirten und Wir- 
tinnen auf dem Fischmarkt. 
Kaikar, Stadtarchiv: 

Siehe: J. A. Wulff (J. B. Nordhoff, R. Knipping, Arm. Tille), Repertorium 
des Stadtarchivs zu Calcar: Ann. h. V. N. LXV (i897), S. 96 (das ebd. S. 84 ver- 
zeichnete Stadtarchiv zu Goch enthält keine Coloniensia): 

Einige Urkunden Kölner Bürger, i4. — 16. Jh., S. 100 ff. 
Karlsruhe, Landesarchiv: 

Siehe: Inventare des Grossherzogl. Badischen General-Landesarchivs, heraus- 
gegeben von der Grossherzogl. Archivdirektion, I. Bd., Karlsruhe i9oi; IL Bd., 
I. Halbband, Karlsruhe i9o4. Siehe die Register. Vgl.: Fr. Lau, Ein kölnisches 
Kopiar in Karlsruhe: Mitteil, aus dem Stadtarchiv von Köln XXIV., S. 206. 

— Landesbibliothek: 

Siehe: Die Handschriften der Grossherzogl. Badischen Hof- und Landes- 
bibliothek : 

III. Die Durlacher und Rastatter Handschriften (Holder), Karlsruhe i895: 
S. 62 f. 32 7 — 334. Carmen propheticum a clerico quodam Joannitarum ordinis Colo- 

niae acceptum, Zeit des 3o jährigen Krieges. 



ausserhalb 

Kölns. 

Hannover. 



Kaikar 



Karlsruhe. 



77 



78 



STADT KÖLN 



Hand- 
schriftliche 

Quellen 

ausserhalb 

Kölns. 

Karlsruhe. 



Kempen. 



Koblenz. 



S. 95. I — 3. R 6 (und R 55 Johann von Cöln) saec. XVI, chronikale Sammelhand- 
schrift ; 
4 nr. 4oo. Sammlung von Aktenstücken aus der Zeit des 3ojährigen Krieges. 
S. 2o4. IV. Die Karlsruher Handschriften: 

nr. ioi5. Statuta u. Gesetze disser loblicher Stadt Collen. Geschrieben i558, 
aus dem Besitze des Joh. de Reyde in der Lyntgasse. 

Kempen, Stadtarchiv. 

Siehe: Hermann Keussen [sen.] (A. Klöckner, Gerh. Terwelp, Friedr. 
Lau, Arm. Tille), Repertorium des Stadtarchivs zu Kempen: Ann. h. V. N. LXIV 
(i897), S. i: 

Urkunden der Kölner Erzbischöfe, 1233 — 1 8. Jh., S. äff. 

Urkunden betr. Kölner Korporationen und Persönlichkeiten i32o — 16. Jh., S. 30. 

Bestätigung der stadtkölnischen Privilegien durch Erzbischof Kuno von Trier. 
Koadjutor des Erzbischofs Engelbert von Köln, i367 Jan. 9, S. 8. 

Die Domkirche in Köln wird dotiert in dem Testament des Kellners und Er- 
bauers der Burg/öÄ. Hunt in Kempen, i4i3 Mai i3, S. 21. 

Litteralien und Akten betr. das Erzstift Köln, i4.— 18. Jh., S. 64fr. 

Das „Rote Buch" (S. 75) enthält Aufzeichnungen betr. Kölner Erzbischöfe des 
i5. Jh., das „Grüne Buch" (S. 76) solche betr. Vorschüsse an die Kölner Erzbischöfe 
im i5. und 16. Jh. 

Gedruckte kurfürstliche Edikte, 16.- 18. Jh., S. 83. 

Koblenz, Staatsarchiv: 

Siehe: Ed. Ausfeld, Übersicht über die Bestände des Kgl. Staatsarchivs zu 
Koblenz (Mitteil, der kgl. preuss. Archivverwaltung, Heft 6), Leipzig i9o3: 

1. Akten betr. Verhältnis zwischen Kur-Trier und Kur-Köln i4o2 — 1793, S. i4. 

2. Urkunden und Akten des Erzstiftes und Kurfürstentums Köln, 10. — 18. Jh., 
S. 18; besonders betr. Verhältnis zwischen Kur-Köln und Stadt Köln i482 bis 
i787, S. i9. 

3. Betr. das Verhältnis der Herrschaft Commem zu Kur-Köln, 18. Jh., S. 3i. 

4. Akten der Passiv-Lehen der Reichsgrafschaft Sponheim von Kur-Köln, ohne 
Zeitangabe, S. 45. 

5. Betr. das Verhältnis von Kur-Köln zur Reichsherrschaft Rheineck, i549 — 1746,. 
S. 5i, zur Reichsherrschaft Saffenburg (Belehnungen), 16. Jh., S. 52, zum Länd- 
chen Breisig, 16.— 18. Jh., S. 53. 

6. Betr. das Verhältnis der Abtei M.-Gladbach zu Kur-Köln wegen der Dörfer 
Buchholz und Niederweiler (Kr. Mayen), 16.— 18. Jh., S. 56 und 73. 

7. Urkunden und Akten der Stifter S. Andreas, S. Aposteln, S. Kunibert, S. Maria 
im Kapitol, S. Maria ad gradus, des Karthäuser-Mönchsklosters S. Barbara, des 
Jesuiten-Kollegs und der Benediktinerableien Gross S. Martin und S. Pantaleon 
in Köln, 12.— 18. Jh., S. 95. 

8. Akten betr. Berg- und Hüttenwesen im Kurfürstentum Köln, ohne Zeit- 
angabe, S. 112. 

9. Reichs- und Kreisständeakten von Kur- Köln, i4.— 19. Jh., S. 116. 

IG. Handschriften und Kopialbücher von S. Pantaleon, i4.— 18. Jh., S. Aposteln^ 

18. Jh., S. ii9. 
II. Karten und Pläne des Reichs- und Kreisstände von Kur- Köln, aus der Zeit 

des alten Reiches, ohne genauere Zeitangabe, S. 121. 



78 



STADT KÖLN 



79 




- -- < 



e 
a 



^ < 



i 



79 



8o STADT KÖLN 

Hand- 12. Familiensachen (von der Horst) S. i53, (v. Nesselrode) S. 168, (Metter- 

schriftliche • VN c .:c 

Quellen ^^^^) ^- I^^- 

auBserhalb 13. Personalien von S. Maria ad gradus, 1 584— 1 768, S. l63. 
Kölns. 

Linz. Linz, Stadtarchiv: 

Siehe: Goerz, Repertorium des Stadtarchivs zu Linz: Ann. h. V. N. LIX 
(i894), S. 23o. Vgl. Goerz in Friedemanns Zeitschrift!, I29: 

Urkunden der Erzbischöfe und des Domkapitels von Köln, i32 5 — 18. Jh., 
S. 23o ff. 

Akten betr. das Erzstift Köln, 16.— 18. Jh., S. 257. 

Prozessakten in Sachen des Stiftes S. Aposteln in Köln gegen die Stadt Linz 
wegen Simpeln-Ausschreibung auf dessen Halbwinner dciselbst, i729, S. 262. 

LiUe. Lille: 

[Handschrift M 58]. Reisebeschreibung des Jean Lenguerrand aus Mons 
(Hennegau) [i486 Febr. 11], mitgeteilt von M[one] im Anzeiger für Kunde der 
teutschen Vorzeit IV (i835), Sp. 281. Vgl. Stein, Akten II, S. XXI. 

Mündien. München, Königliche Bibliothek: 

Catalogus codicum manu scriptorum bibliothecae regiae Monacensis; München 
i892, i894, i895: 

Kölner Erzbischofslisten, 16. Jah. : III i,97 nr. 467,26; III 1,180 nr. i2ii,3/4. 

De antiquitatibus Coloniae: III i,i39 nr. 7 16, 3i4. 

Epistolae et acta circa dissidium inter ecclesiae Col. archiep. Rupertum et 
capitulum (i473~i474), i5. Jh.: III i,i4o nr. 725. 

Tagebuch über die Reise der bayr. Herzöge Philipp und Clemens [August] 
nach Rom i7i7— i7i8: III 1,200 nr. i382. 

Acta, cum Clemens Aug. ad praefecturam equestris ord. Teutonici eveheretur 
i732: III 1,2 13 nr. i573, 96— loi. 

Litterae Clementis Augusti III 1,21 4 nr. i574. 

De secta, quae a. i32 7 apud Coloniam Agr. exstitit (Teufelskult): III 2,4i bis 
42 nr. 2936 (336), Bl. 12 v.J. i46o. 

Legenda s. Severini ep. Col. apportata a Colonia a i465: III 2,72 nr. 548 
(3244) f. 85. 

Handschriften der theologischen Fakultät der Kölner Universität: Zusammen- 
stellung von Examensfragen betr. Aristoteles und Tractate theologischen Inhaltes: 
III 2, 45 nr. 366 (297i), a. i482; III 2, 66 nr. 5o6 (3i3i), saec. XV; 111 2, 89 nr. 
656 (3548), saec. XV; III 2, 3o nr. 24i (2779), a. i459. 

Streitschriften gegen die Hussiten: III 3, 43 nr. 363 (5832) a. i475; III 3, 44 
nr. 326 (5835), a. i432. 

Tractate theologisch-dogmatischen Inhaltes: III 3, 58 nr. 443 (5963) saec. XV 
III 3, 181 nr. 1439 (7644) a. i478; IV 3, 211 nr. i689 (i8799) f. 93; IV 4, io7 
nr. I024 (23898), p. 538; IV 4, 11 nr. 93 (21632), a. i458; IV 4, 43 nr. 338 (22358), 
a. i465; IV 4,ii2 nr. io89 (23965), a. i456; IV 4, 224 nr. 24oo (26818), a. i46i 
et i462. 

Schriften des Hermann Buschius: IV 4, i29, nr. 1267 (24532), a. i5io; IV 4> 
i3i nr. 1296 (2456o), saec. XVI; IV 4, i48 nr. i5i3 (24846), saec. XV. 

De XI milibus virginum, ,Sanctarum Col. virg. agmina*, saec. XI: IV 3, 2x7 
nr. i72i f. Ii5; Passio ss. virginum XI milium ,Regnante domino nostro', saec. XII: 
ibid. f. 126. 

80 



STADT KÖLN 



8l 



IV 4, 87 nr. 887, saec. XVII: 

f. 9. Conclave legatoram Gallicorum et Belgicorum Coloniae congregatoram in 

negotio pacis Belgicae per Hippel. Salicetum a. i673. 
f. 33 ff. Schriften von Franc. X. Trips. 

f. I20. Coloniae tumultuantis poetica descriptio authore Eulalio Freimundt i683. 
IV 4, 88 f. 23 1. Testament des Erzbischofs Max Heinrich von Köln i688. 
IV 4, 92 nr. 9i8, f. 3i— 34 Statuta curiae Col. a. i356, saec. XIV et XV; (gedr. 

Stein, Akten II S. 672). 
IV 4, 246, f. 1 1 7. Ruodperti Col. [wohl Rupert von Deutz ?] abbatis conflictus cum 
Noperto clerico, si liceat monacho predicare an non, saec. XII, 4®. 
Ms. Germ. Nr. 221 3. Die REDiNGHOVENsche Sammlung (Manuscripta domini 
de Redinghoven mit dem Generalindex von Bock, 79 Bde.) enthält viele Coloniensia. 
Vgl. dazu: Harless, Berg. Ztschr. III, S. 3o3; Ilgen, Rhein. Archiv (Westd. Ztschr., 
Ergänz.-Bd. II), S. i54 Anm. i; von Hammerstein, Inhaltsverzeichnis der Manu- 
skriptensammlung des . . . Johann Gottfried von Redinghoven in der Kgl. Hof- und 
Staatsbibliothek zu München: Vierteljahrsschrift für Heraldik usw. i885 (vgl. oben 
S. 76). Ein fragmentarisches Verzeichnis von A. Fahne: Köln, Stadtarchiv, Samm- 
lung Fahne, Fol.-Bd. i37, nr. 2. Vgl. über Redinghoven: Harless, Allgem. Deutsche 
Biogr. Bd. XXVII (1888), S. 534. 

Münster, Königliches Staatsarchiv: 

Siehe: Staender, Catalogus chirographorum Monast, Breslau i889: 
S. 5o nr. 2o3, Bl. 3iia nr. i7. Statuta Conradi archiep. Col. ex provindali concilio, 

Hs. iS.Jh. 
S. 54 nr. 2x7. Vita Engelberti archiep. Col. a Caesario mon. conscripta. 
S. 58 nr. 23 1. Liber miscellaneus : i. Privilegium praedicatoribus Col. a Clemente VI. 

datum [i342— 1352]. 
S. 62 nr. 25 1, S. 64 nr. 259, S. 67 nr. 273, S. 68 nr. 274, S. 69 nr. 279. Tractate 

kölnischer Provenienz mit theologischem und moralischem Inhalt, i7. — 18. Jh. 
S. 79 nr. 337, sub nr. 4. Defensorium Aegidii Romani. 
S. 81 nr. 347. Missale picturis omatum [c. i4oo] manu artificis haud mediocris pic- 

torum scholae Col. [Becker, Kuglers Museum III (i835), 39iff.; Lübke, 

Mittelalterliche Kunst in Westfalen, 345.] 
S. io3 nr. 463, S. 111 nr. 5o7. Sermones varii, gehalten zu Köln, i5o5, 1623. 
S. 122 nr. 555. Commentarius in VIII libros Aristotelis ... in conventu s. Crucis 

Coloniae . . . scriptus 1620. 
S. i34 nr. 618. Constitutio Maximiliani Friderici archiep. Col. i773 data de liberis 

virginum conventibus iudicio ofßciali submittendis (vemacule). 
S. i38 nr. 63i. Statuten von i437, saec. XVI, 121 Bll.; nr. 632 desgl. saec. XVI, 

i63 Bll., Bl. 89 ff. scripta varia ad res institutaque civitatis Col. spectantia. 
S. i38 nr. 633. Erzstift.- Kölnische Jagd-, Busch- und Fischereiordnung i759. 
S. i43, i44 nr. 660. Trips, Scena Batavica. 
S. i5i nr. 688. Catalogus monasteriorum dioeceseon Mon., Col., Mog., Trev., Osna- 

brug., Paderbr. 
S. i53 nr. 7oo. Briefe des Kurfürsten Max Franz von Köln an seinen Gesandten in 
" Wien, Clemens von Schall, i798, i799. 
Hier sind nicht notiert die Auszüge zur Geschichte der Kölner Universität. 
Die im Staatsarchiv zu Münster beruhende KiNDLiNGERsche Sammlung, Bd. 53—57, 
enthält auch mannigfache Coloniensia. 



Hand- 
schriftliche 

Quellen 

ausierhalb 

Kölns. 

MQndien. 



Münster. 



81 



$2 STADT KÖLX 

Hand- Neuss, Stadtarchiv: 
Qneileo Siehe: RICHARD Bettgexhaeuser (Decker), Inventar des Stadtarchivs zu 

ansserbalb Neuss: Ann. h. V. N. LXIV, S. 2o9: 
Kölns, • 

Nenn. Kopiare mit Eintragungen, betr. das Verhältnis der Stadt Neuss zu den KöUier 

Erzbischofen, i5. Jh. 

Urkunden der Kölner Erzbischöfe, i4. — 17. Jh. 

Urkunden, in welchen Kölner Bürger und Korporationen vorkommen, i4. — i8.Jh. 

Akten betr. Erzstift und Kurfürstentum Köln, i5. — 18. Jh.; dabei besondere 
Akten über das Verhältnis von Neuss zu Kur-Köln, S. 225 (23o). 

Kölnische Münzedikte, i6. und i7. Jh., S. 239. 

Akten betr. Handel und Verkehr zwischen Neuss und Köln, i7. und i8. Jh., S. 24i. 

Korrespondenz zwischen Köln und Neuss betr. Juden, i596 ff., S. 244. 

Akten betr. Schulden der Stadt Neuss an Kölner geistliche Korporationen, 
i7. und i8. Jh., S. iSu 

Kurkölnische Militaria, i7. und i8. Jh., S. 254. 

Akten betr. Kölner Studien- und Wohlfahrtsstiftungen, i6.— 18. Jh., S. «57. 

Kölner Münzchronik 802— i6o9, Abschrift von 1660, S. 262. 
Paderborn. Paderborn, Theodorianische Bibliothek: 

Siehe: Wilh. Richter, Handschriftenverzeichnis derTheodorianischen Bibliothek 
zu Paderborn, I. Beilage zum Jahresbericht des Gymnasiums, i896. 
I S. i3/i4 Pa.nr. 62. Sammelband, enthaltend Publikationen über die Heiligen und die Reli- 
quien der kölnischen Kirche (Joh.Walschartz, Leonard Rüben o.s.B.), i587,i599. 
I S. 16 Pa. nr. 75. Sammelband, Druckwerke : 4. Determinatio quodlibetalis facta 
Coloniae i475 per fratrem Michaelem ord. praed. s. 1. e. a. Vom: liber 

ARNOLD HISSELT, COLON. l564. 

I S. i7 Pa. nr. 80. Statuten-, Eid- und Privilegienbuch der Stadt Köln: Jon. Rechten 
Besitzer dies boechs i55i. 

I S. 2 7 Pa. nr. i3o. Betr. das Verhältnis des Kölner Erzbischofs zu Westfalen und 

dem Bischof von Paderborn, i37o — 1377. 
II. Beilage i897. 

II S. 4i Ba. nr. 21. Betr. Thomas Aquinas, i45o. 

II S. 47 Ba. nr. 60. Geschenk eines Benediktiner-Breviers: Henricus Duden donavit 
F. Leonardo Rubeno professo s. Martini Col., postea Abdinck- 
hovensi i596. 
II S. 5i Sa. nr. 8. Sammelband. Sub 11: Consilia doctorum super contractu perpetu 
floreni sub gratia tarnen reemptionis [Kölner Doktoren]. 
Pari«. Paris, Nationalbibliothek: 

i. Cod. lat. 8i7. Sacramentar saec. XI : Delisle, Sacr. p. 235. Vgl. Wattenbach 
II«, S. 4ii. — 2. Korth, Köln. Urkunden i. d. Nat.-Bibl. zu Paris : Westd. Zs. 
IV, 4i3. Vgl. N. A. VI, 477. — 3. Ms. lat. 927o— 9287, i537, 23i9 (4), Urk. etc. 
über Kölner Klöster etc.: L. Delisle, Inv. des chartes conserv^es ä la bibl. nat., 
p. 26, Ms. 8823— i86i3; p. 62. Ms. ioi59, 10160, ioiöl Vgl. N. A. VI, S. 477; 
VII, i52; XIX, 242, 245; Westd. Zs. IV, S. 4i3. — Delisle, Manuscrits latins 
et franrais ajoutes i875--9i, p. i43, 610. — 4. R. Knipping, Niederrheinische 
Archivalien in der Nationalbibliothek und dem Nationalarchiv zu Paris (Mittei- 
lungen der Kgl. Preussischen Archivverwaltung, Heft 8), Leipzig i9o4: 
A. Biblioth^que nationale: 
I. Urkunden ''10. — 18. Jh.), 

82 



STADT KÖLN 



83 



II. Handschriften: Hand- 

I. Fonds latin, 2. Nouvelles acquisitions, 3. Fonds fran<;ais, 4. Fonds allemand, ^^Qu^J^gß**® 
5. Collection de Lorraine, 6. Collection de Brienne, 7. Collection Clairambault, ausserhalb 
8. Collection Dupuy, 9. Collection Moreau, 10. Collection Renaudot, 11. Porte- paii' 
feuilles de Fontanien, 12. Fonds de Cluni. 
. Archives nationales: 

I. Urkunden (i3.— i8.Jh.) 
II. Handschriften (l4.— 18. Jh.) 
III. Akten aus der französischen Zeit: 
a) Grossherzogtum Berg, 




Fiflr. 23. Ansicht vom J. 1632 im III. Buch der Kommentare des P. Bertius. 



b) Die Lande zwischen Maas und Rhein, 1 794— 1 798. Das Roerdepartement 
i798— i8i3, 

c) Departement Rhein-Mosel. 

Besonders der Fonds allemand (A II 4, S. 57) enthält kurkölnische Lehens- 
prozesse, 18. Jh., Akten, betr. das Verhältnis Kölns zum Reich im siebenjährigen 
Kriege, Landtagsakten, 18. Jh. stadtkölnische Privilegien, Akten zur Verfassung und 
Verwaltung der Stadt Köln, i4.— 17. Jh., Chronikale Aufzeichnungen (nr. 78, S. 59: 
Ecclesiastica historia Westphaliae vel antiquae Saxoniae Kleinsorgii, zwei Teile bis 161 6), 
Akten, betr. die Reformation in Köln und kurkölnische Hofakten, i7. und 18. Jh. 

Im übrigen unterrichtet bis ins einzelne das minutiös angelegte Register, so 
über kölnische Familien, Örtlichkeiten, Gebäude, Stifter, Klöster, Konvente, Kirchen, 
Kapellen, Universität usw. 

\ 6* 

83 



84 STADT KÖLN 

Hand- Recs, Stadtarchiv: 
"*^Qu'eiien * Siehe: R. Schölten — Armin Tille, Register des Stadtarchivs zu Rces: 

'"KVinV^*" Ann. h. V. N. LXIV, S. i5o: 

Ree«. Urkunden der Erzbischöfe von Köln, 12. — 15. Jh. 

Urkunden, in welchen Kölner Bürger und Korporationen vorkommen, i5.—i 7. Jh. 
RevaL Rcval, Stadtarchiv: 

Siehe: Gotthard v. Hansen, Katalog des Revaler Stadtarchivs, Reval i896: 
Akten betr. das Verhältnis der Stadt Köln zur Hansa, 16. Jh., S. i76. 
Rheinprovinz. Rheinprovinz, Kleinere Archive: 

Über die in den kleineren Archiven der Rheinprovinz vorhandenen Archivalien 
betr. Köln siehe die Register (Stichwort Köln) in: Übersicht über den Inhalt der 
kleineren Archive der Rheinprovinz, I. Bd., Bonn i899, bearb. von Armin Tille, 
IL Bd., Bonn i9o4, bearb. von Armin Tille und Johannes Krudewig, III. Bd., 
L Heft, bearb. von Johannes Krudewig, Bonn i9o5. (Publ. XIX der Ges. f. Rhein. 
Gesch. -Kde). 
Rom. Rom, Vatikanisches Archiv: 
i. Urkunden: 

Siehe: Heinr. V. Sauerland, Urkunden und Regesten zur Geschichte der 
Rheinlande aus dem Vatikanischen Archiv, I, 12 94 — 1326, Bonn i9o2; II, i327 bis 
i342, Bonn i9o2. Siehe die eingehenden Register. 
2. Handschriften: 

a) Cod. Ottobon. 16 7, 10. Jh.: Caeremoniale Coloniense, beginnt: Decretum, quod 
clerus et populus firmare debet de electo episcopo (D guter Initial). 

b) Betr. die Kölner Universität: 

Cod. lat. Ottobon. 242 2. 2 Bde. Lettere della nunziatura di Colonia ed 
altre materie politiche, 1606 — 1610. 2. Bd., f. 657 — 69o: Descriptio academiae 
Coloniensis, quam felicibus S. P. Q. C. auspiciis S. D. N. Urbanus VI. con- 
firmavit a. d. i388 12. Kai. Junii, c. a. i59o/9i compilata, collecta ex universi- 
tatis, facultatum theologiae et artium annalibus, historiis diversis, experientia et 
relatione probatorum virorum per T[heodorum] R[iphan] N[ovesiensem] s. 
Th[eol.] d[octorem]. Abschrift von Sauerland: Köln, Stadt- Archiv, Univ. nr. 60. 
I. De origine atque institutione universitatis studiorum in urbe Colo- 

niensium, f. 658. 
II. De Coloniensis academiae initiis et progressione, f. 660. 
in. De privilegiis academiae Coloniensis per s. pontifices atque principes 

concessis, f. 662. 
IV. De professorum stipendiis et apostolicis gratiis ad beneficiorum nomi- 

nationem a pontificibus indultis, f. 663. 
V. De publicis academiae nostrae scholis atque aedificiis, f. 666. 
VI. De personis, quibus politiae academicae cura et administratio com- 

missa est, f. 668. 
VII. De Studiorum in gymnasio Coloniensi tractatione, praelectionibus et 

exercitiis, f. 67o. 
VIII. De coUegiis philosophicis, quae vulgo gymnasia et bursae vocantur, f. 673. 
IX. De publicis studiosorum collegiis iuridico atque theologico, f. 675. 
X. De singularibus quibusdam studiosorum adminiculis et incitamentis, f. 677. 
XI. De studiis litterarum ac pietatis e Coloniensi academia in alias scholas 
atque loca feliciter propagatis, f. 680. 

84 



STADT KÖLN 



85 




o 

s 
I 

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83 



86 



STADT KÖLN 



Hand- 
schriftliche 

Quellen 

ausserhalb 

Kölns. 

Rom. 

Strassburff. 



XII. De rebus praeclare ad publicam ecclesiae ac reipublicae gloriam atque 

salutem per Colonienses academicos gestis, f. 682. 
XIII. De viris illuslribus, qui in academia Coloniensi scriptis editis posteri- 
tati innotuerunt, f. 686. 
Strassburg, Stadtarchiv: 

Siehe: Inventaire sommaire des Archives Communales de la Ville de Stras- 
bourg ant(5rieures ä i79o, Redigö par J. Brucker. 4 Bde. Strasbourg i878, 1882 
und 1886: 

Urkunden und Akten betr. Stadt, Erzstift und Erzbischöfe von Köln, i4. — 18. Jh. 
Siehe Register, Bd. IV, S. 2i5. 

Trier. Trier, Stadtarchiv: 

Siehe: Keuffer, Verzeichnis der Handschriften des historischen Archivs der 
Stadt Trier, Trier i899, fortges. von Kentenich und Lager, i9o4. Vgl. Pertz, 
Archiv XI, 756. (Hier seien nur die Nummern der eingehend gekennzeichneten 
Archivalien notiert): 

S. 7 sub 18; S. 22 sub i3 (S. Severinus); S. 26 sub f. i35; S. 32 sub 73; S. 42 
(S. Cunibertus); S. 61 nr. io7, 108; S. 62 nr. io9; S. 63 nr. iio; S. 64 nr. 111— 113; 
S. 65 nr. Ii5— ii7; S. 66 nr. 118; S. 7o nr. 129, 3; S. 72 nr. i42, 4; S. 73 nr. i43; 
S. 73, 74 nr. i47; S. 76 nr. i5i; S. 85 sub 8; S. 86 sub 22, 33; S. 92 nr. 207. 

Westfalen. V\^estfalen, Nichtstaatliche Archive: 

I. L. Schmitz, Inventare der nichtstaatlichen Archive des Kreises Ahaus 
(Inventare der nichtstaatlichen Archive der Provinz Westfalen, Bd. I, Heft I), 
Münster i899. 

S. 6. Schatzungsregister der Konfirraalionskosten des Stiftes Vreden für den 
Kölner Erzbischof, i58o. 
IL L. Schmitz, Inventare der nichtstaatlichen Archive Westfalens, Bd. I, Reg.- Bez. 
Münster, Heft II, Kreis Borken, Münster i9oi. 

S. 20. Schloss An holt nr. 4^ (Chroniken in niederdeutscher Sprache) fol. 49—56 
in Prosa: die croniken van den biscopen van Coelen. „Te Agripinen 
der edelre stat" .... bis auf Wilhelm von Gennep (i349— 1362), „die 
huden regyrt". 
S. i39ff. (Haus Rhede), Paket II, nr. 7: Heft mit 3o Abschriften von Ur- 
kunden der Kölner Erzbischöfe, päpstl. Privilegien usw. 1161— i3i2. 

Paket V, nr. 3: Urkunde des Erzbischofs Friedrich von Köln für die 
Abtei Steinfeld 1121, Abschrift, 2 Bll. fol. 

Paket V, nr. 8: Ein Archivinventar des Oberklosters zu Neuss, ab- 
gedruckt: Ann. h. V. N. LXX (i9oi), S. 64; gibt Kenntnis von mehreren 
bisher unbekannten Urkunden der Kölner Erzbischöfe des 12. und i3. Jh. 
Paket IX: 21 Hefte. Auf BI. i: Iste est processus, quando novus 
consulatus in vigilia nativitatis Christi introitum suum faciet. Bl. 2 ff. 
Verzeichnis der Kölner Ratsmitglieder i385— 1680. 

Paket XII: Urteil des Lehnsgerichtes des Stiftes S. Maria i. Kap. 
betr. den Hrentenhof in Effem i46i. 

Paket XIII: Notarielles Inventar über den Besitz des Johann van 
Judden, Köln i586 Jan. 9 ff. 
S. i49 nr. 4. Urkunde des Kölner Dompropstes Konrad, betr. das Schultenamt 
des Hofes in 0er, 1288. 



86 



STADT KÖLN 



87 



III. L. Schmitz, Inventare der nichtstaatlichen Archive Westfalens, Beiband I : Reg.- 
Bez. Münster, Heft I: Kreis Borken, fürstliches Archiv in Anholt, 
Münster i9o2. 

S. 64. Urkunde des Erzbischofs Konrad von Köln für Vreden, I24i Juni 2?; 
S. 7o. Urkunde des Erzbischofs Sigfrid von Köln für Vreden, I296 Juni 3o 
und Juli i9. 

IV. L. Schmitz -Kallenberg, Inventare der nichtstaatlichen Archive Westfalens, 
Reg.-Bez. Münster, Beiband I, Heft III, Kreis Coesfeld, Münster i9o4. 

S. 120. Nachlass des münsterschen Ministers Fürstenberg: in der Vorbemerkung 
Notiz über die z. Zeit verliehenen Papiere des Kölner Erzbischofs Clemens 
August Droste zu Vischering. 
nr. 7— IG. Militaria, betr. kurkölnische Truppen. 
Wetzlar, Reichsk am merger ichtsarchiv: 

Ein handschriftliches alphabetisches Verzeichnis nebst Register der Kölner 
Prozesse am Reichskammergericht, angelegt um i9oo, befindet sich im Kölner 
Stadtarchiv. 

Wien, K. K. Hof- und Staatsbibliothek: 

Siehe: Mich* Denis, Codices manuscripti theologici bibliothecae Palatinae 
Vindobonensis, Vindobonae i793— 1799: 

Enthält eine Anzahl theologischer Werke kölnischer Provenienz unter I, i: 
Codices hermeneutici, patristici; I, 2: Codices dogmatici, polemici, asceti; 1,3: Codices 
casuistici, homiletici, liturgici, synodici; II, i: Codices dogmatici. (Genaue hand- 
schriftliche Auszüge von Herrn Dr. Keussen im Kölner Stadtarchiv.) 

Hs. nr. 5io4: Sammelband, enthaltend viele und mannigfache Coloniensia 
des iS.Jh. 



Hand- 
schriftliche 

Quellen 

ausserhalb 

Kölns. 

Westfalen. 



Wetzlar. 



Wien. 




Fifif. 25. Siegrel der Kölner Universität; 
älteste bekannte Anwendunff im J. 1392, Stempel im Hist. Museum. 



87 



88 



STADT KÖLN 



nndPi'än'," UI. HISTORISCHE ANSICHTEN UND PLÄNE. 

Bearbeitet von Johannes Krudewig. 

Die Entwürfe und Pläne betr. die Stadterweiterung von Köln vom Jahre 1876 an sind hier nicht 

aufgeführt. 

Literatur. LITERATUR: JoH. Jag. Merlo, Nachrichten von dem Leben und den 

Werken Kölnischer Künstler, Köln i85o. — Hierzu erste Fortsetzung von demselben: 
Die Meister der altkölnischen Malerschule, Köln i852. — Joh. Jag. Merlo's Köl- 
nische Künstler, neu herausgegeben von E. Firmenich-Righartz und H. Keussen, 
Düsseldorf i895. — L. Ennen, Die Prospekte der Stadt Köln aus dem i5. — 18. Jh.: 
Jahrb. der Kgl. preuss. Kunstsamml., II (1881), 78. — Jos. Gürtler, Die Prospekte 
und Pläne der Stadt Köln: Rheinische Geschichtsblätter IV, S. 1 95, 225. — Johannes 
Krudewig (Vorarbeiten von H. Keussen, H. Kelleter, H. v. Loesch, W. Bruch- 
müller und P. Redlich), Verzeichnis der im Historischen Archiv und im Historischen 
Museum [zu Köln] vorhandenen Pläne und Ansichten zur Geschichte der Stadt Köln 
und ihrer Umgebung: Mitteil, aus dem Stadtarch. v. Köln, Heft ii. — J. D. F. Sotz- 
MANN, Über des Antonius v. Worms Abbildung der Stadt Köln aus dem Jahre i53i, 
Köln 18 1 9. — J. ScHNORRENBERG, Anton Wönsam von Worms: Allg. Deutsch. Biogr. 
XLIII, S. 7o4. — Ennen, Gerhard und Arnold Mercator: Pick's Monatsschr. II, 582. 
— J. Hansen, Arnold Mercator und die wiederentdeckten Kölner Stadtpläne von i57i 
und i642: Mitteil, aus dem Stadtarch. v. Köln, XXVIII, S. i4i. — Die Kölnischen 
Stadtpläne des Arnold Mercator und des Cornelius ab Egmont, bespr. v. R. Schultze : 
B. J. CII, S. i67. — Cornelius ab Egmont, Plan der Stadt Köln aus dem J. i642. 
Mit Erläuterung von J. Hansen, München i896. — J. J. Merlo, Ein seltener Holz- 
schnitt-Prospekt der Stadt Köln nebst Lobgedicht aus der 2. H. des 16. Jh. (bei 
Hans Weigel, i58o): Ann. h. V. N., Bd. XLVI (i887), S. i67. Vgl. A. Andresen, 
Der deutsche Pein tre- Graveur IV, S. 102. — G. Parthey, Wenzel HoUar: Deutsches 
Kunstblatt IV, Nr. 11. — Wenzeslaus Hollar, der Kupferstecher: Kinkel, Mosaik zur 
Kunstgesch., 4 18. — J. J. Merlo, Wenzeslaus Hollar und sein Aufenthalt in Köln i632 
bis i636: Ann. h. V. N., XXXIII, S. 118; XLIV, S. i96. — Vgl. auch die Literatur 
oben S. 43. 

Erklärung. ERKLÄRUNG DER ABKÜRZUNGEN: In dem folgenden Verzeichnis 

bedeutet bei den Massangaben die erste Zahl die Höhe, die zweite die Breite in 
Zentimetern. Bl. = Blattgrösse, PI. = Plattengrösse, Zg. = Grösse der Zeichnung. — 
Die arabische Ziffer in eckigen Klammern verweist auf die entsprechende Nummer 
in dem Verzeichnis von Krudewig in Heft 3i der Mitteilungen aus dem Stadtarchiv 
von Köln. 

16. Jahrh. i. c. 1410. Ansicht auf einer Darstellung des Martyriums der h. Ursula. Ge- 

mälde aus der Schule des Menters Wilhelm im Kölner Museum Wallraf-Richartz, Nr. 44. 
(Fig. 3.) [I] 

2. c. 1450. In einem Zyklus von i5 Bildern der Legende der h. Ursula zwei 
mit Ansicht von Köln als Hintergrund. Gemälde im Kölner Museum Wallraf-Richartz, 
Nr. 87, 93, von einem Nachfolger Steph, Lochners, (Fig. 4.) [i9o4, i9o5] 

3. c. 1460. Ansicht vom Rheine aus im Hintergrunde auf einem Gemälde des 
Meisters der Verherrlichung Mariae im Kölner Museum Wallraf-Richartz, Nr. 128. 
(Fig. 6.) [2] 



88 



STADT KÖLN 89 

4. c. 1460. Ansicht von Westen im Hintergrunde einer Kreuzigung Christi, Ansichten 
Gemälde Rogiers van der Weyden in Brüssel. [3] ^^ jahrh. 

5. a 1470. Ansicht auf einem Felde des Zyklus mit den Darstellungen zur 
Geschichte der h. Ursula im Besitz der Soeurs noires in Brügge (Exposition des 
primitifs flamands i9o2, Nr. 47. Katalog v. J. Weale, S. 20); ganz phantastische 
Darstellung mit dem Stadtwappen über dem Tor. 

6. 0.1474. Ansicht von der Rheinseite. Bez. links: Marcus agrippa gener 
octaviani etc., rechts: Johannes baptista nascitur etc. Aus dem von A. ter 
HoERNEN gedruckten Fasciculus temporum von Werner Rolevinck, i 4 74 ff. Farbiger 
Holzschnitt, Bl. 8X18. Vgl. O. Zaretzky, Die Kölner Bücher-Illustration: Zs. f. 
Bücherfreunde i899, IV, i3i. [5] 

7. c 1478. Druckseite CCII aus der niedersächsischen Kölner Bilderbibel (Nie- 
Götz von Schlettstadt — Quentel jun.). Im Hintergrund der Szene ein Teil von 
Köln (?) sichtbar; Blattüberschrift: esdre. Holzschnitt, Bl. 36 X 2 5, Zg. 12 X i9. [4] 

8. 1479. Ansicht vom Rheine aus gesehen. Holzschnitt in der QuENTELschen 
Ausgabe des Fasciculus temporum. Vgl. P. Heitz und O. Zaretzky, Die^ Kölner 
Büchermarken, Strassburg i898, S. 11. [6] 

9. c. 1480. Drei Tafeln Ansichten am Ursulaschrein Memltngs im Johannis- 
hospital in Brügge. Auf der linken Tafel (Fig. 8) Empfang der h. Ursula am Franken- 
tor (?) in Köln. Auf dem Mittelbild (Fig. 7) werden die Begleiterinnen der h. Ursula 
in Schiffen von den Hunnen niedergemetzelt; im Hintergrunde Ansicht Kölns. Auf 
der rechten Tafel (Fig. 7) Martyrium der h. Ursula, im Hintergrunde der Dom. Vgl. 
HiRTH, Formenschatz (i889), Nr. 68. (Fig. 7, 8.) [7] 

IG. c. 1493. Ansicht vom Rheine aus in Hartmann Schedel's Weltchronik, 
fol. XCI. Bez. oben: colonia. Holzschnitt, Zg. i9,5 x 53,5. (Fig. 9.) [8] 

11. 1495. ^™ Hintergrunde eines Martyriums der h. Ursula ein östlich des 
Rathausturmes (dieser links) bis an den Rhein gelegener Teil von Köln sichtbar; auf 
der Innenseite des Flügels eines Altarbildes im Kölner Wallraf-Richartz-Museum, 
Nr. 377, von einem mittelrheinischen Meister. [i9o6] 

12. — 1 7. 1499. Mehrere Holzschnitt- Ansichten in der sogen. KoELHOFFschen 
Chronik : 

12. fol. 3o. Ansicht im Spiegelbild, östlich von Deutz aus gesehen, dieses im 
Vordergrunde. Überschrift: agrippina of coellen. Zg. i9,5x i3,5. 

i3. fol. 49. Ansicht von Westen; im Vordergrunde Schlachtszene. Überschrift: 

VAN HER MARSILIUS DEM STOULTZEN RITTER BURGER ZG COELNE. Zg. 2 2,3 X l4. [ll] 

i4. fol. 6 ib. Ansicht vom Rheine her. Im Hintergnmde die Bestattung des 
h. Matemus. Zg. io,9 X i3,9. 

i5. fol. 88b. Ansicht im Spiegelbild vom Rheine aus; auf dem Rheine Mar- 
tyrium der h. Ursula. Überschrift: van den .xi. dusent ionfferen. Zg. ii X i4. [i3] 

i6. fol. i4ob. Ansicht vom Rhein her; nach der Ansicht in der QuENTELschen 
Ausgabe des Fasciculus temporum (oben nr. 8). Überschrift: coellen. Zg. 6,5 Xi6,6. 
(Fig. IC.) [9,10] 

i7. fol. 223. Ansicht von Westen; auf den Mauerzinnen die Schutzpatrone 
Kölns, im Vordergrunde ein Zeltlager. Bez. auf fol. 2 23b: wye gut wonderlich 

den GREVEN VAN CLEVE LIESS SYEN IN DEM LEGGER, DAT DIE HILLIGEN BYNNEN 
DER HILLIGER STAT COLLEN RASTENDE DIE SELVE BESCHYRMEN IND BEWAREN. 
Zg. II,I Xl4,3. [l4] 

89 



9o STADT KÖLN 

Ansichten i8. c. 1500. Rechtes Flügelbild des St. Georgaltars zu Kaikar mit einer Dar- 

io. Jahrh. Stellung des Martyriums der h. Ursula. Im Hintergrunde Ansicht von Köln. Werk 
eines westfälischen Malers in der Art der Dünwegge. Vgl. Kunstdenkmäler des Kreises 
Kleve, S. 64. (Fig. 12.) [i5] 

i9, c. 1510. Ansicht der südöstlichen Ecke von Köln auf einer Darstellung 
der Marter der h. Ursula: Basilikabild von Santa Croce von Hans Burgkmair in 
der Galerie zu Augsburg. (Fig. i3.) Vgl. Weis-Liebersdorf, Das Jubeljahr iSoo in 
der Augsburger Kunst II, München i9oi; dazu Zs. f. christl. Kunst XIV (i9oi), 3 10. 

20. c. 1515. Unter zwei Bogenspannungen die Marter der h. Ursula. Im Hinter- 
grunde Ansicht der Stadt Köln von N. Ölgemälde des Meisters der Ursulalegende im 
South Kensington- Museum in London. [16] 

21. Anfang 16. Jh. Grosse Ansicht vom Rheine her auf einer Darstellung des 
Martyriums der hl. Cordula in dem Legendenzyklus der Heiligen, im Besitze des Frei- 
herm von Brenken, Wewer, Kreis Paderborn. 

22. 1531. Grosse Ansicht von der rechten Rheinseite, östlich hinter Deutz aus. 
Holzschnitt des Anton Woensam vonWorms, Bez.: o felix agrippina nobilis Ro- 
ma norum COLONIA. Daneben auf einer Tafel das Monogramm Woensams. (Orig. 
im Kgl. Kupferstichkabinett zu Berlin.) Unten Widmung des Kölner Druckers Peter 
QuENTELL an Kaiser Karl V. etc., Januar i53i. Photomechanische Übertragung und 
Druck der Lith. Anstalt von Th. Fuhrmann, Köln a. Rh. Vgl. J. D. F. Sotzmanx, 
Über des Antonius von Worms Abbildung der Stadt Köln aus dem J. i53i, Köln 
181 9. — J. Schnorrenberg i. d. Allg. Deutsch. Biogr. XLIII, S. 7o4. — Merlo, 
Köln. Künstler, Sp. io84. — Ennex, Die Prospekte der Stadt Köln: Jahrb. d. Kgl. 
Preuss. Kunstsamml. II (1881), S. 78. Zg. 59X35i. (Fig. i4, i5.) [i7] 

23. 1548. Ansicht vom Rheine aus in: Sebastian Münster's Kosmographie, 
III, p. 5o2 (i554). Deutz im Vordergrunde. Neben dem Reichswappen in der 
rechten oberen Ecke das Monogramm H r m D {Hans Rudolph Manuel Deutsch) und 
die Jahreszahl i548. Der Schnitzer des Holzstockes ist durch die Buchstaben c. s. 
angedeutet. S. Münster sagt auf S. 5oi, Symon Richwin, Doktor der Medizin, habe 
ihm das Bild übersandt. Holzschnitt, Bl. 23 X 37. Die Kosmographie erschien auch 
in lateinischer und französischer Ausgabe; in denselben hat die Ansicht lateinische 
oder französiche Überschrift und Anweisung. Vgl. Merlo Sp. 1088; ders. i. d. Ann. 
h. V. N. LXVI, S. i69. Vgl. unten S. 97 nr. 87. (Fig. i7.) [t9, 20] 

24. 1554. Phantastische Ansicht in : Sebastian Münster's Kosmographie ( 1 554). 
Bez.: VON der statt cöln. Holzschnitt, Bl. 7,4 xi 4,3. [18] 

25. 1557. Neue, ein wenig abgeänderte Auf läge des Holzschnitts ^«/ö« Woensam^ s 
von i53i, besorgt von Sophia, der Witwe Johann Quentel's, gewidmet dem Erz- 
bischof Anton. Lith. Nachbildung, angefertigt von Alois Weber und D. Levy-Elkan 
im J. i85o. Merlo, Sp. io87. Zg. 5i X343. [22] 

26. 1570. Ansicht aus der Vogelschau; sehr schadhafte getuschte Handzeich- 
nung auf Pergament von Arnold Mercator. Bez. : colonia agrippina anno domini 
MDLXX exactissime descripta. An den Seiten Abbildungen römischer Altertümer aus 
den Sammlungen von Jon. Helmann und Joh. Hardenrath. Bl. io9 X i7o. Im Hist. 
Archiv der Stadt Köln; s. ebd. Ratsport, 25, f. 3o8k: i57o Sept. 11. Vgl. Merlo Sp. 588. 

— Ennen, Prospekte der Stadt Köln: Jahrb. d. Kgl. preuss. Kunstsamml. II, S. 81. 

— J. Hansen, Arnold Mercator und die wiederentdeckten Kölner Stadtpläne von. 
i57i und i642: Mitteil. a. d. Stadtarch. v. Köln, XXVIII, S. i4i. Dazu: B. J. CII, 
S. i67. — M. QuAD V. Kinkelbach, Teutscher Nation Herligkeitt (i6o9) S. 299. [275] 

9o 



STADT KÖLN 



9l 



2 7. 1570. Kopie des Vorigen von /. C. Baum (c. 1860). Farbige Handzeich- 
nung. Bl. ii9Xi67. Im Histor. Museum zu Köln. Vgl. Merlo Sp. 589. [276] 

28. 1571. Kupferstich nach der Original -Handzeichnung des Arnold Mercator 
(einziges Exemplar in der Stadtbibliothek zu Breslau), mit der Jahreszahl i57i in der 
Überschrift; an Stelle des Stadtwappens Wappen des Erzbischofs Salentin von Isen- 
burg mit Widmung. Bez.: absolutum est opus teutoburgi anno domini i57i 
ULTIMA AUGUSTI PER Amoldum Mercatorem. Zg. io9xi7o. — Danach photo-litho- 
graphische Nachbildung der Aubeldruck- Anstalt v. C. F. Kaiser, Köln- Linderhöhe, 
auf vier Blättern. Vgl. Ennen a. a. O., S. 82. — Hansen a. a. O. S. i44, i48 ff. 
(Tafel I.) [2 78] 

29. 15 71. Moderne Nachbildung des Mercaior^&i&a Vogelschaubildes in Litho- 
graphie, (c. 1895). Bl. 52,4 X 68,8. [2 79] 

30. 1572. Grosse Ansicht von Köln und Deutz aus der Vogelschau: Städte- 
buch von Gp:org Braun und Franz Hogenberg I, 38. Bez. : colonia agrippina. 



Ansichten 

und Pläne. 

16. Jahrh. 




r-ürvi- 



1;t> 







Fiff . 26. Ansicht, im Vordergrunde der Bayenturm ; von W. HoUar vom J. 1635. 

Mit Inschriften in Kartuschen. In der linken unteren Ecke vier Kostümfiguren. 
Kupferstich., PI. 34x48,6. (Tafel II.) Vgl. Quad v. Kinkelbach a. a. O. S. 295. — 
Ennen 82. — Merlo Sp. 367 ff. Dasselbe existiert auch angetuscht und mit etwas 
verändertem Rückendruck. [280, 281] 

3i. 1572. Dasselbe, links statt der vier Kostümfiguren nur eine männliche 
^Patrizier) und zwei weibliche Personen (Patrizierin und Magd). In der französ. 
Ausgabe des BRAUN-HoGENBERGschen Städtebuches: Civitates orbis terrarum etc., 
privilegiert von König Philipp, Brüssel, Nov. i574, fol. 39. Kolor. Kupferstich, 
Bl. 34,8 X 49. [282] 

32. 1572. Dasselbe auch in der 161 8 von Abraham Hogenberg herausge- 
gebenen neuen Auflage des „Theatrum praecipuarum urbium totius mundi", nur sind 
unten in der Ecke statt 4 nur 3 Figuren. Die Platte des Stiches von i572 erwarb 
JoH. GiGAS, der sie 1620 in seinem „Prodromus geographicus" verwertete. Vgl. Ennen 
a. a. O. S. 82. 

33. c. 1580. Kleine Ansicht aus der Vogelschau, mit Benutzung des Braun- 
I/ogenöergschen Stichs gearbeitet. Bez.: f. v. Kupferstich, PI. 8,2x12,7. [^83] 



9i 



92 



STADT KÖLN 



Ansichten 

und Pläne. 

16. Jahrh. 



17. Jahrh. 



34. 1580. Ansicht östlich von Deutz aus. Bez.: warhafftige contrafac- 
TUR DER hochgelobten STATT CÖLLN AM REIN. Zu beiden Selten Kölner Bauer 
und Jungfrau mit den Stadtwappen; links über der Stadt ein Regenbogen. Unten 
metrisches Lobgedicht in zwölf Folgen: erbar und weise frome herrn .... der 

ALLER ding EIN GEBER IST — BEY HANNS WEIGEL, FORMSCHNEIDER. Farbiger 

Holzschnitt, Bl. 35 x i25. (Tafel III.) Vgl. Merlo, Ein seltener Holzschnitt-Prospekt 
der Stadt Köln: Ann. h. V. N., Bd. XLVI (i887), S. i67. — A. Andresen, Der 
deutsche Peintre-Graveur, Bd. IV, S. 102. — Ennen a a. O. S. 83, der das Blatt 
nach i585 datiert. [28] 

35. c. 1580. Ansicht vom Rheine aus in Anlehnung an das Vorhergehende; 
im Hintergrunde auf einer Darstellung der Marter der h. Ursula in dem Zyklus der 
Märtyrer von Roncalli delU Pomarance und Tempesta in S. Stefano Rotondo in Rom, 
gemalt um 1600. 

36. c. 1580. Ansicht, östlich von Deutz aus. Überschrift: colonia agrippina 

NOBILIS UBIORUM URBS ET EMPORIUM TOTIUS GERMANIAE CELEBERRIMUM. Unten 

Beschreibung in lateinischer, holländischer und französischer Sprache. Kupferstich 
von Franz Hogenberg [nicht genannt], verlegt von Vischer de Jonghe in Amsterdam. 
Ein Originalblatt im Rathause zu Regensburg. E*'*] 

37. 1590. Kalte der Gegend von Köln bis Brühl mit Bezeichnung des Burg- 
bannes der Stadt Köln. Im Staatsarchiv zu Düsseldorf. Vgl. oben S. 76. 

ZZ. c. 1593. Verkleinerte Nachzeichnung nach der Ansicht von H. R, M. Deutsch 
in Seb. Münsters Kosmographie vom J. i548, jedoch ohne Wappen, Anweisung 
und Namenbeidruck, in Abraham Saur's Stätte Buch, S. 29i. [In sechs Auflagen 
erschienen in den J. 1 593-1 658]. Holzschnitt, Zg. 7,i X 9,4. [«U 

39. 1599. Ansicht auf einer Darstellung des Empfanges der Antonia von 
Lothringen, der Braut des Herzogs Johann Wilhelm von Jülich-Berg, auf ihrer Reise 
nach Düsseldorf vor Köln auf dem Rhein durch den Rat der Stadt. Bez.: o foelixl 
AGRIPPINA etc. Unten deutsche und französische Beschreibung. Vgl. dazu: Köln, 
Stadtarchiv, Ratsprotokolle 48, f. 343 d. d. i599 Mai 5. Von Merlo Sp. no dem 
Aug. Braun zugeschrieben. Kupferstich, Zg. 23 X 53. (Tafel III.) [^5] 

40. 1607. Ansicht auf dem Titelblatt des Sacrarium Agrippinae von i6o7 
(Bernh. Walters, Köln). Bez. : sancta colonia dei gratia romanae ecclesiae 
FiDELis FiLiA ctc. Johannes Leypoli fecit. Kupferstich, Bl. i4,2 X 9. (Fig. i9.) [2 7] 

4i. 1608. Ansicht halb aus der Vogelschau östlich von Deutz aus; Stadtbild 
in Halbmondform. In der Luft die 3 Figuren: Religio, Agrippina, Politia. Auf 
dem Titelblatt der von Jon. Ludw. de la Gerda von Toledo bearbeiteten, von 
Bernard Walter in Köln 1628 herausgegebenen „P. Vergilii Maronis Aeneidos 
libri sex"; in barocker Kartusche mit der Unterschrift: s. colonia dei gratia 
ROMANAE ecclesiae FIDELIS FILIA, Unten rechts: G, Keller 1608. Zg. der Ansicht 
c. 7 X 9. Spätere Ausgabe von Jon. Ant. Kinchius, i663. Vgl. Ennen a. a. O. S. 87. 

42. c. 1610. Ansicht auf drei Blättern von M. L, Birboum. Bez.: colonia 
agrippina. Unten die 22 Gaffelwappen. Kupferstich, Zg. 2o,5 X 99,6, ä PI. 2o,7 X 37. 
Vgl. Merlo Sp. 9i. Die Kupferplatten im Besitz des Herrn J. E. Bennert in Köln. [28] 

43. c. 1610. Plan von Köln und Umgebung, südlich bis Brühl, nördlich bis 
Worringen; mit Feld- und Marksteinbegrenzung (Schweid). Bez.: descriptio agri 
civitatis coLONiENSis etc. Abraham Hogenberg in aes incidit. Kupferstich, Zg. 57,7 
X87. Vgl. Merlo Sp. 36 1 (Nr. i7). Die vier Kupferplatten im Historischen Museum 
in Köln. [2841 



92 



STADT KÖLN 93 

44. c. 1611. Prospekt des Kupferstich Verlegers u. Buchdruckers Peter Overaedt. Ansichten 
Überschrift: colonia agrippina. In der Höhe in 2 Zeilen die Sentenz: gaude "17. jah^h* 
FELIX AGRIPPINA SANCTAQUE COLONIA. Unten die Wappen der 22 Zünfte, darunter 

auf besonderem Streifen in 12 Spalten ein vom Professor der Geschichte und der 
griechischen Sprache, Kanonikus Joh. Friedr. Mathenisius, verfasstes lat. Lobgedicht 
auf die Stadt Köln, dahinter eine kurze Aufzählung der hervorragenden Gebäude. 
I m breit, ohne Gedicht 26, mit demselben 37 cm hoch. Vgl. Ennen a. a. O. S. 83. 
— Merlo, Sp. 64o. 

45. 1612. Ansicht von Südosten auf dem Titelblatt einer Ausgabe der Werke 
des Beda Venerabilis; dsgl. in einer i. J, 1688 bei Friessem verlegten Ausgabe. 
Bez.: o foelix colonia agrippina. A, Braun figur., P. Isselb[urg\ sculp. Kupfer- 
stich, Zg. 32 X 21. (Fig. 20.) Vgl. Ennen a. a. O. S. 88; Merlo Sp. 112. [29] 

46. 1613. Ansicht östlich von Deutz aus. Bez.: colonia agrippina nobilis 

TJBIORUM URBS ET EMPORIUM TOTIUS GERMANIAE CELEBERRIMUM. Unten die Gaffel- 

wappen, links von denselben : Petrus Kaerius Flander celavit et excudit amstero- 
DAMi an[no] a NATO CHRISTO i6i3. Am Ende der französischen und lateinischen 
Erläuterungen: a Amsterdam on les vent chez piere du keere tailleur de 

CARTES EN LA RUE DE CALVERSTRATE A L'eNSEIGNE DU TEMPS INCERTAIN ANNO 

i6i5. Kupferstich, Bl. 56 X 2 13. [3o] 

47. c. 1614. Nachbildung des HogenbergscYitn Planes von c. 16 10. Bez.: de- 
scRiPTio AGRi CIVITATIS coLONiENSis etc. (oben Nr. 43). Kupferstich, PI. 37,8 X 52. [286] 

48. 16x7. Ansicht im Hintergrunde einer Darstellung der Madonna, auf dem 
Titelblatt der „Vitae Sanctorum . . . primo quidem per R. P. Fr. Laurentium Su- 
RiUM Carthusianum editae . . . Coloniae Agr, sumptibus Joannis Kreps & Her- 
manni mylil anno 161 7. Kupferstich, PI. 32,3 X 20,6. [3i] 

49. c. 1619. Ansicht vom Rheine, oberhalb des Bayenturmes aus, auf einer 
Darstellung der Übertragung der Reliquien der h. drei Könige nach Köln im J. 1 1 68. 

Bez.: ANNO 1168 altera die SANCTAE MARIAE MAGDALENAE CORPORA SANCTORUM 

trium regum introducta SUNT etc. Farbige Federzeichnung von Augusiin Braun, 
im Historischen Museum in Köln. Zg. 24X4o,5. Vgl. die folgende Ansicht. [32] 

50. 1619. Ansicht vom linken Rheinufer, oberhalb des Bayenturmes aus, auf einer 
Darstellung der Erstürmung der erzbischöflichen Burgen von Bayen und Riehl durch 
die Kölner im J. 1262. Bez.: aö. 1262 patricii una cum civibus occuparunt 
AMBAS ARCES ZUR BEYEN UNDT ZU REiL etc Augustin Braun fecit. ^ 161 9. 
Farbige Federzeichnung im Historischen Museum in Köln. Zg. 24 x 4o,5. [Zy\ 

5i. c. 1620. Ansicht in Meissner's Thesaurus philopoliticus, 1624 — 1626, D 47 
(Sciagraphia cosmica, [i638] i642 ; libellus novus politicus, 1682, P. Fxlrst exe, Sebastian 
Funck fec. Anno i678). Bez.: musarum conventus, unten: Collen. Links Apollo 
mit den Musen. Unten Verse: pegasus hic, juno hic . . . hier ist pegasus, juno 
REICH . . . Kupferstich, 7,2 X i4,5. (Fig. 21.) [26] 

52. 1620. Ansicht von Deutz aus in Halbmondform. Bez.: colonia agri- 
pina. die STADT COLLEN. ANNO 1620. Unten in zwölf Kartuschen sechs Wappen 
mit den sechs Namen der kölnischen Bürgermeister und Rentmeister. M. Merian 
fecit, G. Altzenbach ex. Vgl. Merlo, Matthäus Merian der ältere und sein Prospekt 
der Stadt Köln von 1620: Organ für christliche Kunst XVI, 1866, S. 12; Merlo 
Sp. 589. Kupferstich, PL i6,5 X32,5. (Fig. 22.) [34] 

53. 1632. Ansicht östlich von Deutz aus in: P. Bertii commentariorum rer. 
Germanicar. Hb. 3, p. 5o2. Kupferstich, Zg. i4,4 x i9,5. (Fig. 23.) [35] 

93 



94 STADT KÖLN 

Ansichten 54. 1632. Ansicht vom Rhein aus. Bez.: cölln. Kupferstich von F. Hulsius, 

"n" Jahr"' Frankf., Zg. 7.3 X .3. [36] 

55. 1632. Ansicht östlich von Deutz aus auf einer Darstellung des Angriffes 
des Grafen Baudissin auf Deutz im Augenblick der Sprengung des Kirchturms von 
S. Urban. Illustration zum „Theatrum Europaeum" von M. Merian, Bez.: Abbil- 
dung DER STATT CÖLN UND DER GEGEN ÜBER GELEGENEN NEW BEFESTIGTEN FREI- 
HEIT DEUTZ etc. Vgl. Merlo Sp. 589. Kupferstich, PI. 27,3X35,2. [37] 

56. 1632. Dasselbe, späterer Abdruck mit Plattenrand. PI. 27x34,5. [38] 

57. 1632. Andere Ansicht in Halbmondform auf einer Darstellung des An- 
griffes des Generals Baudissin auf Deutz und Köln im Augenblick der Überfahrt 
über den Rhein. In den oberen Ecken KcUner Bauer und Jungfrau mit den ihnen 
beigelegten Sprüchen. Bez.: eigentliche Abbildung des h. römischen reichs 

FREYER STATT CÖLN, WIE AUCH DER GEGENUBERGELEGENEN FREYHEIT DUYTZ UND 
des BAUDISCHEN den 25. DEC. l632 DAR AUFF GSCHENEN ANFALS. KupferStich, 

BI. 2 9,5x35,5. [39] 

58. 1634» Ansicht östlich von Deutz aus in Halbmondform. Bez.: eigent- 
liche ABBILDUNG DES H. ROM ISCHEN REICHS FREYER STATT COLLEN, WIE AUCH 
DER GEGEN ÜBER GELEGENER FREYHEIT DUYTZ, WELCHE IM JAHR l633 ZU EINER 

FESTUNG IST GEMACHT WORDEN. Unten sechs Arkaden mit den Wappen der Bür- 
germeister und Rentmeister mit dem Datum i634 pro tempore und der Dedikation 
des Gerhardt Altzenbach an den Rat der Stadt, /oh, Julius Milheuser fecit Kupfer- 
stich, PI. 24x33,7. (Fig. 24.) Vgl. Ennen a. a. O. S. 84. — Merlo Sp. 397. Femer 
Köln, Stadtarchiv, Rpr. 81 foL 25ob, i634 Dez. 6. [4o] 

59. 1635. Ansicht; in der Anordnung mit Benutzung des Vorigen, jedoch mehr 
aus der Vogelschau. Von W. Hollar. Jahresangabe und Name des Stechers fehlen. 
Kupferstich, Bl. 24x32,7. Vgl. Ennen a. a. O. S. 85. — Merlo Sp. 396 ff., besonders 
396 Anm. i. [4i] 

60. 1635. Dasselbe, von W, Hollar, Späterer Nachdruck von i645, mit Ver- 
änderung der Wappen und der zugehörigen Namen. Merlo Sp. 396 ff. [42] 

61. 1635. Ansicht aus der Vogelschau. Bez.: eigp:ntliche Abbildung des 

H. römischen REICHS FREIER STADT COLLEN. WIE AUCH DER GEGEN ÜBER GELE- 
GENER FREIHEIT DUYTZ WELCHE IM JAHRE l633 ZU EINER VOSTUNG IST GEMACHT 

WORDEN. W. Hollar fecit. i635. Mit Dedikation des Gerhardt Altzenbach an den 
Rat. Vgl. Köln, Stadtarchiv, Rpr. 82 fol. 687b, i635 Dez. 5. — G. Parthey, Wenzel 
Hollar (Berlin i853) Nr. 857. — Merlo, W. Hollar u. sein Aufenthalt in Köln: Ann. 
h. V. N. XXXni, 46; XLI, i9i. — Merlo Sp. 398. — Ennen, a. a. O. S. 84. Kupfer- 
stich, Zg. 26,2 X 32,3. (Tafel IV.) [287] 

62. 1635. Ansicht von Süden, im Vordergrunde eine Windmühle; im Hinter- 
grunde Köln. Bez.: zu Collen. In: Amoenissimae effigies, i635, von W, Hollar, 
gest. von A. Hogenberg, Nr. i7. Merlo Sp. 4oo, VIII, i7. Kupferstich, Zg. 5,4 X 9,3, 
Bl. 6,3 X 9,5. [43] 

63. 1635. Ansicht von Süden, im Vordergrunde der Bayenturm. Bez.: colln 
AM RHEIN. DAS NEW BOLLWERCK. BEYEN THURN. DUYTZ. Abraham Hogenberg 
excud., Wenceslaus Hollar fecit. Kupferstich, Zg. 8,9 x 1 7,3. Vgl. Merlo Sp. 398, IV 
(Fig. 26.) [44] 

64. 1635. Nachbildung des Vorigen als Titelbild zu: Mahlerische Reise am 
Nieder- Rhein I, i784. Bez.: cöllx. Holzschnitt, Zg. 8,6x1 6,7. ['♦^S] 

65. 1635. Ansicht von Norden, über der Ansicht in den Wolken die Schutz- 
heiligen Kölns. Altargemälde in S. Gereon in Köln; Stiftung des Propstes x\lexander 

94 



Ichten 
PlAne. 
?ahrh. 



STADT KÖLN 



95 



Simonis von S. Kunibert zum Andenken an die Bewahrung Kölns vor den Schweden. 
Nach Merlo Sp. 880 ist die Ansicht von Johann Toussyn gemalt. Vorlage zu 
Nr. 98. [45] 

66. c. 1640, Kleine Ansicht vom Rheine aus in Halbmondform in runder 
Vignette. Bez.: aeternum utrunque. LöffUr [sen.] fecit. Kupferstich. Durch- 
messer 8,4 cm. [46] 

67. c. 1640. Ansicht vom Rheine aus in barocker Kartusche mit Engelskopf 
und zwei Weihrauchfässem. Bez. : quasi Stella matutina in medio nebulae . . • 
NOCTURNAS INTER NEBULAS EXORTUS AB ALTO etc. Auf der Rückseite Widmung 
an den Bischof von Ferrara, Franciscus Maria Macchiavelli (i638 — 53), dessen Kar- 
dinalswürde (seit i64i) nicht erwähnt wird. Kupferstich, PI. 11 X i4,2. [47] 

68. 1640. Ansicht auf dem Titelblatt der von Gisbert Clemens von i64o 



Ansichten 

und Pläne. 

17. Jahrh. 




Fig. 27. Ansidit, im Vordergrunde das Kunibertsbollwerk ; von W. HoUar vom J. 1643. 

an ausgegebenen kleinen Schreibkalender von Wilhelm Krabben. Bez.: coloniae 
AGRiPPi. Holzschnitt. Zg. der Ansicht 5,5 x I2,5. Vgl. Ennen a. a. O. S. 85. 

69. 1642. Veränderte Neuauflage des Merca/orschen Stiches von i57i. In 
der Überschrift die Jahreszahl MDCXLII. Mit Widmung des Cornelius ab egmont 
an Erzbischof Ferdinand von Köln. In einer Kartusche: amstelodami, sumptibus 
ET TYPis aeneis henrici hondii. Vgl. Hansen, a. a. O. S. i52ff. Kupferstich im 
Kölner Stadtarchiv. Bl. 122,5 X 1 73. [288] 

70. 1642. Photolith. Nachbildung des vorigen nach einer vom Architekten 
O. Rammeimeyer in Köln ausgeführten Pause vom J. i896. Vgl. Hansen, a. a. O. S. i52. 
Bl. 128X177. [289] 

7i. 1643. Ansicht von Norden, vom linken Rheinufer aus. Im Vordergrund 
das Kunibertsbollwerk. Bez.: cölln. W. Hollar fecit. In „Amoenissimi aliquot 
locorum in diversis provinciis iacentium prospectus a Wenceslao Hollar Bohemo etc. 
Anno i643 & i646." Merlo Sp. 399. Kupferstich, Zg. 9,2X i6,7 (Fig. 27.) [48] 

72. 1645. Ansicht von Deutz aus. Bez.: profil de la ville archiepisco- 
PALE ET electorale DE COLOGNE AGRIPPINE. Z. Boisscau cxc, Paris. Kupferstich. 



95 



96 STADT KÖLN 

Ansichten Zg. i3 X 5o. Vgl. Ennen a. a. O. S. 85. — Versteigerungskatalog LXXI von Amsler 
"i7 Jahrh^ ^* RuTHARDT ZU Berlin i9o4 Nov. 28, nr. 18 14. 

73. 1645. Ansicht östlich von Deutz aus. Überschrift: colonia agrippina 
DE STATT COLLEN. Unterschrift: duytz. Unten holländisches Lobgedicht und An- 
weisung Nr. I — 4i. RAMBOUT van den hoege excudit amsteldam i645. Vorlage 
zu Nr. i33, i34. Kupferstich, 32,7 X 5o,2. Vgl. Ennen a. a. O. S. 85. 

74. 1646. Ansicht aus der Vogelschau. Bez.: colonia agrippina. cölln. 
M. Merian fecit. In: Topographia archiepiscopatuum Moguntinensis, Trevirensis et 
Coloniensis ... an den Tag gegeben durch Math. Merian, i646. Vgl. Ennen a, a. O. 
S. 84; Merlo Sp. 589; J. Gürtler a. a. O. S. 10. Kupferstich, Zg. 2 7,6 X 35,9, 
PI. 2 7,8X36. [29o] 

75. 1646, Dasselbe in vergrössertem Maßstabe, doch fehlt der Name des 
Stechers. Auf der Rückseite lat. Text, zweispaltig, fol. 35. — Vgl. Gürtler a. a. O. 
S. II. Kupferstich, PI. 4o,3 X 5 1,2. (Fig. 28.) [29 1] 

76. c. 1646. Dasselbe, angetuscht. Ohne Text auf der Rückseite. Kupferstich. 

[292] 

77. c. 1646. Dasselbe. Nachdruck von c. i67o. Bez.: colonia agrippina. 
CÖLLN. F. de Wit excudit, Amstelodami. Kupferstich, Bl. 56 X 67. [«93] 

78. 1650. Ansicht der Stadt mit Umgebung von Nordosten, mehr aus der 
Vogelschau. Im Hintergrunde auf einer symbolischen Illustration (Chronographicum) 
in „DIES ALBUS HONORIS" zum Regierungsantritt des Erzbischofs Max Heinrich von 
Köln im J. i65o. Ohne Angabe des Autors. Kupferstich, PI. 20 X i5,4, Zg. der An- 
sicht c. 5,7 X i5. 

79. c. 1650. Plan, ganz ähnlich dem Merian'schen Plane von i646 (oben nr. 74), 
doch ohne die Befestigung von Deutz und die Stadtwappen. Bez.: Köln. Kupfer- 
stich, Zg. 25,6X36,8. [286] 

80. c. 1650, Ansicht vom Rheine aus, fehlerhafte Zeichnung. Unter einer 
Darstellung der Anbetung der h. drei Könige. Unterschrift: sancti tres reges 

CASPAR MELCHIOR BALTHASAR GRATE PRO NOBIS etC. KupferStich, Bl. l6,3 X l6, 

Zg. der Ansicht 4,7 X 16. 

81. c. 1650. Plan der Stadt. Bez.: colonia agrippina. Mit Anweisungen. 
Ohne Angabe des Autors. Kupferstich, Zg. io,7 X i3. [294] 

82. c. 1650. Plan der Befestigung und der Umgegend von Köln (Schweid mit 
ihren Marksteinen). Ohne Angabe des Autors. Getuschte Handzeichnung im Histo- 
rischen Museum zu Köln. 4 Blätter. Zg. = Bl. a) 36 X 45,5, b) 36 X 44,5, c) 36 X 44,5, 
d) 44,5 X 34,5. [295] 

83. c. 1650. Wenig perspektivische Ansicht. Mit mythologischen Figuren : 
Atlas und Herkules, sowie mit den zwei Wappen der Bürgermeister Mülheim und 
Pfingsthom (i65o — 1653). Bez.: in avita cornua praenobilis et amplissimi d. 
gerhardi pfingsthorn ... in gentilitios fluctus praenob. et amplissimi d. an- 
DREAE A MULHEIM . . . Der Autor nennt sich durch die Buchstaben: P. P. H, Kupfer- 
stich, PI. 12,3 X 18,5, Zg. 1 1,8 X 18. [49] 

84. c. 1650. Ansicht in Halbmondform ohne Perspektive. Bez. : colonia t 

AGRIPPINA. CÖLLN DIE WEIT BERUHMBTE STATT / VON MARCO AGRIPPO [!] SEIN 

ANFANG HATT. Kupferstich, PI. 9Xi3. [5o] 

85. c. 1650. Ansicht in Halbmondform, nach einem bisher unbekannten 
Original als Kopfstück zu einer Erzählung in Versen über eine merkwürdige Begeben- 
heit in Köln beim Einzüge der Franzosen im J. i794. Bez.: wahre Abbildung 

96 



STADT KÖLN 



97 



DER KAISERLICHEN FREIEN REICHSSTADT KÖLN, WIE SIE VOR 4oO [!] JAHREN WAR. Ansichten 

Holzschnitt, Zg. lo X 26,8. [5i] """[l J^^J^""' 

86. c. 1650. Nachdruck nach dem Original des vorigen; jedoch zwischen 
S. Kunibert und dem Befestigungsturme am Rheine ein merkwürdiges Gebäude ein- 
geschoben. Holzschnitt, Zg. 9,9 X 28. [62] 

87. 1651. Eine Ansicht, ähnlich der vom J. i548 in der MüNSTERschen 
Kosmographie (oben nr. 23), in der i65i erschienenen vermehrten Ausgabe des Städte- 
buches von Jansonius in Amsterdam. Vgl. Ennen a a. O. S. 86. 

88. 1653. Am 20. August i653 überreichte der Landmesser Friedrich Müller, „so 
diese statt mit der Gottestagiger procession und herm burgermeister wapen in kupfer- 



COUONIA ACBIFPiNA 

röUn 




t\'g, 28. Ansicht aus der Voipelschau von M. Merian vom J. 1646. 

Stück stechen und zur perfection bringen lassen", dem Rat diesen bisher noch nicht 
wieder gefundenen oder identifizierten Stadtplan. Vermutlich Vorlage zu nr. 99. S. 
Köln, Stadtarchiv, Rpr. 100, f. 206 5. Vgl. Ennen a. a. O. S. 86. 

89. 1654. Ansicht in Anlehnung an das oben unter Nr. 20 angeführte Ge- 
mälde, im Hintergrunde einer Darstellung des Martyriums der h. Ursula und der 
Legende der h. Odilia. Mit Widmung an den Canonicus Nicolaus de Hanneffe, 
i654. Bez.: s. odiliae ursulani collegh chiliarchae ductricis etc. Jo, Schott 
figur. Löffler Junior fecit. — Merlo Sp. 775. Kupferstich, PI. 5 1,8 X 36. [53] 

90. 1654. Dasselbe, späterer Abdruck ohne Widmung. [54] 
9i. 1654. Ansicht auf dem Titelblatt von Hermann Crombach, Primitiarura 

gentium, seu Historiae S. S. Trium Regum Magorum Tomus IL Exegeticus etc. Bez. : 

COLONIAE AGRIPPINAE APUD JOANNEM KINCHIUM SUB MONOCEROTE VETERI l654. 

Kupferstich, Bl. 29,4 Xi 7,6. [55] 

7 
97 



98 STADT KÖLN 

Ansiehten 92. 1654. Ansicht aus der Vogelschau von Südosten, mit weitem Blick ins 

17. Jahrh. L^^^ > Brauweiler , Neuss und Düsseldorf am Horizont angedeutet. Unten die 
Wappen der Bürgermeister und Rentmeister. Im Vordergrunde Kölner Bauer und 
Jungfrau mit ihren Sprüchen. Gez. von Johannes Schott^ gest. von A. Aubry, Dem 
Kölner Rat dediziert von Gerhard Altzenbach. Gegenstück zu der Ansicht von 
i658, unten Nr. 98. Kupferstich, Zg. 26,2 x 38,5. [56] 

93. 1656. Grosse Ansicht östlich von Deutz aus, von W. Hollar. Erstes 
Dedikationsexemplar Altzenbachs an den Kölner Rat vom 5. April i656, im Histo- 
rischen Archiv der Stadt Köln. Beschreibung s. Merlo Sp. 387 ff. und 392, Zeile 3. 
Abweichung: In der Überschrift die Jahreszahl MDCXLIV, doch scheint die I 
hinter der L eine nachträgliche Verbesserung aus X zu sein, und gleich hinter der V 
schneidet das Blatt ab. Vgl. Mitteil, aus dem Stadtarchiv von Köln, Heft 3i, S. i3 
Anm. Kupferstich, Bl. 7oXi58,5. [57] 

94. 1656. Dieselbe Ansicht, von W, Hollar. Vollständige Ausgabe. Beschrei- 
bung s. Merlo Sp. 387 ff. Kupferstich, Zg. 60X i5i (Fig. 29, 3o). [58] 

95. 1656. Photographie des HoüarschQn Stiches in verkleinertem Maßstabe im 
Historischen Museum zu Köln. Bl. i8,5 x 43,5. [59] 

96. 1656. Späterer Abdruck der beschränkten Ausgabe mit den ffo/Zarschen 
Platten a — d und i — m (obere Hälfte) zu Anfang des 18. Jh. (c. i7i8) \ou Everhardt 
Goffart. Vgl. Merlo Sp. 392, Zeile 20 ff. Kupferstich, Zg. 35,3 X i5i. [60] 

97. 1656, Spätere Neuauflage des vorigen (c. i75o) . . . . Goffart excudit. 
Vgl. Merlo Sp. 392, Zeile 27. Kupferstich, Bl. 5i,5x i5o,5. [61] 

98. 1658. Ansicht von Nordosten, teilweise veränderte Nachbildung der An- 
sicht von Johann Toussyn vom J. i635 (Nr. 65). Gegenstück zu der Ansicht von 
i654 (Nr. 92). Unten die Wappen der Bürgermeister und Rentmeister. Aubry fecit, 

Jo. Toussyn deli. : Dem Kölner Rat dediziert von Gerhard Altzenbach. Kupferstich, 
Zg. 26,5 X 38. Vgl. Ennen a. a. O. S. 86 (Fig. 3i). [62] 

99. c. 1658. Prospekt aus der Vogelschau mit Darstellung der Gottestracht. 
Überschrift: colonia agrippina urbs florentissima una cum amplissimi sena- 
TORii ordinis . . . THEOPHORiA. Oben in der Mitte Reichswappen, rechts und links 
je ein Engel mit grossem Blatt (Beschreibung und Anweisung), rechts und links an 
Pfeilern die Wappen der Zünfte, bekrönt von Bauer und Jungfrau mit Stadtwappen. 
Auf der unteren Hälfte des Blattes die Prozession mit der Unterschrift: ordo et 

PROCESSUS ANNUAE CIRCA URBEM SUPPLICATIONIS ET THEOPHORIAE .... ORDNUNG 

UND PROCESSION DER CÖLLNISCHEN GOTTESTRACHT .... Im Halbkreis um die ganze 
Darstellung vier Reihen von Wappen der Kölner Bürgermeister von i396 — 1658, am 
Schluss noch sechs leere Wappenschilde. Joh. Schott delineavit. Löffler Junior sculp. 
Gerhard Altzenbach excudebat cives Coloniae. Vgl. nr. 88. 2 Blätter, Kupfer- 
stich. PI. 58x78. Vgl. Merlo Sp. 776. — Spätere Abdrücke mit Ergänzung der 
Wappen der bis zum Jahre der Ausgabe gewählten Bürgermeister gaben i672 G. 
Altzenbach, i732 und i74o Jacobus Proppen und i753 E. Goffart heraus; dem- 
entsprechend sind auch die Namen des Herausgebers geändert. Vgl. Ennen a. a. O. 
S. 87; Merlo Sp. 776. [298, 299, 3oo] 

100. 1659. Ansicht zusammen mit i9 anderen Städten des Erzstiftes Köln auf 
dem Titelblatt der apologia des ertz stifftz Collen wider Bürgermeister und 
rhats dessen haüpt statt Collen auff das chürfürstliche manifest ab- 

GANGENEN VERMEINTEN GEfiENBERICHTES. BeZ. : STÄTTE DES URALTEN ERTZ STIFFTS 

COLLEN RHEINISCHEN THEiLss. Gest. \OTs. A. Aubry, i659. Vgl. Meri-O Sp. 53. Kupfer- 
stich, Zg. 3oX 18,3. [63} 

98 



STADT KÖLN 



99 




X 

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Ja 
1 



ja 






99 



lOO STADT KÖLN 

Ansichten loi. 1660. Ansicht östlich von Deutz aus, mit lateinischen, deutschen und 

"n Jahrh französischen Erläuterungen. In einer Kartusche: Gerhardt altzenbach excudit 
Collonyae 1660. / Toussyn delin. „Colin Bey Gerhard Altzenbach im Minnen- 
brüder Umbgang zu finden." Vgl. die Ansicht von c. i67o — 80 (unten Nr. ii5). 
Kupferstich, Bl. 46,5 X 79,5. Vgl. Ennen a. a. O. S. 87 (Fig. 32). [64] 

102. c. 1660. Ansicht nach dem oberen Teile des Hollar^chQn Stiches von i656, 
ist in den mittleren Teilen von den Schwanzfedern eines grossen Reichsadlers verdeckt. 
Bez.: des h. r. r. adler, oben mit der keis. krön, auf der brüst den col- 

NISCHEN RAHT sitz, auf den FLÜGELN DER STADT UND 6 HERN WAPEN, UNDR SEIM 
GEFIDTER MIT DER STADT GEZIRDT. Von GERHARD ALTZENBACH dem Rat der Stadt 

Köln dediziert. Ohne Angabe des Künsders. Vgl. Merlo Sp. 883,8. Kupferstich. 
Im Hist. Museum zu Köln nur eine Nachbildung. [65] 

io3. c. 1660. Ansicht von Norden, im Hintergrunde einer allegorisch-geschicht- 
lichen Darstellung zur Verherrlichung Kölns. Bez.: arcvs trivmphalis, quo sancta 

ET AUGUSTA UBIORUM AGRIPPINA NOBILIS ET LIBERA EST ROMANORUM COLONIA etC. 

Gez. von /oh. Toussyn , gest. von Löffler jun. Vgl. Merlo Sp. 886. Kupferstich, 
PL 57,7x38,5. [66] 

io4. c. 1660. Dasselbe, späterer Abdruck. Mit derselben Platte gedruckt, doch 
ist die Überschrift des mittelsten Kaiserporträts leopoldvm avg. ersetzt durch: caro- 
LVM VL [67] 

io5. c. i66o. Plan der Befestigung von Köln und Deutz; ohne Angabe der Strassen 
und Häuser. Bez.:cöLN. rhyn flus. duytz. Getuschter Kupferstich. Zg. 9Xi3,6. [296] 

106. c. 1660. Dasselbe wie das vorige; mit kleinen Änderungen, auch fehlen 
die Aufschriften. Bez.: cöln. Getuschter Kupferstich. Zg. 8,7 x 12,8. [^97] 

io7. 1661. Ansicht auf dem Titelblatt von: „Ant. Perezi i. c. praelectiones in 
Codicis Justin, libros XII, cum notis Huld. Eybenii i. c." „Coloniae apud Andream 
BiNGiUM MDCLXI"; R Boutlats sculp. Kupferstich, Bl. 20,1 X i6,5. [68] 

108. 1667. Ansicht. Überschrift: Abbildung der schönen und vortreff- 
lichen STA1T cöLLN AM RHEIN. ANNO i667. COLONIA AGRIPPINA. Unten Gedieht: 
cOlln, an des RHEINSTROMS FLUTEN etc, am Schlusse das verschlungene Mono- 
gramm: LS fecit [Ludwig Schniizler'>] [David Funck excudit.y Kupferstich, Bl. 2 7,8 
X37,5. [69] 

io9. 1667. Nach derselben Zeichnung wie das vorige, doch schneidet das Stadt- 
bild von Köln mit den halben Türmen vom Bayen und von S. Kunibert ab. Über- 
schrift und Unterschrift fehlen, statt dessen auf einem Spruchband die Aufschrift: 
STATT CÖLLN AM RHEIN. Ohne Angabe des Autors. Kupferstich, PI. 26 X 34. In: 
„Rhenus fluminum princeps . . . oder ])er vortreffliche grosse Wasser-Strom der Rhein, 
Augsburg i689", III, S. 20. [7o] 

110. c. 1670, Ansicht von Norden als Hintergrund einer Darstellung der Hei- 
ligen von S. Gereon. Bez. : kurtzer begriff des lebens der hh. helenae, an- 
NONis, gereonis etc. /. Toussyn delin., Overadt excud. Name des Stechers (J. H. 
LöffUr jun.) fehlt. Vgl. Merlo Sp. 888. Kupferstich, PI. 34,5 X 26,7. [7i] 

IM. c. 1670. Dasselbe , späterer Abdruck mit Widmung an eine Bürger- 
Bruderschaft zu Neujahr i793. [72] 

112. c. 1670. Ansicht als Spiegelbild im Hintergrunde eines satyrischen Flug- 
blattes auf .die Bauernprellerei durch die Advokaten. Im Vordergrunde ein Bauer 
mit einem Hasen auf der Schulter und einem Körbchen Eier in der Hand. Kupfer- 
stich, 24,5 X i4,8. [io9] 



17. Jahrb. 



STADT KÖLN 101 

ii3. €.1670. Ansicht östlich von Deutz aus im Spiegelbild. Bez.: cologne / Ansichten 
ou COLN viLLE IMPERIALE ctc. A Paris chez Basset rue S*- Jacques a S<^- Genevieve. "" *"^ 
Getuschter Kupferstich, PI. 18 X 25,5, Zg. i5,3X24,5. 

11 4. 0.1670. Ansicht von Deutz aus. Pocken exe. Kupferstich, gr. qu. fol. 
Vgl. Auktionskatalog LXXI von Amsler & Ruthardt, Berlin i9o4, nr. i8i5. 

11 5. c. 1670— 1680. Ansicht östlich von Deutz aus in Anlehnung an Nr. 101. 
Bez.: COLONIA CLAUDIA augusta agrippinensis urbs ubiorum METROPOLIS etc. 
Haeredes Overath Excudebant. / Toussyn delin. C. Teyman fecit Kupfer- 
stich, Bl. 44X ii5. Dasselbe Blatt existiert auch, indem einzelnes angetuscht ist. — 
Diese Ansicht ist meist mit einer unten angeklebten, gedruckten Erklärung versehen, 
an deren Schluss: „Colin, Bey Henricus Rieger auff dem Thum-Hoff in den 
HH. 3 Königen zu finden. Anno i6i9." Es existiert dieselbe Erklärung, mit den- 
selben Typen gedruckt, nur abweichend in der Abtrennung der einzelnen Kolumnen, 
mit dem Schlüsse: „Colin, Bey Martin Fritz auff dem Thum-Hoff in den HH. 
3 Königen zu finden. Anno i699." Eine gleichlautende Erklärung findet sich auf 
dem Hollarschen Stich von i656, vgl. oben Nr. 94. [73, 74] 

11 6. 17- Jh. Unklare Ansicht im Hintergrund einer Darstellung der Marter 
des h. Gereon und der h. Ursula. Ölgemälde im Historischen Museum zu Köln. 
Bl. 84,5X234. [75] 

11 7. vor i68o. Ansicht im Hintergrund einer Darstellung der h. Ursula mit 
weit ausgebreitetem Gnadenmantel, so dass nur links der Bayenturm, rechts die 
Gegend des Domes, der Jesuiten- und Ursula-Kirche [mit spitzem Turm] sichtbar 
wird. Unterschrift: s. Ursula cum sociabus patroxa morientium in patronam 
dioec. COLON. AssuMPTA. Darunter Widmung: der hochlöbliger Bürger bru- 

DER schafft unter dem TITUL der aller seeligsten JUNGFRAWEN und MUTTER 
GOTTES MARIiß l VERKÜNDIGUNG UND DER HEILIGEN DREY KÖNIGEN IHRER PATRONEN, 
so BEY DEN PATRIBUS SOCIETATIS JESV ZU COLLEN GEHALTEN WIRD, ZUM NEWEN 

JAHR AUFGETRAGEN. M. V. Semer Invent. et Fecit. Overadt (?) [durchstrichen] Excudit. 
Kupferstich, Bl. 4o X 29. Dasselbe Blatt existiert auch ohne die Widmung. [76, 77] 

1 18. c. i68o. Ansicht östlich von Deutz aus in kartuschenförmiger Einfassung, 
auf deren oberer Leiste der Spruch: quam terribilis est locus iste, non est 
Hic aliud nisi domus dei et PORTA coELi. Links und rechts vor der Stadt im 
Weichbild Standlager, von Pallisaden eingefasst. Deutz mit der Befestigung von i632, 
die Abtei jedoch schon zerstört. Aus der Stadt ragt eine Leiter (Jakobsleiter) bis 
hoch in den Himmel hinauf, in dem eine Versammlung von Heiligen und Theologen. 
In der Mitte in Strahlen: 'PJ^n'^D» Unten in der Kartusche: Josephus Ortik de 
S. Colonia. Kupferstich, Bl. ii,8x i3,7. [78] 

11 9. i686. Ansicht aus der Vogelschau. Bez.: Collen. In: Christoph 
Riegel, Ausführliche und grundrichtige Beschreibung des ganzen Rheinstroms, Nürn- 
berg i686 und i69o. S. 624. 

120. i688. Ansicht von Nordosten aus auf der oberen Hälfte des Titelblattes 
eines auf den Tod des Kurfürsten Maximilian Heinrich bezüglichen Buches; im 
Hintergrunde Bonn und das Siebengebirge. Unten auf einem Schilde: SOL in 

OCCASV SIVE SERENISSIMUS ET REVERENDISSIMUS PRINCEPS MAXIMILIANVS HENRI- 
CVS ARCHI-EPISCOPUS COLON. SAC. ROM. IMP. ELECTOR UTRIUSQUE BAVARIAE DUX etC. 
MDCLXXXVIII die 3. JUNII BONNAE MORTUUS A MUSIS COLLEGII SOC. JESU 

COLON. BONNAE ET NOVES. Auf dem Rand des Schildes unten: Sonlgens del. 
Thyssens fe. Kupferstich, PL 34,3 x 21,8. [79] 

121. 1689. Gute Ansicht vom Rheine in „Der edle Rhein-Strohm", i689, S. 58. 

loi 



I02 STADT KÖLN 

Ansichten 122. c. 1690. Plan der Stadt. Bez. oben links: keulen (2 5 jaar voor christi 

""7. Jahrh* GEBOORTE geboud) IS EEN KEiZERL® VRYSTAD etc. Rcchts: COLOGNE etc. Editore 

C. Allard, Amstelodami, cum privilegio etc. Kupferstich, PI. 24,2X28,2. [3oi] 

18. Jahrh. i23. c. 1700. Ansicht, sehr kleine, flüchtige Aufnahme von Deutz aus, das 

mit Befestigung dargestellt ist. Bez. oben: cöln, links das Kölner Wappen. Ohne 

Angabe des Stechers. Kupferstich, Zg. 5,3 X 1 3,5. [8»] 

124. c. 1700, Ansicht von einer fingierten Anhöhe östlich hinter Deutz aus, 
auf derselben rastende und heimkehrende Landleute; unter derselben links, auf einem 
Esel reitend, ein Bauer mit einem Hühnerkorb auf den Knien; hinter ihm steigt ein 
anderer Bauer die Anhöhe heran. Köln klein im Hintergrunde. Das Ganze in Barock- 
einfassung. Bez. üben in Kartusche: cöllx. P. Schut fecit N, Visscher excud. 
Nr. i7. Kupferstich, PI. 22 x 28,5, Zg. 21,3 X 27,7. Vgl. Ennen a. a. O. S. 87. [82] 

125. 0.1700. Dasselbe, nur ist die obere Randleiste nicht durch Blumenge- 
hänge verziert: die Bezeichnung cölln nicht in einer Kartusche, sondern auf einem 
Spruchband. Die Namen Schut und Visscher fehlen, dagegen unten in der Mitte: 
Joannes de Ram Excudit. Kupferstich, Bl. 2o,4X24. [83] 

126. c. 1700. Dasselbe, doch ganz einfache Umrahmung. Bezeichnung im 
Bilde selbst fehlt, für diese — links holländisch, rechts lateinisch — ist vielmehr der 
grösste Teil der unteren Umrahmung ausgespart. Die Namen Schut und Visscher 
fehlen, dafür hier unten links: Pet, Schenk, rechts: Amsteld. C. P. Kupferstich, 
Bl. 23,6X28,7 (Fig. 33 \ [84] 

12 7. 0.1700. Dasselbe, in Barockleiste mit der Bezeichnung: cologne capi- 
TALE DE l'archeveche DU MEME NOM. Die Namen Schut und Visscher fehlen. 
„A Leide chez Pierre van der Aa, avec Privilege." Kupferstich, Zg. der Einfassung 
33,6X41,7, Zg. der Ansicht 21,3X27,7. [85] 

128. o. 1700. Dasselbe, jedoch ohne Einfassung und ohne die Namen Schut 
und Visscher; femer ist der Mann mit dem Esel verändert: Der Esel, auf welchem 
der Fuhrmann ohne Hühnerkorb sitzt und mit der Peitsche knallt, zieht einen Karren, 
und der hinter dem Esel die Anhöhe heransteigende Bauer fehlt. Bez. oben auf einem 
Spruchbande: cOlln. Vordergrund flüchtig koloriert. Kupferstich, Zg. 1 7,4X26. ^^6] 

129. o. 1700. Dasselbe wie das Vorstehende, jedoch roh vergrössert, schemati- 
siert und architektonisch meist unrichtig. Das Rheinufer bei Köln ganz gerade. Bez. 
oben in Kartusche: cölln am rhein. Unten: „in Nümbeig bey J. P. Wulffs 
Erb.", „No. 22." Kupferstich, Zg. 27,5x32,7. [87] 

i3o. 0. 1700. Freie, ungenaue Nachbildung nach dem vorigen, von einer 
Randleiste umgeben; oberhalb derselben in Spiegelschrift: cöllx am rhein, unter- 
halb in lat., franz., ital. und deutsch. Sprache: gesicht von coelln, der Haupt- 
stadt IN nieder teutschlandt, am reihn gelegen. „No. 16." Unten rechts: 
Marcus Abraham Rupprecht, Haeres Joh. Haffner, sculp. et excud. Aug. Vind. Kupfer- 
stich, Bl. 3i,5x42. [88] 

i3i. 0. 1700. Ansicht von einer fingierten Anhöhe hinter Deutz aus. Wenig 
naturgetreu. Bez. oben in der Mitte: cölln. Kupferstich, Zg. 5,9Xii|i. [89J 

i32. 0. 1700. Variante des vorigen, schematisch, doch etwas deutlicher. Kupfer- 
stich, Zg. 6X 11,5. [90] 

i33. 0. 1700. Ansicht in Halbmondform. Die Befestigung tritt deutlich als 
Abschluss hervor, dahinter die Umgegend bergisch. Deutz auf der Höhe eines 
landwärts abfallenden Hügels gelegen. Bez. oben auf einem Flugband: cologne. Zu 
beiden Seiten je das Reichs- und das Stadtwappen. Unten lat. und franz. Enkomien. 

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STADT KÖLN 



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lo4 STADT KÖLN 

^"/*S?a *" »A Paris chez Baltazar Moncornet k la nie St. Taques vis ä vis S*_ Yves." Kupfer- 
und Pläne. " j n - r 

18. Jahrh. Stich, PI. 34,5 X 5l. [9f 

i34. c. 1700. Tiefschwarzer Nachdruck des vorigen in äusserst flüchtiger Zeich- 
nung. „A Paris chez Lollain demeurant a la rue S^ Jaques proche le lion d'argent." 
Nr. 58. Kupferstich, PI. 34,6x5i,4. [92] 

i35. c. 1700. Ansicht der Stadt, von einem östlich hinter Deutz gedachten 
Berge aus genommen, weniger ihrem ganzen Umfange nach, sondern perspektivisch 
nur in ihrem östlichen Teile sichtbar; hinter Köln ansteigendes Bergland. Deutz 
offenes Dorf mit Planken zäunen. Oben in der Mitte ovales, von Lorbeer umgebenes 
Wappen der Stadt. Bez. : Profil de la ville archiepiscopale et electorale de 
COLONGNE agripine. Französische Anweisung. Kupferstich, PI. 2 7,6 X 7i. [93] 

i36. c. 1700. Ansicht vom Rhein aus gesehen, in halbmondförmiger Gestalt; 
rohe Zeichnung. Oben in den Wolken Anbetung der h. drei Könige; dieselbe 
darüber nochmals als besondere Darstellung. Ohne Angabe des Autors. Kupfer- 
stich auf Seide. Bl. 9,7 X 7, Zg. der Ansicht 3,8x6,1. [94] 

i37. 1702. Plan der Stadt. Überschrift: coLONiiE AGRippiNiE vrbis flo- 
RENTissiMiE NOVA ET ACVRATA DELiNEATio. ANNO i7o2. Nach dem Vorbild des 
Merca/orschen Planes selbständig entworfen. Vgl. Ennen, a. a. O. S. 88. Getuschte 
Handzeichnung auf Pergament im Historischen Museum zu Köln. Bl. 102 X 128. [3o2] 

i38. 1702. Plan der Stadt. Bez.: cologne ville considerable situee sur 

LE BORD OCCIDENTALE DU RHEIN CAPIT. DE L'ELECTORAT DE MEME NOM. PAR 

JV. de Fer, „A Paris dans Tlsle du Palais a la Sphere Royale avec privil. du Roy. 

i7o2." Kupferstich, PI. 23,3 X35,i. [3o3] 

i39. 1704, Kleine, zierliche Ansicht am oberen Ende eines Kupferstiches aus 

dem J. i7o4; Überschrift: rechtmässige urtheils-vollstreckung an denjenigen 

FRANTZÖSISCHEN DELINQUENTEN, WELCHE DEN DURCHLAUCHTIGSTEN FÜRSTEN VON 
SACHSEN-ZEITZ entweder aus der REICHS-STATT CÖLLN ZU ENTFÜHREN ODER GAR 
ZU ERMORDEN SICH UNTERSTANDEN. Vgl. EnNEN a. a. O. S. 88. 

i4o. c. 1720. Ansicht von einer hinter Deutz gedachten Anhöhe aus; Halb- 
mondform vermieden. In den Ecken oben links und rechts je ein Engel, in der 
Mitte zwischen denselben ein Spruchband mit der Aufschrift: colonia-cöln am 
RHEIN. Unten in lateinischer und deutscher Sprache Angaben über Alter, Fortifika- 
tion, Kirchen und Universität von Köln. Gest. von Johann Christian Leopold, 
F. B. Werner delin. Kupferstich, PI. 20,8 X 3o,5. [95] 

i4i. c. 1720. Variante des vorigen. Deutz unbefestigt. Im Vordergrund Reiter, 
Arbeiter und Hundedresseur. Bez. : agrippina-cöln. Kupferstich, PI. 20,5 X 3o. [96] 

i42. c. 1720. Ansicht östlich von Deutz aus. Bez.: colonia ag rippin a cöln, 
Nr. 36. Lateinische und deutsche Anweisung. Fr. B. Werner del. C. Pr. S. C. Maj. 
/. G. Ringle fec. Mari. Engelbrecht exe. A. V. Kupferstich, Zg. 16X28,3, PI. 21,2 
x3o,8. [97] 

i43. c. 1720. Spätere, etwas veränderte Nachbildung des vorigen, von c. i795. 
Bez. : PROSPEKT der stadt cöln. Nr. LI. A. Sommer fec. Jos. Eder exe. Kupfer- 
stich. Zg. 16,2 X 28,7. [98] 

i44. c. 1720. Ansicht vom Rheine aus; Kopf eines Gesellenbriefes der Kölner 
Bürstenbinderzunft. Bez. auf einem Spruchband: die gottes güth dich stehts 
behüt. Holzschnitt, Zg. der Ansicht 7,5X25,1, Gesamt-Zg. 23,5 X 37,7. [99] 

i45. 1729. Ansicht als Titelbild in: „[Dav. Fassmann,] Der auf Ordre und 
Kosten Seines Kaysers reisende Chineser, 3*^ Teil, 2 7^<^* Stück. Leipzig i729.** Im 

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STADT KÖLN Io5 

Vordergrunde links Luna, rechts Libitina. Bez.: cölln. Kupferstich, Zg. I2,5X Ansichten 
e. . r -, und Pläne. 

^^'7. [loo] i8.jahrh. 

i46. c. I730« Ansicht unter einer Darstellung der Anbetung der h. drei Könige 
und als Hintergrund zu dem Dreikönigenschrein in sehr kleinem Maßstabe. Th, Schaiv- 
berg filius Fe. Coloniae. Kupferstich, PI. 1 5,3 X 9,3, Zg. der Ansicht 2 X 8,9. Vgl. 
Merlo Sp. 758. — Dasselbe, mit der Bezeichnung: J. H. Schawberg. F. Col. am 
duhm bey W. Schmitz. Kupferstich auf Seide. [loi, 102] 

i47. c. 1730. Ansicht unter einer Darstellung der Anbetung der h. drei Könige 
in ähnlicher Weise wie bei dem vorigen; darunter der Dreikcmigenaltar mit defekter 
Unterschrift. Kupferstich auf grüner Seide. Bl. c. 1 5,5 X 9, Zg. der Ansicht c. 
2X6,2. [io3] 

i48. 1732. Ansicht im Hintergrund einer allegorischen Darstellung, auf welcher 
eine Figur unten rechts das Kölner , Stadtwappen hält. Ja, Sartor fecit Coloniae i732. 
Kupferstich, PI. i4,9Xii. [io4j 

i49. c, 1750. Ansicht vom Rheine aus, eingerahmt von einer Rokokokartusche, 
in der oben der Reichsadler mit der Beischrift: die gottes güth dich stehts 
BEHÜT und die beiden Wappen von Köln. Bez.: colonia agrippina. Zu beiden 
Seiten Bilbelverse: Exodus 23 und Tobiae 5. Wyous [Maria Elisabeth Wyon] fec. 
Col. Vgl. Merlo Sp. II 06. Kupferstich, PI. 9 X 37. [io5] 

i5o. c. 1750. Ansicht unter einer Darstellung der Anbetung der h. Könige. 
Oben ein Doppeladler mit dem Kölner Wappen als Brustschild. Christoph Rosel sc. 
Colon. Kupferstich, Zg. 20,3 X 1 5, 2. [106] 

i5i. c. 1750. Ansicht von Köln und Deutz unten in barocker, horizontal- 
ovaler Kartusche auf einer Darstellung der Anbetung der h. drei Könige; in der 
Mitte des Blattes Stadtwappen, links und rechts vier Stadt heilige. Bez. : colonia 
AGRIPPINA. Zu beiden Seiten die Astronomia und die Astrologia. Kupferstich, 
Zg. 1 7,2 XI 3,8. [io7] 

i52. ۥ 1750. Ansicht unten auf einem Heiligenbildchen, auf dessen oberen 

Hälfte die h. drei Könige. Bez.: saincts troys roys etc ces billets ont touche 

Aux TRois TESTES DES s' ROYS A coLOGNE ; ILS soNT BONS coNTRE etc. Darunter 
das Monogramm M. F. Kupferstich, PI. 9X ii,4. [108] 

i53. c. 1750, Ansicht in Linienschema. Bez. oben auf einem Flugband: colo- 
nia . cöLN AM RHEIN. F. B. Wemer delineävit, Georg Balthasar Probst Haeres Jerem, 
Wolffii excudit Aug. Vindel. Kupferstich, Zg. 3i,5 X io2,5. [iii] 

i54. c. 1750. Plan und Ansicht. Bez. oben: colonia agrippina antiquis- 

SIMA, MAXIMA AG CELEBERRIMA LIBERA IMPERII CIVITAS ET EMPORIUM FLORENTIS- 

siMUM AUCTORE Matthaeo Sentter sag. caes. et reg. cathol. may. geogr. august. 
Rechts dasselbe in Deutsch. Auf der oberen Hälfte der farbige Plan und unter 
wagerechtem Strich die Stadtansicht, von Deutz aus. Kupferstich, PL c. 5o,2X58,5, 
Zg. der Ansicht i3,5x58,5. [3o4] 

i55. c. 1750. Plan in Anlehnung an das vorige. Bez. oben links: cöln am 
RHEIN. Gabriel Bodenehr excudit. Nr. 43. Der Duffesbach auffallend stark ge- 
zeichnet. Kupferstich, PI. i5,5X27,7. [3o5] 

i56. c. 1750. Ansicht von Osten aus der Vogelschau gesehen. Bez. auf einem 
Spruchbande: cölln. Rechts: Nr. 10. Unten: eine schöne grosse nach der 

alten MANIER BEFESTIGTE .... MEHRERS DAVON FINDET MAN IN UNSEREM GRUND- 

Ris (vgl. Nr. i55) UND leidet es auch der enge RAUM HIER NICHT. Gabriel 
Bodenehr exe. A. V. Kupferstich, Zg. io,7 X 16,2. [112] 

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lo6 STADT KÖLN 

Aneichten i57. c. 1750. Unklare Ansicht vom linken Rheinufer beim früheren Bayen- 

18. Jahrb. ^^"s aus gesehen ; von letzterem links noch ein Teil sichtbar. Ölgemälde im Histo- 
rischen Museum zu Köln. Zg. == Bl. 3o,3 x 46,4. [n^l 
i58. c. 1750. Ansicht von Osten her, im Vordergrunde Deutz mit fünf Per- 
sonen auf einem Hügel; das Kölner Ufer bildet eine gerade Linie. Unterschrift: 

COLOGNE, EN ALLEMAND COLN, ET ANCIENNEMENT COLONIA AGRIPPINA; SIEGE CtC. 

Anweisung mit Zahlen i— 42. Kolorierter Kupferstich, Zg. 20,1 X3i,i PI. 22,1 X 3i,9. 
i59. c. 1750. Ansicht rechts im Hintergrunde einer Ansicht von Mülheim, 
nördlich von Mülheim aus gesehen. Zg. = Bl. ii,3x 22,3 cm. Leicht angetuschte 
Federzeichnung im Hist. Museum, Eigelsteintorburg, A 1 6/886. 

160. 1751. Erster geometrisch richtiger Plan, Originalhand Zeichnung von/. J1 
Reinhard, im Historischen Archiv zu Köln. Bez. oben links in barocker Kartusche : 

NOVA ET ACCURATA IGNOGRAPHIA LIBERAE IMPERIALIS CIVITATIS COLONIENSIS, CON- 
FECTA A J. V. REINHARD PRAEDICTAE CIVITATIS TORMENTORUM CAPITANEO mit 

deutscher Übersetzung und der Angabe: anno domini i75i. Darunter lange An- 
weisung mit Buchstaben und Maßstab. Oben rechts in Kartusche das Stadtwappen ; 
auf einer Fahne das verschlungene Monogramm C R, Bl. = Zg. 57,iX92. [3o6] 

161. 1752. Nachzeichnung der Karte des Reinhard von i752 in der Kölner 
Stadtbibliothek. Mit handschriftlicher Dedikation Reinhards an den Kölner Rat. 
Handzeichnung, Bl. 46,5 X 8o,5. [3o6 Anmerkung] 

162. 1752. Kupferstich nach der Originalkarte des Reinhard (Nr. 160). Bez.: 

NOVA ET ACCURATA ICHNOGRAPHIA LIBERAE AC IMPERIALIS CIVITATIS COLONIENSIS 
ANNO l752 CONFECTA ET EIUSDEM CIVITATIS . . . CONSULIBUS ET SENATUI HUMILLIME 

DEDICATA K /, V. Reinhardt, rei tormentariae capitaneo, nebst deutscher Über- 
setzung. Mich. Röss/er Norimberg. sculps. Vgl. Ennen, 1. c, S. 88. Merlo Sp. 7 1 9. 
Kupferstich, Zg. 57 X 9o,7 (Tafel V). [3o7j 

i63. 1752. Verkleinerte Nachbildung des vorigen. Aubeldruck von Aubel und 
Kaiser, Linderhöhe bei Köln. Beigabe zu L. Ennen, Die alte und die neue Stadt 
Köln (zur 6. Jahres versamml. des Hans. Gesch.-Vereins) i876. Zg. 2i,9X35,i. [3o8] 

i64. c. 1760. Ansicht unten auf einem Verehrungsbildchen der h. Cordula. 
Unterschrift: s. cordulae v. m. attigit reliqulvs. Lang renovavit. /. Evtraerts 
fec. col. Kupferstich auf gelber Seide. 11,8x6,6. 

i65. c. 1760, Ansicht unten auf einem Heiligenbildchen mit der Abbildung 
des Dreiktmigenschreines, darüber auf Wolken die Anbetung der h. drei Könige. 
Kleine, flüchtige Zeichnung. Bez.: attigit reliquias ss. trium regum colo./ Cor- 
pora SANCTORUM RECUBANT Hic etc. /. Everhaerts fec. Vgl. Merlo Sp. 22 7. Kupfer- 
stich, Zg. der Ansicht 2 X 6,5, Bl. i3,5 X 7,3. [i i4] 

166. c. 1760. Ansicht vom Rhein aus, unter einer Darstellung der Anbetung 
der h. drei Könige. Bez. : corpora sanctorum recubant hic terna magorum etc. 
attigit capita ss. trium regum coloniae. P. Wyon. J. Everaerts fec. Kupfer- 
stich, Zg. 5,5 X i9,4. [11 5] 

i67. c. 1760. Dasselbe in anderem Zustande. Bez.: sancta colonia agrip- 

P1NA. / wird von denen EHRWÜRDIGEN FRATREN ALEXIANERN IN COLLEN AM REIN 

verehrt. Kupferstich, Zg. 4,5 x i9,5. ['^6] 

168. c. 1760, Ansicht vom Rheine aus, auf dem Formular eines Gesellen- 
briefes. Rokokoumrahmung, oben in der Mitte der Reichsadler. Unten: wir ge- 

SCHWORNE VOR- UND ANDERE MEISTER etC. / Everh, Wyon INV. ET SCULP., WON- 

hafft unter HELMSCHLÄGER IN COLLEN ZU FINDEN. (Die Original platte im Hist 
Museum zu Köln.) Vgl. Merlo Sp. iio5. Kupferstich, PI. 3ix39,5. [ii'j 

106 



STADT KÖLN 



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I08 STADT KÖLN 

Ansichten i69. 1763, Undeutliche Ansicht vom südlichen Ende von Deutz aus. Am 

18. Jahrh. Deutzer Ufer im Vordergrund zwei auf der Erde sitzende Männer mit Dreispitz und 
Perücke. Auf dem Rhein viele Segelboote, besonders ein grosses im Vordergrunde. 
Rechts ein grosser, im Vordergrunde stehender Baum. Bez.: ceulen / colognie. 
In : „Deeze gezichten längs den Rhyn . . . getekend en in't koper gebracht A^- 1 763 
& i764 door Hendrik de Leih, . . . Fredrik Willem Grebe excudit Amsterdam 
i767." (Hist Museum zu Köln, Rhein. Topogr.) Kupferstich. Zg. 2 i,7x 33, PI. 23,8x34,4. 

i7o. 1763, Dasselbe Blatt mit abweichender Bezeichnung: keulen, cologne. 
Nr. 26. Zg. 21,7X35,4. [ii9} 

i7i. 1765, Ansicht vom Rheine aus, auf einer Abbildung des in der Jesuiten- 
kirche zu Köln verehrten Bildes der h. Walburga. Bez.: coloniensium patrona 
o. p. N. attigit reliquias. /. Everaris fec. Col. Kupferstich, Zg. i3,9 X 8,4, 
Bl. 14,3X8,4. [iiSj 

i72. 18. Jh. Ansicht von Südosten; Bayenturm gut, sonst undeutlich. Ölge- 
mälde auf Leinwand im Rathause zu Bonn, iii X i43. 

i73. 18. Jh. Ansicht von der rechten Rheinseite mit einer Bauemgnippe im. 
Vordergrund. Bez. unten: Plate io9, Nr. 47. Page 49o. cologn. F. Garden sculp. 
i5,5X25,3. 

i74. c. 1775. Ansicht vom Rheine aus, auf einem Gesellenbriefe der Schlosser. 
Anordnung und Text wie Nr. 168. /. P. Schophoven del., N. Meiielj sc. Coli. Vgl. 
Merlo Sp. 774 und 595. Kupferstich. Die Platte im Historischen Museum zu 
Köln. PI. 33,7 A 44. [120] 

i75. 1784. Ansicht vom Rheine aus, auf sechs aneinander geklebten Blättern; 
eine von Joh. Mariin Meiz mit Unterstützung seiner Schüler Birrenbach und Kasfi. 
Am. Grein ausgeführte Tuschzeichnung, welche den Eisgang (i784 Febr. 2 7) dar- 
stellt; im Hintergrunde das Stadtbild. Bez.: horribilis tragoedia coloniensis 
PARS I ANNO i784 FEBRUARii 2 7"!«». Unten die Colonia in Trauergewandung, mit 
der chronogrammatischen Umschrift: hInweg. posaVnen fVLLe. LIeber. DeIne. 
Vrnen. MIt. Zähren. Vnt. asChen. Französische Erklärungen. Bl. 49 X 3o8. Im 
Historischen Museum zu Köln. [***] 

i76. 1784. Ansicht von Köln und Deutz mit zugefrorenem Rhein, auf dem 
sich zwischen einem Kölner Tor und Deutz eine Menschenmenge, einen einzigen 
geraden Zug bildend, bewegt. Unterschrift: cöllnisches denckzeichen zur Hinter- 
lassung DER NACHWELT, DAS AN. 1 784 EIN GROSSE KÄLTE WASSER FLUS UND EIS 

VERSAMLUNG SICH EREIGNET — , die Kälte habe noch einen Grad mehr als i7o9 
betragen. Kupferstich, Zg. ii,7x9,9. [^22} 

i77. 1784. Dasselbe in späterem Nachdruck; Köln und Deutz mit zugefrore- 
nem Rhein. L. Moser fec. Col. Kupferstich, Zg. ii,7xio. [^^3) 

i78. 1784. Ungenaue Ansicht von Köln auf einer Darstellung des Eisganges. 
Bez: cöLLN zu finden bey L. Moser auf der breit strass. Kupferstich, Bl. 
14x20,7. [i24] 

i79. 1784. Ungenaue Ansicht auf einer Darstellung des Eisganges, „als der 
Rhein 16' dickes Eis hatte und man 47 Tage lang die schwersten Lasten von einem 
Ufer zum andern befördern konnte." Erschienen im Verlag von Maassen und 
GoFFART. Kupferstich, Zg. 16,1 X 23. [*25J 

180. c. 1784. Ansicht vom Rheine aus, auf einem Gesellenbriefe. Anordnung 
und Text wie Nr. i5o. — [PeterJ Maassen fec. Colin. — Vgl. Merlo Sp. 562. Kupfer- 
stich, PI. 34,3X42 [126] 

108 



STADT KÖLN 



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181.1788. Flüchtige An- 
sicht vom Rheine aus. Der 
Rhein zugefroren, von Deutz 
aus divergieren zwei Reihen 
von Fussgängem und Fuhr- 
werk nach Köln hinüber. Bez. : 

DIE FREY REICHS STADT CÖLLN. 

Mit kurzer Beschreibung des 
hohen Wasserstandes von i788 
und des Rheinfrostes vom 28. 
Dez. desselben Jahres. Kupfer- 
stich, Zg. i4,8X2i,3. [127] 

182. c. 1790, Ansicht 
von einer fingierten Anhöhe 
hinter Deutz aus. Rechts im 
Vordergrund ein grosser Dop- 
pelbaum mit buschigem Wur- 
zelwerk. Bez.: KEULEN. Far- 
biger Kupferstich, Zg. i8,5 x 
2 7,7, PI. 20,5x28,5. — Die- 
selbe Ansicht existiert auch 
nicht farbig mit anderer Unter- 
schrift: coLOGNE. [128] 

i83. c. 1790. Schüler- 
haft ausgeführte Ansicht von 
Köln und Deutz in Linien - 
Schema, stufenförmig sich er- 
hebend. Bez. oben in der Mitte: 
COLONIA. Angetuschte Feder- 
zeichnung auf Pergament im 
Historischen Museum zu Köln. 
Bl. = Zg. 2 7,4X68.3. [i29] 

i84. c. 1793. Ansicht 
von den Feldern rechts vom 
Toten Juden aus. Links im 
Vordergrund der Judenbüchel 
mit der Kapelle und dem 
Schlagbaum. Bez.: prospect 

VOM JUDEN-BÜCHEL AUF DIE 

STADT KÖLEN (!) [von Lapor- 
terie], Tuschzeichnung im 
Historischen Museum zu Köln. 
Zg. 25,5 X4i. [i3o] 

i85. 1793. Ansicht von 
der rechten Rheinseite zwischen 
Deutz und Mülheim aus ge- 
sehen ; besonders tritt der Teil 
von St. Kunibert bis etwa zur 




Ansiebten 

und Pläne. 

18. Jahrb. 



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STADT KÖLN 



Ansichten 

and Pläne. 

18. Jahrh. 



19. Jahrh. 



Markmannsgasse, der heutigen Friedrich Wilhelmstrasse, hervor. Bez. : prospect der 

KAISL. FREYEN REICHS-STADT = KÖLLN VON DER RHEIN SEITEN. Nr. I. Von J. M. 

Laporterie i793. Tuschzeichnung im Historischen Museum zu Köln. Zg. 26 X 39. [i3i] 
186. 1793. Ansicht vom Bayen aus. Bez.: the city of cologne. Published 
by J.Johnson, London May i. i793. Vgl. Nr. i97. Aquatinta. Zg. 9,8Xi5,5. [i32] 
i87. c. 1794. Ansicht von Rodenkirchen aus, fem im Hintergrunde. Bez.: pro- 
spect VON RODENKIRCHEN AUF DIE STADT KÖLEN. Nr. 4. [Von Laporterie^ Tusch- 
zeichnung im Historischen Museum zu Köln. Zg. 26x39,5. ['^^] 
i88. .17'95. Ansicht vom linken Rheinufer oberhalb des Bayenturmes aus. Bez.: 

AUSSICHT VON DER STADT KÖLN IM MONAT JENNER l795, DA DER RHEINE ZUGE- 

FROHREN WARE. /. M, LaporUrte i795. Tuschzeichnung im Historischen Museum 
zu Köln. Zg. 26X39,7. [i34] 

i89. c. 1795. Ansicht von Rodenkirchen aus. Bez.: aussich bey roden- 
kirchen AUF DIE STADT KÖLN. [Von Laporierie!] Tuschzeichnung im Historischen 
Museum zu Köln. Zg. 25,8x42,7. [i35] 

i9o. c« 1795. Ansicht von Godorf aus; dieses links im Vordergrund. Köln 
fem im Hintergrunde rechts. Bez.: Aussicht bey godorf. \y on Laporterie,'] Tusch- 
zeichnung im Historischen Museum zu Köln. Zg. 26,3 X 4o,5. [^36] 

i9i. 1795. Plan. Bez.: Collen / cologne. Ausführliche Anweisung. C. Du 
Puis ingenieur del. et sculps. i795. Kupferstich, PI. i4X24. [^o^l 

i92. c. 1795. Plan. Anordnung wie beim vorhergehenden, doch^ ist die Stadt 
selbst auf Kosten der Umgebung (auch Deutz) etwas vergrössert Überschrift : Collen. 
Anweisung in fünf Kolumnen. Unten: C Du Puis ingenieui del. et scul. — Bei- 
gabe zum „Gemeinnützigen . . . Adresse- Kalender der Stadt KöUen. Köllen in dem 
Bureau des franzößischen Journals i795." Kupferstich, PI. i5,7X25. — Dasselbe 
existiert auch mit farbiger Hervorhebung verschiedener Stadtteile. P'o] 

i93. 1797. Plan in enger Anlehnung an das vorhergehende. Überschrift rechts 
oben: Collen. Beigabe zu dem „Verzeichnis der Stadt- Kölnischen Einwohner von 
i797 und i798", das nach dem Titelblatt „einen genauen ganz neu von Herrn Catdon 
in Brüssel verfertigten Grundriss" der Stadt Köln enthält. Kupferstich, PI. 18,6 
X 38,5. [3 1 1] 

i94. 1797. Ansicht vom Rheine, von SO. aus, vom der Bayenturm. Bez.: 
COELLN. Kolorierter Kupferstich, PI. ioXi5,7. In „Freye Bemerkungen auf einer 
Reise in den Rheingegenden, Leipzig i797", S. 36 1. r^"*^] 

i95. c. 1798. Plan. Freie Kopie (oder Vorlage?) eines der vorhergehenden 
Pläne, ohne Bezeichnung. Federzeichnung im Historischen Museum zu Köln. 
Bl. i5,5X2 2,6. [3 12] 

i96. c. 1800. Plan der Kolumbapfarre, auf einer Darstellung der h. Kolumba 
und ihres Martyriums. Umschlossen von Gertrudenstrasse, Burgmauer, Hohestrasse 
und Schildergasse. Kupferstich, Zg. 32 X 24,i. [io56, io57] 

i97. C. 1800. Ansicht vom Bayen aus; Anlage nach Nr. 186. Das Stadtbild 
sehr mangelhaft hervortretend. Bez. : vue de cologne. Farbiger Kupferstich, 
Zg. 14,8X2 2,8. [i38j 

i98. 1805. Ansicht von der Mitte des Stromes am Bayen aus. Unterschrift: 
ANSICHT VON coELN. VUE DE COLOGNE. Gcst. von / B. Hoessel ZU Weimar. i8o5. 
Kupferstich, Zg. io,5 X i6,9. In: Libert, Voyage pittoresque sur le Rhin, i8o7. [i39j 

i99. c. 1805. Ansicht, nach derselben Vorlage wie das vorhergehende, nur 
in Einzelheiten abweichend. Bez.: coeln. Kupferstich, 12 X i8,5. [i^o] 



HO 



STADT KÖLN 



III 



200. c. 1805. Spätere, vergrösserte und kolorierte Nachbildung nach dem Ansichten 
vorigen von c. 1820. Bez.: Ansicht von coeln. (Augsburg, in der Akademischen ""9. Jahrh * 
Kunsthandlung.) Farbiger Kupferstich, Zg. 1 3,9 x 21, 5. [i4i] 

201. c. 1805. Dasselbe; abweichend ist nur zwischen dem Bayenturm und 
dem Schiffstakelwerk noch eine zweite Takelage eingezeichnet. Unterschrift: coeln. 
Kupferstich, Zg. 8,2 x i3,7. [142] 

202. 1807. Ungenaue Ansicht vom Rheine südlich vom Bayen aus. In gelb- 
lichem Tone. Bez.: cologne. Drawn by Sir John. Carr. Published May i. i8o7 
by R. Phillips Nr. 6 Bridge Street. Black friars. Kupferstich, Zg. i3^3X2o,5. Aus 
Carrs Views on the Rhine. [i43] 




Fifif. 33. Ansicht nach P. Schut und N. Visscher von Pet. Schenk um das J. 1700. 

203. c. 1807. Ansicht wenig veränderter, jedoch klarerer französischer Nach- 
druck des vorigen. Domturm und Rathausturm hier rund ! Bez. : cologne. 
Kupferstich, Zg. i3X2o. [i44J 

204. c. 1810. Ansicht vom Bayen aus; dieses im Vordergrunde links stark 
hervortretend. Bez.: Ansicht der stadt cöln. vue de la ville de cologne. 
Wien bey Artaria u. Comp. Nach der Natur gezeichnet von L. Janscha. Gest. 
von G, Ziegler. Nr. 44. Farbiger Kupferstich, Zg. 29,7 x 44,5. [i45] 

205. c. 1810. Ansicht südlich vom Bayenturm aus. Unterschrift: Ansicht von 
Köln. Punktiermanier, Zg. i4,8xi7,5. [i47] 

206. c. 1810. Nach derselben Vorlage wie das vorhergehende. Unterschrift: 
5oo. CÖLN. Radierung, Zg. i3 X i6,9. [i48] 



III 



112 STADT KÖLN 

Ansichten 2o7. c. 1810. Ansicht von Nordosten. Das Stadtbild undeutlich im Hinter- 

19. Jahrh. g^ind. Unterschrift : cöln und deuz. R. Weibezahl delin. Lith. Anstalt von F. W. 
GoEDSCHE u. Steinmetz in Meissen. Taf. 10. Lithogr., 12,6 X i9,S. 

208. c, 1810. Ungenaue Ansicht von der Mitte des Rheines südlich der Stadt 
aus. Bez.: rheingegend bei der .stadt kölln. Gez. von Bened. Beckenkam [pj , 
Gest. von F. Cönfgen in Mainz. Koblenz und Trier in der Thomischen Buchhand- 
lung. Kupferstich, Zg. 18,1 X 35,2. fi49j 

209. c. 1810. Dasselbe wie das vorhergehende. Statt der Bezeichnung der 
Thomischen Buchhandlung: bei H. Goffart am Hof [in Köln]. Kupferstich, 
Z%. 18 X 33,3. [i5o] 

210. c. 1810. Ansicht vom Rheine oberhalb des Bayenturmes aus gesehen. 
Ölgemälde, ohne Angabe des Malers, im Historischen Museum zu Köln, Eigelstein- 
torburg. Zg. = Bl. 3 2 X 46. [ 1 5 1 ] 

211. c. 1810. Ansicht von Deutz aus. Ölgemälde im Besitz des Herrn Kork- 
stopfenfabrikanten Bringsken (Schmitz) in Köln, Malzmühle Nr. 2. 

212. 1813 Januar 18. Plan und Strassenverzeichnis. Bez.: nouvelles heno- 

MINATIONS des RUES, PLACES, REMPARTS et BOULEVARDS DE LA VILLE DE COLOGXE. 
NEUE BENENNUNG DER STR.\SS?:N, PLÄTZE, WÄLLE U. GRÄBEN DER STADT KÖLN. 

Cberschrift: ville de cologne. extrait du registre etc. A Cologne, de Timpri- 
merie de Th. F. Thiriart. Drei Blätter aneinander geklebt 11 4,5 X 60. [3i3] 

21 3. l8l4, Ansicht vom Rhein aus in roher Zeichnung, unten auf dem Titel- 
blatt von: Der hinkende Bott auf das Jahr 18 14. Köln am Rhein, bei H. Rommers- 
KiRCHEN, Buchhändler etc. Holzschnitt, Zg. der Ansicht 3Xi5. 

21 4. 1815. Plan. Bez. rechts oben im Wappenschild: gruJtdriss der stadt 
kOln 181 5. Zu haben bei T. F. Thiriart, gez. von Vogt, gest. von Piqiut, 
Kupferstich, Bl. 53,5 X 72,5. [3i4] 

21 5. 1817. Ansicht von Norden (vom Turme der Kunibertskirche) aus. L, Schnell 
sculps. aedific. Schtnkel del. et ded. 181 7. Haldewang sculps. region. Stahlstich. 
Quer- und Längsdurchschnitt c. 1 5 X 49. In länglicher Titelvignette zu Boissereks 
Prachtwerk über den Kölner Dom. [^^2] 

216. c. 1817. Ansicht als Spiegelbild. Späterer, teilweise veränderter Nach- 
druck des vorigen. Im Vordergrunde zwei Wanderburschen, zwei grosse Bäume 
bilden rechts und links den Abschluss des Panoramas. Bez. in Spiegelschrift: kOln 
AM RHEIN. Gest. von 77;. Rausche, (c. i83o). Stahlstich. Quer- und Längsdurch- 
schnitt der Vignette c. 23 X 44. [^53] 

21 7. C. 1817. Ansicht, stark verkleinerte und teilweise veränderte positive Nach- 
bildung nach Nr. 216, von c. i84o. Die Zeichnung schneidet an den vier Seiten gerade 
ab; der Baum rechts verändert; links schliesst kein Baum das Bild ab. Bez.: Ansicht 
VON CÖLN. Nr. 12. VUE DE COLOGNE. A. Amoul fec'. Imp. Lith. de Bove, dirigee 
par NoEL AiNE ET C'«- Frankfurt a. M. C. Jügel. Lithographie, Zg. 8,9 X i3,5. [i54] 

218—220. c. 1817. Drei Ansichten von Köln in: Malerische Ansichten des 
Rheins, der Mosel etc., in 72 Blättern, gez. von Fries, Kum, Rollmann u. a., mit 
Text, Heidelberg bei Joseph Engelmann [1826]: 

218. c. 1817. Ansicht von Nordosten, Mülheim im Vordergrunde. Bez.: 

MÜHLH?:iM UND AUSSICHT NACH CÖLN / MÜHLHEIM YJl LA VUE DE COLOGNE. Rud, 

Kuntz del. et sc. Stahlstich, PI. i9,5X26. [i37] 

21 9. c. 1817. Ansicht vom rechten Rheinufer oberhalb Deutz aus. Das Stadt- 
bild reicht etwa vom Holzmarkt bis zur Münze. R, Kunz gez. L. Schnell gest, 

112 



i 



STADT KÖLN Il3 

Stahlstich, Zg. i4,5X2i,S. Aus: Malerische Ansichten des Rheins, der Mosel, des An«ic*t-en 
Haardt und Taunusgebirges, in 72 Blättern, Heidelberg, bei Joseph Engelmann. ""^ jahrhf 
Vgl. Nr. 257. [iS5] 

220. c. 1817, Ansicht von Köln, von West- Nordwest gesehen, mit Blick auf 
S. Gereon, Gereonstor und Gereonswindmühle. Bez.: Ansicht der st. gereons- 
KiRCHE IN cöln etc. Stahlstich, i4,5X2i. E. Fries del. Schnell ^z. Aus: Male- 
rische Ansichten des Rheins etc., Heidelberg, bei J. Engelmann (1826). [9o5] 

221. 1819. Plan von Köln und Umgebung. Karte zu den Manövern der 
Landwehrinspektion in der linksrheinischen Umgebung von Köln und in der Gegend 
von Bergheim am 16., i7. und 18. Sept. 181 9. Köln ist nur markiert. Gez. von 
H, Weyer, Lith. von F. A. MoHu, Zg. i3,3 X i5,8. [3i5] 

22 a. 1830. Ansicht vom Bayen aus. Bez: cologne. C (9. Schütz delexit. 
T. Sutherland sculpsit London, Published March i. 1820, at loi Strand, for 
R. Ackermanns Views on the Rhine. Aquatinta, getuscht. PI. 25,2 X 3o. [i56] 

223. 1830. Ansicht vom Bayen aus. Nach C. G, Schütz. Kolorierter Kupferstich, 
2o,S X 2 7,5. Aus: J. J. v. Gerning, A picturesque tour along the Rhine, London 1820. 

224. c. 1830. Ansicht von Deutz aus. Eau de Cologne- Adresse: eau admi- 
rable de cologne. In Zwickeln Medaillons mit Stadtwappen und Anbetung der 
h. drei Könige. Lith. von F. A. Mottu in Cöln a. Rh. Bl. 8X i7,8. [i57J 

225. c. 1830. Ansicht vom Rheine aus. Phantastisch-altertümlich. In den 
Wolken Darstellung der h. drei Könige. Über der Stadt grosser preussischer Adler. 
Holzschnitt, Bl. i8,7 X i4,7. [i58] 

226. c. 1820. Ansicht von der Vogelsrute am Rhein, südlich von Deutz aus. 
Stadtbild unscharf, reicht vom Bayenturm bis zur Jesuitenkirche. Bez.: coeln. Bei 
Arnz & Comp, in Düsseldorf. Nr. 24. Chromolithographie, Zg. 9,9 X i8,9. [i59] 

22 7. c, 1830. Ansicht vom linken Rheinufer südlich des Bayenturmes aus 
Bez.: COELN. von der nahen östlichen seite [!?] des Rheines erblickt man 

hier die uralte merkwürdige STADT MIT IHREM HAFEN VOLL SCHIFFEN etC. 

Chromolithographie, Zg. 20X28,3. [160J 

228. c. 1830. Ansicht als Spiegelbild vom linken Rheinufer oberhalb des 
Bayenturmes aus. Bez. im Rheine in Spiegelschrift: coeln. Chromolithographie, 
Zg. 7,6 X 12,6. [161] 

229. 1833. Ansicht von Deutz aus, von der heutigen Friedrich Wilhelmstrasse 
bis zur Jesuitenkirche. Bez. : Ansicht von dem mittleren theile coeln's mit dem 
DOM. Lith. bei F, A. Mottu in Köln. Aufgenommen zu Deutz im Prinzen Carl 1822, 
durch Leitzmann Haupt: im Königl. Preuss. Ing. Corps. Lithographie, Zg. = Bl. 
24,8X4o,5. (Fig. 34). [162J 

230. 1833. Plan, mit Unterscheidung der bebauten und unbebauten Grund- 
stücke durch verschiedene Schraffierung. Bez.: plan von Köln. Gez. von F. L. 
Hoffmeister, Heidelberg, bei J. Engelmann. Auf Stein %^z, von Seb, Wolf in Carls- 
ruhe 1822. Zg. i5,9 X 22. [3 16] 

23 1. 1834. Plan. Bez.: strassen-karte von coeln, oder Anweisung, wie 
MAN sich in coeln ORIENTIEREN etc. Die Stadt in vier farbig angelegten Sektionen. 
Gemessen von C. S. Otto. Entworfen und gezeichnet von Geometer Harkort Juli 
1824. (Vgl. Nr. 239.) Lithographie, Zg. 42,5 X 56,5. [3i7] 

232. c. 1835. Ansicht vom linken Rheinufer unterhalb der Stadt bei Riehl aus. 
Bez. : CÖLN. Gez. von /. /. Siegmund. Gest. von J. J. Tanna. Darunter : Verlag von 
J. B. Lew in Bockenheim bei Frankfurt a. M. Stahlstich, Zg. 1 2,7 X 18. [i63] 

8 

ii3 



Il4 STADT KÖLN 

Ansichten 233. c. 1825. Ansicht, oberhalb des Trankgassentores aufgenommen. Mit reicher 

'^r/jahrh^^ Staffage und zahlreichen hochgebauten Schiffen am Ufer. Painted by Clarkson 

Sianfield. Engraved by James H. Kemot, Radierung, Zg. 24, i X 34,6. [i64] 

234. c. 1825. Ungenaue Ansicht von Deutz aus, unter einem Bogen, auf 
dessen Archivolte: eaü admirable de coixxsne. In den Zwickeln links Doppel- 
adler mit dem städtischen Wappen als Brustschild, rechts tropische Uferlandschaft 
mit Schiff und Palme (Fabrikmarke). Lithographie von F, A. Mottu in Cöln. 
Zg. 7Xi7,3. [166J 

235. c« 1825. Nachdruck des vorigen. In den Zwickeln links das städtische 
Wappen mit der Umschrift: civit. Colon., rechts die Anbetung der drei Könige 
(Fabrikmarke). • Unter dem Bogen auf der Archivolte: eau admirable de cologne. 
Bez. : coLONLA / de . Charles . antoine . zanoli . a . cologne. [von Mottu,"] Litho- 
graphie, Zg. 6,5 X 16,9. [i67j 

236. c. 1835. Ansicht vom Rheine oberhalb des Bayenturmes aus; im Strom 
ein Dampfer, auf dessen Radkasten: colon. Kupferstich, Zg. i4,3 X 33. [^68] 

237. c. 1835. Flüchtige Ansicht vom Rheine südlich des Bayenturmes aus. 
Bez.: CÖLN. Stahlstich, Zg. 8,9 X i3,9. [i69] 

238. c. 1835. Plan. Überschrift: grundriss der stadt cöln. Gez. von 
Fetisser, lithographiert von F, A. Mottu in Cöln am Rhein. Die Stadt in vier Sek- 
tionen. Vgl. Merlo Sp. 238. Lithographie, Bl. 26 X 45,5. [3 18] 

239. 1836. Derselbe Plan wie Nr. 23 1, mit geringfügigen Änderungen. 
Entworfen und gezeichnet vom Geometer Hatkott (!) Juli 1826. Lithographie, 
Zg. 42,5 X 56,5. [3i9] 

240. 1837. Plan, umrahmt von 26 Ansichten Kölner Bauwerke. Die vier 
Sektionen von Köln, sowie Deutz in verschiedenen Farben. Bez.: grundriss von 
KÖLN UND DEUTZ. Lith. und verlegt von F. A. Mottu in Cöln 1827. Zg. 45,5 X 5i,5. 
Es gibt auch dasselbe Blatt ohne die Jahreszahl. [3 20] 

24 1. 1838. Plan. Überschrift: grundriss von Köln am rhein. Die Römer- 
stadt und die vier Stadtsektionen farbig markiert. Gezeichnet und lithographiert von 
dem Königl. Geometer F, X. Baaden. Zg. 32 X 42. Beilage zu: Köln und Bonn 
mit ihren Umgebungen; für Freunde und Einheimische. Druck und Verlag von 
J. P. Bachem in Köln, 1828. [32 ij 

242. 1828. Ansicht vom linken Rheinufer am Bayenturm aus. Unterschrift: 
ANSICHT VON CÖLN. VUE DE COLOGNE. Nach der Natur aufgenommen und litho- 
graphiert von /. A. Lasinsky 1828, Nr. 5o. Frankfurt a. M. C. Jügel. Lith. auf 
gelbem Untergrund in Skizzenmanier. Zg. 21 X 29,5. 

243. c. 1828. Ansicht von Süden vom rechten Rheinufer aus. Unterschrift: 
VUE DE COLOGNE. Stahlstich, 5,6 X 9,9. 

244. Vor 1830. Ansicht vom Rheine in der Nähe des Bayenturmes aus. Die 
Stadt nur als phantastischer Hintergrund für den Bayenturm. Bez.: cologne from 

THE RIVER. FROM THE PIC^URE IN THE COLLECTION OF B. G. WINDUS, ESQ«. / M. W, 

Turner R. A. pinxit, A. Willmore sculpsit Stahlstich, Zg. i9 X 26,2. [l7o] 

245. Vor 1830. Ansicht, unmittelbar oberhalb des Bayenturmes aufgenommen; 
neben demselben Wachtposten und Verbrechertransport. Bez.: vue de cologne 
PRISE PRES DE BEiENTHOURM. Louts Bleuler A SCHAFHOUSE. Mit der Hand aqua- 
rellierte Lithographie. Zg. 3i X 47. [i7ij 

246. Vor 1830. Verkleinerter Nachstich nach dem vorigen von c. i83o. Unter- 
schrift: VUE DE LA VILLE DE COLOGNE PRISE DE BAIENTURM. Stahlstich, 5,3 X IO,4. 

Il4 



STADT KÖLN 



Il5 



19. Jahrh. 



247. Vor 1830. Ansicht, verkleinerter und etwas veränderter Nachdruck des Ansichten 
r^ . und Pläne. 

vongen. Bez.: vue de la ville de cologne prise de baienturm. dessine par 

Z» B/eu/er; grave par Himely. publie par L» Bleuler a Schaffhausen en 
SuissE. Chromolitliographie, Zg. i9,7 X 29,7. (Fig. 35). [172] 

248. Vor 1830. Ansicht von der rechten Rheinseite oberhalb Deutz aus. 
Köln im Hindergrunde, verschwommen in Abenddämmerung. Chromolithographie, 
Zg. 12,5 X 18,9. [i73] 

249. c. 1830, Verkleinerte, teilweise veränderte Nachbildung des vorigen. Das 
mehr in den Hintergrund gerückte Stadtbild reicht etwa vom Holzmarkt bis nach 
St. Kunibert, dessen Hauptturm noch nicht wieder aufgebaut. W, Tombleson Del*, 
PL Goodman sc. Bez. : Köln und devz / cologne and devz / cologne et devz. 
London, Published by G. Virtue Ivy Lane. Aus: Tombleson*s Rheinansichten, 
herausgeg. von W. G. Fearnside, London, i832. Stahlstich, Zg. 10,1 X i6,5. [i74J 




Fig. 34. Teilansicht von Leitzmann vom J. 1822. 

25o. c. 1830. Sehr getreue Ansicht vom Deutzer Ufer oberhalb der Schiff- 
brücke aus. Aquarell von Bamberger. Bl. ii,5X45,5. Im Historischen Museum 
zu Köln. [i75] 

261. c. 1830. Ansicht nach dem Aquarell von Bamberger ^ gestochen von 
Rudolf. Bez.: Panorama von coeln, Panorama de cologne. Verlag von 
C. JÜRGEL in Frankfurt a. M. (Vgl. Nr. 267.) Kupfersüch, PI. 20X 5i,S. [i76] 

262. 0.1830. Ansicht von Norden, vom Türmchen aus. Bez.: les bords du 
RHIN. cologne (Nr. 60). Dessine par Chapuy, Lith. par/. Jacottet, fig. par A. Bayot, 
— Lith. CouLON ET O^' r. richer, 7. — Paris, chez Victor Delarue, editeur. Place 
du Louvre 10. Lithographie, Zg. i7,4X24,2. [i77] 

253. c. 1830. Ansicht vom rechten Ufer oberhalb Deutz aus. Bez.: coeln und 
DEUZ. 80. — Frankfurt a. M. bei Friedr. Wilmans. Radierung, Zg. 7,2 X 10,8. [i78] 

254. c. 1830. Ansicht vom Bayenturm aus. Bez. : cöln. Schumacher & Comp. 
IN Köln. W. Weber gest. Stahlstich, Zg. 8,5X i4,i. — Dieselbe Ansicht gibt es auch 
mit wenig veränderter Staffage. Bez.: cöln. Radierung, Zg. 7 X ii,5. [i79, 180] 



ii5 



Il6 STADT KÖLN 

Ansichten 255. c. 1830. Ansicht von der Uferterrasse am Bayenturm aus (ohne den Turm 

19. Jabrh. selbst). Bez. : cöln . cologne. N. d. Natur gez, von Lasinski. R. Bodmer sc. Cob- 

lenz, K. Baedeker. Aquatinta, getuscht, PI. i3,5 X 16,2. [181] 

256. c. 1830. Ansicht vom Rheine aus, vom Ley Stapel bis zur Trankgasse; 
am Bollwerk noch die alte Festungsbastion. Bez.: cöln a/rhein. Holzschnitt, 
Zg. 8,9Xi7,3. [i83] 

257. c. 1830. Vergrösserter und teilweise veränderter Nachdruck nach dem 
Stahlstiche von Kunz und Schnell von c. 181 7 (oben Nr. 21 9). Bez.: cöln. cologne. 
Lithographie, Zg. i8,S X 28. Li 84] 

258. c. 1830. Ansicht. Bez.: Ansicht der stadt coeln, gezeichnet auf 
DEM kirch-thurm VON s* CUNIBERTUS. Dasselbe auf Französisch, coeln bei Ge- 
brüder (!) AVANZO. Aufgenommen von Crant. GesL von Jacob Gaisser, Farbiger 
Kupferstich, Zg. 24,7 X 53,3. [i85] 

259. c. 1830, Ansicht vom Rheine südlich des Bayenturmes aus. Von Gr. 
S. Martin fehlen noch die westlichen Türmchen. Bez. auf einem Balken eines Flosses : 
COLOGNE. Unten links im Bilde das Monogramm: j5 {S. Prout), Lithographie 
Zg. 29,8X42,2. (Fig. 36.) [186] 

260. c. 1830. Ansicht von der Gegend unterhalb der früheren Münze (jetzt 
ungefähr Ecke Deutscher Ring und Kaiser Friedrich Ufer) aus. Der Kunibertsturm 
noch nicht aufgebaut, die hinteren Flankiertürmchen von Gr. S. Martin fehlen noch. 
Am Bollwerk eine vorspringende Festungsbastion. Bez.: cöln — cologne; dessine 
d' APRES NATURE PAR C. Bodmer. GRAVE PAR R, Bodmer X ZÜRICH. (Vgl. Nr. 261 
bis 266.) Aquatinta (?). Zg. 29,5 X 42,5. [i87] 

261. 0.1830. Dasselbe wie das vorige, koloriert. Bezeichnung und Angabe 
des Autors fehlen. Chromolithographie, Zg. 29,5 X 42,5. [^^^1 

262. 0.1830. Verkleinerte kolorierte Nachbildung nach Nr. 260. Unterschrift: 
CÖLN. Lithographie, 10 X i5,2. 

263. o. 1830. Etwas veränderter Nachdruck der Bodmerschen Ansicht (Nr. 260). 
Bez.: CÖLN. Deutschland — germany. Mainz, bei Joseph Scholz 254 (vgl. Nr. 261, 
262, 264—266). Lithographie, Zg. 21 X3i,5. [i89] 

264. o. 1830. Grober, teilweise veränderter, späterer Nachdruck der Bodm er- 
sehen Ansicht (Nr. 260). Die Zeichnung ist von einer doppelten Randleiste umgeben. 
Bez.: CÖLN am rhein. Nr. 2o4. (Vgl. Nr. 261 — 263 und 265.) Lithographie, Zg. i6,7 
X3i,6. [i9o] 

265. o. 1830. Verkleinerter, teilweise veränderter, späterer (von c. iS39) Nach- 
druck der Bodmerschen Ansicht (Nr. 260). Bez.: Köln. II. i9, BI. Die Zeichnung 
ist von einer dreifachen Randleiste umgeben. (Vgl. Nr. 260 — 264.) Lithographie, Zg. 1 2,8 
X2o,3. [i9i] 

266. o. 1830. Stark verkleinerte und veränderte Nachbildung nach Nr. 260 von 
c. i845. Bez.: Ansicht von cöln. vue de cologne. Mainz, Joseph Halonza. 
C. Klimsch del., Tanna sc. Aquatinta, Zg. 9,3 X i5,i. l'^^] 

267. o. 1830. Ansicht vom Deutzer Kirchturme aus gesehen, so dass man 
einen Blick auf die Dächer der längs des Rheines gelegenen Häuser von Deutz hat. 
Bez.: PANORAMA VON cöln. Frankfurt a. M. bey C. Jügel. Nach der Natur ge- 
zeichnet von Dielmann, Gestochen von Martens. (Vgl. Nr. 25 1.) Stahlstich, 
Zg. 14,2X67,7. [i93l 

268. o. 1830. Ansicht von Deutz aus, reicht nur von Leystapel bis Trankgasse. 
Unterschrift: cöln a'r. Lithographiert bei J. Creteur in Cöln. I2,5 X i7,3. 

116 



STADT KÖLN 



Il7 



269. c. 1830. Plan. Bez.: grundriss von coeln. plan de cologne. Mit rot- 
gedruckter Schraffierung der Häuserkomplexe. Verlag der Buch- und Kunsthandlung 
von Renard u. dübyen in Cöln. (Vgl. Nr. 29o.) Lithographie, Zg. i5,7 X i9,8. [322] 

2 7o. c. 1830. Plan. Bez. : grundriss von Köln u. deutz. Mit verschie- 
dener Färbung der vier Sektionen der Stadt und von Deutz. Oben rechts Stadt- 
wappen, gehalten von Greif und Löwe. Lithographie, Zg. 32 X 37,5. [323] 

27 1. c. 1830. Ansicht vom rechten Rheinufer gegenüber dem Bayenturm aus; 
rechts Deutz. Die einzelnen Gebäude und ihre Situation sehr ungenau. Anonyme 
Gouachemalerei im HisL Museum zu Köln, Eigelsteintorburg. Zg. 37,5 x 53. 

2 72. c. 1831. Plan. Bez. in einem Wappenschild: plan von cöln u. deutz. 
Umgeben von i5 Ansichten von Köln und aus der Umgegend. (Ansichten Kölns 



Ansichten 

und Pläne. 

19. Jahrh. 




Fig. 3& Teilansicht von Louis Bleuler und Himely aus der Zeit vor 1830. 

vom Stadtgarten, von der Bayen-Mühle, vom Türmchen, Appellhof, S. Aposteln, Dom, 
S. Gereon, Gürzenich, Rathaus, Regierungsgebäude, Sommerwohnung S. K. H. d. 
Prinzen Wilhelm; Bensberg, Brühl, Deutz, Mülheim.) Nach der Natur gezeichnet 
von F. Frentzen, lith. von F. Kellerhoven, gedr. von J. B. Hützer. Vgl. Merlo Sp. 48 1. 
Lithographie, Zg. 46,5 X 68. [324] 

2 73. 1833. Ungenaue Ansicht vom linken Rheinufer oberhalb des Bayenturmes 
aus. Dom und Kl. S. Martin genauer zu erkennen. Bez.: cologne. heath's pic- 
TURESQUE ANNUAL FOR i833. C. Stanfield, /. Consen. From Drawings by Clark- 
soN Stanfield esq":!- Lithographie, Zg. 10X8. [i97] 

2 74. c. 1835. Ansicht vom linken Rheinufer unterhalb Kölns aus. C. Frommel 
gez. C, Frommel 6* H. Winkles sculp. d. Kunst- Verl. Stahlstich, Zg. 10,1 X i5,4. 
(Vgl. Nr. 260.) In: K. Simrock, Das malerische und romantische Rheinland 
[i838— i84o]. [182] 



ii7 



Il8 STADT KOLN 

Ansichten 275. c. 1835, Ansicht von der Rampe des Deutzer Ufers unterhalb der Schiif- 

19 Jahiii brücke aus, reicht etwa vom Filzengraben bis zur Trankgasse. Bez.: coeln a. il, 

SCHUMACHER & COMP, in Cöln. W. Weber sc. Stahlstich, Zg. 9,3 X iS,9. [>98] 

276. c, 1835. Flüchtige Ansicht auf einem Ausschnitt aus einem grösseren 
Sammelblatte gleich grosser Stadtansichten, vom rechten Rheinufer oberhalb Deutz 
aus gesehen. Lithographie, Zg. 5,2 X 9,8. L*^^] 

2 77. c 1835. Ansicht vom Deutzer Ufer aus; dieses im Vordergrunde, belebt 
von Personengruppen. Das Stadtbild reicht von S. Maria Lyskirchen bis S. Kunibert, 
Bez. : PANORAMA VON KÖLN — PANORAMA DE COLOGNE. Nach der Natur gezeichnet 
von E, Gerhardt Verlag von F. Welter, Buchhändler in Cöln. Vgl. Merlo Sp. 29o. 
Lithographie, Zg. i6,9 X 64,3. [200] 

278. c. 1835. Getreue Ansicht vom Deutzer Ufer aus, dieses mit Bäumen 
und Buschwerk bewachsen. Das Stadtbild reicht vom Bayen bis zur Münze. Bez. : 

PANORAMA DE COLOGNE. QUI NON VIDIT COLONIAM / NON VIDIT GERMANIAM / 

Darmstadt und Wiesbaden. / Druck und Verlag von Gustav Georg Lange. Lon- 
don by Lange & Koehler, chez Goupil & CoMPJI: Lewis Lange del^ /. Pappel 
sculpi Vgl. Nr. 284. Prachtstahlstich, Zg. 23,8 X 94. [201"; 

279. 0.1835. Ansicht vom Türmchen aus. Bez.: Ansicht von cöln. vue 
DE COLOGNE. Lith. par C. Ohach. Impr. par F. C. Vogel, Frfort s. M. Frankfurt 
a. M., C. JüGEL. Lithographie, Zg. 9,i X i3,7. [202] 

280. c i835« Ansicht von Norden. Bez. : cöln. Mainz, Victor von Zabern. 
Mit freier Benutzung von Nr. 260. Stahlstich, PI. 21 X 26,8. [*o3] 

281. c. 1835. Ansicht von Norden. Bez.: coeln. Frei nach Nr. 260, gez. 
von C. Hohe, Stich von H. Emden, Bonn. Verlag von T. Habicht in Bonn. Stahl- 
stich, PI. i4,5 X 21,8. [2o4] 

282. c. 1835. Ansicht vom linken Rheinufer nördlich des Zollhafens aus, so 
dass niu: der von diesem Punkte südlich gelegene Teil um Gr. S. Martin herum 
sichtbar ist. Dieser Kirche fehlen noch die beiden westlichen Flankiertürmchen. 
Bez.: CÖLN . von . der . Westseite [!]. cologne from the west. cologne du 
coTE DE l'ouest. Darmstadt bei G. G. Lange. Gez. von L. Lange. Stahlstich von 
/oh. Poppelm München. Vgl. Nr. 298, 323. Stahlstich, Zg. 11, 7 X i8,5. Dieselbe Ansicht 
erschien auch im Verlage von M. Du Mont-Schauberg in Cöln. (Fig. 37.) Aus : „Original- 
ansichten der historisch-merkwürdigsten Städte in Deutschland, ihrer Dome, Kirchen 
und sonstigen Baudenkmale, herausgeg. von Ludwig, Gustav Georg und Julius 
Lange, Stahlstiche von E. Rauch, Poppet u. a." Erschien 1 83 2— 55 in 6 Bänden mit 
c. i5oo Blättern in Darmstadt. l^o^] 

283. c. 1835. Ansicht von Nordosten. Unterschrift: Ansicht von cöln 
(rhein). vue de cologne. Bamberger del. JFl* Lang sc. Frankfurt a. M. 
C. JüGEL. Stahlstich, 9,8 X i7,7. Aus: The rhenish portfolio, Frankfurt (Jügel). 

