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FROM TUE VVSD RECLUEAIHED
CHARLES SUMNER
(Glut of 1890)
SENATOR FROM MASSACHUSETTS
* ' For books relating to Polirica and Fhie Arts * *
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HARVARD COLLEGE
LIBRARY
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DIE
KUNSTDENKMÄLER
DER
RHEINPROVINZ
IM AUFTRAGE DES PROVINZIALVERBANDES DER RHEINPROVINZ
HERAUSGEGEBEN
! VON
; PAUL CLEMEN.
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I
SECHSTER BAND, I. und IL ABTEILUNG
DIE KUNSTDENKMÄLER DER STADT
KÖLN
ERSTER BAND, I. .und IL ABTEILUNG
QUELLEN DAS RÖMISCHE KÖLN
BEARBEITET VON BEARBEITET VON
JOHANNES KRUDEWIG JOSEPH KLINKENBERG
^
DÜSSELDORF
DRUCK UND VERLAG VON L. SCHWANN
1906
DIE
KUNSTDENKMÄLER
DER
RHEINPROVINZ
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DIE
KUNSTDENKMÄLER
DER
RH EIN PROVINZ
IM AUFTRAGE DES PRÖVINZIALVERBANDES
HERAUSGEGEBEN
VON
PAUL CLEMEN.
SECHSTKR BAND, I. i \i ) II. ABHEILUNG
DIE KUNSTDENKMÄLER DER STADT KÖLN
ERSTE ABTEILUNG:
QUELLEN
ZWEITE ABTEILUNG:
DAS RÖMISCHE KÖLN
^
DÜSSELDORF
DRUCK UND VERLAG VON L. SCHWANN
1906
DIE
KUNSTDENKMÄLER
DER STADT
KÖLN
IM AUFTRAGE
DES PROVINZIALVERBANDES DER RHEINPROVINZ
IN VERBINDUNG MIT
OTTO VON FALKE, EDUARD FIRMENICH-RICHARTZ,
JOSEPH KLINKENBERG, JOHANNES KRUDEWIG,
HUGO RAHTGENS, EDMUND RENARD
HERAUSGEGEBEN
VON
PAbM. CLEMEN.
ERSTER BAND, I. und IL ABTEILUNG
QUELLEN DAS RÖMISCHE KÖLN
BEARBEITET VON BEARBEITET VON
|(;HANNKS krudewk; joskph klinkenbkrg
1
MIT I4 TAFELN UND 182 ABBILDUNGEN IM TEXT
^
bÜSSELDORF
DRUCK UND VERLAG VON L. SCHWANN
1906
ALLE RECHTE VORBEHALTEN
VORBEMERKUNG.
Die Vorarbeiten für den vorliegenden ersten Halbband der Kunstdenkmäler
der Stadt Köln haben schon vor sechs Jahren begonnen, während mit der Sammlung
des Materials durch den Herausgeber bereits vor sechszehn Jahren der Anfang gemacht
worden ist. Die Stadt Köln nimmt als das grösste Kunstzentrum der Rheinlande
und als ihre eigentliche historische Hauptstadt eine solche Sonderstellung ein, dass
für die Untersuchung und Veröffentlichung ihrer Denkmäler auch besondere Grund-
sätze aufgestellt werden mussten, und dass eine gewisse Abweichung von dem seit
Beginn der rheinischen Denkmälerstatistik beibehaltenen Schema der Bearbeitung
notwendig erschien.
Die bisherige Anordnung, bei der die römischen und frühgeschichtlichen An-
lagen vorausgehen, die kirchlichen Denkmäler folgen, und diesen sich die profanen
Denkmäler und die Sammlungen anschliessen, musste hier verlassen werden, weil
für Köln eine Trennung zwischen der römischen Bautätigkeit und den mittelalter-
lichen Befestigungsanlagen, die sich unmittelbar an jene angeschlossen haben, un-
tunlich ist. Es sind daher zwei Bände für Köln als grosse Hauptabteilungen vor-
gesehen. Band VI und VII der ganzen Reihe der Kunstdenkmäler. Der erste um-
fasst die gesamten Quellen, das römische Köln, die profanen Denkmäler, die Samm-
lungen; der zweite die kirchlichen Denkmäler. Der vorliegende Halbband, der den
Reigen eröffnet, bringt die beiden ersten Abteilungen des ersten Bandes: die Quellen
und das römische Köln. Bei einem so ausserordentlich reichen Stoffe schien auch eine
ausgedehntere Arbeitsteilung am Platze zu sein. Die Bearbeitung des Literaturver-
zeichnisses, der Archivübersichten und des Verzeichnisses der Pläne und Ansichten
wurde Herrn Dr. Johannes Krudewig in Köln übertragen, der seit dem Jahre i9oi
als historischer Hilfsarbeiter bei der Kommission für die Denkmälerstatistik der
Rheinprovinz tätig ist. Die Darstellung des römischen Köln erfolgte durch Herrn
Gymnasialoberlehrer Professor Dr. Joseph Klinkenberg in Köln, dem auf Antrag
der Kommission für die Denkmälerstatistik dank der gütigen Vermittlung Seiner Ex-
cellenz des Herrn Oberpräsidenten Dr. Nasse von Herbst i9oi bis Ostern i9o4
zu diesem Zwecke durch das Provinzialschulkollegium teilweise Befreiung von seinen
amtlichen Obliegenheiten liberaler Weise gewährt worden ist. Die beiden anderen
Abteilungen dieses ersten Bandes, die Darstellung der Profandenkmäler und die Be-
VI VORBEMERKUNG
Schreibung der Sammlungen, werden bald folgen können. Die Profandenkmäler werden
von dem Herausgeber und den Herren Dr. Edmund Renard und Dr. Johannes
Krudewig bearbeitet, die Sammlungen von dem Herausgeber, Herrn Museums-
direktor Professor Dr. Otto von Falke, Herrn Professor Dr. Eduard Firmenich-
RiCHARTZ und Herrn Dr. Johannes Krudewig. Der zweite Band, die kirchlichen
Denkmäler umfassend, befindet sich seit vier Jahren in Vorbereitung; seine Bearbeitung
liegt in den Händen des Herausgebers, des Herrn Dr. ing. Hugo Rahtgens, der seit
zweieinhalb Jahren ausschliesslich mit dieser Aufgabe beschäftigt ist, des Herrn Dr. Ed-
mund Renard und des Herrn Dr. Johannes Krudewig.
In der Anordnung des ersten Bandes tritt auch insofern eine Abweichung von
dem früher aufgestellten Schema ein, als die Einleitung, die in den den einzelnen
Kreisen gewidmeten Heften der Beschreibung der Denkmäler vorangestellt wird, hier
selbstverständlich wegfällt Der Abschnitt über das römische Köln und der über die
Stadtbefestigungen müssen selbständige geschichtliche Einleitungen enthalten. Dem
zweiten Band, der Beschreibung der kirchlichen Denkmäler, wird aber eine eigene
geschichtlich-kunstgeschichtliche Einleitung und Übersicht vorangestellt werden.
Für die Übersicht der Literatur und der Abbildungen lag das durch den
Herausgeber seit anderthalb Jahrzehnten gesammelte Material vor. Mit den um-
fassenden Vorarbeiten für die systematische Zusammenstellung der Literatur hat Herr
Dr. Krudewig vor fünf Jahren begonnen. Die Zusammenfassung des gesammelten,
ausserordentlich reichhaltigen Materials wurde erst im Jahre i9o4 vorgenommen.
Es schien ratsam, in der Hauptsache die bei den bisherigen Bänden der Denkmäler-
statistik übliche Anordnung beizubehalten, die dem Benutzer dieser Bibliographie
eine rasche Übersicht gestattet. Bei der ausserordentlichen Fülle der Titel war
hier aber eine grössere Anzahl von Unterabteilungen notwendig. In vielen Fällen
konnte es zweifelhaft sein, in welche Abteilung eine literarische Erscheinung zu
verweisen war. Die ganze Zusammenstellung gibt nur die allgemeine Literatur.
Die spezielle Literatur, vor allem die kunstgeschichtlicher Art, die Aufsätze in
Zeitschriften und Zeitungen, werden, wie üblich, in der Literaturangabe für jedes
einzelne Denkmal verzeichnet. Ebenso ist die gesamte Literatur über das römische
Köln an die Spitze dieser Abteilung verwiesen worden. Eine vortreffliche Grund-
lage für die gesamte Übersicht bot der von der Kölner Stadtbibliothek im Jahre
i894 herausgegebene, durch Dr. Franz Ritter bearbeitete Katalog der Stadt-
bibliothek, Abteilung Geschichte und Landeskunde der Rheinprovinz.
Die Bearbeitung der Literaturzusammenstellung wurde im Sommer i9o4 ab-
geschlossen und gibt deshalb im wesentlichen nur einen Überblick über die Literatur
bis zu diesem Zeitpunkte. Jedoch war es noch möglich, während der Drucklegung,
die sich bis zum Sommer i9o5 hinzog, einzelne wichtige Neuerscheinungen nach-
zutragen. Bei der Fülle des Materials erschien es natürlich ganz ausgeschlossen, die
Titel, zumal die älteren, sämtlich in extenso mit allen Zusätzen nach den Grund-
sätzen der Bibliothekswissenschaft wiederzugeben. Sie wurden vielmehr, wie auch in
VORBEMERKUNG VII
den bisherigen Bänden und in den deutschen verwandten Denkmälerverzeichnissen,
mit Abkürzungen und in knappster Form hintereinander gedruckt.
Bei der Zusammenstellung der Literatur hat der Bearbeiter die wirksamste
Unterstützung vor allem von Seiten der Verwaltung der Kölner Stadtbibliothek ge-
funden, deren handschriftliche Kataloge zur Verfügung gestellt wurden. Dem Direktor
der Bibliothek, Herrn Professor Dr. A. Keysser, wie dem Herrn Stadtbibliothekar
Dr. O. Zaretzky und dem Herrn Dr. Jos. Götzen, wissenschaftlichem Hilfsarbeiter
an der Stadtbibliothek, gebührt ebenso wie der Verwaltung der Königlichen Univer-
sitätsbibliothek zu Bonn für die liberale und immer hilfbereite Förderung der schwie-
rigen Arbeit der besondere Dank der Kommission.
Die Übersicht über die handschriftlichen Quellen ist gleichfalls von Herrn
Dr. JoH. Krudewig bearbeitet worden. Die wertvolle Übersicht über die Bestände
des Kölner Stadtarchivs hatte Herr Archivdirektor Professor Dr. Jos. Hansen zur
Verfügung zu stellen die Güte. Herr Professor Hansen hat als Mitglied der Kom-
mission für die Denkmälerstatistik den Bearbeiter auch weiterhin stets mit seinem
erfahrenen Rat gefördert. Der Verwaltung des Königlichen Staatsarchivs in Düssel-
dorf gebührt besonderer Dank für die stete Unterstützung der Arbeiten. Bei der
Zusammenstellung der in den Kölner Pfarrarchiven beruhenden Archivalien hat Herr
Gymnasialoberlehrer Anton Miebach in Köln dem Bearbeiter seine Hilfe geliehen.
Die handschriftlichen Quellen, die für die einzelnen Denkmäler besonders in Betracht
kommen, werden, wie üblich, bei diesen verzeichnet werden.
Das Verzeichnis der historischen Ansichten und Pläne beruht im wesentlichen
auf der Veröffentlichung im 3i. Hefte der Mitteilungen aus dem Stadtarchive von
Köln. Zur chronologischen und bibliographischen Feststellung einzelner, besonders
älterer Darstellungen waren die Herren Dr. O. Zaretzky und Dr. Jos. Götzen dem
Bearbeiter in dankenswerter Weise behilflich. Die Zusammenstellung umfasst zu-
nächst nur die Ansichten und Pläne der ganzen Stadt; die sehr zahlreichen, zumal
aus den beiden letzten Jahrhunderten stammenden Darstellungen einzelner Monu-
mente sollen bei der Beschreibung der profanen und der kirchlichen Denkmäler
aufgeführt werden.
Die Beschreibung des römischen Köln beansprucht weit mehr Raum, als ihr
nach den bisher für die Darstellung der Kunstdenkmäler beobachteten Grundsätzen
hätte zugebilligt werden dürfen. Trotzdem glaubte die Kommission für die Denkmäler-
statistik angesichts der besonderen Bedeutung, die der römischen Epoche von Köln
und den verschiedenen aufeinanderfolgenden Anlagen zukommt, diese umfassende,
von Herrn Professor Klinkenberg mit aufopfernder Hingebung ausgearbeitete Dar-
stellung nicht verkürzen und beschneiden zu sollen. Der wissenschaftliche Wert des
behandelten Materials rechtfertigt hier die grössere Breite. Nur in bezug auf die
Beschreibung und auch auf die Illustrierung der Befestigungs- und Strassenanlagen
konnte mit Rücksicht auf die ausgezeichnete Vorarbeit, die in der von den Herren
ScHULTZE und Steuernagel bearbeiteten ,Colonia Agrippinensis* vorlag, eine wesent-
VIII VORBEMERKUNG
liehe Einschränkung eintreten. Im übrigen ist das danaals gebotene Material durch
ausgiebige Heranziehung der Denkmäler und der Literatur sowie durch neuere Funde
und Aufdeckungen nach sehr vielen Richtungen hin bereichert und ergänzt worden.
Der Dank des Bearbeiters und der Kommission für die Denkmälerstatistik ge-
bührt für diesen Abschnitt in vorderster Linie der Verwaltung des Museums Wallraf-
Richartz, Herrn Direktor Hofrat Professor Aldenhoven und Herrn Direktorial-
assistenten Dr. Poppelreuter, sodann wieder dem Direktor des Stadtarchivs und
des historischen Museums, Herrn Professor Dr. Hansen, und dem Direktor des Pro-
vinzialmuseums zu Bonn, Herrn Dr. Lehner, die bei dem Studium der Denkmäler,
bei der Einsicht in das in den handschriftlichen Katalogen niedergelegte wissenschaft-
liche Material mit grösstem Entgegenkommen sich hilfreich erwiesen und Auf-
nahmen sowie einzelne Klischees bereitwilligst zur Verfügung stellten. Herr Direktor
Dr. Lehner hat die gesamten Untersuchungen mit dem lebhaftesten Interesse und
treuester Beihilfe begleitet und die Wiedergabe des noch nicht veröffentlichten
Planes seiner Ausgrabungen auf der Alteburg liberaler Weise gestattet.
Der besondere Dank des Bearbeiters gebührt weiterhin den Herren Geheimräten
Professor Dr. Nissen und Professor Dr. Loeschcke zu Bonn, Geh. Hofrat Professor
Dr. v. DoMASZEWSKi zu Heidelberg, den Stadtbauräten Heimann und Steuernagel
zu Köln für freundliche Ratschläge und wertvolle Belehrungen in wissenschaftlichen und
technischen Fragen. Herr Stadtarchivar Dr. Keussen zu Köln hat zuvorkommender
Weise zahlreiche wertvolle Beiträge zur Geschichte der Denkmäler des römischen Kölns
im Mittelalter aus dem Schatze seiner topographischen Forschungen beigesteuert. Den
Verfassern der ,Colonia Agrippinensis*, Herrn Beigeordneten und Stadtbaurat Schultze
zu Bonn und Herrn Stadtbaurat Steuernagel zu Köln, gebührt der Dank für die Erlaubnis,
die Originale zu den Tafeln des genannten Werkes einer grossen Anzahl von Ab-
bildungen, zumal zur Stadtbefestigung, zugrunde legen zu dürfen, dem Herrn Konsul
Niessen zu Köln für wichtige Beiträge aus dem noch nicht veröffentlichten Teile
seiner Sammlungen und für die Überlassung von Abbildungsmaterial, dem Herrn
Steuerinspektor Clever zu Rheinbach für die von ihm gestattete Verwertung seines
Planes des Eifelkanals.
Der Vorsitzende der Kommission für die Denkmälerstatistik, Herr Geheimrat
Professor Dr. Loersch, hat in der aufopferndsten Weise die Bearbeitung geleitet
und den Bearbeitern vielfach die Wege gebahnt; die Drucklegung erfolgte unter seiner
tätigen und umsichtigen Aufsicht und Mitwirkung.
Die Mehrzahl der älteren Ansichten und Pläne sind nach den im Historischen
Museum der Stadt Köln beruhenden Originalen reproduziert, die Siegel sind gleich-
falls nach Abdrücken oder Abgüssen aus dem Historischen Museum wiedergegeben.
Für die Ermöglichung der Aufnahmen gebührt wiederum der Verwaltung des Museums
der Dank.
Von den Illustrationen zu dem römischen Köln sind wiedergegeben : Nach den
Originalplänen zu den Tafeln in Schultze- Steuernagel, Colonia Agrippinensis Fig. 57,
VORBEMERKUNG IX
60, 61, 62, 63, 64, 65, 66, 68, 69, 7o, 72, 73, 74, 75, 79, 81, 85, loi, i67; ebenso
Taf. VI mit Ergänzungen des Bearbeiters, Fig. 7i mit Abänderungen des Bearbeiters,
gezeichnet von Herrn Dr. Rahtgens. Nach den Originalen sind neu aufgenommen von
Photograph Emil Hermann in Köhi: Taf. VII und VIII, Fig. 4i, 46, 47, 48, 49, 5o,
5i, 53 (nach einem Abguss), 54, 55, 58, 59, 67, 76, 80, 82, 84, 86, 88, 89, 9o, 9i,
92, 93, 94, 95, 96, io4, io5, 106, 108, 112, ii3, ii5, ii7, 118, ii9 126, I27, i33,
i39, i4o, i44, i46, i5o, 160, i63, i64, i65, 166, 168, i69, i7o, i7i, i76, i79, 180,
182. Im Bonner Provinzialrauseum sind photogiaphiert Taf. XIV, Fig. 99, io7,
daselbst gezeichnet Taf. XIII. Nach Klischees des Bonner Provinzialmuseums sind
hergestellt Fig. 77, 78, 9i, io3, io9, n4, 116, I23, I24, I25, 128. 129, i3o, i3i,
i36, i37, i38, i43, i45, i48, i49, i5i, i52, i53, i55, i56, i57, i58, 161, 162, i75.
Nach Klischees des Museums Wallraf-Richartz zu Köln sind angefertigt Fig. 83,
III, 122, i35, nach der dortigen Originalzeichnung Taf. X, nach Photographieen des
Historischen Museums zu Köln Fig. 52, i32, i77. Nach älteren, schon in der Literatur
publizierten Abbildungen sind hergestellt Taf. XII, Fig. 87, 98, 102, iio, i54, i78,
181; aus mehreren Plänen ist zusammengezeichnet Fig. i73, im Anschlüsse an eine
vorhandene Rekonstruktion ist gezeichnet Fig. i74. Von Herrn Konsul Niesse n
wurde zur Verfügung gestellt die Photographie zu Fig. i4i, zu Fig. i42 das Klischee.
Nach dem Originalstich wurden angefertigt die Klischees zu Fig. 42, 43, 44. Nach
Zeichnung von Herrn Dr. Rahtgens wurde hergestellt Fig. 45, nach Photographieen
von Amateur- Photographen Fig. 56, 100, i47, i59, nach einer älteren Photographie
aus dem Denkmälerarchiv der Rheinprovinz Fig. i72, nach der Originalzeichnung im
Besitz des Herrn Professors Dr. Lauer zu Köln Taf. XII, nach Zeichnung des Be-
arbeiters Taf. XI, unter Verwertung der Originalzeichnung des Herrn Steuerinspektors
Clever zu Rheinbach Taf. IX. In auswärtigen Museen wurden die Photographieen
angefertigt zu Fig. 97 (Darmstadt), 120 (Berlin), 121 (München), i34 (Worms).
Der städtischen Verwaltung und den sämtlichen städtischen Behörden von Köln
gebührt für die verständnisvolle und liberale Förderung und die tatkräftige Unter-
stützung der langwierigen, zum Ruhme der Stadt beitragenden Arbeit aufrichtiger und
ehrerbietiger Dank.
Bonn, im Oktober i9o6.
PAUL CLEMEN.
ABKÜRZUNGEN
FÜR DIE HÄUFIGER GENANNTEN WERKE.
Ann. h. V. N. = Annalen des historischen Vereins für den Niederrhein, insbesondere die alte Erz-
diözese Köln, Köln. I (1885) — LXXXI (1906).
B. J. = Bonner Jahrbücher =: Jahrbücher des Vereins von Altertumsfreunden im Rheinlande,
Bonn, I (1841) — C (1896), 101 (1897) — 113 (1905).
BPM = Bonner Provinzialmuseum.
Broblman = Steph. Hroelmanus, Civilium rerum memoria dignanim civitatis Ubionim et Colo-
niae Claud. Aug Agripp. commentarii, I (doppelt) und II iKöli.er ijtadtanhiv, Chroniken u.
Darstellungen Nr. 58—66).
C. I. L. = Corpus Inscriptionum Latinarum consilio et auctoritate academiae litteranim regiae
Borussicae editum, Berolini.
C. I. Rh. = GuiLELMUS Br AMBACH, Corpus Inscriptionum Rhenanarum, Elberfeldae 1867.
Ckombach = Herm. Crombach, Tomus I, et II. Annalium metropolis Coloniae Agrippinensis
k prima origine ad A. Christi 900 deducti (Kölner Stadtarchiv, Chroniken u. Darstellungen
Nr. 109—111).
DüNTZBR, Verzeichniss = HsiNR. DüNTZRR, Verzeichniss der römischen Alterthümer des Museums
Wallraf-Richartz in Köln, 3. Aufl., Köln 1885.
Gelbnius = Abgidius Gelenius, De admiranda, sacra et civili magnitudine Coloniae Claudiae
Agrippinensis Augustae Ubiorum Urbis libri IV, Coloniae Agrippinae 1645.
H. M. = Historisches Museum der Stadt Köln.
Ihm = Max Ihm, Der Mütter- oder üifatronenkultus und seine Denkmäler, Bonn 1887, in den
Bonner Jahrbüchern LXXXIII, 1887, S. 1 — 200. Die beigefügte Nummer entspricht der
des dortigen Inschriftenverzeichnisses.
Kl. = Joseph Kunkenberg, Die römischen Grabdenkmäler Kölns, Bonn 19f'2, und Bonner Jahr-
bücher 108/109, 1902, S. 80 — 184. Die beigefügte Ziffer bezeichnet die laufende Nummer
der inschriftlichen Denkmäler.
Lehner, Provinzialmuseum I = Hans Lehnrk, Das Provinzialmuseum in Bonn. Abbildungen
seiner wichstigsten Denkmäler. I^eft I. Die römischen Skulpturen, Bonn 1905.
V. Mering-Reischert = F. E. v. Mering und L. Reischert, Zur Greschichte der Stadt Köln
a. Rh. Von ihrer Gründung bis zur Gegenwart, 2 Bände, Köln 1888 — 1840.
Mitt. = Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln, 31. Heft, Köln 1902. Die beigefügte Ziffer
bezeichnet die laufende Nummer.
Mon. Germ. Script. = Monumenta Germaniae historica edidit sodetas aperiendis fontibus rerum
Germanicarum medii aevi. Scriptores. Hannoverae.
MWR r= Museum Wallraf-Richartz.
Pauly-Wissowa, Realencyclopädie = Paülys Realencyclopädie der classischen Altertumswissen-
schaft. Neue Bearbeitung von Georg Wissowa, Stuttgart 1894.
TüRCKiüS = HEnricüs Turckius, Inferior ad Rhenum Germania sive Coloniensium, Juliacensium
etc. res sacrae ac profanae a prima origine usque ad annum Christi MDCLX, annalium in
morem digestae. Tomus I et II (Trierer Stadt bibliothek, Cat. mss. 1369).
VoPEL = VopEL, Die altchrisdichen Goldgläser, Freiburg i. B. 1899 = Are» äologische Studien
zum christlichen Altertum und Mittelalter, V. Heft.
Wallraf-Ennen, Beiträge r= Ferdinand Wallraf, Beiträge zur Geschichte der Stadt Köln und
ihrer Umgebungen, Köln 1818, abgedruckt in [L. EnnEn], Ausgewählte Schriften von Ferd.
Wallraf, Köln 1861.
Westd. Zs. = Westdeutsche Zeitschrift für Geschichte und Kunst, Trier, I (1882) — XXV (1906).
Westd. Zs. Korrbl. = Korrespondenzblatt der Westdeutschen Zeitschrift für Geschichte und Kunst,
Trier, I (1882) — XXV (1906).
WiLMius = Joannes Wilmius, Historia Coloniensis, in Gelbnii Farnigines, Band XXII.
^
ERSTE ABTEILUNG
QUELLEN
BEARBEITET
VON
JOHAXNKS KRUI)r:\Vl(i.
Fig. 1. N«ue8 Stadt-Siegel ; musste seit 1271 bei allen öffentlichen Urkunden gebraucht werden, findet sich
schon 1269, blieb in Gebrauch bis 1794. Stempel im Historischen Museum.
I. LITERATURÜBERSICHT.
(MIT AUSNAHME DER LITERATUR ÜBER KÖLN ZUR RÖMERZEIT.)
Bearbeitet von Johannes Krudewig.
Allgem. Dar-
stellungen.
Ende des
Mittelalters
I. Aligemeine Darstellungen. (Geordnet nach der Zeitfolge des Stoffes.)
Caesarius, Libri iilustrium miraculorum et histor. memorabiiiuro, Köln, i. Aufl.
o. O. und Jahr, weitere Auflagen i59i, i599, i6o5. — Werner Rolevinck,
Fasciculus temporum, i474 ff. p. 24, 28, 37, 49. — Hartmann Schedel, Weltchronik
(Libri chronicarum), i493. — Sebastian Münster, Cosmographie, Basel i552, i554, I6. Jahrhdt.
III, p. 5oi. — B. MoLLERUS, Rhenus et eius descriptio elegans, Köln i57i, Lib. IV,
p. 173-195. — Braun u. Hogenberg, Beschreibung und Contrafactur der vomembster
Stät der Welt, I, i572, Nr. 39. — Michael Aitsinger, De Leone Belgico eius-
que topographica atque historica descriptione Über, i586, p. 535 u. a. — Ders.,
Recens historica rerum intra sex menses in Europa gestarum relatio, Köln i592,
p. 10 und 64. — Michael ab Isselt, De hello Coloniensi, Köln i584, p. i. — Newe
Zeitung, darin vermelt . . von dem Cöllenschen Krieg sampt etc., o. O., i584. —
Postrema relatio historica, d. i. die leste historisch Beschreibung, zu wissen, was sich nit
allein im Niderlandt und Ertzstifft Collen als zugetragen, i588. — Abraham
Säur, Stätte Buch (Theatrum urbium), 6 Auflagen, 1 593 — i658. — Laurentius Surius,
2 STADT KÖLN
Allgem. Dar-Commentarius brevis rerum in orbe gestarum, Köln 1602. — Math. Quad von
17. Jahrhdt. KiNKELBACH, Teutscher Nation Herligkeitt, Köln, i6o9, S. 295. [z. T. nach G. Braun,
Civitates orbis terrarum]. Vgl. E. Wiepen: Rhein. Geschichtsblätter, II. Jahrg., Nr. i.
Bonn i895. — Ders., Europae universalis et particularis descriptio. Vgl. dazu
F. J. Hildenbrand, Mathias Quad Leipzig i893. — W. Bandart van Deynse,
Les guerres de Nassau, Amsterdam 16 16. — S. Bertius, Commentariorum rerum
Germanicarum libri III, Amsterdam 161 6, III, p. 5o2. — Joh. Phil. Abelinus,
Theatrum Europaeum, oder .... Beschreibung aller und jeder denkwürdigen
Geschichten, so sich .... in der Welt .... vom Jahre Christi 161 7 zugetragen
haben, Frankfurt 1662 ff., 21 Bde. — Jon. Gigas, Prodromus geographicus, hoc est
archiepiscopatus Coloniensis .... descriptio nova, Köln 1620. — M. Merian, Topo-
graphia archiepiscopatuum Moguntinensis, Trevirensis et Coloniensis, i646, p. 60. —
F. Strada, De hello Belgico decades duae, Frankfurt i65i, p. 533-535, 635-637. —
Gabr. Bucelinus, Germania topo-chrono-stemmato-graphica, Augsburg i655, I, p. 4;
II, p. 24. — M. Henriquez a Strevesdorff, Archidioeceseos Coloniensis descriptio
historico-poetica. 2. Aufl. Köln i67o, 3. Aufl. i74o. — Martinus Zeilerus, Itine-
rarium Germaniae, Strassburg i674, p. 3o, 'i4o, i65, 265. — Rhenus fluminum
princeps, de montibus Rhetiae oriens & in mare Germanicum occidens. Oder:
Der vortreff'liche grosse Wasser -Strom der Rhein: Mit denen nahmhafften, in
selbigen lauffenden Flüssen, an- und umliegenden Städten etc Th. i — 3.
Augspurg i689, S. 20— 38. — Der edle Rhein-Strohm, von seinem Ursprung biss
zu desselben Theilung, Augsburg i689, S. 58. — Merkwürdiger Anhang und histo-
rische Erzehlung von der frantzösischen Grausamkeit in ... . Verheerung ....
der edelsten .... Städte des Rheinstroms, i689. — Christian Teutschmuth,
Der frantzösische Attila Ludovicus XIV, i69o, S. 529. — Ausführliche und grund-
richtige Beschreibung des ganzen Rheinstroms, Nürnberg i69o, S. 625. — Martinus
Zeilerus, Geographisch-historische und genealogische Beschreibung der zehen des
h. Rom. deutschen Reichs Kreyssen, Nürnberg i694, S. 208, 9o7. — Curieuser Ge-
schichts-Calender, darinnen die vornehmsten Thaten .... des Churfürsten zu Cöln,
Leipzig i698. — Gründliche und warhaff*te Vorstellung deren von Zeit angefangenen
gegenwärtigen Kriegs denen Ertzstiff*tisch Cöllnischen Landen . . . zugefügten Be-
18. Jahrhdt. schwerden, Coeln i7o6. — J. G. Dielhelm, Rheinischer Antiquarius, oder ausführ-
liche Beschreibung des Rheinstroms etc. 3. Aufl. Frankfurt u. Leipzig 1 7 76, S. 775
bis 8o5. — Mart£:ne et Durand, Veterum scriptorum amplissima collectio. IV. —
Materialien zur geist- und weltlichen Statistik des niederrheinischen und westphälischen
Kreises, Erlangen i78i, I, V, S. 437. — [K. A. v. Mastiaux (Eichhoff)], Historisch-
geographische Beschreibung des Erzstiftes Köln. (Beilage zu Büschings Erdbeschrei-
bung.) Frankfurt 1 783. — Fr. R. von Grossing, Statistik aller katholisch-geistlichen
Reichsstifter in Deutschland, Halle i786, I, S. 2 4o.
19. Jahrhdt. Theod. VON Traiteür, Die Grösse, Bevölkerung und Einkünfte der Länder
des linken Rheinufers, Mannheim, o. J. — Statistisch-geographisch-historische Be-
schreibung sämtlicher auf der linken Seite des Rheins liegenden deutschen Reichs-
landen, [o. O.] 1800, S. 221, 334, 337. — A. C. Borheck, Archiv für die Geschichte,
Erdbeschreibung der deutschen Nieder-Rheinlande, Elberfeld 1800, S. Ii4. — Ders.,
Bibliothek für die Geschichte des niederrheinischen Deutschlands, Köln 1801. —
H. S. van Alpen, Geschichte des fränkischen Rheinufers, Köln, I, S. 48 und öfter
(vgl. Inhaltsübersicht), besonders II, S. 653. — A. J. Dorsch, Statistiqne du ddparte-
ment de la Roer. Köln i8o4, S. 47. — Erinnerungen an Friedrich von Mathisson,
STADT KÖLN 3
Zürich 1812, III. — FiORiLLO, Geschichte der zeichnenden Künste in Deutsch- Kliffe m. Dar-
land, Hannover i8i5, I, S. 389. — Statistik der Preussischen Rhein- Provinzen, in denpreugg^f^he
drei Perioden ihrer Verwaltung: .... Von einem Preussischen Staatsbeamten, Zeit.
Köln i8i7, S. 4o und öfter. — N. Vogt, Rheinische Geschichte und Sagen, III,
Frankfurt i8i 7, S. 27o und 289. — J. A. Engels, Denkwürdigkeiten der Natur und
Kunst, Religion und Geschichte, SchifiTahrt und Handlung in den Kgl. Preussischen
niederrheinisch- westfälischen Provinzen. Werden i8i7, S. 55. — J. A. Demian, Geo-
graphisch-statistische Darstellung der deutschen Rheinlande, nach dem Bestände vom
I. August 1820, Koblenz 1820, S. 89. — Neigebaur, Darstellung der provisorischen Ver-
waltungen am Rhein vom Jahre 181 3 bis 181 8, Köln 1 821. -— J. B. Rousseau, Rheinische
Flora, Blätter für Kunst, Leben, Wissen und Verkehr, 1825 ff. — Rheinisches Städtebuch
oder getreue Abbildung von 5o Städten, wie solche von Merian aufgenommen worden
sind. Aufs neue gestochen von H. Gräfe, Heidelberg [c. 1825]. — J. B. Engelmann,
Der erneuerte Merian, oder Vorzeit und Gegenwart am Rhein. Heidelberg [1826],
S. 366 bis 38 1. — Das Weltall. Ein geographisch -statistisch -naturhistorisches Hand-
wörterbuch . . . Fünfter Bd., zweites Heft, Frankfurt a. M. 1828, S. 299: Cöln. —
— F. A. W. DiESTERWEG, Beschreibung der preussischen Rheinprovinzen. Crefeld
1829, S. 129. — F. V. Restorff, Topographisch - statistische Beschreibung der
Königl. Preussischen Rheinprovinzen, Berlin und Stettin i83(^, S. 21, i98, 220. —
Archiv für die Geschichte des Niederrheins. Herausgeg. von T. J. Lacomblet,
Bd. 1—5. Fortges. von W. Harless. Bd. 6, 7; N. F. Bd. i. 2. Düsseldorf- Elber-
feld i832, Düsseldorf i857, 1860, i863, i865, Cöln i867, i87o. — Beschrei-
bung des preussischen Rheinlandes, Aachen i832, S. 53. — Die Rheinprovinz
der preussischen Monarchie, oder Beschreibung der systematischen Einteilung in Re-
gierungsbezirke, Kreise, Bürgermeistereien und Honnschaften, sowie der Städte . . .
zusammengestellt von mehreren Gelehrten. Düsseldorf 1 833, II, S. 78. — Offizielles
Adressbuch für Rheinland -Westfalen. Herausgeg. von R. Brüning, bearb. von
G. Krackrügge. Elberfeld i833, S. 423. — Carl Geib, Die Sagen und Geschichten
des Rheinlandes, Mannheim i836. — T. J. Lacomblet, Urkundenbuch für die Ge-
schichte des Niederrheins oder des Erzstifts Cöln. Elberfeld i84o, i846. Düsseldorf
i853, i858. — J. Schneider, Übersicht der Lokal Forschungen in Westdeutschland,
i84i— i89i. Düsseldorf 1 89 1. — E. Hölterhoff, Vaterlandskunde, ein geographisches-
geschichtliches Handbuch. Solingen i84i, S. 181. — P. W. Mebus, Geographisch-
statistische Be.schreibung der Königl. Preuss. Rheinprovinz, Elberfeld 18 4 1, S. i57, 180.
— Ders., Statistische Beschreibung der Königl. Preussischen Rheinprovinz, 2. Aufl. des
Vorigen. Köln i845, S. i9o. — Jahrbücher des Vereins von Altertumsfreunden im Rhein-
lande. Köln i842, Bonn i843 ff. — Wilhelm Füssli, Die wichtigsten Städte am Mittel-
und Niederrhein. Zürich i843, H. S. 2i2-5i3. — JoH. Bapt. Rousseau, Rheinische
Sagen. Coblenz i846, Sp. 94-222. — A. Fahne, Geschichte der Kölnischen, Jülichschen
und Bergischen Geschlechter. Köln i848. — Ders., Chroniken und Urkundenbücher
hervorragender Geschlechter, Stifter und Klöster, 5 Bde. Köln 1862— 1880. — Ders.,
Forschungen auf dem Gebiete der rheinischen und westfälischen Geschichte, 5 Bde.
in 8 Abteilungen. Köln 1 864-1 87 6. — Ders., Denkmale und Ahnentafeln in Rhein-
land und Westfalen, 6 Bde. Köln i876-i883. — Levin Schücking, Der Rhein,
Kunstdenkmäler und Landschaft. Brüssel o. J. — P. Wirtgen, Bilder aus der
Heimathkunde der Rheinprovinz. [Königsberg nach i858] S. 43o. — Jos. Strange,
Beiträge zur Genealogie der adligen Geschlechter, 3 Bde. Köln i864 — 1867. —
HiPPOLYTE Durand, Le Rhin allemand et TAllemagne du nord. Tours i864. p. i89.
4 STADT KÖLN
AUgem. Dar- — Ders., Les bords du Rhin de Mayence k Cologne, Tours 1882. — F. Halm,
' Statistik des Regierungsbezirks Cöln. Cöln i865. — Kriegk, Deutsches Bürgertum
im Mittelaller, Frankfurt i87i. — F. J. Kiefer, Die Sagen des Rheinlandes von
Basel bis Rotterdam, Mainz i87i, S. 254. — Verzeichnis der Schriften über mittel-
alterliche Kunst, veröffentlicht in den Jahren 1862 — 1872 von Canonicus Fr. Bock.
Köln und Neuss i872, S. 8, i3, 20. — A. Horstmann, Heimatskunde der Rhein-
provinz. 2. Aufl. Düsseldorf [1881], S. 55. — Unser Deutsches Land und Volk.
V. Bilder vom Niederrhein. Unter Mitwirkung von Dr. J. Heinzerling in Siegen,
Dr. W. Kaiser in Elberfeld, Dr. H. Keussen [sen.] in Krefeld, Dr. J. Keller und
Dr. F. Preiser in Mainz u. a. bearb. von Dr. J. Nover. Leipzig u. Berlin 1882,
S. 53. — B. Brockhues, Das westdeutsche und französische Tiefland, S. 20:
Progr. d. Gymnas. a. d. Apostelkirche Köln, i884. — L. Kaufmann, Bilder aus dem
NeuesteZeit Rheinland. Köln i884. — A. Hummel, Kleine Landeskunde der Rheinprovinz, 2. Aufl.
Leipzig i887, S. 2 7. — P. Kubach, Heimatskunde der Rheinprovinz. Bonn 1 889,
S. 34, 36, 52. — Hackmann, Beschreibung der Rheinprovinz. Essen i89i, S. 47. —
Karl Kollbach, Bilder vom Rhein. Köln i892, S. 294, mit Abbild. — J. Hansen,
Rheinische Akten zur Geschichte des Jesuitenordens 1 542 — 1582. XIV. Publik, d.
Gesellsch. f. Rhein. Geschichtskde., Bonn i896. — Eduard Sonne, Bilder vom Rhein,
Leipzig i898, S. 72: Köln und die Seeschiffahrt. — Herm. Sieger. Rehm, Auf rhei-
nischen Landstrassen. Neuwied u. Leipzig, o. J., S. 69. — H. Kerp, Am Rhein
(Monographien zur Erdkunde, 10). Bielefeld u. Leipzig i9oi, S. i54. — H. V. Sauer-
land, Urkunden und Regesten der Rhein lande aus dem Vatikanischen Archiv, I
(1294 -1326), n (i327-i342). XXHL Publik, d. Gesellsch. für Rhein. Geschichtskde.,
Bonn i9o2. Besprochen: Ann. h. V. N. LXXVHI, S. 168. — P. J. Kreuzberg, Ge-
schichtsbilder aus dem Rheinlande, Bonn i9o4.
Fig. 2. Siegel der Ritterzunft Eisenmarkt, 2. H. des 14. Jh. Stempel im Hist. Museum.
Reis ehe- II. Reiscbeschreibungen • (Geordnet nach der Zeitfolge der Reisen.)
^T'jah'rWt'* Franc Petrarchae epistolarum libri, Lugduni 1601, Über T, ep. IUI, S. 12—16
16. Jahrhdt. (Coloniae Agrippinae urbis descriptio). — H. Heidenheimer, Ein Italiener des 16. Jh.
über Rheinländisches und Westfälisches (Viaggio d^Alamagna fatto dal Cardinale
STADT KÖLN 5
Commendone Vanno i56o . . . .) im Korresp.-Bl. d. West Zs. XXI, Sp. ii7. — Reisebe-
JoH. W. Neumayr, Des durchlauchtigen hochgebornen Fürsten und Herrn Herrn 17. jahrhdt.
Johann Ernsten des Jüngeren, Hertzogen zu Sachsen, Reise in Frankreich, Engel-
land und Niederland, Leipzig 16 10, S. 3o2. — Martinus Zeilerus, Itinerarium
Germaniae, Strassburg i674, p. 3o, i4o, i65, 265. — Der getreue Reiss-Gefert
durch Ober- und Nieder-Teutschland, Nürnberg 1686, S. i85. — Der edle Rhein-
Strohm, von seinem Ursprung biss zu desselben Theilung, Augsburg i689, S. 58. —
Ausführliche und grundrichtige Beschreibung des ganzen Rheinstroms, Nürnberg i69o,
S. 625. — Voyages de M. Du Mont en France, en Italie, en Allemagne, ä Malthe et en
Turquie, Haag i699, HI, p. 346. — Herrn Maximilian Missons Reisen aus Holland I8. Jahrhdt.
durch Deutschland in Italien, Leipzig i7oi, S. 4i. — Reise des Freih. Ludw. Christ.
V. Vohenstein durch Norddeutschland und Holland i7o7— i7o9: Al. Kaufmann, Zur
Literatur der Rheinreisen, Ann. h. V. N. XVIII, S. 166, speziell S. i7i. — Voyages
de Montesquieu (im J. i728), publi&s par le baron Albert de Montesquieu, Paris
i897, 2 vol. Dazu: Revue des deux mondes, i5. August i897, p. 924. — [David
Fassmann,] Der auf Ordre und Kosten seines Kaysers reisende Chineser, Leipzig
i729, III, 27. Stück. — Tagebuch des Georg Nikolaus Müller von Wertheim,
1 732-1 743; Al. Kaufmann, Zur Literatur der Rheinreisen, Ann. h. V. N. XVIII,
S. 166, speziell S. i72. — Lettres et m^moires du baron de Pöllnitz, contenant les
observations qu'il a faites dans ses voyages (i 732), Amsterdam i737, III, p. i69. — Des
Herrn Zacharias Conrad von Uffenbach Merkwürdige Reisen durch Nieder-
sachsen, Holland und Engelland, Ulm i754, III, S. 744. — F. von Weech, Römische
Prälaten am deutschen Rhein, i76i— 1764: Badische Neujahrsbl. N. F.L (i898), S. 53.
— Des Herrn von Blainville Reisebeschreibung durch Holland, Oberdeutschland
und die Schweiz, deutsch von J. T. Köhler, Lemgo i764, I, IX, S. 77. — J. von
Stövesandt, Anmerkung von einer dritten Reise am Rhein a. 1796 (Handschrift im
Stadtarchiv zu Bonn). — Jakob Jonas Björnstähls Briefe auf seinen ausländischen
Reisen an C. C. Gjörwell, herausgeg. voa Chr. H. Groskurd, Leipzig i782, V,
S. 33o. — Rhynvis Feith, Vermaakelyke reizen door het grootste gedeelte van het
duitsche ryk in den jaaren i782 en i783, Leyden i784, p. 323. — Heinrich Sanders,
Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande und Holland, Leipzig i873,
S. 6i5. — Mahlerische Reise am Nieder- Rhein, Merkwürdigkeiten der Natur und Kunst
aus den Gegenden des Nieder- Rheins, Köln 1 784, S. 5. — Reize längs den Neder-Rhyn
over . . . Keulen tot Bon, en voorts over . . . ., Campen i785, S. I25. — Phil. Wilh.
Gerken, Reisen durch Schwaben, ... die Rheinischen Provinzen . . . ., Stendal i786,
III, S. 233, 25 1. — Viaggio sul Reno e ne suoi contorni, fatto neir autunno del i787, Ri-
mini i795, p. i74. — Tagebuch einer Reise durch Holland und England von den Ver-
fassern von Rosaliens Briefen, Offenbach i788, S. 34. — Eine Rheinreise i. J. i789:
Kölnische Zeitung Nr. 1002 und 1006; 3o. September i9o4. — [Jos. Greg. Lang],
Reise auf dem Rhein, II, von Andernach bis Düsseldorf, Koblenz i79o, S. 243;
2. Aufl. 181 8, S. i94. — G. Forster, Voyage philosophique et pittoresque sur les
rives du Rhin, .... etc. fait en i79o. Trad par C. Pougens., Nouv. ed.,
Paris i795, I, p. 55. — G. Forster, Ansichten vom Niederrhein, Berlin i79i, I,
S. 36, 7o, 9o. Vgl. Jahrb. d. Düsseldorfer Gesch.-Ver. IV, S. 247. — Albert Leitz-
MANN, Briefe und Tagebücher Georg Forsters, Halle i893, S. 9, i3o. — Ein Reise-
bericht über Köln aus dem Ende des 18. Jh.: Stadtanz. d. Köln. Ztg. Beil. nr. 2? zu i9oi
Nov. 3. — Voyage sur le Rhin depuis Mayence jusqu'ä Dusseldorf, Neuwied, II, i. Aufl.
i79i, p. 88; 2. Aufl p. 7i. — Friedr. Leop. Graf zu Stolberg, Reise in Deutschland,
6 STADT KÖLN
Reiaebe- der Schweiz, Italien und Sicilien, i79i-92, Hamburg 1822, S. 2S. — Karl Gottlob
ungen. j^^^j-j-jj^j^^ Wanderungen durch die Niederlande, Deutschland, die Schweiz und
Italien in den J. i793 und i794. Leipzig i8o7, I, S. 69. — Reise von Mainz
nach Kölln im Frühjahr i794 in Briefen, nebst Beilagen, Kölln i795, S. i95. — Frhr.
V. VVakkerbart, Rheinreise, i794, S. 285; neue Ausgabe i8o7, S. 285. — T. Cogan,
The Rhine, a joumey from Utrecht to Francfort, London i794, I, p. 2 56. — Villiers,
Douze ans de campagnes (i 794- 1806): Nouvelle revue retrospective, nr. 83, Paris i9oi,
S. 329. — A. Radcliffe, A joumey made in the summer of i794 through Holland and
the western frontier of Germany with a return down the Rhine, London i795. —
Reis längs den Rhijn van Maintz tot Dusseldorf, Haarlem i796, II, p. i35. — Male-
rische Rheinreise von Speyer bis Düsseldorf. A. d. Ital. des Abbate di Bertola,
Mannheim i796, S. 237. — Beknopte Beschrijving van den Rhijn-Stroom, Amsterdam
i796, p. 43. — Freye Bemerkungen auf einer Reise in den Rheingegenden,
Leipzig i797, S. 359. — Chr. Fr. Meyer, Ansichten einer Reise durch das Clevische
und einen Teil des Holländischen, Düsseldorf 1 79 7, S. 95.
19. Jahrhdt A. Klebe, Reise auf dem Rhein .... im Sommer und Herbst 1800. Frank-
furt a. M. 1801, 1802, II, S. 321; 2. Aufl. 1806, S. 525. — J. B. J. Breton, Voyage dans
la ci-devant Belgique et sur la rive gauche du Rhin, Paris 1802, II, p. 200. — A. G.
Camus, Reise in die Departemente des ehemaligen Belgiens und des linken Rhein-
ufers, übersezt von A. Chr. Borheck, Köln i8o3, I, S. 85. — A. G. Lang, Reise
auf dem Rhein von Mainz bis Düsseldorf, Ehrenbreitstein i8o5, II, S. 212. — Male-
rische Ansichten des Rheins von Mainz bis Düsseldorf, Frankfurt 1806, II. —
Monsieur L*Abbd Libert, Voyage Pittoresque sur le Rhin, Frankfurt i8o7, III, S. 64. —
Reiseführer. Reichard, Guide des voyageurs en Europe. Weimar i8o7, II, p. 54. — W. J. Heinen,
Der Begleiter auf Reisen durch Deutschland. Th. i. Cöln 1808, S. 211. — Voyage sur
le Rhin depuis Mayence jusqu'ä Dusseldorf. Mainz 1808, II, p. 7i. — [Lang?], Reise
auf dem Rhein von Andernach bis Düsseldorf. Cöln i8o9, S. 243. — John Carr,
Voyage en Hollande et dans le midi de l'Allemagne. Paris i8o9, II, p. 49. —
[Baron de Ladoucette], Voyage fait en 181 3 et i8i4 dans le pays entre Meuse et
Rhin. Paris 18 18, p. 63. — J. A. Demian, Statistisch-politische Ansichten und Be-
merkungen auf einer Reise durch einen Teil der neuen preussischen Provinzen am
Nieder- und Mittelrheine. Köln i8i5, S. 225. — Aloys Schreiber, Handbuch für
Reisende am Rhein von Schaff hausen bis Holland etc., 1816, S. 3 13; 2. Aufl. o. J.
S. 334; 4. Aufl. i83i, S. 37o; 5. Aufl. i84i, S. 386. — W. Smets, Taschenbuch für
Rheinreisende, 1818, S. 69. — J. J. v. Gerning, Die Rheingegenden von Mainz bis
Colin. Wiesbaden i8i9, S. 182. — Ders., A picturesque tour along the Rhine
from Mentz to Cologne, London 1820, p. i37. — J. A. Demian, Neuestes Hand-
buch für Reisende auf dem Rhein und in den anliegenden Gegenden, 1820, S. 25 1.
— F. Elskoltz, Wanderungen durch Köln a. Rh. und seine Umgegend. In
einer Reihe von Briefen an Sophie, i. Heft, Köln 1820. — EuG. Guinot, Les bords
du Rhin^ Paris, o. J. [c. 1820], S. 244. — Moritz Thieme, Wanderungen dreier
Musensöhne an den Rhein, 1821. S. 27i. — [Elizabeth Manners,] Atour through
part of Belgium and the Rhenish Provinces, London 1822, p. 68. — [W. Rheineck],
Gemälde von Köln. Mainz 1822. — A. Schreiber, Taschenbuch für Reisende am
Rhein. Heidelberg 1823, S. i58. — E. Grille de Benzelin, Notes archöologiques
recueillies dans un voyage en Allemagne, Blois 1824, p. 11. — Der Begleiter auf der
Reise von Mainz bis Köln, Anhang zum Panorama des Rheines. Köln 1824 und 182 5,
S. i5. — Willibald Rheineck [Demian], Rheinreise von Mainz bis Düsseldorf,
STADT KÖLN 7
1826, S. 366. — Neues Handbuch für Reisende am Rheine, 1826; 2. Aufl , Elber- Reisebesdir.
und Fuhrer,
feld 1829, S. i93. — Johanna Schopenhauer, Ausflug an den Niederrhein und 19. Jahrhdt.
nach Belgien im J. 1828, Leipzig i83o, I, S. i4i. — Kurze Bemerkungen auf einer
flüchtigen Reise am Rhein und durch das Königreich der Niederlande im J. 1828.
Köln i83o, S. 64. — J. A. Klein, Rheinreise von Mainz bis Köln, i. Aufl. (1828),
S. 484; 2. Aufl., von Strassburg bis Rotterdam (i835), S. 224; 3. Aufl. (i839), S. 24i;
4. Aufl., von Strassburg bis Düsseldorf (i843), S. 324; weitere Auflagen (5. bis 27.)
i. d. J. i846 bis i895. — K. Baedeker, Die Rheinlande von der Schweizer bis zur
Holländischen Grenze, i. Aufl. 1828; 29. Aufl. i9o2; über Köln vgl. die Register. —
[Jakob], Köln und Bonn mit ihren Umgebungen, Köln 1828, S. i. -- J. A. Klein-J.
Lendroy, Voyage du Rhin, 1829, S. 393. — Cologne et Bonn avec leurs environs.
Traduit de TAlIemand par N. B. Sautelet, Cologne i83o, S. 3. — Tombleson's, Views
of the Rhine (Rhein- Ansichten), edited W. G. Fearnside, London i832, S. 3. — Be-
schreibung des preussischen Rheinlandes. Aachen i832, S. 53. — J. D. Passavant,
Kunstreise durch England und Belgien, Frankfurt a. M. i833, S. 4i. — E. Simons, Reise
Fifir. 3. Ansicht mit Martyrium der b. Ursula. Schule des Meisters Wilhelm, um 1410.
Sr. K. H. des Kronprinzen von Preussen durch Rheinland -Westphalen im Herbst i833,
S. io5. — Lassaulx. Rheinreise von Strassburg bis Rotterdam, 2. Aufl. der Rheinreise
von J. A. Klein [i835], S. 224. — A. Schreiber-L. Kohnen, The travellers guide
tu the Rhine etc., Köln i835, p. 32 2. — J. E. Vulpius, Führer durch Köln. Guide
dans la ville de Cologne. Köln i836. — Aug. Böhringer, Reisebilder, gesammelt
auf einem Ausfluge nach dem Rheine in den Lenz-Monaten i837, Dessau i837, S. 42.
— Carl Geib, Malerische Wanderungen am Rhein von Mainz bis Köln, Karlsruhe
i838. — A. Schreiber, Taschenbüchlein der Dampfschiffahrt zwischen Rotter-
dam und Basel, Heidelberg [i838], S. 21. — A. L. Lewald, Handbuch für Reisende
am Rhein, im Taunus, in dem Nahe- und Moselthale, Stuttgart i838, S. 80. — Joh.
WiLH. Spitz, Das malerische und romantische Rheinland, Düsseldorf i838, S. 29. —
K. SiMROCK, Das malerische und romantische Rheinland, i. Aufl. [i838 - i84o],
S. 45i; 3. Aufl. Bonn i85i, S. 343. — H. Herman, Neuestes vollständiges Rhein-
Reise-Handbuch, Mainz i839, S. 200. — R. Benedix, Handbuch für die Reise
von Rotterdam bis Strassburg, i839, S. 62. — J. St. Reck, Der Rheinstrom und seine
Anwohner, Neuwied i84o, S. i4o und öfter. — Thomas Hood, Up the Rhine, i84o,
p. 80. — Joh. Wilh. Spitz, (Die Rheinfahrt von Köln bis Mainz) Das malerische und
romantische Rheinland, Düsseldorf i84o, J, S. 29. — Ders., Wanderungen durch Cöln
und die Umgegend, Leipzig i84o. — K. Baedeker, Nord Westdeutschland, Leipzig, i. Aufl.
i84i, 27. Aufl. i9o2; über Köln vgl. die Register. — J. W. Spitz, Rheinreise von Dussel-
8 STADT KÖLN
Reisebeschp. dorf bis Strassburg, Düsseldorf und Leipzig i84i, S. 6. — Jean Paul Mathieux,
19. Jahrhdt. Malerische Beschreibung der Eisenbahn zwischen Köln und Aachen, i842, Anhang
S. io3. — Die Fahrt auf dem Rhein von Mainz bis Köln, i842, S. 53. — Adolph
Waldeck, Der Führer am Rhein, i842, S. 218. — Ludwig Lange u. Joh. Poppel,
Der Rhein und die Rheinlande, Darmstadt und Wiesbaden i842 und i846, S. 271;
i847, S. 27i; i87o, S 47o. — Victor Hugo, Le Rhin, Paris i842, Neue Ausg. i8S5,
I, p. 118. — Dasselbe, Deutsch von C. Dräxler-Manfred, Frankfurt i842, I, S. i34.
— Der Rhein von Cöln nach Mainz ; erläuternder Text zu Anton Ditzler's Taschen-
Panorama, Köln [i843], S. 3. — W. Füssli, Die wichtigsten Städte am Mittel- und
Niederrhein, Zürich i843, S. 212. — Malerische Beschreibung der rheinischen
Eisenbahn, i844, S. io3 [nach S. i42]. — Malten's Handbuch für Rheinreisende,
Darmstadt und Wiesbaden i844, S. 485. — Wegweiser für Reisende auf und an dem
Rheine von Rotterdam bis Basel, i844, S. 4o. — Nouveau guide des voyageurs du
Rhin de Roterdam k Bäle, i844 (Köln, F. C. Eisen), S. 10. — J. A. Klein, Le Rhin
de Bäle ä Dusseldorf (i846), S. 263. — Fältx van Hülst, Le Rhin de Cologne k
Mayence, Li^ge i847, I, p. 25. — J. P. Mathieux, Malerische Beschreibung des
grossen Schienenweges von Köln bis Berlin nebst einem Führer durch Berlin ....
und Köln . . . ., Köln i848, S. i. — Der Deutsche Rhein, Führer von Mainz bis Coeln,
Frankfurt a. M. [c. i85o], S. i4. — J. L. Vecqueray, Neuestes Handbüchlein auf
der Rheinreise von Mainz bis Düsseldorf, i85i. — E. Schlickum, Neuestes
Panorama des Rheins von Cöln bis Mainz, i85i. — C. Baedeker, Le Rhin
de Bäle ä Dusseldorf (i852), S. 218; (i854), S. 216. — J. L. Vecqueray, Der kunst-
sinnige und getreue Mentor am Rhein, 2. Aufl. i85o, S. 24, 353; weitere Aufl. i855,
S. 353. — Herm. Marggraff, Reise-Manuel, Die Rheinlande, Hamburg i855, S. 75.
— N. V. Coblence, Nouveau manuel des voyageurs sur les bords du Rhin, i855,
S. i55. — W. Müller von Königswinter, Das Rheinbuch. Brüssel, Gent und
Leipzig [i 85 5], S. 280. — Ludwig Lange, Der Rhein und die Rheinlande von Mainz
bis Köln, Darmstadt 1 856. — Das Rheinthal von Köln bis Mainz, Bonn 1 856, S. i.
— NiKOL. Hocker, Der Rhein von Mainz bis Köln, Leipzig i857, S. i97. — M.
Edmund Texier, Voyage pittoresque sur les bords du Rhin, Paris [i858], S. 4o6.
— J. Heinr. Müller, Handbuch auf der Rheinreise von Düsseldorf bis Mainz,
Koblenz 1860, S. 7. — Nikol. Hocker, Der Rhein. Ein Reisehandbuch, Leipzig
1860, S. 3. — J. Heinr. Müller, Die Rheinreise von Basel bis Emmerich, 1861,
S. 383. — Ders., Handbuch auf der Rheinreise von Düsseldorf bis Mainz, 1861, S. 7.
— J. O. Westwood, Archaeological notes made during a tour in westem Germany
and France: Archaeological Journal XIX, 1862, p. 21 9. — Ph. M. Klein, Der Wan-
derer durch Köln, Köln i863. — Voigtländer's Rheinbuch 3. Aufl. Kreuznach
1868, S. 297; 4. Aufl. i872, S. 3o8. — Frz. Theod. Helmken, Köln und seine
Sehenswürdigkeiten, Köln [i87o]; 2. Aufl. Köln i874; 3. Aufl. Köln i883; 8., 9. Aufl
Köln i895. — W. O. v. Hörn (F.W. P. Oertel), The Rhlne. History and legends
of its Castles, abbeys, monasteries and towns. Wiesbaden [i872], S. 539. — Dass.
in Deutsch, 2. Aufl. i875, S. 526; 3. Aufl. 1881, S. 526. — Wegweiser für Cöln, 4. Aufl.
Cöln i872. — [F. Heyn], Guide to all curiosities of Cologne... Cologne i873; neue
Aufl. um i875. — F. Hey'l, Meyers Reisebücher. Die Rheinlande oder West-
Deutschland. 3. Aufl. Leipzig i874, Spalte 49i; 6. Aufl. 1888, S. 243; 8. Aufl.
i896, S. 222. — K. Stieler, H. Wachenhüsen, F. W. Hackländer, Rheinfahrt.
Von den Quellen des Rheins bis zum Meere. Illustr. von R. Püttner, A. und
O. AcHENBACH, A. Baur etc. etc Stuttgart [i875, i876], S. 3i6. — Ferd. Hey'l,
8
STADT KÖLN ^
Vom deutschen Strom. Bilder von den Ufern des Rheins. Wiesbaden i87S, S. i77, i97. ^**"pah"*';
— [F. Heyn,] Nouveau guide pour voir les curiositds de Cologne Cologne [i875]. — la Jahrhdt.
R. Voigtländer, An den Rhein, Führer für Rheinreisende, i876, S. 22. — L. Ennen,
Führer durch die Stadt Köln, i877. — Plan von Köln und Umgebung. Mit Be-
schreibung der Stadt und ihrer Sehenswürdigkeiten. Köln [nach i878]. — C. Scheuren,
Vom deutschen Rhein. Mit Landschaften und architektonischen Ansichten nebst
Illustrationen zu rheinischen Dichtungen, in 25 Blättern. Köln [i879], Bl. 21, 22. —
[F. Heyn], Neuester Führer zu allen Sehenswürdigkeiten von Cöln nebst . . ., 8. Aufl.
Cöln [i88o]; 11. Aufl. 1882; 1 5. Aufl. i89o. — Die Sehenswürdigkeiten von Köln.
Neuester Führer .... Köln [1880]. — K. R. Beisler, Eine Rheinfahrt. Über Mainz
nach Düsseldorf, Wiesbaden 1881, S. i45. — Paul Brown, Die Glanzpunkte des
Rheines, 1881. — Neuester Führer durch Köln oder Beschreibung der Kir-
chen . . . ., Köln [1881]. — Jos. Steinbach, Der Reise-Begleiter auf der links-
und rechtsrheinischen Eisenbahn und auf dem Dampfboot von Düsseldorf nach
Frankfurt und von Frankfurt nach Düsseldorf. Illustr. von W. A. Steinbach jun.,
Fiff. 4. Ansicht mit Martyrium der b. Ursula, von einem Nadifolger den Stephan Lochner, um 1450.
Neuwied und Leipzig [1882], S. i3. — Excursion sur les bords du Rhin de la
socidtd ouvriere Gretry de Liege. Liege 1882, S. 4. — Hippolyte Durand, Les
bords du Rhin de Mayence k Cologne, Tours 1882. — H. T. Luks, Köln
und Umgebungen: Grieben's Reise-Bibliothek. Abdruck aus der i3. Aufl. des von
H. T. Luks neubearb. Führers „Der Rhein", Berlin 1882. — Lesimple*s Practical Guide
through te Rhine Valley. 2. ed. Leipzig i883, p. i. — Wilh. Schütz, Erläuternder
Text zum Rhein-Panorama von Cöln bis Mainz, Eisenach [o. J.], S. 2. — Jos.
Steinbach, Mittel-Rheinland, [i884], S. i3. — J. Nover, Rheinfahrt von Mainz
bis Köln. Zürich [188S, 1886], S. io9. — Von Mainz bis Köln auf Rheines Neueste Zeit-
Well'n. Coblenz [um 1886J, S. 16. — [A.] Lesimple's Reisebücher. Illustrirter (Prakt.)
Führer durch die Rheinlande, Leipzig 1888 u. i889, S. i. — J. L. Algermissen,
Kölner Führer . . ., Köln 1888; 2. Aufl. i889; 3. Aufl. i89o; 4. Aufl. i89i; 5. Aufl.
i892. — Führer durch Köln und Umgebung: Woelr's Reisehandbücher, Würzburg i889.
— Lesimple's Reisehandbücher. „Am Rhein". I. Köln. Führer durch die Stadt . . .
2. Aufl. Leipzig i889. — Panorama du Rhin. [Guide du Rhin de A. Lesimple.]
Leipsic i889, S. i. — W. Hackmann, Beschreibung der Rheinprovinz in Skizzen und
Bildern .... Essen i89i. — Karl Kollbach, Rheinisches Wanderbuch, i892;
desgl. 2. Aufl. i897, S. 364. — H. T. Luks, Der Rhein (Grieben's Reise-Bibliothek,
Bd. 29), 18. Aufl. Berlin i892, S. 6; hierzu: Kleiner Führer für die Rheinreise von
lO STADT KÖLN
Reisftbesdir. demselben, Berlin i884, S. 5. — Von Köln bis Mainz Auf Welln des Rheins, Kreuz-
"9! Ja hrh dt! nach i894, S. 3. — G. Kölscher, Kölner Wanderbuch, i894. — Der Rhein; kleiner
Führer von Köln bis Frankfurt, i9oo. — Rhein- Panorama von Mainz bis Köln,
i9oo, S. 69.
20. Jahrhdt. Führer durch Köln (P. Neubner), i9o2. — Praktischer Rheinführer für Touristen,
[i9o2], S. 7. — G. HöLSCHER, Acht Tage am Rhein, i9o3, A, S. 84, B, S. 28. —
Ders., Köln am Rhein, ein Wegweiser und Andenken, i9o3. — Rich. Nofi, Rhein
und Rheinlande, Freiburg i. Br. u. Leipzig i9o3, S. 48. — Neuester Führer durch
Köln am Rhein, Köln (J. G. Schmitz), i9o3. — Detta Zilcken, Alt- Köln, Mit
16 Abbildungen: Wandern und Reisen I, L. Schwann, Düsseldorf i9o3, S. 326.
Figr. 5. Pfarrsiefi^el von S. Kolumba. 13. Jh. Stempel im Hist. Museum.
Einzel dar- III. Einzeldarstellungen. (Geordnet nach der Zeitfolge des Stoffes.)
Stellungen.
Erste Christ- W. KLEINEN, Die Einführung des Christentums in Köln und Umgegend: Progr. der
liehe Zeit Ober-Realsch. in Köln, 1888, i889. — [P. J. Hartzheim,] De initio metropoleos eccle-
AltesteKirdien- , ^ , . .. . . . ^ , . ,, t^ x tt ^ . . .
und Stadt- siasticae Coloniae .... disquisitio, Coloniae i73i. — P. J. Hartzheim, De inilio metro-
gesdiidite. poleos ecclesiasticae Coloniae disquisitio secunda Coloniae i732. — F. Görres,
Die Einführung des Christentums in den Rheinlanden: Rhein. Geschieh ts- Blätter I,
S. 4, 44. — J. Roderique, S. Coloniensis ecclesiae de suae metropoleos origine traditio,
Coloniae i73i. — G.E.Hamm, ßurggraviatus Ubio-Agrippinensis ab urbe condita disser-
tatio historica, Coloniae i75o. — Ders., Scabinatus Ubio-Agrippinensis ab urbe condita
dissertatio historica, Coloniae i75i. — Ders., Advocatia Ubio-Agrippinensis ab urbe con-
dita dissertatio historica, Coloniae i77i. — Ders., Respublica Ubio-Agrippinensis ab urbe
condita, Coloniae i747. — Ders., Synchronographia scriptorum Ubio-Agrippinensium ab
urbe condita . . . ., Coloniae i766. — Franz Xav. Trips, Quinquennalis seditio atque
rebellis Ubiorum Status . . . ., Leipzig i7o4. — G. C.Neller .... examinat J. Hartzhemii
comparationem . . . ., Augustae Trevir. [i755]. — Fr. Ritter, Entstehung der drei
ältesten Städte am Rhein oder Urgeschichte von Mainz, Bonn und Köln, Bonn i85i. —
Chr. Sternberg, Die Entstehung von Mainz, Bonn und Köln, Trier i853. — P. J.
Schreiber, Das ursprüngliche Alter der drei Bistümer Trier, Cöln und Lüttich, Trier
1860. — Th. Ilgen, Entstehung der Städte des Erzstiftes Köln am Niederrhein: Annal.
IG
STADT KÖLN
II
h. V. N., LXXIV, S. I. — G. F. V. Blum, Die Lage der Kölnischen Kirche in den
ersten Jahrhunderten ihrer Entstehung bis auf die Regierung Erzbischofs Hildebald im
J. 782, Bonn i788. — Epitome historiae ecclesiasticae Coloniae Agrippinae de rebus
gestis ab A. Saec. primi XC. ad A. Saec. undecimi LXXVII . . . ., Coloniae i738.
Petrus Kratepolius, Oninium archiepiscoporum Coloniensium ac Trevi-
rensium .... catalogus brevisque descriptio, Köln i578. — P. Merssaeus Cra-
tepolius, Electorum ecclesiasticorum, id est Coloniensium, Moguntinensium ac Tre-
virensium, ä primis usque ad eos, qui jam praesident, catalogus . . . ., Coloniae
i58o. — P. Merssaeus [Kratepolius], De electorum ecclesiasticorum archiepisco-
porum ac episcoporum Coloniensium origine & successione a primo . . . exordio usque
in praesens saeculum historica tractatio .... olim edita, nunc denuo recusa, Coloniae
i736. — Verzeichnis der Kölnischen Bischöfe und Erzbischöfe nach Angabe des Joh.
GiGAS, . . . ., wie dieses sich in einer, von demselben im Jahre 1620 verfassten ....
Beschreibung des Kölnischen Erzbisthums vorfindet übersetzt und .... be-
arbeitet .... von . . . F. C. H,^^*: Brewer. Vaterl. Chronik, 1826, S. 106, i57, 2i7.
— J. M. Fuchs v. Herrnau, Das Leben der Bischöflf, Eriz-BischöfF, und Chur-Fürsten
zu Collen . . ., München 1 69 1. — Georg Kolb, S. J., Series episcoporum, archiepis-
coporum et electorum Moguntinorum, Trevirensium et Coloniensium. Rotweil, i725;
2. Aufl. August. Vindel., i733. — [P. M. Mörckens,] Conatus chronologicus ad
catalogum episcoporum, archi-episcoporum, cancellariorum, archi-cancellariorum, et
electorum Coloniae . . . ., Coloniae i745. — J. H. Mooren, Verzeichnis der Bischöfe,
Erzbischöfe und Kurfürsten von Köln: Brewer, Vaterl. Chron., 1825, S. 265. —
J. J. Süss, Kurze Geschichte der Bischöfe, Erzbischöfe und Churfürsten im Erzstifte
Köln von Maternus I. bis zu unserm jetzt regierenden Erzbischof Ferdinand II. Grafen
Spiegel zum Desenberg, Köln 1825. — Ders., Geschichte des Erzstifts Köln, oder Leben
und Thaten der kölnischen Bischöfe, Erzbischöfe und Churfürsten von Matemus I. bis
zu dem jetzt regierenden Erzbischofe Ferdinand August . . . Nebst einer Beschreibung . . .
der Kirchen und Stifter in Köln vor i794, und des jetzigen Bestandes, nach der jüngsten
kirchlichen Organisation, Köln 1826. — F. E. v. Mering und L. Reischert, Die
Bischöfe und Erzbischöfe von Köln nach ihrer Reihenfolge, nebst Geschichte des
Ursprunges, des Fortganges und des Verfalles der Kirchen und Klöster innerhalb der
Stadt Köln .... Köln i842, i843, i844. 2 Bde. — H. J. Floss, Reihenfolge der
Kölner Bischöfe und Erzbischöfe, [o. O. um i848]. — Electorum ecclesiasticorum Colo-
niensium, Moguntinensium ac Trevirensium catalogus, Cöln 1860.
J. Kleinermanns, Die Heiligen auf dem bischöflichen bezw. erzbischöflichen
Stuhle von Köln, I. Die Heiligen im ersten Jahrtausend, Köln 1 896. — H. Ditges,
Der hl. Kunibert, Bischof von Köln 623 — 663: [Freiburger] Kirchen-Lexikon, VII,
S. 1246.
Casp. Anton, eques de Mastiaux, De veterum Ripuariorum et praecipue eorum
roetropoleos Coloniae statu civili et ecclesiastico a prima gentis orgine ad annum DCCLII.
commentatio historica . . . ., Bonnae [i784]. — G. Eckertz, Die Ausdehnung des
fränkischen Ripuarlandes auf der linken Rheinseite, Köln i854. — J. Kleinermanns,
Der hl. Evergislus, Bischof von Köln: Kölner Pastoralblatt, XXVIII, S. 2 73. — Ders.,
Der hl. Agilolfus: Kölner Pastoralblatt XXIX, S. i5. — A. Steffens, Der hl. Agilolfus,
Bischof von Köln und Märtyrer, Köln 1 893. — A. Scholz -A.J. Binterim, Kalen-
darium ecclesiae Germanicae Coloniensis saeculi noni, Coloniae 1824. — K. Heldmann,
Der Kölngau und die Civitas in Köln, Halle i9oo; besprochen von W. Fabricius:
Ann. h. V. N. LXX, S. 95, von Oppermann: Westd. Zs. XIX, S. i96 und Kornemann:
Einzeldar-
stellungen.
Erzbisdiofs-
listen.
Einzelne
Erzbisdiöfe.
Fränkische
Zeit
9. Jahrhdt
Kdlngau.
II
12 STADT KÖLN
Einzeldar- Korresp.-BI. d. Westd. Zs. XIX, Sp. 54. — G. H. Pertz, Ruotgeri vita Brunonis
10. Jahrhdt. archiepiscopi Coloniensis: Scriptores rerum Germanicarum. Hannoverae i84i. Über-
setzt von J. VON Jasmund: Die Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit, III, Berlin
i85i. — A. Mittag, Die Arbeitsweise Ruotgers in der Vita Brunonis. Wissenschaftl.
Beilage zum Jahresbericht des Askanischen Gymnasiums zu Berlin, i896. — F. Schulze,
De Brunonis I. archiepiscopi Coloniensis ortu et studiis praecipuisque rebus ab eo
gestis . . . ., Halis Saxonum [i867]. — J. P. Peiffer, Historisch-kritische Beiträge
zur Geschichte Brun's L, Erzkanzler's, Herzog's von Lothringen und Erzbischofs von
Köln (953 — 965), Cöln i87o. — J. Strebitzki, Quellenkritische Untersuchungen zur
Geschichte des Erzbischofs Brun I. von Köln, Programm des Gymnasiums zu Neu-
stadt, i87S. — K. Martin, Beiträge zur Geschichte des Erzbischofs Bruno I. von Köln:
Programm des Gymnasiums zu Wesel i878. — J. Kleinermanns, Der selige Bruno,
Erzbischof von Köln: Kölner Pastoralblatt XXIX, S. 48, 78, io5, i42, i7o, 200, 239,
2 76. — A. D., St. Bruno von Köln: Köln. Volksztg. i9oi, nr. 888. — G. L. Boehmer,
.... de archiepiscopis Coloniensibus archicancellariis per Germaniam sub Ottone M.,
Gottingae i753. — H. J. Floss, Die Papstwahl unter den Ottonen . . . ., Freiburg i. B.
18S8. [Die Urkunden betreffen fast ausschliesslich die Kölner Erzbischöfe Gunthar,
Willibert, Herimann I. u. Anno II.] — Ders., Leonis p[apae] VIII. Privilegium de
investituris Ottoni I imperatori concessum nee non . . . archiepiscoporum Colonien-
sium .... saeculi IX. X. XL epistolae Friburgi i. B. 18S8. — J. Kleiner-
manns, Die Heiligen auf dem bischöfl. bezw. erzbischöfl. Stuhle von Köln, 2. Teil, Der
11. Jahrhdt. hl. Heribert, Köln i898. — G. Eckertz, Fontes adhuc inediti rerum Rhenanarum.
Niederrheinische Chroniken, Köln i864. [Vgl. Ann. h. V. N. II, 181.]: I. i. Chronica
Biscfaofsdironik. Presulum et Archiepiscoporum Coloniensis ecclesie (Die kölnische Bischofschronik). —
K. A. Ley, Die Kölnische Kirchengeschichte, Köln i883. — G. Schnürer, Piligrim, Erz-
bischof von Köln, Studien zur Geschichte Heinrichs II. und Konrads IL, Münster i883.
— J. H. Hennes, Hermann IL, Erzbischof von Köln, Mainz i85i. — A. J. Binterim,
Hermann IL, Erzbischof von Coeln, Düsseldorf 1 85 1. — Ders., Die Bulle Leo's IX. für
den Erzbischof Hermann IL und die kölnische Kirche vertheidigt , Köln i85i.
— J. Mülleneisen, Friedrich von Schwarzenberg, Erzbischof von Köln (io49 — ii3i):
Progr. des Apostelgymnas. in Köln, Köln i8<)8. — E. F. Mooyer, Anno IL, der Heilige,
Erzbischof von Köln . . . .: Zs. für vaterländische Geschichte und Altertumskunde West-
falens, VIL Münster i844, S. 39. — H. Floto, De S. Annone .... Berolini [i847]-
— Ae. Müller, Anno II. Der Heilige, Erzbischof von Köln . . . ., Leipzig i858.
— Th. Lindner, Anno IL der Heilige, Erzbischof von Köln io56—io7 5, Leipzig
i869. — K. Roth, Leben des heiligen Anno, Erzbischofes von Köln. Deutsches Ge-
dicht des 1 2. Jahrhunderts, n. d. opitzischen Handschr. Heft i. München 1 847. — J.
Kehrein, Das Annolied. Genauer Abdruck des Opitzischen Textes, Frankfurt a. M. i865.
— M. RoEDiGER, Das Annolied: Monum. Germ. Hist. Script, qui vemacula lingua usi
sunt, Tom. I, pars II, Hannover i896. — A. R. J. Bünemann sen., Schediasma de Sancto
Sigevino Coloniensium XLVI. archiepiscopo ex medii aevi aliisque monumentis, Hanno-
12. Jahrhdt. verae i7oi. — R. Knipping, Die Regesten der Erzbischöfe von Köln im Mittelalter,
II (iioo-i2o5). XXL Publik, d. Gesellschaft, f. Rhein. Geschichtskde., Bonn i9oi.
— Hermann Coloniensis [ii27]: Potthast, Bibliotheca hist. medii aevi, I*, p. 59o. —
Alb. Lauscher, Erzbischof Bruno IL von Köln (ii32— ii37), Köln i9o3. Vgl. dazu
Anoaies Coio- [J- Krudewig] i. Korresp.-Bl. d. Westd. Zs. XXII, Sp. 180. — Die Geschichtschreiber
niengeg. ^gj. deutschen Vorzeit, Bd. i : Die grossen Kölnischen Jahrbücher, übersetzt von C.
Platner, Berlin 186 7. — Maxim. Lehmann, De annalibus, qui vocantur Colonienses
12
STADT KÖLN
I3
maximi, quaestiones criticae, Berolmi i867. — Scnptores rerum Germanicarum : Chro- Einzeldar-
. * , . . , , . . ^ 1 . \ T^ ^ T^r TT Stellungen.
nica regia Coloniensis (annales maximi Colonienses) .... Rec. G. Waitz, Hannoverae
1880. — K. Lamprecht, Die Zeitrechnung der chronica regia: Ann. h. V. N. XXXVIII»
S. III. — Die Kölner Königschronik, übersetzt von Carl Platner, 2. Aufl., bearb.
von W. Wattenbach, Leipzig [i896]. — Liesegang, Zur Verfassungsgeschichte der Verfassung.
Stadt Köln, vornehmlich i. 12. u. i3.Jh.: Zs. d. Savignystiftung f. Rechtsgesch. XI,
S. I. — WiLH. Schwer, Arnold I., Erzbischof von Köln (ii38 — ii5i), Bonn i9o4.
— P. Kersten, Arnold v. Wied, Erzbischof von Köln ii5i — ii56, Berlin 1881. —
H. Crombach, Primitiae gentium seu historia ss. trium regum Magorum . . ., Coloniae
i654. — J. FiCKER, Reinald v. Dassel, Reichskanzler und Erzbischof von Köln, ii56-ii67,
Köln i85o. — H. Keussen sen.. De Philippo Heinsbergensi archiepiscopo Coloniensi
(ii67 — ii9i) . . . ., Crefeldiae i856. — H. G. Peter, Analecta ad historiam Philippi
de Heinsberg archiepiscopi Coloniensis, Berolini 1861. — H. Hecker, Die terri-
toriale Politik des Erzbischofs Philipp I. von Köln (ii67 — ii9i). Eingel. von
C. Varrentrapp: Historische Studien, herausgegeben von C. Varren trapp und Weiz-
säcker, Heft 2, Leipzig i883. — V. Röhrich, Adolf L, Erzbischof von Köln, Th. i, 13. Jahrhdt.
Fig. & Ansidit, Ausschnitt aus einem Gemälde des Meisters der Verherrlldiung Mariae, um 1460.
Braunsberg 1886. — Kasp. Wolfschläger, Erzbischof Adolf I. von Köln als Fürst
und Politiker (ii93 — i2o5): Münstersche Beiträge zur Geschichtsforsch. N. F. VI.
— Caesarius von Heisterbach, De vita et miraculis s. Engelberti archiepiscopi
Coloniensis libri III. In : Surii A. S. und herausgeg. mit Anmerkungen des Gelenius,
Köln i633. — M. Bethany, Caesarius von Heisterbach, Engelbert der Heilige, Erz-
bischof von Köln, .... Monatsschr. d. Berg. Gesch. -Ver., Elberfeld i898. — Aegid.
Gelenius, Vindex libertatis ecclesiasticae et martir s. Engelbertus Archiepiscopus
Coloniensis Princeps Elector, &c. una cum brevi suae aetatis annalium, nobilium
familiarum, et monumentorum Agrippinensium ex archivis depromptorum editione.
Coloniae i633. — J. Ficker, Engelbert der Heilige, Erzbischof und Reichsverweser,
Köln i853. — ViNCENZ v. Zuccalmaglio, Engelbert der Heilige, Graf von Berg,
Erzbischof von Köln und Wiederhersteller der deutschen Reichseinheit, Opladen i875.
— J. Burckhardt, Conrad v. Hochstaden, Erzbischof von Kölln, 1238 bis 1261.
Bonn 1 843. Besprochen: Kölner Domblatt 1 843, 7 o. Vgl. v. Ledebur, Allgem.Arch.XII,
S. 84. — Hennes, Conrad von Hochstaden: Köln. Dombl. i843, nr. 80 fF. — R. Decker,
Conrad v. Hochstaden, Erzbischof von Cöln, i238— 1261, Bonn i87o. — H. Cardanus,
Konrad v. Hostaden, Erzbischof von Köln, Festschrift, Köln 1880. Erweitert: Hist.
Jahrb. d. Görresgesellsch. 1881. — Ders., Regesten des Konrad v. Hochstaden: Ann.
h. V. N. XXXV, S. I. — LuDW. Ettmüller, Aus der Cronica der hilliger Stat van
Collen V. i499: Konrad v. Hochstetten u. Engelbert v. Falkenberg, Leipzig i847.
i3
I4
STADT KÖLN
Einzeldar- GoDEFRiED Hagene, Dyt is dat Boich van der Stede Coelne : Brewer, Vaterl.
**Ha^en8^"^ Chron., i825, S. 53 1 u. ö.; 1826, S. i, u. ö. — E. v. Groote, Des Meisters
Reimironlk. q H^gen . . . Reimchronik der Stadt Köln aus dem i3. Jh., Cöln i834; neue Auflage:
Köln i847. — Massgebende Ausgabe von H. Cardauns: Die Chroniken der deutschen
Städte XII, Cöln I, Leipzig i875. S. 3. — Meister Godefrit Hagene: B. J. LIX
ii4; LXXV, 79. — H. Kelleter, Gottfried Hagen und sein Buch von der Stadt
Köln: Westd. Zs. XIII, i5o. — H. Lenfers, De Sifrido II. archiepiscopo et
principe Coloniensi (i275 — 1297), Monasterii i857. — Wächter, Siegfried von Wester-
burg, Erzbischof von Köln I275-I297: Allgem. Deutsche Biogr. XXXIV, S. 252. —
Stadtgeschidite. F. F. HAUSIEREN, Discursus inauguralis historico-publico-juridicus de ... . civitate
Coloniensi, . . . ., Coloniae i72i. — Math. Classen, Erste Gründe der Kölnischen
Schreinspraxis, Köln i782. — Ders., Der Kölnische Senat in den mittlem Zeiten,
Köln i786. — [de Laporterie,] Pragmatische Geschichte der Ubier Stadt Köln,
[Köln um 1824]. — F. E. v. Mering und L. Reischert, Zur Geschichte der Stadt
Kölna. Rh., Köln i838, i838— i84o. — J. P. Mathieux, Geschichte der Stadt Köln,
Köln [i845]. — L. Ennen, Geschichte der Stadt Köln, Köln u. Neuss i863— 1880.
5 Bde. — Ders., Geschichte der Stadt Köln. Volksausgabe in einem Bande. Düsseldorf
Juden. 1880. — C. AxENFELD, Geschichte der Juden in Köln, Köln i864. — E. Weyden,
Geschichte der Juden in Köln, Köln 186 7. — C. Brisch, Geschichte der Juden in
Cöhi, Bd. i, Mülheim a. Rh. i879, Bd. 2, Cöln 1882. — F. Stolle, Aus der Ge-
schichte der Juden in Köln, Barmen 1888. — Th. Franzen, Die Juden in Köln . . .,
Köln i9oi. — Adolf Kober, Studien zur mittelalterlichen Geschichte der Juden in
Verfassung. Köln . . ., Breslau i9o3. Vergl. Korresp.-Bl. d. Westd. Zs. XXH, Sp. i47. — E. M. Lam-
bert, Die Entwickelung der deutschen Städte -Verfassungen im Mittelalter. Bd. 2.
Verfassung der Stadt Köln. Halle i865. — Ders., Zur deutschen Siädtegeschichte
des Mittelalters, II. Köln a. Rh.: Zs. f. preuss. Geschichte u. Landeskunde III, S. 564.
— C. Hegel, Verfassungsgeschichte von Cöln im Mittelalter, Leipzig i877. Be-
sprochen: Sybels Hist. Zs. XL, S. 3i7. — Ders., Nachtrag zur Geschichte der Stadt-
verfassung von Cöln im Mittelalters Hansische Geschichtsblätter, VII, Leipzig i879,
S. ii5. — L. Ennen und G. Eckertz, Quellen zur Geschichte der Stadt Köln.
1860 — 1879, 6 Bde. — E. Charv£riat, Etüde sur Thistore de la Constitution de
Cologne au moyen äge, Lyon 1881. — K. Lamprecht, Köln im Mittelalter: Preuss.
Jahrb. XLVIIII, Berlin 1882, S. 495. — R. Hoeniger, Der Ursprung der Kölner
Stadtverfassung: Westd. Zs. f. Gesch. u. Kunst, II, S. 22 7. — E. Liesegang, Die
Sondergemeinden Kölns, Bonn i885. — L. Korth, Die Stadt Köln im Mittelalter:
Festschr. f. d. öi.Versamml. deutsch. Naturforscher u. Aerzte, Köln 1888. — Ders.,
Künstler. Köln im Mittelalter: Ann. h. V. N. Bd. L, (Köln i89o), S. 1. — J. J. Merlo, Kölnische
Künstler in alter und neuer Zeit, neu herausgeg. von E. Firmenich-Richartz und
Hermann Keussen: IX. Publik, d. Gesellsch. f. Rhein. Geschichtskde., Düsseldorf
Verwaltung. i89S. — R. Knipping, Die Kölner Stadtrechnungen des Mittelalters: XV. Publik,
d. Gesellsch. f. Rhein. Geschichtskde., 2 Bde., Bonn i897, i898. — Hans Bungers,
Beitr. zur mittelalterlichen Topographie, Rechtsgesch. u. Socialstatistik d. Stadt Coeln.
Leipzig i897. Besprochen von Tille: Zs. f. Kulturgesch., V, i898, S. 235. — Fr. Lau,
Entwicklung der kommunalen Verfassung und Verwaltung Kölns bis zum Jahre i396.
Preisschrift, herausgeg. von der Gesellsch. f. Rhein. Geschichtskde., Bonn i898. —
14. Jahrhdt. GREGOR ScHWAMBORN, Heinrich IL, Erzbischof von Köln [i3o4 — 1332]. Beilage
zum Jahresbericht des Gymnasiums zu Neuss, Neuss i9o4. — K. J. Waldeyer,
Walram v. Jülich, Erzbischof von Köln, und seine Reichspolitik: Progr. Realprogymnas.
i4
STADT KÖLN
l5
Bonn, i89o, i89i. — H. Keussen, Walram von Jülich, Erzbischof von Köln: Allgem. Einzeldar
Deutsche Biogr. XL, S. 773. — Paul Ueding, Ludwig der Bayer und die nieder- * "nKer
rheinischen Städte: Münstersche Beiträge z. Geschichtsforsch. N. F., III, Paderborn
i9o4. Besprochen von H. V. Sauerland: Deutsche Lit.-Ztg. i9o5, nr. 7, Sp. 42 5.
— G. E. Hamm, Concordia Ubio-Agrippinensis ex a. MCCCXLIII, dissertatio historica,
Coloniae i75i. — H. Keussen, Wilhelm, Erzbischof von Köln (i349 — 1362): Allgem.
Deutsche Biogr. XLIII, S. ii3. — A. Kreisel, Adolf v. d. Mark, Bischof von Münster
i357 — 1 363 und Erzbischof von Köln 1 363 — 1 364: Münster. Beitr. z. Geschichtsforsch.,
herausgeg. von Th. Lindner. Heft 7. Paderborn i885. — F. E.v.Mering, Beitr. z. Gesch. Verfassungund
d. ehem. Churkölnischen u. Alt-Stadtkölnischen Verfassung bis i798, Köln i83o. Vgl-
Chroniken.
Fig. 7. Teilansichten mit Martyrium der h. Ursula auf Tafeln am Ursula-Schrein des Hans Memling im
Johannishospital zu Brügge, um 1480.
V. Ledebur, Allgem. Arch. XI, S. 9i. — Floss, Kölnische Chronik io87 — 1378: Ann. h.
V.N.XV, S. i78. - Ennen, Kölner Chronik 274-i399: Ann. h. V. N. XXIII, S. 46. —
R. GoECKE, Gedruckte rheinische Chroniken, Erzstift und Stadt Köln : Berg. Zs. XX,
S. 2o7. — F. Walter, Das alte Erzstift und die Reichsstadt Cöln, ihre geistliche und
weltliche Verfassung und ihr Recht Buch i. Bonn i866. Mehr nicht erschienen.
— Die Chroniken der deutschen Städte, Leipzig i875 — 1877, Bd. 12 — 14: Die
Chroniken der niederrheinischen Städte. Cöln. Bd. i— 3. — H. Cardauns, Eine
deutsche Kölner Kaiserchronik: Histor. Jahrb. II, 4 16. — [C] Mohr, Köln in seiner
Glanzzeit. Köln i885. Besprochen von Schäfer: Zs. f. bild. Kunst XX, 9. —
W. Stein, Akten zur Geschichte der Verfassung und Verwaltung der Stadt Köln im
i4. und i5. Jh., Bonn i893. — J. Fecker, Friedrich v. Saarwerden, Erzbischof von 15. jahrhdt.
Köln und Herzog von Westfalen, T. i, Münster 1880. — M. Birck, Der Kölner
i5
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STADT KÖLN
Hansa.
Koelhofrs
Chronik.
Buchdm<k.
Einzeldar- Erzbischof Dietrich Graf v. Moers im Streite mit dem päpstlichen Stuhle, Th. i:
Stellungen. ^^^^ d. Realsch. Mülheim a. Rh., i878.— Ders., Der Kölner Erz bischof Dietrich Graf
V. Moers und Papst Eugen IV., Bonn i889. — F. Ritter, Das Verhältnis des Erz-
bischofs Dietrich II. v. Mors zur Stadt Köln in den Jahren i4i4 bis i424: Ann.
h. V. N. LVI (i893), S. i. — Fr. Stentrüp, Erzbischof Dietrich II. von Köln und
sein Versuch der Inkorporation Paderborns, Münster i9o4. — F. E. von Mering,
Die Reichsgrafen von HohenzoUem in ihren Beziehungen zur Stadt und Erzdiözese
Köln, Köln und Leipzig [i859]. — [F. C. Hillesheim,] Sätze und Fragen aus der
Cöllnischen Kirchen- und Staatshistorie, aufgestellt zu akademischen Vorlesungen
von e. D. M. u. T., Cöln i79i. — Die Bulle Pauls II. an Erzbischof Ruprecht
von Köln, kritisch unters, u. gegen die Einwürfe einiger neueren Schriftsteller ge-
Verhäitnia zur rechtfertigt, Bonn i789. — E. Therstappen, Köln und die niederrheinischen Städte
in ihrem Verhältnis zur Hansa in der 2. Hälfte des iS.Jh.. Marburg i9oi. — Pres-
biteri HiERONiMi Estensis Libellus. In preconium urbis Agrippine .... Köln
[um i49o]. — Die Cronica van der hilliger Stat van Coellen. [Köln, J. Koelhoff
jr., i499.] — Dasselbe mit hochdeutscher Übersetzung, Heft I: Beilage zur Colonia,
Unterhaltungsbl. f. gebildete Leser, Köln 1818. — L. Ettmüller, Hochdeutsche
Übersetzung aus der Cronica der hilliger stat van Collen von i499, Leipzig i847. —
Ausgabe von H. Cardauns: Die Chroniken der deutschen Städte XIII, XIV, Cöln
II, III, Leipzig i876, i877. — E. Voullieme, Der Buchdruck Kölns bis zum Ende
16. Jahrhdt. des i5. Jh. XXIV. Publik, d. Gesellsch. f. Rhein. Geschichtskde., Bonn i9o3. —
BuchWeinabeiv L. Ennen, Das Buch Weinsberg: Ann. h. V. N. VI, i23. — [L. Ennen,] Auszug
aus einer Chronik des 16. Jahrb.; Kölnische Blätter 1866 März 4 bis Mai 20^
Beil. nr. 9 — 20. — Aus dem Gedenkbuch des Hermann Weinsberg. Mitgeteilt von
L. Ennen in: Zs. f. deutsche Kulturgeschichte, N. F. I. Jahrg., Hannover i872, S. 554 ff.
— P. NoRRENBERG, Kölnisches Literaturleben im ersten Viertel des 16. Jahrb., Viersen
i873. — Das Buch Weinsberg, I. und IL Bd., i5i8 — 1577, bearb. von K. Höhlbaum,
Leipzig 1886, i887; IIL und IV. Bd., i578 — 1597, bearb. von Friedr. Lau, Bonn
i897, i898. — J. Dreesen, Kölner Kultur im XVI. Jh. Die Handschrift des Hermann
V. Weinsberg, Köln i899. — De causa Coloniensi . . . ., i52 7 Antuerpiae primum editus,
Haselberg'B nunc recusus, [o. O.] i588. — [J. Haselbergh,] Eyn lobspruch der keyserlichen
LobgediÄt. freystath Coellen . . . [Coelln i53i]. — J. J. Merlo, Koeln i. J. i53i. Das Lob-
gedicht Joh. Haselbergs auf die Stadt Köln, Köln 1886.
Des Erzstiffts Cöln Reformation . . . Durch Herman ErzbischofFen zu Cöln etc.
uffgericht, Cöln i538. — Concordata oder Vergleichungen zwischen Herman Ertz-
bischofFen zu Cöln u. Johan Hertzogen zu Cleve, Gülich und Berge de anno i538.
So dan zwischen Maximilian Henrich, ErtzbischofFen zu Collen u. Friedrich Wilhelm,
Marggravn zu Brandenburg, wie auch WolfFgang Wilhelm, PfaltzgrafFen bey Rhein, die
annis i65i, i652 eti653, Bonn [o. J.]. — M. Deckers, Hermann von Wied, Erzbischof
und Kurfürst von Köln, Köln i84o. — C. Senden, De Joanne Sleidano reformationLs
Coloniensis sub Hermanno de Weda archiepiscopo scriptore, Coloniae i87o. —
C. Varrentrapp, Hermann v. Wied und sein Reformationsversuch in Köln, 2 Bde.,
Leipzig i878. Vgl. dazu: C. Krafft i. d. Theologischen Arbeiten a. d. rhein. wissen-
schaftl. Predigerverein IV, S. io7. — C. Meyer, Stadt und Stift Köln im Zeitalter
der Reformation, Hamburg i892. — Kölnische Reformation, Nürnberg 162 1. — L. Ennen,
Geschichte der Reformation im Bereiche der alten Erzdiözese Köln, Köln u. Neuss i849.
— G. Drouven, Die Reformation in der Cölnischen Kirchen pro vinz zur Zeit des Erz-
bischofes und Kurfürsten Hermann V., Neuss u. Köln i876. — E. Demmer, Geschichte
Reforroations-
zeit
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STADT KÖLN
17
der Reformation am Niederrhein und der Entwickelung der evangelischen Kirche da- Einzeldar-
1. 1 . ^ . , «/s- ^ » X» T^. -nT ^ , -r. Stellungen,
selbst bis zur Gegenwart, Aachen i885. — F. L. Hoffmann, Die Reformation des Erz-
bistums Köln 1 544. Eine bibliograph. u. kirchengesch. Merkwürdigkeit: Serapeum XXXI,
I. — A. J. BiNTERiM u. J. H. Mooren, Die Erzdiözese Köln bis zur französ. Staats- Erzdiözese.
Umwälzung, Köln 1818—1 83 1. Neu bearbeitet von A. Mooren, Bd. i, Düsseldorf
i892; Bd. 2, Düsseldorf i893. — Dieselben, Die alte und neue Erzdiözese Köln ....
[Rhein.- Westph. diplom. Codex oder Urkunden-Sammlung zur Geschichte der Erz-
diözese Köln], Mainz 1828, i83o. Vgl. v. Ledebur, Allgem. Arch. I, S. 289. —
Barthol. Cardinal Pacca, Über die grossen Verdienste des Klerus, der Universität
und des Magistrats zu Köln um die kathol. Kirche im 16. Jh., Augsburg i84i. —
Karl u. Wilhelm Krafft, Briefe und Dokumente aus der Zeit der Reformation
im 16. Jh. nebst Mitteilungen über Kölnische Gelehrte und Studien im i5. und
16. Jh., Elberfeld i875. — [H.] Kampschulte, Graf Salentin v. Jsenburg, freiresignierter
Churfürst und Eizbischof von Köln : Zs. f. vaterl. Geschichte u. Altertumskunde,
XXXII, Münster i874. — E. G. Dietrich, larogov/j^eva de actis et fatis Gebhardi TruAsesslsAe
wirren.
KokniAcfaer
Krieg.
Fiff. 8. Teüansicht auf der oberen Hälfte einer Tafel am Ursulaschrein des Hans Memling im
Jobannishospital zu BrfSLgge, um 1480.
Truchsessii archiepiscopi et electoris Coloniensis , Altorf i745. — J. H. Hennes,
Der Kampf um das Erzstift Köln zur Zeit der Kurfürsten Gebhard Truchsess und
Ernst von Baiern, Köln i878. — M. Lossen, Der Kölnische Krieg. Vorgeschichte
i565 — i58i, Gotha 1882. Besprochen von Hirn: Histor. Jahrb. III, S. 7o2. — Ders.,
Der Kölnische Krieg, II, 1 582 — 1 586, München und Leipzig i897. — J. Hansen,
Nuntiaturberichte aus Deutschland 1 57 2—1 585, I. Der Kampf um Köln 1*^76 — 1584,
Berlin i892. — M. ab Isselt, de hello Coloniensi libri quatuor , Coloniae [i584].
— A. Meshovius, Neuer Abdruck des vorigen. Cui praefixa est historia defectionis
& schismatis Hermanni Comitis de Weda, Colon, quondam Archiepiscopi; . . . ., ab
a. i584 ad nostra usque tempora, Coloniae 1620. — [F. B. Neuwirth (?)], A. Meshovs
und M. v. Isselts Religionsgeschichte der Cölnischen Kirche, .... Aus der lateinischen
Beschreibung zum erstenmal ins Teutsche übers Colin i764. — J. M. RufiTZ,
Die Finanzzustände im Erzstift Köln 1 584-88: Ann. h. V. N. LXXII, S. i, — Unkel, p^S'^^II?/*"
Erzstlites.
Die Finanzlage im Erzstifte Köln i589— 1594: Histor. Jahrb. d. Görres-Ges. X, S. 493,
7i7. — F. Stieve, Zur Finanzgeschichte des Erzstifts Köln: Berg. Ztschr. XVII, S. i5.
P. Cratepoel, Historischer Bericht der Hl. Märtyrer und Confessom . . . ., wie
sie in Colin erhaben und in ehren gehalten werden, .... Colin i597. — F. E. Winheim, n. Jabrhdt
Sacrarium Agrippinae .... Coloniae i6o7; 2. Aufl. i736. — G. Eckertz, Kölnische
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l8 STADT KÖLN
Einzeldar- Chronik (i6i5— 1799): Ann. h. V. N. XXX, S. 151. — F. Reiffenberg, . . . historia
Jesuiten, societatis Jesu ad Rhenum inferiorem Tom. I. Coloniae i764. Tom. IL (162? — 1684)
handschriftlich im Kölner Stadt- Archiv, Univ. vorl. nr. 321. — [W. Thummermuth,]
Krumstab schienst Niemandt auss. Das ist: Documenta Stiffts CöUnischer Erb und
Kunckel Lehen i632; 2. Aufl. i643; neuer Abdruck, Köln i738. — Aeg.
Geschichts- Gelenius, Preciosa Hierotheca duodecim unionibus Coloniensis historiae exomata,
forscbung.
Köln i634. — Ders., D. O. M. Supplex Colonia sive Admiranda . . . . S. S. Corporum,
Cleri & Populi Agrippinensis .... processio .... celebrata, A. MDCXXXIV.
Coloniae [i639]. — Ders., Staurologia Coloniensis . . . ., Köln i636. — Historische
Beschreibung derer stadtköUnischen Kollegiatstiftem, wie solche Erhard v. Winheim
und Aeg. Gelenius .... mitgetheilet, i77i. — J. H. Heister, Suffraganei Colo-
nienses . . . ., Coloniae i64i. — Ders., Suffraganei Colonienses extraordinarii, ....
nunc renovavit .... et ad nostra usque tempora continuavit A. J. Binterim. Moguntiae
i843. — Aeg. Gelenius, De admiranda sacra et civili magnitudine Coloniae ....
libri IV, Köln i645. — P. De Greck. Leben und Wirken von Aegidius Gelen aus
Legenden und Kempen, Köln i835. — E. Weyden, Cöln's Vorzeit. Geschichten, Legenden u. Sagen
*'®°' Cöln^s, nebst einer Auswahl cölnischer Volkslieder. Cöln 1826, Anhang über Volks-
feste u. -Spiele. — Ders., Kölns Legenden, Sagen, Geschichten nebst Volksliedern etc.,
Köln i839. — H. Cardauns, Kölner Bischofssagen: Picks Monatsschr. I, S. 75. —
JoH. Bapt. Rousseau, Rheinische Sagen, Coblenz i846, Sp. 94—222. — F. J. Kiefer,
Die Sagen des Rheinlandes von Basel bis Rotterdam, Mainz i87i, S. 254. — Jak.
Dreesen, Sagen und Legenden der Stadt Köln, Köln [i9o4]. — L. Ennen, Frank-
reich und der Niederrhein, Köln u. Neuss i855, 2 Bde. Stellt Bd. i, S. VII— XII aus-
giebige Literatur über Köln zusammen.
Erzstift und Trutina circa ius coronandi Regem Romanorum aequo & candido lectori ad dis-
cernendum, ruminandum & decemendum proposita. [o. O.] i654: Quaestio Coloniensis
circa ius coronandi .... [Nur Titel lateinisch.] Neuer Abdruck Bonn i656. —
Iteratae vindiciae Iuris coronandi reges Romanorum pro archidioecesi Coloniensi.
Bonnae i656. — Apologia des Ertzstißls Collen . . . ., Bonn i659. — [M. L. Noell],
Archi-Episcopus Coloniensis et Pontificis Legatus, [o. O.] i729. — Ders., Gloria
et eminentia Archi-Episcoporum Ecclesiae Coloniensis resuscitata .... [o. O.] i73i.
— J. W. J. Braun, Die geborenen Kardinäle der kölnischen und trier*schen Kirche,
Bonn i85i. — Ders., Die Sage von den geborenen Kardinälen der kölnischen,
trier'schen und magdeburg*schen Kirche, Bonn i852. — A. J. Binterim, Die jüngste
öffentliche Vorlesung des Herrn J. W. J. Braun: Die Sage von den geborenen
Kardinälen . . . ., Köln i852. — F. E. v. Mering, Die hohen Würdenträger der
Erzdiözese Köln, Köln i846.
F. H. Reusch, Georg Paul Stravius, Weihbischof von Köln, t 1661: Allgem.
Deutsche Biogr. XXXVI, S. 55o. — G. B. Depping, Geschichte des Krieges der
Münsterer und Cölner im Bündnisse mit Frankreich gegen Holland in den Jahren
i672, i673 und i674, Münster i84o. — Pet. Al. Bossart, Securis ad radicem posita,
Oder Gründtlicher Bericht . . . ., Warin der Statt Collen a. Rh. Ursprung imd
Erbawung .... vorgestellt, .... Bonn i687; 2. Aufl. i729. — Franc. Xav. Trips,
Idea infulatae virtutis .... Maximiliani Henrici, [Bonn] 1688. — P. Petrus
Gazen S. J., Triumph- und Ehrenwagen Maximiliani Henrici, Köln 1688.
— Wahlkapitulation Maximilian Heinrich -j, .... verglichen mit jener seiner zween
Nachfolger . . . .: Materialien zur geist- und weltlichen Statist. I, IV, S. 2 7i. —
M. LossßN, Maximilian Heinrich, Kurfürst von Köln; Allgem. Deutsche Biographie,
18
Karstaat.
STADT KÖLN
l9
XXI. Leipzig i885, S. 53. — C. Teutschmuth, Der Frantzösische Attila Ludo- Einzeldar-
vicus XIV [o. O.] i69o, S. 529. — Arnold Judendunk, Theatrum Lanienae
Coloniensis . . . ., Baden i694. — L. Ennen, Der spanische Erbfolgekrieg und der 18. Jahrhdt.
Churfürst Joseph Clemens von Cöln, Jena i85i. — Heigel, Joseph Klemens, Erz-
bischof von Köln: Allgem. Deutsche Biogr. Bd. XIV, S. 56?. — H. Düntzer, Joseph
Klemens: Rhein. Provinzialbl. i839, nr. 4o fF. — G. F. Preuss, Joseph Klemens von
Köln: Forschungen z. Gesch. Bayerns XI (i9o4). — F. E. v. Merino, Clemens
August, Herzog v. Baiern, Kurfürst und Erzbischof zu Köln, Köln i85i. — J. F.
Joachim, Commentatio juris publici de archicancellariatu archiepiscopi ac principis
electoris Coloniensis per regnum Italiae. Jenae et Lipsiae i738. — J. Hartzheim, Bibiiogrraphie
Bibliotheca Coloniensis, in qua vita et libri typo vulgati et manuscripti recensentur
omnium archi-dioeceseos Coloniensis, ducatuum Westphaliae etc., Köln i747. —
Geschichte der vier letzten Kurfürsten von Köln: F. E. v. Merino, Geschichte der
Burgen, Rittergüter, Abteien und Klöster in den Rheinlanden .... Heft 6, Köln
i842. — Civitatum, castrorum, vicorum provinciae Coloniensis nomina Romano,
■^OME!^ t
Fiff. 9. Ansicht in der Weltchronik des Hartroann Scbedel, 1493.
Münz-
geschichte.
Francico, praesente aevo usitata .... docebunt grammatici tricoronati, Köln i752. —
A. E. B. F. BoDiFE, Origines praecipuorum jurium archiepiscopi et ... . electoris
Coloniensis .... Gottingae i753. — Discursus historici electoratus Coloniensis et
civitatis Ubio-Agrippinensis .... ex a. MDCCLIII. [o. O.] i765. — Jos. Hartzheim,
Historia rei nummariae Coloniensis . . . ., Köln i754. — F. P. E. Cronenberg,
Geschichte der Erzdiözese Köln während der letzten 120 Jahre (i76i — 1881), Aachen
1882. — Vollständige Sammlung deren die Verfassung des hohen Erzstifts Colin betref-
fender Stucken, . . . Auf . . . Befehl Maximiliani Friderici zum Druck befördert. Colin
i772, i773, 2 Bde. — Kölnisches literarisches Wochenblatt oder Abhandlungen und Aufklärung.
Anzeigen aus dem Reiche der Gelehrsamkeit von einer Gesellschaft von Literaturfreunden,
Köln i778, I. — J. V. Lomberg, Dissertatio publica de directorio comitiali sede
Moguntina vacante archiprincipi Coloniensi competente . . ., Bonnae i78i. — P. Hedde-
rich. Die köln. Kirche, ihre Gerechtsame u. die Quellen ihres bes. Kirchenrechtes:
Materialien zur geist- u. weUl. Statistik d. niederrhein. u. westfäl. Kreises. Erlangen
i78i, I, V, S. 399. [Mit reicher Literalurangabe]. — Erhard, Die Wahl des Kur- Letzte Zeit
fürsten Max Franz: Ledebur's Archiv XV (i834). — F. E. v. Seida u. Landensberg, ^^ReichVs"
Maximilian Franz, letzter Kurfürst zu Kölln und Bischof zu Münster. . . . Mit histor.-
chronolog. Verzeichnisse aller Bischöffe, Erzbischöffe und Kurfürsten von Kölln.
Nürnberg i8o3. — H. Hüffer, Maximilian Franz, Kurfürst von Köln: Allgem.
2*
i9
20 STADT KÖLN
Einzeldar- Deutsche Biographie, Bd. 21, Leipzig i885, S. 56. — Verfall der Reichsstadt Köln:
engen, j^^^^^i ^^^ ^^^^ f^^ Deutschland, i786, Stück II. — G. F. v. Blum, Die Freiheit der
Kölnischen Kirche. . . . Teil i. Frankfurt i787. Mehr nicht erschienen. — Galland,
Franz von Fürstenberg und der Kurfürst Maximilian Franz: Hist.-polit. Blätter,
Bd. 83, S. i9o. — ScoTTi, Sammlung der Gesetze und Verordnungen für das vor-
malige Churfürstentum Cöln, Düsseldorf i83o. — Histor. geograph. Beschreib, des
Erzstifts Köln, Frankfurt i793, i794.
Französi- Herm. Hüffer, Rheinisch- westfälische Zustände zur Zeit der französischen
Revolution, Bonn i873. — Gemeinnütziger, zur grössten Bequemlichkeit der Inn-
und Aus-Städtischen eingerichteter Adresse- Kai ender der Stadt Köllen. Köllen i795,
weitere Aufl. i797. — Verzeichnus der Stadt- Kölnischen Einwohner, Kölln i797,
weitere Aufl. i798. — Geographisch -statistische Beschreibung der Stadt Köln:
Weddigen's Neues fortgesetztes Westphälisches Magazin I, i798, S. i9. — Ch. Th.
Perthes, Politische Zustände und Personen in Deutschland zur Zeit der französischen
Herrschaft, Gotha 1862, S. i43; mit weiteren Literaturangaben. — W. Harless, Über
die letzten Schicksale des Kölnischen Erzstiftes und Domkapitels, mit besonderer
Beziehung auf das Archiv des letztem: Zs. f. preuss. Geschichte u. Landeskunde XI,
S. 432; XII, S. I. — Karl Theod. Dumont, Descriptio omnium archidioceseos
Colon, ecclesiarum .... (circa annum MDCCC), Köln i879. — S. M. X. De GoLBfiRV,
Consid^rations sur le d^partement de la Roer . . . ., Aix-la-Chapelle 181 1. — T. F.
Thiriart, Itineraire de Cologne, contenant la Statistique abregne Cologne i8i3.
Preussische — F. Fr. Wallraf, Beiträge zur Geschichte der Stadt Cöln und ihrer Umgebungen,
® *• Köln 1818. — Köln und seine Merkwürdigkeiten für den Alterthums- Forscher und
Kunstliebenden von ***, Köln 181 8. — T. F. Thiriart, Adressbuch oder Verzeichnis
der Einwohner der Stadt Cöln, Cöln 1822. — J. J. Günther, Einige vorläufige Bemer-
kungen über Köln und seine Bewohner in medicinisch- physischer Hinsicht, Köln 1824.
— J. B. Engelmann, Der erweiterte Merian, Heidelberg 1826, S. 365. — J. P. Weyer,
Sammlung von Ansichten öffentlicher Plätze, merkwürdiger Gebäude und Denkmäler
in Köln; mit Zugabe: Th. J, J. Lenzen, Aphorismen aus Köln's Geschichte, Köln
1827. — Hand- und Adress-Buch der Erzdiöcese Cöln, Cöln 1827. — [Jacob,] Cöln
und Bonn mit ihren Umgebungen, Cöln 1828. — Adressbücher der Stadt Köln,
Jahrgänge 1828, i83i, i835, i838, i84i, i844, i846, i848, i849, i85o, 1862, i854 u. ff. —
G. H. Reusch, Ferdinand August . . . ., Graf Spiegel zum Desenberg, Erzbischof
von Köln: Allgem. Deutsche Biogr. XXXV, S. i49. — N. B. Sautelet, Cologne
et Bonn avec leurs environs, Köln i83o. — Verzeichnis der Kölner periodischen
Presse der letzten 60 Jahre. Veröffentlichungen der Stadtbibliothek in Köln, Heft 3,
Köln i89o. — Handbuch der Erzdiöcese Cöln, 2.-18. Aufl., Köln i83o-i9oi. —
J. J. Günther, Versuch einer Medicinischen Topographie von Köln a. Rh., Berlin
i833. — de Ladoucette, Cologne, ses antiquit^ et monuments: AI. de la soc.
Erzbistum. ^^^ ant de France, nouv. s^rie. Bd. I, i835, 126. — Der Erzbischof von Köln
Clemens August Freiherr von Droste zu Vischering, seine Principien und Opposition,
Leipzig i837. — Kurzer Lebensabriss des Erzbischofs Clemens August von Cöln,
Münster i846. — M. [?], Clemens August, Frhr. Droste zu Vischering, Erzbischof
von Cöln, Xanten i845. — H. Stoeveken, Clemens August, Frhr. Droste zu Vischering»
Erzbischof von Köln, Mainz i846. — H. J. Kappen, Clemens August [H.], Erzbischof
von Köln, Münster i897. — H. M[and], die Kölnische Kirche im Mai i84i, Würz-
burg i84i. — H. M. Malten, Köln und seine Umgebungen . . . ., Darmstadt i844. —
Ludwig Geiger, Köln vor fünfzig Jahren; aus Briefen Wolfgang Müllers von Königs-
20
STADT KÖLN 21
Winter: Stadt- Anzeiger der Köln. Ztg. i9o4 Nov. i3, nr. S21, — C. L Cremer, Einzeldar-
Stellungen.
Johannes v. Geissei, Cardinal und Erzbischof von Köln . . . ., Köln i864. — F. X.
Remling, Cardinal v. Geissei, Bischof zu Speyer und Erzbischof zu Köln, im Leben
und Wirken. Speyer i873. — Otto Pfülf, Cardinal v. Geissei, I, Freiburg i895.
Besprochen: Ann. h. V. N. LXI, S. 245. — Ders., Cardinal von Geissei, II, Freiburg
i896. — L. Ennen, Die alte und die neue Stadt Köln, Köln 18 76. — Charles Roach
Smith, Notes on the antiquities of Treves, Mayence, Wiesbaden, Niederbiber, Bonn
and Cologne, London i85i. — F. Kreuter, Wanderungen durch das mittelalterliche
Köln . . . ., Köln [um 1852]; 2. Aufl. des i. Bandes um i855. — Statistische Dar-
stellung des Stadtkreises Köln, für die Jahre i859, 1860, u. 1861, Köln i864. —
Coloniensia, Separatdruck aus dem demnächst erscheinenden Katalog von Werken
zur deutschen Städtegesch. von J. M. Heberle, 1860. — C. v. Stramberg, Denk-
würdiger und Nützlicher Rheinischer Antiquarius .... Abth. IV. Bd. i. Antiquarius
der Stadt Coeln .... Coblenz i863. — Hand weiser zu Strambergs Rheinischem
„Antiquarius", Coblenz i879. — P. M. Klein, Der Wanderer durch Cöln, Cöln [i863].
— E. AUS*M Weerth, Kunstdenkmäler, Leipzig 1868, I, S. i42. — E. Podlech,
Geschichte der Erzdiözese Köln, Mainz i879. — Baugeschichte Kölns: Deutsche Baugeechichte.
Bauztg. XXII, 393. — Mohr, Die Kirchen von Köln. Besprochen: Litter. Centralbl.
i89i, 12. — Philippus Krementz, der neuemannte Erzbischof von Köln . . . ., Köln
[i885]. — Dr. Philippus Krementz, Erzbischof von Köln. Sein Leben und Wirken bis
zur heutigen Zeit, [Köln i885]. — [F. Bachem,] Dr. Paulus Melchers, Erzbischof von
Köln, Köln i885. — [Ders.,] Philippus Cardinal Krementz, Erzbischof von Köln,
Köln [i893]. — Aug. Hartel, Köln in seinen alten und neuen Architekturen; Orig.-
Aufn. von G. Koppmann & Cie. Hamburg, Leipzig, 1886, i887. — J. Armand, Die
Stadt mit dem ewigen Dom, mit 16 Abbild.: Vom Fels zum Meer I, 188 7, S. io93.
— A. Procop, Köln einst und jetzt: Mitteilungen des Mährischen Gewerbe- Museums
1888, Nr. 6. — Köln und seine Bauten. Festschrift zur 3. Wanderversammlung des
Verbandes deutscher Architekten in Köln 1888. Von Wiethase. Besprochen: Moyen-
äge II, i4. — W. Koch, Köln und seine nächste Umgebung: Städtebilder und Land-
schaften aus aller Welt, No. 87 u. 88, Zürich u. Köln i89o. — Wilh. Bölsche, Das
alte heilige Köln: Westermanns Monatshefte, Bd. IX, (i89o), S. 5i4; mit i7 Abbild.
— Kölner Kirchen-Kalender auf das Gemeinjahr i89o .... Jahrg. 108, Köln i89o.
— Floss, Die Stadt Köln am Rhein: Wetzer u. Welte, Kirchenlexikon, VII>
S. 822. — Ley, das Bistum Köln: [Freiburger] Kirchenlexikon VII, S. 83i. —
Karl Kollbach, Bilder vom Rhein, Köln i892,
S. 294, mit Abbildungen. — H. Kerner, Köln,
mit Illustrationen: Alte und Neue Welt i894,
Heft II. — J. P. Ferdinand, Handbuch der Erz-
diözese Köln, i7. Ausg., Köln i895. — J. B.
D. JosT, Sancta Colonia. Die Gotteshäuser und
Seelensorger in dem Dekanate Stadt Köln, Bd. I,
Köln 1897. — C. Rademacher und Th. Scheve,
Bilder aus der Geschichte der Stadt Köln, Köln
i9oo. — Handbuch der Erzdiözese Köln,
18. Ausg., Herausgeg. von dem Erzbischöfl. Ge-
neral vikariat, Köln i9oi, S. I u. i65. — Leon.
KoRTH, Die Patrocinien der Kirchen und Ka- Patrocinien.
,1 . -r-i«. TT Sil T\.. ur^o^ Fig. 10. Geschäftssiegel des Stadtköln. Schöffen-
pellen im Erzbistum Köln, Dusseldorf i9o4. Berichtes, u. Jh. Stempel im Hist. Museum.
• 21
22 STADT KÖLN
Einzelnes XV. Einzelnes zur Geschichte Kölns.
zur
Geschichte. (Geordnet nach der Zeitfolge des Stoffes.)
o'mische ^' ^"^ inner-politischen, zur Geistes- und zur Wirtschafts-Geschichte.
Gelsteg- und [L. Ennen], Der Kölner Schiedspruch vom Jahre Ii69, Köln [1860]. — J. M.
geschlchte Heberle, Beiträge zur Gesch. der Stadt Köln, Köln i84o. I. Gesch. d. Worringer
Mittelalter. Schlacht. IL Eroberung der Stadt Deutz durch die Schweden i632. III. Beschrei-
bung des Stadtkölnischen Zeughauses. — Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln,
Heft I (1882) bis XIX (i89o), herausgeg. von Konst. Höhlbaum, Heft XX (i 89 1) ff.
[bis jetzt 32 Hefte], herausgeg. von Jos. Hansen. — L. Korth, Urkunden aus
dem Stadtarchiv von Köln: Ann. h. V. N. XLI (i884), S. 72. — Novem juvenes
in medium Rheni Coloniae demerguntur: Brewer, Vaterl. Chron., I., 64 1. —
G. EcKERTZ, Urkunden betr. Abteien, Stifter etc.: Ann. h. V. N. III, S. i42. —
Urkunden betr. Stadt u. Erzstift Köln: Ebd. IXX, S. 3io. — J. J. Merlo, Urkunden
betr. Köln u. Erzstift etc.: Ebd. XXIV, S. 3oo. — A. Fahne, Geschichte der Köl-
nischen, Jülichschen und Bergischen Geschlechter, Köln u. Bonn i848, i853. Berichtigt
im Folgenden. — F. Lau, Das Kölner Patriziat bis zum J. i325, I. Mitteil, aus dem
Stadtarch. v. Köln XXIV, 65; IL ebd. XXV, 358; III. ebd. XXVI, io3. - Ders., Das
Kölner Patriziat bis zum J. i396: Westd. Zs. XIV, S. 3i5. — Walth. Stein, Über den
Verfasser des kölnischen Liedes von der Weberschlacht: Hans. Geschichtsbl. XI, S. i47.
— DüNTZER, Maisilius u. d. Hölzfahrt: B. J. IX, 43. — A. Kober, Studien zur ma.
Gesch. der Juden in Köln. Besproch. von Keussen: Korresp.-BI. d. Westd. Zs. XXII,
Revolution 1398. 147. _« Kas. Hayn, Das Geschlecht von der Stessen: Ann. h. V. N. XL VIII, I24. —
H. Keussen, Hilger von der Stessen: Allgem. deutsche Biogr. XXXVI, 126. — W. Stein,
Zur Vorgeschichte des Kölner Verbundbriefes vom i4. Sept. i396: Westd. Zs. XII,
S. 162, 268. — H. Keussen, Die Kölner Revolution i396, Köln 1888. — J. Hansen,
Stadtwappen. Das Wappen der Stadt Köln: Stadtanz. d. Köln. Zeitung i897, nr. 2i3, 2i7 u. 23o. —
Ders, Über das Wappen der Stadt Köln, Köln i897. — Deycks, Lat. Gedicht über
Köln. Begebenheiten, i3. Jahrb.: Lacomblet, Archiv II, S. 352. — Annalistische
Aufzeichnungen betr. Köln (i269 — 1342): Neues Archiv XIII, S. 598. — L. Ennen
Kölner Chronik (274— 1 399): Ann. h. V. N. XXIII, S. 46. — Jon. Janssen, Studien
über die kölnischen Geschichtsquellen: Ann. h. V. N. I, 78. — A. Wyss, Ober die
Chronica quonindam Romanorum regum ac imperatorum und verwandte Kölner
Geschichtsquellen: Neues Arch. d. Ges. f. alt. D. Gesch. VI, S. i53. — K. Höhlbaum,
Handschriftliches zur Geschichte Kölns: Ebd. IX, S. 221. — Kurze Beschreibung
der guten Zeit, so im Jahr i463 zu Colin gewesen ist: Brewer, Vaterl. Chron. 1825,
S. i79. — Ennen, Die Beerdigung des Kölner Bürgermeisters Joh. v. Breide, i47i :
Ann. h. V. N. XVI, S. i76. — H. Cardauns, Aufzeichnungen des Kölner Bürgers
HiLBRANT SuDERMAN i489- i5o4: Ann. h. V. N. XXXIII, i879, S. 4i. — L. Ennen,
Kölnisches Apothekerwesen: Ann. h. V. N. IXX, S. 3oo. — W. Harless, Die Pest
in Köln u. d. Erzstifte im Sommer und Herbst i49o: Berg. Geschichts-Zs. II, S. 367.
— Concordat der Stadt Köln mit dem Erzbischof Hermann i5o6: Brewer, vaterl.
16. Jabrhdt. Chron. I, S. 3i9.
Man find in disem büchlin beschaid von der groissen unainigkait, die sich kurtz-
Revoiutlon Hch verloffen hat, zu Köln [o. O. um i5i4]. — G. Eckertz, Die Revolution in der Stadt
1513 und 1526. ^^^^ .^ j ^^^^ ^^^ ^ ^ ^ XXVI-XXVII, S. i97. — K. Hohlsaum, Aussagen und
Urteile über den Kölner Aufruhr von i525: Mitteil. a. d. Stadtarch, von Köln, XXI,
S. 45. — J. G. A. Imhoff, Stiftungsurkunden von Klöstern, Hospitälern und Con-
venten, ausgezogen aus d. Cölnischen Schreinsbüchern, [Cöln] i849. — [J. Hasel-
STADT KÖLN «3
bergh], Eyn lobspruch der keyserlichen freygstath Coellen, [Coelln i53i]. Vgl. Bre- Einzelnes
WER, Vaterland. Chron. 1826, S. 582. — J. J. Merlo, Köln im Jahre i53i. Das Lob- Geschichte,
gedieht J. Haselbergs auf die Stadt Köln. Mit einer Nachbild, d. Prospekts d. Stadt inner-
Köln von A. Woensam von Worms [u. Kommentar von K. Nörrenberg]: Ann. h. V. politische,
N., XXIV, S. i39. — Ennen, Das Buch Weinsberg; Ann. h.V.N. VI, I23. - Auszug aus ^^^f^* ^af u-
einer Chronik des 16. Jh. (Buch Weinsberg): Belletristische Beil. z. d. Köln. Blättern geschichte.
1866, Beil. Nr. 9— 20. — J. Aronius, Ein Wunder in Köln und die Juden: Zs. f.
Gesch. d. Juden in Deutschland II, i887, S. 76. — R. Banck, Die Bevölkerungszahl
der Stadt Köln in der zweiten Hälfte des 16. Jh.: Mevissen - Festschrift, i895,
S. 299. — Entführung des Kölner Bürgers Phil. Becker (i588): Brewer, Vaterl.
Chron. I. 645. — L. Ennen, Die Zeitungspresse in . . . Köln: Ann. h. V. N. XXXVI,
S. 12. — Apologia senatus imperialis et liberae civitatis Coloniae Agrippinae, adversus 17. Jahrhdt.
calumnias anonymi cuiusdam . . . Coloniae 161 1. — Diplomatische Flugschrift gegen die
Stadt Köln und den Bürgermeister Joh. Michael Cronenberg ... für das Jahn 6 20 ff. —
Über den Aufenthalt, die letzten Tage, den Tod und das Begräbnis der Königin Maria Maria Medicls.
Meidicis zu Köln: Kölner Domblatt i854, Nr. 116, 11 7. — Ennen, Der Aufenthalt und
der Tod der Königin Maria von Medicis in Köln: Ann. h. V. N. XIII-XIV, 212. Vgl.
Brewer, Vaterl. Chron. I, 1825, S. 81. — Ders., Der Tod der Königin Maria von
Medici: Kölner Dombl. 18 76, 3o3. — Von der Familie von Ehren u.vom Spiegel: Brewer,
Vaterl. Chron. I, 1825, S. 238. — Die Familie von Siegen in Köln: Ann. h. V.
N. XXXV, i7o. - F. Schröder, Die Chronik des Joh.Turck: Ann h. V. N., LVIII, i.
— V. Mering, Die Pest in Köln i665-~i666: Ann. h. V. N. V, S. i5. - G., Die Pest
in Köln 1 665— 66 und die Thätigkeit der Mönchs orden : Köln. Volksztg. i897»
nr. i76. — J. J. Merlo, Nikolaus Gülich, Das Haupt der Kölner Revolution von
1680— 1685: Ann. h. V. N. XLVI (i887), S. 21. — F. X. Trips, Quinquennalis
seditio atque rebellis Ubiorum Status etc Lipsiae 1 7o4. — An die Rom.
Kayserliche .... Majest. Bericht-Schreiben .... dess Heil. Rom. Reichs Frey er
Statt Colin Burgermeister und Rath, ... contra Jacoben WollfFskehl, Colin 1681. —
A. JuDENDUNCK, Theatrum lanienae Coloniensis sive Blutige Schau Bühne, auff
welcher die im Jahr Christi i683 verübte Entsetzliche Massacre . . . erzehlt wird . . .
[0.0.] 1694. — Ahn die Röhm: Kayserl: .. . Majestätt . . . Gegen-Bericht, mit Re-
futation . . . [o. O. um i684]. — Species facti oder . . . Berschreibung der von Bürger-
meister vnd Rhat zu Collen am 29. Maij i685 durch .... Manschafft in einem
.... Chur-Cölnischen Dorft, Andorff genant, verübter Landtfriedtbrüchiger Ge-
waldthat .... [o. O. um i685]. — Kurtze Ablehn- u. Verbesserung der unterm
Nahmen Sr. Churfürstl. Durchl. von Collen .... aussgangener .... Facti speciei,
den Statt Cölnischen Deserteur Obrister. Kirbrin betreffendt. [o. O. um i685].
— Allen Umständen nach abgefassete Relation, wie bey der in ... . Collen am is. jahrhdt.
23. u. 24. Novembris prächtigst vorgangener Huldigungs Solennität die .... Com-
pagnie zu Pferdt Ihre .... Begleit- und Auffwartungs Pflicht verrichtet, ....
Collen [i7o5]. — Colonia ad Rhenum liberata, nee non castrorum descriptio ....
[o. O. i7o7]. — [H. Lidbeeg], Heiliges Collen a. Rh. Colin i7o8. — Vindiciae
des Heiligen Collen, . . . . [o. O. i7o8]. — Vollständiges Diarium dessen, was in
der freyen Reichs-Statt Collen bey der Einhohlung .... des von Ihro Römisch -
Keyserlichen Majestät Carolo dem VI. zur Einnehmung der Huldigung verordneten
.... Herren Franz Georgen Graffen von Manderscheid, Blanckenheim und Gerold-
stein .... merckwürdig vorgangen. — Angelus tutelaris Coloniae in causa Sodalitatum
beatae Mariae Virginis ... [o. O. um i723].
23
34 STADT KÖLN
Einzelnes [H. LiNDENßORN], Der die Welt beleuchtende Diogenes, die Fehler und
Geschichte. Thorheiten der Menschen... darstellend, Colin i742. — L. Korth, Erdbeben in
Inner- Köln i755: Ann. h. V. N. XLIV, S. i97. — F. J. v. Bianco, Sammlung zer-
Geist e "und streuter Aufsätze, Köln i85i. [Enthält viele Aufsätze über Köln.] — J. C. Mylius,
Wir tschafts- Geschichte der Familien Mylius. Buttstädt i895. — G. Mallinckrodt, Beitrag
geschichte. •' °
zur Geschichte der Kölner Familie Schaafhausen, Köln i896. — [J. Nicke], Die
Familie Herstatt insbesondere das Haus Johann David Herstatt in Köln, Köln
i885. — P. Kaufmann, Zur Geschichte der Familien Kaufmann aus Bonn und von
Pelzer aus Köln, Bonn i897. — Dissertationes historico-critico-politicae, quas . . .
in Aula majore Gymnasii Tricoronati enucleabunt selecti poetae . . . Colon iae
i7S7. Behandeln u. a. verschied. Fragen a. d. Kölner Geschichte. — [M. Glasen],
Das edcle Collen, oder Beyträge zu einer Abhandlung von Rittermässigen Cöllneren.
Stück 1—5, o. O. i769. — [G. A. Schnatz], Entzücken eines Fremdlings, da die Stadt
Kölln Herrn Johann Arnold Theodor von Stadtlohn als ihren Burgermeister feyerte.
[o. O.] i774. — F. N. BouREL, Die Reichstadt Köln in den Jahren i776 bis i79o.
[o. O.] 1790. — Kaiserliche Reichs- Hofraths-Conclusa 1 778— 1 789. [o. O. um i789.]
Betreifen innerstädtische Angelegenheiten von Köln. — J. R S. (Schlemmer), Ge-
danken über den Zustand und die mögliche Verbesserungsart der I^nd Wirtschaft um Köln :
Köln. Encyclopäd. Journal i779. — J. G. v. d. Ketten, Der kleine Waldt der freyen
Reichsstatt Collen: A. Fahne, Denkmale und Ahnentafeln in Rheinland und West-
falen, Bd. VI, Düsseldorf 1 883. — Betrachtung der stadtköln. Banierfahne etc. (i785):
Materialien z. geistl. iL weltl. Statist. III, 5o. — Subsidia Diplomatica . . . Ebd. I, V,
437; VI, 568.
Rheinaber- Der Aufbruch des Rheinstromes an den Stadtkölnischen Ufein im Jahr
^''^'^m"'"'^ 1784. Stück 1—7. Köln [i784]. — Wahre Beschreibung des jammervollen Un-
glückes, so die Stadt Köln und die benachbarten Oerter beim Aufbruche des
Rheineisses und dabey ungemein stark aufgeloffenen Wasserfluten den 27. Kör-
nung i784 erlitten haben. Köln [um i784]. — Wahre Beschreibung des jammer-
vollen Unglückes, so die Stadt Köln den 2 7*«° Homung beim Aufbruche des Eisses
erlitten hat. Nebst einer i. Forts. [Köln i784]. — Brief des Herrn Ritters v. **** an
den Grafen v. **** über die zu Köln am Rheine den 27. und 28. Homung i784 er-
folgte Ueberschwemmung. Aus d. Franz. übers, von M. **lff. [o. O] i784. — Da»
arme Köln bey der Ueberschwemmung im Jahre i784, den 27. Homung . . . Köln
[i784]. — J. L. Thelen, Ausführliche Nachricht von dem erschrecklichen Eisgange
und den Ueberschwemmungen des Rheines, welche im Jahre i784 die Stadt Köln
und die umliegenden Gegenden getroffen. ... Stück i —11. Köln [i784]. 2. Aufl.
[i784]. — Ausführliche Beschreibung der Schicksale der Städte Köln, Deutz und
Mülheim und der umliegenden Ortschaften ... bei der Ueberschwemmung und dem
schrecklichen Eisgange des Rheines im Jahre i784. Anh.: Nachrichten über Eis-
gänge und Ueberschwemmungen früherer Jahrhunderte. Mülheim a. Rh. [o. J.] —
M. ***LFF, Der aufbrechende Rhein nebst der ... Lage der Stadt Kölln, i784.
— Briefe bei Gelegenheit des Eisbmchs und der Ueberschwemmung von Köln i784,
[Köln i785]. — H. Höfer, Zur Geschichte der Rheinüberschwemmung v. J. i784:
Rhein. Gesch.-Bl. III, 287.
Archiv für die Geschichte und Statistik des Vaterlandes. Bd. i. Bonn i785.
Enthält vorwiegend Coloniensia. — J. L. Thelen, Der ausserordentliche Winter vom
Jahre i788 in i789, S. 4i— 65. — A. Meuser, Rede bei Abwechslung der stadtköln. Re-
gierung . . ., geh. am 5. July 1 79o. Köln 1 79o. — An die Churkölnische Landstände über
24
STADT KÖLN
25
die Frage des modi contribuendi bey bevorstehendem Landtag, i793. Von einem wohl- Einzelne»
gesinnten Mitbürger [o. O.] c. i793. — J. Wolter, Die französische Revolution in Köln Geschichte,
vom 6. Oktober i794— i8i5. [Köln imi i8i5.] — W. Bauer, Der Rhein und seine Ufer Ji^J^scbe
bei Köln . . . (i794— 1881): Kölner Hafen festschrift, i898. — W. Behnke, Aus Kölns Geistes- und
Franzosenzeit, Köln i9oi. — Verordnungen und Requisitionen der Volks-Repräsentanten ^1 sVh/ch'tV"
und übrigen Kommissarien der französischen Republik nebst Rathsschlüssen der Stadt Köln, F r a n z ö-
wie diese am 6. October als dem Tage der Einrückung der französischen Nation nach ^*®^^® ^®**-
der Ordnung durch den Druck und Trommelschlag sind bekannt gemacht worden.
Köln [i79S]. — F. F. Wallraf, A la Convention nationale du peuple frangais. De
la part de la ville libre de Cologne, [o. O.] i795. — [Ders.], Reclamations de la
ville libre de Cologne sur le Rhin, prdsentdes par les citoyens J. M. N. Du Munt,
bourguemaitre, et Jean Stoehr, senateur, ses deputes, ä la Convention nationale. Paris
i795. — [Ders.], Zwey Vorstellungen und Bitten an die französische National-Ver-
sammlung von Seiten des Raths der freyen Stadt Köln. [o. O. i795]. — Bemerkungen
CoeUm
FiK- 11- Ansicht In der Cronica van der hilliKer Stat van Coellen [J. Koelhoff Jr.], 1499.
eines freien kölnischen Bürgers über die unter dem Titel: Der Senat der Ubier an
den Nationalkonvent, jüngst erschienene Druckschrift, [o. O. i795.] — Die entlarvte
Pasquil oder kurze gründliche Uebersicht der Bemerkungen eines freien kölnischen
Bürgers über die unter dem Titel: Der Senat der Ubier an den National -Konvent,
jüngst erschienene Druckschrift, [o. O. i795.] — Noch ein Wort an Kölns Bürger
über die Bemerkungen gegen den Senat der Ubier, . . . von einem Wahrheits-
Freunde, [o. O.] 1795. — Kopf und Herz vor dem Richterstuhl der Vernunft in
einem Gespräche zwischen zwei Bürgern in Kc)ln Guthmuth und Wahrmund. ....
[o. O. i795.] — Representations faites aux citoyens representants du peuple frangais
par le magistrat de Cologne. [o. O. i795.] — Representations au Comit^ de salut
public par les d^putds du pays de Cologne. [o. O. um i795.] — Petition a la Con-
vention Nationale par les Ddputds du pays de Cologne. [o. O. i795.] — Nähere Vor-
stellung an den National-Convent durch die Deputierten des kölnischen Landes,
[o. O. um i795.] — [J. W. C. v. Hüpsch], Ausführliche Erläuterung an das unpar-
theyische Stadtkölnische Publikum. [Köln a. Rh. i795.] — Sebald Gramsalb Nase-
weis, Freyheit, Gleichheit, Verbrüderung oder der Tod. Nagelneue höchst aben-
Iheuerliche Historia, als welche sich . . . hat zugetragen in der heiligen Stadt zu
Kölln. ... [o. O. i797.] — Le Senat de la ville libre de Cologne au citoyen com-
25
26 STADT KÖLN
Einzelnes missaire Champein; ... (28. Avril i797) [Köln 1 797.] — Gegen- Anzeige. Betref der
Geschichte. Kontributions-Einteilung. Köln d. 1 5. Julius i797. Köln [um i797]. — C. Sommer,
^,?fl®''"i. Zuschrift an die Stadt-kölnische Kontributions-Kommission, auf Ihre am 5. Tuly i797
politische, ' ^ -^
Geistes- und bei der kölnischen Bürgerschaft herumgetragenen Anzeige. Köln i797. — Die jüngsten
^eVc*hiVhte^^®^^^ ^^ Kölln am Rhein, ein Beitrag zum jetzigen Kriege . . ., gesammelt ... im
September i797. Kölln [i797]. — Über die Gleichheit. Eine Rede, welche am
10. Ventos 6. J. in der öffentlichen Sitzung des konstituzionnellen Zirkels in Kölln
. . . gehalten wurde von dem Bürger Blumhofer. [Köln i798.] — Rede über die
Rede des Bürgers Shee, ehemaligen Präsidenten der Nazional-Regie. Gehalten am
20. Ventos 6. J. in der öflfentlichen Sitzung des konstituzionnellen Zirkels in Köln von dem
Bürger Blumhofer. Köln [i798.] — C. Breuer, Kölns Jugend am Jugendfeste. Köln
[i799]. — H. J. Eschweiler, Antwort an den Bgr. C. Sommer. Zur Beleuchtung
der die ehemalige Stadtkölnische Magistratur betreffenden Anklagspunkten. Köln
[1800]. — [L. Ennen], Ausgewählte Schriften von [F.] F. Wallraf. Köln 1861.
— Jakob Venedey, Die deutschen Republikaner unter der französischen Republi k
Leipzig i87o, Buch VII: Der constitutionelle Cirkel in Köln, S. 329. — Reclamations
adressdes au citoyen Jollivet, . . . par le Maire, les Commissaires Rdpartiteurs et les
Membres du Comite de Commerce, au nom de la commune de Cologne. Cologne
[i8oi]. — C. Sommer, Blicke über die gegenwärtige Lage der Stadt Köln am Rhein
mit Verbesserungs vorschlagen. Köln 1802, i8o3. — Rede geh. von Bürger Kramer,
Maire der Stadt Köln, als daselbst Sonntag den 3 Praireal 10. J. die protestantische
Kirchen- Gemeinde das Dankfest wegen der von der fränkischen Regierung ... er-
lassenen Religions- Verfassung christlich feierte. Köln [1802]. — Discours prononcd
par le citoyen Boisser^e . . ., lors de l'installation du citoyen J. J. Wittgenstein,
maire de Cologne, le 3o Thermidor an XI, Cologne [i8o3]. — Der Bürger [J. B.]
Fuchs, Präsident der 3. Sektion der Kantonalversammlung der Stadt Köln, an die
Bewohner dieses Bezirks. [Köln i8o3.] — Description des Embl^mes, inscriptions
et monumens alMgoriques qui decoroient les places et les edifices publics de la ville
de Cologne, a l'occasion du Sejour de . . . Napoleon et Josephine. Du 24 au 29 Fruc-
tidor, an XII. [Cologne i8o4.] — Sammlung der Inschriften, welche bei den Be-
leuchtungen der Stadt Köln am Tage der Ankunft . . . des Kaisers Napoleon und . . .
der Kaiserinn Josephine angebracht waren. Köln [i8o4]. — F. Fr. Wallraf, Ge-
schieh ts-, Kunst- und Sitten-Chronik von und für Köln. Köln, Jahr XII [i8o4]. —
J. A. Stockhausen, Meine Noten oder der Selbstmörder, Cöln i8o5. (Handelt vor-
wiegend über Köln, seine Bewohner, seine Sehenswürdigkeiten.) — [M. J. de No£l],
Über den neuen Stadtkölnischen Kirchhof zu Melaten. Köln i8o9. — Sur les anti-
quites de Cologne, übersetzt aus dem Rhein. Archiv. Merc. d. ddp. de la Roer, i5. Mai
1810 S. 81 ff. Nr. VI. — H. V. Decken, Der Wasserstand des Rheins zu Cöln von 181 1
bis 186 7, o. O. c. i87o. — E. Weyden, Köln am Rhein vor fünfzig Jahren. Köln
1862. — Was hat Köln in der gegenwärtigen Zeit zu wünschen, zu hoffen, zu fürchten?
Köln 18 14. — Abschied an das wegziehende Personal der verhassten französischen
Administrationen; samt gutmüthiger Sehnsucht eines ehrlichen Bürgers zur Rückkunft
unserer alten Verfassung in Köln. Köln 181 4.
PreusBische Einverleibung der Stadt Köln in Preussen; Westd. Zs. Korr.-Bl. XI, Sp. i83. —
***• J. P. Weyer, Kölns Aufschwung seit der Aufnahme in das Preussische Reich: Zu-
gabe zu Nr. 25 d. Gemeinnützigen Wochenblatts d. Gewerb- Vereins zu Köln, Köln
i852. — F. Fr. Wallraf, Beiträge zur Geschichte der Stadt Köln und ihrer Um-
gebungen: Samml. v. Beitr. z. Gesch. d. Stadt Köln u. ihrer Umgeb., Bd. i, Köln
26
STADT KÖLN 2?
1818. — Festbüchlein zur Erinnerung an die Feier des 29. November 1823 in Köln Einzelnes
[Vermählung des Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preussen mit der Prinzessin qq^^^[ j^x
Elisabeth von Baiem]. Köln [1823]. — Franz Friedr. Pape, Zur historischen inner-
Literatur von Rheinland- Westfalen [nennt auch Literatur über Köln]: H. Brewer, Q^^g^^g^^^^ ®'^j
Vaterl. Chron., 1825, S. 444. — Bourel, Einiges zu besserer Beurth eilung der Forde- Wirt seh afts-
sescliichte
rung, welche die Gebrüder Bourel an die Gemeinde Köln machen. Köln 1826. —
J. J. Nöggerath, Das Erdbeben vom 23. Februar 1828 ... in den Königl. Preuss.
Rheinisch-Westfäl. Provinzen, Halle 1828, S. 4i. — C. Garthe, Über die Höhe Kölns
über der Meeresfläche. Progr. Höhere Bürgersch. Köln, i836. — K. Immermann,
Das Fest der' Freiwilligen zu Köln, 3. Februar i838. Köln i838.
Bericht über die Ereignisse zu Köln vom 3. u. 4. August i846 und den folgenden
Tagen. Mannheim i846. — F. Raveaux, Die Kölner Ereignisse vom 3. u. 4. August
nebst ihren Folgen. Mannheim i846. — Der sogenannte Aufruhr am 3. März i848 zu Revolution 1848.
Cöln. [Köln i848.] — Cavaignac in Köln! Eine wahrheitsgetreue Erzählung der Kölner
Ereignisse ... 2. Aufl., Köln i848. — J. Dreesen, Köln im tollen Jahr i848, Köln
i898. — Ein Pressprozess gegen die Westdeutsche Zeitung, verh. vor den Geschworenen
zu Köln, d. II. Oktober i849. 2. Abdr. Köln, Westdeutsche Zeitung, i849. — Zwei
politische Prozesse. Verh. vor de» Februar - Assisen in Köln. i. Der erste Pressprozess
der Neuen Rheinischen Zeitung. 2. Prozess des Kreis- Ausschusses der rheinischen Demo-
kraten. Köln 1849. — Der Kölsche Gabbeck oder der Führer durch die Vergangen-
heit und Gegenwart, Nr. i — 45, Köln i85o. — Monarchie oder Republik in Deutsch-
land. Vertheidigungsrede von H. [H.] Becker, geh. vor dem Geschwomengericht zu
Köln am 25. October i85o. Köln i85o. — Monarchie oder Republik in Deutsch- Konununiaten-
land? [Th. i.] Anklageakt und Vertheidigungsrede von H. [H.] Becker vor dem
Geschwomengerichte zu Köln am 25. October i85o. ig. Aufl.; Th. 2. [Beckers 4. Press-
prozess.] I. geheimer Pressprozess . . . vor den Geschworenen zu Köln am 10. April
i85i, 2. Aufl. Köln i85i. — Vertheidigung des Dr. [H. H.] Becker am Assisenhofe
zu Köln. Erfurt [um i852]. — F. J. Bianco, Sammlung zerstreuter Aufsätze, Köln
i85i. — A. Louis, Klüngelheimer Scizzen, Lief. i. Linz a. Rh, i858. Betrifft Köln.
— [Zum Bach], Fragmente aus der Geschichte von Köln. Köln [o. J.]. — L. Ennen,
Das Köln. Wasser und die Familie Farina [Zeitungsartikel]. — J. J. Merlo, Verzeichnis
V. Vorstehern u. Vorsteherinnen d. Klöster in der Stadt u. Erzdiözese Köln: Kölner
Domblatt i865, 248. — Jakob Nöggerath, Die Erdbeben im Rheingebiet in den Jahren
1868, i869 u. i87o, Bonn i87o. — E. Heis, Mitüere Zeit an verschiedenen Orten
gegen Kölner mittlere Zeit. Köln i874. — Hone, Bilder vom Rhein aus alter Zeit:
Programm d. Gymnasiums an St. Aposteln 1880. Köln. — Die furchtbarste Über- Rheinüber-
schwemmung des Jahrhunderts am Rhein und seinen Nebengewässem. In den No- 1882.
vembertagen 1882. Köln [c. 1882]. — F. Thomas, Die Rhein- Überschwemmungen
1882. Düsseldorf i883. — Rede des Abgeordneten R. v. Bennigsen, geh. auf dem Neueste zeit,
nationalliberalen Parteitage zu Köln am 2. Juli 1882 im grossen Saale der Lese-Ge-
sellschaft. [Köln 1882.] — Vortrag des Abgeordneten E. Richter, geh. am i. April
1882 im Victoria-Saal zu Cöln. [Köln 1882.] — Eine grosse Anzahl der in kölnischen
und rheinischen Tageszeitungen erschienenen Aufsätze über Köln finden sich in den
Zeitungsausschnitten der Kölner Stadtbibliothek: Sammlung von zerstreuten Aufsätzen
zur Geschichte und Landeskunde der Rheinprovinz, I29 Bde. — Veröffentlichungen
der Stadtbibliothek in Köln, herausgeg. von Dr. A. Keysser, Köln 1886— i9o3. —
F. Moldenhauer, Die Entstehung der Nationalliberalen Partei. Vortrag ... in der
Versammlung der Nationalliberalen Partei in Köln am 22. November 1886. [Köln
27
28 STADT KÖLN
Einzelnes 1886.] — G. MiTSCHER, Ueber Hochwassermarken am Rhein, besonders in Kein:
zur "" '
Geschichte. Festschr. f. d. 61. Versammlung deutsch. Naturforscher u. Aerzte, Köln 1888. — Alb.
poirt^sche, ^^^^'' ^^^^ ^^ Provinzial-Hauptstadt: Korr.-Bl. d. Westd. Zs. XI, S. i83. — Beiträge
Geistes-und Zur Geschichte vornehmlich Kölns und der Rheinlande, Mevissen-Festschrift, Köln i89S.
geschichte" ~ ^^^ Tornado und die Wolkenbrüche am Rhein am 7. August i898. Chemnitz,
o. J., S. 3 ff. — Beiträge zur Wirtschafts-Geographie und Wirtschafis-Geschichte der
Stadt Köln...: Festschr. d. i4. deutschen Geographentages, Köln i9o3.
Auswärtige 2. Zur Geschichte Kölns in seinen auswärtigen Beziehungen.
Ziehungen. M. Pfenniger, Konrads II. Beziehungen zu Aribo von Mainz, Pilgrim von
er. j^^jj^ ^^^ Aribert von Mailand: Programm der Oberrealschule zu Breslau i892. —
A. J. Krebs, Heinrich's IV. Entführung von Kaiserswerth nach Köln durch Erz-
bischof Anno II., zugleich ein Beitrag zum Leben Anno's: Ann. h. V. N. IV, i857,
S. 3n. — M. Jansen, Die Herzogsgewalt der Erzbischöfe von Köln in Westfalen
seit d. J. 1180 bis zum Ausgang des i4.Jh.: Heigel-Grauert, Hist. Abhandlungen,
Heft 7, München i895. — Sehr interessantes Itinerar von 11 85: Baudri-Organ VII, 79.
— [O. Abel,] Die politLsche Bedeutung Kölns am Ende des zwölften Jahrhunderts:
Allg. Monatsschrift f. Wissenschaft u. Literatur, Halle i852. — Isabellens von Eng-
land, Braut Kaiser Friedrichs des Zweiten, Einzug in Köln, am 21. Mai im Jahre I235 :
Brewer, Vateri. Chronik, 1826, S. 11 4. — R. Pick, Urkunde betr. Anleihe Karls IV,
bei dem Edelvogt Gerhard von Köln i349: Rhenus III, S. 3o. — H. Diemar, Köln
und das Reich I (i356 — i46i): Mitteil, aus dem Stadtarch. v. Köln XXIV, S. 9o;
II (i 452 — 1 476) ebd. XXV, S. 2i3. — Ders., Johann Vrunt von Köln als Protonotar
(i442 — 1448): Mevissen-Festschrift, i895, S. 7i. — Verzeichnis von silbernen Kost-
barkeiten, welche vom Erzbischof von Mainz der Stadt Köln verpfändet worden
sind (1428): Ann. h. V. N. XX, S. 4io. — F. E. v. Mering, Die Reichsgrafen von
Hohenzollern in ihren Beziehungen zu Stadt und Erz-Diöcese Köln, Köln u.
Leipzig i859.
16. Jahrhdt. M. FucKER, Abtruck einer Alt -Teutscher Beschreibung des vom Rom. König
Maximiliano in löblicher Statt Colin A. 1 5o5 abgehaltenen Königs- oder Reichs -Tags.
Coellen, i9. September i5o5. [o. O. u. J.] — Frhr. von Mering, Abtruck Einer
Alt -Teutscher Beschreibung des vom römischen König Maximiliano in ... . Colin
Anno i5o5 abgehaltenen Königs- oder Reichs-Tags . . . .: Brewer, Vateri. Chron.,
1825, S. 322, 4oo, 42 1, 489. — Ed. Jacobs, Johann Meinertshagen und das Interim:
Berg. Zs. XXIX, S. 238. — - W. Harless, Bericht des kurköln. Rats Jac. Omphalius
vom Reichstage zu Speyer (i544}: Berg. Ztschr. XXX, S. i72. — J. Kühl, Die Ver-
handlungen zwischen Köln und Jülich zu Bacharach i553: Rhein. Gesch.-Bl. V,
S. i65 u. 296. — Max Lossen und sein „Kölnischer Krieg": F. Stieve, Abhand-
lungen, Vorträge und Reden, XXIV. — M. Lossen, Römische Nuntiaturberichte als
Quellen der Geschichte des Kölnischen Krieges: Sybels Hist. Zs. Heft 75, i. —
J. Hansen. Römische Nuntiaturberichte als Quellen zur Geschichte des Kölner
Krieges (i576— 1584): Westd. Zs. XIV, i95. — Ders., Der niederländische Pacifi-
cationstag in Köln im Jahre i579: Westd. Zs. XIII, 227. — [F. Graminaeus,]
Relatio ad Sacram Caesaream Maiestatem eorum, quae per S. Maiestatis Com-
missarios in negotio Pacificationis Belgicae Coloniae peracta sunt, a. MDLXXIX,
Coloniae i579. — Ders., Relation an die Rom. Kay. May. desjenigen, was zu
Collen durch ihrer Kay. May. Commissarien in der Niderl endischen Friedens-
handlung gepflogen, i. j. MDLXXIX .... Collen i58o. — J. M. Ruetz, Die
28
STADT KÖLN
29
Finanzzustände im Erzstift Köln während der ersten Regierungsjahre des Kurfürsten Einzelnes
Ernst von Bayern, i584 — 88: Ann. h. V. N. LXXII, i. — K. Unkel, Die Finanzlage im Geschichte.
Erzstifte Köln unter Kurfürst Ernst v.Baiem i589 — 1594: Histor. Jahrb. d.Görres-Gesell- Au.wä^rtifire
Schaft, X, 493, 7i7. — F.Stieve, Zur Finanzgesch. d. Erzstifts Köln; Berg. Ztschr. XVII. Ziehungen.
S. 15. — Zur Geschichte des Erzstifts Köln: Rhein. Provinzialbl. III, 9, 121, 276; IV, 39, n. Jahrhdt.
12 5, 243 ; V, 6, I24. — Schwoerbel, Der Zug des Schwedischen Generals Baudissin nach
dem Niederrhein : Progr. d. Progymnas. zu Deutz 1 87 7. — B. Poten, Johann Graf v.Werth : Jan v. Werth
Allgem. Deutsche Biogr. XLII, io3. — J. J. Merlo, Zur Geschichte des Generals Joh.
V. Werth: Ann. h. V. N. IV, S. 266. — Ders. Die Genesis des Kölner Liedes von Jan
u. Griet: Ebd. XLII, S. i43. — Frentz-Schlenderhan, Beitrag z. Gesch. des Gene-
rals V. Werth: Ebd. VI, S. 180. — Eckertz, Zur Gesch. d. Generals v. Werth: Ebd.
XVIII, S. 324. — H. Loersch, Eine Nachricht über J. v. Werths Gemahlin: Ebd.
XLVI, S. i76. — E. V. OiDTMAN, Bildnisse des Reitergenerals Jan von Werth. Edb.
LXXVIII, S. 80. — Herm. Friedr. Macco, Das jülichsche Geschlecht von Werth:
Pigr. 12. Tellanslcht auf der oberen Hälfte des rechten FlQdrels des St. Georssaltars In Kaikar, um 1600.
Ann. h. V. N. LXXVIII, S. 87. — L. Ennen, Die Städte Köln und Mül-
heim: Picks Monatsschr. V, 4x8. — Diemar, Hessen und die Reichsstadt Köln:
Mitteil. d. Oberhess. Geschichtsvereins, neue Folge, Bd. VIII. — Ders., Köln und die
Schlacht bei Lützen: Korresp.-Bl. d. Westd. Zs. XII, 39. — H. Keussen, Unterstützung
Aachens durch Köln nach dem Stadtbrand von 16S6: Zs. d. Aachener Gesch. -Ver.
XXII, S. 348. — Kurzer Bericht über die Sr. Maj. dem Kaiser Leopold im Jahre 1660 von
der Bürgerschaft zu Köln geleistete Huldigung: Brewer, Vaterl. Chron. II, 1826, S. 681.
— Gründlicher GegenBericht. Vif den Chur-Cöllnischen ohnlängst in Truck gegebenen
also genandtenumbständlichen Bericht, die Gräff liehe Wiedische Sache betreffendt, Heidel-
berg 1661. — Replica der Königl. Schwedischen Abgesandten zu Colin auff die von
Jhro Kays. Majestät dem Schwedischen Residenten zu Wien, wegen der Entführung
Printzen Wilhelms gegebenen Antwort, [o. O.] i674. — Curieuser Bericht, Mit was vor is. Jahrhdt
Solennitäten Ihr. Rom. Käyserl. Maj. Josephus I. die beyden Gebrüdere und bissherigen
Churfürsten von Colin und Bayern in ... . Wien d. 29. Aprilis A. i7o6 in die ... .
29
3o STADT KÖLN
Einzelnes Acht und Ober -Acht öffentlich erklären lassen. Erstl. gedr. z. Wien, Jetzo i. Leipzig
Geschichte, [um i7o6]. — Fernerer Curieuser Bericht Oder Gedoppeltes eigentliches Mandat . . ,
^"" ße-**'* Mit welchen Ihro Rom. Kays. Majest. Josephus I. Wider die bissherigen Chur-
ziehunffen. Fürsten von Colin und Bayern die Käyserliche und des Heil. Rom. Reichs Acht
und Ober -Acht In .... Wien d. 29. Aprilis i7o6 öffentlich publiciren lassen. Leipzig
[um i7o6]. — [K. Heigel,] Kurfürst Josef Klemens von Köln und das Projekt einer
Abtretung Bayerns an Oesterreich, i7i2 — i7i5: Sitzungsberichte d. philos.-philol. u.
histor. Classe d. k. b. Akademie d. Wissenschaften z. München, Heft 3, München
i883. — Unterthäniges Memorial und Bitte an eine Reichs -Versamblung zu Regens-
purg von dess Hl. Rom. Reichs-Freyen Stadt Colin a. Rh., die ... . begehrte Ma-
tricular- Moderation betreffend, [o. O. um i7i6.] — Fernere unterthänige rechtliche
Vorstellung .... an die . . Reichsversamblung zu Regenspurg, ;an Seithen dess
H. Rom. Reichs Freyer Stadt Collen a. Rh., in puncto moderationis matriculae imperij.
streit zwischen t^^^^®'^] i72o. — Memorialc Und kurze Vorsttllung an eine . . Reichs -Versamlung
Kurfüwtund in Betreff des von . . . demente Angasto Ertz - Bischoflfen zu Collen . . . anmass-
lich genohmenen Recursus . . . [Köln i739]; weitere Schriften in diesem Kampfe
des Kurfürsten gegen die Stadt Köln siehe: F. Ritter, Katalog der Stadtbiblio-
thek in Köln, I, Rh. IV, von 1 538— 1 548. — J. B. Bebber, Als . . . Carolus VH.
... zu Franckfurth, im Jahr Christi i742 am 24. Jenner erwöhlet, 12. Hornung ge-
krönet worden, hat ein . . . Rath der . . Stadt Colin a. Rh. seine Ehrenbezeugung
. . . durch gegenwärtige Freuden -Vorstellungen . . . offenkündig machen sollen.
[Collen 1742]. — Carolo VI. Romanorum imperatori ... die XX. Octobris . . .
a. MDCCXL . . . extincto . . . praesens castrum doloris senatus populusque Agrippinensis
erexit . . . Coloniae 1 74o. — Als . . . Frantz Stephan . . . der . . . Maria Theresia . . .
Gemahl und Mit-Regent . . . dem H. Rom. Reich Teuischer Nation zum König
und Kayser . . . gegeben und gecrönet worden: Erkühnte sich eine treu-gehors.
Kauffmannschaft der Freyen Reichs-Stadt Colin, ihre . . . aufrichtige Freude durch
folgende äusserliche Bezeugungen an den Tag zu legen, [o. O. i745.] — Memoire
(sur les avances faites aux troupes franc^aises par la ville de Cologne dans la guerre
de i756). [0. O. i789.] — Abriss des herriich erleuchteten Ehren -Gerüstes, welches . . .
Joseph II. bey Gelegenheit der . . . Königs-Wahl und der darauf am 3. April er-
folgten Krönung ein . . . Magistrat der freyen Reichs-Statt Colin mit tiefester Ehr-
furcht hat aufführen . . . und am 6. Mai i764 vorstellen lassen. Colin i764. —
F. F. Wallraf, Beschreibung der Todtenfeier und des Trauergerüstes für . . . Leo-
pold II. in der Rathauskapelle zu Köln, [Köln i792].
Franzö- Etwas zur Beherzigung an die Bewohner des Köllnischen Landes, [o. O.]
Bische Zeit. ^^^^ _ Nüthwendigkeit der Abtretung des linken Rheinufers, theils für Frankreich,
theils für Deutschland, [o. O.] i798. — [K. J. v. Bachem,] Plan einer billigen
Entschädigung der auf der linken Rheinseite veHierenden Fürsten und Grafen,
Basel i798. — Du Thalweg du Rhin, considertf comme limite entre la France et
l'Allemagne, Mainz 1801. — P. F. Paravey, De la libre navigation du Rhin, ou
reclamation des villes de la rive gauche contre le droit d'etape de Cologne et
Mayence, Coblenz 1801.
PreusBische Das Fest der Abgeordneten von Rheinland -Westphalen geh. zu Köln am 18.
Abgeordneten- "' ^^' J"*^ '^^^' Leipzig i863. — Das Abgeordneten fest zu Köln am 22. u. 23. Juli i865,
'est. Leipzig i865. — [W. Elven], [Beschwerdeschrift des in Köln wohnenden Kaufmannes
Johann Classen- Kappelmann an den Gerichtshof zur Entscheidung der Competenz-
Conflikte in Beriin], Düsseldorf i865. — [A. Bessel,] Aeusserung über den Compe-
3o
STADT KÖLN 3 1
tenz-Conflikt, welchen die Königl. Regiening zu Köln bez. der . . . Adcitationsklage Einzelnes
„Classen-Kappelmann contra Regierung zu Köln" puncto: Erstattung der Miethe des Geschichte.
Gürzenichsaales erhoben hat. [Düsseldorf i865]. — Stenographischer Bericht der Ver- A.u8wäptifire
handlungen des Abgeordnetenhauses über die Petition des Kaufmanns Classen-Kappel- Ziehungen,
mann, das Kölnische Abgeordnetenfest betreffend, Berlin 1866. — J. Schwarz, Rede,
geh. in der Synagoge zu Cöln, zum 5o jährigen Jubiläum der Rheinprovinz, a. i5. Mai
i865, Cöln i865. — Ein Wort an das preussische Volk zur Jubelfeier der Wieder-
geburt Deutschlands. Gegen die Kölner Loyalitäts-Deputation, Frankfurt i865.
3. Zur Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte. Verfasaung
und
O. Oppermann, Kritische Studien zur älteren Kölner Geschichte, I: Westd. Verwaltung.
Zs. IXX, S. 27i; II, ebd. XX, S. 120; III, i, ebd. XXL S. 4; III, 2, ebd. XXI, S. 59. Mittelalter.
— J. Brück, Die Grundzüge des in der Stadt Köln bis zur Einführung des fran-
zösischen Rechts geltenden ehelichen Güterrechts, Bonn i9oo. — S. Rietschel, Das
Kölner Burggrafenrecht von angeblich 1 169: Westd. Zs. XXII, S. 32 7. — H. Keüssen,
Untersuchungen zur älteren Topographie und Verfassungsgeschichte von Köln: Westd.
Zs. XX (i9oi), S. 14. — F. Lau, Die erzbischöflichen Beamten in der Stadt Köln
während des 12. Jahrhunderts. I. Lübeck i89i. Vgl. dazu: Korresp.-Bl. d. Westd.
Zs. XIII, Sp. 236; II: ebd. XIV, Sp. 121. — E. Liesegang, Zur Verfassungsgeschichte
der Stadt Köln, vornehmlich im 1 2. u. 1 3. Jh. : Zs. d. Savignystiftung für Rechtsgesch.
XI, S. I. — Den., Die Sondergemeinden Kölns, Bonn i885. — R. Knipping, Die
Papierurkunden des i5. Jh. und die städtischen Urkundenkopiare I (1210— i45o): Mit-
teil, aus dem Stadtarch. v. Köln XXVII, 222. — Verzeichnis der Bürgermeister der
freien Stadt Köln von 12 16 bis 1 797 : F. E. v. Mering, Gesch. der Burgen, Rittergüter
etc., Bd. VII (i844), S. 20. — J. Greving, Steueriisten des Kirchspiels St. Kolumba
in Köln vom i3.— 16. Jahrhundert: Mitteil, aus dem Stadtarch. v. Köln, Heft 3o. —
Ders., Wohnungs- und Besitz Verhältnisse der einzelnen Bevölkerungsklassen im Kölner
Kirchspiel S. Kolumba vom i3.-i6. Jh.: Ann. h. V. N. LXXVIII, S. i. —Jos.
GoBBERS, Die Erbleihe und ihr Verhältnis zum Rentenkauf im ma. Köln des 12. bis
i4.Jh. : Zs. d. Savigny-Stiftung für Rechtgeschichte, IV, Germanist. Abteil. — Urbare
von Köln: K. Lamprecht, Verzeichnis niederrheinischer Urbarialien, in der Schrift
zur feierlichen Einführung des neuen Rektors der Universität Marburg am 1 9. Oktober
i89o, S. i4. — R. Knipping, Die mittelalterlichen Rechnungen der Stadt Köln: Mitteil,
aus dem Stadtarch. v. Köln XXIII, S. i87. — Ders., Das Schuldenwesen der Stadt
Köln : Westd. Zs. XIII, 34o. — E. M. Lambert, Die Entwickelung der deutschen
Städte 7 Verfassungen im Mittelalter. Bd. 2, Verfassung der Stadt Köln. Halle i865. —
C Hegel, Verfassungsgeschichte von Cöln im Mittelalter. Leipzig i877. Besprochen:
Sybels Hist. Zs. XL, S. 3i7. — Ders., Nachtrag zur Geschichte der Stadt Verfassung von
Cöln im Mittelalter: Hansische Geschichtsblätter, VIL Leipzig i879, S. ii5. — E.
CHARVfiRiAT, Etüde sur Fhistoire de la Constitution de Cologne au moyen äge, Lyon
1881. — R. Hoeniger, Der Ursprung der Kölner Stadt Verfassung: Westd. Zs. f. Gesch.
u. Kunst, II, S. 227 — Otto Kallsen, Die deutschen Städte im Mittelalter, Halle
i89i, I, S. 44, 572. — B. Heil, Die deutschen Städte und Bürger im Mittelalter:
Aus Natur und Geisteswelt, Leipzig i9o3, Bd. 43. Besprochen von S. Rietschel:
D. Litt.-Zeit. XXIV, i9o6. — A. M. Ehrentraut, Untersuchungen über die Frage der
Frei- und Reichsstädte: Leipziger Studien a. d. Gebiet d. Gesch., IX, 2. Besprochen von
Werminghoff: Z. S. R. G. XXIV, 395; Knöpfler: Beil. z. M. A. Z. 3. Febr. i9o3;
Rietschel: Hist. Vierteljahrsschr. VII, 86. — Ch. Meyer, Der Haushalt einer
3i
32 STADT KÖLN
Einzelnen deutschen Stadt im Mittelalter, I, 562. — F. Walter, Das alte Erzstift und die
Oeschlchte. Reichsstadt Cöln, ihre geistliche und weltliche Verfassung und ihr Recht. ... Buch i.
VerfasBung Bonn 1866. Mehr nicht erschienen. — W. Reisner, Die Einwohnerzahl deutscher
und
Verwaltung. Städte in 5 Jahrhunderten, mit besonderer Berücksichtigung Lübecks: Samml. national-
ökonomischer u. stati.st. Abhandlungen des staatswissensch. Seminars zu Halle, Bd. 36.
Besprochen von G. v. Below, Vierteljahrsschr. (t Soc. u. W. G. II, 476. — W. Stein,
Deutsche Stadtschreiber im Mittelalter: Mevissen -Festschrift, i895. S. 2 7. — L. Ennen,
Das alte Pfarrsystem in Köln: Ann. h. V. N. XXIII, S. 23. — H. Kelleter,
Zur Geschichte des Kölner Stadtpfarrsystems im Mittelalter: Mevissen-Festschrift, i895,
S. 222. — Weistümer der Erbvogtei : Lacomblet's Archiv N. F. I, 39i. — H. Schaefer,
Pfarrkirche und Stift: Kirchenrechtl. Abhandl, 3. Heft i9o3. — R. Hoeniger,
Der älteste Aktenbestand der städtischen Verwaltung Kölns: Mitteil, aus dem Stadtarch.
V. Köln, Heft i, Köln 1882, S. 35. — Fr. Lau, Das Schöffenkollegium des Hochgerichts
zu Köln bis zum Jahre i396: Mevissen-Festschrift i895, S. io7 und Westd. Zs. XIV,
S. i72. — H. Keussen, [Kölner] Briefeingänge des i4. u. i5. Jh.: Mitteil, aus dem Stadt-
arch. v. Köln XXII, 77; XXVI, i; XXVII, i59; XXVIII, 1. - L. Schwörbel, Die
Rechnungsbücher der Stadt Köln von i35i — 1798. [Köln] i892. — H. Keussen,
Kölner Prozessakten i364— i52o: Mitteil, aus dem Siadtarch. v. Köln XXIV, S. 45.
Schreinawesen. — Die Kölnischen Schreinsbücher: Ann. h. V. N. XXXVIII, i85. — Sammlung
deren Schrein Gebrauch und Rechten, Baw-Ordnung, Landts- Ordnung etc. Nach
i766. — Aus den Schreinsurkunden: Ann. h. V. N. II, i42. — Vorläufiges Verzeich-
nis der Schreinsbücher im Stadtarchiv von Köln nach der Aufnahme vom März
d. J. 1886. Köln 1886. — M. Stern und R. Hoeniger, Das Judenschreinsbuch der
Laurenzpfarre zu Köln: Quellen zur Geschichte der Juden in Deutschland. Bd. i.
Berlin 1888. — Eine kurze Geschichte des Kölner Schreinswesens in L. M. B.
AuBERT, Grundb0gerres histori i Norge, . . . Kristiania i892. Vgl. Doublier in Zs.
der Savigny- Stiftung, Germanist. Abt. Bd. i4, S. i. — Herm. Keussen, Verzeichnis
der Schreinskarten und Schreinsbücher: Mitteil, aus d. Stadtarchiv v. Köln, XXXII.
— K. Keller, Die stadtkölnischen Kopienbücher. Regesten I, i367— 1387, II,
i373— i4oi: Mitteil, aus dem Stadtarch. v. Köln, i. Bd., Heft i, S. 61, 2. Bd., Heft 4,
S. Si. — H. Keussen, Die stadtkölnischen Kopienbücher: Mitteil, aus dem Stadtarch.
V. Köln XXII, S. i. — J. J. Merlo, Das Ausgabebuch der Mittwochs-Ren tkammer
zu Köln für die Jahre i37o bis i38o: Ann. h. V. N., Bd. XXXIX, Köln i883,
S. i4i. — R. Knipping, Ein mittelalterlicher Jahreshaushalt der Stadt Köln (i379):
Mevissen-Festschrift, i895, S. i3i.
T^nrfitbrirf. U^^<^^ ^^^^ Verbundtsbrieff der H. Freyen Reichs Statt Collen, durch Burger-
meister und Raht . . . daselbst auffgericht A. i396. [o. O. um i57o.] — Nachrichtliche
Anmerkungen über den Verbund- u. Transfixbrief, . . . von einem Freunde der Wahr-
heit Frankfurt u. Leipzig i777. — Wahrer Abdruck der . . . aus dem . . . Original
der . . . Verbund- und Transfixbriefen von den Jahren i396 und i5i3 gefertigten
Abschrift, [o. O. i784.] — K. Bader, Beiträge zur Geschichte des Kölner Verbund-
briefes von i396, Darmstadt i896. — Folgen die Statuta vnd Concordata der H. Freyen
Reichs Statt Colin . . . auffgericht A. D. i437. [o. O. um i57o.] — Zwei Kölner Eid-
bücher, die ersten Verfassungscodices der Reichsstadt Cöln: A. Fahne, Forschungen,
II, 2. Heft, Cöln i867. — Aus Kölns Geschichte. Das hohe weltliche Gericht:
Köln. Landesztg. i897, Nr. 37-4o, 42-44, 46, 47, 49, Si, 53, 54, 58, 63, 64, 7o. -
J. J. ScoTTi, Sammlung der Gesetze und Verordnungen, welche in dem vormaligen
ift. Jahrhdt Churfürstentum Cöln . . . ergangen sind von i463 bis 1816, 4 Bände, Düsseldorf
32
STADT KÖLN 33
i83o, i83i. — Aus dem Ausgabebuch der Mittwochs-Rentkammer zu Köln iSoo bis Einzelnes
iSii: B. J. XLI, 66. — Der grosser Burger Eyd Binnen Colin (i5i3), [Köln, o. J.] Geschichte.
— Abdruck und gemeiner begriff der PoUicey, Ordnungen, Plebisciten und Statuten Verfassung
der alten Löblichen Freyen Reichs-Stadt Collen, i562. — Adam J. Wrede, Die Kölner Verwaltung.
Bauerbänke, Köln-Ehrenfeld i9o5. — K. Hohlsaum, Armejnpflege der niederländischen
Gemeinde in Köln, 1 589— 1 595: Korresp.-Bl. d. Westd. Zs. XV, loS. — Wider des n. Jahrhdt.
theur und hoghen beaidten Verbondts und Transfix Cölnnischer Magistrats Verlauffs,
Examen und Revision, i6ia. [Köln 1612.] — Responsa feudalia diversorum juris
consultorum super feudis Coloniensibus Henrici Rosenthalii, Censura Academiae
Coloniensis de eodem . . ., Köln i635. — A.Tille, Instanzenzug des kurkölnischen
Gerichts im i7. Jahrhundert: Zs. der Savigny-Stiftung, Germanist. Abt XXI, S. 222. —
Beschwerden des Kölner Erzbischofs Maximilian Heinrich über Eingriffe der Stadt Köln KonHlkt
in die erzbischöfliche Jurisdiction, [o. O. um i67o.] — Kurtze und wahrhaflfte Remon- „nd E„bi8chof.
stration deren . . . Ungründe, mit welchen der von Bürgermeister und Raht der Statt
Collen wieder das ChurfQrstliche Edict . . . gegenbericht angefüllet ist, Bonn i67o. —
Abtruck dessen, was ahn seithen Ihrer Churfürstl. Durchl. von Colin, wegen der Statt
Cöllnischer Burgban • . . den 6. Octobris i67i vorbracht und dagegen von . . . der Statt
Colin den 20. Octobris und 11. Decembris selbigen Jahrs repliciert worden, [o. O. um
i67i.] — Abtruck der nahmens Chur - Cöllnischer Herren ... am 1 3. Octobr. i67o
Burgermeisteren und Raht der Statt Collen wegen des vorgenommenen newen Vestungs-
baw . . . insinuirter protestation . . . Bonn i67i. — Jus municipale Colon., ed. 2, Köln 18. Jahrhdt
1 762. — Vollständige Sammlung deren die Verfassung des hohen Erzstifts Colin be-
treffender Stucken . . . Auf Befehl Maximiliani Friderici zum Druck befördert Colin
i772, i773. — C. Sommer, Konstitution für die Stadt Köln, Köln i797. — Math. 19. Jahrhdt
Simon, Annalen der inneren Verwaltung der Länder auf dem linken Ufer des Rheins :
Brewer, Vaterl. Chron., 1825, S. 639; Jahrg. 1826, S. ii9. — F. Joly, Das Beleuch-
tungswesen der Stadt Köln, Köln i896. — Ders., Die Wasserversorgung der Stadt
Köln, Köln i896.
4. Zur Kirchengeschichte. Klrchen-
geschlehte.
L. DucHESNE, Le faux Concile de Cologne (346): Revue d'hlstorie ecclesiastique, Mittelalter.
III. p. 16. — P. Heber, Die vorkarolingischen Glaubenshelden am Rhein und deren
Zeit 2. Aufl., Göttingen i867. — Kessel, Die Synoden zu Köln: [Freiburger]
Kirchenlexikon VII, S. 893. — Jos. Müller, Über Rupert von Deutz und dessen vita
S. Heriberti. Progr. d. Apostelgymnas. zu Köln 1888. Vgl. Die kathol. Bewegung in
unseren Tagen XX, 16 bis 18. — M. Perlbach, Aus einem verlorenen Codex tradi-
tionum der Bonner Münsterkirche . . . Neues Archiv XIII (1888), S. i45. [Enthält
manche Coloniensia]. — B. Simson, Ober eine Handschrift . . . der vita Brunonis:
Lacomblet, Archiv VII, S. i48. — Die Siegel des Erzbischofs Anno II.: Ebd. III S. 4i5.
— Vita Annonis : Neues Archiv VIII, S. 2o4. — F. W. E. Roth, Eine ungedruckte
Vita Erzbischof Annos II.: Ebd. XII, S. 2o9. — Herm. Abels, Zur Zeitbestimmung
des Annoliedes: Germania, Wissenschaftl. Beil. i9oi, nr. 38. — R. Knipping, Die
Regesten der Erzbischöfe von Köln im Mittelalter, II (iioo— i2o5): XXI. Publik,
d. Gesellschaft für Rhein. Geschichtskunde, Bonn i9oi. Vgl. dazu F. Vigener: Westd.
Zs. XXI, S. 21 7. — Eine Kölner Urkunde v. J. 11 59: v. Ledebür, Neues allgem.
Archiv III (i836}, S. 93. — Ein Lobgedicht auf Alb. Magnus: Organ f. christl.
Kunst XXII, 21 4. — P. VON Lofi, De vita et scriptis Beati Alberti Magni, II: Anal.
Bolland. XX, S. 273. — H. Cardauns, Zwei Konsecrationsurkunden Alberts d. Gr.:
Picks Monatschrift II, S. 618.
3
33
34 STADT KÖLN
Einzelnes R, Knipping, Ungedruckte Urkunden der Erzbischöfe von Köln aus dem 12. u.
Geschichte. i3. Jh. : Ann. h. V. N. LXV, S. 202; LXXV, S. 112. — Jak. Heimen, Beiträge zur Diplo-
eJchUhte ™^^^^ Erzbischof Engelberts des Heiligen von Köln (12 16— 12 25), Paderborn i9o3. Vgl.
Mittelalter. Korresp.-Bl. d.Westd. Zs. XXH, Sp. 181. Siehe auch: Rüssel, Urkundenbuch der Abtei
Eberbach, Wiesbaden 1 865,. Nr. 569. Ann. h. V. N. IX— X, S. 243. — H. Cardauns,
Regesten des Kölner Erzbischofs Konrad v. Hochstaden (1210) I238— 1261: Ann. h.
V. N. XXXV, S. I. Vgl. Brewer, Vaterl. Chron. H, 235; v. Ledebur, Allg. Arch. XH,
S. 84. — W. Crecelius, Graf Adolf IV. von Berg und Erzbischof Konrad von
Köln (o. O. u. J.). — W. Crecelius, Graf Adolf V. von Berg und Erzbischof Engel-
bert II. von Köln, Elberfeld (o. J.). — A. Miebach, Die Indictio secundum stilum
Coloniensem: Korresp.-BI. d. Westd. Zs. XXI, Sp. 5i. — A. Tille, Urkunde
Erzbischofs Engelbert von Köln, i3. März 1272: Korresp.-Bl. d. Westd. Zs. XXVII,
Sp. 16. — H. Schrohe, Die politischen Bestrebungen Erzbischofs Siegfried von Köln:
Ann. h. V. N. LXVII, S. i, LXVIII, S. 54. — F. Kummer, Die Bischofswahlen in
Deutschland zur Zeit des grossen Schismas i378— i4i8, vornehmlich in den Erzdiözesen
Köln, Trier und Mainz, Jena i892. — Aus der Hofhaltung des Kurfürsten Friedrichs III.
von Köln: Berg. Geschichtszs. IX, S. 100. — L. Korth, Der h. Rock zu Köln: Ann.
h. V. N. XLVI (i887), S. 48. —Jos. Greving, Protokoll über die Revision der Kon-
vente der Beginen und Begarden zu Köln im J. i452: Ann. h. V. N. LXXIII, S. 25. —
Br. Albers, Zwei Bullen Pius* IL für die Kölner Klöster: Ann. h. V. N. LXIII, S. i97.
— L. Schmitz, Die Kosten der päpstlichen Bestätigung Ruprechts von der Pfalz zum
Erzbischof von Köln, i464: Rhein. Geschichts-BI. II, S. ii3. — Einritt des Erz-
bischofs Hermann IV. in Köln, i488: Lacomblet, Archiv II, S. 180. — W., Aufschwörung
des Herzogs Franz von Braunschweig-Giffhorn (i5o8 — 1544) für das Kölner Dom-
kapitel: Korresp.-Bl. d. Westd. Zs. XIV, Sp. 47. — K. Krafft, Aufzeichnungen des
Re forma- schweizerischen Reformators Heinrich Bullinger über sein Studium zu Emmerich und
Köln (i 5 16 — 1 52 2) und dessen Briefwechsel mit Freunden in Köln, Erzbischof Her-
mann von Wied etc. Elberfeld i87o. — F. W. E. Roth, Des Kurfürsten Hermann
von Cöln Aufenthalt in Mainz i5i7 : Ann. h. V. N. LXIX, S. i65. — A. H. Rebensburg,
Festschrift zur Einweihung der evangelischen Christuskirche in Köln am ... 2. Dez.
i894, Köln i894. — A. Postina, Der Karmelit Eberhard Billick . . .: Eriäuter. und
Ergänz, zu Janssens Geschichte d. deutschen Volkes, Bd. II, Heft 2/3, Freiburg
i9oi. — K. Krafft, Die Beschlüsse des Rathes der Stadt Köln in bezug auf die
Fliesteden beiden Märtyrer Peter Fliesteden und Adolf Ciaren bach (i527 — i529) : Berg. Zs. X,
Clar^nbach. ^^^^ ^^74, S. i76. Vgl. ebd. XXtX, S. 2i5. — Auszüge aus den Kölner Ratsproto-
kollen von 1 527 bis 1 529 bei K. Krafft in den Theol. Arbeiten aus dem Rhein. -wissen-
schaftl. Predigerverein I, S. 43. — Karl Krafft, Die Geschichte der beiden Märtyrer
der evangelischen Kirche Adolf Ciarenbach und Peter Fliesteden, hingerichtet in Köln
am 28. Sept. i529, Elberfeld 1886. — E. Bratke und A. Carsted, Neuentdeckter Be-
richt des Inquisitors Johann Host von Romberch über seine Verhandlungen mit den
evangelischen Märtyrern Adolf Ciarenbach und Peter Flysteden: Theol. Arbeiten aus
dem Rhein.-wissenschaftl. Prediger verein, N, F. II, S. i5. — K. Krafft, Zur rhein.
Reformationsgeschichte unter dem Erzbischof Hermann von Wied: Theologische Ar-
beiten aus der Rhein.-wissenschaftl. Predigerverein VIII, i52. — Oratio G. Insulani
.... ad Pont. Max. Caes. Augus. Principes Magistratusque Reip. Christianae, de
Sede Concilii apud Coloniam Agrippinam deligenda. Coloniae, i533. — J. [Hellerus],
Contra anabaptistas unici baptismatis assertio, . . . apud Coloniam x\gripp., Coloniae
i535. — H. J. Liessem, Johann Gropper's Leben und Wirken (i5o2 — 1559): Progr.
34
STADT KÖLN
35
d. Kaiser -Wilhelm - Gymnasiums zu Köln, i876. — W. v. Gülik, Der Scholaster Einzelnes
zur
Johannes Gropper und seine Thätigkeit im Kurfürstentum Köln bis zum Jahre Geschichte.
i54o. Vgl. Korresp.-Bl. d. Westd. Zs. XXI, Sp. i5i. — ... Bericht Eins . Radts elcMchte.
der Stadt Colin von wegen eins . Privilegiumbs, so die Werdige Clerisey' daselbst
zuhaben vermeint. Zu Speir übergeben. A. MDXLII. [o. O. i542.] — Historia
collegii Coloniensis soc. Jesu, ab anno i542 ad annum i654: Fr. Jos. von Bianco,
Die alte Universität Köln, Köln i855, I, S. 855. — R. Cornely, Leben des sei. Peter
Faber, ersten Priesters der Gesellschaft Jesu; herausgegeben von H. Scheid, Frei-
burg i9oo. — J. Hansen, Die erste Niederlassung der Jesuiten in Köln i542
Reforma-
tionszeit.
Jesuiten.
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Fiff. 13. Teilansicht. Ausschnitt aus dem Basilikabild Santa Croce von Hans Bur^kmair in der Galerie
zu Augsburg, um 1510.
bis i547: Mevissen-Festschrift, i895, S. i6o. — Ders., Zur ältesten Geschichte des
Jesuitenordens : Mitteil, aus dem Stadtarch. v. Köln XXIII, S. 283. — Ders., Der Anteil
des Jesuitenordens an der Bekämpfung des Reformationsversuches Erzbischof Her-
manns von Wied, i543 und i544: Korresp.-Bl. d. Westd. Zs. XVI, 25. — B. Duhr,
Der erste Jesuit auf deutschem Boden, insbesondere seine Wirksamkeit in Köln:
Hist. Jahrb. der Görresgesellsch. XVIII, 792. — J. Hansen, Der Jesuit Peter Faber in
Köln i. J. i543 u. i544: Korresp.-Bl. d. Westd. Zs. XVI, 243. — O. Braunsberger,
B. Petri Canisii . . . epistolae et acta, I, Freiburg i896; II. Freiburg i898. — Petrus
Canisius in Köln: Köln. Volksztg. i897, Nr. 739. — Judicium cleri et universitatis
Coloniensis de doctrina & vocatione Martini Buceri ad Bonnam . . . Coloniae i543.
35
36
STADT KÖLN
Einzelnes
zur
Geschichte.
Kirchen-
geschichte.
Gegen-
reformatioa
Erzstift.
Herrn,
v.d. Busche.
— Judicium deputatorum universitatis & secundarii cleri Colonien. de doctrina &
vocatione Martini Buceri ad Bonnam . . . [Coloniae] i543.
Ranke, Katastrophe der reformatorischen Bewegungen in Köln im Urkundenband
zur Deutschen Geschichte VI, S. 4oi. — Von Gottes genaden unser Hermans Ertz-
' bischoffs zu Cöln . . . einfaltigs bedencken . - . [Marpurg] 1 544. — Wie der hochwirdigst
Ertzbischoff unnd Churfürst zu Collen . . . ersucht worden ist, die Predicanten sambt
den vorgenommenen neuwerungen abzuschaffen, [o. O. um i544.] — Appellatio Rev.
et Ins. Capituli Metropolitane Ecclesiae . . . Civitatis Coloniensis, in Causa Sacro sanctae
Religionis nostre . . . [o. O. um 1 544.] — Exemplar literarum primarii ac secundarii
Cleri et Universitatis Generalis Studii Coloniensis ad Rev. d. Archiepiscopum Coloni-
ensem . . . [o. O. um i544.] — Land tagsausschreiben des Kölner Domkapitels . . . aus
Anlass der religiösen Bewegung, [o. O. i544.] — Rechtfertigungsschreiben des Dom-
kapitels, Clerus und der Universität von Köln auf 2 . . . Schriften des Erzbischofs,
[o. O. um i544.] — Propositio per . . Capitulum, universumque Clerum, necnon
almam Universitatem . . . Civitatis Agrippinae Coloniae . . . exhibita . Clero totius
DioecesiS Coloniensis, octavo Novembris i544 . . . Coloniae i544. — Protestatio et
Apostolorum responsio Rev. d. Archiepiscopi Coloniensis ad Appellation em Cleri &
Universitatis. [o. O. um i544.] — Vortrag eins Erwirdigen Dhoem Capittels, den
Weltlichen Stenden . . . des Ertzstiffls Collen, verlesen am 18. tag des Monats No-
vembris i544. [Köln] i544. — Römischer Keiserlicher Maiestät . . . Bevelhschriften,
an beide Geistlichn und Weltliche Stende und eyngesessen der Stadt und des Ertz-
stiffts Collen, [Köln] i544. — Clausulae aliquot extractae ex iuramento speciali Ar-
chiepiscopi nostri Coloniensis . . . [o. O. um i544.] — Erblandtvereynung des Ertz-
stiffls Collen . . . [o. O. um i544.] — Erblandtvereynung eyns Erwirdigen Dhomcapittels
und gemeyner Landtschafll des Ertzstiffls Cöln . . . [o. O. um i544.] — Mittel der dreier
weltlicher Stende, unnd Gegenmittel eyns Erwirdigen Dhoimcapittels . . . [o. O. um
1 544.] — Christliche und Catholische gegen berichtung eyns Erwirdigen Dhomcapittels
zu Collen . . . Coloniae i544. — Publica attestatio magnifici d. Rectoris almaeque
Universitatis generalis studii, nee non venerabilis Cleri secundarii civitatis Coloniensis
. . . [o. O. um i545.] — Scriptum Rev. D. Hermanni de Weda Archiepiscopi Co-
loniensis in synodo publicatum a. MDXLV. die XXIII. Februarii ... [o. O. um
i545.] — Zwei ins Lateinische übersetzte Schreiben des Erzbischofs Hermann von
Wied an den Kaiser und an die zu Worms versammelten Reichsstände gegen den
Clerus und die Universität von Köln . . . [o. O. um i545.] — Transsumpt Römischer
Kay. May. unsers aller gnedigsten herm Schutz unnd Schirmbsbrieff* . . . dem hohen
Thumbstiffl, sambt algemeiner Cleriseien des gantzen Ertzstiffls, und der löblichen Uni-
versiteten der Stadt Collen . . . mytgetheilt . . . [o. O. um i545.] — Unsers gnedigsten
herm des Ertzbischoffs zu Colin, sambt des Dhoimdechants unnd seiner Adherenten
schrifften ... [o. O. um i545.] — Appellatio per . . Archiepiscopum Colonien.
[o. O. um i545.] — F. E. Billick, ludicii universitatis et cleri Coloniensis adversus
calumnias Philippi Melanthonis, Martini Buceri, Oldendorpii . . . defensio. Coloniae
i545. Neuer Abdruck Paris i545. — Delectorum per Capitulum Metropolitan um,
Universitatem et Clerum Urbis Metropolitan ae Coloniensis Censura . . . [o. O.] 1 546.