284. c. 1836. Ansicht von Deutz aus. Vgl. Nr. 2 78. Im Vordergrunde eine 
steinerne Rampe. Das Stadtbild reicht vom Filzengraben bis zur Trankgasse. Bez.: 
PANORAMA VON KÖLN — PANORAMA DE COLOGNE. Lithographie Und Verlag von 
Renard u. Dübyen in Cöln a. Rh. Nach der Natur gez. und lith. von E. Ger-- 
hardi. Vgl. Merlo Sp. 29o. Lithographie, Zg. i7,3 X 5i,3. [206] 

285. 1836. Kleine Ansicht südlich von Deutz aus, sowie eine Karte der 
näheren Umgebung Kölns; auf einem Reklameblatt der Lith. Anstalt von Herm. 
Jos. Brenner in Cöln; Reproduktion einer Zusammenstellung von kleinen Blättern 

118 



STADT KÖLN 



1I9 



verschiedener Art Lithographie, Zg. der Ansicht von Köln 3,5 X 6,6. Zg. der Karte Anaichten 
c. 3 X 5,7. Gesamt-Zg. i8,3 X i6,6. [2o7] ""9^ j^^^' 

286. l838« Phantastische Ansicht (Spiegelbild) vom Ley Stapel aus nach Süden. 
Im Vordergrund Hafenszene ; nur durch den Bayenturm ist das Stadtbild erkenntlich. 
Bez.: COLOGNE juillet i838. A. Calame, Lith. de Salmud k Geneve [?]. Nr. 8. 
Lithographie, 16 X 24,3. 

287. 1839. Ansicht südlich vom Rheine aus. A. Fay del. u. lithog. Lith. 
Anst. von J. Lehnhardt in Mainz. Mainz bei Jos. Halenza. In: H. Herman, 
Rhein- Reise- Handbuch, Mainz i839, S. 282. 

288. 1840. Plan. Bez.: plan der Stadt coeln i84o, plan de la ville de 
COLOGNE i84o. Lithographie, Zg. 2o,4 X 24,7. [325 a] 




Fig. 36. Ansicht von S. Prout um das J. 1830. 

289. 1840. Dasselbe wie das vorige, nur ist das Blatt grösser und hat an den 
Seiten und unten einen etwa 5 cm breiten Rand mit historischen und örtlichen Er- 
läuterungen . [325 b] 

290. 1840. Plan. Bez.: die stadt teilt sich in sechs Sektionen. Lith. 
von / Creteur Sohn, Cöln. Vgl. Nr. 269. Lithographie, Bl. 22,6 X 25,8. [326] 

29 1. 0.1840. Plan. Bez.: plan von cöln. mit Aufführung von 7o Strassen 
und i3 PLÄTZEN, SOWIE DER WICHTIGSTEN GEBÄUDE. Gez. von R, Gross. Lith. 
Anst von W. Pobuda. Lithographie, Bl. 16,6 X 2 5. [3^7] 

292. c. 1840. Plan. Bez.: Köln. Mit Hervorhebung und Aufzählung der 
Kirchen, öffentlichen Gebäude und Plätze. Lith. geogr. Inst, von E. Wagner, 
Darmstadt. Lithographie, Bl. 9,7 X i5,2. [328] 

293. c. 1840. Plan. Bez. : cologne, Coeln a/R. Mit verschiedener Färbung 
der Stadtviertel. Verlag von Renard u. Dübyen in Cöln. Lithographie, Zg. 
i9,3 X 25. [329] 



ii9 



120 STADT KÖLN 

Ansichtea 294. c. 1840. Plan. Bez.: cöln. Mit Angabe der öffentlichen Plätze, der 

19. Jahrb. Kirchen und öffentlichen Gebäude, sowie der Expeditionen der Dampfschiffahrts- 
gesellschaften. Lithographie, Bl. i7,9X22,3. [33o] 

295. c. 1840. Ansicht vom Deutzer Ufer aus; im Vordergrunde Baumanlagen. 
Bez. : PANORAMA . VON . CÖLN. PANORAMA . DE . coLOGNE. Verlag der J. C. Her- 
MANNschen Buchhandlung in Frankfurt a/M. F. E. Suchsland. Nach der Natur gez, 
von 7Ä. BecJt. Gest. von Tk. Beck, Schaff hausen. Stahlstich, Zg. 8,4 X 54,2, 
PI. i4,2 X 60. [208] 

296. c. 1840. Ansicht aus der Vogelschau auf sechs einzelnen Blättern (I, II, 
III, IV, V, VI). Jedes Blatt bez.: rundgemälde von Köln — panorama de 
COLOGNE. Gez. von Cranz und /. P. Wtyer. Lith. von G. Böhm. Verlag von J. E. 
Renard in Cöln. Lithographien 4 Zg. 20,7 X 28,8. Vgl. Merlo Sp. i77 und 943. 
— I. Blick vom Türmchen am Zeughause auf den nordwestlichen Stadtteil. — II. Blick 
vom Türmchen am Zeughause auf den westlichen Stadtteil. — III. Blick von der 
alten Stadtmauer, ungefähr von der heutigen Ulrepforte nach Nordwesten auf die 
Stadt. — IV. Blick vom Türmchen am Zeughause auf den östlichen Stadtteil. — 
V. [? Fehlt im Hist. Museum zu Köln; war auch sonst nicht zu ermitteln.] — VI. 
Blick etwa vom Dach des Regierungsgebäudes auf den nördlichen Stadtteil. [20 9] 

297. c. 1840. Ansicht, bei S. Kunibert aufgenommen. Bez.: the city of 
cologne on the rhine. ville de cologne sur le rhin. cöln am rheix. 
Drawn by W. L. Leiich, Engraved by M. /. Starling, Fisher, Son & C® , London 
& Paris. Stahlstich, Zg. I2,5 X i9. [210] 

298. c. 1840. Ansicht vom Deutzer Ufer oberhalb der Schiffbrücke aus; Stadt- 
bild vom Rheinberg bis unterhalb S. Kunibert. Bez.: coeln von der nord[!]ost- 
SEiTE. Druck und Verlag von G. G. Lange in Darmstadt. Verlag von M. DuMont- 
Schauberg in Cöln. Gez. von G. Osferwald, Stahlstich von /oh, Poppel. Vgl. 
Nr. 282, 323. Merlo Sp. 638. Stahlstich, Zg. ii,4X i9,5. [211] 

299. c. 1840. Ansicht, Anlage in Anlehnung an das vorige; vom Deutzer 
Ufer oberhalb der Schiffbrücke aus gesehen. Bez.: cöln. Eigenthum -Verlag von 
D. Kapp in Mainz. /. L. Rüdisühli delL Rüdisühli scup*. Aquatinta, Zg. i4,7 X 2i,5, 
PL 21,7X28,5. [212] 

300. c. 1840. Ansicht, in der Nähe des Trankgassentores aufgenommen. Bez. : 
cologne . coELN . COLOGNE. Stahlstich, Zg. 7,2 X io,3. [2i3] 

3oi. c. 1840. Ansicht vom rechten Ufer oberhalb Deutz aus. Bez.: Köln. 
Verlag der Kunsthandlung U. Werbrunn in Düsseldorf. Stahlstich, PI. i3 X i9,8. [214] 

302. c. 1840. Ansicht vom Rheine beim Bayenturm aus. Ohne Angabe des 
Autors. Stahlstich, Zg. 7,7 X 20. [21 5] 

303. c. 1840. Ansicht vom Rhein aus ; Eau de Cologne- Etikette. Bez. : bau 

ADMIRABLE DE COLOGNE DU PLUS ANCIEN DISTILLATEUR ET PRIVILEGIE FOURNISSEUR 

DU ROI, Jean Antoine Farina a la ville de milan, rue haute no. I29 a co- 
logne. Lithographie, Zg. 10 X 25,5. [^16] 

304. c. 1840. Ansicht von Deutz aus, vom Bayenturm bis zum Türmchen. 
Dazu i4 kleine Ansichten: Ansicht der Stadt vom Rheinufer beim Trankgassentor 
(Bez.: CÖLN von der Westseite), S. Aposteln, Dom, S. Gereon, Gürzenich, Heu- 
markt, S. Maria im Kapitol, Minoritenkirche, Rathaus, S. Severin, Tempelhaus; Brühl, 
Deutz, Kapelle zu Kalk. Ohne Angabe des Autors. Vgl. Nr. 34o. Stahlstich, Mittel- 
blatt 6,7 X 3o. 4 Blättchen ä ca. 6,5 X 10, 10 Blättchen a ca. 6,5 X 5. [21 7] 

120 



STADT KÖLN 



121 



305. c. 1840. Phantastisch idealisierte Ansicht vom linken Rheinufer nördlich 
des Zollhafens aus, mit dem Blick nach Süd«i. W. Callow. Chromolithographie, 
Zg. 2 7,4X5o,8. [218] 

306. c. 1840. Gegenstück zu Nr. 3 11. Ansicht vom rechten Rheinufer unter- 
halb der Schiffbrücke aus. Bez. : Panorama von Köln / Panorama de cologne / 
Verlag von F. C. Eisen in Köln. Nach der Natur gezeichnet von Anton DietzUr. 
Gestochen von Ruf. Vgl. Merlo Sp. i9i. Aquatinta in blau-grünlichem Tone, 
Zg. 8,5X53,7. " [21 9] 

307. 1842. Ansicht von Deutzer Ufer aus. Bez.: nouveau Panorama de 
COLOGNE. Die Ansicht ist von 20 kleineren Darstellungen einzelner Gebäude in 
Köln umgeben: S. Severin, S. Marien im Kapitol, S. Aposteln, Inneres des Dom- 



Ansichten 

und Pläne. 

19. Jahrh. 




Fig. 37. Teilansicht von L. Lange und J. Poppet um das J. 1833. 

chores, Dom in seiner Vollendung, Äusseres des Domchores, S. Gereon, S. Ursula, 
S. Kunibert, Bayenturm, Gr. S. Martin, Zivil -Kasino, Westseite des Rathauses, Tem- 
pelhaus, Gürzenich, „La Chathedrale en i842", Regierungsgebäude, Schauspielhaus, 
Ostseite des Rathauses, Rubens* Geburtshaus. Gesamtunterschrift: cöln und seine 
SEHENSWÜRDIGKEITEN. COLOGNE & SES cuRiosiTES. Nach der Natur gezeichnet 
und gestochen von A. Engels, Chez Ed. Heinrigs & H. J. Gatti vis-ä-vis la place 
Julier. Vgl. Merlo Sp. 222. Stahlstich, Zg. der Stadtansicht 5,8 X 36,3. Gesamt- 
Zg. j5,5 X 46, PL 18 X 5o. Vgl. Nr. 354. [220] 

308. 1844. Reliefplan von Stadt und Festung Köln, Deutz und der nächsten 
Umgebung mit den Forts. In Stuckmasse auf Karton sauber modelliert, in Holz- 
rahmen. Grösse der Grundfläche i35Xii7,5. Im Hist. Museum zu Köln. [33 1] 

309. 1844. Plan. Bez.: plan von Köln und deutz. Verlag der Buch- und 
Kimsthandlung von F. C. Eisen, Friedrich Wilhelmstrasse Nr. 2. Köln i844, mit 
den Korrekturen für den i845 herauszugebenden neuen Plan. [Nr. 3 10.] Steindruck 
von D. Levy-Elkan. Zg. 47 X 63. [332] 



121 



122 STADT KÖLN 

An sichten 3io. 1845. Plan mit Einteilung der Stadt in sechs farbig unterschiedene Polizei- 

i«. Jahrh. bezirke. Bez. : plan von Köln u. deutz. Köln i845. Verlag der Buch- und 

Kunsthandlung von F. C. Eisen, Friedrich Wilhelmstrasse Nr. 2. Lith. von F. C. 

Witte, Steindruck von D. Levy-Elkan. Zg. 47 X 63. [333] 

3 11. 1845. Gegenstück zu Nr. 3o6. Ansicht vom rechten Rheinufer oberhalb 
der Schiffbrücke aus; Stadtbild vom Bayenturm bis zum Türmchen. Bez.: Panorama 
VON cöLN. / PANORAMA DE COLOGNE. / Verlag von F. C. Eisen in Coln. Nach der 
Natur gezeichnet und gemalt von A. Ditzler. Gestochen von Ruff, Vgl. Merlo 
Sp. i9i. Aquatinta in schwarzem Tone, Zg. 8,7 X 53,8. [221] 

3 12. 1845. Ansicht. Darstellung der Illumination des Domes und des Rhein- 
ufers bei der Anwesenheit des Königs von Preussen und der Königin von England 
am 12. August i845. [Vgl. Köln. Stadtarchiv, Fuchs, Materialien z. Chronik der 
Stadt Köln XI (i845), Seite 18 ff.] Bez.: Feuerwerk und Illumination in cöln. 

(Nach Osterwald) Links unten die Marke: ^A Holzschnitt, Bl. i5,3 X 25,6. Illustra- 
tion in der Illustr. Zeitung. [222] 

3i3. 1845. Ansicht von Deutz aus. Bez.: Feuerwerk & Illumination zu 
cöln bei GELEGENHEIT DES RHEINFESTES AM 12. AUGUST i845. Auf der Rückseite 
gedruckte Beschreibung. Holzschnitt, 11,6X22,2. 

3i4. c. 1845. Ansicht, südlich vom Bayenturm aus. Ringsherum kleinere 
Ansichten: S. Martin, S. Marienkirche (im Kapitol), S. Gereonskirche, Cathedrale 
achevee, Cathedrale (im damaligen Zustande), Apostelkirche, Rathaus, S. Severin- 
kirche, Haus Gürzenich, Alter Markt, Templer Hermhaus. Bez.: souvenir de 
coLOGNE. W. /. Cooke sc. Public par B. Dondorf ^ Francfort s. M. Stahlstich, 
18,5X23,5. — Dieselbe Ansicht existiert auch nur bez. mit: cöln. Ohne Angabe 
des Autors. [2*3] 

3i5. c. 1845, Ansicht vom linken Rhein ufer am Fusse des Bayenturms aus; 
Stadtbild undeutlich. Bez. : cöln. — cologne. Nach der Natur gezeichnet von 
Lasimki [i843— 54 in Köln tätig]. R, Bodmer sc. Aquatinta, Zg. 9,i X i3,5. [224] 

3 16. c. 1845. P^a'^- Bez.: PLAN DE colo(;ne. Vom Hotel Disch ausgegeben, 
mit Grundriss und (aufgeklebter) Ansicht des Hotels etc. (Vgl. Nr. 339.) Lithographie, 
Bl. 54 X 18. [334] 

3i7. Nach 1845. ^^an, Gesamtansicht von Deutz aus und 36 einzelne Ge- 
bäude: Gr. S. Martin, Dom i845, S. Gereon, S. Aposteln, Dom in seiner Vollendung, 
S. Severin, S. Peter, S. Maria im Gap., Bayenturm, S. Kunibert [ohne Westturm], 
Jesuitenkirche, S. Ursula, Regierung, Tempelhaus, Rathaus von Westen, Rathaus von 
Osten, Gürzenich, Justizpalast, Theater, Kasino, Rubens' Geburtshaus, Erzb. Palais, 
Hotel de Mayence, Im Farina, Severinstor, Hotel imperiale (Disch), Hotel de 
Vienne, Hotel la Poste de Bonn, Domhotel, Grand Hotel Royal, Hotel de la Cour 
de Hollande, Hotel du Grand Rheinberg, Hotel de Cologne, Hotel de Belle Vue de 
L. Rener in Deutz, Hotel de Russie, Hotel du Rhin. Bez.: plan et les princi- 
PAUX cuRiosiTES DE COLOGNE. Cologne chez Fr. Wilh. Heinrigs. Lithographie. 
Bl. 42,5 X 54,3. [336] 

3 18. 1846. Ansicht von Osten von der Mitte des Rheines aus, auf einem 
Abschnitt einer Geschäftsanzeiii:e der „Rheinischen Dampfschiffahrt". Bez.: rhei- 
nische DAMPFSCHIFFFAHRT. 3. Juui i846. Lithogr. in braunem Ton, Bl. 16 X 48,6. [226] 

3i9. 1848. Ansicht vom rechten Rheinufer aus; Darstellung des Feuerwerkes 
bei der 6. Jahrhundertfeier der Grundsteinlegung des Domes am i4. August i848 

122 



und Pläne. 
19. Jahrh. 



STADT KÖLN Il3 

Gez. von C. Osterwald. Tuschzeichnung, Zg. = Bl. 12,6 X 22,8. Im Historischen Ansichten 
Museum zu Köln. [226] 

320. 1848. Ansicht vom Kunibertsturme aus während des Feuerwerkes; auf 
dem Erinnerungsblatte an die 6. Säkularfeier der Grundsteinlegung zum Kölner Dome 
am i4. — 16. August i848. Entworfen, nach der Natur gezeichnet und in Stein ge- 
stochen von P, Herwegen, München; gedruckt von J. B. Kuhn, München. Litho- 
graphie in schwarzem und Sepia-Ton, Bl. 61 X 46,5. Vgl, Merlo Sp. 346. [22?, 681] 

321. c. 1848. Flüchtig gezeichnete Ansicht vom Rheine aus. Auf der Adresse 
des Dombau- Vereins an Papst Pius IX., von David Levy-Elkan aus der I. Hälfte 
des J. i848 (?). Chromolithographie, Zg. der Ansicht c. 7 X i9,8, Zg. des ganzen 
Blattes 48,3 X 34,8. [228] 

322. c. 1850. Ansicht vom rechten Rhein uf er oberhalb der Schiffbrücke aus. 
Stadtbild vom Bayenturm bis unterhalb S. Kunibert. Oben und unten Einfassung 
in gotischen Ranken, in der unteren: Köln — cologne. Verlag der Buch- und 
Kunsthandlung von F. C. Eisen in Köln, Friedrich Wilhelmstr. Nr. 2. Stahlstich von 
Karl Meyers Kunstanstalt in Nürnberg. Zg. der Ansicht 2,9 X 10,6, Bl. 7,5 X ii,i. [229] 

323. c. 1850, Ansicht von Norden, von der Stelle des linksrheinischen Brücken- 
kopfes der späteren festen Rheinbrücke aus, so dass nur der Teil südlich derselben 
zu sehen ist. Im Vordergrunde der Zollhafen. Bez.: coln von der nord- West- 
seite [!]. COLOGNE FROM THE NOD[!]tH-WESTSIDE. COLOGNE DU COTE DU NORD- 

OUEST. Gez. von G. Osterwald, Stahlstich von /. M, Kolb, Druck und Verlag von 
G. G. Lange in Darmstadt. Vgl. Nr. 282 und 298. Stahlstich, Zg. 11,6 X i8,3, 
Bl. 16,6 X 25,3. (Fig. 38.) [23o] 

324. c, 1850, Vergrösserte farbige Nachbildung des vorigen. Bez. : cöln. Ver- 
lag von Carl Martin sen. in Berlin, Alexandrinenstr. 100. Farbige Lithographie, 
27,2 X 37. — Erschien auch: Berlin, F. Sala & Co., Unter d. Linden 5i. 

325. c. 1850. Ansicht vom rechten Ufer oberhalb der Schiffbrücke aus. Ohne 
Angabe des Autors. Getuschter Kupferstich. Zg. 14,2X21,3. [23i] 

326. c. 1850. Ansichten von Osten auf Adresskarten der Eau de Cologne- 
Fabrikanten Johann Maria Farina in der Sternengasse Nr. 9, 11 (Zg. i,5 X 7,2), Her- 
mann Joseph Essing in Köln (Zg. c. 2 X 7,2), Jean Maria Farina gegenüber dem 
Gülichsplatz (Zg. 2 X 8,8). Lithographien. [232—234] 

32 7. c. 1850. Ansicht vom Deutzer Ufer aus. Bez.: cöln. Klimsch gez. 
Stallistich von Carl Mayers K.-A. in Nürnberg. Verlag von Julius Niedner in 
Wiesbaden. In: W. O. v. Hörn (W. Oertel), Der Rhein, 2. Aufl., i875. 

328. c. 1850. Ansicht von Süden, vom Rheine aus; links zwei Flösse. Unter- 
schrift: CÖLN. In: J. L. Vecqueray, Der kunstsinnige und getreue Mentor am 
Rheine, Coblenz i855, S. 353. 

329. 0.1850. Plan mit farbiger Abgrenzung der Stadtbezirke. Bez.: plan der 
STADT coeln. Maßstab i : 25oo. Druck und Verlag der Königl. Preuss. Patent- 
Palingraphischen Anstalt in Köln. Lithographie in zwei Blättern. Zwei Bogen 
zusammengeklebt. Bl. 93 X i33. [335] 

330. c. 1850. Plan der innem Stadt zwischen Rhein, Neumarkt, S. Georg und 
S. Ursula; auf der Rückseite einer Darstellung des Hauses Johann Maria Farina 
gegenüber dem Gülichsplatz zu Cöln. Gest. von A. Engels, Stahlstich, Zg. des 
Planes 9,8 X i5,8. [1281] 

33 1. c 1851. Ansicht vom Deutzer Ufer aus. Auf einem Sammelblatte Kölner 
Ansichten mit dem Dom in der Mitte. Stahlstich, Zg. 3,5 X 24,8. [235, 693] 

123 



_J 



124 STADT KÖLN 

Ansichten 332. C. 1855. Ansicht vom Rhein aus; Stadtbild von der Friedrich Wilhelm- 

"19. Jahrh.^ Strasse bis zur Trankgasse. Photographie, Bl. 21,4X43,6. (Fig. 39.) [236] 

333. c. 1855, Ansicht von Deutz aus. Bez.: cöln. Nach der Natur gezeichnet 
und lithographiert von Tk. Albert. Druck von W. Loeillot in Berlin. Verlag und 
Eigentum von Victor v. Zabern in Mainz. Chromolithographie, Zg. i3,8 X 23. 
Aus: Rheinalbum, Blatt 36. 

334. 1856. Plan mit Einteilung in sechs farbig abgegrenzte Sektionen. Bez.: 
PLAN DE LA viLLE DE COLOGNE. PLAN VON CÖLN. Um den Plan hemm die 
Wappen von Preussen, der Rheinprovinz und der Stadt, Ansichten Kölns von Deutz, 
vom Bayenturm und vom Kunibertsturme aus, sowie 4o einzelner Gebäude: Schaafentor, 
Hahnentor, Pantaleonstor, Weihertor, S. Pantaleon (ev. Garnisonskirche), S. Mauri- 
tius, S. Peter, S. Caecilien, S. Maria in der Schnurg. (Pantaleon), Kirche „im Dhau" 
(Proviantmagazin), Severinstor, S. Severin, S. Johann bapt., Bayenturm, S. Georg, 
S. Maria-Lyskirchen, Rheintor, S. Maria im Capitol, Tempelhaus (Börse), Gürzenich, 
Ehrentor, Gereonstor, Friesentor, Eigelsteintor, S. Aposteln, S. Gereon, Antoniter- 
(evang.) Kirche, S. Kolumba, S. Andreas, S. Ursula, Rathaus, Dom, Dom vollendet, 
Jesuitenkirche, S. Martin, S. Kunibert, Erzbischöfl. Palais, Regierung, Neues Lager- 
haus, Kunibertsthor. Cranz del, grave par Ph. Koppel. i856. Zu haben bei Sebastian 
AvANZO, Hohestrasse Nr. 48. Lithographie, Zg. 37 X 52,5. [237, 337] 

335. 1856. Teilweise verdeckte Ansicht im Hintergrunde auf dem Ehrenbürger- 
brief der Stadt Köln für den Grafen Fr. Egon von Fürstenberg- Stammheim vom 
i9. Dez. i856. D. Levy-Elkan fecit. Nachbildung im Hist. Museum zu Köln, Eigel- 
steintorburg. Zg. der Ansicht c. 12 X 33 cm. 

336. c. 1856. Plan, ohne Andeutung der Stadterweiterung, doch ist schon der 
Rheinhafen vorhanden. Zwei Maßstäbe nach Ruten und Metern. Lithographie, 
Bl. 98 X i33,5. [338] 

337. c. 1856. Plan. Bez.: Köln, cologne. Feste Brücke im Bau begriffen. 
Lith. Anstalt von Ed. Wagner, Darmstadt. Lithographie, Zg. i3,8 X i8,3. [339] 

338. c. 1860. Plan. Bez. : plan von cöln. Lith. Anst. von H. Block Cöln, 
S. Martin 18. Lithographie, Bl. 22 X 3o,5. [34o] 

339. c. 1860. Plan, vom Hotel Disch ausgegeben. Bez.: plan de cologne. 
Vgl. Nr. 3i6. Lithographie, Bl. 56,5 X i9,5. [34i] 

340. c. 1860. Ansicht. Teilweise veränderte Neuauflage von Nr. 3o4. Über 
den Rhein führt die neue Feste Brücke. Stahlstich. Vgl. Nr. 376. [238] 

34 1. c. 1860. Ansicht vom Deutzer Ufer unterhalb der Schiffbrücke aus; mit 
vollendeter Rheinbrücke, aber noch altem Domkrahnen. Bez. : cologne (coln). Aus: 
Vues panoramiques des bords du Rhin. Paris, A. F. Lemaitre, Quai de THor- 
loge Nr. 23. — Paris, F. Sinnett, rue d'Argenteuil Nr. 1 7. — Aurel Fruhbuss in 
Cöln. — i^»^«- feuille. Ch. Mercereau del. et lith. Imp. Lemercier Paris. Chromo- 
lithographie, Bl. 18,3 X 72. [239] 

342. c. l86o. Ansicht vom rechten Rheinufer vor dem Sicherheitshafen bei 
Deutz aus. Die feste Brücke vollendet. Bez.: cöln. Gez. imd gest. von F. Foltz 
in Darmstadt. Mainz, Verlag von J. Halenza. Stahlstich, Zg. i4,7 X 24,6. [24o] 

343. c. 1860. Ansicht von Deutz aus. Ohne Schiffbrücke, jedoch mit der 
festen Brücke, deren Türme geflaggt. Über dem Panorama fünf verschiedene An- 
sichten des Domes. Stahlstich. Druck und Verlag von JoH. Heinrigs in Köln. 
PI. i4,7 X 24,3, Zg. II X 20,8. [24i] 

124 



STADT KÖLN 



125 



344. c. 1860. Antikisierende Ansicht vom Rheine aus, auf einer Adresskarte. 

Bez.: EINZIG und allein ächter spanischer CARMELITER- oder MELISSEN-GEIST, 

EAU DES CARMES, VON Margaretha Grass etc. Lithographie, Zg. 8,9 X i6,5. [242] 

345. c. 1860. Ansicht vom Deutzer Ufer aus; Stadtbild vom Warenhaus 
Ähren abwärts, mit der festen Rheinbrücke. Bez.: les bords du rhin. cologne. 
52. Dessine et lith. par Deroy, Imp. Lemercier Paris. Paris, Wild, nie de la 
Banque i5. Lithographie, Bl. 2 7,5 X 36. [243] 

346. c. 1860. Ansicht vom rechten Rheinufer oberhalb der Schiffbrücke aus ; 
Stadtbild vom Leystapel bis hinter S. Kunibert. Bez.: coeln / cologne / Verlag 
von T. Habichs in Bonn. Gez. von C Gapp. Gest. von F. Foltz in Darmstadt. 
Stahlstich, Zg. 5,7 X i3. [244] 



Ansichten 

und Plfine. 

la Jahrh. 




Fig. 38. Teilansicht von G. Osterwald und J. M. Kolb um das J. 185a 

347. Nach 1860. Ansicht vom rechten Rheinufer oberhalb Deutz aus; auf 
einem Sammelblatte rheinischer Ansichten, welche um die Hauptansicht des Sieben- 
gebirges in der Mitte herum gruppiert sind. Das ungenaue Stadtbild von der Frie- 
drich Wilhelmstrasse bis zur Trankgasse. Bez.: coeln. Ed, Kreutzer fec., Ausgef. 
i. d. Lith. Anst. von W, Däms, Wesel. Verlagshandlung von Ad. Spaarmann, 
Düsseldorf (Oberhausen). Chromolithographie, Zg. der Ansicht von Köln c. 9 X 25, 
Z%, des ganzen Bildes c. 36,5 X 47,5. [^45] 

348. i86i. Plan. Bez.: plan von coeln, von / /. Hackhatisen. Coblenz bei 
J. H. Müller. Mit Erklärungen. Lithographie. Zg. c. 20 X 25. J. Heinr. Müller, 
Handbuch auf der Rheinreise von Düsseldorf bis Mainz, Koblenz 1861, S. 7. 

349. 1862 (i879). Ansicht vom Rheine aus, in skizzenhafter, historisch nicht 
vollständig getreuer Zeichnung; auf einem Blatte aus dem Werk „Vom deutschen 
Rhein", Lithographien nach den Original- Aquarellen von C. Scheuren. Bez.: co- 

LONIA AGRIPPINA. COELLEN EIN KROIN BOVEN ALLEN STEDEN SCHOIN. CÖLN. 

C. Scheuren fec. Druck und Verlag der Artist. Anstalt von Moritz Schauenburg, 



125 



126 STADT KÖLN 



Ansichten Lahr. /. B, Sonderiand lith. In Farbendruck ausgeführt von R.Reifs [i879]. Chromo- 
ind Pläne 
19. Jahrh. 



und Pläne, üthographie, Zg. 48 X 58. [246] 



350. c. 1862. Ansicht, umgeben von 16 kleineren Ansichten einzelner Teile 
Kölns: Gürzenich, Museum Wallraf-Richartz, der Dom, Central-Bahnhof, Heumarkt, 
S. Peter und S. Cäcilien, S. Marien im Kapitol, der Hochaltar im Dom, Inneres der 
Minoritenkirche, S. Kunibert, S. Severin, S. Gereon, die feste Rheinbrücke, das Rat- 
haus, Deutz, S. Aposteln. Bez. : cöln von st. cunibert aus gesehen. Erinne- 
rung AN CÖLN. Gez. von A, BorcheL Druck von A. Holzer in Berlin. Verlag von 
Yi, L. J! Kraus in Bremen. Lithographie in gelbem und blauem Ton, Zg. der Ansicht 
25,4 X 4o,7, Bl. 68 X 81. [247] 

35 1. 1863, Ansicht vom Deutzer Ufer aus. Stadtbild von S. Severin bis zum 
Türmchen. Auf einem Gedenkblatte zum Kölner Dombau. Bez.: Panorama von 
CÖLN. Lith. von Sal, Oppenheim, Cöln. den i4. AUGUST 1248 . . . 238 FUSS. Com- 
missions -Verlag von W. Assenheimer & Co. etc. Lithographie mit gelbem Unter- 
grund, Zg. der Ansicht 7,5 X 22,8, Bl. 44,4 X 3i. [248, 7i3] 

352. Nach 1863. Ansicht, zusammen auf einem Blatt mit einer Ansicht des 
Domes, vom rechten Rheinufer oberhalb der Schiffbrücke aus. Stadtbild von der 
Friedrich Wilhelmstrasse bis zur Trankgasse. Bez.: Köln von der Schiffbrücke 
GESEHEN. Stahlstich, Zg. 6,6 X 8,5, Bl. 18,1 X I2,3. [249, 7i9] 

353. c. 1864. Ansicht von Deutz aus. Photogr. aus einzelnen Blättern zu- 
sammengesetzt /von Anselm Schmitz?], \1,1 X ii5,5. 

354. 1865. Dasselbe wie Nr. 3o7. Auf der Stadtansicht die feste Rheinbrücke 
hinzugefügt. Der Dom im Zustande von 186 5. 

355. 0.1865. Ansicht in: Köln und seine Umgebungen. XXII Stahlstiche 
nach Zeichnungen von L, Lange, G. Osterwald und B. Schwarz. Köln, F. C. Eisen. 
Bez.: cöln, mit dem dome und der neuen rheinbrücke. Aufgenommen vom 
Hotel Bellevue in Deutz durch G. Osterwald. Verlag von Adolph Baedeker in 
Cöln. Gestochen von /. Poppet, München. Gesetzlich deponiert. Vgl. Merlo 
Sp. 638. Stahlstich, PL 28,9 X 46, Zg. 23,5 X 4i,7. Vgl. Nr. 38o. [200] 

356. c. 1865. Verkleinerte photographische Nachbildung des vorigen. Zg. = Bl. 
11,3X20,4. [25l] 

357. c. 1865« Ansicht vom rechten Rheinufer unterhalb Deutz aus. Die Türme 
der festen Rheinbrücke rund [!]. Rundherum i4 kleinere Ansichten von Kölner 
Kirchen und Gebäuden: Jesuitenkirche, S. Martinskirche, Haus Gürzenich, S. Marien 
im Kapitol, vollendeter Dom, Rathaus, der Dom, S. Ursulakirche, Templerhaus, 
S. Severinskirche, S. Andreaskirche, S. Gereonskirche, S. Peter imd S. Paul [! statt 
S. Cäcilien], Zu den h. Aposteln. Druck und Verlag der Englischen Kunstanstalt von 
A. H. Payne, Leipzig und Dresden. Stahlstich. Gesamt- Zg.: i6,5 X 2i,5, Zg. der 
Ansicht 8 X i3,2. [262] 

358. c. 1865. Plan der Altstadt mit den im Gebiet der heutigen Ringstrasse 
neu anzulegenden Stadtteilen; diese rot schraffiert. Die neun Polizeibezirke in ver- 
schiedenen Farben angelegt. Mit Ansichten des Museums Wallraf-Richartz nach 
einer Zeichnung von Minden und der neuen Rheinbrücke. Verlag von H. Tonger 
in Coeln. Lithographie, Bl. 55,3 X 7o. [342] 

359. 1867. plan der STADT cöln betreffend die VERBREITUNG DER CHO- 
LERA i867 (11. EPIDEMIE). Mit Zeichenerklärung. Lithographie, 43,5 X 6o,5. 

126 



STADT KÖLN 



127 



36o. 1868. Plan aus der Vogelschau, von Nordosten; die nördliche Ecke der Ansichten 
Stadt ist nicht auf dem Blatt. Photographie nach einer Zeichnung von Gereon Pape. 



Zg. = Bl. 10,3 Xi 3,9. [343] 

36 1. c, 1870« Ansicht vom Deutzer Ufer aus; Stadtbild zwischen den Rhein- 
brücken. Photographie, El. io,4 X 16. [253] 

362. 0.1870. Ansicht. Bez.: Ansicht von koeln vom bayenturm aus. 
Nach der Natur gezeichnet und lithographiert von Rob. Geissler, Berlin. J. & W. 
Boisseree's Buchhandlung in Köln. Lithographie mit einem grauen Tone, Bl. 
IG X i4,3. [a54] 

363. c. 1870. Ansicht vom rechten Ufer aus. Bez.: Panorama von Köln. 
Lith. Inst. H, Rhtinderff^ Y^bXxv, Lithographie, Bl. i5 X 21. [255] 

364. c. 1870. Ansicht aus der Vogelschau. Im Vordergrund die beiden 
Rheinbrücken. Bez.: cöln. Lithographie mit zwei Tönen, Zg. i9,i X 32,5, Bl. 
19,4X32,8. [256] 



la Jahrh. 




Fig. 39. Teilansicht nach einer Photographie um das J. 1855. 

365. c. 1870. Ansicht vom Deutzer Ufer aus; Stadtbild vom Filzengraben bis 
zur Kunibertskirche. Bez.: coeln. L. Lehmann lith. Lith. Anstalt B. Kühlen, 
M.-Gladbach. Düsseldorf und M. -Gladbach, Verlagshandlung von Ad. Spaarmann. 
Chromolithographie, Zg. 25 X 34. [2 5 7] 

366. c, 1870« Ansicht vom Deutzer Ufer oberhalb der Schiffbrücke aus; Stadt- 
bild von der Schiffbrücke bis zur Festen Brücke. Photographische Anstalt Th. Crei- 
felds, Coeln. Photographie, Bl. i6,5 X 21. [258] 

367. €.1872. Plan. Bez.: plan von coeln und deutz. Mit Einteilung in 
zwölf Sektionen. Verlag der M. DuMont ScHAUBERGschen Buchhandlung in Cöln. 
Lith. und Druck von Henry «St* Cohen in Bonn. Zum Teil farbige Lithographie, 
Bl. 59,8 X 78. [344] 

368. c. 1872. Verkleinerte Nachbildung des vorigen, mit Weglassung des 
Strassen Verzeichnisses. Beigabe zu: L. Ennen, Die alte und die neue Stadt Köln 
(zur 6. Jahres versamml. des Hans. Gesch. -Vereins) i876 [vgl. Nr. i63]. Lithographie, 
Zg. 29,5 X 32,7, Bl. 34 X 49. [345] 

369. 1875. Ansicht vom Rheine aus auf einem nicht unterfertigten Diplom 
zur Verleihung des Ehrenbürgerrechtes der Stadt Köln an den Fürsten O. v. Bisraarck 



127 



128 STADT KÖLN 

Aniicbten vom I. April i875. Das Stadtbild in halbkreisförmigem Aussclmitt vom Rheinberg 

"i«. Jmhrli.*^ bis zum Eisenbahndirektionsgebäude. Bez.: Collen eyn kroyn, boven alle stede 

SCHGYN. Tony Avenarim fec. Coeln i875. Aquarell-Zg. der Ansicht 8,5 X i9, 

Bl. 78 / 56,5. Im Historischen Museum zu Köln. [261] 

370. 1875. Ansicht vom Rheine aus; Stadtbild von der Friedrich Wilhelin- 
strasse bis zur Trankgasse. Tony Avenarius inv. et fec. Druck und Verlag von 
C. F. Calow, Cöln. Auf einem Gedenkblatt des 200jährigen Jubiläums der Errich- 
tung der Lauretanischen Kapelle in der Kupfergasse zu Köln (i675 — 1865). Chromo- 
lithographie, Zg. 5i X 38. [262, II 59] 

37 1. C. 1875. Ansicht vom Deutzer Ufer oberhalb der Schiffbrücke aus; 
Stadtbild von der Rheingasse bis an das Eisenbahndirektionsgebäude. Photogra- 
phische Anstalt Th. Greif eUs, Coeln. Photographie, Bl. 3i,9 X 46,7. [263] 

372. c. 1875. Plan. Bez.: plan von cölx mit Umgebung. Lith. von PeL 
von Lennep, Cöln. Lithographie, Bl. 47,5 X 57. p-^ö] 

373. C. 1876. Ansicht vom Deutzer Ufer oberhalb der Schiffbrücke aus. 
Wiederherstellungsarbeiten am Turme von Gr. S. Martin beendet /. H, Schönscheidt 
Cöln. Photographie, Bl. 37X46,3. 

374. 1879. Ansicht in skizzenhaft ausgeführter Zeichnung ; Stadtbild vom Ley- 
stapel bis S. Kunibert. Auf einem Gedenkblatt zur Vollendung des Kölner Domes. 
Bez.: BEVORRECHTET VOR ALLEN STÄDTEN. A. Reith fec., Cöln i879. Aquarell, Zg. 
der Ansicht c. 38 X i5,3. Gesamt-Zg. 98 X 66. Im Historischen Museum zu Köln. 

[265, 738] 

375. 1880. Ansicht vom rechten Rheinufer aus; an der Stelle von Deutz nur 
eine mit Strauchwerk bewachsene Ebene. Auf einem Gedenkblatt zur Vollendung 
des Kölner Domes am i4. August 1880. Druck und Verlag von Jon. Heinrigs in 
Cöln. In Stahl gestochen im Atelier von Joh, Heinrigs, Stahlstich, Zg. c. 10 X 49, 
PI. 4o X 57,4. [266, 74i] 

376. i88o. Ansicht auf einem gedenkblatt an die Vollendung des cölner 
DOMES 1880. Rordorf del. Tanner sculp. Verlag der Kunstanstalt von J. Maus in 
Cöln. Stahlstich, 6 X 3o. Vgl. Nr. 34o. 

377. 1880. Ansicht aus der Vogelschau von Südosten. Aufgenommen von 
Adolf Eltzner, In der Illustr, Zeitung, Der Kölner Dom, vom 2. Okt. 1880, S. 2 76. 
Holzschnitt. [267] 

378. c. 1880. Ansicht von Deutz aus. Bez.: Ansicht von koeln. Nach der 
Natur gezeichnet und lithographiert von Rob, Geissler, Berlin. J. & W. BoissEREE'sche 
Buchhandlung in Köln. Lithographie mit einem grauen Tone, Bl. 10 X i3,3. [268] 

379. c. 1880. Ansicht vom Deutzer Ufer aus, auf einer Adresskarte. Bez.: 
colonia agrippina, und Monogramm MIV/ Unten: Rheingott, Stadtwappen, 
Lorelei; Gesetzlich geschützt. Lithographie mit zwei Tönen. Bl. 10,8 X i9,6. [269] 

380. Nach 1880. Nachbildung nach Nr. 355 von c i865; nur ist der fertig 
gestellte Dom hinzugefügt. Bez. : coln von der NORDf!]osTSEiTE. Gez. von G. Oster-^ 
wald. Stahlstich von Joh. Poppel. Zg. 23,5 X 4i,7. 

38 1. 1885. Ansicht vom Rheine aus ; Stadtbild zwischen der festen und der Schiff- 
Brücke. Photographie von Franz Stegmann, Düsseldorf, i885. Bl. i7,3 X 29,7. [2 7o] 

382. c. 1890, Ansicht aus der Vogelschau von Nordosten her; die nordwest- 
liche Ecke von K(')ln unsichtbar. Photographie, Zg. = Bl. 10 X i4,5. [^^i] 

383. 1893, Ansicht vom Rheine aus; Stadtbild vom Filzengraben bis zur 
Trankgasse. Unten in halbkreisf<')rmigem Ausschnitt auf dem Diplom der Kölner 

128 



STADT KÖLN 129 

Brauerkorporation für Wilh. Scheben vom 29. April i893. Der mittlere Teil des Auslebten 
Panoramas durch eine andere Darstellung verdeckt. Tuschzeichnung, Zg. der An- ""g jthrh. 
sieht 5,5 X i4. Im Historischen Museum zu Köln. [2 7 2] 

384. 1894. Ansicht vom rechten Rheinufer oberhalb des Weidenhäuschens 
aus; dieses im Vordergrunde rechts. Stadtbild von der Bayenstrasse bis S. Kunibert. 

Bez.: BLICK AUF KÖLN, MIT DEM WEIDENHÄUSCHEN, AUFGENOMMEN MÄRZ l894. 

Originalfederzeichnung von H. Göringer, i896. Zg. 2^X34,5, Bl. 34,3X45,7. Im 
Historischen Museum zu Köln. [2 73] 

385. c, 1895. Ansicht aus der Vogelschau. Photographie nach einer Litho- 
graphie. Bl. 10,1 X i4,5. [274] 

386. igoo. Ansicht vom Turme der neuen Pfarrkirche in Deutz aus. In 
einem Ausschnitt unten auf einem Erinnerungsblatt: die Oberbürgermeister der 
STADT KÖLN IM i9. JAHRHUNDERT. Im Hist. Museum ZU Köln, Eigelsteintorburg, 
Aquarell von Jos. Passavanit, Zg. der Ansicht c. 16 X 26. 



©^ 



Nachtrag. «»*.«, 



16.— 19. Jahrb. 



Zu nr. 24, oben S. 9o. Die Ansicht soll einer der beiden ältesten, seit i54i 
und vor i55o erschienenen dürftigen Ausgaben der Kosmographie entstammen (Frdl. 
Mitteilung des Herrn Museumsdirektors J. B. Keune in Metz). Nach Graesse, Trdsor 
IV, 622 erschien die älteste Ausgabe i544 bei H. Petri in Basel. 

387. 1563. Von einer bisher noch nicht wiedergefundenen oder identifizierten 
Darstellimg der Stadt berichten die Kölner Ratsprotokolle vom 28. April i563: 
„Als einer, Hupert Corput gnant, eine contrafeithung der statt Coln dedicirt, ist 
befolen, ime 4 daler zu schencken." (Köln, Stadtarchiv, Rpr. 21, f. 92k 3.) Vgl. 
H. Averdunk, Geschichte der Stadt Duisburg, i894, S. 39. 

Zu nr. 53, oben S. 93. Die älteste Ausgabe von „P. Bertii comm. rer. Germ, 
libri tres" ist bereits 1616 zu Amsterdam erschienen (Graesse, Trdsor I, 35 1). 

388. c, 1621. Teilweise verdeckte Ansicht von Deutz aus auf dem Titelblatt von : 
Chronologiae veteris testamenti accuratum examen .... auctore R. P. Henrico 
Philippi . . . editum Coloniae Agrippinae per Joannem Kinckium [162 i]. Kupfer- 
stich, Zg. der Ansicht c. 5,5 X 11. 

389. 1640. Teilweise verdeckte Ansicht in kleiner, aber feiner Zeichnung auf dem 
Titelblatt von: Synopsis iuris publici imperii Romani; Coloniae Agrippinae sumptibus 
Andreae Binghij Anno i64o. Kupferstich, Zg. der Ansicht c. 2 X 5,5. 

Zu nr. 74, oben S. 96. Die unter dem Namen des Verlegers Merian bekannte 
ToPOGRAPHiA ist von Martin Zeiller verfasst. 

390. c. 1805. Ansicht von Süden, vom Rheine aus. Bez.: Ansicht von 
Coeln/am Rhein. Nürnberg bei Riedel. Kolorierter Kupferstich. Zg. 16,6 X 24,7. 

39i. c. 1830. Dieselbe Ansicht wie oben S. Ii5 nr. 252. Chromolithographie. 

392. c. 1835. Ansicht von Norden; mit Beschreibung der Stadt. Lithographie. 
Bl. 2o,5xi3. In: Borussia, Museum für preuss. Vaterlandskunde, i839, II, S. i45. 

393. c. 1836. Ansicht von Deutz aus. Vgl. oben S. 118 nr. 284. Im Vorder- 
grunde rechts Gartenhäuschen auf hoher Böschungsmauer von Deutz. Gez. von 

9 

129 



i3o 



STADT KÖLN 



Ansichten F. Becker, lith. von /. 
und Pläne. e t.. a t 
19. Jahrh. 25,5X42,5. 



Buhl. Frankfurt, Verlag May. Chromolithographie. BL 



394. 1864. Teilansicht von Friedrich - Wilhelmstrasse bis Trankgasse, vom 
rechten Rheinufer aus. Im Vordergrunde die Schiffbrücke. Bez: les bords du 
RHiN 16. COLOGNE, VUE PRISE DE DEUTZ. Eug. Ciciri del. imp. LEMKRCIER, Paris. 
Publik par Goupil et C« le i^ Avril i864. Paris, Londres, La Haye, Bruxelles. 
Berlin, Verlag von Goupil & C«. New- York. Published by M. Knoedler. Leicht 
angefärbte Chromolithographie Zg. 2 7,3x39,1. 




Fig. 40. Siegel der Freiheit Deutz 13. Jahrh. (vergrössert). 



l3o 



ZWEITE ABTEILUNG 

DAS RÖMISCHE KÖLN 

BEARBEITET 
VON 

JOSEPH KLINKENBERG. 





EHHh 



Fig. 41. Köln, Mus. Wallraf-Ridiartz. Löwenkopf vom Pfaffentor. 



I. ALLGEMEINE LITERATUR. 

A. Gedruckte Darstellungen. 

I. Umfassendere Darstellungen, 
a) Seb. Munster, Cosmographiae universalis libri VI, Basileae i554, p. 5oi. Gedruckte 
— Ders., Cosmographey : das ist, Beschreibung Aller Länder, Herrschaffien und gte Hunden 
fürnemsten Stetten des gantzen Erdbodens, Basel i598, S. 725. — Georgius Braun Umfassendere 
et Franciscus Hogenberg, Civitates orbis terrarum I, Coloniae Agrippinae i572, i>a«'8tellungen. 
Nr. 3S. — PoNTUS Heuterus, De Veterum ac sui saeculi Belgio libri II, p. 22 
[Antwerpiae 1600] in P. Heuteri Opera historica omnia, Lovanii i643. — Beatus 
Rhenanus, Renim Germanicarum libri tres, Argentorati 16 10, p. 335. — Philippus 
Cluverius, Germania antiqua, Lugduni Bat. 1616, II, p. 78. — P. Bertius 
Commentariorum rerum Germanicarum Libri tres, Amstelodami i632, p. 5o3. — 
Hermannus Fley, genant Stangefol, Annales circuli Westphalici continentes V 
Prima Saecula, quae Acatholici vocant pura. Das ist: Eigentliche Beschreibung 
der vhralten Christlichen Catholischen Religion usw., Collen am Rhein i64o. — 
Ders., Opus Chronologicum et Historicum circuli Westphalici in quattuor libros 
congestum, Coloniae Agrippinae i656. Praefatio, cap. XII. ~ Johannes Philippus 
A Vorburg, Historia Romano - Germanica , XII Tomi, Francofurti i645 — 60. — 
Matth. Merian, Topographia Archiepiscopatuum Moguntinensis, Trevirensis et 
Coloniensis, Das ist Beschreibung der vomembsten Statt vnd Platz in denen Ertz- 
bistumen Mayntz, Trier vnd Cöln, i646, p. 60. — Aegidius Bucherius, Belgium 
Romanum ecclesiasticum et civile, Leodii i655. — Christophorus Browerus et 
Jacobus Masenius, Antiquitatum et Annalium Trevirensium libri XXV, Leodii i67o, 
I, p. 82, 126, 2o5 etc. — Martinus Zeilerus, Germania novantiqua, Das ist: Reyss- 
buch durch Hoch vnd Nider Teutschland, Strassburg und Frankfurt i674, S. 463. — 
Ders., Itinerarii Germaniae continuatio L, Strassburg und Frankfurt 16 74, S. 265. — 



i33 



l34 DAS RÖMISCHE KÖLN 

Gedruckte Christophorus Cellarius, Notitia orbis antiqui sive Geographia plenior ab ortu 
j *"" Rerumpublicarum ad Constantinorum tempora Orbis terrarum faciem dedarans, I, 
Lipsiae i7oi, p. 326. — Jac. Car. Spener, Notitia Germaniae antiquae, Halae 
Magdeburgicae i7i7, p. 3o7. — Wernher Teschenmacher, Annales Cliviae, Juliae, 
Montium, Francofurti et Lipsiae i72i, p. i5. — Jon. Jac. Mascou, Geschichte der 
Teutschen bis zu Anfang der Fränkischen Monarchie, Leipzig i726. — Heixr. 
Simon van Alpen, Geschichte des fränkischen Rheinufers, was es war und was es 
itzt ist, II, Köln am Rhein 1802, S. 653. — Alex. Bertram Minola, Kurze Über- 
sicht dessen, was sich unter den Römern seit Jul. Cäsar bis auf die Eroberung 
Galliens durch die Franken am Rheinstrome Merkwürdiges ereignete, Ehrenbreitstein 
i8o4; 2. Aufl., Köln 1816, S. 262. — Gerning, Die Rheingegenden von Mainz bis 
Colin, Wiesbaden 181 9, S. 182. — Theod. Bergk, Zur Geschichte und Topographie 
der Rheinlande in römischer Zeit, Leipzig 1882, S. i37. — Theodor Mommsen, 
Römische Geschichte V, Berlin i885, S. io7. — Victor Duruy, Geschichte des 
römischen Kaiserreiches, übersetzt von Prof. Dr. Gustav Hertzberg, 5 Bände, 
Leipzig 1885—88. — Emil Hübner, Römische Herrschaft in Westeuropa, Berlin 
i89o, S. i42. — Alexander Riese, Das rheinische Germanien in der antiken Litera- 
tur, Leipzig i892. — Julius Asbach, Zur Geschichte und Kultur der römischen 
Rheinlande, Berlin i9o2, S. 2 7. 

b) Die cronica van der hilliger stat van Coellen. Coellen, Johan Koelhoff, 
1499: Städtechroniken XHI (Köln H), S. 2o9. — Aegidius Gelenius, De admi- 
randa, sacra, et civili magnitudine Coloniae Claudiae Agrippinensis Augustae Ubiorum 
Urbis Ifbri IV, Coloniae Agrippinae i645. — Petrus Alex. Bossart. Securis ad. 
radicem posita, Oder Gründtlicher Bericht loco libeWi, Warin der Statt Collen am 
Rhein Vrsprung und Erbawung klär- und umbständtlich vorgestellt ist, Bonn 168 7, 
Cap. I. — F. F. Hausieren, Discursus inauguralis historico-publico-juridicus de S. 
R. J. civitate Coloniensi, eiusdemque origine, juribus ac praerogativis, Coloniae Ubiae 
i72i, Cap. L — G. E. Hamm, Respublica Ubio- Agrippinensis ab urbe condita dis- 
sertatio historica, Coloniae i 747, p. 10 u. a. — Dissertationes historico-critico-politicae 
quas in Aula majore Gymnasii Tricoronati enucleabunt selecti poetae, Coloniae [i757], 
Diss. L IV. — [F. C. Hillesheim], Sätze und Fragen aus der KöUnischen Kirchen- 

und Staatshistorie, aufgestellt zu akademischen Vorlesungen von e. D. M. u. T , 

Köln am Rhein i79i, S. 21. — Ferdinand Wallraf, Beiträge zur Geschichte der 
Stadt Köln und ihrer Umgebungen, Köln 1818. Aufgenommen in: [L. EnnenI, 
Ausgewählte Schriften von Ferd. Wallraf, Köln 186 1, S. 1—59. — [Jakob], Köln 
und Bonn mit ihren Umgebungen, Köln am Rhein 1828, S. i, 72, 88. — F. E. 
V. Merino und L. Reischert, Zur Geschichte der Stadt Köln a. Rh. Von ihrer 
Gründung bis zur Gegenwart, 2 Bände, Köln i838— i84o. I, S. i — 149. — JoH. 
Paul Mathieux, Geschichte der Stadt Köln, Köln [i845], S. 1—20. — Franz 
Kreuter, Wanderung durch das mittelalterliche Köln I, Köln o. J. (um i852). — 
Ennen, Territoriale Entwickelung und Befestigung der Stadt Köln I: Ann. des bist 
Ver. f. d. Niederrhein HL i856, S. i9. — [Chr. v. Stramberg], Denkwürdiger und 
nützlicher Rheinischer Antiquarius; IV. Abteilung, i. Band: Die Stadt Köln, Koblenz 
i863, S. 1 — i5i. — L. Ennen, Geschichte der Stadt Köln, 5 Bände, Köln und Neuss 
i863— 1880, 1, S. 3—95. — Ders., Geschichte der Stadt Köln, Volksausgabe in einem 
Bande, Düsseldorf 1880, S. i — 19. — [C. Hegel], Die Chroniken der nieder- 
rheinischen Städte, Köln I. Leipzig i875, S. I— IV (vgl. Düntzer, B. J. LVII, i876, 
S. i63). — Prof. Mohr, Köln in seiner Glanzzeit, Köln i885, S. 1—9. — Köln und 

i34 



I. ALLGEMEINE LITERATUR l35 

seine Bauten, Festschrift zur VIII. Wanderversammlung des Verbandes deutscher Gedruckte 

Architekten- und Ingenieur- Vereine, Köln 1888, S. i — 34 (H. Wiethase). — Leonard ^ ,?*'" 

^ » » V / Stellungen. 

KoRTH, Köln im Mittelalter (Abdruck aus den Ann. des hist. Vereins f. d. Nieder- 
rhein L, S. i), Köln i89o, S. i — 5. — C. Rademacher und Th. Scheve, Bilder aus 
der Geschichte der Stadt Köln, Köln a. Rh. [i9oo], S. i — 42. 

2. Sonderdarstellungen. 
S[tephanus] B[roelmanus], Epideigma, Sive Specimen historiae vet. omnis Sonderdar- 
et purae, florentis atq. amplae civitatis Ubiorum, et eorum ad Rhenum Agrippi- " ® ungen. 
nensis Oppidi, quod post Colonia Claudia Aug. Agrippinensis, Coloniae 1608. 
— [de Laporterie], Pragmatische Geschichte der Ubier Stadt Köln und angrän- 
zenden Provinzen [Köln um 1824] (unvollendet). — [Schmidt], Köln: B. J. XXXI, 
1861, S. 8. — Carl von Veith, Das römische Köln, nebst einem Plane der 
römischen Stadt. Fest -Programm zu Winkelmanns Geburtstagsfeier, Bonn i885 
^vgl. H[ettne]r, Westd. Zs. Korrespbl. V, 1886, Nr. 54 Sp. 7i; A. de Ceule- 
neer, Revue de Tinstr. publ. en Belgique XXIX, 1886, S. 262). — E. Hübner 
[Köln und Deutz]: B. J. LXXX, i885, S. 128 und LXXXVIII, i889, S. 58. — [Ru- 
dolf ScHULTZE, Carl Steuernagel und Heinrich Nissen], Colonia Agrippinensis; 
Festschrift, der XLIII. Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner gewidmet 
vom Verein von Altertumsfreunden im Rheinlande, Bonn i895 (B. J. XCVIII, citiert 
Col. Agr.). — F. Wolf, Die Stadt Köln von ihrer Gründung unter Römerherrschaft 
bis an die Frankenzeit, Köln i897. — Max Ihm, Artikel ,Agrippinenses* in Pauly- 
WissowA, Realencyklopädie der klassischen Altertumswissenschaft I, Sp. 9oo. — 
[A. VON Domaszewski] , Ubii; oppidum Ubiorum, postea Colonia Claudia Ära 
Agrippinensis: C(orpus) I(nscriptionum) L(atinarum) XIII, 11, 2 p. 5o5. 

B. Handschriftliche Darstellungen. 

I. Im Archiv der Stadt Köln: 
Heinr. van Beeck, Agrippina i47o (Chroniken und Darstellungen Nr. 10 Handschrift- 
bis i4; vgl. Städtechroniken XIII [Köln II] S. 226). — Steph. Broelmanus, Stellungen 
Civilium rerum memoria dignarum civitatis Ubiorum et Coloniae Claud. Aug. Köln. 
Agripp. commentarii, i6o7; Pars I: Originum (doppelt); Pars II: Gentis secundae 
eis Rhenum sedes et eins metropolis (Chron. u. Darst. Nr. 53 — 55). — Exegesis 
veteris civitatis Coloniensis, um 1600 (Chron. u. Darst. Nr. 73). — A(dmodum) 
R(everendus) D(ominus) J(oannes) W(ilmius) D(ecanus) K(empensis), Historia 
Coloniensis ab initio u(rbis) c(onditae) usque in hunc diem, um i64o: Gelenii Farra- 
gines XXII, Lib. I, Cap. l — 4, 7-8. — Ders.» Rerum Coloniensium libri quinque 
(Chron. u. Darst. Nr. 88— 9 1). — Ders., Historiae Coloniensis Libri IV, Abschrift 
von i648 (Chron. u. Darst. Nr. 85 — 86). — [Ders., Epitome historiae Coloniensis], 
i7. Jh., Ende (Chron. u. Darst. Nr. 94). — Quellen- und Inhaltsverzeichnis zu 
WiLMius, Historiae Coloniensis Libri IV (Chron. u. Darst. Nr. 87). — Gelenii 
Farragines XXIX, p. i : Verschiedene Abhandlungen zur römischen Geschichte und 
Topographie Kölns, 1 7. Jh. — Herm. Crombach, Tomus I. et IL Annalium metro- 
polis Coloniae Agrippinensis ä prima origine ad A. Christi 9oo deducti, um i65o (Chron. 
u. Darst. Nr. io9 — iii), I, p. i4o. — Kölner Chronik bis i625 (enthalten in dem 
Sammelband Chron. u. Darst. Nr. i64). — Historia Ubio-Germanica j732, Abschrift 
aus einer altern Handschrift (Chron. u. Darst. Nr. 78). — Bruchstücke einer Historia 
Ubio-Germanica, i7. Jh. (Chron. u. Darst. Nr. 79). — Annales Ubio-Romani Lib. 

i35 



i36 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



w^w??/ w III— VI. Unvollständige Abschrift aus dem i. Bande von Crombachs Annales, i7.]h. 
schriftliche ° ' -' 

Dar- (Chron. u. Darst. Nr. 95). — Henricus Balth. Blum, Flonis Ubiacus gentilis, id 

steliunsren. est Antiquitatum ad Historiam Coloniensem spectantium CoUectio Quaedam ab 

origine Ubiorum usque ad Constantini tempora in Carmen coacta, i737 

(Chron. u. Darst. Nr. 126). — Blasius Alfter, Geographisch-historisches Lexikon 

deß Erzstiffts KöUen I— IV, um 1800 (Chron. u. Darst. Nr. i59— 162), I, fol. i48 (Deutz); 

II, fol. i92 (Kölln). — [Blasius Alfter], De origine Ubiorum. De oppido Ubiorum 



M VIPSAhn VS.L r AGRIHi^ CJMiJAE.PRAtFX Oa AVn \VG\'äTI CAE.'f.GKNFR^ r^^^ rMP.CONTlXGA AC ^ 




Indiculus ad Tabollam praecedentem (nach Broelman, Cumm. II fol. 97). 



* 1. Valli Vestigia caatrorum C. Julii Caeaaris apud Pont. 
Bublicium II. et fosnar. vet. 

2. Opus ranroruQj et turrium eraplecton. 

3. Foa«ae apud Valium. 

4. Colliculi eminentiores duo. 
6. Capitolli fundainenu. 

6. Pallatii fundamenu aeu Praetorii ininoria. 

7. Praetorii fundamenta maioris. 

8. Forum in clivo. 

9. Forum boarium alterum. 
10. Martia aedicula. 



11.1 Vioua clariss. onus et alter, rectua aecundum fla- 

12. f men, et transTeraus: decuaaatim in eoa plorea. 

(18. fehlt.) 

14. Jovis 

16. Flumeutaua 

16. Martia 

17. Apollinia \ Porta. 

18. Paphiae aeu potiua Claudia 

19. Junonia 
»0. Agrippenaia 
21. Dotalia Vinea cum una turrT, praediom hodie Vip- 

aanianum Auctoria Broelmani. 

Filjr. 42. Phantasiedarsteüunsr Kölns zur Zeit seiner Gründunflf nach Steph. Broelman. 

De statu politico Ubiorum. De religione Ubiorum Transrhenanorum. De Ubiorum 
Cisrhenanorum gestis. Lose Blätter, um i78o (Chron. u. Darst. Nr. i55). — J. M. 
Lapoterie, Topographische Bibliothek oder Systematisches Verzeichnis von Schrifflen, 
welche das Erzstifte Köln Betreffend, Köln am Rheine i79o, fol. i7: Von 



i36 



I. ALLGEMEINE LITERATUR 



l37 



Schriften, welche die Römische . . Alterthümer betreffend iChron. u. Darst. Nr. i65). 
■— JoH. Theod. Pullen, Nebenstunden. Erste Abhandlung. Von den Ubier (sie!) 
Bey den Römerzeiten, um 1800 (Chron. u. Darst. Nr. 188). — Collectanea Coloniensia. 
Nachrichten über die verschiedenartigsten Kölner Dinge, namentlich über die römische 
Vorzeit, Nach Vorlesungen von von Hillesheim, um i79o (Chron. u. Darst. Nr. i66)« 
— Greg. Rommerskirchen, Excerpta ex praelectionibus D. de Hillesheim in histo- 
riam Coloniensem i792 (Chron. u Darst. Nr. 168). — Aus den Vorlesungen des Dom- 



Hand- 
schriftliche 

Dar- 
ste 11 ungren. 



GEl»HtKtX!HAPHl^i>yOi> EiT l»tLI\KAT[0 Pm'VI* LONGf. MAXJNtl LAriHEi SVPR.\ HHKlWMAß MVit\\ QLOÜÄiÄW' 




Fisr. 43. Ansidit der Constantinlsdien Rheinbrüdce und de« Kastells Deutz 
nadi Stepb. Broelman. 

herrn von Hillesheim, Ende des j8. Jh. (Chron. u. Darst. Nr. i67). — R. J. Classen, 
Materialien zu einer Kölner Geschichte. Ende des 18. Jh. (Chron. u. Darst. Nr. i7o). 

— Ders., Historische Ansicht der Stadt Köln im römischen, fränkischen, deutschen 
und französischen Zeitalter. Historisch-topographisch-statistische Nachrichten über 
den Bezirk Köln. Ende des 18. Jh. (Chron. u. Darst. Nr. i7i). — Ders., Historische, 
topographische und statistische Notizen über den Kreis Köln, aus dem französischen 
in der Zeitschrift Mercure du dc^partement de la Roer, Annee 181 3 Nr. I-X, von 
J. J. Merlo ins Deutsche übersetzt, i855 (Chron. u. Darst. Nr. i94). — JoH. Pet. Jak. 
Fuchs, Topographie der Stadt Köln, 4 Bände, um i84o (Chron. u. Darst. Nr. 23 1 — 234). 

— Zusammenstellung des über Kölns Ursprung und Geschichte Gesammelten, i848 
(Chxon. u. Darst. Nr. 236). 



i37 



i38 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



Hand- 
schriftliche 

Dar- 
Bteiiunsren. schrieben iS74 
Halle a. S. 



Trier. 



Hannover. 



Berlin. 



Bamberff. 



Inschriften 
inOradcu.Stidi. 



2. In der Universitätsbibliothek zu Halle a.S.: 
Joannes Helman, Vorarbeiten zur Geschichte Kölns in römischer Zeit. Ge- 
i579 von verschiedener Hand. Enthalten in dem Foliobande Yd 
39; Nr. 78 Historica. 

Enthält: i. Sammlung von Quellenstellen zur römischen Geschichte Kölns von 
Caesar bis auf Amm. Marc. (p. i^6); 2. Ubii transrhenani quo loco consederint 
quos ve fines habuerint (p. ii — 21); 3. Einleitung Helmans zu seiner römischen Ge- 
schichte Kölns (p. 23 — 24); 4. Ubii origine Germani (p. 24); 5. Ubii transrhenani quo 
loco consederint quosque fines habuerint (p. 25—35, z. T. gleichlautend mit 2); 
6. De Ubiorum bellis (p. 36 — 45); 7. Ubii unde dicti (p. 47); 8. Bruchstück einer Ge- 
schichte der Ubier und Kölns bis in den batavischen Freiheitskrieg (p. 74—95); 
9. Historisches Bruchstück, mit der Schilderung Salvians anhebend (p. 97—99); 10. 
Notizen zum Leben Agrippas und Vorlagen für Inschrifttafeln auf Julius Caesar, 
Kaiser Augustus und M. Agrippa mit zahlreichen Verbesserungsvorschlägen und 
historischen Erläuterungen. Zu einer vierten Tafel auf Constantin ist nur ein Teil 
der Erläuterungen vorhanden — wahrscheinlich Vorlagen zu den Inschriften der 
Rathauslaube (p. I29 — 138); 11. Daten zur Geschichte Kölns bis auf Otto den Grossen 
(p. i39). (Vgl. Neues Archiv der Ges. f. alte deutsche Geschichtskunde XIII, S. i47.) 

3. In der Stadtbibliothek zu Trier: 
Henricus Turckius, Inferior ad Rhenum Germania sive Coloniensium, Julia- 
censium etc. res sacrae ac profanae a prima origine usque ad annum Christi MDCLX 
Annalium in morem digestae. Tom. I, II -Cat. mss. i369), p. i3, 102 u. a. 
4. In der Königl. Bibliothek zu Hannover: 
Msc. XVIII, 99 1 Coloniensia (lose Blätter). Darin 5. Notitia adminiculorum, 
quibus usus est Hermanus Crombach Jesuita in annalibus Ubiorum (nichts weiter 
als Abschrift aus der Vorrede von Crombachs Annales), 

5. In der Königl. Bibliothek zu Berlin: 
J(oANNEs) W(iLMius), Historia Coloniensis, bis io52 reichend und mitten im 
Satze abbrechend (Fortsetzung ii3i bis i577 mit verstümmeltem Anfang im Kölner 
Stadtarchiv, Chron. u. Darst. 92). Msc. boruss. fol. 477. 

6. In der Königl. Bibliothek zu Bamberg: 
[Urbium Italicarum et Germanicarum notitia historica.] Cod. Msc. E. VII. 
9o = Hist. t5, geschrieben von Verschiedenen i5i9 (vgl. p. 280 der Handschrift), 
Darin p. 2i5 wertloser Abriss der ältesten Geschichte Kölns nebst Bischofskatalog 
bis auf Hermann von Hessen und farbigen Wappenbildem. 

C. Inschriften. 

I. Sammlungen in Druck oder Stich. 
Petrus Apianus et Bartholomeus Amantius, Inscriptiones sacrosanctae 
vetustatis non illae quidem Romanae, sed totius fere orbis, Ingolstadii i534, 
p. 487. — Arnoldus Mercator, Colonia Agrippina anno Domini MDLXXI 
exactissime descripta, Teutoburgi; Seitenränder (s. Taf. i). Die Original - Hand- 
zeichnung von i57o befindet sich im Stadtarchiv (vgl. Hansen, Mitt. aus dem 
Stadtarchiv von Köln 28, S. i4i). — Broelman, Commentarii und Epideigma, 
Tab. I— III Sciographica Monumentorum Vetustatis. — Janus Gruter, Inscrip- 
tionum Romanarum corpus absolutissimum. In bibliopolio Commeliniano 16 16. 
Ed. Graeve, Amstelod. i7oi. — Cornelius ab Egmont, Colonia Agrippina anno 



i38 



I. ALLGEMEINE LITERATUR l39 

Domini MDCXLII exactissime descripta, Amstelodami (Seitenränder und Tafel oben Inschriften, 
rechts). — Aeg. Gelenius, De magn. Col. an vielen Stellen. — August. Alden- 
BRÜCK, De religione antiquorum Ubiorum dissertatio historicomythologica. Ed. 
altera. Col. Agr. i749 (die erste, weit kürzere Ausgabe, die als Dissertation 
diente, erschien i746). — Ders., Geschichte des Ursprungs und der Religion 
der alten Ubier. Aus dem Lateinischen übersetzt und mit Zusätzen vermehrt von 
JoH. Wilh. Brewer, Köln i8i9. — Acta Academiae Theodoro-Palatinae. Vol. III. 
hist., Mannhemii i773, p. 60. — J. G. C. A. Baro de Hüpsch, Epigrammatographia 
sive coUectio inscriptionum antiquioris, medii et recentioris aevi provinciarum Ger- 
maniae inferioris, Coloniae ad Rhenum 1801, p. 3. — Jon. Fried. Schannat, Eiflia 
illustrata oder geographische und historische Beschreibung der Eifel. Aus dem La- 
teinischen Manuskript übersetzt, von Georg Barsch. I, i, Köln am Rhein 1824, S. 538. 

— Jo. Casp. Orellius, Inscriptionum Latinarum selectarum amplissima collectio I» 
II, Turici 1828. III ed. Guil. Henzen, Turici i856. — Hofrath Dr. Steiner, Codex 
inscriptionum romanarum Rheni, Darmstadt i837, II, p. 106 Nr. 85o— 9oi. — 
Ders., Codex inscriptionum romanarum Danubii et Rheni, Seligenstadt - Gros- 
steinheim-Darmstadt 1852 — 64, II, p. 112 Nr. io54— ii67. — Laur. Lersch, 
Centralmuseum rheinländischer Inschriften, Bonn i839, I. — J. de Wal, De 
moedergodinnen, Leyden i846. — Ders., Mythologiae septentrionalis monumenta 
epigraphica latina, Traiecti ad Rhenum i847. — Jon. Overbeck, Katalog des k. 
rheinischen Museums vaterländischer Altertümer, Bonn i85i. — Edmund le Blant, 
Inscriptions chrdtiennes de la Gaule antdrieures au VIII' siede, Paris 18S6. — 
Guilelmus Brambach, Corpus Inscriptionum Rhenanarum, Elberfeldae i867, 
Nr. 3o9 — 448, i964, i97i — 73, 2o33— 42. — Jos. Kamp, Die epigraphischen Anti- 
caglien in Köln. Progr. des Fr. Wilh.-Gymn., Köln i869 (vgl. B. J. IL, iS7o, S. 1S6). 

— GusTAVUs Wilmanns, Exempla inscriptionum Latinarum I— II, Berolini i873. 

— [F. Hettner], Katalog des Königlichen Rheinischen Museums vaterländischer 
Alterthümer bei der Universität Bonn, Bonn i876. — Heinr. DOntzer, Verzeichniss 
der römischen Alterthümer des Museums Wallraf-Richartz in Köln. 3. Aufl. Köln 
i885. — Max Ihm, Der Mütter- oder Matronenkultus und seine Denkmäler, Bonn 
i887 (B. J. LXXXIII, 1887) Nr. 273—289. ~ J. Klein, Die kleinern inschriftlichen 
Denkmäler des Bonner Pro vinzial- Museums : B. J. LXXXVII, i889, S. 60; LXXXVIII, 
i889, S. 96; LXXXI-X, i89o, S. 1; XC, i89i, S. i3 (darunter zahlreiche Kölner 
Funde). — Jos. Klinkenberg, Die römisch-christlichen Grabinschriften Kölns. Progr. 
des Marzellen - Gymn., Köln i89i. — F. X. Kraus, Die christlichen Inschriften 
der Rheinlande, Freiburg i. B. i89o-92; I Nr. 283— 29o; II (Nachträge), S. 343 
Nr. 283 — 295 und S. 345 Nr. 3i2 — 3i5. — H ermann us Dessau, Inscriptiones Latinae 
selectae I — II, 1, Berolini i892-i9o2. — Franciscus Buechkler, Carmina Latina 
epigraphica I— II, Lipsiae i895 — 97. — Jos. Klinkenberg, Die römischen Grab- 
denkmäler Kölns, Bonn i9o2, und B. J. io8/to9, i9o2, S. 80— i84. — Ausserdem 
enthalten fast sämtliche Bände der Bonner Jahrbücher und der Westdeutschen Zeit- 
schrift nebst Korrespondenzblatt Kölner Inschriften und Erläuterungen zu solchen- 
Eine vollständige und zuverlässige Sammlung der Kölner Inschriften bietet dem- 
nächst C. I. L. XIII, II, 2, nach Zangemeisters Tode besorgt von A. von Doma- 
szewskl 

2. Handschriftliche Sammlungen. 

I. Im Stadtarchiv zu Köln: H. Crombach p. 56. — Descriptio monumen- Handschrlftl. 
torum antiquitatis, quae apud Illustrissimum D. Jo. Arnoldum Comitem de Mander- SammiunBren. 

Köln. 

i39 



l4o DAS RÖMISCHE KÖLN 

Inschriften. scheid et Blanckenheim .... visuntur. i7. Jh. (Chron. u. Darst. Nr. 295 und Gelenii 
Farrag. p. ii48— ii79; vgl. Westd. Zs. XXIII, S. 160). — Inscriptiones, £pitaphia, 
Monumenta Sepulcralia Quae in locis et Ecclesiis Archidioecesis Coloniensis olim 
legebantur, aut adhucdum extant (Alftersche Sammlung Nr. 47). — Sammlung von 
Inschriften, hauptsächlich Grabinschriften aus Köln, Deutz, Bonn usw. Um i79o 
(Chron. u. Darst. Nr. i69). — [De Noel] , Vaterländische Alterthümer im Museum 
Wallraf-Richartz (Chron. u. Darst. Nr. 246). 
Darm«tadt. 2. In der H o fbiblio thek zu Darmstadt: Baron J. G. C. A. von Hüpsch, 

Epigraphische Papiere (Cod. 3287). 
Utrecht. 3. In der Universitätsbibliothek zu Utrecht: Arnoldus Buchelils, 

Commentarius rerum quotidianarum (Aevum medium, Script, bist. Nr. i32). Die 
Ausgabe des deutschen, insbesondere Köln betreffenden Teils durch Herm. Keussen 
in den Ann. des bist. Ver. f. d. Niederrhein steht bevor. Die Kölner Inschriften 
sind aus Mercator (Westd. Zs. XXIII, i9o4, S. i58 Anm. 9). 

D. Pläne und Ansichten. 

Pläne und Vgl. Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln, 3i. Heft, i9o2: [Johannes 

An eichten. Krudewig], Verzeichnis der im Historischen Archiv und im Historischen Museum 
vorhandenen Pläne und Ansichten zur Geschichte der Stadt Köln und ihrer Um- 
gebung (citiert: „Mitt." unter Beifügung der laufenden Nummer). 

I. Köln als Lager Cäsars beim zweiten Rheinübergang. Überschrift: gephyro- 
graphia: quod est descriptio pontis ii. sublicii per rhenum c. julii c. f. c 

N. CAESARIS .... EX CON ATIBUS STEPHANI BROELMANI AGRIPPINENSIS IC. (l6o4). 

In der Mitte der Rhein mit der in der Nähe des rechten Ufers abgebrochenen 
Brücke; auf der letztern ungefähr in der Mitte ein vierstöckiger Turm; am linken 
Ufer der östliche Teil des spätem Stadtgebietes von Köln mit dem Domhügel und 
dem Hügel von St. Maria im Kapitol. Ovale Darstellung in Rechteck. In den 
Zwickeln Teile des Brückenbaues. Kupferstich zu Broelmans Commentarii im 
Epideigma. 3ox35,5 cm. — 2. Ansicht Kölns im Jahre 52 n. Chr. Oben: aug. 

COLONIAE CLAUDIAE AGRIPPINENSIS EX UBIORUM OPPIDO .... SUB IMP. TIB. CLAUDIO 
DRUSI F. TI N. GERM ANICO A. ET JUL. AGRIPPINA AUG. ANNO U. C. IDCCCIII, CHRI. N. 
LH. EX CON ATIBUS TOPOGRAPH. STEPHANI BROELMANI AGRIPP. JC. Phantasie- 

darstellung von i6o7 zu Broelmans Commentarii, c. V lib. VI und r. II und III 
lib. XI part. II. Runder Ausschnitt in Quadrat. Getuschte Federzeichnung. 26,4x33 cm. 
Historisches Museum Alia/i. Mitt. 188 7. — 3. Ansicht Kölns zur Zeit seiner 
Gründung. Überschrift: m. vipsanius l. f. agrippa . . . . aug. ubiorum oppidum 

ANNO U. C. ID.CC.XXXV .... PER JULIANORÜ CASTROR. VESTIGIA CONDIT. EX CONATIBL-S 

TOPOGRAPH. STEPHANI BROELMANI AGRIPP. JC. 1608. Ovale Darstellung in 
Rechteck. In den Zwickeln Münztypen und Ansicht eines Stückes der Stadtmauer 
mit anstossendem Turm. Illustration zu Broelmans Commentarii im Epideigma. 
Kupferstich. 3o X 35,5 cm (Fig. 42). — 4. Ansicht Kölns zur Zeit seiner Gründung. 
Unten in Kartusche: m. vipsanius l. f. agrippa .... aug. ubiorum oppidum a. u. c. 
IDCCXXXV .... CONDIT. Phantasie nach dem bezeichneten Kupferstich in Broel- 
mans Epideigma (1608). Lithogr. von /od, SchlappaL 25x37 cm. H. M. AIia/6- 
Mitt. i892. 5. Ansicht des römischen Kölns mit der konstantinischen Brücke und 
dem Kastell Deutz als Illustration zu Bossart, Securis ad radicem posita p. 2. 
Oben: vetus ubiorum oppidum ante christi nativitatem a romanis conditum . .. 
CUM DELINEAT10NE muninienti (sie!) divitensis et pontis lapidei, per constan- 
tinum imperatorem saeculo POST CHRISTUM QuiNTO (!) coNSTRUCTi etc. Form- 

l4o 



I. ALLGEMEINE LITERATUR 



l4l 



lose Contamination von 3 mit der Broelmanschen Brückendarstellung (s. u.). Kupferstich. 
35,7x47 cm. H.M. AI ia/7. Mitt. i893. — 6. Stadtplan aus der Zeit um 1 795 mit farbiger 
Hervorhebung der Römerstadt und der verschiedenen Stadterweiterungen. Anweisung 
unten beigeklebt. Kupferstich. i3,8X2o,7cm. H. M. A I i b/3o. Mitt. 3ioa. — 
7. Köln zur Zeit Karls des Grossen (zugleich Plan der römischen Stadt). Oben : 

ICHNOGRAPHIA CIVITATIS COLONIENSIS TEMPORE CAROLI MAGNI ROMANORUM 
IMPERATORIS ET HILDEBALDI ARCHIEPISCOPI COLON. ANNO 782 A. J. M. LAPOR- 

TERIE i796. Rechts die Anweisung. Federzeichnung von De Noei, 32 x Sa cm 
H. M. All a/ii. Mitt. i897. — 8. Ansicht Kölns zur Römerzeit. Phantasie nach 5 
mit ausgeschnittenen und aufgeklebten Figuren. Oben: colonia vetus ubiorum 
OPPiDUM etc. wie auf 5, unten die Übersetzung: Köln die alte Stadt der ubier 
etc. (um i8oo). Getuschte Zeichnung. 35,5x55,2 cm. H.M. AIia/8. Mitt. i894. 
— 9. Köln zur Zeit Karls des Grossen (zugleich Plan der römischen Stadt). Nach 



Pläne und 
Ansichten. 



ia AkknlväEksaiia ^ CL S^riJ^m^t 't^mmMcac^ COOCC LXV t exiadtcL 




Jcata. iiwQra^nüa XV't" ptf ^ctrtj m 



Erläuterung (nach Aldenbrück,De ponte Const. p.lS). 

1. Fanum Martts. 

2. Cippos Tulgo Steinweg. 
S. Cornu Rheni. 
4. Fori Foenarii (Heumarkt) locus, ubi altior in monti- 

culum, Tnsulae indicem, platea in foro anturgit. 



6. Insula. 

6. Porta Salinaria (Salsgatsentor). 

7., 8., 9. Prima, secunda, tertia pila. 
10. Divitens« Munimentum (Kastell Deuts). 
11., 12. Duo turrium rudera. 



Fifir. 44. Köln. Ansidit der Constantinisdien Rheinbrüdce nadi Auf^. Aldenbrück. 

dem Laporterieschen Entwurf 7. Unten: plan de la ville de cologne du 
TEMS DE CHARLEMAGNE L*AN 782. Französische Anweisung. Unten rechts: j. je- 
SCHIEFFER 1818. Getuschte Zeichnung. 35 x 44,2 cm. H. M. A I i a/12. Mitt. 
i898. — 10. Karte der Sitze der Ubier und der benachbarten Völker zu beiden 
Ufern des Rheines. Oval in Rechteck. In den Zwickeln römische Altertümer. Unten 
rechts: M. scheinhütte fecit. Illustration zu Aldenbrück-Brewer, Geschichte des 
Ursprungs und der Religion der alten Ubier. i8i9 — 20. Lith. 27 X 39,8 cm. H.M. la*- 
Mitt. i9oo. — II. Köln als Lager Cäsars beim zweiten Rheinübergang. Nachbildung 
von I als Illustration zu .Aldenbrück-Brewer, Geschichte des Ursprungs und der 
Religion der alten Ubier. 18 19 — 20. Unten rechts: m. scheinhütte fecit. 
Lith. 27x39,8 cm. H. M. AIia/i3. Mitt. i899. — 12. grundriss von Köln am 
RHEIN, gezeichnet von F. X, Baaden 1828 mit farbiger Hervorhebung der Römerstadt 
und der Stadtsektionen. Beilage zu [Jacob], Köln und Bonn. Lith. 32 x 42 cm. 
H. M. AIib/43. Mitt. 32 1. — i3. Köln zur Zeit Karls des Grossen (zugleich Plan 
der römischen Stadt). Überschrift: Abbildung der stadt Collen zur zeit des 

KAISERS CARLS DES GROSSEN UND DES ERZBISCHOFES HILDEBALD AUS DEM 

j. 782. Nach dem im Besitze des Dr. Frhrn. v. Mering befindlichen Exemplar 



i4i 



l42 DAS RÖMISCHE KÖLN 

Pläne und (^gi 7) g^^. und lith. von Fr. Kreuiet (um i85o). Oben rechts und links Anweisungen. 
Beilage zu Kreuter, Wanderung durch das mittelalt. Köln S. 64. Lith. 3,i4>:39,4. 
H. M. AI ia/i5. — i4 Plan des römischen Kölns, des Deutzer Kastells und der 
Umgebung. Zugleich Fundkarte der römischen Altertümer auf dem genannten Ge- 
biete, 1885. Zu V. Ve[th. Das römische Köln. Lith. 45,5x57,5 cm. - i5. Plan der 
Cülonia Agrippinensis, des Deutzer Kastells und der im Bereiche beider gefundenen 
römischen Baureste, i895. Taf. I zu [Schultz E- Steuernagel- Nissen], Colonia 
Agrippinensis. Lithogr. 46x65 cm. Originalfederzeichnung von Steuernagel und 
Schnitze, 6ox7i cm, im H. M., Abt. Römisches. — 16. Zeichnungen von alter- 

THÜMLICHEN GEGENSTÄNDEN IN CÖLN. GESAMMELT VON J. P. WEYER. STADTBAU- 
MEISTER A. D. i852. Folioband, enthaltend 39 Blatt Aquarelle, davon Blatt i — 15 
römische Altertümer darstellend, die wahrscheinlich sämtlich dem städtischen Museum 
angehörten. Blattgrösse 29,3X2 1,2 cm. Vermutlich gleich den zu derselben Samm- 
lung gehörigen Kölner Kirchen „durch Hrn. Natur -Zeichner Cranz aufgenommen 
und durch Hrn. Maler Wegelin leicht hin in den Effect gesetzt". Neuerwerbung 
des H. M. 

£. Sammlungen, 
s»™™- I. Gedruckte Mitteilungen: Ernst aus'm Weerth, Die Antiquitätensamm- 

lungen j^^^^^ ^^^ p^^^ ^xhyW?, Mertens-Schaaf hausen: B. J. XXVH, i859, S. 83 (vgl. XIV, 
i849, S. 46 u. Taf. IV u. V; XV, i85o, S. io9, 12?, i36). — H. Düntzer, Römische 
Alterthümer in der Sammlung des Herrn J. J. Merlo in Köln: B. J. XXXV, i863, 
S. 35. — Ders., Aus der Sammlung Römischer Alterthümer des Herrn Aldenkirchen 
in Köln: B. J. XXXV, i863, S. 5o. — [J. A. Ramboux], Verzeichniss der römischen 
Alterthümer des Museums Wallraf-Richartz, Köln i864. — Ernst aus'm Weerth, 
Römische Glasgefässe aus der Sammlung des Herrn Carl Disch in Köln: B. J- 
XXXVI, 1864, S. ii9; XXXXI, 1866, S. i42. — H. Düntzer, Aus der Antiken- 
sammlung des Herrn Ed. Herstatt in Köln: B. J. XXXXII, i867, S. 168. — 
DüTSCHKE, Die antiken Denkmäler der Kölner Privatsammlungen. I: B. J. LXI, 
i877, S. 95 (Lampen, Terracotten und Tongefösse der Sammlungen Wol ff, Herstatt 
und Raderschadt). II: B. J. LXIV, i878, S. 69 (Bronzen, Metallgeräte und Schmuck- 
sachen der Sammlungen Wolff, Herstatt und Merlo). — E. aus'm Weerth, Zur Er- 
innerung an die Disch'sche Sammlung römischer Gläser: B. J. LXXI, 1881, S. n9 
und Taf. V, VI und VII. — C. Bone, Römische Gläser der Sammlung des Herrn 
Franz Merkens in Köln: B. J. LXXXI, 1886, S. 49; vgl. Westd. Zs. I, 1882, S. 272. — 
[F. Hettner], Katalog usw. (s. o.) — H. Düntzer, Verzeichniss usw. (s. o.). — 
J. Klein, Die kleinem inschriftlichen Denkmäler usw. (s. o.) — A. KiSA, Die an- 
tiken Thonlampen im Museum Wallraf-Richartz zu Köln: B. J. XCIII, i892, S. 35. — 
[A. Kisa], Die Sammlung römischer Alterthümer von C. A. Niessen in Köln, Köln 
i896. — Ders., Die antiken Gläser der Frau Maria vom Rath geb. Stein, Bonn i899. 
— Hans Lehner, Führer durch das Provinzialmuseum zu Bonn, Bonn i9oi. — 
Führer durch das städtische Museum Wallraf-Richartz zu Köln. I. Jos. Poppelreüter. 
Die römischen Altertümer, Köln i9o2. 

2. Handschriftliche Mitteilungen im Kölner Stadtarchiv: [De 
Noel], Vaterländische Alterthümer im Museum Wallraf-Richartz (Chron. u. Darst. 
Nr. 246). — J. J. Merlo, Die Sammlungen antiker Münzen in Köln und Bonn 
(Chron. u. Darst. Nr. 252). 



I42 




Fi(f. 45. Auffufftusmünze mit der Ära Lugdunensis. 



IL GESCHICHTE DES RÖMISCHEN KÖLNS. 



Der Vernichtungskampf, den C. Julius Caesar gegen den Germanenstamm der 
Eburonen im Jahre 53 v. Chr. führte, beraubte die von ihnen bewohnte Ebene 
zwischen Rhein und Maas am Nordabhange der Eifel des grössten Teiles ihrer Be- 
wohner (Caes. bell. Call. II, 4; IV, 6; V, 24; VI, 29 — 43). In dem verlassenen 
Lande siedelte M. Vipsanius Agrippa die Ubier an, den kultiviertesten Germanen- 
stamm, der vorher auf dem rechten Rheinufer den Treverern gegenüber zwischen den 
Sugambem im Norden und den Sueben im Süden ansässig, wegen seiner feindseligen 
Stellung zu den letztern schon im J. 55 sich Caesar angeschlossen und dessen Schutz 
bei Gelegenheit der beiden Rheinübergänge erfahren hatte (Caes. bell. Call. I, 54; 
IV, 3, 8, i6, i9; VI, 9; Dio XXXIX, 48). Die Übersiedelung, die sich im Anschluss 
an Agrippas Rheinübergang vollzog (Strabo IV, 3, 4, p. i94; Dio XXXXVIII, 49,2; 
Tac. Ann. XII, 27; Germ. 28), lag teils im Interesse der noch fortwährend als Römer- 
freunde von ihren Stammesgenossen bedrängten Ubier, besonders aber in dem des 
römischen Reiches, dessen bedrohte Rheingrenze grade an dieser Stelle einer in der 
Treue erprobten Grenzwacht dringend bedurfte. Als Zeitpunkt wird im allgemeinen 
das Jahr 38 v. Chr. oder eines der beiden folgenden Jahre (Lipsius zu Tac. 
Ann. XII, 27: a. u. c. 7i7; Zumpt zu derselben Stelle: a. u. c. 7i5; Broelman II 
fol. 61 V und E. W. Fischer, Zeittafeln, S. 35o: a. u. c. 7x6), wohl mit geringerer 
Wahrscheinlichkeit die zweite Statthalterschaft Agrippas in Gallien i9 v. Chr. (Dio 
LIV, 11) angenommen (Gelenius, De magnit. Col. p. 2; Walther zu Tac. Ann. 
XII, 27; Nissen, B. J. io4 [i899] S. 28 ff.; Winkelsesser, De rebus divi Augusti 
auspiciis in Germania gestis quaestiones selectae. Diss. Bonn i9oi, p. i; vgl. 
Ritterling, Westd. Zs. Korrespbl. XXI, Sp. i45 Nr. 67). 

Den Mittelpunkt der Ubieransiedelung, die sich im Süden vermutlich bis zum 
Vinxtbach, im Norden bis nach Neuss und Gelduba erstreckte und im Westen noch 
Marcodurum und Tolbiacum umschloss (Col. Agr. S. i47; B. J. io3, i898, S. 32), 
bildete die Ära Ubiorum (s. u.), in deren unmittelbarer Nähe ein festes Legionslager 
sowie das Oppidum Ubiorum — wohl selbst Ära genannt — wahrscheinlich noch 
«unter Agrippa sich erhob (Th. Bergk, Westd. Zs. I, S. 499). Zum ersten Male 



Ansiedlung 
der Ubier. 



Kölns 
Antä.nge. 



143 



i44 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



Kölns 
Anfänge. 



Alteste 
Schicksale. 



Die Kolonie 
Gründung. 



Namen. 



erscheinen diese Anfänge Kölns in der Geschichte kurze Zeit nach dem Ableben des 
Kaisers Augustus (Sept. und Okt. i4 n. Chr.). Die in dem Lager bei der Ära Ubiorum 
stationierte I. und XX. Legion glaubte der im Sommerlager erzwungenen Zugeständ- 
nisse bei der Ankunft einer senatorischen Gesandtschaft verlustig zu gehen, überfiel 
bei Nacht den Oberfeldherrn Germanicus in dem Hause des Oppidum, wo er sich 
mit Weib und Kind aufhielt, und nötigte ihn zur Herausgabe des Vexillums ; der Führer 
der Gesandtschaft entging nur mit knapper Not dem Tode. Allein ein vollständiger 
Umschlag der Stimmung trat ein, als Germanicus seine ihrer Niederkunft entg^en- 
sehende Gattin Agrippina zu den Treverern in Sicherheit bringen Hess: erbittert über 
die Anstifter der Meuterei, hielten die Soldaten unter sich ein strenges Strafgericht ab 
und stiessen die Schuldigen unbarmherzig nieder (Tac. Ann. I, 3i, 39 — 44). 

In dem Oppidum Ubiorum erblickte die jüngere Agrippina, Tochter des Ger- 
manicus und später Gemahlin des Kaisers Claudius, das Licht der Welt (Tac. 
Ann. Xn, 2 7). Ihr Geburtstag ist der 6. November (Hknzen, Acta Arval. p. LXIV, 
LXX; C. J. L. I, p. 329), das Geburtsjahr i5 (Mommsen, Hermes XIII, i878, 
S. 255) oder wahrscheinlicher i6 (Düntzer, Picks Monatsschrift VI, i88o, S. 23; 
VII, r88i, S. i4. Mommsen, C. J. L. I.^ S. 335. — Andere Ansichten vertreten 
Ritter, B. J. XXXV, i863, S. ii und Bergk, B. J. LVII, i876, S. 42; letztere 
lässt sie im vicus Ambitarvius geboren sein). 

Wie lange das Kölner Legionslager bestanden hat, wissen wir nicht genau: 
seine Aufhebung fällt sicher nicht nach 4o, vielleicht schon einige Jahre nach der Ab- 
berufung des Germanicus (Siebourg, B. J. io7, i9oi, S. i86. — Nissen, B. J. 111/112, 
i9o4, S. 8.). Die I. Legion kam nach Bonn, die XX. nach Neuss (Grimlinghausen). 

Für ihre hundertjährige, selbst zur Zeit der grossgermanischen Erhebung nicht 
erschütterte Treue wurden die Ubier im J. 5o n. Chr. belohnt: auf Betreiben der 
jüngeren Agrippina, der Gemahlin des Kaisers Claudius, wurde in ihre Geburtsstadt 
eine Kolonie von Veteranen entsandt (Tac. Ann. XII, 27: Sed Agrippina, quo vim 
suam sociis quoque nationibus ostentaret, in oppidum Ubiorum, in quo genita erat, 
veteranos coloniamque deduci impetrat, cui nomen inditum e vocabulo ipsius), 
sicherlich ehemaligen Soldaten der I. und XX. Legion, die bei der Aufhebung des 
Lagers zurückgeblieben waren (Tac. Ann. I, 39, Anfang; Pauly - Wissowa, Real- 
enzyklopädie IV, Sp. 566). Wenn auch äusserlich von dem Ehrgeiz eines herrsch- 
süchtigen Weibes veranlasst, hing doch tatsächlich diese Massregel mit der von 
Kaiser Claudius durchgeführten Grenzregulierung und -befestigung am Niederrhein 
zusammen. Der Kolonie wurde als Territorium ein Teil des Ubierlandes, vermutlich 
das ehemalige Festungsgebiet, assigniert, während der Ubiergau noch daneben 
bestehen blieb (Nissen, Col. Agripp. S. i5o; Schulten, B. J. io3, i898, S. 3o). Ein- 
gereiht war sie der tribus Claudia (Grotefend, Imperium Romanum tributim de- 
scriptum, p, I23; Kubitschek, Imp. Romanum tributim discriptum, p. 220) und besass 
wohl von Anfang an die bevorrechtete Stellung einer colonia iuris Italici, d. h. Steuer- 
freiheit und Gleichstellung mit den italischen Städten im Privatrecht (Paulus Dig. L, 
i5, 8, 2. Als latinische Kolonie angenommen von Mommsen, Hermes XIX, S. 69, 
doch offenbar aufgegeben St. R. III S. 768 und Anm. 4; als italische von Hirsch- 
feld, Sitzungsberichte der Wiener Akademie der Wissenschaften CHI, i883, S. 3i9; 
Kornemann, Zur Stadtentstehung in den ehemals keltischen und germanischen 
Gebieten des Römerreiches, Giessen i898, S. 29 und 58). 

Als ältester Vollname der Stadt, den sie bis tief in das 2., vielleicht bis in das 
3. Jh. hinein geführt hat, muss Colonia Claudia Ära Agrippinensis oder 



i44 



II. GESCHICHTE 



I45 



Agrippinensium angenommen werden, eine Bezeichnung, die in gewohnter Weise Die Kolonie, 
den ursprünglichen Namen und den der kaiserlichen Gründer in sich schlcss. Sie 
ist zu suchen in der Sigle c. c. a. a auf den Stempeln kölnischer Terrakotten- 
fabrikanten vom Ende des i. bis zur 2. Hälfte des 2. Jhs. (B. J. LXXIX, i885, S. i78; 
110, i9o3, S. 188). Abgekürzt heisst die Stadt auf Soldateninschriften meist Ära — 
so ausschliesslich im 1 . Jh. — ^ 
und Claudia Ära, auch 
Col. Cl. Ära (C.J. L.XIV 
208) und Ära Agrippi- 
nensis (C. J. L. III, 4 479 
XIII, i836), im bürgerlichen 
Leben und bei den Schrift- 
stellern (Tacitus, Plinius, Sue- 
tonius) Colonia Agrippi- 
Tiensis oder Agrippinen- 
sium, wie denn auch die 
Bewohner der Stadt und so- 
^ar des Ubiergaues sich mit 
Vorliebe Agrippinenses 
nennen hörten (Tac. Germ. 
28). Seit dem 3. Jh. ver- 
schwindet der Name Ära, 
und die Stadt heisst mit 
Vollnamen Colonia Clau- 
dia Augusta Agrippi- 
nensis (C. J. LIX, i584 
aus der Zeit des Severus 
Alexander: B. J. io3, i898 
S. 1 10), wie gewiss auch das 
c. c. A. A auf dem Mittel- 
bogen des Nordtores (s. u.) 
und auf einer Münze des 
Kaisers Postumus (Cohen, 
M^d. imp. V p. i5 Nr. 7) 
aufzulösen ist, während eine 
andere Münze desselben 
Kaisers (ib. Nr. 10) col. gl. 
AGRiP. zeigt. Im 4. u. 5. Jh. 
herrscht die Bezeichnung 
Agrippina und Colonia 
Agrippina (nachweisbar 

frühestes Vorkommen in einem von Kaiser Maximian erlassenen Gesetze aus 3oo 
oder 3o2: Cod. Just. V, 12, 21), die etwa seit der 2. Hälfte des 5. Jhs. nach und nach 
von dem bis heute gebräuchlichen Namen der Stadt Colonia abgelöst wird (Lib. 
Hist Franc. 8: In illis diebus — d. h. zur Zeit des Aegidius gegen 457 — coeperunt 
Franci Agripinam civitatem super Renum vocaveruntque eam Coloniam, quasi coloni 
inhabitarent in eam; Gregor. Turon. Hist. Franc. VI, 20: in Agrippinensem civitatem, 
quae nunc Colonia dicitur. Noch 745 spricht Papst Zacharias von der Stadt, quae 




Fiff. 46. 



Köln. Das Pfaffentor kurz vor seinem Abbrudi 1826. 
Nach Zeichnung von OedenthaL 



I45 



10 



i46 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



Die Kolonie, nuper Agrippina vocabatur, nunc vero Colonia: Jaffa, Bibliotheca rer. Germ. III, 
ep. 5i, p. i52). 

Zu Kölns römischen Namen vgl. ausser Grotefend und Kubitschek (s. S. i44) 
H. D[üntzer], Kölns Namen zur Römerzeit: Köln. Ztg. v. ii. März i863. - 
BoRGHESi, Oeuvres IV, p. i87 Nr. 3; VI, p. 282; p. 284 Nr. 3. — Mommsen, Eph. 
epigr. V, S. i73 A, I. — Desjardins, Table de Peutinger, pag. 9 col. i der Folio^ 
p. 49 der Oktavausgabe. — J. Klein, B. J. LXXIX, i885, S. i89. — Ch. Robert, 
Les noms de Cologne: Bull, de numismatique et d'archeol. publik par Serrure i887. 
— Aug. Lognon, Gdogr. de la Gaule au VI« siecle, p. 382. — Nissen, Col. Agr. 
S. 168. — V. Domaszewski, C. J. L. XIII, II, 2 p. 5o5. 
Innere Dank ihrer günstigen Lage und der gesunden Entwickelung der Verhältnisse 

Entwidceiung. y^hte die Kolonie rasch empor (Tac. H ist. IV, 63: transrhenanis gentibus invisa 
civitas opulentia auctuque). Die Verschmelzung der beiden Bevölkerungsgruppen, 
der römischen und der ubischen, und die Romanisierung der letztern vollzog sich 
überraschend schnell (Tac. Hist. IV, 65). Der Gau der Ubier wurde von der 
Stadt aufgesogen; selbst ihr Name schwand (abgesehen von den cohortes Ubiorum: 
Pauly-Wissovita, Real-Encyclop. IV Sp. 345) und machte dem der Agrippinenser 
Platz (Tac. Hist. IV, 28). Handeltreibende aus den verschiedensten Gegenden, be- 
sonders aus Italien, Hessen sich in der Stadt nieder (Tac. Hist. IV, 65); die Bevölke- 
rung stieg nach einer mutmasslichen Berechnung bis auf etwa 3oooo Köpfe (Col. 
Agripp. S. i64). 

Von Anfang an mit einer Mauer umgeben (Tac. Ann. XIII, 57; Hist. IV 
64, 65) und schon im i. Jh. mit mehreren Tempeln (einem des Mars, Suet. Vitell. 8 
und einem des Mercur, C. J. Rh. 2o4o), im Laufe der Zeiten mit glänzenden öffent. 
liehen und privaten Bauten und stolzen Denkmälern ausgestattet, machte Köln einen 
stattlichen Eindruck und behauptete den Ruhm einer grossen und schönen Stadt 
bis um die Mitte des 4. Jhs. (Zosimus I, 38; Amm. Marc. XV, 11, 7); selbst beim 
Einzüge der Franken war noch mancher Rest der alten Herrlichkeit vorhanden 
(Salvian, De gub. Dei VI, 72). Mit der römischen Kultur zog auch römische Genuss- 
sucht und Lasterhaftigkeit in die Bevölkerung ein und erreichte gegen Ende der 
Römerherrschaft einen verhängnisvollen Grad (Salvian, De gub. Dei VI, 39, 72). 
Poiitisdie Als Hauptquartier des Kommandierenden und Sitz des Statthalters von Nieder- 

Bedeutunif. germanien (legatus exercitus Germaniae inferioris, etwa seit Hadrian legatus Augusti 
pro praetore oder consularis provinciae Germaniae inferioris: Desjardins, Geo- 
graphie de la Gaule III, p. i73) blieb Köln politisch bedeutsam für die ganze 
Zeit der Römerherrschaft. Die Verteidigung lag in der Hand der militärisch ge- 
schulten Bevölkerung; an regulärem Militär muss neben den ins Hauptquartier ab- 
kommandierten Truppen (zu denen auch die Alenreiter der Flavierzeit gehören; 
vgl. V. Domaszewski, Wesid. Zs. XIV S. 3o; Klinkenberg, Grabdenkmäler S. 181) 
eine Prätorianertruppe zur Zeit des gallisch-römischen Reiches (B. J. XXXIII/IV, 
i863, S. 182) und eine vollständige Garnison seit Diokletian angenommen werden 
(Hettner, Westd. Zs.-Korr. V, 188Ö, Nr. I29), darunter eine Abteilung GentUes 
in der 2. Hälfte des 4. Jhs. (Klinkenberg,. Grabdenkmäler S. i55 Nr. i34 und 
S. 166 Nr. i79; vgl. S. 161). Auch der Präfekt der Rheinflotte, von der sich eine 
Station auf der Alteburg befand (s. u.), halte hier seinen Sitz (C. J. Rh. 355). 

Verwaltung. Was die kommunale Verwaltung angeht, so werden die decuriones (Stadt- 

verordneten), die den ersten Stand bildeten, wiederholt erwähnt; ihre Versammlung be- 
zeichnet Tac, Hist. IV, 64 als das concilium Agrippinensium. Munizipale Oberbeamte 



i46 



II. GESCHICHTE 



l47 



Stände. 



waren die duumviri (C. J. Rh. 42o s, nach v. Domaszewski zu lesen: [II virDie Kolonie. 
i]ter(um) aed[i]I(icia) p(otestate); 549); zu der Annahme, dass die Colonie, wenigstens 
in der altern Zeit, der vollen Selbstverwaltung entbehrt habe (Kornemann, Zur 
Stadtentstehung S. 39), liegt kein Grund vor. Später war der curator, ursprünglich 
ein kaiserlicher Kontrollbeamter (vgl. Pauly-Wissowa, Real-Encyclopädie IV, Sp. 1806 
Nr. 10), das städtische Ober- 
haupt; ausserdem lassen sich 
nur noch aediles (Polizei- 
beamte) nachweisen (vgl. die 
Grabinschrift des Masclinius 
Maternus aus 352 n. Chr., 
der die städtischen Ehren 
insgesamt durchlaufen hat, 
C. J. Rh. 549) nebst ihrem 
Diener, dem limocinctus 
(Klinkknberg, Grabdenk- 
mäler 73). 

Unter der Bevölkerung 
tritt begreiflicherweise in der 
altem Zeit das militärische 
Element am meisten hervor. 
Nach und nach entwickelt 
sich ein wohlhabender Kauf- 
mannsstand, dem zahlreiche 
Freigelassene angehören; da- 
für spricht neben den Zeug- 
nissen der Grabdenkmäler 
das in Köln nachweisbare 
Institut der Augustales (C. 
J.R.2o4o;vgl.B.J.XXXXII, 
i867, S. 79). Von Kauf- 
leuten werden auf Inschriften 
genannt: zwei negotiatores 
cretarii (Tonhändler: C. J. 
Rh. 352undB.J.LXXXIII, 
i887, S. i45 Nr. 273); ein 
negotiator lanio (Fleischwa- 
renhändler: C. J. Rh. 324; 
Kl. 80); ein negotiator se- 
plasiarius (Parfümeriewaren- 
händler: C. J. Rh. 4 16; 

Kl. 82); ein negotiator pistorius (Mühlenbesilzer: C. J. Rh. 4i8; Kl. 89) und ein nego-^ 
tiator nummularius (Wechsler: C. J. Rh. 2o37; Kl. ioi). Von sonstigen Gewerbetrei- 
benden erscheinen ein medicus (Arzt: C. J. Rh. 372; Kl. 18; auch durch den Fund' 
von Arztgräbern bezeugt: B. J. II, i843, S. 87; LXIV, i878, S. 79; Westd. Zs. Korr.-Bl. I, 
1882, S. 62 Nr. 224); ein scolasticus (Rechtsbeistand: Kl. 63); ein fulloniae artis. 
magister ( Walkerei besitzer: C. J. Rh. 37 1; Kl. I25); ein tignarius (Zimmermann: 
Kl. 76); ein choraules (Chorpfeifer: Stadtanzeiger vom i9. Febr. i9o5, Nr. 81 III) ;. 




Fig. 47. Köln, Mus. Wallraf-Ridiartz. Weiblidie 
Marmor -Porträtbüste. 



I47 



< ^^ DAS KÖM JS^.HE KÖLN 

$n*i *(vi//«<«^^ 137*0 äjjo'J dn tt'ßUritxu ^SU;n'>graph) und ein symphoniacus (Musiken C. J. Rh. 
iii; Kr. ho;, Au/h der zunftrnflsMge Zusammenschluss der Gewerbetreibenden 
i^i uiv \i^i*Mi\tAf, Krwahnt werden die collegia (Zünfte) der [fjocarii (Köche: B. J. XLII, 
^^(Hf S 8 5y, der pit^trir j (ßä* ker: auf einer unedierten Inschrift), der hastiferi (Munizi- 
\,.i\v^Hri\hi^M> Wtz^UlZn, Korr.'Bl XII, i893, Sp. 96 Nr. 45; XIV, i895, Sp. 88 und 
M4; vf^l, Vm, f«89, Sp, i9 Nr i3; So Nr. «3 und io3 Nr. 4i) und der fabri tignarii 
(/jiiimerleute: B. J, io3, i898, S. 260. — Dagegen gehört das coUegium equitum C. J. 
Kli. V)o u. li J, XCVI/VII, i895, S. 37o den equites singulares an; vgl. C J. L 

XIII, n, a, S. .S06). Die Funde geben uns eine lebendige Anschauung von der Blüte 
fU'T 'i'«rr;il<oitenfahrikati(m, deren bedeutendste Vertreter seit dem Ende des i. Jhs. 
iUti Mi'U\t:r Vm[t:x, Alfiim, Janctus, Servandus und Lucius waren. Den Höhepunkt 
tUr '!'<'< hiilk h«i/eirhnet der um i64 n.Chr. tätige Servandus (Lehner, Zur Kenntnis 
d«r rn\u\mUn\ Ttirrakottafabrikcn in Köln: B. J. 110, i9o3, S. 188). Sein Auftreten 
fallt /luannii»^!! mit einem grossartigcn Aufschwünge der Glastechnik unter den Finnen 
KronllnuH, Nun. und KQVALVPIO (wohl aufzulösen: aEQV Alis LVPIO). Reliefierte 
(icilllHntt und «olche nnturalÜHlisrher Bildung gingen um die Mitte, kostbare Schlangen- 
fadtinKJ/lHrr Hftil der a. H. des a. Jhs., geschliffene, gravierte und gemalte Gefässe — 
danintiir GoldgUlHrr — im 3. u. 4. Jh. aus den Kölner Werkstätten hervor. (Kisa, Die An- 
lanyti dcT rhelniHchen Glasindustrie: Zs. des Bayerischen Kunstgewerbe -Vereins in 
MünrhtiU lH96, S. 45 und 61; ders,, Sammlung Niessen, S. VI; Fr. Gramer, In- 
HihrlUt^n auf Glasern des römisrhen Rheinlands : Jahrb. des Düsseldorfer Gesch.-Vereins 

XIV. i^üo. S. i38). 

\oi^»Iu!uIliVu '^^^ rt^liglöst^n Anschauungen entsprechen der im Rheinland allgemein bemerk- 

hait^n krltisrh.gt*rmanisrh-rO\roischen Mischkultur: neben den römischen und den von 
dtM\ Rön\ern t*ingt»fl\hrten orientalischen treten keltisch-germanische Gottheiten, zumal 
i\i^ M<Uro»\t*n, nan^entlirh seit dem Anfang des 3. Jhs. stark hervor (vgl. Al. Riese, Zur 
GcHchlrhto dos Ciötterkultus im rheinischen Germanien: Westd. Zs. XVII, iS98, S. i). 
Auch der Ncntplatcmismus fand Anhänger (Kl. 111). Eine Judengemeinde existierte 
jcnUMUrtlls im AulanKt^ des 4, Jhs,, vermutlich schon viel früher (Cod. Theodos. XVI. 8, 3; 
v^l. Knnkw Geschichte KcMns I, S. 46i: Ernst Weydex, Geschichte der Juden in 
Köln rtu\ Khc*iu» KcMu kH67, a 3o. 37: Jri- Aronius, Regesten zur Geschichte der Juden 
im tiC\ukiMhcu und deutschen Reiche bis zum Jahre ia73, Berlin i^oa. S. 2). 

c^hlltr.Mriw'luv ^^^''^ Aut^u^io dos l.^hvistentums gehen anscheinend bis in das 2. Jh. zurück, wotm 

sivh >cuvh kome IVnkmaler vv>u hC^herm Alter als das 4. Jh. mit Bestünmtheit nach- 
woiscu UsNeu vheiuieus^ Coutru h^ieres. L »o. 2. — VgL Rettberg» Rirchengesciüchte 
IKulsvhUiKls t S. ^^; Fkiki>rk vu Kirchtngeschichte Deutschlands I, S. 81; Hacol 
Kavhcn^CNvhivhte IVcUsvhUn^^s -K S. 6: \V. Kifinbn. Die Einführung des Chiistcn- 
icuux m Kv^lu und l'mgegciuU lV>gr. der Ober-KeaU^hule zu Köln 1S88 und iS89; 
KuNK^tNi^KvH R.chnsd. v<Uabii\sv hatten Kölns. S. l; Grabdenkmäler» S. iSS). Wohl 
U-gluubi^^t viiK» »iivhtcte Marivit^iu vermutiivh diisder Dio kletiariischenVerfofgxmg: eines 
\\»n lu»t^fMuciu vk'icu BviN:!ika — die h<;:'u:'ge Un>uUkirche — laut einer weii%steiK in 
V\*j.Hc cihalvt^cu u!»a Ivteir^s im ^. Jh. bezeugten Inschrift von Clematius wiederhergestellt 
NkUiüc '.KxLVVs, IV Christi. Ip.schri'tcu oer Kher.r.anJe L Nr. 294 und XachtrJge EL 
5s v^nv .^x^ icKh^' litcur.ut und J'e b^:>:>*ick;:riu:»g der Legende s. bei Klixkesbeäg in 
\\s '-'>-< uiKi U^^'s, Kro>c''Vvkon XII. S. 470 . em jinderes von Soiciatea. aa- 
^vv^.ioh oct thcbd>v.r>c»i Legion» ooren goioscrj!^ er»oe. V'.^n Gr-jri^r. Tut. in ijtor. mar- 
i>' ^: v.Mwri:iic b>a>..'x^ o.cu >J ::v.-c-)'x: ocr i t-sten chrusdichea BegrlbnissöE» 
Kmkx - >iot Jcju +. "1. b..occe \-*:<:<hs ri Wi— vr und WarrE. Kirch«»- 



II. GESCHICHTE 



l49 



lexikon ^VlI, S. i6i5; die Inschriften bei Klinkenberg, Grabinschriften, S. i55). Die Kolonie 
Erster historisch beglaubigter Bischof ist unter Constantin Matemus (Optatus, De 
schismate Donatistarum I, 23; vgl. Euseb. Hist. eccl. X, 5, i9), dem in demselben Jahr- 
hundert Euphrates (Athanasius, Hist. Arian. 20) und Severinus folgen (Greg. Tun De 
virt. S. Mart. I, 4); eine christliche Kirche erwähnt Amm. Marc. XV, 5, 3i. Wie 
lange sich jedoch noch das Heidentum hielt, beweist der Umstand, dass St. Gallus 
als Diakon im ersten Viertel des 6. Jhs. hier einen heidnischen Tempel in Brand 
steckte (Greg. Tur. Lib. vit. patrum VI, 2, p. 681, Krusch). 

Fokende Ereieiiisse sind uns aus der äussern Geschichte Kölns unter der Römer- Äussere 
° ° Gesdiidite. 

herrschaft überliefert. 

Nur wenige Jahre nach der Gründung der Kolonie (59 n. Chr.) wurde ihre Brandunffiüdc. 




Fi|;. 48. Kdln, St Gereon. Grabstein des christlidien Knaben Valentinianus. 

Umgebung und sie selbst von einem unheimlichen Feuer heimgesucht, das angeblich 
aus dem Boden hervorbrach und sich nicht mit Wasser löschen, sondern nur mit 
Steinen, Knüppeln und Tüchern ersticken Hess (Tac. Ann. XIH, 57); vermutlich 
handelte es sich um einen Moor- und Heidebrand, nicht um einen vulkanischen 
Ausbruch (Noeggerath, Das Gebirge in Rheinland- Westfalen III, S. 59). 

Den von Galba zum Statthalter Niedergermaniens eingesetzten A. Viteliius be- Viteiiius. 
grüsste nach dem teils offenen, teils geplanten Abfall der rheinischen Legionen der 
Legat der I. Legion, Fabius Valens, am 2. Januar 69 in Köln als Imperator (Tac. 
Hist. I, 57). Der neue Kaiser, dem sich die Bürgerschaft begeistert anschloss, hielt 
einen feierlichen Umzug durch die Stadt mit dem Schwerte des Julius Caesar in der 
Hand, das dem Marstempel entnommen worden war (Suet. Vitell. 5; vgl. Düntzer, 
Viteliius und der Marstempel zu Köln: B. J. XXVI, i858, S. 47). 

Die grosse Erhebung der Germanen und einiger keltischen Gaue, die den Batavischer 
Namen des batavischen Freiheitskrieges führt (69/7o n. Chr.), brachte Köln in eine ^'''«^»»eitskrieff. 



149 



l5o DAS RÖMISCHE KÖLN 

Äussore kritische Lage. Magistrat und Bürgerschaft hielten auch jetzt treu zu Rom. Nur 
* einzelne schlössen sich der patriotischen Bewegung an; in dem Hause eines solchen 
planten die gallischen Führer die Empörung (Tac. Hist IV, 55). Aber nach den 
Erfolgen der Insurgenten wurde die Stadt von Julius Tutor belagert und zum An- 
schluss an das gallische Reich genötigt (ib. 59). Der Hass der Germanen auf die von 
ihren Stammesgenossen abtrünnigen Ubier verlangte dringend die Zerstörung der 
Stadt, eine Gesandtschaft der Tenkterer an den Kölner Rat die Niederreissung der 
Mauern und die Ermordung sämtlicher Römer. Durch Vermittelung der Priesterin 
Veleda und des ihnen gewogenen Civilis wussten die Agrippinenser beides von sich 
abzuwenden (ib. 63—65). Die Nachricht von dem Siege des Cerealis bei Trier Hess 
sie sogleich wieder mit den gallischen und germanischen Verbündeten brechen: sie 
metzelten die Germanen in ihren Häusern nieder, öffneten dem Sieger die Tore, 
lieferten ihm die Frau und die Schwester des Civilis und die Tochter des Classicus aus, 
die sich bei ihnen als Geiseln befanden, und verbrannten verräterischerweise eine 
Kohorte von Friesen und Chauken nach einem Trinkgelage in ihrem Quartier zu 
Tölbiacum (ib. 79). 
Tralan. Als Statthalter von Niedergermanien empfing M. Ulpius Traianus im J. 98 die 

Nachricht von seiner Adoption durch Nerva (Dio Epit. LXVIII, 3, 4) und übernahm drei 
Monate später, nach Nervas Tod, in Köln die Regierung (Aur. Vict. Epit. i3; Hiero- 
nymus Chron. ad a. 2ii3; Eutrop. VIII, 2; Oros. VII, 12, 2; Spart. Hadr. 2; Sidon. 
Apoll, carm. VII, 11 4. — Vgl. J. Dierauer, Beiträge zu einer krititischen Ge- 
schichte Trajans bei Max BOdinger, Untersuchungen zur röm. Kaisergebchichte I, S. 29). 
Anfirebi. röm. Jedes geschichtlichen Hintergrundes entbehrt die von den Chroniken des 

Kölns. i5. Jhs. erzählte (Werner Overstolz, Aufzeichnungen in der Handschrift 5776 der 
Deutschen Gesellschaft zu Leipzig von i446, S. 21; Agrippina Bl. 58o; Koelhoffsche 
Chronik in den Städtechroniken XIII, S. 3i7), von Lokalhistorikem des i7. Jhs. 
fortgepflanzte und der romanisierenden Zeitrichtung entsprechend heraldisch- 
genealogisch ausgebildete Nachricht, Kaiser Traian habe fünfzehn römische 
Adelsgeschlechter nach Köln verpflanzt, von denen die vornehmsten Kölner 
Geschlechter abstammten (Gelknius, p. ii3; Turckius, p. 224, der Gelenius 
folgt, obwohl er sich über den mangelhaften Patriotismus der Kölner ereifert). Der 
Ursprung der ganzen Sagenbildung scheint in mehreren Stellen des Annoliedes zu 
Hegen, die auf eine Ansiedelung römischer Adeliger in Köln zu deuten schienen 
(V. 489: die bürg hiz her — sc. Agrippa — Colonia; da warin sint herrin maniga. 
V. 493 : ci dere bürg vili dikki quamin di waltpodin vane Rome, di dir oug er 
dar in lantin veste bürge havitin. V. 5i3: den herrin al ci minnin, di ci Keine 
warin sedilhaft; vili michil was diu iri craft); weitere Spuren derselben finden sich 
bei Vincenz von Beauvais (Speculum historiale XXVI, 12, aus Guilelmus Malmes- 
beriensis: Colonia prius dicta est Agrippina ab Agrippa genero Augusti, postea a 
Traiano, qui ibi imperio allectus colonias civium Romanorum eo deduxit, Colonia), 
dem offenbar die Gründung der colonia Traiana bei Xanten vorschwebte, und Gotfrid 
Hagen (V. 338i: de edele gesleichte, dei herkumen sint van vrier art, sint dat 
Coelne alreeirst kirsten wart). Nachdem schon Herman von Neuenar das Prinzip 
der Sage angegriffen hatte (Brevis narratio de origine et sedibus priscorum Francorum 
bei Peutinger, Sermones convivales, p. 108), bekämpfte sie mit gerechter Entrüstung 
Broelman (II, fol. 587; er führt jedoch, wenn auch zweifelnd, den Ursprung 
mancher Geschlechter auf die Gründung der Colonie durch Claudius zurück II, fol. 439; 
vgl. V. Mering und Reischert I, S. 3i) und v. Hi lies heim (Vorlesungen, fol. 98) 

i5o 



II. GESCHICHTE 



l5l 



Anderthalb Jahrhunderte, die nach den Funden die Zeit der höchsten Blüte 
Kölns umfassen, schweigen alle historischen Nachrichten. Um die Mitte des 3. Jhs. 
sah die Stadt das rasche Entstehen und Vergehen des gallischen Kaisertums. 
Gallienus Hess bei seinem Abzug aus Gallien, das er gegen eingedrungene Germanen 
verteidigt hatte, seinen zum 
Caesar ernannten Sohn, den 
jungen Saloninus, auch Va- 
lerianus geheissen (Dessau, 
Inscr. Lat. sei. I, Nr. 557), 
unter dem Schutze eines 
gewissen Albanus in Köln 
zurück; den Oberbefehl über 
dieTruppen und die Deckung 
des Rheins vertraute er dem 
Postumus an. Nach einem 
Siege des letztern über ger- 
manische Eindringlinge ver- 
<angte Albanus für Saloninus 
die reiche Beute, die Postu- 
mus bereits den Soldaten 
verteilt hatte. Diese em- 
pörten sich und bestürmten 
unter seiner Führung Köln. 
Albanus und Saloninus wur- 
den dem Postumus ausge- 
liefert und von ihm getötet; 
er selbst übernahm die Herr- 
schaft und behauptete sie 
gegen Gallienus (2 59 n. Chr. 
Zonaras XII, 24; Zosimus I, 
3S; Victor epit. 32). Seine 
zehnjährige Regierung be- 
zeichnet eine vollständige 
Erneuerung des von den 
Feinden schwer heimge- 
suchten Galliens (Eutrop. IX, 
9 ; Orosius VII, 22, 10; Treb. 
Poll. Trig. tyr. 3, 3; Gallien. 
4, 3, der fälschlich von einer 
siebenjährigen Regierung 
spricht). Die damalige Exi- 
stenz einer Münzstätte in 
Köln und eines gallischen Senates nach Art des römi.schen, dessen Sitz wohl eben- 
falls Köln war, machen die Münzen dieses Kaisers glaubhaft (Eckhel, Doctrina num. 
vet I p. 74; Cohen, M6d. imp. V p. i5 Nr. 7 und 10; Eckhel VII p. 445—446; 
Cohen V p. 44 Nr. 2o4— 206, p. 45 Nr. 212—213, p. 5i Nr. 263, p. 58 Nr. 335. 
Vgl. auch das den Fasti unbekannte Consulat des Censor und Lepidus bei Körber, 
Rom. Inschriften des Mainzer Museums Nr. 20). 



Äussere 

Geschichte. 

Postumus. 




Fig. 49. Köln, Museum Wallraf-Ridiartz. 
Torso eines römischen Imperators. 



i5i 



l52 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



A ussere 
Geschi chte. 

Andere 
galÜHcheKaiser. 



BonosuB, 
Procalus. 



Constantins 
Rheinbrüdce. 



Silvanut. 



Einfftlle 
der Franken. 



Nach dem gewaltsamen Tode des Postumus {268), einer kurzen Regierung 
seines Gegners Laelianus (Lollianus) und einer nur zwei- bis dreitägigen des Schmiedes 
Marius blieb als Kaiser am Rhein Victorinus übrig, den Postumus zu seinem Mit- 
kaiser ernannt hatte. Im zweiten Regierungsjahre wurde er nebst seinem kleinen 
Sohne, dem Caesar Victorinus, wegen seiner zügellosen Leidenschaft in Köln das 
Opfer einer Verschwörung und fand auch hier sein Grab (Eutrop. IX, 9; Treb. Poll. 
Trig. tyr. 5, i; 6, i; 8, i; Gros. VII, 22, 11; Frg. bist. Graec. IV, p. 598). Die ein- 
flussreiche Mutter des ermordeten Kaisers, Victorina (Victoria, Vitruvia) erhob darauf 
den Senator und Statthalter Aquitaniens Tetiicus auf den Thron und machte seinen 
Sohn zum Caesar; mit ihnen ging das gallische Reich zu Ende (Eutrop. IX, 10; Treb. 
Poll. Trig. tyr. 24, i; 25, i. — Vgl. Düntzer, Postumus, Victorinus und Tetricus in 
Gallien: B. J. IV, i844, S. 45). 

Unter der Regierung des Probus empörte sich Bonosus, anscheinend Präfekt 
der Rheinflotte, in Köln gegen den Kaiser, weil er Strafe für seine Nachlässigkeit 
fürchtete, die die Einäscherung der Wachtschiffe auf dem Rhein durch Germanen 
zur Folge gehabt hatte; er unterlag erst nach schwerem Kampfe (280 oder 281 n. Chr. 
Vopisc. Prob. 18, 5; Bonos. i5, i; Aur. Vict. 37, 3). Auch die gleichzeitige Empörung 
des Proculus scheint in Köln mit Hilfe der Franken unterdrückt worden zu sein 
(Eutrop. IX, i7, 1; Gros. VII, 24, 2; Aur. Vict. Epit. 37,5; Vopisc. Procul. i3, 3). 

Einen bezeichnenden Ausdruck fand die Wiedergewinnung und Sicherung der 
Rheingrenze in dem Bau der festen Rheinbrücke durch Constantin (s. u.). 

Den magister peditum Silvanus zu Köln, der den Einfällen der Barbaren in 
Gallien mit grossem Erfolg begegnet war, trieben die Ränke und Verleumdungen 
seiner Neider am Hofe des Constantius in Ermangelung eines anderen Ausweges zur 
Anlegung des kaiserlichen Purpurs. Zwar ward seine Unschuld dargetan und der 
General Ursicinus mit dem Auftrage abgeschickt, ihn unter Zusicherung der Bei- 
behaltung seiner Würden von seinem Posten abzuberufen. Da aber Ursicinus alles 
zum Losschlagen bereit fand, verschaffte er sich durch Bestechung unter den Soldaten 
einen Anhang. Diese drangen in den Palast des Silvanus ein, zogen ihn aus einem 
Versteck hervor und töteten ihn auf der Flucht nach einer christlichen Kirche, in 
der er eine Freistätte zu finden hoffte. Seine Kaiserwürde hatte kaum 28 Tage ge- 
dauert (Juli oder August 355 n. Chr. Amm. Marc. XV, 5; Zonaras XIII, 9; Aur. 
Vict. 42, i5; Epit. 42, 10; Eutrop. X.. i3; Hieron. Chron. ad a. 237o; Gros. VII, 29, i4. 
Vgl. Düntzer, Die Ermordung des Silvanus zu Köln im Jahre 355: B. J. VIII^ 
i846, S. 76). 

Der Tod des Silvanus gab den Rhein einer furchtbaren Verheerung durch 
Franken, Alemannen und Sachsen preis. Köln fiel nach harter Belagerung den 
Feinden in die Hände und erfuhr eine Zerstörung wie nie zuvor; nur ein Turm bei 
der Stadt blieb erhalten (Ende 355. Amm. Marc. XV, 8, i9; XVI, 3, i ; Zosimus III, i). 
Julianus gewann es im folgenden Jahre wieder, schloss hier mit den Franken 
Frieden und leitete persönlich die gründliche Herstellung der Befestigungen (Amm. 
Marc. XVI, 3, 2). 

Abermals wurde Köln von Frankenschwärmen unter Marcomir und Sunno im 
J. 388 bedroht. Die Feldherren des gallischen Kaisers Maximus, Nannenus und 
Quintinus, kamen jedoch der Stadt zu Hilfe, verscheuchten die mit Beute bela- 
denen Feinde über den Rhein und vernichteten die Zurückgebliebenen bei der 
Silva Carbonaria (Greg. Tur. Hist. Franc. II, 9. Vgl. Longnon, G6ogr. de la 
Gaule, p. i54). 



l52 



IL GESCHICHTE 



l53 



Im Winter 392/93 überschritt Arbogastes auf seinem Rachezuge gegen die ge- 
nannten Frankenhäuptlinge bei Köln den Rhein (Greg. Tur. a. a. O.). In dieselbe 
Zeit fällt auch das letzte sichere Zeichen der dortigen Römerherrschaft, die In- 
schrift C. J. Rh. 3 60, welche von der Wiederherstellung eines Bauwerkes unter den 
Kaisem Theodosius, Arcadius und Eugenius (392—394) auf Befehl des com es Arbo- 
gastes handelt (Fig. 5o). 

Um das J. 4oo hörte Köln auf, eine römische Stadt zu sein : die Notitia digni- 
tatum kennt es als solche nicht mehr, und Salvian bezeichnet es vor der Mitte des 
5. Jhs. als hostibus plena (De gub. Dei VI, 39). Wie die Begründung der fränkischen 
Herrschaft vor sich ging, wie viele Eroberungen stattfanden, ist nicht überliefert 
Noch einmal gewann ein Vertreter des Römertums, der comes et magister utriusque 
militiae Aegidius in der Stadt Einfluss (um 457?); angeblich regierte er sogar sieben 



Äussere 
Geschichte 
Ende der röm. 

Herrsdiaft. 




Fig. 50. Köln, S. Peter. Bauurkunde aus 392—394 n. Chr. 

Jahre lang als König der Franken, die ihren König Childerich vertrieben hatten. 
Die Wiedereroberung führte zu einem heftigen Blutbad unter der Partei des Aegidius ; 
er selbst entkam (Greg. Tur. Hist. Franc. II, 11, 12; Lib. Hist. Franc. 8). Vielleicht 
bezieht sich auf diese Einnahme der Stadt die Nachricht von der Gefangennahme 
eines Verwandten des Salvian und die Schilderung des in Köln herrschenden Elendes 
(Salvian. ep. i, 5). 

Was von dem Glänze des römischen Kölns unter den Stürmen der Völker- Da8röm.Köin 
Wanderungszeit, die nicht einmal die Grabstätten verschonte (vgl. den Befund zahl- Mittelalter, 
reicher Gräber an der Luxemburgerstrasse : Westd. Zs., Korrespbl. XVI, i897, Nr. 72 
Sp. i85; an der Severinstrasse : das. XXII, Nr. 75 Sp. i74), übrig blieb, das vernich- 
tete teils der Einfall der Normannen im Herbste 881, teils wurde es als Baumaterial 
mittelalterlicher Kirchen und Klöster verwandt (St. Pantaleon angeblich unter 
Benutzung der Brückenreste erbaut, s. u; St. Ursula mit zahlreichen Fragmenten 
römischer Denkmäler in den Mauern imd Altären). Abgesehen von der Befestigung, 
die an manchen Stellen noch heute sichtbar ist (s. u.), erhielten sich über der Erde 



i53 



i54 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



DasroiaKöinnur der Marsilstein, ein Rest der römischen Wasserleitung bei ihrem Eintritt in die 

Mittelalter. Stadt (s.u.), der Eigelstein, vermutlich das Überbleibsel eines grossen Grabdenkmals 

(s. u.), und die Ruinen von Bauten auf der Alteburg (s. u.). Als daher Petrarca im 

Sommer i333 in Köln weilte, schwelgte er mehr in der Erinnerung an die römische 

Vergangenheit der Stadt als im Anschauen der noch vorhandenen Oberreste (Petrarcae 

epistolae, ed. Fracassetti I, 4, p. 46: a mane ad vesperam civitalem . . circumivi: 

haud iniucundum exercitium, non tarn ob id, quod ante oculos erat, sed recordalione 

maiorum nostrorum, qui tarn procul a patria monumenta Romanae virtutis tam 

illustria reliquissent). Eine Einwirkung der römischen Vorzeit auf die Einwohner ist 

während des Mittelalters nur insoweit bemerkbar, als die Denkmäler den Künstlern 

Anregungen gaben (vgl. z. B. mehrere Darstellungen in den Dreipässen der 

Fresken des Hansasaales von i38o) und Veranlassung zur Bildung von Sagen wurden 

(Grin- und Marsiliussage, Wein Versorgung durch die Wasserleitung — s. u.). 

Das röm. Erst der Humanismus, der auch in Köln trotz scharfer Gegenströmungen Boden 

Neazeit ^asste, weckte und förderte den Sinn für die antiken Oberreste. Der gelehrte Donapropst 

Humanistisdie Graf Herman von Neuenar (i492 — i53o) regte zuerst den Eifer für die Samm- 
Bestrebunffen. . ^ , ^ / o . , t^ . . 

lung von Altertümern an. Seine antiquarischen Schätze gingen m den Besitz seines 

gleichnamigen und in gleichem Sinne tätigen Neffen über. Förderer archäologischer 
Bestrebungen waren ferner in Köln im i6. Jh. der Professor der Philosophie Petrus 
X i m e n e s und der Jurist Metalius Metellus, eifrige Sammler römischer, zumal 
kölnischer Altertümer u. a. der Lic. iur. Joh. Rinck, Dr. Broich, die Bürgermeister 
Arnold von Siegen, Joh. Hardenrath, Constantin und Joh. von Lis- 
kirchen (letzterer beschrieb in seinem verlorenen Opus genealogicum auch zahl- 
reiche alte Denkmäler Kölns), der Lic. iur. Johan Helman, der Dr. iur. und Pro- 
fessor an der Kölner Universität Stephan Broelman. Am frühesten kopierten 
römische Inschriften in Köln Willibald Pirckheimer (vgl. C. J. L. XIH, I, 2 p. 
588), Mariangelus Accursius (i53o/3i; vgl. Mommsen, C. J. L. IX p. 397) und 
der Dekan des Bonner Cassiusstifts Jacob us Campius (vgl. Freudenberg, B. J. 
XXIX/XXX, 1860, S. io5; XXXIX/XL, 1866, S. i75). 

Helman. Johann Helman beschäftigte sich angelegentlich mit dem Studium der stadt- 

kölnischen Altertümer und der Topographie der römischen Stadt; die geplante Veröffent- 
lichung seiner Forschungen, von denen sich nur dürftige Reste erhalten haben (s. 0.), 
unterblieb jedoch. Charakteristisch für die Fassung seiner Aufgabe ist folgende Stelle aus 
der Vorrede: Ut igitur propius (als die Chronikenschreiber, die statt Geschichte nur 
„decoram de originibus fabulam" geliefert hätten) ad historiae veritatem accedamus 
atque a maiorum invidia nos vindicemus, nostram hanc antiquitatis commemorationem 
ab incorruptis rerum gestarum monumentis collatione locorum et quasi quadam inter 
se conciliatione ipsorum, quoad fieri poterit, proponere constitui. 

Die erste Bekanntmachung römischer Altertümer Kölns erfolgte durch Arnoldus 
Mercator auf den Randleisten seines Stadtplanes (S. 9o Nr. 26 — 29; S. i38). 

Broelman. Etwas später — das kaiserliche Privilegium fol. 2 ist vom J. 1600 — machte 

Stephan Broelman (i55i — 1622) den ersten Versuch einer Geschichte der Stadt 
(„quod solidum est et a fabulis purum, per invia nullo praeeunte diligenter primus 
investigo"), in der weitschweifigen Art seiner Zeit bei den Anfilngen der Menschheit 
anhebend und seine sämtlichen historischen und antiquarischen Kenntnisse in die Dar- 
stellung verflechtend, aber an Gründlichkeit der Forschung und Selbständigkeit des 
Urteils die zeitgenössischen Lokalhistoriker weit überragend. Die „Civiliuna rerum 
memoria dignarum civitatis Ubiorum et Coloniae Claudiae Augustae Agrippinensis 



i54 



II. GESCHICHTE 



l55 



commentarii" reichen bis in die fränkische Zeit; gedruckt wurde 1608 unter dem ^^j*** j*"^®^^^ 



Titel Epideigma nur eine die Kupfertafeln (auch diese nicht vollständig) mit den 
zugehörigen Widmungen und Erläuterungen enthaltende Probe. Von bleibendem 
Werte sind die in dem ganzen Werke, besonders in den Abschnitten über den Kult 
der Ubier zahlreich angezogenen und erläuterten Steindenkmäler und Inschriften, 
die den angeführten Sammlungen entstammen (vgl. Knipping, Der litterarische Nach- 
lass des Kölner Historikers Stephan Broelmann: Mitt. aus dem Stadtarchiv von 
Köln XXII, i892, S. i78). 

Joh. Liskirchen und Broelman sind stark benutzt in den „Annales Colonienses" 
des Jesuiten Herman Crombach (i598 — 1680), einer annalistisch gehaltenen 
Geschichte Kölns vom Geburtsjahr des Augustus und des Agrippa bis i675, die ebenfalls 



Neuzeit. 



Crombach. 




Fig. 51. Aussdinitt aus Broelmans Tab. IV. Monumentorum Vetustatis, den Rdmerturm, 
den Marsilatein und einige kleine Denkmäler darstellend. 



Gelenius. 



ungedruckt geblieben ist. Crombach veröffentlichte neben einer Anzahl neuer Funde 
sämtliche Inschriften der reichen Sammlung des Grafen Hermann von Manderscheid- 
Blankenheim, die die Kölner Sammlungen von Neuenar und Liskirchen in sich auf- 
genommen hatte. 

Die römische Vorzeit Kölns berührt an manchen Punkten der Kanonikus von Joh. und Aeg 
St. Andreas in Köln Aegidius Gelenius (i595 — 1656) in seinem Werke „De ad- 
miranda sacra et civili magnitudine Coloniae", steht aber an Sorgfalt in der Wieder- 
gabe der Denkmäler hinter Crombach zurück; auch die vornehmlich von seinem 
Bruder Johannes Gelenius (i585— i63i) mit ungeheurem Fleisse geschaffene ge- 
schichtliche Sammlung, die unter dem Namen „Farragines" bekannt ist, enthält 
mehrere auf das Altertum bezügliche Stücke. 

Den XXII. Band der „Farragines" füllt die von Broelman unabhängige, aber 
wenig originelle „Historia Coloniensis" des Johannes Wilmius (t i646), Dekan in 
Kempen und Censor seines Verwandten Aeg. Gelenius. Eine lobenswerte Selbstän- 
digkeit gegenüber seinen Vorgängern Broelman und Gelenius bekundet der Rektor 



Wilmius 
und Turckius. 



i55 



i56 



DAS ROMISCHE KÖLN 



Wallraf. 



^J^j^^.'J^^^^^des Jesuitenkollegs zu Trier, Heinrich Turck (i6o7— 1669) in seiner bis 1660 
Neuzeit, reichenden annalistischen Geschichte „Inferior ad Rhenum Germania". 

^d^ris'jhs*" Unter den Sammlungen römisch- kölnischer Altertümer des 18. Jhs. ist die be- 

deutendste die im J. i732 durch Ignaz von Roderique katalogisierte des Ratsherrn 
Gottfr. Balth. von Hartzheim, dessen Verwandter, der gelehrte Jesuit Joseph 
von Hartzheim (i694 — 1763), sich, wie um die Geschichte seiner Vaterstadt über- 
haupt, so auch um ihre römischen Denkmäler durch Vollendung von Schannats 
„Eiflia illustrata" grosse Verdienste erwarb. Sein Ordensgenosse August in Aid en brück 
versuchte sich zum ersten Male in einer urkundlichen Darstellung des Kultes de'^ 
Ubier (i746 und 49) und der Constantinischen Rheinbrücke (i767). Gegen Alden- 
brück polemisiert der fleissige Sammler Vikar Barth. Jos. Blasius Alfter (i726 
— 1808) in einem über die Geschichte und Religion der Ubier handelnden, un- 
vollendeten Manuskript; auch eine Inschriftensammlung hat er hinterlassen. Sehr 
anregend wirkte auf die antiquarischen Studien durch seine Vorlesungen über vater- 
städtische Geschichte der Professor Franz Karl Jos. von Hillesheim (i73o— i8o3). 
Im Druck ist von ihm nur ein Programm zu diesen Vorlesungen erschienen; 
handschriftlich haben sich mehrere Aufzeichnungen seiner Vorträge durch Schüler 
erhalten. Als Sammler auch römischer Altertümer Kölns und Verfasser einer „Epi- 
gram matographia" der niederrheinischen Provinzen machte sich verdient der Baron 
Adolf von Hüpsch (i729 — i8o5); nach seinem Tode kamen leider seine Samm- 
lungen grösstenteils nach Darmstadt. 

Die Seele aller Bestrebungen für die Erforschung der Geschichte und die Er- 
haltung der Denkmäler Kölns um die Wende des 18. und i9. Jhs. war der letzte 
Rektor der Universität Ferd. Franz Wallraf (i748--i824). Er rettete nicht nur 
von der verschleuderten Blankenheimer Sammlung römischer Altertümer einen grossen 
Teil, sondern legte auch durch Vermächtnis der in seinem Besitze befindlichen 
Kunst- und Altertumsschätze an die Stadt den Grund zu dem spätem Museum 
VVallraf-Richartz. Seine schriftstellerische Tätigkeit über das römische Köln ist jedoch 
getrübt durch allerlei phantastische Vorstellungen — z. B. von der ara Ubiorura und 
der Rheininsel — und eine übertriebene Vorliebe für die römische Vergangenheit 
seiner Vaterstadt. 

Wie die Altertumskunde des Rheinlands überhaupt, so nahm auch die 
Sammlung und wissenschaftliche Erforschung der Denkmäler des römischen Kölns 
und Düntzer. einen neuen Aufschwung durch die Gründung des Vereins von Altertumsfreunden 
im Rheinlande {i84i). Bahnbrechend wirkte der das 1 7. Heft der Jahrbücher dieses 
Vereins eröffnende Aufsatz von Franz Ritter über die Entstehung der drei ältesten 
Rheinstädte Mainz, Bonn und Köln (i85i). Um Kölns römische Vergangenheit er- 
warb sich unstreitig im i9. Jh. die grössten Verdienste der Mitbegründer des genannten 
Vereins Prof. Dr. Heinrich Düntzer (i8i3 — i9oi). Mehr als So Jahre lang be- 
obachtete er aufs sorgfältigste alle bei Bodenbewegungen ans Tageslicht tretenden 
Spuren der Römerstadt und sorgte nach Kräften für die Erhaltung der dem Boden 
entnommenen Denkmäler. In zahllosen Arbeiten, die grösstenteils in den Bonner 
Jahrbüchern, zum Teil auch in der Köln. Zeitung, in Picks Monatsschrift und der 
Westdeutschen Zeitschrift erschienen, erläuterte er die neuen Funde und verbreitete 
sich, wenn auch nicht immer mit Glück, über die verschiedensten Fragen der 
römischen Geschichte und Topographie seiner Vaterstadt. Die römische Abteilung 
des Wallraf-Richartz-Museums machte er durch Herstellung eines Katalogs fSr 
weitere Kreise nutzbar. 



Forscher 

des 19. Jhu. 

Ritter 



i56 



III. TOPOGRAPHIE l57 



Das röm. 



foradiung. 



Die Bautätigkeit Hess im i9. Jh. auch zahlreiche Privatsammlungen römischer^?* 

Altertümer entstehen, von denen die bedeutendsten die der geistreichen Schülerin Neuzeit. 

Wallrafs, Frau Sibylla Mertens-Schaaf hausen, sowie die von J. J. Merlo, ^^^^^JjJb**** 

C. Disch, Ed. Herstatt, H. Wolff, Frau Maria vom Rath, Franz Merkens 

und Konsul C. A. Ni essen sind. Leider gingen einzelne dieser Sammlungen nach 

dem Tode ihrer Besitzer nicht nur für Köln, sondern sogar für Deutschland verloren. 

Eine ungeheure Bereichenintr erfuhr die Kenntnis der römischen Epoche Kölns sudt- 

o o r erweiterung 

und die Zahl der vorhandenen Denkmäler durch die mit dem J. 1880 anhebende und Altertums 
Erweiterung, Kanalisierung und bauliche Umgestaltung der Stadt. Die Frucht der 
bei diesen gewaltigen Bodenumwälzungen von den damaligen Bauinspektoren 
Schnitze und Steuernagel mit grösster Umsicht und Aufopferung angestellten 
Beobachtungen liegt vor in ihrer „Colonia Agrippinensis" (i895), der Prof. Nissen die 
Behandlung wichtiger Abschnitte aus der römischen Geschichte Kölns angefügt hat. 
In den J. 1 897— 99 gab die Anlage der Vorgebirgsbahn der Museumsverwaltung 
Veranlassung zur systematischen Untersuchung und Ausbeutung der Gräberfelder an 
der Luxemburgerstrasse, welche dem Wallraf-Richartz-Museum eine ausserordentliche 
Fülle von Steindenkmälern sowie kostbaren Glas-, Ton-, Bronze- und Edelmetall - 
waren einbrachte. (Zu den Altertumsstudien in Köln vgl. die bezüglichen Artikel 
bei Jos. Hartzheim, Bibliotheca Coloniensis, und in der Deutschen Biographi«; 
ferner L.Ennen, Die Alterthnmsstudien in Köln: Picks Monatsschrift III, i877, S. 384 ff.; 
ders., Geschichte Kölns IV, S.io3; H. Card auns in den Städtechroniken : Cöln I, S.LIV; 
A. V. DoMASZEWSKi, Zur handschriftlichen Überlieferung der niederrheinischen In- 
schriften; Westd. Zs. XXIII, i9o4, S. i58). 



III. TOPOGRAPHIE DES RÖMISCHEN KÖLNS. 

Das römische Köln nimmt eine kleine, durchschnittlich i4— i4,5 m über den Lage. 
Nullpunkt des Kölner Pegels sich erhebende Hochfläche nahe dem linken Rhein- 
ufer am Eingang der niederrheinischen Tiefebene ein. Sie hat im Osten in einer 
zum Überschwemmungsgebiet des Rheins gehörigen Niederung, im Süden und 
Norden in zwei auf durchschnittlich + 8,0 m liegenden Talsenkungen, den Resten 
ehemaliger Flussläufe, natürliche Grenzen, während sie sich gegen Westen sanft ins 
Land hinein verliert. Ein Lager von grobem Kiesgerölle bildet ihren Untergrund, 
über welches sich eine i — 2 m dicke Lehmschicht legt. Wie die natürlichen Ver- 
kehrswege von der Maas und Scheide in dieser beträchtlichen Bodenerhebung ihren 
geeignetsten Endpunkt fanden, so war hier auch der günstigste Stützpunkt für die 
militärische Deckung des Flachlandes und einer der besten Obergangspunkte über 
den Niederrhein (vgl. die Literatur zur Lage Kölns bei Korth a. a. O., S. 35 A. i4; 
älteste treffende Beschreibung bei Broelman II, fol. 92. Col. Agr. S. 4). 

Das Tiefgebiet an der Ostseite senkt sich unmittelbar an dem Abhänge der Tieffirebiet 
Hochfläche auf durchschnittlich + 3,o m, vor der Nordostecke der Römerstadt, von *" 
der Trankga.sse bis über die Grosse Neugasse hinaus, noch bedeutend tiefer, stellen- 
weise bis unter den Nullpunkt des Kölner Pegels; es erhebt sich dagegen wieder 
östlich vom Altenmarkt und Heumarkt auf + 6,5 — 7,o m (Col. Agr. S. 5). Diese 
Lageverhältnisse sind schuld an der noch heute in weiten Kreisen verbreiteten 
Ansicht von der ehemaligen Existenz eines Rheinarmes und einer oder mehrerer 
Rheininseln an der Ostseite der römischen Stadt. 

i57 



i58 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



Lage. 
Angebliche 
Rheininftel. 