— W. Thümmel, Warum misslang der Reformationsversuch des Erzbischofs Hermann
von Wied: Freundschaftl. Streitschriften, 56, Barmen i894.
Herm. Jos. Liessem, De Hermanni Buschii vita et scriptis. Bonnae 1866.
— Ders. H. v. d. Busche, sein Leben und seine Schriften: Progr. d. Kaiser-
Wilhelm - Gymnasiums zu Köln i884— 1889, i9o5. — Ebd. i884, S. 35: Gedicht
36
STADT KÖLN 37
auf Köln von Hermann v. d. Busche. Übersetzt von F. Sotzmann in; Über Einzelne«
XU r
des Antonius von Worms Abbildung der Stadt Köln aus dem Jahre i53i, Köln Geschichte.
i8i9, S. 7o. — rC. Rahlenbeck,] Les bannis du duc d'Albe k Cologne. [o. O. '^'''?^®";
' L j *='^gescnicnte.
nach 1861.] Besprochen: Berg. Geschichtszs. I, 393. — K. Krafft und W. Krafft, oegen-
Briefe und Documente aus der Zeit der Reformation im i6. Jh. nebst Mit-''®'®''"***®*''
teilungen über Kölnische Gelehrte und Studien im i3. u. i6. Jh. ... Elberfeld
[i876.] — E. Simons, Eine altkölnische Seelsorgegemeinde als Vorbild für die
Gegenwart; Antrittsvorlesung, geh. am 28. October i893: Halte, was du hast, Zs. f.
Pastoraltheologie, Berlin i894. — Über die lutherische Gemeinde in Köln: Ed.
Simons, Niederrheinisches Synodal- und Gemeindeleben „unter dem Kreuz", Freiburg
i897. — K. Unkel, Eine Episode aus der Geschichte der Kölner Nuntiatur: Hist. Nuntiatur.
Jahrb. d. Görresgesellsch. XIV, io3. — W. Schwarz, Römische Beiträge zu Joh.
Groppers Leben und Wirken: Hist. Jahrb. III, 392, 594. — Melanchthons Beziehungen
zu Köln: Köln. Ztg. i897, Nr. i44. — F. Hipler, Die deutschen Predigten und
Katechesen der ermländischen Bischöfe, Abteil. 3, Festschrift der Görresgesellsch.,
Köln i885: Köln und Ermland in ihren gegenseitigen Beziehungen ... in der 2. Hälfte
des 16. Jh. — J. Hansen, Nuntiaturberichte II, Berlin i894. — W. E. Schwarz,
Die Nuntiatur-Korrespondenz Kaspar Groppers . . . (i573— 1576), Paderborn i898.
— Hansen, Zur Gegenreformation im Erzstift Köln: Korresp.-Bl. d. Westd. Zs. XIII, i72.
— M. Braun, Ablienung und gründtliche Widerlegung der . Supplikation, so ett-
liche der Augspurgischen Confession vermeinte verwantten umb einraumung einer
öflfentlicher Platz zu jhres Glaubens exercitium, einem . . . Rhatt der Statt Colin
übergeben haben. Colin i582. — J. Schopperus, Verantwortung der Christlichen
unnd wolgegründten demühtigen Supplication . . ., Antwort auf Braun's Ablienung,
Heidelberg i583. — G. Myliüs, Christlicher Sendtbrieff an einen Ersamen . . .
Raht der . . . freien Reichssstadt Colin, Heydelberg i583. — Sammlung von Schrift- Tnichsess'sche
stücken, welche die Truchsess'sche Angelegenheit betreffen, in 35 Abteilungen: Köln,
Stadtbibliothek Rh. IV, 255. — Aussschreiben Unser Johan Casimirs Pfaltzgraffen bey
Rhein, darinnen die Ursachen aussgeführet werden, warumb wir uns ... zu rettung
dess . . . betrangten Herrn Gebharten, Erwehlten unnd Bestettigten Ertzbischoffs zu
Colin, nottranglich . . . begeben, Newstadt a. d. Hardt, i583. — Ausschreiben und
gründlicher wahrhafter Bericht Unser Gebhardts, von Gottes Gnaden erwehlten und
bestetigten Ertzbischoffs zu Colin, warumb wir uns . . . [o. O.] i583 — Aussschreiben
und Bericht unser Gebhardts Erzbischoffs zu Colin . . ., Arnsberg i583. — Christ-
liche Erklärung, so Gebhardt, Erzbischoffen zu Colin, . . . verkünden lassen . . .,
Bonn i583. — C. G. Joecher, Supplementum historiae Gebhardi Truchsessii archi-
episcopi et septemviri Colon iensis . . . [Lipsiae] i75i. — G. v. Kleinsorgen, Tage-
buch von Gebhard Truchses, Kölnischem Erzbischofe. Münster i78o. — A. Wolters,
Ein Blatt aus der Geschichte des Truchsess'schen Krieges, Bonn, i872. — W. Goetz,
Kurfürst Gebhard II.; die Gegenreformation am Niederrhein: Realencyclop. f. Pro-
test. Theol. VI, S. 397. — H. Kaiser, Zwei zeitgenössische Berichte über die Ver-
mählung des Gebhard Truchsess: Korresp.-Bl. d. Westd. Zs. XVIH, Sp. i34. —
. . . klaglied von dem Capittel unnd Pfaffen zu Colin, dass sie beklagen, wie sie den
jetzigen Krieg haben angefangen, Eysleben i583. — R. Goecke, Vier Spottgedichte
auf den Erzb. Gebhard Truchsess: Berg. Geschichtszs. XII, S. 75. — Al. Meister,
Pasquille gegen Gebhard Truchsess: Ann. h. V. N. LXXIV, S. i53.
St. Ehses u. Al. Meister, Nuntiaturberichte aus Deutschland i585 — i59o, i. Ab- Nuntiaturatreit.
theilung. Die Kölner Nuntiatur, Paderborn i895. — L. Ennen, Die reformirte Gemeinde
37
38 STADT KÖLN
Einzelnes in der Stadt Köln am Ende des 1 6. Jahrhunderts : Pick's Monatsschrift I (i875), 397.
Geschichte. — C. Ulenberg, Summaria descriptio privati cuiusdam colloquii, quod . . . habitum
^^'^M^ht ®^^ Coloniae inter Casparum Ulenbergium, sacerdotem Catholicum, & Joannera
Oegren- Badium Rodingensem, ministrum Calvinianum . . . Coloniae i59o. — F. Stieve, Reli-
''®'°'''"***°°gionsbeschwerden der Protestanten zu Köln, 1594: Berg. Geschichtszs. XIV, S. 73.—
K. Unkel, Der erste Kölner Nuntiaturstreit und sein Einfluss auf die kirchlichen
Reformbestrebungen im Erzbisthum Köln um die Wende des 1 6. Jahrhunderts: Hist.
Jahrh. d. Görresges. XVI, S. 784. — Ders., Die Kölner Congregatio ecclesiastica für die
Reform der Erzdiözese: St. Ehses, Festschr. zum elf hundertjährigen Jubiläum des
n.Jahrhdt. deutschen Campo Santo in Rom, Freiburg i896. — J. F. Matenesius, Peripateticus
christianus sive Theophoria . . . civitatis Coloniensis ab haereticorum calumniis vin-
dicata. Coloniae, i6i9. — M. Sandaeüs, Elogium constantiae Coloniensis. i635.
— J. Heim, Schrifft- Regel des katholischen Kaisers Theodosii, zu erklärung des Cöl-
nischen Schrifft Büchleins, Colin, i65i. -- Auff Ihrer Churfürstl. Durchl. von Colin
Maximilian Henrichen . . . den 22. Decembr. nechstverflossnen 1 653. Jahrs signiert-
unnd . . . aussgegebenen Manifesti. . . . Gegen Bericht Bürgermeistern und Rahts
der . . . Statt Colin, [o. O. um i654.] — Manifest, Auss was vor erheb- und an-
tringlichen Ursachen d. Churfürstl. Durchl. zu Collen Hertzog Maximilian Henrich in
Bayern, zu Handhabung Ihrer und Ihres Erz-Stiffts in dero Statt Collen . . . eine
Prohibition anzulegen genölhiget worden, [o. O. um i653.] — Apologia des Ertz
Stiffts Collen . . . [Bonn] i659. — Überführung von Kölner Reliquien nach Mar-
chiennes: Neues Archiv XV, 44. — E. A. Stückelberg, Gesch. d. Reliquien i. d.
Schweiz, Zürich i9o2 [enthält viele Nachrichten über Kölner Reliquien].
Kurfürsten- Copia ahn ihro Hochw. Herren Praelaten in Petra de Sto. Petro erstatteten
wahliesa Berichtschreibens Lucii Veri Statt Colnisch Babel betreffend!, &c. [o. O.] i684.
— Das verwirrte Colin, oder die geschwächte Cöllnische Chur -Würde, [o. O.]
1688. — Homo proponit, Deus disponit. Oder die mit einer langen Nasen
abgewiesenen Menschen- Anschläge, vorgestellet in einem Discurs über die so gar
wider Menschliches Verhofien abgeloffene Cöllnische Churfürsten - Wahl. [0. O.]
1688. — Vindiciae Apostolicae, quibus justitia confirmationis a . . . Papa Innocen-
tio XI. in favorem . . Archiep. & Elect. Coloniensis Principis Josephi Clemen-
tis . . . concessae . . . proponitur. [o. O.] 1688. — Des Herrn Cardinais, Land-
grafen V. Fürstenberg, summarische Antwort auff die Proposition, welche der Herr
Graf V. Kaunitz, Ihrer Rom. Kaiserl. Majestät Abgesandter, an das Thom-Capitul
zu Colin gethan hat, den i4. Julii 1688. [o. O.] 1688. — Relation, von dem, was
in der Chur - Cöllnischen Wahl -Sache seithero auff gegenwärtigen Reichs - Convent
in Regenspurg vorgangen, [o. O. um 1688.] — Exacta facti species, cum solida
remonstratione non existentis praetensae electionis Josephi Clementis, . . . [o. O. um
1688]. — Critica curiosa Irenaei Albermontii historici & jurisconsulti ad praeten-
sam facti speciem & remonstralionem non existentis electionis Josephi Clementis &c.
. . . Cosmopoli 1688. — Die Kölner Wahl und Frankreichs Friedensbruch, 1688:
Hist. Taschenbuch, Jahrg. VI, nr. 9. — H. Kelleter, Zur Gesch. d. Kölner Kur-
fürsten Joseph Clemens: Korresp.-Bl. d. Westd. Zs. XIII, i73. — Z. de Bona Casa,
Consultatio super controverso archiepiscopatu & electoratu Coloniensi, . . . Coloniae
i69o. — Sammlung von Schriftstücken, welche den Streit des Kölner Domkapitels
mit dem Kurfürsten Joseph Clemens und seinem . Minister Johann Friedrich
Karg von Bebenburg, i696— i7o2, betreffen. [i696— i7o2j: Köln, Stadt- Bibliothek,
Rh. IV, 282. — Diarium Oder Protocollum Über den . Verlauft In Puncto des
38
STADT KÖLN 39
von einigen Thumb-Capitularen zu Collen anmasslich aussgeschriebenen, und in dem Einzelnes
Dominicaner Closter angestelten Land-Convents der Gemeiner Ständen des Rhei- Geschichte.
nischen Ertz-Stiffts. . . . i696. — Ahn die Rom. Kayserl. Mavestät vom Capitull Kirchen-
• ^ s^eschichte.
des Ertz- und hohen Thumb-Stiffts Collen abgebene Remonstration . . . auff das n. J a h r h d t.
. . . diarium oder protocollum. Collen [um i696] — Vera deductio facti in ever-
sionem jurium & antiquissimi Status ecclesiae totiusque archidioecesis Coloniensis
noviter intentati. [o. O. um i696]. — J. B. D. Jüst, Jungenbiesen, Eine Kommende
d. Deutschen Ordens: Deutsches Adelsblatt i89o, S. 247.
Der Streit zwischen Preussen und der Stadt Köln über die Zulassung calvinischen w. Jahrhdt.
Gottesdienstes daselbst : Der Katholik, i889, 2. Heft, S. 39. — A. Meister, Der preussische
Residentenstreit in Köln, ein Versuch zur Einführung des reformierten Gottesdienstes :
Ann. h. V. N. LXX, S. i . — B. Desirant, Prosecutio actionis epistolaris, in qua principaliter
impenditur Judicium cum censura Sacrae Facultatis Theologicae Coloniensis, . . .
praemittitur brevis historia de vita, Doctrina, & moribus Paschasii Quesnel, Janse-
nistarum Antesignani. . . . Coloniae, i7i3. — Verzeichnus deren von wegen Sr. Königl.
Majestät in Preussen an die Ertz-Stifftisch- und Chur- Fürstl. CöUnische Landen. . . .
wiederrechtlichen Anforderungen und deren gründliche Widerlägung [o. O. um i7i3].
— Der Evangelischen Kauffmannschafft zu Colin von dasigem Bürgermeister und
Rath erleidender sehr harter Religions Bedruck . . . [o. O. um i7i6.] — Unterthänige
. . . Gründliche Widerlegung der an die . . Reichs- Versammelung zu Regensburg
von Seithen der Evangelisch- Reformirten Religion und Augspurgischer Confession
Verwandten KauffmanschafTt zu Collen a. Rh. contra dasige Bürgermeistere u. Rath
A. i7i6 in Truck ausgelassenen . . . gravaminum. [o. O.] i7i8. — Gründlicher
Gegen-Bericht an Seithen Bürgermeister und Rath der Freyer Reichs-Statt Collen. . . .
[o. O. um i72o.] — Gründliche Widerlegung von Kap. 2 der Securis ad radicem
posita von J. C. Eccard, i724 [Die Vorlage beruhte beim Kölner Syndicat]: Köln,
Stadt-Archiv, Alfter III, 279—338. — Epistola pastoralis Josephi Clementis, archi-
episcopi et principis electoris Coloniensis, ... ad clerum populumque suum Coloniensem
. . . Coloniae, i7i9. — N. de Tombeur, Provincia Belgica ord. ff. Eremitarum
s. p. n. Augustini olim dicta Coloniensis, . . . Lovanii, [i727.]: Fol. 48, De universi-
tate Coloniensi; Fol. 21 3, De monasterio Coloniensi. — Das Erzstift Köln [Auszug
aus M. Henriquez von Stkevesdorf, Archidioecis Colon, descriptio, i73o]:
Brewer, Vaterl. Chron., 1825, S. 3i6. — G. v. P., Wappen des Kurfürsten Clemens
August von Köln: Hessenland IX., S. 80. — Catalogus personarum et offidorum
Provinciae Societatis Jesu ad Rhenum inferiorem . . . Köln, i74i — 1773. — Aus-
züge aus dem Manuscripte des Domherrn von Hillesheim [Kölnische Kirchen-
und Staatsgeschichte] : Brewer, Vaterl. Chron., 1825, S. 257. — Dissertationes histo-
rico-critico-ecclesiasticae . . . Coloniae [i757]. — P. Lucianus, Oratio funebris
perorata sub exequiis pro demente Augusto . . . Electore Coloniensi in aula Bonnensi
servatis. Das ist: Trauer- und Lobrede zu . . . Gedächtniss . . . dementen Augusten
. . . vorgetr, den i3. Merz i76i. Bonn [i76i]. — Klar und ungezweifelter Beweis,
dass die Verlassenschaft weyland Sr. im Jahre i76i verstorbener Churfürstl. Durch-
laucht zu Colin Clementis Augusti dermaliger Sr. Churfürstl. Gnaden Maximilian
Friderich zu Colin und dero Erzstiftischer Hof-Cammer als testamentarischen
Erben unstrittig gebühre, ... [o. O. um i766]. — P. Paulinus, Trauerrede
auf den tödtlichen Hintritt . . . Maximilian Friderichs, Erzbischofen zu Köln . . .
bei der in der . Hof kapeile zu Bonn den i7- 18- und i9ten May gehaltenen feier-
lichen Leichenbegängniss, Bonn [i784]. — J.W. Marx, Necrologium . . ., quum
39
4o
STADT KÖLN
Einzelnes
zur
Geschichte.
Kirchen-
geschichte.
18. Jahrhdt.
Nuntiatarstreit.
. . . Maximiliano Friderico, archiepiscopo Coloniensi . . . comiti de Koenigsegg-
Rottenfels, ... in ecclesia metropolitana electorali Coloniensi . . . justa exequiarum
persolverentur, die 26. Maji i784. Coloniae, i784. — Consecrations Feierlichkeit
des Churfürsten u. Erzbischofs Max Franz von Cöln. [Bonn, i785.] ~ Hoynck,
Die Wahl des letzten Kurfürsten und Erzbischofs von Köln: Zs. f. vaterl. Gesch. und
Altertumskde. Westfalens Bd. 58, II, S. 210. — [P. A. Winkopp,] Ueber das unjuslifizir-
liche und aufrührerische Schreiben, welches . . . Pacca, . . Nunzius zu Kölln, an alle
Pfarrer und Seelsorger der hohen Erzdiözesen Mainz, Trier und Kölln ... zu er-
lassen sich unterfangen hat. Frankfurt u. Leipzig, i787. — Promemoria [des Kölner
Fi|jr. 14. Teilansicht. Ausschnitt aus dem Prospekt des Anton Woensam von Worms, 1531.
Erzbischofs Maximilian Franz an die Kaiserl. Majestät gegen die päpstlichen Nun-
tiaturen zu Köln u. München.] [o. O. um i787.] — Vdritable ^tat du different ^leve
entre le nonce apostolique resident a Cologne et les trois electeurs eccl^siastiques,
. . . Dusseldorff, i787. — G- J. van den Elsken. Consistorial- Anmerkungen über
den Cöllnischen Erzbischöflichen Unterricht vom vierten Hornung i787. Düsseldorf,
i787. — Send-Schreiben eines rechtschaffenen Katholickcn an die . Bürger der .
Stadt Kölln [o. O. i787.] — K. A. Auerbach, Kurze dem Begriffe des gemeinen
Burger angemessene Abhandlung über das Sendschreiben [o. O.] i788. — Erörte-
rung der kölnischen Nuntiaturstreitigkeit . . . [o. O.] i788. — Rdfiexions sur les
73 articles du Pro memoria presentd a la diele de l'empire töuchant les nonciatures,
de la part de Tarchev^que-decteur de Cologne . . . Ratisbonne, 1 788. — Servatius
Friedlieb, Meine Gedanken in Betref der in . . Köln den Protestanten gestatteten
4o
STADT KÖLN 4l
Religionsübung, [o. O.] i788. — J. J. Giurgazzi, Authentische Acktenstücke, welche Einzelnes
sowohl zur Beleuchtung des kölnischen Toleranzstreites, als zur Rechtfertigung der Geschichte.
Auerbachischen Abhandlung gegen Servaz Friedlieb hsgg. sind. i788. — Antwort ^**^u?*w'
des kölnischen Stadtrathes auf die von dasigem . Pastoral-Koliegium in Betref des 18. Jahr hdt.
protestantischen Beth-, Predigt- und Schulhauses übergebene Vorstellung. Deutz, i788.
— An die Röm.-kaiserl. Majestät etc. allerunterth. Vorstellung und Bitte ... ad
causam zu Köln Augsburgische Confessionis- Verwandte und Reformirte. [o. O.] i788.
— K. F. V. EiGELSTEiN, Frage eines Stadtköllnischen Burger, und Beantwortung seines
Bannerherrn, ob ein einzelne Rath befugt sey, . . . denen Reformirten ein Beth-
und Schullhause zu erlauben? [o. O. um i788]. — Den Köllnischen Bürgern zur
Messe. i788. [o. O. i788]. — Treuer Rath eines Köllnischen Bürgers an seine Mit-
bürger und Gaflfelfreunde. [o. O. um i788.] — Reflexionen eines kölnischen Bürgers
über das Betragen seiner Mitbürger, da er am 6. October aus seinem Taumel er-
wachte, und sich die Augen ein bischen rieb. Duisburg, i789. — Gegen-Reflexionen
von einem nüchtern Bürger Köllns gegen Jenen, der am 6. October aus seinem
Taumel erwachte, . . . Klarfurth [um i789]. — Begründete Gegenbemerkungen über
die Betrachtungen wider die 73 Artikeln des pro Memoria, das von Seiten des Herrn
Erzbischofs und Kurfürsten von Köln der Versammlung der Reichsstände in Betref
der Nunziatur ist überreicht worden, [o. O.] i789. — Kurze Wiederlegung der
rdflexions sur les 73 artides . . . [o. O.] i789. — Unpartheiische Prüfung der Re-
flexionen sur les 73 articles. [o. O.] i789. — . . . Pii papae VI. responsio ad Metro-
politanos Moguntinum, Trevirensem, Coloniensem et Salisburgensem super Nuncia-
turis Apostolicis. Romae, i789. — Etwas a. d. zweibrücker politisch- und holländisch
hochdeutschen Zeitungsfabriken in Betreffe der Reichsstadtkölnischen Religionsunruhen.
i789. — KoNR. Treffer, Warum werden die Protestanten so mächtig in Köln?
[o. O.] 1 789. — . . . Pii Papae Sexti litterae in forma brevis ad Archiepiscopum
Coloniensem. Romae, i79o. — Brief Sr. Päbstl. Heil. Pius VI. an den Erzbischof
von Köln. Düsseldorf [i79o]. — B. Cardinal Pacca, Ueber die grossen Verdienste
des Clerus, der Universität und des Magistrats zu Köln um die katholische Kirche
im XVI. Jahrhundert. Augsburg, i84i.
Höchstwichtige Worte für die guten Bewohner des linken Rheinufers. [Thal Neuere Zeit.
Ehrenbreitstein] i798. — Historische Beschreibung derer Begebenheiten, Vorfällen, 1 9. Jahphdt.
Ceremonien und Feierlichkeiten bei der Wahl S. Königl. Hoheit Anton Victor
zum Erzbischofen zu Köln den 7ten October. Arensberg, i8oi. — F. Wilsing,
Die Eröffnung des freyen protestantischen Cultus in Köln am 3ten d. Wiesen-
monds i. X. J. d. Republ. (den 23ten Mai 1802). [Köln, 1802.] — Organisation Pfarr-
des Paroisses de Cologne. Cologne [i8o3]. — Die Pfarreyen der Stadt Cöln, «^"»t^^^»*"«-
nach der von dem Bischöfe zu Aachen festgesetzten Bestimmung ihrer Grenzen
u. s. w. [o, O. um i8o4.] — Beschaffenheit der stadtkölnischen Pfarrkirchen samt
den für eine jede neubestimmten Gränzen. [o. O. um i8o4.] — Die Feier des Reformations-
dritten hundertjährigen Jubelfestes der . Kirchenreformation in der Evang. Kirche '* feier.**^
zu Köln a. Rh., den 3i. October u. i. Nov. i8i7. Cöln, [i8i7.] — C. G. Bruch,
Predigt, am Tage der 3. Reformations -Jubelfeier, den 3i. Oktober 181 7 Abends,
geh. in der Evang. Kirche zu Cöln a. Rh. Cöln [181 7]. — - J. G. Krafft, Predigt
bei der 3. Jubel-Feyer der Reformation geh. am 3i. Oktober i8i7. Köln [i8i7j.
— Programm zu der am 11. Juni 1825 statthabenden Weihe und Einführung
des Hochw. Herrn Ferdinand August Spiegel Grafen z. Desenberg als Erzbischofs von
Köln. [Köln, 1825.] — Feierlichkeiten bei der Weihung und Inthronisation unsres . .
4i
42 STADT KÖLN
Einzelnes Erzbischofs von Köln Ferdinand August Spiegel, Grafen zum Desenberg, ... am
Geschichte. II. Juni 1826 : Brewer, Vaterl. Chron., iSaS, S. 295. — A. Franz, Zur Charakteristik des
geich?cht"e. Erzbischofs Grafen Spiegel von Köln : Hist-Polit. Bl. CXX, 732. — Die Feier der Union
19. Jahrhdt. in der evang. Kirche zu Cöln, am Sonntag Rogate 1826. Cöln, 1826. — F. Nippold,
Herme- Die vertrauten Briefe des Erzbischofs Spiegel von Köln. Barmen, i889. — W. Esser,
ismus. Denkschrift auf G. Hermes, gewesenen Doctor der Theologie und Philosophie, Pro-
fessor der Theologie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, und
Dom Capitular der Metropolitan- Kirche zu Köln. Köln, i832. — Sonstige Streit-
schriften über den Herrn esianismus siehe F. Ritter, Katalog der Stadtbibliothek in
Köln, I, Rh. IV, nr. 765 - 834. — J. H. G. Reinarz, Trauerrede auf den Hochw.
Herrn Erzbischof von Köln, Ferdinand August Grafen Spiegel z. Desenberg . . .
Vorgetr. . . in der Pfarrkirche zu Crefeld, den 16. August i835 [o. O. um i835]. —
J. L. S. Weitz, Trauerrede auf den Hochw. Herrn Erzbischof von Köln, Ferdinand
August, Grafen Spiegel z. Desenberg. . . Geh. in der Metropolitankirche zu Köln,
streit über den 8. August i835. Köln, i835. — Schriften über die sogenannte Kölnische Frage:
gemiBc e «»»• ^^^j. ^^^^ ^^ ^^j^ westlichen Provinzen der preussischen Monarchie ausgebrochenen
Streit der kirchlichen und bürgerlichen Gesetzgebung über die gemischten Ehen,
1820—1853, siehe F. Ritter, Katalog der Stadtbibliothek in Köln, I, Rh. IV, nr.
835—852.
Kirchenstreit. C. K. J. V. BuNSEN, Darlegung des Verfahrens der Preuss. Regierung gegen den
Erzbischof von Cöln, Berlin, den 25. November i837. [Berlin, um i837.J — Dasselbe,
Berlin i838. — Bessel, Die Rechtsgrundsätze in der erzbischöflichen Streitsache. Frank-
furt, 18 38. — Beurtheilung der Tatsachen, durch welche die Massnahmen der preuss.
Regierung gegen den Erzbischof von Köln, Clemens August, herbeigeführt worden sind.
Frankfurt, i838. — Dasselbe, 2. Aufl., nebst Anhang, welcher der „Gefangennehmung
des Erzbischofs von Cöln und ihren Motiven, rechtlich erörtert von einem praclischen
Juristen," und der Schrift „Athanasius" von J. Görres gewidmet ist. Frankfurt, i838.
— Weitere Schriften und Broschüren über den Kölner Kirchenstreit zwischen der
preussischen Regierung und dem Erzbischofe von Köln, siehe F. Ritter, Katalog
der Stadtbibliothek in Köln, I, Rh. IV, nr. 853— 96 1. — Walter, Das Privat- und
öffentliche Leben des Erzbischofs von Köln, Frhrn. Clemens August von Droste-Vische-
ring. Hanau, i838. — [J. A. F.] Baudri, Der Erzbischof von Köln Johannes Car-
dinal V. Geissei und seine Zeit: 2. u. 3. Vereinsschrift d. Görresgesellschaft, Köln,
1881. — K. T. DuMONT, Schriften und Reden von Johannes Cardinal v. Geissei,
Erzbischof von Köln. Köln, i869, i87o, i876. — Bericht über die Feier der Ueber-
reichung des Cardinalsbirretes an Se. Em. d. hochw. Erzbischof von Köln. [Köln,
i857.]: Deutsche Volkshalle, Zugabe 22. — Responsio . . . Johannis . . . cardinalis
de Geissei, archiepiscopi Coloniensis, . . . domino Stella S. S. . . . data, quum hie
pileum cardinalitium ... ei afferret. Coloniae, i857. — Rede des Cardinais Erz-
bischofs V. Geissei bei Entgegennahme des Cardinals-Hutes. Köln, i857. — Fest-
Bericht über die Feier des 2 5 jährigen Bischofs-Jubiläums des Herrn Johannes Car-
dinal-Priesters v. Geissei, Erzbischofs von Köln am i3. August 1862. Köln, 1862. —
F. X. Dieringer, Trauerrede auf . . . Herrn Johannes Cardinal v. Geissei, Erz-
bischof von Köln, . . . geh. am 12. September i864 in der Metropolitan-Domkirche
zu Köln, Köln i864. — Zur Erzbischofswahl in Köln. Beilin, 1866.
Altkatholiken. Die Verhandlungen des 2. Altkatholiken-Congresses zu Köln . . . am 20., 21. u.
22. September i872. Köln & Leipzig, i872. — Der Altkatholiken-Congress in Köln.
Köln, i872. — W. Tangermann, Nach 10 Jahren. Zur Festfeier der altkatholischen
42
STADT KÖLN 43
Gemeinde in Köln am 2. Februar 1882. Bonn, 1882. — Justus Judex, Cur? Viersen, Einzelnes
•* j ' zur
i876. (Kirchenpolitische Broschüre vom katholischen Standpunkte aus mit Bezug- Geschichte.
nähme auf Kölner Verhältnisse.) — Fest-Bericht über die Feierlichkeiten zum En^pfang^J^^!*^®j|*^'g
und zur Inthronisation des . Herrn Erzbischofs von Köln Philippus Krementz am NeuesteZeit-
i4. u. i5. December i885. Köln, i885. — Der 10. deutsche Altkatholiken-Kongress,
der I. internationale in Köln 11. — 14. September i89o. Köln, [i89o]. — C. Starck,
Denkschrift zur Feier des 20jährigen Bestehens der evangelischen Gemeinde Köln-
Ehrenfeld am 12. März i892. [Köln- Ehrenfeld, i892.] — Heinr. Samson, Die
Heiligen als Kirchenpatrone und ihre Auswahl für die Erzdiözese Köln . . . Pader-
born, i892. — Gregorius Illuminator, Köln, die allezeit getreue Tochter der
römischen Kirche. Bonn [i893J. - Die Kölner Agende: Kölner Pastoralblatt XXIX,
S. 69 und i5i.
5. Zur Topographie und allgemeinen Baugeschichte. Topo-
gfraphieu.
Beiträge zur chronolog. Bestimmung d. älteren Gebäude Kölns bis zum 11. Jh.: Bau-
Kölner Domblatt i848, Nr. 4o, 4i, 45. 55, 68, 69, 7o. — Beitr. zur chronolog. Be- ««»«^hichte
Stimmung d. älteren Gebäude Cölns im 11. Jh.: B. J. X, S. 186. — Historisch-topo-
graph. Beschreibung des Niederichs in Köln: Materialien zur geist- u. weltl. Statistik
d. niederrhein. u. westfäl. Kreises. Erlangen, i78i. I, H, 49i. — J. J. Merlo, Urk.
aus d. Schreinskarten d. Bezirks Niderich: Kölner Domblatt i857, i45. — v. Quast,
Zur Chronologie d. Gebäude Kölns: B. J. X, 186; XHI, 168. — H. Bungers, Bei-
träge zur mittelalterlichen Topographie, Rechtsgeschichte und Sozialstatistik der Stadt
Köln: Leipziger Studien 3, I, i897. — L. Ennen, Die stadtköln. Bauordnung: Ann.
h. V. N. XVn, 89. — Ders., Der Hürther Bach: Ann. h. V. N. XVHI, 180. — Ders.,
Die Herrenhöfe in Köln: R. Pick, Kleinere Beiträge zur Geschichte des Niederrheins.
Köln i874, S. 26. Ann. h. V. N. XXVI— XXVII, 424. — DerBerlich: B.J.XLII,64.
— ScHWöRBEL, Zur Topographie u. Geschichte v. Köln: B.J. LXXXII» i5. — J. Hansen,
Das Rheinufer bei Köln und seine Bedeutung . . . : Neue Werft- und Hafenanlagen
zu Köln, Festschrift zum i4. Mai i898. — Zur Topographie des Erzstifts Köln:
Materialien zur geist- u. weltl. Statistik d. niederrhein. u. westfäl. Kreises, Erlangen, i78i,
I, II, 226. — Unbebaute Plätze in der Stadt Köln: Ebd. I, i74. — J. Schnorren-
BERG, Etwas von den Kölner Adressbüchem vor hundert Jahren: Stadtanz. der
Köln. Ztg. i897, nr. 2, 3. — Der Neumarkt in Köln: Brewer, Vaterl. Chron., 1825,
S. 5 12, 552, 698; Jahrg. 1826, S. 56. — Düntzer, Die Romanisierung köln. Strassen-
u. Thornamen: B. J. XXVII, i9. — Lenzen, Alte Volksnamen in den Strassenbe-
nennungen Kölns: Brewer, Vaterl. Chron. I, 52, i79. — H. Becker, Der Neumarkt
und seine Geschichte: Stadtanz. d. Köln. Ztg. i9oi, Sonntagsbeil. nr. 25 bis 27. — Ders.,
Jahrmärkte u. Schützenfeste zu Köln in alter Zeit: Köln. Tagebl. i9oi, nr. 599. — [J.
F. Fuchs,] Der Jülichs- Platz in Köln: [o. O. um 1820]. — Ders., Der St. Laurenz-Platz
in Köln: [o. O. um 1820]. — Günther, I. Kölns Umgebungen, in geognostischer und
medicinisch-physischer Hinsicht betrachtet : Brewer, Vaterland. Chronik, 1825, S. 65,
i44. II. Köln und seine Umgebungen nach ihren klimatischen Verhältnissen: Ebd.
S. 206, 242, 38o. III. Köln selbst näher betrachtet: Ebd. S. 626 u. Jahrg. 1826, S. 59.
— - Der Calvari-Berg bei St. Gereons- Platz in Köln: Ebd. 1826, S. 7i3. — J. P. Weyer,
Kölns Aufschwung seit der Aufnahme in das Preussische Reich, 24. März i852. —
J. Kreuser, Kölns Kirchen und Kirchenkunst. Vgl. dazu Baudri, Organ i, 5o. —
Ders., Kölns alte Kirchen in Andeutungen: Kölner Domblatt i844, 122 bis i32.
— H. Keussen, Kreuters topographische Sammlung: Mitteil, aus d. Stadtarch. v.
Köln, XXI, Sp. 89. — Denkschrift zu der Eingabe, betr. die Erweiterung der Stadt
43
44 STADT KÖLN
Einzelnes Köln, vom 2?. Febr. i879: [o. O. um i879]. — Die Erweiterung der Stadt Köln.
Geschichte. Erläuterungen, ... Köln, 1881. — A. Reichensperger, Zur Profanarchitektur. Mit
"^^^P^^Jj'^^P^^® besonderer Berücksichtigung der Erweiterung der Stadt Köln, Köln 1886. — Bau-
geschichte, geschichte Kölns: Deutsche Bauztg. XXII, 393. — Aug. Hartel, Köln in seinen
alten u. neuen Architekturen, Leipzig 1886 — 87. — Köln u. seine Bauten. Festschr.
z. 3. Wanderversamml. d. Verb. Deutscher Architekten in Köln 1888. — Die Ent-
wicklung der Hohestrasse in Köln: Stadtanz. d. Köln. Ztg. i9oi, Sonntagsbeil. nr. i, 2.
»efcYiVhte. ^- Zur Kunstgeschichte.
C. KoENEN, Zur fränkischen Kunstweise: Rhein. Gesch.- Bl. II, 21 9. — F. X.
Kraus, Die christlichen Inschriften in den Rheinlanden, II. von der Mitte des 8.
bis Mitte des i3. Jh., 2. Abt. Die Inschriften der Erzbistümer Trier und Köln^
Freiburg, i894. — Fr. Bock, Die textilen Byssus- Reliquien des christlichen Abend-
landes, aufbewahrt in den Kirchen zu Köln, Aachen, Comelimünster, Mainz u. Prag.
Aachen, i895. — L. de Farcy, Über die am Arcus triumphalis der mittelalterlichen
Kirchen aufgehängten Kruzifixe: Revue de Tart chretien i887, 45o. — C. Ritter,
Über die Altertümer von Köln: Rhein. Archiv i, i99. — Zur Geschichte der Maler-
kunst in Köln: Baudri, Organ VIII, 73. — Die Malereien des Mittelalters in Köln:
Baudri, Organ X, i5i. — A. Schrammen, Franko aus Köln: Ann. h. V. N. XVIII,
S. 321. — Meister Gerhard Lange, ein Kölner Gold- und Silberschmied des i4. Jh.:
B. J. LXXVII, 123. — Al, Meister, Neue Dokumente über Kunstbeziehungen
zwischen Burgund und Köln um die Wende des i4. Jh.: Hist Jahrb. d. Görres-
gesellschaft XXI, S. 78. — J. Probst, Verbindungen zwischen Oberschwaben u. Köln
im i5. Jh.: Schriften d. Ver. f. Gesch. d. Bodensees XXXIII (i9o4), 87. — A. Kisa,
Die Wandgemälde aus dem Hause Glesch: B. J. CVII, S. 279. — Die Kölnische
Bilderbibel: Köln. Volk sztg. i897, nr. 498. — R. Kautzsch, Die Holzschnitte der
Kölner Bibel von i479: Studien z. deutschen Kunstgesch. VII, Strassburg i896. —
P. Heitz u. O. Zaretzky, Die Kölner Büchermarken bis Anfang des i7. Jh., Strass-
burg i898. — Rückblicke auf Kölns Kunstgeschichte: Baudri, Organ XII, 2. —
Neue Nachrichten aus dem Leben und den Werken kölnischer Künstler: Organ
für christl. Kunst XV, i44 ff. — J. J. Merlo, Nachrichten aus dem Leben und den
Werken kölnischer Künstler. Besprochen: Sotzmann, Deutsch. Kunstbl. I, nr. 18, i9;
Entgegnung von Merlo, ebd. nr. 23; Entgegnung von Sotzmann, ebd. nr. 27. —
Jos. Neuvvirth, Peter Parier von Gmünd, Dombaumeister in Prag, und seine Familie,
Prag i89i. Vgl. dazu: Ad. Horcicka in den Mitteil. d. Inst. f. österr. Geschichts-
forsch. XII, S. 665. — Der Kölner Steinmetz Albert Schallo: B. J. LXI, 88. —- Pick,
Der Glockengiesser Dietr. Overrath : B. J. LXXV, S. 202. — Otto Donner v. Richter,
Steinskulpturen aus Köln: Westd. Zs. VI, 11 5. — H. Schaefer, Ein Verzeichnis von
Kölner Prälaten- und Stiftsherren-Bildern aus dem J. i635 : Ann. h. V. N., LXXV, S. 94.
— A. Meister, Eine Kölner Hausmarke: Ann. h. V. N., LXIX, S. i56. Früherer Hin-
weis von E. Wiepen in dessen Besprechung von „F. Lau, Das Buch Weinsberg**:
Korresp.-Bl. d. Westd. Zs. XVII (i898), Sp. i78, speziell Sp. 182. — H. Michow,
Caspar Vopell, ein Kölner Kartenzeichner des 16. Jh.: Festschrift der Hamburger
Amerikafeier i892. — Über P. P. Rubens: Picks Monatsschr. VI, 432; Ann. h. V. N.
IX — X, 216, XX, I. — J. J. Merlo, Die Familie Hackeney zu Köln, ihr Rittersitz
und ihre Kunstliebe. Köln i863. — Ders., Die Familie Jabach zu Köln und ihre
Kunstliebe: Ann. h. V. N., IX, X, S. i. Vgl. dazu: Der Banquier Eberhard Jabach
von Köln mit seiner Familie, Bild von Charles Lebrun: Berlin, Gemäldegalerie 47 1.
44
STADT KÖLN
45
Phot im Hist. Museum in Köln, Eigelsteintorburg. — E. Wikpen, Matthias Quad von Einzelnes
Kinkelbach und sein Buch „Teutscher Nation herligkeitt": Rhein. Gesch.-Bl. II, S. lo. Geschichte.
Vgl. Leipziger Studien I, i895, 4. Heft, S. 94. — Ders., Barthol. Fuscus (Bruyn): Korresp.- es^hiVhte
Bl. d. Westd. Zs. XV, Sp. 20. — Die Lauten- u. Geigenmacher in Köln : Köln. Ztg.
i9oi nr. 523. — Floss, Verordnung des Kurfürsten Klemens August betr. Kirchen-
bauten und Verwaltung: Ann. h. V. N. XXX, S. 22?. — Figrillo, Geschichte der
zeichnenden Künste in Deutschland, Hannover 181 5, I, S. 389. — Hüpsch„ Epigram-
matographia, I, i. — Les tresors sacres de Cologne, von W. et E. Suckau, Paris 1862.
— Charles Lucas, Souvenirs du congres international archeologique de Bonn, Paris
i869, p. 2 7. — G. Gronau, Leibl, Bielefeld i9oi. — Oskar Fischel, Die LeibU
t»0 FELIX AGRÜTINA NOBFH^ ROMANORVM CXJLONIA «N
Fig. 15. Teilansicht. Ausschnitt aus dem Prospekt des Anton Woensam von Worms, 1581.
Ausstellung in Köln: Die Rheinlande, Jahrg. i, Bd. 2, Maiheft, S. 32. — W. S., Heinr.
Mosler-Pallenberg: Die Rheinlande III, Dez. i9oi, S. 5. — F. Zilcken, Kölner Denk-
mäler: Ebd. S. 20.
L. Ennen, Theatralische Vorstellungen in der Reichsstadt Köln: Zs. f. preuss.
Geschichte u. Landeskunde, VI, S. 5. Vgl. Aach. Geschichtszs. XXIII, S. 3i. — Die
Pflege der Musik an dem Hofe der letzten kölnischen Kurfürsten: L. Kaufmann,
Bilder aus dem Rheinland, Köln i884, S. 223. — J. Wolter, Chronologie des Theaters
der Reichsstadt Köln: Zs. d. Berg. Gesch. -Vereins, XXXII, I, 85. — Zur Geschichte
des Kölner Stadttheaters: Köln. Ztg. 1881, 28. Aug. — A. von Weilen, Charlotte
Wolter, Schauspielerin: Allg. Deutsche Biogr., XLIV, S. i67. — H. Kipper, Zur
Geschichte des Kölner Theaters, Festschrift i9o2. — Blätter der Erinnerung an die
fünfzigjährige Dauer der Niederrheinischen Musikfeste, Cöln 1868.
Theater
u. Musik.
45
46 STADT KÖLN
Einzelne« 7, 2ur Geschichte des Handels und Verkehrs.
Geschichte. Zur Geschichte von Köln. Über die Entstehung der deutschen Hanse: West-
u Verkehr P^^^^^ ^^^» ^^^^' ^- ^^^' '~ ^' ^' Daenell, Die Kölner Konfoederation vom Jahre
i367 und die schonischen Pfandschaften, i367 — 1385: Leipziger Studien, I, i, XHI.
— H. V. LoESCH, Zur Datierung der Verordnung für die in England verkehrenden
Kölner Kaufleute (i324 Oktober 23): Korresp.-Bl. d. Westd. Zs., XXI, Sp. 182. —
Ernst Kruse, Die Kölner Richerzeche: Zs. der Savigny-Stiftung f. Rechtsgeschichte,
Bd. IX, Weimar 1888, S. i52. — G. v. Below, Die Kölner Richerzeche: Deutsche
Zs. f. Geschichtswissenschaft, I, S. 443. — R. Knipping, Eine bisher unbekannte
Urkunde der Kölner Richerzeche: Korresp.-Bl. d. Westd. Zs., XI, S. 116. — R. Höniger,
Die älteste Urkunde der Kölner Richerzeche: Mevissen- Festschrift, i895, S. 253. —
F. Lau, Ein Verzeichnis der Kölner Richerzeche (i389 — i39i): Korresp.-Bl. d. Westd.
Zs. XIV, Sp. 239. — Über die Kölner Richerzeche in: A. Düren, Untersuchungen
z. Geschichte der Kaufmannsgilden im Mittelalter, Leipzig i9o3. Vgl. Keussen im
Korresp.-Bl. d. Westd. Zs. XII, Sp. 57. — H. von Loesch, Die Kölner Kaufmanns-
gilde: Westd. Zs. Ergänzungsheft XII, Trier i9o4. — K. Höhlbaum-H. Keussex,
Kölner [Hansa-] Inventar I, Leipzig i896; II, Leipzig i9o3. — E. Therstappen, Köln
u. d. niederrhein. Städte in ihrem Verhältnis zur Hansa i. d. 2. Hälfte d. i5. Jh.,
Marburg i9oi. — Kölns Beziehungen zur Hansa: Köln. Loc.-Anz. i899 März 10,
nr. 66. — Ennen, Köln u. d. Kaufhaus der Deutschen in Venedig : Picks Monatsschr. I,
io5. — C. MoLLWo, Kölner Kaufleute im 16. Jahrh. auf den kanarischen Inseln:
Post. Mitteil, aus dem Stadtarch. v. Köln, XXVIII, i34. — Sauter, Die Post in Köln:
Denkschrift zur Eröffnung des Reichspostgebäudes, Köln i893. — Ein Postkrieg am
Ende des 18. Jahrhunderts: Stadtanz. d. Köln. Ztg. i9oi, nr. 126, 128, i3o. — L. Ennen,
Postwesen in Köln: Zs. f. Kulturgesch. N. F. II, S. 289, 357, 425. — H. Keussen,
Dr. jur. Heinr. Sudermann, Syndicus der Hansestädte: Allgem. Deutsche Biogr. XXXVII,
121. — Nanninga Uitterdijk, Een Hansedag te Keulen op 5. — 8. Juni i576, Kampen
i876. — E. GoTHEiN, Rheinische Zollkongresse und Handelsprojekte am Ende
des i7. Jh.: Mevissen - Festschrift, i895, S. 36o. — Ders., Zur Geschichte der
Rheinschiffahrt: Westd. Zs. XIV, S. 234. — G. E. Hamm, Stapula ubio-agrippinensis,
Coloniae i774. — J. W. Windscheid, Commentatio de Stapula, quae praecipue du-
catus Juliae et Montium libertas navigandi et commercandi in Rheno contra injustas
Agrippinatum molitiones vindicatur. Düsseldorf i786. — P. F. Paravey, De la libre
navigation du Rhin ou reclamation des villes de la rive gauche contre le droit
d'etape de Cologne et Mayence, Coblenz 1801. — Über die Rheinschiffahrt vgl.:
V. Below in der Zs. f. Sozial- und Wirtschaftsgesch. IV; femer: Ders., Landtagsakten
von Jülich-Berg, I, 554. — Zurhoven und Franz, Gedanken zur Aufnahme u. Be-
förderung der Handlung u. der damit in Verbindung stehenden Gewerbe i. d. kur-
kölnischen Ländern. Köln i786, S. 7, i79. — Bericht über die Verhandlungen der
Handelskammer zu Köln am 8. Nov. i897. Festsitzung zur Feier des hundertjährigen
Gedenktages der Errichtung eines „Handelsvorstandes** in Köln, Köln i897. —
E. Gothein, Geschichtliche Entwickelung der Rheinschiffahrt im i9. Jahrhundert:
Schriften des Vereins f. Sozialpolitik, Bd. loi, Leipzig i9o3. Vgl. Korresp.-Bl. d.
Westd. Zs. XXn, Sp. 2o4. — Chr. Eckert, Rheinschiffahrt im XIX. Jahrhundert:
Schmoller, Staats- und sozial wissensch. Forsch. XVHI, Heft 5. — F. Wickert,
Der Rhein und sein Verkehr mit besonderer Berücksichtigung der Abhängigkeit
von den natürlichen Verhältnissen: Forschungen zur deutschen Landes- und Volks*
künde XV, i.
46
STADT KÖLN 47
8. Zur Geschichte des Buchdruckes. Einzelnes
, zur
E. VouLLiEME, Der Buchdruck Kölns bis zum Ende des i5. Jh.: XXIV. Publik. Geschichte.
d. Ges. f. Rhein. Geschichtskde., Bonn i9o3. — Beytrag zur Gesch. d. alt. Buchhandels ^'**^'>^''"<'*^-
i. Köln: Materialien zur geistl.- u. weltl. Statistik d. niederrh ein. u. westf. Kreises. Erlangen
i78i. I, IV, S. 375. — J. ScHNORRENBERG, Ulrich Zell: Allgem. Deutsche Biogr.
XLV, S. i9. — J. J. Merlo, Ulrich Zell. Bearbeitet von O. Zaretzky, Köln i9oo.
— O. Zaretzky, Einige Nachträge zu Merlos „Ulrich Zell": Zs. f. Bücherfreunde,
5. Jahrg., Heft 3, Juni i9o i, S. io8. — Ders., Die Kölner Bücher-Illustration im XV. und
XVI. Jahrh.: Zs. f. Bücherfreunde, 3. Jahrg., Heft 4, Juli i899. S I29. — [O. Zaretzky],
Köln als Druckerstadt: Stadtanz. z. Köln. Ztg. i9oo Juni i7, nr. 27o. — [Ders.], Die Buch-
Ausstellung in der Stadtbibliothek : Ebd., i9oo Juni 26, nr. 284. — [A. KeysserJ, Die
Kölner Stadtbibliothek und ihre Ausstellung von älteren Druckwerken: Kölner Tagebl.
i9oo Juni I, nr. 42 1. — Zur Geschichte der Buchdruckerkunst in Köln: Stadtanz.
d. Köln. Ztg. i89o Juni 25, 26. — Kölns älteste Buchdrucker (Die deutsche Bücher-
messe): Köln. Ztg. i884 Mai 26, nr. i46. — Ennen, Die Kölner Buchdrucker des
1 5. Jahrh : Bell. Beil. z. d. Köln.BIl. i863 Dez. i3 und 20, nr.2i3, 2i4. —J.J. Merlo, Beitr.
z. Gesch. d. Kölner Buchdrucker u. Buchhändler des i5. u. 16. Jh.: Ann. h. V. N. XIX,
61. — Ders., Buchhandl. u. Buchdruckereien zum Einhorn Unter Fettenhennen in
Köln: Ebd. XXX, i. — Collectio catalogorum librorum. qui apud bibliopolas et typo-
graphos Colonienses prodierunt aut impressi sunt, Köln i598 — 1742. — Die Kölnische
Bilderbibel: Köln. Volksztg i897, nr. 498. — - R. Kautzsch, Die Holzschnitte der
Kölner Bibel von i479: Stud. z. deutschen Kunstgesch. VII, Sirassburg i896. —
P. Heitz und O. Zaretzky, Die Kölner Büchermarken bis zum Anfang des
i7. Jahrh., Sirassburg i898.
9. Zur Kulturgeschichte. Kultur-
geschichte.
Al. Kaufmann, Aus den Erzählungen d. Gas. v. Heisterbach: Ann. h. V. N. XL VII,
S. 67. — Kessel, Ältere Stifts- u. Klosterschulen zu Köln: [Freiburger] Kirchenlexikon
VII, S. 893. — Ed. Wiepen, Palmsonntagsprozession und Palmesel, Bonn i9o3. Vgl.
Korresp.-Bl. d. Westd. Zs. XXII, Sp. i47. — Petrarca in Köln: Rhein. Provinzialblätter,
4. Bd., 12. Heft, i836. — Jac. Kemp, Die Wohlfahrtspflege des Kölner Rates in dem
Jahrhundert nach der grossen Zunftrevolution, Bonn i9o4. — E. Pauls, Zur Gesch.
der Censur am Niederrhein bis zum Frühjahr 1816: Beitr. z. Gesch. d. Niederrh. XV,
5. 36. — L. Ennen, Kölner Holzfahrttag: Zs. f. Kulturgeschichte N. F. I, S. 64i. —
Eine Kölner Gerkammer i. 16. Jh.: Ann. h. V. N., XLV, S. 116. — G. v. Below, Ein
Bürgermeisterschmaus in Köln: Ann. h. V. N., LVIII, S. 2o7. — H. Cardanns, Ein
Kölner Bürgerhaus im 1 6. Jh. : Ann. h. V. N. XLI, i o9. — - Eckertz, Tagebuch des
Ratsherrn J. v. Brackerfelden : Ebd. VI, i56; VII, i54. — Mönch, Stammbuch vom
Ende d. 16. Jh.: Picks Montsschr. IV, 364. — Fass, Missbräuche früherer Zeit
(Erzstift): Ebd. VI, 77. — Kölnische Verordnung gegen Lustwandeln nach Deutz:
Brewer, Vaterl. Chron. II, S. 24o. — J. F. Matenesius, Critices christianae libri
duo de ritu bibendi super sanitate Pontificum &c. ad . . Dominos J. Harden-
radium, G. Hochstein . . . universumque Senatum celeberrimae Agrippinensis Rei-
publicae. Coloniae 161 1. — Ders., Syntagma criticum de somno potuque Christi-
anorum somnifero. Coloniae 161 2. Beide Schriften bekämpfen die Trunksucht in
Köln. — Ders., De luxu et abusu vestium nostri temporis, Coloniae 1 6 1 2 . Behandelt
u. a. den Kleiderluxus in Köln. — [N. Heyendal], Dispunctio censurae Coloniensis
. . . Bruxellis i7i4. — Bettelunfug im alten Köln: Das neue Jahrhundert, Jahrg. I,
47
48 STADT KÖLN
Einzelnes nr. 9. — A. HoLLER, Culturskizzen aus Kur-Köln im vorigen Jahrhundert. Zülpich
Ge schlechte. [i878]. — H. BECKER, Jahrmärkte u. Schützenfeste zu Köln in alter Zeit: Köln. TagebL
Kultur- i9o,^ nr. 599. — Hubert Ennen, Die Olympische Gesellsch. zu Köln, Würzbure i88o. —
gfescnicnte. °
Emrichtung und einige Gesänge zur Frohnleichnams -Prozession in Köln, 1 8 1 9, [Köln 1 8 1 9].
— [F. F. Wallraf,] Programm zur Ordnung der grossen Frohnleichnams- Prozession
in Köln, [Köln 1820]. — J. J. Dilschneider, Die kölnische Frohnleichnamsprozession
von 1824, Köln [1824]. — Lenzen, Über die alten Volks-Namen in den Strassen-
Benennungen von Köln: J. W. Brewer, Vaterl. Chronik, 1825, S. 52 und i79. —
Köln, wie es isst — und trinkt, s. Sitten, Gebräuche, Vergnügungen, Kirmessen usw.
vom Vf. d. Gabbecks- Almanach u. d. Bürgermeisterwahl. Heft i m. e. color. Abbild.,
gezeichn. u. lithogr. v. D. Levy-Elkan. Köln i844. Betr. nur das Kirmeswesen.
— Fränkel, Volkskundliches aus J. J. Wolfs Kölner Jugenderinnerungen : Zs. d. Ver.
f. Volkskde., Jahrg. IX (i899), Heft 4. — A. Reifferscheid, Kölner Volksgespräche
und Sprich>\ örter unter Benutzung von P. J. Kamps Sammlung Kölner Sprichwörter.
Hannover i876.
sprachliche lo. Zur Geschichte der sprachlichen Entwicklung.
Ent-
wicklung. Fritz Honig, Wörterbuch der Kölner Mundart. Nebst Einleitung von F. W.
Wahlenberg, Köln i877. — G. Keintzel, Kölnische Idiotismen: Korresp.-Bl. d. Ver.
f. siebenb. Landeskde. XI, 1888, S. i. — W. Scheel, Beitr. z. Geschichte der neuhoch-
deutschen Gemeinsprache in Köln, Trier i892. — Ders, Jaspar von Gennep und die
Entwicklung der neuhochdeutschen Schriftsprache in Köln : Westd. Zs., Ergänzungs-
heft 8. — G. Blumschein, Über die Kölner Mundart: Rhein. Gesch.-Bl. I, i37. —
Ders., Aus dem Wortschatze der Kölner Mundart: Festschr. zum XI. Deutschen
Neuphilologentage i9o4 in Köln.
Gelehrte n. Zur Gelehrten- und Sammler-Geschichte,
u. Sammler.
Steph. Fellner, Albertus Magnus als Botaniker, Wien 1881. — Merlo, Peter
V. Clapis, ein Kölner Gelehrter und Kunstfreund d. 16. Jh.: Ann. h. V. N., XVIII,
S. i.— H.Michow, Caspar Vopell, ein Kölner Kartenzeichner des 16. Jh.: Festschr.
der Hamburger Amerika-Feier i892. — L. Korth, D. Koelner Globen d. Kaspar
Vopelius V. Medebach: Westfälische Zs. für vaterländische Geschichte und Altert.-
Kde. XLII, 1 69. — K. u. W. Krafft, Briefe u. Dokumente aus d. Zeit d. Reformation
nebst Mitteilungen über Köln. Gelehrte u. Studien im i3. u. 16. Jh., Elberfeld [i876]. —
Katalog einer Mercator- Ausstellung in d. Kölner Stadtbibliothek, Köln i894. —
N. Paulus, Kölner Dominikanerschriftsteller aus dem 16. Jh.: Der Katholik (i897),
16, 160, 237. — J. J. Höveler, Jacobus Omphalius Andemacus, ein berühmter Huma-
nist und Staatsmann des 16. Jahrhunderts: Progr. des Progymn. zu Andernach, i9oo. —
Arnoldus Meshovius, De vita, moribus et obitu Caspari Ulenbergii . . ., Köln i638. —
P. De Greck, Leben u. Wirken von Aegid. Gelen, Köln i835. — Ennen, Aeg.
Gelenius, seine Reise v. Rom nach Köln: Ann. h. V. N., XXIII, S. i. — R. Knipping,
Zu den Farragines des Gelenius (Bd. 1 2) : Korresp. - Bl. d. Westd. Zs., XIII, 9. —
Ders., Zu den Farragines Gelenii: Mitteil, aus dem Stadtarch. v. Köln, XXIV, S. 208. —
L. Tross, Bruder Goebel von Koeln und seine Zeit: Zs. f. Kulturgeschichte IV, S. i96.
— C. BiNZ, Johann Weyer, Arzt: Allgem. Deutsche Biogr. XLII, 266. — Biographie des
Christ. Phil. Aug. Forst: Brewer, Vaterl. Chron., 1826, S. 229. — L. Ennen, Zeit-
bilder aus der neueren Geschichte der Stadt Köln, Köln i857. — H. Keussen,
Ferd. Franz Wallraf, Gelehrter und Sammler: Allgem. Deutsche Biogr. XL, 764. —
48
STADT KÖLN
49
E. IsoLANi, Ein berühmter Sammler. Zum iSojährigen Geburtstage von Ferd. Franz Einzelnes
Wallraf . . .: Der Sammler, XX, S. ii3. — Jg., Ferd. Franz Wallraf zu seinem Geschichte.
iSojährigen Geburtstage: Köln. Volksztg. i898, nr. 6i8. — Nekrolog auf Barth. Jos. J^^^^^^^^
Blas. Alfter (t 26. November 1808): Brewer, Vaterl. Chron., 1826, S. 112. — *
Museum Alfterianum, sive Codices manuscripti bibliothecae Bartholomaei Jo-
sephi Blasii Alfter . . . .: Brewer, Vaterl. Chron., 1826, S. i53, 238, 298. —
Christ. Boisseree, Entwurf z. Bildung eines wissenschaftl. Centralvereins in Köln
[i872]. — Ennen, Die Altertumsstudien in Köln: Picks Monatsschr. III (i877). —
A. Baumgartner, August Reichensperger: Stimmen aus Maria-Laach LVIII, S. 24i,
377, 5o7. — L Pastor, Aug. Reichens-
perger, 2 Bde., Freiburg i899. ^
F. X. Kraus, August Reichens
perger: Allgem. Ztg. Beil. i9oo,
nr.224,2 25. — S.G.SCHÄFFER,
Adolf Kolping, der Gesellen
vater, 3. Aufl., Paderborn,
i894. — Merlo, Kreuser:
Allgem. D. Biogr. XVII,
i43. — Herm. Becker, Vom alten
Kreuser: Köln. Volksztg. i9oi
Dct. 29, nr. ii57. — Salomon,
Heinrich Düntzer : Illustr.
Zeitung i9oi Dez. 26. —
G. HöLSCHER, Heinrich
Lempertz : Börsenblatt
des deutsch. Buchhandels
i898, nr. 57—58.
Fig. 16. Rektorats-Siegel der Kölner Universitflt, um 1400. Stempel im Hist. Museum.
V. Münzwesen und Münzsammlungen. Münzwesen
C. Robert, Les noms de Cologne . . . ä propos d*un denier inddit de Lo-
thaire I.: Bulletin mensuel de numismatique et d*archöologie VI, i887, nr. 3. —
S. W. Oetter, Erläuterungen einer überaus raren Münze von dem Erzbischof
zu Kölln Piligrim um die Jahre io24 bis io34. Nürnberg i788. — G. E. Hamm,
Moneta Ubio-Agrippinensis ab urbe condita. Coloniae [um i76o]. — H. Ph. Cappe,
Beschreibung der cölnischen Münzen des Mittelalters. Dresden i853. — H. Dannen-
BERG, Die Aachener und Kölner Denare der Hohenstaufischen Zeit: Berliner Blätter
für Münz-, Siegel- und Wappenkunde, Bd. III, Berlin 1868. — Mittelalterlicher Münz-
fund an dem ehem. Dominikanerkloster, i4. Jh., i893: Korresp.-Bl. d. Westd. Zs. XII,
Sp. 206, 258. — Kölnische Münzen: v. Ledebur, Allg. Archiv IX, 255. — F. van
Vleuten, Zur Numismatik von Köln: B. J. XCIV, i7o. — H. Schultz, Sancta
Colonia, nummis antiquissimis illustrata et monumentis historicis explicata. Ploenae
i738. — Apologia trium virorum rei monetariae Coloniae Claudiae Augustae Agrip-
pinensis. Ad Censorem Historiae Patriae nuromariae. [Coloniae] i743. — J. Hartz-
heim, Historia rei nummariae Coloniensis. Coloniae i754. — v. Merle, Sammlung
Koelnischer Müntzen, [c. i79o]. — [F. Wallraf,] Beschreibung der Köllnischen Münz-
sammlung des Domherrn . . . von Merle, Köln i792. — F. Fr. Wallraf, Ver-
zeichniss Kurkölnischer Münzen, so gesucht werden, und welche man, falls sie wohl
49
5o STADT KÖLN
Münzwesen. konserviret sind, gut zu bezahlen sich erbietet, [o. O. um 1800] — C. K. Chelius,
lieber die wahre kölnische Mark, Frankfurt a. M. 1820. — Kölnische Münzen:
I. Kaiserliche, 2. Erzbischöfliche. Hand Zeichnungen von J. A. H. Oedenthal in der
Kölner Stadtbibliothek. [Köln o. J.] — Catalog der nachgelassenen Münzen- und
Medaillen-Sammlungen des verstorbenen Herrn Hugo Garthe in Köln. Köln i884.
— Paul Joseph, Die Münzstempel und Punzen in dem bist. Museum der Stadt
Köln: [Wiener] Numism. Ztschr. [Jahrg. 1888], S. 9i. — Über die Medaillen und
und Münzen der Kölner Erzbischöfe aus dem Hause Bayern siehe: Die Medaillen
und Münzen des Gesamthauses Witteisbach, herausgegeben vom Kgl. Konservatorium
des Münzkabinets, München i9oi. — Die [Münz-] Sammlung Carl Farina, Cöln, Ver-
steigerungs-Katalog von A. Hess in Frankfurt, i893. — Otto Oppermann, Kölner
Medaillen: Die Rheinlande III. Dez. i9oi, S. 32. — Menadier-Oppermann, Führer
durch die Münzsammlung des Historischen Museums der Stadt Cöln, Cöln i9o2,
Anstalten. VI. Anstalten, Vereine und Sammlungen.
Universität. Friedr. Zarncke, Die deutschen Universitäten im Mittelalter. Leipzig i857. —
Th. Esch, Heinrich von Westerholt, ein Mitbegründer der Kölner Universität: Zs.
des Vereins f. Orts- u. Heimatskunde, Recklinghausen, V, i55. — C. Kr äfft, Mit-
teilungen a. d. Matrikel der alten Kölner Universität zur Zeit des Humanismus: Zs.
f. preuss. Geschichte u. Landeskunde, V, S. 467. — W. Schmitz, Matrikeln von Köln;
besprochen: Sybels H. Z. XLV, 264. — Ders., Mitteilung aus den Akten der Uni-
versität Köln: Progr. d. Kais.-Wilh.-Gymn. zu Köln, 1882. — H. Keussen, Die Matrikel
der Universität Köln i389 i559; i. Hälfte unter Mitwirkung von W. Schmitz. Bonn
i892. — Ders., Die Stadt Köln als Patronin ihrer Hochschule von deren Gründung
bis zum Ausgange des Mittelalters: Westd. Zeitschr. IX, S. 344 und X, S. 65. —
Ders., Beiträge zur Geschichte der Kölner Universität, I. Die älteren Bibliotheken,
insbesondere die Artisten- Bibliothek; H. der Humanist Stephan Surigonus und sein
Kölner Aufenthalt: Westd. Zeitschr. XVHI, S. 3i5 u. 352. — Ders., Die Rotuli IV,
V und VI der Kölner Universität: Korresp.-Bl. der Westd. Zs. XIII, 25.— Ders., Die
Bibliothek der Kölner Artistenfakultät: Korresp.-Bl. der Westd. Zs. XXI, Sp. 108. —
[JoH. Krudewig], Mitteilung über das Archiv der Kölner Universität: Korresp.-Bl. der
Westd. Zeitschr. XX, Sp. i5o. — Fr. J. v. Bianco, Versuch einer Gesch. d. ehemal. Uni-
versität und der Gymnasien d. Stadt Köln. Köln, bei Arend i833; besprochen: Rhein.
Prov.-Bl. V, 356. — Ders., Die alte Universität Köln. Köln i855; IL [Die Studien-
stiftungen], Köln i85o. — Die alte Universität Köln: Köln. Ztg. i857, nr. 37 ff. —
Knöpfler, Die Universität K()ln: [Freiburger] Kirchenlexikon VII, S. 9o2. — G. Kauf-
mann, Die Geschichte der deutschen Universitäten, Bd. II, Stuttgart 1 896. — Fick, Auf
Deutschlands hohen Schulen, i9oo. — J.Janssen, Geschichte des deutschen Volkes VII,
S. i64 (betr. Kölner Universität). — J. Hansen, Der malleus maleficarum, seine Druckaus-
gaben und die gefälschte Kölner Approbation vom J. i487: Westd. Zeitschr. XVII (i898),
S. ii9. — v. Bremen, Die Lepra- Untersuchungen der Kölner medizinischen Fakultät
i49i— 1664: Westd. Zs. XVIII, S. 65. — H. Heidenheimer, Peter Ravennas in Mainz
und sein Kampf mit den Kölner Dunkelmännern: Westd. Zs. XVI, 223. — D. Reich-
ling, Petrus von Ravenna und die Universität Köln : Köln. Volksztg., Literar. Beil. i9oo,
nr. 26. — Ders., Hermann von dem Busche und die Universität Köln: Ebd. i9oo,
nr. 28. — W. John, Die Einführung der Anatomie in Köln: Burschenschaftl. Blätter
5, II, S. i73. — Eine Urkunde über die Reformierung der Kölner Universität, i525:
Ann. h. V. N. XVI, S. 218. — Litteratur über den Religionsstreit zwischen dem
5o
STADT KÖLN
5l
Erzbischof Hermann von Wied und dem Clerus und der Universität von Köln, i543 Anstalten,
bis i544 siehe: Fr. Ritter, Katalog der Stadtbibliothek in Köln, Rh. IV, nr. 69 1 Universität
bis 7o8. — Zimmerische Chronik, herausgegeben von Karl August Barack, 2. Aufl.,
Freiburg i. B. und Tübingen 1881, Bd. III, S. i56ff. — B. Cardinal Pacca, Ueber
die grossen Verdienste des Clerus, der Universität und des Magistrats zu Köln um
die kathol. Kirche im XVI. Jahrhundert. Augsburg, i84i. — Novi collegii theologici
Agrippinensis magnifici . . . domini Joannis a Schwolgen . . . favore et benevolentia
. . . erecti descriptio. Coloniae i578. — Oratio famose universitatis studii Coloni-
ensis habita per Henricum de Horst, Köln i586. — Statuta collegii studiosorum
utriusque universitatis Coloniensis, Köln i589. — Johannes Krudewig, Ein Erlass
der Kölner Universität zur Regelung der Depositionsbräuche: Zs. f. Kulturgesch. IX,
S. i3. — F. H. Reüsch, Kaspar Ulenberg: Allgem. Deutsche Biogr. XXXIX,
S. 181. — H. Keussen, Kaspar Ulenberg in Köln als Erzieher der badischen Mark-
grafen Wilhelm und Hei mann, 1600—1606: Mevissen- Festschrift i895, S. 206. —
Middendorp, Academiarum orbis universi descriptio, 1602. — L. Ennen, Zur Sitten-
geschichte der Kölner Universität: Zs. f. Kulturgesch., N. F. II, S. 756. - Annus secularis
societatis Jesu adumbratus ex anno temporali a gymnasio tricoronato Ubiorum: anno
confirmatae societatis contesimo salutis humanae MDCXL. [Coloniae i64o.] — Oeffent-
licher musikalischer Abschied der achten Schul der Montaner Bursch, i767 und i774,
Colin. — N. DE Tombeur, Provincia Belgica ord. ff. Eremitarum s. p. n. Augustini
olim dicta Coloniensis, Lovanii [i72 7], fol. 48: De universitate Coloniensi. — Klage
des Domkapitels zu Kölln gegen die Kurköllnische Universität zu Bonn. . . . Als ein
Beytr. z. Geschichte der Aufklärung in der uralten freyen Reichsstadt Kölln. Frey-
burg i79o. — Vertraute Briefe über die Rechtfertigungen der drei Professoren zu
Bonn gegen die Klage des Domkapitels zu Köln. Heft i. [o. O.] i792. — L. Ennen,
Die Universitäten Köln und Bonn: Kath. Zeitschr., Jahrg. II, Heft 3 ff. Münster i852.
— J. Haarhaus, Antipäpstliche Umtriebe an einer kath. Universität: Hist. Viertel-
jahrsschr. IV, S. 334. Bespr. von Krudewig: Korresp.-Bl. d.Westd. Zs. XX, Sp. i69. —
Gerh. Schoenen, Die Kölner Studienstiftungen, Köln i892. — Beyer, Studentenleben
im 1 7. Jh. Schwerin i899. — Jura et privilegia praecipua universitatis generalis studii Colo-
niensis, Köln 1 7o7. ~ H. J. Schmitz, Gross-Siegelbewahrer Prof Dr. J. G. KaufTmans und
die Universität Köln während ihrer letzten fünfzig Jahre: Hist. Jahrb. der Görresges. XIV, 1.
Milz, Geschichte des Marzellen-Gymnasiums zu Köln I (i45o— i63o): Progr.
des Gymnasiums an Marzellen 1886. — Ders., Entwicklung des Gymnasiums an Mar-
zellen: Progr. des Gymnasiums, Köln i9oi. — Erzbischöfl. Seminar: Bock, Gesch.
d. liturg. Gew. I, 287. — Entwurf der Gegenständen, worüber .... eine öffentliche
Prüfung aushalten werden die auserlesene Jünglinge der Domschule in Köln. [Köln]
i795. — Erziehungs- und Unterrichts- Plan für die beyden Gemeinde-Secundair-
Schulen zu Köln, Köln [c. 1806]. ~ Distribution des prix faite aux eleves de Tdcole
secondaire communale . . . ä Cologne par Mr. Klespd, 1806. Cologne [i8c6]. —
Distribution des prix faite ... 181 2 aux Kleves des deux dcoles du College de Cologne
[Cologne c. 1812]. — Examina Gymnasii Coloniensis ... a. d. XII., XIII. Sept.
MDCCCXXIII. [Coloniae 1823]. - Bericht über die Verhältnisse der höheren Bürger-
schule [in Kölnl. Köln 1 848.1 — Herm. Bigge, Die Gründung des dritten Gym-
nasiums zu Köln: Progr. des Aposteln-Gyranasiums 1861. Köln 1861. — Rasch-
dorff, Gymnasium an der St. Apostelnkirche in Köln: Zs. f. Bauwesen II, 37 1,
Bl, 39—41. — Bericht über die Industrie-Schule im Waisenhaus zu Köln i87o, i87i.
Köln i872. — Herm. Erkelenz, Die Gründung und Eröffnung der städt. höheren
Sdiulen.
5i
52
STADT KÖLN
Anstalten,
Zflnfte und
Vereine.
Sdiulen.
Zunft- und
Vereinswesen.
Sdifltzen.
Bildungs-
vereine.
Versamm-
lungen.
Freimaurer.
Töchterschule zu Köln, i87i — 1872. Köln i872. — W. Schmitz, Die Feier des 25-
jährigen Bestehens der Anstalt: Progr. d. Kaiser Wilhelm-Gymnasiums, Köln i894. —
Brandenberg, Beiträge zur Geschichte der Elementarschulen, A. Israelitische Schulen
B. Die evangelischen Schulen. Köln i894. — Ph. Beck, Bericht über die evange-
lische höhere Töchterschule und Lehrerinnen-Bildungsanstalt zu Köln, Ostern i899
und i9oo. Zur Geschichte der Anstalt. Köln i899, i9oo. — Zur Eröffnung der
städtischen Handels-Hochschule in Köln am i. Mai i9oi. Köln [i9oi].
GusT. Croon, Zur Entstehung des Zunftwesens, Marburg i9oi. Vgl. dazu:
H. V. Loesch im Korresp.-Bl. d. Westd. Zs. XXI, Sp. 78. — Fr. Lau, Ein neues Ver-
zeichnis der Kölner Münzerhausgenossen: Korresp.-Bl. d. Westd. Zs. XII, S. 266. —
L. Ennen, Zunftbrief der Kölner Gilde der Maler, Glaswörter und Bildschnitzer : Ann.
h. V. N. XVI, 182. — Die Sarwörter in Köln: Ann. h. V. N., XLVIII, i72. - Kölner
Schützenbrief. Einladung zum Schieisspiel nach Köln i5oi. Köln, gedr. v. J. Koel-
hoff jun. i5oi. 1 Bl. Abgedr. bei A. Fahne, Forschungen . . . Bd. i. Heft 2 S. 106
bis 112. — Dass., Verkleinerte Kopie in Photolithogr. Köln, photo-lithogr. von W. Gross
[i893J. — Emewerte Schützen-Ordnung dess Heyligen Reichs Freyer Statt Collen.
Collen i694. — Emewerte Schützen- Ordnung des Heyligen Reichs freyer Statt Colin:
Brewer, Vaterl. Chron. 1825, S. 222. — A. Fahne, Die Düsseldorfer Schützen und
die Kölner Gewandzunft: A. Fahne, Forsch, auf d. Gebiete d. rhein. u. westßll. Gesch-
I, 2. Heft, i864. — Programm zudem grossen Schützen -Feste u. Ehren -Preisschiessen
des Cölner Schützen- Vereins, welches am 2., 3., 4. u. 9. Sept. i855 stattfindet Cöln
i855. — F. D AHMEN, Beitr. zur Geschichte des Seidamtes in Köln: Progr. der höheren
Töchterschule, Köln i893, i894. — L. Korth, Verhandlungen über die Hausweberei
im Kloster der Tertiarier zu Köln: Ann. h. V. N., LVI, 180. — Verhandlungen des
kölnischen Kunstvereins . . . Abgedruckt ... als Bericht über die Wirksamkeit des
kölnischen Kunstvereins vom J. i838 an; vom J. 1862 an nur als Bericht etc. und
vom J. 1899 an als Jahresbericht des kölnischen Kunstvereins gedruckt. — F. Ritter,
Zur Geschichte des Vereins der Handlungsgehülfen in Köln 1 843— 1 893: Festschrift,
Köln i893. — N., Die Lauten- und Geigenmacher in Köln: Köln. Ztg. i9oi nr. 523.
— J. AvENARius, Kurze Geschichte des Kölner Männergesangvereins, i842— 1892:
Festschrift, Köln i892. — E. Weyden, Sängerfahrt des Kölner Männergesangvereins
nach London, Köln i854. — Christ. Boisseree, Entwurf zur Bildung eines wissen-
schaftlichen Central- Vereins in Köln, [Köln i872j. — Aufruf des Kölner Komit^s für
Volksbildung zur Betheiligung: Blicke in die gute alte Zeit in den „Deutschen
Blättern", Köln i874. — Bericht über die Thätigkeit des Kölner Volksbildungs-
Vereins i878 bis 1880. — Festschrift zu der am 16. April i9o4 stattfindenden Feier
des 3ojährigen Bestehens des Vereins für Volksbildung in Köln-Nippes. Köln i9o4.
— Festschrift für die Mitglieder und Theilnehmer der 61. Versammlung deutscher
Naturforscher und Aerzte. Herausgeg. im Auftr. der Geschäftsführung von [E.]
Lent. Köln 1888. — Tageblatt der 61. Versammlung deutscher Naturforscher
und Ärzte in Köln vom 18. bis 23. September 1888. 2. Teil: Wissensch. Teil. Köln
i889. — Kölner Philologen-Festschrift (43. Versamml.), Bonn i895. — Berichte des
Architekten- u. Ingenieur -Vereins für Niederrhein und Westfalen, i899 ff.
Br. [B. R.] Fetscherin, Ueber die Colin er [Freimaurer-] Urkunde. Bern [i 838].
— E. BoBRiK, Text, Uebersetzung u. Beleuchtung d. Cöluer Urkunde . . . Zürich 1 84o.
— G. Kloss, Die Cölner Urkunde v. 24. Juni i535 nebst den holländischen Proto-
kollen von i637 und i638 . . . Altenburg i84o. — G. Schwetschke, Paläographischer
Nachweis der Unächtheit d. Kölner Freimaurer-Urkunde vom J. i535. Halle i843.
52
STADT KÖLN
53
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54
STADT KÖLN
Samm-
lungen.
Stadtarchiv.
Stadt-
bibliothek.
Sammlung
HüpsdL
Natur-
gesdiichtlidie
Sammlungen.
Dombibliothek, Stadtarchiv und die übrigen Archive: Westd. Zs. I, 4o6. — Über
Archive in Köln: Mitteil, aus dem Stadtarchiv von Köln, I, i, 4o5 ff. — L. Ennen,
Gesch. d. Kölner Stadiarchivs : Archival. Zs, II, S. 89. — H. Keussen, Das histor.
Archiv der Stadt Köln: Korresp.-Bl. d. Westd Zs. IX, Sp. 63. — J.Hansen, Das Archiv
der Stadt Köln. Festschrift zur 23. Jahresversammlung des Hans. Geschichtsvereins
in Köln, i894. — H. Loerslh, Rheinische Weistümer und verwandte Urkunden
im Kölner Stadtarchiv: Mevissen- Festschrift S. 333, Köln i895. — [Johannes Kru-
DEWiG,] Mitteilung über das Archiv der Kölner Universität und des Kölner Jesuiten-
kollegs und über den Nachlass Fahne im Kölner Stadtarchiv: Korresp.-Bl. d. Westd.
Zeitschr. XX, Sp. 1 5o. — J. L. Algermissen, Archiv und Bibliothek der Stadt Köln,
mit 3 Tafeln: Österreich. Monatschr. f. d. offen tl. Baudienst IV (1898) Heft V.
Adolf Keysser, Die Stadtbibliothek zu Köln, Köln i885. — Ders., Die Kölner
Stadtbibliothek: Köln. Ztg. 24. Juni i89i, nr. i73. — Ders.. Die Bibliothek der Stadt
Köln. Festschrift zur 23. Jahresversammlung des Hansischen Geschichts Vereins in Köln,
i894. — L. Ennen, Katalog der Inkunabeln in der Stadtbibliothek zu Köln, Köln
[i865]. — E. Fromm, Die Ausgaben der Imitatio Christi in der Kölner Stadtbibliothek:
Veröffentl. d. Stadtbibliothek in Köln Heft 2, Köln 1886. — F. Ritter, Katalog der
Stadtbibliothek in Köln, Abteilung Rh, Geschichte und Landeskunde der Rhein-
provinz I , Köln i894. — Katalog einer Mercator- Ausstellung im Lesesaal der KtWner
Stadt-Bibliothek, Köln i894. — Katalog einer Ausstellung von Druckwerken bei Ge-
legenheit der Gutenberg-Feier i9oo in der Kölner Stadt- Bibliothek. Köln i9oo. —
[O. Zaretzkv,] Die Buch- Ausstellung in der Stadtbibliothek: Stadtanz. z. Köln. Ztg.
i9oo Juni 26, nr. 284. — Benutzungs- Ordnung für die Volksbibliotheken und Lese-
hallen der Stadt Cöln [Köln i9oo, i9o2].
Charl. Louis Jos. de Brion, Relation du fameux Cabinet .... consacrös ä
Tusage public par Mr. le Baron de Hupsch [O. O. um i792]. Vgl. unten S. 72.
Die Literatur über die heutigen Sammlungen und Museen künst-
lerischen Charakters wird den dieselben behandelnden Abschnitten
am Ende dieses Bandes vorausgeschickt.
Führer durch die geologische Sammlung des naturhistorischen Museums zu Köln,
i894. __ Carl Hilburg, Führer durch das Museum für Naturkunde zu Cöln, i9o2.
— G. Berthold, Die Kölner Luftpumpe vom Jahre i64i: Annalen der Physik und
Chemie, N. F. Bd. XX, Leipzig i883. — A. Herwegen, M. Körten, K. Hilburg,
Geschichte und Inhalt der physikalischen und naturhistorischen Kabinette des Real-
Gymnasiums zu Köln: Progr. Real-Gymn. Köln, 1888. — P. Esser, Die biologisch-
botanische Präparatensammlung des städtischen Gymnasiums in der Kreuzgasse zu
Köln, i9oi. — Bericht über die Verhältnisse des botanischen Gartens. Köln i849.
M. J. Löhr, Botanischer Führer zur Flora von Köln. Köln 1860. — Statuten der
Aktien-Gesellschaft „Flora** in Köln. Köln i863 u. i883. — V. H. R. Jung, Die
Flora zu Kciln am Rhein, i894. — C. Garthe, Prospectus über einen zu errichtenden
zoologischen Garten in Köln. Kciln i858. — H. K. Bodinus, Der Zoologische Garten
in Coeln. Köln i864, neue Aufl. 1866. — Wegführer nebst Verzeichniss der Thiere
und Plan des Zoologischen Gartens zu Cr)ln am Rhein, i875. — W. Koch,' Führer
durch den Zoologischen Garten in Köln. Köln, 3. Aufl. [1888], 4. Aufl. [i889]. —
Ernst Dünner, Sieben Bilder aus den Rheinlanden, Basel i889, S. 4i: Im Tier-
garten zu Kr>ln. — L. Wunderlich, Führer durch den zoologischen Garten zu Köln
Köln [i89o]; weitere Auflagen (4i. bis 160. Tausend) bis zum Jahre i9oo.
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STADT KÖLN 55
VII. Karneval. Karneval.
Kölner Rats-Edikte v. 9. Febr. 1601, i4. Febr. i6o3, 9. Febr. i6o9, 26. Febr.
i642, I. Febr. i644, 7. Febr. i657, 29. Jan. 1681, 9. Febr. i683, 21. Febr. 1686,
23. Febr. i69i, i.Juni i696, 1 5. Febr. i697, 12. Febr. i795, 3o. Jan. i799, 7. Febr.
i8o4, i7. Febr. i8o*>, welche, mit Ausnahme der beiden letzten, die Begehung des Karne-
vals gestattenden, jegliche Mummerei, Aufzüge, Maskenbälle unter Strafandrohungen,
aufs schärfste verbieten. Köln, 16 Einblattdrucke in der Kölner Stadtbibliothek,
Rh. VI, nr. i94. — Curiosa descriptio, 1808. —W.John, Verbote des Kölner Karne-
vals in früherer Zeit: Stadt- Anz. i89o Febr. 12 nr. 42 — 43. — Zimmerische Chronik,
herausgegeben von Karl August Bakack, 2. Aufl. Freiburg i. B und Tübingen 1881,
Bd. III, S. 160 ff.
Reichhaltige Sammlung von Drucksachen, Abbildungen usw. des Kölner Kar-
nevals im Historischen Museum zu Köln (Eigelsteintorburg). — Beratlischlagungen des
kölnischen Bannerrathes, 1822 ff. — W. Walter, Der Cameval in Köln von den ältesten
Zeiten bis zum Jahre 18 73. Z. fünfzigjähr. Jubelfeier s. Wiedergeburt. Köln i873. —
Ch. S. Schier, Der kölnische Cameval vom Jahre 1823, Köln [1823]. — Ders.,
Kölnischer Camevals-AImanach v. J. 1824, Köln [1824]. — Das grosse kölnische
Carnevalsfest von 1824, Köln 1824. — M. J. De No£l, Der Sieg der Freude oder
Camevals-AImanach von 1825, Jahrg. II, Köln [182 5]. — Das grosse Maskenfest in
Köln 1825. Nebst der Carnevalszeitung mit Beiwagen. ^ [J. Blum,] lieber den
Ursprung u. das Eigenthümliche der Faschingslustbarkeiten ... zu Köln, 1825, Köln
[1825]. — Ders., Poetisches Bild der grossen Maskenvorstellung zu Köln, 1825. Köln
[1825]. — Der Mann aus dem Monde, oder grosses kölnisches Maskenfest von 1826.
— Officielle Camevals-Zeitung von 1827. — Camevals-Zeitung von 1828. — Alte
und neue Zeit, oder kölnisches Maskenfest von 1828. — Kölns Cameval im Jahre
1829, Köln 1829. — B. Rave und Th. A. Traxel, Kölnischer Camevals-AImanach
auf das Jahr i83o, Köln [i83o]. — Hanswurst's Wiedergeburt. Camevals-AImanach
auf das Jahr i83i. — Ganz einfache, jedoch simple Beschreibung sämptlicher dies-
jöhriger Fastelovendsspässcher; das heisst kurzgefasster summarischer Inbegriff aller
Ereignisse u. Erscheinungen d. Cölnischen Carnevals v. Jahre i832, [Cöln i832]. —
Dr. Weyden, Die Decoration des Gürzenich i835. Mit flüchtigen Andeutungen. —
E. Jerrmann, Das Wespennest oder der Kölner Carneval, Leipzig i835. —
H. Düntzer, 0-Jerum-Mann oder der Seifenbläser. Abfertigung von E. Jerrmann's
Schrift; das Wespennest, oder der Kölner Karneval. Köln i835. — B. Rave, Köln
und E. Jerrmann. Ein ergänzender Beitr. z. Jerrmann's Schrift: das Wespennest oder
der Kölner Carneval. Köln u. Aachen i836. — Reue und Bekenntnisse von E. Jerr-
mann. Ein Karnevals-Schreiben an den Herrn Dr. B. Rave. Mannheim i836. —
Simmelsammelsurium ; oder Der Esel in der Löwenhaut; oder . . . Etwas für den
Cölner Carneval. Köln i836. — F. A. Reimann, Der Carneval, Fasching oder
Fastelabend zu Cöln: Deutsche Volksfeste im neunzehnten Jahrhundert . . . Weimar
i839. — Magister loci [J. B. Stoll], Kölns Cameval, wie er war, ist und sein wird,
Köln [i84o]. — W. Schneider-Claus, Unsere Grosse, wie sie ward und war. Eine
geschichtl. Skizze der Grossen Camevalsgesellschaft zu Köln . . . Köln i894. —
Ders., i894, das goldene Jubeljahr der Grossen Camevals-Gesellschaft in Köln. Ein
Festbericht, Köln [i894]. — Grosses Maskenfest zu Köln. Gecken- Almanach . . .
i857: . . Köln i857. — L. Ennen, Der Kölner Cameval: Zs. f. Kulturgesch. II,
S. 24i. -- Ferd. Hey*l, Vom deutschen Strom, Wiesbaden i875, S. i97: Der Car-
neval am Rhein [in Köln]. — Zeitschriften- Aufsätze über den Kölner Karneval, i Mappe
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56
STADT KÖLN
Karneval.
Name
und Sprich-
wörtliches
in der Kölner Stadtbibliothek, Rh. VI, nr. 206. —J. Jörrissen, Zur Nothlage des Kölner
Camevals. Köln, im Sept. 188 7. — Köbes Wolkenburg er, Noch e'nen offenen
Brief för 20 Penning un för de Nuthlag vum Kölsche Fasteleer . . ., Köln 188 7. —
K. Mehrmann, Ein Jahr im fröhlichen Rheinland. Leipzig, Neuwied, Berlin i899:
Kulturhistor. Schilderungen, u. a. des Kölner Karnevals.
VIII. Name und Sprichwörtliches von Köln.
Der Spruch „Collen eyn Kroyn . . .": Koelhoff's Chronik, S. i46. — Fr. Woeste,
Sprichwörter, Redensarten und Ausdrücke, die sich auf das mittelalterliche Köln be-
ziehen: Berg. Geschichtszs. XI, S. io7. — „Alaff Colin" in Strophe VII von: Walber-
berger Freudenlied über die Wahl Maximilianen Friderichen . . . . i76i April 6
[Köln, Stadt-Arch., Chron. und Darst. i32]. Siehe ferner: Köln. Ztg. i844, nr. 23 1,
238; Köln. Nachrichten 1888 nr. 62— 55; Köln. Volksztg. i9oi Okt. i4, nr. 9i9 und
Okt. 21, nr. 94o. — Alaf Köln!: Oscar Schwebel, Deutsches Bürgertum, Berlin
1894, S. i4o. — L. HuK [Kühl], Alaaf Köln!: Köln. Tageblatt i9o4 Okt. 22 bis
Dez. 3. — A. Reifferscheid, Kölner Volksgespräche und Sprichwörter unter Be-
nutzung von P. J. Kamps Sammlung Kölner Sprichwörter, Hannover i876. —
C. Robert, Les noms de Cologne en latin et dans les langues modernes ä propos d'un
denier inedit de Lothaire I.: Bulletin mensuel de numismatique et d'arch^ologie VI,
i887, Nr. 3. — Schell, Etymologisches Wörterbuch der Geographie Rheinlands,
Bielefeld, i89i, S. i5. — Franck, Landespolizei und Orthographie. Köln oderCöln:
Preuss. Jahrb., i9o2 Februar. Vgl. Köln. Lok.-Anz. i89o April 16, nr. 102.
Fig. 18. Siegel der Miinzerhausgenossen, 13. Jh.
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STADT KÖLN 57
n. HANDSCHRIFTLICHE QUELLEN. .chrmiVche
Quellen.
A. Obersicht über das Historische Archiv der Stadt. stadtarAiv.
Bearbeitet von Joseph Hansen.
Zur Einführung vgl. die Festschrift zur 23. Versammlung des Hansischen Ge-
schichtsvereins zu Köln i894 (Köln, Du Mont - Schauberg i894) S. 5; Mitteilungen
aus dem Stadtarchiv von Köln, hrsg. von Höhlbaum und Hansen, Heft i — 32,
Köln 1882 — i9o4. Sonstige Literatur oben S. 54.
Das Historische Archiv umfasst die Bestände bis zum J. 1816. Die jüngeren
Akten beruhen im Verwaltungsarchiv, auf das hier keine Rücksicht genommen zu
werden braucht
A. Das alte städtische Archiv.
Erste Abteilung: Urkunden.
a) Original -Urkunden. Das sog. Haupturkundenarchiv. Es umfasst die
Zeit von 922— 1 798. Die Regesten bis i45o sind gedruckt in den Mitteilungen aus
dem Stadtarchiv, Heft 3 — 19 (Nachträge in den späteren Heften).
Das Haupturkundenarchiv umfasst in chronologischer Folge alle Original-
urkunden ohne Rücksicht auf die Provenienz. Ausgenommen sind nur die Original-
urkunden der Armen Verwaltung (2100 Stück), der Hansa (600 Stück), des Klosters
Lond (i!9 Stück) und des Depositums der Columbapfarre (iioo Stück).
b) Städtische Urkundenkopiare. (Mitteil. 27, 222).
1. Acht Bände Privilegienbücher Ii57— 1788.
2. Drei Bände Urkundenbücher c. i4oo(i37o)— 1523.
3. Urfehden i44i— 1474.
4. Zwei Urkundenformel bücher des i5., Ende 16. Jh.
Zweite Abteilung: Akten.
I. Aus der reichsstädtischen Zeit.
Für die ältere Zeit vgl. Walther Stein, Akten zur Geschichte der Verfassung
und Verwaltung der Stadt Köln im i4. und i5. Jh., Publikationen der Gesellschaft
für Rheinische Geschichtskunde X (Einleitung).
a) Verfassung und Recht. Eidbücher von i32i, i34i, i372, i382, i395,
i396, c. i4oo, i4i3/i4, c. i45o, i47i, i594, c. i67o. Eidbücher der Mittwochs-,
Freitags- und Samstagsrentkammer. — Statuten von i4o7 und i437, Stadtrecht und
Bürgerfreiheit — Sammelhandschriften. — Reform von Verfassung und Verwaltung:
Reform vorschlage i48i, nach i55o, i556, i57o; Revisionsakten und -protokolle 1608
bis 16 10, summarischer Extrakt über Verbund- und Transfixbrief; Prozess der bürger-
lichen Deputatschaft gegen den Kölner Rat 1 778—1 789. — Unruhen und Amts-
missbräuche: Prozessakten von i396 und i4i4, i43i, i477, i48i/82, i488, i49i,
i5i3, i525; Sammelbände, Untersuchung gegen Cronenberg 1 633/34; Akten und
Protokolle zum Gülichschen Aufruhr 1680— 1 687. — Morgensprachen, Mitte i4. Jh.
1800. — Ratsedikte (vgl. Mitt. Bd. 29): Gedruckte Ratsedikte, bes. Polizeiwesen betr.,
16. und i7. Jh.; Offizielle Ediktensammlung i632— 1764 und i7., 18. Jh., gedruckte
Ratsedikte, 16. bis Anf. i7. Jh.; allgemeine offizielle Sammlung i473 — i8i9 (i5 Bde.).
— Ratsedikte, Einzelblätter in chronologischer Folge, 1 596— 1 793. — Rollen und
Ordnungen: Offizielles Rollenbuch 16. Jh.; Ratsämterrollen und Beamteneide i549,
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58 STADT KÖLN
Hand- Anf. und Ende i7.Jh. und i72o, Rollenbuch von i720, Rollen der Wein meister,
Quellen. Gewaltrichter und deren Diener i6. Jh.; der Kannengiesser und Wucherherren i6. Jh.;
Stadtarchiv, der Pergamentherren, Klagmeister, Ratsherreneidbuch 16. Jh.; der Klageherren, der
Deputierten zur Kellerschreiberstube (Zusätze i692, i7o3); Bruchstücke eines Rollen-
buches; Salzrolle, Rolle vom Pferdegericht, von den Unvereideten c. iSoo. Bettler-
ordnungen i7. und 18. Jh.; Verbesserung der Bierrolle 16. — 18. Jh.
b) Verwaltung. Richerzeche, Statuten c. i39o; Mitgliederverzeichnis i389
bis i39i. — Ratslisten i35o — 1793; Ratsämterlisten; Bürgermeisterlisten 1216—1715
und Ratslisten (aus dem Besitz von Heimbach, Jabach, Oeckhoven, Burgh u. a.);
Wappenbücher (aus der Rathausbiblioihek und aus dem Besitz von Ther Lan von
Lennep). — Rats- und Schickungslisten seit i396, Ausführungen über den Banner-
rat 1681. — Memorialmeisterrollen 18. Jh.
Ratsmemorialbücher , Auszüge 1 335 — 1 353 , Bruchstücke 1 38 1 — 1 387 , Rats-
memorialbücher 1 396— 1 522(23). (Für Bd. IV vgl. Mitt. 20, 99— 101.) — Memorial-
buch des Protonotars i437, i452 Juli 26— 1468 Sept. 29, i47o, i475; Vorbereitungen
für den Empfang des Kaisers, i473 Nov.; Kriegskommissionsprotokolle i474 März 18.
bis Juli i5.
Ratsprotokolle i5i3 — 1798; Register zu den Ratsprotokollen und Ratsmemorial-
büchem i396— 1569, i57o— 1600, 1600— 1632, i633— 1665, 1666— 1699; Fuchs,
Register zu den Ratsprotokollen i396 — i67o; Offizieller Auszug der wichtigsten Rats-
beschlüsse i594— 1595. — Ratsregistraturen i5i7 — 1594. — Protokolle der Rats-
kommissionen 161 6 — 1660. — Schickungsverzeichnisse i469 — i5o5. — Schickungs-
protokolle 1 758 — 1 797.
Ratsweinordnungen i445 — 1484, Weinmeisterrollen 16. Jh., Rolle der Deputierten
zur Kellerschreiberstube i7i4— 1755, Ratszeichen Anf. 1 7. Jh. — 1 793.
Ratsprozessionen i548— 1593. — Ceremonialbücher 1 524— 1 797. — Funeral-
buch i58i — 1797.
Syndicat: Eid der Syndici 1594 und i676, Amtsordnungen Ende 16. Jh., Ein-
gänge vom Rat i695 — 1794, Nachschlagebuch i7oo— 1797. — Kanzleiordnungen
und Eide 18. Jh. — Ausleihebücher der Registraturen 1600— 1 79 1. Buch des Hall-
meisters i44i/42. — Depositen- und Konfiskationsregister 1622 — 1688 bezw. 1623
bis 1680. — Formelbücher der Kanzlei i366, i444— 1529, i448, i468-i492, i488
bis i499, i5oi— i5ii, 1611 — i6i4, Einzelstücke bis 1662, Ende i7. Jh., 18. Jh. —
Kautionsbuch der städtischen Beamten 1688— 1 793. — Beamte: Rolle über Kleidung
i435, i443; Eidrollen, Qualifikationsordnungen i7.Jh., Beisassenordnung i7i4.
Gildeliste 12. Jh. — Grossbürgerlisten 12. Jh. — Bürgeraufnahmebücher i356
bis i797; Grossbürgerbuch 16 13 — 1794; Qualifikation zur Bürgerschaft: Erhebungen
und Bücher i584 bezw. 1616— 1698; Qualifikation zum Weinzapf i7o7 — 1775. —
Verzeichnisse: Register der Beigeschworenen i645 — i7o3; Zunftgenossen i7o4, Ein-
wohner i7i5. — Register der Bürgerschaftsaufsagen i397— l5ii.
c) Gerichtswesen. Grundzüge der Gerichtsverfassung 18. Jh., Obersicht über
die Gerichte in Stadt und Erzstift 18. Jh.; Stadtkölnische Statuten über Gerichts-
wesen 16. Jh. — Eidesformeln 18. Jh.
Ratsgerichte. Weistum c. i375, Appellationsordnung i464, Reformation der
Ratsgerichte 16. Jh. — i63i und erneuerte Ordnung von i63i; Ordnung der Gerichts-
schreiber und Prokuratoren 16. Jh.; Schuldbekenntnisse i39i — 1392; Ladungsbücher
der Ratsboten i7o9— 172 2, i748, i749.
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STADT KÖLN 59
BQrgermeistergericht: Bürgermeisterboteneid i6.Jh.; Geschäftsgang i592, Proto- "?"^r j.
kollbuch 1428 — 1435; Memorial-, Dienst-, Eid- und Bescheidbuch i58i— 1^55. Quellen.
Gericht im Fischkaufhaus, Diarium i675— 1687, i69i — 1697. Stadtarchiv.
Pferdegericht: Rolle i6. Jh. und 1623, Prozesse im 16. Jh.
Amtleutegericht: Ordnung i39i, Protokollbuch i4ii — 1434, i5o6—-i 785, Zeugen-
bücher i52o— i53i.
Revisions- und Appellationsgerichtsordnung für Prokuratoren und Notare i733,
Revisionsprotokolle 1661 — 1792. — Urteilmeisterrolle 16. Jh. — Ratsentscheidungen
i599-i646.
Weinschule: Neue Rolle i528 (Zusätze bis i637); Sammlungen der Ratsregistra-
turen und Verordnungen zur Weinrolle, Weinschule und Jurisdiktion der Rheinmeister
i7. Jh.— i7o9; Rolle der Rheinmeister i7o8; Auszug aus dem Buche der Weinschule,
betr. die Vorbeifahrt der Schiffe i678— 1793. Weinschulengericht: Protokolle i738
bis i772.
Fiskalgericht: Fiskalische Ordnung i587, mit Erweiterungen bis i676; Gerichts-
ordnung i587, mit Zusätzen bis i788; Dienstanweisung 16. Jh.; Protokollbücher i6o9,
1627 — i64i, i73i — 1738; Gebühren und Strafgelder: Abrechnungen i587 — 1592,
i587— 1597, i59o— 1594; Ladungen, Pfändungen i589— 1594; Religionsprotokolle i582.
Stimmeister: Rolle i69i; Akten betr. Frauenhaus auf dem Berlich i565 — 1595;
Protokolle 1620— 1 673; Hexenprotokolle 1629—1662.
Gewaltgericht: Rollen der Gewaltrichter 1 5. Jh.— 1 65 7 (Register i565 — 1612),
Totenschauregister i468— i48i; Totenbücher i557— 1728, i696— 1697; Gewaltrichter-
verzeichnis i4i5 — 1557.
Turmmeisterrollen 18. Jh. ; Rollen der Metzerherren 16. Jh., der Wuchermeister
i6o5 — 1649, Zuchtmeister i6i4 — 1794; Registra violentiarum des Gewaltgerichts i4i3
bis 1434; Verbrecherbuch i5io— 1522; Turmbücher i524— 1528, i555— 1764.
Schöffengericht: Rotes und schwarzes Buch mit Ordnungen und Schöffenver-
zeichnissen i385 — 15. Jh., bezw. i457 — i5i5: Auszüge aus dem roten Buch; Ord-
nung des Gerichts i4. Jh., Gerichtstaxen, Schöffen-Eidbuch 1618 — 1633, Rechnungs-
buch i778— 1797, Schöffenherrenrolle 16. und i7. Jh., Protokoll bücher i377— i39o,
i525 — i 5 29, Jurisdiktionsbücher i7. und 18. Jh., Ladungsregister i388— i39o. Burg-
grafenamt 18. Jh. — Kurkölnisches Oberappellationsgericht; Revisionsordnung i786.
Vogtei: Inventar des Erbvogteiarchivs c. 1600, Klagen zwischen Rat und Vogt
c. i35o und i39o/9i, Bescheidbuch der Geschworenen des erbvogteilichen Hacht-
gerichts i445— 1447, i448— i45o, dgl. Protokollbuch i447 — 1449 und Handbuch,
Häuserverzeichnis des Schreines Hacht, aufgestellt i55o, Lehenbuch 16. und i7. Jh.,
Protokolle über den Schultheissenstreit i589— i59o; Protokoll des erbvogteilichen
Appellationskommissars i59o — 1610; Akten über die erbvogteilichen Rechte in Köln
i598— 1606; Prozessakten i665— 1667.
Afterdechaneigericht auf dem Altengraben: Protokolle 1622 — 1657; Pfennig-
gelderempfang 1 7 2 6 — 1 7 3 7 .
Notariatsmatrikel i582 — 1797.
Schreinswesen: Amtleutebücher und Statuten von S. Alban, Brigida, Columba,
Laurenz, Martin, Peter, Aposteln, Airsbach, Severin, Weyerstrasse, Christoph; Schreins-
ordnungen (seit i473), Formeln, Regeln, Gutachten, Beobachtungen, Rechtsfälle, Ver-
richtungen, Handbücher, Auszüge, Kollektaneen; Bezirke, Weingärten- Verzeichnisse;
Liber religiosorum (i72 7); Schreinmeister- Verzeichnisse; Schreinskarten und Bücher
(vgl. Mitt. I S. 35, und Hoeniger, Kölner Schreinsurkunden des 12. Jh., 2 Bde.,
59
6o STADT KÖLN
Hand- Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde I; neues Verzeichnis
'^Quellen.*™ 32. Heft der Mitt); I. Schreinskarten: Aposteln, Brigida, Columba, Gereon,
stadtardilv. Laurenz, S. Martin, Niederich, Severin, Schöffenschrein; IL Schreinsbücher: Nr. i
bis 34 Airsbach (seit 1212), 35—49 Alban (seit i24o). So— 7i Aposteln (seit 1220),
72—94 Brigida (seit I23i), 95— io9 Christoph (seit 1282), iio— 143 Columba (seit
1255), i44— 146 Dilles (seit 1233), i47— 163 Eigelstein (seit i3oo) und Gereon (seit
i384), i64— i7i Hacht (seit I285), i72-i9i Laurenz (seit 1235), 192—221 Martin
(seit i23o), 222—224 Mittwochs-Rentkammer (seit i345), 225 — 262 Niederich (seit
I24i), 263—294 Peter (seit I235), 295— 3o9 Severin (seit 1235), 3io— 3i9 Weyer-
strasse (seit 1260), 32o— 362 Schöffenschrein (seit I225), 364—368 Mühlenschrein
(seit 1276), 369—372 Werschaftsbücher (seit i487).
Bauerbänke : L Generalia ; IL Akten der Bauerbänke Eigelstein, Friesenstrasse,
Schaafenstrasse, Severin, Weyerstrasse seit dem 16. Jh.; Taxbuch Weyerstrasse (seit
167 1); Erbvereinigung im Sülzerfeld. (Vgl. Wrede, Die Kölner Bauerbänke, Köln-
Ehrenfeld i9o5.)
d) Finanzverwaltung (vgl. Mitt. 21, S. 1; 22, S. i87; R. Knipping, Die
Kölner Stadtrechnungen des Mittelalters, 2 Bde., Publikationen der Gesellschaft für
Rheinische Geschichtskunde XV).
A. Stadtrechnungen i35i — 1798.
Mittwochs-, Freitags- und Samstags- Rentkammer Nr. i — 11 9.
Registraturbücher und Verwandtes „ 120 — i52.
Mittwochs-Rentkammer „ i53 — 5o4.
Freitags- Rentkammer „ 5o5 — i3i4.
Beide Rentkammem „ i3i5 — 1384.
B. Akten, Korrespondenzen der Rentkammem seit dem 16. Jh.
C. Beläge, Quittungen usw. seit i48o.
e) Handel und Verkehr. 1. Allgemeine Handelspolitik, i437— 1794 (Hansa
vgl. unten S. 64). — 2. Zölle, i35o— i79o. — 3. Stapel, i45o— 1794. — 4. Märkte,
1278— 1794. — 5. Kaufhäuser, Mitte i5. Jh.— 1798. — 6. Hafen, i4oo— 1785. —
7. Wagen, i4.Jh. bis i792. — 8. Kranen, i37o— 1794. — 9. Unterkäufer, i5.Jh. bis
i793. — 10. Müdder und Träger, i572— 1794. — 11. Zähler, 1600— i79o. — 12.
Schürger, 1 749— 1 789. — i3. Fuhrleute und Spedition, i5oo— 1794.
i4. Handelszweige, i4— 18. Jh.: Bau- und Brennstoffe (Holz, Kohlen, Kalk,
Steine), Blei, Branntwein, Butter, Drogen, Eisen und Eisen fabrikate, Fische, Flachs,
Galanteriewaren, Garn, Getreide (Mehl), Gewürze, Glas- und Tonwaren, Häute und
Leder, Holzwaren, Honig, Hopfen, Hom, Kaffee, Kannen, Käse, Kerzen, Kleider,
Körbe, Kunstgegenstände, Kupfer, Kurzwaren, Lohe, Lumpen, Luxusmöbel, Obst, Öl
und Samen (Pech, Tran, Teer), Papier, Pelze, Pferde, Posamente, Pulver, Salz, Schnitt-
waren, Seide, Silberwaren, Spitzen, Tapeten, Trödel, Tuch, Vieh (Fleisch), Waffen,
Wein (Weinzapf, Weinröder), Wild und Geflügel, Wolle, Zucker und Zuckenji'aren.
Banken, i6.Jh.— 1794. — Pfandleiher (s. Käufer), i487— 1799.
Buchhandel, i5. Jh.— Ende des 18. Jh.
i5. Börse, 16. Jh. — 16. Messhandel, i5oo — i75o. — i7. Hausierhandel, i645
bis i753. — 18. Buchführung, Ende 1 5. Jh.— 1 785. — i9. Warenzeichen, Mitte 16. Jh.
bis i756. — 20. Wechsel und Zahlungsanweisungen, 1428— 1797. — 21. Handlungs-
angestellte, i599— 1793.
22. Handelsprozesse, i536— 1794. — 23. Arrest (Bekümmerung), Mitte i5.Jh.
bis i793. — 24. Konkurse, i59o— 1794. — 25. Handelsgerichte, i663 — i79i.
60
STADT KÖLN 6l
26. Post, i55i — 1793. — 27. Schiffahrt, i378— 1794. — 28. Fahramt (zwischen Hand-
Köln und Deutz), i4.-i8. Jh. "QueVun!"'
29. Münzwesen, Anf. i4. Jh. bis Ende i8. Jh.: a) Reste des Archivs der Münzer- stadtardüv.
hausgenossen seit dem i4. Jh.; b) Bücher und Akten der städtischen Münzmeister
seit dem 16. Jh., Münzregister seit dem i5. Jh., Rolle der Paimentsherren.
30. Zeitungswesen, 1681 — 1794.
f) Gewerbe- und Zunftsachen (teils städtische Akten, teils aus den
Zunftarchiven stammend). — Vgl. die demnächst erscheinende Publikation XXII der
Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde: Die Kölner Zunfturkunden von Heinr.
V. LoESCH (2 Bde.).
A) Allgemeines seit dem i4. Jh. — B) Akten der einzelnen Zünfte und Ämter,
ebenfalls seit dem i4. Jh., und zwar die Zünfte und Ämter: Ähren, Bäcker, Barbiere,
Bildschnitzer, Bombasinamt, Boratmacher, Brauer, Buchbinder, Buntwörter, Bürsten-
macher, Dachdecker, Decklakenmacher, Eisenmarkt (vgl. Mitt. 7 S. 108), Färber,
Fassbinder, Fechtmeister, Fischer, Fleischer, Garköche, Gammacher, Gewandschneider,
Glaswörter, Goldschmiede, Grob- und Feinstricker, Gürtelmacher, Harnischmacher,
Himmelreich, Hutmacher, Kaminfeger, Kannengiesser, Korbmacher, Kupfergiesser,
Lederreider, Lehmschleifer, Leinenamt, Löher, Maler, Posamentierer, Riemenschneider,
Seienmacher, Sarwörter, Schlosser, Schmiede, Schneider, Schreiner (Drechsler), Schuh-
macher, Schwarzhaus, Schwertfeger (Messerschmiede), Seidmacher, Seiler, Steinmetzen
(Zimmerleute), Stellmacher (Wagenbauer), Taschen- und Handschuhmacher (Beutler),
Tuchscherer, Waidhändler, Wappensticker, Weissgerber, Windeck (vgl. Mitt. 1 1 S. 68),
Wollenamt.
g) Militaria:
Inventare des Zeughauses seit i743.
Quarliergeldheberegister i7o7/9, Quartierlisten seit i734, Kolonellschaftsver-
zeichnisse 1 7 So ff.
Munitionsbücher, Akten seit dem i7. Jh.
Kriegskorrespondenz 1688 — 89, Diarium des Feldbataillons 1735/36.
Schützengesellschaften, Bogen- und Büchsenschützen i58i.
h) Judengeleit, Akten seit dem i5. Jh.
i) Kirchenwesen, Verhältnis der städtischen Verwaltung zu den kirchlichen
Instituten der Stadt
A) Allgemeines seit dem 16. Jh.
B) Verhandlungen der Stadt mit der päpstlichen Nuntiatur in Köln i588
bis i79o.
C) Verhältnis der Stadt zu den einzelnen kirchlichen Anstalten, alphabetisch
nach diesen geordnet.
D) Verhältnis der Stadt zur protestantischen Kirche, Akten seit dem 16. Jh.
k) Armenverwaltung:
A) Urkunden von 1227— 1 794.
B) Rechnungs- und Verwaltungsbücher, besonders der städtischen Hospitäler
(seit dem i5. Jh.).
C) Korrespondenzen und sonstige Akten.
1) Universität Köln (teils städtische Akten, Akten der städtischen Provi-
soren, teils Bestände des früheren Universitätsarchives, welche grössten-
teils vom Verwaltvmgsrat der Gymnasial- und Stiftungsfonds überwiesen
worden sind). Vgl. Keussen, Matrikel der Kölner Universität I, Einl.
61
62 STADT KÖLN
Hand- S. II; Mitt. 7, S. io5 und Korrespondenzblatt der Westd. Zs. XX (i9oi)
'^Quellen.* Sp. i5o Nr. 7i; Hansen, Rhein. Jesuitenakten, Publikationen der Ge-
sudtardüv. Seilschaft für Rheinische Geschichtskunde XIV, S. XXIII.
A) Matrikeln, Fakultäts-, Dekanats-, Rechnungsbücher usw.
B) Rechnungsbücher, Schülerverzeichnisse usw. der einzelnen Gymnasien
(Montanum, Laurentianum und Tricoronatum).
C) Berichte und Verwaltungsbücher des Kölner und ausserkölnischer Jesuiten-
kollegien.
D) Litteralien seit i388 und ältere Vorurkunden.
m) Plankammer, Sammlung von Karten aus dem i6.— 19. Jh. (Ein Teil
derselben, kölnische und ausserkölnische Ansichten, ist an das Historische
Museum abgegeben). Vgl. Mitt 3i und unten S. 88.
I. Gesamt- Pläne und Ansichten von Köln Nr. 1— 49.
II. Die Kölner Stadtbefestigung „ 5o— io4.
III. Köln — einzelne Teile — : Strassen und Gebäude in
alphabetischer Folge „ io5— 366.
IV. Der Rhein bei Köhi „ 367—499.
V. Nähere Umgebung von Köln „ 5oo— 586.
VI. Eisenbahnkarten „ 587— 6o7.
VII. Ausserkölnische Pläne imd Karten:
A) Rheinprovinz in alphabetischer Folge ...... „ 6o8 — 698.
B) Das übrige Deutschland , 699 — 739.
C) Ausland „ 74o— 755.
D) Flusskarten:
a) Der Rhein „ 756— 83 1.
b) Sonstige Flüsse , 832--9oo.
n) Städtische Korrespondenz, Auswärtige Angelegenheiten:
1. Korrespondenz im allgemeinen.
A) Briefbücher I367—1 758; vgl Mitt. i,6i; 4,5i; 6,75; 7,82; io,i5; i3,48;
i5,55; i7,i; 22,1.
B) Datierte Schreiben, Eingänge i32o — 1798 (i32o — i4oo in den Mitt.
22, 77 verzeichnet); Ausgänge saec. i4flf.
C) Undatierte Schreiben, Eingänge und Ausgänge, seit dem 1 4. Jh., nach
Stichworten geordnet; (vgl. Mitt. 26,1; 27,i59).
2. Reichssachen (vgl. Mitt. 24,9o; 25,2 13).
A) Korrespondenz, Rechnungen, Denkschriften usw. seit i357.
B) Abschriften und Drucksachen seit i473.
C) Reichstagsakten seit i479.
D) Reichsstädtetagsakten seit i522 (ältere mit C vereinigt).
E) Ein Exemplar der Reichsstädte -Registratur, 7 Bde. (vgl. Mitt. 10,
S. 12).
F) Prozessakten (Kaiserliche Kommissionen und Reichshofrat).
G) Reichskammergericht, Prozessakten seit i5io, Visitationsakten seit i586.
3. Kreissachen, Niederrheinisch-westfälischer Kreis.
A) Korrespondenzen, Denkschriften usw. seit i53i.
B) Kreisrechnungen seit i548.
C) Akten der Kreistage seit i55i.
D) Akten der Münzprobationstage seit i566.
62
STADT KÖLN 63
4. Verhältnis der Stadt zur Hansa. Hand-
Die Akten sind seit 1882 eingeordnet in der Abteilung Hansa III, '*^qu eilen. *
vgl. unten S. 65. Stadtanhiv.
5. Verhältnis der Stadt zum Erzbischof (sog. Akten Köln contra Köln).
Akten über Streitigkeiten, Verhandlungen, Verträge der Stadt mit dem
Stift Köln, mit dem Erzbischof, mit dem Hochgericht vom Anfang des
i5. bis zum Ende des 18. Jh., soweit sie nicht der Abteilung ,Reichs-
sachen' (Reichstags-, Kammergerichts-, Hofratsakten usw.) angehören.
Darin u. a. die alte Sammlung , Actus et processus', bestehend aus
5o Bänden, Kopiaren und Aktensammlungen.
6. Verhältnis der Stadt zu Jülich-Berg, und zu Aachen, Akten seit dem 16. Jh.
7. Akten, betr. die Herrschaft Hürth und die Rechte der Stadt am Hürther
Bach (DuflFesbach), (i428) i558— 1594.
IL Aus der französischen Zeit.
Die Akten aus den Jahren i794 — 181 5 sind i832 geordnet worden. Die wich-
tigsten Gruppen sind folgende:
Akzise, Amortisationskasse, Arsenal, Baupolizei (darin Akten zur Baugeschtchte
der Kölner Kirchen und Klöster: Augustinerkirche, S. Brigiden, Carmeliterkirche,
S. Georg, S. Jakob, S. Ignatius, S. Lupus, Weiss-Frauenkloster, S. Ursula, desgl. Akten
über die Festungsgebäude), Bergwerke, Bevölkerungspolizei, Buchdruckereien, Budjets,
Domänen, Douanen, Feuerpolizei, Feste, Finanzwesen, Fabrikwesen, Forst- und
Jagdsachen, Gefängnisse, Geistliche und Kirchensachen (darin Akten, betr. Bauten
am Dom und an S. Severin), Gewerbe- und Handlungssachen, Hospitäler, Kalender,
Kontributionen, Köln-Städtisches Eigentum (darin Akten über die Verwendung kirch-
licher Gebäude zu militärischen Zwecken, Kasernen usw.: S. Andreas, S. Cäcilien,
S. Jakob, Minoriten, Weiss-Frauenkloster), Landwirtschaft, Lotterien, Mass und Ge-
wicht, Markt- und Medizinalpolizei, Masquiren (darin Akten, betr. das Schauspiel-
haus), Militaria (darin Bauakten, z. B. das Eigelsteiner Tor), Monetaria, Staats- und
Territorialorganisation, Polizeisachen, Postwesen, Rheinschiffart, Statistik, Schulsachen,
Tabak, Tür- und Fenstersteuer, Wohltätigkeitsanstalten, Wegepolizei, Weinbau, Zei-
tungspolizei.
B. Archivalien nichtstädtischer Provenienz.
Erste Abteilung: Innerstädtisches*
a) Kirchensachen:
I. Kirchenbücher (Tauf-, Heirats- und Sterberegister), vgl. Mitt 24 S. 37.
A) Katholische Kirchen (seit i595): S. Aposteln, S. Alban, S. Brigida,
S. Cäcilia, S. Christoph, S. Kolumba, S. Kunibert, S. Georg, S. Gereon,
S. Jakob, S. Johann Baptist, S. Johann Evangelist, S. Laurenz,
S. Lupus, S. Maria im Kapitol, S. Maria ad Gradus, S. Maria- Ablass,
S. Maria-Lyskirchen, S. Maria im Pesch, S. Martin, S. Mauritius,
S. Paul, S. Peter, S. Severin.
B) Protestantische Kirchen (seit i57i): Lutherische Gemeinde, Hoch-
deutsche reformierte Gemeinde, Niederdeutsche reformierte Ge-
meinde, Französische reformierte Gemeinde, Holländische refor-
mierte Gemeinde.
C) Kirchenbücher der 1 888 eingemeindeten linksrheinischen Orte (seit 1 624) :
Kriel, Efferen und Stotzheim, Bickendorf, Bocklemünd, Mechtern, Me-
laten, Müngersdorf, Junkersdorf, Ossendorf, Longerich, Merheim, Niehl.
63
64 STADT KÖLN
Hand- 2. Handschriften der geistlichen Abteilung (Nekrologien, Distributionsbücher,
'^Quellen. ^ Güterverzeichnisse, Rechnungen usw.), vgl. Mitt 24 S. 3.
Stadtarchiv. A) Katholische Kirchen: S. Achatius, S. Agatha, S. Agnes, S. Andreas,
S. Antonius, S. Apem, S. Aposteln, Augustiner-Chorherren, Augu-
stiner-Eremiten, Beghinen, S. Brigida, S. Cäcilien, Celliten, S. Co-
lumba, Deutschorden, Discalceatessen, Dom, S. Georg, S. Gereon,
Herren-Leichnam (vgl. Mitt. i5, S. 89), Jesuiten, S. Ignatius, S.Jo-
hann, Johanniterorden, Karmeliterinnen, Karthäuser, S. Klara,
H. Kreuz, S. Kunibert, S. Laurenz, S. Lupus, Machabäer, S. Mar-
garetha, S. Maria-Ablass, S. Maria ad Gradus, S. Maria im Kapitol,
S. Maria im Pesch, Marienthron, Gr. S. Martin, Kl. S. Martin, S. Mau-
ritius, Mechtern, S. Michael, Minoriten, S. Pantaleon, Priester-
seminar, Ratskapelle, S. Severin, Sion, S. Ursula, S. Vincenz, Weiher,
Weisse Frauen.
B) Archiv des Kölner Jesuitenkollegiums i543 — 1773.
C) Protestantische Kirchen (Konsistorialakten usw.) : Holländisch- refor-
mierte Gemeinde, Deutsch-reformicrte Gemeinde.
3. Akten des Offizialatgerichts der Kölner Kurie. Prozessakten seit i364
(vgl. Mitt. 24 S. 45).
4. Akten der Kölner Nuntiatur. Vier Bände Relationen und Korrespon-
denzen 1621 — 1762, Kanonische Entscheidungen i576— 1623. (Die
Nuntiatur bestand von 1 585— 1 794. Das Archiv ist bei der Aufhebung
der Nuntiatur im J. i794 nach Rom übergeführt worden und beruht jetzt
im Vatikanischen Archiv.)
5. Depositum der Columbapfarre, Urk. von 1232 — 1729 (vgl. Mitt. 10 S. 9i).
b) Privatsachen:
1. Private Brief- und Rechnungsbücher (für die letzteren vgl. Mitt. 21,
S. 4o— 44).
Am wertvollsten sind:
A) Haushaltungsbuch (i39i — 1394) und zwei Kopiare (i37o— 1393) des
Hermann von Goch.
B) Kopiar des Hilger von der Stesse (i396— 1398).
C) Buch Weinsberg und zugehörige Sammlungen (i5i7 — 1598); vgl. Das
Buch Weinsberg, hrsg. durch Höhlbaum u. Lau, 4 Bde., Publika-
tionen der Gesellschaft für Rhein. Geschichtskunde III, IV u. XVI.
2. Stammbücher, Genealogieen Kölner Familien.
3. Handschriftlicher Nachlass Wallrafs.
4. Handschriftlicher Nachlass des im J. i885 verstorbenen Komponisten
Ferdinand von Hiller.
Zweite Abteilung: Ausserstädtisches.
a) Hansa (zusammengesetzt besonders aus dem Archiv des Hansekontors
Brügge- Antwerpen und aus dem Archiv des kölnischen Drittels, vgl. Mitt i
5. i7). Die Trennung beider Bestände ist nicht durchgeführt, vielmehr
sind beide und dazu noch die hansische Korrespondenz Kölns ineinander
verarbeitet. Hinzu kommt der umfangreiche handschriftliche Nachlass (im
wesentlichen i552 — i59i) des Syndikus der Hansa, Dr. Heinrich Sudermann
t i59i, welcher im Auftrag der Hansestädte von Köln übernommen wurde.
I. Urkunden und Privilegiare seit i25o.
64
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STADT KÖLN 65
Hand-
II. Rezesse und Verwandtes i385— 1620. ■chriftiiche
III. Korrespondenzen c. i4oo — 1744. (Die städtischen Korrespondenzen, vgl. J^",*^^!^*
oben S. 63, sind hier eingeordnet.)
IV. Mandate, Deduktionen, Klageschriften, Statuten, Ordonnanzen, Rech-
nungen, Zollregister c. i4oo — 1600.
b) Urkunden und Akten des Zisterzienserklosters Lond an der Warthe
(vgl. Mitt. 2, S. 7i).
L Urkunden ii45 — 1S60.
II. Akten i43o— 1574.
c) Erz Stift Köln. Eine Anzahl von Handschriften: Kopiar des Erzbischofs
Sigfried von Westerburg, saec. i3 (vgl. Mitt. 12, S. 4i), Statutensammlungen
seit saec. i3, Matrikeln seit saec. 16, Landtagsakten saec. 16, i7, Akten des
Amts Hülchrath saec. i7, Akten des Amts Rheinberg seit i576.
d) Herrschaft Hürth. Gerichtsprotokolle i574— 1798.
e) Jülich -Berg. Akten des Erbfolgestreits i6o9— 16S0 (aus der Jülichschen
Registratur), Kirchenakten saec. i7.
f) Ältere Archivalien der 1888 eingemeindeten Orte Deutz (in 16 Abtei-
lungen geordnet), Ehren feld, Lindenthal und Nippes.
g) Handschriften rheinischer Städte und Gemeinden, Stifter und Klöster
(z. T. aus dem Mittelalter): Brauweiler, Distemich, Dünwald, Eversheim,
Gerresheim, Gladbach, Gräfrath, Hoven, Marienthal, Merzenich, Moers,
Neuss, Ratingen, Siegburg, Speyer, Steinfeld, Trier, Wipperfürth, Xanten,
Zülpich.
h) Familienarchive Hochsteden, Palant, Wachtendonck , Binsfeld und
sonstige genealogischen Sachen.
Dritte Abteilung: Varia.
a) Handschriftensammlungen:
1. Älterer Bestand, er ist zusammengearbeitet mit
2. Wallrafsche Sammlung (zusammen 64o Handschriften).
3. Handschriften der früheren Gymnasialbibliothek (6 So Handschriften).
4. Chroniken und verwandte Darstellungen. Vgl. Mitt. 20, S. 67; neu ge-
ordnet im J. i9o3.
I. Kölnisches, Nr. 1—259.
n. Allgemeines und Ausserkölnisches :
A) Allgemeines, Nr. 260 — 294.
B) Rheinisches, Nr. 295— 3 12.
C) Ausserrheinisches, Nr. 3 1 3— 339.
5. Farragiiw der beiden Brüder Johann und Aegidius Gelenius Bd. i— 3o
(vgl. Mitt », S. i4i),
6. Museum Alfterianum Bd. i — 146 (vgl. Breweks Vaterländische Chro-
nik n, i53, 238, 298; Pertz, Archiv XI, S. 744; siehe auch unten S. 72).
7. Sammlung Fahne; Nachlass de9 Qen#aiogen und Provinzialhistorikers
Fahne (im Februar i9oo durch Kwf erworben).
b) Siegelsammlungen:
1. Ältere Sammlung des Archivs.
2. Sammlung Rosenkrantz.
Vgl. Wattenbach i. d. Archiv d. Gesellsch. f. alt. d. Gesch. XI, S. 74 1.
5
65
66 STADT KÖLN
Hand-
schriftliehe ^ ^. „ .. ^, . ,
Quellen. B. Die Kölner Pfarrarchive.
Piamrchive. Bearbeitet von Johannes Krudewig.
Literatur.
a) Mitteilungen: Westd. Zs. I, S. 4o5 ff.; Korresp.-Bl. der Westd. Zs. II,
S. 7 u. 23; Ilgen, Rheinisches Archiv: Westd. Zs., Ergänz.-Bd. II, Trier i88S.
b) Inventare: Von S. Gereon (S. Christoph), S. Severin, S. Maria in Lys-
kirchen, S. Aposteln und S. Peter, bearbeitet von H. Schaefer jn Ann. h.
V. N., LXXI (i9oi), vgl. Korresp.-Bl. der Westd. Zs. XX (i9oi), Sp. 2o4;
von S. Andreas (S. Paul), S. Ursula (S. Maria- Ablass) und S Kolumba, be-
arbeitet von demselben in Ann. h. V. N., LXXVI (i9o3).
c) Urkundenbücher: P. Joerres, Urkundenbuch des Stiftes S. Gereon zu
Köln, Bonn i893. — JoH. Hess, Die Urkunden des Pfarrarchivs von
S. Severin in Köln, Köln i9oi.
An dieser Stelle wird nur eine Übersicht über die bisherigen Veröffentlichungen
von Archivalien der Kölner Pfarrarchive geboten ; weitere eingehende Notizen sollen
im zweiten Bande der Kunstdenkmäler der Stadt Köln, der die kirchlichen Ge-
bäude und ihre Geschichte behandelt, gegeben werden.
S. Andreas, i. S. ANDREAS.
Vgl. Schaefer i. d. Ann. h. V. N., LXXVI (i9o3), S. i.
Das Archiv enthält Archivalien betr.:
ä) Das Stift S. Andreas (S. 1—82);
Im einzelnen: i Urkunde aus der Zeit vor io83, i vor 1106, 2 aus
dem II., 3 aus dem 12., 35 aus dem i3., 220 aus dem i4. Jh., im ganzen
467 Urkunden. Ferner sind vorhanden: i. a) Kopiare, b) Inventare, 2. Sta-
tuten und Memorienbücher, 3. Urbariale Aufzeichnungen, 4. Prozessakten,
5. Missalia und Psalteria.
ad I b) a) Genaues Inventar des Stiftsarchivs von S. Andreas, i7. Jh.,.
was die Besitzurkunden anbelangt, ähnlich wie das folgende Inventar von 1620.
ß) Archivinventar II von 1620 mit Nachträgen, vollständiger als das
vorhergehende.
y) Archivinventar I von S. Andreas, i7. Jh., mit genauem Inhaltsver-
zeichnis.
6) Archivinventar III, i7. Jh., enthaltend u. a. die Urkunden-Regesten
über Stiftungen und Dotierungen der zahlreichen Vikarien, auch die Regesten
der Prozessakten des Stifts.
b) Die Filialkirche S. Paul: (S. 82— iii), i Urkunde aus dem i3. Jh.^
i4 aus dem i4. Jh., im ganzen i4i Urkunden. Femer 3 Kopiare,.
6 Memorienbücher, i3 Inventare von i57i — 1766; sodann Komputationen
betr. S. Paul, Prozessakten, Missalia und Psalteria.
c) Das ehemalige Dominikanerkloster (S. iii — 112):
I Urkunde aus dem i3., i aus dem i4., 2 aus dem i5. Jh, im ganzen
IG Urkunden.
S. Aposteln. 2. S. APOSTELN.
Vgl. Cardauns i. d. Korresp.-Bl. der Westd. Zs. II, S. 7; Schaefer i. d..
Ann. h. V. N., LXXI (i9oi), S. t3o-i83; Korresp.-Bl. der Westd. Zs. XX (i9oi),
Sp. 2o4.
66
STADT KÖLN
67
Nach Cardauns a. a. O. enthält das Archiv:
a) einige Kaiendarien der fraternitas vicariorum etc.
b) 3o dieselbe betr. Original-Pergament-Urkunden, darunter i9 mittelalterliche,
12 74— 1 48 1, geordnet von Kaplan Kürten.
c) eine Successio et series dominorum, prepositorum, decanorum, scholasti-
corum etc. des Apostelstifts (Ende i8. Jh.).
d) ein Band eigenhändiger oder eigenhändig unterschriebener Korrespondenzen
von Kölner Erzbischöfen des i6. und i7. Jh., Salentin, Gebhard usw.
e) ein Band Abschriften verschiedener Briefe, i472 — 1477.
f) Transsumt eines Urkunden- Registers des Brigitten klosters Marienborg bei
Amersfoort, Pergament fol. 32 Bll., Ende i5. Jh., am Schluss unvoll-
ständig, enthält zahlreiche Privilegien und Transsumte von Erzbischof
Dietrich IL von Köln, Bischof Nicolaus von Schwerin, Bischof Kanut von
Lynköping
und mehre-
ren Päpsten
des i4. und
i5. Jh.
Scheint eine
Sammlung
der allgemei-
nen Privile-
gien des Bri-
gittenordens
zu sein.
g) Amtliches In-
ventar der
Nachlassen -
Schaft zweier
Kölner Eheleute, Thonis Bertholt und Grietgin Hasener, aufgenommen i5i9
von Notar Hermann Heister. 28 doppelt beschriebene Pergament-Blätter. 4®.
ScHAEFER inventarisiert a. a. O. 11 Urkunden aus der Zeit vor i3oo, 26 aus dem
i4. und 123 aus dem i5. Jh., zusammen 232 Urkunden nebst Aktenmaterial aus
dem i4.— 18. Jh.
3. DOM.
Vgl. Westd. Zs. I, S. 4o5: Über die Dombibliothek; kurze Mitteilung über
ihre Schicksale. — [Frencken,] Das Schicksal der im Jahre i794 über den Rhein
geflüchteten Wertgegenstände des Kölner Domes, insbesondere die Zurückführung
der Manuscriptenbibliothek, Köln u. Neuss 1868. — Jaffa und Wattenbach, Eccl.
metrop. Coloniensis codd. manuscr., Berlin i874. — A. Decker, Die Hildeboldsche
Manuskripten- Sammlung : Kölner Philologen - Festschr. (43. Versamml.), Bonn i895,
S. 21 5. — Veraltet: Jos. Hartzheim, Catal. bist. crit. codd. msc, Köln i752. —
Handschriftlich in der Dombibliothek: Inventarium des Archivs der Dompfarrkirche
in Cöln 1824; mit erläuternder Vorbemerkung und alphabetischem Wortverzeichnis.
Nach diesem Inventar enthielt das Domarchiv die Archivalien
a) der ehemaligen Domkirche,
b) der ehemaligen Pfarre S. Maria im Pesch,
c) des ehemaligen Stiftes S. Maria ad gradus,
Hand.
schriftliche
Quellen.
Pfarrarcfaive
S. Aposteln.
Fiff. 19. Ansicht auf dem Titelblatt des Sacrarium Agrippinae
(Bernhard Walters, Köln) vom J. 1607.
Dom.
67
68
STADT KÖLN
Hand- d) der ehemaligen Pfarre S. Laurenz,
Quellen. e) Archivalien der Dompfarre aus der Zeit seit ihrer neuen Organisation.
PfarrarAive. ad a) Betr. Allgemeinen Kirchendienst, Kirchenfabrik, Vermögen, Stiftungen,
**™' Muttergotteskapelle, Rechnungswesen, Bruderschaften,
ad b) Betr. Allgemeines, Kirchendienst, Tauf-, Trau-, Sterberegister,
Stiftungen, Bruderschaft, Rechnungswesen, Prozesse.
ad d) Betr. Allgemeinen Kirchendienst, Pfarrer- Wahlen und Anstellungen,
Stiftungen, Bruderschaft, Rechnungswesen, Thomaskapelle am Domhof,
ad e) Kapitalien.
S. Gereon. 4. S. GEREON.
Vgl. Aeg. Müller i. d. Westd. Zs. I (1882), S. 4o8 ff.; P. Joerres, Urkunden-
Buch des Stiftes S. Gereon zu Köln, Bonn i893; H. Schaefer i. d. Ann. h. V.
N., LXXI (i9ol), S. 1 — 76; Korresp.-Bl. der Westd Zs. XX (i9oi), Sp. 2o4.
An die Spitze seines Werkes stellt Joerres eine Übersicht über den Inhalt
des Archivs. Danach sind im Archiv vorhanden:
1. 25o Original- Urkunden, von denen i99 wiedergegeben sind, und zwar i aus
dem II., i7 aus dem i3., 85 aus dem i4. Jh. etc.;
2. Das Rote Buch, ein Urkundenkopiar des i5. Jh., enthält Urkunden des
9.-I5. Jh.;
3. Ein Kartular der Vikare, angelegt im J. i54o mit iio Abschriften von Ur-
kunden des i4. — 17. Jh.;
4. Akten über Prozesse der Vikare gegen das Stift, i5. Jh.;
5. Einkünfte und Besitzregister vom J. i336 an und von 1 558— 1 567;
6. Memorienbücher des i4., i5. und 18. Jh.;
7. Haus- und Archivinventar vom J. i645, sowie ein Archivinventar vom J. i76o.
Schaefer hat a. a.O. die von Joerres veröffentlichten Stücke nicht aufgenommen;
er inventarisiert i Urkunde aus dem 12., So aus dem i3. und 61 aus dem i4. Jh.; im
ganzen 332 Urkunden und zahlreiche Aktenstücke aus dem i5.— 18. Jh.
5. S. JOHANN-BAPTIST.
Vgl. Cardauns i. d. Korresp.-Bl. der Westd. Zs. H, S. 23.
1. Ein Heft Original-Urkunden betr. die Benediktinerinnen- Klause bei S.Johann;
2. Akten und Urkunden betr. Renten zu Lechenich und Umgegend;
3. Rentbriefe zu Lasten der Stadt Köln, die ältesten 16. Jh.;
4. Pergament-Heft (in sehr schlechtem Zustand), enthält Urkunden der Kirch-
meister von S. Johann, i5. Jh.;
5. Kopiar, angelegt i553 vom Pfarrer Heinrich Immendorf;
6. Kopiar von i58o, enthaltend meist Rentbriefe und Testamente.
S. Kolumba. 6. S. KOLUMBA.
Vgl. Aeg. Müller i. d. Westd. Zs. I (1882), S. 4o8 ff.; Schaefer i. d. Ann.
h. V. N., LXXVI (i9o3), S. 147-263.
Schaefer inventarisiert a. a. O. i Urkunde aus der Zeit vor i i7i, 4 aus dem 12.,
6 aus dem i3., 35 aus dem i4. Jh., im ganzen 465 Urkunden. Sodann
1. Kopiare;
2. Memorienbücher, Messfundationen, Fraternitäten, Statuten;
3. 23 Inventare von 1 5 60— 1888;
4. Akten betr. das Rechnungswesen der Pfarrkirche und der mit ihr ver-
bundenen kirchlichen Institute;
S. Johann-
fiaptist.
68
STADT KÖLN
69
5. Prozessakten;
6. Missalia und Psalteria;
7. Geschriebene wissenschaftliche Abhandlungen (vielfach herrührend von Pro-
fessoren der Kölner Universität).
7. S. MARI^-HIMMELFAHRT.
Vgl. Aeg. Müller i. d. Westd. Zs. I (1882), S. 4o8 ff.
Eine aus dem Archiv des ehemaligen Jesuitenkollegs stammende Chronik des-
selben, welche u. a. eine Erwähnung des Friedrich von Spee enthält.
8. S. MARIA IN LYSKIRCHEN.
Vgl. ScHAEFER i. d. Ann. h. V. N., LXXI (i9oi), S. 120— 129; Korresp.-Bl.
der Westd. Zs. XX (i9oi), Sp. 2o4.
ScHAEFER inventarisiert a. a. O. 10 Urkunden aus dem i4., 3 aus dem i5., 16 aus
dem 16. und 5 aus dem i7. Jh., im ganzen 34 Urkunden und 33 Aktenstücke.
9. GROSS S. MARTIN.
Vgl. HOENIGER in der Westd. Zs. I (1882), S. 4o8 ff.
Das Archiv verwahrt die Archivalien der alten Abtei Gross S. Martin, einige
Urkunden der ihr inkorporierten Pfarrkirche von S. Brigida, sowie der Bursfelder
Kongregation.
Vorhanden sind etwa 2 So Original-Urkunden und zwar 7 aus dem 11., i5 aus
dem 12., 23 aus dem i3. und So aus dem i4. Jh.
Erwähnenswert ist ein Sammelband (protocollum vetus), welcher u. a. ein vor
i3oo geschriebenes und dann einige Jahrzehnte fortgesetztes Kopiarium (einige
9o Urkunden vom Ende des 10. bis Anfang des i4. Jh.) enthält.
IG. S. PETER.
Vgl. ScHAEFER i. d. Ann. h. V. N., LXXI (i9oi), S. i84-2i5; Korresp.-Bl.
der Westd. Zs. XX (i9oi), Sp. 2o4.
ScHAEFER inventarisiert a.a.O. 2 Urkunden aus dem i3., i7 aus dem i4. und
39 aus dem i5. Jh., zusammen 162 Urkunden und 16 Aktenstücke.
11. S. SEVERIN.
Vgl. JoH. Hess, Die Urkunden des Pfarrarchivs von S. Severin in Köln, Köln
i9oi; H. Schaefer i. d. Ann. h. V. N., LXXI (i9oi), S. 77— ii9; Korresp.-Bl.
der Westd. Zs. XX (i9oi), Sp. 2o4.
Das Archiv enthält nach Hess 2 Urkunden aus dem 9., 2 aus dem 10., 8 aus
dem 12., 25 aus dem i3. und 7o aus dem i4. Jahrh., im ganzen 287 Urkunden.
Der Anhang des Urkunden- Buches umfasst das alte Schatz- Verzeichnis (Inventarium)
der Kirche und eine Übersicht des noch im Archiv lagernden Aktenmaterials.
Schaefer inventarisiert a. a. O. 10 Urkunden aus der Zeit vor 1200, 28 aus
dem i3. und 64 aus dem i4. Jh., zusammen i99 Urkunden und 10 Aktenstücke.
12. S. URSULA.
Vgl. Schaefer in den Ann. h. V. N., LXXVI (i9o3), S. ii3 ff.
Das Archiv enthält Archivalien betr.:
a) Das Stift S. Ursula: i Urkunde aus dem 10., 5 aus dem 12., 11 aus
dem i3., i5 aus dem i4. Jahrh., im ganzen 94 Urkunden; femer Akten.
b) Die Pfarrkirche S. Maria- Ablass: 11 Urkunden aus dem i4., 32 aus
dem i5. Jh., im ganzen 9o Urkunden; sodann Akten.
Hand-
schriftliche
Quellen.
Pfarrardiive.
S. Mariae-
Himmelfahrt.
S. Maria
in Lyakirchen.
Gr. S. Martin.
S. Peter.
S. Severin.
S. Ursula.
69
7o
STADT KÖLN
Hand-
schriftliche
Quellen
ausserhalb
Kölns.
Andernach.
Bamben;.
Basel.
Berlin.
Bonn.
C. Handschriftlich^ Quellen in Archiven und Bibliotheken
ausserhalb Kölns.
Bearbeitet von Johannes Krudswig.
Vorbemerkung. Grundsätzlich soll an dieser Stelle nur eine Übersicht
über die durch veröffentlichte Archiv-Inventare bekannt gewordenen ausserkölnischen
handschriftlichen Quellen gegeben werden; die vielen sich in Urkundenbüchem und
sonstigen Publikationen findenden Hinweise sind hier nicht berücksichtigt Eine
Anzahl der unten gegebenen Notizen sind der gütigen Mitteilung des Herrn Archi-
vars Dr. Keussen in Köln zu verdanken.
Andernach, Stadtarchiv:
Siehe : Goerz, Repertorium des städtischen Archivs der Stadt Andernach : Ann.
h. V. N. LIX (i894), S. i. Vgl. Werners in der Archivalischen Zeitschrift V, 95:
Urkunden der Erzbischöfe von Köln ii67 — i8. Jh., S. 2 ff. ; Urkunden betr. das
Verhältnis zwischen Stadt Köln und dem Erzbischof und anderen rheinischen Städten,
i359, S. i4; Privaturkunden, in welchen Kölner Persönlichkeiten und Korporationen
vorkommen, i4.— 18. Jh.; Akten, betr. das Erzstift Köln und das Verhältnis der
Stadt Andernach zu demselben, 16.— 18. Jh., S. 161 ff.
Bamberg, Königliche Bibliothek:
Siehe: Friedr. Leitschuh, Katalog der Handschriften der Kgl. Bibliothek zu
Bamberg, i897:
I2 S. i39, i5 (Cod. Msc. E. VH, 9o): Urbium Italicarum et Germanicarum
notilia historica, 16. Jh. Darin S. 29: Fundationes urbium Germaniae; ausführlich
sind die Städte mit Bischofssitzen behandelt; bei denselben wird ein Bischofskatalog
mit den Wappen der Bischöfe hinzugefügt. S. 215—220 Köln (letzter Bischof: Her-
mann IV. V. Hessen, i48o— l5o8). Wenige knappe Notizen ohne jeden selbstän-
digen Wert.
II. Helleriana nr. I29, hervorzuheben betr. kurkölnische Wahl von i687 — 1688.
— nr. i3o. — nr. 5o7.
Basel, Universitäts-Bibliothek:
Hs. E III i3: „Chronicon Fr. Joannis Meieri Tigurini de predicatoribus" ent-
hält auch Eintragungen, betr. das Kölner Dominikanerkloster aus der Zeit des i3.
bis i5. Jh.
Berlin, Königliche Bibliothek:
Mscr. boruss. Fol. 477, 577 SS. Historia Coloniensis a r[everendo] d[omino]
J[ohanne] W[ilmio] d[ecano] K[empensi], Bd. I; unvollständige Abschrift, die mitten
im Satze bei Erzbischof Hermann III. (io52) abbricht. — Eine ebenso angelegte
Fortsetzung ii3i — t577 im Kölner Stadtarchiv, Chron. u. Darst. nr. 92. Das voll-
ständige Werk im Kölner Stadtarchiv, Chron. u. Darst. nr. 85, 86.
Bonn, Universitäts-Bibliothek:
Siehe: A. Klette - Gildemeister, Catalogi chirographorum in bibliotheca
academica Bonnensi servatorum particula, i858 ff; vgl. Pertz, Archiv XI, S. 738:
I. S. 60 nr. 2 48. In amplissimae clarissimaeque urbis Coloniae laudem Hermanni
ßuschii Pariphili Sylva, cui Titulus Flora [auch Druck von i55oj.
S. 77 nr. 3oi. Buch des Klosters Sion (s. Mechtildis visiones).
S. 9i nr. 333. Separatio prepositure s. Gereonis Col. 1282.
— nr. 334. Statuten von S. Caecilien. Gedr.: Ann. h. V. N. XV,. S. 225.
S. 92 nr. 337. Kleinsorge, Diarium historiae Truchsesianae.
/o
STADT KÖLN
7l
Aktenstücke zum Kölner Toleranzstreit (prot. Schul- und Prediger- Hand-
■ chrlftliche
Quellen
ausserhalb
saecu-
S. 93 nr. 339.
haus), 1 787—1 789.
S. 96 nr. 35o. Monast. Col. eremit. s. p. Augustini historiae quinque
laris libri sex, collecti ac digesti a fr, A. Neelsbach, i676.
— nr. 35i. Constitutiones sororum s. Aug. conv. ad Piscinam [Weiher] saec.
i5.— i6., vgl. unten S. 74 (S. Caecilien); Bl. 49— 5 1 visitatio anno i465.
S. io6 nr. 366. Miracula b. Bern, abbatis, que fecit in terra Coloniensi.
S. 1 13 nr. 383. Breviarium eccl. Col. saec. XV.
— nr. 384. Initialen des fr. Joh. de Valkenburg I299.
S. I20 nr. 4o8. Cronica der hillyger Stadt Coellen saec. i6. — 17.
— nr. 4o9. Chronik i683— 1686 betr. Aufruhr unter Nie. Gülich.
Kölns.
Bonn.
Fig. 20. Ansicht von A. Braun und P. Isselburg auf dem Titelblatt einer Ausgabe der Werke des Beda
Venerabilis vom J. 1612.
— nr. 4io. Scripta miscell. Col. urbis historiam inlustrantia, saec. i7. — 18. Be-
ginnt mit den Vorgängen im Erzstift Köln i689 — i69o.
S. i38 nr. 463. Miscell. Col. Agripp. urbis iura et historiam inlustrantia saec. XVII
Bürgermeisterliste, Aufruhr von i396 und i5i3, Sprüche in der:
Prophetenkammer, Rheinmühlenvergleich u. a.
— nr. 464. Iuris Col. miscellanea saec. XVII: Verbundbrief usw., Urk. von
i6io Mai i5.
Weitere Coloniensia, besonders betr. die Universität in nr. 7i*, 734, 739g, 74o,
74i, 75i, 759, 8i5, 832.
Brüssel, Königliche Bibliothek:
Mscr. der Kgl. Bibliothek in Brüssel; handschriftliche Nachträge zu dem i857
erschienenen Kataloge und dem neuen Kataloge von van der Gheyen:
i962 7. Gesta pontificum Coloniensium. — 21226. Gelenius et van den Berg,
De episcopis et archiepiscopis Coloniae. — i8o35. Titres d'institutions dVglises colld-
giales. — i8452. Guillaume de Cule, Statuta concilii i32i. — i969i. Diplome du
Brüssel.
7i
72
STADT KÖLN
Hand-
«chrlftliche
Quellen
ausserhalb
Kölns.
Brüssel.
Cheltenham.
Darmstadt.
Dflren.
Düsseldorf.
magistrat et des corporations des mötiers de la ville de Cologne de Tan i396, avec
les sceaiix des corps des m^tiers, en langue allemande (Verbund brief). — 2208 (II 467),
f. i9o^- Fragment d'un acte en parchement, concession de reliques ä l'archeveque
de Cologne. — i9773. Diplome du magistrat et des corporations des m^tlers de la
ville de Cologne de Tan i5i3, avec les sceaux des corps des mdtiers, en langue
allemande (Transfixbrief). — 2o9 et 212. Missale ecclesiae Coloniensis.
Betr. Ms. 9222 vgl.: Haskloff, Eine thüringisch-sächsische Malerschule des i3. Jh.,
Strassburg i897, S. 347—348: Das für das Kloster des h. Eliphius und des
h. Martin in Köln angefertigte Evangeliar der Kgl. Bibliothek zu Brüssel.
Cheltenham, Bibliotheca Phillipica:
nr. 7o4, Köln, Karthäuser: Hampe, N. A. XXII, 676; nr. 4333, Cartae originales
Col. eccl. 1 525— 1680: Hampe a. a. O. 681.
Über Cheltenham vgl.: H. Schenkl, Wiener S. B., phil. bist. Kl. i892 und
i894; R. Priebsch, Deutsche Handschriften in England I, Erlangen i896, S. 42.
Darmstadt, Hofbibliothek:
1. Bibliotheca manuscriptorum Alfteriana (ein kleinerer Teil derselben jetzt im Kölner
Stadtarchiv, vgl. oben S. 65; ferner: Pertz, Archiv XI, S. 744).
2. Sammlung aus dem Nachlasse des Barons von Hüpsch.
Ein ausführliches Verzeichnis dieser viele Coloniensia enthaltenden Sammlungen
in: Walther, Neue Beiträge zur näheren Kenntnis der Grossherzogl. Hofbiblio-
thek in Darmstadt, Darmstadt i87i, S. Ii5 — 128. Vgl. Ilgen, Rhein. Archiv
(Westd. Zs., Ergänz.-Bd. II), S. i55 Anm.; femer oben S. 54.
3. Siehe: F. W. E. Roth und Adolf Schmidt, Mittheilungen aus Darmstädter
Handschriften: Neues Archiv XIII (1888), S. 59i, 6o3. Speziell S. 596 nr. 792
(Handschr. aus der Carthause S. Barbara in Köln, saec. i5), S. 596 nr. 926
(Kalendar und Evangelien aus S. Kunibert in Köln, saec. 12), S. 598 nr. 2 244
(Handschr. mit Kölner Jahreinträgen des i4. Jh. auf dem letzten Blatt), S. 599
nr. 27oi (Sammelband aus Gr. S. Martin in Köln, 18. Jh.), S. 6o3 (Seelstiftungen saec.
XL aus dem Mariengradenstift in Köln). Vgl. dazu: F. W. E. Roth, Urkunden
und Auszüge zur Geschichte der Erzbischöfe und Kurfürsten von Mainz, Köln
und Trier: Korrespondenzbl. des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und
Altertumsvereine XL, S. ii6, i3i, i45. — Ders., Handschriften zu Darmstadt aus
Köln und der alten Erzdiözese Köln: Ann. h. V. N. LXII, i77.
Düren, Stadtarchiv:
Vgl. A. SCHOOP, Inventar des Stadtarchivs zu Düren: Ann. h. V. N. LXIV, S. 264:
Urkunden, in welchen Kölner Bürger und geistliche Korporationen vorkommen,
i5, — 18. Jh.; Urkunden der Erzbischöfe von Köln und solche, in welchen dieselben
vorkommen, i4.— i7.Jh.; Akten betr. Kölner Zollfreiheit 16 13, S. 357; Einige köl-
nische Inkunabel- Drucke, S. 363.
Düsseldorf, Königliches Staatsarchiv:
Siehe: Ilgen, Rheinisches Archiv I, Niederrhein: Westd. Zs. Ergänz.-Heft II,
Trier i885; vgl. Pertz, Archiv XI, S. 744:
S. 18. A. L Kurköln.
Köln I, Erzstift (Landesarchiv).
Urkunden: Weit über 6000 Stück von 833— 1801. Kopiare: Bücher der
Privilegien von c. i37o und c. i4oo, Gerechtsame i5.Jh., Verpfändungen i5 — i7.Jh.,
Urkunden betr. das Verhältnis des Erzstiftes zu Kleve -Mark, i5.Jh., CoUectanca
Coloniensia, i5. Jh.
72
STADT KÖLN 73
Litteralien und Akten betr. Hand-
1. Das erzbischöfliche Zivilkabinet, i5.— 19. Jh. "^^Quiiun***
2. Spezielle politische Abteilung. Akten über die Beziehungen zur Stadt Köln, zu ausserhalb
den Nachbarstaaten und dem Auslande, i5. Jh. ff. Düsaeidorf.
3. Reichs- und Kreissachen, i6. — 18. Jh.
4. Registratur der erzbischöflichen Landesverwaltung, i4. — 18. Jh.
5. Kurkölnische Landstände, i463— 1794.
6. Geh. Geistliche Konferenz des Kurfürstentums, Urkunden und Akten betr. das
geistliche Leben innerhalb des Bezirkes der erzbischöflichen Gewalt, i6. — 19. Jh.
Köln II, Domstift.
Urkunden, über i7oo von 973 — 1806; Kopiare: Bücher der Privilegien,
i4. Jh., über den Häuserbesitz usw., i5.--i7. Jh., Finanzsachen, i5. Jh. ff., Domfabrik,
Steinbrüche, Gefälle, Gerechtsame, usw. i3. — 16. Jh. usw.
Litteralien und Akten betr. Statuten, Dignitäten, Dompropstei, Domdechanei,
Domkanonichen, Kapitularprotokolle , i5.— 19. Jh.; betr. äussere Stellung als erz-
bischöflicher Wahlkörper, landständisches Collegium und Vertreter der Landes-
regierung, i5. Jh. ff.; Güter- u. Vermögensverhältnisse, i5. — 18. Jh., Bruderschaft,! i. Jh.
Handschriften: Necrologien, Memorienbücher, Entwürfe zu Katalogen der
Pröpste usw., Kanonichenverzeichnis, i3. — 18. Jh.
Köln III, Gerichte und Ämter:
1. Schöffenstuhl und Hohes Weltliches Gericht in Köln (Stadt): a) Schreinsurkunden
1235 — c. i775; Verträge, Schenkungen, Immissionsdekrete, Rentbriefe, Stiftungen
usw. i3o6— i79o; Testamente i4. — 18. Jh. b) Litteralien und Akten betr. Vor-
und Nebenakten des Schöffengerichtes und Protokolle i4.— 18. Jh.; Bücher des
Gerichtes von Gereon und auf dem Eigelstein i594 — 1787.
2. Offizialatsgericht, Akten und Protokolle i63o— 1797.
3. Hofratskollegium zu Bonn, Gerichtsakten 1601 — 1798.
4. Oberappellationsgericht zu Bonn, Akten i73o— 1797.
5. Gerichte und Ämter im Erzstift überhaupt, i4. — 18. Jh.
Köln IV, Wissenschaftliche Institute.
1. Universität in Köln, Urkunden i388-i66o.
2. Kurfürstliche Akademie zu Bonn, Akten i774 — i79i.
S. 26. Beziehungen zwischen Jülich-Berg und Köln, i3. Jh.
S. 3o. Beziehungen zwischen Kleve-Mark und Köln, i4. und i5. Jh., Soester Fehde
usw. I27i — i449.
S. 38. Akten des Roer- Departements i798 — i8i4; Akten des protestantischen Ober-
konsistoriums zu Köln i8o4 — i8i3.
S. 52. Deutschordens-Kommende S. Katharinae zu Köln. Urkunden 1218 — 1727;
Akten bis i784 betr. die einzelnen Güter und Besitzungen hauptsächlich in
Köln vom i5. Jh. ab, Zollfreiheit in Köln, Pachtbriefe von i49o usw.
S. 53. Johanniter- Kommende S. Johann und Cordula zu Köln. Urkunden io5i bis
i797, Kopiar aus dem 16., Abschrift desselben aus dem 18. Jh.; Akten betr.
Komthur -Wahlen 1 522 ff., Kapitularprotokolle 1 762 ff., Memorienstiftungen
i5i4ff, Visitation i663, Mitgliederaufnahmen, Streitigkeiten, Besitz, Renten-
und Schuldenwesen usw. vom i5. Jh. ab.
S. 9o. Ganz kurz sei noch eine Übersicht über die im Düsseldorfer Staatsarchiv
beruhenden Archivalien der übrigen geistlichen Korporationen in Köln ge-
geben, welche Ilgen a. a. O. S. 9o— io9 eingehender kennzeichnet:
73
74 STADT KÖLN
Hand- S. Andreas, Kanonichenstift : Urkunden io9i — 1755; Akten xS.— 18. Jh. und ein
schriftliehe ,., • i_ i -, ti.
Quellen Memonenbuch i7.Jh.
^^98eThAib s. Aposteln, Kanonichenstift: Urkunden I2i3— 1763 und zwei Kartulare des
Dasseldorf. i5. Jh., Litteralien und Akten betr. die Zeit vom ii. — 18. Jh.
S. Caecilien und Kloster Weiher, Damenstift: Urkunden 94 1 — 1606, Kopiar
i5. — 17. Jh., Litteralien und Akten i4. — 18. Jh., Handschrift der Constitutiones
des Klosters Weiher i5. Jh., vgl. oben S. 7i.
S. Cunibert, Kanonichenstift: Urkunden 874 — 1773, Kartular des i4. und iS.Jh.,
Litteralien und Akten i5. — 18. Ih.
S. Georg, Kanonichenstift: Urkunden io67— 1783, Akten i5. — 17. Jh., Handschrift
der Jura praepositurae etc. 1 4. Jh.
S. Gereon, Kanonichenstift: Urkunden 899-i769, Kopiar i5. Jh., Litteralien und
Akten i4. — 18. Jh., Handschriften (Codex, Chroniken, Memorienbücher usw.)
12. — 16. Jh.
S. Maria im Kap i toi, Freiweltliches adliches Fräuleinstift: Urkunden 11 39 bis
i748, Kopiar i7.— 18. Jh., Akten i5.— 19. Jh.
S. Maria ad Gradus, Kanonichenstift: Urkunden io59 — 1766, Akten i4. bis 18. Jh.,
Handschriften (Kaiendarien, Memorienbücher usw.) i3. — 15. Jh.
Gross S. Martin, Benediktinerabtei: Urkunden 989 — 1736, drei Kartulare i5.
bis i7. Jh., Kopiar 16. Jh., Litteralien und Akten i4.— x8. Jh., Handschrift
(Memonenbuch) i766.
S. Pantaleon, Benediktinerabtei: Urkunden 964. io94 — 1762, zwei Kopiare
i5. und 18. Jh., Litteralien und Akten i5. — 18. Jh., Handschrift verschiedenen
Inhaltes i3.Jh.
S. Severin, Kanonichenstift: Urkunden 785 — i77i, Kopiar i3. — 18. Jh., Littera-
lien und Akten i3. — 18. Jh., Handschrift (Necrologium) i3. Jh.
S. Ursula, Adliges Damenslift: Urkunden 927— i78i, Akten i5.— 18. Jh.
Von folgenden Kölner Klöstern und Konventen verwahrt das Düsseldorfer
Staatsarchiv Urkunden durchschnittlich vom i3.— 18. Jh., Akten vom i4. — 18. Jh.;
das genauere s. Ilgen a. a. O. S. 98 ff. Die besonders bemerkenswerten Archivalien
sind im Folgenden hervorgehoben:
S. Agatha, Augustinessen (i3i3 von Bonn nach Köln verlegt): Urkunden von i3oi
ab, zwei Kopiare 1 5. Jh.
S. Antoniushaus, Regulierherren: Kopiar 18. Jh.
S. Apern, vordem ad Martyres (Mechtern), Cisterzienserinnen : Kopiar 16. Jh.
mit Urkunden vom i4. Jh. ab.
Augustiner: Handschrift (Regula b. Augustini).
S. Barbara, Karthäuser: Handschriften (libri benefactorum) i5. und Ende 16. Jh.
S. Bonifacius, Franciscan essen.
S. Clara, Franciscanessen.
Dominikaner.
Franziskaner: Akten i798 — 1802.
Herren -Leichnam, Regulierorden.
S. Gertrudis, Dominikanessen (Früher S. Katharina).
S. Ignatius, Franciscanessen : Kopiar 1 8. Jh.
Jesuiten (mit S. Achatius, zu den Oliven in Köln und S. Isidor in Bonn).
S. Johann- Baptista, Benediktinessen.
74
STADT KÖLN
75
Kapuzinessen.
Karmeliter.
Karmeliter im Dhau.
Karmelitessen in der Butgasse, in der Kupfergasse und in der Schnurgasse.
Kreuzbrüder, constitutiones ordinis s. Crucis (i6. Jh.), Anniversarienbuch
i5. Jh.
Lämmchenconvent auf der Breitestrasse, Franziskanessen.
„ auf der Burgmauer, Augustinessen.
S. Lucia auf dem Filzengraben, Servitessen.
Machabäer, Bened iktin essen : Zwei Kopiare, iS. Jh., mit zerstreuten lokal-
geschichtlichen und ökonomischen Notizen.
Maria - Bethlehem auf der Römergasse, Franziskanessen.
Hand-
schriftliche
Quellen
ausserhalb
Kölns.
Düsseldorf.
MU^ARUM CONVINTU5,
Pcaa/us kk;jujw hu; Charts htc^ kic puUkerA^plLjt Hu'MTiJ^f hu Mucm^kujacra Pallas mtf:
Fig. 21. Ansidit von c. 1620 in Meissner's Thesaurus philopoUticus, 1624.
Maria Magdalena in Bethlehem, zur Buss oder zur Büchse gen., auf dem
Eigelstein, Augustinessen.
Mariengarten, Benediktinessen.
S. Mauritius, Cistercienserinnen.
S. Maxim in, Augustinessen: Unter den Urkunden zahlreiche der Erzbischöfe
von Köln.
S. Michael, Augustinessen.
Minoriten.
S. Apollonia gen. Mommersloch, Augustinessen.
Gross-Nazareth, Augustinessen.
Klein-Nazareth, Celliten.
S. Nicolaus, Augustinessen.
Poenitenten-Convent, Franzisk.-RecoUectinnen. Akten über die Verlegung des
Klosters von Aachen nach Brühl, von da nach Köln i667 — 1689.
S. Reinold, Augustinessen: Unter den Urkunden zwei erzbischöfliche.
75
76
STADT KÖLN
Hand-
schriftliche
Quellen
ausserhalb
Kölns.
Düsseldorf.
Duisburg.
Frankfurt.
Hannover.
Convent auf der Ruhr, Franziskan essen.
Seminar.
Sion, Brigittiner (Männer und Frauen): Unter den Urkunden neun erzbischöfliche.
S. Vincenz, Franziskanessen. Das Archiv ist 1800 fast vollständig durch Brand
vernichtet worden.
Weidenbach, Priesterhaus, Augustiner: Einkünfte buch, i38i geschr.
Weisse Frauen vom Marien- und Magdalenen -Orden, ursprünglich Cister-
cienserinnen, dann Augustinessen : Unter den Urkunden eine grössere Anzahl
von erzbischöflichen Urkunden.
In der Zellen, Augustinessen.
S. 126. Akten betr. das von der Abtei Steinfeld eingerichtete Norbertiner
Seminar zu Köln, i7. Jh.
S. i46. Köln, Reichsstadt: Urkunden betr. die Stadt Köln i322 — i73o. Hand-
schriften betr. Verfassung, Verwaltung, Gerichts- und Prozessangelegenheiten,
Verhältnis zum Erzbischof und zum Reich, Zunftwesen, Armen weseu, Erz-
bischöfe und geistliche Korporationen, 12. — 18. Jh.
S. i52. Urkunden der Stadt Köln ohne Angabe der Datierung in der Quixschen
Sammlung.
S. i53. Karte der Gegend von Köln bis Brühl mit Bezeichnimg des Burgbannes der
Stadt Köln von i59o.
S. i53. Handschriften zur Geschichte des Erzstiftes und der Stadt Köln, betr. die
Zeit vom 11. — 18. Jh.; hervorzuheben sind (S. i54) die REDiNGHOVENSchen
Manuskripte (der kleinere Teil derselben, i7. Jh.; vgl. unten S. 81), (S. i55)
Excerpte aus den Farragines des Aeg. Gelenius und (S. i64) Neuere be-
achtenswerte Abschrift von Gottfried Hagens kölnischer Reimchronik
nebst älteren Bruchstücken.
Vgl. im übrigen das ausführliche Register.
Ein handschriftliches alphabetisches Verzeichnis der Kölner Testamente im
Düsseldorfer Staatsarchiv, angefertigt im Mai i9o2, befindet sich im Kölner Stadtarchiv.
Duisburg, Stadtarchiv:
Siehe: O. F. Kleine, Verzeichnis der in dem Archiv der Stadt Duisburg be-
ruhenden älteren Urkunden und Litteralien: Ann. h. V. N. LIX (i894), S. i7i. Vgl.
AvERDUNK, Geschichte der Stadt Duisburg I (i894), i4ff;:
Einige Urkunden der Erzbischöfe von Köln und solche, in welchen dieselben
vorkommen, 128?— c. i5oo, S. i74ff".; Schenkung zur Erbauung der S. Peterskirche in
Köln, 1485 Juli i7, S. 2i9.
Frankfurt, Stadtarchiv:
Siehe: Inventare des Frankfurter Stadtarchivs. Mit Unterstützung der Stadt
Frankfurt am Main herausgegeben vom Verein f. Geschichte und Altertumskunde
zu Frankfurt am Main, 4 Bde., Frankfurt 1888, i889, i892 und i894:
Urkunden und Akten betr. die Stadt, die Erzbischöfe, das Erzstift und die
Universität von Köln, i4. und i5. Jh., femer das Agathenkloster vom J. i433 und
das Domstift vom J. i457. Siehe Register Bd. IV, S. i94, i95.
Hannover, Königliches Staatsarchiv:
Siehe: Max Bär, Übersicht über die Bestände des Kgl. Staatsarchivs zu Han-
nover (Mitteil, der k. preuss. Archiv Verwaltung, Heft 3), Leipzig i9oo:
76
STADT KÖLN
77
Hand-
„fr. e.« o ^. schriftliche
420 — l75o, S. 20; vor l584, S. 34, Quellen
I. Urkunden, betr. das Verhältnis
1. des Fürstentums Calenberg zu Köln i29o,
2. von Celle zu Köln 1256, S. 23.
IL Akten, betr. das Verhältnis
1. des Fürstentums Calenberg zu Kur-Köln, 16.— 18. Jh., S. 39,
2. von Celle zu Kur-Köln i539— 1688, S. 44, zur Stadt Köln i594— 1663, S. So,
3. des ehemaligen hannoverschen Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten
zu Kur-Köln, 18. Jh., S. 61.
Hannover, Bibliothek:
Siehe: Ed. Bodemann, Die Handschriften der kgl. öffentlichen Bibliothek zu
Hannover, i867, S. i99:
XVni nr. 99o. Diplomata Coloniensia, Urkunden de annis 11 59 — i55o in Ab-
schriften vom J. i758.
XVin nr. 99 1. i. Notizen und Nachrichten betr. die Kölner Erzbischöfe des i5. Jh.,
Auszug betr. vier Gesandte des Erzbischofs von Köln in Venedig.
2. Sache Wilhelm von Fürstenberg 1 674— 1688.
3. Abschriften von drei erzbischöflichen Urkunden (Hermann III.,
Wichfrid, Bruno I.), Siegel des Erzbischofs Heinrich i3o7 (?),
Aktenstücke zur Wahl Fürstenbergs und Joseph Klemens'.
XVIII nr. 992. Levoldi a Northof Catalogus archiepiscoporum CoL, zwei Abschriften
des i7. Jh. Aus der Bibliothek von Meibom, der den Catalogus
herausgegeben hat.
XVin nr. 993. Vita Annonis, Abschrift des 16. Jh., nicht ganz vollständig. Vgl.
Mon. Germ. SS. XI, pag. 464 sub 2 *.
XVIII nr. 994. Handschrift, i58i Febr. 12 angefangen durch Comelis a Bergen.
Verbundbrief, Zusatz über das Stadtbanner, Transfixbrief, Statuten
von i437, Gesetz gegen die tote Hand, Vertrag mit dem Erzbischof
i5o6, Testament Heinrich Haich i452, Ratseidbuch, Brandordnung,
Stadtrecht und Bürgerfreiheit, Kaufhaus-Gerichts-Ordnung, Rolle und
Ordnung im grossen Kauf hause, Rolle von den Wirten und Wir-
tinnen auf dem Fischmarkt.
Kaikar, Stadtarchiv:
Siehe: J. A. Wulff (J. B. Nordhoff, R. Knipping, Arm. Tille), Repertorium
des Stadtarchivs zu Calcar: Ann. h. V. N. LXV (i897), S. 96 (das ebd. S. 84 ver-
zeichnete Stadtarchiv zu Goch enthält keine Coloniensia):
Einige Urkunden Kölner Bürger, i4. — 16. Jh., S. 100 ff.
Karlsruhe, Landesarchiv:
Siehe: Inventare des Grossherzogl. Badischen General-Landesarchivs, heraus-
gegeben von der Grossherzogl. Archivdirektion, I. Bd., Karlsruhe i9oi; IL Bd.,
I. Halbband, Karlsruhe i9o4. Siehe die Register. Vgl.: Fr. Lau, Ein kölnisches
Kopiar in Karlsruhe: Mitteil, aus dem Stadtarchiv von Köln XXIV., S. 206.
— Landesbibliothek:
Siehe: Die Handschriften der Grossherzogl. Badischen Hof- und Landes-
bibliothek :
III. Die Durlacher und Rastatter Handschriften (Holder), Karlsruhe i895:
S. 62 f. 32 7 — 334. Carmen propheticum a clerico quodam Joannitarum ordinis Colo-
niae acceptum, Zeit des 3o jährigen Krieges.
ausserhalb
Kölns.
Hannover.
Kaikar
Karlsruhe.
77
78
STADT KÖLN
Hand-
schriftliche
Quellen
ausserhalb
Kölns.
Karlsruhe.
Kempen.
Koblenz.
S. 95. I — 3. R 6 (und R 55 Johann von Cöln) saec. XVI, chronikale Sammelhand-
schrift ;
4 nr. 4oo. Sammlung von Aktenstücken aus der Zeit des 3ojährigen Krieges.
S. 2o4. IV. Die Karlsruher Handschriften:
nr. ioi5. Statuta u. Gesetze disser loblicher Stadt Collen. Geschrieben i558,
aus dem Besitze des Joh. de Reyde in der Lyntgasse.
Kempen, Stadtarchiv.
Siehe: Hermann Keussen [sen.] (A. Klöckner, Gerh. Terwelp, Friedr.
Lau, Arm. Tille), Repertorium des Stadtarchivs zu Kempen: Ann. h. V. N. LXIV
(i897), S. i:
Urkunden der Kölner Erzbischöfe, 1233 — 1 8. Jh., S. äff.
Urkunden betr. Kölner Korporationen und Persönlichkeiten i32o — 16. Jh., S. 30.
Bestätigung der stadtkölnischen Privilegien durch Erzbischof Kuno von Trier.
Koadjutor des Erzbischofs Engelbert von Köln, i367 Jan. 9, S. 8.
Die Domkirche in Köln wird dotiert in dem Testament des Kellners und Er-
bauers der Burg/öÄ. Hunt in Kempen, i4i3 Mai i3, S. 21.
Litteralien und Akten betr. das Erzstift Köln, i4.— 18. Jh., S. 64fr.
Das „Rote Buch" (S. 75) enthält Aufzeichnungen betr. Kölner Erzbischöfe des
i5. Jh., das „Grüne Buch" (S. 76) solche betr. Vorschüsse an die Kölner Erzbischöfe
im i5. und 16. Jh.
Gedruckte kurfürstliche Edikte, 16.- 18. Jh., S. 83.
Koblenz, Staatsarchiv:
Siehe: Ed. Ausfeld, Übersicht über die Bestände des Kgl. Staatsarchivs zu
Koblenz (Mitteil, der kgl. preuss. Archivverwaltung, Heft 6), Leipzig i9o3:
1. Akten betr. Verhältnis zwischen Kur-Trier und Kur-Köln i4o2 — 1793, S. i4.
2. Urkunden und Akten des Erzstiftes und Kurfürstentums Köln, 10. — 18. Jh.,
S. 18; besonders betr. Verhältnis zwischen Kur-Köln und Stadt Köln i482 bis
i787, S. i9.
3. Betr. das Verhältnis der Herrschaft Commem zu Kur-Köln, 18. Jh., S. 3i.
4. Akten der Passiv-Lehen der Reichsgrafschaft Sponheim von Kur-Köln, ohne
Zeitangabe, S. 45.
5. Betr. das Verhältnis von Kur-Köln zur Reichsherrschaft Rheineck, i549 — 1746,.
S. 5i, zur Reichsherrschaft Saffenburg (Belehnungen), 16. Jh., S. 52, zum Länd-
chen Breisig, 16.— 18. Jh., S. 53.
6. Betr. das Verhältnis der Abtei M.-Gladbach zu Kur-Köln wegen der Dörfer
Buchholz und Niederweiler (Kr. Mayen), 16.— 18. Jh., S. 56 und 73.
7. Urkunden und Akten der Stifter S. Andreas, S. Aposteln, S. Kunibert, S. Maria
im Kapitol, S. Maria ad gradus, des Karthäuser-Mönchsklosters S. Barbara, des
Jesuiten-Kollegs und der Benediktinerableien Gross S. Martin und S. Pantaleon
in Köln, 12.— 18. Jh., S. 95.
8. Akten betr. Berg- und Hüttenwesen im Kurfürstentum Köln, ohne Zeit-
angabe, S. 112.
9. Reichs- und Kreisständeakten von Kur- Köln, i4.— 19. Jh., S. 116.
IG. Handschriften und Kopialbücher von S. Pantaleon, i4.— 18. Jh., S. Aposteln^
18. Jh., S. ii9.
II. Karten und Pläne des Reichs- und Kreisstände von Kur- Köln, aus der Zeit
des alten Reiches, ohne genauere Zeitangabe, S. 121.
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STADT KÖLN
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79
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Hand- 12. Familiensachen (von der Horst) S. i53, (v. Nesselrode) S. 168, (Metter-
schriftliche • VN c .:c
Quellen ^^^^) ^- I^^-
auBserhalb 13. Personalien von S. Maria ad gradus, 1 584— 1 768, S. l63.
Kölns.
Linz. Linz, Stadtarchiv:
Siehe: Goerz, Repertorium des Stadtarchivs zu Linz: Ann. h. V. N. LIX
(i894), S. 23o. Vgl. Goerz in Friedemanns Zeitschrift!, I29:
Urkunden der Erzbischöfe und des Domkapitels von Köln, i32 5 — 18. Jh.,
S. 23o ff.
Akten betr. das Erzstift Köln, 16.— 18. Jh., S. 257.
Prozessakten in Sachen des Stiftes S. Aposteln in Köln gegen die Stadt Linz
wegen Simpeln-Ausschreibung auf dessen Halbwinner dciselbst, i729, S. 262.
LiUe. Lille:
[Handschrift M 58]. Reisebeschreibung des Jean Lenguerrand aus Mons
(Hennegau) [i486 Febr. 11], mitgeteilt von M[one] im Anzeiger für Kunde der
teutschen Vorzeit IV (i835), Sp. 281. Vgl. Stein, Akten II, S. XXI.
Mündien. München, Königliche Bibliothek:
Catalogus codicum manu scriptorum bibliothecae regiae Monacensis; München
i892, i894, i895:
Kölner Erzbischofslisten, 16. Jah. : III i,97 nr. 467,26; III 1,180 nr. i2ii,3/4.
De antiquitatibus Coloniae: III i,i39 nr. 7 16, 3i4.
Epistolae et acta circa dissidium inter ecclesiae Col. archiep. Rupertum et
capitulum (i473~i474), i5. Jh.: III i,i4o nr. 725.
Tagebuch über die Reise der bayr. Herzöge Philipp und Clemens [August]
nach Rom i7i7— i7i8: III 1,200 nr. i382.
Acta, cum Clemens Aug. ad praefecturam equestris ord. Teutonici eveheretur
i732: III 1,2 13 nr. i573, 96— loi.
Litterae Clementis Augusti III 1,21 4 nr. i574.
De secta, quae a. i32 7 apud Coloniam Agr. exstitit (Teufelskult): III 2,4i bis
42 nr. 2936 (336), Bl. 12 v.J. i46o.
Legenda s. Severini ep. Col. apportata a Colonia a i465: III 2,72 nr. 548
(3244) f. 85.
Handschriften der theologischen Fakultät der Kölner Universität: Zusammen-
stellung von Examensfragen betr. Aristoteles und Tractate theologischen Inhaltes:
III 2, 45 nr. 366 (297i), a. i482; III 2, 66 nr. 5o6 (3i3i), saec. XV; 111 2, 89 nr.
656 (3548), saec. XV; III 2, 3o nr. 24i (2779), a. i459.
Streitschriften gegen die Hussiten: III 3, 43 nr. 363 (5832) a. i475; III 3, 44
nr. 326 (5835), a. i432.
Tractate theologisch-dogmatischen Inhaltes: III 3, 58 nr. 443 (5963) saec. XV
III 3, 181 nr. 1439 (7644) a. i478; IV 3, 211 nr. i689 (i8799) f. 93; IV 4, io7
nr. I024 (23898), p. 538; IV 4, 11 nr. 93 (21632), a. i458; IV 4, 43 nr. 338 (22358),
a. i465; IV 4,ii2 nr. io89 (23965), a. i456; IV 4, 224 nr. 24oo (26818), a. i46i
et i462.
Schriften des Hermann Buschius: IV 4, i29, nr. 1267 (24532), a. i5io; IV 4>
i3i nr. 1296 (2456o), saec. XVI; IV 4, i48 nr. i5i3 (24846), saec. XV.
De XI milibus virginum, ,Sanctarum Col. virg. agmina*, saec. XI: IV 3, 2x7
nr. i72i f. Ii5; Passio ss. virginum XI milium ,Regnante domino nostro', saec. XII:
ibid. f. 126.
80
STADT KÖLN
8l
IV 4, 87 nr. 887, saec. XVII:
f. 9. Conclave legatoram Gallicorum et Belgicorum Coloniae congregatoram in
negotio pacis Belgicae per Hippel. Salicetum a. i673.
f. 33 ff. Schriften von Franc. X. Trips.
f. I20. Coloniae tumultuantis poetica descriptio authore Eulalio Freimundt i683.
IV 4, 88 f. 23 1. Testament des Erzbischofs Max Heinrich von Köln i688.
IV 4, 92 nr. 9i8, f. 3i— 34 Statuta curiae Col. a. i356, saec. XIV et XV; (gedr.
Stein, Akten II S. 672).
IV 4, 246, f. 1 1 7. Ruodperti Col. [wohl Rupert von Deutz ?] abbatis conflictus cum
Noperto clerico, si liceat monacho predicare an non, saec. XII, 4®.
Ms. Germ. Nr. 221 3. Die REDiNGHOVENsche Sammlung (Manuscripta domini
de Redinghoven mit dem Generalindex von Bock, 79 Bde.) enthält viele Coloniensia.
Vgl. dazu: Harless, Berg. Ztschr. III, S. 3o3; Ilgen, Rhein. Archiv (Westd. Ztschr.,
Ergänz.-Bd. II), S. i54 Anm. i; von Hammerstein, Inhaltsverzeichnis der Manu-
skriptensammlung des . . . Johann Gottfried von Redinghoven in der Kgl. Hof- und
Staatsbibliothek zu München: Vierteljahrsschrift für Heraldik usw. i885 (vgl. oben
S. 76). Ein fragmentarisches Verzeichnis von A. Fahne: Köln, Stadtarchiv, Samm-
lung Fahne, Fol.-Bd. i37, nr. 2. Vgl. über Redinghoven: Harless, Allgem. Deutsche
Biogr. Bd. XXVII (1888), S. 534.
Münster, Königliches Staatsarchiv:
Siehe: Staender, Catalogus chirographorum Monast, Breslau i889:
S. 5o nr. 2o3, Bl. 3iia nr. i7. Statuta Conradi archiep. Col. ex provindali concilio,
Hs. iS.Jh.
S. 54 nr. 2x7. Vita Engelberti archiep. Col. a Caesario mon. conscripta.
S. 58 nr. 23 1. Liber miscellaneus : i. Privilegium praedicatoribus Col. a Clemente VI.
datum [i342— 1352].
S. 62 nr. 25 1, S. 64 nr. 259, S. 67 nr. 273, S. 68 nr. 274, S. 69 nr. 279. Tractate
kölnischer Provenienz mit theologischem und moralischem Inhalt, i7. — 18. Jh.
S. 79 nr. 337, sub nr. 4. Defensorium Aegidii Romani.
S. 81 nr. 347. Missale picturis omatum [c. i4oo] manu artificis haud mediocris pic-
torum scholae Col. [Becker, Kuglers Museum III (i835), 39iff.; Lübke,
Mittelalterliche Kunst in Westfalen, 345.]
S. io3 nr. 463, S. 111 nr. 5o7. Sermones varii, gehalten zu Köln, i5o5, 1623.
S. 122 nr. 555. Commentarius in VIII libros Aristotelis ... in conventu s. Crucis
Coloniae . . . scriptus 1620.
S. i34 nr. 618. Constitutio Maximiliani Friderici archiep. Col. i773 data de liberis
virginum conventibus iudicio ofßciali submittendis (vemacule).
S. i38 nr. 63i. Statuten von i437, saec. XVI, 121 Bll.; nr. 632 desgl. saec. XVI,
i63 Bll., Bl. 89 ff. scripta varia ad res institutaque civitatis Col. spectantia.
S. i38 nr. 633. Erzstift.- Kölnische Jagd-, Busch- und Fischereiordnung i759.
S. i43, i44 nr. 660. Trips, Scena Batavica.
S. i5i nr. 688. Catalogus monasteriorum dioeceseon Mon., Col., Mog., Trev., Osna-
brug., Paderbr.
S. i53 nr. 7oo. Briefe des Kurfürsten Max Franz von Köln an seinen Gesandten in
" Wien, Clemens von Schall, i798, i799.
Hier sind nicht notiert die Auszüge zur Geschichte der Kölner Universität.
Die im Staatsarchiv zu Münster beruhende KiNDLiNGERsche Sammlung, Bd. 53—57,
enthält auch mannigfache Coloniensia.
Hand-
schriftliche
Quellen
ausierhalb
Kölns.
MQndien.
Münster.
81
$2 STADT KÖLX
Hand- Neuss, Stadtarchiv:
Qneileo Siehe: RICHARD Bettgexhaeuser (Decker), Inventar des Stadtarchivs zu
ansserbalb Neuss: Ann. h. V. N. LXIV, S. 2o9:
Kölns, •
Nenn. Kopiare mit Eintragungen, betr. das Verhältnis der Stadt Neuss zu den KöUier
Erzbischofen, i5. Jh.
Urkunden der Kölner Erzbischöfe, i4. — 17. Jh.
Urkunden, in welchen Kölner Bürger und Korporationen vorkommen, i4. — i8.Jh.
Akten betr. Erzstift und Kurfürstentum Köln, i5. — 18. Jh.; dabei besondere
Akten über das Verhältnis von Neuss zu Kur-Köln, S. 225 (23o).
Kölnische Münzedikte, i6. und i7. Jh., S. 239.
Akten betr. Handel und Verkehr zwischen Neuss und Köln, i7. und i8. Jh., S. 24i.
Korrespondenz zwischen Köln und Neuss betr. Juden, i596 ff., S. 244.
Akten betr. Schulden der Stadt Neuss an Kölner geistliche Korporationen,
i7. und i8. Jh., S. iSu
Kurkölnische Militaria, i7. und i8. Jh., S. 254.
Akten betr. Kölner Studien- und Wohlfahrtsstiftungen, i6.— 18. Jh., S. «57.
Kölner Münzchronik 802— i6o9, Abschrift von 1660, S. 262.
Paderborn. Paderborn, Theodorianische Bibliothek:
Siehe: Wilh. Richter, Handschriftenverzeichnis derTheodorianischen Bibliothek
zu Paderborn, I. Beilage zum Jahresbericht des Gymnasiums, i896.
I S. i3/i4 Pa.nr. 62. Sammelband, enthaltend Publikationen über die Heiligen und die Reli-
quien der kölnischen Kirche (Joh.Walschartz, Leonard Rüben o.s.B.), i587,i599.
I S. 16 Pa. nr. 75. Sammelband, Druckwerke : 4. Determinatio quodlibetalis facta
Coloniae i475 per fratrem Michaelem ord. praed. s. 1. e. a. Vom: liber
ARNOLD HISSELT, COLON. l564.
I S. i7 Pa. nr. 80. Statuten-, Eid- und Privilegienbuch der Stadt Köln: Jon. Rechten
Besitzer dies boechs i55i.
I S. 2 7 Pa. nr. i3o. Betr. das Verhältnis des Kölner Erzbischofs zu Westfalen und
dem Bischof von Paderborn, i37o — 1377.
II. Beilage i897.
II S. 4i Ba. nr. 21. Betr. Thomas Aquinas, i45o.
II S. 47 Ba. nr. 60. Geschenk eines Benediktiner-Breviers: Henricus Duden donavit
F. Leonardo Rubeno professo s. Martini Col., postea Abdinck-
hovensi i596.
II S. 5i Sa. nr. 8. Sammelband. Sub 11: Consilia doctorum super contractu perpetu
floreni sub gratia tarnen reemptionis [Kölner Doktoren].
Pari«. Paris, Nationalbibliothek:
i. Cod. lat. 8i7. Sacramentar saec. XI : Delisle, Sacr. p. 235. Vgl. Wattenbach
II«, S. 4ii. — 2. Korth, Köln. Urkunden i. d. Nat.-Bibl. zu Paris : Westd. Zs.
IV, 4i3. Vgl. N. A. VI, 477. — 3. Ms. lat. 927o— 9287, i537, 23i9 (4), Urk. etc.
über Kölner Klöster etc.: L. Delisle, Inv. des chartes conserv^es ä la bibl. nat.,
p. 26, Ms. 8823— i86i3; p. 62. Ms. ioi59, 10160, ioiöl Vgl. N. A. VI, S. 477;
VII, i52; XIX, 242, 245; Westd. Zs. IV, S. 4i3. — Delisle, Manuscrits latins
et franrais ajoutes i875--9i, p. i43, 610. — 4. R. Knipping, Niederrheinische
Archivalien in der Nationalbibliothek und dem Nationalarchiv zu Paris (Mittei-
lungen der Kgl. Preussischen Archivverwaltung, Heft 8), Leipzig i9o4:
A. Biblioth^que nationale:
I. Urkunden ''10. — 18. Jh.),
82
STADT KÖLN
83
II. Handschriften: Hand-
I. Fonds latin, 2. Nouvelles acquisitions, 3. Fonds fran<;ais, 4. Fonds allemand, ^^Qu^J^gß**®
5. Collection de Lorraine, 6. Collection de Brienne, 7. Collection Clairambault, ausserhalb
8. Collection Dupuy, 9. Collection Moreau, 10. Collection Renaudot, 11. Porte- paii'
feuilles de Fontanien, 12. Fonds de Cluni.
. Archives nationales:
I. Urkunden (i3.— i8.Jh.)
II. Handschriften (l4.— 18. Jh.)
III. Akten aus der französischen Zeit:
a) Grossherzogtum Berg,
Fiflr. 23. Ansicht vom J. 1632 im III. Buch der Kommentare des P. Bertius.
b) Die Lande zwischen Maas und Rhein, 1 794— 1 798. Das Roerdepartement
i798— i8i3,
c) Departement Rhein-Mosel.
Besonders der Fonds allemand (A II 4, S. 57) enthält kurkölnische Lehens-
prozesse, 18. Jh., Akten, betr. das Verhältnis Kölns zum Reich im siebenjährigen
Kriege, Landtagsakten, 18. Jh. stadtkölnische Privilegien, Akten zur Verfassung und
Verwaltung der Stadt Köln, i4.— 17. Jh., Chronikale Aufzeichnungen (nr. 78, S. 59:
Ecclesiastica historia Westphaliae vel antiquae Saxoniae Kleinsorgii, zwei Teile bis 161 6),
Akten, betr. die Reformation in Köln und kurkölnische Hofakten, i7. und 18. Jh.
Im übrigen unterrichtet bis ins einzelne das minutiös angelegte Register, so
über kölnische Familien, Örtlichkeiten, Gebäude, Stifter, Klöster, Konvente, Kirchen,
Kapellen, Universität usw.
\ 6*
83
84 STADT KÖLN
Hand- Recs, Stadtarchiv:
"*^Qu'eiien * Siehe: R. Schölten — Armin Tille, Register des Stadtarchivs zu Rces:
'"KVinV^*" Ann. h. V. N. LXIV, S. i5o:
Ree«. Urkunden der Erzbischöfe von Köln, 12. — 15. Jh.
Urkunden, in welchen Kölner Bürger und Korporationen vorkommen, i5.—i 7. Jh.
RevaL Rcval, Stadtarchiv:
Siehe: Gotthard v. Hansen, Katalog des Revaler Stadtarchivs, Reval i896:
Akten betr. das Verhältnis der Stadt Köln zur Hansa, 16. Jh., S. i76.
Rheinprovinz. Rheinprovinz, Kleinere Archive:
Über die in den kleineren Archiven der Rheinprovinz vorhandenen Archivalien
betr. Köln siehe die Register (Stichwort Köln) in: Übersicht über den Inhalt der
kleineren Archive der Rheinprovinz, I. Bd., Bonn i899, bearb. von Armin Tille,
IL Bd., Bonn i9o4, bearb. von Armin Tille und Johannes Krudewig, III. Bd.,
L Heft, bearb. von Johannes Krudewig, Bonn i9o5. (Publ. XIX der Ges. f. Rhein.
Gesch. -Kde).
Rom. Rom, Vatikanisches Archiv:
i. Urkunden:
Siehe: Heinr. V. Sauerland, Urkunden und Regesten zur Geschichte der
Rheinlande aus dem Vatikanischen Archiv, I, 12 94 — 1326, Bonn i9o2; II, i327 bis
i342, Bonn i9o2. Siehe die eingehenden Register.