Von einer Rheininsel und einem Rhein arm wusste das ganze Mittelalter, 
auch die am Ende desselben abgefasste Koelhoffsche Chronik noch nichts. Erst im 
Verlaufe der antiquarischen Forschungen des 1 6. Jhs. führte vermutlich die Beobach- 
tung des insularen Charakters der Abtei Gross St. Martin bei Hochwasser, zusammen- 
gehalten mit der Schreinsbezeichnung des Häuserblocks zwischen Heu- und Altenmarkt 
als .insula* zu der Annahme, ein Rheinarm sei ehemals an der Ostmauer der Römer- 
stadt vorbei über den Heumarkt, Altenmarkt und das Mariengredenkloster gelaufen 
und habe eine Insel, auf der die Martinsabtei stehe, vom Lande getrennt (Kasp. 
Bruschius, Monasteriorum Geraianiae praecipuorum . . . centuria prima, Ingolstadi, 




Fig. 52. Köln. Ausgrabungen an der Luxemburg erstrasse. 

i55i, p. 12 1 ; Buch Wehisberg, hrsgb. v. Höhlbaum H, S. i i4 u. 208; vgl. Oppermann. 
Westd. Zs. XIX, i9oo, S. 293). Nach Broelraan (II, fol. 7i9) ist die Inselbildung erst 
kurz vor der Ansiedelung der schottischen Benediktiner durch Anschwemmung von 
Geröll an die westlichen Pfeiler der konstantinischen Brücke erfolgt, weshalb seine 
Ansichten der Stadt und Rheinbrücke (Fig. 42 u. 43) das Flussbett bis nahe an die Stadt- 
mauer ausdehnen. Wie in den meisten Stücken, so blieb auch in diesem Broel- 
mans Ansicht auf lange Zeit massgebend (vgl. Wilmius p. 34; Crombach p. 543: 
TuRCKius p. i96 u. 29o). Im Gegensatze zu ihr nahm Aldenbrück, gestüzt auf 
die unzulässige Interpretation einer Eumeniusstelle (Paneg. Constant. c. xiii, 2, 
sollen die Worte „ubi [seil. Rhenus] alvei unius impatiens in duo comua 
gestit excedere" auf die Inselbildung bei Köln gehen) die Rheininsel schon 



i58 



III. TOPOGRAPHIE. A. ÄLTESTE ANLAGEN l59 

für die römische Zeit an (De ponte Constantiniano p. i3) und zeichnete sie auch Lage, 
in seine Darstellung der konstantinischen Brücke ein (Fig. 44). Trotzdem glaubte Wall- 
raf eine grosse Entdeckung gemacht zu haben, als er, auf die nämliche Stelle 
sich stützend, mit der Theorie von einem Rheinarm und einer Rheininsel an der 
Ostseite der Römerstadt hervortrat (Beiträge, Köln 1818, S. 16; Ausgew. Schriften 
S. i4); das Gewicht seines Namens verschaffte ihr leider die weiteste und nach- 
haltigste Verbreitung (v. Mering und Reischert I S. i u. 2; Mathieux, Gesch. d. 
Stadt Köln S. i; Ennen, Gesch. Kölns I S. 8i u. 642; Hegel, Städtechroniken XII 
S. III ; Georg v. Hirschfeld, Gesch. und Topographie des Rheines und seiner 
Ufer: Picks Monatschr. VII, 1881, S. 4oo; v. Veith, Das römische Köln S. 7; 
Korth a. a. O. S. 4). Die Ansicht von der Rheininsel widerlegte durch richtige 
Deutung der Eumeniusstelle Düntzer (Picks Monatsschr. IV, i878, S. 263), durch 
topographische Feststellungen Schwörbel (B. J.LXXXII, 1886, S. 24) und Schultze- 
Steuernagel; letztere zeigen die Unglaubhaftigkeit eines schiffbaren Rheinarmes 
aus den mittlem Wasserstandsverhältnissen des Rheines und weisen drei römische 
Strassen nach, die über den angeblichen Rheinarm und die Insel bis in die Nähe 
des heutigen Ufers fahrten (Col. Agr. S. 5, 7i— -74). ' 

A. DIE ÄLTESTEN ANLAGEN: ÄRA UBIORUM, OPPIDUM 
UBIORUM UND LEGIüNSLAGER. 
Gedruckte Darstellungen. Jag. Campius bei Franciscus Modius, Literatur. 
Novantiquae Lectiones tributae in Epistolas centum et quod superest, Francofurti i584, ^™*i!® 
Ep. III. — Gelenius, De adm. magn. Col. p. 4. — Josephus Hartzheim, De initio lungen. 
metropoleos ecclesiasticae Coloniae Claudiae Augustae Agrippinensium disquisitio secunda 
historico-canonica, disquisitio tertia critica, Ubiorum colonia i732, p.i : Praemittitur civilis 
Metropoleos nostrae initium delineatum. — Jo. Eberh. Rau, Monumenta vetustatis Ger- 
manicae, ut puta de Ära Ubiorum in C. Com. Taciti I. annalium libri duo, tum de tu- 
mulo honorario Caji et Lucii Caesarum in confmio Ubiorum et Treverorum liber singu- 
laris, Trajecti ad Rh. i738. — [H. B. v. Blum], Dissertatiuncula de Ubiorum ara, 
Wetzlariae i743. — Aldenbrück, De religione ant. Üb. p. 85. — v. Hüpsch, Be- 
stimmung des Plazes, woselbst der Altar der Ubier gestanden: Köln. Literar. Wochen- 
blatt i778, Stück 6, 7, 8, 9, 10, i3. — Gerolt, Materialien zur geist- und weltlichen 
Statistik des niederrheinischen und westphälischen Kreises II 2, Erlangen i78i, 
S. 356. — von Schönebeck, Ara Ubiorum: Bönnisches Wochenblatt i787, 2. Stück, 
S. 6. — Altar der Ubier: Beiträge zur Aussbreitung nuzlicher Kenntnisse, Bonn 
i789, 8. Stück. — Konrad Mannert, Geographie der Griechen und Römer, 
Nürnberg i8o4, II i, S. 252. — Description d'un autel de la Victoire, monument 
antique drigd sur la place de S. Remy k Bonn, Bonn 1810. — A. B. Minola, 
Kurze Übersicht S. ii4. — Ders., Beiträge zur Übersicht der römisch- deutschen 
Geschichte, Köln 181 8, S. i35. — Wallraf- Ennen, Ausgew. Schriften S. 24. 

— Karl Ruckstuhl, Jahrbücher der Preuss. Rheinuniversität I, 181 9, S. 21 9. 

— F. Ritter, Entstehung der drei ältesten Rheinstädte Mainz, Bonn und Köln: 
B. J. XVII, i85i, S. i, insbes. S. 46. — P. Chr. Sternberg, Über die Entstehung 
von Mainz, Bonn und Coeln. Gegen Herrn Prof. Dr. Ritter in Bonn. 2. Aufl. 
Trier i853, S. 4i. — J. Freudenberg, B. J. XXIX/XXX, 1860, S. 94. — Ennen, 
Gesch. Kölns I, S. 9 u. 16. — Mommsen, Hermes VII, i872, S. 3o2. — F. J. 
Schwann, Der Godesberg und die Ara Ubiorum des Tacitus in ihrer Beziehung zur 
(so!) Castra Bonnensia, Bonn 1880 (vergl. Centralblatt 1880, S. 95o). — H. Düntzer, 

i59 



l6o DAS RÖMISCHE KÖLN 

Literatur. Die Ära Ubiorum : Picks Monatsschrift VI, 1880, S. 455. — F. J. Schwann, Wo war 
das Lager der ersten und zwanzigsten Legion zur Zeit des Germanicus ? Erwiderung 
an H. Düntzer, Bonn 1881 (vgl. Picks Monatsschrift VII, 1881, S. 53o). — Theod. 
Bergk, Zum Streite über den Ort der Ära Ubiorum : Zur Gesch. u. Top. d. Rheinl. 
S. i37. — Ders., Westd. Zs. I, 1882, S. 498. — Wolf, B. J. LXXVIII, i884, S. 53. - 
Ders., Die That des Arminius, Anh. 3. — Ders., Die Stadt Köln S. 43. — v. Veith, 
Das röm. Köln S. 6. — - Th. Bergk, B. J. LXXXI, 1886, S. I25. — J. Asbach, Die 
Anfänge der Ubierstadt: B. J. LXXXVI, 1888, S. 211.— Alex. Riese, Forschungen 
zur Geschichte der Rheinlande in der Römerzeit, Leipzig i889, S. 7. — B. Schöttler, 
Über die Lage der geschichtlichen Orte Aduatuca Eburonum (Caes.), Ära Ubiorum 
(Tac.) und Belgica (Itin. Anton.). Progr. Rheinbach i889. — H. Düntzer, Die ara 
Ubiorum und das Legionslager beim oppidum Ubiorum: Festschrift zum Sojähr. Jubil. 
des Ver. v. Altertumsfreunden im Rheinl., Bonn i89i, S. 35. — E. Desjardins, 
Geographie historique de la Gaule Romaine, Paris i876— 93, III p. 3oi. — Nissen, 
Col. Agr. S. i5i. — Ihm bei Pauly- Wisse wa, Real-Encyclop. II Sp. 34 1. — Kisa, 
B. J. IC, i896, S. 27. — Jos. Klinkenberg, Die Ara Ubiorum und die Anfänge 
Kölns: Rorrespondenzblatt des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Alter- 
tumsvereine LI, i9o3, S. 2. — Ders., Grabdenkmäler, S. 181. — Dr. S— n, Der Altar 
der Ubier und das römische Köln: Rheinland, Beilage des Kölner Tageblatt, i9o4, 
Nr. 4i u. 42, S. 323 u. 33o. 

HandschrifU. Handschriftliche Darstellungen auf dem Stadtarchiv in Köln. Broel- 

Daratellungen. ^^^ jj^ ^^j ^^^ ^^^ ^^^ _ WiLMIUS p. 37. - CrOMBACH I, p. l75. — TüRCKIUS 

p. 16. — Gelenii Farragines XV, fol. 745—757: Discursus praevius catalogo prae- 
positorum Bonnensium praemittendus. — von Hillesheim, Vorles. fol. 72 v. — 
Abhandlung über die Ara Ubiorum aus c. i79o ohne Verfasser: Chron. u. Darst. i69. 
— FucHS, Topographie I, S. 9. 

AbbUdung. Phantasiebild der Ara Ubiorum. Phantastischer Säulenbau auf drei- 

seitigem Sockel. Illustration zu Rau, Monumenta p. 38. Kupferstich. 16x10 cm 
Vorrömisdie Sichere Spuren einer vorrömischen Ansiedelung sind auf dem Boden Kölns bis 

siede^üng. J®*^* nicht entdeckt worden (vgl. jedoch B. J. LXVIII, 1880, S. i52); eine solche erscheint 
auch weniger wahrscheinlich mit Rücksicht auf das Fehlen eines vorrömischen Namens. 
Alteste röm. Die ältesten römischen Anlagen haben zu ihrem Mittelpunkt die lediglich aus 

äffen, j^^ ^^^ j ^^ ^^^ ^^ bekannte Ara Ubiorum, zu der das oppidum Ubiorum und 
das Legionslager in nachbarlicher Beziehung stehen (vgl. die Schilderung der Meu- 
terei Tac. Ann. I 3i— 45). 
Ara Die Ara Ubiorum galt ehemals zumeist als das Heiligtum einer germani- 

Bedeutanff Sehen, mit einheimischem (Wodan, Thor) oder römischem Namen (Mercur, Mars, 
Dis u. a.) bezeichneten Gottheit. Andere sahen in ihr ein Verbrüderungsheilig- 
tum der Römer und Germanen (Gelenius, Wallraf, Ennen, v. Veith), 
wieder andere ein nationalrömisches Heiligtum (M i n o 1 a), und zwar des Augustus 
(zuerst Lipsius zu Tac. Ann. 1 57, dem auch Broelman zuneigt), des Drusus (Mas- 
cou, Gesch. der Teutschen I, S. 69 A. 9) oder der Victoria (Description d'un autel). 
Die Ansicht, dass die Ara Ubiorum ähnlich der Ara Lugdunensis der Roma und 
dem vergöttlichten Augustus geweiht gewesen sei, wurde von Bergk und Nissen 
so trefflich begründet, dass sie neuerdings, von Wolf und v. Veith abgesehen, all- 
gemein angenommen ist. 

Geschichte. Die Gründung der Ara Ubiorum wird seit Ritter meist mit der Grün- 

dung der Ara Lugdunensis im J. 12 vor Chr. in Zusammenhang gebracht (vgl. 

160 



III. TOPOGRAPHIE. A. ÄLTESTE ANLAGEN 



I6l 



MoMMSEN, Römische Geschichte V, S. 32 und io7; Hirschfeld, Sitz.-Ber. der 
Wiener Ak. i883 S. ii52): Bergk lässt sie vielleicht schon unter Eh-usus, Ritter 
wahrscheinlich einige Jahre nach Chr., Nissen erst im Sommer 9 nach 
Chr. errichtet sein. Manche Anzeichen sprechen für eine recht frühe Ent- 
stehung, möglicherweise unter Mitwirkung Agrippas (Klinkenberg). Während 
Riese sie lediglich als Augustusaltar der Ubier aufgefasst wissen will, Nissen 
aber ausschliesslich den Augustusaltar der germanischen Provinzen in ihr sieht, 
geht die allgemeine Ansicht jetzt dahin, 
dass das ursprünglich für die Ubier 
bestimmte Heiligtum eine allgemeine 
Bedeutung für die zu gründende gross- 
germanische Provinz erhalten sollte, 
dass aber die Verwirklichung dieses 
Planes durch die varianische Nieder- 
lage vereitelt worden sei. Wie lange 
die Ära Ubiorum bestanden hat, ist 
nicht bekannt; bis ins 4. Jh. hinab- 
reichende Spuren deuten darauf, dass 
sie später der Kaiseraltar der Provinz 
Germania inferior gewesen ist (Mar- 
QUARDT, Eph. ep. I, p. 2o6 und Kisa 
a. a. O. nehmen fälschlich einen frühen 
Untergang der Ära an). 

Die unendlich mannigfaltige Be- 
antwortung der Frage nach dem Stand- 
ortderAra hängt zusammen mit den 
verschiedenen Ansichten von der Lage 
des um i4 nach Chr. in ihrer Nähe 
befindlichen Zweilegionslagers. Da man 
aus Tac. Hist. IV i9 sq. Bonn als Lager 
der L Legion zur Zeit des balavischen 
Krieges kannte, so verlegte man viel- 
fach früher auch das Doppellager der 
L und XX. Legion ,apud aram Ubi- 
orum* nach Bonn und betrachtete da- 
her als Standort der Ära entweder 
Bonn selbst (Campius, Cluverius, Gelenius, Wilmius, Turckius, Brower, 
Masen, Aldenbrück, der Verfasser der Description, Ruckstuhl, Düntzer [B. J. 
XXVI, i858, S. 49; dagegen verlegt er das Lager B. J. XX, i853, S. 3i auf den 
Berlich in Köln oder in die Nähe desselben], Freudenberg) oder einen Punkt in 
seiner Nähe (Spener, v. Blum), besonders den benachbarten Godesberg (Graf Herm. 
V. Neuenar nach Angabe von Campius; Schwann); ja man ging i8o9 so weit, den 
von der Alteburg bei Köln stammenden mächtigen Viktoriaaltar, der von Kanonikus 
Pick der Stadt Bonn geschenkt worden war, als Ära Ubiorum auf dem Remigius- 
platze daselbst aufzustellen (Description und Ruckstuhl a. a. O. S. 223). Da sich aber 
anderseits die Ära nicht von dem Oppidum Ubiorum trennen Hess, das ohne Zweifel 
auf dem Boden des spätem Kölns lag (Tac. Ann. XII 2 7), so suchten, von .einigen 
sonderbaren Annahmen abgesehen — Rau fand die Ära in Deutz, Strevesdorff 



Ära 
Ubiorum. 




Fig. 53. Grabdenkmal des C. Vetienius, Tubabläsers der 
l. Legion, au4 Köln, jetzt im Museum zu Saint-Germain. 



Standort. 



I6l 



l62 DAS RÖMISCHE KÖLN 

Ubf*^* (Archidioecesis Col. descriptio, p. ii5) bei Sinzig, Schönebeck auf dem Unkebtein, 
Unkel gegenüber, Schöttler in Scheuren bei Rheinbach — , die sämtlichen übrigen 
Gelehrten, von den altern Lipsius, von den Jüngern Ritter an der Spitze, die Ära 
an einem Punkte in oder bei Köln. 
Legions- Dje Bestimmung dieses Punktes ist wieder sehr mannigfaltig und von der ange- 

Oppidum nommenen Lage des Oppiduro und des Legionslagers abhängig. Broeiman lässt 
Ubiorum. das Oppidum wie die Caesarische Rheinfestung räumlich mit der Colonia Agrippi- 
nensis zusammenfallen (Epideigma, Erl. zu Tab. III part. II), ein weites Gebiet im 
Süden, Norden und Westen desselben von dem Lager eingenommen sein (II, f. 92, 
52 7; vgl. Gelenius p. 94) und die Ära an der Übergangsstelle der Ubier, die er 
ebenfalls bei Köln sucht, errichtet werden. Crorobach versetzt sie in den Mars- 
tempel (I p. i6), V. Hillesheim, v. Mering- Reischert (S. i8) und Schneider 
(B. J. LXIII, S. ii) auf die Alteburg, Wallraf, (Beilr. S. 2S) nach dem Vorgange 
von V. H ups oh auf die Ar, eine Strasse in der Nähe des Rheines, die von der 
Ära den Namen haben soll, mitten auf die angebliche Rheininsel. Zwischen Stand- 
lager und Oppidum schied Wallraf nicht, nur Hess er letzteres sich auch 
über das »Inselrevier* ausdehnen. Wallrafs Nachfolger, Ennen und v. Veith 
(dem sich Hübner, Westd. Zs. V, 1886, S. 24i anschliesst), veriegten das Winter- 
lager in die spätere Colonia Agrippinensis , das Oppidum auf die Rheininsel, 
und nahmen, Ennen ausgenommen, der die Ära ,an den vier Winden*, dem 
Kreuzungspunkt der Rhein- und Weststrasse, also im Lager, sucht, als Standort 
derselben ebenfalls die Rheininsel an. Wolf (a. a. O. und Kastell Alleburg S. 43) 
der mit Recht an der von seinen Vorgängern vermuteten Lage des Oppidum 
vor dem Legionslager Anstoss nimmt, verlegt ersteres in die Stadt, letzteres auf 
die Alteburg. Die nach ihm ehemals auf dem rechten Rheinufer stehende, dann 
mit den Ubiern auf das linke gewanderte Ära befand sich anfangs in einem 
Haine zwischen Oppidum und Lager, später im Tempel des Mars. Hübner (B. J. 
LXXXVIII, 1 889, S. 60) sieht nicht die Alteburg für das Legionslager an, sondern 
glaubt mit Rücksicht auf das rechtwinkelige Strassennetz Kölns, dass die Stadt 
dasselbe in sich aufgenommen habe; als Standort des Ubieraltars vermutet er den 
Domhügel. Während Koenen (B. J. LXXXIX, i89o, S. 22 5) und Nissen (Col. 
Agr. S. i59) Oppidum und Legionslager ebenfalls auf den Boden der spätem Co- 
lonia Agrippinensis verlegen, letzterer durch die Annahme der Ära auf dem Dom- 
hügel (S. 1 68), des Palastes des Germanicus in der Antoniterstrasse das Oppidum als 
den östlichen Teil derselben betrachten lässt, will Düntzer (Festschr. S. 46) von 
einem Legionslager auf dem Boden der Stadt, die für ihn lediglich das Oppidum ist, 
nichts wissen; er versetzt das Lager, für das die Alteburg nicht mehr zu bean- 
spruchen ist, nördlich vor die Stadt etwa zwischen Eigelstein, Machabäerstrassc, 
Rheinufer und Napoleonischen Hafen (Deutschen Ring); die Ära würde dann mitten 
zwischen Eigelstein und Rhein, etwa in der Jakordenstrasse, gesucht werden müssen. 
Endlich versucht Klinkenberg aus dem Verlaufe der seit dem Beginn der Römer- 
herrschaft bestehenden Heerstrassen und der Lage der ältesten Denkmäler an den- 
selben, zusammgehalten mit dem Berichte des Tacitus, den Nachweis zu liefern, 
dass das Legionslager den östlichen, das Oppidum den westlichen Teil der spätem 
Colonia Agrippinensis eingenommen habe, und nimmt, durch in der Nähe gemachte 
Funde, die auf den Kult der Roma und des Augustus hinweisen, unterstützt, als 
Standort der Ära den Neumarkt an, während S — n letztem bei der Cäcilienkirche, 
das Lager im nördlichen, das Oppidum im südlichen Teile der Kolonie finden will 

162 



III. TOPOGRAPHIE. A. ÄLTESTE ANLAGEN 



l63 



(Über die Lageverhältnisse des Kölner Legionslagers s. ferner v. Domaszewski, Westd. 
Zs. Korrespbl. XII, i893, Sp. 263 und A. i u. 2; Siebourg B. J. io7, i9oi, S. i67 A. i.) 

Die Ära Ubiorum muss gleich der Ära Lugdunensis (s. Fig. 44) als ein grosser, 
freistehender Altaraufbau gedacht werden (Westd. Zs. V, 1886, S. 24 1); ein Tempel 
und andere Bauten mögen, wie an den ähnlichen Altären in Tarraco und Lugu- 
dunum, später in der Nähe entstanden sein. 

Die Annahme, dass das mehrfach erwähnte Kenotaphion des Drusus sich bei 
der Ära Ubiorum befunden habe (Hirschfeld, Abhdl. der Berl. Akad. der Wiss., 
1886, S. 125; AsBACH, B. J. LXXXVI, 1888, S. I25; Kisa a. a. O.), hat nach unserer 
heutigen Kenntnis dieser 
Institution keine Wahrschein- 
lichkeit mehr (Düntzer, 
Festschrift S. 49). 

Oberreste des Oppi- 
dum Ubiorum und des Le- 
gionslagers lassen sich nicht 
mit Sicherheit feststellen. 
Indessen wurden nordwest- 
lich von der Antoniter- 
strasse beim Bau der evan- 
gelischen hohem Mädchen- 
schule (Nr. 26) 2 m starke 
Mauern aus Gussmauerwerk 
von Basaltstücken mit einer 
Sohlenhöhe von + 11,0 m 
und bis -h i4,5 m hinauf- 
reichend entdeckt, deren 
Mächtigkeit, Tief läge und 
von dem Strassennetz der 
Stadt durchaus abweichende 
Richtung sie als militärische 
Anlagen vor der Gründung 
der Kolonie erscheinen lässt. 
Mit ihnen stehen vermutlich 
wegen der übereinstimmen- 
den Richtung in Zusammenhang die Hausmauern aus Grauwacke mit Ziegelstücken 
und vereinzelten Tuffsteinen, die sich auf + i4,4o m Bauhorizont in der Wollküche 
gefunden haben, vielleicht auch die in unregelmässigen Richtungen verlaufenden, 
0,60 — 0,75 m starken Gebäudemauern aus demselben Material mit einer Höhe des 
Bauhorizontes von + i4,9o m, die zwischen Antoniterstrasse 26 und 32 entdeckt 
worden sind und den einzigen gestempelten Ziegel der I. Legion in Köln enthalten 
haben (Col. Agr. S. 120; ebenda Taf. XII u. XIII). 



LeffionH- 

lag er, Oppi- 

dum, Ära 

Ubiorum. 

Form der Ära 

Ubiorum. 



Kenotaphion 
des Drusus. 



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Reste des 

Oppidums und 

des Lagers. 



Flg. 54 Köln, Mufleum WaUraf-Richartz. 
Relief vom Grabdenkmal eines Reiters aus vorHavischer Zeit. 



l63 



11* 



i64 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



B. DIE COLONIA AGRIPPI NENSIS. 




Fi|f. 5S. Köln. Reste des römischen Nordtores, einfjremauert auf dem Lidihofe. 



I Be- 

f estiflrung. 

a.Mauerrinff 

Literatur. 



Pläne und 
Ansiditen. 



I. Die Befestigung, 
a) Der Mauerring. 

Gedruckte Darstellungen. Gelenius p. 78. — v. Mering u. Reischert I, 
S. 129. — L. Ennen, Territoriale Entwickelung und Befestigung der Stadt Köln. 
Ann. d. histor. Ver. f. d. Niederrhein III, i856, S. i. — Ders., Geschichte Kölns I, 
S. 78. — VoiGTEL, Die römische Stadtmauer: B. J. LIII/LIV, i873, S. 2o3; Düntzer, 
ebenda S. 226. — Michael Mertz, Beitrag zur Feststellung der Lage und der 
jetzigen Beschaffenheit der Römermauer zu Köln. Progr. der Oberrealschule, Köln 
i883. — V. Veith, Das röm. Köln S. 12. — Col. Agr. S. 8. 

Handschriftliche Darstellungen. Broelman II, fol. 98 v. — Fuchs, Topo- 
graphie I, S. 123; III, S. 423—427. 

Pläne und Ansichten. 1. Ansicht des ganzen Mauerrings, soweit erhalten, 
auf den Stadtplänen von Mercator und Egmont. — 2. Römische Stadtmauer an 
St. Aposteln. Links auf einem Bilde der Apostelkirche von etwa i83o. Lithographie. 
2i,7Xi4,6 cm. H. M. AI 3/48. Mitt. 468. — 3. Rest der Römermauer am Römer- 
turm im spätem Garten des Pallenbergschen Hauses. Um i87o. Getuschte Blei- 
stiftzeichnung ohne Angabe des Zeichners. 22,1 y 23,3 cm. H. M. AI 3/888. — 
4. Römische Stadtmauer an der Ecke Domhof und Bischofsgartenstrasse. Photographie, 
aufgenommen von der Strassenbauinspektion im Januar i892 i3,5x i8,4 cm. H.M., 
Abt. Römisches. — 5. Ansicht der römischen Stadtmauer an der Ecke von Aposteln- 
und Gertrudenstrasse. Photographie, aufgenommen Mai i892, von Anselm Schmitz- 
21,8X27,6 cm. H. M., Abt. Römisches. — 6. Ansicht, Durchschi^tt und Rekon- 
struktion der Stadtmauer an verschiedenen Punkten. Col. Agr. Taf. IV, V, X. 
Originalfederzeichnungen von Steutrnagel und Schnitze^ 5o X 73 cm, im H. M., Abt. 
Römisches. — 7. Römische Stadtmauer an der Gertrudenstrasse. Lith. i8,5 X i3,5 cm. 



i64 



III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. l65 

Col. Agr. Taf. XVII. — 8. Römische Stadtmauer und Turmansatz hinter der Thie- ,estllu"ng. 
büldsgasse. Lith. i8,5 X i3,5 cm. Col. Agr. Taf. XVI. a. Mauerring. 

Unsere Kenntnis von dem römischen Mauerring Kölns beschränkt sich im ^®5°he8.*** 
Mittelalter auf gelegentliche Erwähnungen bei Schriftstellern, in Schreinsbüchem und Älteste Kunde. 
Urkunden; Näheres über seinen Zustand erfahren wir erst seit der zweiten Hälfte 
des i6. Jh., wo uns Mercator auf seinem Stadtplan die erste bildliche Darstellung 
(Taf I), Broelman in seinen Kommentarien die erste Beschreibung desselben 
geliefert hat. 

Bis I io6 bildete die Römermauer mit ihren Türmen, die den Namen wichus MitttelalterL 
(= Kampf haus; lat. propugnaculum) führten (vgl. die Urkunde von i3i6 bei ourdibrüAe."" 
Gelenius p. 6o3 : turrim suam antiquae civitatis muro inaedificatam et wichus, id est 
receptaculi censam nomine, quo etiam caeterae huiusmodi turres compellantur), die 
einzige Schutzwehr der mittelalterlichen Stadt; nur an der Rheinseite war sie damals 
schon verschwunden, da sich seit der fränkischen Zeit der Schwerpunkt des Ge- 
meinwesens nach dem östlichen Teile der Römerstadt und dem vorgelagerten Tief- 
gebiete verlegt hatte. Von Durchbrüchen (foramina), die behufs ihrer leichteren Ver- 
teidigung gern neben einem Turme angelegt wurden, kennen wir vor der ersten 
Erweiterung der Stadt die Griechen pf orte, deren Schöpfung durch die Gründung der 
Abtei St. Pantaleon unter Erzbischof Bnmo (t 965) veranlasst sein muss, und das 
Pförtchen am Dom, durch welches Erzbischof Anno bei dem Aufstande von io74 aus 
der Stadt entwich (Vita Annonis c. 21 in Mon. Germ. Script. XI, p. 493), denen wahr- 
scheinlich als dritter der bei der Schliessung des Tores an Aposteln (s. u.) ent- 
standene Durchbruch am Laach, Scaporzen, antiqua (antiquior) Scaporzin 
oder porta ovina genannt (z. B. Novum forum I25i), anzureihen ist (mit Unrecht 
führt dieses Foramen Fuchs, Top. III, S. 34 1 aus Mercure de la Roär, Intelligenzblatt 
vom 24. Juni 18 10 Nr. 47 schon auf die römische Zeit zurück). Später sind vermutlich 
das Lisloch gegenüber der Mariengartengasse (Stein, Akten zur Gesch. d. Verfassung 
u. Verwaltung d. Stadt Köln II S. gl und 565; als fracta porta Lisolphi bezeichnet 
Glasen, Materialien zur geist- und weltlichen Statistick des niederrheinischen und 
westphälischen Kreises I, 2 S. 494), die Portula canina gegenüber der Langgasse 
(Gelenius p. 78), das Törchen gegenüber dem Berlich (HoeNiGER, Schreinskarten I, 
S. 365 zu ii87 — 1200; Ennen-Eckertz, Quellen II, S. 535 A. i; Gelenius a. a. O.) 
und der Durchbruch an St. Aposteln (Hoeniger I, S. 339 zu ii7o- ii9o, u. ö.; er- 
weitert i786 nach Fuchs, Top. III, S. 367). 

Die Südmauer war in ihrem westlichen Teile nach Lagebezeichnungen im Südmauer. 
Schrein von St Peter noch im spätem Mittelalter, ja noch um die Wende des 16. 
und i7. Jhs. in ruinenhaftem Zustande erhalten (Broelman II fol. 98 v); jetzt ist sie 
vollständig überbaut und an mehreren Stellen durchbrochen. 

Die Nord- und besonders die Westmauer hat sich bis in das i9. Jh. hinein Nord- 
fast in ihrem ganzen Verlaufe oberirdisch erhalten (durchbrochen wurde die West- 
mauer i832 am Ausgange der Bobstrasse, i845 an dem der Alexianerstrasse nach 
Fuchs, Topogr. III, S. 434 u. I, S. 29o; die Nordmauer wurde i892 zwischen Dom 
und Nordtor auf etwa 35 m niedergelegt) und ist auch jetzt noch auf längere Strecken 
sichtbar. 

Um die Erforschung des römischen Mauerrings haben sich in der jüngsten Neueste 
Zeit Mertz, Schultze und Steuernagel die grössten Verdienste erworben. 

Die Stadtmauer von Köln bildet ein der Formation des Geländes sich an- Verlauf, 
passendes, unregelmässiges, aber dem Quadrate angenähertes Viereck von 1 1 79,9o m 

i65 



i66 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



Seitenlange an der Westfront, 948,9o m an der Nordfront, 88i,7o m an der 



I. Be- 
f Gstiffunff« 
a. Mauerring. Ostfront und 9o3,3o m an der Südfront Sie umfasst einen Flächenraum von 96,8o ha. 



Ostmaaer. 



Südmaaer. 



Die Ostmauer erstreckt sich in gerader Richtung von Pfeiler IV des Eisenbahn- 
viaduktes an der Trankgasse östlich von Unter Taschenmacher und Bürgerstrasse und 
unter dem Rathause her bis zur Einmündung der Judengasse in Obenmarspforten; 
von dort in mehr östlicher, ebenfalls fast gerader Richtung, der Ostseite der Martin- 
strasse („boven mauren**) folgend, bis nahe an das östliche Ende der Strasse 
Mühlenbach. 

Die Südmauer zieht sich in einem dem heutigen Laufe des Duffesbaches fol- 
genden Bogen unter der nördlichen Häuserreihe von Mühlenbach und Blaubach und 
nach Überschreitung der Bachemstrasse auf der Südseite der Strasse „Alte Mauer am 
Bach" bis zur Einmündung derselben in die Griechenpforte. 




Piff. 56. Köln. Landseitige Ansidit der römisdien Stadtmauer und Turmrest Komödienstrasse 69/71. 



Westmauer. Die Westmauer verläuft in einem flachen Bogen hinter der östlichen Häuser- 

reihe des Mauritiussteinwegs, folgt in gerader Richtung der Westseite der Clemens- 
strasse, des Laach und (dicht an der Chorapsis von Aposteln vorbei) der Gertruden- 
strasse und zieht sich darauf in einem Bogen hinter der östlichen Häuserreihe der 
St. Apemstrasse bis zum Römerturm. 

Nordmauer. Die Nordmauer geht vom Römerturm in gerader Richtung bis zur Ecke von 

Berlich und Burgmauer und verläuft dann, ein wenig gegen Norden ausbiegend, 
über die Nordseite der Burgmauer, quer über das Domkloster und unter der nörd- 
lichen Seitenmauer des Domes her bis zum Pfeiler IV des Eisenbahnviaduktes an 
der Trankgasse, 
^"^'^st' dt^*^^* Dass die Colonia Agrippinensis in der älteren Zeit eine geringere .Ausdehnung 

erweiterung. gegen Süden oder gegen Süden und Westen gehabt habe, ist eine nach den An- 
deutungen Kreuters (Wanderung I, S. 36 Anm.) von Düntzer (B. J. XXVH, i859, 
S. 4o; Der Umfang des ältesten römischen Köln: Westd. Zs. IV, i885, S. 23; B. J. 
LXXXII, i886, S. i52; LXXXV, i888, S. 74) mit ausserordentlicher Zähigkeit ver- 



i66 



III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 



l67 



Be- 
schreibung. 



Fundament 



Soekelabsatz. 



tretene und von andern Lokalhistorikem (Ennen, Ann. d. bist. Ver. f. d. Nieder- i. Be- 

rhein XXIII, i879, S. 2; Wolf, B. J. LXXVIII, i884, S. 84; v. Veith, Das röm. alMVJeVnni 

Köln S. 34) aufgenommene und weiter entwickelte These, die jedoch wegen ihrer 

falschen Voraussetzungen von Grabstätten im südlichen Teil der Römerstadt und 

einer verschiedenartigen Beschaffenheit der Römermauer in ihren einzelnen Teilen 

keine Berechtigung mehr hat (widerlegt von H[ettne]r, Westd. Zs. Korr. Bl. V, 1886, 

Sp. 72 Nr. 54; Col. Agr. S. 8; Klinkenberg, Grabdenkmäler S. i7i und 180). 

Als Teile der Stadtmauer sind zu unterscheiden: das Fundament, der Schräg- 
sockel, die aufgehende Mauer und der obere Abschluss, bestehend aus dem Wehr- 
gang mit den Zinnen. 

Das Fundament, welches an den drei Landseiten die Stärke des Oberbaues 
nach innen und aussen um je o,3o, an der Flußseite um je o,45 m überragt, besteht 
aus festem Gussmauerwerk von Grauwacke-, Basalt- und einzelnen Trachytbruch- 
steinen mit Mörtel; die Aussenseiten sind mit roh bearbeiteten Bruchsteinen aus 
Grauwacke und Plattenbasalt verblendet. Die Höhe des Fundamentes, dessen Sohle 
in der Regel o,5o m im gewachsenen Boden liegt, beträgt über diesem an der West- 
seite 2,5o— 2,75 m, an der Ostseite bis zu 6 m. An einigen Steilen der Westfront 
ist es bis auf i m Höhe durch einen Vorsprung verstärkt. 

Der o,3o m hohe, sorgfältig gearbeitete Sockelabsatz, dessen Unterkante durch- 
weg das Strassenniveau bezeichnet (Col. Agr. S. i3), besteht an der Aussenseite der 
drei Landfronten in einer im Winkel von 45® aufsteigenden Schräge von drei Grau- 
wackeschichten (Fig. 56), an der Innenseite der Landfronten sowie der Innen- und 
Aussenseite der Rheinfront aus drei zurücktretenden Treppenstufen (Col. Agr. Taf. XVI: 
Ansatz des Römerturmes in der Thieboldsgasse). Ein zweiter Sockel auf der Höhe 
des gewachsenen Bodens ist in der Nähe des Nordtores und des Tores an der 
Breitestrasse nach der Feldseite hin beobachtet worden (B. J. io3, i898, S. i96). 

Die aufgehende Mauer zeigt ebenfalls festes Gussmauerwerk aus Grauwacke- 
Bruchsteinen und einzelnen Trachytbrocken mit weissem Kalkmörtel. Die Ansichts- 
flächen sind verblendet mit hammerrecht bearbeiteten, nach innen sich verjüngenden 
Grauwackesteinen von 0,10 m durchschnittlicher Schichtenhöhe und sind sorgfältig 
ausgefugt. Die Stärke schwankt zwischen 2,3o und 2,5o m. Material und Arbeit sind 
überall gleich; nur am Blaubach und Mühlenbach ist letztere etwas weniger sorg- 
fältig. Die höchste erhaltene Höhe einer unversehrten äussern Ansichtsfläche 
beträgt 7,55 m über dem Schrägsockel (Gertrudenstr. 3). Zur Beurteilung der ehe- 
maligen Höhe dient eine jetzt vermauerte Tür in der Chorapsis der Apostelnkirche, 
durch welche sich Erzbischof Heribert von seinem Hause, dem spätem Gertruden - 
kloster aus, über die Römermauer — also jedenfalls über den Wehrgang — nachts 
zum Gebet in die Kirche begeben haben soll (Gelenius p. 3o4), sowie die Länge 
von zwei Fundamentvorsprüngen beim Tor an der Clemensstrasse, welche zu Treppen- 
aufgängen auf den Wehrgang gehörten (Col. Agr. S. 66). Demgemäss lag dieser 
7,80 m über der Unterkante des Schrägsockels. 

Von dem obern Abschluss der Mauer haben sich nur wenige und nicht ganz 
sichere Reste erhalten. Eine Reihe gleichartiger Werkstücke aus Kalkstein, die sich 
an der Nordostecke der Stadt, 20 m vor der Mauer fanden, dürften dem den Ober- 
bau nach aussen abschliessenden Gurtgesims angehört haben; als Abdeckung des 
abwechselnd aus Zinnenbrüstungen und Zinnenbergen bestehenden Zinnenkranzes 
eignet sich trefflich ein vor der Ostseite der Mauer (Altenmarkt 77) gefundener Kalk- 
steinquader (0,60 m lang, o,4o m breit, 0,2 7 m hoch), der auf eine Dicke der Zinnen- 



Auff^ehende 
Mauer. 



Oberer 
Absdiluss. 



I67 



168 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



telugVng, ^^^^^ von etwa o,35 m schliessen lässt (vgl. Col. Agr. Tafel X 3 u. „Zinnendeckel" 
a.M au erring, sowie den Schnitt Fig. 57). 

Verhiitnis zum Die vergleichende Beobachtung der Bodengestaltung und der wechselnden 

'® Höhenlage des Sockels beweist, dass die Mauer an den drei Landseiten auf die 
Oberkante des Hügelabhangs gesetzt wurde und dem natürlichen Verlaufe desselben 
folgte; dabei kam das Fundament vor den Rand des Abhangs zu liegen, wie aus 
der in der Gertrudenstrasse 2,3o m über der Sohle an der Aussenseite vorbeilaufen- 
den Reihe von Rüstlöchem hervorgeht Dagegen stand die Mauer an der Flußseite 
zur Verhütung der Abbröckelung des Stadthügels durch das Hochwasser am Fusse 
desselben, und während nach der Innenseite ihr Sockel mit der dort vorüberführen- 
den, durch Anhöhung des Terrains geschaffenen Wallstrasse bündig war, lag an der 
Aussenseite das hier bedeutend verstärkte Fundament offen da. 
^*'*°- - Von den Ecken des Mauervierecks sind die 

beiden landwärts gelegenen mit Türmen bewehrt: 
dagegen fehlen dieselben, wie anscheinend an 
der Flußseite überhaupt, so auch an den Ecken 
dieser Seite. Letztere sind jetzt beide, im Ober- 
bau wenigstens, verschwunden. In der Nähe der 
Nordostecke stecken zwei mächtige, zusammen- 
hangende Mauerstücke tief im Füllboden (jeden- 
falls von den Sprengungen des angeblichen Eck- 
turmes im J. 1827/28 und i848 herrührend; vgl 
ScHEBEN, Thorburgen S. I So), und eine o,4o m 
starke Betonplatte mit Pfahllöchern von 0,1 3 bis 
0,1 m Durchmesser liegt auf -h 3,72 m Pegelhöhe 
kurz vor dem Abschluss der Nordmauer. An 
der Südostecke — unter Mühlenbach 6i/63 — 
sind die Trümmer der stark zerstörten Süd- 
mauer zur Herstellung der nördlichen Keller- 
wand des genannten Hauses benutzt. 

Die neuem Untersuchungen der Römermauer 
haben die Hinfälligkeit von v. Veiths Annahme 
(a. a. O. S. 35) eines zwischen zwei Parallelmauem 
liegenden Wallkörpers dargetan, dessen Konstruktion auch technisch unmöglich wäre 
(Mertz S. 7; Col. Agr. S. 16); ebenso unhaltbar ist die durch Broelmans Phantasiedar- 
stellung hervorgerufene und noch von Mertz (S. 11) und v. Veith (S. i4) vertretene 
Anschauung, dass vor der Mauer ein Wallgraben gelegen habe (Col. Agr. S. i7 und 
i67). Auch kann mit Rücksicht auf ihre stellenweise jetzt noch erhaltene Höhe von 
+ IG m über Kölner Pegel die Ostmauer nicht als Werftmauer gedient haben, trotz 
der eisernen Ringe, die man an ihrer Aussenseite gefunden haben will (vgl. Mertz 
S. i7). 

b) Die Türme. 
Literatur. Gedruckte Darstellungen. Cl äsen, Materialien zur geist- und welt- 

lichen Statistick des niederrheinischen und westphälischen Kreises I, 2, S. 494 — Köl- 
nisches Encyclopädisches Journal I, 3, S. 34. — Mertz, Römermauer (s. o.). — Wil- 
helm Scheren, Die ehemaligen Thorburgen des alten Köln, die Zeit ihrer Errichtung, 
ihre Lage, ihre Geschichte und ihr Abbruch, Köln i895, S. I29 und i53. — Col. 
Agr. S. i7. 



Pelüen eines 
Grabens u. a. 




4 röriL TerraiTihSlis, 



Flu. 57. Köln. 

Sdinitt durdi die rekonstruierte römische 

Stadtmauer bei S. Aposteln. 



168 



III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 



I69 



Handschriftliche Darstellungen. Broelman II, fol. 99. 
Topographie I, S. ia3; II, S. 36; III, S. 367 u. a. 



Fuchs, . ^;?®' 

restiguns 
b. Türme. 

Pläne und Ansichten, a) Vom Römerturm: i. Römische Altertümer, ^ ^^g^^j^^^^^ 

besonders angebliche Werke des M. Agrippa, als Illustration zu Broelmans Com- Vom 

... vv. -, .^ — Römerturm. 

mentani bestimmt. Überschrift: ex ephestio s. b. a. ic. illustriu publicor. 

OPERÜ VETUSTATIS MONU- 
MENTORÜ VETUSTATIS (sic). 

Auf der Rückseite: Absoluta 
Tabell. IUI. Ephesii nodü 
incisa. — Ad cap. III Hb- 
VI p. II ubi vides et addi 
Indiculu. — Ephestij Broelm. 
Tabell. 4. Operum publicor. 
M. Agrippae (Tab. I— III 
der Monumenta vetustatis 
enthält das Epideigma). Ge- 
tuschte Federzeichnung. 35,5 
X 29 cm. Die aus den Com- 
mentarii herausgenommene 
Anweisung liegt bei. H. M., 
Abt. Römisches. Das Blatt 
enthält: i. Ansicht des Rö- 
merturmes mit Einteilung in 
„4 dies militaris legionaris 
opera"; 2. Äusseres des Pan- 
theons zu Rom; 3 Durch- 
schnitt des Pantheons ; 4. Pa- 
last Agrippas, ehemals Eigen- 
tum des L. Antonius (nicht 
ausgeführt); 5. blaues Vexil- 
lum, Geschenk des Augustus 
an Agrippa als Sieger über 
Sex. Pompeius; 6. Marsil- 
stein, hier als „Cenotaphi M. 
Vipsanii Agrippae iuxta por- 
tam Agrippensem occidenta- 
lem fragmenlum" bezeichnet ; 
7. Ruinen des Palastes des 
Kaisers Claudius in Rom 
(nicht ausgeführt); 8. angeb- 
liche Decurionenstatue, in Wirklichkeit Grabstatue eines Togatus, noch zur Hälfte 
erhalten, ausgegraben bei St. Gereon, von Broelman dem Gymnasium Lauren- 
tianum geschenkt und am Tor II aufgestellt; 9. angebliche Statuen zweier Decurio- 
nen, in Wirklichkeit Grabreliefs eines Togatus und seiner Frau, ausgegraben im 
Deutzer Kastell, aufgestellt im Garten des Grafen von Manderscheidt-Blankenheim ; 
IG. angebliche Decurionenstatue, in Wirklichkeit das bei Klinkenberg, Grab- 
denkmäler Nr. 24 aufgeführte Denkmal, gefunden nördlich von der Stadt, ehemals 
eingemauert in der Kirchhofsmauer von St. Kunibert, jetzt im Garten des Grafen 




Fig. 58. Köln. 
Der Römerturm von der Ostseite in seinem heutigen Zustande. 



l69 



l7o DAS RÖMISCHE KÖLN 

L Be- von Manderscheidt-Blankenheim (vgl. den Ausschnitt, Nr. i, 6, 8, 9, lo zeigend, 
b. Türme. ^'Ig- 5l). 

2. Ansicht des Römerturmes. Unterschrift: römischer thurm bei st. klaren 
zu KÖLN. Holzschnitt ohne Angabe des Zeichners als Illustration zu Wallraf, 
Beiträge und [Jacob], Köln und Bonn. i5xi8 und i9,2Xai,2 cm. H. M. 
AI 3/8o6, 3/8o7 und 3/9o2. Mitt. i4o7 und i4o8. 

3. Der Römerturm. Projicierte Darstellung des Steinmusters in idealer Wieder- 
herstellung. Überschrift: Abbildung der Oberfläche des runden eckturmes in 

DER alten römischen STADTMAUER BEI ST. KLAREN, IN CÖLN AM RHEIN. Links: 

„Aufgenommen und gez. v. ff. Feiten" \ rechts: „In Stein gez. v. B. Wohlmuth^^. Uro 
i84o. Lith. 71,5X2? cm. H. M. A I 3/8o8. MitL i4o9. 

4. Der Römerturm von Osten gesehen. Mit dem Aufbau und den umliegen- 
den Gebäuden. Im Hintergrunde rechts auf einem Ölbild [von ^. Diizier\ Um i843. 
H. M., Abt. Porträts Nr. 6ii. 

5. Ansicht der Aussenseite des Römerturras und Schnitt durch denselben zu 
ebener Erde. Handzeichnungen von Baumeister /öj. Veiten, 24. Jan. i875. Illustra- 
tionen zu Fuchs, Topographie I, S. I23. 

6. Der Römerturm von Nordosten gesehen. Mit dem Aufbau vor der Restau- 
rierung (i 89 7). Photographie. 28 x 2o,4 cm. H. M. A I 3/8o9. Mitt. i4ii. 

7. Der Römerturm von Nordwesten gesehen. Sonst wie 6. Photographie. 
26,3 X i9,3 cm. H. M. AI 3/8io. Mitt. i4i2. 

8. Der Römerturm. Östliche Hälfte vor der Wiederherstellung. Photographie. 
23xi7 cm. M WR Inv. 7i78 = Ph i35o. 

9. Ansicht des Römerturmes. Illustration zu Essenwein, Handbuch der 
Architektur III i, S. I23. 

IG. Grundriss, Schnitt und Aussenverblendung des Römerturms (Nordostecke). 
Lith. Col. Agr. Taf. III. 

II. Der Römerturm von Norden und von Nordosten gesehen. Zwei Photo- 
graphien. 18,5 XI 3,5 cm. Col. Agr. Taf. XVI. 
Von d. übrigen b) Von den übrigen Türmen : 1 2. Turm an der Griechenpforte. Bleistiftzeich- 

Türmen. ^^^^ ^^ FucHS, Topographie II, S. 37 (aufgeklebtes Blatt). 

i3. Grundriss, Durchschnitt, Ansicht und Lageplan des Turmes an der Nord- 
seite des Domes. Aufgenommen von A. VoigteL B. J. LIII/LIV, Taf. XVI. 

i4. Grundrisse und Schnitte der meisten Türme. Col. Agr. Taf. II. Original- 
federzeichnungen von Steuernagel und Schultze^ 5o X 73 cm, im H. M., Abt Römisches. 

i5. Die Reste des römischen Turmes an der Nordseite des Domes. Photo- 
graphie. 18,5 X i3,5 cm. Col. Agr. Taf. XVI. 

16. Ansatz des römischen Turmes Mauritiusstein weg 36 an die Stadtmauer. 
Photographie. i8,5xi3»5 cm. Col. Agr. Taf. XVI. 

i7. Unterer Teil der Feldseite des römischen Turmes Burgmauer 4. Photo- 
graphie, aufgenommen im Juni i897, überwiesen von Bauinspektor C. Steuemagel. 
i8i5 X 13,5 cm. H. M., Abt. Römisches. 

18. Römerturm an der Komödienstrasse (Burgmauer Nr. 4). Aufgenommen 
beim Abbruch i897. Photographie. 27,7 > 2i,9 cm. H. M., Abt, Römisches. 

i9. Römerturm Burgmauer Nr. 4. Photographie. 2 7,7 x 21, 3 cm. H. M., 
Abt. Römisches. 
Zahl I^ie Gesamtzahl der Türme der römischen Stadtbefestigung zu bestimmen war 

der Türme, bereits gegen Ende des 16. Jh. unmöglich. Auf dem Merratorschen Stadtplan (Taf. I> 

i7o 



III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 



I7l 



erscheint an der Nordseite ein Turm als hochaufragende Ruine zwischen Maria ad 
gradus und dem Domchor und sechs mit spitzen Dächern abgedeckte auf der Burg- 
mauer; an der Westseite sieht man drei Türme: eine Ruine in der heutigen Ger- 
trudenstrasse (alte Mauer an Aposteln) und zwei mit Spitzdächem am Laach und 
südlich von St. Mauritius. Broelman spricht von sechs Türmen an der Nord- und 
zweien (beim Griechentor) an der Südseite; als die besterhaltenen bezeichnet er den 
Turm an Maria ad gradus, den er für den nordöstlichen Eckturm der Stadtbefestigung 
hält, den nordwestlichen Eckturm, sog. Klaren türm, den Turm neben der Heilig- 
Kreuz- Kapelle am Berlich, den im Garten des Hieronymus Krebs auf der Burgmauer 
sowie die Türme beim ältesten Ehrentor, am Laach und an St. Mauritius. 

Durch die neuern Untersuchungen sind folgende Türme an den drei Landseiten 
festgestellt: 

I . Der Turm am Domchor (westlich von der ehemaligen Stiftskirche Maria ad 
gradus, gegenüber dem Hause Wolkenburg in der Trankgasse), zuerst erwähnt I247 



I. Be- 
f estif^ung. 
b. Türme. 




Nach- 

(gewiesene 

Türme. 

Nordseite. 



F1(;. 59. Köln. Rest eines römisdien Turmes an der Nordseite des Domlanf^hauses. 

und 1261, als Bibliothek des Domstifts dienend, noch in den fünfziger Jahren des 
1 9. Jh. zum Teil oberirdisch erhalten und erst beim Bau des gegenwärtigen Kapitel- 
saales verschwunden (Lacomblet, Zur Topographie der Stadt Köln in der Römer- 
zeit: B. J. XXXVII, i864, S. 65.; ders., Urkundenbuch II, Nr. 5o3 = Ennen-Eckertz, 
Quellen II, Nr. 422); 

2. der Turm zwischen dem 2. und 3. Strebepfeiler an der Nordseite des 
Domlanghauses, dessen Fundamentierung die Zerstörung seiner südlichen Hälfte ver- 
anlasst hat, noch heute in geringer Höhe über dem Boden erhalten (Fig. 59); 

3. der Turm Burgmauer 4 (früher 2), im Schreinsbuch Niderich ab hospitali 
St. Andreae i324 das roede wichus, im allgemeinen Wichhaus des Domes oder zum 
alten Dom genannt (Glasen a. a. O.), gegenwärtig als Wohnhaus umgebaut und 
zur Hälfte in die Strasse vorspringend, an der Feldseite noch 4,7o m hoch über dem 
Sockel erhalten (Steuernagel, B. J. ioi, i897, S. i77); 

4. der Turm hinter Komödienstrasse 69 und 7i, im i3. Jh. das Roitwichus 
(Ann. d. hist. Ver. f. d. Niederrhein XLVI, i887, S. 118 Nr. 658), roede wichuss oder 
propugnaculum rufum („quae est secunda [sc. turris] a porta cl^ricorum versus 
occidentem" Ennen-Eckertz, Quellen III, Nr. 492), auf Mercators Stadtplan noch 
als Turm erkennbar, i58i als baufällig bezeichnet (Schreinsbuch Columba Berlici. 



i7i 



l72 DAS RÖMISCHE KÖLN 

I. Be- ^ug 2]) und jedenfalls bald nachher auf Terrainhöhe niedergelegt, 1828 beim Ab- 
be Türme, tragen der Burgmauer nach langer Vergessenheit aufgefunden und wieder um ein 
Stück gekürzt (Fuchs, Topographie a. a. O.), .im Mai i9o4 beim Abbruch der an- 
liegenden Häuser auf der Burgmauer und Komödienstrassex von neuem zu Tage 
getreten und für den Neubau fast ganz entfernt (Köln. Ztg. i9o4 Nr. 537, vom 26. Mai; 
Köln. Volksztg. i9o4 Nr. 437, vom 28. Mai); 

5. der Torturm am Appellhofplatz, 1292 als Aldenwichus bezeichnet, im Anfange 
des i4. Jhs. im Besitze des Heinrich vom Cusin, von ihm i3i6 zur Aufnahme von 
zwei Beghinen bestimmt, seit 1 5o3 zum Kloster zur Zelle gehörig (Gelenius p. 6o3) 
und 1828 beim Bau des Justizgebäudes niedergelegt; 

6. der Turm hinter der Hauptwache, 1246 als propugnaculum Judeorum 
(Judenwichhus, offenbar so genannt mit Rücksicht auf die benachbarte, 1106 ent- 
standene Judenpforte) erwähnt (Glasen a. a. O. S. 495 = Ennen-Eckertz, Quellen II 
Nr. 254), seit i33i Klause, später Bestandteil eines Nonnenklosters, dessen schon 
aus früherer Zeit herrührende Kapelle zum hl. Vincentius und der hl. Maria von 
Ägypten in dem Turm lag (Winheim, Sacrarium Agrippinae p. 2 76; Gelenius 
p. 583), nach der Aufhebung des Klosters seit 1808 in Privatbesitz, i837 von der 
Militärbehörde angekauft und niedergelegt (Scheben, Thorburgen S.i33), von Schnitze 
und Steuernagel aufgefunden und untersucht (Col. Agr. S. 22); 

7. der Turm am Berlich, vor I265 von dem Grafen Wilhelm von Holland dem 
Richolf Parfus zum Lehen gegeben (Ennen-Eckertz, Quellen II S. 535 A. i), seit 
1265 im Besitze der Grafen von Jülich (Scab. 4; Ennen-Eckertz, Quellen II Nr. 487), 
seit i3o4 Teil des Nonnenklosters zur h. Klara (Gelenius p. 54o), nach dessen Auf- 
hebung seit 1806 in wechselndem Privatbesitz, noch von Fuchs als „fast in seiner 
ganzen ursprünglichen Form erhalten*' bezeichnet (Top. I S. 12 5), in den \ier- 
ziger Jahren des i9. Jhs. zur Erbreiterung des Berlichs niedergelegt; 

8. der Turm an der Nordwestecke der Stadt, jetzt Römerturm, ehemals Klaren- 
turm geheissen, weil gleich dem vorhergehenden zum K larenkloster gehörig (s. o.); 
bis zur Aufhebung desselben als Latrine verwandt, seit 1806 in wechselndem Privat- 
besitz, i833 mit einem entstellenden Aufbau versehen, i873 von der Stadt Köln für 
i9ooo Thlr. angekauft und dadurch vor der geplanten Niederlegung bewahrt (Sche- 
ben, Thorburgen S. i32), wiederhergestellt und heute der einzige auf ansehnliche 
Höhe erhaltene und allgemein sichtbare „Röraerturm" (Taf. VII, Fig. 5 1 und 58) ; 

Westseite. 9. der Halbturm bei Helenenstrasse i4 und St. Apernstrasse 34 und 36, stark 

überbaut und zerstört und daher erst seit den letzten Jahrzehnten bekannt (Mertz, 
a. a. O. S.4; Col. Agr. S. 28); 

IG. der Turm St. Apernstrasse 26 und Breitestrasse 126 A (Bierbrauerei zum 
Esel), bis gegen i889, wo er zum Abbruch kam, in Höhe von 4 m erhalten (Fuchs, 
Top. I, S. 92; Mertz a. a. O. S. 5; Col. Agr. S. 28); 

11. der Torturm am westlichen Ausgang der Breitestrasse (s. u. Ehrentor); 

12. der Turm neben Gertrudenstrasse 7, schon im 16. Jh. eine Ruine (s. ^fer' 
cators Stadtplan Taf. I; vgl. Fuchs, Top. III, S. 423), aber noch i895 4— 5 m über dem 
Boden erhalten, bald darauf niedergelegt; 

i3. der Turm im Laach 5 A, im 16. Jh. noch ziemlich gut erhalten {Mercators 
Stadtplan Taf. I und Broelman II, fol. 112 v), niedergelegt im Sommer i874 (Schebex, 
Thorburgen S. i53), ohne dass auch nur ein Bild desselben hergestellt worden wäre; 

i4. der Turm auf dem Grundstück Mauritiusstein weg 36, um die Wende des 
16. und i7. Jhs. mit dem umliegenden Weinberg Heiratsgut von Broelmans Frau 

l72 



Tal 



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,„. oer R*-""'^""" 



Sordwesten. 



III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 



I73 



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J^ 



und sein Studiensitz, zu unbekannter Zeit niedergelegt, 1880 in einer Tiefe von 2 m 
unter dem Gartenterrain wiederentdeckt (Mertz a. a. O. S. 36); 

i5. der Turm an der Südwestecke der Stadt (Griechenpforte), im Mittelalter als 
Rondell neben der Griechenpforte bezeichnet, noch ungefähr um die Mitte des i9. Jhs. 
um mehr als 3 m über dem Boden erhalten (Fuchs, Top. II S. 36), in seiner west- 
lichen Hälfte beim Bau des Hauses Griechenpforte 8 niedergelegt, während von der 
östlichen Hälfte noch ansehnliche Reste in der Gerberei Rothgerberbach 66 sichtbar 
sind (Mertz a. a. O. S. 11; Col. Agr. S. 3i); 

16. der Turm hinter Blaubach 28, nur in den Fundamenten erhalten (Mertz 
a. a. O. S. i4); 

i7. der Turm auf dem Grundstück Mühlenbach 37/39 hinter der Erholung 
(Marienplatz 8), I238 ein „der Turm'* genanntes Wohnhaus im Besitze der Kirche 
Maria im Capitol (Ennen-Eckertz, Quellen II Nr. i79), dessen gegen o,3o m breiter 
und 6 m hoher Ansatz an die 

Stadtmauer von S c h u 1 1 z e BTirgmaner * 19.76 

und Steuernagel ent- 
deckt wurde (Col. Agr. S. 33). 

Au.sserdem weisen un- 
sere literarischen Hilfsmittel 
noch folgende zwei Türme 
an der Süd front auf: 

18. einen Turm in der 
Nähe der Griechenpforte 
(Broelman II fol. 98 V— 99), 
ehemaliges Wichhaus hinter 
dem Hause zomeHuvele auf 
dem Rothgerberbach, nach 
Keussens Feststellung 
identisch mit den jetzigen 
Nr. 44 — 46 A (Schreinsbuch 
Petri Wetschatz 1160: duae 
mansiones sub uno tecto ex 

opposito wighus; Petri Pützhof i3i3: hereditas inter domum wighus et inter portam 
Grecorum ex opposito antiqui muri; Weyerstrasse Ripae i36i: domus retro curiam 
zome Huvele supra antiquum murum contigue turri versus portam Grecorum); 

i9. einen Turm auf dem Hochpfortenbüchel, nördlich von dem auf dem Blau- 
bach 2 gelegenen Hause Weinsberg und westlich von dem Hause Cronenberg an 
der Hochpforte, gegen die Mitte des i5. ]h. Eigentum des Werner von Merode, seit 
i478 in wechselndem Privatbesitz, i548 von Weinsberg angekauft und zu seinem 
„Studorium" eingerichtet (Höhlbaum, Buch Weinsberg I, S. 3i: Aber gleich hinder 
beiden, dem prinzipalen haus Weinsberch und dem zinshaus, war ein achter- 
geheus .... Es gink an van dem haus Cronenberch oistwart an der nortsiden 
längs der Buchel, an der sudsiden lang der alte statmaur, längs Weinsberch, das 
zinshaus, die Zwei Tauben, die Alte Taube, das Hirz und Schröders haus bis 
westwart an den Torn, ein haus also genant. I S. 29o : Nu war uff dem Buchel 
ein klein behausung gelegen, genant der Tom, villicht ist es vormails der alter 
staltom ader wichhaus gewest und verbaut worden. Vgl. Scheben, Thorburgen 
S. i56). 



I Be- 
fcstif^unf^. 
b. Türme.* 
Südseite. 



Li terar isch 

auf (gezeigte 

Türme. 



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Strasse 



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Fiff. 60. Köln. 
Grundriss des römischen Turmes Burgmauer 4 (früher 2). 



I73 



i74 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



I. Be- 

f estifpung. 

b. Türme. 

Fehlen a. d. 

Ostseite. 
Interturrien 



Konstruk- 
tion der 
TQrme. 
Normale 
Gestalt 



Türme 
dieser Art 



Turm am Dom- 
lanfphaus. 



An der Ostseite sind nie Spuren von Türmen beobachtet worden; wahr- 
scheinlich haben sie mit Rücksicht auf die hohe Lage des Wehrgangs über dem 
Tiefgebiet hier überhaupt gefehlt.* 

Die Interturrien betragen an der Nordseite 89 — 122,2 m — der erste Turm 
ist von der Nordostecke nur 78,6 m entfernt — , an der Westseite, von einer Aus- 
nahme abgesehen, 9o,7 — 158 m (auf der 226,2 m langen Strecke zwischen dem Tor 
an der Clemenssirasse und dem Turm Mauritiussteinweg 36 hat sich ein Turm nicht 
nachweisen lassen, ist aber doch wahrscheinlich vorhanden gewesen); an der Süd- 
seite gestattet unsere mangelhafte Kenntnis keine Feststellung. 

Bei sämtlichen Türmen treten dieselben Grundsätze im Bau, in den Grössen- 
verhältnissen und der Ausstattung hervor. Als Normalturm kann der Turm Burg- 
mauer 4 betrachtet werden (Fig. 60). Er ist ein mitten in die Mauer eingefugter 
Rundturm von 9,i8 m äusserm Durchmesser. Sein Fundament bildet eine i,5o m 
starke, quadratische Platte von Grauwacke-Beton, deren Seitenlänge, nach andern 

Beispielen zu urteilen, etwa 10 m be- 



trug. Das aufgehende Mauerwerk 
steht an der Landseite noch 4,7o m 
hoch. Hier hat der Turm, entspre- 
chend der Ringmauer, eine Mauer- 
stärke von 2,5o m, während dieselbe 
an der Stadtseite auf die Hälfte — 
gegen 1,20 m — reduziert ist. Den 
Übergang macht eine sorgfältig ge- 
arbeitete Schräge, die einen Winkel 
von 45® bildet Die Verblendung ent- 
spricht im Innern genau der der 
Stadtmauer, im Äussern ist Mosaik- 
verzierung aus dunkler Grauwacke und 
hellem Kalkstein verwandt, die in ihren Grundformen — Halbkreis und Raute — die 
nächste Verwandtschaft mit der des Römerturms zeigt und ursprünglich ist Der 
organische Zusammenhang zwischen Turm und Mauer und die Herumführung des 
Mauersockels um den erstem beweisen die gleichzeitige Entstehung. Eine Tür auf 
der Höhe der Betonsohle ist nie vorhanden gewesen (Col. Agr. S. i9; Steuernagel, 
B.J. loi, i897, S. i77). 

Mit dem Normalturm stimmen in den Konstruktions- und Grössenverhältnissen 
durchaus über ein die Türme hinter Komödienstrasse 69 und 7 1 (Fig. 56), hinter der 
Hauptwache, am Berlich, St. Apernstrasse 26, Gertrudenstrasse, Mauritiusstein weg 36 und 
Griechenpforte. Wahrscheinlich war ebenso konstruiert der Turm am Chor des Domes 
und der im Laach 5A. Auch die beiden in der Südmauer aufgefundenen Türme 
scheinen den andern ähnlich gewesen zu sein; doch betrug die äussere Wandstärke 
des Turmes Mühlenbach 37/39 gegen 3 m. 

Eine Abweichung von dem Grundschema zeigt zunächst der Turm an der 
Nordseite des Domlanghauses (Fig. 59 und 61). An der Landseite besteht er in seinem 
untern Teile aus drei Seiten eines Achtecks, das über einer nach der Trankgasse sich 
öffnenden Türe mittels einer starken Hohlkehle in die Rundform übergeht. Unmittel- 
bar über der Türe liegt eine wagerechte Zwischendecke aus Gussmauerwerk von 
1,25 m Stärke. Die Masse des im Untergeschoss ausgerundeten Turmes entsprechen 
nahezu denen des Normalturmes: äusserer Durchmesser gegen 8,60 m; innerer 3,24 m 




^ 8,47 -^ 

Fig. 61. Köln. 
Orundrifls des römiadien Turmes am Domlanghause.' 



I74 



in. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 



I75 



Tortunn an der 
Breitestraste. 




(DüNTZER, B. J. XXXIX/XL, 1866, S. in; Voigtel, B. J. LIII/LIV, i873, S. 208; ,esuVung. 

Col. Agr. S. 18). b. Türme.* 

Die nämliche eckige Form scheint, wenigstens nach der Landseite hin, der Jp^^JJJjSf 
stark zerstörte Turm am Appellholiplatz gehabt zu haben (Fig. 62). Er war mit 
einer Durchfahrt versehen, die im äussern Teile 4,4o, im innern unten 4, höher 
hinauf 3,78 m breit war. Als Anschlag der Torflügel diente ein kleiner ausgerun- 
deler Rücksprung an der Innenseite der äussern Toröffhung. Der stadtseitige Durch- 
gang war mit grossen Sandsteinquadern verblendet, die auf eine architektonische 
Ausgestaltung hinweisen; vielleicht haben die vor Langgasse 25/2? gefundenen drei 
Säulentrommeln und die Basis aus Kalkstein zu diesem Bau gehört. Eine kleine 
Nische, wohl zur Aufnahme eines Götterbildes bestimmt, befand sich in der Ring- 
mauer unmittelbar neben dem Turme (Col. Agr. S. 20). 

Auf einen Torturm deu- 
tet auch das am Westende 
der römischen Breitestrasse, 
Ecke St. Apemstrasse liegende 
fast quadratische Betonfun- 
dament von etwa 10,20 m 
Seitenlänge und 2,5o m Stärke, 
das von einem kleinen Was- 
serleitungskanal aus Tuffstein 
mit 0,18 m Steigung nach 
aussen, durchzogen ist. Er- 
halten hat sich nur ein Rest 
der Grauwackeverblendung 
der innern Tordurchfahrt auf 
der Grenze der Häuser 69 und 
7i; vielleicht gehörten auch 
zu diesem Torbau die vor 
dem Fundamente gefimdenen 
Architekturstücke, kanellierte 

und glatte Säulentrommeln, Stücke von Halbsäulen und Pilastem (Col. Agr. S. 29 
und 61). 

Der Turm am Berlich steht schräg zur Richtung der Stadtmauer (Fig. 63). 
Offenbar sollte er ursprünglich die Nordwestecke der Stadtbefestigung bilden, und die 
sich an ihn anschliessende Westmauer sollte, vielleicht unter Einschaltung eines 
Zwischenturmes, auf den Turm St. Apemstrasse 26 auslaufen. Die noch während 
des Baues vorgenommene Planänderung, welche die Ausdehnung der Nordmauer bis 
zum „Römerturm" bezweckte, bedingte die Zurücksetzung der westlichen Fortsetzung 
der Mauer, um dem Turme den nötigen Vorsprung zu geben; die sich so ergebende 
182,4 m lange Mauerlinie zwischen dem „Römerturm" imd dem Turm an der St. 
Apemstrasse wurde offenbar nachträglich durch Anfügung des Halbturmes Helenen- 
strasse 1 4 (äusserer Durchmesser gegen 10 m, innerer nicht mehr festzustellen), des ein- 
zigen Halbturmes, den die Kölner Befestigung aufweist, in zwei Abschnitte geteilt 
(Col. Agr. S. 22). 

Der heute noch am besten erhaltene Turm der römischen Stadtbefestigung ist Römertu rm. 
der nordwestliche Eckturm, der sog. Römerturm (Taf.VH ; Fig. 5 1, 58, 64, 65). Die ihn ^on«truktion. 
tragende viereckige Betonplatte von 2,7o m Höhe erweist sich zwischen Bohlenlagen 



^-.V 






10 m 



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i I I 



Fifp. 62. Köln. 
Grundrlss des rdmisdien Torturmes am Appellhofplatz. 



Turm 
am Berlidu 



i75 



i76 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



I. Be- eingestampft, die von senkrecht in die Erde gerammten Pfählen gestützt wurden. Wegen 

b. Türme, seiner Eckstellung haben drei Viertel seines Umfangs die grössere Mauerstärke. 

Mosaiksdunuck. ß^^ bemerkenswertesten ist der Mosaikschmuck an seiner Aussenseite (Fig. 65), 

Unterer Teil. ^ ° ' 

der bereits von Broelman eingehend beschrieben wird und dessen einzelne Schichten 

ihm als die Tagesarbeit der römischen Legionäre gelten (II fol. loi; vgl. Fig. 5i). Der 
Mosaikschmuck zerfällt in zwei durchaus verschiedenartige Teile: einen untern, der bis 
auf4,5om, und einen obern, der weitere 1,2 5 m über den FussboHen hinaufreicht. Der 
untere, bewunderungswürdig sorgfältig gearbeitet, weist im Gegensatz zu den dunkeln 
Grauwackeschichten Musterungen in weissem Kalkstein sowie an den obern Halb- 
kreisen Deckbogen in rotem Sandstein auf; die hier und da vorkommenden Ziegel- 
stücke sind nicht ursprünglich. Zu unterst zieht sich um den Turm ein dreifaches 




^ 



Fier. 63. Köln. Grundriss des römischen Turmes am Berlidi. 

Band in einem Abstände von vier und zwei Schichten voneinander, durchquert 
von einem Schrägstreifen mit obern und untern Endigungen. Diese Verzierung, 
die infolge der Zerstörung des untern Turmteils nur undeutlich zu sehen ist, um- 
fasst im ganzen elf Schichten. Dann folgen acht Schichten, wo Halbkreise und 
Dreiecke in Rautenteilung miteinander abwechseln. Die von einem Zackenkranz 
umrahmten Halbkreise sind fächerförmig geteilt und haben über und beiderseits 
neben sich ein kleines Steinkreuz. An diese schliesst sich immer eine Gruppe von 
fünf rautenartig geteilten gleichseitigen Dreiecken, von denen das in der Mitte 
stehende grössere (sieben Schichten) sich unten seitlich noch in je drei Rauten unter 
den mit ihrer Spitze auf gleicher Höhe stehenden kleinern (vier Schichten) fortgesetzt. 
Nun folgt ein durch vier Schichten reichender, sich scharf abhebender Rautenfries. 
Über ihm wiederholt sich die beschriebene Omamentierung in anmutiger Abwechse- 
lung: erst ein Zwischenglied von zwei Grauwacke- und einer Kalksteinschicht, dann 
acht Schichten, ausgefüllt mit Halbkreisen und Dreiecken in Rautenteilung. Die 

I76 






III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 



I77 



Anordnung ist so getroffen, dass die Dreiecke der obern Abteilung über den Halb- I. b e - 
kreisen der untern und umgekehrt zu stehen kommen. Die Umrahmung der Halb- b^VüVme! 
kreise bildet hier ein einfacher Deckbogen, und die Dreiecksgruppe besteht jedesmal 
nur aus einem grossen Dreieck, das als seitliche Fortsetzung beiderseits einen aus 
je sieben keilförmig angeordneten Steinen bestehenden Fries aufweist; der Schnitt- 
punkt der Radien liegt allemal auf der Oberkante des untern Rauten frieses. Genau 
der gleiche Rautenfries schliesst die zweite Abteilung der Dekoration des untern 
Turmteils und diesen selbst ab. Sehr geschickt ist der Übergang von dem mit 
Mosaikschmuck ausgestatteten Turme zu der desselben entbehrenden Mauer bewirkt. 

Der obere Turm teil ist aus Grau wacke- Bruchsteinen der verschiedensten Grösse Oberer Teil, 
und in wenig regelmässiger Schichtung erbaut; auch Werksteine, wie sie am untern 
Teil verwandt sind, kommen vereinzelt vor, ein deutlicher Beweis für seine Ent- 
stehung nach einer Zerstörung. In den Musterungen findet sich das verschieden- 
artigste Material: neben Kalkstein 
Basaltlava, Trachyt, Sandstein, Zie- 
gelstücke usw. 

Die Musterung zeigt nächst 
dem Anschluss des Turmes an die 
Mauer je einen Halbkreis von der 
Grösse derjenigen der untern Turm- 
abteilung, umrahmt von einem aus 
keilförmigen Steinen gebildeten Bo- 
gen. Die Halbkreise sind zweifellos 
erst im Mittelalter zu Fensteröff- 
nungen umgestaltet und die Sohl- 
bänke eingefügt worden. Zwischen 
den Halbkreisen liegen in nahezu 
gleicher Entfernung von einander 
vier zierliche, aus keilförmigen Stei- 
nen gebildete und mit einem Stein- 
kranz umgebene Rosetten von etwas 

geringerm Durchmesser. Mitten zwischen je zwei Rosetten befindet sich ein 
Ornament, das vier Säulchen mit einem darüberliegenden Architrav veranschau- 
licht Die Säulenschafte bestehen aus je vier mit diagonalen Meisselschlägen 
bezeichneten quadratischen Steinen; Sockel und Kapitell sowie der vielfach 
zerstörte Architrav sind durch vorspringende flache Steine angedeutet. Über dem 
Archritrav des dritten Säulenhallenornaments — von der Südostecke aus gerechnet 
— ist ein Dreieck in Rautenteilung angebracht, das die Absicht des Künstlers ver- 
rät, die Schauseite eines Prostylos darzustellen. Flankiert ist das mittlere Säulen- 
hallenomament links von einem in Rauten geteilten Dreieck, rechts von einer aus 
flachen Ziegeln gebildeten Dekoration in der Art einer Palmette. Zur Rechten 
des ersten Säulenhallenornamentes befindet sich ein kleiner, aus dreieckigen 
Steinen gebildeter Fries (Steinkreuz-Motiv), zur Linken des dritten eine Raute. Verrät 
so die Abfolge der dargestellten Gegenstände eine deutlich erkennbare Anordnung, 
so ist auch der obere musivische Gürtel dadurch in einen gewissen Einklang mit den 
beiden darunter liegenden gesetzt, dass die beiden mittlem Rosetten genau über den 
Halbkreisen des zweiten, die Tempelfassade zwischen ihnen über dem bezüglichen Halb- 
kreise des untersten musi vischen Gürtels angeordnet ist. (Anders Col. Agr. S. 26/2?.) 

12 
i77 




Fig. 64. Köln. Grundriss des sog. Römerturmes. 



i78 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



L Be- 

f estiffune. 

b. TQrme. 

Hosaikschmudc 

der übrigen 

Türme. 



Die Ausstattung mit Mosaikschmuck ist, abgesehen von dem Normal- und 
Römerturm, festgestellt an dem Turm auf der Nordseite des Domlanghauses (Col. 
Agr. S. i8; Fig. 59), an dem hinter Komödienstrasse 69/7 1 (Köln. Ztg. und Köln. 
Volksztg a. a. O.; Fig. 56), an dem am Berlich (Broelman II, fol. io5v; Fuchs, 
Topographie I, S. i25), St. Apemstrasse 26 (Mertz a. a. O. S. 5), im Laach 5 A (Broel- 
man II, fol. ii2v: cingulis tessellatis variegatis ad stuporem intuen tium exornatus; 
Fuchs, Topographie II, S. 36; Mertz a. a. O. S. 7) und an der Griechenpforte (Fuchs, 
Topographie II, vor S. 37 aufgeklebtes Blatt); sie darf also wohl an sämtlichen Türmen 
als einstmals vorhanden angenommen werden, mit Ausnahme des Halbturmes an 
der Helenenstrasse, der sicher keinen Mosaikschmuck trug (Col. Agr. S. 28). In den 
Grundformen (Dreieck, Raute, Halbkreis) wie in dem Material der musivischen De- 
koration (Grauwacke und 
Kalkstein) stimmen die be- 
zeichneten Türme , soweit 
sich aus altern Nachrichten 
und Jüngern Beobachtungen 
entnehmen lässt, ebenfalls mit 
dem Normal- und dem Rö- 
merturm überein. Der Turm 
am Berlich zeigte ausserdem 
über zwei Halbkreisen auf 
vier quadratischen Steinen 
die zum Teil schwer lesbare 
Inschrift: 







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Fig. 65. Köln. Musivisdie Verblendung des Römerturms. 



Höhe u. oberer 
Absdiluss der 

Türme. 

Zusammenhang 

der Türme mit 

der Mauer. 



[yU(Fig.5i),wel- 

che von Broelman als 
„legg." = legionum erklärt 
und zur Begründung seiner 
Ansicht von der Bedeutung 
des Mosaikschmucks ver- 
wertet wurde (II fol. loSv: 
quod in proximae turris ex- 
teriori crusta, quae ad S. Cru- 
ciscapellam in septentrionem 
respicit, supra duos semior- 
bes ex candidis compositos cubis inaequalibus XI in quadratis lapidibus dichadis 
magnitudine legatur inscriptio . . ., nimirum esse id opus Rom. legg., ut quidem 
superiori parte singulas duas primas et ex vestigiis erosarum reliquas inferius non 
meis modo qua potui oculis notavi, sed et aliorum etiam ita saepius visum, lectum 
relatumque habui). 

Die Türme erhoben sich, wie Analogien ergeben, jedenfalls um ein Stockwerk 
über die Stadtmauer und schlössen oben mit einer Plattform und einem Zinnenkranze ab. 
Durch die sorgfältigen Beobachtungen von Mertz, Schnitze und Steuer- 
nagel ist vielerorts, zuletzt an dem Turm hinter Komödienstrasse 69 und 7i fest- 
gestellt, dass die Türme mit der anstossenden Mauer und die musivischen Verzie- 
rungen mit dem Mauerwerk der Türme in organischem Verband stehen, also gleich- 
zeitig entstanden sind. 



i78 



III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. l79 

c. Die Tore. 

Gedruckte Darstellungen. Wallraf, Ausgew. Schriften S. 7. — Erklärung I. Be- 
der Vorstellung des sogenannten Paphenthores : Vaterl. Chronik von Jon. Wilh. Bre- '%^. To"e?* 
WER I, 1825, S. 56. — J. P. BüTTGEN, Das Paphen Thor zu Köln: Vaterl. Chronik II, Literatur. 
1826, S. 583. — V. Mering und Reischert I, S. I29. — Düntzer, Die Romanisierung 
kölnischer Strassen- und Thornamen: B. J. XXVII, i859, S. i9, besonders S. 32. — 
Ennen, Geschichte Kölns I, S. 77. — v. Veith, Das römische Köln, S- 12. — 
ScHüLTZE, Das römische Nordthor: Westd. Zs. Korresp.-Bl. XI, i892, Sp. i73 nr. 97. 
— Das römische Nordthor zu Köln: B. J. XCIII, i892, S. 253 (Abdruck aus der 
Köln. Ztg. vom 6. Juli i892, 2. Blatt). — Schultze, Das römische Thor vor dem 
Dome zu Köln. Köln. Ztg. vom 8. Jan. i893 nr. 21 und Antiquitäts-Ztg. (Stuttgart) 
vom 8. Febr. i893 nr. 6. — Centralblatt der Bauverwaltung XIII, i893, S. 81. — 
Die Porta Paphia oder Ein Thor macht mehrere. Köln i893. — Wilh. Scheben, 
Thorburgen (s. o.) S. 11, 22, 28, 34, 42 u. a. — Col. Agr. S. 34 — 74. — Ad. Schulten, 
Die Porta Paphia zu Köln. Bonn i897. — B. Pfeil, Das Kölner Pfaffenthor und 
Anderes, Düsseldorf i897. — Das römische Nordthor: Deutsche Bauzeitung XXVI. 
i892, S. 338. Vgl. XXVII, i893, S. i47 u. 3ii. — Steuernagel, Colonia Agrippi- 
nensis: B. J. loi, i897, S. i77. — Ders., Fundbericht über die Reste der Porta 
Paphia bei Niederlegung derselben im Dezember i897 : B. J. io3, i898, S. i54. — Hand- 
buch der Architektur II 2: Jos. Durm, Die Baukunst der Elrusker. Die Baukunst 
der Römer ^ Stuttgart i9o5, S. 442. 

Handschriftliche Darstellungen. Broelman II fol. in. — Fuchs, Topo- 
graphie IV, S. 5i; III, S. 385, 386b, 388. — Schreiben De Noels an Fuchs vom 
2. Juni i837 über die Reste des Tores an Aposteln, in Fuchs' Topographie (nach 
Col. Agr. S. 61, vom Verf. nicht gefunden), herausgegeben Col. Agr. S. 62. 
Pläne und Ansichten, a) Des Nordtores. 

1. Landseitige Ansicht der Pfaffenpforte mit den unter dem Toiweg gehängten piäneund 
beiden Domgeistlichen: links daneben Kampf des Bürgermeisters Herman Grin mit Ansichten 
dem Löwen; rechts die Worringer Schlacht. Erläuternder Text unter der dreiteiligen Nordtores. 
Darstellung nach der Koelhoffschen Chronik. i57i. Kupferstich. 78x49,7 cm. H. M., 
historische Darstellungen. Das Pfaffentor Col. Agr. S. 55; Pfaffentor u. Löwenkampf 

(Taf. Vni). 

2. Die nämliche dreiteilige Darstellung wie i. 16. Jh. Ölgemälde. 58,4x84,5 cm. 
H. M., bist. Darst. Mitt. 1296. 

3. Das Pfaffentor mit dem Löwenkampfe Grins, im Vordergrunde links die 
Schlacht bei Worringen. Zweite H. des 16. Jhs. Ölgemälde. io6xi85cm. H. M., 
bist. Darst. Mitt. I297. 

4. Das Pfaffentor mit der traditionellen Darstellung der Hinrichtung der beiden 
Domherren. Ende des 16. Jhs. Ölgemälde. i95 X225 cm. H. M., bist. Darst. Mitt. 1298. 

5. Verkleinerte Kopie vom 4. Ende des 16. Jhs. Aquarell. 37x54,4 cm. H. M., 
bist. Darst. Mitt. I299. 

6. Phantasiedarstellung des römischen Nordtores mit den Buchstaben C-C*A-A 
auf der Bogenarchivolte und den Worten ubio-romana auf dem Fries. Haupt- 
stück des Titelblatts zu Broelmans Commentarii IL i6o7. Kupferstich. 3oXi8,6 cm. 
In Broelmans Epideigma. 

7. Vorschlagsplan zur Geradelegung der Strasse Unter Fettenhennen durch die 
Pfaffenpforte bis zur Marzellenstrasse. Mit Erläuterungen. i7. Jh. Farbige Hand- 
zeichnung. 48,4x38,6 cm. Arch. i73. Mitt. 822. 

12* 
i79 



l8o DAS RÖMISCHE KÖLN 

festig Uli ff ^' G^undriss des Pfaffentores als Vorschlag zum Bau eines neuen Tores an 

C.Tore, der Stelle desselben. Titel: dis ist der abriss von der alden Porten wie er 
lETZ STEHT. Mit Erläuterungen. i7. Jh. Färb. Handzeichnung. 39,2X2 7,2 cm. 
Arch. i74. Mitt. 823. 

9. Verkleinerte und zum Teil veränderte Nachbildung von 5. als Titelbild zu 
J. W. Brewer, Vaterland. Chronik, i. Heft, 1825. Lithographie auf rotem Papier. 
16,3 X 9,7 cm. H. M., AI 3/72Ü. Mitt. i3oo. 

IG. Ansicht des römischen Tordurchgangs der Pfaffenpforte mit den Buchstaben 
C C A A auf der Bogenarchivolte. Unterschrift : paphen-pforte zu Köln, rechts : 
Eberhard del. Illustration zu Wallraf, Beiträge, 1818. Lithogr. 20 x18 cm. 
H. M., AI 3/721. Mitt. i3oi. 

11. Vorderansicht des Pfaffentors mit den Buchstaben CCAA auf der Bogen- 
archivolte. Im Durchblick des Tores: Ansicht des Domes von Norden. Links: der 
Prinzipalmarkt zu Münster. Unten rechts: lithogr. bei f. a. mottu in cölln. 
Um 1820. Lithogr. 18,1 X 25 cm. H. M., A I 3/722. Mitt. i3o2. 

12. Aufriss des Pfaffentors und der anstossenden Gebäude. Unterschrift: das 

EINZIGE römische THOR, DIE SOGENANNTE PFAFFEN - PFORTE ZU KÖLN AN (sic!) 

RHEIN. Links: h. oedenthal nach der n. gez. Um 1820. Sorgfältig ausgeführte 
getuschte Federzeichnung. 38,8 x 25 cm. H. M., AI 3/723. Mitt. i3o3. S. Col. Agr. 
S. 4i und Fig. 46. 

1 3. Das Pfaffentor mit der traditionellen Darstellung der Hinrichtung der beiden 
Domherren auf einem als Podest für die Kölnische Jungfrau gedachten Postament 
Links daneben als Pendant auf dem Postament für den Kölnischen Bauer der Löwen- 
kampf Grins. Kopie nach einer älteren Vorlage. Um 1820? Getuschte Federzeich- 
nung. 30,8X28,5 cm. H. M., bist. Darst. Mitt. i3o4. 

i4. Grundriss und Ansicht der beim Neubau der Domapotheke zu Tage ge- 
tretenen Überreste des westlichen Turmes des Nordtors. Handskizze, aufgenommen 
Aug. — Sept. i887 von Regierungsbaumeister Wefek, Wiedergegeben Col. Agr. S. 38. 

i5. Ansicht (Wiederherstellungsversuch), Lageplan und Torbogen des östlichen 
Seitendurchgangs des römischen Nordtors. Lithogr. Centralblatt der Bauverwaltung 
XII, i893, S. 82 u. 83. 

16. Entwurf zur Aufstellung des römischen Nordtors. Geschenk des Bau- 
inspektors Schnitze. Photographie. ii,9x i8,3 cm. H. M., Abt. Römisches. 

17. VORSCHLAG ZUR ERHALTUNG DER RESTE DES RÖMISCHEN STADTTHORES IN 

KÖLN. Ansicht und Lageplan. Lithogr. Deutsche Bauzeitung XXVII, i893, S. i4i. 

18. Fundaufnahme des römischen Nordtores. Lithogr. Col. Agr. Taf. VI. 

i9. Die erhaltenen Bauteile des römischen Nordtors mit Rekonstruktionsver- 
suchen. Lithogr. Col. Agr. Taf. VII. 

20. Aufriss und Grundriss des rekonstruierten römischen Nordtors. Lithogr. 
Col. Agr. Taf. VIII. (Original-Federzeichnungen zu 18—20 von Sieuemagel u. SchuUze 
47x67,5, 48x7i,5, 57x75,5 cm. H. M., Abt. Römisches.) 

21. Mittelbogen und Architekturstücke des römischen Nordtors, eingemauert in 
die Wand der Schule am Lichhof. i8,5 X i3,5 cm. Photographie. Col. Agr. 
Taf. XVII. 

22. Östlicher Seitendurchgang des römischen Nordtores, von Südwesten gesehen. 
18.5 XI 3,5 cm. Lithogr. Col. Agr. Taf. XVI L 

23. Dasselbe, von Süden gesehen. Unten: aufgen. i897 Johannes Krudb- 
wiG. Photographie. 11X8 cm. H. M., A I 3/724. Mitt. i3o5. 

180 



III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 



I8l 



24. Grundrissaufnahme des römischen Nordtores bei Beseitiinine der Bau- , \P^' 

° '^ te Bildung. 

reste im Jahre i898 von Bauinspektor Sieuernagel. B. J. io3 Taf. VIII und c. Tore. 
Fig. 66. (Original-Federzeichnung in doppelter Ausfertigung, 68 X 48 cm, H. M., 
Abt. Römisches). 

25. Baureste des römischen Nordtores zu Köln. 12 Photographien, die drei 
ersten 2ixi4,i, die übrigen i7x n cm. H. M., Abt. Römisches (überwiesen von 
C. Steuernagel, Bauinspektor). 2. (i. fehlt): Sockelquader des Turmes und Schräg- 
sockel der Stadtmauer. 3. Stadtmauer am Turmanschluss. 4. Äussere Ansicht des 




I I I 



^ 



Fifir. 66. Köln. Orundrissaufnahme des römischen Nordtores bei Entfernung der Überreste 18P7. 

Älauerwerks beim Anschluss des Turmes an das östliche Widerlager des Tordurchganges. 
5. Kapitell, gefunden in der Südmauer der Domkurien am römischen Nordtor. 6.— 13. 
Ähnliche Kapitelle im Trierer Provinzialmuseum und im Wallraf-Richartz Museum. 



b) Des Tores an Aposteln. 

26. Baureste dieses Tores, gezeichnet von De No'e'l i837 als Beilagen zu seinem der übrigen 
oben erwähnten Briefe; vgl. Col. Agr. Taf. IV. 



Tore. 



181 



l82 DAS RÖMISCHE KÖLN 

9^\^^' c) Des Tores an der Clemensstrasse, 

c. Tore. 2?. Ansicht und Grundriss der erhaltenen Reste. Lithographie. Col. Agr. Taf. V. 

d) Des Tores an der Königstrasse. 

28. Grundriss, Ansicht und Schnitt der erhaltenen Reste. Lithographie. Col. 
Agr. Taf. IX. 

e) Des Tores in der verlängerten Bechergasse. 

29. Lageplan, Ansicht und Schnitt der erhaltenen Reste. Lithographie. Col. 
Agr. Taf. X. 

Forschungen So zweifellos seit dem Beginn der römischen Forschungen am Ende des lö.Jhs. 

er le ore. ^^^ allgemeine Verlauf der Römermauer feststand, ebenso unsicher war man über 
Zahl und Lage der Tore. Von den beiden ältesten Lokalforschem vermutete Hel- 
man fünf oder sechs (Broelman II, fol. iii), Broelman ,de vestigiis atque coniec- 
tura* sieben Tore (II, fol. 1 1 1 v und 44 1 ), von denen eins gegen Norden, eins gegen 
Süden, zwei gegen Westen und drei gegen Osten liegen sollten. Helman ist auch 

— anknüpfend an den schon im 12. Jh. vorkommenden Namen porta Martis, s. u. 

— der Erfinder (oder wenigstens der älteste Gewährsmann) lateinischer Namen 
für sämtliche Tore, deren deutsche Bezeichnung er für eine Korruption römischer 
Götternamen hält: aus der ,Hohepforte* macht er eine porta Jovia, aus der »Ehren- 
pforte* (= Herapforte !) eine porta Junonia, aus der ,Pfaffenpforte* eine porta Veneris 
Paphiae, aus der ,Marpforte* eine porta Martiana, aus der , Drachenpforte* eine porta 
Pythia Apollinis; endlich fügt er noch eine porta Mercurialis oder Rhenensis hinzu. 
Mit Recht verwirft Broelman unter Hinweis auf die mittelalterliche Bezeichnung 
porta clericorum den Namen porta Paphia — er schlägt porta Claudia als römischen 
Namen vor — und nimmt u. a. mit Rücksicht auf die gegen Westen führende 
Militärstrasse ein zweites Westtor nahe der Apostelkirche an, das er porta Agrippensis 
benennt. Die spätem Lokal historiker bis ins i9. Jh. hinein bezeichnen keinen Fort- 
schritt (Crombach I, p. 2o4), zum Teil sogar einen Rückschritt gegen Broelman: 
die Unsicherheit in bezug auf die Ansetzung der Tore dauert fort, Gelenius nennt 
das Tor an Aposteln vom deutschen , Hahnentor* porta Jani (De adm. magn. Col., 
p. 80), und Wallrafs Autorität verhilft trotz der richtigen Ausführungen Matth. 
Clasens (vgl. Vaterl. Chronik II, S. 588) und besonders Minolas (Kurze Übersicht, 
S. 2 74) dem Namen porta Paphia zu einer bis in unsere Tage reichenden traurigen 
Berühmtheit (Ausgewählte Schriften, S. 8). Erst die seit i887 unternommene 
Kanalisierung der Stadt hatte als wichtigstes wissenschaftliches Ergebnis die Fest- 
stellung und teilweise Untersuchung der Überbleibsel der Tore. Nach den seit dieser 
Zeit von den damaligen Bauinspektoren Schnitze und Steuernagel angestellten 
Forschungen besass die römische Stadtbefestigung jedenfalls neun, wahrscheinlich zehn 
Toröffnungen. 

DasNordtor. Das am längsten und relativ am besten erhaltene Tor ist das Unter Fetten- 

liches. hennen gelegene Nordtor. Schon früh in den von der Domgeistlichkeit bewohnten 
Gebäudekomplex (als Teil der Dechanei) aufgenommen, bildet es bis an die Schwelle 
des i9. Jh. den Eingang zur Domimmunität. Als solche führt es den Namen porta 
clericorum schon in der zweiten Hälfte des 12. Jhs. (Hoeniger, Kölner Schreins- 
urkunden, Nied. 5 IV, 8 = II i, S. 96; 12 II, 32 = II i, S. 180; Caesarii Heisterbac 
Mir. VI, 5 u. XI, 43 [I, p. 349 u. II, p. 3o2 Strange]), in dem um 1200 geschriebenen, 
aber auf ältere Vorlagen zurückgehenden über S. Petri (Köln. Stadtarchiv, Geistl. Abt 
Nr. 78 Bl. 3a) bereits den deutschen Namen paffinporze (Mitteilung des Herrn 

182 



III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 



l83 



Stadtarchivars Dr. Keussen). Der ältere Bau der unmittelbar gegen Osten anstossenden 
Domdechanei, die nach den Resten um ii5o — 1200 errichtet war, enthielt eine grössere 
Anzahl von Trümmern des Tores, dessen stadtseitige Front wahrscheinlich damals nieder- 
gelegt und beim Bau verwandt wurde (Col. Agr. S. 57). Die früheste Ansicht von der 
Landseite des Tores bietet ein Kupferstich des Historischen Museums von i57i (s. 
Taf.VIII). Als Passage dient auf demselben nur die Milteldurchfahrt, während die beiden 
Seitendurchgänge unter anderen Bauten verschwunden sind. Die ehemalige Dreiteilung 
der Anlage ist noch an den in gotischem Stil ausgeführten Oberbauten zu erkennen. 
Der Mittelflügel hat über dem in seinen architektonischen Details nicht erkennbaren 
Mittelbogen zwei Stockwerke, ein 
niedriges mit drei quadratischen 
und darüber ein höheres mit zwei 
rechteckigen, durch Steinkreuze 
geteilten Fenstern versehen; die 
Stelle des Mittelfensters nimmt ein 
erhaltener antiker Löwenkopf ein, 
der Rest einer misshandelten Grab- 
malgruppe des 6inen Eber über- 
wältigenden Löwen (DüNTZER, 
Verzeichniss II, 94a=MWR223; 
Fig. 67). Unter der Durchfahrt 
hangen an einem mit zwei Öffnun- 
gen versehenen Balken die beiden 
aus der Sage von Bürgermeister 
Grin bekannten tückischen Dom- 
geistlichen; des letztem Löwen- 
kampf ist links vom Tore dar- 
gestellt (Über die Grinsage s. 
Gelenius, De adra. magn. Col. 
p. 98; Ennen, Gesch. Kölns I, 
S. 338; Cardauns in Picks Monats- 
schrift I, S. 85 und Städtechroni- 
ken XII, S. 2i3; Klinkenberg, 
Köln. Ztg. i9o3 Nr. io3o vom 
3. Nov.; Köln. Volksztg. i9o3 
Nr. 9i3 vom 3i. Okt.). Zeitlich 
stehen dem Kupferstich nahe vier 
das Tor und die nämliche Sage 
veranschaulichende Darstellungen 

des Historischen Museums, drei Ölgemälde und ein Aquarell (s. o.), von deneij 
letzteres ein gutes Verständnis für die Architekturformen des Torbogens verrät. — 
Nach verschiedenen Ausbesserungen und Umgestaltungen in den J. 1606, 161 6 und 
162 1 (Kapitularprotokolle, vgl. Col. Agr. S. 58; Ratsprotokolle Bd. 67, Bl. 252 v; 
Gelenius, De adm. magn. Col. p. loi) erfuhr das Pfaffentor i657 durch den Dom- 
dechanten Franz Egon von Fürstenberg einen vollständigen Umbau (Kapitularproto- 
kolle); der Oberbau wurde ganz dem Stile des nebenanliegenden, neu aufgeführten 
Dechaneigebäudes angepasst. Zwischen den beiden grossen Fenstern des nunmehrigen 
einzigen Obergeschosses erscheint jetzt ein anderer antiker Löwenkopf, ebenfalls 



1. B e- 

teatigung. 

c. Tore. 



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^M 


* ''i.^ 


1 


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1 



Fig. 67. Köln. 






faffentor. 



Löwenkopf vom 



i83 



l84 DAS RÖMISCHE KÖLN 

I. Be- anscheinend der Rest einer Löwengruppe — MWR 6o9 = Düntzer, Verzeichniss 
^c* Tore.' II> ^^^ ^^ Schluss, wo er für mittelalterlich erklärt wird; Fig. 4i) — , während der früher 
im Tore angebrachte sich nunmehr über der Tür der den Dechaneigarten zur Linken 
abschliessenden Mauer befindet (vgl. die kurz vor 1826 angefertigte Zeichnung von 
Oedenthal ¥\g. 46). In diesem Zustande blieb das Tor bis 1826, wo es auf Grund einer 
Königlichen Kabinettsorder vom 28. Juni zum Zwecke der Strassen erweiterung im 
Oktober niedergelegt wurde (Fuchs, Topographie IV, S. 5i); ein von J. W. Brewer 
— nicht von Wallraf — verfasstes und in die Seitenmauer der Domdechanei ein- 
gelassenes Chronogramm bezeichnete bis i892 seine Stelle (Vaterl. Chron. II, 1826, 
S. 594). Auf Veranlassung des Konservators Raraboux kam der landseitige Tor- 
bogen an das Wallrafsche Museum im Kölnischen Hof (Trankgasse), wo er lange im 
Hofraum umherlag. Der Bau des neuen Wallraf- Richartz- Museums veranlasste 1862 
die Überführung der durch Funde vermehrten Reste in dessen Anlagen und ihren 
Aufbau in deren südlichem Teile an der östlichen Gartenmauer; seit i883 sind sie auf 
dem Lichhofe in die Seitenwand der Schule an der Pipinstrasse eingemauert (Fig. 55). 
Nur geringe Aufklärung über die ursprüngliche Gestaltung des Tores brachte der Neu- 
bau des Gasthofs S. Paul an der Westseite von Unter Fettenhennen ^1862; s. B. 
J. XXXVII, S. 68); mehr der der anstossenden Domapotheke (188 7; s. Cot. Agr. 
S. 38); eine Fülle von Beobachtungen lieferte die Niederlegung der Domkurien 
an der Ostseite und die gleichzeitige Kanalisation der Strasse im J. i892, wo sich 
die Fundamente des östlichen Flankierturms sowie Teile der landseitigen Pfeiler und 
Mauern des östlichen Nebendurchgangs, insbesondere der Torbogen des letztern 
unter einer Ziegelverblendung noch aufrecht stehend vorfand (Fig.68). Nach einem mit 
allen Auswüchsen der Parteileidenschaft geführten Streite über das Schicksal der ,porta 
Paphia* erfolgte die Versetzung der an Ort und Stelle erhaltenen Reste in die An- 
lägen an der Nordseite des Wallraf- Richartz- Museums im Dezember i897; gleich- 
zeitig unterzog Herr Bauinspektor Steuernagel die Fundamente des Turmes und der 
anstossenden Mauer einer nochmaligen Untersuchung. 
Bauliche Die eigentliche Toranlage (Fig. 66 u. 7 t) stellt ein Rechteck von i5,3 m Frontiänge 

" **®' und 1 1,6 m Tiefe dar. Den Grundriss zerlegen zwei Scheidemauem in zwei Seitendurch- 
gänge von 2,4o m Breite und eine Mitteldurchfahrt, die im kleineren landseitigen Teile 5,6o, 
im grösseren stadtseitigen 6,38 m breit ist. Den Torbau flankieren zwei fast quadra- 
tische Türme von 7,57 m Frontlänge, die um 2,9o m an der Landseite vorspringen. 
Konstruktion. In bezug auf das Baumaterial des Tores ist besonders das Fehlen der Grau- 

wacke zu bemerken. Die Fundamente bestehen zu zwei Dritteln aus Basalt vom 
Unkelstein, zu einem Drittel aus Drachenfelser Trachyt, das aufgehende Mauerwerk 
einschliesslich der Schichten Verkleidung lediglich aus Trachyt. Die Bauausführung 
ist der der Mauer gegenüber minderwertig: die Schichten sind unregelmässig, der 
Mörtel ist in das schichtweise trocken aufgesetzte Mauerwerk nur unvollkommen ein- 
gedrungen, der Kalk schlecht gelöscht. Zur Verkleidung der die Frontmauem und Bogen 
aufnehmenden Pfeilervorsprtinge sowie zur Herstellung des Mauersockels dienen un- 
gleich hoch geschichtete und untereinander mit Klammem verbundene Kalkstein- 
quadern, die in das Gussmauerwerk einbinden. Die Aussenmauern und Scheidewände 
des Tores weisen in senkrechten Abständen von 1,60 m je drei Schichten in Ver- 
band gelegter, ungestempelter Flachziegel von 0,2 7 : o,4o : o,o55 m Grösse auf; an dem 
östlichen Torwiderlager lag nach innen eine Reihe, nach aussen zwei Reihen Ziegel- 
platten der Länge nach nebeneinander, während die Zwischenräume mit Bruchstein- 
mauerwerk ausgefüllt waren. 

i84 



Tafel VIII. 



pSHP^ 




Köln. Das Pfaffentor nach einenn Kupferstich von 1571. 



III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 



I85 



Am Ostturm haben die Fundamente eine Höhe von etwa i,45 m und eine 
im Verhältnis zum aufgehenden Mauerwerk auffällige Breite. Letztere beträgt an 
der Nordseite 2,4o m mit einem äusseren Vorsprung von o,52 und einem innem 
von o,7o m; an der Ostseite 2,62 m mit Vorsprüngen von i,33 und o,39 m; an der 
Westseite 2,75 m mit einem äussern Vorsprung von i,57 m; der innere fehlt. An 
der Südseite beträgt der äussere Vorsprung i,o7 m; ob ein innerer vorhanden war, 
ist nicht ermittelt. Das Fundament der Ostseite geht südlich über das der Südseite 
um ungefähr i m hinaus. Die Turmfundamente unterfangen auch den östlichen 
Seitendurchgang des Tores auf ganze Breite, bilden hier die feste Unterlage für den 
Fussweg und treten 1,20 m vor das aufgehende Mauerwerk der Nordfront. Die 
Mächtigkeit der Fundamente sollte das Unterminieren des Tores verhindern; vielleicht 















m^:^^kMi -« '■•• ':^i . V. "^^^- ' '- "< -^^ '^-' • 



''Piik'lUii£iL' '~ FiK- 68. Köln, Überreste des römischen Nordtores bei 



Ihrer Auffindung 1892. 



1. Be- 
f estigunff. 

c. Tore. 

Ostturm. 
Fundament. 



diente demselben Zweck ein o,3o m starker Beton, der sich im Anschluss an die 
Oberfläche des Fundaments, nur ein wenig tiefer als diese, vor der Nordfront aus- 
dehnte und vor dem Nebentor noch auf mehrere Meter erhalten war. 

Das aufgehende Mauerwerk des Turmes erhob sich bei der Aufdeckung an der Aufgehendei 
ganzen Nord- und dem vordem Teile der Ost- und Westfront bis zu i,42 m. Ein- 
schliesslich der meist verschwundenen Verblendung ist es 1,18 m dick und innen 
verputzt. Ein einfach profilierter, 0,28 m in das Mauerwerk einbindender Sockel (B. J. 
io3 Taf. VIII) bildet den Übergang zwischen ihm und dem Fundament. Die lichte Breite 
des Turmes beträgt 5,3o, seine Tiefe 4,84 m. Ein Zinnenbrüstungsstein scheint sich 
in einem 0,80 m langen, 0,60 m breiten und o,4o m hohen Kalksteinquader mit 
kurzer Rundung an der Oberfläche und starker Schräge an der Unterseite erhalten 
zu haben (Col. Agr. Taf, VII d5). 



i85 



i86 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



1. Be- 
festigung. 

c. Tore. 
Westturm. 



Hohe der 
Türme. 



Mittelbau. 



Fronten des 
Mittelbaus. 



Mittel- 
durchfabrt. 



Pflasterung 
der Mittel- 
durchfahrt. 



Architek- 
tonische Ge- 
staltung der 

Fronten. 
PUaster. 



Weit dürftiger ist unsere Kenntnis von dem westlichen Turm und dem an- 
stossenden Torpfeiler. Raschdorff hielt die beim Bau des Hotels S. Paul zutage 
getretenen Reste des Turmes für die eines mächtigen Rundturmes (B. J. XXXVII, 
i864, S. 7o); indessen lässt die beim Bau der Domapotheke von Wefels entworfene 
Skizze der damals aufgefundenen Bauteile (Col. Agr. S. 38) kaum einen Zweifel dar- 
über, dass der westliche Teil der Anlage durchaus dem östlichen entsprach. 

Was die Höhe der Tortürme angeht, so lassen die erhaltenen Beispiele und 
die Darstellungen aus dem Altertum darauf schliessen, dass sie sich um ein Stock- 
werk über den eigentlichen Torbau erhoben, im ganzen also drei Stockwerke hoch 
waren (vgl. Durm a. a. O. Anders Col. Agr. S. 48). 

An den Turm schliesst die Aussenmauer des eigentlichen Torbaues in der Art 
an, dass die Südfront der letztem über die Südfront des erstem nach der Stadtscite 
um die Tiefe des Binnenhofs (6,6o m) hinausreicht. Landwärts hat die Aussen- 
mauer, die hier mit der westlichen Turmmauer zusammenfällt, eine Stärke von 
2,1 8 m, stadtwärts von o,92 m; die Scheidemauer ist bis zur Fluchtlinie der süd- 
lichen Turmfront i,45 m, von da ab nach der Stadt zu i,o6 m stark. Ein Kalk- 
steinsockel mit einfachem Profil schliesst diese Mauem nach unten ab. 

Die Fronten sind gebildet durch Pfeilervorsprünge, deren Breite am Seitentor 
1,28 m, an der Mitteldurchfahrt 2,02 m beträgt. Ihre Gliederung besteht in 0,81 5 m 
breiten und 0,10 m weit vorspringenden Pilastem. Bei der Aufdeckung im J. i892 
stand von der Nordfront noch der östliche Eckpfeiler und ein Teil der Aussenmauer 
auf etwa 3,5o m, der östliche Mittelpfeiler auf etwa i,5o m über der römischen Sohle 
(P'ig. 68); von der Südfront waren nur noch die beiden untersten Quaderschichten 
des Mittelpfeilers vorhanden, während der östliche Eckpfeiler ganz fehlte. 

An der Mittel durch fahrt ist landwärts ein doppelter Pfeilervorspmng vorhanden, 
der zwischen sich einen für die Aufnahme des Fallgatters bestimmten quadratischen 
Schlitz von o,24 m Seiten länge fasst. Ein anderer Pfeil er vorsprung liegt innerhalb 
der Durchfahrt, 2,38 m von dem ersten entfernt. Da dieses Mass fast genau der 
Breite des ohne Zweifel mit einem Gewölbe bedeckten Seitendurchgangs entspricht, 
so ist mit Rücksicht auf die bekannten römischen Torbauten anzunehmen, dass der 
Pf ei 1er vorsprung den Bogen eines Gewölbes aufnahm, mit dem der landseitige Teil 
der Durchfahrt überspannt war, während der stadtseitige einen Binnenhof bildete, 
der von den über den Seiten durchgängen und der Mitteldurchfahrt liegenden Galerien 
aus beschossen werden konnte (Fig. 7i). 

Auf das Vorhandensein eines Bodenbelags deutet der unbearbeitete untere Teil 
des Kalksteinsockels. Derselbe scheint, nach einem in der Südostecke der Mittel- 
durchfahrt gefundenen Reste zu schliessen, in einer polygonalen, flachen Steinquaderung 
bestanden zu haben, die auf einer Betonsohle ruhte. Ein zweites Pflaster, aus 
grossen, senkrecht zur Strassenrichtung liegenden Basaltsäulen bestehend, fand sich 
0,80 m über dem Beton in angeschüttetem Boden. Die Erhöhung hat stattgefunden, 
um einen Tuffsteinkanal von 0,60 m innerer Breite und o,9o m Höhe unterzubringen. 
Ein 0,44 m hoher Pfannstein aus Granit liegt in der nordöstlichen Ecke des Binnen- 
hofes und überragt mit seiner Oberkante das zweite Pflaster um etwa 0,20 m; ehe- 
mals bewegte sich ein Torflügel in demselben (Fig. 66). 

Die architektonische Ausgestaltung der Fronten vereinigt schmucke Formen 
mit kräftiger Wirkung. Die Pilaster erheben sich mit den Pfeilervorsprüngen ohne 
Zwischenglied auf derselben Platte. Ihr Schaft ist mit je sieben durch Rundstäbe 
ausgefüllten und in flachen Rundungen endigende Kannelüren geschmückt. Ein ein- 



186 



III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 



I87 



facher, weit ausladender Wulst bildet das Sockelprofil, ein dünnes Plättchen die Ver- 
bindung zwischen diesem und dem bogenförmig ablaufenden Schafte (Fig. 69). 

Zwischen den Pilastem wölben sich über den Pfeilervorsprüngen die Torbogen, 
•deren Scheitel im Nebentor 3,8o m, im Haupttor gegen 8,4o m über dem römischen 
Niveau lag. Am Nebentor sind die Kämpferprofile zerstört. Die Archivolte des aus 



1. Be- 
festigung, 
c. Tore. 
Torbogen. 





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Erläuterung : a) Bauteile in ursprünglicher Lage. 

b) Bauteile, die am Lichhof eingemauert sind (Fig. 55). 
e) Bauteile, die beim Kanalbau Unter Fettenhennen gefunden worden sind, 
d) Bauteile, die in den alten Domkurien eingemauert waren. 
Fig. 69. Köln. Bauteile des römischen Nordtors, die wahrscheinlich dem Unterbau angehören. 

sieben Wölbsteinen bestehenden Bogens zeigt eine Hohlkehle mit einer Platte und 
breiterer Abplattung als Umrahmung; diese Einfassung umschliesst zwei weitere Ab- 
plattungen, eine schmalere obere und eine breitere untere (Fig. 68 und 69). 

Das Kämpferkapitell des Hauptbogens — erhalten ist das rechtsseitige auf dem 
Lichhofe — , das nach Ausweis mehrerer alten Darstellungen um ein Geringes über 
den darunterliegenden Quader vorsprang, hat eine grössere untere und eine klieinere 



i87 



l88 DAS RÖMISCHE KÖLN 

1. Be- obere Platte, zwischen denen mehrere durch zarte Plättchen verbundene, glatte Ge- 
V. Toref simsprofile liegen (Fig. 55 und 69, b i). 
Mitteltorbogen. Eine genaue Untersuchung des Mitteltorbogens ist durch seine Vermauerung 

und die Einfügung von Cement zwischen die Wölbsteine sehr erschwert. Heute sind 
dreizehn Wölbsteine von ungleicher Grösse vorhanden : an den Enden des Bogens wurden 
solche von 0,77,0,73 und o,6o m äusserer Bogenlänge gemessen (Fig. 5 5). Die sorgfältigsten, 
nach der Natur ausgeführten Zeichnungen des Bogens, die von Eberhard und Oedenthal 
(Fig. 46), zeigen einen genauen Rundbogen und weisen deutlich auf seine Zu- 
sammensetzung aus t3 gleich grossen Wölbsteinen hin. Entspricht dies den Tat- 
sachen, so würde die äussere Bogenlänge jedes Wölbsteins o,77, die innere o,59 m 
betragen haben, was bei mehreren auch annähernd zutrifft. Demnach sind aller 
Wahrscheinlichkeit nach sämtliche Wölbsteine des Bogens erhalten (anders Col. Agr. 
S. 5o), die meisten aber haben infolge ihres vieljährigen Umherliegens und mehr- 
maligen Platzwechsels grössere oder kleinere Stücke eingebüsst. So erklärt sich auch 
die heutige — wenn auch unbedeutende — Gedrücktheit des Bogens. Die einfachen 
Profile der Archivolte entsprechen denen der Archivolte des Nebentorbogens mit 
dem Hauptunterschiede, dass seine Umrahmung ein doppeltes Kamies aufweist. 
Inschriften Auf dem obem, schmälern Teile der Abplattung sind die Buchtstaben c. c. a a 

bogens. eingemeisselt Während sich dieselben auf den Darstellungen des Pfaffentors aus 
dem i6. Jh. nicht nachweisen lassen, erscheinen sie auf dem für den zweiten Teil 
von Broelmans Commentarii bestimmten Titelbild und werden von ihm richtig als 
Abkürzung des Stadtnamens C(olonia) C(laudia) A(ugusta) A(grippinensis) gedeutet 
(II, fol. 447 und Epideigma a. a. O.). Die Spuren einer zweiten, anscheinend später 
getilgten Inschrift, von der sich noch die Buchstaben ia • gallten auf der untern, 
breitern Abplattung mehr oder minder deutlich erkennen lassen, sind erst i884 von 
Kamp entdeckt worden (Köln. Ztg. 12. März i884; Westd. Zs., Korrbl. III, 
i884, Sp. 45 nr. 64; B. J. LXXVII, i884, S. 222). Beide Inschriften wurden wieder- 
holt für unecht oder doch für zweifelhaft erklärt (die obere von Brambach, C. J. Rh. 
p. 362 Nr. 25; die untere von Düntzer, Verzeichni.ss II, Nr. 261; beide von K(is)a, 
Die Inschriften am römischen Nordtor von Köln: Köln. Ztg. i892 Nr. 946 vom 
29. Nov.; ScHULTZE und Steuernagel, Col. Agr. S. 5o), fanden aber auch Vertei- 
diger ihrer Echtheit (Zangemeister und Hettner bei Lehner, Westd. Zs. XV, i896, 
S. 263; V. DoMASZEWSKi, Scheden zu C. J. L. XIII, 11 2). An dieser hält auch der Ver- 
fasser aus historischen und antiquarischen Gründen fest. Sehr ansprechend ist 
V. Domaszewskis Ergänzung der zweiten Inschrift zu [valerian]a gallien[a]. 
Erhaltene Ausser den aufgeführten Teilen sind vom Torbau noch eine Anzahl von Archi- 

»tücke und'^^^^^^^^^^^^'^ vorhanden, die teils 1862 beim Bau des Hotels S. Paul, teils i892 beim 
Rekon- Kanal bau Unter Fettenhennen und beim Abbruch des Mauerwerks der Domkurien 
gefunden worden sind. Im wesentlichen glücklich haben Schnitze und Steuer - 
na gel dieselben zu einem Wiederherstellungsversuch verwertet (S. Col. Agr. Taf. VII, 
VIII, XVII und Fig. 55, 69, 7o). Nach ihnen gehören dem Unterbau an: 
Unterbau. I- Zwei Stark zerstörte Reste der obem Hälfte von Pilasterkapitellen des Unter- 

geschosses, die in ihren Abmessungen mit den Pfeilern übereinstimmen (b3 und b4, 
letzteres ist umgekehrt eingemauert). Es waren, nach kölnischen Analogieen zu 
schliessen (vgl. S. 181 Nr. 25, 6—1 3 und Fig. 76) reiche Kompositkapitelle, aus zwei 
übereinanderliegenden Reihen von Akanthusblättern gebildet, aus denen nach den 
Ecken und nach der Mitte zu Ranken, erstere in kräftigem, letztere in zartem Voluten 
endigend, hervorwachsen. Straff anliegende Schilfblätter bilden den Hintergrund, eine 

188 



III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 



189 



Blüte den obem Abschluss des Blätter- und Rankenwerks. Den Übergang zum 
Abakus vermittelt ein feiner Perlstab; über diesem liegt eine mit schräggestellten 
Blättern belegte Hohlkehle. 

2. Zwei wegen ihrer abweichenden Bearbeitung verschiedenen Seiten des Tores 
angehörige Stücke des Architravs (b 6 und di). Das eine (b6) zeigt eine geschmack- 
volle Blattwelle mit zwischen den Blättern eingereihten, nach unten gestellten Blüten ; 
darunter eine dreifache schräge Abplattung, deren Unterkante bei den beiden obem 
Gliedern durch einen verschieden gezeichneten, hübschen Perlstab markiert ist. An 
dem andern Architravstück (di) ist die Abschrägung stärker, der obere Perlstab in 
seiner Ausführung magerer, der untere durch einen Rundstab ersetzt. 

3. Ein Stück wahrscheinlich vom 
Oberglied des Hauptgesimses (b 7). Es 
zeigt unten eine kräftig ausladende Blatt- 
welle, darüber ein zwischen einem Plättchen 
und einem Rundstab liegendes, gedrehtes 
Band, zu oberst eine mit guirlandenartig 
verschlungenem Rankenwerk aufs reichste 
verzierte Sima. 

4. Ein fälschlich als linksseitiges 
Kämpferkapitell des Hauptbogens am Lich- 
hofe eingemauertes Architekturstück (Fig. 55) 
von gleicher Höhe mit dem rechtsseitigen 
Kämpferkapitell, aber mit kleiner Platte, 
darunterliegendem Kamies, sehr zerstörtem 
Zahnschnitt und einem Perlstab als unterer 
Einfassung versehen. Es scheint die durch 
die Kämpfer des Hauptbogens angedeutete 
Horizontale zwischen den Pilastem fortge- 
setzt zu haben (Fig. 7i). 

5. Ein Stück einer Einrahmung, als 
solche durch die erhaltene rechtwinkelige 
Ecke charakterisiert (b5). Die Profile sind 
die des Architravs, die Arbeit ist äusserst 
sorgfältig, jedoch einfacher als an dem er- 
haltenen Architravstück, da das Oberglied 
schmucklos ist und an die Stelle der Perl- 
stabeinfassung hier der Rundstab tritt. Ein solches Rahmenwerk dürfte wie am Titus- 
bogen zur Ausfüllung der Flächen über den Seitenpforten gedient haben. 

Zu dem schon durch den Grundriss höchst wahrscheinlich gemachten Oberbau 
des Tores scheinen folgende Reste zu gehören: 

1. Ein unkanneliertes Säulenstück von o,58 m unterem Durchmesser mit einem 
einfachen Basisprofil, das an die Basisprofile der unteren Pilasterstellung gemahnt 
(d 3). Auf der Lagerfläche steht das Steinmetzzeichen e. 

2. Ein stark bestossenes Säulen- Kompositkapitell von o,48 m unterem Durch- 
messer mit zwei Reihen Akanthus, einer Schilfblattreihe, Peristab und Blattwelle; 
aus letzterer wachsen an den vier Ecken Volutenansätze hervor (d 2). 

3. Ein Stück des Oberteils eines Pilasterkapitells von derselben Form und 
Grösse wie das unter 2 beschriebene Säulenkapitell (bii). 



1. Be- 
festigung, 
c. Tore. 




Erlftaterans 8. zu Fig. 69. 
Fig. 70. Köln. Bauteile des rdmischen Nordtors, 
die vermutlich dem Oberbau angehören. 



Oberbau. 



l89 



i9o 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



1. Be- 
festigung, 
c Tore. 



Abgeänderte 
Rekon- 
struktion. 



Unbestimm- 
bare Archi- 
tekturstücke. 



Nicht zum Tore 
gehörige Archi- 
tekturstücke. 



4. Ein Keilstein eines Rundbogens, dessen Durchmesser dem der Bogen der 
Seitenpforten fast gleich ist (b 12). Die Gliederung besteht in einer ungefähr aus 
der Mitte der Archivolte hervortretenden Platte mit kleiner Blattwelle und zwei 
darunterliegenden Abplattungen; die Unterkante der oberen ist durch ein gedrehtes 
Band markiert Ein anderes Werkstück, das in seinem obem Teile die nämlichen 
Profile, aber eine verschiedene Blattform an der Blattwelle aufweist (b i3), wird von 
Schultze und Steuernagel wohl mit Unrecht ebenfalls als Keilstein angesehen. 

5. Ein Stück eines glatten Architravs, bestehend aus Platte, Hohlkehle und drei 
schrägliegenden Abplattungen, von denen die Unterkanten der beiden oberen durch 
Rundstäbe markiert sind (b 10). 

6. Ein Stück einer glatten Sima, bestehend aus einer kräftig vorspringenden 
Platte und zwei Hohlkehlen, von denen die obere die doppelte Breite der unteren 
hat. Als Verbindung der drei Glieder dienen zwei dünne Plättchen (c 3). 

Die grössere Einfachheit und Kräftigkeit der Profiliemng lässt die aufgeführten 
Werkstücke als Teile des Oberbaues erscheinen. Seine Gliederung dürfte jedoch, 
wenigstens an der den feindlichen Angriffen ausgesetzten Landseite, nicht mit Schultze 
und Steuernagel in vier Pilastem und zwei das Mittelfeld füllenden Säulen, sondern 
vielmehr nach Art der uns bekannten Oberbauten von Toren in sechs Pilastem 
bestanden haben, zwischen denen fünf ßogenstellungen eingespannt waren. Letztere 
hatten jedenfalls auch eine geschlossene und so hoch emporreichende Brüstung, dass 
das Fallgatter aufgezogen werden konnte. Auf Grund dieser Annahmen und unter 
Gestaltung der Türme nach den Ausführungen auf S. 186 ist der in Fig. 7i 
gegebene Wiederherstellungsversuch von Herrn Dr. ing. Rahigens gezeichnet 
worden. Nach einer ansprechenden Vermutung des letztem hat die Säule d3 und 
das Kapitell d2 an der stadtseitigen Front des Toroberbaues Verwendung gefunden, 
bei deren Niederlegung sie in die Domdechanei verbaut worden sind. 

Folgende Architekturstücke sind, ihrer Verwendungsart nach, nicht sicher oder 
gar nicht zu bestimmen: 

1. Drei Werkstücke mit kleinen, glatten Simaprofilen (ci, C2, b9). Schultze 
und S teuer nage 1 glauben in zweien (c i u. c 2) Teile der Gesimsgliederungen des 
Binnenhofes, in dem dritten (b 9) das Gesims einer zwischen den Pilastem und 
Säulen des Obergeschosses angebrachten Brüstung zu erkennen. 

2. Ein Werkstein mit Reliefdarstellung einer Blumenvase (b i5), als Flächen- 
ornament an einer nicht näher zu bestimmenden Stelle verwandt. 

3. Ein glatter, stark sich verjüngender Pilaster mit an drei Seiten angebrachtem 
Sockelprofil, das jedoch unten nicht zu einer Platte vorspringt, sondern sich wieder 
auf den glatten Grund einzieht (d 4). Schultze und Steuernagel vermuten in 
demselben bei umgekehrter Verwendung den Sockel des Postaments einer Bildsäule. 

4. Ein in seinem oberen Teile glatt mit rechtwinkeliger Ecke bearbeiteter, in 
seinem unteren Teile mit einer kleinen Blattwelle und darunterliegendem Zahnschnitt 
versehenes Werkstück (b i4). Die zwei an der Schauseite vorhandenen Klammer- 
lücher rühren vielleicht von späterer Verwendung her. Die Zugehörigkeit des Blocks 
zum Torbau ist zweifelhaft. 

Mit annähernder Sicherheit können folgende ganz in der Nähe des Tores 
gefundene römische Architekturstücke als nicht zu demselben gehörig bezeichnet 
werden : 

I. Eine schöne, in der Abschlussmauer des Domchors gefundene Gesims- 
gliedemng aus Kalkstein (B. J. XXXVII, i864, S. 68 und Taf. VIII, 6 u. 7); 



i9o 



III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 



I9£ 



2. eine Säulentrommel aus gelblichem Sandstein, gefunden in einer Zwischen- i. Be- 
mauer der Domkurien; ^^ Tore.*^ 

3. ein roher Säulenkopf aus gelblichem Sandstein, gefunden bei 2; 

4. eine Säulentrommel aus grauem Sandstein, gefunden in der Frontmauer der 
Domkurien : 



^ jagTU f 




^.)l/Jo^, 



Fig. 71. Köln. Rekonstruierter Grundriss und Aufriss des römischen Nordtores. 

5. ein stark ausladendes Säulenkapitell aus grauem Sandstein mit doppeltem 
Kranz ungegliederter, überhangender Blätter, gefunden im Bauschutt an der Südseite 
des Ostturmes; 

6. ein kleines Stück einer korinthischen Säulentrommel aus Kalkstein, mit 
durch Steg getrennten Kannelüren, gefunden vor der Nordseite des Ostturmes (über 
2. bis 6. s. B. J. io3, i898, S. 160). 



i9i 



I92 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



1. Be- 
festigung, 
c. Tore. 

Törtorm am 

Apellhof- 

platz 

Das röm. 

Ehrentor. 

Geechicht- 

liches. 



Bauliche 
Anlage. 



Das Tor an 

Aposteln. 

Ge:scbicht- 

liches. 



Als Werkstücke des Tores schliessen i die bei weitem zu geringen Ab- 
messungen. 2 — 5 das am Tore nicht vertretene Sandsteinmaterial, 6 die abweichende 
Kunstform aus. 

Ein Neben tor der Nordseite bildete der Torturm am Appellhofplatz. 
Seine Geltung als Tor scheint nicht über die römische Zeit hinauszureichen (siehe 
S. i72, 5 und i75). 

Dagegen erhielt sich von den drei Toren der Westfront das nördlichste, das 
Ehrentor, am westlichen Ausgang der Breite- und nördlichen der S. Apernstrasse als 
Stadttor bis tief in das Mittelalter hinein. Es erscheint seit dem Anheben der Schreins- 
urkunden im letzten Viertel des 12. Jhs. unter dem Namen erea porta (Hoeniger, 
Schreinsurkunden C 2 VIII 1 i^I S. 366 : noctumale lumen adospitale foris eream portam ; 
C 2 XIII 4 = 1 S. 37 1 : domum et aream extra eream portam iuxta s. Aprum; C 2 
XVI 7 = I S. 375: emit aream foris eream portam ... et illam contradidit ad ospitale 
s. Apri), seit dem zweiten Viertel des i3. Jhs. als erinporce (Ennen - Eckertz, 
Quellen II Nr. i46, wahrscheinlich aus 1234), was demnach als ,ehemes Tor* zu 
verstehen ist, erst seit dem Anfange des i4. Jhs. unter dem Einflüsse der Namens- 
form , er enporce* als porta honoris (Ennen - Eckertz , Quellen III Nr. 552 aus 
i3o8; Rückseite der Schreinskarte von St. Gereon bei Höniger, Schreinsurkunden 
I S. 21 3). Die zweifelhafte Burggrafen rechts- Urkunde von 11 69, Lacomblet, UB. I 
Nr. 433 (für echt erklärt von Ennen-Eckertz, Quellen I Nr. 76, S. 554; Ennen, 
Gesch. Kölns I, S. 56i; Rietschel, Westd. Zs. XXII, i9o3, S. 329; ftir eine Fäl- 
schung aus dem Anfange des i3. Jhs. erklärt von Stumpf, Wiener S.-B. XXXII, 
S. 6o3, Tannert, Mitt. aus dem Stadtarchiv von Köln I, S. 55, Richthofen, Forsch, 
zur deutschen Geschichte VIII, S. 6 1 ) enthält eine Stelle (Ennen-Eckertz, Quellen I, 
S. 558: quod idem Burgravius et sui successores .... ab ecclesia Coloniensi 
in feodo tenent portam antiquam munitionis civitatis, que quondam Agrippina 
vocabatur, que sita est ex opposito capelle sancti Apri), aus welcher in alter und 
neuer Zeit als ursprünglicher Name dieses Tores ,porta Agrippina' erschlossen worden 
ist (Fuchs, Topographie I, S. 24 1; Scheben, Thorburgen S. 3i; Rietschel, a. a. O. 
S. 334 Anm. 24) ; tatsächlich handelt es sich um eine gelehrte Reminiscenz, den Stadt- 
namen betreffend (s. S. i45/ 146). Wann ,das älteste Ehrentor* verschwunden ist, lässt sich 
nicht mit Sicherheit ermitteln; jedenfalls bestand es bis zum Ende des i4. Jhs., wo 
die Erstarrung der Schreinsbezeichnungen anfängt, wahrscheinlich auch noch i435 
(Stein, Akten zur Verf. u. Verwaltung von Köln I, S. 756; vgl. Lau, Kölner Ver- 
fassung und Verwaltung S. 11; Merlo, CoUectaneen Nr. 9 10); dagegen war es uro 
die Wende des 16. und i7. Jhs. längst verschwunden (Broelman II, fol. 112 v: porta 
honoria vel Honoriana vetus, quae antiquitus apud hanc erat Coloniam). 

Wenn auch das römische Ehrentor mit Rücksicht auf die erhaltenen Reste 
(S. i75) als Torturm zu betrachten ist, so wies es doch bedeutendere Grössenver- 
hältnisse, zumal bezüglich der Tordurchfahrt, auf als der Torturm am Appellhofplatz 
(Col. Agr. S. 61). 

Auch das mittlere Westtor, das sich unmittelbar südlich vom Chor 
der Apostelkirche befand, muss noch im 10. Jh. als Stadttor gedient haben: das 
beweist Ruotgers Darstellung von dem Leichenkondukte des 965 in Reims ver- 
storbenen Erzbischofs Bruno L, der augenscheinlich über die Aachener Strasse Köln 
erreichte (Vita Brunonis 47, in Mon. Germ. Script. IV, p. 2 73: Est prope muros 
civitatis aecclesia, statura quidem et opere humilis, set Apostolorum nomine, in 
quorum veneratione consecrata perhibetur, insignis; in ea depositum pastoris sui 



l92 



III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 



I93 



corpus exanime sacerdotii velabant insignibus . . . Inde mox elevatum clerus et po- 
pulus ... in aecclesiam beatissimi Petri apostolorum principis, ubi sedes erat venera- 
bilis, detulerunt). Da seitdem jede Spur des Tores verschwindet, ist anzunehmen, 
dass der Bau des Apostelnstiftes (begonnen 1020 durch Erzbischof Heribert, voll- 
endet durch Erzbischof Piligrim) die Niederlegung und Schliessung des Tores und 
die Ersetzung desselben durch das foramen oder die porta fracta am Laach ver- 
anlasst hat (vgl. die bezügliche Bemerkung bei Gelenius p. 80). Die ehemalige 
Existenz eines römischen Tores an der bezeichneten Stelle wurde bereits von Broel- 
man mit Rücksicht auf die von hier aus in westlicher Richtung verlaufende Militär- 
strasse vermutet (II, fol. 11 3), deren Pflasterung auch auf dem Aposteln kloster ent- 
deckt wurde (Col. Agr. S. 63). Überreste des Tores traten zutage i837 beim Neubau 
der Hauser Im Laach Nr. 32 u. 34 (Schreiben de No£ls; s. S. i79}, sowie anfangs der 
neunziger Jahre des i9. Jhs. bei Kanalbauten (Col. Agr. S. 63); indessen genügen die 
gemachten Beobachtungen nur, um die bedeutende Grösse des Baues, nicht um seine 
Gestalt festzustellen. 



1. Be- 

festiguDif 

c. Tore. 



'tVi i n Uii il itjij^ffjj,U. i J,| i . 11 . ■,l, i l,lj ii i< li ^iiij.. liii ll ' I J.'. 'l .»iHW i , lÜM!'li>W'' li vw i .i i ^|j||J,|, | ,btT 



umm" 






ScehrÜL^tt 



Gutffi n Ibojitiiu Staiaww le. 84 




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Csmssntnau 



Jttiifi StnMafwfct 



Fig. 72. Köfn. Reste des Tores in der Clemensstrasse. 

Die bei der Kanalanlage blossgelegte Wand einer Seitenmauer aus Gussmauer- Überreste, 
werk ist nicht genauer besichtigt und aufgenommen worden. Die i837 gefundenen 
acht Werksteine, von denen ein Sockelstück ein geschmackvolles Pflanzenornament, 
die übrigen glatte Profile aufweisen, sind in Zeichnungen Dg Noeis, die einem von ihm 
an Fuchs gerichteten Briefe beigegeben sind (ob. S. i8i Nr. 26), erhalten. Leider besagt 
letzterer nur, dass die Werksteine aus Kalkstein, Dra chen felser Trachyt und rotem Sand- 
stein bestanden, ohne das Material der einzelnen anzugeben; jedenfalls ist es sehr 
zweifelhaft, ob sie sämtlich zum Torbau gehört haben. Bezüglich der Lage der 
Quadern bei der Auffindung ist nur bekannt, dass einer, den De Noöl in ursprüng- 
licher Lage befindlich annahm, mit seinem die Römersohle bezeichnenden Sockel- 
vorsprung 10 Fuss unter der Neumarktsohle lag, was mit der Höhenlage von Beton- 
böden auf dem Neumarkt nahezu übereinstimmt. 

Das dritte, vollständig verschollene Westtor ist in seinen Fundamenten in der Das Tor an 
Clemensstrasse nahe der Bobstrasse entdeckt worden (Fig. 7 2). Dieselben unterscheiden *'^sfra\"se."*' 
sich in keiner Weise von denen der anstossenden Stadtmauer. Zwei stadtwärts ver- 
laufende Seitenmauern von 3,o5 und 3 m Dicke und ein Zwischenpfeiler von 3,9o m 



i93 



13 



l94 DAS RÖMISCHE KÖLN 

1. Be- Durchmesser bilden zwei Toröffnungen, deren südliche, wahrscheinlich als Durch- 
^ctjore.^ fahrt gedachte, 3,7o m und deren nördliche, für die Fussgänger bestimmte, 2,60 m 
breit ist. Zwischen der Stadtmauer und den Seitenmauem des Tores liegen recht- 
eckige Fundamentvorsprünge von 2,75 : 7,28 m, die offenbar ehemals als Unterbauten 
von Treppenaufgängen dienten, von denen sich ein wohl der Antrittsstufe zugehöriger 
Quader auf der Ecke des südlichen Fundamentes in natürlicher Lage, ein ver- 
schobener auf dem Fundament der südlichen Seitenmauer gefunden hat Durch das 
südliche Treppen fundament führt in der Richtung der von dem Tore aufgenommenen 
Strasse nach Zülpich ein Tonrohrkanal von 0,2 6 5 m Durchmesser, der in eine Beton- 
masse aus Tuffsteinbrocken mit Mörtel gebettet ist und dessen Gefälle nach aussen 
geht; seine Fortsetzung fand sich 10 m vor der Stadtmauer in der Bobstrasse wieder. 
Die südliche Toröffnung war nachträglich mit einer aus Grauwacke, Trachyt, Sand- 
stein, Ziegelbrocken usw. bestehenden Trockenmauer zugesetzt 

Die Griechen- Dass die mittelalterliche, 1 8 5 7 niedergeleirte Griechenpforte an der Süd- 

römisch, westecke der Römerstadt die Stelle eines römischen Tores eingenommen oder gar 
Reste eines solchen enthalten habe, ist eine in alter und neuer Zeit ausgesprochene An- 
sicht (anscheinend zuerst von Crombach I, p. 2o4, der sie fälschlich Broelman 
unterlegt; Ennen, Gesch. Kölns I, S. 79; Scheben, Thorburgen, S. 24), die sich je- 
doch durch die Auffindung der an dieser Stelle durchgehenden Stadtmauer als irrig 
erwiesen hat (Col. Agr. S. 32). Übrigens hatte schon Broelman (II, fol. 116 v) im 
wesentlichen richtig gelehrt, dass die Griechenpforte ein Durchbruch durch die 
römische Stadtmauer sei, den man zu der Zeit gemacht habe, als die vor derselben 
liegende Abtei S. Pantaleon in den Mauerring der Stadt eingeschlossen worden sei, 
von den damals herrschenden griechischen Kaisem (die bekanntlich zur Gründung 
von S. Pantaleon in Beziehung standen) habe sie ihren Namen, den das Volk in 
Kriegpfortz* korrumpiert habe. 

H^h^'^f^™! ^^ einzige festgestellte Tor der Südfront ist die Hohepforte, die diesen 

Namen bereits in der Urkunde Wichfrids von 948 führt (J. Hess, Urkunden des 
Pfarrarchivs von St. Severin, Nr. 3 S. 5). Ihre Überreste wurden 1880/81 von dem 
Maurermeister Ferd. Schmitz bei dem Neubau des mit seiner Front dem Mühlenbach 
zugekehrten Hauses Hohepforte 2 a aufgefunden, aber nicht aufgenommen. „Der 
Grundriss dieses zum grössten Teil von regelmässigen Grauwacken gebildeten Mauer- 
werks ist zickzackförmig mit etwa 1,20 m breiten Seiten; auch befand sich ein halb- 
kreisförmiger Einschnitt nach der Seite der Hochpforte zu" (Mertz S. i5), vielleicht 
der Rest eines Flankierturmes. Ein Kanal, dessen Wandungen aus Tuffsteinquadem, 
teils in einer Schicht von o,84, teils in zwei Schichten von je o,58 m Höhe ge- 
bildet waren, fand sich bei Tiefbauarbeiten auf dem Waidmarkt nahe dem Mühlen- 
bach und verlief in der Richtung auf das Haus Hohepforte 2 a, ein Beweis, dass 
dort das Tor zu suchen ist. Es kann nur eine kleinere Anlage gewesen sein. 

Vermutete« Ein Nebentor der Süd front, entsprechend dem Torturm am Appellhof- 

Nebentor der » r rr 

Südfront, platz, wird Col. Agr. S. 69 mitten zwischen der Südwestecke der Stadt und dem 

Südtor an der Stelle vermutet, wo die Stadtmauer (zwischen Färber- und Kaygasse) 
den scharfen Knick macht. Eine nicht unbeträchtliche Stütze findet diese Vermutung, 
an dem vor diesem Punkte der Mauer liegenden kleinen Gräberfelde (Klinkenberg, 
Grabdenkmäler S. i76), an der von dem Verfasser begründeten Entstehung der 
Kolonie aus der Verschmelzung des Oppidum Ubiorum mit dem Zweilegionslager 
(a. a. O. S. i83 ; Korresp.-Bl. des Gesamtvereins der deutschen Gesch.- und Alter- 
tumsvereine, LI, i9o3, S. 2), sowie vielleicht auch an der Tatsache, dass sich 

i94 



III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 



l95 



schon in den ältesten Schreinsbüchem des Bezirks Airsbach an der nahe gelegenen i. Be- 

Bachemstrasse ein Tor mit Namen Notporze nachweisen lässt (Kölner Stadtarchiv, c*Tore.^ 

Schreinsbuch Porta Pantaleonis 12 12: domus et area super Ripam iuxta Notporcin 

contra domum braxatoriam Justachii; 1242: domus in angulo Notporzin, in qua 

manet Herim. Schonebart versus s. Pantaleonem; Generalis i3i9: domus et area 

pist in angulo Noitporzen, lapidea domus in eodem angulo Noitporzen versus Albas 

dominas). 

Von den Toren der Ostfront ist das südlichste das Tor in der König- DasTorin 
Strasse zwischen den Häusern Nr. 2 und 2a einerseits und Nr. 3 und 5 anderseits ° *^ 

{Fig. 73). Soweit es untersucht ist, stellt es sich als einen etwa 5,5o m breiten und 
3,59 m tiefen Durchgang durch die Stadtmauer dar, den landwärts zwei i,3o m breite 
und 0,45 m vorspringende Pfeiler aus Quadern markieren. Von diesen befinden 
sich an der Südseite, die sich allein vollständig erhalten hat, ein Quader von weissem 



Strasse. 




Sehnitt O-E 



0123^S6789 10 



liii ii iii i l 



I I I 



:L 



Fig. 73. Köln. Reste des Tores in der Königstrasse. 



Sandstein und darüber einer von Tuffstein noch in ihrer natürlichen Lage. Der 
Durchgang selbst zeigt einige Centimeter über der erhaltenen römischen Strassen- 
krone einen um o,i3 m zurückspringenden Sockelabsatz; die Grauwackeverblendung 
oberhalb wie unterhalb der Strasse entspricht durchaus der der Stadtmauer. Auch 
die stadtwärts gelegene Ecke war mit Quadern eingefasst Von diesen ist noch einer, 
ein Sandsteinquader von i,i4 m Länge und o,54 m Höhe mit dem Werkzeichen xxxc, 
auf der rechtsseitigen, schräg abgearbeiteten Ecke in ursprünglicher Lage erhalten. 
Quer vor den Durchgang legt sich eine Grauwackemauer von 1,20 m Dicke, die 
0,60 m unter der Strasse glatt abschliesst und wahrscheinlich die Torschwelle getragen 
hat. Auf das ehemalige Vorhandensein weiterer Anlagen deutet eine unter dem 
Hause Königstrasse 3 in westlicher Richtung verlaufende, 1,80 m dicke Grauwacke- 
mauer, welche sich an die grösstenteils verschwundene nördliche Durchgangsmauer 
anschloss und gleich dieser eine verschiedene Art der Verblendung über und unter 
dem Strassenpflaster aufweist, die mit der Verblendung der Stadtmauer ganz identisch 

13* 

i95 



i96 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



1. Be- 

festiifung. 

c. Tore. 

Das Tor am 
Marsplatz. 
Geschicht- 
liches. 



Überreste. 



ist. Säulentrommeln aus Kalkstein von o,42 und 0,60 m Durchmesser, die sich neben 
rechteckigen Quadern auch vor diesem Tore gefunden haben, deuten auf eine archi- 
tektonische Ausgestaltung desselben. 

Das Haupttor der Ostfront, am Marsplatz gelegen, bildete das ganze 
Mittelalter hindurch den Eingang zu dem in der Rheinvorstadt entstandenen Markte 
und heisst daher schon in einer (freilich nicht ganz einwandfreien) Urkunde des 
Bischofs Everger vom J. 989 porta fori (Lacomblet, UB. I, I23). Unter demselben 
Namen erscheint es in den ältesten Schreinsurkunden des I2.jhs. (Höniger, Schreins- 
urkunden Laur. 2 ITI i, 8, i3 = I S. 22? u. 228 [ii35 — 59)), daneben kommt der 
gleichbedeutende lateinische porta mercatorum (a.a.O. Laur i IV 4= I S. 218, 1V2 
= I S. 218 u. 2i9 [ii35 — 52]) und etwas später der deutsche Marcporze (a.a.O. 
Mart. 9 II 16 = I S. i36 [11 78 bis c. ii83]; Laur. 4 VII i3 = I S. 258 [ii75— 9i]. 
5 IV i5 = I S. 269 [ii89— 9i]) oder Marporce vor (a. a. O. Mart. 8 II i = I S. 120 
[11 72— 78]; Laur. 4 V i = I S. 255 [11 70—82]), fast gleichzeitig mit porta fori der 
latinisierte deutsche Martporta (a. a. O. Mart. 2 IV 3 I = S. 36 [um ii42 — ii56]), 
Marporta (herrschende Bezeichnungim Martinsschrein, z. B. 4 1 11 1 = S. 65 [i 1 59 — 69]^ 

5 I 9 = I S. 80 [ii63—ii67]) und porta Martis (a.a.O. Mart. 2 IV 1 1 = I S. 37 
[um 1 142—56], 8 IIIi=IS. 122 [ii72— 78], Laur. 2 IV 24, 27 = 1 S. 232 [1200 -35], 

6 I 12 = I S. 281, 6 II Kopftitel und i, 3, 5, i7, 18 = I S. 282 u. 283 [ii89— 1200]; 
Brig. I II 5, 6, 7 = 18. 296 u. 297 [1200—20], 3 VIII 7 = I S. 3i9 [i i97-i2i5]; auch 
Mon. Germ. Script. XXIV p. 34o; Caesar. Heisterbac. Mir. IIIi9, IX 61 [I p. i35, 
II p. 212 Strange]), eine Bezeichnung, die durch ihr gleichzeitiges Auftreten neben 
den vorgenannten jede Beziehung auf den römischen Kriegsgott ausschliesst (Buch 
Weinsberg I, S. 23 1, Höhlbaum: Etliche willen, es sulte Porta Martis sin gewest, van 
dem Mars genant; mich bedunkt, es sol die porz umb des martz willen also genant 
sin, dar sei nach bei stunden). Die Gründung der im Obergeschoss des Tores liegenden 
und bis nach der Judenvertreibung (i424) für den Gottesdienst des Rates benutzten 
S. Michaelskapelle wird nicht unwahrscheinlich auf Erzbischof Pilgrim zurückgeführt 
(Mon. Germ. a. a. O.). Wegen angeblicher Baufälligkeit des Tores und mit Rücksicht auf 
den Schmutz» der sich unter dem dunkeln Torwege angehäuft hatte, wurde dasselbe 
i545 nach Ratsbeschluss niedergelegt; ein Standbild des Mars und des Erzengels Michael 
(abgebildet bei Wallraf, Beiträge, vgl. S. 8) mit Inschriften in je drei lateinischen 
Distichen, die an den beiden nebenanliegenden Häusern auf Ratsbeschluss vom 6. ApriT 
i558 angebracht wurden (letztere bis heute in erneuertem Zustande vorhanden), er- 
innerten an die Stelle, wo es gestanden hatte (Buch Weinsberg a. a. O.; Winheim,. 
Sacrarium Agrippinae p. 3o3; Gelenius, De adm. magn. Col. p. 643 [mit starken 
historischen Irrtümern]; Farragines XXIX, p. 348; Fuchs, Topographie III, S. 385, 
386b, 388: Merlo, Domblatt nr. i58, Anmerk. 42; Düntzer, B. J. XXVI, i858, 
S. 54; XXVII, i859, S. 35; Ennen, Gesch. Kölns II, S. 594). 

Über die Gestaltung des Tores lässt sich aus den bei Kanalarbeiten aufge- 
fundenen Gussmauern mit Grauwackeverblendimg, die stellenweise nach der Feld- 
seite um 6 m vor die Stadtmauer vorsprangen, nur der Schluss ziehen, dass es sich 
um eine bedeutende Anlage, etwa von der Tiefe des Nordtores (i3 m), handelte. 
Dazu passt recht wohl der doppelte Durchgang, der von dem mittelalterlichen Tor 
bezeugt ist; ob die ,zwei bagen van Drachenfilzer steinen', die den Eingang bildeten,, 
noch die römischen waren, muss dahingestellt bleiben. Grauwackemauem neben 
dem Tore in der Judengasse mit einem Betonestrich und Hypokaustenpfeilerchen, die 
einem nur 1,8 m unter dem Wehrgang der Stadtmauer gelegenen Gemach angehört 



i96 



III. TOPOGRAPHIE. B. COLONIA AGR. 



l97 



haben, werden vermutungsweise als Reste einer Torwachtstube angesehen (Col. Agr. 
S. 78). 

Endlich sind mit grosser Wahrscheinlichkeit die Reste eines Tores festgestellt 
worden nahe der Ausmündung der verlängerten ßechergasse in die Bischofsgarten- 
^trasse. Dort fand sich ein auf einem Betonfundament stehendes, in vier Schichten 
-erhaltenes Quadermauerwerk, das etwa 4,3o m vor die Stadtmauer vorsprang, früher aber 
noch weiter gegen Osten sich erstreckt hatte. Die einzelnen Kalks teinquadem von 
0,47 und 0,56 m Höhe waren ohne Mörtel durch verbleite Eisenklammern verbunden 
und zeigten an der Nordseite eine in vertikalen Wellen verlaufende Bearbeitung der 
Aussenfläche. — Für den Ansatz eines. Tores an dieser Stelle spricht nicht nur die 
in mehreren Resten nachgewiesene Strasse, die vom Turm an der Helenenstrasse 
auf dasselbe zuführte (s. unten), sondern auch der Umstand, dass bis 180 7 die 



Vi4tM^J;i MfjtfjjJiJ^U 1 Ij ' VI SF 



1. Be- 
festigung. 

c. Tore. 
Das Tor an 
der Becher- 
gasse. 




Holzkanal 
23 23 cm 



Schnitt E-F 



Schnitt I-K 



Ansicht Q-H 



12 3^567 



9 10 in 



I I I I I n 




g • *^ H 

Fig. 74. Köln. Stützmauer mit Tor am Domhof. 

Drachenpforte genau oder ungefähr die Stelle des römischen Tores einnahm. Wenn 
-diese erst seit dem Anfange des i4. Jhs. erwähnt wird (Schrein Hacht i3iS: locus 
sub porta Draconis; ib. i3i5: halla prope Draconis portam, ubi aqua defluit), so liegt 
es nur daran, dass der Schrein Hacht erst um diese Zeit beginnt. Das nimische 
Tor führte vielleicht zu dem an dieser Stelle zu suchenden Rheinhafen ; die Drachen- 
pforte bildete wohl ursprünglich den Eingang zum erzbischöflichen Obstgarten aus 
■der wesentlich in der Römerstadt gelegenen erzbischöflichen Immunität (Mitteilungen 
von Herrn Dr. Keussen). Zu diesem Tore gehörte vielleicht der 181 7 in der ehe- 
tnaligen Aula episcopi (im Garten eines Hauses unter Gottesgnaden) gefundene 
Stumpf einer kannelierten Säule aus Jurakalk (Düntzer, Verzeichniss II 210; MWR 3o). 



d. Die Stfitzmauern an der Ostseite. 

Vgl. Col. Agr. S. 74 nebst Taf. IX u. X. 
Da die Stadtmauer an der Rheinfront sich den Fuss des Stadthügels entlang Erhaltene 
zog (S. 168), so waren zur Sicherung des steilen Abhangs gegen Erdschiebungen 



i97 



l98 DAS RÖMISCHE KOLN 

1. B e- und zur Schaffung anbaufähiger Teirassen Stützmauern erforderlich, von denen Reste 

d. stütz- in der Nähe des Domes und bei S. Maria im Kapitol sich erhalten haben. 

mauern. ^^f jem Domhof verläuft etwa 22 m hinter der Ostmauer und mit dieser 

Stützmaoer 
mit Tor am parallel eine 4 m hohe, in ziemlich unregelmässigen Schichten aufgeführte Grauwacke- 

Domhof. mauer, die 32 m hinter der Nordmauer ihren Abschluss findet (Fig. 74). In ihrem 
ganzen Verlaufe ist sie rheinwärts mit drei Vorsprüngen versehen, die sie als Stütz- 
mauer charakterisieren. Ihre untere Dicke nimmt von o,95 m im nördlichen Teile 
bis auf 1,5 o m im südlichen zu. Stadtwärts stossen auf sie in ungleichen Zwischen- 
räumen vier Quermauem, deren nördlichste bedeutend dicker als die übrigen ist; da 
sie nur auf eine ganz kurze Strecke erhalten sind, ist ihr Zweck unklar. An die 
südlichste Quermauer schliesst sich — fast genau in der Mitte zwischen der Nord- 
mauer und dem Tor in der Bechergasse — ein Tor von 3,5o m Breite, von dem 
sich noch 2,3o m über der Schwelle ein nur nach der Laibung zu profilierter Sand- 
steinkämpfer und der Ansatz des Rundbogens erhalten haben. Drei stark ausge- 
tretene Tuffsteinstufen, von denen die beiden obersten je 0,2 5, die unterste, die als 
Schwelle dient, o,35 m hoch ist, führen aus der Stadt auf die Wallstrasse, deren 
Krone vollständig mit der Unterkante des Mauersockels an dieser Stelle (+ 6,0 m 
K. P.) und nahezu mit der Unterkante der untersten Torstufe auf gleicher Höhe 
li^. Mitten vor den Treppenstufen verläuft gegen Osten im Boden ein Kanal von 
0,23 m lichter Breite und Höhe, der aus o,o5 m starken Holzbohlen gebildet ist 
Der Fussboden eines i4 m westlich von der beschriebenen Mauer entfernten Hauses 
(s. u.) liegt nur 0,16 m über deren Oberkante, ein neuer Beweis dafür, dass es sich 
nur um eine Stützmauer handelt. 
Stutzmauer Im südlichen Stadtteil verläuft eine Grauwackestützmauer von o,9o m Stärke 

^ K^^'oil* *™ ^^ ^^^^^ Oberkante und mit drei Vorsprüngen nach der Rheinseite zu unmittelbar 
vor dem Chor von Maria im Kapitol parallel mit der Stadtmauer in einer Entfer- 
nung von 8,5o m. Sie stiess vermutlich beim Tor an der Königstrasse auf die senk- 
recht zur Stadtmauer gegen Westen sich hinziehende Gussmauer. Eine Wasser- 
leitung aus Grauwackegussmauerwerk von 0,60 m Breite und o,3o m Tiefe, im Boden 
mit Ziegelplatten von o,S8 : o,58 m, an den Seitenwänden mit solchen von o,38 : 0,28 m 
bekleidet, führt gegenüber der Plektrudenstrasse hinter der Stützmauer her. 
stfttzmauer Weiter gegen Osten ist die Stützmauer Ecke Pipin- und Martinstrasse, etwa 

an der Martin- , ^ ^ y^^ ^^^ Stadtmauer entfernt, nachgewiesen. Ungefähr auf der Grenze der 
Strasse. -^ o o 

Häuser Marti nstrasse 3 und 5 nimmt die hier mit vier Absätzen versehene Stütz- 
mauer eine Dicke von 2,3o— 3,35 m an ihrer Oberkante an; Quermauem von 1,10 m 
Dicke führen auf die Stadtmauer zu, und zwei Halbtürme von 7 m Durchmesser und 
1,10 m Wandstärke lehnen sich stadtwärts an die Stützmauer an (Fig. 75). Zwischen 
den beiden Halbtürmen befindet sich ein i,3o m breiter Durchbruch der Mauer mit 
glatter Laibung, nördlich von denselben der Auslauf eines Abzugskanals (s. u.). Diese 
Bauten bestehen aus Gussmauer^'erk mit Grauwackeverblendung, deren einzelne 
Schichten von je zwei Schichten Ziegel (jeder Ziegel o,5o:o,32 : o,o5 m gross) durch- 
setzt sind. In dem Hause Martinstrasse 1 1 springt die Stützmauer auf 12m hinter 
die Stadtmauer zurück und nimmt hier wieder die normale Stärke von o,94 m an; 
indessen erstreckt sich der Rücksprung mit glatter Ansichtsfläche noch weiter gegen 
Westen und ist bis auf mehr als 10 m verfolgt worden. Unter Martinstrasse i9 
verläuft eine Grauwackemauer von mehr als 1,80 m Stärke 24 m hinter der Stadtmauer. 
Zusammenhang Den Zusammenhang der geschilderten Stützbauten mit der Stadtbefestigung 

"befesUKunff beweist die Toranlage am Domhof und das augenscheinlich Verteidigungszwecken 

j98 



^ 



III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 



I99 



dienende Werk in der Martinstrasse. Letzteres betrachten Schnitze und Steuer- i. Be- 
nag el als einen „durch Halbtürme bewehrten, brückenartigen Zugang von dem e. E^^"' 
hochliegenden Stadtgebiete über die auf + 6,0 über Null tiefliegende Wallstrasse "t®**"»*» «nd 
unmittelbar auf die Höhe des Wehrganges der Stadtmauer" (Col. Agr. S. 78). 



e. Entstehung und Alter der Stadtbefestigung. 

Die Frage nach der Enstehung und dem Alter der Stadtbefestigung ist von 
den altem Lokalforschem nicht ernstlich behandelt worden. Broelman lässt die 
noch heute stehende Mauer mit ihren Rundtürmen schon unter Agrippa erbaut 
werden; die Vollendung des Nordtores schreibt er dem Kaiser Claudius zu (H fol. 447 
und Ansicht der Stadtgründung durch Agrippa im Epideigma; Fig. 42.). Nach Crom- 
bach hat Agrippa (I p. 2o4), nach Wallraf Agrippina Mauern, Türme und Tore der 
Ubierstadt gegründet. In ganz anderm Sinne, aber ebensowenig auf stichhaltige 
Gründe gestützt, suchten von Quast und Düntzer die obige Frage zu lösen. 
Ersterer versetzt, französischen Gelehrten folgend, die Türme in die Merowinger- 



Ältere 
Ansichten. 




llartiB Strua«. 
Fig. 75. Köln. Stützmauer mit Halbt&rmen an der Martinstrasse. 



Sclittitt A-B 



oder letzte Römerzeit (B. J. X, i847, S. i9o), letzterer hält mit Rücksicht auf die 
furchtbare Zerstörung Kölns durch die Franken im J. 355 die erhaltene Befestigung 
für die des Julianus (B. J. LIII/IV, i873, S. 22?). Auf Düntzer stützt sich Ennen, 
wenn er vermutungsweise den obem Teil der Befestigung der bezeichneten Spätzeit 
zuweist; den untem, seiner Meinung nach sorgfältiger ausgeführten, versetzt er mit 
den altem Gelehrten in das i. Jh. (Ann. des hist. Ver. f. d. Niederrhein XXXIII, 
i879, S. 2; Gesch. Kölns I S. 82). 

Die notwendigste Voraussetzung für eine wissenschaftlich begründete Alters- Unter- 
bestimmung der Stadtbefestigung erfüllten Mertz und nach ihm Schnitze und neuere 
Steuernagel durch eine sorgfältige technische Untersuchung derselben. Auf Grund Ansichten, 
dieser und mit Rücksicht auf die ausdrückliche Erwähnung der Stadtmauer zur Zeit 
des Bataverkrieges (Tac. Hist. IV 64: postulamus a vobis, muros coloniae, muni- 
menta servitii, detrahatis; 65: muros civitatis . . . augere nobis quam dimere tutius 
est), erklärte Mertz die erhaltene Mauer für ein einheitliches Werk und für die 
erste der Kolonie (Römermauer S. 2 7). Dagegen will Düntzer mit Rücksicht auf 
die Buchstabenform der Inschrift des Nordtores den Mauerbau nicht ins i. Jh. ver- 
setzt wissen. Den Süden scheidet er von der altern Stadt ganz aus (Westd. 



i99 



200 DAS RÖMISCHE KÖLN 

1. Be- Ztschr. IV, i885, S. 34); die ihm von untern Teilen der Mauer voi^elegten Mörtel- 
*e. '/nt"' proben scheinen ihm diese Unterscheidung zu rechtfertigen (B. J. LXXXII, i886, 
stehung und s. i52); das Nordtor versetzt er vermutungsweise ins 4. Jh. (Verzeichniss II Nr. 261). 
Im Anschluss an Düntzer weist von Veith den Bau der Nord- und Ostmauer dem 
I. Jh., den der Süd- und Westmauer mit den bezüglichen En^'eiterungen im Osten 
und Norden der constantinischen Zeit zu (a. a. O. S. 34). Dagegen betont H(ettne)r 
mit Mertz auf Grund der Prüfung von Mörtelproben aus verschiedenen Teilen der 
Mauer deren Einheitlichkeit. Auch die Türme sind gleich konstruiert; letztere sind 
wegen ihres Mosaikschmucks jedenfalls nicht älter als Hadrian. Die Mauer ist mög- 
licherweise die älteste der Kolonie, eine Erweiterung in konstantinischer Zeit schon 
wegen der Germanennot unglaublich. Gallienus — dessen Name inzwischen auf der 
Inschrift des Stadttores erschienen war; s. S. 188 — mag Verdienste um die Mauer 
haben, ihr Erbauer ist er nicht (Westd. Zs. Korrbl. V, 1886, Sp. 7i nr. 54). Der 
Fund eines schlecht erhaltenen Kleinerzes des Saloninus im aufgehenden Mauen»-erk 
des Turmes S. Apemstrasse 26 (B. J. XC, i89i, S. i97) schien anfangs die Ansicht 
derjenigen zu stützen, die die Befestigung in die zweite Hälfte des 3. Jhs. setzen; aber 
die Unsicherheit des Fundes und die geringe Beweiskraft, die ihm selbst im Falle 
seiner Authenticität zukäme (Col. Agr. S. 28), drängten bald das Interesse an dem- 
selben wieder zurück. 
Gegenwärtige Während Schultze und Steuernagel in der ,Colonia Agrippinensis' keine 

bestimmte Entstehungszeit für die Kölner Befestigung ansetzen, sondern sich mit der 
allgemeinen Andeutung begnügen, „dass dieselbe ein nach einheitlichem grossartig 
entworfenen Plane durchgeführtes Werk ist, das auf neu erschlossenem Boden aus- 
geführt wurde" (S. 80), und dass das Nordtor sich „als das Werk einer guten Zeil'* 
zu erkennen gibt (S. 5o), versetzt Nissen in dem historischen Teile die Befestigung 
in die claudische Epoche (S. 166), Steuernagel möchte auf Grund weiterer 
Beobachtungen das Nordtor vielleicht noch in die Zeit vor Claudius verweisen (B. J. 
io3, i898, S. i56), und Schultze sucht die frühe Entstehung der Kölner Stadt- 
befestigung durch den Hinweis auf ihre Ähnlichkeit mit den Befestigungen nord- 
italienischer und gallischer Städte aus augusteischer Zeit zu stützen (Westd. Zs. Korr.- 
Bl. XIX, 1 9oo , Sp. 7 nr. 4), während er das Nordtor in Parallele zu den Torbauten der 
trajanischen und hadrianischen Zeit setzt (Vortrag im Verein von Altertumsfr. im 
Rhein!., gehalten am 26. Jan. i9o5). Dieser Anschauung gegenüber hebt Lehn er die 
auffallende Ähnlichkeit der Kölner Stadtbefestigung mit der Trierer in der Konstruk- 
tion der Fundamente und des Oberbaues sowie vor allem in der Gestaltung und 
Ausstattung der Türme hervor. Da die Trierer Befestigung sicher erst nach der 
Mitte des 2. Jhs. und wegen ihrer Lage weit hinter der geschützten Grenze schwerlich 
vor dem Ende des 2. Jhs. entstanden sei, auch der Ziegeldurchschuss, die Gallienus- 
inschrift, der musivische Schmuck der Türme u. a. auf das 3. Jh. hinweisen, so 
gehöre die kölnische Befestigung in Gallienus' Zeit (Westd. Ztschr. XV, i896, S. 262; 
vgl. B. J. HO, i9o3, S. 168 und 182). 
Fest- Als technisch festgestellt dürfen folgende für die Entstehung und das Alter 

fats Rachen ^^^ römischen Befestigung von Köln wichtige Tatsachen angesehen werden: 

zur Be- j j)jg Mauer ist in Material und Arbeit völlig gleichartig an allen vier Seiten 

der Frage, der Stadt, gehört also in ihrem ganzen Verlaufe der nämlichen Bauzeit an. Die am 

Technische, ßjau- und Mühlenbach erkennbare geringere Sorgfalt der Ausführung ist entweder 

auf Eile bei der Fertigstellung oder auf Mangel an Beaufsichtigung der Arbeiter 

zurückzuführen (Mertz a. a. O. S. 27; Col. Agr. S. 10). 

200 



III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 



201 



2. Die Türme stehen mit der Mauer in organischem Verband, sind also gleich- 
zeitig mit ihr entstanden (Col. Agr. S. i9, 21, 22, 26, 3i, 33; B. J. loi, i897, S. i77). 
Auch ihr musivischer Schmuck ist ursprünglich (a. a. O. S. i79). 

3. Das Nordtor ist zwar in Material und Arbeit der Fundamente wie des 
aufgehenden Mauerwerks von der Mauer verschieden (s. S. i84); auch ist es insofern 
früher entstanden, als die Mauer erst nach Fertigstellung des Tores an diese ange- 
schlossen wurde (B. J. io3, i898, S. i58); aber der Umstand, dass die Schichtsteine 
des Schrägsockels der Mauer organisch an den Sockelquader des Torturms an- 
schliessen (a. a. O.) scheint 

darauf zu deuten, dass es sich 
nicht um zwei verschiedene 
Bauperioden, sondern nur 
um verschiedene Baulei- 
tungen handelt. 

4. Die Mauern wie 
das Nordtor sind aus frischem 
Material hergestellt; nirgends 
zeigt sich eine Spur der Ver- 
wendung von Trümmern 
und Resten früherer Bau- 
werke. Sie sind daher die 
ersten Bauten auf dieser 
Stelle (Col. Agr. S. 80), was 
beim Nordtor insbesondere 
noch durch Untersuchung 
des Bodens unterm Tore 
festgestellt wurde (B. J. io3, 
i898, S. i54). 

Demgegenüber stehen 
folgende historische und 
topographische Tatsachen : 
I. Das Vorhandensein 
eines Mauerrings zur Zeit 
des Bataveraufstandes muss 
nicht nur nach Lage und 
Bedeutung der Stadtfestung 

angenommen werden 
(Nissen, Novaesium = B. 
J. 111/112, i9o4, S. 8), son- 



1. Be- 
festigung. 

e. Ent- 
stehung und 
Alter. 




Hl f- torlache und 

topo- 

trraphi?tehe. 



Fig. 76. Köln. Museum Wallraf-Richartz. 
Kölnisches KompositkapitelL 



dern ist auch ausdrücklich bezeugt (S. 1 99). 

2. Dieser Mauerring kann an der Ost-, Nord- und Südseite, den Bodenver- 
hältnissen entsprechend, nur an der Stelle verlaufen sein, wo sich der jetzt noch 
vorhandene befindet (S. 168). 

3. Die Gallienusinschrift auf dem Nordtor (S. 188) nötigt zur Annahme einer 
Bautätigkeit dieses Kaisers an der Kölner Stadtbefestigung (vgl. die entsprechende 
Veroneser Inschrift C. J. L. V 3329; Lehner, Novaesium S. 252). 

4. Eine Zerstörung und Wiederherstellung der Stadtbefestigung in den Jahren 
355 und 356 ist historisch bezeugt (S. i52). 



201 



202 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



1. Be> 

festigung. 

e. Ent- 

stehunif un 

Alter. 

Ergebnis. 



Grundstück- 
teilung. 



Nadi- 

gewiesene 

Strassen. 

Nordaüd- 

lidie 

Strasse. 

Hohestrasse. 



Ost- 
westliche 
Strassen. 

Riditung 
Stemengasse. 



Riditung 
Cacilien- 
strasse- 
Kronen- 
gässdien. 



Hält man diese Tatsachen mit der auch heute noch fast unüberwindlichen 
Widerstandsfähigkeit der Mauern und Türme zusammen, so drängt alles zu der An- 
^nahme, dass die erhaltene Stadtbefestigung im wesentlichen die bei 
oder kurz nach der Koloniegründung entstandene ist und die Bautätig- 
keit des Gallien und Julian sich auf den jetzt grösstenteils verschwun- 
denen Oberbau bezogen hat. Die einzige mit Sicherheit nachweisbare Spur 
eines Emeuerungsbaues weist der obere Teil des Römerturms auf (S. i77). Eine 
endgültige und genauere Lösung der Frage nach dem Alter der Kölner Stadtbe- 
festigung ist nur von sorgfältiger Beobachtung der Stadtmauer und der sie vunge- 
benden Bodenschichten, einer Aufgrabung der bisheran nicht genauer untersuchten 
Stadttore (zumal des Tores an Aposteln und an Obenmarspforten) sowie von sorg- 
fältiger Verwertung des Vergleichungsmaterials zu erwarten, welches die römischen 
Stadtbefestigungen in Deutschland, Frankreich und Italien an die Hand geben. 

n. Die Strassen und Plätze. 

Ennen, Gesch. Kölns S. 87. — Col. Agr. S. 82—86 nebst Taf. I. — Vgl. Taf. VI. 
Die Grundstückteilung der Colonia Agrippinensis ist, wie einzelne auf dem 
gewachsenen Boden aufliegende Strassenpflasterungen beweisen, zugleich mit ihrer 
Entstehung auf Grund des seit Augustus auch bei den Römern beliebten hippoda- 
mischen Rechteckschemas erfolgt. Die Strassen laufen im allgemeinen auf Tore oder 
Türme der Befestigung aus. 

Durch Funde festgestellt sind folgende Strassenzüge: 

A. In nordsüdlicher Richtung die über den natürlichen Höhenrücken des 
Stadtgebietes verlaufende Verbindungsstrasse zwischen dem Nord- und dem Südtor, der 
heutigen Hohestrasse entsprechend. Reste der Plasterung, aus quer zur Strassen- 
richtung liegenden Basaltsäulen bestehend, fanden sich am Nordtor in zwei Schichten, 
0,80 m übereinander (Col. Agr. S. 36), und in verworfener Lage in der Nähe des 
Augustinerplatzes. Auf die noch im Mittelalter vorhandene Pflasterung deutet auch 
der Name Lapidea. 

B. In ostwestlicher Richtung. 

1. Strassenzug vom Tor an der Königstrasse zu dem an der Clemensstrasse 
wesentlich in der Richtung der Stemengasse, mit Basaltsäulen gepflastert. Er führte 
durch das Tor an der Königstrasse, um hochwasserfrei zu bleiben, auf einer Höhe 
von + 9,55 m, während der Sockel der nebenanliegenden Stadtmauer nur + 6,35 m 
hoch lag (Col. Agr. S. 7i). Gegen die Wallstrasse war er durch eine Quermauer ab- 
gesperrt. Reste der Pflasterung fanden sich vom Tor bis zum Marienplatz, in ver- 
worfener Schichtung in der Kasinostrasse sowie östlich und westlich von der Aus- 
mündung der Jabachstrasse in die Sternengasse. In der Nähe des Tores in der 
Königstrasse war die Oberfläche der Basaltsäulen durch den Wagenverkehr stark 
abgenutzt; eine 0,20 m starke Kiesbetonschicht war zur Ausbesserung darüber ge- 
zogen. Auch in der Stemengasse lag eine Kiesstrasse über einer Unterlage von in 
den gewachsenen Boden eingebetteten Basalten. 

2. Strassenzug in der Richtung des grossen Entwässerungskanals, der in der 
Stützmauer an der Martinstrasse, in der Flucht des Kronengässchens und Woll- 
küche 1 2 und 1 2 "" aufgefunden worden ist (s. u.). Die Strasse führte in der Richtung 
der Cäcilienstrasse , meist die heutige Bebauung durchschneidend, zum Turm am 
Laach. Die aus einer Kiesbetonschicht mit Ziegelkleinschlag bestehende, o,7o m 
starke Strassendecke ist vor S. Agatha i4 und angeblich auch unter der nördlichen 



202 



III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 



203 



Häuserreihe der Cädlienstrasse bis zum Neumarkt aufgefunden worden (Ennen 
a. a. O.). 

3. Strassenzug vom Tor an Aposteln an der Nordseite des Neumarktes vorbei 
in der Richtung der Schildergasse. Das Basaltpflaster desselben ist noch erhalten in 
der Schildergasse bei der Einmündung der Strasse An S. Agatha. 

4. Strassenzug vom Tor an Oben marspf orten bis zum Turm in der Gertruden- 
strasse. Derselbe verläuft grösstenteils innerhalb der heutigen Bebauung, deckt sich 
aber noch, am meisten mit 

der heutigen Streitzeuggasse, 
mit der er an der Kreu- 
zungsstelle mit der Kreuz- 
gasse zusammenfällt. Die 
aus mehrem Kieslagen be- 
stehende Pflasterung hat sich 
nur am Tor in Höhe von 
+ 9,7o m (vgl. unter i) nach- 
weisen lassen; die Strassen- 
richtung bezeichnet ein in 
den Grundstücken Hohe- 
strasse 83 — 87 undBrücken- 
strasse 5 b aufgefundener 
Abzugskanal (s. u.). 

5. Strassenzug vom Tor 
an der Breitestrasse in der 
Richtung der Breitestrasse, 
der Grossen und Kleinen 
Budengasse. Er ist deutlich 
gekennzeichnet nicht nur 
durch den Abzugskanal unter 
den beiden Budengassen, 
sondern auch durch die über 
demselben an Unter Gold- 
schmidt, in der Breitestrasse 
zwischen Columbastrasse und 
Schwertnergasse und am Tor 
nach der Stadtseite aufge- 
fundene Basaltpflasterung. 

6. Strassenzug vom Tor 
an der Bechergasse in der 
Richtung der Rechtschule, 
Röhrergasse und Schwalbengasse zum Halbturm an der Helenenstrasse. Die an- 
scheinend (wenigstens an einzelnen Stellen) erneuerte Pflasterung besteht auf dem 
Domhof, dem Südportal des Domes gegenüber, aus Basalt über einer Lage von Tuff- 
steinquadem, auf dem Wallrafsplatz aus Kiesbeton mit Ziegelkleinschlag über einer 
Grauwacke- Packlage, in der Röhrergasse zwischen Mariengartengasse und -kloster aus 
abgeschliffenen, aus ihrer ursprünglichen Lage verschobenen Basalten. 

Eine römische Pflasterung, bestehend aus Kiesbeton mit Ziegelklein schlag 
über einer Grauwacke-Packlage, die sich in der Antoniterstrasse zwischen Nr. 26 und 



2. Strassen 
und Pütze. 

Riditunff 
Schildergasse. 



Riditung Streit- 
zeuggasse. 




Riditung 
Breitestrasse- 
Budengasse. 



Fig. 77. Bonn, Provinzialmuseum. 
Bacdius-Terrakotta des kdlnisdien Fabrilcanten SerFandus. 



Riditung Recht- 
schule -Rdhrer- 
gasse-Schwal- 
bengasse. 



Platz oder Ver- 
bindungs- 
strasse. 



2o3 



2o4 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



2. Strassen 
«ad Platze. 



Vermutete 
Strassen. 

Wallstraase. 



Nordsüdliche 

Strasse vom 

Tor am Appell- 

bofplatz. 



der Einmündung dieser Strasse in die Strasse An S. Agatha auf der mittlem Höhe 
von + i5,5 m K. P. — also über dem Bauhorizont der anstossenden, anscheinend 
ältesten Baureste; s. S. i63 — gefunden hat, kann als Rest eines Platzes oder einer 
Verbindungsstrasse zwischen 2 und 3 gedeutet werden. Dies ist um so wahrschein- 
licher, als auffallenderweise das Tor an Aposteln und an Obenmarspforten nicht in 
demselben Strassenzuge liegen. 

Ausserdem sind folgende Strassenzuge mit grösserer oder geringerer Wahr- 
scheinlichkeit anzunehmen: 

1. eine rings umlaufende Wallstrasse, die für die Ostseite durch das auf sie 
führende Tor am Domhof sicher steht (S. i98); 

2. eine in nordsüdlicher Richtung verlaufende Strasse vom Tor am Appellhof- 
platz zu dem vermuteten zweiten Tor in der Südmauer (S. i94). Sie würde un- 
mittelbar vor der fränkischen Bogenstellung an der Cäcilienkirche (Col. Agr. S. 122 





fKlTfu) 



:KV>Jsf 



Fig. 78. Bonn, Provinzialmuseum. Gestempelte Terrakotta-Fragmente der kolnlsdien Fabrikanten 

Vindex, Servandus und Lucius. 



Richtung Her- 
zogstrasse. 



und Tai. XII) vorüberführen, die — und zumal deren Westteil — mit grosser Wahr- 
scheinlichkeit als die Stätte der ältesten Bischofskirche angesehen wird (vgl. H. Keüssen, 
Topographie: Westd. Zs. XX, i9oi, S. 43; XXII, i9o3, S. 64); 

3. eine im Zuge der Herzogstrasse verlaufende Strasse. Für sie bieten Anhalts- 
punkte die in der Mariengarten- und Römergasse entdeckte, o,4o m starke, auf an- 
geschüttetem Boden liegende Kiesstrassendecke, die zu einem am Ausgang der 
angenommenen Strasse liegenden Platze zu gehören scheint (Col. Agr. S. 116); der 
an der Herzogstrasse beim Erweiterungsbau des Hotel Disch gefundene Mo- 
saikboden (Col. Agr. S. ii5); ferner der Umstand, dass die angenommene Strasse, 
seit alters als eine wichtige Verkehrsader der alten Stadt bezeichnet (Gelenius, 
p. 78), mitten zwischen der Hohestrasse und der vom Tor am Appellhofplatz aus- 
gehenden Strasse liegt; dass sie in die Gegend der Antoniterstrasse, das Herz der 
Römerstadt führt, wo die hervorragendsten Bauten zu suchen sind (Col. Agr. S. iiV); 
dass sie schon in den frühesten topographischen Urkunden des Mittelalters als vi cus 
ducis erscheint (Höniger, Schreinsurkunden C i III i3, i7; IV 18, 23; V 26; 
VI 10; XIII 25, 35; XVI 12, 16 = I S. 334—338, 35o-356 [um ii7o— ii9o]), 



2o4 



III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 2o5 

ein Name, der sie unverkennbar als Zugang zu den Verwaltungsgebäuden in frän- 2. Strasse», 
kischer (also wohl auch schon spätrömischer) Zeit bezeichnet; dass sich endlich an 
ihr die Columbakirche, eine der frühesten Pfarrkirchen der Altstadt, erhebt (vgl. 
H. Keussen, Topographie S. 47); 

4. eine in nordsüdlicher Richtung unmittelbar östlich neben Unter Goldschmied Richtung 
und Quatermarkt zum Hügel von S. Maria im Kapitol verlaufende Strasse, an der schmied- 
sich im Altertum die unter den genannten Strassen in Resten wiedergefundenen be- Quatermarkt 
deutenden Bauten (s. u.), im frühen Mittelalter die Kirchen S. Elogius (früher S. Sal- 

vator, Elogiusplatz), S. Alban und S. Laurentius (Laurenzplatz) erhoben ; 

5. eine Strasse in der Richtung der Grossen Sandkaul, auf die vielleicht der Richtung 
dort verlaufende Abzugskanal schliessen lässt. kaui. 

• Das Forum, das nach römischer Sitte in der Mitte der Städte lag (Vitruv. Forum. 
17, i), werden wir in Köln um so eher an dieser Stelle, d. h. in der Gegend der 
Antoniterstrasse und Cäcilienkirche suchen, als sich hier neben den Resten hervor- 
ragender Bauten, wie wir sie am Forum erwarten müssen, auch Anzeichen eines 
grossem Platzes gefunden haben (Neue Werft- und Hafenanlagen zu Köln. Fest- 
schrift zum i4. Mai i898, S. 7 [Hansen], Vgl. Düntzer, Der Domhof und das 
römische Forum in Köln: B. J. XLHI, i867, S. io7, der dasselbe mit Rücksicht auf 
die mittelalterliche Gerichtsstätte auf den Domhof versetzt). 

Als antike Strassen- und Platznamen, die sich jedoch nicht lokalisieren Antike 
lassen, sind aus den Firmenstempeln römischer Terrakottafabrikanten bekannt adpi^tznamen. 
gantunas novas (früher, als man noch ,cantunas* las, erklärt: „an den neuen 
Cantinen"; vgl. Weckerling, Westd. Zs. Korrbl. IV, i885, Sp. 81 nr. 78; Hol- 
der, Altkeit. Sprachschatz s. v.; jetzt „am n. Gänseteich" oder „Gänsemarkt"; 
Bücheler bei Lehner, Westd. Zs. Korrbl. XXIH, i9o4; Sp. 73 nr. 29, i), wo 
vermutlich schon am Ende des i . Jhs. Vindex und Alfius, etwa ein Jahrhundert später 
Lucius sein Geschäftslokal hatte, und forum hordiarium, wo sich in der zweiten 
Hälfte des 2. Jhs. die Verkaufsstelle des Servandus befand (J. Klein, B. J. LXXIX, 
i885, S. i78; Lehner, B. J. iio, i9o3, S. 188; Fig. 77 und 78). Der Lokalität ad 
gantunas novas hat jedenfalls eine andere mit Namen ad gantunas entsprochen, 
deren Schutzgottheiten die inschriftlich bezeugten Gantunae waren (Westd. Zs. 
Korrbl. XXni a. a. O.). 

in. Die Entwässerung und Wasserversorgung. 

L Entwässerungsanlagen. Fuchs, Topographie I S. 82; auf dem Rande Literatur. 
Schnitt des Kanals in der Budengasse in Hand Zeichnung. J — Joh. Gerh. ALOYS^jBgepJngg. 
Imhoff, Cöln. Römische Wasserleitungen: B. J. XIV, i849, S. 181. — Ennen, anlagen. 
Geschichte Kölns I, S. 87. — Schwörbel, Römischer Kanal in der Budengasse: 
B. J. LXXXII, 1886. S. i5. Lageplan und Querschnitt S. 16. — Mertz, Der 
Römergang in Köln: B. J. XC, i89i, S. 67. Mit Lageplan und zwei Quer- und 
Längenschnitten S. 7o— 72. — Kisa, Der Kanal in der Budengasse: Westd. Zs. 
Korrbl. XIV, i895, Sp. i nr. 2. — v. Veith, Rom. Köln S. 18. — Col. Agr. S. 86. 
Lageplan, Querschnitt, Innenansicht und Schachtöffnung im Gewölbe des Kanals in 
der Budengasse Taf. XIV. 

IL Wasserzufuhranlagen, a) Darstellungen, i. Gedruckte. Gelenius Wasser- 
p. 254. — Alexander Wiltheim, Luciliburgensia sive Luxemburgum romanum. Opus l^^i^g^^ 
posthumum a med. Dr. Aug. N eye n editum, Luxemburgi i842, p. 106. — Brower et 

2o5 



206 DAS RÖMISCHE KÖLN 

8. Ent- Massen, Ann. Trev. I p. 8i. — Schannat-Bärsch, Eiflia illustratal i, S. 47. — J. P. 
und Wasser- N. M. V(ogel), Continuation premiere de la Chorographie de la Ville de Neuss. Discours 
^ •"**'" «!*"«• prdiminaire sur TAqueduc de Cologne et aux Environs. Anhang zu Nouvel Alma- 
Darstellungen, nach de la Cour de S. A. E. E. de Cologne pour Tann^e i777. — M. H. k Stre- 
VESDORFF, Archidioecesis Col. descriptio p. i3i. — J. H. Wyttenbach, Versuch 
einer Geschichte von Trier, Trier 1810, I S. 93. — K. Minola, Die Wasserleitungen 
der Römer, besonders die Trierisch-Kölnische: Brewer, Vaterländische Chronik II, 
1826, S. 77, i3i, i93, 268, 321, 368, 428, 488, 55i, 610, 669. — [Trimborn], Bel- 
gika, eine feste römische Niederlassung an der Erft: Nöggeraths Rheinische Pro- 
vinzialblätter, i836, IV S. ii9 u. 21S; Erfa i836 Nr. 102. — v. Merino u. Reischert 
I, S. i39. — Auszug aus den Notizen des Oberstleutnant Senckler in Köln über 
eine Promenade zur Erforschung des Römerkanals im Mai i836: B. J. XVIII, 
i852, S. 2i4. — [F.W. Schmidt], Über den römischen unterirdischen Aquädukt, 
welcher aus der Eifel nach Köln führte: B. J. XXXI, 1861, S. 48. — J. Schneider, 
Neue Mittheilungen über die Langmauer im Trier'schen, nebst Bemerkungen über 
den Römerkanal und die Römerstrasse auf der linken Rhein- und Moselseite: Phi- 
lanthrop (Beiblatt zur Trierschen Zeitung), i842, Nr. 48, 5o, 5 2. — Joh. Gerh. 
Aloys Imhoff a. a. O. S. 1 83. — Nöggerath, Über die Marmorgewinnung aus den 
römischen Wasserleitungen in der Rheinprovinz: Westermanns Monatshefte i858, 
S. i65. — C. A. EicK, Die römische Wasserleitung aus der Eifel nach Köln. Mit 
einer Karte (Verlauf und zwei Profile). Bonn i867. Vgl. B. J. XLIII, i867, S. i84. 

— Pfarrer Maassen, Die römische Staatsstrasse von Trier über Belgica bis Wesse- 
ling am Rhein und der Römerkanal am Vorgebirge: Ann. h. V. N. XXXVII, 1882, 
S. 38 und Taf. I (Verlauf am Vorgebirge und Profil). — v. Veith, Die römische 
Wasserleitung aus der Eifel zum Rhein: B. J. LXXX, i885, S. i und Taf I (Anfang 
des Kanals oberhalb Ürft-Dalbenden und zwei Profile). — Ders., Das röm. Köln 
S. 18. — Köln, Römisches im Dom: Westd. Zs. Korrbl. V, 1886, Sp. 25o nr. 18S. 

— VoiGTEL, Die Römische Wa.sserleitung im Dome zu Cöln; Fundbericht: B. J. 
LXXXII, 1886, S. 75 und Taf IV. — A. Lambertz, Kurzgefasste Geschichte des 
Römerkanals (Römische Wasserleitung a. d. Eifel bis Köln a. Rh.), Schieiden i89i. — 
Col. Agr. S. 93. Nebst Darstellung der Kölner und Stotzheimer Leitung (S. 102), der 
Profile der Eifel-, Hürther und Kölner Leitung, des Marsilsteins nach Egmont (Taf V) 
und des Auslasses im Dome (Taf. X). 

Handscfarifti. 2. Handschriftliche. Broelman II fol. [47 v. — Gelenii Farrag. XX 

Dar8teUungen.p jgy. j^^ aquaeductu romano. — Turckius p. 102, i56, 226. — v. Hilleshbim, 

Vorlesungen: Chron. u. Darst. 168 fol. 84. 

Pläne und b) Pläne und Ansichten (ausser den bei der Literatur aufgeführten). 

Ei?eU«i*nai ^* Römische Wasserleitung von Trier bis Köln, durch eine rote Linie auf der 

bez. Karte bezeichnet. Überschrift: aquiductus ro. celebris aquilegi m. vipsa- 

NII AGRIPP AE ... EX TREVIRIS LONGE IN UBIORUM OPIDUM .... DILIGENTER INVESTI- 
GATI RUDIS OMNIÜMQUE PRIMA DELINEATIO. EX CON ATIBUS STEPH. BROELMAN I 

AGRiPPiNENSis jc. Illustration zu Broelmans Commentarii cap. VII Hb. VI vol. I (i6o7). 
In den Zwickeln römische Hochleitungen (links), Meilenstein von Marmagen, Querschnitt 
des Eifelkanals und Wasserleitung im Dome (rechts). Kolorierte Federzeichnung. 
28,5X33 cm. H. M. AIia/2. Mitt. 1888. Beiliegend eine Erläuterung und drei No- 
tizen aus 1 6 18— 162 1 über den von Abraham Ho ghenbergh auszuführenden Kupferstich. 
2, Verlauf, Längenprofil und 10 Querprofile des Eifelkanals. Überschrift: 

AQUAEDUCTUS ROM ANUS EX EIFLIA IN RHENI PLANITIEM. DIE RÖMISCHE WASSER- 

206 



III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 



2o7 



LEITUNG AUS DER EIFEL IN DIE RHEINEBENE. BEARBEITET IN DEN JAHREN l896— l9o2 3. Ent- 

DURCH CLEVER, STEUER-iNSPECTOR IN RHEINBACH. Mit besonderen Darstellungen u^d'wa^Jser- 
des Ursprungs der Leitung, des Quellgebietes sowie der Überführungen bei Vussem^®''"®''«""«- 




Schacht'Offiiiuig 

in uowölbf dos u»^-^ 




Querschnitt bei „R 



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\. V'^-.i---t'i-^-^'i? 





liMlHIll 1 1 



Jnnenansicht des Kanals beU" 

Fig. 79. Köln. Lageplan, Quersdmitt und Innenansidit des rdmisdien Kanals in der Budengssse. 

und über den Schwistbach. Kolorierte Federzeichnung. 1,43X2,48 m. Im Privat- 
besitz des Bearbeiters; nicht veröffentlicht. 

3. Der Marsilstein. a) In Farben ausgeführtes Stamm buchblatt von Olivier de Marsüstein. 
la Court^ den östlichen Pfeiler mit dem angeblichen Sarkophag darstellend. Ein- 
gefügt in JoH. Jac. Merlo, Nachrichten von dem Leben und den Werken Kölnischer 



2o7 



2o8 DAS RÖMISCHE KÖLN 

3. Ent- Künstler, Köln 1880, handschriftliches Exemplar des Verfassers im Kölner Stadtarchiv 
und^wVsVe^-Nr. 258*, I zwischen S. 106 und io7. Überschrift: riens sans dieÜ von de la 
versorjfuinf. Courts Hand. Zu beiden Seiten des Sarkophags: d. m. Neben dem Pfeiler, an- 
scheinend von Broelmans Hand: marco. qvilio. civ. oft. imp. str. p. p. ob. mer. 

n. 

SVA. in REMP. CIVIT. Q. NOST. arm. SV. CONSIL. Q. DEFENS. MON. HOC. IMMORT. HO. 
ERG. INTER. DIRVT. MEN RVDER. PVBL. VOT. S. P. Q. COLO. VB. CONS. V. Am FuSSC 

des Pfeilers rechts ein Wappenschild: drei silberne Schildchen in blauem Felde. 
Unterschrift: olivier de la court pictor dono didit (so!) coloniae agrippinaf, 
ANNO i595, I JULIUS M(anu) p(ropria). Blattgrösse i4.6 X 9,5 cm (Fig. 80). 

b) Beide Pfeiler auf den Stadtplänen von Mercator und Egnionty linker Rand 
(Taf. I). 

c) Dasselbe auf der Tabella IV. Ephestii Broelmanniani Nr. 6 (Fig. 43). 

d) Dasselbe auf einer Lithographie aus der Zeit von 1820 mit der Unterschrift: 

der MARSILIUS-STEIN. NACH EINER ALTEN HANDZEICHNÜNG. l9,5 X l3 Cm BlattgrÖSSC. 

Beilage zu v. Mering und Reischert I (vgl. Düntzer, B. J. IX, i846, S. 47 A. 5), ein- 
geklebt in Fuchs, Topographie III S. 1 2 1 (Fig. 80). 
Anlagen. Staunenswerte Anlagen dienten der Entwässerung und der Wasserversorgung der 

Römerstadt. Beide sind in ihrer Bestimmung häufig verkannt oder miteinander ver- 
wechselt worden. 
Ent- Die Entwässerung wurde bewirkt durch ein wohldurchdachtes Kanalsystem, 

Wässerung 8- ^^3^,^ Stammkanäle sich mit östlichem Gefälle nach dem Rheine zogen, während 
kanäle. ° ' 

Zweigkanäle und Rinnen von Norden und Süden in sie einmündeten. 

stamm- Von den Stammkanälen sind folgende bekannt: 

kanäle. j jy^^ Kanal in der Budengasse (Fig. 79). Er wurde i83o in 

Kanal in der ^ \ © / 

Bndengasse. dem Hause Kl. Budengasse 3 entdeckt und auf Veranlassung des Stadtsekretärs Fuchs 

Auffindung und ^jjjr^.j^ den Stadtbaumeister Weyer auf eine Strecke von 46« Fuss (von Kl. Buden- 
Beurteilung. ^ ^ 

gasse 1 1 bis zur Einmündung der Gr. Budengasse) von dem ihn bis oben lullenden 

Lett, Flußsand, Kies und Bauschutt gereinigt und untersucht. An einzelnen Stellen 
muss er schon früher bekannt geworden sein, wie die Einbrüche im Gewölbe bewiesen. 
Seine Fortsetzung gegen Westen fand sich trotz der aufgewandten Mühe nicht vor. 
(S. Berichte des Stadtbaumeisters an den Oberbürgermeister vom 8. November i83o 
und 28. April i83i). Abermals wurde die Aufmerksamkeit auf den merkwürdigen 
unterirdischen Bau gelenkt i885 bei der Herstellung des Hauses „Zum Römer" 
Unter Goldschmidt 48. Während derselbe bisher als Kanal gegolten hatte, betrach- 
teten ihn Schwör bei und Mertz, denen sich viele andere anschlössen, als einen 
militärischen Zwecken dienenden Gang, eine Ansicht, die von Kisa aus dem Befund 
des Bauwerkes endgültig widerlegt wurde. 
Verlauf. Der Kanal verläuft, die Strasse Unter Goldschmied durchquerend, im allge- 

meinen unter der südlichen Häuserreihe der Grossen und der nördlichen der Kleinen 
Budengasse. Der westlichste festgestellte Punkt desselben liegt an der Hohestrasse, 
der östlichste an der Einmündung der Kl. Budengasse in die Bürgerstrasse; indessen 
sollen sich Spuren desselben einerseits bis an den Eingang der Breitestrasse, ander- 
seits bis ans Bollwerk verfolgen lassen (Bericht des Stadtbaumeisters vom 8. No- 
vember i83o). Da seine Sohle in dem gegen 9o m langen zugänglichen Teile (von 
Gr. Budengasse 4 bis Kl. Budengasse i) von + 7,99 m auf + 7,io m fällt, so 
beträgt sein durchschnittliches Gefälle i : 100; die Verlängerung der Sohlenlinie würde 
ostwärts bei + 6,35 m etwa mit dem Sockel der Stadtmauer zusammenfallen, hinter 
der vermutlich eine Mulde die Abwässer aufnahm und unter ihrem Fundamente 

208 



III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 2o9 

hindurch dem Rheine zuführte, westwärts bei + i4,5o m am Kreuzungspunkte von 3. Ent- 
Berlich-Richmodstrasse und Breitestrasse auf der römischen Terrainhöhe auslaufen; er wass er ver- 
wird demnach zur Entwässerung des ganzen nördlichen Stadtgebietes gedient haben, «orgung. 

Der Kanal ist aus Tuffquadem erbaut Die gegen o,4o m starken Sohlen- ^JJ eng"» sV 
steine, die durch eine Betonunterlage wasserdicht gemacht sind, tragen die aus 4 bis Bauart 
5 Quadern von 1,12 m Länge gebildeten Seitenwände, über die sich ein Tonnen- 
gewölbe aus sieben Keilsteinen legt. Die Breite des Innenraumes beläuft sich anfangs 
auf 1,20 — 1,22 m; im östlichen Teile beträgt sie an der Sohle 1,12, am Gewölbe- 
ansatz 1,22 m. Die Höhe wächst von 2,10 m unter Gr. Budengasse 2 — 14 auf 2,45 m 
im untern Abschnitt. Zwei aus Tuffquadern gemauerte, quadratische Einfallschachte 
liegen kurz unterhalb der Profiländerung und 8,5o m weiter an der Einmündung der 
Gr. Budengasse in Unter Goldschmidt, ersterer von o,65 m lichter Weite, letzterer 
etwas kleiner. Die o,5o m weiten, quadratischen Öffnungen, die sich hier und dort 
in der Sohle befinden und von Kisa als Schlammbehälter antiken Ursprungs gedeutet 
worden waren, sind durch die Untersuchungen von Schnitze und Steuernagel 
als moderne Anlagen erkannt worden. 

Unter dem Hause Kl. Budengasse i besteht die Wandung des Kanals zum Reste eines 
Teil aus zahlreichen Stücken eines altern, aus der vollen Quader (1,20 m lang, o,S8 m* ***" ^^^^ 
breit, o,36 m hoch) gehauenen Tuffsteinkanals von o,3o m Breite und 0,21 m Höhe, 
deren Hohlraum mit Mörtelguss ausgefüllt und in der Ansichtsfiäche mit entsprechen- 
den Tuffsteinen verblendet ist 

2. Der Kanal „an den vier Winden", festgestellt von dem Architekten Kanal „au 
Casp. Faust, auf dem Grundstücke Hohestrasse 85/87 (Kayser), i7 m südlich von wanden"! 
der Häuserfiucht der Brückenstrasse, und auf dem Grundstück Brückenstrasse 5 b. 

Aus Tuffquadern gemauert und mit einem Tonnengewölbe überspannt, hat er eine 
lichte Breite von 1,10 und eine Höhe von i,4o m, seine Sohle liegt in der Hohe- 
strasse anscheinend auf + 10,0 m. Seine Verlängerung gegen Osten führt auf das 
Tor an Obenmarspforten. 

3. Der Kanal in der Richtung der Cäcilienstrasse und des Kronen- ^ Kanal 
gässchens. Er wurde an drei verschiedenen Stellen festgestellt. Kronen- 

a) Am längsten bekannt war der „Römerkanal unter dem Konvent England" eässchen. 
^«r .« , . X . . / T^ „ , , , . , AnderWoU- 
(Wollküche 12 und 12—), eine jetzt als Keller benutzte und umgebaute römische küAe. 

Anlage, deren Seitenwände aus grossen Basalten und deren Gewölbe aus Tuff- und 

modernen Ziegelsteinen besteht. Die Sohle liegt auf + i2,9o m; die lichte Breite 

beträgt 1,10, die Höhe 1,60 m. Gegen Westen setzte er sich angeblich fort „unter 

dem Eckhause, der Antonsgasse, dem Hause des Metzgers Weber und der Kgl. Bank 

her" (Imhoff a. a. O.). 

b) Ein grösserer Abschnitt des Kanals ist ermittelt von Hohestrasse 43 bis zur im Kronen- 
Einmündung des Kronengässchens in die Sandkaul. Er deckt sich jedenfalls mit 
dem von Gelenius (p. 493) in der Gegend der Augustinerkirche unter dem Metter- 
nicher Hause erwähnten unterirdischen Gange (s. Fuchs, Top. II S. i43) und wird 
seit der Mitte des i9. Jhs. wiederholt genannt (s. besonders B. J. XXXII, 1862, S. i4o). 
Nach den von Schnitze und Steuernagel bei der Kanalisation gemachten Fest- 
stellungen besteht das Mauerwerk aus rauhem Grauwackegestein, das an den Wänden 
und im Gewölbe mit einem Verputz aus Kalkmörtel und groben Kieseln überzogen 
ist. Seine Sohle liegt an der Hohestrasse ungefähr auf + ii»o ni K. P. ; seine lichte 
Breite beträgt o,9o, die messbare Höhe 2 m; an der Gr. Sandkaul, wo er einen 
Nebenkanal aufnimmt (s. u.), hat er sich auf ij.So m erbreitert (Col. Agr. S. 9i). 

14 

2o9 



eässchen. 



Sandkaul. 



Zweiffkanäle. 



2IO DAS RÖMISCHE KÖLN 

3. Ent- c) Ein dritter Abschnitt fand sich in dem Stützmauerwerk Martinstrasse 7 und 

w\"8ervfr"- ^^^ ^ ^^ ^^^ ^''^^^^ ^^^ ^'^° ™ ^®^ ®'°®^ Sohlenhöhe von + 6,5o m (Col. Agr. S. 77 ; 
»orjfung. vgl. oben S. i98). 
Kanal 4. Der Kanal in der Richtung der Sternen- und Rheingasse. Ein 

R^h^eYn ^a«s"e g6wö^t)ter Kanal wurde in etwa 9,5o m Tiefe im Hofe des „Overstolzen" (jetzt, 
Tempel haus, Rheingasse) festgestellt, der seine westliche Fortsetzung über den Malz- 
büchel und an S. Maria im Kapitol finden soll (Imhoff a. a. O.). Auf den näm- 
lichen Kanal bezieht sich die Nachricht des Gelenius von dem Hause „zum Stern" 
(nach Keussen früher „zum Nussbaum", „zum alten Stern**, „zum goldenen Stern", 
jetzt Stemengasse i, nahe der Hohepforte), dem angeblichen Hospitium der h. Ursula 
unter dem sich eine Krypta befinde, aus der man zum Rheine gelangen könne 
(p. 4o4). Tatsächlich wurde ein unterirdischer Gang unter diesem Hause im Anfange 
des i9. Jhs. zugemauert (Fuchs, Top. IV S. 325). 
Zweiif- Zweigkanäle zu den bezeichneten Stammkanälen sind: 

Kanal am *• Ein kleiner Kanal von rechteckigem Querschnitt (o,7o:o,9om lichter Breite 

Laurenzplatz, und Höhe) am Laurenzplatz vor Unter Goldschmied 28/3o (Col. Agr. S. 92). 
Kanal Grosse 2. Ein auf den Stammkanal 3 b mit starkem Gefälle zuführender kleiner Kanal 

in der Richtung der Gr. Sandkaul, im Lichten o,4o m breit und i,57 m hoch, aus 
Grauwackesteinen auf einer mit dünnen Ziegelplatten gepflasterten Betonsohle erbaut 
und im Gewölbe mit rauhem Kiesmörtel verputzt. Ein senkrechter Einfallschacht 
liegt am Burghöfchen (Col. Agr. S. 9i). 
Unsichere 3. Vielleicht identisch mit dem letztgenannten Kanal ist der eine der beiden 

Nebenkanäle zum Stammkanal 3 b, welche sich in der Richtung nach den „vier 
Winden" und der Sternengasse erstrecken und „so gross sind, dass sich ein Kind 
darin bewegen kann" (B. J. XXXII, 1862, S. i4i). 
Wahrschein- Ausserdem liegen Nachrichten über zwei unterirdische Leitungen vor, die mit 

zuffskanäic. einiger Wahrscheinlichkeit als Abzugskanäle angesehen werden können: 

Aerippa- I. Spuren einer solchen fanden sich in den Häusern Löhergasse 65o6— 65o9 

Strasse. --25—19, jetzt Agrippastrasse 73—67 (Fuchs, Topogr. III S. 59; vgl. IV S. 325;. 
Lage und Richtung deuten auf einen Abzugskanal. 
Biaubach, Ecke 2. Unter den Denkmälern des Klosters der Weissen Frauen (Blaubach, Ecke 

*'^*"*'^* ^"' Perlengraben) erwähnt Gelenius (p. 556) einen weit ausgedehnten unterirdischen 
Gang (gentilem meatum subterraneum) im Hause „zum Marienbildchen" des Thomas 
von Gressenich (bisher nicht nachgewiesen). Hier legt die Ausdrucksweise den 
Gedanken an einen Abzugskanal nahe (vgl. Gelenius p. 493), der möglicherweise 
mit dem vorgenannten in Verbindung stand. 
Wasserzu- Die Versorgung Kölns mit frischem Quellwasser bewirkte eine vom 

^ ^ ^- Burgweiher von Hermülheim ausgehende, auf der nordwestlichen Seite der Luxem- 
burgerstrasse sich hinziehende Leitung, welche ihrerseits vom Eifelkanal, von der 
Hürther und der Stotzheimer Leitung gespeist wurde. 
Eifelkanal. Der Eifelkanal ist das grossartigste Werk römischer Ingenieur kunst in den 

^Uches * Rheinlanden. Kein antikes Zeugnis berichtet von ihm; aber schon im 11. Jh. 
knüpft sich an das wunderbare Bauwerk die Sage, dass es in römischer Zeit zur 
Weinbeförderung von Trier nach Köln gedient habe (Gesta Trevirorum I 4o = Mon. 
Germ. Script. VIII p. i47: In hoc tempore — d. h. zur Zeit des hl. Matemus — 
fecerunt Treberi subterraneum vini ductum usque Coloniam per pagum Bedonis, per 
quem magnam copiam vini Coloniensibus amicitiae causa misere. Annolied v. 5o9: 
Triere was ein bürg alt, sie cierti Romere gewalt, Dannin man unter dir erdin Den 

210 



III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 21 I 

win santi verri Mit steinin rinnen Den herrin al ci minnin, Die ci Keine warin sedil- 3. Ent- 
haft Vgl. Kaiserchronik, v. 675— 68i, Ausg. v. Massmann III S. 3o7 und 5 1 9), Va"8%7v fr" 
eine Anschauung, die noch im i7. Jh. Anhänger hat (Bertelius, Hist. Luxembur- «orgung. 
gensis, Col. i6oS, p. i95) oder von der ebenso naiven abgelöst erscheint, dass es Ei'eJkanai. 
zum gegenseitigen heimlichen Verkehr zwischen beiden Städten und zur Getreide- 
versorgung benutzt worden sei (Browerus. Ann. Trev. Parasceues c. i4). Um die- 
selbe Zeit aber setzt auch die gelehrte Forschung ein: Broelman entwirft auf 
Grund der Zeichnungen des Steinfelder Abtes Christoph Pilckmann, des Jülichschen 
Rates Andreas Hartzem, des Chrysanth Bosius und des Crocius sowie nach den Be- 
richten der Anwohner und eigenen Untersuchungen von Breitenbenden abwärts die 
erste graphische Darstellung vom Verlaufe des Kanals (Erläuterungen dazu II fol. i53), 
und Gelenius verfolgt ihn aufwärts von Schleif kotten bis in den nördlichen Teil der 
Eifel (p. 256). Während aber ersterer den Zweck des Baues richtig in der Ver- 
sorgung Kölns mit Quellwasser findet, kann letzterer eine solche Anlage im Hinblick 
auf die Nähe des Rheins nicht verstehen und sieht ihren Hauptzweck in der Be- 
schäftigung der Soldaten zur Friedenszeit, während v. Hillesheim sie zur Wasser- 
versorgung der Truppen auf dem Marsche angelegt betrachtet. Der das ganze 
Mittelalter hindurch herrschenden Ansicht, dass der Kanal sich von Trier bis Köln 
erstrecke, machte Alex. Wiltheim ein Ende, schuf aber zugleich den neuen, auch 
heule noch fortgepflanzten Irrtum, dass von der Wasserscheide zwischen Kyll und 
Urft zwei Kanäle, einer nach Köln und einer nach Trier, ausgingen. Mehr als 
i5o Jahre ruhte nunmehr die selbständige Forschung über den Römerkanal; nach- 
dem sie aber durch Minola neu belebt worden war, drängte eine Untersuchung 
über Verlauf und Bau desselben die andere. Grosse Verdienste erwarben sich u. a. 
Sen ekler und Schmidt durch eingehende Prüfung und Feststellung einzelner 
Strecken, Schneider durch den Nachweis, dass der Trierer Kanal ins Reich der 
Fabel gehöre, besonders aber Eick, Maassen und Clever, von denen der erste 
vornehmlich den Ausgang und obem Teil des Kanals zum Gegenstande langer und 
gründlicher Untersuchungen machte, der zweite den Verlauf desselben am Vorgebirge 
bis Hermülheim mit staunenswertem Fleisse feststellte, der dritte mehrere Jahrzehnte 
lang alle seine Müsse der genaueren Feststellung des Verlaufes des Kanals sowie 
seiner Fall- und Grössenverhältnisse widmete. Den Abschluss des Eifelkanals und 
seinen Zusammenhang mit den übrigen Leitungen ermittelt zu haben, ist das Verdienst 
von Steuernagel. (Zur Geschichte der Forschung über den Eifelkanal vgl. Eick 
a. a. O. S. 5; Ennen, Picks Monatsschrift III, i877, S. 4o5.) 

Der Eifelkanal, von den Anwohnern Ader, Adruf, Aderich, Aducht, Rinne, Verlauf. 
Kalle, Teufelsader, -kalle, -graben usw. genannt, beginnt unterhalb Nettersheim und 
oberhalb Urft-Dalbenden an dem sog. „grünen Pütz" im Urfttal und zieht sich unter 
Aufnahme weiterer Quellen im Gebiete der nördlichen Eifel in meist unterirdischer 
Leitung, den Höhenverhältnissen des Geländes folgend, zunächst in wesentlich öst- 
licher Richtung über Sötenich, Kallmuth, Vollem, Vussem, Breitenbenden, Burgfey, 
Lessenich, Antweiler (vgl. Kunstdenkmäler der Rhein provinz IV S. 56o), Weingarten 
(a. a. O. S. 739), Rheder (a. a. O. S. 7o6), Rheinbach (a. a. O. S. 343) bis in die 
Nähe (östlich) von Lüftelberg (a. a. O. S. 2 7o), von hier aus in nördlicher Richtung 
auf der Höhe und am Abhänge des Vorgebirges über Buschhoven (a. a. O. S. 2 2 7), 
Üllekoven, Kardorf, Walberberg, Pingsdorf (a. a. O. S. i64), östlich von Kierberg 
(a. a. O. S. i57), Vochem (a. a. O. S. i86) und Fischenich (a. a. O. S. 122) bis Hermül- 
heim (a. a. O. S. i44). Seine Gesamtlänge beträgt 77,6 km, sein Gefälle im ganzen 

14* 

211 



212 DAS RÖMISCHE KÖLN 

3. Ent- 358,4 m. Letzteres weist auf den einzelnen Strecken eine sehr grosse Verschieden« 

wässe rang 11. , 

Wasserver- heit auf; am geringsten ist es vom Anfang des Kanals bis oberhalb Kallmuüi 
sorgung. (i:68o,9 m), von einem Punkte bei Flamersheim (Kr. Rheinbach) bis oberhalb 
Üllekoven (i : 678,2 m) und von der Gegend von Kardorf bis Hermülheim (i : 475,64 m> 
am stärksten von oberhalb Kallmuth bis unterhalb Eiserfey (i : 55,22 m) und von ober- 
halb Üllekoven bis in die Gegend von Kardorf (i : 3i,i9 m) (berechnet nach Clever). 
Bauart. Die Sohle, die auf einzelnen Strecken noch ein Fundament hat, und die Seiten- 

mauern bestehen aus Guss- oder Grauwackemauerwerk, das halbkreisförmige Gewölbe 
stets aus geschichteten Grauwackesteinen. Die Innenmasse wachsen von dem An- 
fangspunkte bis zum Aufhören der Wasseraufnahme (Anfang o,53:o,9o; bei Sötenich 
0,62 : 1,00 m; bei Vussem o,78 : 1,43 m), bleiben konstant (o,78 : i,43 m) bis zur Ab- 
zweigung der Bonner Leitung bei Lüftelberg und vermindern sich wieder (doch nur 
in geringem Masse) am Vorgebirge (nahe bei Hermülheim o,75 : i,4o m). Der Eifel- 
kanal durchzieht Hermülheim in nordwestlicher Richtung; sein Abschluss muss westlich 
von der über den Burgweiher führenden Brücke gesucht werden; die von Maassen 
(S. 76) angenommene Fortsetzung desselben in der Richtung nach Neuss hat sich als 
Irrtum herausgestellt (Col. Agr. S. loi). 
Hürther Die Hürther Leitung, deren Spuren um die Mitte des i9. Jhs. in dem Hohl- 

^^' wege zwischen Hürth und Hermülheim noch deutlich sichtbar waren (Ennen, Ann. 
h. V. N. XVIII S. 180 und 216) ist durch Maassen und Schultze-Steuernagel 
genauer untersucht worden. Ihr bis jetzt nicht festgestellter Ausgangspunkt sind 
ohne Zweifel die Quellen des Hürther Baches am Vorgebirge; ihre Richtungslinie 
weist auf den bezeichneten Endpunkt des Eifelkanals hin, sie führt aber nicht nach 
Köln (V. Veith, B. J. LXXX S. i7; dagegen Maassen, B. J. LXXXII S. i94). Süd- 
lich der Braunkohlengrube Theresia an dem Wege nach Hürth liegt sie auf + 48,75 m 
Sohlenhöhe mit einem Gefälle von i : i33 ra. Ihre lichte Weite beträgt o,4o— o,45, ihre 
Höhe i,o5 m. Sohle und Seitenmauem sind in Gussmauerwerk aus Basaltklein- 
schlag, der oberste Teil der letztem und das segmentförmige Gewölbe in Tuff aus- 
geführt Der ganze Bau ist unterirdisch (Maassen S. 72; Col. Agr. S. 99). 

stotzheimer Die Stotzheimer Leitung, die fälschlich von Maassen (S. 76) angenom- 

mene nördliche Fortsetzung des Eifelkanals, ist von Schultze-Steuernagel an der 
Berrenratherstrasse, 355 m östlich von der Kreuzung derselben mit der alten Bonn- 
strasse, aufgefunden und untersucht worden. Ihre Sohle liegt hier auf + 26,81 m; 
das nach Osten gerichtete Gefälle beträgt i :67i m. Die Sohle besteht aus Gussmauer- 
werk von Basaltkleinschlag, das Fundament und die Seitenmauern aus Tuff und 
Grauwacke; in den letztern bilden Tuffsteine, hammerrecht behauen, die Innen Ver- 
kleidung, während Bruchsteine von Grauwacke an der Aussenseite verwandt sind. 
Die lichte Weite beläuft sich auf o,52 m, die innere Höhe der Seitenmauem, die 
mit einer o,o3 m dicken roten Ziegel putzschicht bekleidet sind, auf o, 74 m. Letztere 
schliessen oben glatt ab, haben also kein Gewölbe, sondern wahrscheinlich einen 
Plattenbelag getragen. Die Stotzheimer Leitung wurde gespeist aus dem (in späterer 
Zeit regulierten) Stotzheimer (Duffes-) Bache; sie mündet, ihre geradlinige Fortsetzung 
von dem bezeichneten Punkte vorausgesetzt, gegen 200 m nordöstlich vom Burg- 
weiher von Hermülheim mit einem Geßllle von i : 800 m in die Kölner Leitung (Col. 
Agr. S. 100). 
Kölner Die Feststellung des Verlaufs und Befundes der Kölner Leitung ist aber- 

VorfHermüi- ^^^^ ^^^ Verdienst von Schultze-Steuernagel (Col. Agr. S. 98 u. io3). Die 

heim bis Effern. ersten Spuren derselben sind zu beiden Seiten des südlichen Landpfeilers der über 

212 



Tafel IX. 








JOalbcndan 



^ 



10 7C0K 



Mamtab zu der Karte. 



\3 7i 



Mamtab cu den Quenchnitten. 



A — D Qnenchnitte des Eifelkaiiak, B— G Qaendmitte der Kölner, Stotsheimer und Hflrther Leitung an den mit den genannten 

Bochitaben benichneten Punkten. 



Köln. Wasserversorgung der Colonia Agrippinensis. 
Vtriauf, LAngenprofll, Quersohnitte d«r Ltitungen. 



2l4 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



3. Ent- 
wässerunfu. 
Wasserver- 

sorirung. 

Der Marsil- 

stein. 



Name und Mar- 
siliussage. 



freitag des nämlichen Jahres ganz zusammen. Der östliche Pfeiler mit dem Reste 
der Kanalrinne, dem angeblichen Sarkophage (s. u.), erhielt sich bis in die vierziger 
Jahre des i8. Jhs., wo er bei einer Strassen regulierung durch den Magistrat nieder- 
gelegt wurde (Broelman II fol. i7ov; Crombach I p. 68; Gelenius p. 428; Alden- 
BRÜCK, De religione antiquorum Ubiorum, i749, p. 100). Bei dieser Gelegenheit 
zerbrach der sog. Sarkophag, nach einer andern Nachricht kam er ins Zeughaus 
(V. HiLLESHEiM, Vorlesungen, Chron. u. Darst. 168 fol. 99 v). 

Der Marsilstein, der schon im i3. Jh. in den Schreinskarten als lapis Marsilü 
iuxta claustrum ecclesie s. Apostolorum und 1. M. apud antiquam portam erscheint, 
ist unzweifelhaft nach einem Anwohner namens Marsilius benannt, wie ein Marsilius 
tatsächlich um 1 1 8o/89 als Grundbesitzer vor dem Schafentor nachweisbar ist (Car- 




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F\g. 80. Köln. Der Marsilstein vor und nadi 1566. 

dauns, Städtechroniken XIII, S. 3o5 Anm. i; Keussen, Westd. Zs. XX, i9oi, S. 36; 
unrichtig von Ennen, Gesch. Kölns I S. 93 auf den fränkischen Helden Marsi zu- 
rückgeführt). Die volkstümliche Aussprache ,Martzillisstein* (Städtechron. XIII S. 299: 
Broelman II fol. i73), »Marcellis Stein* (Gelenius p. 79), ,Marsellistein* (ib. p. 428) 
veranlasste unter dem Einflüsse des Humanismus die Anlehnung des Namens der als 
römisch erkannten Ruine an den römischen Namen Marcellus (, Marcellenstein*, ,Mar- 
celli moles Romana*, ,cippus Marcelli') oder die famose Umdeutung desselben als Denk- 
mal eines ,M(arcus) Quilius*, ,M(arcus) Silius* oder ,M(arcus) Caelius* (Städtechroniken 
XIII S. 3o5; Mercators MTid Egmonts Stadtplan; Gelenius p. 428; vgl. Düntzer, B. J. 
IX S. 48); die Ähnlichkeit des (anscheinend hier mit Platten abgedeckten) Kanalrohres 
mit einem Sarkophag liess die Sage entstehen, dass Marsilius, der gefeierte Held, 
dessen Holzfahrt die Kölner angeblich ihre Befreiung von der Belagerung durch 
einen römischen Kaiser zu danken hatten, in jenem Sarkophage seine letzte Ruhe- 
stätte gefunden habe (Marsiiiussage; Städtechron. XIII S. 298; Winheim, Sacrarium 
Agrippinae p. 2; v. Mering und Reischert I S. ii7. Zur Deutung der Sage vgl. 

2l4 



.^-^ 



III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 2l5 

H. DüNTZER, Marsilius und die Holzfahrt zu Köln: B. J. IX, i846, S. 43; Ennen, 3. Ent- 
Gesch. Kölns I S. 93; Simrock, Deutsche Mythologie S. 583; Radermacher, Zs. d. was^crver-' 
Berg. Geschichtsvereins XXII, i886, S. 162; Keussen a. a. O.; Gramer, Marsilius »orgung. 
und die Holzfahrt zu Köln: Stadtanzeiger i9o4, 29. Mai, Nr. 22 Beilage). Broel- stein, 
man allein deutet das Denkmal als Kenotaphion des Agrippa, dessen Vornamen 
Marcus man in Marsilius erweitert habe (II fol. i72v; vgl. fol. 100). Erst in neuerer 
Zeit wurde der Zusammenhang des Bauwerkes mit der römischen Wasserleitung 
erkannt (Düntzer a. a. O. S. 48; Ennen, Gesch. Kölns I S. 93; Col. Agr. S. io5). 

Die Einführung der Wasserleitung in die Stadt, deren Sohle an dieser i^^e Wasser- 
stelle auf etwa + i9,2 m K. P., d. h. gegen 5 m über dem Bauhorizont lag (Col. Agr. der Stadt. 
S. 108), erfolgte unmittelbar südlich neben dem Turme am Laach durch eine Öff- 
nung in der Stadtmauer, an deren Stelle schon früh im Mittelalter die porta ovina 
getreten ist (S. i65). Von einem hinter der Stadtmauer liegenden Reservoir aus — 
mit dem vielleicht die Faseleien von einer ,Naumachia* auf dem Neumarkt in Zu- 
sammenhang stehen; vgl. Gelenius p. 93 — erfolgte die Verteilung des Wassers in 
unterirdischen, aber dicht unter der Oberfläche des Bodens geführten Leitungen. 
Der Verlauf der letztern im einzelnen ist unbekannt. Nach der Tradition zog sich 
die Hauptleitung über die Herzogstrasse nach dem Hof zur Hacht und von dort nach 
ihrem höchsten Punkte und Abschluss, dem Domhügel (Broelman II fol. 160 v; 
Ennen, Ann. h. V. XVIII S. 296), eine Ansicht, in der ein wahrer Kern unverkenn- 
bar ist (s. u.). Reste von Verteilungsleitungen, die zum Teil als massive, im Innern 
mit vorzüglichem Mörtelputz bekleidete Kanäle, zum Teil als Bleirohrleitungen in 
Steinpackungen und steinernen Rinnen oder als Tonrohrleitungen mit Betonumhüllung 
gebildet sind, finden sich auf der Südseite des Neumarktes, in der Hämmergasse, auf 
dem Cäcilienkloster , an S. Agatha (im nördlichen und südlichen Teil), am Lichhof 
(östlich von S. Maria im Kapitol), unter der südlichen Häuserreihe der Salomonsgasse, 
in der Nähe der Hohestrasse, vor Unter Fettenhennen 9, auf dem Domkloster, in 
dem Hause an der Ostseite des Domes (s. u.) und in der Mariengartengasse (s. Lage- 
plan der Colonia Agrippinensis Taf. VI und die Einzelansichten Col. Agr. Taf. XI, XII, 
XIII, XIV), wobei freilich nicht ausgeschlossen ist, dass einzelne dieser Leitungen der 
Wasserabfuhr dienten. Dasselbe gilt von der Tonrohrleitung in der Lungengasse, 
von der sich ein Stück im MWR befindet (Düntzer, Verzeichnis II 2 54), und von 
den Kanälen, deren Spuren sich im Garten des sog. Priesterhauses (Brückenstrasse 4587, 
jetzt i4) und Glockengasse 4968, jetzt 3 und 5, gefunden haben (Classen, Schreins- 
praxis S. 37 und 57; Fuchs, Topogr. I S. io9). Der Wasserversorgung der Vororte 
und Villen dienten ohne Zweifel die Leitungen durch die Tore am Dome, an der 
Breitestrasse, der Clemensstrasse und Hohepforte (S. 186, i75, i94 und u.). 

Der bedeutsamste Überrest der Wasserleitung innerhalb der Stadt ist der !>" Ausiass 
Auslass im südlichen Querschiff des Domes. Die Tatsache, dass hier un- 
mittelbar östlich neben dem zweiten Pfeiler (vom Südportal aus) der westlichen 
Pfeilerreihe sich ein Zugang zur römischen Wasserleitung befinde, wurde konstatiert 
bei der Fundamentierung dieses Pfeilers um die Wende des i5. u. 16. Jhs. Im J. i574 
untersuchte der Dompropst Graf Georg von Wittgenstein das Bauwerk mit vielen 
Gelehrten und fand es so, wie es von Broelman geschildert worden ist (II fol. 161 v; 
vgl. WiLH. ScHEBEN, Köln. Blätter vom 26. Februar i867, wo als Quelle die Hand- 
schrift genannt ist: Observationes et annotationes diversarum gestarum in Metro- 
politana ecclesia Coloniensi, quas olim Goswinus Gymnich, vicarius senior, 
olim choralis et scholaris observavit et annotavit anno i553, nunc vero per me 

2l5 



2l6 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



3. Ent- 
wisnerungu. 
Wasserver- 

sorgunff. 
WaKserleit. 
in der Stadt. 



Domsage im 
Anschluss an 
den AuslaBs. 



Petrum Schonemann descriptae et in hunc ordinem redactae anno i664; Ennen, 
Ann. h. V. N. XVIII S. 297; ders., Gesch. Kölns I S. 9o hält den Bau für denver- 
mauerten Zugang zur Petrikrj'pta des alten Domes). Der Eingang war im Boden- 
belag durch Einfügung eines schräg nach Osten gerichteten Geschränks aus Drachen- 
felser Trachyt, die Auslaßstclle durch einen achteckigen Trachytdeckstein bezeichnet; 
das Ganze sah einem Grabe nicht unähnlich (Gelenius p. 254; Voigtel a.a.O. 
S. 8o). Die Wiederauffindung erfolgte bei Wegnahme des alten Plattenbodens am 
i5. Oktober i886; Dombaumeister Voigtel verdanken wir die sorgfältige Aufnahme 
und Beschreibung des merkwürdigen Denkmals. 

Die Erkenntnis des Zusammenhangs der Wasserleitung mit dem Dome ver- 
anlasste am Ende des Mittelalters die Entstehung der Sage von dem Wettstreite 
zwischen den Baumeistern beider Riesenwerke (Gelenius p. 255). Da nach der 
volkstümlichen Anschauung der zur Vollendung gelangte Eifelkanal nur ein Werk 



vf nnOff dttDoflitt 



Oberkante Flattenboden im Dom '»■18.92 




RohrleÜTLn^s 
Ea&al 



Detaü 

Fie. 81. Köln. Auslass der rdmisdien Wasserleitung im südlichen Querscfaiff des Domes. 



des Teufels sein konnte (vgl. die Namen Teufelskalle, -rinne, -graben), während um- 
gekehrt der Gottesbau des Domes nimmer vollendet zu werden schien, so bildete 
sich die modifizierte Form der Sage von der unglücklichen Wette des Dombaumeisters 
mit dem Teufel heraus, die den erstem veranlasste, durch einen Sturz von der Höhe 
des Turmes den Tod zu suchen (Eick, Wasserleitung S. 2). 
Das sog. In den Kreisen der Gelehrten führte die Entdeckung des Wasserleitungsbaues 

im Dom in Verbindung mit einer irrtümlich auf Köln bezogenen Inschrift zu der 
Annahme des sog. Wasserkastells an dem bezeichneten Orte. Eine von der 
res p(ublica) Aqu(ensis) (Baden-Baden) dem zum Nachfolger des Kaisers Septimius 
Severus bestimmten Cäsar M. Aurelius Antoninus (Caracalla) im J. i97 gewidmete 
Inschrift (C. J. Rh. i663) wurde nämlich irrtümlich von Apianus (Inscriptiones 
sacrosanctae vetustatis p. 487) und M. Smetius (Inscriptionum quae passim per 
Europam liber, Lugd. Bat. i588, p. i55) nach Köln versetzt, von letzterm als ,in por- 
ticu templi aquarum* gefunden bezeichnet und infolgedessen von Broelman als 
eine ehemalige Inschrift der Hacht am Domhof (Südseite des Domes) angesehen, 
wo noch die Stelle sichtbar sein sollte, an der sie einst angebracht gewesen (H 
fol. 6o9). Auf Grund dieser sonderbaren Voraussetzungen entwickelte sich die An- 
sicht von einem , Wasserkastell' (castellum aquarum) als Endpunkt des Eifelkanals 



216 



III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 



2l7 



Bauart des 
Auslasses. 



(Broelman II fol. i53v; Mscr. Exegesis; Gelenius p. 2o3; Turckius p. 226; 3. Ent- 
DüNTZER. B. J. XXXIX/XXXX, 1866, S. 112), zu dem das kölnische FdtnzieT-Zu\7eryer''^' 
geschlecht von der Aducht, das von dem Aquaeductus seinen Namen habe, in «orgunu. 
enger Beziehung gestanden haben soll (Broelman II fol. i49; Gelenius a. a. O. jn der^stadl 
Über das seit dem 12. Jh. nachweisbare Geschlecht von der Aducht, das von 
seinem Stammhause auf der ,ArS einer vermutlich mittelalterlichen Leitung des 
Duffesbaches zum Rheine, benannt war, s. Lau, Mitt. aus dem Kölner Stadtarchiv 
XXV S. 36o). Gegen diese Hirngespinste wandte sich zuerst v. Hillesheim, Vor- 
lesungen, Chron. u. Darst. 168, fol. 84 v. 

Das Bauwerk im Dom (Fig. 81) besteht im wesentlichen aus einer Treppen- 
anlage als Zugang zu einer Auslaßstelle der Wasserleitung. Die Treppenanlage zieht 
sich in Gestalt eines Bogens gegen Südwesten um römisches Gussmauerwerk, den Rest 
eines grösseren Bauwerkes, dessen Aussenüäche nach einem Radius von i5 m gekrümmt 
war. Ihre Wangen bilden zwei parallel in einem Abstände von o,64 m verlaufende 
Mauern aus Tuffquadern von 0,26 m Dicke. Zehn radial gestellte Stufen, die neun 
obersten aus Tuff und mit gekrümmter Stirnfläche, die unterste aus Basalt, führen 
2,45 m tief unter den Plattenbelag des Domes. Ehemals war die Trepfte auf die 
Länge von i,58 m mit einem 0,26 m starken Gewölbe von Tuffquadern überspannt, 
dessen Widerlager sich an der nördlichen Wange noch erkennen Hess. An die 
Treppenanlage schloss sich gegen Südwesten ein gewölbter Gang von 2 m Höhe 
und o,64 m Breite, der durch die Fundamentierung des anstossenden Dompfeilers 
zerstört worden ist. Ein 0,80 m westlich von der untersten Stufe liegender Tuff- 
quader dient als Unterlage für ein in eine sorgfältig gearbeitete Rinne eingebettetes, 
T- förmiges Bleirohr von 0,068 m innerm Durchmesser und o,oo7 m Rohrstärke. 

Der längere Schenkel ist das abgebrochene Stück einer von Süden nach Nord- 
westen führenden Leitung. Das aus Platten von ungefähr 2 m Länge und 0,21 m 
Breite durch Biegung über einen runden Kern hergestellte und sorgfältig mit Zinn 
verlötete Bleirohr ruht, von festgestampftem Lehm umgeben, in einem Kanal von 
0,1 3 : 0,10 m lichter Höhe und Breite, dessen Unterlage, Seitenwände und Abdeckung 
aus aufgemauerten Tuffquadern von 0,1 3— 0,16 m Stärke bestehen. Die Leitung 
kommt von Süden her, wo sie sich unter dem westlichen Flügel der Mitteltür des 
Südportals mit Wendung gegen Osten als Kanal von etwa o,4o m Höhe und o,3o m 
Breite wiederfand und einen Plattenziegel mit dem Stempel LEGXXX als Abdeckung 
trug (Ann. h. V. N. LI, i89i, S. 21); sie hat im Dom das starke Gefälle von i : 5o m, 
erreicht ihren tiefsten Punkt an der Ansatzstelle des senkrecht (nach Osten) ab- 
zweigenden Schenkels und steigt wieder in demselben Verhältnis gegen Nordwesten. 

Der kürzere, in einer Länge von 0,1 7 m abgebrochene Schenkel findet keine Kürzerer 
Fortsetzung unter oder neben der Tuffsteintreppe, sondern war entweder mit einem Rohrleitung!! 
Ablasshahn zur Entfernung des an dieser Stelle naturgemäss sich ansammelnden 
Schmutzes oder mit einem Krümmer und anschliessendem Steigrohr zur Speisung 
eines Brunnens versehen. 

Die Bleirohrleitung im Dome auf -|- i6,67 ra über dem Nullpunkt des Kölner Lairerverhäit- 
Pegels besitzt weitaus die bedeutendste Höhenlage unter sämtlichen bekannt gewor- lasses. 
denen Wasserzuleitungen in der römischen Stadt. Ein Vergleich mit den Höhen- 
verhältnissen des gewachsenen Bodens an diesem Punkte ergibt, dass das Leitungs- 
rohr ungefähr zu ebener Erde lag, während die Treppe von einem Obergeschoss oder 
einer Terrasse herabführte; es befand sich also hier ein Hochbau (Col. Agr. S. 108 
und 126). Ganz grundlos ist die Annahme einer Leitung von der Alteburg nach 



Längerer 
Sdienkel der 
Rohrleitunff. 



2l7 



2l8 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



3. Ent- 

wasserungu. 

Wasserver- 

Horg^une. 

Alter und 

Benutz un(;s- 

dauer der 

AbZ ugs- 

k anal e und 

Wasser- 
leitungen. 
Frühere An- 
siditen. 



Ansicht des 
Verfassers. 



Kultus- 
bauten. 
Marstempel. 
Gendiidit- 
lidies. 



dem Domhügel (vgl. Schmidt a. a. O. S. 54; Eick a. a. O. S. i39 und i85; Düntzer» 
B. J. XXXIX/XL S. 112; V. Veith a. a. O. S. i5). 

Für die Bestimmung der Entstehungszeit und Benutzungsdauer der 
kölnischen Entwässerungs- und Wasserzufuhranlagen bietet weder 
die antike Literatur noch ein inschriftliches Zeugnis einen Anhaltspunkt Daher 
waren früher allgemeine Erwägungen von fraglichem Werte, wie die wirkliche oder 
angenommene Bedeutung des M. Agrippa und der Kaiser Claudius und Traian fCir 
die Entwickelung Kölns, die Tätigkeit des Agrippa und des Kaisers Hadrian fQr 
den Bau von Wasserleitungen, die politischen Verhältnisse u. a. fiir den Ansatz der 
Entstehung der Wasserleitung massgebend. Hei man (p. i37) und Broelman 
schreiben sie Agrippa zu; letzterer lässt den Bau unter dessen zweiter Präfektur in 
Gallien beginnen, unter Claudius vollendet, nach vorhergegangenem Einsturz unter 
Caracalla (vgl. die fälschlich auf Köln bezogene Badener Inschrift S. 216) wiederher- 
gestellt und von den Franken endgültig zerstört werden (II fol. 846 v); ihm schliessen 
sich Gelenius (p. 2 55), Minola (a. a. O. S. 610) und verschiedene ältere Autoren 
an. Andere verlegen den Bau unter Claudius (v. Strevesdorff a. a. O. p. 3 1 ; 
Schmidt a. a. O. S. 60; Maassen a. a. O. S. 7i und 106, der den Hürther Kanal 
für jünger hält), Vespasian (Lambertz a. a. O. S. 18), Traian und Hadrian (Eick 
a. a. O. S. i7i ; v. Veith a. a. O. S. 21, der den Hürther Kanal früher ansetzt). Kisa 
will wegen Verwendung von Tuffmaterial aus dem Brohltal die städtische Kanalisa- 
tion und die Eifeler Wasserleitung nicht vor der Flavierzeit entstehen lassen (B. J. 
IC, i896, S. 28). 

Wenn auch ein abschliessendes Urteil in der vorliegenden Frage unmöglich 
ist, so darf doch mit Rücksicht auf die offenbare Übereinstimmung zwischen der 
Grundstücksteilung und dem Kanalsystem letzteres als gleichzeitig mit der Gründung 
der Kolonie angenommen werden. Der augenscheinliche ursprüngliche Zweck des 
Eifelkanals, die beiden wichtigen militärischen Niederlassungen von Bonn und Köln 
mit Gebirgsquellwasser zu versorgen, nötigt bei dem hohen Alter dieser Anlagen und 
der Grossartigkeit des technischen Gedankens zu der Annahme, dass er ein Werk 
der frühesten Kaiserzeit ist. Nicht wahrscheinlich ist mit Rücksicht auf Bonn 
die Annahme, dass die Kölner Ansiedelung zunächst ihr Trinkwasser aus den 
Quellen in der Nähe bezogen und erst später an den Eifelkanal, vielleicht unter 
Absperrung der andern Leitungen, angeschlossen worden sei; vielmehr werden die 
Vorgebirgsleitungen in Verbindung mit dem Eifelkanal entweder von vornherein 
oder doch seit der Gründung der Kolonie der Wasserversorgung gedient haben (vgl. 
die zum Teil übereinstimmenden, zum Teil abweichenden Ansichten von Schnitze 
und Steuernagel Col. Agr. S. 101). 

IV. Der Anbau. 

Col. Agr. S. io9— 139 nebst Taf. XI— XV; vgl. Taf. VI. 
a) Literarisch bezeugte GebAude. 

Unter diesen spielen die Hauptrolle die Gebäude zu Kultuszwecken. 

Das älteste ist das deiubrum Martis, aus dem bei der Kaiserproklamation 
des Vitellius am 2. Januar 69 ein Soldat das dort aufbewahrte Schwert des Julius Caesar 
entnahm, um es dem neuen Imperator für seinen Triumphzug durch die Hauptstrassen 
der Stadt in die Hand zu drücken (Suet. Vitell. 8). In denselben Tempel sandte 
Vitellius als Weihgeschenk für Mars den Dolch, mit dem sich der Gegenkaiser Otho 
nach seiner Niederlage erstochen hatte (Suet. Viteil. 10). Wahrscheinlich war der 



218 



in. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 



2l9 



Tempel gleichalterig mit der Kolonie und die kostbare Cäsarreliquie, die er barg, ein 
Geschenk der Agrippina. Die schon im 12. Jh. vorkommende Bezeichnung des Markt- 
tores als porta Martis und die im Mittelalter auf demselben befindliche Kapelle des 
h. Michael (s. oben S. i96), der häufig an die Stelle des Mars getreten ist» hat Jahr- 
hunderte lang der grundlosen Annahme Nahrung gegeben, dass sich der Marstempel 
neben oder Über, oder gar teils neben, teils über dem Markttore befunden habe (In- 
schrift von i558 zur Erinnerung an die niedergelegte Marktpforte: aedibus his phano 
MARTIS CELEBERRIMA PORTA ASTiTiT bei WiNHEiM , Sacrarium Agrippinae p. 3o3; 
Broelman II fol. 120V, 522 V und Stadtansichten im Epideigma; Crombach I p. 16, 
der in diesen Tempel auch die Ära Ubiorum versetzt; Gelenius p. 643; Wallraf- 
Ennen, Ausgewählte Sehr., S. 8, der ihn am Rathause liegen lässt; Fu(5hs, Topo- 
graphie III, S. 385—388). Die Behauptung, derselbe sei unter Diocletian eingestürzt, 
aber durch Aurelius Sintus (fälschlich zuweilen Sextus genannt) wiederhergestellt worden 
(Broelman II fol. 694; Gelenius p. 33 und 643; v. Mering u. Reischert I, 



4. Anbau. 
a) Lit bez. 

Gebäude 
Kultus- 
bauten. 




Fig. 82. Köln, Mus. Wallraf-Ridiartz. Weihinsdirift eines Merkurtempels. 

S. 29), gründet sich auf die fälschlich Köln zugeschriebene (Broelman a. a. O. : 
Exhibuerunt illud marmor et VV. CC. Praeceptor olim noster D. Jacobus Campius 
IC. et Franciscus Modius Araicus velut Bunnae repertum, quod ex Agrip- 

pinensi .... antiquitatis aliquis ex Aulicis amans avexerat ; Crombach 

I p. 58) Bonner Weihinschrift eines Tempels des Mars Militaris aus dem 
Jahre 295 (C. J. Rh. 467); seine angebliche Zerstörung durch den h. Ma- 
ternus, den sagenhaften Schüler des Apostels Petrus (Gelenius p. 3i und 646), ist 
eine in offenbarem Anschluss an die Suetonstellen erdichtete Legende, die nur die 
Autorität des Marianus Scotus (t 1086) in einer verlorenen Schrift desselben (Iter sive 
periegesis S. Petri lib. II) für sich hat. Ebenso legendarisch ist die Umwandlung des 
Marstempels in eine Michaelskirche (v. Mering u. Reischert a. a. O.) und die Weihe 
der letztern durch den historischen Bischof Maternus (Gelenius p. 643). 

Über die Lage des Marstempels lässt sich nur sagen, dass er wegen seiner Lage, 
hohen Bedeutung im Mittelpunkte der Kolonie, nahe bei dem gleichzeitig erwähnten 
Prätorium zu suchen ist (H. Düntzer, Vitellius und der Marstempel zu Köln: B. J. 
XXVI, 1858, S. 47—62; vgl. Ann. d. h. V. N. VI, i859, S. 211). 

Einen Merkurtempel, den die Augustalen samt der Umfassungsmauer und Merkurtempei. 
den zugehörigen Gebäuden unter der Regierung des Kaisers Titus (79 — 81) haben 



2l9 



220 DAS RÖMISCHE KÖLN 

4 Anbau, errichten lassen, bezeugt die im August 1866 südlich von der Trankgasse vor der 

^GebfiucTe. nordöstlichen Seite des Domes gefundene Inschrift (C. J. Rh. 2o4o; Düntzer, B. J. 

Kultus- XLII, i867, S. 79; Verzeichniss II 7; MWR 347; Fig. 82): [mercJvrio - avgvst 

bauten. |-^les-] | [impER]aTORIS • TITI • CAESARl[s • AVg] | • TEMPLUM • A • EUNDAMENt[is] — 

Versehen des Steinmetzen für fundament[is] — | [cvm maceJriem • in • circvm- 
ITV • ET • AEDIFICIS [fecervnt odcr ein ähnliches Wort]. Den Standort des Tempek 
wird man um so mehr in der Nähe des Domes suchen, als sich in dieser Gegend (Burg- 
mauer 21, Appellhofplatz) noch drei Weihdenkmäler an Merkur gefunden haben (s.a). 
Tempel des Von einem Tempel des syrischen Soldatengottes Juppiter Dolichenus 

DoUAenus. '^^ ^*^ Steinurkunde seiner im J. 211 ausgeführten Wiederherstellung am i. Mai i895 
Ecke Elstergasse und Ruhr als Baustein auf spätrömischem Mauerwerk gefunden 
worden : i • o ■ M • dolicheno ■ pro [salvte impp • caess] m • avrelli • antonini piI • 

a[vG- et- P- SEPT- GETAE] I PlI -AVG- ETIvLIAE- AVGVSTAE[mATRIS • AVGG- ETCASTR 

(orvm)]|l- lvcceivs- martinvs- leg[atvs- AVGG- pr(o)- pr(aetore) • prov(inciae)]. 

GERMANIAE- INFER(iORIS) • TEm[pLVM- VETVSTATE • CON] |lABSVM • A - SOLO RESTITVrr 

c[vRANTE L- VALERio(?)] | PRisco • >(=centurione) • LEG • XXX - v(lpiae) • v(ictricis) • 
p(iae) • f(idelis) • gen[tiano • ET • BASSo • coss]. Die Entstehung des ersten Tempels 
kann frühestens gegen die Mitte des 2. Jhs. fallen, wo der Cult der Juppiter Dolichenus 
zuerst im Westen erscheint (F. Hettner, De Jove Dolicheno p. i9). Dass der Bau 
in der Nähe des Fundortes der Inschrift zu suchen ist, machen die zahlreichen mili- 
tärischen Heiligtümer beim Tor am Appellhofplatz wahrscheinlich; die augenschein- 
lich einem öffentlichen Gebäude angehörigen, teilweise sehr starken Mauern in der 
Mörsergasse werden mit Recht auf denselben gedeutet (A. Kisa, Westd. Zs. KorrbL 
XIV, i895, Sp. 85 nr. 4i; Col. Agr. S. ii5; MWR 97). 
Tempel eines Von einem Juppitertempel wurden i89i die Fundamente im äussersten 

keit. Juppiter. g^^^^j^^ der Stadt, auf dem Grundstücke Kleiner Griechenmarkt 81— 85 (gegen- 
über der Thieboldsgasse) entdeckt, aber leider nicht genauer untersucht und aufge- 
nommen. Dieselben bildeten nach Aussage der Arbeiter ein Rechteck von 10 m 
Breite und etwas grösserer Länge, in das ein anderes in einem Abstände von 2 bis 
2, So m eingefügt war. Die Bestimmung des Gebäudes als Juppitertempel geht aus 
den Fundstücken in seinem Inneren hervor: i. einer Kalksteinstatue des thronenden 
Juppiter, ohne Kopf und Arme, o,9 1 5 m hoch : der Gott ist nach Art der rheinischen 
Juppiterstatuen (vgl. B. J. LXX, 1881, S. i und Fig. 83) mit dem um den Unterkörper 
geschlungenen und vom Rücken her mit einem Zipfel über die linke Schulter herab- 
hangenden Himation bekleidet; an den Füssen trägt er Sandalen; die erhobene Linke 
hielt ehemals das Scepter, die gesenkte Rechte, die jedoch nicht auf dem Knie auf- 
lag, den Blitz (B[onner] P[rovinzial-]M[useumj 7626); 2. einem vierseitigen Weihaltar aus 
Kalkstein, 0,86 m hoch, o,4o m breit und 0,2 3 m tief; er trägt auf der Vorderseite 
die Inschrift: i(ovi) o(ptimo) m(aximo) und darunter das achtspeichige Rad (BPM 
7625) als Symbol der Weihe an den keltischen ,Gott mit dem Rade*, der mit dem 
römischen Juppiter identifiziert wurde (vgl. Heron de Villefosse, Revue archdol, 
Nouvelle Sdrie, XLI p. 1); 3. einem einfachen, vierseitigen Weihaltar aus Kalkstein, 
0,54 m hoch, 0,33 m breit und 0,1 7 m tief, mit einem Lorbeerbaum auf beiden Seiten- 
flächen und einem Kranz mitten auf der Bekrönung; die Inschrift lautet: i(ovi)- 
o(pTiMo)- m(aximo) 1 tib(erius) • CLAv(Divs) | ivsTvs (BPM 767 1). Vgl. J. Kein, Ein 
Juppiter-Tempel aus Köln: B. J. XCIII, i892, S. i95. 
AnjTcbiiche AIs Phantasiegebilde muss der Tempel des Juppiter Pithaeus an der Stelle des 

andere Tempel, jjten erzbischöflichen Palastes auf dem Domhof angesehen werden (nur erwähnt von 



in. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 



221 



Gelenius p. 83, der ihn in seinem Handexemplar — Kölner Stadtbibliothek 4. Anbau. 
Rh. IV 1566 — durch einen ebensowenig beglaubigten, mit der benachbarten *Geb^iu/e^ 
Drachenpforte in innerlichem Zusammenhang stehenden Tempel des Pythischen Kultus- 
Apollo ersetzt). ***"*^"- 

Ein dem christlichen Kultus dienendes Gebäude in der Stadt bezeugt Amm. Christliches 
uc vir r ^ . j Kultgebäude. 

Marc. XV 5, 3i m dem 

conventiculum ritus 
Christiani, das der ver- 
folgte Usurpator Silvanus 
vergebens zu erreichen 
sucht. Es muss in der 
Nähe des von ihm be- 
wohnten Palastes gelegen 
haben (vgl. Düntzer, Der 
Tod des Kaisers Silva- 
nus: B. J. VIII, 1846, 
S. 83), und da dieser mit 
Recht im Mittelpunkt der 
Stadt gesucht wird (s. u.), 
so darf die Cäcilien- 
kirche, einer alten An- 
schauung entsprechend, 
auf der Stätte dieses ur- 
alten — nicht notwendig 
einzigen ; vgl. Hauck, 

Kirchengeschichte P, 
S. 34 — Gotteshauses 
der Stadt stehend ange- 
sehen werden (v. Hilles- 
heim, Vorlesungen fol. 
i56v, der neben der Cä- 
cilienkirche ohne jede 
Berechtigung auch die 
Columbakirche nennt; 
DöNTZER a. a. O. S. 84. 
Broelman II, fol. 768v 
sucht das conventiculum 
in dem sog. alten Dom 
bei St. Andreas; Gele- 
nius p. 2 76 bringt eine 
eingelegte Marmorplatte 
im Mittelschiff von S. Se- 

verin, die den Kampf eines mit einem Schwerte bewaffneten Mannes gegen eine dem 
Gotte Silvanus ähnelnde, gehörnte Gestalt — offenbar einen Gladiatorenkampf — 
darstellt, zu der Ermordung des Kaisers Silvanus in Beziehung; infolgedessen wird 
ganz ohne Grund auch S. Severin als das conventiculum des Ammianus angenommen). 
Diese Ansicht hat um so grössere Wahrscheinlichkeit, als die Cäcilienkirche von jeher 
als die älteste bischöfliche Kirche Kölns galt (KoELHOFFsche Chronik Bl. 56 = Städte- 




Fig. 83. Köln, Mus. Wallraf-Rldiartz. 
Thronender Juppiter, gef. vor dem Weyertor. 



2 22 DAS RÖMISCHE KÖLN 

4. Anbau, chroniken XIII, S. 3i5; Winheim, Sacrarium Agrippioae, Col. i6o7, p. ii5; i736, 
GebäudV. P- ^^l Geleniüs p. 22, 23o und 357), ein Rang, den ihr spätere Angriffe (Düxtzer, 
Kultus- B. J. XXXIX/XL, i866, S. loo; LIII/LIV, i873. S. 2i7) nicht zu rauben vermocht 
haben, der vielmehr in den Ergebnissen geschichtlicher, kirchengeschichtlioher und 
topographischer Forschungen manche Stützen gefunden hat (Ennen, Ann. d. h. V. N. 
XVIII, i867, S. 293; Kleinen, Einführung des Christentums II S. i6; Keüssen, Westd 
Zs. XX, i9oi, S. 43 und 69; Schäfer, Ann. d. h. V. N. LXXIV, i9o2, S. 83; ders., 
Pfarrkirche und Stift im deutschen Mittelalter [Stutz, Kirchenrechtliche Abhand- 
lungen III], S. i38 und 2oo; ders., Das Patrozinium der ältesten Kathedrale und 
das „Altmünster*' in Köln: Römische Quartalschrift f. christl. Altertumskunde und 
Kirchengesch. XVIII, i9o4, S. i66). 
Tempel Den literarisch bezeugten Gebäuden zu Kultuszwecken dürfen in gewissem 

Auffindung und ^^"^^ ^^^ Reste eines Tempels beigezählt werden, die Ende April i893 Ecke der 
Fundstflcke. Luxemburger- und Hochstadenstrasse unter einem spätrömischem Grabe in einer Grube 
von ungefähr 3 m Breite und 7 m Tiefe zusammengeworfen gefunden wurden. Da 
Grabungen in der Umgebung keine Fundamentmauern zutage gefördert haben, so ist 
aus der Fundstätte der Trümmer kein Schluss auf die Lage des Tempels zu ziehen. 
Die Fundstücke, soweit sie sich mit annähernder Sicherheit auf den Tempelbau be- 
ziehen lassen, sind: 

1. linksseitiges korinthisches Pilasterkapitell aus Kalkstein, o,57 m hoch und 
o,76 m breit, mit einer dreifach sich erhebenden Akanthusblattreihe, über deren 
obersten, aus Kelchen hervor wachsen den Blättern sich die kleinen (jetzt zerstörten) 
Eck- und Mittelvoluten lagern; letztere überragt vor der leicht aufwärts gebogenen 
Plinthe eine ebenfalls aus einem Kelche hervorgehende Rosette. Unter dem Kapitell 
hat sich noch ein o,32 m hohes Stück des Pilasters erhalten, der an der Front mit 
sieben, an der Seite mit sechs von Rundstäben gefüllten Kanneiüren geschmückt ist; 
zur Seite, etwas zurücktretend, schliesst sich ein Teil der glatten Wandung an; 

2. rechteckig behauene Kalksteinplatte mit Leiste am oberen Rande, 1,20 m 
lang, 0,74 m breit, ein Teil des Architravs; 

3. zahlreiche glatt profilierte Gebälkstücke mit reicher Gliederung durch Leisten 
und Hohlkehlen, 0,8 7 m breit, zum Hauptgesims und zur Giebeleinfassung gehörig, dar- 
unter ein dreiseitiges, 0,80 m lang, von einer Verkröpfung; 

4. sechs mächtige, von allen Seiten sorgfältig bearbeitete Kalksteinblöcke, die 
fast das ganze Giebelfeld bilden und auf der Vorderseite eine von zwei Stein- 
böcken des Zodiakus gehaltene Weltkugel zeigen: die Steinböcke endigen in einen 
Fischleib, dessen Schwanzflosse ein Büschel Akanthusblätter bildet; 

5. das Mittelakroterion und die beiden Eckakroterien, aus einer lanzettförmigen 
Längsrippe und zahlreichen, dicht aneinander schliessenden Voluten bestehend: beim 
Mittelakroterion ist die Rippe mit Akanthusblättern belegt; den Sockel schmückt hi«" 
ein bogenförmiger Eierstab, bei den Eckakroterien eine Reihe Akanthusblätter; 

6. rechteckig bearbeitete Platten und ein profiliertes Bruchstück aus Kalkstein 
sowie zahlreiche Tuffblöcke, von denen einzelne mit der Profilierung des Haupt- 
gesimses versehen sind; 

7. Skulpturreste von einem jugendlichen Kopfe, einer Medusenmaske, einem 
Füllhorn, der seitlichen Verkröpfung einer Inschrifttafel, Armen und Beinen usw. 

Konstruktion Nach den aufgefundenen Resten handelt es sich um einen in der Vorderfront 

u. estimmungf. ^^^ ^^^j Pilastern flankierten Giebelbau aus Kalk- und Tuffstein, der gegen 9,5o m 

hoch und über 6 m breit war. Durch das im Giebelfeld angebrachte Nativitätsgestim des 

222 



III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 



223 



Augustus ist er deutlich als ein dem Kaiserkult dienendes Gebäude gekennzeichnet (K[is]a, 
Köln. Ztg. vom 24. Juni i893 Nr. 5i5 und Westd. Zs. XII, i893, Sp. i3o Nr. 68; Kisa, 
B. J. IC, i896, S. 2 1 ; Kl[inkenberg, Grabdenkmäler] S. 122. Zwei verschiedene Rekon- 
struktionsversuche B. J. IC, S. 25, Fig. I und Col. Agr. Taf. V; dem letztem entsprechend 
sind die Baureste an der Westseite des Museums Wallraf-Richartz aufgebaut; Fig. 84). 
Als Verwaltungsgebäude sind im römischen Köln bezeugt: 
Das Praetorium, das Amts- und Wohngebäude des Provinzialstatthalters. 
Von ihm aus trat Vitellius nach der Kaiserproklamation seinen Triumphzug durch die 
Strassen der Stadt an und kehrte erst zurück, als infolge eines Kaminbrandes der 
Speisesaal in Flammen stand (Suet. Vitell. 8). Von einer Wiederherstellung des in 



4. Anbau. 

a) Lit. bez 

Gebäude. 

Kultus- 

bauten. 



Verwaltungs- 
gebäude. 
Praetorium. 
Geschicht- 
liches. 




Fig. 84. Köln. Ardiitekturteile eines Tempels des Kaiserkults, aufgebaut am Mus. Wallraf-Ricfaartz. 

baulichen Unstand geratenen Gebäudes berichtet die i63o bei dem Umbau 
eines Hauses auf der Bürgerstrasse gefundene (Crombach I p. 61; Gelenius p. 83)» 
jetzt im Museum zu Darmstadt aufbewahrte (Archäologische Samml. II A 4) Inschrift 
(B.J. VIII, i846, S. i58; C. J. Rh. 33i): dis conser | vatörib(vs) q(vintvs) tar | 
QviTivs catv[l] I vs leg{atvs) avg(vsti) • cviv[s] I cvRA praeto[r] | ivm in 
rvina[m co] I NLAPSVM • ad[no]vam • FACIEM | restitvt[vm]. Die Wiederherstellung 
fällt mit Rücksicht auf die hier erwähnten kaiserlichen Schutzgötter in das 3. Jahr- 
hundert (V. Domaszewski, Westd. Zs. XIV, S. 96, Anra. 39o). Vermutlich ist mit 
dem Praetorium identisch die regia, in der der Usurpator Silvanus von Bewaffneten 
überfallen und aus einer Nische (aedicula) hervorgezogen ward (Amm. Marc. XV 5» 
3i), wie auch die gallischen Kaiser des 3. Jahrhunderts dort ihre Residenz aufgeschlagen 
haben werden (Düntzer, B.J. VIII, i846, S. 83). 

Über die Lage des Praetoriumsgibt es nur unbegründete Mutmassungen. B r o e l m a n 
verlegt es zweifelnd auf den Burghof an den Augustinern (II fol. 444), Ge lenius mit 



Lage. 



223 



2 24 DAS RÖMISCHE KÖLN 

4. Anbau. Rücksicht auf den Fund der obigen Inschrift in die Gegend des Rathauses (p. 83). Die 

Gebäude, zunehmende Kenntnis alter Substruktionen unter diesem und in der Nähe desselben 

Ver- verschaffte der Ansicht des Gelenius immer mehr Anhänger: Ennen (Gesch. Kölns I, 

Vebäudl.' S. 88; B. J. XXXXI, i866, S. 6o), Düntzer (der es ß. J. VIII, i846. S. 84 im 

Mittelpunkte der Stadt, XXVI, i858, S. 5o auch auf der Geburtsstätte der Agrippina oder 

auf der Höhe von Maria im Kapitol vermutet hatte: B. J. XXXIX/XL, i866, S. ii4) 

und von Cohausen (B. J. LXXXI, i886, S. 2i4) vertreten sie. Allein die im J. 1889 

durch Schnitze und Steuernagel angestellten Untersuchungen, die die Bauten unter 

dem Rathausplatz als unmittelbar an die römische Stadtmauer heranreichend, zum Teil 

aus ihren Abbruchresten errichtet und darum als nachrömisch erwiesen (Col. Agr. S. i3o), 

zeigten die Unhaltbarkeit dieser Ansicht. Es dürfte daher kaum ein anderer Platz 

als der wiederholt bezeichnete Mittelpunkt der Stadt für das Praetorium in Frage 

kommen. 

Angebliches Erdichtet unter dem Eindrucke der burgartigen Erscheinung der Nordwestecke 

Praetorium. ^^^ Römerstadt ist ein zweites Praetorium (praetorium militare), das sich auf dem 

Berlich an der Stelle des späteren Klarenklosters befunden und von Constantin und 

seiner Mutter Helena bewohnt worden sein soll (Gfxenius p. 83). 

Curia. Die Curia, das Amtsgebäude der Dekurionen. Indirekt bezeugen sie mehrere 

Inschriften, welche Dekurionen nennen (C. J. Rh. 549; Kl[inkenberg, Grabdenkmäler 

Nr.] 95, i2o; MWR 4oo = B. J. XCII, i892, S. 261); direkt Cod. Theodos. XVI, 8, 3: 

Constantinus Aug. decurionibus Agrippinensibus. Cunctis ordinibus generali lege 

concedimus ludaeos vocare ad curiam. Über ihre Lage ist nichts bekannt. 

Unbestimm- Drei nur fragmentarisch erhaltene Inschriften bezeugen die Erbauung oder 

Gebäude. Wiederherstellung öffentlicher Gebäude, deren Bestimmung unbekannt ist: 

Bauurkunde i. eine Bauurkunde mit dem Namen des Kaisers Commodus, in sieben Stücke 

a d Zeit des 

K. Commodus. zerbrochen, von denen zwei i835 auf dem Wallrafsplatz, die übrigen dreissig Jahre 
später auf dem Rathausplatze gefunden wurden (Ennen, B. J. XLI, 1866, S. 65 ; Düntzer, 
ebenda S. I25 und 128; C. J. Rh. 2o35; Düntzer, Verzeichniss II 223; MWR 92); 

Bauurkunde 2. eine mit Randleiste und Rosetten ausgeschmückte Bauurkunde, von der nur 

a. d. Anfang ,. ,,t ^ 

des3. Jhs. die Wortreste evervs 

MAXIMVS 

erhalten sind, gefunden i835 auf dem Wallrafsplatz (C. J. Rh. 42od; Düntzer, Ver- 
zeichniss II i32; MWR 168), der Zeit des Septimius Severus oder wahrscheinlicher 
Severus Alexander angehörig (vgl. C. J. Rh. 2, i549, i957, i96o); 
Dauurkunde 3. die Urkunde von der Wiederherstellung eines Bauwerks unter den Kaisem 

Theodosius, .Arcadius und Eugenius (392 — 394) auf Befehl des comes Arbogastes durch 
den magister pr(ivatorum? — vgl. Orelli, Inscr. 366o) Aelius, ausgegraben ,apud 
clivum Capitolinum occiduum hodie aequatum terrae* (Broelman II fol. 846), d. h. 
zwischen Hohe- und Stephanstrasse, schon i57i in demselben Zustande wie heute 
an der Südseite des Chores von St. Peter eingemauert (vgl. Mercators Stadt- 
plan, linke Randleiste, Taf I.; Gelenius p. 4o8; Crombach I p. 7o; Correspondance 
des Savans XIV, i743, p. 2o9; Giornale dei letterati i744 p. 3i5; v. HüPSCH, 
Epigr. I p. II Nr. 32; Orelli 1128; Lersch, Centralm. I i; Das Cölner Mosaik 
S. 4; C. J. Rh. 36o; Dessau, Inscript. I Nr. 79o; Fig. 5o), von Broelman (a.a.O.) 
auf das Kapitol bezogen, richtiger wohl auf ein öffentliches Gebäude an der Haupt- 
strasse der Stadt nahe der Hohepforte zu beziehen. 
Vermutliche Vermutlich ist ebenfalls eine Bauurkunde die Hohepforte 24, Ecke der Stephan- 

Hohepforte 24. Strasse (unter dem Boden der ehemaligen Stephanskapelle) gefundene, fragmentierte 

224 



aus 392-394. 



III. TOPCX5RAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 225 

Inschrift, auf der in mächtigen Lettern die Worte [fJronto, [con]sularis und 4. Anbau. 

[facienJdvm zu lesen sind (Düntzer, Verzeichniss II i76; MWR 6). 'al'bäuVe!* 

Eine besondere Bewandtnis hat es mit der literarischen Bezeugung eines Amphi- 
A 1 .., - theater. 

Amphitheaters. 

Die ehemalige Existenz desselben auf der Burgmauer wurde bereits von Annahmen und 
V. Hillesheim und Wailraf behauptet, die die Spuren seiner Cavea in dem Führt- F«'*sc*»"ngen. 
sehen Weingarten gegenüber St. Vincent und dem Zeughause gesehen haben wollten 
<v. Hillesheim, Collect. Col. = Chron. u. Darst. Nr. i66 s.v. Circi, Cavea, Theatra; 
ders., Chron. u. Darst. Nr. i68 [nicht paginiert]; Wallraf-Ennen, Beiträge S. 75; 
vgl. auch V. Mering und Reischert, I, S. i23 ; Ennen, Gesch. Kölns I, S. 9i ; v. Veith, 
Das röm. Köln S. i6); nach De Noßl war die Bodenvertiefung in den Gärten der 
Häuser Burgmauer 21, 35 und 37 bis Mitte des 18. Jhs. sichtbar und wurde erst im 
i9. Jh. von dem Eigentümer des Hauses Nr. 35 ausgefüllt (Köln. Ztg. 1829 Nr. i64 
V. 8. Aug., Beibl. i5 und i7). Eine auffallende Bestätigung fand anscheinend diese 
Beobachtung in einem zwischen 89 und etwa 1 20 n. Chr. gewidmeten, wahrscheinlich 
noch dem Ende des i. Jhs. angehörigen Dianenaltar, der 1828 am Eingange des Tor- 
turmes am Appellhofplatz auf i, 11 m hoher Anschüttung gefunden wurde und die 
Einfriedigung des Vivariums (Behältnis der bei den Tierhetzen benutzten wilden Tiere) 
durch einen Centurio der VI. Legion bezeugt (De No£l a. a. O.; Welcker bei 
Kellermann, Vigilum Roin. latercula, Romae i835, p. 7i; Fiedler, Jahrb. f. Philo!., 
Suppl.1, S. 349; Zs. f. Alt. = Wiss. i84i, S. 99o; C. J. Rh. 336; Düntzer, Verzeichniss 
II i4 = MWR 364); auch der mittelalterliche Name des nordwestlichen Stadtteils, 
Berlich, der mit dem , Perlach' in Augsburg und dem ital. ,berolais*, Bezeichnung 
für das Amphitheater in Capua und an anderen Orten Italiens, in Beziehung gebracht 
wurde, sowie die analoge Lage des Amphitheatrum castrense und des Vivariums in 
Rom galt als Stütze für die Annahme des Amphitheaters an dem genannten Orte 
(Düntzer, Der Berlich in Köln: B. J. XX, i853, S. 21; J.Becker, Der Berlich 
zu Köln und der Perlach zu Augsburg: B. J. XLII, i867, S. 64; Friedländer, Sitten- 
geschichte Roms II, S. 552 und 592. Dagegen wird ,Berlich* als, Eberhügel* = Schweinetrift 
-erklärt von Keussen, Westd. Zs. XX, i9oi, S. 23). Die von Schnitze und Steuer- 
nagel auf dem Gelände zwischen Burgmauer, Mariengartengasse, Röhrergasse und 
Appellhofplatz nach dem Amphitheater angestellten Bodenuntersuchungen ergaben 
keine „erheblicheren Spuren von römischen Haus- und Bauresten, geschweige denn 
von Monumentalbauten" (Col. Agr. S. 121), verfehlten aber auch die von der älteren 
Überlieferung bezeichnete Stelle; letztere dagegen, das Gelände westlich vom Appell- 
hofplatz (Elisenstrasse und Schwalbengasse bis zum Berlich), erwies sich „ohne alle 
Spuren eines massiven Anbaus aus antiker Zeit" (Col. Agr. S. 121). 

Jedenfalls fehlte demnach der Colonia Agrippinensis im Nordwesten ein Monu- Ertrebnis. 
mentalbau für amphitheatralische Spiele. Dagegen ist das Vorhandensein wenigstens 
eines Platzes für dieselben mit Sicherheit anzunehmen ; lag dieser innerhalb der Ring- 
mauer, so ist er höchst wahrscheinlich hier zu suchen. 

Am wenigsten zuverlässig ist ein Kapitol im römischen Köln bezeugt. Kapitoi. 

Die Annahme eines solchen gründet sich auf kein antikes Zeugnis, sondern Anm^hmen und 
auf die Mitteilung des Marianus Scotus, dass der h. Materaus neben dem °"^ ""^ "* 
Kapitol die Tempel des Mars (s. S.2i9) und anderer Götter gestürzt und in unmittelbcirer 
Nähe desselben eine Kirche unter dem Namen des h. Petrus gegründet habe (Ge- 
LENius p. 646), sowie auf die Tatsache, dass die im südöstlichen Winkel der Römer- 
stadt gelegene Marienkirche seitdem 12. Jh. (auf dem ältesten Kapitelsiegel, in dem 

15 
225 



2 26 DAS RÖMISCHE KÖLN 

4. Anbau, nach Waitz im J. ii75 abgefassten ersten Teile der Chronica regia: Mon. Germ. 
*Oebäude^ ^cr. XVII p. 735, in Caesarius' von Heisterbach Mir. VII 42 und in zahlreicheo 

Kapitoi. Urkunden seit 1216) als Capitolium oder ,in Capitolio' gelegen bezeichnet erscheint 
Schon die Agrippina und die Koelhoffsche Chronik (Städtechroniken XIII, S. 39 1), 
Hei man (in den Noten zu der Ehrentafel für Agrippa), Winheim (Sacrariump. ii3) 
und Broelman (II fol. I23v und Epideigma; Fig. 42) betrachten das Kölner Kapitoi 
als Gründung Agrippas. Letzterer nennt als einzige Überreste der dortigen Bauten 
zwei Türme aus Tuffstein mit rampenartigem Aufgang, die er schon wegen des 
Materials für fränkisch ansieht, und einen sicher römischen Mauerrest, der in nörd- 
licher Richtung auf der von St. Elogius nach dem Augustinerkloster führenden Strasse 
verläuft (a.a.O.); die in der Nähe gefundene Bauurkunde aus 392—394 n. Chr. 
(Fig. 5o) bezieht er auf Wiederherstellungsarbeiten am Kapitoi (S. 2 24). Sämt- 
liche nachfolgenden Lokalhistoriker suchten letzteres an dem bezeichneten Orte 
(ausser den erwähnten Gelenius p. 83 und 325; [Jakob], Köln und Bonn, S. 95; 
F.W.Schmidt, B.J. XXXI, 1861, S. 84; Ennen, Geschichte Kölns I 8.89 unent- 
schieden), bis Düntzer (Das Capitol, die Marienkirche und der alte Dom zu Köln: 
B.J. XXXIX/XL, 1866, S. 88; vgl. XXVI, i858, S. 5o) den Zusatz ,in Capitolio' 
zum Namen der Marienkirche für eine mittelalterliche Romanisierung erklärte und 
das Kapitoi auf den (seiner Ansicht nach) höchsten Punkt der römischen Stadt an 
der Rheinseite, den Domhügel verlegte. Die allgemeine Anschauung vertrat ihm 
gegenüber Ennen (Das Kapitoi, die Marienkirche und der alte Dom zu Köln: Ann. 
h. V. N. XVIII, i867, S. 289, insbesondere 3o2), und Düntzer glaubte selbst infolge 
der inzwischen am Domhügel stattgehabten Ausgrabungen diesen nicht mehr als eine 
natürliche Bodenerhöhung betrachten zu dürfen, blieb aber im übrigen bei seiner 
früheren Meinung (B. J. LIII/IV, i873, S. 221). Ihm schlössen sich an die Bollandisten 
(Acta Sanct. Oct. XXXI p. 838 und 84 1), Hübner (Römische Herrschaft in West- 
europa S. i42) und Keussen (Topogr. S. 45 Anm. i46; Westd. Zs. XXII, i9o3, S. 34), 
während Heinr. Schäfer (Ann. h. V. N. LXXIV, i9o2, S. 69; Rom. Quartaischria 
XVIII, i9o4, S. 95) die traditionelle Ansicht mit neuem Quellenmaterial zu stützen sucht 

Ergebnis, Der Charakter Kölns als Kolonie lässt allerdings das Vorhandensein eines Ka- 

pitols als nicht unwahrscheinlich (vgl. besonders Braun, DieKapitole: Winckelmanns- 
Progr. i849; Kuhfeldt, De Capitoliis imperii Romani, Berolini i883, p. 74; Castak, 
Les Capitoles provinciaux du monde Romain, Besanc^on 1886; Aust bei Röscher, 
Lexikon der griech. u. röm. Myth. II S. 739; Wissowa bei Pauly-Wissowa, Real- 
encyclopädie III Sp. i538), aber anderseits auch nicht als notwendig erscheinen. Hat es 
wirklich in Köln ein Kapitoi gegeben, so muss es auf dem Hügel im Südwesten der Stadt 
gesucht werden, wohin es die Tradition nachweislich seit dem 1 1 . Jh. verlegt. Bedenkea 
gegen die antike Herkunft der Bezeichnung dieses Hügels als Kapitoi erweckt nur der 
Umstand, dass die auf demselben gelegene Marienkirche seit I265 in einzelnen Urkunden 
als S. Maria in Malbokele oder Malzebukele (wohl gleich Hügel der Gerichtsstätte), 
angeblich in den ältesten Denkmälern als Maria alta (Winheim, Sacrarium Agrippinae 
p. II 3) bezeichnet wird, was auf eine durch die Gelehrten geschaffene Romanisierung 
der volkstümlichen Benennung der Kirche nach ihrer hohen Lage schliessen lässt. 

b) Die Reste des Anbaus. 

I. östlich Hohestrasse und nördlich Breitestrasse (Budengasse). 
Domhügel. Während seit alters der Domhügel neben dem Hügel von St. Maria im Kapitoi 

beschaffenheit. ^^^ die bedeutendste Bodenerhebung der römischen Stadt galt (Fig. 42), ent- 

226 



III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 



22? 



wickelte sich infolge der Aufgrabung seines östlichen Teiles im J. 1866 die Ansicht, 
dass er eine Anhäufung von Trümmern und Bauschutt sei (Voigtel, B. J. 
LIII/LIV, i873, S. i99). Tatsächlich steigt der gewachsene Boden steil an von 
der Terrainhöhe hinter der Stadtmauer (-}- 6,0 m) bis zu dem Fussboden des nur 
i4 m westlich gelegenen römischen Hauses (+ 11, 7o m) erhebt sich aber dann in 
sanfterm Anstieg bis zum Nordtor (4- i5,o m) und Wallrafsplatz (+ i6,5o m). Vgl. 
Col. Agr. S. 75, 76, I25. 

Wie auf dem Hügel von St. Maria im Kapitol, so sollte sich auch auf dem 
Domhügel nach alter Anschauung eine die Stadt beherrschende Burg erhoben haben, 
deren Reste man in dem Mauerturm am Domchor zu erkennen glaubte (Helm an 
p. i37; Gelenius p. 23o; Boisser^e, B. J. XII, i848, S. i33 A. 10; Widerlegung 
von Düntzer, B. J. XXXIX/XL, 1866, S. 112). Das Gebäude, mit dem der Ausfluss 
der Wasserleitung in Verbindung stand, galt als das sog. Wasserkastell (S. 216). 



4. Anbau. 

b) Reste. 

Domhügel. 



Anfirebliche 

Bauten 

daselbst. 




Altere röm Anlage. 
Z^^^Z. Romaniscbe Anlage. 



Fig. 85. Köln. Römische Hausanlage an der Ostseite des Domes. 



Die einzige römische Bauanlage auf dem Domhügel, von der wir genauere Hausbauten an 

Kenntnis haben, ist das Haus an seiner Ostseite (Voigtel und Düntzer, Die an **" Ostseite. 

^ Ältere und 

der Ost- und Nordseite des Domes zu Köln entdeckten Reste römischer und mittel- jüngere Anlage. 

alterlicher Bauten: B. J. LIII/IV, i873, S. i99 nebst Taf. XV und XVI; Col. Agr. 
Taf. X; Fig. 85). Die Mauern desselben sind aus Tuffstein erbaut und weisen 
zwei Bauperioden auf. Von der älteren Anlage, deren Mauern durchweg 
parallel zur Ost- und Nordmauer der Stadt verliefen, hatte das Fundament eine 
Stärke von annähernd 1,10 m, das aufgehende Mauerwerk eine solche von o,63 m. 
Die neue rechtwinkelige Anlage, deren Mauern nur nach dem Verlaufe der Nord- 
mauer ausgerichtet waren, Hess von Süden nach Norden noch 5—6 Räume erkennen, 
von denen sich I und II am besten erhalten haben. 

Ersterer, mit einem sorgfältig geglätteten Estrich aus rotem Ziegelmehlmörtel 
versehen, ist wegen der dort in Menge gefundenen Topfscherben, Holzkohlen, Knochen- 
reste, Fischgräten, Austernschalen sowie der Teile einer Handmühle wohl als Küche 
anzusehen, letzteren kennzeichnet das Wasserbassin, das er enthielt, als Badestube. 
Die Umfassungsmauern dieses gegen 7,53 m breiten Raumes haben ungefähr 
1,25 m Stärke und sind durch eine Isolierschicht von 0,01 57 m geteilt. Das 



Resto 

der jQngern 

Anlage. 



227 



228 DAS RÖMISCHE KÖLN 

4. Anbau. Bassin aus Tuffquadem, die mit feinem, rotem Mörtelputz überzogen sind, zeigt die 
D^^^ha^^i ^^*^'^ eines aus Kreisbogen gebildeten regulären Achtecks von 2,o4 m Weite und 
o,665 m Tiefe bis zur ersten umlaufenden Treppenstufe; der höher liegende Rand 
ist zerstört. Im Inneren des Bassins sind an der Nord- und Südseite noch zwei 
Stufen vorgelegt. Ein Kanal (c) führt das verbrauchte Wasser in nordöstlicher Richtung 
ab; ein Rest seines Bleirohres von fast 0,08 m Weite hat sich dicht am Boden in 
der Wand des Bassins erhalten. 

Badebassin Ungefähr unter dem beschriebenen Bassin, etwas mehr gegen Osten, fanden 

^^Anf^*^*^" sich die Reste eines andern achteckigen Bassins mit graden Seiten und zwei Stufen, 
von dem ein Abzugskanal (a) in südöstlicher Richtung führte; es wird wohl der 
älteren Hausanlage angehört haben. 

Schichtunir Dasjüngere Haus erwies sich (in Raum I) über Trümmern (Konstruktionsteilen eines 

der Baureste. Qebäudes Und Resten eines Reiterstandbildes) erbaut; es fand seinen Untergang durch 

eine verheerende Feuersbrunst, die besonders deutliche Spuren in der fast 0,16 m tiefen 

Brandschicht des Raumes I hinterlassen hat und die es so gründlich vernichtete, dass bei 

Errichtung des romanischen Baues über ihm keine Spur desselben mehr zutage trat. 

Altertums- Die Altertumsfunde sind an keinem Punkte der Colonia Agrippinensis zahl- 

funde. reicher als in der Gegend des Domhügels. In dem beschriebenen Hause (Raum III— V) 
und seiner Umgebung fand sich neben zahlreichen Architekturresten (Gesimsstücken, 
Architravresten, Marmortafeln usw.) die Weihinschrift des Merkurtempels (S. 21 9; Fig. 82) 
und das Denkmal für den Genius [cjollegi [f]ocariorum(B. J.XLII, i867, S.83;C. J. Rh. 
2o4i ; DöNTZER, Verzeichniss II 27; MWR 348), letztere als Deckstein des Kanals c be- 
nutzt, ausserdem ein Relief mit der Ädikula eines Gottes, neben der sich ein Palm- 
baum erhebt, und einem Jüngling in Tunika und Mantel (Düntzer, Verzeichniss II 8; 
MWR 373), ein anderes, das neun Personen, anscheinend auf der Flucht, dai-stellt 
(Düntzer, Verzeichniss II 35; MWR 337), vier für den Verkauf bestimmte Altäre 
ohne Ornamente und Inschrift (Düntzer, Verzeichniss II i63; MWR 256 und 257), 
zahlreiche Ziegel, Bronzegriffel, unter ihnen der bemerkenswerte mit der vulgären 
Inschrift : hego scribo sinem manvm = ego scribo sine manu (B. J. XLII, 
i867, S. 83), Löffelchen, Ringschlüssel, Beschläge, Reste von Bronze, Scherben 
von bemaltem Glas, ein Stück eines Metallspiegels, der Rest eines Glöckchens 
und mancherlei Schmucksachen, besonders Nadeln; die Münzen reichen von 
Hadrian bis auf Valens (ebenda S. 88). Der Dom selbst enthielt in der 
Trennungsmauer zwischen Chor und Langschiff Teile eines reich verzierten korinthischen 
Kranzgesimses (Voigtel, Domblatt Nr. 23o vom 3o. April i864; vgl. B. J. XXXVII, 
i864, S. 66); beim Bau der Treppe des Südportals fand sich der schöne Weihestein 
für Juppiter Optimus Maximus, die übrigen Götter und den Genius loci aus dem 
J. i64 (Ann. h. V. N. LI, i89i, S. 20 mit Abb.; Westd. Zs. Korrbl. X, i89i, Sp. 112. 
Nr. 47 V; MWR 392), auf dem Domhof der treffliche Marmortorso des Ganymed 
(MWR 549). Vom Domkloster stammt ein Säulenkapitell mit den Buchstaben 
R-p-p-c-c-s (B. J. XIV, i849, S. i84; C. J. Rh. p. 362 spur. 25; Düntzer, 
Verzeichniss S. 1 20) und wohl auch der Rest eines Altars des Sol Serapis (C. J. 
Rh. 33o; Düntzer, Verzeichniss II 26; MWR 35o). Zahlreich sind die Unter Fetten- 
hennen dem Dom gegenüber gefundenen Matronendenkmäler: ein Altar der Matronae 
Boudunnae (Westd. Zs. Korrbl. XI, i892, Sp. 100 nr. 65; B. J. XCIII, i892, S. aSo: 
MWR i9), drei der Vallabneihiae oder Vallamneihiae (s. die vorhergehenden Citate 
und C.J.Rh. 333; Ihm, [Der Mütter- oder Matronenkultus und seine Denkmäler: B. 
J. LXXXIII, i887, S. 1, Nr.] 278; Düntzer, Verzeichniss II 44; MWR 20, 21, 325), 

228 



III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 2 29 

einer der Udravarinehae (Westd. Zs. XIII, i894, S. 3i3; Korrbl. XIV, i895, Sp. i 4. Anbau, 
nr. i; MWR 4o9) und ein Matronenrelief (Ihm 283; Düntzer, Verzeichniss II 38 ; DomhOgei. 
MWR 334). Sie bezeichnen zweifellos ihren ursprünglichen Standort an der Haupt- 
strasse nahe dem Nordtor. Dagegen gehört von den Fundstücken des Wallrafplatzes: 
zwei Fragmenten einer Inschrift mit dem Namen des Kaisers Coramodus und einem 
mit dem Namen des Kaisers Severus [Alexander ?] (S. 2 2 4, i u. 2), einem Altar des Mercur 
(wahrscheinlicher nach Lersch, Centralmuseum I S. 9 nr. 7, Burgmauer 21 ge- 
funden; s. u.), dem Rest einer Sarkophaginschrift (?) usw. jedenfalls das letzt- 
genannte der Fundstätte nicht an (vgl. Düntzer, B. J. XLIII, i867, S. 122 A. 60). 

Südlich vom Domhügel kamen an Bauresten zutage: beim Neubau des Hauses Baureste u. 
Am Hof 18 Reste von Hausmauern aus Grauwacke, o,56 m stark, sowie Betonböden gQji?^*}^ ^^^^ 
in zwei Höhenlagen (-f. i4,7o und -|- i5,6o m K. P.), beide aus Ziegelmaterial auf Domhügel. 
Grauwackestückung hergestellt (Col. Agr. S. 11 4); am nördlichen Ende der Strasse 
Unter Goldschmied ein Ziegel von 23,5 : 22 : 7^5 cm Grösse, mit dem Stempel C VG 
d. h. classis Augusta Germanica, der ältesten Bezeichnung der Rheinflotte (unrichtig 
B. J. LXXXII, 1886, S. 20; der wertvolle Fund scheint verloren zu sein; s. u. Kastell 
Alteburg); im Hause des Bleihändlers Ingenfeld, Grosse Budengasse 9, ein 
Mosaikboden (Fuchs, Topographie I, S. 80) und hinter Unter Goldschmied 48 auf 
Kleine Budengasse 5 zu Hausmauern, teils parallel, teils senkrecht zur Budengasse, 
zwischen zweien ein Belag von römischen Ziegelplatten, von denen zwei mit dem 
Stempel legvirebvr — legio VI Reburrus [Name des Meisters]) und legtmpf — legio I 
Minervia pia fidelis) erhalten sind (B. J. LXXXII, 1886, S. i9). Fundstücke 
aus der Budengasse sind das Postament für eine Statue des Dis und der 
Proserpina (C. J. Rh. 4o4; Düntzer, Verzeichniss II 24; MWR 355) und das Bruch- 
stück eines Medaillonreliefs von einem Grabmal, den Kopf eines Kindes oder Jüng- 
lings zeigend, aus dem Keller des Hauses Nr. 18 (Kl. S. i32). 

2. Westlich Hohestrasse und nördlich Breitestrasse. 

Der Reichtum an römischen Überresten, den die Nordostecke der Stadt auf- Baureste, 
weist, setzt sich westlich von der Hauptstrasse fort. Was zunächst die erhaltenen 
Baureste angeht, so sind allerdings von dem Anbau der die Stadt von Norden nach 
Süden durchschneidenden Hauptstrasse nur geringe Reste von Grauwackegussmauern 
in der Strasse Unter Fettenhennen übrig geblieben (Col. Agr. S. ii5 und Taf. XIV; 
ein dort gefundener Kalksteinpilaster mit Kannelüren im obem, Rundstäben im untern 
Teil ebenda Taf. II); um so zahlreicher aber sind die Baureste westlich von der 
Römergasse auf den Appellhofplatz zu. In der Römergasse und Mariengartengasse, 
die schon zur römischen Zeit die höchste Lage in der Stadt aufwiesen, finden sich 
Hausmauern und Betonböden aus verschiedenen Bauperioden. Die älteren Grau- 
wackemauem im nördlichen Teile der Römergasse lagen mit ihrer Unterkante im ge- 
wachsenen Boden auf 4- i7,om K.P., die zugehörigen Betonböden auf i7,5o und 
i7,6o m K. P. Die jüngeren Mauern, aus Grauwacke mit Tuffsteinen und Tuffsteinen 
mit Ziegelstücken bestehend, ruhten zum Teil auf den Betonböden. Eine 2,80 m 
starke Tuffsteinmauer erstreckte sich in i4 m Entfernung parallel der nördlichen Stadt- 
mauer. In der Mariengartengasse lagen im nördlichen Teile Grauwackemauern, zum 
Teil im spitzen Winkel mit der sonstigen Bebauung, auf -\- 1 7,5o m K. P., im südlichen 
Betonböden, die zu Tuffmauern mit Ziegeleinlage gehörten, auf -\- i8,3o m K. P. 
(Col. Agr. S. 116). Eine Quermauer aus rotem Sandstein mit vorliegendem Kalkstein- 
sockel und eine Säulenbasis von o,54 m Durchmesser, ebenfalls aus rotem Sandstein, 

229 



23o DAS RÖMISCHE KOLN 

4. Anbau, fanden sich in der Röhrergasse: ein rechteckiger Mosaikboden von 2,88:1, 95 rn aus 

b) Reste «=» / o 

w. Hoheatr. roten, gelben, grauen und schwarzen Pasten auf weissem Grunde (acht über Eck ge- 
n. Br ei testr. stellte Quadrate mit Rosetten, dazwischen drei Rhomboide, am Rande zwölf Dreiecke 
und Einfassung an einer Lang- und einer Schmalseite) sowie Hausmauern aus Grau- 
wacke und Basalt, eine Mauer aus Ziegeln und ein Betonboden auf + i4,8o m K.P. 
an der Kreuzung der Strassen Röhrergasse und Auf der Ruhr (Col. Agr. S. 1 1 5 und 
Taf. II; DüNTZER, Verzeichniss II i7o; MWR 16). Ganz in der Nähe, am westlichen 
Ende der Elstergasse, ruhte in der nämlichen Pegelhöhe ein Betonboden auf einer 
abgebrochenen Grauwackemauer; dicht daneben verlief parallel zu ihr eine andere 
Grauwackemauer und senkrecht dazu eine Trachytmauer mit Ziegeldurchschuss. In 
der Ebene des Betonbodens lag auch, als Baustein ver^'andt, die Weihinschrift des 
Tempels des Juppiter Dolichenus aus 211 n. Chr. (S. 220); die jüngere Bauperiode an 
diesem Punkte durfte also der 2. H. des 3. Jhs. angehören (Col. Agr. S. 11 5). Über- 
reste von teilweise sehr starken Mauern, die wahrscheinlich einem ÖflFentlichen Gebäude an- 
gehört haben, birgt die Mörsergasse; man hat sie sowohl wie die übrigen Baureste 
der Gegend in Beziehung gesetzt zu den leider nicht genügend untersuchten, umfang- 
reichen Bauten am Appellhofplatz (Westd. Zs. Korrbl. XIV, i895, Sp. 87). Die meist 
in grosser Tiefe liegenden Mauern bestehen teils aus reinen Bruchsteinen, namentlich 
von Tuff und Tonschiefer, teils aus Bruchsteinen mit Ziegeln untermischt, die ent- 
weder vereinzelt oder in regelmässigen Schichten verwandt sind; auch eine reine 
Ziegelmauer kommt vor. Mehrfach fanden sich die Reste von Betonböden ; ein sehr 
ausgedehnter im nordwestlichen Teile des Platzes, unter dem bleierne Wasser- 
leitungsröhren zutage traten, zwei 5 m lange übereinander in i4 m Entfernung von 
dem ersten. Die Wände trugen zum Teil noch den bunten Verputz. Zahlreiche 
Ziegel mit dem Stempel leg xxx vv zwischen den Zacken eines sechsstrahligen Sterns; 
neben denen auch einige der XXII. Legion vorkommen, sind wertvoll für die Da- 
tierung der Bauten, die mit Rücksicht auf die Art der aufgefundenen Götterdenkmäler 
mit Recht als militärische gelten (B. J. LXXXVI, 1888, S. 288; LXXXVII, i889, S. 211 ; 
vgl. XCIX, 1896, S. 35). 
Denkmäler- Folgende Denkmäler stammen aus dem bezeichneten Bezirk und waren wohl 

grossenteils auch hier aufgestellt. Burgmauer, Eckhaus am Pfaffentor : Altar der Diana 
(B. J. XXXIII/XXXIV, i863, S. 87; XXXV, i863, S. 60; C. J. Rh. 332; Düntzer. 
Verzeichniss II 12; MWR 368). — Burgmauer 21 (westliches Eckhaus der Marien- 
gartengasse) im Garten: Altar des Mercurius, gesetzt von T. Flavius Victorinus, Cen- 
turio der XXX. Legion (Lersch, Centralmuseum I S. 9 nr. 7 ; C. J. Rh. 335; Düntzer, 
Verzeichniss II 1 1 ; MWR 543), angeblich mit fünf andern Denkmälern, von denen 
eins ein Altar des Mercurius Cissonius (C. J. Rh. 4oo; Düntzer, Verzeichniss II 10; 
MWR 372), ein zweites die Statue einer thronenden Göttin ist, in der man nicht 
Juno, sondern vielmehr Hygia, Salus oder eine sonstige Göttin der Wohlfahrt erkennt 
(Düntzer, Verzeichniss II i3; MWR i97). — Kloster zum Lämmchen auf der Burg- 
mauer (unmittelbar westlich von der Mariengartengasse) : ein als Baustein benutztes, 
i5ii gefundenes und lange Zeit hier eingemauertes Votiv an Juppiter Optimus Maximus 
von dem der Zeit Hadrians angehörigen Legaten der XXX. Legion L. Aemilius Carus 
(Fuchs, Topographie I, S. 128; C. J. Rh. 334; Düntzer, Verzeichniss II 3; MWR 38i; 
vgl. Prosopographia imperii Romani I p. 2? nr. 21 9). — Aus den Fundamenten „eines 
auf der Burgmauer dahier in die römische Stadtmauer eingebauten Klostergebäudes 
(beim Torturm am Appellhofplatz) vier auf drei Seiten mit Bildhauerei und ganz 
leserlichen Inschriften geschmückte Votiv- Altäre" (Köln. Ztg. 1829 Nr. i64 vom 8. Aug.) 

23o 



III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 



23l 



nämlich ein Dianaaltar (s. o. S. 2 25) die beiden trefflich ausgeführten und wohlerhaltenen •*■ Anbau, 
•grossen Altäre der Matronae Afliae (C. J. Rh. 338; Ihm 282 nebst Abbildung Ta f. I; w. Hohestr. 
DüNTZER, Verzeichniss II 9o; MWR 228) und der Matronae Axsinginehae (LERSCH,Cen- "• Breitettr. 
tralmuseum I 18 nebst Abbildung; C.J.Rh. 337; Ihm 281; Düntzer, Verzeichniss 
II 81; MWR 24o; Fig. 86) mit der typischen Darstellung der drei Göttinnen in 
einer Ädikula der Vorder- 
seite und Opferdienern auf 
den Seitenflächen; endlich 
die der Spätzeit angehörige 
Basis eines Götterdenkmals 
{sog. Viergötteraltar) mit den 
Darstellungen des Hercules, 
Apollo und Mercur (Westd. 
Zs. X, i89i, S. i39 nr. 166; 
Düntzer, Verzeichniss II 
i47; MWR i47). — Aus 
der Kupfergasse (unmittelbar 
südlich von der Burgmauer) 
nach De Noöl bei Lersch, 
Centralmuseum I S. 7 2 : Al- 
tärchen der Deana (C. J. 
Rh. 339; Düntzer, Ver- 
zeichniss II i3; MWR 369); 
Altärchen des Onor und 
Favor (C. J. Rh. 34o ; 
Düntzer, Verzeichniss II 
i7; MWR 36 1); Altärchen 
der Fortuna (C. J. Rh. 34 1; 
DüNTZER,VerzeichnissII 18; 
MWR 362); Altärchen der 
Fama publici (,F. des Zoll- 
hauses* nach Zange mei- 
ster : C.J. Rh.342 ; Düntzer, 
Verzeichniss II 16; MWR 
363); Altar der Matronae 
Aumenahenae (C. J. Rh. 
343; Ihm 276; Düntzer, 
Verzeichniss II 4i ; MWR 
328). — Auf dem Appell- 
hofplatz : Inschriftloser Kas- 
toraltar, ehemals allseitig mit 
Reliefs versehen, von denen 

noch Kastor mit seinem Pferde auf der Vorderseite und Opferszenen auf den 
Seitenflächen zu erkennen sind (Düntzer, Verzeichniss II io7; MWR 202); 
Altärchen der Fortuna mit doppelseitiger Inschrift (B. J. io5, i9oo, S. 277; MWR 
457); Basis einer Statuette des Genius hastiferum (Westd. Zs. Korrbl. XII, i893, 
S. 96; XIV, i895, S. 88; MWR 4o7); Weihinschrift an die Juno Virtutis (B. J. LXXXVI, 
1888, S. 288; LXXXVII, i889, S. 2i4; Westd. Zs. Korrbl. XIV, i895, Sp. 88; 




Fiff. 86. Köln, Mus. Wallraf-Rlchartz. 
der Matronae Axsinginehae. 



Altar 



23l 



232 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



4. Anbau 

w. Ho*h"e Str. Adlers (DÜNTZER, Verzeichniss II 92; 



n. Breitestr. 



Zwei ver- 
schleppte 

Grab- 
denkmäler. 



BPM 59oi): Torso eines Ganymed vom Hals bis zu den Knieen mit Resten des 

MWR 226); drei Köpfchen einer Göttin, 
vielleicht Juno (Düntzer, Verzeichniss II 
ii7u. 118; MWR 187—189); eine schöne 
Statuette emer Göttin auf niedrigem, vier- 
eckigem Postament (BPM 3 186); Torso 
einer männlichen Gewandfigur (BPM 
373i); Torso eines auf einem Felsen 
sitzenden Imperators (Düntzkr, Verzeich- 
niss II 125; MWR 180). Wahrscheinlich 
stammt auch vom Appellhofplatz die 
Statuette des thronenden Merkur mit 
Widder und Hahn zu Füssen des Thrones 
und der Weihinschrift eines Soldaten der 
legio I Minervia auf dem Sockel (Westd. Zs. 
XVIII, i899, S. 4i9; B. J. io5, i9oo, 
S. 277; MWR 47 1). —Säulenreste fanden 
sich am Margarethenkloster (Düntzkr, Ver- 
zeichniss II zu 120), auf der Burgmauer 
(Düntzer, Verzeichniss II zu i34; MWR 
172) und am Appellhofplaiz (Düntzer, 
Verzeichnis II 128; MWR i73 (?)). 

Jedenfalls verschleppt ist das in den 
Fundamenten des Oppenheimschen Hau- 
ses Unter Fettenhennen aufgefundene 
Grabsteinfragment eines Legionsreiters der 
I. Legion und der ehemals am Zeughause 
eingemauerte, geschmackvolle Cippus des 
L. Nasidienus Agripp(-a oder -inus), Tribun 
der legio XIII I gem(ina), der nach langer 
Verschollenheit im Cabinet des m^dailles 
zu Paris von O. Hirschfeld wiederge- 
funden wurde (Kl. 3 und 6). Beide ge- 
hören der frühesten Kaiserzeit an. Der 
erstgenannte Grabstein zeigte vor seiner 
Verunstaltung einen einhersprengenden 
Reiter. Der andere trägt die knapp ge- 
haltene Inschrift in dem von einem Rund- 
bogen überspannten und von zwei kanne- 
lierten Säulen flankierten Felde einer 
Spitzgiebel igen Ädikula, die auf einer als 
Wafi*enfries gebildeten Leiste ruht Im 
Giebelfeld ist ein Kranz mit Schleifen^ 
über demselben zwei Rosetten, auf dem 
Bogen sitzend zwei Vögel und in dem 
umrahmten rechteckigen Sockelfeld zwei 
Tauben auf dem Rande einer gerippten Schale dargestellt. Da die XIV. Legion 
durchaus Obergermanien angehört und kein Fundort des Denkmals genannt wird,. 




Fig. 87. Paris, Cabinet des medailles. Grabmal 
des Tribunen L. Nasidienus aus Köln. 



232 



III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 



233 



SO kann dasselbe nach Köln verschleppt sein: vielleicht ist aber auch L. Nasidienus 4. Anbau. 

b) Reste 
bei einer zufälligen Anwesenheit in Köln gestorben und dort begraben worden (Ab- w. Hohes tr. 

bildung in Lameys Papieren im Karlsruher Archiv, Hdschr. Nr. 3oog, Fase, u ; von "• Preitestr. 

Merino, Bau- und Glockeninschriften: Köln. Stadtarchiv, Chron. u. Darst. 243a, 

fol. 6; Westd. Zs. XI, i892, S. 269; B. J. io8/9, i9o2, Taf. IV 3; Fig. 87). 

Das Gebiet westlich vom Appellhofplatz und nördlich von der Breitestrasse ist Gebiet westlich 

ohne Spuren antiken Anbaus (Col. Agr. S. 121) und hat auch, soweit bekannt, keine Appeimof platz. 

bemerkenswerten römischen Funde geliefert. 




Fig. 88. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Zwischensockel einer Juppitersfiule. 



3. Westlich der Hohestrasse zwischen Breitestrasse und Schildergasse. 

Nur wenige, aber bedeutsame Spuren römischen Anbaues haben sich auf diesem 
weiten Räume erhalten. In der Glockengasse vor der Synagoge macht ein 3i m 
langer Betonboden mit östlicher Abschlussmauer und aufstehender Säulenbasis die 
ehemalige Existenz eines öffentlichen Gebäudes an dieser Stelle wahrscheinlich (Col. 
Agr. S. ii7 und Taf. XIII). Ein Mosaikboden fand sich i849 Hämmergasse 33 
(Fuchs, Topographie II S. 121; Col. Agr. S. 11 5) und ein anderer, wertvoller, 1888 
beim Erweiterungsbau des Hotel Disch, Herzogstrasse (Westd. Zs. VII, 1888, Sp. 260, 
nr. i74; Col. Agr. S. ii5). Beide kamen ins MWR, lassen sich aber nicht mehr 
identifizieren. 

An Funden kam zutage : auf einem Grundstück der Brückenstrasse nahe Perlen- 
pfuhl ein Votiv an das Collegium pisstricorum (unveröffentlicht, im Besitze des Herrn 
Rektors Schwörbel); beim Bau des alten Stadttheaters in der Glockengasse ein acht- 



Baureste. 



Denkmäler- 
funde. 



233 



234 DAS RÖMISCHE KÖLN 

4. Anbau, seitiges, arenförmiges, in der Mitte durchbohrtes Architeklurstück mit acht treflflich 

w. Ho he Str. gearbeiteten, aber stark abgestossenen Reliefs, von denen eines Neptun mit Szepter 

zw.Breitestr. und Fisch darstellt, während die andern nach den Attributen Bilder von Wassergott- 
u. Schildere:. ^ 

heiten sind — zweifellos der Zwischensockel einer Juppitersäule (Düntzer, Ver- 

zeichniss II io3a; MWR 206; Fig. 88); endlich auf dem Grundstück der ehemaligeo 
Sieg ersehen Badeanstalt (Schildergasse 7o — 74, der Anton iterkirche gegenüber), seinem 
ursprünglichen Standort, ein schön ausgeführter und wohl erhaltener Altar der 
Matres Aumenahenae mit Darstellung der Göttinnen in einer Ädikula der Schau- 
seite; bemerkenswert sind die von den beiden äusseren Matronen neben den Frucht- 
körben von der Rechten gehaltenen rundlichen Gegenstände (Westd. Zs. Korrbl. 
XXIV, i9o5, Sp. io4 nr. 42 III; MWR; Fig. 89). 

4. östlich der Hohestrasse zwischen Breitestrasse (Budengasse) und 

Obenmarspforten. 

Baureste. Auf diesem kleinen Räume sind Reste bedeutender römischer Bauten beobachtet 

^schmlld*^ worden. Ein Estrich aus Ziegelbeton auf -h i3,2o m K. P. ist in der Strasse Unter 
Laurenzplatz, Goldschmied von Nr. 1 5 bis zur Ecke der Portalsgasse (gegen 5o m) und unter der 
* °™°°*^***^' östlichen Hälfte des Laurenzplatzes (gegen 20 m) festgestellt worden (Col. Agr. S. 11 4); 
vielleicht gehörte zu dem bezüglichen Gebäude der in der Salomonsgasse verlaufende 
Mauerrest von ungefähr 17 m Länge. Mitten zwischen Salomonsgasse und Oben- 
marspforten (auf dem Grundstück Obenmarspforten i5 — 17) befinden sich zwei aus- 
gedehnte Betonböden übereinander, der untere auf dem gewachsenen Boden in Höhe 
von -I- ii,3om K. P., o,5o m stark, aus Ziegelkleinschlag mit einer in Trassmörtd 
liegenden Grauwackestückung als Grundlage bestehend, begrenzt von sehr festen Grau- 
wacke-Gussmauem, die von einzelnen Ziegelstücken durchsetzt sind; der obere auf 
-h 12,0 m K. P., ebenfalls aus Ziegelkleinschlagbeton, mit nachlässig aus Grauwacke 
und Tuffstein errichteten Mauern; eine derselben, i m stark, aus Grauwackebnich- 
steinen und Ziegelbrocken errichtet, zeigt einen regelmässigen Ziegeldurchschuss von 
je einer Schicht auf je 0,26 m. Zu dem spätem Gebäude gehört ein o,24 m weiter, 
gegen Südosten gerichteter (Abzugs-) Kanal aus Ziegeln (Col. Agr. S. 11 4). 
Rathaus- Teils wegen unzureichender Beobachtung, noch mehr aber wegen der regen 

^*Rathau8." Bautätigkeit vieler Jahrhunderte ist die römische Vergangenheit des Rathausvorplatzes 
wenig bekannt. Von den beim Bau des Verwaltungsgebäudes an der Portalsgasse 
1887/88 zahlreich gefundenen Ziegeln mit acht verschiedenen Stempeln der legio I 
Minervia und vier des exercitus Germaniae inferioris wurde nicht festgestellt, ob sie 
sich in römischen oder späteren Bauteilen befanden (Col. Agr. S. i32 mit Abbildung). 
Noch aufstehende römische Baureste zeigten sich in der Judengasse (Col. Agr. Taf.XV). 
Dagegen haben die sorgfältigen Untersuchungen von Schnitze und Steuernagel 
erwiesen, dass die unter dem Rathause selbst und seinem Vorplatze zahlreich er- 
haltenen und wiederholt aufgefundenen Überreste eines grossen, südwärts in einem 
spitzen Winkel an die Stadtmauer stossenden Gebäudes, das man ehemals für römisch, 
ja sogar für das Prätorium (S. 223) anzusehen geneigt war (Buch Weinsberg, heraus- 
gegeben von Höhlbaum. II S. ii4 und 208; Ennen, Römische Baureste unter dem 
Rathhausplatz zu Köln: B. J. XLI, 1866, S. 60; v. Cohausen, Alte Baureste bei dem 
Rathhaus von Köln, Gutachten vom 22. November i875: B. J. LXXXI, 1886, S. 2i4:, 
zwar reich mit römischen Überresten untersetzt oder aus ihnen hergestellt sind, selbst 
aber wegen ihrer an die Stadtmauer heranreichenden Lage, ihres 3 m über das 
römische Niveau sich erhebenden Bauhorizonts und ihrer teilweisen Herstellung aus 

234 



III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 



235 



Baureste. 