2. Handschriften:
a) Cod. Ottobon. 16 7, 10. Jh.: Caeremoniale Coloniense, beginnt: Decretum, quod
clerus et populus firmare debet de electo episcopo (D guter Initial).
b) Betr. die Kölner Universität:
Cod. lat. Ottobon. 242 2. 2 Bde. Lettere della nunziatura di Colonia ed
altre materie politiche, 1606 — 1610. 2. Bd., f. 657 — 69o: Descriptio academiae
Coloniensis, quam felicibus S. P. Q. C. auspiciis S. D. N. Urbanus VI. con-
firmavit a. d. i388 12. Kai. Junii, c. a. i59o/9i compilata, collecta ex universi-
tatis, facultatum theologiae et artium annalibus, historiis diversis, experientia et
relatione probatorum virorum per T[heodorum] R[iphan] N[ovesiensem] s.
Th[eol.] d[octorem]. Abschrift von Sauerland: Köln, Stadt- Archiv, Univ. nr. 60.
I. De origine atque institutione universitatis studiorum in urbe Colo-
niensium, f. 658.
II. De Coloniensis academiae initiis et progressione, f. 660.
in. De privilegiis academiae Coloniensis per s. pontifices atque principes
concessis, f. 662.
IV. De professorum stipendiis et apostolicis gratiis ad beneficiorum nomi-
nationem a pontificibus indultis, f. 663.
V. De publicis academiae nostrae scholis atque aedificiis, f. 666.
VI. De personis, quibus politiae academicae cura et administratio com-
missa est, f. 668.
VII. De Studiorum in gymnasio Coloniensi tractatione, praelectionibus et
exercitiis, f. 67o.
VIII. De coUegiis philosophicis, quae vulgo gymnasia et bursae vocantur, f. 673.
IX. De publicis studiosorum collegiis iuridico atque theologico, f. 675.
X. De singularibus quibusdam studiosorum adminiculis et incitamentis, f. 677.
XI. De studiis litterarum ac pietatis e Coloniensi academia in alias scholas
atque loca feliciter propagatis, f. 680.
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o
s
I
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STADT KÖLN
Hand-
schriftliche
Quellen
ausserhalb
Kölns.
Rom.
Strassburff.
XII. De rebus praeclare ad publicam ecclesiae ac reipublicae gloriam atque
salutem per Colonienses academicos gestis, f. 682.
XIII. De viris illuslribus, qui in academia Coloniensi scriptis editis posteri-
tati innotuerunt, f. 686.
Strassburg, Stadtarchiv:
Siehe: Inventaire sommaire des Archives Communales de la Ville de Stras-
bourg ant(5rieures ä i79o, Redigö par J. Brucker. 4 Bde. Strasbourg i878, 1882
und 1886:
Urkunden und Akten betr. Stadt, Erzstift und Erzbischöfe von Köln, i4. — 18. Jh.
Siehe Register, Bd. IV, S. 2i5.
Trier. Trier, Stadtarchiv:
Siehe: Keuffer, Verzeichnis der Handschriften des historischen Archivs der
Stadt Trier, Trier i899, fortges. von Kentenich und Lager, i9o4. Vgl. Pertz,
Archiv XI, 756. (Hier seien nur die Nummern der eingehend gekennzeichneten
Archivalien notiert):
S. 7 sub 18; S. 22 sub i3 (S. Severinus); S. 26 sub f. i35; S. 32 sub 73; S. 42
(S. Cunibertus); S. 61 nr. io7, 108; S. 62 nr. io9; S. 63 nr. iio; S. 64 nr. 111— 113;
S. 65 nr. Ii5— ii7; S. 66 nr. 118; S. 7o nr. 129, 3; S. 72 nr. i42, 4; S. 73 nr. i43;
S. 73, 74 nr. i47; S. 76 nr. i5i; S. 85 sub 8; S. 86 sub 22, 33; S. 92 nr. 207.
Westfalen. V\^estfalen, Nichtstaatliche Archive:
I. L. Schmitz, Inventare der nichtstaatlichen Archive des Kreises Ahaus
(Inventare der nichtstaatlichen Archive der Provinz Westfalen, Bd. I, Heft I),
Münster i899.
S. 6. Schatzungsregister der Konfirraalionskosten des Stiftes Vreden für den
Kölner Erzbischof, i58o.
IL L. Schmitz, Inventare der nichtstaatlichen Archive Westfalens, Bd. I, Reg.- Bez.
Münster, Heft II, Kreis Borken, Münster i9oi.
S. 20. Schloss An holt nr. 4^ (Chroniken in niederdeutscher Sprache) fol. 49—56
in Prosa: die croniken van den biscopen van Coelen. „Te Agripinen
der edelre stat" .... bis auf Wilhelm von Gennep (i349— 1362), „die
huden regyrt".
S. i39ff. (Haus Rhede), Paket II, nr. 7: Heft mit 3o Abschriften von Ur-
kunden der Kölner Erzbischöfe, päpstl. Privilegien usw. 1161— i3i2.
Paket V, nr. 3: Urkunde des Erzbischofs Friedrich von Köln für die
Abtei Steinfeld 1121, Abschrift, 2 Bll. fol.
Paket V, nr. 8: Ein Archivinventar des Oberklosters zu Neuss, ab-
gedruckt: Ann. h. V. N. LXX (i9oi), S. 64; gibt Kenntnis von mehreren
bisher unbekannten Urkunden der Kölner Erzbischöfe des 12. und i3. Jh.
Paket IX: 21 Hefte. Auf BI. i: Iste est processus, quando novus
consulatus in vigilia nativitatis Christi introitum suum faciet. Bl. 2 ff.
Verzeichnis der Kölner Ratsmitglieder i385— 1680.
Paket XII: Urteil des Lehnsgerichtes des Stiftes S. Maria i. Kap.
betr. den Hrentenhof in Effem i46i.
Paket XIII: Notarielles Inventar über den Besitz des Johann van
Judden, Köln i586 Jan. 9 ff.
S. i49 nr. 4. Urkunde des Kölner Dompropstes Konrad, betr. das Schultenamt
des Hofes in 0er, 1288.
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STADT KÖLN
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III. L. Schmitz, Inventare der nichtstaatlichen Archive Westfalens, Beiband I : Reg.-
Bez. Münster, Heft I: Kreis Borken, fürstliches Archiv in Anholt,
Münster i9o2.
S. 64. Urkunde des Erzbischofs Konrad von Köln für Vreden, I24i Juni 2?;
S. 7o. Urkunde des Erzbischofs Sigfrid von Köln für Vreden, I296 Juni 3o
und Juli i9.
IV. L. Schmitz -Kallenberg, Inventare der nichtstaatlichen Archive Westfalens,
Reg.-Bez. Münster, Beiband I, Heft III, Kreis Coesfeld, Münster i9o4.
S. 120. Nachlass des münsterschen Ministers Fürstenberg: in der Vorbemerkung
Notiz über die z. Zeit verliehenen Papiere des Kölner Erzbischofs Clemens
August Droste zu Vischering.
nr. 7— IG. Militaria, betr. kurkölnische Truppen.
Wetzlar, Reichsk am merger ichtsarchiv:
Ein handschriftliches alphabetisches Verzeichnis nebst Register der Kölner
Prozesse am Reichskammergericht, angelegt um i9oo, befindet sich im Kölner
Stadtarchiv.
Wien, K. K. Hof- und Staatsbibliothek:
Siehe: Mich* Denis, Codices manuscripti theologici bibliothecae Palatinae
Vindobonensis, Vindobonae i793— 1799:
Enthält eine Anzahl theologischer Werke kölnischer Provenienz unter I, i:
Codices hermeneutici, patristici; I, 2: Codices dogmatici, polemici, asceti; 1,3: Codices
casuistici, homiletici, liturgici, synodici; II, i: Codices dogmatici. (Genaue hand-
schriftliche Auszüge von Herrn Dr. Keussen im Kölner Stadtarchiv.)
Hs. nr. 5io4: Sammelband, enthaltend viele und mannigfache Coloniensia
des iS.Jh.
Hand-
schriftliche
Quellen
ausserhalb
Kölns.
Westfalen.
Wetzlar.
Wien.
Fifif. 25. Siegrel der Kölner Universität;
älteste bekannte Anwendunff im J. 1392, Stempel im Hist. Museum.
87
88
STADT KÖLN
nndPi'än'," UI. HISTORISCHE ANSICHTEN UND PLÄNE.
Bearbeitet von Johannes Krudewig.
Die Entwürfe und Pläne betr. die Stadterweiterung von Köln vom Jahre 1876 an sind hier nicht
aufgeführt.
Literatur. LITERATUR: JoH. Jag. Merlo, Nachrichten von dem Leben und den
Werken Kölnischer Künstler, Köln i85o. — Hierzu erste Fortsetzung von demselben:
Die Meister der altkölnischen Malerschule, Köln i852. — Joh. Jag. Merlo's Köl-
nische Künstler, neu herausgegeben von E. Firmenich-Righartz und H. Keussen,
Düsseldorf i895. — L. Ennen, Die Prospekte der Stadt Köln aus dem i5. — 18. Jh.:
Jahrb. der Kgl. preuss. Kunstsamml., II (1881), 78. — Jos. Gürtler, Die Prospekte
und Pläne der Stadt Köln: Rheinische Geschichtsblätter IV, S. 1 95, 225. — Johannes
Krudewig (Vorarbeiten von H. Keussen, H. Kelleter, H. v. Loesch, W. Bruch-
müller und P. Redlich), Verzeichnis der im Historischen Archiv und im Historischen
Museum [zu Köln] vorhandenen Pläne und Ansichten zur Geschichte der Stadt Köln
und ihrer Umgebung: Mitteil, aus dem Stadtarch. v. Köln, Heft ii. — J. D. F. Sotz-
MANN, Über des Antonius v. Worms Abbildung der Stadt Köln aus dem Jahre i53i,
Köln 18 1 9. — J. ScHNORRENBERG, Anton Wönsam von Worms: Allg. Deutsch. Biogr.
XLIII, S. 7o4. — Ennen, Gerhard und Arnold Mercator: Pick's Monatsschr. II, 582.
— J. Hansen, Arnold Mercator und die wiederentdeckten Kölner Stadtpläne von i57i
und i642: Mitteil, aus dem Stadtarch. v. Köln, XXVIII, S. i4i. — Die Kölnischen
Stadtpläne des Arnold Mercator und des Cornelius ab Egmont, bespr. v. R. Schultze :
B. J. CII, S. i67. — Cornelius ab Egmont, Plan der Stadt Köln aus dem J. i642.
Mit Erläuterung von J. Hansen, München i896. — J. J. Merlo, Ein seltener Holz-
schnitt-Prospekt der Stadt Köln nebst Lobgedicht aus der 2. H. des 16. Jh. (bei
Hans Weigel, i58o): Ann. h. V. N., Bd. XLVI (i887), S. i67. Vgl. A. Andresen,
Der deutsche Pein tre- Graveur IV, S. 102. — G. Parthey, Wenzel HoUar: Deutsches
Kunstblatt IV, Nr. 11. — Wenzeslaus Hollar, der Kupferstecher: Kinkel, Mosaik zur
Kunstgesch., 4 18. — J. J. Merlo, Wenzeslaus Hollar und sein Aufenthalt in Köln i632
bis i636: Ann. h. V. N., XXXIII, S. 118; XLIV, S. i96. — Vgl. auch die Literatur
oben S. 43.
Erklärung. ERKLÄRUNG DER ABKÜRZUNGEN: In dem folgenden Verzeichnis
bedeutet bei den Massangaben die erste Zahl die Höhe, die zweite die Breite in
Zentimetern. Bl. = Blattgrösse, PI. = Plattengrösse, Zg. = Grösse der Zeichnung. —
Die arabische Ziffer in eckigen Klammern verweist auf die entsprechende Nummer
in dem Verzeichnis von Krudewig in Heft 3i der Mitteilungen aus dem Stadtarchiv
von Köln.
16. Jahrh. i. c. 1410. Ansicht auf einer Darstellung des Martyriums der h. Ursula. Ge-
mälde aus der Schule des Menters Wilhelm im Kölner Museum Wallraf-Richartz, Nr. 44.
(Fig. 3.) [I]
2. c. 1450. In einem Zyklus von i5 Bildern der Legende der h. Ursula zwei
mit Ansicht von Köln als Hintergrund. Gemälde im Kölner Museum Wallraf-Richartz,
Nr. 87, 93, von einem Nachfolger Steph, Lochners, (Fig. 4.) [i9o4, i9o5]
3. c. 1460. Ansicht vom Rheine aus im Hintergrunde auf einem Gemälde des
Meisters der Verherrlichung Mariae im Kölner Museum Wallraf-Richartz, Nr. 128.
(Fig. 6.) [2]
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STADT KÖLN 89
4. c. 1460. Ansicht von Westen im Hintergrunde einer Kreuzigung Christi, Ansichten
Gemälde Rogiers van der Weyden in Brüssel. [3] ^^ jahrh.
5. a 1470. Ansicht auf einem Felde des Zyklus mit den Darstellungen zur
Geschichte der h. Ursula im Besitz der Soeurs noires in Brügge (Exposition des
primitifs flamands i9o2, Nr. 47. Katalog v. J. Weale, S. 20); ganz phantastische
Darstellung mit dem Stadtwappen über dem Tor.
6. 0.1474. Ansicht von der Rheinseite. Bez. links: Marcus agrippa gener
octaviani etc., rechts: Johannes baptista nascitur etc. Aus dem von A. ter
HoERNEN gedruckten Fasciculus temporum von Werner Rolevinck, i 4 74 ff. Farbiger
Holzschnitt, Bl. 8X18. Vgl. O. Zaretzky, Die Kölner Bücher-Illustration: Zs. f.
Bücherfreunde i899, IV, i3i. [5]
7. c 1478. Druckseite CCII aus der niedersächsischen Kölner Bilderbibel (Nie-
Götz von Schlettstadt — Quentel jun.). Im Hintergrund der Szene ein Teil von
Köln (?) sichtbar; Blattüberschrift: esdre. Holzschnitt, Bl. 36 X 2 5, Zg. 12 X i9. [4]
8. 1479. Ansicht vom Rheine aus gesehen. Holzschnitt in der QuENTELschen
Ausgabe des Fasciculus temporum. Vgl. P. Heitz und O. Zaretzky, Die^ Kölner
Büchermarken, Strassburg i898, S. 11. [6]
9. c. 1480. Drei Tafeln Ansichten am Ursulaschrein Memltngs im Johannis-
hospital in Brügge. Auf der linken Tafel (Fig. 8) Empfang der h. Ursula am Franken-
tor (?) in Köln. Auf dem Mittelbild (Fig. 7) werden die Begleiterinnen der h. Ursula
in Schiffen von den Hunnen niedergemetzelt; im Hintergrunde Ansicht Kölns. Auf
der rechten Tafel (Fig. 7) Martyrium der h. Ursula, im Hintergrunde der Dom. Vgl.
HiRTH, Formenschatz (i889), Nr. 68. (Fig. 7, 8.) [7]
IG. c. 1493. Ansicht vom Rheine aus in Hartmann Schedel's Weltchronik,
fol. XCI. Bez. oben: colonia. Holzschnitt, Zg. i9,5 x 53,5. (Fig. 9.) [8]
11. 1495. ^™ Hintergrunde eines Martyriums der h. Ursula ein östlich des
Rathausturmes (dieser links) bis an den Rhein gelegener Teil von Köln sichtbar; auf
der Innenseite des Flügels eines Altarbildes im Kölner Wallraf-Richartz-Museum,
Nr. 377, von einem mittelrheinischen Meister. [i9o6]
12. — 1 7. 1499. Mehrere Holzschnitt- Ansichten in der sogen. KoELHOFFschen
Chronik :
12. fol. 3o. Ansicht im Spiegelbild, östlich von Deutz aus gesehen, dieses im
Vordergrunde. Überschrift: agrippina of coellen. Zg. i9,5x i3,5.
i3. fol. 49. Ansicht von Westen; im Vordergrunde Schlachtszene. Überschrift:
VAN HER MARSILIUS DEM STOULTZEN RITTER BURGER ZG COELNE. Zg. 2 2,3 X l4. [ll]
i4. fol. 6 ib. Ansicht vom Rheine her. Im Hintergnmde die Bestattung des
h. Matemus. Zg. io,9 X i3,9.
i5. fol. 88b. Ansicht im Spiegelbild vom Rheine aus; auf dem Rheine Mar-
tyrium der h. Ursula. Überschrift: van den .xi. dusent ionfferen. Zg. ii X i4. [i3]
i6. fol. i4ob. Ansicht vom Rhein her; nach der Ansicht in der QuENTELschen
Ausgabe des Fasciculus temporum (oben nr. 8). Überschrift: coellen. Zg. 6,5 Xi6,6.
(Fig. IC.) [9,10]
i7. fol. 223. Ansicht von Westen; auf den Mauerzinnen die Schutzpatrone
Kölns, im Vordergrunde ein Zeltlager. Bez. auf fol. 2 23b: wye gut wonderlich
den GREVEN VAN CLEVE LIESS SYEN IN DEM LEGGER, DAT DIE HILLIGEN BYNNEN
DER HILLIGER STAT COLLEN RASTENDE DIE SELVE BESCHYRMEN IND BEWAREN.
Zg. II,I Xl4,3. [l4]
89
9o STADT KÖLN
Ansichten i8. c. 1500. Rechtes Flügelbild des St. Georgaltars zu Kaikar mit einer Dar-
io. Jahrh. Stellung des Martyriums der h. Ursula. Im Hintergrunde Ansicht von Köln. Werk
eines westfälischen Malers in der Art der Dünwegge. Vgl. Kunstdenkmäler des Kreises
Kleve, S. 64. (Fig. 12.) [i5]
i9, c. 1510. Ansicht der südöstlichen Ecke von Köln auf einer Darstellung
der Marter der h. Ursula: Basilikabild von Santa Croce von Hans Burgkmair in
der Galerie zu Augsburg. (Fig. i3.) Vgl. Weis-Liebersdorf, Das Jubeljahr iSoo in
der Augsburger Kunst II, München i9oi; dazu Zs. f. christl. Kunst XIV (i9oi), 3 10.
20. c. 1515. Unter zwei Bogenspannungen die Marter der h. Ursula. Im Hinter-
grunde Ansicht der Stadt Köln von N. Ölgemälde des Meisters der Ursulalegende im
South Kensington- Museum in London. [16]
21. Anfang 16. Jh. Grosse Ansicht vom Rheine her auf einer Darstellung des
Martyriums der hl. Cordula in dem Legendenzyklus der Heiligen, im Besitze des Frei-
herm von Brenken, Wewer, Kreis Paderborn.
22. 1531. Grosse Ansicht von der rechten Rheinseite, östlich hinter Deutz aus.
Holzschnitt des Anton Woensam vonWorms, Bez.: o felix agrippina nobilis Ro-
ma norum COLONIA. Daneben auf einer Tafel das Monogramm Woensams. (Orig.
im Kgl. Kupferstichkabinett zu Berlin.) Unten Widmung des Kölner Druckers Peter
QuENTELL an Kaiser Karl V. etc., Januar i53i. Photomechanische Übertragung und
Druck der Lith. Anstalt von Th. Fuhrmann, Köln a. Rh. Vgl. J. D. F. Sotzmanx,
Über des Antonius von Worms Abbildung der Stadt Köln aus dem J. i53i, Köln
181 9. — J. Schnorrenberg i. d. Allg. Deutsch. Biogr. XLIII, S. 7o4. — Merlo,
Köln. Künstler, Sp. io84. — Ennex, Die Prospekte der Stadt Köln: Jahrb. d. Kgl.
Preuss. Kunstsamml. II (1881), S. 78. Zg. 59X35i. (Fig. i4, i5.) [i7]
23. 1548. Ansicht vom Rheine aus in: Sebastian Münster's Kosmographie,
III, p. 5o2 (i554). Deutz im Vordergrunde. Neben dem Reichswappen in der
rechten oberen Ecke das Monogramm H r m D {Hans Rudolph Manuel Deutsch) und
die Jahreszahl i548. Der Schnitzer des Holzstockes ist durch die Buchstaben c. s.
angedeutet. S. Münster sagt auf S. 5oi, Symon Richwin, Doktor der Medizin, habe
ihm das Bild übersandt. Holzschnitt, Bl. 23 X 37. Die Kosmographie erschien auch
in lateinischer und französischer Ausgabe; in denselben hat die Ansicht lateinische
oder französiche Überschrift und Anweisung. Vgl. Merlo Sp. 1088; ders. i. d. Ann.
h. V. N. LXVI, S. i69. Vgl. unten S. 97 nr. 87. (Fig. i7.) [t9, 20]
24. 1554. Phantastische Ansicht in : Sebastian Münster's Kosmographie ( 1 554).
Bez.: VON der statt cöln. Holzschnitt, Bl. 7,4 xi 4,3. [18]
25. 1557. Neue, ein wenig abgeänderte Auf läge des Holzschnitts ^«/ö« Woensam^ s
von i53i, besorgt von Sophia, der Witwe Johann Quentel's, gewidmet dem Erz-
bischof Anton. Lith. Nachbildung, angefertigt von Alois Weber und D. Levy-Elkan
im J. i85o. Merlo, Sp. io87. Zg. 5i X343. [22]
26. 1570. Ansicht aus der Vogelschau; sehr schadhafte getuschte Handzeich-
nung auf Pergament von Arnold Mercator. Bez. : colonia agrippina anno domini
MDLXX exactissime descripta. An den Seiten Abbildungen römischer Altertümer aus
den Sammlungen von Jon. Helmann und Joh. Hardenrath. Bl. io9 X i7o. Im Hist.
Archiv der Stadt Köln; s. ebd. Ratsport, 25, f. 3o8k: i57o Sept. 11. Vgl. Merlo Sp. 588.
— Ennen, Prospekte der Stadt Köln: Jahrb. d. Kgl. preuss. Kunstsamml. II, S. 81.
— J. Hansen, Arnold Mercator und die wiederentdeckten Kölner Stadtpläne von.
i57i und i642: Mitteil. a. d. Stadtarch. v. Köln, XXVIII, S. i4i. Dazu: B. J. CII,
S. i67. — M. QuAD V. Kinkelbach, Teutscher Nation Herligkeitt (i6o9) S. 299. [275]
9o
STADT KÖLN
9l
2 7. 1570. Kopie des Vorigen von /. C. Baum (c. 1860). Farbige Handzeich-
nung. Bl. ii9Xi67. Im Histor. Museum zu Köln. Vgl. Merlo Sp. 589. [276]
28. 1571. Kupferstich nach der Original -Handzeichnung des Arnold Mercator
(einziges Exemplar in der Stadtbibliothek zu Breslau), mit der Jahreszahl i57i in der
Überschrift; an Stelle des Stadtwappens Wappen des Erzbischofs Salentin von Isen-
burg mit Widmung. Bez.: absolutum est opus teutoburgi anno domini i57i
ULTIMA AUGUSTI PER Amoldum Mercatorem. Zg. io9xi7o. — Danach photo-litho-
graphische Nachbildung der Aubeldruck- Anstalt v. C. F. Kaiser, Köln- Linderhöhe,
auf vier Blättern. Vgl. Ennen a. a. O., S. 82. — Hansen a. a. O. S. i44, i48 ff.
(Tafel I.) [2 78]
29. 15 71. Moderne Nachbildung des Mercaior^&i&a Vogelschaubildes in Litho-
graphie, (c. 1895). Bl. 52,4 X 68,8. [2 79]
30. 1572. Grosse Ansicht von Köln und Deutz aus der Vogelschau: Städte-
buch von Gp:org Braun und Franz Hogenberg I, 38. Bez. : colonia agrippina.
Ansichten
und Pläne.
16. Jahrh.
r-ürvi-
1;t>
Fiff . 26. Ansicht, im Vordergrunde der Bayenturm ; von W. HoUar vom J. 1635.
Mit Inschriften in Kartuschen. In der linken unteren Ecke vier Kostümfiguren.
Kupferstich., PI. 34x48,6. (Tafel II.) Vgl. Quad v. Kinkelbach a. a. O. S. 295. —
Ennen 82. — Merlo Sp. 367 ff. Dasselbe existiert auch angetuscht und mit etwas
verändertem Rückendruck. [280, 281]
3i. 1572. Dasselbe, links statt der vier Kostümfiguren nur eine männliche
^Patrizier) und zwei weibliche Personen (Patrizierin und Magd). In der französ.
Ausgabe des BRAUN-HoGENBERGschen Städtebuches: Civitates orbis terrarum etc.,
privilegiert von König Philipp, Brüssel, Nov. i574, fol. 39. Kolor. Kupferstich,
Bl. 34,8 X 49. [282]
32. 1572. Dasselbe auch in der 161 8 von Abraham Hogenberg herausge-
gebenen neuen Auflage des „Theatrum praecipuarum urbium totius mundi", nur sind
unten in der Ecke statt 4 nur 3 Figuren. Die Platte des Stiches von i572 erwarb
JoH. GiGAS, der sie 1620 in seinem „Prodromus geographicus" verwertete. Vgl. Ennen
a. a. O. S. 82.
33. c. 1580. Kleine Ansicht aus der Vogelschau, mit Benutzung des Braun-
I/ogenöergschen Stichs gearbeitet. Bez.: f. v. Kupferstich, PI. 8,2x12,7. [^83]
9i
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STADT KÖLN
Ansichten
und Pläne.
16. Jahrh.
17. Jahrh.
34. 1580. Ansicht östlich von Deutz aus. Bez.: warhafftige contrafac-
TUR DER hochgelobten STATT CÖLLN AM REIN. Zu beiden Selten Kölner Bauer
und Jungfrau mit den Stadtwappen; links über der Stadt ein Regenbogen. Unten
metrisches Lobgedicht in zwölf Folgen: erbar und weise frome herrn .... der
ALLER ding EIN GEBER IST — BEY HANNS WEIGEL, FORMSCHNEIDER. Farbiger
Holzschnitt, Bl. 35 x i25. (Tafel III.) Vgl. Merlo, Ein seltener Holzschnitt-Prospekt
der Stadt Köln: Ann. h. V. N., Bd. XLVI (i887), S. i67. — A. Andresen, Der
deutsche Peintre-Graveur, Bd. IV, S. 102. — Ennen a a. O. S. 83, der das Blatt
nach i585 datiert. [28]
35. c. 1580. Ansicht vom Rheine aus in Anlehnung an das Vorhergehende;
im Hintergrunde auf einer Darstellung der Marter der h. Ursula in dem Zyklus der
Märtyrer von Roncalli delU Pomarance und Tempesta in S. Stefano Rotondo in Rom,
gemalt um 1600.
36. c. 1580. Ansicht, östlich von Deutz aus. Überschrift: colonia agrippina
NOBILIS UBIORUM URBS ET EMPORIUM TOTIUS GERMANIAE CELEBERRIMUM. Unten
Beschreibung in lateinischer, holländischer und französischer Sprache. Kupferstich
von Franz Hogenberg [nicht genannt], verlegt von Vischer de Jonghe in Amsterdam.
Ein Originalblatt im Rathause zu Regensburg. E*'*]
37. 1590. Kalte der Gegend von Köln bis Brühl mit Bezeichnung des Burg-
bannes der Stadt Köln. Im Staatsarchiv zu Düsseldorf. Vgl. oben S. 76.
ZZ. c. 1593. Verkleinerte Nachzeichnung nach der Ansicht von H. R, M. Deutsch
in Seb. Münsters Kosmographie vom J. i548, jedoch ohne Wappen, Anweisung
und Namenbeidruck, in Abraham Saur's Stätte Buch, S. 29i. [In sechs Auflagen
erschienen in den J. 1 593-1 658]. Holzschnitt, Zg. 7,i X 9,4. [«U
39. 1599. Ansicht auf einer Darstellung des Empfanges der Antonia von
Lothringen, der Braut des Herzogs Johann Wilhelm von Jülich-Berg, auf ihrer Reise
nach Düsseldorf vor Köln auf dem Rhein durch den Rat der Stadt. Bez.: o foelixl
AGRIPPINA etc. Unten deutsche und französische Beschreibung. Vgl. dazu: Köln,
Stadtarchiv, Ratsprotokolle 48, f. 343 d. d. i599 Mai 5. Von Merlo Sp. no dem
Aug. Braun zugeschrieben. Kupferstich, Zg. 23 X 53. (Tafel III.) [^5]
40. 1607. Ansicht auf dem Titelblatt des Sacrarium Agrippinae von i6o7
(Bernh. Walters, Köln). Bez. : sancta colonia dei gratia romanae ecclesiae
FiDELis FiLiA ctc. Johannes Leypoli fecit. Kupferstich, Bl. i4,2 X 9. (Fig. i9.) [2 7]
4i. 1608. Ansicht halb aus der Vogelschau östlich von Deutz aus; Stadtbild
in Halbmondform. In der Luft die 3 Figuren: Religio, Agrippina, Politia. Auf
dem Titelblatt der von Jon. Ludw. de la Gerda von Toledo bearbeiteten, von
Bernard Walter in Köln 1628 herausgegebenen „P. Vergilii Maronis Aeneidos
libri sex"; in barocker Kartusche mit der Unterschrift: s. colonia dei gratia
ROMANAE ecclesiae FIDELIS FILIA, Unten rechts: G, Keller 1608. Zg. der Ansicht
c. 7 X 9. Spätere Ausgabe von Jon. Ant. Kinchius, i663. Vgl. Ennen a. a. O. S. 87.
42. c. 1610. Ansicht auf drei Blättern von M. L, Birboum. Bez.: colonia
agrippina. Unten die 22 Gaffelwappen. Kupferstich, Zg. 2o,5 X 99,6, ä PI. 2o,7 X 37.
Vgl. Merlo Sp. 9i. Die Kupferplatten im Besitz des Herrn J. E. Bennert in Köln. [28]
43. c. 1610. Plan von Köln und Umgebung, südlich bis Brühl, nördlich bis
Worringen; mit Feld- und Marksteinbegrenzung (Schweid). Bez.: descriptio agri
civitatis coLONiENSis etc. Abraham Hogenberg in aes incidit. Kupferstich, Zg. 57,7
X87. Vgl. Merlo Sp. 36 1 (Nr. i7). Die vier Kupferplatten im Historischen Museum
in Köln. [2841
92
STADT KÖLN 93
44. c. 1611. Prospekt des Kupferstich Verlegers u. Buchdruckers Peter Overaedt. Ansichten
Überschrift: colonia agrippina. In der Höhe in 2 Zeilen die Sentenz: gaude "17. jah^h*
FELIX AGRIPPINA SANCTAQUE COLONIA. Unten die Wappen der 22 Zünfte, darunter
auf besonderem Streifen in 12 Spalten ein vom Professor der Geschichte und der
griechischen Sprache, Kanonikus Joh. Friedr. Mathenisius, verfasstes lat. Lobgedicht
auf die Stadt Köln, dahinter eine kurze Aufzählung der hervorragenden Gebäude.
I m breit, ohne Gedicht 26, mit demselben 37 cm hoch. Vgl. Ennen a. a. O. S. 83.
— Merlo, Sp. 64o.
45. 1612. Ansicht von Südosten auf dem Titelblatt einer Ausgabe der Werke
des Beda Venerabilis; dsgl. in einer i. J, 1688 bei Friessem verlegten Ausgabe.
Bez.: o foelix colonia agrippina. A, Braun figur., P. Isselb[urg\ sculp. Kupfer-
stich, Zg. 32 X 21. (Fig. 20.) Vgl. Ennen a. a. O. S. 88; Merlo Sp. 112. [29]
46. 1613. Ansicht östlich von Deutz aus. Bez.: colonia agrippina nobilis
TJBIORUM URBS ET EMPORIUM TOTIUS GERMANIAE CELEBERRIMUM. Unten die Gaffel-
wappen, links von denselben : Petrus Kaerius Flander celavit et excudit amstero-
DAMi an[no] a NATO CHRISTO i6i3. Am Ende der französischen und lateinischen
Erläuterungen: a Amsterdam on les vent chez piere du keere tailleur de
CARTES EN LA RUE DE CALVERSTRATE A L'eNSEIGNE DU TEMPS INCERTAIN ANNO
i6i5. Kupferstich, Bl. 56 X 2 13. [3o]
47. c. 1614. Nachbildung des HogenbergscYitn Planes von c. 16 10. Bez.: de-
scRiPTio AGRi CIVITATIS coLONiENSis etc. (oben Nr. 43). Kupferstich, PI. 37,8 X 52. [286]
48. 16x7. Ansicht im Hintergrunde einer Darstellung der Madonna, auf dem
Titelblatt der „Vitae Sanctorum . . . primo quidem per R. P. Fr. Laurentium Su-
RiUM Carthusianum editae . . . Coloniae Agr, sumptibus Joannis Kreps & Her-
manni mylil anno 161 7. Kupferstich, PI. 32,3 X 20,6. [3i]
49. c. 1619. Ansicht vom Rheine, oberhalb des Bayenturmes aus, auf einer
Darstellung der Übertragung der Reliquien der h. drei Könige nach Köln im J. 1 1 68.
Bez.: ANNO 1168 altera die SANCTAE MARIAE MAGDALENAE CORPORA SANCTORUM
trium regum introducta SUNT etc. Farbige Federzeichnung von Augusiin Braun,
im Historischen Museum in Köln. Zg. 24X4o,5. Vgl. die folgende Ansicht. [32]
50. 1619. Ansicht vom linken Rheinufer, oberhalb des Bayenturmes aus, auf einer
Darstellung der Erstürmung der erzbischöflichen Burgen von Bayen und Riehl durch
die Kölner im J. 1262. Bez.: aö. 1262 patricii una cum civibus occuparunt
AMBAS ARCES ZUR BEYEN UNDT ZU REiL etc Augustin Braun fecit. ^ 161 9.
Farbige Federzeichnung im Historischen Museum in Köln. Zg. 24 x 4o,5. [Zy\
5i. c. 1620. Ansicht in Meissner's Thesaurus philopoliticus, 1624 — 1626, D 47
(Sciagraphia cosmica, [i638] i642 ; libellus novus politicus, 1682, P. Fxlrst exe, Sebastian
Funck fec. Anno i678). Bez.: musarum conventus, unten: Collen. Links Apollo
mit den Musen. Unten Verse: pegasus hic, juno hic . . . hier ist pegasus, juno
REICH . . . Kupferstich, 7,2 X i4,5. (Fig. 21.) [26]
52. 1620. Ansicht von Deutz aus in Halbmondform. Bez.: colonia agri-
pina. die STADT COLLEN. ANNO 1620. Unten in zwölf Kartuschen sechs Wappen
mit den sechs Namen der kölnischen Bürgermeister und Rentmeister. M. Merian
fecit, G. Altzenbach ex. Vgl. Merlo, Matthäus Merian der ältere und sein Prospekt
der Stadt Köln von 1620: Organ für christliche Kunst XVI, 1866, S. 12; Merlo
Sp. 589. Kupferstich, PL i6,5 X32,5. (Fig. 22.) [34]
53. 1632. Ansicht östlich von Deutz aus in: P. Bertii commentariorum rer.
Germanicar. Hb. 3, p. 5o2. Kupferstich, Zg. i4,4 x i9,5. (Fig. 23.) [35]
93
94 STADT KÖLN
Ansichten 54. 1632. Ansicht vom Rhein aus. Bez.: cölln. Kupferstich von F. Hulsius,
"n" Jahr"' Frankf., Zg. 7.3 X .3. [36]
55. 1632. Ansicht östlich von Deutz aus auf einer Darstellung des Angriffes
des Grafen Baudissin auf Deutz im Augenblick der Sprengung des Kirchturms von
S. Urban. Illustration zum „Theatrum Europaeum" von M. Merian, Bez.: Abbil-
dung DER STATT CÖLN UND DER GEGEN ÜBER GELEGENEN NEW BEFESTIGTEN FREI-
HEIT DEUTZ etc. Vgl. Merlo Sp. 589. Kupferstich, PI. 27,3X35,2. [37]
56. 1632. Dasselbe, späterer Abdruck mit Plattenrand. PI. 27x34,5. [38]
57. 1632. Andere Ansicht in Halbmondform auf einer Darstellung des An-
griffes des Generals Baudissin auf Deutz und Köln im Augenblick der Überfahrt
über den Rhein. In den oberen Ecken KcUner Bauer und Jungfrau mit den ihnen
beigelegten Sprüchen. Bez.: eigentliche Abbildung des h. römischen reichs
FREYER STATT CÖLN, WIE AUCH DER GEGENUBERGELEGENEN FREYHEIT DUYTZ UND
des BAUDISCHEN den 25. DEC. l632 DAR AUFF GSCHENEN ANFALS. KupferStich,
BI. 2 9,5x35,5. [39]
58. 1634» Ansicht östlich von Deutz aus in Halbmondform. Bez.: eigent-
liche ABBILDUNG DES H. ROM ISCHEN REICHS FREYER STATT COLLEN, WIE AUCH
DER GEGEN ÜBER GELEGENER FREYHEIT DUYTZ, WELCHE IM JAHR l633 ZU EINER
FESTUNG IST GEMACHT WORDEN. Unten sechs Arkaden mit den Wappen der Bür-
germeister und Rentmeister mit dem Datum i634 pro tempore und der Dedikation
des Gerhardt Altzenbach an den Rat der Stadt, /oh, Julius Milheuser fecit Kupfer-
stich, PI. 24x33,7. (Fig. 24.) Vgl. Ennen a. a. O. S. 84. — Merlo Sp. 397. Femer
Köln, Stadtarchiv, Rpr. 81 foL 25ob, i634 Dez. 6. [4o]
59. 1635. Ansicht; in der Anordnung mit Benutzung des Vorigen, jedoch mehr
aus der Vogelschau. Von W. Hollar. Jahresangabe und Name des Stechers fehlen.
Kupferstich, Bl. 24x32,7. Vgl. Ennen a. a. O. S. 85. — Merlo Sp. 396 ff., besonders
396 Anm. i. [4i]
60. 1635. Dasselbe, von W, Hollar, Späterer Nachdruck von i645, mit Ver-
änderung der Wappen und der zugehörigen Namen. Merlo Sp. 396 ff. [42]
61. 1635. Ansicht aus der Vogelschau. Bez.: eigp:ntliche Abbildung des
H. römischen REICHS FREIER STADT COLLEN. WIE AUCH DER GEGEN ÜBER GELE-
GENER FREIHEIT DUYTZ WELCHE IM JAHRE l633 ZU EINER VOSTUNG IST GEMACHT
WORDEN. W. Hollar fecit. i635. Mit Dedikation des Gerhardt Altzenbach an den
Rat. Vgl. Köln, Stadtarchiv, Rpr. 82 fol. 687b, i635 Dez. 5. — G. Parthey, Wenzel
Hollar (Berlin i853) Nr. 857. — Merlo, W. Hollar u. sein Aufenthalt in Köln: Ann.
h. V. N. XXXni, 46; XLI, i9i. — Merlo Sp. 398. — Ennen, a. a. O. S. 84. Kupfer-
stich, Zg. 26,2 X 32,3. (Tafel IV.) [287]
62. 1635. Ansicht von Süden, im Vordergrunde eine Windmühle; im Hinter-
grunde Köln. Bez.: zu Collen. In: Amoenissimae effigies, i635, von W, Hollar,
gest. von A. Hogenberg, Nr. i7. Merlo Sp. 4oo, VIII, i7. Kupferstich, Zg. 5,4 X 9,3,
Bl. 6,3 X 9,5. [43]
63. 1635. Ansicht von Süden, im Vordergrunde der Bayenturm. Bez.: colln
AM RHEIN. DAS NEW BOLLWERCK. BEYEN THURN. DUYTZ. Abraham Hogenberg
excud., Wenceslaus Hollar fecit. Kupferstich, Zg. 8,9 x 1 7,3. Vgl. Merlo Sp. 398, IV
(Fig. 26.) [44]
64. 1635. Nachbildung des Vorigen als Titelbild zu: Mahlerische Reise am
Nieder- Rhein I, i784. Bez.: cöllx. Holzschnitt, Zg. 8,6x1 6,7. ['♦^S]
65. 1635. Ansicht von Norden, über der Ansicht in den Wolken die Schutz-
heiligen Kölns. Altargemälde in S. Gereon in Köln; Stiftung des Propstes x\lexander
94
Ichten
PlAne.
?ahrh.
STADT KÖLN
95
Simonis von S. Kunibert zum Andenken an die Bewahrung Kölns vor den Schweden.
Nach Merlo Sp. 880 ist die Ansicht von Johann Toussyn gemalt. Vorlage zu
Nr. 98. [45]
66. c. 1640, Kleine Ansicht vom Rheine aus in Halbmondform in runder
Vignette. Bez.: aeternum utrunque. LöffUr [sen.] fecit. Kupferstich. Durch-
messer 8,4 cm. [46]
67. c. 1640. Ansicht vom Rheine aus in barocker Kartusche mit Engelskopf
und zwei Weihrauchfässem. Bez. : quasi Stella matutina in medio nebulae . . •
NOCTURNAS INTER NEBULAS EXORTUS AB ALTO etc. Auf der Rückseite Widmung
an den Bischof von Ferrara, Franciscus Maria Macchiavelli (i638 — 53), dessen Kar-
dinalswürde (seit i64i) nicht erwähnt wird. Kupferstich, PI. 11 X i4,2. [47]
68. 1640. Ansicht auf dem Titelblatt der von Gisbert Clemens von i64o
Ansichten
und Pläne.
17. Jahrh.
Fig. 27. Ansidit, im Vordergrunde das Kunibertsbollwerk ; von W. HoUar vom J. 1643.
an ausgegebenen kleinen Schreibkalender von Wilhelm Krabben. Bez.: coloniae
AGRiPPi. Holzschnitt. Zg. der Ansicht 5,5 x I2,5. Vgl. Ennen a. a. O. S. 85.
69. 1642. Veränderte Neuauflage des Merca/orschen Stiches von i57i. In
der Überschrift die Jahreszahl MDCXLII. Mit Widmung des Cornelius ab egmont
an Erzbischof Ferdinand von Köln. In einer Kartusche: amstelodami, sumptibus
ET TYPis aeneis henrici hondii. Vgl. Hansen, a. a. O. S. i52ff. Kupferstich im
Kölner Stadtarchiv. Bl. 122,5 X 1 73. [288]
70. 1642. Photolith. Nachbildung des vorigen nach einer vom Architekten
O. Rammeimeyer in Köln ausgeführten Pause vom J. i896. Vgl. Hansen, a. a. O. S. i52.
Bl. 128X177. [289]
7i. 1643. Ansicht von Norden, vom linken Rheinufer aus. Im Vordergrund
das Kunibertsbollwerk. Bez.: cölln. W. Hollar fecit. In „Amoenissimi aliquot
locorum in diversis provinciis iacentium prospectus a Wenceslao Hollar Bohemo etc.
Anno i643 & i646." Merlo Sp. 399. Kupferstich, Zg. 9,2X i6,7 (Fig. 27.) [48]
72. 1645. Ansicht von Deutz aus. Bez.: profil de la ville archiepisco-
PALE ET electorale DE COLOGNE AGRIPPINE. Z. Boisscau cxc, Paris. Kupferstich.
95
96 STADT KÖLN
Ansichten Zg. i3 X 5o. Vgl. Ennen a. a. O. S. 85. — Versteigerungskatalog LXXI von Amsler
"i7 Jahrh^ ^* RuTHARDT ZU Berlin i9o4 Nov. 28, nr. 18 14.
73. 1645. Ansicht östlich von Deutz aus. Überschrift: colonia agrippina
DE STATT COLLEN. Unterschrift: duytz. Unten holländisches Lobgedicht und An-
weisung Nr. I — 4i. RAMBOUT van den hoege excudit amsteldam i645. Vorlage
zu Nr. i33, i34. Kupferstich, 32,7 X 5o,2. Vgl. Ennen a. a. O. S. 85.
74. 1646. Ansicht aus der Vogelschau. Bez.: colonia agrippina. cölln.
M. Merian fecit. In: Topographia archiepiscopatuum Moguntinensis, Trevirensis et
Coloniensis ... an den Tag gegeben durch Math. Merian, i646. Vgl. Ennen a, a. O.
S. 84; Merlo Sp. 589; J. Gürtler a. a. O. S. 10. Kupferstich, Zg. 2 7,6 X 35,9,
PI. 2 7,8X36. [29o]
75. 1646, Dasselbe in vergrössertem Maßstabe, doch fehlt der Name des
Stechers. Auf der Rückseite lat. Text, zweispaltig, fol. 35. — Vgl. Gürtler a. a. O.
S. II. Kupferstich, PI. 4o,3 X 5 1,2. (Fig. 28.) [29 1]
76. c. 1646. Dasselbe, angetuscht. Ohne Text auf der Rückseite. Kupferstich.
[292]
77. c. 1646. Dasselbe. Nachdruck von c. i67o. Bez.: colonia agrippina.
CÖLLN. F. de Wit excudit, Amstelodami. Kupferstich, Bl. 56 X 67. [«93]
78. 1650. Ansicht der Stadt mit Umgebung von Nordosten, mehr aus der
Vogelschau. Im Hintergrunde auf einer symbolischen Illustration (Chronographicum)
in „DIES ALBUS HONORIS" zum Regierungsantritt des Erzbischofs Max Heinrich von
Köln im J. i65o. Ohne Angabe des Autors. Kupferstich, PI. 20 X i5,4, Zg. der An-
sicht c. 5,7 X i5.
79. c. 1650. Plan, ganz ähnlich dem Merian'schen Plane von i646 (oben nr. 74),
doch ohne die Befestigung von Deutz und die Stadtwappen. Bez.: Köln. Kupfer-
stich, Zg. 25,6X36,8. [286]
80. c. 1650, Ansicht vom Rheine aus, fehlerhafte Zeichnung. Unter einer
Darstellung der Anbetung der h. drei Könige. Unterschrift: sancti tres reges
CASPAR MELCHIOR BALTHASAR GRATE PRO NOBIS etC. KupferStich, Bl. l6,3 X l6,
Zg. der Ansicht 4,7 X 16.
81. c. 1650. Plan der Stadt. Bez.: colonia agrippina. Mit Anweisungen.
Ohne Angabe des Autors. Kupferstich, Zg. io,7 X i3. [294]
82. c. 1650. Plan der Befestigung und der Umgegend von Köln (Schweid mit
ihren Marksteinen). Ohne Angabe des Autors. Getuschte Handzeichnung im Histo-
rischen Museum zu Köln. 4 Blätter. Zg. = Bl. a) 36 X 45,5, b) 36 X 44,5, c) 36 X 44,5,
d) 44,5 X 34,5. [295]
83. c. 1650. Wenig perspektivische Ansicht. Mit mythologischen Figuren :
Atlas und Herkules, sowie mit den zwei Wappen der Bürgermeister Mülheim und
Pfingsthom (i65o — 1653). Bez.: in avita cornua praenobilis et amplissimi d.
gerhardi pfingsthorn ... in gentilitios fluctus praenob. et amplissimi d. an-
DREAE A MULHEIM . . . Der Autor nennt sich durch die Buchstaben: P. P. H, Kupfer-
stich, PI. 12,3 X 18,5, Zg. 1 1,8 X 18. [49]
84. c. 1650. Ansicht in Halbmondform ohne Perspektive. Bez. : colonia t
AGRIPPINA. CÖLLN DIE WEIT BERUHMBTE STATT / VON MARCO AGRIPPO [!] SEIN
ANFANG HATT. Kupferstich, PI. 9Xi3. [5o]
85. c. 1650. Ansicht in Halbmondform, nach einem bisher unbekannten
Original als Kopfstück zu einer Erzählung in Versen über eine merkwürdige Begeben-
heit in Köln beim Einzüge der Franzosen im J. i794. Bez.: wahre Abbildung
96
STADT KÖLN
97
DER KAISERLICHEN FREIEN REICHSSTADT KÖLN, WIE SIE VOR 4oO [!] JAHREN WAR. Ansichten
Holzschnitt, Zg. lo X 26,8. [5i] """[l J^^J^""'
86. c. 1650. Nachdruck nach dem Original des vorigen; jedoch zwischen
S. Kunibert und dem Befestigungsturme am Rheine ein merkwürdiges Gebäude ein-
geschoben. Holzschnitt, Zg. 9,9 X 28. [62]
87. 1651. Eine Ansicht, ähnlich der vom J. i548 in der MüNSTERschen
Kosmographie (oben nr. 23), in der i65i erschienenen vermehrten Ausgabe des Städte-
buches von Jansonius in Amsterdam. Vgl. Ennen a a. O. S. 86.
88. 1653. Am 20. August i653 überreichte der Landmesser Friedrich Müller, „so
diese statt mit der Gottestagiger procession und herm burgermeister wapen in kupfer-
COUONIA ACBIFPiNA
röUn
t\'g, 28. Ansicht aus der Voipelschau von M. Merian vom J. 1646.
Stück stechen und zur perfection bringen lassen", dem Rat diesen bisher noch nicht
wieder gefundenen oder identifizierten Stadtplan. Vermutlich Vorlage zu nr. 99. S.
Köln, Stadtarchiv, Rpr. 100, f. 206 5. Vgl. Ennen a. a. O. S. 86.
89. 1654. Ansicht in Anlehnung an das oben unter Nr. 20 angeführte Ge-
mälde, im Hintergrunde einer Darstellung des Martyriums der h. Ursula und der
Legende der h. Odilia. Mit Widmung an den Canonicus Nicolaus de Hanneffe,
i654. Bez.: s. odiliae ursulani collegh chiliarchae ductricis etc. Jo, Schott
figur. Löffler Junior fecit. — Merlo Sp. 775. Kupferstich, PI. 5 1,8 X 36. [53]
90. 1654. Dasselbe, späterer Abdruck ohne Widmung. [54]
9i. 1654. Ansicht auf dem Titelblatt von Hermann Crombach, Primitiarura
gentium, seu Historiae S. S. Trium Regum Magorum Tomus IL Exegeticus etc. Bez. :
COLONIAE AGRIPPINAE APUD JOANNEM KINCHIUM SUB MONOCEROTE VETERI l654.
Kupferstich, Bl. 29,4 Xi 7,6. [55]
7
97
98 STADT KÖLN
Ansiehten 92. 1654. Ansicht aus der Vogelschau von Südosten, mit weitem Blick ins
17. Jahrh. L^^^ > Brauweiler , Neuss und Düsseldorf am Horizont angedeutet. Unten die
Wappen der Bürgermeister und Rentmeister. Im Vordergrunde Kölner Bauer und
Jungfrau mit ihren Sprüchen. Gez. von Johannes Schott^ gest. von A. Aubry, Dem
Kölner Rat dediziert von Gerhard Altzenbach. Gegenstück zu der Ansicht von
i658, unten Nr. 98. Kupferstich, Zg. 26,2 x 38,5. [56]
93. 1656. Grosse Ansicht östlich von Deutz aus, von W. Hollar. Erstes
Dedikationsexemplar Altzenbachs an den Kölner Rat vom 5. April i656, im Histo-
rischen Archiv der Stadt Köln. Beschreibung s. Merlo Sp. 387 ff. und 392, Zeile 3.
Abweichung: In der Überschrift die Jahreszahl MDCXLIV, doch scheint die I
hinter der L eine nachträgliche Verbesserung aus X zu sein, und gleich hinter der V
schneidet das Blatt ab. Vgl. Mitteil, aus dem Stadtarchiv von Köln, Heft 3i, S. i3
Anm. Kupferstich, Bl. 7oXi58,5. [57]
94. 1656. Dieselbe Ansicht, von W, Hollar. Vollständige Ausgabe. Beschrei-
bung s. Merlo Sp. 387 ff. Kupferstich, Zg. 60X i5i (Fig. 29, 3o). [58]
95. 1656. Photographie des HoüarschQn Stiches in verkleinertem Maßstabe im
Historischen Museum zu Köln. Bl. i8,5 x 43,5. [59]
96. 1656. Späterer Abdruck der beschränkten Ausgabe mit den ffo/Zarschen
Platten a — d und i — m (obere Hälfte) zu Anfang des 18. Jh. (c. i7i8) \ou Everhardt
Goffart. Vgl. Merlo Sp. 392, Zeile 20 ff. Kupferstich, Zg. 35,3 X i5i. [60]
97. 1656, Spätere Neuauflage des vorigen (c. i75o) . . . . Goffart excudit.
Vgl. Merlo Sp. 392, Zeile 27. Kupferstich, Bl. 5i,5x i5o,5. [61]
98. 1658. Ansicht von Nordosten, teilweise veränderte Nachbildung der An-
sicht von Johann Toussyn vom J. i635 (Nr. 65). Gegenstück zu der Ansicht von
i654 (Nr. 92). Unten die Wappen der Bürgermeister und Rentmeister. Aubry fecit,
Jo. Toussyn deli. : Dem Kölner Rat dediziert von Gerhard Altzenbach. Kupferstich,
Zg. 26,5 X 38. Vgl. Ennen a. a. O. S. 86 (Fig. 3i). [62]
99. c. 1658. Prospekt aus der Vogelschau mit Darstellung der Gottestracht.
Überschrift: colonia agrippina urbs florentissima una cum amplissimi sena-
TORii ordinis . . . THEOPHORiA. Oben in der Mitte Reichswappen, rechts und links
je ein Engel mit grossem Blatt (Beschreibung und Anweisung), rechts und links an
Pfeilern die Wappen der Zünfte, bekrönt von Bauer und Jungfrau mit Stadtwappen.
Auf der unteren Hälfte des Blattes die Prozession mit der Unterschrift: ordo et
PROCESSUS ANNUAE CIRCA URBEM SUPPLICATIONIS ET THEOPHORIAE .... ORDNUNG
UND PROCESSION DER CÖLLNISCHEN GOTTESTRACHT .... Im Halbkreis um die ganze
Darstellung vier Reihen von Wappen der Kölner Bürgermeister von i396 — 1658, am
Schluss noch sechs leere Wappenschilde. Joh. Schott delineavit. Löffler Junior sculp.
Gerhard Altzenbach excudebat cives Coloniae. Vgl. nr. 88. 2 Blätter, Kupfer-
stich. PI. 58x78. Vgl. Merlo Sp. 776. — Spätere Abdrücke mit Ergänzung der
Wappen der bis zum Jahre der Ausgabe gewählten Bürgermeister gaben i672 G.
Altzenbach, i732 und i74o Jacobus Proppen und i753 E. Goffart heraus; dem-
entsprechend sind auch die Namen des Herausgebers geändert. Vgl. Ennen a. a. O.
S. 87; Merlo Sp. 776. [298, 299, 3oo]
100. 1659. Ansicht zusammen mit i9 anderen Städten des Erzstiftes Köln auf
dem Titelblatt der apologia des ertz stifftz Collen wider Bürgermeister und
rhats dessen haüpt statt Collen auff das chürfürstliche manifest ab-
GANGENEN VERMEINTEN GEfiENBERICHTES. BeZ. : STÄTTE DES URALTEN ERTZ STIFFTS
COLLEN RHEINISCHEN THEiLss. Gest. \OTs. A. Aubry, i659. Vgl. Meri-O Sp. 53. Kupfer-
stich, Zg. 3oX 18,3. [63}
98
STADT KÖLN
99
X
CS
o
>
Ja
1
ja
99
lOO STADT KÖLN
Ansichten loi. 1660. Ansicht östlich von Deutz aus, mit lateinischen, deutschen und
"n Jahrh französischen Erläuterungen. In einer Kartusche: Gerhardt altzenbach excudit
Collonyae 1660. / Toussyn delin. „Colin Bey Gerhard Altzenbach im Minnen-
brüder Umbgang zu finden." Vgl. die Ansicht von c. i67o — 80 (unten Nr. ii5).
Kupferstich, Bl. 46,5 X 79,5. Vgl. Ennen a. a. O. S. 87 (Fig. 32). [64]
102. c. 1660. Ansicht nach dem oberen Teile des Hollar^chQn Stiches von i656,
ist in den mittleren Teilen von den Schwanzfedern eines grossen Reichsadlers verdeckt.
Bez.: des h. r. r. adler, oben mit der keis. krön, auf der brüst den col-
NISCHEN RAHT sitz, auf den FLÜGELN DER STADT UND 6 HERN WAPEN, UNDR SEIM
GEFIDTER MIT DER STADT GEZIRDT. Von GERHARD ALTZENBACH dem Rat der Stadt
Köln dediziert. Ohne Angabe des Künsders. Vgl. Merlo Sp. 883,8. Kupferstich.
Im Hist. Museum zu Köln nur eine Nachbildung. [65]
io3. c. 1660. Ansicht von Norden, im Hintergrunde einer allegorisch-geschicht-
lichen Darstellung zur Verherrlichung Kölns. Bez.: arcvs trivmphalis, quo sancta
ET AUGUSTA UBIORUM AGRIPPINA NOBILIS ET LIBERA EST ROMANORUM COLONIA etC.
Gez. von /oh. Toussyn , gest. von Löffler jun. Vgl. Merlo Sp. 886. Kupferstich,
PL 57,7x38,5. [66]
io4. c. 1660. Dasselbe, späterer Abdruck. Mit derselben Platte gedruckt, doch
ist die Überschrift des mittelsten Kaiserporträts leopoldvm avg. ersetzt durch: caro-
LVM VL [67]
io5. c. i66o. Plan der Befestigung von Köln und Deutz; ohne Angabe der Strassen
und Häuser. Bez.:cöLN. rhyn flus. duytz. Getuschter Kupferstich. Zg. 9Xi3,6. [296]
106. c. 1660. Dasselbe wie das vorige; mit kleinen Änderungen, auch fehlen
die Aufschriften. Bez.: cöln. Getuschter Kupferstich. Zg. 8,7 x 12,8. [^97]
io7. 1661. Ansicht auf dem Titelblatt von: „Ant. Perezi i. c. praelectiones in
Codicis Justin, libros XII, cum notis Huld. Eybenii i. c." „Coloniae apud Andream
BiNGiUM MDCLXI"; R Boutlats sculp. Kupferstich, Bl. 20,1 X i6,5. [68]
108. 1667. Ansicht. Überschrift: Abbildung der schönen und vortreff-
lichen STA1T cöLLN AM RHEIN. ANNO i667. COLONIA AGRIPPINA. Unten Gedieht:
cOlln, an des RHEINSTROMS FLUTEN etc, am Schlusse das verschlungene Mono-
gramm: LS fecit [Ludwig Schniizler'>] [David Funck excudit.y Kupferstich, Bl. 2 7,8
X37,5. [69]
io9. 1667. Nach derselben Zeichnung wie das vorige, doch schneidet das Stadt-
bild von Köln mit den halben Türmen vom Bayen und von S. Kunibert ab. Über-
schrift und Unterschrift fehlen, statt dessen auf einem Spruchband die Aufschrift:
STATT CÖLLN AM RHEIN. Ohne Angabe des Autors. Kupferstich, PI. 26 X 34. In:
„Rhenus fluminum princeps . . . oder ])er vortreffliche grosse Wasser-Strom der Rhein,
Augsburg i689", III, S. 20. [7o]
110. c. 1670, Ansicht von Norden als Hintergrund einer Darstellung der Hei-
ligen von S. Gereon. Bez. : kurtzer begriff des lebens der hh. helenae, an-
NONis, gereonis etc. /. Toussyn delin., Overadt excud. Name des Stechers (J. H.
LöffUr jun.) fehlt. Vgl. Merlo Sp. 888. Kupferstich, PI. 34,5 X 26,7. [7i]
IM. c. 1670. Dasselbe , späterer Abdruck mit Widmung an eine Bürger-
Bruderschaft zu Neujahr i793. [72]
112. c. 1670. Ansicht als Spiegelbild im Hintergrunde eines satyrischen Flug-
blattes auf .die Bauernprellerei durch die Advokaten. Im Vordergrunde ein Bauer
mit einem Hasen auf der Schulter und einem Körbchen Eier in der Hand. Kupfer-
stich, 24,5 X i4,8. [io9]
17. Jahrb.
STADT KÖLN 101
ii3. €.1670. Ansicht östlich von Deutz aus im Spiegelbild. Bez.: cologne / Ansichten
ou COLN viLLE IMPERIALE ctc. A Paris chez Basset rue S*- Jacques a S<^- Genevieve. "" *"^
Getuschter Kupferstich, PI. 18 X 25,5, Zg. i5,3X24,5.
11 4. 0.1670. Ansicht von Deutz aus. Pocken exe. Kupferstich, gr. qu. fol.
Vgl. Auktionskatalog LXXI von Amsler & Ruthardt, Berlin i9o4, nr. i8i5.
11 5. c. 1670— 1680. Ansicht östlich von Deutz aus in Anlehnung an Nr. 101.
Bez.: COLONIA CLAUDIA augusta agrippinensis urbs ubiorum METROPOLIS etc.
Haeredes Overath Excudebant. / Toussyn delin. C. Teyman fecit Kupfer-
stich, Bl. 44X ii5. Dasselbe Blatt existiert auch, indem einzelnes angetuscht ist. —
Diese Ansicht ist meist mit einer unten angeklebten, gedruckten Erklärung versehen,
an deren Schluss: „Colin, Bey Henricus Rieger auff dem Thum-Hoff in den
HH. 3 Königen zu finden. Anno i6i9." Es existiert dieselbe Erklärung, mit den-
selben Typen gedruckt, nur abweichend in der Abtrennung der einzelnen Kolumnen,
mit dem Schlüsse: „Colin, Bey Martin Fritz auff dem Thum-Hoff in den HH.
3 Königen zu finden. Anno i699." Eine gleichlautende Erklärung findet sich auf
dem Hollarschen Stich von i656, vgl. oben Nr. 94. [73, 74]
11 6. 17- Jh. Unklare Ansicht im Hintergrund einer Darstellung der Marter
des h. Gereon und der h. Ursula. Ölgemälde im Historischen Museum zu Köln.
Bl. 84,5X234. [75]
11 7. vor i68o. Ansicht im Hintergrund einer Darstellung der h. Ursula mit
weit ausgebreitetem Gnadenmantel, so dass nur links der Bayenturm, rechts die
Gegend des Domes, der Jesuiten- und Ursula-Kirche [mit spitzem Turm] sichtbar
wird. Unterschrift: s. Ursula cum sociabus patroxa morientium in patronam
dioec. COLON. AssuMPTA. Darunter Widmung: der hochlöbliger Bürger bru-
DER schafft unter dem TITUL der aller seeligsten JUNGFRAWEN und MUTTER
GOTTES MARIiß l VERKÜNDIGUNG UND DER HEILIGEN DREY KÖNIGEN IHRER PATRONEN,
so BEY DEN PATRIBUS SOCIETATIS JESV ZU COLLEN GEHALTEN WIRD, ZUM NEWEN
JAHR AUFGETRAGEN. M. V. Semer Invent. et Fecit. Overadt (?) [durchstrichen] Excudit.
Kupferstich, Bl. 4o X 29. Dasselbe Blatt existiert auch ohne die Widmung. [76, 77]
1 18. c. i68o. Ansicht östlich von Deutz aus in kartuschenförmiger Einfassung,
auf deren oberer Leiste der Spruch: quam terribilis est locus iste, non est
Hic aliud nisi domus dei et PORTA coELi. Links und rechts vor der Stadt im
Weichbild Standlager, von Pallisaden eingefasst. Deutz mit der Befestigung von i632,
die Abtei jedoch schon zerstört. Aus der Stadt ragt eine Leiter (Jakobsleiter) bis
hoch in den Himmel hinauf, in dem eine Versammlung von Heiligen und Theologen.
In der Mitte in Strahlen: 'PJ^n'^D» Unten in der Kartusche: Josephus Ortik de
S. Colonia. Kupferstich, Bl. ii,8x i3,7. [78]
11 9. i686. Ansicht aus der Vogelschau. Bez.: Collen. In: Christoph
Riegel, Ausführliche und grundrichtige Beschreibung des ganzen Rheinstroms, Nürn-
berg i686 und i69o. S. 624.
120. i688. Ansicht von Nordosten aus auf der oberen Hälfte des Titelblattes
eines auf den Tod des Kurfürsten Maximilian Heinrich bezüglichen Buches; im
Hintergrunde Bonn und das Siebengebirge. Unten auf einem Schilde: SOL in
OCCASV SIVE SERENISSIMUS ET REVERENDISSIMUS PRINCEPS MAXIMILIANVS HENRI-
CVS ARCHI-EPISCOPUS COLON. SAC. ROM. IMP. ELECTOR UTRIUSQUE BAVARIAE DUX etC.
MDCLXXXVIII die 3. JUNII BONNAE MORTUUS A MUSIS COLLEGII SOC. JESU
COLON. BONNAE ET NOVES. Auf dem Rand des Schildes unten: Sonlgens del.
Thyssens fe. Kupferstich, PL 34,3 x 21,8. [79]
121. 1689. Gute Ansicht vom Rheine in „Der edle Rhein-Strohm", i689, S. 58.
loi
I02 STADT KÖLN
Ansichten 122. c. 1690. Plan der Stadt. Bez. oben links: keulen (2 5 jaar voor christi
""7. Jahrh* GEBOORTE geboud) IS EEN KEiZERL® VRYSTAD etc. Rcchts: COLOGNE etc. Editore
C. Allard, Amstelodami, cum privilegio etc. Kupferstich, PI. 24,2X28,2. [3oi]
18. Jahrh. i23. c. 1700. Ansicht, sehr kleine, flüchtige Aufnahme von Deutz aus, das
mit Befestigung dargestellt ist. Bez. oben: cöln, links das Kölner Wappen. Ohne
Angabe des Stechers. Kupferstich, Zg. 5,3 X 1 3,5. [8»]
124. c. 1700, Ansicht von einer fingierten Anhöhe östlich hinter Deutz aus,
auf derselben rastende und heimkehrende Landleute; unter derselben links, auf einem
Esel reitend, ein Bauer mit einem Hühnerkorb auf den Knien; hinter ihm steigt ein
anderer Bauer die Anhöhe heran. Köln klein im Hintergrunde. Das Ganze in Barock-
einfassung. Bez. üben in Kartusche: cöllx. P. Schut fecit N, Visscher excud.
Nr. i7. Kupferstich, PI. 22 x 28,5, Zg. 21,3 X 27,7. Vgl. Ennen a. a. O. S. 87. [82]
125. 0.1700. Dasselbe, nur ist die obere Randleiste nicht durch Blumenge-
hänge verziert: die Bezeichnung cölln nicht in einer Kartusche, sondern auf einem
Spruchband. Die Namen Schut und Visscher fehlen, dagegen unten in der Mitte:
Joannes de Ram Excudit. Kupferstich, Bl. 2o,4X24. [83]
126. c. 1700. Dasselbe, doch ganz einfache Umrahmung. Bezeichnung im
Bilde selbst fehlt, für diese — links holländisch, rechts lateinisch — ist vielmehr der
grösste Teil der unteren Umrahmung ausgespart. Die Namen Schut und Visscher
fehlen, dafür hier unten links: Pet, Schenk, rechts: Amsteld. C. P. Kupferstich,
Bl. 23,6X28,7 (Fig. 33 \ [84]
12 7. 0.1700. Dasselbe, in Barockleiste mit der Bezeichnung: cologne capi-
TALE DE l'archeveche DU MEME NOM. Die Namen Schut und Visscher fehlen.
„A Leide chez Pierre van der Aa, avec Privilege." Kupferstich, Zg. der Einfassung
33,6X41,7, Zg. der Ansicht 21,3X27,7. [85]
128. o. 1700. Dasselbe, jedoch ohne Einfassung und ohne die Namen Schut
und Visscher; femer ist der Mann mit dem Esel verändert: Der Esel, auf welchem
der Fuhrmann ohne Hühnerkorb sitzt und mit der Peitsche knallt, zieht einen Karren,
und der hinter dem Esel die Anhöhe heransteigende Bauer fehlt. Bez. oben auf einem
Spruchbande: cOlln. Vordergrund flüchtig koloriert. Kupferstich, Zg. 1 7,4X26. ^^6]
129. o. 1700. Dasselbe wie das Vorstehende, jedoch roh vergrössert, schemati-
siert und architektonisch meist unrichtig. Das Rheinufer bei Köln ganz gerade. Bez.
oben in Kartusche: cölln am rhein. Unten: „in Nümbeig bey J. P. Wulffs
Erb.", „No. 22." Kupferstich, Zg. 27,5x32,7. [87]
i3o. 0. 1700. Freie, ungenaue Nachbildung nach dem vorigen, von einer
Randleiste umgeben; oberhalb derselben in Spiegelschrift: cöllx am rhein, unter-
halb in lat., franz., ital. und deutsch. Sprache: gesicht von coelln, der Haupt-
stadt IN nieder teutschlandt, am reihn gelegen. „No. 16." Unten rechts:
Marcus Abraham Rupprecht, Haeres Joh. Haffner, sculp. et excud. Aug. Vind. Kupfer-
stich, Bl. 3i,5x42. [88]
i3i. 0. 1700. Ansicht von einer fingierten Anhöhe hinter Deutz aus. Wenig
naturgetreu. Bez. oben in der Mitte: cölln. Kupferstich, Zg. 5,9Xii|i. [89J
i32. 0. 1700. Variante des vorigen, schematisch, doch etwas deutlicher. Kupfer-
stich, Zg. 6X 11,5. [90]
i33. 0. 1700. Ansicht in Halbmondform. Die Befestigung tritt deutlich als
Abschluss hervor, dahinter die Umgegend bergisch. Deutz auf der Höhe eines
landwärts abfallenden Hügels gelegen. Bez. oben auf einem Flugband: cologne. Zu
beiden Seiten je das Reichs- und das Stadtwappen. Unten lat. und franz. Enkomien.
102
STADT KÖLN
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^"/*S?a *" »A Paris chez Baltazar Moncornet k la nie St. Taques vis ä vis S*_ Yves." Kupfer-
und Pläne. " j n - r
18. Jahrh. Stich, PI. 34,5 X 5l. [9f
i34. c. 1700. Tiefschwarzer Nachdruck des vorigen in äusserst flüchtiger Zeich-
nung. „A Paris chez Lollain demeurant a la rue S^ Jaques proche le lion d'argent."
Nr. 58. Kupferstich, PI. 34,6x5i,4. [92]
i35. c. 1700. Ansicht der Stadt, von einem östlich hinter Deutz gedachten
Berge aus genommen, weniger ihrem ganzen Umfange nach, sondern perspektivisch
nur in ihrem östlichen Teile sichtbar; hinter Köln ansteigendes Bergland. Deutz
offenes Dorf mit Planken zäunen. Oben in der Mitte ovales, von Lorbeer umgebenes
Wappen der Stadt. Bez. : Profil de la ville archiepiscopale et electorale de
COLONGNE agripine. Französische Anweisung. Kupferstich, PI. 2 7,6 X 7i. [93]
i36. c. 1700. Ansicht vom Rhein aus gesehen, in halbmondförmiger Gestalt;
rohe Zeichnung. Oben in den Wolken Anbetung der h. drei Könige; dieselbe
darüber nochmals als besondere Darstellung. Ohne Angabe des Autors. Kupfer-
stich auf Seide. Bl. 9,7 X 7, Zg. der Ansicht 3,8x6,1. [94]
i37. 1702. Plan der Stadt. Überschrift: coLONiiE AGRippiNiE vrbis flo-
RENTissiMiE NOVA ET ACVRATA DELiNEATio. ANNO i7o2. Nach dem Vorbild des
Merca/orschen Planes selbständig entworfen. Vgl. Ennen, a. a. O. S. 88. Getuschte
Handzeichnung auf Pergament im Historischen Museum zu Köln. Bl. 102 X 128. [3o2]
i38. 1702. Plan der Stadt. Bez.: cologne ville considerable situee sur
LE BORD OCCIDENTALE DU RHEIN CAPIT. DE L'ELECTORAT DE MEME NOM. PAR
JV. de Fer, „A Paris dans Tlsle du Palais a la Sphere Royale avec privil. du Roy.
i7o2." Kupferstich, PI. 23,3 X35,i. [3o3]
i39. 1704, Kleine, zierliche Ansicht am oberen Ende eines Kupferstiches aus
dem J. i7o4; Überschrift: rechtmässige urtheils-vollstreckung an denjenigen
FRANTZÖSISCHEN DELINQUENTEN, WELCHE DEN DURCHLAUCHTIGSTEN FÜRSTEN VON
SACHSEN-ZEITZ entweder aus der REICHS-STATT CÖLLN ZU ENTFÜHREN ODER GAR
ZU ERMORDEN SICH UNTERSTANDEN. Vgl. EnNEN a. a. O. S. 88.
i4o. c. 1720. Ansicht von einer hinter Deutz gedachten Anhöhe aus; Halb-
mondform vermieden. In den Ecken oben links und rechts je ein Engel, in der
Mitte zwischen denselben ein Spruchband mit der Aufschrift: colonia-cöln am
RHEIN. Unten in lateinischer und deutscher Sprache Angaben über Alter, Fortifika-
tion, Kirchen und Universität von Köln. Gest. von Johann Christian Leopold,
F. B. Werner delin. Kupferstich, PI. 20,8 X 3o,5. [95]
i4i. c. 1720. Variante des vorigen. Deutz unbefestigt. Im Vordergrund Reiter,
Arbeiter und Hundedresseur. Bez. : agrippina-cöln. Kupferstich, PI. 20,5 X 3o. [96]
i42. c. 1720. Ansicht östlich von Deutz aus. Bez.: colonia ag rippin a cöln,
Nr. 36. Lateinische und deutsche Anweisung. Fr. B. Werner del. C. Pr. S. C. Maj.
/. G. Ringle fec. Mari. Engelbrecht exe. A. V. Kupferstich, Zg. 16X28,3, PI. 21,2
x3o,8. [97]
i43. c. 1720. Spätere, etwas veränderte Nachbildung des vorigen, von c. i795.
Bez. : PROSPEKT der stadt cöln. Nr. LI. A. Sommer fec. Jos. Eder exe. Kupfer-
stich. Zg. 16,2 X 28,7. [98]
i44. c. 1720. Ansicht vom Rheine aus; Kopf eines Gesellenbriefes der Kölner
Bürstenbinderzunft. Bez. auf einem Spruchband: die gottes güth dich stehts
behüt. Holzschnitt, Zg. der Ansicht 7,5X25,1, Gesamt-Zg. 23,5 X 37,7. [99]
i45. 1729. Ansicht als Titelbild in: „[Dav. Fassmann,] Der auf Ordre und
Kosten Seines Kaysers reisende Chineser, 3*^ Teil, 2 7^<^* Stück. Leipzig i729.** Im
io4
STADT KÖLN Io5
Vordergrunde links Luna, rechts Libitina. Bez.: cölln. Kupferstich, Zg. I2,5X Ansichten
e. . r -, und Pläne.
^^'7. [loo] i8.jahrh.
i46. c. I730« Ansicht unter einer Darstellung der Anbetung der h. drei Könige
und als Hintergrund zu dem Dreikönigenschrein in sehr kleinem Maßstabe. Th, Schaiv-
berg filius Fe. Coloniae. Kupferstich, PI. 1 5,3 X 9,3, Zg. der Ansicht 2 X 8,9. Vgl.
Merlo Sp. 758. — Dasselbe, mit der Bezeichnung: J. H. Schawberg. F. Col. am
duhm bey W. Schmitz. Kupferstich auf Seide. [loi, 102]
i47. c. 1730. Ansicht unter einer Darstellung der Anbetung der h. drei Könige
in ähnlicher Weise wie bei dem vorigen; darunter der Dreikcmigenaltar mit defekter
Unterschrift. Kupferstich auf grüner Seide. Bl. c. 1 5,5 X 9, Zg. der Ansicht c.
2X6,2. [io3]
i48. 1732. Ansicht im Hintergrund einer allegorischen Darstellung, auf welcher
eine Figur unten rechts das Kölner , Stadtwappen hält. Ja, Sartor fecit Coloniae i732.
Kupferstich, PI. i4,9Xii. [io4j
i49. c, 1750. Ansicht vom Rheine aus, eingerahmt von einer Rokokokartusche,
in der oben der Reichsadler mit der Beischrift: die gottes güth dich stehts
BEHÜT und die beiden Wappen von Köln. Bez.: colonia agrippina. Zu beiden
Seiten Bilbelverse: Exodus 23 und Tobiae 5. Wyous [Maria Elisabeth Wyon] fec.
Col. Vgl. Merlo Sp. II 06. Kupferstich, PI. 9 X 37. [io5]
i5o. c. 1750. Ansicht unter einer Darstellung der Anbetung der h. Könige.
Oben ein Doppeladler mit dem Kölner Wappen als Brustschild. Christoph Rosel sc.
Colon. Kupferstich, Zg. 20,3 X 1 5, 2. [106]
i5i. c. 1750. Ansicht von Köln und Deutz unten in barocker, horizontal-
ovaler Kartusche auf einer Darstellung der Anbetung der h. drei Könige; in der
Mitte des Blattes Stadtwappen, links und rechts vier Stadt heilige. Bez. : colonia
AGRIPPINA. Zu beiden Seiten die Astronomia und die Astrologia. Kupferstich,
Zg. 1 7,2 XI 3,8. [io7]
i52. ۥ 1750. Ansicht unten auf einem Heiligenbildchen, auf dessen oberen
Hälfte die h. drei Könige. Bez.: saincts troys roys etc ces billets ont touche
Aux TRois TESTES DES s' ROYS A coLOGNE ; ILS soNT BONS coNTRE etc. Darunter
das Monogramm M. F. Kupferstich, PI. 9X ii,4. [108]
i53. c. 1750, Ansicht in Linienschema. Bez. oben auf einem Flugband: colo-
nia . cöLN AM RHEIN. F. B. Wemer delineävit, Georg Balthasar Probst Haeres Jerem,
Wolffii excudit Aug. Vindel. Kupferstich, Zg. 3i,5 X io2,5. [iii]
i54. c. 1750. Plan und Ansicht. Bez. oben: colonia agrippina antiquis-
SIMA, MAXIMA AG CELEBERRIMA LIBERA IMPERII CIVITAS ET EMPORIUM FLORENTIS-
siMUM AUCTORE Matthaeo Sentter sag. caes. et reg. cathol. may. geogr. august.
Rechts dasselbe in Deutsch. Auf der oberen Hälfte der farbige Plan und unter
wagerechtem Strich die Stadtansicht, von Deutz aus. Kupferstich, PL c. 5o,2X58,5,
Zg. der Ansicht i3,5x58,5. [3o4]
i55. c. 1750. Plan in Anlehnung an das vorige. Bez. oben links: cöln am
RHEIN. Gabriel Bodenehr excudit. Nr. 43. Der Duffesbach auffallend stark ge-
zeichnet. Kupferstich, PI. i5,5X27,7. [3o5]
i56. c. 1750. Ansicht von Osten aus der Vogelschau gesehen. Bez. auf einem
Spruchbande: cölln. Rechts: Nr. 10. Unten: eine schöne grosse nach der
alten MANIER BEFESTIGTE .... MEHRERS DAVON FINDET MAN IN UNSEREM GRUND-
Ris (vgl. Nr. i55) UND leidet es auch der enge RAUM HIER NICHT. Gabriel
Bodenehr exe. A. V. Kupferstich, Zg. io,7 X 16,2. [112]
io5
lo6 STADT KÖLN
Aneichten i57. c. 1750. Unklare Ansicht vom linken Rheinufer beim früheren Bayen-
18. Jahrb. ^^"s aus gesehen ; von letzterem links noch ein Teil sichtbar. Ölgemälde im Histo-
rischen Museum zu Köln. Zg. == Bl. 3o,3 x 46,4. [n^l
i58. c. 1750. Ansicht von Osten her, im Vordergrunde Deutz mit fünf Per-
sonen auf einem Hügel; das Kölner Ufer bildet eine gerade Linie. Unterschrift:
COLOGNE, EN ALLEMAND COLN, ET ANCIENNEMENT COLONIA AGRIPPINA; SIEGE CtC.
Anweisung mit Zahlen i— 42. Kolorierter Kupferstich, Zg. 20,1 X3i,i PI. 22,1 X 3i,9.
i59. c. 1750. Ansicht rechts im Hintergrunde einer Ansicht von Mülheim,
nördlich von Mülheim aus gesehen. Zg. = Bl. ii,3x 22,3 cm. Leicht angetuschte
Federzeichnung im Hist. Museum, Eigelsteintorburg, A 1 6/886.
160. 1751. Erster geometrisch richtiger Plan, Originalhand Zeichnung von/. J1
Reinhard, im Historischen Archiv zu Köln. Bez. oben links in barocker Kartusche :
NOVA ET ACCURATA IGNOGRAPHIA LIBERAE IMPERIALIS CIVITATIS COLONIENSIS, CON-
FECTA A J. V. REINHARD PRAEDICTAE CIVITATIS TORMENTORUM CAPITANEO mit
deutscher Übersetzung und der Angabe: anno domini i75i. Darunter lange An-
weisung mit Buchstaben und Maßstab. Oben rechts in Kartusche das Stadtwappen ;
auf einer Fahne das verschlungene Monogramm C R, Bl. = Zg. 57,iX92. [3o6]
161. 1752. Nachzeichnung der Karte des Reinhard von i752 in der Kölner
Stadtbibliothek. Mit handschriftlicher Dedikation Reinhards an den Kölner Rat.
Handzeichnung, Bl. 46,5 X 8o,5. [3o6 Anmerkung]
162. 1752. Kupferstich nach der Originalkarte des Reinhard (Nr. 160). Bez.:
NOVA ET ACCURATA ICHNOGRAPHIA LIBERAE AC IMPERIALIS CIVITATIS COLONIENSIS
ANNO l752 CONFECTA ET EIUSDEM CIVITATIS . . . CONSULIBUS ET SENATUI HUMILLIME
DEDICATA K /, V. Reinhardt, rei tormentariae capitaneo, nebst deutscher Über-
setzung. Mich. Röss/er Norimberg. sculps. Vgl. Ennen, 1. c, S. 88. Merlo Sp. 7 1 9.
Kupferstich, Zg. 57 X 9o,7 (Tafel V). [3o7j
i63. 1752. Verkleinerte Nachbildung des vorigen. Aubeldruck von Aubel und
Kaiser, Linderhöhe bei Köln. Beigabe zu L. Ennen, Die alte und die neue Stadt
Köln (zur 6. Jahres versamml. des Hans. Gesch.-Vereins) i876. Zg. 2i,9X35,i. [3o8]
i64. c. 1760. Ansicht unten auf einem Verehrungsbildchen der h. Cordula.
Unterschrift: s. cordulae v. m. attigit reliqulvs. Lang renovavit. /. Evtraerts
fec. col. Kupferstich auf gelber Seide. 11,8x6,6.
i65. c. 1760, Ansicht unten auf einem Heiligenbildchen mit der Abbildung
des Dreiktmigenschreines, darüber auf Wolken die Anbetung der h. drei Könige.
Kleine, flüchtige Zeichnung. Bez.: attigit reliquias ss. trium regum colo./ Cor-
pora SANCTORUM RECUBANT Hic etc. /. Everhaerts fec. Vgl. Merlo Sp. 22 7. Kupfer-
stich, Zg. der Ansicht 2 X 6,5, Bl. i3,5 X 7,3. [i i4]
166. c. 1760. Ansicht vom Rhein aus, unter einer Darstellung der Anbetung
der h. drei Könige. Bez. : corpora sanctorum recubant hic terna magorum etc.
attigit capita ss. trium regum coloniae. P. Wyon. J. Everaerts fec. Kupfer-
stich, Zg. 5,5 X i9,4. [11 5]
i67. c. 1760. Dasselbe in anderem Zustande. Bez.: sancta colonia agrip-
P1NA. / wird von denen EHRWÜRDIGEN FRATREN ALEXIANERN IN COLLEN AM REIN
verehrt. Kupferstich, Zg. 4,5 x i9,5. ['^6]
168. c. 1760, Ansicht vom Rheine aus, auf dem Formular eines Gesellen-
briefes. Rokokoumrahmung, oben in der Mitte der Reichsadler. Unten: wir ge-
SCHWORNE VOR- UND ANDERE MEISTER etC. / Everh, Wyon INV. ET SCULP., WON-
hafft unter HELMSCHLÄGER IN COLLEN ZU FINDEN. (Die Original platte im Hist
Museum zu Köln.) Vgl. Merlo Sp. iio5. Kupferstich, PI. 3ix39,5. [ii'j
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Ansichten i69. 1763, Undeutliche Ansicht vom südlichen Ende von Deutz aus. Am
18. Jahrh. Deutzer Ufer im Vordergrund zwei auf der Erde sitzende Männer mit Dreispitz und
Perücke. Auf dem Rhein viele Segelboote, besonders ein grosses im Vordergrunde.
Rechts ein grosser, im Vordergrunde stehender Baum. Bez.: ceulen / colognie.
In : „Deeze gezichten längs den Rhyn . . . getekend en in't koper gebracht A^- 1 763
& i764 door Hendrik de Leih, . . . Fredrik Willem Grebe excudit Amsterdam
i767." (Hist Museum zu Köln, Rhein. Topogr.) Kupferstich. Zg. 2 i,7x 33, PI. 23,8x34,4.
i7o. 1763, Dasselbe Blatt mit abweichender Bezeichnung: keulen, cologne.
Nr. 26. Zg. 21,7X35,4. [ii9}
i7i. 1765, Ansicht vom Rheine aus, auf einer Abbildung des in der Jesuiten-
kirche zu Köln verehrten Bildes der h. Walburga. Bez.: coloniensium patrona
o. p. N. attigit reliquias. /. Everaris fec. Col. Kupferstich, Zg. i3,9 X 8,4,
Bl. 14,3X8,4. [iiSj
i72. 18. Jh. Ansicht von Südosten; Bayenturm gut, sonst undeutlich. Ölge-
mälde auf Leinwand im Rathause zu Bonn, iii X i43.
i73. 18. Jh. Ansicht von der rechten Rheinseite mit einer Bauemgnippe im.
Vordergrund. Bez. unten: Plate io9, Nr. 47. Page 49o. cologn. F. Garden sculp.
i5,5X25,3.
i74. c. 1775. Ansicht vom Rheine aus, auf einem Gesellenbriefe der Schlosser.
Anordnung und Text wie Nr. 168. /. P. Schophoven del., N. Meiielj sc. Coli. Vgl.
Merlo Sp. 774 und 595. Kupferstich. Die Platte im Historischen Museum zu
Köln. PI. 33,7 A 44. [120]
i75. 1784. Ansicht vom Rheine aus, auf sechs aneinander geklebten Blättern;
eine von Joh. Mariin Meiz mit Unterstützung seiner Schüler Birrenbach und Kasfi.
Am. Grein ausgeführte Tuschzeichnung, welche den Eisgang (i784 Febr. 2 7) dar-
stellt; im Hintergrunde das Stadtbild. Bez.: horribilis tragoedia coloniensis
PARS I ANNO i784 FEBRUARii 2 7"!«». Unten die Colonia in Trauergewandung, mit
der chronogrammatischen Umschrift: hInweg. posaVnen fVLLe. LIeber. DeIne.
Vrnen. MIt. Zähren. Vnt. asChen. Französische Erklärungen. Bl. 49 X 3o8. Im
Historischen Museum zu Köln. [***]
i76. 1784. Ansicht von Köln und Deutz mit zugefrorenem Rhein, auf dem
sich zwischen einem Kölner Tor und Deutz eine Menschenmenge, einen einzigen
geraden Zug bildend, bewegt. Unterschrift: cöllnisches denckzeichen zur Hinter-
lassung DER NACHWELT, DAS AN. 1 784 EIN GROSSE KÄLTE WASSER FLUS UND EIS
VERSAMLUNG SICH EREIGNET — , die Kälte habe noch einen Grad mehr als i7o9
betragen. Kupferstich, Zg. ii,7x9,9. [^22}
i77. 1784. Dasselbe in späterem Nachdruck; Köln und Deutz mit zugefrore-
nem Rhein. L. Moser fec. Col. Kupferstich, Zg. ii,7xio. [^^3)
i78. 1784. Ungenaue Ansicht von Köln auf einer Darstellung des Eisganges.
Bez: cöLLN zu finden bey L. Moser auf der breit strass. Kupferstich, Bl.
14x20,7. [i24]
i79. 1784. Ungenaue Ansicht auf einer Darstellung des Eisganges, „als der
Rhein 16' dickes Eis hatte und man 47 Tage lang die schwersten Lasten von einem
Ufer zum andern befördern konnte." Erschienen im Verlag von Maassen und
GoFFART. Kupferstich, Zg. 16,1 X 23. [*25J
180. c. 1784. Ansicht vom Rheine aus, auf einem Gesellenbriefe. Anordnung
und Text wie Nr. i5o. — [PeterJ Maassen fec. Colin. — Vgl. Merlo Sp. 562. Kupfer-
stich, PI. 34,3X42 [126]
108
STADT KÖLN
io9
181.1788. Flüchtige An-
sicht vom Rheine aus. Der
Rhein zugefroren, von Deutz
aus divergieren zwei Reihen
von Fussgängem und Fuhr-
werk nach Köln hinüber. Bez. :
DIE FREY REICHS STADT CÖLLN.
Mit kurzer Beschreibung des
hohen Wasserstandes von i788
und des Rheinfrostes vom 28.
Dez. desselben Jahres. Kupfer-
stich, Zg. i4,8X2i,3. [127]
182. c. 1790, Ansicht
von einer fingierten Anhöhe
hinter Deutz aus. Rechts im
Vordergrund ein grosser Dop-
pelbaum mit buschigem Wur-
zelwerk. Bez.: KEULEN. Far-
biger Kupferstich, Zg. i8,5 x
2 7,7, PI. 20,5x28,5. — Die-
selbe Ansicht existiert auch
nicht farbig mit anderer Unter-
schrift: coLOGNE. [128]
i83. c. 1790. Schüler-
haft ausgeführte Ansicht von
Köln und Deutz in Linien -
Schema, stufenförmig sich er-
hebend. Bez. oben in der Mitte:
COLONIA. Angetuschte Feder-
zeichnung auf Pergament im
Historischen Museum zu Köln.
Bl. = Zg. 2 7,4X68.3. [i29]
i84. c. 1793. Ansicht
von den Feldern rechts vom
Toten Juden aus. Links im
Vordergrund der Judenbüchel
mit der Kapelle und dem
Schlagbaum. Bez.: prospect
VOM JUDEN-BÜCHEL AUF DIE
STADT KÖLEN (!) [von Lapor-
terie], Tuschzeichnung im
Historischen Museum zu Köln.
Zg. 25,5 X4i. [i3o]
i85. 1793. Ansicht von
der rechten Rheinseite zwischen
Deutz und Mülheim aus ge-
sehen ; besonders tritt der Teil
von St. Kunibert bis etwa zur
Ansiebten
und Pläne.
18. Jahrb.
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o
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t»
£
io9
HO
STADT KÖLN
Ansichten
and Pläne.
18. Jahrh.
19. Jahrh.
Markmannsgasse, der heutigen Friedrich Wilhelmstrasse, hervor. Bez. : prospect der
KAISL. FREYEN REICHS-STADT = KÖLLN VON DER RHEIN SEITEN. Nr. I. Von J. M.
Laporterie i793. Tuschzeichnung im Historischen Museum zu Köln. Zg. 26 X 39. [i3i]
186. 1793. Ansicht vom Bayen aus. Bez.: the city of cologne. Published
by J.Johnson, London May i. i793. Vgl. Nr. i97. Aquatinta. Zg. 9,8Xi5,5. [i32]
i87. c. 1794. Ansicht von Rodenkirchen aus, fem im Hintergrunde. Bez.: pro-
spect VON RODENKIRCHEN AUF DIE STADT KÖLEN. Nr. 4. [Von Laporterie^ Tusch-
zeichnung im Historischen Museum zu Köln. Zg. 26x39,5. ['^^]
i88. .17'95. Ansicht vom linken Rheinufer oberhalb des Bayenturmes aus. Bez.:
AUSSICHT VON DER STADT KÖLN IM MONAT JENNER l795, DA DER RHEINE ZUGE-
FROHREN WARE. /. M, LaporUrte i795. Tuschzeichnung im Historischen Museum
zu Köln. Zg. 26X39,7. [i34]
i89. c. 1795. Ansicht von Rodenkirchen aus. Bez.: aussich bey roden-
kirchen AUF DIE STADT KÖLN. [Von Laporierie!] Tuschzeichnung im Historischen
Museum zu Köln. Zg. 25,8x42,7. [i35]
i9o. c« 1795. Ansicht von Godorf aus; dieses links im Vordergrund. Köln
fem im Hintergrunde rechts. Bez.: Aussicht bey godorf. \y on Laporterie,'] Tusch-
zeichnung im Historischen Museum zu Köln. Zg. 26,3 X 4o,5. [^36]
i9i. 1795. Plan. Bez.: Collen / cologne. Ausführliche Anweisung. C. Du
Puis ingenieur del. et sculps. i795. Kupferstich, PI. i4X24. [^o^l
i92. c. 1795. Plan. Anordnung wie beim vorhergehenden, doch^ ist die Stadt
selbst auf Kosten der Umgebung (auch Deutz) etwas vergrössert Überschrift : Collen.
Anweisung in fünf Kolumnen. Unten: C Du Puis ingenieui del. et scul. — Bei-
gabe zum „Gemeinnützigen . . . Adresse- Kalender der Stadt KöUen. Köllen in dem
Bureau des franzößischen Journals i795." Kupferstich, PI. i5,7X25. — Dasselbe
existiert auch mit farbiger Hervorhebung verschiedener Stadtteile. P'o]
i93. 1797. Plan in enger Anlehnung an das vorhergehende. Überschrift rechts
oben: Collen. Beigabe zu dem „Verzeichnis der Stadt- Kölnischen Einwohner von
i797 und i798", das nach dem Titelblatt „einen genauen ganz neu von Herrn Catdon
in Brüssel verfertigten Grundriss" der Stadt Köln enthält. Kupferstich, PI. 18,6
X 38,5. [3 1 1]
i94. 1797. Ansicht vom Rheine, von SO. aus, vom der Bayenturm. Bez.:
COELLN. Kolorierter Kupferstich, PI. ioXi5,7. In „Freye Bemerkungen auf einer
Reise in den Rheingegenden, Leipzig i797", S. 36 1. r^"*^]
i95. c. 1798. Plan. Freie Kopie (oder Vorlage?) eines der vorhergehenden
Pläne, ohne Bezeichnung. Federzeichnung im Historischen Museum zu Köln.
Bl. i5,5X2 2,6. [3 12]
i96. c. 1800. Plan der Kolumbapfarre, auf einer Darstellung der h. Kolumba
und ihres Martyriums. Umschlossen von Gertrudenstrasse, Burgmauer, Hohestrasse
und Schildergasse. Kupferstich, Zg. 32 X 24,i. [io56, io57]
i97. C. 1800. Ansicht vom Bayen aus; Anlage nach Nr. 186. Das Stadtbild
sehr mangelhaft hervortretend. Bez. : vue de cologne. Farbiger Kupferstich,
Zg. 14,8X2 2,8. [i38j
i98. 1805. Ansicht von der Mitte des Stromes am Bayen aus. Unterschrift:
ANSICHT VON coELN. VUE DE COLOGNE. Gcst. von / B. Hoessel ZU Weimar. i8o5.
Kupferstich, Zg. io,5 X i6,9. In: Libert, Voyage pittoresque sur le Rhin, i8o7. [i39j
i99. c. 1805. Ansicht, nach derselben Vorlage wie das vorhergehende, nur
in Einzelheiten abweichend. Bez.: coeln. Kupferstich, 12 X i8,5. [i^o]
HO
STADT KÖLN
III
200. c. 1805. Spätere, vergrösserte und kolorierte Nachbildung nach dem Ansichten
vorigen von c. 1820. Bez.: Ansicht von coeln. (Augsburg, in der Akademischen ""9. Jahrh *
Kunsthandlung.) Farbiger Kupferstich, Zg. 1 3,9 x 21, 5. [i4i]
201. c. 1805. Dasselbe; abweichend ist nur zwischen dem Bayenturm und
dem Schiffstakelwerk noch eine zweite Takelage eingezeichnet. Unterschrift: coeln.
Kupferstich, Zg. 8,2 x i3,7. [142]
202. 1807. Ungenaue Ansicht vom Rheine südlich vom Bayen aus. In gelb-
lichem Tone. Bez.: cologne. Drawn by Sir John. Carr. Published May i. i8o7
by R. Phillips Nr. 6 Bridge Street. Black friars. Kupferstich, Zg. i3^3X2o,5. Aus
Carrs Views on the Rhine. [i43]
Fifif. 33. Ansicht nach P. Schut und N. Visscher von Pet. Schenk um das J. 1700.
203. c. 1807. Ansicht wenig veränderter, jedoch klarerer französischer Nach-
druck des vorigen. Domturm und Rathausturm hier rund ! Bez. : cologne.
Kupferstich, Zg. i3X2o. [i44J
204. c. 1810. Ansicht vom Bayen aus; dieses im Vordergrunde links stark
hervortretend. Bez.: Ansicht der stadt cöln. vue de la ville de cologne.
Wien bey Artaria u. Comp. Nach der Natur gezeichnet von L. Janscha. Gest.
von G, Ziegler. Nr. 44. Farbiger Kupferstich, Zg. 29,7 x 44,5. [i45]
205. c. 1810. Ansicht südlich vom Bayenturm aus. Unterschrift: Ansicht von
Köln. Punktiermanier, Zg. i4,8xi7,5. [i47]
206. c. 1810. Nach derselben Vorlage wie das vorhergehende. Unterschrift:
5oo. CÖLN. Radierung, Zg. i3 X i6,9. [i48]
III
112 STADT KÖLN
Ansichten 2o7. c. 1810. Ansicht von Nordosten. Das Stadtbild undeutlich im Hinter-
19. Jahrh. g^ind. Unterschrift : cöln und deuz. R. Weibezahl delin. Lith. Anstalt von F. W.
GoEDSCHE u. Steinmetz in Meissen. Taf. 10. Lithogr., 12,6 X i9,S.
208. c, 1810. Ungenaue Ansicht von der Mitte des Rheines südlich der Stadt
aus. Bez.: rheingegend bei der .stadt kölln. Gez. von Bened. Beckenkam [pj ,
Gest. von F. Cönfgen in Mainz. Koblenz und Trier in der Thomischen Buchhand-
lung. Kupferstich, Zg. 18,1 X 35,2. fi49j
209. c. 1810. Dasselbe wie das vorhergehende. Statt der Bezeichnung der
Thomischen Buchhandlung: bei H. Goffart am Hof [in Köln]. Kupferstich,
Z%. 18 X 33,3. [i5o]
210. c. 1810. Ansicht vom Rheine oberhalb des Bayenturmes aus gesehen.
Ölgemälde, ohne Angabe des Malers, im Historischen Museum zu Köln, Eigelstein-
torburg. Zg. = Bl. 3 2 X 46. [ 1 5 1 ]
211. c. 1810. Ansicht von Deutz aus. Ölgemälde im Besitz des Herrn Kork-
stopfenfabrikanten Bringsken (Schmitz) in Köln, Malzmühle Nr. 2.
212. 1813 Januar 18. Plan und Strassenverzeichnis. Bez.: nouvelles heno-
MINATIONS des RUES, PLACES, REMPARTS et BOULEVARDS DE LA VILLE DE COLOGXE.
NEUE BENENNUNG DER STR.\SS?:N, PLÄTZE, WÄLLE U. GRÄBEN DER STADT KÖLN.
Cberschrift: ville de cologne. extrait du registre etc. A Cologne, de Timpri-
merie de Th. F. Thiriart. Drei Blätter aneinander geklebt 11 4,5 X 60. [3i3]
21 3. l8l4, Ansicht vom Rhein aus in roher Zeichnung, unten auf dem Titel-
blatt von: Der hinkende Bott auf das Jahr 18 14. Köln am Rhein, bei H. Rommers-
KiRCHEN, Buchhändler etc. Holzschnitt, Zg. der Ansicht 3Xi5.
21 4. 1815. Plan. Bez. rechts oben im Wappenschild: gruJtdriss der stadt
kOln 181 5. Zu haben bei T. F. Thiriart, gez. von Vogt, gest. von Piqiut,
Kupferstich, Bl. 53,5 X 72,5. [3i4]
21 5. 1817. Ansicht von Norden (vom Turme der Kunibertskirche) aus. L, Schnell
sculps. aedific. Schtnkel del. et ded. 181 7. Haldewang sculps. region. Stahlstich.
Quer- und Längsdurchschnitt c. 1 5 X 49. In länglicher Titelvignette zu Boissereks
Prachtwerk über den Kölner Dom. [^^2]
216. c. 1817. Ansicht als Spiegelbild. Späterer, teilweise veränderter Nach-
druck des vorigen. Im Vordergrunde zwei Wanderburschen, zwei grosse Bäume
bilden rechts und links den Abschluss des Panoramas. Bez. in Spiegelschrift: kOln
AM RHEIN. Gest. von 77;. Rausche, (c. i83o). Stahlstich. Quer- und Längsdurch-
schnitt der Vignette c. 23 X 44. [^53]
21 7. C. 1817. Ansicht, stark verkleinerte und teilweise veränderte positive Nach-
bildung nach Nr. 216, von c. i84o. Die Zeichnung schneidet an den vier Seiten gerade
ab; der Baum rechts verändert; links schliesst kein Baum das Bild ab. Bez.: Ansicht
VON CÖLN. Nr. 12. VUE DE COLOGNE. A. Amoul fec'. Imp. Lith. de Bove, dirigee
par NoEL AiNE ET C'«- Frankfurt a. M. C. Jügel. Lithographie, Zg. 8,9 X i3,5. [i54]
218—220. c. 1817. Drei Ansichten von Köln in: Malerische Ansichten des
Rheins, der Mosel etc., in 72 Blättern, gez. von Fries, Kum, Rollmann u. a., mit
Text, Heidelberg bei Joseph Engelmann [1826]:
218. c. 1817. Ansicht von Nordosten, Mülheim im Vordergrunde. Bez.:
MÜHLH?:iM UND AUSSICHT NACH CÖLN / MÜHLHEIM YJl LA VUE DE COLOGNE. Rud,
Kuntz del. et sc. Stahlstich, PI. i9,5X26. [i37]
21 9. c. 1817. Ansicht vom rechten Rheinufer oberhalb Deutz aus. Das Stadt-
bild reicht etwa vom Holzmarkt bis zur Münze. R, Kunz gez. L. Schnell gest,
112
i
STADT KÖLN Il3
Stahlstich, Zg. i4,5X2i,S. Aus: Malerische Ansichten des Rheins, der Mosel, des An«ic*t-en
Haardt und Taunusgebirges, in 72 Blättern, Heidelberg, bei Joseph Engelmann. ""^ jahrhf
Vgl. Nr. 257. [iS5]
220. c. 1817, Ansicht von Köln, von West- Nordwest gesehen, mit Blick auf
S. Gereon, Gereonstor und Gereonswindmühle. Bez.: Ansicht der st. gereons-
KiRCHE IN cöln etc. Stahlstich, i4,5X2i. E. Fries del. Schnell ^z. Aus: Male-
rische Ansichten des Rheins etc., Heidelberg, bei J. Engelmann (1826). [9o5]
221. 1819. Plan von Köln und Umgebung. Karte zu den Manövern der
Landwehrinspektion in der linksrheinischen Umgebung von Köln und in der Gegend
von Bergheim am 16., i7. und 18. Sept. 181 9. Köln ist nur markiert. Gez. von
H, Weyer, Lith. von F. A. MoHu, Zg. i3,3 X i5,8. [3i5]
22 a. 1830. Ansicht vom Bayen aus. Bez: cologne. C (9. Schütz delexit.
T. Sutherland sculpsit London, Published March i. 1820, at loi Strand, for
R. Ackermanns Views on the Rhine. Aquatinta, getuscht. PI. 25,2 X 3o. [i56]
223. 1830. Ansicht vom Bayen aus. Nach C. G, Schütz. Kolorierter Kupferstich,
2o,S X 2 7,5. Aus: J. J. v. Gerning, A picturesque tour along the Rhine, London 1820.
224. c. 1830. Ansicht von Deutz aus. Eau de Cologne- Adresse: eau admi-
rable de cologne. In Zwickeln Medaillons mit Stadtwappen und Anbetung der
h. drei Könige. Lith. von F. A. Mottu in Cöln a. Rh. Bl. 8X i7,8. [i57J
225. c. 1830. Ansicht vom Rheine aus. Phantastisch-altertümlich. In den
Wolken Darstellung der h. drei Könige. Über der Stadt grosser preussischer Adler.
Holzschnitt, Bl. i8,7 X i4,7. [i58]
226. c. 1820. Ansicht von der Vogelsrute am Rhein, südlich von Deutz aus.
Stadtbild unscharf, reicht vom Bayenturm bis zur Jesuitenkirche. Bez.: coeln. Bei
Arnz & Comp, in Düsseldorf. Nr. 24. Chromolithographie, Zg. 9,9 X i8,9. [i59]
22 7. c, 1830. Ansicht vom linken Rheinufer südlich des Bayenturmes aus
Bez.: COELN. von der nahen östlichen seite [!?] des Rheines erblickt man
hier die uralte merkwürdige STADT MIT IHREM HAFEN VOLL SCHIFFEN etC.
Chromolithographie, Zg. 20X28,3. [160J
228. c. 1830. Ansicht als Spiegelbild vom linken Rheinufer oberhalb des
Bayenturmes aus. Bez. im Rheine in Spiegelschrift: coeln. Chromolithographie,
Zg. 7,6 X 12,6. [161]
229. 1833. Ansicht von Deutz aus, von der heutigen Friedrich Wilhelmstrasse
bis zur Jesuitenkirche. Bez. : Ansicht von dem mittleren theile coeln's mit dem
DOM. Lith. bei F, A. Mottu in Köln. Aufgenommen zu Deutz im Prinzen Carl 1822,
durch Leitzmann Haupt: im Königl. Preuss. Ing. Corps. Lithographie, Zg. = Bl.
24,8X4o,5. (Fig. 34). [162J
230. 1833. Plan, mit Unterscheidung der bebauten und unbebauten Grund-
stücke durch verschiedene Schraffierung. Bez.: plan von Köln. Gez. von F. L.
Hoffmeister, Heidelberg, bei J. Engelmann. Auf Stein %^z, von Seb, Wolf in Carls-
ruhe 1822. Zg. i5,9 X 22. [3 16]
23 1. 1834. Plan. Bez.: strassen-karte von coeln, oder Anweisung, wie
MAN sich in coeln ORIENTIEREN etc. Die Stadt in vier farbig angelegten Sektionen.
Gemessen von C. S. Otto. Entworfen und gezeichnet von Geometer Harkort Juli
1824. (Vgl. Nr. 239.) Lithographie, Zg. 42,5 X 56,5. [3i7]
232. c. 1835. Ansicht vom linken Rheinufer unterhalb der Stadt bei Riehl aus.
Bez. : CÖLN. Gez. von /. /. Siegmund. Gest. von J. J. Tanna. Darunter : Verlag von
J. B. Lew in Bockenheim bei Frankfurt a. M. Stahlstich, Zg. 1 2,7 X 18. [i63]
8
ii3
Il4 STADT KÖLN
Ansichten 233. c. 1825. Ansicht, oberhalb des Trankgassentores aufgenommen. Mit reicher
'^r/jahrh^^ Staffage und zahlreichen hochgebauten Schiffen am Ufer. Painted by Clarkson
Sianfield. Engraved by James H. Kemot, Radierung, Zg. 24, i X 34,6. [i64]
234. c. 1825. Ungenaue Ansicht von Deutz aus, unter einem Bogen, auf
dessen Archivolte: eaü admirable de coixxsne. In den Zwickeln links Doppel-
adler mit dem städtischen Wappen als Brustschild, rechts tropische Uferlandschaft
mit Schiff und Palme (Fabrikmarke). Lithographie von F, A. Mottu in Cöln.
Zg. 7Xi7,3. [166J
235. c« 1825. Nachdruck des vorigen. In den Zwickeln links das städtische
Wappen mit der Umschrift: civit. Colon., rechts die Anbetung der drei Könige
(Fabrikmarke). • Unter dem Bogen auf der Archivolte: eau admirable de cologne.
Bez. : coLONLA / de . Charles . antoine . zanoli . a . cologne. [von Mottu,"] Litho-
graphie, Zg. 6,5 X 16,9. [i67j
236. c. 1835. Ansicht vom Rheine oberhalb des Bayenturmes aus; im Strom
ein Dampfer, auf dessen Radkasten: colon. Kupferstich, Zg. i4,3 X 33. [^68]
237. c. 1835. Flüchtige Ansicht vom Rheine südlich des Bayenturmes aus.
Bez.: CÖLN. Stahlstich, Zg. 8,9 X i3,9. [i69]
238. c. 1835. Plan. Überschrift: grundriss der stadt cöln. Gez. von
Fetisser, lithographiert von F, A. Mottu in Cöln am Rhein. Die Stadt in vier Sek-
tionen. Vgl. Merlo Sp. 238. Lithographie, Bl. 26 X 45,5. [3 18]
239. 1836. Derselbe Plan wie Nr. 23 1, mit geringfügigen Änderungen.
Entworfen und gezeichnet vom Geometer Hatkott (!) Juli 1826. Lithographie,
Zg. 42,5 X 56,5. [3i9]
240. 1837. Plan, umrahmt von 26 Ansichten Kölner Bauwerke. Die vier
Sektionen von Köln, sowie Deutz in verschiedenen Farben. Bez.: grundriss von
KÖLN UND DEUTZ. Lith. und verlegt von F. A. Mottu in Cöln 1827. Zg. 45,5 X 5i,5.
Es gibt auch dasselbe Blatt ohne die Jahreszahl. [3 20]
24 1. 1838. Plan. Überschrift: grundriss von Köln am rhein. Die Römer-
stadt und die vier Stadtsektionen farbig markiert. Gezeichnet und lithographiert von
dem Königl. Geometer F, X. Baaden. Zg. 32 X 42. Beilage zu: Köln und Bonn
mit ihren Umgebungen; für Freunde und Einheimische. Druck und Verlag von
J. P. Bachem in Köln, 1828. [32 ij
242. 1828. Ansicht vom linken Rheinufer am Bayenturm aus. Unterschrift:
ANSICHT VON CÖLN. VUE DE COLOGNE. Nach der Natur aufgenommen und litho-
graphiert von /. A. Lasinsky 1828, Nr. 5o. Frankfurt a. M. C. Jügel. Lith. auf
gelbem Untergrund in Skizzenmanier. Zg. 21 X 29,5.
243. c. 1828. Ansicht von Süden vom rechten Rheinufer aus. Unterschrift:
VUE DE COLOGNE. Stahlstich, 5,6 X 9,9.
244. Vor 1830. Ansicht vom Rheine in der Nähe des Bayenturmes aus. Die
Stadt nur als phantastischer Hintergrund für den Bayenturm. Bez.: cologne from
THE RIVER. FROM THE PIC^URE IN THE COLLECTION OF B. G. WINDUS, ESQ«. / M. W,
Turner R. A. pinxit, A. Willmore sculpsit Stahlstich, Zg. i9 X 26,2. [l7o]
245. Vor 1830. Ansicht, unmittelbar oberhalb des Bayenturmes aufgenommen;
neben demselben Wachtposten und Verbrechertransport. Bez.: vue de cologne
PRISE PRES DE BEiENTHOURM. Louts Bleuler A SCHAFHOUSE. Mit der Hand aqua-
rellierte Lithographie. Zg. 3i X 47. [i7ij
246. Vor 1830. Verkleinerter Nachstich nach dem vorigen von c. i83o. Unter-
schrift: VUE DE LA VILLE DE COLOGNE PRISE DE BAIENTURM. Stahlstich, 5,3 X IO,4.
Il4
STADT KÖLN
Il5
19. Jahrh.
247. Vor 1830. Ansicht, verkleinerter und etwas veränderter Nachdruck des Ansichten
r^ . und Pläne.
vongen. Bez.: vue de la ville de cologne prise de baienturm. dessine par
Z» B/eu/er; grave par Himely. publie par L» Bleuler a Schaffhausen en
SuissE. Chromolitliographie, Zg. i9,7 X 29,7. (Fig. 35). [172]
248. Vor 1830. Ansicht von der rechten Rheinseite oberhalb Deutz aus.
Köln im Hindergrunde, verschwommen in Abenddämmerung. Chromolithographie,
Zg. 12,5 X 18,9. [i73]
249. c. 1830, Verkleinerte, teilweise veränderte Nachbildung des vorigen. Das
mehr in den Hintergrund gerückte Stadtbild reicht etwa vom Holzmarkt bis nach
St. Kunibert, dessen Hauptturm noch nicht wieder aufgebaut. W, Tombleson Del*,
PL Goodman sc. Bez. : Köln und devz / cologne and devz / cologne et devz.
London, Published by G. Virtue Ivy Lane. Aus: Tombleson*s Rheinansichten,
herausgeg. von W. G. Fearnside, London, i832. Stahlstich, Zg. 10,1 X i6,5. [i74J
Fig. 34. Teilansicht von Leitzmann vom J. 1822.
25o. c. 1830. Sehr getreue Ansicht vom Deutzer Ufer oberhalb der Schiff-
brücke aus. Aquarell von Bamberger. Bl. ii,5X45,5. Im Historischen Museum
zu Köln. [i75]
261. c. 1830. Ansicht nach dem Aquarell von Bamberger ^ gestochen von
Rudolf. Bez.: Panorama von coeln, Panorama de cologne. Verlag von
C. JÜRGEL in Frankfurt a. M. (Vgl. Nr. 267.) Kupfersüch, PI. 20X 5i,S. [i76]
262. 0.1830. Ansicht von Norden, vom Türmchen aus. Bez.: les bords du
RHIN. cologne (Nr. 60). Dessine par Chapuy, Lith. par/. Jacottet, fig. par A. Bayot,
— Lith. CouLON ET O^' r. richer, 7. — Paris, chez Victor Delarue, editeur. Place
du Louvre 10. Lithographie, Zg. i7,4X24,2. [i77]
253. c. 1830. Ansicht vom rechten Ufer oberhalb Deutz aus. Bez.: coeln und
DEUZ. 80. — Frankfurt a. M. bei Friedr. Wilmans. Radierung, Zg. 7,2 X 10,8. [i78]
254. c. 1830. Ansicht vom Bayenturm aus. Bez. : cöln. Schumacher & Comp.
IN Köln. W. Weber gest. Stahlstich, Zg. 8,5X i4,i. — Dieselbe Ansicht gibt es auch
mit wenig veränderter Staffage. Bez.: cöln. Radierung, Zg. 7 X ii,5. [i79, 180]
ii5
Il6 STADT KÖLN
Ansichten 255. c. 1830. Ansicht von der Uferterrasse am Bayenturm aus (ohne den Turm
19. Jabrh. selbst). Bez. : cöln . cologne. N. d. Natur gez, von Lasinski. R. Bodmer sc. Cob-
lenz, K. Baedeker. Aquatinta, getuscht, PI. i3,5 X 16,2. [181]
256. c. 1830. Ansicht vom Rheine aus, vom Ley Stapel bis zur Trankgasse;
am Bollwerk noch die alte Festungsbastion. Bez.: cöln a/rhein. Holzschnitt,
Zg. 8,9Xi7,3. [i83]
257. c. 1830. Vergrösserter und teilweise veränderter Nachdruck nach dem
Stahlstiche von Kunz und Schnell von c. 181 7 (oben Nr. 21 9). Bez.: cöln. cologne.
Lithographie, Zg. i8,S X 28. Li 84]
258. c. 1830. Ansicht. Bez.: Ansicht der stadt coeln, gezeichnet auf
DEM kirch-thurm VON s* CUNIBERTUS. Dasselbe auf Französisch, coeln bei Ge-
brüder (!) AVANZO. Aufgenommen von Crant. GesL von Jacob Gaisser, Farbiger
Kupferstich, Zg. 24,7 X 53,3. [i85]
259. c. 1830, Ansicht vom Rheine südlich des Bayenturmes aus. Von Gr.
S. Martin fehlen noch die westlichen Türmchen. Bez. auf einem Balken eines Flosses :
COLOGNE. Unten links im Bilde das Monogramm: j5 {S. Prout), Lithographie
Zg. 29,8X42,2. (Fig. 36.) [186]
260. c. 1830. Ansicht von der Gegend unterhalb der früheren Münze (jetzt
ungefähr Ecke Deutscher Ring und Kaiser Friedrich Ufer) aus. Der Kunibertsturm
noch nicht aufgebaut, die hinteren Flankiertürmchen von Gr. S. Martin fehlen noch.
Am Bollwerk eine vorspringende Festungsbastion. Bez.: cöln — cologne; dessine
d' APRES NATURE PAR C. Bodmer. GRAVE PAR R, Bodmer X ZÜRICH. (Vgl. Nr. 261
bis 266.) Aquatinta (?). Zg. 29,5 X 42,5. [i87]
261. 0.1830. Dasselbe wie das vorige, koloriert. Bezeichnung und Angabe
des Autors fehlen. Chromolithographie, Zg. 29,5 X 42,5. [^^^1
262. 0.1830. Verkleinerte kolorierte Nachbildung nach Nr. 260. Unterschrift:
CÖLN. Lithographie, 10 X i5,2.
263. o. 1830. Etwas veränderter Nachdruck der Bodmerschen Ansicht (Nr. 260).
Bez.: CÖLN. Deutschland — germany. Mainz, bei Joseph Scholz 254 (vgl. Nr. 261,
262, 264—266). Lithographie, Zg. 21 X3i,5. [i89]
264. o. 1830. Grober, teilweise veränderter, späterer Nachdruck der Bodm er-
sehen Ansicht (Nr. 260). Die Zeichnung ist von einer doppelten Randleiste umgeben.
Bez.: CÖLN am rhein. Nr. 2o4. (Vgl. Nr. 261 — 263 und 265.) Lithographie, Zg. i6,7
X3i,6. [i9o]
265. o. 1830. Verkleinerter, teilweise veränderter, späterer (von c. iS39) Nach-
druck der Bodmerschen Ansicht (Nr. 260). Bez.: Köln. II. i9, BI. Die Zeichnung
ist von einer dreifachen Randleiste umgeben. (Vgl. Nr. 260 — 264.) Lithographie, Zg. 1 2,8
X2o,3. [i9i]
266. o. 1830. Stark verkleinerte und veränderte Nachbildung nach Nr. 260 von
c. i845. Bez.: Ansicht von cöln. vue de cologne. Mainz, Joseph Halonza.
C. Klimsch del., Tanna sc. Aquatinta, Zg. 9,3 X i5,i. l'^^]
267. o. 1830. Ansicht vom Deutzer Kirchturme aus gesehen, so dass man
einen Blick auf die Dächer der längs des Rheines gelegenen Häuser von Deutz hat.
Bez.: PANORAMA VON cöln. Frankfurt a. M. bey C. Jügel. Nach der Natur ge-
zeichnet von Dielmann, Gestochen von Martens. (Vgl. Nr. 25 1.) Stahlstich,
Zg. 14,2X67,7. [i93l
268. o. 1830. Ansicht von Deutz aus, reicht nur von Leystapel bis Trankgasse.
Unterschrift: cöln a'r. Lithographiert bei J. Creteur in Cöln. I2,5 X i7,3.
116
STADT KÖLN
Il7
269. c. 1830. Plan. Bez.: grundriss von coeln. plan de cologne. Mit rot-
gedruckter Schraffierung der Häuserkomplexe. Verlag der Buch- und Kunsthandlung
von Renard u. dübyen in Cöln. (Vgl. Nr. 29o.) Lithographie, Zg. i5,7 X i9,8. [322]
2 7o. c. 1830. Plan. Bez. : grundriss von Köln u. deutz. Mit verschie-
dener Färbung der vier Sektionen der Stadt und von Deutz. Oben rechts Stadt-
wappen, gehalten von Greif und Löwe. Lithographie, Zg. 32 X 37,5. [323]
27 1. c. 1830. Ansicht vom rechten Rheinufer gegenüber dem Bayenturm aus;
rechts Deutz. Die einzelnen Gebäude und ihre Situation sehr ungenau. Anonyme
Gouachemalerei im HisL Museum zu Köln, Eigelsteintorburg. Zg. 37,5 x 53.
2 72. c. 1831. Plan. Bez. in einem Wappenschild: plan von cöln u. deutz.
Umgeben von i5 Ansichten von Köln und aus der Umgegend. (Ansichten Kölns
Ansichten
und Pläne.
19. Jahrh.
Fig. 3& Teilansicht von Louis Bleuler und Himely aus der Zeit vor 1830.
vom Stadtgarten, von der Bayen-Mühle, vom Türmchen, Appellhof, S. Aposteln, Dom,
S. Gereon, Gürzenich, Rathaus, Regierungsgebäude, Sommerwohnung S. K. H. d.
Prinzen Wilhelm; Bensberg, Brühl, Deutz, Mülheim.) Nach der Natur gezeichnet
von F. Frentzen, lith. von F. Kellerhoven, gedr. von J. B. Hützer. Vgl. Merlo Sp. 48 1.
Lithographie, Zg. 46,5 X 68. [324]
2 73. 1833. Ungenaue Ansicht vom linken Rheinufer oberhalb des Bayenturmes
aus. Dom und Kl. S. Martin genauer zu erkennen. Bez.: cologne. heath's pic-
TURESQUE ANNUAL FOR i833. C. Stanfield, /. Consen. From Drawings by Clark-
soN Stanfield esq":!- Lithographie, Zg. 10X8. [i97]
2 74. c. 1835. Ansicht vom linken Rheinufer unterhalb Kölns aus. C. Frommel
gez. C, Frommel 6* H. Winkles sculp. d. Kunst- Verl. Stahlstich, Zg. 10,1 X i5,4.
(Vgl. Nr. 260.) In: K. Simrock, Das malerische und romantische Rheinland
[i838— i84o]. [182]
ii7
Il8 STADT KOLN
Ansichten 275. c. 1835, Ansicht von der Rampe des Deutzer Ufers unterhalb der Schiif-
19 Jahiii brücke aus, reicht etwa vom Filzengraben bis zur Trankgasse. Bez.: coeln a. il,
SCHUMACHER & COMP, in Cöln. W. Weber sc. Stahlstich, Zg. 9,3 X iS,9. [>98]
276. c, 1835. Flüchtige Ansicht auf einem Ausschnitt aus einem grösseren
Sammelblatte gleich grosser Stadtansichten, vom rechten Rheinufer oberhalb Deutz
aus gesehen. Lithographie, Zg. 5,2 X 9,8. L*^^]
2 77. c 1835. Ansicht vom Deutzer Ufer aus; dieses im Vordergrunde, belebt
von Personengruppen. Das Stadtbild reicht von S. Maria Lyskirchen bis S. Kunibert,
Bez. : PANORAMA VON KÖLN — PANORAMA DE COLOGNE. Nach der Natur gezeichnet
von E, Gerhardt Verlag von F. Welter, Buchhändler in Cöln. Vgl. Merlo Sp. 29o.
Lithographie, Zg. i6,9 X 64,3. [200]
278. c. 1835. Getreue Ansicht vom Deutzer Ufer aus, dieses mit Bäumen
und Buschwerk bewachsen. Das Stadtbild reicht vom Bayen bis zur Münze. Bez. :
PANORAMA DE COLOGNE. QUI NON VIDIT COLONIAM / NON VIDIT GERMANIAM /
Darmstadt und Wiesbaden. / Druck und Verlag von Gustav Georg Lange. Lon-
don by Lange & Koehler, chez Goupil & CoMPJI: Lewis Lange del^ /. Pappel
sculpi Vgl. Nr. 284. Prachtstahlstich, Zg. 23,8 X 94. [201";
279. 0.1835. Ansicht vom Türmchen aus. Bez.: Ansicht von cöln. vue
DE COLOGNE. Lith. par C. Ohach. Impr. par F. C. Vogel, Frfort s. M. Frankfurt
a. M., C. JüGEL. Lithographie, Zg. 9,i X i3,7. [202]
280. c i835« Ansicht von Norden. Bez. : cöln. Mainz, Victor von Zabern.
Mit freier Benutzung von Nr. 260. Stahlstich, PI. 21 X 26,8. [*o3]
281. c. 1835. Ansicht von Norden. Bez.: coeln. Frei nach Nr. 260, gez.
von C. Hohe, Stich von H. Emden, Bonn. Verlag von T. Habicht in Bonn. Stahl-
stich, PI. i4,5 X 21,8. [2o4]
282. c. 1835. Ansicht vom linken Rheinufer nördlich des Zollhafens aus, so
dass niu: der von diesem Punkte südlich gelegene Teil um Gr. S. Martin herum
sichtbar ist. Dieser Kirche fehlen noch die beiden westlichen Flankiertürmchen.
Bez.: CÖLN . von . der . Westseite [!]. cologne from the west. cologne du
coTE DE l'ouest. Darmstadt bei G. G. Lange. Gez. von L. Lange. Stahlstich von
/oh. Poppelm München. Vgl. Nr. 298, 323. Stahlstich, Zg. 11, 7 X i8,5. Dieselbe Ansicht
erschien auch im Verlage von M. Du Mont-Schauberg in Cöln. (Fig. 37.) Aus : „Original-
ansichten der historisch-merkwürdigsten Städte in Deutschland, ihrer Dome, Kirchen
und sonstigen Baudenkmale, herausgeg. von Ludwig, Gustav Georg und Julius
Lange, Stahlstiche von E. Rauch, Poppet u. a." Erschien 1 83 2— 55 in 6 Bänden mit
c. i5oo Blättern in Darmstadt. l^o^]
283. c. 1835. Ansicht von Nordosten. Unterschrift: Ansicht von cöln
(rhein). vue de cologne. Bamberger del. JFl* Lang sc. Frankfurt a. M.
C. JüGEL. Stahlstich, 9,8 X i7,7. Aus: The rhenish portfolio, Frankfurt (Jügel).
284. c. 1836. Ansicht von Deutz aus. Vgl. Nr. 2 78. Im Vordergrunde eine
steinerne Rampe. Das Stadtbild reicht vom Filzengraben bis zur Trankgasse. Bez.:
PANORAMA VON KÖLN — PANORAMA DE COLOGNE. Lithographie Und Verlag von
Renard u. Dübyen in Cöln a. Rh. Nach der Natur gez. und lith. von E. Ger--
hardi. Vgl. Merlo Sp. 29o. Lithographie, Zg. i7,3 X 5i,3. [206]
285. 1836. Kleine Ansicht südlich von Deutz aus, sowie eine Karte der
näheren Umgebung Kölns; auf einem Reklameblatt der Lith. Anstalt von Herm.
Jos. Brenner in Cöln; Reproduktion einer Zusammenstellung von kleinen Blättern
118
STADT KÖLN
1I9
verschiedener Art Lithographie, Zg. der Ansicht von Köln 3,5 X 6,6. Zg. der Karte Anaichten
c. 3 X 5,7. Gesamt-Zg. i8,3 X i6,6. [2o7] ""9^ j^^^'
286. l838« Phantastische Ansicht (Spiegelbild) vom Ley Stapel aus nach Süden.
Im Vordergrund Hafenszene ; nur durch den Bayenturm ist das Stadtbild erkenntlich.
Bez.: COLOGNE juillet i838. A. Calame, Lith. de Salmud k Geneve [?]. Nr. 8.
Lithographie, 16 X 24,3.
287. 1839. Ansicht südlich vom Rheine aus. A. Fay del. u. lithog. Lith.
Anst. von J. Lehnhardt in Mainz. Mainz bei Jos. Halenza. In: H. Herman,
Rhein- Reise- Handbuch, Mainz i839, S. 282.
288. 1840. Plan. Bez.: plan der Stadt coeln i84o, plan de la ville de
COLOGNE i84o. Lithographie, Zg. 2o,4 X 24,7. [325 a]
Fig. 36. Ansicht von S. Prout um das J. 1830.
289. 1840. Dasselbe wie das vorige, nur ist das Blatt grösser und hat an den
Seiten und unten einen etwa 5 cm breiten Rand mit historischen und örtlichen Er-
läuterungen . [325 b]
290. 1840. Plan. Bez.: die stadt teilt sich in sechs Sektionen. Lith.
von / Creteur Sohn, Cöln. Vgl. Nr. 269. Lithographie, Bl. 22,6 X 25,8. [326]
29 1. 0.1840. Plan. Bez.: plan von cöln. mit Aufführung von 7o Strassen
und i3 PLÄTZEN, SOWIE DER WICHTIGSTEN GEBÄUDE. Gez. von R, Gross. Lith.
Anst von W. Pobuda. Lithographie, Bl. 16,6 X 2 5. [3^7]
292. c. 1840. Plan. Bez.: Köln. Mit Hervorhebung und Aufzählung der
Kirchen, öffentlichen Gebäude und Plätze. Lith. geogr. Inst, von E. Wagner,
Darmstadt. Lithographie, Bl. 9,7 X i5,2. [328]
293. c. 1840. Plan. Bez. : cologne, Coeln a/R. Mit verschiedener Färbung
der Stadtviertel. Verlag von Renard u. Dübyen in Cöln. Lithographie, Zg.
i9,3 X 25. [329]
ii9
120 STADT KÖLN
Ansichtea 294. c. 1840. Plan. Bez.: cöln. Mit Angabe der öffentlichen Plätze, der
19. Jahrb. Kirchen und öffentlichen Gebäude, sowie der Expeditionen der Dampfschiffahrts-
gesellschaften. Lithographie, Bl. i7,9X22,3. [33o]
295. c. 1840. Ansicht vom Deutzer Ufer aus; im Vordergrunde Baumanlagen.
Bez. : PANORAMA . VON . CÖLN. PANORAMA . DE . coLOGNE. Verlag der J. C. Her-
MANNschen Buchhandlung in Frankfurt a/M. F. E. Suchsland. Nach der Natur gez,
von 7Ä. BecJt. Gest. von Tk. Beck, Schaff hausen. Stahlstich, Zg. 8,4 X 54,2,
PI. i4,2 X 60. [208]
296. c. 1840. Ansicht aus der Vogelschau auf sechs einzelnen Blättern (I, II,
III, IV, V, VI). Jedes Blatt bez.: rundgemälde von Köln — panorama de
COLOGNE. Gez. von Cranz und /. P. Wtyer. Lith. von G. Böhm. Verlag von J. E.
Renard in Cöln. Lithographien 4 Zg. 20,7 X 28,8. Vgl. Merlo Sp. i77 und 943.
— I. Blick vom Türmchen am Zeughause auf den nordwestlichen Stadtteil. — II. Blick
vom Türmchen am Zeughause auf den westlichen Stadtteil. — III. Blick von der
alten Stadtmauer, ungefähr von der heutigen Ulrepforte nach Nordwesten auf die
Stadt. — IV. Blick vom Türmchen am Zeughause auf den östlichen Stadtteil. —
V. [? Fehlt im Hist. Museum zu Köln; war auch sonst nicht zu ermitteln.] — VI.
Blick etwa vom Dach des Regierungsgebäudes auf den nördlichen Stadtteil. [20 9]
297. c. 1840. Ansicht, bei S. Kunibert aufgenommen. Bez.: the city of
cologne on the rhine. ville de cologne sur le rhin. cöln am rheix.
Drawn by W. L. Leiich, Engraved by M. /. Starling, Fisher, Son & C® , London
& Paris. Stahlstich, Zg. I2,5 X i9. [210]
298. c. 1840. Ansicht vom Deutzer Ufer oberhalb der Schiffbrücke aus; Stadt-
bild vom Rheinberg bis unterhalb S. Kunibert. Bez.: coeln von der nord[!]ost-
SEiTE. Druck und Verlag von G. G. Lange in Darmstadt. Verlag von M. DuMont-
Schauberg in Cöln. Gez. von G. Osferwald, Stahlstich von /oh, Poppel. Vgl.
Nr. 282, 323. Merlo Sp. 638. Stahlstich, Zg. ii,4X i9,5. [211]
299. c. 1840. Ansicht, Anlage in Anlehnung an das vorige; vom Deutzer
Ufer oberhalb der Schiffbrücke aus gesehen. Bez.: cöln. Eigenthum -Verlag von
D. Kapp in Mainz. /. L. Rüdisühli delL Rüdisühli scup*. Aquatinta, Zg. i4,7 X 2i,5,
PL 21,7X28,5. [212]
300. c. 1840. Ansicht, in der Nähe des Trankgassentores aufgenommen. Bez. :
cologne . coELN . COLOGNE. Stahlstich, Zg. 7,2 X io,3. [2i3]
3oi. c. 1840. Ansicht vom rechten Ufer oberhalb Deutz aus. Bez.: Köln.
Verlag der Kunsthandlung U. Werbrunn in Düsseldorf. Stahlstich, PI. i3 X i9,8. [214]
302. c. 1840. Ansicht vom Rheine beim Bayenturm aus. Ohne Angabe des
Autors. Stahlstich, Zg. 7,7 X 20. [21 5]
303. c. 1840. Ansicht vom Rhein aus ; Eau de Cologne- Etikette. Bez. : bau
ADMIRABLE DE COLOGNE DU PLUS ANCIEN DISTILLATEUR ET PRIVILEGIE FOURNISSEUR
DU ROI, Jean Antoine Farina a la ville de milan, rue haute no. I29 a co-
logne. Lithographie, Zg. 10 X 25,5. [^16]
304. c. 1840. Ansicht von Deutz aus, vom Bayenturm bis zum Türmchen.
Dazu i4 kleine Ansichten: Ansicht der Stadt vom Rheinufer beim Trankgassentor
(Bez.: CÖLN von der Westseite), S. Aposteln, Dom, S. Gereon, Gürzenich, Heu-
markt, S. Maria im Kapitol, Minoritenkirche, Rathaus, S. Severin, Tempelhaus; Brühl,
Deutz, Kapelle zu Kalk. Ohne Angabe des Autors. Vgl. Nr. 34o. Stahlstich, Mittel-
blatt 6,7 X 3o. 4 Blättchen ä ca. 6,5 X 10, 10 Blättchen a ca. 6,5 X 5. [21 7]
120
STADT KÖLN
121
305. c. 1840. Phantastisch idealisierte Ansicht vom linken Rheinufer nördlich
des Zollhafens aus, mit dem Blick nach Süd«i. W. Callow. Chromolithographie,
Zg. 2 7,4X5o,8. [218]
306. c. 1840. Gegenstück zu Nr. 3 11. Ansicht vom rechten Rheinufer unter-
halb der Schiffbrücke aus. Bez. : Panorama von Köln / Panorama de cologne /
Verlag von F. C. Eisen in Köln. Nach der Natur gezeichnet von Anton DietzUr.
Gestochen von Ruf. Vgl. Merlo Sp. i9i. Aquatinta in blau-grünlichem Tone,
Zg. 8,5X53,7. " [21 9]
307. 1842. Ansicht von Deutzer Ufer aus. Bez.: nouveau Panorama de
COLOGNE. Die Ansicht ist von 20 kleineren Darstellungen einzelner Gebäude in
Köln umgeben: S. Severin, S. Marien im Kapitol, S. Aposteln, Inneres des Dom-
Ansichten
und Pläne.
19. Jahrh.
Fig. 37. Teilansicht von L. Lange und J. Poppet um das J. 1833.
chores, Dom in seiner Vollendung, Äusseres des Domchores, S. Gereon, S. Ursula,
S. Kunibert, Bayenturm, Gr. S. Martin, Zivil -Kasino, Westseite des Rathauses, Tem-
pelhaus, Gürzenich, „La Chathedrale en i842", Regierungsgebäude, Schauspielhaus,
Ostseite des Rathauses, Rubens* Geburtshaus. Gesamtunterschrift: cöln und seine
SEHENSWÜRDIGKEITEN. COLOGNE & SES cuRiosiTES. Nach der Natur gezeichnet
und gestochen von A. Engels, Chez Ed. Heinrigs & H. J. Gatti vis-ä-vis la place
Julier. Vgl. Merlo Sp. 222. Stahlstich, Zg. der Stadtansicht 5,8 X 36,3. Gesamt-
Zg. j5,5 X 46, PL 18 X 5o. Vgl. Nr. 354. [220]
308. 1844. Reliefplan von Stadt und Festung Köln, Deutz und der nächsten
Umgebung mit den Forts. In Stuckmasse auf Karton sauber modelliert, in Holz-
rahmen. Grösse der Grundfläche i35Xii7,5. Im Hist. Museum zu Köln. [33 1]
309. 1844. Plan. Bez.: plan von Köln und deutz. Verlag der Buch- und
Kimsthandlung von F. C. Eisen, Friedrich Wilhelmstrasse Nr. 2. Köln i844, mit
den Korrekturen für den i845 herauszugebenden neuen Plan. [Nr. 3 10.] Steindruck
von D. Levy-Elkan. Zg. 47 X 63. [332]
121
122 STADT KÖLN
An sichten 3io. 1845. Plan mit Einteilung der Stadt in sechs farbig unterschiedene Polizei-
i«. Jahrh. bezirke. Bez. : plan von Köln u. deutz. Köln i845. Verlag der Buch- und
Kunsthandlung von F. C. Eisen, Friedrich Wilhelmstrasse Nr. 2. Lith. von F. C.
Witte, Steindruck von D. Levy-Elkan. Zg. 47 X 63. [333]
3 11. 1845. Gegenstück zu Nr. 3o6. Ansicht vom rechten Rheinufer oberhalb
der Schiffbrücke aus; Stadtbild vom Bayenturm bis zum Türmchen. Bez.: Panorama
VON cöLN. / PANORAMA DE COLOGNE. / Verlag von F. C. Eisen in Coln. Nach der
Natur gezeichnet und gemalt von A. Ditzler. Gestochen von Ruff, Vgl. Merlo
Sp. i9i. Aquatinta in schwarzem Tone, Zg. 8,7 X 53,8. [221]
3 12. 1845. Ansicht. Darstellung der Illumination des Domes und des Rhein-
ufers bei der Anwesenheit des Königs von Preussen und der Königin von England
am 12. August i845. [Vgl. Köln. Stadtarchiv, Fuchs, Materialien z. Chronik der
Stadt Köln XI (i845), Seite 18 ff.] Bez.: Feuerwerk und Illumination in cöln.
(Nach Osterwald) Links unten die Marke: ^A Holzschnitt, Bl. i5,3 X 25,6. Illustra-
tion in der Illustr. Zeitung. [222]
3i3. 1845. Ansicht von Deutz aus. Bez.: Feuerwerk & Illumination zu
cöln bei GELEGENHEIT DES RHEINFESTES AM 12. AUGUST i845. Auf der Rückseite
gedruckte Beschreibung. Holzschnitt, 11,6X22,2.
3i4. c. 1845. Ansicht, südlich vom Bayenturm aus. Ringsherum kleinere
Ansichten: S. Martin, S. Marienkirche (im Kapitol), S. Gereonskirche, Cathedrale
achevee, Cathedrale (im damaligen Zustande), Apostelkirche, Rathaus, S. Severin-
kirche, Haus Gürzenich, Alter Markt, Templer Hermhaus. Bez.: souvenir de
coLOGNE. W. /. Cooke sc. Public par B. Dondorf ^ Francfort s. M. Stahlstich,
18,5X23,5. — Dieselbe Ansicht existiert auch nur bez. mit: cöln. Ohne Angabe
des Autors. [2*3]
3i5. c. 1845, Ansicht vom linken Rhein ufer am Fusse des Bayenturms aus;
Stadtbild undeutlich. Bez. : cöln. — cologne. Nach der Natur gezeichnet von
Lasimki [i843— 54 in Köln tätig]. R, Bodmer sc. Aquatinta, Zg. 9,i X i3,5. [224]
3 16. c. 1845. P^a'^- Bez.: PLAN DE colo(;ne. Vom Hotel Disch ausgegeben,
mit Grundriss und (aufgeklebter) Ansicht des Hotels etc. (Vgl. Nr. 339.) Lithographie,
Bl. 54 X 18. [334]
3i7. Nach 1845. ^^an, Gesamtansicht von Deutz aus und 36 einzelne Ge-
bäude: Gr. S. Martin, Dom i845, S. Gereon, S. Aposteln, Dom in seiner Vollendung,
S. Severin, S. Peter, S. Maria im Gap., Bayenturm, S. Kunibert [ohne Westturm],
Jesuitenkirche, S. Ursula, Regierung, Tempelhaus, Rathaus von Westen, Rathaus von
Osten, Gürzenich, Justizpalast, Theater, Kasino, Rubens' Geburtshaus, Erzb. Palais,
Hotel de Mayence, Im Farina, Severinstor, Hotel imperiale (Disch), Hotel de
Vienne, Hotel la Poste de Bonn, Domhotel, Grand Hotel Royal, Hotel de la Cour
de Hollande, Hotel du Grand Rheinberg, Hotel de Cologne, Hotel de Belle Vue de
L. Rener in Deutz, Hotel de Russie, Hotel du Rhin. Bez.: plan et les princi-
PAUX cuRiosiTES DE COLOGNE. Cologne chez Fr. Wilh. Heinrigs. Lithographie.
Bl. 42,5 X 54,3. [336]
3 18. 1846. Ansicht von Osten von der Mitte des Rheines aus, auf einem
Abschnitt einer Geschäftsanzeiii:e der „Rheinischen Dampfschiffahrt". Bez.: rhei-
nische DAMPFSCHIFFFAHRT. 3. Juui i846. Lithogr. in braunem Ton, Bl. 16 X 48,6. [226]
3i9. 1848. Ansicht vom rechten Rheinufer aus; Darstellung des Feuerwerkes
bei der 6. Jahrhundertfeier der Grundsteinlegung des Domes am i4. August i848
122
und Pläne.
19. Jahrh.
STADT KÖLN Il3
Gez. von C. Osterwald. Tuschzeichnung, Zg. = Bl. 12,6 X 22,8. Im Historischen Ansichten
Museum zu Köln. [226]
320. 1848. Ansicht vom Kunibertsturme aus während des Feuerwerkes; auf
dem Erinnerungsblatte an die 6. Säkularfeier der Grundsteinlegung zum Kölner Dome
am i4. — 16. August i848. Entworfen, nach der Natur gezeichnet und in Stein ge-
stochen von P, Herwegen, München; gedruckt von J. B. Kuhn, München. Litho-
graphie in schwarzem und Sepia-Ton, Bl. 61 X 46,5. Vgl, Merlo Sp. 346. [22?, 681]
321. c. 1848. Flüchtig gezeichnete Ansicht vom Rheine aus. Auf der Adresse
des Dombau- Vereins an Papst Pius IX., von David Levy-Elkan aus der I. Hälfte
des J. i848 (?). Chromolithographie, Zg. der Ansicht c. 7 X i9,8, Zg. des ganzen
Blattes 48,3 X 34,8. [228]
322. c. 1850. Ansicht vom rechten Rhein uf er oberhalb der Schiffbrücke aus.
Stadtbild vom Bayenturm bis unterhalb S. Kunibert. Oben und unten Einfassung
in gotischen Ranken, in der unteren: Köln — cologne. Verlag der Buch- und
Kunsthandlung von F. C. Eisen in Köln, Friedrich Wilhelmstr. Nr. 2. Stahlstich von
Karl Meyers Kunstanstalt in Nürnberg. Zg. der Ansicht 2,9 X 10,6, Bl. 7,5 X ii,i. [229]
323. c. 1850, Ansicht von Norden, von der Stelle des linksrheinischen Brücken-
kopfes der späteren festen Rheinbrücke aus, so dass nur der Teil südlich derselben
zu sehen ist. Im Vordergrunde der Zollhafen. Bez.: coln von der nord- West-
seite [!]. COLOGNE FROM THE NOD[!]tH-WESTSIDE. COLOGNE DU COTE DU NORD-
OUEST. Gez. von G. Osterwald, Stahlstich von /. M, Kolb, Druck und Verlag von
G. G. Lange in Darmstadt. Vgl. Nr. 282 und 298. Stahlstich, Zg. 11,6 X i8,3,
Bl. 16,6 X 25,3. (Fig. 38.) [23o]
324. c, 1850, Vergrösserte farbige Nachbildung des vorigen. Bez. : cöln. Ver-
lag von Carl Martin sen. in Berlin, Alexandrinenstr. 100. Farbige Lithographie,
27,2 X 37. — Erschien auch: Berlin, F. Sala & Co., Unter d. Linden 5i.
325. c. 1850. Ansicht vom rechten Ufer oberhalb der Schiffbrücke aus. Ohne
Angabe des Autors. Getuschter Kupferstich. Zg. 14,2X21,3. [23i]
326. c. 1850. Ansichten von Osten auf Adresskarten der Eau de Cologne-
Fabrikanten Johann Maria Farina in der Sternengasse Nr. 9, 11 (Zg. i,5 X 7,2), Her-
mann Joseph Essing in Köln (Zg. c. 2 X 7,2), Jean Maria Farina gegenüber dem
Gülichsplatz (Zg. 2 X 8,8). Lithographien. [232—234]
32 7. c. 1850. Ansicht vom Deutzer Ufer aus. Bez.: cöln. Klimsch gez.
Stallistich von Carl Mayers K.-A. in Nürnberg. Verlag von Julius Niedner in
Wiesbaden. In: W. O. v. Hörn (W. Oertel), Der Rhein, 2. Aufl., i875.
328. c. 1850. Ansicht von Süden, vom Rheine aus; links zwei Flösse. Unter-
schrift: CÖLN. In: J. L. Vecqueray, Der kunstsinnige und getreue Mentor am
Rheine, Coblenz i855, S. 353.
329. 0.1850. Plan mit farbiger Abgrenzung der Stadtbezirke. Bez.: plan der
STADT coeln. Maßstab i : 25oo. Druck und Verlag der Königl. Preuss. Patent-
Palingraphischen Anstalt in Köln. Lithographie in zwei Blättern. Zwei Bogen
zusammengeklebt. Bl. 93 X i33. [335]
330. c. 1850. Plan der innem Stadt zwischen Rhein, Neumarkt, S. Georg und
S. Ursula; auf der Rückseite einer Darstellung des Hauses Johann Maria Farina
gegenüber dem Gülichsplatz zu Cöln. Gest. von A. Engels, Stahlstich, Zg. des
Planes 9,8 X i5,8. [1281]
33 1. c 1851. Ansicht vom Deutzer Ufer aus. Auf einem Sammelblatte Kölner
Ansichten mit dem Dom in der Mitte. Stahlstich, Zg. 3,5 X 24,8. [235, 693]
123
_J
124 STADT KÖLN
Ansichten 332. C. 1855. Ansicht vom Rhein aus; Stadtbild von der Friedrich Wilhelm-
"19. Jahrh.^ Strasse bis zur Trankgasse. Photographie, Bl. 21,4X43,6. (Fig. 39.) [236]
333. c. 1855, Ansicht von Deutz aus. Bez.: cöln. Nach der Natur gezeichnet
und lithographiert von Tk. Albert. Druck von W. Loeillot in Berlin. Verlag und
Eigentum von Victor v. Zabern in Mainz. Chromolithographie, Zg. i3,8 X 23.
Aus: Rheinalbum, Blatt 36.
334. 1856. Plan mit Einteilung in sechs farbig abgegrenzte Sektionen. Bez.:
PLAN DE LA viLLE DE COLOGNE. PLAN VON CÖLN. Um den Plan hemm die
Wappen von Preussen, der Rheinprovinz und der Stadt, Ansichten Kölns von Deutz,
vom Bayenturm und vom Kunibertsturme aus, sowie 4o einzelner Gebäude: Schaafentor,
Hahnentor, Pantaleonstor, Weihertor, S. Pantaleon (ev. Garnisonskirche), S. Mauri-
tius, S. Peter, S. Caecilien, S. Maria in der Schnurg. (Pantaleon), Kirche „im Dhau"
(Proviantmagazin), Severinstor, S. Severin, S. Johann bapt., Bayenturm, S. Georg,
S. Maria-Lyskirchen, Rheintor, S. Maria im Capitol, Tempelhaus (Börse), Gürzenich,
Ehrentor, Gereonstor, Friesentor, Eigelsteintor, S. Aposteln, S. Gereon, Antoniter-
(evang.) Kirche, S. Kolumba, S. Andreas, S. Ursula, Rathaus, Dom, Dom vollendet,
Jesuitenkirche, S. Martin, S. Kunibert, Erzbischöfl. Palais, Regierung, Neues Lager-
haus, Kunibertsthor. Cranz del, grave par Ph. Koppel. i856. Zu haben bei Sebastian
AvANZO, Hohestrasse Nr. 48. Lithographie, Zg. 37 X 52,5. [237, 337]
335. 1856. Teilweise verdeckte Ansicht im Hintergrunde auf dem Ehrenbürger-
brief der Stadt Köln für den Grafen Fr. Egon von Fürstenberg- Stammheim vom
i9. Dez. i856. D. Levy-Elkan fecit. Nachbildung im Hist. Museum zu Köln, Eigel-
steintorburg. Zg. der Ansicht c. 12 X 33 cm.
336. c. 1856. Plan, ohne Andeutung der Stadterweiterung, doch ist schon der
Rheinhafen vorhanden. Zwei Maßstäbe nach Ruten und Metern. Lithographie,
Bl. 98 X i33,5. [338]
337. c. 1856. Plan. Bez.: Köln, cologne. Feste Brücke im Bau begriffen.
Lith. Anstalt von Ed. Wagner, Darmstadt. Lithographie, Zg. i3,8 X i8,3. [339]
338. c. 1860. Plan. Bez. : plan von cöln. Lith. Anst. von H. Block Cöln,
S. Martin 18. Lithographie, Bl. 22 X 3o,5. [34o]
339. c. 1860. Plan, vom Hotel Disch ausgegeben. Bez.: plan de cologne.
Vgl. Nr. 3i6. Lithographie, Bl. 56,5 X i9,5. [34i]
340. c. 1860. Ansicht. Teilweise veränderte Neuauflage von Nr. 3o4. Über
den Rhein führt die neue Feste Brücke. Stahlstich. Vgl. Nr. 376. [238]
34 1. c. 1860. Ansicht vom Deutzer Ufer unterhalb der Schiffbrücke aus; mit
vollendeter Rheinbrücke, aber noch altem Domkrahnen. Bez. : cologne (coln). Aus:
Vues panoramiques des bords du Rhin. Paris, A. F. Lemaitre, Quai de THor-
loge Nr. 23. — Paris, F. Sinnett, rue d'Argenteuil Nr. 1 7. — Aurel Fruhbuss in
Cöln. — i^»^«- feuille. Ch. Mercereau del. et lith. Imp. Lemercier Paris. Chromo-
lithographie, Bl. 18,3 X 72. [239]
342. c. l86o. Ansicht vom rechten Rheinufer vor dem Sicherheitshafen bei
Deutz aus. Die feste Brücke vollendet. Bez.: cöln. Gez. imd gest. von F. Foltz
in Darmstadt. Mainz, Verlag von J. Halenza. Stahlstich, Zg. i4,7 X 24,6. [24o]
343. c. 1860. Ansicht von Deutz aus. Ohne Schiffbrücke, jedoch mit der
festen Brücke, deren Türme geflaggt. Über dem Panorama fünf verschiedene An-
sichten des Domes. Stahlstich. Druck und Verlag von JoH. Heinrigs in Köln.
PI. i4,7 X 24,3, Zg. II X 20,8. [24i]
124
STADT KÖLN
125
344. c. 1860. Antikisierende Ansicht vom Rheine aus, auf einer Adresskarte.
Bez.: EINZIG und allein ächter spanischer CARMELITER- oder MELISSEN-GEIST,
EAU DES CARMES, VON Margaretha Grass etc. Lithographie, Zg. 8,9 X i6,5. [242]
345. c. 1860. Ansicht vom Deutzer Ufer aus; Stadtbild vom Warenhaus
Ähren abwärts, mit der festen Rheinbrücke. Bez.: les bords du rhin. cologne.
52. Dessine et lith. par Deroy, Imp. Lemercier Paris. Paris, Wild, nie de la
Banque i5. Lithographie, Bl. 2 7,5 X 36. [243]
346. c. 1860. Ansicht vom rechten Rheinufer oberhalb der Schiffbrücke aus ;
Stadtbild vom Leystapel bis hinter S. Kunibert. Bez.: coeln / cologne / Verlag
von T. Habichs in Bonn. Gez. von C Gapp. Gest. von F. Foltz in Darmstadt.
Stahlstich, Zg. 5,7 X i3. [244]
Ansichten
und Plfine.
la Jahrh.
Fig. 38. Teilansicht von G. Osterwald und J. M. Kolb um das J. 185a
347. Nach 1860. Ansicht vom rechten Rheinufer oberhalb Deutz aus; auf
einem Sammelblatte rheinischer Ansichten, welche um die Hauptansicht des Sieben-
gebirges in der Mitte herum gruppiert sind. Das ungenaue Stadtbild von der Frie-
drich Wilhelmstrasse bis zur Trankgasse. Bez.: coeln. Ed, Kreutzer fec., Ausgef.
i. d. Lith. Anst. von W, Däms, Wesel. Verlagshandlung von Ad. Spaarmann,
Düsseldorf (Oberhausen). Chromolithographie, Zg. der Ansicht von Köln c. 9 X 25,
Z%, des ganzen Bildes c. 36,5 X 47,5. [^45]
348. i86i. Plan. Bez.: plan von coeln, von / /. Hackhatisen. Coblenz bei
J. H. Müller. Mit Erklärungen. Lithographie. Zg. c. 20 X 25. J. Heinr. Müller,
Handbuch auf der Rheinreise von Düsseldorf bis Mainz, Koblenz 1861, S. 7.
349. 1862 (i879). Ansicht vom Rheine aus, in skizzenhafter, historisch nicht
vollständig getreuer Zeichnung; auf einem Blatte aus dem Werk „Vom deutschen
Rhein", Lithographien nach den Original- Aquarellen von C. Scheuren. Bez.: co-
LONIA AGRIPPINA. COELLEN EIN KROIN BOVEN ALLEN STEDEN SCHOIN. CÖLN.
C. Scheuren fec. Druck und Verlag der Artist. Anstalt von Moritz Schauenburg,
125
126 STADT KÖLN
Ansichten Lahr. /. B, Sonderiand lith. In Farbendruck ausgeführt von R.Reifs [i879]. Chromo-
ind Pläne
19. Jahrh.
und Pläne, üthographie, Zg. 48 X 58. [246]
350. c. 1862. Ansicht, umgeben von 16 kleineren Ansichten einzelner Teile
Kölns: Gürzenich, Museum Wallraf-Richartz, der Dom, Central-Bahnhof, Heumarkt,
S. Peter und S. Cäcilien, S. Marien im Kapitol, der Hochaltar im Dom, Inneres der
Minoritenkirche, S. Kunibert, S. Severin, S. Gereon, die feste Rheinbrücke, das Rat-
haus, Deutz, S. Aposteln. Bez. : cöln von st. cunibert aus gesehen. Erinne-
rung AN CÖLN. Gez. von A, BorcheL Druck von A. Holzer in Berlin. Verlag von
Yi, L. J! Kraus in Bremen. Lithographie in gelbem und blauem Ton, Zg. der Ansicht
25,4 X 4o,7, Bl. 68 X 81. [247]
35 1. 1863, Ansicht vom Deutzer Ufer aus. Stadtbild von S. Severin bis zum
Türmchen. Auf einem Gedenkblatte zum Kölner Dombau. Bez.: Panorama von
CÖLN. Lith. von Sal, Oppenheim, Cöln. den i4. AUGUST 1248 . . . 238 FUSS. Com-
missions -Verlag von W. Assenheimer & Co. etc. Lithographie mit gelbem Unter-
grund, Zg. der Ansicht 7,5 X 22,8, Bl. 44,4 X 3i. [248, 7i3]
352. Nach 1863. Ansicht, zusammen auf einem Blatt mit einer Ansicht des
Domes, vom rechten Rheinufer oberhalb der Schiffbrücke aus. Stadtbild von der
Friedrich Wilhelmstrasse bis zur Trankgasse. Bez.: Köln von der Schiffbrücke
GESEHEN. Stahlstich, Zg. 6,6 X 8,5, Bl. 18,1 X I2,3. [249, 7i9]
353. c. 1864. Ansicht von Deutz aus. Photogr. aus einzelnen Blättern zu-
sammengesetzt /von Anselm Schmitz?], \1,1 X ii5,5.
354. 1865. Dasselbe wie Nr. 3o7. Auf der Stadtansicht die feste Rheinbrücke
hinzugefügt. Der Dom im Zustande von 186 5.
355. 0.1865. Ansicht in: Köln und seine Umgebungen. XXII Stahlstiche
nach Zeichnungen von L, Lange, G. Osterwald und B. Schwarz. Köln, F. C. Eisen.
Bez.: cöln, mit dem dome und der neuen rheinbrücke. Aufgenommen vom
Hotel Bellevue in Deutz durch G. Osterwald. Verlag von Adolph Baedeker in
Cöln. Gestochen von /. Poppet, München. Gesetzlich deponiert. Vgl. Merlo
Sp. 638. Stahlstich, PL 28,9 X 46, Zg. 23,5 X 4i,7. Vgl. Nr. 38o. [200]
356. c. 1865. Verkleinerte photographische Nachbildung des vorigen. Zg. = Bl.
11,3X20,4. [25l]
357. c. 1865« Ansicht vom rechten Rheinufer unterhalb Deutz aus. Die Türme
der festen Rheinbrücke rund [!]. Rundherum i4 kleinere Ansichten von Kölner
Kirchen und Gebäuden: Jesuitenkirche, S. Martinskirche, Haus Gürzenich, S. Marien
im Kapitol, vollendeter Dom, Rathaus, der Dom, S. Ursulakirche, Templerhaus,
S. Severinskirche, S. Andreaskirche, S. Gereonskirche, S. Peter imd S. Paul [! statt
S. Cäcilien], Zu den h. Aposteln. Druck und Verlag der Englischen Kunstanstalt von
A. H. Payne, Leipzig und Dresden. Stahlstich. Gesamt- Zg.: i6,5 X 2i,5, Zg. der
Ansicht 8 X i3,2. [262]
358. c. 1865. Plan der Altstadt mit den im Gebiet der heutigen Ringstrasse
neu anzulegenden Stadtteilen; diese rot schraffiert. Die neun Polizeibezirke in ver-
schiedenen Farben angelegt. Mit Ansichten des Museums Wallraf-Richartz nach
einer Zeichnung von Minden und der neuen Rheinbrücke. Verlag von H. Tonger
in Coeln. Lithographie, Bl. 55,3 X 7o. [342]
359. 1867. plan der STADT cöln betreffend die VERBREITUNG DER CHO-
LERA i867 (11. EPIDEMIE). Mit Zeichenerklärung. Lithographie, 43,5 X 6o,5.
126
STADT KÖLN
127
36o. 1868. Plan aus der Vogelschau, von Nordosten; die nördliche Ecke der Ansichten
Stadt ist nicht auf dem Blatt. Photographie nach einer Zeichnung von Gereon Pape.
Zg. = Bl. 10,3 Xi 3,9. [343]
36 1. c, 1870« Ansicht vom Deutzer Ufer aus; Stadtbild zwischen den Rhein-
brücken. Photographie, El. io,4 X 16. [253]
362. 0.1870. Ansicht. Bez.: Ansicht von koeln vom bayenturm aus.
Nach der Natur gezeichnet und lithographiert von Rob. Geissler, Berlin. J. & W.
Boisseree's Buchhandlung in Köln. Lithographie mit einem grauen Tone, Bl.
IG X i4,3. [a54]
363. c. 1870. Ansicht vom rechten Ufer aus. Bez.: Panorama von Köln.
Lith. Inst. H, Rhtinderff^ Y^bXxv, Lithographie, Bl. i5 X 21. [255]
364. c. 1870. Ansicht aus der Vogelschau. Im Vordergrund die beiden
Rheinbrücken. Bez.: cöln. Lithographie mit zwei Tönen, Zg. i9,i X 32,5, Bl.
19,4X32,8. [256]
la Jahrh.
Fig. 39. Teilansicht nach einer Photographie um das J. 1855.
365. c. 1870. Ansicht vom Deutzer Ufer aus; Stadtbild vom Filzengraben bis
zur Kunibertskirche. Bez.: coeln. L. Lehmann lith. Lith. Anstalt B. Kühlen,
M.-Gladbach. Düsseldorf und M. -Gladbach, Verlagshandlung von Ad. Spaarmann.
Chromolithographie, Zg. 25 X 34. [2 5 7]
366. c, 1870« Ansicht vom Deutzer Ufer oberhalb der Schiffbrücke aus; Stadt-
bild von der Schiffbrücke bis zur Festen Brücke. Photographische Anstalt Th. Crei-
felds, Coeln. Photographie, Bl. i6,5 X 21. [258]
367. €.1872. Plan. Bez.: plan von coeln und deutz. Mit Einteilung in
zwölf Sektionen. Verlag der M. DuMont ScHAUBERGschen Buchhandlung in Cöln.
Lith. und Druck von Henry «St* Cohen in Bonn. Zum Teil farbige Lithographie,
Bl. 59,8 X 78. [344]
368. c. 1872. Verkleinerte Nachbildung des vorigen, mit Weglassung des
Strassen Verzeichnisses. Beigabe zu: L. Ennen, Die alte und die neue Stadt Köln
(zur 6. Jahres versamml. des Hans. Gesch. -Vereins) i876 [vgl. Nr. i63]. Lithographie,
Zg. 29,5 X 32,7, Bl. 34 X 49. [345]
369. 1875. Ansicht vom Rheine aus auf einem nicht unterfertigten Diplom
zur Verleihung des Ehrenbürgerrechtes der Stadt Köln an den Fürsten O. v. Bisraarck
127
128 STADT KÖLN
Aniicbten vom I. April i875. Das Stadtbild in halbkreisförmigem Aussclmitt vom Rheinberg
"i«. Jmhrli.*^ bis zum Eisenbahndirektionsgebäude. Bez.: Collen eyn kroyn, boven alle stede
SCHGYN. Tony Avenarim fec. Coeln i875. Aquarell-Zg. der Ansicht 8,5 X i9,
Bl. 78 / 56,5. Im Historischen Museum zu Köln. [261]
370. 1875. Ansicht vom Rheine aus; Stadtbild von der Friedrich Wilhelin-
strasse bis zur Trankgasse. Tony Avenarius inv. et fec. Druck und Verlag von
C. F. Calow, Cöln. Auf einem Gedenkblatt des 200jährigen Jubiläums der Errich-
tung der Lauretanischen Kapelle in der Kupfergasse zu Köln (i675 — 1865). Chromo-
lithographie, Zg. 5i X 38. [262, II 59]
37 1. C. 1875. Ansicht vom Deutzer Ufer oberhalb der Schiffbrücke aus;
Stadtbild von der Rheingasse bis an das Eisenbahndirektionsgebäude. Photogra-
phische Anstalt Th. Greif eUs, Coeln. Photographie, Bl. 3i,9 X 46,7. [263]
372. c. 1875. Plan. Bez.: plan von cölx mit Umgebung. Lith. von PeL
von Lennep, Cöln. Lithographie, Bl. 47,5 X 57. p-^ö]
373. C. 1876. Ansicht vom Deutzer Ufer oberhalb der Schiffbrücke aus.
Wiederherstellungsarbeiten am Turme von Gr. S. Martin beendet /. H, Schönscheidt
Cöln. Photographie, Bl. 37X46,3.
374. 1879. Ansicht in skizzenhaft ausgeführter Zeichnung ; Stadtbild vom Ley-
stapel bis S. Kunibert. Auf einem Gedenkblatt zur Vollendung des Kölner Domes.
Bez.: BEVORRECHTET VOR ALLEN STÄDTEN. A. Reith fec., Cöln i879. Aquarell, Zg.
der Ansicht c. 38 X i5,3. Gesamt-Zg. 98 X 66. Im Historischen Museum zu Köln.
[265, 738]
375. 1880. Ansicht vom rechten Rheinufer aus; an der Stelle von Deutz nur
eine mit Strauchwerk bewachsene Ebene. Auf einem Gedenkblatt zur Vollendung
des Kölner Domes am i4. August 1880. Druck und Verlag von Jon. Heinrigs in
Cöln. In Stahl gestochen im Atelier von Joh, Heinrigs, Stahlstich, Zg. c. 10 X 49,
PI. 4o X 57,4. [266, 74i]
376. i88o. Ansicht auf einem gedenkblatt an die Vollendung des cölner
DOMES 1880. Rordorf del. Tanner sculp. Verlag der Kunstanstalt von J. Maus in
Cöln. Stahlstich, 6 X 3o. Vgl. Nr. 34o.
377. 1880. Ansicht aus der Vogelschau von Südosten. Aufgenommen von
Adolf Eltzner, In der Illustr, Zeitung, Der Kölner Dom, vom 2. Okt. 1880, S. 2 76.
Holzschnitt. [267]
378. c. 1880. Ansicht von Deutz aus. Bez.: Ansicht von koeln. Nach der
Natur gezeichnet und lithographiert von Rob, Geissler, Berlin. J. & W. BoissEREE'sche
Buchhandlung in Köln. Lithographie mit einem grauen Tone, Bl. 10 X i3,3. [268]
379. c. 1880. Ansicht vom Deutzer Ufer aus, auf einer Adresskarte. Bez.:
colonia agrippina, und Monogramm MIV/ Unten: Rheingott, Stadtwappen,
Lorelei; Gesetzlich geschützt. Lithographie mit zwei Tönen. Bl. 10,8 X i9,6. [269]
380. Nach 1880. Nachbildung nach Nr. 355 von c i865; nur ist der fertig
gestellte Dom hinzugefügt. Bez. : coln von der NORDf!]osTSEiTE. Gez. von G. Oster-^
wald. Stahlstich von Joh. Poppel. Zg. 23,5 X 4i,7.
38 1. 1885. Ansicht vom Rheine aus ; Stadtbild zwischen der festen und der Schiff-
Brücke. Photographie von Franz Stegmann, Düsseldorf, i885. Bl. i7,3 X 29,7. [2 7o]
382. c. 1890, Ansicht aus der Vogelschau von Nordosten her; die nordwest-
liche Ecke von K(')ln unsichtbar. Photographie, Zg. = Bl. 10 X i4,5. [^^i]
383. 1893, Ansicht vom Rheine aus; Stadtbild vom Filzengraben bis zur
Trankgasse. Unten in halbkreisf<')rmigem Ausschnitt auf dem Diplom der Kölner
128
STADT KÖLN 129
Brauerkorporation für Wilh. Scheben vom 29. April i893. Der mittlere Teil des Auslebten
Panoramas durch eine andere Darstellung verdeckt. Tuschzeichnung, Zg. der An- ""g jthrh.
sieht 5,5 X i4. Im Historischen Museum zu Köln. [2 7 2]
384. 1894. Ansicht vom rechten Rheinufer oberhalb des Weidenhäuschens
aus; dieses im Vordergrunde rechts. Stadtbild von der Bayenstrasse bis S. Kunibert.
Bez.: BLICK AUF KÖLN, MIT DEM WEIDENHÄUSCHEN, AUFGENOMMEN MÄRZ l894.
Originalfederzeichnung von H. Göringer, i896. Zg. 2^X34,5, Bl. 34,3X45,7. Im
Historischen Museum zu Köln. [2 73]
385. c, 1895. Ansicht aus der Vogelschau. Photographie nach einer Litho-
graphie. Bl. 10,1 X i4,5. [274]
386. igoo. Ansicht vom Turme der neuen Pfarrkirche in Deutz aus. In
einem Ausschnitt unten auf einem Erinnerungsblatt: die Oberbürgermeister der
STADT KÖLN IM i9. JAHRHUNDERT. Im Hist. Museum ZU Köln, Eigelsteintorburg,
Aquarell von Jos. Passavanit, Zg. der Ansicht c. 16 X 26.
©^
Nachtrag. «»*.«,
16.— 19. Jahrb.
Zu nr. 24, oben S. 9o. Die Ansicht soll einer der beiden ältesten, seit i54i
und vor i55o erschienenen dürftigen Ausgaben der Kosmographie entstammen (Frdl.
Mitteilung des Herrn Museumsdirektors J. B. Keune in Metz). Nach Graesse, Trdsor
IV, 622 erschien die älteste Ausgabe i544 bei H. Petri in Basel.
387. 1563. Von einer bisher noch nicht wiedergefundenen oder identifizierten
Darstellimg der Stadt berichten die Kölner Ratsprotokolle vom 28. April i563:
„Als einer, Hupert Corput gnant, eine contrafeithung der statt Coln dedicirt, ist
befolen, ime 4 daler zu schencken." (Köln, Stadtarchiv, Rpr. 21, f. 92k 3.) Vgl.
H. Averdunk, Geschichte der Stadt Duisburg, i894, S. 39.
Zu nr. 53, oben S. 93. Die älteste Ausgabe von „P. Bertii comm. rer. Germ,
libri tres" ist bereits 1616 zu Amsterdam erschienen (Graesse, Trdsor I, 35 1).
388. c, 1621. Teilweise verdeckte Ansicht von Deutz aus auf dem Titelblatt von :
Chronologiae veteris testamenti accuratum examen .... auctore R. P. Henrico
Philippi . . . editum Coloniae Agrippinae per Joannem Kinckium [162 i]. Kupfer-
stich, Zg. der Ansicht c. 5,5 X 11.
389. 1640. Teilweise verdeckte Ansicht in kleiner, aber feiner Zeichnung auf dem
Titelblatt von: Synopsis iuris publici imperii Romani; Coloniae Agrippinae sumptibus
Andreae Binghij Anno i64o. Kupferstich, Zg. der Ansicht c. 2 X 5,5.
Zu nr. 74, oben S. 96. Die unter dem Namen des Verlegers Merian bekannte
ToPOGRAPHiA ist von Martin Zeiller verfasst.
390. c. 1805. Ansicht von Süden, vom Rheine aus. Bez.: Ansicht von
Coeln/am Rhein. Nürnberg bei Riedel. Kolorierter Kupferstich. Zg. 16,6 X 24,7.
39i. c. 1830. Dieselbe Ansicht wie oben S. Ii5 nr. 252. Chromolithographie.
392. c. 1835. Ansicht von Norden; mit Beschreibung der Stadt. Lithographie.
Bl. 2o,5xi3. In: Borussia, Museum für preuss. Vaterlandskunde, i839, II, S. i45.
393. c. 1836. Ansicht von Deutz aus. Vgl. oben S. 118 nr. 284. Im Vorder-
grunde rechts Gartenhäuschen auf hoher Böschungsmauer von Deutz. Gez. von
9
129
i3o
STADT KÖLN
Ansichten F. Becker, lith. von /.
und Pläne. e t.. a t
19. Jahrh. 25,5X42,5.
Buhl. Frankfurt, Verlag May. Chromolithographie. BL
394. 1864. Teilansicht von Friedrich - Wilhelmstrasse bis Trankgasse, vom
rechten Rheinufer aus. Im Vordergrunde die Schiffbrücke. Bez: les bords du
RHiN 16. COLOGNE, VUE PRISE DE DEUTZ. Eug. Ciciri del. imp. LEMKRCIER, Paris.
Publik par Goupil et C« le i^ Avril i864. Paris, Londres, La Haye, Bruxelles.
Berlin, Verlag von Goupil & C«. New- York. Published by M. Knoedler. Leicht
angefärbte Chromolithographie Zg. 2 7,3x39,1.
Fig. 40. Siegel der Freiheit Deutz 13. Jahrh. (vergrössert).
l3o
ZWEITE ABTEILUNG
DAS RÖMISCHE KÖLN
BEARBEITET
VON
JOSEPH KLINKENBERG.
EHHh
Fig. 41. Köln, Mus. Wallraf-Ridiartz. Löwenkopf vom Pfaffentor.
I. ALLGEMEINE LITERATUR.
A. Gedruckte Darstellungen.
I. Umfassendere Darstellungen,
a) Seb. Munster, Cosmographiae universalis libri VI, Basileae i554, p. 5oi. Gedruckte
— Ders., Cosmographey : das ist, Beschreibung Aller Länder, Herrschaffien und gte Hunden
fürnemsten Stetten des gantzen Erdbodens, Basel i598, S. 725. — Georgius Braun Umfassendere
et Franciscus Hogenberg, Civitates orbis terrarum I, Coloniae Agrippinae i572, i>a«'8tellungen.
Nr. 3S. — PoNTUS Heuterus, De Veterum ac sui saeculi Belgio libri II, p. 22
[Antwerpiae 1600] in P. Heuteri Opera historica omnia, Lovanii i643. — Beatus
Rhenanus, Renim Germanicarum libri tres, Argentorati 16 10, p. 335. — Philippus
Cluverius, Germania antiqua, Lugduni Bat. 1616, II, p. 78. — P. Bertius
Commentariorum rerum Germanicarum Libri tres, Amstelodami i632, p. 5o3. —
Hermannus Fley, genant Stangefol, Annales circuli Westphalici continentes V
Prima Saecula, quae Acatholici vocant pura. Das ist: Eigentliche Beschreibung
der vhralten Christlichen Catholischen Religion usw., Collen am Rhein i64o. —
Ders., Opus Chronologicum et Historicum circuli Westphalici in quattuor libros
congestum, Coloniae Agrippinae i656. Praefatio, cap. XII. ~ Johannes Philippus
A Vorburg, Historia Romano - Germanica , XII Tomi, Francofurti i645 — 60. —
Matth. Merian, Topographia Archiepiscopatuum Moguntinensis, Trevirensis et
Coloniensis, Das ist Beschreibung der vomembsten Statt vnd Platz in denen Ertz-
bistumen Mayntz, Trier vnd Cöln, i646, p. 60. — Aegidius Bucherius, Belgium
Romanum ecclesiasticum et civile, Leodii i655. — Christophorus Browerus et
Jacobus Masenius, Antiquitatum et Annalium Trevirensium libri XXV, Leodii i67o,
I, p. 82, 126, 2o5 etc. — Martinus Zeilerus, Germania novantiqua, Das ist: Reyss-
buch durch Hoch vnd Nider Teutschland, Strassburg und Frankfurt i674, S. 463. —
Ders., Itinerarii Germaniae continuatio L, Strassburg und Frankfurt 16 74, S. 265. —
i33
l34 DAS RÖMISCHE KÖLN
Gedruckte Christophorus Cellarius, Notitia orbis antiqui sive Geographia plenior ab ortu
j *"" Rerumpublicarum ad Constantinorum tempora Orbis terrarum faciem dedarans, I,
Lipsiae i7oi, p. 326. — Jac. Car. Spener, Notitia Germaniae antiquae, Halae
Magdeburgicae i7i7, p. 3o7. — Wernher Teschenmacher, Annales Cliviae, Juliae,
Montium, Francofurti et Lipsiae i72i, p. i5. — Jon. Jac. Mascou, Geschichte der
Teutschen bis zu Anfang der Fränkischen Monarchie, Leipzig i726. — Heixr.
Simon van Alpen, Geschichte des fränkischen Rheinufers, was es war und was es
itzt ist, II, Köln am Rhein 1802, S. 653. — Alex. Bertram Minola, Kurze Über-
sicht dessen, was sich unter den Römern seit Jul. Cäsar bis auf die Eroberung
Galliens durch die Franken am Rheinstrome Merkwürdiges ereignete, Ehrenbreitstein
i8o4; 2. Aufl., Köln 1816, S. 262. — Gerning, Die Rheingegenden von Mainz bis
Colin, Wiesbaden 181 9, S. 182. — Theod. Bergk, Zur Geschichte und Topographie
der Rheinlande in römischer Zeit, Leipzig 1882, S. i37. — Theodor Mommsen,
Römische Geschichte V, Berlin i885, S. io7. — Victor Duruy, Geschichte des
römischen Kaiserreiches, übersetzt von Prof. Dr. Gustav Hertzberg, 5 Bände,
Leipzig 1885—88. — Emil Hübner, Römische Herrschaft in Westeuropa, Berlin
i89o, S. i42. — Alexander Riese, Das rheinische Germanien in der antiken Litera-
tur, Leipzig i892. — Julius Asbach, Zur Geschichte und Kultur der römischen
Rheinlande, Berlin i9o2, S. 2 7.
b) Die cronica van der hilliger stat van Coellen. Coellen, Johan Koelhoff,
1499: Städtechroniken XHI (Köln H), S. 2o9. — Aegidius Gelenius, De admi-
randa, sacra, et civili magnitudine Coloniae Claudiae Agrippinensis Augustae Ubiorum
Urbis Ifbri IV, Coloniae Agrippinae i645. — Petrus Alex. Bossart. Securis ad.
radicem posita, Oder Gründtlicher Bericht loco libeWi, Warin der Statt Collen am
Rhein Vrsprung und Erbawung klär- und umbständtlich vorgestellt ist, Bonn 168 7,
Cap. I. — F. F. Hausieren, Discursus inauguralis historico-publico-juridicus de S.
R. J. civitate Coloniensi, eiusdemque origine, juribus ac praerogativis, Coloniae Ubiae
i72i, Cap. L — G. E. Hamm, Respublica Ubio- Agrippinensis ab urbe condita dis-
sertatio historica, Coloniae i 747, p. 10 u. a. — Dissertationes historico-critico-politicae
quas in Aula majore Gymnasii Tricoronati enucleabunt selecti poetae, Coloniae [i757],
Diss. L IV. — [F. C. Hillesheim], Sätze und Fragen aus der KöUnischen Kirchen-
und Staatshistorie, aufgestellt zu akademischen Vorlesungen von e. D. M. u. T ,
Köln am Rhein i79i, S. 21. — Ferdinand Wallraf, Beiträge zur Geschichte der
Stadt Köln und ihrer Umgebungen, Köln 1818. Aufgenommen in: [L. EnnenI,
Ausgewählte Schriften von Ferd. Wallraf, Köln 186 1, S. 1—59. — [Jakob], Köln
und Bonn mit ihren Umgebungen, Köln am Rhein 1828, S. i, 72, 88. — F. E.
V. Merino und L. Reischert, Zur Geschichte der Stadt Köln a. Rh. Von ihrer
Gründung bis zur Gegenwart, 2 Bände, Köln i838— i84o. I, S. i — 149. — JoH.
Paul Mathieux, Geschichte der Stadt Köln, Köln [i845], S. 1—20. — Franz
Kreuter, Wanderung durch das mittelalterliche Köln I, Köln o. J. (um i852). —
Ennen, Territoriale Entwickelung und Befestigung der Stadt Köln I: Ann. des bist
Ver. f. d. Niederrhein HL i856, S. i9. — [Chr. v. Stramberg], Denkwürdiger und
nützlicher Rheinischer Antiquarius; IV. Abteilung, i. Band: Die Stadt Köln, Koblenz
i863, S. 1 — i5i. — L. Ennen, Geschichte der Stadt Köln, 5 Bände, Köln und Neuss
i863— 1880, 1, S. 3—95. — Ders., Geschichte der Stadt Köln, Volksausgabe in einem
Bande, Düsseldorf 1880, S. i — 19. — [C. Hegel], Die Chroniken der nieder-
rheinischen Städte, Köln I. Leipzig i875, S. I— IV (vgl. Düntzer, B. J. LVII, i876,
S. i63). — Prof. Mohr, Köln in seiner Glanzzeit, Köln i885, S. 1—9. — Köln und
i34
I. ALLGEMEINE LITERATUR l35
seine Bauten, Festschrift zur VIII. Wanderversammlung des Verbandes deutscher Gedruckte
Architekten- und Ingenieur- Vereine, Köln 1888, S. i — 34 (H. Wiethase). — Leonard ^ ,?*'"
^ » » V / Stellungen.
KoRTH, Köln im Mittelalter (Abdruck aus den Ann. des hist. Vereins f. d. Nieder-
rhein L, S. i), Köln i89o, S. i — 5. — C. Rademacher und Th. Scheve, Bilder aus
der Geschichte der Stadt Köln, Köln a. Rh. [i9oo], S. i — 42.
2. Sonderdarstellungen.
S[tephanus] B[roelmanus], Epideigma, Sive Specimen historiae vet. omnis Sonderdar-
et purae, florentis atq. amplae civitatis Ubiorum, et eorum ad Rhenum Agrippi- " ® ungen.
nensis Oppidi, quod post Colonia Claudia Aug. Agrippinensis, Coloniae 1608.
— [de Laporterie], Pragmatische Geschichte der Ubier Stadt Köln und angrän-
zenden Provinzen [Köln um 1824] (unvollendet). — [Schmidt], Köln: B. J. XXXI,
1861, S. 8. — Carl von Veith, Das römische Köln, nebst einem Plane der
römischen Stadt. Fest -Programm zu Winkelmanns Geburtstagsfeier, Bonn i885
^vgl. H[ettne]r, Westd. Zs. Korrespbl. V, 1886, Nr. 54 Sp. 7i; A. de Ceule-
neer, Revue de Tinstr. publ. en Belgique XXIX, 1886, S. 262). — E. Hübner
[Köln und Deutz]: B. J. LXXX, i885, S. 128 und LXXXVIII, i889, S. 58. — [Ru-
dolf ScHULTZE, Carl Steuernagel und Heinrich Nissen], Colonia Agrippinensis;
Festschrift, der XLIII. Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner gewidmet
vom Verein von Altertumsfreunden im Rheinlande, Bonn i895 (B. J. XCVIII, citiert
Col. Agr.). — F. Wolf, Die Stadt Köln von ihrer Gründung unter Römerherrschaft
bis an die Frankenzeit, Köln i897. — Max Ihm, Artikel ,Agrippinenses* in Pauly-
WissowA, Realencyklopädie der klassischen Altertumswissenschaft I, Sp. 9oo. —
[A. VON Domaszewski] , Ubii; oppidum Ubiorum, postea Colonia Claudia Ära
Agrippinensis: C(orpus) I(nscriptionum) L(atinarum) XIII, 11, 2 p. 5o5.
B. Handschriftliche Darstellungen.
I. Im Archiv der Stadt Köln:
Heinr. van Beeck, Agrippina i47o (Chroniken und Darstellungen Nr. 10 Handschrift-
bis i4; vgl. Städtechroniken XIII [Köln II] S. 226). — Steph. Broelmanus, Stellungen
Civilium rerum memoria dignarum civitatis Ubiorum et Coloniae Claud. Aug. Köln.
Agripp. commentarii, i6o7; Pars I: Originum (doppelt); Pars II: Gentis secundae
eis Rhenum sedes et eins metropolis (Chron. u. Darst. Nr. 53 — 55). — Exegesis
veteris civitatis Coloniensis, um 1600 (Chron. u. Darst. Nr. 73). — A(dmodum)
R(everendus) D(ominus) J(oannes) W(ilmius) D(ecanus) K(empensis), Historia
Coloniensis ab initio u(rbis) c(onditae) usque in hunc diem, um i64o: Gelenii Farra-
gines XXII, Lib. I, Cap. l — 4, 7-8. — Ders.» Rerum Coloniensium libri quinque
(Chron. u. Darst. Nr. 88— 9 1). — Ders., Historiae Coloniensis Libri IV, Abschrift
von i648 (Chron. u. Darst. Nr. 85 — 86). — [Ders., Epitome historiae Coloniensis],
i7. Jh., Ende (Chron. u. Darst. Nr. 94). — Quellen- und Inhaltsverzeichnis zu
WiLMius, Historiae Coloniensis Libri IV (Chron. u. Darst. Nr. 87). — Gelenii
Farragines XXIX, p. i : Verschiedene Abhandlungen zur römischen Geschichte und
Topographie Kölns, 1 7. Jh. — Herm. Crombach, Tomus I. et IL Annalium metro-
polis Coloniae Agrippinensis ä prima origine ad A. Christi 9oo deducti, um i65o (Chron.
u. Darst. Nr. io9 — iii), I, p. i4o. — Kölner Chronik bis i625 (enthalten in dem
Sammelband Chron. u. Darst. Nr. i64). — Historia Ubio-Germanica j732, Abschrift
aus einer altern Handschrift (Chron. u. Darst. Nr. 78). — Bruchstücke einer Historia
Ubio-Germanica, i7. Jh. (Chron. u. Darst. Nr. 79). — Annales Ubio-Romani Lib.
i35
i36
DAS RÖMISCHE KÖLN
w^w??/ w III— VI. Unvollständige Abschrift aus dem i. Bande von Crombachs Annales, i7.]h.
schriftliche ° ' -'
Dar- (Chron. u. Darst. Nr. 95). — Henricus Balth. Blum, Flonis Ubiacus gentilis, id
steliunsren. est Antiquitatum ad Historiam Coloniensem spectantium CoUectio Quaedam ab
origine Ubiorum usque ad Constantini tempora in Carmen coacta, i737
(Chron. u. Darst. Nr. 126). — Blasius Alfter, Geographisch-historisches Lexikon
deß Erzstiffts KöUen I— IV, um 1800 (Chron. u. Darst. Nr. i59— 162), I, fol. i48 (Deutz);
II, fol. i92 (Kölln). — [Blasius Alfter], De origine Ubiorum. De oppido Ubiorum
M VIPSAhn VS.L r AGRIHi^ CJMiJAE.PRAtFX Oa AVn \VG\'äTI CAE.'f.GKNFR^ r^^^ rMP.CONTlXGA AC ^
Indiculus ad Tabollam praecedentem (nach Broelman, Cumm. II fol. 97).
* 1. Valli Vestigia caatrorum C. Julii Caeaaris apud Pont.
Bublicium II. et fosnar. vet.
2. Opus ranroruQj et turrium eraplecton.
3. Foa«ae apud Valium.
4. Colliculi eminentiores duo.
6. Capitolli fundainenu.
6. Pallatii fundamenu aeu Praetorii ininoria.
7. Praetorii fundamenta maioris.
8. Forum in clivo.
9. Forum boarium alterum.
10. Martia aedicula.
11.1 Vioua clariss. onus et alter, rectua aecundum fla-
12. f men, et transTeraus: decuaaatim in eoa plorea.
(18. fehlt.)
14. Jovis
16. Flumeutaua
16. Martia
17. Apollinia \ Porta.
18. Paphiae aeu potiua Claudia
19. Junonia
»0. Agrippenaia
21. Dotalia Vinea cum una turrT, praediom hodie Vip-
aanianum Auctoria Broelmani.
Filjr. 42. Phantasiedarsteüunsr Kölns zur Zeit seiner Gründunflf nach Steph. Broelman.
De statu politico Ubiorum. De religione Ubiorum Transrhenanorum. De Ubiorum
Cisrhenanorum gestis. Lose Blätter, um i78o (Chron. u. Darst. Nr. i55). — J. M.
Lapoterie, Topographische Bibliothek oder Systematisches Verzeichnis von Schrifflen,
welche das Erzstifte Köln Betreffend, Köln am Rheine i79o, fol. i7: Von
i36
I. ALLGEMEINE LITERATUR
l37
Schriften, welche die Römische . . Alterthümer betreffend iChron. u. Darst. Nr. i65).
■— JoH. Theod. Pullen, Nebenstunden. Erste Abhandlung. Von den Ubier (sie!)
Bey den Römerzeiten, um 1800 (Chron. u. Darst. Nr. 188). — Collectanea Coloniensia.
Nachrichten über die verschiedenartigsten Kölner Dinge, namentlich über die römische
Vorzeit, Nach Vorlesungen von von Hillesheim, um i79o (Chron. u. Darst. Nr. i66)«
— Greg. Rommerskirchen, Excerpta ex praelectionibus D. de Hillesheim in histo-
riam Coloniensem i792 (Chron. u Darst. Nr. 168). — Aus den Vorlesungen des Dom-
Hand-
schriftliche
Dar-
ste 11 ungren.
GEl»HtKtX!HAPHl^i>yOi> EiT l»tLI\KAT[0 Pm'VI* LONGf. MAXJNtl LAriHEi SVPR.\ HHKlWMAß MVit\\ QLOÜÄiÄW'
Fisr. 43. Ansidit der Constantinlsdien Rheinbrüdce und de« Kastells Deutz
nadi Stepb. Broelman.
herrn von Hillesheim, Ende des j8. Jh. (Chron. u. Darst. Nr. i67). — R. J. Classen,
Materialien zu einer Kölner Geschichte. Ende des 18. Jh. (Chron. u. Darst. Nr. i7o).
— Ders., Historische Ansicht der Stadt Köln im römischen, fränkischen, deutschen
und französischen Zeitalter. Historisch-topographisch-statistische Nachrichten über
den Bezirk Köln. Ende des 18. Jh. (Chron. u. Darst. Nr. i7i). — Ders., Historische,
topographische und statistische Notizen über den Kreis Köln, aus dem französischen
in der Zeitschrift Mercure du dc^partement de la Roer, Annee 181 3 Nr. I-X, von
J. J. Merlo ins Deutsche übersetzt, i855 (Chron. u. Darst. Nr. i94). — JoH. Pet. Jak.
Fuchs, Topographie der Stadt Köln, 4 Bände, um i84o (Chron. u. Darst. Nr. 23 1 — 234).
— Zusammenstellung des über Kölns Ursprung und Geschichte Gesammelten, i848
(Chxon. u. Darst. Nr. 236).
i37
i38
DAS RÖMISCHE KÖLN
Hand-
schriftliche
Dar-
Bteiiunsren. schrieben iS74
Halle a. S.
Trier.
Hannover.
Berlin.
Bamberff.
Inschriften
inOradcu.Stidi.
2. In der Universitätsbibliothek zu Halle a.S.:
Joannes Helman, Vorarbeiten zur Geschichte Kölns in römischer Zeit. Ge-
i579 von verschiedener Hand. Enthalten in dem Foliobande Yd
39; Nr. 78 Historica.
Enthält: i. Sammlung von Quellenstellen zur römischen Geschichte Kölns von
Caesar bis auf Amm. Marc. (p. i^6); 2. Ubii transrhenani quo loco consederint
quos ve fines habuerint (p. ii — 21); 3. Einleitung Helmans zu seiner römischen Ge-
schichte Kölns (p. 23 — 24); 4. Ubii origine Germani (p. 24); 5. Ubii transrhenani quo
loco consederint quosque fines habuerint (p. 25—35, z. T. gleichlautend mit 2);
6. De Ubiorum bellis (p. 36 — 45); 7. Ubii unde dicti (p. 47); 8. Bruchstück einer Ge-
schichte der Ubier und Kölns bis in den batavischen Freiheitskrieg (p. 74—95);
9. Historisches Bruchstück, mit der Schilderung Salvians anhebend (p. 97—99); 10.
Notizen zum Leben Agrippas und Vorlagen für Inschrifttafeln auf Julius Caesar,
Kaiser Augustus und M. Agrippa mit zahlreichen Verbesserungsvorschlägen und
historischen Erläuterungen. Zu einer vierten Tafel auf Constantin ist nur ein Teil
der Erläuterungen vorhanden — wahrscheinlich Vorlagen zu den Inschriften der
Rathauslaube (p. I29 — 138); 11. Daten zur Geschichte Kölns bis auf Otto den Grossen
(p. i39). (Vgl. Neues Archiv der Ges. f. alte deutsche Geschichtskunde XIII, S. i47.)