Abbruchresten der römischen Stadtmauer der fränkischen Bauperiode zugewiesen 4. Anbau. 

b) Res t e 
werden müssen (Col. Agr. S. i3o und Taf. XV: Die Baureste auf dem Rathhausplatze). 

Als Funde vom Rathause sind ausser der erwähnten Weihinschrift an die Di Funde vom 
Conservatores (S. 2 23) und Resten einer Bauurkunde mit dem Namen des Kaisers 
Commodus (S. 2 24, i) zu nennen ein Ziegel mit dem Stempel leg-iixx (Düntzer, 
Verzeichniss II, i53d), ein 
Säulenstumpf aus rotem Sand- 
stein (Ennen a. a. O. S. 65; 
Düntzer, Verzeichniss II 
i54; MWR i4i), Hypokau- 
stenziegel, Heizröhren, Mo- 
saikreste und bemalterWand- 
putz (v. Cohausen, a. a. O. 
S. 22o) — jedenfalls ein Be- 
weis für das ehemalige Vor- 
handensein römischer Be- 
bauung an dieser Stelle. 

5. Westlich Hohestrasse 

zwischen Schilder- und 

Sternengasse. 

Abgesehen von nicht 
genauer untersuchten Über- 
resten antiker Bauten auf 
den Grundstücken Hohe- 
strasse i5 — 27 (südlich von 
der Blindgasse ; vgl. B. J. 
XLVII/VIII, i869, S. 121), 
unter denen sich auch der 
als Baustein verwandte In- 
schriftrest eines grössern 
Grabmals befand (Kl. 54;, 
zerfallen die römischen Bau- 
denkmäler dieses Bezirks in 
zwei Gruppen, die das Cä- 
cilienkloster und die Lungen- 
gasse zum Mittelpunkt haben. 

Was die erste Gruppe 
angeht, so ist sie die be- 
deutendste Gebäudegruppe 

der römischen Stadt. Von der Schildergasse ziehen sich durch die ganze Antons- 
gasse Estrichböden in Höhe von + i4,i2 bis + i4,95 ni K. P., zum Teil mit Hypo- 
kaustenanlagen, und Hausmauern aus Grauwacke mit oder ohne Verwendung von 
Ziegeln, o,4o— o,6o m stark, meist mit Wandputz bekleidet (Col. Agr. S. ii7 und 
Taf. XII und XIII). 

In der Antoniterstrasse liegen römische Hausmauern aus Grauwacke mit Antoniter- 

strssse 
Siegeln, unter denen sich einer mit dem Stempel der I. Legion befand, auf + i4,9o m 

Bauhorizont in unregelmässigen Richtungen zwischen den Häusern Nr. 26 — 32; auch 




Fig. 89. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Altar der 
Matres Aumenahenae. 



Baugruppe 

beim 

Cäcilien- 

k 1 o s t e r. 

Antonsgasse. 



235 



236 DAS RÖMISCHE KÖLN 

4 Anbau. Reste von Kalkstein- und Tuffsteinquadern, von Wandputz, Dach- und Hypokausten- 
Baugr*\eim Ziegeln haben sich gefunden (Col. Agr. S. 120 und Taf. XIII). 

cäciiienki. Uralte, vom sonstigen Bebauungsplan in ihren Richtungen abweichende Mauer- 

An St. Agafha.^^^^^ enthält das Grundstück Antoniterstrasse 26 und die Woliküche (vgl S. r63); 
an der letztem Stelle lagen zahlreiche Reste von bemaltem Wandputz, Kalkstein- 
und Marmorplatten, Kalksteingesimsen, Dach- und Hypokaustenziegeln (Col. Agr. 
S. 120 und Taf. XII und XIII). Der Richtung des Strassennetzes entspricht die 
Bebauung des Grundstückes nördlich von Antoniterstrasse 26 und in der Strasse An 
St. Agatha (zu dieser gehört auch die ehemalige Weingartenstrasse); an letztge- 
nannter Stelle befinden sich Bauten aus zwei verschiedenen Bauzeiten, und die 
Mauern bestehen, wie durchweg in dieser Gegend, aus Grauwacke (Col. Agr. S. 1 1 9 und 
Taf. XIII). 
Haus Reste eines grössern römischen Bauwerks, ein Estrich aus groben Ziegel brocken, 

Hosengasse.' unter dem sich ein mit Schutt gefüllter Hohlraum (vielleicht Hypokaustum) befinden 
soll, und Grau Wackemauern mit zwei nach Osten gerichteten Nischen, von denen in 
derselben Richtung kleine Kanäle ausgehen, finden sich im Keller des Hauses Wolken- 
burg (an der Hosengasse) auf + i3 m Bauhorizont, deuten also durch ihre Tief tage 
auf ein hohes Alter hin. Zu demselben Gebäude scheinen zu gehören die zahl- 
reichen parallel laufenden Grauwackemauem in der Hosengasse, zwischen denen 
Teile von bemaltem Wandputz, Kalkstein- und Marmorplatten, Dachziegel usw. sich 
fanden. Vor Hosengasse 18 waren in einer Ziegelmauer dicht nebeneinander zwei 
kleine, mit Rundbogen überwölbte Öffnungen, von denen die kleinere südliche ein 
eisernes Traggerüst (MWR) enthielt. Brandschutt vor denselben deutete auf eine 
gewaltsame Zerstörung (Col. Agr. S. ii9 und Taf. XII. — Skizzen der bei Kanal- 
arbeiten gefundenen römischen Baureste an der Wollküche, in der Hosengasse und 
an den Antonitern sowie in der Antonsgasse, aufgenommen Mai-Juni und Juli- 
August 1888 von H. Wefels, Kgl. Reg. -Bauführer, Bleistiftzeichnungen, 47x87 und 
29 X 29 cm, im MWR). 
Cäciiienkloster, Auch der östlich von St. Cäcilien gelegene Teil des Cäcilienklosters zeigte viele 

östlicher Teil. „ .,^a, ,.j%» ., j ^^ ^ 

Reste römischer Anlagen aus verschiedenen Baupenoden, deren Mauern aus Grau- 
wacke, zum Teil mit Trachyt, Basalt und Tuff vermischt, hergestellt waren. Be- 
merkenswert ist in der Nordostecke ein Hypokaustum, dessen unterer Estrich auf 
+ i4,o3 m und dessen oberer auf + i5,63 m K. P. lag; nach der Mitte des Platzes 
zu ein Teil einer halbkreisförmigen Nische und ein nach Südsüdost gerichtetes Wasser- 
leitungskanalchen mit Ziegelsohle und verputzten Seitenwänden (Col. Agr. S. 1 18 und 
Taf. XII). In west-östlicher Richtung sich erstreckende Mauern fanden sich ferner 
östlich vom Chor der Cäcilien- und der Peterskirche (Col. Agr. Taf. I), unter dem 
Chor der letztern Gussmauerwerk aus Grauwacke mit Ziegelbrocken, darin ein Pfeiler 
an der Nordwestseite (Beobachtung des Verfassers). 
Cäciiienkloster, Eine bedeutende Bauanlage ist in Resten auf dem nördlichen Teile des Cäcilien- 

***klosters erhalten. Die Mauern aus Grauwacke mit Ziegelbeimischung in Stärke von 
o,9o — I m und darüber, die ausgedehnten Räume und die Ausstattung mit Mosaik- 
böden und Marmorplatten weisen auf ein öffentliches Gebäude hin. Zwei ver- 
schiedene Bauzeiten bezeichnen die Fussböden, von denen die altern in Höhe von 
4- i4,4o m K. P. auf dem gewachsenen Boden, die Jüngern in Höhe von -f i5,3o m 
auf einer Schuttlage liegen. Weisser, glatt gebügelter und bemalter Putz bedeckte 
die Wände des altern, rötlicher die des jungem Baues, dessen Zerstörung augen- 
scheinlich durch Brand erfolgt ist (Col. Agr. S. 1 1 7 und Taf. XII). 

236 



Tafel X. 




Köln. Philosophenmosaik. 



III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 



237 



Zu der Fortsetzung dieses Gebäudes gegen Westen scheinen gehört zu haben 
die beiden i85o beim Bau des Leihhauses Ecke Cäcilienstrasse und Cäcilienkloster 
gefundenen zweifarbigen Mosaikböden, der eine i,87 : o,9o m lang, bestehend aus 
weissgrundigen Quadraten mit schwarzen Mondsicheln und Bogendreiecken (Düntzer, 
Verzeichniss II i7i; MWR i7); der andere nach seiner gegenwärtigen Anordnung 
aus einem äussern Quadrat von 3,94 m und einem innern von 2,35 m Seitenlänge 
bestehend, von denen das äussere weiss mit doppeltem Rande, das innere aus 
i6 Quadraten zusammengesetzt ist, welche die nämliche Musterung wie das erste 
Mosaik aufweisen (Düntzer, Verzeichniss II 234; MWR 21). 

Gegen Osten gehörten vielleicht demselben Gebäude an die starken Mauern 
und ausgedehnten Hypokaustenanlagen, die Mosaikböden und Reste von Ornamenten, 
welche sich beim Bau der Petersschule (Ecke Cäcilienkloster und Wollküche) gefunden 
haben und ebenfalls auf zwei Bauzeiten hindeuteten. Jetzt ist im Keller dieser Schule 
nur noch eine gegen Süden sich öffnende halbkreisförmige Nische aus reinem Grau- 
wackemauerwerk zu erkennen (Ennen, Gesch. Kölns I S. 9 1 ; Col. Agr. S. 1 1 8 u. Taf. XII. 
— Drei Skizzen der bei Kanalarbeiten an den verschiedenen Punkten des Cäcilien- 
klosters entdeckten römischen Baureste, aufgenommen Juni- August 1 888 von H. We/eis, 
Bleistiftzeichnungen, 35X29, 25X29 und 25 X 58 cm, im MWR. Auf der Rückseite 
der zuletzt genannten Skizze eine Aufnahme der Reste unter der Petersschule). 

Nach Westen schloss diese bedeutende Baugruppe ein Gebäude ab, dessen 
ausgedehnte Fundamente i844 im Garten des Bürgerhospitals aufgefunden, aber nicht 
näher untersucht wurden. Aus demselben stammt neben gleichzeitig gefundenen 
Säulenkapitellen das berühmte Philosophenmosaik, der auf + i5,o m K.P. liegende 
Fussbodenbelag eines quadratischen Zimmers, von dem sich auch der Anfang einer 
mit Stuck bezogenen Wand erhalten hat. Der Eingang in das Zimmer war von der 
Westseite, wo sich ein kleineres anschloss, von dessen ebenfalls musivischem Boden- 
belag sich nur ein kleiner Rest (Kleeblatt, Rest einer Einfassung, sich durchschnei- 
dende Kreise) erhalten hat 

Das sorgfältig und geschmackvoll komponierte, weniger fein ausgeführte Philo- 
sophenmosaik bildet annähernd ein Quadrat von 7,o6 : 6,80 m. Seine Unterlage be- 
stand aus einem Bruchsteinpflaster, das einen Guss von Kalk und Trass, Sand und 
Ziegelmehl trug. Die Pasten sind verschieden an Form, Grösse und Material (Marmor, 
Kalkstein, Lava, Terra sigillata, Glasfluss). Die Mitte zeigt ein reguläres Sechseck, 
an dessen Seiten sich sechs Quadrate und zwischen ihnen sechs gleichseitige Drei- 
ecke anlehnen. Im weiterm Umkreis schliessen sich an die Quadrate sechs reguläre 
Sechsecke, an die Dreiecke sechs Quadrate. Den übrigen Raum bis zum Rande 
füllen in anmutigem Wechsel Quadrate und Dreiecke, rechts und links sind ausser- 
dem je zwei Trapeze und ein Rechteck angebracht. Sämtliche geometrische Figuren 
sind von einer gedrehten, weiss-rot-grünen Schnur eingefasst. Das Muster der in 
Weiss und Schwarz gehaltenen Umrandung setzt sich aus Figuren zusammen, von 
denen jede aus vier Pelten (Amazonenschilden) besteht. Zu äusserst liegt eine ganz 
schwarze Leiste, an deren Stelle sich an der Vorderseite eine bunte, gedrehte Schnur 
befindet. 

Was den figürlichen Schmuck des Mosaiks angeht, so sind die Dreiecke und 
Rechtecke rautenförmig gemustert, die Quadrate enthalten Kreuze und Sterne in 
mannigfaltiger, rose tten artiger Ausbildung, in den Trapezen erscheint — so weit erhalten 
— ein Trinkgefäss und Früchte, vereinzelt wie auch in Schalen, die sieben Sechs- 
ecke endlich enthalten die Brustbilder griechischer Geistesheroen (Philosophen, Dichter, 



4. Anbau. 

b) Reste. 
Bausrr. beim 
Cäcilienkl. 

Leihhaus. 



Wollkuche- 
Cäcilienlcloster. 



Garten 

des Bürger- 

hospitals. 



Philo- 

sophen> 

mosailc. 

Anlage. 



Figürlicher 
Schmuck. 



237 



238 DAS RÖMISCHE KÖLN 

4. Anbau. Staatsmänner) mit Namensunterschrift. Eine dieser Darstellungen ist vollständig, eine 

PYiUo- zweite bis auf einen geringen Rest verschwunden. Die Bilder sind so gestellt, dass 

sophen- der Eintretende das Mittelbiid (JIOrGNHC) vor sich hatte, während er sich zur Be- 

mosalk. tr^^j^^y^g ^gj. j^gj j.^^j^^g liegenden Bilder {COdiOK^HC — ? — X^lAwv) nach 

rechts, der drei links liegenden {KGOBOVAOC [so!] — CQKPATHC — ?) nach 

links wenden musste. 

1. Diogenes von Sinope, der cynische Philosoph, in seinem hier braunrot ge- 
haltenen Fasse, das Gesicht den bekannten Darstellungen ähnlich, doch mit reicherem 
grauen Haar über der Stirn. Der dunkelgrüne Mantel, nach Art der Cyniker das 
einzige Gewandstück, bedeckt nur die linke Schulter und wird von der flach aus- 
gebreiteten rechten Hand gehalten. 

2. Sophokles von Athen, der tragische Dichter, ein kräftiger Mann mit dem 
bekannten Gesichtsausdruck und erhobenem Blick, in schwarzem Bart und grauem 
Mantel, der auf beiden Schultern ruht, aber die rechte Seite nicht bedeckt. 

3. Fehlt; bei der Wiederherstellung ist Aristoteles eingefügt worden. 

4. Cheilon, der spartanische Staatsmann, mit faltenreicher Stirn, braunrotem 
Haar, langem Bart und weisser, aus Unter- und Obergewand bestehender Kleidung. 

5. Kleobulos von Lindos, einer der sieben Weisen, mit jugendlichem, bartlosem 
Gesicht, kurzem, rötlichem Haar und orangegelbem Mantel über beide Schultern, der 
die breite Brust unbedeckt lässt 

6. Sokrates, der athenische Philosoph, ganz abweichend von der gewöhnlichen 
Darstellung mit länglichem, edelm Gesicht, gerader Nase, grossen Augen und reichem 
grauen Haar und Bart; er trägt ein gelbes Gewand. 

7. Verloren; bei der Wiederherstellung durch Plato ersetzt. 

Beziehunaren, Die Auswahl und Anordnung der fünf vorhandenen Brustbilder lässt keinen 

^^^' Schluss auf die beiden fehlenden zu; ebensowenig lässt sich aus dem Mosaik etwas 
über die Bestimmung des Zimmers oder des Gebäudes sagen, dem dasselbe ange- 
hörte. Immerhin wird man eher an ein Privathaus als an ein öffentliches Gebäude 
denken. Auf dem Mosaik gefundene Münzen der Helena, Gemahlin des Kaisers 
Julianus, beweisen die Benutzung des Gebäudes in der 2. H. des 4. Jhs.; als Ent- 
stehungszeit darf das 3. Jh. angenommen werden. 

Literatur. Akten der Armenverwaltung Nr. 23; Registr. Gap. 112. — E. Weydkn, Köln. 

Ztg. i844 Nr. 10 7 ff. — Archäologische Ztg. i844 Nr. 16, S. 27i (briefliche Mittei- 
lung von Urlichs). — L. Lersch, Das Cölner Mosaik. Winckelmannsprogramm, 
Bonn i845. — L. Urlichs, Das Cölner Mosaik. Besprechung von L. Lersch: Rhein. 
Mus. f. Philol, N. F., IV, i845, S. 611. — Panofka, Sokrateskopf auf der Kölner 
Mosaik: B. J. VH, i845, S. 9i. — F. G. Welcker, Alte Denkmäler I S. 46o. — 
Düntzer, Verzeichniss I 3o. — MWR i. — Poppelreuter, Führer S. 10. 

Ansichten. Farbige Handzeichnung des Philosophenmosaiks und der Reste des anstossenden, 

58,5 X 54,5 cm. Unten rechts in sehr kleiner Schrift: c. ruben fecit i844. MWR 
(Taf. X). — Farbige Wiedergabe des Mosaiks (ungenau!) und besonders der fünf 
Brustbilder, der Stilleben in den Trapezen und der geometrischen Dekoration bei 
Lersch a. a. O. 

Arkade Nicht der römischen, sondern der fränkischen Zeit gehört die Arkade an der 

* kirche.*" Nordseite der Cäcilienkirche an, da die Oberkante ihres Fundaments um i,5o m 
höher liegt als die Beton- und Mosaikböden der jungem römischen Periode am 
Cäcilienkloster (Col. Agr. S. 122 und Taf. XII). 

238 



III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 



239 



Zu der zweiten Baugruppe dieses Bezirks gehören zunächst die grösstenteils 4. Anbau, 
aus Grauwacke (zum Teil unter Benutzung von Ziegeln und Tuffquadem hergestellten, ^^^„j, ^ei 
o,4o — o,6o m starken Hausmauern an der Südseite des Neumarktes (östlich bis zur der Lungen- 
Thieboldsgasse, westlich bis 28 m hinter der Stadtmauer). Die Wandflächen sind mit N^umarkt 
rötlichem Putz überzogen, an der Oberfläche rot bemalt und durch horizontale farbige Südseite. 
Streifen in Felder eingeteilt. Die zugehörigen Betonböden liegen mit der Sockel- 




Fifir. 90. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Oladiatorenmosaik. 



unterkante der benachbarten Stadtmauer auf gleicher Höhe (i4,2o m K. P.). Die 
Häuser gehören anscheinend derselben Bauperiode an und sind, nach den zahlreichen 
Aschenresten zu schliessen, durch Brand zerstört worden (Col. Agr. S. io9 und Taf. XI). 
Von gleicher Beschaffenheit, nur ganz aus Grauwacke, sind die Hausmauern 
in der Lungen- (von Nr. i5— 35) und Spinnmühlengasse. Von zwei in der Lungen- 
gasse liegenden Betonböden war der o,4o m starke westliche (vor Nr. i5) mit mehreren 
o,7o m hohen Hypokausten pfeilerchen versehen. An derselben Stelle fand sich 1888 
der Rest eines kostbaren Mosaikbodens, der jedoch seinen Grössen Verhältnissen nach nicht 
über dem genannten Hypokaustum gelegen haben kann (Col. Agr. S. 1 10 und Taf. XI). 



Lungen- und 
Spinnmühlen- 



239 



24o 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



4. Anbau. 

b) Res;te. 
Gladiato- 
renmosaik 
Anlage. 



Einfassung. 



In den 
Zwickeln 



Andere Bau- 
reste aus der 
Lungengasso. 



Von dem Mosaikboden aus der Lungengasse, dem sog. Gladiatorenmosaik, 
hat sich nur ein kleiner rechteckiger Ausschnitt in der Nähe der linken oberen Ecke 
von 2,83 : 2,68 m erhalten. Unter der Voraussetzung, dass die Einfassung sich in 
gleicher Weise um das ganze Mosaik zog, bildete dieses ein Quadrat von etwa 11, 34 m 
Seitenlänge, von denen je 1,1 7 m auf die Einfassung, gegen 9 m auf die Seite des 
Innen quadrates kamen. In dieses war ein doppelter Kreis eingezeichnet; der äussere 
hatte einschliesslich der zugehörigen Umrahmung einen Radius von etwa 4,5o m, 
der innere einen solchen von 3,54 m. 

Die Einfassung bestand im wesentlichen aus einem weissen Schriftstreifen mit 
schwarzen Buchstaben, von denen sich ' CAV (in 
cavea?) erhalten hat, und einem diesen umgebenden 
breitern, bunten Omamentstreifen, in dem anscheinend 
Rechtecke, mit je einem Rhomboid und acht Spiralen 
gefüllt, mit Quadraten, die ein von Spiralen umgebenes 
Vasenornament zeigen, abwechselten. 

Das Mosaik selbst stellte auf weissem Grunde 
Szenen aus dem Amphitheater dar. Von den Dar- 
stellungen des Innenkreises ist nichts erhalten, von 
denen des äussern bruchstückweise zwei Gladiatoren- 
gruppen. Die eine zeigt einen Unterliegenden, dessen 
Kopf einschliesslich eines grossen Teils des Gesicht« 
eine gelbe Umhüllung umgibt, und einen auf ihn zu- 
schreitenden Sieger, der durch die Inschrift ancitatvs 
ad[venit] näher bezeichnet ist. In der andern etwas 
besser erhaltenen greift ein Retiarius (Netzfechter), die 
Rechte mit dem Dreizack, die Linke mit dem Eisen- 
ärmel bewaffnet, den auf ihn zukommenden schwer- 
bewaffneten Secutor (Verfolger) an, auf den sich die 
nebenstehende Inschrift rosstv . . . adventvs be- 
zieht. Von dem Kampfordner ist noch die ausge- 
streckte rechte Hand sichtbar (vgl. die ähnliche Dar- 
stellung auf dem Mosaik von Nennig). 

Die Zwickel scheinen für die Darstellung der Zu- 
schauer und dienender Personen bestimmt gewesen 
zu sein. In dem erhaltenen Stücke sieht man (zum 
Teil) einen Sessel mit einer im Hintergrunde an- 
gebrachten Draperie. Nebenan befinden sich in 
drei Reihen übereinander sieben Personen. Zu unterst zwei Männer, beide mit 
schwarzbedeckten Beinen und in kurzem Mantel, der die linke Seite ganz verhüllt 
Bei dem zur Linken ist der Mantel am untern Rande gezackt, und er hält unter dem- 
selben mit der linken Hand einen Sichelhaken. Beide befinden sich in Bewegung 
nach links, haben aber das Gesicht gradeaus gerichtet. Die obern fünf Personen, 
unter denen sich drei Frauen befinden, scheinen zu sitzen: eine Lehne ist sichtbar 
(Poppelreuter, Führer S. 10. — Undeutliche photographische Aufnahme des Gladia- 
torenmosaiks an der Fundstelle, 53,5 x 42 cm, im MWR, Ph 392 a; Fig. 9o). 

Andere Spuren römischer Bauten (Hypokaustenziegel, eine Tonröhre von 
einer Wasserleitung, ein grosses korinthisches Kapitell) wurden i843 bei einer 
Kanalanlage in der Lungengasse entdeckt, ohne dass die Stelle genau bekannt 




Fig. 91. Köln, Mus. Wallraf- 

Richartz. Orabcippus mit 

Totenschiff. 



24o 



III. TOPOGRAPHIE. B, DIE COLONIA AGR. 



24l 



Wäre (Fuchs, Topogr. III, S. 68; B. J. VIII, i846, S. i78; Düntzer, Verzeichniss 4. Anbau. 
II 254). ""^ ^''''' 

Nicht unbedeutend sind auch die Denkmälerfunde zwischen Schilder- und Denkmäler 

f u n d fi z mr 

Stemengasse. Von der Cäcilienstrasse stammt der Oberteil eines doppelseitigen schiider- u. 
Reliefs mit Minerva und Hercules in roher Ausführung (B. J. VIII, i846, S. i78; stemen- 
Düntzer, Verzeichniss II 21; MWR 237) und das (als Baustein benutzte) Fragment g^j '^"^*iu^„ 
des mächtigen Grabmals des [Clau]dius [Ele]utherus (B. J. iio, 19o3, S. 358; MWR 629) ; 
vom Eingange des Gartens 
des Cäcilien- (jetzigen Bür- 
ger-) Hospitals an der Lun- 
gengasse zwei gleichartige, 
oben abgesägte, hermenar- 
tige Cippen aus dem i. Jh. 
ohne Inschrift, aber mit Brust- 
bild des Verstorbenen in 
halbrund abschliessender Ni- 
sche, von denen der eine 
unter der Nische in Flach- 
relief das nach rechts ge- 
richtete Vorderteil eines 
Schiffes (TotenschifF) mit ei- 
nem Delphin am Ende des 
Kieles zeigt (Kl. S. 92 und 
Taf. I 6; Fig. 9i); aus dem 
Mauerwerk hoch oben am 
Turme von St. Peter ein von 
Sentius Ursio seiner Gemah- 
lin gesetzter Grabstein (Kl. 
97). Vermutlich wurde in 
der Nähe gefunden der ehe- 
mals im Cäcilienspital einge- 
mauerte, i845 daselbst unter 
dem Schutt wieder aufge- 
fundene Altar des Mercurius 
Arvemus (B. J. XXXIII u. 
XXXIV, i863, S. 180; C.J. 
Rh. 4oi ; Düntzer, Verzeich- 
niss II 9; MWR 37i). Im 
Cäcilienspital stand auch ein 

Sandsteinsarkophag (Düntzer, Verzeichniss II 243; MWR 106), über dessen Fund- 
stelle nichts bekannt ist. 

Auf dem Neumarkt fand sich 1882 an der Nordseite vor Nr. 8 — also un- Neumarkt 
mittelbar an der römischen Strasse — ein Fundament aus Schiefer und Trassmörtel, **"* op u. a. 
1,25 m im Geviert, das Bruchstück einer Säule aus Jurakalk, der Rest einer Inschrift- 
tafel mit profiliertem Rande, von deren oberster Zeile noch die Buchstaben sp (und 
davor vielleicht noch ein kleiner Teil eines e) in den Formen des i. Jhs. erhalten 
waren, sowie endlich der zwar stark bestossene, aber doch als treffliche Arbeit er- 
kennbare Marmorkopf einer behelmten Göttin (0,2 7 m hoch, o,i9 m breit, 0,22 m 




Fifir. 92. Köln, Mus. WaUraf-Richartz. Kopf der Roma 
im Typus der Athena Parthenos. 



16 



24l 



242 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



4. Anbau, tief), eine Nachahmung des Kopfes der Athena Parthenos des Pheidias, nur dass am 
D ^ k*Vr .^^'°^® beiderseits Wölfe an die Stelle der Flügelrosse getreten sind — eine Minerva 

funde z w. 

Schilder- u. 

Sternen - 

gasse. 




Fig. 93. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Juppiterpfeiler mit neun Odtterreliefs. 

als römische Heeresgöttin oder wahrscheinlicher eine Roma, deren Standbild hier 
unter den flavischen Kaisern errichtet worden ist (B. J. LXXXI, i886, S. 236; 
LoESCHCKE, Kopf der Athena Parthenos des Pheidias: Festschrift zum 5ojähr. Jub. 



242 



III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 243 

des Vereins v. Altertumsfreunden im Rheinlande, i89i, S. i nebst Taf. I; Col. Agr. 4- Anbau. 
S. iio; DüNTZER, Verzeichniss II i36a; MWR 626; Fig. 92). Gegenüber, nahe der DeLkmVur- 
Thieboldsgasse, kam eine kleine bronzene Frauenbüste, ein hohler Fingerring und funde zw. 
vier Münzen Diokletian und Constantins zutage (Westd. Zs. Korr.-Bl. VI, i887, ^sVer^lT/n "* 
Sp. l52 nr. 98). gasse. 

Vom Neumarkt stammt endlich ein sorgfältig gearbeiteter, vierseitiger Juppiter- JöPPit«n>'eüer. 
pfeiler aus Jurakalk, unten abgebrochen, 1,10 m hoch, o,24 m breit und tief, nach 
oben etwas verjüngt, auf der Oberfläche mit einem Dübelloch für die Aufnahme eines 
Kapitells und der Juppiterstatue versehen (Westd. Zs. XX, i9oi, S. 37i; MWR 442; 
Fig. 93). Während die Rückseite geschuppt ist, zeigen die drei übrigen Seiten in 
rechteckigen Nischen folgende neun Reliefs: 

I. Vorderseite, a) Juno (Kopf fehlt grösstenteils) im herabwallenden Ärmel- 
chiton mit Überhang und Schleier, das Szepter in der erhobenen Linken, die Opfer- 
schale in der gesenkten Rechten. Vielleicht sass auf einem Pfeiler hinter dem rechten 
Arm in der Höhe des Ellenbogens der Pfau. 

b) Viktoria, von leichtem, unter der Brust gegürtetem, ärmellosem Chiton um- 
flattert, mit Haarknoten am Hinterkopf, in der erhobenen Rechten einen unerkenn- 
baren Gegenstand (Kranz), in der Linken eine Palme haltend. Sie befindet sich in 
schwebender Bewegung nach links. 

c) Mars im Helm mit mächtigem Kamm, nur im Rücken auf der linken Seite 
mit der Chlamys bekleidet, deren Zipfel über die linke Schulter hängt, in der er- 
hobenen Rechten den Speer haltend, mit der Linken auf einen nicht mehr erkenn- 
baren Gegenstand (Schild) aufgestützt. 

II. Rechte Seitenfläche, a) Ceres in losem Chiton und Himation, das sich 
vom Unterleib über die linke Schulter zieht, in der erhobenen Linken den Szepter, 
in der gesenkten Rechten ein Ährenbüschel (nach unten) haltend. 

b) Männliche Gottheit mit Lockenhaar, das unter der Spitzmütze hervorquillt, 
und mit einer die rechte Seite der Brust freilassenden Exomis bekleidet, in der er- 
hobenen Linken eine Fackel, in der gesenkten Rechten, die abgebrochen ist, wahr- 
scheinlich ehemals den Hammer haltend, Vulkan nach E. Krüger. 

c) Venus im Himation, das vom rechten Unterbein über den linken Arm fällt 
und mit einem Zipfel über die linke Schulter herabhängt, den Spiegel in der Linken, 
mit der Rechten das hohe Diadem anlegend. 

III. Linke Seitenfläche, a) Minerva (Kopf fehlt) im Chiton und faltigem, von 
der rechten Hüfte nach der linken Schulter gezogenem Mantel, in der erhobenen 
Rechten die Lanze haltend, mit der gesenkten Linken auf den Schild gestützt. 

b) Sol, das Haupt von einem neunzackigen Strahlennimbus umgeben, mit auf 
der rechten Schulter befestigter Chlamys, die von der Linken gehalten wird, in der 
Rechten die Peitsche. 

c) Fortuna, anscheinend im Ärmelchiton ohne Schleier, ein Diadem auf dem 
Haupte, das Füllhorn im linken Arme; die jetzt verschwundene Hand des gesenkten 
rechten Armes war wohl auf das Steuerruder gestützt. 

In der Lungengasse fand sich i845 beim Kanalbau der mächtige (i,3 1:0,81: Lungengasse. 
o,63 m), schmucklose Sockel eines von M. Aemilius Crescens, dem Präfekten der Rhein- 
flotte, und seinem hier geborenen Sohne errichteten Juppiterdenkmals (Köln. Ztg. i845, 
16. Nov., Nr. 320 Beilage; Fuchs, Topogr. III, S. 68; B. J. VIII, i846, S. 166 u. i78; 
C. J. Rh. 355; DüNTZER,VerzeichnissI 3; MWR 4i9) und der Torso einer gutgearbeiteten, 
mit Chiton, Himation und Ägis bekleideten Minerva (Köln. Ztg. a. a. O.; Düntzer, 

16' 

243 



244 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



4. Anbau. 
b) Reste. 
Ö. Hohestr. 
zw. Oben- 
mars p f. u. 
(Sternen- 

fi^asse. 
Baureste. 



Mosaikböden 
bei St. Maria 
im Kapitol. 



Verzeichniss II 78; MWR 246); angeblich auch ein ,Sarkophag für ein Kind* (nur be- 
zeugt bei Ennen, Gesch. Kölns I, S. 95 A. 2). 

6. Östlich Hohestrasse, zwischen Obenmarspforten und Sternengasse. 

An römischen Bauresten traten in diesem Bezirk zutage: auf dem Quatermarkt 
von Nr. i3 bis Ecke Kaufhausgasse eine 60 m lange, starke Gussmauer aus Grau- 
wacke und Trachyt, auf einem Pfahirost ruhend und zu einem grösseren Gebäude 
gehörend, das sich unter dem Gürzenich ausdehnte (Co!. Agr. S. 11 4), sowie auf der 
Grossen Sandkaul am Schnittpunkte mit dem Burghöfchen geringfügige Reste von Haus- 
mauern aus Grauwacke, Trachyt und Ziegeln in minderwertiger Technik nebst einem 

roh ausgeführten Sandstein- 
kapitell (Col. Agr. S. II 3). 
Ein grösserer Baukomplex er- 
schien in der Kasinostrasse: 
von Nr. 6 — 1 4 Hausreste aus 
zwei Perioden, die Beton- 
böden teils auf + i4,io und 
+ i4,6o, teils auf + i4,9o und 
+ i5,2o m K. P. liegend, die 
Mauern aus Grauwackeguss- 
werk und teilweise mit Ver- 
putz versehen (Col. Agr. S. 1 1 1 ) ; 
an der Ecke von Kasinostrasse 
und Augustinerplatz Reste 
von schwachen Grauwacke- 
mauem und Betonböden in 
schlechter Technik, letztere 
auf -f- i5,2o m K. P. li^end 
(Col. Agr. S. 112); endlich im 
westlichen Umgang von Maria 
im Kapitol an der Kasino- 
strasse Reste eines grossen 
römischen Gebäudes mit zwei 
Mosaikböden und bemaltem 




Fiff. 94. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Ädilcula der Nehalennia. 



Wandputz (Fuchs, Topogr. I S. i4i; Col. Agr. S. ii3; die Reste des Wandputzes 
DtTNTZER, Verzeichniss II 188). An der Nordseite des Langhauses der Kirche ist 
noch jetzt eine Gussmauer aus Grauwacke und Trachyt im Keller der Küster- 
wohnung sichtbar. 

Von den beiden erwähnten Mosaikböden besteht der im Museum Wallraf-Richartz 
befindliche (Düntzer, Verzeichniss II 2i3; MWR 20) aus einem inneren Quadrat mit 
Inkrustation aus schwarzen Marmor- und weissen Kalksteindreiecken sowie einer an 
drei Seiten umlaufenden breiten Umrahmung in schwarz-weissem Stiftmosaik (2,67: 
1,68 m). Der andere, als Belag des Josephschors in S. Maria im Kapitol verwandte 
(i,65: 1,645 m) ist aus schwarzen, weissen und roten Pasten zusammengesetzt. Ein mit 
dreifachem Rande umgebenes Quadrat umschliesst einen Kreis, in welchem schräg 
und nicht genau in der Mitte ein kleines Quadrat von etwa o,52 m Seitenlänge liegt 
In dieses ist ein Kreis eingezeichnet, der in Rot auf schwarzem Grunde das bekannte 
Amazonenschildmuster in rankenartiger Verschlingung zeigt, während die Zwickel ein 



244 



III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 



245 



kleines Pflanzenomament enthalten. Den übrigen Raum des grossen Kreises füllen 
regellos Dreiecke uüd Parallelogramme von verschiedener Form und Grösse (meist 
auf schwarzem Grunde). Die Zwickel des grossen Quadrats enthalten in den gegen- 
überliegenden Ecken (schwarz auf weissem Grunde) eine Vase, aus der Ranken hervor- 
wachsen, und ein Granatapfelornament. 

Als römische Gebäudereste (Grabkammer) galten lange Zeit auch die i848 nächst 
der Westseite des Kreuzganges von S. Maria im Kapitol aufgefundenen zwei Räume 
mit vermauertem Bogen, in denen sich der Grabstein der Familie des Adnamatius 
Galicanus (Kl. 7o), das oberste Stück des Schuppendaches eines Grabturmes (a. a. O. 
S. io9) sowie mehrere Tuff blocke, darunter einer mit rohen Akanthusranken (Düntzer, 
Verzeichniss II i37; MWR i59) vorfanden (Lersch, B. J. XIV, i849, S. 97 nebst Taf.; 
XVI, i85i, S. 47; XIX, i853, S. 64; Düntzer, Die römische Grabkammer zu 
Köln unter der Casinostrasse: B. J. LXXXV, i888, S. 74). Allein die Höhenlage 
und besonders das Baumaterial (Gussmauerwerk mit Tuffstein Verblendung) kennzeichnen 
sie als Reste fränkischer Gebäude, welche sich über römischen erheben (Col. Agr. 

S. 112). 

Als römische Fundstücke dieser Gegend sind ausser den genannten, insbesondere 
der hierher gehörigen Bauurkunde aus 392/94 (S. 224 und Fig. 5o), zu erwähnen: aus 
der Höhle ein für ein Kollegium bestimmtes Kaufaltärchen (Westd. Zs. Korrbl. X, i89i, 
Sp. 1 1 1 nr. 47 IV; MWR 1 82) und ein verstümmelter Altar der Matres Suebae [?]euthungae 
(Westd. Zs. IX, i89o, Sp. 25o nr. i47; MWR 378); von Martinstrasse 7 zwei nicht 
veröffentlichte Altäre des i. Jhs., auf denen der Name der Gottheit verschwunden ist, 
der eine gesetzt von C. Sextius Primio (im Kirchengarten von S. Maria im Kapitol), der 
andere von C. Atius Carus, mil. leg. XV (im Besitze des Hrn. Rektors Schwörbel in Köln- 
Deutz); von Hohestrasse 56 (in einer modernen Mauer) eine Ädikula der Nehalennia, 
einer nordischen Göttin der Schiffahrt, in der Tracht der Matronen, mit einem Hunde, 
der zu ihrer Rechten liegt (B.J. XXXV, i863, S. 59; vgl. LVII, i876, S. i95; Düntzer, 
Verzeichniss II 46; MWR 610; Fig. 94). In der Kirche Maria im Kapitol stand der 
im Mittelalter als Reliquiar benutzte Sarkophag der Valeria Prepis (Kl. i3o); vielleicht 
auch der nur sehr fragmentarisch erhaltene Sarkophag der [L]ivia Faus[tina] (Kl. 12 7). 

7. Südlich der Sternengasse. 

Im südlichsten Stadtteile befand sich zunächst ein grösserer Häuserkomplex auf 
dem Marienplatz. Die Mauern waren in Grauwackegusswerk mit einzelnen Ziegel- 
stücken wenig sorgfältig ausgeführt; die Betonböden lagen, dem von Osten nach 
Westen ansteigenden Terrain entsprechend, auf dem gewachsenen Boden in Höhe 
von + io,5o bis + i4,8o m K. P.; mehrfach erschienen Hypokaustenanlagen (Col. 
Agr. S. iii). Auf dem Grundstück Marienplatz 11 — 13 fand sich auch eine spät- 
römische Säulenbasis. Sie dürfte dem Verwaltungsgebäude angehört haben, das an 
dieser Stelle anzunehmen ist und aus dem der grosse Münzfund aus dem 4. Jh. — 
i5o— 200000 Stück enthaltend — herrührt (Westd. Zs. Korrbl. XIV, i895, S. i84). 
Zwei andere bedeutende Münzfunde des 4. Jhs., der eine von 2764, der andere von 
ungefähr 1 4oo Bronzemünzen, sind in unmittelbarer Nähe in der Stephanstrasse bei 
der Hohepforte gemacht worden (B.J. XCII, i892, S. 262; Westd. Zs. Korrbl. XV, i896, 
S. 126). 

Geringe Reste von Estrichböden (auf + i4,7o und -|- i5,2o m K. P.) und Grau- 
wackemauem enthielt der nördliche Teil des Grundstücks Blaubach 3o, etwa 12 m 
von der Stadtmauer (Col. Agr. S. iio). 



4. Anbau, 
b) Reste. 
Ö. Hohestr. 
zw. Oben- 
raarspf. u. 
Sternen- 
fi^asse. 

Anfirebl. Grab- 

kammer bei 

St. Maria im 

Kapitol. 



Denkmäler- 
funde. 



Baureste. 
Marienplatz. 



Blaubach 30, 
nördl. Teil. 



245 



246 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



4. Anbau, 
b) Reste. 

Südl. Ster- 
nengasse. 

Kl. Griechen- 
markt. 



Gr. Griechen- 
markt 
Mosaik mit 
Vögeln und 
schwarzem 
Hund. 



Eine zweite grössere Gruppe von Bauwerken kam zu verschiedenen Zeiten im 
äussersten Südwesten der Römerstadt zutage. Auf dem Kleinen Griechenmarkt liegen 
Estrichböden auf 4- i4,3o bis -|- i4,4o m, an einer Stelle über einem untern ein oberer 
Boden auf + i4,o9 m K. P.; die zugehörigen Hausmauern bestehen aus Grauwacke, 
zuweilen mit Tuffstein-, an einem Hause mit Ziegeleinlage. Am Schnittpunkte mit 
dem Grossen Griechenmarkt fand sich ein Säulenrest von o,6o m Durchmesser mit 
angearbeiteter Türumrahmung (Col. Agr. S. iio und Taf. XI). 

Das Grundstück Grosser 

Griechenmarkt 121 ist die 
Fundstelle von zwei Mosaik- 
böden. Der eine von diesen 
lag auf + i4,8o m K. P. Das 
aufgedeckte Eckstück des- 
selben besteht (nach der an 
Ort und Stelle aufgenommenen 
Zeichnung von Tofgy Avena- 
rius) aus weissen, schwarzen, 
roten und grünen Pasten und 
zeigt ein geschmackvoll ange- 
ordnetes Muster von sich 
durchschneidenden Kreisen 
nebst Randverzierung. Er- 
halten waren bei der Auf- 
findung zwei grosse und ein 
beide durchschneidender klei- 
nerer Kreis. Die Mitte der 
grossen Kreise bildete je ein 
von einem Flechtband um- 
gebener Kreis, der hier einen 
laufenden schwarzen Hund, 
dort eine sechsspitzige Rosette 
umschloss. Beide verband in 
der Mitte des kleineren Kreises 
ein viereckiges Feld, in dem 
ein Vogel dargestellt war. 
Zwei andere viereckige Felder 
nach dem Rande zu enthielten 
einen Vogel mit umgewandtem Kopfe und eine vierspitzige Rosette. Der übrige 
Raum der Kreisflächen war ausgefüllt mit Bogendreiecken in Rot mit schwarzem 
Kern und schwarzem Rande. Die Einfassung bildete neben weissen und schwarzen 
Streifen einerseits ein kleine Kreise umschlingendes Flechtband, anderseits ein 
volutenartiges Muster, wie es ähnlich in Köln und im Nenniger Mosaik vorkommt 
(H. DüNTZER, Das neue Kölner Mosaik: B. J. XLI, 1866, S. I29 und Taf. V; vgl. 
dazu die Erklärung von Raschdorff und Ennen, B. J. XLII, i867, S. i95 und 
die Gegenerklärungen von Düntzer, a. a. O. S. 201 Nr. 5 imd vom Vorstande des 
Vereins von Altertumsfreunden im Rheinlande S. 2o3. — Düntzer, Verzeichniss 
II i68=sMWR i5 ist unvollständig und abweichend angeordnet; von der vollständig 
fehlenden Umrandung kam ein Teil an die Sammlung des Vereins von Altertums- 




Fifir. 95. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Tempelstatue des 
thronenden Juppiter. 



246 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 247 

freunden im Rheinlande; er wird im BPM schon von Museumsdirektor Klein als 4. Anbau, 
fehlend bezeichnet). Sü d Laster - 

Der andere Mosaikboden, anscheinend in derselben Tiefe liegend (gegen i,6o m n eng aase, 
unter dem Strassenniveau), war ein Figurenmosaik, das die beiden Beine einer in ^^SJ^' 
halber Lebensgrösse dargestellten Person und umgebende Ornamente, darunter einen 
Stern, in glänzender Ausführung zeigte. Die Verwendung von Glasmosaik und anders- 
farbigen Pasten macht nicht wahrscheinlich, dass er einen Teil des ersten Mosaiks 
bildete. Der Verbleib des ausgehobenen Teiles — die Fortsetzung zeigte sich gegen 
Westen — ist nicht bekannt (Köln. Ztg. i877 Nr. i58; Picks Monatsschr. III, i877, 
S. 33 1). 

Auf dem Grundstück Kleiner Griechenmarkt 8i — 85, unmittelbar bei dem Juppitertempel 
Turme am Griechentor, stand der Juppitertempel mit dem Götterbild und zwei Altären oriechenmarkt. 
(s. oben S. 220). 

Ausser den schon erwähnten Fundstticken dieser Gegend sind noch folgende zu Denkmäler- 
vermerken. Auf dem Marienplatz ein silberner Ring, eine Gemme mit Wagenlenker '"° ®* 
enthaltend (MWR 956); an der Hohepforte ein Altar der Diae Malvisae und des 
Silvanus (C.J.Rh. 362; Düntzer, Verzeichniss II 33; MWR 34i); Hohepforte 24 
das Fragment einer (Bau-?) Inschrift (s. o. S. 224); in der Agrippastrasse fünf oblonge 
Bronzebeschläge eines Kästchens mit gestanzten Reliefs, die in mehrfacher Wieder- 
holung Herkules' Kampf mit der lemäischen Schlange, Mars von Viktoria bekränzt, 
Merkur und zwei Eroten darstellen (Urlichs, Römische Bronzereliefs aus Köln: B. J. XCV 
i894, S. 9o und Taf. III; BPM 8736), ausserdem eine halbmondförmige Bronzefibula 
mit Grubenschmelz und der Inschrift aVa (MWR 625) und ein bronzenes Thron- 
sesselchen (MWR 800); auf dem Grossen Griechenmarkt ein Bronzegriff in Gestalt 
eines Vogels (MWR 6); in der Kaygasse eine Kalksteinstatuette des Priapus mit 
Cucullus um den Kopf und Früchten in dem aufgehobenen Gewände (MWR 358); 
Ecke Clemens- und Bobstrasse (in unmittelbarer Nähe des Tores) eine Kolossal- 
Tempelstatue des thronenden Juppiter in dem bekannten rheinischen Typus (Höhe i,33. 
Breite o,64, Tiefe o,73 m) ohne Kopf und Arme (MWR 44o; Fig. 95). 

IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA 
AGRIPPINENSIS. 

L Die Aussenstrassen. 

A. Rein, Die Römischen Stationsorte und Strassen zwischen Colonia Agrippina 1. Ausaen- 
und Burginatium und ihre noch nicht veröffentlichten Alterthümer. Nebst einem Ex- /,V/"f!/!.' 
curse über Spuren Römischer Niederlassungen und Strassen wie über Germanische 
Alterthümer zwischen Rhein und Maas. Crefeld i857. — F. W. Schmidt, Hinterlassene 
Forschungen über die Römerstrassen im Rheinlande: B. J. XXXI, 1861, S. i und 
Taf. I. — J. Schneider, Die römischen Militärstrassen des linken Rheinufers, a) Von 
Cöln bis Neuss: B. J. LX, i877, S. i und Taf. I; c) Von Cöln bis Bingen: B. J. LXIII, 
i878, S. I und Taf. I. — Ders., Römische Heerstrassen zwischen Maas und Rhein: 
B. J. LXIV, i878, S. 18 und Taf. I; LXVI, i879, S. i und Taf. I. - Ders., Römische 
Heerstrassen auf der linken Rhein- und Moselseite: B. J. LXVH, i879, S. 21. — Ders., 
Römische Militärstrassen in Rheinland, Westfalen und Hessen- Nassau: B. J. LXVHI, 
1880, S. I. — Ders., Römerstrassen zwischen Maas und Rhein: Picks Monatsschr. 

247 



248 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



L Aussen- VI, 1880, S. 256 nebst Karte. — Ders., Die Römerstrassen in der Umgebung von 
s Fassen. ^^^^ ^^^ Deutz: PiCKS Monatsschr. VII, 1881, S. 280 nebst Karte. — Ders., 
Neue Forschungen über die Römerstrassen zwischen Maas und Rhein: B. J. LXXIII, 
1882, S. I und Taf. II. — Georg v. Hirschfeld, Geschichte und Topographie des 
Rheins und seiner Ufer von Mainz bis Holland mit besonderer Berücksichtigung der 
Römerzeit: Picks Monatsschrift V, i 879, S. 168, 346, 53o; VII, 188 1, S. 4oo. — 
_ Th. Bergk, Zur Geschichte und Topographie der 

Rheinlande, Leipzig 1882, S. i45: Beiträge zur Unter- 
suchung der Heerstrassen am Rhein. — v. Veith, 
Die Römerstrassen Cöln-Reims und Reims-Trier: B. J. 
LXXV, i883, S. I und Taf. L — Ders., Die Römer- 
strasse von Trier nach Cöln: B. J. LXXVIII, i884, 
S. 7 und Taf I; LXXIX, i885, S. i; LXXX, i885, 
S. I und Taf I. — Ders., Das römische Köln, S. 10 
und Karte. — E. Hübner, Die Strassenzüge in Nieder- 
germanien: B.J. LXXX, i885, S. 112. — C. v. Veith, 
Das alte Wegenetz zwischen Köln, Limburg, Mastricht 
und Bavai: Zs. des Aachener Geschichtsvereins VIII, 
1886, S. 97 nebst Karte; IX i887, S. i. — J. Schneider, 
Die alten Heer- und Handelswege der Germanen, 
Römer und Franken im Deutschen Reiche. Heft 5, 
Leipzig 1886: Das römische Strassennetz in dem nörd- 
lichen Theile der Rheinprovinz (Reg.-Bezirk Düsseldorf, 
Köln und Aachen) und den angrenzenden Landes- 
theilen. Mit Karte. — Viae Agrippinam ducentes: 
C. J. L. XIII II p. 5o6. — Taf. XL 

Vier oder fünf von der Colonia Agrippinensis 
ausgehende grosse Strassenzüge lehren uns die geo- 
graphische Literatur des Altertums (Itin. Anton., Tab. 
Peut), gelegentliche Erwähnung bei Schriftstellem (Tac 
Ann. 1 45; vgl. 4i) und die aufgefundenen Meilensteine 
(C. J. Rh. i925 — 1935) kennen. Ihre Entstehung fällt 
in die älteste Zeit der römischen Herrschaft am Rhein 
und ist wohl auf Agrippa zurückzuführen (Zangemeister, 
Westd. Zs. III, S. 3o7; Kl. S. i73). 

Als Fortsetzung der das Nord- und Südtor ver- 
bindenden Strasse führte ein Strassenzug gegen Süden 

^ ^,, ^ in der Richtung der Severin- und Bonnerstrasse nach 

dem Nieder- ^ 

rhein. Bonn und dem Oberrhein, ein anderer gegen Norden in der Richtung derMarzellen- 

strasse, des Eigelstein, der Neusser- und (von der Agneskirche ab) Niehlerstrasse nach 
Neuss und dem Niederrhein. 
Reite beider. Spuren des ersteren sind auf stadtkölnischem Gebiet beobachtet worden auf 

dem Waidmarkt und der Severinstrasse (sowie unter deren östlicher Häuserflucht), wo 
der Oberbau aus einzelnen Lagen Kiesbeton mit dazwischen liegenden Sand- 
schichten besteht und im Laufe der Zeiten mehrfach erneuert worden ist (Col. Agr. 
S. 69). Die Strassendecke des letzteren ist zutage getreten bei Kanalarbeiten am 
Ursulaplatz und auf dem Eigelstein (a. a. O. S. 62); zwischen Köln und Niehl waren 
in der i. H. des i9. Jhs. noch vielerorts die Reste des Kiesdammes von eisenfester 



Beschrei 
bunfif. 

Tor- 
strassen 




sfrasse ^^* ^' ^^^^' ^^'- ^allraf- 

n a c h dem ^«hartz. Meilenstein, gef. Luxem- 
Ober- u burgerstrasse, Ecke Oreinstrasse. 



248 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



249 



Struktur („Steinstrasse") zu sehen. Unterhalb Niehl ist die Strasse auf eine weite 
Strecke durch den Rhein, der sich hier westlicher gewandt hat, zerstört; dann erscheint 
sie wieder südlich von Merkenich, an dessen Westseite sie vorbeigeht (B. J. XXXI, 
S. 86; LX, S. 3). „Unter Nehl bei dem heutigen Laichemer Hof entdeckte v. Hilles- 
heim eine Columna Leugalis ^/^ Stunden von der Stadt bei dem kleinen Kapellchen" 
(v. HiLLESHEiM, Vorlesungen; vgl. v. Merino u. Reischert, S. i4i). Was von diesem 
Funde zu halten ist, lässt sich bei dem Fehlen des Steines nicht mehr feststellen. 

Eine gepflasterte römische 
Strasse, vom Nordende der Mar- 
zellenstrasse in nordnordwestlicher 
Richtung ausgehend, wurde be- 
obachtet hinter dem Hause Ursula- 
platz 8 (Stein, Die h. Ursula, S. 86). 

Die westliche Heerstrasse ging 
vom Tor an Aposteln in der Rich- 
tung der Aachenerstrasse nach Jülich 
und der Maas. Sie fand sich treff- 
lich erhalten auf dem Apostelnkloster 
vor Nr. i3 und i5, wo sie eine Breite 
von 6, So m, einen Unterbau aus einer 
Trachytpacklage und einen Oberbau 
aus abwechselnden Kies- und Ziegel - 
betonschichten aufwies (Col. Agr. 
S. 63 und Taf. IV). Auch am Bischofs- 
weg (heute Brüsselerstrasse) wurde 
sie aufgedeckt und in der Nähe 
des Melatener Kirchhofes als eine 
aus groben Basaltsäulen bestehende 
Steinstrasse festgestellt, auf der lo cm 
tiefe Geleisspuren von langjähriger 
Benutzung zeugten (Köln. Ztg. i878 
Nr. 285 ; Picks Monatsschr. IV, 
i878, S. 645; v.Veith, Das römische 
Köln, S. i3; Zs. des Aachener Ge- 
schichtsvereins IX, S. 3). 

Von dieser Hauptstrasse zweigte 
sich (wohl schon am Tor) gegen 

Westsüdwest eine Strasse (die auf der Tab. Peut. verzeichnete Strasse nach der Maas und 
Durocortorum mit den seitwärts gelegenen Orten Lindesina und Monerica ?) in der 
Richtung der alten Dürener Strasse (über Frechen und Kerpen) ab. Noch in den 
sechziger Jahren des i9. Jhs. war sie am Meilenstein o,9 links neben der jetzigen 
Strasse erkennbar und fiel bei der Kitschburg mit dieser zusammen (Zs. des Aachener 
Geschichtsvereins VIII, S. I23). Auch die römischen Grabstätten in Lindenthal (s. u.), die 
Beziehungen Kölns zu Marcodurum (vgl. Tac. Hist. IV, 28) und die Lage des Klosters 
Weyer bezeugen diese Strasse (vgl. Col. Agr. S. 67). 

Die vierte Heerstrasse verlief vom Tor an der Clemensstrasse 



1. Aussen- 
strassen. 




Strasse vom 
Ursulaplatz 
nach NW. 



Heerstrasse 
nachWesteiL 



Fifir. 97. 



Darmstadt, Grossherz. Museum. Altar der 
Virtus, sef. in Köln-Bocklemünd. 



Strasse nach 
WSW. 



m 



gerader Heer Strasse 
Richtung die heutige Luxemburgerstrasse entlang nach Zülpich und weiter nach "*° 



249 



25o DAS RÖMISCHE KÖLN 

1. Aussen- Reims. Am Weyertor lag einstmals am Fusse des Glacis noch ein Stück des alten 

Strassendammes, i m hoch und oben 5,3o m breit (B. J. LXXV, S. 3). 
Meilenstein An dieser Strasse erhob sich der auf der Ecke der Greinstrasse i9o3 gefundene 
burgep-'^u™ Meilenstein von rotem Sandstein mit der Aufschrift: | nobilissimi[sj | 

Greinstrasae. cAESARI[b]vS | COSTANTIO | ET MAXIMIANO | INVICTIS | A • C(oLONIA) • a(GRIPPINA) * 

l(evga) I aus 293— 3o6 n. Chr. (Westd. Zs. Korrbl. XXIII, i9o4, Sp. 74, nr. 29; MWR 
648; Fig. 96). Von einem bei Köln gefundenen Meilenstein, der unter Kaiser M. 
Annius Florianus 2 76 n. Chr. errichtet wurde, ist leider die Fundstelle unbekannt (vgl. 
Klein, Rhein. Mus. XV, S. 5oo;.C.J. Rh. i964; BPM, U i3[. Das Fragment C.J. 
Rh. 42oy, das von Düntzer, C. J. Rh. i964a für einen Meilenstein angesehen wird, 
ist schwerlich ein solcher). 
Strasse aus dem Auch die übrigen Tore müssen naturgemäss die Ausgangspunkte von Strassen 

Appellhofpiatz. gebildet haben. Eine zusammenhangende Reihe von Grabdenkmälern der Flavierzeit 
auf der Gereonstrasse (s. u.) sowie die Lage der bis in das 4. Jh. zurückgehenden 
Gereonskirche (S. i48) weisen auf eine vom Tor am Appellhofplatz ausgehende, gegen 
Nordwesten in der Richtung der Subbelratherstrasse verlaufende römische Strasse hin 
(vgl. Ennen-Eckertz, Quellen II, Nr. io5 aus 1227: item II iomales prope latam 
viam, que de porta sancti Gereonis ducit Sibbewilre), die das durch römische Funde 
bekannte Bocklemünd (s. u.) und Stommeln (B. J. XX, S. I27; XXI, S. i66; C.J. 
Rh. 448) berührte, und deren Pflasterung beim Bau des westlichen Eckhauses von 
Klingelpütz und Gereonstrasse (Mitteilung des Kgl. Baurates Herrn Schellen) sowie 
bei Grevenbroich zum Vorschein kam (B. J. LX, S. i55; LXIV, S. i8; Picks Monats- 
schr. VI, S. 256; Kl. S. i74). 
Strasse aus dem Beim Tor an der Breitestrasse bezeichnet der unmittelbar vor demselben (Ecke 

Strasse u. Gia- Ehren- und Albertusstrasse) augenscheinlich in ursprünglicher Lage gefundene Altar der 
cisstrasse. Quadrubiae (Westd. Zs. Korrbl. XII, i893, S. 206; B. J. XCIV, i893, S. i69) nicht 
bloss eine gegen Westen sich ziehende Landstrasse , sondern deutet auch auf das 
Vorhandensein einer die Stadtbefestigung umgebenden Glacisstrasse (Kl. S. i74); 
für letztere spricht ausserdem die mittelalterliche Bezeichnung des Strassenzuges 
um die Römerstadt als ,via lapidea* (vgl. dieselbe Bezeichnung der Hohestrasse im 
Columbaschrein), die sich in den heutigen Strassennamen ,Steinweg* und ,Mauriüus- 
steinweg* erhalten hat (Mitteilung des Herrn Stadtarchivars Dr. Keussen). 
Strasse aus dem Aus den drei Toren der Ostmauer führten Strassen an den Rhein. Die aus 

Strasse. dem Tor an der Königstrasse bildeten quer zur Strassenrichtung liegende Basalt- 
säulen, die ursprünglich, wie ihre Abnutzung zeigt, selbst als Strassendecke gedient 
haben, später aber mit einer Kiesbetonschicht von 0,20 m Stärke überdeckt worden 
sind. Um die Strasse hochwasserfrei zu halten, führte sie durch das Tor in einer 
Höhenlage von +9,55 m (3,2o m über dem Sockel der Stadtmauer); die Oberkante 
der Basalte lag noch am Malzbüchel auf +9,i3, in der Rheingasse auf +8,7o bis 
+ 8 m. Die östlichsten Spuren der Strasse finden sich an der Ecke der Strassburger- 
gasse; die Rheingasse entlang ziehen sich Reste von Stützmauern aus Grauwacke 
und Basaltsteinen (Col. Agr. S. 7i). 
Strasse aus dem Aus dem Tor an Obenmarspforten folgte die zur konstantinischen Brücke 

marspforten! führende Kiesstrasse in einer Höhenlage von + 9,7o m im Tor und 9,5o m am Heu- 
markt, dem Marsplatz und der Strasse Unter Seidmacher; ihre Fortsetzung lag wohl 
unter der nördlichen Häuserreihe des Heumarktes und in der Richtung der Salz- 
gasse (Col. Agr. S. 72). Was von den zahlreichen Pfeil er fundamenten und -stumpfen 
zu halten ist, die Broelman (II fol. 7i9v) zwischen dem Tor an Obenmarspforten 

25o 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 25 1 

und dem Rhein gefunden haben will und als die Überreste der westlichen Brücken- i. Aussen- 
pfeiler betrachtet, lässt sich nicht feststellen. Strassen. 

Von der Strasse aus dem Tor an der Bechergasse, die hinter der südlichen Strasse ans dem 
Häuserreihe der Bischofsgartenstrasse verlaufen sein muss, sind bis jetzt keine Spuren ^'^'g^ige.^ ^^' 
nachgewiesen ; indessen scheint am Ende derselben jener dem Juppiter Optimus Maxi- 
mus und dem Genius loci geweihte Altar eines BeneRciariers gestanden zu haben, 
der sich ganz unversehrt auf dem Brand gefunden hat (Westd. Zs. XVIII, i899, 
S. 4i9; MWR 453). 

Ausserdem führte eine mit Basaltsäulen gepflasterte Strasse in der Richtung der Strasse i. d. 
Mühlengasse (über der Fortsetzung des Kanals in der Budengasse) in einer Höhen- MAhfeMasse 
läge von + 9,8o bis + 8,60 m nach dem Rhein (Col. Agr. S. 74). 

Bedauerlicherweise sind die genauen Fundstellen von drei jetzt verlorenen Beneficiarier- 
Beneficiarieraltären aus denj. 2 23, 236 und 243 n. Chr., die sich dereinst am Rhein ^^^^'^^'jj^jjj' *™ 
an den Endpunkten von Strassen erhoben haben (C. J. Rh. 43o — 432), nicht bekannt; 
noch weniger weiss man über die Herkunft eines vierten Beneficiarieraltars (C. J. 
Rh. 399 = DüNTZER, Verzeichniss II 6 « MWR 38o). 

Eine Landstrasse gegen Südwesten aus dem angenommenen Tor bei der Färber- Strasse aus dem 
gasse (etwa in der Richtung der Waisenhausgasse und des Weyerstrasser Weges) * «^en^sw****^ 
machen glaubhaft die hier aufgefundenen Begräbnisplätze (s. u.), die Lage der von 
Erzbischof Bruno I. gegründeten Abtei St Pantaleon (sämtliche dem früheren Mittel- 
alter angehörige Kirchen liegen an römischen Strassen; vgl. Col. Agr. S. 74) und ein 
auf dem Blaubach, Ecke Weissbüttengasse (allerdings verstümmelt) aufgefundener 
Beneficiarieraltar an Juppiter, Serapis und den Genius loci aus 1 79 n. Chr. (Westd. Zs. 
XVIII, 1899, S. 4i9; MWR 455). 

Andere im Aussengebiet des römischen Kölns festgestellte oder mit mehr oder Sonstige 
weniger Sicherheit anzunehmende Strassen und Wege sind folgende: trassen. 

i. eine mit Gräbern und Villen besetzte Strasse nach Niehl in der Richtung Strasse i. d. 
des alten Mauspfades (vgl. das Schreinsbuch Extra muros i342: prope Muspade; Mauspfadl* 
i349: in campo inter vineas de Ryle et viam lapideam — letztere kann freilich auch 
die Strasse nach Neuss sein — ), der heutigen Amsterdamerstrasse, die sich aus den 
Mosaikboden- und Gräberfunden an St Kunibert und in der Mäximinenstrasse (s. u.) 
als nördliche Fortsetzung der östlichen Glacisstrasse erweist; 44o m nördlich von der 
Xantener Strasse durchschneidet sie fast rechtwinkelig ein 5,3o m breiter, mit einer 
i5— 2o cm starken Kieslage gepflasterter Weg (Westd. Zs. Korr. XIII, i894, Sp. 39 
nr. 24; Kl. S. i79), vermutlich derselbe, der von Bocklemünd über Nippes auf 
Mülheim zu festgestellt worden ist (Zs. des Aachener Geschichtsvereins IX, S. 4); 

2. eine bei den Festungsbauten 1882 in o,5o m Tiefe und 5 m Breite aufgefundene Strasse l d. 
westliche Fortsetzung der nördlichen Glacisstrasse, an der die Grabstätten der Friesen- ^FriJjien-^iL'" 
und Vogelsangerstrasse (s. u.) liegen, und die über Mechterhof (vgl. Ennen-Eckertz, Vogelsanger- 
Quellen II, nr. io5: iuxta latam viam, que de porta Frisonum ducit ad Martyres) und 
Vogelsang nach Widdersdorf führte (Zs. des Aachener Geschichtsvereins IX, S. 4; 

Kl. a. a. O.) ; 

3. eine die Aachenerstrasse beim ßischofsweg kreuzende Strasse ; das hohe Strasse, die 
Alter des Bischofsweges und eine römische Hausanlage an demselben (s. u.) macht ^»trassr* 
die Strasse wahrscheinlich, obschon der auf dem Grundstück der Witwe Schenk (Süd- kreuzend. 
Seite der Aachenerstrasse, nur wenig östlich von der Einmündung der Brüsselerstrasse) 
gefundene Quadrubienaltar (Westd. Zs. Korrbl. VI, 188 7, Sp. 182, nr. 121; Rhein. 

25l 



252 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



1. Aussen- 
strassen. 

Sog. Stein- 
strasse. 



Sofif. Silex- 
strasse. 



Zweifelhafter 
Kreuzweg u. a. 



Mus. N. F. XLII, i887, S. 487; B. J. LXXXIII, i887, S. 226; LXXXVIII, i889. 

S. 247 ; MWR4ii) sich als Baustein verwandt erweist; 

4. die sog. ,Stein Strasse*, die sich von Godorf über Rodenkirchen, Alteburg und 

Bayenthal nach Köln zieht und am Severinstor mit der Bonnerstrasse vereinigen soll 

(B. J. LXIII, S. 3; LXXIX, S. 27; Kunstdenkm. der Rheinprovinz IV i, S. i73; Westd. 

Zs. XXII, i9o5, S. 48); ver- 

mutlich bildete sie die süd- 
liche Fortsetzung der östlichen 
G lacisstrasse (über die Strassen 
aus den Toren der Alteburg 
s. u.). 

Den Resten der Pfeiler 
für die Wasserleitung scheint 
die Annahme der ,Silexstrasse' 
auf dem Wege nach Eflfem 
[ (Berrenratherstrasse) ihre Ent- 
stehung zu verdanken (B. J. 
XIV, i849, S. i83). 

Zwei angeblich in der 
Hofergasse gefundene Quad- 
rubienaltäre (Westd. Zs. 
Korrbl. XXIII, i9o4, Sp. 73, 
nr. 29, 3 und 2; MWR 63o 
und 63 1), darunter einer aus 
flavischer Zeit, würden einen 
Kreuzweg bezeugen, wenn 
Fundort und Fundumstände 
sicher wären. Aus dem näm- 
lichen Grunde sind für die 
Topographie des Aussenge- 
bietes von Köln zwei Bene- 
ficiarieraltäre nicht verwert- 
bar (B. J. XX, i853, S. 126 
von der Luxemburgerstrassc 
und C. J. Rh. 399 = Düntzer, 
Verzeichniss II 6 = MWR 
38o). 




IL Der Anbau. 



Fig. 98. Köln, St Ursula. Statue der Isis. 



2. Anbau. ~ Vororte mit gewerblichen 

Anlagen und einzelne Häuser oder Villen lassen sich an den verschiedensten Punkten 
in der Umgebung der Stadt nachweisen. 



a) Die Nordseite. 

Auf eine Ansiedelung an der Nordseite deutet zunächst der durch das Nord- 
tor bei der Höherlegung des Pflasters hindurchgeführte, zur Aufnahme einer Wasser- 
Spuren von Gräbern fehlen im 



Nordseite. 
Reste von 
Bauten u. 
ffewerb- leitung bestimmte Tuffsteinkanal (Col. Agr. S. 36). 

lagen beider ^^^^^^^ ^^^ Marzellenstrasse vollständig; dagegen bezeugt das ausgedehnte Beton- 
stadt. 



252 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



253 



fundament vor Nr. 63 und 65 (Col. Agr. S. 53), das nicht der Rest des Eigelsteins 
sein kann (s. u.), das ehemalige Vorhandensein eines grösseren Gebäudes. Starke, 
senkrecht zueinander gerichtete Grauwackemauem sind nahe dem Tor am Appell- 
hofplatz unter dem Neubau Kattenbug i3 (persönliche Beobachtung des Verfassers), 
eine Töpferei auf dem Maria- Ablassplatz (Cot. Agr. S. 6i), eine Glasschmelze mit 
vielen Überresten von Fritte auf der Gereonstrasse gegenüber dem erzbischöflichen 
Palais entdeckt worden (A. Kisa, 
Die Anfänge der rheinischen Glas- 
industrie: Zs.des Bayerischen Kunst- 
gewerbevereins in München, i896, 
S. 46 ; Die antiken Gläser der Frau 
Maria vom Rath, S. i5). Eine nur 
in sehr trümmerhaftem Zustande auf 
uns gekommene Kaiserinschrift aus 
St. Gereon (E. aus'm Weerth, Der 
Mosaikboden in St. Gereon zu Köln. 
Bonn i873, S. 8, A. ii) deutet auf 
ein öffentliches Gebäude in diesem 
Vorort, den der Fund eines von 
Grundbesitzern ,ex vico Lucretio* 
geweihten Votivs in der Nähe von 
S. Gereon (C. J. Rh. 348; B. J. io3, 
i898, S. 12; DüNTZER, Verzeichniss 
II 52; MWR 3 12) und eines Altars 
der deae Lucretiae hinter Marzellen- 
strasse 12 (B. J. XLVII/XLVIII, 
i869, S. 124; io7, i9oi, S. 288; 
DüNTZER, Verzeichniss II 86; MWR 
23 1) als vicus Lucretius vermuten 
lässt. 

Im 4. Jh. erhob sich hier unweit 
der Strasse nach Neuss die von 
Oematius erneuerte Basilika der hh. 
Jungfrauen, an der Strasse aus dem 
Tor am Appellhofplatz die als Central- 
bau konstruierte der Thebäischen 
Märtyrer (S. i48). Von der ältesten 
Anlage stammen vielleicht noch 

einige Reste an den Kapellen der Nordseite des Dekagons sowie in der Vorhalle ; auch 
hat sich auf der Südseite zwischen Taufkapelle und Sakristei ein zu einem Eingang 
gehöriger einfacher Mosaikbelag vorgefunden, bestehend aus quadratischen und über 
Eck gestellten Ziegelplättchen, deren Zwischenräume durch Basaltwürfelchen ausgefüllt 
sind (Westd. Zs. Korrbl. I, 1882, Sp. 76 nr. 27i). 

In weiterer Entfernung von der Stadt sind an der Nordseite Spuren römischer 
Ansiedelungen beobachtet worden: am Kunibertskloster auf einem Grundstück von 
Zanoli und Brentano ein Stück der Umrandung eines Mosaikbodens mit weissem 
Grund und Schnuromament von i,3o : o,365 m (Düntzer, Verzeichniss II i88a; 
MWR 12); in der Richtung der Amsterdamerstrasse bis nach Niehl zahlreiche Reste 



2. Anbau. 
Nordseite» 




Fig. 99. Bonn, Provinzialmuseum. Insehriftloser 
Merkuraltar, get zu Köln, Eififelstein. 



BaoiUka der 

bh. Jung- 
frauen u. der 
Tbebier. 



Reste V. 

Bauten in 

weiterer 

EntfernuniT 

V. d. Stadt. 



253 



254 DAS RÖMISCHE KÖLN 

. 2. Anbau, von Krügen, Schalen, Mauerziegeln und Hypokaustensteinen, die auf leichte, villen- 
Nordseite. artige Bauten aus der späteren Zeit deuten (S. aSi, nr. i); bei Longerich römische 
Überreste und Münzen (Broelman II, fol. 56iv: apud pagum Londerich longe 
remotius fragmentis et numismatibus erutis) ; am Bischofsweg, ganz nahe der Stelle, wo 
dieser den alten Güterbahnhof berührte (jetzt ungefähr in der Mitte des Hauptgüter- 
bahnhofs Gereon), eine römische Hausanlage mit Bad und Hypokaustum (Köln. Ztg. 
i864 nr. 220; B. J. XXXVIII, i865, S. i7o); am sog. Nussbaumerwege vor dem 
Gereonstor (jetzt Herkules- und Nussbaumerstrasse) auf dem Grundstück des Ad- 
vokaten Fay eine aus Kalkmörtel hergestellte, mit Ziegelplatten abgedeckte Wasser- 
leitung mit westlichem Gefälle (B. J. XXXII, 1862, S. i4i; XXXIII/IV, i863, S. 27o; 
ExNEN, Gesch. Kölns I, S. 95 A. 2; Düntzer, Verzeichniss II 2S2); an der Nordost- 
seite des Subbelrather Hofes nordwestlich von der Ottostrasse (Ehrenfeld) auf einem 
Grundstück von Franz Zilkens zahlreiche Oberreste von Kalkstein Werkstücken, Zi^eln 
und Gefässen eines durch Brand zugrunde gegangenen römischen Gebäudes (Be- 
obachtung des Verfassers). 
Götterdenk« Götterdenkmäler fanden sich ausser den bereits aufgeführten nordwärts vor der 

Vor dem Stadt: in der Ursulakirche eine verstümmelte Tempelstatue der Isis, deren Sockel 
Hanpttor. mit der Inschrift isidi invicte versehen, zu einem romanischen Kapitell verarbeitet 
war (Westd. Zs. Korrbl. I, 1882, Sp. 76 nr. 27o; Schaafhausen, Über den römischen 
Isisdienst am Rhein: B. J. LXXVI, i883, S. 3i und Taf. I; St. Ursula; Fig. 98), und 
die mit dem an dem nahegelegenen Maria- Ablassplatz gefundenen Votivaltar für dieselbe 
Göttin (Westd. Zs. Korrbl. VII, 1888, Sp. 120 nr. 81; MWR i) auf ein Isisheiligtum 
in dieser Gegend hinweist; in der Goldenen Kammer von St. Ursula zwei wieder 
verloren gegangene Denkmäler der Matres Hiannaneh(iae) (C. J. Rh. 32 1 ; Ihm 28?; 
B. J. I IG, i9o3, S. 36i) und der Fatae (C. J. Rh. 322; Ihm 5o9); auf dem Eigelstein ein 
wohlerhaltener, inschriftloser Merkuraltar, der an der Vorderseite in Hochrelief einen 
geflügelten Merkurkopf mit Caduceus über einer Girlande, auf den beiden Seiten- 
flächen Rosetten zeigt (BPM 77ii; Lehner, Provinzialmuseum I, Taf. XXXI 3: 
Fig. 99), sowie eine stark verwitterte, thronende Göttergestalt ohne Kopf, flankiert 
von zwei stehenden männlichen Adoranten, mit Spuren einer Inschrift auf dem Sockel, 
wahrscheinlich Fortuna (BPM 636o; vgl. Hettner, Katalog des Trierer Museums 98): 
auf der Neusserstrasse eine nur von den Lenden ab erhaltene Statuette des in der 
Kleidung eines römischen Offiziers (aufgeschürzte Tunika, Lederpanzer, Beinschienen, 
Paludamentum) dargestellten Silvanus mit einem zu seinen Füssen niedergekauerten 
Eber (B. J. io7, i9oi, S. 2i7; BPM 6743; Lehner, Provinzialmuseum I, Taf. XXX 12); 
endlich beim Bau des Ursulinenklosters in der Machabäerstrasse 16 74 nicht weniger 
als fünf Altäre, nämlich des Herkules von einem Soldaten der 2. Kohorte der Var- 
cianer (C.J.Rh. 3i5; verloren), der Matres Masanae von einem Reiter der ala 
Aff^rorum (C. J. Rh. 3 1 7 ; verloren), der dea Hariasa von einem Duplarius der ala 
Sulpicia aus i87 n. Chr. (C. J. Rh. 3i4; verioren), der Digines (C. J. Rh. 3 16; Ihm 446; 
Düntzer, Verzeichniss II 3i; MWR 339) und der dea Semele und ihrer Schwestern, 
gestiftet zum Dank für die Erlangung der Mutterwürde in einem bakchischen Kon- 
ventikel (C. J. Rh. 3i3; Düntzer, Verzeichniss II 25; MWR 356). Die zahlreichen 
Funde an der letztgenannten Stelle lassen auf eine Kultstätte in der Nähe, etwa an 
der nördlichen Fortsetzung der östlichen Glacisstrasse (s.o.S.25i, i) schliessen, Eben- 
dort hatte wohl auch seinen Standort der Trankgasse i3 gefundene Altar der Matres 
Mediotautehae (B. J. XXXIII/IV, i863, S. 181; C.J.Rh. 329; Ihm 280; Düntzer, 
Verzeichniss II 49; MWR 3 11). 

254 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



255 



Vor dem 
Ntfbentor. 



Zu der Strasse aus dem Tor am Appellhofplatz gehören: ein oben abge- 2. Anbau, 
brochener Bacchusaltar (gefunden Kattenbug i3, im Besitz des Rechtsanwalts Herrn JÜ°''**^®**®* 
Dr. Meiler), der auf der Vorderseite den seinen Panther aus einem Kruge tränkenden, mäier. 
jugendlichen Bacchus mit Chlamys und Thyrsusstab, auf den beiden Seitenflächen je 
einen Opferdiener zeigt (Fig. 100); ein kleiner Altar der Matronen, gefunden als Füllstück 
einer Mauer bei St. Gereon (B. J. XLVII/VIII, i869, S. 128; Ihm 2 75; Düntzer, Ver- 
zeichniss II 4i a; MWR 32 7); ein gut gearbeiteter, aber stark verletzter Altar derMatronae 
Mahlinehae mit den thronenden drei Göttinnen in einer Ädikula aus dem i.Jh. (von 
Hübner, Exempla Script, epigr. lat. 61 sogar in die Zeit des Claudius versetzt), ge- 
funden Gereonshof i (B. J. V/VI, i844, S. 3i5; Ihm 2 74; Düntzer, Verzeichniss II 4o; 
MWR 33 1); der untere Teil eines Suleviae- Altärchens, gefunden auf dem Gereonskloster 
nahe der Christophstrasse (B. J. XLVII/VIII, i869, S. 118; Siebourg, De Sulevis 




Fiff. 100. Köln. Altar des Bacchus, get. Kattenbug. 

Campestribus, Fatis p. i5 nr. 22; Ihm 285; Düntzer, Verzeichniss II 43a; MWR 

3x9); ein verloren gegangener Altar, ausgegraben in einem Garten bei St. Gereon, 

der auf einer Seite einen schwebenden Knaben mit einer Rose in der Hand, auf der 

zweiten Diana mit dem Bogen, auf der dritten Vulkan mit Zange, Eisenstück, Hammer 

und Amboss zeigte, während die vierte ganz verwittert war (Broelman, Comm. I, 

fol. 35 2 v; Epid., Tab. II 28): vor dem ehemaligen Gereonstor an der Gereonsmühle 

ein viereckiges, rohes Postament mit der Aufschrift: i(ovi) o(ptimo) m(aximo) (B.J. 

XXXIII/IV, i863, S. 180; C. J. Rh. 345; Düntzer, Verzeichniss II 5; MWR 384)und 

eine oberhalb der Hüften abgebrochene Statue des thronenden Juppiter (Düntzer, 

Verzeichniss II 121; MWR 181); Gladbacherstrasse 82 ein Herkulesaltar (im Besitze 

des Herrn Rektors L. Schwörbel in Köln-Deutz) und in Bocklemünd ein Altar der Dea 

Virtus mit Darstellung der gewaffneten Göttin in einer Ädikula (B. J. VIII, i846, S. i59; 

C. J. Rh. 446. Aus dem Besitze des Barons von Hüpsch in das Grossherzogl. hessische 

Museum zu Darmstadt übergegangen; vgl. Adamy, Die archäologischen Sammlungen, 

S. 8, IIA 5 und Fig. 97). 

b) Die Westseite. 

Anbau vor dem Tor an der Breitestrasse beweist der durch das Tor geführte Westseite. 

Wasserleitungskanal, dessen Sohle innerhalb des Torfundamentes eine Steigung von 



255 



256 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



2.Anbau. o,i8m nach aussen zeigt (Col. Agr. S. 29 und 6i); indessen sind Reste von Fuss- 

estseite. b^^j^j^ ^j^j Hausmauern hier bisheran nicht beobachtet worden. Von Denkmälern 
Vor dem 

sind zu erwähnen der Quadrubienaltar Ecke der Ehren- und Albertusstrasse (s,o. 

S. 25o) imd ein rundes Postament für eine Juppiterstatue mit der einfachen Aufschrift 

i-o-M-, gefunden St. Apemstrasse i7 (C. J. Rh. 353; Düntzer, Verzeichniss 1 2; 

MWR 4 18), dessen Verwendung über einem vierseitigen Postament das an der 

Nordostseite des Domes gefundene Relief einer Ädikula mit Götterbild (s. o. S. 228) 

deutlich zeigt. 

Von der Vogelsangerstrasse in Ehrenfeld stammen zwei Dachziegel mit dem 

Stempel trans | rhenana und einer mit dem Stempel trarena | fecmillx | svpnepos 



Tor a. d. 
Breite- 
strasse. 



Vofifelsansrer- 
strasse. 




S'l""« X-^ S«cophag 

Fig. 101. Köln. RömischeR Haus am Apostelnkloster. 



Entenmosaik. 



(Westd. Zs. XV, 1896, S. 382; B. J. 102, i898, S. 294; MWR. — Über diese in die 
Flavierzeit gehörende militärische Ziegelei s. B. J. 111/12, i9o4, S. 29 1). 
Vor dem Die Spuren eines vollständigen Vorortes mit glänzend ausgestatteten Häusern 

Apo«tein. ^^^ gewerblichen Anlagen haben sich vor dem Tor an Aposteln erhalten. In un- 
Hausreste. mittelbarer Nähe desselben fanden sich Hausmauern vor Apostelnkloster 2 a, 2 b und 2, 
Mosaikböden in den Häusern 2 a und 5 (Col. Agr. S. 63). Die Mosaiböden sind: 
i. Das sog. Entenmosaik, gefunden i844 in einem Keller Apostelnkloster 5 (südl. 
neben dem Apostelngymnasium), durch einen Mauereinsturz zertrümmert, später wieder 
zusammengesetzt (B. J. VHI, i846, S. i77; Düntzer, Verzeichniss H 212; MWR 18). 
Heute bildet es ein Rechteck von 3,o4: 2,i3 m und zeigt ein Muster von sich durchschnei- 
denden Kreisen mit Mittelrosette, das in weissen und schwarzen Würfeln ausge- 
führt ist. Die Mitte des Ganzen nimmt ein Quadrat aus weissen Marmorwürfeln ein, in 
dem übereinander zwei zum Teil in schimmernden Glaspasten treftlich ausgeföhrte 
Enten, die obere nach links, die untere nach rechts laufend, sowie neben der 
letzteren zwei Kirschen dargestellt sind. Die aus fünf schwarzen und weissen 



256 



IV. DAS AUSSENGEBItT DER COLONIA AGRIPPINENSIS 257 

Streifen bestehende Umrandung enthält im Mittelstreifen ein schwarz-gelb-rotes 2. Anbau. 
Mäanderband. / - v^"h*" t""' 

Vor dem Tor 
2. Ecke eines Mosaikbodens aus schwarzen und weissen Würfeln mit demselben an Aposteln. 

Muster wie das Entenmosaik und einer Umrandung mit Zahnfries, i,39:o,95 m gross, ^^^J^Jer 

•gefunden mit dem vorhergehenden (Düntzer, Verzeichniss II 218a; MWR i9). Mosaikboden. 

.3. Ecke eines Mosaikbodens auf weissem Grunde mit schwarzen, gelben, roten Bunter 
und grauen Pasten, jetzt 2,44: i, 55 m, der ganze Boden ehemals 3,76:3,76 m gross, 
gefunden im Mai i869 Apostelnkloster 2 a, stückweise gehoben und im Maseum zu- 
sammengesetzt (B. J. XLVII/VIII, i869, S. 122 — die hier erwähnte, an Ort iind 
Stelle aufgenommene Zeichnung des Stadtbauamts war nicht mehr aufzufinden — ; 
Düntzer, Verzeichniss II i9i; MWR 2). Das Mittelstück bildet ein Kreis in einem 
regulären Achteck, das von mehreren Quadraten umschlossen ist. Um den Kreis, 
dessen Innenraum nicht erhalten, legt sich ein bunter Rand mit geflochtener Schnur. 
In dem einzigen erhaltenen Zwickel zwischen dem Achteck und dem innersten 
<2uadrat stehen zwei Vögel einander gegenüber. Den Raum zwischen dem ersten 
und zweiten Quadrat füllen Dreiecke, Rhomboiden und rankenförmiges Ornament. 
Die quadratischen Umrahmungen zeigen einen Zahnschnitt, eine geflochtene Schnur, 
Amazonenpelten wie beim Philosophenmosaik und einen ganz schwarzen Rahmen. 

4. Bruchstück eines Mosaikbodens, i,4o:o,97 m gross, schwarz und weisser Kreis Mosaik- 
mit einem Quadrat im Innern, gefunden mit dem vorhergehenden (Düntzer, Ver- 
jseichniss II i96a; im MWR nicht zu identifizieren). 

Bedeutende Reste eines Wohnhauses, das über zwei Grabstätten (s. u.) angelegt Wohnhaus am 
war und selbst dem 4. Jh. angehört, fanden sich i894 beim Neubau des Hauses woster." 
Apostelnkloster 25, nördlich von der Apostelnkirche (Eberlein, B. J. XCVI/VII, i895, 
S. 343; Col. Agr. S. 64 und Taf. IX; Fig. 10 1). Der Fussboden, aus Kalkestrich 
bestehend, lag auf ungefähr + i4,5o m K. P., die aus Grauwacke mit vereinzelten 
Ziegeln bestehenden Mauern hatten eine Stärke von o,4o— 0,60 m und waren 
noch zum Teil verputzt, in den nach dem Apostelnkloster zu gelegenen Räumen 
mit rohem, gelbem Wandputz, in den Räumen C und D mit einem feinen roten 
Putz, der auch Reste dekorativer Malerei aufwies. In dem anscheinend zu 
•ökonomiezwecken verwandten südlichen Teile fanden sich viele verbrannte Tier- 
knochen und rohe Tongefässe, in den als Wohnung benutzten nördlichen Räumen 
zahlreiche Scherben von reich ornamentierten Sigillatagefässen, an der Westwand des 
Raumes D zwischen den Holz- und Eisenresten einer durch Brand zerstörten Truhe 
oder eines Schrankes zahlreiche Glasgeßlsse, zum Teil mit Inhalt, darunter eine flache 
'Glasschale und ein Weinheber sowie schöne, wohlerhaltene Tonkrüge und Sigillata- 
schüsseln, in denen sich noch Geflügelknochen und Austernschalen befanden, endlich 
eine stark abgegriffene Münze Trajans und darauf eine wohlerhaltene des Licinius. 
Die stellenweise mehr als i,5o m betragende Brand- und Bauschuttschicht, in der sich 
Dach-, Deck- und Hypokaustenziegel, Heizröhren, geschmolzenes Eisen und Glas 
sowie etwa zehn Münzen, darunter als späteste solche des Constantinus IL und Con- 
Btantius (353 — 36 1) befanden, bezeugt den plötzlichen Untergang des Hauses beim 
Frankeneinfall im J. 355, der durch den Fund eines unbestattet auf dem Estrich 
•liegenden menschlichen Skeletts in der südöstlichen Ecke . des Raumes C und von 
Schädelresten im Räume B eine besondere Illustration erhält. 

Eine glänzende, anscheinend schon in früher Zeit zerstörte Hausanlage befand Mosaikboden in 
sich in der Händelstrasse, nahe ihrer Einmündung in die Aachenerstrasse. Erhalten ^Strasse * 
4st von derselben ein bedeutendes Stück eines geschmackvollen, quadratischen Mosaik- 

17 

257 



258 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



2. Anbau, bodcns von etwa 4,i2 m Seitenlänge. Seine Mitte bildet ein reguläres Achteck mit 
Westseite, geibiichenj Grunde von uneeßlhr i,5o m Durchmesser, das von einem roten Streifen 

Vor dem Tor» » » ... 

an Aposteln. mit zierlichen blauen Blumen umrandet ist. Darin liegt ein achtspitziger, aus bunten, 

konzentrischen Kreisen gebildeter Stern, den ein breites, aus schwarzen, roten und 

gelben Würfeln gebildetes Wellenband umgibt. An vier gegenüberliegenden Ecken 

des Achtecks setzen auf blau-schwarzem Grunde grau in grau gehaltene Brustbilder 

an, von denen ein gut gezeichnetes (schwerlich Herkules) erhalten ist, während einem 

anderen der Kopf fehlt. Die Art der Umrahmung der Büsten, von der sich nur ein 

geringer Rest mit Zahnschnitten erhalten hat, lässt sich nicht mehr feststellen. An 

die vier übrigen Ecken des Achtecks schliessen sich bunte Rosetten auf gelblichem 




-t — «— « — r" 



Fig. 102. Köln. Mosaikboden, net. Händelstrasse. 

Grunde, umgeben von schwarzen und roten Kreisen. Der äussere Abschluss des- 
Mosaiks ist bis auf eine Ecke verloren gegangen, die ein weissgrundiges Quadrat mit 
buntem verflochtenen Vierpass zeigt, an das sich ein langgestrecktes Dreieck mit 
Blumenomament auf gelbbraunem Grunde anschliesst; ein dreifaches Band in Rot, 
Weiss und Schwarz bildete den Rand. Nach Westen schloss sich, von dem weissen 
und schwarzen Rande ebenfalls umgeben, ein schwarzgrundiges Mosaik mit reihen- 
weise angeordneten weissen Sternchen von der Form der Quincunx an. Das Mosaik 
befindet sich wiederhergestellt an einer Wand im MWR neben dem Philosophen- 
mosaik (vgl. Köln. Ztg. vom i. Nov. i89i, nr. 880; Westd. Zs. X, i89i, S. 4o6 und 
Korrbl. Sp. 263 nr. 94, A. i; B. J. XCIII, i892, S. 3i. — Originalaufnahme in einem 
Skizzenbuch des MWR; Handzeichnung desselben in verschiedenfarbigen Stiften 
ausgeführt, 22 X i9 cm ebenda; Abbildung B. J. XCIII, Taf. V; Fig. 102). 
Estrich an der Als Überrest eines späteren römischen Hauses hat sich ein Estrich an der 

Strasse. Aachenerstrasse, ungefähr mitten zwischen der alten und der neuen Umwallung, er- 



258 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



259 



halten, unter dem eine lebensgrosse Terrakottabüste als Füllsel gefunden wurde (B. J. 
LXXXV, 1888, S. 55). 

Ein Haus des 4. Jhs., wie aus einer in ihm gefundenen christlichen Kaiser- 
münze hervorgeht, stand an der Dasselstrasse (nahe Königsplatz). Seine Umfassungs- 
mauern sind aus Tuffstein- und Grau wackestücken unter Benutzung von Dachziegel - 
trümmem wenig sorgtUltig hergestellt. Von den blossgelegten sechs Räumen dienten 
drei kleine zu Heiz- und Badezwecken und stehen mit Abzugskanälen in Verbindung; 
die drei grösseren waren anscheinend Wohnräume, von deren Hypokausten sich noch 
Spuren erhalten haben. Neben der Münze fanden sich in dem Hause Haarnadeln 
aus Elfenbein und eine Halskette aus Golddraht (Westd. Zs. Korrbl. XH, i893, Sp. 22 
nr. 8 nebst Plan; zwei Photogr., i8X24 u. 12x18 cm, MWR, Ph i4ii u. i4i2). 

Endlich sollen sich Fundamente römischer Villen in Müngersdorf gefunden 
haben (Ed. Herstatt bei v. Veith, Das röm. Köln, S. 62). 

Einen wertvollen Einblick in das industrielle Leben dieses Vorortes eröffnet die 
Auffindung von drei Terrakottafabriken unmittelbar vor dem Hahnen tor. Am 24. Juli 
1 883 kam auf der Nordseite der Strasse die Fabrik des Vindex zutage mit fünf wohl- 
erhaltenen Öfen einfachster Art, die aus dicken, viereckigen Ziegeln aufgemauert und 
mit Tonnengewölben überspannt waren. Wie die neben den einzelnen Öfen massen- 
haft gelagerten schadhaften Stücke zeigten, stellte sie bessere Tongefässe — darunter 
hübsche Schalen mit Fuss und kleine, schwarz-braun glasierte Urnen — , besonders 
aber Figuren und Masken her. Unter den ersteren sind vertreten Götterstatuetten 
(Juppiter, Mars, Bacchus, Diana, Victoria, Genius mit Füllhorn u. a., in vielen Exemplaren 
Mercur, Minerva und Venus), Darstellungen von Personen (Frauenstatuetten, von 
denen sich viele Köpfe erhalten haben, Frau mit Kind auf dem Arme u. a.), Tiere 
(Eber, Löwe, Kuh, Eichhörnchen, eine Nuss knackend, u. a.) als Nippsachen und 
Spielzeug, und andere ausschliesslich für die Kinderwelt bestimmte Gegenstände (Porträt- 
büstchen mit Amuletten am Hals, winziges Tongeschirr, Rädchen, Kinderrasseln, eine 
als pausbackiger Kindskopf, eine andere als Wickelkind). Die Masken sind Theater- 
masken, die, nach den wenigen erhaltenen Stücken zu urteilen, der Atellana, der 
Palliata und dem Pantomimus angehören und ihrer Einrichtung nach (sie lassen sich 
mit Hilfe von Schnüren, die durch die in ihnen angebrachten Löcher gezogen werden, 
am Kopfe befestigen) trotz ihrer Schwere für praktisch verwandt angesehen werden 
müssen; sie mögen aber auch zu dekorativen Zwecken benutzt worden sein. Ein 
Trierer Fund lehrt, dass die Fabrik des Vindex auch Lampen herstellte. Eine Reihe 
von Fabrikaten, zumal Statuetten, tragen den Stempel: vindex • fe(cit) • c(oloniae) • 
c(lavdiae) • a(rae) • a(grippinensivm) • adgantvnas • NOVAS in verschiedener Fassung 
(vgl. J. Klein, Römische Thonwaarenfabriken von Köln: B. J. LXXIX, i885, S. i78; 
H. Dütschke, Römische Maskenfragmente aus Köln: B. J. LXXVHI, i884, S. 126 
und Taf. H; Fig. 78). 

Schräg gegenüber der Fabrik des Vindex fand sich Herbst i883 die des Ser- 
vandus, deren Öfen nicht genauer untersucht wurden. Ihre Fabrikate sind ebenfalls 
Götterbilder (treffliche Statuetten der Fortuna und des Bacchus, Medaillon mit Medusen- 
haupt), Masken, Terra-sigillata-Gefässe, Nippsachen und Spielzeug, aber gewählter in den 
Objekten und vollendeter in den Formen. Einige tragen einen Stempel, der in seiner 
vollständigsten Form lautet: servandvs • c(oloniae) • c(lavdiae) • a(rae) • a(grippinen- 
sivm) ad forvm hordia(rivm) fec(it) (vgl. J. Klein a. a. O. S. i9o; Fig. 77 und 78). 

Ebenfalls auf der Südseite der Strasse (bei der Händelstrasse) kam gegen Ende 
i883 unweit der Fabrik des Servandus die des Alfius zutage mit ähnlichen Fabrikaten 



2. Anbau. 
Westseite. 
Vor dem Tor 
an Aposteln. 
Wohnhaus an 
der Dassel- 
strasse. 



Villen in 
Müngersdorf. 

Terrakotta- 
fabriken vor 
demHahnen- 
tor. 
Fabrik des 
Vindex. 



Fabrik des 
Servandus. 



Fabrik des 
Alfius. 



259 



26o 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



2. Anbau, wie die beiden vorhergehenden (Statuetten der Minerva, Diana, Venus, Fortuna und 

Westseite, ^g^. Patronen, Büsten von Kindern und Greisen mit fratzenhaften Gesichtern, zum 
Vor dem Tor 
an Aposteln. Teil als Rasseln dienend, kleine Eber, Pferde, Hähne, Eichhörnchen usw.). Zwei 

Statuetten tragen den Stempel: alfivs fe(cit) (vgl. J. Klein, a. a. O. S. i95: B. J. 

XCVI/VII, i895, S. 368). 




Fifif. 103. Bonn, Provinzialmuseum. Tonmedaillon mit Triumphzug, gef. in Köln am Hahnentor. 

Alter der ge- Die Fabriken des Vindex und Alfius gehören wahrscheinlich schon dem Ende 

kottafabriken^^s I. Jhs. an — ein Beweis für das hohe Alter der westlichen Vorstadt — , die des 
u. Anzeichen Servandus blühte um i64 n. Chr. Ob der Terrakotten fabrikant Lucius, der Nach- 
anderer ahmer des Servandus, dessen Geschäftslokal nach dem Fabrikstempel wie das des 
Vindex ,ad gantunas novas' lag, und der vermutlich als Kölner Meister zu betrach- 
tende Janetus ebenfalls vor dem Hahnentor ihre Fabrik hatten, lässt sich einstweilen 
nicht feststellen (H. Lehner, Zur Kenntnis der römischen Terrakottafabriken in Köln: 



260 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



261 



B. J. HO, i9o3, S. 188 mit Abbildungen von Werken der genannten Meister S. i89 2. Anbau, 
und i9i. Die mit Inschriften versehenen Terrakottafiguren des ßPM s. B. J. LXXXVII, y^r dem'xor 
i889, S. 82; io5, i9oo, S. 78 und Taf. VII); wahrscheinlich aber ist dies von dem an Aposteln. 
Meister Primianus, von dem zwei mit seinem Fabrikstempel versehene Medaillonformen 
sich westwärts vor der Stadt gefunden haben, die eine, Leda mit dem Schwan dar- 
stellend, welche die hexametrische Umschrift trägt: [jvppiter in cygno cv]m leda 
iVNXSiTAMOREM, auf der Aachenerstrasse (BPM 4528; vgl. Klein, a. a. O. ; Buecheler, 
Anth. lat. 345; C.J.L. XIII III 
10013,2), die andere mit der 
Erlegung des die Deianira ent- 
führenden Centauren Nessus 
durch Herakles und der 
metrisch fehlerhaften Um- 
schrift: CENTAVRO VEHITVR 
RAPTA DEIA[n]iRA MARITO 

hercvl[i] auf dem Mauri- 
tiussteinweg (Rhein. Mus, 
XLI, 1886, S. 320; Westd. 
Zs. Korrbl. V, 1886, Sp. 25i 
nr. 186; Buecheler, Anth. 
lat 344; C. J. L. XIII iii 
100 1 3,1). Den Terrakotten- 
fabriken des westlichen Vor- 
orts sind ebenfalls sicher oder 
wahrscheinlich zuzuweisen : 
die fragmentierte Form einer 
flachen Schüssel mit dem 
Parisurteil (B. J. io5, i9oo, 
S. 2 77; MWR3632) und ein 
Medaillon von weissem Ton 
mit der Darstellung eines 
Triumphzuges und un- 
deutlicher Inschrift (B. J. 
LXXXVII, i889, S. 85 nebst 
Abbildung; C. J. L. XIII iii 
IOOI3, 34; BPM 3524; Fig. 
io3), beide gefunden beim 
Hahnentor; Terrakotten aus feinem, weissem Ton, darunter eine Figur mit dem 
Stempel vrsio f(ecit), gefunden an der Aachen erstrasse in der Nähe der Terrakotten- 
fabriken (B. J. LXXXVIII, i889, S. 237); endlich eine lebensgrosse, nach einer Form 
sehr gut ausgeführte Terrakottabüste (Seneca?), gefunden als Füllmaterial unter dem 
römischen Estrich an der Aachenerstrasse, etwa in der Mitte zwischen der alten und 
neuen Umwallung, und eine schöne unbekleidete männliche Statuette von demselben 
Fundort (B. J. LXXXV, 1888, S. 55 und Taf. III; die Senecabüste als modern ver- 
dächtigt B. J. XCIV, i893, S. i7o). 

Ausser den schon erwähnten Funden des westlichen Vororts sind noch folgende Götterdenk- 

Riälcr dfis wcst' 

zu vermerken: vor dem Hahnentor der Kopf und obere Teil des Rumpfes eines ucjjen Vorortes, 
gut gearbeiteten thronenden Juppiter aus Kalkstein (BPM 36o6) und auf der Aachener- 




Fiff. 104. Köln, Sammlunfir Niessen. Juppiterkopf, 
gef. Aachenerstrasse. 



261 



202 DAS RÖMISCHE KÖLN 

2. Anbau. Strasse ein vorzüglich wirkungsvoller Juppiterkopf aus Marmor, dem 2. Jh. angehörig 
Vor^de'm Tor^t^^^^^' Sammlung Niessen, i936; Fig. io4): an der Engelbertstrasse ein Hochrelief des 
an Aposteln. Mercur, der das Ker>'keion schräg vor sich hält, angelehnt an eine Stütze (MWR 
218); auf der Aachenerstrasse ein wohlerhaltenes Postament (sog. Viergötteraltar), das 
auf der Vorderseite einen Genius mit Opferschale und Füllhorn, auf der Unken Seiten- 
fläche einen jugendlichen Bacchus mit Panther, auf der rechten Ceres mit Ähren- 
büschel in der gesenkten Rechten zeigt (BPM 5o23; Fig. io7), ein winziger Altar 
der dea Sunuxsalis ohne Namen des Dedikanten (B. J. LXXXIV, i887, S. 68; BPM 
4543), ein Altar der Matronae Lubicae (= Lybicae = Libycae; vgl. Matres Afrae 
bei Ihm 348), gefunden zwischen dem neuen Theater und der Umwallung (Westd. Zs. 
Korrbl. XXII, i9o3, Sp. 45 nr. i9) und ein weiblicher (Götter-) Torso aus Marmor, 
bekleidet mit einem langen, den Unterleib, die linke Schulter und den linken Ober- 
arm bedeckenden Gewände (BPM 89$5). Von „Weyer" (wohl = Kloster Weyer in 
Linden thal, südlich von der Düreners trasse) stammt ein Altar der Matronae Andru- 
stehiae (C. J. Rh. 4o6; B. J. L/LI, i87i, S. 3o5; Ihm 279; Düntzer, Verzeichniss II 45: 
MWR 321). 
Vor dem Tor Weniger bedeutend scheint der Anbau vor dem südwestlichen Tor der Römer- 

Clemens- Stadt gewesen zu sein. Indessen beweist das Vorhandensein desselben das durch 
Strasse. ^33 südliche Treppenfundament des Tores hindurchgeleitete, in Tuffstein beton ruhende 
Mosaik, Wasserleitungsrohr aus Ton mit Gefälle nach aussen (Mertz, Römermauer S. 9; 
Töpferei. Qq\ ^g^.^ g 57^^ f^^ Mosaik aus der Frankstrasse (erhalten nur ein Bruchstück: 
DCntzer, Verzeichniss II i92, wahrscheinlich = MWR 58: Teil einer Umrandung 
mit ähnlichem Volutenmuster wie die untere des Mosaiks Gr. Griechenmarkt 121; 
vgl. S. 246) und die Töpferei mit zwei Öfen in der Nähe des Zülpicher Platzes (Col. 
Agr. S. 67). 

Gott er denk- Von den in dieser Gegend ans Tageslicht gekommenen Götterdenkmälern ver- 

male r. .. ^ %• /^ • /-^. ji 

Gigantenreiter. "*^^^ zuerst erwähnt ZU werden die Gruppe emes sog. Giganten reit er s, d. h. 

einer gepanzerten, reitenden Gottheit, deren Pferd von einem schlangen füssigen 
Riesen unterstützt wird, und die unter dem Namen desjuppiter verehrt wurde. Solche 
Gruppen bildeten oft die Bekrönung von Juppitersäulen; aus der Kölner Gegend war 
der Kult des Juppiter mit dem Riesen bisheran nur durch das kleine Votiv von 
Merkenich bekannt (B. J. io4, i899, S. 62; vgl. Westd. Zs. IV, i885, S. 373; X, 
i89i, S. 325). 
Beschreibung. Von der Kölner Gruppe (Länge o,56m; Breite 0,26 m; jetzige Höhe o,5i m), 

die i9o5 auf dem Rinkenpfuhl nahe der Rubensstrasse gefunden wurde, hat sich er- 
halten das Pferd mit Ausnahme des Kopfes, der angesetzt war, des rechten Vorder- 
fusses, des grössten Teiles der Hinterfüsse und eines Stückes des Schwanzes; der 
Reiter von den Hüften abwärts mit Ausnahme des halben rechten Unterschenkels 
und der Gigant mit Ausnahme des linken Unterarmes, der rechten Hand sowie des 
Kopfes des rechten Schlangenbeines. Das kräftig gebaute Pferd mit langem Schweif, 
das nach Art der Pferde der Alenreiter aufgezäumt ist, trägt einen Sattel mit Knöpfen 
auf den vier Ecken, der hinten senkrecht aufsteht, während er am vorderen Ende zurück- 
geneigt ist, um den Oberschenkel unter sich zu nehmen. Der Reiter, dessen Panzer- 
schurz deutlich sichtbar ist, hat den linken Unterschenkel nach vom, den rechten 
nach hinten gerichtet. Der Gigant kauert so unter dem Pferde, dass dessen Schenkel 
auf seinen Schultern ruhen. Sein mächtiger Kopf hat tiefliegende Augen, einen etwas 
geöffneten Mund, in dem die Zähne sichtbar werden, eine tiefe Kinngrube, massiges, 
rückwärts gekämmtes Haar, einen lang herabwallenden, nach unten sich erbreitemden 

262 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



263 



Schnurrbart und einen in zwei Strähnen lose geflochtenen, bis auf den Boden 2. Anbau. 

reichenden Bart Ein schmerzlicher Ausdruck liegt auf seinem Gesichte. Das rechte ,, ®^*8®*^®- 

° Vor dem Tor 

Schlangenbein war am Ende (Kopf) weit dicker als das linke (MWR 657; Fig. io5). an der 
Ausserdem fanden sich südwestlich von der Stadt: unmittelbar vor dem Tor Strasse, 
-an St Mauritius ein schlankes, vierseitiges Postament ftir eine Juppiterstatue mit der Andere Götter- 
Inschrift: i-o-M I L-BAEBivs | SENECio, auf der oberen Platte mit vier Dübellöchern ^^ "***'^" 
versehen (B. J. XLVII/VIII, i869, S. I23; Düntzer, Verzeichniss II 3a; MWR 385); 
^as Fragment einer kannelierten Säule mit einer Darstellung des Mars in Hochrelief 
{,striatae lapideae columnae fragmentum cum effigie Martis militaris ante annos p. m. X 
— also um i597 — meridio- 
nalis suburbii parte occidua 
'loco fossae veteris C. C. A. A. 
pridem eflbssum, cum novis 
aedibus struendis . . . D. Mar- 
cus ä Beywegh Cos. funda- 
menta curaret eßbdi* Broel- 
MAN I, fol. 343; abgebildet 
im Epideigma, Tab. II i7), 
augenscheinlich Teil einer 
Juppitersäule (vgl. B. J. LXX, 

1881, S. I und Taf. I; Westd. 
Zs.IV, i885, S.37o;X, i89i. 
S. 60, Anm. Nr. 4) ; der untere 
Teil einer Säule mit der In- 
schrift: DEO ! invicto(Broel- 
MAN I, fol. 343; C. J. Rh. 
384; abgebildet bei Broel- 
MAN, Epid. Tab. II 18), von 
einem Mithrasdenkmal her- 
rührend, nebst kleinen In- 
schriftfragmenten ; ein auf 
einer Säule stehender Altar 
mit der Inschrift: deae for- 
tvne {Mercators Stadtplan, 

rechter Rand, oben, Taf. I; Broelman I, fol. 35 iv, hier als ,cippus columnaris* be- 
zeichnet, und Epid. Tab. II 27); endlich ein Weihaltar der Medicinae (B. J. XLVII/VIII, 
i869, S. 123; Düntzer, Verzeichniss II 42 a; MWR 42o), wohl nicht Heilgöttinnen 
(Arch. Ztg. XXVII, S. 9o), sondern lokale Gottheiten eines hier zu suchenden vicus 
Medicinus (Düntzer, a. a. O.) ; auf dem Mauritiussteinweg ein Gewichtstein aus Ton 
mit archaischer Inschrift (B. J. XLI, 1866, S. 9; vgl. C. J. L. I i558 p. 564; B. J. LXXII, 

1882, S. 92) und ein pfeilerförmiges Juppiteraltärchen des i. Jhs. (Westd. Zs. Korrbl. 
XXIV, i9o5, Sp. io3, nr. 42; MWR o. N.); in der Huhnsgasse eine Bronzestatuette 
des Mercur, römische Arbeit nach griechischem Typus des 5. Jhs. (B. J. XC, i89i, 
S. 56; MWR 87); vor dem Weyertor, auf dem Wege zum ehemaligen evangelischen 
Kirchhofe, die gut gearbeitete Statue eines thronenden Juppiter von dem bekannten 
rheinischen Typus, in der auf dem Knie ruhenden Rechten mit einer Röhre zum 
Einsetzen des bronzenen Blitzes, im Sockel mit einem Loch zum Einsetzen des ehe- 
mals von der Linken gehaltenen Scepters (Düntzer, Verzeichniss II ii9; MWR 48o; 



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Fig. 105. Köln, Mus. Wallraf-Richartz Gigantenreiter, 
gef. RinkenpfuhL 



263 



264 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



2. Anbau. 

Westseite. 

Vor dem To 

an der 

Clemens« 

Strasse. 



Südseite. 
Baureste. 



Denkmäler- 
funde. 



Ostseite. 
Baureste. 



abgebildet bei Poppelreüter, Führer, S. la; Fig. 83); an der Luxemburgerstrasse, 
Ecke Hochstadenstrasse, Architekturreste von einem Tempel des Kaiserkults (S. 222 
und Fig. 84); in einer spitzgiebeligen Ädikula ein Priapus mit beerenbekränztem Haupte 
und Früchten in dem aufgehobenen Gewände (BPM 6434) sowie zwei unbedeutende 
Fragmente von Weihinschriften, letztere beim Ausheben der neuen Umwallung ge- 
funden (B. J. LXXXVII, 1889, S. 2o9; BPM CCXLIVc); angeblich am Weisshaus 
ein Altar des Juppiter und des Genius loci (Westd. Zs. Korrbl. XXIV, i9o5, Sp. io4 
nr. 42 II; MWR 65 1); an der Zülpicherstrasse ein Altar der Matronae Aufaniae 
(B. J. LXXXVIII, i889, S. 118; BPM 636i), ein als Werkstein benutzter Rest einer 
reichen, sorgfältig gearbeiteten Matronenädikula (B. J. a. a. O. S. ii7; BPM 6363> 
und ein Altar des Advemus (B. J. XC, i89i, S, i99; BPM 8747), der wohl nicht 
identisch mit Mercurius Arvernus (Klein a. a. O. und Ihm bei Pauly-Wissowa, 
Realencyklopädie s. v.), sondern Lokalgottheit eines ubischen Ortes ist (Westd. Zs. 
XVII, 1898, S. 27). 

c) Die SQdselte. 

Reste von Bauten sind auf dieser Seite bisheran nicht beobachtet worden; 
dass aber die Besiedelung nicht fehlte, geht hervor aus dem auf dem Waidmarkt auf- 
gefundenen Wasserleitungskanal aus Tuffstein, der zum Südtore hinauslilhrte (CoL 
Agr. S. 68 und Taf. XIII; S. i94). 

Folgende Funde sind erwähnenswert: am Weidenbach eine Marmorstatuette der 
Fortuna mit Füllhorn und Steuerruder (BPM 7655); an St Pantaleon bei den Restau- 
rationsarbeiten eine schwarze, weiss geäderte, 1 ,o3 ; 0,80 m grosse Marmorplatte mit einer 
Weihinschrift an Apollo, offenbar ein Stück des zersägten Sockels eines Götterdenkmals, 
für dessen Aufstellung die Dekurionen den Platz geschenkt haben (B. J. XCII, i892, 
S. 261; MWR 4oo); Ecke Blaubach und Weissbüttengasse ein Benificiarieraltar aus 
i79 n. Chr. (S. 25 1); Severinstrasse 67 ein Altar der Matres Germanae Suebae (Archäol. 
Ztg. XXVIII, i87i, S. 54; Ihm 273; Westd. Zs. VI, i887, S. 284; 3. Bericht des Cre- 
felder Museumsvereins i887, S. 8 und S. 6, nr. i75); gleich vor dem Severinstor eine 
verstümmelte Weihinschrift, anscheinend an die Junones, und zwei andere Inschrift- 
reste (B. J. LXXXIV, i887, S. 7o; BPM 4854); am Chlodwigsplatz ein edel gehaltenes 
Junoköpfchen (Düntzer, Verzeichniss II 118; MWR i87) und der obere Teil einer 
weiblichen Slatue mit Früchten in den Händen, vielleicht eine Göttin (Pomona.^), 
vielleicht aber auch zu einem der hier gefundenen Grabdenkmäler gehörig (Düntzer, 
Verzeichniss II 28a); endlich an der Bonnerstrasse, Ecke Bonnerwall, ein Altar der 
Dea Terra Mater (Westd. Zs. Korrbl. XXIII, i9o4, Sp. 73 nr. 29, 4; MWR 646). 

d) Die Ostseite. 

Nur spärlich war begreiflicherweise der Anbau des im Osten der Römerstadt 
liegenden Überschwemmungsgebietes. Ein Estrichboden fand sich vor dem Hause 
Heumarkt 77 (Col. Agr. S. 72), Reste von Hausmauern in der Mühlengasse zwischen 
Altenmarkt und Martinsabteigasse (Col. Agr. S. 73 und 74). Von den beiden parallelen 
Werftmauern, welche bei den Ausschachtungen für die Erweiterung des Hauptbahn- 
hofes in einer Entfernung von 60 und 72 m vom Rheinufer aufgedeckt wurden, könnte 
höchstens für die erstere, auf einem Pfahlrost aus Tuffstein erbaute spätrömischer Ur- 
sprung angenommen werden (B. J. LXXXII, 1886, S. 25; Col. Agr. S. 74). Die auf 
dem Frankenplatze zu verschiedenen Zeiten gefundenen Architekturstücke, u. a. zwei 
kannelierte Pfeiler (Düntzer, Verzeichniss II 7, Zusatz), ein schönes korinthisches 
Kapitell (ebenda II 162; MWR 122) und das Fragment eines mit Binden ge- 



264 



IV. DAS AÜSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



265 



Denkmäler- 
funde. 
Im nördlichen 
Teile. 



schmückten Säulenschaftes, an deren Verknotungen ein sechseckiger Schild und die 2. Anbau. 

behelmte, bärtige Maske eines Kriegers hangen (ebenda II i48; MWR i46) haben Os*««**«- 

zu der Annahme geführt, dass sich dort eine bauliche Anlage, etwa ein Tempel, 

befunden habe (B. J. XXVIII, 1860, S. 88; LIII/IV, i863, S. 226); allein das Fehlen 

von Fundamenten lässt mit grösserer 

Wahrscheinlichkeit vermuten, dass 

diese Stücke von dem benachbarten, 

reich angebauten Domhügel oder 

auch (besonders das letztgenannte) 

von den Gräberfeldern verschleppt 

sind (Bleistiftskizze von Funden, 

die östlich von der Rampe des 

Domchores bei der Anlage eines 

Kanals gemacht worden sind, 35X35 

cm, MWR Inv. Nr. 1 924/6). 

Ausser den bereits aufge- 
führten sind noch folgende Denk- 
mälerfunde aus dieser Gegend zu 
nennen: vom Frankenplatz ein noch 
dem I. Jh. angehöriger Altar der 
Diana, gesetzt von einem Centurio 
der XXII. Legion (B. J. XXVIII, 
1860, S.89; C.J.Rh. 328; DüNTZEK, 
Verzeichniss II i5; MWR36o); der 
obere Teil einer Matronenädikula 
(Ihm 284; Düntzer, Verzeichniss 
II 37; MWR 335) und ein Relief 
mit zwei stark verwitterten Figuren, 
von denen die eine vor der andern 
kniet (Düntzer, Verzeichniss II 1 59 ; 
MWR i36); vom Brand ein Mörser 
zum Zerstampfen von Getreide 
(Westd.Zs.XV, 1896, S. 382; MWR 
5 12); von der Ecke der Mühlen- 
gasse und des Altenmarktes zwei 
Transportamphoren und zwei Gross- 
gewichte in der Form mächtiger 
Steinkugeln (MWR). 

Bei Anlage der neuen Markt- 
halle östlich vom Heumarkt fand 
man das als Baustein verwandte 
Fragment einer Weihinschrift (B. J. 
HO, i9o3, S. 358); bei der Kanali- 
sation in der Nähe derselben das o,965 m hohe Bruchstück des Schaftes einer ge- 
schuppten Juppitersäule aus grauem Sandstein mit einem Durchmesser von o,47 m. 
Sie zeigt in Hochrelief Athene in lang herabwallendem Chiton mit dem Schilde zur 
Linken und der mit der Spitze nach unten gekehrten Lanze in der Rechten, darunter, 
durch ein Band getrennt, in kleinerer Figur Mars auf vorspringendem Sockel, angetan 




Bei Anlafife der 
neuen Markt- 
halle. 



Fig. 106. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Schaft eine 
Juppitersäule, gef. bei der neuen Markthalle. 



265 



266 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



2. Anban. mit dem Panzer und dem Himation, das um den Rücken und mit einem Zipfel über 
Ostseite, ^j^ ÜQte Schulter hängt, den Helm mit mächtigem Busch auf dem Kopfe, den Schild 

rechts neben sich, die Lanze mit umgekehrter Spitze in der Linken (MWR 656; 

Fig. io6). 

e) DenkmAler ohne senau bekannten Fundort. 



Denkmäler 

ohne genan 

bekannten 

Fandort. 



Mosaiken. 



Baureste. 
Kapitelle. 



Friese. 



Simse. 
Reliefs. 



Gestempelte 
ZicgeL 



In diesem Abschnitt mussten alle diejenigen Reste des Anbaus zusammen- 
gestellt werden, als deren Fundort allgemein Köln oder die Umgebung von Köln 
angegeben wird, sowie diejenigen, deren Fundort zwar unbekannt ist, die aber durch 
die Art ihrer Erhaltung auf kölnischen Ursprung hinweisen. 

1. Mosaiken unbekannten Fimdorts, durch ihre Aufbewahnmg im MWR als 
kölnisch bezeichnet. 

a) Mosaikbodenrest aus neun schwarz-weissen Quadraten von der Form und 
Grösse wie die des Mosaiks von St. Cäcilien (s. o. S. a37), i,4o: i,52 m. MWR S7. 

b) Mosaikbodenrest, auf schwarzem Grunde weisse Quadrate und Rechtecke 
zeigend, in die wiederum mehrfach Quadrate, Rechtecke und Rhomboide eingefägt 
sind, 1,10 : i,52 m. MWR 59. 

c) Rest eines roh ausgeführten Mosaiks mit weissen Pasten, i,3i:i,39m. 
DüNTZER, Verzeichniss II i92; MWR 3. 

d) Zwei kleine Reste von Mosaik Umrahmungen in schwarzen, weissen, gelben, 
roten und grauen Pasten. MWR 6 (Muster wie 58) und 7 (Muster ähnlich wie 12). 

e) Mehrere kleine, rohe und stark zerstörte Mosaikreste. MWR 10, 1 4, 60 und 
61 (4, i3). 

Unter diesen Mosaikresten befinden sich gewiss auch Teile der Gr. Budengasse 9 
(S. 229), Hämmergasse 33 (S. 233) und Herzogstrasse, Hotel Disch (S. 233), aufge- 
fundenen Mosaik böden, die sich nicht mehr nachweisen lassen. 

2. Baureste unbekannten Fundorts im MWR. Am bemerkenswertesten sind : 

a) eine Anzahl korinthischer Kapitelle, von denen mehrere für die Formen der 
römischen Architektur in den Rheinlanden charakteristisch sind, wie Düxtzer, Ver- 
zeichniss II 1x5 Zusatz = MWR i94 (Fig. 76); D. H i65a = MWR 52: D. II i84a = 
MWR 255; Pilasterkapitell mit männlichem Kopf: B. J. io3, i898, S. 232 = BPM 12111. 

b) Reste von Friesen, zum Teil reich mit Reliefschmuck versehen, wie D. II 
53; D. II 21 7 = MWR 45; D. II 249 = MWR io9. 

c) Reste von Simsen, wie D. II 216 = MWR 47 oder i9i. 

d) Reste von Reliefs, wie das eines Elefanten D. II 5 1 = MWR 3o9 ; Kopf 
und rechter Oberarm eines Knaben (Marmor): [Kisa,] Sammlung Niessen i953; 
weibliche Maske, Karyatide: ebenda i952. 

e) Gestempelte Ziegel, nämlich 
der leg. XV: leg xv (2 Stück); 

der leg. VI victrix pia fidelis : leg • vi • vic • pf (i Stück) ; 

der leg. I Minervia: L • t • M oder l • T • m (zahlreiche), leg t f m (mit Zufögung 
von Flavia, i Stück), leg-t-m-p-f p-p-f (mit Zufügung von pia fidelis und 
dem Namen des Fabrikanten); 

der leg. XXX Ulpia victrix: leg xxx v v (2 Stück); 

der classis Germanica pia fidelis : c • G • p • F (zahlreiche) ; 

der in flavischer Zeit auf dem rechten Rheinufer bestehenden tegularia Trans- 
rhenana, d. h. einer militärischen Ziegelei für das niedergermanische Heer (^•gL 
Lehner, Novaesium, S. 29 1): transrhenana oder trasrenana (zahlreiche) und 



266 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



267 



Fundort. 



Skulpturen. 



FJ (einige kleine, zu Heizanlagen veiwandte, mit viereckigen Ausschnitten auf beiden 2. Anbau. 

Seiten: D. II i5i=MWR 2369, 2446); .^hV'i'^f«!!". 

' ' ' ohne genau 

des exercitus Germaniae inferioris oder von Vexillationen desselben aus dem 3. Jh. bekannten 
(vgl. Lehner, Novaesium, S. 296): ex-gr-inf (zahlreiche), ex-ger-inf (einige), 
EX-GR-iN (i Stück, 232i), VEX • EX • GF (mehrere). Vgl. C. J. Rh. 436a— h. 

3. Götterdenkmälcr und andere Skulpturen. 

a) Bruchstück einer thronenden Juppiterstatue des bekannten Typus, Gesicht 
bärtig und mit einem Lorbeerkranz umgeben. Gute Arbeit. Fundort unbekannt 
<M\VR i79). 

b) Torso eines thronenden Juppiter von demselben Typus mit Blitzröhre in 
der Rechten. Fundort Köln (MWR 567). 

c) Juppiterkopf mit lockigem Bart und wallendem Haupthaar. Fundort Köln 
(MWR 43o). 




Fig. 107. Bonn, Provinzialmuseum. Postament mit Genius, Bacchus und Ceres, 
gef. Köln, Aachenerstrasse. 

d) Bärtiger Juppiterkopf mit Lorbeerkranz. Das Himation ist nach Art eines 
Schleiers über den Hinterkopf gezogen, die Pupille ausgebohrt. Fundort Köln 
(MWR 43i). 

e) Halbrund abschliessende kleine Ädikula mit der stehenden Gestalt des nackten 
und bärtigen Juppiter; der Adler sitzt neben ihm auf der Weltkugel. Fundort un- 
bekannt (Düntzer, Verzeichniss II 98; MWR 2i4). 

f) Beneficiarieraltar für Juppiter und den Genius loci. Fundort unbekannt, aber 
schon in den 20er Jahren des i9. Jhs. im Museum (C. J. Rh. 399; Düntzer, Ver- 
zeichniss II 6; MWR 38o; s. o. S. 2S2). 

g) Bruchstück einer Weihinschrift mit dem Namen der Minerva, gefunden in der 
Anschüttung des Römerparks. Im Besitze des Herrn Rektors Schwörbel zu Köln-Deutz. 

h) Bruchstück einer Weihinschrift an Apollo ohne bekannten Fundort, seit 
alters im MWR (B. J. XXXIII/IV, i863, S. 186; C.J.Rh. 42os; Düntzer, Ver- 
zeichniss II 59; MWR 29i). 

i) Altar des Neptun, gestiftet im 3. Jh. von einem Soldaten der legio I 
Minervia, gefunden in Köln, später in Bonn, jetzt verschollen (Cannegieter, Cod. 



267 



268 DAS RÖMISCHE KÖLN 

2. Anbau. Leid. nr. 953, fol. 254 v nach geftllliger Mitteilung des Herrn Prof. Dr. von Domas- 

o^Vn^e^^^nau^eWski). 
onne genau ' 

bekannten k) Viereckige Marmorbasis für eine H«rkulesstatue, gewidmet von Januarinius 

°*' * Moderatus aus dem collegium equitum (d. h. singularium). Im j6. Jh. im Besitz des 
Bürgermeisters Constantin Liskirchen in Köln, dann in der Blankenheimer Sammlung, 
nach vermeintlichem Untergang in Biankenheim wiedergefunden (Mercaiors Stadtplan, 
rechter Rand oben; Gruter, p. 44, i; C. J. Rh. 39o; B. J. XCVI/VII, i895, S. 37o; 
BPM 9 144). 

1) Teilweise zerstörte Marmorstatuette des Herkules mit einem Felsen zur 
Linken, einem Altar zur Rechten des Heros, an dessen Fuss ein Stierkopf liegt, nach 
der Inschrift auf dem Sockel von Furius Dativus geweiht. Sie befand sich im Besitze 
Wallrafs, der ihre kölnische Herkunft andeutet (B. J. XLI, i866, S. I27; Düntzer, 
Verzeichniss II 23; MWR 35o. Zu Unrecht von Brambach, C. J. Rh. p. XXXIII als 
Fälschung betrachtet). 

m) Altar des Mercurius Arvemus, von Julius Ju[stus?] geweiht, später zu andern 
Zwecken verwandt. Er war im ehemaligen Cäcilienhospital eingemauert, wo er sich 
i845 unter dem Schutte vorfand (B. J. XXIH/IV, i863, S. i8o, 2; C. J. Rh. 4oi; 
Düntzer, Verzeichniss H 9; MWR 37 1). 

n) Torso einer marmornen Venusstatue von guter Arbeit, gefunden in Köln 
(Sammlung Niessen i938). 

o) Torso einer marmornen Venusstatuette, gefunden in Köln (Sammlung 
Niessen i939). 

p) Kopf einer handwerksmässig gearbeiteten Venusstatuette, gefunden in Köln 
(Sammlung Niessen i94o). 

q) Marmorbüste des schlafenden Amor, gefunden in Köln (Sammlung 
Niessen i946). 

r) Kopf einer Marmorstatue des Amor, rohe Arbeit des 4.Jhs., gefunden in 
Köln (Sammlung Niessen i947). 

s) Relief des Silvanus, einen kleinen Bären auf dem linken Arm, in der Rechten 
ein gekrümmtes Messer tragend (B. J. io7, i9oi, S. 2i7; BPM i4i62). 

t) Basis der Tutela, von Januarius Incenus (d. h. Ingenuus) Emeritus geweiht 
Im 16. Jh. im Besitz des Bürgermeisters Liskirchen, jetzt verloren {Mercaiors Stadt- 
plan, rechter Rand; C. J. Rh. 392). 

u) Altar der Junones Cabiae (Gabiae), von Masius geweiht. Im 16. Jli. im 
Hause des Dr. Johannes Rinck, jetzt verloren {Mercaiors Stadtplan, rechter Rand; 
C. J. Rh. 394). 

v) Altar des Bacurdus, von T.Julius Fortunatus geweiht Im 16. Jh. im Besitze 
des Dr. Broich, jetzt verloren {Mercaiors Stadtplan, linker Rand; Broelman, Epid. 
Tab. II i9, Comm. J, fol. 346 v; C. J. Rh. 386). 

w) Altar des Bacurdus, von M. Albanius Paternus i89 n. Chr. geweiht Im 
16. Jh. im Besitze Helmanns, jetzt verloren (J/5r/-rÄ/^r5 Stadtplan, linker Rand; Broel- 
man, Epid. Tab. II 20, Comm. I, fol. 346 v; C. J. Rh. 385). 

x) Weihaltärchen an die Aufanischen Matronen, errichtet von C.Julius Man- 
suetus nach der Rückkehr aus dem 2. dacischen Kriege (106 n. Chr.), ohne bekannten 
Fundort, doch stets in Köln (B. J, V/VI, i844, S. 3i6; C. J. Rh. 4o5; Ihm 277; 
Düntzer, Verzeichniss II 42; MWR 32o). 

y) Altar der Gantunae, Fundort Köln (Westd. Zs. XXIII, i9o4, Sp. 73, nr. 29, i; 
MWR 645. Vgl. S. 2o5). 

268 



Tafel XI. 







IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



269 



z) Zwei jetzt verlorene Fragmente von Weihinschriften, die eine ehemals im 
Besitze Helmans, die andere im Kölner Museum (C. J. Rh. 388 und 4o8). 

a*) Aufsatz eines Votivaltars mit der Inschrift: deo ohne bekannten Fundort 
<MWR 262). 

b *) Würfel von einem Altar, vom Opferszene ähnlich denen auf den Matronen- 
denkmälem (Mann, Frau und Sohn; Diener mit Schwein und mit Früchten), rechts 
und links Opfergeräte und Opfergaben. Früher eingemauert Strassburgergasse 36 
(MWR 544). 

c^) Stück einer thronenden weiblichen Gestalt mit einem Fruchtkorb auf dem 
linken Knie, der von der Linken gehalten wird, ohne bekannten Fundort (MWR 399). 

d^) Stück der Vorderseite einer bekleideten weiblichen Figur aus TufF. Fund- 
ort unbekannt. (Düntzer, Verzeichniss II 60; MWR 289). 

e ^) Bruchstück einer bekleideten Gestalt in Hochrelief mit Früchten im Schosse. 
Fundort unbekannt (MWR i67). 

f*) Janusartiger doppelter Frauenkopf aus weissem Marmor. Fundort unbe- 
kannt (BPM 9820). 

Selbstverständlich können einzelne der aufgeführten Architektur- und Skulptur- 
reste auch zu Grabdenkmälern gehört haben. 

IIL Die Gräberfelder. 



2. Anbau. 
Denkmäler 
ohne firenau 
bekannten 

Fundort. 



J. Klinkenberg, Die römisch-christlichen Grabinschriften Kölns. Progr. des Literatur. 
Marzellengymnasiums, Köln i89i, nebst Tafel (vgl. Düntzer, B.J. XC, i89i, S. i69). 
— Ders., Die römischen Grabdenkmäler Kölns: B.J. io8/9, i9o2, S. 80 und Taf. I 
bis III. — Eine Auswahl geschlossener Grabfunde von den verschiedenen Gräber- 
feldern in chronologischer Folge veröffentlichen demnächst die Herren Dr. J. Poppel- 
reuter und J. Hagen. 

An den drei Landseiten ist die Colonia Agrippinensis von weit ausgedehnten 
Gräberfeldern umgeben, deren Achsen die aus den Toren führenden Strassen bilden. 
An der Ostseite ist ebensowenig wie im Innern der Stadt jemals mit Sicherheit eine 
römische Grabstätte festgestellt worden (Kl. S. i7i und i79). 

Als Bestattungsart erscheint der Leichenbrand ausschliesslich bis gegen Ende Bestattungs- 
des 2. Jhs., von da ab nimmt immer mehr die Sitte des Skelettbegräbnisses zu. "'^'*"' 

Im allgemeinen liegen die frühen Begräbnisstätten der einzelnen Gräberstrassen Gräber der 
in beträchtlicher Entfernung von der Stadt; nur an dem nördlichen Nebentor nähern 'spätzeit.*'^ 
sich ihr die Grabstätten der Auxiliare aus flavischer Zeit auf kaum 200 m. Von 
dieser Ausnahme abgesehen, sind sämtliche Gräber in unmittelbarer Nähe der Stadt 
Skelettgräber, gehören also der Spätzeit der römischen Herrschaft an. 



Lage der 
Gräber. 



a) Die Nordseite. 

Vor dem nördlichen Haupttor haben sich im Bereich der Marzellönstrasse keine 
Gräber nachweisen lassen; diese beginnen vielmehr erst etwa mit dem Anfang des 
Eigelsteins, wo auf dem Boden des Hauses Nr. 29 sich in einem Grabe die Elfen- 
beinplatten eines Schmuckkästchens mit erotischen Darstellungen gefunden haben 
t eigene Beobachtung des Verfassers). 

Ungefähr vom Südende des Eigelsteins an dehnte sich weithin nach Westen, 
Osten und Norden der seit dem Anfange des 12. Jhs. hochberühmte ager Ursulanus 
aus, die angebliche Marter- und Begräbnisstätte der 1 1 000 Jungfrauen, auf der zuerst 
im J. iio5, dann besonders ii55 — ii64, zuletzt noch i64o und i642 zahlreiche Er- 

269 



Anfang der 

Gräber vor 

dem Nordtor. 



Ager 
Ursulanus. 
Mittelalter!. 
Grabfunde zw. 
Eigelstein u. 
Johannis- 
strasse. 



27o 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



3. Gräber- hebungen von angeblichen Heiligengebeinen vorgenommen worden sind (Crombach, 
^dseUe ^' ^''^^^^ vindicata p. 47o; Gelenius, De adm. magn. Col. p. 92; Klinkexberg, 
Ager Studien zur Geschichte der Kölner Malierinnen: B. J. XCIII, i892, S. i7i). In der 

Ursuianus. »pj^^ handelt es sich um eine römische Begräbnisstätte, deren östlicher Teil sich 
vom Eigelstein nach dem Rheine zu über die Allerheiligen-, Jakorden- und 
^lachabäerstrasse bis nach St. Kunibert erstreckte. Topographisch bestimmbar sind 
von diesen Grabfunden die i64o vorgenommene Erhebung von mehr als loo Leibern 
(der ursulanischen Gesellschaft) im Mittelpunkte des Ursulaackers, d. h. bei der Aller- 
heiligenkapelle am Ausgange der jetzigen Allerheiligenstrasse auf den Eigelstein 
(Crombach, a. a. O. p. 47 1), die der h. Cordula vom J. 12 78 im östlichen Teile des 




Fiff. 108. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Brandgrab mit Gesichtsume, gel. am Eigelstein. 

Klostergartens von St Johannes und Cordula an der Johannisstrasse, Südostecke der 
Machabäerstrasse (Handschrift dieses Klosters bei Kessel, St. Ursula und ihre Ge- 
sellschaft, S. 22 5), die der h. Constantia und mehr als 100 anderer Leiber im Weinberg 
des nämlichen Klosters aus dem J. i32 7 (Kessel, a. a. O. S. 237) und die zweier 
Jungfrauen, wahrscheinlich der hh. dementia und Grata, nahe bei der Kirche St 
Kunibert im J. iio5 (Acta Sanct Oct IX p. 239; Crombach, a. a. O. p. 485; vgl. 
Klinkenberg» a. a. O. S. i73). Dass es unter den dortigen Gräbern auch christliche 
gab, macht die angeblich hier gefundene Grabinschrift des Etherius wahrscheinlich, 
deren Text nebst Beschreibung des nicht verstandenen Christusmonogramms uns 
Elisabeth von Schönau in ihren Revelationen erhalten hat (Kl. i4i). 
Neuzeitl. Grab- Auch in der Neuzeit hat es an Grabfunden zwischen Eigelstein und Johannis- 

"steln^. jjf Strasse nicht gefehlt. Zu drei zeitlich weit auseinanderliegenden Grabfunden von der 
hannisstrasso Machabäerstrasse gehören eine schöne, rankenverzierte Sigillataschüssel mit Stempel 
St. Kunibert. GERMANi und Graffito AMANDii (— Amand(a)e) aus der 2. H. des i. Jhs., unbedeutende 
Grabesbeigaben aus der 2. H. des 2. Jhs. und ein vollständiger Grabfund aus der 



27o 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



27l 



Wende des 2. und 3. Jhs., darunter ein Barbotinespruchbecher und ein Terrakotta» 
pferdchen (BPM 92 11 — 9220). Von der Maximinenstrasse stammt der Sarkophag 
des T. Flavius Super, Centurio der XXX. Legion, aus dem 3. Jh. (Kl. 128); von der 
Hofergasse der geschlossene Grabfund aus einem Brandgrabe, bestehend aus sog. 
Mithrassymbolen, einer dünnen Glasschale, einem kegelförmigen Faltenbecher und 
einer Cylinderkanne aus farblosem Glase (MWR); von einem Grabe an der Johannis- 
strasse ein Würfelspiel aus Bein nebst dem bronzenen Henkel und Schlüssel des 
Kastens, in dem es eingeschlossen war (MWR 3o6). 
Zahlreicher sind die Funde in der Gegend von 
St. Kunibert: im Hofe von Kunibertskloster i fand 
sich ein Sarkophag mit einem Spiegel, Nadeln 
von Elfenbein und drei Münzen, darunter zwei 
wenig gebrauchte Silbermünzen des Kaisers Caracalhi 
aus dem J. 21 3, und eine Steinkiste mit einem 
Schwert (B.J. XXI, i854,S. i67); Kunibertskloster 9 
das Grabdenkmal des Tribunen der Prätorianer 
Liberalinius Probinus (3. Jh.), angebracht auf der 
Rückseite des Denksteins des C. Julius Maternus, 
das einstmals wohl am Eigelstein stand (Kl. 64 
und S. 129); vielleicht auch am Kunibertskloster 
der Grabstein des Parfümeriewarenhändlers Sex. 
Haparonius Justinus (Kl. 82); in der Nähe von 
St. Kunibert die Grabplatte des Centurio der 
Protectores Superinius Romanus (Kl. ii4) und 
vermutlich auch die des [Urjsulusausdem Numerus 
Gentilium (Kl. i79): in einem Grabe an der Linde 
ein kleiner Kugelbecher später Technik von farb- 
losem Glase (MWR 2o4). 

Reiche Grabfunde ergab sodann die Anlage 
der die ungefähre Richtung einer römischen Strasse 
bezeichnenden Amsterdamerstrasse (s. o. S. 25 1, 1). 
Wo sie den Höhenzug von Niehl überschreitet, 
fand sich ein später, kleiner TufFsteinsarg mit merk- 
würdigen Vertiefungen, 4o m weiter ein Bleisarg 
mit Gebeinen, um ihn herum vier Salbengläs- 
chen, zwei halbkugelige Glasschalen, darunter eine 

mit eingeschliffenem geometrischen Muster (MWR 54o), i5 m weiter ein kleiner Sarg 
und abermals ein Bleisarg, 35o m nördlich von der Xantenerstrasse ein Sarg aus Tuff- 
und ein gewaltiger aus Maaskalkstein, letzterer im Gegensatz zu der westöstlichen 
Lage der übrigen Särge von Norden nach Süden gerichtet und u. a. Bronzestücke 
von den Verzierungen eines Wehrgehenks enthaltend. Endlich lag 25 m weiter nörd- 
lich, von zahlreichen Särgen umgeben, eine von Westen nach Osten gerichtete, in ihrem 
Fundament aus Basalt, im aufgehenden Mauerwerk aus Tuff aufgeführte, rechteckige 
Grabkammer von 7,75 : 5,4o m Seitenlänge, die durch eine Quermauer in zwei Räume 
von 1,57 und 4,74 m lichter Tiefe geteilt war; die Fundamentsohle des letzteren lag 
0,75 m tiefer als die des ersteren. In dem Hinterraum fanden sich Spuren eines 
Betonbodens, Reste von gelb-rot-weissem Wandputz sowie Teile von Kalk- und 
Sandsteinsäulen und von der Umrahmung einer Inschrifttafel; auf dem Mauerwerk 



3. Gräber- 
felder. 
Nordseite. 

Ager 
Ursulanus. 




Fig. 109. Bonn, Provinz ialmuseum. 

Gruppe des den Zeusadler tränkenden 

Ganymed, gef. zu Köln. 



Grabfunde an 
der Amster- 
damerstrasse. 



27l 



372 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



3. Gräber- 
felder. 
Nordseite. 

Mittelalter!. 

Grabfunde bei 

St. Ursula. 



Neuzeitl. 
Grabfunde 
bei St. Ur- 
sula. 
Salzmagazin- 
strasse. 



Ursula- 

ffarten- 

strasse. 

Grabstätten. 



Kleinfunde. 



lag eine Münze des Kaisers Tetricus (Steuernagel, Römische Funde zwischen Köln 
und Niehl: Westd. Zs. Korrbl. XIII, i894, Sp. 34 nr. 24; vgl. Köln. Ztg. i894 Nr. 585 
und 1012). 

Westlich vom Eigelstein dehnt sich über das ganze Gelände um die Ursula- 
kirche, die Marter- und Begräbnisstätte der Kölner Märtyrerinnen (S. i48), ein dicht- 
besetztes Gräberfeld aus, das im Mittelalter als der westliche Teil des sog. ager 
Ursulanus betrachtet wurde. Hier fand sich im Weinberg des nahe bei St. Ursula 
liegenden Isenburgischen Hauses i323 angeblich der Leib des h. Maximinus (Crom- 
BACH, S. Ursula vindicata p. 5o4), im Weinberg des Ursulastiftes selbst .i64o der Leib 
einer h. Jungfrau (a. a. O. S. 47 1). 

In der Neuzeit führte die Anlage der Salzmagazinstrasse im J. i844 und die 
der Ursulagartenstrasse im J. 1866 zur Erschliessung dieses Gräberfeldes (Steix, Die 
h. Ursula S. 81). In der Salzmagazinstrasse fanden sich mehrere Sarkophage mit 
Gebeinen nahe bei der Kirche, am Kopfende eines derselben, jedenfalls einstmals 
als Deckel benutzt und hierher verschleppt, der der Frühzeit der Römerherrschaft 
angehörige Grabstein des Horus, Sohn des Pabec aus Alexandria, Untersteuermann 
der Rheinflotte (Kl. 8 und S. i7i). 

In der Ursulagartenstrasse bildete die nördliche Häuserreihe des mittleren Teiles 
der Strasse die Grenze zwischen Skelettgräbern nach Süden und Brandgräbem nach 
Norden. In dem südlichen Abschnitte lagen acht grosse Sarkophage, teils aus Tuff, 
teils aus rotem Sandstein, sämtlich in west-östUcher Richtung, zwei derselben dicht 
nebeneinander unter Nr. 22. Nördlich von der bezeichneten Grenze auf die Eintracht- 
strasse zu befanden sich zahlreiche Steinkisten mit verkohlten Gebeinen, dazwischen 
ein Bleisarg mit wohlerhaltenem Schädel unter dem Hause Nr. 28. Nördlich von 
Nr. i9 und 21 lagen die Mauerreste eines Columbariums in Gestalt eines vielseitigen 
Centralbaues, dessen nördliche Hälfte bereits bei der Anlage der den Niderich um- 
schliessenden Stadtmauer zerstört worden war. Jede Seite enthielt eine Nische zur 
Aufnahme einer Aschenkiste, in einer derselben (Düntzer, Verzeichniss II 226 oder 
23o = MWR 99) lag neben weiblichen Schmuckgegenständen, einer Muschel und den 
Resten zweier Gläser, von denen eines Goldschmuck trug, eine zertrümmerte kost- 
bare christliche Goldglasschale (s. u.); vermutlich in einer anderen Aschenkiste die 
Überbleibsel des Kästchens eines Arztes mit Lanzette, Sonde, Reibstein usw. (Düntzer, 
B. J. XLI, 1866, S. i32; Stein, a. a. O. S. 83). 

Die Grabfunde der Ursulagartenstrasse haben zum grössten Teil die Sammlung 
Herstatt bereichert. Von der Keramik ist erwähnenswert eine Terrakotta der sich 
schmückenden Venus mit Spiegel in der Linken, zu deren Rechten übereinander ein 
Priapus, ein Delphin und ein Amor stehen (letzterer ordnet der Göttin das Haar), 
während sich zur Linken eine Priapusstatuelte auf einem Altar erhebt (B. J. XLII, 
i867, S. 180 undTaf. VI); femer eine feine runde Sigillataschale, die in r^el massiger 
Wiederholung einen nur mit Schurz bekleideten, bärtigen Mann zeigt, dem die Hände 
auf den Rücken gebunden sind, und der von einem mit zwei Gurten versehenen 
Löwen verfolgt wird, während am Boden Palmzweige liegen (Dütschke denkt an 
einen christlichen Märtyrer: B. J. LXI, S. 122, nr. i78); endlich ein Trinkgefäss mit 
Barbotineranken und der weiss aufgemalten Inschrift am oberen Rande sitios (B. J. 
LXXI, 1881. S. ii3 und Taf. III 2; LXXXVII, i889, S. 79; BPM 22). Ausserdem 
gelangten von hier in die Herstattsche Sammlung u. a. ein gezackter Ring, eine 
Haarnadel, ein Pinienzapfen zum Aufsetzen auf ein Stäbchen und ein Amulett mit 
Medusenmaske aus Gagat (B. J. XLII, i867, S. i79 und Taf. VI), ein reich gravierter 



272 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



273 



Silberspiegel nebst sonstigen Silbeisachen (B. J. LXIV, i878, S. 78) und vor allem die 3. Gräber- 
kostbare Goldglasschale. Nord sei te. 
Die Goldglasschale aus der Ursulagartenstrasse, nach Ausführung und Erhaltung Christi. Goid- 
das glänzendste und zugleich originellste Beispiel der im 4. Jh. in Köln blühenden Begg^**^-!, ^' 




Fig. 110. London, Brit. Museum. Christliches Goldglas, gef. in Köln, Ursulagartenstrasse. 

Goldglasmalerei, ist eine kreisrunde Scheibe von farblosem Glase mit einem Durch- 
messer von etwa 0,20 m, die in aufgeklebtem Blattgold ohne Glasüberfang eine Mittel- 
darstellung und acht durch radial gestellte Säulchen voneinander getrennte Randdar- 
stellungen enthält. Während die Mitteldarstellung nahezu ganz verloren ist, haben 
sich die Randdarstellungen, wenn auch zerätückeh, fast vollständig erhalten. Mehr- 
fach hat der Künstler Farben verwandt, und zwar Hellblau für das Wasser, Dunkelblau 



273 



^r^ 



^-r I.:x ' 



X. U 







4, r^j*: -l'-r^ ' l.'-x.-.'4"5:- r^vd :Lr.i zur rz:=, 'jrrZj^^ crtiic-enai HSrvdc: im Fcaer- 

5, Ty-it H^l -.'4^ 'ie* E. --:'iz*r> -re-.-^f; : CLrisras !-rzt d^^n ;Js Kr^«n dÄrzescel^tcn 
yj^,.'Az^,'jf,z*::Jis. C^ z*r!z*^. Hi'-i ^uf iü Ha-pc und berihit ctgSfi mit den: Dsuieii 
vr.r. .^ar*r* \ .'i'-,', Bs.u3:e «-t^rh-er. hn Hi-ite-zr^nd, eine iLi:icr r=r Aride'-imiiz der 

6. h*f^,'*M*', ¥t^'i UT.irr B5.umen. v^r der. dur±. eine cieciiige Maxier getrenni, 
zw^ T>rr« .i':^^*, vor. derben d;«.^ e;r,e erLalietc ein Sder k: : oiiae Zweifei die keusche 
Sjbaf.r*^ irr* ^r^rj^n. der r:.e bei-ien Il^terr.en A!ten aa ri^^tel^eo. 

7. b^ g^r.el-te Gk^torichize, mit »iedererlin^ter Juisendkiait sein Bett auf 
'i/rtÄ Rj/ken davontragend. Bäume im Hinterzrand- 

Ä, hz^.ui*z\% \"ui^jn von der Belebung der Totengebeine. Eine jugendliciie 
^'/e^jtaJt ;ri Tunika und Pallium trägt in der Rechten einen rmr Erde gerichteten 
>,tar/. Hier liegen auf einer mit grünen Tupfen bedeckten Fläche, die ein wellen- 
f/'/rmi;(er GokUtr^rifen aF^enzt, men&chiiche Gliedmaassen, ein KopC zwei Arme mad 
zwei Bdne, verstreut Rechts von der Scene stehen Bäume. 