3. In der Stadtbibliothek zu Trier:
Henricus Turckius, Inferior ad Rhenum Germania sive Coloniensium, Julia-
censium etc. res sacrae ac profanae a prima origine usque ad annum Christi MDCLX
Annalium in morem digestae. Tom. I, II -Cat. mss. i369), p. i3, 102 u. a.
4. In der Königl. Bibliothek zu Hannover:
Msc. XVIII, 99 1 Coloniensia (lose Blätter). Darin 5. Notitia adminiculorum,
quibus usus est Hermanus Crombach Jesuita in annalibus Ubiorum (nichts weiter
als Abschrift aus der Vorrede von Crombachs Annales),
5. In der Königl. Bibliothek zu Berlin:
J(oANNEs) W(iLMius), Historia Coloniensis, bis io52 reichend und mitten im
Satze abbrechend (Fortsetzung ii3i bis i577 mit verstümmeltem Anfang im Kölner
Stadtarchiv, Chron. u. Darst. 92). Msc. boruss. fol. 477.
6. In der Königl. Bibliothek zu Bamberg:
[Urbium Italicarum et Germanicarum notitia historica.] Cod. Msc. E. VII.
9o = Hist. t5, geschrieben von Verschiedenen i5i9 (vgl. p. 280 der Handschrift),
Darin p. 2i5 wertloser Abriss der ältesten Geschichte Kölns nebst Bischofskatalog
bis auf Hermann von Hessen und farbigen Wappenbildem.
C. Inschriften.
I. Sammlungen in Druck oder Stich.
Petrus Apianus et Bartholomeus Amantius, Inscriptiones sacrosanctae
vetustatis non illae quidem Romanae, sed totius fere orbis, Ingolstadii i534,
p. 487. — Arnoldus Mercator, Colonia Agrippina anno Domini MDLXXI
exactissime descripta, Teutoburgi; Seitenränder (s. Taf. i). Die Original - Hand-
zeichnung von i57o befindet sich im Stadtarchiv (vgl. Hansen, Mitt. aus dem
Stadtarchiv von Köln 28, S. i4i). — Broelman, Commentarii und Epideigma,
Tab. I— III Sciographica Monumentorum Vetustatis. — Janus Gruter, Inscrip-
tionum Romanarum corpus absolutissimum. In bibliopolio Commeliniano 16 16.
Ed. Graeve, Amstelod. i7oi. — Cornelius ab Egmont, Colonia Agrippina anno
i38
I. ALLGEMEINE LITERATUR l39
Domini MDCXLII exactissime descripta, Amstelodami (Seitenränder und Tafel oben Inschriften,
rechts). — Aeg. Gelenius, De magn. Col. an vielen Stellen. — August. Alden-
BRÜCK, De religione antiquorum Ubiorum dissertatio historicomythologica. Ed.
altera. Col. Agr. i749 (die erste, weit kürzere Ausgabe, die als Dissertation
diente, erschien i746). — Ders., Geschichte des Ursprungs und der Religion
der alten Ubier. Aus dem Lateinischen übersetzt und mit Zusätzen vermehrt von
JoH. Wilh. Brewer, Köln i8i9. — Acta Academiae Theodoro-Palatinae. Vol. III.
hist., Mannhemii i773, p. 60. — J. G. C. A. Baro de Hüpsch, Epigrammatographia
sive coUectio inscriptionum antiquioris, medii et recentioris aevi provinciarum Ger-
maniae inferioris, Coloniae ad Rhenum 1801, p. 3. — Jon. Fried. Schannat, Eiflia
illustrata oder geographische und historische Beschreibung der Eifel. Aus dem La-
teinischen Manuskript übersetzt, von Georg Barsch. I, i, Köln am Rhein 1824, S. 538.
— Jo. Casp. Orellius, Inscriptionum Latinarum selectarum amplissima collectio I»
II, Turici 1828. III ed. Guil. Henzen, Turici i856. — Hofrath Dr. Steiner, Codex
inscriptionum romanarum Rheni, Darmstadt i837, II, p. 106 Nr. 85o— 9oi. —
Ders., Codex inscriptionum romanarum Danubii et Rheni, Seligenstadt - Gros-
steinheim-Darmstadt 1852 — 64, II, p. 112 Nr. io54— ii67. — Laur. Lersch,
Centralmuseum rheinländischer Inschriften, Bonn i839, I. — J. de Wal, De
moedergodinnen, Leyden i846. — Ders., Mythologiae septentrionalis monumenta
epigraphica latina, Traiecti ad Rhenum i847. — Jon. Overbeck, Katalog des k.
rheinischen Museums vaterländischer Altertümer, Bonn i85i. — Edmund le Blant,
Inscriptions chrdtiennes de la Gaule antdrieures au VIII' siede, Paris 18S6. —
Guilelmus Brambach, Corpus Inscriptionum Rhenanarum, Elberfeldae i867,
Nr. 3o9 — 448, i964, i97i — 73, 2o33— 42. — Jos. Kamp, Die epigraphischen Anti-
caglien in Köln. Progr. des Fr. Wilh.-Gymn., Köln i869 (vgl. B. J. IL, iS7o, S. 1S6).
— GusTAVUs Wilmanns, Exempla inscriptionum Latinarum I— II, Berolini i873.
— [F. Hettner], Katalog des Königlichen Rheinischen Museums vaterländischer
Alterthümer bei der Universität Bonn, Bonn i876. — Heinr. DOntzer, Verzeichniss
der römischen Alterthümer des Museums Wallraf-Richartz in Köln. 3. Aufl. Köln
i885. — Max Ihm, Der Mütter- oder Matronenkultus und seine Denkmäler, Bonn
i887 (B. J. LXXXIII, 1887) Nr. 273—289. ~ J. Klein, Die kleinern inschriftlichen
Denkmäler des Bonner Pro vinzial- Museums : B. J. LXXXVII, i889, S. 60; LXXXVIII,
i889, S. 96; LXXXI-X, i89o, S. 1; XC, i89i, S. i3 (darunter zahlreiche Kölner
Funde). — Jos. Klinkenberg, Die römisch-christlichen Grabinschriften Kölns. Progr.
des Marzellen - Gymn., Köln i89i. — F. X. Kraus, Die christlichen Inschriften
der Rheinlande, Freiburg i. B. i89o-92; I Nr. 283— 29o; II (Nachträge), S. 343
Nr. 283 — 295 und S. 345 Nr. 3i2 — 3i5. — H ermann us Dessau, Inscriptiones Latinae
selectae I — II, 1, Berolini i892-i9o2. — Franciscus Buechkler, Carmina Latina
epigraphica I— II, Lipsiae i895 — 97. — Jos. Klinkenberg, Die römischen Grab-
denkmäler Kölns, Bonn i9o2, und B. J. io8/to9, i9o2, S. 80— i84. — Ausserdem
enthalten fast sämtliche Bände der Bonner Jahrbücher und der Westdeutschen Zeit-
schrift nebst Korrespondenzblatt Kölner Inschriften und Erläuterungen zu solchen-
Eine vollständige und zuverlässige Sammlung der Kölner Inschriften bietet dem-
nächst C. I. L. XIII, II, 2, nach Zangemeisters Tode besorgt von A. von Doma-
szewskl
2. Handschriftliche Sammlungen.
I. Im Stadtarchiv zu Köln: H. Crombach p. 56. — Descriptio monumen- Handschrlftl.
torum antiquitatis, quae apud Illustrissimum D. Jo. Arnoldum Comitem de Mander- SammiunBren.
Köln.
i39
l4o DAS RÖMISCHE KÖLN
Inschriften. scheid et Blanckenheim .... visuntur. i7. Jh. (Chron. u. Darst. Nr. 295 und Gelenii
Farrag. p. ii48— ii79; vgl. Westd. Zs. XXIII, S. 160). — Inscriptiones, £pitaphia,
Monumenta Sepulcralia Quae in locis et Ecclesiis Archidioecesis Coloniensis olim
legebantur, aut adhucdum extant (Alftersche Sammlung Nr. 47). — Sammlung von
Inschriften, hauptsächlich Grabinschriften aus Köln, Deutz, Bonn usw. Um i79o
(Chron. u. Darst. Nr. i69). — [De Noel] , Vaterländische Alterthümer im Museum
Wallraf-Richartz (Chron. u. Darst. Nr. 246).
Darm«tadt. 2. In der H o fbiblio thek zu Darmstadt: Baron J. G. C. A. von Hüpsch,
Epigraphische Papiere (Cod. 3287).
Utrecht. 3. In der Universitätsbibliothek zu Utrecht: Arnoldus Buchelils,
Commentarius rerum quotidianarum (Aevum medium, Script, bist. Nr. i32). Die
Ausgabe des deutschen, insbesondere Köln betreffenden Teils durch Herm. Keussen
in den Ann. des bist. Ver. f. d. Niederrhein steht bevor. Die Kölner Inschriften
sind aus Mercator (Westd. Zs. XXIII, i9o4, S. i58 Anm. 9).
D. Pläne und Ansichten.
Pläne und Vgl. Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln, 3i. Heft, i9o2: [Johannes
An eichten. Krudewig], Verzeichnis der im Historischen Archiv und im Historischen Museum
vorhandenen Pläne und Ansichten zur Geschichte der Stadt Köln und ihrer Um-
gebung (citiert: „Mitt." unter Beifügung der laufenden Nummer).
I. Köln als Lager Cäsars beim zweiten Rheinübergang. Überschrift: gephyro-
graphia: quod est descriptio pontis ii. sublicii per rhenum c. julii c. f. c
N. CAESARIS .... EX CON ATIBUS STEPHANI BROELMANI AGRIPPINENSIS IC. (l6o4).
In der Mitte der Rhein mit der in der Nähe des rechten Ufers abgebrochenen
Brücke; auf der letztern ungefähr in der Mitte ein vierstöckiger Turm; am linken
Ufer der östliche Teil des spätem Stadtgebietes von Köln mit dem Domhügel und
dem Hügel von St. Maria im Kapitol. Ovale Darstellung in Rechteck. In den
Zwickeln Teile des Brückenbaues. Kupferstich zu Broelmans Commentarii im
Epideigma. 3ox35,5 cm. — 2. Ansicht Kölns im Jahre 52 n. Chr. Oben: aug.
COLONIAE CLAUDIAE AGRIPPINENSIS EX UBIORUM OPPIDO .... SUB IMP. TIB. CLAUDIO
DRUSI F. TI N. GERM ANICO A. ET JUL. AGRIPPINA AUG. ANNO U. C. IDCCCIII, CHRI. N.
LH. EX CON ATIBUS TOPOGRAPH. STEPHANI BROELMANI AGRIPP. JC. Phantasie-
darstellung von i6o7 zu Broelmans Commentarii, c. V lib. VI und r. II und III
lib. XI part. II. Runder Ausschnitt in Quadrat. Getuschte Federzeichnung. 26,4x33 cm.
Historisches Museum Alia/i. Mitt. 188 7. — 3. Ansicht Kölns zur Zeit seiner
Gründung. Überschrift: m. vipsanius l. f. agrippa . . . . aug. ubiorum oppidum
ANNO U. C. ID.CC.XXXV .... PER JULIANORÜ CASTROR. VESTIGIA CONDIT. EX CONATIBL-S
TOPOGRAPH. STEPHANI BROELMANI AGRIPP. JC. 1608. Ovale Darstellung in
Rechteck. In den Zwickeln Münztypen und Ansicht eines Stückes der Stadtmauer
mit anstossendem Turm. Illustration zu Broelmans Commentarii im Epideigma.
Kupferstich. 3o X 35,5 cm (Fig. 42). — 4. Ansicht Kölns zur Zeit seiner Gründung.
Unten in Kartusche: m. vipsanius l. f. agrippa .... aug. ubiorum oppidum a. u. c.
IDCCXXXV .... CONDIT. Phantasie nach dem bezeichneten Kupferstich in Broel-
mans Epideigma (1608). Lithogr. von /od, SchlappaL 25x37 cm. H. M. AIia/6-
Mitt. i892. 5. Ansicht des römischen Kölns mit der konstantinischen Brücke und
dem Kastell Deutz als Illustration zu Bossart, Securis ad radicem posita p. 2.
Oben: vetus ubiorum oppidum ante christi nativitatem a romanis conditum . ..
CUM DELINEAT10NE muninienti (sie!) divitensis et pontis lapidei, per constan-
tinum imperatorem saeculo POST CHRISTUM QuiNTO (!) coNSTRUCTi etc. Form-
l4o
I. ALLGEMEINE LITERATUR
l4l
lose Contamination von 3 mit der Broelmanschen Brückendarstellung (s. u.). Kupferstich.
35,7x47 cm. H.M. AI ia/7. Mitt. i893. — 6. Stadtplan aus der Zeit um 1 795 mit farbiger
Hervorhebung der Römerstadt und der verschiedenen Stadterweiterungen. Anweisung
unten beigeklebt. Kupferstich. i3,8X2o,7cm. H. M. A I i b/3o. Mitt. 3ioa. —
7. Köln zur Zeit Karls des Grossen (zugleich Plan der römischen Stadt). Oben :
ICHNOGRAPHIA CIVITATIS COLONIENSIS TEMPORE CAROLI MAGNI ROMANORUM
IMPERATORIS ET HILDEBALDI ARCHIEPISCOPI COLON. ANNO 782 A. J. M. LAPOR-
TERIE i796. Rechts die Anweisung. Federzeichnung von De Noei, 32 x Sa cm
H. M. All a/ii. Mitt. i897. — 8. Ansicht Kölns zur Römerzeit. Phantasie nach 5
mit ausgeschnittenen und aufgeklebten Figuren. Oben: colonia vetus ubiorum
OPPiDUM etc. wie auf 5, unten die Übersetzung: Köln die alte Stadt der ubier
etc. (um i8oo). Getuschte Zeichnung. 35,5x55,2 cm. H.M. AIia/8. Mitt. i894.
— 9. Köln zur Zeit Karls des Grossen (zugleich Plan der römischen Stadt). Nach
Pläne und
Ansichten.
ia AkknlväEksaiia ^ CL S^riJ^m^t 't^mmMcac^ COOCC LXV t exiadtcL
Jcata. iiwQra^nüa XV't" ptf ^ctrtj m
Erläuterung (nach Aldenbrück,De ponte Const. p.lS).
1. Fanum Martts.
2. Cippos Tulgo Steinweg.
S. Cornu Rheni.
4. Fori Foenarii (Heumarkt) locus, ubi altior in monti-
culum, Tnsulae indicem, platea in foro anturgit.
6. Insula.
6. Porta Salinaria (Salsgatsentor).
7., 8., 9. Prima, secunda, tertia pila.
10. Divitens« Munimentum (Kastell Deuts).
11., 12. Duo turrium rudera.
Fifir. 44. Köln. Ansidit der Constantinisdien Rheinbrüdce nadi Auf^. Aldenbrück.
dem Laporterieschen Entwurf 7. Unten: plan de la ville de cologne du
TEMS DE CHARLEMAGNE L*AN 782. Französische Anweisung. Unten rechts: j. je-
SCHIEFFER 1818. Getuschte Zeichnung. 35 x 44,2 cm. H. M. A I i a/12. Mitt.
i898. — 10. Karte der Sitze der Ubier und der benachbarten Völker zu beiden
Ufern des Rheines. Oval in Rechteck. In den Zwickeln römische Altertümer. Unten
rechts: M. scheinhütte fecit. Illustration zu Aldenbrück-Brewer, Geschichte des
Ursprungs und der Religion der alten Ubier. i8i9 — 20. Lith. 27 X 39,8 cm. H.M. la*-
Mitt. i9oo. — II. Köln als Lager Cäsars beim zweiten Rheinübergang. Nachbildung
von I als Illustration zu .Aldenbrück-Brewer, Geschichte des Ursprungs und der
Religion der alten Ubier. 18 19 — 20. Unten rechts: m. scheinhütte fecit.
Lith. 27x39,8 cm. H. M. AIia/i3. Mitt. i899. — 12. grundriss von Köln am
RHEIN, gezeichnet von F. X, Baaden 1828 mit farbiger Hervorhebung der Römerstadt
und der Stadtsektionen. Beilage zu [Jacob], Köln und Bonn. Lith. 32 x 42 cm.
H. M. AIib/43. Mitt. 32 1. — i3. Köln zur Zeit Karls des Grossen (zugleich Plan
der römischen Stadt). Überschrift: Abbildung der stadt Collen zur zeit des
KAISERS CARLS DES GROSSEN UND DES ERZBISCHOFES HILDEBALD AUS DEM
j. 782. Nach dem im Besitze des Dr. Frhrn. v. Mering befindlichen Exemplar
i4i
l42 DAS RÖMISCHE KÖLN
Pläne und (^gi 7) g^^. und lith. von Fr. Kreuiet (um i85o). Oben rechts und links Anweisungen.
Beilage zu Kreuter, Wanderung durch das mittelalt. Köln S. 64. Lith. 3,i4>:39,4.
H. M. AI ia/i5. — i4 Plan des römischen Kölns, des Deutzer Kastells und der
Umgebung. Zugleich Fundkarte der römischen Altertümer auf dem genannten Ge-
biete, 1885. Zu V. Ve[th. Das römische Köln. Lith. 45,5x57,5 cm. - i5. Plan der
Cülonia Agrippinensis, des Deutzer Kastells und der im Bereiche beider gefundenen
römischen Baureste, i895. Taf. I zu [Schultz E- Steuernagel- Nissen], Colonia
Agrippinensis. Lithogr. 46x65 cm. Originalfederzeichnung von Steuernagel und
Schnitze, 6ox7i cm, im H. M., Abt. Römisches. — 16. Zeichnungen von alter-
THÜMLICHEN GEGENSTÄNDEN IN CÖLN. GESAMMELT VON J. P. WEYER. STADTBAU-
MEISTER A. D. i852. Folioband, enthaltend 39 Blatt Aquarelle, davon Blatt i — 15
römische Altertümer darstellend, die wahrscheinlich sämtlich dem städtischen Museum
angehörten. Blattgrösse 29,3X2 1,2 cm. Vermutlich gleich den zu derselben Samm-
lung gehörigen Kölner Kirchen „durch Hrn. Natur -Zeichner Cranz aufgenommen
und durch Hrn. Maler Wegelin leicht hin in den Effect gesetzt". Neuerwerbung
des H. M.
£. Sammlungen,
s»™™- I. Gedruckte Mitteilungen: Ernst aus'm Weerth, Die Antiquitätensamm-
lungen j^^^^^ ^^^ p^^^ ^xhyW?, Mertens-Schaaf hausen: B. J. XXVH, i859, S. 83 (vgl. XIV,
i849, S. 46 u. Taf. IV u. V; XV, i85o, S. io9, 12?, i36). — H. Düntzer, Römische
Alterthümer in der Sammlung des Herrn J. J. Merlo in Köln: B. J. XXXV, i863,
S. 35. — Ders., Aus der Sammlung Römischer Alterthümer des Herrn Aldenkirchen
in Köln: B. J. XXXV, i863, S. 5o. — [J. A. Ramboux], Verzeichniss der römischen
Alterthümer des Museums Wallraf-Richartz, Köln i864. — Ernst aus'm Weerth,
Römische Glasgefässe aus der Sammlung des Herrn Carl Disch in Köln: B. J-
XXXVI, 1864, S. ii9; XXXXI, 1866, S. i42. — H. Düntzer, Aus der Antiken-
sammlung des Herrn Ed. Herstatt in Köln: B. J. XXXXII, i867, S. 168. —
DüTSCHKE, Die antiken Denkmäler der Kölner Privatsammlungen. I: B. J. LXI,
i877, S. 95 (Lampen, Terracotten und Tongefösse der Sammlungen Wol ff, Herstatt
und Raderschadt). II: B. J. LXIV, i878, S. 69 (Bronzen, Metallgeräte und Schmuck-
sachen der Sammlungen Wolff, Herstatt und Merlo). — E. aus'm Weerth, Zur Er-
innerung an die Disch'sche Sammlung römischer Gläser: B. J. LXXI, 1881, S. n9
und Taf. V, VI und VII. — C. Bone, Römische Gläser der Sammlung des Herrn
Franz Merkens in Köln: B. J. LXXXI, 1886, S. 49; vgl. Westd. Zs. I, 1882, S. 272. —
[F. Hettner], Katalog usw. (s. o.) — H. Düntzer, Verzeichniss usw. (s. o.). —
J. Klein, Die kleinem inschriftlichen Denkmäler usw. (s. o.) — A. KiSA, Die an-
tiken Thonlampen im Museum Wallraf-Richartz zu Köln: B. J. XCIII, i892, S. 35. —
[A. Kisa], Die Sammlung römischer Alterthümer von C. A. Niessen in Köln, Köln
i896. — Ders., Die antiken Gläser der Frau Maria vom Rath geb. Stein, Bonn i899.
— Hans Lehner, Führer durch das Provinzialmuseum zu Bonn, Bonn i9oi. —
Führer durch das städtische Museum Wallraf-Richartz zu Köln. I. Jos. Poppelreüter.
Die römischen Altertümer, Köln i9o2.
2. Handschriftliche Mitteilungen im Kölner Stadtarchiv: [De
Noel], Vaterländische Alterthümer im Museum Wallraf-Richartz (Chron. u. Darst.
Nr. 246). — J. J. Merlo, Die Sammlungen antiker Münzen in Köln und Bonn
(Chron. u. Darst. Nr. 252).
I42
Fi(f. 45. Auffufftusmünze mit der Ära Lugdunensis.
IL GESCHICHTE DES RÖMISCHEN KÖLNS.
Der Vernichtungskampf, den C. Julius Caesar gegen den Germanenstamm der
Eburonen im Jahre 53 v. Chr. führte, beraubte die von ihnen bewohnte Ebene
zwischen Rhein und Maas am Nordabhange der Eifel des grössten Teiles ihrer Be-
wohner (Caes. bell. Call. II, 4; IV, 6; V, 24; VI, 29 — 43). In dem verlassenen
Lande siedelte M. Vipsanius Agrippa die Ubier an, den kultiviertesten Germanen-
stamm, der vorher auf dem rechten Rheinufer den Treverern gegenüber zwischen den
Sugambem im Norden und den Sueben im Süden ansässig, wegen seiner feindseligen
Stellung zu den letztern schon im J. 55 sich Caesar angeschlossen und dessen Schutz
bei Gelegenheit der beiden Rheinübergänge erfahren hatte (Caes. bell. Call. I, 54;
IV, 3, 8, i6, i9; VI, 9; Dio XXXIX, 48). Die Übersiedelung, die sich im Anschluss
an Agrippas Rheinübergang vollzog (Strabo IV, 3, 4, p. i94; Dio XXXXVIII, 49,2;
Tac. Ann. XII, 27; Germ. 28), lag teils im Interesse der noch fortwährend als Römer-
freunde von ihren Stammesgenossen bedrängten Ubier, besonders aber in dem des
römischen Reiches, dessen bedrohte Rheingrenze grade an dieser Stelle einer in der
Treue erprobten Grenzwacht dringend bedurfte. Als Zeitpunkt wird im allgemeinen
das Jahr 38 v. Chr. oder eines der beiden folgenden Jahre (Lipsius zu Tac.
Ann. XII, 27: a. u. c. 7i7; Zumpt zu derselben Stelle: a. u. c. 7i5; Broelman II
fol. 61 V und E. W. Fischer, Zeittafeln, S. 35o: a. u. c. 7x6), wohl mit geringerer
Wahrscheinlichkeit die zweite Statthalterschaft Agrippas in Gallien i9 v. Chr. (Dio
LIV, 11) angenommen (Gelenius, De magnit. Col. p. 2; Walther zu Tac. Ann.
XII, 27; Nissen, B. J. io4 [i899] S. 28 ff.; Winkelsesser, De rebus divi Augusti
auspiciis in Germania gestis quaestiones selectae. Diss. Bonn i9oi, p. i; vgl.
Ritterling, Westd. Zs. Korrespbl. XXI, Sp. i45 Nr. 67).
Den Mittelpunkt der Ubieransiedelung, die sich im Süden vermutlich bis zum
Vinxtbach, im Norden bis nach Neuss und Gelduba erstreckte und im Westen noch
Marcodurum und Tolbiacum umschloss (Col. Agr. S. i47; B. J. io3, i898, S. 32),
bildete die Ära Ubiorum (s. u.), in deren unmittelbarer Nähe ein festes Legionslager
sowie das Oppidum Ubiorum — wohl selbst Ära genannt — wahrscheinlich noch
«unter Agrippa sich erhob (Th. Bergk, Westd. Zs. I, S. 499). Zum ersten Male
Ansiedlung
der Ubier.
Kölns
Antä.nge.
143
i44
DAS RÖMISCHE KÖLN
Kölns
Anfänge.
Alteste
Schicksale.
Die Kolonie
Gründung.
Namen.
erscheinen diese Anfänge Kölns in der Geschichte kurze Zeit nach dem Ableben des
Kaisers Augustus (Sept. und Okt. i4 n. Chr.). Die in dem Lager bei der Ära Ubiorum
stationierte I. und XX. Legion glaubte der im Sommerlager erzwungenen Zugeständ-
nisse bei der Ankunft einer senatorischen Gesandtschaft verlustig zu gehen, überfiel
bei Nacht den Oberfeldherrn Germanicus in dem Hause des Oppidum, wo er sich
mit Weib und Kind aufhielt, und nötigte ihn zur Herausgabe des Vexillums ; der Führer
der Gesandtschaft entging nur mit knapper Not dem Tode. Allein ein vollständiger
Umschlag der Stimmung trat ein, als Germanicus seine ihrer Niederkunft entg^en-
sehende Gattin Agrippina zu den Treverern in Sicherheit bringen Hess: erbittert über
die Anstifter der Meuterei, hielten die Soldaten unter sich ein strenges Strafgericht ab
und stiessen die Schuldigen unbarmherzig nieder (Tac. Ann. I, 3i, 39 — 44).
In dem Oppidum Ubiorum erblickte die jüngere Agrippina, Tochter des Ger-
manicus und später Gemahlin des Kaisers Claudius, das Licht der Welt (Tac.
Ann. Xn, 2 7). Ihr Geburtstag ist der 6. November (Hknzen, Acta Arval. p. LXIV,
LXX; C. J. L. I, p. 329), das Geburtsjahr i5 (Mommsen, Hermes XIII, i878,
S. 255) oder wahrscheinlicher i6 (Düntzer, Picks Monatsschrift VI, i88o, S. 23;
VII, r88i, S. i4. Mommsen, C. J. L. I.^ S. 335. — Andere Ansichten vertreten
Ritter, B. J. XXXV, i863, S. ii und Bergk, B. J. LVII, i876, S. 42; letztere
lässt sie im vicus Ambitarvius geboren sein).
Wie lange das Kölner Legionslager bestanden hat, wissen wir nicht genau:
seine Aufhebung fällt sicher nicht nach 4o, vielleicht schon einige Jahre nach der Ab-
berufung des Germanicus (Siebourg, B. J. io7, i9oi, S. i86. — Nissen, B. J. 111/112,
i9o4, S. 8.). Die I. Legion kam nach Bonn, die XX. nach Neuss (Grimlinghausen).
Für ihre hundertjährige, selbst zur Zeit der grossgermanischen Erhebung nicht
erschütterte Treue wurden die Ubier im J. 5o n. Chr. belohnt: auf Betreiben der
jüngeren Agrippina, der Gemahlin des Kaisers Claudius, wurde in ihre Geburtsstadt
eine Kolonie von Veteranen entsandt (Tac. Ann. XII, 27: Sed Agrippina, quo vim
suam sociis quoque nationibus ostentaret, in oppidum Ubiorum, in quo genita erat,
veteranos coloniamque deduci impetrat, cui nomen inditum e vocabulo ipsius),
sicherlich ehemaligen Soldaten der I. und XX. Legion, die bei der Aufhebung des
Lagers zurückgeblieben waren (Tac. Ann. I, 39, Anfang; Pauly - Wissowa, Real-
enzyklopädie IV, Sp. 566). Wenn auch äusserlich von dem Ehrgeiz eines herrsch-
süchtigen Weibes veranlasst, hing doch tatsächlich diese Massregel mit der von
Kaiser Claudius durchgeführten Grenzregulierung und -befestigung am Niederrhein
zusammen. Der Kolonie wurde als Territorium ein Teil des Ubierlandes, vermutlich
das ehemalige Festungsgebiet, assigniert, während der Ubiergau noch daneben
bestehen blieb (Nissen, Col. Agripp. S. i5o; Schulten, B. J. io3, i898, S. 3o). Ein-
gereiht war sie der tribus Claudia (Grotefend, Imperium Romanum tributim de-
scriptum, p, I23; Kubitschek, Imp. Romanum tributim discriptum, p. 220) und besass
wohl von Anfang an die bevorrechtete Stellung einer colonia iuris Italici, d. h. Steuer-
freiheit und Gleichstellung mit den italischen Städten im Privatrecht (Paulus Dig. L,
i5, 8, 2. Als latinische Kolonie angenommen von Mommsen, Hermes XIX, S. 69,
doch offenbar aufgegeben St. R. III S. 768 und Anm. 4; als italische von Hirsch-
feld, Sitzungsberichte der Wiener Akademie der Wissenschaften CHI, i883, S. 3i9;
Kornemann, Zur Stadtentstehung in den ehemals keltischen und germanischen
Gebieten des Römerreiches, Giessen i898, S. 29 und 58).
Als ältester Vollname der Stadt, den sie bis tief in das 2., vielleicht bis in das
3. Jh. hinein geführt hat, muss Colonia Claudia Ära Agrippinensis oder
i44
II. GESCHICHTE
I45
Agrippinensium angenommen werden, eine Bezeichnung, die in gewohnter Weise Die Kolonie,
den ursprünglichen Namen und den der kaiserlichen Gründer in sich schlcss. Sie
ist zu suchen in der Sigle c. c. a. a auf den Stempeln kölnischer Terrakotten-
fabrikanten vom Ende des i. bis zur 2. Hälfte des 2. Jhs. (B. J. LXXIX, i885, S. i78;
110, i9o3, S. 188). Abgekürzt heisst die Stadt auf Soldateninschriften meist Ära —
so ausschliesslich im 1 . Jh. — ^
und Claudia Ära, auch
Col. Cl. Ära (C.J. L.XIV
208) und Ära Agrippi-
nensis (C. J. L. III, 4 479
XIII, i836), im bürgerlichen
Leben und bei den Schrift-
stellern (Tacitus, Plinius, Sue-
tonius) Colonia Agrippi-
Tiensis oder Agrippinen-
sium, wie denn auch die
Bewohner der Stadt und so-
^ar des Ubiergaues sich mit
Vorliebe Agrippinenses
nennen hörten (Tac. Germ.
28). Seit dem 3. Jh. ver-
schwindet der Name Ära,
und die Stadt heisst mit
Vollnamen Colonia Clau-
dia Augusta Agrippi-
nensis (C. J. LIX, i584
aus der Zeit des Severus
Alexander: B. J. io3, i898
S. 1 10), wie gewiss auch das
c. c. A. A auf dem Mittel-
bogen des Nordtores (s. u.)
und auf einer Münze des
Kaisers Postumus (Cohen,
M^d. imp. V p. i5 Nr. 7)
aufzulösen ist, während eine
andere Münze desselben
Kaisers (ib. Nr. 10) col. gl.
AGRiP. zeigt. Im 4. u. 5. Jh.
herrscht die Bezeichnung
Agrippina und Colonia
Agrippina (nachweisbar
frühestes Vorkommen in einem von Kaiser Maximian erlassenen Gesetze aus 3oo
oder 3o2: Cod. Just. V, 12, 21), die etwa seit der 2. Hälfte des 5. Jhs. nach und nach
von dem bis heute gebräuchlichen Namen der Stadt Colonia abgelöst wird (Lib.
Hist Franc. 8: In illis diebus — d. h. zur Zeit des Aegidius gegen 457 — coeperunt
Franci Agripinam civitatem super Renum vocaveruntque eam Coloniam, quasi coloni
inhabitarent in eam; Gregor. Turon. Hist. Franc. VI, 20: in Agrippinensem civitatem,
quae nunc Colonia dicitur. Noch 745 spricht Papst Zacharias von der Stadt, quae
Fiff. 46.
Köln. Das Pfaffentor kurz vor seinem Abbrudi 1826.
Nach Zeichnung von OedenthaL
I45
10
i46
DAS RÖMISCHE KÖLN
Die Kolonie, nuper Agrippina vocabatur, nunc vero Colonia: Jaffa, Bibliotheca rer. Germ. III,
ep. 5i, p. i52).
Zu Kölns römischen Namen vgl. ausser Grotefend und Kubitschek (s. S. i44)
H. D[üntzer], Kölns Namen zur Römerzeit: Köln. Ztg. v. ii. März i863. -
BoRGHESi, Oeuvres IV, p. i87 Nr. 3; VI, p. 282; p. 284 Nr. 3. — Mommsen, Eph.
epigr. V, S. i73 A, I. — Desjardins, Table de Peutinger, pag. 9 col. i der Folio^
p. 49 der Oktavausgabe. — J. Klein, B. J. LXXIX, i885, S. i89. — Ch. Robert,
Les noms de Cologne: Bull, de numismatique et d'archeol. publik par Serrure i887.
— Aug. Lognon, Gdogr. de la Gaule au VI« siecle, p. 382. — Nissen, Col. Agr.
S. 168. — V. Domaszewski, C. J. L. XIII, II, 2 p. 5o5.
Innere Dank ihrer günstigen Lage und der gesunden Entwickelung der Verhältnisse
Entwidceiung. y^hte die Kolonie rasch empor (Tac. H ist. IV, 63: transrhenanis gentibus invisa
civitas opulentia auctuque). Die Verschmelzung der beiden Bevölkerungsgruppen,
der römischen und der ubischen, und die Romanisierung der letztern vollzog sich
überraschend schnell (Tac. Hist. IV, 65). Der Gau der Ubier wurde von der
Stadt aufgesogen; selbst ihr Name schwand (abgesehen von den cohortes Ubiorum:
Pauly-Wissovita, Real-Encyclop. IV Sp. 345) und machte dem der Agrippinenser
Platz (Tac. Hist. IV, 28). Handeltreibende aus den verschiedensten Gegenden, be-
sonders aus Italien, Hessen sich in der Stadt nieder (Tac. Hist. IV, 65); die Bevölke-
rung stieg nach einer mutmasslichen Berechnung bis auf etwa 3oooo Köpfe (Col.
Agripp. S. i64).
Von Anfang an mit einer Mauer umgeben (Tac. Ann. XIII, 57; Hist. IV
64, 65) und schon im i. Jh. mit mehreren Tempeln (einem des Mars, Suet. Vitell. 8
und einem des Mercur, C. J. Rh. 2o4o), im Laufe der Zeiten mit glänzenden öffent.
liehen und privaten Bauten und stolzen Denkmälern ausgestattet, machte Köln einen
stattlichen Eindruck und behauptete den Ruhm einer grossen und schönen Stadt
bis um die Mitte des 4. Jhs. (Zosimus I, 38; Amm. Marc. XV, 11, 7); selbst beim
Einzüge der Franken war noch mancher Rest der alten Herrlichkeit vorhanden
(Salvian, De gub. Dei VI, 72). Mit der römischen Kultur zog auch römische Genuss-
sucht und Lasterhaftigkeit in die Bevölkerung ein und erreichte gegen Ende der
Römerherrschaft einen verhängnisvollen Grad (Salvian, De gub. Dei VI, 39, 72).
Poiitisdie Als Hauptquartier des Kommandierenden und Sitz des Statthalters von Nieder-
Bedeutunif. germanien (legatus exercitus Germaniae inferioris, etwa seit Hadrian legatus Augusti
pro praetore oder consularis provinciae Germaniae inferioris: Desjardins, Geo-
graphie de la Gaule III, p. i73) blieb Köln politisch bedeutsam für die ganze
Zeit der Römerherrschaft. Die Verteidigung lag in der Hand der militärisch ge-
schulten Bevölkerung; an regulärem Militär muss neben den ins Hauptquartier ab-
kommandierten Truppen (zu denen auch die Alenreiter der Flavierzeit gehören;
vgl. V. Domaszewski, Wesid. Zs. XIV S. 3o; Klinkenberg, Grabdenkmäler S. 181)
eine Prätorianertruppe zur Zeit des gallisch-römischen Reiches (B. J. XXXIII/IV,
i863, S. 182) und eine vollständige Garnison seit Diokletian angenommen werden
(Hettner, Westd. Zs.-Korr. V, 188Ö, Nr. I29), darunter eine Abteilung GentUes
in der 2. Hälfte des 4. Jhs. (Klinkenberg,. Grabdenkmäler S. i55 Nr. i34 und
S. 166 Nr. i79; vgl. S. 161). Auch der Präfekt der Rheinflotte, von der sich eine
Station auf der Alteburg befand (s. u.), halte hier seinen Sitz (C. J. Rh. 355).
Verwaltung. Was die kommunale Verwaltung angeht, so werden die decuriones (Stadt-
verordneten), die den ersten Stand bildeten, wiederholt erwähnt; ihre Versammlung be-
zeichnet Tac, Hist. IV, 64 als das concilium Agrippinensium. Munizipale Oberbeamte
i46
II. GESCHICHTE
l47
Stände.
waren die duumviri (C. J. Rh. 42o s, nach v. Domaszewski zu lesen: [II virDie Kolonie.
i]ter(um) aed[i]I(icia) p(otestate); 549); zu der Annahme, dass die Colonie, wenigstens
in der altern Zeit, der vollen Selbstverwaltung entbehrt habe (Kornemann, Zur
Stadtentstehung S. 39), liegt kein Grund vor. Später war der curator, ursprünglich
ein kaiserlicher Kontrollbeamter (vgl. Pauly-Wissowa, Real-Encyclopädie IV, Sp. 1806
Nr. 10), das städtische Ober-
haupt; ausserdem lassen sich
nur noch aediles (Polizei-
beamte) nachweisen (vgl. die
Grabinschrift des Masclinius
Maternus aus 352 n. Chr.,
der die städtischen Ehren
insgesamt durchlaufen hat,
C. J. Rh. 549) nebst ihrem
Diener, dem limocinctus
(Klinkknberg, Grabdenk-
mäler 73).
Unter der Bevölkerung
tritt begreiflicherweise in der
altem Zeit das militärische
Element am meisten hervor.
Nach und nach entwickelt
sich ein wohlhabender Kauf-
mannsstand, dem zahlreiche
Freigelassene angehören; da-
für spricht neben den Zeug-
nissen der Grabdenkmäler
das in Köln nachweisbare
Institut der Augustales (C.
J.R.2o4o;vgl.B.J.XXXXII,
i867, S. 79). Von Kauf-
leuten werden auf Inschriften
genannt: zwei negotiatores
cretarii (Tonhändler: C. J.
Rh. 352undB.J.LXXXIII,
i887, S. i45 Nr. 273); ein
negotiator lanio (Fleischwa-
renhändler: C. J. Rh. 324;
Kl. 80); ein negotiator se-
plasiarius (Parfümeriewaren-
händler: C. J. Rh. 4 16;
Kl. 82); ein negotiator pistorius (Mühlenbesilzer: C. J. Rh. 4i8; Kl. 89) und ein nego-^
tiator nummularius (Wechsler: C. J. Rh. 2o37; Kl. ioi). Von sonstigen Gewerbetrei-
benden erscheinen ein medicus (Arzt: C. J. Rh. 372; Kl. 18; auch durch den Fund'
von Arztgräbern bezeugt: B. J. II, i843, S. 87; LXIV, i878, S. 79; Westd. Zs. Korr.-Bl. I,
1882, S. 62 Nr. 224); ein scolasticus (Rechtsbeistand: Kl. 63); ein fulloniae artis.
magister ( Walkerei besitzer: C. J. Rh. 37 1; Kl. I25); ein tignarius (Zimmermann:
Kl. 76); ein choraules (Chorpfeifer: Stadtanzeiger vom i9. Febr. i9o5, Nr. 81 III) ;.
Fig. 47. Köln, Mus. Wallraf-Ridiartz. Weiblidie
Marmor -Porträtbüste.
I47
< ^^ DAS KÖM JS^.HE KÖLN
$n*i *(vi//«<«^^ 137*0 äjjo'J dn tt'ßUritxu ^SU;n'>graph) und ein symphoniacus (Musiken C. J. Rh.
iii; Kr. ho;, Au/h der zunftrnflsMge Zusammenschluss der Gewerbetreibenden
i^i uiv \i^i*Mi\tAf, Krwahnt werden die collegia (Zünfte) der [fjocarii (Köche: B. J. XLII,
^^(Hf S 8 5y, der pit^trir j (ßä* ker: auf einer unedierten Inschrift), der hastiferi (Munizi-
\,.i\v^Hri\hi^M> Wtz^UlZn, Korr.'Bl XII, i893, Sp. 96 Nr. 45; XIV, i895, Sp. 88 und
M4; vf^l, Vm, f«89, Sp, i9 Nr i3; So Nr. «3 und io3 Nr. 4i) und der fabri tignarii
(/jiiimerleute: B. J, io3, i898, S. 260. — Dagegen gehört das coUegium equitum C. J.
Kli. V)o u. li J, XCVI/VII, i895, S. 37o den equites singulares an; vgl. C J. L
XIII, n, a, S. .S06). Die Funde geben uns eine lebendige Anschauung von der Blüte
fU'T 'i'«rr;il<oitenfahrikati(m, deren bedeutendste Vertreter seit dem Ende des i. Jhs.
iUti Mi'U\t:r Vm[t:x, Alfiim, Janctus, Servandus und Lucius waren. Den Höhepunkt
tUr '!'<'< hiilk h«i/eirhnet der um i64 n.Chr. tätige Servandus (Lehner, Zur Kenntnis
d«r rn\u\mUn\ Ttirrakottafabrikcn in Köln: B. J. 110, i9o3, S. 188). Sein Auftreten
fallt /luannii»^!! mit einem grossartigcn Aufschwünge der Glastechnik unter den Finnen
KronllnuH, Nun. und KQVALVPIO (wohl aufzulösen: aEQV Alis LVPIO). Reliefierte
(icilllHntt und «olche nnturalÜHlisrher Bildung gingen um die Mitte, kostbare Schlangen-
fadtinKJ/lHrr Hftil der a. H. des a. Jhs., geschliffene, gravierte und gemalte Gefässe —
danintiir GoldgUlHrr — im 3. u. 4. Jh. aus den Kölner Werkstätten hervor. (Kisa, Die An-
lanyti dcT rhelniHchen Glasindustrie: Zs. des Bayerischen Kunstgewerbe -Vereins in
MünrhtiU lH96, S. 45 und 61; ders,, Sammlung Niessen, S. VI; Fr. Gramer, In-
HihrlUt^n auf Glasern des römisrhen Rheinlands : Jahrb. des Düsseldorfer Gesch.-Vereins
XIV. i^üo. S. i38).
\oi^»Iu!uIliVu '^^^ rt^liglöst^n Anschauungen entsprechen der im Rheinland allgemein bemerk-
hait^n krltisrh.gt*rmanisrh-rO\roischen Mischkultur: neben den römischen und den von
dtM\ Rön\ern t*ingt»fl\hrten orientalischen treten keltisch-germanische Gottheiten, zumal
i\i^ M<Uro»\t*n, nan^entlirh seit dem Anfang des 3. Jhs. stark hervor (vgl. Al. Riese, Zur
GcHchlrhto dos Ciötterkultus im rheinischen Germanien: Westd. Zs. XVII, iS98, S. i).
Auch der Ncntplatcmismus fand Anhänger (Kl. 111). Eine Judengemeinde existierte
jcnUMUrtlls im AulanKt^ des 4, Jhs,, vermutlich schon viel früher (Cod. Theodos. XVI. 8, 3;
v^l. Knnkw Geschichte KcMns I, S. 46i: Ernst Weydex, Geschichte der Juden in
Köln rtu\ Khc*iu» KcMu kH67, a 3o. 37: Jri- Aronius, Regesten zur Geschichte der Juden
im tiC\ukiMhcu und deutschen Reiche bis zum Jahre ia73, Berlin i^oa. S. 2).
c^hlltr.Mriw'luv ^^^''^ Aut^u^io dos l.^hvistentums gehen anscheinend bis in das 2. Jh. zurück, wotm
sivh >cuvh kome IVnkmaler vv>u hC^herm Alter als das 4. Jh. mit Bestünmtheit nach-
woiscu UsNeu vheiuieus^ Coutru h^ieres. L »o. 2. — VgL Rettberg» Rirchengesciüchte
IKulsvhUiKls t S. ^^; Fkiki>rk vu Kirchtngeschichte Deutschlands I, S. 81; Hacol
Kavhcn^CNvhivhte IVcUsvhUn^^s -K S. 6: \V. Kifinbn. Die Einführung des Chiistcn-
icuux m Kv^lu und l'mgegciuU lV>gr. der Ober-KeaU^hule zu Köln 1S88 und iS89;
KuNK^tNi^KvH R.chnsd. v<Uabii\sv hatten Kölns. S. l; Grabdenkmäler» S. iSS). Wohl
U-gluubi^^t viiK» »iivhtcte Marivit^iu vermutiivh diisder Dio kletiariischenVerfofgxmg: eines
\\»n lu»t^fMuciu vk'icu BviN:!ika — die h<;:'u:'ge Un>uUkirche — laut einer weii%steiK in
V\*j.Hc cihalvt^cu u!»a Ivteir^s im ^. Jh. bezeugten Inschrift von Clematius wiederhergestellt
NkUiüc '.KxLVVs, IV Christi. Ip.schri'tcu oer Kher.r.anJe L Nr. 294 und XachtrJge EL
5s v^nv .^x^ icKh^' litcur.ut und J'e b^:>:>*ick;:riu:»g der Legende s. bei Klixkesbeäg in
\\s '-'>-< uiKi U^^'s, Kro>c''Vvkon XII. S. 470 . em jinderes von Soiciatea. aa-
^vv^.ioh oct thcbd>v.r>c»i Legion» ooren goioscrj!^ er»oe. V'.^n Gr-jri^r. Tut. in ijtor. mar-
i>' ^: v.Mwri:iic b>a>..'x^ o.cu >J ::v.-c-)'x: ocr i t-sten chrusdichea BegrlbnissöE»
Kmkx - >iot Jcju +. "1. b..occe \-*:<:<hs ri Wi— vr und WarrE. Kirch«»-
II. GESCHICHTE
l49
lexikon ^VlI, S. i6i5; die Inschriften bei Klinkenberg, Grabinschriften, S. i55). Die Kolonie
Erster historisch beglaubigter Bischof ist unter Constantin Matemus (Optatus, De
schismate Donatistarum I, 23; vgl. Euseb. Hist. eccl. X, 5, i9), dem in demselben Jahr-
hundert Euphrates (Athanasius, Hist. Arian. 20) und Severinus folgen (Greg. Tun De
virt. S. Mart. I, 4); eine christliche Kirche erwähnt Amm. Marc. XV, 5, 3i. Wie
lange sich jedoch noch das Heidentum hielt, beweist der Umstand, dass St. Gallus
als Diakon im ersten Viertel des 6. Jhs. hier einen heidnischen Tempel in Brand
steckte (Greg. Tur. Lib. vit. patrum VI, 2, p. 681, Krusch).
Fokende Ereieiiisse sind uns aus der äussern Geschichte Kölns unter der Römer- Äussere
° ° Gesdiidite.
herrschaft überliefert.
Nur wenige Jahre nach der Gründung der Kolonie (59 n. Chr.) wurde ihre Brandunffiüdc.
Fi|;. 48. Kdln, St Gereon. Grabstein des christlidien Knaben Valentinianus.
Umgebung und sie selbst von einem unheimlichen Feuer heimgesucht, das angeblich
aus dem Boden hervorbrach und sich nicht mit Wasser löschen, sondern nur mit
Steinen, Knüppeln und Tüchern ersticken Hess (Tac. Ann. XIH, 57); vermutlich
handelte es sich um einen Moor- und Heidebrand, nicht um einen vulkanischen
Ausbruch (Noeggerath, Das Gebirge in Rheinland- Westfalen III, S. 59).
Den von Galba zum Statthalter Niedergermaniens eingesetzten A. Viteliius be- Viteiiius.
grüsste nach dem teils offenen, teils geplanten Abfall der rheinischen Legionen der
Legat der I. Legion, Fabius Valens, am 2. Januar 69 in Köln als Imperator (Tac.
Hist. I, 57). Der neue Kaiser, dem sich die Bürgerschaft begeistert anschloss, hielt
einen feierlichen Umzug durch die Stadt mit dem Schwerte des Julius Caesar in der
Hand, das dem Marstempel entnommen worden war (Suet. Vitell. 5; vgl. Düntzer,
Viteliius und der Marstempel zu Köln: B. J. XXVI, i858, S. 47).
Die grosse Erhebung der Germanen und einiger keltischen Gaue, die den Batavischer
Namen des batavischen Freiheitskrieges führt (69/7o n. Chr.), brachte Köln in eine ^'''«^»»eitskrieff.
149
l5o DAS RÖMISCHE KÖLN
Äussore kritische Lage. Magistrat und Bürgerschaft hielten auch jetzt treu zu Rom. Nur
* einzelne schlössen sich der patriotischen Bewegung an; in dem Hause eines solchen
planten die gallischen Führer die Empörung (Tac. Hist IV, 55). Aber nach den
Erfolgen der Insurgenten wurde die Stadt von Julius Tutor belagert und zum An-
schluss an das gallische Reich genötigt (ib. 59). Der Hass der Germanen auf die von
ihren Stammesgenossen abtrünnigen Ubier verlangte dringend die Zerstörung der
Stadt, eine Gesandtschaft der Tenkterer an den Kölner Rat die Niederreissung der
Mauern und die Ermordung sämtlicher Römer. Durch Vermittelung der Priesterin
Veleda und des ihnen gewogenen Civilis wussten die Agrippinenser beides von sich
abzuwenden (ib. 63—65). Die Nachricht von dem Siege des Cerealis bei Trier Hess
sie sogleich wieder mit den gallischen und germanischen Verbündeten brechen: sie
metzelten die Germanen in ihren Häusern nieder, öffneten dem Sieger die Tore,
lieferten ihm die Frau und die Schwester des Civilis und die Tochter des Classicus aus,
die sich bei ihnen als Geiseln befanden, und verbrannten verräterischerweise eine
Kohorte von Friesen und Chauken nach einem Trinkgelage in ihrem Quartier zu
Tölbiacum (ib. 79).
Tralan. Als Statthalter von Niedergermanien empfing M. Ulpius Traianus im J. 98 die
Nachricht von seiner Adoption durch Nerva (Dio Epit. LXVIII, 3, 4) und übernahm drei
Monate später, nach Nervas Tod, in Köln die Regierung (Aur. Vict. Epit. i3; Hiero-
nymus Chron. ad a. 2ii3; Eutrop. VIII, 2; Oros. VII, 12, 2; Spart. Hadr. 2; Sidon.
Apoll, carm. VII, 11 4. — Vgl. J. Dierauer, Beiträge zu einer krititischen Ge-
schichte Trajans bei Max BOdinger, Untersuchungen zur röm. Kaisergebchichte I, S. 29).
Anfirebi. röm. Jedes geschichtlichen Hintergrundes entbehrt die von den Chroniken des
Kölns. i5. Jhs. erzählte (Werner Overstolz, Aufzeichnungen in der Handschrift 5776 der
Deutschen Gesellschaft zu Leipzig von i446, S. 21; Agrippina Bl. 58o; Koelhoffsche
Chronik in den Städtechroniken XIII, S. 3i7), von Lokalhistorikem des i7. Jhs.
fortgepflanzte und der romanisierenden Zeitrichtung entsprechend heraldisch-
genealogisch ausgebildete Nachricht, Kaiser Traian habe fünfzehn römische
Adelsgeschlechter nach Köln verpflanzt, von denen die vornehmsten Kölner
Geschlechter abstammten (Gelknius, p. ii3; Turckius, p. 224, der Gelenius
folgt, obwohl er sich über den mangelhaften Patriotismus der Kölner ereifert). Der
Ursprung der ganzen Sagenbildung scheint in mehreren Stellen des Annoliedes zu
Hegen, die auf eine Ansiedelung römischer Adeliger in Köln zu deuten schienen
(V. 489: die bürg hiz her — sc. Agrippa — Colonia; da warin sint herrin maniga.
V. 493 : ci dere bürg vili dikki quamin di waltpodin vane Rome, di dir oug er
dar in lantin veste bürge havitin. V. 5i3: den herrin al ci minnin, di ci Keine
warin sedilhaft; vili michil was diu iri craft); weitere Spuren derselben finden sich
bei Vincenz von Beauvais (Speculum historiale XXVI, 12, aus Guilelmus Malmes-
beriensis: Colonia prius dicta est Agrippina ab Agrippa genero Augusti, postea a
Traiano, qui ibi imperio allectus colonias civium Romanorum eo deduxit, Colonia),
dem offenbar die Gründung der colonia Traiana bei Xanten vorschwebte, und Gotfrid
Hagen (V. 338i: de edele gesleichte, dei herkumen sint van vrier art, sint dat
Coelne alreeirst kirsten wart). Nachdem schon Herman von Neuenar das Prinzip
der Sage angegriffen hatte (Brevis narratio de origine et sedibus priscorum Francorum
bei Peutinger, Sermones convivales, p. 108), bekämpfte sie mit gerechter Entrüstung
Broelman (II, fol. 587; er führt jedoch, wenn auch zweifelnd, den Ursprung
mancher Geschlechter auf die Gründung der Colonie durch Claudius zurück II, fol. 439;
vgl. V. Mering und Reischert I, S. 3i) und v. Hi lies heim (Vorlesungen, fol. 98)
i5o
II. GESCHICHTE
l5l
Anderthalb Jahrhunderte, die nach den Funden die Zeit der höchsten Blüte
Kölns umfassen, schweigen alle historischen Nachrichten. Um die Mitte des 3. Jhs.
sah die Stadt das rasche Entstehen und Vergehen des gallischen Kaisertums.
Gallienus Hess bei seinem Abzug aus Gallien, das er gegen eingedrungene Germanen
verteidigt hatte, seinen zum
Caesar ernannten Sohn, den
jungen Saloninus, auch Va-
lerianus geheissen (Dessau,
Inscr. Lat. sei. I, Nr. 557),
unter dem Schutze eines
gewissen Albanus in Köln
zurück; den Oberbefehl über
dieTruppen und die Deckung
des Rheins vertraute er dem
Postumus an. Nach einem
Siege des letztern über ger-
manische Eindringlinge ver-
<angte Albanus für Saloninus
die reiche Beute, die Postu-
mus bereits den Soldaten
verteilt hatte. Diese em-
pörten sich und bestürmten
unter seiner Führung Köln.
Albanus und Saloninus wur-
den dem Postumus ausge-
liefert und von ihm getötet;
er selbst übernahm die Herr-
schaft und behauptete sie
gegen Gallienus (2 59 n. Chr.
Zonaras XII, 24; Zosimus I,
3S; Victor epit. 32). Seine
zehnjährige Regierung be-
zeichnet eine vollständige
Erneuerung des von den
Feinden schwer heimge-
suchten Galliens (Eutrop. IX,
9 ; Orosius VII, 22, 10; Treb.
Poll. Trig. tyr. 3, 3; Gallien.
4, 3, der fälschlich von einer
siebenjährigen Regierung
spricht). Die damalige Exi-
stenz einer Münzstätte in
Köln und eines gallischen Senates nach Art des römi.schen, dessen Sitz wohl eben-
falls Köln war, machen die Münzen dieses Kaisers glaubhaft (Eckhel, Doctrina num.
vet I p. 74; Cohen, M6d. imp. V p. i5 Nr. 7 und 10; Eckhel VII p. 445—446;
Cohen V p. 44 Nr. 2o4— 206, p. 45 Nr. 212—213, p. 5i Nr. 263, p. 58 Nr. 335.
Vgl. auch das den Fasti unbekannte Consulat des Censor und Lepidus bei Körber,
Rom. Inschriften des Mainzer Museums Nr. 20).
Äussere
Geschichte.
Postumus.
Fig. 49. Köln, Museum Wallraf-Ridiartz.
Torso eines römischen Imperators.
i5i
l52
DAS RÖMISCHE KÖLN
A ussere
Geschi chte.
Andere
galÜHcheKaiser.
BonosuB,
Procalus.
Constantins
Rheinbrüdce.
Silvanut.
Einfftlle
der Franken.
Nach dem gewaltsamen Tode des Postumus {268), einer kurzen Regierung
seines Gegners Laelianus (Lollianus) und einer nur zwei- bis dreitägigen des Schmiedes
Marius blieb als Kaiser am Rhein Victorinus übrig, den Postumus zu seinem Mit-
kaiser ernannt hatte. Im zweiten Regierungsjahre wurde er nebst seinem kleinen
Sohne, dem Caesar Victorinus, wegen seiner zügellosen Leidenschaft in Köln das
Opfer einer Verschwörung und fand auch hier sein Grab (Eutrop. IX, 9; Treb. Poll.
Trig. tyr. 5, i; 6, i; 8, i; Gros. VII, 22, 11; Frg. bist. Graec. IV, p. 598). Die ein-
flussreiche Mutter des ermordeten Kaisers, Victorina (Victoria, Vitruvia) erhob darauf
den Senator und Statthalter Aquitaniens Tetiicus auf den Thron und machte seinen
Sohn zum Caesar; mit ihnen ging das gallische Reich zu Ende (Eutrop. IX, 10; Treb.
Poll. Trig. tyr. 24, i; 25, i. — Vgl. Düntzer, Postumus, Victorinus und Tetricus in
Gallien: B. J. IV, i844, S. 45).
Unter der Regierung des Probus empörte sich Bonosus, anscheinend Präfekt
der Rheinflotte, in Köln gegen den Kaiser, weil er Strafe für seine Nachlässigkeit
fürchtete, die die Einäscherung der Wachtschiffe auf dem Rhein durch Germanen
zur Folge gehabt hatte; er unterlag erst nach schwerem Kampfe (280 oder 281 n. Chr.
Vopisc. Prob. 18, 5; Bonos. i5, i; Aur. Vict. 37, 3). Auch die gleichzeitige Empörung
des Proculus scheint in Köln mit Hilfe der Franken unterdrückt worden zu sein
(Eutrop. IX, i7, 1; Gros. VII, 24, 2; Aur. Vict. Epit. 37,5; Vopisc. Procul. i3, 3).
Einen bezeichnenden Ausdruck fand die Wiedergewinnung und Sicherung der
Rheingrenze in dem Bau der festen Rheinbrücke durch Constantin (s. u.).
Den magister peditum Silvanus zu Köln, der den Einfällen der Barbaren in
Gallien mit grossem Erfolg begegnet war, trieben die Ränke und Verleumdungen
seiner Neider am Hofe des Constantius in Ermangelung eines anderen Ausweges zur
Anlegung des kaiserlichen Purpurs. Zwar ward seine Unschuld dargetan und der
General Ursicinus mit dem Auftrage abgeschickt, ihn unter Zusicherung der Bei-
behaltung seiner Würden von seinem Posten abzuberufen. Da aber Ursicinus alles
zum Losschlagen bereit fand, verschaffte er sich durch Bestechung unter den Soldaten
einen Anhang. Diese drangen in den Palast des Silvanus ein, zogen ihn aus einem
Versteck hervor und töteten ihn auf der Flucht nach einer christlichen Kirche, in
der er eine Freistätte zu finden hoffte. Seine Kaiserwürde hatte kaum 28 Tage ge-
dauert (Juli oder August 355 n. Chr. Amm. Marc. XV, 5; Zonaras XIII, 9; Aur.
Vict. 42, i5; Epit. 42, 10; Eutrop. X.. i3; Hieron. Chron. ad a. 237o; Gros. VII, 29, i4.
Vgl. Düntzer, Die Ermordung des Silvanus zu Köln im Jahre 355: B. J. VIII^
i846, S. 76).
Der Tod des Silvanus gab den Rhein einer furchtbaren Verheerung durch
Franken, Alemannen und Sachsen preis. Köln fiel nach harter Belagerung den
Feinden in die Hände und erfuhr eine Zerstörung wie nie zuvor; nur ein Turm bei
der Stadt blieb erhalten (Ende 355. Amm. Marc. XV, 8, i9; XVI, 3, i ; Zosimus III, i).
Julianus gewann es im folgenden Jahre wieder, schloss hier mit den Franken
Frieden und leitete persönlich die gründliche Herstellung der Befestigungen (Amm.
Marc. XVI, 3, 2).
Abermals wurde Köln von Frankenschwärmen unter Marcomir und Sunno im
J. 388 bedroht. Die Feldherren des gallischen Kaisers Maximus, Nannenus und
Quintinus, kamen jedoch der Stadt zu Hilfe, verscheuchten die mit Beute bela-
denen Feinde über den Rhein und vernichteten die Zurückgebliebenen bei der
Silva Carbonaria (Greg. Tur. Hist. Franc. II, 9. Vgl. Longnon, G6ogr. de la
Gaule, p. i54).
l52
IL GESCHICHTE
l53
Im Winter 392/93 überschritt Arbogastes auf seinem Rachezuge gegen die ge-
nannten Frankenhäuptlinge bei Köln den Rhein (Greg. Tur. a. a. O.). In dieselbe
Zeit fällt auch das letzte sichere Zeichen der dortigen Römerherrschaft, die In-
schrift C. J. Rh. 3 60, welche von der Wiederherstellung eines Bauwerkes unter den
Kaisem Theodosius, Arcadius und Eugenius (392—394) auf Befehl des com es Arbo-
gastes handelt (Fig. 5o).
Um das J. 4oo hörte Köln auf, eine römische Stadt zu sein : die Notitia digni-
tatum kennt es als solche nicht mehr, und Salvian bezeichnet es vor der Mitte des
5. Jhs. als hostibus plena (De gub. Dei VI, 39). Wie die Begründung der fränkischen
Herrschaft vor sich ging, wie viele Eroberungen stattfanden, ist nicht überliefert
Noch einmal gewann ein Vertreter des Römertums, der comes et magister utriusque
militiae Aegidius in der Stadt Einfluss (um 457?); angeblich regierte er sogar sieben
Äussere
Geschichte
Ende der röm.
Herrsdiaft.
Fig. 50. Köln, S. Peter. Bauurkunde aus 392—394 n. Chr.
Jahre lang als König der Franken, die ihren König Childerich vertrieben hatten.
Die Wiedereroberung führte zu einem heftigen Blutbad unter der Partei des Aegidius ;
er selbst entkam (Greg. Tur. Hist. Franc. II, 11, 12; Lib. Hist. Franc. 8). Vielleicht
bezieht sich auf diese Einnahme der Stadt die Nachricht von der Gefangennahme
eines Verwandten des Salvian und die Schilderung des in Köln herrschenden Elendes
(Salvian. ep. i, 5).
Was von dem Glänze des römischen Kölns unter den Stürmen der Völker- Da8röm.Köin
Wanderungszeit, die nicht einmal die Grabstätten verschonte (vgl. den Befund zahl- Mittelalter,
reicher Gräber an der Luxemburgerstrasse : Westd. Zs., Korrespbl. XVI, i897, Nr. 72
Sp. i85; an der Severinstrasse : das. XXII, Nr. 75 Sp. i74), übrig blieb, das vernich-
tete teils der Einfall der Normannen im Herbste 881, teils wurde es als Baumaterial
mittelalterlicher Kirchen und Klöster verwandt (St. Pantaleon angeblich unter
Benutzung der Brückenreste erbaut, s. u; St. Ursula mit zahlreichen Fragmenten
römischer Denkmäler in den Mauern imd Altären). Abgesehen von der Befestigung,
die an manchen Stellen noch heute sichtbar ist (s. u.), erhielten sich über der Erde
i53
i54
DAS RÖMISCHE KÖLN
DasroiaKöinnur der Marsilstein, ein Rest der römischen Wasserleitung bei ihrem Eintritt in die
Mittelalter. Stadt (s.u.), der Eigelstein, vermutlich das Überbleibsel eines grossen Grabdenkmals
(s. u.), und die Ruinen von Bauten auf der Alteburg (s. u.). Als daher Petrarca im
Sommer i333 in Köln weilte, schwelgte er mehr in der Erinnerung an die römische
Vergangenheit der Stadt als im Anschauen der noch vorhandenen Oberreste (Petrarcae
epistolae, ed. Fracassetti I, 4, p. 46: a mane ad vesperam civitalem . . circumivi:
haud iniucundum exercitium, non tarn ob id, quod ante oculos erat, sed recordalione
maiorum nostrorum, qui tarn procul a patria monumenta Romanae virtutis tam
illustria reliquissent). Eine Einwirkung der römischen Vorzeit auf die Einwohner ist
während des Mittelalters nur insoweit bemerkbar, als die Denkmäler den Künstlern
Anregungen gaben (vgl. z. B. mehrere Darstellungen in den Dreipässen der
Fresken des Hansasaales von i38o) und Veranlassung zur Bildung von Sagen wurden
(Grin- und Marsiliussage, Wein Versorgung durch die Wasserleitung — s. u.).
Das röm. Erst der Humanismus, der auch in Köln trotz scharfer Gegenströmungen Boden
Neazeit ^asste, weckte und förderte den Sinn für die antiken Oberreste. Der gelehrte Donapropst
Humanistisdie Graf Herman von Neuenar (i492 — i53o) regte zuerst den Eifer für die Samm-
Bestrebunffen. . ^ , ^ / o . , t^ . .
lung von Altertümern an. Seine antiquarischen Schätze gingen m den Besitz seines
gleichnamigen und in gleichem Sinne tätigen Neffen über. Förderer archäologischer
Bestrebungen waren ferner in Köln im i6. Jh. der Professor der Philosophie Petrus
X i m e n e s und der Jurist Metalius Metellus, eifrige Sammler römischer, zumal
kölnischer Altertümer u. a. der Lic. iur. Joh. Rinck, Dr. Broich, die Bürgermeister
Arnold von Siegen, Joh. Hardenrath, Constantin und Joh. von Lis-
kirchen (letzterer beschrieb in seinem verlorenen Opus genealogicum auch zahl-
reiche alte Denkmäler Kölns), der Lic. iur. Johan Helman, der Dr. iur. und Pro-
fessor an der Kölner Universität Stephan Broelman. Am frühesten kopierten
römische Inschriften in Köln Willibald Pirckheimer (vgl. C. J. L. XIH, I, 2 p.
588), Mariangelus Accursius (i53o/3i; vgl. Mommsen, C. J. L. IX p. 397) und
der Dekan des Bonner Cassiusstifts Jacob us Campius (vgl. Freudenberg, B. J.
XXIX/XXX, 1860, S. io5; XXXIX/XL, 1866, S. i75).
Helman. Johann Helman beschäftigte sich angelegentlich mit dem Studium der stadt-
kölnischen Altertümer und der Topographie der römischen Stadt; die geplante Veröffent-
lichung seiner Forschungen, von denen sich nur dürftige Reste erhalten haben (s. 0.),
unterblieb jedoch. Charakteristisch für die Fassung seiner Aufgabe ist folgende Stelle aus
der Vorrede: Ut igitur propius (als die Chronikenschreiber, die statt Geschichte nur
„decoram de originibus fabulam" geliefert hätten) ad historiae veritatem accedamus
atque a maiorum invidia nos vindicemus, nostram hanc antiquitatis commemorationem
ab incorruptis rerum gestarum monumentis collatione locorum et quasi quadam inter
se conciliatione ipsorum, quoad fieri poterit, proponere constitui.
Die erste Bekanntmachung römischer Altertümer Kölns erfolgte durch Arnoldus
Mercator auf den Randleisten seines Stadtplanes (S. 9o Nr. 26 — 29; S. i38).
Broelman. Etwas später — das kaiserliche Privilegium fol. 2 ist vom J. 1600 — machte
Stephan Broelman (i55i — 1622) den ersten Versuch einer Geschichte der Stadt
(„quod solidum est et a fabulis purum, per invia nullo praeeunte diligenter primus
investigo"), in der weitschweifigen Art seiner Zeit bei den Anfilngen der Menschheit
anhebend und seine sämtlichen historischen und antiquarischen Kenntnisse in die Dar-
stellung verflechtend, aber an Gründlichkeit der Forschung und Selbständigkeit des
Urteils die zeitgenössischen Lokalhistoriker weit überragend. Die „Civiliuna rerum
memoria dignarum civitatis Ubiorum et Coloniae Claudiae Augustae Agrippinensis
i54
II. GESCHICHTE
l55
commentarii" reichen bis in die fränkische Zeit; gedruckt wurde 1608 unter dem ^^j*** j*"^®^^^
Titel Epideigma nur eine die Kupfertafeln (auch diese nicht vollständig) mit den
zugehörigen Widmungen und Erläuterungen enthaltende Probe. Von bleibendem
Werte sind die in dem ganzen Werke, besonders in den Abschnitten über den Kult
der Ubier zahlreich angezogenen und erläuterten Steindenkmäler und Inschriften,
die den angeführten Sammlungen entstammen (vgl. Knipping, Der litterarische Nach-
lass des Kölner Historikers Stephan Broelmann: Mitt. aus dem Stadtarchiv von
Köln XXII, i892, S. i78).
Joh. Liskirchen und Broelman sind stark benutzt in den „Annales Colonienses"
des Jesuiten Herman Crombach (i598 — 1680), einer annalistisch gehaltenen
Geschichte Kölns vom Geburtsjahr des Augustus und des Agrippa bis i675, die ebenfalls
Neuzeit.
Crombach.
Fig. 51. Aussdinitt aus Broelmans Tab. IV. Monumentorum Vetustatis, den Rdmerturm,
den Marsilatein und einige kleine Denkmäler darstellend.
Gelenius.
ungedruckt geblieben ist. Crombach veröffentlichte neben einer Anzahl neuer Funde
sämtliche Inschriften der reichen Sammlung des Grafen Hermann von Manderscheid-
Blankenheim, die die Kölner Sammlungen von Neuenar und Liskirchen in sich auf-
genommen hatte.
Die römische Vorzeit Kölns berührt an manchen Punkten der Kanonikus von Joh. und Aeg
St. Andreas in Köln Aegidius Gelenius (i595 — 1656) in seinem Werke „De ad-
miranda sacra et civili magnitudine Coloniae", steht aber an Sorgfalt in der Wieder-
gabe der Denkmäler hinter Crombach zurück; auch die vornehmlich von seinem
Bruder Johannes Gelenius (i585— i63i) mit ungeheurem Fleisse geschaffene ge-
schichtliche Sammlung, die unter dem Namen „Farragines" bekannt ist, enthält
mehrere auf das Altertum bezügliche Stücke.
Den XXII. Band der „Farragines" füllt die von Broelman unabhängige, aber
wenig originelle „Historia Coloniensis" des Johannes Wilmius (t i646), Dekan in
Kempen und Censor seines Verwandten Aeg. Gelenius. Eine lobenswerte Selbstän-
digkeit gegenüber seinen Vorgängern Broelman und Gelenius bekundet der Rektor
Wilmius
und Turckius.
i55
i56
DAS ROMISCHE KÖLN
Wallraf.
^J^j^^.'J^^^^^des Jesuitenkollegs zu Trier, Heinrich Turck (i6o7— 1669) in seiner bis 1660
Neuzeit, reichenden annalistischen Geschichte „Inferior ad Rhenum Germania".
^d^ris'jhs*" Unter den Sammlungen römisch- kölnischer Altertümer des 18. Jhs. ist die be-
deutendste die im J. i732 durch Ignaz von Roderique katalogisierte des Ratsherrn
Gottfr. Balth. von Hartzheim, dessen Verwandter, der gelehrte Jesuit Joseph
von Hartzheim (i694 — 1763), sich, wie um die Geschichte seiner Vaterstadt über-
haupt, so auch um ihre römischen Denkmäler durch Vollendung von Schannats
„Eiflia illustrata" grosse Verdienste erwarb. Sein Ordensgenosse August in Aid en brück
versuchte sich zum ersten Male in einer urkundlichen Darstellung des Kultes de'^
Ubier (i746 und 49) und der Constantinischen Rheinbrücke (i767). Gegen Alden-
brück polemisiert der fleissige Sammler Vikar Barth. Jos. Blasius Alfter (i726
— 1808) in einem über die Geschichte und Religion der Ubier handelnden, un-
vollendeten Manuskript; auch eine Inschriftensammlung hat er hinterlassen. Sehr
anregend wirkte auf die antiquarischen Studien durch seine Vorlesungen über vater-
städtische Geschichte der Professor Franz Karl Jos. von Hillesheim (i73o— i8o3).
Im Druck ist von ihm nur ein Programm zu diesen Vorlesungen erschienen;
handschriftlich haben sich mehrere Aufzeichnungen seiner Vorträge durch Schüler
erhalten. Als Sammler auch römischer Altertümer Kölns und Verfasser einer „Epi-
gram matographia" der niederrheinischen Provinzen machte sich verdient der Baron
Adolf von Hüpsch (i729 — i8o5); nach seinem Tode kamen leider seine Samm-
lungen grösstenteils nach Darmstadt.
Die Seele aller Bestrebungen für die Erforschung der Geschichte und die Er-
haltung der Denkmäler Kölns um die Wende des 18. und i9. Jhs. war der letzte
Rektor der Universität Ferd. Franz Wallraf (i748--i824). Er rettete nicht nur
von der verschleuderten Blankenheimer Sammlung römischer Altertümer einen grossen
Teil, sondern legte auch durch Vermächtnis der in seinem Besitze befindlichen
Kunst- und Altertumsschätze an die Stadt den Grund zu dem spätem Museum
VVallraf-Richartz. Seine schriftstellerische Tätigkeit über das römische Köln ist jedoch
getrübt durch allerlei phantastische Vorstellungen — z. B. von der ara Ubiorura und
der Rheininsel — und eine übertriebene Vorliebe für die römische Vergangenheit
seiner Vaterstadt.
Wie die Altertumskunde des Rheinlands überhaupt, so nahm auch die
Sammlung und wissenschaftliche Erforschung der Denkmäler des römischen Kölns
und Düntzer. einen neuen Aufschwung durch die Gründung des Vereins von Altertumsfreunden
im Rheinlande {i84i). Bahnbrechend wirkte der das 1 7. Heft der Jahrbücher dieses
Vereins eröffnende Aufsatz von Franz Ritter über die Entstehung der drei ältesten
Rheinstädte Mainz, Bonn und Köln (i85i). Um Kölns römische Vergangenheit er-
warb sich unstreitig im i9. Jh. die grössten Verdienste der Mitbegründer des genannten
Vereins Prof. Dr. Heinrich Düntzer (i8i3 — i9oi). Mehr als So Jahre lang be-
obachtete er aufs sorgfältigste alle bei Bodenbewegungen ans Tageslicht tretenden
Spuren der Römerstadt und sorgte nach Kräften für die Erhaltung der dem Boden
entnommenen Denkmäler. In zahllosen Arbeiten, die grösstenteils in den Bonner
Jahrbüchern, zum Teil auch in der Köln. Zeitung, in Picks Monatsschrift und der
Westdeutschen Zeitschrift erschienen, erläuterte er die neuen Funde und verbreitete
sich, wenn auch nicht immer mit Glück, über die verschiedensten Fragen der
römischen Geschichte und Topographie seiner Vaterstadt. Die römische Abteilung
des Wallraf-Richartz-Museums machte er durch Herstellung eines Katalogs fSr
weitere Kreise nutzbar.
Forscher
des 19. Jhu.
Ritter
i56
III. TOPOGRAPHIE l57
Das röm.
foradiung.
Die Bautätigkeit Hess im i9. Jh. auch zahlreiche Privatsammlungen römischer^?*
Altertümer entstehen, von denen die bedeutendsten die der geistreichen Schülerin Neuzeit.
Wallrafs, Frau Sibylla Mertens-Schaaf hausen, sowie die von J. J. Merlo, ^^^^^JjJb****
C. Disch, Ed. Herstatt, H. Wolff, Frau Maria vom Rath, Franz Merkens
und Konsul C. A. Ni essen sind. Leider gingen einzelne dieser Sammlungen nach
dem Tode ihrer Besitzer nicht nur für Köln, sondern sogar für Deutschland verloren.
Eine ungeheure Bereichenintr erfuhr die Kenntnis der römischen Epoche Kölns sudt-
o o r erweiterung
und die Zahl der vorhandenen Denkmäler durch die mit dem J. 1880 anhebende und Altertums
Erweiterung, Kanalisierung und bauliche Umgestaltung der Stadt. Die Frucht der
bei diesen gewaltigen Bodenumwälzungen von den damaligen Bauinspektoren
Schnitze und Steuernagel mit grösster Umsicht und Aufopferung angestellten
Beobachtungen liegt vor in ihrer „Colonia Agrippinensis" (i895), der Prof. Nissen die
Behandlung wichtiger Abschnitte aus der römischen Geschichte Kölns angefügt hat.
In den J. 1 897— 99 gab die Anlage der Vorgebirgsbahn der Museumsverwaltung
Veranlassung zur systematischen Untersuchung und Ausbeutung der Gräberfelder an
der Luxemburgerstrasse, welche dem Wallraf-Richartz-Museum eine ausserordentliche
Fülle von Steindenkmälern sowie kostbaren Glas-, Ton-, Bronze- und Edelmetall -
waren einbrachte. (Zu den Altertumsstudien in Köln vgl. die bezüglichen Artikel
bei Jos. Hartzheim, Bibliotheca Coloniensis, und in der Deutschen Biographi«;
ferner L.Ennen, Die Alterthnmsstudien in Köln: Picks Monatsschrift III, i877, S. 384 ff.;
ders., Geschichte Kölns IV, S.io3; H. Card auns in den Städtechroniken : Cöln I, S.LIV;
A. V. DoMASZEWSKi, Zur handschriftlichen Überlieferung der niederrheinischen In-
schriften; Westd. Zs. XXIII, i9o4, S. i58).
III. TOPOGRAPHIE DES RÖMISCHEN KÖLNS.
Das römische Köln nimmt eine kleine, durchschnittlich i4— i4,5 m über den Lage.
Nullpunkt des Kölner Pegels sich erhebende Hochfläche nahe dem linken Rhein-
ufer am Eingang der niederrheinischen Tiefebene ein. Sie hat im Osten in einer
zum Überschwemmungsgebiet des Rheins gehörigen Niederung, im Süden und
Norden in zwei auf durchschnittlich + 8,0 m liegenden Talsenkungen, den Resten
ehemaliger Flussläufe, natürliche Grenzen, während sie sich gegen Westen sanft ins
Land hinein verliert. Ein Lager von grobem Kiesgerölle bildet ihren Untergrund,
über welches sich eine i — 2 m dicke Lehmschicht legt. Wie die natürlichen Ver-
kehrswege von der Maas und Scheide in dieser beträchtlichen Bodenerhebung ihren
geeignetsten Endpunkt fanden, so war hier auch der günstigste Stützpunkt für die
militärische Deckung des Flachlandes und einer der besten Obergangspunkte über
den Niederrhein (vgl. die Literatur zur Lage Kölns bei Korth a. a. O., S. 35 A. i4;
älteste treffende Beschreibung bei Broelman II, fol. 92. Col. Agr. S. 4).
Das Tiefgebiet an der Ostseite senkt sich unmittelbar an dem Abhänge der Tieffirebiet
Hochfläche auf durchschnittlich + 3,o m, vor der Nordostecke der Römerstadt, von *"
der Trankga.sse bis über die Grosse Neugasse hinaus, noch bedeutend tiefer, stellen-
weise bis unter den Nullpunkt des Kölner Pegels; es erhebt sich dagegen wieder
östlich vom Altenmarkt und Heumarkt auf + 6,5 — 7,o m (Col. Agr. S. 5). Diese
Lageverhältnisse sind schuld an der noch heute in weiten Kreisen verbreiteten
Ansicht von der ehemaligen Existenz eines Rheinarmes und einer oder mehrerer
Rheininseln an der Ostseite der römischen Stadt.
i57
i58
DAS RÖMISCHE KÖLN
Lage.
Angebliche
Rheininftel.
Von einer Rheininsel und einem Rhein arm wusste das ganze Mittelalter,
auch die am Ende desselben abgefasste Koelhoffsche Chronik noch nichts. Erst im
Verlaufe der antiquarischen Forschungen des 1 6. Jhs. führte vermutlich die Beobach-
tung des insularen Charakters der Abtei Gross St. Martin bei Hochwasser, zusammen-
gehalten mit der Schreinsbezeichnung des Häuserblocks zwischen Heu- und Altenmarkt
als .insula* zu der Annahme, ein Rheinarm sei ehemals an der Ostmauer der Römer-
stadt vorbei über den Heumarkt, Altenmarkt und das Mariengredenkloster gelaufen
und habe eine Insel, auf der die Martinsabtei stehe, vom Lande getrennt (Kasp.
Bruschius, Monasteriorum Geraianiae praecipuorum . . . centuria prima, Ingolstadi,
Fig. 52. Köln. Ausgrabungen an der Luxemburg erstrasse.
i55i, p. 12 1 ; Buch Wehisberg, hrsgb. v. Höhlbaum H, S. i i4 u. 208; vgl. Oppermann.
Westd. Zs. XIX, i9oo, S. 293). Nach Broelraan (II, fol. 7i9) ist die Inselbildung erst
kurz vor der Ansiedelung der schottischen Benediktiner durch Anschwemmung von
Geröll an die westlichen Pfeiler der konstantinischen Brücke erfolgt, weshalb seine
Ansichten der Stadt und Rheinbrücke (Fig. 42 u. 43) das Flussbett bis nahe an die Stadt-
mauer ausdehnen. Wie in den meisten Stücken, so blieb auch in diesem Broel-
mans Ansicht auf lange Zeit massgebend (vgl. Wilmius p. 34; Crombach p. 543:
TuRCKius p. i96 u. 29o). Im Gegensatze zu ihr nahm Aldenbrück, gestüzt auf
die unzulässige Interpretation einer Eumeniusstelle (Paneg. Constant. c. xiii, 2,
sollen die Worte „ubi [seil. Rhenus] alvei unius impatiens in duo comua
gestit excedere" auf die Inselbildung bei Köln gehen) die Rheininsel schon
i58
III. TOPOGRAPHIE. A. ÄLTESTE ANLAGEN l59
für die römische Zeit an (De ponte Constantiniano p. i3) und zeichnete sie auch Lage,
in seine Darstellung der konstantinischen Brücke ein (Fig. 44). Trotzdem glaubte Wall-
raf eine grosse Entdeckung gemacht zu haben, als er, auf die nämliche Stelle
sich stützend, mit der Theorie von einem Rheinarm und einer Rheininsel an der
Ostseite der Römerstadt hervortrat (Beiträge, Köln 1818, S. 16; Ausgew. Schriften
S. i4); das Gewicht seines Namens verschaffte ihr leider die weiteste und nach-
haltigste Verbreitung (v. Mering und Reischert I S. i u. 2; Mathieux, Gesch. d.
Stadt Köln S. i; Ennen, Gesch. Kölns I S. 8i u. 642; Hegel, Städtechroniken XII
S. III ; Georg v. Hirschfeld, Gesch. und Topographie des Rheines und seiner
Ufer: Picks Monatschr. VII, 1881, S. 4oo; v. Veith, Das römische Köln S. 7;
Korth a. a. O. S. 4). Die Ansicht von der Rheininsel widerlegte durch richtige
Deutung der Eumeniusstelle Düntzer (Picks Monatsschr. IV, i878, S. 263), durch
topographische Feststellungen Schwörbel (B. J.LXXXII, 1886, S. 24) und Schultze-
Steuernagel; letztere zeigen die Unglaubhaftigkeit eines schiffbaren Rheinarmes
aus den mittlem Wasserstandsverhältnissen des Rheines und weisen drei römische
Strassen nach, die über den angeblichen Rheinarm und die Insel bis in die Nähe
des heutigen Ufers fahrten (Col. Agr. S. 5, 7i— -74). '
A. DIE ÄLTESTEN ANLAGEN: ÄRA UBIORUM, OPPIDUM
UBIORUM UND LEGIüNSLAGER.
Gedruckte Darstellungen. Jag. Campius bei Franciscus Modius, Literatur.
Novantiquae Lectiones tributae in Epistolas centum et quod superest, Francofurti i584, ^™*i!®
Ep. III. — Gelenius, De adm. magn. Col. p. 4. — Josephus Hartzheim, De initio lungen.
metropoleos ecclesiasticae Coloniae Claudiae Augustae Agrippinensium disquisitio secunda
historico-canonica, disquisitio tertia critica, Ubiorum colonia i732, p.i : Praemittitur civilis
Metropoleos nostrae initium delineatum. — Jo. Eberh. Rau, Monumenta vetustatis Ger-
manicae, ut puta de Ära Ubiorum in C. Com. Taciti I. annalium libri duo, tum de tu-
mulo honorario Caji et Lucii Caesarum in confmio Ubiorum et Treverorum liber singu-
laris, Trajecti ad Rh. i738. — [H. B. v. Blum], Dissertatiuncula de Ubiorum ara,
Wetzlariae i743. — Aldenbrück, De religione ant. Üb. p. 85. — v. Hüpsch, Be-
stimmung des Plazes, woselbst der Altar der Ubier gestanden: Köln. Literar. Wochen-
blatt i778, Stück 6, 7, 8, 9, 10, i3. — Gerolt, Materialien zur geist- und weltlichen
Statistik des niederrheinischen und westphälischen Kreises II 2, Erlangen i78i,
S. 356. — von Schönebeck, Ara Ubiorum: Bönnisches Wochenblatt i787, 2. Stück,
S. 6. — Altar der Ubier: Beiträge zur Aussbreitung nuzlicher Kenntnisse, Bonn
i789, 8. Stück. — Konrad Mannert, Geographie der Griechen und Römer,
Nürnberg i8o4, II i, S. 252. — Description d'un autel de la Victoire, monument
antique drigd sur la place de S. Remy k Bonn, Bonn 1810. — A. B. Minola,
Kurze Übersicht S. ii4. — Ders., Beiträge zur Übersicht der römisch- deutschen
Geschichte, Köln 181 8, S. i35. — Wallraf- Ennen, Ausgew. Schriften S. 24.
— Karl Ruckstuhl, Jahrbücher der Preuss. Rheinuniversität I, 181 9, S. 21 9.
— F. Ritter, Entstehung der drei ältesten Rheinstädte Mainz, Bonn und Köln:
B. J. XVII, i85i, S. i, insbes. S. 46. — P. Chr. Sternberg, Über die Entstehung
von Mainz, Bonn und Coeln. Gegen Herrn Prof. Dr. Ritter in Bonn. 2. Aufl.
Trier i853, S. 4i. — J. Freudenberg, B. J. XXIX/XXX, 1860, S. 94. — Ennen,
Gesch. Kölns I, S. 9 u. 16. — Mommsen, Hermes VII, i872, S. 3o2. — F. J.
Schwann, Der Godesberg und die Ara Ubiorum des Tacitus in ihrer Beziehung zur
(so!) Castra Bonnensia, Bonn 1880 (vergl. Centralblatt 1880, S. 95o). — H. Düntzer,
i59
l6o DAS RÖMISCHE KÖLN
Literatur. Die Ära Ubiorum : Picks Monatsschrift VI, 1880, S. 455. — F. J. Schwann, Wo war
das Lager der ersten und zwanzigsten Legion zur Zeit des Germanicus ? Erwiderung
an H. Düntzer, Bonn 1881 (vgl. Picks Monatsschrift VII, 1881, S. 53o). — Theod.
Bergk, Zum Streite über den Ort der Ära Ubiorum : Zur Gesch. u. Top. d. Rheinl.
S. i37. — Ders., Westd. Zs. I, 1882, S. 498. — Wolf, B. J. LXXVIII, i884, S. 53. -
Ders., Die That des Arminius, Anh. 3. — Ders., Die Stadt Köln S. 43. — v. Veith,
Das röm. Köln S. 6. — - Th. Bergk, B. J. LXXXI, 1886, S. I25. — J. Asbach, Die
Anfänge der Ubierstadt: B. J. LXXXVI, 1888, S. 211.— Alex. Riese, Forschungen
zur Geschichte der Rheinlande in der Römerzeit, Leipzig i889, S. 7. — B. Schöttler,
Über die Lage der geschichtlichen Orte Aduatuca Eburonum (Caes.), Ära Ubiorum
(Tac.) und Belgica (Itin. Anton.). Progr. Rheinbach i889. — H. Düntzer, Die ara
Ubiorum und das Legionslager beim oppidum Ubiorum: Festschrift zum Sojähr. Jubil.
des Ver. v. Altertumsfreunden im Rheinl., Bonn i89i, S. 35. — E. Desjardins,
Geographie historique de la Gaule Romaine, Paris i876— 93, III p. 3oi. — Nissen,
Col. Agr. S. i5i. — Ihm bei Pauly- Wisse wa, Real-Encyclop. II Sp. 34 1. — Kisa,
B. J. IC, i896, S. 27. — Jos. Klinkenberg, Die Ara Ubiorum und die Anfänge
Kölns: Rorrespondenzblatt des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Alter-
tumsvereine LI, i9o3, S. 2. — Ders., Grabdenkmäler, S. 181. — Dr. S— n, Der Altar
der Ubier und das römische Köln: Rheinland, Beilage des Kölner Tageblatt, i9o4,
Nr. 4i u. 42, S. 323 u. 33o.
HandschrifU. Handschriftliche Darstellungen auf dem Stadtarchiv in Köln. Broel-
Daratellungen. ^^^ jj^ ^^j ^^^ ^^^ ^^^ _ WiLMIUS p. 37. - CrOMBACH I, p. l75. — TüRCKIUS
p. 16. — Gelenii Farragines XV, fol. 745—757: Discursus praevius catalogo prae-
positorum Bonnensium praemittendus. — von Hillesheim, Vorles. fol. 72 v. —
Abhandlung über die Ara Ubiorum aus c. i79o ohne Verfasser: Chron. u. Darst. i69.
— FucHS, Topographie I, S. 9.
AbbUdung. Phantasiebild der Ara Ubiorum. Phantastischer Säulenbau auf drei-
seitigem Sockel. Illustration zu Rau, Monumenta p. 38. Kupferstich. 16x10 cm
Vorrömisdie Sichere Spuren einer vorrömischen Ansiedelung sind auf dem Boden Kölns bis
siede^üng. J®*^* nicht entdeckt worden (vgl. jedoch B. J. LXVIII, 1880, S. i52); eine solche erscheint
auch weniger wahrscheinlich mit Rücksicht auf das Fehlen eines vorrömischen Namens.
Alteste röm. Die ältesten römischen Anlagen haben zu ihrem Mittelpunkt die lediglich aus
äffen, j^^ ^^^ j ^^ ^^^ ^^ bekannte Ara Ubiorum, zu der das oppidum Ubiorum und
das Legionslager in nachbarlicher Beziehung stehen (vgl. die Schilderung der Meu-
terei Tac. Ann. I 3i— 45).
Ara Die Ara Ubiorum galt ehemals zumeist als das Heiligtum einer germani-
Bedeutanff Sehen, mit einheimischem (Wodan, Thor) oder römischem Namen (Mercur, Mars,
Dis u. a.) bezeichneten Gottheit. Andere sahen in ihr ein Verbrüderungsheilig-
tum der Römer und Germanen (Gelenius, Wallraf, Ennen, v. Veith),
wieder andere ein nationalrömisches Heiligtum (M i n o 1 a), und zwar des Augustus
(zuerst Lipsius zu Tac. Ann. 1 57, dem auch Broelman zuneigt), des Drusus (Mas-
cou, Gesch. der Teutschen I, S. 69 A. 9) oder der Victoria (Description d'un autel).
Die Ansicht, dass die Ara Ubiorum ähnlich der Ara Lugdunensis der Roma und
dem vergöttlichten Augustus geweiht gewesen sei, wurde von Bergk und Nissen
so trefflich begründet, dass sie neuerdings, von Wolf und v. Veith abgesehen, all-
gemein angenommen ist.
Geschichte. Die Gründung der Ara Ubiorum wird seit Ritter meist mit der Grün-
dung der Ara Lugdunensis im J. 12 vor Chr. in Zusammenhang gebracht (vgl.
160
III. TOPOGRAPHIE. A. ÄLTESTE ANLAGEN
I6l
MoMMSEN, Römische Geschichte V, S. 32 und io7; Hirschfeld, Sitz.-Ber. der
Wiener Ak. i883 S. ii52): Bergk lässt sie vielleicht schon unter Eh-usus, Ritter
wahrscheinlich einige Jahre nach Chr., Nissen erst im Sommer 9 nach
Chr. errichtet sein. Manche Anzeichen sprechen für eine recht frühe Ent-
stehung, möglicherweise unter Mitwirkung Agrippas (Klinkenberg). Während
Riese sie lediglich als Augustusaltar der Ubier aufgefasst wissen will, Nissen
aber ausschliesslich den Augustusaltar der germanischen Provinzen in ihr sieht,
geht die allgemeine Ansicht jetzt dahin,
dass das ursprünglich für die Ubier
bestimmte Heiligtum eine allgemeine
Bedeutung für die zu gründende gross-
germanische Provinz erhalten sollte,
dass aber die Verwirklichung dieses
Planes durch die varianische Nieder-
lage vereitelt worden sei. Wie lange
die Ära Ubiorum bestanden hat, ist
nicht bekannt; bis ins 4. Jh. hinab-
reichende Spuren deuten darauf, dass
sie später der Kaiseraltar der Provinz
Germania inferior gewesen ist (Mar-
QUARDT, Eph. ep. I, p. 2o6 und Kisa
a. a. O. nehmen fälschlich einen frühen
Untergang der Ära an).
Die unendlich mannigfaltige Be-
antwortung der Frage nach dem Stand-
ortderAra hängt zusammen mit den
verschiedenen Ansichten von der Lage
des um i4 nach Chr. in ihrer Nähe
befindlichen Zweilegionslagers. Da man
aus Tac. Hist. IV i9 sq. Bonn als Lager
der L Legion zur Zeit des balavischen
Krieges kannte, so verlegte man viel-
fach früher auch das Doppellager der
L und XX. Legion ,apud aram Ubi-
orum* nach Bonn und betrachtete da-
her als Standort der Ära entweder
Bonn selbst (Campius, Cluverius, Gelenius, Wilmius, Turckius, Brower,
Masen, Aldenbrück, der Verfasser der Description, Ruckstuhl, Düntzer [B. J.
XXVI, i858, S. 49; dagegen verlegt er das Lager B. J. XX, i853, S. 3i auf den
Berlich in Köln oder in die Nähe desselben], Freudenberg) oder einen Punkt in
seiner Nähe (Spener, v. Blum), besonders den benachbarten Godesberg (Graf Herm.
V. Neuenar nach Angabe von Campius; Schwann); ja man ging i8o9 so weit, den
von der Alteburg bei Köln stammenden mächtigen Viktoriaaltar, der von Kanonikus
Pick der Stadt Bonn geschenkt worden war, als Ära Ubiorum auf dem Remigius-
platze daselbst aufzustellen (Description und Ruckstuhl a. a. O. S. 223). Da sich aber
anderseits die Ära nicht von dem Oppidum Ubiorum trennen Hess, das ohne Zweifel
auf dem Boden des spätem Kölns lag (Tac. Ann. XII 2 7), so suchten, von .einigen
sonderbaren Annahmen abgesehen — Rau fand die Ära in Deutz, Strevesdorff
Ära
Ubiorum.
Fig. 53. Grabdenkmal des C. Vetienius, Tubabläsers der
l. Legion, au4 Köln, jetzt im Museum zu Saint-Germain.
Standort.
I6l
l62 DAS RÖMISCHE KÖLN
Ubf*^* (Archidioecesis Col. descriptio, p. ii5) bei Sinzig, Schönebeck auf dem Unkebtein,
Unkel gegenüber, Schöttler in Scheuren bei Rheinbach — , die sämtlichen übrigen
Gelehrten, von den altern Lipsius, von den Jüngern Ritter an der Spitze, die Ära
an einem Punkte in oder bei Köln.
Legions- Dje Bestimmung dieses Punktes ist wieder sehr mannigfaltig und von der ange-
Oppidum nommenen Lage des Oppiduro und des Legionslagers abhängig. Broeiman lässt
Ubiorum. das Oppidum wie die Caesarische Rheinfestung räumlich mit der Colonia Agrippi-
nensis zusammenfallen (Epideigma, Erl. zu Tab. III part. II), ein weites Gebiet im
Süden, Norden und Westen desselben von dem Lager eingenommen sein (II, f. 92,
52 7; vgl. Gelenius p. 94) und die Ära an der Übergangsstelle der Ubier, die er
ebenfalls bei Köln sucht, errichtet werden. Crorobach versetzt sie in den Mars-
tempel (I p. i6), V. Hillesheim, v. Mering- Reischert (S. i8) und Schneider
(B. J. LXIII, S. ii) auf die Alteburg, Wallraf, (Beilr. S. 2S) nach dem Vorgange
von V. H ups oh auf die Ar, eine Strasse in der Nähe des Rheines, die von der
Ära den Namen haben soll, mitten auf die angebliche Rheininsel. Zwischen Stand-
lager und Oppidum schied Wallraf nicht, nur Hess er letzteres sich auch
über das »Inselrevier* ausdehnen. Wallrafs Nachfolger, Ennen und v. Veith
(dem sich Hübner, Westd. Zs. V, 1886, S. 24i anschliesst), veriegten das Winter-
lager in die spätere Colonia Agrippinensis , das Oppidum auf die Rheininsel,
und nahmen, Ennen ausgenommen, der die Ära ,an den vier Winden*, dem
Kreuzungspunkt der Rhein- und Weststrasse, also im Lager, sucht, als Standort
derselben ebenfalls die Rheininsel an. Wolf (a. a. O. und Kastell Alleburg S. 43)
der mit Recht an der von seinen Vorgängern vermuteten Lage des Oppidum
vor dem Legionslager Anstoss nimmt, verlegt ersteres in die Stadt, letzteres auf
die Alteburg. Die nach ihm ehemals auf dem rechten Rheinufer stehende, dann
mit den Ubiern auf das linke gewanderte Ära befand sich anfangs in einem
Haine zwischen Oppidum und Lager, später im Tempel des Mars. Hübner (B. J.
LXXXVIII, 1 889, S. 60) sieht nicht die Alteburg für das Legionslager an, sondern
glaubt mit Rücksicht auf das rechtwinkelige Strassennetz Kölns, dass die Stadt
dasselbe in sich aufgenommen habe; als Standort des Ubieraltars vermutet er den
Domhügel. Während Koenen (B. J. LXXXIX, i89o, S. 22 5) und Nissen (Col.
Agr. S. i59) Oppidum und Legionslager ebenfalls auf den Boden der spätem Co-
lonia Agrippinensis verlegen, letzterer durch die Annahme der Ära auf dem Dom-
hügel (S. 1 68), des Palastes des Germanicus in der Antoniterstrasse das Oppidum als
den östlichen Teil derselben betrachten lässt, will Düntzer (Festschr. S. 46) von
einem Legionslager auf dem Boden der Stadt, die für ihn lediglich das Oppidum ist,
nichts wissen; er versetzt das Lager, für das die Alteburg nicht mehr zu bean-
spruchen ist, nördlich vor die Stadt etwa zwischen Eigelstein, Machabäerstrassc,
Rheinufer und Napoleonischen Hafen (Deutschen Ring); die Ära würde dann mitten
zwischen Eigelstein und Rhein, etwa in der Jakordenstrasse, gesucht werden müssen.
Endlich versucht Klinkenberg aus dem Verlaufe der seit dem Beginn der Römer-
herrschaft bestehenden Heerstrassen und der Lage der ältesten Denkmäler an den-
selben, zusammgehalten mit dem Berichte des Tacitus, den Nachweis zu liefern,
dass das Legionslager den östlichen, das Oppidum den westlichen Teil der spätem
Colonia Agrippinensis eingenommen habe, und nimmt, durch in der Nähe gemachte
Funde, die auf den Kult der Roma und des Augustus hinweisen, unterstützt, als
Standort der Ära den Neumarkt an, während S — n letztem bei der Cäcilienkirche,
das Lager im nördlichen, das Oppidum im südlichen Teile der Kolonie finden will
162
III. TOPOGRAPHIE. A. ÄLTESTE ANLAGEN
l63
(Über die Lageverhältnisse des Kölner Legionslagers s. ferner v. Domaszewski, Westd.
Zs. Korrespbl. XII, i893, Sp. 263 und A. i u. 2; Siebourg B. J. io7, i9oi, S. i67 A. i.)
Die Ära Ubiorum muss gleich der Ära Lugdunensis (s. Fig. 44) als ein grosser,
freistehender Altaraufbau gedacht werden (Westd. Zs. V, 1886, S. 24 1); ein Tempel
und andere Bauten mögen, wie an den ähnlichen Altären in Tarraco und Lugu-
dunum, später in der Nähe entstanden sein.
Die Annahme, dass das mehrfach erwähnte Kenotaphion des Drusus sich bei
der Ära Ubiorum befunden habe (Hirschfeld, Abhdl. der Berl. Akad. der Wiss.,
1886, S. 125; AsBACH, B. J. LXXXVI, 1888, S. I25; Kisa a. a. O.), hat nach unserer
heutigen Kenntnis dieser
Institution keine Wahrschein-
lichkeit mehr (Düntzer,
Festschrift S. 49).
Oberreste des Oppi-
dum Ubiorum und des Le-
gionslagers lassen sich nicht
mit Sicherheit feststellen.
Indessen wurden nordwest-
lich von der Antoniter-
strasse beim Bau der evan-
gelischen hohem Mädchen-
schule (Nr. 26) 2 m starke
Mauern aus Gussmauerwerk
von Basaltstücken mit einer
Sohlenhöhe von + 11,0 m
und bis -h i4,5 m hinauf-
reichend entdeckt, deren
Mächtigkeit, Tief läge und
von dem Strassennetz der
Stadt durchaus abweichende
Richtung sie als militärische
Anlagen vor der Gründung
der Kolonie erscheinen lässt.
Mit ihnen stehen vermutlich
wegen der übereinstimmen-
den Richtung in Zusammenhang die Hausmauern aus Grauwacke mit Ziegelstücken
und vereinzelten Tuffsteinen, die sich auf + i4,4o m Bauhorizont in der Wollküche
gefunden haben, vielleicht auch die in unregelmässigen Richtungen verlaufenden,
0,60 — 0,75 m starken Gebäudemauern aus demselben Material mit einer Höhe des
Bauhorizontes von + i4,9o m, die zwischen Antoniterstrasse 26 und 32 entdeckt
worden sind und den einzigen gestempelten Ziegel der I. Legion in Köln enthalten
haben (Col. Agr. S. 120; ebenda Taf. XII u. XIII).
LeffionH-
lag er, Oppi-
dum, Ära
Ubiorum.
Form der Ära
Ubiorum.
Kenotaphion
des Drusus.
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Reste des
Oppidums und
des Lagers.
Flg. 54 Köln, Mufleum WaUraf-Richartz.
Relief vom Grabdenkmal eines Reiters aus vorHavischer Zeit.
l63
11*
i64
DAS RÖMISCHE KÖLN
B. DIE COLONIA AGRIPPI NENSIS.
Fi|f. 5S. Köln. Reste des römischen Nordtores, einfjremauert auf dem Lidihofe.
I Be-
f estiflrung.
a.Mauerrinff
Literatur.
Pläne und
Ansiditen.
I. Die Befestigung,
a) Der Mauerring.
Gedruckte Darstellungen. Gelenius p. 78. — v. Mering u. Reischert I,
S. 129. — L. Ennen, Territoriale Entwickelung und Befestigung der Stadt Köln.
Ann. d. histor. Ver. f. d. Niederrhein III, i856, S. i. — Ders., Geschichte Kölns I,
S. 78. — VoiGTEL, Die römische Stadtmauer: B. J. LIII/LIV, i873, S. 2o3; Düntzer,
ebenda S. 226. — Michael Mertz, Beitrag zur Feststellung der Lage und der
jetzigen Beschaffenheit der Römermauer zu Köln. Progr. der Oberrealschule, Köln
i883. — V. Veith, Das röm. Köln S. 12. — Col. Agr. S. 8.
Handschriftliche Darstellungen. Broelman II, fol. 98 v. — Fuchs, Topo-
graphie I, S. 123; III, S. 423—427.
Pläne und Ansichten. 1. Ansicht des ganzen Mauerrings, soweit erhalten,
auf den Stadtplänen von Mercator und Egmont. — 2. Römische Stadtmauer an
St. Aposteln. Links auf einem Bilde der Apostelkirche von etwa i83o. Lithographie.
2i,7Xi4,6 cm. H. M. AI 3/48. Mitt. 468. — 3. Rest der Römermauer am Römer-
turm im spätem Garten des Pallenbergschen Hauses. Um i87o. Getuschte Blei-
stiftzeichnung ohne Angabe des Zeichners. 22,1 y 23,3 cm. H. M. AI 3/888. —
4. Römische Stadtmauer an der Ecke Domhof und Bischofsgartenstrasse. Photographie,
aufgenommen von der Strassenbauinspektion im Januar i892 i3,5x i8,4 cm. H.M.,
Abt. Römisches. — 5. Ansicht der römischen Stadtmauer an der Ecke von Aposteln-
und Gertrudenstrasse. Photographie, aufgenommen Mai i892, von Anselm Schmitz-
21,8X27,6 cm. H. M., Abt. Römisches. — 6. Ansicht, Durchschi^tt und Rekon-
struktion der Stadtmauer an verschiedenen Punkten. Col. Agr. Taf. IV, V, X.
Originalfederzeichnungen von Steutrnagel und Schnitze^ 5o X 73 cm, im H. M., Abt.
Römisches. — 7. Römische Stadtmauer an der Gertrudenstrasse. Lith. i8,5 X i3,5 cm.
i64
III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. l65
Col. Agr. Taf. XVII. — 8. Römische Stadtmauer und Turmansatz hinter der Thie- ,estllu"ng.
büldsgasse. Lith. i8,5 X i3,5 cm. Col. Agr. Taf. XVI. a. Mauerring.
Unsere Kenntnis von dem römischen Mauerring Kölns beschränkt sich im ^®5°he8.***
Mittelalter auf gelegentliche Erwähnungen bei Schriftstellern, in Schreinsbüchem und Älteste Kunde.
Urkunden; Näheres über seinen Zustand erfahren wir erst seit der zweiten Hälfte
des i6. Jh., wo uns Mercator auf seinem Stadtplan die erste bildliche Darstellung
(Taf I), Broelman in seinen Kommentarien die erste Beschreibung desselben
geliefert hat.
Bis I io6 bildete die Römermauer mit ihren Türmen, die den Namen wichus MitttelalterL
(= Kampf haus; lat. propugnaculum) führten (vgl. die Urkunde von i3i6 bei ourdibrüAe.""
Gelenius p. 6o3 : turrim suam antiquae civitatis muro inaedificatam et wichus, id est
receptaculi censam nomine, quo etiam caeterae huiusmodi turres compellantur), die
einzige Schutzwehr der mittelalterlichen Stadt; nur an der Rheinseite war sie damals
schon verschwunden, da sich seit der fränkischen Zeit der Schwerpunkt des Ge-
meinwesens nach dem östlichen Teile der Römerstadt und dem vorgelagerten Tief-
gebiete verlegt hatte. Von Durchbrüchen (foramina), die behufs ihrer leichteren Ver-
teidigung gern neben einem Turme angelegt wurden, kennen wir vor der ersten
Erweiterung der Stadt die Griechen pf orte, deren Schöpfung durch die Gründung der
Abtei St. Pantaleon unter Erzbischof Bnmo (t 965) veranlasst sein muss, und das
Pförtchen am Dom, durch welches Erzbischof Anno bei dem Aufstande von io74 aus
der Stadt entwich (Vita Annonis c. 21 in Mon. Germ. Script. XI, p. 493), denen wahr-
scheinlich als dritter der bei der Schliessung des Tores an Aposteln (s. u.) ent-
standene Durchbruch am Laach, Scaporzen, antiqua (antiquior) Scaporzin
oder porta ovina genannt (z. B. Novum forum I25i), anzureihen ist (mit Unrecht
führt dieses Foramen Fuchs, Top. III, S. 34 1 aus Mercure de la Roär, Intelligenzblatt
vom 24. Juni 18 10 Nr. 47 schon auf die römische Zeit zurück). Später sind vermutlich
das Lisloch gegenüber der Mariengartengasse (Stein, Akten zur Gesch. d. Verfassung
u. Verwaltung d. Stadt Köln II S. gl und 565; als fracta porta Lisolphi bezeichnet
Glasen, Materialien zur geist- und weltlichen Statistick des niederrheinischen und
westphälischen Kreises I, 2 S. 494), die Portula canina gegenüber der Langgasse
(Gelenius p. 78), das Törchen gegenüber dem Berlich (HoeNiGER, Schreinskarten I,
S. 365 zu ii87 — 1200; Ennen-Eckertz, Quellen II, S. 535 A. i; Gelenius a. a. O.)
und der Durchbruch an St. Aposteln (Hoeniger I, S. 339 zu ii7o- ii9o, u. ö.; er-
weitert i786 nach Fuchs, Top. III, S. 367).
Die Südmauer war in ihrem westlichen Teile nach Lagebezeichnungen im Südmauer.
Schrein von St Peter noch im spätem Mittelalter, ja noch um die Wende des 16.
und i7. Jhs. in ruinenhaftem Zustande erhalten (Broelman II fol. 98 v); jetzt ist sie
vollständig überbaut und an mehreren Stellen durchbrochen.
Die Nord- und besonders die Westmauer hat sich bis in das i9. Jh. hinein Nord-
fast in ihrem ganzen Verlaufe oberirdisch erhalten (durchbrochen wurde die West-
mauer i832 am Ausgange der Bobstrasse, i845 an dem der Alexianerstrasse nach
Fuchs, Topogr. III, S. 434 u. I, S. 29o; die Nordmauer wurde i892 zwischen Dom
und Nordtor auf etwa 35 m niedergelegt) und ist auch jetzt noch auf längere Strecken
sichtbar.
Um die Erforschung des römischen Mauerrings haben sich in der jüngsten Neueste
Zeit Mertz, Schultze und Steuernagel die grössten Verdienste erworben.
Die Stadtmauer von Köln bildet ein der Formation des Geländes sich an- Verlauf,
passendes, unregelmässiges, aber dem Quadrate angenähertes Viereck von 1 1 79,9o m
i65
i66
DAS RÖMISCHE KÖLN
Seitenlange an der Westfront, 948,9o m an der Nordfront, 88i,7o m an der
I. Be-
f Gstiffunff«
a. Mauerring. Ostfront und 9o3,3o m an der Südfront Sie umfasst einen Flächenraum von 96,8o ha.
Ostmaaer.
Südmaaer.
Die Ostmauer erstreckt sich in gerader Richtung von Pfeiler IV des Eisenbahn-
viaduktes an der Trankgasse östlich von Unter Taschenmacher und Bürgerstrasse und
unter dem Rathause her bis zur Einmündung der Judengasse in Obenmarspforten;
von dort in mehr östlicher, ebenfalls fast gerader Richtung, der Ostseite der Martin-
strasse („boven mauren**) folgend, bis nahe an das östliche Ende der Strasse
Mühlenbach.
Die Südmauer zieht sich in einem dem heutigen Laufe des Duffesbaches fol-
genden Bogen unter der nördlichen Häuserreihe von Mühlenbach und Blaubach und
nach Überschreitung der Bachemstrasse auf der Südseite der Strasse „Alte Mauer am
Bach" bis zur Einmündung derselben in die Griechenpforte.
Piff. 56. Köln. Landseitige Ansidit der römisdien Stadtmauer und Turmrest Komödienstrasse 69/71.
Westmauer. Die Westmauer verläuft in einem flachen Bogen hinter der östlichen Häuser-
reihe des Mauritiussteinwegs, folgt in gerader Richtung der Westseite der Clemens-
strasse, des Laach und (dicht an der Chorapsis von Aposteln vorbei) der Gertruden-
strasse und zieht sich darauf in einem Bogen hinter der östlichen Häuserreihe der
St. Apemstrasse bis zum Römerturm.
Nordmauer. Die Nordmauer geht vom Römerturm in gerader Richtung bis zur Ecke von
Berlich und Burgmauer und verläuft dann, ein wenig gegen Norden ausbiegend,
über die Nordseite der Burgmauer, quer über das Domkloster und unter der nörd-
lichen Seitenmauer des Domes her bis zum Pfeiler IV des Eisenbahnviaduktes an
der Trankgasse,
^"^'^st' dt^*^^* Dass die Colonia Agrippinensis in der älteren Zeit eine geringere .Ausdehnung
erweiterung. gegen Süden oder gegen Süden und Westen gehabt habe, ist eine nach den An-
deutungen Kreuters (Wanderung I, S. 36 Anm.) von Düntzer (B. J. XXVH, i859,
S. 4o; Der Umfang des ältesten römischen Köln: Westd. Zs. IV, i885, S. 23; B. J.
LXXXII, i886, S. i52; LXXXV, i888, S. 74) mit ausserordentlicher Zähigkeit ver-
i66
III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR.
l67
Be-
schreibung.
Fundament
Soekelabsatz.
tretene und von andern Lokalhistorikem (Ennen, Ann. d. bist. Ver. f. d. Nieder- i. Be-
rhein XXIII, i879, S. 2; Wolf, B. J. LXXVIII, i884, S. 84; v. Veith, Das röm. alMVJeVnni
Köln S. 34) aufgenommene und weiter entwickelte These, die jedoch wegen ihrer
falschen Voraussetzungen von Grabstätten im südlichen Teil der Römerstadt und
einer verschiedenartigen Beschaffenheit der Römermauer in ihren einzelnen Teilen
keine Berechtigung mehr hat (widerlegt von H[ettne]r, Westd. Zs. Korr. Bl. V, 1886,
Sp. 72 Nr. 54; Col. Agr. S. 8; Klinkenberg, Grabdenkmäler S. i7i und 180).
Als Teile der Stadtmauer sind zu unterscheiden: das Fundament, der Schräg-
sockel, die aufgehende Mauer und der obere Abschluss, bestehend aus dem Wehr-
gang mit den Zinnen.
Das Fundament, welches an den drei Landseiten die Stärke des Oberbaues
nach innen und aussen um je o,3o, an der Flußseite um je o,45 m überragt, besteht
aus festem Gussmauerwerk von Grauwacke-, Basalt- und einzelnen Trachytbruch-
steinen mit Mörtel; die Aussenseiten sind mit roh bearbeiteten Bruchsteinen aus
Grauwacke und Plattenbasalt verblendet. Die Höhe des Fundamentes, dessen Sohle
in der Regel o,5o m im gewachsenen Boden liegt, beträgt über diesem an der West-
seite 2,5o— 2,75 m, an der Ostseite bis zu 6 m. An einigen Steilen der Westfront
ist es bis auf i m Höhe durch einen Vorsprung verstärkt.
Der o,3o m hohe, sorgfältig gearbeitete Sockelabsatz, dessen Unterkante durch-
weg das Strassenniveau bezeichnet (Col. Agr. S. i3), besteht an der Aussenseite der
drei Landfronten in einer im Winkel von 45® aufsteigenden Schräge von drei Grau-
wackeschichten (Fig. 56), an der Innenseite der Landfronten sowie der Innen- und
Aussenseite der Rheinfront aus drei zurücktretenden Treppenstufen (Col. Agr. Taf. XVI:
Ansatz des Römerturmes in der Thieboldsgasse). Ein zweiter Sockel auf der Höhe
des gewachsenen Bodens ist in der Nähe des Nordtores und des Tores an der
Breitestrasse nach der Feldseite hin beobachtet worden (B. J. io3, i898, S. i96).
Die aufgehende Mauer zeigt ebenfalls festes Gussmauerwerk aus Grauwacke-
Bruchsteinen und einzelnen Trachytbrocken mit weissem Kalkmörtel. Die Ansichts-
flächen sind verblendet mit hammerrecht bearbeiteten, nach innen sich verjüngenden
Grauwackesteinen von 0,10 m durchschnittlicher Schichtenhöhe und sind sorgfältig
ausgefugt. Die Stärke schwankt zwischen 2,3o und 2,5o m. Material und Arbeit sind
überall gleich; nur am Blaubach und Mühlenbach ist letztere etwas weniger sorg-
fältig. Die höchste erhaltene Höhe einer unversehrten äussern Ansichtsfläche
beträgt 7,55 m über dem Schrägsockel (Gertrudenstr. 3). Zur Beurteilung der ehe-
maligen Höhe dient eine jetzt vermauerte Tür in der Chorapsis der Apostelnkirche,
durch welche sich Erzbischof Heribert von seinem Hause, dem spätem Gertruden -
kloster aus, über die Römermauer — also jedenfalls über den Wehrgang — nachts
zum Gebet in die Kirche begeben haben soll (Gelenius p. 3o4), sowie die Länge
von zwei Fundamentvorsprüngen beim Tor an der Clemensstrasse, welche zu Treppen-
aufgängen auf den Wehrgang gehörten (Col. Agr. S. 66). Demgemäss lag dieser
7,80 m über der Unterkante des Schrägsockels.
Von dem obern Abschluss der Mauer haben sich nur wenige und nicht ganz
sichere Reste erhalten. Eine Reihe gleichartiger Werkstücke aus Kalkstein, die sich
an der Nordostecke der Stadt, 20 m vor der Mauer fanden, dürften dem den Ober-
bau nach aussen abschliessenden Gurtgesims angehört haben; als Abdeckung des
abwechselnd aus Zinnenbrüstungen und Zinnenbergen bestehenden Zinnenkranzes
eignet sich trefflich ein vor der Ostseite der Mauer (Altenmarkt 77) gefundener Kalk-
steinquader (0,60 m lang, o,4o m breit, 0,2 7 m hoch), der auf eine Dicke der Zinnen-
Auff^ehende
Mauer.
Oberer
Absdiluss.
I67
168
DAS RÖMISCHE KÖLN
telugVng, ^^^^^ von etwa o,35 m schliessen lässt (vgl. Col. Agr. Tafel X 3 u. „Zinnendeckel"
a.M au erring, sowie den Schnitt Fig. 57).
Verhiitnis zum Die vergleichende Beobachtung der Bodengestaltung und der wechselnden
'® Höhenlage des Sockels beweist, dass die Mauer an den drei Landseiten auf die
Oberkante des Hügelabhangs gesetzt wurde und dem natürlichen Verlaufe desselben
folgte; dabei kam das Fundament vor den Rand des Abhangs zu liegen, wie aus
der in der Gertrudenstrasse 2,3o m über der Sohle an der Aussenseite vorbeilaufen-
den Reihe von Rüstlöchem hervorgeht Dagegen stand die Mauer an der Flußseite
zur Verhütung der Abbröckelung des Stadthügels durch das Hochwasser am Fusse
desselben, und während nach der Innenseite ihr Sockel mit der dort vorüberführen-
den, durch Anhöhung des Terrains geschaffenen Wallstrasse bündig war, lag an der
Aussenseite das hier bedeutend verstärkte Fundament offen da.
^*'*°- - Von den Ecken des Mauervierecks sind die
beiden landwärts gelegenen mit Türmen bewehrt:
dagegen fehlen dieselben, wie anscheinend an
der Flußseite überhaupt, so auch an den Ecken
dieser Seite. Letztere sind jetzt beide, im Ober-
bau wenigstens, verschwunden. In der Nähe der
Nordostecke stecken zwei mächtige, zusammen-
hangende Mauerstücke tief im Füllboden (jeden-
falls von den Sprengungen des angeblichen Eck-
turmes im J. 1827/28 und i848 herrührend; vgl
ScHEBEN, Thorburgen S. I So), und eine o,4o m
starke Betonplatte mit Pfahllöchern von 0,1 3 bis
0,1 m Durchmesser liegt auf -h 3,72 m Pegelhöhe
kurz vor dem Abschluss der Nordmauer. An
der Südostecke — unter Mühlenbach 6i/63 —
sind die Trümmer der stark zerstörten Süd-
mauer zur Herstellung der nördlichen Keller-
wand des genannten Hauses benutzt.
Die neuem Untersuchungen der Römermauer
haben die Hinfälligkeit von v. Veiths Annahme
(a. a. O. S. 35) eines zwischen zwei Parallelmauem
liegenden Wallkörpers dargetan, dessen Konstruktion auch technisch unmöglich wäre
(Mertz S. 7; Col. Agr. S. 16); ebenso unhaltbar ist die durch Broelmans Phantasiedar-
stellung hervorgerufene und noch von Mertz (S. 11) und v. Veith (S. i4) vertretene
Anschauung, dass vor der Mauer ein Wallgraben gelegen habe (Col. Agr. S. i7 und
i67). Auch kann mit Rücksicht auf ihre stellenweise jetzt noch erhaltene Höhe von
+ IG m über Kölner Pegel die Ostmauer nicht als Werftmauer gedient haben, trotz
der eisernen Ringe, die man an ihrer Aussenseite gefunden haben will (vgl. Mertz
S. i7).
b) Die Türme.
Literatur. Gedruckte Darstellungen. Cl äsen, Materialien zur geist- und welt-
lichen Statistick des niederrheinischen und westphälischen Kreises I, 2, S. 494 — Köl-
nisches Encyclopädisches Journal I, 3, S. 34. — Mertz, Römermauer (s. o.). — Wil-
helm Scheren, Die ehemaligen Thorburgen des alten Köln, die Zeit ihrer Errichtung,
ihre Lage, ihre Geschichte und ihr Abbruch, Köln i895, S. I29 und i53. — Col.
Agr. S. i7.
Pelüen eines
Grabens u. a.
4 röriL TerraiTihSlis,
Flu. 57. Köln.
Sdinitt durdi die rekonstruierte römische
Stadtmauer bei S. Aposteln.
168
III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR.
I69
Handschriftliche Darstellungen. Broelman II, fol. 99.
Topographie I, S. ia3; II, S. 36; III, S. 367 u. a.
Fuchs, . ^;?®'
restiguns
b. Türme.
Pläne und Ansichten, a) Vom Römerturm: i. Römische Altertümer, ^ ^^g^^j^^^^^
besonders angebliche Werke des M. Agrippa, als Illustration zu Broelmans Com- Vom
... vv. -, .^ — Römerturm.
mentani bestimmt. Überschrift: ex ephestio s. b. a. ic. illustriu publicor.
OPERÜ VETUSTATIS MONU-
MENTORÜ VETUSTATIS (sic).
Auf der Rückseite: Absoluta
Tabell. IUI. Ephesii nodü
incisa. — Ad cap. III Hb-
VI p. II ubi vides et addi
Indiculu. — Ephestij Broelm.
Tabell. 4. Operum publicor.
M. Agrippae (Tab. I— III
der Monumenta vetustatis
enthält das Epideigma). Ge-
tuschte Federzeichnung. 35,5
X 29 cm. Die aus den Com-
mentarii herausgenommene
Anweisung liegt bei. H. M.,
Abt. Römisches. Das Blatt
enthält: i. Ansicht des Rö-
merturmes mit Einteilung in
„4 dies militaris legionaris
opera"; 2. Äusseres des Pan-
theons zu Rom; 3 Durch-
schnitt des Pantheons ; 4. Pa-
last Agrippas, ehemals Eigen-
tum des L. Antonius (nicht
ausgeführt); 5. blaues Vexil-
lum, Geschenk des Augustus
an Agrippa als Sieger über
Sex. Pompeius; 6. Marsil-
stein, hier als „Cenotaphi M.
Vipsanii Agrippae iuxta por-
tam Agrippensem occidenta-
lem fragmenlum" bezeichnet ;
7. Ruinen des Palastes des
Kaisers Claudius in Rom
(nicht ausgeführt); 8. angeb-
liche Decurionenstatue, in Wirklichkeit Grabstatue eines Togatus, noch zur Hälfte
erhalten, ausgegraben bei St. Gereon, von Broelman dem Gymnasium Lauren-
tianum geschenkt und am Tor II aufgestellt; 9. angebliche Statuen zweier Decurio-
nen, in Wirklichkeit Grabreliefs eines Togatus und seiner Frau, ausgegraben im
Deutzer Kastell, aufgestellt im Garten des Grafen von Manderscheidt-Blankenheim ;
IG. angebliche Decurionenstatue, in Wirklichkeit das bei Klinkenberg, Grab-
denkmäler Nr. 24 aufgeführte Denkmal, gefunden nördlich von der Stadt, ehemals
eingemauert in der Kirchhofsmauer von St. Kunibert, jetzt im Garten des Grafen
Fig. 58. Köln.
Der Römerturm von der Ostseite in seinem heutigen Zustande.
l69
l7o DAS RÖMISCHE KÖLN
L Be- von Manderscheidt-Blankenheim (vgl. den Ausschnitt, Nr. i, 6, 8, 9, lo zeigend,
b. Türme. ^'Ig- 5l).
2. Ansicht des Römerturmes. Unterschrift: römischer thurm bei st. klaren
zu KÖLN. Holzschnitt ohne Angabe des Zeichners als Illustration zu Wallraf,
Beiträge und [Jacob], Köln und Bonn. i5xi8 und i9,2Xai,2 cm. H. M.
AI 3/8o6, 3/8o7 und 3/9o2. Mitt. i4o7 und i4o8.
3. Der Römerturm. Projicierte Darstellung des Steinmusters in idealer Wieder-
herstellung. Überschrift: Abbildung der Oberfläche des runden eckturmes in
DER alten römischen STADTMAUER BEI ST. KLAREN, IN CÖLN AM RHEIN. Links:
„Aufgenommen und gez. v. ff. Feiten" \ rechts: „In Stein gez. v. B. Wohlmuth^^. Uro
i84o. Lith. 71,5X2? cm. H. M. A I 3/8o8. MitL i4o9.
4. Der Römerturm von Osten gesehen. Mit dem Aufbau und den umliegen-
den Gebäuden. Im Hintergrunde rechts auf einem Ölbild [von ^. Diizier\ Um i843.
H. M., Abt. Porträts Nr. 6ii.
5. Ansicht der Aussenseite des Römerturras und Schnitt durch denselben zu
ebener Erde. Handzeichnungen von Baumeister /öj. Veiten, 24. Jan. i875. Illustra-
tionen zu Fuchs, Topographie I, S. I23.
6. Der Römerturm von Nordosten gesehen. Mit dem Aufbau vor der Restau-
rierung (i 89 7). Photographie. 28 x 2o,4 cm. H. M. A I 3/8o9. Mitt. i4ii.
7. Der Römerturm von Nordwesten gesehen. Sonst wie 6. Photographie.
26,3 X i9,3 cm. H. M. AI 3/8io. Mitt. i4i2.
8. Der Römerturm. Östliche Hälfte vor der Wiederherstellung. Photographie.
23xi7 cm. M WR Inv. 7i78 = Ph i35o.
9. Ansicht des Römerturmes. Illustration zu Essenwein, Handbuch der
Architektur III i, S. I23.
IG. Grundriss, Schnitt und Aussenverblendung des Römerturms (Nordostecke).
Lith. Col. Agr. Taf. III.
II. Der Römerturm von Norden und von Nordosten gesehen. Zwei Photo-
graphien. 18,5 XI 3,5 cm. Col. Agr. Taf. XVI.
Von d. übrigen b) Von den übrigen Türmen : 1 2. Turm an der Griechenpforte. Bleistiftzeich-
Türmen. ^^^^ ^^ FucHS, Topographie II, S. 37 (aufgeklebtes Blatt).
i3. Grundriss, Durchschnitt, Ansicht und Lageplan des Turmes an der Nord-
seite des Domes. Aufgenommen von A. VoigteL B. J. LIII/LIV, Taf. XVI.
i4. Grundrisse und Schnitte der meisten Türme. Col. Agr. Taf. II. Original-
federzeichnungen von Steuernagel und Schultze^ 5o X 73 cm, im H. M., Abt Römisches.
i5. Die Reste des römischen Turmes an der Nordseite des Domes. Photo-
graphie. 18,5 X i3,5 cm. Col. Agr. Taf. XVI.
16. Ansatz des römischen Turmes Mauritiusstein weg 36 an die Stadtmauer.
Photographie. i8,5xi3»5 cm. Col. Agr. Taf. XVI.
i7. Unterer Teil der Feldseite des römischen Turmes Burgmauer 4. Photo-
graphie, aufgenommen im Juni i897, überwiesen von Bauinspektor C. Steuemagel.
i8i5 X 13,5 cm. H. M., Abt. Römisches.
18. Römerturm an der Komödienstrasse (Burgmauer Nr. 4). Aufgenommen
beim Abbruch i897. Photographie. 27,7 > 2i,9 cm. H. M., Abt, Römisches.
i9. Römerturm Burgmauer Nr. 4. Photographie. 2 7,7 x 21, 3 cm. H. M.,
Abt. Römisches.
Zahl I^ie Gesamtzahl der Türme der römischen Stadtbefestigung zu bestimmen war
der Türme, bereits gegen Ende des 16. Jh. unmöglich. Auf dem Merratorschen Stadtplan (Taf. I>
i7o
III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR.
I7l
erscheint an der Nordseite ein Turm als hochaufragende Ruine zwischen Maria ad
gradus und dem Domchor und sechs mit spitzen Dächern abgedeckte auf der Burg-
mauer; an der Westseite sieht man drei Türme: eine Ruine in der heutigen Ger-
trudenstrasse (alte Mauer an Aposteln) und zwei mit Spitzdächem am Laach und
südlich von St. Mauritius. Broelman spricht von sechs Türmen an der Nord- und
zweien (beim Griechentor) an der Südseite; als die besterhaltenen bezeichnet er den
Turm an Maria ad gradus, den er für den nordöstlichen Eckturm der Stadtbefestigung
hält, den nordwestlichen Eckturm, sog. Klaren türm, den Turm neben der Heilig-
Kreuz- Kapelle am Berlich, den im Garten des Hieronymus Krebs auf der Burgmauer
sowie die Türme beim ältesten Ehrentor, am Laach und an St. Mauritius.
Durch die neuern Untersuchungen sind folgende Türme an den drei Landseiten
festgestellt:
I . Der Turm am Domchor (westlich von der ehemaligen Stiftskirche Maria ad
gradus, gegenüber dem Hause Wolkenburg in der Trankgasse), zuerst erwähnt I247
I. Be-
f estif^ung.
b. Türme.
Nach-
(gewiesene
Türme.
Nordseite.
F1(;. 59. Köln. Rest eines römisdien Turmes an der Nordseite des Domlanf^hauses.
und 1261, als Bibliothek des Domstifts dienend, noch in den fünfziger Jahren des
1 9. Jh. zum Teil oberirdisch erhalten und erst beim Bau des gegenwärtigen Kapitel-
saales verschwunden (Lacomblet, Zur Topographie der Stadt Köln in der Römer-
zeit: B. J. XXXVII, i864, S. 65.; ders., Urkundenbuch II, Nr. 5o3 = Ennen-Eckertz,
Quellen II, Nr. 422);
2. der Turm zwischen dem 2. und 3. Strebepfeiler an der Nordseite des
Domlanghauses, dessen Fundamentierung die Zerstörung seiner südlichen Hälfte ver-
anlasst hat, noch heute in geringer Höhe über dem Boden erhalten (Fig. 59);
3. der Turm Burgmauer 4 (früher 2), im Schreinsbuch Niderich ab hospitali
St. Andreae i324 das roede wichus, im allgemeinen Wichhaus des Domes oder zum
alten Dom genannt (Glasen a. a. O.), gegenwärtig als Wohnhaus umgebaut und
zur Hälfte in die Strasse vorspringend, an der Feldseite noch 4,7o m hoch über dem
Sockel erhalten (Steuernagel, B. J. ioi, i897, S. i77);
4. der Turm hinter Komödienstrasse 69 und 7i, im i3. Jh. das Roitwichus
(Ann. d. hist. Ver. f. d. Niederrhein XLVI, i887, S. 118 Nr. 658), roede wichuss oder
propugnaculum rufum („quae est secunda [sc. turris] a porta cl^ricorum versus
occidentem" Ennen-Eckertz, Quellen III, Nr. 492), auf Mercators Stadtplan noch
als Turm erkennbar, i58i als baufällig bezeichnet (Schreinsbuch Columba Berlici.
i7i
l72 DAS RÖMISCHE KÖLN
I. Be- ^ug 2]) und jedenfalls bald nachher auf Terrainhöhe niedergelegt, 1828 beim Ab-
be Türme, tragen der Burgmauer nach langer Vergessenheit aufgefunden und wieder um ein
Stück gekürzt (Fuchs, Topographie a. a. O.), .im Mai i9o4 beim Abbruch der an-
liegenden Häuser auf der Burgmauer und Komödienstrassex von neuem zu Tage
getreten und für den Neubau fast ganz entfernt (Köln. Ztg. i9o4 Nr. 537, vom 26. Mai;
Köln. Volksztg. i9o4 Nr. 437, vom 28. Mai);
5. der Torturm am Appellhofplatz, 1292 als Aldenwichus bezeichnet, im Anfange
des i4. Jhs. im Besitze des Heinrich vom Cusin, von ihm i3i6 zur Aufnahme von
zwei Beghinen bestimmt, seit 1 5o3 zum Kloster zur Zelle gehörig (Gelenius p. 6o3)
und 1828 beim Bau des Justizgebäudes niedergelegt;
6. der Turm hinter der Hauptwache, 1246 als propugnaculum Judeorum
(Judenwichhus, offenbar so genannt mit Rücksicht auf die benachbarte, 1106 ent-
standene Judenpforte) erwähnt (Glasen a. a. O. S. 495 = Ennen-Eckertz, Quellen II
Nr. 254), seit i33i Klause, später Bestandteil eines Nonnenklosters, dessen schon
aus früherer Zeit herrührende Kapelle zum hl. Vincentius und der hl. Maria von
Ägypten in dem Turm lag (Winheim, Sacrarium Agrippinae p. 2 76; Gelenius
p. 583), nach der Aufhebung des Klosters seit 1808 in Privatbesitz, i837 von der
Militärbehörde angekauft und niedergelegt (Scheben, Thorburgen S.i33), von Schnitze
und Steuernagel aufgefunden und untersucht (Col. Agr. S. 22);
7. der Turm am Berlich, vor I265 von dem Grafen Wilhelm von Holland dem
Richolf Parfus zum Lehen gegeben (Ennen-Eckertz, Quellen II S. 535 A. i), seit
1265 im Besitze der Grafen von Jülich (Scab. 4; Ennen-Eckertz, Quellen II Nr. 487),
seit i3o4 Teil des Nonnenklosters zur h. Klara (Gelenius p. 54o), nach dessen Auf-
hebung seit 1806 in wechselndem Privatbesitz, noch von Fuchs als „fast in seiner
ganzen ursprünglichen Form erhalten*' bezeichnet (Top. I S. 12 5), in den \ier-
ziger Jahren des i9. Jhs. zur Erbreiterung des Berlichs niedergelegt;
8. der Turm an der Nordwestecke der Stadt, jetzt Römerturm, ehemals Klaren-
turm geheissen, weil gleich dem vorhergehenden zum K larenkloster gehörig (s. o.);
bis zur Aufhebung desselben als Latrine verwandt, seit 1806 in wechselndem Privat-
besitz, i833 mit einem entstellenden Aufbau versehen, i873 von der Stadt Köln für
i9ooo Thlr. angekauft und dadurch vor der geplanten Niederlegung bewahrt (Sche-
ben, Thorburgen S. i32), wiederhergestellt und heute der einzige auf ansehnliche
Höhe erhaltene und allgemein sichtbare „Röraerturm" (Taf. VII, Fig. 5 1 und 58) ;
Westseite. 9. der Halbturm bei Helenenstrasse i4 und St. Apernstrasse 34 und 36, stark
überbaut und zerstört und daher erst seit den letzten Jahrzehnten bekannt (Mertz,
a. a. O. S.4; Col. Agr. S. 28);
IG. der Turm St. Apernstrasse 26 und Breitestrasse 126 A (Bierbrauerei zum
Esel), bis gegen i889, wo er zum Abbruch kam, in Höhe von 4 m erhalten (Fuchs,
Top. I, S. 92; Mertz a. a. O. S. 5; Col. Agr. S. 28);
11. der Torturm am westlichen Ausgang der Breitestrasse (s. u. Ehrentor);
12. der Turm neben Gertrudenstrasse 7, schon im 16. Jh. eine Ruine (s. ^fer'
cators Stadtplan Taf. I; vgl. Fuchs, Top. III, S. 423), aber noch i895 4— 5 m über dem
Boden erhalten, bald darauf niedergelegt;
i3. der Turm im Laach 5 A, im 16. Jh. noch ziemlich gut erhalten {Mercators
Stadtplan Taf. I und Broelman II, fol. 112 v), niedergelegt im Sommer i874 (Schebex,
Thorburgen S. i53), ohne dass auch nur ein Bild desselben hergestellt worden wäre;
i4. der Turm auf dem Grundstück Mauritiusstein weg 36, um die Wende des
16. und i7. Jhs. mit dem umliegenden Weinberg Heiratsgut von Broelmans Frau
l72
Tal
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Sordwesten.
III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR.
I73
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und sein Studiensitz, zu unbekannter Zeit niedergelegt, 1880 in einer Tiefe von 2 m
unter dem Gartenterrain wiederentdeckt (Mertz a. a. O. S. 36);
i5. der Turm an der Südwestecke der Stadt (Griechenpforte), im Mittelalter als
Rondell neben der Griechenpforte bezeichnet, noch ungefähr um die Mitte des i9. Jhs.
um mehr als 3 m über dem Boden erhalten (Fuchs, Top. II S. 36), in seiner west-
lichen Hälfte beim Bau des Hauses Griechenpforte 8 niedergelegt, während von der
östlichen Hälfte noch ansehnliche Reste in der Gerberei Rothgerberbach 66 sichtbar
sind (Mertz a. a. O. S. 11; Col. Agr. S. 3i);
16. der Turm hinter Blaubach 28, nur in den Fundamenten erhalten (Mertz
a. a. O. S. i4);
i7. der Turm auf dem Grundstück Mühlenbach 37/39 hinter der Erholung
(Marienplatz 8), I238 ein „der Turm'* genanntes Wohnhaus im Besitze der Kirche
Maria im Capitol (Ennen-Eckertz, Quellen II Nr. i79), dessen gegen o,3o m breiter
und 6 m hoher Ansatz an die
Stadtmauer von S c h u 1 1 z e BTirgmaner * 19.76
und Steuernagel ent-
deckt wurde (Col. Agr. S. 33).
Au.sserdem weisen un-
sere literarischen Hilfsmittel
noch folgende zwei Türme
an der Süd front auf:
18. einen Turm in der
Nähe der Griechenpforte
(Broelman II fol. 98 V— 99),
ehemaliges Wichhaus hinter
dem Hause zomeHuvele auf
dem Rothgerberbach, nach
Keussens Feststellung
identisch mit den jetzigen
Nr. 44 — 46 A (Schreinsbuch
Petri Wetschatz 1160: duae
mansiones sub uno tecto ex
opposito wighus; Petri Pützhof i3i3: hereditas inter domum wighus et inter portam
Grecorum ex opposito antiqui muri; Weyerstrasse Ripae i36i: domus retro curiam
zome Huvele supra antiquum murum contigue turri versus portam Grecorum);
i9. einen Turm auf dem Hochpfortenbüchel, nördlich von dem auf dem Blau-
bach 2 gelegenen Hause Weinsberg und westlich von dem Hause Cronenberg an
der Hochpforte, gegen die Mitte des i5. ]h. Eigentum des Werner von Merode, seit
i478 in wechselndem Privatbesitz, i548 von Weinsberg angekauft und zu seinem
„Studorium" eingerichtet (Höhlbaum, Buch Weinsberg I, S. 3i: Aber gleich hinder
beiden, dem prinzipalen haus Weinsberch und dem zinshaus, war ein achter-
geheus .... Es gink an van dem haus Cronenberch oistwart an der nortsiden
längs der Buchel, an der sudsiden lang der alte statmaur, längs Weinsberch, das
zinshaus, die Zwei Tauben, die Alte Taube, das Hirz und Schröders haus bis
westwart an den Torn, ein haus also genant. I S. 29o : Nu war uff dem Buchel
ein klein behausung gelegen, genant der Tom, villicht ist es vormails der alter
staltom ader wichhaus gewest und verbaut worden. Vgl. Scheben, Thorburgen
S. i56).
I Be-
fcstif^unf^.
b. Türme.*
Südseite.
Li terar isch
auf (gezeigte
Türme.
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Strasse
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Fiff. 60. Köln.
Grundriss des römischen Turmes Burgmauer 4 (früher 2).
I73
i74
DAS RÖMISCHE KÖLN
I. Be-
f estifpung.
b. Türme.
Fehlen a. d.
Ostseite.
Interturrien
Konstruk-
tion der
TQrme.
Normale
Gestalt
Türme
dieser Art
Turm am Dom-
lanfphaus.
An der Ostseite sind nie Spuren von Türmen beobachtet worden; wahr-
scheinlich haben sie mit Rücksicht auf die hohe Lage des Wehrgangs über dem
Tiefgebiet hier überhaupt gefehlt.*
Die Interturrien betragen an der Nordseite 89 — 122,2 m — der erste Turm
ist von der Nordostecke nur 78,6 m entfernt — , an der Westseite, von einer Aus-
nahme abgesehen, 9o,7 — 158 m (auf der 226,2 m langen Strecke zwischen dem Tor
an der Clemenssirasse und dem Turm Mauritiussteinweg 36 hat sich ein Turm nicht
nachweisen lassen, ist aber doch wahrscheinlich vorhanden gewesen); an der Süd-
seite gestattet unsere mangelhafte Kenntnis keine Feststellung.
Bei sämtlichen Türmen treten dieselben Grundsätze im Bau, in den Grössen-
verhältnissen und der Ausstattung hervor. Als Normalturm kann der Turm Burg-
mauer 4 betrachtet werden (Fig. 60). Er ist ein mitten in die Mauer eingefugter
Rundturm von 9,i8 m äusserm Durchmesser. Sein Fundament bildet eine i,5o m
starke, quadratische Platte von Grauwacke-Beton, deren Seitenlänge, nach andern
Beispielen zu urteilen, etwa 10 m be-
trug. Das aufgehende Mauerwerk
steht an der Landseite noch 4,7o m
hoch. Hier hat der Turm, entspre-
chend der Ringmauer, eine Mauer-
stärke von 2,5o m, während dieselbe
an der Stadtseite auf die Hälfte —
gegen 1,20 m — reduziert ist. Den
Übergang macht eine sorgfältig ge-
arbeitete Schräge, die einen Winkel
von 45® bildet Die Verblendung ent-
spricht im Innern genau der der
Stadtmauer, im Äussern ist Mosaik-
verzierung aus dunkler Grauwacke und
hellem Kalkstein verwandt, die in ihren Grundformen — Halbkreis und Raute — die
nächste Verwandtschaft mit der des Römerturms zeigt und ursprünglich ist Der
organische Zusammenhang zwischen Turm und Mauer und die Herumführung des
Mauersockels um den erstem beweisen die gleichzeitige Entstehung. Eine Tür auf
der Höhe der Betonsohle ist nie vorhanden gewesen (Col. Agr. S. i9; Steuernagel,
B.J. loi, i897, S. i77).
Mit dem Normalturm stimmen in den Konstruktions- und Grössenverhältnissen
durchaus über ein die Türme hinter Komödienstrasse 69 und 7 1 (Fig. 56), hinter der
Hauptwache, am Berlich, St. Apernstrasse 26, Gertrudenstrasse, Mauritiusstein weg 36 und
Griechenpforte. Wahrscheinlich war ebenso konstruiert der Turm am Chor des Domes
und der im Laach 5A. Auch die beiden in der Südmauer aufgefundenen Türme
scheinen den andern ähnlich gewesen zu sein; doch betrug die äussere Wandstärke
des Turmes Mühlenbach 37/39 gegen 3 m.
Eine Abweichung von dem Grundschema zeigt zunächst der Turm an der
Nordseite des Domlanghauses (Fig. 59 und 61). An der Landseite besteht er in seinem
untern Teile aus drei Seiten eines Achtecks, das über einer nach der Trankgasse sich
öffnenden Türe mittels einer starken Hohlkehle in die Rundform übergeht. Unmittel-
bar über der Türe liegt eine wagerechte Zwischendecke aus Gussmauerwerk von
1,25 m Stärke. Die Masse des im Untergeschoss ausgerundeten Turmes entsprechen
nahezu denen des Normalturmes: äusserer Durchmesser gegen 8,60 m; innerer 3,24 m
^ 8,47 -^
Fig. 61. Köln.
Orundrifls des römiadien Turmes am Domlanghause.'
I74
in. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR.
I75
Tortunn an der
Breitestraste.
(DüNTZER, B. J. XXXIX/XL, 1866, S. in; Voigtel, B. J. LIII/LIV, i873, S. 208; ,esuVung.
Col. Agr. S. 18). b. Türme.*
Die nämliche eckige Form scheint, wenigstens nach der Landseite hin, der Jp^^JJJjSf
stark zerstörte Turm am Appellholiplatz gehabt zu haben (Fig. 62). Er war mit
einer Durchfahrt versehen, die im äussern Teile 4,4o, im innern unten 4, höher
hinauf 3,78 m breit war. Als Anschlag der Torflügel diente ein kleiner ausgerun-
deler Rücksprung an der Innenseite der äussern Toröffhung. Der stadtseitige Durch-
gang war mit grossen Sandsteinquadern verblendet, die auf eine architektonische
Ausgestaltung hinweisen; vielleicht haben die vor Langgasse 25/2? gefundenen drei
Säulentrommeln und die Basis aus Kalkstein zu diesem Bau gehört. Eine kleine
Nische, wohl zur Aufnahme eines Götterbildes bestimmt, befand sich in der Ring-
mauer unmittelbar neben dem Turme (Col. Agr. S. 20).
Auf einen Torturm deu-
tet auch das am Westende
der römischen Breitestrasse,
Ecke St. Apemstrasse liegende
fast quadratische Betonfun-
dament von etwa 10,20 m
Seitenlänge und 2,5o m Stärke,
das von einem kleinen Was-
serleitungskanal aus Tuffstein
mit 0,18 m Steigung nach
aussen, durchzogen ist. Er-
halten hat sich nur ein Rest
der Grauwackeverblendung
der innern Tordurchfahrt auf
der Grenze der Häuser 69 und
7i; vielleicht gehörten auch
zu diesem Torbau die vor
dem Fundamente gefimdenen
Architekturstücke, kanellierte
und glatte Säulentrommeln, Stücke von Halbsäulen und Pilastem (Col. Agr. S. 29
und 61).
Der Turm am Berlich steht schräg zur Richtung der Stadtmauer (Fig. 63).
Offenbar sollte er ursprünglich die Nordwestecke der Stadtbefestigung bilden, und die
sich an ihn anschliessende Westmauer sollte, vielleicht unter Einschaltung eines
Zwischenturmes, auf den Turm St. Apemstrasse 26 auslaufen. Die noch während
des Baues vorgenommene Planänderung, welche die Ausdehnung der Nordmauer bis
zum „Römerturm" bezweckte, bedingte die Zurücksetzung der westlichen Fortsetzung
der Mauer, um dem Turme den nötigen Vorsprung zu geben; die sich so ergebende
182,4 m lange Mauerlinie zwischen dem „Römerturm" imd dem Turm an der St.
Apemstrasse wurde offenbar nachträglich durch Anfügung des Halbturmes Helenen-
strasse 1 4 (äusserer Durchmesser gegen 10 m, innerer nicht mehr festzustellen), des ein-
zigen Halbturmes, den die Kölner Befestigung aufweist, in zwei Abschnitte geteilt
(Col. Agr. S. 22).
Der heute noch am besten erhaltene Turm der römischen Stadtbefestigung ist Römertu rm.
der nordwestliche Eckturm, der sog. Römerturm (Taf.VH ; Fig. 5 1, 58, 64, 65). Die ihn ^on«truktion.
tragende viereckige Betonplatte von 2,7o m Höhe erweist sich zwischen Bohlenlagen
^-.V
10 m
luiilinil
i I I
Fifp. 62. Köln.
Grundrlss des rdmisdien Torturmes am Appellhofplatz.
Turm
am Berlidu
i75
i76
DAS RÖMISCHE KÖLN
I. Be- eingestampft, die von senkrecht in die Erde gerammten Pfählen gestützt wurden. Wegen
b. Türme, seiner Eckstellung haben drei Viertel seines Umfangs die grössere Mauerstärke.
Mosaiksdunuck. ß^^ bemerkenswertesten ist der Mosaikschmuck an seiner Aussenseite (Fig. 65),
Unterer Teil. ^ ° '
der bereits von Broelman eingehend beschrieben wird und dessen einzelne Schichten
ihm als die Tagesarbeit der römischen Legionäre gelten (II fol. loi; vgl. Fig. 5i). Der
Mosaikschmuck zerfällt in zwei durchaus verschiedenartige Teile: einen untern, der bis
auf4,5om, und einen obern, der weitere 1,2 5 m über den FussboHen hinaufreicht. Der
untere, bewunderungswürdig sorgfältig gearbeitet, weist im Gegensatz zu den dunkeln
Grauwackeschichten Musterungen in weissem Kalkstein sowie an den obern Halb-
kreisen Deckbogen in rotem Sandstein auf; die hier und da vorkommenden Ziegel-
stücke sind nicht ursprünglich. Zu unterst zieht sich um den Turm ein dreifaches
^
Fier. 63. Köln. Grundriss des römischen Turmes am Berlidi.
Band in einem Abstände von vier und zwei Schichten voneinander, durchquert
von einem Schrägstreifen mit obern und untern Endigungen. Diese Verzierung,
die infolge der Zerstörung des untern Turmteils nur undeutlich zu sehen ist, um-
fasst im ganzen elf Schichten. Dann folgen acht Schichten, wo Halbkreise und
Dreiecke in Rautenteilung miteinander abwechseln. Die von einem Zackenkranz
umrahmten Halbkreise sind fächerförmig geteilt und haben über und beiderseits
neben sich ein kleines Steinkreuz. An diese schliesst sich immer eine Gruppe von
fünf rautenartig geteilten gleichseitigen Dreiecken, von denen das in der Mitte
stehende grössere (sieben Schichten) sich unten seitlich noch in je drei Rauten unter
den mit ihrer Spitze auf gleicher Höhe stehenden kleinern (vier Schichten) fortgesetzt.
Nun folgt ein durch vier Schichten reichender, sich scharf abhebender Rautenfries.
Über ihm wiederholt sich die beschriebene Omamentierung in anmutiger Abwechse-
lung: erst ein Zwischenglied von zwei Grauwacke- und einer Kalksteinschicht, dann
acht Schichten, ausgefüllt mit Halbkreisen und Dreiecken in Rautenteilung. Die
I76
III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR.
I77
Anordnung ist so getroffen, dass die Dreiecke der obern Abteilung über den Halb- I. b e -
kreisen der untern und umgekehrt zu stehen kommen. Die Umrahmung der Halb- b^VüVme!
kreise bildet hier ein einfacher Deckbogen, und die Dreiecksgruppe besteht jedesmal
nur aus einem grossen Dreieck, das als seitliche Fortsetzung beiderseits einen aus
je sieben keilförmig angeordneten Steinen bestehenden Fries aufweist; der Schnitt-
punkt der Radien liegt allemal auf der Oberkante des untern Rauten frieses. Genau
der gleiche Rautenfries schliesst die zweite Abteilung der Dekoration des untern
Turmteils und diesen selbst ab. Sehr geschickt ist der Übergang von dem mit
Mosaikschmuck ausgestatteten Turme zu der desselben entbehrenden Mauer bewirkt.
Der obere Turm teil ist aus Grau wacke- Bruchsteinen der verschiedensten Grösse Oberer Teil,
und in wenig regelmässiger Schichtung erbaut; auch Werksteine, wie sie am untern
Teil verwandt sind, kommen vereinzelt vor, ein deutlicher Beweis für seine Ent-
stehung nach einer Zerstörung. In den Musterungen findet sich das verschieden-
artigste Material: neben Kalkstein
Basaltlava, Trachyt, Sandstein, Zie-
gelstücke usw.
Die Musterung zeigt nächst
dem Anschluss des Turmes an die
Mauer je einen Halbkreis von der
Grösse derjenigen der untern Turm-
abteilung, umrahmt von einem aus
keilförmigen Steinen gebildeten Bo-
gen. Die Halbkreise sind zweifellos
erst im Mittelalter zu Fensteröff-
nungen umgestaltet und die Sohl-
bänke eingefügt worden. Zwischen
den Halbkreisen liegen in nahezu
gleicher Entfernung von einander
vier zierliche, aus keilförmigen Stei-
nen gebildete und mit einem Stein-
kranz umgebene Rosetten von etwas
geringerm Durchmesser. Mitten zwischen je zwei Rosetten befindet sich ein
Ornament, das vier Säulchen mit einem darüberliegenden Architrav veranschau-
licht Die Säulenschafte bestehen aus je vier mit diagonalen Meisselschlägen
bezeichneten quadratischen Steinen; Sockel und Kapitell sowie der vielfach
zerstörte Architrav sind durch vorspringende flache Steine angedeutet. Über dem
Archritrav des dritten Säulenhallenornaments — von der Südostecke aus gerechnet
— ist ein Dreieck in Rautenteilung angebracht, das die Absicht des Künstlers ver-
rät, die Schauseite eines Prostylos darzustellen. Flankiert ist das mittlere Säulen-
hallenomament links von einem in Rauten geteilten Dreieck, rechts von einer aus
flachen Ziegeln gebildeten Dekoration in der Art einer Palmette. Zur Rechten
des ersten Säulenhallenornamentes befindet sich ein kleiner, aus dreieckigen
Steinen gebildeter Fries (Steinkreuz-Motiv), zur Linken des dritten eine Raute. Verrät
so die Abfolge der dargestellten Gegenstände eine deutlich erkennbare Anordnung,
so ist auch der obere musivische Gürtel dadurch in einen gewissen Einklang mit den
beiden darunter liegenden gesetzt, dass die beiden mittlem Rosetten genau über den
Halbkreisen des zweiten, die Tempelfassade zwischen ihnen über dem bezüglichen Halb-
kreise des untersten musi vischen Gürtels angeordnet ist. (Anders Col. Agr. S. 26/2?.)
12
i77
Fig. 64. Köln. Grundriss des sog. Römerturmes.
i78
DAS RÖMISCHE KÖLN
L Be-
f estiffune.
b. TQrme.
Hosaikschmudc
der übrigen
Türme.
Die Ausstattung mit Mosaikschmuck ist, abgesehen von dem Normal- und
Römerturm, festgestellt an dem Turm auf der Nordseite des Domlanghauses (Col.
Agr. S. i8; Fig. 59), an dem hinter Komödienstrasse 69/7 1 (Köln. Ztg. und Köln.
Volksztg a. a. O.; Fig. 56), an dem am Berlich (Broelman II, fol. io5v; Fuchs,
Topographie I, S. i25), St. Apemstrasse 26 (Mertz a. a. O. S. 5), im Laach 5 A (Broel-
man II, fol. ii2v: cingulis tessellatis variegatis ad stuporem intuen tium exornatus;
Fuchs, Topographie II, S. 36; Mertz a. a. O. S. 7) und an der Griechenpforte (Fuchs,
Topographie II, vor S. 37 aufgeklebtes Blatt); sie darf also wohl an sämtlichen Türmen
als einstmals vorhanden angenommen werden, mit Ausnahme des Halbturmes an
der Helenenstrasse, der sicher keinen Mosaikschmuck trug (Col. Agr. S. 28). In den
Grundformen (Dreieck, Raute, Halbkreis) wie in dem Material der musivischen De-
koration (Grauwacke und
Kalkstein) stimmen die be-
zeichneten Türme , soweit
sich aus altern Nachrichten
und Jüngern Beobachtungen
entnehmen lässt, ebenfalls mit
dem Normal- und dem Rö-
merturm überein. Der Turm
am Berlich zeigte ausserdem
über zwei Halbkreisen auf
vier quadratischen Steinen
die zum Teil schwer lesbare
Inschrift:
?*«)M^##f*4|^
fey
W^^.^^
^'f ^
/**■<;
:f?
Fig. 65. Köln. Musivisdie Verblendung des Römerturms.
Höhe u. oberer
Absdiluss der
Türme.
Zusammenhang
der Türme mit
der Mauer.
[yU(Fig.5i),wel-
che von Broelman als
„legg." = legionum erklärt
und zur Begründung seiner
Ansicht von der Bedeutung
des Mosaikschmucks ver-
wertet wurde (II fol. loSv:
quod in proximae turris ex-
teriori crusta, quae ad S. Cru-
ciscapellam in septentrionem
respicit, supra duos semior-
bes ex candidis compositos cubis inaequalibus XI in quadratis lapidibus dichadis
magnitudine legatur inscriptio . . ., nimirum esse id opus Rom. legg., ut quidem
superiori parte singulas duas primas et ex vestigiis erosarum reliquas inferius non
meis modo qua potui oculis notavi, sed et aliorum etiam ita saepius visum, lectum
relatumque habui).
Die Türme erhoben sich, wie Analogien ergeben, jedenfalls um ein Stockwerk
über die Stadtmauer und schlössen oben mit einer Plattform und einem Zinnenkranze ab.
Durch die sorgfältigen Beobachtungen von Mertz, Schnitze und Steuer-
nagel ist vielerorts, zuletzt an dem Turm hinter Komödienstrasse 69 und 7i fest-
gestellt, dass die Türme mit der anstossenden Mauer und die musivischen Verzie-
rungen mit dem Mauerwerk der Türme in organischem Verband stehen, also gleich-
zeitig entstanden sind.
i78
III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. l79
c. Die Tore.
Gedruckte Darstellungen. Wallraf, Ausgew. Schriften S. 7. — Erklärung I. Be-
der Vorstellung des sogenannten Paphenthores : Vaterl. Chronik von Jon. Wilh. Bre- '%^. To"e?*
WER I, 1825, S. 56. — J. P. BüTTGEN, Das Paphen Thor zu Köln: Vaterl. Chronik II, Literatur.
1826, S. 583. — V. Mering und Reischert I, S. I29. — Düntzer, Die Romanisierung
kölnischer Strassen- und Thornamen: B. J. XXVII, i859, S. i9, besonders S. 32. —
Ennen, Geschichte Kölns I, S. 77. — v. Veith, Das römische Köln, S- 12. —
ScHüLTZE, Das römische Nordthor: Westd. Zs. Korresp.-Bl. XI, i892, Sp. i73 nr. 97.
— Das römische Nordthor zu Köln: B. J. XCIII, i892, S. 253 (Abdruck aus der
Köln. Ztg. vom 6. Juli i892, 2. Blatt). — Schultze, Das römische Thor vor dem
Dome zu Köln. Köln. Ztg. vom 8. Jan. i893 nr. 21 und Antiquitäts-Ztg. (Stuttgart)
vom 8. Febr. i893 nr. 6. — Centralblatt der Bauverwaltung XIII, i893, S. 81. —
Die Porta Paphia oder Ein Thor macht mehrere. Köln i893. — Wilh. Scheben,
Thorburgen (s. o.) S. 11, 22, 28, 34, 42 u. a. — Col. Agr. S. 34 — 74. — Ad. Schulten,
Die Porta Paphia zu Köln. Bonn i897. — B. Pfeil, Das Kölner Pfaffenthor und
Anderes, Düsseldorf i897. — Das römische Nordthor: Deutsche Bauzeitung XXVI.
i892, S. 338. Vgl. XXVII, i893, S. i47 u. 3ii. — Steuernagel, Colonia Agrippi-
nensis: B. J. loi, i897, S. i77. — Ders., Fundbericht über die Reste der Porta
Paphia bei Niederlegung derselben im Dezember i897 : B. J. io3, i898, S. i54. — Hand-
buch der Architektur II 2: Jos. Durm, Die Baukunst der Elrusker. Die Baukunst
der Römer ^ Stuttgart i9o5, S. 442.
Handschriftliche Darstellungen. Broelman II fol. in. — Fuchs, Topo-
graphie IV, S. 5i; III, S. 385, 386b, 388. — Schreiben De Noels an Fuchs vom
2. Juni i837 über die Reste des Tores an Aposteln, in Fuchs' Topographie (nach
Col. Agr. S. 61, vom Verf. nicht gefunden), herausgegeben Col. Agr. S. 62.
Pläne und Ansichten, a) Des Nordtores.
1. Landseitige Ansicht der Pfaffenpforte mit den unter dem Toiweg gehängten piäneund
beiden Domgeistlichen: links daneben Kampf des Bürgermeisters Herman Grin mit Ansichten
dem Löwen; rechts die Worringer Schlacht. Erläuternder Text unter der dreiteiligen Nordtores.
Darstellung nach der Koelhoffschen Chronik. i57i. Kupferstich. 78x49,7 cm. H. M.,
historische Darstellungen. Das Pfaffentor Col. Agr. S. 55; Pfaffentor u. Löwenkampf
(Taf. Vni).
2. Die nämliche dreiteilige Darstellung wie i. 16. Jh. Ölgemälde. 58,4x84,5 cm.
H. M., bist. Darst. Mitt. 1296.
3. Das Pfaffentor mit dem Löwenkampfe Grins, im Vordergrunde links die
Schlacht bei Worringen. Zweite H. des 16. Jhs. Ölgemälde. io6xi85cm. H. M.,
bist. Darst. Mitt. I297.
4. Das Pfaffentor mit der traditionellen Darstellung der Hinrichtung der beiden
Domherren. Ende des 16. Jhs. Ölgemälde. i95 X225 cm. H. M., bist. Darst. Mitt. 1298.
5. Verkleinerte Kopie vom 4. Ende des 16. Jhs. Aquarell. 37x54,4 cm. H. M.,
bist. Darst. Mitt. I299.
6. Phantasiedarstellung des römischen Nordtores mit den Buchstaben C-C*A-A
auf der Bogenarchivolte und den Worten ubio-romana auf dem Fries. Haupt-
stück des Titelblatts zu Broelmans Commentarii IL i6o7. Kupferstich. 3oXi8,6 cm.
In Broelmans Epideigma.
7. Vorschlagsplan zur Geradelegung der Strasse Unter Fettenhennen durch die
Pfaffenpforte bis zur Marzellenstrasse. Mit Erläuterungen. i7. Jh. Farbige Hand-
zeichnung. 48,4x38,6 cm. Arch. i73. Mitt. 822.
12*
i79
l8o DAS RÖMISCHE KÖLN
festig Uli ff ^' G^undriss des Pfaffentores als Vorschlag zum Bau eines neuen Tores an
C.Tore, der Stelle desselben. Titel: dis ist der abriss von der alden Porten wie er
lETZ STEHT. Mit Erläuterungen. i7. Jh. Färb. Handzeichnung. 39,2X2 7,2 cm.
Arch. i74. Mitt. 823.
9. Verkleinerte und zum Teil veränderte Nachbildung von 5. als Titelbild zu
J. W. Brewer, Vaterland. Chronik, i. Heft, 1825. Lithographie auf rotem Papier.
16,3 X 9,7 cm. H. M., AI 3/72Ü. Mitt. i3oo.
IG. Ansicht des römischen Tordurchgangs der Pfaffenpforte mit den Buchstaben
C C A A auf der Bogenarchivolte. Unterschrift : paphen-pforte zu Köln, rechts :
Eberhard del. Illustration zu Wallraf, Beiträge, 1818. Lithogr. 20 x18 cm.
H. M., AI 3/721. Mitt. i3oi.
11. Vorderansicht des Pfaffentors mit den Buchstaben CCAA auf der Bogen-
archivolte. Im Durchblick des Tores: Ansicht des Domes von Norden. Links: der
Prinzipalmarkt zu Münster. Unten rechts: lithogr. bei f. a. mottu in cölln.
Um 1820. Lithogr. 18,1 X 25 cm. H. M., A I 3/722. Mitt. i3o2.
12. Aufriss des Pfaffentors und der anstossenden Gebäude. Unterschrift: das
EINZIGE römische THOR, DIE SOGENANNTE PFAFFEN - PFORTE ZU KÖLN AN (sic!)
RHEIN. Links: h. oedenthal nach der n. gez. Um 1820. Sorgfältig ausgeführte
getuschte Federzeichnung. 38,8 x 25 cm. H. M., AI 3/723. Mitt. i3o3. S. Col. Agr.
S. 4i und Fig. 46.
1 3. Das Pfaffentor mit der traditionellen Darstellung der Hinrichtung der beiden
Domherren auf einem als Podest für die Kölnische Jungfrau gedachten Postament
Links daneben als Pendant auf dem Postament für den Kölnischen Bauer der Löwen-
kampf Grins. Kopie nach einer älteren Vorlage. Um 1820? Getuschte Federzeich-
nung. 30,8X28,5 cm. H. M., bist. Darst. Mitt. i3o4.
i4. Grundriss und Ansicht der beim Neubau der Domapotheke zu Tage ge-
tretenen Überreste des westlichen Turmes des Nordtors. Handskizze, aufgenommen
Aug. — Sept. i887 von Regierungsbaumeister Wefek, Wiedergegeben Col. Agr. S. 38.
i5. Ansicht (Wiederherstellungsversuch), Lageplan und Torbogen des östlichen
Seitendurchgangs des römischen Nordtors. Lithogr. Centralblatt der Bauverwaltung
XII, i893, S. 82 u. 83.
16. Entwurf zur Aufstellung des römischen Nordtors. Geschenk des Bau-
inspektors Schnitze. Photographie. ii,9x i8,3 cm. H. M., Abt. Römisches.
17. VORSCHLAG ZUR ERHALTUNG DER RESTE DES RÖMISCHEN STADTTHORES IN
KÖLN. Ansicht und Lageplan. Lithogr. Deutsche Bauzeitung XXVII, i893, S. i4i.
18. Fundaufnahme des römischen Nordtores. Lithogr. Col. Agr. Taf. VI.
i9. Die erhaltenen Bauteile des römischen Nordtors mit Rekonstruktionsver-
suchen. Lithogr. Col. Agr. Taf. VII.
20. Aufriss und Grundriss des rekonstruierten römischen Nordtors. Lithogr.
Col. Agr. Taf. VIII. (Original-Federzeichnungen zu 18—20 von Sieuemagel u. SchuUze
47x67,5, 48x7i,5, 57x75,5 cm. H. M., Abt. Römisches.)
21. Mittelbogen und Architekturstücke des römischen Nordtors, eingemauert in
die Wand der Schule am Lichhof. i8,5 X i3,5 cm. Photographie. Col. Agr.
Taf. XVII.
22. Östlicher Seitendurchgang des römischen Nordtores, von Südwesten gesehen.
18.5 XI 3,5 cm. Lithogr. Col. Agr. Taf. XVI L
23. Dasselbe, von Süden gesehen. Unten: aufgen. i897 Johannes Krudb-
wiG. Photographie. 11X8 cm. H. M., A I 3/724. Mitt. i3o5.
180
III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR.
I8l
24. Grundrissaufnahme des römischen Nordtores bei Beseitiinine der Bau- , \P^'
° '^ te Bildung.
reste im Jahre i898 von Bauinspektor Sieuernagel. B. J. io3 Taf. VIII und c. Tore.
Fig. 66. (Original-Federzeichnung in doppelter Ausfertigung, 68 X 48 cm, H. M.,
Abt. Römisches).
25. Baureste des römischen Nordtores zu Köln. 12 Photographien, die drei
ersten 2ixi4,i, die übrigen i7x n cm. H. M., Abt. Römisches (überwiesen von
C. Steuernagel, Bauinspektor). 2. (i. fehlt): Sockelquader des Turmes und Schräg-
sockel der Stadtmauer. 3. Stadtmauer am Turmanschluss. 4. Äussere Ansicht des
I I I
^
Fifir. 66. Köln. Orundrissaufnahme des römischen Nordtores bei Entfernung der Überreste 18P7.
Älauerwerks beim Anschluss des Turmes an das östliche Widerlager des Tordurchganges.
5. Kapitell, gefunden in der Südmauer der Domkurien am römischen Nordtor. 6.— 13.
Ähnliche Kapitelle im Trierer Provinzialmuseum und im Wallraf-Richartz Museum.
b) Des Tores an Aposteln.
26. Baureste dieses Tores, gezeichnet von De No'e'l i837 als Beilagen zu seinem der übrigen
oben erwähnten Briefe; vgl. Col. Agr. Taf. IV.
Tore.
181
l82 DAS RÖMISCHE KÖLN
9^\^^' c) Des Tores an der Clemensstrasse,
c. Tore. 2?. Ansicht und Grundriss der erhaltenen Reste. Lithographie. Col. Agr. Taf. V.
d) Des Tores an der Königstrasse.
28. Grundriss, Ansicht und Schnitt der erhaltenen Reste. Lithographie. Col.
Agr. Taf. IX.
e) Des Tores in der verlängerten Bechergasse.
29. Lageplan, Ansicht und Schnitt der erhaltenen Reste. Lithographie. Col.
Agr. Taf. X.
Forschungen So zweifellos seit dem Beginn der römischen Forschungen am Ende des lö.Jhs.
er le ore. ^^^ allgemeine Verlauf der Römermauer feststand, ebenso unsicher war man über
Zahl und Lage der Tore. Von den beiden ältesten Lokalforschem vermutete Hel-
man fünf oder sechs (Broelman II, fol. iii), Broelman ,de vestigiis atque coniec-
tura* sieben Tore (II, fol. 1 1 1 v und 44 1 ), von denen eins gegen Norden, eins gegen
Süden, zwei gegen Westen und drei gegen Osten liegen sollten. Helman ist auch
— anknüpfend an den schon im 12. Jh. vorkommenden Namen porta Martis, s. u.
— der Erfinder (oder wenigstens der älteste Gewährsmann) lateinischer Namen
für sämtliche Tore, deren deutsche Bezeichnung er für eine Korruption römischer
Götternamen hält: aus der ,Hohepforte* macht er eine porta Jovia, aus der »Ehren-
pforte* (= Herapforte !) eine porta Junonia, aus der ,Pfaffenpforte* eine porta Veneris
Paphiae, aus der ,Marpforte* eine porta Martiana, aus der , Drachenpforte* eine porta
Pythia Apollinis; endlich fügt er noch eine porta Mercurialis oder Rhenensis hinzu.
Mit Recht verwirft Broelman unter Hinweis auf die mittelalterliche Bezeichnung
porta clericorum den Namen porta Paphia — er schlägt porta Claudia als römischen
Namen vor — und nimmt u. a. mit Rücksicht auf die gegen Westen führende
Militärstrasse ein zweites Westtor nahe der Apostelkirche an, das er porta Agrippensis
benennt. Die spätem Lokal historiker bis ins i9. Jh. hinein bezeichnen keinen Fort-
schritt (Crombach I, p. 2o4), zum Teil sogar einen Rückschritt gegen Broelman:
die Unsicherheit in bezug auf die Ansetzung der Tore dauert fort, Gelenius nennt
das Tor an Aposteln vom deutschen , Hahnentor* porta Jani (De adm. magn. Col.,
p. 80), und Wallrafs Autorität verhilft trotz der richtigen Ausführungen Matth.
Clasens (vgl. Vaterl. Chronik II, S. 588) und besonders Minolas (Kurze Übersicht,
S. 2 74) dem Namen porta Paphia zu einer bis in unsere Tage reichenden traurigen
Berühmtheit (Ausgewählte Schriften, S. 8). Erst die seit i887 unternommene
Kanalisierung der Stadt hatte als wichtigstes wissenschaftliches Ergebnis die Fest-
stellung und teilweise Untersuchung der Überbleibsel der Tore. Nach den seit dieser
Zeit von den damaligen Bauinspektoren Schnitze und Steuernagel angestellten
Forschungen besass die römische Stadtbefestigung jedenfalls neun, wahrscheinlich zehn
Toröffnungen.
DasNordtor. Das am längsten und relativ am besten erhaltene Tor ist das Unter Fetten-
liches. hennen gelegene Nordtor. Schon früh in den von der Domgeistlichkeit bewohnten
Gebäudekomplex (als Teil der Dechanei) aufgenommen, bildet es bis an die Schwelle
des i9. Jh. den Eingang zur Domimmunität. Als solche führt es den Namen porta
clericorum schon in der zweiten Hälfte des 12. Jhs. (Hoeniger, Kölner Schreins-
urkunden, Nied. 5 IV, 8 = II i, S. 96; 12 II, 32 = II i, S. 180; Caesarii Heisterbac
Mir. VI, 5 u. XI, 43 [I, p. 349 u. II, p. 3o2 Strange]), in dem um 1200 geschriebenen,
aber auf ältere Vorlagen zurückgehenden über S. Petri (Köln. Stadtarchiv, Geistl. Abt
Nr. 78 Bl. 3a) bereits den deutschen Namen paffinporze (Mitteilung des Herrn
182
III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR.
l83
Stadtarchivars Dr. Keussen). Der ältere Bau der unmittelbar gegen Osten anstossenden
Domdechanei, die nach den Resten um ii5o — 1200 errichtet war, enthielt eine grössere
Anzahl von Trümmern des Tores, dessen stadtseitige Front wahrscheinlich damals nieder-
gelegt und beim Bau verwandt wurde (Col. Agr. S. 57). Die früheste Ansicht von der
Landseite des Tores bietet ein Kupferstich des Historischen Museums von i57i (s.
Taf.VIII). Als Passage dient auf demselben nur die Milteldurchfahrt, während die beiden
Seitendurchgänge unter anderen Bauten verschwunden sind. Die ehemalige Dreiteilung
der Anlage ist noch an den in gotischem Stil ausgeführten Oberbauten zu erkennen.
Der Mittelflügel hat über dem in seinen architektonischen Details nicht erkennbaren
Mittelbogen zwei Stockwerke, ein
niedriges mit drei quadratischen
und darüber ein höheres mit zwei
rechteckigen, durch Steinkreuze
geteilten Fenstern versehen; die
Stelle des Mittelfensters nimmt ein
erhaltener antiker Löwenkopf ein,
der Rest einer misshandelten Grab-
malgruppe des 6inen Eber über-
wältigenden Löwen (DüNTZER,
Verzeichniss II, 94a=MWR223;
Fig. 67). Unter der Durchfahrt
hangen an einem mit zwei Öffnun-
gen versehenen Balken die beiden
aus der Sage von Bürgermeister
Grin bekannten tückischen Dom-
geistlichen; des letztem Löwen-
kampf ist links vom Tore dar-
gestellt (Über die Grinsage s.
Gelenius, De adra. magn. Col.
p. 98; Ennen, Gesch. Kölns I,
S. 338; Cardauns in Picks Monats-
schrift I, S. 85 und Städtechroni-
ken XII, S. 2i3; Klinkenberg,
Köln. Ztg. i9o3 Nr. io3o vom
3. Nov.; Köln. Volksztg. i9o3
Nr. 9i3 vom 3i. Okt.). Zeitlich
stehen dem Kupferstich nahe vier
das Tor und die nämliche Sage
veranschaulichende Darstellungen
des Historischen Museums, drei Ölgemälde und ein Aquarell (s. o.), von deneij
letzteres ein gutes Verständnis für die Architekturformen des Torbogens verrät. —
Nach verschiedenen Ausbesserungen und Umgestaltungen in den J. 1606, 161 6 und
162 1 (Kapitularprotokolle, vgl. Col. Agr. S. 58; Ratsprotokolle Bd. 67, Bl. 252 v;
Gelenius, De adm. magn. Col. p. loi) erfuhr das Pfaffentor i657 durch den Dom-
dechanten Franz Egon von Fürstenberg einen vollständigen Umbau (Kapitularproto-
kolle); der Oberbau wurde ganz dem Stile des nebenanliegenden, neu aufgeführten
Dechaneigebäudes angepasst. Zwischen den beiden grossen Fenstern des nunmehrigen
einzigen Obergeschosses erscheint jetzt ein anderer antiker Löwenkopf, ebenfalls
1. B e-
teatigung.
c. Tore.
^^^^^^^^^^^F *
^M
* ''i.^
1
P
1
Fig. 67. Köln.
faffentor.
Löwenkopf vom
i83
l84 DAS RÖMISCHE KÖLN
I. Be- anscheinend der Rest einer Löwengruppe — MWR 6o9 = Düntzer, Verzeichniss
^c* Tore.' II> ^^^ ^^ Schluss, wo er für mittelalterlich erklärt wird; Fig. 4i) — , während der früher
im Tore angebrachte sich nunmehr über der Tür der den Dechaneigarten zur Linken
abschliessenden Mauer befindet (vgl. die kurz vor 1826 angefertigte Zeichnung von
Oedenthal ¥\g. 46). In diesem Zustande blieb das Tor bis 1826, wo es auf Grund einer
Königlichen Kabinettsorder vom 28. Juni zum Zwecke der Strassen erweiterung im
Oktober niedergelegt wurde (Fuchs, Topographie IV, S. 5i); ein von J. W. Brewer
— nicht von Wallraf — verfasstes und in die Seitenmauer der Domdechanei ein-
gelassenes Chronogramm bezeichnete bis i892 seine Stelle (Vaterl. Chron. II, 1826,
S. 594). Auf Veranlassung des Konservators Raraboux kam der landseitige Tor-
bogen an das Wallrafsche Museum im Kölnischen Hof (Trankgasse), wo er lange im
Hofraum umherlag. Der Bau des neuen Wallraf- Richartz- Museums veranlasste 1862
die Überführung der durch Funde vermehrten Reste in dessen Anlagen und ihren
Aufbau in deren südlichem Teile an der östlichen Gartenmauer; seit i883 sind sie auf
dem Lichhofe in die Seitenwand der Schule an der Pipinstrasse eingemauert (Fig. 55).
Nur geringe Aufklärung über die ursprüngliche Gestaltung des Tores brachte der Neu-
bau des Gasthofs S. Paul an der Westseite von Unter Fettenhennen ^1862; s. B.
J. XXXVII, S. 68); mehr der der anstossenden Domapotheke (188 7; s. Cot. Agr.
S. 38); eine Fülle von Beobachtungen lieferte die Niederlegung der Domkurien
an der Ostseite und die gleichzeitige Kanalisation der Strasse im J. i892, wo sich
die Fundamente des östlichen Flankierturms sowie Teile der landseitigen Pfeiler und
Mauern des östlichen Nebendurchgangs, insbesondere der Torbogen des letztern
unter einer Ziegelverblendung noch aufrecht stehend vorfand (Fig.68). Nach einem mit
allen Auswüchsen der Parteileidenschaft geführten Streite über das Schicksal der ,porta
Paphia* erfolgte die Versetzung der an Ort und Stelle erhaltenen Reste in die An-
lägen an der Nordseite des Wallraf- Richartz- Museums im Dezember i897; gleich-
zeitig unterzog Herr Bauinspektor Steuernagel die Fundamente des Turmes und der
anstossenden Mauer einer nochmaligen Untersuchung.
Bauliche Die eigentliche Toranlage (Fig. 66 u. 7 t) stellt ein Rechteck von i5,3 m Frontiänge
" **®' und 1 1,6 m Tiefe dar. Den Grundriss zerlegen zwei Scheidemauem in zwei Seitendurch-
gänge von 2,4o m Breite und eine Mitteldurchfahrt, die im kleineren landseitigen Teile 5,6o,
im grösseren stadtseitigen 6,38 m breit ist. Den Torbau flankieren zwei fast quadra-
tische Türme von 7,57 m Frontlänge, die um 2,9o m an der Landseite vorspringen.
Konstruktion. In bezug auf das Baumaterial des Tores ist besonders das Fehlen der Grau-
wacke zu bemerken. Die Fundamente bestehen zu zwei Dritteln aus Basalt vom
Unkelstein, zu einem Drittel aus Drachenfelser Trachyt, das aufgehende Mauerwerk
einschliesslich der Schichten Verkleidung lediglich aus Trachyt. Die Bauausführung
ist der der Mauer gegenüber minderwertig: die Schichten sind unregelmässig, der
Mörtel ist in das schichtweise trocken aufgesetzte Mauerwerk nur unvollkommen ein-
gedrungen, der Kalk schlecht gelöscht. Zur Verkleidung der die Frontmauem und Bogen
aufnehmenden Pfeilervorsprtinge sowie zur Herstellung des Mauersockels dienen un-
gleich hoch geschichtete und untereinander mit Klammem verbundene Kalkstein-
quadern, die in das Gussmauerwerk einbinden. Die Aussenmauern und Scheidewände
des Tores weisen in senkrechten Abständen von 1,60 m je drei Schichten in Ver-
band gelegter, ungestempelter Flachziegel von 0,2 7 : o,4o : o,o55 m Grösse auf; an dem
östlichen Torwiderlager lag nach innen eine Reihe, nach aussen zwei Reihen Ziegel-
platten der Länge nach nebeneinander, während die Zwischenräume mit Bruchstein-
mauerwerk ausgefüllt waren.
i84
Tafel VIII.
pSHP^
Köln. Das Pfaffentor nach einenn Kupferstich von 1571.
III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR.
I85
Am Ostturm haben die Fundamente eine Höhe von etwa i,45 m und eine
im Verhältnis zum aufgehenden Mauerwerk auffällige Breite. Letztere beträgt an
der Nordseite 2,4o m mit einem äusseren Vorsprung von o,52 und einem innem
von o,7o m; an der Ostseite 2,62 m mit Vorsprüngen von i,33 und o,39 m; an der
Westseite 2,75 m mit einem äussern Vorsprung von i,57 m; der innere fehlt. An
der Südseite beträgt der äussere Vorsprung i,o7 m; ob ein innerer vorhanden war,
ist nicht ermittelt. Das Fundament der Ostseite geht südlich über das der Südseite
um ungefähr i m hinaus. Die Turmfundamente unterfangen auch den östlichen
Seitendurchgang des Tores auf ganze Breite, bilden hier die feste Unterlage für den
Fussweg und treten 1,20 m vor das aufgehende Mauerwerk der Nordfront. Die
Mächtigkeit der Fundamente sollte das Unterminieren des Tores verhindern; vielleicht
m^:^^kMi -« '■•• ':^i . V. "^^^- ' '- "< -^^ '^-' •
''Piik'lUii£iL' '~ FiK- 68. Köln, Überreste des römischen Nordtores bei
Ihrer Auffindung 1892.
1. Be-
f estigunff.
c. Tore.
Ostturm.
Fundament.
diente demselben Zweck ein o,3o m starker Beton, der sich im Anschluss an die
Oberfläche des Fundaments, nur ein wenig tiefer als diese, vor der Nordfront aus-
dehnte und vor dem Nebentor noch auf mehrere Meter erhalten war.
Das aufgehende Mauerwerk des Turmes erhob sich bei der Aufdeckung an der Aufgehendei
ganzen Nord- und dem vordem Teile der Ost- und Westfront bis zu i,42 m. Ein-
schliesslich der meist verschwundenen Verblendung ist es 1,18 m dick und innen
verputzt. Ein einfach profilierter, 0,28 m in das Mauerwerk einbindender Sockel (B. J.
io3 Taf. VIII) bildet den Übergang zwischen ihm und dem Fundament. Die lichte Breite
des Turmes beträgt 5,3o, seine Tiefe 4,84 m. Ein Zinnenbrüstungsstein scheint sich
in einem 0,80 m langen, 0,60 m breiten und o,4o m hohen Kalksteinquader mit
kurzer Rundung an der Oberfläche und starker Schräge an der Unterseite erhalten
zu haben (Col. Agr. Taf, VII d5).
i85
i86
DAS RÖMISCHE KÖLN
1. Be-
festigung.
c. Tore.
Westturm.
Hohe der
Türme.
Mittelbau.
Fronten des
Mittelbaus.
Mittel-
durchfabrt.
Pflasterung
der Mittel-
durchfahrt.
Architek-
tonische Ge-
staltung der
Fronten.
PUaster.
Weit dürftiger ist unsere Kenntnis von dem westlichen Turm und dem an-
stossenden Torpfeiler. Raschdorff hielt die beim Bau des Hotels S. Paul zutage
getretenen Reste des Turmes für die eines mächtigen Rundturmes (B. J. XXXVII,
i864, S. 7o); indessen lässt die beim Bau der Domapotheke von Wefels entworfene
Skizze der damals aufgefundenen Bauteile (Col. Agr. S. 38) kaum einen Zweifel dar-
über, dass der westliche Teil der Anlage durchaus dem östlichen entsprach.
Was die Höhe der Tortürme angeht, so lassen die erhaltenen Beispiele und
die Darstellungen aus dem Altertum darauf schliessen, dass sie sich um ein Stock-
werk über den eigentlichen Torbau erhoben, im ganzen also drei Stockwerke hoch
waren (vgl. Durm a. a. O. Anders Col. Agr. S. 48).
An den Turm schliesst die Aussenmauer des eigentlichen Torbaues in der Art
an, dass die Südfront der letztem über die Südfront des erstem nach der Stadtscite
um die Tiefe des Binnenhofs (6,6o m) hinausreicht. Landwärts hat die Aussen-
mauer, die hier mit der westlichen Turmmauer zusammenfällt, eine Stärke von
2,1 8 m, stadtwärts von o,92 m; die Scheidemauer ist bis zur Fluchtlinie der süd-
lichen Turmfront i,45 m, von da ab nach der Stadt zu i,o6 m stark. Ein Kalk-
steinsockel mit einfachem Profil schliesst diese Mauem nach unten ab.
Die Fronten sind gebildet durch Pfeilervorsprünge, deren Breite am Seitentor
1,28 m, an der Mitteldurchfahrt 2,02 m beträgt. Ihre Gliederung besteht in 0,81 5 m
breiten und 0,10 m weit vorspringenden Pilastem. Bei der Aufdeckung im J. i892
stand von der Nordfront noch der östliche Eckpfeiler und ein Teil der Aussenmauer
auf etwa 3,5o m, der östliche Mittelpfeiler auf etwa i,5o m über der römischen Sohle
(P'ig. 68); von der Südfront waren nur noch die beiden untersten Quaderschichten
des Mittelpfeilers vorhanden, während der östliche Eckpfeiler ganz fehlte.
An der Mittel durch fahrt ist landwärts ein doppelter Pfeilervorspmng vorhanden,
der zwischen sich einen für die Aufnahme des Fallgatters bestimmten quadratischen
Schlitz von o,24 m Seiten länge fasst. Ein anderer Pfeil er vorsprung liegt innerhalb
der Durchfahrt, 2,38 m von dem ersten entfernt. Da dieses Mass fast genau der
Breite des ohne Zweifel mit einem Gewölbe bedeckten Seitendurchgangs entspricht,
so ist mit Rücksicht auf die bekannten römischen Torbauten anzunehmen, dass der
Pf ei 1er vorsprung den Bogen eines Gewölbes aufnahm, mit dem der landseitige Teil
der Durchfahrt überspannt war, während der stadtseitige einen Binnenhof bildete,
der von den über den Seiten durchgängen und der Mitteldurchfahrt liegenden Galerien
aus beschossen werden konnte (Fig. 7i).
Auf das Vorhandensein eines Bodenbelags deutet der unbearbeitete untere Teil
des Kalksteinsockels. Derselbe scheint, nach einem in der Südostecke der Mittel-
durchfahrt gefundenen Reste zu schliessen, in einer polygonalen, flachen Steinquaderung
bestanden zu haben, die auf einer Betonsohle ruhte. Ein zweites Pflaster, aus
grossen, senkrecht zur Strassenrichtung liegenden Basaltsäulen bestehend, fand sich
0,80 m über dem Beton in angeschüttetem Boden. Die Erhöhung hat stattgefunden,
um einen Tuffsteinkanal von 0,60 m innerer Breite und o,9o m Höhe unterzubringen.
Ein 0,44 m hoher Pfannstein aus Granit liegt in der nordöstlichen Ecke des Binnen-
hofes und überragt mit seiner Oberkante das zweite Pflaster um etwa 0,20 m; ehe-
mals bewegte sich ein Torflügel in demselben (Fig. 66).
Die architektonische Ausgestaltung der Fronten vereinigt schmucke Formen
mit kräftiger Wirkung. Die Pilaster erheben sich mit den Pfeilervorsprüngen ohne
Zwischenglied auf derselben Platte. Ihr Schaft ist mit je sieben durch Rundstäbe
ausgefüllten und in flachen Rundungen endigende Kannelüren geschmückt. Ein ein-
186
III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR.
I87
facher, weit ausladender Wulst bildet das Sockelprofil, ein dünnes Plättchen die Ver-
bindung zwischen diesem und dem bogenförmig ablaufenden Schafte (Fig. 69).
Zwischen den Pilastem wölben sich über den Pfeilervorsprüngen die Torbogen,
•deren Scheitel im Nebentor 3,8o m, im Haupttor gegen 8,4o m über dem römischen
Niveau lag. Am Nebentor sind die Kämpferprofile zerstört. Die Archivolte des aus
1. Be-
festigung,
c. Tore.
Torbogen.
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Erläuterung : a) Bauteile in ursprünglicher Lage.
b) Bauteile, die am Lichhof eingemauert sind (Fig. 55).
e) Bauteile, die beim Kanalbau Unter Fettenhennen gefunden worden sind,
d) Bauteile, die in den alten Domkurien eingemauert waren.
Fig. 69. Köln. Bauteile des römischen Nordtors, die wahrscheinlich dem Unterbau angehören.
sieben Wölbsteinen bestehenden Bogens zeigt eine Hohlkehle mit einer Platte und
breiterer Abplattung als Umrahmung; diese Einfassung umschliesst zwei weitere Ab-
plattungen, eine schmalere obere und eine breitere untere (Fig. 68 und 69).
Das Kämpferkapitell des Hauptbogens — erhalten ist das rechtsseitige auf dem
Lichhofe — , das nach Ausweis mehrerer alten Darstellungen um ein Geringes über
den darunterliegenden Quader vorsprang, hat eine grössere untere und eine klieinere
i87
l88 DAS RÖMISCHE KÖLN
1. Be- obere Platte, zwischen denen mehrere durch zarte Plättchen verbundene, glatte Ge-
V. Toref simsprofile liegen (Fig. 55 und 69, b i).
Mitteltorbogen. Eine genaue Untersuchung des Mitteltorbogens ist durch seine Vermauerung
und die Einfügung von Cement zwischen die Wölbsteine sehr erschwert. Heute sind
dreizehn Wölbsteine von ungleicher Grösse vorhanden : an den Enden des Bogens wurden
solche von 0,77,0,73 und o,6o m äusserer Bogenlänge gemessen (Fig. 5 5). Die sorgfältigsten,
nach der Natur ausgeführten Zeichnungen des Bogens, die von Eberhard und Oedenthal
(Fig. 46), zeigen einen genauen Rundbogen und weisen deutlich auf seine Zu-
sammensetzung aus t3 gleich grossen Wölbsteinen hin. Entspricht dies den Tat-
sachen, so würde die äussere Bogenlänge jedes Wölbsteins o,77, die innere o,59 m
betragen haben, was bei mehreren auch annähernd zutrifft. Demnach sind aller
Wahrscheinlichkeit nach sämtliche Wölbsteine des Bogens erhalten (anders Col. Agr.
S. 5o), die meisten aber haben infolge ihres vieljährigen Umherliegens und mehr-
maligen Platzwechsels grössere oder kleinere Stücke eingebüsst. So erklärt sich auch
die heutige — wenn auch unbedeutende — Gedrücktheit des Bogens. Die einfachen
Profile der Archivolte entsprechen denen der Archivolte des Nebentorbogens mit
dem Hauptunterschiede, dass seine Umrahmung ein doppeltes Kamies aufweist.
Inschriften Auf dem obem, schmälern Teile der Abplattung sind die Buchtstaben c. c. a a
bogens. eingemeisselt Während sich dieselben auf den Darstellungen des Pfaffentors aus
dem i6. Jh. nicht nachweisen lassen, erscheinen sie auf dem für den zweiten Teil
von Broelmans Commentarii bestimmten Titelbild und werden von ihm richtig als
Abkürzung des Stadtnamens C(olonia) C(laudia) A(ugusta) A(grippinensis) gedeutet
(II, fol. 447 und Epideigma a. a. O.). Die Spuren einer zweiten, anscheinend später
getilgten Inschrift, von der sich noch die Buchstaben ia • gallten auf der untern,
breitern Abplattung mehr oder minder deutlich erkennen lassen, sind erst i884 von
Kamp entdeckt worden (Köln. Ztg. 12. März i884; Westd. Zs., Korrbl. III,
i884, Sp. 45 nr. 64; B. J. LXXVII, i884, S. 222). Beide Inschriften wurden wieder-
holt für unecht oder doch für zweifelhaft erklärt (die obere von Brambach, C. J. Rh.
p. 362 Nr. 25; die untere von Düntzer, Verzeichni.ss II, Nr. 261; beide von K(is)a,
Die Inschriften am römischen Nordtor von Köln: Köln. Ztg. i892 Nr. 946 vom
29. Nov.; ScHULTZE und Steuernagel, Col. Agr. S. 5o), fanden aber auch Vertei-
diger ihrer Echtheit (Zangemeister und Hettner bei Lehner, Westd. Zs. XV, i896,
S. 263; V. DoMASZEWSKi, Scheden zu C. J. L. XIII, 11 2). An dieser hält auch der Ver-
fasser aus historischen und antiquarischen Gründen fest. Sehr ansprechend ist
V. Domaszewskis Ergänzung der zweiten Inschrift zu [valerian]a gallien[a].
Erhaltene Ausser den aufgeführten Teilen sind vom Torbau noch eine Anzahl von Archi-
»tücke und'^^^^^^^^^^^^'^ vorhanden, die teils 1862 beim Bau des Hotels S. Paul, teils i892 beim
Rekon- Kanal bau Unter Fettenhennen und beim Abbruch des Mauerwerks der Domkurien
gefunden worden sind. Im wesentlichen glücklich haben Schnitze und Steuer -
na gel dieselben zu einem Wiederherstellungsversuch verwertet (S. Col. Agr. Taf. VII,
VIII, XVII und Fig. 55, 69, 7o). Nach ihnen gehören dem Unterbau an:
Unterbau. I- Zwei Stark zerstörte Reste der obem Hälfte von Pilasterkapitellen des Unter-
geschosses, die in ihren Abmessungen mit den Pfeilern übereinstimmen (b3 und b4,
letzteres ist umgekehrt eingemauert). Es waren, nach kölnischen Analogieen zu
schliessen (vgl. S. 181 Nr. 25, 6—1 3 und Fig. 76) reiche Kompositkapitelle, aus zwei
übereinanderliegenden Reihen von Akanthusblättern gebildet, aus denen nach den
Ecken und nach der Mitte zu Ranken, erstere in kräftigem, letztere in zartem Voluten
endigend, hervorwachsen. Straff anliegende Schilfblätter bilden den Hintergrund, eine
188
III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR.
189
Blüte den obem Abschluss des Blätter- und Rankenwerks. Den Übergang zum
Abakus vermittelt ein feiner Perlstab; über diesem liegt eine mit schräggestellten
Blättern belegte Hohlkehle.
2. Zwei wegen ihrer abweichenden Bearbeitung verschiedenen Seiten des Tores
angehörige Stücke des Architravs (b 6 und di). Das eine (b6) zeigt eine geschmack-
volle Blattwelle mit zwischen den Blättern eingereihten, nach unten gestellten Blüten ;
darunter eine dreifache schräge Abplattung, deren Unterkante bei den beiden obem
Gliedern durch einen verschieden gezeichneten, hübschen Perlstab markiert ist. An
dem andern Architravstück (di) ist die Abschrägung stärker, der obere Perlstab in
seiner Ausführung magerer, der untere durch einen Rundstab ersetzt.
3. Ein Stück wahrscheinlich vom
Oberglied des Hauptgesimses (b 7). Es
zeigt unten eine kräftig ausladende Blatt-
welle, darüber ein zwischen einem Plättchen
und einem Rundstab liegendes, gedrehtes
Band, zu oberst eine mit guirlandenartig
verschlungenem Rankenwerk aufs reichste
verzierte Sima.
4. Ein fälschlich als linksseitiges
Kämpferkapitell des Hauptbogens am Lich-
hofe eingemauertes Architekturstück (Fig. 55)
von gleicher Höhe mit dem rechtsseitigen
Kämpferkapitell, aber mit kleiner Platte,
darunterliegendem Kamies, sehr zerstörtem
Zahnschnitt und einem Perlstab als unterer
Einfassung versehen. Es scheint die durch
die Kämpfer des Hauptbogens angedeutete
Horizontale zwischen den Pilastem fortge-
setzt zu haben (Fig. 7i).
5. Ein Stück einer Einrahmung, als
solche durch die erhaltene rechtwinkelige
Ecke charakterisiert (b5). Die Profile sind
die des Architravs, die Arbeit ist äusserst
sorgfältig, jedoch einfacher als an dem er-
haltenen Architravstück, da das Oberglied
schmucklos ist und an die Stelle der Perl-
stabeinfassung hier der Rundstab tritt. Ein solches Rahmenwerk dürfte wie am Titus-
bogen zur Ausfüllung der Flächen über den Seitenpforten gedient haben.
Zu dem schon durch den Grundriss höchst wahrscheinlich gemachten Oberbau
des Tores scheinen folgende Reste zu gehören:
1. Ein unkanneliertes Säulenstück von o,58 m unterem Durchmesser mit einem
einfachen Basisprofil, das an die Basisprofile der unteren Pilasterstellung gemahnt
(d 3). Auf der Lagerfläche steht das Steinmetzzeichen e.
2. Ein stark bestossenes Säulen- Kompositkapitell von o,48 m unterem Durch-
messer mit zwei Reihen Akanthus, einer Schilfblattreihe, Peristab und Blattwelle;
aus letzterer wachsen an den vier Ecken Volutenansätze hervor (d 2).
3. Ein Stück des Oberteils eines Pilasterkapitells von derselben Form und
Grösse wie das unter 2 beschriebene Säulenkapitell (bii).
1. Be-
festigung,
c. Tore.
Erlftaterans 8. zu Fig. 69.
Fig. 70. Köln. Bauteile des rdmischen Nordtors,
die vermutlich dem Oberbau angehören.
Oberbau.
l89
i9o
DAS RÖMISCHE KÖLN
1. Be-
festigung,
c Tore.
Abgeänderte
Rekon-
struktion.
Unbestimm-
bare Archi-
tekturstücke.
Nicht zum Tore
gehörige Archi-
tekturstücke.
4. Ein Keilstein eines Rundbogens, dessen Durchmesser dem der Bogen der
Seitenpforten fast gleich ist (b 12). Die Gliederung besteht in einer ungefähr aus
der Mitte der Archivolte hervortretenden Platte mit kleiner Blattwelle und zwei
darunterliegenden Abplattungen; die Unterkante der oberen ist durch ein gedrehtes
Band markiert Ein anderes Werkstück, das in seinem obem Teile die nämlichen
Profile, aber eine verschiedene Blattform an der Blattwelle aufweist (b i3), wird von
Schultze und Steuernagel wohl mit Unrecht ebenfalls als Keilstein angesehen.
5. Ein Stück eines glatten Architravs, bestehend aus Platte, Hohlkehle und drei
schrägliegenden Abplattungen, von denen die Unterkanten der beiden oberen durch
Rundstäbe markiert sind (b 10).
6. Ein Stück einer glatten Sima, bestehend aus einer kräftig vorspringenden
Platte und zwei Hohlkehlen, von denen die obere die doppelte Breite der unteren
hat. Als Verbindung der drei Glieder dienen zwei dünne Plättchen (c 3).
Die grössere Einfachheit und Kräftigkeit der Profiliemng lässt die aufgeführten
Werkstücke als Teile des Oberbaues erscheinen. Seine Gliederung dürfte jedoch,
wenigstens an der den feindlichen Angriffen ausgesetzten Landseite, nicht mit Schultze
und Steuernagel in vier Pilastem und zwei das Mittelfeld füllenden Säulen, sondern
vielmehr nach Art der uns bekannten Oberbauten von Toren in sechs Pilastem
bestanden haben, zwischen denen fünf ßogenstellungen eingespannt waren. Letztere
hatten jedenfalls auch eine geschlossene und so hoch emporreichende Brüstung, dass
das Fallgatter aufgezogen werden konnte. Auf Grund dieser Annahmen und unter
Gestaltung der Türme nach den Ausführungen auf S. 186 ist der in Fig. 7i
gegebene Wiederherstellungsversuch von Herrn Dr. ing. Rahigens gezeichnet
worden. Nach einer ansprechenden Vermutung des letztem hat die Säule d3 und
das Kapitell d2 an der stadtseitigen Front des Toroberbaues Verwendung gefunden,
bei deren Niederlegung sie in die Domdechanei verbaut worden sind.
Folgende Architekturstücke sind, ihrer Verwendungsart nach, nicht sicher oder
gar nicht zu bestimmen:
1. Drei Werkstücke mit kleinen, glatten Simaprofilen (ci, C2, b9). Schultze
und S teuer nage 1 glauben in zweien (c i u. c 2) Teile der Gesimsgliederungen des
Binnenhofes, in dem dritten (b 9) das Gesims einer zwischen den Pilastem und
Säulen des Obergeschosses angebrachten Brüstung zu erkennen.
2. Ein Werkstein mit Reliefdarstellung einer Blumenvase (b i5), als Flächen-
ornament an einer nicht näher zu bestimmenden Stelle verwandt.
3. Ein glatter, stark sich verjüngender Pilaster mit an drei Seiten angebrachtem
Sockelprofil, das jedoch unten nicht zu einer Platte vorspringt, sondern sich wieder
auf den glatten Grund einzieht (d 4). Schultze und Steuernagel vermuten in
demselben bei umgekehrter Verwendung den Sockel des Postaments einer Bildsäule.
4. Ein in seinem oberen Teile glatt mit rechtwinkeliger Ecke bearbeiteter, in
seinem unteren Teile mit einer kleinen Blattwelle und darunterliegendem Zahnschnitt
versehenes Werkstück (b i4). Die zwei an der Schauseite vorhandenen Klammer-
lücher rühren vielleicht von späterer Verwendung her. Die Zugehörigkeit des Blocks
zum Torbau ist zweifelhaft.
Mit annähernder Sicherheit können folgende ganz in der Nähe des Tores
gefundene römische Architekturstücke als nicht zu demselben gehörig bezeichnet
werden :
I. Eine schöne, in der Abschlussmauer des Domchors gefundene Gesims-
gliedemng aus Kalkstein (B. J. XXXVII, i864, S. 68 und Taf. VIII, 6 u. 7);
i9o
III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR.
I9£
2. eine Säulentrommel aus gelblichem Sandstein, gefunden in einer Zwischen- i. Be-
mauer der Domkurien; ^^ Tore.*^
3. ein roher Säulenkopf aus gelblichem Sandstein, gefunden bei 2;
4. eine Säulentrommel aus grauem Sandstein, gefunden in der Frontmauer der
Domkurien :
^ jagTU f
^.)l/Jo^,
Fig. 71. Köln. Rekonstruierter Grundriss und Aufriss des römischen Nordtores.
5. ein stark ausladendes Säulenkapitell aus grauem Sandstein mit doppeltem
Kranz ungegliederter, überhangender Blätter, gefunden im Bauschutt an der Südseite
des Ostturmes;
6. ein kleines Stück einer korinthischen Säulentrommel aus Kalkstein, mit
durch Steg getrennten Kannelüren, gefunden vor der Nordseite des Ostturmes (über
2. bis 6. s. B. J. io3, i898, S. 160).
i9i
I92
DAS RÖMISCHE KÖLN
1. Be-
festigung,
c. Tore.
Törtorm am
Apellhof-
platz
Das röm.
Ehrentor.
Geechicht-
liches.
Bauliche
Anlage.
Das Tor an
Aposteln.
Ge:scbicht-
liches.
Als Werkstücke des Tores schliessen i die bei weitem zu geringen Ab-
messungen. 2 — 5 das am Tore nicht vertretene Sandsteinmaterial, 6 die abweichende
Kunstform aus.
Ein Neben tor der Nordseite bildete der Torturm am Appellhofplatz.
Seine Geltung als Tor scheint nicht über die römische Zeit hinauszureichen (siehe
S. i72, 5 und i75).
Dagegen erhielt sich von den drei Toren der Westfront das nördlichste, das
Ehrentor, am westlichen Ausgang der Breite- und nördlichen der S. Apernstrasse als
Stadttor bis tief in das Mittelalter hinein. Es erscheint seit dem Anheben der Schreins-
urkunden im letzten Viertel des 12. Jhs. unter dem Namen erea porta (Hoeniger,
Schreinsurkunden C 2 VIII 1 i^I S. 366 : noctumale lumen adospitale foris eream portam ;
C 2 XIII 4 = 1 S. 37 1 : domum et aream extra eream portam iuxta s. Aprum; C 2
XVI 7 = I S. 375: emit aream foris eream portam ... et illam contradidit ad ospitale
s. Apri), seit dem zweiten Viertel des i3. Jhs. als erinporce (Ennen - Eckertz,
Quellen II Nr. i46, wahrscheinlich aus 1234), was demnach als ,ehemes Tor* zu
verstehen ist, erst seit dem Anfange des i4. Jhs. unter dem Einflüsse der Namens-
form , er enporce* als porta honoris (Ennen - Eckertz , Quellen III Nr. 552 aus
i3o8; Rückseite der Schreinskarte von St. Gereon bei Höniger, Schreinsurkunden
I S. 21 3). Die zweifelhafte Burggrafen rechts- Urkunde von 11 69, Lacomblet, UB. I
Nr. 433 (für echt erklärt von Ennen-Eckertz, Quellen I Nr. 76, S. 554; Ennen,
Gesch. Kölns I, S. 56i; Rietschel, Westd. Zs. XXII, i9o3, S. 329; ftir eine Fäl-
schung aus dem Anfange des i3. Jhs. erklärt von Stumpf, Wiener S.-B. XXXII,
S. 6o3, Tannert, Mitt. aus dem Stadtarchiv von Köln I, S. 55, Richthofen, Forsch,
zur deutschen Geschichte VIII, S. 6 1 ) enthält eine Stelle (Ennen-Eckertz, Quellen I,
S. 558: quod idem Burgravius et sui successores .... ab ecclesia Coloniensi
in feodo tenent portam antiquam munitionis civitatis, que quondam Agrippina
vocabatur, que sita est ex opposito capelle sancti Apri), aus welcher in alter und
neuer Zeit als ursprünglicher Name dieses Tores ,porta Agrippina' erschlossen worden
ist (Fuchs, Topographie I, S. 24 1; Scheben, Thorburgen S. 3i; Rietschel, a. a. O.
S. 334 Anm. 24) ; tatsächlich handelt es sich um eine gelehrte Reminiscenz, den Stadt-
namen betreffend (s. S. i45/ 146). Wann ,das älteste Ehrentor* verschwunden ist, lässt sich
nicht mit Sicherheit ermitteln; jedenfalls bestand es bis zum Ende des i4. Jhs., wo
die Erstarrung der Schreinsbezeichnungen anfängt, wahrscheinlich auch noch i435
(Stein, Akten zur Verf. u. Verwaltung von Köln I, S. 756; vgl. Lau, Kölner Ver-
fassung und Verwaltung S. 11; Merlo, CoUectaneen Nr. 9 10); dagegen war es uro
die Wende des 16. und i7. Jhs. längst verschwunden (Broelman II, fol. 112 v: porta
honoria vel Honoriana vetus, quae antiquitus apud hanc erat Coloniam).
Wenn auch das römische Ehrentor mit Rücksicht auf die erhaltenen Reste
(S. i75) als Torturm zu betrachten ist, so wies es doch bedeutendere Grössenver-
hältnisse, zumal bezüglich der Tordurchfahrt, auf als der Torturm am Appellhofplatz
(Col. Agr. S. 61).
Auch das mittlere Westtor, das sich unmittelbar südlich vom Chor
der Apostelkirche befand, muss noch im 10. Jh. als Stadttor gedient haben: das
beweist Ruotgers Darstellung von dem Leichenkondukte des 965 in Reims ver-
storbenen Erzbischofs Bruno L, der augenscheinlich über die Aachener Strasse Köln
erreichte (Vita Brunonis 47, in Mon. Germ. Script. IV, p. 2 73: Est prope muros
civitatis aecclesia, statura quidem et opere humilis, set Apostolorum nomine, in
quorum veneratione consecrata perhibetur, insignis; in ea depositum pastoris sui
l92
III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR.
I93
corpus exanime sacerdotii velabant insignibus . . . Inde mox elevatum clerus et po-
pulus ... in aecclesiam beatissimi Petri apostolorum principis, ubi sedes erat venera-
bilis, detulerunt). Da seitdem jede Spur des Tores verschwindet, ist anzunehmen,
dass der Bau des Apostelnstiftes (begonnen 1020 durch Erzbischof Heribert, voll-
endet durch Erzbischof Piligrim) die Niederlegung und Schliessung des Tores und
die Ersetzung desselben durch das foramen oder die porta fracta am Laach ver-
anlasst hat (vgl. die bezügliche Bemerkung bei Gelenius p. 80). Die ehemalige
Existenz eines römischen Tores an der bezeichneten Stelle wurde bereits von Broel-
man mit Rücksicht auf die von hier aus in westlicher Richtung verlaufende Militär-
strasse vermutet (II, fol. 11 3), deren Pflasterung auch auf dem Aposteln kloster ent-
deckt wurde (Col. Agr. S. 63). Überreste des Tores traten zutage i837 beim Neubau
der Hauser Im Laach Nr. 32 u. 34 (Schreiben de No£ls; s. S. i79}, sowie anfangs der
neunziger Jahre des i9. Jhs. bei Kanalbauten (Col. Agr. S. 63); indessen genügen die
gemachten Beobachtungen nur, um die bedeutende Grösse des Baues, nicht um seine
Gestalt festzustellen.
1. Be-
festiguDif
c. Tore.
'tVi i n Uii il itjij^ffjj,U. i J,| i . 11 . ■,l, i l,lj ii i< li ^iiij.. liii ll ' I J.'. 'l .»iHW i , lÜM!'li>W'' li vw i .i i ^|j||J,|, | ,btT
umm"
ScehrÜL^tt
Gutffi n Ibojitiiu Staiaww le. 84
-..^Esa K
Csmssntnau
Jttiifi StnMafwfct
Fig. 72. Köfn. Reste des Tores in der Clemensstrasse.
Die bei der Kanalanlage blossgelegte Wand einer Seitenmauer aus Gussmauer- Überreste,
werk ist nicht genauer besichtigt und aufgenommen worden. Die i837 gefundenen
acht Werksteine, von denen ein Sockelstück ein geschmackvolles Pflanzenornament,
die übrigen glatte Profile aufweisen, sind in Zeichnungen Dg Noeis, die einem von ihm
an Fuchs gerichteten Briefe beigegeben sind (ob. S. i8i Nr. 26), erhalten. Leider besagt
letzterer nur, dass die Werksteine aus Kalkstein, Dra chen felser Trachyt und rotem Sand-
stein bestanden, ohne das Material der einzelnen anzugeben; jedenfalls ist es sehr
zweifelhaft, ob sie sämtlich zum Torbau gehört haben. Bezüglich der Lage der
Quadern bei der Auffindung ist nur bekannt, dass einer, den De Noöl in ursprüng-
licher Lage befindlich annahm, mit seinem die Römersohle bezeichnenden Sockel-
vorsprung 10 Fuss unter der Neumarktsohle lag, was mit der Höhenlage von Beton-
böden auf dem Neumarkt nahezu übereinstimmt.
Das dritte, vollständig verschollene Westtor ist in seinen Fundamenten in der Das Tor an
Clemensstrasse nahe der Bobstrasse entdeckt worden (Fig. 7 2). Dieselben unterscheiden *'^sfra\"se."*'
sich in keiner Weise von denen der anstossenden Stadtmauer. Zwei stadtwärts ver-
laufende Seitenmauern von 3,o5 und 3 m Dicke und ein Zwischenpfeiler von 3,9o m
i93
13
l94 DAS RÖMISCHE KÖLN
1. Be- Durchmesser bilden zwei Toröffnungen, deren südliche, wahrscheinlich als Durch-
^ctjore.^ fahrt gedachte, 3,7o m und deren nördliche, für die Fussgänger bestimmte, 2,60 m
breit ist. Zwischen der Stadtmauer und den Seitenmauem des Tores liegen recht-
eckige Fundamentvorsprünge von 2,75 : 7,28 m, die offenbar ehemals als Unterbauten
von Treppenaufgängen dienten, von denen sich ein wohl der Antrittsstufe zugehöriger
Quader auf der Ecke des südlichen Fundamentes in natürlicher Lage, ein ver-
schobener auf dem Fundament der südlichen Seitenmauer gefunden hat Durch das
südliche Treppen fundament führt in der Richtung der von dem Tore aufgenommenen
Strasse nach Zülpich ein Tonrohrkanal von 0,2 6 5 m Durchmesser, der in eine Beton-
masse aus Tuffsteinbrocken mit Mörtel gebettet ist und dessen Gefälle nach aussen
geht; seine Fortsetzung fand sich 10 m vor der Stadtmauer in der Bobstrasse wieder.
Die südliche Toröffnung war nachträglich mit einer aus Grauwacke, Trachyt, Sand-
stein, Ziegelbrocken usw. bestehenden Trockenmauer zugesetzt
Die Griechen- Dass die mittelalterliche, 1 8 5 7 niedergeleirte Griechenpforte an der Süd-
römisch, westecke der Römerstadt die Stelle eines römischen Tores eingenommen oder gar
Reste eines solchen enthalten habe, ist eine in alter und neuer Zeit ausgesprochene An-
sicht (anscheinend zuerst von Crombach I, p. 2o4, der sie fälschlich Broelman
unterlegt; Ennen, Gesch. Kölns I, S. 79; Scheben, Thorburgen, S. 24), die sich je-
doch durch die Auffindung der an dieser Stelle durchgehenden Stadtmauer als irrig
erwiesen hat (Col. Agr. S. 32). Übrigens hatte schon Broelman (II, fol. 116 v) im
wesentlichen richtig gelehrt, dass die Griechenpforte ein Durchbruch durch die
römische Stadtmauer sei, den man zu der Zeit gemacht habe, als die vor derselben
liegende Abtei S. Pantaleon in den Mauerring der Stadt eingeschlossen worden sei,
von den damals herrschenden griechischen Kaisem (die bekanntlich zur Gründung
von S. Pantaleon in Beziehung standen) habe sie ihren Namen, den das Volk in
Kriegpfortz* korrumpiert habe.
H^h^'^f^™! ^^ einzige festgestellte Tor der Südfront ist die Hohepforte, die diesen
Namen bereits in der Urkunde Wichfrids von 948 führt (J. Hess, Urkunden des
Pfarrarchivs von St. Severin, Nr. 3 S. 5). Ihre Überreste wurden 1880/81 von dem
Maurermeister Ferd. Schmitz bei dem Neubau des mit seiner Front dem Mühlenbach
zugekehrten Hauses Hohepforte 2 a aufgefunden, aber nicht aufgenommen. „Der
Grundriss dieses zum grössten Teil von regelmässigen Grauwacken gebildeten Mauer-
werks ist zickzackförmig mit etwa 1,20 m breiten Seiten; auch befand sich ein halb-
kreisförmiger Einschnitt nach der Seite der Hochpforte zu" (Mertz S. i5), vielleicht
der Rest eines Flankierturmes. Ein Kanal, dessen Wandungen aus Tuffsteinquadem,
teils in einer Schicht von o,84, teils in zwei Schichten von je o,58 m Höhe ge-
bildet waren, fand sich bei Tiefbauarbeiten auf dem Waidmarkt nahe dem Mühlen-
bach und verlief in der Richtung auf das Haus Hohepforte 2 a, ein Beweis, dass
dort das Tor zu suchen ist. Es kann nur eine kleinere Anlage gewesen sein.
Vermutete« Ein Nebentor der Süd front, entsprechend dem Torturm am Appellhof-
Nebentor der » r rr
Südfront, platz, wird Col. Agr. S. 69 mitten zwischen der Südwestecke der Stadt und dem
Südtor an der Stelle vermutet, wo die Stadtmauer (zwischen Färber- und Kaygasse)
den scharfen Knick macht. Eine nicht unbeträchtliche Stütze findet diese Vermutung,
an dem vor diesem Punkte der Mauer liegenden kleinen Gräberfelde (Klinkenberg,
Grabdenkmäler S. i76), an der von dem Verfasser begründeten Entstehung der
Kolonie aus der Verschmelzung des Oppidum Ubiorum mit dem Zweilegionslager
(a. a. O. S. i83 ; Korresp.-Bl. des Gesamtvereins der deutschen Gesch.- und Alter-
tumsvereine, LI, i9o3, S. 2), sowie vielleicht auch an der Tatsache, dass sich
i94
III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR.
l95
schon in den ältesten Schreinsbüchem des Bezirks Airsbach an der nahe gelegenen i. Be-
Bachemstrasse ein Tor mit Namen Notporze nachweisen lässt (Kölner Stadtarchiv, c*Tore.^
Schreinsbuch Porta Pantaleonis 12 12: domus et area super Ripam iuxta Notporcin
contra domum braxatoriam Justachii; 1242: domus in angulo Notporzin, in qua
manet Herim. Schonebart versus s. Pantaleonem; Generalis i3i9: domus et area
pist in angulo Noitporzen, lapidea domus in eodem angulo Noitporzen versus Albas
dominas).
Von den Toren der Ostfront ist das südlichste das Tor in der König- DasTorin
Strasse zwischen den Häusern Nr. 2 und 2a einerseits und Nr. 3 und 5 anderseits ° *^
{Fig. 73). Soweit es untersucht ist, stellt es sich als einen etwa 5,5o m breiten und
3,59 m tiefen Durchgang durch die Stadtmauer dar, den landwärts zwei i,3o m breite
und 0,45 m vorspringende Pfeiler aus Quadern markieren. Von diesen befinden
sich an der Südseite, die sich allein vollständig erhalten hat, ein Quader von weissem
Strasse.
Sehnitt O-E
0123^S6789 10
liii ii iii i l
I I I
:L
Fig. 73. Köln. Reste des Tores in der Königstrasse.
Sandstein und darüber einer von Tuffstein noch in ihrer natürlichen Lage. Der
Durchgang selbst zeigt einige Centimeter über der erhaltenen römischen Strassen-
krone einen um o,i3 m zurückspringenden Sockelabsatz; die Grauwackeverblendung
oberhalb wie unterhalb der Strasse entspricht durchaus der der Stadtmauer. Auch
die stadtwärts gelegene Ecke war mit Quadern eingefasst Von diesen ist noch einer,
ein Sandsteinquader von i,i4 m Länge und o,54 m Höhe mit dem Werkzeichen xxxc,
auf der rechtsseitigen, schräg abgearbeiteten Ecke in ursprünglicher Lage erhalten.
Quer vor den Durchgang legt sich eine Grauwackemauer von 1,20 m Dicke, die
0,60 m unter der Strasse glatt abschliesst und wahrscheinlich die Torschwelle getragen
hat. Auf das ehemalige Vorhandensein weiterer Anlagen deutet eine unter dem
Hause Königstrasse 3 in westlicher Richtung verlaufende, 1,80 m dicke Grauwacke-
mauer, welche sich an die grösstenteils verschwundene nördliche Durchgangsmauer
anschloss und gleich dieser eine verschiedene Art der Verblendung über und unter
dem Strassenpflaster aufweist, die mit der Verblendung der Stadtmauer ganz identisch
13*
i95
i96
DAS RÖMISCHE KÖLN
1. Be-
festiifung.
c. Tore.
Das Tor am
Marsplatz.
Geschicht-
liches.
Überreste.
ist. Säulentrommeln aus Kalkstein von o,42 und 0,60 m Durchmesser, die sich neben
rechteckigen Quadern auch vor diesem Tore gefunden haben, deuten auf eine archi-
tektonische Ausgestaltung desselben.
Das Haupttor der Ostfront, am Marsplatz gelegen, bildete das ganze
Mittelalter hindurch den Eingang zu dem in der Rheinvorstadt entstandenen Markte
und heisst daher schon in einer (freilich nicht ganz einwandfreien) Urkunde des
Bischofs Everger vom J. 989 porta fori (Lacomblet, UB. I, I23). Unter demselben
Namen erscheint es in den ältesten Schreinsurkunden des I2.jhs. (Höniger, Schreins-
urkunden Laur. 2 ITI i, 8, i3 = I S. 22? u. 228 [ii35 — 59)), daneben kommt der
gleichbedeutende lateinische porta mercatorum (a.a.O. Laur i IV 4= I S. 218, 1V2
= I S. 218 u. 2i9 [ii35 — 52]) und etwas später der deutsche Marcporze (a.a.O.
Mart. 9 II 16 = I S. i36 [11 78 bis c. ii83]; Laur. 4 VII i3 = I S. 258 [ii75— 9i].
5 IV i5 = I S. 269 [ii89— 9i]) oder Marporce vor (a. a. O. Mart. 8 II i = I S. 120
[11 72— 78]; Laur. 4 V i = I S. 255 [11 70—82]), fast gleichzeitig mit porta fori der
latinisierte deutsche Martporta (a. a. O. Mart. 2 IV 3 I = S. 36 [um ii42 — ii56]),
Marporta (herrschende Bezeichnungim Martinsschrein, z. B. 4 1 11 1 = S. 65 [i 1 59 — 69]^
5 I 9 = I S. 80 [ii63—ii67]) und porta Martis (a.a.O. Mart. 2 IV 1 1 = I S. 37
[um 1 142—56], 8 IIIi=IS. 122 [ii72— 78], Laur. 2 IV 24, 27 = 1 S. 232 [1200 -35],
6 I 12 = I S. 281, 6 II Kopftitel und i, 3, 5, i7, 18 = I S. 282 u. 283 [ii89— 1200];
Brig. I II 5, 6, 7 = 18. 296 u. 297 [1200—20], 3 VIII 7 = I S. 3i9 [i i97-i2i5]; auch
Mon. Germ. Script. XXIV p. 34o; Caesar. Heisterbac. Mir. IIIi9, IX 61 [I p. i35,
II p. 212 Strange]), eine Bezeichnung, die durch ihr gleichzeitiges Auftreten neben
den vorgenannten jede Beziehung auf den römischen Kriegsgott ausschliesst (Buch
Weinsberg I, S. 23 1, Höhlbaum: Etliche willen, es sulte Porta Martis sin gewest, van
dem Mars genant; mich bedunkt, es sol die porz umb des martz willen also genant
sin, dar sei nach bei stunden). Die Gründung der im Obergeschoss des Tores liegenden
und bis nach der Judenvertreibung (i424) für den Gottesdienst des Rates benutzten
S. Michaelskapelle wird nicht unwahrscheinlich auf Erzbischof Pilgrim zurückgeführt
(Mon. Germ. a. a. O.). Wegen angeblicher Baufälligkeit des Tores und mit Rücksicht auf
den Schmutz» der sich unter dem dunkeln Torwege angehäuft hatte, wurde dasselbe
i545 nach Ratsbeschluss niedergelegt; ein Standbild des Mars und des Erzengels Michael
(abgebildet bei Wallraf, Beiträge, vgl. S. 8) mit Inschriften in je drei lateinischen
Distichen, die an den beiden nebenanliegenden Häusern auf Ratsbeschluss vom 6. ApriT
i558 angebracht wurden (letztere bis heute in erneuertem Zustande vorhanden), er-
innerten an die Stelle, wo es gestanden hatte (Buch Weinsberg a. a. O.; Winheim,.
Sacrarium Agrippinae p. 3o3; Gelenius, De adm. magn. Col. p. 643 [mit starken
historischen Irrtümern]; Farragines XXIX, p. 348; Fuchs, Topographie III, S. 385,
386b, 388: Merlo, Domblatt nr. i58, Anmerk. 42; Düntzer, B. J. XXVI, i858,
S. 54; XXVII, i859, S. 35; Ennen, Gesch. Kölns II, S. 594).
Über die Gestaltung des Tores lässt sich aus den bei Kanalarbeiten aufge-
fundenen Gussmauern mit Grauwackeverblendimg, die stellenweise nach der Feld-
seite um 6 m vor die Stadtmauer vorsprangen, nur der Schluss ziehen, dass es sich
um eine bedeutende Anlage, etwa von der Tiefe des Nordtores (i3 m), handelte.
Dazu passt recht wohl der doppelte Durchgang, der von dem mittelalterlichen Tor
bezeugt ist; ob die ,zwei bagen van Drachenfilzer steinen', die den Eingang bildeten,,
noch die römischen waren, muss dahingestellt bleiben. Grauwackemauem neben
dem Tore in der Judengasse mit einem Betonestrich und Hypokaustenpfeilerchen, die
einem nur 1,8 m unter dem Wehrgang der Stadtmauer gelegenen Gemach angehört
i96
III. TOPOGRAPHIE. B. COLONIA AGR.
l97
haben, werden vermutungsweise als Reste einer Torwachtstube angesehen (Col. Agr.
S. 78).
Endlich sind mit grosser Wahrscheinlichkeit die Reste eines Tores festgestellt
worden nahe der Ausmündung der verlängerten ßechergasse in die Bischofsgarten-
^trasse. Dort fand sich ein auf einem Betonfundament stehendes, in vier Schichten
-erhaltenes Quadermauerwerk, das etwa 4,3o m vor die Stadtmauer vorsprang, früher aber
noch weiter gegen Osten sich erstreckt hatte. Die einzelnen Kalks teinquadem von
0,47 und 0,56 m Höhe waren ohne Mörtel durch verbleite Eisenklammern verbunden
und zeigten an der Nordseite eine in vertikalen Wellen verlaufende Bearbeitung der
Aussenfläche. — Für den Ansatz eines. Tores an dieser Stelle spricht nicht nur die
in mehreren Resten nachgewiesene Strasse, die vom Turm an der Helenenstrasse
auf dasselbe zuführte (s. unten), sondern auch der Umstand, dass bis 180 7 die
Vi4tM^J;i MfjtfjjJiJ^U 1 Ij ' VI SF
1. Be-
festigung.
c. Tore.
Das Tor an
der Becher-
gasse.
Holzkanal
23 23 cm
Schnitt E-F
Schnitt I-K
Ansicht Q-H
12 3^567
9 10 in
I I I I I n
g • *^ H
Fig. 74. Köln. Stützmauer mit Tor am Domhof.
Drachenpforte genau oder ungefähr die Stelle des römischen Tores einnahm. Wenn
-diese erst seit dem Anfange des i4. Jhs. erwähnt wird (Schrein Hacht i3iS: locus
sub porta Draconis; ib. i3i5: halla prope Draconis portam, ubi aqua defluit), so liegt
es nur daran, dass der Schrein Hacht erst um diese Zeit beginnt. Das nimische
Tor führte vielleicht zu dem an dieser Stelle zu suchenden Rheinhafen ; die Drachen-
pforte bildete wohl ursprünglich den Eingang zum erzbischöflichen Obstgarten aus
■der wesentlich in der Römerstadt gelegenen erzbischöflichen Immunität (Mitteilungen
von Herrn Dr. Keussen). Zu diesem Tore gehörte vielleicht der 181 7 in der ehe-
tnaligen Aula episcopi (im Garten eines Hauses unter Gottesgnaden) gefundene
Stumpf einer kannelierten Säule aus Jurakalk (Düntzer, Verzeichniss II 210; MWR 3o).
d. Die Stfitzmauern an der Ostseite.
Vgl. Col. Agr. S. 74 nebst Taf. IX u. X.
Da die Stadtmauer an der Rheinfront sich den Fuss des Stadthügels entlang Erhaltene
zog (S. 168), so waren zur Sicherung des steilen Abhangs gegen Erdschiebungen
i97
l98 DAS RÖMISCHE KOLN
1. B e- und zur Schaffung anbaufähiger Teirassen Stützmauern erforderlich, von denen Reste
d. stütz- in der Nähe des Domes und bei S. Maria im Kapitol sich erhalten haben.
mauern. ^^f jem Domhof verläuft etwa 22 m hinter der Ostmauer und mit dieser
Stützmaoer
mit Tor am parallel eine 4 m hohe, in ziemlich unregelmässigen Schichten aufgeführte Grauwacke-
Domhof. mauer, die 32 m hinter der Nordmauer ihren Abschluss findet (Fig. 74). In ihrem
ganzen Verlaufe ist sie rheinwärts mit drei Vorsprüngen versehen, die sie als Stütz-
mauer charakterisieren. Ihre untere Dicke nimmt von o,95 m im nördlichen Teile
bis auf 1,5 o m im südlichen zu. Stadtwärts stossen auf sie in ungleichen Zwischen-
räumen vier Quermauem, deren nördlichste bedeutend dicker als die übrigen ist; da
sie nur auf eine ganz kurze Strecke erhalten sind, ist ihr Zweck unklar. An die
südlichste Quermauer schliesst sich — fast genau in der Mitte zwischen der Nord-
mauer und dem Tor in der Bechergasse — ein Tor von 3,5o m Breite, von dem
sich noch 2,3o m über der Schwelle ein nur nach der Laibung zu profilierter Sand-
steinkämpfer und der Ansatz des Rundbogens erhalten haben. Drei stark ausge-
tretene Tuffsteinstufen, von denen die beiden obersten je 0,2 5, die unterste, die als
Schwelle dient, o,35 m hoch ist, führen aus der Stadt auf die Wallstrasse, deren
Krone vollständig mit der Unterkante des Mauersockels an dieser Stelle (+ 6,0 m
K. P.) und nahezu mit der Unterkante der untersten Torstufe auf gleicher Höhe
li^. Mitten vor den Treppenstufen verläuft gegen Osten im Boden ein Kanal von
0,23 m lichter Breite und Höhe, der aus o,o5 m starken Holzbohlen gebildet ist
Der Fussboden eines i4 m westlich von der beschriebenen Mauer entfernten Hauses
(s. u.) liegt nur 0,16 m über deren Oberkante, ein neuer Beweis dafür, dass es sich
nur um eine Stützmauer handelt.
Stutzmauer Im südlichen Stadtteil verläuft eine Grauwackestützmauer von o,9o m Stärke
^ K^^'oil* *™ ^^ ^^^^^ Oberkante und mit drei Vorsprüngen nach der Rheinseite zu unmittelbar
vor dem Chor von Maria im Kapitol parallel mit der Stadtmauer in einer Entfer-
nung von 8,5o m. Sie stiess vermutlich beim Tor an der Königstrasse auf die senk-
recht zur Stadtmauer gegen Westen sich hinziehende Gussmauer. Eine Wasser-
leitung aus Grauwackegussmauerwerk von 0,60 m Breite und o,3o m Tiefe, im Boden
mit Ziegelplatten von o,S8 : o,58 m, an den Seitenwänden mit solchen von o,38 : 0,28 m
bekleidet, führt gegenüber der Plektrudenstrasse hinter der Stützmauer her.
stfttzmauer Weiter gegen Osten ist die Stützmauer Ecke Pipin- und Martinstrasse, etwa
an der Martin- , ^ ^ y^^ ^^^ Stadtmauer entfernt, nachgewiesen. Ungefähr auf der Grenze der
Strasse. -^ o o
Häuser Marti nstrasse 3 und 5 nimmt die hier mit vier Absätzen versehene Stütz-
mauer eine Dicke von 2,3o— 3,35 m an ihrer Oberkante an; Quermauem von 1,10 m
Dicke führen auf die Stadtmauer zu, und zwei Halbtürme von 7 m Durchmesser und
1,10 m Wandstärke lehnen sich stadtwärts an die Stützmauer an (Fig. 75). Zwischen
den beiden Halbtürmen befindet sich ein i,3o m breiter Durchbruch der Mauer mit
glatter Laibung, nördlich von denselben der Auslauf eines Abzugskanals (s. u.). Diese
Bauten bestehen aus Gussmauer^'erk mit Grauwackeverblendung, deren einzelne
Schichten von je zwei Schichten Ziegel (jeder Ziegel o,5o:o,32 : o,o5 m gross) durch-
setzt sind. In dem Hause Martinstrasse 1 1 springt die Stützmauer auf 12m hinter
die Stadtmauer zurück und nimmt hier wieder die normale Stärke von o,94 m an;
indessen erstreckt sich der Rücksprung mit glatter Ansichtsfläche noch weiter gegen
Westen und ist bis auf mehr als 10 m verfolgt worden. Unter Martinstrasse i9
verläuft eine Grauwackemauer von mehr als 1,80 m Stärke 24 m hinter der Stadtmauer.
Zusammenhang Den Zusammenhang der geschilderten Stützbauten mit der Stadtbefestigung
"befesUKunff beweist die Toranlage am Domhof und das augenscheinlich Verteidigungszwecken
j98
^
III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR.
I99
dienende Werk in der Martinstrasse. Letzteres betrachten Schnitze und Steuer- i. Be-
nag el als einen „durch Halbtürme bewehrten, brückenartigen Zugang von dem e. E^^"'
hochliegenden Stadtgebiete über die auf + 6,0 über Null tiefliegende Wallstrasse "t®**"»*» «nd
unmittelbar auf die Höhe des Wehrganges der Stadtmauer" (Col. Agr. S. 78).
e. Entstehung und Alter der Stadtbefestigung.
Die Frage nach der Enstehung und dem Alter der Stadtbefestigung ist von
den altem Lokalforschem nicht ernstlich behandelt worden. Broelman lässt die
noch heute stehende Mauer mit ihren Rundtürmen schon unter Agrippa erbaut
werden; die Vollendung des Nordtores schreibt er dem Kaiser Claudius zu (H fol. 447
und Ansicht der Stadtgründung durch Agrippa im Epideigma; Fig. 42.). Nach Crom-
bach hat Agrippa (I p. 2o4), nach Wallraf Agrippina Mauern, Türme und Tore der
Ubierstadt gegründet. In ganz anderm Sinne, aber ebensowenig auf stichhaltige
Gründe gestützt, suchten von Quast und Düntzer die obige Frage zu lösen.
Ersterer versetzt, französischen Gelehrten folgend, die Türme in die Merowinger-
Ältere
Ansichten.
llartiB Strua«.
Fig. 75. Köln. Stützmauer mit Halbt&rmen an der Martinstrasse.
Sclittitt A-B
oder letzte Römerzeit (B. J. X, i847, S. i9o), letzterer hält mit Rücksicht auf die
furchtbare Zerstörung Kölns durch die Franken im J. 355 die erhaltene Befestigung
für die des Julianus (B. J. LIII/IV, i873, S. 22?). Auf Düntzer stützt sich Ennen,
wenn er vermutungsweise den obem Teil der Befestigung der bezeichneten Spätzeit
zuweist; den untem, seiner Meinung nach sorgfältiger ausgeführten, versetzt er mit
den altem Gelehrten in das i. Jh. (Ann. des hist. Ver. f. d. Niederrhein XXXIII,
i879, S. 2; Gesch. Kölns I S. 82).
Die notwendigste Voraussetzung für eine wissenschaftlich begründete Alters- Unter-
bestimmung der Stadtbefestigung erfüllten Mertz und nach ihm Schnitze und neuere
Steuernagel durch eine sorgfältige technische Untersuchung derselben. Auf Grund Ansichten,
dieser und mit Rücksicht auf die ausdrückliche Erwähnung der Stadtmauer zur Zeit
des Bataverkrieges (Tac. Hist. IV 64: postulamus a vobis, muros coloniae, muni-
menta servitii, detrahatis; 65: muros civitatis . . . augere nobis quam dimere tutius
est), erklärte Mertz die erhaltene Mauer für ein einheitliches Werk und für die
erste der Kolonie (Römermauer S. 2 7). Dagegen will Düntzer mit Rücksicht auf
die Buchstabenform der Inschrift des Nordtores den Mauerbau nicht ins i. Jh. ver-
setzt wissen. Den Süden scheidet er von der altern Stadt ganz aus (Westd.
i99
200 DAS RÖMISCHE KÖLN
1. Be- Ztschr. IV, i885, S. 34); die ihm von untern Teilen der Mauer voi^elegten Mörtel-
*e. '/nt"' proben scheinen ihm diese Unterscheidung zu rechtfertigen (B. J. LXXXII, i886,
stehung und s. i52); das Nordtor versetzt er vermutungsweise ins 4. Jh. (Verzeichniss II Nr. 261).
Im Anschluss an Düntzer weist von Veith den Bau der Nord- und Ostmauer dem
I. Jh., den der Süd- und Westmauer mit den bezüglichen En^'eiterungen im Osten
und Norden der constantinischen Zeit zu (a. a. O. S. 34). Dagegen betont H(ettne)r
mit Mertz auf Grund der Prüfung von Mörtelproben aus verschiedenen Teilen der
Mauer deren Einheitlichkeit. Auch die Türme sind gleich konstruiert; letztere sind
wegen ihres Mosaikschmucks jedenfalls nicht älter als Hadrian. Die Mauer ist mög-
licherweise die älteste der Kolonie, eine Erweiterung in konstantinischer Zeit schon
wegen der Germanennot unglaublich. Gallienus — dessen Name inzwischen auf der
Inschrift des Stadttores erschienen war; s. S. 188 — mag Verdienste um die Mauer
haben, ihr Erbauer ist er nicht (Westd. Zs. Korrbl. V, 1886, Sp. 7i nr. 54). Der
Fund eines schlecht erhaltenen Kleinerzes des Saloninus im aufgehenden Mauen»-erk
des Turmes S. Apemstrasse 26 (B. J. XC, i89i, S. i97) schien anfangs die Ansicht
derjenigen zu stützen, die die Befestigung in die zweite Hälfte des 3. Jhs. setzen; aber
die Unsicherheit des Fundes und die geringe Beweiskraft, die ihm selbst im Falle
seiner Authenticität zukäme (Col. Agr. S. 28), drängten bald das Interesse an dem-
selben wieder zurück.
Gegenwärtige Während Schultze und Steuernagel in der ,Colonia Agrippinensis' keine
bestimmte Entstehungszeit für die Kölner Befestigung ansetzen, sondern sich mit der
allgemeinen Andeutung begnügen, „dass dieselbe ein nach einheitlichem grossartig
entworfenen Plane durchgeführtes Werk ist, das auf neu erschlossenem Boden aus-
geführt wurde" (S. 80), und dass das Nordtor sich „als das Werk einer guten Zeil'*
zu erkennen gibt (S. 5o), versetzt Nissen in dem historischen Teile die Befestigung
in die claudische Epoche (S. 166), Steuernagel möchte auf Grund weiterer
Beobachtungen das Nordtor vielleicht noch in die Zeit vor Claudius verweisen (B. J.
io3, i898, S. i56), und Schultze sucht die frühe Entstehung der Kölner Stadt-
befestigung durch den Hinweis auf ihre Ähnlichkeit mit den Befestigungen nord-
italienischer und gallischer Städte aus augusteischer Zeit zu stützen (Westd. Zs. Korr.-
Bl. XIX, 1 9oo , Sp. 7 nr. 4), während er das Nordtor in Parallele zu den Torbauten der
trajanischen und hadrianischen Zeit setzt (Vortrag im Verein von Altertumsfr. im
Rhein!., gehalten am 26. Jan. i9o5). Dieser Anschauung gegenüber hebt Lehn er die
auffallende Ähnlichkeit der Kölner Stadtbefestigung mit der Trierer in der Konstruk-
tion der Fundamente und des Oberbaues sowie vor allem in der Gestaltung und
Ausstattung der Türme hervor. Da die Trierer Befestigung sicher erst nach der
Mitte des 2. Jhs. und wegen ihrer Lage weit hinter der geschützten Grenze schwerlich
vor dem Ende des 2. Jhs. entstanden sei, auch der Ziegeldurchschuss, die Gallienus-
inschrift, der musivische Schmuck der Türme u. a. auf das 3. Jh. hinweisen, so
gehöre die kölnische Befestigung in Gallienus' Zeit (Westd. Ztschr. XV, i896, S. 262;
vgl. B. J. HO, i9o3, S. 168 und 182).
Fest- Als technisch festgestellt dürfen folgende für die Entstehung und das Alter
fats Rachen ^^^ römischen Befestigung von Köln wichtige Tatsachen angesehen werden:
zur Be- j j)jg Mauer ist in Material und Arbeit völlig gleichartig an allen vier Seiten
der Frage, der Stadt, gehört also in ihrem ganzen Verlaufe der nämlichen Bauzeit an. Die am
Technische, ßjau- und Mühlenbach erkennbare geringere Sorgfalt der Ausführung ist entweder
auf Eile bei der Fertigstellung oder auf Mangel an Beaufsichtigung der Arbeiter
zurückzuführen (Mertz a. a. O. S. 27; Col. Agr. S. 10).
200
III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR.
201
2. Die Türme stehen mit der Mauer in organischem Verband, sind also gleich-
zeitig mit ihr entstanden (Col. Agr. S. i9, 21, 22, 26, 3i, 33; B. J. loi, i897, S. i77).
Auch ihr musivischer Schmuck ist ursprünglich (a. a. O. S. i79).
3. Das Nordtor ist zwar in Material und Arbeit der Fundamente wie des
aufgehenden Mauerwerks von der Mauer verschieden (s. S. i84); auch ist es insofern
früher entstanden, als die Mauer erst nach Fertigstellung des Tores an diese ange-
schlossen wurde (B. J. io3, i898, S. i58); aber der Umstand, dass die Schichtsteine
des Schrägsockels der Mauer organisch an den Sockelquader des Torturms an-
schliessen (a. a. O.) scheint
darauf zu deuten, dass es sich
nicht um zwei verschiedene
Bauperioden, sondern nur
um verschiedene Baulei-
tungen handelt.
4. Die Mauern wie
das Nordtor sind aus frischem
Material hergestellt; nirgends
zeigt sich eine Spur der Ver-
wendung von Trümmern
und Resten früherer Bau-
werke. Sie sind daher die
ersten Bauten auf dieser
Stelle (Col. Agr. S. 80), was
beim Nordtor insbesondere
noch durch Untersuchung
des Bodens unterm Tore
festgestellt wurde (B. J. io3,
i898, S. i54).
Demgegenüber stehen
folgende historische und
topographische Tatsachen :
I. Das Vorhandensein
eines Mauerrings zur Zeit
des Bataveraufstandes muss
nicht nur nach Lage und
Bedeutung der Stadtfestung
angenommen werden
(Nissen, Novaesium = B.
J. 111/112, i9o4, S. 8), son-
1. Be-
festigung.
e. Ent-
stehung und
Alter.
Hl f- torlache und
topo-
trraphi?tehe.
Fig. 76. Köln. Museum Wallraf-Richartz.
Kölnisches KompositkapitelL
dern ist auch ausdrücklich bezeugt (S. 1 99).
2. Dieser Mauerring kann an der Ost-, Nord- und Südseite, den Bodenver-
hältnissen entsprechend, nur an der Stelle verlaufen sein, wo sich der jetzt noch
vorhandene befindet (S. 168).
3. Die Gallienusinschrift auf dem Nordtor (S. 188) nötigt zur Annahme einer
Bautätigkeit dieses Kaisers an der Kölner Stadtbefestigung (vgl. die entsprechende
Veroneser Inschrift C. J. L. V 3329; Lehner, Novaesium S. 252).
4. Eine Zerstörung und Wiederherstellung der Stadtbefestigung in den Jahren
355 und 356 ist historisch bezeugt (S. i52).
201
202
DAS RÖMISCHE KÖLN
1. Be>
festigung.
e. Ent-
stehunif un
Alter.
Ergebnis.
Grundstück-
teilung.
Nadi-
gewiesene
Strassen.
Nordaüd-
lidie
Strasse.
Hohestrasse.
Ost-
westliche
Strassen.
Riditung
Stemengasse.
Riditung
Cacilien-
strasse-
Kronen-
gässdien.
Hält man diese Tatsachen mit der auch heute noch fast unüberwindlichen
Widerstandsfähigkeit der Mauern und Türme zusammen, so drängt alles zu der An-
^nahme, dass die erhaltene Stadtbefestigung im wesentlichen die bei
oder kurz nach der Koloniegründung entstandene ist und die Bautätig-
keit des Gallien und Julian sich auf den jetzt grösstenteils verschwun-
denen Oberbau bezogen hat. Die einzige mit Sicherheit nachweisbare Spur
eines Emeuerungsbaues weist der obere Teil des Römerturms auf (S. i77). Eine
endgültige und genauere Lösung der Frage nach dem Alter der Kölner Stadtbe-
festigung ist nur von sorgfältiger Beobachtung der Stadtmauer und der sie vunge-
benden Bodenschichten, einer Aufgrabung der bisheran nicht genauer untersuchten
Stadttore (zumal des Tores an Aposteln und an Obenmarspforten) sowie von sorg-
fältiger Verwertung des Vergleichungsmaterials zu erwarten, welches die römischen
Stadtbefestigungen in Deutschland, Frankreich und Italien an die Hand geben.
n. Die Strassen und Plätze.
Ennen, Gesch. Kölns S. 87. — Col. Agr. S. 82—86 nebst Taf. I. — Vgl. Taf. VI.
Die Grundstückteilung der Colonia Agrippinensis ist, wie einzelne auf dem
gewachsenen Boden aufliegende Strassenpflasterungen beweisen, zugleich mit ihrer
Entstehung auf Grund des seit Augustus auch bei den Römern beliebten hippoda-
mischen Rechteckschemas erfolgt. Die Strassen laufen im allgemeinen auf Tore oder
Türme der Befestigung aus.
Durch Funde festgestellt sind folgende Strassenzüge:
A. In nordsüdlicher Richtung die über den natürlichen Höhenrücken des
Stadtgebietes verlaufende Verbindungsstrasse zwischen dem Nord- und dem Südtor, der
heutigen Hohestrasse entsprechend. Reste der Plasterung, aus quer zur Strassen-
richtung liegenden Basaltsäulen bestehend, fanden sich am Nordtor in zwei Schichten,
0,80 m übereinander (Col. Agr. S. 36), und in verworfener Lage in der Nähe des
Augustinerplatzes. Auf die noch im Mittelalter vorhandene Pflasterung deutet auch
der Name Lapidea.
B. In ostwestlicher Richtung.
1. Strassenzug vom Tor an der Königstrasse zu dem an der Clemensstrasse
wesentlich in der Richtung der Stemengasse, mit Basaltsäulen gepflastert. Er führte
durch das Tor an der Königstrasse, um hochwasserfrei zu bleiben, auf einer Höhe
von + 9,55 m, während der Sockel der nebenanliegenden Stadtmauer nur + 6,35 m
hoch lag (Col. Agr. S. 7i). Gegen die Wallstrasse war er durch eine Quermauer ab-
gesperrt. Reste der Pflasterung fanden sich vom Tor bis zum Marienplatz, in ver-
worfener Schichtung in der Kasinostrasse sowie östlich und westlich von der Aus-
mündung der Jabachstrasse in die Sternengasse. In der Nähe des Tores in der
Königstrasse war die Oberfläche der Basaltsäulen durch den Wagenverkehr stark
abgenutzt; eine 0,20 m starke Kiesbetonschicht war zur Ausbesserung darüber ge-
zogen. Auch in der Stemengasse lag eine Kiesstrasse über einer Unterlage von in
den gewachsenen Boden eingebetteten Basalten.
2. Strassenzug in der Richtung des grossen Entwässerungskanals, der in der
Stützmauer an der Martinstrasse, in der Flucht des Kronengässchens und Woll-
küche 1 2 und 1 2 "" aufgefunden worden ist (s. u.). Die Strasse führte in der Richtung
der Cäcilienstrasse , meist die heutige Bebauung durchschneidend, zum Turm am
Laach. Die aus einer Kiesbetonschicht mit Ziegelkleinschlag bestehende, o,7o m
starke Strassendecke ist vor S. Agatha i4 und angeblich auch unter der nördlichen
202
III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR.
203
Häuserreihe der Cädlienstrasse bis zum Neumarkt aufgefunden worden (Ennen
a. a. O.).
3. Strassenzug vom Tor an Aposteln an der Nordseite des Neumarktes vorbei
in der Richtung der Schildergasse. Das Basaltpflaster desselben ist noch erhalten in
der Schildergasse bei der Einmündung der Strasse An S. Agatha.
4. Strassenzug vom Tor an Oben marspf orten bis zum Turm in der Gertruden-
strasse. Derselbe verläuft grösstenteils innerhalb der heutigen Bebauung, deckt sich
aber noch, am meisten mit
der heutigen Streitzeuggasse,
mit der er an der Kreu-
zungsstelle mit der Kreuz-
gasse zusammenfällt. Die
aus mehrem Kieslagen be-
stehende Pflasterung hat sich
nur am Tor in Höhe von
+ 9,7o m (vgl. unter i) nach-
weisen lassen; die Strassen-
richtung bezeichnet ein in
den Grundstücken Hohe-
strasse 83 — 87 undBrücken-
strasse 5 b aufgefundener
Abzugskanal (s. u.).
5. Strassenzug vom Tor
an der Breitestrasse in der
Richtung der Breitestrasse,
der Grossen und Kleinen
Budengasse. Er ist deutlich
gekennzeichnet nicht nur
durch den Abzugskanal unter
den beiden Budengassen,
sondern auch durch die über
demselben an Unter Gold-
schmidt, in der Breitestrasse
zwischen Columbastrasse und
Schwertnergasse und am Tor
nach der Stadtseite aufge-
fundene Basaltpflasterung.
6. Strassenzug vom Tor
an der Bechergasse in der
Richtung der Rechtschule,
Röhrergasse und Schwalbengasse zum Halbturm an der Helenenstrasse. Die an-
scheinend (wenigstens an einzelnen Stellen) erneuerte Pflasterung besteht auf dem
Domhof, dem Südportal des Domes gegenüber, aus Basalt über einer Lage von Tuff-
steinquadem, auf dem Wallrafsplatz aus Kiesbeton mit Ziegelkleinschlag über einer
Grauwacke- Packlage, in der Röhrergasse zwischen Mariengartengasse und -kloster aus
abgeschliffenen, aus ihrer ursprünglichen Lage verschobenen Basalten.
Eine römische Pflasterung, bestehend aus Kiesbeton mit Ziegelklein schlag
über einer Grauwacke-Packlage, die sich in der Antoniterstrasse zwischen Nr. 26 und
2. Strassen
und Pütze.
Riditunff
Schildergasse.
Riditung Streit-
zeuggasse.
Riditung
Breitestrasse-
Budengasse.
Fig. 77. Bonn, Provinzialmuseum.
Bacdius-Terrakotta des kdlnisdien Fabrilcanten SerFandus.
Riditung Recht-
schule -Rdhrer-
gasse-Schwal-
bengasse.
Platz oder Ver-
bindungs-
strasse.
2o3
2o4
DAS RÖMISCHE KÖLN
2. Strassen
«ad Platze.
Vermutete
Strassen.
Wallstraase.
Nordsüdliche
Strasse vom
Tor am Appell-
bofplatz.
der Einmündung dieser Strasse in die Strasse An S. Agatha auf der mittlem Höhe
von + i5,5 m K. P. — also über dem Bauhorizont der anstossenden, anscheinend
ältesten Baureste; s. S. i63 — gefunden hat, kann als Rest eines Platzes oder einer
Verbindungsstrasse zwischen 2 und 3 gedeutet werden. Dies ist um so wahrschein-
licher, als auffallenderweise das Tor an Aposteln und an Obenmarspforten nicht in
demselben Strassenzuge liegen.
Ausserdem sind folgende Strassenzuge mit grösserer oder geringerer Wahr-
scheinlichkeit anzunehmen:
1. eine rings umlaufende Wallstrasse, die für die Ostseite durch das auf sie
führende Tor am Domhof sicher steht (S. i98);
2. eine in nordsüdlicher Richtung verlaufende Strasse vom Tor am Appellhof-
platz zu dem vermuteten zweiten Tor in der Südmauer (S. i94). Sie würde un-
mittelbar vor der fränkischen Bogenstellung an der Cäcilienkirche (Col. Agr. S. 122
fKlTfu)
:KV>Jsf
Fig. 78. Bonn, Provinzialmuseum. Gestempelte Terrakotta-Fragmente der kolnlsdien Fabrikanten
Vindex, Servandus und Lucius.
Richtung Her-
zogstrasse.
und Tai. XII) vorüberführen, die — und zumal deren Westteil — mit grosser Wahr-
scheinlichkeit als die Stätte der ältesten Bischofskirche angesehen wird (vgl. H. Keüssen,
Topographie: Westd. Zs. XX, i9oi, S. 43; XXII, i9o3, S. 64);
3. eine im Zuge der Herzogstrasse verlaufende Strasse. Für sie bieten Anhalts-
punkte die in der Mariengarten- und Römergasse entdeckte, o,4o m starke, auf an-
geschüttetem Boden liegende Kiesstrassendecke, die zu einem am Ausgang der
angenommenen Strasse liegenden Platze zu gehören scheint (Col. Agr. S. 116); der
an der Herzogstrasse beim Erweiterungsbau des Hotel Disch gefundene Mo-
saikboden (Col. Agr. S. ii5); ferner der Umstand, dass die angenommene Strasse,
seit alters als eine wichtige Verkehrsader der alten Stadt bezeichnet (Gelenius,
p. 78), mitten zwischen der Hohestrasse und der vom Tor am Appellhofplatz aus-
gehenden Strasse liegt; dass sie in die Gegend der Antoniterstrasse, das Herz der
Römerstadt führt, wo die hervorragendsten Bauten zu suchen sind (Col. Agr. S. iiV);
dass sie schon in den frühesten topographischen Urkunden des Mittelalters als vi cus
ducis erscheint (Höniger, Schreinsurkunden C i III i3, i7; IV 18, 23; V 26;
VI 10; XIII 25, 35; XVI 12, 16 = I S. 334—338, 35o-356 [um ii7o— ii9o]),
2o4
III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 2o5
ein Name, der sie unverkennbar als Zugang zu den Verwaltungsgebäuden in frän- 2. Strasse»,
kischer (also wohl auch schon spätrömischer) Zeit bezeichnet; dass sich endlich an
ihr die Columbakirche, eine der frühesten Pfarrkirchen der Altstadt, erhebt (vgl.
H. Keussen, Topographie S. 47);
4. eine in nordsüdlicher Richtung unmittelbar östlich neben Unter Goldschmied Richtung
und Quatermarkt zum Hügel von S. Maria im Kapitol verlaufende Strasse, an der schmied-
sich im Altertum die unter den genannten Strassen in Resten wiedergefundenen be- Quatermarkt
deutenden Bauten (s. u.), im frühen Mittelalter die Kirchen S. Elogius (früher S. Sal-
vator, Elogiusplatz), S. Alban und S. Laurentius (Laurenzplatz) erhoben ;
5. eine Strasse in der Richtung der Grossen Sandkaul, auf die vielleicht der Richtung
dort verlaufende Abzugskanal schliessen lässt. kaui.
• Das Forum, das nach römischer Sitte in der Mitte der Städte lag (Vitruv. Forum.
17, i), werden wir in Köln um so eher an dieser Stelle, d. h. in der Gegend der
Antoniterstrasse und Cäcilienkirche suchen, als sich hier neben den Resten hervor-
ragender Bauten, wie wir sie am Forum erwarten müssen, auch Anzeichen eines
grossem Platzes gefunden haben (Neue Werft- und Hafenanlagen zu Köln. Fest-
schrift zum i4. Mai i898, S. 7 [Hansen], Vgl. Düntzer, Der Domhof und das
römische Forum in Köln: B. J. XLHI, i867, S. io7, der dasselbe mit Rücksicht auf
die mittelalterliche Gerichtsstätte auf den Domhof versetzt).
Als antike Strassen- und Platznamen, die sich jedoch nicht lokalisieren Antike
lassen, sind aus den Firmenstempeln römischer Terrakottafabrikanten bekannt adpi^tznamen.
gantunas novas (früher, als man noch ,cantunas* las, erklärt: „an den neuen
Cantinen"; vgl. Weckerling, Westd. Zs. Korrbl. IV, i885, Sp. 81 nr. 78; Hol-
der, Altkeit. Sprachschatz s. v.; jetzt „am n. Gänseteich" oder „Gänsemarkt";
Bücheler bei Lehner, Westd. Zs. Korrbl. XXIH, i9o4; Sp. 73 nr. 29, i), wo
vermutlich schon am Ende des i . Jhs. Vindex und Alfius, etwa ein Jahrhundert später
Lucius sein Geschäftslokal hatte, und forum hordiarium, wo sich in der zweiten
Hälfte des 2. Jhs. die Verkaufsstelle des Servandus befand (J. Klein, B. J. LXXIX,
i885, S. i78; Lehner, B. J. iio, i9o3, S. 188; Fig. 77 und 78). Der Lokalität ad
gantunas novas hat jedenfalls eine andere mit Namen ad gantunas entsprochen,
deren Schutzgottheiten die inschriftlich bezeugten Gantunae waren (Westd. Zs.
Korrbl. XXni a. a. O.).
in. Die Entwässerung und Wasserversorgung.
L Entwässerungsanlagen. Fuchs, Topographie I S. 82; auf dem Rande Literatur.
Schnitt des Kanals in der Budengasse in Hand Zeichnung. J — Joh. Gerh. ALOYS^jBgepJngg.
Imhoff, Cöln. Römische Wasserleitungen: B. J. XIV, i849, S. 181. — Ennen, anlagen.
Geschichte Kölns I, S. 87. — Schwörbel, Römischer Kanal in der Budengasse:
B. J. LXXXII, 1886. S. i5. Lageplan und Querschnitt S. 16. — Mertz, Der
Römergang in Köln: B. J. XC, i89i, S. 67. Mit Lageplan und zwei Quer- und
Längenschnitten S. 7o— 72. — Kisa, Der Kanal in der Budengasse: Westd. Zs.
Korrbl. XIV, i895, Sp. i nr. 2. — v. Veith, Rom. Köln S. 18. — Col. Agr. S. 86.
Lageplan, Querschnitt, Innenansicht und Schachtöffnung im Gewölbe des Kanals in
der Budengasse Taf. XIV.
IL Wasserzufuhranlagen, a) Darstellungen, i. Gedruckte. Gelenius Wasser-
p. 254. — Alexander Wiltheim, Luciliburgensia sive Luxemburgum romanum. Opus l^^i^g^^
posthumum a med. Dr. Aug. N eye n editum, Luxemburgi i842, p. 106. — Brower et
2o5
206 DAS RÖMISCHE KÖLN
8. Ent- Massen, Ann. Trev. I p. 8i. — Schannat-Bärsch, Eiflia illustratal i, S. 47. — J. P.
und Wasser- N. M. V(ogel), Continuation premiere de la Chorographie de la Ville de Neuss. Discours
^ •"**'" «!*"«• prdiminaire sur TAqueduc de Cologne et aux Environs. Anhang zu Nouvel Alma-
Darstellungen, nach de la Cour de S. A. E. E. de Cologne pour Tann^e i777. — M. H. k Stre-
VESDORFF, Archidioecesis Col. descriptio p. i3i. — J. H. Wyttenbach, Versuch
einer Geschichte von Trier, Trier 1810, I S. 93. — K. Minola, Die Wasserleitungen
der Römer, besonders die Trierisch-Kölnische: Brewer, Vaterländische Chronik II,
1826, S. 77, i3i, i93, 268, 321, 368, 428, 488, 55i, 610, 669. — [Trimborn], Bel-
gika, eine feste römische Niederlassung an der Erft: Nöggeraths Rheinische Pro-
vinzialblätter, i836, IV S. ii9 u. 21S; Erfa i836 Nr. 102. — v. Merino u. Reischert
I, S. i39. — Auszug aus den Notizen des Oberstleutnant Senckler in Köln über
eine Promenade zur Erforschung des Römerkanals im Mai i836: B. J. XVIII,
i852, S. 2i4. — [F.W. Schmidt], Über den römischen unterirdischen Aquädukt,
welcher aus der Eifel nach Köln führte: B. J. XXXI, 1861, S. 48. — J. Schneider,
Neue Mittheilungen über die Langmauer im Trier'schen, nebst Bemerkungen über
den Römerkanal und die Römerstrasse auf der linken Rhein- und Moselseite: Phi-
lanthrop (Beiblatt zur Trierschen Zeitung), i842, Nr. 48, 5o, 5 2. — Joh. Gerh.
Aloys Imhoff a. a. O. S. 1 83. — Nöggerath, Über die Marmorgewinnung aus den
römischen Wasserleitungen in der Rheinprovinz: Westermanns Monatshefte i858,
S. i65. — C. A. EicK, Die römische Wasserleitung aus der Eifel nach Köln. Mit
einer Karte (Verlauf und zwei Profile). Bonn i867. Vgl. B. J. XLIII, i867, S. i84.
— Pfarrer Maassen, Die römische Staatsstrasse von Trier über Belgica bis Wesse-
ling am Rhein und der Römerkanal am Vorgebirge: Ann. h. V. N. XXXVII, 1882,
S. 38 und Taf. I (Verlauf am Vorgebirge und Profil). — v. Veith, Die römische
Wasserleitung aus der Eifel zum Rhein: B. J. LXXX, i885, S. i und Taf I (Anfang
des Kanals oberhalb Ürft-Dalbenden und zwei Profile). — Ders., Das röm. Köln
S. 18. — Köln, Römisches im Dom: Westd. Zs. Korrbl. V, 1886, Sp. 25o nr. 18S.
— VoiGTEL, Die Römische Wa.sserleitung im Dome zu Cöln; Fundbericht: B. J.
LXXXII, 1886, S. 75 und Taf IV. — A. Lambertz, Kurzgefasste Geschichte des
Römerkanals (Römische Wasserleitung a. d. Eifel bis Köln a. Rh.), Schieiden i89i. —
Col. Agr. S. 93. Nebst Darstellung der Kölner und Stotzheimer Leitung (S. 102), der
Profile der Eifel-, Hürther und Kölner Leitung, des Marsilsteins nach Egmont (Taf V)
und des Auslasses im Dome (Taf. X).
Handscfarifti. 2. Handschriftliche. Broelman II fol. [47 v. — Gelenii Farrag. XX
Dar8teUungen.p jgy. j^^ aquaeductu romano. — Turckius p. 102, i56, 226. — v. Hilleshbim,
Vorlesungen: Chron. u. Darst. 168 fol. 84.
Pläne und b) Pläne und Ansichten (ausser den bei der Literatur aufgeführten).
Ei?eU«i*nai ^* Römische Wasserleitung von Trier bis Köln, durch eine rote Linie auf der
bez. Karte bezeichnet. Überschrift: aquiductus ro. celebris aquilegi m. vipsa-
NII AGRIPP AE ... EX TREVIRIS LONGE IN UBIORUM OPIDUM .... DILIGENTER INVESTI-
GATI RUDIS OMNIÜMQUE PRIMA DELINEATIO. EX CON ATIBUS STEPH. BROELMAN I
AGRiPPiNENSis jc. Illustration zu Broelmans Commentarii cap. VII Hb. VI vol. I (i6o7).
In den Zwickeln römische Hochleitungen (links), Meilenstein von Marmagen, Querschnitt
des Eifelkanals und Wasserleitung im Dome (rechts). Kolorierte Federzeichnung.
28,5X33 cm. H. M. AIia/2. Mitt. 1888. Beiliegend eine Erläuterung und drei No-
tizen aus 1 6 18— 162 1 über den von Abraham Ho ghenbergh auszuführenden Kupferstich.
2, Verlauf, Längenprofil und 10 Querprofile des Eifelkanals. Überschrift:
AQUAEDUCTUS ROM ANUS EX EIFLIA IN RHENI PLANITIEM. DIE RÖMISCHE WASSER-
206
III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR.
2o7
LEITUNG AUS DER EIFEL IN DIE RHEINEBENE. BEARBEITET IN DEN JAHREN l896— l9o2 3. Ent-
DURCH CLEVER, STEUER-iNSPECTOR IN RHEINBACH. Mit besonderen Darstellungen u^d'wa^Jser-
des Ursprungs der Leitung, des Quellgebietes sowie der Überführungen bei Vussem^®''"®''«""«-
Schacht'Offiiiuig
in uowölbf dos u»^-^
Querschnitt bei „R
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\. V'^-.i---t'i-^-^'i?
liMlHIll 1 1
Jnnenansicht des Kanals beU"
Fig. 79. Köln. Lageplan, Quersdmitt und Innenansidit des rdmisdien Kanals in der Budengssse.
und über den Schwistbach. Kolorierte Federzeichnung. 1,43X2,48 m. Im Privat-
besitz des Bearbeiters; nicht veröffentlicht.
3. Der Marsilstein. a) In Farben ausgeführtes Stamm buchblatt von Olivier de Marsüstein.
la Court^ den östlichen Pfeiler mit dem angeblichen Sarkophag darstellend. Ein-
gefügt in JoH. Jac. Merlo, Nachrichten von dem Leben und den Werken Kölnischer
2o7
2o8 DAS RÖMISCHE KÖLN
3. Ent- Künstler, Köln 1880, handschriftliches Exemplar des Verfassers im Kölner Stadtarchiv
und^wVsVe^-Nr. 258*, I zwischen S. 106 und io7. Überschrift: riens sans dieÜ von de la
versorjfuinf. Courts Hand. Zu beiden Seiten des Sarkophags: d. m. Neben dem Pfeiler, an-
scheinend von Broelmans Hand: marco. qvilio. civ. oft. imp. str. p. p. ob. mer.
n.
SVA. in REMP. CIVIT. Q. NOST. arm. SV. CONSIL. Q. DEFENS. MON. HOC. IMMORT. HO.
ERG. INTER. DIRVT. MEN RVDER. PVBL. VOT. S. P. Q. COLO. VB. CONS. V. Am FuSSC
des Pfeilers rechts ein Wappenschild: drei silberne Schildchen in blauem Felde.
Unterschrift: olivier de la court pictor dono didit (so!) coloniae agrippinaf,
ANNO i595, I JULIUS M(anu) p(ropria). Blattgrösse i4.6 X 9,5 cm (Fig. 80).
b) Beide Pfeiler auf den Stadtplänen von Mercator und Egnionty linker Rand
(Taf. I).
c) Dasselbe auf der Tabella IV. Ephestii Broelmanniani Nr. 6 (Fig. 43).
d) Dasselbe auf einer Lithographie aus der Zeit von 1820 mit der Unterschrift:
der MARSILIUS-STEIN. NACH EINER ALTEN HANDZEICHNÜNG. l9,5 X l3 Cm BlattgrÖSSC.
Beilage zu v. Mering und Reischert I (vgl. Düntzer, B. J. IX, i846, S. 47 A. 5), ein-
geklebt in Fuchs, Topographie III S. 1 2 1 (Fig. 80).
Anlagen. Staunenswerte Anlagen dienten der Entwässerung und der Wasserversorgung der
Römerstadt. Beide sind in ihrer Bestimmung häufig verkannt oder miteinander ver-
wechselt worden.
Ent- Die Entwässerung wurde bewirkt durch ein wohldurchdachtes Kanalsystem,
Wässerung 8- ^^3^,^ Stammkanäle sich mit östlichem Gefälle nach dem Rheine zogen, während
kanäle. ° '
Zweigkanäle und Rinnen von Norden und Süden in sie einmündeten.
stamm- Von den Stammkanälen sind folgende bekannt:
kanäle. j jy^^ Kanal in der Budengasse (Fig. 79). Er wurde i83o in
Kanal in der ^ \ © /
Bndengasse. dem Hause Kl. Budengasse 3 entdeckt und auf Veranlassung des Stadtsekretärs Fuchs
Auffindung und ^jjjr^.j^ den Stadtbaumeister Weyer auf eine Strecke von 46« Fuss (von Kl. Buden-
Beurteilung. ^ ^
gasse 1 1 bis zur Einmündung der Gr. Budengasse) von dem ihn bis oben lullenden
Lett, Flußsand, Kies und Bauschutt gereinigt und untersucht. An einzelnen Stellen
muss er schon früher bekannt geworden sein, wie die Einbrüche im Gewölbe bewiesen.
Seine Fortsetzung gegen Westen fand sich trotz der aufgewandten Mühe nicht vor.
(S. Berichte des Stadtbaumeisters an den Oberbürgermeister vom 8. November i83o
und 28. April i83i). Abermals wurde die Aufmerksamkeit auf den merkwürdigen
unterirdischen Bau gelenkt i885 bei der Herstellung des Hauses „Zum Römer"
Unter Goldschmidt 48. Während derselbe bisher als Kanal gegolten hatte, betrach-
teten ihn Schwör bei und Mertz, denen sich viele andere anschlössen, als einen
militärischen Zwecken dienenden Gang, eine Ansicht, die von Kisa aus dem Befund
des Bauwerkes endgültig widerlegt wurde.
Verlauf. Der Kanal verläuft, die Strasse Unter Goldschmied durchquerend, im allge-
meinen unter der südlichen Häuserreihe der Grossen und der nördlichen der Kleinen
Budengasse. Der westlichste festgestellte Punkt desselben liegt an der Hohestrasse,
der östlichste an der Einmündung der Kl. Budengasse in die Bürgerstrasse; indessen
sollen sich Spuren desselben einerseits bis an den Eingang der Breitestrasse, ander-
seits bis ans Bollwerk verfolgen lassen (Bericht des Stadtbaumeisters vom 8. No-
vember i83o). Da seine Sohle in dem gegen 9o m langen zugänglichen Teile (von
Gr. Budengasse 4 bis Kl. Budengasse i) von + 7,99 m auf + 7,io m fällt, so
beträgt sein durchschnittliches Gefälle i : 100; die Verlängerung der Sohlenlinie würde
ostwärts bei + 6,35 m etwa mit dem Sockel der Stadtmauer zusammenfallen, hinter
der vermutlich eine Mulde die Abwässer aufnahm und unter ihrem Fundamente
208
III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 2o9
hindurch dem Rheine zuführte, westwärts bei + i4,5o m am Kreuzungspunkte von 3. Ent-
Berlich-Richmodstrasse und Breitestrasse auf der römischen Terrainhöhe auslaufen; er wass er ver-
wird demnach zur Entwässerung des ganzen nördlichen Stadtgebietes gedient haben, «orgung.
Der Kanal ist aus Tuffquadem erbaut Die gegen o,4o m starken Sohlen- ^JJ eng"» sV
steine, die durch eine Betonunterlage wasserdicht gemacht sind, tragen die aus 4 bis Bauart
5 Quadern von 1,12 m Länge gebildeten Seitenwände, über die sich ein Tonnen-
gewölbe aus sieben Keilsteinen legt. Die Breite des Innenraumes beläuft sich anfangs
auf 1,20 — 1,22 m; im östlichen Teile beträgt sie an der Sohle 1,12, am Gewölbe-
ansatz 1,22 m. Die Höhe wächst von 2,10 m unter Gr. Budengasse 2 — 14 auf 2,45 m
im untern Abschnitt. Zwei aus Tuffquadern gemauerte, quadratische Einfallschachte
liegen kurz unterhalb der Profiländerung und 8,5o m weiter an der Einmündung der
Gr. Budengasse in Unter Goldschmidt, ersterer von o,65 m lichter Weite, letzterer
etwas kleiner. Die o,5o m weiten, quadratischen Öffnungen, die sich hier und dort
in der Sohle befinden und von Kisa als Schlammbehälter antiken Ursprungs gedeutet
worden waren, sind durch die Untersuchungen von Schnitze und Steuernagel
als moderne Anlagen erkannt worden.
Unter dem Hause Kl. Budengasse i besteht die Wandung des Kanals zum Reste eines
Teil aus zahlreichen Stücken eines altern, aus der vollen Quader (1,20 m lang, o,S8 m* ***" ^^^^
breit, o,36 m hoch) gehauenen Tuffsteinkanals von o,3o m Breite und 0,21 m Höhe,
deren Hohlraum mit Mörtelguss ausgefüllt und in der Ansichtsfiäche mit entsprechen-
den Tuffsteinen verblendet ist
2. Der Kanal „an den vier Winden", festgestellt von dem Architekten Kanal „au
Casp. Faust, auf dem Grundstücke Hohestrasse 85/87 (Kayser), i7 m südlich von wanden"!
der Häuserfiucht der Brückenstrasse, und auf dem Grundstück Brückenstrasse 5 b.
Aus Tuffquadern gemauert und mit einem Tonnengewölbe überspannt, hat er eine
lichte Breite von 1,10 und eine Höhe von i,4o m, seine Sohle liegt in der Hohe-
strasse anscheinend auf + 10,0 m. Seine Verlängerung gegen Osten führt auf das
Tor an Obenmarspforten.
3. Der Kanal in der Richtung der Cäcilienstrasse und des Kronen- ^ Kanal
gässchens. Er wurde an drei verschiedenen Stellen festgestellt. Kronen-
a) Am längsten bekannt war der „Römerkanal unter dem Konvent England" eässchen.
^«r .« , . X . . / T^ „ , , , . , AnderWoU-
(Wollküche 12 und 12—), eine jetzt als Keller benutzte und umgebaute römische küAe.
Anlage, deren Seitenwände aus grossen Basalten und deren Gewölbe aus Tuff- und
modernen Ziegelsteinen besteht. Die Sohle liegt auf + i2,9o m; die lichte Breite
beträgt 1,10, die Höhe 1,60 m. Gegen Westen setzte er sich angeblich fort „unter
dem Eckhause, der Antonsgasse, dem Hause des Metzgers Weber und der Kgl. Bank
her" (Imhoff a. a. O.).
b) Ein grösserer Abschnitt des Kanals ist ermittelt von Hohestrasse 43 bis zur im Kronen-
Einmündung des Kronengässchens in die Sandkaul. Er deckt sich jedenfalls mit
dem von Gelenius (p. 493) in der Gegend der Augustinerkirche unter dem Metter-
nicher Hause erwähnten unterirdischen Gange (s. Fuchs, Top. II S. i43) und wird
seit der Mitte des i9. Jhs. wiederholt genannt (s. besonders B. J. XXXII, 1862, S. i4o).
Nach den von Schnitze und Steuernagel bei der Kanalisation gemachten Fest-
stellungen besteht das Mauerwerk aus rauhem Grauwackegestein, das an den Wänden
und im Gewölbe mit einem Verputz aus Kalkmörtel und groben Kieseln überzogen
ist. Seine Sohle liegt an der Hohestrasse ungefähr auf + ii»o ni K. P. ; seine lichte
Breite beträgt o,9o, die messbare Höhe 2 m; an der Gr. Sandkaul, wo er einen
Nebenkanal aufnimmt (s. u.), hat er sich auf ij.So m erbreitert (Col. Agr. S. 9i).
14
2o9
eässchen.
Sandkaul.
Zweiffkanäle.
2IO DAS RÖMISCHE KÖLN
3. Ent- c) Ein dritter Abschnitt fand sich in dem Stützmauerwerk Martinstrasse 7 und
w\"8ervfr"- ^^^ ^ ^^ ^^^ ^''^^^^ ^^^ ^'^° ™ ^®^ ®'°®^ Sohlenhöhe von + 6,5o m (Col. Agr. S. 77 ;
»orjfung. vgl. oben S. i98).
Kanal 4. Der Kanal in der Richtung der Sternen- und Rheingasse. Ein
R^h^eYn ^a«s"e g6wö^t)ter Kanal wurde in etwa 9,5o m Tiefe im Hofe des „Overstolzen" (jetzt,
Tempel haus, Rheingasse) festgestellt, der seine westliche Fortsetzung über den Malz-
büchel und an S. Maria im Kapitol finden soll (Imhoff a. a. O.). Auf den näm-
lichen Kanal bezieht sich die Nachricht des Gelenius von dem Hause „zum Stern"
(nach Keussen früher „zum Nussbaum", „zum alten Stern**, „zum goldenen Stern",
jetzt Stemengasse i, nahe der Hohepforte), dem angeblichen Hospitium der h. Ursula
unter dem sich eine Krypta befinde, aus der man zum Rheine gelangen könne
(p. 4o4). Tatsächlich wurde ein unterirdischer Gang unter diesem Hause im Anfange
des i9. Jhs. zugemauert (Fuchs, Top. IV S. 325).
Zweiif- Zweigkanäle zu den bezeichneten Stammkanälen sind:
Kanal am *• Ein kleiner Kanal von rechteckigem Querschnitt (o,7o:o,9om lichter Breite
Laurenzplatz, und Höhe) am Laurenzplatz vor Unter Goldschmied 28/3o (Col. Agr. S. 92).
Kanal Grosse 2. Ein auf den Stammkanal 3 b mit starkem Gefälle zuführender kleiner Kanal
in der Richtung der Gr. Sandkaul, im Lichten o,4o m breit und i,57 m hoch, aus
Grauwackesteinen auf einer mit dünnen Ziegelplatten gepflasterten Betonsohle erbaut
und im Gewölbe mit rauhem Kiesmörtel verputzt. Ein senkrechter Einfallschacht
liegt am Burghöfchen (Col. Agr. S. 9i).
Unsichere 3. Vielleicht identisch mit dem letztgenannten Kanal ist der eine der beiden
Nebenkanäle zum Stammkanal 3 b, welche sich in der Richtung nach den „vier
Winden" und der Sternengasse erstrecken und „so gross sind, dass sich ein Kind
darin bewegen kann" (B. J. XXXII, 1862, S. i4i).
Wahrschein- Ausserdem liegen Nachrichten über zwei unterirdische Leitungen vor, die mit
zuffskanäic. einiger Wahrscheinlichkeit als Abzugskanäle angesehen werden können:
Aerippa- I. Spuren einer solchen fanden sich in den Häusern Löhergasse 65o6— 65o9
Strasse. --25—19, jetzt Agrippastrasse 73—67 (Fuchs, Topogr. III S. 59; vgl. IV S. 325;.
Lage und Richtung deuten auf einen Abzugskanal.
Biaubach, Ecke 2. Unter den Denkmälern des Klosters der Weissen Frauen (Blaubach, Ecke
*'^*"*'^* ^"' Perlengraben) erwähnt Gelenius (p. 556) einen weit ausgedehnten unterirdischen
Gang (gentilem meatum subterraneum) im Hause „zum Marienbildchen" des Thomas
von Gressenich (bisher nicht nachgewiesen). Hier legt die Ausdrucksweise den
Gedanken an einen Abzugskanal nahe (vgl. Gelenius p. 493), der möglicherweise
mit dem vorgenannten in Verbindung stand.
Wasserzu- Die Versorgung Kölns mit frischem Quellwasser bewirkte eine vom
^ ^ ^- Burgweiher von Hermülheim ausgehende, auf der nordwestlichen Seite der Luxem-
burgerstrasse sich hinziehende Leitung, welche ihrerseits vom Eifelkanal, von der
Hürther und der Stotzheimer Leitung gespeist wurde.
Eifelkanal. Der Eifelkanal ist das grossartigste Werk römischer Ingenieur kunst in den
^Uches * Rheinlanden. Kein antikes Zeugnis berichtet von ihm; aber schon im 11. Jh.
knüpft sich an das wunderbare Bauwerk die Sage, dass es in römischer Zeit zur
Weinbeförderung von Trier nach Köln gedient habe (Gesta Trevirorum I 4o = Mon.
Germ. Script. VIII p. i47: In hoc tempore — d. h. zur Zeit des hl. Matemus —
fecerunt Treberi subterraneum vini ductum usque Coloniam per pagum Bedonis, per
quem magnam copiam vini Coloniensibus amicitiae causa misere. Annolied v. 5o9:
Triere was ein bürg alt, sie cierti Romere gewalt, Dannin man unter dir erdin Den
210
III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 21 I
win santi verri Mit steinin rinnen Den herrin al ci minnin, Die ci Keine warin sedil- 3. Ent-
haft Vgl. Kaiserchronik, v. 675— 68i, Ausg. v. Massmann III S. 3o7 und 5 1 9), Va"8%7v fr"
eine Anschauung, die noch im i7. Jh. Anhänger hat (Bertelius, Hist. Luxembur- «orgung.
gensis, Col. i6oS, p. i95) oder von der ebenso naiven abgelöst erscheint, dass es Ei'eJkanai.
zum gegenseitigen heimlichen Verkehr zwischen beiden Städten und zur Getreide-
versorgung benutzt worden sei (Browerus. Ann. Trev. Parasceues c. i4). Um die-
selbe Zeit aber setzt auch die gelehrte Forschung ein: Broelman entwirft auf
Grund der Zeichnungen des Steinfelder Abtes Christoph Pilckmann, des Jülichschen
Rates Andreas Hartzem, des Chrysanth Bosius und des Crocius sowie nach den Be-
richten der Anwohner und eigenen Untersuchungen von Breitenbenden abwärts die
erste graphische Darstellung vom Verlaufe des Kanals (Erläuterungen dazu II fol. i53),
und Gelenius verfolgt ihn aufwärts von Schleif kotten bis in den nördlichen Teil der
Eifel (p. 256). Während aber ersterer den Zweck des Baues richtig in der Ver-
sorgung Kölns mit Quellwasser findet, kann letzterer eine solche Anlage im Hinblick
auf die Nähe des Rheins nicht verstehen und sieht ihren Hauptzweck in der Be-
schäftigung der Soldaten zur Friedenszeit, während v. Hillesheim sie zur Wasser-
versorgung der Truppen auf dem Marsche angelegt betrachtet. Der das ganze
Mittelalter hindurch herrschenden Ansicht, dass der Kanal sich von Trier bis Köln
erstrecke, machte Alex. Wiltheim ein Ende, schuf aber zugleich den neuen, auch
heule noch fortgepflanzten Irrtum, dass von der Wasserscheide zwischen Kyll und
Urft zwei Kanäle, einer nach Köln und einer nach Trier, ausgingen. Mehr als
i5o Jahre ruhte nunmehr die selbständige Forschung über den Römerkanal; nach-
dem sie aber durch Minola neu belebt worden war, drängte eine Untersuchung
über Verlauf und Bau desselben die andere. Grosse Verdienste erwarben sich u. a.
Sen ekler und Schmidt durch eingehende Prüfung und Feststellung einzelner
Strecken, Schneider durch den Nachweis, dass der Trierer Kanal ins Reich der
Fabel gehöre, besonders aber Eick, Maassen und Clever, von denen der erste
vornehmlich den Ausgang und obem Teil des Kanals zum Gegenstande langer und
gründlicher Untersuchungen machte, der zweite den Verlauf desselben am Vorgebirge
bis Hermülheim mit staunenswertem Fleisse feststellte, der dritte mehrere Jahrzehnte
lang alle seine Müsse der genaueren Feststellung des Verlaufes des Kanals sowie
seiner Fall- und Grössenverhältnisse widmete. Den Abschluss des Eifelkanals und
seinen Zusammenhang mit den übrigen Leitungen ermittelt zu haben, ist das Verdienst
von Steuernagel. (Zur Geschichte der Forschung über den Eifelkanal vgl. Eick
a. a. O. S. 5; Ennen, Picks Monatsschrift III, i877, S. 4o5.)
Der Eifelkanal, von den Anwohnern Ader, Adruf, Aderich, Aducht, Rinne, Verlauf.
Kalle, Teufelsader, -kalle, -graben usw. genannt, beginnt unterhalb Nettersheim und
oberhalb Urft-Dalbenden an dem sog. „grünen Pütz" im Urfttal und zieht sich unter
Aufnahme weiterer Quellen im Gebiete der nördlichen Eifel in meist unterirdischer
Leitung, den Höhenverhältnissen des Geländes folgend, zunächst in wesentlich öst-
licher Richtung über Sötenich, Kallmuth, Vollem, Vussem, Breitenbenden, Burgfey,
Lessenich, Antweiler (vgl. Kunstdenkmäler der Rhein provinz IV S. 56o), Weingarten
(a. a. O. S. 739), Rheder (a. a. O. S. 7o6), Rheinbach (a. a. O. S. 343) bis in die
Nähe (östlich) von Lüftelberg (a. a. O. S. 2 7o), von hier aus in nördlicher Richtung
auf der Höhe und am Abhänge des Vorgebirges über Buschhoven (a. a. O. S. 2 2 7),
Üllekoven, Kardorf, Walberberg, Pingsdorf (a. a. O. S. i64), östlich von Kierberg
(a. a. O. S. i57), Vochem (a. a. O. S. i86) und Fischenich (a. a. O. S. 122) bis Hermül-
heim (a. a. O. S. i44). Seine Gesamtlänge beträgt 77,6 km, sein Gefälle im ganzen
14*
211
212 DAS RÖMISCHE KÖLN
3. Ent- 358,4 m. Letzteres weist auf den einzelnen Strecken eine sehr grosse Verschieden«
wässe rang 11. ,
Wasserver- heit auf; am geringsten ist es vom Anfang des Kanals bis oberhalb Kallmuüi
sorgung. (i:68o,9 m), von einem Punkte bei Flamersheim (Kr. Rheinbach) bis oberhalb
Üllekoven (i : 678,2 m) und von der Gegend von Kardorf bis Hermülheim (i : 475,64 m>
am stärksten von oberhalb Kallmuth bis unterhalb Eiserfey (i : 55,22 m) und von ober-
halb Üllekoven bis in die Gegend von Kardorf (i : 3i,i9 m) (berechnet nach Clever).
Bauart. Die Sohle, die auf einzelnen Strecken noch ein Fundament hat, und die Seiten-
mauern bestehen aus Guss- oder Grauwackemauerwerk, das halbkreisförmige Gewölbe
stets aus geschichteten Grauwackesteinen. Die Innenmasse wachsen von dem An-
fangspunkte bis zum Aufhören der Wasseraufnahme (Anfang o,53:o,9o; bei Sötenich
0,62 : 1,00 m; bei Vussem o,78 : 1,43 m), bleiben konstant (o,78 : i,43 m) bis zur Ab-
zweigung der Bonner Leitung bei Lüftelberg und vermindern sich wieder (doch nur
in geringem Masse) am Vorgebirge (nahe bei Hermülheim o,75 : i,4o m). Der Eifel-
kanal durchzieht Hermülheim in nordwestlicher Richtung; sein Abschluss muss westlich
von der über den Burgweiher führenden Brücke gesucht werden; die von Maassen
(S. 76) angenommene Fortsetzung desselben in der Richtung nach Neuss hat sich als
Irrtum herausgestellt (Col. Agr. S. loi).
Hürther Die Hürther Leitung, deren Spuren um die Mitte des i9. Jhs. in dem Hohl-
^^' wege zwischen Hürth und Hermülheim noch deutlich sichtbar waren (Ennen, Ann.
h. V. N. XVIII S. 180 und 216) ist durch Maassen und Schultze-Steuernagel
genauer untersucht worden. Ihr bis jetzt nicht festgestellter Ausgangspunkt sind
ohne Zweifel die Quellen des Hürther Baches am Vorgebirge; ihre Richtungslinie
weist auf den bezeichneten Endpunkt des Eifelkanals hin, sie führt aber nicht nach
Köln (V. Veith, B. J. LXXX S. i7; dagegen Maassen, B. J. LXXXII S. i94). Süd-
lich der Braunkohlengrube Theresia an dem Wege nach Hürth liegt sie auf + 48,75 m
Sohlenhöhe mit einem Gefälle von i : i33 ra. Ihre lichte Weite beträgt o,4o— o,45, ihre
Höhe i,o5 m. Sohle und Seitenmauem sind in Gussmauerwerk aus Basaltklein-
schlag, der oberste Teil der letztem und das segmentförmige Gewölbe in Tuff aus-
geführt Der ganze Bau ist unterirdisch (Maassen S. 72; Col. Agr. S. 99).
stotzheimer Die Stotzheimer Leitung, die fälschlich von Maassen (S. 76) angenom-
mene nördliche Fortsetzung des Eifelkanals, ist von Schultze-Steuernagel an der
Berrenratherstrasse, 355 m östlich von der Kreuzung derselben mit der alten Bonn-
strasse, aufgefunden und untersucht worden. Ihre Sohle liegt hier auf + 26,81 m;
das nach Osten gerichtete Gefälle beträgt i :67i m. Die Sohle besteht aus Gussmauer-
werk von Basaltkleinschlag, das Fundament und die Seitenmauern aus Tuff und
Grauwacke; in den letztern bilden Tuffsteine, hammerrecht behauen, die Innen Ver-
kleidung, während Bruchsteine von Grauwacke an der Aussenseite verwandt sind.
Die lichte Weite beläuft sich auf o,52 m, die innere Höhe der Seitenmauem, die
mit einer o,o3 m dicken roten Ziegel putzschicht bekleidet sind, auf o, 74 m. Letztere
schliessen oben glatt ab, haben also kein Gewölbe, sondern wahrscheinlich einen
Plattenbelag getragen. Die Stotzheimer Leitung wurde gespeist aus dem (in späterer
Zeit regulierten) Stotzheimer (Duffes-) Bache; sie mündet, ihre geradlinige Fortsetzung
von dem bezeichneten Punkte vorausgesetzt, gegen 200 m nordöstlich vom Burg-
weiher von Hermülheim mit einem Geßllle von i : 800 m in die Kölner Leitung (Col.
Agr. S. 100).
Kölner Die Feststellung des Verlaufs und Befundes der Kölner Leitung ist aber-
VorfHermüi- ^^^^ ^^^ Verdienst von Schultze-Steuernagel (Col. Agr. S. 98 u. io3). Die
heim bis Effern. ersten Spuren derselben sind zu beiden Seiten des südlichen Landpfeilers der über
212
Tafel IX.
JOalbcndan
^
10 7C0K
Mamtab zu der Karte.
\3 7i
Mamtab cu den Quenchnitten.
A — D Qnenchnitte des Eifelkaiiak, B— G Qaendmitte der Kölner, Stotsheimer und Hflrther Leitung an den mit den genannten
Bochitaben benichneten Punkten.
Köln. Wasserversorgung der Colonia Agrippinensis.
Vtriauf, LAngenprofll, Quersohnitte d«r Ltitungen.
2l4
DAS RÖMISCHE KÖLN
3. Ent-
wässerunfu.
Wasserver-
sorirung.
Der Marsil-
stein.
Name und Mar-
siliussage.
freitag des nämlichen Jahres ganz zusammen. Der östliche Pfeiler mit dem Reste
der Kanalrinne, dem angeblichen Sarkophage (s. u.), erhielt sich bis in die vierziger
Jahre des i8. Jhs., wo er bei einer Strassen regulierung durch den Magistrat nieder-
gelegt wurde (Broelman II fol. i7ov; Crombach I p. 68; Gelenius p. 428; Alden-
BRÜCK, De religione antiquorum Ubiorum, i749, p. 100). Bei dieser Gelegenheit
zerbrach der sog. Sarkophag, nach einer andern Nachricht kam er ins Zeughaus
(V. HiLLESHEiM, Vorlesungen, Chron. u. Darst. 168 fol. 99 v).
Der Marsilstein, der schon im i3. Jh. in den Schreinskarten als lapis Marsilü
iuxta claustrum ecclesie s. Apostolorum und 1. M. apud antiquam portam erscheint,
ist unzweifelhaft nach einem Anwohner namens Marsilius benannt, wie ein Marsilius
tatsächlich um 1 1 8o/89 als Grundbesitzer vor dem Schafentor nachweisbar ist (Car-
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1
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im
F\g. 80. Köln. Der Marsilstein vor und nadi 1566.
dauns, Städtechroniken XIII, S. 3o5 Anm. i; Keussen, Westd. Zs. XX, i9oi, S. 36;
unrichtig von Ennen, Gesch. Kölns I S. 93 auf den fränkischen Helden Marsi zu-
rückgeführt). Die volkstümliche Aussprache ,Martzillisstein* (Städtechron. XIII S. 299:
Broelman II fol. i73), »Marcellis Stein* (Gelenius p. 79), ,Marsellistein* (ib. p. 428)
veranlasste unter dem Einflüsse des Humanismus die Anlehnung des Namens der als
römisch erkannten Ruine an den römischen Namen Marcellus (, Marcellenstein*, ,Mar-
celli moles Romana*, ,cippus Marcelli') oder die famose Umdeutung desselben als Denk-
mal eines ,M(arcus) Quilius*, ,M(arcus) Silius* oder ,M(arcus) Caelius* (Städtechroniken
XIII S. 3o5; Mercators MTid Egmonts Stadtplan; Gelenius p. 428; vgl. Düntzer, B. J.
IX S. 48); die Ähnlichkeit des (anscheinend hier mit Platten abgedeckten) Kanalrohres
mit einem Sarkophag liess die Sage entstehen, dass Marsilius, der gefeierte Held,
dessen Holzfahrt die Kölner angeblich ihre Befreiung von der Belagerung durch
einen römischen Kaiser zu danken hatten, in jenem Sarkophage seine letzte Ruhe-
stätte gefunden habe (Marsiiiussage; Städtechron. XIII S. 298; Winheim, Sacrarium
Agrippinae p. 2; v. Mering und Reischert I S. ii7. Zur Deutung der Sage vgl.
2l4
.^-^
III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 2l5
H. DüNTZER, Marsilius und die Holzfahrt zu Köln: B. J. IX, i846, S. 43; Ennen, 3. Ent-
Gesch. Kölns I S. 93; Simrock, Deutsche Mythologie S. 583; Radermacher, Zs. d. was^crver-'
Berg. Geschichtsvereins XXII, i886, S. 162; Keussen a. a. O.; Gramer, Marsilius »orgung.
und die Holzfahrt zu Köln: Stadtanzeiger i9o4, 29. Mai, Nr. 22 Beilage). Broel- stein,
man allein deutet das Denkmal als Kenotaphion des Agrippa, dessen Vornamen
Marcus man in Marsilius erweitert habe (II fol. i72v; vgl. fol. 100). Erst in neuerer
Zeit wurde der Zusammenhang des Bauwerkes mit der römischen Wasserleitung
erkannt (Düntzer a. a. O. S. 48; Ennen, Gesch. Kölns I S. 93; Col. Agr. S. io5).
Die Einführung der Wasserleitung in die Stadt, deren Sohle an dieser i^^e Wasser-
stelle auf etwa + i9,2 m K. P., d. h. gegen 5 m über dem Bauhorizont lag (Col. Agr. der Stadt.
S. 108), erfolgte unmittelbar südlich neben dem Turme am Laach durch eine Öff-
nung in der Stadtmauer, an deren Stelle schon früh im Mittelalter die porta ovina
getreten ist (S. i65). Von einem hinter der Stadtmauer liegenden Reservoir aus —
mit dem vielleicht die Faseleien von einer ,Naumachia* auf dem Neumarkt in Zu-
sammenhang stehen; vgl. Gelenius p. 93 — erfolgte die Verteilung des Wassers in
unterirdischen, aber dicht unter der Oberfläche des Bodens geführten Leitungen.
Der Verlauf der letztern im einzelnen ist unbekannt. Nach der Tradition zog sich
die Hauptleitung über die Herzogstrasse nach dem Hof zur Hacht und von dort nach
ihrem höchsten Punkte und Abschluss, dem Domhügel (Broelman II fol. 160 v;
Ennen, Ann. h. V. XVIII S. 296), eine Ansicht, in der ein wahrer Kern unverkenn-
bar ist (s. u.). Reste von Verteilungsleitungen, die zum Teil als massive, im Innern
mit vorzüglichem Mörtelputz bekleidete Kanäle, zum Teil als Bleirohrleitungen in
Steinpackungen und steinernen Rinnen oder als Tonrohrleitungen mit Betonumhüllung
gebildet sind, finden sich auf der Südseite des Neumarktes, in der Hämmergasse, auf
dem Cäcilienkloster , an S. Agatha (im nördlichen und südlichen Teil), am Lichhof
(östlich von S. Maria im Kapitol), unter der südlichen Häuserreihe der Salomonsgasse,
in der Nähe der Hohestrasse, vor Unter Fettenhennen 9, auf dem Domkloster, in
dem Hause an der Ostseite des Domes (s. u.) und in der Mariengartengasse (s. Lage-
plan der Colonia Agrippinensis Taf. VI und die Einzelansichten Col. Agr. Taf. XI, XII,
XIII, XIV), wobei freilich nicht ausgeschlossen ist, dass einzelne dieser Leitungen der
Wasserabfuhr dienten. Dasselbe gilt von der Tonrohrleitung in der Lungengasse,
von der sich ein Stück im MWR befindet (Düntzer, Verzeichnis II 2 54), und von
den Kanälen, deren Spuren sich im Garten des sog. Priesterhauses (Brückenstrasse 4587,
jetzt i4) und Glockengasse 4968, jetzt 3 und 5, gefunden haben (Classen, Schreins-
praxis S. 37 und 57; Fuchs, Topogr. I S. io9). Der Wasserversorgung der Vororte
und Villen dienten ohne Zweifel die Leitungen durch die Tore am Dome, an der
Breitestrasse, der Clemensstrasse und Hohepforte (S. 186, i75, i94 und u.).
Der bedeutsamste Überrest der Wasserleitung innerhalb der Stadt ist der !>" Ausiass
Auslass im südlichen Querschiff des Domes. Die Tatsache, dass hier un-
mittelbar östlich neben dem zweiten Pfeiler (vom Südportal aus) der westlichen
Pfeilerreihe sich ein Zugang zur römischen Wasserleitung befinde, wurde konstatiert
bei der Fundamentierung dieses Pfeilers um die Wende des i5. u. 16. Jhs. Im J. i574
untersuchte der Dompropst Graf Georg von Wittgenstein das Bauwerk mit vielen
Gelehrten und fand es so, wie es von Broelman geschildert worden ist (II fol. 161 v;
vgl. WiLH. ScHEBEN, Köln. Blätter vom 26. Februar i867, wo als Quelle die Hand-
schrift genannt ist: Observationes et annotationes diversarum gestarum in Metro-
politana ecclesia Coloniensi, quas olim Goswinus Gymnich, vicarius senior,
olim choralis et scholaris observavit et annotavit anno i553, nunc vero per me
2l5
2l6
DAS RÖMISCHE KÖLN
3. Ent-
wisnerungu.
Wasserver-
sorgunff.
WaKserleit.
in der Stadt.
Domsage im
Anschluss an
den AuslaBs.
Petrum Schonemann descriptae et in hunc ordinem redactae anno i664; Ennen,
Ann. h. V. N. XVIII S. 297; ders., Gesch. Kölns I S. 9o hält den Bau für denver-
mauerten Zugang zur Petrikrj'pta des alten Domes). Der Eingang war im Boden-
belag durch Einfügung eines schräg nach Osten gerichteten Geschränks aus Drachen-
felser Trachyt, die Auslaßstclle durch einen achteckigen Trachytdeckstein bezeichnet;
das Ganze sah einem Grabe nicht unähnlich (Gelenius p. 254; Voigtel a.a.O.
S. 8o). Die Wiederauffindung erfolgte bei Wegnahme des alten Plattenbodens am
i5. Oktober i886; Dombaumeister Voigtel verdanken wir die sorgfältige Aufnahme
und Beschreibung des merkwürdigen Denkmals.
Die Erkenntnis des Zusammenhangs der Wasserleitung mit dem Dome ver-
anlasste am Ende des Mittelalters die Entstehung der Sage von dem Wettstreite
zwischen den Baumeistern beider Riesenwerke (Gelenius p. 255). Da nach der
volkstümlichen Anschauung der zur Vollendung gelangte Eifelkanal nur ein Werk
vf nnOff dttDoflitt
Oberkante Flattenboden im Dom '»■18.92
RohrleÜTLn^s
Ea&al
Detaü
Fie. 81. Köln. Auslass der rdmisdien Wasserleitung im südlichen Querscfaiff des Domes.
des Teufels sein konnte (vgl. die Namen Teufelskalle, -rinne, -graben), während um-
gekehrt der Gottesbau des Domes nimmer vollendet zu werden schien, so bildete
sich die modifizierte Form der Sage von der unglücklichen Wette des Dombaumeisters
mit dem Teufel heraus, die den erstem veranlasste, durch einen Sturz von der Höhe
des Turmes den Tod zu suchen (Eick, Wasserleitung S. 2).
Das sog. In den Kreisen der Gelehrten führte die Entdeckung des Wasserleitungsbaues
im Dom in Verbindung mit einer irrtümlich auf Köln bezogenen Inschrift zu der
Annahme des sog. Wasserkastells an dem bezeichneten Orte. Eine von der
res p(ublica) Aqu(ensis) (Baden-Baden) dem zum Nachfolger des Kaisers Septimius
Severus bestimmten Cäsar M. Aurelius Antoninus (Caracalla) im J. i97 gewidmete
Inschrift (C. J. Rh. i663) wurde nämlich irrtümlich von Apianus (Inscriptiones
sacrosanctae vetustatis p. 487) und M. Smetius (Inscriptionum quae passim per
Europam liber, Lugd. Bat. i588, p. i55) nach Köln versetzt, von letzterm als ,in por-
ticu templi aquarum* gefunden bezeichnet und infolgedessen von Broelman als
eine ehemalige Inschrift der Hacht am Domhof (Südseite des Domes) angesehen,
wo noch die Stelle sichtbar sein sollte, an der sie einst angebracht gewesen (H
fol. 6o9). Auf Grund dieser sonderbaren Voraussetzungen entwickelte sich die An-
sicht von einem , Wasserkastell' (castellum aquarum) als Endpunkt des Eifelkanals
216
III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR.
2l7
Bauart des
Auslasses.
(Broelman II fol. i53v; Mscr. Exegesis; Gelenius p. 2o3; Turckius p. 226; 3. Ent-
DüNTZER. B. J. XXXIX/XXXX, 1866, S. 112), zu dem das kölnische FdtnzieT-Zu\7eryer''^'
geschlecht von der Aducht, das von dem Aquaeductus seinen Namen habe, in «orgunu.
enger Beziehung gestanden haben soll (Broelman II fol. i49; Gelenius a. a. O. jn der^stadl
Über das seit dem 12. Jh. nachweisbare Geschlecht von der Aducht, das von
seinem Stammhause auf der ,ArS einer vermutlich mittelalterlichen Leitung des
Duffesbaches zum Rheine, benannt war, s. Lau, Mitt. aus dem Kölner Stadtarchiv
XXV S. 36o). Gegen diese Hirngespinste wandte sich zuerst v. Hillesheim, Vor-
lesungen, Chron. u. Darst. 168, fol. 84 v.
Das Bauwerk im Dom (Fig. 81) besteht im wesentlichen aus einer Treppen-
anlage als Zugang zu einer Auslaßstelle der Wasserleitung. Die Treppenanlage zieht
sich in Gestalt eines Bogens gegen Südwesten um römisches Gussmauerwerk, den Rest
eines grösseren Bauwerkes, dessen Aussenüäche nach einem Radius von i5 m gekrümmt
war. Ihre Wangen bilden zwei parallel in einem Abstände von o,64 m verlaufende
Mauern aus Tuffquadern von 0,26 m Dicke. Zehn radial gestellte Stufen, die neun
obersten aus Tuff und mit gekrümmter Stirnfläche, die unterste aus Basalt, führen
2,45 m tief unter den Plattenbelag des Domes. Ehemals war die Trepfte auf die
Länge von i,58 m mit einem 0,26 m starken Gewölbe von Tuffquadern überspannt,
dessen Widerlager sich an der nördlichen Wange noch erkennen Hess. An die
Treppenanlage schloss sich gegen Südwesten ein gewölbter Gang von 2 m Höhe
und o,64 m Breite, der durch die Fundamentierung des anstossenden Dompfeilers
zerstört worden ist. Ein 0,80 m westlich von der untersten Stufe liegender Tuff-
quader dient als Unterlage für ein in eine sorgfältig gearbeitete Rinne eingebettetes,
T- förmiges Bleirohr von 0,068 m innerm Durchmesser und o,oo7 m Rohrstärke.
Der längere Schenkel ist das abgebrochene Stück einer von Süden nach Nord-
westen führenden Leitung. Das aus Platten von ungefähr 2 m Länge und 0,21 m
Breite durch Biegung über einen runden Kern hergestellte und sorgfältig mit Zinn
verlötete Bleirohr ruht, von festgestampftem Lehm umgeben, in einem Kanal von
0,1 3 : 0,10 m lichter Höhe und Breite, dessen Unterlage, Seitenwände und Abdeckung
aus aufgemauerten Tuffquadern von 0,1 3— 0,16 m Stärke bestehen. Die Leitung
kommt von Süden her, wo sie sich unter dem westlichen Flügel der Mitteltür des
Südportals mit Wendung gegen Osten als Kanal von etwa o,4o m Höhe und o,3o m
Breite wiederfand und einen Plattenziegel mit dem Stempel LEGXXX als Abdeckung
trug (Ann. h. V. N. LI, i89i, S. 21); sie hat im Dom das starke Gefälle von i : 5o m,
erreicht ihren tiefsten Punkt an der Ansatzstelle des senkrecht (nach Osten) ab-
zweigenden Schenkels und steigt wieder in demselben Verhältnis gegen Nordwesten.
Der kürzere, in einer Länge von 0,1 7 m abgebrochene Schenkel findet keine Kürzerer
Fortsetzung unter oder neben der Tuffsteintreppe, sondern war entweder mit einem Rohrleitung!!
Ablasshahn zur Entfernung des an dieser Stelle naturgemäss sich ansammelnden
Schmutzes oder mit einem Krümmer und anschliessendem Steigrohr zur Speisung
eines Brunnens versehen.
Die Bleirohrleitung im Dome auf -|- i6,67 ra über dem Nullpunkt des Kölner Lairerverhäit-
Pegels besitzt weitaus die bedeutendste Höhenlage unter sämtlichen bekannt gewor- lasses.
denen Wasserzuleitungen in der römischen Stadt. Ein Vergleich mit den Höhen-
verhältnissen des gewachsenen Bodens an diesem Punkte ergibt, dass das Leitungs-
rohr ungefähr zu ebener Erde lag, während die Treppe von einem Obergeschoss oder
einer Terrasse herabführte; es befand sich also hier ein Hochbau (Col. Agr. S. 108
und 126). Ganz grundlos ist die Annahme einer Leitung von der Alteburg nach
Längerer
Sdienkel der
Rohrleitunff.
2l7
2l8
DAS RÖMISCHE KÖLN
3. Ent-
wasserungu.
Wasserver-
Horg^une.
Alter und
Benutz un(;s-
dauer der
AbZ ugs-
k anal e und
Wasser-
leitungen.
Frühere An-
siditen.
Ansicht des
Verfassers.
Kultus-
bauten.
Marstempel.
Gendiidit-
lidies.
dem Domhügel (vgl. Schmidt a. a. O. S. 54; Eick a. a. O. S. i39 und i85; Düntzer»
B. J. XXXIX/XL S. 112; V. Veith a. a. O. S. i5).
Für die Bestimmung der Entstehungszeit und Benutzungsdauer der
kölnischen Entwässerungs- und Wasserzufuhranlagen bietet weder
die antike Literatur noch ein inschriftliches Zeugnis einen Anhaltspunkt Daher
waren früher allgemeine Erwägungen von fraglichem Werte, wie die wirkliche oder
angenommene Bedeutung des M. Agrippa und der Kaiser Claudius und Traian fCir
die Entwickelung Kölns, die Tätigkeit des Agrippa und des Kaisers Hadrian fQr
den Bau von Wasserleitungen, die politischen Verhältnisse u. a. fiir den Ansatz der
Entstehung der Wasserleitung massgebend. Hei man (p. i37) und Broelman
schreiben sie Agrippa zu; letzterer lässt den Bau unter dessen zweiter Präfektur in
Gallien beginnen, unter Claudius vollendet, nach vorhergegangenem Einsturz unter
Caracalla (vgl. die fälschlich auf Köln bezogene Badener Inschrift S. 216) wiederher-
gestellt und von den Franken endgültig zerstört werden (II fol. 846 v); ihm schliessen
sich Gelenius (p. 2 55), Minola (a. a. O. S. 610) und verschiedene ältere Autoren
an. Andere verlegen den Bau unter Claudius (v. Strevesdorff a. a. O. p. 3 1 ;
Schmidt a. a. O. S. 60; Maassen a. a. O. S. 7i und 106, der den Hürther Kanal
für jünger hält), Vespasian (Lambertz a. a. O. S. 18), Traian und Hadrian (Eick
a. a. O. S. i7i ; v. Veith a. a. O. S. 21, der den Hürther Kanal früher ansetzt). Kisa
will wegen Verwendung von Tuffmaterial aus dem Brohltal die städtische Kanalisa-
tion und die Eifeler Wasserleitung nicht vor der Flavierzeit entstehen lassen (B. J.
IC, i896, S. 28).
Wenn auch ein abschliessendes Urteil in der vorliegenden Frage unmöglich
ist, so darf doch mit Rücksicht auf die offenbare Übereinstimmung zwischen der
Grundstücksteilung und dem Kanalsystem letzteres als gleichzeitig mit der Gründung
der Kolonie angenommen werden. Der augenscheinliche ursprüngliche Zweck des
Eifelkanals, die beiden wichtigen militärischen Niederlassungen von Bonn und Köln
mit Gebirgsquellwasser zu versorgen, nötigt bei dem hohen Alter dieser Anlagen und
der Grossartigkeit des technischen Gedankens zu der Annahme, dass er ein Werk
der frühesten Kaiserzeit ist. Nicht wahrscheinlich ist mit Rücksicht auf Bonn
die Annahme, dass die Kölner Ansiedelung zunächst ihr Trinkwasser aus den
Quellen in der Nähe bezogen und erst später an den Eifelkanal, vielleicht unter
Absperrung der andern Leitungen, angeschlossen worden sei; vielmehr werden die
Vorgebirgsleitungen in Verbindung mit dem Eifelkanal entweder von vornherein
oder doch seit der Gründung der Kolonie der Wasserversorgung gedient haben (vgl.
die zum Teil übereinstimmenden, zum Teil abweichenden Ansichten von Schnitze
und Steuernagel Col. Agr. S. 101).
IV. Der Anbau.
Col. Agr. S. io9— 139 nebst Taf. XI— XV; vgl. Taf. VI.
a) Literarisch bezeugte GebAude.
Unter diesen spielen die Hauptrolle die Gebäude zu Kultuszwecken.
Das älteste ist das deiubrum Martis, aus dem bei der Kaiserproklamation
des Vitellius am 2. Januar 69 ein Soldat das dort aufbewahrte Schwert des Julius Caesar
entnahm, um es dem neuen Imperator für seinen Triumphzug durch die Hauptstrassen
der Stadt in die Hand zu drücken (Suet. Vitell. 8). In denselben Tempel sandte
Vitellius als Weihgeschenk für Mars den Dolch, mit dem sich der Gegenkaiser Otho
nach seiner Niederlage erstochen hatte (Suet. Viteil. 10). Wahrscheinlich war der
218
in. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR.
2l9
Tempel gleichalterig mit der Kolonie und die kostbare Cäsarreliquie, die er barg, ein
Geschenk der Agrippina. Die schon im 12. Jh. vorkommende Bezeichnung des Markt-
tores als porta Martis und die im Mittelalter auf demselben befindliche Kapelle des
h. Michael (s. oben S. i96), der häufig an die Stelle des Mars getreten ist» hat Jahr-
hunderte lang der grundlosen Annahme Nahrung gegeben, dass sich der Marstempel
neben oder Über, oder gar teils neben, teils über dem Markttore befunden habe (In-
schrift von i558 zur Erinnerung an die niedergelegte Marktpforte: aedibus his phano
MARTIS CELEBERRIMA PORTA ASTiTiT bei WiNHEiM , Sacrarium Agrippinae p. 3o3;
Broelman II fol. 120V, 522 V und Stadtansichten im Epideigma; Crombach I p. 16,
der in diesen Tempel auch die Ära Ubiorum versetzt; Gelenius p. 643; Wallraf-
Ennen, Ausgewählte Sehr., S. 8, der ihn am Rathause liegen lässt; Fu(5hs, Topo-
graphie III, S. 385—388). Die Behauptung, derselbe sei unter Diocletian eingestürzt,
aber durch Aurelius Sintus (fälschlich zuweilen Sextus genannt) wiederhergestellt worden
(Broelman II fol. 694; Gelenius p. 33 und 643; v. Mering u. Reischert I,
4. Anbau.
a) Lit bez.
Gebäude
Kultus-
bauten.
Fig. 82. Köln, Mus. Wallraf-Ridiartz. Weihinsdirift eines Merkurtempels.
S. 29), gründet sich auf die fälschlich Köln zugeschriebene (Broelman a. a. O. :
Exhibuerunt illud marmor et VV. CC. Praeceptor olim noster D. Jacobus Campius
IC. et Franciscus Modius Araicus velut Bunnae repertum, quod ex Agrip-
pinensi .... antiquitatis aliquis ex Aulicis amans avexerat ; Crombach
I p. 58) Bonner Weihinschrift eines Tempels des Mars Militaris aus dem
Jahre 295 (C. J. Rh. 467); seine angebliche Zerstörung durch den h. Ma-
ternus, den sagenhaften Schüler des Apostels Petrus (Gelenius p. 3i und 646), ist
eine in offenbarem Anschluss an die Suetonstellen erdichtete Legende, die nur die
Autorität des Marianus Scotus (t 1086) in einer verlorenen Schrift desselben (Iter sive
periegesis S. Petri lib. II) für sich hat. Ebenso legendarisch ist die Umwandlung des
Marstempels in eine Michaelskirche (v. Mering u. Reischert a. a. O.) und die Weihe
der letztern durch den historischen Bischof Maternus (Gelenius p. 643).
Über die Lage des Marstempels lässt sich nur sagen, dass er wegen seiner Lage,
hohen Bedeutung im Mittelpunkte der Kolonie, nahe bei dem gleichzeitig erwähnten
Prätorium zu suchen ist (H. Düntzer, Vitellius und der Marstempel zu Köln: B. J.
XXVI, 1858, S. 47—62; vgl. Ann. d. h. V. N. VI, i859, S. 211).
Einen Merkurtempel, den die Augustalen samt der Umfassungsmauer und Merkurtempei.
den zugehörigen Gebäuden unter der Regierung des Kaisers Titus (79 — 81) haben
2l9
220 DAS RÖMISCHE KÖLN
4 Anbau, errichten lassen, bezeugt die im August 1866 südlich von der Trankgasse vor der
^GebfiucTe. nordöstlichen Seite des Domes gefundene Inschrift (C. J. Rh. 2o4o; Düntzer, B. J.
Kultus- XLII, i867, S. 79; Verzeichniss II 7; MWR 347; Fig. 82): [mercJvrio - avgvst
bauten. |-^les-] | [impER]aTORIS • TITI • CAESARl[s • AVg] | • TEMPLUM • A • EUNDAMENt[is] —
Versehen des Steinmetzen für fundament[is] — | [cvm maceJriem • in • circvm-
ITV • ET • AEDIFICIS [fecervnt odcr ein ähnliches Wort]. Den Standort des Tempek
wird man um so mehr in der Nähe des Domes suchen, als sich in dieser Gegend (Burg-
mauer 21, Appellhofplatz) noch drei Weihdenkmäler an Merkur gefunden haben (s.a).
Tempel des Von einem Tempel des syrischen Soldatengottes Juppiter Dolichenus
DoUAenus. '^^ ^*^ Steinurkunde seiner im J. 211 ausgeführten Wiederherstellung am i. Mai i895
Ecke Elstergasse und Ruhr als Baustein auf spätrömischem Mauerwerk gefunden
worden : i • o ■ M • dolicheno ■ pro [salvte impp • caess] m • avrelli • antonini piI •
a[vG- et- P- SEPT- GETAE] I PlI -AVG- ETIvLIAE- AVGVSTAE[mATRIS • AVGG- ETCASTR
(orvm)]|l- lvcceivs- martinvs- leg[atvs- AVGG- pr(o)- pr(aetore) • prov(inciae)].
GERMANIAE- INFER(iORIS) • TEm[pLVM- VETVSTATE • CON] |lABSVM • A - SOLO RESTITVrr
c[vRANTE L- VALERio(?)] | PRisco • >(=centurione) • LEG • XXX - v(lpiae) • v(ictricis) •
p(iae) • f(idelis) • gen[tiano • ET • BASSo • coss]. Die Entstehung des ersten Tempels
kann frühestens gegen die Mitte des 2. Jhs. fallen, wo der Cult der Juppiter Dolichenus
zuerst im Westen erscheint (F. Hettner, De Jove Dolicheno p. i9). Dass der Bau
in der Nähe des Fundortes der Inschrift zu suchen ist, machen die zahlreichen mili-
tärischen Heiligtümer beim Tor am Appellhofplatz wahrscheinlich; die augenschein-
lich einem öffentlichen Gebäude angehörigen, teilweise sehr starken Mauern in der
Mörsergasse werden mit Recht auf denselben gedeutet (A. Kisa, Westd. Zs. KorrbL
XIV, i895, Sp. 85 nr. 4i; Col. Agr. S. ii5; MWR 97).
Tempel eines Von einem Juppitertempel wurden i89i die Fundamente im äussersten
keit. Juppiter. g^^^^j^^ der Stadt, auf dem Grundstücke Kleiner Griechenmarkt 81— 85 (gegen-
über der Thieboldsgasse) entdeckt, aber leider nicht genauer untersucht und aufge-
nommen. Dieselben bildeten nach Aussage der Arbeiter ein Rechteck von 10 m
Breite und etwas grösserer Länge, in das ein anderes in einem Abstände von 2 bis
2, So m eingefügt war. Die Bestimmung des Gebäudes als Juppitertempel geht aus
den Fundstücken in seinem Inneren hervor: i. einer Kalksteinstatue des thronenden
Juppiter, ohne Kopf und Arme, o,9 1 5 m hoch : der Gott ist nach Art der rheinischen
Juppiterstatuen (vgl. B. J. LXX, 1881, S. i und Fig. 83) mit dem um den Unterkörper
geschlungenen und vom Rücken her mit einem Zipfel über die linke Schulter herab-
hangenden Himation bekleidet; an den Füssen trägt er Sandalen; die erhobene Linke
hielt ehemals das Scepter, die gesenkte Rechte, die jedoch nicht auf dem Knie auf-
lag, den Blitz (B[onner] P[rovinzial-]M[useumj 7626); 2. einem vierseitigen Weihaltar aus
Kalkstein, 0,86 m hoch, o,4o m breit und 0,2 3 m tief; er trägt auf der Vorderseite
die Inschrift: i(ovi) o(ptimo) m(aximo) und darunter das achtspeichige Rad (BPM
7625) als Symbol der Weihe an den keltischen ,Gott mit dem Rade*, der mit dem
römischen Juppiter identifiziert wurde (vgl. Heron de Villefosse, Revue archdol,
Nouvelle Sdrie, XLI p. 1); 3. einem einfachen, vierseitigen Weihaltar aus Kalkstein,
0,54 m hoch, 0,33 m breit und 0,1 7 m tief, mit einem Lorbeerbaum auf beiden Seiten-
flächen und einem Kranz mitten auf der Bekrönung; die Inschrift lautet: i(ovi)-
o(pTiMo)- m(aximo) 1 tib(erius) • CLAv(Divs) | ivsTvs (BPM 767 1). Vgl. J. Kein, Ein
Juppiter-Tempel aus Köln: B. J. XCIII, i892, S. i95.
AnjTcbiiche AIs Phantasiegebilde muss der Tempel des Juppiter Pithaeus an der Stelle des
andere Tempel, jjten erzbischöflichen Palastes auf dem Domhof angesehen werden (nur erwähnt von
in. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR.
221
Gelenius p. 83, der ihn in seinem Handexemplar — Kölner Stadtbibliothek 4. Anbau.
Rh. IV 1566 — durch einen ebensowenig beglaubigten, mit der benachbarten *Geb^iu/e^
Drachenpforte in innerlichem Zusammenhang stehenden Tempel des Pythischen Kultus-
Apollo ersetzt). ***"*^"-
Ein dem christlichen Kultus dienendes Gebäude in der Stadt bezeugt Amm. Christliches
uc vir r ^ . j Kultgebäude.
Marc. XV 5, 3i m dem
conventiculum ritus
Christiani, das der ver-
folgte Usurpator Silvanus
vergebens zu erreichen
sucht. Es muss in der
Nähe des von ihm be-
wohnten Palastes gelegen
haben (vgl. Düntzer, Der
Tod des Kaisers Silva-
nus: B. J. VIII, 1846,
S. 83), und da dieser mit
Recht im Mittelpunkt der
Stadt gesucht wird (s. u.),
so darf die Cäcilien-
kirche, einer alten An-
schauung entsprechend,
auf der Stätte dieses ur-
alten — nicht notwendig
einzigen ; vgl. Hauck,
Kirchengeschichte P,
S. 34 — Gotteshauses
der Stadt stehend ange-
sehen werden (v. Hilles-
heim, Vorlesungen fol.
i56v, der neben der Cä-
cilienkirche ohne jede
Berechtigung auch die
Columbakirche nennt;
DöNTZER a. a. O. S. 84.
Broelman II, fol. 768v
sucht das conventiculum
in dem sog. alten Dom
bei St. Andreas; Gele-
nius p. 2 76 bringt eine
eingelegte Marmorplatte
im Mittelschiff von S. Se-
verin, die den Kampf eines mit einem Schwerte bewaffneten Mannes gegen eine dem
Gotte Silvanus ähnelnde, gehörnte Gestalt — offenbar einen Gladiatorenkampf —
darstellt, zu der Ermordung des Kaisers Silvanus in Beziehung; infolgedessen wird
ganz ohne Grund auch S. Severin als das conventiculum des Ammianus angenommen).
Diese Ansicht hat um so grössere Wahrscheinlichkeit, als die Cäcilienkirche von jeher
als die älteste bischöfliche Kirche Kölns galt (KoELHOFFsche Chronik Bl. 56 = Städte-
Fig. 83. Köln, Mus. Wallraf-Rldiartz.
Thronender Juppiter, gef. vor dem Weyertor.
2 22 DAS RÖMISCHE KÖLN
4. Anbau, chroniken XIII, S. 3i5; Winheim, Sacrarium Agrippioae, Col. i6o7, p. ii5; i736,
GebäudV. P- ^^l Geleniüs p. 22, 23o und 357), ein Rang, den ihr spätere Angriffe (Düxtzer,
Kultus- B. J. XXXIX/XL, i866, S. loo; LIII/LIV, i873. S. 2i7) nicht zu rauben vermocht
haben, der vielmehr in den Ergebnissen geschichtlicher, kirchengeschichtlioher und
topographischer Forschungen manche Stützen gefunden hat (Ennen, Ann. d. h. V. N.
XVIII, i867, S. 293; Kleinen, Einführung des Christentums II S. i6; Keüssen, Westd
Zs. XX, i9oi, S. 43 und 69; Schäfer, Ann. d. h. V. N. LXXIV, i9o2, S. 83; ders.,
Pfarrkirche und Stift im deutschen Mittelalter [Stutz, Kirchenrechtliche Abhand-
lungen III], S. i38 und 2oo; ders., Das Patrozinium der ältesten Kathedrale und
das „Altmünster*' in Köln: Römische Quartalschrift f. christl. Altertumskunde und
Kirchengesch. XVIII, i9o4, S. i66).
Tempel Den literarisch bezeugten Gebäuden zu Kultuszwecken dürfen in gewissem
Auffindung und ^^"^^ ^^^ Reste eines Tempels beigezählt werden, die Ende April i893 Ecke der
Fundstflcke. Luxemburger- und Hochstadenstrasse unter einem spätrömischem Grabe in einer Grube
von ungefähr 3 m Breite und 7 m Tiefe zusammengeworfen gefunden wurden. Da
Grabungen in der Umgebung keine Fundamentmauern zutage gefördert haben, so ist
aus der Fundstätte der Trümmer kein Schluss auf die Lage des Tempels zu ziehen.
Die Fundstücke, soweit sie sich mit annähernder Sicherheit auf den Tempelbau be-
ziehen lassen, sind:
1. linksseitiges korinthisches Pilasterkapitell aus Kalkstein, o,57 m hoch und
o,76 m breit, mit einer dreifach sich erhebenden Akanthusblattreihe, über deren
obersten, aus Kelchen hervor wachsen den Blättern sich die kleinen (jetzt zerstörten)
Eck- und Mittelvoluten lagern; letztere überragt vor der leicht aufwärts gebogenen
Plinthe eine ebenfalls aus einem Kelche hervorgehende Rosette. Unter dem Kapitell
hat sich noch ein o,32 m hohes Stück des Pilasters erhalten, der an der Front mit
sieben, an der Seite mit sechs von Rundstäben gefüllten Kanneiüren geschmückt ist;
zur Seite, etwas zurücktretend, schliesst sich ein Teil der glatten Wandung an;
2. rechteckig behauene Kalksteinplatte mit Leiste am oberen Rande, 1,20 m
lang, 0,74 m breit, ein Teil des Architravs;
3. zahlreiche glatt profilierte Gebälkstücke mit reicher Gliederung durch Leisten
und Hohlkehlen, 0,8 7 m breit, zum Hauptgesims und zur Giebeleinfassung gehörig, dar-
unter ein dreiseitiges, 0,80 m lang, von einer Verkröpfung;
4. sechs mächtige, von allen Seiten sorgfältig bearbeitete Kalksteinblöcke, die
fast das ganze Giebelfeld bilden und auf der Vorderseite eine von zwei Stein-
böcken des Zodiakus gehaltene Weltkugel zeigen: die Steinböcke endigen in einen
Fischleib, dessen Schwanzflosse ein Büschel Akanthusblätter bildet;
5. das Mittelakroterion und die beiden Eckakroterien, aus einer lanzettförmigen
Längsrippe und zahlreichen, dicht aneinander schliessenden Voluten bestehend: beim
Mittelakroterion ist die Rippe mit Akanthusblättern belegt; den Sockel schmückt hi«"
ein bogenförmiger Eierstab, bei den Eckakroterien eine Reihe Akanthusblätter;
6. rechteckig bearbeitete Platten und ein profiliertes Bruchstück aus Kalkstein
sowie zahlreiche Tuffblöcke, von denen einzelne mit der Profilierung des Haupt-
gesimses versehen sind;
7. Skulpturreste von einem jugendlichen Kopfe, einer Medusenmaske, einem
Füllhorn, der seitlichen Verkröpfung einer Inschrifttafel, Armen und Beinen usw.
Konstruktion Nach den aufgefundenen Resten handelt es sich um einen in der Vorderfront
u. estimmungf. ^^^ ^^^j Pilastern flankierten Giebelbau aus Kalk- und Tuffstein, der gegen 9,5o m
hoch und über 6 m breit war. Durch das im Giebelfeld angebrachte Nativitätsgestim des
222
III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR.
223
Augustus ist er deutlich als ein dem Kaiserkult dienendes Gebäude gekennzeichnet (K[is]a,
Köln. Ztg. vom 24. Juni i893 Nr. 5i5 und Westd. Zs. XII, i893, Sp. i3o Nr. 68; Kisa,
B. J. IC, i896, S. 2 1 ; Kl[inkenberg, Grabdenkmäler] S. 122. Zwei verschiedene Rekon-
struktionsversuche B. J. IC, S. 25, Fig. I und Col. Agr. Taf. V; dem letztem entsprechend
sind die Baureste an der Westseite des Museums Wallraf-Richartz aufgebaut; Fig. 84).
Als Verwaltungsgebäude sind im römischen Köln bezeugt:
Das Praetorium, das Amts- und Wohngebäude des Provinzialstatthalters.
Von ihm aus trat Vitellius nach der Kaiserproklamation seinen Triumphzug durch die
Strassen der Stadt an und kehrte erst zurück, als infolge eines Kaminbrandes der
Speisesaal in Flammen stand (Suet. Vitell. 8). Von einer Wiederherstellung des in
4. Anbau.
a) Lit. bez
Gebäude.
Kultus-
bauten.
Verwaltungs-
gebäude.
Praetorium.
Geschicht-
liches.
Fig. 84. Köln. Ardiitekturteile eines Tempels des Kaiserkults, aufgebaut am Mus. Wallraf-Ricfaartz.
baulichen Unstand geratenen Gebäudes berichtet die i63o bei dem Umbau
eines Hauses auf der Bürgerstrasse gefundene (Crombach I p. 61; Gelenius p. 83)»
jetzt im Museum zu Darmstadt aufbewahrte (Archäologische Samml. II A 4) Inschrift
(B.J. VIII, i846, S. i58; C. J. Rh. 33i): dis conser | vatörib(vs) q(vintvs) tar |
QviTivs catv[l] I vs leg{atvs) avg(vsti) • cviv[s] I cvRA praeto[r] | ivm in
rvina[m co] I NLAPSVM • ad[no]vam • FACIEM | restitvt[vm]. Die Wiederherstellung
fällt mit Rücksicht auf die hier erwähnten kaiserlichen Schutzgötter in das 3. Jahr-
hundert (V. Domaszewski, Westd. Zs. XIV, S. 96, Anra. 39o). Vermutlich ist mit
dem Praetorium identisch die regia, in der der Usurpator Silvanus von Bewaffneten
überfallen und aus einer Nische (aedicula) hervorgezogen ward (Amm. Marc. XV 5»
3i), wie auch die gallischen Kaiser des 3. Jahrhunderts dort ihre Residenz aufgeschlagen
haben werden (Düntzer, B.J. VIII, i846, S. 83).
Über die Lage des Praetoriumsgibt es nur unbegründete Mutmassungen. B r o e l m a n
verlegt es zweifelnd auf den Burghof an den Augustinern (II fol. 444), Ge lenius mit
Lage.
223
2 24 DAS RÖMISCHE KÖLN
4. Anbau. Rücksicht auf den Fund der obigen Inschrift in die Gegend des Rathauses (p. 83). Die
Gebäude, zunehmende Kenntnis alter Substruktionen unter diesem und in der Nähe desselben
Ver- verschaffte der Ansicht des Gelenius immer mehr Anhänger: Ennen (Gesch. Kölns I,
Vebäudl.' S. 88; B. J. XXXXI, i866, S. 6o), Düntzer (der es ß. J. VIII, i846. S. 84 im
Mittelpunkte der Stadt, XXVI, i858, S. 5o auch auf der Geburtsstätte der Agrippina oder
auf der Höhe von Maria im Kapitol vermutet hatte: B. J. XXXIX/XL, i866, S. ii4)
und von Cohausen (B. J. LXXXI, i886, S. 2i4) vertreten sie. Allein die im J. 1889
durch Schnitze und Steuernagel angestellten Untersuchungen, die die Bauten unter
dem Rathausplatz als unmittelbar an die römische Stadtmauer heranreichend, zum Teil
aus ihren Abbruchresten errichtet und darum als nachrömisch erwiesen (Col. Agr. S. i3o),
zeigten die Unhaltbarkeit dieser Ansicht. Es dürfte daher kaum ein anderer Platz
als der wiederholt bezeichnete Mittelpunkt der Stadt für das Praetorium in Frage
kommen.
Angebliches Erdichtet unter dem Eindrucke der burgartigen Erscheinung der Nordwestecke
Praetorium. ^^^ Römerstadt ist ein zweites Praetorium (praetorium militare), das sich auf dem
Berlich an der Stelle des späteren Klarenklosters befunden und von Constantin und
seiner Mutter Helena bewohnt worden sein soll (Gfxenius p. 83).
Curia. Die Curia, das Amtsgebäude der Dekurionen. Indirekt bezeugen sie mehrere
Inschriften, welche Dekurionen nennen (C. J. Rh. 549; Kl[inkenberg, Grabdenkmäler
Nr.] 95, i2o; MWR 4oo = B. J. XCII, i892, S. 261); direkt Cod. Theodos. XVI, 8, 3:
Constantinus Aug. decurionibus Agrippinensibus. Cunctis ordinibus generali lege
concedimus ludaeos vocare ad curiam. Über ihre Lage ist nichts bekannt.
Unbestimm- Drei nur fragmentarisch erhaltene Inschriften bezeugen die Erbauung oder
Gebäude. Wiederherstellung öffentlicher Gebäude, deren Bestimmung unbekannt ist:
Bauurkunde i. eine Bauurkunde mit dem Namen des Kaisers Commodus, in sieben Stücke
a d Zeit des
K. Commodus. zerbrochen, von denen zwei i835 auf dem Wallrafsplatz, die übrigen dreissig Jahre
später auf dem Rathausplatze gefunden wurden (Ennen, B. J. XLI, 1866, S. 65 ; Düntzer,
ebenda S. I25 und 128; C. J. Rh. 2o35; Düntzer, Verzeichniss II 223; MWR 92);
Bauurkunde 2. eine mit Randleiste und Rosetten ausgeschmückte Bauurkunde, von der nur
a. d. Anfang ,. ,,t ^
des3. Jhs. die Wortreste evervs
MAXIMVS
erhalten sind, gefunden i835 auf dem Wallrafsplatz (C. J. Rh. 42od; Düntzer, Ver-
zeichniss II i32; MWR 168), der Zeit des Septimius Severus oder wahrscheinlicher
Severus Alexander angehörig (vgl. C. J. Rh. 2, i549, i957, i96o);
Dauurkunde 3. die Urkunde von der Wiederherstellung eines Bauwerks unter den Kaisem
Theodosius, .Arcadius und Eugenius (392 — 394) auf Befehl des comes Arbogastes durch
den magister pr(ivatorum? — vgl. Orelli, Inscr. 366o) Aelius, ausgegraben ,apud
clivum Capitolinum occiduum hodie aequatum terrae* (Broelman II fol. 846), d. h.
zwischen Hohe- und Stephanstrasse, schon i57i in demselben Zustande wie heute
an der Südseite des Chores von St. Peter eingemauert (vgl. Mercators Stadt-
plan, linke Randleiste, Taf I.; Gelenius p. 4o8; Crombach I p. 7o; Correspondance
des Savans XIV, i743, p. 2o9; Giornale dei letterati i744 p. 3i5; v. HüPSCH,
Epigr. I p. II Nr. 32; Orelli 1128; Lersch, Centralm. I i; Das Cölner Mosaik
S. 4; C. J. Rh. 36o; Dessau, Inscript. I Nr. 79o; Fig. 5o), von Broelman (a.a.O.)
auf das Kapitol bezogen, richtiger wohl auf ein öffentliches Gebäude an der Haupt-
strasse der Stadt nahe der Hohepforte zu beziehen.
Vermutliche Vermutlich ist ebenfalls eine Bauurkunde die Hohepforte 24, Ecke der Stephan-
Hohepforte 24. Strasse (unter dem Boden der ehemaligen Stephanskapelle) gefundene, fragmentierte
224
aus 392-394.
III. TOPCX5RAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 225
Inschrift, auf der in mächtigen Lettern die Worte [fJronto, [con]sularis und 4. Anbau.
[facienJdvm zu lesen sind (Düntzer, Verzeichniss II i76; MWR 6). 'al'bäuVe!*
Eine besondere Bewandtnis hat es mit der literarischen Bezeugung eines Amphi-
A 1 .., - theater.
Amphitheaters.
Die ehemalige Existenz desselben auf der Burgmauer wurde bereits von Annahmen und
V. Hillesheim und Wailraf behauptet, die die Spuren seiner Cavea in dem Führt- F«'*sc*»"ngen.
sehen Weingarten gegenüber St. Vincent und dem Zeughause gesehen haben wollten
<v. Hillesheim, Collect. Col. = Chron. u. Darst. Nr. i66 s.v. Circi, Cavea, Theatra;
ders., Chron. u. Darst. Nr. i68 [nicht paginiert]; Wallraf-Ennen, Beiträge S. 75;
vgl. auch V. Mering und Reischert, I, S. i23 ; Ennen, Gesch. Kölns I, S. 9i ; v. Veith,
Das röm. Köln S. i6); nach De Noßl war die Bodenvertiefung in den Gärten der
Häuser Burgmauer 21, 35 und 37 bis Mitte des 18. Jhs. sichtbar und wurde erst im
i9. Jh. von dem Eigentümer des Hauses Nr. 35 ausgefüllt (Köln. Ztg. 1829 Nr. i64
V. 8. Aug., Beibl. i5 und i7). Eine auffallende Bestätigung fand anscheinend diese
Beobachtung in einem zwischen 89 und etwa 1 20 n. Chr. gewidmeten, wahrscheinlich
noch dem Ende des i. Jhs. angehörigen Dianenaltar, der 1828 am Eingange des Tor-
turmes am Appellhofplatz auf i, 11 m hoher Anschüttung gefunden wurde und die
Einfriedigung des Vivariums (Behältnis der bei den Tierhetzen benutzten wilden Tiere)
durch einen Centurio der VI. Legion bezeugt (De No£l a. a. O.; Welcker bei
Kellermann, Vigilum Roin. latercula, Romae i835, p. 7i; Fiedler, Jahrb. f. Philo!.,
Suppl.1, S. 349; Zs. f. Alt. = Wiss. i84i, S. 99o; C. J. Rh. 336; Düntzer, Verzeichniss
II i4 = MWR 364); auch der mittelalterliche Name des nordwestlichen Stadtteils,
Berlich, der mit dem , Perlach' in Augsburg und dem ital. ,berolais*, Bezeichnung
für das Amphitheater in Capua und an anderen Orten Italiens, in Beziehung gebracht
wurde, sowie die analoge Lage des Amphitheatrum castrense und des Vivariums in
Rom galt als Stütze für die Annahme des Amphitheaters an dem genannten Orte
(Düntzer, Der Berlich in Köln: B. J. XX, i853, S. 21; J.Becker, Der Berlich
zu Köln und der Perlach zu Augsburg: B. J. XLII, i867, S. 64; Friedländer, Sitten-
geschichte Roms II, S. 552 und 592. Dagegen wird ,Berlich* als, Eberhügel* = Schweinetrift
-erklärt von Keussen, Westd. Zs. XX, i9oi, S. 23). Die von Schnitze und Steuer-
nagel auf dem Gelände zwischen Burgmauer, Mariengartengasse, Röhrergasse und
Appellhofplatz nach dem Amphitheater angestellten Bodenuntersuchungen ergaben
keine „erheblicheren Spuren von römischen Haus- und Bauresten, geschweige denn
von Monumentalbauten" (Col. Agr. S. 121), verfehlten aber auch die von der älteren
Überlieferung bezeichnete Stelle; letztere dagegen, das Gelände westlich vom Appell-
hofplatz (Elisenstrasse und Schwalbengasse bis zum Berlich), erwies sich „ohne alle
Spuren eines massiven Anbaus aus antiker Zeit" (Col. Agr. S. 121).
Jedenfalls fehlte demnach der Colonia Agrippinensis im Nordwesten ein Monu- Ertrebnis.
mentalbau für amphitheatralische Spiele. Dagegen ist das Vorhandensein wenigstens
eines Platzes für dieselben mit Sicherheit anzunehmen ; lag dieser innerhalb der Ring-
mauer, so ist er höchst wahrscheinlich hier zu suchen.
Am wenigsten zuverlässig ist ein Kapitol im römischen Köln bezeugt. Kapitoi.
Die Annahme eines solchen gründet sich auf kein antikes Zeugnis, sondern Anm^hmen und
auf die Mitteilung des Marianus Scotus, dass der h. Materaus neben dem °"^ ""^ "*
Kapitol die Tempel des Mars (s. S.2i9) und anderer Götter gestürzt und in unmittelbcirer
Nähe desselben eine Kirche unter dem Namen des h. Petrus gegründet habe (Ge-
LENius p. 646), sowie auf die Tatsache, dass die im südöstlichen Winkel der Römer-
stadt gelegene Marienkirche seitdem 12. Jh. (auf dem ältesten Kapitelsiegel, in dem
15
225
2 26 DAS RÖMISCHE KÖLN
4. Anbau, nach Waitz im J. ii75 abgefassten ersten Teile der Chronica regia: Mon. Germ.
*Oebäude^ ^cr. XVII p. 735, in Caesarius' von Heisterbach Mir. VII 42 und in zahlreicheo
Kapitoi. Urkunden seit 1216) als Capitolium oder ,in Capitolio' gelegen bezeichnet erscheint
Schon die Agrippina und die Koelhoffsche Chronik (Städtechroniken XIII, S. 39 1),
Hei man (in den Noten zu der Ehrentafel für Agrippa), Winheim (Sacrariump. ii3)
und Broelman (II fol. I23v und Epideigma; Fig. 42) betrachten das Kölner Kapitoi
als Gründung Agrippas. Letzterer nennt als einzige Überreste der dortigen Bauten
zwei Türme aus Tuffstein mit rampenartigem Aufgang, die er schon wegen des
Materials für fränkisch ansieht, und einen sicher römischen Mauerrest, der in nörd-
licher Richtung auf der von St. Elogius nach dem Augustinerkloster führenden Strasse
verläuft (a.a.O.); die in der Nähe gefundene Bauurkunde aus 392—394 n. Chr.
(Fig. 5o) bezieht er auf Wiederherstellungsarbeiten am Kapitoi (S. 2 24). Sämt-
liche nachfolgenden Lokalhistoriker suchten letzteres an dem bezeichneten Orte
(ausser den erwähnten Gelenius p. 83 und 325; [Jakob], Köln und Bonn, S. 95;
F.W.Schmidt, B.J. XXXI, 1861, S. 84; Ennen, Geschichte Kölns I 8.89 unent-
schieden), bis Düntzer (Das Capitol, die Marienkirche und der alte Dom zu Köln:
B.J. XXXIX/XL, 1866, S. 88; vgl. XXVI, i858, S. 5o) den Zusatz ,in Capitolio'
zum Namen der Marienkirche für eine mittelalterliche Romanisierung erklärte und
das Kapitoi auf den (seiner Ansicht nach) höchsten Punkt der römischen Stadt an
der Rheinseite, den Domhügel verlegte. Die allgemeine Anschauung vertrat ihm
gegenüber Ennen (Das Kapitoi, die Marienkirche und der alte Dom zu Köln: Ann.
h. V. N. XVIII, i867, S. 289, insbesondere 3o2), und Düntzer glaubte selbst infolge
der inzwischen am Domhügel stattgehabten Ausgrabungen diesen nicht mehr als eine
natürliche Bodenerhöhung betrachten zu dürfen, blieb aber im übrigen bei seiner
früheren Meinung (B. J. LIII/IV, i873, S. 221). Ihm schlössen sich an die Bollandisten
(Acta Sanct. Oct. XXXI p. 838 und 84 1), Hübner (Römische Herrschaft in West-
europa S. i42) und Keussen (Topogr. S. 45 Anm. i46; Westd. Zs. XXII, i9o3, S. 34),
während Heinr. Schäfer (Ann. h. V. N. LXXIV, i9o2, S. 69; Rom. Quartaischria
XVIII, i9o4, S. 95) die traditionelle Ansicht mit neuem Quellenmaterial zu stützen sucht
Ergebnis, Der Charakter Kölns als Kolonie lässt allerdings das Vorhandensein eines Ka-
pitols als nicht unwahrscheinlich (vgl. besonders Braun, DieKapitole: Winckelmanns-
Progr. i849; Kuhfeldt, De Capitoliis imperii Romani, Berolini i883, p. 74; Castak,
Les Capitoles provinciaux du monde Romain, Besanc^on 1886; Aust bei Röscher,
Lexikon der griech. u. röm. Myth. II S. 739; Wissowa bei Pauly-Wissowa, Real-
encyclopädie III Sp. i538), aber anderseits auch nicht als notwendig erscheinen. Hat es
wirklich in Köln ein Kapitoi gegeben, so muss es auf dem Hügel im Südwesten der Stadt
gesucht werden, wohin es die Tradition nachweislich seit dem 1 1 . Jh. verlegt. Bedenkea
gegen die antike Herkunft der Bezeichnung dieses Hügels als Kapitoi erweckt nur der
Umstand, dass die auf demselben gelegene Marienkirche seit I265 in einzelnen Urkunden
als S. Maria in Malbokele oder Malzebukele (wohl gleich Hügel der Gerichtsstätte),
angeblich in den ältesten Denkmälern als Maria alta (Winheim, Sacrarium Agrippinae
p. II 3) bezeichnet wird, was auf eine durch die Gelehrten geschaffene Romanisierung
der volkstümlichen Benennung der Kirche nach ihrer hohen Lage schliessen lässt.
b) Die Reste des Anbaus.
I. östlich Hohestrasse und nördlich Breitestrasse (Budengasse).
Domhügel. Während seit alters der Domhügel neben dem Hügel von St. Maria im Kapitoi
beschaffenheit. ^^^ die bedeutendste Bodenerhebung der römischen Stadt galt (Fig. 42), ent-
226
III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR.
22?
wickelte sich infolge der Aufgrabung seines östlichen Teiles im J. 1866 die Ansicht,
dass er eine Anhäufung von Trümmern und Bauschutt sei (Voigtel, B. J.
LIII/LIV, i873, S. i99). Tatsächlich steigt der gewachsene Boden steil an von
der Terrainhöhe hinter der Stadtmauer (-}- 6,0 m) bis zu dem Fussboden des nur
i4 m westlich gelegenen römischen Hauses (+ 11, 7o m) erhebt sich aber dann in
sanfterm Anstieg bis zum Nordtor (4- i5,o m) und Wallrafsplatz (+ i6,5o m). Vgl.
Col. Agr. S. 75, 76, I25.
Wie auf dem Hügel von St. Maria im Kapitol, so sollte sich auch auf dem
Domhügel nach alter Anschauung eine die Stadt beherrschende Burg erhoben haben,
deren Reste man in dem Mauerturm am Domchor zu erkennen glaubte (Helm an
p. i37; Gelenius p. 23o; Boisser^e, B. J. XII, i848, S. i33 A. 10; Widerlegung
von Düntzer, B. J. XXXIX/XL, 1866, S. 112). Das Gebäude, mit dem der Ausfluss
der Wasserleitung in Verbindung stand, galt als das sog. Wasserkastell (S. 216).
4. Anbau.
b) Reste.
Domhügel.
Anfirebliche
Bauten
daselbst.
Altere röm Anlage.
Z^^^Z. Romaniscbe Anlage.
Fig. 85. Köln. Römische Hausanlage an der Ostseite des Domes.
Die einzige römische Bauanlage auf dem Domhügel, von der wir genauere Hausbauten an
Kenntnis haben, ist das Haus an seiner Ostseite (Voigtel und Düntzer, Die an **" Ostseite.
^ Ältere und
der Ost- und Nordseite des Domes zu Köln entdeckten Reste römischer und mittel- jüngere Anlage.
alterlicher Bauten: B. J. LIII/IV, i873, S. i99 nebst Taf. XV und XVI; Col. Agr.
Taf. X; Fig. 85). Die Mauern desselben sind aus Tuffstein erbaut und weisen
zwei Bauperioden auf. Von der älteren Anlage, deren Mauern durchweg
parallel zur Ost- und Nordmauer der Stadt verliefen, hatte das Fundament eine
Stärke von annähernd 1,10 m, das aufgehende Mauerwerk eine solche von o,63 m.
Die neue rechtwinkelige Anlage, deren Mauern nur nach dem Verlaufe der Nord-
mauer ausgerichtet waren, Hess von Süden nach Norden noch 5—6 Räume erkennen,
von denen sich I und II am besten erhalten haben.
Ersterer, mit einem sorgfältig geglätteten Estrich aus rotem Ziegelmehlmörtel
versehen, ist wegen der dort in Menge gefundenen Topfscherben, Holzkohlen, Knochen-
reste, Fischgräten, Austernschalen sowie der Teile einer Handmühle wohl als Küche
anzusehen, letzteren kennzeichnet das Wasserbassin, das er enthielt, als Badestube.
Die Umfassungsmauern dieses gegen 7,53 m breiten Raumes haben ungefähr
1,25 m Stärke und sind durch eine Isolierschicht von 0,01 57 m geteilt. Das
Resto
der jQngern
Anlage.
227
228 DAS RÖMISCHE KÖLN
4. Anbau. Bassin aus Tuffquadem, die mit feinem, rotem Mörtelputz überzogen sind, zeigt die
D^^^ha^^i ^^*^'^ eines aus Kreisbogen gebildeten regulären Achtecks von 2,o4 m Weite und
o,665 m Tiefe bis zur ersten umlaufenden Treppenstufe; der höher liegende Rand
ist zerstört. Im Inneren des Bassins sind an der Nord- und Südseite noch zwei
Stufen vorgelegt. Ein Kanal (c) führt das verbrauchte Wasser in nordöstlicher Richtung
ab; ein Rest seines Bleirohres von fast 0,08 m Weite hat sich dicht am Boden in
der Wand des Bassins erhalten.
Badebassin Ungefähr unter dem beschriebenen Bassin, etwas mehr gegen Osten, fanden
^^Anf^*^*^" sich die Reste eines andern achteckigen Bassins mit graden Seiten und zwei Stufen,
von dem ein Abzugskanal (a) in südöstlicher Richtung führte; es wird wohl der
älteren Hausanlage angehört haben.
Schichtunir Dasjüngere Haus erwies sich (in Raum I) über Trümmern (Konstruktionsteilen eines
der Baureste. Qebäudes Und Resten eines Reiterstandbildes) erbaut; es fand seinen Untergang durch
eine verheerende Feuersbrunst, die besonders deutliche Spuren in der fast 0,16 m tiefen
Brandschicht des Raumes I hinterlassen hat und die es so gründlich vernichtete, dass bei
Errichtung des romanischen Baues über ihm keine Spur desselben mehr zutage trat.
Altertums- Die Altertumsfunde sind an keinem Punkte der Colonia Agrippinensis zahl-
funde. reicher als in der Gegend des Domhügels. In dem beschriebenen Hause (Raum III— V)
und seiner Umgebung fand sich neben zahlreichen Architekturresten (Gesimsstücken,
Architravresten, Marmortafeln usw.) die Weihinschrift des Merkurtempels (S. 21 9; Fig. 82)
und das Denkmal für den Genius [cjollegi [f]ocariorum(B. J.XLII, i867, S.83;C. J. Rh.
2o4i ; DöNTZER, Verzeichniss II 27; MWR 348), letztere als Deckstein des Kanals c be-
nutzt, ausserdem ein Relief mit der Ädikula eines Gottes, neben der sich ein Palm-
baum erhebt, und einem Jüngling in Tunika und Mantel (Düntzer, Verzeichniss II 8;
MWR 373), ein anderes, das neun Personen, anscheinend auf der Flucht, dai-stellt
(Düntzer, Verzeichniss II 35; MWR 337), vier für den Verkauf bestimmte Altäre
ohne Ornamente und Inschrift (Düntzer, Verzeichniss II i63; MWR 256 und 257),
zahlreiche Ziegel, Bronzegriffel, unter ihnen der bemerkenswerte mit der vulgären
Inschrift : hego scribo sinem manvm = ego scribo sine manu (B. J. XLII,
i867, S. 83), Löffelchen, Ringschlüssel, Beschläge, Reste von Bronze, Scherben
von bemaltem Glas, ein Stück eines Metallspiegels, der Rest eines Glöckchens
und mancherlei Schmucksachen, besonders Nadeln; die Münzen reichen von
Hadrian bis auf Valens (ebenda S. 88). Der Dom selbst enthielt in der
Trennungsmauer zwischen Chor und Langschiff Teile eines reich verzierten korinthischen
Kranzgesimses (Voigtel, Domblatt Nr. 23o vom 3o. April i864; vgl. B. J. XXXVII,
i864, S. 66); beim Bau der Treppe des Südportals fand sich der schöne Weihestein
für Juppiter Optimus Maximus, die übrigen Götter und den Genius loci aus dem
J. i64 (Ann. h. V. N. LI, i89i, S. 20 mit Abb.; Westd. Zs. Korrbl. X, i89i, Sp. 112.
Nr. 47 V; MWR 392), auf dem Domhof der treffliche Marmortorso des Ganymed
(MWR 549). Vom Domkloster stammt ein Säulenkapitell mit den Buchstaben
R-p-p-c-c-s (B. J. XIV, i849, S. i84; C. J. Rh. p. 362 spur. 25; Düntzer,
Verzeichniss S. 1 20) und wohl auch der Rest eines Altars des Sol Serapis (C. J.
Rh. 33o; Düntzer, Verzeichniss II 26; MWR 35o). Zahlreich sind die Unter Fetten-
hennen dem Dom gegenüber gefundenen Matronendenkmäler: ein Altar der Matronae
Boudunnae (Westd. Zs. Korrbl. XI, i892, Sp. 100 nr. 65; B. J. XCIII, i892, S. aSo:
MWR i9), drei der Vallabneihiae oder Vallamneihiae (s. die vorhergehenden Citate
und C.J.Rh. 333; Ihm, [Der Mütter- oder Matronenkultus und seine Denkmäler: B.
J. LXXXIII, i887, S. 1, Nr.] 278; Düntzer, Verzeichniss II 44; MWR 20, 21, 325),
228
III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 2 29
einer der Udravarinehae (Westd. Zs. XIII, i894, S. 3i3; Korrbl. XIV, i895, Sp. i 4. Anbau,
nr. i; MWR 4o9) und ein Matronenrelief (Ihm 283; Düntzer, Verzeichniss II 38 ; DomhOgei.
MWR 334). Sie bezeichnen zweifellos ihren ursprünglichen Standort an der Haupt-
strasse nahe dem Nordtor. Dagegen gehört von den Fundstücken des Wallrafplatzes:
zwei Fragmenten einer Inschrift mit dem Namen des Kaisers Coramodus und einem
mit dem Namen des Kaisers Severus [Alexander ?] (S. 2 2 4, i u. 2), einem Altar des Mercur
(wahrscheinlicher nach Lersch, Centralmuseum I S. 9 nr. 7, Burgmauer 21 ge-
funden; s. u.), dem Rest einer Sarkophaginschrift (?) usw. jedenfalls das letzt-
genannte der Fundstätte nicht an (vgl. Düntzer, B. J. XLIII, i867, S. 122 A. 60).
Südlich vom Domhügel kamen an Bauresten zutage: beim Neubau des Hauses Baureste u.
Am Hof 18 Reste von Hausmauern aus Grauwacke, o,56 m stark, sowie Betonböden gQji?^*}^ ^^^^
in zwei Höhenlagen (-f. i4,7o und -|- i5,6o m K. P.), beide aus Ziegelmaterial auf Domhügel.
Grauwackestückung hergestellt (Col. Agr. S. 11 4); am nördlichen Ende der Strasse
Unter Goldschmied ein Ziegel von 23,5 : 22 : 7^5 cm Grösse, mit dem Stempel C VG
d. h. classis Augusta Germanica, der ältesten Bezeichnung der Rheinflotte (unrichtig
B. J. LXXXII, 1886, S. 20; der wertvolle Fund scheint verloren zu sein; s. u. Kastell
Alteburg); im Hause des Bleihändlers Ingenfeld, Grosse Budengasse 9, ein
Mosaikboden (Fuchs, Topographie I, S. 80) und hinter Unter Goldschmied 48 auf
Kleine Budengasse 5 zu Hausmauern, teils parallel, teils senkrecht zur Budengasse,
zwischen zweien ein Belag von römischen Ziegelplatten, von denen zwei mit dem
Stempel legvirebvr — legio VI Reburrus [Name des Meisters]) und legtmpf — legio I
Minervia pia fidelis) erhalten sind (B. J. LXXXII, 1886, S. i9). Fundstücke
aus der Budengasse sind das Postament für eine Statue des Dis und der
Proserpina (C. J. Rh. 4o4; Düntzer, Verzeichniss II 24; MWR 355) und das Bruch-
stück eines Medaillonreliefs von einem Grabmal, den Kopf eines Kindes oder Jüng-
lings zeigend, aus dem Keller des Hauses Nr. 18 (Kl. S. i32).
2. Westlich Hohestrasse und nördlich Breitestrasse.
Der Reichtum an römischen Überresten, den die Nordostecke der Stadt auf- Baureste,
weist, setzt sich westlich von der Hauptstrasse fort. Was zunächst die erhaltenen
Baureste angeht, so sind allerdings von dem Anbau der die Stadt von Norden nach
Süden durchschneidenden Hauptstrasse nur geringe Reste von Grauwackegussmauern
in der Strasse Unter Fettenhennen übrig geblieben (Col. Agr. S. ii5 und Taf. XIV;
ein dort gefundener Kalksteinpilaster mit Kannelüren im obem, Rundstäben im untern
Teil ebenda Taf. II); um so zahlreicher aber sind die Baureste westlich von der
Römergasse auf den Appellhofplatz zu. In der Römergasse und Mariengartengasse,
die schon zur römischen Zeit die höchste Lage in der Stadt aufwiesen, finden sich
Hausmauern und Betonböden aus verschiedenen Bauperioden. Die älteren Grau-
wackemauem im nördlichen Teile der Römergasse lagen mit ihrer Unterkante im ge-
wachsenen Boden auf 4- i7,om K.P., die zugehörigen Betonböden auf i7,5o und
i7,6o m K. P. Die jüngeren Mauern, aus Grauwacke mit Tuffsteinen und Tuffsteinen
mit Ziegelstücken bestehend, ruhten zum Teil auf den Betonböden. Eine 2,80 m
starke Tuffsteinmauer erstreckte sich in i4 m Entfernung parallel der nördlichen Stadt-
mauer. In der Mariengartengasse lagen im nördlichen Teile Grauwackemauern, zum
Teil im spitzen Winkel mit der sonstigen Bebauung, auf -\- 1 7,5o m K. P., im südlichen
Betonböden, die zu Tuffmauern mit Ziegeleinlage gehörten, auf -\- i8,3o m K. P.
(Col. Agr. S. 116). Eine Quermauer aus rotem Sandstein mit vorliegendem Kalkstein-
sockel und eine Säulenbasis von o,54 m Durchmesser, ebenfalls aus rotem Sandstein,
229
23o DAS RÖMISCHE KOLN
4. Anbau, fanden sich in der Röhrergasse: ein rechteckiger Mosaikboden von 2,88:1, 95 rn aus
b) Reste «=» / o
w. Hoheatr. roten, gelben, grauen und schwarzen Pasten auf weissem Grunde (acht über Eck ge-
n. Br ei testr. stellte Quadrate mit Rosetten, dazwischen drei Rhomboide, am Rande zwölf Dreiecke
und Einfassung an einer Lang- und einer Schmalseite) sowie Hausmauern aus Grau-
wacke und Basalt, eine Mauer aus Ziegeln und ein Betonboden auf + i4,8o m K.P.
an der Kreuzung der Strassen Röhrergasse und Auf der Ruhr (Col. Agr. S. 1 1 5 und
Taf. II; DüNTZER, Verzeichniss II i7o; MWR 16). Ganz in der Nähe, am westlichen
Ende der Elstergasse, ruhte in der nämlichen Pegelhöhe ein Betonboden auf einer
abgebrochenen Grauwackemauer; dicht daneben verlief parallel zu ihr eine andere
Grauwackemauer und senkrecht dazu eine Trachytmauer mit Ziegeldurchschuss. In
der Ebene des Betonbodens lag auch, als Baustein ver^'andt, die Weihinschrift des
Tempels des Juppiter Dolichenus aus 211 n. Chr. (S. 220); die jüngere Bauperiode an
diesem Punkte durfte also der 2. H. des 3. Jhs. angehören (Col. Agr. S. 11 5). Über-
reste von teilweise sehr starken Mauern, die wahrscheinlich einem ÖflFentlichen Gebäude an-
gehört haben, birgt die Mörsergasse; man hat sie sowohl wie die übrigen Baureste
der Gegend in Beziehung gesetzt zu den leider nicht genügend untersuchten, umfang-
reichen Bauten am Appellhofplatz (Westd. Zs. Korrbl. XIV, i895, Sp. 87). Die meist
in grosser Tiefe liegenden Mauern bestehen teils aus reinen Bruchsteinen, namentlich
von Tuff und Tonschiefer, teils aus Bruchsteinen mit Ziegeln untermischt, die ent-
weder vereinzelt oder in regelmässigen Schichten verwandt sind; auch eine reine
Ziegelmauer kommt vor. Mehrfach fanden sich die Reste von Betonböden ; ein sehr
ausgedehnter im nordwestlichen Teile des Platzes, unter dem bleierne Wasser-
leitungsröhren zutage traten, zwei 5 m lange übereinander in i4 m Entfernung von
dem ersten. Die Wände trugen zum Teil noch den bunten Verputz. Zahlreiche
Ziegel mit dem Stempel leg xxx vv zwischen den Zacken eines sechsstrahligen Sterns;
neben denen auch einige der XXII. Legion vorkommen, sind wertvoll für die Da-
tierung der Bauten, die mit Rücksicht auf die Art der aufgefundenen Götterdenkmäler
mit Recht als militärische gelten (B. J. LXXXVI, 1888, S. 288; LXXXVII, i889, S. 211 ;
vgl. XCIX, 1896, S. 35).
Denkmäler- Folgende Denkmäler stammen aus dem bezeichneten Bezirk und waren wohl
grossenteils auch hier aufgestellt. Burgmauer, Eckhaus am Pfaffentor : Altar der Diana
(B. J. XXXIII/XXXIV, i863, S. 87; XXXV, i863, S. 60; C. J. Rh. 332; Düntzer.
Verzeichniss II 12; MWR 368). — Burgmauer 21 (westliches Eckhaus der Marien-
gartengasse) im Garten: Altar des Mercurius, gesetzt von T. Flavius Victorinus, Cen-
turio der XXX. Legion (Lersch, Centralmuseum I S. 9 nr. 7 ; C. J. Rh. 335; Düntzer,
Verzeichniss II 1 1 ; MWR 543), angeblich mit fünf andern Denkmälern, von denen
eins ein Altar des Mercurius Cissonius (C. J. Rh. 4oo; Düntzer, Verzeichniss II 10;
MWR 372), ein zweites die Statue einer thronenden Göttin ist, in der man nicht
Juno, sondern vielmehr Hygia, Salus oder eine sonstige Göttin der Wohlfahrt erkennt
(Düntzer, Verzeichniss II i3; MWR i97). — Kloster zum Lämmchen auf der Burg-
mauer (unmittelbar westlich von der Mariengartengasse) : ein als Baustein benutztes,
i5ii gefundenes und lange Zeit hier eingemauertes Votiv an Juppiter Optimus Maximus
von dem der Zeit Hadrians angehörigen Legaten der XXX. Legion L. Aemilius Carus
(Fuchs, Topographie I, S. 128; C. J. Rh. 334; Düntzer, Verzeichniss II 3; MWR 38i;
vgl. Prosopographia imperii Romani I p. 2? nr. 21 9). — Aus den Fundamenten „eines
auf der Burgmauer dahier in die römische Stadtmauer eingebauten Klostergebäudes
(beim Torturm am Appellhofplatz) vier auf drei Seiten mit Bildhauerei und ganz
leserlichen Inschriften geschmückte Votiv- Altäre" (Köln. Ztg. 1829 Nr. i64 vom 8. Aug.)
23o
III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR.
23l
nämlich ein Dianaaltar (s. o. S. 2 25) die beiden trefflich ausgeführten und wohlerhaltenen •*■ Anbau,
•grossen Altäre der Matronae Afliae (C. J. Rh. 338; Ihm 282 nebst Abbildung Ta f. I; w. Hohestr.
DüNTZER, Verzeichniss II 9o; MWR 228) und der Matronae Axsinginehae (LERSCH,Cen- "• Breitettr.
tralmuseum I 18 nebst Abbildung; C.J.Rh. 337; Ihm 281; Düntzer, Verzeichniss
II 81; MWR 24o; Fig. 86) mit der typischen Darstellung der drei Göttinnen in
einer Ädikula der Vorder-
seite und Opferdienern auf
den Seitenflächen; endlich
die der Spätzeit angehörige
Basis eines Götterdenkmals
{sog. Viergötteraltar) mit den
Darstellungen des Hercules,
Apollo und Mercur (Westd.
Zs. X, i89i, S. i39 nr. 166;
Düntzer, Verzeichniss II
i47; MWR i47). — Aus
der Kupfergasse (unmittelbar
südlich von der Burgmauer)
nach De Noöl bei Lersch,
Centralmuseum I S. 7 2 : Al-
tärchen der Deana (C. J.
Rh. 339; Düntzer, Ver-
zeichniss II i3; MWR 369);
Altärchen des Onor und
Favor (C. J. Rh. 34o ;
Düntzer, Verzeichniss II
i7; MWR 36 1); Altärchen
der Fortuna (C. J. Rh. 34 1;
DüNTZER,VerzeichnissII 18;
MWR 362); Altärchen der
Fama publici (,F. des Zoll-
hauses* nach Zange mei-
ster : C.J. Rh.342 ; Düntzer,
Verzeichniss II 16; MWR
363); Altar der Matronae
Aumenahenae (C. J. Rh.
343; Ihm 276; Düntzer,
Verzeichniss II 4i ; MWR
328). — Auf dem Appell-
hofplatz : Inschriftloser Kas-
toraltar, ehemals allseitig mit
Reliefs versehen, von denen
noch Kastor mit seinem Pferde auf der Vorderseite und Opferszenen auf den
Seitenflächen zu erkennen sind (Düntzer, Verzeichniss II io7; MWR 202);
Altärchen der Fortuna mit doppelseitiger Inschrift (B. J. io5, i9oo, S. 277; MWR
457); Basis einer Statuette des Genius hastiferum (Westd. Zs. Korrbl. XII, i893,
S. 96; XIV, i895, S. 88; MWR 4o7); Weihinschrift an die Juno Virtutis (B. J. LXXXVI,
1888, S. 288; LXXXVII, i889, S. 2i4; Westd. Zs. Korrbl. XIV, i895, Sp. 88;
Fiff. 86. Köln, Mus. Wallraf-Rlchartz.
der Matronae Axsinginehae.
Altar
23l
232
DAS RÖMISCHE KÖLN
4. Anbau
w. Ho*h"e Str. Adlers (DÜNTZER, Verzeichniss II 92;
n. Breitestr.
Zwei ver-
schleppte
Grab-
denkmäler.
BPM 59oi): Torso eines Ganymed vom Hals bis zu den Knieen mit Resten des
MWR 226); drei Köpfchen einer Göttin,
vielleicht Juno (Düntzer, Verzeichniss II
ii7u. 118; MWR 187—189); eine schöne
Statuette emer Göttin auf niedrigem, vier-
eckigem Postament (BPM 3 186); Torso
einer männlichen Gewandfigur (BPM
373i); Torso eines auf einem Felsen
sitzenden Imperators (Düntzkr, Verzeich-
niss II 125; MWR 180). Wahrscheinlich
stammt auch vom Appellhofplatz die
Statuette des thronenden Merkur mit
Widder und Hahn zu Füssen des Thrones
und der Weihinschrift eines Soldaten der
legio I Minervia auf dem Sockel (Westd. Zs.
XVIII, i899, S. 4i9; B. J. io5, i9oo,
S. 277; MWR 47 1). —Säulenreste fanden
sich am Margarethenkloster (Düntzkr, Ver-
zeichniss II zu 120), auf der Burgmauer
(Düntzer, Verzeichniss II zu i34; MWR
172) und am Appellhofplaiz (Düntzer,
Verzeichnis II 128; MWR i73 (?)).
Jedenfalls verschleppt ist das in den
Fundamenten des Oppenheimschen Hau-
ses Unter Fettenhennen aufgefundene
Grabsteinfragment eines Legionsreiters der
I. Legion und der ehemals am Zeughause
eingemauerte, geschmackvolle Cippus des
L. Nasidienus Agripp(-a oder -inus), Tribun
der legio XIII I gem(ina), der nach langer
Verschollenheit im Cabinet des m^dailles
zu Paris von O. Hirschfeld wiederge-
funden wurde (Kl. 3 und 6). Beide ge-
hören der frühesten Kaiserzeit an. Der
erstgenannte Grabstein zeigte vor seiner
Verunstaltung einen einhersprengenden
Reiter. Der andere trägt die knapp ge-
haltene Inschrift in dem von einem Rund-
bogen überspannten und von zwei kanne-
lierten Säulen flankierten Felde einer
Spitzgiebel igen Ädikula, die auf einer als
Wafi*enfries gebildeten Leiste ruht Im
Giebelfeld ist ein Kranz mit Schleifen^
über demselben zwei Rosetten, auf dem
Bogen sitzend zwei Vögel und in dem
umrahmten rechteckigen Sockelfeld zwei
Tauben auf dem Rande einer gerippten Schale dargestellt. Da die XIV. Legion
durchaus Obergermanien angehört und kein Fundort des Denkmals genannt wird,.
Fig. 87. Paris, Cabinet des medailles. Grabmal
des Tribunen L. Nasidienus aus Köln.
232
III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR.
233
SO kann dasselbe nach Köln verschleppt sein: vielleicht ist aber auch L. Nasidienus 4. Anbau.
b) Reste
bei einer zufälligen Anwesenheit in Köln gestorben und dort begraben worden (Ab- w. Hohes tr.
bildung in Lameys Papieren im Karlsruher Archiv, Hdschr. Nr. 3oog, Fase, u ; von "• Preitestr.
Merino, Bau- und Glockeninschriften: Köln. Stadtarchiv, Chron. u. Darst. 243a,
fol. 6; Westd. Zs. XI, i892, S. 269; B. J. io8/9, i9o2, Taf. IV 3; Fig. 87).
Das Gebiet westlich vom Appellhofplatz und nördlich von der Breitestrasse ist Gebiet westlich
ohne Spuren antiken Anbaus (Col. Agr. S. 121) und hat auch, soweit bekannt, keine Appeimof platz.
bemerkenswerten römischen Funde geliefert.
Fig. 88. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Zwischensockel einer Juppitersfiule.
3. Westlich der Hohestrasse zwischen Breitestrasse und Schildergasse.
Nur wenige, aber bedeutsame Spuren römischen Anbaues haben sich auf diesem
weiten Räume erhalten. In der Glockengasse vor der Synagoge macht ein 3i m
langer Betonboden mit östlicher Abschlussmauer und aufstehender Säulenbasis die
ehemalige Existenz eines öffentlichen Gebäudes an dieser Stelle wahrscheinlich (Col.
Agr. S. ii7 und Taf. XIII). Ein Mosaikboden fand sich i849 Hämmergasse 33
(Fuchs, Topographie II S. 121; Col. Agr. S. 11 5) und ein anderer, wertvoller, 1888
beim Erweiterungsbau des Hotel Disch, Herzogstrasse (Westd. Zs. VII, 1888, Sp. 260,
nr. i74; Col. Agr. S. ii5). Beide kamen ins MWR, lassen sich aber nicht mehr
identifizieren.
An Funden kam zutage : auf einem Grundstück der Brückenstrasse nahe Perlen-
pfuhl ein Votiv an das Collegium pisstricorum (unveröffentlicht, im Besitze des Herrn
Rektors Schwörbel); beim Bau des alten Stadttheaters in der Glockengasse ein acht-
Baureste.
Denkmäler-
funde.
233
234 DAS RÖMISCHE KÖLN
4. Anbau, seitiges, arenförmiges, in der Mitte durchbohrtes Architeklurstück mit acht treflflich
w. Ho he Str. gearbeiteten, aber stark abgestossenen Reliefs, von denen eines Neptun mit Szepter
zw.Breitestr. und Fisch darstellt, während die andern nach den Attributen Bilder von Wassergott-
u. Schildere:. ^
heiten sind — zweifellos der Zwischensockel einer Juppitersäule (Düntzer, Ver-
zeichniss II io3a; MWR 206; Fig. 88); endlich auf dem Grundstück der ehemaligeo
Sieg ersehen Badeanstalt (Schildergasse 7o — 74, der Anton iterkirche gegenüber), seinem
ursprünglichen Standort, ein schön ausgeführter und wohl erhaltener Altar der
Matres Aumenahenae mit Darstellung der Göttinnen in einer Ädikula der Schau-
seite; bemerkenswert sind die von den beiden äusseren Matronen neben den Frucht-
körben von der Rechten gehaltenen rundlichen Gegenstände (Westd. Zs. Korrbl.
XXIV, i9o5, Sp. io4 nr. 42 III; MWR; Fig. 89).
4. östlich der Hohestrasse zwischen Breitestrasse (Budengasse) und
Obenmarspforten.
Baureste. Auf diesem kleinen Räume sind Reste bedeutender römischer Bauten beobachtet
^schmlld*^ worden. Ein Estrich aus Ziegelbeton auf -h i3,2o m K. P. ist in der Strasse Unter
Laurenzplatz, Goldschmied von Nr. 1 5 bis zur Ecke der Portalsgasse (gegen 5o m) und unter der
* °™°°*^***^' östlichen Hälfte des Laurenzplatzes (gegen 20 m) festgestellt worden (Col. Agr. S. 11 4);
vielleicht gehörte zu dem bezüglichen Gebäude der in der Salomonsgasse verlaufende
Mauerrest von ungefähr 17 m Länge. Mitten zwischen Salomonsgasse und Oben-
marspforten (auf dem Grundstück Obenmarspforten i5 — 17) befinden sich zwei aus-
gedehnte Betonböden übereinander, der untere auf dem gewachsenen Boden in Höhe
von -I- ii,3om K. P., o,5o m stark, aus Ziegelkleinschlag mit einer in Trassmörtd
liegenden Grauwackestückung als Grundlage bestehend, begrenzt von sehr festen Grau-
wacke-Gussmauem, die von einzelnen Ziegelstücken durchsetzt sind; der obere auf
-h 12,0 m K. P., ebenfalls aus Ziegelkleinschlagbeton, mit nachlässig aus Grauwacke
und Tuffstein errichteten Mauern; eine derselben, i m stark, aus Grauwackebnich-
steinen und Ziegelbrocken errichtet, zeigt einen regelmässigen Ziegeldurchschuss von
je einer Schicht auf je 0,26 m. Zu dem spätem Gebäude gehört ein o,24 m weiter,
gegen Südosten gerichteter (Abzugs-) Kanal aus Ziegeln (Col. Agr. S. 11 4).
Rathaus- Teils wegen unzureichender Beobachtung, noch mehr aber wegen der regen
^*Rathau8." Bautätigkeit vieler Jahrhunderte ist die römische Vergangenheit des Rathausvorplatzes
wenig bekannt. Von den beim Bau des Verwaltungsgebäudes an der Portalsgasse
1887/88 zahlreich gefundenen Ziegeln mit acht verschiedenen Stempeln der legio I
Minervia und vier des exercitus Germaniae inferioris wurde nicht festgestellt, ob sie
sich in römischen oder späteren Bauteilen befanden (Col. Agr. S. i32 mit Abbildung).
Noch aufstehende römische Baureste zeigten sich in der Judengasse (Col. Agr. Taf.XV).
Dagegen haben die sorgfältigen Untersuchungen von Schnitze und Steuernagel
erwiesen, dass die unter dem Rathause selbst und seinem Vorplatze zahlreich er-
haltenen und wiederholt aufgefundenen Überreste eines grossen, südwärts in einem
spitzen Winkel an die Stadtmauer stossenden Gebäudes, das man ehemals für römisch,
ja sogar für das Prätorium (S. 223) anzusehen geneigt war (Buch Weinsberg, heraus-
gegeben von Höhlbaum. II S. ii4 und 208; Ennen, Römische Baureste unter dem
Rathhausplatz zu Köln: B. J. XLI, 1866, S. 60; v. Cohausen, Alte Baureste bei dem
Rathhaus von Köln, Gutachten vom 22. November i875: B. J. LXXXI, 1886, S. 2i4:,
zwar reich mit römischen Überresten untersetzt oder aus ihnen hergestellt sind, selbst
aber wegen ihrer an die Stadtmauer heranreichenden Lage, ihres 3 m über das
römische Niveau sich erhebenden Bauhorizonts und ihrer teilweisen Herstellung aus
234
III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR.
235
Baureste.
Abbruchresten der römischen Stadtmauer der fränkischen Bauperiode zugewiesen 4. Anbau.
b) Res t e
werden müssen (Col. Agr. S. i3o und Taf. XV: Die Baureste auf dem Rathhausplatze).
Als Funde vom Rathause sind ausser der erwähnten Weihinschrift an die Di Funde vom
Conservatores (S. 2 23) und Resten einer Bauurkunde mit dem Namen des Kaisers
Commodus (S. 2 24, i) zu nennen ein Ziegel mit dem Stempel leg-iixx (Düntzer,
Verzeichniss II, i53d), ein
Säulenstumpf aus rotem Sand-
stein (Ennen a. a. O. S. 65;
Düntzer, Verzeichniss II
i54; MWR i4i), Hypokau-
stenziegel, Heizröhren, Mo-
saikreste und bemalterWand-
putz (v. Cohausen, a. a. O.
S. 22o) — jedenfalls ein Be-
weis für das ehemalige Vor-
handensein römischer Be-
bauung an dieser Stelle.
5. Westlich Hohestrasse
zwischen Schilder- und
Sternengasse.
Abgesehen von nicht
genauer untersuchten Über-
resten antiker Bauten auf
den Grundstücken Hohe-
strasse i5 — 27 (südlich von
der Blindgasse ; vgl. B. J.
XLVII/VIII, i869, S. 121),
unter denen sich auch der
als Baustein verwandte In-
schriftrest eines grössern
Grabmals befand (Kl. 54;,
zerfallen die römischen Bau-
denkmäler dieses Bezirks in
zwei Gruppen, die das Cä-
cilienkloster und die Lungen-
gasse zum Mittelpunkt haben.
Was die erste Gruppe
angeht, so ist sie die be-
deutendste Gebäudegruppe
der römischen Stadt. Von der Schildergasse ziehen sich durch die ganze Antons-
gasse Estrichböden in Höhe von + i4,i2 bis + i4,95 ni K. P., zum Teil mit Hypo-
kaustenanlagen, und Hausmauern aus Grauwacke mit oder ohne Verwendung von
Ziegeln, o,4o— o,6o m stark, meist mit Wandputz bekleidet (Col. Agr. S. ii7 und
Taf. XII und XIII).
In der Antoniterstrasse liegen römische Hausmauern aus Grauwacke mit Antoniter-
strssse
Siegeln, unter denen sich einer mit dem Stempel der I. Legion befand, auf + i4,9o m
Bauhorizont in unregelmässigen Richtungen zwischen den Häusern Nr. 26 — 32; auch
Fig. 89. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Altar der
Matres Aumenahenae.
Baugruppe
beim
Cäcilien-
k 1 o s t e r.
Antonsgasse.
235
236 DAS RÖMISCHE KÖLN
4 Anbau. Reste von Kalkstein- und Tuffsteinquadern, von Wandputz, Dach- und Hypokausten-
Baugr*\eim Ziegeln haben sich gefunden (Col. Agr. S. 120 und Taf. XIII).
cäciiienki. Uralte, vom sonstigen Bebauungsplan in ihren Richtungen abweichende Mauer-
An St. Agafha.^^^^^ enthält das Grundstück Antoniterstrasse 26 und die Woliküche (vgl S. r63);
an der letztem Stelle lagen zahlreiche Reste von bemaltem Wandputz, Kalkstein-
und Marmorplatten, Kalksteingesimsen, Dach- und Hypokaustenziegeln (Col. Agr.
S. 120 und Taf. XII und XIII). Der Richtung des Strassennetzes entspricht die
Bebauung des Grundstückes nördlich von Antoniterstrasse 26 und in der Strasse An
St. Agatha (zu dieser gehört auch die ehemalige Weingartenstrasse); an letztge-
nannter Stelle befinden sich Bauten aus zwei verschiedenen Bauzeiten, und die
Mauern bestehen, wie durchweg in dieser Gegend, aus Grauwacke (Col. Agr. S. 1 1 9 und
Taf. XIII).
Haus Reste eines grössern römischen Bauwerks, ein Estrich aus groben Ziegel brocken,
Hosengasse.' unter dem sich ein mit Schutt gefüllter Hohlraum (vielleicht Hypokaustum) befinden
soll, und Grau Wackemauern mit zwei nach Osten gerichteten Nischen, von denen in
derselben Richtung kleine Kanäle ausgehen, finden sich im Keller des Hauses Wolken-
burg (an der Hosengasse) auf + i3 m Bauhorizont, deuten also durch ihre Tief tage
auf ein hohes Alter hin. Zu demselben Gebäude scheinen zu gehören die zahl-
reichen parallel laufenden Grauwackemauem in der Hosengasse, zwischen denen
Teile von bemaltem Wandputz, Kalkstein- und Marmorplatten, Dachziegel usw. sich
fanden. Vor Hosengasse 18 waren in einer Ziegelmauer dicht nebeneinander zwei
kleine, mit Rundbogen überwölbte Öffnungen, von denen die kleinere südliche ein
eisernes Traggerüst (MWR) enthielt. Brandschutt vor denselben deutete auf eine
gewaltsame Zerstörung (Col. Agr. S. ii9 und Taf. XII. — Skizzen der bei Kanal-
arbeiten gefundenen römischen Baureste an der Wollküche, in der Hosengasse und
an den Antonitern sowie in der Antonsgasse, aufgenommen Mai-Juni und Juli-
August 1888 von H. Wefels, Kgl. Reg. -Bauführer, Bleistiftzeichnungen, 47x87 und
29 X 29 cm, im MWR).
Cäciiienkloster, Auch der östlich von St. Cäcilien gelegene Teil des Cäcilienklosters zeigte viele
östlicher Teil. „ .,^a, ,.j%» ., j ^^ ^
Reste römischer Anlagen aus verschiedenen Baupenoden, deren Mauern aus Grau-
wacke, zum Teil mit Trachyt, Basalt und Tuff vermischt, hergestellt waren. Be-
merkenswert ist in der Nordostecke ein Hypokaustum, dessen unterer Estrich auf
+ i4,o3 m und dessen oberer auf + i5,63 m K. P. lag; nach der Mitte des Platzes
zu ein Teil einer halbkreisförmigen Nische und ein nach Südsüdost gerichtetes Wasser-
leitungskanalchen mit Ziegelsohle und verputzten Seitenwänden (Col. Agr. S. 1 18 und
Taf. XII). In west-östlicher Richtung sich erstreckende Mauern fanden sich ferner
östlich vom Chor der Cäcilien- und der Peterskirche (Col. Agr. Taf. I), unter dem
Chor der letztern Gussmauerwerk aus Grauwacke mit Ziegelbrocken, darin ein Pfeiler
an der Nordwestseite (Beobachtung des Verfassers).