Von d#rr MitU:ldarstcllung ist nur sichtbar der untere Teil eines Tieres und der 
Ki:%X dner urnlaufenden Inschrift: ec dvlci, von Düntzer nicht unpassend zu 
'viVAS IS r^jKO Dvi/:i[s] ergänzt 

Die Gold^a-svJiale ging aus der Sammlung Herstatt für 1200 TIr. in die eng- 
liv.he Sammlung Slade und mit dieser in das Britische Museum in London über. 

Vgl. Düntzer, B. J. XLI, 1866, S. i32. — Heuser, Bulletino di Archeologia 
rriMianalll, i«66, p. S2. — Ders., Kölner Pastoralblatt i867, S. 42. — Düxtzer, 
BJ. XLII, 1867, S. 168 und Taf. V. — aus'm Weerth, B. J. XLIII, i867, S. 2i9: 
vgl aurh LXIII, i878, S. 99. — Garruco, Storia delF arte cristiana III, i876, 
tav. i69, I ; Nkshitt, CataU>gue of the CoUection of Glass formed by F. Slade, London 
f87i, p. 5o, - Kraus, Real-Encyclopädie der christl. Altertümer I S. 6i9d (Heuser) 
und Fig. 2 24. — Oers., Geschichte der christlichen Kunst, I, Freiburg i896, S. 48 1. — 
(), M. Dalton, Catalogiie of Early Christian Antiquities of the British Museum, London 
l9c», p, 124 nr. 628. — Vopel, [Die altchristlichen Goldgläser, Freiburg i. B. i899 
(Arrhaologische Studien zum christlichen Altertum u. Mittelalter, V. Heft)], Nr. 29 1 
u. die dr»rtij(cn Citate. — F'ig. iio. 

Eine andere fragmentierte Goldglasscheibe, i876 bei St. Ursula gefunden und 
ang«l)Ii( h den Propheten Daniel mit einem Löwen zeigend, dem der danebenstehende 
Krl/»M<T die Hand aufs Haupt legt, ging aus der Sammlung Disch in die Sammlung 
HaMJhjWMky Über und befindet sich jetzt im Museum der Kaiserl. Eremitage in 
St. PülctrHburg (B. J. LXIII, i878, S. io3 und Anm. 1; LXXI, 1881, S. I23; Kraus, 
K«al-Knc:y(:l()pndie der christl. Altertümer I, S. 618 ib [Heuser]; Vopel Nr. i99). 
(ilHHoitfithitni« Von dt'.m (iraberfelde bei St. Ursula soll ebenfalls herrühren ein doppelt ge- 

iiittUr«! hmikdtcr Glascantharus auf rundem Fusse und kurzem, in der Mitte von einem Ringe 



V«rt/U)b. 



UttffMtur 



fruitmtint, 



274 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



275 



Grabsteine aus 
St. Ursula. 



umgebenen Schafte, der auf dem Mantel in Goldmalerei drei nackte Flügelknaben 3- Oräber- 
zwischen Blumen zeigt, von denen der mittlere auf einem Felsen sitzt, während die Nordseite, 
beiden anderen auf diesen zueilen. Den Körper des Gefässes umgibt ein dickes 
Glasnetz. Das Pseudodiatre- 
tum, einst ein Prachtstück der 
Sammlung Disch, befindet sich 
jetzt in der Kaiserl. Eremi- 
tage in St. Petersburg (aus'm 
Weerth, B. J. LIX, 1876, S.69 
A. 2; LXXI, i88i, S. 21 u. 
Taf. VI Nr. i356 — hier für 
modern erklärt — ; Garrucci, 
Storia deir arte cristiana III 
tav. 168, 1-2; FROEHNER,Verres 
chretiens ä figures d'or, Paris 
i899,zupl.XXI/XXII,Nr.i55; 
VoPEL Nr. 484). 

Die zahlreichen Grab- 
denkmälerreste, welche sich in 
den Mauern und Altären der 
St. Ursulakirche in alter und 
neuer Zeit gefunden haben, 
rühren ohne Zweifel von dem 
sie umgebenden Begräbnis- 
platze oder vom benachbarten 
Eigelstein her. Es sind folgende: 
der Rest des Grabdenkmals 
eines duplicarius ex ala I prae- 
toria aus der frühen Flavier- 
zeit, das später auf der Rück- 
seite zu einer anderen Grab- 
inschrift verwandt wurde (Kl. 
39; B. J. HO, i9o3, S. 36o); 
die Grabtafel des Fleischwaren- 
händlers Tib. Mainonius Victor 
(Kl. 80), die des [M ? S]ulpi- 
cius [Vi?]ttio (Kl. 81; B.J. iio, 
i9o3, S. 359) und die eines 
Präfekten der leg. III Augusta 
aus Karthago (Kl. io9); die 
aus 2 2 Versen bestehende Grab- 
inschrift zweier jungen Skla- 
ven, des Chorflöters Sidonius 

und des Stenographen Xanthias (Rubensohn, Die Grabschrift des Xanthias und des 
Ausonius Verse In notarium: Archiv für Stenographie 53, i9oi, S. 26; Kl. iio; Johnen, 
Die Wiederauffindung des Grabsteins des Xanthias: Arch. f. St. 55, i9o3, S. 5i; Klin- 
kenberg, Der Grabstein des Xanthias: a. a. O. S. 57 mit Abbildung; Rubensohn, 
Nochmals der Grabstein des Xanthias: a. a. O. S. io4); die doppelseitige des Aurelius 




Fig. 111. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Grabstein des Alen- 
reiters Lucius, Crispus' Sohn, gef. Gereonstrasse. 



275 



2 76 DAS ROM ESCHE KÖLN 

3. Gräber- Timavius mit drei Hexametern auf der Vorder-, sechs trochäischen Tetrametem mit 
Nord Seite, neuplatonischem Inhalt auf der Rückseite (Kl. i i i ); endlich die christliche der kleinen 
Ursula (Kl. i44). Die nämliche Herkunft wie die genannten Grabsteine haben ver- 
mutlich der jetzt verlorene Totenmahl -Cippus mit der Inschrift : [d(is)] m(anibvs) . . . 
ONivs aus dem Anfange des 2. Jhs., gefunden nicht weit von St. Ursula (Broelman I 
fol. 362; Kl. 43 und S. loi; Abbildung bei Broelman, Epid. I 42); der ebenfalls 
verlorene Grabstein der Familie der Avillier, der an der Westseite der Kirche einge- 
mauert war, mit den Bildnissen der Stifter der Grabstätte, des G. Avillius Epaphra 
und seiner Freigelassenen G. Avillius Secundus und [Na?]vitas Avillia in oblonger 
Nische (Kl. 58 und S. i3o. Abbildungen, stark voneinander abweichend, 2m{ Mercaton 
Stadtplan, rechter Rand, unten, in Handzeichnung bei Buchelius (vgl. S. i4o) und bei 
V. Mering, Bau- und Glocken inschriften, fol. 6v: Chron. u. Darst. Nr. 243a) sowie 
der seit Menschengedenken in der Kirche stehende und als Reliquiar verN^-andte 
Sarkophag der Apollonia Victorina (Kl. I23). 
Klingelpütz. Eine noch weitere Ausdehnung des bei St. Ursula gelegenen Gräberfeldes 

gegen Westen bezeugen die beiden Sarkophage aus Tuff mit Querwand im Innern, 
die sich im Arresthaus am Klingelpütz gefunden haben, von denen der eine mit der 
Ziffer XLIIII versehen (Kl. i33 und S. i55), der andere von ausserordentlicher 
Grösse ohne Inschrift ist (Düxtzer, Verzeichniss II 257; MWR 121; Exnen, Gesch. 
Kölns I, S. 95, A. 2). 
Kieiiifunde bei In der Umgebung der Ursulakirche sind unter den zahlreichen Einzelfunden 

bemerkenswert drei Tonlampen vom Hunnenrücken (MWR 1 15 — 11 7) und ein schöner 
Bronzegriff in Gestalt einer gelagerten Löwin von der Ursulastrasse (MWR 1). 

Ei jf eist ein Von Grabfunden am Eigelstein und in seiner nächsten Umgebung sind ausser 

Lokal bestimm- . . , ._, ^° ^ . . ,. , 1.1 • j a n 

bareGrabfunde. dem schon erwähnten (S. 269) folgende örtlich genau bestimmbar: m der Aller- 
heiligenstrasse zwei farblose Henkelkännchen mit schwacher Fadenverzierung um den 
Hals (MWR 485 und 486) ; in der Machabäerstrasse auf der Stelle der ehemaligen 
Machabäerkirche (B. J. VHI, i846, S. i77) ein roher Sandsteinsarg mit Gebeinen, ein 
Bleisarg mit Kupfermünzen aus der Zeit der Antonine (beide Düntzer, Verzeichniss II 
239; MWR io3), ein Aschenbehälter aus Tuff mit zwei runden Höhlungen, in denen 
mit einem Deckel verschlossene Bleigefässe, Asche enthaltend, stehen (Düntzer, Ver- 
zeichniss II i69; MWR 57), und das Fragment der Grabinschrift eines Alenreiters 
(Kl. 44); endlich auf dem Terrain des Hauses Eigelstein I23 (unmittelbar beim Tore) 
die Soldatengrabmäler aus der Flavierzeit: des T. Julius Tuttius, Soldaten der XXII. 
Legion (Kl. 26), des C.Julius Baccus, Soldaten der I. Cohorte der Thraker (Kl. 27), 
des Mansuetus, Soldaten der III. Cohorte der Lusitaner (Kl. 28), des D. Sentius 
Vitalis, Soldaten der coh. VI ingenuorum (Kl. 29), sämtlich mit Darstellung des sog. 
Totenmahles, und eines anderen Angehörigen derselben Cohorte, das wahrscheinlich 
einst dieselbe Darstellung aufwies (Kl. 3o), sowie das Bronzefigürchen eines Soldaten 
(B. J. XLVII/VIII. 1869, S. II 7). 
Der Eigelstein. Der Überrest eines mächtigen Grabmals war zweifelsohne auch der Eigel- 

stein, der noch im letzten Drittel des 12. Jhs. auf der Westseite der nach ihm be- 
nannten Strasse etwa auf der Stelle der jetzigen Häuser Nr. 37—39 sich erhob. 
Der Name ist wahrscheinlich mit Düntzer von dem Helden Eigil abzuleiten 
(Kl. S. II 5). 
Lokal nicht Andere Grabfunde vom Eigelstein sind: ein Brandgrab aus der Zeit Neros oder 

Grabfunde. Vespasians, enthaltend eine grosse Urne aus rötlichem Ton mit dreifachem Gesicht, 
eine Schüssel in grauem Ton, eine Sigillataschale, einen Tonkrug und eine Lampe mit 

276 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



277 



N eusser- 
Strasse. 



Iragischer Maske und Stempel evcarpi (Westd. Zs. XVII, i898, S. 74; B. J. io3, i898, 3. Gräber- 
S. 261; MWR Inv. nr. 3773— 378o; Fig. 108); eine Glaslampe, eine Cylinderflasche und Nordtelte. 
eine höchst geschmackvolle Henkelkanne aus Terra sigillata mit weissen Traubenranken 
in Barbotinetechnik aus dem nämlichen Funde (B. J. LXXXI, 1886, S. 72; LXXXIV, 
i887, S. III und Taf. II 6); 
ein Stier aus Bronze (BPM 
77o7) und eine Büchse aus 
Bein (MWR 2 5o). 

An der Neusserstrasse 
fanden sich Ecke Schilling- 
strasse Skelettgräber mit Bei- 
gaben in Ton und Glas aus 
dem 3. Jh. Die Toten waren 
in südnördlicher Richtung be- 
stattet; einer hatte einen 
grossen Dachziegel als Kopf- 
unterlage (Westd. Zs. Korrbl. 
XVII, 1898, Sp. 75 nr. 47; 
B.J. io3, i898, S.261). Unter 
den Beigaben ist bemerkens- 
wert eine Kugel flasche aus 
farblosem Glase mit Flügel- 
henkeln und innerer Scheide- 
wand (MWR 524). Beim Bau 
der Agneskirche kamen meh- 
rere Aschenkisten — darunter 
eine zweiteilige — zutage, 
die jetzt in den dortigen An- 
lagen aufgestellt sind. Eben- 
falls von der Neusserstrasse 
stammen : eine fast ganz ver- 
witterte Inschrift, anscheinend 
Grabinschrift, gefunden vor 
dem Eigelsteintor (Kl. 2o3; 
MWR 252); die schöne, aber 
stark zerstörte Statue eines 
den Zeusadler tränkenden 
Ganymed, bei Nippes gefun- 
den (Kl. S. 118; DüNTZER, 
Verzeichniss II 93; MWR 
22 7); fast ganz gleich der 
ebenfalls bei Köln gefunde- 
nen Ganymedstatue im BPM (Fig. io9); zwei Terrakottastatuetten der Venus, die eine 
mit dem Stempel tm die Göttin in einer von zwei Säulen getragenen Nische zeigend 
(MWR 29o8 und 29 10); eine farblose Glasflasche in Gestalt eines Schweinchens mit 
Konturen und Augen aus braunen Fäden, gefunden am Neusserwall bei St. Agnes (MWR 
Inv. 8634); eine Kugelschale von farblosem Glase mit eingeschliffenen Verzierungen 
(MWR 474); zwei Leuchter aus Bronze mit grosser runder Fussplatte, auf der bei dem 




Fifi:. 112. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Grabdenkmal des Alen- 

reiters T. Flavius Bussuh, (ref. Gereonstrasse, mit Aufsatz (Harpyie 

und zwei Löwen), gef. AachenerKtrasse. 



277 



278 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



3. Gräber- 

felder. 
Nordseite. 



Vermutlich von 
der Strasse 
nach Neuss 
stammende 
Grabdenk- 
mäler. 



Kattenbug, 
Marla-Ablass- 
platz, Sfidende 
der Eintracht- 
strasse. 



einen Exemplar ein Jagdhund mit umgewandtem Kopfe liegt (MWR 7o6). während bei 
dem anderen die Figur verschwunden ist (MWR 7o2); eine rohe Bronzestatuette des 
Herkules (BPM 4549) und eine schöne Bronzeschreibfeder (MWR 48o). In der Fort- 
setzung der Neusserstrasse an der Niehlerstrasse kamen zutage zwei lebensgrosse 
schöne männliche Porträtköpfe von Grabbüsten (MWR 437 und 438) nebst Bruchstücken 
eines Grabmals (Westd. Zs. XIX, i9oo, S. 4i9). 

Von der Neusser Gräberstrasse stammen vermutlich ebenfalls : die Gruppe eines 

einen Eber überwältigenden 
Löwen, die grösste dieser 
Art in Köln, später als Wasser- 
speier verarbeitet, so dass 
vom Löwen nur noch der 
Kopf, vom Eber das Unke 
Vorderbein und Ohr übrig 
geblieben ist, schliesslich am 
Pfaffen tor verwandt (S. i83 
und Fig. 67); ein anschei- 
nend von der gleichen Gruppe 
herrührender Löwenkopf, 
ebenfalls zum Wasserspeier 
umgearbeitet und am Pfaffen- 
tor verwandt (S. i83/i84 und 
Fig. 4 1 ) ; ein verlorenes Toten- 
mahlrelief, ehemals am Giebel 
der Dompropstei eingemauert 
{Mercators Stadtplan, rechter 
Rand; Broelman, Epid.Tab. 
Mon. Vet. I 4o; Comm. I, fol. 
36 1 v; Kl. S. i 02, 5) ; der untere 
Block des Grabmonumentes 
des gewesenen Wachtmeisters 
M. Marius Valens aus der 
ala Classiana, gefunden als 
Baustein einer wohl mittel- 
alterlichen Werftmauer nord- 
östlich vom Dom unter Pfei- 
ler VI des Eisenbahnviaduktes an der Trankgasse (Kl. 46 und S. 11 9) und der später 
zum zweiten Male verwandte Totenmahlcippus des C. Julius Matemus, Veteranen 
der legio I Minervia, gefunden am Kunibertskloster (Kl. 4i und S. 100; vgl. S. 27i). 
Beim Tor am Appellhofplatz war der der Stadt am nächsten liegende Grabfund 
ein Sarkophag vor dem Hause Kattenbug 35, einen prächtigen farblosen Glaspokal 
mit aufgeschmolzenen Fischen (christlich?), eine Kugelflasche mit Trichterhals und 
eine Münze des Constantius enthaltend (MWR). Auf dem nahegelegenen Maria- 
Ablassplatz fand sich der von Cassius Tacitus seinem im Alter von neun Tagen ver- 
storbenen Haussklaven gesetzte Grabstein (Kl. 106), sowie beim Neubau der Con- 
cordia (Ecke der Eintrachtstrasse) eine Anzahl von Brandgräbem mit Beigaben des 
2. und 3. Jhs., darunter Näpfe und Becher aus Terra sigillata mit Rosettenschmuck 
n Relief und mit eingeschnittenen Mustern, eine Kanne aus Kobaltglas mit Faden- 







l 


r^ j 


^^*' ii^^mi 


B' 




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k.4 JL. BK^^^^^H 



Fiff. 113. Mus. Wallr&r-Richartz. Thronende Göttin, wahrsch. 
Cybele, gef. an St Gereon. 



278 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



279 



Verzierung um den Hals und eine grosse Cylinderflasche mit Delphinhenkeln (VVestd. 8, 
Zs. Korrbl. XVII, i898, S. 76 nr. 47; B. J. io3, i898, S. 262). Der an die Eintracht- n 
Strasse anstossende östliche Teil des erzbischöflichen Gartens — wo sich nach 
E. Weyden, Gesch. der Juden in Köln am Rhein, S. 37, der älteste Begräbnisplatz 
der Kölner Juden befunden haben soll — lieferte ein Brandgrab, das als Aschen- 
behälter ein Glasgeßlss in grauer Tonurne und als Beigaben vier weisse Tonkrüge, 
eine Phiole und eine Lampe enthielt, die das Bild eines Genius mit den Attributen 
des Herakles zeigte (De No£l, Vaterländische Chronik II, 1826, S. 658). 

Unmittelbar an der Strasse, die zum Tor am Appellhofplatz hinausführte, auf 
dem Boden der palastartigen Häuser gegenüber dem erzbischöflichen Palais (Gereon- 
strasse i7 — 25) erhob sich eine Reihe Denkmäler von Auxiliaren der Flavierzeit, die 
sämtlich mit Totenmahldarstellungen versehen sind oder doch als ehemals mit solchen 
ausgestattet angenommen werden müssen; bei den Denkmälern von Reitern kommt 
regelmässig noch unter der Inschrift das vom Burschen an der Leine geführte ge- 
sattelte Pferd hinzu. Es sind folgende: das des M. Aemilius Durises (Kl. 32) und 
des Longinus Bi- 



Oriber- 
felder. 
ordteite. 




H 



rr 









*s 





Fiff. 114. Sarkophag mit Reliefs aus der Alkestissage nach Mercator. 



arta (Kl. 33), 
beide Reiter aus 
der ala Sulpicia, 
das des Hemilius 
Lasci(v)us, Sol- 
daten der cohors 
I Latabi(ensium) 
(Kl. 34), das des 
Lucius, Crispus' 
Sohn (Kl. 35; 
Fig. 1 1 1 ), das des 
Oluper, Cergae- 

purus' Sohn (Kl. 36) und das des Roraanus, Attus' Sohn 'Kl. 38), alle drei Reiter 
aus der ala Afrorum, und das des M. Sacrius Primigenius, Reiter aus der ala Nori- 
corum (Kl. 37 j; ferner der obere Block eines grösseren Totenmahlmonumentes und 
der untere Block eines solchen mit dem Schluss der Inschrift und der Darstellung 
des Burschen mit dem Pferde (Kl. S. loi, i und 2). Das ebenda gefundene grosse 
Monument des T. Flavius Bassus, Reiter der ala Noricorum^ zeigt in Relief einen 
von seinem Waffenträger begleiteten Alenreiter, der einhersprengend im Begriffe steht, 
dem unter den Füssen seines Pferdes liegenden nackten, bärtigen Barbar den Todes- 
stoss zu geben (Kl. 45; Fig. 112. Der auf der Abbildung sichtbare Aufsatz des 
Denkmals — löwenftissige, sechsbrüstige Harpyie in der Mitte, zwei anspringende 
Löwen auf den Ecken — stammt von der Aachenerstrasse gegenüber dem Bischofs- 
weg; s. u.). An der nämlichen Stelle fand sich der obere Teil des der vorfia vischen 
Epoche angehörigen Cippus des C. Fabricius Laetus (Kl. i9 und S. i73) und der 
untere eines anderen Cippus (Kl. 25 a und S. 99), die beide als Gesimsstücke grösserer 
Denkmäler hier verwandt worden sind, sowie Bruchstücke von Statuen, darunter der 
Torso einer nackten männlichen Figur, die ebenfalls zu solchen gehört haben (B. J. 
LXXXI, 1886, S. 102 und Anm. i). Aus Gräbern der Gereonstrasse stammt auch 
ein älterer Bronzewaren fund (B. J. VIII, i846, S. i78). 

Ein ausgedehntes Gräberfeld erstreckte sich in der Gegend von St. Gereon über 
Gereonsdriesch, Gereonskloster und Gereonshof, sowie über den westlichen Teil des 



Gereon- 
strasse. 



Gräber- 
eider bei 
t Gereon. 



279 



iSo DAS RÖMISCHE KÖLN 

3. Gräber- Klingelpütz — vielleicht hier in Zusammenhang mit dem Gräberfelde bei St Ursula 
Nord Seite, (o. S. 2 76) — , die Mohrenstrasse, Norbertstrasse und Spiesergasse bis zur Friesenstrasse 
hin. Die unmittelbare Umgebung der Kirche, der Marter- und Begräbnisstätte der 
Soldaten der thebäischen Legion (o. S. i48), bildete seit dem 4. Jh. den bevorzugten 
Friedhof der Christengemeinde (Kl. S. i59) und blieb es auch jedenfalls bis in das 
9. Jh. (Kl. S. i6i). 
Mohrenstrasse. Die Mohrenstrasse lieferte einen geschlossenen spätrömischen Grabfund: sechs 

weisse, einhenkelige Tonkrüge, darunter einen mit braunen Tupfen und Streifen, 
mehrere grössere Töpfe, teils weisslich, teils dunkelfarbig, eine Tonlampe, einige un- 
leserliche Münzen und sechs kleine farblose Glasgefösse, zum Teil Salbfiäschchen 
(A. Rein, Die römischen Stationsorte und Strassen zwischen Colonia Agrippina und 
Burginatium, Crefeld i857, S. 5), sowie ein farbloses Glaskugelfläschchen mit Flügel- 
henkeln imd Bronzeringen in denselben zum Anhängen (MWR 221). 
Süd- und In unmittelbarer Nähe der Gereonskirche fanden sich an der Südseite der 

st^Gereon^ Vorhalle mehrere ausgeplünderte Sarkophage sowie beim Bau der Piet^kapelle eine 
römische Säulenbasis, ein Stück einer Gewandfigur, Tongefässe und Lampen der mitt- 
leren Kaiserzeit und die ihres Kopfes beraubte Statue einer thronenden Göttin mit 
einem kleinen Tier im Schosse, wahrscheinlich Cybele mit dem Löwenkalb, die gleich 
ihrem Liebling Attis im Totenkult eine grosse Rolle spielt (MWR 482; Fig. ii3'. 
Westlich von der Vorhalle lagen fünfzehn einfache, roh gearbeitete Sarkophage ^us 
Tuff, Sandstein und Grauwacke in drei nicht ganz regelmässigen Reihen in west- östlicher 
Richtung. Die Leichen ruhten in Holzsärgen, deren Reste und Nägel noch überall 
vorhanden waren, mit dem Kopfe nach Westen und mit den Füssen nach Osten. 
Die Beigaben waren selbst hi den ungeplünderten Sarkophagen nur spärlich: ein 
eiserner Schlü.ssel, ein Bronzefingerring, sowie Gläser und Tongefässe der Spätzeit. 
Reichlicher ausgestattet waren nur zwei Leichen, darunter die eines Soldaten im 
Waffenschmuck mit Spatha, Sax und Lanze. Offenbar handelt es sich um christliche 
Gräber, die zum Teil noch der fränkischen Zeit angehören. Etwas weiter westlich 
fanden sich bei der Fundamentierung des Archivgebäudes Gräber mit Beigaben aus 
der mittleren und späteren Kaiserzeit (Westd. Zs. Korrbl. XVII, i898, Sp. 76 nr. 47: 
B. J. io3, i898, S. 262. Zwei Handzeichnungen von den Ausgrabungen und Funden; 
die bei Kanalarbeiten Juli-Oktober 1888 und April i889 auf dem Gereonskloster ge- 
macht wurden, aufgenommen von Reg.-Baumeister //. li'e/e/s, 62,5 X'^2 und 64X3o cm, 
im MWR). 
Gereonshof u. Brandgräber mit Beigaben, darunter eine braune Tonume mit Jagdszene in 

or ®^ s rasse. g^^j^^^.^^ kamen auch zutage beim Bau der Studien Verwaltung am Gereon.shof (B. J. 
XLVII/VIII, i869, S. ii9); in derselben Strasse vier Sleinsarkophage, darunter einer 
aus Jurakalk mit kreuzförmig abgeschrägtem Sandsteindeckel (Westd. Zs. Korrbl. I, 
1882, Sp. 62 nr. 2 2 4); in der anstossenden Norbertstrasse ein schöner Jurakalksarkophag 
mit würfelförmigen Eckaufsätzen und flachen Giebeln in der Mitte des Deckels 
(DüNTZER, Verzeichniss II 2i4; MWR 4i). 
Spieserjfasse. Eine bedeutende Ausbeute an Grabfunden lieferte die Spiesergasse; die auf dem 

Boden der alten Gasfabrik gemachten bereicherten die Sammlung Wolff. Beson- 
ders erwähnenswert sind: Terra-nigra- Waren und Fibeln, mit gallischen Münzen zu- 
sammen gefunden (angeblich auch vorrömische Tonwaren: B. J. LXVIII, 1880, S. i52; 
vgl. S. 61); eine vierschnauzige Sigillatalampe (MWR 3o8i) und eine schöne Tonlarape 
mit Biga (MWR 3o76) ; eine Tonlampe mit rennendem vierfüssigen Tier, das ein 
Frauengesicht und einen dreifachen Phallus hat, und der Umschrift: have-macena- 

280 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



281 



viLLis • HAVE sowie dem Graffito: lascxba | ia (C. J. Rh. 347;; eine Tonschale mit dem 
Stempel eternalis • fecit; ein vergoldeter Tonbecher mit sieben Eindrücken (B. J. 
XXXV, i863, S. 42; LXI, i877, S. io4, io5, 11 3); eine Bronzelampe fMWR 810); 
ein Bronzering mit drei Widderköpfen (B. J. LXIV, i878, S. 80); medizinische Geräte, 
nämlich Stein zum Salbreiben, Reibgriffel, Zange, stumpfe Knopfnadel und Ohrlöffel 
in einer Urne (ebenda S. 79). Von dem benachbarten Klapperhof stammt ein 
Cantharus aus rotem Ton mit Stachelverzierung (MWR i33). Die Ausdehnung des 
Gräberfeldes von St. Gereon bis zur Friesenstrasse beweist der an der Ecke der 
letzteren und der Steinfeldergasse gefundene Sarkophag (Westd. Zs. III, i884, Sp. 
88 nr. 93). 

An der westlichen Ecke von Klingelpütz und Gereonstrasse fanden sich zahl- 
reiche Brandgräber mit Beigaben in Terra sigillata, Bronze und Glas, darunter ein 



3. Gräber- 
felder. 
Nordseite. 



Ecke Klingel- 
pütz u. Gereon- 
strasse. 




Fig. 115. Köln, St. Gereon. Grabstein des christlichen Hauptmanns Emeterlus. 



Kugelbecher von ausserordentlich dünnem, goldbronzefarbigem Glase mit zarten 
Längsriefen. Auch beim Bau der nebenanliegenden Volksschule am Klingelpütz 
kamen Brandgräber zutage (Mitteilung des Kgl. Baurates Herrn Schellen). 

Drei Grabfunde von St. Gereon entbehren der genaueren Ortsangabe. Der 
eine, dargestellt auf einem losen Blatt des Kölner Stadtarchivs von etwa i75o mit der 
Überschrift: „Entdeckung einiger alterthümer" (aufgefunden von Herrn Dr. Krude- 
wig) spricht von einem kleinen Sarg mit den Gebeinen eines Kindes und so kost- 
baren Beigaben, wie selten bisher in diesen Gegenden gefunden worden, nämlich 
einer kleinen, schönen Urne von saphirfarbigem Glase, in der ein goldenes Ringelchen 
lag, einer kleinen Urne von weissem Glase mit einem Gagatring, einer Anzahl Perlen 
in einer kleinen, braun glasierten Urne, einer anderen braunen Urne mit vielen Gagat- 
perlen von einer Halskette, zwei sog. Tränenfläschchen, einem gläsernen Schüsselchen, 
einem kupfernen Schlüssel, einer Glasröhre, einer Tonlampe, zwei kupfernen Ringen, 
einem kleinen, viereckigen Täfelchen von Schiefer, einer braun glasierten Opferschale 
mit silbernem Opferlöffel, einer kupfernen Opferschale nebst Löffel, einem Opfer- 
beil .... (hier bricht die Aufzählung ab). 



örtlich unbe- 
stimmte Grab- 
funde. 
Reicher 
literarisch be- 
zeusrter Fund. 



281 



282 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



3. Gräber- 
felder. 
N o r d 8 e i t e. 

Alkestis- 
sarkophaflr. 



Aschenki8te 

mit Gaflrat-Bei- 

gabexL 



Einzelfunde. 



Grabsteine von 

der Norbert- 

Btrasse, vom 

Gereonshof, 

-driesch u. 

-kloster. 



Andere Grab- 
steine aus der 
Umgebung von 
St. Gereon. 



Der andere ist ein jetzt verlorener, ehemals im Hause eines Kanonikus von 
St. Gereon aufbewahrter und darum zweifellos auch auf dem dortigen Gräberfelde 
gefundener Sarkophag aus Jurakalk, dessen Schauseite mit drei Reliefs aus der Alkestis- 
sage geschmückt war, während die eine sichtbare Schmalseite zwei kranzförmig sich 
zusammenschliessende Palmwedel zeigte. Von den Reliefe stellten dar: das grössere 
mittlere Alkestis auf dem Krankenlager, umgeben von einem Diener und einer 
Dienerin; das zur Rechten Hermes als Psychopompos, die verhüllte Alkestis in den 
Hades geleitend; das zur Linken Herakles mit Löwenfell und Keule, die nur im 
Rücken mit einem Gewandstück bekleidete Alkestis wieder zur Oberwelt führend 
;Broelman I, fol. 364; Kl. S. i5i. Abgebildet auf il/^fr^^/^r^ Stadtplan, linker Rand, 
oben; Broelman, Epid. Tab. Mon. Vet. I 49 — Spiegelbild des vorhergehenden —; 
Kl. S. i5i, Fig. 3; Fig. ii4). 

Der dritte Grabfund besteht in einer Aschenkiste, die ausser Henkelkrügen von 
graugelbem Ton eine Anzahl Gegenstände aus Gagat enthielt, nämlich zwei dünne 

runde Stäbe mit starken, verzierten Knöpfen am 
oberen Ende, einen etwas dickem Stab mit 
facettiertem Knopfe, zwei Armringe, einen ge- 
gliederten und einen einfachen, den obem Teil 
eines Spinnrockens, zwei Haarnadeln mit facet- 
tierten Köpfen, eine kleine, in der Mitte ausge- 
bohrte Scheibe, endlich zahlreiche Perlen, von 
denen zwei mit GoMplättchen überzogen waren, 
und einen kleinen, durchbohrten Cylinder, Teile 
einer Halskette (B. J. XIV, i849, S. 46 und 
Taf. IV). 

Als Einzelfunde (sicher oder doch wahr- 
scheinlich aus Gräbern) bei St. Gereon verdienen 
Hervorhebung: eine Gemme aus Jaspis mit der 
Inschrift: iovem • formanvm • colegi • restitvit (B. J. XXXV, i863, S. 4o; C. J. Rh. 
346); eine bronzene Zierscheibe mit der Darstellung des die Chimära bekämpfenden 
Bellerophon (MWR 353), zwei bronzene Rundbeschläge (MWR 426 und 42 7), eine 
Goldmünze (B. J. III i843, S. i96) und eine Münze des Victorinus (B. J. LV^T^VI, 
i875, S. 23o). 

Grabdenkmäler von dem Gräberfelde bei St. Gereon sind: die obere Hälfte des 
sorgfältig ausgeführten Cippus des L. Bruttius Acutus, Centurionen der V. Legion, der 
vorflavischen Zeit angehörig, hier als Baustein eines grösseren Grabdenkmals verwandt, 
gefunden Norbertstrasse (Westd. Zs. Korrbl. XXIV, i9o5, Sp. io6, nr. 42 IV; MWR 
652), und der Grabstein des L. Vicarinius Augustus, gefunden in der Gereonsdechanei 
(Kl. io8); die christlichen Grabinschriften des Fugilo, gefunden Gereonshof beim 
Bau der Studien Verwaltung (Kl. i45); des Leo, gefunden Gereonsdriesch beim Aus- 
schachten des Fundamentes für die Mariensäule (Kl. i48); fünf Fragmente, von denen 
zwei zur Grabinschrift eines Mitgliedes des numerus promorum gehören (Kl. i38): 
der Grabstein des Veresemus (Kl. i46) sowie zwei andere Fragmente (Kjl. i39 und 
i4o), sämtlich gefunden Gereonskloster; die vermutlich ebenfalls christlichen Grabin- 
schriften des Protektors Viatorinus, der im 4. Jh. bei Deutz gegen die Franken fiel, vom 
Gereonskloster (Kl. u9 und S. i45) und ein Fragment vom Gereonsdriesch (Kl. i78). 
Aus der Umgebung von St. Gereon stammen ferner der nur bruchstückweise 
erhaltene Grabstein des Claudius Satuminus, Veterans der I. Legion aus der i. H. des 

282 




Fig. 116. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. 

Kopf eines Flusaffottes, get. bei 

St. Gereon. 



A 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



283 



2. Jhs., nach Broelman ,suburbio veteri septentrionali effossum* und bei einem 
Kanonikus von St. Gereon aufbewahrt (Kl. 55 und S. i32); die späte Grabinschrift 
eines Kindes mit Namen [Vent?]idius, gesetzt von den Eltern Gorgonius und Tigris 
(Kl. 72) und das Fragment einer solchen (Kl. 180), höchst wahrscheinlich auch die 
christlichen Grabsteine des Leontius (Kl. i37) und der Rudufula, von denen letzterer 
durch die Erwähnung der depositio ad martyres bemerkenswert ist (Kl. i47), beide 
mit Christusmonogramm und Taubenpaar, ersterer ausserdem mit A und £i. 

Endlich müssen mit Sicherheit diesem Gräberfelde zugewiesen werden diejenigen 
Grabinschriften, welche früher in der Vorhalle von St. Gereon, jetzt in der Nikolaus- 
kapelle aufbewahrt werden (Grundrlss der Vorhalle von St. Gereon, Handzeichnung, 
Februar i83o, 38,3 x 29,6 cm, links Aufzählung römischer Altertümer: Köln, 
Stadtarchiv, Plankammer Nr. i93*), nämlich der des Tonhändlers Secundinius Severus 
(Kl. 57), der eines Fähnrichs der legio I Minervia (Kl. 79), die in sechs vulgären 
Hexametern abgefasste der kleinen Optata (Kl. io7), sowie die christlichen des 
Emeterius, centenarius aus 
dem numerus Gentilium, mit 
der constantinischen Form 
des Christus - Monogramms 
(Kl. i34; Fig. 11 5), des im 
Taufgewande verstorbenen 
Knaben Valentinianus mit 
der jüngeren Form des Chri- 
stusmonogramms (Kl. i35; 
Fig. 48) und der kleinen 
Artemia, letztere Inschrift aus 
vier volkstümlichen Hexa- 
metern bestehend (Kl. i36); 
ausserdem bis in die fünf- 
ziger Jahre des i9. Jhs. ein 
Fragment (Kl. i43). 

Architektur- und Skulpturreste von grösseren Grabdenkmälern dieser Gegend 
sind ausser der schon erwähnten Cybelestatue : unten abgebrochener, edel gehaltener 
Togatus, im untern Teile als Relief, im obern (Kopf und Hals) als Statue behandelt 
(nur erhalten: i. eine getuschte Federzeichnung aus Broelman. Überschrift: to- 
gatus DECURio COLONIAE AGRIPPINENSIS. Zur Seite: Ex Larario nostro ubi extat. 
Unten: Haud procul Basilica S. Gereonis repertus lapis. Altus ped. 2 poll. i. Lat. 
ped. I poll. 4. Dens. ped. i poll. 2; 2. eine schönere getuschte Federzeichnung des 
lockigen Jünglings mit den Angaben des Index von Broelman zu Tab. Eph. IV 8 
und den Massen; 3. ein Kupferstich von /od, Schlappal auf einem Blatt, an dem 
oben Tab. XXVI steht. H. M., Abt. Römisches. Wiedergabe von 2 in Fig. 11 7; vgl. 
Fig. 5 1 ) ; das Bruchstück eines Frieses von einem Soldatengrabmal mit kriegerischen 
Emblemen: viereckigem Schild mit Maske in der Mitte, an der sich Flügel und 
Blitzstrahlen befinden, Schwert, Wehrgehänge, Armringen, Eichenkranz ^MWR 2 58); 
der Reliefkopf eines Flussgottes mit wulstigen Lippen und herabwallendem Bart und 
Haupthaar (Kl. S. 116 und Taf. II 8; MWR 379; Fig. 116), beide gefunden Gereons- 
kloster, sowie die rechte Hälfte eines maskenartigen Gesichtes mit weit geöffneten 
Augen, gefurchter Stirn und langer Nase, gefunden Gereonshof (BPM 6745). Über 
andere Skulpturreste von demselben Gräberfelde s. B. J. LXXXI, 1886, S. 102 und Anm. i. 



3. Gräber- 
felder. 
Nordseite. 



In St. Gereon 
aufbewahrte 
Grabsteine. 




Fifir. 117. 



Grabbüste, gef. bei St. Gereon. Nach einer Zeichnung 
im Hist. Museum zu Köln. 



Reste von 
grösseren 
Grabdenk- 
mälern bei 
St Gereon. 



283 



284 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



S.Gräber- Aus einem Brandgrabe des i.Jhs. in dem weit entlegenen Vororte Merheim 

Westseite. Stammt eine 0,2 55 m hohe Aschenurne aus grauem Ton mit breitem Strichelband 
um die Mitte (BPM i677). 

b) Die Westseite. 

Friesenstrasse. Das römische Gräberfeld an St. Gereon erstreckte sich bis nach der Friesen- 

strasse hin, an der sich ausser dem schon erwähnten Sarkophag von der Ecke der 
Steinfeld ergasse (o. S. 281) zwischen dieser und der Norbertstrasse ein Bleisarg mit Ge- 
beinen, Gläsern und einem ovalen, blau emaillierten Goldring sowie der an der 
rechten Seite verstümmelte Cippus des [Claujdius Victor, Soldaten der VII. Legion, 
aus dem Anfange des 3. Jhs. vorfanden (Westd. Zs. Korrbl. II, i883, S. 36 nr. 108: 
S. 63 nr. i7i; Kl. 1 \3). 




Fig. 11a Köln, Mus. WaUraf-Richartz. Relief: Kampf eines Ebers mit einem Jagdhunde. 

Albertus-, Südlich von der Friesenstrasse lieferte die Albertusstrasse ein vorzüglich gear- 

strasse. beitetes Relief, den Kampf eines Ebers mit einem Jagdhunde im Walde darstellend, 
das vermutlich von einem Grabmonument herrührt (MWR 259; Fig. 118); die Mag- 
nusstrasse zwei kostbare Glasgefässe, die sich mit vielen andern Anticaghen (z. B. 
einer Terrakotta der sich schmückenden Venus, ähnlich der in der Ursulagarten- 
strasse gefundenen: B. J. XLII, i867, S. 180), jedenfalls als ehemalige Grabesbeigaben 
im losen Sande fanden: eine farblose Glasflasche in Gestalt eines in einem Sessel 
sitzenden, eine siebenröhrige Syrinx blasenden Affen (MWR 292), und eine Schale 
von dunkelrotem Glase mit zierlichem Handgriff und Rosettenverzierungen an der 
Aussenseite (aus*m Weerth, Zwei römische Glasgefösse der Sammlung des Herrn 
Carl Disch zu Cöln: B. J. XLI, 1866, S. i42 u. Taf III u. TV); die Palmstrasse 
eine vierkantige grüne Flasche mit Stempel neronis (MWR 249). 
Friesonpiatz. Auf dem Friesenplatz hinter dem Geubschen Hause (Ecke der Vogelsanger-, 

jetzt Antwerpenerstrasse) kamen zwei Aschenkisten aus Tuff zutage, auf deren 
Deckel dachförmig grosse Plattenziegel aufgestellt waren. In der einen lagen die 



284 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



285 



Reste einer verbrannten Leiche und eine bauchige Flasche mit öliger Masse, in der 
andern ein Mittelerz des Nero, mehrere Gläser, unter ihnen ein cylindrischer farb- 
loser Becher mit kleinen braunen Nuppen und ein grünlicher Napf mit fünf Ein- 
bauchungen, chirurgische Instrumente mit den Beschlagplättchen eines Etuis aus Bein, 
zwei Messer mit Elfenbeingriffen und Silberfassung, eine Messerklinge, eine Strigilis, 
ein Salbenreibstein, ein Salbenstreicher aus Bronze und ein bronzenes Salbfläschchen 
in Gestalt eines liegenden Fasses mit Fuss und Trichter auf dem Spundloch 
(Westd. Zs. Korrbl. IV, i885, Sp. i7o nr. i49; BPM 3667-3689). Vom Friesen- 
platz stammt ausserdem ein goldenes Ohrgehänge, bestehend aus Ring und konischem 
Anhänger (BPM 6i96). 

Auf der Antwerpenerstrasse wurde neuerdings die Grabara des Chorfiöters 
Ruphus, eines Griechen aus Mylasa in Kleinasien, dem 3. Jh. angehörig, ausgegraben 
(Stadtanzeiger vom i9. Febr. 
i9o5, nr. 8i^i^; Lokal- An- 
zeiger vom i9. Febr. i9o5 
nr. 5o; MWR 655). 

Aus Ehrenfeld stammt, 
wohl als Grabfund dieses oder 
des nächsten Strassenzuges, 
ein grosser, reich verzierter 
Henkelkrug mit der Inschrift 
viviTE aus dem Ende des 
3. Jhs. (BPM 48). 

Vor dem Tore an 
der Breitestrasse fand sich 
auf der Ehrenstrasse das 
obere Stück eines vierseitigen 
schmalen Pfeilers, an dessen 
Vorderseite eine Maske mit 
a.ssyrischem Typus in Hoch- 
relief angebracht ist (BPM 12 in), vermutlich von einem Grabdenkmal; in einer Stein- 
kiste am Ehrentor unweit des dortigen Festungsturmes neben weisstonigen Henkel- 
krügen und Scherben von Glasgefässen die Hälfte eines Krotalon aus Gagat mit 
Medusenmaske in Hochrelief (B. J. XIV, i849, S. 47 und Taf. V, 4); in der Maas- 
trichterstrasse ein Schälchen aus farblosem Glase mit zahlreichen Spielsteinen (MWR 7 22), 
auf dem Brüsselerplatz u. a. ein Knabe mit Gans, aus Gagat geschnitzt (MWR i), 
drei silberne Nähnadeln (MWR 7, 8, 9) und zwei dünne goldene Ohrringe (MWR 
IG, 11). 

Sehr ergiebig waren die Funde auf einem Grundstück an der Moltkestrasse 
nach dem Brüsselerplatze zu. Hier lagen mit Knochen vermischt neben den Resten 
eines Holzsarges u. a. fünf prächtige Gagathaarnadeln mit runden und facettierten 
Köpfen (MWR i39 — 143), ein winziges, einer Kuchenform ähnliches Schüsselchen aus 
Feinsilber mit Kannelüren (MWR 63?), ein kleiner silberner Spiegel mit henkel- 
artigem Bügel auf der Rückseite (MWR 634), ein schöner bronzener Schlüsselgriff 
(MWR 627), Bronzebeschlagstücke eines Kästchens, darunter ein noch im Schlosse 
steckender Schlüssel (MWR 628) und ein aus zwei Delphinen gebildeter Henkel (MWR 629), 
ein schönes muschelförmiges Bronzebecken mit drei Kannelüren (MWR 632) und ein 
Kugelbecher aus grünlichem Glase mit zwei Reihen spitzer, divergierender Kniffe von 



3. Gräber- 
felder. 
Wiestseite. 



Antwerpener- 
strasse. 




Ehrenfeld. 



Ehren- u. 
Maastrichter- 
strasse, 
Brusselerplatz. 



FifiT. 119. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Glaspfanne mit 
Faden Verzierung, gef. Moltkestrasse. 



Moltkestrasse, 

nahe BrQsseler- 

platz. 



28D 



286 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



8 Gräber- i4,5ocm Durchmesser (MWR 26i)[; 2 m tiefer neben einem Bleisarg drei grosse 
WestseUe Kugelflaschen mit langem, doppelhenkeligem Halse und eingeschliffenen Bändern, zwei 

davon tadellos erhalten (MWR 
^^ä^mL j 258, 259), ein grösserer Spie- 

-^S^ ! gel aus Weissmetall (MWR 

63 1), eine Kugelfiasche aus 
rotem, schwarz gefimistem 
Ton mit zierlichen weissen 
Ranken und der Inschrift 
AMO TE und zwei Trinkbecher 
aus demselben Material mit 
weissen Barbotinomamenten 
und den Devisen imple me 
und TENE ME (B. J. XCIII, 
i892, S. 33). Um dieselbe 
Zeit gefunden und daher ohne 
Zweifel aus der nämlichen 
Gegend der Moltkestrasse ist 
auch die ausgezeichnet er- 
haltene kleine Grabara des 
P. Elius Gerroanio (Kl. 9i:. 
Ebenfalls von der Moltke- 
strasse und zum Teil von 

dem nämlichen Grundstück 
Fiff. 120. Berlin, Altes Museum. Vas diatretum, , 1 j n u 

gef. in Köln, Benesisstrasse. rühren u. a. her: das Bruch- 




Gräber 

Strasse au 

d. Tor an 

Aposteln 



stück einer farblosen Muschelkanne 
(MWR 7), ein Kännchen von azur- 
blauem Glase mit opakweissem Hen- 
kel und Faden um den Hals (MWR 
II); eine mit weissen und gelben 
Glasföden verzierte Schöpfschale 
(MWR 46; Fig. 11 9); Glieder einer 
prächtigen, aus achtspitzigen Ster- 
nen bestehenden Gagatschmuckkette 
(MWR 2—7) und flache Perlchen 
von einer andern Gagatkette (MWR 
i38); zwei Stäbchen aus Gagat, 
ähnlich den bei St. Gereon gefun- 
denen (MWR 8, 9; vgl. S. 282); ein 
Bronzelöffel (MWR 84) und ein 
kleines Bronzegefäss mit ringförmi- 
gem Henkel (MWR i5). Die be- 
nachbarte Lütticherstrasse lieferte 
eine kleine Kugelschale aus grün- 
lichem Glase (BPM 9939). 

Beim Tor an Aposteln be- 
' ginnen die Anzeichen von Grabstätten unmittelbar vor der Stadt. Auf dem Aposteln- 




Fig. 121. 



München, Kgl. Antiquarium. Vas diatretum, 
gef. in Köln, Benesisstrasse. 



286 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



287 



Benesis-, Pfeil 
Strasse 



kloster 2 5 (nahe Apostelnstrasse) lagen unter dem Estrich des daselbst entdeckten 3. Gräber- 
römischen Hauses (S. 257) zwei Steinsarkophage, ein grösserer und ein kleinerer, mit Westseite. 
den unberührten, bestatteten Leichen, mehreren Glas- und Tongefässen des 3.-4. Jhs. (ein Ap ostein - 
Flacon mit Delphinhenkeln und Faden Verzierung ist unrichtig beigefügt), einer Nadel oster. 
und einem Griffel aus 
Bein , einem hohlen 
Bronze- Armreif mit Ei- 
erstab-Ornament und ei- 
nem Bronze-Glöckchen 
(BPM i2o4i — 12049). 
Ausserdem fand sich auf 
dem Apostelnkloster die 
nur in ihrem untern Teile 
erhaltene späte Grab- 
platte der Haldania (Kl. 
88), zwei andere, wohl 
zusammengehörigeGrab- 
inschriftfragmente (Kl. 
i89) sowie ein Ohrlöffel 
und ein Nagelputzer in 
Bronze (MWR 42, 43). 
Die Benesisstrasse 
lieferte in zwei nahe 
beieinander stehenden 
Steinsärgen mit Skelet- 
ten, von denen das eine 
eine Kupfermünze Tra- 
jans, das andere eine 
solche Constantins II. im 
Munde hatte, ebenso 
glänzende wie seltene 
Erzeugnisse der Kölner 
Glasindustrie des 4. Jhs. : 
zwei ungleich grosse Ku- 
gelbecher von dünnem, 
weisslichem Glase, aus 
deren Körper im untern 
Teile ein geschmack- 
volles Netz, im obern 
eine Inschrift derart mit 
dem Schleifrade heraus- 
gearbeitet ist, dass Netz und Buchstaben nur durch dünne Stäbchen mit dem Becher 
selbst verbunden sind, wahrscheinlich Beispiele der kostbaren Vasa diatreta, die aus 
der nämlichen Werkstatt stammen. Die Inschrift des kleinern Bechers lautet: 
[///]€ ZHCAIC KAAQCj die des grössern: bibe mvltis annis; ersterer befindet 
sich im Alten Museum in Berlin, letzterer im Königl. Antiquarium in München (B. J. 
V/VI, i844, S. 320; Urlichs, Vasa diatreta in Cöln: a. a. O. S. 377 nebst Taf. XI 
u. XII, gezeichnet von Osierwald\ KiSA, Vasa diatreta: Zs. f. christl. Kunst i899, Sp. i5, 




Ficr. 122. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Bronzestatuette des Zeus, 
gef. Aachenerstrasse. 



287 



288 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



3. Gräber- 
felder. 
Westseite. 



Vor dem 
Habnentor. 



Aachener- 

strassc, 
neustädti- 
scher Teil 
Nordseite. 



Südseite. 
Neues Theaier. 



38, 79; Fig. 120 u. 121). Andere kostbare Glasfunde derselben Gegend sind ein 
Kännchen aus blauem Glase mit weisser Streifen- und Fadenverzierung und abgf- 
brochenen Flügelhenkeln von der Benesisstrasse (MWR i92) und eine weiarotc 
Glaskanne von der Pfeilstrasse (MWR 299). 

Im Wallgraben vor dem Hahnentor fand sich, in zwei rechteckige Stücke zer- 
sägt, ein grosses, gut gearbeitetes Relief mit Pflanzenomamen t am Rande, das z^ei 
Ölbäume mit Früchten darstellt, zwischen denen eine Girlande mit flatternden Schleifen 
aufgehängt ist (Duntzer, Verzeichniss II i9o; MWR 65 und 66). Wie dieses Relief 

an einem Grabmal angebracht war, lehrt der Cippus 
des L. Piperacius Optatus (BPM, U 87, abgebildet bei 
Lehxer, Provinzialmuseum I, Taf. II 4). 

Ausserordentlich reich sind die Grabfunde der 
Aachenerstrasse zwischen dem Hahnen- und dem 
Aachener Tor. An der Nordseite kam auf der Stelle 
des Hauses Nr. 32 ein weiblicher Kopf aus weissem 
Marmor mit etwas geöffnetem Munde, in der Mitte 
gescheiteltem, an den Seiten in Strähnen sich herab- 
ziehendem Haar und einem Blütenkranze zutage 
(BPM 84i3); auf einem dem Brennereibesitzer Schäfer 
gehörigen Grundstücke (jetzt Nr. 36 u. 38) neben 
Urnen, Schüsseln, Lampen, Würfeln, einem Schreib- 
griffel usw. eine 32 cm hohe, grünliche Glaskanne mit 
aufrecht stehenden Doppelhenkeln und Deckel m 
einer grossen, mit einem Deckel verschlossenen Kalk- 
steinurne (Westd. Zs. Korrbl. II, i883, S. 44 nr. i29). 
An der Restauration „Karl der Grosse" (Nr. 64) fand 
sich der Grabstein der Julia Prisca mit syllabarer Inter- 
punktion (Kl. 74); etwa i5o m von der Ringstrasse 
eine ausserordentlich fein ausgeführte Bronze des 
nackten, bärtigen Zeus, der ehemals in der vorge* 
streckten, geöffneten Rechten eine Opferschale, in der 
gesenkten Linken den Blitz hielt, die sorgfältige Nach- 
bildung eines Werkes der peloponnesischen Kunst de* 
5. Jhs. v. Chr. aus einer der polykletischen nahe- 
stehenden Schule (A. FuRTVvÄNGLER, Über einige 
Bronzestatuetten vom Rhein und der Rhone: B. J. XC 
i89i, S. 49 und Taf. II; MWR 1088; Fig. 122). 
Auf der Südseite, die gleich der Südseite der Luxemburgerstrasse u. a. Anlagen 
für rechteckige Brandgräber, gebildet aus langen Parallel mauern mit zwischengescho- 
benen Quermauern enthielt (Westd. Zs. Korrbl. XVI, i897, S. i83), sind zu- 
nächst zu erwähnen die zahlreichen Grabfunde beim Bau des neuen Stadttheaters, 
meist Skelettgräber des 3. u. 4. Jhs., darunter besonders ein ungeplünderter Tuff- 
steinsarkophag mit dem Skelette einer zwanzigjährigen Frau (photographische Auf- 
nahme von Anselm Schmitz jr., 26X20 cm, im MWR, Ph i4o7) und ein Skelettgrab 
ohne Spuren eines Sarges mit reichen Beigaben: einem unversehrten Glashorn auf der 
Brust des Toten, mehrern Gläsern, einer Sigillataschale mit Geflügelknochen, einer 
grossen Weinkanne, zwei Beinnadeln, Bronzenadeln mit Emailresten, einer kleinen 
tragischen Terrakottamaske mit naturalistischer Bemalung und gut erhaltener Ver- 




Fig.123. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. 

Grabstein des Ti. Claudius Halotus, 

ffef. Aachenerstrasse. 



288 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



289 



goldung an seinem Kopfe, einem Becher und kleinern Krügen zu seinen Füssen, 
56 Kleinbronzen aus 268— 3 ii n. Chr. nebst Bronzeschlüssei in Holzmoderspuren 
bei der rechten Hand, ausserdem einem vergoldeten Bronzering mit emaillierter 
Aussenkante und einer kleinen convexen Glasscheibe, die wohl als Spiegel anzu- 
sprechen ist (Westd. Zs. XIX, i9oo, S. 4i9 nr. 85; ib. Korrbl. Sp. 6 nr. 3; MWR). 

Etwas weiter gegen Westen folgen bei der Villa Maintz (Aachenerstrasse i9 — 21) 
mehrere der ältesten Grabdenkmäler des römischen Kölns: der nur mit dreieckigem 



3. Gräber- 
felder. 
Westseite. 



Bei Villa 
Maintz. 





Fiff. 124. Bonn, Provinzialmuseum. Cippus der 
Pacatia Florentia, gef. Köln, Aachenerstrasse. 



Fiff. 125. Bonn, Provinzialmuseum. Grabstein 
des Severinius Evales, gef. Köln, Aachenerstrasse. 



Giebelfeld und Stimziegeln geschmückte Cippus des L. Metilius, Veteranen der XX. 
Legion (Kl. i), der sehr zerstörte des [. . .] chrius, Veteranen der I. oder XX. Legion, 
mit einer Löwendarstellung im abschliessenden Fries (Kl. 10) und die vier sorgfältig 
gearbeiteten und wohl erhaltenen Cippen der aus dem Lande der Viromanduer 
stammenden Familie des Ocellio, darunter ein noch unbeschriebener, sämtlich mit 
Friesen als oberm Abschluss versehen, die zum Teil zwei Greife zur Seite einer 
Urne, zum Teil zwei einen Widder verzehrende Löwen darstellen (Kl. 20). 

Eine grosse Anzahl Brand- und Skelettgräber, Reste von Columbarien und Grundstück 
Steindenkmälem sowie zahlreiche wertvolle Kleinfunde in Glas, Terra sigillata, Bronze, schenk. 
Gagat, Elfenbein usw. enthielt sodann das der Wwe. Schenk gehörige Grundstück 
gegenüber dem alten Bischofswege, jetzt Aachenerstrasse 37 — 4i (B. J. LXXXIII, i887. 



1» 



289 



29o 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



3. Gräber- 
felder. 
Westseite. 



Grabfund un- 
weit der Kreu- 
zung der 
Aachener- u 
Brüssoler- 
strasse. 



Andere Grab- 
funde. 



ßrandgräber, 
Grabsteine u. 
Skulpturen. 



S. 224 u. 225). An Steindenkmälem kamen zutage: die Bekrönung eines grossen, 
arenartigen Grabmals mit zwei sprungbereiten Löwen zur Seite und einer mit Flügeln 
und Löwenklauen versehenen, sechsbrüstigen Harpyie in der Mitte (Kl. S. io6; 
MWR 395, jetzt restauriert auf dem Grabmal des T. Flavius Bassus, Fig. 112) und 
der untere Teil des Grabsteins der Julia Freiania (Kl. 75). Unter den Klein funden 
sind am bemerkenswertesten in Glas: eine grüne, doppelhenkelige Aschenurne mit 
Deckel (MWR 644); ein Schälchen aus Millefioriglas (MWR 643); ein opakweisser, 
oben sich zuspitzenden Becher mit Kniffen (MWR 64i); ein kleiner Becher mit 

blauen und weissen Fadenverzierungen 
(MWR 56o); eine Kugelflasche mit blauen 
Nuppen und Trichterhals, um den sich ein 
blauer Faden windet (MWR 602); drei 
gravierte Becher (MWR 636, 637, 64o); 
eine Kugelflasche mit eingraviertem Amor, 
der einen Löwen und einen Hirsch jagt: 
darüber die Inschrift: niE ZHCAIC 
EPI(;>IAIASH (MWR 645/, eine grosse 
Phiole mit Erweiterung in der Mitte (MWR 
559) ; ein Pilger fläschchen aus sog. Knochen- 
glas (MWR 577); eine kleine Ampulle aus 
blauem Glas (MWR 578); in Ton: eine 
frühe Lampe mit Kranich (MWR 3iooi: 
zwei schwarz gefirniste Barbotinebecher mit 
Hund und Hase (MWR 3o32 u. 3o33); ein 
schöner Faltenbecher aus Terra nigra (MWR 
3285); eine Terrakottastatuette des Dis mit 
Hammer in der Linken (MWR 3478): in 
Bein: gravierte Plättchen von einem Käst- 
chen (MWR 259 — 262) und zwei Messer 
mit Beingriffen (MWR 282 und 283). 

Aus einem Grabfund von der Aachener- 
strasse unweit der Kreuzung mit der Brüsse- 
lerstrasse stammen die im BPM 8628 — 36 
geborgenen Gegenstände, unter denen be- 
merkenswert sind : eine Tonlampe des i. Jhs., 
eine männliche Gestalt mit Palme im Diskus zeigend; die Handhabe eines Schmuck- 
kästchens aus Bronze, gebildet aus zwei Delphinen, die ein ovales Mittelstück halten: 
mit Kreisen gezierte Bronzebleche von einem Beschlag ; ein rundes Bronzeblech mit 
getriebener Darstellung eines Kampfes zwischen Römern und Barbaren; ein hübscher 
Jagdbecher. 

Die ebenfalls aus dem neustädtischen Teile der Aachenerstrasse herrührenden 
Grabfunde BPM 55io— 15 und 5538— 4i enthalten als bemerkenswertere Stücke ein 
kleines bauchiges Bronzegefäss mit eingefurchten, vertikal laufenden Linien (55 10); 
ein Terrakotlaschäfchen (55 1 5) und die Terrakotta einer stehenden weiblichen Gott- 
heit mit Lockenkranz über der Stirn, faltiger Tunika und weitem Mantel, der auch 
über den Hinterkopf geschlagen ist (5538). 

Ein anderer Grabfund bezieht sich auf mehrere aus Ziegelplatten gebildete 
Brandgräber, deren Inhalt durch Kauf in das BPM überging, sich aber zum Teil als 




Fig. 126. Köln, Sammlung Niesscn. Amor mit 
Fruchtkorb auf der Schulter, gef. Aachener- 
strasse. 



29o 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



29l 



3. Gräber- 
felder. 
Westseite. 



Grabsteine. 



moderne Fälschung erwies (B. J. LXXXVIII, i889, S. 120, I25; BPM 63i9— 28). 
Die wichtigsten Stücke sind: Reste eines I2,5 cm langen Wägelchens aus Bronze, 
ein beiderseits abgebrochener, inwendig hohler Stab aus Bein von i3,5 cm Länge, 
den ehemals eine dünne Bronzehülse umgab (Musikinstiument?). und eine rohe 
Venus terra kotta, anscheinend im Typus der knidischen Venus. Auf einem der ge- 
nannten Gräber lag die Grabplatte des M. Antonius Primulus mit der seltenen Über- 
schrift: d(is) i(nferis) m(anibus) (Kl. 92); in unmittelbarer Nähe ein o,37 m hoher 
Konus mit quadratischer Plinthe (BPM 6342), ein männlicher Kopf (Maske) mit 
üppigem Lockenhaar, ziemlich flacher Nase und aufgeblähten Wangen (BPM 6362), der 
4o cm hohe Torso einer bärtigen Gestalt mit faltenreichem Mantel, der die rechte 
Seite bis zur Hüfte frei 
lässt, und einer an das 
Kinn gehaltenen Rolle in 
der Linken (Dichter oder 
Schriftsteller: BPM 63 1 5) so- 
wie der verstümmelte Grab- 
stein eines Mitgliedes der le- 
gio I Minervia Antoniniana 
(Kl. 93). 

Weitere Grabsteine von 
dem bezeichneten Abschnitte 
der Aachenerstrasse sind : der 
der Flavierzeit angehörige, 
verhältnismässig gut gearbei- 
tete Cippus des Freigelasse- 
nen Ti. Claudius Halotus, der 
den achtzehnjährigen Jüng- 
ling in ganzer Figur mit kurz- 
ärmeliger, militärisch ge- 
schürzter Tunika und Sagum 
sowie mit einer Traube in 
der gesenkten Rechten und 
einem Häschen auf dem lin- 
ken Arme darstellt (Kl. 21 u. S. 99; Fig. I23); der aus den letzten Jahrzehnten des 

2. Jhs. stammende Cippus der Pacatia Florentia, den eine Darstellung der Frau in 
ganzer Figur mit Stola und Palla und dem Schmuckkästchen auf der linken Hand ziert 
(Kl 56 u. S. i3o; Fig. I24); der dem 3. Jh. angehörige Grabstein des Senuatius Tertius 
mit dem Brustbilde des Verstorbenen in rundem Medaillon (Kl. 65 u. S. i33); der 
Grabstein des Severinius Evales und seiner Mutter Secundinia Ursula, den vor allem 
die Tracht der auf dem Reliefstreifen dargestellten beiden Personen dem ausgehenden 

3. Jh. zuweist (Kl. 69 u. S. 128; Fig. 125), und der ebenfalls der Spätzeit angehörige 
des Aurelius Sentius Frequens, gefunden nicht weit von den Terrakottafabriken 
(Kl. 94). Hinzu kommt noch eine nur in geringen Resten erhaltene Inschrift, die 
wahrscheinlich einem Grabdenkmal angehört (B. J. LXXXVHI, i889, S. 123, A. 1). 

Teile grösserer Grabmäler sind: ein stark verstümmelter Erot, der mit der Teile grösserer 

Or&bdenk' 

rechten Hand einen Korb mit Trauben auf der linken Schulter hält (BPM 972 2); mäier. 
dasselbe Motiv in kleinerer Form, aber besserer Erhaltung: über der Brust Amors 
kreuzen sich durch eine Rundscheibe zusammengehaltene Perlenschnüre, an denen 

19* 
29l 




Fig. 127. Köln, Sammlung Messen. Harpyie, gef. Aachenerstrasse. 



292 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



3. Gräber- der Köcher hing ([Kisa], Samml. Niessen i949; Fig. 126); mit letzterm zusammen 
WeatBeite. gefunden und wohl zu demselben Grabmal als BekrÖnung gehörig eine edel gehal- 
tene Harpyie mit leicht erhobenem Kopfe, schmerzvoll emporblickenden Augen, 
leicht geöffnetem Munde, reichem, rückwärts geknotetem Lockenhaar, sechs Brüsten 
und seitwärts zurückgeschlagenen Flügeln; Arme und Unterleib fehlen grösstenteils 
([Kisa], Samml. Niessen i95o; Fig. I27); Bruchstücke von einem sprungbereiten 
Löwen (BPM 5o29); zwei fragmentierte Hahnenköpfe (BPM 5o25, 5o26); Akroterie, 

auf geschupptem Hin- 
tergrunde einen Sa- 
tyrkopf darstellend 
(BPM 5o27; Lehner, 
Provinzialmuseum I, 
Taf. XVn 3; Fig. 
128); nur in ihrem 
untern Teile erhalte- 
ne Akroterie, ein 
volles, breites Ge- 
sicht mit aufgelöstem 
Haar und geöffne- 
tem Munde zeigend, 
wohl Meduse (BPM 
5o28); Fragment ei- 
nes Schuppendaches 
(BPM 5o3o). Vgl. zu 
BPM 4942 bis 5o3o 
Westd. Zs. Korrbl. V, 
1886, Sp. i69 nr. iio. 
Kieinfunde. ^btf^^b ^V 4 IM Besonders bemer- 

kenswert sind folgen- 
de Klein funde auf der 
bezeichneten Strecke 
der Aachenerstrasse. 
Aus Glas: azurblaues 
Kännchen mit farb- 
losem Henkel und 
farblosem Faden um den Hals (MWR 3o); kostbarer, leider zerbrochener Pokal mit 
vergoldeten Triquetren und blauer und weisser Fadenverzierung (MWR 9o2); präch- 
tige platte, zweihenkelige Flasche aus opakweissem Glase mit blauem Rande und 
vier Durchbrechungen, in denen weisse Täubchen mit blauem Kopfe schweben 
(MWR 67 1). Aus Ton: Terrakotta der Venus mit reichem Kopfschmuck, Gewand, 
das den Hintergrund der ganzen Figur bildet, und kleinem Amor zur Seite, der einen 
Apfel emporstreckt (BPM I2ii5); Terrakotta der Fortuna mit Füllhorn (BPM 
121 16). Aus Bronze: prachtvolle Gürtelschnalle, deren Ring beiderseits mit einem 
Tierkopf schliesst, während der Beschlag sternförmige Rosetten zeigt (BPM 6299): 
Beschlagstück eines Gürtelriemens, in eine Palmette endigend, der zwei Marder oder 
Wiesel als Einfassung dienen, die in die Abschlußspirale beissen (BPM 63oo); 
zwei gleich grosse Endbeschlagstücke eines Gürtels^ begrenzt von einer |cylinder- 
förmigen Bronzeröhre, von denen die eine in rechteckigem Felde mit Arabesken, 




Fifif 129. 



Bonn, Provinzialmuseum. Akroterie von einem Grabmal 
mit Satyrkopf, get. Köln, Aachenerstrasse. 



292 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



293 




Figf. 129. Bonn, Provinzialmuseum. 

Grabstein der Libera, get. Köln, 

Händelstrasse. 



die andere mit viermaligem erweiterten Henkelkreuz geschmückt ist (BPM 63oi u. 63o2); 
gestanzter quadratischer Mittelbeschlag eines Kästchens mit der Auferweckung des La- 
zarus aus dem 4. Jh.: Christus als bartloser Jüngling in Tunika und Pallium berührt 

mit einem Stabe den Kopf des unbekleidet in einer 
Bogenstellung stehenden Lazarus ([Kisa], Samml. Niessen 
ii74; Abb. Taf. XXVII 12 u. S. io7) ; Beschlagstücke 
von zwei andern Kästchen (MWR 9o5 — 92o) ; aus drei 
Cylindern zusammengesetztes Tintenfass (BPM 6186) 
Maßstab (MWR 873); schöne Armbrustfibel (MWR 886) 
Widder (B.J. LXXXV, 1888, S. i42; Sammlung Herstatt) 
gut ausgeführter Apisstier, letzterer in der Mitte zwischen 
der alten und neuen Umwallung mit der Senecabüste 
(s. o.) und einer unbekleideten männlichen Statuette ge- 
funden (B.J. LXXXV, 1888, S. 56; MWR io89). Aus 
Edelmetallen und sonstigen wertvollen Stoffen: Löffel 
und Fibel aus Weissmetall (MWR 885, 888) ; Griff aus 
Silber (MWR 872); zwei Armringe aus Lignit (MWR 
292, 294); zwei Bernstein - Fingerringe, der eine mit 
schlafendem Amor in roher Ausführung (MWR 4i5, 
4 1 6) ; endlich ein kostbarer silberner Gürtelbeschlag aus 
fünf Stücken, die alle in einem kräftigen quadratischen 
oder rechteckigen Rahmen, den eine Peltendekoration 
umgibt, feines durchbrochenes Ranken werk im Anschluss 
an Rauten von Flachband zeigen; der Rahmen ist ver- 
goldet, das Durchbrechungsmuster war ehemals 
farbig unterlegt (B. J. IC, i896, S. 45 u. Taf. II, 
2 — 5; bis vor kurzem in der Sammlung Thewalt, 
jetzt MWR i345). 

Auch die südlich auf die Aachenerstrasse in 
ihrem neustädtischen Teile ausmündenden Strassen 
haben zumal in der Nähe der erstem eine be- 
deutende Anzahl von Grabesaliertümem geliefert. 
Von der Ecke der Händel- und Richard Wagner- 
strasse stammt als ehemalige Bekrönung eines Grab- 
turmes die Gruppe des mit seinem Vater Anchises 
und seinem Sohne Askanius aus Troja fliehenden 
Äneas, in allen wesentlichen Stücken, auch in den 
Verstümmelungen, mit der Gruppe vom Chlodwig- 
platz (s. u.) übereinstimmend, nur dadurch gering- 
wertiger als diese, dass hier der Kopf des Äneas fehlt 
und die Handlung weniger lebensvoll zum Ausdruck 
kommt (Kl. S. ii3; abgebildet B. J. XCV, i894, 
Taf. I), ausserdem die als Deckel eines Tuffstein- 
sarges benutzte Vorderseite des Sarkophags der 
Antonia Galene aus dem 4. Jh. (gef. auf dem Grund- 
stück des Architekten Vohl), deren Inschrift von 

zwei Eroten gehalten wird (Kl. 126); von einem Grundstück zwischen Händel- und 
Brüsselerstrasse (Carl Heintz gehörig, jetzt Händelstrasse i7) der Grabstein der Libera, 



3. Gräber 

felder. 

Westseite 




Strassen 
südl. V. d. 
Aachener- 
strasse, neu- 
städt. Teil. 
Steindenkmäler 
V. d. Händel- 

u. Richard 
Wagnerstrasse. 



Fifif. 130. Bonn, Provinzialmuseum. 

Grabstein des Gemeindesklaven Seneclo, 

gel. Köln, Händelstrasse. 



293 



294 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



3. Gräber- 
felder. 
Westseite. 



Grabfund u. 
Grabsteine v. 
d. Brüsseler- 
strasse. 



Kleinfunde. 



Aachener- 
strasse, vor- 
städtischer 
Teil. 
Gräber u. 
Grabstein a. d. 
Kanalstrasse. 



Tochter des Liberalis, mit der Darstellung der an einem gedeckten Tische sitzenden 
Verstorbenen aus dem Anfange des 2. Jhs. (Kl. 42; Fig. I29) und der des Gemeinde- 
sklaven Senecio mit der Darstellung einer umgestürzten, doppelhenkeligen Vase unter 
dem dreieckigen Giebelfeld und eines nach rechts schreitenden Hundes in viereckiger 
Nische unter der Inschrift (Kl. 73; Fig. i3o); von der Richard Wagnerstrasse das Frag- 
ment eines kleinen Totenmahl- Reliefs aus der Flavierzeit (Kl. S. 10 i, 3); der Grabstein 
des M. Valerius Celerinus, Veteranen der X. Legion, und seiner Gemahlin Marcia 
Procula, aus dem Anfange des 2. Jhs. (gef. beim Neubau des Herrn Wohlfahrter 

Nr. 52), die künstlerisch vollendetste Totenmahl- 
darstellung in Köln, auf der das Ehepaar, be- 
dient von einem Sklaven, an einem mit ge- 
franztem Tuche bedeckten Tische das Mahl ein- 
nimmt (Kl. 4o; Fig. i3i); endlich der Überrest 
einer sehr zerstörten Grabinschrift (gef. beim 
Schulbau) mit Umrahmung (MWR o. N.). 

Iwm^Mj^r^ww^-'^ -9i^^^M m' «uib \ '^ie Brüsselerstrasse lieferte einen voll- 

I ^ fi mV— *i Jr\. ^^ UJM M ständigen, aber unbedeutenden Grabfund aus 
! * ;- & ^LjfjMfl^^BäH ^^^ Mitte des 3. Jhs. in einer Tonume (BPM 
! 7 IL^HM^^V ■&« 9i98 — 92o5), ausserdem an der Niederlassung 

»••l™ T^^^ ^PTw ■ der Barmherzigen Brüder (Nr. 26) den stark zer- 
störten Grabcippus des Aurelius Aristaenetus, 
Veteranen der legio I Minervia, aus dem 3. Jh, 
mit Rundmedaillon des Verstorbenen im Spitz- 
giebel (Kl. 67); an der Ecke der Moltke- und 
Richard Wagnerstrasse fand sich der von Messer 
Geraellin(ius) seiner Tochter und seiner Gemahlin 
gesetzte Grabstein (Kl. io5). 

Bemerkenswert sind folgende Kleinfunde 
im Bereiche der Strassen südlich von der 
Aachenerstrasse. Von der Engelbertstrasse: ein 
Schlüssel mit Bronzegriff, der in einen schönen 
Löwenkopf endigt (MWR 948). Von der Händel- 
strasse: das Schloss eines Kästchens ;MWR 81 9) 
und Beschlagstücke (MWR 947), beides aus 
Bronze. Von der Richard Wagnerstrasse: ein 
Glasbecher mit Amoretten in Hohlschliff (MWfi 
658); ein kleiner, gut gearbeiteter Panther (MWR 958) und eine Riemenschnalle nebst 
Beschlägen (MWR 933—935) in Bronze; eine sehr grosse Armbrustfibel aus Bronze, 
vergoldet und silbertauschiert (MWR 932). Von der Brüsselerstrasse: eine Sigillata- 
Schüssel (Dragendorff, Terra sigillata [B. J. XCVI/VII, i895, S. 18] Nr. 37) mit 
schönen Ranken (BPM 9239), eine Rosettenfibel (BPM 9246) und eine eiserne Schere 
(BPM 925o). 

Ausserhalb der neuen Umwallung sind an der Aachenerstrasse Grabfunde ge- 
macht worden zunächst an der Kreuzungsstelle mit dem Lindenthaler Sammelkanal 
(Kanalstrasse). Hier lag an der Nordseite der Strasse, i,o5 m unter der Terrain- 
Oberkante, auf einem Betonboden aus Basalt, Tuff, Schiefer und Ziegelstücken auf- 
gemauert, eine Grabkammer mit einem Innenraum von i,35 : i,3o m, Seitenmaucm 
von 0,33 — 0,^8 m und einer Tuffstein -Deckplatte von o,3o m Stärke. Mitten in der 




Fier. 13L Köln, Mus. Wallraf-Richartz. 

Totenmahl-Cippus des M. VaL Celerinus, 

get. Richard Wagnerstrasse. 



294 



H 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLOXIA AGRIPPINENSIS 



295 



nördlichen und südlichen Seitenwand waren rechteckige Nischen für die Aufnahme 3. Grabe r- 
von Beigaben ausgespart. In der Mitte stand eine grosse Glasume mit Asche, darum we^siseUe 
Lampen, Tonkrüge usw., die auf die trajanische Zeit deuten (die Grabkammer ist in 
den Boden des untern Kreuzgangs des MWR eingebaut). Neben der Grabkammer 
lagen zwei Aschenkisten in nordsüdlicher Richtung, in denen die Asche ursprünglich 
in einem Holzkästchen beigesetzt war, und die Beigaben, die ebenfalls der trajanischen 
Zeit angehörten, auf stufenförmigen Erhöhungen der Schmalseiten standen. Dabei 
fand sich auch der Grabstein der Julia Burspra mit Rundmedaillon der Verstorbenen 




1 2 3 

Fief. 132. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Schlangenfaden^läser aus Gräbern der Reimser Heerstrasse. 

(Kl. 62), der aber, weil aus dem 3. Jh. stammend, nicht zu einer der bezeichneten 
Grabstätten gehört haben kann (Westd. Zs. Korrbl. XVII, i898. Sp. 75 nr. 47 ; 
B. J. io3, i898, S. 261; Aufnahme der Funde beim Bau des Lindenthaler Sammel- 
kanals — Situationsplan, Grundriss und Schnitt der Grabkammer — in Handzeich- 
nung ohne Titel, 27x3i cm, im MWR). 

Brandgräber des i . Jhs. fanden sich bei der Kanalisierung der Aachenerstrasse Brandgräber 
zwischen dem Aachener Tor und dem Friedhof Melaten. Zu ihnen gehört ein Grab j^'f. ^ Meiaten. 
der frühesten Kaiserzeit mit rauhwandiger Urne in einheimischer Technik (sog. 
augusteischer Kochtopf wie in Haltern — vgl. Koepp, Die Römer in Deutschland S. 1 1 4, 
Fig. 108 — und Andeinach: B. J. LXXXVI S. 161, Grab 3); zwei Gräber aus der 
claudischen Zeit, das eine, wohl ein Kindergrab, eine Terra-nigra-Urne mit Strichel- 
verzierung, drei kleine Tonbecher und eine Lampe enthaltend, das andere mit einer 
doppelhenkeligen Urne (sog. Honigtopf); zwei Gräber aus der flavischen Zeit, eines, 
eine grosse rötliche Urne mit Schuppen und Ranken in Barbotine und eine Lampe 



295 



296 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



3. Gräber- 
felder. 
Westseite. 



Einzelfunde 
zw.d Aachener 
Tor u. Melaten. 



Grabfunde 
aus Melaten. 



Funde aus 
Müngersdorf. 



Grabfunde am 
Schaafentor. 



mit Biga enthaltend; das andere, aus fünf grossen Plattenziegeln gebildet, mit einer 
grossen grünen Aschenurne, zwei weissen Tonkrügen, zwei Sigillatatellern, einer Am- 
pulla und zwei kleinen Flaschen aus grünem Glase (Stadtanzeiger der Köln. Ztg. vom 
i3. Aug. i9o2; MWR). 

Bedeutsamere Einzelfunde von dieser Strecke sind: das Fragment der Grab- 
inschrift eines Nerviers, Angehörigen der XXX. Legion (MWR 638); ein lebensgrosser 

Kopf aus Kalkstein (Stini 
fehlt) mit den Zügen eines 
Possenreissers oder einer ko- 
mischen Maske (MWR 639); 
ein schöner Leuchter aus 
versilberter Bronze (MWR 
i329); das Oberteil einer 
Salbflasche aus Bronze, ver- 
silbert und nielliert (MWR 
i33o); ein Tusche enthalten- 
des Bronzegefäss mit drei 
Kettchen zum Anhängen und 
einem vierten am Henkel 
(MWR i33i). 

Aus Melaten rühren die 
Grabfunde BPM 4328—4366 
her. Unter ihnen ist hervor- 
zuheben: ein Trinkhom von 
grünlichem Glase mit schräg 
sich herumziehenden Glas- 
fäden und zwei Ösen für eine 
Schnur (433 1); ein Masken- 
fragment (4344); Tonstatuet- 
ten (z. T. fragmentiert) der 
Minerva (4366;, der Venus 
(4346), der Fortuna (4345) und 
einerGottheit mit Vogel (4349) 
sowie zwei Frauenbüsten mit 
Haarwulst und Mantel in der 
Art der Matronen (4347,4348); 
endlich die Bronzebeschlag- 
stücke eines Kästchens ( 43 5o). 
Sodann gehören noch zu den Grabfunden der Aachenerstrasse einige Funde 
aus Müngersdorf: eine kleine runde Bronzescheibe mit eingravierten konzentrischen 
Kreisen und i6 Spielsteine aus Knochen (BPM 633 1 — 6333) sowie die Bronzefigur 
eines Priesters mit acerra, patera und über den Hinterkopf geschlagener Toga (B. J. 
LXIV, i878, S. 69; BPM 798). 

Mit dem Gräberfelde südlich von der Aachenerstrasse stehen vermutlich in Ver- 
bindung die Grabfunde am Schaafentor: „zwei aus Tufstein gearbeitete Grabumen, 
wovon eine von einer besondern Form ist und zur Aufnahme der Leiche eines Kindes 
gedient zu haben scheint'* (B. J. VHI, i846, S. i78; letztere, eine Steinkiste mit Bank 
und Rundung im Boden, bei Düntzer, Verzeichniss H, 211; MWR 35). 




Fig, 133. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Inschrifüoser Grabaltar, 
gef. Rinkenpfuhl. 



296 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



297 



Dagegen gehören die wiederholt in Lindenthal gemachten Funde ohne Zweifel 
der nach Marcodurum führenden Strasse an. Da, wo die Classen-Kappelmann-, Immer- 
mann- und Hans Sachsstrasse zusammenstossen, standen dicht beieinander, aber in 
verschiedener Tiefe drei Sandsteinsarkophage für Skelettbestattungen mit spätrömischen 
Beigaben in Ton und Glas (Lokalanzeiger v. ii.Aug. i9o2; Stadtanzeiger der Köln. 
Ztg. V. i3. Aug. i9o2; MWR). 

Auf der Zülpicherstrasse fand sich bei Arbeiten an dem ehemals daselbst (un- 
mittelbar an der jetzigen Umwallung) liegenden Fort V eine bauchige, am Halse 
breit absetzende Flasche von 
grünlichem Glase, zur Hälfte 
mit verbrannten Menschen- 
knochen gefüllt, in einem 
cylinderförmigen, mit Deckel 
versehenen Steingehäuse (B. 
J. XVII, i85i. S. i33; jetzt 
im Berliner Museum); ausser- 
dem stammen von dort einige 
bemerkenswertere Klein- 
funde, die ebenfalls als Grab- 
funde anzusehen sind: eine 
farblose Glaskanne mit grü- 
nem Henkel und Fuss und 
schwachem grünen Faden um 
den Hals (MWR 256); zwei 
farblose Cylinderfläschchen 
mit Delphinhenkeln (MWR 
3o3 , 3o4) ; ein Gagatring 
(MWR i46) und ein dünner 
goldener gedrehter Ring mit 
Granat (MWR 278). 

An die Nord Westseite 
der Zülpicherstrasse stösst 
die Dasselstrasse, von der 
eine schöne goldene Kette 
stammt (MWR 7o8), an ihre 
Südostseite das Gelände des Augustahospitals, auf dem im Juni i894 eine Anzahl von 
Skeletten in einfachen Holzsärgen mit zahlreichen Beigaben in Ton, Glas, Gagat usw. 
entdeckt wurde (B. J. IC, i896, S. 22). 

Von keiner der Kölner Aussenstrassen sind ihre Grabesaltertümer in so reicher 
Fülle geborgen wie von der Strasse aus dem Tor an der Clemensstrasse, der heu- 
tigen Luxemburgerstrasse. Sie beginnen bereits innerhalb der Altstadt. Unmittelbar 
beim Tore, in der Grossen Telegraphenstrasse, lag der Sarkophag eines Augen- 
arztes mit Stempel (C. J. Rh. 358), zwei Bronzefibeln, einem Messerstiel, einem Käst- 
chen, einer Kolonialmünze des Kaisers Gordianus Pius von Axum und andern Bei- 
gaben (B. J. II, i843, S. 87; ebenda S. 81 u. Taf. V, 4). Ein Sarkophag, dessen 
Deckel die Kreuzesform zeigte und mit vier Eckwürfeln versehen war, fand sich im 
Dezember i842 im Garten des Haases Huhnsgasse 23; in ihm befanden sich neben 
einem Skelett zwei Gefilsse von Glas und eins von Ton (Fuchs, Topographie II 



3. Gräber- 
felder. 
Westseite. 
Grabfunde in 
Lindenthal. 



Funde a. d. Zül 
picherstrasse. 




Grabfunde v. d. 
Dasselstrasse 
u, d. Augusta- 
hospital. 



Fig. 134. Worms, Paulus- Museum. Grünglasierte Jagdvase, 
gef. Köln, Weyertor. 



Gr&ber- 
strasse aus 
d. Tor a. d. 
Clemens- 
Strasse. 
Gr. Tele- 
graphen- 
strasse, Huhns- 
gasse, Weyer- 
strasse. 



297 



298 DAS RÖMISCHE KÖLN 

3. Gräber- S. i72). Ein Grab von der Weyerstrasse enthielt neben zwei Münzen des Maximian 

felder 
Westseite. ^^^ Magnentius eine Anzahl sog. Mithrassymbole in Bronze (BPM 3492); ein andere 

barg Prachtexemplare der kölnischen Glasfabrikation: zwei ganz gleiche, unversehrte 
Pokale von smaragdgrünem, durchsichtigem Glase, auf kurzem, mit Knauf versehenem 
Fusse ruhend, die am Rande und am Knaufe sowie zur Markierung der Aus- 
bauchungen mit opakweissen, kreisförmigen Fäden, am Körper mit opakweissen, 
phantastisch gewundenen Linien, abwechselnd mit spiralförmig eingerollten Triquetren 
aus Goldfäden verziert sind, Werke von der Wende des 2. u. 3. Jhs. (Westd. Zs. 
XV, i896, S. 382; MWR 67o; [Kisa], Samml. Niessen i989b u. S. XI; Fig. i32, 3). 
Orabdenk- Eine ganz eigenartige, inschriftlose Grabara, an die des P. Fundanius Velinus 

kenpfuhi u. V." i™ Louvre in Paris erinnernd (Springer, Kunstgeschichte I^ S. 396, Fig. 7o5), fand 
d. Weyer- sich auf dem Rinkenpfuhl, nahe der Rubensstrasse. Unter der fast vollständig ver- 
schwundenen Bekrönung schmückt die beiden Breitseiten eine kräftige Girlande aus 
Eichenlaub mit einer achtblätterigen Blume in der Mitte; vier Enden von Bändern, 
die sie umschnüren, hangen herunter und sind mit Kügelchen versehen. Über der 
Girlande treten beiderseits Köpfe hervor, und zwar auf der einen zwei kleinere, ein- 
ander etwas zugeneigte und in ihrem hintern Teile mit einem gemeinschaftlichen 
Schleier überdeckte, von denen der zur Rechten des Beschauers sich als weiblich 
bestimmen lässt; auf der andern ein grösserer, anscheinend der Kopf eines kleinen 
Mädchens mit sorgfältig gescheiteltem Haar, das an den Seiten zwei lose gefloch- 
tene Strähnen bildet. Je zwei Bänder gehen von den Enden der Girlanden auch auf 
die Schmalseiten der Ära über und kreuzen sich hier hinter dem Rücken eines in 
Vorderansicht dargestellten unbekleideten Jünglings, der sie in der gesenkten Hand 
hält (MWR 658; Fig. i33). Zur Dekoration an einem grössern Monument (vgl. 
den Possenreisser S. 296) diente der gut gearbeitete, bärtige Kopf mit gerunzelten 
Brauen, tiefliegenden Augen, vortretenden Backenknochen und spärlichem Haupt- 
haar, der sich auf der Weyerstrasse gefunden hat ([Kisa], Samml. Niessen i95i). 

Kleinfunde in Als Kleinfunde von der altstädtischen Strecke der Gräberstrasse sind bemer- 

kenswert: ein grosser Tonhumpen mit der Aufschrift vivamvs von St Mauritius 
(B. J. XXXV, i863, S. 48), eine farblose Glasschale mit Falteneindrücken (MWR 210) 
und eine gut ausgeführte Bronzestatuette des Merkur (MWR 87), beide von der 
Huhnsgasse. Letztere zeigt den Gott unbekleidet, mit dem gefiillten Beutel auf der 
vorgestreckten rechten Hand, während die Linke ehemals das Kerykeion hielt Sie 
ist ein interessantes Beispiel der Umbildung eines Originals peloponnesischer Kunst 
des 5. Jhs. durch einen römischen Meister (A. FuRrv\^2iNGLER, Ober einige Bronze- 
statuetten am Rheine und der Rhone: B. J. XC, i89i, S. 56 u. Taf. III 1). 

Grabfunde am Zahlreiche Grabfunde sind seit dem Erwachen des Interesses für römische Alter- 

eyer or. ^^^^^ g^^g ^^j. Gegend am Weyertor bekannt. Bei Anlage des neuen Bollwerks da- 
selbst fanden sich am 7. April i589 drei grosse Särge von rotem Sandstein mit 
Krüglein, Gläsern und unbekannten Münzen (Buch Weinsberg IV S. 62); am 
2 5. April des nämlichen Jahres „zwei steinerne Gräber", darin Münzen, u. a. von 
Constantin, Ton- und Glassachen und eine brennende (I) Lampe (aus Mich. 
Eyzinger, Historische Relationen, Köln i59o, abgedruckt Vaterländische Chronik IL 
1826, S. 538; Ennen, Gesch. Kölns I, S. 9.S, A. 2). Mit diesen Sarkophagen sind 
zweifellos die Sandsteinsarkophage von 12, i3 und i4 Fuss Länge identisch, die 
Broelman bei der nämlichen Gelegenheit sah (Comm. I fol. 278 v; Epid., Tab. Mon. 
Vet. I 2) und die kleine Tonurnen , Glasgefässe, einen kleinen Karst, ein Leiterchen 
(offenbar sog. Mithrassymbole), Gewandnadeln aus Bronze, Sigillatascherben mit 

2 98 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 299 

Hühnerknochen, Münzen von Valentinian und Valens, sowie das Trinkgefäss mit der 3. Gräber- 
Aufschrift lvde enthielten (Comm. I fol. 280 u. 364; Epid., Tab. Mon. Vet. I 6, 7, 8, 9, westseTte. 
i3, 47). Auch Steinkisten mit Höhlungen zur Aufnahme von Aschegefässen, ähnlich 
der im Hardenrathschen Hause aufbewahrten, wurden dort ausgegraben (Broelman, 
Comm. I fol. 2 79 V am Rande; Epid., Tab. Mon. Vet. I 4, 5); eine trug am Kopf- und 
Fussende merkwürdige Zeichen (ib. fol. 280 und Tab. Mon. Vet. I 12). Auf zwei 
Fundamentresten, die an derselben Stelle zutage traten (ib. I fol. 279), lag der frag- 
mentierte Cippus eines Auxiliars aus der vorflavischen Zeit (Kl. i3). Vor 18 14 fand 
man in der Nähe des Weyertores den untern Block des Monumentes des C. Julius 
Speratus, der zu einer Aschenkiste verarbeitet war (Kl. 5o u. S. 120), im J. i845 
drei Sarkophage mit je einem Plättchen zum Salbenreiben und acht Münzen im 
Sande (B. J. VH, i845, S. i64). im J. i884 (am Barbarossaplatz) eine Steinkiste aus 
Tuff mit Asche, drei Tonkrügen, Glasfläschchen und einer Münze (Westd. Zs. 
Korrbl. IH, i884, Sp. 88 nr. 93); um dieselbe Zeit einen grossen Steinsarg mit einer 
grünglasierten Henkelvase in Barbotine - Technik, ehemals in der Herstattschen 
Sammlung, jetzt im Wormser Museum (a. a. O. u. B. J. LXXXIV, i887, S. ii7 u. 
Taf. IV). Der Körper der letztern zeigt in einer angedeuteten Waldlandschaft Hirsche, 
Rehe und Hasen, von wilden Tieren und grossen Hunden verfolgt; die Henkel 
haben die Form von knorrigen Baumstämmen, um die sich Drachen winden, deren 
Köpfe über den Rand der Vase kampfbereit hervorragen (Fig. i34). Derselben 
Fundstelle gehören an zwei Inschrift fragmente, wohl beide von Grabdenkmälern (Kl. 
i59 u. 186), ein Bronze- Zierblech mit Darstellung eines Bacchustempels (BPM 5o58) 
und ein prachtvoll in Chloritschiefer gearbeiteter Serapiskopf, von dem jedoch nur 
die rechte Hälfte erhalten ist (MWR 3o5). 

Eine Reihe glänzendster Funde lieferte die i893 vom Wallraf-Richartz-Museum Grabfunde a. d. 
unternommene Ausgrabung mehrerer Grundstücke zu beiden Seiten der Einmündung HoSiMaden-*u. 
der Hochstadenstrasse in die Luxemburgerstrasse. Stadtwärts fanden sich unter einer Luxemburefer- 
in einem einfachen Holzsarge bestatteten Leiche in einer Grube die Architekturstücke 
eines Tempels des Kaiserkults (S. 222). Auf dem benachbarten Grundstück lag in 
einem von Grabräubern seines Deckels beraubten, von Norden nach Süden gerich- 
teten Bleisargc ein männliches Skelett, Tongefässe, eine Tonlampe, eine Silbermünze 
Gordians III., ein bronzenes, cylinderförmiges Tinten fass mit einem in einem Scharnier sich 
bewegenden Deckel, um dessen Eingussloch sich feines, leicht erhabenes Rankenwerk 
sowie ein dicker Blätterkranz in Hochrelief schlingt, während in den Ecken die Buch- 
staben HO, MV, LP, IV und LV stehen (MWR 786); endlich ein rechteckiges Be- 
schlagstück aus filigranartig durchbrochenem Silber, dessen Fläche von geometrischen 
Figuren (Halbkreis, Kreis, Raute) eingefasst, feinstes Rankenwerk füllt, und durch 
dessen Mitte sich ein Band mit der in schwarzem Niello ausgeführten Inschrift zieht: 
AVSONi viVAS (MWR 785; Fig. i35). Unweit davon enthielt ein ebenfalls von 
Norden nach Süden gerichteter und von Räubern heimgesuchter Sarkophag aus 
rotem Sandstein nur Knochenreste; aber in dem umgebenden Erdreich fand sich der 
vollständige Bronzebeschlag einer grossen, fast ganz vermoderten Holzkassette, bestehend 
aus Platten und Eckstücken verschiedener Grösse mit gezacktem und durchbrochenem 
Rande, der Schlossplatte mit Schlüsselloch, dem Henkel aus zwei Delphinen, vier Rund • 
beschlagen mit Löwenköpfen in Relief und einer quadratischen, gestanzten Zierplatte, 
die eine christliche Orante mit Nimbus, Schleier und langem Gewände zwischen zwei 
Männern mit Binden in den Händen zeigt — eine Darstellung der im Glauben abge- 
schiedenen Seele, die bei ihrer Ankunft im Jenseits von den Seligen des Himmels begrüsst 

299 



3oo 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



3. Gräber- 
felder. 
Westseite. 



Kleinfunde 
daselbst. 



Literatur. 



Andere Grab- 
f\inde vermut- 
lich von diesem 
Abschnitt der 
Luxemburefer- 
strasse. 



wird (MWR 94o; Fig. i39). Das Werk rührt von deraselben Meister her wie die Auf- 
erweckung des Lazarus von der Aachenerstrasse (S. 293). Dabei stand eine kost- 
bare Gläsergruppe; eine farblose Muschelkanne mit farblosem Faden um den Hals, 
der ein Henkel fehlt (MWR 529), zwei doppelhenkelige Traubengläser (MWR 53o, 
53 1), mehrere Becher und Kannen, darunter ein grosses Exemplar des Fässchen- 
typus mit dem Stempel fron;tinus) im Boden (MWR 533); endlich eine grosse, 
prächtig irisierende Kanne mit kegelförmig nach unten ausgebauchtem Körper, auf 
deren oberm Rande ein dicker, zackiger Glasfaden aufliegt, der sich am Henkel- 
ansatz zu einer hohen Schleife aufbauscht (MWR 539). Eine benachbarte Grab- 
stätte enthielt eine prächtige, farblose Cylinderkanne, deren ganzer Körper mit Faden- 
verschlingungen nach Art arabischer Schriftzüge umgeben ist. die in drei Reihen 
fünfmal mit geringen Abweichungen das nämliche Muster zeigen (MWR 5o4; 
Fig. i32, 2). In einem Sarge jenseits der Hochstadenstrasse lag die in ihren Formen wie 
in ihrer Dekoration ausgezeichnete doppelhenkelige, plattrunde Kanne mit Roselten- 
ornament in opakweissen, azurblauen und goldenen Glasföden, das in einer Mittel- 
spirale, vier von dieser ausgehenden, gezackten Blättern und vier zwischen letztem 
angebrachten Girlanden mit flatternden Schleifen besteht (MWR 54 1). Ausser den 
Resten einer zweiten ganz gleichen Kanne enthielt dieser Sarg noch ein kleines Ge- 
fäss aus azurblauem Glase in Gestalt eines Schweinchens, dessen Beine und Ohren 
mit einem gelben Glasfaden überfangen sind und über dessen Rücken sich ein gleich- 
farbiger gewellter Faden hinzieht (MWR 54o). 

Ausserdem lieferte das Grundstück an der Hochstadenstrasse noch u. a.: ein 
smaragdgrünes Traubenkännchen mit blauen Henkeln (MWR 548); eine Bronzefibel 
mit geradem, schmelzverziertem Bügel (MWR 79 1), gestanzte Bronzebeschlagreste 
eines Kästchens mit Münztypen und Göttergestalten (MWR 783, 784), einen grossen 
Armring aus spiralförmig verschlungenem Bronzedraht (MWR 788) und eine Riemen- 
schnalle aus Weissmetall (MWR 789). 

Vgl. K(is)a, Köln. Ztg. vom 24. Juni i893 nr. 5i5. — Ders., Westd. Zs. Korrbl 
XII, i893, Sp. i3o nr. 68. — Ders , Römische Ausgrabungen an der Luxemburgerstrasse 
in Köln: B. J. IC, i896, S. 21. 

Seinem ganzen Charakter wie auch der Zeit seiner Auffindung nach gehört 
der nämlichen Gegend der Luxemburgersirasse ein Grabfund an, der neben zwei 
grossen Sandsteinsarkophagen, die nichts ausser Gebeinen enthielten, in der Erde 
gemacht wurde. Er besteht aus Bronzebeschlägen einer Kassette mit fein eingra- 
vierten Kreisen und Ornamenten in durchbrochener Arbeit, darunter einem mit be- 
weglichem Ring zum Aufheben des Deckels und dem Schlossblech mit darinstccken- 
dem Schlüssel; ferner vier geschlossenen Bronze- Armspangen, von denen drei ein 
Wellenlinienomament zeigen, einem Armband aus Gagat, einem zierlichen Bronze- 
löffelchen, einem Bronzegriffel mit Daumennagel als Glätter, einer Bronzenadel, einem 
farblosen Kugelbecher, einer 10, 5 cm hohen, fragmentierten Kalksteinfigur, einen 
hockenden nackten Mann auf viereckiger, durchbohrter Basis darstellend, einer Münze 
aus dem 4. Konsulatsjahr des Kaisers Antoninus Pius und dem Fragment des Grab- 
steins eines Ehepaares (B. J. LXXXV, 1888, S. 9i; BPM 55i7— 5529; Kl, 77). 
Unter die Funde der bezeichneten Gegend gehört noch ein anderes Grabsteinfrag- 
ment (Kl. i64) und eine Bronzeplatte, die in sehr guter Arbeit die Maske einer 
Wassergottheit mit Krebsscheicn am Kopfe zeigt (letztere ausdrücklich als auf der 
Nordseite der Strasse gefunden bezeichnet: B. J. LXXXIX, i89o, S. 66 und 
Taf I 2). 



3oo 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



3oi 



Gegenüber den Funden der Spätzeit an der Ecke der Hochstadenstrasse tragen 
die 1888 bei dem Bau des Südbahnhofes gemachten zum Teil einen frühen Charakter. 
Eine ganze Reihe quadratischer Tuffsteinkisten, die teils in runden, teils in viereckigen 
Vertiefungen Urnen mit Asche, Glasern, Krügen und Münzen enthielten, lag hier, 
jede einzelne von einer 
Humusschicht umgeben, 
in regelmässigem Ab- 
stände von I m von- 
einander (Westd. Zs. 
Korrbl. VII, 1888, Sp. 
120 nr. 80; B. J. IC, 
i896, S. 21). Wichtige 
Einzelfunde von diesem 
Gräberfelde sind: eine 
frühe cy lind er form ige 
AschenumeausTerra ni- 
gra mitStrichelverzierung 
um die Mitte des Ge- 
fässkörpers (MWR 188}; 
zwei männliche Büsten 
(MWR 344, 345), ein 
Pferdchen (MWR 352) 
und eine Dogge (MWR 
353) in Terrakotta, sämt- 
lich wohl Kinderspiel- 
zeug; zwei schwarz ge- 
firniste Barbotinebecher 
mit Hase und Hund 
(MWR 357, 358); zwei 
farblose Cylinderfläsch- 
chen mit blauen Dcl- 
phinhenkeln (MWR 186, 
1 87) ; ein Ring aus Gagat 
(MWR i48); zwei Arm- 
ringe (MWR 5o, 5i)und 
eine Sonde aus Bronze 
(MWR 543). 

Dem neustädtischen 
Teile der Luxemburger- 
strasse gehören noch fol- 
gende Skulpturen an, deren Fundort nicht genauer festzustellen ist: die pracht- 
voll erhaltene Kalksteingruppe eines Löwen, der einen Eber überwältigt hat 
und sich anschickt, seine Beute zu verzehren, einstmals die Bekrönung eines aren- 
artigen Grabmals (Kl. S. 116; BPM 573i; Lehner, Provinzialmuseum I, Taf. 
XIII I u. 2; Fig. i36 u. i37); der schöne Marmorkopf eines jugendlichen Satyrs mit 
Spitzohren und Blattkranz im Haar ([Kisa], Samml. Niessen i943i; eine gut ge- 
arbeitete, aber leider stark verstümmelte Marmorgruppe: Wein kelternder Amor, 
der einen andern auf der Schulter trägt (ebenda i948; Fig. i4o); der Grabstein des 



3. Gräber- 
felder. 
Westseite. 
Grabfunde 
beim Bau des 
Südbahnhoffl. 




Fiff. 135. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. 
und Silber. 



BeschlagHtQcke aus Bronze 



Skulpturen 
vom neustädt.' 

Teile der 

Luxemburger- 

Strasse. 



3oi 



302 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



3. Gräber- 
felder. 
Westseite. 




FifT. 13o u. 137 Bonn, Provinzialmiiseum. Gruppe: Löwe, einen Eber überwältigend, 
lief. Köln, Luxemburgcrstrasj'e. 



i 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



3o3 



Candidinius Secundus (Kl. 78) und die rechte untere Ecke eines andern Grabsteins 
(Kl. i58). 

Kleinfunde aus Gräbern dieser Strecke sind: die im BPM 5732—5748 auf- 
bewahrten Ton- und Glaswaren aus verschiedenen Perioden; eine grosse Lampe von 
gelblichem Ton in Gestalt eines niedergekauerten Ebers (BPM 6182); eine schöne 
Tonlampe, die auf der Oberfläche den etwas ins Profil gestellten Kopf eines bärtigen 
Kriegers mit ernsten Zügen 
und fein ausgeführtem, hoch- 
ragendem Helme zeigt (B. J. 
LXXXVIII, i889, S. i36 u. 
Taf. I i); die Terrakotta 
einer unbekleideten Venus, 
deren rechte Hand auf einem 
kleinen Eroten ruht, der eine 
Muschel emporstreckt, wäh- 
rend ihre Linke den Arm 
eines grossem Knaben hält, 
der seine Rechte an ihre 
Lende legt (BPM 5543) ; eine 
viereckige Bronzekassette, 
oben und unten mit ein- 
gravierten Kreisen, Vorsatz- 
deckel durch ein Rechteck 
verziert (BPM 555 1); ein 
Bronze - Elefant, vielleicht 
Lichthalter (B. J. LXXXV, 
1888, S. i42), und ein Bern- 
steinspiegel, der Amor mit 
den Waffen des Mars spie- 
lend darstellt (MWR 933). 

Bei Anlage der neuen 
Umwallung entdeckte die 
Festungsbehörde „auf dem 
Wege nach Weisshaus" einen 
grossen, aber verhältnis- 
mässig kurzen Sarkophag von 
weissem Sandstein mit kreuz- 
förmigabgeschrägtem Deckel, 
dessen Schauseite glatt bearbeitet und mit Rand versehen war, oflenbar zur Auf- 
nahme der Inschrift. Vier gleichzeitig gefundene Aschenkisten aus Tuff enthielten 
neben einem bronzenen Tintenfass, einem Salbenreibstein, einem Salbtöpfchen, einem 
weiblichen Profilkopf, Nadeln usw. einen Flacon von farblosem Glase, mit Glasfäden 
umsponnen und mit blauen Ornamenten verziert, und einen grossen Ring aus Bern- 
stein, an dem die Stelle der Gemme eine Kapsel mit zwei winzigen Bernsteinwürfel- 
chen vertritt (Westd. Zs. Korrbl. I, 1882, Sp. 62 nr. 224; BPM CLXXX). Bei der- 
selben Gelegenheit fanden sich „an der Zülpicher Chaussee" die fragmentierte Grab- 
platte eines Mannes mit dem Cognomen Leo (Kl. i7i) und zwei noch dürftigere 
Fragmente (B. J. LXXXVII, i889, S. 2o9;.Kl. 166). 



3. Gräber- 
felder. 
Westseite 
Klein runde 
daselbst. 




Funde bei An- 

lusre der neuen 

Umwallunfir. 



Fig. 138. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. 

Weiblicher Porträtkopf mit Haarwulst nach Art der Matronen, 

gef. Luxemburgerstrasse. 



3o3 



3o4 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



3. Gräber- 
felder. 
WestKeite. 
Luxembur- 
gferstrasse, 
Vorstadt. 
Teil. 
Südostseite. 
Gräber u. 
Grabskulp- 
turen. 



Lage der 
Gräber. 



Inhalt von drei 
unberührten 
Steinkisten. 



Ausserhalb der neuen Umwallung erschlossen die zum Zwecke des Ausbaues 
der Luxemburgerstrasse unter der Leitung des Stadtbauinspektors Gerlach unter- 
nommenen Erdarbeiten, die in archäologischer Hinsicht von dem Assistenten des 
Wallraf-Richartz-Museums Dr. A. Kisa sorgfältig beobachtet wurden, zunächst im 
Sommer und Herbst i897 an der Südostseite ein Gräberfeld von ungefähr 2S0 m 
Länge und 6 m Breite, auf dem gegen 35o Grabstätten des i. — 4. Jhs., Brand- wie 
Skelettgräber, in den verschiedensten Formen der Bestattung blossgelegt wurden 
(Fig. 52). Etwa i5 m vom Glaciswege erschienen zwei lange, mit der Strasse paral- 
lele Grauwackemauern von o,4o m Tiefe und 0,60 m Dicke, die in Zwischenräumen 
von 2 — 3,5o m durch i,5o m lange Quermauern verbunden waren und so fünf recht- 
eckige Brandgräber bildeten, die die Tonurne mit der Asche der Leiche, verkohlte 
Holzstücke und Nägel von dem Sarge, in dem die Leiche verbrannt worden war, 
sowie Beigaben umschlossen, die etwa auf die Mitte des i . Jhs. hinweisen, östlich und 
besonders westlich davon folgten stärkere rechteckige Grundmauern von überirdischen 
Grabbauten, deren Kammern im Innern mit rotem, gelbem und schwarzem Verputz 
überzogen und deren Äusseres mit geschuppten Säulen, geschmackvoll ausgearbeiteten, 
von Akanthuskonsolen getragenen Simen, Porträtbüsten und Gruppen geschmückt 
war. Zu den Kalksteinskulpturen gehören : ein männlicher bärtiger Kopf, vier Frauen- 
köpfe, von denen einer nach Art der Matronen mit einem Haarwulst um^^geben ist, 
in dem zur Rechten eine Spange steckt (Kl. S. ii9; MWR 483; Fig. i3S); der Tors^. 
einer Statuette des Merkur, der wohl als ifßvxondjunog an einem Grabmal angebracht 
war; die Bekrönung eines kleinern arenartigen Grabmals mit einer Harpyie in der 
Mitte und zwei Löwen zur Seite (MWR o. N.) sowie eine leider stark zerslörte 
Darstellung der Flucht des Äneas, die sich von den beiden andern auf Kölner 
Gräberfeldern gefundenen in mehrern Stücken unterscheidet: Äneas ist als ge- 
reifter Mann mit krausem Vollbart dargestellt; er trägt auf dem Haupte einen Helm 
mit mächtigem Busche. Anchises hält nur mit der Linken auf den Knieen ein fläcbe= 
Kästchen von ovaler Form; den rechten Arm legt er um den Hals des Änea^. 
während dessen linker Unterarm den linken Unterschenkel des Vaters kräftig umfasst 
(Kl. S. ii4; Fig. i43). Die drei gefundenen Cippen gehören sämtlich dem i. Jh. 
an, und zwar der des Q. Pompeius Burrus, Soldaten der XV. Legion, der vorflavischen 
Zeit (Kl. ii), der des Q. Vetinius Verus aus der IH. Centurie des Collegiums der 
Zimmerleute (Kl. 22) und der des C. Frontinius Candidus, der sich stolz als 
Agrippinensis bezeichnet (Kl. 23), der flavischen Epoche. 

Was die Lage der verschiedenen Arten von Grabstätten angeht, so befanden 
sich im allgemeinen der Strasse zunächst die altem Brandgräber (Umengräbcr, 
Plattengräber, ummauerte Grabstätten), dahinter lagen die Steinkisten aus Jurakalk 
und Tuff, am weitesten zurück die Skelettgräber, letztere in den hinteren Reihen in 
zwei Lagen übereinander. Steinkisten und Skelettgräber hatten zumeist eine der 
Strasse parallele Richtung, seltener lagen sie senkrecht zu derselben. Die Skelette 
ruhten grösstenteils in Holzsärgen, aber auch in Sarkophagen aus Tuff, gelbem und 
rotem Sandstein ; dreizehn hatten die Arme im Schosse gekreuzt und den Kopf nach 
Westen gerichtet (Christen?). Plünderungsspuren waren auch hier sehr deutlich. 

Die reichsten Beigaben enthielten drei noch unberührte Steinkisten. In der 
einen grossen, durch vorkragende Schieferplatten geschützten, befanden sich i3 Gläser 
vom Anfange des 2. Jhs., bronzenes Schreibgerät und, am Gürtelhaken befestigt, ein 
bronzenes kugeliges ölfläschchen nebst zwei Striegeln. Die letztgenannten Gegen- 
stände waren auch in den beiden andern Steinkisten; ausserdem enthielt die eine 



3o4 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



3o5 



zweiteilige i8 Gläser, zum Teil mit Fadenverzierung ; die andere neben Kannen und 
Töpfen einen mit weissen und azurblauen Fäden verzierten Kugelbecher. 

Unter den von diesem Gräberfelde stammenden Tonwaren verdienen hervor- 
gehoben zu werden: eine Gesichtsume, eine halbkugelige Sigillataschüssel mit Ranken, 
Gefässe aus Terra nigra, eine grosse Lampe in Form einer Weintraube und beson- 
ders zwei grün glasierte Amphorisken mit der Darstellung von Bacchus und Ariadne 
zwischen feinem Weinlaub. 

Kostbare Gläser, besonders mit Schlangen fäden, waren auch abgesehen von 
den genannten nicht selten, darunter ein Ölfläschchen in Form eines Gladiatoren- 
helms mit geschlossenem Visier (Fig. i32, i. Vgl. das ähnliche Glas der ehemaligen 



3. Gräber- 
felder. 
Westseite. 
Tonwaren. 



Gläser. 




Fig. 139. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Bronzebeschläge eines Kästchens mit christlicher 
Darstellung auf der Mittelplatte, gef. Luxemburgerstrasse. 

Dischschen Sammlung, ebenfalls ohne Zweifel Kölner Fabrikat und Fund, B.J. XXXVI, 
i864, S. 120 und Taf. III 2) und eine flache Schale aus Kristall mit eingeschliffener 
Gladiatorengruppe. 

Besonders wichtige Bronzefunde sind : eine Schüssel in der Form einer Pilger- 
muschel, ein Leuchter in Gestalt eines zierlichen Dreifusses und eine mit Gruben- 
schmelz verzierte Schmuckdose. 

Andere wertvolle Kleinfunde sind: Reste eines skulptierten Elfenbeinkästchens; 
ein Fingerring aus Bernstein; eine silberne Halskette mit angefügter Gewandnadel 
und Parfümdose; eine Halskette mit Gliedern aus Gold und azurblauem Glase. 

Vgl. Gerlach, Das römische Gräberfeld an der Luxemburgerstrasse. Vortrag, 
gehalten am 22. Nov. und 6. Dez. i897: Kölner Tageblatt Nr. 65, 7o, 76 vom 28. 
und 29. Jan. und i. Febr. i898. — Kisa, Das römische Gräberfeld an der Luxem- 
burgerstrasse: Westd. Zs. Korrbl. XVI, i897, S. 182. — Ders., B.J. io3, i898, S. 260. 

Plan der Ausgrabungen an der südöstlichen Seite der Luxemburgerstrasse. 
Maßstab 1 : 100. 9 Blatt, je 49x74 cm; 1 Biatt, die Ausgrabungen auf dem Boden 



Bronzen. 



Andere 
Kleinfunde. 



Literatur. 



Pläne u. 
Ansichten. 



3o5 



m 



3o6 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



3. Gräber- 
felder. 
Westseite. 



P1 



I 



4 

i 



i 
I- 



Nordwest- 
seite. 
Funde. 



Literatur. 

Pläne u. 
Ansichten. 



der Schweinemschen Seilerei darstellend, 47x5i cm; zusammen auf Leinewand auf- 
gezogen. Kolorierte Handzeichnungen von Getlach. MWR. — Acht Photographien 
von den Ausgrabungen an der Südostseite der Luxemburgerstrasse, gezeichnet : r. doh- 
MEN, KÖLN, i899, in einer Mappe mit der Aufschrift: römisches gräberfexd an der 

LUXEMBÜRGERSTRASSE INNERHALB DES I. UND II. FESTUNGS-RAYONS. SÜDÖSTLICHE 
SEITE. AUSGRABUNGEN, BEWIRKT IM SOMMER l897 DURCH STADTBAÜINSPEKTOR 

GERLACH. H. M., Abt. Römisches, i. Blick auf das Ausgrabungsfeld. 2o,5 X «9,8 cm. 
2. Ausgegrabene Steinkisten. 23,4X29,5 cm (dieselbe Photographie, i5X2i,5cm, 
MWR. Ph i358). 3. Reihenbegräbnisse zwischen Parallel mauern. 29,2 X 25 cm. 

4. Geöffneter Sarkophag. 2 2,7 Xi 7, 2 cm. 5. Desgl. mit Skelett 22,2Xi7,icm. 
6. Skelett in der Erde. 22,2 X i7,5 cm. 7. Desgl. 22,6 Xi7 cm. 8. Blossgclegte 
Steinkisten und Sarkophage. 2 2,5 x i7 cm. — Ausgrabungsfeld mit Steinkisten. 
Photographie von R. Böhmen. 28,5 X 22,5 cm. MWR, Ph i4o4. — Überreste einer 
Grabkammer. Zwei verschiedene photographische Aufnahmen von Anseltn Schmitz. 
27X21 cm. MWR, Ph i4o5 u. i4o6. 

Die im Winter 1 898/99 ebenfalls unter der Leitung des Stadtbauinspektors 
Gerlach vorgenommene Ausgrabung der gegenüberliegenden (nordwestlichen) Seite 
der Strasse wies die nämlichen Bestattungsformen wie jene, aber einen weit geringem 
Reichtum an Denkmälern und Beigaben auf. Bemerkenswert ist eine Grabkammer 
mit gut erhaltenem Wandputz, die in das MWR übertragen wurde (verschiedene 
Aufnahmen derselben, ohne Angabe des Photographen, 27,8 X 22 cm, im MWR, Ph i422 
— 1424) und die Grabinschrift des Zimmermanns Titus Gesatius (Kl. 76; Fig. 52). 
An Beigaben kommen fast ausschliesslich Tongefässe, nur wenig Glas und Metall vor. 

Vgl. B. J. io5, i9oo, S. 276. 

Plan der Ausgrabungen an der nordwestlichen Seite der Luxemburgerstrasse. 
Maßstab i : 100. i Blatt 39 X 74 cm, 7 Blatt je 49 X 74 cm, 4 Blatt (i leeres), die 
Ausgrabung in der Greinstrasse darstellend, je 62 X 49 cm, zusammen auf Leinwand 
aufgezogen. Kolorierte Handzeichnungen von Gerlach, MWR. — Neun Photo- 
graphien von den Ausgrabungen an der Nord Westseite, aufgenommen von Anselm Schmitz, 
in einer Mappe mit der Aufschrift: römisches Gräberfeld an der luxemburger- 

STRASSE innerhalb DES I. UND IL FESTUNGS-RAYONS. NORDWESTLICHE SEITE. AUSGRA- 
BUNGEN, BEWIRKT IM WINTER l898/99 DURCH DEN STADTBAUINSPEKTOR GER LACH. 

H. M , Abt. Römisches, i. Reihenbegräbnisse zwischen Parallelmauem. 22,7 X 29,5 cm. 
2. Ausgrabungsfeld mit rechteckigen Mauern und Steinkisten; Grabinschriften. 
22,8X28,7 cm (dieselbe Photographie MWR, Ph i4o2; Fig. 52). 3. Erdbegräbnis, 
29 X 22,6 cm. 4. Steinkisten, Erdbegräbnis, rechteckige Mauern. 22,6 x 29,3 cm. 

5. Ausgrabungsfeld mit Steinkisten zwischen rechteckigen Mauern. 22,9X29 cm. 

6. Ausgrabungsfeld mit Mauern und Resten von Aschenkisten und Schuppendächem. 
22,9X28,8 cm. 7. Dasselbe. 23,4 x 28,2 cm. 8. Ausgrabungsfeld mit Mauerresten. 
23,4 X 28,9 cm. 9. Ausgrabungsfeld mit Mauerresten und zwei zweiteiligen Aschen- 
kisten. 23 X 29 cm. — Andere Aufnahme des Ausgrabungsfeldes Nr. 2 von Ämelm 
Schmitz. 22X28 cm. MWR, Ph i4oi. — Steinschüttungen zum Einschluss von 
Grabstätten. Photographie von Anselm Schmitz. 22 X 28 cm. MWR, Ph i4o3. — 
Plan mit der Bezeichnung: plan über die Gräberfunde in der luxemburger- 

STRASSE, gemacht FRÜHJAHR l899, NACHTRÄGLICH NACHDEM SCHON ALLES PLANIERT 

WAR, BEIM BÄUMESETZEN. Kolorierte Handzeichnung auf Pauspapier, 53 X 2% cm, 
ausgeführt vom Tiefbauamt mit der Datierung: Köln, 22. Juni i899. Enthält Lage 
und Inhalt von sieben Gräbern, gefunden auf dem nördlichen Fussgängerbankett, 
ungefähr in der Mitte zwischen Ämilian- und Greinstrasse. 



H 



3o6 



r.f 



XV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



3o7 



Eine Auswahl geschlossener charakteristischer Grabfunde von den Ausgrabungen 
an der Luxemburgerstrasse in den J. i897 — 99 ist, chronologisch geordnet, im untem 
Kreuzgang des MWR in vier Vitrinen ausgestellt. 

Neben den städtischen Ausgrabungen sind sehr erwähnenswert diejenigen, 
welche Herr Konsul C. A. Ni essen auf seinem Grundstück an der Südseite der 
Luxemburgerstrasse unmittelbar ausserhalb der Umwallung in den J. i9o2 und i9o3 
veranstaltet hat. Hier fand sich der von Meister Desideratus gearbeitete (Westd. Zs. 
Korrbl. XXII, i9o3, Sp. i74), aus- 
geraubte Sarkophag der Traiania 
Herodiana (3. Jh.) mit Reliefdar- 
stellung eines Ehepaares auf dem 
Giebel und zweier Kinder auf den 
Eckknäufen des Deckels; die In- 
schrift ist von gelockten Eroten 
gehalten (Kl. 121a u. S. i53; Fig. 
i4i). Auch hier waren die Gräber 
zum Teil mit wertvollen und inter- 
essanten Beigaben ausgestattet, von 
denen folgende am meisten Erwäh- 
nung verdienen: Terrakotten einer 
Göttin im Typus der Matronen mit 
Tier im Schosse von Vindex, einer 
Cybele von Servandus und einer 
trefflich gearbeiteten, unbekleideten 
Venus; ein Henkelfläschchen aus 
Ton in Gestalt eines hockenden 
Affen mit Apfel in den Vorder- 
händen (vgl. das Affenglas von der 
Magnusstrasse S. 284); eine Henkel- 
kanne aus dunkelgrünem Glase mit 
eingeschmolzenen weissen , schup- 
penförmigen Verzierungen nach Art 
der Millefiorigläser ; eine durch- 
brochene Henkelflasche (Pilger- 
flasche) mit Raupenansätzen am 
Rande, aus denen die äusserst zarten 
Henkel entwickelt sind, und vier 
Krabben als Füssen; ein durch- 
gehend offenes Glasgefäss in Form eines Delphins, dessen Schwanzflosse als ein mit 
Glasfäden umsponnener Korb gebildet ist, während der Kamm und die übrigen 
Flossen aus spiralförmigen Glasfäden, die Augen aus schwarzen, blau umrandeten 
Glasperlen gestaltet sind; ein Pokal von opakweissem Glase mit gelben und blauen 
Fadenverzierungen, das Gegenstück zu den beiden Pokalen von der Weyerstrasse 
(S. 298); eine gravierte Glasschale mit zwei Männern unter spitzbogiger Architektur, 
Tiergestalten, Blumenornamenten und der Inschrift: escipe pocvla avrata; eine 
gravierte Glasschale mit der Darstellung des Sündenfalles und der Umschrift: in deo 
PIE TT (wahrscheinlich = et) gavdias; ein konischer Kristallbecher mit Fuss, aus dem 
ovale Verzierungen in Hochrelief heraiisgeschliffen sind; ein gekrümmter Heber von 



3. Gräber- 
felder. 
Westseite. 
Ausstellung 
der bez. Grab- 
funde. 
Ausgrabungen 
des Konsuls 
Niessen. 




Fig. 140. Köln, Sammlung Niessen. Gruppe: Amor, 
einen andern auf der Schulter tragend, gef. Luxem- 
burgerstrasse. 



3o7 



20* 



3o8 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



3. Gräber- 45 cm Länge, der in eine ganz feine Spitze ausläuft; ein bronzenes Salbfläschchen 
Westseite. ^^^ Anhängen in Gestalt eines bärtigen, hockenden Mannes, der die Enden eines um 
seinen Hals gelegten Tuches mit beiden Händen hält; eine fein emaillierte Bronzekapsd 
fOr ein Siegel; bronzenes Kinderspielzeug von 2,5 — 3 cm Grösse, in dem nämlichen 
Grabe gefunden : eine Schildkröte, ein Hahn und eine trefflich gearbeitete Bärin, ganz 
im Typus des Aachener „Wolfes"; Gagatbüsten einer thronenden Göttin mit Scepter in 
der Linken und Fruchtkorb auf dem rechten Knie sowie eines Mannes mit eingesetzten 
silbernen Brustwarzen; trefflich gearbeitete Gagatamulette in Rundscheibenform mit 
männlichem Porträt und mit Medusenhaupt; eine Gagatapplique mit stilisiertem Löwen, 
der eine Maske zwischen den Vorderftissen hält; zwei Gagatringe mit den Inschriften: 
PIA VTERE FELIX uud ESCiPE si AMAS PiGNVS amant[is] ; ein elegantes, vollständig er- 







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Fig. 141. Konigswinter, Villa Niessen. Sarkophag der Tralania Herodiana, gef. Köln, Luxemburgerstrasse. 



Güterbahnhof 

der Vor- 
gebirgsbahn. 



Orein- 

strasse. 

Beim 

Weissen 

Hause. 

Reste von 

Grabmälem. 



haltenes Leuchterchen aus Weissmetall; eine Nadel mit fein facettiertem Kopf aus 
Gold, den drei Smaragde und zwei Türkisen schmücken; eine 3,5 cm lange und 
2,5 cm breite Onyxgemme, eine prachtvolle weibliche Büste mit Löwenkopf und 
Löwenhaut als Kopfbedeckung zeigend (Cleopatra?); endlich eine Bernsteinschnitzerei 
in Form einer Muschel, deren Innenraum ein von drei musizierenden Eroten besetztes 
Schiff zeigt (der Mastbaum nur zum Teil erhalten), während auf der Rückseite ein 
Seepferd mit fünf Muscheln angebracht ist (Fig. i42). 

Bei der Erbauung des Güterbahnhofs der Vorgebirgsbahn fanden sich zehn 
Gräber, meist aus der spätem Kaiserzeit (Westd. Zs. XX, i9oi, S. 37i und ein 
Block von dem grossen Monument des [H]oratinius und seiner Gemahlin Patemia 
(Kl. 52). 

Aus einem Grabfund von der Greinstrasse stammen drei Kugelhenkelflaschen 
mit Glasfaden um den Hals (MWR). 

Schräg gegenüber dem Weissen Hause an der Nordwestseite der Luxemburger- 
strasse kamen wiederum Architekturstücke von grossen Grabbauten zutage : ein Block 
eines Frieses mit Rautenteilung und Rosettenverzierung (MWR 66o); das Eckstück 



3o8 



IV. DAS AUSSKNGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



3o9 



eines reich mit Pflanzenomament und Ziergliedem (Eierstab, Zahnschnitt) ausge- 
statteten Kranzgesimses, dessen Platte von akanthusbelegten Konsolen getragen wird, 
während die quadratischen Zwischenräume unterhalb der Platte eine kassettenartige 
Füllung in Gestalt von Rosetten zeigen (MWR 661; Fig. i44); ein Löwenkopf von 
der Eckbekrönung eines Grabmals (MWR 65o) und ein Konus auf quadratischer 
Platte (MWR o. N.). 

Ausserdem stammen aus Gräbern beim Weissen Hause folgende Bronzefunde: 
die Statuette eines Merkur mit geflügeltem Petasos auf dem kurzen Kraushaar und 
Beutel auf der ausgestreckten 
Rechten (B. J. LXIV, i878, 
S. 72 nr. i7); ein Tropäum, 
bestehend aus Panzer, Helm 
und Beinschienen, die an 
einem Stamme aufgehängt 
sind (ebenda S. 77 nr. 79); 
eine Lampe in Gestalt eines 
höchst naturgetreuen Ele- 
fanten mit schweren Hauern 
und gehobenen Ohren (B. J. 
LXXVII, i884, S. 222); end- 
lieh ein schreitender Apisstier 
ägyptischer Arbeit, die Son- 
nenscheibe mit der Uräus- 
schlange zwischen den 
Hörnern tragend (B. J. 
LXXXVin, 1889, S. 238; 
vgl. LXXXIX, i89o, S.22 7). 
Die äussersten auf Kölner 
Stadtgebiet an der Luxem- 
burgerstrasse bekannt ge- 
wordenen Grabfunde beste- 
hen in einer am Klettenberg 
gefundenen grossen Aschen- 
kiste mit plattem, überragen- 
dem Deckel, welche Reste 
von Gebeinen und eine 

Lampe von gelblichem, grau gestrichenem Ton mit dem Stempel sena enthielt (BPM 
333 1), sowie in einem am Ausgange der Sülzburgstrasse entdeckten Brandgrabe des 
I. Jhs., in dem sich ein Sigillatateller, ein weisstoniger Krug, eine farblose Glasume, 
eine farblose Kugelflasche mit aufsitzendem Glastrichter und drei tropfenförmige 
Ampullen fanden (MWR). 

c) Die Sfidseite. 

Unmittelbar vor dem vermuteten Nebentor der Südseite (S. i94) liegt zwischen 
Waisenhausgasse und Rotgerberbach (dem Waisenhause gegenüber) ein Gräberfeld, 
auf dem im Mai i845 bei einem Neubau nach Aussage der Arbeiter 67 Skelette 
ausgegraben wurden, darunter i9 Schädel, die an der rechten Seite mit einem 
eisernen Nagel durchbohrt waren. Bei denselben befanden sich Münzen der vor- 
constantinischen Zeit und geringwertige Beigaben in Glas und Ton, unter letztern 




Fig. 142. 



Köln, Sammlungf Niessen. Bemsteinschnitzerei in 
Q estalt einer Muschel. 



3. Gräber- 
felder. 
Westseite. 



Kleinfunde. 



Klettenberfif. 



Südseite. 
Zwischen 
Waisenhaus- 
gasse u. Rot- 
gerberbach. 



3o9 



3io 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



3. Gräber- 
felder. 
Südseite. 



Ecke Blaubach 

u. Weinsbutten- 

grasse 



ein schwarzer und ein rötlicher Trinkbecher mit den weiss aufgetragenen Aufechriften 
PiE SESES und AVETE (3. Jh.). Von den merkwürdigen Schädeln erhielt sich nur 
einer in der Sammlung Aldenkirchen (Braun, Zur Geschichte der Thebaischen Legion, 
Winckelmannsprogramm i855, S. 2, 3, 37; B. J. XXVI, i858, S. 166). 

An der Ecke von Blaubach und Weissbüttengasse kamen als Überreste eines 
Grabmals die einander zugewandten Porträtköpfe eines Ehepaares (die Frau rechts 
vom Manne) nebst den Resten der einander gereichten Hände zutage. Beide Per- 
sonen tragen eine sorgfältige Frisur. Der Mann hat das Haar um die Stirn in zwei 

Reihen gewellt, die Frau hat in der Mitte einen 
Scheitel und um die Stirn zwei Reihen spiral- 
förmig gedrehter Locken (MWR 432, 433, 435). 
Ein steinerner Kindersarg ohne Deckel von 
o,98 m lichter Länge, im Innern mit besondem 
Höhlungen für den Kopf und die Füsse ver- 
sehen, lag unmittelbar beim ehemaligen Panta- 
leonstor am Ausgange von Trutzenberg und 
Waisenhausgasse (Westd. Zs. Korrbl. II, i883, 
Sp. 23 nr. 7i; Düntzer, Verzeichniss II 249a; 
MWR iio). 

Vom Weidenbach stammt der im Profil ge- 
haltene Kopf eines jungen Mädchens mit leicht 
geöfinetem Munde und gewelltem, hinten in 
einen Knoten gebundenem Haar aus weissem 
Marmor, wahrscheinlich Bruchstück eines Grab- 
mals (BPM 7656); von der Strasse vor den 
Siebenburgenein fragmentierterWaffenfries(MWR 
Inv.'3228). 

Der interessanteste Fund dieses Gräber- 
feldes ist der Sandsteinsarkophag des C. Severi- 
nius Vitalis (durch ein Versehen des Steinmetzen 
Vitealis genannt), Veteranen und ehemaligen Bene- 
ficiars der XXX. Legion um die Wende des 2. i». 
3. Jhs., der sich i67i in der Nähe der alten Bach- 
pforte (am südlichen Ende der Strasse Weiden- 
bach) und des Ulredenkmals — nicht an der 
Luxemburgerstrasse nach B. J. IC, i896, S. 22 

— gefunden hat (Crombach I p. 75 b: inter Weierensem et S. Severini portam, 
ubi rivus — d. i. der Dufiesbach — in urbem influit et s. Ursula cum virginibus expressa 
pro moenibus cernitur; Hartzheim: subter ipsa moenia haud procul porta aquaria 

— die Regen-Pfort). Die Anordnung ist ähnlich der des Alcestissarkophags (S. 282): 
das oblonge Feld der Schauseite nimmt die Inschrift ein; die vier nahezu quadratischen 
Felder dieser und der beiden Schmalseiten enthalten bunt zusammengewürfelte und 
zum Teil recht ungeschickt ausgeführte Reliefs: den Raub des apollinischen Dreifusses 
und die Befreiung der Hesione durch Herakles, die Erlegung des Minotaurus durch 
Theseus und zwei unbekleidete Tänzerinnen, die eine mit einem Schleier, die andere 
mit einem Tamburin in der Hand. Die Gesichter der Personen an der Schau- 
seite waren angesetzt, wie die vorhandenen Dübellöcher zeigen (Kl. 121 u. S. i53: 
Fig. i46). 







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Am ehem. 
Pantaleonstor. 




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Am Weiden- 
bach. 




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Sarkophag des 

C. SeveriniuH 

Vltalifl. 




i 


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Pifir. 143. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. 
Äneas^nippe, get. Luxemburgerstrasse. 



3lO 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



3ll 



Grosse Unklarheit herrscht über die Grabfunde aus der weiten Niederung 3. Gräber 
westlich von der Severinstrasse. Ein römischer Sarkophag soll sich i65i beim Er- sttdseit 



e. 
Wesüich 



Weiterungsbau des Discalceatessenklosters in der Schnurgasse gefunden haben (Ennen, 

Gesch. Kölns I, S. 95 A. 2, ohne Quellenangabe); von der nahegelegenen Paulstrasse ®^®'' ■*''"*®- 




Fig. 144. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Reiches Uesimsstück eines grossen Urabdenkmald, 

get, Luxemburgerstrasse. 

Stammen Tongefässe (B. J. LXXXVII, i889, S. 60) und zahlreiche Gläser, darunter 
ein Trinkhom und ein mit blauen Fäden umsponnenes Fässchen (v. Veith, Das 
röm. Köln S. 5i). Vielleicht gehört auch in diese Gegend ein Grabfund, der 
laut Angabe seines Besitzers (F. Merkens) „im südlichen innern Stadtteil" gemacht 
wurde. Er bestand aus 
dem Grabstein des Can- 
didinius Verinus (Kl. 
98) und folgenden unter 
diesem liegenden Gold- 
sachen : einer Postu- 
mus-Münze, einem Fin- 
gerring aus dreifachem 
Golddraht und einer 
Brosche mit Sardonyx, 
in dessen mit einer 
Goldplatte unterlegten 
Rückseite ein unbeklei- 
deter Apollo einge- 
schnitten ist (Westd. 




Fiflr. 145. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Bekrönung eines Grabmals, 
gef. Severinstrasse. 



Zs. Korrbl. IV, i885, S. i69 nr. i48). 

Kölns eigentliche Via Appia ist die aus dem Tor an der Hochpforte führende 
Heerstrasse. Die dem Tore am nächsten liegenden sicher bezeugten Grabstätten 
sind Sarkophage, die sich im Hinterhause des Kommerzienrates Rautenstrauch, 
Weberstrasse, nahe dem Georgsplatz vorfanden (Mitteilung des Herrn Dr. Poppel- 
reuter). Von dem Grundstück der hier gelegenen Kgl. Bank (jetzt Georgstrasse 7) 



Oräber- 

strasse aus 

dem Südtor. 

Georgsplatz, 

Oeorgstrasse. 



3il 



3l2 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



13. Gräber- 
felder. S 
Süd8*eite. 



Stammen, jedenfalls auch aus einem Grabfund, zwei Phiolen mit in Emailfarben aufge- 
maltem Skorpion und zwei Fischen (B. J. LXXVI, i883, S. 76; LXXXI, 1886, S. 77 
A. 6. Das Exemplar des BPM wird nach einer Katalognotiz seit Jahren vermisst, das 
andere befand sich in der Sammlung Merkens, jetzt MWR). Ein Teil des dem [C 
Julius?] Lardarius und seiner Gattin Julia Tatta gesetzten prächtigen Monumentes 
(Kl. 48 und S. 120) und das Fragment einer Grabinschrift (Kl. i52), beide dem i. Jh. 
angehörig, waren als Bausteine an dem sog. Annoturm (Georgstrasse 7) verwandt. 





Figr. 146. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Sarkophag des C. Severinius Vitalis, gef. unweit des Ulredenionals. 



Severin- 
Btrasse. 
Westseite. 



An der Westseite der Heerstrasse sind in ihrem weitern Verlauf bis nach St. Severin 
folgende Grabfunde bekannt geworden: im ehemaligen Kloster der unbeschuhten 
Karmeliter ,zum Dau* (Severinstrasse i43 — 147) die Grabinschrift des Knaben Lu- 
passius mit einer Totenklage in drei Hexametern (Kl. 100) und der Sarkophag (er- 
halten nur die Schauseite) des M. Gavius Primus a militis — d. h. eines MiKtärs, der 
die quattuor militiae, den primipilatus, die praefectura cohortis, den tribunatus legionis 
und die praefectura alae durchgemacht hatte — (Kl. 122), beide der Spätzeit angehörig; 
im Garten der ehemaligen Bourelschen Brauerei (jetzt zum goldenen Löwen, Severin- 
strasse 95) eine Reihe von Skeletten, darunter verschiedene, in deren Schädel ein 
grosser Nagel durch die linke Schläfe getrieben war, sowie das Skelett eines Ge- 
kreuzigten, in dessen Schulterblättern, Füssen und Stirn grosse Nägel steckten (Köln. 
Ztg. i863, 2. Sept., 2. El.; Köln. Blätter i863 Nr. i48; B. J. XXXVI, i864, S. l54; 



3l2 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



3l3 



LXXV, i883, S. i8i und 210; Kraus, Roma sotterranea * S. 5o4; vgl. S. 3o9); endlich 3. Oräber- 
vor St. Magdalenen eine opakweisse Glasschale mit einer Münze des Magnus Maxi- sü^dseUe 
mus (MWR 218). 

An der Ostseite fanden sich auf der nämlichen Strecke: in der Löwengasse Ostseite. 
Grabstätten mit spätrömischen Glasbeigaben, imter diesen in einem Grabe mit einer 
Münze Maximians ein Kugelbecher mit farbigen Nuppen und Zickzackband (MWR 
44o) und ein Cantharus mit blauen Nuppen (MWR 44i); im Hause Severinstrasse 78 
die gut gearbeitete Bekrönung eines Grabmals, bestehend aus einer rechteckigen 
Platte mit einer Harpyie in der Mitte und zwei Löwen zur Seite (Westd. Zs. XV, 




Fiflf. 147. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Sarkophagr der Familie des Steinmetzmeisters Desideratus, 

gef. Hirschffasse. 

i896, S. 382; B. J. 102, i898, S. 294; Kl. S. 106; MWR 247; Fig. i45); in der Achter- 
strasse, neben der römischen Heerstrasse, zwei mit Porträtdarstellungen versehene 
Familiengrabsteine, des Julius Antoninus aus dem Anfange (Kl. 66 und S. i33) und 
des Sennianus, Centurionen der XXIL Legion, wahrscheinlich aus dem Ende des 
3. Jhs. (Kl. 61 und S. 127); endlich an der nördlichen Ecke von Severinstrasse und 
Hirschgasse der Totenmahl- Cippus des Cassius Gesatus, Soldaten der I. Gehörte der 
Vindelicier, aus der Flavierzeit (Köln. Volksztg. nr. 798 vom 22. September i9o3; 
Westd. Zs. Korrbl. XXII, i9o3, nr. 75 Sp. i74; MWR 643); der ausgeraubte mäch- 
tige Sandsteinsarkophag der Familie des Steinmetzmeisters Desideratus aus dem 3. Jh., 
dessen Deckel in dem dreieckigen Giebel die interessanten Brustbilder von Vater, 
Mutter und Sohn (unter dem erstem ist ein Maßstab zum Zeichen seines Geschäftes 
eingemeisselt), auf den Eckknäufen die einer männlichen und einer weiblichen Dienst- 
person zeigt, während die Inschrifttafel auf dem Sarge selbst von zwei geflügelten 

3i3 



3l4 DAS RÖMISCHE KÖLN 

3. Orlber- Eroten gehalten wird (Köln. Volksztg. a. a. O.; Westd. Zs. Korrbl. a. a. O. Sp. i7i; 
Südseite. MWR 642; Fig. 1 47); der Sandsteinsarkophag der Florentia Crispina, die ihr Gatte, 
dessen Name mit dem Deckel verschwunden ist, nach der — ebenfalls von Eroten 
gehaltenen — Inschrift ,in hortulo suo' hat beisetzen lassen (MWR 628); dazu noch 
ein Stück der Frontseite eines dritten, einem Militär gehörigen Sandsteinsarkophags 
(Westd. Zs. Korrbl. XXIII, i9o4, Sp. 74 nr. 29, 6; MWR 647). Von der nämlichen 
Stelle stammt angeblich auch eine Bronzebüchse in der Form eines Fässchens 
(MWR i339). 

An St. Severin. An der Severinskirche selbst kam der obere links abgebrochene Block eines 

grössern, gut ausgeführten Totenmahl-Monumentes mit der Darstellung des trauernden 
Attis auf der rechten Seitenfläche zutage (Kl. S. ioi, 4). 

Kleinfunde von Als Kleinfunde von der Severinstrasse ohne nähere Ortsangabe sind bemerkens- 

strasse. " wert: eine Terrakotta der Nehalennia mit dem Stempel fidelis auf der Rückseite 
(MWR 3576); ein grosser, schwarz gefimister Weinkrug mit weissen Ranken, rötlichen 
Trauben und weisser Inschrift: bibe vinvm; ein Beschlagstück aus Bronze mit ge- 
triebenem, fratzenartigem Hundekopf (BPM 633o) und ein männliches Köpfchen, aus 
schwarzem Schiefer geschnitzt, mit einer Binde im Haar (Tiberius.^), ein Werk der 
ersten Kaiserzeit ([Kisa], Samml. Niessen i955 und Taf XX i). 
östlich Das Gräberfeld an der Ostseite der Severinstrasse dehnte sich bis in die Nähe 

Strasse. ^^ Rheines aus. Von ihm rühren zahlreiche wertvolle Grabesbeigaben, zumal spät- 

Weberstrasse, römische Gläser, her, wie die farblose Kugelschale von der Weberstrasse (MWR 43 1). 
Spuimanns-' ^ie prächtig irisierende, o,52 m lange Phiole (MWR 265) und die mit reichen ein- 

^«f'n" ^*" g^c^^iff*^'^^^ Verzierungen versehene, farblose Glasschüssel (MWR 264) vom Weichser- 
hof (B. J. XCIII, i892, S. 34), das Kugel fläschchen aus bläulichem Glase mit Faden- 
verzierung um den Leib aus der Spulmannsgasse (MWR 42 7) und die Sigillatagefässe 
und Gläser vom Ende des 3. Jhs. aus einem Grabe an St. Katharinen (Westd. Zs, 
XV, i896, S. 382; B. J. 102, i898, S. 294), ausserdem zwei Arm- oder Haarringe aus 
Gagat (MWR 3 16 u. 3i7). 
Katharinen- Am merkwürdigsten aber sind vier am Katharinengraben im Garten der Fabrik 

giass^cherben.' ^on vom Rath u. Bredt (an St. Katharinen 10) schräg der Elendskirche gegenüber 
gefundene Scherben einer gravierten, goldverzierten Glasscheibe mit der Ansicht einer 
an einem Flusse gelegenen, von einem rechtwinkeligen Strassennetz durchzogenen 
Stadt aus der Vogelperspektive mit Häuserkomplexen, öffentlichen Gebäuden und er- 
klärenden Inschriften, von denen nur eine (avreliana; Strassenname?) ganz erhalten 
ist (B. J. LXXVI, 1883, S. 7o m. Abbild. S. 7i; XC, i89i, S. i3 m. Abbild.; Vopel 
Nr. 496; BPM LXVIII). 

Rosenstrasse. Bedeutende Grabfunde, aus denen sich vor allem die Sammlungen Pepys und 

Wolff bereichert haben, wurden 1862 beim Bau der Gasfabrik in der Rosenstrasse 
nahe dem Sionsthal gemacht (B. J. XXXVI, i864, S. 12?; v. Veith, Das röm. Köln 
S. 49). Zu ihnen gehören ein Spruchbecher mit der Aufschrift: feao (= fero) vinvm 
TiAi (=tibi) DVLCis (B. J. XXXV, i863, S. 49; C. J. Rh. 369), eine Spiegelkapsel 
aus Bronze, verziert mit einem Medaillon in der Gestalt eines Grosserzes Neros 
(B. J. LXXI, 1881, S. ii7 u. Taf. II 2; XC, i89i, S. 33 u. Abb. S. 34; BPM i687) 
und zusammen mit braunrot gemalten Krügen des 4. Jhs. ein aus einem Hohlring 
von 0,18 m Durchmesser und drei auf diesem aufsitzenden, o,o9 m hohen Vasen 
(nur eine hat sich erhalten) bestehendes, weisstoniges Blumengefäss. Die Vasen, in 
der Form von Trinkbechern, waren in braunroter Farbe mit Zweigen und Punkten 
bemalt; der Hohlring, zur Aufnahme des Wassers, trägt an seiner Aussenseite neben 

3i4 



IV. DAS AÜSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



3l5 



einem Rautenornament die zweizeilige Inschrift: iixsvpiiria (= Exsuperia) donavit 
ivsTiNii (= Justin [a]e\ vti felix salvs tibi donavit vivat qvi fiicit (= fecit). 
Das Gefäss ist wahrscheinlich christlich (C. J. Rh. 42 2 u. Abb. p. 99; B. J. LXXI, 
i88r, S, ii4 u. Taf. II i; BPM 1686). 

Endlich wurde ganz nahe dem Rhein 1866 beim Neubau des Hauses Bayen- 
strasse 53 D (nördliche Ecke der Mechthildisstrasse) in einem Sandsteinsarkophag 
ein dreihenkeliger, grosser Cantharus, eine Kugelflasche mit Trichterhals, drei andere 
Kugelflaschen und ein Kugelbecher, sämtlich aus grünlichem Glase, gefunden 
(MWR 846). 

Ein ausgedehntes Gräberfeld von etwa 200 Brand- und 5oo Skelettgräbem 
wurde in den neunziger Jahren des i9. Jhs. 
an der Dreikönigenstrasse blossgelegt. Die 
Skelettgräber gehörten nach den Beigaben dem 
Ende des 3. oder dem Anfange des 4. Jhs. an. 
Die Leichen waren vereinzelt in Sarkophagen 
aus Tuff"- und rotem Sandstein, zumeist in 
Holzsärgen beigesetzt. 

Unter den Gräbern der letztgenannten 
Art ist am interessantesten das eines römischen 
Auxiliars germanischer Abkunft, der nach hei- 
mischer Sitte in seinem Waffenschmuck bei- 
gesetzt worden ist. Ausser den üblichen 
Grabesbeigaben: einer flachen Sigillataschüssel, 
drei kleinen gelblichen Tonkrügen, einem 
schwarzen Trinkbecher mit weiss aufgetragenen 
Verzierungen und der Inschrift (soweit lesbar) 
BiBAMVS, einer Kugelflasche mit Trichterhals, 
einem cylindrischen, nach unten etwas ein- 
gezogenen Glasbecher und einer Armbrust- 
fibel aus Bronze fanden sich hier folgende 
Reste kostbarer Waffenstücke: 

i. Ein eisernes Schwert, dessen Klinge 
an Gestalt und Grösse (Länge 72 cm) dem 
germanischen Langschwert (spatha) gleicht, 

während der Elfenbeingriff" (Länge i9 cm) mit birnenförmigem Knopfe römische 
Formen zeigt. Von der Scheide hat sich nur der kostbare Beschlag der Spitze, das 
Ortband, in Gestalt einer flachen runden Kapsel aus Silberblech erhalten. Vorder- 
und Rückseite und sogar die schmale Seitenfläche sind reich mit Vergoldung, Gold- 
plattierung und Niello geschmückt. Das Muster der Vorderseite bilden (wie bei vielen 
Mosaikböden) sich durschneidende gleiche Kreise, von denen die Bogenvierecke in 
der Mitte jedes Kreises mit aufgehämmerten Goldplättchen, die dazwischenliegenden 
vierzackigen Sterne mit eingelegtem schwarzen Niello geschmückt sind. Als Um- 
randung dient ein in Niello gehaltenes Volutenmuster — ähnlich dem auf den Mosaik- 
böden Gr. Griechenmarkt 121 und Frankstrasse (S. 246 u. 262) — zwischen zwei feinen 
Goldlinien. Die Rückseite zeigt zwischen einem äussern und einem innern feinen 
Goldkreis und mehrem eingravierten Kreislinien, die aus dreieckigen Punkten bestehen, 
grössere und kleinere, sich sternartig durchdringende Quadrate mit Konturen von 
gleicher Technik. In den Zwisclienräumen sind goldplattierte kleine Dreiecke und 



3. Gräber- 
felder. 
SQdseite. 



Bayenstrasse. 



Dreikönigen> 
strasie. 




Reich ausge- 
stattetes Grab 
eines Auxiliars. 



Fig. 148. Bonn, Provinzialmuseum. 

Grabstein der Julia Lupula und ihres Sohne», 

get. sQdlich von St. Severin. 



3l5 



3i6 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



8. Gräber- 
felder. 
Südseite. 



Literatur. 



Severins- 
kloster. 



Nächste Um- 
ffebunff von 
St. Severin. 



In St. Severin. 



Zw. Ferkulum, 
Silvanstrasse 
u. Severins- 
mühlengasse. 



fiammenartige Gebilde sowie schwarz niellierte Ranken angebracht. Die Seitenfläche 
schmücken herzförmige Blättchen in Niello zwischen zwei schmalen Goldstreifen. 

2. Eine silberne Gürtelschnalle mit quadratischer Beschlagplatte von 8,5o cm 
Seitenlänge. Das stark verwitterte Zierfeld zeigt auf Goldgrund einen vierzackigen 
Stern gleich denen auf der Vorderseite des Ortbands. Die kreisförmigen Zeilen 
zwischen den Zacken sind teils mit blauen Glasperlen besetzt, teils dienten sie zur 
Aufnahme silberner Nietstifte. 