Cäciiienkloster, Eine bedeutende Bauanlage ist in Resten auf dem nördlichen Teile des Cäcilien-
***klosters erhalten. Die Mauern aus Grauwacke mit Ziegelbeimischung in Stärke von
o,9o — I m und darüber, die ausgedehnten Räume und die Ausstattung mit Mosaik-
böden und Marmorplatten weisen auf ein öffentliches Gebäude hin. Zwei ver-
schiedene Bauzeiten bezeichnen die Fussböden, von denen die altern in Höhe von
4- i4,4o m K. P. auf dem gewachsenen Boden, die Jüngern in Höhe von -f i5,3o m
auf einer Schuttlage liegen. Weisser, glatt gebügelter und bemalter Putz bedeckte
die Wände des altern, rötlicher die des jungem Baues, dessen Zerstörung augen-
scheinlich durch Brand erfolgt ist (Col. Agr. S. 1 1 7 und Taf. XII).
236
Tafel X.
Köln. Philosophenmosaik.
III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR.
237
Zu der Fortsetzung dieses Gebäudes gegen Westen scheinen gehört zu haben
die beiden i85o beim Bau des Leihhauses Ecke Cäcilienstrasse und Cäcilienkloster
gefundenen zweifarbigen Mosaikböden, der eine i,87 : o,9o m lang, bestehend aus
weissgrundigen Quadraten mit schwarzen Mondsicheln und Bogendreiecken (Düntzer,
Verzeichniss II i7i; MWR i7); der andere nach seiner gegenwärtigen Anordnung
aus einem äussern Quadrat von 3,94 m und einem innern von 2,35 m Seitenlänge
bestehend, von denen das äussere weiss mit doppeltem Rande, das innere aus
i6 Quadraten zusammengesetzt ist, welche die nämliche Musterung wie das erste
Mosaik aufweisen (Düntzer, Verzeichniss II 234; MWR 21).
Gegen Osten gehörten vielleicht demselben Gebäude an die starken Mauern
und ausgedehnten Hypokaustenanlagen, die Mosaikböden und Reste von Ornamenten,
welche sich beim Bau der Petersschule (Ecke Cäcilienkloster und Wollküche) gefunden
haben und ebenfalls auf zwei Bauzeiten hindeuteten. Jetzt ist im Keller dieser Schule
nur noch eine gegen Süden sich öffnende halbkreisförmige Nische aus reinem Grau-
wackemauerwerk zu erkennen (Ennen, Gesch. Kölns I S. 9 1 ; Col. Agr. S. 1 1 8 u. Taf. XII.
— Drei Skizzen der bei Kanalarbeiten an den verschiedenen Punkten des Cäcilien-
klosters entdeckten römischen Baureste, aufgenommen Juni- August 1 888 von H. We/eis,
Bleistiftzeichnungen, 35X29, 25X29 und 25 X 58 cm, im MWR. Auf der Rückseite
der zuletzt genannten Skizze eine Aufnahme der Reste unter der Petersschule).
Nach Westen schloss diese bedeutende Baugruppe ein Gebäude ab, dessen
ausgedehnte Fundamente i844 im Garten des Bürgerhospitals aufgefunden, aber nicht
näher untersucht wurden. Aus demselben stammt neben gleichzeitig gefundenen
Säulenkapitellen das berühmte Philosophenmosaik, der auf + i5,o m K.P. liegende
Fussbodenbelag eines quadratischen Zimmers, von dem sich auch der Anfang einer
mit Stuck bezogenen Wand erhalten hat. Der Eingang in das Zimmer war von der
Westseite, wo sich ein kleineres anschloss, von dessen ebenfalls musivischem Boden-
belag sich nur ein kleiner Rest (Kleeblatt, Rest einer Einfassung, sich durchschnei-
dende Kreise) erhalten hat
Das sorgfältig und geschmackvoll komponierte, weniger fein ausgeführte Philo-
sophenmosaik bildet annähernd ein Quadrat von 7,o6 : 6,80 m. Seine Unterlage be-
stand aus einem Bruchsteinpflaster, das einen Guss von Kalk und Trass, Sand und
Ziegelmehl trug. Die Pasten sind verschieden an Form, Grösse und Material (Marmor,
Kalkstein, Lava, Terra sigillata, Glasfluss). Die Mitte zeigt ein reguläres Sechseck,
an dessen Seiten sich sechs Quadrate und zwischen ihnen sechs gleichseitige Drei-
ecke anlehnen. Im weiterm Umkreis schliessen sich an die Quadrate sechs reguläre
Sechsecke, an die Dreiecke sechs Quadrate. Den übrigen Raum bis zum Rande
füllen in anmutigem Wechsel Quadrate und Dreiecke, rechts und links sind ausser-
dem je zwei Trapeze und ein Rechteck angebracht. Sämtliche geometrische Figuren
sind von einer gedrehten, weiss-rot-grünen Schnur eingefasst. Das Muster der in
Weiss und Schwarz gehaltenen Umrandung setzt sich aus Figuren zusammen, von
denen jede aus vier Pelten (Amazonenschilden) besteht. Zu äusserst liegt eine ganz
schwarze Leiste, an deren Stelle sich an der Vorderseite eine bunte, gedrehte Schnur
befindet.
Was den figürlichen Schmuck des Mosaiks angeht, so sind die Dreiecke und
Rechtecke rautenförmig gemustert, die Quadrate enthalten Kreuze und Sterne in
mannigfaltiger, rose tten artiger Ausbildung, in den Trapezen erscheint — so weit erhalten
— ein Trinkgefäss und Früchte, vereinzelt wie auch in Schalen, die sieben Sechs-
ecke endlich enthalten die Brustbilder griechischer Geistesheroen (Philosophen, Dichter,
4. Anbau.
b) Reste.
Bausrr. beim
Cäcilienkl.
Leihhaus.
Wollkuche-
Cäcilienlcloster.
Garten
des Bürger-
hospitals.
Philo-
sophen>
mosailc.
Anlage.
Figürlicher
Schmuck.
237
238 DAS RÖMISCHE KÖLN
4. Anbau. Staatsmänner) mit Namensunterschrift. Eine dieser Darstellungen ist vollständig, eine
PYiUo- zweite bis auf einen geringen Rest verschwunden. Die Bilder sind so gestellt, dass
sophen- der Eintretende das Mittelbiid (JIOrGNHC) vor sich hatte, während er sich zur Be-
mosalk. tr^^j^^y^g ^gj. j^gj j.^^j^^g liegenden Bilder {COdiOK^HC — ? — X^lAwv) nach
rechts, der drei links liegenden {KGOBOVAOC [so!] — CQKPATHC — ?) nach
links wenden musste.
1. Diogenes von Sinope, der cynische Philosoph, in seinem hier braunrot ge-
haltenen Fasse, das Gesicht den bekannten Darstellungen ähnlich, doch mit reicherem
grauen Haar über der Stirn. Der dunkelgrüne Mantel, nach Art der Cyniker das
einzige Gewandstück, bedeckt nur die linke Schulter und wird von der flach aus-
gebreiteten rechten Hand gehalten.
2. Sophokles von Athen, der tragische Dichter, ein kräftiger Mann mit dem
bekannten Gesichtsausdruck und erhobenem Blick, in schwarzem Bart und grauem
Mantel, der auf beiden Schultern ruht, aber die rechte Seite nicht bedeckt.
3. Fehlt; bei der Wiederherstellung ist Aristoteles eingefügt worden.
4. Cheilon, der spartanische Staatsmann, mit faltenreicher Stirn, braunrotem
Haar, langem Bart und weisser, aus Unter- und Obergewand bestehender Kleidung.
5. Kleobulos von Lindos, einer der sieben Weisen, mit jugendlichem, bartlosem
Gesicht, kurzem, rötlichem Haar und orangegelbem Mantel über beide Schultern, der
die breite Brust unbedeckt lässt
6. Sokrates, der athenische Philosoph, ganz abweichend von der gewöhnlichen
Darstellung mit länglichem, edelm Gesicht, gerader Nase, grossen Augen und reichem
grauen Haar und Bart; er trägt ein gelbes Gewand.
7. Verloren; bei der Wiederherstellung durch Plato ersetzt.
Beziehunaren, Die Auswahl und Anordnung der fünf vorhandenen Brustbilder lässt keinen
^^^' Schluss auf die beiden fehlenden zu; ebensowenig lässt sich aus dem Mosaik etwas
über die Bestimmung des Zimmers oder des Gebäudes sagen, dem dasselbe ange-
hörte. Immerhin wird man eher an ein Privathaus als an ein öffentliches Gebäude
denken. Auf dem Mosaik gefundene Münzen der Helena, Gemahlin des Kaisers
Julianus, beweisen die Benutzung des Gebäudes in der 2. H. des 4. Jhs.; als Ent-
stehungszeit darf das 3. Jh. angenommen werden.
Literatur. Akten der Armenverwaltung Nr. 23; Registr. Gap. 112. — E. Weydkn, Köln.
Ztg. i844 Nr. 10 7 ff. — Archäologische Ztg. i844 Nr. 16, S. 27i (briefliche Mittei-
lung von Urlichs). — L. Lersch, Das Cölner Mosaik. Winckelmannsprogramm,
Bonn i845. — L. Urlichs, Das Cölner Mosaik. Besprechung von L. Lersch: Rhein.
Mus. f. Philol, N. F., IV, i845, S. 611. — Panofka, Sokrateskopf auf der Kölner
Mosaik: B. J. VH, i845, S. 9i. — F. G. Welcker, Alte Denkmäler I S. 46o. —
Düntzer, Verzeichniss I 3o. — MWR i. — Poppelreuter, Führer S. 10.
Ansichten. Farbige Handzeichnung des Philosophenmosaiks und der Reste des anstossenden,
58,5 X 54,5 cm. Unten rechts in sehr kleiner Schrift: c. ruben fecit i844. MWR
(Taf. X). — Farbige Wiedergabe des Mosaiks (ungenau!) und besonders der fünf
Brustbilder, der Stilleben in den Trapezen und der geometrischen Dekoration bei
Lersch a. a. O.
Arkade Nicht der römischen, sondern der fränkischen Zeit gehört die Arkade an der
* kirche.*" Nordseite der Cäcilienkirche an, da die Oberkante ihres Fundaments um i,5o m
höher liegt als die Beton- und Mosaikböden der jungem römischen Periode am
Cäcilienkloster (Col. Agr. S. 122 und Taf. XII).
238
III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR.
239
Zu der zweiten Baugruppe dieses Bezirks gehören zunächst die grösstenteils 4. Anbau,
aus Grauwacke (zum Teil unter Benutzung von Ziegeln und Tuffquadem hergestellten, ^^^„j, ^ei
o,4o — o,6o m starken Hausmauern an der Südseite des Neumarktes (östlich bis zur der Lungen-
Thieboldsgasse, westlich bis 28 m hinter der Stadtmauer). Die Wandflächen sind mit N^umarkt
rötlichem Putz überzogen, an der Oberfläche rot bemalt und durch horizontale farbige Südseite.
Streifen in Felder eingeteilt. Die zugehörigen Betonböden liegen mit der Sockel-
Fifir. 90. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Oladiatorenmosaik.
unterkante der benachbarten Stadtmauer auf gleicher Höhe (i4,2o m K. P.). Die
Häuser gehören anscheinend derselben Bauperiode an und sind, nach den zahlreichen
Aschenresten zu schliessen, durch Brand zerstört worden (Col. Agr. S. io9 und Taf. XI).
Von gleicher Beschaffenheit, nur ganz aus Grauwacke, sind die Hausmauern
in der Lungen- (von Nr. i5— 35) und Spinnmühlengasse. Von zwei in der Lungen-
gasse liegenden Betonböden war der o,4o m starke westliche (vor Nr. i5) mit mehreren
o,7o m hohen Hypokausten pfeilerchen versehen. An derselben Stelle fand sich 1888
der Rest eines kostbaren Mosaikbodens, der jedoch seinen Grössen Verhältnissen nach nicht
über dem genannten Hypokaustum gelegen haben kann (Col. Agr. S. 1 10 und Taf. XI).
Lungen- und
Spinnmühlen-
239
24o
DAS RÖMISCHE KÖLN
4. Anbau.
b) Res;te.
Gladiato-
renmosaik
Anlage.
Einfassung.
In den
Zwickeln
Andere Bau-
reste aus der
Lungengasso.
Von dem Mosaikboden aus der Lungengasse, dem sog. Gladiatorenmosaik,
hat sich nur ein kleiner rechteckiger Ausschnitt in der Nähe der linken oberen Ecke
von 2,83 : 2,68 m erhalten. Unter der Voraussetzung, dass die Einfassung sich in
gleicher Weise um das ganze Mosaik zog, bildete dieses ein Quadrat von etwa 11, 34 m
Seitenlänge, von denen je 1,1 7 m auf die Einfassung, gegen 9 m auf die Seite des
Innen quadrates kamen. In dieses war ein doppelter Kreis eingezeichnet; der äussere
hatte einschliesslich der zugehörigen Umrahmung einen Radius von etwa 4,5o m,
der innere einen solchen von 3,54 m.
Die Einfassung bestand im wesentlichen aus einem weissen Schriftstreifen mit
schwarzen Buchstaben, von denen sich ' CAV (in
cavea?) erhalten hat, und einem diesen umgebenden
breitern, bunten Omamentstreifen, in dem anscheinend
Rechtecke, mit je einem Rhomboid und acht Spiralen
gefüllt, mit Quadraten, die ein von Spiralen umgebenes
Vasenornament zeigen, abwechselten.
Das Mosaik selbst stellte auf weissem Grunde
Szenen aus dem Amphitheater dar. Von den Dar-
stellungen des Innenkreises ist nichts erhalten, von
denen des äussern bruchstückweise zwei Gladiatoren-
gruppen. Die eine zeigt einen Unterliegenden, dessen
Kopf einschliesslich eines grossen Teils des Gesicht«
eine gelbe Umhüllung umgibt, und einen auf ihn zu-
schreitenden Sieger, der durch die Inschrift ancitatvs
ad[venit] näher bezeichnet ist. In der andern etwas
besser erhaltenen greift ein Retiarius (Netzfechter), die
Rechte mit dem Dreizack, die Linke mit dem Eisen-
ärmel bewaffnet, den auf ihn zukommenden schwer-
bewaffneten Secutor (Verfolger) an, auf den sich die
nebenstehende Inschrift rosstv . . . adventvs be-
zieht. Von dem Kampfordner ist noch die ausge-
streckte rechte Hand sichtbar (vgl. die ähnliche Dar-
stellung auf dem Mosaik von Nennig).
Die Zwickel scheinen für die Darstellung der Zu-
schauer und dienender Personen bestimmt gewesen
zu sein. In dem erhaltenen Stücke sieht man (zum
Teil) einen Sessel mit einer im Hintergrunde an-
gebrachten Draperie. Nebenan befinden sich in
drei Reihen übereinander sieben Personen. Zu unterst zwei Männer, beide mit
schwarzbedeckten Beinen und in kurzem Mantel, der die linke Seite ganz verhüllt
Bei dem zur Linken ist der Mantel am untern Rande gezackt, und er hält unter dem-
selben mit der linken Hand einen Sichelhaken. Beide befinden sich in Bewegung
nach links, haben aber das Gesicht gradeaus gerichtet. Die obern fünf Personen,
unter denen sich drei Frauen befinden, scheinen zu sitzen: eine Lehne ist sichtbar
(Poppelreuter, Führer S. 10. — Undeutliche photographische Aufnahme des Gladia-
torenmosaiks an der Fundstelle, 53,5 x 42 cm, im MWR, Ph 392 a; Fig. 9o).
Andere Spuren römischer Bauten (Hypokaustenziegel, eine Tonröhre von
einer Wasserleitung, ein grosses korinthisches Kapitell) wurden i843 bei einer
Kanalanlage in der Lungengasse entdeckt, ohne dass die Stelle genau bekannt
Fig. 91. Köln, Mus. Wallraf-
Richartz. Orabcippus mit
Totenschiff.
24o
III. TOPOGRAPHIE. B, DIE COLONIA AGR.
24l
Wäre (Fuchs, Topogr. III, S. 68; B. J. VIII, i846, S. i78; Düntzer, Verzeichniss 4. Anbau.
II 254). ""^ ^'''''
Nicht unbedeutend sind auch die Denkmälerfunde zwischen Schilder- und Denkmäler
f u n d fi z mr
Stemengasse. Von der Cäcilienstrasse stammt der Oberteil eines doppelseitigen schiider- u.
Reliefs mit Minerva und Hercules in roher Ausführung (B. J. VIII, i846, S. i78; stemen-
Düntzer, Verzeichniss II 21; MWR 237) und das (als Baustein benutzte) Fragment g^j '^"^*iu^„
des mächtigen Grabmals des [Clau]dius [Ele]utherus (B. J. iio, 19o3, S. 358; MWR 629) ;
vom Eingange des Gartens
des Cäcilien- (jetzigen Bür-
ger-) Hospitals an der Lun-
gengasse zwei gleichartige,
oben abgesägte, hermenar-
tige Cippen aus dem i. Jh.
ohne Inschrift, aber mit Brust-
bild des Verstorbenen in
halbrund abschliessender Ni-
sche, von denen der eine
unter der Nische in Flach-
relief das nach rechts ge-
richtete Vorderteil eines
Schiffes (TotenschifF) mit ei-
nem Delphin am Ende des
Kieles zeigt (Kl. S. 92 und
Taf. I 6; Fig. 9i); aus dem
Mauerwerk hoch oben am
Turme von St. Peter ein von
Sentius Ursio seiner Gemah-
lin gesetzter Grabstein (Kl.
97). Vermutlich wurde in
der Nähe gefunden der ehe-
mals im Cäcilienspital einge-
mauerte, i845 daselbst unter
dem Schutt wieder aufge-
fundene Altar des Mercurius
Arvemus (B. J. XXXIII u.
XXXIV, i863, S. 180; C.J.
Rh. 4oi ; Düntzer, Verzeich-
niss II 9; MWR 37i). Im
Cäcilienspital stand auch ein
Sandsteinsarkophag (Düntzer, Verzeichniss II 243; MWR 106), über dessen Fund-
stelle nichts bekannt ist.
Auf dem Neumarkt fand sich 1882 an der Nordseite vor Nr. 8 — also un- Neumarkt
mittelbar an der römischen Strasse — ein Fundament aus Schiefer und Trassmörtel, **"* op u. a.
1,25 m im Geviert, das Bruchstück einer Säule aus Jurakalk, der Rest einer Inschrift-
tafel mit profiliertem Rande, von deren oberster Zeile noch die Buchstaben sp (und
davor vielleicht noch ein kleiner Teil eines e) in den Formen des i. Jhs. erhalten
waren, sowie endlich der zwar stark bestossene, aber doch als treffliche Arbeit er-
kennbare Marmorkopf einer behelmten Göttin (0,2 7 m hoch, o,i9 m breit, 0,22 m
Fifir. 92. Köln, Mus. WaUraf-Richartz. Kopf der Roma
im Typus der Athena Parthenos.
16
24l
242
DAS RÖMISCHE KÖLN
4. Anbau, tief), eine Nachahmung des Kopfes der Athena Parthenos des Pheidias, nur dass am
D ^ k*Vr .^^'°^® beiderseits Wölfe an die Stelle der Flügelrosse getreten sind — eine Minerva
funde z w.
Schilder- u.
Sternen -
gasse.
Fig. 93. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Juppiterpfeiler mit neun Odtterreliefs.
als römische Heeresgöttin oder wahrscheinlicher eine Roma, deren Standbild hier
unter den flavischen Kaisern errichtet worden ist (B. J. LXXXI, i886, S. 236;
LoESCHCKE, Kopf der Athena Parthenos des Pheidias: Festschrift zum 5ojähr. Jub.
242
III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR. 243
des Vereins v. Altertumsfreunden im Rheinlande, i89i, S. i nebst Taf. I; Col. Agr. 4- Anbau.
S. iio; DüNTZER, Verzeichniss II i36a; MWR 626; Fig. 92). Gegenüber, nahe der DeLkmVur-
Thieboldsgasse, kam eine kleine bronzene Frauenbüste, ein hohler Fingerring und funde zw.
vier Münzen Diokletian und Constantins zutage (Westd. Zs. Korr.-Bl. VI, i887, ^sVer^lT/n "*
Sp. l52 nr. 98). gasse.
Vom Neumarkt stammt endlich ein sorgfältig gearbeiteter, vierseitiger Juppiter- JöPPit«n>'eüer.
pfeiler aus Jurakalk, unten abgebrochen, 1,10 m hoch, o,24 m breit und tief, nach
oben etwas verjüngt, auf der Oberfläche mit einem Dübelloch für die Aufnahme eines
Kapitells und der Juppiterstatue versehen (Westd. Zs. XX, i9oi, S. 37i; MWR 442;
Fig. 93). Während die Rückseite geschuppt ist, zeigen die drei übrigen Seiten in
rechteckigen Nischen folgende neun Reliefs:
I. Vorderseite, a) Juno (Kopf fehlt grösstenteils) im herabwallenden Ärmel-
chiton mit Überhang und Schleier, das Szepter in der erhobenen Linken, die Opfer-
schale in der gesenkten Rechten. Vielleicht sass auf einem Pfeiler hinter dem rechten
Arm in der Höhe des Ellenbogens der Pfau.
b) Viktoria, von leichtem, unter der Brust gegürtetem, ärmellosem Chiton um-
flattert, mit Haarknoten am Hinterkopf, in der erhobenen Rechten einen unerkenn-
baren Gegenstand (Kranz), in der Linken eine Palme haltend. Sie befindet sich in
schwebender Bewegung nach links.
c) Mars im Helm mit mächtigem Kamm, nur im Rücken auf der linken Seite
mit der Chlamys bekleidet, deren Zipfel über die linke Schulter hängt, in der er-
hobenen Rechten den Speer haltend, mit der Linken auf einen nicht mehr erkenn-
baren Gegenstand (Schild) aufgestützt.
II. Rechte Seitenfläche, a) Ceres in losem Chiton und Himation, das sich
vom Unterleib über die linke Schulter zieht, in der erhobenen Linken den Szepter,
in der gesenkten Rechten ein Ährenbüschel (nach unten) haltend.
b) Männliche Gottheit mit Lockenhaar, das unter der Spitzmütze hervorquillt,
und mit einer die rechte Seite der Brust freilassenden Exomis bekleidet, in der er-
hobenen Linken eine Fackel, in der gesenkten Rechten, die abgebrochen ist, wahr-
scheinlich ehemals den Hammer haltend, Vulkan nach E. Krüger.
c) Venus im Himation, das vom rechten Unterbein über den linken Arm fällt
und mit einem Zipfel über die linke Schulter herabhängt, den Spiegel in der Linken,
mit der Rechten das hohe Diadem anlegend.
III. Linke Seitenfläche, a) Minerva (Kopf fehlt) im Chiton und faltigem, von
der rechten Hüfte nach der linken Schulter gezogenem Mantel, in der erhobenen
Rechten die Lanze haltend, mit der gesenkten Linken auf den Schild gestützt.
b) Sol, das Haupt von einem neunzackigen Strahlennimbus umgeben, mit auf
der rechten Schulter befestigter Chlamys, die von der Linken gehalten wird, in der
Rechten die Peitsche.
c) Fortuna, anscheinend im Ärmelchiton ohne Schleier, ein Diadem auf dem
Haupte, das Füllhorn im linken Arme; die jetzt verschwundene Hand des gesenkten
rechten Armes war wohl auf das Steuerruder gestützt.
In der Lungengasse fand sich i845 beim Kanalbau der mächtige (i,3 1:0,81: Lungengasse.
o,63 m), schmucklose Sockel eines von M. Aemilius Crescens, dem Präfekten der Rhein-
flotte, und seinem hier geborenen Sohne errichteten Juppiterdenkmals (Köln. Ztg. i845,
16. Nov., Nr. 320 Beilage; Fuchs, Topogr. III, S. 68; B. J. VIII, i846, S. 166 u. i78;
C. J. Rh. 355; DüNTZER,VerzeichnissI 3; MWR 4i9) und der Torso einer gutgearbeiteten,
mit Chiton, Himation und Ägis bekleideten Minerva (Köln. Ztg. a. a. O.; Düntzer,
16'
243
244
DAS RÖMISCHE KÖLN
4. Anbau.
b) Reste.
Ö. Hohestr.
zw. Oben-
mars p f. u.
(Sternen-
fi^asse.
Baureste.
Mosaikböden
bei St. Maria
im Kapitol.
Verzeichniss II 78; MWR 246); angeblich auch ein ,Sarkophag für ein Kind* (nur be-
zeugt bei Ennen, Gesch. Kölns I, S. 95 A. 2).
6. Östlich Hohestrasse, zwischen Obenmarspforten und Sternengasse.
An römischen Bauresten traten in diesem Bezirk zutage: auf dem Quatermarkt
von Nr. i3 bis Ecke Kaufhausgasse eine 60 m lange, starke Gussmauer aus Grau-
wacke und Trachyt, auf einem Pfahirost ruhend und zu einem grösseren Gebäude
gehörend, das sich unter dem Gürzenich ausdehnte (Co!. Agr. S. 11 4), sowie auf der
Grossen Sandkaul am Schnittpunkte mit dem Burghöfchen geringfügige Reste von Haus-
mauern aus Grauwacke, Trachyt und Ziegeln in minderwertiger Technik nebst einem
roh ausgeführten Sandstein-
kapitell (Col. Agr. S. II 3).
Ein grösserer Baukomplex er-
schien in der Kasinostrasse:
von Nr. 6 — 1 4 Hausreste aus
zwei Perioden, die Beton-
böden teils auf + i4,io und
+ i4,6o, teils auf + i4,9o und
+ i5,2o m K. P. liegend, die
Mauern aus Grauwackeguss-
werk und teilweise mit Ver-
putz versehen (Col. Agr. S. 1 1 1 ) ;
an der Ecke von Kasinostrasse
und Augustinerplatz Reste
von schwachen Grauwacke-
mauem und Betonböden in
schlechter Technik, letztere
auf -f- i5,2o m K. P. li^end
(Col. Agr. S. 112); endlich im
westlichen Umgang von Maria
im Kapitol an der Kasino-
strasse Reste eines grossen
römischen Gebäudes mit zwei
Mosaikböden und bemaltem
Fiff. 94. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Ädilcula der Nehalennia.
Wandputz (Fuchs, Topogr. I S. i4i; Col. Agr. S. ii3; die Reste des Wandputzes
DtTNTZER, Verzeichniss II 188). An der Nordseite des Langhauses der Kirche ist
noch jetzt eine Gussmauer aus Grauwacke und Trachyt im Keller der Küster-
wohnung sichtbar.
Von den beiden erwähnten Mosaikböden besteht der im Museum Wallraf-Richartz
befindliche (Düntzer, Verzeichniss II 2i3; MWR 20) aus einem inneren Quadrat mit
Inkrustation aus schwarzen Marmor- und weissen Kalksteindreiecken sowie einer an
drei Seiten umlaufenden breiten Umrahmung in schwarz-weissem Stiftmosaik (2,67:
1,68 m). Der andere, als Belag des Josephschors in S. Maria im Kapitol verwandte
(i,65: 1,645 m) ist aus schwarzen, weissen und roten Pasten zusammengesetzt. Ein mit
dreifachem Rande umgebenes Quadrat umschliesst einen Kreis, in welchem schräg
und nicht genau in der Mitte ein kleines Quadrat von etwa o,52 m Seitenlänge liegt
In dieses ist ein Kreis eingezeichnet, der in Rot auf schwarzem Grunde das bekannte
Amazonenschildmuster in rankenartiger Verschlingung zeigt, während die Zwickel ein
244
III. TOPOGRAPHIE. B. DIE COLONIA AGR.
245
kleines Pflanzenomament enthalten. Den übrigen Raum des grossen Kreises füllen
regellos Dreiecke uüd Parallelogramme von verschiedener Form und Grösse (meist
auf schwarzem Grunde). Die Zwickel des grossen Quadrats enthalten in den gegen-
überliegenden Ecken (schwarz auf weissem Grunde) eine Vase, aus der Ranken hervor-
wachsen, und ein Granatapfelornament.
Als römische Gebäudereste (Grabkammer) galten lange Zeit auch die i848 nächst
der Westseite des Kreuzganges von S. Maria im Kapitol aufgefundenen zwei Räume
mit vermauertem Bogen, in denen sich der Grabstein der Familie des Adnamatius
Galicanus (Kl. 7o), das oberste Stück des Schuppendaches eines Grabturmes (a. a. O.
S. io9) sowie mehrere Tuff blocke, darunter einer mit rohen Akanthusranken (Düntzer,
Verzeichniss II i37; MWR i59) vorfanden (Lersch, B. J. XIV, i849, S. 97 nebst Taf.;
XVI, i85i, S. 47; XIX, i853, S. 64; Düntzer, Die römische Grabkammer zu
Köln unter der Casinostrasse: B. J. LXXXV, i888, S. 74). Allein die Höhenlage
und besonders das Baumaterial (Gussmauerwerk mit Tuffstein Verblendung) kennzeichnen
sie als Reste fränkischer Gebäude, welche sich über römischen erheben (Col. Agr.
S. 112).
Als römische Fundstücke dieser Gegend sind ausser den genannten, insbesondere
der hierher gehörigen Bauurkunde aus 392/94 (S. 224 und Fig. 5o), zu erwähnen: aus
der Höhle ein für ein Kollegium bestimmtes Kaufaltärchen (Westd. Zs. Korrbl. X, i89i,
Sp. 1 1 1 nr. 47 IV; MWR 1 82) und ein verstümmelter Altar der Matres Suebae [?]euthungae
(Westd. Zs. IX, i89o, Sp. 25o nr. i47; MWR 378); von Martinstrasse 7 zwei nicht
veröffentlichte Altäre des i. Jhs., auf denen der Name der Gottheit verschwunden ist,
der eine gesetzt von C. Sextius Primio (im Kirchengarten von S. Maria im Kapitol), der
andere von C. Atius Carus, mil. leg. XV (im Besitze des Hrn. Rektors Schwörbel in Köln-
Deutz); von Hohestrasse 56 (in einer modernen Mauer) eine Ädikula der Nehalennia,
einer nordischen Göttin der Schiffahrt, in der Tracht der Matronen, mit einem Hunde,
der zu ihrer Rechten liegt (B.J. XXXV, i863, S. 59; vgl. LVII, i876, S. i95; Düntzer,
Verzeichniss II 46; MWR 610; Fig. 94). In der Kirche Maria im Kapitol stand der
im Mittelalter als Reliquiar benutzte Sarkophag der Valeria Prepis (Kl. i3o); vielleicht
auch der nur sehr fragmentarisch erhaltene Sarkophag der [L]ivia Faus[tina] (Kl. 12 7).
7. Südlich der Sternengasse.
Im südlichsten Stadtteile befand sich zunächst ein grösserer Häuserkomplex auf
dem Marienplatz. Die Mauern waren in Grauwackegusswerk mit einzelnen Ziegel-
stücken wenig sorgfältig ausgeführt; die Betonböden lagen, dem von Osten nach
Westen ansteigenden Terrain entsprechend, auf dem gewachsenen Boden in Höhe
von + io,5o bis + i4,8o m K. P.; mehrfach erschienen Hypokaustenanlagen (Col.
Agr. S. iii). Auf dem Grundstück Marienplatz 11 — 13 fand sich auch eine spät-
römische Säulenbasis. Sie dürfte dem Verwaltungsgebäude angehört haben, das an
dieser Stelle anzunehmen ist und aus dem der grosse Münzfund aus dem 4. Jh. —
i5o— 200000 Stück enthaltend — herrührt (Westd. Zs. Korrbl. XIV, i895, S. i84).
Zwei andere bedeutende Münzfunde des 4. Jhs., der eine von 2764, der andere von
ungefähr 1 4oo Bronzemünzen, sind in unmittelbarer Nähe in der Stephanstrasse bei
der Hohepforte gemacht worden (B.J. XCII, i892, S. 262; Westd. Zs. Korrbl. XV, i896,
S. 126).
Geringe Reste von Estrichböden (auf + i4,7o und -|- i5,2o m K. P.) und Grau-
wackemauem enthielt der nördliche Teil des Grundstücks Blaubach 3o, etwa 12 m
von der Stadtmauer (Col. Agr. S. iio).
4. Anbau,
b) Reste.
Ö. Hohestr.
zw. Oben-
raarspf. u.
Sternen-
fi^asse.
Anfirebl. Grab-
kammer bei
St. Maria im
Kapitol.
Denkmäler-
funde.
Baureste.
Marienplatz.
Blaubach 30,
nördl. Teil.
245
246
DAS RÖMISCHE KÖLN
4. Anbau,
b) Reste.
Südl. Ster-
nengasse.
Kl. Griechen-
markt.
Gr. Griechen-
markt
Mosaik mit
Vögeln und
schwarzem
Hund.
Eine zweite grössere Gruppe von Bauwerken kam zu verschiedenen Zeiten im
äussersten Südwesten der Römerstadt zutage. Auf dem Kleinen Griechenmarkt liegen
Estrichböden auf 4- i4,3o bis -|- i4,4o m, an einer Stelle über einem untern ein oberer
Boden auf + i4,o9 m K. P.; die zugehörigen Hausmauern bestehen aus Grauwacke,
zuweilen mit Tuffstein-, an einem Hause mit Ziegeleinlage. Am Schnittpunkte mit
dem Grossen Griechenmarkt fand sich ein Säulenrest von o,6o m Durchmesser mit
angearbeiteter Türumrahmung (Col. Agr. S. iio und Taf. XI).
Das Grundstück Grosser
Griechenmarkt 121 ist die
Fundstelle von zwei Mosaik-
böden. Der eine von diesen
lag auf + i4,8o m K. P. Das
aufgedeckte Eckstück des-
selben besteht (nach der an
Ort und Stelle aufgenommenen
Zeichnung von Tofgy Avena-
rius) aus weissen, schwarzen,
roten und grünen Pasten und
zeigt ein geschmackvoll ange-
ordnetes Muster von sich
durchschneidenden Kreisen
nebst Randverzierung. Er-
halten waren bei der Auf-
findung zwei grosse und ein
beide durchschneidender klei-
nerer Kreis. Die Mitte der
grossen Kreise bildete je ein
von einem Flechtband um-
gebener Kreis, der hier einen
laufenden schwarzen Hund,
dort eine sechsspitzige Rosette
umschloss. Beide verband in
der Mitte des kleineren Kreises
ein viereckiges Feld, in dem
ein Vogel dargestellt war.
Zwei andere viereckige Felder
nach dem Rande zu enthielten
einen Vogel mit umgewandtem Kopfe und eine vierspitzige Rosette. Der übrige
Raum der Kreisflächen war ausgefüllt mit Bogendreiecken in Rot mit schwarzem
Kern und schwarzem Rande. Die Einfassung bildete neben weissen und schwarzen
Streifen einerseits ein kleine Kreise umschlingendes Flechtband, anderseits ein
volutenartiges Muster, wie es ähnlich in Köln und im Nenniger Mosaik vorkommt
(H. DüNTZER, Das neue Kölner Mosaik: B. J. XLI, 1866, S. I29 und Taf. V; vgl.
dazu die Erklärung von Raschdorff und Ennen, B. J. XLII, i867, S. i95 und
die Gegenerklärungen von Düntzer, a. a. O. S. 201 Nr. 5 imd vom Vorstande des
Vereins von Altertumsfreunden im Rheinlande S. 2o3. — Düntzer, Verzeichniss
II i68=sMWR i5 ist unvollständig und abweichend angeordnet; von der vollständig
fehlenden Umrandung kam ein Teil an die Sammlung des Vereins von Altertums-
Fifir. 95. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Tempelstatue des
thronenden Juppiter.
246
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 247
freunden im Rheinlande; er wird im BPM schon von Museumsdirektor Klein als 4. Anbau,
fehlend bezeichnet). Sü d Laster -
Der andere Mosaikboden, anscheinend in derselben Tiefe liegend (gegen i,6o m n eng aase,
unter dem Strassenniveau), war ein Figurenmosaik, das die beiden Beine einer in ^^SJ^'
halber Lebensgrösse dargestellten Person und umgebende Ornamente, darunter einen
Stern, in glänzender Ausführung zeigte. Die Verwendung von Glasmosaik und anders-
farbigen Pasten macht nicht wahrscheinlich, dass er einen Teil des ersten Mosaiks
bildete. Der Verbleib des ausgehobenen Teiles — die Fortsetzung zeigte sich gegen
Westen — ist nicht bekannt (Köln. Ztg. i877 Nr. i58; Picks Monatsschr. III, i877,
S. 33 1).
Auf dem Grundstück Kleiner Griechenmarkt 8i — 85, unmittelbar bei dem Juppitertempel
Turme am Griechentor, stand der Juppitertempel mit dem Götterbild und zwei Altären oriechenmarkt.
(s. oben S. 220).
Ausser den schon erwähnten Fundstticken dieser Gegend sind noch folgende zu Denkmäler-
vermerken. Auf dem Marienplatz ein silberner Ring, eine Gemme mit Wagenlenker '"° ®*
enthaltend (MWR 956); an der Hohepforte ein Altar der Diae Malvisae und des
Silvanus (C.J.Rh. 362; Düntzer, Verzeichniss II 33; MWR 34i); Hohepforte 24
das Fragment einer (Bau-?) Inschrift (s. o. S. 224); in der Agrippastrasse fünf oblonge
Bronzebeschläge eines Kästchens mit gestanzten Reliefs, die in mehrfacher Wieder-
holung Herkules' Kampf mit der lemäischen Schlange, Mars von Viktoria bekränzt,
Merkur und zwei Eroten darstellen (Urlichs, Römische Bronzereliefs aus Köln: B. J. XCV
i894, S. 9o und Taf. III; BPM 8736), ausserdem eine halbmondförmige Bronzefibula
mit Grubenschmelz und der Inschrift aVa (MWR 625) und ein bronzenes Thron-
sesselchen (MWR 800); auf dem Grossen Griechenmarkt ein Bronzegriff in Gestalt
eines Vogels (MWR 6); in der Kaygasse eine Kalksteinstatuette des Priapus mit
Cucullus um den Kopf und Früchten in dem aufgehobenen Gewände (MWR 358);
Ecke Clemens- und Bobstrasse (in unmittelbarer Nähe des Tores) eine Kolossal-
Tempelstatue des thronenden Juppiter in dem bekannten rheinischen Typus (Höhe i,33.
Breite o,64, Tiefe o,73 m) ohne Kopf und Arme (MWR 44o; Fig. 95).
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA
AGRIPPINENSIS.
L Die Aussenstrassen.
A. Rein, Die Römischen Stationsorte und Strassen zwischen Colonia Agrippina 1. Ausaen-
und Burginatium und ihre noch nicht veröffentlichten Alterthümer. Nebst einem Ex- /,V/"f!/!.'
curse über Spuren Römischer Niederlassungen und Strassen wie über Germanische
Alterthümer zwischen Rhein und Maas. Crefeld i857. — F. W. Schmidt, Hinterlassene
Forschungen über die Römerstrassen im Rheinlande: B. J. XXXI, 1861, S. i und
Taf. I. — J. Schneider, Die römischen Militärstrassen des linken Rheinufers, a) Von
Cöln bis Neuss: B. J. LX, i877, S. i und Taf. I; c) Von Cöln bis Bingen: B. J. LXIII,
i878, S. I und Taf. I. — Ders., Römische Heerstrassen zwischen Maas und Rhein:
B. J. LXIV, i878, S. 18 und Taf. I; LXVI, i879, S. i und Taf. I. - Ders., Römische
Heerstrassen auf der linken Rhein- und Moselseite: B. J. LXVH, i879, S. 21. — Ders.,
Römische Militärstrassen in Rheinland, Westfalen und Hessen- Nassau: B. J. LXVHI,
1880, S. I. — Ders., Römerstrassen zwischen Maas und Rhein: Picks Monatsschr.
247
248
DAS RÖMISCHE KÖLN
L Aussen- VI, 1880, S. 256 nebst Karte. — Ders., Die Römerstrassen in der Umgebung von
s Fassen. ^^^^ ^^^ Deutz: PiCKS Monatsschr. VII, 1881, S. 280 nebst Karte. — Ders.,
Neue Forschungen über die Römerstrassen zwischen Maas und Rhein: B. J. LXXIII,
1882, S. I und Taf. II. — Georg v. Hirschfeld, Geschichte und Topographie des
Rheins und seiner Ufer von Mainz bis Holland mit besonderer Berücksichtigung der
Römerzeit: Picks Monatsschrift V, i 879, S. 168, 346, 53o; VII, 188 1, S. 4oo. —
_ Th. Bergk, Zur Geschichte und Topographie der
Rheinlande, Leipzig 1882, S. i45: Beiträge zur Unter-
suchung der Heerstrassen am Rhein. — v. Veith,
Die Römerstrassen Cöln-Reims und Reims-Trier: B. J.
LXXV, i883, S. I und Taf. L — Ders., Die Römer-
strasse von Trier nach Cöln: B. J. LXXVIII, i884,
S. 7 und Taf I; LXXIX, i885, S. i; LXXX, i885,
S. I und Taf I. — Ders., Das römische Köln, S. 10
und Karte. — E. Hübner, Die Strassenzüge in Nieder-
germanien: B.J. LXXX, i885, S. 112. — C. v. Veith,
Das alte Wegenetz zwischen Köln, Limburg, Mastricht
und Bavai: Zs. des Aachener Geschichtsvereins VIII,
1886, S. 97 nebst Karte; IX i887, S. i. — J. Schneider,
Die alten Heer- und Handelswege der Germanen,
Römer und Franken im Deutschen Reiche. Heft 5,
Leipzig 1886: Das römische Strassennetz in dem nörd-
lichen Theile der Rheinprovinz (Reg.-Bezirk Düsseldorf,
Köln und Aachen) und den angrenzenden Landes-
theilen. Mit Karte. — Viae Agrippinam ducentes:
C. J. L. XIII II p. 5o6. — Taf. XL
Vier oder fünf von der Colonia Agrippinensis
ausgehende grosse Strassenzüge lehren uns die geo-
graphische Literatur des Altertums (Itin. Anton., Tab.
Peut), gelegentliche Erwähnung bei Schriftstellem (Tac
Ann. 1 45; vgl. 4i) und die aufgefundenen Meilensteine
(C. J. Rh. i925 — 1935) kennen. Ihre Entstehung fällt
in die älteste Zeit der römischen Herrschaft am Rhein
und ist wohl auf Agrippa zurückzuführen (Zangemeister,
Westd. Zs. III, S. 3o7; Kl. S. i73).
Als Fortsetzung der das Nord- und Südtor ver-
bindenden Strasse führte ein Strassenzug gegen Süden
^ ^,, ^ in der Richtung der Severin- und Bonnerstrasse nach
dem Nieder- ^
rhein. Bonn und dem Oberrhein, ein anderer gegen Norden in der Richtung derMarzellen-
strasse, des Eigelstein, der Neusser- und (von der Agneskirche ab) Niehlerstrasse nach
Neuss und dem Niederrhein.
Reite beider. Spuren des ersteren sind auf stadtkölnischem Gebiet beobachtet worden auf
dem Waidmarkt und der Severinstrasse (sowie unter deren östlicher Häuserflucht), wo
der Oberbau aus einzelnen Lagen Kiesbeton mit dazwischen liegenden Sand-
schichten besteht und im Laufe der Zeiten mehrfach erneuert worden ist (Col. Agr.
S. 69). Die Strassendecke des letzteren ist zutage getreten bei Kanalarbeiten am
Ursulaplatz und auf dem Eigelstein (a. a. O. S. 62); zwischen Köln und Niehl waren
in der i. H. des i9. Jhs. noch vielerorts die Reste des Kiesdammes von eisenfester
Beschrei
bunfif.
Tor-
strassen
sfrasse ^^* ^' ^^^^' ^^'- ^allraf-
n a c h dem ^«hartz. Meilenstein, gef. Luxem-
Ober- u burgerstrasse, Ecke Oreinstrasse.
248
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
249
Struktur („Steinstrasse") zu sehen. Unterhalb Niehl ist die Strasse auf eine weite
Strecke durch den Rhein, der sich hier westlicher gewandt hat, zerstört; dann erscheint
sie wieder südlich von Merkenich, an dessen Westseite sie vorbeigeht (B. J. XXXI,
S. 86; LX, S. 3). „Unter Nehl bei dem heutigen Laichemer Hof entdeckte v. Hilles-
heim eine Columna Leugalis ^/^ Stunden von der Stadt bei dem kleinen Kapellchen"
(v. HiLLESHEiM, Vorlesungen; vgl. v. Merino u. Reischert, S. i4i). Was von diesem
Funde zu halten ist, lässt sich bei dem Fehlen des Steines nicht mehr feststellen.
Eine gepflasterte römische
Strasse, vom Nordende der Mar-
zellenstrasse in nordnordwestlicher
Richtung ausgehend, wurde be-
obachtet hinter dem Hause Ursula-
platz 8 (Stein, Die h. Ursula, S. 86).
Die westliche Heerstrasse ging
vom Tor an Aposteln in der Rich-
tung der Aachenerstrasse nach Jülich
und der Maas. Sie fand sich treff-
lich erhalten auf dem Apostelnkloster
vor Nr. i3 und i5, wo sie eine Breite
von 6, So m, einen Unterbau aus einer
Trachytpacklage und einen Oberbau
aus abwechselnden Kies- und Ziegel -
betonschichten aufwies (Col. Agr.
S. 63 und Taf. IV). Auch am Bischofs-
weg (heute Brüsselerstrasse) wurde
sie aufgedeckt und in der Nähe
des Melatener Kirchhofes als eine
aus groben Basaltsäulen bestehende
Steinstrasse festgestellt, auf der lo cm
tiefe Geleisspuren von langjähriger
Benutzung zeugten (Köln. Ztg. i878
Nr. 285 ; Picks Monatsschr. IV,
i878, S. 645; v.Veith, Das römische
Köln, S. i3; Zs. des Aachener Ge-
schichtsvereins IX, S. 3).
Von dieser Hauptstrasse zweigte
sich (wohl schon am Tor) gegen
Westsüdwest eine Strasse (die auf der Tab. Peut. verzeichnete Strasse nach der Maas und
Durocortorum mit den seitwärts gelegenen Orten Lindesina und Monerica ?) in der
Richtung der alten Dürener Strasse (über Frechen und Kerpen) ab. Noch in den
sechziger Jahren des i9. Jhs. war sie am Meilenstein o,9 links neben der jetzigen
Strasse erkennbar und fiel bei der Kitschburg mit dieser zusammen (Zs. des Aachener
Geschichtsvereins VIII, S. I23). Auch die römischen Grabstätten in Lindenthal (s. u.), die
Beziehungen Kölns zu Marcodurum (vgl. Tac. Hist. IV, 28) und die Lage des Klosters
Weyer bezeugen diese Strasse (vgl. Col. Agr. S. 67).
Die vierte Heerstrasse verlief vom Tor an der Clemensstrasse
1. Aussen-
strassen.
Strasse vom
Ursulaplatz
nach NW.
Heerstrasse
nachWesteiL
Fifir. 97.
Darmstadt, Grossherz. Museum. Altar der
Virtus, sef. in Köln-Bocklemünd.
Strasse nach
WSW.
m
gerader Heer Strasse
Richtung die heutige Luxemburgerstrasse entlang nach Zülpich und weiter nach "*°
249
25o DAS RÖMISCHE KÖLN
1. Aussen- Reims. Am Weyertor lag einstmals am Fusse des Glacis noch ein Stück des alten
Strassendammes, i m hoch und oben 5,3o m breit (B. J. LXXV, S. 3).
Meilenstein An dieser Strasse erhob sich der auf der Ecke der Greinstrasse i9o3 gefundene
burgep-'^u™ Meilenstein von rotem Sandstein mit der Aufschrift: | nobilissimi[sj |
Greinstrasae. cAESARI[b]vS | COSTANTIO | ET MAXIMIANO | INVICTIS | A • C(oLONIA) • a(GRIPPINA) *
l(evga) I aus 293— 3o6 n. Chr. (Westd. Zs. Korrbl. XXIII, i9o4, Sp. 74, nr. 29; MWR
648; Fig. 96). Von einem bei Köln gefundenen Meilenstein, der unter Kaiser M.
Annius Florianus 2 76 n. Chr. errichtet wurde, ist leider die Fundstelle unbekannt (vgl.
Klein, Rhein. Mus. XV, S. 5oo;.C.J. Rh. i964; BPM, U i3[. Das Fragment C.J.
Rh. 42oy, das von Düntzer, C. J. Rh. i964a für einen Meilenstein angesehen wird,
ist schwerlich ein solcher).
Strasse aus dem Auch die übrigen Tore müssen naturgemäss die Ausgangspunkte von Strassen
Appellhofpiatz. gebildet haben. Eine zusammenhangende Reihe von Grabdenkmälern der Flavierzeit
auf der Gereonstrasse (s. u.) sowie die Lage der bis in das 4. Jh. zurückgehenden
Gereonskirche (S. i48) weisen auf eine vom Tor am Appellhofplatz ausgehende, gegen
Nordwesten in der Richtung der Subbelratherstrasse verlaufende römische Strasse hin
(vgl. Ennen-Eckertz, Quellen II, Nr. io5 aus 1227: item II iomales prope latam
viam, que de porta sancti Gereonis ducit Sibbewilre), die das durch römische Funde
bekannte Bocklemünd (s. u.) und Stommeln (B. J. XX, S. I27; XXI, S. i66; C.J.
Rh. 448) berührte, und deren Pflasterung beim Bau des westlichen Eckhauses von
Klingelpütz und Gereonstrasse (Mitteilung des Kgl. Baurates Herrn Schellen) sowie
bei Grevenbroich zum Vorschein kam (B. J. LX, S. i55; LXIV, S. i8; Picks Monats-
schr. VI, S. 256; Kl. S. i74).
Strasse aus dem Beim Tor an der Breitestrasse bezeichnet der unmittelbar vor demselben (Ecke
Strasse u. Gia- Ehren- und Albertusstrasse) augenscheinlich in ursprünglicher Lage gefundene Altar der
cisstrasse. Quadrubiae (Westd. Zs. Korrbl. XII, i893, S. 206; B. J. XCIV, i893, S. i69) nicht
bloss eine gegen Westen sich ziehende Landstrasse , sondern deutet auch auf das
Vorhandensein einer die Stadtbefestigung umgebenden Glacisstrasse (Kl. S. i74);
für letztere spricht ausserdem die mittelalterliche Bezeichnung des Strassenzuges
um die Römerstadt als ,via lapidea* (vgl. dieselbe Bezeichnung der Hohestrasse im
Columbaschrein), die sich in den heutigen Strassennamen ,Steinweg* und ,Mauriüus-
steinweg* erhalten hat (Mitteilung des Herrn Stadtarchivars Dr. Keussen).
Strasse aus dem Aus den drei Toren der Ostmauer führten Strassen an den Rhein. Die aus
Strasse. dem Tor an der Königstrasse bildeten quer zur Strassenrichtung liegende Basalt-
säulen, die ursprünglich, wie ihre Abnutzung zeigt, selbst als Strassendecke gedient
haben, später aber mit einer Kiesbetonschicht von 0,20 m Stärke überdeckt worden
sind. Um die Strasse hochwasserfrei zu halten, führte sie durch das Tor in einer
Höhenlage von +9,55 m (3,2o m über dem Sockel der Stadtmauer); die Oberkante
der Basalte lag noch am Malzbüchel auf +9,i3, in der Rheingasse auf +8,7o bis
+ 8 m. Die östlichsten Spuren der Strasse finden sich an der Ecke der Strassburger-
gasse; die Rheingasse entlang ziehen sich Reste von Stützmauern aus Grauwacke
und Basaltsteinen (Col. Agr. S. 7i).
Strasse aus dem Aus dem Tor an Obenmarspforten folgte die zur konstantinischen Brücke
marspforten! führende Kiesstrasse in einer Höhenlage von + 9,7o m im Tor und 9,5o m am Heu-
markt, dem Marsplatz und der Strasse Unter Seidmacher; ihre Fortsetzung lag wohl
unter der nördlichen Häuserreihe des Heumarktes und in der Richtung der Salz-
gasse (Col. Agr. S. 72). Was von den zahlreichen Pfeil er fundamenten und -stumpfen
zu halten ist, die Broelman (II fol. 7i9v) zwischen dem Tor an Obenmarspforten
25o
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 25 1
und dem Rhein gefunden haben will und als die Überreste der westlichen Brücken- i. Aussen-
pfeiler betrachtet, lässt sich nicht feststellen. Strassen.
Von der Strasse aus dem Tor an der Bechergasse, die hinter der südlichen Strasse ans dem
Häuserreihe der Bischofsgartenstrasse verlaufen sein muss, sind bis jetzt keine Spuren ^'^'g^ige.^ ^^'
nachgewiesen ; indessen scheint am Ende derselben jener dem Juppiter Optimus Maxi-
mus und dem Genius loci geweihte Altar eines BeneRciariers gestanden zu haben,
der sich ganz unversehrt auf dem Brand gefunden hat (Westd. Zs. XVIII, i899,
S. 4i9; MWR 453).
Ausserdem führte eine mit Basaltsäulen gepflasterte Strasse in der Richtung der Strasse i. d.
Mühlengasse (über der Fortsetzung des Kanals in der Budengasse) in einer Höhen- MAhfeMasse
läge von + 9,8o bis + 8,60 m nach dem Rhein (Col. Agr. S. 74).
Bedauerlicherweise sind die genauen Fundstellen von drei jetzt verlorenen Beneficiarier-
Beneficiarieraltären aus denj. 2 23, 236 und 243 n. Chr., die sich dereinst am Rhein ^^^^'^^'jj^jjj' *™
an den Endpunkten von Strassen erhoben haben (C. J. Rh. 43o — 432), nicht bekannt;
noch weniger weiss man über die Herkunft eines vierten Beneficiarieraltars (C. J.
Rh. 399 = DüNTZER, Verzeichniss II 6 « MWR 38o).
Eine Landstrasse gegen Südwesten aus dem angenommenen Tor bei der Färber- Strasse aus dem
gasse (etwa in der Richtung der Waisenhausgasse und des Weyerstrasser Weges) * «^en^sw****^
machen glaubhaft die hier aufgefundenen Begräbnisplätze (s. u.), die Lage der von
Erzbischof Bruno I. gegründeten Abtei St Pantaleon (sämtliche dem früheren Mittel-
alter angehörige Kirchen liegen an römischen Strassen; vgl. Col. Agr. S. 74) und ein
auf dem Blaubach, Ecke Weissbüttengasse (allerdings verstümmelt) aufgefundener
Beneficiarieraltar an Juppiter, Serapis und den Genius loci aus 1 79 n. Chr. (Westd. Zs.
XVIII, 1899, S. 4i9; MWR 455).
Andere im Aussengebiet des römischen Kölns festgestellte oder mit mehr oder Sonstige
weniger Sicherheit anzunehmende Strassen und Wege sind folgende: trassen.
i. eine mit Gräbern und Villen besetzte Strasse nach Niehl in der Richtung Strasse i. d.
des alten Mauspfades (vgl. das Schreinsbuch Extra muros i342: prope Muspade; Mauspfadl*
i349: in campo inter vineas de Ryle et viam lapideam — letztere kann freilich auch
die Strasse nach Neuss sein — ), der heutigen Amsterdamerstrasse, die sich aus den
Mosaikboden- und Gräberfunden an St Kunibert und in der Mäximinenstrasse (s. u.)
als nördliche Fortsetzung der östlichen Glacisstrasse erweist; 44o m nördlich von der
Xantener Strasse durchschneidet sie fast rechtwinkelig ein 5,3o m breiter, mit einer
i5— 2o cm starken Kieslage gepflasterter Weg (Westd. Zs. Korr. XIII, i894, Sp. 39
nr. 24; Kl. S. i79), vermutlich derselbe, der von Bocklemünd über Nippes auf
Mülheim zu festgestellt worden ist (Zs. des Aachener Geschichtsvereins IX, S. 4);
2. eine bei den Festungsbauten 1882 in o,5o m Tiefe und 5 m Breite aufgefundene Strasse l d.
westliche Fortsetzung der nördlichen Glacisstrasse, an der die Grabstätten der Friesen- ^FriJjien-^iL'"
und Vogelsangerstrasse (s. u.) liegen, und die über Mechterhof (vgl. Ennen-Eckertz, Vogelsanger-
Quellen II, nr. io5: iuxta latam viam, que de porta Frisonum ducit ad Martyres) und
Vogelsang nach Widdersdorf führte (Zs. des Aachener Geschichtsvereins IX, S. 4;
Kl. a. a. O.) ;
3. eine die Aachenerstrasse beim ßischofsweg kreuzende Strasse ; das hohe Strasse, die
Alter des Bischofsweges und eine römische Hausanlage an demselben (s. u.) macht ^»trassr*
die Strasse wahrscheinlich, obschon der auf dem Grundstück der Witwe Schenk (Süd- kreuzend.
Seite der Aachenerstrasse, nur wenig östlich von der Einmündung der Brüsselerstrasse)
gefundene Quadrubienaltar (Westd. Zs. Korrbl. VI, 188 7, Sp. 182, nr. 121; Rhein.
25l
252
DAS RÖMISCHE KÖLN
1. Aussen-
strassen.
Sog. Stein-
strasse.
Sofif. Silex-
strasse.
Zweifelhafter
Kreuzweg u. a.
Mus. N. F. XLII, i887, S. 487; B. J. LXXXIII, i887, S. 226; LXXXVIII, i889.
S. 247 ; MWR4ii) sich als Baustein verwandt erweist;
4. die sog. ,Stein Strasse*, die sich von Godorf über Rodenkirchen, Alteburg und
Bayenthal nach Köln zieht und am Severinstor mit der Bonnerstrasse vereinigen soll
(B. J. LXIII, S. 3; LXXIX, S. 27; Kunstdenkm. der Rheinprovinz IV i, S. i73; Westd.
Zs. XXII, i9o5, S. 48); ver-
mutlich bildete sie die süd-
liche Fortsetzung der östlichen
G lacisstrasse (über die Strassen
aus den Toren der Alteburg
s. u.).
Den Resten der Pfeiler
für die Wasserleitung scheint
die Annahme der ,Silexstrasse'
auf dem Wege nach Eflfem
[ (Berrenratherstrasse) ihre Ent-
stehung zu verdanken (B. J.
XIV, i849, S. i83).
Zwei angeblich in der
Hofergasse gefundene Quad-
rubienaltäre (Westd. Zs.
Korrbl. XXIII, i9o4, Sp. 73,
nr. 29, 3 und 2; MWR 63o
und 63 1), darunter einer aus
flavischer Zeit, würden einen
Kreuzweg bezeugen, wenn
Fundort und Fundumstände
sicher wären. Aus dem näm-
lichen Grunde sind für die
Topographie des Aussenge-
bietes von Köln zwei Bene-
ficiarieraltäre nicht verwert-
bar (B. J. XX, i853, S. 126
von der Luxemburgerstrassc
und C. J. Rh. 399 = Düntzer,
Verzeichniss II 6 = MWR
38o).
IL Der Anbau.
Fig. 98. Köln, St Ursula. Statue der Isis.
2. Anbau. ~ Vororte mit gewerblichen
Anlagen und einzelne Häuser oder Villen lassen sich an den verschiedensten Punkten
in der Umgebung der Stadt nachweisen.
a) Die Nordseite.
Auf eine Ansiedelung an der Nordseite deutet zunächst der durch das Nord-
tor bei der Höherlegung des Pflasters hindurchgeführte, zur Aufnahme einer Wasser-
Spuren von Gräbern fehlen im
Nordseite.
Reste von
Bauten u.
ffewerb- leitung bestimmte Tuffsteinkanal (Col. Agr. S. 36).
lagen beider ^^^^^^^ ^^^ Marzellenstrasse vollständig; dagegen bezeugt das ausgedehnte Beton-
stadt.
252
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
253
fundament vor Nr. 63 und 65 (Col. Agr. S. 53), das nicht der Rest des Eigelsteins
sein kann (s. u.), das ehemalige Vorhandensein eines grösseren Gebäudes. Starke,
senkrecht zueinander gerichtete Grauwackemauem sind nahe dem Tor am Appell-
hofplatz unter dem Neubau Kattenbug i3 (persönliche Beobachtung des Verfassers),
eine Töpferei auf dem Maria- Ablassplatz (Cot. Agr. S. 6i), eine Glasschmelze mit
vielen Überresten von Fritte auf der Gereonstrasse gegenüber dem erzbischöflichen
Palais entdeckt worden (A. Kisa,
Die Anfänge der rheinischen Glas-
industrie: Zs.des Bayerischen Kunst-
gewerbevereins in München, i896,
S. 46 ; Die antiken Gläser der Frau
Maria vom Rath, S. i5). Eine nur
in sehr trümmerhaftem Zustande auf
uns gekommene Kaiserinschrift aus
St. Gereon (E. aus'm Weerth, Der
Mosaikboden in St. Gereon zu Köln.
Bonn i873, S. 8, A. ii) deutet auf
ein öffentliches Gebäude in diesem
Vorort, den der Fund eines von
Grundbesitzern ,ex vico Lucretio*
geweihten Votivs in der Nähe von
S. Gereon (C. J. Rh. 348; B. J. io3,
i898, S. 12; DüNTZER, Verzeichniss
II 52; MWR 3 12) und eines Altars
der deae Lucretiae hinter Marzellen-
strasse 12 (B. J. XLVII/XLVIII,
i869, S. 124; io7, i9oi, S. 288;
DüNTZER, Verzeichniss II 86; MWR
23 1) als vicus Lucretius vermuten
lässt.
Im 4. Jh. erhob sich hier unweit
der Strasse nach Neuss die von
Oematius erneuerte Basilika der hh.
Jungfrauen, an der Strasse aus dem
Tor am Appellhofplatz die als Central-
bau konstruierte der Thebäischen
Märtyrer (S. i48). Von der ältesten
Anlage stammen vielleicht noch
einige Reste an den Kapellen der Nordseite des Dekagons sowie in der Vorhalle ; auch
hat sich auf der Südseite zwischen Taufkapelle und Sakristei ein zu einem Eingang
gehöriger einfacher Mosaikbelag vorgefunden, bestehend aus quadratischen und über
Eck gestellten Ziegelplättchen, deren Zwischenräume durch Basaltwürfelchen ausgefüllt
sind (Westd. Zs. Korrbl. I, 1882, Sp. 76 nr. 27i).
In weiterer Entfernung von der Stadt sind an der Nordseite Spuren römischer
Ansiedelungen beobachtet worden: am Kunibertskloster auf einem Grundstück von
Zanoli und Brentano ein Stück der Umrandung eines Mosaikbodens mit weissem
Grund und Schnuromament von i,3o : o,365 m (Düntzer, Verzeichniss II i88a;
MWR 12); in der Richtung der Amsterdamerstrasse bis nach Niehl zahlreiche Reste
2. Anbau.
Nordseite»
Fig. 99. Bonn, Provinzialmuseum. Insehriftloser
Merkuraltar, get zu Köln, Eififelstein.
BaoiUka der
bh. Jung-
frauen u. der
Tbebier.
Reste V.
Bauten in
weiterer
EntfernuniT
V. d. Stadt.
253
254 DAS RÖMISCHE KÖLN
. 2. Anbau, von Krügen, Schalen, Mauerziegeln und Hypokaustensteinen, die auf leichte, villen-
Nordseite. artige Bauten aus der späteren Zeit deuten (S. aSi, nr. i); bei Longerich römische
Überreste und Münzen (Broelman II, fol. 56iv: apud pagum Londerich longe
remotius fragmentis et numismatibus erutis) ; am Bischofsweg, ganz nahe der Stelle, wo
dieser den alten Güterbahnhof berührte (jetzt ungefähr in der Mitte des Hauptgüter-
bahnhofs Gereon), eine römische Hausanlage mit Bad und Hypokaustum (Köln. Ztg.
i864 nr. 220; B. J. XXXVIII, i865, S. i7o); am sog. Nussbaumerwege vor dem
Gereonstor (jetzt Herkules- und Nussbaumerstrasse) auf dem Grundstück des Ad-
vokaten Fay eine aus Kalkmörtel hergestellte, mit Ziegelplatten abgedeckte Wasser-
leitung mit westlichem Gefälle (B. J. XXXII, 1862, S. i4i; XXXIII/IV, i863, S. 27o;
ExNEN, Gesch. Kölns I, S. 95 A. 2; Düntzer, Verzeichniss II 2S2); an der Nordost-
seite des Subbelrather Hofes nordwestlich von der Ottostrasse (Ehrenfeld) auf einem
Grundstück von Franz Zilkens zahlreiche Oberreste von Kalkstein Werkstücken, Zi^eln
und Gefässen eines durch Brand zugrunde gegangenen römischen Gebäudes (Be-
obachtung des Verfassers).
Götterdenk« Götterdenkmäler fanden sich ausser den bereits aufgeführten nordwärts vor der
Vor dem Stadt: in der Ursulakirche eine verstümmelte Tempelstatue der Isis, deren Sockel
Hanpttor. mit der Inschrift isidi invicte versehen, zu einem romanischen Kapitell verarbeitet
war (Westd. Zs. Korrbl. I, 1882, Sp. 76 nr. 27o; Schaafhausen, Über den römischen
Isisdienst am Rhein: B. J. LXXVI, i883, S. 3i und Taf. I; St. Ursula; Fig. 98), und
die mit dem an dem nahegelegenen Maria- Ablassplatz gefundenen Votivaltar für dieselbe
Göttin (Westd. Zs. Korrbl. VII, 1888, Sp. 120 nr. 81; MWR i) auf ein Isisheiligtum
in dieser Gegend hinweist; in der Goldenen Kammer von St. Ursula zwei wieder
verloren gegangene Denkmäler der Matres Hiannaneh(iae) (C. J. Rh. 32 1 ; Ihm 28?;
B. J. I IG, i9o3, S. 36i) und der Fatae (C. J. Rh. 322; Ihm 5o9); auf dem Eigelstein ein
wohlerhaltener, inschriftloser Merkuraltar, der an der Vorderseite in Hochrelief einen
geflügelten Merkurkopf mit Caduceus über einer Girlande, auf den beiden Seiten-
flächen Rosetten zeigt (BPM 77ii; Lehner, Provinzialmuseum I, Taf. XXXI 3:
Fig. 99), sowie eine stark verwitterte, thronende Göttergestalt ohne Kopf, flankiert
von zwei stehenden männlichen Adoranten, mit Spuren einer Inschrift auf dem Sockel,
wahrscheinlich Fortuna (BPM 636o; vgl. Hettner, Katalog des Trierer Museums 98):
auf der Neusserstrasse eine nur von den Lenden ab erhaltene Statuette des in der
Kleidung eines römischen Offiziers (aufgeschürzte Tunika, Lederpanzer, Beinschienen,
Paludamentum) dargestellten Silvanus mit einem zu seinen Füssen niedergekauerten
Eber (B. J. io7, i9oi, S. 2i7; BPM 6743; Lehner, Provinzialmuseum I, Taf. XXX 12);
endlich beim Bau des Ursulinenklosters in der Machabäerstrasse 16 74 nicht weniger
als fünf Altäre, nämlich des Herkules von einem Soldaten der 2. Kohorte der Var-
cianer (C.J.Rh. 3i5; verloren), der Matres Masanae von einem Reiter der ala
Aff^rorum (C. J. Rh. 3 1 7 ; verloren), der dea Hariasa von einem Duplarius der ala
Sulpicia aus i87 n. Chr. (C. J. Rh. 3i4; verioren), der Digines (C. J. Rh. 3 16; Ihm 446;
Düntzer, Verzeichniss II 3i; MWR 339) und der dea Semele und ihrer Schwestern,
gestiftet zum Dank für die Erlangung der Mutterwürde in einem bakchischen Kon-
ventikel (C. J. Rh. 3i3; Düntzer, Verzeichniss II 25; MWR 356). Die zahlreichen
Funde an der letztgenannten Stelle lassen auf eine Kultstätte in der Nähe, etwa an
der nördlichen Fortsetzung der östlichen Glacisstrasse (s.o.S.25i, i) schliessen, Eben-
dort hatte wohl auch seinen Standort der Trankgasse i3 gefundene Altar der Matres
Mediotautehae (B. J. XXXIII/IV, i863, S. 181; C.J.Rh. 329; Ihm 280; Düntzer,
Verzeichniss II 49; MWR 3 11).
254
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
255
Vor dem
Ntfbentor.
Zu der Strasse aus dem Tor am Appellhofplatz gehören: ein oben abge- 2. Anbau,
brochener Bacchusaltar (gefunden Kattenbug i3, im Besitz des Rechtsanwalts Herrn JÜ°''**^®**®*
Dr. Meiler), der auf der Vorderseite den seinen Panther aus einem Kruge tränkenden, mäier.
jugendlichen Bacchus mit Chlamys und Thyrsusstab, auf den beiden Seitenflächen je
einen Opferdiener zeigt (Fig. 100); ein kleiner Altar der Matronen, gefunden als Füllstück
einer Mauer bei St. Gereon (B. J. XLVII/VIII, i869, S. 128; Ihm 2 75; Düntzer, Ver-
zeichniss II 4i a; MWR 32 7); ein gut gearbeiteter, aber stark verletzter Altar derMatronae
Mahlinehae mit den thronenden drei Göttinnen in einer Ädikula aus dem i.Jh. (von
Hübner, Exempla Script, epigr. lat. 61 sogar in die Zeit des Claudius versetzt), ge-
funden Gereonshof i (B. J. V/VI, i844, S. 3i5; Ihm 2 74; Düntzer, Verzeichniss II 4o;
MWR 33 1); der untere Teil eines Suleviae- Altärchens, gefunden auf dem Gereonskloster
nahe der Christophstrasse (B. J. XLVII/VIII, i869, S. 118; Siebourg, De Sulevis
Fiff. 100. Köln. Altar des Bacchus, get. Kattenbug.
Campestribus, Fatis p. i5 nr. 22; Ihm 285; Düntzer, Verzeichniss II 43a; MWR
3x9); ein verloren gegangener Altar, ausgegraben in einem Garten bei St. Gereon,
der auf einer Seite einen schwebenden Knaben mit einer Rose in der Hand, auf der
zweiten Diana mit dem Bogen, auf der dritten Vulkan mit Zange, Eisenstück, Hammer
und Amboss zeigte, während die vierte ganz verwittert war (Broelman, Comm. I,
fol. 35 2 v; Epid., Tab. II 28): vor dem ehemaligen Gereonstor an der Gereonsmühle
ein viereckiges, rohes Postament mit der Aufschrift: i(ovi) o(ptimo) m(aximo) (B.J.
XXXIII/IV, i863, S. 180; C. J. Rh. 345; Düntzer, Verzeichniss II 5; MWR 384)und
eine oberhalb der Hüften abgebrochene Statue des thronenden Juppiter (Düntzer,
Verzeichniss II 121; MWR 181); Gladbacherstrasse 82 ein Herkulesaltar (im Besitze
des Herrn Rektors L. Schwörbel in Köln-Deutz) und in Bocklemünd ein Altar der Dea
Virtus mit Darstellung der gewaffneten Göttin in einer Ädikula (B. J. VIII, i846, S. i59;
C. J. Rh. 446. Aus dem Besitze des Barons von Hüpsch in das Grossherzogl. hessische
Museum zu Darmstadt übergegangen; vgl. Adamy, Die archäologischen Sammlungen,
S. 8, IIA 5 und Fig. 97).
b) Die Westseite.
Anbau vor dem Tor an der Breitestrasse beweist der durch das Tor geführte Westseite.
Wasserleitungskanal, dessen Sohle innerhalb des Torfundamentes eine Steigung von
255
256
DAS RÖMISCHE KÖLN
2.Anbau. o,i8m nach aussen zeigt (Col. Agr. S. 29 und 6i); indessen sind Reste von Fuss-
estseite. b^^j^j^ ^j^j Hausmauern hier bisheran nicht beobachtet worden. Von Denkmälern
Vor dem
sind zu erwähnen der Quadrubienaltar Ecke der Ehren- und Albertusstrasse (s,o.
S. 25o) imd ein rundes Postament für eine Juppiterstatue mit der einfachen Aufschrift
i-o-M-, gefunden St. Apemstrasse i7 (C. J. Rh. 353; Düntzer, Verzeichniss 1 2;
MWR 4 18), dessen Verwendung über einem vierseitigen Postament das an der
Nordostseite des Domes gefundene Relief einer Ädikula mit Götterbild (s. o. S. 228)
deutlich zeigt.
Von der Vogelsangerstrasse in Ehrenfeld stammen zwei Dachziegel mit dem
Stempel trans | rhenana und einer mit dem Stempel trarena | fecmillx | svpnepos
Tor a. d.
Breite-
strasse.
Vofifelsansrer-
strasse.
S'l""« X-^ S«cophag
Fig. 101. Köln. RömischeR Haus am Apostelnkloster.
Entenmosaik.
(Westd. Zs. XV, 1896, S. 382; B. J. 102, i898, S. 294; MWR. — Über diese in die
Flavierzeit gehörende militärische Ziegelei s. B. J. 111/12, i9o4, S. 29 1).
Vor dem Die Spuren eines vollständigen Vorortes mit glänzend ausgestatteten Häusern
Apo«tein. ^^^ gewerblichen Anlagen haben sich vor dem Tor an Aposteln erhalten. In un-
Hausreste. mittelbarer Nähe desselben fanden sich Hausmauern vor Apostelnkloster 2 a, 2 b und 2,
Mosaikböden in den Häusern 2 a und 5 (Col. Agr. S. 63). Die Mosaiböden sind:
i. Das sog. Entenmosaik, gefunden i844 in einem Keller Apostelnkloster 5 (südl.
neben dem Apostelngymnasium), durch einen Mauereinsturz zertrümmert, später wieder
zusammengesetzt (B. J. VHI, i846, S. i77; Düntzer, Verzeichniss H 212; MWR 18).
Heute bildet es ein Rechteck von 3,o4: 2,i3 m und zeigt ein Muster von sich durchschnei-
denden Kreisen mit Mittelrosette, das in weissen und schwarzen Würfeln ausge-
führt ist. Die Mitte des Ganzen nimmt ein Quadrat aus weissen Marmorwürfeln ein, in
dem übereinander zwei zum Teil in schimmernden Glaspasten treftlich ausgeföhrte
Enten, die obere nach links, die untere nach rechts laufend, sowie neben der
letzteren zwei Kirschen dargestellt sind. Die aus fünf schwarzen und weissen
256
IV. DAS AUSSENGEBItT DER COLONIA AGRIPPINENSIS 257
Streifen bestehende Umrandung enthält im Mittelstreifen ein schwarz-gelb-rotes 2. Anbau.
Mäanderband. / - v^"h*" t""'
Vor dem Tor
2. Ecke eines Mosaikbodens aus schwarzen und weissen Würfeln mit demselben an Aposteln.
Muster wie das Entenmosaik und einer Umrandung mit Zahnfries, i,39:o,95 m gross, ^^^J^Jer
•gefunden mit dem vorhergehenden (Düntzer, Verzeichniss II 218a; MWR i9). Mosaikboden.
.3. Ecke eines Mosaikbodens auf weissem Grunde mit schwarzen, gelben, roten Bunter
und grauen Pasten, jetzt 2,44: i, 55 m, der ganze Boden ehemals 3,76:3,76 m gross,
gefunden im Mai i869 Apostelnkloster 2 a, stückweise gehoben und im Maseum zu-
sammengesetzt (B. J. XLVII/VIII, i869, S. 122 — die hier erwähnte, an Ort iind
Stelle aufgenommene Zeichnung des Stadtbauamts war nicht mehr aufzufinden — ;
Düntzer, Verzeichniss II i9i; MWR 2). Das Mittelstück bildet ein Kreis in einem
regulären Achteck, das von mehreren Quadraten umschlossen ist. Um den Kreis,
dessen Innenraum nicht erhalten, legt sich ein bunter Rand mit geflochtener Schnur.
In dem einzigen erhaltenen Zwickel zwischen dem Achteck und dem innersten
<2uadrat stehen zwei Vögel einander gegenüber. Den Raum zwischen dem ersten
und zweiten Quadrat füllen Dreiecke, Rhomboiden und rankenförmiges Ornament.
Die quadratischen Umrahmungen zeigen einen Zahnschnitt, eine geflochtene Schnur,
Amazonenpelten wie beim Philosophenmosaik und einen ganz schwarzen Rahmen.
4. Bruchstück eines Mosaikbodens, i,4o:o,97 m gross, schwarz und weisser Kreis Mosaik-
mit einem Quadrat im Innern, gefunden mit dem vorhergehenden (Düntzer, Ver-
jseichniss II i96a; im MWR nicht zu identifizieren).
Bedeutende Reste eines Wohnhauses, das über zwei Grabstätten (s. u.) angelegt Wohnhaus am
war und selbst dem 4. Jh. angehört, fanden sich i894 beim Neubau des Hauses woster."
Apostelnkloster 25, nördlich von der Apostelnkirche (Eberlein, B. J. XCVI/VII, i895,
S. 343; Col. Agr. S. 64 und Taf. IX; Fig. 10 1). Der Fussboden, aus Kalkestrich
bestehend, lag auf ungefähr + i4,5o m K. P., die aus Grauwacke mit vereinzelten
Ziegeln bestehenden Mauern hatten eine Stärke von o,4o— 0,60 m und waren
noch zum Teil verputzt, in den nach dem Apostelnkloster zu gelegenen Räumen
mit rohem, gelbem Wandputz, in den Räumen C und D mit einem feinen roten
Putz, der auch Reste dekorativer Malerei aufwies. In dem anscheinend zu
•ökonomiezwecken verwandten südlichen Teile fanden sich viele verbrannte Tier-
knochen und rohe Tongefässe, in den als Wohnung benutzten nördlichen Räumen
zahlreiche Scherben von reich ornamentierten Sigillatagefässen, an der Westwand des
Raumes D zwischen den Holz- und Eisenresten einer durch Brand zerstörten Truhe
oder eines Schrankes zahlreiche Glasgeßlsse, zum Teil mit Inhalt, darunter eine flache
'Glasschale und ein Weinheber sowie schöne, wohlerhaltene Tonkrüge und Sigillata-
schüsseln, in denen sich noch Geflügelknochen und Austernschalen befanden, endlich
eine stark abgegriffene Münze Trajans und darauf eine wohlerhaltene des Licinius.
Die stellenweise mehr als i,5o m betragende Brand- und Bauschuttschicht, in der sich
Dach-, Deck- und Hypokaustenziegel, Heizröhren, geschmolzenes Eisen und Glas
sowie etwa zehn Münzen, darunter als späteste solche des Constantinus IL und Con-
Btantius (353 — 36 1) befanden, bezeugt den plötzlichen Untergang des Hauses beim
Frankeneinfall im J. 355, der durch den Fund eines unbestattet auf dem Estrich
•liegenden menschlichen Skeletts in der südöstlichen Ecke . des Raumes C und von
Schädelresten im Räume B eine besondere Illustration erhält.
Eine glänzende, anscheinend schon in früher Zeit zerstörte Hausanlage befand Mosaikboden in
sich in der Händelstrasse, nahe ihrer Einmündung in die Aachenerstrasse. Erhalten ^Strasse *
4st von derselben ein bedeutendes Stück eines geschmackvollen, quadratischen Mosaik-
17
257
258
DAS RÖMISCHE KÖLN
2. Anbau, bodcns von etwa 4,i2 m Seitenlänge. Seine Mitte bildet ein reguläres Achteck mit
Westseite, geibiichenj Grunde von uneeßlhr i,5o m Durchmesser, das von einem roten Streifen
Vor dem Tor» » » ...
an Aposteln. mit zierlichen blauen Blumen umrandet ist. Darin liegt ein achtspitziger, aus bunten,
konzentrischen Kreisen gebildeter Stern, den ein breites, aus schwarzen, roten und
gelben Würfeln gebildetes Wellenband umgibt. An vier gegenüberliegenden Ecken
des Achtecks setzen auf blau-schwarzem Grunde grau in grau gehaltene Brustbilder
an, von denen ein gut gezeichnetes (schwerlich Herkules) erhalten ist, während einem
anderen der Kopf fehlt. Die Art der Umrahmung der Büsten, von der sich nur ein
geringer Rest mit Zahnschnitten erhalten hat, lässt sich nicht mehr feststellen. An
die vier übrigen Ecken des Achtecks schliessen sich bunte Rosetten auf gelblichem
-t — «— « — r"
Fig. 102. Köln. Mosaikboden, net. Händelstrasse.
Grunde, umgeben von schwarzen und roten Kreisen. Der äussere Abschluss des-
Mosaiks ist bis auf eine Ecke verloren gegangen, die ein weissgrundiges Quadrat mit
buntem verflochtenen Vierpass zeigt, an das sich ein langgestrecktes Dreieck mit
Blumenomament auf gelbbraunem Grunde anschliesst; ein dreifaches Band in Rot,
Weiss und Schwarz bildete den Rand. Nach Westen schloss sich, von dem weissen
und schwarzen Rande ebenfalls umgeben, ein schwarzgrundiges Mosaik mit reihen-
weise angeordneten weissen Sternchen von der Form der Quincunx an. Das Mosaik
befindet sich wiederhergestellt an einer Wand im MWR neben dem Philosophen-
mosaik (vgl. Köln. Ztg. vom i. Nov. i89i, nr. 880; Westd. Zs. X, i89i, S. 4o6 und
Korrbl. Sp. 263 nr. 94, A. i; B. J. XCIII, i892, S. 3i. — Originalaufnahme in einem
Skizzenbuch des MWR; Handzeichnung desselben in verschiedenfarbigen Stiften
ausgeführt, 22 X i9 cm ebenda; Abbildung B. J. XCIII, Taf. V; Fig. 102).
Estrich an der Als Überrest eines späteren römischen Hauses hat sich ein Estrich an der
Strasse. Aachenerstrasse, ungefähr mitten zwischen der alten und der neuen Umwallung, er-
258
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
259
halten, unter dem eine lebensgrosse Terrakottabüste als Füllsel gefunden wurde (B. J.
LXXXV, 1888, S. 55).
Ein Haus des 4. Jhs., wie aus einer in ihm gefundenen christlichen Kaiser-
münze hervorgeht, stand an der Dasselstrasse (nahe Königsplatz). Seine Umfassungs-
mauern sind aus Tuffstein- und Grau wackestücken unter Benutzung von Dachziegel -
trümmem wenig sorgtUltig hergestellt. Von den blossgelegten sechs Räumen dienten
drei kleine zu Heiz- und Badezwecken und stehen mit Abzugskanälen in Verbindung;
die drei grösseren waren anscheinend Wohnräume, von deren Hypokausten sich noch
Spuren erhalten haben. Neben der Münze fanden sich in dem Hause Haarnadeln
aus Elfenbein und eine Halskette aus Golddraht (Westd. Zs. Korrbl. XH, i893, Sp. 22
nr. 8 nebst Plan; zwei Photogr., i8X24 u. 12x18 cm, MWR, Ph i4ii u. i4i2).
Endlich sollen sich Fundamente römischer Villen in Müngersdorf gefunden
haben (Ed. Herstatt bei v. Veith, Das röm. Köln, S. 62).
Einen wertvollen Einblick in das industrielle Leben dieses Vorortes eröffnet die
Auffindung von drei Terrakottafabriken unmittelbar vor dem Hahnen tor. Am 24. Juli
1 883 kam auf der Nordseite der Strasse die Fabrik des Vindex zutage mit fünf wohl-
erhaltenen Öfen einfachster Art, die aus dicken, viereckigen Ziegeln aufgemauert und
mit Tonnengewölben überspannt waren. Wie die neben den einzelnen Öfen massen-
haft gelagerten schadhaften Stücke zeigten, stellte sie bessere Tongefässe — darunter
hübsche Schalen mit Fuss und kleine, schwarz-braun glasierte Urnen — , besonders
aber Figuren und Masken her. Unter den ersteren sind vertreten Götterstatuetten
(Juppiter, Mars, Bacchus, Diana, Victoria, Genius mit Füllhorn u. a., in vielen Exemplaren
Mercur, Minerva und Venus), Darstellungen von Personen (Frauenstatuetten, von
denen sich viele Köpfe erhalten haben, Frau mit Kind auf dem Arme u. a.), Tiere
(Eber, Löwe, Kuh, Eichhörnchen, eine Nuss knackend, u. a.) als Nippsachen und
Spielzeug, und andere ausschliesslich für die Kinderwelt bestimmte Gegenstände (Porträt-
büstchen mit Amuletten am Hals, winziges Tongeschirr, Rädchen, Kinderrasseln, eine
als pausbackiger Kindskopf, eine andere als Wickelkind). Die Masken sind Theater-
masken, die, nach den wenigen erhaltenen Stücken zu urteilen, der Atellana, der
Palliata und dem Pantomimus angehören und ihrer Einrichtung nach (sie lassen sich
mit Hilfe von Schnüren, die durch die in ihnen angebrachten Löcher gezogen werden,
am Kopfe befestigen) trotz ihrer Schwere für praktisch verwandt angesehen werden
müssen; sie mögen aber auch zu dekorativen Zwecken benutzt worden sein. Ein
Trierer Fund lehrt, dass die Fabrik des Vindex auch Lampen herstellte. Eine Reihe
von Fabrikaten, zumal Statuetten, tragen den Stempel: vindex • fe(cit) • c(oloniae) •
c(lavdiae) • a(rae) • a(grippinensivm) • adgantvnas • NOVAS in verschiedener Fassung
(vgl. J. Klein, Römische Thonwaarenfabriken von Köln: B. J. LXXIX, i885, S. i78;
H. Dütschke, Römische Maskenfragmente aus Köln: B. J. LXXVHI, i884, S. 126
und Taf. H; Fig. 78).
Schräg gegenüber der Fabrik des Vindex fand sich Herbst i883 die des Ser-
vandus, deren Öfen nicht genauer untersucht wurden. Ihre Fabrikate sind ebenfalls
Götterbilder (treffliche Statuetten der Fortuna und des Bacchus, Medaillon mit Medusen-
haupt), Masken, Terra-sigillata-Gefässe, Nippsachen und Spielzeug, aber gewählter in den
Objekten und vollendeter in den Formen. Einige tragen einen Stempel, der in seiner
vollständigsten Form lautet: servandvs • c(oloniae) • c(lavdiae) • a(rae) • a(grippinen-
sivm) ad forvm hordia(rivm) fec(it) (vgl. J. Klein a. a. O. S. i9o; Fig. 77 und 78).
Ebenfalls auf der Südseite der Strasse (bei der Händelstrasse) kam gegen Ende
i883 unweit der Fabrik des Servandus die des Alfius zutage mit ähnlichen Fabrikaten
2. Anbau.
Westseite.
Vor dem Tor
an Aposteln.
Wohnhaus an
der Dassel-
strasse.
Villen in
Müngersdorf.
Terrakotta-
fabriken vor
demHahnen-
tor.
Fabrik des
Vindex.
Fabrik des
Servandus.
Fabrik des
Alfius.
259
26o
DAS RÖMISCHE KÖLN
2. Anbau, wie die beiden vorhergehenden (Statuetten der Minerva, Diana, Venus, Fortuna und
Westseite, ^g^. Patronen, Büsten von Kindern und Greisen mit fratzenhaften Gesichtern, zum
Vor dem Tor
an Aposteln. Teil als Rasseln dienend, kleine Eber, Pferde, Hähne, Eichhörnchen usw.). Zwei
Statuetten tragen den Stempel: alfivs fe(cit) (vgl. J. Klein, a. a. O. S. i95: B. J.
XCVI/VII, i895, S. 368).
Fifif. 103. Bonn, Provinzialmuseum. Tonmedaillon mit Triumphzug, gef. in Köln am Hahnentor.
Alter der ge- Die Fabriken des Vindex und Alfius gehören wahrscheinlich schon dem Ende
kottafabriken^^s I. Jhs. an — ein Beweis für das hohe Alter der westlichen Vorstadt — , die des
u. Anzeichen Servandus blühte um i64 n. Chr. Ob der Terrakotten fabrikant Lucius, der Nach-
anderer ahmer des Servandus, dessen Geschäftslokal nach dem Fabrikstempel wie das des
Vindex ,ad gantunas novas' lag, und der vermutlich als Kölner Meister zu betrach-
tende Janetus ebenfalls vor dem Hahnentor ihre Fabrik hatten, lässt sich einstweilen
nicht feststellen (H. Lehner, Zur Kenntnis der römischen Terrakottafabriken in Köln:
260
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
261
B. J. HO, i9o3, S. 188 mit Abbildungen von Werken der genannten Meister S. i89 2. Anbau,
und i9i. Die mit Inschriften versehenen Terrakottafiguren des ßPM s. B. J. LXXXVII, y^r dem'xor
i889, S. 82; io5, i9oo, S. 78 und Taf. VII); wahrscheinlich aber ist dies von dem an Aposteln.
Meister Primianus, von dem zwei mit seinem Fabrikstempel versehene Medaillonformen
sich westwärts vor der Stadt gefunden haben, die eine, Leda mit dem Schwan dar-
stellend, welche die hexametrische Umschrift trägt: [jvppiter in cygno cv]m leda
iVNXSiTAMOREM, auf der Aachenerstrasse (BPM 4528; vgl. Klein, a. a. O. ; Buecheler,
Anth. lat. 345; C.J.L. XIII III
10013,2), die andere mit der
Erlegung des die Deianira ent-
führenden Centauren Nessus
durch Herakles und der
metrisch fehlerhaften Um-
schrift: CENTAVRO VEHITVR
RAPTA DEIA[n]iRA MARITO
hercvl[i] auf dem Mauri-
tiussteinweg (Rhein. Mus,
XLI, 1886, S. 320; Westd.
Zs. Korrbl. V, 1886, Sp. 25i
nr. 186; Buecheler, Anth.
lat 344; C. J. L. XIII iii
100 1 3,1). Den Terrakotten-
fabriken des westlichen Vor-
orts sind ebenfalls sicher oder
wahrscheinlich zuzuweisen :
die fragmentierte Form einer
flachen Schüssel mit dem
Parisurteil (B. J. io5, i9oo,
S. 2 77; MWR3632) und ein
Medaillon von weissem Ton
mit der Darstellung eines
Triumphzuges und un-
deutlicher Inschrift (B. J.
LXXXVII, i889, S. 85 nebst
Abbildung; C. J. L. XIII iii
IOOI3, 34; BPM 3524; Fig.
io3), beide gefunden beim
Hahnentor; Terrakotten aus feinem, weissem Ton, darunter eine Figur mit dem
Stempel vrsio f(ecit), gefunden an der Aachen erstrasse in der Nähe der Terrakotten-
fabriken (B. J. LXXXVIII, i889, S. 237); endlich eine lebensgrosse, nach einer Form
sehr gut ausgeführte Terrakottabüste (Seneca?), gefunden als Füllmaterial unter dem
römischen Estrich an der Aachenerstrasse, etwa in der Mitte zwischen der alten und
neuen Umwallung, und eine schöne unbekleidete männliche Statuette von demselben
Fundort (B. J. LXXXV, 1888, S. 55 und Taf. III; die Senecabüste als modern ver-
dächtigt B. J. XCIV, i893, S. i7o).
Ausser den schon erwähnten Funden des westlichen Vororts sind noch folgende Götterdenk-
Riälcr dfis wcst'
zu vermerken: vor dem Hahnentor der Kopf und obere Teil des Rumpfes eines ucjjen Vorortes,
gut gearbeiteten thronenden Juppiter aus Kalkstein (BPM 36o6) und auf der Aachener-
Fiff. 104. Köln, Sammlunfir Niessen. Juppiterkopf,
gef. Aachenerstrasse.
261
202 DAS RÖMISCHE KÖLN
2. Anbau. Strasse ein vorzüglich wirkungsvoller Juppiterkopf aus Marmor, dem 2. Jh. angehörig
Vor^de'm Tor^t^^^^^' Sammlung Niessen, i936; Fig. io4): an der Engelbertstrasse ein Hochrelief des
an Aposteln. Mercur, der das Ker>'keion schräg vor sich hält, angelehnt an eine Stütze (MWR
218); auf der Aachenerstrasse ein wohlerhaltenes Postament (sog. Viergötteraltar), das
auf der Vorderseite einen Genius mit Opferschale und Füllhorn, auf der Unken Seiten-
fläche einen jugendlichen Bacchus mit Panther, auf der rechten Ceres mit Ähren-
büschel in der gesenkten Rechten zeigt (BPM 5o23; Fig. io7), ein winziger Altar
der dea Sunuxsalis ohne Namen des Dedikanten (B. J. LXXXIV, i887, S. 68; BPM
4543), ein Altar der Matronae Lubicae (= Lybicae = Libycae; vgl. Matres Afrae
bei Ihm 348), gefunden zwischen dem neuen Theater und der Umwallung (Westd. Zs.
Korrbl. XXII, i9o3, Sp. 45 nr. i9) und ein weiblicher (Götter-) Torso aus Marmor,
bekleidet mit einem langen, den Unterleib, die linke Schulter und den linken Ober-
arm bedeckenden Gewände (BPM 89$5). Von „Weyer" (wohl = Kloster Weyer in
Linden thal, südlich von der Düreners trasse) stammt ein Altar der Matronae Andru-
stehiae (C. J. Rh. 4o6; B. J. L/LI, i87i, S. 3o5; Ihm 279; Düntzer, Verzeichniss II 45:
MWR 321).
Vor dem Tor Weniger bedeutend scheint der Anbau vor dem südwestlichen Tor der Römer-
Clemens- Stadt gewesen zu sein. Indessen beweist das Vorhandensein desselben das durch
Strasse. ^33 südliche Treppenfundament des Tores hindurchgeleitete, in Tuffstein beton ruhende
Mosaik, Wasserleitungsrohr aus Ton mit Gefälle nach aussen (Mertz, Römermauer S. 9;
Töpferei. Qq\ ^g^.^ g 57^^ f^^ Mosaik aus der Frankstrasse (erhalten nur ein Bruchstück:
DCntzer, Verzeichniss II i92, wahrscheinlich = MWR 58: Teil einer Umrandung
mit ähnlichem Volutenmuster wie die untere des Mosaiks Gr. Griechenmarkt 121;
vgl. S. 246) und die Töpferei mit zwei Öfen in der Nähe des Zülpicher Platzes (Col.
Agr. S. 67).
Gott er denk- Von den in dieser Gegend ans Tageslicht gekommenen Götterdenkmälern ver-
male r. .. ^ %• /^ • /-^. ji
Gigantenreiter. "*^^^ zuerst erwähnt ZU werden die Gruppe emes sog. Giganten reit er s, d. h.
einer gepanzerten, reitenden Gottheit, deren Pferd von einem schlangen füssigen
Riesen unterstützt wird, und die unter dem Namen desjuppiter verehrt wurde. Solche
Gruppen bildeten oft die Bekrönung von Juppitersäulen; aus der Kölner Gegend war
der Kult des Juppiter mit dem Riesen bisheran nur durch das kleine Votiv von
Merkenich bekannt (B. J. io4, i899, S. 62; vgl. Westd. Zs. IV, i885, S. 373; X,
i89i, S. 325).
Beschreibung. Von der Kölner Gruppe (Länge o,56m; Breite 0,26 m; jetzige Höhe o,5i m),
die i9o5 auf dem Rinkenpfuhl nahe der Rubensstrasse gefunden wurde, hat sich er-
halten das Pferd mit Ausnahme des Kopfes, der angesetzt war, des rechten Vorder-
fusses, des grössten Teiles der Hinterfüsse und eines Stückes des Schwanzes; der
Reiter von den Hüften abwärts mit Ausnahme des halben rechten Unterschenkels
und der Gigant mit Ausnahme des linken Unterarmes, der rechten Hand sowie des
Kopfes des rechten Schlangenbeines. Das kräftig gebaute Pferd mit langem Schweif,
das nach Art der Pferde der Alenreiter aufgezäumt ist, trägt einen Sattel mit Knöpfen
auf den vier Ecken, der hinten senkrecht aufsteht, während er am vorderen Ende zurück-
geneigt ist, um den Oberschenkel unter sich zu nehmen. Der Reiter, dessen Panzer-
schurz deutlich sichtbar ist, hat den linken Unterschenkel nach vom, den rechten
nach hinten gerichtet. Der Gigant kauert so unter dem Pferde, dass dessen Schenkel
auf seinen Schultern ruhen. Sein mächtiger Kopf hat tiefliegende Augen, einen etwas
geöffneten Mund, in dem die Zähne sichtbar werden, eine tiefe Kinngrube, massiges,
rückwärts gekämmtes Haar, einen lang herabwallenden, nach unten sich erbreitemden
262
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
263
Schnurrbart und einen in zwei Strähnen lose geflochtenen, bis auf den Boden 2. Anbau.
reichenden Bart Ein schmerzlicher Ausdruck liegt auf seinem Gesichte. Das rechte ,, ®^*8®*^®-
° Vor dem Tor
Schlangenbein war am Ende (Kopf) weit dicker als das linke (MWR 657; Fig. io5). an der
Ausserdem fanden sich südwestlich von der Stadt: unmittelbar vor dem Tor Strasse,
-an St Mauritius ein schlankes, vierseitiges Postament ftir eine Juppiterstatue mit der Andere Götter-
Inschrift: i-o-M I L-BAEBivs | SENECio, auf der oberen Platte mit vier Dübellöchern ^^ "***'^"
versehen (B. J. XLVII/VIII, i869, S. I23; Düntzer, Verzeichniss II 3a; MWR 385);
^as Fragment einer kannelierten Säule mit einer Darstellung des Mars in Hochrelief
{,striatae lapideae columnae fragmentum cum effigie Martis militaris ante annos p. m. X
— also um i597 — meridio-
nalis suburbii parte occidua
'loco fossae veteris C. C. A. A.
pridem eflbssum, cum novis
aedibus struendis . . . D. Mar-
cus ä Beywegh Cos. funda-
menta curaret eßbdi* Broel-
MAN I, fol. 343; abgebildet
im Epideigma, Tab. II i7),
augenscheinlich Teil einer
Juppitersäule (vgl. B. J. LXX,
1881, S. I und Taf. I; Westd.
Zs.IV, i885, S.37o;X, i89i.
S. 60, Anm. Nr. 4) ; der untere
Teil einer Säule mit der In-
schrift: DEO ! invicto(Broel-
MAN I, fol. 343; C. J. Rh.
384; abgebildet bei Broel-
MAN, Epid. Tab. II 18), von
einem Mithrasdenkmal her-
rührend, nebst kleinen In-
schriftfragmenten ; ein auf
einer Säule stehender Altar
mit der Inschrift: deae for-
tvne {Mercators Stadtplan,
rechter Rand, oben, Taf. I; Broelman I, fol. 35 iv, hier als ,cippus columnaris* be-
zeichnet, und Epid. Tab. II 27); endlich ein Weihaltar der Medicinae (B. J. XLVII/VIII,
i869, S. 123; Düntzer, Verzeichniss II 42 a; MWR 42o), wohl nicht Heilgöttinnen
(Arch. Ztg. XXVII, S. 9o), sondern lokale Gottheiten eines hier zu suchenden vicus
Medicinus (Düntzer, a. a. O.) ; auf dem Mauritiussteinweg ein Gewichtstein aus Ton
mit archaischer Inschrift (B. J. XLI, 1866, S. 9; vgl. C. J. L. I i558 p. 564; B. J. LXXII,
1882, S. 92) und ein pfeilerförmiges Juppiteraltärchen des i. Jhs. (Westd. Zs. Korrbl.
XXIV, i9o5, Sp. io3, nr. 42; MWR o. N.); in der Huhnsgasse eine Bronzestatuette
des Mercur, römische Arbeit nach griechischem Typus des 5. Jhs. (B. J. XC, i89i,
S. 56; MWR 87); vor dem Weyertor, auf dem Wege zum ehemaligen evangelischen
Kirchhofe, die gut gearbeitete Statue eines thronenden Juppiter von dem bekannten
rheinischen Typus, in der auf dem Knie ruhenden Rechten mit einer Röhre zum
Einsetzen des bronzenen Blitzes, im Sockel mit einem Loch zum Einsetzen des ehe-
mals von der Linken gehaltenen Scepters (Düntzer, Verzeichniss II ii9; MWR 48o;
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Fig. 105. Köln, Mus. Wallraf-Richartz Gigantenreiter,
gef. RinkenpfuhL
263
264
DAS RÖMISCHE KÖLN
2. Anbau.
Westseite.
Vor dem To
an der
Clemens«
Strasse.
Südseite.
Baureste.
Denkmäler-
funde.
Ostseite.
Baureste.
abgebildet bei Poppelreüter, Führer, S. la; Fig. 83); an der Luxemburgerstrasse,
Ecke Hochstadenstrasse, Architekturreste von einem Tempel des Kaiserkults (S. 222
und Fig. 84); in einer spitzgiebeligen Ädikula ein Priapus mit beerenbekränztem Haupte
und Früchten in dem aufgehobenen Gewände (BPM 6434) sowie zwei unbedeutende
Fragmente von Weihinschriften, letztere beim Ausheben der neuen Umwallung ge-
funden (B. J. LXXXVII, 1889, S. 2o9; BPM CCXLIVc); angeblich am Weisshaus
ein Altar des Juppiter und des Genius loci (Westd. Zs. Korrbl. XXIV, i9o5, Sp. io4
nr. 42 II; MWR 65 1); an der Zülpicherstrasse ein Altar der Matronae Aufaniae
(B. J. LXXXVIII, i889, S. 118; BPM 636i), ein als Werkstein benutzter Rest einer
reichen, sorgfältig gearbeiteten Matronenädikula (B. J. a. a. O. S. ii7; BPM 6363>
und ein Altar des Advemus (B. J. XC, i89i, S, i99; BPM 8747), der wohl nicht
identisch mit Mercurius Arvernus (Klein a. a. O. und Ihm bei Pauly-Wissowa,
Realencyklopädie s. v.), sondern Lokalgottheit eines ubischen Ortes ist (Westd. Zs.
XVII, 1898, S. 27).
c) Die SQdselte.
Reste von Bauten sind auf dieser Seite bisheran nicht beobachtet worden;
dass aber die Besiedelung nicht fehlte, geht hervor aus dem auf dem Waidmarkt auf-
gefundenen Wasserleitungskanal aus Tuffstein, der zum Südtore hinauslilhrte (CoL
Agr. S. 68 und Taf. XIII; S. i94).
Folgende Funde sind erwähnenswert: am Weidenbach eine Marmorstatuette der
Fortuna mit Füllhorn und Steuerruder (BPM 7655); an St Pantaleon bei den Restau-
rationsarbeiten eine schwarze, weiss geäderte, 1 ,o3 ; 0,80 m grosse Marmorplatte mit einer
Weihinschrift an Apollo, offenbar ein Stück des zersägten Sockels eines Götterdenkmals,
für dessen Aufstellung die Dekurionen den Platz geschenkt haben (B. J. XCII, i892,
S. 261; MWR 4oo); Ecke Blaubach und Weissbüttengasse ein Benificiarieraltar aus
i79 n. Chr. (S. 25 1); Severinstrasse 67 ein Altar der Matres Germanae Suebae (Archäol.
Ztg. XXVIII, i87i, S. 54; Ihm 273; Westd. Zs. VI, i887, S. 284; 3. Bericht des Cre-
felder Museumsvereins i887, S. 8 und S. 6, nr. i75); gleich vor dem Severinstor eine
verstümmelte Weihinschrift, anscheinend an die Junones, und zwei andere Inschrift-
reste (B. J. LXXXIV, i887, S. 7o; BPM 4854); am Chlodwigsplatz ein edel gehaltenes
Junoköpfchen (Düntzer, Verzeichniss II 118; MWR i87) und der obere Teil einer
weiblichen Slatue mit Früchten in den Händen, vielleicht eine Göttin (Pomona.^),
vielleicht aber auch zu einem der hier gefundenen Grabdenkmäler gehörig (Düntzer,
Verzeichniss II 28a); endlich an der Bonnerstrasse, Ecke Bonnerwall, ein Altar der
Dea Terra Mater (Westd. Zs. Korrbl. XXIII, i9o4, Sp. 73 nr. 29, 4; MWR 646).
d) Die Ostseite.
Nur spärlich war begreiflicherweise der Anbau des im Osten der Römerstadt
liegenden Überschwemmungsgebietes. Ein Estrichboden fand sich vor dem Hause
Heumarkt 77 (Col. Agr. S. 72), Reste von Hausmauern in der Mühlengasse zwischen
Altenmarkt und Martinsabteigasse (Col. Agr. S. 73 und 74). Von den beiden parallelen
Werftmauern, welche bei den Ausschachtungen für die Erweiterung des Hauptbahn-
hofes in einer Entfernung von 60 und 72 m vom Rheinufer aufgedeckt wurden, könnte
höchstens für die erstere, auf einem Pfahlrost aus Tuffstein erbaute spätrömischer Ur-
sprung angenommen werden (B. J. LXXXII, 1886, S. 25; Col. Agr. S. 74). Die auf
dem Frankenplatze zu verschiedenen Zeiten gefundenen Architekturstücke, u. a. zwei
kannelierte Pfeiler (Düntzer, Verzeichniss II 7, Zusatz), ein schönes korinthisches
Kapitell (ebenda II 162; MWR 122) und das Fragment eines mit Binden ge-
264
IV. DAS AÜSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
265
Denkmäler-
funde.
Im nördlichen
Teile.
schmückten Säulenschaftes, an deren Verknotungen ein sechseckiger Schild und die 2. Anbau.
behelmte, bärtige Maske eines Kriegers hangen (ebenda II i48; MWR i46) haben Os*««**«-
zu der Annahme geführt, dass sich dort eine bauliche Anlage, etwa ein Tempel,
befunden habe (B. J. XXVIII, 1860, S. 88; LIII/IV, i863, S. 226); allein das Fehlen
von Fundamenten lässt mit grösserer
Wahrscheinlichkeit vermuten, dass
diese Stücke von dem benachbarten,
reich angebauten Domhügel oder
auch (besonders das letztgenannte)
von den Gräberfeldern verschleppt
sind (Bleistiftskizze von Funden,
die östlich von der Rampe des
Domchores bei der Anlage eines
Kanals gemacht worden sind, 35X35
cm, MWR Inv. Nr. 1 924/6).
Ausser den bereits aufge-
führten sind noch folgende Denk-
mälerfunde aus dieser Gegend zu
nennen: vom Frankenplatz ein noch
dem I. Jh. angehöriger Altar der
Diana, gesetzt von einem Centurio
der XXII. Legion (B. J. XXVIII,
1860, S.89; C.J.Rh. 328; DüNTZEK,
Verzeichniss II i5; MWR36o); der
obere Teil einer Matronenädikula
(Ihm 284; Düntzer, Verzeichniss
II 37; MWR 335) und ein Relief
mit zwei stark verwitterten Figuren,
von denen die eine vor der andern
kniet (Düntzer, Verzeichniss II 1 59 ;
MWR i36); vom Brand ein Mörser
zum Zerstampfen von Getreide
(Westd.Zs.XV, 1896, S. 382; MWR
5 12); von der Ecke der Mühlen-
gasse und des Altenmarktes zwei
Transportamphoren und zwei Gross-
gewichte in der Form mächtiger
Steinkugeln (MWR).
Bei Anlage der neuen Markt-
halle östlich vom Heumarkt fand
man das als Baustein verwandte
Fragment einer Weihinschrift (B. J.
HO, i9o3, S. 358); bei der Kanali-
sation in der Nähe derselben das o,965 m hohe Bruchstück des Schaftes einer ge-
schuppten Juppitersäule aus grauem Sandstein mit einem Durchmesser von o,47 m.
Sie zeigt in Hochrelief Athene in lang herabwallendem Chiton mit dem Schilde zur
Linken und der mit der Spitze nach unten gekehrten Lanze in der Rechten, darunter,
durch ein Band getrennt, in kleinerer Figur Mars auf vorspringendem Sockel, angetan
Bei Anlafife der
neuen Markt-
halle.
Fig. 106. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Schaft eine
Juppitersäule, gef. bei der neuen Markthalle.
265
266
DAS RÖMISCHE KÖLN
2. Anban. mit dem Panzer und dem Himation, das um den Rücken und mit einem Zipfel über
Ostseite, ^j^ ÜQte Schulter hängt, den Helm mit mächtigem Busch auf dem Kopfe, den Schild
rechts neben sich, die Lanze mit umgekehrter Spitze in der Linken (MWR 656;
Fig. io6).
e) DenkmAler ohne senau bekannten Fundort.
Denkmäler
ohne genan
bekannten
Fandort.
Mosaiken.
Baureste.
Kapitelle.
Friese.
Simse.
Reliefs.
Gestempelte
ZicgeL
In diesem Abschnitt mussten alle diejenigen Reste des Anbaus zusammen-
gestellt werden, als deren Fundort allgemein Köln oder die Umgebung von Köln
angegeben wird, sowie diejenigen, deren Fundort zwar unbekannt ist, die aber durch
die Art ihrer Erhaltung auf kölnischen Ursprung hinweisen.
1. Mosaiken unbekannten Fimdorts, durch ihre Aufbewahnmg im MWR als
kölnisch bezeichnet.
a) Mosaikbodenrest aus neun schwarz-weissen Quadraten von der Form und
Grösse wie die des Mosaiks von St. Cäcilien (s. o. S. a37), i,4o: i,52 m. MWR S7.
b) Mosaikbodenrest, auf schwarzem Grunde weisse Quadrate und Rechtecke
zeigend, in die wiederum mehrfach Quadrate, Rechtecke und Rhomboide eingefägt
sind, 1,10 : i,52 m. MWR 59.
c) Rest eines roh ausgeführten Mosaiks mit weissen Pasten, i,3i:i,39m.
DüNTZER, Verzeichniss II i92; MWR 3.
d) Zwei kleine Reste von Mosaik Umrahmungen in schwarzen, weissen, gelben,
roten und grauen Pasten. MWR 6 (Muster wie 58) und 7 (Muster ähnlich wie 12).
e) Mehrere kleine, rohe und stark zerstörte Mosaikreste. MWR 10, 1 4, 60 und
61 (4, i3).
Unter diesen Mosaikresten befinden sich gewiss auch Teile der Gr. Budengasse 9
(S. 229), Hämmergasse 33 (S. 233) und Herzogstrasse, Hotel Disch (S. 233), aufge-
fundenen Mosaik böden, die sich nicht mehr nachweisen lassen.
2. Baureste unbekannten Fundorts im MWR. Am bemerkenswertesten sind :
a) eine Anzahl korinthischer Kapitelle, von denen mehrere für die Formen der
römischen Architektur in den Rheinlanden charakteristisch sind, wie Düxtzer, Ver-
zeichniss II 1x5 Zusatz = MWR i94 (Fig. 76); D. H i65a = MWR 52: D. II i84a =
MWR 255; Pilasterkapitell mit männlichem Kopf: B. J. io3, i898, S. 232 = BPM 12111.
b) Reste von Friesen, zum Teil reich mit Reliefschmuck versehen, wie D. II
53; D. II 21 7 = MWR 45; D. II 249 = MWR io9.
c) Reste von Simsen, wie D. II 216 = MWR 47 oder i9i.
d) Reste von Reliefs, wie das eines Elefanten D. II 5 1 = MWR 3o9 ; Kopf
und rechter Oberarm eines Knaben (Marmor): [Kisa,] Sammlung Niessen i953;
weibliche Maske, Karyatide: ebenda i952.
e) Gestempelte Ziegel, nämlich
der leg. XV: leg xv (2 Stück);
der leg. VI victrix pia fidelis : leg • vi • vic • pf (i Stück) ;
der leg. I Minervia: L • t • M oder l • T • m (zahlreiche), leg t f m (mit Zufögung
von Flavia, i Stück), leg-t-m-p-f p-p-f (mit Zufügung von pia fidelis und
dem Namen des Fabrikanten);
der leg. XXX Ulpia victrix: leg xxx v v (2 Stück);
der classis Germanica pia fidelis : c • G • p • F (zahlreiche) ;
der in flavischer Zeit auf dem rechten Rheinufer bestehenden tegularia Trans-
rhenana, d. h. einer militärischen Ziegelei für das niedergermanische Heer (^•gL
Lehner, Novaesium, S. 29 1): transrhenana oder trasrenana (zahlreiche) und
266
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
267
Fundort.
Skulpturen.
FJ (einige kleine, zu Heizanlagen veiwandte, mit viereckigen Ausschnitten auf beiden 2. Anbau.
Seiten: D. II i5i=MWR 2369, 2446); .^hV'i'^f«!!".
' ' ' ohne genau
des exercitus Germaniae inferioris oder von Vexillationen desselben aus dem 3. Jh. bekannten
(vgl. Lehner, Novaesium, S. 296): ex-gr-inf (zahlreiche), ex-ger-inf (einige),
EX-GR-iN (i Stück, 232i), VEX • EX • GF (mehrere). Vgl. C. J. Rh. 436a— h.
3. Götterdenkmälcr und andere Skulpturen.
a) Bruchstück einer thronenden Juppiterstatue des bekannten Typus, Gesicht
bärtig und mit einem Lorbeerkranz umgeben. Gute Arbeit. Fundort unbekannt
<M\VR i79).
b) Torso eines thronenden Juppiter von demselben Typus mit Blitzröhre in
der Rechten. Fundort Köln (MWR 567).
c) Juppiterkopf mit lockigem Bart und wallendem Haupthaar. Fundort Köln
(MWR 43o).
Fig. 107. Bonn, Provinzialmuseum. Postament mit Genius, Bacchus und Ceres,
gef. Köln, Aachenerstrasse.
d) Bärtiger Juppiterkopf mit Lorbeerkranz. Das Himation ist nach Art eines
Schleiers über den Hinterkopf gezogen, die Pupille ausgebohrt. Fundort Köln
(MWR 43i).
e) Halbrund abschliessende kleine Ädikula mit der stehenden Gestalt des nackten
und bärtigen Juppiter; der Adler sitzt neben ihm auf der Weltkugel. Fundort un-
bekannt (Düntzer, Verzeichniss II 98; MWR 2i4).
f) Beneficiarieraltar für Juppiter und den Genius loci. Fundort unbekannt, aber
schon in den 20er Jahren des i9. Jhs. im Museum (C. J. Rh. 399; Düntzer, Ver-
zeichniss II 6; MWR 38o; s. o. S. 2S2).
g) Bruchstück einer Weihinschrift mit dem Namen der Minerva, gefunden in der
Anschüttung des Römerparks. Im Besitze des Herrn Rektors Schwörbel zu Köln-Deutz.
h) Bruchstück einer Weihinschrift an Apollo ohne bekannten Fundort, seit
alters im MWR (B. J. XXXIII/IV, i863, S. 186; C.J.Rh. 42os; Düntzer, Ver-
zeichniss II 59; MWR 29i).
i) Altar des Neptun, gestiftet im 3. Jh. von einem Soldaten der legio I
Minervia, gefunden in Köln, später in Bonn, jetzt verschollen (Cannegieter, Cod.
267
268 DAS RÖMISCHE KÖLN
2. Anbau. Leid. nr. 953, fol. 254 v nach geftllliger Mitteilung des Herrn Prof. Dr. von Domas-
o^Vn^e^^^nau^eWski).
onne genau '
bekannten k) Viereckige Marmorbasis für eine H«rkulesstatue, gewidmet von Januarinius
°*' * Moderatus aus dem collegium equitum (d. h. singularium). Im j6. Jh. im Besitz des
Bürgermeisters Constantin Liskirchen in Köln, dann in der Blankenheimer Sammlung,
nach vermeintlichem Untergang in Biankenheim wiedergefunden (Mercaiors Stadtplan,
rechter Rand oben; Gruter, p. 44, i; C. J. Rh. 39o; B. J. XCVI/VII, i895, S. 37o;
BPM 9 144).
1) Teilweise zerstörte Marmorstatuette des Herkules mit einem Felsen zur
Linken, einem Altar zur Rechten des Heros, an dessen Fuss ein Stierkopf liegt, nach
der Inschrift auf dem Sockel von Furius Dativus geweiht. Sie befand sich im Besitze
Wallrafs, der ihre kölnische Herkunft andeutet (B. J. XLI, i866, S. I27; Düntzer,
Verzeichniss II 23; MWR 35o. Zu Unrecht von Brambach, C. J. Rh. p. XXXIII als
Fälschung betrachtet).
m) Altar des Mercurius Arvemus, von Julius Ju[stus?] geweiht, später zu andern
Zwecken verwandt. Er war im ehemaligen Cäcilienhospital eingemauert, wo er sich
i845 unter dem Schutte vorfand (B. J. XXIH/IV, i863, S. i8o, 2; C. J. Rh. 4oi;
Düntzer, Verzeichniss H 9; MWR 37 1).
n) Torso einer marmornen Venusstatue von guter Arbeit, gefunden in Köln
(Sammlung Niessen i938).
o) Torso einer marmornen Venusstatuette, gefunden in Köln (Sammlung
Niessen i939).
p) Kopf einer handwerksmässig gearbeiteten Venusstatuette, gefunden in Köln
(Sammlung Niessen i94o).
q) Marmorbüste des schlafenden Amor, gefunden in Köln (Sammlung
Niessen i946).
r) Kopf einer Marmorstatue des Amor, rohe Arbeit des 4.Jhs., gefunden in
Köln (Sammlung Niessen i947).
s) Relief des Silvanus, einen kleinen Bären auf dem linken Arm, in der Rechten
ein gekrümmtes Messer tragend (B. J. io7, i9oi, S. 2i7; BPM i4i62).
t) Basis der Tutela, von Januarius Incenus (d. h. Ingenuus) Emeritus geweiht
Im 16. Jh. im Besitz des Bürgermeisters Liskirchen, jetzt verloren {Mercaiors Stadt-
plan, rechter Rand; C. J. Rh. 392).
u) Altar der Junones Cabiae (Gabiae), von Masius geweiht. Im 16. Jli. im
Hause des Dr. Johannes Rinck, jetzt verloren {Mercaiors Stadtplan, rechter Rand;
C. J. Rh. 394).
v) Altar des Bacurdus, von T.Julius Fortunatus geweiht Im 16. Jh. im Besitze
des Dr. Broich, jetzt verloren {Mercaiors Stadtplan, linker Rand; Broelman, Epid.
Tab. II i9, Comm. J, fol. 346 v; C. J. Rh. 386).
w) Altar des Bacurdus, von M. Albanius Paternus i89 n. Chr. geweiht Im
16. Jh. im Besitze Helmanns, jetzt verloren (J/5r/-rÄ/^r5 Stadtplan, linker Rand; Broel-
man, Epid. Tab. II 20, Comm. I, fol. 346 v; C. J. Rh. 385).
x) Weihaltärchen an die Aufanischen Matronen, errichtet von C.Julius Man-
suetus nach der Rückkehr aus dem 2. dacischen Kriege (106 n. Chr.), ohne bekannten
Fundort, doch stets in Köln (B. J, V/VI, i844, S. 3i6; C. J. Rh. 4o5; Ihm 277;
Düntzer, Verzeichniss II 42; MWR 32o).
y) Altar der Gantunae, Fundort Köln (Westd. Zs. XXIII, i9o4, Sp. 73, nr. 29, i;
MWR 645. Vgl. S. 2o5).
268
Tafel XI.
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
269
z) Zwei jetzt verlorene Fragmente von Weihinschriften, die eine ehemals im
Besitze Helmans, die andere im Kölner Museum (C. J. Rh. 388 und 4o8).
a*) Aufsatz eines Votivaltars mit der Inschrift: deo ohne bekannten Fundort
<MWR 262).
b *) Würfel von einem Altar, vom Opferszene ähnlich denen auf den Matronen-
denkmälem (Mann, Frau und Sohn; Diener mit Schwein und mit Früchten), rechts
und links Opfergeräte und Opfergaben. Früher eingemauert Strassburgergasse 36
(MWR 544).
c^) Stück einer thronenden weiblichen Gestalt mit einem Fruchtkorb auf dem
linken Knie, der von der Linken gehalten wird, ohne bekannten Fundort (MWR 399).
d^) Stück der Vorderseite einer bekleideten weiblichen Figur aus TufF. Fund-
ort unbekannt. (Düntzer, Verzeichniss II 60; MWR 289).
e ^) Bruchstück einer bekleideten Gestalt in Hochrelief mit Früchten im Schosse.
Fundort unbekannt (MWR i67).
f*) Janusartiger doppelter Frauenkopf aus weissem Marmor. Fundort unbe-
kannt (BPM 9820).
Selbstverständlich können einzelne der aufgeführten Architektur- und Skulptur-
reste auch zu Grabdenkmälern gehört haben.
IIL Die Gräberfelder.
2. Anbau.
Denkmäler
ohne firenau
bekannten
Fundort.
J. Klinkenberg, Die römisch-christlichen Grabinschriften Kölns. Progr. des Literatur.
Marzellengymnasiums, Köln i89i, nebst Tafel (vgl. Düntzer, B.J. XC, i89i, S. i69).
— Ders., Die römischen Grabdenkmäler Kölns: B.J. io8/9, i9o2, S. 80 und Taf. I
bis III. — Eine Auswahl geschlossener Grabfunde von den verschiedenen Gräber-
feldern in chronologischer Folge veröffentlichen demnächst die Herren Dr. J. Poppel-
reuter und J. Hagen.
An den drei Landseiten ist die Colonia Agrippinensis von weit ausgedehnten
Gräberfeldern umgeben, deren Achsen die aus den Toren führenden Strassen bilden.
An der Ostseite ist ebensowenig wie im Innern der Stadt jemals mit Sicherheit eine
römische Grabstätte festgestellt worden (Kl. S. i7i und i79).
Als Bestattungsart erscheint der Leichenbrand ausschliesslich bis gegen Ende Bestattungs-
des 2. Jhs., von da ab nimmt immer mehr die Sitte des Skelettbegräbnisses zu. "'^'*"'
Im allgemeinen liegen die frühen Begräbnisstätten der einzelnen Gräberstrassen Gräber der
in beträchtlicher Entfernung von der Stadt; nur an dem nördlichen Nebentor nähern 'spätzeit.*'^
sich ihr die Grabstätten der Auxiliare aus flavischer Zeit auf kaum 200 m. Von
dieser Ausnahme abgesehen, sind sämtliche Gräber in unmittelbarer Nähe der Stadt
Skelettgräber, gehören also der Spätzeit der römischen Herrschaft an.
Lage der
Gräber.
a) Die Nordseite.
Vor dem nördlichen Haupttor haben sich im Bereich der Marzellönstrasse keine
Gräber nachweisen lassen; diese beginnen vielmehr erst etwa mit dem Anfang des
Eigelsteins, wo auf dem Boden des Hauses Nr. 29 sich in einem Grabe die Elfen-
beinplatten eines Schmuckkästchens mit erotischen Darstellungen gefunden haben
t eigene Beobachtung des Verfassers).
Ungefähr vom Südende des Eigelsteins an dehnte sich weithin nach Westen,
Osten und Norden der seit dem Anfange des 12. Jhs. hochberühmte ager Ursulanus
aus, die angebliche Marter- und Begräbnisstätte der 1 1 000 Jungfrauen, auf der zuerst
im J. iio5, dann besonders ii55 — ii64, zuletzt noch i64o und i642 zahlreiche Er-
269
Anfang der
Gräber vor
dem Nordtor.
Ager
Ursulanus.
Mittelalter!.
Grabfunde zw.
Eigelstein u.
Johannis-
strasse.
27o
DAS RÖMISCHE KÖLN
3. Gräber- hebungen von angeblichen Heiligengebeinen vorgenommen worden sind (Crombach,
^dseUe ^' ^''^^^^ vindicata p. 47o; Gelenius, De adm. magn. Col. p. 92; Klinkexberg,
Ager Studien zur Geschichte der Kölner Malierinnen: B. J. XCIII, i892, S. i7i). In der
Ursuianus. »pj^^ handelt es sich um eine römische Begräbnisstätte, deren östlicher Teil sich
vom Eigelstein nach dem Rheine zu über die Allerheiligen-, Jakorden- und
^lachabäerstrasse bis nach St. Kunibert erstreckte. Topographisch bestimmbar sind
von diesen Grabfunden die i64o vorgenommene Erhebung von mehr als loo Leibern
(der ursulanischen Gesellschaft) im Mittelpunkte des Ursulaackers, d. h. bei der Aller-
heiligenkapelle am Ausgange der jetzigen Allerheiligenstrasse auf den Eigelstein
(Crombach, a. a. O. p. 47 1), die der h. Cordula vom J. 12 78 im östlichen Teile des
Fiff. 108. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Brandgrab mit Gesichtsume, gel. am Eigelstein.
Klostergartens von St Johannes und Cordula an der Johannisstrasse, Südostecke der
Machabäerstrasse (Handschrift dieses Klosters bei Kessel, St. Ursula und ihre Ge-
sellschaft, S. 22 5), die der h. Constantia und mehr als 100 anderer Leiber im Weinberg
des nämlichen Klosters aus dem J. i32 7 (Kessel, a. a. O. S. 237) und die zweier
Jungfrauen, wahrscheinlich der hh. dementia und Grata, nahe bei der Kirche St
Kunibert im J. iio5 (Acta Sanct Oct IX p. 239; Crombach, a. a. O. p. 485; vgl.
Klinkenberg» a. a. O. S. i73). Dass es unter den dortigen Gräbern auch christliche
gab, macht die angeblich hier gefundene Grabinschrift des Etherius wahrscheinlich,
deren Text nebst Beschreibung des nicht verstandenen Christusmonogramms uns
Elisabeth von Schönau in ihren Revelationen erhalten hat (Kl. i4i).
Neuzeitl. Grab- Auch in der Neuzeit hat es an Grabfunden zwischen Eigelstein und Johannis-
"steln^. jjf Strasse nicht gefehlt. Zu drei zeitlich weit auseinanderliegenden Grabfunden von der
hannisstrasso Machabäerstrasse gehören eine schöne, rankenverzierte Sigillataschüssel mit Stempel
St. Kunibert. GERMANi und Graffito AMANDii (— Amand(a)e) aus der 2. H. des i. Jhs., unbedeutende
Grabesbeigaben aus der 2. H. des 2. Jhs. und ein vollständiger Grabfund aus der
27o
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
27l
Wende des 2. und 3. Jhs., darunter ein Barbotinespruchbecher und ein Terrakotta»
pferdchen (BPM 92 11 — 9220). Von der Maximinenstrasse stammt der Sarkophag
des T. Flavius Super, Centurio der XXX. Legion, aus dem 3. Jh. (Kl. 128); von der
Hofergasse der geschlossene Grabfund aus einem Brandgrabe, bestehend aus sog.
Mithrassymbolen, einer dünnen Glasschale, einem kegelförmigen Faltenbecher und
einer Cylinderkanne aus farblosem Glase (MWR); von einem Grabe an der Johannis-
strasse ein Würfelspiel aus Bein nebst dem bronzenen Henkel und Schlüssel des
Kastens, in dem es eingeschlossen war (MWR 3o6).
Zahlreicher sind die Funde in der Gegend von
St. Kunibert: im Hofe von Kunibertskloster i fand
sich ein Sarkophag mit einem Spiegel, Nadeln
von Elfenbein und drei Münzen, darunter zwei
wenig gebrauchte Silbermünzen des Kaisers Caracalhi
aus dem J. 21 3, und eine Steinkiste mit einem
Schwert (B.J. XXI, i854,S. i67); Kunibertskloster 9
das Grabdenkmal des Tribunen der Prätorianer
Liberalinius Probinus (3. Jh.), angebracht auf der
Rückseite des Denksteins des C. Julius Maternus,
das einstmals wohl am Eigelstein stand (Kl. 64
und S. 129); vielleicht auch am Kunibertskloster
der Grabstein des Parfümeriewarenhändlers Sex.
Haparonius Justinus (Kl. 82); in der Nähe von
St. Kunibert die Grabplatte des Centurio der
Protectores Superinius Romanus (Kl. ii4) und
vermutlich auch die des [Urjsulusausdem Numerus
Gentilium (Kl. i79): in einem Grabe an der Linde
ein kleiner Kugelbecher später Technik von farb-
losem Glase (MWR 2o4).
Reiche Grabfunde ergab sodann die Anlage
der die ungefähre Richtung einer römischen Strasse
bezeichnenden Amsterdamerstrasse (s. o. S. 25 1, 1).
Wo sie den Höhenzug von Niehl überschreitet,
fand sich ein später, kleiner TufFsteinsarg mit merk-
würdigen Vertiefungen, 4o m weiter ein Bleisarg
mit Gebeinen, um ihn herum vier Salbengläs-
chen, zwei halbkugelige Glasschalen, darunter eine
mit eingeschliffenem geometrischen Muster (MWR 54o), i5 m weiter ein kleiner Sarg
und abermals ein Bleisarg, 35o m nördlich von der Xantenerstrasse ein Sarg aus Tuff-
und ein gewaltiger aus Maaskalkstein, letzterer im Gegensatz zu der westöstlichen
Lage der übrigen Särge von Norden nach Süden gerichtet und u. a. Bronzestücke
von den Verzierungen eines Wehrgehenks enthaltend. Endlich lag 25 m weiter nörd-
lich, von zahlreichen Särgen umgeben, eine von Westen nach Osten gerichtete, in ihrem
Fundament aus Basalt, im aufgehenden Mauerwerk aus Tuff aufgeführte, rechteckige
Grabkammer von 7,75 : 5,4o m Seitenlänge, die durch eine Quermauer in zwei Räume
von 1,57 und 4,74 m lichter Tiefe geteilt war; die Fundamentsohle des letzteren lag
0,75 m tiefer als die des ersteren. In dem Hinterraum fanden sich Spuren eines
Betonbodens, Reste von gelb-rot-weissem Wandputz sowie Teile von Kalk- und
Sandsteinsäulen und von der Umrahmung einer Inschrifttafel; auf dem Mauerwerk
3. Gräber-
felder.
Nordseite.
Ager
Ursulanus.
Fig. 109. Bonn, Provinz ialmuseum.
Gruppe des den Zeusadler tränkenden
Ganymed, gef. zu Köln.
Grabfunde an
der Amster-
damerstrasse.
27l
372
DAS RÖMISCHE KÖLN
3. Gräber-
felder.
Nordseite.
Mittelalter!.
Grabfunde bei
St. Ursula.
Neuzeitl.
Grabfunde
bei St. Ur-
sula.
Salzmagazin-
strasse.
Ursula-
ffarten-
strasse.
Grabstätten.
Kleinfunde.
lag eine Münze des Kaisers Tetricus (Steuernagel, Römische Funde zwischen Köln
und Niehl: Westd. Zs. Korrbl. XIII, i894, Sp. 34 nr. 24; vgl. Köln. Ztg. i894 Nr. 585
und 1012).
Westlich vom Eigelstein dehnt sich über das ganze Gelände um die Ursula-
kirche, die Marter- und Begräbnisstätte der Kölner Märtyrerinnen (S. i48), ein dicht-
besetztes Gräberfeld aus, das im Mittelalter als der westliche Teil des sog. ager
Ursulanus betrachtet wurde. Hier fand sich im Weinberg des nahe bei St. Ursula
liegenden Isenburgischen Hauses i323 angeblich der Leib des h. Maximinus (Crom-
BACH, S. Ursula vindicata p. 5o4), im Weinberg des Ursulastiftes selbst .i64o der Leib
einer h. Jungfrau (a. a. O. S. 47 1).
In der Neuzeit führte die Anlage der Salzmagazinstrasse im J. i844 und die
der Ursulagartenstrasse im J. 1866 zur Erschliessung dieses Gräberfeldes (Steix, Die
h. Ursula S. 81). In der Salzmagazinstrasse fanden sich mehrere Sarkophage mit
Gebeinen nahe bei der Kirche, am Kopfende eines derselben, jedenfalls einstmals
als Deckel benutzt und hierher verschleppt, der der Frühzeit der Römerherrschaft
angehörige Grabstein des Horus, Sohn des Pabec aus Alexandria, Untersteuermann
der Rheinflotte (Kl. 8 und S. i7i).
In der Ursulagartenstrasse bildete die nördliche Häuserreihe des mittleren Teiles
der Strasse die Grenze zwischen Skelettgräbern nach Süden und Brandgräbem nach
Norden. In dem südlichen Abschnitte lagen acht grosse Sarkophage, teils aus Tuff,
teils aus rotem Sandstein, sämtlich in west-östUcher Richtung, zwei derselben dicht
nebeneinander unter Nr. 22. Nördlich von der bezeichneten Grenze auf die Eintracht-
strasse zu befanden sich zahlreiche Steinkisten mit verkohlten Gebeinen, dazwischen
ein Bleisarg mit wohlerhaltenem Schädel unter dem Hause Nr. 28. Nördlich von
Nr. i9 und 21 lagen die Mauerreste eines Columbariums in Gestalt eines vielseitigen
Centralbaues, dessen nördliche Hälfte bereits bei der Anlage der den Niderich um-
schliessenden Stadtmauer zerstört worden war. Jede Seite enthielt eine Nische zur
Aufnahme einer Aschenkiste, in einer derselben (Düntzer, Verzeichniss II 226 oder
23o = MWR 99) lag neben weiblichen Schmuckgegenständen, einer Muschel und den
Resten zweier Gläser, von denen eines Goldschmuck trug, eine zertrümmerte kost-
bare christliche Goldglasschale (s. u.); vermutlich in einer anderen Aschenkiste die
Überbleibsel des Kästchens eines Arztes mit Lanzette, Sonde, Reibstein usw. (Düntzer,
B. J. XLI, 1866, S. i32; Stein, a. a. O. S. 83).
Die Grabfunde der Ursulagartenstrasse haben zum grössten Teil die Sammlung
Herstatt bereichert. Von der Keramik ist erwähnenswert eine Terrakotta der sich
schmückenden Venus mit Spiegel in der Linken, zu deren Rechten übereinander ein
Priapus, ein Delphin und ein Amor stehen (letzterer ordnet der Göttin das Haar),
während sich zur Linken eine Priapusstatuelte auf einem Altar erhebt (B. J. XLII,
i867, S. 180 undTaf. VI); femer eine feine runde Sigillataschale, die in r^el massiger
Wiederholung einen nur mit Schurz bekleideten, bärtigen Mann zeigt, dem die Hände
auf den Rücken gebunden sind, und der von einem mit zwei Gurten versehenen
Löwen verfolgt wird, während am Boden Palmzweige liegen (Dütschke denkt an
einen christlichen Märtyrer: B. J. LXI, S. 122, nr. i78); endlich ein Trinkgefäss mit
Barbotineranken und der weiss aufgemalten Inschrift am oberen Rande sitios (B. J.
LXXI, 1881. S. ii3 und Taf. III 2; LXXXVII, i889, S. 79; BPM 22). Ausserdem
gelangten von hier in die Herstattsche Sammlung u. a. ein gezackter Ring, eine
Haarnadel, ein Pinienzapfen zum Aufsetzen auf ein Stäbchen und ein Amulett mit
Medusenmaske aus Gagat (B. J. XLII, i867, S. i79 und Taf. VI), ein reich gravierter
272
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
273
Silberspiegel nebst sonstigen Silbeisachen (B. J. LXIV, i878, S. 78) und vor allem die 3. Gräber-
kostbare Goldglasschale. Nord sei te.
Die Goldglasschale aus der Ursulagartenstrasse, nach Ausführung und Erhaltung Christi. Goid-
das glänzendste und zugleich originellste Beispiel der im 4. Jh. in Köln blühenden Begg^**^-!, ^'
Fig. 110. London, Brit. Museum. Christliches Goldglas, gef. in Köln, Ursulagartenstrasse.
Goldglasmalerei, ist eine kreisrunde Scheibe von farblosem Glase mit einem Durch-
messer von etwa 0,20 m, die in aufgeklebtem Blattgold ohne Glasüberfang eine Mittel-
darstellung und acht durch radial gestellte Säulchen voneinander getrennte Randdar-
stellungen enthält. Während die Mitteldarstellung nahezu ganz verloren ist, haben
sich die Randdarstellungen, wenn auch zerätückeh, fast vollständig erhalten. Mehr-
fach hat der Künstler Farben verwandt, und zwar Hellblau für das Wasser, Dunkelblau
273
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4, r^j*: -l'-r^ ' l.'-x.-.'4"5:- r^vd :Lr.i zur rz:=, 'jrrZj^^ crtiic-enai HSrvdc: im Fcaer-
5, Ty-it H^l -.'4^ 'ie* E. --:'iz*r> -re-.-^f; : CLrisras !-rzt d^^n ;Js Kr^«n dÄrzescel^tcn
yj^,.'Az^,'jf,z*::Jis. C^ z*r!z*^. Hi'-i ^uf iü Ha-pc und berihit ctgSfi mit den: Dsuieii
vr.r. .^ar*r* \ .'i'-,', Bs.u3:e «-t^rh-er. hn Hi-ite-zr^nd, eine iLi:icr r=r Aride'-imiiz der
6. h*f^,'*M*', ¥t^'i UT.irr B5.umen. v^r der. dur±. eine cieciiige Maxier getrenni,
zw^ T>rr« .i':^^*, vor. derben d;«.^ e;r,e erLalietc ein Sder k: : oiiae Zweifei die keusche
Sjbaf.r*^ irr* ^r^rj^n. der r:.e bei-ien Il^terr.en A!ten aa ri^^tel^eo.
7. b^ g^r.el-te Gk^torichize, mit »iedererlin^ter Juisendkiait sein Bett auf
'i/rtÄ Rj/ken davontragend. Bäume im Hinterzrand-
Ä, hz^.ui*z\% \"ui^jn von der Belebung der Totengebeine. Eine jugendliciie
^'/e^jtaJt ;ri Tunika und Pallium trägt in der Rechten einen rmr Erde gerichteten
>,tar/. Hier liegen auf einer mit grünen Tupfen bedeckten Fläche, die ein wellen-
f/'/rmi;(er GokUtr^rifen aF^enzt, men&chiiche Gliedmaassen, ein KopC zwei Arme mad
zwei Bdne, verstreut Rechts von der Scene stehen Bäume.
Von d#rr MitU:ldarstcllung ist nur sichtbar der untere Teil eines Tieres und der
Ki:%X dner urnlaufenden Inschrift: ec dvlci, von Düntzer nicht unpassend zu
'viVAS IS r^jKO Dvi/:i[s] ergänzt
Die Gold^a-svJiale ging aus der Sammlung Herstatt für 1200 TIr. in die eng-
liv.he Sammlung Slade und mit dieser in das Britische Museum in London über.
Vgl. Düntzer, B. J. XLI, 1866, S. i32. — Heuser, Bulletino di Archeologia
rriMianalll, i«66, p. S2. — Ders., Kölner Pastoralblatt i867, S. 42. — Düxtzer,
BJ. XLII, 1867, S. 168 und Taf. V. — aus'm Weerth, B. J. XLIII, i867, S. 2i9:
vgl aurh LXIII, i878, S. 99. — Garruco, Storia delF arte cristiana III, i876,
tav. i69, I ; Nkshitt, CataU>gue of the CoUection of Glass formed by F. Slade, London
f87i, p. 5o, - Kraus, Real-Encyclopädie der christl. Altertümer I S. 6i9d (Heuser)
und Fig. 2 24. — Oers., Geschichte der christlichen Kunst, I, Freiburg i896, S. 48 1. —
(), M. Dalton, Catalogiie of Early Christian Antiquities of the British Museum, London
l9c», p, 124 nr. 628. — Vopel, [Die altchristlichen Goldgläser, Freiburg i. B. i899
(Arrhaologische Studien zum christlichen Altertum u. Mittelalter, V. Heft)], Nr. 29 1
u. die dr»rtij(cn Citate. — F'ig. iio.
Eine andere fragmentierte Goldglasscheibe, i876 bei St. Ursula gefunden und
ang«l)Ii( h den Propheten Daniel mit einem Löwen zeigend, dem der danebenstehende
Krl/»M<T die Hand aufs Haupt legt, ging aus der Sammlung Disch in die Sammlung
HaMJhjWMky Über und befindet sich jetzt im Museum der Kaiserl. Eremitage in
St. PülctrHburg (B. J. LXIII, i878, S. io3 und Anm. 1; LXXI, 1881, S. I23; Kraus,
K«al-Knc:y(:l()pndie der christl. Altertümer I, S. 618 ib [Heuser]; Vopel Nr. i99).
(ilHHoitfithitni« Von dt'.m (iraberfelde bei St. Ursula soll ebenfalls herrühren ein doppelt ge-
iiittUr«! hmikdtcr Glascantharus auf rundem Fusse und kurzem, in der Mitte von einem Ringe
V«rt/U)b.
UttffMtur
fruitmtint,
274
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
275
Grabsteine aus
St. Ursula.
umgebenen Schafte, der auf dem Mantel in Goldmalerei drei nackte Flügelknaben 3- Oräber-
zwischen Blumen zeigt, von denen der mittlere auf einem Felsen sitzt, während die Nordseite,
beiden anderen auf diesen zueilen. Den Körper des Gefässes umgibt ein dickes
Glasnetz. Das Pseudodiatre-
tum, einst ein Prachtstück der
Sammlung Disch, befindet sich
jetzt in der Kaiserl. Eremi-
tage in St. Petersburg (aus'm
Weerth, B. J. LIX, 1876, S.69
A. 2; LXXI, i88i, S. 21 u.
Taf. VI Nr. i356 — hier für
modern erklärt — ; Garrucci,
Storia deir arte cristiana III
tav. 168, 1-2; FROEHNER,Verres
chretiens ä figures d'or, Paris
i899,zupl.XXI/XXII,Nr.i55;
VoPEL Nr. 484).
Die zahlreichen Grab-
denkmälerreste, welche sich in
den Mauern und Altären der
St. Ursulakirche in alter und
neuer Zeit gefunden haben,
rühren ohne Zweifel von dem
sie umgebenden Begräbnis-
platze oder vom benachbarten
Eigelstein her. Es sind folgende:
der Rest des Grabdenkmals
eines duplicarius ex ala I prae-
toria aus der frühen Flavier-
zeit, das später auf der Rück-
seite zu einer anderen Grab-
inschrift verwandt wurde (Kl.
39; B. J. HO, i9o3, S. 36o);
die Grabtafel des Fleischwaren-
händlers Tib. Mainonius Victor
(Kl. 80), die des [M ? S]ulpi-
cius [Vi?]ttio (Kl. 81; B.J. iio,
i9o3, S. 359) und die eines
Präfekten der leg. III Augusta
aus Karthago (Kl. io9); die
aus 2 2 Versen bestehende Grab-
inschrift zweier jungen Skla-
ven, des Chorflöters Sidonius
und des Stenographen Xanthias (Rubensohn, Die Grabschrift des Xanthias und des
Ausonius Verse In notarium: Archiv für Stenographie 53, i9oi, S. 26; Kl. iio; Johnen,
Die Wiederauffindung des Grabsteins des Xanthias: Arch. f. St. 55, i9o3, S. 5i; Klin-
kenberg, Der Grabstein des Xanthias: a. a. O. S. 57 mit Abbildung; Rubensohn,
Nochmals der Grabstein des Xanthias: a. a. O. S. io4); die doppelseitige des Aurelius
Fig. 111. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Grabstein des Alen-
reiters Lucius, Crispus' Sohn, gef. Gereonstrasse.
275
2 76 DAS ROM ESCHE KÖLN
3. Gräber- Timavius mit drei Hexametern auf der Vorder-, sechs trochäischen Tetrametem mit
Nord Seite, neuplatonischem Inhalt auf der Rückseite (Kl. i i i ); endlich die christliche der kleinen
Ursula (Kl. i44). Die nämliche Herkunft wie die genannten Grabsteine haben ver-
mutlich der jetzt verlorene Totenmahl -Cippus mit der Inschrift : [d(is)] m(anibvs) . . .
ONivs aus dem Anfange des 2. Jhs., gefunden nicht weit von St. Ursula (Broelman I
fol. 362; Kl. 43 und S. loi; Abbildung bei Broelman, Epid. I 42); der ebenfalls
verlorene Grabstein der Familie der Avillier, der an der Westseite der Kirche einge-
mauert war, mit den Bildnissen der Stifter der Grabstätte, des G. Avillius Epaphra
und seiner Freigelassenen G. Avillius Secundus und [Na?]vitas Avillia in oblonger
Nische (Kl. 58 und S. i3o. Abbildungen, stark voneinander abweichend, 2m{ Mercaton
Stadtplan, rechter Rand, unten, in Handzeichnung bei Buchelius (vgl. S. i4o) und bei
V. Mering, Bau- und Glocken inschriften, fol. 6v: Chron. u. Darst. Nr. 243a) sowie
der seit Menschengedenken in der Kirche stehende und als Reliquiar verN^-andte
Sarkophag der Apollonia Victorina (Kl. I23).
Klingelpütz. Eine noch weitere Ausdehnung des bei St. Ursula gelegenen Gräberfeldes
gegen Westen bezeugen die beiden Sarkophage aus Tuff mit Querwand im Innern,
die sich im Arresthaus am Klingelpütz gefunden haben, von denen der eine mit der
Ziffer XLIIII versehen (Kl. i33 und S. i55), der andere von ausserordentlicher
Grösse ohne Inschrift ist (Düxtzer, Verzeichniss II 257; MWR 121; Exnen, Gesch.
Kölns I, S. 95, A. 2).
Kieiiifunde bei In der Umgebung der Ursulakirche sind unter den zahlreichen Einzelfunden
bemerkenswert drei Tonlampen vom Hunnenrücken (MWR 1 15 — 11 7) und ein schöner
Bronzegriff in Gestalt einer gelagerten Löwin von der Ursulastrasse (MWR 1).
Ei jf eist ein Von Grabfunden am Eigelstein und in seiner nächsten Umgebung sind ausser
Lokal bestimm- . . , ._, ^° ^ . . ,. , 1.1 • j a n
bareGrabfunde. dem schon erwähnten (S. 269) folgende örtlich genau bestimmbar: m der Aller-
heiligenstrasse zwei farblose Henkelkännchen mit schwacher Fadenverzierung um den
Hals (MWR 485 und 486) ; in der Machabäerstrasse auf der Stelle der ehemaligen
Machabäerkirche (B. J. VHI, i846, S. i77) ein roher Sandsteinsarg mit Gebeinen, ein
Bleisarg mit Kupfermünzen aus der Zeit der Antonine (beide Düntzer, Verzeichniss II
239; MWR io3), ein Aschenbehälter aus Tuff mit zwei runden Höhlungen, in denen
mit einem Deckel verschlossene Bleigefässe, Asche enthaltend, stehen (Düntzer, Ver-
zeichniss II i69; MWR 57), und das Fragment der Grabinschrift eines Alenreiters
(Kl. 44); endlich auf dem Terrain des Hauses Eigelstein I23 (unmittelbar beim Tore)
die Soldatengrabmäler aus der Flavierzeit: des T. Julius Tuttius, Soldaten der XXII.
Legion (Kl. 26), des C.Julius Baccus, Soldaten der I. Cohorte der Thraker (Kl. 27),
des Mansuetus, Soldaten der III. Cohorte der Lusitaner (Kl. 28), des D. Sentius
Vitalis, Soldaten der coh. VI ingenuorum (Kl. 29), sämtlich mit Darstellung des sog.
Totenmahles, und eines anderen Angehörigen derselben Cohorte, das wahrscheinlich
einst dieselbe Darstellung aufwies (Kl. 3o), sowie das Bronzefigürchen eines Soldaten
(B. J. XLVII/VIII. 1869, S. II 7).
Der Eigelstein. Der Überrest eines mächtigen Grabmals war zweifelsohne auch der Eigel-
stein, der noch im letzten Drittel des 12. Jhs. auf der Westseite der nach ihm be-
nannten Strasse etwa auf der Stelle der jetzigen Häuser Nr. 37—39 sich erhob.
Der Name ist wahrscheinlich mit Düntzer von dem Helden Eigil abzuleiten
(Kl. S. II 5).
Lokal nicht Andere Grabfunde vom Eigelstein sind: ein Brandgrab aus der Zeit Neros oder
Grabfunde. Vespasians, enthaltend eine grosse Urne aus rötlichem Ton mit dreifachem Gesicht,
eine Schüssel in grauem Ton, eine Sigillataschale, einen Tonkrug und eine Lampe mit
276
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
277
N eusser-
Strasse.
Iragischer Maske und Stempel evcarpi (Westd. Zs. XVII, i898, S. 74; B. J. io3, i898, 3. Gräber-
S. 261; MWR Inv. nr. 3773— 378o; Fig. 108); eine Glaslampe, eine Cylinderflasche und Nordtelte.
eine höchst geschmackvolle Henkelkanne aus Terra sigillata mit weissen Traubenranken
in Barbotinetechnik aus dem nämlichen Funde (B. J. LXXXI, 1886, S. 72; LXXXIV,
i887, S. III und Taf. II 6);
ein Stier aus Bronze (BPM
77o7) und eine Büchse aus
Bein (MWR 2 5o).
An der Neusserstrasse
fanden sich Ecke Schilling-
strasse Skelettgräber mit Bei-
gaben in Ton und Glas aus
dem 3. Jh. Die Toten waren
in südnördlicher Richtung be-
stattet; einer hatte einen
grossen Dachziegel als Kopf-
unterlage (Westd. Zs. Korrbl.
XVII, 1898, Sp. 75 nr. 47;
B.J. io3, i898, S.261). Unter
den Beigaben ist bemerkens-
wert eine Kugel flasche aus
farblosem Glase mit Flügel-
henkeln und innerer Scheide-
wand (MWR 524). Beim Bau
der Agneskirche kamen meh-
rere Aschenkisten — darunter
eine zweiteilige — zutage,
die jetzt in den dortigen An-
lagen aufgestellt sind. Eben-
falls von der Neusserstrasse
stammen : eine fast ganz ver-
witterte Inschrift, anscheinend
Grabinschrift, gefunden vor
dem Eigelsteintor (Kl. 2o3;
MWR 252); die schöne, aber
stark zerstörte Statue eines
den Zeusadler tränkenden
Ganymed, bei Nippes gefun-
den (Kl. S. 118; DüNTZER,
Verzeichniss II 93; MWR
22 7); fast ganz gleich der
ebenfalls bei Köln gefunde-
nen Ganymedstatue im BPM (Fig. io9); zwei Terrakottastatuetten der Venus, die eine
mit dem Stempel tm die Göttin in einer von zwei Säulen getragenen Nische zeigend
(MWR 29o8 und 29 10); eine farblose Glasflasche in Gestalt eines Schweinchens mit
Konturen und Augen aus braunen Fäden, gefunden am Neusserwall bei St. Agnes (MWR
Inv. 8634); eine Kugelschale von farblosem Glase mit eingeschliffenen Verzierungen
(MWR 474); zwei Leuchter aus Bronze mit grosser runder Fussplatte, auf der bei dem
Fifi:. 112. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Grabdenkmal des Alen-
reiters T. Flavius Bussuh, (ref. Gereonstrasse, mit Aufsatz (Harpyie
und zwei Löwen), gef. AachenerKtrasse.
277
278
DAS RÖMISCHE KÖLN
3. Gräber-
felder.
Nordseite.
Vermutlich von
der Strasse
nach Neuss
stammende
Grabdenk-
mäler.
Kattenbug,
Marla-Ablass-
platz, Sfidende
der Eintracht-
strasse.
einen Exemplar ein Jagdhund mit umgewandtem Kopfe liegt (MWR 7o6). während bei
dem anderen die Figur verschwunden ist (MWR 7o2); eine rohe Bronzestatuette des
Herkules (BPM 4549) und eine schöne Bronzeschreibfeder (MWR 48o). In der Fort-
setzung der Neusserstrasse an der Niehlerstrasse kamen zutage zwei lebensgrosse
schöne männliche Porträtköpfe von Grabbüsten (MWR 437 und 438) nebst Bruchstücken
eines Grabmals (Westd. Zs. XIX, i9oo, S. 4i9).
Von der Neusser Gräberstrasse stammen vermutlich ebenfalls : die Gruppe eines
einen Eber überwältigenden
Löwen, die grösste dieser
Art in Köln, später als Wasser-
speier verarbeitet, so dass
vom Löwen nur noch der
Kopf, vom Eber das Unke
Vorderbein und Ohr übrig
geblieben ist, schliesslich am
Pfaffen tor verwandt (S. i83
und Fig. 67); ein anschei-
nend von der gleichen Gruppe
herrührender Löwenkopf,
ebenfalls zum Wasserspeier
umgearbeitet und am Pfaffen-
tor verwandt (S. i83/i84 und
Fig. 4 1 ) ; ein verlorenes Toten-
mahlrelief, ehemals am Giebel
der Dompropstei eingemauert
{Mercators Stadtplan, rechter
Rand; Broelman, Epid.Tab.
Mon. Vet. I 4o; Comm. I, fol.
36 1 v; Kl. S. i 02, 5) ; der untere
Block des Grabmonumentes
des gewesenen Wachtmeisters
M. Marius Valens aus der
ala Classiana, gefunden als
Baustein einer wohl mittel-
alterlichen Werftmauer nord-
östlich vom Dom unter Pfei-
ler VI des Eisenbahnviaduktes an der Trankgasse (Kl. 46 und S. 11 9) und der später
zum zweiten Male verwandte Totenmahlcippus des C. Julius Matemus, Veteranen
der legio I Minervia, gefunden am Kunibertskloster (Kl. 4i und S. 100; vgl. S. 27i).
Beim Tor am Appellhofplatz war der der Stadt am nächsten liegende Grabfund
ein Sarkophag vor dem Hause Kattenbug 35, einen prächtigen farblosen Glaspokal
mit aufgeschmolzenen Fischen (christlich?), eine Kugelflasche mit Trichterhals und
eine Münze des Constantius enthaltend (MWR). Auf dem nahegelegenen Maria-
Ablassplatz fand sich der von Cassius Tacitus seinem im Alter von neun Tagen ver-
storbenen Haussklaven gesetzte Grabstein (Kl. 106), sowie beim Neubau der Con-
cordia (Ecke der Eintrachtstrasse) eine Anzahl von Brandgräbem mit Beigaben des
2. und 3. Jhs., darunter Näpfe und Becher aus Terra sigillata mit Rosettenschmuck
n Relief und mit eingeschnittenen Mustern, eine Kanne aus Kobaltglas mit Faden-
l
r^ j
^^*' ii^^mi
B'
..^mf^^^^
k.4 JL. BK^^^^^H
Fiff. 113. Mus. Wallr&r-Richartz. Thronende Göttin, wahrsch.
Cybele, gef. an St Gereon.
278
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
279
Verzierung um den Hals und eine grosse Cylinderflasche mit Delphinhenkeln (VVestd. 8,
Zs. Korrbl. XVII, i898, S. 76 nr. 47; B. J. io3, i898, S. 262). Der an die Eintracht- n
Strasse anstossende östliche Teil des erzbischöflichen Gartens — wo sich nach
E. Weyden, Gesch. der Juden in Köln am Rhein, S. 37, der älteste Begräbnisplatz
der Kölner Juden befunden haben soll — lieferte ein Brandgrab, das als Aschen-
behälter ein Glasgeßlss in grauer Tonurne und als Beigaben vier weisse Tonkrüge,
eine Phiole und eine Lampe enthielt, die das Bild eines Genius mit den Attributen
des Herakles zeigte (De No£l, Vaterländische Chronik II, 1826, S. 658).
Unmittelbar an der Strasse, die zum Tor am Appellhofplatz hinausführte, auf
dem Boden der palastartigen Häuser gegenüber dem erzbischöflichen Palais (Gereon-
strasse i7 — 25) erhob sich eine Reihe Denkmäler von Auxiliaren der Flavierzeit, die
sämtlich mit Totenmahldarstellungen versehen sind oder doch als ehemals mit solchen
ausgestattet angenommen werden müssen; bei den Denkmälern von Reitern kommt
regelmässig noch unter der Inschrift das vom Burschen an der Leine geführte ge-
sattelte Pferd hinzu. Es sind folgende: das des M. Aemilius Durises (Kl. 32) und
des Longinus Bi-
Oriber-
felder.
ordteite.
H
rr
*s
Fiff. 114. Sarkophag mit Reliefs aus der Alkestissage nach Mercator.
arta (Kl. 33),
beide Reiter aus
der ala Sulpicia,
das des Hemilius
Lasci(v)us, Sol-
daten der cohors
I Latabi(ensium)
(Kl. 34), das des
Lucius, Crispus'
Sohn (Kl. 35;
Fig. 1 1 1 ), das des
Oluper, Cergae-
purus' Sohn (Kl. 36) und das des Roraanus, Attus' Sohn 'Kl. 38), alle drei Reiter
aus der ala Afrorum, und das des M. Sacrius Primigenius, Reiter aus der ala Nori-
corum (Kl. 37 j; ferner der obere Block eines grösseren Totenmahlmonumentes und
der untere Block eines solchen mit dem Schluss der Inschrift und der Darstellung
des Burschen mit dem Pferde (Kl. S. loi, i und 2). Das ebenda gefundene grosse
Monument des T. Flavius Bassus, Reiter der ala Noricorum^ zeigt in Relief einen
von seinem Waffenträger begleiteten Alenreiter, der einhersprengend im Begriffe steht,
dem unter den Füssen seines Pferdes liegenden nackten, bärtigen Barbar den Todes-
stoss zu geben (Kl. 45; Fig. 112. Der auf der Abbildung sichtbare Aufsatz des
Denkmals — löwenftissige, sechsbrüstige Harpyie in der Mitte, zwei anspringende
Löwen auf den Ecken — stammt von der Aachenerstrasse gegenüber dem Bischofs-
weg; s. u.). An der nämlichen Stelle fand sich der obere Teil des der vorfia vischen
Epoche angehörigen Cippus des C. Fabricius Laetus (Kl. i9 und S. i73) und der
untere eines anderen Cippus (Kl. 25 a und S. 99), die beide als Gesimsstücke grösserer
Denkmäler hier verwandt worden sind, sowie Bruchstücke von Statuen, darunter der
Torso einer nackten männlichen Figur, die ebenfalls zu solchen gehört haben (B. J.
LXXXI, 1886, S. 102 und Anm. i). Aus Gräbern der Gereonstrasse stammt auch
ein älterer Bronzewaren fund (B. J. VIII, i846, S. i78).
Ein ausgedehntes Gräberfeld erstreckte sich in der Gegend von St. Gereon über
Gereonsdriesch, Gereonskloster und Gereonshof, sowie über den westlichen Teil des
Gereon-
strasse.
Gräber-
eider bei
t Gereon.
279
iSo DAS RÖMISCHE KÖLN
3. Gräber- Klingelpütz — vielleicht hier in Zusammenhang mit dem Gräberfelde bei St Ursula
Nord Seite, (o. S. 2 76) — , die Mohrenstrasse, Norbertstrasse und Spiesergasse bis zur Friesenstrasse
hin. Die unmittelbare Umgebung der Kirche, der Marter- und Begräbnisstätte der
Soldaten der thebäischen Legion (o. S. i48), bildete seit dem 4. Jh. den bevorzugten
Friedhof der Christengemeinde (Kl. S. i59) und blieb es auch jedenfalls bis in das
9. Jh. (Kl. S. i6i).
Mohrenstrasse. Die Mohrenstrasse lieferte einen geschlossenen spätrömischen Grabfund: sechs
weisse, einhenkelige Tonkrüge, darunter einen mit braunen Tupfen und Streifen,
mehrere grössere Töpfe, teils weisslich, teils dunkelfarbig, eine Tonlampe, einige un-
leserliche Münzen und sechs kleine farblose Glasgefösse, zum Teil Salbfiäschchen
(A. Rein, Die römischen Stationsorte und Strassen zwischen Colonia Agrippina und
Burginatium, Crefeld i857, S. 5), sowie ein farbloses Glaskugelfläschchen mit Flügel-
henkeln imd Bronzeringen in denselben zum Anhängen (MWR 221).
Süd- und In unmittelbarer Nähe der Gereonskirche fanden sich an der Südseite der
st^Gereon^ Vorhalle mehrere ausgeplünderte Sarkophage sowie beim Bau der Piet^kapelle eine
römische Säulenbasis, ein Stück einer Gewandfigur, Tongefässe und Lampen der mitt-
leren Kaiserzeit und die ihres Kopfes beraubte Statue einer thronenden Göttin mit
einem kleinen Tier im Schosse, wahrscheinlich Cybele mit dem Löwenkalb, die gleich
ihrem Liebling Attis im Totenkult eine grosse Rolle spielt (MWR 482; Fig. ii3'.
Westlich von der Vorhalle lagen fünfzehn einfache, roh gearbeitete Sarkophage ^us
Tuff, Sandstein und Grauwacke in drei nicht ganz regelmässigen Reihen in west- östlicher
Richtung. Die Leichen ruhten in Holzsärgen, deren Reste und Nägel noch überall
vorhanden waren, mit dem Kopfe nach Westen und mit den Füssen nach Osten.
Die Beigaben waren selbst hi den ungeplünderten Sarkophagen nur spärlich: ein
eiserner Schlü.ssel, ein Bronzefingerring, sowie Gläser und Tongefässe der Spätzeit.
Reichlicher ausgestattet waren nur zwei Leichen, darunter die eines Soldaten im
Waffenschmuck mit Spatha, Sax und Lanze. Offenbar handelt es sich um christliche
Gräber, die zum Teil noch der fränkischen Zeit angehören. Etwas weiter westlich
fanden sich bei der Fundamentierung des Archivgebäudes Gräber mit Beigaben aus
der mittleren und späteren Kaiserzeit (Westd. Zs. Korrbl. XVII, i898, Sp. 76 nr. 47:
B. J. io3, i898, S. 262. Zwei Handzeichnungen von den Ausgrabungen und Funden;
die bei Kanalarbeiten Juli-Oktober 1888 und April i889 auf dem Gereonskloster ge-
macht wurden, aufgenommen von Reg.-Baumeister //. li'e/e/s, 62,5 X'^2 und 64X3o cm,
im MWR).
Gereonshof u. Brandgräber mit Beigaben, darunter eine braune Tonume mit Jagdszene in
or ®^ s rasse. g^^j^^^.^^ kamen auch zutage beim Bau der Studien Verwaltung am Gereon.shof (B. J.
XLVII/VIII, i869, S. ii9); in derselben Strasse vier Sleinsarkophage, darunter einer
aus Jurakalk mit kreuzförmig abgeschrägtem Sandsteindeckel (Westd. Zs. Korrbl. I,
1882, Sp. 62 nr. 2 2 4); in der anstossenden Norbertstrasse ein schöner Jurakalksarkophag
mit würfelförmigen Eckaufsätzen und flachen Giebeln in der Mitte des Deckels
(DüNTZER, Verzeichniss II 2i4; MWR 4i).
Spieserjfasse. Eine bedeutende Ausbeute an Grabfunden lieferte die Spiesergasse; die auf dem
Boden der alten Gasfabrik gemachten bereicherten die Sammlung Wolff. Beson-
ders erwähnenswert sind: Terra-nigra- Waren und Fibeln, mit gallischen Münzen zu-
sammen gefunden (angeblich auch vorrömische Tonwaren: B. J. LXVIII, 1880, S. i52;
vgl. S. 61); eine vierschnauzige Sigillatalampe (MWR 3o8i) und eine schöne Tonlarape
mit Biga (MWR 3o76) ; eine Tonlampe mit rennendem vierfüssigen Tier, das ein
Frauengesicht und einen dreifachen Phallus hat, und der Umschrift: have-macena-
280
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
281
viLLis • HAVE sowie dem Graffito: lascxba | ia (C. J. Rh. 347;; eine Tonschale mit dem
Stempel eternalis • fecit; ein vergoldeter Tonbecher mit sieben Eindrücken (B. J.
XXXV, i863, S. 42; LXI, i877, S. io4, io5, 11 3); eine Bronzelampe fMWR 810);
ein Bronzering mit drei Widderköpfen (B. J. LXIV, i878, S. 80); medizinische Geräte,
nämlich Stein zum Salbreiben, Reibgriffel, Zange, stumpfe Knopfnadel und Ohrlöffel
in einer Urne (ebenda S. 79). Von dem benachbarten Klapperhof stammt ein
Cantharus aus rotem Ton mit Stachelverzierung (MWR i33). Die Ausdehnung des
Gräberfeldes von St. Gereon bis zur Friesenstrasse beweist der an der Ecke der
letzteren und der Steinfeldergasse gefundene Sarkophag (Westd. Zs. III, i884, Sp.
88 nr. 93).
An der westlichen Ecke von Klingelpütz und Gereonstrasse fanden sich zahl-
reiche Brandgräber mit Beigaben in Terra sigillata, Bronze und Glas, darunter ein
3. Gräber-
felder.
Nordseite.
Ecke Klingel-
pütz u. Gereon-
strasse.
Fig. 115. Köln, St. Gereon. Grabstein des christlichen Hauptmanns Emeterlus.
Kugelbecher von ausserordentlich dünnem, goldbronzefarbigem Glase mit zarten
Längsriefen. Auch beim Bau der nebenanliegenden Volksschule am Klingelpütz
kamen Brandgräber zutage (Mitteilung des Kgl. Baurates Herrn Schellen).
Drei Grabfunde von St. Gereon entbehren der genaueren Ortsangabe. Der
eine, dargestellt auf einem losen Blatt des Kölner Stadtarchivs von etwa i75o mit der
Überschrift: „Entdeckung einiger alterthümer" (aufgefunden von Herrn Dr. Krude-
wig) spricht von einem kleinen Sarg mit den Gebeinen eines Kindes und so kost-
baren Beigaben, wie selten bisher in diesen Gegenden gefunden worden, nämlich
einer kleinen, schönen Urne von saphirfarbigem Glase, in der ein goldenes Ringelchen
lag, einer kleinen Urne von weissem Glase mit einem Gagatring, einer Anzahl Perlen
in einer kleinen, braun glasierten Urne, einer anderen braunen Urne mit vielen Gagat-
perlen von einer Halskette, zwei sog. Tränenfläschchen, einem gläsernen Schüsselchen,
einem kupfernen Schlüssel, einer Glasröhre, einer Tonlampe, zwei kupfernen Ringen,
einem kleinen, viereckigen Täfelchen von Schiefer, einer braun glasierten Opferschale
mit silbernem Opferlöffel, einer kupfernen Opferschale nebst Löffel, einem Opfer-
beil .... (hier bricht die Aufzählung ab).
örtlich unbe-
stimmte Grab-
funde.
Reicher
literarisch be-
zeusrter Fund.
281
282
DAS RÖMISCHE KÖLN
3. Gräber-
felder.
N o r d 8 e i t e.
Alkestis-
sarkophaflr.
Aschenki8te
mit Gaflrat-Bei-
gabexL
Einzelfunde.
Grabsteine von
der Norbert-
Btrasse, vom
Gereonshof,
-driesch u.
-kloster.
Andere Grab-
steine aus der
Umgebung von
St. Gereon.
Der andere ist ein jetzt verlorener, ehemals im Hause eines Kanonikus von
St. Gereon aufbewahrter und darum zweifellos auch auf dem dortigen Gräberfelde
gefundener Sarkophag aus Jurakalk, dessen Schauseite mit drei Reliefs aus der Alkestis-
sage geschmückt war, während die eine sichtbare Schmalseite zwei kranzförmig sich
zusammenschliessende Palmwedel zeigte. Von den Reliefe stellten dar: das grössere
mittlere Alkestis auf dem Krankenlager, umgeben von einem Diener und einer
Dienerin; das zur Rechten Hermes als Psychopompos, die verhüllte Alkestis in den
Hades geleitend; das zur Linken Herakles mit Löwenfell und Keule, die nur im
Rücken mit einem Gewandstück bekleidete Alkestis wieder zur Oberwelt führend
;Broelman I, fol. 364; Kl. S. i5i. Abgebildet auf il/^fr^^/^r^ Stadtplan, linker Rand,
oben; Broelman, Epid. Tab. Mon. Vet. I 49 — Spiegelbild des vorhergehenden —;
Kl. S. i5i, Fig. 3; Fig. ii4).
Der dritte Grabfund besteht in einer Aschenkiste, die ausser Henkelkrügen von
graugelbem Ton eine Anzahl Gegenstände aus Gagat enthielt, nämlich zwei dünne
runde Stäbe mit starken, verzierten Knöpfen am
oberen Ende, einen etwas dickem Stab mit
facettiertem Knopfe, zwei Armringe, einen ge-
gliederten und einen einfachen, den obem Teil
eines Spinnrockens, zwei Haarnadeln mit facet-
tierten Köpfen, eine kleine, in der Mitte ausge-
bohrte Scheibe, endlich zahlreiche Perlen, von
denen zwei mit GoMplättchen überzogen waren,
und einen kleinen, durchbohrten Cylinder, Teile
einer Halskette (B. J. XIV, i849, S. 46 und
Taf. IV).
Als Einzelfunde (sicher oder doch wahr-
scheinlich aus Gräbern) bei St. Gereon verdienen
Hervorhebung: eine Gemme aus Jaspis mit der
Inschrift: iovem • formanvm • colegi • restitvit (B. J. XXXV, i863, S. 4o; C. J. Rh.
346); eine bronzene Zierscheibe mit der Darstellung des die Chimära bekämpfenden
Bellerophon (MWR 353), zwei bronzene Rundbeschläge (MWR 426 und 42 7), eine
Goldmünze (B. J. III i843, S. i96) und eine Münze des Victorinus (B. J. LV^T^VI,
i875, S. 23o).
Grabdenkmäler von dem Gräberfelde bei St. Gereon sind: die obere Hälfte des
sorgfältig ausgeführten Cippus des L. Bruttius Acutus, Centurionen der V. Legion, der
vorflavischen Zeit angehörig, hier als Baustein eines grösseren Grabdenkmals verwandt,
gefunden Norbertstrasse (Westd. Zs. Korrbl. XXIV, i9o5, Sp. io6, nr. 42 IV; MWR
652), und der Grabstein des L. Vicarinius Augustus, gefunden in der Gereonsdechanei
(Kl. io8); die christlichen Grabinschriften des Fugilo, gefunden Gereonshof beim
Bau der Studien Verwaltung (Kl. i45); des Leo, gefunden Gereonsdriesch beim Aus-
schachten des Fundamentes für die Mariensäule (Kl. i48); fünf Fragmente, von denen
zwei zur Grabinschrift eines Mitgliedes des numerus promorum gehören (Kl. i38):
der Grabstein des Veresemus (Kl. i46) sowie zwei andere Fragmente (Kjl. i39 und
i4o), sämtlich gefunden Gereonskloster; die vermutlich ebenfalls christlichen Grabin-
schriften des Protektors Viatorinus, der im 4. Jh. bei Deutz gegen die Franken fiel, vom
Gereonskloster (Kl. u9 und S. i45) und ein Fragment vom Gereonsdriesch (Kl. i78).
Aus der Umgebung von St. Gereon stammen ferner der nur bruchstückweise
erhaltene Grabstein des Claudius Satuminus, Veterans der I. Legion aus der i. H. des
282
Fig. 116. Köln, Mus. Wallraf-Richartz.
Kopf eines Flusaffottes, get. bei
St. Gereon.
A
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
283
2. Jhs., nach Broelman ,suburbio veteri septentrionali effossum* und bei einem
Kanonikus von St. Gereon aufbewahrt (Kl. 55 und S. i32); die späte Grabinschrift
eines Kindes mit Namen [Vent?]idius, gesetzt von den Eltern Gorgonius und Tigris
(Kl. 72) und das Fragment einer solchen (Kl. 180), höchst wahrscheinlich auch die
christlichen Grabsteine des Leontius (Kl. i37) und der Rudufula, von denen letzterer
durch die Erwähnung der depositio ad martyres bemerkenswert ist (Kl. i47), beide
mit Christusmonogramm und Taubenpaar, ersterer ausserdem mit A und £i.
Endlich müssen mit Sicherheit diesem Gräberfelde zugewiesen werden diejenigen
Grabinschriften, welche früher in der Vorhalle von St. Gereon, jetzt in der Nikolaus-
kapelle aufbewahrt werden (Grundrlss der Vorhalle von St. Gereon, Handzeichnung,
Februar i83o, 38,3 x 29,6 cm, links Aufzählung römischer Altertümer: Köln,
Stadtarchiv, Plankammer Nr. i93*), nämlich der des Tonhändlers Secundinius Severus
(Kl. 57), der eines Fähnrichs der legio I Minervia (Kl. 79), die in sechs vulgären
Hexametern abgefasste der kleinen Optata (Kl. io7), sowie die christlichen des
Emeterius, centenarius aus
dem numerus Gentilium, mit
der constantinischen Form
des Christus - Monogramms
(Kl. i34; Fig. 11 5), des im
Taufgewande verstorbenen
Knaben Valentinianus mit
der jüngeren Form des Chri-
stusmonogramms (Kl. i35;
Fig. 48) und der kleinen
Artemia, letztere Inschrift aus
vier volkstümlichen Hexa-
metern bestehend (Kl. i36);
ausserdem bis in die fünf-
ziger Jahre des i9. Jhs. ein
Fragment (Kl. i43).
Architektur- und Skulpturreste von grösseren Grabdenkmälern dieser Gegend
sind ausser der schon erwähnten Cybelestatue : unten abgebrochener, edel gehaltener
Togatus, im untern Teile als Relief, im obern (Kopf und Hals) als Statue behandelt
(nur erhalten: i. eine getuschte Federzeichnung aus Broelman. Überschrift: to-
gatus DECURio COLONIAE AGRIPPINENSIS. Zur Seite: Ex Larario nostro ubi extat.
Unten: Haud procul Basilica S. Gereonis repertus lapis. Altus ped. 2 poll. i. Lat.
ped. I poll. 4. Dens. ped. i poll. 2; 2. eine schönere getuschte Federzeichnung des
lockigen Jünglings mit den Angaben des Index von Broelman zu Tab. Eph. IV 8
und den Massen; 3. ein Kupferstich von /od, Schlappal auf einem Blatt, an dem
oben Tab. XXVI steht. H. M., Abt. Römisches. Wiedergabe von 2 in Fig. 11 7; vgl.
Fig. 5 1 ) ; das Bruchstück eines Frieses von einem Soldatengrabmal mit kriegerischen
Emblemen: viereckigem Schild mit Maske in der Mitte, an der sich Flügel und
Blitzstrahlen befinden, Schwert, Wehrgehänge, Armringen, Eichenkranz ^MWR 2 58);
der Reliefkopf eines Flussgottes mit wulstigen Lippen und herabwallendem Bart und
Haupthaar (Kl. S. 116 und Taf. II 8; MWR 379; Fig. 116), beide gefunden Gereons-
kloster, sowie die rechte Hälfte eines maskenartigen Gesichtes mit weit geöffneten
Augen, gefurchter Stirn und langer Nase, gefunden Gereonshof (BPM 6745). Über
andere Skulpturreste von demselben Gräberfelde s. B. J. LXXXI, 1886, S. 102 und Anm. i.
3. Gräber-
felder.
Nordseite.
In St. Gereon
aufbewahrte
Grabsteine.
Fifir. 117.
Grabbüste, gef. bei St. Gereon. Nach einer Zeichnung
im Hist. Museum zu Köln.
Reste von
grösseren
Grabdenk-
mälern bei
St Gereon.
283
284
DAS RÖMISCHE KÖLN
S.Gräber- Aus einem Brandgrabe des i.Jhs. in dem weit entlegenen Vororte Merheim
Westseite. Stammt eine 0,2 55 m hohe Aschenurne aus grauem Ton mit breitem Strichelband
um die Mitte (BPM i677).
b) Die Westseite.
Friesenstrasse. Das römische Gräberfeld an St. Gereon erstreckte sich bis nach der Friesen-
strasse hin, an der sich ausser dem schon erwähnten Sarkophag von der Ecke der
Steinfeld ergasse (o. S. 281) zwischen dieser und der Norbertstrasse ein Bleisarg mit Ge-
beinen, Gläsern und einem ovalen, blau emaillierten Goldring sowie der an der
rechten Seite verstümmelte Cippus des [Claujdius Victor, Soldaten der VII. Legion,
aus dem Anfange des 3. Jhs. vorfanden (Westd. Zs. Korrbl. II, i883, S. 36 nr. 108:
S. 63 nr. i7i; Kl. 1 \3).
Fig. 11a Köln, Mus. WaUraf-Richartz. Relief: Kampf eines Ebers mit einem Jagdhunde.
Albertus-, Südlich von der Friesenstrasse lieferte die Albertusstrasse ein vorzüglich gear-
strasse. beitetes Relief, den Kampf eines Ebers mit einem Jagdhunde im Walde darstellend,
das vermutlich von einem Grabmonument herrührt (MWR 259; Fig. 118); die Mag-
nusstrasse zwei kostbare Glasgefässe, die sich mit vielen andern Anticaghen (z. B.
einer Terrakotta der sich schmückenden Venus, ähnlich der in der Ursulagarten-
strasse gefundenen: B. J. XLII, i867, S. 180), jedenfalls als ehemalige Grabesbeigaben
im losen Sande fanden: eine farblose Glasflasche in Gestalt eines in einem Sessel
sitzenden, eine siebenröhrige Syrinx blasenden Affen (MWR 292), und eine Schale
von dunkelrotem Glase mit zierlichem Handgriff und Rosettenverzierungen an der
Aussenseite (aus*m Weerth, Zwei römische Glasgefösse der Sammlung des Herrn
Carl Disch zu Cöln: B. J. XLI, 1866, S. i42 u. Taf III u. TV); die Palmstrasse
eine vierkantige grüne Flasche mit Stempel neronis (MWR 249).
Friesonpiatz. Auf dem Friesenplatz hinter dem Geubschen Hause (Ecke der Vogelsanger-,
jetzt Antwerpenerstrasse) kamen zwei Aschenkisten aus Tuff zutage, auf deren
Deckel dachförmig grosse Plattenziegel aufgestellt waren. In der einen lagen die
284
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
285
Reste einer verbrannten Leiche und eine bauchige Flasche mit öliger Masse, in der
andern ein Mittelerz des Nero, mehrere Gläser, unter ihnen ein cylindrischer farb-
loser Becher mit kleinen braunen Nuppen und ein grünlicher Napf mit fünf Ein-
bauchungen, chirurgische Instrumente mit den Beschlagplättchen eines Etuis aus Bein,
zwei Messer mit Elfenbeingriffen und Silberfassung, eine Messerklinge, eine Strigilis,
ein Salbenreibstein, ein Salbenstreicher aus Bronze und ein bronzenes Salbfläschchen
in Gestalt eines liegenden Fasses mit Fuss und Trichter auf dem Spundloch
(Westd. Zs. Korrbl. IV, i885, Sp. i7o nr. i49; BPM 3667-3689). Vom Friesen-
platz stammt ausserdem ein goldenes Ohrgehänge, bestehend aus Ring und konischem
Anhänger (BPM 6i96).
Auf der Antwerpenerstrasse wurde neuerdings die Grabara des Chorfiöters
Ruphus, eines Griechen aus Mylasa in Kleinasien, dem 3. Jh. angehörig, ausgegraben
(Stadtanzeiger vom i9. Febr.
i9o5, nr. 8i^i^; Lokal- An-
zeiger vom i9. Febr. i9o5
nr. 5o; MWR 655).
Aus Ehrenfeld stammt,
wohl als Grabfund dieses oder
des nächsten Strassenzuges,
ein grosser, reich verzierter
Henkelkrug mit der Inschrift
viviTE aus dem Ende des
3. Jhs. (BPM 48).
Vor dem Tore an
der Breitestrasse fand sich
auf der Ehrenstrasse das
obere Stück eines vierseitigen
schmalen Pfeilers, an dessen
Vorderseite eine Maske mit
a.ssyrischem Typus in Hoch-
relief angebracht ist (BPM 12 in), vermutlich von einem Grabdenkmal; in einer Stein-
kiste am Ehrentor unweit des dortigen Festungsturmes neben weisstonigen Henkel-
krügen und Scherben von Glasgefässen die Hälfte eines Krotalon aus Gagat mit
Medusenmaske in Hochrelief (B. J. XIV, i849, S. 47 und Taf. V, 4); in der Maas-
trichterstrasse ein Schälchen aus farblosem Glase mit zahlreichen Spielsteinen (MWR 7 22),
auf dem Brüsselerplatz u. a. ein Knabe mit Gans, aus Gagat geschnitzt (MWR i),
drei silberne Nähnadeln (MWR 7, 8, 9) und zwei dünne goldene Ohrringe (MWR
IG, 11).
Sehr ergiebig waren die Funde auf einem Grundstück an der Moltkestrasse
nach dem Brüsselerplatze zu. Hier lagen mit Knochen vermischt neben den Resten
eines Holzsarges u. a. fünf prächtige Gagathaarnadeln mit runden und facettierten
Köpfen (MWR i39 — 143), ein winziges, einer Kuchenform ähnliches Schüsselchen aus
Feinsilber mit Kannelüren (MWR 63?), ein kleiner silberner Spiegel mit henkel-
artigem Bügel auf der Rückseite (MWR 634), ein schöner bronzener Schlüsselgriff
(MWR 627), Bronzebeschlagstücke eines Kästchens, darunter ein noch im Schlosse
steckender Schlüssel (MWR 628) und ein aus zwei Delphinen gebildeter Henkel (MWR 629),
ein schönes muschelförmiges Bronzebecken mit drei Kannelüren (MWR 632) und ein
Kugelbecher aus grünlichem Glase mit zwei Reihen spitzer, divergierender Kniffe von
3. Gräber-
felder.
Wiestseite.
Antwerpener-
strasse.
Ehrenfeld.
Ehren- u.
Maastrichter-
strasse,
Brusselerplatz.
FifiT. 119. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Glaspfanne mit
Faden Verzierung, gef. Moltkestrasse.
Moltkestrasse,
nahe BrQsseler-
platz.
28D
286
DAS RÖMISCHE KÖLN
8 Gräber- i4,5ocm Durchmesser (MWR 26i)[; 2 m tiefer neben einem Bleisarg drei grosse
WestseUe Kugelflaschen mit langem, doppelhenkeligem Halse und eingeschliffenen Bändern, zwei
davon tadellos erhalten (MWR
^^ä^mL j 258, 259), ein grösserer Spie-
-^S^ ! gel aus Weissmetall (MWR
63 1), eine Kugelfiasche aus
rotem, schwarz gefimistem
Ton mit zierlichen weissen
Ranken und der Inschrift
AMO TE und zwei Trinkbecher
aus demselben Material mit
weissen Barbotinomamenten
und den Devisen imple me
und TENE ME (B. J. XCIII,
i892, S. 33). Um dieselbe
Zeit gefunden und daher ohne
Zweifel aus der nämlichen
Gegend der Moltkestrasse ist
auch die ausgezeichnet er-
haltene kleine Grabara des
P. Elius Gerroanio (Kl. 9i:.
Ebenfalls von der Moltke-
strasse und zum Teil von
dem nämlichen Grundstück
Fiff. 120. Berlin, Altes Museum. Vas diatretum, , 1 j n u
gef. in Köln, Benesisstrasse. rühren u. a. her: das Bruch-
Gräber
Strasse au
d. Tor an
Aposteln
stück einer farblosen Muschelkanne
(MWR 7), ein Kännchen von azur-
blauem Glase mit opakweissem Hen-
kel und Faden um den Hals (MWR
II); eine mit weissen und gelben
Glasföden verzierte Schöpfschale
(MWR 46; Fig. 11 9); Glieder einer
prächtigen, aus achtspitzigen Ster-
nen bestehenden Gagatschmuckkette
(MWR 2—7) und flache Perlchen
von einer andern Gagatkette (MWR
i38); zwei Stäbchen aus Gagat,
ähnlich den bei St. Gereon gefun-
denen (MWR 8, 9; vgl. S. 282); ein
Bronzelöffel (MWR 84) und ein
kleines Bronzegefäss mit ringförmi-
gem Henkel (MWR i5). Die be-
nachbarte Lütticherstrasse lieferte
eine kleine Kugelschale aus grün-
lichem Glase (BPM 9939).
Beim Tor an Aposteln be-
' ginnen die Anzeichen von Grabstätten unmittelbar vor der Stadt. Auf dem Aposteln-
Fig. 121.
München, Kgl. Antiquarium. Vas diatretum,
gef. in Köln, Benesisstrasse.
286
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
287
Benesis-, Pfeil
Strasse
kloster 2 5 (nahe Apostelnstrasse) lagen unter dem Estrich des daselbst entdeckten 3. Gräber-
römischen Hauses (S. 257) zwei Steinsarkophage, ein grösserer und ein kleinerer, mit Westseite.
den unberührten, bestatteten Leichen, mehreren Glas- und Tongefässen des 3.-4. Jhs. (ein Ap ostein -
Flacon mit Delphinhenkeln und Faden Verzierung ist unrichtig beigefügt), einer Nadel oster.
und einem Griffel aus
Bein , einem hohlen
Bronze- Armreif mit Ei-
erstab-Ornament und ei-
nem Bronze-Glöckchen
(BPM i2o4i — 12049).
Ausserdem fand sich auf
dem Apostelnkloster die
nur in ihrem untern Teile
erhaltene späte Grab-
platte der Haldania (Kl.
88), zwei andere, wohl
zusammengehörigeGrab-
inschriftfragmente (Kl.
i89) sowie ein Ohrlöffel
und ein Nagelputzer in
Bronze (MWR 42, 43).
Die Benesisstrasse
lieferte in zwei nahe
beieinander stehenden
Steinsärgen mit Skelet-
ten, von denen das eine
eine Kupfermünze Tra-
jans, das andere eine
solche Constantins II. im
Munde hatte, ebenso
glänzende wie seltene
Erzeugnisse der Kölner
Glasindustrie des 4. Jhs. :
zwei ungleich grosse Ku-
gelbecher von dünnem,
weisslichem Glase, aus
deren Körper im untern
Teile ein geschmack-
volles Netz, im obern
eine Inschrift derart mit
dem Schleifrade heraus-
gearbeitet ist, dass Netz und Buchstaben nur durch dünne Stäbchen mit dem Becher
selbst verbunden sind, wahrscheinlich Beispiele der kostbaren Vasa diatreta, die aus
der nämlichen Werkstatt stammen. Die Inschrift des kleinern Bechers lautet:
[///]€ ZHCAIC KAAQCj die des grössern: bibe mvltis annis; ersterer befindet
sich im Alten Museum in Berlin, letzterer im Königl. Antiquarium in München (B. J.
V/VI, i844, S. 320; Urlichs, Vasa diatreta in Cöln: a. a. O. S. 377 nebst Taf. XI
u. XII, gezeichnet von Osierwald\ KiSA, Vasa diatreta: Zs. f. christl. Kunst i899, Sp. i5,
Ficr. 122. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Bronzestatuette des Zeus,
gef. Aachenerstrasse.
287
288
DAS RÖMISCHE KÖLN
3. Gräber-
felder.
Westseite.
Vor dem
Habnentor.
Aachener-
strassc,
neustädti-
scher Teil
Nordseite.
Südseite.
Neues Theaier.
38, 79; Fig. 120 u. 121). Andere kostbare Glasfunde derselben Gegend sind ein
Kännchen aus blauem Glase mit weisser Streifen- und Fadenverzierung und abgf-
brochenen Flügelhenkeln von der Benesisstrasse (MWR i92) und eine weiarotc
Glaskanne von der Pfeilstrasse (MWR 299).
Im Wallgraben vor dem Hahnentor fand sich, in zwei rechteckige Stücke zer-
sägt, ein grosses, gut gearbeitetes Relief mit Pflanzenomamen t am Rande, das z^ei
Ölbäume mit Früchten darstellt, zwischen denen eine Girlande mit flatternden Schleifen
aufgehängt ist (Duntzer, Verzeichniss II i9o; MWR 65 und 66). Wie dieses Relief
an einem Grabmal angebracht war, lehrt der Cippus
des L. Piperacius Optatus (BPM, U 87, abgebildet bei
Lehxer, Provinzialmuseum I, Taf. II 4).
Ausserordentlich reich sind die Grabfunde der
Aachenerstrasse zwischen dem Hahnen- und dem
Aachener Tor. An der Nordseite kam auf der Stelle
des Hauses Nr. 32 ein weiblicher Kopf aus weissem
Marmor mit etwas geöffnetem Munde, in der Mitte
gescheiteltem, an den Seiten in Strähnen sich herab-
ziehendem Haar und einem Blütenkranze zutage
(BPM 84i3); auf einem dem Brennereibesitzer Schäfer
gehörigen Grundstücke (jetzt Nr. 36 u. 38) neben
Urnen, Schüsseln, Lampen, Würfeln, einem Schreib-
griffel usw. eine 32 cm hohe, grünliche Glaskanne mit
aufrecht stehenden Doppelhenkeln und Deckel m
einer grossen, mit einem Deckel verschlossenen Kalk-
steinurne (Westd. Zs. Korrbl. II, i883, S. 44 nr. i29).
An der Restauration „Karl der Grosse" (Nr. 64) fand
sich der Grabstein der Julia Prisca mit syllabarer Inter-
punktion (Kl. 74); etwa i5o m von der Ringstrasse
eine ausserordentlich fein ausgeführte Bronze des
nackten, bärtigen Zeus, der ehemals in der vorge*
streckten, geöffneten Rechten eine Opferschale, in der
gesenkten Linken den Blitz hielt, die sorgfältige Nach-
bildung eines Werkes der peloponnesischen Kunst de*
5. Jhs. v. Chr. aus einer der polykletischen nahe-
stehenden Schule (A. FuRTVvÄNGLER, Über einige
Bronzestatuetten vom Rhein und der Rhone: B. J. XC
i89i, S. 49 und Taf. II; MWR 1088; Fig. 122).
Auf der Südseite, die gleich der Südseite der Luxemburgerstrasse u. a. Anlagen
für rechteckige Brandgräber, gebildet aus langen Parallel mauern mit zwischengescho-
benen Quermauern enthielt (Westd. Zs. Korrbl. XVI, i897, S. i83), sind zu-
nächst zu erwähnen die zahlreichen Grabfunde beim Bau des neuen Stadttheaters,
meist Skelettgräber des 3. u. 4. Jhs., darunter besonders ein ungeplünderter Tuff-
steinsarkophag mit dem Skelette einer zwanzigjährigen Frau (photographische Auf-
nahme von Anselm Schmitz jr., 26X20 cm, im MWR, Ph i4o7) und ein Skelettgrab
ohne Spuren eines Sarges mit reichen Beigaben: einem unversehrten Glashorn auf der
Brust des Toten, mehrern Gläsern, einer Sigillataschale mit Geflügelknochen, einer
grossen Weinkanne, zwei Beinnadeln, Bronzenadeln mit Emailresten, einer kleinen
tragischen Terrakottamaske mit naturalistischer Bemalung und gut erhaltener Ver-
Fig.123. Köln, Mus. Wallraf-Richartz.
Grabstein des Ti. Claudius Halotus,
ffef. Aachenerstrasse.
288
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
289
goldung an seinem Kopfe, einem Becher und kleinern Krügen zu seinen Füssen,
56 Kleinbronzen aus 268— 3 ii n. Chr. nebst Bronzeschlüssei in Holzmoderspuren
bei der rechten Hand, ausserdem einem vergoldeten Bronzering mit emaillierter
Aussenkante und einer kleinen convexen Glasscheibe, die wohl als Spiegel anzu-
sprechen ist (Westd. Zs. XIX, i9oo, S. 4i9 nr. 85; ib. Korrbl. Sp. 6 nr. 3; MWR).
Etwas weiter gegen Westen folgen bei der Villa Maintz (Aachenerstrasse i9 — 21)
mehrere der ältesten Grabdenkmäler des römischen Kölns: der nur mit dreieckigem
3. Gräber-
felder.
Westseite.
Bei Villa
Maintz.
Fiff. 124. Bonn, Provinzialmuseum. Cippus der
Pacatia Florentia, gef. Köln, Aachenerstrasse.
Fiff. 125. Bonn, Provinzialmuseum. Grabstein
des Severinius Evales, gef. Köln, Aachenerstrasse.
Giebelfeld und Stimziegeln geschmückte Cippus des L. Metilius, Veteranen der XX.
Legion (Kl. i), der sehr zerstörte des [. . .] chrius, Veteranen der I. oder XX. Legion,
mit einer Löwendarstellung im abschliessenden Fries (Kl. 10) und die vier sorgfältig
gearbeiteten und wohl erhaltenen Cippen der aus dem Lande der Viromanduer
stammenden Familie des Ocellio, darunter ein noch unbeschriebener, sämtlich mit
Friesen als oberm Abschluss versehen, die zum Teil zwei Greife zur Seite einer
Urne, zum Teil zwei einen Widder verzehrende Löwen darstellen (Kl. 20).
Eine grosse Anzahl Brand- und Skelettgräber, Reste von Columbarien und Grundstück
Steindenkmälem sowie zahlreiche wertvolle Kleinfunde in Glas, Terra sigillata, Bronze, schenk.
Gagat, Elfenbein usw. enthielt sodann das der Wwe. Schenk gehörige Grundstück
gegenüber dem alten Bischofswege, jetzt Aachenerstrasse 37 — 4i (B. J. LXXXIII, i887.
1»
289
29o
DAS RÖMISCHE KÖLN
3. Gräber-
felder.
Westseite.
Grabfund un-
weit der Kreu-
zung der
Aachener- u
Brüssoler-
strasse.
Andere Grab-
funde.
ßrandgräber,
Grabsteine u.
Skulpturen.
S. 224 u. 225). An Steindenkmälem kamen zutage: die Bekrönung eines grossen,
arenartigen Grabmals mit zwei sprungbereiten Löwen zur Seite und einer mit Flügeln
und Löwenklauen versehenen, sechsbrüstigen Harpyie in der Mitte (Kl. S. io6;
MWR 395, jetzt restauriert auf dem Grabmal des T. Flavius Bassus, Fig. 112) und
der untere Teil des Grabsteins der Julia Freiania (Kl. 75). Unter den Klein funden
sind am bemerkenswertesten in Glas: eine grüne, doppelhenkelige Aschenurne mit
Deckel (MWR 644); ein Schälchen aus Millefioriglas (MWR 643); ein opakweisser,
oben sich zuspitzenden Becher mit Kniffen (MWR 64i); ein kleiner Becher mit
blauen und weissen Fadenverzierungen
(MWR 56o); eine Kugelflasche mit blauen
Nuppen und Trichterhals, um den sich ein
blauer Faden windet (MWR 602); drei
gravierte Becher (MWR 636, 637, 64o);
eine Kugelflasche mit eingraviertem Amor,
der einen Löwen und einen Hirsch jagt:
darüber die Inschrift: niE ZHCAIC
EPI(;>IAIASH (MWR 645/, eine grosse
Phiole mit Erweiterung in der Mitte (MWR
559) ; ein Pilger fläschchen aus sog. Knochen-
glas (MWR 577); eine kleine Ampulle aus
blauem Glas (MWR 578); in Ton: eine
frühe Lampe mit Kranich (MWR 3iooi:
zwei schwarz gefirniste Barbotinebecher mit
Hund und Hase (MWR 3o32 u. 3o33); ein
schöner Faltenbecher aus Terra nigra (MWR
3285); eine Terrakottastatuette des Dis mit
Hammer in der Linken (MWR 3478): in
Bein: gravierte Plättchen von einem Käst-
chen (MWR 259 — 262) und zwei Messer
mit Beingriffen (MWR 282 und 283).
Aus einem Grabfund von der Aachener-
strasse unweit der Kreuzung mit der Brüsse-
lerstrasse stammen die im BPM 8628 — 36
geborgenen Gegenstände, unter denen be-
merkenswert sind : eine Tonlampe des i. Jhs.,
eine männliche Gestalt mit Palme im Diskus zeigend; die Handhabe eines Schmuck-
kästchens aus Bronze, gebildet aus zwei Delphinen, die ein ovales Mittelstück halten:
mit Kreisen gezierte Bronzebleche von einem Beschlag ; ein rundes Bronzeblech mit
getriebener Darstellung eines Kampfes zwischen Römern und Barbaren; ein hübscher
Jagdbecher.
Die ebenfalls aus dem neustädtischen Teile der Aachenerstrasse herrührenden
Grabfunde BPM 55io— 15 und 5538— 4i enthalten als bemerkenswertere Stücke ein
kleines bauchiges Bronzegefäss mit eingefurchten, vertikal laufenden Linien (55 10);
ein Terrakotlaschäfchen (55 1 5) und die Terrakotta einer stehenden weiblichen Gott-
heit mit Lockenkranz über der Stirn, faltiger Tunika und weitem Mantel, der auch
über den Hinterkopf geschlagen ist (5538).
Ein anderer Grabfund bezieht sich auf mehrere aus Ziegelplatten gebildete
Brandgräber, deren Inhalt durch Kauf in das BPM überging, sich aber zum Teil als
Fig. 126. Köln, Sammlung Niesscn. Amor mit
Fruchtkorb auf der Schulter, gef. Aachener-
strasse.
29o
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
29l
3. Gräber-
felder.
Westseite.
Grabsteine.
moderne Fälschung erwies (B. J. LXXXVIII, i889, S. 120, I25; BPM 63i9— 28).
Die wichtigsten Stücke sind: Reste eines I2,5 cm langen Wägelchens aus Bronze,
ein beiderseits abgebrochener, inwendig hohler Stab aus Bein von i3,5 cm Länge,
den ehemals eine dünne Bronzehülse umgab (Musikinstiument?). und eine rohe
Venus terra kotta, anscheinend im Typus der knidischen Venus. Auf einem der ge-
nannten Gräber lag die Grabplatte des M. Antonius Primulus mit der seltenen Über-
schrift: d(is) i(nferis) m(anibus) (Kl. 92); in unmittelbarer Nähe ein o,37 m hoher
Konus mit quadratischer Plinthe (BPM 6342), ein männlicher Kopf (Maske) mit
üppigem Lockenhaar, ziemlich flacher Nase und aufgeblähten Wangen (BPM 6362), der
4o cm hohe Torso einer bärtigen Gestalt mit faltenreichem Mantel, der die rechte
Seite bis zur Hüfte frei
lässt, und einer an das
Kinn gehaltenen Rolle in
der Linken (Dichter oder
Schriftsteller: BPM 63 1 5) so-
wie der verstümmelte Grab-
stein eines Mitgliedes der le-
gio I Minervia Antoniniana
(Kl. 93).
Weitere Grabsteine von
dem bezeichneten Abschnitte
der Aachenerstrasse sind : der
der Flavierzeit angehörige,
verhältnismässig gut gearbei-
tete Cippus des Freigelasse-
nen Ti. Claudius Halotus, der
den achtzehnjährigen Jüng-
ling in ganzer Figur mit kurz-
ärmeliger, militärisch ge-
schürzter Tunika und Sagum
sowie mit einer Traube in
der gesenkten Rechten und
einem Häschen auf dem lin-
ken Arme darstellt (Kl. 21 u. S. 99; Fig. I23); der aus den letzten Jahrzehnten des
2. Jhs. stammende Cippus der Pacatia Florentia, den eine Darstellung der Frau in
ganzer Figur mit Stola und Palla und dem Schmuckkästchen auf der linken Hand ziert
(Kl 56 u. S. i3o; Fig. I24); der dem 3. Jh. angehörige Grabstein des Senuatius Tertius
mit dem Brustbilde des Verstorbenen in rundem Medaillon (Kl. 65 u. S. i33); der
Grabstein des Severinius Evales und seiner Mutter Secundinia Ursula, den vor allem
die Tracht der auf dem Reliefstreifen dargestellten beiden Personen dem ausgehenden
3. Jh. zuweist (Kl. 69 u. S. 128; Fig. 125), und der ebenfalls der Spätzeit angehörige
des Aurelius Sentius Frequens, gefunden nicht weit von den Terrakottafabriken
(Kl. 94). Hinzu kommt noch eine nur in geringen Resten erhaltene Inschrift, die
wahrscheinlich einem Grabdenkmal angehört (B. J. LXXXVHI, i889, S. 123, A. 1).
Teile grösserer Grabmäler sind: ein stark verstümmelter Erot, der mit der Teile grösserer
Or&bdenk'
rechten Hand einen Korb mit Trauben auf der linken Schulter hält (BPM 972 2); mäier.
dasselbe Motiv in kleinerer Form, aber besserer Erhaltung: über der Brust Amors
kreuzen sich durch eine Rundscheibe zusammengehaltene Perlenschnüre, an denen
19*
29l
Fig. 127. Köln, Sammlung Messen. Harpyie, gef. Aachenerstrasse.
292
DAS RÖMISCHE KÖLN
3. Gräber- der Köcher hing ([Kisa], Samml. Niessen i949; Fig. 126); mit letzterm zusammen
WeatBeite. gefunden und wohl zu demselben Grabmal als BekrÖnung gehörig eine edel gehal-
tene Harpyie mit leicht erhobenem Kopfe, schmerzvoll emporblickenden Augen,
leicht geöffnetem Munde, reichem, rückwärts geknotetem Lockenhaar, sechs Brüsten
und seitwärts zurückgeschlagenen Flügeln; Arme und Unterleib fehlen grösstenteils
([Kisa], Samml. Niessen i95o; Fig. I27); Bruchstücke von einem sprungbereiten
Löwen (BPM 5o29); zwei fragmentierte Hahnenköpfe (BPM 5o25, 5o26); Akroterie,
auf geschupptem Hin-
tergrunde einen Sa-
tyrkopf darstellend
(BPM 5o27; Lehner,
Provinzialmuseum I,
Taf. XVn 3; Fig.
128); nur in ihrem
untern Teile erhalte-
ne Akroterie, ein
volles, breites Ge-
sicht mit aufgelöstem
Haar und geöffne-
tem Munde zeigend,
wohl Meduse (BPM
5o28); Fragment ei-
nes Schuppendaches
(BPM 5o3o). Vgl. zu
BPM 4942 bis 5o3o
Westd. Zs. Korrbl. V,
1886, Sp. i69 nr. iio.
Kieinfunde. ^btf^^b ^V 4 IM Besonders bemer-
kenswert sind folgen-
de Klein funde auf der
bezeichneten Strecke
der Aachenerstrasse.
Aus Glas: azurblaues
Kännchen mit farb-
losem Henkel und
farblosem Faden um den Hals (MWR 3o); kostbarer, leider zerbrochener Pokal mit
vergoldeten Triquetren und blauer und weisser Fadenverzierung (MWR 9o2); präch-
tige platte, zweihenkelige Flasche aus opakweissem Glase mit blauem Rande und
vier Durchbrechungen, in denen weisse Täubchen mit blauem Kopfe schweben
(MWR 67 1). Aus Ton: Terrakotta der Venus mit reichem Kopfschmuck, Gewand,
das den Hintergrund der ganzen Figur bildet, und kleinem Amor zur Seite, der einen
Apfel emporstreckt (BPM I2ii5); Terrakotta der Fortuna mit Füllhorn (BPM
121 16). Aus Bronze: prachtvolle Gürtelschnalle, deren Ring beiderseits mit einem
Tierkopf schliesst, während der Beschlag sternförmige Rosetten zeigt (BPM 6299):
Beschlagstück eines Gürtelriemens, in eine Palmette endigend, der zwei Marder oder
Wiesel als Einfassung dienen, die in die Abschlußspirale beissen (BPM 63oo);
zwei gleich grosse Endbeschlagstücke eines Gürtels^ begrenzt von einer |cylinder-
förmigen Bronzeröhre, von denen die eine in rechteckigem Felde mit Arabesken,
Fifif 129.
Bonn, Provinzialmuseum. Akroterie von einem Grabmal
mit Satyrkopf, get. Köln, Aachenerstrasse.
292
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
293
Figf. 129. Bonn, Provinzialmuseum.
Grabstein der Libera, get. Köln,
Händelstrasse.
die andere mit viermaligem erweiterten Henkelkreuz geschmückt ist (BPM 63oi u. 63o2);
gestanzter quadratischer Mittelbeschlag eines Kästchens mit der Auferweckung des La-
zarus aus dem 4. Jh.: Christus als bartloser Jüngling in Tunika und Pallium berührt
mit einem Stabe den Kopf des unbekleidet in einer
Bogenstellung stehenden Lazarus ([Kisa], Samml. Niessen
ii74; Abb. Taf. XXVII 12 u. S. io7) ; Beschlagstücke
von zwei andern Kästchen (MWR 9o5 — 92o) ; aus drei
Cylindern zusammengesetztes Tintenfass (BPM 6186)
Maßstab (MWR 873); schöne Armbrustfibel (MWR 886)
Widder (B.J. LXXXV, 1888, S. i42; Sammlung Herstatt)
gut ausgeführter Apisstier, letzterer in der Mitte zwischen
der alten und neuen Umwallung mit der Senecabüste
(s. o.) und einer unbekleideten männlichen Statuette ge-
funden (B.J. LXXXV, 1888, S. 56; MWR io89). Aus
Edelmetallen und sonstigen wertvollen Stoffen: Löffel
und Fibel aus Weissmetall (MWR 885, 888) ; Griff aus
Silber (MWR 872); zwei Armringe aus Lignit (MWR
292, 294); zwei Bernstein - Fingerringe, der eine mit
schlafendem Amor in roher Ausführung (MWR 4i5,
4 1 6) ; endlich ein kostbarer silberner Gürtelbeschlag aus
fünf Stücken, die alle in einem kräftigen quadratischen
oder rechteckigen Rahmen, den eine Peltendekoration
umgibt, feines durchbrochenes Ranken werk im Anschluss
an Rauten von Flachband zeigen; der Rahmen ist ver-
goldet, das Durchbrechungsmuster war ehemals
farbig unterlegt (B. J. IC, i896, S. 45 u. Taf. II,
2 — 5; bis vor kurzem in der Sammlung Thewalt,
jetzt MWR i345).
Auch die südlich auf die Aachenerstrasse in
ihrem neustädtischen Teile ausmündenden Strassen
haben zumal in der Nähe der erstem eine be-
deutende Anzahl von Grabesaliertümem geliefert.
Von der Ecke der Händel- und Richard Wagner-
strasse stammt als ehemalige Bekrönung eines Grab-
turmes die Gruppe des mit seinem Vater Anchises
und seinem Sohne Askanius aus Troja fliehenden
Äneas, in allen wesentlichen Stücken, auch in den
Verstümmelungen, mit der Gruppe vom Chlodwig-
platz (s. u.) übereinstimmend, nur dadurch gering-
wertiger als diese, dass hier der Kopf des Äneas fehlt
und die Handlung weniger lebensvoll zum Ausdruck
kommt (Kl. S. ii3; abgebildet B. J. XCV, i894,
Taf. I), ausserdem die als Deckel eines Tuffstein-
sarges benutzte Vorderseite des Sarkophags der
Antonia Galene aus dem 4. Jh. (gef. auf dem Grund-
stück des Architekten Vohl), deren Inschrift von
zwei Eroten gehalten wird (Kl. 126); von einem Grundstück zwischen Händel- und
Brüsselerstrasse (Carl Heintz gehörig, jetzt Händelstrasse i7) der Grabstein der Libera,
3. Gräber
felder.
Westseite
Strassen
südl. V. d.
Aachener-
strasse, neu-
städt. Teil.
Steindenkmäler
V. d. Händel-
u. Richard
Wagnerstrasse.
Fifif. 130. Bonn, Provinzialmuseum.
Grabstein des Gemeindesklaven Seneclo,
gel. Köln, Händelstrasse.
293
294
DAS RÖMISCHE KÖLN
3. Gräber-
felder.
Westseite.
Grabfund u.
Grabsteine v.
d. Brüsseler-
strasse.
Kleinfunde.
Aachener-
strasse, vor-
städtischer
Teil.
Gräber u.
Grabstein a. d.
Kanalstrasse.
Tochter des Liberalis, mit der Darstellung der an einem gedeckten Tische sitzenden
Verstorbenen aus dem Anfange des 2. Jhs. (Kl. 42; Fig. I29) und der des Gemeinde-
sklaven Senecio mit der Darstellung einer umgestürzten, doppelhenkeligen Vase unter
dem dreieckigen Giebelfeld und eines nach rechts schreitenden Hundes in viereckiger
Nische unter der Inschrift (Kl. 73; Fig. i3o); von der Richard Wagnerstrasse das Frag-
ment eines kleinen Totenmahl- Reliefs aus der Flavierzeit (Kl. S. 10 i, 3); der Grabstein
des M. Valerius Celerinus, Veteranen der X. Legion, und seiner Gemahlin Marcia
Procula, aus dem Anfange des 2. Jhs. (gef. beim Neubau des Herrn Wohlfahrter
Nr. 52), die künstlerisch vollendetste Totenmahl-
darstellung in Köln, auf der das Ehepaar, be-
dient von einem Sklaven, an einem mit ge-
franztem Tuche bedeckten Tische das Mahl ein-
nimmt (Kl. 4o; Fig. i3i); endlich der Überrest
einer sehr zerstörten Grabinschrift (gef. beim
Schulbau) mit Umrahmung (MWR o. N.).
Iwm^Mj^r^ww^-'^ -9i^^^M m' «uib \ '^ie Brüsselerstrasse lieferte einen voll-
I ^ fi mV— *i Jr\. ^^ UJM M ständigen, aber unbedeutenden Grabfund aus
! * ;- & ^LjfjMfl^^BäH ^^^ Mitte des 3. Jhs. in einer Tonume (BPM
! 7 IL^HM^^V ■&« 9i98 — 92o5), ausserdem an der Niederlassung
»••l™ T^^^ ^PTw ■ der Barmherzigen Brüder (Nr. 26) den stark zer-
störten Grabcippus des Aurelius Aristaenetus,
Veteranen der legio I Minervia, aus dem 3. Jh,
mit Rundmedaillon des Verstorbenen im Spitz-
giebel (Kl. 67); an der Ecke der Moltke- und
Richard Wagnerstrasse fand sich der von Messer
Geraellin(ius) seiner Tochter und seiner Gemahlin
gesetzte Grabstein (Kl. io5).
Bemerkenswert sind folgende Kleinfunde
im Bereiche der Strassen südlich von der
Aachenerstrasse. Von der Engelbertstrasse: ein
Schlüssel mit Bronzegriff, der in einen schönen
Löwenkopf endigt (MWR 948). Von der Händel-
strasse: das Schloss eines Kästchens ;MWR 81 9)
und Beschlagstücke (MWR 947), beides aus
Bronze. Von der Richard Wagnerstrasse: ein
Glasbecher mit Amoretten in Hohlschliff (MWfi
658); ein kleiner, gut gearbeiteter Panther (MWR 958) und eine Riemenschnalle nebst
Beschlägen (MWR 933—935) in Bronze; eine sehr grosse Armbrustfibel aus Bronze,
vergoldet und silbertauschiert (MWR 932). Von der Brüsselerstrasse: eine Sigillata-
Schüssel (Dragendorff, Terra sigillata [B. J. XCVI/VII, i895, S. 18] Nr. 37) mit
schönen Ranken (BPM 9239), eine Rosettenfibel (BPM 9246) und eine eiserne Schere
(BPM 925o).
Ausserhalb der neuen Umwallung sind an der Aachenerstrasse Grabfunde ge-
macht worden zunächst an der Kreuzungsstelle mit dem Lindenthaler Sammelkanal
(Kanalstrasse). Hier lag an der Nordseite der Strasse, i,o5 m unter der Terrain-
Oberkante, auf einem Betonboden aus Basalt, Tuff, Schiefer und Ziegelstücken auf-
gemauert, eine Grabkammer mit einem Innenraum von i,35 : i,3o m, Seitenmaucm
von 0,33 — 0,^8 m und einer Tuffstein -Deckplatte von o,3o m Stärke. Mitten in der
Fier. 13L Köln, Mus. Wallraf-Richartz.
Totenmahl-Cippus des M. VaL Celerinus,
get. Richard Wagnerstrasse.
294
H
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLOXIA AGRIPPINENSIS
295
nördlichen und südlichen Seitenwand waren rechteckige Nischen für die Aufnahme 3. Grabe r-
von Beigaben ausgespart. In der Mitte stand eine grosse Glasume mit Asche, darum we^siseUe
Lampen, Tonkrüge usw., die auf die trajanische Zeit deuten (die Grabkammer ist in
den Boden des untern Kreuzgangs des MWR eingebaut). Neben der Grabkammer
lagen zwei Aschenkisten in nordsüdlicher Richtung, in denen die Asche ursprünglich
in einem Holzkästchen beigesetzt war, und die Beigaben, die ebenfalls der trajanischen
Zeit angehörten, auf stufenförmigen Erhöhungen der Schmalseiten standen. Dabei
fand sich auch der Grabstein der Julia Burspra mit Rundmedaillon der Verstorbenen
1 2 3
Fief. 132. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Schlangenfaden^läser aus Gräbern der Reimser Heerstrasse.
(Kl. 62), der aber, weil aus dem 3. Jh. stammend, nicht zu einer der bezeichneten
Grabstätten gehört haben kann (Westd. Zs. Korrbl. XVII, i898. Sp. 75 nr. 47 ;
B. J. io3, i898, S. 261; Aufnahme der Funde beim Bau des Lindenthaler Sammel-
kanals — Situationsplan, Grundriss und Schnitt der Grabkammer — in Handzeich-
nung ohne Titel, 27x3i cm, im MWR).
Brandgräber des i . Jhs. fanden sich bei der Kanalisierung der Aachenerstrasse Brandgräber
zwischen dem Aachener Tor und dem Friedhof Melaten. Zu ihnen gehört ein Grab j^'f. ^ Meiaten.
der frühesten Kaiserzeit mit rauhwandiger Urne in einheimischer Technik (sog.
augusteischer Kochtopf wie in Haltern — vgl. Koepp, Die Römer in Deutschland S. 1 1 4,
Fig. 108 — und Andeinach: B. J. LXXXVI S. 161, Grab 3); zwei Gräber aus der
claudischen Zeit, das eine, wohl ein Kindergrab, eine Terra-nigra-Urne mit Strichel-
verzierung, drei kleine Tonbecher und eine Lampe enthaltend, das andere mit einer
doppelhenkeligen Urne (sog. Honigtopf); zwei Gräber aus der flavischen Zeit, eines,
eine grosse rötliche Urne mit Schuppen und Ranken in Barbotine und eine Lampe
295
296
DAS RÖMISCHE KÖLN
3. Gräber-
felder.
Westseite.
Einzelfunde
zw.d Aachener
Tor u. Melaten.
Grabfunde
aus Melaten.
Funde aus
Müngersdorf.
Grabfunde am
Schaafentor.
mit Biga enthaltend; das andere, aus fünf grossen Plattenziegeln gebildet, mit einer
grossen grünen Aschenurne, zwei weissen Tonkrügen, zwei Sigillatatellern, einer Am-
pulla und zwei kleinen Flaschen aus grünem Glase (Stadtanzeiger der Köln. Ztg. vom
i3. Aug. i9o2; MWR).
Bedeutsamere Einzelfunde von dieser Strecke sind: das Fragment der Grab-
inschrift eines Nerviers, Angehörigen der XXX. Legion (MWR 638); ein lebensgrosser
Kopf aus Kalkstein (Stini
fehlt) mit den Zügen eines
Possenreissers oder einer ko-
mischen Maske (MWR 639);
ein schöner Leuchter aus
versilberter Bronze (MWR
i329); das Oberteil einer
Salbflasche aus Bronze, ver-
silbert und nielliert (MWR
i33o); ein Tusche enthalten-
des Bronzegefäss mit drei
Kettchen zum Anhängen und
einem vierten am Henkel
(MWR i33i).
Aus Melaten rühren die
Grabfunde BPM 4328—4366
her. Unter ihnen ist hervor-
zuheben: ein Trinkhom von
grünlichem Glase mit schräg
sich herumziehenden Glas-
fäden und zwei Ösen für eine
Schnur (433 1); ein Masken-
fragment (4344); Tonstatuet-
ten (z. T. fragmentiert) der
Minerva (4366;, der Venus
(4346), der Fortuna (4345) und
einerGottheit mit Vogel (4349)
sowie zwei Frauenbüsten mit
Haarwulst und Mantel in der
Art der Matronen (4347,4348);
endlich die Bronzebeschlag-
stücke eines Kästchens ( 43 5o).
Sodann gehören noch zu den Grabfunden der Aachenerstrasse einige Funde
aus Müngersdorf: eine kleine runde Bronzescheibe mit eingravierten konzentrischen
Kreisen und i6 Spielsteine aus Knochen (BPM 633 1 — 6333) sowie die Bronzefigur
eines Priesters mit acerra, patera und über den Hinterkopf geschlagener Toga (B. J.
LXIV, i878, S. 69; BPM 798).
Mit dem Gräberfelde südlich von der Aachenerstrasse stehen vermutlich in Ver-
bindung die Grabfunde am Schaafentor: „zwei aus Tufstein gearbeitete Grabumen,
wovon eine von einer besondern Form ist und zur Aufnahme der Leiche eines Kindes
gedient zu haben scheint'* (B. J. VHI, i846, S. i78; letztere, eine Steinkiste mit Bank
und Rundung im Boden, bei Düntzer, Verzeichniss H, 211; MWR 35).
Fig, 133. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Inschrifüoser Grabaltar,
gef. Rinkenpfuhl.
296
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
297
Dagegen gehören die wiederholt in Lindenthal gemachten Funde ohne Zweifel
der nach Marcodurum führenden Strasse an. Da, wo die Classen-Kappelmann-, Immer-
mann- und Hans Sachsstrasse zusammenstossen, standen dicht beieinander, aber in
verschiedener Tiefe drei Sandsteinsarkophage für Skelettbestattungen mit spätrömischen
Beigaben in Ton und Glas (Lokalanzeiger v. ii.Aug. i9o2; Stadtanzeiger der Köln.
Ztg. V. i3. Aug. i9o2; MWR).
Auf der Zülpicherstrasse fand sich bei Arbeiten an dem ehemals daselbst (un-
mittelbar an der jetzigen Umwallung) liegenden Fort V eine bauchige, am Halse
breit absetzende Flasche von
grünlichem Glase, zur Hälfte
mit verbrannten Menschen-
knochen gefüllt, in einem
cylinderförmigen, mit Deckel
versehenen Steingehäuse (B.
J. XVII, i85i. S. i33; jetzt
im Berliner Museum); ausser-
dem stammen von dort einige
bemerkenswertere Klein-
funde, die ebenfalls als Grab-
funde anzusehen sind: eine
farblose Glaskanne mit grü-
nem Henkel und Fuss und
schwachem grünen Faden um
den Hals (MWR 256); zwei
farblose Cylinderfläschchen
mit Delphinhenkeln (MWR
3o3 , 3o4) ; ein Gagatring
(MWR i46) und ein dünner
goldener gedrehter Ring mit
Granat (MWR 278).
An die Nord Westseite
der Zülpicherstrasse stösst
die Dasselstrasse, von der
eine schöne goldene Kette
stammt (MWR 7o8), an ihre
Südostseite das Gelände des Augustahospitals, auf dem im Juni i894 eine Anzahl von
Skeletten in einfachen Holzsärgen mit zahlreichen Beigaben in Ton, Glas, Gagat usw.
entdeckt wurde (B. J. IC, i896, S. 22).
Von keiner der Kölner Aussenstrassen sind ihre Grabesaltertümer in so reicher
Fülle geborgen wie von der Strasse aus dem Tor an der Clemensstrasse, der heu-
tigen Luxemburgerstrasse. Sie beginnen bereits innerhalb der Altstadt. Unmittelbar
beim Tore, in der Grossen Telegraphenstrasse, lag der Sarkophag eines Augen-
arztes mit Stempel (C. J. Rh. 358), zwei Bronzefibeln, einem Messerstiel, einem Käst-
chen, einer Kolonialmünze des Kaisers Gordianus Pius von Axum und andern Bei-
gaben (B. J. II, i843, S. 87; ebenda S. 81 u. Taf. V, 4). Ein Sarkophag, dessen
Deckel die Kreuzesform zeigte und mit vier Eckwürfeln versehen war, fand sich im
Dezember i842 im Garten des Haases Huhnsgasse 23; in ihm befanden sich neben
einem Skelett zwei Gefilsse von Glas und eins von Ton (Fuchs, Topographie II
3. Gräber-
felder.
Westseite.
Grabfunde in
Lindenthal.
Funde a. d. Zül
picherstrasse.
Grabfunde v. d.
Dasselstrasse
u, d. Augusta-
hospital.
Fig. 134. Worms, Paulus- Museum. Grünglasierte Jagdvase,
gef. Köln, Weyertor.
Gr&ber-
strasse aus
d. Tor a. d.
Clemens-
Strasse.
Gr. Tele-
graphen-
strasse, Huhns-
gasse, Weyer-
strasse.
297
298 DAS RÖMISCHE KÖLN
3. Gräber- S. i72). Ein Grab von der Weyerstrasse enthielt neben zwei Münzen des Maximian
felder
Westseite. ^^^ Magnentius eine Anzahl sog. Mithrassymbole in Bronze (BPM 3492); ein andere
barg Prachtexemplare der kölnischen Glasfabrikation: zwei ganz gleiche, unversehrte
Pokale von smaragdgrünem, durchsichtigem Glase, auf kurzem, mit Knauf versehenem
Fusse ruhend, die am Rande und am Knaufe sowie zur Markierung der Aus-
bauchungen mit opakweissen, kreisförmigen Fäden, am Körper mit opakweissen,
phantastisch gewundenen Linien, abwechselnd mit spiralförmig eingerollten Triquetren
aus Goldfäden verziert sind, Werke von der Wende des 2. u. 3. Jhs. (Westd. Zs.
XV, i896, S. 382; MWR 67o; [Kisa], Samml. Niessen i989b u. S. XI; Fig. i32, 3).
Orabdenk- Eine ganz eigenartige, inschriftlose Grabara, an die des P. Fundanius Velinus
kenpfuhi u. V." i™ Louvre in Paris erinnernd (Springer, Kunstgeschichte I^ S. 396, Fig. 7o5), fand
d. Weyer- sich auf dem Rinkenpfuhl, nahe der Rubensstrasse. Unter der fast vollständig ver-
schwundenen Bekrönung schmückt die beiden Breitseiten eine kräftige Girlande aus
Eichenlaub mit einer achtblätterigen Blume in der Mitte; vier Enden von Bändern,
die sie umschnüren, hangen herunter und sind mit Kügelchen versehen. Über der
Girlande treten beiderseits Köpfe hervor, und zwar auf der einen zwei kleinere, ein-
ander etwas zugeneigte und in ihrem hintern Teile mit einem gemeinschaftlichen
Schleier überdeckte, von denen der zur Rechten des Beschauers sich als weiblich
bestimmen lässt; auf der andern ein grösserer, anscheinend der Kopf eines kleinen
Mädchens mit sorgfältig gescheiteltem Haar, das an den Seiten zwei lose gefloch-
tene Strähnen bildet. Je zwei Bänder gehen von den Enden der Girlanden auch auf
die Schmalseiten der Ära über und kreuzen sich hier hinter dem Rücken eines in
Vorderansicht dargestellten unbekleideten Jünglings, der sie in der gesenkten Hand
hält (MWR 658; Fig. i33). Zur Dekoration an einem grössern Monument (vgl.
den Possenreisser S. 296) diente der gut gearbeitete, bärtige Kopf mit gerunzelten
Brauen, tiefliegenden Augen, vortretenden Backenknochen und spärlichem Haupt-
haar, der sich auf der Weyerstrasse gefunden hat ([Kisa], Samml. Niessen i95i).
Kleinfunde in Als Kleinfunde von der altstädtischen Strecke der Gräberstrasse sind bemer-
kenswert: ein grosser Tonhumpen mit der Aufschrift vivamvs von St Mauritius
(B. J. XXXV, i863, S. 48), eine farblose Glasschale mit Falteneindrücken (MWR 210)
und eine gut ausgeführte Bronzestatuette des Merkur (MWR 87), beide von der
Huhnsgasse. Letztere zeigt den Gott unbekleidet, mit dem gefiillten Beutel auf der
vorgestreckten rechten Hand, während die Linke ehemals das Kerykeion hielt Sie
ist ein interessantes Beispiel der Umbildung eines Originals peloponnesischer Kunst
des 5. Jhs. durch einen römischen Meister (A. FuRrv\^2iNGLER, Ober einige Bronze-
statuetten am Rheine und der Rhone: B. J. XC, i89i, S. 56 u. Taf. III 1).
Grabfunde am Zahlreiche Grabfunde sind seit dem Erwachen des Interesses für römische Alter-
eyer or. ^^^^^ g^^g ^^j. Gegend am Weyertor bekannt. Bei Anlage des neuen Bollwerks da-
selbst fanden sich am 7. April i589 drei grosse Särge von rotem Sandstein mit
Krüglein, Gläsern und unbekannten Münzen (Buch Weinsberg IV S. 62); am
2 5. April des nämlichen Jahres „zwei steinerne Gräber", darin Münzen, u. a. von
Constantin, Ton- und Glassachen und eine brennende (I) Lampe (aus Mich.
Eyzinger, Historische Relationen, Köln i59o, abgedruckt Vaterländische Chronik IL
1826, S. 538; Ennen, Gesch. Kölns I, S. 9.S, A. 2). Mit diesen Sarkophagen sind
zweifellos die Sandsteinsarkophage von 12, i3 und i4 Fuss Länge identisch, die
Broelman bei der nämlichen Gelegenheit sah (Comm. I fol. 278 v; Epid., Tab. Mon.
Vet. I 2) und die kleine Tonurnen , Glasgefässe, einen kleinen Karst, ein Leiterchen
(offenbar sog. Mithrassymbole), Gewandnadeln aus Bronze, Sigillatascherben mit
2 98
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 299
Hühnerknochen, Münzen von Valentinian und Valens, sowie das Trinkgefäss mit der 3. Gräber-
Aufschrift lvde enthielten (Comm. I fol. 280 u. 364; Epid., Tab. Mon. Vet. I 6, 7, 8, 9, westseTte.
i3, 47). Auch Steinkisten mit Höhlungen zur Aufnahme von Aschegefässen, ähnlich
der im Hardenrathschen Hause aufbewahrten, wurden dort ausgegraben (Broelman,
Comm. I fol. 2 79 V am Rande; Epid., Tab. Mon. Vet. I 4, 5); eine trug am Kopf- und
Fussende merkwürdige Zeichen (ib. fol. 280 und Tab. Mon. Vet. I 12). Auf zwei
Fundamentresten, die an derselben Stelle zutage traten (ib. I fol. 279), lag der frag-
mentierte Cippus eines Auxiliars aus der vorflavischen Zeit (Kl. i3). Vor 18 14 fand
man in der Nähe des Weyertores den untern Block des Monumentes des C. Julius
Speratus, der zu einer Aschenkiste verarbeitet war (Kl. 5o u. S. 120), im J. i845
drei Sarkophage mit je einem Plättchen zum Salbenreiben und acht Münzen im
Sande (B. J. VH, i845, S. i64). im J. i884 (am Barbarossaplatz) eine Steinkiste aus
Tuff mit Asche, drei Tonkrügen, Glasfläschchen und einer Münze (Westd. Zs.
Korrbl. IH, i884, Sp. 88 nr. 93); um dieselbe Zeit einen grossen Steinsarg mit einer
grünglasierten Henkelvase in Barbotine - Technik, ehemals in der Herstattschen
Sammlung, jetzt im Wormser Museum (a. a. O. u. B. J. LXXXIV, i887, S. ii7 u.
Taf. IV). Der Körper der letztern zeigt in einer angedeuteten Waldlandschaft Hirsche,
Rehe und Hasen, von wilden Tieren und grossen Hunden verfolgt; die Henkel
haben die Form von knorrigen Baumstämmen, um die sich Drachen winden, deren
Köpfe über den Rand der Vase kampfbereit hervorragen (Fig. i34). Derselben
Fundstelle gehören an zwei Inschrift fragmente, wohl beide von Grabdenkmälern (Kl.
i59 u. 186), ein Bronze- Zierblech mit Darstellung eines Bacchustempels (BPM 5o58)
und ein prachtvoll in Chloritschiefer gearbeiteter Serapiskopf, von dem jedoch nur
die rechte Hälfte erhalten ist (MWR 3o5).
Eine Reihe glänzendster Funde lieferte die i893 vom Wallraf-Richartz-Museum Grabfunde a. d.
unternommene Ausgrabung mehrerer Grundstücke zu beiden Seiten der Einmündung HoSiMaden-*u.
der Hochstadenstrasse in die Luxemburgerstrasse. Stadtwärts fanden sich unter einer Luxemburefer-
in einem einfachen Holzsarge bestatteten Leiche in einer Grube die Architekturstücke
eines Tempels des Kaiserkults (S. 222). Auf dem benachbarten Grundstück lag in
einem von Grabräubern seines Deckels beraubten, von Norden nach Süden gerich-
teten Bleisargc ein männliches Skelett, Tongefässe, eine Tonlampe, eine Silbermünze
Gordians III., ein bronzenes, cylinderförmiges Tinten fass mit einem in einem Scharnier sich
bewegenden Deckel, um dessen Eingussloch sich feines, leicht erhabenes Rankenwerk
sowie ein dicker Blätterkranz in Hochrelief schlingt, während in den Ecken die Buch-
staben HO, MV, LP, IV und LV stehen (MWR 786); endlich ein rechteckiges Be-
schlagstück aus filigranartig durchbrochenem Silber, dessen Fläche von geometrischen
Figuren (Halbkreis, Kreis, Raute) eingefasst, feinstes Rankenwerk füllt, und durch
dessen Mitte sich ein Band mit der in schwarzem Niello ausgeführten Inschrift zieht:
AVSONi viVAS (MWR 785; Fig. i35). Unweit davon enthielt ein ebenfalls von
Norden nach Süden gerichteter und von Räubern heimgesuchter Sarkophag aus
rotem Sandstein nur Knochenreste; aber in dem umgebenden Erdreich fand sich der
vollständige Bronzebeschlag einer grossen, fast ganz vermoderten Holzkassette, bestehend
aus Platten und Eckstücken verschiedener Grösse mit gezacktem und durchbrochenem
Rande, der Schlossplatte mit Schlüsselloch, dem Henkel aus zwei Delphinen, vier Rund •
beschlagen mit Löwenköpfen in Relief und einer quadratischen, gestanzten Zierplatte,
die eine christliche Orante mit Nimbus, Schleier und langem Gewände zwischen zwei
Männern mit Binden in den Händen zeigt — eine Darstellung der im Glauben abge-
schiedenen Seele, die bei ihrer Ankunft im Jenseits von den Seligen des Himmels begrüsst
299
3oo
DAS RÖMISCHE KÖLN
3. Gräber-
felder.
Westseite.
Kleinfunde
daselbst.
Literatur.
Andere Grab-
f\inde vermut-
lich von diesem
Abschnitt der
Luxemburefer-
strasse.
wird (MWR 94o; Fig. i39). Das Werk rührt von deraselben Meister her wie die Auf-
erweckung des Lazarus von der Aachenerstrasse (S. 293). Dabei stand eine kost-
bare Gläsergruppe; eine farblose Muschelkanne mit farblosem Faden um den Hals,
der ein Henkel fehlt (MWR 529), zwei doppelhenkelige Traubengläser (MWR 53o,
53 1), mehrere Becher und Kannen, darunter ein grosses Exemplar des Fässchen-
typus mit dem Stempel fron;tinus) im Boden (MWR 533); endlich eine grosse,
prächtig irisierende Kanne mit kegelförmig nach unten ausgebauchtem Körper, auf
deren oberm Rande ein dicker, zackiger Glasfaden aufliegt, der sich am Henkel-
ansatz zu einer hohen Schleife aufbauscht (MWR 539). Eine benachbarte Grab-
stätte enthielt eine prächtige, farblose Cylinderkanne, deren ganzer Körper mit Faden-
verschlingungen nach Art arabischer Schriftzüge umgeben ist. die in drei Reihen
fünfmal mit geringen Abweichungen das nämliche Muster zeigen (MWR 5o4;
Fig. i32, 2). In einem Sarge jenseits der Hochstadenstrasse lag die in ihren Formen wie
in ihrer Dekoration ausgezeichnete doppelhenkelige, plattrunde Kanne mit Roselten-
ornament in opakweissen, azurblauen und goldenen Glasföden, das in einer Mittel-
spirale, vier von dieser ausgehenden, gezackten Blättern und vier zwischen letztem
angebrachten Girlanden mit flatternden Schleifen besteht (MWR 54 1). Ausser den
Resten einer zweiten ganz gleichen Kanne enthielt dieser Sarg noch ein kleines Ge-
fäss aus azurblauem Glase in Gestalt eines Schweinchens, dessen Beine und Ohren
mit einem gelben Glasfaden überfangen sind und über dessen Rücken sich ein gleich-
farbiger gewellter Faden hinzieht (MWR 54o).
Ausserdem lieferte das Grundstück an der Hochstadenstrasse noch u. a.: ein
smaragdgrünes Traubenkännchen mit blauen Henkeln (MWR 548); eine Bronzefibel
mit geradem, schmelzverziertem Bügel (MWR 79 1), gestanzte Bronzebeschlagreste
eines Kästchens mit Münztypen und Göttergestalten (MWR 783, 784), einen grossen
Armring aus spiralförmig verschlungenem Bronzedraht (MWR 788) und eine Riemen-
schnalle aus Weissmetall (MWR 789).
Vgl. K(is)a, Köln. Ztg. vom 24. Juni i893 nr. 5i5. — Ders., Westd. Zs. Korrbl
XII, i893, Sp. i3o nr. 68. — Ders , Römische Ausgrabungen an der Luxemburgerstrasse
in Köln: B. J. IC, i896, S. 21.
Seinem ganzen Charakter wie auch der Zeit seiner Auffindung nach gehört
der nämlichen Gegend der Luxemburgersirasse ein Grabfund an, der neben zwei
grossen Sandsteinsarkophagen, die nichts ausser Gebeinen enthielten, in der Erde
gemacht wurde. Er besteht aus Bronzebeschlägen einer Kassette mit fein eingra-
vierten Kreisen und Ornamenten in durchbrochener Arbeit, darunter einem mit be-
weglichem Ring zum Aufheben des Deckels und dem Schlossblech mit darinstccken-
dem Schlüssel; ferner vier geschlossenen Bronze- Armspangen, von denen drei ein
Wellenlinienomament zeigen, einem Armband aus Gagat, einem zierlichen Bronze-
löffelchen, einem Bronzegriffel mit Daumennagel als Glätter, einer Bronzenadel, einem
farblosen Kugelbecher, einer 10, 5 cm hohen, fragmentierten Kalksteinfigur, einen
hockenden nackten Mann auf viereckiger, durchbohrter Basis darstellend, einer Münze
aus dem 4. Konsulatsjahr des Kaisers Antoninus Pius und dem Fragment des Grab-
steins eines Ehepaares (B. J. LXXXV, 1888, S. 9i; BPM 55i7— 5529; Kl, 77).
Unter die Funde der bezeichneten Gegend gehört noch ein anderes Grabsteinfrag-
ment (Kl. i64) und eine Bronzeplatte, die in sehr guter Arbeit die Maske einer
Wassergottheit mit Krebsscheicn am Kopfe zeigt (letztere ausdrücklich als auf der
Nordseite der Strasse gefunden bezeichnet: B. J. LXXXIX, i89o, S. 66 und
Taf I 2).
3oo
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
3oi
Gegenüber den Funden der Spätzeit an der Ecke der Hochstadenstrasse tragen
die 1888 bei dem Bau des Südbahnhofes gemachten zum Teil einen frühen Charakter.
Eine ganze Reihe quadratischer Tuffsteinkisten, die teils in runden, teils in viereckigen
Vertiefungen Urnen mit Asche, Glasern, Krügen und Münzen enthielten, lag hier,
jede einzelne von einer
Humusschicht umgeben,
in regelmässigem Ab-
stände von I m von-
einander (Westd. Zs.
Korrbl. VII, 1888, Sp.
120 nr. 80; B. J. IC,
i896, S. 21). Wichtige
Einzelfunde von diesem
Gräberfelde sind: eine
frühe cy lind er form ige
AschenumeausTerra ni-
gra mitStrichelverzierung
um die Mitte des Ge-
fässkörpers (MWR 188};
zwei männliche Büsten
(MWR 344, 345), ein
Pferdchen (MWR 352)
und eine Dogge (MWR
353) in Terrakotta, sämt-
lich wohl Kinderspiel-
zeug; zwei schwarz ge-
firniste Barbotinebecher
mit Hase und Hund
(MWR 357, 358); zwei
farblose Cylinderfläsch-
chen mit blauen Dcl-
phinhenkeln (MWR 186,
1 87) ; ein Ring aus Gagat
(MWR i48); zwei Arm-
ringe (MWR 5o, 5i)und
eine Sonde aus Bronze
(MWR 543).
Dem neustädtischen
Teile der Luxemburger-
strasse gehören noch fol-
gende Skulpturen an, deren Fundort nicht genauer festzustellen ist: die pracht-
voll erhaltene Kalksteingruppe eines Löwen, der einen Eber überwältigt hat
und sich anschickt, seine Beute zu verzehren, einstmals die Bekrönung eines aren-
artigen Grabmals (Kl. S. 116; BPM 573i; Lehner, Provinzialmuseum I, Taf.
XIII I u. 2; Fig. i36 u. i37); der schöne Marmorkopf eines jugendlichen Satyrs mit
Spitzohren und Blattkranz im Haar ([Kisa], Samml. Niessen i943i; eine gut ge-
arbeitete, aber leider stark verstümmelte Marmorgruppe: Wein kelternder Amor,
der einen andern auf der Schulter trägt (ebenda i948; Fig. i4o); der Grabstein des
3. Gräber-
felder.
Westseite.
Grabfunde
beim Bau des
Südbahnhoffl.
Fiff. 135. Köln, Mus. Wallraf-Richartz.
und Silber.
BeschlagHtQcke aus Bronze
Skulpturen
vom neustädt.'
Teile der
Luxemburger-
Strasse.
3oi
302
DAS RÖMISCHE KÖLN
3. Gräber-
felder.
Westseite.
FifT. 13o u. 137 Bonn, Provinzialmiiseum. Gruppe: Löwe, einen Eber überwältigend,
lief. Köln, Luxemburgcrstrasj'e.
i
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
3o3
Candidinius Secundus (Kl. 78) und die rechte untere Ecke eines andern Grabsteins
(Kl. i58).
Kleinfunde aus Gräbern dieser Strecke sind: die im BPM 5732—5748 auf-
bewahrten Ton- und Glaswaren aus verschiedenen Perioden; eine grosse Lampe von
gelblichem Ton in Gestalt eines niedergekauerten Ebers (BPM 6182); eine schöne
Tonlampe, die auf der Oberfläche den etwas ins Profil gestellten Kopf eines bärtigen
Kriegers mit ernsten Zügen
und fein ausgeführtem, hoch-
ragendem Helme zeigt (B. J.
LXXXVIII, i889, S. i36 u.
Taf. I i); die Terrakotta
einer unbekleideten Venus,
deren rechte Hand auf einem
kleinen Eroten ruht, der eine
Muschel emporstreckt, wäh-
rend ihre Linke den Arm
eines grossem Knaben hält,
der seine Rechte an ihre
Lende legt (BPM 5543) ; eine
viereckige Bronzekassette,
oben und unten mit ein-
gravierten Kreisen, Vorsatz-
deckel durch ein Rechteck
verziert (BPM 555 1); ein
Bronze - Elefant, vielleicht
Lichthalter (B. J. LXXXV,
1888, S. i42), und ein Bern-
steinspiegel, der Amor mit
den Waffen des Mars spie-
lend darstellt (MWR 933).
Bei Anlage der neuen
Umwallung entdeckte die
Festungsbehörde „auf dem
Wege nach Weisshaus" einen
grossen, aber verhältnis-
mässig kurzen Sarkophag von
weissem Sandstein mit kreuz-
förmigabgeschrägtem Deckel,
dessen Schauseite glatt bearbeitet und mit Rand versehen war, oflenbar zur Auf-
nahme der Inschrift. Vier gleichzeitig gefundene Aschenkisten aus Tuff enthielten
neben einem bronzenen Tintenfass, einem Salbenreibstein, einem Salbtöpfchen, einem
weiblichen Profilkopf, Nadeln usw. einen Flacon von farblosem Glase, mit Glasfäden
umsponnen und mit blauen Ornamenten verziert, und einen grossen Ring aus Bern-
stein, an dem die Stelle der Gemme eine Kapsel mit zwei winzigen Bernsteinwürfel-
chen vertritt (Westd. Zs. Korrbl. I, 1882, Sp. 62 nr. 224; BPM CLXXX). Bei der-
selben Gelegenheit fanden sich „an der Zülpicher Chaussee" die fragmentierte Grab-
platte eines Mannes mit dem Cognomen Leo (Kl. i7i) und zwei noch dürftigere
Fragmente (B. J. LXXXVII, i889, S. 2o9;.Kl. 166).
3. Gräber-
felder.
Westseite
Klein runde
daselbst.
Funde bei An-
lusre der neuen
Umwallunfir.
Fig. 138. Köln, Mus. Wallraf-Richartz.
Weiblicher Porträtkopf mit Haarwulst nach Art der Matronen,
gef. Luxemburgerstrasse.
3o3
3o4
DAS RÖMISCHE KÖLN
3. Gräber-
felder.
WestKeite.
Luxembur-
gferstrasse,
Vorstadt.
Teil.
Südostseite.
Gräber u.
Grabskulp-
turen.
Lage der
Gräber.
Inhalt von drei
unberührten
Steinkisten.
Ausserhalb der neuen Umwallung erschlossen die zum Zwecke des Ausbaues
der Luxemburgerstrasse unter der Leitung des Stadtbauinspektors Gerlach unter-
nommenen Erdarbeiten, die in archäologischer Hinsicht von dem Assistenten des
Wallraf-Richartz-Museums Dr. A. Kisa sorgfältig beobachtet wurden, zunächst im
Sommer und Herbst i897 an der Südostseite ein Gräberfeld von ungefähr 2S0 m
Länge und 6 m Breite, auf dem gegen 35o Grabstätten des i. — 4. Jhs., Brand- wie
Skelettgräber, in den verschiedensten Formen der Bestattung blossgelegt wurden
(Fig. 52). Etwa i5 m vom Glaciswege erschienen zwei lange, mit der Strasse paral-
lele Grauwackemauern von o,4o m Tiefe und 0,60 m Dicke, die in Zwischenräumen
von 2 — 3,5o m durch i,5o m lange Quermauern verbunden waren und so fünf recht-
eckige Brandgräber bildeten, die die Tonurne mit der Asche der Leiche, verkohlte
Holzstücke und Nägel von dem Sarge, in dem die Leiche verbrannt worden war,
sowie Beigaben umschlossen, die etwa auf die Mitte des i . Jhs. hinweisen, östlich und
besonders westlich davon folgten stärkere rechteckige Grundmauern von überirdischen
Grabbauten, deren Kammern im Innern mit rotem, gelbem und schwarzem Verputz
überzogen und deren Äusseres mit geschuppten Säulen, geschmackvoll ausgearbeiteten,
von Akanthuskonsolen getragenen Simen, Porträtbüsten und Gruppen geschmückt
war. Zu den Kalksteinskulpturen gehören : ein männlicher bärtiger Kopf, vier Frauen-
köpfe, von denen einer nach Art der Matronen mit einem Haarwulst um^^geben ist,
in dem zur Rechten eine Spange steckt (Kl. S. ii9; MWR 483; Fig. i3S); der Tors^.
einer Statuette des Merkur, der wohl als ifßvxondjunog an einem Grabmal angebracht
war; die Bekrönung eines kleinern arenartigen Grabmals mit einer Harpyie in der
Mitte und zwei Löwen zur Seite (MWR o. N.) sowie eine leider stark zerslörte
Darstellung der Flucht des Äneas, die sich von den beiden andern auf Kölner
Gräberfeldern gefundenen in mehrern Stücken unterscheidet: Äneas ist als ge-
reifter Mann mit krausem Vollbart dargestellt; er trägt auf dem Haupte einen Helm
mit mächtigem Busche. Anchises hält nur mit der Linken auf den Knieen ein fläcbe=
Kästchen von ovaler Form; den rechten Arm legt er um den Hals des Änea^.
während dessen linker Unterarm den linken Unterschenkel des Vaters kräftig umfasst
(Kl. S. ii4; Fig. i43). Die drei gefundenen Cippen gehören sämtlich dem i. Jh.
an, und zwar der des Q. Pompeius Burrus, Soldaten der XV. Legion, der vorflavischen
Zeit (Kl. ii), der des Q. Vetinius Verus aus der IH. Centurie des Collegiums der
Zimmerleute (Kl. 22) und der des C. Frontinius Candidus, der sich stolz als
Agrippinensis bezeichnet (Kl. 23), der flavischen Epoche.
Was die Lage der verschiedenen Arten von Grabstätten angeht, so befanden
sich im allgemeinen der Strasse zunächst die altem Brandgräber (Umengräbcr,
Plattengräber, ummauerte Grabstätten), dahinter lagen die Steinkisten aus Jurakalk
und Tuff, am weitesten zurück die Skelettgräber, letztere in den hinteren Reihen in
zwei Lagen übereinander. Steinkisten und Skelettgräber hatten zumeist eine der
Strasse parallele Richtung, seltener lagen sie senkrecht zu derselben. Die Skelette
ruhten grösstenteils in Holzsärgen, aber auch in Sarkophagen aus Tuff, gelbem und
rotem Sandstein ; dreizehn hatten die Arme im Schosse gekreuzt und den Kopf nach
Westen gerichtet (Christen?). Plünderungsspuren waren auch hier sehr deutlich.
Die reichsten Beigaben enthielten drei noch unberührte Steinkisten. In der
einen grossen, durch vorkragende Schieferplatten geschützten, befanden sich i3 Gläser
vom Anfange des 2. Jhs., bronzenes Schreibgerät und, am Gürtelhaken befestigt, ein
bronzenes kugeliges ölfläschchen nebst zwei Striegeln. Die letztgenannten Gegen-
stände waren auch in den beiden andern Steinkisten; ausserdem enthielt die eine
3o4
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
3o5
zweiteilige i8 Gläser, zum Teil mit Fadenverzierung ; die andere neben Kannen und
Töpfen einen mit weissen und azurblauen Fäden verzierten Kugelbecher.
Unter den von diesem Gräberfelde stammenden Tonwaren verdienen hervor-
gehoben zu werden: eine Gesichtsume, eine halbkugelige Sigillataschüssel mit Ranken,
Gefässe aus Terra nigra, eine grosse Lampe in Form einer Weintraube und beson-
ders zwei grün glasierte Amphorisken mit der Darstellung von Bacchus und Ariadne
zwischen feinem Weinlaub.
Kostbare Gläser, besonders mit Schlangen fäden, waren auch abgesehen von
den genannten nicht selten, darunter ein Ölfläschchen in Form eines Gladiatoren-
helms mit geschlossenem Visier (Fig. i32, i. Vgl. das ähnliche Glas der ehemaligen
3. Gräber-
felder.
Westseite.
Tonwaren.
Gläser.
Fig. 139. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Bronzebeschläge eines Kästchens mit christlicher
Darstellung auf der Mittelplatte, gef. Luxemburgerstrasse.
Dischschen Sammlung, ebenfalls ohne Zweifel Kölner Fabrikat und Fund, B.J. XXXVI,
i864, S. 120 und Taf. III 2) und eine flache Schale aus Kristall mit eingeschliffener
Gladiatorengruppe.
Besonders wichtige Bronzefunde sind : eine Schüssel in der Form einer Pilger-
muschel, ein Leuchter in Gestalt eines zierlichen Dreifusses und eine mit Gruben-
schmelz verzierte Schmuckdose.
Andere wertvolle Kleinfunde sind: Reste eines skulptierten Elfenbeinkästchens;
ein Fingerring aus Bernstein; eine silberne Halskette mit angefügter Gewandnadel
und Parfümdose; eine Halskette mit Gliedern aus Gold und azurblauem Glase.
Vgl. Gerlach, Das römische Gräberfeld an der Luxemburgerstrasse. Vortrag,
gehalten am 22. Nov. und 6. Dez. i897: Kölner Tageblatt Nr. 65, 7o, 76 vom 28.
und 29. Jan. und i. Febr. i898. — Kisa, Das römische Gräberfeld an der Luxem-
burgerstrasse: Westd. Zs. Korrbl. XVI, i897, S. 182. — Ders., B.J. io3, i898, S. 260.
Plan der Ausgrabungen an der südöstlichen Seite der Luxemburgerstrasse.
Maßstab 1 : 100. 9 Blatt, je 49x74 cm; 1 Biatt, die Ausgrabungen auf dem Boden
Bronzen.
Andere
Kleinfunde.
Literatur.
Pläne u.
Ansichten.
3o5
m
3o6
DAS RÖMISCHE KÖLN
3. Gräber-
felder.
Westseite.
P1
I
4
i
i
I-
Nordwest-
seite.
Funde.
Literatur.
Pläne u.
Ansichten.
der Schweinemschen Seilerei darstellend, 47x5i cm; zusammen auf Leinewand auf-
gezogen. Kolorierte Handzeichnungen von Getlach. MWR. — Acht Photographien
von den Ausgrabungen an der Südostseite der Luxemburgerstrasse, gezeichnet : r. doh-
MEN, KÖLN, i899, in einer Mappe mit der Aufschrift: römisches gräberfexd an der
LUXEMBÜRGERSTRASSE INNERHALB DES I. UND II. FESTUNGS-RAYONS. SÜDÖSTLICHE
SEITE. AUSGRABUNGEN, BEWIRKT IM SOMMER l897 DURCH STADTBAÜINSPEKTOR
GERLACH. H. M., Abt. Römisches, i. Blick auf das Ausgrabungsfeld. 2o,5 X «9,8 cm.
2. Ausgegrabene Steinkisten. 23,4X29,5 cm (dieselbe Photographie, i5X2i,5cm,
MWR. Ph i358). 3. Reihenbegräbnisse zwischen Parallel mauern. 29,2 X 25 cm.
4. Geöffneter Sarkophag. 2 2,7 Xi 7, 2 cm. 5. Desgl. mit Skelett 22,2Xi7,icm.
6. Skelett in der Erde. 22,2 X i7,5 cm. 7. Desgl. 22,6 Xi7 cm. 8. Blossgclegte
Steinkisten und Sarkophage. 2 2,5 x i7 cm. — Ausgrabungsfeld mit Steinkisten.
Photographie von R. Böhmen. 28,5 X 22,5 cm. MWR, Ph i4o4. — Überreste einer
Grabkammer. Zwei verschiedene photographische Aufnahmen von Anseltn Schmitz.
27X21 cm. MWR, Ph i4o5 u. i4o6.
Die im Winter 1 898/99 ebenfalls unter der Leitung des Stadtbauinspektors
Gerlach vorgenommene Ausgrabung der gegenüberliegenden (nordwestlichen) Seite
der Strasse wies die nämlichen Bestattungsformen wie jene, aber einen weit geringem
Reichtum an Denkmälern und Beigaben auf. Bemerkenswert ist eine Grabkammer
mit gut erhaltenem Wandputz, die in das MWR übertragen wurde (verschiedene
Aufnahmen derselben, ohne Angabe des Photographen, 27,8 X 22 cm, im MWR, Ph i422
— 1424) und die Grabinschrift des Zimmermanns Titus Gesatius (Kl. 76; Fig. 52).
An Beigaben kommen fast ausschliesslich Tongefässe, nur wenig Glas und Metall vor.
Vgl. B. J. io5, i9oo, S. 276.
Plan der Ausgrabungen an der nordwestlichen Seite der Luxemburgerstrasse.
Maßstab i : 100. i Blatt 39 X 74 cm, 7 Blatt je 49 X 74 cm, 4 Blatt (i leeres), die
Ausgrabung in der Greinstrasse darstellend, je 62 X 49 cm, zusammen auf Leinwand
aufgezogen. Kolorierte Handzeichnungen von Gerlach, MWR. — Neun Photo-
graphien von den Ausgrabungen an der Nord Westseite, aufgenommen von Anselm Schmitz,
in einer Mappe mit der Aufschrift: römisches Gräberfeld an der luxemburger-
STRASSE innerhalb DES I. UND IL FESTUNGS-RAYONS. NORDWESTLICHE SEITE. AUSGRA-
BUNGEN, BEWIRKT IM WINTER l898/99 DURCH DEN STADTBAUINSPEKTOR GER LACH.
H. M , Abt. Römisches, i. Reihenbegräbnisse zwischen Parallelmauem. 22,7 X 29,5 cm.
2. Ausgrabungsfeld mit rechteckigen Mauern und Steinkisten; Grabinschriften.
22,8X28,7 cm (dieselbe Photographie MWR, Ph i4o2; Fig. 52). 3. Erdbegräbnis,
29 X 22,6 cm. 4. Steinkisten, Erdbegräbnis, rechteckige Mauern. 22,6 x 29,3 cm.
5. Ausgrabungsfeld mit Steinkisten zwischen rechteckigen Mauern. 22,9X29 cm.
6. Ausgrabungsfeld mit Mauern und Resten von Aschenkisten und Schuppendächem.
22,9X28,8 cm. 7. Dasselbe. 23,4 x 28,2 cm. 8. Ausgrabungsfeld mit Mauerresten.
23,4 X 28,9 cm. 9. Ausgrabungsfeld mit Mauerresten und zwei zweiteiligen Aschen-
kisten. 23 X 29 cm. — Andere Aufnahme des Ausgrabungsfeldes Nr. 2 von Ämelm
Schmitz. 22X28 cm. MWR, Ph i4oi. — Steinschüttungen zum Einschluss von
Grabstätten. Photographie von Anselm Schmitz. 22 X 28 cm. MWR, Ph i4o3. —
Plan mit der Bezeichnung: plan über die Gräberfunde in der luxemburger-
STRASSE, gemacht FRÜHJAHR l899, NACHTRÄGLICH NACHDEM SCHON ALLES PLANIERT
WAR, BEIM BÄUMESETZEN. Kolorierte Handzeichnung auf Pauspapier, 53 X 2% cm,
ausgeführt vom Tiefbauamt mit der Datierung: Köln, 22. Juni i899. Enthält Lage
und Inhalt von sieben Gräbern, gefunden auf dem nördlichen Fussgängerbankett,
ungefähr in der Mitte zwischen Ämilian- und Greinstrasse.
H
3o6
r.f
XV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
3o7
Eine Auswahl geschlossener charakteristischer Grabfunde von den Ausgrabungen
an der Luxemburgerstrasse in den J. i897 — 99 ist, chronologisch geordnet, im untem
Kreuzgang des MWR in vier Vitrinen ausgestellt.
Neben den städtischen Ausgrabungen sind sehr erwähnenswert diejenigen,
welche Herr Konsul C. A. Ni essen auf seinem Grundstück an der Südseite der
Luxemburgerstrasse unmittelbar ausserhalb der Umwallung in den J. i9o2 und i9o3
veranstaltet hat. Hier fand sich der von Meister Desideratus gearbeitete (Westd. Zs.
Korrbl. XXII, i9o3, Sp. i74), aus-
geraubte Sarkophag der Traiania
Herodiana (3. Jh.) mit Reliefdar-
stellung eines Ehepaares auf dem
Giebel und zweier Kinder auf den
Eckknäufen des Deckels; die In-
schrift ist von gelockten Eroten
gehalten (Kl. 121a u. S. i53; Fig.
i4i). Auch hier waren die Gräber
zum Teil mit wertvollen und inter-
essanten Beigaben ausgestattet, von
denen folgende am meisten Erwäh-
nung verdienen: Terrakotten einer
Göttin im Typus der Matronen mit
Tier im Schosse von Vindex, einer
Cybele von Servandus und einer
trefflich gearbeiteten, unbekleideten
Venus; ein Henkelfläschchen aus
Ton in Gestalt eines hockenden
Affen mit Apfel in den Vorder-
händen (vgl. das Affenglas von der
Magnusstrasse S. 284); eine Henkel-
kanne aus dunkelgrünem Glase mit
eingeschmolzenen weissen , schup-
penförmigen Verzierungen nach Art
der Millefiorigläser ; eine durch-
brochene Henkelflasche (Pilger-
flasche) mit Raupenansätzen am
Rande, aus denen die äusserst zarten
Henkel entwickelt sind, und vier
Krabben als Füssen; ein durch-
gehend offenes Glasgefäss in Form eines Delphins, dessen Schwanzflosse als ein mit
Glasfäden umsponnener Korb gebildet ist, während der Kamm und die übrigen
Flossen aus spiralförmigen Glasfäden, die Augen aus schwarzen, blau umrandeten
Glasperlen gestaltet sind; ein Pokal von opakweissem Glase mit gelben und blauen
Fadenverzierungen, das Gegenstück zu den beiden Pokalen von der Weyerstrasse
(S. 298); eine gravierte Glasschale mit zwei Männern unter spitzbogiger Architektur,
Tiergestalten, Blumenornamenten und der Inschrift: escipe pocvla avrata; eine
gravierte Glasschale mit der Darstellung des Sündenfalles und der Umschrift: in deo
PIE TT (wahrscheinlich = et) gavdias; ein konischer Kristallbecher mit Fuss, aus dem
ovale Verzierungen in Hochrelief heraiisgeschliffen sind; ein gekrümmter Heber von
3. Gräber-
felder.
Westseite.
Ausstellung
der bez. Grab-
funde.
Ausgrabungen
des Konsuls
Niessen.
Fig. 140. Köln, Sammlung Niessen. Gruppe: Amor,
einen andern auf der Schulter tragend, gef. Luxem-
burgerstrasse.
3o7
20*
3o8
DAS RÖMISCHE KÖLN
3. Gräber- 45 cm Länge, der in eine ganz feine Spitze ausläuft; ein bronzenes Salbfläschchen
Westseite. ^^^ Anhängen in Gestalt eines bärtigen, hockenden Mannes, der die Enden eines um
seinen Hals gelegten Tuches mit beiden Händen hält; eine fein emaillierte Bronzekapsd
fOr ein Siegel; bronzenes Kinderspielzeug von 2,5 — 3 cm Grösse, in dem nämlichen
Grabe gefunden : eine Schildkröte, ein Hahn und eine trefflich gearbeitete Bärin, ganz
im Typus des Aachener „Wolfes"; Gagatbüsten einer thronenden Göttin mit Scepter in
der Linken und Fruchtkorb auf dem rechten Knie sowie eines Mannes mit eingesetzten
silbernen Brustwarzen; trefflich gearbeitete Gagatamulette in Rundscheibenform mit
männlichem Porträt und mit Medusenhaupt; eine Gagatapplique mit stilisiertem Löwen,
der eine Maske zwischen den Vorderftissen hält; zwei Gagatringe mit den Inschriften:
PIA VTERE FELIX uud ESCiPE si AMAS PiGNVS amant[is] ; ein elegantes, vollständig er-
■ ;'A!f, «ik .■?^';:"' _
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^^BHJ^^^H
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Iv. ^_^..^i^
Fig. 141. Konigswinter, Villa Niessen. Sarkophag der Tralania Herodiana, gef. Köln, Luxemburgerstrasse.
Güterbahnhof
der Vor-
gebirgsbahn.
Orein-
strasse.
Beim
Weissen
Hause.
Reste von
Grabmälem.
haltenes Leuchterchen aus Weissmetall; eine Nadel mit fein facettiertem Kopf aus
Gold, den drei Smaragde und zwei Türkisen schmücken; eine 3,5 cm lange und
2,5 cm breite Onyxgemme, eine prachtvolle weibliche Büste mit Löwenkopf und
Löwenhaut als Kopfbedeckung zeigend (Cleopatra?); endlich eine Bernsteinschnitzerei
in Form einer Muschel, deren Innenraum ein von drei musizierenden Eroten besetztes
Schiff zeigt (der Mastbaum nur zum Teil erhalten), während auf der Rückseite ein
Seepferd mit fünf Muscheln angebracht ist (Fig. i42).
Bei der Erbauung des Güterbahnhofs der Vorgebirgsbahn fanden sich zehn
Gräber, meist aus der spätem Kaiserzeit (Westd. Zs. XX, i9oi, S. 37i und ein
Block von dem grossen Monument des [H]oratinius und seiner Gemahlin Patemia
(Kl. 52).
Aus einem Grabfund von der Greinstrasse stammen drei Kugelhenkelflaschen
mit Glasfaden um den Hals (MWR).
Schräg gegenüber dem Weissen Hause an der Nordwestseite der Luxemburger-
strasse kamen wiederum Architekturstücke von grossen Grabbauten zutage : ein Block
eines Frieses mit Rautenteilung und Rosettenverzierung (MWR 66o); das Eckstück
3o8
IV. DAS AUSSKNGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
3o9
eines reich mit Pflanzenomament und Ziergliedem (Eierstab, Zahnschnitt) ausge-
statteten Kranzgesimses, dessen Platte von akanthusbelegten Konsolen getragen wird,
während die quadratischen Zwischenräume unterhalb der Platte eine kassettenartige
Füllung in Gestalt von Rosetten zeigen (MWR 661; Fig. i44); ein Löwenkopf von
der Eckbekrönung eines Grabmals (MWR 65o) und ein Konus auf quadratischer
Platte (MWR o. N.).
Ausserdem stammen aus Gräbern beim Weissen Hause folgende Bronzefunde:
die Statuette eines Merkur mit geflügeltem Petasos auf dem kurzen Kraushaar und
Beutel auf der ausgestreckten
Rechten (B. J. LXIV, i878,
S. 72 nr. i7); ein Tropäum,
bestehend aus Panzer, Helm
und Beinschienen, die an
einem Stamme aufgehängt
sind (ebenda S. 77 nr. 79);
eine Lampe in Gestalt eines
höchst naturgetreuen Ele-
fanten mit schweren Hauern
und gehobenen Ohren (B. J.
LXXVII, i884, S. 222); end-
lieh ein schreitender Apisstier
ägyptischer Arbeit, die Son-
nenscheibe mit der Uräus-
schlange zwischen den
Hörnern tragend (B. J.
LXXXVin, 1889, S. 238;
vgl. LXXXIX, i89o, S.22 7).
Die äussersten auf Kölner
Stadtgebiet an der Luxem-
burgerstrasse bekannt ge-
wordenen Grabfunde beste-
hen in einer am Klettenberg
gefundenen grossen Aschen-
kiste mit plattem, überragen-
dem Deckel, welche Reste
von Gebeinen und eine
Lampe von gelblichem, grau gestrichenem Ton mit dem Stempel sena enthielt (BPM
333 1), sowie in einem am Ausgange der Sülzburgstrasse entdeckten Brandgrabe des
I. Jhs., in dem sich ein Sigillatateller, ein weisstoniger Krug, eine farblose Glasume,
eine farblose Kugelflasche mit aufsitzendem Glastrichter und drei tropfenförmige
Ampullen fanden (MWR).
c) Die Sfidseite.
Unmittelbar vor dem vermuteten Nebentor der Südseite (S. i94) liegt zwischen
Waisenhausgasse und Rotgerberbach (dem Waisenhause gegenüber) ein Gräberfeld,
auf dem im Mai i845 bei einem Neubau nach Aussage der Arbeiter 67 Skelette
ausgegraben wurden, darunter i9 Schädel, die an der rechten Seite mit einem
eisernen Nagel durchbohrt waren. Bei denselben befanden sich Münzen der vor-
constantinischen Zeit und geringwertige Beigaben in Glas und Ton, unter letztern
Fig. 142.
Köln, Sammlungf Niessen. Bemsteinschnitzerei in
Q estalt einer Muschel.
3. Gräber-
felder.
Westseite.
Kleinfunde.
Klettenberfif.
Südseite.
Zwischen
Waisenhaus-
gasse u. Rot-
gerberbach.
3o9
3io
DAS RÖMISCHE KÖLN
3. Gräber-
felder.
Südseite.
Ecke Blaubach
u. Weinsbutten-
grasse
ein schwarzer und ein rötlicher Trinkbecher mit den weiss aufgetragenen Aufechriften
PiE SESES und AVETE (3. Jh.). Von den merkwürdigen Schädeln erhielt sich nur
einer in der Sammlung Aldenkirchen (Braun, Zur Geschichte der Thebaischen Legion,
Winckelmannsprogramm i855, S. 2, 3, 37; B. J. XXVI, i858, S. 166).
An der Ecke von Blaubach und Weissbüttengasse kamen als Überreste eines
Grabmals die einander zugewandten Porträtköpfe eines Ehepaares (die Frau rechts
vom Manne) nebst den Resten der einander gereichten Hände zutage. Beide Per-
sonen tragen eine sorgfältige Frisur. Der Mann hat das Haar um die Stirn in zwei
Reihen gewellt, die Frau hat in der Mitte einen
Scheitel und um die Stirn zwei Reihen spiral-
förmig gedrehter Locken (MWR 432, 433, 435).
Ein steinerner Kindersarg ohne Deckel von
o,98 m lichter Länge, im Innern mit besondem
Höhlungen für den Kopf und die Füsse ver-
sehen, lag unmittelbar beim ehemaligen Panta-
leonstor am Ausgange von Trutzenberg und
Waisenhausgasse (Westd. Zs. Korrbl. II, i883,
Sp. 23 nr. 7i; Düntzer, Verzeichniss II 249a;
MWR iio).
Vom Weidenbach stammt der im Profil ge-
haltene Kopf eines jungen Mädchens mit leicht
geöfinetem Munde und gewelltem, hinten in
einen Knoten gebundenem Haar aus weissem
Marmor, wahrscheinlich Bruchstück eines Grab-
mals (BPM 7656); von der Strasse vor den
Siebenburgenein fragmentierterWaffenfries(MWR
Inv.'3228).
Der interessanteste Fund dieses Gräber-
feldes ist der Sandsteinsarkophag des C. Severi-
nius Vitalis (durch ein Versehen des Steinmetzen
Vitealis genannt), Veteranen und ehemaligen Bene-
ficiars der XXX. Legion um die Wende des 2. i».
3. Jhs., der sich i67i in der Nähe der alten Bach-
pforte (am südlichen Ende der Strasse Weiden-
bach) und des Ulredenkmals — nicht an der
Luxemburgerstrasse nach B. J. IC, i896, S. 22
— gefunden hat (Crombach I p. 75 b: inter Weierensem et S. Severini portam,
ubi rivus — d. i. der Dufiesbach — in urbem influit et s. Ursula cum virginibus expressa
pro moenibus cernitur; Hartzheim: subter ipsa moenia haud procul porta aquaria
— die Regen-Pfort). Die Anordnung ist ähnlich der des Alcestissarkophags (S. 282):
das oblonge Feld der Schauseite nimmt die Inschrift ein; die vier nahezu quadratischen
Felder dieser und der beiden Schmalseiten enthalten bunt zusammengewürfelte und
zum Teil recht ungeschickt ausgeführte Reliefs: den Raub des apollinischen Dreifusses
und die Befreiung der Hesione durch Herakles, die Erlegung des Minotaurus durch
Theseus und zwei unbekleidete Tänzerinnen, die eine mit einem Schleier, die andere
mit einem Tamburin in der Hand. Die Gesichter der Personen an der Schau-
seite waren angesetzt, wie die vorhandenen Dübellöcher zeigen (Kl. 121 u. S. i53:
Fig. i46).
^V
""^l^^^l
Am ehem.
Pantaleonstor.
i
Am Weiden-
bach.
[
j
i
^fl
wi^s^^^l
fl
"^v 'vJi^^^^^^^^^^^^^l
Sarkophag des
C. SeveriniuH
Vltalifl.
i
H
Pifir. 143. Köln, Mus. Wallraf-Richartz.
Äneas^nippe, get. Luxemburgerstrasse.
3lO
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
3ll
Grosse Unklarheit herrscht über die Grabfunde aus der weiten Niederung 3. Gräber
westlich von der Severinstrasse. Ein römischer Sarkophag soll sich i65i beim Er- sttdseit
e.
Wesüich
Weiterungsbau des Discalceatessenklosters in der Schnurgasse gefunden haben (Ennen,
Gesch. Kölns I, S. 95 A. 2, ohne Quellenangabe); von der nahegelegenen Paulstrasse ®^®'' ■*''"*®-
Fig. 144. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Reiches Uesimsstück eines grossen Urabdenkmald,
get, Luxemburgerstrasse.
Stammen Tongefässe (B. J. LXXXVII, i889, S. 60) und zahlreiche Gläser, darunter
ein Trinkhom und ein mit blauen Fäden umsponnenes Fässchen (v. Veith, Das
röm. Köln S. 5i). Vielleicht gehört auch in diese Gegend ein Grabfund, der
laut Angabe seines Besitzers (F. Merkens) „im südlichen innern Stadtteil" gemacht
wurde. Er bestand aus
dem Grabstein des Can-
didinius Verinus (Kl.
98) und folgenden unter
diesem liegenden Gold-
sachen : einer Postu-
mus-Münze, einem Fin-
gerring aus dreifachem
Golddraht und einer
Brosche mit Sardonyx,
in dessen mit einer
Goldplatte unterlegten
Rückseite ein unbeklei-
deter Apollo einge-
schnitten ist (Westd.
Fiflr. 145. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Bekrönung eines Grabmals,
gef. Severinstrasse.
Zs. Korrbl. IV, i885, S. i69 nr. i48).
Kölns eigentliche Via Appia ist die aus dem Tor an der Hochpforte führende
Heerstrasse. Die dem Tore am nächsten liegenden sicher bezeugten Grabstätten
sind Sarkophage, die sich im Hinterhause des Kommerzienrates Rautenstrauch,
Weberstrasse, nahe dem Georgsplatz vorfanden (Mitteilung des Herrn Dr. Poppel-
reuter). Von dem Grundstück der hier gelegenen Kgl. Bank (jetzt Georgstrasse 7)
Oräber-
strasse aus
dem Südtor.
Georgsplatz,
Oeorgstrasse.
3il
3l2
DAS RÖMISCHE KÖLN
13. Gräber-
felder. S
Süd8*eite.
Stammen, jedenfalls auch aus einem Grabfund, zwei Phiolen mit in Emailfarben aufge-
maltem Skorpion und zwei Fischen (B. J. LXXVI, i883, S. 76; LXXXI, 1886, S. 77
A. 6. Das Exemplar des BPM wird nach einer Katalognotiz seit Jahren vermisst, das
andere befand sich in der Sammlung Merkens, jetzt MWR). Ein Teil des dem [C
Julius?] Lardarius und seiner Gattin Julia Tatta gesetzten prächtigen Monumentes
(Kl. 48 und S. 120) und das Fragment einer Grabinschrift (Kl. i52), beide dem i. Jh.
angehörig, waren als Bausteine an dem sog. Annoturm (Georgstrasse 7) verwandt.
Figr. 146. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Sarkophag des C. Severinius Vitalis, gef. unweit des Ulredenionals.
Severin-
Btrasse.
Westseite.
An der Westseite der Heerstrasse sind in ihrem weitern Verlauf bis nach St. Severin
folgende Grabfunde bekannt geworden: im ehemaligen Kloster der unbeschuhten
Karmeliter ,zum Dau* (Severinstrasse i43 — 147) die Grabinschrift des Knaben Lu-
passius mit einer Totenklage in drei Hexametern (Kl. 100) und der Sarkophag (er-
halten nur die Schauseite) des M. Gavius Primus a militis — d. h. eines MiKtärs, der
die quattuor militiae, den primipilatus, die praefectura cohortis, den tribunatus legionis
und die praefectura alae durchgemacht hatte — (Kl. 122), beide der Spätzeit angehörig;
im Garten der ehemaligen Bourelschen Brauerei (jetzt zum goldenen Löwen, Severin-
strasse 95) eine Reihe von Skeletten, darunter verschiedene, in deren Schädel ein
grosser Nagel durch die linke Schläfe getrieben war, sowie das Skelett eines Ge-
kreuzigten, in dessen Schulterblättern, Füssen und Stirn grosse Nägel steckten (Köln.
Ztg. i863, 2. Sept., 2. El.; Köln. Blätter i863 Nr. i48; B. J. XXXVI, i864, S. l54;
3l2
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
3l3
LXXV, i883, S. i8i und 210; Kraus, Roma sotterranea * S. 5o4; vgl. S. 3o9); endlich 3. Oräber-
vor St. Magdalenen eine opakweisse Glasschale mit einer Münze des Magnus Maxi- sü^dseUe
mus (MWR 218).
An der Ostseite fanden sich auf der nämlichen Strecke: in der Löwengasse Ostseite.
Grabstätten mit spätrömischen Glasbeigaben, imter diesen in einem Grabe mit einer
Münze Maximians ein Kugelbecher mit farbigen Nuppen und Zickzackband (MWR
44o) und ein Cantharus mit blauen Nuppen (MWR 44i); im Hause Severinstrasse 78
die gut gearbeitete Bekrönung eines Grabmals, bestehend aus einer rechteckigen
Platte mit einer Harpyie in der Mitte und zwei Löwen zur Seite (Westd. Zs. XV,
Fiflf. 147. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Sarkophagr der Familie des Steinmetzmeisters Desideratus,
gef. Hirschffasse.
i896, S. 382; B. J. 102, i898, S. 294; Kl. S. 106; MWR 247; Fig. i45); in der Achter-
strasse, neben der römischen Heerstrasse, zwei mit Porträtdarstellungen versehene
Familiengrabsteine, des Julius Antoninus aus dem Anfange (Kl. 66 und S. i33) und
des Sennianus, Centurionen der XXIL Legion, wahrscheinlich aus dem Ende des
3. Jhs. (Kl. 61 und S. 127); endlich an der nördlichen Ecke von Severinstrasse und
Hirschgasse der Totenmahl- Cippus des Cassius Gesatus, Soldaten der I. Gehörte der
Vindelicier, aus der Flavierzeit (Köln. Volksztg. nr. 798 vom 22. September i9o3;
Westd. Zs. Korrbl. XXII, i9o3, nr. 75 Sp. i74; MWR 643); der ausgeraubte mäch-
tige Sandsteinsarkophag der Familie des Steinmetzmeisters Desideratus aus dem 3. Jh.,
dessen Deckel in dem dreieckigen Giebel die interessanten Brustbilder von Vater,
Mutter und Sohn (unter dem erstem ist ein Maßstab zum Zeichen seines Geschäftes
eingemeisselt), auf den Eckknäufen die einer männlichen und einer weiblichen Dienst-
person zeigt, während die Inschrifttafel auf dem Sarge selbst von zwei geflügelten
3i3
3l4 DAS RÖMISCHE KÖLN
3. Orlber- Eroten gehalten wird (Köln. Volksztg. a. a. O.; Westd. Zs. Korrbl. a. a. O. Sp. i7i;
Südseite. MWR 642; Fig. 1 47); der Sandsteinsarkophag der Florentia Crispina, die ihr Gatte,
dessen Name mit dem Deckel verschwunden ist, nach der — ebenfalls von Eroten
gehaltenen — Inschrift ,in hortulo suo' hat beisetzen lassen (MWR 628); dazu noch
ein Stück der Frontseite eines dritten, einem Militär gehörigen Sandsteinsarkophags
(Westd. Zs. Korrbl. XXIII, i9o4, Sp. 74 nr. 29, 6; MWR 647). Von der nämlichen
Stelle stammt angeblich auch eine Bronzebüchse in der Form eines Fässchens
(MWR i339).
An St. Severin. An der Severinskirche selbst kam der obere links abgebrochene Block eines
grössern, gut ausgeführten Totenmahl-Monumentes mit der Darstellung des trauernden
Attis auf der rechten Seitenfläche zutage (Kl. S. ioi, 4).
Kleinfunde von Als Kleinfunde von der Severinstrasse ohne nähere Ortsangabe sind bemerkens-
strasse. " wert: eine Terrakotta der Nehalennia mit dem Stempel fidelis auf der Rückseite
(MWR 3576); ein grosser, schwarz gefimister Weinkrug mit weissen Ranken, rötlichen
Trauben und weisser Inschrift: bibe vinvm; ein Beschlagstück aus Bronze mit ge-
triebenem, fratzenartigem Hundekopf (BPM 633o) und ein männliches Köpfchen, aus
schwarzem Schiefer geschnitzt, mit einer Binde im Haar (Tiberius.^), ein Werk der
ersten Kaiserzeit ([Kisa], Samml. Niessen i955 und Taf XX i).
östlich Das Gräberfeld an der Ostseite der Severinstrasse dehnte sich bis in die Nähe
Strasse. ^^ Rheines aus. Von ihm rühren zahlreiche wertvolle Grabesbeigaben, zumal spät-
Weberstrasse, römische Gläser, her, wie die farblose Kugelschale von der Weberstrasse (MWR 43 1).
Spuimanns-' ^ie prächtig irisierende, o,52 m lange Phiole (MWR 265) und die mit reichen ein-
^«f'n" ^*" g^c^^iff*^'^^^ Verzierungen versehene, farblose Glasschüssel (MWR 264) vom Weichser-
hof (B. J. XCIII, i892, S. 34), das Kugel fläschchen aus bläulichem Glase mit Faden-
verzierung um den Leib aus der Spulmannsgasse (MWR 42 7) und die Sigillatagefässe
und Gläser vom Ende des 3. Jhs. aus einem Grabe an St. Katharinen (Westd. Zs,
XV, i896, S. 382; B. J. 102, i898, S. 294), ausserdem zwei Arm- oder Haarringe aus
Gagat (MWR 3 16 u. 3i7).
Katharinen- Am merkwürdigsten aber sind vier am Katharinengraben im Garten der Fabrik
giass^cherben.' ^on vom Rath u. Bredt (an St. Katharinen 10) schräg der Elendskirche gegenüber
gefundene Scherben einer gravierten, goldverzierten Glasscheibe mit der Ansicht einer
an einem Flusse gelegenen, von einem rechtwinkeligen Strassennetz durchzogenen
Stadt aus der Vogelperspektive mit Häuserkomplexen, öffentlichen Gebäuden und er-
klärenden Inschriften, von denen nur eine (avreliana; Strassenname?) ganz erhalten
ist (B. J. LXXVI, 1883, S. 7o m. Abbild. S. 7i; XC, i89i, S. i3 m. Abbild.; Vopel
Nr. 496; BPM LXVIII).
Rosenstrasse. Bedeutende Grabfunde, aus denen sich vor allem die Sammlungen Pepys und
Wolff bereichert haben, wurden 1862 beim Bau der Gasfabrik in der Rosenstrasse
nahe dem Sionsthal gemacht (B. J. XXXVI, i864, S. 12?; v. Veith, Das röm. Köln
S. 49). Zu ihnen gehören ein Spruchbecher mit der Aufschrift: feao (= fero) vinvm
TiAi (=tibi) DVLCis (B. J. XXXV, i863, S. 49; C. J. Rh. 369), eine Spiegelkapsel
aus Bronze, verziert mit einem Medaillon in der Gestalt eines Grosserzes Neros
(B. J. LXXI, 1881, S. ii7 u. Taf. II 2; XC, i89i, S. 33 u. Abb. S. 34; BPM i687)
und zusammen mit braunrot gemalten Krügen des 4. Jhs. ein aus einem Hohlring
von 0,18 m Durchmesser und drei auf diesem aufsitzenden, o,o9 m hohen Vasen
(nur eine hat sich erhalten) bestehendes, weisstoniges Blumengefäss. Die Vasen, in
der Form von Trinkbechern, waren in braunroter Farbe mit Zweigen und Punkten
bemalt; der Hohlring, zur Aufnahme des Wassers, trägt an seiner Aussenseite neben
3i4
IV. DAS AÜSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
3l5
einem Rautenornament die zweizeilige Inschrift: iixsvpiiria (= Exsuperia) donavit
ivsTiNii (= Justin [a]e\ vti felix salvs tibi donavit vivat qvi fiicit (= fecit).
Das Gefäss ist wahrscheinlich christlich (C. J. Rh. 42 2 u. Abb. p. 99; B. J. LXXI,
i88r, S, ii4 u. Taf. II i; BPM 1686).
Endlich wurde ganz nahe dem Rhein 1866 beim Neubau des Hauses Bayen-
strasse 53 D (nördliche Ecke der Mechthildisstrasse) in einem Sandsteinsarkophag
ein dreihenkeliger, grosser Cantharus, eine Kugelflasche mit Trichterhals, drei andere
Kugelflaschen und ein Kugelbecher, sämtlich aus grünlichem Glase, gefunden
(MWR 846).
Ein ausgedehntes Gräberfeld von etwa 200 Brand- und 5oo Skelettgräbem
wurde in den neunziger Jahren des i9. Jhs.
an der Dreikönigenstrasse blossgelegt. Die
Skelettgräber gehörten nach den Beigaben dem
Ende des 3. oder dem Anfange des 4. Jhs. an.
Die Leichen waren vereinzelt in Sarkophagen
aus Tuff"- und rotem Sandstein, zumeist in
Holzsärgen beigesetzt.
Unter den Gräbern der letztgenannten
Art ist am interessantesten das eines römischen
Auxiliars germanischer Abkunft, der nach hei-
mischer Sitte in seinem Waffenschmuck bei-
gesetzt worden ist. Ausser den üblichen
Grabesbeigaben: einer flachen Sigillataschüssel,
drei kleinen gelblichen Tonkrügen, einem
schwarzen Trinkbecher mit weiss aufgetragenen
Verzierungen und der Inschrift (soweit lesbar)
BiBAMVS, einer Kugelflasche mit Trichterhals,
einem cylindrischen, nach unten etwas ein-
gezogenen Glasbecher und einer Armbrust-
fibel aus Bronze fanden sich hier folgende
Reste kostbarer Waffenstücke:
i. Ein eisernes Schwert, dessen Klinge
an Gestalt und Grösse (Länge 72 cm) dem
germanischen Langschwert (spatha) gleicht,
während der Elfenbeingriff" (Länge i9 cm) mit birnenförmigem Knopfe römische
Formen zeigt. Von der Scheide hat sich nur der kostbare Beschlag der Spitze, das
Ortband, in Gestalt einer flachen runden Kapsel aus Silberblech erhalten. Vorder-
und Rückseite und sogar die schmale Seitenfläche sind reich mit Vergoldung, Gold-
plattierung und Niello geschmückt. Das Muster der Vorderseite bilden (wie bei vielen
Mosaikböden) sich durschneidende gleiche Kreise, von denen die Bogenvierecke in
der Mitte jedes Kreises mit aufgehämmerten Goldplättchen, die dazwischenliegenden
vierzackigen Sterne mit eingelegtem schwarzen Niello geschmückt sind. Als Um-
randung dient ein in Niello gehaltenes Volutenmuster — ähnlich dem auf den Mosaik-
böden Gr. Griechenmarkt 121 und Frankstrasse (S. 246 u. 262) — zwischen zwei feinen
Goldlinien. Die Rückseite zeigt zwischen einem äussern und einem innern feinen
Goldkreis und mehrem eingravierten Kreislinien, die aus dreieckigen Punkten bestehen,
grössere und kleinere, sich sternartig durchdringende Quadrate mit Konturen von
gleicher Technik. In den Zwisclienräumen sind goldplattierte kleine Dreiecke und
3. Gräber-
felder.
SQdseite.
Bayenstrasse.
Dreikönigen>
strasie.
Reich ausge-
stattetes Grab
eines Auxiliars.
Fig. 148. Bonn, Provinzialmuseum.
Grabstein der Julia Lupula und ihres Sohne»,
get. sQdlich von St. Severin.
3l5
3i6
DAS RÖMISCHE KÖLN
8. Gräber-
felder.
Südseite.
Literatur.
Severins-
kloster.
Nächste Um-
ffebunff von
St. Severin.
In St. Severin.
Zw. Ferkulum,
Silvanstrasse
u. Severins-
mühlengasse.
fiammenartige Gebilde sowie schwarz niellierte Ranken angebracht. Die Seitenfläche
schmücken herzförmige Blättchen in Niello zwischen zwei schmalen Goldstreifen.
2. Eine silberne Gürtelschnalle mit quadratischer Beschlagplatte von 8,5o cm
Seitenlänge. Das stark verwitterte Zierfeld zeigt auf Goldgrund einen vierzackigen
Stern gleich denen auf der Vorderseite des Ortbands. Die kreisförmigen Zeilen
zwischen den Zacken sind teils mit blauen Glasperlen besetzt, teils dienten sie zur
Aufnahme silberner Nietstifte.
3. Acht oblonge Plättchen und zehn halbkugelige kleine Buckel aus Silberblech,
Zierrat eines Gurtes oder eines Schwertgehänges.
4. Bruchstück vom kreisförmigen Rande eines Schildbuckels und vom Schild-
griff, beide aus Eisen.
Vgl. Mainzer Tageblatt x894 Nr. i72. — B. J. IC, i896, S. 23 A. 2. —
L. LiNDENSCHMiT, Die Altertümer unserer heidnischen Vorzeit IV, Mainz i9oo,
Taf. 57 (i und 2 sowie die Armbruslfibel zeigend) nebst Erläuterungen. — Röm.-
germanisches Central museum zu Mainz.
Von der Dreikönigenstrasse stammt auch ein in Gagat geschnitzter Skarabäus
(MWR 338).
Eine Reihe von Grabfunden förderten Kanalarbeiten an der Nordwestseite von
St. Severin (Severinskloster) zutage. Unter den zahlreich aufgefundenen Särgen (aus
Tuflf; dazu ein Bleisarg) enthielten die zwei unberührten neben Gebeinen viele wert-
volle Gläser, darunter einen tadellos erhaltenen schwarzen Becher mit ausgeschweifter
Wandung (MWR 499) und eine farblose, am Halse abgebrochene Flasche mit farb-
loser Fadenverzierung in phantastischen Windungen, ein Prachtstück der kölnischen
Glasindustrie (MWR 487); ausserdem einen Pinzettengriff aus Bein mit Goldfassung
und gestanzten Silberplättchen (MWR 7 12), einen als Besatzstück dienenden Bronze-
buckel mit daraus hervorragender Knabenbüste (MWR 7i4) und Münzen der jungem
Faustina, des Domitian, Hadrian u. a. Von der nämlichen Fundstelle stammt eine
trefflich komponierte Terrakottagruppe : Cybele, auf einem Löwen reitend, im Typus
der Bronzelöwen vor dem Arsenal in Venedig (Westd. Zs. Korrbl. XII, i893, Sp. 95
nr. 45; MWR 292 7), gefunden mit einem Bronzemedaillon des Geta. Als Deckel eines
Tuffsarkophags diente der Grabstein des Aprilio und der Innocentia, gesetzt von
den Eltern Verinius Frialtius und Apra (Kl. 99), aus dem 4. Jh. (Westd. Zs. XII,
1893, Sp. 95 nr. 45).
Der nächsten Umgebung der Severinskirche gehörte auch ohne Zweifel der
späte, jetzt verschollene Grabstein des Dignius Quartus an, der sich im 18. Jh. da-
selbst befand (Kl. 83). Ebendaher stammt ein schöner Barbotinebecher aus Terra
sigillata mit der Darstellung von Tierkämpfen und der weiss aufgetragenen Inschrift:
ESCiPE • ET • TRADE • SODALI . VTRES (ausj der Samml. Disch nach Paris [Charvet]
übergegangen: B. J. LXXI, 1881, S. iio u. Taf. III i) sowie die Bronzefigur eines
Jünglings (BPM 8747).
Im Mittelschiff der Severinskirche kam i65i bei Anlage der Grabstätte des
trierischen Vizekanzlers Jacobus Graesius und seiner Familie unter dem einen Gladia-
torenkampf darstellenden Mosaik (S. 221) ein Marmorsarkophag zutage, der vermoderte
Gebeine und ein längliches, verrostetes Schwert enthielt (Gelenius, De adm. magn.
Col., in den eigenhändigen Noten zu p. 2 76). Ob es sich hier um einen Fund ähnlich
dem in der Dreikönigenstrasse handelt, ist heute nicht mehr festzustellen.
Sehr ergiebig an Skelettbegräbnissen war die Baustelle der Pfarrschule von
St. Severin auf dem Gelände zwischen Ferkulum, Silvanstrasse und Severinsmühlen-
3i6
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
3l7
gasse, südlich von St. Severin. Achtzehn Tuff- und Sandstein Sarkophage (vier Sar-
kophage aus Sandstein: Düntzer, Verzeichniss II 258—260; MWR ii3, ii4), teils
mit flachen, teils mit dachförmig gestalteten und gegiebelten Deckeln — einer hatte
statt der würfelförmigen Knäufe auf den Ecken Halbkugeln — , fünf Bleisärge, die,
wie sich aus den neben ihnen liegenden Nägeln ergab, als Einsätze in Holzsärge
gedient hatten, und Skelette, die nur in einem Holzsarg beigesetzt worden waren,
fanden sich vor. Sämtliche Särge waren von Westen nach Osten gerichtet; die
Toten lagen mit dem Kopfe nach Osten, und die Arme waren am Körper gestreckt;
Beigaben fehlten angeblich.
Ein Schädel war mit einem
Nagel durchbohrt. Auf die-
sem Gräberfeld lag am Kopf-
ende eines Sarkophags der
arenförmige Cippus der Julia
Lupula und ihres Sohnes G.
Rutilius Primus mit den gut
ausgeführten Porträts von
Mutter und Sohn in Rund-
raedaillons (Kl. 63 u. Taf.
III 3; Fig. i48) sowie der der
Acccptia Accepta (Kl. ioi),
auf denen die Eingangsfor-
meln der Inschrift auf das
3. Jh. hinweisen (Kl. S. i46).
Vgl. B. J. XLI, 1866,
S. ii7; XLII, i867, S. i96
u. Taf. VIII. — Situations-
plan der Grundstücke der
neuen Knabenschulen von
St. Severin am Ferkulum und
der auf denselben gefunde-
nen Gräber. 1866 oder i867.
Handzeichnung. 47x7ocm.
H. M. i7i*. Mitt. 8i5.
Im Ferkulum enthielt
von zwei Grabfunden der
3. Gräber-
felder.
Südseite.
^^^^^K. ' ^^^^^^^^^^^^^^^1
^■|
^^^Hl
^^M
M
^K / A
il
^
Fis.149. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Gruppe: Herkules* Kampf
mit dem nemeischen Löwen, get. Severinswall.
Literatur u.
Plan.
Ferkulum.
Grabfunde.
eine eine längliche Phiole, einen Glasbecher mit rippenartigen Eindrücken und ein
Klein erz Constantins des Grossen, der andere (wahrscheinlich dem Ferkulum ange-
hörige) ein tassenförmiges grünliches Glas, in der Mitte von einem i cm weit vor-
springenden Rande umkragt, ein elegantes flaconartiges Fläschchen von farblosem
Glase, am Halse zweimal von einem Faden umschlungen, und eine dünne, massig
gewölbte, farblose Glasschale von 0,20 m Durchmesser, deren Aussenseite ringförmig
von acht gelben Streifen umgeben war (B. J. LXVI, i879, S. i42).
Im Ferkulum fanden sich auch, jedenfalls von der nahen Heerstrasse hierher
verschleppt, mehrere Reste grösserer Grabdenkmäler: der untere, oben abgesägte
Block des arenartig gestalteten, einst glänzenden Monumentes des L. Valcrius Avi-
tianus und seiner beiden Kinder, von seiner Gattin Albania gesetzt fgef. nördlich vor
Ferkulum i5; Kl. 5i u. S. 121); eine im Ganymedtypus gehaltene, leider ihres Kopfes
Grabmaler-
reste u. a.
3i7
3i8
DAS RÖMISCHE KÖLN
3. Gräber-
felder.
Sfidieite.
beraubte, schöne Grabstatue eines Knaben (MWR 473; Kl. S. ii8) sowie der Schaft
einer geschuppten Säule (MWR Inv. i373;. Ebendorther stammen: ein weiblicher
Porträtkopf und die vordere Hälfte von zwei Figuren aus Terrakotta sowie z^ei
Sigillataschalen, die eine ornamentiert mit zwei Reihen von Kreisen, in und zwischen
denen sich Kreuze befinden, die andere ähnlich, beide mit dem Stempel atiaf (B. J.
LXI, i877, S. 121 nr. i72-i74 u. 123 nr. i83 u. i84).
Fis:. 130. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Sigillataschale mit Darstellung des Orpheus unter den Tieren,
fi^ef. Severinswall.
Südl. von
:St. Severin.
Steinsarkophage, die sich auf dem Gelände südlich von St. Severin nach dem
Severinstor zu fanden, lieferten kostbare Gläser (B. J. XLI, i866, S. Ii7), welche
vornehmlich in die Sammlungen Disch, Wolff und Pepys übergingen, insbesondere
einen Becher mit eingravierten Figuren, jetzt im Britischen Museum in Lx)ndon, einen
io,5 cm hohen, ambragelben Cantharus mit unregelmässig eingelassenen opak\reissen
Nuppen (nicht fränkisch; abgebildet B. J. LXIV Taf. X 3) und ein christliches Gold-
glas mit alttestamentlichen Darstellungen, ein Gegenstück zu dem Fund aus der
Ursulagartenstrasse (B. J. LXIV, i878, S. I24).
3i8
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
3l9
Fig. 151. Bonn, Provinzialmuseum, Pilasterkapitell
von einem grossen Grabdenkmal, gef. Köln,
Chlodwiffplatz.
Das Goldglas von St. Severin war eine gewölbte, runde, farblose Schale von
26 cm Durchmesser, von der sich zwei grössere Scherben und ein kleines Randstück,
das an die eine anschliesst, erhalten haben. Die Technik ist von der des Goldglases
von St. Ursula insofern verschieden, als hier die medaillonförmigen kleinen Gold-
bilder nach ihrer Auftragung auf die
Hinterseite der Schale mit einem Über-
fang von dunkelblauem oder dunkel-
grünem Glase geschützt worden sind
(die Medaillons sind aber nicht, wie
man früher annahm, besonders ange-
fertigt und in die noch weichen
Wände der Schale von der Hinter-
seite eingedrückt), so dass sie auf
dem dunkeln Grunde prächtig hervor-
treten.
Die Mitte der Schale, von der
sich nichts erhalten hat, nahm wahr-
scheinlich ein grösseres Medaillon mit
dem Bilde Christi ein. Dieses um-
schlossen drei Kreise von Medaillons,
der erste und zweite aus je sechs
figürlichen Darstellungen abwechselnd mit je sechs kleinern Sternchen, der dritte nur
aus sechs figürlichen Darstellungen bestehend. Den Sternchen des ersten Kreises
entsprechen die Bilder des zweiten und umgekehrt; die Bilder des dritten Kreises
sind unter den Sternchen des zweiten angeordnet. Die Schale umgibt ein doppelter
Rand von je zwei ein-
gravierten Kreisen.
Erhalten haben
sich in den vorhan-
denen Scherben zwölf
figürliche Darstellun-
gen von etwa 2,5
cm Durchmesser und
äusserst sorgfältiger
Zeichnung.
1. Der Sünden-
fall. Zur Seite des
von der Schlange um-
wundenen Baumes
stehen Adam und Eva,
beide ihre Scham be-
deckend. Adam ist
etwas nach vorn gebeugt, Eva streckt die Linke nach dem Baume aus, die Schlange
richtet ihren Kopf auf Eva.
2. Die Opferung Isaaks. Abraham holt zum tödlichen Streiche aus, neben ihm steht
der Widder, von oben her erscheint der Arm Gottes. Der Altar befindet sich oben links.
3. Bartlose männliche Gestalt mit grossem Mantel über dem linken Arme und
einem Stabe in der Rechten, wahrscheinlich Moses, Wasser aus dem Felsen schlagend.
3. Gräber-
felder.
Südseite.
Goldfflaa
von
St. Severin.
Technik.
Anordnung^ der
Medaillons.
Erhaltene Me-
daillons mit
fifirarlichen
Darstellunfiren.
Fig. 152. Bonn, Provinzialmuseum. ArchitekturstQck von einem
grossen Grabdenkmal, get. Köln, Chlodwiffplatz.
3i9
320 DAS RÖMISCHE KÖLN
3. Gräber- Die kleinen Darstellungen zur Seite scheinen dekorativer Art zu sein. Dieselbe Ge-
sad gelte. ^^^' zeigte auch ein einzeln gefundenes Medaillon des Goldglases.
4. Des Jonas Meerfahrt Man erblickt ein Schiff auf dem Wasser mit fünf
langen Rudern und vier Insassen, darüber den Walfisch.
5. Jonas, vom Walfisch verschlungen. Das Ungetüm hat einen dreifach ge-
wundenen Leib, Spitzohren und einen geflügelten Schweif.
6. Jonas, vom Walfisch ausgespien. Darstellung der vorhergehenden sehr ähnlich.
7. Jonas, nackt in der Kürbislaube ruhend.
8. Nackter Mann, mit ausgebreiteten Armen betend: Daniel (in der Löwen-
grube). Die Darstellungen zur Seite (Bäume und Vögel .^) sind dekorativ.
9. Ein hockender Löwe, den Leib nach links, den Kopf nach vom gerichtet,
Teil der vorhergehenden Darstellung.
IQ. u. II. Ein bekleideter Knabe mit phrygischer Mütze auf dem Kopfe, der
die Arme zum Gebete ausgebreitet hat, im Feuer : einer der drei Jünglinge im Feuerofen.
12. Eine betende Frau zwischen zwei Bäumen, nach den übrigen Darstellungen
eher auf Susanna als auf Maria zu deuten.
Uteratur. Vgl. B. J. XXXVI, i864, S. I2i und besonders I24 nebst Taf. III 3, 3a-31.
— DE Rossi, Bulletino i868 p. 89 mit Abb. — Garrucci, Storia dell' arte cristiana III
Tav. i7o, i. — Kraus, Real-Encyclopädie der christl. Altertümer I S. 6i8 nebst
Fig. 2 23. — Ders., Gesch. der christl. Kunst I S. 482 und Fig. 358. — O. M. Dalton,
Catalogue of Early Christian Antiquities of the British Museum p. 126 nr. 629 und
Taf. XXX. — VoPEL, Die altchristlichen Goldgläser Nr. 292; vgl. S. 69 A. 2. — Ehe-
mals in der Sammlung Disch, jetzt im Britischen Museum.
Qoidifiasfrag- Von einer andern, ebenfalls an St. Severin gefundenen christlichen Goldglas-
ment mit Dar- . . ° °
steiianff der Scheibe, die einen Durchmesser von i5 — 20 cm hatte, ist nur ein kleines Stück vom
hl. Agnes, obem Rande erhalten, das rechts einen Flügelrest, links Teile des Haupthaares einer
Person, darüber einen weiss emaillierten Heiligenschein, zu oberst das Wort acne
zeigt. Es handelt sich also um eine auch anderweitig nachweisbare Darstellung der
hl. Agnes als Orans mit einem rechts und links neben ihr auf einer Konsole sitzenden
Vogel, der einen Kranz im Schnabel trägt (Westd. Zs. II, i883, S. 223 nr. 87, 5; III,
i884, S. 188 u. Taf. VII 1; B. J. LXXXI, 1886, S. 7o; Vopel, Die altchristlichen Gold-
gläser Nr. 397; vgl. S. 57. — Sammlung Merkens, im Versteigerungs- Katalog, Köln
i9o5, nicht enthalten).
Severin 8- Der Reichtum an Grabfunden setzt sich in der Umgebung des Severinstores
TeUe von ^^^' ^^ Severinswall fanden sich mehrere bedeutende Skulpturen von grossen
grossen Monu- Monumenten (jedoch keine Fundamente von solchen), nämlich ein an den Seiten
abgebrochenes Architekturstück, dessen Schräge geschmackvoll mit Akanthusranken
verziert ist (Düntzer, Verzeichniss II 85 a; MWR 234; abgebildet B. J. XXX IX/XL,
1866, Taf. I 2), die gut gearbeitete Gruppe des einen Eber überwältigenden Löwen,
ganz ähnlich der von der Luxemburgerstrasse (S. 3oi u. Fig. i36/i37), nur am Kopfe
und Schweife des Löwen verietzt (B. J. XXXVIII, i865, S. i74; XXXIX/XL, 1866, S. i47
u. Taf. I 2; Kl. S. 116; Düntzer, Verzeichniss II 85; MWR 234), sowie die ebenso
wirkungsvolle, aber stark verstümmelte Gruppe des mit dem nemeischen Löwen
kämpfenden Herkules zur Symbolisierung der Leiden des Lebens, deren Überwindung
die Unsterblichkeit erwirbt (Westd. Zs. Korrbl. XVI, i897, S. ii3 nr. 48; Kl.
S. ii7 u. Taf. 116; MWR 475; Fig. i49).
Kleinftinde. Derselben Fundstelle gehört an die Terrakotta eines Kriegers (B. J. XLVII/VIII,
rp eusBc e. jg^Q^ g jjg^ sowie eine vollständig unversehrte, runde Sigillataschale, deren Inneres
320
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS 321
ganz mit figürlichen Darstellungen gefüllt ist. In der Mitte sitzt der Sänger Orpheus 3. Gräber-
in phrygischer Tracht, beschattet von einem zu seiner Rechten emporwachsenden südsAu
Lorbeer, seine Leier mit der Linken auf einen Altar stützend, an dem ein Fuchs
emporspringt, in der Rechten das Piektrum haltend. Ihn umgeben in neun, durch
horizontale Streifen voneinander getrennten Abteilungen 53 Tiere, zwischen denen
21 Bäume angeordnet sind.
1. Reihe. Hahn, Gans, Ente.
2. „ Rabe, Krähe, Geier (?), Falke, Pfau.
3. „ Schlange, die gegen einen Greif züngelt, Elefant, Eidechse, Adler
zwischen zwei Palmen, Nashorn, Nilpferd.
4. „ Springender Tiger, flötender Centaur — hockender Affe mit Syrinx,
Antilope, büflelartiges Tier.
5. „ Springender Wolf, gegen den vom Stamme eines Baumes eine
Schlange aufschnellt, Steinbock, Gemse — Hirsch, Panther, flie-
gender Vogel.
6. „ Pferd und Esel oder Maultier zur Seite eines brennenden Altars,
Ichneumon am Fusse des Orpheus beschattenden Lorbeers — zwei
Bären an einem Baume, Biber.
7. „ Ruhendes Kamel, Stier, Schildkröte, Löwenpaar, Fasan.
S. „ Zwei Esel, Eber, von einem Hunde gestellt, Hase, von einem Hunde
verfolgt, Schlange.
9. „ Eichhörnchen, Ziege, Widder, wieselartiges Tier.
(KiSA, Seltenheiten in Sigillata: Kunst und Kunsthandwerk, Monatsschrift des
K. K. Österr. Museums für Kunst u. Industrie VIII, i9o5, S. 596 u. Abbild. S. 6o3;
MWR i66; Fig. iSo). Die Schale fand sich zusammen mit Gläsern des 3. — 4. Jhs.,
darunter einer flachrunden Schale mit eingravierter Hirschjagd (Kisa a. a. O. S. 597).
Die Herstellung neuer Befestigungswerke förderte im J. i632 beim Severinstor Scverinstor.
„unzählige" Sarkophage ans Tageslicht (Crombach p. 7i), dazu aber auch drei Grab-
denkmäler, die zu den ehrwürdigsten Kölns gehören, leider aber sämtlich für ihre
Heimatstadt verloren sind. Es ist der Cippus des C. Deccius aus Ticinum, Soldat der
XX. Legion und pecuarius (Tierarzt nach v. Domaszewski, Westd. Zs. XIV S. 87),
mit dem Brustbilde des Verstorbenen als Togatus in einer Ädikula (Kl. 2 u. S. 88.
— Abbildungen auf Egmonis Stadtplan, Schild oben rechts, sehr modernisiert; in der
Sammlung von Inschriften aus Köln usw., Köln. Stadtarchiv, Chron. u. Darst. i69, auf
einem an Bl. 7 angeklebten Blatte, Handzeichnung; bei v. Mering, Bau- und Glocken-
inschriften, Chron. u. Darst. 243 a, fol. 6 v, Federzeichnung), der des C. Vetienius aus
Rom (Urbiqus : Nissen, Novaesium S. 9), Hornist der I. Legion, mit einer ähnlichen
Darstellung des Verstorbenen, an der besonders die kräftige Stirnlocke und die von
der Rechten gehaltene, in ein Futteral eingeschlossene Tuba (vgl C. J. L. III 4483)
auffällt (Kl. 4 u. S. 88. — Abbildungen ausser den bei C. Deccius aufgeführten: Kl.
Taf. I i; Lehner, Provinzialmuseum I, Taf. II 2; Fig. 53) und der des Arztes
M. Rubrius Leonta mit der Darstellung einer Tempelfront, deren Giebel von drei
Säulen, zwei auf den Ecken und einer in der Mitte, getragen ist (Kl. 18. — Abbil-
dung nur auf Egmonts Stadtplan, Schild oben rechts. Ein Grabmal in einer Tempel-
form, wie sie hier dargestellt ist, findet sich in Termessus: Dürm, Baustile II *,
Fig. 84 1). Die beiden ersten Denkmäler waren zunächst in die Mauer des Festungs-
werkes am Bayenturm eingelassen, galten dann seit dem Anfange des i9. Jhs. als
verloren und wurden von Hirschfeld im Museum zu St. Germain wiedergefunden
21
321
322
DAS RÖMISCHE KÖLN
3. Griber-
felder.
Südseite.
Chlodwigs-
platz.
Grosse
Monumente.
Zasammenge-
hörige Archi-
telcturstücke.
(s. die obigen Citale). Das dritte Denkmal ist kurz nach seiner Auffindung im Seve-
rinstor zerbrochen und vermutlich verloren gegangen (Gelenius p. 8S).
Zu den grossartigsten Grabdenkmälern Kölns gehören diejenigen, deren Über-
reste sich am Chlodwigsplatz gefunden haben. Hier erhoben sich wenigstens drei,,
oben mit Schuppendächem abschliessende Grabtürme, von denen einer geringere, die
zwei andern grössere Dimensionen aufwiesen (Kl. S. io9).
Einzelne dort gefundene ArchitekturslQcke lassen sich mit Sicherheit oder Wahr-
scheinlichkeit dem nämlichen Monument zuweisen. Es gehören zusammen:
I. a) Reiches Kompositkapitell eines Eckpfeilers, im untern Teile je ein Akan-
thusblatt auf den Ecken und eines in der Mitte,,
dahinter straff anliegende Schilfblätter zeigend;
oben ein kräftiger Eierstab (BPM 33 14; Kl.
Taf. II i; Fig. i5i); b) ähnliches, nur zum Teil
etwas roher gearbeitetes Säulenkapitell (BPM 33 1 3);
c) mächtiger, skulptierter Steinblock, rechts zu
einem schwach vortretenden Eckpilaster mit sechs
breiten Kanneluren verarbeitet, neben dem sich
an der Schauseite die Hälfte einer dicken Gir-
lande mit Bändern zeigt (BPM 33i6 ; Kl. Taf. II 2 ;
Fig. i52); d) Fragment eines Frieses, in seinem
obern Teile mit Akanthusranken, in seinem untern
mit Kanneluren geschmückt (BPM 33 12).
2. a) Skulptierter Block, links zu einem Eck-
pilaster mit sechs Kanneluren verarbeitet; an der
Schauseite zeigt sich über einer Reliefarchitektur
mit Gesims der Fuss eines Zweihufers (BPM 33 1 5);
^ I b) einseitig skulptierter Block, links mit derselben
W J Reliefarchiteklur, darüber ein beschuhter mensch-
^^ ^ lieber Fuss und Unterschenkel, die Hinterfusse
^H und der Schweif eines Vierfüsslers und zwei be-
iSÜl ]^^^M schuhte menschliche Füsse, von denen der rechte
^- — ^HSl leicht erhoben ist (BPM 33 1 7); c) einseitig skul-
pierter Block, rechts mit derselben Reliefarchitektur,,
darüber Füsse und flatterndes Gewand einer
Tänzerin (Düntzer, Verzeichniss II 65a; MVVR
in Formen und Maassen ganz a entsprechend
Fig. 153. Bonn, Provinzialmuseum. Triton
von einem Grabdenlcmal, gef. Chlodwigs-
platz.
Nicht zu-
sammenge-
hörige Stücke
Architektur-
reste.
2 79); d) Eckpilaster mit Sockel,
(Düntzer, Verzeichniss II 32 b; MWR 57o).
3. Fünf Bruchstücke fein gearbeiteter Simen, dem Bruchstück von der Luxem-
burgerstrasse (S. 3o9; Fig. i44) ähnlich: die Hohlkehle der von Konsolen getragenen
Platte ist wie die Konsolen selbst mit Akanthus belegt; die quadratischen Zwischenräume
unterhalb der Platte schmücken Rosetten und in einem Falle ein Storch (Düntzer,.
Verzeichniss II 72a, i6oa, i6ob, i6oc = MWR 260, I24, 5o, I25; BPM 33i8).
Folgende Fundstücke von Denkmälern des Chlodwigplatzes lassen sich nicht
zusammenordnen.
Architekturreste, i. Viereckiger geschuppter Pfeiler (Düntzer, Verzeichniss II
unter 2 1 5 a).
2. Fragment eines mit breiten Akanthus- und schmalen Schilfblätlem verzierten
Pfeilerkapitells (Düntzlr, Verzeichniss II i39a).
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINEXSIS
323
Skulpturreste, i. Prachtvoller Torso eines Triton, vom Scheitel bis zum Unter- 3. Gräber-
leib erhalten. Kopf mit Lockenhaar und gekräuseltem Vollbart. Ausdrucksvolles Ge- sa^^s **V
sieht mit weit geöffneten Augen und ausgebohrten Augensternen. Der abgebrochene Skulpturen,
rechte Arm war ehemals erhoben, der linke hielt über die Schulter ein zum Teil
noch vorhandenes Ruder. Im untern Teile des Rückens flossenartiger Fortsatz; der
Ringelschwanz, in den der Unterleib auslief, ist abgebrochen. Vom Sockel ofier von
der Bekrönung eines grossen Grabdenkmals (Kl. S. 112, i; BPM 3566; Fig. i53).
2. Torso der Statue eines Togatus vom Hals bis zu den Knien. Die rechte
Hand fasst in der typischen
Weise den Saum der Toga;
die fehlende Linke hielt wohl
ehemals eine Rolle (Kl.
S. 1 1 2, 2 ; DüNTZER,Verzeich-
niss II 95; MWR 222).
3. Fragment der un-
tern Partie eines Überlebens-
grossen Togatus mit reichen
Gewandfalten (Kl. S. 112, 3;
DüNTZER, Verzeichniss II
32a; MWR 342).
4. Linker Unterarm
mit Hand (Kl. S. 112, 4;
DüNTZER, Verzeichniss II
io4b; MWR 216}.
5. Spitze eines be-
schuhten Fusses und be-
schuhter Fuss mit Gewand-
zipfel daneben (Kl. S. ii 2, 5 ;
DüNTZER, Verzeichniss II
54a; MWR 3o6 u. 3o7).
6. Oberteil einer ko-
lossalen weiblichen Flügelge-
stalt, die über den gekreuz-
ten Armen bis an den Hals
mit Früchten beladen ist
(Kl. S. 112, 6; Düntzer, Verzeichniss II 28a; MWR 349).
7. Treff"liche, aber teilweise verstümmelte Gruppe des mit seinem Vater Anchises Äneasgruppe.
und seinem Sohne Ascanius aus Troja entfliehenden Äncas, ehemals die Bekrönung
eines grossen Grabmals. Äneas, in der Kleidung eines rcnnischen Feldherrn, mit der
Helmkappe auf dem Lockenhaar und dem kurzen Schwert an dem über die rechte
Schulter gehenden Wehrgehänge, umfasst mit dem linken Arme den auf seiner linken
Schulter sitzenden Anchises, der den Mantel über den jetzt fehlenden Kopf gezogen
hatte und auf dem Schosse das viereckige Kästchen mit den troischen Heiligtümern
trägt; kräftig ausschreitend führte er einst an der rechttn Hand den kleinen Askanius,
der in der Rechten noch den Rest des Hirtenstabes hält (Wcstd. Zs. Korrbl. IV,
i885, Sp. 78 nr. 7i; B. J. XCHI, i892, S. 66 nebst Taf. VHI u. IX [ohne Ascanius];
Brüning, Die Kölner Aeneasgruppe: ß. J. XCV, iS94, S. 49; Kl. S. i 12, 7; Düntzer,
Verzeichniss II 112 und 95a nebst Nachtrfig S. 122; MWR 566; Fig. i54).
Fiflr. 154. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Äneasgruppe,
get. Chlodwigplatz.
323
21*
324
DAS RÖMISCHE KÖLN
3. Oriber-
felder.
SUdseite.
Grabsteine und
Sarkophag.
Vor dem
Severinstor.
Bonner-
strasse.
Grabfunde
vom ndrdl.
TeUe.
Neustfidt Teil,
Westseite.
Neustidt. Teil,
Ostseite.
8. Ein erhobener Unterarm nebst kleinem Schild mit Medusenhaupt, das ein-
zige Fundstück des Chlodwigplatzes aus Marmor und darum wohl nicht den dortigen
Grabdenkmälern zuzuweisen (Kl. S. 112 A. 3; Düntzer, Verzeichniss II 11 7a;
MWR i9o).
Dem Chlodwigplatz gehört endlich an: die Gfabara des Herculinius Nicasius
Ovandam aus dem 3. Jh., deren Inschrift in Übereinstimmung mit der fremden
Herkunft des Toten einen geradezu barbarischen Charakter trägt (Kl. 102); der ver-
loren gegangene Sarkophag des Walkermeisters Julius Verinus (Kl. 12 5) sowie ein
Grabschrift -Fragment mit dem Namen Lupula (Kl. i67).
Vor dem Severinstor — die Stelle ist nicht genauer bekannt — fand sich im
J. i879 eine Bleikiste mit Deckel, die eine rauhwandige graue Urne mit Asche, einen
gleichartigen kleinen Becher, einen weisstonigen Krug, einen Sigillatateller, ein Sigil-
lataschälchen mit Ausguss, eine Tonlampe mit gestreckter, von Voluten begrenzter
Schnauze, eine Fusslampe, eine tropfen föim ige Ampulla, eine sechseckige Henkel-
flasche und einen Kugelbecher von grünlichem Glase sowie ein Kleinerz des Vespa-
sian und zwei Bronzenadeln enthielt — lauter Gegenstände, die den Fund der Fla-
vierzeit zuweisen (BPM 876). Ebendorther stammt der stark verstümmelte Cippus
einer Veteran enfamilie mit drei Rundmedaillons in einer Reihe (gefunden „vor dem
Severinsthor im Fort am Severinsthurm im Graben Nr. 6": Kl. 59), ein nach links
gewandter weiblicher Porträtkopf mit einer Lockenreihe um die Stirn und den ganzen
Kopf umgebenden Flechten (BPM 4855), ein gut gearbeiteter männlicher Porträtkopf
(BPM 4868), eine fein ciselierte, aber stark zerstörte weibliche Gewandtigur aus
Bronze, wohl Kopie eines altern Werkes (BPM 369o), und eine Bronzelampe, sog.
Mithraslampe, mit Kettchen (MWR 21).
Von der Bonnerstrasse besitzt das Bonner Provinzialmuseum zwei Grabfunde,
die beide der Wende des 3. u. 4. Jhs. angehören. Der eine (9222 — 9226) enthält
eine konisch nach oben zulaufende und mehrere Kugelflaschen von grünem Glase,
der andere (i6i42) einen späten Sigillatateller, einen Trinkbecher mit Aufschrift, eine
konische Glaskanne mit Wellenband auf dem obern Rande, ein doppelhenkeliges,
fadenumsponnenes Fläschchen und ein Grosserz des Postumus (Westd. Zs. XXIII,
i9o4, S. 383).
In dem neustädtischen Teile der Bonnerstrasse fand sich zunächst an der Ecke
von Elsaßstrasse und Zugweg der Oberrest eines mächtigen Grabmals aus dem Ende
des I. Jhs, ein Bruchstück des Frieses, der die zweiteilige Inschrift trug, mit darüber-
liegendem Gesims; in der Inschrift erscheint der Name L. Vedian[usJ oder Vedi-
an[ius] (Kl. 49). Vom Zugweg stammt eine ovales, in Bronze gefasstes Goldglas-
medaillon, eine fliegende Taube mit dem Ölzweige zeigend, offenbar zu einer christ-
lichen Goldglasschale gehörig oder für eine solche bestimmt, wie sie an St Severin
gefunden worden ist (MWR 772); von der Rolandstrasse eine mit Münzen Nervas
gefundene Tonlampe (MWR 2628) und eine Haarnadel aus emaillierter Bronze
(MWR 669).
Östlich von der Bonnerstrasse setzt sich das Gräberfeld fort, das sich im Osten
der Severinstrasse bis in die Nähe des Rheines erstreckt. Hier fand sich nicht weit
vor Severinstor der Cippus der Pompeiia Daganiia und ihres Gatten, des M. Aure-
lius Victor, Veteranen der legio p(rima Minervia), aus der Wende des 2. u. 3. Jhs.
(Westd. Zs. Korrbl. XXIII, i9o4, Sp. 73 nr. 29, 5; MWR 644) und ein lebensgrosser
männlicher Kopf einer Grabbüste (MWR 649). Am Eingange der Teutoburgerstrasse
(von der Bonnerstrasse aus) liegen in beiden Fahrstrassen Reste von Grabbauten,
324
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
325
und nicht weniger als 49 Grabfunde (Brand- und Skelettgräber sowie Einzelfunde)
sind auf einer Strecke von ungefähr 65 m in dieser Strasse gemacht worden (vgl.
den Plan des im Frühjahr i898 aufgeschlossenen römischen Gräberfeldes an der
Teutoburger- und ßonnerstrasse von Stadtbauinspektor Gerlach, Handzeichnung,
97 X 68 cm, MWR).
Unmittelbar hinter der Umwallung kam auf dem Areal des Hauses Bonner-
strasse i3o („am Toten Juden") der wohl erhaltene Cippus des C. Aiacius Mango
aus der vorflavischen Zeit mit dem typischen Brustbilde eines Togatus und der in
unseren Gegenden höchst seltenen Akkla-
mation des Verstorbenen (vale aiaci) zu-
tage (Kl. i6 u.Taf. I 3; Fig. i55); angeblich
in einer Lehmgrube ebendort fand sich
der obere Block des Monumentes eines Frei-
gelassenen, des C. Messulenus luvenis, mit
der lebensgrossen Büste des Verstorbenen
in einer halbkreisförmig abschliessenden
Nische, die von einem Giebeldreieck überragt
ist (Kl. 47 u. S. ii9).
Der nur ein wenig südlicher, eben-
falls auf der Westseite der Bonnerstrasse
gelegene Vorort Arnoldshöhe ist einer der
bevorzugtesten Begräbnisplätze der frühe-
sten Römerzeit. Leider fehlt es an ge-
nauem Nachrichten über die hier aufge-
fundenen Gräber (vgl. die Urne BPM 3i35);
dafür reden um so lauter die Denkmäler.
Hier erhob sich der leider stark abge-
schürfte Cippus der Familie des L. Baebius
aus Veleia, Veteranen der XX. Legion, mit
sechs in zwei rechteckigen Nischen ange-
ordneten, künstlerisch geringwertigen Brust-
bildern, von denen oben L. Baebius mit
der Rolle, seine Gattin mit dem Apfel und
ein Sohn zwischen ihnen, unten ein Mann
zur Rechten und zwei Frauen links von ihm
angebracht sind (Kl. 5 S. 9i u. Taf. I 2;
Fig. i56); hier lag die Grabstätte des M. Petronius Flosclus aus Brixellum und seiner
Freigelassenen, die auf dem von einem Rundgiebel mit Medusenhaupt und zwei kauernden
Löwen bekrönten Denkstein ausdrücklich als ein Quadrat von 18 röm. Fuss Seitenlänge
bezeichnet wird (Kl. i7 u. Taf. I 4; Fig. i57); hier stand der jetzt verstümmelte Cippus
der Antonia Daenis, gesetzt von ihrem Sohne Diogenes, mit grosser Rosette in dem
dreieckigen Giebel (Kl. 16). Alle drei Cippen gehören der vorflavischen Zeit an.
Auch grössere Monumente erhoben sich an dieser Stelle, von denen sich folgende
Bruchstücke erhalten haben:
I. Block von der Vorderseite eines gut gearbeiteten Monumentes, das obere Stück
von zwei halbrunden Nischen (die linke mit einem männlichen Porträtkopf)
und über ihnen geschmackvolles Rankenomament zeigend; auf der Oberfläche
grosse Dübellöcher für den Aufsatz (BPM 3i34;;
3. Gräber-
felder.
Südseite.
VorRtidt. Teil.
Am Toten
Judeiu
Fig. 165. BraunsberflT i. OstpreuRHen»
Archäologisches Cabinet. Cippun des C. Aiacius
Mango, gef. Köln, Bonnerstrasse.
Reste Ton
grossen Monu-
menten.
325
326
DAS RÖMISCHE KÖLN
8. Oriber-
felder.
Südseite.
Kleinfimde.
Grabfunde der
Bonnentrasse
ohne genau
bek. Fundort
2. ein Friesstück mit geschmackvollem Blätter- und Fruchtschmuck in Relief
(BPM 3i3o);
3. Bruchstücke von Gesimsen und andern ornamentierten Baugliedern (BPM
3i3i— 3i33);
4. Akroterie in Gestalt einer tragischen Maske mit breitem Gesicht und hoher
Haarfrisur (BPM 3i25; Lehner, Provinzialmuseum I, Taf. XVII, i; Fig. i58);
5. Platte, aus der ein hübsches Satyr-
köpfchen mit dichtem Haar und Bart
hervorragt (BPM 3 126);
6. geschuppte Platte (BPM 3i29);
7. untere Lage des Schuppendachs eines
Grabturmes (BPM 3i27);
8. Werkstein des nämlichen Schuppen-
dachs (BPM 3128).
Zu den Funden von Arnoldshöhe
vgl. Westd. Zs. Korrbl. I, 1882, Sp. 3 nr. u;
B. J. LXXII, 1882, S. 69.
Bemerkenswerte Klein funde aus Ar-
noldshöhe sind: eine Sigillatalampe in
Form eines Ochsenkopfes (MWR 3o85),
eine farblose Glasschale mit Faltenein-
drücken (MWR 558), zwei Fibeln aus
Weissmelall (MWR 76o u. 76j) und eine
Merkurstatuette aus Bronze (MWR 799).
Es erübrigen noch zwei Funde der
Bonnerstrasse, von denen unbekannt ist,
in welcher Gegend sie gemacht sind: ein
Grabfund, der u. a. ein kleines Fläschchen
aus farblosem Glase mit doppeltem Frauen
gesicht (MWR 7oi), ein minimales Kugel-
flclschchen aus smaragdgrünem Glase
(MWR 7o5) und ein Armband aus kobalt-
blauen, weiss überfangenen Glasperlen mit
Goldschloss (MWR 7o7) enthält (Westd.
Zs. XV, 1896, S. 382; B. J. 102, 1898,
S. 294), sowie der untere Teil des der
Spätzeit angehörigen Grabsteins des Centurionen Lupulus (Kl. 11 5).
Figr. 156. Donn, Provinzialmuseum. CippuM der
Familie des L. Baebius, gel. Köln, Arnoldshöhe.
d) Die Ostseite.
Ost Seite. Da sich an der Ostseite der Colonia Agrippinensis keine einzige Grab-
GnS)denk-^ Stätte mit Sicherheit hat nachweisen lassen (S. 269), so müssen die hier auf-
mäler. gefundenen Grabesaiterlümer als verschleppt angesehen werden. Es sind, abge-
sehen von dem nur möglicherweise hierher gehörigen Säulenschafte vom Franken-
platz (S. 264/265), folgende:
I. Bruchstück des Grabsteins eines Angehörigen der XVL Legion aus der
claudisch-neronischen Zeit, zu einem romanischen Kapitell verarbeitet, gefunden auf
dem Filzengraben (Kl. 12).
326
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
327
2. Verlorener Grabstein des Opferschlächters C. Julius Firminus aus Köln und
des M. Aurelius Antiochus, beide Soldaten der XXX. Legion, vermutlich vom Aus-
gange des 2. Jhs., gefunden am Rhein bei Köln (Kl. 84).
3. Einfacher Grabstein des Mellonius Eraclius und seiner Frau Fannia Secunda
aus dem 3. Jh., gefunden Friedrich Wilhelmstrasse (Kl. 112).
4. Rest einer lebensgrossen Gewandfigur von der Brust bis zum Schosse,
gefunden auf dem Frankenplatz (Düntzer, Ver-
^eichniss II, 218; MWR 46).
5. Bruchstück eines Waffe nfrieses mit Archi-
travgliederung vom Grabmal eines Militärs, gefunden
vor Heumarkt 79 (Kl. S. 118).
6. Fragment vom Schuppendach eines Grab-
turmes, gefunden beim Bau der neuen Markthalle,
östlich vom Heumarkt (B. J. iio, i9o3, S. 358).
e) Grabesaltertflmer unbestimmten Fundorts.
Dieser Abschnitt enthält die wichtigsten
Grabesaltertümer, die ausdrücklich als in Köln oder
-dessen Umgegend gefunden bezeichnet werden oder
deren Aufbewahrungsort den kölnischen Ursprung
verbürgt.
I. GRABFUNDE.
1. Brandgrab, enthaltend eine prächtige Glas-
amphora mit Münze Marc Aureis als Cäsar, eine
Flasche aus grünem Glase und einen silbernen
Löffel, der auf dem Stiele die Inschrift trügt:
NOCTVRNA ET SERiOLA. Sammlung Aldenkirchen
(B. J. XXXV, 1863, S. 5o: C. J. Rh. 424).
2. Angeblich geschlossener Grabfund, ent-
haltend zwei weisse einhenkelige Krüge, einen Sigil-
latateller (Dragendorff, Terra sigillata 3i) mit
dem Stempel amianvs f und einem Graffito, in
dem der Name Aurelius vorzukommen scheint,
-einen Sigillatateller mit zwei bandartigen Henkeln,
ein Sigillataschälchen , eine Bronzegürtelschnalle,
einen eisernen Fingerring mit weissem Intaglio, auf
dem eine stehende Minerva mit einer Viktoria auf der linken Hand dargestellt ist,
einen Bronzefingerring aus dünnem Draht mit weissen Perlchen und eine Bronze-
nadel mit viereckigem Kopf und bekrönendem Pinienzapfen (Westd. Zs. XXIII, i9o4,
S. 3S3; BPM i5 763).
3. Über einen Grabfund in Köln berichtet ein loses Blatt des Kölner Stadt-
archivs aus der 2. Hälfte des 18. Jhs. in vierzehn lateinischen Distichen, die nach der
Randbemerkung „Gräffinger, Decanus BMV ad gradus" wohl von diesem verfasst sind.
Über den Inhalt des Grabes heisst es:
Ossibus accumbunt cochleare, numismata, lampas,
Fictilis urna, Stylus, vitrea vasa, liquor.
8. Gräber-
felder.
Ostseite.
Grabes-
altertümer
unbestimm-
ten Fund-
orts.
Brandgräber.
Fig. 157. Bonn, Provinzialmuseum.
Cippus des M. Petronius u. seiner Frei-
gelassenen, gef. Köln, Amoldühöhe.
327
328
DAS RÖMISCHE KÖLN
3. Gräber-
felder.
Altertümer
unbestimm-
ten Fund-
orts.
Grabfunde.
Spätrömischer
Grabfund.
Kalkstein-
umen.
Aschenkisten.
Die Münzen scheinen von Lucius Verus gewesen zu sein: unter seine Regierung
wird der Tote gesetzt. Über den Ort der Beisetzung gibt das Gedicht nur eine
Andeutung :
Hoc tarnen ossa cubent, quo fatum condidit, horto,
Dum sonus extremae suscitet illa tubae.
Auf der Rückseite des Blattes steht eine freie Übersetzung des Gedichtes in
deutschen Alexandrinern; die Haupt-
steile lautet:
„willst du das zeugniss auch von
meinem glauben haben?
schau, wass man neben mir in
diesem sarg begraben:
ein lampf nach alter art bey
meinen todten-kopf
ein griffel aus metall sambt einem
irden topf
ein löffel, Schüssel, glass verschie-
dener gestalten
worin ein frembder safft noch
wirklich aufbehalten,
auch ertz und sielber müntz;
dies alles deutet an,
was man von meinem standt, und
Schicksal halten kann."
4. Einem spätrömischen Grab-
fund aus der Umgegend von Köln
entstammt eine grosse Glashenkel-
flasche, eine dünne Glasschale und
angeblich auch ein Glaskugelbecher
mit hohem Hals und Fuss (BPM
14478, 14479, i4745).
5. Aus dem nämlichen Kölner
Grabfund rühren angeblich her : eine
konische Flasche aus Milchglas mit
opakweissem Faden um den Hals,
in der sich ein ähnliches doppel-
henkeliges Fläschchen befindet, eine zweihenkelige Kugelflasche mit blauen Nuppen,
eine Strigilis aus Bronze und ein birnenförmiger Sigillatakrug (MWR 932, 933, i352,
4i3i).
6. Schöne Kalksteinurne in Form eines aufgeschlossenen Blumenkelches mit
geschweiftem, geschupptem, oben abgeplattetem und mit einem eisernen Ringe ver-
sehenem Deckel; vielleicht von der Luxemburgerstrasse, woher die neben der Urne
erwähnten Fundstücke stammen (B. J. LXXXIX, i89o, S. 2o9; BPM 5o65).
7. Zwei schmucklose Aschenurnen aus Jurakalk (MWR 352 und 353).
8. Kleine rechteckige Aschenkiste ohne Deckel, im Innern muldenförmig aus-
gehöhlt, an der Vorderseite mit einem rohen Relief geschmückt, das die Daphnesage
zur Darstellung bringt: Apollo, unbekleidet, verfolgt Daphne, die, mit fliegendem
Gewände fliehend, sich nach ihm umwendet und mit der rechten Hand die Krone
Fig. 158 Bonn, Provinzialmuseum. Akroterie in Gestalt
einer tragiRchen Maske, gef. in Köln, Arnoldshdhe.
328
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
329
eines Baumes ergreift. Links daneben steht Daphnes Vater, Inachus, als bärtiger,
nur mit einem Himation bekleideter Mann, der mit der erhobenen Linken sich auf
sein Königsszepter stützt (Düntzer, Verzeichniss II 76; MWR 244).
9. Mächtige Aschenkiste mit Deckel, im Innern mit vier cylinderförmigen
Höhlungen zur Aufnahme von Urnen versehen, ähnlich der in der Machabäerstrasse
gefundenen (S. 276). Drei mit Deckeln verschlossene Glasumen, die in die Höhlungen
passten, hatten sich erhalten. Auf den Schmalseiten der Kiste standen die Inschriften
(Fabrik- oder Steinmetzzeichen): UR und VDl. Ende des i6. Jhs. im Hause des
Bürgermeisters Johannes Hardenrath, jetzt verloren (Brcelman, Epid. 14, lo, 1 1, 12;
in den Erläuterungen als ,sarcophagus barbarus forte ducis alicuius ex populis Ger-
manicis' bezeichnet; Kl. i32).
IG. Aschenkiste aus vulkanischem Gestein ohne
Deckel, an der einen Seite halbrund abschliessend
(Düntzer, Verzeichniss II 2 53; MWR 120).
11. Tuffsteinsarkophag mit der Aufschrift m s,
wohl = Manibus sacrum (Kl. i3i; MWR o. N.).
12. Platter Sarkophag aus rotem Sandstein mit
Deckel, aus dem Cäcilienspital stammend (Düntzer,
Verzeichniss II 243; MWR 106).
Ausserdem zahlreiche Aschenkisten von verschie-
denen Formen und Sarkophage aus Jurakalk, Tuff und
Sandstein, teils mit, teils ohne Deckel.
IL GRABDENKMÄLER.
a) Cippen der vorflavischen Zeit. i. Ver-
lorener Cippus des Afrikaners Anno (= Hanno), des
Sohnes des Imilco (= Himilco), mit Giebeldreieck über
der Inschrift, im 16. Jh. im Besitze des Bürgermeisters
Constantin von Liskirchen, darum sicher aus Köln, ab-
gebildet auf Mercators Stadtplan, rechter Rand oben
(Taf. I; Kl. i4, wo die Lesung so zu ergänzen und
zu verbessern ist: anno | imilcon[i]s • f(ilivs) | afer •
an(norvm) • Lx I h(ic) . s(iTVs). e(st) • h(eres) . f(aci-
endvm) . c(vravit) 1 1).
2. Verlorener Cippus des Sassaius, Sohn des Liccaius, aus der VIII. Cohorte
der Breuker, nach G ruter zwei Löwen zeigend, die einen Knaben zerreissen wollen,
darunter zwei kleine Hunde mit ihrem Jungen. Das Denkmal ist nach Pighius in
Köln, nach Gruter irgendwo am Rhein, weniger glaublich nach v. Hüpsch bei
Asberg gefunden (C. J. Rh. 232 und die dort aufgeführten Citate).
3. Relief vom Grabcippus eines Reiters in einer halbkreisförmigen Nische, die
die frühe Verzierung mit schneckenförmigen Stimziegeln und Bändern zeigt, einen
mit Helm, Panzer, Kriegsmantel, Schwert und grossem Schild ausgestatteten Reiter
darstellend, der mit der Lanze in seiner Rechten zum Stosse gegen einen vor den
Füssen des Pferdes liegend gedachten Feind ausholt. Auf das Pferd und dessen
Riemenzeug ist viel Sorgfalt verwandt (Kl. S. 9o und Taf. I 5; Fig. 54).
b) Cippen der fl avischen Zeit. i. Stark zerstörter Oberteil eines Cippus,
der unter der Büste eines Togatus in halbkreisförmiger Nische eine Zeile der Inschrift
mit dem Namen Florentinus (?) zeigt. Das Denkmal befand sich nach ßroelman
8. Gräber-
felder.
Altertümer
unbestimm-
ten Fund-
orts.
Grabfunde.
Sarkophage.
Cippen der
vorflavischen
Zeit.
Fig 159. OsnabrQck, Gymnasium.
Grabcippus einer Frau aus dem
1. Jh., gef. in Köln.
Cippen der
Flavierzeit.
329
33o DAS RÖMISCHE KÖLN
8. Griber- ,in porta occidentali secunda S. Cuniberti*. Abgebildet auf Mercafors Stadtplan, rechter
Altertümer ^*^"^ (Taf. I), und auf Broelmans Tab. IV Mon. vetustatis (Fig. 5i); zwei kleine
onbestimm- Stiche von Schlappal mit Beischrift nach Broelman im H. M., Abt. Römisches
ten Fund- .«. ..
orts. (Kl- 24).
Grabdenk- 2. Schon im i6. Jh. zersägte, jetzt verlorene Grabinschrift des Cassius, Matrosen
der Rheinflotte. Abgebildet auf Mercaiors Stadtplan, rechter Rand (Taf. I; Kl 25).
3. Kleiner Cippus der Usia Prima aus Pherae. Eine halbrund abschliessende
Nische enthält die Büste der Verstorbenen in der typischen Tracht und Haltung, mit
reichem Haar, das in Locken auf beide Schultern herabfällt. Die Inschrift ist schwer
lesbar. Von dem Besitzer, Herrn Dompropst Dr. Berlage, dem Gymnasium zu
Osnabrück geschenkt (Fig. i59).
Grössere Mo- c) Reste von grösseren Grabmonumenten, i. Teil eines Grabmals,
1.— 3. Jhs. d^® Büste eines Mannes auf schmucklosem, viereckigem Sockel in flacher Bogennische
zeigend, ähnlich dem Denkmal des C. Messulenus (S. 325), nur bekannt durch die
gut ausgeführte Handzeichnung bei v. Mering, Bau- und Glockeninschriften (Kölner
Stadtarchiv, Chron.
u. Darst. 243 a) fol.
6 v, wo es neben
vier anderen Kölner
Grabdenkmälern er-
scheint, sowie in der
Sammlung von In-
schriften aus Köln
usw. (Kölner Stadt-
archiv, Chron. u.
Darst. i69) zwischen
Fijf. 160. Boflrennische mit männlicher Büste von einem Kölner r i « i« /i-.- r \
Grabdenkmal. fol. 8 und 9 (Flg. 1 6o).
2. Linke Hälfte
des Aufsatzes eines arenartigen Grabdenkmals mit Mäanderfries, geschuppter und
im Rund der Vorderseite mit einer Rosette geschmückter Wulstrolle, vollständig er-
haltenem Seitengiebel und dem Ansatz des Vordergiebels. Auf dem Mäander steht
eine deutsche Inschrift,. anscheinend des i7. Jhs. (Kl. S. io7 und Taf. I 12; MWR
o. N.; Fig. 161).
3. Die beiden unversehrt erhaltenen, geschuppten Wulstrollen von der Bekrönung
eines grossen, arenförmigen Grabmals mit schöner Satyrmaske im Rund der Vorder-
seite. Die eine wurde gefunden bei der Niederlegung der alten Stadtmauer (durch
Verwechselung ist Westd. Zs. IV, i885, S. 38 „Hohestrasse, der Mündung der Blind-
gasse ungefähr gegenüber", als Fundort angegeben), von dem Fundort der anderen
verlautet überhaupt nichts (Westd. Zs. Korrbl. I, 1882, Sp. 39 nr. i4o; IV, i885, Sp. 79
nr. 7ia; Kl. S. io7; Düntzer, Verzeichniss II i49; MWR i44; Fig. 162).
4. Kleiner männlicher Porträtkopf (MWR 546).
5. Lebensgrosser bärtiger Porträtkopf mit ausdrucksvollem Gesicht (MWR 476;
Fig. i63).
6. Lebensgrosser männlicher Porträtkopf mit kurzem Bart und Schnurrbart,
vielleicht von der Luxemburgerstrasse (MWR o. N.).
7. Weiblicher Porträtkopf Das Haar bildet um das Gesicht einen dicken
Wulst, der von einem Reifen gehalten wird, hinten fällt es in einen starken Schopf
herab. Oben auf dem Kopfe befindet sich ein Zapfen (MWR 572).
33o
IV. DAS AUSSEKGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
33 1
8. Weiblicher Porträtkopf mit stark hervortretenden Backenknochen. Haar-
frisur ähnlich der des vorhergehenden Kopfes (MWR 573).
9. Weiblicher Porträtkopf mit ausgebohrtem reichen Lockenkranz um die Stirn
(MWR 423).
10. Schöne weibliche Porträtbüste aus weissem Marmor. Die Stirn umgibt ein
Kranz von kleinen, ausgebohrten Löckchen; hinten ist das Haar netzförmig zusammen-
geknotet. Nach Düntzer gefunden von dem Zollbeamten Nolten aus Uerdingen auf
einem Kirchhofe in Köln während des siebenjährigen Krieges (MWR 564; Fig. 47).
11. Bruchstück eines Frieses vom Grabmal eines Militärs mit Panzer, Helm
und einem Teile des Schildes (Düntzer, Verzeichniss H 48; MWR o. N.).
12. Bruchstück eines Frieses mit kriegerischen Emblemen, insbesondere einem
grossen Schild (Düntzer, Verzeichniss II 84, der den Schild als Arbeitsbank bezeichnet;
MWR 236).
i3. Bruchstück des Architravs und des Frieses eines Soldatengrabmals mit
Darstellung von Phantasieschilden. Der
Stein ist im Mittelalter zersägt und auf
der Rückseite als Memorientafel für
den am 23. Oktober verstorbenen Laien
Ekquin benutzt worden (Düntzer, Ver-
zeichniss II 73; MWR 269; vgl. B. J.
XXXII, 1862, S. II 4).
i4. Bruchstück eines grossen,
dreimal abgestuften Architravs und
Frieses mit Phantasieschilden und
Schwertern in Flachrelief (MWR 601;
Fig. i64. — Vgl. zu II bis i4: Kl.
S. 118).
i5. Als Bogenstein verarbeitetes
Bruchstück eines Architravs und Frieses,
letzterer mit Reliefdarstellung einer Henne (MWR o. N.).
16. Männlicher Torso mit gegürteter, kurzärmeliger Tunika und übcreinander-
geschlagenen Händen, wahrscheinlich einen Diener darstellend. Im Rücken vier-
eckige Stütze (MWR 627).
i7. Verlorenes Relief eines Flötenspielers in viereckiger Umrahmung, vielleicht
von einem Grabmal (Broelman, Epid. I 4i; Comm. I fol. 36 iv).
18. Torso eines auf einer Platte ruhenden, von den Hüften ab mit Schilfblättem
und Schuppen wie mit einer Schürze umgebenen Triton. Die Fortsetzung des um-
gebogenen Unterleibes ist abgebrochen. Der ehemals erhobene rechte Arm hielt wohl
ein Ruder (MWR 479; vgl. S. 323, 1).
i9. Kolossalmaske eines Flussgottes mit geöffnetem Munde und in reicher Fülle
herabfliessendem Haupt- und Barihaar in viereckiger Einfassung. Rohe, aber wirkungs-
volle Arbeit, wahrscheinlich auf einen hohen Standort berechnet. Bis i848 auf dem
Laurenzplatze eingemauert (Düntzer, Verzeichniss II 56; MWR 299. — Vgl. zu 18
und i9: Kl. S. 112 A. 2 und S. 116).
20. Geflügelter Amor, der zusammengekauert mit den beiden zusammenge-
-schlagenen Händen und dem Kopfe auf dem erhobenen linken Knie ruht (MWR
i29; Fig. i65).
3. Gräber-
felder.
Altertümer
unbestimm-
ten Fund-
orts.
Grabdenk-
mäler.
FiflT. 161. Mus. Wallraf-RIchartz. Bruchstück
der ßekrönung eines Grabmals.
33 1
332 DAS RÖMISCHE KÖLN
3. Gräber- 21. Unbekleidete männliche Gestalt, mit untergeschlagenem rechten Bein und
Altertümer erhobenem linken Knie in etwas rückwärts gelehnter Stellung kauernd; die beiden
unbestimm- Hände scheinen entweder auf dem linken Knie zu ruhen oder dem Munde etwas
^^"oft'i"'*" zuzuführen. Stark abgeschürft; vielleicht ein Affe (MWR 577).
Grabdenk- 22. Kleine, sehr verwitterte Gruppe des einen Eber überwältigenden Löwen
™*^®''- (Kl. S. 116; DüNTZER, Verzeichniss Um; MWR 201).
23. Nur bruchstückweise erhaltene Gruppe des ein Schaf überwältigenden Löwen
(MWR o. N.).
24. Kleiner Löwenkopf mit aufgesperrtem Rachen (Düntzer, Verzeichniss II
io4; MWR 21 3).
25. Akroterie in Gestalt einer weiblichen tragischen Maske mit hoch aufge-
türmter Haarfrisur und ausdrucksvollem Gesicht (MWR 654; Fig. 166).
26. Gruppe des den Zeusadler tränkenden Ganymedes. Mit der Chlamys und
der phrygischen Mütze bekleidet, in der linken Hand den Hirtenstab haltend, stützt
er sich mit dem linken Arm auf den Pfeiler, auf dem der Adler sitzt, und hält
diesem die Schale hin (Kl, S. 118
und Taf. II 5; Fig. io9).
2 7. Eckstück einer geschweift
ansteigenden, geschuppten Dachpy-
ramide eines Grabturmes (MWR 60 7).
28. Kolossaler ungeschuppter
Konus (Höhe i,4om; grösster Durch-
messer o,7o m) eines Grabturmes
(MWR 396).
Spätere Grab- ^^^^^^^^^^^^^^^^-^^ ^ ^- -'* ^jj Spätere Grabsteine mit
steine mit Por- Fig. 162. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Eckwulst r>4.«*j i.11 ,^u
trat- der Bekrönung eines Grabmals. Porträtdarstellungen. I. Grab-
darstellungen. Steinfragment mit dem Namen der
Regi[nia I]ngenua und dem Reste einer Nische in rechteckig vertieftem Felde
• (Kl. 60).
2. Cippus des Superinius Rusticus, seiner Schwester Superinia Superba und
deren Mutter Ingenuinia Junia (3. Jh.) mit drei Porträts in Rundmedaillons, die im
Dreieck gestellt sind (Kl. 68).
3. Cippus der Paternia Proba (3. Jh.) mit Porträt in Rundmedaillon (Kl. 7i).
4. Unten abgebrochenes Grabrelief, eine Frau in ganzer Figur in einer recht-
eckigen, oben spitzgiebelig auslaufenden Nische zeigend. Ihr einfach gescheiteltes
Haar fällt über den Nacken in einem Knoten herab; sie ist bekleidet mit der Stola
und Palla, die, mehrfach gerollt, über den rechten Arm geworfen ist, und in der
linken Hand hält sie den geöffneten Schmuckkasten. In die Brust der Frau ist
nachträglich in einem Rundmedaillon eingemeisselt das Brustbild eines mit der Toga
bekleideten Mannes, wodurch der rechte Unterarm und die rechte Hand der Frau
verschwunden sind. Es handelt sich wohl um Mutter und Sohn. Gute Arbeit vom
Ende des 2. Jhs. (Kl. S. i3o; Düntzer, Verzeichniss II ii5; MWR i93).
5. Unten abgebrochenes kleines Grabrelief, in rechteckiger, oben spitz gegiebelter
Nische einen pausbackigen Knaben mit kurzem Haar in langer Tunika und weitem
Mantel zeigend, der mit dem Zeigefinger der rechten Hand auf einen von der linken
gehaltenen Apfel weist (Kl. S. i3i; MWR 397).
6. Unten abgebrochenes, oben spitz gegiebeltes Grabrelief, in rechteckiger Nische
das roh gearbeitete und stark bestossene Porträt einer Frau zeigend. Ihr einfach
332
IV. DAS AUSSENGEBIKT DER COLONIA AGRIPPINENSIS
333
gescheiteltes, von einer Binde umschlungenes Haar ist zur Seite des Kopfes in drei
dicken Wülsten angeordnet; die Palla hat sie schleierartig über den Hinterkopf
geschlagen und hält sie anscheinend mit der Rechten vor der Brust zusammen (Kl.
S. i3i; MWR3oi).
7. Obere linke Ecke eines mit einem fein skulptierten Gesims und drei in einer
Reihe stehenden Porträtmedaillons (ein ganzes mit Frauenbüste und die Umrahmung
eines zweiten erhalten) geschmückten Grabsteins (Kl. S. i32; MWR 439).
8. Bruchstück eines Grabsteines mit Rundmedaillon, das eine männliche Gestalt
mit auf der rechten Schulter geheftetem Himation zeigt (MWR o. N.).
9. Reicher, unten abgebrochener
Grabaltar, dessen Aufsatz von zwei Pfei-
lern getragen wird, zwischen denen sich
in einem von einem Quadrate umschlosse-
nen Rundmedaillon ein weibliches Brust-
bild befindet. Oben ein Apfel und eine
Birne (Kl. S. I27; Düntzer, Verzeichniss
n 233; MWR loo).
e) Spätere Grabsteine ohne
Porträtdarstellungen. i. Grabstein
des T. Aurelius Rufinus, Veterans der
legio I. Minervia, gefunden in der Nähe
von Köln (Kl. 85).
2. Unten abgebrochene Grabplatte
der Novellia Solina (Kl. 86).
3. Verlorene Grabinschrift des Ner-
viers Vellango, des Sohnes des Haldavvo,
seiner Gattin und seines Sohnes (Kl. 87).
4. Grabstein des Müllers [Terti]nius
Secundus, eines Nerviers, seiner Gattin
[Pr]iminia Sabina und seiner Freigelasse-
nen Tertinia [. .]fua (Kl. 89).
5. Grabstein der Pompeiia Dagania
und ihrer Tochter Aurelia Ursa. Schon
in den zwanziger Jahren des i9. Jhs. zu Köln im Museum (Kl. 9o).
6. Grabstein der Verania Superina, gesetzt von ihrem Vater, dem Kölner Decurio
Veranius Victorinus, jetzt in der Kirche zu Spellen bei Duisburg, wohin der Stein um
die Mitte des i8. Jhs. von einem Kölner Schiffer gebracht worden sein soll (Kl. 95).
7. Grabstein des T. Simpiicianius Attarachus, seiner Gattin Val. Massula und
ihres Sohnes C. Val. Alphius mit merkwürdigen Buchstabenligaluren, gefunden in der
Nähe von Köln (Kl. 96).
8. Grabstein des Severinus und seiner Multer [Vict]orina, nach M. Opitz, Variae
lectiones p. i7 im i7. Jh. in Köln (Kl. io3).
9. Grabsteinfragment von Mitgliedern einer Familie mit dem Gentilnamen
Sept[imius] in Form einer Ära (Kl. io4).
IG. Grabstein des vir perfectissimus Accept[ius] Fausti[nus], protector duce-
nariu.s, aus der 2. H. des 3. Jhs. Die Inschrift ist wahrscheinlich aus dem Cäcilien-
spital in das MWR gekommen (Kl. ii6).
3. Gräber-
felder.
Altertümer
unbestimm-
ten Fund-
orts.
Grabdenk-
mäler.
Spätere Grab-
steine ohne
Porträt-
darstellungen.
Fig. 163. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Porträt-
kopf von einem Grabdenkmal.
333
334
DAS RÖMISCHE KÖLN
3. Gräber-
felder.
Altertümer
unbestimm-
ten Fund-
orts.
Grabdenk-
mäler.
Christliche
Grab-
inschriften.
Kleinere
Bruchstucke.
11. Grabstein der Appia Verina aus dem 3. Jh , jetzt im Grossherzogl. Anti-
quarium zu Mannheim, aus der Sammlung des Kölner Antiquars Baron v. Hüpsch
stammend (Kl. ii7).
12. Das nach Trebell. Poll. tyr. trig. 7,2 bei Köln errichtete Grabmal des Kaisers
Victorinus und seines gleichnamigen Sohnes (S. 162), dessen Inschrift jedoch nicht
richtig überliefert ist (Kl. 118 und S. i48).
i3. Marmornes Grabsteinfragment eines Kölner Dekurionen, anscheinend mit
dem Namen Constantianus Constans aus dem 4. jh. (Kl. 120).
f) Christliche Grabinschriften, i. Verlorenes Fragment einer Marmor-
inschrift mit einer Taube mitten zwischen dem Texte, gesetzt von der schola arma-
[turarum senior]um (Kl. i42).
2. Fragment einer Grabinschrift mit griechischem Kreuz (Kl. i49).
g) Kleinere Bruchstücke, i. Fragment eines Cippus des i. Jhs. mit dem
Namen Julia Haus . . . und Schuppenband als Randverzierung, gefunden bei Her-
stellung der Stadtumwallung (Kl. i53).
2. 3. Kleine Fragmente aus dem i. Jh., eines mit Erwähnung eines Mitgliedes
des classis Germanica pia fidelis (Kl. i54, i55).
4. Verlorenes Fragment eines Cippus des i. Jhs. mit dem charakteristischen
Giebeldreieck über der Inschrift, abgebildet auf Metcaiors Stadtplan, rechter Rand,
unten (Kl. i56; Taf. Ij.
5. Kleines Fragment vom Grabstein eines Legionärs (Kl. i57).
6. 7. 8. Unbedeutende Fragmente (Kl. 161, i6ia, 162).
9. Verlorenes Fragment vom unteren Teile des Grabdenkmals des ambactus
Marianus, abgebildet bei Broelman, Epid. III 53 (Kl. i63).
10. 11. 12. Unbedeutende Fragmente (Kl i65, 168, i69).
i3. Verlorenes Fragment eines Grabsteins mit dem Namen [Pa- oder Ma-]
temius, anscheinend in Form einer kleinen Ära, abgebildet auf Mercaiors Stadtplan,
rechter Rand, unten (Kl. i72; Taf. I).
i4. i5. Fragmente zweier von der Gattin dem Gatten gesetzten Grabsteine
(Kl. i73, i74).
16 — 19. Vier unbedeutende Fragmente (Kl. i75, i76, i77, 181).
20. Inschriftfragment mit der Darstellung einer Fruchtschnur, die von einem
Bande mehrfach umschlungen ist, das an den Seiten herabhängt (Kl. 182).
21 — 35. Kleine Fragmente, von denen bloss das erste durch die Verwendung
des Apex eine gewisse Bedeutung hat (Kl. i83 — i85, 18 7, 19o— i92, i94 — 201).
36. Verlorenes Fragment, vermutlich von einer Grabinschrift, mit dem Namen
C. Lollius, abgebildet auf Mercaiors Stadtplan, rechter Rand, unten (Kl. 202; Taf. I .
37— 4o. Unbedeutende Fragmente (Kl. 2o4- 2o7).
Die Fragmente 20 — 4o gehören nur vermutungsweise Grabsteinen an.
III. KLEINFUNDE.
Vgl. die S. i42 aufgeztihlte Literatur zu den Sammlungen.
Kleinfunde. Da weitaus die meisten Kleinfunde aus Gräbern stammen, so sind dieselben hier
ohne Rücksicht darauf aufgeführt, ob ihr sepulkraler Ursprung feststeht oder nicht
Dass es sich bei der unermesslich grossen Zahl hierher gehöriger Denkmäler nur um
eine bescheidene Auswahl charakteristischer, insbesondere in der Literatur besprochener
Stücke handeln kann, ist selbstverständlich.
334
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
335
a) Ton waren.
1. Fragment einer grossen Sigillataschüssel mit roher Darstellung der den
Romulus und Remus säugenden kapitolinischen Wölfin (Westd. Zs. Korrbl. T, 1882,
S. 39 nr. i4o; Samml. Herstatt).
2. Sigillatascherbe, einen Menschen mit Tierkopf oder Tiermaske zwischen
Löwen zeigend (Westd. Zs. XXIII, i9o4, S. 384; BPM i5836).
3. Zwei grosse braun-schwarze, gleiche Urnen mit Lotos Verzierung (B. J. LXXVIF,
i884, S. 221; Samml. Herstatt).
4. Oberer Teil eines reichen, grünglasierten Tongefösses mit zwei kleinen
Henkeln, von denen einer abgebrochen ist, und einem grossen, kreisförmig die
Mündung des Gefässes überspannenden Henkel in Gestalt eines knorrigen Astes, um
den sich zwei Drachen winden, deren Köpfe auf dem Rand des Gefässes ruhen, um
an demselben zu nippen (MWR 378 1}.
5. Terrakottalampe, im Diskus das Relief bild eines Esels mit der Umschrift:
ANXO NOVO FAVST FELIX TIBI, auf der Rückseite den Stempel evcarp f zeigend.
3. Gräber-
felder.
Altertümer
unbestimm-
ten Fund
orts.
Kleinfunde.
Tonwaren
Fig. 164. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Waffenfries von einem Soldatengrabmal.
vollständig gleich einer in Xanten gefundenen Neujahrslampe (C. J. Rh. 423 d; Samml.
Merlo. — Vgl. Fiedler, Über eine römische Neujahrslampe: B. J. XXII, i855, S. 37
und Taf. II).
6. Lampe aus Ton mit der Inschrift: beatraqil \ litas (C. J. Rh. 423; SammL
Merlo).
7. Grosse Terrakotta der Venus mit reichem Kopfschmuck; ein Gewandstück
ist um ihren rechten Arm und den Rücken geschlungen, im übrigen ist sie nackt;
ihr zur Seite steht Eros mit Maschel (B. J. LX, i877, S. 97; BPM 8 c).
Vgl. auch: J. Klein, Verzierte Tongefässe aus dem Rheinland: B. J. LXXXIV,
i887, S. Ii9 und Taf. I— III.
b) Glaswaren.
1. Fassförmige Flaschen mit einem oder zwei Henkeln und folgenden Stempeln : Glaswaren.
ECVA (BPM 8988), eqva edon (Flaschenboden: Düntzer, Verzeichniss S. i7; MWR
25o), EQVALVPio FEc (BPM 77io, MWR i77), cebei yllici (BPM i73i), frontino
(ib. i733), NERO (MWR i75).
2. Viereckige grüne, dicke Henkelflaschen mit Buchstaben unter den vier Ecken:
cccq (BPM ili9}, CCAA (ib. 8562).
335
336 DAS RÖMISCHE KÖLN
3. Oriber- 3. Lange weisse Flaschen aus dickem Glase mit vierkantigem Gefässkörper.
Aitertflmer ^^^ ^®°^ Boden ein Reliefbild, meist des Merkur, zwischen vier Buchstaben: cfhi
unbestimm- (BPxM l743, 1 1692), HTFV (ib. i736).
orte. 4. Sechsseitige Flasche mit dem Stempel : a • t • t • i • a • n • v • s • f (B. J. LXXX VIII,
Kleinfunde i889, S. 236).
5. Zwei Trinkhömer, eines mit blauer Fadenverzierung (BPM i7o6, 433 1).
6. Grosses, ausgezeichnet erhaltenes Kopfglas, das in die Form geblasen ist
(Westd. Zs. XXIII, i9o4, S. 385; BPM i5755). *
7. Farblose Flasche mit doppeltem Kopf und Trichterhals (MWR, neue
Erwerbung).
8. Opakweisse Auftragschüssel in Form einer Metallschüssel (MWR 76o).
9. Farblose Glaskanne, dreifach geteilt und in drei Röhren endigend (MWR 2 5 2).
IG. Weisse Glasflasche mit Seepferden, Delphinen, Gänsen und Reihern in
azurblauem Relief und Fäden (MWR 449).
11. Salbfläschchen in Form eines Gladiatorenhelms aus dickem, weissem Glase
mit Kamm, Visier und einem auf einem Zweige sitzenden Vogel in Faden Verzierung
(ß. J. XXXVI, i864, S. 120 und Taf. III 2; früher Samml. Disch).
12. Prachtvolle farblose Schöpfschale, mit weissen und blauen Schlangenfäden
und goldenen Spiralen verziert (MWR 233; vgl. Fig. 11 9).
i3. Fragment einer farblosen Kugelflasche mit der Aufschrift: salvo tv^rano,
einer Wellenband Verzierung und dem Reste eines Zweiges, alles in farblosen Glas-
fäden (MWR 9o8).
|4. Näpfchen in farblosem Glase mit der eingravierten Inschrift: vita bona
VIVE BENE ET HILARIS PROPINA PARENTE (MWR 293). •
i5. Farbloser Kugelbecher mit eingeschliffener Darstellung der Menschen-
schöpfung und der vier lapetiden: Prometheus {IIPOMOOCYC)^ der eben aus den neben
ihm liegenden Tonklumpen den Menschen gebildet hat, belebt ihn durch Hand-
auflegung (AN&PnnorONU), Epimetheus (hier YPOMHOe^YC) kommt eilends mit
einem Gefäss, wohl der Büchse derPandora, hinzu, daneben steht ein Mann, wohl Atlas;
über der Darstellung liegt eine männliche Leiche, wohl der vierte lapetide Menoitios, darunter
ist die £rde (FH) als Mutter der Menschheit dargestellt. Ehemals in der Sammlung
Aldenkirchen, jetzt im Berliner Alten Museum (F. G. Welcker, Prometheus Menschen-
schöpfer und die vier lapetiden an einem Glasgefäss: B. J. XXVII, 1860, S. 54 und
Taf. XVIII).
16. Farbloser Kugelbecher mit eingeschliflfener, sehr lebendiger Darstellung der
Rettung des Lynkeus, des Sohnes des Aigyptos : den fliehenden Lynkeus {AYNr&YC)
geleitet der geflügelte Pothos (/70©OC) dem Brautgemache zu, während die nach-
eilende Danaide Hypermnestra(K/7ePilffirCTP^) zum Zeichen, dass sie keine Feindselig-
keiten beabsichtigt, das Schwert in der Linken trägt und durch ihre flehentliche
Miene und die bittend emporgehobene Rechte den zagenden Lynkeus zu sich
einladet. Aus der Sammlung De Noßl (B. J. LXIV, i878, S. 12? A. 4; LXXIV, 1882,
S. 65 und Taf. VI; Düntzer, Verzeichniss S. i7; MWR 295).
i7. Kugelfläschchen aus Kristall, 10 cm hoch, mit teilweise abgebrochenem,
cylinderförmigem Halse, durch ein horizontal umlaufendes Band mit tief eingeschnit-
tenem Grätenmuster in zwei Zonen geteilt, von denen die obere in Relief die Inschrift
trägt: /7/G ZHCAIC Aei^ die untere: GiV ArA&OIC. Angeblich in Köln-Melaten
gefunden (B. J. LXIV, i878, S. I27/8A. 4; LXXI, 1 881, S. 124 und Taf. VI Nr. i36o;
336
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
337
Samml. Disch i88i; Dalton, Catalogue of Early Christ. Ant. of the British Mus.
Nr. 653 mit Textabbildung).
i8. Konischer Becher, auf dem drei biblische Szenen roh eingraviert sind,
a) Der Sündenfall. Adam und Eva neben dem Baume, um den sich die Schlange
windet. Adam wendet den Kopf nach einer hinter ihm stehenden Gestalt in Tunika
und Pallium, ohne Zweifel Gott, b) Moses schlägt mit der Rute Wasser aus dem
Felsen, c) Christus erweckt den Lazarus von den Toten, der aufrecht und in die
Leichentücher gehüllt vor ihm steht. Da der Becher der Sammlung Pepys angehörte,
dürfte er aus der Umgebung
von St. Severin stammen (B.
J. LXIV, 1878. S. 127 A.4;
Dalton, Catalogue Nr. 65 2j.
i9. Fisch von durch-
sichtigem, geblasenem Glase;
Augen und Flossen sind an-
gefügt. Unvollendet. Viel-
leicht für eine Flasche be-
stimmt (Dalton, Catalogue
Nr. 654).
20. Weisser Glasknopf
mit zwei in entgegengesetzter
Richtung schwimmenden Fi-
schen und einem Skorpion;
die Darstellung ist in Email-
farben prächtig ausgeführt
(MWR764; vgl. S. 3 12).
21. Zwei Schalen mit
Hinterglasmalerei, die eine
mit weiblicher Porträtbüste,
die andere mit zwei männ-
lichen Köpfen in Gold und
Rot (Westd. Zs. XIX, i9oo,
S. 4i9; MWR 769; die an-
dere vom Verf. nicht ge-
funden).
22. Goldglasmedaillon
von o,o48 m Durchm., in der Mitte das constantinische Christusmonogramm, darum
die Legende [s]antvs • pavlvs • apo(stolvs) in Gold zeigend, beides mit einer punk-
tierten Bordüre umgeben (W. Froehner, Verres chretiens ä figures d'or, Paris i899,
pl. XXII Nr. i57; Vopel Nr. 21 ab, S. 93 A. 3 und Nachtrag S. 116. Ein anderes
Goldglasmedaillon mit der Umschrift: santvs petrvs, das Vopel bei Froehner
in Paris sah — S. 93 A. 3 — , wird im Nachtrage nicht erwähnt).
23. Goldglasmedaillon, in Gold und Rot einen mit Früchten und Blumen
angefüllten Korb, hinter ihm eine nach links gewandte Ente, Symbole des Herbstes,
darstellend. Grösse o,o3i m (W. Froehner a. a. O. pl. XXII Nr. i56; Vopel
S. 1 16).
24. Kleines Medaillon von grünem Glase mit einem Kreuz in Relief, umgeben
von einem Kreise von Nuppen (Dalton, Catalogue Nr. 7 12).
3.;Gräber-
felder.
Altertümer
unbestimm-
ten Fund-
orts.
Kleinfunde.
Glaswaren.
Figr. 165- Köln, Mus. Wallraf^icfaartz. Ruhender Amor.
337
22
338 DAS RÖMISCHE KÖLN
c) Bronze- und Eisenwaren.
3. Orftber- i. Bronzcstatuette des Juppiter, das Haupt bekränzt, um die Schultern und den
Aitertamer linken Oberarm mit der Chlamys bekleidet; die erhobene Rechte hielt einst den
unbestimm- Scepter (BPM 8575).
orts. 2. Massive Bronzestatuette des bärtigen Juppiter mit Lockenkranz um die Stirn,
Kl einfände. Panzer und Beinschienen, auf denen der Blitz dargestellt ist. Mit der erhobenen Rechten
und^Eisen- Stützte Sich der Gott auf den verlorenen Scepter, die nach innen umgebogene Linke
waren. hielt ehemals den Blitz. Sehr ansprechend von Herrn Museumsdirektor Alden-
hoven als Juppiter Dolichenus bezeichnet (Poppelreuter, Juppiter im Panzer:
B. J. io7, i9oi, S. 56 mit Textfigur S. 57; MWR iio5).
3. Zwei Bronzestatuetten der spendenden Minerva, davon eine nur wahr-
scheinlich aus Köln (BPM ioo7, i392}.
4. Gut gearbeitete, aber schlecht erhaltene Bronzestatuette der gerüsteten
Minerva mit schräg um die linke Schulter unter dem rechten Arme her geschlungenem,
durch den herausgestützten linken Ellenbogen geöffnetem Himation (Westd. Zs.
Korrbl. XXIV, i9o5, Sp. i38 nr. 53; MWR i347).
5. Bronzestatuette des Mars, wahrscheinlich aus Köln (BPM i395).
6. Bronzestatuette des Mercur, schöne Arbeit, wahrscheinlich aus Köln
(BPM, A84o).
7. Rohe Bronzestatuette des Mercur mit zwei Flügeln am Kopfe, dem Beutel
in der vorgestreckten Rechten und dem fast wagerecht nach vom gehaltenen Ker\'keion
in der Linken (Lindenschmit, Die Altertümer unserer heidnischen Vorzeit IV Taf. 69
Nr. 5; zu Köln im Privatbesitz).
8. Bronzestatuette der Demeter (?) mit langem Chiton und auf dem Hinter-
kopfe aufliegendem Obergewande. Aufsatz auf dem Kopfe abgebrochen; die vor-
gestreckte Linke scheint ein Ährenbüschel gehalten zu haben (B. J. LXIV, i878,,
S. 74 Nr. 3i; Samml. Wolffj.
9. Bronzestatuette des Amor im Stile des Praxiteles: die schlanke, knabenhafte
Göttergestalt hebt sich mit Hilfe der Flügel empor und berührt nur noch mit der
Spitze des rechten Fusses den Boden; beide Arme sind hoch erhoben; die linke
Hand hielt ehemals den Bogen (Furtwängler, Über einige Bronzestatuetten vom
Rhein und der Rhone: B. J. XC, i89i, S. 6i und Taf. III3; BPM ioo3).
IG. Zierliche Bronzestatuette des geflügelten Amor, der mit einer grossen, bren-
nenden Fackel leicht und sicher auf der Weltkugel steht (L. Urlichs, Amor aus
Köln: B. J. IX, i846, S. r55 und Taf. V4).
11. Bronzestatuette des geflügelten Amor, der in der Rechten eine Keule hält
(B. J. LXIV, i878, S. 73 Nr. 23; früher Samml. Wolff, jetzt BPM ioo4).
12. Vier Bronzestatuetten des jugendlichen Herakles mit Löwenhaut und Keule
(B. J. LXIV, i878, S. 73 Nr. i9— 22; Samml. Wolff Eine davon ist wohl BPM 3666).
i3. Schlecht erhaltene Bronzestatuette der Fortuna, die wohl ehemals in der
Rechten das Ruder, in der Linken das Füllhorn hielt (B. J. LXIV, i878, S. 73 Nr. 22;
Samml. Wolff).
i4. Bronzestatuette eines Lar in flatternder, kurzer Tunika und mit einem Füll-
horn in der Linken; die vorgestreckte Rechte hielt wohl früher eine Schale (B. J.
LXIV, 1878, S. 73 Nr. 25; Samml. Wolff).
i5. Bronzestatuette des Rheins. Der bärtige Gott, nur am Unterkörper in ein
Gewand gehüllt, ist hingelagert und stützt sich mit dem linken Arm auf eine Urne,
338
IV. DAS AUSSENGEBIET DER COLONIA AGRIPPINENSIS
339
der Wasser entströmt. Neben ihm liegt ein Füllhorn. Die als Unterlage dienende
Platte ist an den vier Ecken mit Masken geschmückt und trägt die Inschrift: devs
RHENI [Afercators Stadtplan, rechter Rand, oben — vgl. Taf. I — ; Broelman,
Comm. I fol. 347 v; Epid., Tab. Mon. Vet. II 21. Im Besitze J. Helmans, jetzt verloren).
1 6. Bronzestatuette der thronenden Nehalennia in der Tracht der Matronen mit
Früchten im Schosse und wie zum Reden erhobenem Zeigefinger der rechten Hand
(früher Samml. Thewalt. jetzt MWR i346).
i7. Bronzestatuette eines anscheinend den Pflug führenden Landmanns in
Tunika und Sagum (Schaaffhausen, Zwei
römische Bronzefunde aus Köln: B. J.
LXXXIX, i89o, S. 60 und Taf. I i. Frü-
her Samml. Forst, jetzt MWR i io4).
18. Bronzestatuette eines nackten
Knaben; Arme abgebrochen (B.J.XXXV,
i863, S. 36; Samml. Merlo).
i9. Bronzestatuette eines nackten
Jünglings, der in der gesenkten Linken
einen nicht genauer bestimmbaren Gegen-
stand hält. Die Rechte ist etwas vor-
gestreckt und hielt wohl einst eine Schale
(B. J. LXIV, i878, S. 72 Nr. i4).
20. Bronzestatuette eines römischen
signifer mit Löwenfell über Haupt und
Rücken; das Signum ist verschwunden.
Mittelmässige Arbeit (L. Lersch, Ein
römischer Krieger: B. J. IV, i844, S. i79
und Taf. VII/VIII 10 u. 11).
21. Bronzestatuette einer Frau in
langem Chiton, der mittels des Oberge-
wandes um die Hüften gegürtet ist. Die
vorgestreckte Rechte hält eine Schale, die
Linke einen undeutlichen Gegenstand (B.J.
LXIV, i878, S. 74 Nr. 29; Samml. Wolff).
22. Bronzestatuette einer Frau in
langem Chiton mit gegürtetem Überschlag
und Obergewand, das schleierartig den
Hinterkopf bedeckt; die Rechte ist vorge-
streckt, die Linke ruht auf der Brust. Rohe Arbeit (a. ä. O. Nr. 3o ; Samml. Wolff).
23. Tierfiguren aus Bronze (Frösche, Delphin, Schlange, Schildkröte, Hahn,
Taube, Ente, Widder, Ziege, Bock, Gemse, Pferd, Hund, Maus, Löwe, Schwein, Bär,
Kuh), gefunden in der Umgegend von Köln (a. a. O. S. 75—76 Nr. 33— 4i, 43—48,
5o— 56; Samml. Wolff).
24. Bronzenes TropSum (BPM 788).
25. Gut gearbeitetes Bronzerelief: stark ausschreitender Jüngling mit erhobener
Rechten (Dorow, Denkmale gennanischer und römischer Zeit in den rheinisch-west-
phälischen Provinzen I, Stuttgart 1823, Taf. XVHI; BPM, U1212).
26. Zwei phalerae, die eine einen geflügelten Eros, die andere anscheinend zwei
Gladiatoren darstellend (B.J. LXIV, i878, S. 77 Nr. 75 u. 76; Samml. Wolff).
3. Gräber-
felder.
Altertfimer
unbestimm-
ten Fund-
orts.
Kleinfunde.
Bronze-
und Eisen-
waren.
Fiff. 166. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Akroterion
in Gestalt einer weiblichen tragischen Maske.
339
22*
34o
DAS ROMISCHE KÖLN
und Eisen-
waren.
^feide"' 2 7. Sieben sogen. Mithrassymbole : Leiter, Eidechse, Schlange, kammartiger
Altertümer ^cg^^stand, Ende einer Schaufel, Hand, Querbalken einer Wage (a. a. O. Nr. 78;
nnbestimm- früher Samml. Wolff, jetzt BPM 3492).
ten Fund-
orte. 28. Fibulae aus Köln, zumal in den Sammlungen Herstatt und Wolff (a. a- O.
Kleinfunde. S. 80 und Taf. V/VI).
29. Sechskantige Flasche aus Bronze mit reichem Email (BPM 264).
30. Messergriff aus Bronze in Gestalt eines Pferdekopfes, der sich aus einem
Blattkelch entwickelt. Im Maul des Pferdes ein Loch zur Aufnahme eines Ringes
(BPM 9723).
3i. Cylinderförmige Bronzebüchse, in der sich mehrere Sonden und andere
Instrumente befinden (BPM So96— 5io2).
32. Bronzene Siegelstempel mit Inschriften (B. J. XC, i89i, S. 38 Nr. i7, S. 39
Nr. i9 u. 20, S. 4o Nr. 23; BPM 5572, 347, 348, 45i4).
33. Salbenreibstein mit Näpfchen in Bronzefutteral (Westd. Zs. XIX, i9oo,
S. 4i6 und Taf. XXV 6; BPM i3i22).
34. Bronzener Deichselbeschlag mit geflügeltem Gorgoneion, wahrscheinlich aus
Köln (B. J. XLVI, i869, S. 39 und Taf. V 2 u. 2 a; Samml. Merlo).
35. Bruchstück einer bronzenen Laterne, wahrscheinlich aus Köln (BPM 2925).
36. Fa.«?t vollständig erhaltener Schlichthobel aus Eisen, gefunden bei der Stadt-
erweiterung unter römischen Bauresten (L. Lindenschmit, Die Altertümer unserer
heidnischen Vorzeit IV, Mainz i9oo, Taf. XXI Nr. 1 u. 2).
Arbeiten in
Edelmetallen.
d) Arbeiten in Edelmetallen.
1. Prächtige Bronzeapplike in Gestalt eines Seepanthers, dessen Flecken durch
aufgelegte Silberplättchen angedeutet sind (MWR 944).
2. Zwei vergoldete getriebene Bronzebeschläge mit Darstellung von Amoretten
(B. J. io5, i9oo, S. 244; BPM i247o).
3. Vergoldete Bronzeschnalle, die in durchbrochener Arbeit zweimal ein Reh
zeigt, dem ein wildes Tier (Panther ?) in den Nacken beisst (MWR 53; Fig. i35).
4. Silbernes Beschlagstück eines Gürtels in filigranartig durchbrochener Arbeit
Das Ornament besteht aus geschmackvollen Volutenranken, die von einem vergoldeten
Weinblatt aasgehen und teils in Weinblättem, teils in dreispaltigen Blüten endigen.
Das Ganze umgibt ein dünnes vergoldetes Band. Zwischen diesem und dem breitem,
ebenfalls vergoldeten Aussenrande befindet sich durchbrochenes Rankenwerk. Die
Nieten zeigen Köpfe. Die Rückseite bildet eine silberne Platte; zwischen ihr und der
durchbrochenen Vorderseite lag das farbige Leder d«s Gürtels (B. J. XCIX, i896,
S. 46 und Taf. 16; L. Lindenschmit, Die Altertümer unserer heidnischen Vorzeit IV,
Mainz i9oo, Taf. 45 Nr. 2; früher Samml. Forst, jetzt MWR io7o, wo als Fundstelle
die Luxemburgerstrasse angegeben ist; ein ganz gleiches, aber schlechter erhaltenes
Beschlagslück ebenda o. N.).
5. Sehr geschmackvoll verzierter Metallbuckel von 5,5 cm Durchmesser mit vier
auf der Rückseite angebrachten Metallstreifen zur Befestigung desselben auf Leder.
Buckel und Metallstreifen sind mit dünnem, reich graviertem Silberblech Ober-
zogen. Der Buckel hat in der Mitte ein schalenartig vertieftes Feld, das ebenso
wie der Rand mit feinem Rankenwerk verziert ist. Aus dem Felde erhebt sich ein
kleinerer Buckel, ebenfalls mit Vertiefung in der Mitte. Letztere ist mit einem
griechischen Kreuz, der Rand mit kleinen Blättchen geschmückt Ähnliches Oma«
34o
V. RHEINBRÜCKE UND KASTELL DEUTZ 34 1
ment befindet sich auf den Metallstreifen (B. J. LXXXV, 1888, S. 94 mit Abbildung ; 3. Oriber-
BPM, A845). Alteiumep
6. Silberne Schale in Muschelform (BPM 6433). unbestimm-
^ ten Fund-
7. Sflbemer Löffel mit dem Umriss einer umgestülpten weitbauchigen Flasche. orts.
Die innere Fläche ist mit eingravierten Blumenomamenten geschmückt. Den Anschluss Kleinfunde,
der Schale an den Stiel vermittelt ein sitzender Raubvogel (L. Ltndenschmit, Die Edelmetallen.
Altertümer unserer heidnischen Vorzeit IV Taf. 45 Nr. 6 u. 6b; Samml. Forst).
8. Silberner Löffel mit Schale in Gestalt eines Blattes, dessen Spitze sich nach
rechts wendet Der vergoldete Rand ist mit nielliertem Ornament von verschlungenen
Bändern umgeben, während die ganze übrige Fläche eine netzartige Verzierung in
durchbrochener Arbeit zeigt. Die Verbindung der Schale mit dem Stil ist durch
Hals und Kopf eines Greifen hergestellt, dem nach zweimaliger Gliederung des Stengels
der Kopf eines andern Tieres, wohl eines Affen, folgt. Der untere Teil der Handhabe
ist aufgeschlitzt und diente wohl als Lager einer Messerklinge oder eines ähnlichen
Instrumentes (L. Lindenschmit a. a. O. Nr. 7 u. 7 b).
e) Arbeiten in Bein, Elfenbein und Gagat.
1. Halskette aus kugel- und ellipsenförmigen Gliedern, fünf Haarnadeln, darunter Arbeiten in
IT o Bein, Elfenbein
eine mit facettiertem Kopfe, in den Perlchen eingelegt sind, und ein Amulett in und Oagat.
Form einer Hand, sämtlich aus Gagat (BPM 8o5— 8o7).
2. Anhänger mit Medusenhaupt, zwei Stäbchen mit reich verzierten Knöpfen
und ein Messergriff aus Gagat, vermutlich aus Köln (BPM i786 — 1789).
3. Gagatmedaillon mit weiblichem Porträt, dessen halbmondförmige Silberöse
die Inschrift trägt: d-mer (B. J. XC, i89i, S. 27 Nr. i; BPM i785).
4. Messergriff aus Bein, vermutlich aus Köln (BPM i778).
5. Deckel eines Kästchens aus Elfenbein, einen Jüngling in gegürtetem Chiton
und Chlamys zeigend, der sich mit der Rechten auf einen Stab stützt (BPM Si34).
V. DIE RÖMISCHE RHEINBRÜCKE UND DAS
KASTELL DEUTZ.
A. Gedruckte Darstellungen.
Erhardus WiNHEiM, Sacrarium Agrippinae, Coloniae i6o7, p. i4i. — Broel- Literatur.
MAN, Epideigma, Text zur letzten Tafel. — B. Rhenanus, Rerum Germ, libri p. 337. Danftemmgen.
— Fley (Stangefol), Annales circuli Westphalici p. 274. — Gelenius p. 83. —
Ä Vorburg, Hist Rom.-Germ. II p. i78. — Aeg. Bucherius, Belg. Rom. p. 236.
— Browerus et MaSenius, Ann. Trev. I p. 2o5. — Aug. Ald£nbrück, Ad ampliss.
et inclyt. senatum p. q. A. de ponte Constantiniano Agrippinensi disquisitio historico-
critica, cui accedit gemina eiusdem pontis sciographia, Col. i767. — Mascou, Gesch.
der Teutschen I S. 2i4. — Minola, Kurze Übersicht 2 S. 60. — Wallraf-Ennen,
Beiträge S. 3i. — [Jakob], Köln und Bonn S. 6. — v. Mering und Reischert
I S. 54 und 61. — Oligschlaeger, Über Niederlassungen der Römer im Ber-
gischen: B. J. V/VI, i844, S. 236. — Ernst Weyden, Die' Brücke Constantin's
zu Köln: B. J. VII, i845, S. 162. — Deycks, De origine Romana oppidi Tuitiensis: Index
lectionum der Akademie zu Münster, Ostern i85o. — Ders., Deutz eine Römerveste,
341
342
DAS RÖMISCHE KÖLN
Literatur. Castrum Divitensium : B. J. XV, i85o, S. i. — C. Smedinck, Die Constantinsbrücke zu
Köln : Ann. h. V. N. I, i855, S. 47. — [v. Stramberg], Rhein. Antiquarius, IV i, S. io8
und 123. — Ennen, Gesch. Kölns I S. 44. — [L. Schwörbel], Mittheilungen zur Ge-
schichte der Stadt Deutz: Progr. des Progymn., Deutz i876. — Ders., Die Aus-
grabungen zu Deutz und ihre Wichtigkeit für die Heimatkunde: Köln.-Ztg. vom 5. Juli
i879, 2. Blatt. — Dr. L. Ennen, Die Festung Deutz: Kölner Nachrichten vom i5.
und i6. Juli i879. -— Wolf, Archäol. Ztg., i88o, S. 4i. — Ders., Die Aufdeckung
und Aufnahme der zu Deutz gefundenen Reste eines römischen Castrums. Mit
Nachtrag von Mommsen: B. J. LXVIII, i88o, S. i3 (vgl. Mittheilungen aus der
hist Litteratur IX, i88i, S. i37). — Dr. Karl Bone, Das römische Castell in Deutz
oder Deutz zur Zeit der Römer auf Grund der neuesten Entdeckungen und Funde
dargestellt Mit einer lith. Tafel. Köln i88o (vgl. Archäol. Ztg. XXXVII, i879,
S. 202; B. J. LXXIl, 1882, S. i97). ■— Düntzer, Die Römerbrücke zwischen Köhi und
Deutz: Picks Monatsschr. VII, 1881, S. 357. — Das alte Römer-Castrum in
Werftmauer
o B Gezogene Pfähle.
o Vorhandene Pfähle,
y//^, Steinwurf.
wm Grosse Quadern.
f(--aie'
Fig. 167. Köln. Grundriss eines Pfeilers und Ansicht eines
Pfahlschuhs von der Constantinischen Rheinbrücke.