3. Acht oblonge Plättchen und zehn halbkugelige kleine Buckel aus Silberblech, 
Zierrat eines Gurtes oder eines Schwertgehänges. 

4. Bruchstück vom kreisförmigen Rande eines Schildbuckels und vom Schild- 
griff, beide aus Eisen. 

Vgl. Mainzer Tageblatt x894 Nr. i72. — B. J. IC, i896, S. 23 A. 2. — 
L. LiNDENSCHMiT, Die Altertümer unserer heidnischen Vorzeit IV, Mainz i9oo, 
Taf. 57 (i und 2 sowie die Armbruslfibel zeigend) nebst Erläuterungen. — Röm.- 
germanisches Central museum zu Mainz. 

Von der Dreikönigenstrasse stammt auch ein in Gagat geschnitzter Skarabäus 
(MWR 338). 

Eine Reihe von Grabfunden förderten Kanalarbeiten an der Nordwestseite von 
St. Severin (Severinskloster) zutage. Unter den zahlreich aufgefundenen Särgen (aus 
Tuflf; dazu ein Bleisarg) enthielten die zwei unberührten neben Gebeinen viele wert- 
volle Gläser, darunter einen tadellos erhaltenen schwarzen Becher mit ausgeschweifter 
Wandung (MWR 499) und eine farblose, am Halse abgebrochene Flasche mit farb- 
loser Fadenverzierung in phantastischen Windungen, ein Prachtstück der kölnischen 
Glasindustrie (MWR 487); ausserdem einen Pinzettengriff aus Bein mit Goldfassung 
und gestanzten Silberplättchen (MWR 7 12), einen als Besatzstück dienenden Bronze- 
buckel mit daraus hervorragender Knabenbüste (MWR 7i4) und Münzen der jungem 
Faustina, des Domitian, Hadrian u. a. Von der nämlichen Fundstelle stammt eine 
trefflich komponierte Terrakottagruppe : Cybele, auf einem Löwen reitend, im Typus 
der Bronzelöwen vor dem Arsenal in Venedig (Westd. Zs. Korrbl. XII, i893, Sp. 95 
nr. 45; MWR 292 7), gefunden mit einem Bronzemedaillon des Geta. Als Deckel eines 
Tuffsarkophags diente der Grabstein des Aprilio und der Innocentia, gesetzt von 
den Eltern Verinius Frialtius und Apra (Kl. 99), aus dem 4. Jh. (Westd. Zs. XII, 
1893, Sp. 95 nr. 45). 

Der nächsten Umgebung der Severinskirche gehörte auch ohne Zweifel der 
späte, jetzt verschollene Grabstein des Dignius Quartus an, der sich im 18. Jh. da- 
selbst befand (Kl. 83). Ebendaher stammt ein schöner Barbotinebecher aus Terra 
sigillata mit der Darstellung von Tierkämpfen und der weiss aufgetragenen Inschrift: 
ESCiPE • ET • TRADE • SODALI . VTRES (ausj der Samml. Disch nach Paris [Charvet] 
übergegangen: B. J. LXXI, 1881, S. iio u. Taf. III i) sowie die Bronzefigur eines 
Jünglings (BPM 8747). 

Im Mittelschiff der Severinskirche kam i65i bei Anlage der Grabstätte des 
trierischen Vizekanzlers Jacobus Graesius und seiner Familie unter dem einen Gladia- 
torenkampf darstellenden Mosaik (S. 221) ein Marmorsarkophag zutage, der vermoderte 
Gebeine und ein längliches, verrostetes Schwert enthielt (Gelenius, De adm. magn. 
Col., in den eigenhändigen Noten zu p. 2 76). Ob es sich hier um einen Fund ähnlich 
dem in der Dreikönigenstrasse handelt, ist heute nicht mehr festzustellen. 

Sehr ergiebig an Skelettbegräbnissen war die Baustelle der Pfarrschule von 
St. Severin auf dem Gelände zwischen Ferkulum, Silvanstrasse und Severinsmühlen- 

3i6 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



3l7 



gasse, südlich von St. Severin. Achtzehn Tuff- und Sandstein Sarkophage (vier Sar- 
kophage aus Sandstein: Düntzer, Verzeichniss II 258—260; MWR ii3, ii4), teils 
mit flachen, teils mit dachförmig gestalteten und gegiebelten Deckeln — einer hatte 
statt der würfelförmigen Knäufe auf den Ecken Halbkugeln — , fünf Bleisärge, die, 
wie sich aus den neben ihnen liegenden Nägeln ergab, als Einsätze in Holzsärge 
gedient hatten, und Skelette, die nur in einem Holzsarg beigesetzt worden waren, 
fanden sich vor. Sämtliche Särge waren von Westen nach Osten gerichtet; die 
Toten lagen mit dem Kopfe nach Osten, und die Arme waren am Körper gestreckt; 
Beigaben fehlten angeblich. 
Ein Schädel war mit einem 
Nagel durchbohrt. Auf die- 
sem Gräberfeld lag am Kopf- 
ende eines Sarkophags der 
arenförmige Cippus der Julia 
Lupula und ihres Sohnes G. 
Rutilius Primus mit den gut 
ausgeführten Porträts von 
Mutter und Sohn in Rund- 
raedaillons (Kl. 63 u. Taf. 
III 3; Fig. i48) sowie der der 
Acccptia Accepta (Kl. ioi), 
auf denen die Eingangsfor- 
meln der Inschrift auf das 
3. Jh. hinweisen (Kl. S. i46). 

Vgl. B. J. XLI, 1866, 
S. ii7; XLII, i867, S. i96 
u. Taf. VIII. — Situations- 
plan der Grundstücke der 
neuen Knabenschulen von 
St. Severin am Ferkulum und 
der auf denselben gefunde- 
nen Gräber. 1866 oder i867. 
Handzeichnung. 47x7ocm. 
H. M. i7i*. Mitt. 8i5. 

Im Ferkulum enthielt 
von zwei Grabfunden der 



3. Gräber- 
felder. 
Südseite. 



^^^^^K. ' ^^^^^^^^^^^^^^^1 


^■| 


^^^Hl 


^^M 




M 


^K / A 


il 




^ 





Fis.149. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Gruppe: Herkules* Kampf 
mit dem nemeischen Löwen, get. Severinswall. 



Literatur u. 
Plan. 



Ferkulum. 
Grabfunde. 



eine eine längliche Phiole, einen Glasbecher mit rippenartigen Eindrücken und ein 
Klein erz Constantins des Grossen, der andere (wahrscheinlich dem Ferkulum ange- 
hörige) ein tassenförmiges grünliches Glas, in der Mitte von einem i cm weit vor- 
springenden Rande umkragt, ein elegantes flaconartiges Fläschchen von farblosem 
Glase, am Halse zweimal von einem Faden umschlungen, und eine dünne, massig 
gewölbte, farblose Glasschale von 0,20 m Durchmesser, deren Aussenseite ringförmig 
von acht gelben Streifen umgeben war (B. J. LXVI, i879, S. i42). 

Im Ferkulum fanden sich auch, jedenfalls von der nahen Heerstrasse hierher 
verschleppt, mehrere Reste grösserer Grabdenkmäler: der untere, oben abgesägte 
Block des arenartig gestalteten, einst glänzenden Monumentes des L. Valcrius Avi- 
tianus und seiner beiden Kinder, von seiner Gattin Albania gesetzt fgef. nördlich vor 
Ferkulum i5; Kl. 5i u. S. 121); eine im Ganymedtypus gehaltene, leider ihres Kopfes 



Grabmaler- 
reste u. a. 



3i7 



3i8 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



3. Gräber- 
felder. 
Sfidieite. 



beraubte, schöne Grabstatue eines Knaben (MWR 473; Kl. S. ii8) sowie der Schaft 
einer geschuppten Säule (MWR Inv. i373;. Ebendorther stammen: ein weiblicher 
Porträtkopf und die vordere Hälfte von zwei Figuren aus Terrakotta sowie z^ei 
Sigillataschalen, die eine ornamentiert mit zwei Reihen von Kreisen, in und zwischen 
denen sich Kreuze befinden, die andere ähnlich, beide mit dem Stempel atiaf (B. J. 
LXI, i877, S. 121 nr. i72-i74 u. 123 nr. i83 u. i84). 




Fis:. 130. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Sigillataschale mit Darstellung des Orpheus unter den Tieren, 

fi^ef. Severinswall. 



Südl. von 
:St. Severin. 



Steinsarkophage, die sich auf dem Gelände südlich von St. Severin nach dem 
Severinstor zu fanden, lieferten kostbare Gläser (B. J. XLI, i866, S. Ii7), welche 
vornehmlich in die Sammlungen Disch, Wolff und Pepys übergingen, insbesondere 
einen Becher mit eingravierten Figuren, jetzt im Britischen Museum in Lx)ndon, einen 
io,5 cm hohen, ambragelben Cantharus mit unregelmässig eingelassenen opak\reissen 
Nuppen (nicht fränkisch; abgebildet B. J. LXIV Taf. X 3) und ein christliches Gold- 
glas mit alttestamentlichen Darstellungen, ein Gegenstück zu dem Fund aus der 
Ursulagartenstrasse (B. J. LXIV, i878, S. I24). 



3i8 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



3l9 




Fig. 151. Bonn, Provinzialmuseum, Pilasterkapitell 

von einem grossen Grabdenkmal, gef. Köln, 

Chlodwiffplatz. 



Das Goldglas von St. Severin war eine gewölbte, runde, farblose Schale von 
26 cm Durchmesser, von der sich zwei grössere Scherben und ein kleines Randstück, 
das an die eine anschliesst, erhalten haben. Die Technik ist von der des Goldglases 
von St. Ursula insofern verschieden, als hier die medaillonförmigen kleinen Gold- 
bilder nach ihrer Auftragung auf die 
Hinterseite der Schale mit einem Über- 
fang von dunkelblauem oder dunkel- 
grünem Glase geschützt worden sind 
(die Medaillons sind aber nicht, wie 
man früher annahm, besonders ange- 
fertigt und in die noch weichen 
Wände der Schale von der Hinter- 
seite eingedrückt), so dass sie auf 
dem dunkeln Grunde prächtig hervor- 
treten. 

Die Mitte der Schale, von der 
sich nichts erhalten hat, nahm wahr- 
scheinlich ein grösseres Medaillon mit 
dem Bilde Christi ein. Dieses um- 
schlossen drei Kreise von Medaillons, 
der erste und zweite aus je sechs 
figürlichen Darstellungen abwechselnd mit je sechs kleinern Sternchen, der dritte nur 
aus sechs figürlichen Darstellungen bestehend. Den Sternchen des ersten Kreises 
entsprechen die Bilder des zweiten und umgekehrt; die Bilder des dritten Kreises 
sind unter den Sternchen des zweiten angeordnet. Die Schale umgibt ein doppelter 
Rand von je zwei ein- 
gravierten Kreisen. 

Erhalten haben 
sich in den vorhan- 
denen Scherben zwölf 
figürliche Darstellun- 
gen von etwa 2,5 
cm Durchmesser und 
äusserst sorgfältiger 
Zeichnung. 

1. Der Sünden- 
fall. Zur Seite des 
von der Schlange um- 
wundenen Baumes 
stehen Adam und Eva, 
beide ihre Scham be- 
deckend. Adam ist 

etwas nach vorn gebeugt, Eva streckt die Linke nach dem Baume aus, die Schlange 
richtet ihren Kopf auf Eva. 

2. Die Opferung Isaaks. Abraham holt zum tödlichen Streiche aus, neben ihm steht 
der Widder, von oben her erscheint der Arm Gottes. Der Altar befindet sich oben links. 

3. Bartlose männliche Gestalt mit grossem Mantel über dem linken Arme und 
einem Stabe in der Rechten, wahrscheinlich Moses, Wasser aus dem Felsen schlagend. 



3. Gräber- 
felder. 
Südseite. 
Goldfflaa 
von 
St. Severin. 
Technik. 



Anordnung^ der 
Medaillons. 




Erhaltene Me- 
daillons mit 
fifirarlichen 
Darstellunfiren. 



Fig. 152. Bonn, Provinzialmuseum. ArchitekturstQck von einem 
grossen Grabdenkmal, get. Köln, Chlodwiffplatz. 



3i9 



320 DAS RÖMISCHE KÖLN 

3. Gräber- Die kleinen Darstellungen zur Seite scheinen dekorativer Art zu sein. Dieselbe Ge- 
sad gelte. ^^^' zeigte auch ein einzeln gefundenes Medaillon des Goldglases. 

4. Des Jonas Meerfahrt Man erblickt ein Schiff auf dem Wasser mit fünf 
langen Rudern und vier Insassen, darüber den Walfisch. 

5. Jonas, vom Walfisch verschlungen. Das Ungetüm hat einen dreifach ge- 
wundenen Leib, Spitzohren und einen geflügelten Schweif. 

6. Jonas, vom Walfisch ausgespien. Darstellung der vorhergehenden sehr ähnlich. 

7. Jonas, nackt in der Kürbislaube ruhend. 

8. Nackter Mann, mit ausgebreiteten Armen betend: Daniel (in der Löwen- 
grube). Die Darstellungen zur Seite (Bäume und Vögel .^) sind dekorativ. 

9. Ein hockender Löwe, den Leib nach links, den Kopf nach vom gerichtet, 
Teil der vorhergehenden Darstellung. 

IQ. u. II. Ein bekleideter Knabe mit phrygischer Mütze auf dem Kopfe, der 
die Arme zum Gebete ausgebreitet hat, im Feuer : einer der drei Jünglinge im Feuerofen. 

12. Eine betende Frau zwischen zwei Bäumen, nach den übrigen Darstellungen 
eher auf Susanna als auf Maria zu deuten. 
Uteratur. Vgl. B. J. XXXVI, i864, S. I2i und besonders I24 nebst Taf. III 3, 3a-31. 

— DE Rossi, Bulletino i868 p. 89 mit Abb. — Garrucci, Storia dell' arte cristiana III 
Tav. i7o, i. — Kraus, Real-Encyclopädie der christl. Altertümer I S. 6i8 nebst 
Fig. 2 23. — Ders., Gesch. der christl. Kunst I S. 482 und Fig. 358. — O. M. Dalton, 
Catalogue of Early Christian Antiquities of the British Museum p. 126 nr. 629 und 
Taf. XXX. — VoPEL, Die altchristlichen Goldgläser Nr. 292; vgl. S. 69 A. 2. — Ehe- 
mals in der Sammlung Disch, jetzt im Britischen Museum. 

Qoidifiasfrag- Von einer andern, ebenfalls an St. Severin gefundenen christlichen Goldglas- 

ment mit Dar- . . ° ° 

steiianff der Scheibe, die einen Durchmesser von i5 — 20 cm hatte, ist nur ein kleines Stück vom 

hl. Agnes, obem Rande erhalten, das rechts einen Flügelrest, links Teile des Haupthaares einer 
Person, darüber einen weiss emaillierten Heiligenschein, zu oberst das Wort acne 
zeigt. Es handelt sich also um eine auch anderweitig nachweisbare Darstellung der 
hl. Agnes als Orans mit einem rechts und links neben ihr auf einer Konsole sitzenden 
Vogel, der einen Kranz im Schnabel trägt (Westd. Zs. II, i883, S. 223 nr. 87, 5; III, 
i884, S. 188 u. Taf. VII 1; B. J. LXXXI, 1886, S. 7o; Vopel, Die altchristlichen Gold- 
gläser Nr. 397; vgl. S. 57. — Sammlung Merkens, im Versteigerungs- Katalog, Köln 
i9o5, nicht enthalten). 

Severin 8- Der Reichtum an Grabfunden setzt sich in der Umgebung des Severinstores 

TeUe von ^^^' ^^ Severinswall fanden sich mehrere bedeutende Skulpturen von grossen 
grossen Monu- Monumenten (jedoch keine Fundamente von solchen), nämlich ein an den Seiten 
abgebrochenes Architekturstück, dessen Schräge geschmackvoll mit Akanthusranken 
verziert ist (Düntzer, Verzeichniss II 85 a; MWR 234; abgebildet B. J. XXX IX/XL, 
1866, Taf. I 2), die gut gearbeitete Gruppe des einen Eber überwältigenden Löwen, 
ganz ähnlich der von der Luxemburgerstrasse (S. 3oi u. Fig. i36/i37), nur am Kopfe 
und Schweife des Löwen verietzt (B. J. XXXVIII, i865, S. i74; XXXIX/XL, 1866, S. i47 
u. Taf. I 2; Kl. S. 116; Düntzer, Verzeichniss II 85; MWR 234), sowie die ebenso 
wirkungsvolle, aber stark verstümmelte Gruppe des mit dem nemeischen Löwen 
kämpfenden Herkules zur Symbolisierung der Leiden des Lebens, deren Überwindung 
die Unsterblichkeit erwirbt (Westd. Zs. Korrbl. XVI, i897, S. ii3 nr. 48; Kl. 
S. ii7 u. Taf. 116; MWR 475; Fig. i49). 

Kleinftinde. Derselben Fundstelle gehört an die Terrakotta eines Kriegers (B. J. XLVII/VIII, 

rp eusBc e. jg^Q^ g jjg^ sowie eine vollständig unversehrte, runde Sigillataschale, deren Inneres 

320 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 321 

ganz mit figürlichen Darstellungen gefüllt ist. In der Mitte sitzt der Sänger Orpheus 3. Gräber- 
in phrygischer Tracht, beschattet von einem zu seiner Rechten emporwachsenden südsAu 
Lorbeer, seine Leier mit der Linken auf einen Altar stützend, an dem ein Fuchs 
emporspringt, in der Rechten das Piektrum haltend. Ihn umgeben in neun, durch 
horizontale Streifen voneinander getrennten Abteilungen 53 Tiere, zwischen denen 
21 Bäume angeordnet sind. 

1. Reihe. Hahn, Gans, Ente. 

2. „ Rabe, Krähe, Geier (?), Falke, Pfau. 

3. „ Schlange, die gegen einen Greif züngelt, Elefant, Eidechse, Adler 

zwischen zwei Palmen, Nashorn, Nilpferd. 

4. „ Springender Tiger, flötender Centaur — hockender Affe mit Syrinx, 

Antilope, büflelartiges Tier. 

5. „ Springender Wolf, gegen den vom Stamme eines Baumes eine 

Schlange aufschnellt, Steinbock, Gemse — Hirsch, Panther, flie- 
gender Vogel. 

6. „ Pferd und Esel oder Maultier zur Seite eines brennenden Altars, 

Ichneumon am Fusse des Orpheus beschattenden Lorbeers — zwei 
Bären an einem Baume, Biber. 

7. „ Ruhendes Kamel, Stier, Schildkröte, Löwenpaar, Fasan. 

S. „ Zwei Esel, Eber, von einem Hunde gestellt, Hase, von einem Hunde 

verfolgt, Schlange. 

9. „ Eichhörnchen, Ziege, Widder, wieselartiges Tier. 

(KiSA, Seltenheiten in Sigillata: Kunst und Kunsthandwerk, Monatsschrift des 
K. K. Österr. Museums für Kunst u. Industrie VIII, i9o5, S. 596 u. Abbild. S. 6o3; 
MWR i66; Fig. iSo). Die Schale fand sich zusammen mit Gläsern des 3. — 4. Jhs., 
darunter einer flachrunden Schale mit eingravierter Hirschjagd (Kisa a. a. O. S. 597). 

Die Herstellung neuer Befestigungswerke förderte im J. i632 beim Severinstor Scverinstor. 
„unzählige" Sarkophage ans Tageslicht (Crombach p. 7i), dazu aber auch drei Grab- 
denkmäler, die zu den ehrwürdigsten Kölns gehören, leider aber sämtlich für ihre 
Heimatstadt verloren sind. Es ist der Cippus des C. Deccius aus Ticinum, Soldat der 
XX. Legion und pecuarius (Tierarzt nach v. Domaszewski, Westd. Zs. XIV S. 87), 
mit dem Brustbilde des Verstorbenen als Togatus in einer Ädikula (Kl. 2 u. S. 88. 
— Abbildungen auf Egmonis Stadtplan, Schild oben rechts, sehr modernisiert; in der 
Sammlung von Inschriften aus Köln usw., Köln. Stadtarchiv, Chron. u. Darst. i69, auf 
einem an Bl. 7 angeklebten Blatte, Handzeichnung; bei v. Mering, Bau- und Glocken- 
inschriften, Chron. u. Darst. 243 a, fol. 6 v, Federzeichnung), der des C. Vetienius aus 
Rom (Urbiqus : Nissen, Novaesium S. 9), Hornist der I. Legion, mit einer ähnlichen 
Darstellung des Verstorbenen, an der besonders die kräftige Stirnlocke und die von 
der Rechten gehaltene, in ein Futteral eingeschlossene Tuba (vgl C. J. L. III 4483) 
auffällt (Kl. 4 u. S. 88. — Abbildungen ausser den bei C. Deccius aufgeführten: Kl. 
Taf. I i; Lehner, Provinzialmuseum I, Taf. II 2; Fig. 53) und der des Arztes 
M. Rubrius Leonta mit der Darstellung einer Tempelfront, deren Giebel von drei 
Säulen, zwei auf den Ecken und einer in der Mitte, getragen ist (Kl. 18. — Abbil- 
dung nur auf Egmonts Stadtplan, Schild oben rechts. Ein Grabmal in einer Tempel- 
form, wie sie hier dargestellt ist, findet sich in Termessus: Dürm, Baustile II *, 
Fig. 84 1). Die beiden ersten Denkmäler waren zunächst in die Mauer des Festungs- 
werkes am Bayenturm eingelassen, galten dann seit dem Anfange des i9. Jhs. als 
verloren und wurden von Hirschfeld im Museum zu St. Germain wiedergefunden 

21 

321 



322 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



3. Griber- 

felder. 
Südseite. 
Chlodwigs- 
platz. 
Grosse 
Monumente. 



Zasammenge- 
hörige Archi- 
telcturstücke. 



(s. die obigen Citale). Das dritte Denkmal ist kurz nach seiner Auffindung im Seve- 
rinstor zerbrochen und vermutlich verloren gegangen (Gelenius p. 8S). 

Zu den grossartigsten Grabdenkmälern Kölns gehören diejenigen, deren Über- 
reste sich am Chlodwigsplatz gefunden haben. Hier erhoben sich wenigstens drei,, 
oben mit Schuppendächem abschliessende Grabtürme, von denen einer geringere, die 
zwei andern grössere Dimensionen aufwiesen (Kl. S. io9). 

Einzelne dort gefundene ArchitekturslQcke lassen sich mit Sicherheit oder Wahr- 
scheinlichkeit dem nämlichen Monument zuweisen. Es gehören zusammen: 

I. a) Reiches Kompositkapitell eines Eckpfeilers, im untern Teile je ein Akan- 

thusblatt auf den Ecken und eines in der Mitte,, 
dahinter straff anliegende Schilfblätter zeigend; 
oben ein kräftiger Eierstab (BPM 33 14; Kl. 
Taf. II i; Fig. i5i); b) ähnliches, nur zum Teil 
etwas roher gearbeitetes Säulenkapitell (BPM 33 1 3); 
c) mächtiger, skulptierter Steinblock, rechts zu 
einem schwach vortretenden Eckpilaster mit sechs 
breiten Kanneluren verarbeitet, neben dem sich 
an der Schauseite die Hälfte einer dicken Gir- 
lande mit Bändern zeigt (BPM 33i6 ; Kl. Taf. II 2 ; 
Fig. i52); d) Fragment eines Frieses, in seinem 
obern Teile mit Akanthusranken, in seinem untern 
mit Kanneluren geschmückt (BPM 33 12). 

2. a) Skulptierter Block, links zu einem Eck- 
pilaster mit sechs Kanneluren verarbeitet; an der 
Schauseite zeigt sich über einer Reliefarchitektur 
mit Gesims der Fuss eines Zweihufers (BPM 33 1 5); 
^ I b) einseitig skulptierter Block, links mit derselben 
W J Reliefarchiteklur, darüber ein beschuhter mensch- 
^^ ^ lieber Fuss und Unterschenkel, die Hinterfusse 
^H und der Schweif eines Vierfüsslers und zwei be- 
iSÜl ]^^^M schuhte menschliche Füsse, von denen der rechte 
^- — ^HSl leicht erhoben ist (BPM 33 1 7); c) einseitig skul- 
pierter Block, rechts mit derselben Reliefarchitektur,, 
darüber Füsse und flatterndes Gewand einer 
Tänzerin (Düntzer, Verzeichniss II 65a; MVVR 
in Formen und Maassen ganz a entsprechend 




Fig. 153. Bonn, Provinzialmuseum. Triton 
von einem Grabdenlcmal, gef. Chlodwigs- 
platz. 



Nicht zu- 
sammenge- 
hörige Stücke 
Architektur- 
reste. 



2 79); d) Eckpilaster mit Sockel, 
(Düntzer, Verzeichniss II 32 b; MWR 57o). 

3. Fünf Bruchstücke fein gearbeiteter Simen, dem Bruchstück von der Luxem- 
burgerstrasse (S. 3o9; Fig. i44) ähnlich: die Hohlkehle der von Konsolen getragenen 
Platte ist wie die Konsolen selbst mit Akanthus belegt; die quadratischen Zwischenräume 
unterhalb der Platte schmücken Rosetten und in einem Falle ein Storch (Düntzer,. 
Verzeichniss II 72a, i6oa, i6ob, i6oc = MWR 260, I24, 5o, I25; BPM 33i8). 

Folgende Fundstücke von Denkmälern des Chlodwigplatzes lassen sich nicht 
zusammenordnen. 

Architekturreste, i. Viereckiger geschuppter Pfeiler (Düntzer, Verzeichniss II 
unter 2 1 5 a). 

2. Fragment eines mit breiten Akanthus- und schmalen Schilfblätlem verzierten 
Pfeilerkapitells (Düntzlr, Verzeichniss II i39a). 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINEXSIS 



323 



Skulpturreste, i. Prachtvoller Torso eines Triton, vom Scheitel bis zum Unter- 3. Gräber- 
leib erhalten. Kopf mit Lockenhaar und gekräuseltem Vollbart. Ausdrucksvolles Ge- sa^^s **V 
sieht mit weit geöffneten Augen und ausgebohrten Augensternen. Der abgebrochene Skulpturen, 
rechte Arm war ehemals erhoben, der linke hielt über die Schulter ein zum Teil 
noch vorhandenes Ruder. Im untern Teile des Rückens flossenartiger Fortsatz; der 
Ringelschwanz, in den der Unterleib auslief, ist abgebrochen. Vom Sockel ofier von 
der Bekrönung eines grossen Grabdenkmals (Kl. S. 112, i; BPM 3566; Fig. i53). 

2. Torso der Statue eines Togatus vom Hals bis zu den Knien. Die rechte 
Hand fasst in der typischen 
Weise den Saum der Toga; 
die fehlende Linke hielt wohl 
ehemals eine Rolle (Kl. 
S. 1 1 2, 2 ; DüNTZER,Verzeich- 
niss II 95; MWR 222). 

3. Fragment der un- 
tern Partie eines Überlebens- 
grossen Togatus mit reichen 
Gewandfalten (Kl. S. 112, 3; 
DüNTZER, Verzeichniss II 
32a; MWR 342). 

4. Linker Unterarm 
mit Hand (Kl. S. 112, 4; 
DüNTZER, Verzeichniss II 
io4b; MWR 216}. 

5. Spitze eines be- 
schuhten Fusses und be- 
schuhter Fuss mit Gewand- 
zipfel daneben (Kl. S. ii 2, 5 ; 
DüNTZER, Verzeichniss II 
54a; MWR 3o6 u. 3o7). 

6. Oberteil einer ko- 
lossalen weiblichen Flügelge- 
stalt, die über den gekreuz- 
ten Armen bis an den Hals 
mit Früchten beladen ist 
(Kl. S. 112, 6; Düntzer, Verzeichniss II 28a; MWR 349). 

7. Treff"liche, aber teilweise verstümmelte Gruppe des mit seinem Vater Anchises Äneasgruppe. 
und seinem Sohne Ascanius aus Troja entfliehenden Äncas, ehemals die Bekrönung 

eines grossen Grabmals. Äneas, in der Kleidung eines rcnnischen Feldherrn, mit der 
Helmkappe auf dem Lockenhaar und dem kurzen Schwert an dem über die rechte 
Schulter gehenden Wehrgehänge, umfasst mit dem linken Arme den auf seiner linken 
Schulter sitzenden Anchises, der den Mantel über den jetzt fehlenden Kopf gezogen 
hatte und auf dem Schosse das viereckige Kästchen mit den troischen Heiligtümern 
trägt; kräftig ausschreitend führte er einst an der rechttn Hand den kleinen Askanius, 
der in der Rechten noch den Rest des Hirtenstabes hält (Wcstd. Zs. Korrbl. IV, 
i885, Sp. 78 nr. 7i; B. J. XCHI, i892, S. 66 nebst Taf. VHI u. IX [ohne Ascanius]; 
Brüning, Die Kölner Aeneasgruppe: ß. J. XCV, iS94, S. 49; Kl. S. i 12, 7; Düntzer, 
Verzeichniss II 112 und 95a nebst Nachtrfig S. 122; MWR 566; Fig. i54). 




Fiflr. 154. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Äneasgruppe, 
get. Chlodwigplatz. 



323 



21* 



324 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



3. Oriber- 

felder. 
SUdseite. 



Grabsteine und 
Sarkophag. 



Vor dem 
Severinstor. 



Bonner- 
strasse. 
Grabfunde 
vom ndrdl. 
TeUe. 



Neustfidt Teil, 
Westseite. 



Neustidt. Teil, 
Ostseite. 



8. Ein erhobener Unterarm nebst kleinem Schild mit Medusenhaupt, das ein- 
zige Fundstück des Chlodwigplatzes aus Marmor und darum wohl nicht den dortigen 
Grabdenkmälern zuzuweisen (Kl. S. 112 A. 3; Düntzer, Verzeichniss II 11 7a; 
MWR i9o). 

Dem Chlodwigplatz gehört endlich an: die Gfabara des Herculinius Nicasius 
Ovandam aus dem 3. Jh., deren Inschrift in Übereinstimmung mit der fremden 
Herkunft des Toten einen geradezu barbarischen Charakter trägt (Kl. 102); der ver- 
loren gegangene Sarkophag des Walkermeisters Julius Verinus (Kl. 12 5) sowie ein 
Grabschrift -Fragment mit dem Namen Lupula (Kl. i67). 

Vor dem Severinstor — die Stelle ist nicht genauer bekannt — fand sich im 
J. i879 eine Bleikiste mit Deckel, die eine rauhwandige graue Urne mit Asche, einen 
gleichartigen kleinen Becher, einen weisstonigen Krug, einen Sigillatateller, ein Sigil- 
lataschälchen mit Ausguss, eine Tonlampe mit gestreckter, von Voluten begrenzter 
Schnauze, eine Fusslampe, eine tropfen föim ige Ampulla, eine sechseckige Henkel- 
flasche und einen Kugelbecher von grünlichem Glase sowie ein Kleinerz des Vespa- 
sian und zwei Bronzenadeln enthielt — lauter Gegenstände, die den Fund der Fla- 
vierzeit zuweisen (BPM 876). Ebendorther stammt der stark verstümmelte Cippus 
einer Veteran enfamilie mit drei Rundmedaillons in einer Reihe (gefunden „vor dem 
Severinsthor im Fort am Severinsthurm im Graben Nr. 6": Kl. 59), ein nach links 
gewandter weiblicher Porträtkopf mit einer Lockenreihe um die Stirn und den ganzen 
Kopf umgebenden Flechten (BPM 4855), ein gut gearbeiteter männlicher Porträtkopf 
(BPM 4868), eine fein ciselierte, aber stark zerstörte weibliche Gewandtigur aus 
Bronze, wohl Kopie eines altern Werkes (BPM 369o), und eine Bronzelampe, sog. 
Mithraslampe, mit Kettchen (MWR 21). 

Von der Bonnerstrasse besitzt das Bonner Provinzialmuseum zwei Grabfunde, 
die beide der Wende des 3. u. 4. Jhs. angehören. Der eine (9222 — 9226) enthält 
eine konisch nach oben zulaufende und mehrere Kugelflaschen von grünem Glase, 
der andere (i6i42) einen späten Sigillatateller, einen Trinkbecher mit Aufschrift, eine 
konische Glaskanne mit Wellenband auf dem obern Rande, ein doppelhenkeliges, 
fadenumsponnenes Fläschchen und ein Grosserz des Postumus (Westd. Zs. XXIII, 
i9o4, S. 383). 

In dem neustädtischen Teile der Bonnerstrasse fand sich zunächst an der Ecke 
von Elsaßstrasse und Zugweg der Oberrest eines mächtigen Grabmals aus dem Ende 
des I. Jhs, ein Bruchstück des Frieses, der die zweiteilige Inschrift trug, mit darüber- 
liegendem Gesims; in der Inschrift erscheint der Name L. Vedian[usJ oder Vedi- 
an[ius] (Kl. 49). Vom Zugweg stammt eine ovales, in Bronze gefasstes Goldglas- 
medaillon, eine fliegende Taube mit dem Ölzweige zeigend, offenbar zu einer christ- 
lichen Goldglasschale gehörig oder für eine solche bestimmt, wie sie an St Severin 
gefunden worden ist (MWR 772); von der Rolandstrasse eine mit Münzen Nervas 
gefundene Tonlampe (MWR 2628) und eine Haarnadel aus emaillierter Bronze 
(MWR 669). 

Östlich von der Bonnerstrasse setzt sich das Gräberfeld fort, das sich im Osten 
der Severinstrasse bis in die Nähe des Rheines erstreckt. Hier fand sich nicht weit 
vor Severinstor der Cippus der Pompeiia Daganiia und ihres Gatten, des M. Aure- 
lius Victor, Veteranen der legio p(rima Minervia), aus der Wende des 2. u. 3. Jhs. 
(Westd. Zs. Korrbl. XXIII, i9o4, Sp. 73 nr. 29, 5; MWR 644) und ein lebensgrosser 
männlicher Kopf einer Grabbüste (MWR 649). Am Eingange der Teutoburgerstrasse 
(von der Bonnerstrasse aus) liegen in beiden Fahrstrassen Reste von Grabbauten, 



324 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



325 



und nicht weniger als 49 Grabfunde (Brand- und Skelettgräber sowie Einzelfunde) 
sind auf einer Strecke von ungefähr 65 m in dieser Strasse gemacht worden (vgl. 
den Plan des im Frühjahr i898 aufgeschlossenen römischen Gräberfeldes an der 
Teutoburger- und ßonnerstrasse von Stadtbauinspektor Gerlach, Handzeichnung, 
97 X 68 cm, MWR). 

Unmittelbar hinter der Umwallung kam auf dem Areal des Hauses Bonner- 
strasse i3o („am Toten Juden") der wohl erhaltene Cippus des C. Aiacius Mango 
aus der vorflavischen Zeit mit dem typischen Brustbilde eines Togatus und der in 
unseren Gegenden höchst seltenen Akkla- 
mation des Verstorbenen (vale aiaci) zu- 
tage (Kl. i6 u.Taf. I 3; Fig. i55); angeblich 
in einer Lehmgrube ebendort fand sich 
der obere Block des Monumentes eines Frei- 
gelassenen, des C. Messulenus luvenis, mit 
der lebensgrossen Büste des Verstorbenen 
in einer halbkreisförmig abschliessenden 
Nische, die von einem Giebeldreieck überragt 
ist (Kl. 47 u. S. ii9). 

Der nur ein wenig südlicher, eben- 
falls auf der Westseite der Bonnerstrasse 
gelegene Vorort Arnoldshöhe ist einer der 
bevorzugtesten Begräbnisplätze der frühe- 
sten Römerzeit. Leider fehlt es an ge- 
nauem Nachrichten über die hier aufge- 
fundenen Gräber (vgl. die Urne BPM 3i35); 
dafür reden um so lauter die Denkmäler. 
Hier erhob sich der leider stark abge- 
schürfte Cippus der Familie des L. Baebius 
aus Veleia, Veteranen der XX. Legion, mit 
sechs in zwei rechteckigen Nischen ange- 
ordneten, künstlerisch geringwertigen Brust- 
bildern, von denen oben L. Baebius mit 
der Rolle, seine Gattin mit dem Apfel und 
ein Sohn zwischen ihnen, unten ein Mann 
zur Rechten und zwei Frauen links von ihm 
angebracht sind (Kl. 5 S. 9i u. Taf. I 2; 
Fig. i56); hier lag die Grabstätte des M. Petronius Flosclus aus Brixellum und seiner 
Freigelassenen, die auf dem von einem Rundgiebel mit Medusenhaupt und zwei kauernden 
Löwen bekrönten Denkstein ausdrücklich als ein Quadrat von 18 röm. Fuss Seitenlänge 
bezeichnet wird (Kl. i7 u. Taf. I 4; Fig. i57); hier stand der jetzt verstümmelte Cippus 
der Antonia Daenis, gesetzt von ihrem Sohne Diogenes, mit grosser Rosette in dem 
dreieckigen Giebel (Kl. 16). Alle drei Cippen gehören der vorflavischen Zeit an. 

Auch grössere Monumente erhoben sich an dieser Stelle, von denen sich folgende 
Bruchstücke erhalten haben: 

I. Block von der Vorderseite eines gut gearbeiteten Monumentes, das obere Stück 

von zwei halbrunden Nischen (die linke mit einem männlichen Porträtkopf) 

und über ihnen geschmackvolles Rankenomament zeigend; auf der Oberfläche 

grosse Dübellöcher für den Aufsatz (BPM 3i34;; 



3. Gräber- 
felder. 
Südseite. 



VorRtidt. Teil. 

Am Toten 

Judeiu 




Fig. 165. BraunsberflT i. OstpreuRHen» 

Archäologisches Cabinet. Cippun des C. Aiacius 

Mango, gef. Köln, Bonnerstrasse. 



Reste Ton 
grossen Monu- 
menten. 



325 



326 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



8. Oriber- 

felder. 
Südseite. 



Kleinfimde. 



Grabfunde der 

Bonnentrasse 

ohne genau 

bek. Fundort 



2. ein Friesstück mit geschmackvollem Blätter- und Fruchtschmuck in Relief 
(BPM 3i3o); 

3. Bruchstücke von Gesimsen und andern ornamentierten Baugliedern (BPM 
3i3i— 3i33); 

4. Akroterie in Gestalt einer tragischen Maske mit breitem Gesicht und hoher 
Haarfrisur (BPM 3i25; Lehner, Provinzialmuseum I, Taf. XVII, i; Fig. i58); 

5. Platte, aus der ein hübsches Satyr- 
köpfchen mit dichtem Haar und Bart 
hervorragt (BPM 3 126); 

6. geschuppte Platte (BPM 3i29); 

7. untere Lage des Schuppendachs eines 
Grabturmes (BPM 3i27); 

8. Werkstein des nämlichen Schuppen- 
dachs (BPM 3128). 
Zu den Funden von Arnoldshöhe 

vgl. Westd. Zs. Korrbl. I, 1882, Sp. 3 nr. u; 
B. J. LXXII, 1882, S. 69. 

Bemerkenswerte Klein funde aus Ar- 
noldshöhe sind: eine Sigillatalampe in 
Form eines Ochsenkopfes (MWR 3o85), 
eine farblose Glasschale mit Faltenein- 
drücken (MWR 558), zwei Fibeln aus 
Weissmelall (MWR 76o u. 76j) und eine 
Merkurstatuette aus Bronze (MWR 799). 

Es erübrigen noch zwei Funde der 
Bonnerstrasse, von denen unbekannt ist, 
in welcher Gegend sie gemacht sind: ein 
Grabfund, der u. a. ein kleines Fläschchen 
aus farblosem Glase mit doppeltem Frauen 
gesicht (MWR 7oi), ein minimales Kugel- 
flclschchen aus smaragdgrünem Glase 
(MWR 7o5) und ein Armband aus kobalt- 
blauen, weiss überfangenen Glasperlen mit 
Goldschloss (MWR 7o7) enthält (Westd. 
Zs. XV, 1896, S. 382; B. J. 102, 1898, 
S. 294), sowie der untere Teil des der 
Spätzeit angehörigen Grabsteins des Centurionen Lupulus (Kl. 11 5). 




Figr. 156. Donn, Provinzialmuseum. CippuM der 
Familie des L. Baebius, gel. Köln, Arnoldshöhe. 



d) Die Ostseite. 

Ost Seite. Da sich an der Ostseite der Colonia Agrippinensis keine einzige Grab- 

GnS)denk-^ Stätte mit Sicherheit hat nachweisen lassen (S. 269), so müssen die hier auf- 
mäler. gefundenen Grabesaiterlümer als verschleppt angesehen werden. Es sind, abge- 
sehen von dem nur möglicherweise hierher gehörigen Säulenschafte vom Franken- 
platz (S. 264/265), folgende: 

I. Bruchstück des Grabsteins eines Angehörigen der XVL Legion aus der 
claudisch-neronischen Zeit, zu einem romanischen Kapitell verarbeitet, gefunden auf 
dem Filzengraben (Kl. 12). 



326 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



327 



2. Verlorener Grabstein des Opferschlächters C. Julius Firminus aus Köln und 
des M. Aurelius Antiochus, beide Soldaten der XXX. Legion, vermutlich vom Aus- 
gange des 2. Jhs., gefunden am Rhein bei Köln (Kl. 84). 

3. Einfacher Grabstein des Mellonius Eraclius und seiner Frau Fannia Secunda 
aus dem 3. Jh., gefunden Friedrich Wilhelmstrasse (Kl. 112). 

4. Rest einer lebensgrossen Gewandfigur von der Brust bis zum Schosse, 
gefunden auf dem Frankenplatz (Düntzer, Ver- 
^eichniss II, 218; MWR 46). 

5. Bruchstück eines Waffe nfrieses mit Archi- 
travgliederung vom Grabmal eines Militärs, gefunden 
vor Heumarkt 79 (Kl. S. 118). 

6. Fragment vom Schuppendach eines Grab- 
turmes, gefunden beim Bau der neuen Markthalle, 
östlich vom Heumarkt (B. J. iio, i9o3, S. 358). 

e) Grabesaltertflmer unbestimmten Fundorts. 

Dieser Abschnitt enthält die wichtigsten 
Grabesaltertümer, die ausdrücklich als in Köln oder 
-dessen Umgegend gefunden bezeichnet werden oder 
deren Aufbewahrungsort den kölnischen Ursprung 
verbürgt. 

I. GRABFUNDE. 

1. Brandgrab, enthaltend eine prächtige Glas- 
amphora mit Münze Marc Aureis als Cäsar, eine 
Flasche aus grünem Glase und einen silbernen 
Löffel, der auf dem Stiele die Inschrift trügt: 
NOCTVRNA ET SERiOLA. Sammlung Aldenkirchen 
(B. J. XXXV, 1863, S. 5o: C. J. Rh. 424). 

2. Angeblich geschlossener Grabfund, ent- 
haltend zwei weisse einhenkelige Krüge, einen Sigil- 
latateller (Dragendorff, Terra sigillata 3i) mit 
dem Stempel amianvs f und einem Graffito, in 
dem der Name Aurelius vorzukommen scheint, 
-einen Sigillatateller mit zwei bandartigen Henkeln, 
ein Sigillataschälchen , eine Bronzegürtelschnalle, 
einen eisernen Fingerring mit weissem Intaglio, auf 

dem eine stehende Minerva mit einer Viktoria auf der linken Hand dargestellt ist, 
einen Bronzefingerring aus dünnem Draht mit weissen Perlchen und eine Bronze- 
nadel mit viereckigem Kopf und bekrönendem Pinienzapfen (Westd. Zs. XXIII, i9o4, 
S. 3S3; BPM i5 763). 

3. Über einen Grabfund in Köln berichtet ein loses Blatt des Kölner Stadt- 
archivs aus der 2. Hälfte des 18. Jhs. in vierzehn lateinischen Distichen, die nach der 
Randbemerkung „Gräffinger, Decanus BMV ad gradus" wohl von diesem verfasst sind. 
Über den Inhalt des Grabes heisst es: 

Ossibus accumbunt cochleare, numismata, lampas, 
Fictilis urna, Stylus, vitrea vasa, liquor. 



8. Gräber- 
felder. 
Ostseite. 




Grabes- 
altertümer 
unbestimm- 
ten Fund- 
orts. 



Brandgräber. 



Fig. 157. Bonn, Provinzialmuseum. 
Cippus des M. Petronius u. seiner Frei- 
gelassenen, gef. Köln, Amoldühöhe. 



327 



328 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



3. Gräber- 
felder. 
Altertümer 
unbestimm- 
ten Fund- 
orts. 
Grabfunde. 



Spätrömischer 
Grabfund. 



Kalkstein- 
umen. 



Aschenkisten. 



Die Münzen scheinen von Lucius Verus gewesen zu sein: unter seine Regierung 
wird der Tote gesetzt. Über den Ort der Beisetzung gibt das Gedicht nur eine 
Andeutung : 

Hoc tarnen ossa cubent, quo fatum condidit, horto, 
Dum sonus extremae suscitet illa tubae. 
Auf der Rückseite des Blattes steht eine freie Übersetzung des Gedichtes in 

deutschen Alexandrinern; die Haupt- 
steile lautet: 
„willst du das zeugniss auch von 

meinem glauben haben? 
schau, wass man neben mir in 

diesem sarg begraben: 
ein lampf nach alter art bey 

meinen todten-kopf 
ein griffel aus metall sambt einem 

irden topf 
ein löffel, Schüssel, glass verschie- 
dener gestalten 
worin ein frembder safft noch 

wirklich aufbehalten, 
auch ertz und sielber müntz; 

dies alles deutet an, 
was man von meinem standt, und 
Schicksal halten kann." 

4. Einem spätrömischen Grab- 
fund aus der Umgegend von Köln 
entstammt eine grosse Glashenkel- 
flasche, eine dünne Glasschale und 
angeblich auch ein Glaskugelbecher 
mit hohem Hals und Fuss (BPM 
14478, 14479, i4745). 

5. Aus dem nämlichen Kölner 
Grabfund rühren angeblich her : eine 
konische Flasche aus Milchglas mit 
opakweissem Faden um den Hals, 
in der sich ein ähnliches doppel- 

henkeliges Fläschchen befindet, eine zweihenkelige Kugelflasche mit blauen Nuppen, 
eine Strigilis aus Bronze und ein birnenförmiger Sigillatakrug (MWR 932, 933, i352, 
4i3i). 

6. Schöne Kalksteinurne in Form eines aufgeschlossenen Blumenkelches mit 
geschweiftem, geschupptem, oben abgeplattetem und mit einem eisernen Ringe ver- 
sehenem Deckel; vielleicht von der Luxemburgerstrasse, woher die neben der Urne 
erwähnten Fundstücke stammen (B. J. LXXXIX, i89o, S. 2o9; BPM 5o65). 

7. Zwei schmucklose Aschenurnen aus Jurakalk (MWR 352 und 353). 

8. Kleine rechteckige Aschenkiste ohne Deckel, im Innern muldenförmig aus- 
gehöhlt, an der Vorderseite mit einem rohen Relief geschmückt, das die Daphnesage 
zur Darstellung bringt: Apollo, unbekleidet, verfolgt Daphne, die, mit fliegendem 
Gewände fliehend, sich nach ihm umwendet und mit der rechten Hand die Krone 




Fig. 158 Bonn, Provinzialmuseum. Akroterie in Gestalt 
einer tragiRchen Maske, gef. in Köln, Arnoldshdhe. 



328 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



329 



eines Baumes ergreift. Links daneben steht Daphnes Vater, Inachus, als bärtiger, 
nur mit einem Himation bekleideter Mann, der mit der erhobenen Linken sich auf 
sein Königsszepter stützt (Düntzer, Verzeichniss II 76; MWR 244). 

9. Mächtige Aschenkiste mit Deckel, im Innern mit vier cylinderförmigen 
Höhlungen zur Aufnahme von Urnen versehen, ähnlich der in der Machabäerstrasse 
gefundenen (S. 276). Drei mit Deckeln verschlossene Glasumen, die in die Höhlungen 
passten, hatten sich erhalten. Auf den Schmalseiten der Kiste standen die Inschriften 
(Fabrik- oder Steinmetzzeichen): UR und VDl. Ende des i6. Jhs. im Hause des 
Bürgermeisters Johannes Hardenrath, jetzt verloren (Brcelman, Epid. 14, lo, 1 1, 12; 
in den Erläuterungen als ,sarcophagus barbarus forte ducis alicuius ex populis Ger- 
manicis' bezeichnet; Kl. i32). 

IG. Aschenkiste aus vulkanischem Gestein ohne 
Deckel, an der einen Seite halbrund abschliessend 
(Düntzer, Verzeichniss II 2 53; MWR 120). 

11. Tuffsteinsarkophag mit der Aufschrift m s, 
wohl = Manibus sacrum (Kl. i3i; MWR o. N.). 

12. Platter Sarkophag aus rotem Sandstein mit 
Deckel, aus dem Cäcilienspital stammend (Düntzer, 
Verzeichniss II 243; MWR 106). 

Ausserdem zahlreiche Aschenkisten von verschie- 
denen Formen und Sarkophage aus Jurakalk, Tuff und 
Sandstein, teils mit, teils ohne Deckel. 

IL GRABDENKMÄLER. 

a) Cippen der vorflavischen Zeit. i. Ver- 
lorener Cippus des Afrikaners Anno (= Hanno), des 
Sohnes des Imilco (= Himilco), mit Giebeldreieck über 
der Inschrift, im 16. Jh. im Besitze des Bürgermeisters 
Constantin von Liskirchen, darum sicher aus Köln, ab- 
gebildet auf Mercators Stadtplan, rechter Rand oben 
(Taf. I; Kl. i4, wo die Lesung so zu ergänzen und 
zu verbessern ist: anno | imilcon[i]s • f(ilivs) | afer • 
an(norvm) • Lx I h(ic) . s(iTVs). e(st) • h(eres) . f(aci- 
endvm) . c(vravit) 1 1). 

2. Verlorener Cippus des Sassaius, Sohn des Liccaius, aus der VIII. Cohorte 
der Breuker, nach G ruter zwei Löwen zeigend, die einen Knaben zerreissen wollen, 
darunter zwei kleine Hunde mit ihrem Jungen. Das Denkmal ist nach Pighius in 
Köln, nach Gruter irgendwo am Rhein, weniger glaublich nach v. Hüpsch bei 
Asberg gefunden (C. J. Rh. 232 und die dort aufgeführten Citate). 

3. Relief vom Grabcippus eines Reiters in einer halbkreisförmigen Nische, die 
die frühe Verzierung mit schneckenförmigen Stimziegeln und Bändern zeigt, einen 
mit Helm, Panzer, Kriegsmantel, Schwert und grossem Schild ausgestatteten Reiter 
darstellend, der mit der Lanze in seiner Rechten zum Stosse gegen einen vor den 
Füssen des Pferdes liegend gedachten Feind ausholt. Auf das Pferd und dessen 
Riemenzeug ist viel Sorgfalt verwandt (Kl. S. 9o und Taf. I 5; Fig. 54). 

b) Cippen der fl avischen Zeit. i. Stark zerstörter Oberteil eines Cippus, 
der unter der Büste eines Togatus in halbkreisförmiger Nische eine Zeile der Inschrift 
mit dem Namen Florentinus (?) zeigt. Das Denkmal befand sich nach ßroelman 



8. Gräber- 
felder. 
Altertümer 
unbestimm- 
ten Fund- 
orts. 
Grabfunde. 




Sarkophage. 



Cippen der 

vorflavischen 

Zeit. 



Fig 159. OsnabrQck, Gymnasium. 

Grabcippus einer Frau aus dem 

1. Jh., gef. in Köln. 



Cippen der 
Flavierzeit. 



329 



33o DAS RÖMISCHE KÖLN 

8. Griber- ,in porta occidentali secunda S. Cuniberti*. Abgebildet auf Mercafors Stadtplan, rechter 
Altertümer ^*^"^ (Taf. I), und auf Broelmans Tab. IV Mon. vetustatis (Fig. 5i); zwei kleine 

onbestimm- Stiche von Schlappal mit Beischrift nach Broelman im H. M., Abt. Römisches 
ten Fund- .«. .. 

orts. (Kl- 24). 

Grabdenk- 2. Schon im i6. Jh. zersägte, jetzt verlorene Grabinschrift des Cassius, Matrosen 

der Rheinflotte. Abgebildet auf Mercaiors Stadtplan, rechter Rand (Taf. I; Kl 25). 

3. Kleiner Cippus der Usia Prima aus Pherae. Eine halbrund abschliessende 

Nische enthält die Büste der Verstorbenen in der typischen Tracht und Haltung, mit 

reichem Haar, das in Locken auf beide Schultern herabfällt. Die Inschrift ist schwer 

lesbar. Von dem Besitzer, Herrn Dompropst Dr. Berlage, dem Gymnasium zu 

Osnabrück geschenkt (Fig. i59). 

Grössere Mo- c) Reste von grösseren Grabmonumenten, i. Teil eines Grabmals, 

1.— 3. Jhs. d^® Büste eines Mannes auf schmucklosem, viereckigem Sockel in flacher Bogennische 

zeigend, ähnlich dem Denkmal des C. Messulenus (S. 325), nur bekannt durch die 

gut ausgeführte Handzeichnung bei v. Mering, Bau- und Glockeninschriften (Kölner 

Stadtarchiv, Chron. 
u. Darst. 243 a) fol. 
6 v, wo es neben 
vier anderen Kölner 
Grabdenkmälern er- 
scheint, sowie in der 
Sammlung von In- 
schriften aus Köln 
usw. (Kölner Stadt- 
archiv, Chron. u. 

Darst. i69) zwischen 

Fijf. 160. Boflrennische mit männlicher Büste von einem Kölner r i « i« /i-.- r \ 

Grabdenkmal. fol. 8 und 9 (Flg. 1 6o). 

2. Linke Hälfte 
des Aufsatzes eines arenartigen Grabdenkmals mit Mäanderfries, geschuppter und 
im Rund der Vorderseite mit einer Rosette geschmückter Wulstrolle, vollständig er- 
haltenem Seitengiebel und dem Ansatz des Vordergiebels. Auf dem Mäander steht 
eine deutsche Inschrift,. anscheinend des i7. Jhs. (Kl. S. io7 und Taf. I 12; MWR 
o. N.; Fig. 161). 

3. Die beiden unversehrt erhaltenen, geschuppten Wulstrollen von der Bekrönung 
eines grossen, arenförmigen Grabmals mit schöner Satyrmaske im Rund der Vorder- 
seite. Die eine wurde gefunden bei der Niederlegung der alten Stadtmauer (durch 
Verwechselung ist Westd. Zs. IV, i885, S. 38 „Hohestrasse, der Mündung der Blind- 
gasse ungefähr gegenüber", als Fundort angegeben), von dem Fundort der anderen 
verlautet überhaupt nichts (Westd. Zs. Korrbl. I, 1882, Sp. 39 nr. i4o; IV, i885, Sp. 79 
nr. 7ia; Kl. S. io7; Düntzer, Verzeichniss II i49; MWR i44; Fig. 162). 

4. Kleiner männlicher Porträtkopf (MWR 546). 

5. Lebensgrosser bärtiger Porträtkopf mit ausdrucksvollem Gesicht (MWR 476; 
Fig. i63). 

6. Lebensgrosser männlicher Porträtkopf mit kurzem Bart und Schnurrbart, 
vielleicht von der Luxemburgerstrasse (MWR o. N.). 

7. Weiblicher Porträtkopf Das Haar bildet um das Gesicht einen dicken 
Wulst, der von einem Reifen gehalten wird, hinten fällt es in einen starken Schopf 
herab. Oben auf dem Kopfe befindet sich ein Zapfen (MWR 572). 

33o 




IV. DAS AUSSEKGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



33 1 



8. Weiblicher Porträtkopf mit stark hervortretenden Backenknochen. Haar- 
frisur ähnlich der des vorhergehenden Kopfes (MWR 573). 

9. Weiblicher Porträtkopf mit ausgebohrtem reichen Lockenkranz um die Stirn 
(MWR 423). 

10. Schöne weibliche Porträtbüste aus weissem Marmor. Die Stirn umgibt ein 
Kranz von kleinen, ausgebohrten Löckchen; hinten ist das Haar netzförmig zusammen- 
geknotet. Nach Düntzer gefunden von dem Zollbeamten Nolten aus Uerdingen auf 
einem Kirchhofe in Köln während des siebenjährigen Krieges (MWR 564; Fig. 47). 

11. Bruchstück eines Frieses vom Grabmal eines Militärs mit Panzer, Helm 
und einem Teile des Schildes (Düntzer, Verzeichniss H 48; MWR o. N.). 

12. Bruchstück eines Frieses mit kriegerischen Emblemen, insbesondere einem 
grossen Schild (Düntzer, Verzeichniss II 84, der den Schild als Arbeitsbank bezeichnet; 
MWR 236). 

i3. Bruchstück des Architravs und des Frieses eines Soldatengrabmals mit 
Darstellung von Phantasieschilden. Der 
Stein ist im Mittelalter zersägt und auf 
der Rückseite als Memorientafel für 
den am 23. Oktober verstorbenen Laien 
Ekquin benutzt worden (Düntzer, Ver- 
zeichniss II 73; MWR 269; vgl. B. J. 
XXXII, 1862, S. II 4). 

i4. Bruchstück eines grossen, 
dreimal abgestuften Architravs und 
Frieses mit Phantasieschilden und 
Schwertern in Flachrelief (MWR 601; 
Fig. i64. — Vgl. zu II bis i4: Kl. 
S. 118). 

i5. Als Bogenstein verarbeitetes 
Bruchstück eines Architravs und Frieses, 
letzterer mit Reliefdarstellung einer Henne (MWR o. N.). 

16. Männlicher Torso mit gegürteter, kurzärmeliger Tunika und übcreinander- 
geschlagenen Händen, wahrscheinlich einen Diener darstellend. Im Rücken vier- 
eckige Stütze (MWR 627). 

i7. Verlorenes Relief eines Flötenspielers in viereckiger Umrahmung, vielleicht 
von einem Grabmal (Broelman, Epid. I 4i; Comm. I fol. 36 iv). 

18. Torso eines auf einer Platte ruhenden, von den Hüften ab mit Schilfblättem 
und Schuppen wie mit einer Schürze umgebenen Triton. Die Fortsetzung des um- 
gebogenen Unterleibes ist abgebrochen. Der ehemals erhobene rechte Arm hielt wohl 
ein Ruder (MWR 479; vgl. S. 323, 1). 

i9. Kolossalmaske eines Flussgottes mit geöffnetem Munde und in reicher Fülle 
herabfliessendem Haupt- und Barihaar in viereckiger Einfassung. Rohe, aber wirkungs- 
volle Arbeit, wahrscheinlich auf einen hohen Standort berechnet. Bis i848 auf dem 
Laurenzplatze eingemauert (Düntzer, Verzeichniss II 56; MWR 299. — Vgl. zu 18 
und i9: Kl. S. 112 A. 2 und S. 116). 

20. Geflügelter Amor, der zusammengekauert mit den beiden zusammenge- 
-schlagenen Händen und dem Kopfe auf dem erhobenen linken Knie ruht (MWR 
i29; Fig. i65). 



3. Gräber- 
felder. 
Altertümer 
unbestimm- 
ten Fund- 
orts. 
Grabdenk- 
mäler. 




FiflT. 161. Mus. Wallraf-RIchartz. Bruchstück 
der ßekrönung eines Grabmals. 



33 1 



332 DAS RÖMISCHE KÖLN 

3. Gräber- 21. Unbekleidete männliche Gestalt, mit untergeschlagenem rechten Bein und 

Altertümer erhobenem linken Knie in etwas rückwärts gelehnter Stellung kauernd; die beiden 
unbestimm- Hände scheinen entweder auf dem linken Knie zu ruhen oder dem Munde etwas 

^^"oft'i"'*" zuzuführen. Stark abgeschürft; vielleicht ein Affe (MWR 577). 

Grabdenk- 22. Kleine, sehr verwitterte Gruppe des einen Eber überwältigenden Löwen 

™*^®''- (Kl. S. 116; DüNTZER, Verzeichniss Um; MWR 201). 

23. Nur bruchstückweise erhaltene Gruppe des ein Schaf überwältigenden Löwen 
(MWR o. N.). 

24. Kleiner Löwenkopf mit aufgesperrtem Rachen (Düntzer, Verzeichniss II 
io4; MWR 21 3). 

25. Akroterie in Gestalt einer weiblichen tragischen Maske mit hoch aufge- 
türmter Haarfrisur und ausdrucksvollem Gesicht (MWR 654; Fig. 166). 

26. Gruppe des den Zeusadler tränkenden Ganymedes. Mit der Chlamys und 
der phrygischen Mütze bekleidet, in der linken Hand den Hirtenstab haltend, stützt 
er sich mit dem linken Arm auf den Pfeiler, auf dem der Adler sitzt, und hält 

diesem die Schale hin (Kl, S. 118 
und Taf. II 5; Fig. io9). 

2 7. Eckstück einer geschweift 
ansteigenden, geschuppten Dachpy- 
ramide eines Grabturmes (MWR 60 7). 

28. Kolossaler ungeschuppter 
Konus (Höhe i,4om; grösster Durch- 
messer o,7o m) eines Grabturmes 

(MWR 396). 

Spätere Grab- ^^^^^^^^^^^^^^^^-^^ ^ ^- -'* ^jj Spätere Grabsteine mit 

steine mit Por- Fig. 162. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Eckwulst r>4.«*j i.11 ,^u 

trat- der Bekrönung eines Grabmals. Porträtdarstellungen. I. Grab- 

darstellungen. Steinfragment mit dem Namen der 

Regi[nia I]ngenua und dem Reste einer Nische in rechteckig vertieftem Felde 
• (Kl. 60). 

2. Cippus des Superinius Rusticus, seiner Schwester Superinia Superba und 
deren Mutter Ingenuinia Junia (3. Jh.) mit drei Porträts in Rundmedaillons, die im 
Dreieck gestellt sind (Kl. 68). 

3. Cippus der Paternia Proba (3. Jh.) mit Porträt in Rundmedaillon (Kl. 7i). 

4. Unten abgebrochenes Grabrelief, eine Frau in ganzer Figur in einer recht- 
eckigen, oben spitzgiebelig auslaufenden Nische zeigend. Ihr einfach gescheiteltes 
Haar fällt über den Nacken in einem Knoten herab; sie ist bekleidet mit der Stola 
und Palla, die, mehrfach gerollt, über den rechten Arm geworfen ist, und in der 
linken Hand hält sie den geöffneten Schmuckkasten. In die Brust der Frau ist 
nachträglich in einem Rundmedaillon eingemeisselt das Brustbild eines mit der Toga 
bekleideten Mannes, wodurch der rechte Unterarm und die rechte Hand der Frau 
verschwunden sind. Es handelt sich wohl um Mutter und Sohn. Gute Arbeit vom 
Ende des 2. Jhs. (Kl. S. i3o; Düntzer, Verzeichniss II ii5; MWR i93). 

5. Unten abgebrochenes kleines Grabrelief, in rechteckiger, oben spitz gegiebelter 
Nische einen pausbackigen Knaben mit kurzem Haar in langer Tunika und weitem 
Mantel zeigend, der mit dem Zeigefinger der rechten Hand auf einen von der linken 
gehaltenen Apfel weist (Kl. S. i3i; MWR 397). 

6. Unten abgebrochenes, oben spitz gegiebeltes Grabrelief, in rechteckiger Nische 
das roh gearbeitete und stark bestossene Porträt einer Frau zeigend. Ihr einfach 

332 




IV. DAS AUSSENGEBIKT DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



333 



gescheiteltes, von einer Binde umschlungenes Haar ist zur Seite des Kopfes in drei 
dicken Wülsten angeordnet; die Palla hat sie schleierartig über den Hinterkopf 
geschlagen und hält sie anscheinend mit der Rechten vor der Brust zusammen (Kl. 
S. i3i; MWR3oi). 

7. Obere linke Ecke eines mit einem fein skulptierten Gesims und drei in einer 
Reihe stehenden Porträtmedaillons (ein ganzes mit Frauenbüste und die Umrahmung 
eines zweiten erhalten) geschmückten Grabsteins (Kl. S. i32; MWR 439). 

8. Bruchstück eines Grabsteines mit Rundmedaillon, das eine männliche Gestalt 
mit auf der rechten Schulter geheftetem Himation zeigt (MWR o. N.). 

9. Reicher, unten abgebrochener 
Grabaltar, dessen Aufsatz von zwei Pfei- 
lern getragen wird, zwischen denen sich 
in einem von einem Quadrate umschlosse- 
nen Rundmedaillon ein weibliches Brust- 
bild befindet. Oben ein Apfel und eine 
Birne (Kl. S. I27; Düntzer, Verzeichniss 
n 233; MWR loo). 

e) Spätere Grabsteine ohne 
Porträtdarstellungen. i. Grabstein 
des T. Aurelius Rufinus, Veterans der 
legio I. Minervia, gefunden in der Nähe 
von Köln (Kl. 85). 

2. Unten abgebrochene Grabplatte 
der Novellia Solina (Kl. 86). 

3. Verlorene Grabinschrift des Ner- 
viers Vellango, des Sohnes des Haldavvo, 
seiner Gattin und seines Sohnes (Kl. 87). 

4. Grabstein des Müllers [Terti]nius 
Secundus, eines Nerviers, seiner Gattin 
[Pr]iminia Sabina und seiner Freigelasse- 
nen Tertinia [. .]fua (Kl. 89). 

5. Grabstein der Pompeiia Dagania 
und ihrer Tochter Aurelia Ursa. Schon 

in den zwanziger Jahren des i9. Jhs. zu Köln im Museum (Kl. 9o). 

6. Grabstein der Verania Superina, gesetzt von ihrem Vater, dem Kölner Decurio 
Veranius Victorinus, jetzt in der Kirche zu Spellen bei Duisburg, wohin der Stein um 
die Mitte des i8. Jhs. von einem Kölner Schiffer gebracht worden sein soll (Kl. 95). 

7. Grabstein des T. Simpiicianius Attarachus, seiner Gattin Val. Massula und 
ihres Sohnes C. Val. Alphius mit merkwürdigen Buchstabenligaluren, gefunden in der 
Nähe von Köln (Kl. 96). 

8. Grabstein des Severinus und seiner Multer [Vict]orina, nach M. Opitz, Variae 
lectiones p. i7 im i7. Jh. in Köln (Kl. io3). 

9. Grabsteinfragment von Mitgliedern einer Familie mit dem Gentilnamen 
Sept[imius] in Form einer Ära (Kl. io4). 

IG. Grabstein des vir perfectissimus Accept[ius] Fausti[nus], protector duce- 
nariu.s, aus der 2. H. des 3. Jhs. Die Inschrift ist wahrscheinlich aus dem Cäcilien- 
spital in das MWR gekommen (Kl. ii6). 



3. Gräber- 
felder. 
Altertümer 
unbestimm- 
ten Fund- 
orts. 
Grabdenk- 
mäler. 




Spätere Grab- 
steine ohne 
Porträt- 
darstellungen. 



Fig. 163. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Porträt- 
kopf von einem Grabdenkmal. 



333 



334 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



3. Gräber- 
felder. 
Altertümer 
unbestimm- 
ten Fund- 
orts. 
Grabdenk- 
mäler. 



Christliche 

Grab- 
inschriften. 



Kleinere 
Bruchstucke. 



11. Grabstein der Appia Verina aus dem 3. Jh , jetzt im Grossherzogl. Anti- 
quarium zu Mannheim, aus der Sammlung des Kölner Antiquars Baron v. Hüpsch 
stammend (Kl. ii7). 

12. Das nach Trebell. Poll. tyr. trig. 7,2 bei Köln errichtete Grabmal des Kaisers 
Victorinus und seines gleichnamigen Sohnes (S. 162), dessen Inschrift jedoch nicht 
richtig überliefert ist (Kl. 118 und S. i48). 

i3. Marmornes Grabsteinfragment eines Kölner Dekurionen, anscheinend mit 
dem Namen Constantianus Constans aus dem 4. jh. (Kl. 120). 

f) Christliche Grabinschriften, i. Verlorenes Fragment einer Marmor- 
inschrift mit einer Taube mitten zwischen dem Texte, gesetzt von der schola arma- 
[turarum senior]um (Kl. i42). 

2. Fragment einer Grabinschrift mit griechischem Kreuz (Kl. i49). 

g) Kleinere Bruchstücke, i. Fragment eines Cippus des i. Jhs. mit dem 
Namen Julia Haus . . . und Schuppenband als Randverzierung, gefunden bei Her- 
stellung der Stadtumwallung (Kl. i53). 

2. 3. Kleine Fragmente aus dem i. Jh., eines mit Erwähnung eines Mitgliedes 
des classis Germanica pia fidelis (Kl. i54, i55). 

4. Verlorenes Fragment eines Cippus des i. Jhs. mit dem charakteristischen 
Giebeldreieck über der Inschrift, abgebildet auf Metcaiors Stadtplan, rechter Rand, 
unten (Kl. i56; Taf. Ij. 

5. Kleines Fragment vom Grabstein eines Legionärs (Kl. i57). 

6. 7. 8. Unbedeutende Fragmente (Kl. 161, i6ia, 162). 

9. Verlorenes Fragment vom unteren Teile des Grabdenkmals des ambactus 
Marianus, abgebildet bei Broelman, Epid. III 53 (Kl. i63). 

10. 11. 12. Unbedeutende Fragmente (Kl i65, 168, i69). 

i3. Verlorenes Fragment eines Grabsteins mit dem Namen [Pa- oder Ma-] 
temius, anscheinend in Form einer kleinen Ära, abgebildet auf Mercaiors Stadtplan, 
rechter Rand, unten (Kl. i72; Taf. I). 

i4. i5. Fragmente zweier von der Gattin dem Gatten gesetzten Grabsteine 
(Kl. i73, i74). 

16 — 19. Vier unbedeutende Fragmente (Kl. i75, i76, i77, 181). 

20. Inschriftfragment mit der Darstellung einer Fruchtschnur, die von einem 
Bande mehrfach umschlungen ist, das an den Seiten herabhängt (Kl. 182). 

21 — 35. Kleine Fragmente, von denen bloss das erste durch die Verwendung 
des Apex eine gewisse Bedeutung hat (Kl. i83 — i85, 18 7, 19o— i92, i94 — 201). 

36. Verlorenes Fragment, vermutlich von einer Grabinschrift, mit dem Namen 
C. Lollius, abgebildet auf Mercaiors Stadtplan, rechter Rand, unten (Kl. 202; Taf. I . 

37— 4o. Unbedeutende Fragmente (Kl. 2o4- 2o7). 

Die Fragmente 20 — 4o gehören nur vermutungsweise Grabsteinen an. 



III. KLEINFUNDE. 
Vgl. die S. i42 aufgeztihlte Literatur zu den Sammlungen. 

Kleinfunde. Da weitaus die meisten Kleinfunde aus Gräbern stammen, so sind dieselben hier 

ohne Rücksicht darauf aufgeführt, ob ihr sepulkraler Ursprung feststeht oder nicht 
Dass es sich bei der unermesslich grossen Zahl hierher gehöriger Denkmäler nur um 
eine bescheidene Auswahl charakteristischer, insbesondere in der Literatur besprochener 
Stücke handeln kann, ist selbstverständlich. 



334 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



335 



a) Ton waren. 

1. Fragment einer grossen Sigillataschüssel mit roher Darstellung der den 
Romulus und Remus säugenden kapitolinischen Wölfin (Westd. Zs. Korrbl. T, 1882, 
S. 39 nr. i4o; Samml. Herstatt). 

2. Sigillatascherbe, einen Menschen mit Tierkopf oder Tiermaske zwischen 
Löwen zeigend (Westd. Zs. XXIII, i9o4, S. 384; BPM i5836). 

3. Zwei grosse braun-schwarze, gleiche Urnen mit Lotos Verzierung (B. J. LXXVIF, 
i884, S. 221; Samml. Herstatt). 

4. Oberer Teil eines reichen, grünglasierten Tongefösses mit zwei kleinen 
Henkeln, von denen einer abgebrochen ist, und einem grossen, kreisförmig die 
Mündung des Gefässes überspannenden Henkel in Gestalt eines knorrigen Astes, um 
den sich zwei Drachen winden, deren Köpfe auf dem Rand des Gefässes ruhen, um 
an demselben zu nippen (MWR 378 1}. 

5. Terrakottalampe, im Diskus das Relief bild eines Esels mit der Umschrift: 
ANXO NOVO FAVST FELIX TIBI, auf der Rückseite den Stempel evcarp f zeigend. 



3. Gräber- 
felder. 
Altertümer 
unbestimm- 
ten Fund 

orts. 

Kleinfunde. 

Tonwaren 




Fig. 164. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Waffenfries von einem Soldatengrabmal. 

vollständig gleich einer in Xanten gefundenen Neujahrslampe (C. J. Rh. 423 d; Samml. 
Merlo. — Vgl. Fiedler, Über eine römische Neujahrslampe: B. J. XXII, i855, S. 37 
und Taf. II). 

6. Lampe aus Ton mit der Inschrift: beatraqil \ litas (C. J. Rh. 423; SammL 
Merlo). 

7. Grosse Terrakotta der Venus mit reichem Kopfschmuck; ein Gewandstück 
ist um ihren rechten Arm und den Rücken geschlungen, im übrigen ist sie nackt; 
ihr zur Seite steht Eros mit Maschel (B. J. LX, i877, S. 97; BPM 8 c). 

Vgl. auch: J. Klein, Verzierte Tongefässe aus dem Rheinland: B. J. LXXXIV, 
i887, S. Ii9 und Taf. I— III. 

b) Glaswaren. 

1. Fassförmige Flaschen mit einem oder zwei Henkeln und folgenden Stempeln : Glaswaren. 
ECVA (BPM 8988), eqva edon (Flaschenboden: Düntzer, Verzeichniss S. i7; MWR 

25o), EQVALVPio FEc (BPM 77io, MWR i77), cebei yllici (BPM i73i), frontino 
(ib. i733), NERO (MWR i75). 

2. Viereckige grüne, dicke Henkelflaschen mit Buchstaben unter den vier Ecken: 
cccq (BPM ili9}, CCAA (ib. 8562). 



335 



336 DAS RÖMISCHE KÖLN 

3. Oriber- 3. Lange weisse Flaschen aus dickem Glase mit vierkantigem Gefässkörper. 

Aitertflmer ^^^ ^®°^ Boden ein Reliefbild, meist des Merkur, zwischen vier Buchstaben: cfhi 
unbestimm- (BPxM l743, 1 1692), HTFV (ib. i736). 

orte. 4. Sechsseitige Flasche mit dem Stempel : a • t • t • i • a • n • v • s • f (B. J. LXXX VIII, 

Kleinfunde i889, S. 236). 

5. Zwei Trinkhömer, eines mit blauer Fadenverzierung (BPM i7o6, 433 1). 

6. Grosses, ausgezeichnet erhaltenes Kopfglas, das in die Form geblasen ist 
(Westd. Zs. XXIII, i9o4, S. 385; BPM i5755). * 

7. Farblose Flasche mit doppeltem Kopf und Trichterhals (MWR, neue 
Erwerbung). 

8. Opakweisse Auftragschüssel in Form einer Metallschüssel (MWR 76o). 

9. Farblose Glaskanne, dreifach geteilt und in drei Röhren endigend (MWR 2 5 2). 
IG. Weisse Glasflasche mit Seepferden, Delphinen, Gänsen und Reihern in 

azurblauem Relief und Fäden (MWR 449). 

11. Salbfläschchen in Form eines Gladiatorenhelms aus dickem, weissem Glase 
mit Kamm, Visier und einem auf einem Zweige sitzenden Vogel in Faden Verzierung 
(ß. J. XXXVI, i864, S. 120 und Taf. III 2; früher Samml. Disch). 

12. Prachtvolle farblose Schöpfschale, mit weissen und blauen Schlangenfäden 
und goldenen Spiralen verziert (MWR 233; vgl. Fig. 11 9). 

i3. Fragment einer farblosen Kugelflasche mit der Aufschrift: salvo tv^rano, 
einer Wellenband Verzierung und dem Reste eines Zweiges, alles in farblosen Glas- 
fäden (MWR 9o8). 

|4. Näpfchen in farblosem Glase mit der eingravierten Inschrift: vita bona 

VIVE BENE ET HILARIS PROPINA PARENTE (MWR 293). • 

i5. Farbloser Kugelbecher mit eingeschliffener Darstellung der Menschen- 
schöpfung und der vier lapetiden: Prometheus {IIPOMOOCYC)^ der eben aus den neben 
ihm liegenden Tonklumpen den Menschen gebildet hat, belebt ihn durch Hand- 
auflegung (AN&PnnorONU), Epimetheus (hier YPOMHOe^YC) kommt eilends mit 
einem Gefäss, wohl der Büchse derPandora, hinzu, daneben steht ein Mann, wohl Atlas; 
über der Darstellung liegt eine männliche Leiche, wohl der vierte lapetide Menoitios, darunter 
ist die £rde (FH) als Mutter der Menschheit dargestellt. Ehemals in der Sammlung 
Aldenkirchen, jetzt im Berliner Alten Museum (F. G. Welcker, Prometheus Menschen- 
schöpfer und die vier lapetiden an einem Glasgefäss: B. J. XXVII, 1860, S. 54 und 
Taf. XVIII). 

16. Farbloser Kugelbecher mit eingeschliflfener, sehr lebendiger Darstellung der 
Rettung des Lynkeus, des Sohnes des Aigyptos : den fliehenden Lynkeus {AYNr&YC) 
geleitet der geflügelte Pothos (/70©OC) dem Brautgemache zu, während die nach- 
eilende Danaide Hypermnestra(K/7ePilffirCTP^) zum Zeichen, dass sie keine Feindselig- 
keiten beabsichtigt, das Schwert in der Linken trägt und durch ihre flehentliche 
Miene und die bittend emporgehobene Rechte den zagenden Lynkeus zu sich 
einladet. Aus der Sammlung De Noßl (B. J. LXIV, i878, S. 12? A. 4; LXXIV, 1882, 
S. 65 und Taf. VI; Düntzer, Verzeichniss S. i7; MWR 295). 

i7. Kugelfläschchen aus Kristall, 10 cm hoch, mit teilweise abgebrochenem, 
cylinderförmigem Halse, durch ein horizontal umlaufendes Band mit tief eingeschnit- 
tenem Grätenmuster in zwei Zonen geteilt, von denen die obere in Relief die Inschrift 
trägt: /7/G ZHCAIC Aei^ die untere: GiV ArA&OIC. Angeblich in Köln-Melaten 
gefunden (B. J. LXIV, i878, S. I27/8A. 4; LXXI, 1 881, S. 124 und Taf. VI Nr. i36o; 

336 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



337 



Samml. Disch i88i; Dalton, Catalogue of Early Christ. Ant. of the British Mus. 
Nr. 653 mit Textabbildung). 

i8. Konischer Becher, auf dem drei biblische Szenen roh eingraviert sind, 
a) Der Sündenfall. Adam und Eva neben dem Baume, um den sich die Schlange 
windet. Adam wendet den Kopf nach einer hinter ihm stehenden Gestalt in Tunika 
und Pallium, ohne Zweifel Gott, b) Moses schlägt mit der Rute Wasser aus dem 
Felsen, c) Christus erweckt den Lazarus von den Toten, der aufrecht und in die 
Leichentücher gehüllt vor ihm steht. Da der Becher der Sammlung Pepys angehörte, 
dürfte er aus der Umgebung 
von St. Severin stammen (B. 
J. LXIV, 1878. S. 127 A.4; 
Dalton, Catalogue Nr. 65 2j. 

i9. Fisch von durch- 
sichtigem, geblasenem Glase; 
Augen und Flossen sind an- 
gefügt. Unvollendet. Viel- 
leicht für eine Flasche be- 
stimmt (Dalton, Catalogue 
Nr. 654). 

20. Weisser Glasknopf 
mit zwei in entgegengesetzter 
Richtung schwimmenden Fi- 
schen und einem Skorpion; 
die Darstellung ist in Email- 
farben prächtig ausgeführt 
(MWR764; vgl. S. 3 12). 

21. Zwei Schalen mit 
Hinterglasmalerei, die eine 
mit weiblicher Porträtbüste, 
die andere mit zwei männ- 
lichen Köpfen in Gold und 
Rot (Westd. Zs. XIX, i9oo, 
S. 4i9; MWR 769; die an- 
dere vom Verf. nicht ge- 
funden). 

22. Goldglasmedaillon 

von o,o48 m Durchm., in der Mitte das constantinische Christusmonogramm, darum 
die Legende [s]antvs • pavlvs • apo(stolvs) in Gold zeigend, beides mit einer punk- 
tierten Bordüre umgeben (W. Froehner, Verres chretiens ä figures d'or, Paris i899, 
pl. XXII Nr. i57; Vopel Nr. 21 ab, S. 93 A. 3 und Nachtrag S. 116. Ein anderes 
Goldglasmedaillon mit der Umschrift: santvs petrvs, das Vopel bei Froehner 
in Paris sah — S. 93 A. 3 — , wird im Nachtrage nicht erwähnt). 

23. Goldglasmedaillon, in Gold und Rot einen mit Früchten und Blumen 
angefüllten Korb, hinter ihm eine nach links gewandte Ente, Symbole des Herbstes, 
darstellend. Grösse o,o3i m (W. Froehner a. a. O. pl. XXII Nr. i56; Vopel 
S. 1 16). 

24. Kleines Medaillon von grünem Glase mit einem Kreuz in Relief, umgeben 
von einem Kreise von Nuppen (Dalton, Catalogue Nr. 7 12). 



3.;Gräber- 

felder. 
Altertümer 
unbestimm- 
ten Fund- 
orts. 
Kleinfunde. 
Glaswaren. 




Figr. 165- Köln, Mus. Wallraf^icfaartz. Ruhender Amor. 



337 



22 



338 DAS RÖMISCHE KÖLN 



c) Bronze- und Eisenwaren. 

3. Orftber- i. Bronzcstatuette des Juppiter, das Haupt bekränzt, um die Schultern und den 

Aitertamer linken Oberarm mit der Chlamys bekleidet; die erhobene Rechte hielt einst den 
unbestimm- Scepter (BPM 8575). 

orts. 2. Massive Bronzestatuette des bärtigen Juppiter mit Lockenkranz um die Stirn, 

Kl einfände. Panzer und Beinschienen, auf denen der Blitz dargestellt ist. Mit der erhobenen Rechten 
und^Eisen- Stützte Sich der Gott auf den verlorenen Scepter, die nach innen umgebogene Linke 
waren. hielt ehemals den Blitz. Sehr ansprechend von Herrn Museumsdirektor Alden- 
hoven als Juppiter Dolichenus bezeichnet (Poppelreuter, Juppiter im Panzer: 
B. J. io7, i9oi, S. 56 mit Textfigur S. 57; MWR iio5). 

3. Zwei Bronzestatuetten der spendenden Minerva, davon eine nur wahr- 
scheinlich aus Köln (BPM ioo7, i392}. 

4. Gut gearbeitete, aber schlecht erhaltene Bronzestatuette der gerüsteten 
Minerva mit schräg um die linke Schulter unter dem rechten Arme her geschlungenem, 
durch den herausgestützten linken Ellenbogen geöffnetem Himation (Westd. Zs. 
Korrbl. XXIV, i9o5, Sp. i38 nr. 53; MWR i347). 

5. Bronzestatuette des Mars, wahrscheinlich aus Köln (BPM i395). 

6. Bronzestatuette des Mercur, schöne Arbeit, wahrscheinlich aus Köln 
(BPM, A84o). 

7. Rohe Bronzestatuette des Mercur mit zwei Flügeln am Kopfe, dem Beutel 
in der vorgestreckten Rechten und dem fast wagerecht nach vom gehaltenen Ker\'keion 
in der Linken (Lindenschmit, Die Altertümer unserer heidnischen Vorzeit IV Taf. 69 
Nr. 5; zu Köln im Privatbesitz). 

8. Bronzestatuette der Demeter (?) mit langem Chiton und auf dem Hinter- 
kopfe aufliegendem Obergewande. Aufsatz auf dem Kopfe abgebrochen; die vor- 
gestreckte Linke scheint ein Ährenbüschel gehalten zu haben (B. J. LXIV, i878,, 
S. 74 Nr. 3i; Samml. Wolffj. 

9. Bronzestatuette des Amor im Stile des Praxiteles: die schlanke, knabenhafte 
Göttergestalt hebt sich mit Hilfe der Flügel empor und berührt nur noch mit der 
Spitze des rechten Fusses den Boden; beide Arme sind hoch erhoben; die linke 
Hand hielt ehemals den Bogen (Furtwängler, Über einige Bronzestatuetten vom 
Rhein und der Rhone: B. J. XC, i89i, S. 6i und Taf. III3; BPM ioo3). 

IG. Zierliche Bronzestatuette des geflügelten Amor, der mit einer grossen, bren- 
nenden Fackel leicht und sicher auf der Weltkugel steht (L. Urlichs, Amor aus 
Köln: B. J. IX, i846, S. r55 und Taf. V4). 

11. Bronzestatuette des geflügelten Amor, der in der Rechten eine Keule hält 
(B. J. LXIV, i878, S. 73 Nr. 23; früher Samml. Wolff, jetzt BPM ioo4). 

12. Vier Bronzestatuetten des jugendlichen Herakles mit Löwenhaut und Keule 
(B. J. LXIV, i878, S. 73 Nr. i9— 22; Samml. Wolff Eine davon ist wohl BPM 3666). 

i3. Schlecht erhaltene Bronzestatuette der Fortuna, die wohl ehemals in der 
Rechten das Ruder, in der Linken das Füllhorn hielt (B. J. LXIV, i878, S. 73 Nr. 22; 
Samml. Wolff). 

i4. Bronzestatuette eines Lar in flatternder, kurzer Tunika und mit einem Füll- 
horn in der Linken; die vorgestreckte Rechte hielt wohl früher eine Schale (B. J. 
LXIV, 1878, S. 73 Nr. 25; Samml. Wolff). 

i5. Bronzestatuette des Rheins. Der bärtige Gott, nur am Unterkörper in ein 
Gewand gehüllt, ist hingelagert und stützt sich mit dem linken Arm auf eine Urne, 

338 



IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 



339 



der Wasser entströmt. Neben ihm liegt ein Füllhorn. Die als Unterlage dienende 
Platte ist an den vier Ecken mit Masken geschmückt und trägt die Inschrift: devs 
RHENI [Afercators Stadtplan, rechter Rand, oben — vgl. Taf. I — ; Broelman, 
Comm. I fol. 347 v; Epid., Tab. Mon. Vet. II 21. Im Besitze J. Helmans, jetzt verloren). 

1 6. Bronzestatuette der thronenden Nehalennia in der Tracht der Matronen mit 
Früchten im Schosse und wie zum Reden erhobenem Zeigefinger der rechten Hand 
(früher Samml. Thewalt. jetzt MWR i346). 

i7. Bronzestatuette eines anscheinend den Pflug führenden Landmanns in 
Tunika und Sagum (Schaaffhausen, Zwei 
römische Bronzefunde aus Köln: B. J. 
LXXXIX, i89o, S. 60 und Taf. I i. Frü- 
her Samml. Forst, jetzt MWR i io4). 

18. Bronzestatuette eines nackten 
Knaben; Arme abgebrochen (B.J.XXXV, 
i863, S. 36; Samml. Merlo). 

i9. Bronzestatuette eines nackten 
Jünglings, der in der gesenkten Linken 
einen nicht genauer bestimmbaren Gegen- 
stand hält. Die Rechte ist etwas vor- 
gestreckt und hielt wohl einst eine Schale 
(B. J. LXIV, i878, S. 72 Nr. i4). 

20. Bronzestatuette eines römischen 
signifer mit Löwenfell über Haupt und 
Rücken; das Signum ist verschwunden. 
Mittelmässige Arbeit (L. Lersch, Ein 
römischer Krieger: B. J. IV, i844, S. i79 
und Taf. VII/VIII 10 u. 11). 

21. Bronzestatuette einer Frau in 
langem Chiton, der mittels des Oberge- 
wandes um die Hüften gegürtet ist. Die 
vorgestreckte Rechte hält eine Schale, die 
Linke einen undeutlichen Gegenstand (B.J. 
LXIV, i878, S. 74 Nr. 29; Samml. Wolff). 

22. Bronzestatuette einer Frau in 
langem Chiton mit gegürtetem Überschlag 
und Obergewand, das schleierartig den 
Hinterkopf bedeckt; die Rechte ist vorge- 
streckt, die Linke ruht auf der Brust. Rohe Arbeit (a. ä. O. Nr. 3o ; Samml. Wolff). 

23. Tierfiguren aus Bronze (Frösche, Delphin, Schlange, Schildkröte, Hahn, 
Taube, Ente, Widder, Ziege, Bock, Gemse, Pferd, Hund, Maus, Löwe, Schwein, Bär, 
Kuh), gefunden in der Umgegend von Köln (a. a. O. S. 75—76 Nr. 33— 4i, 43—48, 
5o— 56; Samml. Wolff). 

24. Bronzenes TropSum (BPM 788). 

25. Gut gearbeitetes Bronzerelief: stark ausschreitender Jüngling mit erhobener 
Rechten (Dorow, Denkmale gennanischer und römischer Zeit in den rheinisch-west- 
phälischen Provinzen I, Stuttgart 1823, Taf. XVHI; BPM, U1212). 

26. Zwei phalerae, die eine einen geflügelten Eros, die andere anscheinend zwei 
Gladiatoren darstellend (B.J. LXIV, i878, S. 77 Nr. 75 u. 76; Samml. Wolff). 



3. Gräber- 
felder. 
Altertfimer 
unbestimm- 
ten Fund- 
orts. 
Kleinfunde. 
Bronze- 
und Eisen- 
waren. 




Fiff. 166. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Akroterion 
in Gestalt einer weiblichen tragischen Maske. 



339 



22* 



34o 



DAS ROMISCHE KÖLN 



und Eisen- 
waren. 



^feide"' 2 7. Sieben sogen. Mithrassymbole : Leiter, Eidechse, Schlange, kammartiger 

Altertümer ^cg^^stand, Ende einer Schaufel, Hand, Querbalken einer Wage (a. a. O. Nr. 78; 

nnbestimm- früher Samml. Wolff, jetzt BPM 3492). 
ten Fund- 

orte. 28. Fibulae aus Köln, zumal in den Sammlungen Herstatt und Wolff (a. a- O. 

Kleinfunde. S. 80 und Taf. V/VI). 

29. Sechskantige Flasche aus Bronze mit reichem Email (BPM 264). 

30. Messergriff aus Bronze in Gestalt eines Pferdekopfes, der sich aus einem 
Blattkelch entwickelt. Im Maul des Pferdes ein Loch zur Aufnahme eines Ringes 
(BPM 9723). 

3i. Cylinderförmige Bronzebüchse, in der sich mehrere Sonden und andere 
Instrumente befinden (BPM So96— 5io2). 

32. Bronzene Siegelstempel mit Inschriften (B. J. XC, i89i, S. 38 Nr. i7, S. 39 
Nr. i9 u. 20, S. 4o Nr. 23; BPM 5572, 347, 348, 45i4). 

33. Salbenreibstein mit Näpfchen in Bronzefutteral (Westd. Zs. XIX, i9oo, 
S. 4i6 und Taf. XXV 6; BPM i3i22). 

34. Bronzener Deichselbeschlag mit geflügeltem Gorgoneion, wahrscheinlich aus 
Köln (B. J. XLVI, i869, S. 39 und Taf. V 2 u. 2 a; Samml. Merlo). 

35. Bruchstück einer bronzenen Laterne, wahrscheinlich aus Köln (BPM 2925). 

36. Fa.«?t vollständig erhaltener Schlichthobel aus Eisen, gefunden bei der Stadt- 
erweiterung unter römischen Bauresten (L. Lindenschmit, Die Altertümer unserer 
heidnischen Vorzeit IV, Mainz i9oo, Taf. XXI Nr. 1 u. 2). 



Arbeiten in 
Edelmetallen. 



d) Arbeiten in Edelmetallen. 

1. Prächtige Bronzeapplike in Gestalt eines Seepanthers, dessen Flecken durch 
aufgelegte Silberplättchen angedeutet sind (MWR 944). 

2. Zwei vergoldete getriebene Bronzebeschläge mit Darstellung von Amoretten 
(B. J. io5, i9oo, S. 244; BPM i247o). 

3. Vergoldete Bronzeschnalle, die in durchbrochener Arbeit zweimal ein Reh 
zeigt, dem ein wildes Tier (Panther ?) in den Nacken beisst (MWR 53; Fig. i35). 

4. Silbernes Beschlagstück eines Gürtels in filigranartig durchbrochener Arbeit 
Das Ornament besteht aus geschmackvollen Volutenranken, die von einem vergoldeten 
Weinblatt aasgehen und teils in Weinblättem, teils in dreispaltigen Blüten endigen. 
Das Ganze umgibt ein dünnes vergoldetes Band. Zwischen diesem und dem breitem, 
ebenfalls vergoldeten Aussenrande befindet sich durchbrochenes Rankenwerk. Die 
Nieten zeigen Köpfe. Die Rückseite bildet eine silberne Platte; zwischen ihr und der 
durchbrochenen Vorderseite lag das farbige Leder d«s Gürtels (B. J. XCIX, i896, 
S. 46 und Taf. 16; L. Lindenschmit, Die Altertümer unserer heidnischen Vorzeit IV, 
Mainz i9oo, Taf. 45 Nr. 2; früher Samml. Forst, jetzt MWR io7o, wo als Fundstelle 
die Luxemburgerstrasse angegeben ist; ein ganz gleiches, aber schlechter erhaltenes 
Beschlagslück ebenda o. N.). 

5. Sehr geschmackvoll verzierter Metallbuckel von 5,5 cm Durchmesser mit vier 
auf der Rückseite angebrachten Metallstreifen zur Befestigung desselben auf Leder. 
Buckel und Metallstreifen sind mit dünnem, reich graviertem Silberblech Ober- 
zogen. Der Buckel hat in der Mitte ein schalenartig vertieftes Feld, das ebenso 
wie der Rand mit feinem Rankenwerk verziert ist. Aus dem Felde erhebt sich ein 
kleinerer Buckel, ebenfalls mit Vertiefung in der Mitte. Letztere ist mit einem 
griechischen Kreuz, der Rand mit kleinen Blättchen geschmückt Ähnliches Oma« 



34o 



V. RHEINBRÜCKE UND KASTELL DEUTZ 34 1 

ment befindet sich auf den Metallstreifen (B. J. LXXXV, 1888, S. 94 mit Abbildung ; 3. Oriber- 
BPM, A845). Alteiumep 

6. Silberne Schale in Muschelform (BPM 6433). unbestimm- 

^ ten Fund- 

7. Sflbemer Löffel mit dem Umriss einer umgestülpten weitbauchigen Flasche. orts. 

Die innere Fläche ist mit eingravierten Blumenomamenten geschmückt. Den Anschluss Kleinfunde, 
der Schale an den Stiel vermittelt ein sitzender Raubvogel (L. Ltndenschmit, Die Edelmetallen. 
Altertümer unserer heidnischen Vorzeit IV Taf. 45 Nr. 6 u. 6b; Samml. Forst). 

8. Silberner Löffel mit Schale in Gestalt eines Blattes, dessen Spitze sich nach 
rechts wendet Der vergoldete Rand ist mit nielliertem Ornament von verschlungenen 
Bändern umgeben, während die ganze übrige Fläche eine netzartige Verzierung in 
durchbrochener Arbeit zeigt. Die Verbindung der Schale mit dem Stil ist durch 
Hals und Kopf eines Greifen hergestellt, dem nach zweimaliger Gliederung des Stengels 
der Kopf eines andern Tieres, wohl eines Affen, folgt. Der untere Teil der Handhabe 
ist aufgeschlitzt und diente wohl als Lager einer Messerklinge oder eines ähnlichen 
Instrumentes (L. Lindenschmit a. a. O. Nr. 7 u. 7 b). 

e) Arbeiten in Bein, Elfenbein und Gagat. 

1. Halskette aus kugel- und ellipsenförmigen Gliedern, fünf Haarnadeln, darunter Arbeiten in 

IT o Bein, Elfenbein 

eine mit facettiertem Kopfe, in den Perlchen eingelegt sind, und ein Amulett in und Oagat. 

Form einer Hand, sämtlich aus Gagat (BPM 8o5— 8o7). 

2. Anhänger mit Medusenhaupt, zwei Stäbchen mit reich verzierten Knöpfen 
und ein Messergriff aus Gagat, vermutlich aus Köln (BPM i786 — 1789). 

3. Gagatmedaillon mit weiblichem Porträt, dessen halbmondförmige Silberöse 
die Inschrift trägt: d-mer (B. J. XC, i89i, S. 27 Nr. i; BPM i785). 

4. Messergriff aus Bein, vermutlich aus Köln (BPM i778). 

5. Deckel eines Kästchens aus Elfenbein, einen Jüngling in gegürtetem Chiton 
und Chlamys zeigend, der sich mit der Rechten auf einen Stab stützt (BPM Si34). 



V. DIE RÖMISCHE RHEINBRÜCKE UND DAS 
KASTELL DEUTZ. 

A. Gedruckte Darstellungen. 

Erhardus WiNHEiM, Sacrarium Agrippinae, Coloniae i6o7, p. i4i. — Broel- Literatur. 
MAN, Epideigma, Text zur letzten Tafel. — B. Rhenanus, Rerum Germ, libri p. 337. Danftemmgen. 

— Fley (Stangefol), Annales circuli Westphalici p. 274. — Gelenius p. 83. — 
Ä Vorburg, Hist Rom.-Germ. II p. i78. — Aeg. Bucherius, Belg. Rom. p. 236. 

— Browerus et MaSenius, Ann. Trev. I p. 2o5. — Aug. Ald£nbrück, Ad ampliss. 
et inclyt. senatum p. q. A. de ponte Constantiniano Agrippinensi disquisitio historico- 
critica, cui accedit gemina eiusdem pontis sciographia, Col. i767. — Mascou, Gesch. 
der Teutschen I S. 2i4. — Minola, Kurze Übersicht 2 S. 60. — Wallraf-Ennen, 
Beiträge S. 3i. — [Jakob], Köln und Bonn S. 6. — v. Mering und Reischert 
I S. 54 und 61. — Oligschlaeger, Über Niederlassungen der Römer im Ber- 
gischen: B. J. V/VI, i844, S. 236. — Ernst Weyden, Die' Brücke Constantin's 
zu Köln: B. J. VII, i845, S. 162. — Deycks, De origine Romana oppidi Tuitiensis: Index 
lectionum der Akademie zu Münster, Ostern i85o. — Ders., Deutz eine Römerveste, 

341 



342 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



Literatur. Castrum Divitensium : B. J. XV, i85o, S. i. — C. Smedinck, Die Constantinsbrücke zu 
Köln : Ann. h. V. N. I, i855, S. 47. — [v. Stramberg], Rhein. Antiquarius, IV i, S. io8 
und 123. — Ennen, Gesch. Kölns I S. 44. — [L. Schwörbel], Mittheilungen zur Ge- 
schichte der Stadt Deutz: Progr. des Progymn., Deutz i876. — Ders., Die Aus- 
grabungen zu Deutz und ihre Wichtigkeit für die Heimatkunde: Köln.-Ztg. vom 5. Juli 
i879, 2. Blatt. — Dr. L. Ennen, Die Festung Deutz: Kölner Nachrichten vom i5. 
und i6. Juli i879. -— Wolf, Archäol. Ztg., i88o, S. 4i. — Ders., Die Aufdeckung 
und Aufnahme der zu Deutz gefundenen Reste eines römischen Castrums. Mit 
Nachtrag von Mommsen: B. J. LXVIII, i88o, S. i3 (vgl. Mittheilungen aus der 
hist Litteratur IX, i88i, S. i37). — Dr. Karl Bone, Das römische Castell in Deutz 
oder Deutz zur Zeit der Römer auf Grund der neuesten Entdeckungen und Funde 
dargestellt Mit einer lith. Tafel. Köln i88o (vgl. Archäol. Ztg. XXXVII, i879, 
S. 202; B. J. LXXIl, 1882, S. i97). ■— Düntzer, Die Römerbrücke zwischen Köhi und 
Deutz: Picks Monatsschr. VII, 1881, S. 357. — Das alte Römer-Castrum in 



Werftmauer 




o B Gezogene Pfähle. 

o Vorhandene Pfähle, 

y//^, Steinwurf. 

wm Grosse Quadern. 



f(--aie' 




Fig. 167. Köln. Grundriss eines Pfeilers und Ansicht eines 
Pfahlschuhs von der Constantinischen Rheinbrücke. 



Deutz: Deutz- Kalker Ztg., Aug. 1881. — Wolf, Beschreibung der zu der Feststellung 
des Deutzer Castrums vorgenommenen Ausgrabungen: Westd. Zs. I, 1882, S. 49. — 
Karl Marggraff, Das römische Castell in Deutz: Centralblatt der Bau Verwaltung II, 
1882, S. 120 und 125. Mit mehrem Textfiguren, u. a. Grundriss und rekonstru- 
ierter Ansicht — Schwörbel, Die jüngsten Funde auf dem Boden des 
römischen Castrums zu Deutz: B. J. LXXIII, 1882, S. 53 (vgl. Köln.-Ztg. vom 
26. Aug. 1881). — Wolf, Köln und seine Brücke in Römerzeiten: B. J. LXXVIII, 
i884, S. 34. — v. Veith, Das röm. Köln, S. 32. — Düntzer, Köln und seine Römer- 
brücke: B. J. LXXXI, 1886, S. 7. — L. Schwörbel, Deutz. Inschriftfragmente: B. J. 
LXXXI, 1886, S. 206. — E. Hübner, Die römische Rheinbrücke von Köln: Westd. 
Zs. V, 1886, S. 238. — Hettner, Die Erbauungszeit des Deutzer Castrum: 
Westd. Zs. Korrbl. V, 1886, Sp. 180 nr. 12 9. — Ders., Nochmals Castell Deutz 
und die Brücke: Westd. Zs. V, 1886, S. 244. — Theod. Vacano, Das Römercastell 
zu Deutz im Mittelalter: Deutz -Kalker Ztg., Nov. 1886. — Wolf, Das römische 
Castell zu Deutz: B. J. LXXXIII, i887, S. 22?. — E. Hübner, Deutz: B. J. LXXXVIII, 
i889, S. 61. — Ders., Römische Herrschaft in Westeuropa, Berlin i89o, S. 112 und 



342 



V. RHEINBRÜCKE UND KASTELL DEUTZ 



343 



i44. — ScHWÖRBEL, Die römische Brücke zwischen Köln und Deutz: Westd. Zs. 
Korrbl. XII, i893, Sp. 49 nr. 29. — Col. Agr. S. 8i und i39. — Max Ihm, Divilia: 
Pauly-Wissowa, Realencyclopädie V i, i9o3, Sp. I238. 



Literatur. 



B. Handschriftliche Darstellungen. 

BrOELMAN II, fol. 7lo; 729 V. — WilMIUS, Hist. Col. p. 34. — CrOMBACH HandtchriftL 

I, p. 542, 545. — Gelenii Farragines XXIX, p. 53: De ponte Constantiniano obser- 
vationes ex Broelmanno. — Turckius p. 289. — De Ponte Agrippinensi. Kurze Ab- 
handlung aus der Zeit nach i767. Chron. u. Darst. i3o. — Materialien zur Geschichte 
der Kölner Rheinbrücke. Enthält Aldenbrück, De ponte, die deutsche Obersetzung 
dieser Schrift und Zeitungsausschnitte aus i848 und i856. Chron. u. Darst. i35. — 
Bl. Alfter, Geographisch-hist. Lexikon des ErzstifTts Köllen I (Chron. u. Darst. 
i59), fol. i48. — V. Hillesheim, Vorlesungen: Chron. u. Darst. i67, fol. I27v und 
i3i; i68 fol. 123 und I25v. — Kollektaneen zur Deutzer Geschichte. Aus 1 868— 87. 




Fifir. 168. KölD, Mus. Wallraf-Richartz. Kompositkapitell, gefunden im Rhein bei der römischen Brücke. 

Chron. u. Darst. 298. Enthält: i. Siegel der Stadt Deutz mit Darstellung der von 
Mauern und Türmen umgebenen Abtei; 2. Progr. des Progymn. Deutz i876; 3. do. 
i878; 4. Kölner Nachrichten vom i5. u. i6. Juli i879; 5. Bone, Castell in Deutz; 
6. Köln. Ztg. vom 26. Aug. 1881; 7. Deutz-Kalker Ztg., Ausschnitt vom Aug. 188 1 ; 
8. Bericht des Obersten Wolf über die bei Gelegenheit des Neubaues eines Direktions- 
Wohngebäudes der Kgl. Artillerie- Werkstatt zu Deutz zutage getretenen Überreste 
eines römischen Castrums ; 9. die wichtigste Literatur über Topographie und Geschichte 
von Deutz; 10. L. Schwörbel, Deutzer Rechtsaltertümer (o. J. und Druckort) ; 1 1. Deutz- 
Kalker Ztg., Ausschnitt vom Nov. 1886 (2, 4—7, 11 s. oben). 

C. Pläne und Ansichten. 

n 

I. Darstellungen der Constantinsbrücke. 

I. Lageplan der Constantinischen Rheinbrücke. In der Mitte der Rhein, rechts Constantins- 
ein Teil von Köln, links Deutz. Die drei mutmasslichen Brückenköpfe auf dem 



343 



344 DAS RÖMISCHE KÖLN. 

Literatur, rechten Ufer sind durch grade Linien mit dem Salzgassentor auf dem linken ver- 
bunden. In der senkrecht den Rhein durchschneidenden Linie zwei Pfeiler, einer 
unweit des rechten Ufers, der andere in der westlichen Rheinhälfte. Illustration zu 
Broelmans Commentarii cap. 4 Hb. XIIII. Dabei eine mit diesem Kapitel gleich- 
lautende Erläuterung (i6o7). Leicht getuschte Federzeichnung. 3iX35,2 cm. H. M. 
AI ia/3. Mitt. iS89. — 2. Phantasiedarstellung der Constantinischen Rheinbrücke 
Rechts der östliche Teil des ausgebauten römischen Kölns, links Kastell Deutz mit 
kreisrunder, von zehn Rundtürmen bewehrter Ringmauer und einem viereckigen Bau 
mit Ecktürmen in der Mitte. Auf der 42-bogigen Brücke mitten ein Turm. Über- 
schrift: GEPHYROGRAPHIA QUOD EST DELINEATIO PONTIS LONGE MAXIMI LAPIDEI 
SUPRA RHENUM .... CUM DIVITENSI MUNIMENTO .... PER FL. VAL, CONSTAXTINUM 
.... CONSTRUCTI. EX CONATIBUS CHOROGRAPHICIS STEPHANI BROELMANI AGRIPP. 

jc. Illustration zu dessen Commentarii (1608). Ovaler Ausschnitt in Rechteck. In 
den Zwickeln Münztypen von Constantin und Magnentius. Kupferstich. 26,5 X 3 1,4 cm. 
Letzte Tafel von Broelmans Epideigma, bei A Vorburg, Hist Rom. -Germ.* II 
p. 1 78/1 79 und H. M. A ia/4 (koloriert). Bei letzterer handschriftliche Erläuterung aus 
Broelmans Commentarii. Mitt. i89o (Fig. 43). — 3. Phantasiedarstellung der Constan- 
tinischen Rheinbrücke nach 2 in ovaler Form; oben rechts eingefügt das Kölnei 
Wappen. Unterschrift : die cöllnische brück wie sie vor alters gewesen vber 
DEN RHEIN. Holzschnitt als Illustration zu Fley (Stangefol), Ann. circ. Westph. 
S. 276. — 4. Die Rheinbrücken Caesars und Constantins in zwei Streifen untereinander. 
Adresse des oberu: Abbildung der brücke julii caesaris zu cölln über den 
RHEIN; des untern: Abbildung der von constantino m. steinern erbauten rhein- 
brücke zu CÖLLN, STATT DER VORIGEN HÖLTZERNEN JULII CAESARIS. Unten links : 

RICHTER DELiN.; rechts : c. p. LINDEMANN scuLPSiT DRESDAE i735. Kupferstich. 
37,5X40,6 cm. H. M. AI ia/9. Mitt. i895. — 5. Zwei Ansichten der Rho^nbrücke 
Constantins, die obere nach Broelman mit dem Titel: gephyrographia broel- 
MANNiCA ciDiDCiix, die Untere nach Aldenbrück mit dem Titel: grephyrographia 
aldenbrückiana ad cl. reinhardi dimensionem cididcclxvi exacta, angefertigt 
von Everh. Wyon als Illustration zu Aldenbrück, De ponte Constantiniano Agrippi- 
nensi. Kupferstich. 21, 3 X 35 cm. H. M. A I la/io. (Die Aldenbrücksche Ansicht 
Fig. 44). Mitt i896. — 6. Die Rheinbrücke Constantins. Nachbildung von 4 mit 
kleinen Veränderungen, zur Seite Anweisungen. Unten rechts: nach einem alten 

KUPFERSTICH VON EVERH. WYON AUF STEIN GEZEICHNET VON EBERHARD. Illustration 

zu Wallraf, Beiträge, Köln 18 18. Lithographie. 24,5 X 38,5 cm. H. M. AI ia/i4. 
Mitt. i9oi. — 7. Rest einer Pfahlstellung im Rhein, vermutlich von der Constanti- 
nischen Brücke, gezeichnet vom Ingenieur Kraus (Col. Agr. Taf. X; Fig. i67). 

2. Pläne und Ansichten des Deutzer Kastells. 

DeutzerKastelL ^* Phantasiedarstellungen auf den obigen Ansichten der Constantinsbrücke. — 

2. Pläne und Ansichten auf Grund der Ausgrabungen, B. J. LXVIII, Taf. II und 
III, Vorsatztafel bei Bone, Kastell Deutz, Westd. Zs. I, Taf. II, Centralblatt der 
Bauverwaltung II, S. 120 und I25 (auch Rekonstruktion), B. J. LXXIII, Taf. III 
— 3. Zwei photographische Aufnahmen der Ausgrabungen des Deutzer Kastells von 
Hofphotograph Anselm Schmitz. 37 X 3o cm. Denkmälerarchiv der Rheinprovinz 
Nr. 65o und65i. Fig. i72. 



344 



V. RHEIXBRCCKE und KASTELL DEUTZ 



345 



A. DIE RHEINBRÜCKE. 

Mit der römischen Stadtbefestigung Kölns stehen als Vorwerke in innigem Zu- Die Rhein- 
sammenhang die Rheinbrücke und das Kastell von Deutz. Zeugni^s des 

Die römische Rheinbrücke ist bezeugt durch die im Jahre 3 lo (Teuffel-Schwabe, Eumenius. 
Gesch. d. röm. Lit. 11^ S. 986) zu Trier am Gründungstage dieser Stadt auf Kaiser 
Constantin wahrscheinlich von dem Rhetor Eumenius gehaltene Lobrede (XII Pane- 
gyrici latini, rec. Aem. Baehrens, VII. Incerti Panegyricus Constantino Augusto ^ 

dictus), in der es heisst: Quid ipsos (seil. Francos) maneat, ex regum suorum cru- 
ciatibus metiuntur ideoque tanlum abest, ut amnis illius (seil. Rheni) transitum molian- 
tur, magis ut coepto ponte desperent (c. XI p. i68). Insuper etiam Agrippinensi 
ponle faciundo reliqiiiis afflictae gentis insultas, ne unquam metus ponat, semper 
horreat, semper supplices manus tendat, cum tamen hoc tu magis ad gloriam imperii 
tui et ornatum limitis facias quam ad facultatem, quotiens velis, in hosticum trans- 
eundi. quippe cum totus arniatis navibus Rhenus instruclus sit et ripis omnibus 




Fig. 169. Köbii Mus. Wallraf-Richartz. Skulptierter Block von einem Grabdenkmal, gef. im Rhein. 



usque ad Oceanum dispositus miles immineat. Sed pulcrum tibi videtur — et revera 
pulcherrimum est — ut Rhenus ille non solum superioribus locis, ubi aut latitudine 
vadosus aut vicinia fontis exiguus, sed etiam ibi novo ponte calcetur, ubi totus est, 
ubi iam plurimos hausit amnes, quos hie noster indigena fiuvius (seil. Mosella) et barbarus 
Nicer et Moenus invexit, ubi iam immani meatu ferox et alvei unius impatiens in duo 
comua gestit excedere. Servit profecto, Constantine maxime, ipsa rerum natura numini 
tuo, cum in illa gurgitum altitudine tantarum molium fundamenta iaciun- 
tur fidam et stabilem firmitatem habitura .... Hoc opus et difficile 
factu et usu futurum est sempiternum. Gerte quidem iam tibi in exordio sui 
hostium movit obsequia, qui pacem supplices petierunt, nobilissimos obsides obtulerunt. 
Ex quo nemo dubitat, quid perfecto ponte facturi sint, qui iam serviunt 
inchoato (c. XIII p. i69). 

Aus den Worten des Redners geht hervor, dass es sich um eine feste, in Inhalt dieses 
ihrer Anlage auf immerwährende Dauer berechnete Brücke handelte, wie eine 
solche bisheran über den breiten Niederrhein noch nicht erbaut worden war. 
Als Zweck derselben wird der offenkundige Triumph des Kaisers über die Franken, 
noch mehr die Verherrlichung seiner Regierung und der Schutz der Reichsgrenze 



Zeugnisses. 



345 



346 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



Die Rhein- 
brücke. 



Geschichte 
der Brücke. 



Reste der 
Brücke. 
Broeimans 

Unter- 
suchungen. 



bezeichnet. Der Brückenbau war begonnen worden vor dem Abschluss des Franken- 
krieges; zu der Zeit, wo die Rede gehalten wurde, war er noch nicht vollendet 

Weitere Zeugnisse aus dem Altertum über die Brücke fehlen; jedoch wäre es 
durchaus ungerechtfertigt, aus diesem Umstände oder aus den Verhältnissen und dem 
Befund der späteren Zeit mit Valesius (Rer. Franc. I p. i8), v. Hillesheim 
(Vorlesungen a. a. O.) und Luden (Geschichte des teutschen Volkes II, 1826, S. i46 
u. A. 28) die Vollendung derselben bezweifeln zu wollen (dagegen Aldenbrück, 
De ponte p. i4; Wallraf-Ennen, Beiträge S. 44). 

Ebenso fehlt es an Nachrichten über die spätem Schicksale der Brücke. Im 
Jahre 869 scheint eine Brücken verbin düng zwischen Köln und Deutz gefehlt zu 
haben : nach der in Deutz getätigten Wahl des Bischofs Willibert kehrten die Wähler 
zu Schiffe nach Köln zurück (Liudbertus cum omni clero et populo Rheni fluenta 
transfretavit : Mon. Germ. Script. I, p. 582 ; vgl. Hartzheim, Concil. Germ. II p. 355/356). 
Dagegen berichtet erst von einer Entfernung der Brücke die dem 12. Jh. angehörige 
Vita Brunonis altera c. i3 (Mon. Germ. Script. IV p. 2 78): Erzbischof Bruno, 
Ottos des Grossen Bruder (953—965), habe, um den an heimkehrenden Landleuten 
zur Nachtzeit auf der Brücke verübten Räubereien und Mordtaten ein Ende zu 
machen» diese niederlegen lassen. Andere vermuten (wohl im Anschluss an die 
Mitteilung der Ann. Col. max., Mon. Germ. Script. XVII p. 74o, dass Bruno Brücke und 
Deutzer Kastell propter rebelles effregerit) als Gründe für diese Massregel die 
Furcht vor feindlichen Einfällen, zumal der Ungarn (Broelman, Epideigma, Text zur 
letzten Tafel; Browerus et Masenius, Ann. Trev. I p. 2o5). Später taucht die bis heute 
für wahr gehaltene Nachricht auf, dass Bruno die Steine der Brücke und der ,Burg* 
— d. h. des von ihm ebenfalls teilweise niedergelegten Kastells Deutz (s. u.) — für 
den-Ba^ des Klosters St. Pantaleon bei Köln verwandt habe (Agrippina fol. 5ob = 
KoelhoffscIiV €hi:onikt Städtechroniken XIII S. 438; Broelman II fol. 72 iv, wo 
sie fälschlich für eine^T^Jfitteil^ng des Otto von Freisingen ausgegeben wird; Winheim, 
Sacrarium Agrippinae p. i4i ; BRotv^m^set Masenius a. a. O.; Gelenius p. 363 ; Crom- 
BACH I p. 546 u. a. Vgl. Oppermann, Westd. Zs. XIX, i9oo, S, 294). Diese 
Ansicht verdankt offenbar dem Miss Verständnis der . angeführten Stelle aus der Vita 
Brunonis altera ihre Entstehung, wo es von den Raub- und Mordtaten auf der Brücke 
heisst: mortisque auctores latuerunt, sceleris sui sigillum noctem haben tes. Hinc 
sanctus Bruno prope urbis muros monachorum congregationem instituit, quam rerum 
suarum fecit heredem, multiplici eam dote nobilitans. Während der Verfasser die 
Klostergründung als Sühne für die Frevel hinstellen will, die sich an ihren Urhebern 
nicht, ahnden Hessen, brachte man später den Klosterbau mit dem niedergelegten 
Brückenbau in ursächliche Beziehung. 

Als sichtbare. Spuren (, linzeichen*) der von der Salzgasse nach Deutz hinüber- 
führenden Brücke nennt .die Koelhoffsche Chronik »steine ind gebrochene stücke, die 
dae liggen* (Städtechroniken XIII S. 437). Broelman war der erste, der diese 
Überreste etwa 4o Jahre vor der Abfassung seines Geschichtswerkes — also gegen 
i57o — mit Hülfe seines Freundes, des Geometers Stempel aus Gouda, begleitet 
von erfahrenen Fischern, bei niedrigem Wagserstande im Hochsoguner wissenschaft- 
lich untersuchte (II fol. 722 und 728). Dabei hat er fünf Pfeilerreste von dem Kahn 
aus, mit dem er über dieselben hinwegfuhr, feststellen können ; neunzehn haben ihm die 
Fischer als im Flussbett vorhanden bezeichnet; sie sind beliebte Schlupfwinkel der Fische, 
und die Netze haben oft an ihnen Schaden gelitten. Ein ähnliches Ergebnis haben 
seine Beobachtungen vom Turme der benachbarten Kirche Gross St. Martin aus gehabt 



346 



V. RHEINBRÜCKE UND KASTELL DEUTZ 347 

Vor vielen Jahren sind, so ist ihm von Schiffern versichert worden, bei ganz niedrigem Die Rhein- 
Wasserstande Brückenpfähle, die aus dem Wasser hervorstanden, auf öffentliche 
Kosten entfernt worden (fol. 7 20 u. 723 v). Nach Broelmans Beobachtungen führte 
die Brücke vom Tor an Obenmarspforten über die Salzgasse in grader Richtung nach 
dem rechten Ufer (unrichtig suchten viele sie noch im 18. Jh. am Bayenturm, wo 
einst ein von Engelbert II. erbautes Wachthaus auf einem im Rheine stehenden, 
mit dem Turme durch einen Bogen verbundenen Pfeiler ruhte: Crombach p. 543; 
Aldenbrück, De ponte p. 10). Zahlreiche Pfeilerfundamente und -stumpfe, Reste von 
Säulen und mächtige Werkstücke sind auf der Strecke bis zum Flussbett gefunden 
worden. Eine Erinnerung an den Teil der Brücke, der über den Rheinarm führte, 
findet Broelman in der Bezeichnung mehrerer Häuser der Hühnergasse als „erstes, 
zweites usw. Haus auf dem alten Fahrpfosten". Die angebliche Rhein insel ist durch 
Anschwemmung an die linksseitigen Brückenpfeiler entstanden (fol. 7i9 und 7x9 v; vgl. 
S. i58). Auf der rechten Rheinseite bezeichnet ein bogenförmiger Bau (Rampe) das 
Ende der Brücke (föl. 7 20). Ihre ganze Länge berechnet Broelman auf 259o köln. 
Fuss; ihre Breite hat jemand — Broelman weiss nicht, aus welchen Gründen — 
auf 20 Fuss bestimmt; die einzelnen Pfeiler, von denen drei — freilich nicht 
mit der erwünschten Genauigkeit — gemessen werden konnten, haben eine Länge 
(Breite) von ungefähr 32, eine Stärke von 18 köln. Fuss. (fol. 728, 728v, 729). 
Gradezui als unmöglich erwies sich die Feststellung der Zahl der Bogen und 
Pfeiler. Broelman verwahrt sich ausdrücklich dagegen, dass seine graphische Dar- 
stellung der Brücke mit 42 gleich grossen Bogen (Fig. 43) der Wirklichkeit entspreche; 
er ist sogar geneigt zu glauben, dass die Pfeiler mitten im Strome weiter auseinander 
standen als in der Nähe des Ufers (fol. 729). 

Crombachs Mitteilungen über die Rheinbrücke (p. 542) zeigen, dass er nur Crombachs 
Broelmans Epideigma, aber nicht seine Commentarii angesehen, geschweige denn ^*® «««««». 
neue Forschungen angestellt hat. Seine Angaben, die Brücke sei etwa i5o4 Fuss 
lang, die einzelnen Brückenpfeiler 24 Fuss voneinander entfernt und 12 Fuss dick 
gewesen, sind grundlose Kombinationen aus der Broelm ansehen Zeichnung und 
den spärlichen Zahlenangaben in der beigegebenen Widmung. 

Veranlassung zu einer neuen Untersuchung der Brückenreste bot der tiefe Reinhards u. 
Wasserstand des Rheines im Dezember i766, wo das Schiff des Joh. Heinr. ^ unter-^ ' 
Rheindorff bei der Einfahrt in den Hafen am Salzgassentor auf ein Hindernis auflief, suchunjren. 
das sich als einen Pfeilerrest erwies. Auf Anordnung des Rates nahm der Artillerie- 
hauptmann Joh. Valentin Reinhard Vermessungen vor, die von dem Jesuiten 
Augustin Aldenbrück geprüft und richtig befunden wurden. Reinhard fand in 
der Nähe des linken Ufers drei Pfeiler solidester BauarV^'Fuss aus dem B€>den. 
hervorragend, 4o Fuss breit und 96 Fuss voneinander entfernt; der dem Ufer nächste 
lag 24o Fuss vom Salzgassentor. Die Gesamtlänge der Brücke beträgt nach Rein- 
hard und Aldenbrück 2272 Fuss, nämlich: vom Tor an Obenmarspforten bis zum 
Steinweg, wo der angebliche Rheinarm begann, 160 Fuss; Breite des Rheinarms gegen 
24o Fu.ss; Breite der Insel bis zum Salzgassentor 592 Fuss; von da bis zum ersten 
Brückenpfeiler 24o Fuss; vom ersten bis zum dritten Brückenpfeiler i92 Fuss; von da 
bis zum Deutzer Kastell 848 Fuss. Einen Beweis für die Fortsetzung der Brücke über 
die Salzgasse findet Aldenbrück in der im Brigidenschrein für dortige Häuser 
angewandten Bezeichnung: „Hauss auff der Brücken". Am Deutzer Ufer südlich 
von der Brücke in einer Entfernung von 12 und 28 P'uss fand Reinhard die Über- 
reste zweier Türme, ohne Zweifel die des südlichen Zwischenturms der Westfront und des 

347 



348 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



Die Rhein- 
brücke. 

Lenn^s Unter- 
sucbungen. 



Schwörbßla 
Beobachtungen 

und Unter- 
suchung .eines 
Pfeilers. 



Südwestlichen Eckturms des Deutzer Kastells (Aldenbrück, De ponte p. 1 2 ; vgl. S. i58 u. 
l'ig. 44. Auch er hat die Ausführungen Broel mans in den Commentarii nicht gekannt). 
Keine Klärung der Brücken frage haben die am 16. Jan. i848 und 3. Jan. i854 
von dem Ingenieur Lcnne vornehmlich in der Nähe des Deutzer Ufers angestellten 
Untersuchungen gebracht (mitgeteilt in der Köln. Ztg. vom i9. Jan. i848 und 4. Jan. 
i854). Als Pfcilerreste der Brücke betrachtete er zwei Mauermassen, die sich in der 

Richtung der Inselstrasse in Deutz unter deni 
nördlichen Giebel des ehemaligen Hotel Fuchs 
und dem südlichen Teil des Hotel Belle vue vor- 
fanden. Dammartige Erhöhungen von 22 bis 
26 Fuss Breite, die sich in der bezeichneten 
Richtung durch das Rheinbett zur Salzgasse hin- 
ziehen, sollen ihre Entstehung den dort liegenden 
Brückenpfeilern verdanken; die letzte derartige 
Bank, ungefähr 7o Fuss von der Werftmauer des 
Freihafens entfernt, soll aus derselben Mauer- 
masse wie die an der Inselstrasse entdeckten 
bestehen. Allein die angeblichen Pfeilerreste 
auf der rechten Rheinseite haben sich 1881 bei 
den Fundamentierungsarbeiten des Bergisch-Mär- 
kischen Bahnhofes als die beiden westlichsten 
Türme der Südfront des Deutzer Kastells her- 
ausgestellt. Eine in der Richtung derselben, etwa 
5o m vom Eckturm entfernt auf — o,7o m K. P. 
liegende Erhöhung im Rheinbett besteht aus 
losen Steinen, unter denen sich anscheinend 
Mauerwerk befindet; abgehauene Stücke zeigten 
Tuffstein. Abmessungen, Beschaffenheit und 
Zweck der Erhöhung sind einstweilen nicht fest- 
gestellt; jedenfalls gehört sie nicht zur Constan- 
tinischen Brücke, da sie 7o,46 m oberhalb der 
Centrale zwischen Köln und Deutz liegt. Die 
von Lennt! in der Nähe der linksrheinischen 
Werftmauer bezeichnete Mauermasse ist sehr 
zweifelhaft (Schwörbel, Westd. Zs. Korrbl. XII, 
i893, Sp. 49 nr. 29). 

Einen bedeutenden Fortschritt in der Er- 
forschung der Constantinischen Brücke bezeichnen 
die seit Jahren angestellten Beobachtungen 
L. Schwörbels. Wiederholt, zumal bei dem 
niedrigen Wasserstande im Januar i893, traten Er- 
höhungen im Rheinbett, die durch die umherliegenden Stein trümmer (Bruchsteine 
und einzelne Quadern) auf Pfeilerreste deuteten, in der von Broelman und Rein- 
hard angenommenen Richtung der Brücke klar hervor; Untersuchungen mit der 
Peilstange liessen darunter eine Betonschicht vermuten. Die dem Kölner Ufer 
nächste Erhöhung, die 99 m von der Werftmauer und ungefähr ebensoweit von 
der Schiff brücke entfernt ist, — also der dritte von Reinhard gemessene Pfeiler — 
erwies sich bei der Untersuchung durch einen Taucher als einen auf — i,o9 m K. F. 



w 




.IC 



Fiflr. 170. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. 

Cautopates aus einem Mithrasheiligtum, 

gef. im Rhein. 



348 



V. RHEINBRÜCKE UND KASTELL DEUTZ 349 

Hegenden, gegen i6 m langen Pfahlrost mit spitzem Vorhaupt und etwas stumpferm Die Rhein- 
Hinterhaupt. Die Pfähle bestehen aus eichenen Rundhölzern, von etwa o,5o m Durch- brücke, 
messer, die senkrecht, am Hinterhaupt etwas gegen den Strom geneigt, in einem 
Abstände von 0,60 — o,9o m eingerammt sind. Der Raum zwischen den Pfählen ist 
mit Bruchsteinen ohne Mörtel gefüllt; die Pfeilerspitze bilden Quadern. Als Reste 
des Oberbaues der Pfeiler lagen noch einzelne Quadern aus Kalkstein, die bis 0,80 m 
lang waren, auf dem beschriebenen Fundamente; ihre Verbindung war durch Ver- 
ankerung hergestellt, wie vorhandene Klammerlöcher und Falzen beweisen. Der 
höchste Punkt des Pfeilerrestes liegt auf — 0,6 7 m K. P. 

Der Rest des mutmasslichen östlichen Endpfeilers der Brücke wurde im Winter Untersuchunir 
1884/85 etwa 100 m unterhalb der Schiffbrücke und 20,80 m von der Deutzer Werft- "*?*? ^utz." 
mauer entdeckt und damals sowie im Januar i893 untersucht. Er besteht aus auf- 
gehendem Mauerwerk ; die Ostseite zeigt regelmässig geschichtete Tuffsteine, die durch 
Mörtel aus feinkörnigem Kie3 ohne Ziegelmehl miteinander verbunden sind. Seine 
Länge beträgt, so gut sich dies feststellen liess, gegen i3,5o, seine Breite 4, 1 5 m; 
für die Fahrbahn ist ein Rechteck von 9,i5 : 4,i5 m bestimmt. Der Pfeiler ist vom 
abgeschrägt, an der Spitze abgebrochen; hinten ist die Schrägung an jeder Seite um 
0,20 m zurückgesetzt, die Spitze abgestumpft. 

Ein dritter Pfeiler wurde im Anfange des Jahres i894 etwa 7 m von der Kraus' Unter- 
Kölner Werflmauer und 102 m von der Schiffbrücke durch den Ingenieur Kraus "pfeiiers^er* 
festgestellt und untersucht (Fig. i67). Auch hier dient als Fundament ein vorn zu- ^ö^- 
gespitzer Pfahlrost von etwa i5 m Länge und 5 m Breite, dessen Vorhaupt durch 
eine Steinschüttung von Basalten befestigt ist. Die eichenen Pfähle, von denen ein 
Teil eiserne Pfahlschuhe besitzt, haben teils einen kreisförmigen Querschnitt von 
o,3o-~o,35 m Durchmesser, teils einen quadratischen von o,3o — o,4o m Seite, sie sind 
bei einer Länge von 3 — 3,5o m mit ihrer Spitze auf — 3 m K. P. eingerammt. Über 
der Pfahlstellung liegen Quadern aus weissem Sandstein mit Klammerlöchern, während 
in der Nähe Säulentrommeln aus Kalkstein gefunden wurden. 

Bleiben auch nach den in alter und neuer Zeit über die Constantinische Rhein- Ergebnis der 
brücke geführten Untersuchungen noch manche Widersprüche und Fragen ungelöst, guchuMen. 
so ergibt sich doch mit annähernder Sicherheit: i. da.ss die Brückenachse ungefähr 
in der Richtung der Centrale zwischen Köln und dem Deutzer Kastell zu suchen ist 
(die Col. Agr. S. i42 ausgesprochene Vermutung, dass die Brücke auf die Südwestecke 
des Deutzer Kastells ausgelaufen und die Strasse längs der Süd front desselben geführt 
worden sei, widerspricht den lokalen Beobachtungen); 2. dass die Brücke keine steinernen 
Bogen, nicht einmal massive Strompfeiler besass, sondern (wie die Koblenzer Brücke) 
eine mit Steinen beschwerte Bockbrücke war (Col. Agr. S. i4i); 3. dass beim Brücken- 
bau ältere skulptierte Bauteile verwandt worden sind. 

Als Material zur Füllung der Joche der römischen Rheinbrücke haben u. a. auch Architektur- 
die im Sommer i897 zwischen der Schiff- und der Eisönbahnbrücke gefundenen .^rchi- pöifuS/der 
tekturreste gedient: BrückenpfeUcr. 

1. ein einzigartiges Komposit-Säulenkapitell mit .piner Reihe grosser, weit aus- 
einanderstehender Akanthusblätter, dahinter aufsteigenden Schilfblättem, einer Perl- 
schnur, einem grossen Eierstab und zwei kräftig entwickelten ionischen Voluten 
(MWR 443; Fig. 168); 

2. ein dreiseitig bearbeitetes, stark verstümmeltes Pilasterkapitell mit zwei über- 
einander angeordneten Akanthusblattreihen auf den Ecken, einer blumenkorbartigen 

349 



35o 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



Die Rhein- Verzierung auf den Seiten, einer Blüte über der Mitte jeder Seite und einem ab- 
schliessenden Eierstab (MWR 444); 

3. ein stark verstümmeltes korinthisches Säulenkapitell mit zwei Reihen Akan- 
thus, einer dahinter aufstrebenden Reihe von Schilfblättem und abschliessendem Reifen, 
Perlband und Eierstab (Abg. Col. Agr. Taf. XVII; MWR 445); 

4. ein unten abgehauener Konus von einem Grabturm (MWR 447); 

5. drei Säulen trommeln, ein dreifach abgestufter Architravrest und zwei Simen- 
reste, darunter ein einfaches und ein reich ausgearbeitetes Stück; 

6. skulptierter Sandsteinblock von einem grossen Grabdenkmal, dessen Vorder- 
seite ehemals zwei Ehepaare, durch eine Säule voneinander getrennt, in der obem 
Körperhälfte zeigte. Rechts stehen ein Mann und eine Frau halb einander zugewandt. 
Der Mann hält mit der abgestossenen Rechten auf der Brust die Toga, über die 
sich schräg nach der linken Schulter ein breiter Gewandstreifen, das Abzeichen hoher 
Würde, zieht. Die Frau legt die Linke auf die Schulter des Mannes. Von der 

andern Darstellung ist nur der 
halb rechts gewandte Mann er- 
halten (MWR 446; Fig. i69). 

Vgl. Kl. S. ii4. — Ab- 
bildung von i, 2, 4, 5 nebst 
einer Anzahl von Brücken- 
pftlhlen, die zum Teil mit 
Schuhen versehen sind, auf 
einer Photographie mit der 
Unterschrift : Architektur- 
Reste GEFUNDEN l897 IM 
RHEIN, 22 X 16 cm, MWR, 
Ph i5i3; von i und 2 in 
grossem! Massstabe, 21,8 X 
16 cm, MWR, Ph i5i4. 
Arohitektar- u. Ausserdem haben sich 

Skulpturreste Flg. 171. Köln. Grabrelief eines Ehepaares, gef. in der Deutzer • iDu^ij. folaende Skuloturen 
aus dem Rhein, Befestigung, jetzt verloren. ™ l^nein lOigenae CJKUipiurcn 

vielleicht von gefunden, die neileicht eben- 

der Brücke, ^^^jj^ ^^^j^ Brückenbau Verwendung gefunden haben: 

1. eine schlecht gearbeitete Attisstatuette von einem Grabmal (Düntzer, Ver- 
zeichniss II, 83; MWR 225); 

2. eine schön gearbeitete und wohlerhaltene Statuette eines 6eidoq)6QO'^ mit 
übergescyagenen Beinen, phrygischer Mütze und gesenkter Fackel: cautopates aus 
einem Mithrasheiligtum, früher zu Unrecht für Attis gehalten (Cumont, Textes et 
Monuments figurcs relatifs aux mysteres de Mithra, Bruxelles i896, II p. 386 nr. 264; 
Düntzer, Verzeichniss II 82; MWR 545; Fig. i7o); 

3. ein Porträtkopf aus Marmor, angeblich des altem Scipio Africanus (Düntzer, 
Verzeichniss I 20; im MWR nicht mehr vorhanden). 

Kioinfunde aus Endlich sind hier die bekannt gewordenen Kleinfunde aus dem Rheine auf- 

dem Rhein zuführen, von denen einer ebenfalls zur Brücke in Beziehung steht: 

1. eine Bronzestatuelte der Viktoria (BPM 5o7i); 

2. ein grosses Klappmesser mit stachelig gearbeitetem Beingriff, gefunden im 
Rheinauhafen (MWR 53); 




35o 



V. RHEINBRÜCKE UND KASTELL DEUTZ 



35l 



3. ein lanzettförmiger Dolch aus Eisen mit Scheide. Länge des Dolches 23, Die Rhein- 
der Griffstange 6, des Griffs 8 cm. An dem auffallend kleinen Griffe befinden 

sich zwei rot emaillierte Nietköpfe. Die Scheide ist in vier durch breite, gold- 
tauschierte Bronzestreifen umrahmte Felder geteilt, die mit Rosetten, deren Blätter 
aus Bronze und Perlmutter oder Glas bestehen (sehr verwittert) und mit rot email- 
lierten Lorbeerkränzen geschmückt sind (L. Lindenschmit, Die Altertümer unserer 
heidn. Vorzeit IV Taf. 52, i; Museum zu Wiesbaden); 

4. ein viereckiger 
Bronzebeschlag von derProra 
eines kleinen Schiffes, an 
dessen Vorderfläche ein ge- 
flügelter Phallus als Apo- 
tropaion angebracht ist, ge- 
funden im Rhein bei Deutz 
an einem Brückenpfeiler 
<F. G. Welcker, Schiffs- 
verzierung: B J.XIV, i849, 
S. 38 u. Taf. III; BPM, 
U i696). 

5. ein Kugelbecher, 
grün glasierte Tonscherben 
u. a., gefunden bei der Unter- 
suchung der mittelalterlichen 
Poller Köpfe (Westd. Zs. 
Korrbl. XVII, i897, S. 45). 

Von einer vorconstan- 
tinischen festen Rhein brücke 
lassen sich keine Spuren 
nachweisen; die Entschei- 
dung der Frage, ob eine 
solche jemals bestanden 
habe, hängt von dem An- 
sätze der Entstehungszeit des 
Deutzer Kastells ab, das ihre 
notwendige Schutzwehr bil- 
dete (s. u.). Wolf (B. J. 
LXXVIII, 1 884, S. 34) nimmt 
eine Brücke seit der Grün- 
dung Kölns, Hübner (B. 
J. LXXX, i885, S. i32; 
Westd. Zs. V, 1886, S. 238) 
eine solche seit dem Ende 

des I. oder dem Anfang des 2. Jhs. an; den constantinischen Ursprung der ersten 
festen Rheinbrücke (wenn man von einer vielleicht unter Augustus und Tiberius 
vorhandenen Holzbrücke absieht) behaupten Düntzer (Picks Monatsschrift VIT, 1881, 
S. 357; B. J. LXXXI, 1886, S. 24), v. Veith (Das röm. Köln S. 32) und Hettner 
•{Westd. Zs. V, 1886, S. 244; Korrbl. nr. i29Sp. 180), letzterer unter richtiger Hervor- 
hebung der Tatsache, dass für ein militärloses Köln die Brücke nur eine Gefahr bildete 
.{vgl. HCbner, B.J. LXXXVIII, i889, S. 61; Röm. Herrsch, in Westeuropa S. i43). 




Angebliche 
vorconstantini- 
sehe Rhein- 
brücke. 



FIfir. 172. Köln. 



Teil der ausgegrabenen Werftmauer des Kastells 
Deutz nebst Turmrest. 



35i 



354 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



Das Kaeteiiund Grafen von Berg, als seinen Vasallen (Lacomblet, Urkundenbuch II nr. 249); 
aber schon I242 beschlossen beide, Mauern und Türme um das Kloster gänzlich 
niederzulegen (ib. II nr. 2 74). Für das Aussehen und die Bedeutung der Festung bis 
zu dieser Zeit sind charakteristisch die Worte der Chronik Gotfrid Hagens (v. 812): 
ich saich allhei zo Duitze stain man enzuchde umb 5o dusent mark 

van i5 turnen eine burch so stark, iezo der burch neit geliche. 
(Vgl. Ann. s. Pantal. a. I243 in den Städtechroniken XII, S. 45 u. Anm.). Noch Jahr- 
hunderte nach der Zerstörung von I242 müssen sich einzelne Teile des Kastells er- 
halten haben: im Mittelturm der Nordfront fanden sich Gefässe Siegburger Fabrikats 




Fig. 173. 



mit den Jahreszahlen i572 und i574 (B. J. LXVIII S. i7); diese Reste sind ohne 
Zweifel der Heirasuchimg, welche Deutz im truchsessischen Kriege i583 erfuhr 
(Ennen, Gesch. Kölns V S. 12 5), zum Opfer gefallen. Dennoch waren die Fundamente 
des Kastells noch im Anfange des i7. Jhs. deutlich sichtbar (Broelman II fol. 72ov). 
Auffindung Die von Reinhard 1 766 angestellten Forschungen nach der römischen Rhein- 

^^8 KMteiis.^ brücke führten zur Entdeckung zweier Türme der Westfront (Aldenbrück, De ponte 
p. i5; o. S. 347), der Bau eines Hauses Ecke der Hallen- und Eisenbahnstrasse im 
Jahre 182? zur Auffindung des südöstlichen Eckturmes (B. J. LXVIII S. 16); beide 
Entdeckungen fanden keine Beachtung. Lennd hielt die von ihm in der Richtung 

354 



V. RHEINBRÜCKE UND KASTELL DEUTZ 355 

der Inselstrasse i848 entdeckten zwei Turmfundamente für Reste von Pfeilern der d»« Kastell 

Deutz. 
Rheinbrücke (o. S. 348). 

Seine Auferstehung sollte das Deutzer Kastell erst feiern, als im Frühjahr i879 Wolfs Aas- 
bei Gelegenheit des Baues eines neuen Direktions -Wohngebäudes auf dem Terrain '"^^ug.^* 
der Kgl. Artilleriewerkstätte die Überreste des Mittelturmes der Nordfront zutage 
traten. Dank dem grossen Interesse, welches der Direktor der Artillerie -Werkstatt, 
Oberst F. Wolf, dem Funde entgegenbrachte, wurden unter dessen Leitung und mit 
Unterstützung des Kriegsministeriums im Sommer und Herbst i879 und im Frühjahr 
1880 die Nord- und Ostfront, Sommer 1880 und Frühjahr 1881 unter Beihülfe des 
Bonner Provinzialmuseums auch der grössere Teil der West- und einige Punkte der 
Süd front aufgedeckt. Die Kenntnis der Westfront wurde 1882 beim Neubau des 
Bergisch -Märkischen Bahnhofes, die der Südfront durch Untersuchungen im Jahre 
1886 vervollständigt. Neben Wolf mächten sich Rektor Ludwig Schwörbel 
und Oberlehrer Dr. Karl Bone durch Ausgrabungen und Beobachtungen auf dem 
Boden und in der Umgebung des Kastells verdient. 

Das Deutzer Kastell liegt fast genau der Mitte der Rheinfront des römischen Beschrei- 
Kölns gegenüber. Eine Verbindungslinie der Mittelpunkte seiner Ost- und Westfront Kastells, 
durchschneidet in ihrer Verlängerung den Rhein ein wenig nördlich von den Über- ^*B*- 
Testen der Constantinischen Brücke und trifft auf die Ostmauer Kölns ungefähr 25 m 
nördlich vom Tor an Obermarspforten. Von der Westfront des Kastells hat sich 
nur der nördliche Teil auf etwa 83 m erhalten ; der südliche fällt infolge der Abspülung 
des Ufers an dieser Stelle (um ungefähr i5 m) mit der Werftmauer zasammen, die 
5üdwestecke ist vollständig im Rheinbett verschwunden. Im übrigen haben die 
Bodenverhältnisse seit der römischen Zeit keine wesentliche Änderung erfahren. 

Das Kastell hat die Gestalt eines dem Quadrate sich nähernden Rechtecks: Gestalt. 
die Länge der Ost- und Westfront beträgt i54, die der Nord- und Südfront i52 m; 
der Flächeninhalt 2^1^ ha. Die Ringmauer ist mit vier Eck- und zehn Zwischen- 
türmen bewehrt, von denen auf die Nord- und Südmauer je drei, auf die Ost- und 
Westmauer je zwei kommen. Letztere enthalten in ihrer Mitte die beiden einzigen 
Toreingänge, die von je zwei Tortürmen flankiert sind (Fig. i73). 

Die Ringmauer zeigt, soweit sich dies ermitteln liess, an der Nord-, Ost- und Ringmauer. 
Südseite die nämlichen Verhältnisse. Ihr Unterbau besteht aus ziemlich regelmässigen, Konstruktion, 
durch Mörtel verbundenen Bruchsteinen von Tuflf, Trachyt und Grauwacke, die 
0,20 — o,4o m lang und 0,10 m dick sind; seine Breite beträgt 3,7o, seine Höhe 
2,9o m. Durch einen äusseren und einen inneren Absatz von je 0,10 m Breite verjüngt 
sich die Mauer im Oberbau auf eine Stärke von 3,5o m. Über dem Absatz liegt 
zunächst eine Ziegelschicht aus Platten von o,42 5 m Länge und Breite und o,o35 m 
Stärke ; darüber wechseln je drei Lagen Tuffstein mit einer Ziegelschicht. Die aus- 
gebrochenen Ziegel der Nordfront tragen in einer Ecke schräg gestellt den Stempel 
LEG vm AVG (B. J. LXVIII Taf. II i3; LXXXVIII S. io9; BPM CXLVII d). An 
der Ostfront fanden sich einige wenige mit dem Stempel Lxxii, leg • xxii c • v (BPM 
•CXLVII c) und verkehrt leg iixx (BPM CXLVII e), einer mit je drei Eindrücken 
in zwei gegenüberliegenden Ecken und mit vier Eindrücken auf einer Seite. Die Mauer 
der Westfront hat ein Fundament von 3,i4 m Höhe; im Material, in der Bauart und 
anscheinend auch in der Stärke stimmt sie mit den übrigen Mauerzügen überein. 
Die Südmauer enthält an einzelnen Stellen Gussmauerwerk, das jedoch durch eine ge- 
schichtete Blendmauer dem Auge entzogen ist. Wie im Interturrium, so wechseln auch 
in den Wänden des aufgedeckten Mittelturmes je zwei Ziegelschichten mit fünf Tuff- 

23* 

355 



356 DAS RÖMISCHE KÖLN 

Das Kastell steinschichten (vgl. die Türme des Osttores). Die Ziegel, die wie alle am Deutzer 
Kastell verwandten ausser denen der VIII. Legion o,4o : o,4o : o,o4 m gross sind, 

Ringmaaer. zeigen dreifache Diagonallinien. 

Graben und Ein Graben Hess sich nur vor der Nordfront feststellen. Er ist ein einfacher 

erme. Spitzgraben von 3,6o m Breite und Tiefe. Eskarpe und Kontreeskarpe haben halbe 
Anlage. Die Breite der Berme beträgt in der Höhe des Bauhorizontes der Ring- 
mauer 2,io m; sie lag aber vielleicht ehemals höher und war entsprechend schmaler. 
Aus der verlängerten Fluchtlinie der Eskarpe bestimmt sich die Höhenlage des 
Wehrganges der Mauer auf 4,5o — 5,5o m, die der Zinnenbrustwehr auf 5,5o — 6,5o m, 
die der Zinnenbergen auf 7 — 8 m über dem Bauhorizont. 
Tflrme. Die Türme sind so auf die Ringmauer verteilt, dass die Interturrien an der 

die Rincmauer. Nord- und Südfront je . 2 1 m betragen, während an der Ostfront die Entfernung 
zwischen Eckturm und Mittelturm i6 m, zwischen diesem und dem benachbarten 
Torturme i9 m beträgt. An der Westfront bedingt der geringere Durchmesser der 
Zwischentürme eine entsprechende Zunahme der Grösse der Interturrien. 
AUffemeine Sämtliche Eck- und Zwischentürme des Deutzer Kastells sind Rundtürme 

^^''•' gleichen Materials und gleicher Konstruktion. Allenthalben liegt der kreisförmige Innen- 
raum in der Art excentrisch zu dem Umfange, dass die grössere Mauerstärke der Aussen-, 
die geringere der Innenseite des Kastells zugekehrt ist ; entsprechend ist auch der Vor- 
sprung der Türme vor die Mauer nach aussen stärker als nach innen. Dagegen sind die 
Grössenverhältnisse der beiden Zwischentürme der Westfront geringer als die der übrigen. 

Konstrnktion Die Türme der Nord-, Ost- und Südfront, deren Verhältnisse vornehmlich an 

Nord-» Ost- u. ^^™ westlichen Zwischenturm der Nordfront (Turm in der Urbanstrasse) festgestellt 
Sfldfront. wurden, haben im Oberbau einen Durchmesser von i3,75 m; der innere Hohlraum 
hat einen solchen von 5 m. Die Fundamente bestehen in ihrem untern, gegen 
i,5o m hohen Teile aus unregelmässigem, durch Mörtelguss verbundenem Bruch- 
steinmauerwerk (Tuff, Trachyt, Grauwacke, Basalt, Sandstein, Schiefer; vgl. Westd. 
Zs. KorrbLXII, i893, S. 54); die grösste Stärke desselben beläuft sich auf 6,37, die 
geringste auf 5,57 m. Vermittels eines äusseren und eines inneren Absatzes von je o,4o la 
verjüngt sich das Mauerwerk im oberen Teile der Fundamente auf 5,57 — 4,77 m. 
Dieser Teil, i,4o m hoch, enthält ii Lagen rechtwinkelig behauener Tuffsteine, die 
mit einigen andern Steinen durchsetzt sind. Die Länge der einzelnen beträgt 0,2a 
bis o,4o m, ihre Breite 0,1 5 m, ihre Höhe 0,10 m. Eine abermalige äussere und 
innere Verjüngung des Mauerwerks um je o,4o m bezeichnet den Bauhorizont, der 
sich auch durch den bis zu dieser Höhe im Innern des Turmes an der Urbanstrasse 
stehen gebliebenen natürlichen Boden kenntlich macht. Der Oberbau, dessen Mauer- 
stärken zwischen 4,77 und 3,97 m schwanken, beginnt mit einer Lage Ziegelplatten; 
dann wechseln drei Lagen regelmässig behauener Tuffsteine mit einer Lage Zi^^eL 
Die Kalkfuge ist 0,01 5 m breit. Genau an der Stelle, wo das Mauerwerk am 
schwächsten ist, befindet sich o,33 m über dem obem Absätze ein i m breiter Ein- 
gang. Vor die Ringmauer springen die Türme der drei genannten Fronten nach 
aussen 6,67, nach innen 3,57 m vor. In dem Mittelturme der Nordfront trug ein 
Ziegel den Stempel ce-ben (BPM CXLVII), einer in dreifacher Linie gezogene 
Diagonalen (B. J. LXVIII Taf. II 12), mehrere in einer Ecke schräg gestellt eine 
Ellipse mit der grossen und kleinen Achse und einem Eindruck in jedem der vier 
Abschnitte (B. J. LXVIII Taf. II 11; BPM CXLVII f). Wo die Ziegel mit dem 
Stempel PiCAaiADivT (BPM CXLVII h) gefunden sind (Westd. Zs. Korrbl. V, 1886^ 
nr. 129 Sp. 180), war nicht festzustellen. 