Deutz: Deutz- Kalker Ztg., Aug. 1881. — Wolf, Beschreibung der zu der Feststellung
des Deutzer Castrums vorgenommenen Ausgrabungen: Westd. Zs. I, 1882, S. 49. —
Karl Marggraff, Das römische Castell in Deutz: Centralblatt der Bau Verwaltung II,
1882, S. 120 und 125. Mit mehrem Textfiguren, u. a. Grundriss und rekonstru-
ierter Ansicht — Schwörbel, Die jüngsten Funde auf dem Boden des
römischen Castrums zu Deutz: B. J. LXXIII, 1882, S. 53 (vgl. Köln.-Ztg. vom
26. Aug. 1881). — Wolf, Köln und seine Brücke in Römerzeiten: B. J. LXXVIII,
i884, S. 34. — v. Veith, Das röm. Köln, S. 32. — Düntzer, Köln und seine Römer-
brücke: B. J. LXXXI, 1886, S. 7. — L. Schwörbel, Deutz. Inschriftfragmente: B. J.
LXXXI, 1886, S. 206. — E. Hübner, Die römische Rheinbrücke von Köln: Westd.
Zs. V, 1886, S. 238. — Hettner, Die Erbauungszeit des Deutzer Castrum:
Westd. Zs. Korrbl. V, 1886, Sp. 180 nr. 12 9. — Ders., Nochmals Castell Deutz
und die Brücke: Westd. Zs. V, 1886, S. 244. — Theod. Vacano, Das Römercastell
zu Deutz im Mittelalter: Deutz -Kalker Ztg., Nov. 1886. — Wolf, Das römische
Castell zu Deutz: B. J. LXXXIII, i887, S. 22?. — E. Hübner, Deutz: B. J. LXXXVIII,
i889, S. 61. — Ders., Römische Herrschaft in Westeuropa, Berlin i89o, S. 112 und
342
V. RHEINBRÜCKE UND KASTELL DEUTZ
343
i44. — ScHWÖRBEL, Die römische Brücke zwischen Köln und Deutz: Westd. Zs.
Korrbl. XII, i893, Sp. 49 nr. 29. — Col. Agr. S. 8i und i39. — Max Ihm, Divilia:
Pauly-Wissowa, Realencyclopädie V i, i9o3, Sp. I238.
Literatur.
B. Handschriftliche Darstellungen.
BrOELMAN II, fol. 7lo; 729 V. — WilMIUS, Hist. Col. p. 34. — CrOMBACH HandtchriftL
I, p. 542, 545. — Gelenii Farragines XXIX, p. 53: De ponte Constantiniano obser-
vationes ex Broelmanno. — Turckius p. 289. — De Ponte Agrippinensi. Kurze Ab-
handlung aus der Zeit nach i767. Chron. u. Darst. i3o. — Materialien zur Geschichte
der Kölner Rheinbrücke. Enthält Aldenbrück, De ponte, die deutsche Obersetzung
dieser Schrift und Zeitungsausschnitte aus i848 und i856. Chron. u. Darst. i35. —
Bl. Alfter, Geographisch-hist. Lexikon des ErzstifTts Köllen I (Chron. u. Darst.
i59), fol. i48. — V. Hillesheim, Vorlesungen: Chron. u. Darst. i67, fol. I27v und
i3i; i68 fol. 123 und I25v. — Kollektaneen zur Deutzer Geschichte. Aus 1 868— 87.
Fifir. 168. KölD, Mus. Wallraf-Richartz. Kompositkapitell, gefunden im Rhein bei der römischen Brücke.
Chron. u. Darst. 298. Enthält: i. Siegel der Stadt Deutz mit Darstellung der von
Mauern und Türmen umgebenen Abtei; 2. Progr. des Progymn. Deutz i876; 3. do.
i878; 4. Kölner Nachrichten vom i5. u. i6. Juli i879; 5. Bone, Castell in Deutz;
6. Köln. Ztg. vom 26. Aug. 1881; 7. Deutz-Kalker Ztg., Ausschnitt vom Aug. 188 1 ;
8. Bericht des Obersten Wolf über die bei Gelegenheit des Neubaues eines Direktions-
Wohngebäudes der Kgl. Artillerie- Werkstatt zu Deutz zutage getretenen Überreste
eines römischen Castrums ; 9. die wichtigste Literatur über Topographie und Geschichte
von Deutz; 10. L. Schwörbel, Deutzer Rechtsaltertümer (o. J. und Druckort) ; 1 1. Deutz-
Kalker Ztg., Ausschnitt vom Nov. 1886 (2, 4—7, 11 s. oben).
C. Pläne und Ansichten.
n
I. Darstellungen der Constantinsbrücke.
I. Lageplan der Constantinischen Rheinbrücke. In der Mitte der Rhein, rechts Constantins-
ein Teil von Köln, links Deutz. Die drei mutmasslichen Brückenköpfe auf dem
343
344 DAS RÖMISCHE KÖLN.
Literatur, rechten Ufer sind durch grade Linien mit dem Salzgassentor auf dem linken ver-
bunden. In der senkrecht den Rhein durchschneidenden Linie zwei Pfeiler, einer
unweit des rechten Ufers, der andere in der westlichen Rheinhälfte. Illustration zu
Broelmans Commentarii cap. 4 Hb. XIIII. Dabei eine mit diesem Kapitel gleich-
lautende Erläuterung (i6o7). Leicht getuschte Federzeichnung. 3iX35,2 cm. H. M.
AI ia/3. Mitt. iS89. — 2. Phantasiedarstellung der Constantinischen Rheinbrücke
Rechts der östliche Teil des ausgebauten römischen Kölns, links Kastell Deutz mit
kreisrunder, von zehn Rundtürmen bewehrter Ringmauer und einem viereckigen Bau
mit Ecktürmen in der Mitte. Auf der 42-bogigen Brücke mitten ein Turm. Über-
schrift: GEPHYROGRAPHIA QUOD EST DELINEATIO PONTIS LONGE MAXIMI LAPIDEI
SUPRA RHENUM .... CUM DIVITENSI MUNIMENTO .... PER FL. VAL, CONSTAXTINUM
.... CONSTRUCTI. EX CONATIBUS CHOROGRAPHICIS STEPHANI BROELMANI AGRIPP.
jc. Illustration zu dessen Commentarii (1608). Ovaler Ausschnitt in Rechteck. In
den Zwickeln Münztypen von Constantin und Magnentius. Kupferstich. 26,5 X 3 1,4 cm.
Letzte Tafel von Broelmans Epideigma, bei A Vorburg, Hist Rom. -Germ.* II
p. 1 78/1 79 und H. M. A ia/4 (koloriert). Bei letzterer handschriftliche Erläuterung aus
Broelmans Commentarii. Mitt. i89o (Fig. 43). — 3. Phantasiedarstellung der Constan-
tinischen Rheinbrücke nach 2 in ovaler Form; oben rechts eingefügt das Kölnei
Wappen. Unterschrift : die cöllnische brück wie sie vor alters gewesen vber
DEN RHEIN. Holzschnitt als Illustration zu Fley (Stangefol), Ann. circ. Westph.
S. 276. — 4. Die Rheinbrücken Caesars und Constantins in zwei Streifen untereinander.
Adresse des oberu: Abbildung der brücke julii caesaris zu cölln über den
RHEIN; des untern: Abbildung der von constantino m. steinern erbauten rhein-
brücke zu CÖLLN, STATT DER VORIGEN HÖLTZERNEN JULII CAESARIS. Unten links :
RICHTER DELiN.; rechts : c. p. LINDEMANN scuLPSiT DRESDAE i735. Kupferstich.
37,5X40,6 cm. H. M. AI ia/9. Mitt. i895. — 5. Zwei Ansichten der Rho^nbrücke
Constantins, die obere nach Broelman mit dem Titel: gephyrographia broel-
MANNiCA ciDiDCiix, die Untere nach Aldenbrück mit dem Titel: grephyrographia
aldenbrückiana ad cl. reinhardi dimensionem cididcclxvi exacta, angefertigt
von Everh. Wyon als Illustration zu Aldenbrück, De ponte Constantiniano Agrippi-
nensi. Kupferstich. 21, 3 X 35 cm. H. M. A I la/io. (Die Aldenbrücksche Ansicht
Fig. 44). Mitt i896. — 6. Die Rheinbrücke Constantins. Nachbildung von 4 mit
kleinen Veränderungen, zur Seite Anweisungen. Unten rechts: nach einem alten
KUPFERSTICH VON EVERH. WYON AUF STEIN GEZEICHNET VON EBERHARD. Illustration
zu Wallraf, Beiträge, Köln 18 18. Lithographie. 24,5 X 38,5 cm. H. M. AI ia/i4.
Mitt. i9oi. — 7. Rest einer Pfahlstellung im Rhein, vermutlich von der Constanti-
nischen Brücke, gezeichnet vom Ingenieur Kraus (Col. Agr. Taf. X; Fig. i67).
2. Pläne und Ansichten des Deutzer Kastells.
DeutzerKastelL ^* Phantasiedarstellungen auf den obigen Ansichten der Constantinsbrücke. —
2. Pläne und Ansichten auf Grund der Ausgrabungen, B. J. LXVIII, Taf. II und
III, Vorsatztafel bei Bone, Kastell Deutz, Westd. Zs. I, Taf. II, Centralblatt der
Bauverwaltung II, S. 120 und I25 (auch Rekonstruktion), B. J. LXXIII, Taf. III
— 3. Zwei photographische Aufnahmen der Ausgrabungen des Deutzer Kastells von
Hofphotograph Anselm Schmitz. 37 X 3o cm. Denkmälerarchiv der Rheinprovinz
Nr. 65o und65i. Fig. i72.
344
V. RHEIXBRCCKE und KASTELL DEUTZ
345
A. DIE RHEINBRÜCKE.
Mit der römischen Stadtbefestigung Kölns stehen als Vorwerke in innigem Zu- Die Rhein-
sammenhang die Rheinbrücke und das Kastell von Deutz. Zeugni^s des
Die römische Rheinbrücke ist bezeugt durch die im Jahre 3 lo (Teuffel-Schwabe, Eumenius.
Gesch. d. röm. Lit. 11^ S. 986) zu Trier am Gründungstage dieser Stadt auf Kaiser
Constantin wahrscheinlich von dem Rhetor Eumenius gehaltene Lobrede (XII Pane-
gyrici latini, rec. Aem. Baehrens, VII. Incerti Panegyricus Constantino Augusto ^
dictus), in der es heisst: Quid ipsos (seil. Francos) maneat, ex regum suorum cru-
ciatibus metiuntur ideoque tanlum abest, ut amnis illius (seil. Rheni) transitum molian-
tur, magis ut coepto ponte desperent (c. XI p. i68). Insuper etiam Agrippinensi
ponle faciundo reliqiiiis afflictae gentis insultas, ne unquam metus ponat, semper
horreat, semper supplices manus tendat, cum tamen hoc tu magis ad gloriam imperii
tui et ornatum limitis facias quam ad facultatem, quotiens velis, in hosticum trans-
eundi. quippe cum totus arniatis navibus Rhenus instruclus sit et ripis omnibus
Fig. 169. Köbii Mus. Wallraf-Richartz. Skulptierter Block von einem Grabdenkmal, gef. im Rhein.
usque ad Oceanum dispositus miles immineat. Sed pulcrum tibi videtur — et revera
pulcherrimum est — ut Rhenus ille non solum superioribus locis, ubi aut latitudine
vadosus aut vicinia fontis exiguus, sed etiam ibi novo ponte calcetur, ubi totus est,
ubi iam plurimos hausit amnes, quos hie noster indigena fiuvius (seil. Mosella) et barbarus
Nicer et Moenus invexit, ubi iam immani meatu ferox et alvei unius impatiens in duo
comua gestit excedere. Servit profecto, Constantine maxime, ipsa rerum natura numini
tuo, cum in illa gurgitum altitudine tantarum molium fundamenta iaciun-
tur fidam et stabilem firmitatem habitura .... Hoc opus et difficile
factu et usu futurum est sempiternum. Gerte quidem iam tibi in exordio sui
hostium movit obsequia, qui pacem supplices petierunt, nobilissimos obsides obtulerunt.
Ex quo nemo dubitat, quid perfecto ponte facturi sint, qui iam serviunt
inchoato (c. XIII p. i69).
Aus den Worten des Redners geht hervor, dass es sich um eine feste, in Inhalt dieses
ihrer Anlage auf immerwährende Dauer berechnete Brücke handelte, wie eine
solche bisheran über den breiten Niederrhein noch nicht erbaut worden war.
Als Zweck derselben wird der offenkundige Triumph des Kaisers über die Franken,
noch mehr die Verherrlichung seiner Regierung und der Schutz der Reichsgrenze
Zeugnisses.
345
346
DAS RÖMISCHE KÖLN
Die Rhein-
brücke.
Geschichte
der Brücke.
Reste der
Brücke.
Broeimans
Unter-
suchungen.
bezeichnet. Der Brückenbau war begonnen worden vor dem Abschluss des Franken-
krieges; zu der Zeit, wo die Rede gehalten wurde, war er noch nicht vollendet
Weitere Zeugnisse aus dem Altertum über die Brücke fehlen; jedoch wäre es
durchaus ungerechtfertigt, aus diesem Umstände oder aus den Verhältnissen und dem
Befund der späteren Zeit mit Valesius (Rer. Franc. I p. i8), v. Hillesheim
(Vorlesungen a. a. O.) und Luden (Geschichte des teutschen Volkes II, 1826, S. i46
u. A. 28) die Vollendung derselben bezweifeln zu wollen (dagegen Aldenbrück,
De ponte p. i4; Wallraf-Ennen, Beiträge S. 44).
Ebenso fehlt es an Nachrichten über die spätem Schicksale der Brücke. Im
Jahre 869 scheint eine Brücken verbin düng zwischen Köln und Deutz gefehlt zu
haben : nach der in Deutz getätigten Wahl des Bischofs Willibert kehrten die Wähler
zu Schiffe nach Köln zurück (Liudbertus cum omni clero et populo Rheni fluenta
transfretavit : Mon. Germ. Script. I, p. 582 ; vgl. Hartzheim, Concil. Germ. II p. 355/356).
Dagegen berichtet erst von einer Entfernung der Brücke die dem 12. Jh. angehörige
Vita Brunonis altera c. i3 (Mon. Germ. Script. IV p. 2 78): Erzbischof Bruno,
Ottos des Grossen Bruder (953—965), habe, um den an heimkehrenden Landleuten
zur Nachtzeit auf der Brücke verübten Räubereien und Mordtaten ein Ende zu
machen» diese niederlegen lassen. Andere vermuten (wohl im Anschluss an die
Mitteilung der Ann. Col. max., Mon. Germ. Script. XVII p. 74o, dass Bruno Brücke und
Deutzer Kastell propter rebelles effregerit) als Gründe für diese Massregel die
Furcht vor feindlichen Einfällen, zumal der Ungarn (Broelman, Epideigma, Text zur
letzten Tafel; Browerus et Masenius, Ann. Trev. I p. 2o5). Später taucht die bis heute
für wahr gehaltene Nachricht auf, dass Bruno die Steine der Brücke und der ,Burg*
— d. h. des von ihm ebenfalls teilweise niedergelegten Kastells Deutz (s. u.) — für
den-Ba^ des Klosters St. Pantaleon bei Köln verwandt habe (Agrippina fol. 5ob =
KoelhoffscIiV €hi:onikt Städtechroniken XIII S. 438; Broelman II fol. 72 iv, wo
sie fälschlich für eine^T^Jfitteil^ng des Otto von Freisingen ausgegeben wird; Winheim,
Sacrarium Agrippinae p. i4i ; BRotv^m^set Masenius a. a. O.; Gelenius p. 363 ; Crom-
BACH I p. 546 u. a. Vgl. Oppermann, Westd. Zs. XIX, i9oo, S, 294). Diese
Ansicht verdankt offenbar dem Miss Verständnis der . angeführten Stelle aus der Vita
Brunonis altera ihre Entstehung, wo es von den Raub- und Mordtaten auf der Brücke
heisst: mortisque auctores latuerunt, sceleris sui sigillum noctem haben tes. Hinc
sanctus Bruno prope urbis muros monachorum congregationem instituit, quam rerum
suarum fecit heredem, multiplici eam dote nobilitans. Während der Verfasser die
Klostergründung als Sühne für die Frevel hinstellen will, die sich an ihren Urhebern
nicht, ahnden Hessen, brachte man später den Klosterbau mit dem niedergelegten
Brückenbau in ursächliche Beziehung.
Als sichtbare. Spuren (, linzeichen*) der von der Salzgasse nach Deutz hinüber-
führenden Brücke nennt .die Koelhoffsche Chronik »steine ind gebrochene stücke, die
dae liggen* (Städtechroniken XIII S. 437). Broelman war der erste, der diese
Überreste etwa 4o Jahre vor der Abfassung seines Geschichtswerkes — also gegen
i57o — mit Hülfe seines Freundes, des Geometers Stempel aus Gouda, begleitet
von erfahrenen Fischern, bei niedrigem Wagserstande im Hochsoguner wissenschaft-
lich untersuchte (II fol. 722 und 728). Dabei hat er fünf Pfeilerreste von dem Kahn
aus, mit dem er über dieselben hinwegfuhr, feststellen können ; neunzehn haben ihm die
Fischer als im Flussbett vorhanden bezeichnet; sie sind beliebte Schlupfwinkel der Fische,
und die Netze haben oft an ihnen Schaden gelitten. Ein ähnliches Ergebnis haben
seine Beobachtungen vom Turme der benachbarten Kirche Gross St. Martin aus gehabt
346
V. RHEINBRÜCKE UND KASTELL DEUTZ 347
Vor vielen Jahren sind, so ist ihm von Schiffern versichert worden, bei ganz niedrigem Die Rhein-
Wasserstande Brückenpfähle, die aus dem Wasser hervorstanden, auf öffentliche
Kosten entfernt worden (fol. 7 20 u. 723 v). Nach Broelmans Beobachtungen führte
die Brücke vom Tor an Obenmarspforten über die Salzgasse in grader Richtung nach
dem rechten Ufer (unrichtig suchten viele sie noch im 18. Jh. am Bayenturm, wo
einst ein von Engelbert II. erbautes Wachthaus auf einem im Rheine stehenden,
mit dem Turme durch einen Bogen verbundenen Pfeiler ruhte: Crombach p. 543;
Aldenbrück, De ponte p. 10). Zahlreiche Pfeilerfundamente und -stumpfe, Reste von
Säulen und mächtige Werkstücke sind auf der Strecke bis zum Flussbett gefunden
worden. Eine Erinnerung an den Teil der Brücke, der über den Rheinarm führte,
findet Broelman in der Bezeichnung mehrerer Häuser der Hühnergasse als „erstes,
zweites usw. Haus auf dem alten Fahrpfosten". Die angebliche Rhein insel ist durch
Anschwemmung an die linksseitigen Brückenpfeiler entstanden (fol. 7i9 und 7x9 v; vgl.
S. i58). Auf der rechten Rheinseite bezeichnet ein bogenförmiger Bau (Rampe) das
Ende der Brücke (föl. 7 20). Ihre ganze Länge berechnet Broelman auf 259o köln.
Fuss; ihre Breite hat jemand — Broelman weiss nicht, aus welchen Gründen —
auf 20 Fuss bestimmt; die einzelnen Pfeiler, von denen drei — freilich nicht
mit der erwünschten Genauigkeit — gemessen werden konnten, haben eine Länge
(Breite) von ungefähr 32, eine Stärke von 18 köln. Fuss. (fol. 728, 728v, 729).
Gradezui als unmöglich erwies sich die Feststellung der Zahl der Bogen und
Pfeiler. Broelman verwahrt sich ausdrücklich dagegen, dass seine graphische Dar-
stellung der Brücke mit 42 gleich grossen Bogen (Fig. 43) der Wirklichkeit entspreche;
er ist sogar geneigt zu glauben, dass die Pfeiler mitten im Strome weiter auseinander
standen als in der Nähe des Ufers (fol. 729).
Crombachs Mitteilungen über die Rheinbrücke (p. 542) zeigen, dass er nur Crombachs
Broelmans Epideigma, aber nicht seine Commentarii angesehen, geschweige denn ^*® «««««».
neue Forschungen angestellt hat. Seine Angaben, die Brücke sei etwa i5o4 Fuss
lang, die einzelnen Brückenpfeiler 24 Fuss voneinander entfernt und 12 Fuss dick
gewesen, sind grundlose Kombinationen aus der Broelm ansehen Zeichnung und
den spärlichen Zahlenangaben in der beigegebenen Widmung.
Veranlassung zu einer neuen Untersuchung der Brückenreste bot der tiefe Reinhards u.
Wasserstand des Rheines im Dezember i766, wo das Schiff des Joh. Heinr. ^ unter-^ '
Rheindorff bei der Einfahrt in den Hafen am Salzgassentor auf ein Hindernis auflief, suchunjren.
das sich als einen Pfeilerrest erwies. Auf Anordnung des Rates nahm der Artillerie-
hauptmann Joh. Valentin Reinhard Vermessungen vor, die von dem Jesuiten
Augustin Aldenbrück geprüft und richtig befunden wurden. Reinhard fand in
der Nähe des linken Ufers drei Pfeiler solidester BauarV^'Fuss aus dem B€>den.
hervorragend, 4o Fuss breit und 96 Fuss voneinander entfernt; der dem Ufer nächste
lag 24o Fuss vom Salzgassentor. Die Gesamtlänge der Brücke beträgt nach Rein-
hard und Aldenbrück 2272 Fuss, nämlich: vom Tor an Obenmarspforten bis zum
Steinweg, wo der angebliche Rheinarm begann, 160 Fuss; Breite des Rheinarms gegen
24o Fu.ss; Breite der Insel bis zum Salzgassentor 592 Fuss; von da bis zum ersten
Brückenpfeiler 24o Fuss; vom ersten bis zum dritten Brückenpfeiler i92 Fuss; von da
bis zum Deutzer Kastell 848 Fuss. Einen Beweis für die Fortsetzung der Brücke über
die Salzgasse findet Aldenbrück in der im Brigidenschrein für dortige Häuser
angewandten Bezeichnung: „Hauss auff der Brücken". Am Deutzer Ufer südlich
von der Brücke in einer Entfernung von 12 und 28 P'uss fand Reinhard die Über-
reste zweier Türme, ohne Zweifel die des südlichen Zwischenturms der Westfront und des
347
348
DAS RÖMISCHE KÖLN
Die Rhein-
brücke.
Lenn^s Unter-
sucbungen.
Schwörbßla
Beobachtungen
und Unter-
suchung .eines
Pfeilers.
Südwestlichen Eckturms des Deutzer Kastells (Aldenbrück, De ponte p. 1 2 ; vgl. S. i58 u.
l'ig. 44. Auch er hat die Ausführungen Broel mans in den Commentarii nicht gekannt).
Keine Klärung der Brücken frage haben die am 16. Jan. i848 und 3. Jan. i854
von dem Ingenieur Lcnne vornehmlich in der Nähe des Deutzer Ufers angestellten
Untersuchungen gebracht (mitgeteilt in der Köln. Ztg. vom i9. Jan. i848 und 4. Jan.
i854). Als Pfcilerreste der Brücke betrachtete er zwei Mauermassen, die sich in der
Richtung der Inselstrasse in Deutz unter deni
nördlichen Giebel des ehemaligen Hotel Fuchs
und dem südlichen Teil des Hotel Belle vue vor-
fanden. Dammartige Erhöhungen von 22 bis
26 Fuss Breite, die sich in der bezeichneten
Richtung durch das Rheinbett zur Salzgasse hin-
ziehen, sollen ihre Entstehung den dort liegenden
Brückenpfeilern verdanken; die letzte derartige
Bank, ungefähr 7o Fuss von der Werftmauer des
Freihafens entfernt, soll aus derselben Mauer-
masse wie die an der Inselstrasse entdeckten
bestehen. Allein die angeblichen Pfeilerreste
auf der rechten Rheinseite haben sich 1881 bei
den Fundamentierungsarbeiten des Bergisch-Mär-
kischen Bahnhofes als die beiden westlichsten
Türme der Südfront des Deutzer Kastells her-
ausgestellt. Eine in der Richtung derselben, etwa
5o m vom Eckturm entfernt auf — o,7o m K. P.
liegende Erhöhung im Rheinbett besteht aus
losen Steinen, unter denen sich anscheinend
Mauerwerk befindet; abgehauene Stücke zeigten
Tuffstein. Abmessungen, Beschaffenheit und
Zweck der Erhöhung sind einstweilen nicht fest-
gestellt; jedenfalls gehört sie nicht zur Constan-
tinischen Brücke, da sie 7o,46 m oberhalb der
Centrale zwischen Köln und Deutz liegt. Die
von Lennt! in der Nähe der linksrheinischen
Werftmauer bezeichnete Mauermasse ist sehr
zweifelhaft (Schwörbel, Westd. Zs. Korrbl. XII,
i893, Sp. 49 nr. 29).
Einen bedeutenden Fortschritt in der Er-
forschung der Constantinischen Brücke bezeichnen
die seit Jahren angestellten Beobachtungen
L. Schwörbels. Wiederholt, zumal bei dem
niedrigen Wasserstande im Januar i893, traten Er-
höhungen im Rheinbett, die durch die umherliegenden Stein trümmer (Bruchsteine
und einzelne Quadern) auf Pfeilerreste deuteten, in der von Broelman und Rein-
hard angenommenen Richtung der Brücke klar hervor; Untersuchungen mit der
Peilstange liessen darunter eine Betonschicht vermuten. Die dem Kölner Ufer
nächste Erhöhung, die 99 m von der Werftmauer und ungefähr ebensoweit von
der Schiff brücke entfernt ist, — also der dritte von Reinhard gemessene Pfeiler —
erwies sich bei der Untersuchung durch einen Taucher als einen auf — i,o9 m K. F.
w
.IC
Fiflr. 170. Köln, Mus. Wallraf-Richartz.
Cautopates aus einem Mithrasheiligtum,
gef. im Rhein.
348
V. RHEINBRÜCKE UND KASTELL DEUTZ 349
Hegenden, gegen i6 m langen Pfahlrost mit spitzem Vorhaupt und etwas stumpferm Die Rhein-
Hinterhaupt. Die Pfähle bestehen aus eichenen Rundhölzern, von etwa o,5o m Durch- brücke,
messer, die senkrecht, am Hinterhaupt etwas gegen den Strom geneigt, in einem
Abstände von 0,60 — o,9o m eingerammt sind. Der Raum zwischen den Pfählen ist
mit Bruchsteinen ohne Mörtel gefüllt; die Pfeilerspitze bilden Quadern. Als Reste
des Oberbaues der Pfeiler lagen noch einzelne Quadern aus Kalkstein, die bis 0,80 m
lang waren, auf dem beschriebenen Fundamente; ihre Verbindung war durch Ver-
ankerung hergestellt, wie vorhandene Klammerlöcher und Falzen beweisen. Der
höchste Punkt des Pfeilerrestes liegt auf — 0,6 7 m K. P.
Der Rest des mutmasslichen östlichen Endpfeilers der Brücke wurde im Winter Untersuchunir
1884/85 etwa 100 m unterhalb der Schiffbrücke und 20,80 m von der Deutzer Werft- "*?*? ^utz."
mauer entdeckt und damals sowie im Januar i893 untersucht. Er besteht aus auf-
gehendem Mauerwerk ; die Ostseite zeigt regelmässig geschichtete Tuffsteine, die durch
Mörtel aus feinkörnigem Kie3 ohne Ziegelmehl miteinander verbunden sind. Seine
Länge beträgt, so gut sich dies feststellen liess, gegen i3,5o, seine Breite 4, 1 5 m;
für die Fahrbahn ist ein Rechteck von 9,i5 : 4,i5 m bestimmt. Der Pfeiler ist vom
abgeschrägt, an der Spitze abgebrochen; hinten ist die Schrägung an jeder Seite um
0,20 m zurückgesetzt, die Spitze abgestumpft.
Ein dritter Pfeiler wurde im Anfange des Jahres i894 etwa 7 m von der Kraus' Unter-
Kölner Werflmauer und 102 m von der Schiffbrücke durch den Ingenieur Kraus "pfeiiers^er*
festgestellt und untersucht (Fig. i67). Auch hier dient als Fundament ein vorn zu- ^ö^-
gespitzer Pfahlrost von etwa i5 m Länge und 5 m Breite, dessen Vorhaupt durch
eine Steinschüttung von Basalten befestigt ist. Die eichenen Pfähle, von denen ein
Teil eiserne Pfahlschuhe besitzt, haben teils einen kreisförmigen Querschnitt von
o,3o-~o,35 m Durchmesser, teils einen quadratischen von o,3o — o,4o m Seite, sie sind
bei einer Länge von 3 — 3,5o m mit ihrer Spitze auf — 3 m K. P. eingerammt. Über
der Pfahlstellung liegen Quadern aus weissem Sandstein mit Klammerlöchern, während
in der Nähe Säulentrommeln aus Kalkstein gefunden wurden.
Bleiben auch nach den in alter und neuer Zeit über die Constantinische Rhein- Ergebnis der
brücke geführten Untersuchungen noch manche Widersprüche und Fragen ungelöst, guchuMen.
so ergibt sich doch mit annähernder Sicherheit: i. da.ss die Brückenachse ungefähr
in der Richtung der Centrale zwischen Köln und dem Deutzer Kastell zu suchen ist
(die Col. Agr. S. i42 ausgesprochene Vermutung, dass die Brücke auf die Südwestecke
des Deutzer Kastells ausgelaufen und die Strasse längs der Süd front desselben geführt
worden sei, widerspricht den lokalen Beobachtungen); 2. dass die Brücke keine steinernen
Bogen, nicht einmal massive Strompfeiler besass, sondern (wie die Koblenzer Brücke)
eine mit Steinen beschwerte Bockbrücke war (Col. Agr. S. i4i); 3. dass beim Brücken-
bau ältere skulptierte Bauteile verwandt worden sind.
Als Material zur Füllung der Joche der römischen Rheinbrücke haben u. a. auch Architektur-
die im Sommer i897 zwischen der Schiff- und der Eisönbahnbrücke gefundenen .^rchi- pöifuS/der
tekturreste gedient: BrückenpfeUcr.
1. ein einzigartiges Komposit-Säulenkapitell mit .piner Reihe grosser, weit aus-
einanderstehender Akanthusblätter, dahinter aufsteigenden Schilfblättem, einer Perl-
schnur, einem grossen Eierstab und zwei kräftig entwickelten ionischen Voluten
(MWR 443; Fig. 168);
2. ein dreiseitig bearbeitetes, stark verstümmeltes Pilasterkapitell mit zwei über-
einander angeordneten Akanthusblattreihen auf den Ecken, einer blumenkorbartigen
349
35o
DAS RÖMISCHE KÖLN
Die Rhein- Verzierung auf den Seiten, einer Blüte über der Mitte jeder Seite und einem ab-
schliessenden Eierstab (MWR 444);
3. ein stark verstümmeltes korinthisches Säulenkapitell mit zwei Reihen Akan-
thus, einer dahinter aufstrebenden Reihe von Schilfblättem und abschliessendem Reifen,
Perlband und Eierstab (Abg. Col. Agr. Taf. XVII; MWR 445);
4. ein unten abgehauener Konus von einem Grabturm (MWR 447);
5. drei Säulen trommeln, ein dreifach abgestufter Architravrest und zwei Simen-
reste, darunter ein einfaches und ein reich ausgearbeitetes Stück;
6. skulptierter Sandsteinblock von einem grossen Grabdenkmal, dessen Vorder-
seite ehemals zwei Ehepaare, durch eine Säule voneinander getrennt, in der obem
Körperhälfte zeigte. Rechts stehen ein Mann und eine Frau halb einander zugewandt.
Der Mann hält mit der abgestossenen Rechten auf der Brust die Toga, über die
sich schräg nach der linken Schulter ein breiter Gewandstreifen, das Abzeichen hoher
Würde, zieht. Die Frau legt die Linke auf die Schulter des Mannes. Von der
andern Darstellung ist nur der
halb rechts gewandte Mann er-
halten (MWR 446; Fig. i69).
Vgl. Kl. S. ii4. — Ab-
bildung von i, 2, 4, 5 nebst
einer Anzahl von Brücken-
pftlhlen, die zum Teil mit
Schuhen versehen sind, auf
einer Photographie mit der
Unterschrift : Architektur-
Reste GEFUNDEN l897 IM
RHEIN, 22 X 16 cm, MWR,
Ph i5i3; von i und 2 in
grossem! Massstabe, 21,8 X
16 cm, MWR, Ph i5i4.
Arohitektar- u. Ausserdem haben sich
Skulpturreste Flg. 171. Köln. Grabrelief eines Ehepaares, gef. in der Deutzer • iDu^ij. folaende Skuloturen
aus dem Rhein, Befestigung, jetzt verloren. ™ l^nein lOigenae CJKUipiurcn
vielleicht von gefunden, die neileicht eben-
der Brücke, ^^^jj^ ^^^j^ Brückenbau Verwendung gefunden haben:
1. eine schlecht gearbeitete Attisstatuette von einem Grabmal (Düntzer, Ver-
zeichniss II, 83; MWR 225);
2. eine schön gearbeitete und wohlerhaltene Statuette eines 6eidoq)6QO'^ mit
übergescyagenen Beinen, phrygischer Mütze und gesenkter Fackel: cautopates aus
einem Mithrasheiligtum, früher zu Unrecht für Attis gehalten (Cumont, Textes et
Monuments figurcs relatifs aux mysteres de Mithra, Bruxelles i896, II p. 386 nr. 264;
Düntzer, Verzeichniss II 82; MWR 545; Fig. i7o);
3. ein Porträtkopf aus Marmor, angeblich des altem Scipio Africanus (Düntzer,
Verzeichniss I 20; im MWR nicht mehr vorhanden).
Kioinfunde aus Endlich sind hier die bekannt gewordenen Kleinfunde aus dem Rheine auf-
dem Rhein zuführen, von denen einer ebenfalls zur Brücke in Beziehung steht:
1. eine Bronzestatuelte der Viktoria (BPM 5o7i);
2. ein grosses Klappmesser mit stachelig gearbeitetem Beingriff, gefunden im
Rheinauhafen (MWR 53);
35o
V. RHEINBRÜCKE UND KASTELL DEUTZ
35l
3. ein lanzettförmiger Dolch aus Eisen mit Scheide. Länge des Dolches 23, Die Rhein-
der Griffstange 6, des Griffs 8 cm. An dem auffallend kleinen Griffe befinden
sich zwei rot emaillierte Nietköpfe. Die Scheide ist in vier durch breite, gold-
tauschierte Bronzestreifen umrahmte Felder geteilt, die mit Rosetten, deren Blätter
aus Bronze und Perlmutter oder Glas bestehen (sehr verwittert) und mit rot email-
lierten Lorbeerkränzen geschmückt sind (L. Lindenschmit, Die Altertümer unserer
heidn. Vorzeit IV Taf. 52, i; Museum zu Wiesbaden);
4. ein viereckiger
Bronzebeschlag von derProra
eines kleinen Schiffes, an
dessen Vorderfläche ein ge-
flügelter Phallus als Apo-
tropaion angebracht ist, ge-
funden im Rhein bei Deutz
an einem Brückenpfeiler
<F. G. Welcker, Schiffs-
verzierung: B J.XIV, i849,
S. 38 u. Taf. III; BPM,
U i696).
5. ein Kugelbecher,
grün glasierte Tonscherben
u. a., gefunden bei der Unter-
suchung der mittelalterlichen
Poller Köpfe (Westd. Zs.
Korrbl. XVII, i897, S. 45).
Von einer vorconstan-
tinischen festen Rhein brücke
lassen sich keine Spuren
nachweisen; die Entschei-
dung der Frage, ob eine
solche jemals bestanden
habe, hängt von dem An-
sätze der Entstehungszeit des
Deutzer Kastells ab, das ihre
notwendige Schutzwehr bil-
dete (s. u.). Wolf (B. J.
LXXVIII, 1 884, S. 34) nimmt
eine Brücke seit der Grün-
dung Kölns, Hübner (B.
J. LXXX, i885, S. i32;
Westd. Zs. V, 1886, S. 238)
eine solche seit dem Ende
des I. oder dem Anfang des 2. Jhs. an; den constantinischen Ursprung der ersten
festen Rheinbrücke (wenn man von einer vielleicht unter Augustus und Tiberius
vorhandenen Holzbrücke absieht) behaupten Düntzer (Picks Monatsschrift VIT, 1881,
S. 357; B. J. LXXXI, 1886, S. 24), v. Veith (Das röm. Köln S. 32) und Hettner
•{Westd. Zs. V, 1886, S. 244; Korrbl. nr. i29Sp. 180), letzterer unter richtiger Hervor-
hebung der Tatsache, dass für ein militärloses Köln die Brücke nur eine Gefahr bildete
.{vgl. HCbner, B.J. LXXXVIII, i889, S. 61; Röm. Herrsch, in Westeuropa S. i43).
Angebliche
vorconstantini-
sehe Rhein-
brücke.
FIfir. 172. Köln.
Teil der ausgegrabenen Werftmauer des Kastells
Deutz nebst Turmrest.
35i
354
DAS RÖMISCHE KÖLN
Das Kaeteiiund Grafen von Berg, als seinen Vasallen (Lacomblet, Urkundenbuch II nr. 249);
aber schon I242 beschlossen beide, Mauern und Türme um das Kloster gänzlich
niederzulegen (ib. II nr. 2 74). Für das Aussehen und die Bedeutung der Festung bis
zu dieser Zeit sind charakteristisch die Worte der Chronik Gotfrid Hagens (v. 812):
ich saich allhei zo Duitze stain man enzuchde umb 5o dusent mark
van i5 turnen eine burch so stark, iezo der burch neit geliche.
(Vgl. Ann. s. Pantal. a. I243 in den Städtechroniken XII, S. 45 u. Anm.). Noch Jahr-
hunderte nach der Zerstörung von I242 müssen sich einzelne Teile des Kastells er-
halten haben: im Mittelturm der Nordfront fanden sich Gefässe Siegburger Fabrikats
Fig. 173.
mit den Jahreszahlen i572 und i574 (B. J. LXVIII S. i7); diese Reste sind ohne
Zweifel der Heirasuchimg, welche Deutz im truchsessischen Kriege i583 erfuhr
(Ennen, Gesch. Kölns V S. 12 5), zum Opfer gefallen. Dennoch waren die Fundamente
des Kastells noch im Anfange des i7. Jhs. deutlich sichtbar (Broelman II fol. 72ov).
Auffindung Die von Reinhard 1 766 angestellten Forschungen nach der römischen Rhein-
^^8 KMteiis.^ brücke führten zur Entdeckung zweier Türme der Westfront (Aldenbrück, De ponte
p. i5; o. S. 347), der Bau eines Hauses Ecke der Hallen- und Eisenbahnstrasse im
Jahre 182? zur Auffindung des südöstlichen Eckturmes (B. J. LXVIII S. 16); beide
Entdeckungen fanden keine Beachtung. Lennd hielt die von ihm in der Richtung
354
V. RHEINBRÜCKE UND KASTELL DEUTZ 355
der Inselstrasse i848 entdeckten zwei Turmfundamente für Reste von Pfeilern der d»« Kastell
Deutz.
Rheinbrücke (o. S. 348).
Seine Auferstehung sollte das Deutzer Kastell erst feiern, als im Frühjahr i879 Wolfs Aas-
bei Gelegenheit des Baues eines neuen Direktions -Wohngebäudes auf dem Terrain '"^^ug.^*
der Kgl. Artilleriewerkstätte die Überreste des Mittelturmes der Nordfront zutage
traten. Dank dem grossen Interesse, welches der Direktor der Artillerie -Werkstatt,
Oberst F. Wolf, dem Funde entgegenbrachte, wurden unter dessen Leitung und mit
Unterstützung des Kriegsministeriums im Sommer und Herbst i879 und im Frühjahr
1880 die Nord- und Ostfront, Sommer 1880 und Frühjahr 1881 unter Beihülfe des
Bonner Provinzialmuseums auch der grössere Teil der West- und einige Punkte der
Süd front aufgedeckt. Die Kenntnis der Westfront wurde 1882 beim Neubau des
Bergisch -Märkischen Bahnhofes, die der Südfront durch Untersuchungen im Jahre
1886 vervollständigt. Neben Wolf mächten sich Rektor Ludwig Schwörbel
und Oberlehrer Dr. Karl Bone durch Ausgrabungen und Beobachtungen auf dem
Boden und in der Umgebung des Kastells verdient.
Das Deutzer Kastell liegt fast genau der Mitte der Rheinfront des römischen Beschrei-
Kölns gegenüber. Eine Verbindungslinie der Mittelpunkte seiner Ost- und Westfront Kastells,
durchschneidet in ihrer Verlängerung den Rhein ein wenig nördlich von den Über- ^*B*-
Testen der Constantinischen Brücke und trifft auf die Ostmauer Kölns ungefähr 25 m
nördlich vom Tor an Obermarspforten. Von der Westfront des Kastells hat sich
nur der nördliche Teil auf etwa 83 m erhalten ; der südliche fällt infolge der Abspülung
des Ufers an dieser Stelle (um ungefähr i5 m) mit der Werftmauer zasammen, die
5üdwestecke ist vollständig im Rheinbett verschwunden. Im übrigen haben die
Bodenverhältnisse seit der römischen Zeit keine wesentliche Änderung erfahren.
Das Kastell hat die Gestalt eines dem Quadrate sich nähernden Rechtecks: Gestalt.
die Länge der Ost- und Westfront beträgt i54, die der Nord- und Südfront i52 m;
der Flächeninhalt 2^1^ ha. Die Ringmauer ist mit vier Eck- und zehn Zwischen-
türmen bewehrt, von denen auf die Nord- und Südmauer je drei, auf die Ost- und
Westmauer je zwei kommen. Letztere enthalten in ihrer Mitte die beiden einzigen
Toreingänge, die von je zwei Tortürmen flankiert sind (Fig. i73).
Die Ringmauer zeigt, soweit sich dies ermitteln liess, an der Nord-, Ost- und Ringmauer.
Südseite die nämlichen Verhältnisse. Ihr Unterbau besteht aus ziemlich regelmässigen, Konstruktion,
durch Mörtel verbundenen Bruchsteinen von Tuflf, Trachyt und Grauwacke, die
0,20 — o,4o m lang und 0,10 m dick sind; seine Breite beträgt 3,7o, seine Höhe
2,9o m. Durch einen äusseren und einen inneren Absatz von je 0,10 m Breite verjüngt
sich die Mauer im Oberbau auf eine Stärke von 3,5o m. Über dem Absatz liegt
zunächst eine Ziegelschicht aus Platten von o,42 5 m Länge und Breite und o,o35 m
Stärke ; darüber wechseln je drei Lagen Tuffstein mit einer Ziegelschicht. Die aus-
gebrochenen Ziegel der Nordfront tragen in einer Ecke schräg gestellt den Stempel
LEG vm AVG (B. J. LXVIII Taf. II i3; LXXXVIII S. io9; BPM CXLVII d). An
der Ostfront fanden sich einige wenige mit dem Stempel Lxxii, leg • xxii c • v (BPM
•CXLVII c) und verkehrt leg iixx (BPM CXLVII e), einer mit je drei Eindrücken
in zwei gegenüberliegenden Ecken und mit vier Eindrücken auf einer Seite. Die Mauer
der Westfront hat ein Fundament von 3,i4 m Höhe; im Material, in der Bauart und
anscheinend auch in der Stärke stimmt sie mit den übrigen Mauerzügen überein.
Die Südmauer enthält an einzelnen Stellen Gussmauerwerk, das jedoch durch eine ge-
schichtete Blendmauer dem Auge entzogen ist. Wie im Interturrium, so wechseln auch
in den Wänden des aufgedeckten Mittelturmes je zwei Ziegelschichten mit fünf Tuff-
23*
355
356 DAS RÖMISCHE KÖLN
Das Kastell steinschichten (vgl. die Türme des Osttores). Die Ziegel, die wie alle am Deutzer
Kastell verwandten ausser denen der VIII. Legion o,4o : o,4o : o,o4 m gross sind,
Ringmaaer. zeigen dreifache Diagonallinien.
Graben und Ein Graben Hess sich nur vor der Nordfront feststellen. Er ist ein einfacher
erme. Spitzgraben von 3,6o m Breite und Tiefe. Eskarpe und Kontreeskarpe haben halbe
Anlage. Die Breite der Berme beträgt in der Höhe des Bauhorizontes der Ring-
mauer 2,io m; sie lag aber vielleicht ehemals höher und war entsprechend schmaler.
Aus der verlängerten Fluchtlinie der Eskarpe bestimmt sich die Höhenlage des
Wehrganges der Mauer auf 4,5o — 5,5o m, die der Zinnenbrustwehr auf 5,5o — 6,5o m,
die der Zinnenbergen auf 7 — 8 m über dem Bauhorizont.
Tflrme. Die Türme sind so auf die Ringmauer verteilt, dass die Interturrien an der
die Rincmauer. Nord- und Südfront je . 2 1 m betragen, während an der Ostfront die Entfernung
zwischen Eckturm und Mittelturm i6 m, zwischen diesem und dem benachbarten
Torturme i9 m beträgt. An der Westfront bedingt der geringere Durchmesser der
Zwischentürme eine entsprechende Zunahme der Grösse der Interturrien.
AUffemeine Sämtliche Eck- und Zwischentürme des Deutzer Kastells sind Rundtürme
^^''•' gleichen Materials und gleicher Konstruktion. Allenthalben liegt der kreisförmige Innen-
raum in der Art excentrisch zu dem Umfange, dass die grössere Mauerstärke der Aussen-,
die geringere der Innenseite des Kastells zugekehrt ist ; entsprechend ist auch der Vor-
sprung der Türme vor die Mauer nach aussen stärker als nach innen. Dagegen sind die
Grössenverhältnisse der beiden Zwischentürme der Westfront geringer als die der übrigen.
Konstrnktion Die Türme der Nord-, Ost- und Südfront, deren Verhältnisse vornehmlich an
Nord-» Ost- u. ^^™ westlichen Zwischenturm der Nordfront (Turm in der Urbanstrasse) festgestellt
Sfldfront. wurden, haben im Oberbau einen Durchmesser von i3,75 m; der innere Hohlraum
hat einen solchen von 5 m. Die Fundamente bestehen in ihrem untern, gegen
i,5o m hohen Teile aus unregelmässigem, durch Mörtelguss verbundenem Bruch-
steinmauerwerk (Tuff, Trachyt, Grauwacke, Basalt, Sandstein, Schiefer; vgl. Westd.
Zs. KorrbLXII, i893, S. 54); die grösste Stärke desselben beläuft sich auf 6,37, die
geringste auf 5,57 m. Vermittels eines äusseren und eines inneren Absatzes von je o,4o la
verjüngt sich das Mauerwerk im oberen Teile der Fundamente auf 5,57 — 4,77 m.
Dieser Teil, i,4o m hoch, enthält ii Lagen rechtwinkelig behauener Tuffsteine, die
mit einigen andern Steinen durchsetzt sind. Die Länge der einzelnen beträgt 0,2a
bis o,4o m, ihre Breite 0,1 5 m, ihre Höhe 0,10 m. Eine abermalige äussere und
innere Verjüngung des Mauerwerks um je o,4o m bezeichnet den Bauhorizont, der
sich auch durch den bis zu dieser Höhe im Innern des Turmes an der Urbanstrasse
stehen gebliebenen natürlichen Boden kenntlich macht. Der Oberbau, dessen Mauer-
stärken zwischen 4,77 und 3,97 m schwanken, beginnt mit einer Lage Ziegelplatten;
dann wechseln drei Lagen regelmässig behauener Tuffsteine mit einer Lage Zi^^eL
Die Kalkfuge ist 0,01 5 m breit. Genau an der Stelle, wo das Mauerwerk am
schwächsten ist, befindet sich o,33 m über dem obem Absätze ein i m breiter Ein-
gang. Vor die Ringmauer springen die Türme der drei genannten Fronten nach
aussen 6,67, nach innen 3,57 m vor. In dem Mittelturme der Nordfront trug ein
Ziegel den Stempel ce-ben (BPM CXLVII), einer in dreifacher Linie gezogene
Diagonalen (B. J. LXVIII Taf. II 12), mehrere in einer Ecke schräg gestellt eine
Ellipse mit der grossen und kleinen Achse und einem Eindruck in jedem der vier
Abschnitte (B. J. LXVIII Taf. II 11; BPM CXLVII f). Wo die Ziegel mit dem
Stempel PiCAaiADivT (BPM CXLVII h) gefunden sind (Westd. Zs. Korrbl. V, 1886^
nr. 129 Sp. 180), war nicht festzustellen.
356
V. RHEINBRÜCKE UND KASTELL DEUTZ
357
Von den Türmen der Westfront Hess nur der nördliche Zwischenturm cineDaa Kastell
Untersuchung zu. Mit Rücksicht auf die Deckung, welche der Rhein gewährt, beträgt Konstniktlon
sein Durchmesser nur 8,80 m, der des innern Hohlraums gegen 5,5o ra, die geringste ^^rJJjjf"^ V^
Mauerstärke des Oberbaus gegen 1 J5 m. Der erste Rücksprung der Fundamente,
der sich nach aussen und innen auf o,44 m beläuft, liegt 2 m über der Sohle, der
zweite in einer Stärke von je o,55 m i m über diesem. Den obem Teil des
Fundamentes bilden sechs Lagen sehr regelmässigen Mauerwerks aus verschiedenen
Sorten Haustein. Die als Durchschuss des Oberbaus verwandten Ziegelplatten zeigten
auch hier keine Stempel, sondern nur Wellenlinien. Der Turm springt vor die Ring-
mauer nach innen gegen i,75 m vor (Fig. i72 und i73).
Die Lage der Plattform der Türme berechnet Wolf auf 9 — 10, die der Zinnen-
brustwehr auf 10 — II, die der Zinnenbergen auf 12 — 13 m über dem Bauhorizont.
Die beiden Toranlagen des Kastells sind gleich gestaltet, nur ist die west-
liche in kleineren Dimensionen gehalten (3i,5o und 25 m Breite). Die Flankier- ^*"'^®''*'*™*®'
türme haben eine rechteckige, an der Aussenseite halbkreisförmig abschliessende
Höhe der
Türme.
Tore.
Fig. 174. Kastell Deutz und die römische Rheinbrücke aus der Voflrelschau. Rekonstruktion nach
Margflrraff, gez. von Jos. Schmidt.
Gestalt. Sie ruhen auf einem gleichgestalteten Bruchsteinfundament aus TufF, Grau-
wacke, Basalt usw. mit Mörtelguss, das vor den Oberbau um o,5o m vortritt. Dieser
hat am Osttor eine Länge von 12, So und eine Breite von etwa io,5o m. Die Breite
der Türme des Westtors ist 9,3o m; ihre Länge lässt sich wegen des Abbruchs der
westlichen Teile nicht feststellen, scheint aber der der Türme des Osttors gleich
gewesen zu sein. Letztere springen um 3,5o m, die Türme des Westtors um 5,7o m
nach innen vor die Interturrien vor. Das Mauerwerk des Oberbaues besteht an der
innern, dem Toreingang zugekehrten Seite aus mächtigen Tuffquadem von i,3o m
Länge, o,7o m Breite und o,5o m Dicke, worauf zwei Lagen Ziegelplatten von der-
selben Grösse, wie sie an den andern Türmen verwandt sind, ruhen, im übrigen aus
je fünf Lagen regelmässig behauener Tuffsteine von 0,20 — o,4o m Länge und 0,10 m
Breite, die durch je zwei Ziegellagen getrennt sind. Die Mauerstärken belaufen sich
an den Türmen des Osttors auf 3,25, an denen des Westtors auf 2,3o m. Im Innern
der erstem ist in der nord- und südwestlichen Ecke eine Nische von etwa i qm
Grösse ausgespart. Hier fand sich im südlichen Torturm ein Ziegel mit dem Stempel
Liixx, zwei mit capienaci (BPM CXLVII b), einer mit capi[o] (ib. CXLVII a).
357
358
DAS RÖMISCHE KÖLN
Das Kastell
Dentz.
Konstruktion
des Tores.
Mittelalterliche
BaHreste am
Westtor.
Banreste im
Kastell.
Inselstrasse.
Alte kath.
Pfarrkirche.
Reste einer
Strasse.
Angebliche
Reste einer
älteren
Befestiffang.
Funde vom
Kastell.
Stein-
denkmäler.
Ältere Funde.
Das eigentliche Tor zwischen den beiden Flankiertünnen hat an der Ostseite
oine Breite von 8,5o, an der Westseite eine solche von 6,5o m. Von deniselben
haben sich erhalten zwei an die Innenseite der Turmfundamente, soweit diese gerade
verläuft, unmittelbar anschliessende, rechteckige, glatt abgemauerte Vorsprünge, die
am Osttor je 3,5o, am Westtor je 2,3o m breit sind. TufTquadem von der ange-
gebenen Grösse, die sich auf dieser Unterlage am Westtor vorgefunden haben, dürften
zum Teil Reste des Oberbaues sein, der wegen seiner geringen Breite wohl nur aus einem
überwölbten Torweg bestanden haben wird (vgl. Fig. 1 73 und die Rekonstruktion Fig. 1 74).
In und über der Westtoranlage befinden sich mittelalterliche Baureste: ein in
den nördlichen Flankierturm eingebauter Tordurchgang, ein auf diesen zuführender
rampenartiger Durchbruch und ein an das Tor anschliessender Rundbau.
Innerhalb des Kastells wurden folgende alte Baureste festgestellt:
1. In der Inselstrasse, genau in der Mitte der Südseite des Kastells, eine von
Süden nach Norden führende, o,8o m starke Mauer, die unter dem Hotel Belle vue
verschwindet.
2. Unter der alten kath. Pfarrkirche ein regelmassig ovaler Bau, dessen genaue
Untersuchung nicht möglich war und dessen antike Herkunft daher keineswegs sicher ist
Seine Sohle liegt auf + 6,o9 m K. P. Die Fundamente bestehen auf der Nordseite aus
1,33 m hohem Mörtelguss, über dem das regelmässige Hausteinmauerwerk beginnt,
auf der Südseite aus o,55 m hohem Mörtelguss und vier Lagen aufgemauerter Basalt-
blöcke von zusammen i,3o m Höhe. Von dem Oberbau sind hier noch vier Lagen
regelmässig gemauerter Tuifsteine, o,5o m hoch, erhalten. An der Westseite liegt ein
rechteckiger Vorbau von i6,2o:8,7o m aus Mörtelguss mit Spuren einer Aufmauerung,
an der Ostseite, meist im Innern der Kirche, ein anscheinend gleich grosser Vorbau
mit derselben tiefen Fundamentierung wie das Hauptgebäude.
3. In der Richtung der Verbindungslinie zwischen den beiden Toren, 22 m
von der Werftmauer, der Rest einer Strasse, bestehend in einer auf + 6,93 m K. P.
liegenden, aus Lehmschlag hergestellten Bahn, die bis zur Gartenmauer des Hotel
Belle vue 3,2o m breit ist; Steinschüttung und Pflasterung sind verschwunden. Auch
an andern Stellen des Kastells wurden alte Pflasterreste entdeckt, aber nicht verfolgt
Einer älteren Befestigung gehören möglicherweise die beiden in senkrechter
Richtung zueinander verlaufenden, mit Erde und Steinen zugeschütteten Gräben an,
die Wolf in der Mittellinie des Kastells parallel mit der Ost- und Westfront beim
Bau des neuen Direktions -Wohngebäudes der Artilleriewerkstatt und unmittelbar
nördlich neben der das Kastell von Osten nach Westen durchschneidenden Strasse
entdeckt hat. Ihre Sohle lag auf + 3,39 und + 3,93 m K. P. Der letztgenannte
Graben hatte Böschungen mit halber Anlage, eine untere Breite von 2 und eine
obere (auf + 6,93 m K. P.) von 5,3o m (Fig. i73).
Von den Funden im Deutzer Kastell und seiner Umgebung sind zunächst die
schon vor der Ausgrabung bekannten, aber grösstenteils wieder verloren gegangenen
Steindenkmäler zu erwähnen. Dahin gehören ausser der Constantinsurkunde (S. 352)
sieben Weihinschriften: eine an Juppiter und mehrere in dem verlorenen Teile auf-
gezählte Götter und Göttinnen (C. J. Rh. 439; nach langer Verschollenheit in Blanken-
heim wiedergefunden: B. J. LXXVI, i883, S. 244), eine aus 223 oder i87 n, Chr. an
die matres Suebae (C. J. Rh. 44o; Ihm 289. Abgebildet bei Broelman, Epideigma,
Taf. I unten rechts, und bei Wiltheim, Luciliburgensia Taf. VIII i9), zwei an die
nordische Schiffergöttin Nehalennia (C. J. Rh. 44 1 u. 442; über letztere nähere An-
gaben bei Alfter, Geogr.-hist. Lexikon I fol. i49 v), eine fragmentarische Weihinschrift
358
V. RHEINBRÜCKE UND KASTELL DKUTZ
359
Funde bei dea
neueren Aus-
ffrabungen :
Im Kastell.
mit Erwähnung der legio I Minervia Antoniniana (Anfang des 3. Jhs.: C. J. Rh. 443), Das Kastelt
ein unbedeutendes Fragment (C. J. Rh. 444; über 445 vgl. S. 325) und ein nicht ge- ®"*^
nauer feststellbares Denkmal (Broelman II fol. 733v); sodann zwei Grabdenkmäler:
das nur bruchstückweise erhaltene des Rufinus, gewesenen Dekurionen der ala Moesica,
mit Darstellung seiner Ehrenzeichen und hübschem Rankenomament aus dem i.Jh.
(Kl. i4a und S. 9i. Getuschte Federzeichnung im Kölner Stadtarchiv, Chron. u.
Darst. Nr. 1 9 1 : v. Hüpsch, Epigraramatographia I, Einsatzblatt zwischen S. 4 u. 5 ;
Schannat-Baersch, Eiflia illustrata I Taf. X 35; Fig. i75) und der obere Block
eines gut aus geführten Monumentes, das die Brustbilder eines Ehepaars in der
Tracht und Haltung der altern Zeit, die Frau mit doppeltem Halsband und starker
Haarfrisur darstellt, von den Herausgebern stets als die Büsten zweier Dekurionen
angesehen (Broelman fol. 733 v. Abgebildet auf dessen Tabula Ephestii IV — vgl.
S. i69 u. Fig. 5i — ; getuschte Federzeichnungen bei v. Hüpsch a. a. O. und H. M.,
Abt. Römisches; Fig. i7i). Auch
der der Flavierzeit angehörende, mit
Totenmahl - Darstellung versehene
Cippus des Albanius Vitalis, Reiters
der ala Indiana, stammt nach der
zuverlässigsten Nachricht aus den
Ruinen des Klosters Deutz (Kl. 3i
u. S. 98).
Die Ausgrabungen lieferten im
Innern des Kastells ein einziges
Inschriftfragment (B.J. LXXXI, i886,
S. 2o6); auf der Ostseite teils lose,
teils in mittelalterliches Mauerwerk
eingefügt zunächst eine Reihe von
Quadern, die sich als ehemalige Werk-
stücke des Osttores zu erkennen
gaben (besonders BPM CXLIII und
CXLIV). Andere Architekturstücke
waren augenscheinlich von altem
Denkmälern hergenommen oder daraus
zurech tgehauen; dahin gehört ein Werkstein, der in zwei rechteckig umrahmten
Feldern Akanthuslaubwerk zeigt (BPM CXXXIX), ein kleines Säulenkapitell mit Wein-
laub und Trauben (ib. CXLVI) und besonders ein verstümmeltes treffliches Relief, einen
Schäfer in weitärmeligem Sagum mit übergezogener Kapuze und Hirtenschaufel in
der Hand nebst vier Schafen darstellend (Bone a. a. O. S. lo und Vorsatztafel; Kl.
S. Ii5; BPM CXL; Fig. i76); ferner drei Inschriftfragmente, die sich am nördlichen
Torturm fanden (Bone a. a. O. S. 8), nämlich zwei Reste einer Bauurkunde der Kaiser
Marcus Aurelius und L. Verus aus i63 — 165 n. Chr., die in auffälliger Form abge-
fasst ist (Bone a. a. O. S. 9; B.J. LXVIII, i88o, S. 22 und 47; LXXI, 1881, S. i54;
BPM CXXXVI/VII) und ein sehr sorgfältig gearbeitetes Bruchstück (einer Weihin-
schrift an [Majtres ?) mit dem Namen Januarius (ib. CXXXVIII); endlich kam
dort ein fragmentierter Mühlstein zutage (ib. CXLII).
Beim Mittelturm der Nord front lag ein sehr beschädigter männlicher Porträt- vor der
köpf (BPM CXLV) und ein geschuppter Säulenschaft, offenbar Teile von Grabmälem Nord^ont.
(B. J. LXVIII S. 18). Die Ausschachtung eines sog. Diamantgrabens zum Schutze
RVF l N
O. EX. DEO
•S. M0E^/Cv4E
VJ.VS.3. LEG.
Micv^.ET.HE.
Figr. 175. Verlorenes Orabsteinfragment eines
gewesenen Dekurionen der ala Moesica, gef. in Deutz.
359
36o DAS RÖMISCHE KÖLN
Das Kastell des Schinkenkessels lieferte unmittelbar vor der Nordfront den Torso eines
wohl ehemals an einem Grabdenkmal verwandten Löwen, der sich durch den an-
haftenden Mörtel als schon in römischer Zeit zum Baustein verwandt erwies, den oberen
Teil des Cippus des Q. Severius Vitalis aus Köln (BPM CLX) und ein Dutzend
Münzen von Constantius, Constantin, Valentinian und andern spätem Kaisem (B. J.
LXXIII, 1882, S. 60).
In der In der Werftmauer zwischen der Schiffbrücke und dem sog. Schinkenkessel
mauer. ^^g^^ nordwestlichen Teile des Kastells) fand B o n e bei niedrigem Wasserstande Ende
Januar 1880 eine Reihe von Quadern, die den als Werkstücke des Osttores anzu-
sprechenden ganz ähnlich sind und daher wohl vom westlichen Tore stammen. Auch
hier fehlten ältere Skulpturreste nicht, z. B. ein Altar mit einem Füllhorn auf der
Seitenfläche, ein Teil des Giebels eines frühen Grabcippus, ähnlich dem des Horus
(S. 272) und ein Stück von einem grossen Grabmal mit Pinienschuppen und Mäander-
band (Bone a. a. O. S. 11). Bei der Sprengung der Tortürme im Juli 1882 kamen
unter den Trümmern zum Vorschein: Torquadem, zum Teil mit eingehauenen
Verschlussvorrichtungen, Säulenreste, ornamentierte Gesims- und Bogenstücke, darunter
einige von vorzüglicher Arbeit; eine Büste und eine sitzende Steinfigur, beide sehr
zerstört; der rechte Teil eines Hochreliefs, das einen mit der Toga bekleideten
jungen Mann darstellt, ein Benefiziarieraltar, dem Juppiter Optimus Maximus und
dem Genius loci geweiht, das Fragment eines Altars des Hercules und eines andern,
dessen Inschrift abgebrochen ist, ein unbestimmbares Inschriftfragment sowie Teile
eines römischen Mühlsteins. Höchst bemerkenswert ist, dass sich die meisten ge-
nannten Gegenstände als Bausteine in den Fundamenten fanden (Westd. Zs. Korrbl. I,
1882, S. 3 nr. 12; vgl. II, i883, Sp. 8 nr. 18; B. J. LXXIII, 1882, S. 58).
Unterhalb des Schon im Altertum als Baustein verwandt war femer das unterhalb des Kastells
Kastells. ^^ Rhein gefundene Bmchstück eines Votivs an Hercules Magusanus, die di Abirenes,
Silvanus, den Genius loci, Diana Mahal . , . , Flora, Mercur und alle übrigen Gott-
heiten, das deutlich auf das 3. Jh. hinweist (Schwörbel, B. J. LXXVII, i884, S. 45;
LXXXI, 1886, S. 2o7 A. i).
Gestempelte Gestempelte Ziegel fanden sich ausserhalb des Zusammenhangs mit der
®** Befestigung: solche der XII. (wahrscheinlich XXII.) Legion 182? beim südöstlichen
Eckturm (Bone a. a. O. S. ii); ein Dachziegelfragment, oben mit dem Stempel @^
unten mit dem Rundstempel Ex(ercitus) G(ermaniae) iNF(erioris) versehen ; drei Ziegel
mit [l]eg XXX, LEG X . . . und leg xx . . . und einer mit capio (B. J. LXXIII
S. 57; LXXXI S. 2o7). Zu erwähnen sind hier auch die angeblich von Deutz stam-
menden gestempelten Ziegel, mit denen der Boden von St. Pantaleon belegt war; sie
trugen nach Broelmans Lesung (II fol. 733) die schräggestellten Stempel : c • a • p • ,
CAPiT- und MAL, zuweilen 3 — 7 mal wiederholt.
Kleinfunde. Die Kleinfunde sind höchst unbedeutend. Am bemerkenswerte.sten ist eine
gegenüber der alten Pfarrkirche mitten im Kastell gefundene Bronzegruppe auf kreis-
segmentförmiger Platte (Länge 0,208 m, Höhe 0,1 39 m): Herakles mit Keule und
Löwenfell fängt eine auf einem dahinsprengenden Rosse sitzende Amazone durch
Ergreifen beim Haar ein. Die schlecht proportionierten Figuren und ihre noch un-
geschicktere Komposition deuten auf ein Schwinden jedes künstlerischen Verständ-
nisses, wie es der constantinischen Zeit eigen ist (Gebhard, Herakles und Amazone:
Festgabe für W. Crecelius, Elberfeld 1881, S. 99 mit Tafel; Schwörbel, B. J. LXXIII,
1882, S. 53 und Taf. IV; v. Duhn, Westd. Zs. I, 1882, S. i78. Etwas älter ist die
Gruppe nach Hübner, B. J. LXXX, i885, S. i3o).
36o
V. RHEINBRÜCKE UND KASTELL DEUTZ
36 1
Zum Deutzer Kastell gehörige römische Grabstätten sind bisheran nicht
mit Sicherheit festgestellt worden. Als nachrömisch müssen betrachtet werden die
zwei von Norden nach Süden verlaufenden Reihen von Skelettgräbem, 20— 3o ra
südlich vom Mittelturm der Nordfront, deren Särge aus zusammengestellten, in den
Fugen mit Mörtel bestrichenen Tuffsteinplatten bestanden (B. J. LXVIII S. 28), so-
wie die zahlreichen Grabstätten im Westen des Kastells; auch das Brandgrab mit
der birnenförmigen Urne gegenüber der Pfarrkirche ist sicher nicht römisch (B. J.
LXXIII S. 57). Die von Schwörbel festgestellten Brandgräber südlich vom Kastell
und am Rhein (B. J. LXXXI S. 208) lassen sich grösstenteils mit Sicherheit als
fränkisch erweisen, wie die Arminiusstr. 1 a, Schneebergerstr. 3, BoUwerkstr. 22 und
mehrere in der Nähe der „Mailust" gefundenen, teils ist ihr römischer Ursprung
zweifelhaft. Nimmt man hinzu,
Aktas der als stellvertretender
Kommandant der Deutzer Besat-
zung vor den Mauern des Kastells
gefallene Viatorinus seine letzte
Ruhestätte in Köln bei St. Gereon
gefunden hat (oben S. 282), so
erscheint die Vermutung gerecht-
fertigt, dass auf dem rechten Rhein-
ufer (,in barbarico*) keine Begräb-
nisse stattgefunden haben.
Über die Entstehung
und Geschichte des Kastells
sind im Laufe der Zeiten die
mannigfaltigsten Vermutungen ge-
äussert worden. Nachdem bereits
Rupert US die zu seiner Zeit sehr
verbreitete Ansicht, dass die erste
Anlage desselben auf Julius Cae-
sar zurückgehe, als unhistorisch
zurückgewiesen hatte (De incendio
c. 8), nahm Wolf dieselbe wieder
auf Wegen der Köln und dem
Deutzer Kastell gemeinschaft-
lichen Hauptachse und der von ihm angenommenen ursprünglichen quadratischen
Gestalt beider (über Köln s. o. S. 166/1 67) betrachtet er beide Befestigungen als nach
einem gemeinsamen Plane gleich nach der Überführung der Ubier auf das linke
Rheinufer angelegt. Von der heute noch in Resten vorhandenen Befestigung sind
nach seiner Ansicht die Türme constantinisch, die Zwischenmauern dagegen gehören, wie
dies die im Oberbau gefundenen Ziegel beweisen sollen, einer älteren Epoche an.
Der erste Aufbau sei durch die VIII. Legion im i. oder 2. Jh., ein späterer Umbau
durch die XXII. unter Hadrian oder noch später erfolgt (B. J. LXVllI S. 34;
LXXVIII S. 34; LXXXIII S. 2 2 7). Nach den gefundenen Inschriften und Legions-
ziegeln datiert Deycks das Kastell bis ins 2. oder gar i. Jh. zurück (B. J. XV S. 29);
Bone nimmt als Gründungsjahr 5o n. Chr., als Zeitpunkte der Umbauten und Wieder-
herstellungen die Regierungen Vespasians, Hadrians — vielleicht auch Marc Aureis oder
Traians — und Constanlins an (a. a. O. S. 24); Düntzer hält das Kastell wenigstens
Das Kastell
Deutz.
Anscheinendes
Fehlen rdm.
Gräber beim
Kastell.
Entstehung
u. Gesdiidite
desKastells.
Ältere
Ansichten über
die erhaltene
Anlage.
Fig. 176. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Relief, einen
Schäfer mit Schafen darstellend, gef. im Kastell Deutz.
36l
362
DAS RÖMISCHE KÖLN
Dan Kastell
Deutz.
Hettners
Ansicht
Ansicht des
Verfassers.
seit dem 2. Jh. für nachweisbar (B. J. LXXXI S. 7; vgl. Picks Monatsschrift VII
S. 37i); Hühner endlich betrachtet zwar die jetzige Anlage als constantinisch, nimmt
aber doch ein schon in älterer Zeit vorhandenes, gemauertes Kastell an (B. J.
LXXXVIII S. 63; Rom. Herrschaft in Westeuropa S. 112 u. i44. Für seine frühere
Ansicht vgl. B. J. LXXX S. i32; Westd. Zs. V S. 238).
Das entscheidende Wort hat in dieser Frage Hettner gesprochen. Das Vor-
kommen von gestempelten Ziegeln im Deutzer Kastell, die sich auch in den Trierer
Kaiserbauten finden, die für die spätrömische Zeit charakteristische Technik von
Tuffstein mit Ziegeldurchschuss und das lediglich auf Verteidigung abzielende, von
dem Kölner durchaus verschiedene Befestigungssystem versetzt die Entstehung der
in allen ihren Teilen durchaus gleichartigen Anlage in die diokletianisch- constantinische
Epoche. Der von Wolf im Kastell aufgedeckte Graben mag vielleicht zu einem
unter Augustus und Tiberius vorhandenen Erdkastell mit Holzbrücke gehört haben.
Die Inschriften sind für das Vorhandensein eines vorconstantinischen Kastells nicht
beweiskräftig, da viele von ihnen nachweisbar (ebenso wie Skulpturen) als Bausteine
nach Deutz gebracht worden sind (Westd. Zs. V S. 244; Korrbl. Sp. 180 nr. I29).
Der Verfasser teilt Hettners Anschauungen über die Entstehungszeit des
heute noch in Resten vorhandenen Kastells, die durch die Emendation der Gründungs-
urkunde (S. 353) eine überraschende Bekräftigung erhalten haben. Das Fehlen jeglicher
sichern Spur einer altern Besiedelung des Ortes macht ihm jedoch die Annahme
eines Erdkastclls in augusteischer Zeit unwahrscheinlich. Wenn die beiden von
Wolf gefundenen Gräben überhaupt antik sind, so möchte er sie mit einer der
constantinischen kurz voraufgehenden Anlage in Verbindung bringen.
VI. DAS KASTELL ALTEBURG.
Kastell A. Gedruckte Darstellungen. R. J. Classen, Le vieux chäteau pres de
Llterat'^^r ^^^^^^^' Mercurc du departement de la RoSr, 4J, ann6e, i8i3, p. 294. — J. A. De-
Gedrudcte Dar- MiAN, Statistisch-politi&che Ansichten und Bemerkungen auf einer Reise durch einen
steliunifen. 'pgjj ^^^ neuen preussischen Provinzen am Nieder- und Mittelrheine, Köln 181 5,
S. 34o. — Schmidt, B. J. XXXI, 1861, S. 77. — Jos. Kamp, Ausgrabungen auf der
Alteburg bei Köln: PiCKS Monatsschr. II, i876, S. i49. — v. Veith, B. J. LXXIX,
i885, S. 26. — Wochenschrift für klassische Philologie, Berlin i887, Sp. 828. — Westd.
Zs. Korrbl. VI, i887, Sp. i55 nr. io4; VII, 1888, Sp. 5 nr. 4. — Constantin Koenen,
Köln, Alteburg: Westd. Zs. Korrbl. VII, 1888, Sp. 260 nr. i75. — F. Wolf, General-
major z. D., Kastell Alteburg bei Köln, geschichtliches Denkmal der ältesten Römer-
zeit am Rhein, Köln i889. Mit 3 Tafeln (Orientierungsplan, Grundriss und einzelne
Bauteile). Vgl. Westd. Zs. VIII, i889, Sp. 249'nr. i45. — Ders., Castell Alteburg: Köln.
Ztg. vom 3o. Mai i89o Nr. i48; Stadt-Anzeiger der Köln. Ztg. vom 9. und 1 3. Juni
i89o. — Constantin Koenen, Das Verhältnis der Alteburg zu den Römerlagem
und den einheimischen Orten von Köln, Bonn und Neuss: B. J. LXXXIX, i89o,
S. 218. — Das ehemalige röm. Castell Alteburg: Köln. Ztg. vom 28. März i899 Nr. 243;
Stadt- Anzeiger vom 3 t. März i899 Nr. i45. — Berichte über die Tätigkeit der Provinzial-
koramission für die Denkmalpflege in der Rheinprovinz X i9o5, Düsseldorf i9o6,
S. 52. — Lehner. Westd. Zs. XXIV, i9o5, S. 378. — Ders., Verwaltungsbericht des Pro-
vinzial- Museums in Bonn über die Zeit vom i. April i9o5 bis 3i. März i9o6, S. i. —
Eine eingeliende Beschreibung und Würdigung der Grabungen in den Jahren, i9o5 und
i9o6 bringt demnächst Lehner B. J. Ii4.
362
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Tafel XIII.
Köln. Plan der Ausgrabung des Bonner Provinzialmuseums auf der Alte6urg.
VI. KASTELL ALTEBURG
363
Pläne und
Ansichten.
B. Handschriftliche Darstellungen, v. Hillesheim, Vorlesungen : Chron. Literatur,
u. Darst. i67 fol. 73; i68 fol. 54.— Fuchs, Topographie IV S. 2o3. — (R.J.Classen, Darete^lSnien.
Die Alteburg bei Köln. Aus dem Französischen (s.o.) übersetzt von Merlo, i855:
Kölner Stadtarchiv, Chron. u. Darst. i94, S. i89.
C. Pläne und Ansichten (soweit noch nicht erwähnt), i. Plan des Geländes
der Alteburg mit den Bauresten auf dem Boden der Aktienbrauerei und vor der
Südfront in Schwarzdruck. In denselben ist teils mit schwarzer Tusche, teils mit Blei-
stift die Befestigung eingetragen; doch fehlt der Graben noch grösstenteils. Viel-
leicht Handzeichnung von Wolf. 69 x loi cm. Im Besitze des Gymnasial-Oberlehrers
Herrn Prof. Dr. Lauer, Köln (Taf. XII).
2. Plan mit der Überschrift: ausgrabu.ngen auf der alteburg durch
gen. maj. wolf; unterzeichnet: „K. d. i8/4. 88. Genzmer, Regbmstr.** Enthält die
Fig. 177. Köln. Ansicht der Gerlachschen Ausgrabungen auf der Alteburg nahe der Alteburgerstrasse.
Befestigung und die Baureste innerhalb der Alteburg sowie die Querschnitte des
Wallgrabens und eines Kanals. Federzeichnung. 53 x 72,5 cm. Im Besitze der
Gas-, Elektrizitäts- und Wasserwerke der Stadt Köln.
3. Pläne der Ausgrabungen auf der Alteburg bei Anlage des Bayenthalgürtels,
gezeichnet von Stadtbauinspektor Gerlach. 8 Blatt colorierte Grundrisszeichnungen
des Ausgrabungsfeldes, 7 Blatt Profile in Bleistiftzeichnung, Maßstab i : loo, durch-
schnittliche Blattgrösse 67 x 52 cm. MWR.
4. Ansicht der Gerlachschen Ausgrabungen auf der Alteburg nahe der Alte-
burgerstrasse. Photographie mit dem Titel: röm. castell alteburg bei cöln.
«3 X 29,2 cm. H. M., Abt. Römisches (Fig. i77).
Das Kastell Alteburg erhob sich 3,I25 km vom Südtor der Colonia Agrippinensis
am Abhänge einer bis zu i8 m ansteigenden Uferhöhe des Rheins.
Lage.
363
364
DAS RÖMISCHE KÖLN
Geschieht
liches.
Erwähnung
in den
Schreinskarten.
Spuren.
Ältere Aus-
grabungen.
Ausgrabungen
von Bolzius u.
Wolf.
Bereits seit dem ersten Viertel des i4. Jhs., wo die Schreinskarten dieser Ge-
markung anheben, erscheint der Ort unter dem Namen Antiqua urbs (Schreinsbuch
Mommersloch i323, i36i; Lata platea iSo7; J. Hess, Die Urkunden des Pfarr-
archivs von St. Severin in Köln, Köln i9oi, Nr. 86 vom i8. März i35o), Alderburch
(Schreinsbuch Extra muros i336, i344, i348, i398) und Antiquum Castrum (Extra
muros i36o). Die Flur soll in Urkunden des Severinsschreins Aedishoven geheissen
haben (Broelman I fol. 35ov, II fol. 527, 628, 56 iv), eine Bezeichnung, die sich bis
jetzt nicht hat nachweisen lassen.
Von sichtbaren Spuren des dortigen Kastells weiss die etwa dem ersten Viertel
des 16. Jhs. angehörige Cronica comitum et principum de Clivis et Marca, wenn
auch nur Ungenaues und zum Teil Irrtümliches, zu berichten (Seibertz, Quellen der
Westphälischen Geschichte II, 1860, S. i53), und nur auf dessen Oberreste lassen sich
die Worte des Lobspruchs auf die Stadt Köln von Joh. Haselberg (i53i) beziehen
(Ann. h. V. f. N. XLIV, i885, S. i5o V. 43), der sich von Rodenkirchen her Köln
nähert :
Am wasser deth ich abi gon,
Vil wunder dings sach ich da ston:
In einen zierckel vil hoher bäum.
Ob hunder dausenth in einer som.
Dar in ein grosser baw gemacht.
Des wunder dings mier nie gedach.
Die Nachricht von einem Turme aus schwerem Mauerwerk, der sich noch
i2o9 dort befunden haben soll, und einer nebenanliegenden Kapelle ist ganz un-
sicher (Mercure de la Ro^r IV, i8i3, p. 294; J. A. Demian, Statistisch-politische An-
sichten und Bemerkungen S. 34o).
Um die Wende des 16. und i7. Jhs. förderten Ausgrabungen auf der Alteburg,
wohin man damals das „obere Lager" verlegte, Gebäudereste, Altäre und Statuen
zutage (Broelman I fol. 35ov, 35 1; II fol. 52 7, 56 iv). Die Anlage einer Wind-
mühle, einiger Geschäftsgebäude und eines englischen Gartens von 20 Morgen Grösse
durch den Kölner Kaufmann Joh. Wilh. Huybens führte Ende des 18. Jhs. zur Auf-
findung zahlreicher Mauerreste, Ziegel, Münzen, Urnen, Ton-, Terra sigillata- und
anderer Geräte, die zu einem grossen Teile in die Sammlung des Barons v. Hüpsch
übergingen (Mercure und Demian a. a. O.); andere römische Altertümer brachte
in <iieser Gegend regelmässig der Rhein bei Uferabspülungen zutage (Fuchs, Topo-
graphie IV S. 2o3; B. J. XXXI, 186 1, S. 77). Die ebenfalls bekannt gewordenen
Grabstätten in der Umgebung waren lange Zeit der Plünderung durch Altertunis-
händler preisgegeben, die bedeutende Wertstücke aus ihnen in auswärtige Samm-
lungen verkauften (Wolf, Alteburg S. 9).
Trotz aller dieser Funde und der wertvollen römischen Überreste, die der Bau
der Maschinenfabrik in Bayenthal zutage förderte, wollte das Interesse für
die alte Kulturstätte nicht erwachen. Als der Bauunternehmer Ferdinand Bolzius in
den Jahren 18 7o — 72 die Rheinische Aktienbrauerei Alteburg baute, stiess er auf
einen bedeutenden Komplex römischer Bauten (93 : 47 m), die er genau untersuchte
und aufzeichnete ; aber die wissenschaftliche Bearbeitung und Veröffentlichung seiner
Entdeckungen durch den Oberlehrer Dr. Joseph Kamp, dem sie übertragen worden
war, unterblieb (Kamp in Picks Monatsschrift II, i876, S. i49; Wolf, Alteburg S. 9).
Da nahm sich der Generalmajor F. Wolf, der sich schon lange für die Alteburg als
das vermeintliche Winterlager der I. und XX. Legion interessiert (S. 162) und von
364
VI. KASTELL ALTEBURG
365
Ausffrabungeo
des Bonner
Proyinzial-
museume.
Bolzius dessen Pläne und Aufzeichnungen erhalten hatte, der Sache an. Im Früh- Geschicht-
jahr i887 veranstaltete er mit Unterstützung der Stadt Köln Ausgrabungen auf dem * *cJ>«»-
Gelände des städtischen Gas- und Wasserwerks, im Herbst des nämlichen Jahres
mit Beihülfe des Kultusministeriums auf dem Boden der Rheinischen Aktienbrauerei
und der Kölnischen Maschinenbau-Aktiengesellschaft, wobei ihn die Direktion des
Gas- und Wasserwerks tatkräftig unterstützte (Wolf, Alteburg S. ii und i4). So ge-
lang es, abgesehen von Bauten vor der Südfront des Kastells, den allgemeinen Ver-
lauf der Befestigung auf der Süd-, West- und Nordseite festzustellen, während im
einzelnen die Ergebnisse der Wolfschen Grabungen und noch mehr die aus ihnen
und den Bolziusschen Beobachtungen gezogenen Schlüsse sich als unhaltbar erwiesen
(Taf. XII).
Die Anlage des Bayenthal-Gürtels zwischen dem Rheinufer und der Ulmen- Ausgrabungen
allee (etwa 260:80 m) im Frühjahr i899 nötigte zu Erdabtragungen bis zu einer
Höhe von 4 m, wodurch der grösste Teil des nördlichen Drittels des Kastells unter
Leitung des Hm. Bauinspektors
G e r 1 a c h blossgelegt und von
ihm aufgenommen wurde (Köln.
Ztg. i899, Nr. 243 vom 28. März;
Stadtanzeiger i899, Nr. i45
vom 3i. März; Fig. i77).
Um vor dem Anbau des
Geländes die Befestigung der
Alteburg, soweit möglich, wis-
senschaftlich festzustellen, unter-
nahm das Bonner Provinzial-
museum unter Leitung seines.
Direktors, Hm. Dr. Lehner,^
im Benehmen mit dem Wallraf-
Richartz- Museum und unter
Beteiligung desselben von Mitte
Febmar bis Ende i9o5 auf dem Gelände der Immobiliengesellschaft Bayenthal und
der Aktienbrauerei Alteburg ergebnisreiche Grabungen, die noch fortgesetzt werden
sollen (Taf. XIII).
Wegen der Unvollständigkeit der Aufgrabung der Alteburg lässt sich über ihre
Gestalt und Grösse kein sicheres Urteil abgeben. Die Gestalt scheint die eines
unregelmässigen Vierecks gewesen zu sein, an dessen gegen 200 m lange West-
front sich unter stumpfem Winkel mit abgemndeter Ecke die gegen i7o m lange
Nord- und die anscheinend gegen 23o m lange Südfront anschloss. Über den Ver-
lauf der Ostfront, die sicher an die Nord- und wahrscheinlich auch an die Südiront
mit einer abgemndeten Ecke ansetzte, ist nichts bekannt.
Die Alteburg hat, wie durch die neuesten Ausgrabungen an der Nord- und Zweifache
Westseite festgestellt wurde, zwei zu verschiedenen Zeiten erbaute, örtlich im allge- * ^* gung.
meinen parallel laufende Befestigungslinien besessen, von denen die ältere durchweg
innerhalb der jüngeren liegt, teilweise mit ihr zusammenfällt.
Die ältere Befestigung (vgl. Taf. XIII) besteht an der Nord- und West- Ältere
Seite aus einer Doppelreihe von Palisaden mit vorliegendem Spitzgraben. Die ^Doppfu© '
beiden durchlaufenden Pfahlgräben sind 2,60 m, die einzelnen Pfähle durchschnitt- PaUsadenreihe.*
lieh 1,20 m voneinander entfernt. Der Zwischenraum zwischen den beiden Palisa-
J_
4^^t
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1 1 3
Fig. i7& Kdln. Schnitt durch einen Wasserleitungskanal
von der Alteburg.
Beschrei-
bung.
Gestalt und
Grösse.
365
366
DAS RÖMISCHE KÖLN
Benchrei-
bUDff.
Graben.
Nordtor und
Abzuffskanal.
Westtor.
Jüngere
Befestigung.
Mauer und
Graben.
Verlauf.
Tore.
Bauten
im Kastell.
denreihen war mit Erde aus dem Graben ausgefüllt. Von einer Versteifung der vor-
deren Palisadenwand gegen den Erddruck hatten sich noch die nicht ganz horizontal
verlaufenden Einschnitte der Stützhölzer im Boden erhalten.
Der Graben hat sich an der Nordseite wegen der starken Abtragung des
Bodens nur in seiner äussersten Spitze, vollständiger an der Westseite erhalten. Die
Spitze lag 2,5o m vor der äussern Palisadenreihe.
In einer Entfernung von 120 m von der Nordwestecke des Kastells befand
sich ein Tor, dessen Flankiertürme durch zahlreiche Pfostenlöcher bezeichnet waren.
Ober diesen lagen Basaltblöcke, die Reste der Fundamente eines Steintores, das bei
einem Umbau an die Stelle des Holztores getreten war. Durch das Tor führte ein
Abzugskanal, dessen Rand von Pfahllöchern begleitet ist, die auf eine Holzverscha-
lung hinweisen. Er durchschnitt auch den Grabendurchlass der jungem Befestigung
und schwenkte vor dieser nach dem Rheine um. An der Alteburgerstrasse, bis zu
der er verfolgt werden konnte, nimmt er zwei Ziegelplattenkanäle auf, die wohl aus
Gebäuden der bürgerlichen Ansiedelung herkommen.
Das Westtor der altern Befestigung ist bisheran nicht festgestellt; anscheinend
hat es nicht an derselben Stelle gelegen wie das spätere Steintor.
Die jüngere schon von Wolf aufgefundene Befestigungslinie (vgl. Taf. XH u. XIII)
besteht aus einer im allgemeinen o,9o m starken, wenig tief fundamentierten Brast-
mauer aus Grauwacke mit vorliegendem Spitzgraben, dessen Tiefe unter dem Bau-
horizont 3 m, dessen obere Breite 6 m und dessen Abstand von der Mauer i,48 m
beträgt. An den abgerundeten Ecken verstärkt sich die Mauer allmählich bis auf 1,80 m.
An der Nordseite verläuft die jüngere Befestigung durchweg fast parallel der
altern in einem mittlem Abstände von 3 m. An der Westseile dagegen ist sie im
nördlichen Teile bis auf i5 m vor die ältere Befestigung vorgeschoben, während sie
weiter südlich (auf . dem Boden der Brauerei) derart mit dieser wieder zusammen-
trifft, dass streckenweise die Steinmauer mitten zwischen die beiden Palisadengräben
und die Spitze des altem Grabens in die Eskarpe des Jüngern fällt. In der Nähe
der Alteburgerstrasse biegt die Nordflanke nach Süden um; es fand sich aber auch
als Fortsetzung derselben nach dem Rheine zu eine Basaltmauer von o,9o ni Stärke
mit vorliegendem Spitzgraben, die wahrscheinlich zu einer Erweiterung des Kastells
nach dem Rheine zu gehört, eine Anlage, die Wolf fälschlich als Tor aufgefasst
hat (S. 16). Die nämliche Gestaltung der Befestigung auf der Südseite, wo Wolf
das Fundament und die Reste des Oberbaues eines rechteckigen Turmes von
5,9o : 4,80 m beobachtet haben will, der zur Verteidigung des hier von ihm ange-
nommenen Tores gedient haben soll (S. 16), ist wahrscheinlich in gleicher Weise zu
erklären. Die an der Westseite von Wolf angesetzte Doppelmauer (S. 16) ist, wie
Hr. Dr. Poppelreuter nachgewiesen hat, die jüngere Befestigungsmauer und der
vor ihr liegende Absturz derselben.
Von dem Nordtor der jungem Befestigung hat sich infolge der starken Boden-
abtragung nichts erhalten; es ist nur kenntlich an einer 16 m breiten Grabenunter-
brechung, die sich genau gegenüber dem Tor der altern Befestigung befindet Die
im nördlichen Teile der Westfront von Wolf angenommene ,porta extraordinaria*
hat sich bei den neuen Grabungen nicht gefunden. Das jüngere Westtor fällt mit
Wolfs porta praetoria zusammen (Beschreibung desselben B. J. 11 4). Über das Süd-
und Osttor ist noch nichts ermittelt.
Von den Bauten im Innern des Kastells sind nur an zwei Stellen Aufnahmen
gemacht worden. Die von Bolzius auf dem Bauterrain der Brauerei aufgedeckten
366
VI. KASTELL ALTEBURG
367
Gebäudereste (Taf. XII) bilden zwei Gruppen, von denen die westliche, aus einem
Komplex rechteckiger Räume nebst zwei Apsiden bestehende, dem Rheine parallel verläuft,
während die östliche, zum Teil unregelmässiger angelegte, eine mehr westnordwestliche
Richtung hat Zu diesen Bauten gehören auch zweifelsohne die drei ebendort ge-
fundenen korinthischen Kapitelle (Düntzer, Verzeichniss II 74 a, 74 b, 1 73 a « MWR
249). Unter dem Hauptbau der letzten Gruppe, der i9x6 m gross ist, zieht sich
in der Richtung seiner Längsachse ein
Wasserleitungskanal mit südöstlichem Ge-
fälle von I : i6o m. Er hat eine sechs-
seitige Gestalt, ist aus grossen Ziegelplatten
hergestellt und ruht rait seinen drei untern
Seiten in einer ungefähr 0,2 5 m starken
Tonschicht. Seine lichte Höhe beträgt
1,20, seine grösste lichte Breite i,3o m.
Seinen obern Abschluss bilden bei dem
Durchschnitt zweier Mauern drei keilför-
mige Tuffsteine (Fig. i78}. Zu diesem
Kanal schien ein weiter nordwestlich
liegendes Bassin aus Gussmauerwerk zu
gehören, dessen unterer kreisförmiger
Hohlraum einen Durchmesser von 10 m
und dessen oberer vierseitiger eine Seiten -
länge von 25 m hatte. Die 1,2 5 m starke
und etwa i m hohe Umfassungsmauer
zeigte durch ihre nach innen abgerundete
Kante, dass sie fiiessendem Wasser als
Überfall gedient hatte. Getrennt von
den bezeichneten beiden Baugruppen
liegen gegen Südwesten fünf parallele,
oben glatt abschliessende Mauern von
7— 9 m Länge in annähernd gleichem Ab-
stände von einander, an deren eine ein
Schenkel von 10, 9 m Länge in rechtem
Winkel ansetzt — - zweifellos Unterzüge
für Magazine und ähnliche Holzbauten
(Wolf, Alteburg S. 28, 35, 36 und Blatt 3
der Abbildungen.
Östlich von sämtlichen genannten
Bauten wurden unmittelbar am Rheine
zwei parallele, i,5o m starke Grauwacke-
mauem festgestellt, die in einem Abstände
von 22 m senkrecht zum Flusse verlaufen. Da ihre obern glatt abgemauerten Flächen
3 m über dem Boden liegen und ihre Fundamente anscheinend bis unter den
Wasserspiegel reichen, so vermutet Wolf an dieser Stelle einen kleinen Hafen (Alte-
burg S. i7 u. Blatt 2).
Über die von Gerlach im nördlichen Teile des Kastells aufgedeckten Bauten
vgl. dessen Pläne (s. o.) und Vortrag (Köln. Ztg. vom 28. März i899, Nr. 243; Stadt-
anzeiger vom 3i. März i899, Nr. i45).
Beschrei-
bung.
Die Ton Bolzius
gefundenen
Bauten.
Fig. 179. Köln, Mus. Wallraf-Richartz.
Statue einer einheimischen Heilgdttin, gef. auf
der Alteburg.
Zwei Parallel-
mauem senk-
recht zum
Rhein.
Bauten im nörd-
lichen Teile.
367
368 DAS RÖMISCHE KÖLN
Beschrei- Folgende gestempelte Ziegel von der Alteburg sind bekannt geworden.
Oest"**' ^^ der Sammlung v. Hüpsch befinden sich je ein Exemplar von leg «vi {v)ict
zieffei. (= legio VI victrix) und cag (= classis Augusta Germanica; vgl. C. J. Rh. 677),
^in **^^J™J|^2 Exemplare von L vi- vi pf (^ legio VI victrix pia fidelis), 7 Exemplare von leg
XXX vv (= legio XXX Ulpia victrix) und 12 Exemplare von cgpf (= classis Ger-
manica pia fidelis). Auch der Stempel lvma {= l^o V Macedonica) ist wahr-
scheinlich von dort. Vgl. [Adamy], Grossherzoglich Hessisches Museum. Die archäo-
logischen Sammlungen, Darmstadt i897, S. i4 (I A 2, 6; 3, 7 u. 8), i5 (I A 10), 16
(IBS, I C37).
Vom Bau der Bei dem Bau der Brauerei fand sich der verwischte Stempel transrhknana
Brauerei ^^^j Lehner, Novaesium S. 29 1) und ein Stempel der XVI. Legion (Wolf, Alte-
burg S. 53).
Von den Wolf- Die Wolfschen Ausgrabungen brachten mehrere im Boden gefundene Stempel
^^^^bunffen?*^*" ™^* CGPF sowie einen verstümmelten mit tor (Alteburg S. 55 u. 54).
Von den Ger- Die Gerlachschen Ausgrabungen lieferten die bis dahin bekannt gewordenen
** mb^M^n"' ^^^™P^^ ^^^ Truppenteilen, in weit überwiegender Anzahl solche der classis Germanica
pia fidelis, ausserdem den Stempel vex ex ger . f • (= vexillatio exercitus Germaniae
inferioris. Vgl. Lehner, Novaesium S. 299).
Strassen Folgende Strassen sind innerhalb und ausserhalb der Alteburg beobachtet
innerhalb ,„^^j^^ .
und ausser- WO'^^i«^ •
halb der 1. Spuren der Wallstrasse (Wolf, Alteburg S. i7);
2. eine Kiesstrasse von o,4o m Stärke und 4 m Breite, die nach ihrem Ver-
lauf auf der Südseite des Kastells von Wolf als Glacisstrasse betrachtet wird
(Wolf a. a. O.);
3. eine 5 m breite Strasse vor der Nordfront, bestehend aus einer Basaltlage
und einer i,5o m hohen Kiesschüttung (Wolf a. a. O.);
4. eine 5,3o m breite, senkrecht in das Westtor über den dort unterbrochenen
Graben führende Strasse, bestehend aus einer 0,60 m starken Kiesschicht (Wolf
a. a. O. S. i5).
Wasser ver- Die Wasserversorgung der Alteburg wurde wahrscheinlich durch eine Ab-
sorg ung. 2weigung des Eifelkanals bewirkt, von der sich Spuren zwischen Meschenich und
Kaischeuren gefunden haben sollen. Aufgedeckt wurde eine nach der Alteburg ge-
richtete Leitung, von dem Volke die Teufelskalle genannt, auf der Köln -Bonner
Heerstrasse, i3oo m südlich von der Kölner Umwallung (EiCK, Wasserleitung S. i35;
Schmidt, B. J. XXXI, 1861, S. 53; Maassen, Ann. des bist. V. f. d. Niederrhein
XXXVII, 1882, S. 69; v. Veith, B. J. LXXX, i885, S. i4). Die Einführung der
Leitung in das Kastell ist unsicher: Pfeilerreste einer Hochleitimg sollen sich in der
Feldflur vor der Westfront, einer in unmittelbarer Nähe der jungem Befestigimgslinie
vorfinden (Wolf, Alteburg S. 49).
Bürgerliche Eine bürgerliche Ansiedelung (canabae) unmittelbar vor der Südfront der Alte-
lung. ' ^^''S bezeugen die daselbst aufgedeckten o,3o — o,5o m starken, senkrecht zueinander
gerichteten Grauwackemauem aus verschiedenen Epochen; da sie oben glatt abge-
mauert sind, so bildeten sie die Unterzüge von Holzbauten (Wolf, Alteburg S. 12).
Anzeichen des Anbaues sind vor der Westfront die unmittelbar am Westtor aufge-
deckten Mauerreste (Wolf, Alteburg, Blatt 2), vor der Nordfront zwei anscheinend
aus dortigen Gebäuden herkommende Abzugskanäle (S. 366).
Denkmäler. Unter den Denkmälern der Alteburg nehmen die erste Stelle die Götterdenk-
mäler ein.
368
Tafel XIV.
Altar der Victoria, gefunden auf der Alteburg
VI. KASTELL ALTEBURG
369
I. Der Altar der Victoria, i,97 m hoch, 0,82 m breit und 0,60 m tief, der
grösste römische Altar Kölns (Taf. XIV). Das Gesims, aus flacher Hohlkehle und starker
Plinthe bestehend, ist ringsherum mit einem aus sich durchschneidenden Kreisen ge-
bildeten Ornament geschmückt; darüber befindet sich auf der Schauseite ein Bukranion
zwischen zwei Delphinen, die in der Schnauze eine kleine Scheibe halten, und je
eine Rosette an den Ecken (die rechte Ecke ist abgestossen), auf der Rückseite
in der Mitte ein Fisch, in der rechten Ecke ein Eberkopf, in der linken wahr-
scheinlich wieder ein Fisch. Das Hauptfeld der Vorderseite, das mit einem Spiral-
omament umgeben ist, trägt in magern Lettern die ehemals rot gefärbte Inschrift:
DEAE I viCTORiAE | SACRVM. Die drei übrigen Seiten sind in ein oberes und ein
unteres Feld geteilt. Das obere Feld der Rückseite zeigt zwei mit dem Kopfe nach
unten gerichtete, bei der ersten Schwanzflosse durch einen Querstab verbundene
Delphine, zwischen denen sich ein dritter kleinerer Fisch befindet; das untere Feld
einen nach links profilierten Stier mit schief stehendem Lorbeerbaum hinter sich.
Das obere Feld der beiden Seitenflächen enthält Opfergeräte, rechts secespita (Opfer-
messer) und securis (Opferbeil), links praefericulum (Opferbecken) und patera (Opfer-
schale), das untere nach der Schauseite hin profilierte Opferdiener mit den über ihnen
dargestellten Geräten in der Hand. Während die meisten bildlichen Darstellungen
des Altars auf die Opferhandlung zu beziehen sind, bleibt die Deutung der Del-
phine dunkel; vielleicht liegt eine Beziehung zu Apollon Delphinios und zur Eröff-
nung der Schiffahrt im Frühlinge vor (Pauly-Wissowa, Realencyclopaedie IV
Sp. 2 5o9).
Das auffallend flache Relief, dessen Oberfläche durchaus in einer Ebene liegt,
die Vorsetzung des Wortes deae vor den Namen der Göttin (Riese, Westd. Zs.
XVII, i898, S. 18) und die Widmung an die Victoria (vgl. die Siegesmünzen der
Kaiser des 3. Jhs. bei Riese, Das rhein. Germanien S. i99 Nr. 46, S. 202 Nr. 58, 59,
60, S. 2o4 Nr. 68, 69, S. 212 Nr. 9o, S. 2i5 Nr. 106, io9, S. 222 Nr. i4o, i44) weisen
das Denkmal dem 3. Jh. zu (vgl. den Bonner Altar der Victoria Augusta aus 222 n.
Chr. C. J. Rh. 464).
Der Viktoriaaltar wurde im 16. Jh. auf dem Alteburg- Hügel ausgegraben, be-
fand sich zuerst im Besitze des Bürgermeisters Constantin Liskirchen, kam von dort
in die Sammlung der Grafen von Manderscheidt-BIankenheim, wurde am 3. Dezember
i8o9 auf dem Remigiusplatze in Bonn als Ära Ubiorum aufgerichtet und gelangte
endlich in das Rheinische Museum vaterländischer Altertümer, das in das Bonner
Provinzialmuseum übergegangen ist.
Vgl. Broelman I fol. 35ov. — Aldenbrück, De relig. Ubiorum p. 75. —
Description d'un autel de la Victoire, monument antique erige sur la place de Saint-
Remi ä Bonn le 3. Ddcembre i8o9, 5A anniversaire du couronnement de Napoleon Iß*",
Bonn 1810. — Schannat-Baersch, Eiflia illustrata 1 1 S. 545. — Dorow, Die
Denkmale germanischer und römischer Zeit in den rheinisch-westphälischen Pro-
vinzen I S. 100. — Overbeck, Katalog des Museums vaterl. Alterthümer S. 84
Nr. i67. — C. J. Rh. 38o und die dort aufgeführten Inschriftenwerke. — Hettner,
Katalog des rhein. Museums vaterl. Alterthümer S. 28. — BPM, U 77.
Abbildungen auf Mercaiors Stadtplan, linker Rand, oben (Taf. I); Broel-
man, Epideigma, Tab. Mon. Vet. II 24; Schannat-Baersch, Eiflia ill., I i Taf. VII
u. VIII Nr. 26—29; Description, Doppeltafel mit der Unterschrift: dessine d' apres
L* ANTIQUE PAR RUDOLPHE j. DE GEROLT i8io; Lehner, Provinzialmuseum I,
Taf. XXXII I u. 2.
Denkmäler.
Götter-
denkmäler.
Victoria- Altar.
Beschreibunfif.
Entstehun^s-
zeit.
Schicksale.
Literatur.
Abbildungen.
369
24
37o DAS RÖMISCHE KÖLN
Denkmäler. 2, Verlorener Altar des Castor, des Schutzgottes der Schiffahrt, gewidmet von
Castor-Altar. ^^^ Schiffskapitän (tr = trierarchus; vgl. C. J. Rh. 552, 565) Saturninus. Gefunden
wie I (Broelman I fol. 35i; C. J. Rh. 38 1 und die dort angeführten Stellen. Ab-
gebildet auf Mercalors Stadtplan, linker Rand, unten; Broelman, Epideigma, Tab.
Mon. Vet. II 25).
Torso einer 3. Torso einer nur mit Mantel um Rücken und Unterleib bekleideten Göttin,.
Heiiffottin. ^^^ ^"^ ^^^ linken Hand eine Schale mit Früchten hält und mit dem rechten Fusse
auf einen Stierkopf mit heraushangender Zunge tritt Sie lehnt sich an einen zu
ihrer Linken stehenden Altar, an dem sich eine dicke Schlange herauf um ihren
linken Arm windet. Der obere Teil der Schlange war augenscheinlich eingezapft,,
und diese nippte an der Fruchtschale — wohl eine einheimische Heilgöttin. Ge-
funden auf dem Gelände der Brauerei (Wolf, Alteburg, S. 5i; Düntzer, Verzeich-
niss II 75a; MWR 24i; Fig. i79).
Unterer Teil 4. Basis, mit Sandalen bekleidete Füsse und Stück des linken Beines einer
* "statue""^ männlichen Statue. Die Gestalt ist an einen Felsen gelehnt oder sitzt auf demselben ;
aus einer Höhle zur Linken windet sich eine dicke Schlange hervor. Gefunden mit 3
(Wolf, Alteburg S. 52; Düntzer, Verzeichniss II 100 a; MWR 2i9).
Torso einer 5. Unterleib und Oberschenkel einer männlichen, auf einer Steinwand auf-
m nn . tatue. gj^^enden Statue, an der sich zur Linken ein Gewandzipfel zeigt. Nähere Fund-
umstände unbekannt (MWR 436).
Bauurkunde 6. Verstümmelte Bauurkunde eines von Soldaten gestifteten Tempels (aedes>
enes ®™P« 8- verschiedener Gottheiten, darunter auch der [Tutjela, aus dem Jahre i9o n. Chr.,
gefunden bei den Gerlachschen Ausgrabungen (Westd. Zs. XXI, i9o2, S. 448;
MWR 632).
Juppiter- Altar. 7. Verstümmelter Altar für Juppiter und alle übrigen Götter und Göttinnen^
gefunden wie 6 (MWR 637).
Aakiepios- 8. Kleine Votivtafel an Asklepios mit der korrigierten Inschrift ACCKAH \ IliSi
°**^* LS^THPi) (zur Orthographie des Götternamens vgl. Corpus Inscriptionum Grae-
carum 239i), die einzige griechische Inschrift Kölns, gefunden wie 6 (MWR Inv. 7565).
inschriftfraff- 9. Inschriftfragment, sehr verstümmelt, mit der Erwähnung eines qiitivs
™®"** scAENi[cvs?], anscheinend von einer Weihinschrift (MWR 635).
Kaiserdenk- Verhältnismässig gross ist die Zahl der aufgefundenen Denkmäler zu Ehren
™*^^''- der Kaiser,
inschriftfrafir- I. Zwei Fragmente einer sorgfältig ausgeführten (Bau-) Inschrift mit dem ge-
mente. tilgten Namen (vgl. Macrob. I 12, 3 7) des Kaisers Domitian, anscheinend aus dem
\ Jahre 85 oder 9o n. Chr. (MWR 621).
2. Dürftiges Fragment vom Anfange einer in mächtigen Lettern ausgeführten
Kaiserinschrift (MWR 633).
3. Fragment einer Kaiserinschrift mit der Angabe der imperatorischen Akkla-
mationen (MWR 622).
4. Anderes Fragment einer Kaiserinschrift (MWR 623).
Die genannten Inschriften kamen sämtlich bei den Gerlachschen Aus-
grabungen zutage.
Lebensa:ro8ser 5. Rumpf der lebensgrossen, sorgfältig ausgeführten Kalksteinstatue eines Impera-
'"^^"rso.'^^" tors in der allocutio (Ansprache an die Soldaten). Der Kaiser trägt einen eng anschlies-
Beschreibungr. senden Metallpanzer mit Schurz, unter diesem schaut die in schöne Falten gelegte
Tunica hervor, über ihm bedeckt das auf der rechten Schulter mittels einer Agraffe
befestigte Paludamentum die ganze rechte Seite. Der Panzer war ehemals mit Reliefs
37o
[
VI. KASTELL ALTEBURG
37l
geschmückt, von denen jedoch nur noch ein Ornament auf der Mitte des Unterleibs Denkmäler,
erkennbar ist. Um die Lenden ist das cinctorium geschlungen und vom in eine
grosse Schleife gebunden. Der eingesetzte rechte Arm war augenscheinlich erhoben.
Von dem vorstehenden rechten Bein hat sich ein kleiner Stumpf mit dem obersten
Rande der Beinschiene erhalten.
Die Statue, welche im i6. Jh. auf dem Alteburg- Hügel ausgegraben wurde, Schicksale,
ging durch Kauf in den Besitz Hei man s über, der gleich seinem Verwandten
Broelman in ihr ein
Bild des mit dem
Schwerte Caesars aus-
gerüsteten Vitellius
(S. i49 u. 218), in dem
Hauptornament auf
dem Panzer einen
Doppeladler (!) sah.
Helman beabsichtigte,
den Torso in diesem
Sinne nach einer von
einem Maler angefer-
tigten und von Broel-
man vorgelegten Zeich-
nung wiederherstellen
zu lassen, ein Plan,
der glücklicherweise
nicht zur Ausführung
kam. Im 1 9. Jh. war
die Statue auf dem
Laurenzplatze einge-
mauert, bis sie i848
ins Museum kam.
Vgl. Broelman
II fol. 527; DÜNTZER,
Verzeichniss II 74;
MWR 48 1. — Ab-
bildungen auf Merca-
tors Stadtplan, linker
Rand unten (Taf. I),
und auf der Tabella
Vitelliana Nr. i zu
Broelman, Commen-
tarii (diese Tabella ist bisheran nicht aufgefunden). Fig. 49.
Als Kleinfunde aus dem Kastell selbst dürfen in der Hauptsache die betrachtet Kleinfunde,
werden, welche bei den Wolfschen und Gerlachschen Ausgrabungen zutage ge-
kommen sind.
Die Wolfschen Ausgrabungen lieferten weisstonige und Sigillatagefässe, zu- Von den Woif-
meist in Scherben, letztere teilweise hübsch ornamentiert und mit Stempeln, ver- grabungen.
einzelt auch mit Graffiti versehen; sodann runde und flache Schleudersteine, eine
Pilum- und mehrere Lanzenspitzen, Bruchstücke von Werkzeugen, Lampen, Gewichte
24*
37i
Literatur.
Fig. 180. Köln, Mus. Wallraf-Richartz. Komische Maske,
gef. auf der Alteburg.
372 DAS RÖMISCHE KÖLN
Denkmiler. und Kinderspielzeug; endlich eine Anzahl Münzen, die sich mit den Funden
bei frühem Grabungen decken, wo ein Grosserz des M. Antonius, Münzen sämtlicher
Kaiser von Augustus bis Coramodus sowie solche des Septimius Severus, Gallienus,
Postumus, Victorinus, Diocletian, Carausius und Constantin gefunden wurden (Wolf,
Alteburg S. 55).
Von den Die bei den Gerlachschen Ausgrabungen zutage getretenen Kleinfunde sind
Ausgrabungen. ™^^ ^^^ ebendorther stammenden Steindenkmälem in der Vitrine LH des MWR
als Geschenk der Kölnischen Maschinenbau - Aktiengesellschaft Bayenthai ausgestellt
Es sind Tonkrüge (darunter ein schwärzlicher als gute Nachbildung einer Bronze-
kanne) und Urnen (darunter ein sog. Honigtopf), Reste von geschuppten und Ge-
sichtsurnen, zwei Reibschüsseln mit überfallendem Rande, zwei grosse Amphoren mit
Spitze, vier Gewichtsteine, vier Mühlsteine und ein zerbrochener flacher Stein-
tigel mit henkelartigen Ansätzen (612), femer Sigillataware, darunter ein wohl erhalten er
vorflavischer Napf mit hübschem Weinrankenomament (3983), Scherben von belgischer
Ware, Terra nigra, Jagd- und Spruchbechern, eine grünglasierte Scherbe; Tonlampen
des I. Jhs. mit volutenbegrenzter Schnauze, Fragmente von Terrakotten (darunter
eine Venus, Teil des Armes einer grossen Terrakottafigur und schön verzierter Henkel),
eine vollständig erhaltene komische Maske aus Ton (385 1; Fig. 180) und mehrere
fragmentierte (vgl. Dütschke, Römische Maskenfragmente zu Köln : B. J. LXXVIH,
i884, S. 126 u. Taf. H); zwei Stücke von weissem Wandputz mit aufgemalten roten und
grünen Verzierungen in Linien und Punkten ; geringe Reste von Millefiori, vierkantigen
grünen Henkelflaschen, Kugelbechem und Fensterglas; Gebrauchsgegenstände aus
Bronze (Fibeln, Nadeln, Griffel, Ohrlöffelchen, Hülse, Henkel, Wagebalken, Kette,
Ring, Beschlagstücke, Schlüssel, Beil, zwei Glöckchen, kleines Akroterion), darunter
hervorzuheben eine in ihrem obern Teile ziemlich gut erhaltene grosse Flasche mit
feinem Eierstab- Ornament (i248) und eine grosse offiene Lampe mit rundem Henkel
und schräg über demselben sich erhebendem Halbmond (i3o7); endlich zahlreiche
eiserne Werkzeuge (Beile, darunter grosses Doppelbeil, Messer, Meissel, Kelle, Brech-
eisen mit seitlicher Handhabe), Gebrauchsgegenstände (Beschläge, Ringe, Kette,
Schlüssel, Verankerungen) und Waßenreste (Lanzenspitzen, Schildbuckel).
Gräber- Dass die Alteburg an allen drei Landseiten von Gräberfeldern umgeben sei,
o'^M *ü ^^^ ^^^^ ^^^ alters her zumal den Antiquitätenhändlern bekannte und von ihnen
praktisch ausgebeutete Tatsache (Wolf, Alteburg S. 9). Folgende neuere Grabfunde
sind bekannt geworden: Brandgräber der mittlem Kaiserzeit, gefunden auf der
Mehlemerstrasse unweit des Westtores der Alteburg, darunter eines, welches neben
drei weisstonigen Krügen und einem sehr zerstörten Spiegel ein einhenkeliges Kugel-
fläschchen und einen bauchigen Cantharus aus farblosem Glase mit farblosen Nuppen
und welligen Faden Verzierungen enthielt (Westd. Zs. XXHI, i9o4, S. 386; MWR 939);
ein Grab von der Ecke der Goltstein- und Germanicusstrasse mit rauh wandiger Urne in
einheimischer Technik (sog. Augusteischer Kochtopf) aus der ersten Kaiserzeit (vgl.
S. 295); ein Brandgrab in einer kleinen Tuffsteinkiste aus der Mitte des 2. Jhs.,
gefunden im Südpark; zahlreiche Skelettgräber vor der Südfront der Alteburg
(Wolf, Alteburg S. i7); von der Marienburg ein Brandgrab aus der Mitte des i. Jhs.,
enthaltend eine graue Tonurne, einen versilberten Bronzespiegel, ein Bronzedöschen,
drei Balsamarien aus gelblichem und blauem Glase (BPM i5 366— 7i); femer
ein Skelettgrab mit einem spätem Henkelkrug und einem grossen flachen Teller
(BPM 1 5 373 — 74); endlich ein Sandstein-Sarkophag, der von einem gewissen [Se]-
verinus seiner Gattin Aure[lia] und einer andern weiblichen Person mit Namen JuUonia
372
VI. KASTELL ALTEBURG
373
gesetzt ist. Er enthielt ausser einem Skelett einen Armring, die Reste von Beschlägen Denkmäler,
einer Kassette, Bronzeappliken, Scherben eines Traubenglases und 36 Münzen, die
von Augustus bis auf Diocletian, Maximian und Constantius Chlorus reichen (Kl.
129). Als Deckel des Sarkophags diente der ausgezeichnet erhaltene Cippus des
Steuermanns der Rheinflotte L. Octavius aus Elaia, gesetzt von dem Sekretär Dionysius
aus Tralles, der Regierungszeit des Tiberius angehörig, vielleicht das älteste inschritt-
liche Denkmal des römischen Kölns
(Kl. 7; Fig. i8i); Sarkophag und
Octavius-Cippus sind in den An-
lagen der Marienburg nahe der
Fundstelle aufgestellt. Sodann fand
sich um i57o in unmittelbarer Nähe
des Rheines ein jetzt verlorener Sar-
kophag, den Atilianus seiner Ge-
mahlin Crispina Calva setzte und
den ein Aussätziger, der ihn infolge
der Absptilung des Ufers durch eine
Überschwemmung entdeckte , mit
Axthieben zerstörte, um sich der
in ihm vermuteten Schätze zu be-
mächtigen (Kl. 124. Abbildung bei
Broelman, Epideigma, Tab. I i4).
Nicht näher bekannt ist endlich die
Fundstelle eines Tuffsteinsarkophags
aus der Mitte des 4. Jhs., der eine
zweihenkelige Flasche in Fassform,
eine sehr dünne Glasschale mit
Falten und eine kleinere glatte, eine
Sigillataschüssel mit Blattomament
und gegen 46 Münzen, darunter die
jüngsten von Constantius IL, enthielt
(B. J. LXII, i878, S. i72) sowie die
eines Sarges mit einer glasierten
Lampe in Form eines Gladiatoren-
helms (B. J. LXXIV, 1882, S. i47).
Folgende Grabdenkmäler und
Fragmente solcher fanden sich: bei
den Gerlachschen Ausgrabungen das
Fragment des Grabsteins eines
Veteranen mit 3o Dienstjahren aus
der ersten Kaiserzeit (Kl. 9); an
einem Brunnen vor dem Nordtor, dessen Fassung zum Teil aus Bruchstücken römi-
scher Denkmäler bestand, ein Giebeldreieck mit Medusenhaupt, dessen Haare in vier
Strähnen zerfallen, in die Schlangen gewunden sind, der Aufsatz eines Grabmals
(MWR 659; Fig. 182); an der Ecke der Ulmenallee und des Bayenthalgürtels der
zerbrochene und verstümmelte Grabstein des Ruteners L. Val(erius) Verecundus, Sol-
daten der cohors I. classica, aus der Zeit Neros mit einem Reliefstreifen, der zwei
einen Stier überwältigende Löwen darstellt, von denen sich nur einer erhalten hat
ICIKSIVS
ARCHI'MA
LLIANVSSCRIB A- ,
V^-*f-
J^..
Grab-
denkmäler.
Sichere
Überreste,
Fiff. 181. Köln, Marienburg.
Orabstein des Steuermanns der Rheinflotte L. Octavius
aus Elaia, gef. auf der Marienburg.
373
374
DAS RÖMISCHE KÖLN
Unsichere
Überreste.
Kleinfunde
bekannten
Fundorts.
Denkmiler. (Westd. Zs. Korrbl. XXV, i9o6, Sp. 33 nr. 1 1 ; MVVR). Unbekannt ist der genaue
Fundort des Grabstein Fragmentes eines Alenreiters (Wolf, Alteburg S. 54; auch der
Aufbewahrungsort ist unbekannt), der eines Fragmentes mit dem Namen Baebia
(Kl. i7o) und der einer in dürftigen Resten erhaltenen Grabplatte, auf welcher noch
die Schlussworte benemerenti f c zu lesen sind (MWR o. N.).
Vermutlich gehören ebenfalls zu Grabdenkmälern die beim Bau des Wasser-
werks gefundene sehr gut erhaltene Porträtstatue eines Knaben (Wolf, Alteburg
S. 52; Aufbewahrungsort unbekannt) und ein Inschriftfragment aus den Gerlachschen
Ausgrabungen (MWR 634). Unerklärt ist der ebendorther stammende kleine Tuff-
quader mit der ehemals rot gefärbten Inschrift didi (MWR 62 5).
An Kleinfunden aus der Umgebung der Alteburg, die jedenfalls zumeist aus
Gräbern stammen, sind ihrem Fundorte nach näher bekannt: ein Tonlämpchen in
Form eines Soldatenschuhs (vielleicht MWR 2667) nebst andern Anticaglien (BPM)
und eine prachtvolle gol-
dene Agraffe (Museum zu
Mainz), gefunden beim Bau
des Wasserwerks (Wolf,
Alteburg S. 52); ein doppel-
henkeliges Traubenkänn-
chen aus schwarzem Glase
(MWR 77 1), ein grosser bron-
zen er Gefässhenkel etrus-
kischer Arbeit (MWR 4i)
und ein sog. Athletenring,
altitalische Arbeit des 5. bis
4. Jhs. vor Chr., gefunden
auf oder bei der Marienburg
(MWR 96o), endlich das
Fragment eines grossen Bar-
botine-Gefässes mit sehr gut
erhaltener Darstellung der vom Zeus -Stier entführten Europa, gefunden im Rhein
beim Zurücktreten desselben nach einer Überschwemmung (B. J. LXXVII, i884,
S. 22 i; Samml. Herstatt).
Von andern Klein funden der Alteburg und ihrer Umgebung verdienen noch Er-
wähnung: eine Lampe in hellgelbem Ton mit Darstellung eines Ebers, dem ein Hund
auf dem Rücken sitzt (BPM 366i), eine Tonlampe mit Triton (B. J. LXI, i877, S. io6),
zwei Tonlampen in Gestalt eines Kopfes (MWR 3o7o u. 3o7i) und eine prachtvolle
Lampe, einst im Besitze des Prof. Schaaff hausen, mit einem lockigen Satyrkopf im Discus,
und einer Muschel als Handhabe (Ed. Herstatt u. H. Schaaffhausen, Zwei römische
Tonlampen aus Köln: B. J. LXXXVIII, i889. S. i36 u. Taf. I 2); zahlreiche Becher
und ein Krug mit weiss aufgemalten Inschriften, Punkten und punktierten Linien
aus dem Ende des 3. Jhs. (BPM 54, 58, 64, 67 usw.), ein schmaler, hoher Cylinder-
Glasbecher mit eingeschliffenen Ringen aus der Merkensschen Sammlung (B. J. LXXXI,
1886, S. 65 und Taf. I Nr. 29) und zwei Löffel aus Weissmetall (MWR 667 u. 668).
Über das Alter und die Bedeutung der Alteburg haben bis in die letzten
Jahrzehnte des i9. Jhs. nur sehr unklare und unwahrscheinliche Vorstellungen ge-
herrscht. Man betrachtete sie als den südlichen Hügel des die Colonia Agrippinensis
in weitem Umkreis umgebenden Heerlagers (Broelman I fol. 35ov, 35i, 527), als
Fig. 182. Köln, Mut. Wall raf-Richartz. Giebel eines Grabdenkmals
mit Medusenhaupt, gef. bei der Alteburg.
Kleinfunde
unbelcannten
Fundorts.
Ent-
stehungs-
zeit und
Bedeutung.
374
VI. KASTELL ALTEBURG 375
eines der fünfzig Drususkastelle, in dem die Ära Ubiorum stand (von Hillesheim, Ent-
Vorlesungen, a. a. O.; v. Mering-Reischert I S. i8; Fuchs, Topographie IV S. 2o3; *zei "und
vgl. S. 162) oder als Cäsars Rheinfestung, an deren Stelle später das Zweilegionslager Bedeutung,
apud aram Ubiorum und nach dessen Aufhebung ein Kastell zum Schutze der
Residenz des Statthalters von Niedergermanien getreten sein sollte; die Alteburg
sollte demnach der Schauplatz sämtlicher Ereignisse der äussern Geschichte des
römischen Kölns gewesen sein (Wolf, B. J. LXXVIII, i884, S. 54; Alteburg S. 4i
u. a. Ähnlich v. Veith, B. J. LXXIX, i885, S. 26; nach Ennen, Gesch. Kölns I
S. 10 ist die Gegend der Alteburg das Tac. Ann. I 3i erwähnte Sommerlager in
finibus Ubiorum). Erst Koenen (und gleichzeitig Mommsen) erkannte, zumal
unter dem Eindrucke der Wolfschen Grabungen, was auch Wolf bereits geahnt hatte
{Alteburg S. 55), dass die Alteburg eine Station der Rheinflotte gewesen sei (vgl. die
Citate S. 362), eine Anschauung, welche unter Berücksichtigung der in alter und neuer
Zeit daselbst gefundenen Ziegelstempel, unter denen die der Flotte bei weitem über-
wiegen (vgl. S. 368), der Götter- und Grabdenkmäler, die ebenfalls Beziehungen auf die
Flotte aufweisen (vgl. den Victoria- Altar S. 369 Nr. i, den Castor- Altar S. 37o Nr. 2
sowie den Octavius- und Verecundus-Cippus S. 373 und 374), immer mehr an Wahr-
scheinlichkeit gewinnt. Ein wissenschaftlich begründetes Urteil über das Alter und
die geschichtliche Entwickelung der Alteburg hat sich aus der von Herrn Jos. Hagen
unter Anleitung von Herrn Dr. L e h n e r vorgenommenen Durcharbeitung der kera-
mischen Funde der jüngsten Ausgrabung ergeben. Nach seinen Feststellungen ist
die ältere Holz- und Erdbefestigung unter Tiberius errichtet und um das Jahr 7o
(batavischer Krieg) aufgegeben, alsbald aber durch die Steinbefestigung ersetzt worden,
die bis in die zweite Hälfte des 3. Jhs., etwa bis 2 7o n. Chr., bestanden hat (Lehner,
Verwaltungsbericht für i9o5, S. 2).
375
I. Sachregister.
A. = Altar (ev. mit ÄdikuU) einer Gottheit; G. = Name auf einem Grabdenkmal; R. = Relief, S. » Statue,
Statuette oder Pottament, T. = Tempel, W. = Weihinschrift einer Gottheit. Die Zahlen bezeichnen die Seiten.
Aachenerslrasse 249. 251, 257, 258, 261, 262,
279, 288. 289, 290, 291
Abirenes s. Di.
Acceptia Accepta G 817
Acceptfius] Fausti[nus] G 888
Achterstrasse 813
Adnamatius Galicanus G 245
Advemus A 264
Aegidius, comes et magister utriusque
militiae 158
aediles 147
Aemilius, L. Carus, Legat der XXX. Le-
gion 230
— M. Crescens, Präfekt der Rheinflotte , 248
— M. Durises G 279
Aeneasgnippen 298, 804, 828
Afliae s. Matronae.
Agatha, An St 202, 204, 215, 286
ager Ursulanus s. Christliche Denkmäler.
Agnes, die hl 820
Agneskirche 248, 277
Agrippa s. Vipsanius.
Agrippastrasse 247
— Kanal an der 210
Agrippina s. Kolonie, Köln als, Namen.
— die ältere 144, 199
— die jüngere 144, 219
Agrippinenses 145, 146
Aiacius, C. Mango G 325
ala Affronim 254, 279
— Classiana 278
— Indiana 359
— Moesica 859
— Noriconim 279
— I. praetoria 275
— Sulpicia 254, 279
Albania G 817
Albanius, M. Patemus 268
— Vitalis 859
Alban, St., Kirche 205
Albanus 151
Albertusstrasse 284
Aldenbrück, Aug 156
Alenreiter .... 146, 262, 276, 279, 874
Alfius, Terrakottenfabrikant . 148, 259, 260
Alkestissage, Darstellung auf einem Sarko-
phag 282
Allerheiligenstrasse 270, 276
Altäre 220, 225, 228, 229, 280, 281, 284, 241,
248, 245, 247, 250, 251, 252, 258, 254,
255, 262, 268, 264, 265, 267, 268, 269,
860. 869, 870
— von Beneficiariem 251(6)
Akeburg . . . 146, 154, 161, 252, 862 ff.
Alte Mauer am Bach s. Mauer, alte am
Bach.
Altermarkt 265
Ambitarvius, vicus s. vicus Amb.
Amianus, Töpfer 827
Amor, R. 298, 308; S. 268, 272, 291, 292,
293, 301, 382, 838
Amphitheater 225
Amsterdamerstrasse .... 251, 253, 271
Anbau der Colonia Agrippinensis . . 21 8 ff.
— des Aussengebietes der Col. Agr. 252 ff.
An den vier Winden s. Winden, An den
vier.
Andmstehiae s. Matronae.
Anfänge Kölns 148
Annius, M. Florianus, Kaiser 250
Anno G 829
Ansichten des röra. Kölns 140
anüqua Scaporzin s. porta ovina.
— urbs 364
antiquior Scaporzin s. porta ovina.
Antiquum castmm 864
Antonia Daenis G 325
— Galene G 293
Antoniterstrasse . . . 203, 204. 205, 235
Antonius, M. Primuhis G 291
Antonsgasse 209, 235
Antwerpenerstrasse 285
Apemstrasse. St 166, 256
— Turm an der . 172, 174, 175. 178, 200
Apollo R. . . 281, 311, 328; W. 264, 267
— Pythius, angebl. T 221
377
378
DAS RÖMISCHE KÖLN
Apollonia Victorina G 276
Aposteln, St 166
— Durchbruch an 165
— Tor an 181, 192, 203, 204, 249, 256, 286
Apostelnkloster .... 249, 256, 257, 286
Appellhofplatz 230, 231, 232
— Torlurm am 172, 175, 192, 194, 204, 220,
225, 230, 250, 253, 255, 278
Appia Verina G 384
Apra G 316
Aprilio G .816
Ära s. Kolonie, Köln als, Namen.
— Lugdunensis 159, 163
— Ubiorum . . . 143, 144, 159 ff., 369
Arbogastes, comes 158, 224
Arcadius, Kaiser 153, 224
Architekturreste 222, 228, 229, 232, 233, 234,
285,236,240, 241, 244, 245, 246,
264, 266, 280, 304, 308, 320, 322,
824, 32G, 830, 331, 332, 349, 350,
359, 860, 867
Arnoldshöhe 325
Artemia G 283
Arzt s. medicus.
Arztgräber s. Ärztliche Instrumente.
Ärztliche Instrumente 147, 272, 281, 285, 340
Aschenkisten 272, 276, 277, 282, 284, 299,
303, 309, 328, 829
Asklepios W 370
Athene s. Minerva.
Atilianus G 378
Atius, C. Canis 245
Atlas R 836
Atüs R , 314; S. 350
Aufaniae s. Matronae.
Augustahospital 297
Augustales 147, 219
Augustinerplatz 202, 244
Augustus, Kaiser 144
Aumenahenae s. Matres, Matronae.
Aure[lia] G 872
— Ursa G 338
Aurelius Aristaenetus G. , 294
— M., Kaiser 827, 859
— M. Antiochiis G 327
— M Victor G 324
— Seniius Frequfns G 291
— Timavius G 275
— T. Rufinus G 333
Aussengebiet der Colonia Agfippinensis 247 ff.
Avillius, G. Epaphra G. 276
— G. Sccundus G 276
Axsinginehae s. Matronae.
Bacchus A 255; R. 262; S. 259.
Bachemstrasse 166, 195
Bäcker s. collegium pistriconim.
Bacurdus A 268(2)
Baebius, L.- G 325
— L. Senecio G 263
Basilika der hl. Jungfrauen ... 148, 253
— der Thebäer 148, 2^8
Bataverkrieg 149, 201
Bayenstrasse 315
Bayenthal 252
Becher^gasse, Tor an der 182, 197, 198, 203,
251
Befestigung der Col. Agripp. . . . 1 64 ff.
— Alter u. Entstehung der .... 199
Bein, Gegenstände aus 271, 277, 285, 287, 288,
290, 291,' 316, 341, 351
Bellerophon R 282
Beneficiarieraltäre s. Altäre von Benefidariem.
Benesisstrasse 287, 288
Berlich 166, 209, 225
— Durchbruch (Törchen) gegenüber dem 165
— Turm am . . 171, 172, 174, 175, 178
Bernstein, Gegenstände aus 298, 308, 305, 308
Bestattungsarten im röm. Köln .... 269
Btschofsweg 249, 251, 254
Blaubach ... 166, 245, 251, 264, 310
— Kanal am 210
— Turm am 178
Bleisärge s. Särge.
Bobstrasse 247
Bocklemünd 250, 251, 255
Bollwerk, Am 208
Bonn . 144, 161
Bonnerstrasse . . . 248, 252. 264. 324 ff.
Bonnerwall 26i
Bonosus, Empörer , , 152
Boudunn[eae? ehae?] s. Matronae.
boven Mauren s. Martinstrasse.
Brand, Auf dem 231, 265
BrandgTäber 271, 272, 276, 278, 279, 281, 284,
288, 290, 295, 304, 309, 315, 325, 327.
872
Breitestraise . . 203, 208, 209, 234, 285
— Turm an der, s, Apemstrasse, St.. Turm
an der 172
— Torturm an der 171, 175, 182, 192, 208,
215, 250, 256
Broelman, Stephan 154
Bronzefunde 228, 248, 247, 263, 271, 276,
277, 278, 280, 281, 282, 285, 286, 287,
288, 289, 290, 291, 292, 293, 294, 296,
297, 298, 299, 800, 301, 808, 304, 305
378
SACHREGISTER
379
308, 809, 314, 316, 824, 826, 327, 388,
389, 840, 8oO, 851, 860, .872,878
Brückenstrasse 208, 209, 215
BrOsselerstrasse 249, 251, 294
Bnittius, L. Acutus G 282
Budengasse, Grosse . . 208, 209, 229, 266
— Kanal in der 208
— Kleine .... 203, 208, 209, 229
Bürgerhospital 287, 241
Bürgerstrasse 166, 208, 228
Burghöfchen 244
— Kanal am ... 210
Burgmauer . . .166, 225, 229, 230, 232
— Turm an der . . 170, 171, 172, 174
Cicilienkirche 204, 205, 221
Cäcilienkloster . . . 216, 235, 236, 287
Cäcilienstrasse 202, 208, 241
— Kanal in der Richtung der , . . 209
Caesar s. Julius.
Candidinius Secundus G 803
— Verinus G 811
cantunas, ad novas s. Strassennamen, antike
im röm. Köln.
Cassius G 830
— Gesatus G 818
— Taciius G 278
Castor A 231, 870
ciutopates S. 350
Cerealis 150
Ceres R 243, 262
Chauken 150
Chimaera R 282
Chirurgische Instrumente s. Ärztliche In-
strumente.
Chlodwigplatz 264, 322 ff.
choraules 147, 275, 285
Chorpfeifer s. choraules.
Christentum im röm. Köln, s. Kolonie,
Köln als, Religionsverhältnisse.
Christliche Denkmäler
ager Ursulanus ...... 269, 2'i2
Basiliken 148
Begräbnisstätten 148, 270, 272, 282, 283,
293, 299, 304(?), 8ö7, 318
Bluroengefäss 314/315
Bronzebeschläge mit christl. Darstel-
lungen 298, 299
Clematianische Inschrift 148
Gläser mit christl. Darstellungen 273 ff.,
278(?), 307, 318 ff., 324, 837
Grabinschriften 270, 276, 282, 283, 334
Kirche 149, 221
Christophstrasse , . . 255
Civilis 150
Classen-Kappelmannstrasse . . * . . 297
Classicus . 150
classis Germanica 146, 152, 229, 243, 272, 880,
884, 868, 873, 375
Claudia Ära, s. Kolonie, Köln als, Namen.
— , Tribus 144
Claudius, Kaiser 144, 150
— [Ele]ulherus G 241
— Satuminus G 282
— Ti. Halotus G 291
— Victor G 284
Clematius, Inschrift des, s. Christliche
Denkmäler, Clemat. Inschr.
Clemensstrasse . 166, 247
— Tor an der 174, 182, 193, 202, 215, 247,
.249, 263, 297
dementia, die hl 270
cohors VIII. Breucorum ...... 829
— T. classica 373
— VI. ingenuorum 276
— I. Latabi(ensium) 279
— III. Lusilanorum 276
— I. Thracnm 276
— II. Vardanorum 254
— I. Vindelicorum 318
ci'horles Ubiorum ........ 146
coUegia 148
coUegium equitum 148, 268
— fabrorum tignariorum . . . 148, 804
— [fjocarionim 148, 228
— hastiferum 148, 281
— pisstricorum 148, 283
Colonia
— Agrippina
— Agrippinensis(— ium)
— Claudia Ära
— Claudia Ara Agrippinensis(— ium)
— Claudia Augusta Agrippinensis
s. Kolonie, Köln als, Namen.
Columbakirche 205
Columbarium i. d. Ursulagartenstrasse . . 272
Columbastrasse 203
Commodus, Kaiser 224, 229
Conservatores s. Di.
Constantia, die hl 270
Constantianus Constans G 3S4
Constantinus I., Kaiser 149, 152, 243, 298, 310,
845, 353, 360
Constanlius, Kaiser . 250, 257, 278, 360
Cordula, die hl 270
Crispina Calva G 878
379
38o
DAS RÖMISCHE KÖLN
Crombach, Herrn 155
cunitor 147
curia 224
Cybele S 280, 807, 816
Cylinderfkschen s. Glasfunde.
Daphne R 828
Darstellungen des röm. Kölns .... 183
Dasselstrasse 259, 297
Dea Hariasa A 254
— Semele und ihre Skhwestem A. . . 254
— Sunuxsalis A 262
— Terra Mater A 264
— Virtus A 255
Deae Lucretiae A 258
— Malvisae A 247
Deana s. Diana.
Deccius, C, G 821
decuriones s. Kolonie, Köln als, Verwaltung.
Deianira R 261
delubrum Martis s. Tempel des Mars.
Desideratus, Steinmetzmeister G. , . 307, 313
Deuso 352
Deutz, Kastell 352 ff
Di Abirenes W 360
— Conservatores W 228, 235
Diae Malvisae s. Deae Malvisae.
Diana A. . . , 230, 281; R. 255; S. 259
— Mahal . . . W 360
Diatreten s. Glasfunde.
Digines A 254
Dignius Quartus G 316
Diocletian, Kaiser 146, 243
Diogenes G 325
Dis S.
Diucia
Diutia
Diuza castrum
Divitienses
Divitia 352, 353
Dom , 166
— Auslass der Wasserleitung im . , 215 ff.
— Durchbruch (Pförtchen) am . . . . 165
— Türme am ... . 170, 171, 174, 178
Domhof 203
— Tor am 198, 204, 205
Domhügel 215, 226 ff.
Domitian, Kaiser 316, 370
Domkloster 166, 215
Drachenpforte 182, 197
Dreikönigenstrasse 315, 316
Drusus 163
Duffesbach 166
s. Divitia
Duicia s. Divitia.
Düntzer, Heinr. 156
Durchbrüche, mittelalterliche durch die röm.
Stadtmauer (foramina) . . . 165, 194
Dürenerstrasse 249
duumviri 147
Eburonen 143
Ehrenfeld 285
Ehrenstrasse 250, 28o
Ehrentor, s. Breitestrasse, Torturm an der.
Eifelkanal .... 206, 210 ff., 355, 368
Eigelstein (Strasse) . 248, 254, 270, 271, 276
— (Monument) . . . ♦ 154, 253, 276
Eigelsteintor 277
Eintrachtstrasse 278
Eisen, Gegenstände von 280, 294, 315, 816, 327,
840, 350, 351, 372
Eisenbahnstrasse (Deutz) 355
Ekquin G 381
Elfenbein, Gegenstände aus 259, 271, 805, 341
Elius, P. Germanio G , . 286
Elogiuskirche 205
Elsassstrasse . , ♦ 324
Elstergasse . , ♦ 220
Emeterius G 283
Engelbertstrasse ,• 262, 294
Entenmosaik s. Mosaiken.
Entwässerung des röm. Kölns .... 205
Epimeiheus R 336
Equalupio, Glasfabrikant .... 148, 335
. ^ > s. Breitestrasse, Torturm an der.
ennporce ) '
Eroten R 247
Eternalis, Töpfer 281
Etherius G 270
Eucarpus, Töpfer 277, 335
Eugenius, Kaiser 158, 224
Eumenius, Redner 345
Euphrates, Bischof 149
exercitus Germaniae inferioris . 234, 267, 360
Fabius Valens, Legat 149
Fabricius, C. Laetus G 279
fabri tignarii s. coUegium fabr. tign,
Fadengläser s. Glasfunde.
Fama publici A 231
Fannia Secunda G 327
Fatae W 254
Favor A 231
Ferkulum 816, 81 7
Fettenhennen, Unter . , . 215, 229, 232
Fidelis, Töpfer 814
38o
SACHREGISTER
38l
Flavius, T. Bassus G 279
— T. Super G 271
— T. Victorinus 230
Fleischwarenhändler s. negotiator lanio.
Flora W 860
Florentia Crispina G 814
Florentinus G 329
[f|ocarii s. collegium [f]oc.
Foramen am Laach, s. porta ovina.
foramina s. Durchbrüche, mittelalterliche
durch die römische Stadtmauer.
Fortuna A. 231, 268; R. 248; S. 254, 264
292, 296, 888
Forum 206
forum hordiarium s. Strassennamen, antike,
fracta porta Lisolphi s. porta fracta Lisolphi.
Fragmente von Inschriften s. Inschriften,
Fragmente von.
Franken . . 146, 152, 199, 257, 282, 346
Frankenplatz 264, 265
Frankstrasse 262
Friedrich-Wilhehnstrasse 327
Friesen 150
Friesenplatz 284, 285
Friesenstrasse . . . 251, 280, 281, 284
Frontinius, C. Candidus G 804
Frontinus, Glasfabrikant .... 148, 800
Fugilo G 282
fuUoniae artis magister 147, 324
Furius Dativus , . , 268
Gagatfunde 281, 282, 285, 286, 297, 800, 301,
308, 314, 316, 841
Gralba, Kaiser 149
Gallienus, Kaiser . . 151, 188, 200, 202
Gallus, der hl., Diakon 149
Gantunae 205; A. 268
gantunas, ad novas s. Strassennamen, antike
im röm. Köln.
Ganymed S 228, 232, 277, 332
Gavius, M. Primus G 812
Ge R 886
Gebäude, öffentliche im röm. Köln . 218 ff.
Gelduba 143
Gelen ius, Aegidius und Johannes . . . 155
Gemmen 247, 282, 308
Genius hastiferum S 281
— loci A 251, 264, 267, 360
gentiles 146; numerus gentilium 271.
Gereon St. (Kirche) 250, 253, 255, 279. 281.
282, 283
Gereonsdriesch 279, 282
Gereonshof 255, 279, 282
Gereonskloster 255, 279, 282
Gereonstor 255
Gereonstrasse . . « 250, 258, 279, 281
Germanae Suebae s. Matres.
Germania inferior 146, 149
Germanicus 144
Germanicusstrasse 372
Gertrudenstrasse 166
— Turm an der .... 171, 174, 203
Gesatius, Titus G 306
Geschichte des röm. Kölns . . . . 143 ff.
Geschlechter, römische in Köln .... 150
Geschnittene Steine s. Gemmen.
Geta R 816
Gigantenreiter 262
Gladbacherstrasse ...» 255
Gladiatorenmosaik s. Mosaiken.
Glasfabrikation 148
Glasfunde 257, 271, 272, 277, 278, 279, 280,
281, 284, 285, 287, 288, 289, 290: 292,
294, 295, 296, 297, 298, 800, 801, 804,
307, 309, 811, 312, 318, 814, 316. 317,
318, 821. 327. 328, 829, 835 ff., 372.
373, 874
— Cylinderflaschen 277, 279, 285, 297, 800,
301
— Diatreten 875, 287
— Fadengläser 148, 276, 277, 278, 286, 288,
290, 292, 298, 800. 808, 305, 307, 311,
315, 816, 324, 386, 328, 336, 372
— . Goldgläser 272, 278, 814, 318 f., 820, 387
— Kugelbecher 281, 285, 300, 805, 318, 315,
324, 328, 336, 372
— Kugelflaschen 277. 278. 280, 286, 290,
308, 809, 315, 324. 326, 886, 3 1,
372
— Kugelschalen .... 277, 286, 814
— Lampen 277
— Merkurflaschen 836
— mit Stempeln . . 284, 800, 385, 336
— sechseckige Flasche 324
— viereckige Flaschen . . 284, 835, 372
Glasschmelze 258
Glockengasse 215, 233
Goldfunde 259, 281, 284, 285, 297, 805, 308,
311, 815, 316, 324, 326, 840, 874
Goldgläser s. Glasfunde.
Goldschmied, Unier . . 208, 205, 208, 229, 234
Goltsteinstrasse 372
Gorgonius G 283
Grabaren . 285, 286, 298, 324, 333, 334
Grabdenkmäler 232, 235, 241, 245, 269 ff., 359,
360, 373
38l
382
DAS RÖMISCHE KÖLN
GrTäber
Brandgräber 272, 278, 279, 280, 281, 282,
284, 288, 289, 290, 295, 299, 801, 808,
804, 316, 324, 325, 827, 328, 389, 872
Skelettgräber 272, 277, 280, 282, 887, 289
297, 298, 299, 800, 304, 811, 812, 813[
814,815,316, 317, 818, 321, 325, 329,
872
Gräberfdder 269 ff., 872 ff.
Grabinschriften s. Inschriften.
Grabkammem 245 (angebliche), 271, 294, 806
Grabtürme . 822, 327, 332
Grata, die hl 270
Greinstrasse 808
Griechenmarkt, Grosser , . . ♦ 246, 247
— Kleiner . . " 246, 247
Griechenpforle 165, 166, 194
— Turm bei der , . 170, 173, 174, 178
Gründung der Kolonie Köln s. Kolonie,
Köln als.
Gflrzenich 245
Hahnentor , . . , 259, 260, 261, 288
Haldania G 287
Haldawo G 333
Hallenstrasse (Deutz) ♦ . 354
Hämmergasse 215, 233, 266
Händelstrasse 257, 298, 294
Händler s. negotiator.
Hans Sachsstrasse (Lindenthal) . . . . 297
Haparonius, Sex. Justinus G 271
Hariasa s. Dea.
Harpyie S. . . . 279, 290, 292, 804, 813
Hartzheim, Gottfr. Baltb. und Jos. von . 156
hastiferi s. collegium hast.
Häuser, Reste von römischen in Köln 227,
229, 230, 233, 234, 236, 239, 241, 244,
245, 246, 251, 253, 254, 257, 258, 259,
264.
Heerstrassen von der Col. Agr. aus 248 ff,
Helenenstrasse, Halbturm ander 172, 175, 178
197, 203
Helman Joh 154
Hemilius Lasci(v)us G 279
Hercules A. 254, 855; R. 231, 241, 247, 261,
282, 310; S. 268, 320, 338, 360.
— Magusanus W 360
Herculinius Nicasius Ovandam G. ... 324
Hermes s. Mercur.
Herzogstrasse . . . 204, 215, 233, 266
Hesione R 310
Heumarkt 250, 264, 327
Hiannaneh(iae) s. Matres.
Hillesheim, Franz Karl Jos. von . , , 156
Hirschgasse 313
Hochpfortenbüchel, Turm am .... 173
Hochstadenstrasse 222, 299
Hof, Am 215, 229
Hofergasse 252, 271
Hohepforte 182, 194, 215, 224, 245, 247, 311
Hohestrasse 202, 208, 208, 209, 224, 234, 235,
245
Honor s. Onor.
[H]oratinius G 308
Hornist s. tubicen.
Horus G 272, 360
Hosengasse 236
Huhnsgasse 263, 297, 298
Hunnenrücken 276
Hüpsch, Baron Adolf von 156
Hygia,?) S 230
Jabachstrasse 202
Jakordenstrasse 270
Janetus, Terrakottenfabrikant . . 148, 260
Januarinius Moderatus 268
Januarius 359
— Incenus Emeritus ....... 268
Imilco G 329
Immeimannstrasse 297
Imperatorenstatue 870
Ingenuinia Junia G 332
Innocentia . 316
Inschriften
— auf einem Meilenstein 250
— auf Gefässen und Geräten 261, 263, 270,
272, 274, 277, 280, 281, 382, 284, 285,
286, 290, 298, 299, 807, 308, 309, 310,
314, 315, 335, 336, 837
— Bauinschriften 148, 220, 223, 224, 225, 247,
359, 370
— Fragmente von 224, 241, 247, 253, 264,
265, 269, 291, 294, 303, 334, 859
— Grabinschriften 232, 235, 241, 245, 269 ff.
— Sammlungen von 138
— Weihinschriften 220, 228, 230, 231, 282,
235, 241, 243, 253, 254, 263, 264, 265,
267, 269, 358, 360, 870(?;
Inselstrasse (Deutz) 355
Johannisstrasse . 270, 271
Isis S 254
Judengasse 166
Judengemeinde 148
Julia Burspra G 295
— Freiania G 290
— Haus . . . . G 334
382
SACHREGISTER
383
Julia Lupula G 317
— Prisca G 288
— Tatta G 812
Julian, Kaiser ..... 152, 199, 202
Julius Antoninus G 818
— C. Baccus G 276
— C. Caesar 143, 149
— C. Firminus G 827
— C. Mansuetus 268
— C. Maternus G 271, 278
— C. Speratus G ,299
— Ju[stus?] 268
— T. Fortunatus 268
— T. Tuttius G. ...>,... 276
— Tutor 150
— Verinus G 324
Jullonia G 372
Juno R 243; S. 232
— Viitutis W 231
Junones W 264
— Cabiae (Gabiae) A 268
Juppiter A. 251(6), 267, 360, 370; Ädicula 267,
S. 220, 243, 247, 255, 256, 259, 261,
262, 268, 267(4); SÄulen (Pfeiler) 284,
243, 262, 208, 2^6; T. 220; W. 228,
230, 282, 358.
— Dolichenus S 338; T. 220
— Pithaeus, angebl. T 220
Kaiserkult, Tempel des, s. Tempel.
Kanäle s. Entwässerung.
Kanalstrasse 294
Kapitol 225
— St. Maria im . 198, 205, 210, 244, 245
Kasinostrasse 202, 244
Katharinen, An St 814
Katharinengraben 814
Kattenbug 253, 278
Kanfhausgasse 244
ICaygasse 247
Kirche, christliche im röm. Köln . . . 221
Kitschburg 249
Klapperhof 281
Klarenturm s. Römerturm.
Kleinfunde 228, 243, 247, 254, 257, 259, 268,
265,271,272, 276, 277, 281, 285, 287,
289, 290, 292, 294, 297, 298, 303, 305,
307, 308, 309, 314, 316, 317, 326, -385 ff.,
850, 360, 371
Klettenberg 309
Klingelpütz .... 250, 276, 280, 281
Kloster der Weissen Frauen 210
Köche s. collegium [fjocariorura.
Kolonie, Köln als 144 ff.
— Geschichte, äussere 149 ff.
— Gründung 144
— Namen . . . 144
— Religionsverhältnisse 148
— Stände 147
— Verwaltung 146
Komödienstrasse , Turm an der 170, 171, 172,
. 174, 178
Königstrasse, Tor an der 182, 195, 202, 250
Kreuzgasse 203
Kriegpfortz s. Griechenpforte.
Kronengässchen 202
— Kanal in d. Richtung des ... . 209
Kugelflaschen s. Glasfunde.
Kugelschalen s. Glasfunde.
Kunibertskirche 251
Kunibertskloster 253, 271, 278
Kupfergasse . . « 231
Laach 166, 192
— Mauerdurchbruch am s. porta ovina.
— Turm am . . 171, 172, 178, 202, 215
Laelianus, Gegenkaiser 152
Lampen aus Bronze ... 281, 324, 372
— aus Glas 277
— aus Terrakotta 835
— aus Tena sigillata 280, 326
-^ aus Ton 276, 279, 280, 288, 290, 295, 299,
303, 805, 824, 335, 372, 873, 374
. — gestempelte 276, 280, 835
Langgasse 165
Lar S 338
Lardarius G 312
Lauren tiuskirche 205
Laurenzplatz 234
— Kanal am 210
Leda R 260
legio L . 144, 149, 161, 282, 235, 289, 321
— I. Minervia 229, 232, 234, 266, 267, 278,
282, 283, 291, 324, 333, 359
— IIL Augusta 275
— V 282, Macedonica 368
— VI 229, 266, 868
— VII 284
— VIII 855
— X 294
— XIV 232
— XV 245, 266, 804
— XVI 326, 868
— IIXX. = XXII.
— XX 144, 161, 289, 821, 825
— XXn. 230, 235, 265, 276, 313, 353, 355, 860
383
384
DAS RÖMISCHE KÖLN
Jegio XXX. Ulpia 230, 266, 271, 296, 310, 327,
360, 368
Legionslager, Kölner . . 143, 144, 169 ff.
Leo G 282
Leontius G 283
Libera G 298
Liberalinius Probinus G 271
Liberalis G 294
Liccaius G 329
Lichhof 215
Lignilfunde 298
limocinctus 147
Lindentbai 249, 297
Lisloch 165; vgl porta fracta Lisophi.
Literatur, Allgemeine über das röm. Köln 133 ff.
[L]ivia Faas[tina] 245
Löhergasse s. Agrippastrasse.
LoUianus s. Laelianus.
Longerich 264
Longinus Biarta G 279
Löwengasse 313
Lubicae s. Matronae.
Lucius, Crispl fil. G 279
— Terrakottenfabrikant . . .■ . 148, 260
Lucreiiae s. Deae.
Lungengasse . . . 215, 239, 240, 241, 243
Lupassius G 312
Lupula G «324
Lupulus G 326
Lütticherstrasse 286
LuxembuTgerstrasse 222, 249, 262, 264, 299 ff.
Lynkeus R 836
Maastrichterstrasse 285
Machabäerstrasse 254, 270, 276
Magnusstrasse 284
Mahlinehae s. Matronae.
Mainonius, Tib. Victor G 275
Malvisae s. Deae.
Malzbücliel 210
Mansuetus G 276
Marc Aurel s. Aurelius.
Marda Procula G 294
Marcodurum 143
Marcomir, Frankenführer 152
Marcporze s. Obenmarspforten, Tor an.
Margarethenkloster 232
Maria-Ablassplatz 258, 278
Maria im Kapitol s. Kapitol, St. Maria im.
Marianus G 334
Marienburg 272, 374
Mariengartengasse . .165, 203, 204, 215, 229
— Durchbruch gegenüber der (Lisloch) . 165
Marienplatz 202, 246, 247
Marius, Kaiser 152 162
— M. Valens G 278
Markthalle, neue . 266
Marporze s. Obenmarspforten, Tor an.
Mars R. 243, 247, 268, 266; S. 259, 338;
T. 218
Marsilstein 164, 207, 213
Marspforte s. Obenmarspforten, Tor an.
Marsplatz 250
Martinstrasse . . . 166, 198, 202. 2a9« 245
Martporta s. Obenmarspforten, Tor an.
Marzellenstrasse . . . 248, 262, 258, 269
Masanae s. Matres.
Masclinius Matemus G 147
[Ma]temius G 384
Maternus, Bischof 149
Matres Aumenahenae A 284
— Germanae Suebae A 264
— Hiannaneh(iae) W 254
— Masanae A 254
— Mediotautehae A 254
— Suebae W 858
— Suebae [?]euthungae A. 245
— vgl. auch Matronae.
Matronae A 255
— Afliae A 281
— Andrustehiae A 262
— Aufaniae A 264, 268
— Aumenahenae A 231
— Axsinginehae A 231
— Boudunn[eae? ehae?] A 228
— Lubicae A 262
— Mahlinehae A 255
— Udravarinehae A 229
— Vallabneihiae (Vallamneihiae) A. . 228(3)
— vgl. auch Matres.
Matronendenkmäler 228, 229, 231, 284, 245,
254, 266, 262, 264, 266, 268, 868. Vgl
Matres und Matronae.
Mauer, alte am Bach 166
Mauerring der Col. Agr 164 ff.
Mauritiuskirche 298
Mauritiussteinweg 166, 261, 268
— Turm am 170, 172, 174
Mauspfad s. Amsterdamerstrasse.
Maximinenstrasse 261, 271
Maximinus, der hl 272
Maximus, Kaiser 152
Medidnae A, 268
medicus 147, 821
Mediotautehae s. Matres.
Medusenhaupt R 292, 808, 878
384
SACHREGISTER
385
EL
4.::.
Mehlemerslrasse , 372
Meilensteine 250
Melatcn 249, 295, 296
Mellonius EracHus G . • 827
Menoitios R 836
Mercurius A. 280, 264, 360; R. 231, 247, 262,
282, 336; S. 232, 259, 263, 298, 804>
309, 826, 338; T. 219
— Arvemus A. 241, 268; s. Advernus. •
— Cissonius A 230
Merkenich 249, 262
Messor Gemellin(ius) G 294
Messulenus, C. luvenis G. . . , ♦ . 325
Medlius, L. G 289
Minerva R. 241, 248, 265, 327; S. 242, 248,
259, 296, 888 (3); W. 267
Minotaurus R ♦ . . , . 310
Mithrasdenkroäler 268, 350
Mithrassymbole, sog. . . 271, 298 (2), 840
Mohrenstrasse • . • , . 280
Moltkestrasse 285, 286, 294
Mörsergasse 220, 280
Mosaiken 204, 229, 230, 288. 235, 237, (2,
darunter Phllosophenmosaik), 240 (Gladia-
torenmosaik), 244 (2), 246, 247, 251,
258, 256. (Entenmosaik), 257 (8), 258,
262, 266
Mosaikschmuck an den Türmen der Befesti-
gung 174. 176, 178
Mühlenbach 166
— Turm am 168, 178
Mühlenbesitzer s. negotiator pistorius.
Mühlengasse 251, 264, 265
Mühlheim 251
Müngersdorf 269, 296
Münzen 228, 248, 245, 254, 257, 259, 271,
272, 276, 278, 280, 287, 289, 297, 298,
299, 800, 801, 811, 818, 316,817,324,
327, 360, 372, 873
Musiker s. symphoniacus. . .
Namen der Kolonie Köln s. Kolonie,
Köln als.
Nannenus, Kaiser 152
Nasidienus, L. Agrippa, G 232
[Na?]vitas Avillia G 276
negotiator cr^tariiis 147
— lanio 147, 271
— nummularius 147
— pistorius 147
— seplasiarius 147, 271
Nehalennia Ädikula 245; S. 314, 339 ; W. 358 (2)
Neptun A 267 ; R. 234
Nero, Glasfabrikant. 148
Nessus R 261
Neuenar, Herman von , 154 .
Neumarkt ..... 203, 215, 239, 241, 243
Neuss 148, 144
Neusserstrasse 248, 264, 277, 278
Neusserwall 277
Niedergermanien s. Germania inferior.
Niehl , . 248, 261, 258
Niehlerstrasse 248, 278
Niello 815
Nippes 261
Norbertstrasse 280, 282
Nordtor 179, l82ff., 196, 200, 201, 202, 215,
229
Normannen 158
notarius 148, 275
Notporze s. Tor, vermutetes in d. Südfront.
Novelliai Solina G 333
numerus gentilium s. gentiles.
— promorum ,....♦,., 282
Nussbaumerweg 254
Obenmarspf orten 166
— Tor an 182, 196, 208, 204, 209, 219, 250,
347, 355
Ocellio G . 289
Octavius, L. G 373
Oluper, Cergaepuri fil. G 279
Onor A . 231
Oppidum Ubiorum . . . 143, 144, 159 ff.
Optata G . 883
Orpheus R 321
Otho, Kaiser 218
Ottostrasse 254
Pabec G 272
Pacatia Florentia G 291
Palmstrasse 284
Pantaleonskirche . . , . . 165, 251, 264
Parfümeriewarenhändler s. negotiator sepla-
siarius.
Patemia G 808
— Proba G 832
[Pa?]ternius G 384
Paulstrasse 311
pecuarius 321
Perlengraben, Kanal am, s. Blaubach, Ka-
nal am.
Petronius, M. Flosclus G 325
Pfeilstrasse 287, 288
phalerae 839
Philosophenmosaik s. Mosaiken.
25
385
3S6
DAS RÖMISCHE KÖLN
Pipinstrasse 198
pistrici s. coUegium pistr.
Pläne des röm. Kölns 140
Platze des röm. Kölns s. Strassen.
Pompeiia Dagania G 383
— Daganiia G 324
Pompeius, Q. Burrus G 304
porta Agrippensis 182; vgl. Aposteln,
Tor an.
— Claudia 182
— clericorum s. Nordtor.
— crea s. Breitestrasse, Torturm an der.
— fori s. Obenmarspf orten, Tor an.
— fracta s. porta ovina.
Lisolphi (Lisloch) 165
— honoris s. Breitestrasse, Tor an der.
— Jani 182; vgl. Aposteln, Tor an,
— Jovia 182; vgl. Hohepforte.
— Junonia 182; vgl. Breitestrasse, Tor
an der.
— Martiana 182; vgl. Obenmarspforten,
Tor an.
— Martis s. Obenmarspforten, Tor an.
— mercatonmi s. Obenmarspforten, Tor an.
— Mercurialis 182
— ovina (p. fracta, Scaporzen, antiqua u.
antiquior Scaporzin) . 165, 198, 215
— Paphia s. Nordtor.
— Pythia Apollinis 182; vgl. Drachen-
pforte.
— Rhenensis 182
— Veneris Paphiae s, Nordtor.
Portalsgasse 234
portula canina . « , 165
Pottumus, Kaiser 145, 151
praetorium 223, 234
— militare 224
Priapus Ädikula .... 264; S. 247, 272
Primianus, Terrakottenfabrikant . . . . 261
[Prjiminia Sabina G 333
Probus, Kaiser ♦ ... 152
Proculus, Empörer 152
Prometheus R 336
propugnaculum s. wichus.
Proserpina S 229
protectores 271
Quadrubiae A. . . 250, 251, 252 (2),. 256
Quaiermarkt 205, 244
Quintinus, Kaiser 152
Rathaus 166, 224, 234, 235
Rathausplatz 224, 234
Rebur(rus) 229
Rechtsbeistand s. scolasticos.
Rechtschule, an der 203
regia 223
Regi[nia I]ngenua G 382
Religionsverhältnisse in der Kolonie s. Ko-
lonie, Köln als.
Rhein» Funde im 350 f., 374
— S. (deus Rheni) 888
Rheinbrücke 152, 250, 845 ff.
Rheinflotte s. classis Germanica.
Rheingasse 250
-^ Kanal in der Richtung der . . . 210
Rheininsel 158
Richard- Wagnerstrasse 293. 294
Richmodstrasse 209
Rinkenpfuhl 262, 298
Rodenkirchen 252
Röhreigasse 203, 280
Rolandstrasse 824
Roma S 242
Romanus, Atti fil. G 279
Römergasse 204, 229
Römerturm 166, 169, 170, 171, 172, 175, 202
Rosenstrasse * . . . 314
Rotgerberbach 309
— Turm am 178
Rubrius, M. Leonta, Arzt G 821
Rudufula G 283
Rufinus G 359
Ruhr, Auf der 220, 280
Ruphus G 285
Rutilius, C. Primus G 317
Sacrius, M. Primigenius G 279
Salomonsgasse 215, 234
Saloninus (Valerianus), Kaiser . , 151, 200
Salus S 230
Salvatorkirche s. EMgiuskirche.
Sakgasse 250, 347
Salzmagazinstrasse 272
Sammlungen von Antiquitäten aus dem
röm. Köln, Literatur über . . . 142
Sandkaul, Grosse 205, 209, 244
— Kanal in der Richtung der , . , . 210
Särge aus Blei 271, 272, 276, 284, 286, 299,
316, 817, 824
— aus Holz . . 280, 285, 297, 299, 315
— aus Stein (Sarkophage) 241, 244, 245, 271^
272. 276, 278, 280, 281, 282, 287. 288,
293, 297, 298, 299, 300, 303. 304, 307.
310, 311, 312,318, 314,315. 316, 317,
318, 829, 372, 378
386
SACHREGISTER
387
Sarkophage s. Särge aus Stein.
Sassaius G
Satuminus
Satyr S
scaenicus . •
Scaporzen s. porta ovina.
Schildei^sse ...........
SchilUngstrasse
Schlangenfadengläser s. Glasfunde (Faden-
gläser),
schohi anna[turarum senior]um ....
Schreibfedern
Schwalbengasse
Schwertnergasse
scolasticus
Secundinia Ursula G
Secundinius Severus G
Seidmacher, Unter
Semele und ihre Schwestern s. Dea,
Seneca (?) S
Senedo G
Sennianus G
^ntius, D. Vitalis G
— Ursio G
Senuatius Tertius G
Sept[iraius] G. ,
Serapis A 251; R.
Servandus, Terrakotten fabrikant 148, 269,
Severinius, C. Vitalis G
— Evalcs G. . ,
Severinskirche 316,
Severinskloster
Severinsmühlengassc
Scverinstor .... 252, 264, 318, 821,
Severinstrasse . 248, 264, 811, 812, 313,
Severinswall
Severinus, Bischof
— G 833.
Severius, Q. Vitalis G
Severus Alexander, Kaiser
Sextius, C. Primio • . . .
Sidonius G
Sigillatafunde 267, 269, 272, 277, 278,
288, 289, 294, 296, 305, 309. 314,
816, 320f., 324, 328, 835, 372,
— gestempelte .... 270, 318, 327,
Siiberfunde 247, 273, 285, 293, 299, 305,
315, 316, 327, 340,
Silexstrasse, sogenannte
Silva Carbonaria
Silvanstrasse
Silvanus, Gottheit . . . . 247, 254,
Silvanus, Kaiser 152, 222
829 Simplicianus, T. Attarachus G. .... 333
370 Skulpturen 222, S28, 229, 234, 241, 248, 245,
801 254, 255, 262, 264, 265, 266, 267, 268,
870 269, 278, 282, 283, 284, 285, 288, 289,
290, 291, 292, 293, 296, 299, 301, 303,
208 304, 309, 810, 813, 320, 322 f., 324,
277 326, 327, 330, 331, 832, 383, 350, 360,
878
Sol R 248
334 Spiesergasse 280
278 Spinnmühlengasse 289
203 Spnlmannsgasse . . . 314
203 Stände in der Kolonie Kpln s. Kolonie,
147 Köhi als.
291 Statuen 220, 228, 282, 248, 247, 254, 255,
288 261, 262, 264, 267, 269, 277, 279, 300,
250 . . 816, 818, 824, 370, 374
Statuetten 282^ 247, 254, 259, 260, 261, 263,
261 264, 268, 276, 277, 278, 288, 290, 298,
294 296, 298, 804, 809, 814, 326, 338, 339,
813 350, 370
276 Steinfeldergasse 281
241 Steinsärge s. Säi^ge.
291 Steinstrasse, sogenannte 252
333 Stenograph s. notarius.
299 Stepbanstrasse 224, 245
260, Sternengasse 202
307 — Kanal in der Richtung der . . . 210
310 Strassburgergasse 250, 269
291 Strassennamen, antike im röm. Köln . . 205
8] 8 Strassen und Plätze des rom. Köhis . 202 ff.
31 ß (s. auch Heerstrassen)
816 Streitzeuggasse 203, 234
324 Subbelratherstrasse ........ 250
314 Suebae s. Matres.
320 — U] euthungae s. Matres.
149 Sueben 143
872 Sugambrer 143
360 Suleviae A 255
145 [S]ulpicius, [M?]. [Vi?]ttio G 275
245 Sülzburgerstrasse 809
275 Sunno, Frankenführer 152
281, Sunuxsalis s. Dea.
315, Superinia Superba G 332
373 Superinius Romanus G 276
371 — Rusticus G 332
3Qg symphoniacus ...148
372
252 Taschenmacher, Unter 166
152 Telegraphenstrasse, Grosse 297
316 Tempel 218ff.
268 — des Apollo Pythius (angebl.) . . . 221
25*
387
3S8
DAS RÖMISCHE KÖLN
Tempel des Juppiter . » , 220
— — Dolichenus 220
— — Pithaeus (angebl.) , ... 220
— des Kaiserkultus 222, 264
— des Mais 146, 149, 219, 225
— des Mercur 146, 219, 228
— der [Tut]ela 870
Tenkterer 150
Terrakottafabriken s. Töpfereien.
Terrakotten 259, 271, 272, 288, 290, 291, 292»
301, 803, 807, 816, 318, 820, 885, 872
— gestempelte 277, 314, 886
Terra Mater s. Dea.
Terra-nigra-Funde . 280, 290, 295, 801. 805
Terra sigillata s. Sigillatafunde.
Tertima [. .]fua G 883
[Terti]nius Secundus G 833
Tetricus, Kaiser 152
Teutoburgerstrasse 824
Thebäische Legion, Basilika der Märtyrer
der 148, 253
— Martyrium der 148
Tiieodosius, Kaiser 153, 224
Theseus R 310
Thieboldsgasse .... ^ .... 248
Tierarzt s. pecuarius.
tignarius 147
Tigris G 288
Tiutiense castrum s. Divitia.
Tolbiacum 143, 150
Tonhändler s. negotiator cretarius.
Töpfereien 253, 259 ff, 262
Topographie des röm. Kölns . . , . 157 ff-
Tore des rom. Kölns 179 ff.
Tor, vermutetes in der Südfront 194, 204, 251
Toten Juden, Am 325
Totenmahl-Darstelhmgen 276, 278, 279, 294,
318, 359
Traian, Kaiser 150, 267, 287
Traiania Herodiana G 307
Trankgasse 166, 220, 254, 278
Transrhenana 266
Treverer 148, 144
Trutzenberg 310
tubicen 321
Turck, Heinrich 156
Türme 168 ff.
Tutela S 268; T. 370
Ubier 143, 144, 146, 150
— cohortes der s cohortes.
Udravarinehae s. Matronae.
Urbanstrasse (Deutz) 356
Ursidnus, Feldherr 152
Ursio, Terrakottenfabrikant 261
Ursula G 276
Ursulagartenstrasse 272, 278
Ursulakirche .. , . .. 254, 272, 275, 276
Ursulaplatz 249
[Ur>ulus G 271
Usia Prima G 380
Valentinianus G 288
Valeria Massula G 838
— Prepis G 245
Valerianus s. Saloninus.
Valerius, C. Alphius G 883
— L, Avitianus G 317
— L. Verecundus G 378
— M. Celerinus G 294
Vallabneihiae (Valabneiae) s. Matronae.
Vallamneihiae (wahrscheinlich mit vorge-
setztem Matronae) A 228
Vasa diatrcta s. Glasfunde (Dialreten).
Vedian[us, ius?], L., G 324
Veleda 150
Vellango G 333
[Vent?]ldius G. . 288
Venus R. 243 ; S 259, 268, 272, 277 (2), 291
292, 296, 803, 335, 372
Verania Superina G 338
Veranius Victorinus G 333
Veresemus G ♦ . ♦ . . 282
Verinius Friattius G 316
Veras, L., Kaiser 328, 369
Verwaltungsgebäude im röm. Köln . . 223 f
Vetienius, C, G 321
Vetinius, Q. Veras G 304
Viatorinus, Kommandant von Deutz, G. 282,
352, 361
Vicarinius, L. Augustus G 282
Victoria, Gottheit, A. 369; R. 243, 247, 327;
S. 259, 350
— s. Victorina, Kaiserin-Matter.
Victorina, Kaiserin- Mutter 152
— G 333
Victorinus, Kaiser 152, 282
— Grabmal des 334
vicus Ambitar\'ius .144
— ducis 204
— Lucreiius 253
— Medicinus 263
Vindex, Terrakottenfabrikant 148, 259, 260, 307
Vipsanius, M. Agrippa . . , 143, 199, 248
Virtus s. Dea.
Vitellius, A., Kaiser. . . . 149, 218, 223
388
SACHREGISTER 389
Vitruvia s. Victorina, Kaiserin- Mutter. Werftmauer, römische 264
Vogelsangerstrasse 261, 256 Weyer, Kloster 262
Vororte des röm. Kölns 252 ff. Weyersirasse 297, 298
Vulkan R 243, 255 Weyertor 263, 298, 299
wichus (propugnaculum) 165
Waidmatkt 248, 264 Wilmius, Johannes 155
Waisenhausgasse 809 Winden, Kanal an den vier 209
WalkereibesiUer s. fulloniae artis magister. Wollküche 202, 209, 236, 287
Wallraf, Ferd. Franz 166
Wallrafsplatz 208, 224, 229 Xantenerstrasse 251, 271
Wasserkastell, sogenanntes 216 Xanthias G 275
Wasserversorgung des röm. Kölns . . . 205
Weberstrasse 811, 814 Ziegel 228, 229, 280, 234, 236, 254, 257, 259,
Wechsler s. negotiator nummularius. 277, 284, 296
Weichserhof 314 — gestempelte 229, 230, 234, 285, 256, 266,
Weidenbach 264 855, 857, 860, 368
Weihinschriften s. Inschriften. Zimmermann s. tignarius u, collegium fahr.
Weifcsbüttengasse 251, 264, 810 tign.
Weisse Frauen, Kloster der, s. Kloster der Zagweg 824
W. F. Zülpicher Platz 262
Weisshaus 264, 308, 309 Zülpicherstrasse 264, 297
Weissmetallfunde . . fc93, 300, 808, 326, 874 Zünfte s. coUegia
38 9
I. Inhaltsverzeichnis.
Vorbemerkung .
Seite
V
Verzeichnis der Abkürzungen
Seite
X
ERSTE ABTEILUNG:
QUELLEN.
Seite
I, Literaturübersicht 1
I. Allgemeine Darstellungen .... 1
II, Reisebeschreibungen 4
III. Einzeldarstellungen 10
IV. Einzelnes zur Geschichte Kölns . 22
V. Münzwesen und Münzsammlungen . 49
VI. Anstalten, Vereine und Sammlungen 50
VII. Karneval 55
VIII. Name und Sprichwörtliches ... 56
II. Handschriftliche Quellen . .
A. Übersicht über das historische Archiv
der Stidt
B. Die Kölner Pfarrarchive ....
C. Handschriftliche Quellen m Ar-
chiven und Bibliotheken ausserhalb
Kölns
III. Historische Ansichten und
Pläne
Seite
57
57
66
70
88
ZWEITE ABTEILUNG:
DAS RÖMISCHE KÖLN.
Seite
I. Allgemeine Literatur.
A. Gedruckte Darstellungen.
1. Umfassendere Darstellungen
2. Sonderdarstellungen ....
B. Handschnftliche Darstellungen.
1. Im Archiv der Stadt Köln . .
2. In Halle, Trier, Hannover, Berlin,
Bamberg
C. Inschriften.
1. Sammlungen in Druck oder Stich
2. Handschriftliche Sammlungen .
D. Plane und Ansichten
E. Sammlungen .
II. Geschichte des r(")m. Kölns . .
III. Topographie des reim. Kölns.
A, Die ältesten Anlagen : Ära Ubiomm,
Oppidum Ubiorum u. Legionsiager
B Die Colonia Agripjnnensis.
I. Die Befestigung.
a) Der Mauening
b) Die Türme
c) Die Tore
d) Die Stützmauern a. d. Ostseite
e) Entstehung und Alter derStadt-
befcstigung
133
135
135
138
138
139
140
142
143
157
159
164
168
179
197
199
Seite
202
II. Die Strassen und Plätze . .
III. Die Entwässerung und Wasser-
versorgung 205
IV. Der Anbau.
a) Literarisch bezeugte Gebäude 218
b) Die Reste des Anbaus.
1. östlich Hohestrasse und nördlich
Breitestrasse (Budengasse) . . 226
2 . Westlich Hohestrasse und nördlich
Breitestrasse 229
3. Westlich Hohestrasse zwischen
Breitestrasse und Schildergasse . 233
4. Östlich Hohestrasse zwischen
Breitestrasse (Budengasse) und
Obenmarspforten 234
5. Westlich Hohestrasse zwischen
Schilder- und Stemengasse . . 235
6. Östlich Hohestrasse zwischen
Obenmarspforten und Stemen-
gasse 244-
7. Südlich der Sternengasse . . . 245
IV. Das Aussengebiet der Colonia
Agr ippinensis.
I. Die Aussenstrassen .... 247
39o
INHALTSVERZEICHNIS — ABBILDUNGEN IM TEXT
39l
Seite
II. Der Anbau.
a) Die Nordseite 252
b) Die Westseite 255
c) Die Südseite 264
d) Die Ostseite 264
e) Denkmäler ohne genau be-
kannten Fundort .... 266
III. Die Gräberfelder.
a) Die Nordseite 269
b) Die Westseite 284
c) Die Südseite 309
d) Die Ostseite 326
e) Grabesalterttimer unbestimm-
ten Fundortes.
I. Grabfunde 327
II. Grabdenkmäler ...... 329
Seite
III. Kleinfunde 334
a) Tonwaren 335
b) Glaswaren 335
c) Bronze- und Eisenwaren . . 338
d) Arbeiten in Edelmetallen 340
e) Arbeiten in Bein, Elfenbein
und Gagat 341
V. Die römische Rheinbrücke und
das Kastell Deutz 342
A Die Rheinbrücke ...... 345
B. Das Kastell Deutz . . . . . 352
VL Das Kastell Alteburg .... 362
Sachregister 377
I. Inhaltsverzeichnis ..... 390
II. Abbildungen im Text .... 391
III. Tafeln 393
IL Abbildungen im Text
(Die Unterschriften abgekürzt.)
Erste Abteilung: QUELLEN.
Seite
Fig. 1. Neues Sudtsiegel 1271—1794 . . 1
„ 2. Siegel der Ritterzunft, Eisenmarkt,
2. H. d. 14. Th 4
■7
9
10
13
3. Ansicht von Köln um 1410 .
4. Ansicht von Köln um 1450
5. Pfarrsiegel von S. Kolumba 13. Jh.
6. Ansicht von Köln um 1460 .
7. 8. Teilansichten von Köln um
1480 15,
9. Ansicht von Köln 1493.. . . .
10. Siegel des stadtköln. Schöffen-
gerichts 14. Jh 21
17
19
11. Ansicht von Köln von 1499 . .
12 — 15. Teilansichten von Köln um
1500. 1510, 1531 . . 29, 35, 40,
16. Rektoratssiegel der Kölner Universi-
tät um 1400
17. Ansicht von Köln von 1548 . ,
18. Siegel der Münzerhausgenossen 13.Jh.
19—24. Ansichten von Köln von 1607,
1612. 1624, 1620, 1632, 1634
67, 71, 75, 79, 83.
25
45
49
53
56
85
Seite
Fig. 25. Siegel der Kölner Universität i. J.
1392 87
„ 26- Ansicht mit Bayentunn von 1635 91
„ 27. Ansicht mit Kunibertsbollwerk von
1643 . 95
„ 28. Ansicht von Köln aus der Vogel-
schau von 1646 97
„ 29— 33. Ansichten von Köln von 1632
bis 56, 1658, 1660, um 1700
99, 103, 107, 109, 111
„ 34 — 39. Teilansichten von Köln von
1822, um 1830, 1835, 1850, 1855
115, 117, 119, 121. 125, 127
„ 40. Siegel der Freiheit Deutz 13. Jh. . 130
„ 41, 67. Löwenkopf vom Pfaffentoi 133, 183
„ 42. Phantasiedarstellung Kölns . . . 136
„ 43, 44. Ansichten der Constantinischen
Rheinbrücke 137, 141
,, 45. Münze mit Ära Lugdunensis . . 143
„ 46. Pfaffentor von 1826 145
„ 47. Köln, Museum, Weibl. Porträtbüste 147
„ 48. Köln, St. Gereon, Christi. Grabstein 149
39l
392
ABBILDUNGEN IM TEXT
Zweite Abteilung: DAS
Seite
Fig. 49. Köln, Museum, Imperator -Torso 161
„ 50. Köln, St. Peter, Bauurkunde, 392
bis 394 n. Chr 153
„ 51. Römerturm, Ansicht von Broelman 155
„ 52, Ausgrabungen Luxemburgerstrasse 158
„ 53, 54. Grabsteine, Museum St.Germain
und Köln 161, 163
„ 55. Reste des röm. Nordtores, Lichhof 164
„ 56. Stadtmauer und Turmrest, Komö-
dienstrasse ........ 166
„ 57, Schnitt durch die Stadtmauer bei
St. Aposteln 168
„ 58, 64, 65. Römerturm . . 169. 177. 178
„ 59, 61. Turm am Dom . . . 171, 174
„ 60. Turm, Burgmauer 4 173
„ 62. Torturm, Appellhofplatz . , . 175
„ 63. Turm am Berlich 176
„ 66, 68, 69, 70, 71. Das römische Nord-
tor ... 181, 185, 187. 189, 191
„ 72, Tor in der Clemensstrassc . . . 193
„ 73. Tor in der Königstrasse . . . 195
„ 74, Stütnnauer mit Tor am Domhof 197
,, 75. Stützmauer mit Halbtürmen, Mar-
tinstrasse 199
„ 76. Köln. Museum, Kompositkapitell 201
„ 77, 88. Köln. Terrakotten, Bonn, Prov..
Miiseum 203, 204
„ 79. Kanal in der Budengasse . . . 207
„ 80, Marsilsiein 214
„ 81. Wasserleitung im Dom . . . 216
„ 82. Weihinschrift,Merknrtempel,KöIn,
Mus 219
„ 83. Jupiterstatue, Köln, Mus. . . . 221
„ 84. Tcmpelgiebel am Mus 223
„ 85. Hausanlage, Ostseite des Domes 227
„ 86, 89. Altäre, Köln, Mus. . . 231, 235
„ 87. Köhi. Grabmal, Paris .... 232
„ 88. Sockel Jupitersäule, Köln, Mus. 233
,, 90. Gladiatorenmosaik, Köln, Mus. . 239
„ 91. Grabcippus, Köln, Mus. . . , 240
„ 92. Roma-Kopf, Köln, Mus. ... 241
„ 93. Jupiterpfeiler, Köln, Mus. ... 242
„ 94. Aedikula der Nehalennia, Köln,
Mus 244
„ 95. Thronender Jupiter, Köln, Mus. 246
„ 96. Meilenstein, Köln, Mus. ... 248
„ 97, 99, 100. Köln. Altäre der Virtus,
des Merkur und Bacchus, Mus.
Darmsüidt, Bonn, Köln 249, 253, 255
„ 98. Isisstatue, Köln, S. Ursula . . 252
ROMISCHE KÖLN.
Seite
Fig. 101. Haus am Apostelnkloster ... 272
., 102. Mosaikboden. Händelstrasse Köln 258
,, 103. Tonmedaillon, Bonn. Mus. , . 260
„ 104 Jupiterkopf. Köln, Slg Niessen 261
,, 105. 106. Gigantenreiter, Schaft einer
Jupitersäule, Köln, Mus. . 263,265
„ 107. Reliefiertes Postament, Bonn, Mus. 267
,, 108. Brandgrab mit Gesichtsume, Köln.
Mus 270
,. 109. Ganymedgruppe, Bonn, Mus. , . 271
„ 110 Christi. Goldglas aus Köln, Lon-
don, Brit Mus 273
„ 111, 112, 123. Grabsteine, Köln,
Mus 275, 277. 288
„ 113. Thronende Göttin, Köln, Mus. . 278
,. 114. Sarkophag nach Mercator . . 297
,. 115. Christi. Grabstein, Köln. S. Gereon 281
., 116. Kopf eines Flussgottes, Köln,
Mus 282
,, 117. Grabbüste nach Zeichnung, Köln,
Hist. Museum ...... 283
,. 118. Relief Eberjagd, Köln, Mus. . 284
„ 119. Glaspfanne, Köln, Mus. , , . 285
„ 120, 121. Vas dialretum aus Köln;
Berlin, München 286
„ 122. Zeitstatuette von Bronze, Köln.
Mus 287
„ 124, 125. Cippus, Grabstein, Bonn, Mus 289
„ 126, 127. Amor, Harpyie, Köln. Slg,
Niessen 290, 291
„ 128. Grabmalsakroterie, Bonn, Mus. . 292
,. 129, 130. Zwei Grabsteine, Bonn, Mus. 293
„ 131. Totenmahl-Cippus, Köln, Mus. , 294
„ 132 Drei Schlangen fadengläser, Köln,
Mus 295
„ 133. Grabaltar, Köln, Mus .... 296
„ 134. Grünglasierte Jagdvase, Worms,
Mus, 297
„ 135, 139. Beschlagstücke, Köln, Mus. 301, 305
„ 136. 137. Gruppe Löwe und Eber,
Bonn, Mus 302
„ 138. Weibl. Porträtkopf, Köln, Mus. 303
„ 140, 141, 142 Amorgruppe, Sarko-
phag und Bersteinschnitzerei aus
der Sammlung Niessen 307, 308, 309
„ 143. Aeneasgruppe, Köln, Mus. . . 310
„ 144, 145 Gesimsstück u. Bekrönuog
von Grabmälern 311
„ 146, 147. Zwei Sarkophage, Köln,
Museum 312, 313
392
ABBILDUNGEN IM TEXT — TAFELN
393
Seite
Fig. 148. Grabstein, Bonn, Museum . . 315
149. Gruppe: Herkules mit dem Lö-
wen, Köln, Mus 317
150. Sigillataschale mit Orpheus, Köln,
Museum 318
151, 152. Architekturstücke eines Grab-
mals, Bonn, Mus
153. Triton von Grabmal, Bonn, Mus.
154. Aeneasgruppe, Köln, Mus. . .
155 — 157. Drei Cippcn, Braunsberg in
Ostpr., Bonn 325
158, 166, Maskenakroterien, Bonn,
Mus., Köln, Mus . . . 328, 339
159. Grabdppus, Osnabrück, Gymnas. 321
160—162, 164. Bekrönungsstücke von
Grabmälem, Köln, Mus. 330—332, 335
163. Porträtkopf V.Grabmal, Köln, Mus. 333
165. Ruhender Amor, Köln, Mus. . 337
167. Pfeiler und Pfahlschuh von der
Constantinischen Rheinbrücke . 342
319
322
-327
Seite
Fig. 168. Kapitell, bei der Brücke gefunden,
Köln, Mus 343
„ 169. Block eines Grabmals a. d. Rhein,
Köln, Mus 345
„ 170. Cautopaies aus dem Rhein, Kö n,
Mus 346
„ 171. Verlorenes Grabrelief aus Deutz,
Köln, Mus 350
„ 172—174. Kastell Deutz . 351, 354, 357
„ 175. Verlorenes Grabsteinfragment aus
Deutz 359
„ 176. Relief aus Deutz, Köln, Mus. . 361
„ 177. Ausgrabungen auf der Alteburg 863
„ 178. Wasserleitungskanal v.d.Alieburg 366
„ 179. Heilgöttin auf der Alteburg . . 367
„ 180. Komische Maske 671
„ 181. Grabstein von der Marienburg . 373
„ 182. Grabdenkmal von der Alteburg 347
II I. Tafeln.
Seite
Taf.
Taf.
Taf.
Taf.
•^af.
Taf. I. Köln. Ansicht aus der Vogel-
schau von Arnold Mercator vom J. 1571 22
Taf. II. Köln. Ansicht aus der Vogel-
schau in dem Städtebuch von Georg
Braun und Franz Hogenberg vom
J. 1572 56
Taf. III. Köln. Ansicht von Hans Weigel
vom J. 1580, Ansicht mit Empfang
der Antonia von Lothringen durch den
Rat der Stadt Köln am 5. Mai 1599. 64 "Vaf.
Taf. IV. Köln. Ansicht aus der Vogel-
schau von W. Hollar und G. Altzen- 94 ^af.
bach vom J. 1635
Taf, V. Köln. Erster geometrisch richtiger
Plan von J. V. Reinhardt vom J. 1752 112
Taf. VI. Köln. Plan der Colonia Agrippi-
nensis 164
Taf.
Seite
VII. Köln. Der Römerturm von
Nordwesten 172
VIIL Köln. Das Pfaffentor nach
einem Kupferstich von 1571 , . . 184
IX. Köln. "Wasserversorgung der
Colonia Agrippinensis 212
X. Köln. Philosophenmosaik . . 236
XI. Köln. Plan des Aussengebietes
der Colonia Agrippinensis . , . 268
XII. Köln. Plan der Wolf'schen
Ausgrabung auf der Alteburg . . 362
XIII. Köln. Plan der Ausgrabung
der Alteburg seitens des Bonner
Provinzialmuseums 362
XIV. Altar der Victoria, gefunden
auf der AUeburg 368
393
Papier von Flinsch.
Lichdrucktafeln von B. Kühlen in M.Crladbach.
Phototypien von Mbisenbach, Riffarth a Co. in München und L. Schwann in Düsseldorf.
Autotypien und autotypische Tafeln von A. Bruckmann in München und L. Schwann in Düsseldorf.
Druck von L. Schwann in Düsseldorf.
VERLAG VON L. SCHWANN IN DÜSSELDORF.
Von dem durch den Provinzial-Conservator der Rheinprovinz Herrn Professor Dr. Paul Giemen
in Bonn im Auftrage des Provinzialverbandes der Rheinpro-vinz herausgegebenen Werke
DIE KUNSTDENKMÄLER
DER RHEINPROVINZ
liegen vollständig vor:
Erster Band. KEMPEN, GELDERN, MOERS und KLEVE. Mit 25 Tafeln und 250 Ab-
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Hieraus sind folgende Kreisbeschreibungen einzeln käuflich:
DÜSSELDORF. Brosch. 6 Mk., geb. 7 Mk.
BARMEN, ELBERFELD, REMSCHEID, LENNEP,
METTMANN, SOLINGEN. Zusammen
brosch. 5 Mk., geb. 6 Mk.
NEUSS. Brosch. 4 Mk. 50 Pf., geb. 5 Mk. 50 Pf.
M.- GLADBACH und KREFELD. Zusammen
brosch. 6 Mk., geb. 7 Mk.
GREVENBROICH. Brosch. 3 Mk., geb. 4 Mk.
^
Vierter Band. KÖLN (Land). RHEINBACH, BERGHEIM, EUSKIRCHEN, Mit
50 Tafeln und 345 Abbildungen im Texte. Brosch. 23 Mk. 50 Pf., geb. in Halbfranzband
26 Mk. 50 Pf.
Hieraus sind folgende Kreisbeschreibungen einzeln käuflich:
BERGHEIM. Brosch. 5 Mk., geb. 6 Mk.
EUSKIRCHEN. Brosch. 7 Mk. 50 Pf., geb.
8 Mk. 50 Pf.
KÖLN (Land). Brosch. 6 Mk., geb. 7 Mk.
RHEINBACH. Brosch. 5 Mk., geb. 6 Mk.
Fünfter Band. GUMMERSBACH, WALDBROEL, WIPPERFÜRTH, MÜLHEIM
AM RHEIN, BONN, SIEGKREIS.
Hieraus sind folgende Kreisbeschreibungen einzeln käuflich:
BONN (Stadt und Kreis). Brosch. 5 Mk., geb. in
Ganzleinen 6Mk. (Einband A Serien- Einband,
B mit Bonner Siegel als Deckelpressung.)
SJEGKKEIS. (Untei der Presse.)
GUMMERSBACH. WALDBROEL und WIPPER-
FÜRTH. Brosch. 5 Mk., geb. in Ganzl. 6 Mk.
MÜLHEIM am Rhein. Brosch. 4 Mk. 50 Pf.
geb. 5 Mk. 50 Pf.
Sechster und siebenter Band, KÖLN (Stadt). Hiervon erschienen:
Stadt KÖLN. L Band 1. und 2. Abteilung. Quellen. Das römische Köln. Brosch. 5 Mk,
geb. in Uanzleinen 6 Mk. 50 Pf. (Einband A Serien-Einband, B mit Ansicht von Köln als
Deckel pressun^.) ^
Achter Band. JÜLICH, ERKELENZ, GEILENKIRCHEN, HEINSBERG. Mit 32 Tafeln
und 419 Abbildungen im Texte. Brosch. 12 Mk., geb. in Halbfransband 15 Mk.
Hieraus sind folgende Kreisbeschreibungen einzeln käuflich:
JÜLICH. Brosch. 5 Mk., geb. in Ganzl. 6 Mk.
ERKELENZ und GEILENKIRCHEN. Brosch.
4 Mk. 50 Pf., geb in Ganzl. 5 Mk. 50 Pf.
HEINSBERG. Brosch. 2 Mk. 50 Pf., geb. in
Ganzl. 3 Mk. 50 Pf.
Qcc -P 1530
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