356 



V. RHEINBRÜCKE UND KASTELL DEUTZ 



357 



Von den Türmen der Westfront Hess nur der nördliche Zwischenturm cineDaa Kastell 
Untersuchung zu. Mit Rücksicht auf die Deckung, welche der Rhein gewährt, beträgt Konstniktlon 
sein Durchmesser nur 8,80 m, der des innern Hohlraums gegen 5,5o ra, die geringste ^^rJJjjf"^ V^ 
Mauerstärke des Oberbaus gegen 1 J5 m. Der erste Rücksprung der Fundamente, 
der sich nach aussen und innen auf o,44 m beläuft, liegt 2 m über der Sohle, der 
zweite in einer Stärke von je o,55 m i m über diesem. Den obem Teil des 
Fundamentes bilden sechs Lagen sehr regelmässigen Mauerwerks aus verschiedenen 
Sorten Haustein. Die als Durchschuss des Oberbaus verwandten Ziegelplatten zeigten 
auch hier keine Stempel, sondern nur Wellenlinien. Der Turm springt vor die Ring- 
mauer nach innen gegen i,75 m vor (Fig. i72 und i73). 

Die Lage der Plattform der Türme berechnet Wolf auf 9 — 10, die der Zinnen- 
brustwehr auf 10 — II, die der Zinnenbergen auf 12 — 13 m über dem Bauhorizont. 

Die beiden Toranlagen des Kastells sind gleich gestaltet, nur ist die west- 
liche in kleineren Dimensionen gehalten (3i,5o und 25 m Breite). Die Flankier- ^*"'^®''*'*™*®' 
türme haben eine rechteckige, an der Aussenseite halbkreisförmig abschliessende 



Höhe der 
Türme. 

Tore. 




Fig. 174. Kastell Deutz und die römische Rheinbrücke aus der Voflrelschau. Rekonstruktion nach 
Margflrraff, gez. von Jos. Schmidt. 

Gestalt. Sie ruhen auf einem gleichgestalteten Bruchsteinfundament aus TufF, Grau- 
wacke, Basalt usw. mit Mörtelguss, das vor den Oberbau um o,5o m vortritt. Dieser 
hat am Osttor eine Länge von 12, So und eine Breite von etwa io,5o m. Die Breite 
der Türme des Westtors ist 9,3o m; ihre Länge lässt sich wegen des Abbruchs der 
westlichen Teile nicht feststellen, scheint aber der der Türme des Osttors gleich 
gewesen zu sein. Letztere springen um 3,5o m, die Türme des Westtors um 5,7o m 
nach innen vor die Interturrien vor. Das Mauerwerk des Oberbaues besteht an der 
innern, dem Toreingang zugekehrten Seite aus mächtigen Tuffquadem von i,3o m 
Länge, o,7o m Breite und o,5o m Dicke, worauf zwei Lagen Ziegelplatten von der- 
selben Grösse, wie sie an den andern Türmen verwandt sind, ruhen, im übrigen aus 
je fünf Lagen regelmässig behauener Tuffsteine von 0,20 — o,4o m Länge und 0,10 m 
Breite, die durch je zwei Ziegellagen getrennt sind. Die Mauerstärken belaufen sich 
an den Türmen des Osttors auf 3,25, an denen des Westtors auf 2,3o m. Im Innern 
der erstem ist in der nord- und südwestlichen Ecke eine Nische von etwa i qm 
Grösse ausgespart. Hier fand sich im südlichen Torturm ein Ziegel mit dem Stempel 
Liixx, zwei mit capienaci (BPM CXLVII b), einer mit capi[o] (ib. CXLVII a). 



357 



358 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



Das Kastell 

Dentz. 

Konstruktion 

des Tores. 



Mittelalterliche 

BaHreste am 

Westtor. 



Banreste im 

Kastell. 

Inselstrasse. 



Alte kath. 
Pfarrkirche. 



Reste einer 
Strasse. 



Angebliche 
Reste einer 

älteren 
Befestiffang. 



Funde vom 
Kastell. 
Stein- 

denkmäler. 

Ältere Funde. 



Das eigentliche Tor zwischen den beiden Flankiertünnen hat an der Ostseite 
oine Breite von 8,5o, an der Westseite eine solche von 6,5o m. Von deniselben 
haben sich erhalten zwei an die Innenseite der Turmfundamente, soweit diese gerade 
verläuft, unmittelbar anschliessende, rechteckige, glatt abgemauerte Vorsprünge, die 
am Osttor je 3,5o, am Westtor je 2,3o m breit sind. TufTquadem von der ange- 
gebenen Grösse, die sich auf dieser Unterlage am Westtor vorgefunden haben, dürften 
zum Teil Reste des Oberbaues sein, der wegen seiner geringen Breite wohl nur aus einem 
überwölbten Torweg bestanden haben wird (vgl. Fig. 1 73 und die Rekonstruktion Fig. 1 74). 

In und über der Westtoranlage befinden sich mittelalterliche Baureste: ein in 
den nördlichen Flankierturm eingebauter Tordurchgang, ein auf diesen zuführender 
rampenartiger Durchbruch und ein an das Tor anschliessender Rundbau. 

Innerhalb des Kastells wurden folgende alte Baureste festgestellt: 

1. In der Inselstrasse, genau in der Mitte der Südseite des Kastells, eine von 
Süden nach Norden führende, o,8o m starke Mauer, die unter dem Hotel Belle vue 
verschwindet. 

2. Unter der alten kath. Pfarrkirche ein regelmassig ovaler Bau, dessen genaue 
Untersuchung nicht möglich war und dessen antike Herkunft daher keineswegs sicher ist 
Seine Sohle liegt auf + 6,o9 m K. P. Die Fundamente bestehen auf der Nordseite aus 
1,33 m hohem Mörtelguss, über dem das regelmässige Hausteinmauerwerk beginnt, 
auf der Südseite aus o,55 m hohem Mörtelguss und vier Lagen aufgemauerter Basalt- 
blöcke von zusammen i,3o m Höhe. Von dem Oberbau sind hier noch vier Lagen 
regelmässig gemauerter Tuifsteine, o,5o m hoch, erhalten. An der Westseite liegt ein 
rechteckiger Vorbau von i6,2o:8,7o m aus Mörtelguss mit Spuren einer Aufmauerung, 
an der Ostseite, meist im Innern der Kirche, ein anscheinend gleich grosser Vorbau 
mit derselben tiefen Fundamentierung wie das Hauptgebäude. 

3. In der Richtung der Verbindungslinie zwischen den beiden Toren, 22 m 
von der Werftmauer, der Rest einer Strasse, bestehend in einer auf + 6,93 m K. P. 
liegenden, aus Lehmschlag hergestellten Bahn, die bis zur Gartenmauer des Hotel 
Belle vue 3,2o m breit ist; Steinschüttung und Pflasterung sind verschwunden. Auch 
an andern Stellen des Kastells wurden alte Pflasterreste entdeckt, aber nicht verfolgt 

Einer älteren Befestigung gehören möglicherweise die beiden in senkrechter 
Richtung zueinander verlaufenden, mit Erde und Steinen zugeschütteten Gräben an, 
die Wolf in der Mittellinie des Kastells parallel mit der Ost- und Westfront beim 
Bau des neuen Direktions -Wohngebäudes der Artilleriewerkstatt und unmittelbar 
nördlich neben der das Kastell von Osten nach Westen durchschneidenden Strasse 
entdeckt hat. Ihre Sohle lag auf + 3,39 und + 3,93 m K. P. Der letztgenannte 
Graben hatte Böschungen mit halber Anlage, eine untere Breite von 2 und eine 
obere (auf + 6,93 m K. P.) von 5,3o m (Fig. i73). 

Von den Funden im Deutzer Kastell und seiner Umgebung sind zunächst die 
schon vor der Ausgrabung bekannten, aber grösstenteils wieder verloren gegangenen 
Steindenkmäler zu erwähnen. Dahin gehören ausser der Constantinsurkunde (S. 352) 
sieben Weihinschriften: eine an Juppiter und mehrere in dem verlorenen Teile auf- 
gezählte Götter und Göttinnen (C. J. Rh. 439; nach langer Verschollenheit in Blanken- 
heim wiedergefunden: B. J. LXXVI, i883, S. 244), eine aus 223 oder i87 n, Chr. an 
die matres Suebae (C. J. Rh. 44o; Ihm 289. Abgebildet bei Broelman, Epideigma, 
Taf. I unten rechts, und bei Wiltheim, Luciliburgensia Taf. VIII i9), zwei an die 
nordische Schiffergöttin Nehalennia (C. J. Rh. 44 1 u. 442; über letztere nähere An- 
gaben bei Alfter, Geogr.-hist. Lexikon I fol. i49 v), eine fragmentarische Weihinschrift 



358 



V. RHEINBRÜCKE UND KASTELL DKUTZ 



359 




Funde bei dea 

neueren Aus- 

ffrabungen : 

Im Kastell. 



mit Erwähnung der legio I Minervia Antoniniana (Anfang des 3. Jhs.: C. J. Rh. 443), Das Kastelt 

ein unbedeutendes Fragment (C. J. Rh. 444; über 445 vgl. S. 325) und ein nicht ge- ®"*^ 

nauer feststellbares Denkmal (Broelman II fol. 733v); sodann zwei Grabdenkmäler: 

das nur bruchstückweise erhaltene des Rufinus, gewesenen Dekurionen der ala Moesica, 

mit Darstellung seiner Ehrenzeichen und hübschem Rankenomament aus dem i.Jh. 

(Kl. i4a und S. 9i. Getuschte Federzeichnung im Kölner Stadtarchiv, Chron. u. 

Darst. Nr. 1 9 1 : v. Hüpsch, Epigraramatographia I, Einsatzblatt zwischen S. 4 u. 5 ; 

Schannat-Baersch, Eiflia illustrata I Taf. X 35; Fig. i75) und der obere Block 

eines gut aus geführten Monumentes, das die Brustbilder eines Ehepaars in der 

Tracht und Haltung der altern Zeit, die Frau mit doppeltem Halsband und starker 

Haarfrisur darstellt, von den Herausgebern stets als die Büsten zweier Dekurionen 

angesehen (Broelman fol. 733 v. Abgebildet auf dessen Tabula Ephestii IV — vgl. 

S. i69 u. Fig. 5i — ; getuschte Federzeichnungen bei v. Hüpsch a. a. O. und H. M., 

Abt. Römisches; Fig. i7i). Auch 

der der Flavierzeit angehörende, mit 

Totenmahl - Darstellung versehene 

Cippus des Albanius Vitalis, Reiters 

der ala Indiana, stammt nach der 

zuverlässigsten Nachricht aus den 

Ruinen des Klosters Deutz (Kl. 3i 

u. S. 98). 

Die Ausgrabungen lieferten im 
Innern des Kastells ein einziges 
Inschriftfragment (B.J. LXXXI, i886, 
S. 2o6); auf der Ostseite teils lose, 
teils in mittelalterliches Mauerwerk 
eingefügt zunächst eine Reihe von 
Quadern, die sich als ehemalige Werk- 
stücke des Osttores zu erkennen 
gaben (besonders BPM CXLIII und 
CXLIV). Andere Architekturstücke 
waren augenscheinlich von altem 
Denkmälern hergenommen oder daraus 

zurech tgehauen; dahin gehört ein Werkstein, der in zwei rechteckig umrahmten 
Feldern Akanthuslaubwerk zeigt (BPM CXXXIX), ein kleines Säulenkapitell mit Wein- 
laub und Trauben (ib. CXLVI) und besonders ein verstümmeltes treffliches Relief, einen 
Schäfer in weitärmeligem Sagum mit übergezogener Kapuze und Hirtenschaufel in 
der Hand nebst vier Schafen darstellend (Bone a. a. O. S. lo und Vorsatztafel; Kl. 
S. Ii5; BPM CXL; Fig. i76); ferner drei Inschriftfragmente, die sich am nördlichen 
Torturm fanden (Bone a. a. O. S. 8), nämlich zwei Reste einer Bauurkunde der Kaiser 
Marcus Aurelius und L. Verus aus i63 — 165 n. Chr., die in auffälliger Form abge- 
fasst ist (Bone a. a. O. S. 9; B.J. LXVIII, i88o, S. 22 und 47; LXXI, 1881, S. i54; 
BPM CXXXVI/VII) und ein sehr sorgfältig gearbeitetes Bruchstück (einer Weihin- 
schrift an [Majtres ?) mit dem Namen Januarius (ib. CXXXVIII); endlich kam 
dort ein fragmentierter Mühlstein zutage (ib. CXLII). 

Beim Mittelturm der Nord front lag ein sehr beschädigter männlicher Porträt- vor der 
köpf (BPM CXLV) und ein geschuppter Säulenschaft, offenbar Teile von Grabmälem Nord^ont. 
(B. J. LXVIII S. 18). Die Ausschachtung eines sog. Diamantgrabens zum Schutze 



RVF l N 

O. EX. DEO 

•S. M0E^/Cv4E 

VJ.VS.3. LEG. 

Micv^.ET.HE. 





Figr. 175. Verlorenes Orabsteinfragment eines 
gewesenen Dekurionen der ala Moesica, gef. in Deutz. 



359 



36o DAS RÖMISCHE KÖLN 

Das Kastell des Schinkenkessels lieferte unmittelbar vor der Nordfront den Torso eines 
wohl ehemals an einem Grabdenkmal verwandten Löwen, der sich durch den an- 
haftenden Mörtel als schon in römischer Zeit zum Baustein verwandt erwies, den oberen 
Teil des Cippus des Q. Severius Vitalis aus Köln (BPM CLX) und ein Dutzend 
Münzen von Constantius, Constantin, Valentinian und andern spätem Kaisem (B. J. 
LXXIII, 1882, S. 60). 
In der In der Werftmauer zwischen der Schiffbrücke und dem sog. Schinkenkessel 

mauer. ^^g^^ nordwestlichen Teile des Kastells) fand B o n e bei niedrigem Wasserstande Ende 
Januar 1880 eine Reihe von Quadern, die den als Werkstücke des Osttores anzu- 
sprechenden ganz ähnlich sind und daher wohl vom westlichen Tore stammen. Auch 
hier fehlten ältere Skulpturreste nicht, z. B. ein Altar mit einem Füllhorn auf der 
Seitenfläche, ein Teil des Giebels eines frühen Grabcippus, ähnlich dem des Horus 
(S. 272) und ein Stück von einem grossen Grabmal mit Pinienschuppen und Mäander- 
band (Bone a. a. O. S. 11). Bei der Sprengung der Tortürme im Juli 1882 kamen 
unter den Trümmern zum Vorschein: Torquadem, zum Teil mit eingehauenen 
Verschlussvorrichtungen, Säulenreste, ornamentierte Gesims- und Bogenstücke, darunter 
einige von vorzüglicher Arbeit; eine Büste und eine sitzende Steinfigur, beide sehr 
zerstört; der rechte Teil eines Hochreliefs, das einen mit der Toga bekleideten 
jungen Mann darstellt, ein Benefiziarieraltar, dem Juppiter Optimus Maximus und 
dem Genius loci geweiht, das Fragment eines Altars des Hercules und eines andern, 
dessen Inschrift abgebrochen ist, ein unbestimmbares Inschriftfragment sowie Teile 
eines römischen Mühlsteins. Höchst bemerkenswert ist, dass sich die meisten ge- 
nannten Gegenstände als Bausteine in den Fundamenten fanden (Westd. Zs. Korrbl. I, 
1882, S. 3 nr. 12; vgl. II, i883, Sp. 8 nr. 18; B. J. LXXIII, 1882, S. 58). 

Unterhalb des Schon im Altertum als Baustein verwandt war femer das unterhalb des Kastells 

Kastells. ^^ Rhein gefundene Bmchstück eines Votivs an Hercules Magusanus, die di Abirenes, 
Silvanus, den Genius loci, Diana Mahal . , . , Flora, Mercur und alle übrigen Gott- 
heiten, das deutlich auf das 3. Jh. hinweist (Schwörbel, B. J. LXXVII, i884, S. 45; 
LXXXI, 1886, S. 2o7 A. i). 

Gestempelte Gestempelte Ziegel fanden sich ausserhalb des Zusammenhangs mit der 

®** Befestigung: solche der XII. (wahrscheinlich XXII.) Legion 182? beim südöstlichen 
Eckturm (Bone a. a. O. S. ii); ein Dachziegelfragment, oben mit dem Stempel @^ 
unten mit dem Rundstempel Ex(ercitus) G(ermaniae) iNF(erioris) versehen ; drei Ziegel 
mit [l]eg XXX, LEG X . . . und leg xx . . . und einer mit capio (B. J. LXXIII 
S. 57; LXXXI S. 2o7). Zu erwähnen sind hier auch die angeblich von Deutz stam- 
menden gestempelten Ziegel, mit denen der Boden von St. Pantaleon belegt war; sie 
trugen nach Broelmans Lesung (II fol. 733) die schräggestellten Stempel : c • a • p • , 
CAPiT- und MAL, zuweilen 3 — 7 mal wiederholt. 

Kleinfunde. Die Kleinfunde sind höchst unbedeutend. Am bemerkenswerte.sten ist eine 

gegenüber der alten Pfarrkirche mitten im Kastell gefundene Bronzegruppe auf kreis- 
segmentförmiger Platte (Länge 0,208 m, Höhe 0,1 39 m): Herakles mit Keule und 
Löwenfell fängt eine auf einem dahinsprengenden Rosse sitzende Amazone durch 
Ergreifen beim Haar ein. Die schlecht proportionierten Figuren und ihre noch un- 
geschicktere Komposition deuten auf ein Schwinden jedes künstlerischen Verständ- 
nisses, wie es der constantinischen Zeit eigen ist (Gebhard, Herakles und Amazone: 
Festgabe für W. Crecelius, Elberfeld 1881, S. 99 mit Tafel; Schwörbel, B. J. LXXIII, 
1882, S. 53 und Taf. IV; v. Duhn, Westd. Zs. I, 1882, S. i78. Etwas älter ist die 
Gruppe nach Hübner, B. J. LXXX, i885, S. i3o). 

36o 



V. RHEINBRÜCKE UND KASTELL DEUTZ 



36 1 



Zum Deutzer Kastell gehörige römische Grabstätten sind bisheran nicht 
mit Sicherheit festgestellt worden. Als nachrömisch müssen betrachtet werden die 
zwei von Norden nach Süden verlaufenden Reihen von Skelettgräbem, 20— 3o ra 
südlich vom Mittelturm der Nordfront, deren Särge aus zusammengestellten, in den 
Fugen mit Mörtel bestrichenen Tuffsteinplatten bestanden (B. J. LXVIII S. 28), so- 
wie die zahlreichen Grabstätten im Westen des Kastells; auch das Brandgrab mit 
der birnenförmigen Urne gegenüber der Pfarrkirche ist sicher nicht römisch (B. J. 
LXXIII S. 57). Die von Schwörbel festgestellten Brandgräber südlich vom Kastell 
und am Rhein (B. J. LXXXI S. 208) lassen sich grösstenteils mit Sicherheit als 
fränkisch erweisen, wie die Arminiusstr. 1 a, Schneebergerstr. 3, BoUwerkstr. 22 und 
mehrere in der Nähe der „Mailust" gefundenen, teils ist ihr römischer Ursprung 
zweifelhaft. Nimmt man hinzu, 
Aktas der als stellvertretender 
Kommandant der Deutzer Besat- 
zung vor den Mauern des Kastells 
gefallene Viatorinus seine letzte 
Ruhestätte in Köln bei St. Gereon 
gefunden hat (oben S. 282), so 
erscheint die Vermutung gerecht- 
fertigt, dass auf dem rechten Rhein- 
ufer (,in barbarico*) keine Begräb- 
nisse stattgefunden haben. 

Über die Entstehung 
und Geschichte des Kastells 
sind im Laufe der Zeiten die 
mannigfaltigsten Vermutungen ge- 
äussert worden. Nachdem bereits 
Rupert US die zu seiner Zeit sehr 
verbreitete Ansicht, dass die erste 
Anlage desselben auf Julius Cae- 
sar zurückgehe, als unhistorisch 
zurückgewiesen hatte (De incendio 
c. 8), nahm Wolf dieselbe wieder 
auf Wegen der Köln und dem 
Deutzer Kastell gemeinschaft- 
lichen Hauptachse und der von ihm angenommenen ursprünglichen quadratischen 
Gestalt beider (über Köln s. o. S. 166/1 67) betrachtet er beide Befestigungen als nach 
einem gemeinsamen Plane gleich nach der Überführung der Ubier auf das linke 
Rheinufer angelegt. Von der heute noch in Resten vorhandenen Befestigung sind 
nach seiner Ansicht die Türme constantinisch, die Zwischenmauern dagegen gehören, wie 
dies die im Oberbau gefundenen Ziegel beweisen sollen, einer älteren Epoche an. 
Der erste Aufbau sei durch die VIII. Legion im i. oder 2. Jh., ein späterer Umbau 
durch die XXII. unter Hadrian oder noch später erfolgt (B. J. LXVllI S. 34; 
LXXVIII S. 34; LXXXIII S. 2 2 7). Nach den gefundenen Inschriften und Legions- 
ziegeln datiert Deycks das Kastell bis ins 2. oder gar i. Jh. zurück (B. J. XV S. 29); 
Bone nimmt als Gründungsjahr 5o n. Chr., als Zeitpunkte der Umbauten und Wieder- 
herstellungen die Regierungen Vespasians, Hadrians — vielleicht auch Marc Aureis oder 
Traians — und Constanlins an (a. a. O. S. 24); Düntzer hält das Kastell wenigstens 



Das Kastell 

Deutz. 

Anscheinendes 

Fehlen rdm. 

Gräber beim 

Kastell. 




Entstehung 
u. Gesdiidite 
desKastells. 

Ältere 

Ansichten über 

die erhaltene 

Anlage. 



Fig. 176. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Relief, einen 
Schäfer mit Schafen darstellend, gef. im Kastell Deutz. 



36l 



362 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



Dan Kastell 
Deutz. 



Hettners 
Ansicht 



Ansicht des 
Verfassers. 



seit dem 2. Jh. für nachweisbar (B. J. LXXXI S. 7; vgl. Picks Monatsschrift VII 
S. 37i); Hühner endlich betrachtet zwar die jetzige Anlage als constantinisch, nimmt 
aber doch ein schon in älterer Zeit vorhandenes, gemauertes Kastell an (B. J. 
LXXXVIII S. 63; Rom. Herrschaft in Westeuropa S. 112 u. i44. Für seine frühere 
Ansicht vgl. B. J. LXXX S. i32; Westd. Zs. V S. 238). 

Das entscheidende Wort hat in dieser Frage Hettner gesprochen. Das Vor- 
kommen von gestempelten Ziegeln im Deutzer Kastell, die sich auch in den Trierer 
Kaiserbauten finden, die für die spätrömische Zeit charakteristische Technik von 
Tuffstein mit Ziegeldurchschuss und das lediglich auf Verteidigung abzielende, von 
dem Kölner durchaus verschiedene Befestigungssystem versetzt die Entstehung der 
in allen ihren Teilen durchaus gleichartigen Anlage in die diokletianisch- constantinische 
Epoche. Der von Wolf im Kastell aufgedeckte Graben mag vielleicht zu einem 
unter Augustus und Tiberius vorhandenen Erdkastell mit Holzbrücke gehört haben. 
Die Inschriften sind für das Vorhandensein eines vorconstantinischen Kastells nicht 
beweiskräftig, da viele von ihnen nachweisbar (ebenso wie Skulpturen) als Bausteine 
nach Deutz gebracht worden sind (Westd. Zs. V S. 244; Korrbl. Sp. 180 nr. I29). 

Der Verfasser teilt Hettners Anschauungen über die Entstehungszeit des 
heute noch in Resten vorhandenen Kastells, die durch die Emendation der Gründungs- 
urkunde (S. 353) eine überraschende Bekräftigung erhalten haben. Das Fehlen jeglicher 
sichern Spur einer altern Besiedelung des Ortes macht ihm jedoch die Annahme 
eines Erdkastclls in augusteischer Zeit unwahrscheinlich. Wenn die beiden von 
Wolf gefundenen Gräben überhaupt antik sind, so möchte er sie mit einer der 
constantinischen kurz voraufgehenden Anlage in Verbindung bringen. 



VI. DAS KASTELL ALTEBURG. 

Kastell A. Gedruckte Darstellungen. R. J. Classen, Le vieux chäteau pres de 

Llterat'^^r ^^^^^^^' Mercurc du departement de la RoSr, 4J, ann6e, i8i3, p. 294. — J. A. De- 
Gedrudcte Dar- MiAN, Statistisch-politi&che Ansichten und Bemerkungen auf einer Reise durch einen 
steliunifen. 'pgjj ^^^ neuen preussischen Provinzen am Nieder- und Mittelrheine, Köln 181 5, 
S. 34o. — Schmidt, B. J. XXXI, 1861, S. 77. — Jos. Kamp, Ausgrabungen auf der 
Alteburg bei Köln: PiCKS Monatsschr. II, i876, S. i49. — v. Veith, B. J. LXXIX, 
i885, S. 26. — Wochenschrift für klassische Philologie, Berlin i887, Sp. 828. — Westd. 
Zs. Korrbl. VI, i887, Sp. i55 nr. io4; VII, 1888, Sp. 5 nr. 4. — Constantin Koenen, 
Köln, Alteburg: Westd. Zs. Korrbl. VII, 1888, Sp. 260 nr. i75. — F. Wolf, General- 
major z. D., Kastell Alteburg bei Köln, geschichtliches Denkmal der ältesten Römer- 
zeit am Rhein, Köln i889. Mit 3 Tafeln (Orientierungsplan, Grundriss und einzelne 
Bauteile). Vgl. Westd. Zs. VIII, i889, Sp. 249'nr. i45. — Ders., Castell Alteburg: Köln. 
Ztg. vom 3o. Mai i89o Nr. i48; Stadt-Anzeiger der Köln. Ztg. vom 9. und 1 3. Juni 
i89o. — Constantin Koenen, Das Verhältnis der Alteburg zu den Römerlagem 
und den einheimischen Orten von Köln, Bonn und Neuss: B. J. LXXXIX, i89o, 
S. 218. — Das ehemalige röm. Castell Alteburg: Köln. Ztg. vom 28. März i899 Nr. 243; 
Stadt- Anzeiger vom 3 t. März i899 Nr. i45. — Berichte über die Tätigkeit der Provinzial- 
koramission für die Denkmalpflege in der Rheinprovinz X i9o5, Düsseldorf i9o6, 
S. 52. — Lehner. Westd. Zs. XXIV, i9o5, S. 378. — Ders., Verwaltungsbericht des Pro- 
vinzial- Museums in Bonn über die Zeit vom i. April i9o5 bis 3i. März i9o6, S. i. — 
Eine eingeliende Beschreibung und Würdigung der Grabungen in den Jahren, i9o5 und 
i9o6 bringt demnächst Lehner B. J. Ii4. 



362 



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Tafel XIII. 




Köln. Plan der Ausgrabung des Bonner Provinzialmuseums auf der Alte6urg. 



VI. KASTELL ALTEBURG 



363 



Pläne und 
Ansichten. 



B. Handschriftliche Darstellungen, v. Hillesheim, Vorlesungen : Chron. Literatur, 
u. Darst. i67 fol. 73; i68 fol. 54.— Fuchs, Topographie IV S. 2o3. — (R.J.Classen, Darete^lSnien. 
Die Alteburg bei Köln. Aus dem Französischen (s.o.) übersetzt von Merlo, i855: 

Kölner Stadtarchiv, Chron. u. Darst. i94, S. i89. 

C. Pläne und Ansichten (soweit noch nicht erwähnt), i. Plan des Geländes 
der Alteburg mit den Bauresten auf dem Boden der Aktienbrauerei und vor der 
Südfront in Schwarzdruck. In denselben ist teils mit schwarzer Tusche, teils mit Blei- 
stift die Befestigung eingetragen; doch fehlt der Graben noch grösstenteils. Viel- 
leicht Handzeichnung von Wolf. 69 x loi cm. Im Besitze des Gymnasial-Oberlehrers 
Herrn Prof. Dr. Lauer, Köln (Taf. XII). 

2. Plan mit der Überschrift: ausgrabu.ngen auf der alteburg durch 
gen. maj. wolf; unterzeichnet: „K. d. i8/4. 88. Genzmer, Regbmstr.** Enthält die 




Fig. 177. Köln. Ansicht der Gerlachschen Ausgrabungen auf der Alteburg nahe der Alteburgerstrasse. 



Befestigung und die Baureste innerhalb der Alteburg sowie die Querschnitte des 
Wallgrabens und eines Kanals. Federzeichnung. 53 x 72,5 cm. Im Besitze der 
Gas-, Elektrizitäts- und Wasserwerke der Stadt Köln. 

3. Pläne der Ausgrabungen auf der Alteburg bei Anlage des Bayenthalgürtels, 
gezeichnet von Stadtbauinspektor Gerlach. 8 Blatt colorierte Grundrisszeichnungen 
des Ausgrabungsfeldes, 7 Blatt Profile in Bleistiftzeichnung, Maßstab i : loo, durch- 
schnittliche Blattgrösse 67 x 52 cm. MWR. 

4. Ansicht der Gerlachschen Ausgrabungen auf der Alteburg nahe der Alte- 
burgerstrasse. Photographie mit dem Titel: röm. castell alteburg bei cöln. 
«3 X 29,2 cm. H. M., Abt. Römisches (Fig. i77). 

Das Kastell Alteburg erhob sich 3,I25 km vom Südtor der Colonia Agrippinensis 
am Abhänge einer bis zu i8 m ansteigenden Uferhöhe des Rheins. 



Lage. 



363 



364 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



Geschieht 

liches. 

Erwähnung 

in den 

Schreinskarten. 



Spuren. 



Ältere Aus- 
grabungen. 



Ausgrabungen 

von Bolzius u. 

Wolf. 



Bereits seit dem ersten Viertel des i4. Jhs., wo die Schreinskarten dieser Ge- 
markung anheben, erscheint der Ort unter dem Namen Antiqua urbs (Schreinsbuch 
Mommersloch i323, i36i; Lata platea iSo7; J. Hess, Die Urkunden des Pfarr- 
archivs von St. Severin in Köln, Köln i9oi, Nr. 86 vom i8. März i35o), Alderburch 
(Schreinsbuch Extra muros i336, i344, i348, i398) und Antiquum Castrum (Extra 
muros i36o). Die Flur soll in Urkunden des Severinsschreins Aedishoven geheissen 
haben (Broelman I fol. 35ov, II fol. 527, 628, 56 iv), eine Bezeichnung, die sich bis 
jetzt nicht hat nachweisen lassen. 

Von sichtbaren Spuren des dortigen Kastells weiss die etwa dem ersten Viertel 

des 16. Jhs. angehörige Cronica comitum et principum de Clivis et Marca, wenn 

auch nur Ungenaues und zum Teil Irrtümliches, zu berichten (Seibertz, Quellen der 

Westphälischen Geschichte II, 1860, S. i53), und nur auf dessen Oberreste lassen sich 

die Worte des Lobspruchs auf die Stadt Köln von Joh. Haselberg (i53i) beziehen 

(Ann. h. V. f. N. XLIV, i885, S. i5o V. 43), der sich von Rodenkirchen her Köln 

nähert : 

Am wasser deth ich abi gon, 

Vil wunder dings sach ich da ston: 

In einen zierckel vil hoher bäum. 

Ob hunder dausenth in einer som. 

Dar in ein grosser baw gemacht. 

Des wunder dings mier nie gedach. 

Die Nachricht von einem Turme aus schwerem Mauerwerk, der sich noch 
i2o9 dort befunden haben soll, und einer nebenanliegenden Kapelle ist ganz un- 
sicher (Mercure de la Ro^r IV, i8i3, p. 294; J. A. Demian, Statistisch-politische An- 
sichten und Bemerkungen S. 34o). 

Um die Wende des 16. und i7. Jhs. förderten Ausgrabungen auf der Alteburg, 
wohin man damals das „obere Lager" verlegte, Gebäudereste, Altäre und Statuen 
zutage (Broelman I fol. 35ov, 35 1; II fol. 52 7, 56 iv). Die Anlage einer Wind- 
mühle, einiger Geschäftsgebäude und eines englischen Gartens von 20 Morgen Grösse 
durch den Kölner Kaufmann Joh. Wilh. Huybens führte Ende des 18. Jhs. zur Auf- 
findung zahlreicher Mauerreste, Ziegel, Münzen, Urnen, Ton-, Terra sigillata- und 
anderer Geräte, die zu einem grossen Teile in die Sammlung des Barons v. Hüpsch 
übergingen (Mercure und Demian a. a. O.); andere römische Altertümer brachte 
in <iieser Gegend regelmässig der Rhein bei Uferabspülungen zutage (Fuchs, Topo- 
graphie IV S. 2o3; B. J. XXXI, 186 1, S. 77). Die ebenfalls bekannt gewordenen 
Grabstätten in der Umgebung waren lange Zeit der Plünderung durch Altertunis- 
händler preisgegeben, die bedeutende Wertstücke aus ihnen in auswärtige Samm- 
lungen verkauften (Wolf, Alteburg S. 9). 

Trotz aller dieser Funde und der wertvollen römischen Überreste, die der Bau 
der Maschinenfabrik in Bayenthal zutage förderte, wollte das Interesse für 
die alte Kulturstätte nicht erwachen. Als der Bauunternehmer Ferdinand Bolzius in 
den Jahren 18 7o — 72 die Rheinische Aktienbrauerei Alteburg baute, stiess er auf 
einen bedeutenden Komplex römischer Bauten (93 : 47 m), die er genau untersuchte 
und aufzeichnete ; aber die wissenschaftliche Bearbeitung und Veröffentlichung seiner 
Entdeckungen durch den Oberlehrer Dr. Joseph Kamp, dem sie übertragen worden 
war, unterblieb (Kamp in Picks Monatsschrift II, i876, S. i49; Wolf, Alteburg S. 9). 
Da nahm sich der Generalmajor F. Wolf, der sich schon lange für die Alteburg als 
das vermeintliche Winterlager der I. und XX. Legion interessiert (S. 162) und von 



364 



VI. KASTELL ALTEBURG 



365 




Ausffrabungeo 

des Bonner 

Proyinzial- 

museume. 



Bolzius dessen Pläne und Aufzeichnungen erhalten hatte, der Sache an. Im Früh- Geschicht- 
jahr i887 veranstaltete er mit Unterstützung der Stadt Köln Ausgrabungen auf dem * *cJ>«»- 
Gelände des städtischen Gas- und Wasserwerks, im Herbst des nämlichen Jahres 
mit Beihülfe des Kultusministeriums auf dem Boden der Rheinischen Aktienbrauerei 
und der Kölnischen Maschinenbau-Aktiengesellschaft, wobei ihn die Direktion des 
Gas- und Wasserwerks tatkräftig unterstützte (Wolf, Alteburg S. ii und i4). So ge- 
lang es, abgesehen von Bauten vor der Südfront des Kastells, den allgemeinen Ver- 
lauf der Befestigung auf der Süd-, West- und Nordseite festzustellen, während im 
einzelnen die Ergebnisse der Wolfschen Grabungen und noch mehr die aus ihnen 
und den Bolziusschen Beobachtungen gezogenen Schlüsse sich als unhaltbar erwiesen 
(Taf. XII). 

Die Anlage des Bayenthal-Gürtels zwischen dem Rheinufer und der Ulmen- Ausgrabungen 
allee (etwa 260:80 m) im Frühjahr i899 nötigte zu Erdabtragungen bis zu einer 
Höhe von 4 m, wodurch der grösste Teil des nördlichen Drittels des Kastells unter 
Leitung des Hm. Bauinspektors 
G e r 1 a c h blossgelegt und von 
ihm aufgenommen wurde (Köln. 
Ztg. i899, Nr. 243 vom 28. März; 
Stadtanzeiger i899, Nr. i45 
vom 3i. März; Fig. i77). 

Um vor dem Anbau des 
Geländes die Befestigung der 
Alteburg, soweit möglich, wis- 
senschaftlich festzustellen, unter- 
nahm das Bonner Provinzial- 
museum unter Leitung seines. 
Direktors, Hm. Dr. Lehner,^ 
im Benehmen mit dem Wallraf- 
Richartz- Museum und unter 
Beteiligung desselben von Mitte 

Febmar bis Ende i9o5 auf dem Gelände der Immobiliengesellschaft Bayenthal und 
der Aktienbrauerei Alteburg ergebnisreiche Grabungen, die noch fortgesetzt werden 
sollen (Taf. XIII). 

Wegen der Unvollständigkeit der Aufgrabung der Alteburg lässt sich über ihre 
Gestalt und Grösse kein sicheres Urteil abgeben. Die Gestalt scheint die eines 
unregelmässigen Vierecks gewesen zu sein, an dessen gegen 200 m lange West- 
front sich unter stumpfem Winkel mit abgemndeter Ecke die gegen i7o m lange 
Nord- und die anscheinend gegen 23o m lange Südfront anschloss. Über den Ver- 
lauf der Ostfront, die sicher an die Nord- und wahrscheinlich auch an die Südiront 
mit einer abgemndeten Ecke ansetzte, ist nichts bekannt. 

Die Alteburg hat, wie durch die neuesten Ausgrabungen an der Nord- und Zweifache 
Westseite festgestellt wurde, zwei zu verschiedenen Zeiten erbaute, örtlich im allge- * ^* gung. 
meinen parallel laufende Befestigungslinien besessen, von denen die ältere durchweg 
innerhalb der jüngeren liegt, teilweise mit ihr zusammenfällt. 

Die ältere Befestigung (vgl. Taf. XIII) besteht an der Nord- und West- Ältere 
Seite aus einer Doppelreihe von Palisaden mit vorliegendem Spitzgraben. Die ^Doppfu© ' 
beiden durchlaufenden Pfahlgräben sind 2,60 m, die einzelnen Pfähle durchschnitt- PaUsadenreihe.* 
lieh 1,20 m voneinander entfernt. Der Zwischenraum zwischen den beiden Palisa- 



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Fig. i7& Kdln. Schnitt durch einen Wasserleitungskanal 
von der Alteburg. 



Beschrei- 
bung. 

Gestalt und 
Grösse. 



365 



366 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



Benchrei- 

bUDff. 



Graben. 



Nordtor und 
Abzuffskanal. 



Westtor. 



Jüngere 

Befestigung. 

Mauer und 

Graben. 



Verlauf. 



Tore. 



Bauten 
im Kastell. 



denreihen war mit Erde aus dem Graben ausgefüllt. Von einer Versteifung der vor- 
deren Palisadenwand gegen den Erddruck hatten sich noch die nicht ganz horizontal 
verlaufenden Einschnitte der Stützhölzer im Boden erhalten. 

Der Graben hat sich an der Nordseite wegen der starken Abtragung des 
Bodens nur in seiner äussersten Spitze, vollständiger an der Westseite erhalten. Die 
Spitze lag 2,5o m vor der äussern Palisadenreihe. 

In einer Entfernung von 120 m von der Nordwestecke des Kastells befand 
sich ein Tor, dessen Flankiertürme durch zahlreiche Pfostenlöcher bezeichnet waren. 
Ober diesen lagen Basaltblöcke, die Reste der Fundamente eines Steintores, das bei 
einem Umbau an die Stelle des Holztores getreten war. Durch das Tor führte ein 
Abzugskanal, dessen Rand von Pfahllöchern begleitet ist, die auf eine Holzverscha- 
lung hinweisen. Er durchschnitt auch den Grabendurchlass der jungem Befestigung 
und schwenkte vor dieser nach dem Rheine um. An der Alteburgerstrasse, bis zu 
der er verfolgt werden konnte, nimmt er zwei Ziegelplattenkanäle auf, die wohl aus 
Gebäuden der bürgerlichen Ansiedelung herkommen. 

Das Westtor der altern Befestigung ist bisheran nicht festgestellt; anscheinend 
hat es nicht an derselben Stelle gelegen wie das spätere Steintor. 

Die jüngere schon von Wolf aufgefundene Befestigungslinie (vgl. Taf. XH u. XIII) 
besteht aus einer im allgemeinen o,9o m starken, wenig tief fundamentierten Brast- 
mauer aus Grauwacke mit vorliegendem Spitzgraben, dessen Tiefe unter dem Bau- 
horizont 3 m, dessen obere Breite 6 m und dessen Abstand von der Mauer i,48 m 
beträgt. An den abgerundeten Ecken verstärkt sich die Mauer allmählich bis auf 1,80 m. 

An der Nordseite verläuft die jüngere Befestigung durchweg fast parallel der 
altern in einem mittlem Abstände von 3 m. An der Westseile dagegen ist sie im 
nördlichen Teile bis auf i5 m vor die ältere Befestigung vorgeschoben, während sie 
weiter südlich (auf . dem Boden der Brauerei) derart mit dieser wieder zusammen- 
trifft, dass streckenweise die Steinmauer mitten zwischen die beiden Palisadengräben 
und die Spitze des altem Grabens in die Eskarpe des Jüngern fällt. In der Nähe 
der Alteburgerstrasse biegt die Nordflanke nach Süden um; es fand sich aber auch 
als Fortsetzung derselben nach dem Rheine zu eine Basaltmauer von o,9o ni Stärke 
mit vorliegendem Spitzgraben, die wahrscheinlich zu einer Erweiterung des Kastells 
nach dem Rheine zu gehört, eine Anlage, die Wolf fälschlich als Tor aufgefasst 
hat (S. 16). Die nämliche Gestaltung der Befestigung auf der Südseite, wo Wolf 
das Fundament und die Reste des Oberbaues eines rechteckigen Turmes von 
5,9o : 4,80 m beobachtet haben will, der zur Verteidigung des hier von ihm ange- 
nommenen Tores gedient haben soll (S. 16), ist wahrscheinlich in gleicher Weise zu 
erklären. Die an der Westseite von Wolf angesetzte Doppelmauer (S. 16) ist, wie 
Hr. Dr. Poppelreuter nachgewiesen hat, die jüngere Befestigungsmauer und der 
vor ihr liegende Absturz derselben. 

Von dem Nordtor der jungem Befestigung hat sich infolge der starken Boden- 
abtragung nichts erhalten; es ist nur kenntlich an einer 16 m breiten Grabenunter- 
brechung, die sich genau gegenüber dem Tor der altern Befestigung befindet Die 
im nördlichen Teile der Westfront von Wolf angenommene ,porta extraordinaria* 
hat sich bei den neuen Grabungen nicht gefunden. Das jüngere Westtor fällt mit 
Wolfs porta praetoria zusammen (Beschreibung desselben B. J. 11 4). Über das Süd- 
und Osttor ist noch nichts ermittelt. 

Von den Bauten im Innern des Kastells sind nur an zwei Stellen Aufnahmen 
gemacht worden. Die von Bolzius auf dem Bauterrain der Brauerei aufgedeckten 



366 



VI. KASTELL ALTEBURG 



367 



Gebäudereste (Taf. XII) bilden zwei Gruppen, von denen die westliche, aus einem 
Komplex rechteckiger Räume nebst zwei Apsiden bestehende, dem Rheine parallel verläuft, 
während die östliche, zum Teil unregelmässiger angelegte, eine mehr westnordwestliche 
Richtung hat Zu diesen Bauten gehören auch zweifelsohne die drei ebendort ge- 
fundenen korinthischen Kapitelle (Düntzer, Verzeichniss II 74 a, 74 b, 1 73 a « MWR 
249). Unter dem Hauptbau der letzten Gruppe, der i9x6 m gross ist, zieht sich 
in der Richtung seiner Längsachse ein 
Wasserleitungskanal mit südöstlichem Ge- 
fälle von I : i6o m. Er hat eine sechs- 
seitige Gestalt, ist aus grossen Ziegelplatten 
hergestellt und ruht rait seinen drei untern 
Seiten in einer ungefähr 0,2 5 m starken 
Tonschicht. Seine lichte Höhe beträgt 
1,20, seine grösste lichte Breite i,3o m. 
Seinen obern Abschluss bilden bei dem 
Durchschnitt zweier Mauern drei keilför- 
mige Tuffsteine (Fig. i78}. Zu diesem 
Kanal schien ein weiter nordwestlich 
liegendes Bassin aus Gussmauerwerk zu 
gehören, dessen unterer kreisförmiger 
Hohlraum einen Durchmesser von 10 m 
und dessen oberer vierseitiger eine Seiten - 
länge von 25 m hatte. Die 1,2 5 m starke 
und etwa i m hohe Umfassungsmauer 
zeigte durch ihre nach innen abgerundete 
Kante, dass sie fiiessendem Wasser als 
Überfall gedient hatte. Getrennt von 
den bezeichneten beiden Baugruppen 
liegen gegen Südwesten fünf parallele, 
oben glatt abschliessende Mauern von 
7— 9 m Länge in annähernd gleichem Ab- 
stände von einander, an deren eine ein 
Schenkel von 10, 9 m Länge in rechtem 
Winkel ansetzt — - zweifellos Unterzüge 
für Magazine und ähnliche Holzbauten 
(Wolf, Alteburg S. 28, 35, 36 und Blatt 3 
der Abbildungen. 

Östlich von sämtlichen genannten 
Bauten wurden unmittelbar am Rheine 
zwei parallele, i,5o m starke Grauwacke- 
mauem festgestellt, die in einem Abstände 
von 22 m senkrecht zum Flusse verlaufen. Da ihre obern glatt abgemauerten Flächen 
3 m über dem Boden liegen und ihre Fundamente anscheinend bis unter den 
Wasserspiegel reichen, so vermutet Wolf an dieser Stelle einen kleinen Hafen (Alte- 
burg S. i7 u. Blatt 2). 

Über die von Gerlach im nördlichen Teile des Kastells aufgedeckten Bauten 
vgl. dessen Pläne (s. o.) und Vortrag (Köln. Ztg. vom 28. März i899, Nr. 243; Stadt- 
anzeiger vom 3i. März i899, Nr. i45). 



Beschrei- 
bung. 
Die Ton Bolzius 
gefundenen 
Bauten. 




Fig. 179. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. 

Statue einer einheimischen Heilgdttin, gef. auf 

der Alteburg. 



Zwei Parallel- 
mauem senk- 
recht zum 
Rhein. 



Bauten im nörd- 
lichen Teile. 



367 



368 DAS RÖMISCHE KÖLN 

Beschrei- Folgende gestempelte Ziegel von der Alteburg sind bekannt geworden. 

Oest"**' ^^ der Sammlung v. Hüpsch befinden sich je ein Exemplar von leg «vi {v)ict 

zieffei. (= legio VI victrix) und cag (= classis Augusta Germanica; vgl. C. J. Rh. 677), 

^in **^^J™J|^2 Exemplare von L vi- vi pf (^ legio VI victrix pia fidelis), 7 Exemplare von leg 
XXX vv (= legio XXX Ulpia victrix) und 12 Exemplare von cgpf (= classis Ger- 
manica pia fidelis). Auch der Stempel lvma {= l^o V Macedonica) ist wahr- 
scheinlich von dort. Vgl. [Adamy], Grossherzoglich Hessisches Museum. Die archäo- 
logischen Sammlungen, Darmstadt i897, S. i4 (I A 2, 6; 3, 7 u. 8), i5 (I A 10), 16 
(IBS, I C37). 

Vom Bau der Bei dem Bau der Brauerei fand sich der verwischte Stempel transrhknana 

Brauerei ^^^j Lehner, Novaesium S. 29 1) und ein Stempel der XVI. Legion (Wolf, Alte- 
burg S. 53). 

Von den Wolf- Die Wolfschen Ausgrabungen brachten mehrere im Boden gefundene Stempel 

^^^^bunffen?*^*" ™^* CGPF sowie einen verstümmelten mit tor (Alteburg S. 55 u. 54). 

Von den Ger- Die Gerlachschen Ausgrabungen lieferten die bis dahin bekannt gewordenen 

** mb^M^n"' ^^^™P^^ ^^^ Truppenteilen, in weit überwiegender Anzahl solche der classis Germanica 
pia fidelis, ausserdem den Stempel vex ex ger . f • (= vexillatio exercitus Germaniae 
inferioris. Vgl. Lehner, Novaesium S. 299). 

Strassen Folgende Strassen sind innerhalb und ausserhalb der Alteburg beobachtet 

innerhalb ,„^^j^^ . 
und ausser- WO'^^i«^ • 
halb der 1. Spuren der Wallstrasse (Wolf, Alteburg S. i7); 

2. eine Kiesstrasse von o,4o m Stärke und 4 m Breite, die nach ihrem Ver- 
lauf auf der Südseite des Kastells von Wolf als Glacisstrasse betrachtet wird 
(Wolf a. a. O.); 

3. eine 5 m breite Strasse vor der Nordfront, bestehend aus einer Basaltlage 
und einer i,5o m hohen Kiesschüttung (Wolf a. a. O.); 

4. eine 5,3o m breite, senkrecht in das Westtor über den dort unterbrochenen 
Graben führende Strasse, bestehend aus einer 0,60 m starken Kiesschicht (Wolf 
a. a. O. S. i5). 

Wasser ver- Die Wasserversorgung der Alteburg wurde wahrscheinlich durch eine Ab- 

sorg ung. 2weigung des Eifelkanals bewirkt, von der sich Spuren zwischen Meschenich und 
Kaischeuren gefunden haben sollen. Aufgedeckt wurde eine nach der Alteburg ge- 
richtete Leitung, von dem Volke die Teufelskalle genannt, auf der Köln -Bonner 
Heerstrasse, i3oo m südlich von der Kölner Umwallung (EiCK, Wasserleitung S. i35; 
Schmidt, B. J. XXXI, 1861, S. 53; Maassen, Ann. des bist. V. f. d. Niederrhein 
XXXVII, 1882, S. 69; v. Veith, B. J. LXXX, i885, S. i4). Die Einführung der 
Leitung in das Kastell ist unsicher: Pfeilerreste einer Hochleitimg sollen sich in der 
Feldflur vor der Westfront, einer in unmittelbarer Nähe der jungem Befestigimgslinie 
vorfinden (Wolf, Alteburg S. 49). 
Bürgerliche Eine bürgerliche Ansiedelung (canabae) unmittelbar vor der Südfront der Alte- 

lung. ' ^^''S bezeugen die daselbst aufgedeckten o,3o — o,5o m starken, senkrecht zueinander 
gerichteten Grauwackemauem aus verschiedenen Epochen; da sie oben glatt abge- 
mauert sind, so bildeten sie die Unterzüge von Holzbauten (Wolf, Alteburg S. 12). 
Anzeichen des Anbaues sind vor der Westfront die unmittelbar am Westtor aufge- 
deckten Mauerreste (Wolf, Alteburg, Blatt 2), vor der Nordfront zwei anscheinend 
aus dortigen Gebäuden herkommende Abzugskanäle (S. 366). 

Denkmäler. Unter den Denkmälern der Alteburg nehmen die erste Stelle die Götterdenk- 

mäler ein. 

368 



Tafel XIV. 





Altar der Victoria, gefunden auf der Alteburg 



VI. KASTELL ALTEBURG 



369 



I. Der Altar der Victoria, i,97 m hoch, 0,82 m breit und 0,60 m tief, der 
grösste römische Altar Kölns (Taf. XIV). Das Gesims, aus flacher Hohlkehle und starker 
Plinthe bestehend, ist ringsherum mit einem aus sich durchschneidenden Kreisen ge- 
bildeten Ornament geschmückt; darüber befindet sich auf der Schauseite ein Bukranion 
zwischen zwei Delphinen, die in der Schnauze eine kleine Scheibe halten, und je 
eine Rosette an den Ecken (die rechte Ecke ist abgestossen), auf der Rückseite 
in der Mitte ein Fisch, in der rechten Ecke ein Eberkopf, in der linken wahr- 
scheinlich wieder ein Fisch. Das Hauptfeld der Vorderseite, das mit einem Spiral- 
omament umgeben ist, trägt in magern Lettern die ehemals rot gefärbte Inschrift: 
DEAE I viCTORiAE | SACRVM. Die drei übrigen Seiten sind in ein oberes und ein 
unteres Feld geteilt. Das obere Feld der Rückseite zeigt zwei mit dem Kopfe nach 
unten gerichtete, bei der ersten Schwanzflosse durch einen Querstab verbundene 
Delphine, zwischen denen sich ein dritter kleinerer Fisch befindet; das untere Feld 
einen nach links profilierten Stier mit schief stehendem Lorbeerbaum hinter sich. 
Das obere Feld der beiden Seitenflächen enthält Opfergeräte, rechts secespita (Opfer- 
messer) und securis (Opferbeil), links praefericulum (Opferbecken) und patera (Opfer- 
schale), das untere nach der Schauseite hin profilierte Opferdiener mit den über ihnen 
dargestellten Geräten in der Hand. Während die meisten bildlichen Darstellungen 
des Altars auf die Opferhandlung zu beziehen sind, bleibt die Deutung der Del- 
phine dunkel; vielleicht liegt eine Beziehung zu Apollon Delphinios und zur Eröff- 
nung der Schiffahrt im Frühlinge vor (Pauly-Wissowa, Realencyclopaedie IV 
Sp. 2 5o9). 

Das auffallend flache Relief, dessen Oberfläche durchaus in einer Ebene liegt, 
die Vorsetzung des Wortes deae vor den Namen der Göttin (Riese, Westd. Zs. 
XVII, i898, S. 18) und die Widmung an die Victoria (vgl. die Siegesmünzen der 
Kaiser des 3. Jhs. bei Riese, Das rhein. Germanien S. i99 Nr. 46, S. 202 Nr. 58, 59, 
60, S. 2o4 Nr. 68, 69, S. 212 Nr. 9o, S. 2i5 Nr. 106, io9, S. 222 Nr. i4o, i44) weisen 
das Denkmal dem 3. Jh. zu (vgl. den Bonner Altar der Victoria Augusta aus 222 n. 
Chr. C. J. Rh. 464). 

Der Viktoriaaltar wurde im 16. Jh. auf dem Alteburg- Hügel ausgegraben, be- 
fand sich zuerst im Besitze des Bürgermeisters Constantin Liskirchen, kam von dort 
in die Sammlung der Grafen von Manderscheidt-BIankenheim, wurde am 3. Dezember 
i8o9 auf dem Remigiusplatze in Bonn als Ära Ubiorum aufgerichtet und gelangte 
endlich in das Rheinische Museum vaterländischer Altertümer, das in das Bonner 
Provinzialmuseum übergegangen ist. 

Vgl. Broelman I fol. 35ov. — Aldenbrück, De relig. Ubiorum p. 75. — 
Description d'un autel de la Victoire, monument antique erige sur la place de Saint- 
Remi ä Bonn le 3. Ddcembre i8o9, 5A anniversaire du couronnement de Napoleon Iß*", 
Bonn 1810. — Schannat-Baersch, Eiflia illustrata 1 1 S. 545. — Dorow, Die 
Denkmale germanischer und römischer Zeit in den rheinisch-westphälischen Pro- 
vinzen I S. 100. — Overbeck, Katalog des Museums vaterl. Alterthümer S. 84 
Nr. i67. — C. J. Rh. 38o und die dort aufgeführten Inschriftenwerke. — Hettner, 
Katalog des rhein. Museums vaterl. Alterthümer S. 28. — BPM, U 77. 

Abbildungen auf Mercaiors Stadtplan, linker Rand, oben (Taf. I); Broel- 
man, Epideigma, Tab. Mon. Vet. II 24; Schannat-Baersch, Eiflia ill., I i Taf. VII 
u. VIII Nr. 26—29; Description, Doppeltafel mit der Unterschrift: dessine d' apres 
L* ANTIQUE PAR RUDOLPHE j. DE GEROLT i8io; Lehner, Provinzialmuseum I, 
Taf. XXXII I u. 2. 



Denkmäler. 

Götter- 
denkmäler. 
Victoria- Altar. 
Beschreibunfif. 



Entstehun^s- 
zeit. 



Schicksale. 



Literatur. 



Abbildungen. 



369 



24 



37o DAS RÖMISCHE KÖLN 

Denkmäler. 2, Verlorener Altar des Castor, des Schutzgottes der Schiffahrt, gewidmet von 

Castor-Altar. ^^^ Schiffskapitän (tr = trierarchus; vgl. C. J. Rh. 552, 565) Saturninus. Gefunden 
wie I (Broelman I fol. 35i; C. J. Rh. 38 1 und die dort angeführten Stellen. Ab- 
gebildet auf Mercalors Stadtplan, linker Rand, unten; Broelman, Epideigma, Tab. 
Mon. Vet. II 25). 
Torso einer 3. Torso einer nur mit Mantel um Rücken und Unterleib bekleideten Göttin,. 

Heiiffottin. ^^^ ^"^ ^^^ linken Hand eine Schale mit Früchten hält und mit dem rechten Fusse 
auf einen Stierkopf mit heraushangender Zunge tritt Sie lehnt sich an einen zu 
ihrer Linken stehenden Altar, an dem sich eine dicke Schlange herauf um ihren 
linken Arm windet. Der obere Teil der Schlange war augenscheinlich eingezapft,, 
und diese nippte an der Fruchtschale — wohl eine einheimische Heilgöttin. Ge- 
funden auf dem Gelände der Brauerei (Wolf, Alteburg, S. 5i; Düntzer, Verzeich- 
niss II 75a; MWR 24i; Fig. i79). 
Unterer Teil 4. Basis, mit Sandalen bekleidete Füsse und Stück des linken Beines einer 

* "statue""^ männlichen Statue. Die Gestalt ist an einen Felsen gelehnt oder sitzt auf demselben ; 
aus einer Höhle zur Linken windet sich eine dicke Schlange hervor. Gefunden mit 3 
(Wolf, Alteburg S. 52; Düntzer, Verzeichniss II 100 a; MWR 2i9). 
Torso einer 5. Unterleib und Oberschenkel einer männlichen, auf einer Steinwand auf- 

m nn . tatue. gj^^enden Statue, an der sich zur Linken ein Gewandzipfel zeigt. Nähere Fund- 
umstände unbekannt (MWR 436). 
Bauurkunde 6. Verstümmelte Bauurkunde eines von Soldaten gestifteten Tempels (aedes> 

enes ®™P« 8- verschiedener Gottheiten, darunter auch der [Tutjela, aus dem Jahre i9o n. Chr., 
gefunden bei den Gerlachschen Ausgrabungen (Westd. Zs. XXI, i9o2, S. 448; 
MWR 632). 
Juppiter- Altar. 7. Verstümmelter Altar für Juppiter und alle übrigen Götter und Göttinnen^ 

gefunden wie 6 (MWR 637). 
Aakiepios- 8. Kleine Votivtafel an Asklepios mit der korrigierten Inschrift ACCKAH \ IliSi 

°**^* LS^THPi) (zur Orthographie des Götternamens vgl. Corpus Inscriptionum Grae- 
carum 239i), die einzige griechische Inschrift Kölns, gefunden wie 6 (MWR Inv. 7565). 

inschriftfraff- 9. Inschriftfragment, sehr verstümmelt, mit der Erwähnung eines qiitivs 

™®"** scAENi[cvs?], anscheinend von einer Weihinschrift (MWR 635). 
Kaiserdenk- Verhältnismässig gross ist die Zahl der aufgefundenen Denkmäler zu Ehren 

™*^^''- der Kaiser, 
inschriftfrafir- I. Zwei Fragmente einer sorgfältig ausgeführten (Bau-) Inschrift mit dem ge- 

mente. tilgten Namen (vgl. Macrob. I 12, 3 7) des Kaisers Domitian, anscheinend aus dem 
\ Jahre 85 oder 9o n. Chr. (MWR 621). 

2. Dürftiges Fragment vom Anfange einer in mächtigen Lettern ausgeführten 
Kaiserinschrift (MWR 633). 

3. Fragment einer Kaiserinschrift mit der Angabe der imperatorischen Akkla- 
mationen (MWR 622). 

4. Anderes Fragment einer Kaiserinschrift (MWR 623). 

Die genannten Inschriften kamen sämtlich bei den Gerlachschen Aus- 
grabungen zutage. 

Lebensa:ro8ser 5. Rumpf der lebensgrossen, sorgfältig ausgeführten Kalksteinstatue eines Impera- 

'"^^"rso.'^^" tors in der allocutio (Ansprache an die Soldaten). Der Kaiser trägt einen eng anschlies- 

Beschreibungr. senden Metallpanzer mit Schurz, unter diesem schaut die in schöne Falten gelegte 

Tunica hervor, über ihm bedeckt das auf der rechten Schulter mittels einer Agraffe 

befestigte Paludamentum die ganze rechte Seite. Der Panzer war ehemals mit Reliefs 

37o 



[ 



VI. KASTELL ALTEBURG 



37l 



geschmückt, von denen jedoch nur noch ein Ornament auf der Mitte des Unterleibs Denkmäler, 
erkennbar ist. Um die Lenden ist das cinctorium geschlungen und vom in eine 
grosse Schleife gebunden. Der eingesetzte rechte Arm war augenscheinlich erhoben. 
Von dem vorstehenden rechten Bein hat sich ein kleiner Stumpf mit dem obersten 
Rande der Beinschiene erhalten. 

Die Statue, welche im i6. Jh. auf dem Alteburg- Hügel ausgegraben wurde, Schicksale, 
ging durch Kauf in den Besitz Hei man s über, der gleich seinem Verwandten 
Broelman in ihr ein 
Bild des mit dem 
Schwerte Caesars aus- 
gerüsteten Vitellius 
(S. i49 u. 218), in dem 
Hauptornament auf 
dem Panzer einen 
Doppeladler (!) sah. 
Helman beabsichtigte, 
den Torso in diesem 
Sinne nach einer von 
einem Maler angefer- 
tigten und von Broel- 
man vorgelegten Zeich- 
nung wiederherstellen 
zu lassen, ein Plan, 
der glücklicherweise 
nicht zur Ausführung 
kam. Im 1 9. Jh. war 
die Statue auf dem 
Laurenzplatze einge- 
mauert, bis sie i848 
ins Museum kam. 

Vgl. Broelman 

II fol. 527; DÜNTZER, 

Verzeichniss II 74; 
MWR 48 1. — Ab- 
bildungen auf Merca- 
tors Stadtplan, linker 
Rand unten (Taf. I), 
und auf der Tabella 
Vitelliana Nr. i zu 
Broelman, Commen- 
tarii (diese Tabella ist bisheran nicht aufgefunden). Fig. 49. 

Als Kleinfunde aus dem Kastell selbst dürfen in der Hauptsache die betrachtet Kleinfunde, 
werden, welche bei den Wolfschen und Gerlachschen Ausgrabungen zutage ge- 
kommen sind. 

Die Wolfschen Ausgrabungen lieferten weisstonige und Sigillatagefässe, zu- Von den Woif- 
meist in Scherben, letztere teilweise hübsch ornamentiert und mit Stempeln, ver- grabungen. 
einzelt auch mit Graffiti versehen; sodann runde und flache Schleudersteine, eine 
Pilum- und mehrere Lanzenspitzen, Bruchstücke von Werkzeugen, Lampen, Gewichte 

24* 

37i 




Literatur. 



Fig. 180. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Komische Maske, 
gef. auf der Alteburg. 



372 DAS RÖMISCHE KÖLN 

Denkmiler. und Kinderspielzeug; endlich eine Anzahl Münzen, die sich mit den Funden 
bei frühem Grabungen decken, wo ein Grosserz des M. Antonius, Münzen sämtlicher 
Kaiser von Augustus bis Coramodus sowie solche des Septimius Severus, Gallienus, 
Postumus, Victorinus, Diocletian, Carausius und Constantin gefunden wurden (Wolf, 
Alteburg S. 55). 
Von den Die bei den Gerlachschen Ausgrabungen zutage getretenen Kleinfunde sind 

Ausgrabungen. ™^^ ^^^ ebendorther stammenden Steindenkmälem in der Vitrine LH des MWR 
als Geschenk der Kölnischen Maschinenbau - Aktiengesellschaft Bayenthai ausgestellt 
Es sind Tonkrüge (darunter ein schwärzlicher als gute Nachbildung einer Bronze- 
kanne) und Urnen (darunter ein sog. Honigtopf), Reste von geschuppten und Ge- 
sichtsurnen, zwei Reibschüsseln mit überfallendem Rande, zwei grosse Amphoren mit 
Spitze, vier Gewichtsteine, vier Mühlsteine und ein zerbrochener flacher Stein- 
tigel mit henkelartigen Ansätzen (612), femer Sigillataware, darunter ein wohl erhalten er 
vorflavischer Napf mit hübschem Weinrankenomament (3983), Scherben von belgischer 
Ware, Terra nigra, Jagd- und Spruchbechern, eine grünglasierte Scherbe; Tonlampen 
des I. Jhs. mit volutenbegrenzter Schnauze, Fragmente von Terrakotten (darunter 
eine Venus, Teil des Armes einer grossen Terrakottafigur und schön verzierter Henkel), 
eine vollständig erhaltene komische Maske aus Ton (385 1; Fig. 180) und mehrere 
fragmentierte (vgl. Dütschke, Römische Maskenfragmente zu Köln : B. J. LXXVIH, 
i884, S. 126 u. Taf. H); zwei Stücke von weissem Wandputz mit aufgemalten roten und 
grünen Verzierungen in Linien und Punkten ; geringe Reste von Millefiori, vierkantigen 
grünen Henkelflaschen, Kugelbechem und Fensterglas; Gebrauchsgegenstände aus 
Bronze (Fibeln, Nadeln, Griffel, Ohrlöffelchen, Hülse, Henkel, Wagebalken, Kette, 
Ring, Beschlagstücke, Schlüssel, Beil, zwei Glöckchen, kleines Akroterion), darunter 
hervorzuheben eine in ihrem obern Teile ziemlich gut erhaltene grosse Flasche mit 
feinem Eierstab- Ornament (i248) und eine grosse offiene Lampe mit rundem Henkel 
und schräg über demselben sich erhebendem Halbmond (i3o7); endlich zahlreiche 
eiserne Werkzeuge (Beile, darunter grosses Doppelbeil, Messer, Meissel, Kelle, Brech- 
eisen mit seitlicher Handhabe), Gebrauchsgegenstände (Beschläge, Ringe, Kette, 
Schlüssel, Verankerungen) und Waßenreste (Lanzenspitzen, Schildbuckel). 
Gräber- Dass die Alteburg an allen drei Landseiten von Gräberfeldern umgeben sei, 

o'^M *ü ^^^ ^^^^ ^^^ alters her zumal den Antiquitätenhändlern bekannte und von ihnen 
praktisch ausgebeutete Tatsache (Wolf, Alteburg S. 9). Folgende neuere Grabfunde 
sind bekannt geworden: Brandgräber der mittlem Kaiserzeit, gefunden auf der 
Mehlemerstrasse unweit des Westtores der Alteburg, darunter eines, welches neben 
drei weisstonigen Krügen und einem sehr zerstörten Spiegel ein einhenkeliges Kugel- 
fläschchen und einen bauchigen Cantharus aus farblosem Glase mit farblosen Nuppen 
und welligen Faden Verzierungen enthielt (Westd. Zs. XXHI, i9o4, S. 386; MWR 939); 
ein Grab von der Ecke der Goltstein- und Germanicusstrasse mit rauh wandiger Urne in 
einheimischer Technik (sog. Augusteischer Kochtopf) aus der ersten Kaiserzeit (vgl. 
S. 295); ein Brandgrab in einer kleinen Tuffsteinkiste aus der Mitte des 2. Jhs., 
gefunden im Südpark; zahlreiche Skelettgräber vor der Südfront der Alteburg 
(Wolf, Alteburg S. i7); von der Marienburg ein Brandgrab aus der Mitte des i. Jhs., 
enthaltend eine graue Tonurne, einen versilberten Bronzespiegel, ein Bronzedöschen, 
drei Balsamarien aus gelblichem und blauem Glase (BPM i5 366— 7i); femer 
ein Skelettgrab mit einem spätem Henkelkrug und einem grossen flachen Teller 
(BPM 1 5 373 — 74); endlich ein Sandstein-Sarkophag, der von einem gewissen [Se]- 
verinus seiner Gattin Aure[lia] und einer andern weiblichen Person mit Namen JuUonia 

372 



VI. KASTELL ALTEBURG 



373 



gesetzt ist. Er enthielt ausser einem Skelett einen Armring, die Reste von Beschlägen Denkmäler, 
einer Kassette, Bronzeappliken, Scherben eines Traubenglases und 36 Münzen, die 
von Augustus bis auf Diocletian, Maximian und Constantius Chlorus reichen (Kl. 
129). Als Deckel des Sarkophags diente der ausgezeichnet erhaltene Cippus des 
Steuermanns der Rheinflotte L. Octavius aus Elaia, gesetzt von dem Sekretär Dionysius 
aus Tralles, der Regierungszeit des Tiberius angehörig, vielleicht das älteste inschritt- 
liche Denkmal des römischen Kölns 
(Kl. 7; Fig. i8i); Sarkophag und 
Octavius-Cippus sind in den An- 
lagen der Marienburg nahe der 
Fundstelle aufgestellt. Sodann fand 
sich um i57o in unmittelbarer Nähe 
des Rheines ein jetzt verlorener Sar- 
kophag, den Atilianus seiner Ge- 
mahlin Crispina Calva setzte und 
den ein Aussätziger, der ihn infolge 
der Absptilung des Ufers durch eine 
Überschwemmung entdeckte , mit 
Axthieben zerstörte, um sich der 
in ihm vermuteten Schätze zu be- 
mächtigen (Kl. 124. Abbildung bei 
Broelman, Epideigma, Tab. I i4). 
Nicht näher bekannt ist endlich die 
Fundstelle eines Tuffsteinsarkophags 
aus der Mitte des 4. Jhs., der eine 
zweihenkelige Flasche in Fassform, 
eine sehr dünne Glasschale mit 
Falten und eine kleinere glatte, eine 
Sigillataschüssel mit Blattomament 
und gegen 46 Münzen, darunter die 
jüngsten von Constantius IL, enthielt 
(B. J. LXII, i878, S. i72) sowie die 
eines Sarges mit einer glasierten 
Lampe in Form eines Gladiatoren- 
helms (B. J. LXXIV, 1882, S. i47). 
Folgende Grabdenkmäler und 
Fragmente solcher fanden sich: bei 
den Gerlachschen Ausgrabungen das 
Fragment des Grabsteins eines 
Veteranen mit 3o Dienstjahren aus 
der ersten Kaiserzeit (Kl. 9); an 

einem Brunnen vor dem Nordtor, dessen Fassung zum Teil aus Bruchstücken römi- 
scher Denkmäler bestand, ein Giebeldreieck mit Medusenhaupt, dessen Haare in vier 
Strähnen zerfallen, in die Schlangen gewunden sind, der Aufsatz eines Grabmals 
(MWR 659; Fig. 182); an der Ecke der Ulmenallee und des Bayenthalgürtels der 
zerbrochene und verstümmelte Grabstein des Ruteners L. Val(erius) Verecundus, Sol- 
daten der cohors I. classica, aus der Zeit Neros mit einem Reliefstreifen, der zwei 
einen Stier überwältigende Löwen darstellt, von denen sich nur einer erhalten hat 




ICIKSIVS 
ARCHI'MA 
LLIANVSSCRIB A- , 



V^-*f- 



J^.. 







Grab- 
denkmäler. 

Sichere 
Überreste, 



Fiff. 181. Köln, Marienburg. 

Orabstein des Steuermanns der Rheinflotte L. Octavius 

aus Elaia, gef. auf der Marienburg. 



373 



374 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



Unsichere 
Überreste. 



Kleinfunde 
bekannten 
Fundorts. 



Denkmiler. (Westd. Zs. Korrbl. XXV, i9o6, Sp. 33 nr. 1 1 ; MVVR). Unbekannt ist der genaue 
Fundort des Grabstein Fragmentes eines Alenreiters (Wolf, Alteburg S. 54; auch der 
Aufbewahrungsort ist unbekannt), der eines Fragmentes mit dem Namen Baebia 
(Kl. i7o) und der einer in dürftigen Resten erhaltenen Grabplatte, auf welcher noch 
die Schlussworte benemerenti f c zu lesen sind (MWR o. N.). 

Vermutlich gehören ebenfalls zu Grabdenkmälern die beim Bau des Wasser- 
werks gefundene sehr gut erhaltene Porträtstatue eines Knaben (Wolf, Alteburg 
S. 52; Aufbewahrungsort unbekannt) und ein Inschriftfragment aus den Gerlachschen 
Ausgrabungen (MWR 634). Unerklärt ist der ebendorther stammende kleine Tuff- 
quader mit der ehemals rot gefärbten Inschrift didi (MWR 62 5). 

An Kleinfunden aus der Umgebung der Alteburg, die jedenfalls zumeist aus 
Gräbern stammen, sind ihrem Fundorte nach näher bekannt: ein Tonlämpchen in 
Form eines Soldatenschuhs (vielleicht MWR 2667) nebst andern Anticaglien (BPM) 

und eine prachtvolle gol- 
dene Agraffe (Museum zu 
Mainz), gefunden beim Bau 
des Wasserwerks (Wolf, 
Alteburg S. 52); ein doppel- 
henkeliges Traubenkänn- 
chen aus schwarzem Glase 
(MWR 77 1), ein grosser bron- 
zen er Gefässhenkel etrus- 
kischer Arbeit (MWR 4i) 
und ein sog. Athletenring, 
altitalische Arbeit des 5. bis 
4. Jhs. vor Chr., gefunden 
auf oder bei der Marienburg 
(MWR 96o), endlich das 
Fragment eines grossen Bar- 
botine-Gefässes mit sehr gut 
erhaltener Darstellung der vom Zeus -Stier entführten Europa, gefunden im Rhein 
beim Zurücktreten desselben nach einer Überschwemmung (B. J. LXXVII, i884, 
S. 22 i; Samml. Herstatt). 

Von andern Klein funden der Alteburg und ihrer Umgebung verdienen noch Er- 
wähnung: eine Lampe in hellgelbem Ton mit Darstellung eines Ebers, dem ein Hund 
auf dem Rücken sitzt (BPM 366i), eine Tonlampe mit Triton (B. J. LXI, i877, S. io6), 
zwei Tonlampen in Gestalt eines Kopfes (MWR 3o7o u. 3o7i) und eine prachtvolle 
Lampe, einst im Besitze des Prof. Schaaff hausen, mit einem lockigen Satyrkopf im Discus, 
und einer Muschel als Handhabe (Ed. Herstatt u. H. Schaaffhausen, Zwei römische 
Tonlampen aus Köln: B. J. LXXXVIII, i889. S. i36 u. Taf. I 2); zahlreiche Becher 
und ein Krug mit weiss aufgemalten Inschriften, Punkten und punktierten Linien 
aus dem Ende des 3. Jhs. (BPM 54, 58, 64, 67 usw.), ein schmaler, hoher Cylinder- 
Glasbecher mit eingeschliffenen Ringen aus der Merkensschen Sammlung (B. J. LXXXI, 
1886, S. 65 und Taf. I Nr. 29) und zwei Löffel aus Weissmetall (MWR 667 u. 668). 
Über das Alter und die Bedeutung der Alteburg haben bis in die letzten 
Jahrzehnte des i9. Jhs. nur sehr unklare und unwahrscheinliche Vorstellungen ge- 
herrscht. Man betrachtete sie als den südlichen Hügel des die Colonia Agrippinensis 
in weitem Umkreis umgebenden Heerlagers (Broelman I fol. 35ov, 35i, 527), als 




Fig. 182. Köln, Mut. Wall raf-Richartz. Giebel eines Grabdenkmals 
mit Medusenhaupt, gef. bei der Alteburg. 



Kleinfunde 

unbelcannten 

Fundorts. 



Ent- 
stehungs- 
zeit und 
Bedeutung. 



374 



VI. KASTELL ALTEBURG 375 

eines der fünfzig Drususkastelle, in dem die Ära Ubiorum stand (von Hillesheim, Ent- 
Vorlesungen, a. a. O.; v. Mering-Reischert I S. i8; Fuchs, Topographie IV S. 2o3; *zei "und 
vgl. S. 162) oder als Cäsars Rheinfestung, an deren Stelle später das Zweilegionslager Bedeutung, 
apud aram Ubiorum und nach dessen Aufhebung ein Kastell zum Schutze der 
Residenz des Statthalters von Niedergermanien getreten sein sollte; die Alteburg 
sollte demnach der Schauplatz sämtlicher Ereignisse der äussern Geschichte des 
römischen Kölns gewesen sein (Wolf, B. J. LXXVIII, i884, S. 54; Alteburg S. 4i 
u. a. Ähnlich v. Veith, B. J. LXXIX, i885, S. 26; nach Ennen, Gesch. Kölns I 
S. 10 ist die Gegend der Alteburg das Tac. Ann. I 3i erwähnte Sommerlager in 
finibus Ubiorum). Erst Koenen (und gleichzeitig Mommsen) erkannte, zumal 
unter dem Eindrucke der Wolfschen Grabungen, was auch Wolf bereits geahnt hatte 
{Alteburg S. 55), dass die Alteburg eine Station der Rheinflotte gewesen sei (vgl. die 
Citate S. 362), eine Anschauung, welche unter Berücksichtigung der in alter und neuer 
Zeit daselbst gefundenen Ziegelstempel, unter denen die der Flotte bei weitem über- 
wiegen (vgl. S. 368), der Götter- und Grabdenkmäler, die ebenfalls Beziehungen auf die 
Flotte aufweisen (vgl. den Victoria- Altar S. 369 Nr. i, den Castor- Altar S. 37o Nr. 2 
sowie den Octavius- und Verecundus-Cippus S. 373 und 374), immer mehr an Wahr- 
scheinlichkeit gewinnt. Ein wissenschaftlich begründetes Urteil über das Alter und 
die geschichtliche Entwickelung der Alteburg hat sich aus der von Herrn Jos. Hagen 
unter Anleitung von Herrn Dr. L e h n e r vorgenommenen Durcharbeitung der kera- 
mischen Funde der jüngsten Ausgrabung ergeben. Nach seinen Feststellungen ist 
die ältere Holz- und Erdbefestigung unter Tiberius errichtet und um das Jahr 7o 
(batavischer Krieg) aufgegeben, alsbald aber durch die Steinbefestigung ersetzt worden, 
die bis in die zweite Hälfte des 3. Jhs., etwa bis 2 7o n. Chr., bestanden hat (Lehner, 
Verwaltungsbericht für i9o5, S. 2). 



375 



I. Sachregister. 



A. = Altar (ev. mit ÄdikuU) einer Gottheit; G. = Name auf einem Grabdenkmal; R. = Relief, S. » Statue, 
Statuette oder Pottament, T. = Tempel, W. = Weihinschrift einer Gottheit. Die Zahlen bezeichnen die Seiten. 



Aachenerslrasse 249. 251, 257, 258, 261, 262, 

279, 288. 289, 290, 291 
Abirenes s. Di. 

Acceptia Accepta G 817 

Acceptfius] Fausti[nus] G 888 

Achterstrasse 813 

Adnamatius Galicanus G 245 

Advemus A 264 

Aegidius, comes et magister utriusque 

militiae 158 

aediles 147 

Aemilius, L. Carus, Legat der XXX. Le- 
gion 230 

— M. Crescens, Präfekt der Rheinflotte , 248 

— M. Durises G 279 

Aeneasgnippen 298, 804, 828 

Afliae s. Matronae. 

Agatha, An St 202, 204, 215, 286 

ager Ursulanus s. Christliche Denkmäler. 

Agnes, die hl 820 

Agneskirche 248, 277 

Agrippa s. Vipsanius. 

Agrippastrasse 247 

— Kanal an der 210 

Agrippina s. Kolonie, Köln als, Namen. 

— die ältere 144, 199 

— die jüngere 144, 219 

Agrippinenses 145, 146 

Aiacius, C. Mango G 325 

ala Affronim 254, 279 

— Classiana 278 

— Indiana 359 

— Moesica 859 

— Noriconim 279 

— I. praetoria 275 

— Sulpicia 254, 279 

Albania G 817 

Albanius, M. Patemus 268 

— Vitalis 859 

Alban, St., Kirche 205 

Albanus 151 

Albertusstrasse 284 

Aldenbrück, Aug 156 



Alenreiter .... 146, 262, 276, 279, 874 
Alfius, Terrakottenfabrikant . 148, 259, 260 
Alkestissage, Darstellung auf einem Sarko- 
phag 282 

Allerheiligenstrasse 270, 276 

Altäre 220, 225, 228, 229, 280, 281, 284, 241, 

248, 245, 247, 250, 251, 252, 258, 254, 

255, 262, 268, 264, 265, 267, 268, 269, 

860. 869, 870 

— von Beneficiariem 251(6) 

Akeburg . . . 146, 154, 161, 252, 862 ff. 
Alte Mauer am Bach s. Mauer, alte am 

Bach. 

Altermarkt 265 

Ambitarvius, vicus s. vicus Amb. 

Amianus, Töpfer 827 

Amor, R. 298, 308; S. 268, 272, 291, 292, 
293, 301, 382, 838 

Amphitheater 225 

Amsterdamerstrasse .... 251, 253, 271 
Anbau der Colonia Agrippinensis . . 21 8 ff. 

— des Aussengebietes der Col. Agr. 252 ff. 
An den vier Winden s. Winden, An den 

vier. 
Andmstehiae s. Matronae. 

Anfänge Kölns 148 

Annius, M. Florianus, Kaiser 250 

Anno G 829 

Ansichten des röra. Kölns 140 

anüqua Scaporzin s. porta ovina. 

— urbs 364 

antiquior Scaporzin s. porta ovina. 

Antiquum castmm 864 

Antonia Daenis G 325 

— Galene G 293 

Antoniterstrasse . . . 203, 204. 205, 235 

Antonius, M. Primuhis G 291 

Antonsgasse 209, 235 

Antwerpenerstrasse 285 

Apemstrasse. St 166, 256 

— Turm an der . 172, 174, 175. 178, 200 
Apollo R. . . 281, 311, 328; W. 264, 267 

— Pythius, angebl. T 221 



377 



378 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



Apollonia Victorina G 276 

Aposteln, St 166 

— Durchbruch an 165 

— Tor an 181, 192, 203, 204, 249, 256, 286 
Apostelnkloster .... 249, 256, 257, 286 
Appellhofplatz 230, 231, 232 

— Torlurm am 172, 175, 192, 194, 204, 220, 

225, 230, 250, 253, 255, 278 

Appia Verina G 384 

Apra G 316 

Aprilio G .816 

Ära s. Kolonie, Köln als, Namen. 

— Lugdunensis 159, 163 

— Ubiorum . . . 143, 144, 159 ff., 369 

Arbogastes, comes 158, 224 

Arcadius, Kaiser 153, 224 

Architekturreste 222, 228, 229, 232, 233, 234, 

285,236,240, 241, 244, 245, 246, 

264, 266, 280, 304, 308, 320, 322, 

824, 32G, 830, 331, 332, 349, 350, 

359, 860, 867 

Arnoldshöhe 325 

Artemia G 283 

Arzt s. medicus. 

Arztgräber s. Ärztliche Instrumente. 
Ärztliche Instrumente 147, 272, 281, 285, 340 
Aschenkisten 272, 276, 277, 282, 284, 299, 
303, 309, 328, 829 

Asklepios W 370 

Athene s. Minerva. 

Atilianus G 378 

Atius, C. Canis 245 

Atlas R 836 

Atüs R , 314; S. 350 

Aufaniae s. Matronae. 

Augustahospital 297 

Augustales 147, 219 

Augustinerplatz 202, 244 

Augustus, Kaiser 144 

Aumenahenae s. Matres, Matronae. 

Aure[lia] G 872 

— Ursa G 338 

Aurelius Aristaenetus G. , 294 

— M., Kaiser 827, 859 

— M. Antiochiis G 327 

— M Victor G 324 

— Seniius Frequfns G 291 

— Timavius G 275 

— T. Rufinus G 333 

Aussengebiet der Colonia Agfippinensis 247 ff. 
Avillius, G. Epaphra G. 276 

— G. Sccundus G 276 

Axsinginehae s. Matronae. 



Bacchus A 255; R. 262; S. 259. 

Bachemstrasse 166, 195 

Bäcker s. collegium pistriconim. 

Bacurdus A 268(2) 

Baebius, L.- G 325 

— L. Senecio G 263 

Basilika der hl. Jungfrauen ... 148, 253 

— der Thebäer 148, 2^8 

Bataverkrieg 149, 201 

Bayenstrasse 315 

Bayenthal 252 

Becher^gasse, Tor an der 182, 197, 198, 203, 

251 
Befestigung der Col. Agripp. . . . 1 64 ff. 

— Alter u. Entstehung der .... 199 
Bein, Gegenstände aus 271, 277, 285, 287, 288, 

290, 291,' 316, 341, 351 

Bellerophon R 282 

Beneficiarieraltäre s. Altäre von Benefidariem. 

Benesisstrasse 287, 288 

Berlich 166, 209, 225 

— Durchbruch (Törchen) gegenüber dem 165 

— Turm am . . 171, 172, 174, 175, 178 
Bernstein, Gegenstände aus 298, 308, 305, 308 
Bestattungsarten im röm. Köln .... 269 

Btschofsweg 249, 251, 254 

Blaubach ... 166, 245, 251, 264, 310 

— Kanal am 210 

— Turm am 178 

Bleisärge s. Särge. 

Bobstrasse 247 

Bocklemünd 250, 251, 255 

Bollwerk, Am 208 

Bonn . 144, 161 

Bonnerstrasse . . . 248, 252. 264. 324 ff. 

Bonnerwall 26i 

Bonosus, Empörer , , 152 

Boudunn[eae? ehae?] s. Matronae. 
boven Mauren s. Martinstrasse. 

Brand, Auf dem 231, 265 

BrandgTäber 271, 272, 276, 278, 279, 281, 284, 
288, 290, 295, 304, 309, 315, 325, 327. 

872 
Breitestraise . . 203, 208, 209, 234, 285 

— Turm an der, s, Apemstrasse, St.. Turm 

an der 172 

— Torturm an der 171, 175, 182, 192, 208, 

215, 250, 256 

Broelman, Stephan 154 

Bronzefunde 228, 248, 247, 263, 271, 276, 
277, 278, 280, 281, 282, 285, 286, 287, 
288, 289, 290, 291, 292, 293, 294, 296, 
297, 298, 299, 800, 301, 808, 304, 305 



378 



SACHREGISTER 



379 



308, 809, 314, 316, 824, 826, 327, 388, 
389, 840, 8oO, 851, 860, .872,878 

Brückenstrasse 208, 209, 215 

BrOsselerstrasse 249, 251, 294 

Bnittius, L. Acutus G 282 

Budengasse, Grosse . . 208, 209, 229, 266 

— Kanal in der 208 

— Kleine .... 203, 208, 209, 229 

Bürgerhospital 287, 241 

Bürgerstrasse 166, 208, 228 

Burghöfchen 244 

— Kanal am ... 210 

Burgmauer . . .166, 225, 229, 230, 232 

— Turm an der . . 170, 171, 172, 174 

Cicilienkirche 204, 205, 221 

Cäcilienkloster . . . 216, 235, 236, 287 

Cäcilienstrasse 202, 208, 241 

— Kanal in der Richtung der , . . 209 
Caesar s. Julius. 

Candidinius Secundus G 803 

— Verinus G 811 

cantunas, ad novas s. Strassennamen, antike 

im röm. Köln. 

Cassius G 830 

— Gesatus G 818 

— Taciius G 278 

Castor A 231, 870 

ciutopates S. 350 

Cerealis 150 

Ceres R 243, 262 

Chauken 150 

Chimaera R 282 

Chirurgische Instrumente s. Ärztliche In- 
strumente. 

Chlodwigplatz 264, 322 ff. 

choraules 147, 275, 285 

Chorpfeifer s. choraules. 

Christentum im röm. Köln, s. Kolonie, 

Köln als, Religionsverhältnisse. 
Christliche Denkmäler 

ager Ursulanus ...... 269, 2'i2 

Basiliken 148 

Begräbnisstätten 148, 270, 272, 282, 283, 
293, 299, 304(?), 8ö7, 318 

Bluroengefäss 314/315 

Bronzebeschläge mit christl. Darstel- 
lungen 298, 299 

Clematianische Inschrift 148 

Gläser mit christl. Darstellungen 273 ff., 

278(?), 307, 318 ff., 324, 837 

Grabinschriften 270, 276, 282, 283, 334 

Kirche 149, 221 



Christophstrasse , . . 255 

Civilis 150 

Classen-Kappelmannstrasse . . * . . 297 

Classicus . 150 

classis Germanica 146, 152, 229, 243, 272, 880, 
884, 868, 873, 375 
Claudia Ära, s. Kolonie, Köln als, Namen. 

— , Tribus 144 

Claudius, Kaiser 144, 150 

— [Ele]ulherus G 241 

— Satuminus G 282 

— Ti. Halotus G 291 

— Victor G 284 

Clematius, Inschrift des, s. Christliche 

Denkmäler, Clemat. Inschr. 
Clemensstrasse . 166, 247 

— Tor an der 174, 182, 193, 202, 215, 247, 

.249, 263, 297 

dementia, die hl 270 

cohors VIII. Breucorum ...... 829 

— T. classica 373 

— VI. ingenuorum 276 

— I. Latabi(ensium) 279 

— III. Lusilanorum 276 

— I. Thracnm 276 

— II. Vardanorum 254 

— I. Vindelicorum 318 

ci'horles Ubiorum ........ 146 

coUegia 148 

coUegium equitum 148, 268 

— fabrorum tignariorum . . . 148, 804 

— [fjocarionim 148, 228 

— hastiferum 148, 281 

— pisstricorum 148, 283 

Colonia 

— Agrippina 

— Agrippinensis(— ium) 

— Claudia Ära 

— Claudia Ara Agrippinensis(— ium) 

— Claudia Augusta Agrippinensis 
s. Kolonie, Köln als, Namen. 

Columbakirche 205 

Columbarium i. d. Ursulagartenstrasse . . 272 

Columbastrasse 203 

Commodus, Kaiser 224, 229 

Conservatores s. Di. 

Constantia, die hl 270 

Constantianus Constans G 3S4 

Constantinus I., Kaiser 149, 152, 243, 298, 310, 

845, 353, 360 
Constanlius, Kaiser . 250, 257, 278, 360 

Cordula, die hl 270 

Crispina Calva G 878 



379 



38o 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



Crombach, Herrn 155 

cunitor 147 

curia 224 

Cybele S 280, 807, 816 

Cylinderfkschen s. Glasfunde. 

Daphne R 828 

Darstellungen des röm. Kölns .... 183 

Dasselstrasse 259, 297 

Dea Hariasa A 254 

— Semele und ihre Skhwestem A. . . 254 

— Sunuxsalis A 262 

— Terra Mater A 264 

— Virtus A 255 

Deae Lucretiae A 258 

— Malvisae A 247 

Deana s. Diana. 

Deccius, C, G 821 

decuriones s. Kolonie, Köln als, Verwaltung. 

Deianira R 261 

delubrum Martis s. Tempel des Mars. 
Desideratus, Steinmetzmeister G. , . 307, 313 

Deuso 352 

Deutz, Kastell 352 ff 

Di Abirenes W 360 

— Conservatores W 228, 235 

Diae Malvisae s. Deae Malvisae. 

Diana A. . . , 230, 281; R. 255; S. 259 

— Mahal . . . W 360 

Diatreten s. Glasfunde. 

Digines A 254 

Dignius Quartus G 316 

Diocletian, Kaiser 146, 243 

Diogenes G 325 

Dis S. 

Diucia 

Diutia 

Diuza castrum 

Divitienses 

Divitia 352, 353 

Dom , 166 

— Auslass der Wasserleitung im . , 215 ff. 

— Durchbruch (Pförtchen) am . . . . 165 

— Türme am ... . 170, 171, 174, 178 
Domhof 203 

— Tor am 198, 204, 205 

Domhügel 215, 226 ff. 

Domitian, Kaiser 316, 370 

Domkloster 166, 215 

Drachenpforte 182, 197 

Dreikönigenstrasse 315, 316 

Drusus 163 

Duffesbach 166 



s. Divitia 



Duicia s. Divitia. 

Düntzer, Heinr. 156 

Durchbrüche, mittelalterliche durch die röm. 

Stadtmauer (foramina) . . . 165, 194 

Dürenerstrasse 249 

duumviri 147 

Eburonen 143 

Ehrenfeld 285 

Ehrenstrasse 250, 28o 

Ehrentor, s. Breitestrasse, Torturm an der. 
Eifelkanal .... 206, 210 ff., 355, 368 
Eigelstein (Strasse) . 248, 254, 270, 271, 276 
— (Monument) . . . ♦ 154, 253, 276 

Eigelsteintor 277 

Eintrachtstrasse 278 

Eisen, Gegenstände von 280, 294, 315, 816, 327, 
840, 350, 351, 372 

Eisenbahnstrasse (Deutz) 355 

Ekquin G 381 

Elfenbein, Gegenstände aus 259, 271, 805, 341 

Elius, P. Germanio G , . 286 

Elogiuskirche 205 

Elsassstrasse . , ♦ 324 

Elstergasse . , ♦ 220 

Emeterius G 283 

Engelbertstrasse ,• 262, 294 

Entenmosaik s. Mosaiken. 

Entwässerung des röm. Kölns .... 205 

Epimeiheus R 336 

Equalupio, Glasfabrikant .... 148, 335 

. ^ > s. Breitestrasse, Torturm an der. 
ennporce ) ' 

Eroten R 247 

Eternalis, Töpfer 281 

Etherius G 270 

Eucarpus, Töpfer 277, 335 

Eugenius, Kaiser 158, 224 

Eumenius, Redner 345 

Euphrates, Bischof 149 

exercitus Germaniae inferioris . 234, 267, 360 

Fabius Valens, Legat 149 

Fabricius, C. Laetus G 279 

fabri tignarii s. coUegium fabr. tign, 
Fadengläser s. Glasfunde. 

Fama publici A 231 

Fannia Secunda G 327 

Fatae W 254 

Favor A 231 

Ferkulum 816, 81 7 

Fettenhennen, Unter . , . 215, 229, 232 
Fidelis, Töpfer 814 



38o 



SACHREGISTER 



38l 



Flavius, T. Bassus G 279 

— T. Super G 271 

— T. Victorinus 230 

Fleischwarenhändler s. negotiator lanio. 

Flora W 860 

Florentia Crispina G 814 

Florentinus G 329 

[f|ocarii s. collegium [f]oc. 
Foramen am Laach, s. porta ovina. 
foramina s. Durchbrüche, mittelalterliche 

durch die römische Stadtmauer. 
Fortuna A. 231, 268; R. 248; S. 254, 264 

292, 296, 888 

Forum 206 

forum hordiarium s. Strassennamen, antike, 
fracta porta Lisolphi s. porta fracta Lisolphi. 
Fragmente von Inschriften s. Inschriften, 

Fragmente von. 
Franken . . 146, 152, 199, 257, 282, 346 

Frankenplatz 264, 265 

Frankstrasse 262 

Friedrich-Wilhehnstrasse 327 

Friesen 150 

Friesenplatz 284, 285 

Friesenstrasse . . . 251, 280, 281, 284 

Frontinius, C. Candidus G 804 

Frontinus, Glasfabrikant .... 148, 800 

Fugilo G 282 

fuUoniae artis magister 147, 324 

Furius Dativus , . , 268 

Gagatfunde 281, 282, 285, 286, 297, 800, 301, 
308, 314, 316, 841 

Gralba, Kaiser 149 

Gallienus, Kaiser . . 151, 188, 200, 202 

Gallus, der hl., Diakon 149 

Gantunae 205; A. 268 

gantunas, ad novas s. Strassennamen, antike 
im röm. Köln. 

Ganymed S 228, 232, 277, 332 

Gavius, M. Primus G 812 

Ge R 886 

Gebäude, öffentliche im röm. Köln . 218 ff. 

Gelduba 143 

Gelen ius, Aegidius und Johannes . . . 155 

Gemmen 247, 282, 308 

Genius hastiferum S 281 

— loci A 251, 264, 267, 360 

gentiles 146; numerus gentilium 271. 
Gereon St. (Kirche) 250, 253, 255, 279. 281. 

282, 283 

Gereonsdriesch 279, 282 

Gereonshof 255, 279, 282 



Gereonskloster 255, 279, 282 

Gereonstor 255 

Gereonstrasse . . « 250, 258, 279, 281 
Germanae Suebae s. Matres. 

Germania inferior 146, 149 

Germanicus 144 

Germanicusstrasse 372 

Gertrudenstrasse 166 

— Turm an der .... 171, 174, 203 

Gesatius, Titus G 306 

Geschichte des röm. Kölns . . . . 143 ff. 
Geschlechter, römische in Köln .... 150 
Geschnittene Steine s. Gemmen. 

Geta R 816 

Gigantenreiter 262 

Gladbacherstrasse ...» 255 

Gladiatorenmosaik s. Mosaiken. 

Glasfabrikation 148 

Glasfunde 257, 271, 272, 277, 278, 279, 280, 
281, 284, 285, 287, 288, 289, 290: 292, 
294, 295, 296, 297, 298, 800, 801, 804, 

307, 309, 811, 312, 318, 814, 316. 317, 
318, 821. 327. 328, 829, 835 ff., 372. 

373, 874 

— Cylinderflaschen 277, 279, 285, 297, 800, 

301 

— Diatreten 875, 287 

— Fadengläser 148, 276, 277, 278, 286, 288, 

290, 292, 298, 800. 808, 305, 307, 311, 

315, 816, 324, 386, 328, 336, 372 

— . Goldgläser 272, 278, 814, 318 f., 820, 387 

— Kugelbecher 281, 285, 300, 805, 318, 315, 

324, 328, 336, 372 

— Kugelflaschen 277. 278. 280, 286, 290, 

308, 809, 315, 324. 326, 886, 3 1, 

372 

— Kugelschalen .... 277, 286, 814 

— Lampen 277 

— Merkurflaschen 836 

— mit Stempeln . . 284, 800, 385, 336 

— sechseckige Flasche 324 

— viereckige Flaschen . . 284, 835, 372 

Glasschmelze 258 

Glockengasse 215, 233 

Goldfunde 259, 281, 284, 285, 297, 805, 308, 

311, 815, 316, 324, 326, 840, 874 
Goldgläser s. Glasfunde. 
Goldschmied, Unier . . 208, 205, 208, 229, 234 

Goltsteinstrasse 372 

Gorgonius G 283 

Grabaren . 285, 286, 298, 324, 333, 334 

Grabdenkmäler 232, 235, 241, 245, 269 ff., 359, 

360, 373 



38l 



382 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



GrTäber 

Brandgräber 272, 278, 279, 280, 281, 282, 
284, 288, 289, 290, 295, 299, 801, 808, 
804, 316, 324, 325, 827, 328, 389, 872 
Skelettgräber 272, 277, 280, 282, 887, 289 
297, 298, 299, 800, 304, 811, 812, 813[ 
814,815,316, 317, 818, 321, 325, 329, 

872 

Gräberfdder 269 ff., 872 ff. 

Grabinschriften s. Inschriften. 

Grabkammem 245 (angebliche), 271, 294, 806 

Grabtürme . 822, 327, 332 

Grata, die hl 270 

Greinstrasse 808 

Griechenmarkt, Grosser , . . ♦ 246, 247 

— Kleiner . . " 246, 247 

Griechenpforle 165, 166, 194 

— Turm bei der , . 170, 173, 174, 178 
Gründung der Kolonie Köln s. Kolonie, 

Köln als. 
Gflrzenich 245 

Hahnentor , . . , 259, 260, 261, 288 

Haldania G 287 

Haldawo G 333 

Hallenstrasse (Deutz) ♦ . 354 

Hämmergasse 215, 233, 266 

Händelstrasse 257, 298, 294 

Händler s. negotiator. 

Hans Sachsstrasse (Lindenthal) . . . . 297 

Haparonius, Sex. Justinus G 271 

Hariasa s. Dea. 

Harpyie S. . . . 279, 290, 292, 804, 813 
Hartzheim, Gottfr. Baltb. und Jos. von . 156 
hastiferi s. collegium hast. 

Häuser, Reste von römischen in Köln 227, 
229, 230, 233, 234, 236, 239, 241, 244, 
245, 246, 251, 253, 254, 257, 258, 259, 

264. 
Heerstrassen von der Col. Agr. aus 248 ff, 
Helenenstrasse, Halbturm ander 172, 175, 178 

197, 203 

Helman Joh 154 

Hemilius Lasci(v)us G 279 

Hercules A. 254, 855; R. 231, 241, 247, 261, 
282, 310; S. 268, 320, 338, 360. 

— Magusanus W 360 

Herculinius Nicasius Ovandam G. ... 324 
Hermes s. Mercur. 

Herzogstrasse . . . 204, 215, 233, 266 

Hesione R 310 

Heumarkt 250, 264, 327 

Hiannaneh(iae) s. Matres. 



Hillesheim, Franz Karl Jos. von . , , 156 

Hirschgasse 313 

Hochpfortenbüchel, Turm am .... 173 

Hochstadenstrasse 222, 299 

Hof, Am 215, 229 

Hofergasse 252, 271 

Hohepforte 182, 194, 215, 224, 245, 247, 311 
Hohestrasse 202, 208, 208, 209, 224, 234, 235, 

245 
Honor s. Onor. 

[H]oratinius G 308 

Hornist s. tubicen. 

Horus G 272, 360 

Hosengasse 236 

Huhnsgasse 263, 297, 298 

Hunnenrücken 276 

Hüpsch, Baron Adolf von 156 

Hygia,?) S 230 

Jabachstrasse 202 

Jakordenstrasse 270 

Janetus, Terrakottenfabrikant . . 148, 260 

Januarinius Moderatus 268 

Januarius 359 

— Incenus Emeritus ....... 268 

Imilco G 329 

Immeimannstrasse 297 

Imperatorenstatue 870 

Ingenuinia Junia G 332 

Innocentia . 316 

Inschriften 

— auf einem Meilenstein 250 

— auf Gefässen und Geräten 261, 263, 270, 

272, 274, 277, 280, 281, 382, 284, 285, 

286, 290, 298, 299, 807, 308, 309, 310, 

314, 315, 335, 336, 837 

— Bauinschriften 148, 220, 223, 224, 225, 247, 

359, 370 

— Fragmente von 224, 241, 247, 253, 264, 

265, 269, 291, 294, 303, 334, 859 

— Grabinschriften 232, 235, 241, 245, 269 ff. 

— Sammlungen von 138 

— Weihinschriften 220, 228, 230, 231, 282, 

235, 241, 243, 253, 254, 263, 264, 265, 
267, 269, 358, 360, 870(?; 

Inselstrasse (Deutz) 355 

Johannisstrasse . 270, 271 

Isis S 254 

Judengasse 166 

Judengemeinde 148 

Julia Burspra G 295 

— Freiania G 290 

— Haus . . . . G 334 



382 



SACHREGISTER 



383 



Julia Lupula G 317 

— Prisca G 288 

— Tatta G 812 

Julian, Kaiser ..... 152, 199, 202 
Julius Antoninus G 818 

— C. Baccus G 276 

— C. Caesar 143, 149 

— C. Firminus G 827 

— C. Mansuetus 268 

— C. Maternus G 271, 278 

— C. Speratus G ,299 

— Ju[stus?] 268 

— T. Fortunatus 268 

— T. Tuttius G. ...>,... 276 

— Tutor 150 

— Verinus G 324 

Jullonia G 372 

Juno R 243; S. 232 

— Viitutis W 231 

Junones W 264 

— Cabiae (Gabiae) A 268 

Juppiter A. 251(6), 267, 360, 370; Ädicula 267, 

S. 220, 243, 247, 255, 256, 259, 261, 
262, 268, 267(4); SÄulen (Pfeiler) 284, 
243, 262, 208, 2^6; T. 220; W. 228, 
230, 282, 358. 

— Dolichenus S 338; T. 220 

— Pithaeus, angebl. T 220 

Kaiserkult, Tempel des, s. Tempel. 
Kanäle s. Entwässerung. 

Kanalstrasse 294 

Kapitol 225 

— St. Maria im . 198, 205, 210, 244, 245 

Kasinostrasse 202, 244 

Katharinen, An St 814 

Katharinengraben 814 

Kattenbug 253, 278 

Kanfhausgasse 244 

ICaygasse 247 

Kirche, christliche im röm. Köln . . . 221 

Kitschburg 249 

Klapperhof 281 

Klarenturm s. Römerturm. 

Kleinfunde 228, 243, 247, 254, 257, 259, 268, 

265,271,272, 276, 277, 281, 285, 287, 

289, 290, 292, 294, 297, 298, 303, 305, 

307, 308, 309, 314, 316, 317, 326, -385 ff., 

850, 360, 371 

Klettenberg 309 

Klingelpütz .... 250, 276, 280, 281 

Kloster der Weissen Frauen 210 

Köche s. collegium [fjocariorura. 



Kolonie, Köln als 144 ff. 

— Geschichte, äussere 149 ff. 

— Gründung 144 

— Namen . . . 144 

— Religionsverhältnisse 148 

— Stände 147 

— Verwaltung 146 

Komödienstrasse , Turm an der 170, 171, 172, 

. 174, 178 
Königstrasse, Tor an der 182, 195, 202, 250 

Kreuzgasse 203 

Kriegpfortz s. Griechenpforte. 

Kronengässchen 202 

— Kanal in d. Richtung des ... . 209 
Kugelflaschen s. Glasfunde. 

Kugelschalen s. Glasfunde. 

Kunibertskirche 251 

Kunibertskloster 253, 271, 278 

Kupfergasse . . « 231 

Laach 166, 192 

— Mauerdurchbruch am s. porta ovina. 

— Turm am . . 171, 172, 178, 202, 215 

Laelianus, Gegenkaiser 152 

Lampen aus Bronze ... 281, 324, 372 

— aus Glas 277 

— aus Terrakotta 835 

— aus Tena sigillata 280, 326 

-^ aus Ton 276, 279, 280, 288, 290, 295, 299, 

303, 805, 824, 335, 372, 873, 374 

. — gestempelte 276, 280, 835 

Langgasse 165 

Lar S 338 

Lardarius G 312 

Lauren tiuskirche 205 

Laurenzplatz 234 

— Kanal am 210 

Leda R 260 

legio L . 144, 149, 161, 282, 235, 289, 321 

— I. Minervia 229, 232, 234, 266, 267, 278, 

282, 283, 291, 324, 333, 359 

— IIL Augusta 275 

— V 282, Macedonica 368 

— VI 229, 266, 868 

— VII 284 

— VIII 855 

— X 294 

— XIV 232 

— XV 245, 266, 804 

— XVI 326, 868 

— IIXX. = XXII. 

— XX 144, 161, 289, 821, 825 

— XXn. 230, 235, 265, 276, 313, 353, 355, 860 



383 



384 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



Jegio XXX. Ulpia 230, 266, 271, 296, 310, 327, 

360, 368 
Legionslager, Kölner . . 143, 144, 169 ff. 

Leo G 282 

Leontius G 283 

Libera G 298 

Liberalinius Probinus G 271 

Liberalis G 294 

Liccaius G 329 

Lichhof 215 

Lignilfunde 298 

limocinctus 147 

Lindentbai 249, 297 

Lisloch 165; vgl porta fracta Lisophi. 
Literatur, Allgemeine über das röm. Köln 133 ff. 

[L]ivia Faas[tina] 245 

Löhergasse s. Agrippastrasse. 
LoUianus s. Laelianus. 

Longerich 264 

Longinus Biarta G 279 

Löwengasse 313 

Lubicae s. Matronae. 

Lucius, Crispl fil. G 279 

— Terrakottenfabrikant . . .■ . 148, 260 
Lucreiiae s. Deae. 

Lungengasse . . . 215, 239, 240, 241, 243 

Lupassius G 312 

Lupula G «324 

Lupulus G 326 

Lütticherstrasse 286 

LuxembuTgerstrasse 222, 249, 262, 264, 299 ff. 
Lynkeus R 836 

Maastrichterstrasse 285 

Machabäerstrasse 254, 270, 276 

Magnusstrasse 284 

Mahlinehae s. Matronae. 

Mainonius, Tib. Victor G 275 

Malvisae s. Deae. 

Malzbücliel 210 

Mansuetus G 276 

Marc Aurel s. Aurelius. 

Marda Procula G 294 

Marcodurum 143 

Marcomir, Frankenführer 152 

Marcporze s. Obenmarspforten, Tor an. 

Margarethenkloster 232 

Maria-Ablassplatz 258, 278 

Maria im Kapitol s. Kapitol, St. Maria im. 

Marianus G 334 

Marienburg 272, 374 

Mariengartengasse . .165, 203, 204, 215, 229 

— Durchbruch gegenüber der (Lisloch) . 165 



Marienplatz 202, 246, 247 

Marius, Kaiser 152 162 

— M. Valens G 278 

Markthalle, neue . 266 

Marporze s. Obenmarspforten, Tor an. 

Mars R. 243, 247, 268, 266; S. 259, 338; 

T. 218 

Marsilstein 164, 207, 213 

Marspforte s. Obenmarspforten, Tor an. 

Marsplatz 250 

Martinstrasse . . . 166, 198, 202. 2a9« 245 
Martporta s. Obenmarspforten, Tor an. 
Marzellenstrasse . . . 248, 262, 258, 269 
Masanae s. Matres. 

Masclinius Matemus G 147 

[Ma]temius G 384 

Maternus, Bischof 149 

Matres Aumenahenae A 284 

— Germanae Suebae A 264 

— Hiannaneh(iae) W 254 

— Masanae A 254 

— Mediotautehae A 254 

— Suebae W 858 

— Suebae [?]euthungae A. 245 

— vgl. auch Matronae. 

Matronae A 255 

— Afliae A 281 

— Andrustehiae A 262 

— Aufaniae A 264, 268 

— Aumenahenae A 231 

— Axsinginehae A 231 

— Boudunn[eae? ehae?] A 228 

— Lubicae A 262 

— Mahlinehae A 255 

— Udravarinehae A 229 

— Vallabneihiae (Vallamneihiae) A. . 228(3) 

— vgl. auch Matres. 
Matronendenkmäler 228, 229, 231, 284, 245, 

254, 266, 262, 264, 266, 268, 868. Vgl 

Matres und Matronae. 

Mauer, alte am Bach 166 

Mauerring der Col. Agr 164 ff. 

Mauritiuskirche 298 

Mauritiussteinweg 166, 261, 268 

— Turm am 170, 172, 174 

Mauspfad s. Amsterdamerstrasse. 

Maximinenstrasse 261, 271 

Maximinus, der hl 272 

Maximus, Kaiser 152 

Medidnae A, 268 

medicus 147, 821 

Mediotautehae s. Matres. 

Medusenhaupt R 292, 808, 878 



384 



SACHREGISTER 



385 



EL 



4.::. 



Mehlemerslrasse , 372 

Meilensteine 250 

Melatcn 249, 295, 296 

Mellonius EracHus G . • 827 

Menoitios R 836 

Mercurius A. 280, 264, 360; R. 231, 247, 262, 

282, 336; S. 232, 259, 263, 298, 804> 

309, 826, 338; T. 219 

— Arvemus A. 241, 268; s. Advernus. • 

— Cissonius A 230 

Merkenich 249, 262 

Messor Gemellin(ius) G 294 

Messulenus, C. luvenis G. . . , ♦ . 325 

Medlius, L. G 289 

Minerva R. 241, 248, 265, 327; S. 242, 248, 

259, 296, 888 (3); W. 267 

Minotaurus R ♦ . . , . 310 

Mithrasdenkroäler 268, 350 

Mithrassymbole, sog. . . 271, 298 (2), 840 

Mohrenstrasse • . • , . 280 

Moltkestrasse 285, 286, 294 

Mörsergasse 220, 280 

Mosaiken 204, 229, 230, 288. 235, 237, (2, 
darunter Phllosophenmosaik), 240 (Gladia- 
torenmosaik), 244 (2), 246, 247, 251, 
258, 256. (Entenmosaik), 257 (8), 258, 

262, 266 
Mosaikschmuck an den Türmen der Befesti- 
gung 174. 176, 178 

Mühlenbach 166 

— Turm am 168, 178 

Mühlenbesitzer s. negotiator pistorius. 

Mühlengasse 251, 264, 265 

Mühlheim 251 

Müngersdorf 269, 296 

Münzen 228, 248, 245, 254, 257, 259, 271, 

272, 276, 278, 280, 287, 289, 297, 298, 
299, 800, 801, 811, 818, 316,817,324, 
327, 360, 372, 873 
Musiker s. symphoniacus. . . 

Namen der Kolonie Köln s. Kolonie, 
Köln als. 

Nannenus, Kaiser 152 

Nasidienus, L. Agrippa, G 232 

[Na?]vitas Avillia G 276 

negotiator cr^tariiis 147 

— lanio 147, 271 

— nummularius 147 

— pistorius 147 

— seplasiarius 147, 271 

Nehalennia Ädikula 245; S. 314, 339 ; W. 358 (2) 
Neptun A 267 ; R. 234 



Nero, Glasfabrikant. 148 

Nessus R 261 

Neuenar, Herman von , 154 . 

Neumarkt ..... 203, 215, 239, 241, 243 

Neuss 148, 144 

Neusserstrasse 248, 264, 277, 278 

Neusserwall 277 

Niedergermanien s. Germania inferior. 

Niehl , . 248, 261, 258 

Niehlerstrasse 248, 278 

Niello 815 

Nippes 261 

Norbertstrasse 280, 282 

Nordtor 179, l82ff., 196, 200, 201, 202, 215, 

229 

Normannen 158 

notarius 148, 275 

Notporze s. Tor, vermutetes in d. Südfront. 

Novelliai Solina G 333 

numerus gentilium s. gentiles. 

— promorum ,....♦,., 282 
Nussbaumerweg 254 

Obenmarspf orten 166 

— Tor an 182, 196, 208, 204, 209, 219, 250, 

347, 355 

Ocellio G . 289 

Octavius, L. G 373 

Oluper, Cergaepuri fil. G 279 

Onor A . 231 

Oppidum Ubiorum . . . 143, 144, 159 ff. 

Optata G . 883 

Orpheus R 321 

Otho, Kaiser 218 

Ottostrasse 254 

Pabec G 272 

Pacatia Florentia G 291 

Palmstrasse 284 

Pantaleonskirche . . , . . 165, 251, 264 
Parfümeriewarenhändler s. negotiator sepla- 
siarius. 

Patemia G 808 

— Proba G 832 

[Pa?]ternius G 384 

Paulstrasse 311 

pecuarius 321 

Perlengraben, Kanal am, s. Blaubach, Ka- 
nal am. 

Petronius, M. Flosclus G 325 

Pfeilstrasse 287, 288 

phalerae 839 

Philosophenmosaik s. Mosaiken. 

25 



385 



3S6 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



Pipinstrasse 198 

pistrici s. coUegium pistr. 

Pläne des röm. Kölns 140 

Platze des röm. Kölns s. Strassen. 

Pompeiia Dagania G 383 

— Daganiia G 324 

Pompeius, Q. Burrus G 304 

porta Agrippensis 182; vgl. Aposteln, 

Tor an. 

— Claudia 182 

— clericorum s. Nordtor. 

— crea s. Breitestrasse, Torturm an der. 

— fori s. Obenmarspf orten, Tor an. 

— fracta s. porta ovina. 

Lisolphi (Lisloch) 165 

— honoris s. Breitestrasse, Tor an der. 

— Jani 182; vgl. Aposteln, Tor an, 

— Jovia 182; vgl. Hohepforte. 

— Junonia 182; vgl. Breitestrasse, Tor 

an der. 

— Martiana 182; vgl. Obenmarspforten, 

Tor an. 

— Martis s. Obenmarspforten, Tor an. 

— mercatonmi s. Obenmarspforten, Tor an. 

— Mercurialis 182 

— ovina (p. fracta, Scaporzen, antiqua u. 

antiquior Scaporzin) . 165, 198, 215 

— Paphia s. Nordtor. 

— Pythia Apollinis 182; vgl. Drachen- 

pforte. 

— Rhenensis 182 

— Veneris Paphiae s, Nordtor. 

Portalsgasse 234 

portula canina . « , 165 

Pottumus, Kaiser 145, 151 

praetorium 223, 234 

— militare 224 

Priapus Ädikula .... 264; S. 247, 272 
Primianus, Terrakottenfabrikant . . . . 261 

[Prjiminia Sabina G 333 

Probus, Kaiser ♦ ... 152 

Proculus, Empörer 152 

Prometheus R 336 

propugnaculum s. wichus. 

Proserpina S 229 

protectores 271 

Quadrubiae A. . . 250, 251, 252 (2),. 256 

Quaiermarkt 205, 244 

Quintinus, Kaiser 152 

Rathaus 166, 224, 234, 235 

Rathausplatz 224, 234 



Rebur(rus) 229 

Rechtsbeistand s. scolasticos. 

Rechtschule, an der 203 

regia 223 

Regi[nia I]ngenua G 382 

Religionsverhältnisse in der Kolonie s. Ko- 
lonie, Köln als. 
Rhein» Funde im 350 f., 374 

— S. (deus Rheni) 888 

Rheinbrücke 152, 250, 845 ff. 

Rheinflotte s. classis Germanica. 

Rheingasse 250 

-^ Kanal in der Richtung der . . . 210 

Rheininsel 158 

Richard- Wagnerstrasse 293. 294 

Richmodstrasse 209 

Rinkenpfuhl 262, 298 

Rodenkirchen 252 

Röhreigasse 203, 280 

Rolandstrasse 824 

Roma S 242 

Romanus, Atti fil. G 279 

Römergasse 204, 229 

Römerturm 166, 169, 170, 171, 172, 175, 202 

Rosenstrasse * . . . 314 

Rotgerberbach 309 

— Turm am 178 

Rubrius, M. Leonta, Arzt G 821 

Rudufula G 283 

Rufinus G 359 

Ruhr, Auf der 220, 280 

Ruphus G 285 

Rutilius, C. Primus G 317 

Sacrius, M. Primigenius G 279 

Salomonsgasse 215, 234 

Saloninus (Valerianus), Kaiser . , 151, 200 

Salus S 230 

Salvatorkirche s. EMgiuskirche. 

Sakgasse 250, 347 

Salzmagazinstrasse 272 

Sammlungen von Antiquitäten aus dem 

röm. Köln, Literatur über . . . 142 
Sandkaul, Grosse 205, 209, 244 

— Kanal in der Richtung der , . , . 210 
Särge aus Blei 271, 272, 276, 284, 286, 299, 

316, 817, 824 

— aus Holz . . 280, 285, 297, 299, 315 

— aus Stein (Sarkophage) 241, 244, 245, 271^ 

272. 276, 278, 280, 281, 282, 287. 288, 

293, 297, 298, 299, 300, 303. 304, 307. 

310, 311, 312,318, 314,315. 316, 317, 

318, 829, 372, 378 



386 



SACHREGISTER 



387 



Sarkophage s. Särge aus Stein. 

Sassaius G 

Satuminus 

Satyr S 

scaenicus . • 

Scaporzen s. porta ovina. 

Schildei^sse ........... 

SchilUngstrasse 

Schlangenfadengläser s. Glasfunde (Faden- 
gläser), 
schohi anna[turarum senior]um .... 

Schreibfedern 

Schwalbengasse 

Schwertnergasse 

scolasticus 

Secundinia Ursula G 

Secundinius Severus G 

Seidmacher, Unter 

Semele und ihre Schwestern s. Dea, 

Seneca (?) S 

Senedo G 

Sennianus G 

^ntius, D. Vitalis G 

— Ursio G 

Senuatius Tertius G 

Sept[iraius] G. , 

Serapis A 251; R. 

Servandus, Terrakotten fabrikant 148, 269, 

Severinius, C. Vitalis G 

— Evalcs G. . , 

Severinskirche 316, 

Severinskloster 

Severinsmühlengassc 

Scverinstor .... 252, 264, 318, 821, 
Severinstrasse . 248, 264, 811, 812, 313, 

Severinswall 

Severinus, Bischof 

— G 833. 

Severius, Q. Vitalis G 

Severus Alexander, Kaiser 

Sextius, C. Primio • . . . 

Sidonius G 

Sigillatafunde 267, 269, 272, 277, 278, 

288, 289, 294, 296, 305, 309. 314, 
816, 320f., 324, 328, 835, 372, 

— gestempelte .... 270, 318, 327, 
Siiberfunde 247, 273, 285, 293, 299, 305, 

315, 316, 327, 340, 

Silexstrasse, sogenannte 

Silva Carbonaria 

Silvanstrasse 

Silvanus, Gottheit . . . . 247, 254, 



Silvanus, Kaiser 152, 222 

829 Simplicianus, T. Attarachus G. .... 333 

370 Skulpturen 222, S28, 229, 234, 241, 248, 245, 
801 254, 255, 262, 264, 265, 266, 267, 268, 
870 269, 278, 282, 283, 284, 285, 288, 289, 

290, 291, 292, 293, 296, 299, 301, 303, 

208 304, 309, 810, 813, 320, 322 f., 324, 

277 326, 327, 330, 331, 832, 383, 350, 360, 

878 

Sol R 248 

334 Spiesergasse 280 

278 Spinnmühlengasse 289 

203 Spnlmannsgasse . . . 314 

203 Stände in der Kolonie Kpln s. Kolonie, 

147 Köhi als. 

291 Statuen 220, 228, 282, 248, 247, 254, 255, 

288 261, 262, 264, 267, 269, 277, 279, 300, 

250 . . 816, 818, 824, 370, 374 
Statuetten 282^ 247, 254, 259, 260, 261, 263, 

261 264, 268, 276, 277, 278, 288, 290, 298, 

294 296, 298, 804, 809, 814, 326, 338, 339, 

813 350, 370 

276 Steinfeldergasse 281 

241 Steinsärge s. Säi^ge. 

291 Steinstrasse, sogenannte 252 

333 Stenograph s. notarius. 

299 Stepbanstrasse 224, 245 

260, Sternengasse 202 

307 — Kanal in der Richtung der . . . 210 

310 Strassburgergasse 250, 269 

291 Strassennamen, antike im röm. Köln . . 205 

8] 8 Strassen und Plätze des rom. Köhis . 202 ff. 

31 ß (s. auch Heerstrassen) 

816 Streitzeuggasse 203, 234 

324 Subbelratherstrasse ........ 250 

314 Suebae s. Matres. 

320 — U] euthungae s. Matres. 

149 Sueben 143 

872 Sugambrer 143 

360 Suleviae A 255 

145 [S]ulpicius, [M?]. [Vi?]ttio G 275 

245 Sülzburgerstrasse 809 

275 Sunno, Frankenführer 152 

281, Sunuxsalis s. Dea. 

315, Superinia Superba G 332 

373 Superinius Romanus G 276 

371 — Rusticus G 332 

3Qg symphoniacus ...148 

372 

252 Taschenmacher, Unter 166 

152 Telegraphenstrasse, Grosse 297 

316 Tempel 218ff. 

268 — des Apollo Pythius (angebl.) . . . 221 

25* 

387 



3S8 



DAS RÖMISCHE KÖLN 



Tempel des Juppiter . » , 220 

— — Dolichenus 220 

— — Pithaeus (angebl.) , ... 220 

— des Kaiserkultus 222, 264 

— des Mais 146, 149, 219, 225 

— des Mercur 146, 219, 228 

— der [Tut]ela 870 

Tenkterer 150 

Terrakottafabriken s. Töpfereien. 

Terrakotten 259, 271, 272, 288, 290, 291, 292» 

301, 803, 807, 816, 318, 820, 885, 872 

— gestempelte 277, 314, 886 

Terra Mater s. Dea. 

Terra-nigra-Funde . 280, 290, 295, 801. 805 
Terra sigillata s. Sigillatafunde. 

Tertima [. .]fua G 883 

[Terti]nius Secundus G 833 

Tetricus, Kaiser 152 

Teutoburgerstrasse 824 

Thebäische Legion, Basilika der Märtyrer 

der 148, 253 

— Martyrium der 148 

Tiieodosius, Kaiser 153, 224 

Theseus R 310 

Thieboldsgasse .... ^ .... 248 
Tierarzt s. pecuarius. 

tignarius 147 

Tigris G 288 

Tiutiense castrum s. Divitia. 

Tolbiacum 143, 150 

Tonhändler s. negotiator cretarius. 

Töpfereien 253, 259 ff, 262 

Topographie des röm. Kölns . . , . 157 ff- 

Tore des rom. Kölns 179 ff. 

Tor, vermutetes in der Südfront 194, 204, 251 

Toten Juden, Am 325 

Totenmahl-Darstelhmgen 276, 278, 279, 294, 

318, 359 

Traian, Kaiser 150, 267, 287 

Traiania Herodiana G 307 

Trankgasse 166, 220, 254, 278 

Transrhenana 266 

Treverer 148, 144 

Trutzenberg 310 

tubicen 321 

Turck, Heinrich 156 

Türme 168 ff. 

Tutela S 268; T. 370 

Ubier 143, 144, 146, 150 

— cohortes der s cohortes. 
Udravarinehae s. Matronae. 

Urbanstrasse (Deutz) 356 



Ursidnus, Feldherr 152 

Ursio, Terrakottenfabrikant 261 

Ursula G 276 

Ursulagartenstrasse 272, 278 

Ursulakirche .. , . .. 254, 272, 275, 276 

Ursulaplatz 249 

[Ur>ulus G 271 

Usia Prima G 380 

Valentinianus G 288 

Valeria Massula G 838 

— Prepis G 245 

Valerianus s. Saloninus. 

Valerius, C. Alphius G 883 

— L, Avitianus G 317 

— L. Verecundus G 378 

— M. Celerinus G 294 

Vallabneihiae (Valabneiae) s. Matronae. 
Vallamneihiae (wahrscheinlich mit vorge- 
setztem Matronae) A 228 

Vasa diatrcta s. Glasfunde (Dialreten). 

Vedian[us, ius?], L., G 324 

Veleda 150 

Vellango G 333 

[Vent?]ldius G. . 288 

Venus R. 243 ; S 259, 268, 272, 277 (2), 291 

292, 296, 803, 335, 372 

Verania Superina G 338 

Veranius Victorinus G 333 

Veresemus G ♦ . ♦ . . 282 

Verinius Friattius G 316 

Veras, L., Kaiser 328, 369 

Verwaltungsgebäude im röm. Köln . . 223 f 

Vetienius, C, G 321 

Vetinius, Q. Veras G 304 

Viatorinus, Kommandant von Deutz, G. 282, 

352, 361 

Vicarinius, L. Augustus G 282 

Victoria, Gottheit, A. 369; R. 243, 247, 327; 

S. 259, 350 

— s. Victorina, Kaiserin-Matter. 

Victorina, Kaiserin- Mutter 152 

— G 333 

Victorinus, Kaiser 152, 282 

— Grabmal des 334 

vicus Ambitar\'ius .144 

— ducis 204 

— Lucreiius 253 

— Medicinus 263 

Vindex, Terrakottenfabrikant 148, 259, 260, 307 

Vipsanius, M. Agrippa . . , 143, 199, 248 
Virtus s. Dea. 

Vitellius, A., Kaiser. . . . 149, 218, 223 



388 



SACHREGISTER 389 

Vitruvia s. Victorina, Kaiserin- Mutter. Werftmauer, römische 264 

Vogelsangerstrasse 261, 256 Weyer, Kloster 262 

Vororte des röm. Kölns 252 ff. Weyersirasse 297, 298 

Vulkan R 243, 255 Weyertor 263, 298, 299 

wichus (propugnaculum) 165 

Waidmatkt 248, 264 Wilmius, Johannes 155 

Waisenhausgasse 809 Winden, Kanal an den vier 209 

WalkereibesiUer s. fulloniae artis magister. Wollküche 202, 209, 236, 287 

Wallraf, Ferd. Franz 166 

Wallrafsplatz 208, 224, 229 Xantenerstrasse 251, 271 

Wasserkastell, sogenanntes 216 Xanthias G 275 

Wasserversorgung des röm. Kölns . . . 205 

Weberstrasse 811, 814 Ziegel 228, 229, 280, 234, 236, 254, 257, 259, 

Wechsler s. negotiator nummularius. 277, 284, 296 

Weichserhof 314 — gestempelte 229, 230, 234, 285, 256, 266, 

Weidenbach 264 855, 857, 860, 368 

Weihinschriften s. Inschriften. Zimmermann s. tignarius u, collegium fahr. 

Weifcsbüttengasse 251, 264, 810 tign. 

Weisse Frauen, Kloster der, s. Kloster der Zagweg 824 

W. F. Zülpicher Platz 262 

Weisshaus 264, 308, 309 Zülpicherstrasse 264, 297 

Weissmetallfunde . . fc93, 300, 808, 326, 874 Zünfte s. coUegia 



38 9 



I. Inhaltsverzeichnis. 



Vorbemerkung . 



Seite 
V 



Verzeichnis der Abkürzungen 



Seite 

X 



ERSTE ABTEILUNG: 

QUELLEN. 



Seite 

I, Literaturübersicht 1 

I. Allgemeine Darstellungen .... 1 

II, Reisebeschreibungen 4 

III. Einzeldarstellungen 10 

IV. Einzelnes zur Geschichte Kölns . 22 
V. Münzwesen und Münzsammlungen . 49 

VI. Anstalten, Vereine und Sammlungen 50 

VII. Karneval 55 

VIII. Name und Sprichwörtliches ... 56 



II. Handschriftliche Quellen . . 

A. Übersicht über das historische Archiv 
der Stidt 

B. Die Kölner Pfarrarchive .... 

C. Handschriftliche Quellen m Ar- 
chiven und Bibliotheken ausserhalb 
Kölns 

III. Historische Ansichten und 
Pläne 



Seite 

57 

57 
66 



70 



88 



ZWEITE ABTEILUNG: 

DAS RÖMISCHE KÖLN. 



Seite 



I. Allgemeine Literatur. 

A. Gedruckte Darstellungen. 

1. Umfassendere Darstellungen 

2. Sonderdarstellungen .... 

B. Handschnftliche Darstellungen. 

1. Im Archiv der Stadt Köln . . 

2. In Halle, Trier, Hannover, Berlin, 
Bamberg 

C. Inschriften. 

1. Sammlungen in Druck oder Stich 

2. Handschriftliche Sammlungen . 

D. Plane und Ansichten 

E. Sammlungen . 

II. Geschichte des r(")m. Kölns . . 

III. Topographie des reim. Kölns. 
A, Die ältesten Anlagen : Ära Ubiomm, 

Oppidum Ubiorum u. Legionsiager 
B Die Colonia Agripjnnensis. 

I. Die Befestigung. 

a) Der Mauening 

b) Die Türme 

c) Die Tore 

d) Die Stützmauern a. d. Ostseite 

e) Entstehung und Alter derStadt- 
befcstigung 



133 
135 

135 

138 

138 
139 
140 
142 
143 
157 

159 



164 
168 
179 
197 

199 



Seite 
202 



II. Die Strassen und Plätze . . 

III. Die Entwässerung und Wasser- 
versorgung 205 

IV. Der Anbau. 

a) Literarisch bezeugte Gebäude 218 

b) Die Reste des Anbaus. 

1. östlich Hohestrasse und nördlich 
Breitestrasse (Budengasse) . . 226 

2 . Westlich Hohestrasse und nördlich 
Breitestrasse 229 

3. Westlich Hohestrasse zwischen 
Breitestrasse und Schildergasse . 233 

4. Östlich Hohestrasse zwischen 
Breitestrasse (Budengasse) und 
Obenmarspforten 234 

5. Westlich Hohestrasse zwischen 
Schilder- und Stemengasse . . 235 

6. Östlich Hohestrasse zwischen 
Obenmarspforten und Stemen- 
gasse 244- 

7. Südlich der Sternengasse . . . 245 
IV. Das Aussengebiet der Colonia 

Agr ippinensis. 

I. Die Aussenstrassen .... 247 



39o 



INHALTSVERZEICHNIS — ABBILDUNGEN IM TEXT 



39l 



Seite 
II. Der Anbau. 

a) Die Nordseite 252 

b) Die Westseite 255 

c) Die Südseite 264 

d) Die Ostseite 264 

e) Denkmäler ohne genau be- 
kannten Fundort .... 266 

III. Die Gräberfelder. 

a) Die Nordseite 269 

b) Die Westseite 284 

c) Die Südseite 309 

d) Die Ostseite 326 

e) Grabesalterttimer unbestimm- 
ten Fundortes. 

I. Grabfunde 327 

II. Grabdenkmäler ...... 329 



Seite 

III. Kleinfunde 334 

a) Tonwaren 335 

b) Glaswaren 335 

c) Bronze- und Eisenwaren . . 338 

d) Arbeiten in Edelmetallen 340 

e) Arbeiten in Bein, Elfenbein 

und Gagat 341 

V. Die römische Rheinbrücke und 

das Kastell Deutz 342 

A Die Rheinbrücke ...... 345 

B. Das Kastell Deutz . . . . . 352 

VL Das Kastell Alteburg .... 362 

Sachregister 377 

I. Inhaltsverzeichnis ..... 390 

II. Abbildungen im Text .... 391 

III. Tafeln 393 



IL Abbildungen im Text 



(Die Unterschriften abgekürzt.) 



Erste Abteilung: QUELLEN. 



Seite 
Fig. 1. Neues Sudtsiegel 1271—1794 . . 1 
„ 2. Siegel der Ritterzunft, Eisenmarkt, 

2. H. d. 14. Th 4 



■7 

9 

10 

13 



3. Ansicht von Köln um 1410 . 

4. Ansicht von Köln um 1450 

5. Pfarrsiegel von S. Kolumba 13. Jh. 

6. Ansicht von Köln um 1460 . 

7. 8. Teilansichten von Köln um 
1480 15, 

9. Ansicht von Köln 1493.. . . . 
10. Siegel des stadtköln. Schöffen- 
gerichts 14. Jh 21 



17 
19 



11. Ansicht von Köln von 1499 . . 
12 — 15. Teilansichten von Köln um 
1500. 1510, 1531 . . 29, 35, 40, 

16. Rektoratssiegel der Kölner Universi- 
tät um 1400 

17. Ansicht von Köln von 1548 . , 

18. Siegel der Münzerhausgenossen 13.Jh. 
19—24. Ansichten von Köln von 1607, 

1612. 1624, 1620, 1632, 1634 

67, 71, 75, 79, 83. 



25 

45 

49 
53 
56 



85 



Seite 
Fig. 25. Siegel der Kölner Universität i. J. 

1392 87 

„ 26- Ansicht mit Bayentunn von 1635 91 
„ 27. Ansicht mit Kunibertsbollwerk von 

1643 . 95 

„ 28. Ansicht von Köln aus der Vogel- 
schau von 1646 97 

„ 29— 33. Ansichten von Köln von 1632 
bis 56, 1658, 1660, um 1700 

99, 103, 107, 109, 111 
„ 34 — 39. Teilansichten von Köln von 
1822, um 1830, 1835, 1850, 1855 

115, 117, 119, 121. 125, 127 
„ 40. Siegel der Freiheit Deutz 13. Jh. . 130 
„ 41, 67. Löwenkopf vom Pfaffentoi 133, 183 
„ 42. Phantasiedarstellung Kölns . . . 136 
„ 43, 44. Ansichten der Constantinischen 

Rheinbrücke 137, 141 

,, 45. Münze mit Ära Lugdunensis . . 143 

„ 46. Pfaffentor von 1826 145 

„ 47. Köln, Museum, Weibl. Porträtbüste 147 
„ 48. Köln, St. Gereon, Christi. Grabstein 149 



39l 



392 



ABBILDUNGEN IM TEXT 



Zweite Abteilung: DAS 

Seite 

Fig. 49. Köln, Museum, Imperator -Torso 161 
„ 50. Köln, St. Peter, Bauurkunde, 392 

bis 394 n. Chr 153 

„ 51. Römerturm, Ansicht von Broelman 155 

„ 52, Ausgrabungen Luxemburgerstrasse 158 
„ 53, 54. Grabsteine, Museum St.Germain 

und Köln 161, 163 

„ 55. Reste des röm. Nordtores, Lichhof 164 
„ 56. Stadtmauer und Turmrest, Komö- 

dienstrasse ........ 166 

„ 57, Schnitt durch die Stadtmauer bei 

St. Aposteln 168 

„ 58, 64, 65. Römerturm . . 169. 177. 178 

„ 59, 61. Turm am Dom . . . 171, 174 

„ 60. Turm, Burgmauer 4 173 

„ 62. Torturm, Appellhofplatz . , . 175 

„ 63. Turm am Berlich 176 

„ 66, 68, 69, 70, 71. Das römische Nord- 
tor ... 181, 185, 187. 189, 191 
„ 72, Tor in der Clemensstrassc . . . 193 
„ 73. Tor in der Königstrasse . . . 195 
„ 74, Stütnnauer mit Tor am Domhof 197 
,, 75. Stützmauer mit Halbtürmen, Mar- 
tinstrasse 199 

„ 76. Köln. Museum, Kompositkapitell 201 
„ 77, 88. Köln. Terrakotten, Bonn, Prov.. 

Miiseum 203, 204 

„ 79. Kanal in der Budengasse . . . 207 

„ 80, Marsilsiein 214 

„ 81. Wasserleitung im Dom . . . 216 
„ 82. Weihinschrift,Merknrtempel,KöIn, 

Mus 219 

„ 83. Jupiterstatue, Köln, Mus. . . . 221 

„ 84. Tcmpelgiebel am Mus 223 

„ 85. Hausanlage, Ostseite des Domes 227 
„ 86, 89. Altäre, Köln, Mus. . . 231, 235 

„ 87. Köhi. Grabmal, Paris .... 232 

„ 88. Sockel Jupitersäule, Köln, Mus. 233 

,, 90. Gladiatorenmosaik, Köln, Mus. . 239 

„ 91. Grabcippus, Köln, Mus. . . , 240 

„ 92. Roma-Kopf, Köln, Mus. ... 241 

„ 93. Jupiterpfeiler, Köln, Mus. ... 242 
„ 94. Aedikula der Nehalennia, Köln, 

Mus 244 

„ 95. Thronender Jupiter, Köln, Mus. 246 

„ 96. Meilenstein, Köln, Mus. ... 248 
„ 97, 99, 100. Köln. Altäre der Virtus, 
des Merkur und Bacchus, Mus. 

Darmsüidt, Bonn, Köln 249, 253, 255 

„ 98. Isisstatue, Köln, S. Ursula . . 252 



ROMISCHE KÖLN. 

Seite 

Fig. 101. Haus am Apostelnkloster ... 272 

., 102. Mosaikboden. Händelstrasse Köln 258 

,, 103. Tonmedaillon, Bonn. Mus. , . 260 

„ 104 Jupiterkopf. Köln, Slg Niessen 261 
,, 105. 106. Gigantenreiter, Schaft einer 

Jupitersäule, Köln, Mus. . 263,265 

„ 107. Reliefiertes Postament, Bonn, Mus. 267 
,, 108. Brandgrab mit Gesichtsume, Köln. 

Mus 270 

,. 109. Ganymedgruppe, Bonn, Mus. , . 271 
„ 110 Christi. Goldglas aus Köln, Lon- 
don, Brit Mus 273 

„ 111, 112, 123. Grabsteine, Köln, 

Mus 275, 277. 288 

„ 113. Thronende Göttin, Köln, Mus. . 278 

,. 114. Sarkophag nach Mercator . . 297 

,. 115. Christi. Grabstein, Köln. S. Gereon 281 
., 116. Kopf eines Flussgottes, Köln, 

Mus 282 

,, 117. Grabbüste nach Zeichnung, Köln, 

Hist. Museum ...... 283 

,. 118. Relief Eberjagd, Köln, Mus. . 284 

„ 119. Glaspfanne, Köln, Mus. , , . 285 
„ 120, 121. Vas dialretum aus Köln; 

Berlin, München 286 

„ 122. Zeitstatuette von Bronze, Köln. 

Mus 287 

„ 124, 125. Cippus, Grabstein, Bonn, Mus 289 
„ 126, 127. Amor, Harpyie, Köln. Slg, 

Niessen 290, 291 

„ 128. Grabmalsakroterie, Bonn, Mus. . 292 

,. 129, 130. Zwei Grabsteine, Bonn, Mus. 293 

„ 131. Totenmahl-Cippus, Köln, Mus. , 294 
„ 132 Drei Schlangen fadengläser, Köln, 

Mus 295 

„ 133. Grabaltar, Köln, Mus .... 296 
„ 134. Grünglasierte Jagdvase, Worms, 

Mus, 297 

„ 135, 139. Beschlagstücke, Köln, Mus. 301, 305 
„ 136. 137. Gruppe Löwe und Eber, 

Bonn, Mus 302 

„ 138. Weibl. Porträtkopf, Köln, Mus. 303 
„ 140, 141, 142 Amorgruppe, Sarko- 
phag und Bersteinschnitzerei aus 

der Sammlung Niessen 307, 308, 309 

„ 143. Aeneasgruppe, Köln, Mus. . . 310 
„ 144, 145 Gesimsstück u. Bekrönuog 

von Grabmälern 311 

„ 146, 147. Zwei Sarkophage, Köln, 

Museum 312, 313 



392 



ABBILDUNGEN IM TEXT — TAFELN 



393 



Seite 
Fig. 148. Grabstein, Bonn, Museum . . 315 

149. Gruppe: Herkules mit dem Lö- 
wen, Köln, Mus 317 

150. Sigillataschale mit Orpheus, Köln, 
Museum 318 

151, 152. Architekturstücke eines Grab- 
mals, Bonn, Mus 

153. Triton von Grabmal, Bonn, Mus. 

154. Aeneasgruppe, Köln, Mus. . . 
155 — 157. Drei Cippcn, Braunsberg in 

Ostpr., Bonn 325 

158, 166, Maskenakroterien, Bonn, 
Mus., Köln, Mus . . . 328, 339 

159. Grabdppus, Osnabrück, Gymnas. 321 
160—162, 164. Bekrönungsstücke von 

Grabmälem, Köln, Mus. 330—332, 335 
163. Porträtkopf V.Grabmal, Köln, Mus. 333 
165. Ruhender Amor, Köln, Mus. . 337 
167. Pfeiler und Pfahlschuh von der 

Constantinischen Rheinbrücke . 342 



319 
322 



-327 



Seite 
Fig. 168. Kapitell, bei der Brücke gefunden, 

Köln, Mus 343 

„ 169. Block eines Grabmals a. d. Rhein, 

Köln, Mus 345 

„ 170. Cautopaies aus dem Rhein, Kö n, 

Mus 346 

„ 171. Verlorenes Grabrelief aus Deutz, 

Köln, Mus 350 

„ 172—174. Kastell Deutz . 351, 354, 357 
„ 175. Verlorenes Grabsteinfragment aus 

Deutz 359 

„ 176. Relief aus Deutz, Köln, Mus. . 361 

„ 177. Ausgrabungen auf der Alteburg 863 

„ 178. Wasserleitungskanal v.d.Alieburg 366 

„ 179. Heilgöttin auf der Alteburg . . 367 

„ 180. Komische Maske 671 

„ 181. Grabstein von der Marienburg . 373 

„ 182. Grabdenkmal von der Alteburg 347 



II I. Tafeln. 



Seite 



Taf. 



Taf. 



Taf. 

Taf. 
•^af. 



Taf. I. Köln. Ansicht aus der Vogel- 
schau von Arnold Mercator vom J. 1571 22 

Taf. II. Köln. Ansicht aus der Vogel- 
schau in dem Städtebuch von Georg 
Braun und Franz Hogenberg vom 
J. 1572 56 

Taf. III. Köln. Ansicht von Hans Weigel 
vom J. 1580, Ansicht mit Empfang 
der Antonia von Lothringen durch den 
Rat der Stadt Köln am 5. Mai 1599. 64 "Vaf. 

Taf. IV. Köln. Ansicht aus der Vogel- 
schau von W. Hollar und G. Altzen- 94 ^af. 
bach vom J. 1635 

Taf, V. Köln. Erster geometrisch richtiger 

Plan von J. V. Reinhardt vom J. 1752 112 

Taf. VI. Köln. Plan der Colonia Agrippi- 

nensis 164 



Taf. 



Seite 
VII. Köln. Der Römerturm von 

Nordwesten 172 

VIIL Köln. Das Pfaffentor nach 

einem Kupferstich von 1571 , . . 184 

IX. Köln. "Wasserversorgung der 
Colonia Agrippinensis 212 

X. Köln. Philosophenmosaik . . 236 

XI. Köln. Plan des Aussengebietes 

der Colonia Agrippinensis . , . 268 

XII. Köln. Plan der Wolf'schen 
Ausgrabung auf der Alteburg . . 362 

XIII. Köln. Plan der Ausgrabung 
der Alteburg seitens des Bonner 
Provinzialmuseums 362 

XIV. Altar der Victoria, gefunden 

auf der AUeburg 368 



393 



Papier von Flinsch. 

Lichdrucktafeln von B. Kühlen in M.Crladbach. 

Phototypien von Mbisenbach, Riffarth a Co. in München und L. Schwann in Düsseldorf. 

Autotypien und autotypische Tafeln von A. Bruckmann in München und L. Schwann in Düsseldorf. 

Druck von L. Schwann in Düsseldorf. 



VERLAG VON L. SCHWANN IN DÜSSELDORF. 

Von dem durch den Provinzial-Conservator der Rheinprovinz Herrn Professor Dr. Paul Giemen 
in Bonn im Auftrage des Provinzialverbandes der Rheinpro-vinz herausgegebenen Werke 

DIE KUNSTDENKMÄLER 
DER RHEINPROVINZ 

liegen vollständig vor: 

Erster Band. KEMPEN, GELDERN, MOERS und KLEVE. Mit 25 Tafeln und 250 Ab- 
bildungen im Texte. Brosch. 17 Mk., in gediegenem, dauerhaftem Halbfranzband (Bock- 
saffian) 20 Mk. 

Hieraus sind folgende Kreisbeschreibungen einzeln käuflich: 



KEMPEN. Brosch. 3 Mk. 50 Pf., geb. 4 Mk. 50 Pf. 
GELDERN. Brosch. 3 Mk., geb. 4 Mk. 



MOERS. Brosch. 5 Mk., geb. 6 Mk. 

KLEVE. Brosch. 5 Mk. 50 Pf., geb. 6 Mk. 50 Pf. 



ESSEN. Brosch. 4 Mk. 50 Pf., geb. in Ganzleinen 
5 Mk. 50 Pf. 



Zweiter Band. REES, DUISBURG (Stadt), MÜLHEIM a. d. Ruhr, RUHRORT, 

ESSEN (Stadt und Land). Mit 13 Tafeln und 150 Abbildungen im Texte. Brosch. 
13 Mk. 50 Pf., geb. in Halbfranzband 16 Mk. 50 Pf. 

Hieraus sind folgende Kreisbeschreibungen einzeln käuflich: 
REES. Brosch. 6 Mk., geb. 7 Mk. 
DUISBURG, MÜLHEIM a. d. Ruhr und RUHR- 
ORT. Zusammen brosch. 3 Mk., geb. 4 Mk. 

Dritter Band. DÜSSELDORF, BARMEN, ELBERFELD, REMSCHEID, LENNEP, 
METTMANN, SOLINGEN, NEUSS, M.- GLADBACH, KREFELD, GRE- 
VENBROIC H. Mit 37 Tafeln und 319 AbbUdungen im Texte. Brosch. 24 Mk. 50 Pf., geb. 
in Halbfranzband 27 Mk. 50 Pf. 

Hieraus sind folgende Kreisbeschreibungen einzeln käuflich: 



DÜSSELDORF. Brosch. 6 Mk., geb. 7 Mk. 
BARMEN, ELBERFELD, REMSCHEID, LENNEP, 

METTMANN, SOLINGEN. Zusammen 

brosch. 5 Mk., geb. 6 Mk. 



NEUSS. Brosch. 4 Mk. 50 Pf., geb. 5 Mk. 50 Pf. 
M.- GLADBACH und KREFELD. Zusammen 

brosch. 6 Mk., geb. 7 Mk. 
GREVENBROICH. Brosch. 3 Mk., geb. 4 Mk. 



^ 



Vierter Band. KÖLN (Land). RHEINBACH, BERGHEIM, EUSKIRCHEN, Mit 
50 Tafeln und 345 Abbildungen im Texte. Brosch. 23 Mk. 50 Pf., geb. in Halbfranzband 
26 Mk. 50 Pf. 

Hieraus sind folgende Kreisbeschreibungen einzeln käuflich: 

BERGHEIM. Brosch. 5 Mk., geb. 6 Mk. 
EUSKIRCHEN. Brosch. 7 Mk. 50 Pf., geb. 
8 Mk. 50 Pf. 



KÖLN (Land). Brosch. 6 Mk., geb. 7 Mk. 
RHEINBACH. Brosch. 5 Mk., geb. 6 Mk. 



Fünfter Band. GUMMERSBACH, WALDBROEL, WIPPERFÜRTH, MÜLHEIM 
AM RHEIN, BONN, SIEGKREIS. 

Hieraus sind folgende Kreisbeschreibungen einzeln käuflich: 



BONN (Stadt und Kreis). Brosch. 5 Mk., geb. in 
Ganzleinen 6Mk. (Einband A Serien- Einband, 
B mit Bonner Siegel als Deckelpressung.) 

SJEGKKEIS. (Untei der Presse.) 



GUMMERSBACH. WALDBROEL und WIPPER- 
FÜRTH. Brosch. 5 Mk., geb. in Ganzl. 6 Mk. 

MÜLHEIM am Rhein. Brosch. 4 Mk. 50 Pf. 
geb. 5 Mk. 50 Pf. 

Sechster und siebenter Band, KÖLN (Stadt). Hiervon erschienen: 

Stadt KÖLN. L Band 1. und 2. Abteilung. Quellen. Das römische Köln. Brosch. 5 Mk, 
geb. in Uanzleinen 6 Mk. 50 Pf. (Einband A Serien-Einband, B mit Ansicht von Köln als 
Deckel pressun^.) ^ 

Achter Band. JÜLICH, ERKELENZ, GEILENKIRCHEN, HEINSBERG. Mit 32 Tafeln 
und 419 Abbildungen im Texte. Brosch. 12 Mk., geb. in Halbfransband 15 Mk. 
Hieraus sind folgende Kreisbeschreibungen einzeln käuflich: 



JÜLICH. Brosch. 5 Mk., geb. in Ganzl. 6 Mk. 

ERKELENZ und GEILENKIRCHEN. Brosch. 

4 Mk. 50 Pf., geb in Ganzl. 5 Mk. 50 Pf. 



HEINSBERG. Brosch. 2 Mk. 50 Pf., geb. in 
Ganzl. 3 Mk. 50 Pf. 




Qcc -P 1530 



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